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HARVARD COLLEGE
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CHARLES SUMNER
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Senator fram Massadmselts
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KÜNSTLER-LEXICON
LEBEN UND WERKE
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DRITTE UMGEARBEITETE
UND BIS AUF DIE NEUESTE ZEIT ERGÄNZTE AUFLAGE
HERAUSGEGEBEN VON
HANS WOLFGÄNG SINGER
VIERTER BAND
Aaab— Vezzo
FRANKFÜRT ^/M.
Literarische Anstalt
jr.utten & loening
1901.
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Dem Andenken
Ihrer Trenesten Freundin Und Helferin
Bei Dieser Arbeit Wie Bei Allem
L. und H. W. S.
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B.
Raab, DoriSi Kupferstecherin, geb. 19. Oct. 1851 in KOrnberg, Tochter nnd
Schülerin von J. L. Raab, thätig in Manchen. Sie stach und radierte In Ge-
danken (nach Lindenschmit), Jagdfanfare (nach Laufberger), Todesnrtheil der Maria
Stuart (nach Piloty); Andere nach (}uyp, Van Dyck, Jakobides, Max, Rosenthal,
Rubens, «yn, etc. Med. 8. El. Nürnberg, Med. II. El. 1892.
Raab» Georg, Maler, geb. 1. Febr. 1821 in Wien, f 31. Dec. 18^5 das., Schüler
der Wiener Akademie. 1841—46 war er in Budapest tb&ttg nnd besuchte auch
München. Er malte Bildnisse in Oel, Aquarell und Miniatur, auch Idealköpfo. Von
ihm Dame mit weissem Schleier (Wiener Mus.), Mignon (1869), Bildniss des Eaisers
Franz Josef nnd der Eaiserin Elisabeth, etc. Franz-Josephs-Orden.
Raab» Ignas Joseph» Maler, neh. 5. Sept. 1715 in Nechanic (Böhmen), f
21. Jan. 1787 in Welebrad (Mähren), Schüler von G. Major in Gitschin. Er wurde
1744 Jesuit und malte Altarbilder und Fresken für Ordenskirchen, z. B. Stadtkirche
zu Eolin, zu Wostrzedek, in der Niklaskirche zu Pragkleinseite, etc.
Raab. Johann Leonhard, Enpferstecher, geb. 29. März 1825 in Schwaningen
bei Anspacn, Schüler von Carl Mayer und A. Rein de! in Nürnberg, später von
S. Am 8 1er an der Akademie in München, an der er in der Folge Professor der
Eupferstecherkunst wurde. Er bat nicht allzu interessante Blätter nach J. Becker,
Feuerbach, Flüggen, Eaulbacb, Eindler, Enaus, Leasing, Ramberg, L. Richter,
R. Santi, T. Yecelli u. A. radiert und gestochen, auch einige Renaissance- Bilder in
Wasserfarben copirt. Ton ihm ferner Bildnisse Münchener Eünstler nach eigener
Zeichnung. Gold. Med. Paris 1866, Berlin, Wien, München; Bayerischer Michaelsorden,
Ital. Eronen-Orden; Mitgl. mehrerer Akademien.
Baabe. Joseph) Maler, geb. 1780 in Deutsch-Wartemberg (Schlesien), f 1849.
Er bereiste Deutschland, Frankreich und Italien, dann wurde er Hofmaler des Gross-
herzogs Ton Hessen und Lehrer an der Akademie zu Bonn. 1816 wurde er Mitglied
der Dresdener Akademie, besuchte wieder Italien und wurde darauf sächsischer
Hofmaler. Von ihm Peter und Paul (Kath. Eirche zu Naumburg i. Schi.), Madonna
und Eind (Eirche zu Werthau, Schlesien).
RabagliO) Prosperi Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Brescia. Die dortige
Eapuzinerkirche besitzt ein Altarbild (1588) von ihm.
Rabasse» Jean, Zeichner und Radierer des 17. Jahrhunderts, thätig um 1650
in Paris. Ihm werden zugeschrieben eine Judith, eine Ruhe auf der Flucht und eine
Heilige Familie.
Rabbia^ Rafaelle, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Marino, f nach 1610.
Er malte Bildnisse.
Rabe» Edmnnd Friedrieh Theodor, Maler, geb. 2. Sept. 1815 in Berlin,
t 28. April 1890 das., Schüler von Ad. Schrödter, dann der Berliner Akademie
und Franz E rügers, weitergebildet auf Reisen durch Deutschland, die Nieder-
lande, die Schweiz, Norditalien, Frankreich und Palästina. Er malte militärische und
besonders Pferdebilder. Von ihm Transport französischer Eriegsgefangener 1818
(1838 Berlin Nat.-6al.), Die Meldung (1840 Gal. Schwerin), Reisende Yor einem
Wirthshaus, etc. Mitgl. der Berliner Akad. 1848.
Rabe, Johannes, Maler, geb. 21. Juli 1827 in Lützow bei Berlin. Er bereiste
Griechenland und den Orient und war als Landschaftsmaler in Berlin thätig, schuf
aber auch geschichtliche Bilder.
RabOi Martin Friedrleh; Baumeister, geb. 1775 in Stendal, f 1856 in Berlin,
Schüler Ton D. Gilly in Berlin. 1801—4 leitete er den Schlossbau in Weimar. Er
kehrte nach Berlin zurück, wurde Bauinspektor, 1810 Prof. an der Bauakademie.
AUgemeines Künstier-Lexicon. 4. Aufl. 4. Band, Digitized by j L
2 tlabe - ftabouilte.
dann Mitgl. der Akademie und deren Senats und 1829—42 Scblossbaameister. £r
schuf die Facade der Berliner Akademie und VestlbOl das. aod baute die Oarnison-
kirche um. Er hat auch kunstgeschichtliche Arbeiten verfasst.
Babe, Ott<K Maler, geb. 16. Dec 1841 ia Königsberg, wo er bis 1882 Ter-
weilte. Er malte Landschaiten und war später in München thätig. Von ihm Land-
schaft in Ostpreussen, Regenstimmung, etc.
Babel| Daiiiely Maler und Kupferstecher, geb. 1578 in Paris, f nach 1631,
Sohn und wahrscheinlich Schüler des Jean R. Er wurde von der Königin beauftragt,
die Braut Louis XIIL (Anna von Oesterreich) zu portraitiren und hat dies auch in
einem Stich verewigt. Er stach Bildnisse, Landschaften, Jagdscenen, etc. in der
Weise L. Oaultiers. Der Louvre hat von ihm 94 Zeichnungen zu Balletten, die er für
den Hof entwarf.
Babel, Jean, Maler und Kupferstecher, geb. um 1545 in Beauvais (D^p. Oise),
t 5. März 1608 in Paris. Er wurde als Miniaturmaler hochg^'priesen und vom Hof
geschätzt. Von seinen Bildnissstichen nennen wir: Franz I, Henri II, Henri lU. und
Henri lY., die 8 Brüder Coligny, Maria Stuart, etc. Er stach und radierte, bz.
schnitt in Holz 75 Platten für die .Antiquitäs de Paris** (1588), eine Copie von
M. A. Raimondis Martertod des Hl. Lorenz, Bildnisse Karls Y., Louis XII.,^etc. Er
war auch Schriftsteller.
BabeD, s« RaeTen«
Babendingf Fritz, Maler, geb. 22. Febr. 1862 in Wien, Schüler der Karls-
ruher Kunstschule unter Baisch und Schönleber. Er Hess sich in München nieder
und malte Landschaften, z. B. Quelle des Sarcaflusses, Gletscher im Oetzthaler Ge-
birge (Gal. Metz), Spätsommer (Gal. Dresden), u. A. m.
Baber, Johann Georg, Kupferstecher, geb. 1764 in Wien, t nach 1805,
Schüler von Müller in Stuttgart und Desnoyers in Paris. Yon ihm Kinder
(nach Yan Dyck), Madonna (nach R. Santi), Bilaniss des W. Dillis und des Kron-
prinzen Ludwig von Bayern (nach Kellerhofen).
BabeSy Max, Maler, geb. 17. April 1868 in Samter (Posen), Schüler der
Berliner Akademie und von Paul Graeb. Er machte Studienreisen durch die
Rheinlande, dann hauptsächlich nach dem Orient, wohin er fünfmal gelangte. Yon
ihm besitzt das Museum zu Schwerin: Handel dreier Araber um eine Damascener
Schwertkliuge, das Mus. zu Weimar : Araber, ferner von ihm An der Klagemauer in
Jerusalem, Stempelschneider in Damascus, etc. R. hat sich auch in plastischen
Arbeiten versucht und manches illustrirt Yerschiedene türkische Orden, Yerdienst-
kreuz Mecklenburg Schwerin.
Babiellai Pablo^ Maler des 18. Jahrhunderts, thätig in Saragossa. Er malte
in der Weise des J. Rizi von Gastilien und des Juan de Yaldes von Andalusien.
Yon ihm: Die Schlacht von Clavijo in der Kathedrale zu Saragossa; Andere in den
Kapellen des Hl. Jakob, des Hl. Markus und bei den beschuhten Trinitariem de
Teruel dort.
Bablgot, Gabriel Jean Lonis, Maler, geb. 1758 in Paris, f 6* J^ni 1884 in
Orläans, wo er Prof. an der Zeichenscbule war. Das dortige Museum besitzt sein
Sclbstbildniss und ferner von ihm Bildniss seiner Frau, sowie eine Anzahl von An-
sichten und Architekturen aus Orleans.
BabisinOy Tommaso da, gen. Tommaao da Modena, Maler des 14. Jahr-
hunderts, geb. in Modena, von dessen Leben uns nichts Überliefert wurde. Auf der
Burg Karlstein bei Prag befinden sich ein Ecce Homo, sowie eue Madonna von
ihm; eine zweite in der Gal. zu Parma; Andere Madonnen mit Heiligen in der Gal.
zu Modena und in der Nicolaskirche zu Treviso.
Babon, (Beben), Nicolas, Maler, geb. 12. Juli 1644 in Paris, f 25. Febr. 1686
in Hermant, Sohn und wahrscheinlich Schüler von Pierre R. 1667 errang er mit
Der König kauft alle Ghristensklaven an der Afrikanischen Küste los, den ersten
Preis. Iti86 wurde er Mitglied der Akademie. Er malte auch Bildnisse.
Babon, (Beben), Pierre, Maler, geb. 18. Oct. 1619 in Havre, f 18. Jan. 1684
in Paris. 1660 wurde er Mitglied der Akademie und Hofmaler. Er malte Bildnisse,
worunter diejenigen von Pdrier und Ratabon.
Babouille, Edmond Achille, Kupferstecher, geb. vor 1850 (?) in Paris, f 1880
das., Schüler von Henriquel, Lehmann, Pils und Yvon. Von ihm Madonna
(nach B. Tisi}, Bildniss Rossinis (Radierung), A. F. Didots, etc. — Ein Charles
Andrö Fran<^oi8 B., ebenfalls Stecher, Schüler von Henriquel, Lehmann,
Maillart, A. Millet und Yvon, stellte seit 1877 Bildnisse aus.
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tUbns — Bade. 3
lUbvSy Maler, geb. 1800, t 1857. Er war in Russland th&tig und malte
Ansichten.
Raechetti. Beinardo, Maler, geb. 1689 io Mailand, f 1702 das., Neffe und
Schüler des G.Ghisolfi. Er malte Perspectiven and Architekturstücke, mit Vorliebe
grossartige Seehäfen. Werke von ihm in Mailänder Privatgalerien.
Bach, LoalSy Maler, geb. 1852 in Chicago. Er war eine Zeitlang in München
thätig.
Rachner^ ilbert, Bildhauer, geb. 4. Juni 1887 im Forsthaas Trommelort
(Posen), Schüler der Berliner Akademie and der Münchener unter Widnmann. Er
Hess sich in Breslau nieder. Von ihm: Neptun (Breslau), Linn^ (Botanischer Garten
das.), Holtei, etc.
Racine. Jean Baptiste, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geh. 1747 in Paris,
Schüler von F. Aiiamet. Von ihm: Hagar und Ismael (nach Mola), Landschaften
(nach Pillement, Cassas, Chatelet u. A.), Vignetten (nach Goch in, Marillier u. A.) — -
Ein Adrien R. und ein Josephe Engäne R. waren in der zweiten Hälfte unseres
Jahrhunderts als Maler in Paris thätig. — Ein Elle Henri R., geh. in Tours, war
das. als Baumeister in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts thätig.
Raeinet, Albert Charles Auguste^ Zeichner und Lithograph, geb. 20. Juli 1825
in Paris, Schüler seines Vaters. Er lieferte Zeichnungen zu kunstgewerblichen
Zwecken, auch Copien nach alten Stichen, Zeichnungen nach Statuen, etc.
Rade, Fran^ois Bemard. Maler, geb. 6. März 1789 in Lüttich, f 25. Juni 1777,
Schüler von H. Deprez, von 1760 an des L. Peche ux in Rom, Sohn des Jean
Fran9ois R., dem er 1767 im Amt als Maler der S. Lambert-Kathedrale zu Lüttich
folgte. Er malte 2 Historien für die Celestinerkapelle in Lüttich, viele Bildnisse, etc.
Er trieb auch leidenschaftlich naturwissenschaftliche Studien.
Rade» Leonard, Baumeister, geb. 30. Nov. 1786 in Dijon (D6p. Cöte-d'Or),
t 8. Jan. 1791 in Bourg, Schüler von Moutin de Saint- Andrä. Er wurde Mit-
glied der Gentralcommission für das D^p. Ain und Provinzialinftenieur in der
Bourgogne. Er war für Voltaire in Ferney thätig und verfasste ein Werk zur Rege-
lung des Strombettes des Ain, sowie die Construction einer einbogigen Brücke (1786
zu Toulouse mit einem Preis bedacht).
Raeiynskiy Alexander. Maler, geb. 1822 in Lemberg, f 16. Dec. 1889 das., Schüler
von Maszkowski in Lemberg, seit 1848 der Wiener, 1845—1846 der Münchener
Akademie ; 1856—1857 weilte er in Paris. Von ihm Bildniss des Dichters Bohdan
Zaleski. Alter italienischer Hirte (1857), Die Beschneidung (Politische Oaricatur aus
dem Jahre 1848), Caricaturbildnisse.
Raeijnskl, Athanasina, Graf, Maler, geb. 2. Mai 1788 in Posen, f 21. Aug. 1874
in Berlin. Er verfolgte die Diplom aten-Garriäre und übte die Malerei nur als Lieb-
haber aus. Er wurde bekannt durch seine kunstgescbichtlichen Werke, z. B. Ge-
schichte der neuen deutschen Kunst und „Dictionnaire historico-artistique du Por-
tugal", namentlich aber durch seine Galerie, die jetzt in den Räumen der Berliner
Nat-Gal. untergebracht ist, und ein Architektur-Aquarell von ihm selbst birgt.
Radansa^ Mathias, Maler und Calligraph, geb. vor 1580, f ^^^^^^ 1^04, thätig
in Eöniggrätz. Die dortige Stadtkirche besitzt ein mit Bildnissen und Historien ver-
ziertes zweibändiges Gesangbuch von ihm.
Radelyffe, Edward, Kupferstecher, geb. 1810 in Birmingham, f 18^3 in
Camden Town (London), Sohn und Schüler des William B. Er gelangte 1842
nach London und lieferte geschabte, sowie Linien-Blätter für das Art-Journal, etc.
Von ihm eine Serie von Landschaften nach D. Gox (1862), Der Raub der Europa
(nach C. Gelde), Morgen an der See (nach F. R. Lee), Wasserfall (nach Zuccarelli),
viele Buchillustrationen, etc.
Radelyffe, William, Kupferstecher, geb. 1780 in Birmingham, f 29. Dec. 1855
das. 1814 half er dort eine Kunstschule, 1821 einen Kunstverein, und 1842 eine
Kfinstlerverhindung zu hegründen. Er lieferte meist Landschaften in Linienmanier,
vielfach für Kalender und Bücher, u. A. für Roscoes Wanderangen durch Wales
und die Bilder aus Warwickshire (1829). Er stach nach Barber, Gollins, Müller,
Turner, etc.
RadelyflTe, William d. J., Maler, geb. nach 1810 (?), t 1846, Sohn des
William R. Er malte Bildnisse und war in Birmingham, später in London thätig.
Rade, Max^ Zeichner und Decoratioosmaler, geb. 14. März 1840 in Dresden,
Schüler von Wiedemann das. und im Atelier Liävre zu Paris. 1875 kam er als
Lehrer an die Dresdener Knnstgewerbeschule, an der er 5 Jahre spätei; Professor
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4 tladel — Radnitzky.
wurde. Er TerOffeDtlicbte ^Ornamente des kgl historischen Museums xu Dresden*
(1883—84), sowie »MaWorlagen und Originale fflr Buntdruck''.
Radel, s. Pelit-RadeL
Rademacker, Oerard, Maler, geb. 1672 in Amsterdam, f 1711 das., Sohn
und Schaler eines Baumeisters, dann Schüler von A. van Ghoor. Mit dem Bischof
▼on Sebasto kam er nach Rom, wo er die antiken Monumente abseiebnete. Nach
Amsterdam zurflckgekehrt, schuf er Architekturen, Historien und allegorische Ge-
m&lde, Ton denen das Stadtbaus das. eins besitzt.
Bademaker, Abraham, Maler und Kupferstecher, geb. 1675 in Amsterdam,
t 22. Jan. 1735 in Haarlem. Er war Autodidakt und malte Landschaften in Aquarell
und Oel, auf denen die Architektur eine grosse Rolle spielt. 1727 gab er eine Folge
▼on Ansichten nach alten Monumenten der Niederlande heraus. Er war wohl der
Bruder des Gerard R.
Badepont, Lonis, Kupferstecher und Goldschmied, getauft den 1. Dec. 1615 in
Ghartres (D^p. Eure et Loir), begr. 12. Oct. 1692 das. Bestimmte Werke sind bis
jetzt noch nicht auf ihn zurückgeführt worden.
Radermaeher^ Mathias. Maler, geb. 20. Nov. 1804 in Bonn, Schüler der
Düsseldorfer Akademie unter Schadow. Er malte Bildnisse.
Radet, Jean B«, Maler, geb. 1752 in Dgon, f 1830. Er hatte wenig Glück mit
der Kunst, mehr jedoch mit der Feder.
Radford, Edward, Maler, geb. 1831 in Plymouth. 1863 trat er zur Malerei
über, nachdem er etwa 9 Jahre in Nordamerika als Ingenieur und Baumeister tb&tig
gewesen war. Er wurde ausserordentliches Mitglied der englischen Aquarellisten-Ge-
sellschaft, malte aber auch in Oel. Von ihm Flora, Der Reconvalescent, Die
Kritiker (1878), etc.
Badi, Bernardlno» Zeichner und Kupfersteher des 17. Jahrhunderts, geb. in
Gortona. 1618 erschien zu Rom eine Folge Ton architektonischen Ornamenten, etc.
Ton ihm.
Radignea, Antoine, Kupferstecher, geb. 1719 in Rheims, f nach 1777. Er be-
suchte England, Holland und 1765 St. Petersburg, wo er die Bildnisse mehrerer
Fürsten Gallitzin stach. Von ihm ferner Angelica und Medoro (nach Tiarini),
Holländische Ansichten (nach de Beyer), Der rerkleidete Liebhaber (nach C.
Troost), etc.
Radin Saleh Ben Jagya, Prinz, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Samarang
(Java), t 23. April 1881 in Buitenzorg bei Batavia, Schüler von Paijen, J. A. Kruse-
man und Scbelfhout im Haag, 1841—46 bereiste er Frankreich, Deutschland und
Italien. Er war meist im Haag thätig, wo er Landschaften und Thiere malte und
eine gute Copie von Potters Stier fertigte. Das Leipziger Museum besitzt Büffeljagd
in Indien von ihm.
Badl, Anton, Maler und Kupferstecher, geb. 16. April 1774 in Wien, f
4. Mirz 1852 in Frankfurt a. M., Schüler der Wiener Akademie und von Kormer in
Brüssel. Er Hess sich 1794 in Frankfurt a. M. nieder, wo er auch die Kupferstecberei
unter Prestel erlernte. R. malte und zeichnete Landschaften, Marinen, Thierstücke
und Genrebilder. Von ihm Wald im Sornenschein (Gal. Darmstadt), Eingang zum
Wald (1807 das.). Vier Ansichten im Taunus (1815, 1817, 1828, 1825 das.), Lorsbach
Thal- und Waldlandschaft (Mus. Frankfurt a. M.). Von Aquatintablättern nennen
wir Mondlandschaft (nach y. d. Neer), Bäreniagd (nach Snyders), A. nach Potter,
Ruisdael, etc.
Radlmeaser, DaTid^, Maler, geb. 4. Febr. 1855 in Wien, Schüler der Akademien
zu Wien, München, Venedig, Florenz und Rom. Er begründete 1882 in Wien ein
grosses Atelier für Theaterdecoration, das für die Bühnen zu Bremen, Mannheim,
London, Paris und Wien thätig war. Zu der Millenniumsausstellung in Budapest
lieferte er die Decorationsbilder „Alt-Ofen zur Zeit der Türkenkriege".
Radnitskjy Karl d. Ae., Medailleur und Bildbauer, geb. 16. Nov. 1818 in
Wien, t nach 1875, Schüler von J. D. Böhm. 1836 wurde er Münzgrareur und machte
auf Staatskosten eine Studienreise durch Deutschland, Belgien und Frankreich. 1855
wurde er an die Wiener Akademie in den Stuhl für Kleinplastik berufen. Von ihm
Münzen und Medaillen auf Beethoven (1870), Schiller (1876), Mozart (1856), Grill-
parzer, etc. Er wurde Reg-Rath und Professor; Franz Josef-Orden.
Radnitzkj, Karl d. J«, Medailleur, geb. 1855 in Wien, Sohn und Schüler des
Karl R. d. Ae., wurde Professor und Ho^raveur in seiner Vaterstadt. Er schnitt
Portraits und Figuren auf Kameen, etc. ^ i
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RftdoB — Raetzer. 5
Bades, Lvliri» Kapfentecber, geb. um 1780 in Parma, f nach 1828, Schüler
der Mailänder Akademie. Von ihm Josef Napoleon (nach Bosio), Madonna della
Sedia (nach R. Santi), Abendmahl (nach B. West), desgl. (nach L. da Vinci), etc.
Badtke, Ednard Leopold, Maler, geb. 14. Oct. 1825 in Graudenz, Schüler
der Danziger Kunstschule und des J. S. Otto in Berlin. Er malte besonders fürst-
liche und adelige Bildnisse, von denen sich einige im Berliner Rathhaus befinden.
Von ihm ferner Christus (Kirche zu Nicolai in Schlesien), desgl. (Kirche zu Blanken-
bürg a. Harz), etc.
Hadwanski, Andreas, Maler, geb. 20. Nov. 1711 in Biala, f nach 1762 in
Krakau. Die Piaristen schickten ihn nach Deutschland, 1781 kehrte er nach Polen zu-
rück. 1745—1749 hielt er sich nahe Krakau auf, 1749 liess er sich in Krakau nieder.
1753 wurde er nach Dresden berufen, um das dortige Theater zu malen; 1754 kam
er nach Tyniec, 1757 wurde er Senior der Malerzunft, 1762 finden wir ihn wieder
in Tyniec. Von ihm Der heilige Johann Cantius (Gouache auf Glas).
Badwanski, Johann Felix, Radierer, geb. 1800 in Krakau, f 1860 das., er
war wahrscheinlich Enkel des Malers Andreas Radwanski. Von ihm : Der Ring-
platz in Krakau (Stich), Idylle (1817), etc.
Badymno, 8. Löffler-Badymno.
Baebnrn, Sir Henry, Maler, geb. 4. M&rz 1756 in Stockbridge bei Edinburgh,
t 8. Juli 1823 in Edinburgh. Er wurde mit fünfzehn Jahren zu einem Goldschmied
in die Lehre geschickt, der die Liebe des Knaben zur Kunst weckte und ihn dem
David Martin rorstellte. Dieser gab ihm Bilder zu kopiren, behandelte ihn dann
aber aus Neid schlecht. Er ging nun von dem Miniatur- zum Oelbildniss über. Mit
22 Jahren heiratete er eine reiche Wittwe, ging nach London, und auf den Rath
Sir Joshua Reynolds* nach Italien. Hier studirte er zwei Jahre und kehrte dann
nach Schottland zurück. 1814 wurde er Akademiker, 1822 in den Adelsstand er-
hoben; 1823 wurde er schottischer Hofmaler. R. hatte die Klugheit gutgemeinten
Rath anzunehmen, London zu vermeiden und in der Heimath zu bleiben, wo ihm in
Edinburgh Niemand den Rang des ersten Bildnissmalers ablaufen konnte. Fast alle
namhaften schottischen Persönlichkeiten seiner Tage sassen ihm. Bildnisse von ihm
in der schottischen und in der Londoner National-Gallery, in der Londoner Nat.-
Portrait-Gallery, im Louvre zu Paris, in der Dresdener Galerie, in der Gal. zu Glasgow,
im Louvre, im Trinity House zu Leith, etc.
Baefos, (Baofe), F., Holzschneider des 16. Jahrhunderts, geb. in Paris, th&tig um
1575. Er lieferte Stöcke zu dem französischen Vitruv von J. Martin, und gemein-
schaftlich mit 0. Goujon die für A. Thevets Kosmographie.
Baenti) Johann David, Bildhauer, geb. vor 1733 in Bayreuth, f 1783, Schüler
von Preisler in Nürnberg, weitergebildet an den Werken Seh lüters. 1753 war er in
Berlin, 1754 in Kopenhagen thätig. Er schuf dort mit seinem Bruder Statuen für
den Lewezow'schen Palast 1756 wurden sie nach Bayreuth zurück berufen; acht
Jahre später gingen sie nach Potsdam. Von ihnen ferner: General von Winterfeld
(Berlin, Wilhelmplatz), Markgräfin Bayreuth (Sanssuoci, Tempel der Freundschaft), etc.
Baentz, Lorenz Wilhelm, Bildhauer, geb. 1733 in Bayreuth, f 1777 in Berlin.
Er arbeitete gemeinschaftlich mit seinem Bruder Johann D. B. und besuchte 1769 Italien.
Baespell, (Baapell), Hans, Baumeister des 16. Jahrhunderts. Am 6. Juli
1572 wurde er churfflrstl. Brandenburgischer Baumeister und baute in diesem Jahr
am Schloss Köpenick. Ferner reparirte er das Schloss zu Spandau und war an
der Festung Küstrin thätig. — Auch sein Bruder Martin B. war Baumeister und
war am Schloss zu Berlin beschäftigt.
Baet, (De Baet), Amonld, Maler des 15. Jahrhunderts, f ▼or dem 26. Juni
1471, thätig in Löwen. 1434 schmückte er das Kreuz im Chor der dortigen Peters-
kirche. — Sein gleiehnamiger Sohn wird seit 1447 als Figurenmaler erwähnt.
1450 wurde er Bäcker, ging dann aber wieder zur Kunst über und liess sich in
L^au nieder, wo er bis nach dem Februar 1472 verblieb. Oktober 1476 kehrte er
nach Löwen zurflck und wird dort zum letztenmal am 1. Februar 1477 erwähnt.
Baet, Lonis, (Louis de Seildere), Maler des 16. Jahrhunderts, thätig zwischen
1505 und 1507 in L^au, wo er Fresken in der Kirche das. malte.
Baeth, Ignatinz, Maler, geb. 1626 in Antwerpen, f 1^^^* ^^ m^^ His-
torien und Bildnisse und war auch in Spanien und Deutschland thätig. Die S.
Gandolphskirche zu Bamberg besitzt eine ^euzigung von ihm.
Baetzer, HeUmnth. Maler, geb. 9. September 1838 in Neu-Tamow bei Freien-
walde (Brandenburg), Scnüler der Berliner uad IXüaseldorfer Akademien und von
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6 Räuber — Raffet.
0. A c h e n b a c h. Er lebte ein Zeit lang in Earlsrube and in DQsseldorf, snletzt in
Weimar und bat aucb Deutscbland, die Alpen, Paris und Italien bereist. Er malte
Landscbaften aus dem Hars und Ton Rügen. Ton ibm Gewitter am Strand von
Rügen, Gebirgsbacb, Abend auf Rflgen (Gal. Karlsruhe).
Ränber^ Karl Wilhelm^ Maler, geb. 11. Juli 1849 in Marienwerder (West-
preussen), ScbOler der Königsberger Akademie und Ton W i 1 b. D i e z in München,
wo er sich niederliess. Von ihm Der grosse Kurfürst vor Warschau (Nat.-Gal.
Berlin), Tod Gustav Adolfs, Jagdrecht früherer Zeiten (1880), Die Bekehrung des
Hubertus (Nene Pinakothek, München), Bildnisse, etc. Gold. Med. Berlin 1880, 1883
München.
RaeTen, (Bayeiiy Raben)) Seryatins, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig
in Holland. Von ihm Die 12 römischen Kaiser (nach Stradanus), Madonna della
Sedia (oach R. Santi), eine Passionsfolge, Allegorie auf ein reines Familienleben,
A. nach Bloemaert, Spranger, Maerten de Yos, etc.
Rafael, s. Santi«
Raff» (Raphy Ranft)) Frans Lndwlg, Maler des 18. Jahrhunderts, f nach
1709, thätig in Kassel, wo er Hofmaler und „Lehrer der Malerburscbe** war. Er malte
meist mythologische Bilder, vielfach Deckengemälde in Oel und al Fresco, x. B. im
alten Fürstenscbloss und in der Orangerie.
Raflkelliy Francesoo» Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, thätig um 1705.
Er stach einige unbedeutende Historien nach Ann. Carracci, A. Sacchi, Maratti, etc.
RaffaelUj» FranelHqne Jeani Maler und Radierer, geb. 1845 (1851?) in Paris
als Sohn italienischer Eltern, Schüler vonGeröme. Er malte prachtvolle Ansichten,
Strassenacenen, etc. mit einer vornehm zurückhaltenden Farbenandeutung und in
fesselnder Technik. Interessant als Farbendrucke sind auch die zahlreichen Ra-
dierungen, ein Gebiet, das er neuerdings sehr pflegt. Von ibm: Morgen chocolade,
Kotre Dame, Zu Nizza, Die Madeleine, Champs-Elysäes, Winterlandschaft. R. hat
auch einige plastische Arbeiten geliefert. Von seinen Radierungen, vielfach in Farben,
nennen wir Le Boulevard des Capucines, Der Invalidendom, Selbstbildniss. Ferner
Illustrationen zu Types de Paris, Goneourts Germiniae Lacerteux, Mirbeaus Lettres de
ma chaumidre, Les Cafäs-Ooncerts, etc.
RalTaellly GiacomOi Musivarbeiter, geb. um 1770, t ^^^^ ^804, th&tig in Mailand,
studirte in Rom und wurde Professor an der Brera in seiner Vaterstadt. Für
Kapoleon I. schuf er eine Gopie nach L. da Vincis Abendmahl, die später als Schen-
kung Kaiser Franz' in die Wiener Miooritenkirche gelangte.
RaifaeUino, (so genannt wegen seiner Verehrung für R. Santi, eigentlich
Ifioranni Maria BottalU), Maler, geb. 1618 in Savona (nahe Genua), f 1644 in
Mailand, wahrscheinlich Schüler von Berrettini in Rom. Im Kapitel zu Rom
befindet sich «Versöhnung Jacobs mit Esau*' und Anderes von ihm, ferner Werke
in Kirchen zu Neapel und Genua.
Raffaelltno da Vlterbo, s. Bomanellli Gioyannl Francesco.
Raffaellino dal Celle, s. CoUe.
Raffaellino del GarbO| a. Garbo«
Bafliaello, 8. SantL
Raffaello da Breacia s. Marone, Bafliaello.
Baffalt, IgnBMj Maler, geb. 21. Juli 1800 in Weisskirchen (Obersteier), f 7.
Juli 1857 in Hainbach bei Wien, Schüler von Lederwasch und Hermann, haupt-
sächlich aber Autodidakt. Er musste erst Kaufmann werden und dann einen Gast-
hof zu Murau übernehmen, . betrieb die Kunst aber stetig weiter und hatte Erfolg
als Genre- und Veduten-Maler, so dass er 1840 nach Wien gehen konnte und sich
ffanz der Malerei, besonders dem Landschaftsfach widmete. Von ihm Nach dem
Regen (Wiener Mus.), Abendlandschaft (ebenda), Der Klostergaog von Murau (1846),
Donaugegend (1852), Partie aus K&mthen, etc.
Baffalt, Johann Gualbert, Maler, geb. 9. Juli 1836 in Murau, f 9- August
1865 in Rom, Sohn und Schüler des Ignaz R., weitergebildet an der Wiener Aka-
demie. Er bereiste Ungarn, Paris (1861), Dalmatien und Montenegro, sowie Rom
(1865). Er arbeitete in der Weise Pettenkofens, und wurde der »Pusztamaler" genannt.
Von ihm Landschaft mit Pferdeschwemme (Hamburger Kunstballe), Brunnen bei
Ragusa fl868), Ungarisches Wirthshaus, Hof in Klosterneuburg, etc. R. hat einige
Blatt radiert. ^ Auch sein Bruder Joaef B. malte Landschaften.
Raffet, Denis Angnate Marie, Maler, Zeichner u. Lithpgrapb, geb. 2. M&rz
1804 in Paris, f 16* Februar 1860 in Genua^ Schüler d«r Ecole des beaux-arts
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Raffi — Rahau. 7
und Ton Cbarlet und Gros. R. war erst bei einem DrecliBler in die Lehre gegangen
und kam dann an die Bezirkszeicheoschule , wo sich der Lehrer R i b a n und
durch diesen der Maler de Rudder für ihn interessirte. R. gab die Malerei im
grossen Stil bald auf und vollendete nicht einmal Die Einnahme von Koblenz, die
er im Auftrag der Regierung für Versailles malen sollte. Als Zeichner und beson-
ders als Lithograph suchte er sein Talent zu entwickeln, was ihm ausserordentlich
gelang. 1826 veröffentlichte Frärat seine ersten zwei Steindrucke. Sein Lebens-
werk gilt der Verherrlichung der Armee, vornehmlich der Napoleonischen. Zeich-
nungen von ihm besitzt der Louvre. R. hat über 700 Steindrucke gezeichnet; von
ihm femer über 1000 Illustrationen und 38 Radierungen. Zu den Hauptfolgen ge-
hören: Petit Album militaire (1825), Histoire de Jean-Jean, Album pour 1881, desgl.
f&r die nächsten 6 Jahre, Si^ge de la Citadelle d'Anvers (1833), Retraite et Prise
de Gonstantine, Voyage dans la Russie mdridionale et 1a Crim^e (1838 — 48), etc.;
ferner die Bildnisse des Herzogs von Aumale, des Marschalls St. Arnaud, des
Eapitains Felix Douay, etc. Seine Biographie Yon A. Bry (Paris 1861), H. Giaco-
melli (Paris 1862) und Lhomme (1892).
BaffI, Bildhauer, geb. 1832, f 1895 in Mentone.
Raffliiy Jean Jaeqnes Isaae, Zeichner, geb. 11. März 1776 in Kassel, f 16.
Jnli 1843 das. Er war ein yielbegehrter Zeichenlehrer.
Bafforty ttieimef Maler geb. 11. Mai 1802 in Gbälon-sur-Saöne. Schüler von
Castillet Er malte Landschaften und Ansichten, auch in Wasserfarben. Er schuf
Historien an den Wänden der Kapelle zu Ghardonnay bei Tournus und der Kirche
zu Gergy bei Gh&lons-sur-Saöne; femer Glasgemälde. Von Oelbildem nennen wir:
Neapel vom Molo aus gesehen (1835 Mus. Chälons sur S&one), Heinrich der III.
zieht 1574 in Venedig ein (1848 Mus. Grenoble), Genua in der Morgendämmerung
(1880), Die Kathedrale von Palermo, Ansicht von Dieppe (1836), Moschee in Scutari
(1850), etc. Medaille 2 Kl. 1840, 1 Kl. 1848.
Bafter, John^ Maler, geb. 14. Juni 1824 auf der Kanalinsel Jersey. 1860 Hess er
sich in Schwerin nieder. Von ihm besitzt das dortige Museum Eichen zu Ivenack (1875).
Bageneav, Jacques, s« Ba^pienean^ A. (Jaeqvesl.
"Baggif Nieeolö Bemardo, Bildhauer, geb. 13. ()ctober 1790 in Carrara, f
24. Mai 1862 in Paris, Schüler von Bartoiini in Florenz und der l^cole des beaux-
arts, sowie Bosios in Paris, wo er 1828 sich naturalisiren Hess. Er war kurze Zeit
lang auch in Marseille thätig. Von ihm: Henri IV (in Nerac), Montesquieu (Ju-
stizpalast Bordeaux), Louis XIV. (Rennes), S. Vincenz de Paula (Madeleine-Kirche
zu raris), Louis XVI. (Bronze, vierfache Lebensgrösse, Bordeaux), Kg. Hugues Capet
(Marmor- Statue, Museum Versailles), Marschall Boucicault (ebenda), Sa. Clotilde
(Limoges, Kirche), Madonna mit dem Jesuskind (S. Etienne du Mont, Paris), etc.
Med. 2 Kl. 1819, 1855; Kr. der Ehrenleg. 1825.
Bsßgi, Pietro Paolo, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. um 1650 in Wien,
t 1724 in Bergamo, studirte in Genua. Er war dort, dann in Turin und Savona, zu-
letzt in Bergamo thätig und malte Pastoralscenen, Bacchanale, besonders aber Historien,
z. B.: S. Bonaventura (Annunziata-Kirche zu Genua), Verkündigung (S. Lorenzo zu
Bergamo), Maria Magdalena wird in den Himmel aufgenommen (Sa. Martha, das.).
Bagot« Franeois, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. 1641 in Bagnolet.
Er stach Bildnisse, Blätter nach S. Vouet (Der Engelsturz), C. Lebrun, I. Palma, G.
Hnret u. A., besonders aber copirte er die Stiche Bolswerts, Pauwel du Ponts, Vor-
stermans, etc. nach den Rubens- und Van Dyck-Gemälden.
Bagnenean. (Bagnineav), A. (Jacques?). Maler des 17. Jahrhunderts, geb. vor
1600 (?), t 18. September 1658 in Paris. Er war Hofimaler der Königin Maria
de' Medici und Armenvorstand. Um 1650 scheint er nach dem Haag gekommen zu
sein, wo er ein Bildniss des Prinzen Wilhelm Hendrik von Oranien schuf, und
Schreibmeister des Wilhelm III. von Oranien wurde.
Bagvsa« Vincenzo, Bildhauer, geb. 12. Juli 1841 in Palermo, Schüler von
Morelli und Lo Forte, thätig in Palermo und Mailand. 1876—1882 lebte er
in Tokio, Japan, wo er Lehrer an einer Kunstakademie gewesen sein soll. Zuletzt
lehrte er wieder in Palermo. Er schuf decorative Arbeiten, z. B. einen Kamin für
den grossen Rathhaussaal in Palermo, Brunnen in Mailand, etc. Auch einen Ent-
wurf einer Garibaldi-Statue, etc. Jap. Sonnen-Orden, Ital. Kronen-Orden.
Bahav, Karl, Baumeister, geb. 1880, Schüler der St Petersburger Akademie,
deren Mitglied er 1864 wurde. Zwei Jahr? i^rwd verOflentlichte er mit KarlKoll-
mann 0in Werk Ober die Alhambra.
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8 Rahl - Raibolini.
Rah], Karl, Maler, geb. 18. August 1812 in Wien, f 9. Juli 1865 dae., Schüler
der Wiener Akademie, weitergebildet auf Reisen durch Deutschland, Frankreich und
Italien. £r war Sohn des Karl Heinrich R. 1843 kam er nach Wien zurück, be-
suchte 1847 Kopenhagen, 1848 Paris, 1849 München. 1850—1851 war er zum
ersten Mal, seit 1863 nochmals und zwar als Professor an der Wiener Akademie
thätig. In späteren Jahren hat er Italien wiederholt aufgesucht und kam auch nach
Athen, wo er einen Fries in der Aula der Universit&t malte. Nach jahrelanger
Missachtung in Wien bewirkte ihm der Schutz des Baron Sina die schliesslicbe An-
erkennung. R. war auch als Lehrer viel begehrt. Von ihm Ghriemhilde nennt
Hagen den Mörder Siegfrieds (Wien. Mus.), Auffindung der Leiche Manfreds (ebenda),
Bildniss M. Wagners (München, Neue Pinakothek), Christenverfolgung (Hamburger
Eunsthalle), desgl. (Berlin, Nat.-Gal.). Andere in der Galerie Schack (München),
der Akademie-Galerie zu Wien, der Gal. Liechtenstein das., etc. R. schuf auch
Wandgemälde, z. B. im Treppenbaus des Wiener Zeughauses, im Festsaal zu Olden-
burg, etc., und Altarbilder (Piaristenkirche zu Wien, griechische Kirche das., etc.). Seine
Biographie von Hottner (1863).
Bahl, Karl Heinrich, Kupferstecher, geb. 11. Juli 1779 in Heilbronn (n. A.
in Höfen bei Heidelberg), f 12. August 1848 in Wien. Studirte unter Füg er in
Wien, wo er 1815 Mitglied, 1840 Prof. an der Akademie wurde. Er bat auch Einiges
in Oel und Wasserfarben gemalt, meist aber in Linien manier gestochen, z. B. Graf
Dietrichstein (nach C. Agricola), Maria (nach A. AHegri), Sa. Justina (nach A. Bonvicino),
Landschaften (nach G. Dughet), Schlacht bei Aspern (nach P. Krafft, Francisque
Millet, etc.), Sa. Margaretha (nach R. Santi), Mädchen am Brunnen (nach L. v.
Schnorr), Madonna (nach P. Yannucci), Hiob (nach G. F. E. von Waechter), etc.
Bahm, Samuel, Maler, geb. 15. Mai 1811 in Willich (Rheinprovinz), Schüler
der Düsseldorfer Akademie unter T. Hildebrand. Die NaL-Gal. zu Berlin besitzt
von ihm . Katholischer Gottesdienst*'.
BahmS; Eberhard Cornells^ Zeichner, Radierer und Maler, geb. 14. Sept. 1823
in Potsdam, Schüler von J. H. van de Laar, meist durch Selbststudium gebildet.
Von seinen Radierungen nennen wir: Selbstbildniss, Kinderkopf, Die ehemalige
^Waardpoort'* zu Oudewater, etc.
Bahn, Hang Bndolph, Kupferstecher, geb. 1805 in Zürich, f nach 1880 (?J,
Schüler von Lips, dann von S. Amsler in München. Er war dort und in seiner
Vaterstadt thfitig. Von ihm: Bl&tter zu Kaulbachs Reineke Fuchs, Faust, Die
Räuber, etc., Madonna nach Jul. v. Schnorr, Bildnisse, etc.
BahoBlt, Diodore, Maler, geb. 1819 in Grenoble (Dep. Is^re), t 1874, Schüler
von Cogniet. Er war in seiner Vaterstadt thätig. Von ihm: November (Mus.
Grenoble), Die verschlossene Thür (1866 ebenda), Wandmalereien (Allegorien Mus.
ebenda). Der alte kranke Bauer (Mus. Saint-Etienne), In Gemeinschaft mit Blanc-
Fontaine malte er Maria erster Tempelgang und Tod der Jungfrau (Kirche St.
Andr^ zu Grenoble). Ferner veröffentlichte er zweihundert Zeichnungen der Denk-
mäler, Alterthümer und Ansichten von Grenoble (in Holz geschnitten von Dardelet)
und illustrirte „Poäsies en patois du Dauphin^'.
Rahtjen^ Karl. Maler, geb. 12. Dec. 1855 in Bremen, Schüler der Düssel-
dorfer Akademie una von Prof. K. Ludwig in Stuttgart. 1880—1895 war er in
Berlin thätig und malte Landschaften aus Rügen, der Umgegend Hamburgs, etc.
Auch Bilder zu Lenaus Schilfliedern und dessen Postilion.
Baibolini, Franceaeo di Marco gen. 11 Francia» Maler, Goldschmied und
Kupferstecher, geb. 1450 in Bologna, f 5. Jan. 1517. Er lernte bei einem Gold-
schmied, wo er u. A. als Itiellator grossen Ruhm errang. Erscheinung und Wesen
waren bei ihm so gewinnend, dass er, obwohl einfacher Herkunft, den höchsten Adel
Bolognas zu seinen Freunden rechnen konnte und von Giovanni Bentivoglio II. be-
schützt wurde, der ihn zum Münzmeister ernannte. Villeicht aus Anlass von Man-
tegnas Besuch in Bologna wandte er sieh der Malerei zu und wurde Schüler von
Co8ta,F. Cossa undErcole Roberti de' Grandi. Seine frühen Arbeiten wurden oft
and längstens dem Costa zugeschrieben. Später veredelte sich sein Stil, was einst
wohl mit Unrecht aus einer vermuthlichen Freundschaft zu R. Santi erklärt
wurde, dessen Schüler er gar gewesen sein soll. R. galt auch eine Zeitlang als von
P. Vannucci abhängig, doch ist er auf selbständige Art zu einer ähnlichen Auffassung
wie P. Vannucci gelangt, die übrigens viel reiner und ungezierter als die des letzteren
ist. In seiner Vaterstadt wurde R. hoch gefeiert, wurde 1512 Meister der Gilde, und
erhielt 1514 den Ehrentitel Meister der vier Künste. Er bekleidete auch audcre
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Raibolini — Raimondi. 9
Aemter in Bologna, aas welcher Stadt er sich nie entfernen wollte, obwohl er den
Wunsch besass, R. Santis Werke zu sehen. Von seinen Gemälden nennen wir: Die
Kreuzifi[aDg (Bologna, Bibliothek), S. Stephanus (Rom, Borghese-Gal.), Heilige Fa-
milie (Berlin, Mns.), Maria mit dem Kinde und Heiligen (ebenda), Madonna im
Rosenhag (München, A. Pinakothek), Maria mit Kind (ebenda), Taufe Cliristi (Hampton
Court), desgl. (G&\. Dresden), Anbetung der Könige (ebenda), Thronende Madonna
(6al. Parma), Kreuzabnahme (ebenda), Madonna mit dem kl. Johannes (ebenda).
Thronende Junpfrau mit Heiligen (London, Nat.-6al.), Pietä (ebenda), Madonna mit
zwei Heilif?en (ebenda); Andere in den Galerien zu Bologna, Florenz, Mailand,
Paris, St Petersburg, Turin, Wien, etc. Auch in Privatsammlungen zu Bologna,
London, Lucca, Mailand, Wien, etc., sowie in S. Frediano zu Lucca, S. Martino
Maggiore zu Bologna und anderen Kirchen. Mindestens acht Niellen sind auf R. zu-
rückgeführt worden; ob er auch wirkliche Kupfer&tiche geschaffen hat, ist fraglich,
ebenso wie die Angabe, dass er für Aldus die Typen zu einer Vergil-Ausgabe (1501)
geschnitten haben soll. Seine Biographie von Calvi (Bolofrna 1812).
Balbollni, GiaoomOy ebenfalls Francia genannt, Maler, Kupferstecher und
Goldschmied, geb. vor 1487 in Bologna, f 1^57 das., Sohn und Schüler des Fran-
cesco R., in späteren Jahren von D. Dossi beeinflusst. Er arbeitete vor 1518
meist als Gehilfe des Vaters und vielfach gemelDschaftlichmit seinem Bruder. Als Kupfer-
stecher ist er durch etwa zwanzig Blatt bekannt, darunter Hl. Familien, Cleopatra,
Christus im Hause Simons (1530), Die Caritas, Die Beweinung der Leiche Gattemelatas,
etc. Von seinen Fresken nennen wir: Taufe des Yalerian (Cecilien-Kapelle, Bologna),
Martertod der Hl. Cecilia (ebenda). Ferner von ihm Madonna mit Heiligen (Bo-
logna, Pinakothek), Die Keuschheit, zwei Madonnen (Berlin, Mus.), Maria nls Him-
melskönigin (gemeinschaftlich mit Giulio R. ebenda), Maria, Jesus und Jobannes
(Gal. Dresden), Bildniss (Florenz, Pitti), zwei Madonnen (Mailand, Brera), Madonna
mit Kind (Gal. Venedig), etc. Andere in Kirchen zu Bologna, Parma, etc.
Baibollni, Giulio, Maler, Kupferstecher und Goldschmied, geb. 20. Aug. 1487
in Bologna, f nach 1548 das., jüngerer Sohn und Schüler des Francesco R. Er
arbeitete gemeinschaftlich mit Giacomo R.; nur ein Werk ist bekannt, das er allein
schuf. Gemälde von ihnen in den Galerien zu Berlin, Bologna, etc.
BailtOD; Williain, Baumeister, geb. vor 1820, f 18. Oct. 1877 in Brighton.
1889 gewann sein Projekt für die Nelson-Sfiule auf dem Trafalgar Square in London
den ersten Preis und gelangte zur Ausführung.
Baimbach, Abraham, Kupferstecher, geb. 1776 in London, f 17. Jan. 1843
in Greenwich bei London, Schüler der Londoner Akademie und von J. Hall, Sohn
eines eingewanderten Schweizers. Er lieferte Blätter zu .1000 und eine Nacht* (nach
Smirke), zum „Gil Blas'' (1809 nach dems.) und stach die 74 Illustrationen Smirkes
zum Don Quixote; endlich auch Platten nach Stothard, Metz u. A., besonders aber
nach Wilkie (Die Dorf-Politiker, Blindekuh, Die Exmission, Der Laufbursche, etc.).
R. hat auch eine Zeit lang Miniaturen gemalt. S. Biographie von K. Schoberl (1843).
Baimondl^ Carlo^ Kupferstecher, geb. 1809 in Albinea (Reggio-Emilia), f 1883,
Schüler von Toschi. Er setzte mit Anderen das grosse AllegriWerk Toschis in
unerquicklicher Weise fort und schuf u. A. auch ein Bildniss seines Lehrers.
Raimondi» Elylro, Maler, geb. 1866 in Neapel, Schüler der dortigen Akademie
unter Lista und J. Perricci. Er malte Landschaften und Bildnisse, auch in
Aquarell und war als Zeichenlehrer thätig. Von ihm Schlechtes Wetter, Der Molo
in Neapel, Olga, etc. — Ein Edoardo B.» geb. in Parma, thätig in Keggio Emilia,
stellte seit 1872 Landschaften und Genrebilder aus. — Ein Giuseppe B« malte 1785
Deckenbilder in Friedrich sfelde für den Herzog von Kurland.
Balmondi, Marc Antonio, Kupferstecher, geb. 1488 (? n. A. 1470?) in Bologua,
t vor 1534, Schüler des F. Raibolini, bei dem er das Nielliren, dann auch den
Stich erlernte. In seinen früheren Arbeiten, die allerdings geistiges Eigenthum des
Raibolini sind, z. B. ein kleiner Sündenfall, zeigt sich doch eiae grosse Kraft und
Unmittelbarkeit. Wir haben das Empfinden, es sind ursprüngliche Malcrstiche.
Später wirkt er bei aller Trefflichkeit stets als reproduzirender Künstler und hat
seine Selbständigkeit gänzlich dem R. Santi geopfert. Der früheste datirte Stich von
ihm, 1505, ist ein Tod des Pyramus. 1506 copirte er Dürers Werke, bereiste Nord-
italien und Venedig, wo er Dürers Holzschnitt-Marienleben und -Passion sah und
mit ziemlichem Mangel an Vei-ständniss mittels des Grabstichels fälschte. Dürer
scheint sich mit Erfolg hierüber bei der Venetianischen Behörde beschwert zu haben.
Um 1510 ging R. nadi Florenz, wo er die „Kletterer" nach Buonarottis Carton
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10 ttaimondo — Rajs6.
schuf und von da nach Rom, wo ibn R. Santi ganz in Beschlag nahm. Eine Zeit
lang hat er wohl in dessen Atelier gearbeitet, errichtete aber später ein eigenes,
wo er Schüler nahm. GiuHo Pippi dei Gianuzzi hatte R. dem Santi empfohlen, und
nach Santis Tod 1520, arbeitete R. nach Giulios Werken. Unter A. stach er auch eine
Folge von anstössigen Illustrationen zu Aretinos S('netten, die so schamlos waren,
dass Clemens VII. den R. ins Gefängniss warf, während Giulio und Aretioo fliehen
mussten. R. wurde bald begnadigt und stach nach Bandinelli einen Martertod des
Hl. liaurenz, der, im Auge des Papstes, des Malers Werk v(>rbesserte. R/s erneutes
Glück war nicht von langer Dauer. Bei der Plünderung Roms soll er verwundet
und gefangen genommen worden sein. Die Auslösung kostete ihm soine ganze Habe.
Damach ist er verschollen; er zog sich wahrscheinlich nach Bologna zurück und
war 1534 schon gestorben. Durch seine Wiedergaben von R. Santis Werken wurde
R. weltbekannt und des Malers Ruhm trug den des Stechers mit sich. Er erhielt
oft nur unfertige Skizzen und Entwürfe, die er selbst, namentlich was die Modellirung
betrifft, vollenden musste, z. Th. waren es Zeichnungen zu Santis bekannten Ge-
mälden. Die Zeichnung und die vornehme Composition bestricken auf seinen Blättern;
ihre Monotonie, die Flachheit der Modellirung und die Farblosigkeit (er arbeitete
nach Cartons und nicht nach gemalten Originalen) befremden. Technisch hat er die
Meisterschaft der cisalpinen Stecher nicht erreicht, doch ist er seinen Schülern und
Genossen weit voraus. Von den 808 Platten, die Passavant ihm zuschreibt, sind
114 biblische und heilige Darstellungen, 81 mythologische (darunter wohl die Haupt-
werke), 20 oder mehr Allegorien und die übrigen Darstellungen aus dem täglichen
Leben, Studien, etc. Seine Biographie von H. Delaborde (Paris).
Balmondo, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig um 1477 in Neapel. Die
S. Francesco di Ghieri-Kirche in Piedmont besitzt ein Altarbild von ihm.
Bainaldi. Carlo, Baumeister, geb. 1611 in Rom, f 1691, Sohn und Schüler des
G i r 0 1 a m 0 R. Er baute, in extremem Barockstil, zwei Kirchen auf der Piazza del
Popolo zu Rom, und radierte das Theater der Jesuiten das. Für Ludwig XIV. zeichnete
er den Louvre; der E6nig schenkte ihm sein mit Juwelen verziertes Bildniss dafür.
Bainaldi, Domenioo, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1665 in Rom. Er
lieferte Altarbilder für dortige Kirchen und malte im Auftrag verschiedener Päpste.
Rainaldi, Francesco, Kupferstecher, geb. 1770 in Rom, f 1805 (1816?),
Schüler von Bettelini und Morghen. Er lieferte ziemlich langweilige Linitn-
stiche nach Biliverti, Barbieri, Caliari, da Vinci, Reni, etc.
Bainaldi, GIrolamo, Baumeister und Radierer, geb. 1570 in Rom, f 1655,
Schüler des Domenico Fontana. Er war unter 6 Päpsten erster Baumeister, ferner
auch für den Herzog v. Parnui thätig. Von ihm: Kirche in Montalta, Die Scalzi zu
Caprarola, die herz. Paläste in Modena, Parma und Piacenza.
Rainaldng, (Beinaldns), Baumeister des 11. Jahrhunderts, der um 1063 am Dom
zu Pisa thätig war.
Bainieri, Francesco Maria, Maler, gen. Lo SchirenogUa, geb. um 1680 in
Mantua, f 1758, Schüler von G. Canti, in dessen Manier er Schlachtenbilder uud
Landschaften malte.
Balsek, (Baysek), Matthias, Baumeister, geb. vor 1460, f 1510. Für Wlaczlaw II.
erbaute er 1475 den Palverthurm zu Prag, und verwandelte dort 15 Jahre später
die dreifichiffige Barbarakirche in eine fünfschiffige. Er war auch an der Kirche zu
Kuttenberg thätig. Endlich schuf er 1492 das hohe Sacramentshäuschen in der Hl.
Geistkirche zu K6niggrätz.
Bajon, Panl Adolphe, Zeichner und Radierer, geb. im Juli 1843 in D^on
(D4p Cöted'Or), t8. Juni 1888 in Anvers (Däp. Oise), Schüler von Pils, Gaucherei
und Flameng. Um 1873 verbrachte er einige Zeit in London, 1888 in New-Tork um
Aufträge zu erledigen. Er wurde einer der beliebtesten Reproductionsstecher bezw.
Radierer, der seinem Ruf durch su eiliges und geschäftsmässiges Arbeiten schadete.
Von ihm Radierungen nach R. van Rijn, Rubens, Van Dyck, Watteau, Reynolds,
Bonnat, Meissonier, G^röme, etc., auch Kupferstiche nach Bonnat, Reynolds, Ouless,
etc. Alles in allem schuf er an die 200 Platten. Seine Biographie von F. G. Stepbens
(London 1889). Med. 1869, 1870, Med. 2. Kl. 1878, 1878.
Bajzö, Miklds, (NikolauB), Maler, geb. 1865 in Györ-Szt. Märton, Schüler von
Kohr in Budapest, der Grazer, dann der Münchener Akademie unter Prol Benczur
und Raupp und endlich von C. Lotz in Budapest. Es befinden sich Heiligen-Bilder
in mehreren ungarischen Landkirchen von ihm. Femer malte er ^Stille Gesell-
schaff*, Besuch des Erzherzogs Josef in Hortobägy, etc,
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Kftlph — Kambert. 11
Ralph, G. Kelthy Maler des 18. Jahrhonderts. Er war Hofmaler des Herzogs
▼OD GlareLce, malte Bildnisse und Genrebilder, und stellte zwischen 1778 — 1811 in
der Londoner Akademie aus.
Raniy Jan de, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. um 1680, Schüler des
Rom eyn de Hoogb e. Er schuf Bildnisse und Buchillustrationen, auch in Schabkunst,
z. B. Dido, Ansichten von Amsterdam, Das hl. Abendmahl (nach L. Lombardo), etc.
Bama, Camillo, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Brescia, th&tig das. um
1622, Schfller des J.Palma Giovane. Er malte Historien für verschiedene Kirchen
etc., z. B. für die 8. Josephs- und die 8. Franciscus-Eirche, sowie für das Carmeliter-
Refektorium.
Bamacciotti, GloTannl Battista, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Siena,
wo er Geistlicher war und nebenbei Bildnisse und Historien malte. Die Franciscaner-
kirche zu Siena besitzt eine Geburt Christi von ihm, die üf&zi Gal. zu Florenz eine
Geburt Mariae.
Bamade, Engine, Maler, geb. 1802 in Bordeaux, Schüler von Lacour und
J. M. Guä. Von ihm Inneres der Kirche von. La R^ole (Mus. Bordeaux), Die
Kirche von Langon, etc.
Bamadier, F. A.« Maler, geb. Yor 1800 in Frankreich, f um 1838. Er kam
als Refugi^ nach Frankfurt a. M. und malte dort Landschaften und Ansichten, ob-
wohl in der Jugend nur als Dilettant ausgebildet.
Barnant, Louis, Bildhauer, geb. 1688 in Tpern, f n&cl> 171^f ^^ welchem
Jahr er für den Marktplatz seiner Vaterstadt einen Neptun mit dem Dreizack schuf.
Bamay, s. Bamej.
Bamazsanly Ereole, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Roccacontrada
(Romagna), f nach 1588 (?), Schüler von Vannucci und R. S a n t i. Ein Bild
Yon ihm aus dem Jahr 1578 befand sich in Matelica (Prov. Macerata), Andere in
seiner Vaterstadt.
Bamazzottl, Serafluo, Bildhauer und Maler, geb. 1846 in Sezzago (NoTara),
Schüler der Turiuer Akademie unter V. Vela, auch in Rom gebildet. Von ihm:
Die arme Blumen verkauf er in (Statuette), Der Geist der Freiheit, Psyche, Ophelia,
viele Bildnissbüsten, Terrakotten und kleinere Arbeiten. Mehrere Preise.
Bambaldl, Carlo Antonio, Maler, geb. 1680 in Bologna, f 1717 Schüler von
D. Viani. Er malte Historien, z. B. Tod des Hl. Joseph (S. Gregorio, Bologna),
Die Heimsuchung (S. Giuseppe, das.), Der Hl. Franz Xaver (Ss. Lucia, das.), etc.
Bambaldo, Landadlo^ Maler des U. Jahrhunderts, gen. B« dl Ferrara. Er
war in dieser Stadt thätig, doch von geringer Bedeutung.
Bambaiuek, Hatthftns, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Chrudim (Böhmen).
Für die dortige Stadtkirche malte er 1593 Lasset die Kindlein zu mir kommen.
Bamberg, Arthnr Georg» Freiherr ron, Maler und Illustrator, geb. 4. Sept. 1819
in Wien, f 5. Febr. 1875 in München, Schüler der Prager Kunstschule und der
Dresdener Akademie unter H ü b n e r , auch in München gebildet 1860 wurde er
Prof. an der Kunstschule in Weimar, 6 Jahre später an der Münchener Akademie.
Er malte Historien, Geschichtsbilder und besonders Genrebilder; endlich hat er
Goethes Hermann und Dorothea, Voss' Luise, etc. illustrirt. Von seinen Fresken
nennen wir die im Lntherzimmer der Wartburg, und das Märchen vom Frosch-
künig für die Grossherzogin von Weimar; Ton Staflfeleibildern Nach Tisch (Neue
Pioakothek, München), Der Hof Friedrich des U. zu Palermo (Maximilianeum, das.),
Mädchen mit Gais auf der Alm (Gal. Wiesbaden), etc.
Bamberg, Johann Helnrleh, Maler und Kupferstecher, geb. 22. Juli 1768 in
Hannover, f 6. Juli 1840 das., Schüler seines Vaters, dann der Londoner Akademie,
von Reynolds und von Bartolozzi. 1788 bereiste er die Niederlande und
Italien ; er wurde darauf Hofmaler des Königs von Hannover. Er arbeitete flüchtig.
Von ihm: ein Theatervorhang in Hamburg; Titelkupfer zu Wielands Werken;
Illustrationen zum Reineke Fuchs, Till Eulenspiegel, zu Taschenbüchern, etc. auch
Garicaturen. Seine Biographie von Hoffmeister (Hannover 1877), Zusätze hierzu von
L. Riegel (Freiburg i. B. 1889).
Bambert^ Jean, Maler, geb. 2. Febr. 1819 in Roanno (Däp. Loire), f 4. Nov.
1869 in Paris. Er malte auf Porzellan.
Bambert^ Louis de, Maler und Bildhauer, geb. 1614 in Paris, f 1670 das.,
Schüler seines Vaters Louis R., der unter Louis XUL Inspektor der Statuen war,
und von L e b r u n und V o u e t. Er trat allmählich zur Plastik über« Von seinen
Gemälden ist ein Bildniss Mazarins bekannt. ^ ,
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12 RamboiB — - Bamey.
Rambois, Baumeister und Maler, geb. um 1816. Er war mit Ginati in Portugal
als Dccorationamaler des San Carlo - Theaters tbätig und schmQckte dort auch
mehrere Pal&ste.
Bamboldly (Bampoldl), Carlo, Kupferstecher, geb. um 1775 in MOnchen, f nach
1821, Schaler Ton Longhi. Von ihm: Stiche nach Luini, Bondone, Franceschini,
Longhi, Viyien, etc.
Rambonx^ Johann Anton, Maler und Zeichner, geb. 1790 in Trier, f 2. Oct.
1866 in Köln, Schüler des Benediktiners Abraham su Florenville, mit 17 Jahren
von David in Paris. 1812 kehrte er zurück und malte Bildnisse, 8 Jahre sp&ter
ging er nach München und 1816 nach Rom, wo er sich von Overbeck, etc. beeinflussen
liess, ferner altchristliche Kunstwerke copirte. 1827 kehrte er nach Trier zurück,
besuchte 1829 nochmals Italien und kam 1840 endlich in die Heimath mit einer
frühitalienischen Gemäldesammlung, vielen Studien, etc. beladen. Er schuf Aquarell-
copien nach alten Monumenten, von denen 248 als Geschenk des preussischen Königs
in die Düsseldorfer Akademie gelangten. 1843 wurde er Konservator am Kölner
Museum, wo er als Erhalter und B^staurator alter Gemälde sich Verdienst erwarb.
1854 besuchte er Jerusalem. Von ihm die Entwürfe zu den Domteppichen in Köln,
125 Steindrucke nach alten Gemälden, Adam und Eva (Mus. zu Köln), Bildnisse (das.),
Zeichnungen zu Dante (Mus. Frankfurt a. M.).
Bamdohr, Friedrieh Wilhelm Baailins Ton, Maler, geb. 1752 im Kreis Hoya
(Hannover), f 1822 in Neapel. Er malte Bildnisse. Die Universität Göttingen und
die Berliner Akademie besitzen Werke von ihm.
Bam^e^ l>aniel, Baumeister, geb. 19. (16. ? 6. ?) Mai 1806 in Hamburg, Schüler
seines Vaters Joseph Jacques R., auch in Dinant, Mäzi^res und in Paris gebildet.
Er restaurirte menrere Dome, z. B. die zu Senlis, Beauvais, Noyon, femer den
Justizpalast von Beauvais, mehrere Abteien, etc. R. übersetzte Foersters Denkmäler
der deutschen Baukunst und Malerei (Paris 1836), sowie Heideloffs Ornamentik des
Mittelalters und verfasste u. A. Allgemeines Handbuch der Geschichte der Baukunst
bei allen Völkern, im besonderen der französischen Baukunst im Mittelalter (1843),
Geschichte der Baukunst in Frankreich (1845), Geschichte der Kutschen (1856), Ueber
decorative Plastik (1864), Polyglottes architectonisches Wörterbuch (1868), etc., auch
Aufsätze für Zeitschriften. R. lebte eine Zeit lang in den Vereinigten Staaten und
bereiste Italien, Deutschland, Holland und England.
Bam^e, Josephe Jaeqnes (Jean f), Baumeister, geb. 18. April 1764 in Charlemont
(D6p. Ardennes), f 18. Mai 1842 in Beaurains. Schon mit 15 Jahren lehrte er die
Baiücunst und wurde zwei Jahre später Inspektor in den Baubureaux des Grafen von
Artois. 1792 fiel Verdacht auf ihn und musste er fliehen, kam 1794 nach Deutschland,
wo er in Hamburg den Börsenplatz (1803—4) erbaute. Einige Jahre war er in Schwerin
für den Herzog von Mecklenburg thätig und ging auch nach Dänemark. 1811 kam er
nach Amerika, schuf Pläne für mehrere Städte im Staate New-Tork und erbaute das
Union- College zu Schenectady. 1816 kehrte er nach Frankreich zurück, hielt sich
darauf einige Zeit in Belgien auf und Hess sich 1823 in Paris nieder. R. veröffent-
lichte die ersten Lieferungen eines grossen Sammelwerkes über Gartenanlagen und
Landhäuser (1830).
Ramelli, (Bameli)» Padre Fellee, Maler, geb. 1666 in Asti (Piedmont), f 1740,
Schüler des Dionysos Rh o. Er lebte meist in Rom, besuchte auch den König
von Sardinien auf dessen Einladung. Er wurde Mönch und Ganonicns von S. Giovanni
in Laterano. R. malte Historien, besonders aber Miniaturen von denen viele Copien
sind, darunter eine Reihe nach den Selbstbildnissen in den Uffizien. Eine Miniatur
von ihm besitzt die Dresdener Galerie.
Bamenglii. Bartolommeo, Maler, gen. da BagnacavallO) 8. d.
Bamey» Ciande, d. Ae.» Bildhauer, geb. 29. October 1754 in D^on, f 5. Juni
1838 in Paris, Schüler von Desvoges und Geis d. Ae. Er erhielt den 1. Preis 1782
auf Grund seines Gleichniss vom Samariter. Von ihm: Prinz Eugen Napoleon, Vize-
könig von Italien (1810 Marmorbüste, Mus. Versailles), Napoleon I. im Kaiserornat
(Mus. ebenda), Kardinal Richelieu (1817 Palast zu Versailles), Najade (Statue, Medi-
cibrunnen im Garten des Luxembourg), Die Weisheit (Statue für die Thür der Bank
von Frankreich), Verurtheilung des Verbrechens (Mus. Dijon), Scipio Africanus, etc.
Mitgl. d. Instituts, Kreuz d. Ehrenleg. 1824.
Bamey, ftienne Jnlee» Bildhauer, geb. 23. Mai 179$ in Paris, f 29. October
1852 das., Schüler seines Vaters Claude R. und der Ecole des beaux-arts. Er
erhielt den 1. Preis 1815 auf Grund seines Ulysses von seinem Hund erkannt. Von
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Hamey — ftamsay. 13
ihm im Mus. tod Bgon Venus Falconieri (1820 Marmor, nach der Antike), Hector
einen Felsblock werfend (1816 Basrelief in Gips), Sculpturen am Triumphbogen zu
Marseille, Die Tragödie und der Ruhm (Basrelief, Hof des Louvre), Theseus be-
kämpft den Minotaur (Marmorgruppe, Garten der Tnilerien), auch Heiligen^Statuen,
etc für die Kirchen Sorbonne, St. Germain- en-Laye, Madelaine, St. Vincent de Paul,
etc. Med. 1827. Mitglied des Instituts 1828.
Ramey, (Bamay, Delle Ramegre), Jean, Maler, geb. um 1580 in Lüttich (?),
t nach 1602 an der französischen Grenze auf dem Heimweg nach Lüttich, Schüler
von Lambert Lombard. 1576 schuf er ein Abendmahl für die Peterskapelle in
Lüttich. 1585 wurde er Dekan der Gilde. Er malte (1599) die Bekehrung Pauli,
einige Kirchenfenster (1597) und 12 flberlebensgrosse Apostelmedaillons für die Pauls-
kirche. Die Lambertskathedrale besitzt einen Christus am Oelberg, die Kirche zu
Glains bei Lüttich eine Anbetung der Hirten von ihm. Andere Werke tou ihm in
weiteren Lfltticher Kirchen, oft wohl als L. Lombards bezeichnet. Gegen Ende seines
Lebens wurde er nach Paris berufen, um den Luxembourgpalast zu decoriren.
Ramirez^ Andrea, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig um 1555 in Sevilla.
Er malte in diesem Jahre und 1558 Miniaturen in die Chorbücher der Kathedrale.
RamireZ) BeneTides Jnan, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1782 in Saragossa,
Schüler seines Bruders Joseph R. eines Bildhauers, dann des Giaquinto. Er wurde
ausserordentliches Mitglied der San Fernando- Akademie, widmete sich aber später
ganz der Musik. Von ihm Wahl des Königs Pelayo, etc.
RamlreZy Cristobal, Illuminator des 16. Jahrhunderts, geb. in Valencia, f 1577
im Escorial bei Madrid. Er malte Miniaturen für Philipp II., dann auch in seiner
Vaterstadt. Im Escorial befinden sich von ihm geschmückt ein neues Gesangsbreyier,
ein Sterbemessbuch und ein Intonarium. — Ein Felipe R«, Maler, wohl mit
Geronimo R. verwandt, malte ausgezeichnete Stillleben und Thierstücke, aber auch
Historien, z.B. ein Martertod des Hl. Stephanus zu Sevilla. Hier war er um 1650 (?)
thätig. — Ein Geronimo B,., Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler von Roelas
und thätig zu Sevilla, malte Historien, Bildnisse, etc. Die Hospitalskirche de la
Sangre bei Sevilla besass ein Gemälde des Papstes, von Kardinalen, etc. umgeben,
von ihm.
Ramirezy Josef, Maler, geb. 1624 in Valencia, f 1692 das., Schüler des Ge-
ronimo de Espinosa. Er war Doctor der Theologie und ahmte die Malweise
seines Lehrers nach. Das Kloster des Hl. Felipe Neri zu Valencia besitzt Bilder
im Kreuzgang sowie eine Madonna de la Luz von ihm. Er schrieb das Leben des
Hl. Felipe Neri. — Ein Jnan R.« Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Sevilla,
malte Bildnisse, auch Historien z. B. für die Kapelle des Hl. Christoph; doch sind
uns nur die Bildnisse erhalten. -— Ein Pedro R*^ Maler des 17. Jahrhunderts, war
in Sevilla thätig und wurde eines der ersten Mitglieder der dortigen Akademie.
Rammelaar^ s. Koninek^ Darid de.
Rammelmayer, Adam, Bildhauer, geb. 1810 in Wien, f nach 1850 (?), Schüler
der Wiener Akademie, in Rom weiter gebildet. Von ihm: Anchises (Gruppe 1882),
Christus mit dem Kreuz (1837), Mutterliebe (1838), Amorettennest (1840), Fürst Metter-
nich (Statuette), Hercules (Bronze, für Mehadia), Kaiser Franz I. (1842, Statue), etc.
Rftmpoldly 8. RamboldL
Ramsay, Allan,^ Maler, geb. 1718 in Edinburgh, f 10. Aug. 1784 in Dover, Schüler
von H. Huyssing in London, dann seit 1736 von Solimena und Imperiali in
Italien. Er hatte sich zuvor durch eigenes Studium in Edinburgh weitergebildet.
Nach der Rückkunft aus Italien (das er übrigens später noch 3 Mal besuchte), lebte
er erst in seiner Vaterstadt und lies sich etwa 1762 in London nieder. Rr wid-
mete sich ganz der Bildnisskunst, wurde Hofmaler Georgs III., und schuf beinahe
fabrikmässig mit Hülfe vieler Schüler eine grosse Anzahl von Bildnissen des Königs
und anderer Mitglieder des Hofs, etc. R. war ein hochgebildeter Mann, der unter Anderen
mit Hume, Rousseau, Johnson und Voltaire verkehrte und geschätzte Essays verfasste.
Die beiden Nat-Portrait-Gal. zu London und Edinburgh, die Nat.-Gal. zu London,
die Gai. zu Glasgow besitzen Bildnisse von ihm; Andere in schottischem und eng-
lischem Privatbesitz.
Ramsay, James, Maler, geb. 1784, f 1854 in Newcastle-onTyne. Er malte
Bildnisse, zuerst mit Erfolg in London, seit 1847 in Newcastle-on-Tyne. Von ihm
Th. Bewick (Nat.-Portr.-Gal., London), Earl Gray (Stadthaus, Newcastle-o.-T.), Grattan,
etc. — Ein Milne R«, geb. vor 1860 in Philadelphia (Pa. ü. S. A.), Schüler von
Bonnat in Paris, malt Genrebilder, Geschichtliche Scenen, etc. ^ j
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14 ftamsteck — ftaiig.
Bamsteek, Johann Georg, Erzgiesser, geb. 1675 in Nürnberg, f 2? Juli 1716
das., Scbaler von Gg. Becken das. Er war in Sachsen, Polen, Schlesien and
NOrnberg tbätig.
BaniDSy Edmond^ Kupferstecher, geb. 5. Mai 1822 in Paris, f 1890. Er arbeitete
mit der ^adel, dem Stichel und in Aquatinta. Für die Gaz. des Beaox Arts stach er
1869 Bins Geburt der Eva, ftlr L'Art v. Haenens Perlen arbeiterin zu Venedig. Von
ihm andere Blätter nach Adam, Dacaen, Daumier, Defrance, Deveria, Edelfeldt, Fabr^s,
Hol], Rubens, v. Rijn, Teniers, etc. Med. 3. El. 1881.
RamnSy Joseph-Marins, Bildhauer, geb. 19. Juni 1805 in Aix (Dep. Bouches-
du-Rhöne), studirte an der Akademie seiner Vaterstadt, dann in Paris unter Gor tot,
wo er 1830 den 2. Rompreis auf Grund seines Theseus besiegt den Minotaurus (Mus.
Aix) gewann. Er modellirte die Hauptwerke der Bildhauerkunst des 15. Jahrhunderts
und der Renaissance im Auftrage der Regierung für den Palast der schönen Künste.
Von ihm Portalis (Statue für die Pairskammer), Anna von Oesterreich (Statue im
Garten des Luxembourg), Portalis, Simeon (Statuen für die Stadt Aix), Vaovenargues
(Büste ftkr die Bibliothek ebenda), Gassendi (Bronzestatue für Digne); Andere Werke
von ihm in Marseille, Paris, Aix, Ronen, Troyes, Versailles und in vielen franz.
Kirchen. Med. 2. Kl. 1831, 1. Kl. 1839, Kreuz der Ehrenleg. 1852.
Ranc, Jean, Maler, geb. 12. Jan. 1674 in Montpellier, f 1- Juli 1785 in
Madrid, Schüler seines Vaters Antoine R. und von H. Rigaud. Er wurde
erster Maler des Königs von Spanien 1724 und malte die Biidnisse der könig-
lichen Familien zu Madrid und Portugal. Von ihm Bildniss Nicolas Lamoignons
de Basville (Mus. Montpellier); Werke von ihm besitzen auch die Museen Madrid
(Felipe V. und mehr als 10 Andere), und Braunschweig. Mitglied der franz. Aka-
demie 1703. — Sein Vater Antoine B., geb. in Montpellier, f nach 1715, war auch
Maler und einer der Lehrer des Rigaud. Von ihm Himmelfahrt Mariae (Notre Dame
des Tables), Christus Obergibt Petri die Schlüssel (Peterskirche, Montpellier^ etc.
Bauda, Antonio, Maler, geb. vor 1600 in Bologna, 1 1650, Schüler des Reni,
dann des L. Masari. 1614 wurde er Hofmaler des Herzogs von Modena. Von
ihm S. Filippo Neri (S. Stefano, Ferrara), Madonna mit Hl. (S. Liberale das.); An-
dere in weiteren Kirchen zu Ferrara und Bologna.
Bandall, James, Maler und Zeichner, geb. vor 1785, f nach 1813, th&tig in
London. Er malte Architekturen und Landschaften, 1806 gab er eine Aquatintfolge
von architektonischen Zeichnungen heraus.
Randazzo, Filippo, Maler des 18. Jahrhunderts, tbätig in Sizilien. In Palermo
schuf er grössere Wandbilder.
Bändel, Friedrich, Maler, geb. 1801 (?), t 7. Febr. 1886 in Berlin, Schüler
von Krüger. Er malte Thiere (besonders Pferde), Genrebilder und auch Bildnisse,
z. B. das des Gen. Tumping. R. war die letzten Jahre seines Lebens blind.
Bandle, Frederick W«, Maler, geb. 1847 in London, f 1880 in Liverpool.
1860 ging er nach Amerika, lebte in Philadelphia (Pa.) und errang als Stillleben-
maler einigen Ruf.
Bandolph, Maler des 16 Jahrhunderts, th&tig in England. Er stand in Diensten
des Herzogs von Sussex.
Banden, Claude, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, begraben den 22. Nov.
1679 in Paris. Er erhielt eine Hofpension.
Banden, Gilbert, Zeichner und Lithograph, geb. 1810 (1814?) in Lyon,
t 1. April 1884 in Paris. Er wurde hauptsächlich als Militärcaricaturist bekannt.
Um 1850 gelangte er nach Paris, wo er unter A. für .Journal pour Rire**, ^Paris",
„Journal Amüsant**, etc. Beiträge lieferte; von seinen Albums nennen wir „Ah,
welche Lust Soldat zu sein!", „Kleine Leiden*, „Militärisches Alphabet*.
Banden, John, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f nach 1755. Er war in
Rom für die Verleger Rossi tbätig und stach einige Platten nach antiken Monu-
menten, etc.
BanftI, Johann Mathias, Maler, geb. 21. Febr. 1805 in Wien, t L Nov. 1854
das., Schüler der Wiener Akademie und von Peter Krafft. 1826—27 besuchte er
Moskau und St. Petersburg, wo er Bildnisse malte. 1888 war er in London tbätig. Er
malte besonders pointirte Thierbilder mit gesuchten Anspielungen auf menschliche
Verhältnisse. Von ihm: Scene aus der Ueberschwemmung zu Budapest (Wiener
Museum), Hundefamilie (Gal. Liechtenstein das.), etc.
Bangr, Mme« Lonite. seb. Vaucorbel, Malerin und Lithographin, geb. 1806 in
Saint-Malo (Döp. Ille-et-Yilaine), f ^^^^ 1841, Schülerin von Belloc. Von ihr;
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tUnge — ftanvjef. 15
Bildniss des Marineof&riers Bisson (1831 Mas. Versailles), Algetische Trachten (1844),
Bildniss des Lotsen Tr^mentin (Lithographie), etc. Med. 3. El. 1888.
Bange, Andreas, Maler, geb. vor 1800, f nach 1828, tbätig in Kassel. Er
malte ThierstOcke und Bildnisse, und war Professor an der Kasseler Kunstschule, so-
wie Lehrer des nachmaligen Churfürsten "Wilhelm IL Von ihm Bildniss des Heinrich I.
(SchloBs Wilhelmshöhe, Ahnengalerie).
Range, Conrad Philipp Wilhelm, Goldschmied, geb. 2. Juni 1828 in Kassel,
thätig daselbst.
Ranger, Henry W., Maler, geb. 1858 im Staate New-Tork. Er war Autodidakt
und bildete sich auf Reisen in Frankreich und Holland ans. Seine Landschaften
sind im Geschmack der älteren holländischen Schule gemalt.
Ranglet, Charles, Maler, geb. am 1820 in der Mothe-Saint-Häraye (D^p. Deux-
Sövres), Schfllor von Bert in. Von ihm besitzt das Museum zu Ghartres eine Land-
schaft (1850). Ferner von ihm Ansicht aus der Umgegend von Sassenage (1844), Rö-
mische Campagna (1880), Regen Stimmung (Zeichnung), etc.
Rankley, Alfred, Maler, geb. 1819 in England, f 7- I>e<:* 1372 in Kensiugton,
(London), Schüler der Londoner Akademie. Er malte Genrebilder, meist mit mora-
lischen Wendungen. Von ihm Die Rückkehr des verlorenen Sohnes (1858), Der
Doktor kommt (1864), Miltons erste Begegnung mit Mary Powell, etc.
Rannaeher, (Rannaeher), Johann Baptist, Maler des 18. Jahrhunderts, f 11.
März 1757 in Graz, hatte in Veupdig, Rom und Deutschland studirt. 1745 wurde
er Patron der Grazer Malerbrflderschaft, 1746 Hofkammermaler in Graz. 1782 malte
er bei den Minoriten das. Das Wunder Christi mit den Fischen und den Broden.
Ranson, Thomas Fräser, Kupferstecher, geb. 1784 in Sunderland, f nach 1822,
studirte in Kewcastle-on-Tyne, erhielt goldene Medaillen von verschiedenen Gesell-
schaften für seine Stiche. 1818 wurde er in eine Banknotenfälschungsangelegenheit
verwickelt, doch freigesprochen. Von ihm: Duncan Gray (nach Wilkie), Georg lY.
(nach E. Scott), Der Herzog von Noi thumberland (nach Pbillips), etc.
Ransonnet-Tillez, Baron Eugen, Maler, geb. 7. Juni 1888 in Hietzing bei
Wien, Schüler der Wiener Akademie, studirte auch in München. Er lebte in Wien,
in Nussdorf am Attersee und in Abbazia. R. bereiste Griechenland, Gonstantinopel,
Kleinasien, den Orient, Arabien (1862), Ceylon und Indien (1864), Hinterindien, China,
Japan und Amerika (1868). Er malte Landschaften, z. B. Morgen an den Ufern des
Ganges, Erste Strickstnnde, Hindufrauen in Bombay, etc.
Ransonnette, Charles -NIeolas, Maler, Zeichner und Kupferstecher, geb.
27. Mai 1793 in Paris, f 1877 das., Schüler von V. Bertin Er wurde Hofkupfer-
stecher der Herzogin von Berry und malte verschiedene Ansichten in Wasserfarben,
z. B. Erinnerung an Hi^vres-le-Chalet (1834), Ansichten von Bercy, Paris, etc. Ferner
von ihm Platten nach Aligny, Bertin, Boisselier, Giroux, Thönot, Watelet, etc. Ferner
Kirche in Navarin, sowie mehrere Ansichten dieser Stadt. Auch hat R. Platten zu
Yoyage en Gräce von Choiseul - Gonfier, Voyage en Crim^e von Blois, zu Monuments
et rbistoire des Normands et de la maison de Souabe von dem Herzog von Luynes,
zum Guide pittoresque du voyageur en France, etc geschaffen. Med. 2. KL 1831.
Ransonnette^ Pierre - Nicolas, Kupferstecher, geb. 9. März 1745 in Paris,
t 18. Dec. 1810 das. Er war Hotkupferstecher des ^Monsieur Fr^re du Roy*. Von
ihm Heinrich der IV. in den Louvre zurückgefQhrt (1791), Der ger&chte Liebhaber,
Exlibris, etc. Ferner lieferte er alle Ansichten für die Geschichte der Sainte Chapelle
(Paris 1790), viele Blatt fQr die Encyclopaedie der egyptischen Expedition, u. a. m.
Auch schrieb er ein Lehrbuch mit 96 Tafeln, etc.
Rants, Friedrleh, geb. 1812 (?), f 2. Jan. 1847 in Köln a./Rh., studirte in
Manchen war aber meist Autodidakt. Er malte Bildnisse und war in Köln a./Rb. th&tlg.
RannccI, Nieeolo, Cosmat des 12. Jahrhunderts. Von ihm und seinen Söhnen
befinden sich Tabernakel in San Andrea zu Flumine bei Ponzano und in Sa. Maria
di Castello zu Corneto, Kanzeln zu Fondi (um 1168), Alba Fucese und in der ge-
nannten Kirche zu Corneto (1209). — Zur Familie gehörten Niccolos BruJer Pietro^
seine Söhne Gioranni und Gnldo, sowie sein Enkel Giovanni IL — Ein Maler
Ranaooi soll 1228 den Frieden zwischen Lucca und Pisa mit unterschrieben haben.
Ranvier, Tietor Joseph, Maler, geb. 1832 (?) in Lyon, f 24. Mai 1896 iu
Ch&tillon-sous-Bagneux (D4p. Seine), Schüler von Janniot und Richard. Im
Luxembourg Mus. von ihm : Netzjagd (1869) und Kindheit des Bacchus (1865), im
Museum zu Lyon Befreiter Prometheus (1874). Ausser anderen decorativea Sachen
pialte er für die Decke des grossen Saals im Palast der Ehrenlegion Aurora. Von
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16 llanzo&i — tUppard.
ihm ferner Dryade (1868), Das Eiod mit dem Schwan (1882); Tiele Aquarelle, etc.
Med. 1865, II. Kl. 1873; Ereaz der Ehrenlegion 1878.
Banzonl, GnstaT, Maler, geh. 10. Mai 1826 in üntemalh (Niederdsterreich),
Schüler der Akademie in Wien und von A. Schrödl, th&tig daselbst. Er malte
Landschaften und Thierbilder, z. B.: Ruhende Viehherde, ^Schafe auf der Puszta
(1890), Blick auf den Traunsee (1864), etc.
Baoiiy Jean, Bildhauer, geb. 1631 in Paris, f 4- April 1707 das. 1672 wurde
er Mitglied, 1690 Professor an der Akademie. Von ihm : Der Fleiss (Steinstatue,
Fa^ade des Pal. zu Versailles), Eindergruppe (Basrelief, Aussenseite der Eapelle
dieses Palastes), Marmoryase (Park des Palastes Tor der Orangerie), Nymphe (1688
Marmor), etc.
Raoul, Jean, Maler des 15. Jahrhunderts. 1477 malte er eine Genealogie der
französischen Ednige mit ausgezeichneten Miniaturen.
Baonx, Jean, Maler, geb. 12. Juni 1677 in Montpellier, f 10. Febr. 1734 in
Paris, Schaler von Ranc in Montpellier und BonBoulogne in Paris. Er erhielt
den Grossen Rompreis 1704 auf Grund eines David und Goliath, studirte 8 Jahre
in Rom, 2 Jahre in Venedig; 1714 kehrte er nach Frankreich zurück und malte im
Auftrage des Grosspriors von Vend6me die vier Menschenalter, wofür er von dem-
selben eine Pension von 1000 Livres sowie freie Wohnung in seinem Palast erhielt,
von dem er mehrere Gemächer mit Gemälden schmückte. R. hielt sich 1720 einige
Zeit in England auf. Von ihm: Telemach seine Abenteuer erzählend (Mus. Louvre),
Marie- FranQoise Perdrigon (Mus. Versailles), Eine Vestalin (Mus. Bordeaux), Musik-
spielerin (Mus. Douai), Vestalin mit dem heiligen Feuer, Aiiadne und Bacchus
(Mus. Montpellier), Bildniss Anne Marguerite Petit (Mus. Orleans), Rinaldo und
Armida (Mus. Nantes), Junges Mädchen von der Grossmutter überrascht (Museum
Marseille). Werke von ihm auch in den Mus. zu Florenz, Berlin, St. Petersburg,
Schieissheim, etc. Mitglied der Akademie 1717.
Bapetti, Camlllo^ Maler, geb. 1858 in Mailand (?), wo erthätigwar. Er malte
in Gel und Aquarell Genrebilder und Bildnisse und hat auch radiert. Von ihm : Der
Auserwählte, „Eommt Papa nicht?", etc.
Raph^ s. Baff.
Raphael, (Raffaello), s« Santi«
Raphael tob Messina, s. Allbrandi.
BaphoDy (Baphnn)^ Hans, Maler aus Northeim, der um 1600 blühte, f 1528 (?),
thätig in Einbeck. Von ihm im Provinz.-Musenm zu Hannover ein Märtyreraltar aus
der Jakobskirche zu Einbeck, ein Triptychon aus der Georgskapelle ebenda (jetzt in
der Cumberlandgalerie), ein Triptychon im Eapitelsaal des Halberstädter Doms, ein
Triptychon aus dem St. Alexanderstift in Einbeck (jetzt in der Cumberlandgalerie zu
Hannover), ein Anderes auch aus Einbeck, ebenda. Ein Wandelaltar in der Hildes-
heimer Micbaelikirche, mehrere Altäre und Flügel im Prov.-Museum Hannover, aus
Teistungenburg, etc. In des Meisters Werkstätte worden auch Bildwerke geschnitzt.
Vergl. D. R. Engelhard „Hans Raphon", Lpzg. 1895.
Bapianns, s. Ondendijk.
Bapln, Alexandre, Maler unseres Jahrhunderts, geb. vor 1850 in Noroy-Le-
Bourg (D^p. Haute Saöne), f im Nov. 1889, Schüler von G^röme, Franyais,
Gleyre und Lancrenon. Er malte Landschaften. Von ihm: Bach bei Nans-Lison
(Mus. Besannen), Teich bei Mortefontaine (1874), Bach in der Franche-Comtä (1882),
etc. Med. 111. Kl. 1875, IL Kl. 1877.
Bapine, Maximillen, Radierer, geb. 1840 in Beaune la Rolande (D^p. Loiret).
Er lebt zu Boulogne, schuf erst zahllose kartographische Arbeiten und seit 1861
Linienstiche. Von ihm Ruhe auf der Flucht nach Aegypten (nach Luc. Oliv. Merson),
Rabbiner am Sabbath die Bibel auslegend (nach Le Gomte de Nouy), Am Hochzeits-
morgen (nach Mosler), A. nach Dupuy, Girard, Metzmacher, etc. Ment. Hon.
London 1862 und Paris 1880.
Baplsardi, Miehele^ Maler, geb. 27. Dec. 1822 in Gatania, Schüler von Costa
in Rom und der San Luca-Akademie das., auch in Florenz, Venedig und Paris
weitergebildet. Von ihm : Mädchen aus Catania (Mus. Civico, Turin), Episode aus
der Belagerung von Messina 1301, Der gefangene Troubadour, S. Benedict, Die
Jünger in Emaus, Die Dichter am Hofe Friedrich««, etc.
Bappard) Clara Ton, Malerin, geb. 19. Mai 1857 in Wabern bei Bern, Schülerin
von Dom. Skntetzky, F. Dreher, später von G u s s o w in Berlin. Sie Hess
sich nach Reisen durch Italien und Deutschland in Interlaken nieder und malte Bildnisse,
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Rascalon — RassenfoBse. 1?
Genrebilder nnd Ulnstrationen, z. B. Spitzenklöpplerin (Mus. Freibnrg i. B.). Bei
Bmckmana in Manchen erschienen 16 Blatt ^Fhantasien^ von ihr. Med. II. Kl.
London.
BasealoB, GnlUanme-J^rdme^ Maler, geb. 1786, thättg in Paris, Schaler Ton
C i c 6 r i and B o u t o n. Er decorirte das VaadeTÜle-Theater in Paris. Von ihm
Inneres eines Hofes (1821), Ueberreste einer alten Kirche in Belgien (1883), Ruioen
in Brüssel, etc.
BaMh, Helnrleh, Maler, geb. 25. Oct 1840 in Norburg auf Alsen, Schüler
der Kuustschule zu Karlsruhe, der Münchener Akademie, von Mellye, Gude und
Ramberg, endlich weitergebildet auf Reisen durch Italien und die Nord- und Ost-
See-Küstenlfinder. £r Hess sich in München nieder. Von ihm Venezianische Lagune,
Fischer in Prerow, Groquef.
Rasch, Otto Franz LndwIiT)» Maler, geb. 10. M&rz 1862 in Artern a. d. üostrut,
Schüler von Thedy. £r malte Bildnisse und Genrebilder und Hess sich in Weimar
nieder. Von ihm Verlassene Kinder, In der Schreibstube, etc. Kl. gold. Med.
Berlin 1891.
Basehdorfy Franz, Baumeister, geb. 15. Aug. 1858 in Köln a.Rb., f 16. Not.
1888. Er war an den Domentwürfen 1885—88 und an einem Schlossplan Ar den
nachmaligen Kaiser Friedrich beschäftigt.
Baschdorff, Julias, Baumeister, geb. 2. Juli 1823 in Pless, Schaler der Ber-
liner Bauakademie. 1853 wurde er Stadtbaumeister in Köln a. Rh., wo er das
Rathhaus restaurirte, einige Schulgeb&ude schu^ den Gürzenich umbaute, und am
Stadttheater, dem Museum und mehreren Kirchen th&tig war. Von ihm ferner
Postgebäude in Braunschweig, Heidelberg nnd MOnster i. W., der Bahnhof in Münster,
das Ständehaus in Düsseldorf, etc. 1878 wurde er Baurath und Prof. an der Ber-
liner Akademie. In Berlin schuf er u. A. die Englische Kirche im Monbijou-Garten,
und den seiner Vollendung entgegenrückenden Dom. R. hat auch mehrere Vorlagen-
werke^ Architektonische Studien, etc. yeröffentlicht. Geh. Reg.-Rath.
Basehdorff; Otto, Baumeister^ geb. 28. März 1854, Sohn und Schüler des
Julius R. Er wurde 1881 Regierungsbaumeister, ferner Prof. am Charlottenburger
Polytechnikum. Er war an den Pergamon- Ausgrabungen, sonst meist an den Werken
seines Vaters, mitthätig.
Basehigr» Carl, Holzschneider, geb. 9. Dec. 1849 in Stolpen in Sachsen und
ist in Stockholm ansässig. Er war Schüler von C. Dietrich in Dresden, später
arbeitete er unter Bürkner in dessen Atelier. Er schnitt u. A. nach L. Richter.
Baamnssen, Carl, Maler, geb. 31. Aug. 1841 in Aeröskjöbing (Insel Aerö),
t 1. Oct. 1893 durch Sturz in's Meer auf der Rückfahrt Ton Grönland, Schüler Ton
J. Didrik Frisch, der Kopenbagener Akademie und von Aagaard. Er bereiste
Dänemark, Grönland, Italien (1872X Paris und England (1878). Von ihm Ansicht
nahe Skagen (1863), Mitternacht an der Küste von Grönland (1872), Winterabend
nahe einem Grönländer Fjord (1883) u. A. in der Kopenhagener Galerie, Grossvater
mit kleinen Kindern, etc.
BasmusBen, Georg AntOB, Maler, geb. 7. Aug. 1842 in Stavanger, Schaler
der Stockholmer Akademie unter Rhode, sowie Ton 0. Achenbach und von H.
Gude in Dasseldorf, thätig als Landschaftsmaler in letzterem Ort. Von ihm
MotiT aus dem Sogne^ord (1879), Motiy aus Hardanger (Mus. Stockholm), Motiv aus
Gudvangen (Mus. (Königsberg), etc.
Basp, Carl Gottlob, Kupferstecher, geb. 25. Mai 1752 in Dresden, f 1807
das., Schüler von Zucchi, thätig in Leipzig. Von ihm Stiche nach van Dyck,
FOger, Graff, Pesne, Smugliewicz, etc.
Baspal, Antoine, Maler, geb. 1738 in Arles, f 1811. Von ihm besitzt das
Museum zu Aix Bildniss einer jungen Bäuerin in Altarlesischer Tracht.
Baspay, Jean-Pierre, Maler, geb. 1748 in Avignon (D6p. Vaucluse), f 18. März
1825 das., Schaler Ton Joseph V er n et. £r wurde Mitglied der weissen ßasser-
braderschaft, die in Avignon eine Art Kunstakademie bildete. Werke von ihm be-
sitzt das Museum zu Avignon, z. B. Ansicht des päpstlichen Palastes zu Avignon
and Bildniss des Abb^ Juenet.
Baspell, 8. BaespeU.
Bassenfosse, Armand, Maler, geh 6. Aug. 1862 in Li^ge, lernte zuerst den Handel,
trat mit 27 Jahren zur Kunst aber, in der er, Autodidakt, nur von den Rathschlägen
Ftflicien Repa' unterstatzt wurde. Er hat sich besonders mit der technischen Durch-
bildung der Radierung befasst. Wir nennen davon Die Plätterin, Der Geizhals,
Allgemeines Kflnstler-Lezicon. 8. Aufl. 4. Band. Digitized byi^jOOQ^^
18 HasBet — Ratti.
Nacktes Mädchen mit Lyra, Weiblicher Akt, £x Hbris Mockel, ferner die Plakate:
Art ind^pendant, Blonde superieure, Bock Champagne, Date Victoria, Holle russe, n.
8. w. Mehrere Med. der Sociät^ des Aqaafortistes Beiges 1893—1895.
Bagsety Jean, s. Talentln.
RassmanD, Ednard, Bildhauer, geb. 1828 in Meioingen. Er war in München
thätig.
Bassmnssen. Tngre Sigrnr, Maler und Zeichner, geb. 14. December 1860 in
Gothenbnrg, Schfller des technischen Instituts und der Kunstakademie in Stockholm.
Er liefert Zeichnungen fflr die Zeitschrift Annual Achitectural Review London. Plakat
Konst üstaellning i Goeteborg (1896).
BassmnsseDy b. RasmiigseB«
BastelL John, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, geb. in London, f 1536.
Er war der Schwager des Sir Thomas More. 1529 illustrirte und veröffentlichte er
ein Werk: The Pastyme of the People, etc. mit Bildnissen von Päpsten, Kaisern und
Königen. 1811 wurde es neu herausgegeben von Dibdin.
Rastrellii^ Conte Carlo Bartolomeo^ Bildhauer und Erzgiesser des 18. Jahr-
hunderts, geb. in Italien, thätig u. A. in St. Petersburg für Peter den Grossen. Von
ihm die Bronzebüste des Artilleriemajors S. L. Buchrostow (1715), Verzierungen des
Sommer hof garten s. etc.
Batttrelliy Carlo d. J.» Baumeister des 18. Jahrhunderts, f 1771. Er wurde
russischer Oberhofbaumeisler und baute das neue Schloss Sarskoe-Selo, den neuen
Bau zu Peterhof, den neuen Winterpalast (1741), die pantheon artige Andreaskirche
zu Kiew (1744) und den Pal. Stroganow.
Batgeb^ (Bathgeb)^ Jerg. (Georg), Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Schwä-
bisch Gmünd (Bayern), einer der besseren Meister der schwäbischen Schule, dessen
Werke lange Zeit irrthümlich unter dem Namen Schwed gingen. Von ihm ein
Altarbild von 1519 in der Stiftskirche zu Herrenberg (Württemberg), Freskencyclus
von der Schöpfung bis zum jüngsten Gericht, im Kreuzgang des Karmeliter-Klosters
zu Frankfurt a. M. Das Städelsche Institut daselbst besitzt farbige Zeichnungen
von ihm.
Bath, Henriette, Malerin, geb. 1772 in Genf, f 1856, Schülerin von Isabey.
Sie malte Bildnisse und arbeitete auch in Email. Mit ihrer Schwester stiftete sie
das Mus^e Rath in Genf. Ehrenmitgl. der Soci^tä des Arts 1801.
Bathansky, Hans, Bildhauer, geh 23. Nov. 1858 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie unter Kundmann, thätig in Wien. Sein Entwurf für ein Wiener Mozart-
Denkmal errang den III. Preis. Von ihm; Grabmal des Gen. Fraticevicz in Zombor,
Reiterstatuen zu Lainz, Händel und Gluck (Statuen, Rudolfinum zu Prag), Monu-
mentalbrunnen mit Helios und Semele (Abbazia). Gold. Med. Wien 1895, München 1897.
Bathbone, John, Maler, geb. um 1750 in Chesbire, f l^^'^- ^^ ^^^ Auto-
didakt und malte ausgezeichnete Landschaften, die er oft von Moreland und
Jbbetson und auch von Anderen stafßren Hess. Die Mus. zu Liverpool und
Salford besitzen Landschaften von ihm. Oft gehen sie unter falschem Namen.
Bathier, Louis, Maler, geb. vor 1800, f nach 1818, Schüler von David,
thätig in Paris. Von ihm : Bildniss des Marschalls von Bournonville (1817 Mus.
Versailles), ferner Christus der gute Hirte (1812), Ulysses bei Laertes von Dolius
und den Seinen erkannt (1819), etc.
Battl, Adriane, Bildhauer, geb. 24. Mai 1845 in Garrara, Schüler von
Bonanni in der Baukunst, dann von der Akademie in Carrara, von der in Massa,
von Carimini in Rom und Micheli in Florenz. Er wurde Professor in Serravezsa.
Von ihm: Mutterliebe, Die Ueberraschung, Taufbecken und Kamin im Stil des 16.
Jahrhunderts, sowie viele andere decorative Arbeiten, etc.
Batti, Carlo Giuseppe, Maler, geb. 1735 in Genua, f 1795, Schüler seines
Vaters Giovanni R., dann von R. Mengs. Er war hauptsächlich als Schriftsteller
thätig und schrieb u. A. : Leben des R. Mengs, Leben der Genueser Künstler, etc.
Batti, Ednard, Maler, geb. 1816 in Berlin, f nach 1848 (?), Schüler von
Brücke und He n sei, thätig in seiner Vaterstadt. Er malte Historien, Genre-
bilder, etc.
Batti, FranceBCO, Maler und Holzschneider, geb. 19. Sept. 1819 in Mailand,
Schüler von L. Sacchi. 1847 leitete er die Holzschnittanstalt der „Mondo illustrato*
in Turin. 1848 begab er sich nach Genua, dann nach Mailand und Turin, bis er
endlich eine xylographische Abtheilung an der Akademie zu Bologna zu errichten
bekam. Er erfand eine Art Staats- und Bankscheine herzustellen, die die Fälschung
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Ratti — Rauch. 19
ttomöfflich macht Nehen zahllosen ülustrationeo far Zeltschriften schuf er solcLe
für Manzonis „Promessi Sposi^, für Maffeis Uebersetzung der Trauerspiele Schillers,
fftr Sappeys Anatomisches Werk, etc. Silb. Med. 1845 Mailand.
Rattiy Giofanni ▲(^ostlno. Maler, geb. 1699 in Savona, f 1775 in Genua,
Schüler Ton B. Lutl in Rom. Er malte Historien, z.B.: Die Enthauptung Johannes
des Täufers und andere Bilder aus dessen Leben in der San Giovanni-Kirche zu
Savona ; besonders bekannt wurde er aber durch seine Theaterdecorationen und seine
Garicaturen. R. hat auch einiges gestochen.
Bau, Ernst, Bildhauer, geb. 1838 in Biberach, f 24. Aug. 1875 in Stuttgart,
Schüler der dortigen Kunstschule, dann in Berlin weiter gebildet. Von ihm: Psycbe
als WasserträgeriD, Die Erfindung der Malerei (für den Herzog von Meiningen),
Uhland (Büste für die Stuttgarter Liederhalle), Knecht (Büste für Biberach), Pfaff
(desgl. für Esslingen), die Germania des Kriegerdenkmals in Stuttgart, das Giebel-
feld des Züricher Bahnhofs und die Schillerstatue für Marbach.
Bau, Heinrich Woldeoiar, Maler und Lithograph, geb. 5. Aug. 1827 in Dresden,
t 7. April 1889 das., Schüler Ludwig Richters, in Italien weiter gebildet. Er
wurde Lehrer, 1877 Professor am Dresdener Polytechnikum. In der Dresdener Hof-
oper malte er verschiedene kleinere Wandbilder in Wachsfarben. Sonst schuf er
Landschaften in Gel und besonders in Aquarell. Er hat viel nach L. Richter
lithographirt.
Bau, Karl Emil, Maler, geb. 29. Nov. 1858 in Dresden, Schüler der dortigen
Akademie unter Pohle und der Münchener Akademie unter A. Wagn er und
Lindenschmit, thätig in München. Er hatte erst Lithograph werden wollen, ent-
. wickelte sich sp&ter aber als Genremaler. Von ihm: Schwere Reiter, Leichte
Kavallerie, Spottvögel, Ein Landler.
Bau. Leopold, Bildhauer, geb. 2. März 1847 in Nürnberg, f 26- J&<^- 1B80
in Rom, Schüler von R. Begas. Von ihm: Hippokrates, Plato (für die Kieler
UniTersität), Abenddämmerung, Victoria (Bronzerohguss in der Berliner Nat.-Gal.),
Die Natnrforschung (desgl.)» etc.
Bauch, Carl, Kupferstecher und Radierer, geb. 17. Aug. 1806, f 24. Febr. 1884,
Schüler seines Bruders Ernst R. und von Mo 11 er. Er war Hofkupferstecher zu
Darmstadt, wo er lebte. Er wurde Mitgl. der Gesellschaft Britischer Architekten.
Von ihm: Zeichenvorlagen zu Ornamenten (nach Hessemer), Ansichten von Frankfurt,
Nürnberg, Würzburg, u. s. w.; Die Kirche zu Pitonto (nach Cavalleri), Vorhalle und
Hauptportal des Freiburger Münsters (Originalradierung), A. nach L. Lange, u. A. m.
Bauch, Charlos, Maler, geb. 4. Mai 1791 in Strassburg, f 16. Febr. 1857 in
Nancy, Schüler ?on J. Laurent d. Ae. und der £cole des beaux-arts. Er hielt
sich zuletzt sieben Jahre in Italien auf. Von ihm: im Mus. zu Versailles Bildnisse
Franz II., des Herzogs von Broglie, der Herzogin von Lothringen, des Herzogs von
Penthiövre und seiner Familie, des Herzogs von Enghien. Im Mus. zu Nancy Ansicht
von Havre^ Ansicht Ton Ronen und eine Copie nach Grenze. Bildnisse von ihm
auch in der Gal. des Schlosses von Eu, u. s. w. R. hat Zeichnungen für den Reise-
führer durch Frankreich von Girault de Saint-Fargeau geliefert.
Baiieh, Christiaii, Bildhauer, geb. 2. Jan. 1777 in Arolsen, f 5 Dec. 1857 in
Berlin, Sohn eines fürstlich Waldeck'schen Kammerdieners, Schüler von Valentin,
dann Ton Ruhl in Kassel. 1797 kam er als Kammerdiener Friedrich Wilhelms H.
nach Berlin, wo er sich weiterbildete. Er erhielt seine Pension und ging 1804 nach
Rom, wo er sich Thorwaldsen, Koch, Schick und Reinhart anschloss. 1811 wurde
er nach Berlin zurückberufen, schuf in Gharlottenburg die liegende Statue der
Königin Louise für das dortige Mausoleum, das er im folgenden Jahr zu Rom in
Marmor ausführte, obgleich es auf dem Trausport in 60 Stücke zerbrochen worden
war. Der fertige Marmor wurde auf einem englischen Schiff verladen, von einem
amerikanischen gekapert, aber von einem englischen zurückerobert R. wurde einer
der angesehensten Bildhauer seiner Zeit und hat viele Schüler, darunter Drake
und Rietschel ausgebildet. Von seinen zahlreichen weiteren Werken nennen wir
die Statuen der Generale Scharnhorst und Bülow für Berlin (1815), die Statue
Blüchers für Breslau und Berlin (1826), das Goethedenkmal in Frankfurt a. M., die
sitzende Statue des Königs Max für München (1829), sechs Polychrome Victorien
für die Walhalla bei Regensburg (1888), der betende Moses, Büsten von Thorwaldsen,
Hufeland, Goethe, Schleiermacber, Dürer und vielen Anderen, als Hauptwerk aber
das Denkmal Friedrichs des Grossen, umgeben von seinen bedeutendsten Generalen
(1851). Seine Arbeiten wurden 1865 in einem Rauchmuseum vereinigt.
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20 Rauch — Rausch.
Ranoh^ Ernst, Kupferstecher, geh. 1797 in Darmstadt, f nach 1880 (?), Schaler
▼on L. Portmann, auch tou J. Hersent in Paris (1822). Mit seinem Bruder
Carl B. stach er verschiedene grössere Illustrationen in Stahl. Von ihm ferner: Die
Paulskirche in Rom (Inneres, nach Lerch), Betende Italiener (nach Schorn), Bildniss
J. V. Liehigs (nach Trautschold), etc. Er wurde Hofkupferstecher in Darmstadt.
Baneh^ Johann Nepomnk, Maler, geb. 15. Mai 1804 in Wien, f im März 1847 in
Rom. Er malte und radierte Thierbilder. Die Wiener K. K. Museen besitBen von
ihm Kuh von einem Stier verfolgt (1832). — Auch seine beiden Brüder Ferdinand
R. und Johann Joeeph R* waren Tbiermaler und Radierer. Letzterer malte auch
Landschaften, und hat Deutschland sowie Russland bereist.
Ranctamüller, Mathias, Bildhauer, geb. vor 1660 in Tirol, f nach 1720. Er
wurde K. K. Hofbildhaoer in Wien, wo er 1693 für die Dreifaltigkeitskirche beschäftigt
war. Von ihm das Modell für die Prager Brückenstatue des Hl. Nepomuk (1683 in
Erz gegossen und aufgestellt), Der Raub der Sabinerinnen (Elfenbein, Gal. Liechten-
stein), etc.
Randner, Robert Hermann, Maler und Radierer, geb. 25. Jan. 1854 in
Nimkau (Schles<'ep). Er war erst in einer Porzellanfabrik beschäftigt, besuchte die
Leipziger Kunstschule, dann die Münchener Akademie unter Benczur, Kraus-
kopf, Löfftz, Raab und Bträhuber. Mehrere Jahre lang reiste er im Auftrag
der Gesellschaft für vervielf. Kunst in Wien, um alte Niederländische Bilder, etc.
zu radieren. Ausserdem schuf er Original radierungen, meist Köpfe, die etwas über-
mässig ausgrarbeitet sind, und malte Landschaften.
Ranecker, Theodor, Maler, geb. 15. Nov. 1854 in München, studirte erst
am dortigen Polvtechnikum um Baumeister zu werden, legte sich später aber auf die
Genremalerei. Er war mehrere Jahre an der Inncndecoration der Ludwigsschlösser,
besonders in Neuschwanstein, betheiligt. Von Oelbildern nennen wir: Ein Früh-
lingsdrama, Das Ende vom Lied, etc.
Ranffer, Karl, Maler, geb. 1727 in Regensburg, f 1802 in München. Er war
Secretär des Kurfürsten Maximilian III. von Bayern, und schuf Miniaturen.
Ranft, Fran^^ois Lonis, Maler, geb. 1780 in Luzern, f 1798 im Haag, Schüler
seines Vaters, auch in Paris und Rom gebildet. Er bereiste Holland und Deutsch-
land und blieb längere Zeit in Hamburg ansässig. Er decorirte mehrere Plafonds
im Schloss zu Kassel. — Ein anderer Schweizer Rauft (fRanflPt, Ranffltf) gewann
1684 einen Preis an der Pariser Akademie auf Grund seines Enoch ruft zuerst den
Namen des Herrn an.
Ranft, Franz Lndwig, s. Raff.
Ranlin, 6., Malerin, geb. um 1820 (?)in Montlis (Ddp. Seine-et-Mame). Von
ihr: Das Gebet (Mus. Marseille), Episode aus den Vend^e-Kriegen (1852), etc.^
Ranniaeher, Anton Franz, Bildhauer, des 18. Jahrhunderts, f 14. Sept! 1787
in Wartenberg (Böhmen). Er war in Grossglogau thätig.
Rann, Hans Rndoif, Kupferstecher, geb. 1805 in Zürich, wo er thätig war.
Rannaoher, g. Raniiactaer«
Ranntaeiin, Hermann, Lithograph, geb. 1817 in Frankfort a. M. 1886 gelangte
er nach Paris und Hess sich später naturalisiren. Von ihm: Sa. Am^lie (nach
Delaroche), Blätter nach Chardin u. A. für eine „Galerie Roccocco*, Ansichten von
Paris und St. Petersburg, 58 Bildnisse von Pariser Bühnenkünstlern (1846), o. v. A.
Ranpp, Karl, Maler, geb. 2. Mfirz 1887 in Darmstadt, Schüler von A. Lucas
in Darmstadt, J. Becker in Frankfurt und von der Münchener Akademie unter
Piloty. Er liess sich 1868 als Professor an der Gewerbeschule in Nürnberg, dann
aber wieder (1879) in München, endlich am Ghiemsee nieder, und malte fast nur
noch staffirte Landschaftspartien von diesem See. 1882 wurde er Prof. an der
Münchener Akademie. Von ihm : Vom Sturm gejagt (1885 Gal. Dresden), Ave Maria,
Glücklich gelandet, Friede (Nat.-Gal. Berlin), Abschied (Gal. Darmstadt), Andere in
den Gal. zu Mannheim, Münster, etc. Bayr. Michaelsorden, Hess. Verdienstorden I. Kl.
Ranseta, Anna, Malerin, geb. 28. Aug. 1852 in Kassel, Schülerin der Akademie
in Stuttgart, wo sie sich auch als Stilllebenmalerin niederliess.
Rausch, R^la, Bildhauer, geb. 1878 in Pressburg, Schüler der ungar. Kunst-
gewfrbeschule unter Lora nfi, später der Bildhauer- Section der Landesmusterzeichen-
schule unter Prof. Strobl. Von ihm: Kinderstatue, Kinderbüste, etc.
Rausch, Leonhard. Maler und Kupferstecher, geb. 1813 in Jülich, f 19. April
1895 in Düsseldorf, Schüler der Düsseldorfer Akademie unter Schirmer. Er malte
und stach Rhein-, Schweizer- u. a. Landschaften.
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Rauscher — Ravenet. 21
Bangcher, €feorg Friedrioh. Maler, geb. vor 1810 in Coburg, Schüler seines
Vaters J. August Friedrich R., weitergebildet unter Dillis ucd W. Kobell.
£r wurde Goburgischer Hofmaler und Akademieprofessor. Er malte Landschaften.
Bauseher, J. Angrust Friedrieh, Maler, geb. 1754 in Coburg, f 1808 das. Er
malte staffirte Landschaften von denen sich zwei im Museum zu Leipzig befinden.
Rauscher, Karl, Kupferbtfcher, geb, 16. Febr. 1841 in München, Schüler der
dortigen Akademie, unter Thftter und Raab. Er war in seiner Vaterstadt th&tig.
Von ihm : Haspinger reizt die Tiroler zum Aufstand (nach Gabi), Eindergruppe (nach
Laufberger), Der Besuch (nacb Defregger radiert), etc.
Banschner, Christian Benjamin, Wachsbossirer und Stuccateur, geb. 1725 in
Naumburg, f 2. Aug. 1798 in Frankfurt a. M., wohin er 1747 nach Reisen durcb
Deutschland gelangte. Er lieferte schöne Stuckdecorationen, bossirte Bildnisse,
Landschaften, etc. in Wachs, formte Gemmen ab, etc., hat auch endlich aquarellirt.
— Sein Sohn Johann Christoph B«, geb. 1760, übte dieselbe Kunst.
Bantz, (aneh Bnes), Lambert, Maler, geb. 1647 in München, f 9. Jan. 1697
in Prag. Seit 1694 war er in Prag thätig.
Banwaert, Jakob, Maler des 16. Jahrhunderts, th&tig in Amsterdam, Schüler
des Maerten van Veen, den er sp&ter 1572 vor spanischen Verfolgungen in
Haarlem schützte und in seinem Amsterdamer Haus verbarg. Er war vielleicht blos
Dilettant und besass selbst eine schöne Bildersammlung.
BavanalB, Jnan Bantista, Kupferstecher des 17. und 18. Jahrhunderts, geb.
1678 in Valencia, Schüler von Evaristo Munoz. Er lieferte viele Titelblätter
und Buchillustrationen; von ibm ferner Reiterbildniss D. Felipe V., Bildniss des
Gregorio Ridaura, Der hl. Rodrigo, Stammbaum der kgl. spanischen Familie, etc.
Bayanlt, Ange Ben6, Maler, Kupferstecher und Lithograph, geb. 4. Febr. 1766
in Montargis (D^p. Loiret), f 24. November 1845 das., Schüler von Suvde. Von ihm:
Niederlage der Arniida und ihrer Schaaren (1795, Mus. Montargis), Selbstbild niss
(Pastell, ebenda), Die Wissenschaft (ebenda), Das Studium (ebenda), Selbstbildniss
(Miniatur, ebenda), Fünf Ansichten von Schlossruinen zu Montargis (Lithographien).
Ferner hat R. in der Kirche zu Montargis die Anbetung der Engel ausgeführt.
Bare, Joanny, Maler, geb. 25. Febr. 1827 in Lyon, f im August 1882, Schüler
von Bonnefond und D r ollin g. Er Hess sich in Marseille nieder. Von ihm:
Winzerlied (1859), Ein Nachmittag des guten Königs Rend in Aix (1877), Petrarca
in Vaucluse (1881); auch decorative Gartons zu Glasfenstern, etc.
Bayeaa, Mdme. Emilie, geb. Bounieu, Malerin, geb. um 1785 in Paris, f nach
1830, Tochter und Schülerin von Michel Honor6 Bounieu. Von ihr Malende
Frau (1793), Venus von Diomedes verwundet (1804), Lautenspielerin (1812), etc. Auch
Bildnisse und Miniaturen.
Bavel, Ednard, Maler, geb. 1847 in Genf, thAtig daselbst. Das Museum Rath
dort besitzt zwei Genrebilder von ihm.
Bavel, Jnles, geb. 4. Dec. 1826 in Paris, Schüler von Gogniet. Von ihm
Gefangennahme des Pierre Broussel (1857), Die schlechte Nachricht (1867), Fiorentina
(1878), Bildniss des italienischen Tragöden Ernesto Rossi, etc.
Bafelli, Pieter Anton^, Maler, geb. 1788, f nach 1815, Schüler von B. Bar-
biers Pietersz und G. H. H o d g e s. Er war in Amsterdam thätig, malte Genrebilder,
besonders aber Bildnisse in Gel und Miniatur.
Baven, Ernst t., Maler, geb. 1816 in Prenzlau, f 13. Januar 1890 in Düsseldorf,
thätig in Düsseldorf. Er malte Landschaften, besonders aus der Schweiz.
Bayen, John S., Maler, geb. 21. August 1829 in Suffolk, f 14. Juli 1877 in
Harlech (Wales) durch Ertrinken, Sohn und Schüler eines dilettirenden Geistlichen,
Thomas R., hauptsächlich aber Autodidakt. Er malte zuerst in der Weise Constables,
später eher in der der Praeraphaeliten. Von ihm: Heuernte, Kirche zu Salmsey,
Mittsommer, Mondschein (1866), Der Himmel verkündet Gottes Herrlichkeit (1876), etc.
Baven, Servatlns, g. Baeven.
Bavenart, Henneqnin de, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Brügge.
Bavenat, Th^dore, Maler, geb. um 1820 in Grenoble (D6p. Is^re). Er wurde
Prof. der Zeichenscbule in Grenoble. Von ihm Landschaft am Ufer der Isöre
(Mus. Grenoble), Ansicht von den Ufern der Rhone (1848), Weg durch das Graisi-
vaudonthal (1844), etc.
Bavenet, Simon, Maler und Kupferstecher, geb. um 1755 in London (n. A. 1749),
t nach 1813, Sohn und Schüler des Simon F. R., studirte auch unter Boucher in
Paris. Durch den Grafen Gaylus gelangte er als Kupferstecblehrer an ^ neuge-
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22 Rayenet — Eaveste^n.
gründete Akademie zu Parma. Dort stach er die Kuppelbilder und andere Fresken
Allegris, für die ihm grosse Ehren bescheert wurden. Doch musste er wie yiele
Andere sie in Folge der Revolution schwinden sehen. Er wurde zu Parma in den
Ritterstand erhoben. Von ihm auch Jupiter und Antiope (nach Rubens), Theseus
findet sein Schwert (nach Poussin), etc.
Barenet^ Simon Francis, Kupferstecher, geb. 1706 in Paris, f 1774 in Lon-
don, Schaler von Lebas; er ging um 1750 nach London und verblieb dort, wo er
neben Vivarez und viel für BoydcU stach. Yon ihm Georg IL (nach Morier), Der
Teich von Bethesda (nach HogarthX die 4. und 5. Platte der Folge „Marriage k la
Mode** (nach dems.), Madonna (nach Beni), A. nach Barbieri, Brooking,Caliari, Carracci,
Cazali, Gochin, Coypel, Dolci, Feti, Giordano, Hayman, Laori, Lesueur, van Loo,
Mercier, Morelli, Poussin, Reynolds, Rosa, Tremoliöres, Vecelu, Watteau, Wilson,
Zoffany, u. A. m.
BaTenna, Marco da^ s« Dente^ Maroo.
RaveBna^ Severe da^ Bildhauer des 16. Jahrhunderts, th&tig in Padua. An
der dortigen Capeila del Santo eme Statue des Hl. Hieronymus (1500—2) von ihm.
Zugeschrieben wird ihm auch die Guidarello-Grabstatue im Mus. zu Ravenna.
Bayennate, IL b. Ingoll, Matteo.
BaTenttein» Paul tod» Maler, geb. 21. Oct 1854 in Breslau, Schüler von
G u d e und Schönleber in Karlsruhe , weitergebildet auf Reisen nach Italien.
Er liess sich in Karlsruhe nieder und heirathete die Tochter Moritz v. Schwinds.
Von ihm Venedig (Gal. Karlsruhe), Im Albanergebirge, Abend im Yalle dei Nervi,
Waldlichtung im März, Kastell an der Riviera (1884), Blick auf Baden-Baden, etc. R.
hat auch radiert. II. Med. Melbourne 1881.
Bafensteyny Arnold Tan, Maler des 17. Jahrhunderts. 1626 verheirathete er
sich in Haarlem und liess sich 1689 in die dortige Gilde einschreiben.
Bavenzwaay^ Jan van, d. Ae.» Maler, geb. 29. Nov. 1789 in Hilversum, f 2. Mftrz
1869 das., Schfller von Jordan us Hoorn in Amersföort und von P. G. van Os. Er
bereiste Belgien, Deutschland und dio Schweiz. Er war m Westerborg, Drenüie
thätig und malte Landschaften, sowie Thierstflcke. Von ihm besitzt das R^ksmus. zu
Amsterdam Weidendes Yieh^ Schafstall und Kuhstall. Mitglied der Amsterdamer
Akademie (1822).
Bavenzwaay, Jan van^ d. J», Maler, geb. 28. April 1815 in Hilversum, f 8. Dec.
1849 inBoppard, Neffe nnd Schüler des Jan van R. d. Ae., in dessen Art er malte.
Baveraty tineent Nicolas, Maler, geb. 22. Jan. 1801 in Montier Saint- Jean
(Ddp. Cöte-d'Or), f 80. Juni 1865 in Paris, Schaler vonDelacloze, Abel dePnjol
und der Ecole des beaux-arts. Von ihm: Bildniss des Generals Junot, Herzog von
Abrantds (1834 Mus. Versailles), Eine Seele aus dem Fegefeuer erlöst (Mus. Amiens).
Im Mus. Versailles: Einnahme von Farnes den 11. Juli 1844, sowie mehrere Bila-
nisse. Im Mus. Dijon: Liebe die Seele quälend. Ferner von ihm Bilder in der
Magdalenenkirche, in der Kirche von Saulieu, von Gr^teil, etc. Med. 8. Kl. 1887.
Bavergle, Hippolyte, Maler, geb. im April 1815 in Paris, Schüler von In-
gres und Delaroche. Von ihm im Mus. zu Versailles Napoleon III. (Copie
nach Hippolyte Flandrin). Ferner von ihm Die Jungfrau mit dem Jesus-Kinde (1855),
mehrere Bildnisse, etc.
Bavesteijn, (BaTestein). Anton^ van^ Maler des 17. Jahrhunderts, Bruder
des Jan A. van R., th&tig im Haag, wo er 1614 Mitglied der Gilde wurde und 1656
die Gesellschaft Pictura mitbegründen half. Er malte Stillleben. Drei Bilder von ihm
in der Münchener und eins in der Kopenhagner Gal
Bayeste^n, Arent yan. Maler, geb. 1615 (?) im Haag, f nach 1687 das., Sohn und
Schüler des Anton ij van R. Er wurde 1649 Mitglied und dreimal Dekan der Haager
Gilde; nach Manchen wäre dieser Maler mit Arnold van Ravensteyn zu identifiziren. Für
Willem U. von Oranien malte er Diana und Galisto. — Ein Beinier B« malte im
18. Jahrhundert zu Amsterdam Landschaften.
BaveBtelJny Hendrik yan, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1672. Er studirte im
Haag, bereiste Deutschland und Oesterreich, malte eine Reihe von Bildnissen am
Wiener Hof und liess sich zuletzt in Bommel nieder, wo er sich meist dem StUUeben
widmete.
Rayeste^n^ Hnbert van, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1640 in Dordtrecht.
Er malte FleischerULden, St&Ue, Küchenbilder und Derartiges.
Bayesteljn, Jan Anthonisz yan^ Maler, geb. 1572 (?) im Haag, begr. 21. Juni 1657
das., Schüler v. F. Hals. 1598 wurde er Mitglied der Gilde im Haag. Hier entwickelte
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Ravesteijn — Rayraorjd. 23
er sich lu einem der bedeutendsten Bildnissmaler Hollands, der allerdings an die
etwas spröde Plastisität des 16. Jahrhunderts mehr erinnert, als an die malerischen
Helldunkel -Leistuneen des 17. Seine Zeichnung und Anordnung sind vortrefflich.
Zwei seiner Hauptbilder, grosse Regenten stflcke, befinden sich im Haager Doelen-
hnis, und im dortigen Stadthaus. Ferner von ihm 24 Bildnisse (Mus. Haag), 29 Bild-
nisse (Mus. Amsterdam); Andere in den Museen zu Berlin, Braunschweig, Brüssel,
Dresden, Florenz, Gotha, Kopenhagen, Lille, München, Oldenburg, Paris, Turin, etc.
BaTesteUiiy Nicolaes ted, Maler, geb. 1661 in Bommel, f 1750 das., Sohn und
Schüler des Hendrick van R., auch Schüler von W. Doudijns und J. de
Baen. Er malte viele gute Bildnisse, vornehmlich von dem Geldern'schen Adel.
RaTet^ Tietor, Maler, geb. 1840 in Elsene (Brüssel). Er malte Genrebilder,
Strassenscenen, etc.
BaTigituiOy 8. Dente.
BavB-Haiuieii, Louise» Radiererin, geb. 19. Juli 1849 in Kopenhagen, wo sie
ans&ssig ist.
Bavrio, Antoine-Aiidr^, Kleinbildhauer, geb. 23. Oct. 1759 in Paris, f 4.
Dec. 1814 das., Schüler seines Vaters. Er schuf sehr gesuchte Bronzeplastik und wurde
einer der besten Ciseleure seiner Tage. Er setzte einen Preis von 8000 Frcs. aus
zur Lösung der Frage, wie man die Quecksilbergefahr bei der Herstellung von Gold-
bronzeplastik vermindern könne. R. war auch Dichter; namentlich schrieb er Lust-
spiele und Yaudevilles.
Bawle, Samuel, Maler und Kupferstecher, geb. vor 1785, f nach 1806. Er
malte Landschaften in Aquarell, z. B.: Burg in einem Park (zweimal South Ken-
sington Mus. London), Stiebe von ihm in Murphys Antiquities of Spain, etc.
Bawlinsy Thomas» Medailleur, geb. um 1610, t 1670, thätig in London, wo er
erster Siegelschneider der Könige Karl I. und Karl II. war. Von ihm Medaillen
auf W. Parkhnrst, auf den Bart. Bolles mit Gemahlin (1655), auf die Königin
Henriette Maria, mehrere Münzen, etc. R. veröffentlichte auch Gedichte und die
Tragödie Rebellion, sowie wahrscheinlich zwei Lustspiele. — Ein anderer R. war
um 1760 in England als Bildniss- und Illustrationsstecher th&tig.
Rawlinson^ James» Maler, geb. 1769 in Derbyshire, f 1848, Schüler von
R 0 m n e y. Er malte Genrebilder und Bildnisse, z. B. das des Erasmus Darwin.
Baxis» Pedro, Maler des 16. Jahrhunderts, th&tig in Granada, wahrschein-
lich in Italien gebildet. Seine Grotesken-Ornamente wurden besonders gelobt. Zwei
Brüder sollen ihn unterstütst haben. Historien von ihm in den Kirchen S. Geronimo
zu Granada, Sacromonte das., S. Carmen Descalzo das., Augustinerkirche das.,
und San Juan de Dies zu Lucena.
Raymond, Jean-Arnaud, Baumeister, geb. 9. April 1742 in Toulouse (Ddp.
Haute-Garonne), f 28. Jan. 1811 in Paris, Schüler seines Vaters (eines Baugewerkes),
dana von Blondel, Hilaire und Leroi. Er erhielt 1766 den L Rom-Preis auf
Grund eines Portals für eine Kathedrale. Er hielt sich acht Jahre in Italien auf.
1775 wurde er nach Montpellier berufen, um mehrere Arbeiten auszuführen; sp&ter
auch nach Nlmes. Ton ihm u. A. auch ein Projekt zur vollständigen Restauration
des Alten Louvre. Ferner schrieb er üeber die Kuppel des Invalidendoms, verglichen
mit der der Maria della Salute-Kirche zu Venedig, etc. Seine Biographie (als Vor-
wort zu einem Triumphbogen-Entwurf der nach seinem Tod erschien) Paris 1812.
Mitglied der Akademie 1784 und des Inst, seit dessen Bestehens.
Raymond, Joseph. Goldschmied und Emailleur des 17. Jahrhunderts, Sohn des
Martial R. Die Emailarbeiten nach 1602, die mit J. R. und einer Lilie bezeichnet
sind, werden diesem Meister zugeschrieben.
Raymond^ Lodoyieo, Maler, geb. 1825, Schüler von Arienti und der Turiner
Akademie, weitergebildet in Rom und Florenz. Er Hess sich in Turin nieder und
malte Genre- und Geschichtsbilder, meist in kleinerem Format, z. B.: Nero, Die
Ikonoklasten, Heloise und Ab^lard, Mönchsbelustignngen, etc., auch einige Historien.
Raymond, Martial, Emailleur und Goldschmied des 16. und 17. Jahrhunderts,
thätig inLimoges, Sohn des Pierre R. Er lieferte einen Leuchter für die Brüder-
schaft des Saint-Sacrement zu Limoges und mehrere bezeichnete Emaillen.
Raymond, (Reymond, Remmo, Bemon, Rexmen, Bexman), PlerrOf Email-
maler des 16. Jahrhunderts. Er illuminirte das Buch der Brüderschaft des Saint-
Sacrements zu Limoges 1556—1584 und miJte ein Wappen für sie. R. wurde einer
der vornehmsten Nebenbuhler der Penicauds, errang ziemlichen Reichthum und soll
Bürgermeister geworden sein. Von seinen Emaillen findet man einige im Louvre, in
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24 R&yol — Ream.
Berlin, in der Samml. BaBÜewski zu St. Petersburg, in Brügge und in vielen
Privatsammlungen ; wir nennen von ihm Das Abendmahl (nach R. Santi), Das Urtheil
Salomonis, Amor und Psyche, Heinrich II. und Diana de Poitiers als Jägerin, Joseph
die Potiphar fliehend, Venus und Bacchus, etc.
Bayol^ Bildhauer des 17. Jahrhunderts. Von ihm im Park des Palastes zu
Versailles : Plato mit einem Medaillon des Socrates (Marmor) und eine Vase mit
Füllhörnern geziert (Marmor).
Raygek, s« Batsek.
Rayski, Ferdinand TOn, Maler, geb. 22. Oct. 1807 in Pegau, f ^ov. 1890 in
Dresden, wo er studirt hatte. Er malte in flotter Technik und schuf Bildnisse,
Thierstücke und Schlachtenbilder. Das Leipziger Museum besitzt sein Bildniss
des Ad. Heb. Schletter.
Razali, Sebastiane, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Bologna, Schüler
der Carracci. In der S. Michele in Bosco-Eirche zu Bologna befindet sich ein
Heiliger Benedict yon ihm.
Sazzi, fälschlich für Bazsi, s. Sodoma.
Read, Catherine, Malerin des 18. Jahrhunderts, f um 1786, thätig in London
und um 1770 während mehrerer Jahre in Ostindien. Sie malte Bildnisse, darunter eins
der Königin Charlotte und eins der Prinzen George und Frederick.
Bead, Dayid Charles, Maler und Radierer, geb. 1790, f 1851 in Kensington
(London). Er war eine Zeit lang Zeichenlehrer in Salisbury, malte Landschaften
und yeröfi'entlichte 1832 eine Folge von Radierungen.
Bead, Bichard, Kupferstecher, geb. um 1745, f nach 1780, thätig in London,
Schüler von C a Id wa 1 1. Er stach in Schab- und Piinktirmanier. Von ihm Maria Stuart
verzichtet auf die Krone (nach 6. Hamilton), Die Findung Mosis (nach Lesueur),
Holländische Frau (nach R. van Rijn), Bildniss des J. Herries (1776 nach Martin), etc.
Bead, Samuel, Zeichner und Maler, geb. um 1816 in Needham Market bei
Ipswich, t 6. Mai 1883 in Sidmouth. Er studirte erst die Rechte, dann bei einem
Baumeister. 1841 kam er nach London und zeichnete neben Whymper für den *
Holzschnitt. Er arbeitete 40 Jahre lang für die London Illustrated News und war
der erste Künstler, der je für eine illustrirte Zeitung auf Reisen geschickt wurde,
indem er 1858, kurz vor dem Krimkrieg, nach Konstantinopel ging. Seine archi-
tektonischen Zeichnungen, namentlich von englischen Kathedralen, wurden sehr
gelobt. Das South Kensington-Mus. besitzt zwei Aquarelle von ihm.
Bead, Thomas Buchanan, Maler und Bildhauer, geb. 12. März 1822 in Chester-
County, Pa. U. S. A., f H* Mai 1872 in New-York. 1839 erlernte er die Bild-
hauerKunst in Cincinnati, 1841 malte er aber schon wieder in New-York. Später
war er in Boston und Philadelphia thätig, reiste 1850 nach Europa, blieb längere
Zeit in Florenz und Hess sich endlich in Rom nieder, von wo aus er kurze Besuche
in die Heimath machte. Er wurde übrigens am bekanntesten als Dichter. Von ihm
das Bildniss George Peabodys, Sheridan's Ride, Undine, Der Betblehemitische Stern,
Die verlorene Plejade, etc.
Beader, William, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Maidstone, f in London.
Er malte Bildnisse.
Beading, Bumet, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. um 1751 in
Colchester. Er war Reit- und Zeichenlehrer des Lord Pomfret und war gegen
Schluss des Jahrhunderts in London als Punktirstecher thätig. Von ihm Selbst-
bildniss, Charlotte an Werthers Grab, Lavinia und die Mutter (nach W. Bigg), etc.
— Eine Sarah B«, wahrscheinlich mit ihm verwandt, arbeitete in derselben Weise,
z. B. Olivia und Sophia.
Beady, William James Dnrrant, Maler, geb. 1823 in London, t 1B73 in
Brighton. Er war Autodidakt und malte Marinen in Oel und Aquarell. Einige
Jahre verbrachte er in Amerika. R. lebte sehr zurückgezogen, infolgedessen seine
Kunst nicht nach Gebühr bekannt wurde.
Bealfonso^ Tommaso, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig in Italien und Schüler
von A. Belved^re. Er malte Blumen, Stillleben, auch ab und zu Landschaften.
B^alier-Dumas, Maurice, Maler und Zeichner, geb. 1860 in Paris, Schüler der
Ecole des beaux-arts unter G^röme, thätig in Chatou (D6p. Seine et Oise). Von
ihm die Plakate Champagne Jules Mumm & Co., lucadescence par le Gaz, Paris-
Mode (1893), etc.
Beam, Cadureis Plantagenet, Maler, geb. 1848 in Lancaster (Ohio U. S. A).
Er war in Chicago thätig und malte Früchte.
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Ream — Beck. 25
Beani) Mortton, Maler, geb. 1840, th&tig in New- York. Er malte StilUeben,
besonders FrQcbte.
R^attv, Jacques, Maler, geb. 11. Juni 1760 in Arles (D6p. Bouchea-da-Rböne),
t 7. April 1838 das., Schüler von Regnault. £r erhielt den 1. grossen Rompreis
anf Grund seines Daniel lässt die zween Alten gefangen nehmen. Von ihm die
Decoration des grossen Theaters zu Marseille mit dem runden Plafond Apollo und
die Musen Blumen streuend (1829X Die Geschichte des heiligen Paulus (Chor der
Kirche zu Beauvais). Correspondirendes Mitgl. des Inst, und der Akademie zu Marseille.
Seine Biogr. fon Jules Ganonge, Nimesl863.
Bebaeea, Biagio, Maler, geb. 1735, f 1808 in London, Schüler der dortigen
Akademie, an der er 1771 ausserordentliches Mitglied wurde. Er malte decorative
Arbeiten in Sälen des Somerse^Hou8e zu London, des Schlosses zu Windsor, auch
in Audley End und Harewood-House, etc.
Bebel^ Eleonore Sophie^ geb. Massard, Kupferstecherin unseres Jahrhunderts,
geb. 1790 in Paris, Schülerin ihres Vaters Jean Massard. Von ihr Platten zu
naturgeschichtlichen Werken und Vignetten.
Bebell, Josef, Maler, geb. 11. Jan. 1787 in Wien, f 18. Dec. 1828 in Dresden,
Schüler Yon M. Wutky an der Wiener Akademie. 1809 reiste er nach der Schweiz
und von da nach Mailand, wo er am Hofe Eugene Beauharnais' zwei Jahre yerweilte.
Später begab er sich nach Rom und 1811 — 15 an den Hof Murats in Neapel. Nach Rom
zurückgekehrt, wurde er 1824 vom Kaiser Franz zum Direktor der Belved^re-Galerie
in Wien ernannt. Er malte Landschaften und italienische Ansichten, Yon denen die
Wiener Museen drei besitzen. Andere in dem Ferdinandeum zu Innsbruck, in der
neuen Pinakothek zu München, der Scbackgalerie, in der Czerningalerie, der Berliner
Nationalgalerie, der Galerie zu Parma, etc. R. hat auch einige Blatt radiert.
Beben, s. Babon.
Bebonet-Alboy, Alfred-Marie, Maler, geb. SO. Noy. 1841 in Paris, f im April
1875, Schüler Ton Gleyre und Gär6me. Von ihm Hund (1864), Keine Rose ohne
Dornen (1866), Im Atelier des Vetters (1870); auch Bildnisse, u. s. w.
Beboul, Jean Baptiste, Maler, geb. 1810 in Ch&teauneuf-Calcernier. Das
Museum zu AviRnon besitzt sein Selbstportrait.
Bebonl, Therese, s. Vien.
Becehi. GioYanni Battista, Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler von Maz-
zuchelli, thätig um 1660 in Turin. — Sein Bruder GiOTamni Paolo B., sowie sein
Neffe GiOTanni Antonio (Andrea) B. unterstützten ihn.
Beeco, Ginseppe, Maler, geb. 1634 in Neapel, f 1695 in Madrid (n. A. in
Neapel), Schüler von A. Falcone und P. Porpora. Er malte sehr geschätzte
Stillleben. Der König von Spanien berief ihn .an seinen Hof und ernannte ihn 1667
zum Ritter von Calatrava. Vier Bilder von ihm besitzt das Mus. zu Madrid, Andere
in Aachen (?), Darmstadt, HannoTer, Schweriu, Wiesbaden und Neapel. — Seine Tochter
Elena B« malte in der Weise des Vaters.
Beceo, Pieter, Maler, geb. 1765 in Amsterdam, t 1814 in Basel, Schüler von
J. C. Schultsz und A. de Lelie. Er Hess sich in Basel nieder. Das Museum in
Bern besitzt ein Blumenstück (1810) von ihm.
Becbambanlt, Pierre, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig um 1555 in Limoges.
Er malte auf Glas und in Email, auch manches gemeinschaftlich mit den Penicauds,
darunter Arbeiten für die S. Sakraments-Brüderschaft
Beebberger, FrauS;; Maler und Radierer, geb. 4. Oct. 1771 (n. A. 1769) in
Wien, t 1841 in Güttensteio, Nieder-Oesterreich (n. A. 1842 in Wien), Schüler von
Brand an der Wiener Akademie. Er wurde Direktor der Sammlung des Grafen
Fries und Gustos an der Albertina zu Wien. Von ihm Landschaft mit dem Tempel
der Vesta (Akademie Gal. zu Wien), Flusslandschaft (Rudolfinum, Prag), Landschaften
aus Steiermark, Sachsen, Italien, etc. Seine Radierungen (ungefähr 80 Blatt) nach
Dietrich, nach eigener Zeichnung, etc. wurden gelobt.
Beobenberger, DaTid, Maler des 16. Jahrhunderts, f 24. Juni 1595. Er war
in Komotau thätig.
Becbllu, Karl, Maler, geb. 1804 in Berlin, f 26. Dec. 1882 in Tempelhof bei
Berlin. Er malte Soldatenbilder. Von ihm Prinz Friedrich Karl vor Metz, Die
Schlacht bei Kulm 1813 (Hamburger Kunsthalle), Episode aus der Schlacht bei
Leipzig, etc.
Beck, DaYld Tan, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Flandern, Schaler von
Van Dyck. Die Königin Christine berief ihn nach Schweden; dort Hess er sich
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26 Recknftgel -- Redgrave.
nieder und malte die KönigiD sowie viele Adelsbildnisse. ^ Ein Jaeob R. wird 1578 und
1585 als Goldschmied in Köln a./Rb. urkundlich erwähnt — Ein Peter B«, f ▼or
1581 (?), sass zwischen 1545—1578 im Rath der Stadt Köln a./Rh., war schon 1529
verheirathet, und ebenfalls Goldschmied in dieser Stadt.
Beeknagrelj Otto, Maler, geb. 1845 in Eisfeld (Sachsen - Meiningen). Er
wurde Coburgischer Hofmaler und 1892 Prof. in München. Er malte Jagd- und
Thierbilder.
Redam, Friedrieliy Maler und Radierer, geb. 1734 in Magdeburg, t 1774,
Schüler von A. Pesne, dann you J. 6. Pierre in Paris, auch in Deutschland und
in Rom, wo er 1755—1762 verweilte, gebildet. Zuletzt war er in Berlin thätig. Von
seinen Radierungen nennen wir: Morgen (nach Moucheron), Abend (nach Dubois),
Acht italienische Ansichten (1755 nach eigener Zeichnung), Friedrich d. Grosse,
Ansichten von der Umgebung von Paris, etc.
SeecvTrance; Antoine de^ Maler, geb. vor 1575 in Avignon, f 1641. 1588 wurde
er Hofmaler des Königs von Frankreich. Er malte Bildnisse, Kircheninterieurs, etc.
Rede!, Josef, Maler, geb. 1774, f 1836 in Wien. Er malte in der Art Fügers
und wurde Prof. an der Wiener Akademie. — Ein Johann Georg R., Maler, war
zwischen 1717—24 in Prag tbfttig.
Redelmayer, (RedelmeTer),Jo8epli. Maler, geb. 1727 in Prag, f 18. Febr. 1788
das., Schüler von Franz Müller, später bei Balko, endlich bei Bibiena in Berlin
weiter gebildet Er malte erst Theaterdecorationen, dann meist Altarbilder, z. B.
bei den barmherzigen Brüdern in Prag, sowie Fresken in S. Adalbert zu Weipemitz,
in Mariahilf, am Sandthor zu Prag, etc. — Ein Ferdinand Michael R», Maler, war
1718—46 in Prag thätig.
Redenti^ Franeeaeo. Maler und Zeichner, geb. 1820 in Correggio, f 25. Febr.
1876 in Turin. Er wurde durch gute Garicaturen für das Witzblatt Fischietto bekannt.
Reder, Christian, Maler, genannt Leander, geb. 1656 in Sachsen, f 1729.
1686 besuchte er Rom und malte im selben Jahr Schlachtstücke der türkisch-christ-
lichen Kämpfe in Budapest. Später besuchte er Hamburg, Venedig, England und
Holland.
Reder, Cyriakna, Maler des 16. Jahrhunderts, f um 1594. Sein Bildniss des
Churf. August I. ids Greis (1586) befindet sich im Historischen Mus. zu Dresden.
Reder^ Heinrieli von, Maler, geb. 19. März 1824 in Mellrichstadt (Bayern),
Schüler von C. Miliner in München. Er war erst Soldat und brachte es bis zum
Oberst. R. bereiste die Alpen, Italien, Dalmatien, Spanien, etc. Er malte Land-
schaften und zeichnete auch mit der Feder.
Redfern, James Franko Bildhauer, geb. 1838 (?) in Hartington (Derbyshire),
t 18. Juni 1876, Schüler der Londoner Akademie. Von ihm : 60 Statuen an der
Fa^ade der Kathedrale zu Salisbury, Andere für die Kathedrale zu Gloucester und
das Kapitelbaus der Westminster-Abtei, Statue des Herzogs von Devonshire (vor
dem Laboratorium in Cambridge), Bildnissbüsten, etc.
Redfleld, Edward WilUa, Maler, geb. 1867 (1869 ?) in BridgeviUe (Del. U. S. A.X
Schüler der Akademie zu Philadelphia und von Bouguereau, sowie Robert-Fleury
an der Akademie Julien in Paris, liess sich in Glenside, Pensylvania, nieder und
malte Landschaften. Von ihm Strasse im Wald von Fontainebleau, Französischer
Winter, etc.
Redgrave^ Richard. Maler, geb. 30. April 1804 in Pimlico (London), f 14. Dec.
1888 in Kensington (Lonoon), Schüler, aber nur auf kurze Zeit, der Akademie. Er
rief eine staatliche Zeichenscbule in 's Leben, an der er später Direktor wurde. Mit
H. Cole bildete er ein Museum der decorativen Künste in Marlborough House ; dieses
wurde später der Kern des jetzigen grossartigen South Kensington-Museums. 1862
war R. Commissar ffOüe die Abtheilung der englischen Kunst in der Weltausstellung.
1858 erhielt er die Oberaufsicht über die Gemälde der Krone, von denen er einen
Katalog zu verfertigen begann. Für das S. Kensington-Mus. besorgte er besonders
die historische Samml. von Aquarellen. 1880 legte er seine Aemter nieder. Von
ihm : Gulliver auf dem Tisch des Pächters (S. Keosington-Mus.), Ellen Oscford, Die
Gouvernante (1845), Ruinen (1855), etc. R. hat auch ein Werk „A Century of Painters"
(1866) gemeinschaftlich mit seinem Bruder Samuel R. herausgegeben und endlich
auch einiges radiert Mitgl. der Londoner Akademie 1851, Kr. der Ehrenleg. 1855.
Redgrave, Sanmel» Maler und Zeichner, geb. 3. Oct. 1882 in London, f 20.
März 1876. Er stand im Staatsdienst, im D^p. des Inneren und bat viel für künstlerische
Veranstaltungen, z. B. für die Jahresdusstellungen der Akademie, ftlr d|e historische
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Redi — Redoat^. 27
englisclie Abth. auf den beiden Weltaosstellongen 1862 und 1867, für die BiidnissauB-
BtellQDg 1866—68, etc. gewirkt. Endlich ist er uns als Kunstscbriftsteller bekannt
durch Theilnahnie an seines Broders Richard R.'s ,A Century of Painters" und durch
sein Lexicon englischer Künstler.
Bediy TommMO, Maler und Zeichner, geb. 1665 in Florenz, f 1726 das.,
Schüler von Gabbiani, Maratti und Balestra. Er errang einigen Ruhm, so
dass Peter der Grosse ihm Wer junge Moskowiter als Schüler schickte, ihn auch als
Leiter und Begründer einer Akademie in Moskau haben wollte. R. malte für den
Grossberiog im Pal. Pitti zu Florenz, sowie für verschiedene dortige Kirchen. —
Eine GioTanna R. war ebenfalls Malerin und Schnlerin von Gabbiani.
Bedig, L.. Maler und Radierer, geb. 1822, t 1- Jan- 1861 in Antwerpen. Er
malte Genrebilder und Landschaften, z. B. Das Dorffest Von seinen Blättern nennen
wir Dorf mit Windmühle (1855), Die Fischer und Die Dorfstrasse (1860).
Bedly Joseph, Maler, geb. 1774 in Wien, f 18S6, Schüler Ton Füger an der
Wiener Akademie, an der er später Professor wurde. Die Galerie dieser Anstalt
besitzt seine Auffindung der Leiche Abels, die Kirche Gumpendorf seinen Christus
am Kreuz. Er lieferte auch Federzeichnungen.
Bedlleh, Heinrtcli, Maler und Kupferstecher, geb. 1840 in Lasko, f um 1889
in Warschau, Schüler der dortigen Kunstschule, dann in Dresden und München
unter Thäter. 1866 ging er nach Wien; 1878 liess er sich in Wien nieder. Um
1880 war er einige Jahre in Paris thätig. Er malte Bildnisse und Landschaften;
von seinen Blättern nennen wir Madonna Tempi (nach R. Santi), Peter Skargas
Predigt (nach Matejko), Juden in der Bibliothek (Radierung), A. nach Gerson und
J. Brandt, etc., auch Kunstvereinsblätter. Mitglied der St. Petersburger Akademie;
Kr. der Ehrenleg. 1878, etc.
Redmondy Thomas^ Maler, geb. um 1745 in Brecon, f 1785 in Bath, lernte
bei einem Decorationsmaler in Bristol, dann in der St. Martinas Lane-Akademie
zu London. Er liess sich in Bath nieder und malte mit gutem Erfolg Miniaturen.
Bedoiif Odilon, Maler und Lithograph, geb. 1840 in Bordeaux, studirte eine
Weile unter G^röme und bildete sich nach da Vinci weiter. R. wurde ein ziemlich
überspannter Symbolist. Er yerOffentlichte Tersshiedeno Sammlungen von Litho-
graphien, z. B. An Edgar Poe 6 Platten (1882), Huldigung an Goya (1885) 6 Platten,
an Gusfaye Flaubert 7 Platten (1888), Les Fleurs du Mal (Baudelaire) 6 Platten
(1890), auch einige Radierungen, etc.
Redondlllo^ Istdoro de, Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler von A. Nardi.
Er war in Madrid thätig und malte Historien und Bildnisse. Er wurde Hofmaler
des letzten Habsbnrffer König Spaniens, Karl II.
Redont^y Ant^ine Ferdinand, Maler, geb. 21. Juni 1756 in Saint Hubert
(Belgien), f 3. Kot. 1809 in Paris, wo er sich ausbildete und niederliess. Er war
Sohn und Schüler des Charles J. R. Von ihm die Decorationen des Schauspiel-
hauses zu Bordeaux, des Tribun alsaales im Palais-Rc^al, des Elysöe-Bourbon ;
auch zu Malmaisoo und zu Compi^gne. Ferner von ihm Korb mit Blumen auf einem
Marmortisch (1798), Früchte und Pilze, Rosenzweig (1795), auch Aquarelle.
Bedeute, Charles Joseph. Maler, geb. 24. Juli 1715 in Jamagne bei Philippe-
yille, t 28. Dec. 1776 in St. Hubert, Sohn und Schüler des Jean Jacques R.,
auch seit 1787 an der Pariser Akademie gebildet. Er verliess Paris 1743 und malte
darauf für die Abtei zu St. Hubert und die Adelsschlösser in der Umgegend ; ferner
Altarbilder und Bildnisse.
Bedont^, Henri Joseph, Maler, geb. 25. Mai 1766 in Saint-Hubert (Belgien),
t nach 1801, Schtüer seines Bruders Pierre Joseph R., Sohn des Charles J. R.
Er lieferte mehr als 60 Zeichnungen für das grosse Werk über Egypten, sowie eine
grosse Anzahl für ,La Description des plantes rares de Syrie" von Labillardi^re,
.La Flore du mont Atlas" von Desfontaines, Geschichte der amerikanischen Obst«
bäume Yon Michauz, die Encyclopädie Ton Lamarck und für Coqueberts Fischsamm-
lung des Mittelländischen Meeres, etc.; auch vieles für das natnrgeschichtliche Museum.
Bedout^y Jean Jacques, Maler, geb. 1687 in Dinant, f 18. Oct. 1762. Er war
der StanomTater der Malerfamilie R., doch selbst nicht von grosser Bedeutung.
Bedoat^^ Pierre Joseph. Maler und Lithograph, geb. 10. Juli 1759 in Saint-
Hubert (Belgien), f 19. Juni 1840 in Paris, Schüler seines Vaters Charles Joseph
R. Er kam schon mit 15 Jahren nach Paris, wo er sich ausschliesslich der Blumen-
malerei widmete. Er lieferte mindestens sechstausend Aquarelle füi* die Sammlung
des naturgeschichtlichen Museums. Zu den folgenden Werken lieferte R. Zei<;br.ungen,:
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28 Redtenbacher — Regamey.
La Flore antique (too Desfontaines), La Flore de Navarre (von Bonplant), Les plantes
rares du jardin de Gels, Les plantes du jardin de la Malmaison, etc. etc. Er selbst
veröffentlichte: La famille des Liliac^es, La Monographie des roses. Er wurde
Zeichner der Marie-Antoinette, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Hof-
blumenmaler der Kaiserin Josephioe (1805), etc. Kreuz der Ehrenlegion 1825.
Redtenbacher, Rudolf, Baumeister, geb. 17. Mai 1840 in Zürich, f ^L Dec.
1885 in Freiburg i./B., Schüler des Karlsruher Polytechnicums und der Berliner Bau-
akademie unter Adler und Bottich er, endlich von Nicolai in Dresden und F.
Schmidt in Wieu. R. bereiste auch Italien. Er war an den Mainzer, Regensburger
und Frankfurter Dom- Ausbauten betheiligt. Ihm wurde dann die Inventarisirung holl&n-
discher und badischer Denkmäler anvertraut. Allmählich wandte er sich mehr der
schriftstellerisi hen Thätigkeit zu. Wir nennen von ihm: Beiträge z. Eenntniss mittel-
alterlicher Baukunst in Deutschland (1868), Leitfaden ('1861), Tektonik, Architek-
tonik und Handbuch der italienischen Renaissance- Architektur (1885).
Beed. Ethel, Malerin und Zeichnerin, geb. 1876 in Newburyport (Mass. U. S. A.),
Schülerin der Cowles-Kunstscfaule in Boston. Sie wurde durch decorative Zeichnungen
Titelblätter, Plakate, etc. vortheilhaft bekannt. Wir nennen die Plakate, „Behind the
Arras by Bliss Carman^, »Folly or Saintliness by Jos^ Echegaray^, ^Is Polite Society
Polite and other Essays by Julia Ward Howe", „Jacques Damour by Emile Zola",
„Pierre Puvis de Gbavannes a Sketch**, „Uncle Sams Churcb by J. B. Bolton", ^A
Virginia Cousin by Mrs. Burton Harrison", ,The White Wampum by E. P. Johnson*,
„Trilby, the fairy of Argyle*, etc.
Reed, Joseph Charles, Maler, geb. 1822, f 26. Oct. 1877 in London. Er malte
farbenfreudige Landschaften aus England, Schottland und Irland in Wasserfarben.
1866 wurde er Mitglied der Englischen Aquarellisten-Gesellschaft.
Reeder, Maerten Frana, Maler, geb. 28. Oct. 1802 im Haag, f nach 1840,
Schüler von Cuijlenburgh und Pieneman. Er malte Stillleben und Interieurs.
Reekers, Hendrik, Maler, geb. 21. Sept. 1815 in Haarlem, t 1^- M&i 1854
das., Schüler seines Vaters Jan R. und von Georgius J. J. von Os, thätig in
Brüssel und seiner Vaterstadt Er malte Blumen und Früchte. Das Museum zu Rotter-
dam besitzt ein Stillleben von ihm. Mitgl. der Amsterd. Akademie 184S.
Reekers, Jan, Maler, geb. 1790 in Haarlem, f 29. Nov. 1858 das., Schüler
von Horstock. Er malte Bildnisse und Landschaften. R. hat auch einiges radiert.
Rees, Johann, Münxgraveur, geb. vor 1590, t $• Oct. 1629 in Köln a. Rh.
1605 wurde er Münzmeister in Köln am Rh., war aber vorher schon Jülich*scher
Münzmeister, welches Amt er ferner inne behielt.
Reesbroeek, (Reesbroueq, Rysbroeck), Jacob Tan, Kupferstecher des 17.
Jahrhunderts, f 1704 in Hoogstraeten (Belgien). 1642 wurde er in die Antwerpener
Gilde eingeschrieben. Er malte Bildnisse, z. B. Balthasar Moretus II., dessen Frau,
Balthasar Moretus III. (alle drei im Mus. Plantin -Moretus zu Antwerpen). Er hat
auch in Kupfer gestochen, z. B. Bildniss des Jesuiten C. Hasart.
Reeth, Pierre Jean Baptlste yan, Kupferstecher, geb. 1822 in Merzem, f 7. Aug.
1866 in Antwerpen, Schüler von E. Corr. Von ihm Blätter nach Grenze, Keyzer, Leys,
V. d. Poorten, Snieders, etc., auch zu Mertens und Torfs Geschichte von Antwerpen.
Rega, Filippo, Steinschneider, geb. 26. August 1761 in Chieti, t 7. Dec 1883
in l^eapel, Schüler von Ant. Pich 1er in Rom. Er ahmte Antiken vortrefflich
nach, wurde Prof. an der Neapolitan. Akademie und Vorstand der Münze. Von ihm
Kronprinz von Neapel (Chrysolith), Arethusa (Sardonix), Jupiter von Capo di Monte
(Copie), Fürstin Butera, König Joachim, Königin Karoline, etc. Mitglied der Aka-
demie zu Neapel und des Französischen Instituts.
R^amey, Felix Elle, Maler und Zeichner, geb. 7. Aug. 1844 in Grenelle bei
Paris, Schüler von Lecoq de Boisbaudran, Sohn des Guillaume R. d. Ae. Er
zeichnete fOr die Zeitschriften Journal Amüsant, etc. auch für Zeitschriften in Amerika,
das er öfters besuchte. Mit Guimet besuchte er auch Japan und schuf zahlreiche
ethnographische Zeichnungen. Von ihm: Gen. Lee besucht Valentini in seinem Atelier,
Negertaufe in Philadelphia, Illustrationen für den japanesischen Roman Okoma,
Unter den Tannen (Deckfarben), etc.
Regauiey, Fr^d^rlc, Maler, Radierer, Lithograph und Zeichner, geb. 4. Juli
1849 in Paris, Schüler von Lecoq de Boisbaudran, Sohn des Guillaume R.d. Ae.,
wurde hauptsächlich durch Zeichnungen für Pariser Journale bekannt. Von Ge-
mälden nennen wir .Horizon parisien, Novembre** (1880), von Radierungen Paris ä
l'eau forte und M^moires des fr^res Hanlon-Lee (6 Blatt) ; auch einige Steindrucke.
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S«gamey — Regnaalt 29
Regamey, Anillaune d. Ae«, Lithograph, geb. 1814 in Paris, f 1878 das.
Er schuf eiDe grosse Anzahl von FarbeDSteindrucken, z. Th. reio gewerbliche Ar-
beiten, z. Th. Illustrationen zu den Erangelien nach Foucquet, zu kulturgeschicht-
lichen Werken, etc.
Begamey, eaillanme, Maler, geb. 1838 (? 1837 ? 1882 ?) in Paris, f 3. Jan.
1875, Schaler von Lecoq de Boisbaudran, Bonyin und Barve, Sohn des
Guillaume R. d. A.e. Er lebte eine Zeit lang (während des deutsch-franzOsischen
Kriegs) in London, wo er viel für die Illustrated London News thätig war, R. war
meist kränklich und malte militärische Bilder, z. 6. Trainsoldaten (Mus. Ch&lons
snr Marne), Algerische Schützen (Mus. Marseille), Vorposten im Erimkrieg (1874
ebenda), Batterie (1865 Mus. Pau), etc. S. Biographie yon Chesneau 1879.
Regan, Anna, %• Schimon.
R6ge, Henriette de^ Malerin, geb. 8. April 1849 in Posen, Schfilerin yon
Gussow und Skarbina in Berlin, dann yonCourtois und Boutet de Monyel in
Paris. Sie malte Frauen und Kinderbildnisse und lebt abwechselnd in Przystanki
und Detmold.
Regemorter, Ignatina Josephns Tan^ Maler und Radierer, geb. 4. Dec. 1785
in Antwerpen, f 16. Juni 1878, Schüler seines Bruders Pierre R. und yon Omme-
ganck, 1809 auch in Paris und Umgegend gebildet. Er malte langweilige, anekdoten-
hafte Genrebilder, auf denen eine Violine unausbleibliches Versatzstück ist. Von ihm
Jan Steen's Haushalt (1828 Mus. Amsterdam), Herbstmorgen (Mus. Brüssel), Jan Steen
und Mieris (Mus. Fodor, Amsterdam), In einem holländischen Zimmer (Neue Pinakothek;
München). Von seinen Radierungen nennen wir Die schlafende Spitzenklöpplerin,
Die Schafe, Die Hirtin (nach Ommeganck), etc. Mitgl. des niederländ. Instituts,
der Amsterdamer Akad.; Leop. Orden.
Begemorter^ Petms Johannes Tan, Maler, geb. 8. Sept. 1755 in Antwerpen,
1 17. Not. 1830 das., Schüler der dortigen Akademie, auch durch Gopiren gebildet. 1796
bis 1804 war er Professor an der Antwerpener Akademie. 1815 war er einer der
Abgesandten Antwerpens nach Paris, um die 1794 von den Franzosen weggeschleppten
Gemälde zurück zu schaffen. Besondere Beachtung verdient er als Restaurator von
alten Gemälden. Seine Spezialität waren Mondscheinbilder. In dem einen Bild
Lucas van Udens in der Antwerpener Gal. sind die Figuren von ihm; das Mus. zu
Gotha besitzt ein Gesellscbaftsstflck von ihm.
BegeSy Johann Andreas Benjamin, Maler und Radierer, geb. 81. Jan. 1772
in Frankfurt a. M., f 18. Jan. 1847. Er war Zeichenlehrer an verschiedenen Frank-
furter Instituten, malte u. A. den sterbenden Seneca, und radierte mit mehr Erfolg
Banernscenen, etc.
RegirlOy BalTaelino dl, s. Motta, BalTaelo.
BegUlo, 8. Lieinio da Fordenone.
Begnard, Tal^rlen, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, Schüler von O.T hö-
rn assin, thätig in Frankreich und Rom (um 1615). Von ihm Platten nach A. Ciam-
poUi, F. Barroccio (Die Heimsuchung), Lelli, A. Pomerancio, A. Tempesta, etc. Auch
nach den Antiken des Kab. Giusttniani.
Regnandin^ Thomas. Bildhauer, geb. 11. Febr. 1622 in Moulins (D^p. Allier),
SS. Juli 1706 in Paris, Schüler von Fran^ois Anguier. 1657 wurde er Mitgl.
er Akademie, 1658 Professor und 1694 Rektor an derselben. Von ihm die Sculp-
toren am Plafond des Königlich. Gemaches im Louvre ; gemeinschaftlich mit Gir ardon
restaurirte er diejenigen der Apollo-Galerie. Im Palast zu Versailles von ihm Der
iSrieden, Der Ruhm, Amerika (Steinstatuen), etc.; in die Kapelle des Schlosses zu
Saint Fargean und für die Bernardiner von Port-Royal lieferte er ebenfalls Sculpturen.
Begnanlt, Alexandre Georges Henri, Maler, geb. 80. Oct. 1843 in Paris,
t 19. Jan. 1871 das., Schüler von Gabanel, La motte und Montfort an der
£cole des beauz-arts, an der er 1866 mit Thetis bringt dem Achilles die Waffen
den Rompreis errang. 1866—8 verweilte er in Italien, besuchte 1868 Spanien, wo
er das Reiter-Bildniss des Gen. Priro malte, das ihn bekannt machte, kehrte 1869 nach
Italien zurück, besuchte 1870 Afrika und wurde durch den Ausbruch des Krieges in
die Heimath zurückgerufen. Bei dem Ausfall gegen Buzenval erhielt er eine Kugel
durch den Kopf. Von ihm Automedon (1867 Mus. Boston), Bildniss des Gen. Prim
(1869 Louvre, Paris), Hinrichtung in der Alhambra (1870 ebenda), Judith und Hole-
fernes (Mus. Marseilles), Salome, etc. Aquarelle von ihm im Luxembonrg bez. im Louvre.
Begnanlt, Etlenne, Maler, geb. 1646 in Paris, f 30. März 1720 das. Von
ihm das Maibild 1701 in der Notre-Dame. Ferner nennen wir noch Töi^tung d<
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30 ttegoMiit — ftegnier.
Entgebart (1704), Der heilige Stephan wird in*8 GeOngniBS geführt. Mitglied
der Akademie 1708.
Begnavlt, Jean Baptiste, Baron, Maler, geb. 19. (10.?) Oct. 1754 in Paris,
t 12. Nov. 1829 das., Schaler tod Bardin. Er errang den 1. Rompreis 1776 auf
Grund seines Alezander besucht Diogenes. Mit zehn Jahren kam er nach Amerika,
wo er fünf Jahre lang auf einem Handelsschiff als Schiffsjunge diente. Hierauf
kehrte er nach Paris zurück, wo de Monyal ihn unter Bardin Malerei studiren
Hess, den er auch nach Italien begleitete. Später (1776) ging er nochmals nach Rom als
Pensionär des Königs. 1785 wurde er Professor an der Akademie, 1819 geadelt
Von ihm im Louvre Die Erziehung des Achilles durch den Centauren Cheiron,
Ereuzaboahme (1789), Die drei Grazien im Mus. Versailles, Hochzeit des Prinzen
J^röme Bonaparte und der Priozessin Frederike Catharine Ton Würtemberg, Tod
des Generals Desaix, etc. Andere Bilder von ihm in den Museen zn Amiens, Mar-
seillo, Angers, Montpellier, Avignon, Hamburg. R. hat auch drei Platten radiert
und ausserdem 140 Zeichnnogen zum Ovid hinterlassen. Mitgl. d. Akademie 1783,
Mitgl. d. Instit. 1795; Ritter d. St. Michaels-Ord. und der Ehrenlegion.
Begnanlt, Nicolas Fransig, Maler und Radierer des 18. Jahrhunderts, geb.
1746 in Paris. Er war Autodidakt und stach in fein punktirter Manier. Von ihm :
Liebestraum (Fragonard), Liebesbrunnen (nach dems.), Der Abendkuss (nach dems.),
«Schlafl schlaf 1", „Ach wenn er erwachte 1" Morgen, Abend, Nacht, Das Bad (nach
Baudouin), etc. — Auch seine Frau CtoneTl^TeB.) geb. Naugis, war Kupferstecherin
in Punktirmanier.
Begnavlty Thomas Casimir, Kupferstecher und Maler, geb. 18. Aug. 1823 in
Bayeux (D^p. Calvados), f durch Selbstmord um 1872, Schüler yon Henriquel-
Dupont und Juinne. Von seinen Kupferstichen nennen wir Bildniss Voltaires,
Fa9ade der Fontaine des Innocents (1850), Römische Ruinen (1857 Kupferstiche); auch
Bildnisse nach dem Leben; femer das Aquarell Erinnerung an das Hospital St.
Louis (1865).
Regnanlt-Delalande. Francis L^andre, Maler und Kupferstecher, geb. 1762
in Paris, f 20. Not. 1824 das. Er war als Sachverständiger in Bilderversteigerungs-
angelegenheiten thätig und verfasste Kataloge. Von ihm besitzt das Louvre Bildniss
von Garde] d. Ae. (Pastell).
Segnanlt de Manlman, Emile^ Maler, geb. 1. Jan. 1886 in Lons-le-Saulnier
(Däp. Jura), Schüler von Frl. Lamottie, von Lobrichon und Pasini. Er war
in N^VY (Däp. Jura) thätig und hat auch Algier besucht. Von ihm Morgen des
Hl. Valentin (1863), Die Buden der KMber- Strasse in Algier (1866), Auf die Audienz
des Pascha wartend (1882), etc.
Be^eason, Nieolas, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1680 in Reuns, f 14.
Oct. 1670 in Paris. Er war Lehrer und Schwager Robert Nanteuils, Schwiegervater
von G^rard Edelinck. R. hat eine Anzahl Bildnisse n. s. w. nach eigener Zeichnung
sowie nach P. de Champaigne, Beaubmn, F. Chauveau, etc. gestochen.
Begnier, Antony, Maler, geb. 19. Nov. 1835 in Marseille, Schüler von Gleyre,
thätig in seiner Vaterstadt. Von ihm besitzt das Mus. zu Annecy Rückkehr vom
Markt und Junges Mädchen vonBellevauz; ferner von ihm Christus predigend (1868),
Strickende Bäuerin aus den Pyrenäen (1876), Frauen bildniss (1882), etc.
Regnler, Ferdinand Josepb, Maler, geb. 24. Febr. 1802 in Paris, f 21. April
1870 in der Anstalt Dubois, Schüler von Blonde!. 1886 erhielt er Anstellung in der
Sä vres -Porzellanmanufaktur. Von ihm Tod des Königs Eumenius (1827), Quentin
Durward lässt den Herzog von Orleans in die Galerie Roland eintreten (1835),
Louis XI. von Räubern im Wald zu Fontainebleau überfallen (1836), etc.
Regnier, Frau, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig um 1776 im Haag. Er
malte Bildnisse.
Begnler, Hyaeinthe-Jean. Bildhauer, geb. 18. April 1808 in Paris, f 18. Febr.
1870 in Gambais bei Houdan (D^. Seine-et-Oise), seit 1825 an der Sbvres-Porzellan-
fabrik angestellt. Er war Bruder des Ferdinand J. R. Von ihm Geburt des Grafen
von Paris (1840 Glasfensterentwnrf, gemeinschaftlich mit Louis Robert), Vase
(1841). Kreuz der Ehrenleg. 1855.
Regrnier, Jaeques-Angnste, Maler, geb. 28. Aug. 1787 in Paris, f 2. Juni 1860
das., Schüler von Bert in. Er gerieth zuletzt in Vergessenheit und rToth und nahm
sich das Leben durch Ertränken in einem Kanal. Bilder von ihm in der Kapelle
St. Denis, in der Rochuskirche zu Paris, im Schloss Fontainebleau, ferner Eingang
In den V7ald (Mus. Arras), Ein Karthäuserkloster in der Auvergne (Mus. Toulouse),
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Regnier — ttehn. Sl
Landschaft aus der Umgegend von Grenoble (1850, Mos. Chartres), viele andere
Landschaften and Ansichten in Privatbesits. Med. 2, Kl. 1819, 1. Kl. 1828; Kreuz der
Ehrenlegion 1837.
Begier, Jean, Maler unseres Jahrhunderts, th&tig um 1853. Er wurde Pro-
fessor an der Knnstgewerbeschule zu Yerviers und malte Genrebilder.
Begnler, Jean-Marie, Maler, geb. 1796 in Lyon (D6p. RhöneX f 1865 das.,
Schaler von R^voil und der Schule zu Lyon, wo er thätig war. Er malte Bild-
nisse, z. B. Arl^s Dufour (Mus. Lyon).
Begnier. Tietorine, geb. Barbier, Malerin, geb. 17. Sept. 1824 in Ch&lons-
sar-Marne, Scnalerin von A. Tissier und T. Gouture, thitig in Paris. Von ihr
Jonges lesendes M&dchen (1863), Träumerei (1864), etc., auch Frauenbildnisse.
Begny. Alph^e de, Maler, geb. 1799 in Lyon, f 1881 (n. A. 1875) in Genf.
Er war aucn in Paris tbätig und malte Landschaften sowie Bildnisse, z. B. Triumph-
bogen des Titns zu Rom (Mus. Bern), Neapolitanische Barke, Ansicht von Neapel,
Fischerfamilie, etc. Med. 8. KL 1838.
Begoüron, (Begolino, Begolo, Begali), Bemardino, Mosaikarbeiter des 18.
Jahrhunderts, Schaler von P. P. Christofani. Von ihm S. Michael nach G. Reni
in der Peterskirebe zu Rom, Bildnisse des Kaisers Joseph 11. und seines Bruders Leo-
pold nach Battoni im Wiener Belvedere (1772).
Begters, Tiebont, Maler, geb. 24. Dec. 1710 in Dortrecht, f 1768 in Amster-
dam, Schaler von Ten Hage zu Arnheim, Meyer in Rotterdam und J. M. Qainck-
hard zu Amsterdam, wo er sich niederliess. Das Reichsmuseum besitzt eine ^ Anato-
mische Vorlesung" und zwei Bildnisse seiner Hand.
Behbenita, Theodor. Maler, geb. 1791 in Borstel (Holstein), f 19. Febr. 1861
in Kiel, studirte in Wien una Rom, wo er von seinem Schwager Overbeck beeinflusst
vrurde. 1825 befand er sich noch in Italien, 1888 in München. Zuletzt wurde er
Universitätszeichenlehrer in Kiel Er malte und zeichnete Historien, und hat auch
lithographirt.
Behberg, Friedrich, Maler, Radierer und Lithograph, i<eb. 22. Oct. 1758 in
Hannover, f 20. Aug. 1835 in München, Schüler von Oeser, Casanova und
Sehen au, 1777 von Mengs in Rom. 1783 kehrte er in die Heimath snrOck, wurde
1784 Zeichenlehrer in Dessau, 1786 Mitglied und 1787 Prof. der Berliner Akademie.
Er ging wieder nach Rom, darauf 1791 nach Neapel, wo er u. A. 12 Attitüden der
Lady Hamilton zeichnete, 1813 nach London, 1814 wieder nach Rom und um 1820
nach München, wo er sich niederliess. Von ihm Orpheus und Eurydice, Eros und
Bacchus (Schloss Wörlitz), Kains Brudermord, Allegorie auf Napoleons Entthronung,
Panorama von Innsbruck, etc. Von ihm femer die Radierungen Poetische und Male-
rische Scherze, 88 Blatt nach R. Santi, etc., sowie die lithographischen Werke
«Raffael Sanzio*', »Anfangsgründe des Steinzeichens'' (1828), auch einzelne Bildniss-
litbographieo. Endlich verfasste K auch eine Biographie R. Santis.
Behder, Jnlins, Maler, geb. 23. Nov. 1861 in Flensburg. Nachdem er als Litho-
graph in Hamburg, Berlin und München bis 1883 th&tig gewesen war, wurde er
Schaler der Karlsruher Kunstschule unter F. Keller und der Berliner Akademie.
1892 liess er sich in Hamburg nieder und maite meist Bildnisse. Von ihm femer
Hieb, In der Klosterzelle, Herbstsonne, etc.
Behlender, Georg, Baumeister und Maler, geb. 10. (19.?) Dec. 1845 in Treb-
bin (Brandenburg). Sein Projekt für die Museumsbauten in Breslau erhielt den
zweiten Preis. R. malte Genrebilder und Architekturen ; ferner zeichnete er Illustra-
tionen, z. B. Reconstructionen antiker Bauwerke für Zeitschriften und geschichtliche
Werke.
Behm, Paul, Decorationskünstler und Maler, geb. 5. Juni 1858 in Schneeberg,
Schüler der Dresdner Kunstgewerbe -Schule unter Beck, Eckert, Diethe, Nau-
mann und Rade. 1882—4 war er in Berlin thatig. Darauf nach Dresden zurück-
gekekrt, wurde er künstlerischer Leiter der Luxus -Papierfaprik Paul Süss. Von ihm
Trio im Garten -Pavillon, Fächermenuett, etc. Bronzene Med. Chicago.
BehB, Frank Knox Morton, Maler, geb. 12. April 1848 in Philadelphia (Pa.
U. 8. A.), Schüler der dortigen Akademie und von C. Schusse lle. Er liess sich
sp&ter in New - York nieder. Von ihm Das verlorene Schiff (Mus. Detroit), Das Ende
eines Sommertages (Mus. Bnffalo), Ein Nachmittag im Hochsommer, Ein September-
stnrm, etc. Auch Aquarelle. Gold. Med. New-Tork 1885.
Behn, Karl, Holzschneider, geb. 1862 in Eilenbnrg. Er liess sich in Stutt-
gart nieder und arbeitete nach G. Fehr, etc.
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32 ftehnen - tteid.
Betanen^ Heinrieh tob, Manzschneider des 17. Jahrhunderts, thitig für Chorf.
Joachim Friedrich in Magdeburg, 1608 in KOlln-Berlin, 1605—1624 war er als
Churs&chBischer MOnzmeister in Dresden th&tig.
Reiber, Emile Auguste, Baumeister, geb. 8. April 1826 in Schlettstadt,
Schüler von Blouet und der fScole des beauz-arts. Er lieferte u. A. decorative
Entwürfe, architektonische Ornamente, etc.
Beibisch, Cfttnther Friedrich, Maler, geb. 18. Febr. 1816 in Zeitz, Schüler
der Dresdener und Antwerpener Akademien. Er lebte in Plauen bei Dresden und
malte Bildnisse, besonders in Miniatur.
Seieh, Wendel, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig um 1515 in Lyon
und um 1540 in Strassburg, hier auch als Buchhändler. Ihm wird ein Holzschnitt
Geflügelte Frau mit einem Winkelmaass etc. zugeschrieben.
Beieh, Wilhelm, Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, thätig in Köln, wahr-
scheinlich Geistlicher, der eine Copienfolge von Dürers Kupferstichpassion ver-
legte, und selbst wahrscheinlich einige geringe Blätter zu einem Gebetbuch (1589)
stach.
Beicta, XaTer, Bildhauer, geb. 1815 in Hfifingcn (Baden), f 8 Oct. 1881 das.,
Schüler von Zwerg er in Frankfurt a. M., dann in München weiter gebildet, wo er
auch thätig war. Von ilim Bischof Conrad und Bischof Gebhard (Gonstaoz, Rhein-
brücke), Nymphen (Donaueschingen, Schlossgarteo), Grossherzos Leopold (Bronzestatue
Baden-Baden), Die Bildhauerei und Die Malerei (Karlsruhe, Kunsthalle). A. Weike
im Schloss Heiligenberg am Bodensee, in Bonndorf, etc.
Beiehardt, Hans, 8. Beitz.
Beichel, Jakob Ton, Maler, geb. vor 1800 (?), f 1856 in Brüssel. Er war in
St. Petersburg thätig, wo er Miniaturen malte, darunter die Bildnisse Alexander I.,
der Kaiserin Marie, etc. Er legte auch MedaiUen und Kupferstich-Sammlungen an.
Er wurde russischer Staatsrath.
Beiobel, Jobann, Bildhauer und Erzgiesser des 17. Jahrhunderts, geb. in Lands-
berg am Lech (n. A. in Rain a L.). Von ihm unter A. die 4 Erzstatuen am Kreuzaltar
▼on S. Ulrich zu Augsburg, S. Michael (1607 Bronzegruppe) am Portal des Zeug-
hauses das., etc.
Beiebenbach, Hngo von, Maler, geb. 1821 in Erfurt, Schüler der Düssel-
dorfer Akademie, auch in Italien gebildet. Er malte erst Historien, Landschaften
und Bildnisse, dann aber mit mehr Erfolg Pferde und war in Berlin thätig. Von ihm
Die beiden Frauen des Grafen v. Gleichen, Störung beim Reiten, etc.
Beiebenbacb, Lndorike, s. Siuianowita.
Beichenbaeh, Woldemar, Graf, Maler, geb. 7. März 1846 in Walddorf bei
Neisse, Schüler der Weimarer Akademie, von Gussow und von A. Brendel.
Weitergebildet auf Reisen nach München, England, Italien und den Niederlanden.
Er Hess sich in Wachwitz bei Dresden nieder. Von ihm Pax vobiscum. Rast auf
der Alm, Eselsritt (Mus. Stockholm), Gloria Doloris, etc.
Beicbentbal, Ulrich Ton, Maler des 15. Jahrhunderts. Er schrieb eine „Ge-
schichte des Konzils zu Konstanz", welche er eigenhändig mit zum Theil satirischen
Miniaturen ausstattete.
Beiebert, Carl, Maler, geb. 27. (22. ?) Aug. 1886 in Wien, Schüler der Grazer
Akademie, weitergebildet in München und bei Passini und Romaks in Rom. Er
malte Landschaften, Thiere (besonders Hunde) und Genrebilder und war in Wien
thätig. Von ihm: Einst und Jetzt, Kampf mit dem Drachen, Hundebildniss.
Beiebert, Friedrich, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Magdeburg, f 1881 in
Dresden. Von ihm: Gutenbergs erster Druck (Galerie Mainz), Beraubung TetzelSi
„Und sie bewegt sich doch*', etc.
Beichmann, Georg Friedricli, Maler, geb. 1798 in Münden, f 1858 in Han«
nover, Schüler der Akademien zu Gassei und München. Er war in Hannover thätig
und malte Bildnisse sowie Genrebilder, z. B. Zitherspielende Bäurin im AUgäu,
Agathe aus dem Freischütz, Bildniss des Malers Kraflft (Mus. Hannover), etc.
Beid, George, Maler und Zeichner, geb. 1842 in Aberdeen, wurde erst
Lithograph, dann Schüler von Niddrie, von der Akademie in Edinburgh, und
endlich von Mo Hinge r in Utrecht und Tvon in Paris. Er malte schöne Stim-
mungslandschaften, Ansichten und besonders Bildnisse. Von ilim: A. Anderson und
zwei andere Bildnisse (Stadtbaus, Aberdeen), Ansicht von Domoch (Nat-Gal. Edin-
burgh), etc. Auch Blumenstücke und viele ausgezeichnete Buchillustrationen, Mitgl.
der Schott. Akademie (1877).
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fteid -- fteimert. 33
fteid, Aeorge Agnew, Maler, geb. 1860 in WiDgham (Ontario Ganada), bildete
sich in Toronto, Philadelphia und Paris. Ein Werk von ihm befindet sich in der
National- Galerie zu Ottawa. Von ihm Familiengebet, Eine Weide, etc.
Beid) John Robertson, Maler, geb. 6. Aog. 1861 in Edinburgh, Schüler der
dortigen Akademie. Er liess sich in London nieder und malte Genrebilder, heitere
Scenen ans dem Fischerleben und dergl. m., z. B. Die Dorfschöne. Umgeschüttet,
Abeodstille (1886), Eine unangenehme Kunde (Neue Pinakothek, München). Gold.
Med. Berlin 1886, Wien 1892; Ehrenmitgl. der Münchener Akademie 1890.
Beifertt Carl Friedrioli Anton, Maler, geb. 23. Mai 1865 in Frankfurt a. M.,
Schüler des St&delschen Instituts, der Karlsruher Kunstschule, von Burger, llas-
selhorst und Schönleber. Er malte Landschaften, Dorfbilder, Jagdstücke, etc.
BeiJBTi Benediet yon. Baumeister des 16. Jahrhunderts, tbätig in Graz, wo er
1564 mit Peter Tade, Domenico delTAglios Landhausbau Tollendete.
Beiff, Frani, Maler, geb. 12. Febr. 1835 in Aachen, Schüler von E. Gorrens
und Piloty. Er wurde Prof. am Aachener Polytechnikum. Von ihm Kirchenstrafe
einer Gefallenen, Bildniss des Kaisers Wilhelm, Nymphe im Walde, etc. Gr. gold.
Med.; Schwed.-Norwegischer und Sachs. Ernestinischer Orden, etc.
Beiffenstein, Carl Theodor, Maler und Kadierer, geb. 12. Jan. 1820 in
Frankfurt a. M., f 6. Dec 1893 das. Er war Schüler von Meiler und Hof mann,
dann des Stidelschen Instituts unter Jak. Becker, Hessemer und Veit. Er
bereiste Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Italien und die Schweiz. Er
malte viel aus dem „Alten Frankfurt*' (1700 Aquarelle, 1875 Stadt-Mus. dort). Wir
nennen von ihm: Landschaften aus dem Harz, vom Rhein, etc., auch in Aquarell,
Kloster an der Nahe, Der Dachstein, Die pontinischen Sümpfe, Waldstille (1845
Gal. Magdeburg), Landschaft mit Wasser (Originalradierung), Im Frankfurter Stadt-
wald (desgl.), auch Cyklen zu Goethes Dichtung und Wahrheit, etc. Med. Wien
1878; Mitgl. des Belgischen Cercle artistique 1868.
Beiffenstein, Leo^ Maler, geb. 27. Juli 1856 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie und von Makart. Er liess eine Zeit lang sich in Salzburg, dann in
Mondsee nieder und malte Historien und Bildnisse, z. B. Wandgemälde in der Kirche
Keulengbach bei Wien, Gutenberg und Fust (Gal. Bremen), Krönung Friedrichs II. in
Palermo (Gal. Halle), etc.
Belffenstein, Paul, Maler, geb. 6. Juli 1858 in Wien, f 10. Mai 1897 in
Weimar. Er war Schüler der Wiener Akademie, hatte Dalmatien bereist und malte
Landschaften sowie Genrebilder.
Beignier, Jean (Marie), Maler, geb. 3. Aug. 1815 in Lyon, f im Jan. 1886
das., Schüler der dortigen Ecole des beaux-arts, an der er 1854 Professor wurde.
Er malte besonders Blumen, auch in Aquarell. Von ihm Allegorie (1842 Mus. Nlmes),
Bildniss der Königin Hortense von Holland (1857 Mus. Lyon), Fruchtstück (Mus.
Grenoble). Med. IL Kl. 1848, 1861, Kreuz d. Ehren!. 1863.
Beiniy Otto, Kupferstecher, geb. 30. Aug. 1864 in Beuthen, Schüler der
Berliner Akademie unter Hans Meyer. Von 1888—1894 war er für das Berliner
Galeriewerk beschäftigt (meist altitalienische Bilder); 1894 wurde er als Assistent
an das StädeFsche Institut zu Frankfurt berufen; dort stach er u. A. das Bild
A. Bronwers, Bittere Medicin.
Beimann, Emil Heinrieh, Holzschneider, geb. 11. Nov. 1857 in Berlin, Schüler
der Berliner Akademie, 1878 von Knesing in München, 1879 von Specht in Stutt<
gart, wo er sich niederliess. Er schnitt für die deutschen illustr. Zeitschriften nach
Gemftlden von Alvarez, Defregger, Savini, Serra, Spec)it, Veiten, Yinea, etc. Medaille
München 1888.
Beimbean, Angnste, Baumeister, geb. 1820 in Reims, f 1865, Schüler von
Brünette. Von ihm Studie über den Pont-Neuf (1857), Monograprfaie über die
Frauenkirche za Noyoa, sowie zehn Zeichnungen für den Wettbewerb der Notre*Dame
de la Treille (gemeinschaftlich mit H. E. Leblan und E. Henszlmann).
Beimer. Georg. Maler, geb. 17. Mai 1828 in Leipzig, f 17. Sept 1866 in
Berlin, Schüler von Ehrhardt in Dresden und Jordan in Düsseldorf. 1854 ver-
brachte er in Paris, lebte dann in Berlin, Düsseldorf, Weimar (1862), Wiesbaden und
zuletzt Berlin. Von ihm Spielende Kinder (1862), Complimente (Nat. - Gal. Berlin),
Vor der Predigt, etc.
Belmerty Jolianii. Maler und Medailleur, geb. 2. Febr. 1819 in St. Petersburg,
t 25. Nov. 1868 das., Schüler der dortigen Akademie, in Paris, München und Rom
weitergebildet erst als Medailleur, dann als Maler. 1862 wurde er Prof, an der St,
Ailgemeines KflnsUer-Lexicon. 8. Aufl. 4. Band, t^r^r^r-^]^
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34 Reimerswalen •— ReiDdrmann.
Petenbarger Akademie. Von ibm Italienisches Begräbniss, Markt in Italien; ferner
Medaille zur 100 jährigen Gedächtnissfeier der St. Petersburger Akademie, Silberner
Tafelaufsatz fQr den GrossfQrstl. Thronfolger, etc.
ReimerswaleDf s. Marinns Tan Bomenwale.
Beina, Caledonio, Maler, geb. im Febr. 1848 in Gatania, Schflier von Mo-
rel 1 i in Neapel, auch in Florenz und Rom gebildet. Ton ihm Schwester Clara
Tom Dämon verfahrt, Ada, Amor und Tod, das kranke Herz, etc. R. war auch Dichter.
Beinagle, George Philip, Maler, geb. 1802 in London, f 6. Dec. 1885 das.,
Schüler seines Vaters Richard R. R. Weiter gebildet durch Copien nach Bak-
huijsen und W. van deYelde. Er malte Marinen und machte zu diesem Zweck ver-
schiedene Seeschlachten mit, die er dann verewigte z. B. die von Navarino, und
Napiers Sieg über Dom Miguel.
Reinagle, Philip, Maler, geb. 1749, f 27. Nov. 1888 in Chelsea (London), Schüler
von Allan Ramsay und der Akademie in London, deren Mitglied er 1812 wurde.
Er copirte alte Niederländer und malte Sportbilder, nachdem er zuvor als Grehilfe
Ramsays zum Ueberdruss KOnigsbildnisse gemalt hatte. Seine bekannteste Leistung
ist das Hundebuch ,The Sportsman^s Gabinet", gestochen von J. Scott Endlich malte
er mit Barker Panoramen von Rom, dem Golf von Neapel, dem Golf von Algesira,
Florenz und Paris.
Beinagle, Biehard Bamsay, Maler, geb. 19. März 1775 in London, f 17. Nov.
1862 in Chelsea (London), Schüler und Sohn des Philip R., auch in Rom gebildet.
1823 wurde er Mitglied der Akademie. 1848 stellte er ein gekauftes Bild als sein
eigenhändiges Werk aus und musste aus der Akademie treten. Er malte lAndschaften
und Thierstücke z. B. Copie nach Rubens «Coup de Lance" (Nat-Gal. Edinburgh),
Sturm in den Rydal Bergen und 5 Aquarelle (South Kensington Mus.). Andere in
Londoner Privatsammlungen.
Beinaldns, s. Bainiüdns.
Beinbeck, Emilie, geb. Hartmann, Malerin, geb. vor 1800 (?) in Stuttgart,
t 1846 das., Schülerin von Steinkopf. Das Museum ihrer Vaterstadt besitzt zwei
Landschaften von ihr.
Beincke, Friedricli Wilhelm, Maler und Lithograph, geb. 15. März 1839 in
Berlin, Schüler von H. Brüge uod W. Bülow. Er copirte Historien und malte
Bildnisse, darunter Fritz Reuter und das des Grossherzogs von Mecklenburg. Auf
Stein zeichnete er die drei Eaiserbildnisse.
Beindel, Albert Christoph, Kupferstecher, geb. 25. Juli 1784 in Nürnberg,
t 19. Mai 1858 das., Schüler von Guttenberg, auch in Paris gebildet 1821 er-
wies er sich als geschickter Restauiator bei der Wiederherstellung des Schönen
Brunnens in Nürnberg. 1837 stellte er die protestantische Hauptkirche und die
Synagoge in Fürth wieder her. 1811 wurde er Direktor der Nürnberger Akademie
und des Kunstgewerbemuseums, sowie Conservator der dortigen Gemäldesammlung.
Von seinen Stichen nennen wir Die 4 Apostel (nach Dürer), Karl der Grosse (nach
dems.), Das Sebaldusgrabmal (nach P. Yischer), A. nach Carracci, Rauch, Stieler, etc.
Bayr. Civilverdienst-Ord.; Ehrenmitgl. der Münchener Akademie der Wissenschaften.
Beineeke, (Beiniek, Belneke), Peter, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. in
Danzig, f ^or 1769. Er war an der Meissener Poraellanmanufaktur beschäftigt.
Beiner, Wenzel Lorena, Maler, geb. 8. Aug. 1689 (n. A. 1686) in Prag,
t9. Oct. 1748 das., Schüler von P. Brandel und Schweiger, Sohn des Bildhauers
Joseph R. Er malte in Fresco und Oel, Historien, Schlachten und Genrebilder, z. B.
Himmelfahrt Mariae, Abendmahl, Selbstbildniss, und 4 Andere (Prag, Rudolfinum),
Altarbild f Jakobskirche das.), Gigantensturz (Pa). Czernin das.); A. Werke in weiteren
dortigen Pal. und Kirchen; in der Dresdener Gal. Römischer Yiehmarkt (2mal).
Reinermann, Anna Margarethe geb. Holl erm ann , Malerin, geb. 1781, f 1855,
Gemahlin des Friedrich G. R. Sie schuf Blumen, sowie Fruchtstücke in Aquarell
und Oel.
Beinermann, Friedrieh Christian, Maler und Radierer, geb. 8. Oct. 1764 in
Wetzlar, f 7- Febr. 1835 (1884?) in Frankfurt a. M., Schüler von Nothnagel in
Frankfurt a. M., copirte dann alte Holländer und Gl. Geläe in Kassel und studirte
auch in Rom. Zehn Jahre lang weilte er in der. Schweiz und malte Landschaften
für Mechel. 1808-11 war er in Frankfurt a. M., 1811—18 in Wetzlar, 1818—35
in Frankfurt a. M. thätig. Von ihm : Wetzlar (Mus. Frankfurt a. M.), Die Cascaden
von Tivoli, Die Mühle von S. Martin, Viehstück (Rad. nach Roos), Apenninen-
Hirten (Rad« nach Berghem), Mosel- und Lahn - Ansichten (Aquatinta), etc.
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fieinhard ^ Keinhart. d5
Reinhard, Anna Marias b. Knster, A. M.
Reinhardt, Andreas, Kapferstecher, geb. 1715 in EopenhageD (?), f 25. Jan. 1752
in Frankfurt a. M., Sohn und Schüler eines Kupferstechers A. R., kam um 1728
nach Augsburg und 1740 nach Frankfurt a. M. Er stach kleine Bildnisse, Land-
schaften, Buchillustrationen u. dergl. m.
Reinliardt, Emilie, s. Reinhart.
Reinhardt, Friedrich Angnst, Maler, geb. 20. März 1831 in Leipzig, Schüler
der dortigen Akademie und von Prof. Prell er. Er besuchte Italien, Wien, und liess
Bicfa in Dresden nieder, wo er Lehrer am Cadettencorps wurde. Er hat u. A. auch
für die Gartenlaube, etc. gezeichnet. Von ihm : Blick auf Palermo, Römische Land-
schaft, etc.
Reinliardt, Johann Jakob, Maler, geb. 1835 in Mannheim, Schüler yon
Schirmer und Wintergers t an der Düsseldorfer Akademie. Nach Studienreisen
in Oberitalien liess er sich in Karlsruhe, dann in Mannheim, zuletzt als Hofmaler
in Eoburg nieder und malte Landschaften, z. B. Blumenfeld im Höbgäu, Schwarz-
waldlandschaft, etc.
Reinhardt, Karl Angrast, Maler, geb. 25. April 1818 in Leipzig, f 11. Aug. 1877
in KOtzschenbroda bei Dresden, Sohn eines Knpferstechers Karl Christian R. und
alterer Bruder des Friedrich A. R. Er war erst Theologe, wurde Landschaftsmaler
und bereiste Norwegen, Tyrol und Italien. Spftter legte er sich auf das Garicatur-
zeichnen und gründete 1874 das Witzblatt .Der Galculator an der Elbe". Yon ihm:
Reisen des Malers Kohle, Der 5. Mai (Roman 1867), Tintenklexe, (Humor. Er-
zählungen 1869), etc. Yon ihm rührt auch das bekannte Blatt .Der Löwe ist
los" her.
Reinhardt, Ludwig, Maler unseres Jahrhunderts, f ^^ S^P^- (?) 1870 durch
Selbstmord am Traunsee. Er malte Landschaften.
Reinhardt, Robert, Baumeister, geb. 11. Jan. 1843 in Neuffen (n. A. in
Ravensburg) (Württemberg), Schüler des Stuttgarter Polytechnikums und ron Leins,
weitergebildet auf einer italienischen Reise, sowie 1867 in Paris. Für Leins führte er
die Johanneskirche in Stuttgart auf, und wurde dort 1872 Professor am Polytechnikum.
Yon ihm ferner Reithalle, Gedächtnisskirche, Marienspital und ylele Frivatbauten
in Stuttgart, Kirche zu Weinsheim, Die Harmonie zu Heilbronn, Yilla Rosenau bei
Konstanz u. A. m. Er hat auch Yerschiedenes veröffentlicht, z. B. Palastbauten von
Genua. Oberbaurath; Württemb. Kronenorden.
Reinhardt, Sebastian Karl Christian, Maler, geb. vor 1740 (?) in Ortenburg
(Baiem), f 30. Mai 1817 in Hirschberg (Schlesien), Schüler yon Busch in Salzdahlum.
Er lebte eine Zeit lang in EEamburg und Berlin, dann in Hirschberg. Er malte
schlesische Ansichten und Landschaften, von denen eine grössere Anzahl in das
Berliner Schloss gelangten. Mitglied der Berliner Akademie.
Reinliardt. Sophie, Malerin und Radiererin, geb. 1775 in Kirchberg, f 1843 in
Karlsruhe, Schülerin von Becker, auch auf Reisen in Italien und Oesterreich-Ungarn
gebildet. Yon ihr Sa. Elisabeth mit dem kl. Johannes (Kunsthalle, Karlsruhe^ Der
Tod Taasos, Tod der Sa. Catharina von Alexandrien, Illustrationen zu Hebels Ale-
mannischen Gedichten (12 radierte Platten), etc.
Reinhardt, Wilhelm, Maler, geb. 1814 (1815?) in Bayreuth, f 13. April 1881
in München. Er besuchte Russland und war sonst seit 1834 meist in München thätig.
Yon ihm Deutsches Dorf (1845 Prag, Rudolfinum), Winterlandschaft, etc., auch
Stillleben.
Reinhart, Reqjamin Franklin, Maler, geb. 29. August 1829 in Waynesburg
(Penna. U. S. A.), f 8- Mai 1885 in Philadelphia (Penna. ü. S. A.), gebildet in
Pittsburgh und New-Tork (an der Akademie), dann auf Studienreisen nach Düsseldorf,
Paris, Rom (1850—8), England (1861) und durch Amerika (1868 u. ff.). Yon ihm
Pocahontas (1878), Nach der Kreuzigung, Bildnisse der Prinzessin yon Wales, des
Carlyle, des Tenn\^on, des Lord Brougham, etc.
Reinhart, Charles Stanley, Maler und Zeichner, geb. 1844 in Pittsburgh
(Pa. ü. S. A.), t 1896. Er studirte in München unter St ra huber und Otto, sowie
in Paris, nacndem er zuvor an der Eisenbahn sowie in einer Stahlfabrik angestellt
gewesen war. 1882—86 war er in Paris, sonst meist in New- York thätig und zwar
ungefUir 1870—76 als Zeichner in der Yerlagsanstalt Harper Brothers, dann als
Leiter eines selbständigen Ateliersaus dem Zeitschriften-Illustrationen, auch Aquarelle
etc. hervorgingen. Yon ihm Septembermorgen (1879), Fischer von YillerTiile (1886)
Altes Rettungsboot, Der Yerweis, etc. {^ ]
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36 beinhart — tteinhold.
Beinhart, Emilie, Malerin, geb. 24. Juni 1809 io Amsterdam, f nach 18^2,
Schfllerin von Redout^ und der königl. Zeichenschule, Tochter des Jean B. R.
Sie malte Blumen und lebte eine Zeit laag in Paris.
Beinhart, Hang, geo.OrieningerCOrttninger)» Buchdrucker und Holzschneider
des 16. Jahrhunderts, geb. in Grüningen (Württemberg) vor 1465, f nach 1531. 1480
war er Drucker in Basel und wurde zwei Jahre später Bürger in Strassburg, wo
sein erstes Buch 1488 erschien. Er war der Erste, der seine Werke auf eine höhere
Stufe der künstlerischen Illustration brachte und hat yielleicht Anfangs einige Stücke
selbst geschnitten bez. gezeichuet.
Beinhart, Heinrich, Erzgiesser des 17. Jahrhunderts, tbfttig um 1627 in
Büchsenhausen. Er goss in diesem Jahr das Erzherzog Max-Denkmal in der Inns-
brucker Pfarrkirche, sowie die Reiterstatue Erzherzog Leopolds (nach Kaspar Gros).
Beinhart, Heinrich, Maler, geb. 8. Sept. 1829 in Wien, Schüler tou Führ ich
an der Wiener Akademie, auf Reisen nach Italien, etc. weiter gebildet. Er malte
Aquarelle z. B. Junge aus Chioggia (K. K. Mus., Wien), Junger Hund (ebenda),
Föhrenwald, etc.
Beinhart, Jean Baptiste, Maler, geb. 1778, f nach 1807, thätig in Paris.
Er malte Figuren und Bildnisse auf Porzellan.
Beinhart, Johann Christian, Maler und Radierer, geb. 24. Jan. 1761 bei
Hof, t 8. Juni 1847 in Rom, Schüler von Oeser in Leipzig und Kien gel in
Dresden. Er malte für den Herzog von Meiningen und ging dann nach Rom, wo
er sich mit Koch, etc. verband. 1804 — 5 war er in Neapel th&tig und veranstaltete
1810—11 Ausgrabungen in Ostia. Um 1790 war er von Rom aus für Frauenholz
in Nürnberg thfttig. Von ihm Landschaft mit Psyche (1829 Mus. Leipzig), Land-
schaft mit Kain und Abel und eine Andere (Frankfurt a. M., StädePsches Institut),
Landschaft nahe Rom und drei Andere (München, Neue Pinakothek), Andere in Gotha,
Stuttgart, in der Villa Massimi zu Rom (1825), bei dem preussischen und spanisdien
König, beim Kaiser von Russland, etc. Er hat auch Über 150 Bl. radiert (Heroische
Landschaften, Italienische Ansichten, Thierstudien, Alte Grabmftler, etc.) und einiges
lithographirt. Mitglied der Akademien zu Berlin (1810), Rom (1818), München (1830).
S. Biographie von 0. Baisch, Leipzig 1852.
Beinhart, William H«, Bildhauer, geb. 1825 (?) in Amerika, f im Oct. 1874
in Rom, wo er thätig war. Von ihm: Antigene, Rebecca am Brunnen, etc.
Beinheimer, Johann George Kupferstecher, geb. 1776 in Frankfurt a. M.,
t 13. Juni 1820 das., Schüler und Schwiegersohn des Johann G. Pres tel. Er
war erst in dessen Atelier, dann selbständig als Stecher und Verleger thätig und
schuf namentlich Ansichten und Landschaften.
Beinheimer, Ursula Magdalena, s. PresteL U« M.
Beinhere, Conrad, Maler, geb. vor 1855 in Breslau, f 20. Juli 1892 in München.
Er malte Landschaften, z. B. Dorfparthie, An der Wurm bei München, Die Isar
bei Tölz, etc.
Beinhold, Bernhard, Maler, geb. 23. April 1824 in Ratzeburg, f 22. Nov.
1892 in Dresden-Pia uen, zuerst Schüler von Bissen und Thorwaldsen, 1846 in
München und seit 1847 in Rom als Maler weiter ausgebildet. Er lebte sp&ter in
Dresden und war auch in Bremen als Genre- und Bildnissmaler thätig. Von ihm
Römerin (1855 Gal. Schwerin), Römischer Karneval, Erntezeit, etc.
Beinhold, Frani^ Maler, geb. 19. Dec. 1816 in Wien, studirte unter Ender,
Mössmer und Stein feld an der Akademie das. und malte österreichische Land-
schaften, z. B. Wirthshaus bei Meran, Burgstall in Niederösterreich, etc.
Beinhold, Friedrich Philipp, Maler, geb. 1799 in Gera, f 22. April 1840 in
Wien , studirte in Dresden und in Wien an der Akademie. Von ihm Der Hoben-
staufen (K. K. Mus. Wien), Bauernhaus (ebenda), Die Einsiedelei, etc. ; auch Bildnisse.
Beinhold, Heinrich, Maler und Kupferstecher, geb. 1790 in Gera, t 15. Jan.
1825 in Albano, studirte in Dresden und in Wien an der Akademie, Bruder des
Friedrich P. R. 1809 ging er nach Paris um unter Denen an den Stichen zu dem
Werk über Napoleons Feldzüge mitzuarbeiten. Er malte dann in Wien Landschaften,
ging 1819 nach Italien und war zuletzt in Rom th&tig. Vom ihm Der Capo d'Or-
lando in Sizilien (gemeinschaftlich mit J. A. Klein, 1822 Nat. Gal. Berlin), Hagar in
der Wüste (Thorwaldsen Mus. Kopenhagen), Der barmherzige Samariter (ebenda).
Der Kapuzinergarten bei Sorrent (Neue Pinakothek, München) ; Andere in den Samml.
zu Leipzig, Tübingen, etc. Von Stichen nennen wir noch die Ansichten von Kloster-
neuberg, Die Pestsäule in Wien, Landschaften (nach F. P. Reinhold), etc.
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Reinhold — Reiterer. 37
Relnbold, ILarl» Maler, geb. 1818 In Wien, Schüler der dortigen Akademie.
Er malte Landschaften.
Belniek, Peter, s. Beineeke.
Seinick, Boberti Maler und Radirer, geb. 22. Febr. 1805 in Danzig, f 7. Febr.
1852 in Dresden, Schüler von Begas in Berlin, arbeitete 7 Jahre in Düsseldorf,
bereiste Italien und liess sich in Dresden nieder. Er schuf u. A. den Text zu
Rethels Auch ein Todtentanz, zu Terschiedenen EinderbQchem, übertrug Hebels alle-
mannische Gedichte und veröffentlichte verschiedene künstlerische und poetische Skiz-
zenbflcher. Vom ihm Jakob und Rahel (Mus. Stettin), Brunnen bei Olevano (Mus.
Danzifr), Kopf eines alten Juden, u. A. (ebenda), etc.
Beinlcke, Paul Ben^, Maler und Zeichner, geb. 22. März 1860 in Strenz-
Naundorf (n. A. in München), Schüler der Weimarer Kunstschule, dann von A. Struy s,
£. V. Gebbardt und B. Piglhein, den er nach Jerusalem begleitete. Er liess sich
in München nieder und wurde besonders als Illustrator für die Fliegenden Blätter, etc.
bekannt. Von ihm Wartesaal I. Kl. im Münchener Bahnhof (Nat. Gal. Berlin), Die
Dulderin, Der Spieler, etc. 1890 erschienen seine „Spiegelbilder aus dem Leben. **
Gold. Med. 1882.
BelBiger, Ernst, Maler, geb. 25. Mai 1841 in Stuttgart, f 12. (10.?) April 1873
das. (n. A. in München), Schüler von II. Funk in Stuttgart und Pilot j in München,
auch von £. Schleich beeinflusst, sowie auf Reisen in Italien weitergebildet. Er
malte Landschaftern, z. B. Das Maderaner Thal, Aus der Ramsau (Mus. Stuttgart),
Mühlthal beim Starnbergersee, Am Ammersee, Der grosse Kanal in Venedig, etc.
Beiniger» Otto, Maler, geb. 27. Febr. 1863 in Stuttgart. Er lebt in seiner
Vaterstadt und malt Landschaften, z. B. Am Abend, Baumblüthe, Fluss am Morgen, etc.
Med. II. El. München 1889.
Beinow, Christian Carl, Maler, geb. 1685, f 15. Nov. 1749 in Dresden. Er
war Hofmaler und Lackirer, und bemalte und vergoldete den oberen Theil vom
Thomaes Altar in der DreikOnigskircbe zu Dresden-Neustadt.
Beinsperger, Johann Christoph^ Maler und Kupferstecher, geb. 1711 in Nürn-
berg, t 1777 in Wien, Schüler von Liotard. Er malte und stach Bildnisse z. B.
Die Kaiserin Wittwe Elisabeth Christiana, Joseph IL (nach Falko), Kaiserin Maria
Theresia (nach Liotard), etc.
Beisaeher, Alois, Maler, geb. 1817 in Hall (Tirol), f 1890 in Innsbrnck. Er
wurde in Wien, wo er 1848 — 1878 thätig war, Professor und malte Schlachten bilder,
▼on denen das Ferdinandeum zu Innsbruck zwei besitzt.
Beisen, Charles Christian, Medailleur und Siegelschneider, geb. um 1680 in
London, f 15. Dec. 1725 das. Er war hervorragender Zeichner und Direktor von
Sir Godfrey Knellers Schule. Als Siegelschneider war er über die Grenzen Englands
rühmlich bekannt. R. hat auch Medaillen, Zeichnungen und Bücher gesammelt.
Beisewiti, Georg, Freiherr von, Baumeister, geb. vor 1730 in Schlesien (?),
t 1768 in Reinsberg, wo er 1757 Intendant geworden und verschiedene Bauten und
Verschönerungen ausführte.
Beisinger» Andreas Ton, Maler, geb. 1857 in Lemberg. Er war in Wien thätig.
Beissj Anton Josef, Bildhauer, geb. 25. October 1835 in Düsseldorf, Schüler
von Beyerle das., weitergebildet auf Reisen nach Frankreich, den Niederlanden,
Berlin und München. Von ihm: Madonna (Holzschnitzerei, Pfarrkirche zu Andernach),
Mercator-Denkmal (Duisburg), Stcinaltäre (Dom zu Neuss), Holzaltar (Hüls), Pietä, etc.
BoisS) FritSy Maler, geb. 1857 in Düsseldorf. Er Hess sich in Stuttgart nieder
and malte Genrebilder, auch in Pastell, z. B. Ein Geheimniss.
Belsimanny Max. Maler; geb. 1856 in Gotha, studirte in München und Berlin
bei Langer und Koch, auch an den Leipziger und Wiener Akademien.
Beiter, (Beitter, Benter), Bartolome, Maler und Kupferstecher des 17. Jahr-
hunderts^ t 1622 in München, Schüler von Hans Ostendorfer d. J. und He n ne-
ber g er. Er soll s. Zt. in München als einer der besten Maler gegolten haben. In
der Kapelle zu Kapel bei Unterammergau wird ihm ein S. Veit vom Jahr 1618 zu-
geschrieben. Von seinen 19 Radierungen nennen wir: Der Schmerzensmann (1615),
Ecco Homo (1612), Nymphe, Satyr und Amor (1610), Acht Kinderstudien ; Andere nach
Palma und Georg Pecham.
Beiter^ Johann Baptist» Maler, geb. 1813 in Linz a. d. Donau, Schüler der
Wiener Akademie. Er malte Genrebilder.
Beiterer» Josef, Maler und Lithograph, geb. 15. Mai 1821 in Pettau (Steier-
mark), Schüler der Grazer Zeichenakademie, auch in Wien gebildet. Von ihm Die
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38 Reith — Remeeas.
Grablegung (Garmeliterkirche za Graz), Vier Ereuzwegstationen (S. Peter, Mar-
burg), etc. ; ferner viele aquarellirte Ansichten, sowie zahlreiche lithographische
Ansichten Ton Admont, aus Steiermark, Panoramen vom Buchkogel, etc.
Reith, Angrnst, Maler und Zeichner, geb. 30. Jan. 1838 in Dflsseidorf; studirte
erst die Rechte, dann die Kunst in Frankfurt a. M. Er arbeitete als Slustrator in
Wien und Köln. Von einem Augenleiden 1892 durch Operation befreit, widmete er
sich besonders dem Bildniss. Von ihm ^Das gothische Chorgestflhl im Kölner Dom",
Illustrationen zu Lauflfs ,^Jan van Calker**, etc.
Reithoffer, Anton, Maler, geb. 1825 (?), f 22. M&rz 1888 in Wien. £r malte
Historien.
Reitter, Josef, Maler, geb. 21. Febr. 1803 in Linz, f ^* April 1875 in Mar-
burg (Oest.). Er malte Historien meist in Fresko, z. B. in Draubnrg (Probsteikirche),
Kriechenberg (Sa. Anna), Wurmberg (S. Martin), etc. Von ihm auch die YerktUidigung
(Schiein itz bei Marburg).
Reitz» (Riez, Ritz)» Heinrich d. Ae.» Goldschmied und Medailleur des
16. Jahrhunderts, thätig in Leipzig. Von ihm der berflbmte Moritzthaler von 1540
(avers Die Dreifaltigkeit, revers Atiianas. Glaubensbekenntniss), Med. mit dem Brust-
bild Karls d. Y., Mflnze mit dem. Brustbild des Ghurf. Job. Friedrich voi^ Sachsen,
Münzen mit Adam und Eva, und mit der Kreuzigung. (Nach Einigen heisst dieser
Medailleur Hans Reichard t.) — Heinrieh R. d« J., thätig zwischen 1588 und
1615, stand in Diensten des Herzogs von Braunschweig, auf den mehrere seiner Schau-
münzen Bezug haben. — Ein E. R. war um 1700 in Schweden als Kupferstecher th&tig.
Rejchan, Alois, Maler, geb. 1808 in Lemberg, f 6. Oct. 1861 da»., Sohn und
Schüler des Josef R., weitergebildet an der Wiener Akademie und in Italien. Seit
1835 war er wieder in Lemberg thätig. Von ihm Die Kinder des Künstlers, Italie-
nischer Bandit, Ansicht von Neapel, etc.
R^ehan, Josef, Maler, geb. 1762 in Warschau, f 1822 in Lemberg. Den
ersten Unterricht genoss er in Warschau. Er machte den Feldzug von 1794 mit, war
einige Zeit in Pulawy thätig und lebte von 1798 an in Lemberg. Von ihm Die
Kreuzigung (Lutherische Kirche in Lemberg), Die Geburt Christi (Sa. Anna, das.),
Selbstbild niss, Tempio di Diana in der Villa Borghese (1799), etc.
Rektorzik, Franz Lorenz Joseph, Maler und Radierer, geb. 25. Aug. 1798
in Brunn, f 13. April 1851 das., bekleidete verschiedene Yerwaltnngsposten, etc.
und erlernte ohne Lehrer die Malerei und die Aetzkunst. Von seinen 83 Blättern
nennen wir Kirche zu Gurein, Schafe, Kühe und Ziegen (11 Bl.), Im Adamsthale
bei Brunn (1848), Französische Fuhrleute, etc.
R^lin, Pierre Napoleon Engine, Maler, geb. 1. Dec. 1887 in B^ziers (Däp.
Herault), Sebüler von C. Jalabert. Er war in Paris thätig. Von ihm Bildniss von
Nenette (1865), Thierbilder, etc. R. hat auch radiert und in Wachs bossirt.
Relinde. Aebtissin, thätig im Nonnenkloster Alteneyck bei Maeseyck während
des 7ten Jahrhunderts. Ihr und ihrer Schwester Her linde werden Miniaturen im
Schatz der Kirche zu Maeseyck zugeschrieben.
Rem, Jasper, Maler, geb. 1542, f i^^ch 1614, Schüler von Wilh. van Cleve
in Antwerpen (1554). Um 1578 war er in Venedig gewesen. Die einzigen bekannten
Werke von ihm besitzt das Wiener Museum, nämlich ein Selbstbildniss und den
Hl. Hieronymus, den R. Sadeler 1603 stach. — Um 1603 gab es ferner die Maler
Hans R., Joris R. und Lodewyck R«
Remant, Pierre, Maler, geb. 1771 in Brügge, f 1^26, Schüler der Akademie
zu Brügge. Für das Johannishospital das. malte er ein Bildniss eines der Oberen
dieser Anstalt.
Remanx, — des. Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Ypem. Dia Bertinas-
kirche zu Poperinghe oesitzt eine Hl. Familie von ihm.
Rembold, Matthaens, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, der 1635 m Ulm,
1654 in Stuttgart thätig war. Er schuf Bildnisse der Herzöge von Württemberg a.
A. m.; ferner die architektonischen Platten für J. Furtenbachs Buch von der Bau-
kunst. — Ein R. lebte um 1600 als Maler in Köln a. Rh. und war 1607 schon gestorben.
Rembrandt, s. Rijn.
Remde, Friedrich, Maler, geb. 1801 in Weimar, f nach 1847. Er malte
Genrebilder und Bildnisse, auch in Miniatur.
Remeeas, David, Maler, geb. vor 1560,t vor 1625/26, Schüler vonP. Liesaert,
wurde 1581 Meister, 1601 Dekan der Antwerpener Gilde. Er hatte viele Schüler,
darunter C. und P. de Vos. Von ihm Sa. Magdalena (Jakobskirche in Antwerpen).
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Bemes — Remy. 39
Remes^ Karel, Maler anieres Jahrhanderts, geb. Tor 1800 in Wetteren. Yon
ihm 8. Dominikas vor Maria (Bagijnen-Eirche zu Gent), Der Blinde und der Bettler,
Seifenblasen (1835), etc.
Remfllienx^ Pierre ftlenne, Maler, geb. vor 1825 in Yienne (D6p. Isbre),
t 9. Febr. 1856 in Lyon, Scbfiler von Bonnefond und Ton Tbierriat, thätig in
Lyon. Er malte Blumen und Stillleben. Das Mus. zu Lyon besitzt von ihm Bronze-
schale mit Blumen und Früchten gefüllt (1849), das zu Montpellier Vase mit Blumen.
Med. 8. Kl. 1841, 2. Kl. 1847.
Remingtony Clement» Baumeister und Zeichner, geb. 1861 in Philadelphia,
Schüler der dortigen Akademie unter A. Hutton und 6. T. Pearson. Von ihm
die Zeichnung Aus der Umgegend Tom Lisieux in der Normandie, etc.
Remingitoii, Frederik, Maler und Zeichner, geb. im Oct. 1861 in Ganton New-
Tork, Schüler der Tale Kunstschule, hauptsftchlich aber Autodidakt. Er lieferte
zahlreiche Zeichnungen für Journale. Von seinen Oelgemälden, meist militärischen
Inhalts, nennen wir Die letzte Pause im Kampf, Der letzte Stand, Im Sturmschritt
auf das Gehdh. Silb. Med. Paris.
Remmo, s. Raymond.
Remon, s. Raymond.
Ramend, Jean Charles Joseph, Maler, geb. 19. April 1795 in Paris, 1 15 Juli
1875 das., Schüler der £cole des beaux-arts, Ton Regnault und von Bertin,
1821—6 auf Reisen nach Italien weitergebildet. Er erhielt den 1. grossen Bompreis
1821 anf Grund seines Raub der Proserpina durch Pluto. R. war bis zu einer Stunde
▼or seinem Tode in seinem Atelier thätig. Er malte heroische Landschaften, sowie
Ansichten aus Süd-Frankreich und Italien. Von ihm im Mus. zu Versailles Die
Belagerung von Lärida 14. Mai 1810, Die Uebergabe yon Tortosa den 2. Jan. 1811,
Die Einnahne von Tarragooien den 28. Juni 1811, im Mus. zu Angers Marius in
Mintumä, im Mus. von Ghartres Thalansicht in den Vogesen, im Mus. Dijon Der
Wolf nnd das Schaf, im Mus. Douai Die Folge eines Sturmes, Aufgehende Sonne, etc.
Andere in den Museen zu Epinal, Montpellier, Nantes und Perpignan, sowie auch in
franz. Kirchen, etc. R. hat auch in den 20er Jahren Lithographien Terö£fentlicht.
Med. 2. Kl. 1819, 1. Kl. 1827, Kreuz d. Ebrenl. 1881.
Remonde, (Romnnde, Rormnnde, Roarmnnde). Ererard^ Maler des 17. Jahr-
hunderts, der 1616 von der Brabantischen Rechnungskammer beauftragt wurde die
Bildnisse Alberte und Isabellas zu maleui
RemoTille, Marquis de, s. La Lire de Jnlly.
Remp, (Remb» Rempp), Frans Carl; Maler, geb. vor 1670 (?), f nach 1712,
in Italien gebildet, thätig in Graz und seit 1710 in Wien. Er malte Allegorien,
Sopraporten, etc. im Attem*schen Palais zu Graz. Andere Gemälde von ihm in der
Landesgallerie und der Ursulakirche daselbst, in der Kirche zu Kremsmünster, in
der Kirche zu Pfarrkirchen, etc.
Remsdyke^ John, Zeichner, geb. vor 1750 in Holland, t i^ftch 1778. Er war
in Bristol thätig und gab mit seinem Sohn 1778 einen Band naturgeschichtlicher Zeich-
nungen nach Gegenständen im Brit. Mus. heraus.
Remshardtf Eleonora Katharina, Malerin, geb. 1701 in Augsburg, f 1767.
Sie malte Bildnisse in Miniatur. — Ihre Schwester Sabine R«, f 1775 in Augsburg,
war gleichfalls Malerin.
Remshardt, Karl, Kupferstecher, geb. 1698 (1678 ?) in Augsburg, f 1755 das.
Er gab ein Monogrammenlexikon heraus. Von seinen Stichen nennen wir 22 Blatt
nach Marratti, Die Alexander schlachten nach Lebrun, 25 Blatt Copien nach G. Cesio
Gal. Farnese, 12 Bl. berühmte Gärten Augsburgs nach I. T. Kraus, Bildnisse, etc.
Remy, Carl Heinrich Friedrich Avgnst, Maler, geb. 1800 (1801 ?) in
Pasewalk, f 1872 in Berlin, Schüler der Dresdener Akademie, auch in Rom gebildet.
Er wurde Prof. an der Berliner Akademie und malte Bildnisse, Historien und Genre-
bilder, z. B. Des Fischers Weib, Auferstehung (Nicolaikirche in Pasewalk), Christus
auf dem Oelberg (Dom, Halberstadt), etc.
Remy, Lonis Jean Marie, Maler, geb. 4. Dec. 1792 in Paris, t im Febr. 1869
das., Schüler von J. Coignet Von ihm Ansicht bei Coeuvres (Mus. Cambrai),
Ansicht Ton Sept-Monts in Aisne (1827), Inneres eines Bauernhauses (1837), etc.
Remy, Marie^ Malerin, geb. 21. Not. 1829 in Berlin, Schülerin ihres Vaters
August R., dann Ton Hermine Stilke und Theude Grönland, besuchte England,
Italien, Paris und die Schweiz. Sie malte Blumen und Stillleben in Wasserfarben, da-
runter 20 Bl. für die Berliner Nat.-GaL and gab Albums ä la «Kennst du das Land; heraus^
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40 Renan — Renaud.
Renan^ Ary, Maler, geb. 1855 in Fans, Schfller von Delaunay und Puvis
de Gbavannes, Sohn des bekannten Erneste R. Von ihm Der Taucher (1882),
Bildnisse, etc.
Renard^ Antoine Edouard, Maler and Zeichner, geb. im Aug. 1802 in Paris,
t 21. Mai 1857 das. Von ihm Landschaft (Aquarell), Ansicht vonMarly (1888), etc.
R. hat 100 Sepiazeichnungen für das Werk Les Monuments et antiquit^s du Bas-
Rhin Yon Schweigh&user (?), zahlreiche Zeichnungen Mr „L'Exposition, Journal des
arts utiles'', auch solche für LlUustration, Journal des m^res et des Enfants und f&r
das Magasin pittoresque, etc. geschaffen. — Ein Frl. AdMe YalMe R* war um
1878 in Paris als Porzellanmalerin thätig. — Eine Frau Camille R. malte 1879—82
in Paris Blumen und Stillleben. — Ein Frl. Lude Gabrielle R« war um 1880 in
Paris als Bildhauerin thätig. — Ein Frl. Marie Louise R. stellte 1880—2 in Paris
Porzellanmalereien aus.
Renard^ Urnno^ Baumeister, geb. 80. Dec. 1781 in Tournai, f nach 1819. Er
baute in seiner Vaterstadt den Concertsaal, eine Tapetenfabrik, Arbeiterwohnungs-
compleze und Privath&user. Er wurde Prof. an der dortigen Zeichenakademie und
gab 1827 ein Werk Über die Handzeichnung heraus. Mitglied der Amsterdamer
Akademie.
Renard. fniile» Maler, geb. vor 1855 in S^yres (D^p. Seine-et-Oise), Schaler
Ton Gabanel und C. de Gock. Von ihm Bildniss der Grossmutter (1876 Luxem-
bourg Mus.), Die Taufe (ebenda), Waldweg zu S^vres (1873), Schlechte Nachricht
(1878), Bildnisse, etc. Med. 8. El. 1876. — Ein anderer l^mile R.^ geb. in Paris, thfttig
an der Manufaktur in S^vres, stellte 1868 — 69 Kupferstiche aus. — Ein Francis
Xaiier R.^ stellte von 1864—70 in Paris Landschaften aus. — Ein Henri R., stellte
von 1861 — 66 in Paris TbierstOcke, Stillleben und Landschaften aus. — Ein Henri
Constantin R.^ war um 1881 in Paris als Genremaler thätig. — Ein Jean R«, war
um 1710 in Paris als Kupferstecher thätig und lieferte u. A. Ansichten des Parks und
des Schlosses zu Versailles.
Renardy Jean Angnstin^ Baumeister, geb. 28. Aug. 1744 in Paris, f 24. Januar
1807 das., Schüler vonLeroi. Er wurde Inspektor der königl. Gebäude 1784,
Unterinspektor der Steinbrüche 1785, Mitglied der Akademie fflr Baukunst 1792, etc.
Von ihm Die grossen Ställe in S^vres und St. Germain en Laye (auf Befehl Lud-
wigs XYI. erbaut), Die innere Decoration des Hotels von Orsay sowie desjenigen vom
Prinzen Bdnevent, Die Restanration des Schlosses von Yalencay, etc. Auch hat er
mitgearbeitet an dem Werk Yoyage pittoresque d'Italie vom Abt Saint-Non. — Ein
Fran^oia Auguste R«, ebenfalls Baumeister, lebte um 1840 in Paris.
Renardj, Marina^ Maler, Illustrator und Schriftsteller, geb. 6. Oct. 1869 in Homu.
Er hat viele Bücher illustrirt, sowie Zeichnungen ftir verschiedene Zeitschriften geliefert,
z. B. für Petit Bleu, la Libre Critique et le Libre Journal. Auch hat er viele Romane
geschrieben. Von ihm die Plakate Apdritif Lejeune, Bon Youloir exposition, Gourse
de la Louvi^re, Imprimerie Dufrane-Friart, u. s. w.
Renard de Saint-Andr^, Simon, Maler und Kupferstecher, geb. 1618 in Paris,
t 13. Sept. 1677 das., Schüler von Louis Beaubrun. Er wurde 1664 ordentl.
Mitglied der Akademie auf Grund seiner Bildnisse der Anna von Oesterreich und der
französischen Königin Maria Theresia (Miniaturen? jetzt in Yersailles ?). Yon ihm
auch die Radierung Der Ghristusknabe betrachtet das Kreuz. — Sein Sohn Angnstin
Jaqnes R., geb. 2. Juni 1659, f nach 1706, war ebenfalls Maler und Kupferstecher.
Yielleicht war er Urheber der „Petite galerie du Louvre, 1695*.
Renatns; s. Boyvin, Ren^.
Renand» gen. Der Alte^ Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Nimes, f 1690.
Yon ihm besitzt das Mus. zu Nimes Johannes der Täufer und Herodias, Johannes
d. T. wird in's Gef&ngniss geführt, Enthauptung Johannes d. T.
Renand, Charles^ Bildhauer, geb. um 1756 in Beire-le-Ghätel nahe Dijon, f nach
1789, Schfller der Schule von Dijon. 1777 kam er als erster Pensionär der Stadt
D^on nach Rom. Yon ihm Gopie des Apollo von Belved^re (1779 Marmor, Mus. von
Dijon), Prometheus (Gipsstatue, ebenda), Milon von Groton (Gips, ebenda), Garyatide
(Gips, ebenda), Glaude Hein (Gipsbüste, ebenda); Der Prometheus und die Garyatide
wurden für Marseille ausgeführt. Femer Bildnissbüsten, etc.
Renand, fidonard, Baumeister, geb. 1808 in Gravelines (D^p. Kord), f nach
1877, Schüler von Alavoine. 1852 wurde er Bauaofseher in Paris und vordem
Baumeister der Orleans-Eisenbahn-Gesellschaft. Yon ihm Projekt für ein Invaliden-
haus (1849), Projekt für einen Monumental-Brunnen (1850), Restauripuigsprojekt für
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Renaod — RenL 41
den Sommerpalast der französischen Botschaft in Theraia (1857), Schloss in Arroain-
▼fllliers, Das Stadthaus und der Gerichtshof in Csmbrai (gemeinschaftlich mit E. J.
B. Gnillaame), etc. Med. 3. Kl. 1849, 2. Kl. 1878, 1. Kl. 1857, Kr. d. Ehrenl. 1858.
Benandy Jean Marlin, Bildhauer und Medailleur, geb. vor 1770 in Saarge-
mttnd, t nach 1816. Von ihm besitzt das Mus. zu Versailles Colbert (Gipsbaste), General
Louis Andr4 (MarmorbOste), La Touche-TräTÜle (Bfiste in Torracotta), das Mus.
zu Yalenciennes vier Bas-Beliefs Der Titanensturz, Kinder der Niobe, Götterfest im
Olymp und Nymphentanz. — Ein Frl. — R., war um 1812 in Paris ebenfalls als Mflnz-
graveurin th&tig.
Benandf Marie Honor^, Maler, geb. 1797 in Paris, f nach 1856, Schfiler von
Anbry. Er malte auf Porzellan, Email und Miniaturen, z. B. Der Bauer (1824
Porzellan nach Dauloiz), Bildniss Napoleons (1888 nach Muneret, Email), etc. R. hat
auch lithographirt. Wir nennen Schlafende Nymphen, Rückkehr des Matrosen,
Bildniss Byrons, etc. — Ein Frl. Denise B. malte um 1875 Bildnisse und Minia-
turen in Paris. — Eine Frau Elisabeth B. war um 1880 in Paris als Kupferstecherin
th&tig. — Eine Frau Georges Elisabeth B. malte um 1880 in Paris Bildnisse und
Miniaturen.
Benand de Cormont, 8« Benanlt de C.
Benanlty Charles £dmondf Maler, geb. 28. Oct. 1829 in Paris, Schüler von
Flers, Corot und Rousseau. Von ihm Stall inneres (1857), Im Aumale Thal
(1868), Frühling auf der Insel Saint- Ouen (1881), etc. — Ein Gaston B. geb. in Fon-
tenay, Schüler von Bonnat, Bouguereau und Fleury, war als Maler um 1880
in Versailles thfttig. — Ein Henri B*^ geb. in Rouen, malte um 1870 Landschaften
in Paris.
Benanlt de Cormont, (Benand de Cormont), Maitre, Baumeister des 18. Jahr«
hunderte, dem die Vollendung der herrlichen Kathedrale zu Amiens, 1288, zuge-
schrieben wird.
Bendenx, Engelbert, Maler, geb. 1719 in Lütticb, f 31. Dec. 1777 in Rom,
Schüler seines Vaters Renier Panhay de R. Auch in Italien (unter J. Vorn et)
gebildet, wo er in den geistlichen Stand eintrat. Er malte Marinen im Pal. Berzonico
zu Rom, und war auch als Musiker begabt.
BeBdi^. (Bendik), Ivan^ Bildhauer, geb. 24. Mai 1849 in Supetar (Dalmatien),
Schüler der Akademie zu Venedig und von Dupr^ in Florenz. Er Hess sich in Triest
nieder. Von ibm Büste Giolio Clovios (Agram), Büste Andrea Schiavones (desgl.), drei
Grabmale auf dem Centralf riedhofe, viele Bildnissbflsten nach dem Leben, etc.
Bendina, Federico» Baumeister, geb. 1814 in Neapel. Er bekleidete st&dtische
Aemter in Neapel. Von ihm Die Villa Piscione auf dem Posilipp, Der Pal. Balso-
rano, Die Mausoleen Mercadante, Beyr^s, Statella, etc.; auch Bauten und Grabmale
ausserhalb Neapels. Mitglied verschiedener Gesellschaften; Commandeur des ital.
Kronenordens.
Ben^.Graf von Anjou und der Provence, der berühmte Titularkönig von
Neapel und Jerusalem, gen. „der Gute^, geb. 16. Jan. 1409 in Angers, f 10. Juli 1480
in Aiz, soll angeblich selbst, namentlich Miniaturen, gemalt haben. Das Mus. zu Mar-
seille besitzt von ihm 2 Selbstbildnisse, das Mus. von Rennes Todtentanz (bezeichnetes
Bild), das Mus. zu Avignon Betender Kardinal, das Hospital zu Villeneuve ein
Diptychon mit dem Gesicht des Hl. Bernhard und der Krönung der Jungfrau. Authen-
tisch scheinen ferner noch die Miniaturen in der Handschrift „La tres douce mercy**
zu Wien, und die Bildnisse Philipps des Guten und Karls des VII. zu sein. Alle
anderen ihm zugeschriebenen Werke sind zweifelhaft, doch sollen übrigens auch viele
Gem&lde seiner Hand während der Revolution zu Grunde gegangen sein. Seine
Biographie erschien mit seinen „Oeuvres* (Angers, 1845).
Benedo. Juan de, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig um 1666 in Sara-
gossa. Er schuf Titelblätter, etc.
Benesse, Constantijn Adriaen, Maler und Radierer, geb. vor 1620, f 1680 in
Eindhoven. Er ist hauptsächlich durch seine Radierungen, die Rembrandt von Rijnsche
täuschend nachahmen, bekannt. Die Gal. Czernin zu Wien besitzt ein Familien-
bildniss von ihm, früher dem R. van Rijn zugeschrieben ; von ihm auch Die lesende
Frau (Samml. v. d. Burgh, im Haag). Von den etwa 12 Radierungen heben wir
hervor Joseph von den Brüdern verkauft, Eirmess, Der kleine Cbarlatan, Bildnisse
und Köpfe, etc.
Beniy GnidOf Maler und Radierer, geb. 4. Nov. 1575 in Calvenzano bei Bologna,
t 18. Aug. 1642 in Bologna, der begabteste unter den Eklektikern und Schülern der
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42 Renid — Renoa.
Garracci, zu denen er gelangte, nachdem er bei D. GaWaert studirt hatte. Ferner
erlernte er die Frescotet^nik bei Ferrantiui und suchte als er 1596 Rx>m besuchte,
sich R. Santis Geist anzueignen. Endlich hat er noch Tiele seiner Typen der Antike
nachgebildet. Er war abwechselnd in Rom und Bologna, kurze Zeit auch in Neapel
thfltig und hatte in den beiden erst genannten Stftdten eine grosse Anzahl von
Schülern. In seiner ersten Periode malte er in einer ziemlich harten grellfarbigen
Manier, dann ging er zu einem energischeren Stil mit zu schwarzen Schatten an
Amerighi erinnernd über, zuletzt malte er mit einem Silberton und sehr dünnen Farben-
auftrag. Wenn auch im grossen Ganzen ein rfickgratsloser Schnellmaler, der in seinen
gewöhnlichen Galeriebildern recht ungeniessbar ist, so hat er doch in der berühmten
Aurora (Gartenpayillon des Pal. Rospigliosi) das einzige Meisterwerk aus der Zeit
des Manierismus geschaffen, das sich noch den Werken der grossen italienischen
Maler zur Seite stellen Iftsst. Diesem beinahe oder ganz ebenbürtig ist die unvol-
lendet hinterlassene Geburt Ghristi im Ghor der S. Martino- Kirche zu Neapel. Von
weiteren Hauptwerken in Italien nennen wir : S. Michael (Sa. Goncenzione zu Rom),
Kleopatra (Pal. Pitii, Florenz), S. Andrea (Pinak. Bologna), Madonna della Pietä
(das.), Caritas (das.), Bethlehemitischer Eindermord (das.), Glorie des S. Domenico
(Fresco, S. Domenico zu Bologna), Sog. Beatrice Cenci (Pal. Barberini, Rom), Ecce
homo (Pal. Ck)rsini in Rom), Desgleichen (Gal. Dresden), Madonna mit dem schlafen-
den Kind (Quirinal, Rom). Selten erfreulich sind die zahlreichen Bilder, die man von
Reni in den cisatpinen Galerien z. B. Berlin, Braunschweig, Brüssel, Darmstadt,
Dijon, Dresden, Dulwich, Edinburgh, Glasgow, Hampton Court, London, Madrid,
München, Nantes, St Petersburg, Toulouse undWien (auch Gal. Liechtenstein) findet.
R. hat auch an die 60 Radierungen geschaffen, die geschickt und elegant jedoch
etwas flüchtig in der Arbeit sind und mehr einer zerstreuenden Nebenbeschäftigung
als wie einem ernsten Anlauf in ein neues Kunstgebiet gleichen. Wir nennen Ma-
donna mit dem schlafenden Kind, die Heilige Familie mit Engeln, Triumph-
bogen zu dem Einzug Clemens VIÜ. in Bologna, Die Büste Pauls V., etc., auch
einige Blatt nach Cambiaso, Carracci, etc.
Reni^, Andr^ Marie^ Baumeister unseres Jahrhunderts, geb. 1789, Schüler von
Yaudoyer und Percier. Er erhielt 1811 den 2. grossen Preis auf Grund seines
Planes für ein UniversiUltsgebäude. Von ihm Das Residenzschloss des Herzogs von
Sach8en-Ck>burg (im gothischen Stil) und der Theater-Saal dieses Palastes. Femer
restaurirte er das Innere des Palastes vom Herzog von Sachsen-Meiningen. Er war
herzoglich sächsisch -coburgischer Baumeister. — Ein Jean £mile R.» Schüler von
Rousseau undDiaz, war 1870—82 in Paris als Landschaftsmaler thätig.
Reni^, Nioolas^ Maler, geb. 1808 in Paris, Schüler von Ramey und Wa tele t
Von ihm Mühle am See Retournemer (1833), Die letzten Augenblicke des Alasco
(1848), Ansicht aus den Thälern zu Auvers (1859), etc.
Renlerl; Nieeolo, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Venedig. Er lernte erst
bei einem Ylamen, dann bei dem Caravaggisten Manfredi. Yon ihm besitzt die
«Accademia** zu Venedig Verkündigung, Judith, Gabriel und Die erithraeische Sibylle.
Renell, s* ReynelL
Bennoldson, — , Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, thätig in London um 1750.
Er arbeitete in Schabmanier. Von ihm Die Tanzlehrerin (nach J. CoUet).
Renodi^ Abraham) Maler des 18. Jahrhunderts, thätig um 1770 im Haag. Er
malte meist Bildnisse.
Benoir, Firmin-Aiiernste) Maler, geb. 25. Febr. 1841 in Limoges. Er malte
besonders treffliche, lebenswahre Gruppenbildnisse, z. B. Diner ä Chaton, Moulin de
la Galette. ~ Ein Pierre Aiigraste U., geb. in Limoges und Schüler von Glayre,
stellte 1864—82 Bildnisse und Genrebilder, auch in Pastell, aus.
Benoir, Joseph Alexandre, Bildhauer, geb. 9. Mai 1811 in Gray (D^p. Haute-
Sa^ne), f im Januar 1855, Schüler von Ramey und Pradier. Er war in Paris
thätig. Von ihm Eva (1852 Marmorstatue, Mus. Amiens), Horaz als Kind (1848
Gipsstatue), Bdränice (1855 Marmorstatue). Med. 8. Kl. 1852.
ReBon, Antoine» Maler, geb. 1781 in Paris, t 13. Dec. 1806 das., Schüler von
Pierre und Vien. Er erhielt den 2. Preis 1758 auf Grund seines Opfer Abrahams.
Er hielt sich 6 Jahre in Polen auf, wo er als Hofmaler des Königs Stanislaus thätig
war. Nach dessen Tod kehrte er nach Paris zurück. Für die Kirche des College
de Louis-le-Grand malte er Der zwölQährige Christus im Tempel 1767, für die ürsu-
linenkirche zu Lyon Die heilige Angelika, ferner Deckenbilder im Apollosaal des
Louvre und in der Münze zu Paris, Die Verkündigung (S. Germain en Laye), etc.
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Benoa — Benti. 43
B. war aach Schriftsteller; er schrieb Beeret poor fixer le pastel; ferner Theater-
stflcke. Mitglied der Akademie 1781.
Renov, Louise Aiitoiiiette. geb. Lucas, Eupferstecherin des 18. Jahrhunderts,
geb. 1754 in Paris, Gemahlin des Antoine R. Sie stach nach gleichzeitigen fran-
zösischen Bildern.
Benovardy Louis Hyaclnthe Engine, Maler, geb. 20. März 1825 (?) in Cour
Cheyerny (D4p. Loir-et-Cher), Schüler Ton Yernet, Barrias und Lazerges.
Von ihm Die Braut Ton Lammermoor (1848), Der Hirte und das Meer (1860), Bild-
nisse, etc. — Ein Eogr^ue Antony B., geb. in Cour Gheyerny, Schüler Ton Yernet
und Barrias, war von 1878—82 in Paris als Maler thätig.
Renovard, Paal, Maler, Badierer und Lithograph, geb. 1845 in Gour-Gheverny
(Ddp. Loir-et-Gher), Schüler von Pils. Er bereiste Nord-Italien, Frankreich, London
und Irland. Er half bei der Decorirung der grossen Oper in Paris (1871) und seit-
dem sucht er sich Stoff für seine Gemälde und Zeichnungen ▼ornehrolich in der
Oper und dem Ballet. Zuerst lieferte er zahllose Zeichnungen für „L'Illustration*,
«Paris Illustr^^, London „Graphic", etc. Sein Hauptwerk ist ,Le nouvel Op^ra"
mit mehr als 80 Badierungen (Aquatinta). Von ihm femer Gambetta auf dem Todten-
bett, Die iSrossmutter, etc.
Renoiif, Aniiie, geb. Whelpley, Malerin, geb. 1852 in Boston (Mass. U. S. A.),
Schülerin Ton Hartwich, Löfftz, B. Maison und Tbedy in München. Sie
malte Genrebilder, z. B. Die Lieblinge. Bronze-Med. London 1884.
Renoiif, £iuile, Maler, geb. 23. Juni 1845 in Paris, t im Mai 1894 das., Schüler
▼on Bou langer, Lefebre und Garolus-Duran. 1886 besuchte er Amerika. Er
malte Landschaften, Genrebilder und Bildnisse, z. B. Ansicht aus der Umgegend Ton
Honflenr (1870), Morgenfrost (Pastell), Ein Handschlag (1881, Gal. Washington), etc.
B. hat auch radiert ; z. B. Der Fischer. Med. 2. El. 1880, 1. El. München 1888.
BeiioiiX) Charles CaYvs, Analer und Lithograph, geb. 1795 in Paris, f 15. März
1846 das. Sein Inneres der Ste. Etienne du Mont-Kirche gelangte in das Luxembourg-
Museum. Von ihm ferner Ansicht Tom Scbloss Amboise, Papierfabrik im Thal
St. Ponce, Ansicht von Bacharach. Andere Bilder Ton ihm in den Museen zu Amiens,
Bordeaux, Golmar, Leipzig, Lisieux, Nantes, Orleans und Versailles. Seine Stein-
drucke bestehen aus Abbildungen Ton alten Gebäuden, Beiträgen zu Prachtwerken, etc.
Med. 2. El. 1822, 1. El. 1831 ; Ereuz d. Ehrenleg. 1888.
Benowitzky, Percy Ernst, Maler, geb. 12. Aug. 1866 in Berlin, Schüler der
dortigen Akademie unter Eoner; in München, dann in Paris unter Bouguereau
und Ferrier weitergebildet. Er war zunächst als Bestaurator in Holland und der
landgräflich hessischen Gal. zu Pbilippsruhe thätig. 1898 restaurirte er die Samm-
lung des Schlosses Adolphseck bei Fulda. Zwischendurch malte er Bildnisse.
Benoz, Baumeister, geb. 1729 in Lflttich, t 1786 das. Von ihm die Andreas-
kirche zu Lüttich, das Stadthaus zu Veryiers, Das Vauxhall-Etablissement zu Spa, etc.
Bensn, Matheas, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. 1753 in Lüttich. 1778
erhielt er zu Bom einen 1. Preis.
Benseh, s. Bentzsch.
BenteL Max, Maler, geb. 1850, thätig in München. Von ihm Feierabend, Dünen-
landscbaft. Tanzende Fischer.
Bentinek. Arent (Aernoat), Maler, geb. 1712 in Amsterdam, t 1774 (1775?)
in Berlin, Schüler tou A. van Boonen N. Verkolje und E. de Moor. Er malte
Bildnisse und Genrebilder, copirte alte (remälde und hat auch einige Blätter nach
C. Troost, T. Vanloo etc.. geschabt.
Bentinek, Jan, Maler, geb. 1789 in Nieuwerbrug bei Bodegraven, f im Oct. 1846 in
HilTersum, Schüler Yon P. C. Wonder und J. yan Bavenszwaay, sowie der Utrechter
Zeichenakademie. Er liess sich in Hilversum nieder und malte Interieurs und Stillleben.
Bentseh. Friedrieh Ernst, Maler und Decorationskünstler, geb. 17. April 1867
in Dresden, Schüler der dortigen Akademie unter Pöble, dann Ton Löfftz und
Herterich in München, Sohn des Bildhauers Garl Friedrich Ad.Bentsch. Er bildete
eine Verbindung Ton Seidenstickerei und Seidenmalerei zu einer wirkungSToUen
Spezialität aus. Von ihm Deckenbilder im Dresdener Gentraltheater, 5 Märchen-
bilder (Villa Strauss, Dresden), Wandbilder (,Stieglitzens Hof", Leipzig); auch Stim-
mnngslandschaften, Bildnisse, etc.
Bentc, Kasimir, Maler, geb. 25. April 1749 in Eukus (Böhmen), f 14. April
1799 in Prag (?), studirte in Prag und malte Fresken, besonders aber Wappenschilder.
B. hat auch radiert, B. war Sohn des Michael H. B.
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^4 Rente — Restallino.
RentK, (Eenz), Michael Heiniicb, Maler und Kupfersteclier, geb. 1701 in
Nürnberg, f 1758 in Eukus (Böhmen), Schüler Ton Preissler und Montalegre.
Graf Spork berief ihn nach Eukus ; er bildete viele SchOler. Mit Montalegre stach
er 200 Blatt Anachoreten, 212 Leben der Altyfiter, 300 Das Christliche Jahr; femer
allein, 53 Blatt Todtentanz, 16 Blatt Leben des S. Eligius, 11 Blatt Jugend des Grafen
Spork, Bildnisse, etc.
Rentzelly Angnst Ton, Maler, geb. 1810 in Marienwerder, f im Dec. 1891 in
Berlin, Schüler von E. Begas in Berlin, auch in Düsseldorf gebildet Er malte
Genrebilder, z. B. Die schlafende Grossmatter (Gal. Rayen^ Berlin), Verspätetes
Einpacken, Alpenjäger, etc., auch Bildnisse.
Reutzsch^ (Rentach, Rensch), Johann Friedrich Jakoh, Maler, geb. 9. April
1792 in Dresden, f 20. Sept. 1856 das., Schüler von J. Schubert Er wurde Prof.
der Zeichenkucst an der Dresdener Bau- und Industrieschule. Von ihm Sa. Eunigunde,
Hagar in der Wüste, Gretchen am Spionrocken, etc.
Renzly Cesario, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in San Genesio. Er war
Schüler Guido Renis.
Rephnn^ Johann Adam, hessischer Münzgraveur (des 17. Jahrhunderts, der
1693 Münzmeister zu Darmstadt wurde. •
Repin, lija (Elias) JefimowitBch, Maler, geb. 25. Juli 1844 zu Tschugujew
(im Steppen gouvernement Charkow), als Eosakenkind unter ärmlichen Verhältnissen
aufgewachsen ; Srhüler der St Petersburger Akademie, an der er 1871 eine goldene
Med. und ein sechsjähriges Heise Stipendium gewann. In Wien 1873 trat er mit seinen
.Barkenziehern auf der Wolga'' auf, die 1878 nach Paris kamen. Später malte er
auch mit Vorliebe Schreckensbilder, so z. B. 1885 „Tod des Zarewitsch Iwan". Im
Ausland (Rom und Paris) fühlte er sich nicht behaglich, und er kehrte vor Ablauf
des Stipendiums nach Russland zurück. Kach einer Reihe Ton pessimistischen und
tendenziösen Gemälden Ton halb historischem Anstrich, malte er ein Repräsentations-
stück im kaiserlichen Auftrag (1886) und seitdem meist Bildnisse, aber auch 1892 das
überladene, unkünstlerisch pointirte und theatralische Eosakenbild „Saporoger*. Als
erfreulichste Leistung seiner Ennst werden wohl seine Bildnisse bezeichnet werden
müssen, deren grosse Anzahl uns Jung- und Alt-Russland während der letzten dreissig
Jahre vorführt R. ist Prof. an der neuorganisirten St Petersburger Akademie. Die
Städtische Galerie der Gebr. Tretjakow zu Moskau besitzt über 50 Werke Yon ihm,
darunter einen plastischen Versuch. R. hat auch Einiges auf Eupfer gebracht
Reqnena, VIneente, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Concentayna, f nach
1590, in welchem Jahr er zu Valencia thätig war. In der Elosterkirche zu S. Miguel
de Los Reyes malte er die Unbefleckte Empfängniss und S. Hieron ymus mit der
Sa. Anna.
Resani, Arcangelo, Maler, geb. 1670 in Rom, f um 1740. Er malte Vieh-
und Jagdszenen und wurde in Bologna, Siena und Venedig hoch geschätzt
ResanoT, (Rezanoff), Alezander, Baumeister, geb. 1817, Schüler der St. Peters-
burger Akademie. Er wurde 1852 (?) Professor in Wilna. Dort schuf er die Alexanders^
und Nikolaus-Eapellen sowie die H. Prascowia-Eirche.
Reschf Ernst» Maler, geb. 1808 in Dresden, f 1865 in Breslau, wo er sich
1839 niedergelassen hatte. Er malte Genrebildnisse, Landschaften und besonders
Bildnisse, von denen das Breslauer Museum 2 besitzt R. war k. Professor.
Resohy (Rösch), Hieronymns» Formscbn eider des 16. Jahrhunderts, f 1556,
thätig in Nürnberg. Er arbeitete vielfach nach Dürer, namentlich die Schnitte des
Triumphwagens; von ihm auch ein Blatt: Die Narrenmühle.
Resoh, Josef, Maler, Zeichner und Lithograph, geb. 1819 in München. Er
malte Landschaften und Architekturen, z. B. Das Eostthor mit dem Schuldthurm,
Harlaching; auch Bildnisse, etc.
Resoh^ Woltgangy Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig um 1580 in
Nürnberg. Von ihm, z. Th. vielleicht nach eigener Zeichnung, Tarokkartenspiel
(52 Bl.), Bildniss J. Fuggers, E. Maximilians L (1519), Earls d. V. (1519), Alle-
gorie, etc.
Besohl, Pandolfo, Maler, geb. 1643 in Danzig, f 1699, Schüler von G. Bor-
gognone in Italien, wohin er noch jung gelangte. Er malte Perspectiven, Schlachten-
bilder und Landschaften, letztere in der Art S. Rosas.
Restallino^ Carlo, Maler, geb. 1776 in Zornasco (Domo d'Ossola), f 1864 in
München, Schüler von J. Dornor und M. Elotz das. Er besuchte auch Dresden und
Berlin, sowie sein Vaterland. Er malte Miniaturen und wurde 1808 Hofmaler in München,
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ttestlein — ttetbel. 4S
1^ Jabre sp&ter Lehrer am Max Joseph-Stift das. Er malte Bildnisse, darunter
viele vom Bayrischen Hof.
Restlein, (ReBtlin), Georg. Maler und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts,
geb. in Zwabach bei Nürnberg. Von ihm Bildniss des Goldschmidts Paul Stein, Die
Leichenfeier Joachim Ernsts von Brandenburg (1625), etc.
Bestont^ Charles^ Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1. Jan. 1668 in Gaej,
fünfter Sohn und Schüler des Marc R. Er wurde Benediktinermönch. Er schmückte
mehrere Kirchen mit Deckenbildern und Altargeroälden.
Bestonty Eustaehe, Maler, geb. 12. Nov. 1655 in Gaen, f 1743 in der Abtei
von Mondaye bei Bayeux, zweiter Sohn des Marc B. Er war da Praemenstratenser
Mönch geworden und malte mehrere Plafonds für die Kirche, etc. dieser Abtei.
Bestout« Jaeqnes, Maler, geb. vor 1655, t i^ach 1681, ftltester Sohn und
Schüler des Marc R., auch Schüler von LeTellier deVernon. Er war Prior
der Abtei von Moncel bei Vitrj an der Marne und schrieb eine Abhandlung über
die Farbenharmonie, sowie eine „Reform der Malerei** (Gaen, 1681).
Restouty Jean d. Ae., Maler, geb. 26. März 1663 in Gaen, f 21. Oct 1702 in
Ronen (?), dritter Sohn und Schüler des Marc R. Er wurde Schwager des J. Jou-
venet. Mehrere Bilder von ihm in Kirchen zu Ronen. — Seine Toehter wurde Nonne
in Gaen und zeichnete sich als Malerin, sowie in der Musik aus.
Bestout, Jean d. J.^ Maler, geb. 26. März 1692 in Rouen, f 1. Jan. 1768 in
Paris, Schüler seines Oheims Jean Jouvenet, Sohn des Jean R. d. Ae. Er erhielt
den 1. gr. Rompreis auf Grund seiner Venus vom Vulkan Waffen für Aeneas
fordernd. Er schuf zahlreiche Wandgemälde, Vorlagen für Gobelins und Staffelei-
bilder. Werke von ihm in vielen franz. Kirchen, ferner Petrus übernimmt das
Schlüsselamt (Mus. Marseille), Die Verkündigung (1759 Mus. Orleans), Ghristus heilt
den Gelähmten (Mus. Louvre), Ananias legt die Hände auf Paulus, um ihn von der
Blindheit zu heilen (ebenda), Bildniss v. Fran^ois Pourfonr du P^tit (Mus. Versailles),
Erminia bei dem Hirten (Pal. Fontainebleau), Toilette der Hermice (ebenda); Andere
in den Mus. zu Amiens, Angers, Bordeaux, Darmstadt, Djjon, Florenz, Grenoble,
Kopenhagen, Lille, Madtid, Metz, Nancy, Orleans, Remy, Rouen, St. Petersburg,
Valenciennes, etc. Mitgl. der Akademie 1720, Prof. 1738, Dir. 1760.
Bestont» Jean Bernard^ Maler und Kupferstecher, geb. 22. Febr. 1782 in
Paris, t 18. Juli 1797 das., Sohn und Schüler des Jean R. d. J. Auf Grund seines
Jupiter und Merkur bei Pbilemon und Baucis (jetzt im Mus. Tours) wurde er 1769
Mitglied der Akademie, zu der er aber später in ausgesprochene Gegnerschaft ge-
rieth. Während der Revolution erhielt er ein Amt, entging mit knapper Noth der
Guillotine und starb plötzlich bald darauf. Von ihm Anacreon (Mus. Tours), Dio-
genes (Mus. Toulouse), S. Bruno in der Wüste (Louvre, Paris), Audienz des Kaisers
von Marokko (1782), etc. R. hat auch 5 Bl. radiert, darunter einen betenden Heil.
Bruno (1764, Rom).
Bestont. Marc, Maler, geb. 14. Febr. 1616 in Gaen, begr. 5. April 1684 das.,
Schüler von N. Jouvenet. Er bereiste Holland und Italien. Von seiner Malerei
ist nichts bekannt; er war eine Zeit lang Schöffe in Gaen. — Sein Vater Margnerin
B. war auch Maler. Er war Stammvater der Familie und in Gaen thätig.
Bestonty Pierre^ Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 15. Nov. 1666 in Gaen,
vierter Sohn und Schüler des M a r c R. Ueber seine Arbeiten ist nichts Näheres bekannt.
Bestont, Thomas, Maler, geb. 15. März 1671 in Gaen, f 2. Mai 1754 das.,
sechster Sohn und Schüler des Marc R. Er bereiste Holland, sowie Italien und
wurde als Bildnissmaler bekannt
Beth, Caspar von, Maler, geb. 29. Oct. 1850 in Aachen, Schüler von J. Pützer
und A. Fischer dort, von A. Wolff und der Akademie in Berlin. 1874 (?) wurde
er Zeichenlehrer am Karlsgymnasium zu Aachen und wendete sich nun unter A. Baur
ganz der Malerei zu. Er widmete sich fortan dem Bildniss und dem Thierbild (be-
sonders Hundeportraits).
Bethaan^ Anthony^ Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 1685 in Middelburg. Er
malte Bildnisse.
Bethely Alfred^ Maler und Zeichner, geb. 15. Mai 1816 in Diepenbend bei
Aachen, f 1. Dec. 1859 in Düsseldorf, Schüler der Düsseldorfer Akademie und von
Veith in Frankfurt a.M. Auf der Akademie ausserordentlich hoch geschätzt, erhielt
er schon mit 24 Jahren den Auftrag, einen grossen Freskencyclus im Aachener Rathhaus
zu vollenden. Dieses monumentale Werk ist zweifellos die Hauptleistung der älteren
^listorischen Malerei unseres Jahrhunderts in Deutschland, und athmet den Geist der
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46 Rethel -> Bettich.
Orösse und Einfachheit, nach dem ein Cornelius wohl trachtete, zu dem er sich aher
nie durchgearbeitet hat. Die Ausführung wa r fOr R. mit peinlichen Intriguen verknOpft,
in Folge deren er lange Zeit mit der Arbeit aussetzen musste. Er bereiste jetzt Italien
und kam nach Dresden. Als er an die Vollendung herantrat, konnte er nur 4 Ent-
würfe selbst ausführen, ehe eigene Krankheit, diejenige seiner Braut sowie der Neid
seiner Gegner den Ausbruch einer Geisteskrankheit (1852) beschleunigten, von der
er sich nicht erholte. Der Freskencyclus wurde von Kehren fertig ausgemalt, der
leider zu einem ganz anderen, schlecht angebrachten Colorit für die letzten Bilder
griff. R.'8 beide andere Hauptleistungen sind die aquarellirten Zeichnungsfolgen «Der
Hannibalzug* und «Auch ein Todtentanz* mit den sich anreihenden Compositionen
,Der Tod als Feind", »Der Tod als Diener', Der Tod als Freund". Sie wurden alle
weitTer breitet durch die trefflich gelungenen Holzschnittreproductionen, die Bürkner
auf den Stock gezeichnet hat, wobei er z. B. dem merkwürdig zaghaften Strich der
Todtentanzfolge DOrerische Kraft verliehen hat. Die eben genannten R.*8chen Origi-
nalzeichnungen gelangten mit dem Nachlass in das Kupferstichkabinet zu Dresden.
Wir heben daraus noch hervor : Ein Neujahrswunsch, Die Genesung, Die drei Stftnde,
Nemesis (Justitia), Bestattung Frauenlobs, Kaiser Wenzel der Faule und das Luther-
lied. Von Oelbildern nennen wir ferner S. Booifacins (Berlin, Nat.-Gal.), Daniel in
der Löwengrnbe (Mus. Aachen), Auffindung der Leiche Gustav Adolfs (Mus. Stuttgart),
Kaiser Karl V. und vier Andere (Frankfurt a. M., ROmer), Petrus und Johannes
heilen den Lahmen (Leipzig, Mus.); von Fresken: Der Rettungsengel (Frankfurt
a. M., St&delsches Institut). R. hat auch Illustrationen zu einer Bibel, zu dem
Nibelungenlied, zu Rheinischen Sagen, zu Rottecks Weltgeschichte, etc. geliefert.
Seine Biographie von Müller von Königswinter (Leipzig 1868), von Veit Valentin
(Berlin 1892), von Max Schmid (Leipzig 1898).
Bethel^ Otto, Maler, geb. 26. Dec. 1822 in Aachen, f 7. April 1892 in Düs-
seldorf, Schüler der Düsseldorfer Akademie, seines Bruders Alfred R. und von
Schade w und Sohn. Er malte Historien, dann Genrebilder. Thätig in Düsseldorf.
Von ihm Boas und Ruth (1855 Leipzig, Mus.), Rückkehr des Tobias (1860), Paulus
und Silas (1860), Die kleinen Gratulanten, etc., auch Bildnisse.
R^tiy iBtrAn, (Stephan), Maler, geb. 1872 in Nagy-Banya, Schüler von Hello sy in
München, von der Acadämie-Julien in Paris, von Doucet und von Bramtot. Von ihm
Weihnachtsabend der „Boh^mes" in der Fremde (1893 Nat -Mu9., Budapest), Unruhe, etc.
Bettberg(-Wettbergen)5 Ralf Leopold von, Maler, Holzschneider und Kunst*
schriftsteiler, geb. 25. Dec. 1812 in Lissabon, f 12. März 1885 in München, Schttler
von Cornelius, weitergebildet auf Reisen durch Westeuropa. Er schuf 32 Facsi-
miles seltener Holzschnitte Dürers und dessen Schule. Seine Schriften und Figuren-
gemftlde wurden nur an Freunde und Verwandte verschenkt, nicht verkauft. Er
wurde hauptsächlich als Kunstschriftsteller bekannt, z. B. durch sein kritisches
Verzeichniss der Kupferstiche, etc. Dürers, seine Nürnberger Briefe (1846) und
Nürnbergs Kunstleben mit Bildern (1854).
Bettelbnsehy Adolf, Maler, geb. 15. Dec. 1858 in Gammerforst, Schüler der
Weimarer Kunstschule, der Berliner Akademie und des Kunstgewerbemuseums das.
1886/87 ging er nach Italien; 1888, 1890 und 1893 nochmals, sowie nach Paris und
Spanien. Er wurde Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Magdeburg und widmete
sich der decorativen Malerei, sowie dem Landschaftsaquarell. Von ihm Decke der
Kirche in Vogelsdorf, Malereien in der Hauptballe der Magdeburger Gartenbau-
ausstellung, Strasse in Stolberg a. H. (Aquarell), etc.
Retti^ Donato Bieeardo, Stuccateur und Baumeister, geb. 1687, f 1741 in
Ellwangen, Bruder des Paolo R. 1731—41 erbaute er die Stiftskirche zu Ellwangen.
— Sein Bruder Livio R* war als Bialer in Württemberg thätig.
Bottly PaolOy Baumeister des 18. Jahrhunderts, f in Ludwigsburg, wohin er
aus Wien berufen worden war. Von 1717 an baute er am Schloss zu Ludwigsburg, das
sein 1714 verstorbener Vater begonnen und Frisoni 1738 vollendet hat. Von ihm femer
die Thürme der Stadtkirche das. (1730) und die Lustschlösser Freudenthal (1728) und
Heimsheim (1728—30). — Sein Bruder Leopold B., geb. vor 1700 (?), studirte in
Paris, wurde 1726 herzogl. württembergischer Baumeister, 1730 Baudirektor in
Ansbach. 1744 kehrte er nach Stuttgart zurück, wo sein Schlossprojekt wenigstens
zum Theil zur Ausführung gelangte. Er wurde hier nachpinander Oberbau direkter,
Major und Oberstlieutenant, legte aber 1752 seine Stelle nieder.
Bottich, Karl Lorons, Maler, geb. 10. Juni 1841 in Rosenhagen (Mecklenburg),
Schüler von A. Lier, dann von A. Flamm und T. Hagen. Er besuchte Norwegen
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Rettig - Seater. 47
uod Italien, lebte 8 Jabre in Dresden, 13 in Weimar und malte Landscbaften. R.
copirte aucb die von Rottmann in Mfincben, wo er sich 1885 niederliess, um scbliess-
lich wieder in die beimatblicbe Gegend zurückzukebren. Von ibm Panorama der
Insel Straabolmen bei Kragerd, Ostseestrand bei aufziebendem Gewitter (1888 Mus.
Lftbeck), Frflhlingsstimmung, Aus Oberbayem, Morgen am Gardasee, etc. R. bat
aucb einiges radiert. Med. II. El. London (1874), Melbourne, Manchen (1876).
Rettigr, Heinrich, Maler, geb. 80. Mai 1859 in Breslau, Schfller der Berliner
Akademie unter Ehrentraut, Hildebrand, Knille und Thumann. Er besuchte
Italien, liess sieb in MOnchen nieder, und widmete sich mit Vorliebe dem lebens-
grossen Aqnarellbildniss. Von ihm ferner Am Weiher, Die Unzertrennlichen, Mutter
und Kind, „Fratz", etc. IL Gold. Med. 1897.
Rettigr> Wilhelm, Baumeister, geb. 25. Febr. 1845 in Heidelberg, studirte u. A.
auch bei Wallot in Berlin. Er war in Heidelberg und Mannheim thätig, gewann
dann mit P. Pfann zu Berlin den I. Preis für das Kaiser Wilh'^lm I. Denkmal.
Setz, (Rös), Stefan, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1654 in Graz, wo er im
Dec 1644 Landesanstellung erhielt Er malte Decorationen zu einem Feuerwerk
1658 ; 1649 Gem&lde im Grazer Landhause, ferner Historien, Stillleben, Land-
schaften, etc.
Retxseh, Anernst, Maler, geb. 1777, f 1885, Schfller von Kien gel, Bruder dea
Friedrich Aug. M. R. Er malte Winterlandschaften.
Retssch, Friedrich Angnst Moritz, Zeichner, Radierer und Maler, geb.
9. Dec. 1779 in Dresden, f 11. Juni 1857 in der Lössnitz bei Dresden, Schaler ron
Grassi an der Dresdener Akademie, an der er 1824 Professor wurde. Bis zu
welchem Grade die Kunst in Deutschland einstens gesunken war, ersehen wir aus
dem Umstand, dass dieser hohle, bombastische Pfuscner, so unglaublich es uns auch
jetzt erscheinen mag, ehedem nicht nur unter die Kflnstler, sondern unter die be-
deutenden gerechnet wurde. Es gibt nichts Affektirteres, Alberneres als die fad
geistreicbelnden Illustrationen zu den deutschen Klassikern , zu Shakspere , etc.
des R., der nicht einmal genflgend Können besass, um seine Platten selbst zu ätzen.
Einigermassen erträglich ist er noch in seinen Bildnisseu in Miniatur, von denen
die Dresdener Galerie zwei besitzt. Dem dortigen Kupferstichkabinet wurde R.*s
gesammter zeichnerischer und radierter Nachlass gestiftet
Bengeh, Johann Friedrich, Bildhauer, geb. 5. Sept. 1848 in Siegen (West-
MenX Schüler der Berliner Akademie, dann von A. Wolff, auch in Rom weiter-
gebildet Er wurde 1881 Lehrer an der Königsberger Kunstakademie und 1888
Professor. Von ihm Der Dämon des Dampfes (Nat-Gal. Berlin?), Kaiser Wilhelm I.
(Reiterstatue, Siegen), desgl. (Mflnster i.W.), Marmorgruppe (BellealliancebrQcke, Berlin),
Herzog Albrecht (Schloss, Königsberg), Wilhelm I. (ebenda), desgl. (Duisburg). Roth.
Adler-Ord. III. Kl., Kronen-Ord. HI. Kl.
Rensche, Fedor, Holzschneider, geb. 4. April 1828 in Magdeburg, wo er als
Metallgraveur ausgebildet wurde. Dann lernte er in W. A. Nicholls' Atelier zu
Leipzig und arbeitete später bei H. Bflrkner unter dessen Einfluss. Als er später
Beamter wurde, gab er die Kunst auf. Er hat u. A. viel nach A. L. Richter ge-
schnitten.
Renter, Alfred^ Maler, geb. 1868 (?), f 1898 in Dresden. Er malte Genrebilder.
Benter, Bartolome, s. Reiter.
Reuter, Elisabeth, Malerin, geb. 21. Sept 1858 in Lflbeck, Scbfllerin von
J. Zimmermann in München, A. Schliecker in Hamburg und H. Eschke in
Berlin, machte auch Studienreisen nach Düsseldorf und Skandinavien. Sie malte
Landschaften und Kostenbilder, u. A. sechs Aquarelle vom Park zu Friedrichsruh.
Renter, Friedrich, Maler, geb. 1852 (?), f im Juli 1895 in Genua.
Benter, Jobann, Erzgiesser des 17. Jahrhunderts, thätig zwischen 1604—1685
in Köln a. Rh. Er goss Rüstzeug, Taufbecken, Glocken, etc.
Renter, Richard Paul, Baumeister, geb. 6. Mai 1861 in Chemnitz, Schüler
der Dresdener Bauschule, von Giese und von Rossbach in Leipzig, später auf
Reisen nach Italien gebildet Eine Zeit lang verband er sich mit Theo. Fischer.
R. liess sich in Dresden nieder und führte meist Kirchen auf, z. B. zu Albernao,
Beierfeld, Niederwiesa, Schlema, etc. Gold. Med. München 1891.
Renter, Wilhelm, Maler, geb. 26. Sept 1859 in Karlsruhe, Schüler der
dortigen Kunstschule unter F.Keller, nachdem er zuvor die Baukunst studirt hatte.
Er malte Allegorien, Bildnisse, Genrebilder, etc. Von ibm Hagar und Ismael, Im
M«ien, etc.
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4& fteatern ^ fiererctiott.
Bentem» Clerhard Christoforowitsoh tob, Maler und Radierer, geb. 18. (o. A. 8.)
Juli 1794 (n. A. 1791) in Rösthof (Livland), f 22. März 1865 in Frankfurt am Main,
gebildet unter G. Lory d. J., Hildebrandt und Schadow. ZuYor war er Oberst-
lieutenant geworden und hatte in der Schlacht bei Leipsig den rechten Arm Ter-
loren. Seit 1827 widmete er sich der Kunst. Er malte zuerst Landschaften, dann Histo-
rien und Genrebilder. 1835 wurde er russischer Hofmaler. 1844 Hess er sich in
Frankfurt a. M. nieder. Von ihm Das Opfer Abrahams (1849, Galerie St. Peters-
burg), Drei Sängerinnen (Schloss Zarskoje Selo), Die Versuchung, Kleinkinderschule,
etc. £r hat 11 Bl. meistens Thierbilder radiert.
Bentlingeii, s« Keller, Paul Wilhelm, auch im Nachtrag.
Beattimann, (Bnidiman, Bentliman), Johann Conrad, Kupferstecher des 17.
Jahrhunderts, thätig in Augsburg. Er schuf yersdiiedene Folgen Ton Goldschmidts-
Ornamenten, mit dem Stichel, der Punze und der Roulette.
Benyen, Pieter, Maler, geb. 1650 in Leyden, f 1718 (1716?), Schüler Ton Jor-
daens in Antwerpen. Zum Einzug Wilhelms 111. in den Haag entwarf er Triumph-
bogen und schmückte darauf mehrere Säle im Schloss Loo mit decorativen Malereien.
Ferner malte er eine Decke im Hans de la Court Yandervoort zu Leyden, die sehr
gelobt wurde.
Benrer, Theodoma de, Maler, geb. 1761 in Utrecht, t 1808 das. Er malte
Landschaften und ahmte alte Meister nach.
Renwich, Erhard, Maler des 15. Jahrhunderts, geb. in Utrecht. 1474—88 be-
gleitete er Breydenbach auf seinen Reisen und lieferte die Illustrationen, die dessen
Berichte illustriren.
B^ieil, l^tienne Aehille, Zeichner und Kupferstecher, geb. 21. Dec. 1800 in
Paris, Schüler von Gros, Girodet-Trioson, Abel de Pujol und der Ecole des
beaux-arts. Von seinen Umrissstichen nennen wir „OeuTre de Flaxman", „OeuTre de
Ingres*, „Oeuvre de Ganoya*, Die Dianagalerie zu Fontainebleau (nach A. Dubois),
sowie zahlreiche Beiträge zu Galeriepublikationen, n. dgl. m.
Berel, Alfred, Kupferstecher, geb. vor 1825 in Paris, f 1865, Schüler von
T. Job anno t, thätig in Paris. Er schuf StahlstichTJgoetten für Bücher im Ver-
lag Curmers, etc. Ferner Der zerbrochene Krug (1850 nach Greoze), Die guten Freunde
(nach Meissonier), etc. Med. 3. Kl. 1842. — Ein Andr6 B. war von 1831—1842 in
Paris als Bildniss- und Genremaler thätig. — Ein Charles B.« geb. in Lyon, Schüler
der J&cole des beaux-arts zu Lyon und Ton Bonnefond, malte Bildnisse und Genre-
bilder. Von 1864—1880 stellte er in Paris aus.
Berel, Gabriel, Maler, geb. 16i3 in Ghätean-Thierry (D6p.- Alane), f 8. Juli
1712 In Dijon, Schüler von Lebrun. R. arbeitete unter Lebrun an der Decoration
des Palastes zu Versailles. Von ihm Bildniss des Pierre Lenet (Mus. Dijon), Bildniss
des Jean Dubois (ebenda), Bildniss einer Hofdame Ludwigs XIV. (Mus. Besannen).
Mitgl. d Akademie 1683.
Beiel, Jean, Zeichner, geb. 6. Aug. 1684 in Paris, f 5. Dec. 1751 in Lyon,
Sohn des Gabriel R. Nachdem er zuerst als Bildnissmaler einige Zeit in Lyon thäUg
gewesen war, widmete er sich ganz dem Musterzeichnen für Stoff- und Seidenfabriken
und erwarb sich eine grosse Fertigkeit hierin.
BeTello, Gioranni Battista, gen. n Mnstacehi, Maler, geb. 1672 in Genna (?),
t 1732, Schüler von Anton Haffner. Er verband sich mit F. Costa und malte 20
Jahre lang mit ihm für Monumentalmaler die Landschaften und das Beiwerk in deren
Bilder. Als Hauptleistung gilt ihre Ausschmückung einer Anzahl von Zimmern des
Pal. Grillo zu Pegli.
Berera, Maler, geb. vor 1820 (?), f im Jan. (?) 1895 in Venedig. Er malte Historien.
Beverchon, Andr^, Maler, geb. 1808 In Lyon, Schüler von den Nicoles des
beaux-arts zu Lyon und Paris. Von ihm Kain vor dem Todtschlag Abels (1822),
Odalisque von dem Bad zurückkommend (1B57), Tödtlich verwundeter Franctireur
(1880), Bildnisse, etc. Auch Steindrucke.
Bererehon^ Fran^ois Joseph Charles, Edelsteinschneider, geb. 11. April 1829
in Menden (D6p. Seine et Oise), Schüler von Gaillouette, D. d 'Angers und A.
Lebas d. Ae. Von ihm Kopf des Silen (1857 Muschelkamee), Bildnisse der kaiser-
lichen Familie (Kameen) und vieler bekannter Hofleute, etc, Bildniss des Admirals
Clouä (Zeichnung) u. A. mehr. — Seine Gattin und Schülerin Louise B., geb. in
VaugirardParis hat auch Kameen geschnitten. — Beider Sohn Cliarleg B«, geb. in
Paris und Schüler seines Vaters, war ebenfalls Kameenschneider. — Ein Marc Emile B.,
geb. in Cuieaux (Ddp. Jura), Schüler von Genod, stellte von 1846—1859 Historien aas,
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fteverdino — ftei. 49
Bererdlno, Cesare^ Eapferstecber des 16. Jahrhanderts, thätig von 1581 — 64 S>-^ <m^^
in Italien. N&here Daten Ober den KOnstler, der oft Achnlichkeiten mit den nor- 0)»^^>^^ «y^
dischen Stechern aufweist, fehlen. Von ihm sind ungefähr 20 heilige, 25 antike und ir*-*^^^"^ ^ ^
allegorische und etwa 10 andere Darstellungen bekannt; darunter Judith, Christus /j^*'^ ^v 'v'^^'
▼or Zacchaeus, Tarquin und Lucrezia, Leda, Kindertanz, Alphabet, etc. U.i»*^*^ *^\^
Berere, Paul, amerikanischer Kupferstecher, geb. 1735, f 1818. ',^>-^
Beresty Cornelia Lonisa^ Malerin, geb. 1795 in Amsterdam, f 1856 in Paris, "^vX^--^"
Schfllerin von S^rang^ly und Vafflard in Paris. Von ihr Magdalene zu Füssen ^X>^:*~T^
Christi (1814 für eine Kirche zu Marseille), Junge Mandolinenspielende Mutter, etc., j^ V*"^ /^
auch Tiele Bildnisse. Med. 2. Kl. 1819, 1831. V w>'^
B^T^u, Imre, (Emerieh), Maler, geb. 21. Jan. 1859 in S.-A.-Ujhely, Schüler J^i, ^
der Wiener Akademie, von B. Sz^leky, von K. L.Müller und studirte schliosslich ^'y ^».^^ '
anter Munkacsy in Paris. Von ihm Die Flüchtlinge (1889), |,Csärda*, Petöfi im > ^>
Lager, etc. Bronze-Med. Paris 1889, Med. II. Kl. Budapest. •
Beretty NIeholas, Maler und Baumeister, geb. 1721 in Brandeston-Hall (Suifolk),
t 1804 in London, Schüler von Benefiale in Rom. 1748 besuchte er Neapel, ging
1751 nach Athen, um archäologische Studien zu treiben. Er verweilte bis 1755 in
Griechenland, wurde von Korsaren gefangen genommen und musste sich loskaufen.
1764—6 besachte er lonia. Er hatte grossen Einfluss auf die erneuerte Werth-
schfttznng des griechischen Baustils gegenüber dem römischen. Von seinen Veröffent-
lichungen nennen wir: Antiquities of Athens (1762—94), lonian Antiquities (1769—
1797, gemeinschaftlich mit Ch and 1er und Pars), Baalbec and Palmyra; von seinen
Bauten, die Kirche zu Ayott St. Lawrence, Hertfordshire.
B^TlIle, Jean Baptiste» Kupferstecher, geb. 1767 in Paris,, f 1825, Schüler von
Berthault. Er lieferte Bl&tter zur grossen „Description de PEgypte*, zur ,,Voy'age
de Constantinople" and ähnlichen unternehmen.
B^Tillon, Aim6 Jean, Bildhauer, geb. 1. Juli 1823 in Paris, Schüler von
Lequien. Von ihm Flora und der Frühling (1848 Bronzegruppe), Die kindliche
Furcht (1869 Bronzegruppe), auch Bildnisse. — Ein George Jules B.^ geb. in St.
Petersburg, war 1879 als Maler in Paris thätig.
B^Tlllon. Jean Baptiste, Bildhauer, geb. 1819 in Paris, f 23. Dez. 1869 das.,
Schüler von Feuch^re. Von ihm Die Medizin (allegorische Statue an der Fa^ade
des Hotel de Ville, Paris), Der Fries im Foyer des Th^ätre fran^ais. Die vier
Evangelisten (S. Romain, Ronen), Basrelief (Mus. Blois), Bacchusfest, Lesbia, etc.
B^TOily Henri Antoine, Baumeister, geb. 19. Juni 1822 (n. A. 12. Febr. 1820)
in Aix (D^p. Bouches-du-Rböne), Schüler der £cole des beaux-arts und von Caristie.
Er Hess sich in Nlmes nieder und wurde Regierungsbaumeister der Departements
Bouches-dn-Rböne, H^rault und Var. Von ihm das Karmeliter-Seminar in Aix, das
Grabmonument Cart in Nlmes, die ungewölmliche Kathedrale zu Marseille, viele
Restaurationen alter Geb&ude, etc. Ferner veröffentlichte er ein dreibändiges
Werk über die romanische Baukunst in Südfrankreich. Kr. d. Ehrenleg. 1865,
Offizier-Kr. 1878.
B^TOil, Pierre Henri, Maler, geb. 13. Juni 1776 in Lyon, t 19. Mftrz 1842 in
Paris, Schüler von David. 1809—80 war er Prof. an der Akademie in Lyon, vor-
dem schon Maler der Dauphin^. Er gilt als früher Vertreter der romantischen
Schale, die gegenüber der frostigen antikisirenden Kunst ihrer Vorgänger sich
Anekdoten aus der älteren französischen Geschichte zuwendete und viel Werth auf
Kostflmtreae und sattes Colorit legte. Von ihm Das Tournier in Reims (Mus. Lyon),
Jeanne d' Albret (1819 Fontainebleau), Giotto als Kind (Mus. Grenoble), Befreiung
von Cbristensklaven (Aquarell, Mus. Aix), Der Ring Karls V. (1810, gelangte ins
Laxembourg-Mus), Philipp Augustus zu St. Denis (1841, Mus. Versailles), Tancred
ninunt Bethlehem ein (1840 ebenda). Er war auch dramatischer Schriftsteller, etc.
Kr. d. Ebrenleg. 1814. Correspond. Mitgl. des Instituts.
Bewich, s. Beawich.
Bexy Oskar, Maler, geb. 26. März 1857 in Graz, Schüler der Münchener
Akademie und von M. Lieb (Munkaczy), Boulanger undJ. Lefebvre in Paris.
Er Hess sich in Prag nieder. Dort schuf er eine überaus abgeschmackte und
künstlerisch geringwerthige Folge von 30 Taschzeichnungen „ Grossstadtluft ". Von
ihm ferner: Ehebrecherin, Im Caf^, etc.
Bex, Bndolt, Graf, Maler, geb. 23. Jan. 1858 in Dresden, Autodidakt. Er
Hess sich in München nieder und malte Bildnisse, Genrebilder, etc. Von ihm Kartoffel-
schalen, Hans Sachs, etc.
Allgemeines KanBtler-Lexicon. 3. Aufl. 4. Band. Digitized by vfeiOOQlC
50 tlexman — fteynolds.
Bezman» s. Baymond«
Bezmon, g. Baymond.
Bey, Arthur de, Maler, geb. tor 1880, t 1B49. Er war in Paris tbfttig. Von
ihm ätienne Pascal nnd sein Sobn Blaise (1848), Die Malstande (1849), Bildnisse, etc.
— Ein Fräulein Am^lie Charlotte Marie B«, geb. in Paris, Schttlerio tob Garte ron
Palianti, stellte zwischen 1878—80 aqnarellirte Landschaften in Paris aus.
Bey» ftienne, Maler, Lithograph und Radierer, geb. 28. Jan. 1789 in Lyon,
t 14. Jan. 1867 das., Schfller von Pillement, Gogel und R^ToiL Er wurde
1814 Professor an der Zeichenschule in Vienne, 1821 an der Kunstschule seiner Vater-
stadt. Er malte und zeichnete Landschaften und Ansichten. Ferner lieferte er
Blätter zu den „Monnm ents de Tls^re ", lithographirte zwei Reiterstatuen Ludwig XIV.,
radierte einiges und schrieb u. A. zwei maltechnische Abhandlungen. Mitgl. d. Akad.
zu Lyon, Med. 2. El. 1824.
Bey, Louis, Maler, geb. 12. April 1816 in Orleans, Schfller von Dussance.
Er malte Stillleben, besonders aber decorative Arbeiten, z. B. Die Kuppel der S.
Rochuskirche, Saal des Herrn Watson in London, etc. Er war auch schriftstellerisch
für Kunstzeitschriften tbätig.
Bey de Sarlat, Charles, Maler, geb. 16. Jan. 1819 in Paris, f nach 1870,
Schfller von J. OuTriä. Er malte Landschaften und Ansichten, besonders von
Neapel und Umgegend.
Beyers (BUJers), NicolaeSf Maler, geb. 1719 in Leyden, f Yor 1778 (?), Schfller
von JeromeVanderMeij. Er malte Bildnisse und Genrebilder.
BeijerSy Zeger, Baumeister, geh, 1790 in Amheim, f 7. Juni 1857 im Haag,
Schfller von VierTant, weitergebildet in Deutschland, Frankreich und Italien.
1819 wurde er Stadtbaumeister von Haag. Von ihm Die Oranje-Kaserne das.. Das
-Badhuis*^ zu Scheveningen, Zeichen- und Musik-Akademie im Haag, Ausstellungshalle
das., etc. Mitgl. der Amsterdamer Akademie, der Soc of British Architects, des K.
Niederländischen Instituts.
Beijgers^ Jan Hubert^ Maler, geb. 1767 in Gorinchem, thätig in Middelburg.
Er gab Zeichenstunden, malte Bildnisse und besass auch grosses Geschick im Verfertigen
Ton konstlichen Spielereien aus Papier.
Beyher» Bobert« Kupferstecher, geb. 18. Febr. 1888 in Berlin, f 8. Mai 1877
durch Ertrinken in der Havel, Schfller der Berliner Akademie und von Mandel.
Von ihm Maria Mancini (1870 nach P. Mignard), Gräfin Potocka (1872 nach Tond),
Die Bildnisse von Liszt, BeethoTen, Carey, Goethe, etc.
Beymond, s. Baymond.
Beyn, Jan (Hans) de, Maler, geb. 1610 in Dflnkurchen, f 20. Mai 1678 das.,
Schfller von Van Dyck in Antwerpen, den er nach England begleitete und an
seinen Arbeiten bis zu dessen Tode unterstfltzte. Von ihm Vier Märtyrer (S. Eloi
zu Dflnkirchen), Tod des Totila (Englisches Kloster das.), Herodias (Bergues St.
Vinox bei Dflnkirchen), Weibliches Bildniss (1637 Mus. Brflssel), Thetis und Peleus
(Mus. Madrid), etc. viele seiner Bildnisse gehen wahrscheinlich unter Van Dycks
und Anderer x^amen.
Beyna^ Franeiseo de» Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Sevilla, f 1659,
Schfller des F. de Herrera. Von ihm ein gutes Bild Die Seelen im Fegefeuer in
der Allerheiligen-Kirche seiner Vaterstadt.
Beynarty fidonard, Maler, geb. 1. Mai 1802 in Lille, f 1878, Schfller von
Li^nard und Souchon. Er war in seiner Vaterstadt thätig, wo er 1842 Direktor
des Museums wurde. Femer hatte er das Amt eines Akademie-Administrators inne.
Er malte Landschaften, Ansichten, Bäume, etc. aus Frankreich und Italien. Kr. der
Ehrenleg. 1867.
Beynell, (Benneil). Thomas, Maler, geb. 1718 nahe Ghndleigh in Devonshire,
t 1788 in Dartmouth, Schfller von Hudson in London. Er war die längste Zeit
als Bildnissmaler und Musiker in Exeter, dann in Dartmouth thätig, war aber faul
und nachlässig, so dass er später in grösste Armuth verfiel.
Beynier, Emil, Maler, geb. 11. Dec. 1837 in Nieder-Ingelheim (Rheinhessen),
studirte an der Karlsruher Kunstschule und der Mflnchener Akademie. Von ihm
Bflssende Magdalena, Waldidyll, Aus dem Bayerischen Hochland, etc.
Beyuolds, Elisabeth, s. Walker.
Beynolds, Franees, Malerin, geb. 1729 in Plympton, f 1807 in Westminster
gjondon), Schwester des Sir Joshua R. Sie malte Miniaturen und copirte die
emftlde ihres Bruders, dessen Haushalt sie fQhrte.
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Reynolds — fteya. 51
BejBoldSy Sir Joshva, Maler, geb. 16. Juli 1723 in Plympton bei Plymoath,
f 28. Februar 1792 in London. Schon als Knabe entwickelte er grosses Talent
znr Kunst nnd besuchte 1740 das Atelier von Thomas Hudson. Er studirte später
in Rom, Florenz, Venedig und anderen italienischen Städten. Er war 1749 mit
Gommodore Keppel nach Italien gefahren. ZnrQckgekebrt malte er 1753 dessen
Bildniss, das seinen Ruf begründete. In der Sistina hatte ersieh einst eine Erkältung
beim Copiren zugezogen, deren Folge Taubheit war. 1768 bei der Gründung der Londoner
Akademie wurde er zum ersten Präsidenten gewählt und wurde im folgenden Jahre
in den Adelsstand erhoben. 1784 folgte er A. Ramsay in der Würde des I. Hof-
malers. In späteren Jahren yerlor er sein Augenlicht fast ganz, so dass er auf die
Präsidentschaft verzichten wollte, seine Abdankung wurde jedoch nicht angenommen.
Wenig Malern ist ein so ruhmreiches und äusserlich glänzendes Dasein beschieden
worden wie ihm. Nicht nur, dass ihm fast alle Berühmtheiten Englands seiner
Tage sassen und er mit lohnenden Bildnissaufträgen überhäuft wurde, mannigfaltige
Ehrungen seitens des Hofes, der Universität, der Städte wurden ihm zu Theil und
schliesslich hat kaum ein Anderer so viel yerschiedene bedeutende Männer der
Wissenschaft und der Künste zu seinen engen Freunden gerechnet wie R 1781 und
1783 besuchte er die Niederlande, hauptsächlich um kritische Studien zu machen,
die er in seinen Akademievorlesungen yerwerthete. Diese enthalten zum Theil sehr
richtige und auch heute angesehene Anschauungen. R. hat zwar auch Historien
und Landschaften gemalt, doch ist sein Hauptfach das Bildniss und hat er als
Bildnissmaler in England höchstens Romney als gleichwerthigen Nebenbuhler. Sein
Geschmack, die Eleganz und Grazie seiner Pose, vor allem das hervorragende
Geschick aus dem Bildniss ein Bild zu machen und endlich der interessante Vortrag,
sowie das kräftige, schöne Golorit stempeln ihn zu einem der ersten Maler überhaupt.
Leider machte er wie andere grosse Coloristen auch (z. B. Turner) die unvorsich-
tigsten Versuche mit neuen Bindemitteln, Mischungen etc. in Folge dessen viele seiner
Werke gesprungen, verblasst und sonstwie verdorben sind. Seine literarischen
Werke erschienen in drei Bänden, London 1801, in zwei Bänden, London 1852.
Zu den berühmtesten Gemälden gehören Mrs. Siddons als tragische Muse (London,
Grosvenor Honse, Replik in der Dulwich -Galerie), Garrick zwischen der Tragödie
und Gomödie, Mrs. Abington als komische Muse, Hercules in der Wiege (St. Peters-
burg, Eremitage), Die drei Grazien eine Hymenterme schmückend (Bildnisse, Nat.-
Gal.), ,The Snake in the grass" (ebenda, Replik St. Petersburg, etc.), Robinette
(ebenda), Selbstbildnisse (drei verschiedene, ebenda), Muscipula (London, HoUandhouse),
Das Erdbeermädchen (Wallace Mus. London, verschiedene Repliken), Feiina (Samml.
des Earl of Feversham), Ugolino im Hungerthurm, Puck, etc. Ausser in den
genannten Sammlungen findet man noch Bilder von ihm in den Museen zu Dresden,
Edinburgh, Glasgow, Liverpool, London (Nat. Port. Gal, South Kens-Mus., Stadt. Gal.
Akademie, Soane Mus., Buckingham Pal. und den zahlreichen Privatsammlungen),
Oxford, in vielen Schlössern des englischen Adels, etc. Etwa 700 verschiedene
Stiche existiren nach seinen Bildnissen, besonders viele der berühmten englischen
Schab- nnd Punktirstecher. Ueber sein Leben nnd seine Werke schrieben Knight
(1798), James Northcote (1818), J. Fadington (1819), Cotton (1856), Leslie und
Taylor (1865), Stephens (1866), Conway (1868).'
Reynolds, Samuel WUliam, Maler und Kupferstecher, geb. 1773 in London,
t 1835 m Bayswater (London), Schüler von Ho dg es und der Londoner Akademie. Im
Laufe der Zeit wurde er Zeichenlehrer der Töchter König Georgs III. Er verbrachte
zweimal mehrere Jahre in Paris, und arbeitete meist in Schabmanier. Seiner Zeit,
namentlich in den SOer Jahren, wurden seine Leistungen auch in Frankreich enthu-
siastisch begrttsst, doch sind sie meist kalt und flach, vielfach auf Stahl geschabt und
können den Blättern der früheren grossen englischen Schwarzkünstler nicht entfernt gleich-
gestellt werden. Von ihm 3 Bde. mit über 300 kleinen Wiedergaben der Bildnisse seines be-
rühmten Namensvetters Sir Joshua R. Einzelblätter nach Bonington, Chantrey, Goignet,
Cosway, Dance, Dawe, Delaroche, Dubufe, Edridge, Fowler, Gericault, Hoppner, Jackson,
Laurence, Luciani, Moreland, Northcote, Owen, Phillips, Rubens, Singleton, Yernet, etc.
BeUnljens, Hemrleiis Engelbertns, Maler, geb. 4. Juni 1817 in Amsterdam,
t nach 1859, Schüler von Kruseman. Er malte Interieurs und Genrebilder, z. B.
Die Wache, Seemannsherberge, etc. Mitgl. der Amsterdamer Akademie 1855.
Reysy Jenny Augnstine, geb. Allais, Malerin, geb. 1798 in Paris, f nach 1880,
Schülerin ihrer Mutter und von Van Spaendonck. Sie malte Blumen und Frucht*«
Stück« in Wasserfarben.
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52 Reysek — Rkeinhold.
Bejsek, Matthias. Banmeister nod Bildhauer, thfttig zwischen 1475—1493 in
Prag, wo er den PulTerthurm begann. Ferner von ihm Die Barbarakirche in Entten-
berg, Monument des Bischofs A. Lncianus (Marienkirche in Thein), etc.
Be^SBChoot) Anne Marie Tan^verehel. Deginant, Malerin, geb. 1758 in Gent,
t nach 1835, Schfllerin ihres Bruders Pieter N. van R., Tochter des Emanuel R.
Sie malte Genrebilder, auch Friese. Von ihr: Mutter bei der Wiege.
Beijgschoot, Emannel Pieter Tan, Maler, geb. 13. Dec 1718 in Gent, f 27. Aug.
1772 das. 1739 wurde er Mitgl. der Malerbrüderschaft. Für die Baudeloo Abtei za
Gent malte er 1758 Christus, Maria und die 12 Apostel. Von ihm femer eine Heilige
Familie, etc.
Beijssehooty F. ran, Maler und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts. Von ihm
einige gute Blatt nach Teniers, sowie Thierstflcke wohl nach eigener Zeichnung. Er
hat u. A. auch das Bildniss der Herzogin Ton Norfolk gemalt.
Beijsschoot, Pieter Jan ran. Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Gent, t 25.
Februar 1772 das. Er besuchte fftngere Zeit England und erhielt den ■ Spitznamen
„der Engländer*^. Von ihm Zwölf Apostel (ehemalige Augustinerkirche, Gent), Bild-
nisse, etc.
Beljsschoot, Pieter Norbert Tan, Maler, geb. 4. April 1788 in Gent, f 12. Febr.
1795 das., Sohn uodSchQler des Emannel Pieter R., auch Pieter Jan t. R.'s, seines
Onkels Schüler. 1770 wurde er Prof. an der Akademie seiner Vaterstadt Er malte
Historien für S. BaTO zu Gent, und andere Kirchen in Flandern. Von ihm ferner
Antike Götterversammlung, S. Bernard tor Christus liegend, etc. Er war auch im
Baufach, etc. beschlagen.
Bejt) Conrad; Bildhauer und Elfenbeinschnitzer des 16. Jahrhunderts, aus der
Schweiz, thätig in Brüssel. Er schuf die schönen Sibyllen an Philiberts Ton Savoyen
Grabmal in der burgundischen Kirche Bourg en Bresse (1511—36), die er auch in
Elfenbein copirte.
Beyter, s. Reiter^ Bartolom^.
RezanoiT) s. BesanoT.
Bhead, Lonis J., Maler und Zeichner, geb. 1858 in Etrnria (Staffordshire, Eng-
land), studirte unter Boulanger in Paris und vier Jahre lang an der Kunstschule vom
South Kensington Museum, arbeitete dann fQr Londoner Verleger und kam 1883
nach Amerika, wo er sich besonders durch seine Tortrefflichen Plakate für die New
York World, Century, St. Nicholas (Weihnachten 1894), Harper's Bazar (Nov. 1894),
New York Sun (1895), Lundborgs Perfume, Prang*s Easter Publications und zahlreiche
Andere bekannt machte. Von seinen Gemftlden nennen wir Come unto these yellow
Sauds (1886 zu Shaksperes Sturm).
Bheen, Theodoms Jnstinns^ Maler des 18. Jahrhunderts, f in Indien, Schüler
von Treyisani in Italien, th&tig in Amsterdam. Er erhielt eine Staatsstellung, die
ihn nach Ostindien führte.
Bheidt, Melehior Ton, Holzbildhauer und Kunstschreiner, geb. vor 1575, f
nach 1623, thätig in Köln a. Rh. Er schuf u. A. eine schöne Thür mit Verkleidung
im Rathhaussaal dort.
Bhein, Nicolas, Kupferstecher und Maler, geb. 1767 in Wien, f 9. Jan. 1819
das., Schüler von Jacobe. Er arbeitete in Schabmanier. Von ihm Prinz Kaunitz
(nach Duvivier), Prinz Liechtenstein und viele andere Bildnisse, Venus (nach Vecelli),
Der lauernde Löwe, Der wüthende Stier (nach Casanova), Tigerin (n. Rubens), Andere
nach Hamilton, Kobell, Livens, Ruthardt, J. Verriet, etc.
Bheineok, Georg, Bildhauer, geb. 1848 in Neckarsulm. Er lebt in Stuttgart.
Von ihm Am Wasser, etc.
Bheinemann» Albert Leopold, Maler, geb. 6. Nov. 1838 in Koblenz, Schüler
der Karlsruher Kunstschule, von Gude, Scherres und Steffeck. Er bereiste
Italien und Skandinavien, Hess sich in Berlin nieder, war auch Ingenieur und Geo-
graph des grossen Generalstabs. R. malte Landschaften, meist Strandscenen.
Bheinfelder, (Bheinfelder-Anspach), Friedrich, Maler und Zeichner, geb.
19. Sept. 1838 in Wien, Schüler der Weimarer Kunstschule und von A. Baur und
Ch. Verlat. Er malte Thier- und Genre - Bilder, auch in Wasserfarben. Von ihm
Mars und Venus, Balzender Auerhahn, Tanzfest, etc.
Rheinhold^ Hugo Wolfgang, Bildhauer, geb. 26. Mftrz 1853 in Oberlahnstein,
Schüler von M.Kruse in Berlin, sowie der dortigen Akademie, nachdem er zuvor als
Kaufmann in San Francisco (U. S. A.) und Hamburg gelebt hatte. Von ihm Am Wege
(Marmor, Nat.-Gal. Berlin), Das Dynamit im Dienst der Cultur (Hamburg, Nobelhof), etc.
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Rheni — Ribault. 53
Rheni, (Rhen), ReMlgius teb. Maler, geb. 1560 in Brüssel, f 1619. Er be-
reiste Deutschland und wurde ein Pension&r des Grafen Ton Wolfes. £r malte
Historien.
Rhoden, Johann Martin» s« Roden.
Rhodos, John, Maler, geb. 1809 in Leeds, f im Dec 1842 das., Sohn und
Schüler des Joseph R. Er kam nach London, wo er zwischen 1832 und 1842 auch
in der Akademie ausstellte. Er malte Thierstücke, Banernstücke etc., schuf auch
schiene Pastell- uod Bleistiftzeichnungen.
Rhodos, Joseph, Maler unseres Jahrhunderts, f 1864. Er war Autodidakt.
Rhodes, Riehard, Kupferstecher in Linieomanier, geb. 1765, tl838 in London.
£r arbeitete lange unter Heath und lieferte u. A.Blätter f£r.das Werk über die Antiken
Terrakotten des British Museums.
Rhökos, Bildhauer und Baumeister um 600 t. Chr. Er war der erste Bau-
meister des HeraeODs zu Samos, machte durch seinen Rath die Errichtung des
Ephesischen Tempels in sumpfigem Terrain möglich und soll mitTheodoros den Ers-
guss erfunden haben.
Rhomberg, Hanno, Maler, geb. 1820 (1819 ?) in München, f 17. Juli 1869 in
Walchsee (Tirol), Sohn und Schüler des Joseph Anton R., weitergebildet an der
Müochener Akademie unter J. Schnorr, Bernhard und Eububeri Yoo ihm Die
reisenden Schüler u. A. (München, Neue Pinak.), Der Uhrmacher (Berlin, Nat.
Gal.), Bittere Medicin (Mus. Breslau), Der zerrissene Stiefel (1860), Der bestrafte
Nftscher.
Rhomberg, Josef Anton, Maler, geb. 24. Sept. 1786 in Dornbirn (Vorarlberg),
t 3. Dec. 1853 (1855?) in München, Schüler der Münchener Akademie unter
P. Yon Langer. Er war in Wien und München thfttig und wurde dann Zeichen-
lehrer am Polytechnikum in letzterer Stadt. Viele Bilder von ihm in bayrischen Land-
kirchen. Von ihm Sibylle (Mus. Innsbruck), Anbetung der Hirten (Frauenkirche,
München), Gerasjäger und Sennerin (1832 Mus. Leipzig^, Taufe Christi (Kirche
zu Rosenheim), Rebecca am BruDoen, etc. Er hat auch Einiges litbographirt und radiert.
RlanO) Diego de, Baumeister und Bildhauer des 16. Jahrhunderts, f 1533,
thätig in Sevilla. 1530 entwarf er Plftne für die grosse Sakristei und die de los
Calices, sowie für den Kapitelsaal der Kathedrale zu Sevilla. Alle drei Bauten
wurden angeblich in verschiedenen Stilarten gedacht und nach R.'s Tod von M. de
Gainza ausgeführt
Ribalta, Franeisoo de, Maler, geb. zwischen 1550 und 1560 in Gastelion de la
Plana (Valencia), f 12. Jan. 1628 in Valencia. Er studlrte erst in Valencia, dann die
Classiker in Italien (angeblich angespornt durch die Aussicht auf die Hand der Tochter
seines spanischen Meisters, wenn er selbst als Meister zurückkehrte). Er errang bald
grossen Ruhm, nachdem er in die Heimath zurückgekehrt war, und malte namentlich
viel für das (Corpus Christi Gollegium in Valencia, darunter als gepriesenstes Werk
«Das Abendmahl*^. Auch hatte er als Lehrer grossen Erfolg. Von ihm ferner: Christi
Leichnam und Engel (Mus. Madrid), Die verlorene und die gerettete Seele, u. A.
(ebenda), Maria und Johannes kehren vom hl. Grabe zurück (München, alte Pinak.),
Die Himmelfahrt (Mus. Valencia), Johannes d. T. (ebenda), Die unbefleckte Em-
pf&ngniss, u. A. (ebenda), Christus am Kreuz (St. Petersburg, Eremitage), Joachim und
Anna, u. A. (ebenda). Die Kreuzigung (Oxford, Magdalen College Kapelle) etc., viele
auch in Kirchen von Valencia und Umgegend.
Ribalta, Jnan de, Maler, geb. 1597 in Valencia, f 10. Oct. 1628 das., Sohn
und Schüler des Francisco de R., dessen Manier er trefiflich nachahmte, so dass
viele seiner Worke als die des Vaters gelten. Mit 18 Jahren schuf er die vorzügliche
Kreuzigung, jetzt im Mus. zu Valencia. Er malte auch viele Bildnisse. Von ihm
ferner : Die vier Evangelisten (Mus. Madrid), S&nger mit Musik in der Hand (ebenda),
Die Messe des Gregor (zugeschrieben, Dresden, Gal.), Jephtha (St. Petersburg, Ere-
mitage), Marter der Hl. Catharina, u. A. (ebenda), Sa (3ecilia (Kloster La Murta,
Valencia), etc.
Riban, Rudolf, Maler, geb. 80. Mai 1848 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie und von A. Zimmermann, hielt sich auch in Brüssel und Paris auf. Er
malte Landschaften und Genrebilder aus Tirol, Holland, Venetien, Frankreich, etc.
Ribanlt, Athalie, Malerin unseres Jahrhunderts, geb. 1781 in Paris, Schülerin
von Lafitte, Gemahlin des Jean F. R. Sie malte Landschaften und Bildnisse.
Ribanll^ Jean Franoois, Kupferstecher, geb. 1767 in Paris, f 1820, Schüler
von Ingo u f. Von ihm Bildniss des Bernardin de St Pierre (1806 nachLafitte;,
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54 Ribault — Ribera.
Napoleon, Die Dornenkrtoang (1810 nach Vecelli), etc., auch Platten fOr das Mua^e
Royale, für ein Hof- KosttLm- Werk, u. A. m. — Aach sein Sohn Auguste B.^ stach
in Kapfer, Paris und Oenone (nach A. y. d. Werff).
Ribavlt^ Julie, Malerin, geb. 1789 in Fresnay (D^p. Sarthe)^ f nach 1838, Schülerin
von Laf itte. Sie malte Bildnisse und Genrebilder, z. B. Weihopfer an Esculape
(1810), Mignard malt Madame de Maintenon (1827), Piron am Hafen Ton Auteuil, etc.
Med. 2 El. 1824. — Ein Augvste Lonls Fran^ois B«, geb. in Paris, war zwischen
1831 und 1865 als Kupferstecher thätig.
Ribbrol, Louis Francois Hippolyte, Maler, geb. 30. Aug. 1839 in Blois (D6p.
Loir-et-Cher), Schüler yon Couture. Er Hess sich in Orions nieder. Von ihm
Das PressoirVert (Landschaft, Mus. Orleans), Die Rollin-Quelle bei Orleans (1877),
Ansicht von Grey, etc.
Ribellier, Nicolas, Bildhauer des 18. Jahrhunderts. Er wurde 1726 ausser-
ordentliches Mitglied der Akademie auf Grund einer Terracotte, brachte es aber
nie zum ordentlichen Mitglied.
Ribera, Carlos Lnis, Maler, geb. 1812 in Rom von spanischen Eltern,
1 14. April 1891 in Madrid, Sohn und Schüler des Juan Antonio R., dann Schüler
von Delaroche zu Paris. Er malte geleckte geschichtliche Darstellungen, z.B. die
Deckenbilder im Saal der Cortes zu Madrid. Med. 8 Kl. 1839, 2. Kl. 1845.
Ribera, Juan Tinoente» Maler des 18. Jahrhunderts th&tig in Madrid. Werke
von ihm in der Kuppel der S. Felipe el Real-Kirche, der La Victoria-Kirche (zwei
Bilder aus dem Leben des Hl. Franz von Paula), etc. Er wurde 1725 vom Rath
zu Castilien zu einem der offiziellen Bilderschätzer ernannt.
Ribera, Jnsepe de, gen. Lo Spagnoletto, Maler und Kupferstecher, geb. 12.
Jan. 1588 in Jativa (Valencia), f 2. Sept. 1652 auf dem Posilipp bei Neapel wohin
er sich krankheitshalber zurückgezogen hatte; Schüler von Ribalta in Valencia.
Er besuchte dann Rom, wo er nach Entbehrungen die Gunst eines Kardinals gewann,
doch bald darauf verzichtete, da er selbst den Stachel der Armuth für sich als nöthig
hielt. Hier studirte er unter M. A. Amerigi, wurde einer dessen bester Schüler,
brach aber mit ihm und verliess Rom. Nach wechselreichen Jahren, während der
er Soldat und algerischer Galeerensklave gewesen sein, auch Parma besucht haben
soll, Hess er sich in Neapel nieder, wo er einer der H&upter der naturalistischen
Schule wurde, eine reiche Heirath machte, und mit einigen Genossen (Oorenzio,
Garacciolo, etc.) eine Malertyrannis errichtete, die verschiedenen Mitgliedern der
Garracci-Schule übel mitspielte und sie aus Neapel vertrieb. Er wurde vom neapoli-
tanischen Hof hochgehalten, wurde 1630 Mitglied der Lukasgilde, und erhielt 1644
vom Papst den Ghristusorden. Er war vielfach für die Jesuiten thätig. R. liebte
den extremen Realismus, scheute nicht vor abschreckenden Vorwürfen, elenden
Modellen zurück, schwelgte in Marterscenen und brachte gern heftige Licht- und
Schatten-Kontraste an. Voll Energie und Kraft hat es ihm oft an Mass und Ein-
fachheit gefehlt Gemälde von ihm in den Museen und Galerien zu Berlin, Dresden,
Dublin, Dulwich, Edinburgh, Florenz (Pitti und Uffizi), Frankfurt a. M. (Städelsches
Inst.), Genua (Pal. Brignole), Glasgow, Hampton Court, London, Madrid, Montpellier,
München (alte Pinak.), Neapel (Mus. und San Martino), Paris (Louvre), Parma, Rom
(Quirinal, etc.), Salamanca (Augustinerkloster), St. Petersburg, Turin, Wien, etc.
Ganz vortrefilich ist auch R. als Radierer; wir nennen: Schindung des Hl. Bartho-
lomäus, Der Dichter, S. Hierouimus, Don Juan d*Au8tria, Silen, Zeichenstudien, etc. —
Seine Tocher und Schülerin Maria Bianca R«, war ebenfalls Malerin. Sie war auch
eins seiner Hauptmodelle. Die Geschichte ihrer Verführung durch Don Juan d'Austria
und die hierdurch hervorgerufene Beschleunigung des Todes ihres Vaters gilt jetzt
als Erfindung.
Ribera, Lutz A., Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Sevilla, wo er 1668
die Akademie mit begründen half.
Ribera j Fernandez, Juan Antonio, Maler, geb. 17. Mai 1779 in Madrid, f
15. Juni 1860 das., Schüler von Bayeu und der San Fernando-Akademie, dann von
David zu Paris. Er besuchte Rom und wurde 1811 Hofmaler Karls des IV. Von 1835
an lebte er in Navalcarnero, wurde 1838 Professor und später zweiter Direktor
des Museums zu Madrid. Von ihm . Cincinnatus (Mus. Madrid), Wamba (ebenda),
Nachmittag, Abend, Sommer und Herbst (ebenda), Christus mit der Dorneiücrone
(Schloss Aranjuez), Die Auferstehung (das.), Kardinal Ingranzo (Toledo, Kathe-
drale), etc. Mitglied der San Luca- Akademie; 1820 Ehrenmitglied der S. Fernando-
Akademie.
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Ribet — Ricchi. 55
Ribetf Jean ConstantiD, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Cherbourg, f
24. December 1858 in Paris, Schüler Ton Fo restier. Er war als Restaurator im
LouTre th&tig. Von ihm Gefecht des Schififes aFormidable" (1808), Gefangennahme
Ton zwei englischen Fregatten von französischen Fregatten, etc.
Bibolty Wilhelm Wilken, Maler des 18. Jahrhunderts, th&tig um 1700 in
Deutschland. Ein Bild mit trinkenden Eriegem von ihm befindet sich zu Kopenhagen.
BIboiiy Fr,, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 1790 in Paris, Schaler von
Balte. Er malte meist auf Porzellan.
Bibot, Avgrvstin TböodDle, Maler und Radierer, geb. 8. Aug. 1823 in Breteuil
(D^p. Eure), f 11. Sept. 1891 in Colombes (D^p. Seine)» SchQler von Glaize. Er malte
erst Stillleben, dann Genrebilder (Eirchenstücke, Strassenscenen, etc.), Historien und
zuletzt Köpfe in der Art Riberas, mit besonderer Betonung des Gegensatzes von
Licht und Schatten. Von ihm Jesus im Tempel (Gal. Luxembourg, Paris), S. Se-
bastian (1865 das.). Der barmherzige Samariter (1870 das.), „Le supplice des coins^
(Mus. Ronen), Cabaret Normand (1875), etc. Von Radierungen nennen wir nüne
grande douleur, «Seines GuHnaires**, kleine Bildnisse, etc. Med. 1864, 1865, 3. El.
1878; Kreuz d. Ehrenleg. 1878. -— Sein Sohn Germain Tb^odiile Clement B., geb.
in Paris und Schüler von ihm und von YoUon war ebenfalls Maler. — Louise
Aim^e B.» Tochter und Schülerin des Th^odule Augustin R. (?), geb. in Fonten-
nay-auz-Roses (D^p. Seine), malte StiUleben und Genrebilder.
Bieamatore» s« HannL
Bieard, Auguste, gen. de Montferrand, Baumeister, geb. 24. Jan. 1786 in
Chaillot (Ddp. Seine), f 11. Juli 1858 in St. Petersburg, Schüler von Percier und
Fontaine. Er war am Bau der Madeleine betheiligt; 1818 trat er in die Ehren-
garde, welche er erst nach der Schlacht bei Leipzig verliess. Von 1816 ab war er in
Russland thätig, wurde Kabinetsbaumeister und mit dem Bau des jetzigen Kriegs-
ministeriums vom Prinzen Lobanow beauftragt. Er vollendete die St. Isaakskirche
(an der er 40 Jahre arbeitete), baute die Alexandersäule, schuf Jahrmarktsbauten in
Nishni* Nowgorod und leitete die Aufstellung der grossen Glocke im Kreml zu Moskau
(1829). Sein letztes Werk, ein Reiterstandbild Nikolaus II., vollendete er nicht. Er
veröffentlichte auch Werke über die Isaakskirche uud das Alezandermonument.
Bieard. Lonis Gnstate, Maler, geb. 1. Sept. 1823 (nach A. 1824) in Marseille,
t 24. Jan. 1873 in Paris, Schüler von Auber in Marseille und Gogniet in Paris.
1847 besuchte er Italien, später England. Er bildete sich hauptsächlich an den alten
Meistern, die er nachahmte, und wurde der heutige van Dyck genannt. Seine Färbung
wurde äusserst ruhig und verfeinert. Von ihm Selbstbildniss (Mus. Luxembourg),
Paul de Musset (ebenda), Bildniss des Grafen Harispe (Mus. Versailles), Bildniss des
Diodore Rahoult (Mus. Qrenoble), Bildniss des Malers £mile Loubon (Mus. Marseille),
Bildniss des M. A. Bruyas (Mus. Montpellier), etc. Med. IL Kl. 1851, I. Kl. 1852.
Seine Biographie von Paul de Musset (Paris 1873).
Bieeay Bemardo^ Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in CTremona. Um 1512
malte er im dortigen Dom.
Bieea, Claudio, Bildhauer, geb. 9. Nov. 1828 in Rom, Schüler der Akademie
in Neapel, wo er sich niederliess, nachdem er lange Zeit in Paris thätig gewesen
war. In den 70er Jahren hat er nochmals Paris besucht. 1848 nahm er an der
Bewegung Theil und wurde gefangen genommen. Er wurde zuletzt Prof. der Zeichen-
konst und Skulptur an den Bürgerschulen in Neapel. Von ihm Die 4 Evangelisten
(S. Severin (?) in Toulouse), Francesca da Rimini (Marmor 1877), Basrelief (S. Gusiello
Kap. in Castellamare), La Lora (Marmorbüste), etc. — Ein Pagqnale B« stellte seit
1888 in Italien Genrebilder und Landschaften aus. — Ein Prospero B., geb. in
Salazzo, stellte seit 1872 in Italien Landschaften und Stillleben aus.
Bloea» Pietro. Maler, geb. 6. März 1838 in Saluzzo (Piemont). Er war erst
Jurist, ehe er sich aer Landschaftmalerei widmete, die er zu Turin ausübte. Von
ihm Umgegend von Turin, Umgegend von Bussoleno, etc., auch einige Genrebilder.
Biecardi, Bernardino, Maler, geb. 19. März 1814 in Parma, f 20. Oct. 1854,
Schüler von J. B. Borghesi, auch in Rom gebildet, wo er u. A. viel aqaarellirte.
Das Mus. seiner Vaterstadt besitzt ein Selbstbildniss und zwei andere Werke von ihm.
Biecardi, Luigi, Maler, geb. 1807, f 29. Juni 1877 in Mailand. Er wurde
Prof. an der Brera und malte effektvolle Marinen etc., z. B. Sturm auf dem
Corner See.
Biechi, Pietro, gen. II Lnecliesey Maler, geb. 1606 in Lucca, f 15. Aug. 1675
in Udine, Schüler yob Passignano, später von Guido Reni, ahmte auch läberi
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56 Ricchini — Ricci.
in Venedig nach. Er reiste durch Italien und Frankreich. 1668 war er in Venedig
thätig. Von ihm Die Verlobung der Hl. Katharina (Gal. Dresden), Die Reuige Mag-
dalene (Mus. Wien), Zwei Altarbilder (S. Francesco zu Lucca), Anbetung der Könige
(S. Pietro a Oastello zu Venedig), etc.
Bicehiniy Francesco Maria^ Baumeister des 1 7. Jahrhunderts, thätig in Mailand.
Er war Baumeister des Cardinais Federico. Von ihm die reiche gothisirende Mittel-
fa^ade des grossen Hospitals zu Mailand 1624 und der Barockhof das., der pracht-
volle Säulenhof des Pal. Brera das., ferner Entwürfe zu dem Pal. Annoni, Durini
und der Kirche S. Giaseppe. Eire Sammlung seiner architectonischen Zeichnungen
bei dem Herzog von Litta. — Auch sein Sohn sowie sein Enkel Francesco B«, f
1710, waren tüchtige Baumeister.
Biechino^ Francesco, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Brescia, th&tig um
1568. Er hatte T. Vecelli studirt und ahmte meist Moretto nach.
Bicei^ Antonio» s. Barbalonga.
Bieci^ Artoro. Maler, geb. 19. April 1854 in Florenz, Schüler von Tito
Conti das. Von ihm Hochzeitsschmauss, Der Kuss, Blindekuh, etc.
Bieci^ Camillo. Maler, geb. 1580 in Ferrara, f l^^B das., Lieblings-Schüler
von J. Sears ello, dem er aber nicht gleichkam. Von ihm: S. Vincenzo (Dom zu
Ferrara), Sa. Margherita (ebenda), Verkündigung (S. Spirito, das.), Die Wunder des
Hl. Nicolaus (Deckengemftlde, S. Niccolo, das.), Tod des Andrea Avellino (Theatiner-
kirche, das.), etc.
Bioci) Domenico. s. Biccio Domenico del.
Bicci, Feiice del» s. Biccio. Feiice del.
Bicciy Cfioranni Battistay Maler, gen. Da Xorarra^ geb. 1545 in Novarra,
t 1620, Schüler von Kaffaellino daRcggio in Bom. Siztus V. soll ihn im
Lateran und in der Vatikanbibliothek beschäftigt, später zur Aufsicht über die Gemälde
im Pal. Monte Cavalle eingesetzt haben. Auch für Clemens VIII. war er thätig. Von
ihm Die Heimsuchung (Fresko: Sa. Maria Maggiore, Kom), Himmelfahrt (de8gl.)t
Himmelfahrt Mariae (desgl.), Bilder aus der Passion und dem Marienleben (Fresco:
S. Marcel! 0, Rom), S. Silvester weiht die Lateransbasilika ein (Laterankirche,
das.), etc. R. soll auch in Kupfer gestochen haben.
Bieci^ Giovanni Pietro^ s. Giampietrino, mit dem er muthmasslich identisch ist.
Bicci, Marco^ Maler und Radierer, geb. 1679 (1676? 1680?) in Cividal di
BelluDO, t 1729 in Venedig, Schüler seines Oheims Sebastiano R. Er malte meist
Landschaften mit römischen Ruinen und dergl. nach Zeichnungen, die er auf einer
Romreise gemacht hatte. 1710 besuchte er England, wo er längere Zeit thätig war.
Der Wasserfall (Gal. Venedig), Sturzbach. u. A. m. (ebenda), Landschaft mit
S. Hieron jmus (Gal. Dresden), Winterlandschaft (ebenda), Landschaft mit Rund-
tempel und 7 Andere (ebenda), Andere in den Gal. zu Turin, Wien (auch Gal. Liechten-
stein), etc. Von Radierungen nennen wir Landschaftsfolge (20 BL), Heerde aus dem
Stall gebend, Das Dorf, Der Felsen, Die Eremiten, etc.
Bicciy Natale, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Fermo, Schüler von
Maratti. — Ein übaldo B* wird ebenfalls als Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in
Fermo und Schüler Marattis, angefilhrt.
Bicciy Pietro, s. Giampietrino, mit dem er muthmasslich identisch ist.
Bicci, (BizjEi)^ Sebastiano, Maler, geb. 1659 (1660?) in Cividal di Belluno,
t 15. (13.?) Mai 1784 in Venedig, Schüler von F. Cervelli in Venedig und AI.
Maguasco in Mailand. Auch in Bologna und Rom gebildet. Noch jung arbeitete
er in verschiedenen italienischen Städten, und wurde dann nach Wien-Schönbmnn
berufen, um das kaiserliche Scbloss zu schmücken. Darauf kam er über Venedig nach
London, wo er 10 Jahre verblieb und viel malte, darunter für den Herzog von Port-
land ein Abendmahl, auf dem er sich selbst in modernem Gewand anbrachte. Er
ahmte mit Erfolg bald Allegri, bald Barbieri, bald Caliari nach, und malte ausser-
ordentlich leicht, wenn auch oft recht charakterlos. Von ihm Himmelfahrt und 2 Andere
(Gal. Dresden), Christus erscheint den Hl. Frauen (Venedig, Akademie), Tod der
Polyxena u. A. (Paris, Louvre), Andere in den Gal. zu Bordeaux, Florena, Hampton
Court, London, Modena, Schleissheim, Turin, Wien (Gal. Liechtenstein), etc., in vielen
Kirchen zu Venedig, Padua (S. Giustina), Bergamo (S. Alessandro), etc.
Bicciy Stefano^ Bildhauer unseres Jahrhunderts, geb. 1790 in Florenz, Schüler
des l. Spinazzi. Von ihm Skotnicki - Denkmal (Sa. Croce, Florenz), Signorini-
Denkmal (das.), Pignotti Denkmal (Pisa, Campo Santo), Denkmal des P. Mascagni
(Siena, Dom), Dante-Denkmal, etc.
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Ricciani — Bichard. 57
Bleeianl, Antonio, Eopfentecher, geb. 1775 in Rom, f nach 1826. Er schuf
in Linieomaoier u. A. Judith (nach P. Benvenuti), Der Tod des Priam (nach dems.),
Darstellnog im Tempel (nach Camuccini), Magdalena (nach L. da Vinci?) Galathea
(nach R. Saoti).
Biooianti, Antonio, Maler des 17. Jahrhunderts, th&tig in Florenz, Schaler
TOn Daadini. Er malte Historien.
Blcelardelli, Gabriele, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig um 1743, Schüler
von Van Bloemen. Er malte Marinen und Landschaften und war am Hof Carlos
in Neapel thätig.
Blcdarelli, Daniele^ gen. Daniele da Yolterra, Maler, Bildhauer und Erz-
giesser, geb. 1509 in Voltcrra, f *• April 1666 iu Rom, Schüler von G. A. Bazzi,
spftter Ton Peruzzi. Noch jung kam er in Rom zu Perino del Yaga und end-
lich zu Buonarotti in die Lehre. Letzterer hat ihn äusserlich und vielleicht auch
künstlerisch unterstützt bei seinem Hauptwerk, an dem er 7 Jahre lang arbeitete,
bei den Fresken in der Orsini - Kapelle der Trinitk de' Monti-Kirche. Die Bilder
stellen die Geschichte des Kreuzes dar, und die Kreuzabnahme (bei der man be-
sonders auf Buonarrottis Beihilfe schliesst), galt einst als das Hauptwerk Roms, das
nach R. Santis Transfiguration entstanden sei. 1547 folgte R. dem P. del Vaga in
der Oberaufsicht über die Werke im Vatikan, und PaulIII. liess ihn von P. del Yaga
begonnene Arbeiten zu Ende führen. Un* er Julius III. verlor er sein Amt und widmete
sich meist der Skulptur. Kr kam u. A. nach Florenz, kehrte dann nach Rom zurück,
wo er im Auftrag Paals lY. die nackten Körper auf Buonarottis Jüngstem Gericht,
mit Draperien bemalte und dadurch den Spottnamen ,11 Bracchettone''^ Der Hosen-
macher errang. Nächst den Bildern der Orsiui-Kapelle ist sein Kindermord (für
S. Peter gemalt, jetzt in den Uffizien zu Florenz), sein schönstes Gemälde. Yon ihm
ferner Bilder aus dem Marienleben (S. Trinitä de' Monti, Rom), Bacchustriumphzug
(Farnesina, das.), Taufe Christi (S. Pietro in Montorio, das.), Kreuzabnahme (Mus.
Madrid), David und Goliath (Louvre, Paris), Enthauptung des Täufers (Gal. TurinX
Sa. Petronilla (Dom, Lucca: zweifelhaft), etc. — - Yon plastischen Arbeiten werden
genannt mehrere Statuen für S. Lorenzo zu Florenz unter Buonarrottis Leitung und
das Pferd zu einem Henri lY.-Denkmal für Catharina de* Medici (jetzt unter Louis XUI.
auf der Place Royale zu Paris).
Bioolo, Andrea^ s. Briosoo.
Biedoy Antonello. Maler des 16. Jahrhunderts, f nach 1575, Sohn und wohl
Schüler des Mariano R., in dessen Weise er arbeitete.
Bieeio, Bartolommeo, s« Neroni«
Bioeio, (Bicci)^ Domenleo del» gen. Brnsaaorei, Maler, geb. 1494 in Yerona,
t 1557, Schüler ron G. Pippi dei Gianuzzi in Mantua, auch durch Studium der
Werke Barbarellis und T. Yecellis in Yenedig, endlich Buonarottis ge-
bildet. Yon ihm Kuppel und andere Fresken (S. Stefano, Yerona), Fagadenmalereien
(Pal. Murari della Corte, das.). Die grosse Cavalcade Karls Y. und Clemens YU. in
Bologna (Pal. Ridolfo, das.), Phaeton (Pal. zu Mantua); Andere Werke in den
Kirchen S. Rochus, Sa. Maria in Organo, 8. Fermo und S. Giorgio in Braida, alle
zu Yerona, etc.
Bieeioy (Rieei), Felico del, gen. Bmaaaoreiy Maler, geb. 1540 in Yerona, f
1605, Schüler seines Yaters Domenico R. und von Ligozzi in Florenz. Yon ihm:
Christus tfn der Säule (Gal. Yenedig), Die Dreieinigkeit, S. Sebastian (ebenda), Sa.
Helena (Sa. Helena, Yerona), Schmiede Yulkans (Samml. Gazzola, das. ?X Sieg der
Yeronesen bei Desenzano (Mus. Yerona); Andere in Kirchen Yeronas, etc.
Bieeio, Mariano^ Maler, geb. 1510 in Messina, Schüler ron Franco und
später von Caldara, den er nachahmte.
Blodolinl, Niecola, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1637 in Rom, Schüler
von P. Berrettini. Er lieferte gegen Franceschini Cartons für Mosaiken im Yatikan
ein. Yon ihm Kreuzigung Petri (Mosaik, Rom), Kreuzabnahme, etc.
Biceiolino, Michelangelo, Maler, geb. 1654 in Rom, f 1715 das. Sein Selbst-
bildniss befindet sich in den Ufißzien. Yon ihm ferner Werke in S. Lorenzo in Pis-
cibus und Sa. Maria in Campitelli zu Rom, sowie in dortigen Privatsammlungen.
Bieeoy Beraardo, s. Bleoa.
Biee, WUlUm Morton Jaekson, Maler, geb. 1854 in Brooklyn (N. Y., (J. S. A.),
Schüler von J. C. Beckwith und von Carolus Du ran in Paris.
Blehard» Maler des 13. Jahrhunderts, führte 1270 Glasmalereien für den Chor
des Doms zu Tours aus.
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58 Bichard — Bichard-CaTaro.
BIchard, Charlotte JosephlBe, geb. So hier, Malerin aoseres Jahrhunderts^
geb. 1791 in Paris, SchQlerin von Chaadet und Ducq. Sie malte Bildnisse und
Genrebilder. — Ein Alfred Pierre B.^ geb. in Paris, Schüler von Gogniet, war
Bildhauer und stellte zwischen 1867 und 1882 in Paris aus. — £in Antoiae B«,
geb. in Ch&lons-sur-Saöne (D^p. Saöne-et-Loire), SchOler von Gogniet, malte zwischen
1859 und 1880 Landschaften und Genrebilder. — Eine Christine B», geb. Souchon,
geb. in Paris, war SchOlerin Yon Boussel und A. Loyer, copirte Bilder nach
Baudry auf Email und Porzellan und malte Bildnisse. Thfttig um 1865. — Ein
Edmoud Camille B.^ geb. in Neauphle-le-Chäteau (Ddp. Seine-et-Oise), Schüler Ton
Normand und Gabanel, war um 1880 in Paris als Maler thätig. — Ein Eugene B.
malte von 1888—47 in Paris auf Porzellan. — Ein F^liz B.» geb. in Nantes, Schüler
▼on Jouffroy, war in Paris als Bildhauer zwischen 1872 und 1880 thfttig. Med.
3. Kl. 1880.
Bichard, Ernst Heinrieh^ Maler, geb. 28. Febr. 1819 in Karlsruhe, stndirte
dort, in Mannheim und in München. Er wurde 1846 Hofmaler, später Oberinspektor,
1893 Direktor an der Galerie zu Karlsruhe. Er malte Thierbilder, z. B. Binder-
heerde am Wasser (Gal. Karlsruhe), Der ruhende Ackersmann, etc. Bitterkreus
I. Klasse.
Bichard, Flenry Francis d. J., Maler, geb. 25. Febr. 1777 in Lyon, f
14. März 1852 (n. A. 1842?) in Ecully (Däp. Bh(^ne), Schüler von Dar id. Er
wurde das Haupt der Alteren Bomantik zu Lyon und 1825 Direktor der dortigen
Kunstschule. Von ihm Yert-Vert (Mus. Lyon), Montaigne besucht Tasso (1822
ebenda), Die Herzogin von Montmorency im Kloster von Moulins (ehemals im Mus.
des Luxembourg), Die Einsiedelei yon Vaucouleurs (desgl.), etc. Andere gelangten in die
ehemalige Galerie des Prinzen Eugen von Beaobamais in Manchen. — Ein Francis
B.9 geb. in Paris, SchOler von Frl. Perlet, malte zwischen 1840 und 1864 in Paris
auf Porzellan. — Ein Fflix Pierre B., geb. in Grouche (D^p. Is^re), Schüler von
Jouffroy, war als Bildhauer in Paris um 1880 thfttig. — Eiue Mme. Hortense Rf
geb. in Paris, SchQlerin von D. de Gool und J. Bertrand, war Porzellanmalerin
und stellte zwischen 1875 und 1882 in Paris aus. — Ein Ir^n^ B.5 geb. in Lyon,
und thfttig dort um 1865, malte Historien und Bildnisse. — Ein Joseph B«» geb. und
thfttig in Paris, malte zwischen 1866 und 1878 Fayencen u. dgl. auf Porzellan. —
Ein Jnles B., geb. in Paris, Schaler von T. Doriot, war Bildhauer und zwischen
1870—82 thfttig. — Ein Louis B« stellte zwischen 1839 und 1848 Bildnisse in Paris
aus. — Eine Louise Anrolle B., geb. in Orleans, Schülerin von Got, Bobert
Fleury, A. Serre, Mdme. Gool und Frl. Burat, malte um 1880 in BatignoUes bei
Paris in Email und auf Porzellan. — Eine Melanie B«^ geb. Mozin, geb. in Paris,
SchQlerin von A. Bichard, war Bildhauerin. Zwischen 1868 und 1876 stellte sie
Bildniss-Medaillons, etc. aus. — Eine Octavie B., geb. Bicois, geb. in Paris, SchQlerin
von L. Gogniet, malte um 1865 Pastolle. — Ein Pierre Lonis B«, geb. in Bercy-
Paris, Schüler von Gogniet, malte Genrebilder, Historien und Landschaften, und
stellte zwischen 1861 und 1880 in Paris aus.
Bichard, Pierre Olivier Joseph, Maler, geb. 3. Juni 1801 in Bennos, Schüler
von Gros und der Ecole des beaux-arts.
Bichard, Theodore, Maler, geb. 24. Nov. 1782 in Millau (Ddp. Aveyron), f
10. Dec. 1859 in Toulouse (D^p. Haute-Garonne), Schüler von Bertin, Aubry und
Ingres. Er stand längere Zeit als Geometer in Staatsdiensten. Durch Brascassat,
den er spftter adoptirte, wurde er ganz der Kunst zugeführt. Von ihm 8 Land-
schaften (Mus. Bordeaux), Ziehende Heerde (ebenda), Wald in den Bergen mit
Schafen (Mus. Orleans), Eine Farm in der Umgegend von Pau (Mus. Montpellier),
Ansicht d. Stadt und des Schlosses von Pau (ebenda). Die Holzhauer (Mus. Toulouse),
Die Trftnke (ebenda), Eichenstudien (Sepiazeichnungen, ebenda). Med. 2. Kl. 1831,
Kreuz der EhroDleg. 1854. Seine Biographie von E. Negrin, Toulouse 1857. —
Ein W. B« in Paris war Maler und stellte 1836 Landschaften in Aquarell aus. —
Eine Mdme Pauline B.-Boiiffö, geb. in Paris, Schülerin von Frl. Dubois-Davesne
und von A. Millet, war Bildhauerin und stellte 1878 u. 79 Bildnissbüsten aus.
Bichard-Cayaro^ Charles Adolphe, Maler, geb. 20. April 1819 in Yemon
(Däp. Eure), Schüler von Ingres, L. Gogniet und der £cole des beaux-arts. Von
ihni Die Verbannten (1849 Mus. Besannen), Eine Bacchantin (1844), Frühlingsabend,
Venezianisches Lied (1880), Bildnisse, Aquarelle, auch Gopien nach alten Meistern.
— Eine Mdme B^-Gallois^ Malerin, geb. in Lorient (Ddp. Morbihan), Schülerin von
Gor oller, malte Landschaften und stellte zwischen 1878 und 1880 in Paris aus.
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Richard! — Rlchardson. 59
Blehardi, Pietro de% Holzschoitzer des 16. Jahrhunderts, aus Ferrara,
Tollendete 1519 das herrliche Chorgestühl des dortigen Doms, jetzt leider beinahe
lerstört.
Riehards^ Emma, s. Gaggriotti-Rioliards.
Biehards, John Inigo, Maler, geb. vor 1750, t IBIO in London. Er half
die dortige Akademie begründen, deren Sekretär er 1788 wurde. Er malte lange
für das CoYfnt - Garden Theater Coulissen. Seine Oelgem&lde stellten meist alte
Ruinen dar. R. bat auch den Liooardo-Carton der Akademie restaurirt.
Bichardsy Thomas Addison, Maler, geb. 3. Dec. 1820 in London, kam jung
nach Amerika und war 1848—47 Schüler der New-Torker Akademie, deren Mitglied
und SekretAr er wurde. Er wurde der erste Direktor des Gooper-Kunstinstituts für
Frauen, sowie Professor der Kunst an der ÜDiversität in New-York. Von ihm Der
pingmanbach in Pennsylvania, Im Thal des Wallkill, Am Thuner See, Gbatsworth
in England, etc. Ferner schuf er viele Illustrationen für Appleton, Harper, etc.
MitgL der Amerikanischen Nation.- Akademie.
Biehards, William Trost, Maler, geb. 14. Nov. 1888 in Philadelphia (U. S. A.),
Schüler von P. Weher das., meist aber Autodidakt. Er machte Studienreisen
nach Florenz, Rom, Deutschland, England und Paris und Hess sich 1856 in Phila-
delphia nieder. Die Corcoran Galerie in Washington besitzt von ihm Bucht im Staate
New-Jersey, die Akademiesammlung in Philadelphia Das Glockenboje, die Eunsthalle
zo Hamburg Trebarwitch Strand an der Küste von Cornwall. Aquarelle von ihm
im Metropolitan Museum zu New-York und im Lyceum zu Vassar. Med. 1876
Philadelphia, Bronze- Med. 1889 Paris; Ehrenmitglied der amerikanischen National-
Akademie.
Biehardson, Charles James, Baumeister, geb. 1806, f 20. Nov. 1871 in
London, Schüler von Sir J. Soane. Von ihm das Haus des Earl of Harrington,
Privatb&user in Kensington. etc. Er interessirte sich besonders für Baukunst und
lonendecoration z. Zt. der Kgu. Elisabeth und veröflfentlichte „Architectural Romains
of the time of Elisabeth und James L (1840), Studios in Ornament (1848), Hosting
und Ventilation (1856), The Englishman's home from cottage to Castle (1871), Old
title pages", etc.
Biehardson, Frank Henrr, Maler, geb. 1859 in Boston (Mass., ü. S. A.),
Schüler von Boulanger und Lef ebvre in Paris. Er Hess sich in seiner Vaterstadt
nieder, wo er u. A. als Lehrer th&tig war. Von ihm Betende Wittwe in der
Bretagne, etc.
Biehardsoii^ Jonathan d. Ae., Maler, geb. 1665, t 28. Mai 1745 in London,
Schüler ron John Riley. Es gelang ihm, neben Kneller sich einiges Ansehen zu ver-
schaffen, und hatte er besonders nach dessen Tod als Bildnissmaler grossen Erfolg.
Der Nachwelt ist er als Konstschriftsteller besser im Gedächtniss geblieben, denn als
Maler. Ein Bildniss von ihm besitzt die Nat. 6al., 6 die Nat. Portr. Gal. zu London.
R. hat auch Einiges radiert, z. B. Johannes d.T. als Kind, Xenocratesbüste, Milton,
Pope, und andere Bildnisse, etc. Von seinen Schriften nennen wir: Theorie der
Malerei, Der Kenner, Ueber Italienische KunstdenkmAler, Ueber Milton's Verlorenes
Paradies (die letzten zwei gemeinschaftlich mit seinem Sohn).
Biehardson, Jonathan d. J., Maler, geb. 1694, f 1771 in London, Sohn und
wahrscheinlich Schüler des Jonathan R. d. Ae., malte als Liebhaber Bildnisse,
z. B. das des Dichters M. Prior, und half dem Vater bei seiner literarischen
Thfttigkeit.
Biehardson, Mrs. Mary C, Malerin, geb. 1848 in New-York, Schülerin von
R immer und an der Kunstschule das., sowie an der Zeichenschule in San Francisco
unter V. Williams. Sie liess sich in New-York nieder. Von ihr Der Meister,
Orangen, Frühlingslilien, etc.
Biehardson, Thomas Miles, Maler und Kupferstecher, geb. 15. Mai 1784 in
Newcastle-on-Tyne, f 7- März 1848 das., widmete sich 1818 ausschliesslich der
Kunst, nachdem er zuvor Kupferstecher, Kunstschreiner und Schullt hrer gewesen war.
Er malte Landschaften in Oel und Aquarell, und gab 1816 ein Werk mit Aquatinten
über Newcastle, 1833 eins mit Schabkunstbl&ttera über die Burgen an der Englisch-
Schottischen Grenze heraus, die beide jedoch nicht vollendet wurden. Von ihm
femer Flussbild (Gal. Dublin), Lage Maggiore (Gal. Liverpool), Schweizer Ansicht
(das.). Der Lomond Berg (Aquarell, S. Kensington Mus.), etc. — Sein Sohn Thomas
MUes B. d« J., malte ebenfalls Landschaften in Aquarell, von denen das S. Ken-
sington Mus. acht besitzt. ^ ,
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60 Richart — Richomme.
Bieharty •« Lamarre«
Rieharte^ Antonio, Maler, geb. 1690 in Yecla, f ^764, Schüler von Senen
Yila in Murcia und Menendez in Madrid. Er war in Valencia tfaätig, wo er viel
Anklang fand und besonders Gildefabnen für ümzOge schuf.
Richund, Joseph. Maler, geb. vor 1825 in Aiz (Däp. Booche8-du-Rh6ne), t nach
1854, Schüler von P. Delaroche. Von ihm Interieur der Kapelle in Saint-M^ry
(1855 Mus. Aix), ßildniss des Luce Michel (ebenda), Die Grablegung (Skizze,
ebenda), Die Kommunion (1848 für das Taufbecken der Kathedrale zu Aix), etc.
Med. 2. Kl. 1848.
Rich^, AdMe, Malerin, geb. 1791 in Paris, f nach 1885, Schülerin von 6. van
Spaendouck und Vandael. Sie malte Blumen und Früchte in Aquarell.
Riehier, Ligier (Leger), Bildbauer, geb. 1506 (um 1500?) in Dagonville bei
St. Mihiel (in St. Mihiel selbst?), f 1572 (1567?). Als Waise soll er seines Onkels
Heerden gehütet und dabei Thiere aus Thon modellirt haben. Er kam jung nach
Eoni, wo er wahrscheinlich Schüler Buonarottis wurde. Nach 5— 6 Jahren kehrte
er nach Frankreich zurück und lies« sich in Lothringen nieder. Von ihm Danielsurtheil
(Steinrelief, Louvre), Jesuskind, zwei Engel (desgl., ebenda), Herzogin Philippine von
Lotbringen (Gipsstatue, Versailles), Sterbender Christus (Gips, Mus. Nancy), Kal-
varienberg (Kirche zu Hatten -If-Cliätel), Skelett (Marmor, Altar in S. Peter zu Bar-
le-duc, ursprünglich für das Grabmal des Oranischen Prinzen Bend von Nassau be-
stimmt), Grablt gung Christi (Stephanskirche zu S. Mihiel), Grosser Altar (Marcus-
kirche zu Bar), etc. Seine Biographie von Dauban (1861), A. Lepage (1868X
Cornault (1888 ?).
Richieri, Antonio, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1600 (?) in Ferrara,
Schüler des G. Lanfranco, dem er nach Neapel gefolgt sein soll, um bei den
Theatinem nach dessen Entwurf Fresken auszuführen. Er hat auch nach Lanfranco
radiert, z. B. Tod eines Heiligen.
Riehiety Jacqoes (Jacob), Baumeister und Bildbauer des 16. Jahrhunderts,
geb. in Grenoble, f 19. M&rz 1641 in Yizille (Däp. Is^re). Von ihm Bau und
SchmGckung des Schlosses von Yizille (1611). Er schmückte das St. Lorenzthor und
das französische Thor zu Grenoble mit Troph&en und Statuen. Femer von ihm Das
Reiterstandbild von Lesdigui^res in Yizille (1622 Bronze), eine Yictoria (Place Mal-
Conseil), eine Friedenstatue (St. Andreasplatz in Grenoble), etc.
RIchmond, George, Maler, geb. 28. M&rz 1809, -f 1S96 in London, Schüler
von William Blake, Sohn des Thomas R. d. Ae. Nach Blakes Tode bildete er
sich 8 Jahre in Italien weiter aus und war auch SchQler der Londoner Akademie.
Er malte hochgeschätzte Aquarelle, besonders aber mehr als 8000 Bildnisse in Oel
und Pastell, z. B. Macaulav (1850), Rob. H. Inglis, Earl of Elgin (1860), Dnke of
Buccleugh, Marchioness of Salisbury (1877j. Mitgl. der Akad. 1869.
Riehmond, Thomas, d. Ae«, Makr, geb. 1771 in Kew, f 1B37 in London,
Schüler von Engleheart und der St. Martin*s Lane Academy. Seine Miniaturen
waren beliebt und er stellte etwa 80 Jahre lang in der Akademie aus.
Richmond, Thomas, d. J., Maler, geb. 16. Sept. 1802 in London, f 18. Nov.
1874 in Keswick, Schüler seines Yaters Thomas R. d. Ae., studirte auch an der
Londoner Akademie und in Paris. 1841 besuchte er Rom. Er malte Bildnisse etc.
in Oel und Wasserfarben, und war erst im Norden Englands, dann in London, zu-
letzt in Cumberland thfttig.
Richmond, William Blake, Maler und Bildhauer, geb. 29. Nov. 1842 in
London, Sohn des George R., Schüler von Sir Fred. Lei ghton. Er begann als
Praeraphaelit, wurde aber auf einer italienischen Reise umgestimmt und neigte
sich zuletzt der classicistischen Richtung eines Leighton zu. Am Besten blieb er in
feinen Kinderbildnissen. Yon ihm Yenus und Ancbises, Die thörichten Jungfrauen,
Amor vincit Omnia, Die Jungfrau von Orleans, Yorstellung des Agamemnon zu
Athen (Gal. Birmingham), Charles Darwin, Miss Wormald, etc. Kl. gold. Med.
Berlin.
Riehomme, Joseph Theodore, Kupferstecher, geb. 28. Mai 1785 in Paris, f
22. Sept. 1849 das., Schüler von Regnault und J. J. Coiny. 1806 erhielt er den ersten
grossen Preis und brachte es zum angesehenen Stecher in Linienmanier. Yon ihm
Bilduiss Ludwig XYIU. (1814), Triumph der Galathea (1822 n. R. Santi), auch Andere
n. dems., Heinrich lY. und seice Kinder (1835 n. Ingres), sowie Stiche nach Gu^rin,
Gdrard, A. Carracci, G. Pippi dei Gianuzzi, etc., auch Bildnisse nach dem Leben.
Med. 1814, Kreuz d. Ehrenleg. 1824; Mitgl. d. Inst 1826.
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tUcliomme — fticlitei*. 61
RiellOHme. Jnles, Maler, geb. 9. Sept. 1818 in Paris, Soho des Joseph
Th^dore R., Schaler tod Drolling. Von ihm Der heilige Peter von Alcantara ein
Kind heilend (1864, Mus. d. Luxemboorg), Die Enthauptung Johannes des Täufers
(1866, Mus. Besan^on). Ferner von ihm Trösterin der Bekümmerten, (1868 Kirche
Ton Bercy), Anbetung der Hirten (Verkündigungskapelle der Kathedrale zu Bordeaux),
Die Malereien der Saint Vincent de-Paul- Kapelle in der Saint-SdreriDkirche (1861),
Die Malereien der Tauf- (1863) und Marienkapellen (1861) der Frauenkirche zu
Bercy, sowie die Malereien im Schwurgerichtshof des D^p. Seine (1868), Bildnisse
und Genrebilder. Med. 8. Kl. 1840, 2. Kl. 1842, desgl. 1862 und 1868, Kreuz der
Ehrenl. 1867.
Biehter, Adolf^ geb. 1816 in Thom, f 20. Nor. 1852 in Düsseldorf, Schüler
der dortigen Akademie, Hess sich dann dort nieder. Von ihm Rückkehr des rhei-
nischen Landwehrmannes (1851, Gal. Dresden), Weinlese am Rhein, Neue Schul-
kinder, etc.
Biehter, Adrian Ludwig^ Maler, Zeichner und Radierer, einer der grössten
Volkskünstler aller Zeiten, geb. 28. Sept. 1803 in Dresden, f 19. Juni 1884 in Loschwitz
bei Dresden, Sohn und Schüler des Kupferstechers Carl August R., bereiste 1820
Frankreich bis Nizza, 1822 die Alpen und 1828—6 endlich Italien, wo er sich weiter
ausbildete. Zurückgekehrt erhielt er 1828 Anstellung an der Zeichenschule der
Meissener Fabrik, 1836 an der Dresdener Akademie, an der er 1841 Professor,
dann auch Mitglied des Senats wurde. Die Leipziger Uniyersit&t ernannte ihn zum
Ehrendoktor, die Akademien zu München, Wien und Berlin zum Ehrenmitglied.
An ftusseren Ereignissen war das Leben des erossen, schlichten Mannes nicht reich.
Als Maler suchte er das Genrebild eng mit der Landschaft zu verknüpfen. Gelang
es ihm auch öfters, seiner Empfindung warmen Ausdruck zu verleihen, so hinderten die
engen, annlichen Verhältnisse es doch, dass er zu einer grossen Entfaltung auf dem
Gebiet der Malerei gelangen konnte. Auch in der Radierung brachte er es nie so
weit, dass man seinen Ausgang, die kleine Vedute, die man zum Broderwerb ohne
gerade viel Genialität schafft, vergässe. Wie Dürer, tritt er uns in seiner freien
Eigenart ids grosser Künstler nicht mit dem Pinsel, noch dem Stichel, sondern erst
als Zeichner für den Holzschnitt entgegen. Er hat mehrere tausend Blatt ge-
zeichnet und in ihnen verbinden sich Empfinden und Können zu seltener Harmonie.
Wie kaum ein Anderer ist er volksthümlich, steht seine eigene Individualität mit
ihren Wurzeln in dem Boden der Welt, die er schildert. Die Innigkeit seines Ge-
müths, die erfrischende Einfalt, lernt man doppelt hoch schätzen, wenn man die
Süsslichkeit und Absichtlichkeit seiner Nachfolger, eines Pletsch z. B. sieht. Mit
sicherem Stilgefühl bat er die Holzscbnittillustration in den Schranken gehalten, die
ihr die Berechtigung als Textbild wahrt Wenn man die geradezu abschreckende
Buchillustration unserer Tage betrachtet, mit der stillosen Einfügung von Tonholz-
schnitten oder gar Autotypien in den Text, und zu den zahlreichen Büchern, die
Richter verziert hat, greift, so athmet man auf, und nennt ihn gern einen der
grössten Illustratoren. Von seinen Gemälden nennen wir: Ue herfahrt beim Schrecken-
stein (Dresden Gal.), Frühlingslandschaft mit Brantzug (das.), Abendlandschaft mit
Betenden (1842 Lpzgr. Mus.), Im Sabiner-Gebirge und 8 Andere (ebenda), Sturm auf
dem Monte Serrone (Frankfurt a. M. Gal.), Blick im Riesengebirge (1889 Berlin, Nat.-
Gal.), etc. Eine grössere Sammlung von Zeichnungen im Dresdener Kupf.-Kab. und
bei Herrn E. Cicborius (Leipzig-Dresden). Von seinen 240 Radierungen sind etwa
140 kleine Ansichten aus Sachsen und der sächsischen Schweiz, zum Theil gemein-
schaftlich mit dem Vater radiert; ferner 6 Blatt aus der Umgebung von Salzburg,
6 Blatt aus Rom und der Campagna, auch einige Kunstvereinsblätter nach Gemälden
anderer Maler, etc. Von den Büchern mit Holzschnitten sind vor Allem die vielen
Jahrgänge von Hom^s Die Spinnstube, hervorzuheben ; dann Ausgaben von Becbsteins,
Musaeus*, Beinicks Märchen, Des alten Schmidtjakobs Erzählungen, Horn's gesammelte
Schriften, Hebels alemannische Gedichte, Liederbuch, Volksbücher, etc. Endlich
Holzschnittcyclen wie Das Vaterunser, Erbauliches und Beschauliches, Für*s Hans,
Christen freude. Altes und Neues, Es war einmal, u. s. w. Gomthur des sächs. Albert-Ord.,
Franz Josef-0., Bayer. Michaels-O. Seine Selbstbiographie (7. Aufl. 1890), Biographie
etc. von Steinfeld (1878) und Hoff (1877).
Rlehter» Aim^, vereblichte Gab er, Holzschneiderin, geb. 27. Mai 1834 in
Dresden, f 12. October 1863 daselbst, Schülerin von A. Gab er in Dresden, Tochter
Adrian L. R.'s. Sie hat eine ziemliche Anzahl der Bilder zu „Löschkes Kinder-
buch* geschnitten, sowie einige für die Spinnstube.
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62 fiiclite^
Richter, Albert» Maler, geb. 29. Juli 1845 io Drefiden, f 28. Juni 1898 in Lange-
brück i. S., gebildet an Werken Guido Hammers und an der Dresdener Akademie,
hat später in München unter A.Zimmermann und in Wien weiter studirt. Er bereiste
die Alpenlander, Ungarn, Tunis, Algerien und die Sahara, Nord-Amerika. Er wurde
ein beliebter Tbiermaler und Illustrator; selber ein eifriger Jäger, wurden seine
Werke ron den Waidmannsbrüdem hochgeschätzt Gelegentlich des Wettinfestes
veröffentlichte er ein Erinnerungswerk mit Darstellungen des Armeefestes.
Richter^ August, Maler, geb. 8. Juni 1801 in Dresden, f 19. Not. 1878 auf
dem Sonnenstein zu Pirna, Schüler der Dresdener Akademie, dann der Düsseldorfer
unter Cornelius. Er wurde Prof. an der Akademie zu Dresden. Von ihm Hagar
und Ismaöl in der Wüste (Gal. Dresden), Rebekka und Eleazar am Brunnen (Gal.
Weimar), Der ungläubige Thomas, etc. R. hat auch einiges radiert.
Richter, Rengt (Renedikt), Medailleur, geb. 1670 in Stockholm, f 1787 in
Wien, Schüler seines Schwiegervaters Earlsteens. Er war erst an Louis XIV.
Uistoire mätallique beschäftigt, kehrte in die Heimath zurück, um einige Stücke zur
Geschichte Karls Xn. zu schneiden, und wurde dann vom Kaiser nach Wien be-
rufen. Hier schuf er die Med. auf Wiederherstellung des Goldenen Yliess-Ordens
(1712), auf die Säule am Hohen Markt und die Preis-Med. der Akademie.
Richter, C. F,, Baumeister, geb. 1701 in Berlin, f 1766. Er wurde Bau-
adjutant in Berlin und schuf dort u. A. das Scbulenburgische Haus in der Wilhelm-
strasse, den Johanniter-Ordenspalast (nach Bodts Plänen), das Lusthaus im Splitt-
gerber-Garten, eine Kaserne, viele Privathäuser, etc.
Richter, Carl August, Kupferstecher, geb. 1778 in Wachau bei Radeberg,
t 6. Juli 1848 in Dresden, Schüler von Zingg. Er stach in dessen Manier unter
Anderem eine grosse Anzahl von sächsischen Veduten und sollen viele der angeblichen
Arbeiten Zinggs aus seinem Alter eigentlich von R. herstammen. Von ihm femer
Waldeinsamkeit (nach Ruisdael), Ansicht von Neapel, Am Altar des Hymen (nach
S. Gessner), Pillnitz, Der Kuh stall u. a. Ansichten aus der sächs. Schweiz, Triumph*
bogen in Warschau (nach S. Vogel), etc.
Richter, Caroline Therese, Malerin, geb. 10. Dec. 1777 in Dresden, f
18. Oct. 1865 das., Schülerin von Caroline F. Friedrich. Sie war in Dresden
thätig und malte Stillleben, von denen die dortige Galerie zwei besitzt.
Richter, Christian, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Stockholm, f 1782.
Gebildet an den Werken M. Dahls. 1702 kam er nach England. Er malte Bildnisse
in Oel und Miniatur, widmete sich zuletzt aber meist der Schmelzmalerei. •— Ein
anderer Christian R« war 1627—1680 als Maler und Kupferstecher in Weimar thätig.
Richter, Christian Samnel Hieronymna, Maler des 18. Jahrhunderts, t
8. Sept. 1776. Er war Miniaturmaler und Malvorsteher an der Manufaktur in
Meissen.
Richter, David, Maler, geb. 1661 (1662?) in Schweden, f 1785 (1780?). Die
kgl. Gewehrgalerie zu Dresden besitzt ein Bildniss des Churf. Job. Georg IV. (1692)
von ihm, die Wiener Galerie zwei Ideallandschaften, die Stockholmer Galerie ein
Selbstbildniss. Es gibt auch Miniaturbildnisse von R. Wahrscheinlich lebten gleich-
zeitig zwei David R., woraus die verschiedenen Lebensdaten sich erklären würden.
Richter, Kmil Theodor^ Maler, geb. 1801 in Berlin, f 11. Febr. 1878 in
München. Er besuchte Italien, Hess sich 1840 in München nieder und malte Land-
schaften, z. B. In der Campagna, Die Kanisflur im Bregenzer Wald, Landschaft mit
Hirschen, etc.
Richter, Friedrich, Maler, geb. 1828 (?), f 25. Febr. 1898 in Berlin, wo er
Hofmaler war.
Richter, Georg, Maler des 17. Jahrhunderts, f 6. Oct. 1687 in Meissen.
Richter, Guido Panl, Maler, geb. 18. März 1859 in Strieseu (Dresden),
Schüler von Pöble und Grosse an der Dresdener Akademie. 1888—1892 war er
als Prof. an der Kunstgewerbescbule in Lissabon thätig. Nach Dresden zurückgekehrt
übernahm er die Kunstschule Kops. Von ihm Frühlingseinzug, Fischmensdien, etc.,
besonders aber Bildnisse.
Richter, Gastay, Maler, geb. 12. Mai 1847 in Dessau, Schüler von M. Schmidt
und Gussow in Berlin. Er malte Bildnisse und Landschaften (z.B. Schwarzpappel -
gruppe an der Elbe, Schloss Dessau), und Hess sich in Berlin nieder. In Regierungs-
auftrag malte er zahlreiche Bildnisse der Kaiser Wilhelm I., Friedrich und Wilhelm II.,
von denen manche für Schulen chromolithographirt werden. 1895 wurde er Professor.
Yersch. Med. und Orden.
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fticilter. 6d
ftlehter, finstaV Carl Ludwig, Maler, geb. 3. Aug. 1823 in Berlin, f 8. April
1884 das., Schaler der dortigen Akademie, von £d. Holbein, von L. Gogniet in
Paris, auch in Rom gebildet, wohin er des öfteren reiste. Er war an den Wand-
bildern des neuen Museums zu Berlin beschäftigt und malte dann fQr das Mazimi-
lianeum den »Bau der Egyptischen Pyramiden', was ihn neben einer einjährigen
Studienreise nach Egypten 18 Jahre lang in Anspruch nahm. 1872 reiste er nach
der Ejrim und Livadia. Spftter wurde er mit seiner sflsslichen, weichlichen Bildniss-
kunst der ausgesprochene Liebling der Berliner. Von ihm Die Auferweckung Jairi
Töchterlein (Nat 6al. Berlin), Selbstbildniss (das.), Bildniss Ed. Hildebrandts (Mus.
Dansig), Kaiser Wilhelm I. (Mus. Breslau), Königin Lnise (Mus. Köln a. Bh.),
Zigeunerm&dcben, Odaliske, etc. Zu Ebers Prachtwerk über Aegypten lieferte er
auch ninstrationen. Mitgl. der Berliner Akademie und Prof.; Med. U. Kl. Parts,
gr. gold. Med. Berlin, BrOssel, München, etc.
Biehter, Henry J«, Maler, geb. 1772, f 1857 in London, wo er, obgleich von
deutscher Abkunft, die Iftngste Zeit thfttig war. Er veröffentlichte eine englische
Schrift, in der Kants Philosophie auf die Malerei angewendet wurde. Von ihm
Christus heilt den Blinden, Die Ruthe, Der enge Schuh, Der brutale Ehemann, etc.
Siehter, Hermann, Baumeister unseres Jahrhunderts, f 23. Jan. 1886 in
Berlin, Bruder des Gustar K. L. R. Von ihm Das Wallner - Theater in Berlin,
Umbau des Friedrich Wilhelmstftdtischen Theaters, zahlreiche Privathftuser und
Villen, etc.
Richter, Hieronymns, Maler, geb. 11. Jan. 1837 in Altwilmsdorf bei Glatz, Schüler
Ton W. T. Kaulbach und Schraudolph an der Münchener Akademie. Er malte
Historien und Bildnisse; thfttig in Glatz, wo er Gymnasialprofessor wurde. Er hat
auch Deutschland und Italien bereist, und kam nach Paris. Von ihm Christus
im Tempel, Predigt Johannes d. T., Mutter Gottes, etc., auch Genrebilder und
Bildnisse.
Biehter, Johann (Hans)^» Maler, geb. ror 1638 in Meissen (?), f 24. Jan. 1672
bei Zadel, Sohn und wahrscheinlich Schüler des Georg R. Mit dem Bildhauer V.
Otto schuf er einen Altar für die Kirche zu Mittweida. — Sein Sohn Johann
Daniel B«, ebenfalls Bildhauer, heirathete 1683. — Sein zweiter Sohn Johann Frie«
drieh I. B« war ebenfalls als Bildhauer in Meissen thfttig und starb Tor 1719. — Sein
Enkel Johann Friedrieh II. B., Sohn des Johann Friedrich I. R., geb. in Meissen,
war als Bildhauer in Bautzen thfttig.
Biehter, Joliann, Maler, geb. 5. Mftrz 1749 in Prag, f nach 1814, Schüler Ton
Peter de Wit und Schmutzer in Wien. Er bereiste einen Theil ron Deutschland
und liess sich in Prag nieder, wo er Bildnisse und decorative Arbeiten schuf.
Bichter^ Johann^ Kupferstecher, geb. 1823, studirte in München und blieb da
ansftssig. Von ihm 2 Landschaften nach Ebert, etc. Med. Wien 1878.
Biehter, Johann Adolph, Maler und Kupferstecher, geb. 1748 in Leipzig,
t 1769. Von ihm Bl&tter nach Barbieri, de Bray, Carpioni, de Vos, etc.
Biehter, Johann Ernst» Bildhauer des 18. Jahrhunderts, f 2. Juni 1742. Er
war Sohn eines Malers in Oschatz und hatte Anstellung an der Meissener Manufaktur.
Bichter, Johann Heinrich, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, f 15. Sept. 1712
in Meissen, wo er thfttig war. — Ein Cliristian Joaehlm B. war um 1750 als Bild-
hauer und Modelleur an der dortigen Manufaktur thfttig.
Biehter, Johann Heinrich» Maler, geb. 1803 in Koblenz, f 1845 das., Schüler
Ton G ^ r a r d und Girodet-Trioson in Paris, wohin er sich als Goldschmied begeben
hatte. Er kam nach München, wo er Bildnisse, 1832 nach Italien, wo er Genrebilder
malte. 1835 kehrte er Tom Süden zurück und malte von nun an wieder meist Bild-
nisse, z. B. das König Ottos von Griechenland. Sein „Mftdchen von Albano* befindet
sich in der Gal. Karlsruhe, zwei Genrebilder in dem Thorwaldsen - Museum zu
Kopenhagen.
Bichter, Johann Salomon, Kupferstecher, geb. 1761 in Dresden, f 1802 in
Leipzig. Von ihm Volkstypen Leipzigs (12 Bl.), Leipziger Moden (13 Bl. 1780),
Ansichten, Bildnisse, etc. — Ein Johann Karl B*, geb. 1775 in Berlin, schuf
Aquatintbildnisse, etc.
Bichter^ Josef, Maler, geb. 1780 in Dresden, f 22. Mai 1837 in Warschau,
Schüler Zinggs in Dresden. Er wurde 1806 nach Pulawy berufen, lebte 1811—1816
in Sieniawa (Galizien), dann kurze Zeit in Dobromil und seit 1820 in Warschau.
Von ihm u. A. die Zeichnungen Ansicht von Pulawy, Schloss in Krakau, Schloss in
TrDjzorze und Jelin.
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6i Hicliter — ftidolfl.
Richter, Karl Gottlob, Maler, geb. 7. Sept 1765 in Meisseo, f SO. Oct. 1834,
Schüler der KonstBcfaule an der Porzellanfabrik in Meissen. Er malte Blumen.
Bichter, Lndwlir» Baumeister, geb. 15. Aug. 1865 in Wien, Schüler des dortigen
Polytechnikums und der Akademie unter Hansen. Von ihm Gruftkapelle Altham
(Murstetten bei St. Polten), Palais Graf Vrints (Wien), Sanatorium Loew (das.),
sowie Tiele andere Privatbauten und Villen in Wien und Umgegend.
Bichter, Rudolph Heinrich^ Baumeister und Maler des 18. Jahrhunderts, geb.
in Altenbnrg, f 1770 in Bayreuth. £r war am Schloss zu Schwedt thfttig, und
zwar auch in Bayreuth Baninspektor, doch hat er dort meist gemalt, besonders
Decken, Wände, etc. im Lustschloss Eremitage. Nach seinen Zeichnungen stach
Wolflfgang 1741 sehr seltene Ansichten der Schlösser etc. von Schwedt.
Richter, Wilhelm, Maler, geb. 1824 (1820?) in Wien, Schüler der dortigen
Akademie unter Ender und Eupelwieser. Er malte Genrebilder, Eriegsscenen
und Thierbilder. Von ihm Gassenkehrer (1889), Gefangene Piemootesen (1858),
Hundezwinger (1871), Königliche Jagd in Ungarn (1882), etc.
Richter-Lefensdorf, Hugo, Maler, geb. 9. Jan. 1854 in Lefensdorf (Mecklen-
burg), Schüler der Berliner Akademie unter Bracht und Wilberg. Er malte
Landschaften, z. B. Sonnenaufgang im Hochgebirge, Spätherbst im Hochmoor, etc.
Rlek, Johann TOn, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, thätig in Köln a. Rh.
J. Sartor stach einige Altarblätter (1714) nach ihm. — Ein Jost TOn R* war um
1539 zu Köln a. Rh. als Glasmaler thätig.
Ricke, 8. Rycke.
Rlckel, Panl de, Baumeister des 16. Jahrhunderts, f 1560, der die 1542 toI-
lendete Martinskirche zu Lttttich erbaute, und auch an den Stadtthoren, Stadtwällen,
etc. beschäftigt war.
Rickelt, Carl, Maler, geb. 1857 in Lippstadt (Westfalen), stndirte in Münster,
dann in München unter Lofftz. Er malte Genrebilder und hat auch viel illustrirt,
z. B. J. Wolffs «Wilden Jäger**. Von ihm Turnier in Köln (Drachenberg am Rhein),
Schuhplattler, Christnncht, etc.
Rico, Andrea, Maler des 12 Jahrhunderts, thätig in Kreta, einer der ersten
neugriechischen Maler, von dem Werke in den Occident gelangten. Von ihm be-
sitzen die Ufßzien zu Florenz eine Madonna mit Engeln, die die Passions Werkzeuge halten.
Rico, Martin, Maler, geb. ror 1850 in Madrid, Schüler der Akademie das.,
wo er das Reisestipendium bekam. Er ging nach Paris, wurde durch Zamacols
mit Daubigny und Meissonier bekannt Er arbeitete in Italien viel mit Fortun y
zusammen, dessen Vortragsweise er sich aneignete. Von ihm der Canal Grande in
Venedig, Marktscene, Italienischer Garten (Mus. New -York). Auch Aquarelle,
Illustrationen, u. s. w. Med. 3. Kl. 1878, Kr. d. Ehrenleg. 1878, Carlo IlL Orden.
Rloois, Francois Edme, Maler, geb. 29. Aug. 1795 in Gourtalain (D^p. Eore-
et-Loir), f 1881 in Paris, Schüler von L. Bertin, Girodet, C. Bourgeois und
der £cole des beauz arts. Er malte viele Landschaften aus Frankreich und der
Schweiz, z. B. Ansicht in Tr^port (1833 Mus. von Cambrai), Die Quellen von
Royat (1822), Ansicht aus Vevey (1837), Der Place de la Concorde mit der Brücke
(1875), etc. Med. 2. Kl. 1824.
Ridel, Rndolf, Maler, geb. 1828 in Weimar, wo er als Landschaftsmaler thätig
war. Von ihm Gegend bei Eisenach, Im Walde bei Heringsdorf, Herbstmorgen, etc.
Ridlnger, (Rledinger), Johann Eliasy Maler und Kupferstecher, geb. 16. Febr.
1698 in Ulm, f 10. Apr. 1767 in Augsburg, Schüler von C. Resch in Ulm und J.
Falk und Rügen das in Augsburg. Er lebte 13 Jahre in Regensburg und wurde
1759 Direktor der Akademie zu Augsburg. Seine Thierbilder, namentlich die Jagd-
stücke, wurden ausserordentlich beliebt, hauptsächlich aber in den Kreisen, die das
Schwergewicht auf eine naturtreue Wiedergabe der Fährten etc. legen, dagegen
gar nicht in denen, die ein ästhetisches Vergnügen an einer wirklich künstlerischen
Darstellung der Thiere haben. Von Oelgemälden nennen wir Hirsch von Hunden
gehetzt (Gal. Kassel^ Ruhende Hirsche (Gal. Fürstenberg, Donaueschingen), Bären
im Walde (1710 Gal. Schwerin), Fasanenjagd bei Nacht (Gal. Weimar), etc. Er
stach bezw. veröffentlichte über 1300 Bl. z. Ph. in Schabkunst. — Sein Sohn Johann
Jacob R. hat ihn unterstützt.
Rldley, William, Kupferstecher, geb. 1764, f 1838 in Addlestone. Er arbeitete
fQr die Bücherillustration und verschiedene Zeitschriften.
Ridolfl, Carlo, Maler, geb. 1602 in Vicenza, f 1658 (1660?) in Venedig, Schüler
yon A. Vassilacchi, weitergebildet durch Studium der besten Meister in Venedig
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Ridom — Riedel. 65
und Verona. Seine Heimsuchung gelangte in die Ognissantikirche zu Venedig; er
malte auch Bildnisse. Am besten ist sein Name durch seine treffliche biographische
Arbeit ober die berühmtesten Maler Venetiens (1648) erhalten.
Bidolfly Claudio, Maler, geb. 1560 in Verona, f 1644 in Corinaldi, Schüler
Ton D. Pozzo, P. Caliari und F. Barroccio. Er war meist in seiner Vaterstadt
th&tig, hat sich aber auch in Rom, ürbino und Gorinaldi bei Ancona ' aufgehalten.
Von ihm Die Verkündigung (Gal. Dresden), Geburt des T&ufers (Sa. Lucia, ürbino),
Darstellung im Tempel (Hl. Geistkirche, das.), Kreuzabnahme (Rimini), etc.; auch
Bildnisse.
Bldolfl, Mieliele^ Maler, geb. 1795 in Lucca, f 1854 das., studirte 1813 in
Rom, wo er unter Cornelius* und Overbecks Einfluss gerieth. Er malte in deren
Sinn Historien, hatte aber seinen grössten Erfolg als Gemälde-Restaurator, nament-
lich bei B. Aspertinis Fresken in einer Seitenkapelle Ton S. Frediano zu Lucca. Er
wurde Conservator in Lucca, und Ehrenmitglied der Akademie zu Dresden. Päpstliche
Gold. Med. — Ein Pietro B. war um 1710 in Italien als Vedutenstecher thätig.
Biebenstein, s* Bnbinstein.
Bied, Benedikt. 8. Benedikt ron Laun.
Biedely Anton Heinrioli^ Maler und Radierer, geb. 1768 in Dresden, f nach
1824. Er malte Bildnisse. Von Radierungen nennen wir Abrahams Opfer (nach
Dietrich), andere nach Carracci, Flink, Holbein, Honthorst, Pauditz, R. v. Rgn, Will-
mann, etc.
Biedel, Angrast Heinrieh, Maler, geb. 27. Dec. 1802 (nach A. 1799) in Bayreuth,
t 8. (6.?) Aug. 1883 in Rom, Schüler der Mttnchener Akademie unter P. von Langer.
1828 begab er sich nach Rom, wo er mit geringen Unterbrechungen sein Leben ver-
brachte. Zur Zeit der Cartonzeichner suchte er als Einziger dem Colorit und leb-
haften Beleuchtungseffekten in der Malerei gerecht zu werden. Man nannte ihn den
deutschen Leopold Robert, doch ist er dem Franzosen in Realistik und Können weit
überlegen. Heute sind wir freilich über seine Effektmalerei ebensoweit, wie er seiner
Zeit etwa dem Cornelius voraus. Von ihm Siesta (Gal. Raczynski, Berlin), Sakuntala
(Gal. Stuttgart), Medea (das.). Badende M&dchen (Nat. Gal., Berlin), Albanische Frauen
SGal. Hamburg), Neapolitanische Fischersfamilie (1884 Neue Pinakothek, München),
)ildniss Rottmanns (das.), Judith und 6 Andere (das.). Die Peri, etc.; auch Fresken
im Palais Herzog Max zu München. Mitgl. und Prof. der San Luca - Akademie zu
Rom, Mitgl. der Akademien zu Berlin, München, St. Petersburg und Wien.
Riedel^ Carl» Maler, geb. 11. Nov. 1830 in Freudenthal (Schlesien), Schüler
von Waldmüller an der Wiener Akademie, von der Antwerpener Akademie und von
Cogniet in Paris. Er malte Genrebilder und Bildnisse, z. B. Die Vorleserin (Akad.
Gal. Wien), V. Priessnitz, etc. Med. in Philadelphia und Wien.
Biedei^ Eduard Ton^ Baumeister, geb. 1. Febr. 1818 in Bayreuth, f 24. Aug.
1885 in Starnberg, Schüler der Münchener Akademie und von Gaertner, zuvor des
Polytechnikums und der Universität, Bruder des August R. 1889—41 studirte er
auf Staatskosten in Italien und Griechenland. Er wurde Direktor der Hofbauinten-
danz zu München. Von ihm Damenstift (1885, München), Eon. Schloss (Athen),
Marmorkaskade und Fontäne (Schieissheim), Schloss Hohenschwangau, Der neue
Wintergarten im Müncbener Schloss, Nationalmuseum in München (1859—68), Kirche
zu Dornbirn, etc. Michaelsorden I. El., Griechischer Erlöser- Orden.
Biedel) GottMed Friedrieh, Maler, geb. 1724 in Dresden, f 1784 in Augs-
burg, Sohn und wahrscheinlich Schüler des Johann G. R. Er malte Historien,
Bildnisse und hat auch Einiges auf Kupfer gebracht.
Biedel, Joliann Anton, Maler und Radierer, geb. 1788 in Prag, f 1816 in
Dresden, Sohn des Johann G. R. 1758 wurde er ünterinspektor an der Dresdener
Gal., 1757 alleiniger Inspektor. Von seinen Radierungen nennen wir: Madonna
(nach Barocci), desgl. (nach Crespi), Rembrandts Selbstbildniss, u. viele Andere
(nach R. van Rijn); Andere nach Bol, Both, Livens, Pauditz, etc.
Biedel, Joliann Oottfiried, Maler und Kupterstecher, geb. 1691 in Talken
(Bühmen?X t 12. Dec. 1755 in Dresden, Schüler von Maennl in Wien und von
Solimena. 1789 wurde er als Hofmaler nach Dresden berufen, 1742 Inspektor der
dortigen Galerie.
Biedei, Wilhelm, Maler, geb. 1888 in Antoniwald bei Reichenberg, f 1876 in
Knndratitz bei Leitmeritz, Schüler der Prager Akademie und von 0. Achenbach
in Düsseldorf. Er war in Rom und Paris, zuletzt in Prag th&tig; im Rudolfinum
dort seine „Mövenkapelle auf der Insel Sark bei Jersey".
AUgemelnes Künstler-Lezioon. 8. Aufl. 4. Band. Digitized by^^^OOQlC
66 Rieder — Riemenschneider.
Bieder^ Georg, Maler des 17. Jahrhunderts, f ^^^ 1^69. Er war in Ulm
th&tig und erhielt dort 1650 das Bürgerrecht
Bieder, Wilhelm Anguat, Maler, geb. 30. Sept. 1796 in Döbling bei Wien,
t 8. Sept. 1880 in Wien, Schaler der dortigen Akademie; wurde 1825 Zeichen-
professor. 1835 reiste er nach Florenz und Rom zu weiterem Studium; hat auch
Tirol und Nord-Italien besucht; 1857 wurde er Kustos der k. k. Galerie. Von ihm
Lilie von St. Leonhard (Mus. Wien), Bildniss Kaiser Franz I. (Universität, Qraz),
Maria Stuarts Abschied, Effie Deans im Gefftngniss (nach Scotts Roman), etc.
Biedingrer, s. Bidinger.
Biedmttller, Franz Xayer von, Maler, geb. 22. Jan. 1829 in Eonstanz,
Schüler der Kunstschule in Karlsruhe unter Schirmer, besuchte auch Frank-
furt a. M., Strassburg und Stuttgart, wo er sich niederliess. Er malte Landschaften
und wurde 1878 Grosshrz. badischer Hofmaler. Von ihm Parthie bei Strassburg
(1875 Gal. Stuttgart), Stimmungslandscbaft, etc., auch Aquarelle und Kohlezeich-
nungen (von diesen zwei in der Gal. Karlsruhe). Med. UI. Kl., Med. London.
Biedmüller, (Biedmilier), Johannes Eyangelist, Bildhauer, geb. 1815 in
Heimertingen, f 13. Febr. 1895 in München, Schüler von Schwanthaler, Schön-
laub und Entres, nachdem er als Fa^aden- und Bildnissmaler angefangen hatte. Ton
ihm Christus, Maria, die Apostel, etc. (Kirche zu Waldstetten), Maria (Kirche zu Tölz),
sechs Überlebensgrosse Statuen (Regensburger Dom), Der Gekreuzigte (Friedhof za
Keuenkirchen bei Rostock), Büsten Schwanthalers, Liebigs, Pettenkofers, etc., viele
Grabdenkmäler in Münchener Friedhöfen, etc.
Biefstahl, Wilhelm Ludwig Friedrich, Maler, geb. 15. August 1827 in Neu-
strelitz, f 11. Oct. 1888 in München, Schüler der Berliner Akademie unter Schirm er,
weitergebildet auf Reisen durch ganz Deutschland und die Alpenl&nder. 1869 be-
suchte er Rom, yon 1870—3 war er Professor an der Karlsruher Kunstschule, ging
nach Rom zurück und wurde 1875 Direktor der Kunstschule in Karlsruhe. 1878
liess er sich in München nieder. Er malte Landschaften, dann allm&hlich Figuren-
bilder mit Landschaften. Von ihm Eine Beerdigung in Rom (1871 Gal. Dresden),
Im anatomischen Theater zu Bologna (ebenda), Gesellschaft ron Leidtragenden in
Appenzell (Gal. Karlsruhe), desgl. (Gal. Wiesbaden), Allerseelentag (1869 Nat. Gal.
Berlin), Hirtenandacht auf dem Felde (1864, ebenda), Kapuziorrprozession, etc. Gold.
Med. Berlin, Wien; Ehrenmitglied der Münchener Akademie, Prof. und Mitglied der
Berliner Akademie.
Biegel^ Johann Georg, Baumeister und Maler, geb. 18. Nov. 1883 in Nürn-
berg, Schüler und Bruder des Kupferstechers Jobst R. Er lieferte besonders viele
architektonische Zeichnungen für Fachzeitschriften, Publikationen über das Schweriner
Schloss, das Berliner Ratbhaus, etc.
Bieger, Albert, Maler, geb. im Mai 1884 zu Triest, Sohn und Schüler des
Joseph R. Er liess sich in Wien nieder und malte Marinen, sowie Landschaften.
Von ihm Mondnacht bei Spitzbergen, Königin Waldliebe, Wasserfall in den Pyren&en,
Regenstimmung an der Donau, etc., Gold. Yerdienstmed.
Bielilf Gerhard yon, %• Gerhard yon Bile.
Biehly Helene Christine, verehel. Vogler, Malerin, seb. 19. Dec. 1850 in
Wiesbaden, Schülerin ?on Linaenschmit, Bamberger und J. Lange, auch auf
Reisen weitergebildet. Sie malte Landschaften, z. B. Am Gardasee, Der Ammersee
mit der Zugspitze, etc.
Biemenschneider, Hans Tilmann, genannt Meister Dill, hervorragender Bild-
hauer und Bildschnitzer, geb. 1460 in Osterode im Harz, f 1581. Er wanderte
nach Würzburg, wo er 1483 in die Lucasbrüderschaft aufgenommen wurde. 1495
wurde er Bürger, 1504 Mitgl. des unteren, 1518 des oberen Raths. In Folge der
Bauernkriege verlor er diese Aemter und starb in Zurückgezogenheit. Er arbeitete
in einer dem A. Kra£ft verwandten, doch minder herben Weise. Später von der
Renaissance beeinflusst und nur in geringen Massen die Polychromie anwendend. Von
ihm Adam und Eva (Würzburg, Südportal Frauenkirche), Madonna auf der Mond-
sichel (1493 das., Neumünster), iSischof Rudolph von Scherenberg (das. Dom), Grabmal
des Kaiser Heinrich II. und seiner Gemahlin (1513 Bamberg Dom), Beweinung Christi
(1508 Kirche zu Heidin gsfeld), Maria im Rosenkranz (Schnitzwerk 1521 Wallfahrts-
kapelle bei Volkach), Kreuzabnahme (Relief 1525 Kirche zu Maidbrunn). Ferner
viele weitere Grabmftler in WOrzburger Kirchen, Schnitzaitare etc. ebenda und in
Kirchen zu Rothenburg ob der Tauber, im Germanischen Mus. zu Nürnberg, im Nat
Mus. zu München, etc. Seine Biogr. von C. Becker, Leipzig 1849.
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Biemerschmied — Biese. 67
Rlemerselimled, Richard. MaJer, geb. 20. Juni 1868 in Manchen, th&tig das.
Von ibm »Und Gott der Herr schuf einen Garten Eden etc.« (Gal. Dresden), Idyll, Aus
Fassen am Lech, etc. Er schuf auch ausgezeichnete kunstgewerbliche Arbeiten,
Zimmereinrichtungen, etc.
BiepenliavgeB, Ernst Ludwig, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1765 in
Gottingen, f 28. Jan. 1840 das. Er wurde Universit&tsstecher dort, arbeitete viele
kleine Bl&tter in Chodowieckis Manier, stach Copien nach Hogarth für die Göttinger
Almanache, nach Flaxmans Umrisse zu Dias und Odyssee, etc.
Biepenhanseii, Frans, Maler, geb. 1786 in Göttingen, f 8. Jan. 1831 in Born,
Schaler von W. Tischbein in Kassel, Sohn des Ernst Ludwig B. Mit diesem und
seinem Bruder lieferte er erst im classizistisehen Geschmack Illustrationen zu Homer
und yersuchte Polygnots Gemälde zu recoostruiren. Er wurde dann romantisch, trat
1805 in Dresden zum Katholizismus Ober und schuf mit Johannes B. 14 Blatt Leben
der Hl. GenoTefa. Seit 1807 mit dem Bruder in Bom ansftssig, neigte er sich den
Nazarenem zu. Sie gaben zusammen eine iU. Geschichte der italienischen Malerei
heraus. Ihre verschiedenen Werke illustrirten sie mit zusammen 115 Badierungen.
Von ihm Der Traum Baphaels (wie die meisten Anderen, gemeinschaftlich mit
Johannes B., Gal. Baczynski, Berlin), Copie nach B. Santis Transfiguration, Madonna
mit dem Hl. Johannes (Gal. Schwerin), Ansicht von Bom (1820), Das Mädchen aus
der Fremde (nach Schiller), etc.
Biepenhanaen, Johannes, Maler, geb. 1789 in Göttingen, f 17. Sept 1860 in
Bom, Schüler von W. T i s c h b e i n. Er arbeitete vielfach gemeinsam mit seinem Broder
Franz B. Nach dessen Tod veröflfentlichte er 12 Zeichnungen zum Leben R. Santis.
B. malte auch Thaten des Braunschweiger Herrscherhauses, Christus als Kinderfreund,
Madonna, Untergang der Cenci, Madonna (Neue Pinakothek, Manchen), Dichtkunst
(Gal. Hamburg), Christus segnet die Kinder (Gal. Hannover).
Bieper, Angrnst^ Maler, geb. 17. Oct. 1865 in Hamburg, Schüler der dortigen
Gewerbeschule und der Münchener Akademie, meist aber Autodidakt. Er malte
meist Stillleben und Genrebilder, z. B. Der Gelehrte, Im Hofbräubaus, Schlechte
Karten.
Bieppely Ferdinand^ Maler unseres Jahrhunderts, f 1882.
Bieg. Bemliard, Goldschmied, geb. 9. Juni 1567, t 3. Oct. 1611. Er war erst
in Schmalaalden, dann in Meiningen thätig.
Biea^ Georg I«, Goldschmied und Edelsteinschneider, geb. 20. Febr. 1586 in
Schmalkalden. f 21. Sept. 1640. Sohn des Bernhard B. — Sein Bruder Georg B. IT.,
t 23. Oct. 1611 in Augsburg, war auch Goldschmied. — Sein Sohn Georg B. HI«,
geb. 19. Oct. 1622, war Goldschmied und Edelsteinschneider in Kassel. — Sein
zweiter Sohn Jeremias B., geb. 29. Aug. 1625 in Schmalkalden, war dort als Gold-
schmied thätig.
Bios, (Biese» Biess)» Joliannes» Gold- und Silberschmied, geb. 17. Juni 1619,
t 25. Oct 1678, thätig in Kassel, wo er 1650 Meister war. — Sein Sohn Johann
Hermann B^ geb. 14. Jan. 1651 in Kassel, f 1721 das., war dort als Goldschmied
thätig. — Sein anderer Sohn Johann Helfrioli B«, geb. 17. Febr. 1656 in Kassel,
war als Goldschmied und Edelsteinschneider in Frankfurt a. M. thätig, wo er 1683
in die Goldschmiedsinnung eintrat. Er arbeitete fOr alle deutschen Höfe und sogar
der Papst liess sein Wappen von ihm fertigen. Auch in Frankfurt waren seine Binge
etc. allgemein hoch geschätzt.
Bieg. Johann Andreas, Silberarbeiter des 17. Jahrhunderts, f 1708. Er war
in Schmalkalden thätig.
Biea, Johann Jaeob, Goldschmied und Edelsteinschneider des 17. Jahrhunderts,
geb. 31. Oct 1630 in Schmalkalden, Bohn des Georg B. I. Er war in Giessen thätig.
Bieg, Mathias, Edelsteinschneider, geb. im Juni 1685 in Frankfurt a. M., f im
Oct. 1743, Sohn und Schüler des Johann Helfrich B., auch in Bom gebildet.
Von ihm Bacchnskopf (Carneol), ChurfOrst Joh. Wilh. von der Pfalz und Gemahlin
(grosser Carneol), etc.
Bieg, Tobias, Goldschmied und Edelsteinschneider des 17. Jahrhunders, geb. 4.
Nov. 1616, thätig in Schmalkalden.
Bieseh, Otto, Bildhauer, geb. 80. Mai 1851 in Berlin, Schaler der dortigen
Akademie und von Siemering, auch in Italien gebildet. Er lieferte viele Arbeiten
fOr das Panoptikum. Von ihm ferner: Aschenbrödel, Badende Kinder, Christus und
die Samariterin, etc.
Biese, Johann Helfirieh und Mathias, s. Bies.
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68 Biesenberger — Rietschel.
Riesenberger, falsche Lesart für Niesenbersrer, s. d«
Biesener, Henri Francis, Maler, geb. 19. Oct. 1767 in Paris, f 7. Febr.
1828 das., Schüler von Vincent nnd David, Sohn eines Eanst-Tischlers Louis XV L
Während der Revolution Hess er die Kunst liegen und widmete sich dem militftriscfaen
Beruf, musste aber, da seine Familie durch die politischen Ereignisse verarmt war,
den Dienst verlassen und sich sein Brod mit Bildnissmalen verdienen. 1816 ging er
wegen Arbeitsmaiigel nach Russland, wo er sechs oder sieben Jahre lang in St. Peters-
burg und Moskau th&tig war und die Bildnisse der bedeutenden Persönlichkeiten
seiner Zeit malte. 1823 kehrte er nach Paris zurück. Von ihm Bildniss des Grafen
von Cessac (1810, Mus. Versailles), Bildniss des Jean-Fran^ois Aim6 (ebenda), Bildniss
des Jean-Baptiste Collin (ebenda), Bildniss des Ravrio (Mus. Louvre). Sein Bildniss
Napoleon L musste er über 15 Mal wiederholen. Med. 1808.
Riesener, Lonig Antoine L^n, Maler, geb. 21. Jan. 1808 in Paris, t 1878
das., Schüler seines Vaters Henri P'raufois R. und von Gros. Er malte mit
Vorliebe frisch und realistisch aufgelasste weibliche Akte. Von ihm die Malereien
von 7 P'eldern der Decke der Senatsbibliotbek, die Decoration des Irrenhauses zu
Charenton, ferner Erigone (1864 Mus. Luxembonrg), Zwei Frauen und eine Ziege
im Stall (1838), Die Geburt Mariae (1849), Die Musen (1870), etc., sowie viele Bildnisse
auch in Pastell. Med. 3. Kl. 1836, 2. Kl. 1855, Med. 1864, Kreuz d. Ehrenl. 1873. —
Seine Tochter Rosalie R«9 geb. in Paris und Schülerin ihres Vaters, war auch
Malerin, sie schuf Bildnisse.
Rieser, Michael, Maler, geb. 5. Sept. 1828 in Schlitters (Tirol), Schüler der
Wiener und Münchener Akademien, und von Ruhen, weitergebildet auf Reisen durch
Italien (3 Jahre). Er malte Historien, wurde Mitglied der Wiener Akademie, und
von 1868—88 Professor an der Schule des K. E. Oester. Museums. Von ihm Abend
vor Christi Geburt (Prag, Rudolfinum), viele Altarbilder, namentlich aber Gartons
zu Glasfenstern, etc. für Kirchen in Nancy, Trier, Wien (Schottenkirche, Votiv-
kirche), etc.
Riessy s. Ries.
RiesSy Karl, Baumeister, geb. 1833 (?), f 5. Jan. 1886 in Stuttgart. Unter
Zwirn er war er am Kölner Dombau thätig und restaurirte dann die Wiesenkircbe in
Soest. 1860 wurde er Lehrer, später Prof. am Polytechnikum zu Stuttgart und lieferte
zahlreiche Zeichnungen für Fachzeitschriften, Egles' Ulmer Chorgestühl, Aus'm
Weerths Niederrheinische Eunstdenkmale, etc.
Riessy Paul, Maler, geb. 15. März 1857 in Ficht werder (Brandenburg), studirte
in Berlin, Weimar und München, auch unter H. Eschke und Th. Hagen. Er
lebte in Weimar, wo er Professor wurde, in München und Dessau, hat auch Italien,
Holland, Norwegen, Lübeck, Dachau besucht. Er malte Landschaften, z. B. Mond-
nacht, Strand bei Scheveningcn, Fjordlandschaft, etc. R. hat auch radiert.
Riester, Martin, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1815 in Eolmar, f 1883.
1888 kam er nach Paris und war kunstgewerblich tbfttig. Von ihm Fragments
d'Ornements, etc.^ (200 Platten), Entwürfe zu Waffendecorationen, kleine Bildnisse, etc.
Med. 1855.
Rieter, Heinrich, Maler und Radierer, geb. 15. Sept. 1751 in Winterthur,
t 10. Juni 1818 in Bern, Schüler von Schellen berg, Graff und Aberli. Er malte
Schweizerlandschaften in Gel und Aquarell und war als Zeichenlehrer in Bern thätig.
Von ihm Gegend von Uttigen bei Thun mit der Aare und Alpenkette (Museum in
Bern), Der Reichenbach (Kunsthalle, Winterthur), etc. Von seinen Kupfern nennen
wir Wasserfall bei Reichenbach, der Giessbach am Brienzer See, Gipfel der Jung-
frau, etc.
Rietfeld, Joliann, Bildhauer des 17. Jahrhunderts, f 1703. Um 1700 war er
kgl. preussischer Hofbildhauer.
Rietb, Benedikt, g. Benedikt von Lann.
Rietlioorn, Jan Albert van den, Maler des 17. Jahrhunderts, begraben
13. Juni 1669 in Haarlem, wo er 1646 Mitgl. der Gilde geworden war. Schüler von
G. Vis seh er. Er malte Bildnisse uud Genrebilder.
Rietseliel, Emat, Bildhauer, geb. 15. Dec. 1804 in Pulsnitz, f 21. Febr. 1861
in Dresden, Schüler der Dresdener Akademie, seit 1826 von Rauch in Berlin, nach-
dem er inzwischen für das Eisenwerk Lauchhammer modellirt hatte und vom Grafen
Eiusiedel unterstützt worden war. 1830 ging er auf ein halbes Jahr nach Italien.
1832 wurde er Prof. an der Dresdener Akademie. 1843 besuchte er Holland, Belgien
und Paris. 1851 reiste er Erankeitshalber nach Palermo. R., eine der bedeutendsten
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Bietschel — Rigaud. 69
Grössen der deutschen Plastik unseres Jahrhunderts verdankt emen Theil seines Ruhms
der Thatsache, dass er mit dem strengen Classizismus der Zeit und seines
Lehrers Rauch hrach. Als fesselnde Persönlichkeit lernen wir ihn in seiner Selhst-
hiographie kennen. Seine erste noch unter der Leitung Pettrichs geschaffene Arheit
war ein Neptun für einen Brunnen in Nordhausen. Als Hauptwerke nennen wir
ferner: Denkmal Friedrich Augusts (Dresden), Lessing (Braunschweig), Pietä,
(Friedenskirche, Potsdam), Goethe und Schiller (Weimar), Carl M. von Weber
(Dresden), Lutherdenkmal zu Worms (nicht eigenh&ndig ausgeführt), Büste Rauchs
(1857), Hochrelief am Berliner Opernhaus (1844), Bildnissbüsten, etc. Mitgl. und
Ehrenmitgl. vieler Akademien und des Institut de France ; mehrere gold. Ehrenmed.,
Preuss. Orden pour le m^rite, etc. Seine Biographie (z. Th. Selbstbiographie), von
A. Oppermann, Lpzg. 1868.
RietBchely Ernst (Wilhelm)» Maler, geb. 1824 in Giessmannsdorf (Sachsen),
t 2. Dec. 1860 in München, Schüler der Dresdener Zeichenschule. Er malte Aquarelle
und Bildnisse für die Höfe zu Dresden, München und Wien. Darauf bereiste er den
Orient und verweilte einige Jahre bei König Otto in Griechenland. Die Lipper-
heide'schen «Blätter für Kostümkunde " bergen einige seiner Orientstudien.
Bietschoof» Hendrik, Maler, geb. 1678 in Hoorn, f um 1746 in Koog, Schüler
seines Vaters Jan C. R. Er malte und zeichnete ebenfalls Marinen.
Bletschoofy Jan Glaesz (vielleicht Claeu Jansz), Maler, geb. 1652 in Hoorn,
t 1719 das., Schüler von A. Liedts und Lud. Bakhuizen. Von ihm Ruhiges
Meer (Mus. Amsterdam), Stürmisches Meer (ebenda).
Bietstap, Antonius Benardus, Maler, geb. 7. Sept. 1814 im Haag, f 1. April
1837 das., Schüler von A. Seh elf h out. Er malte und zeichnete Landschaften.
Biene, (Drienx, Drenx)« Jehan, Maler des 15. Jahrhunderts, f ^^^^ H^*
1439 illuminirte er ein livre d'heures für den Herzog von Burgund, 1449—50 war
er Yalet de chambre und Illuminator Philipps des Guten.
Riewel. Edmund, Holzschneider, geb. 14. März 1829 in Leipzig, SchtQer von
W. Alfred Nie ho 11s aus London. Er liess sich in Wien nieder. Von ihm 10
Friesmedaillons und 6 Allegorien (nach Eiseomcnger, gez. von Bürkner), 5 Mftrchen-
bilder und vieles Andere (nach Richter), etc.
Riez, 8« Beitz«
BiATant, Adolphe Pierre, Kupferstecher in Aquatiutmanier, geb. 23. Juni 1821
in Paris, f 10. Apr. 1859 in der Irrenanstalt zu Charenton, Schüler von Roemhild,
J. Collignon, L. Marvy, Eug. Giraud und A. Colli n. Er stach viele Platten
für J. Niels Werk „Portraits de personnages cäl^bres du XVIe siäcle", sowie für die
Zeitschrift TArtiste. Ferner Mutter Gottes (1845 nach Schopin), Ecce Homo (1846
nach Guido Reni), Andere nach Defrance de Li^ge.
Bigra, 8« Müller von Biga.
Biga, Jean. Maler, geb. 1680, f 19. Febr. 1726 in Lüttich, wo er thfttig war.
Für die dortige Nicolauskirche malte er Die Hochzeit zu Gana, Die letzte Oelung,
etc. Im Stadthaus malte er 1717—20 verschiedene Decken aus.
Biga, N. J., Maler, geb. 1653, f 1717, thätig in Lüttich, wo die Minoriten-
Idrche ein grosses Altarblatt Unsere Frau mit den Engeln (1688) von ihm besitzt.
Andere Werke in weiteren dortigen Kirchen, z. B. Kreuzkirche, St. Denis, S. Johannes
d. T., S. Servals, etc.
Bigan j Bos, Gaspar Franoiseo Joseph Joan Matias Baldiri und Hiacinto
Franciseo Honorat Matias Fere-Martir Andren Joan, Taufnamen der Gebrüder
Claspard und Hyacinthe Bigand, s. d.
Bigand, (le Bonx, g. Bigan y Bob), Gaspard, Maler, geb. 1. Juni 1661 in
Perpignan (Däp. Pyrönäes Orientales), t 28. M&rz 1705 in Paris, jüngerer Bruder
des Hyacinthe B. Er wurde Hofmaler und 1701 ausserordentliches Mitglied der
Akademie. Viele nicht bestimmt bezeichnete Bildnisse, die unter Hyacinthe R/s Namen
gehen, mögen von Gaspard R. herstammen. Von ihm G. F. Brignole (Gal Brignole-
Säle zu Genua), Sigra. Battina Raggi Brignole (das.).
Bigand, (le Bonx, s» Bigan y Bos), Hyadnthe, geb. 18. (getauft d. 20.) Juli
1659 in Perpignan (D^p. Pyr^nees Orientales), f 29. Dec. 1743 in Paris, Schüler von
Pezey, Yerdier und Ranc d. Ae. Er war 4 Jahre lang in Montpellier, dann in
Lyon thätig gewesen. 1682 gewann er den grossen Rompreis, blieb aber in der
Heimath, um sich der Bildnisskunst zu widmen, von der er einer der grössten Ver-
treter in Frankreich wurde. 1688 sass ihm der Bruder Louis XIY. und war sein
Rof von da an befestigt 1687 wurde er Mitglied der Akademie als Bildnissmaler,
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70 Bigaud — Billaer.
1700 auf Grund seines S. Andreas (jetzt im Louvre) als Historienmaler, 1710 Pro-
fessor, 1783 Rektor. 1709 wurde er geadelt Er malte 62 Jahre lang und darch-
schnittlich etwa 35 Bildnisse im Jahr. Ihm sassen lünf Könige, ziemlich alle die
französischen königlichen Prinzen und die meisten der Pariser Berahmtheiten seiner
Zeit. Bilder yon ihm in den Galerien zn Amiens, Bamberg, Basel, Berlin (Depot),
Gasse], Darmstadt, Donai, Dresden, Dulwich, Florenz (Uffizien), Genf, Grenoble, Karls-
rahe, Lausanne, Lissabon, London (Nat. Gal., Nat. Portr. Gal.), Lyon, Madrid, Metz,
Montpellier, München, Nantes, Neapel, Nlmes, Orleans, Paris, Ronen, St. Petersburg,
Stockholm, Strassburg, Toulouse, Yalenciennes, Versailles, Wien, (auch Gal. Czernin
und Liechtenstein), Zarich, etc.
Bigand. Jean, Maler und Kupferstecher, geb. 1700, t ^754. Er stach mehr
als hundert Blatt, meist Ansichten, und lebte wohl in England gegen Ende seines
Lebens. Von ihm Marly, St. Cloud, Die Promenade im Tuilerien-Garten, Marseille,
Greenwich, Hampton Court, St. James' Palace, etc. — Sein Sohn (Neffe?) Jean
Baptiste B.9 war ebenfalls Kupferstecher.
Bigand, John Francis, Maler, geb. 18. Mai 1742 in Turin, f 6. Dec. 1810
in Packington Hall, dem Besitzthum von Lord Aylesford« Er stammte von einer
altfranzösischen Hugenottenfamilie ab, kam 1772 nach England und wurde 1784
Mitglied der Ijondoner Akademie. Er veröffentlichte eine Uebersetzung von Leonardo
da Vincis , Abhandlung über die Malerei.* Wir nennen von ihm Deckengemälde in
Trinity House, Towerhill, Altarbild fflr die Kirche zu Packington, desgl. für
St. Martin-Outwich zu London, Venus und Psyche (Aquarell); Verschiedenes für
Boydells Shakspere - Gallery, etc. — Sein Sohn Stephen Francis, geb. am 1780,
t nach 1850, malte Bildnisse und Historien, auch viel in Wasserfarben.
Biganlt, Napoleon Engine, Baumeister, geb. 26. Febr. 1841 in Paris, Schüler
von Lebas und der Ecole des beaux-arts. Er errang 1868 den 2. grossen Rom-
Preis auf Grund seines Projekts für eine Haupttreppe in einem Herrscherpalast
Riggenbaoh, Christoph, Baumeister, geb. 1810 in Basel, f 1863 das., Schüler
von M oller in Darmstadt, weitergebildet auf Reisen nach Berlin, München, Italien
uud Frankreich. Er restaurirte das Baseler Münster und baute dort nach F. Stadlers
Plftnen die Elisabethkirche. R. war auch als archäologischer Schriftsteller thfttig.
Bighettiy Mario, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. nm 1590 in Bologna,
Schüler von L. Massari. Von ihm Erzengel Michael (S. Guglielmo zu Bologna),
Christus erscheint der Magdalene (S. Giacomo Maggiore das.X Geburt (Sa. Lucia das.).
BlghettOy Agoatino, Baumeister des 16. Jahrhunderts. Mit Andrea della
Valle baute er 1552— -70 den Dom zu Padua.
BigO| Jnlea Alfred Vincent, Maler, geb. 1810 in Paris, Schüler von L. Gogniet.
Von ihm Einnahme von Zaatcha (1858 Mus. Versailles), Die Chirurgen Scrive und
Parier den verwundeten Russen in der Schlacht von Inkermann Hilfe bringend (1857
ebenda), Heldenmüthige Hingabe des Bürgermeisters Richaud von Versailles, (ebenda),
Ueberfahrt über den Tagliamento u. A. (ebenda), Tnotilo besucht den Heiligen
Benedikt (1865 Altar der Heiligen Benedikt-Kapelle in der Kirche St.-Etienne du
Mont), Die Kommunion des Hl. Benedikt (1867 ebenda), etc. Med. 3. Kl. 1857,
2. Kl 1859, 1861, 1868.
Bigo, Michel, Maler unseres Jahrhunderts, f 1815. Von ihm im Mus. zu
Versailles sechs Bildnisse der Scheiks von Cairo. Ferner von ihm Fanaten-Predigt
im Orient (1804), Der Kaiser am Grabe Friedrichs (1810), etc.
Rigonldts, (Bighola), s. Thielen.
Bikker, Willem, Maler, geb. 2. Juni 1812 in Amsterdam, Schüler von F.
de Braekeleer. Er Hess sich in Rotterdam nieder und malte Bildnisse, sowie
Interieurs.
Bile, a. Gerhard von Bile.
Biley, John. Maler, geb. 1646 in London, f 1691 das., Schüler von J. Füller
und G. Zoust Erst nach Lelys Tod wurde er bekannt, dann aber bald über
Kneller vergessen. Karl H., Jakob IL und William und Mary sassen ihm, unter
Letzteren wurde er Hofmaler. Von ihm femer Mftnnl. Bildniss {Venedig, Accademia),
Bishop Bumet, Lord Crewe und drei andere (London, Nat.-Portr.-Gal.), Bishop
Saunderson (Christ Church Oxford), etc.
Billaer, Jan ran, d. Ae., Maler des 16. Jahrhunderts, f zwischen dem 26. April
und 28. August 1568, wahrscheinlich in Löwen, wo er th&tig war. 1547 übernahm
er fflr die Stadt Ldwen die künstlerischeVersorgung des „Ommegank", 1549 deoorirte
er die Estrade für Philipp H. Einiug; 1562 schmückte er Zimmer im Stadthaoa.
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Rillaer — Bing. 71
Von ihm ürtbeil Salomonis (1528 Mos. Berlin, Depot), die Himmelfahrt Mariae
(Wien), Einweihung eines Bischofs (S. Pierre, Löwen), etc.
BiUaer, Jan yan, d. J., Maler, geb. nach 1546 in Löwen, f nach 1591, Sohn
und wahrscheinlich Schaler des Jan ▼. B. d. Ae. Er kam 1580 nach D&nemark,
1588 lebte er wieder in gutem Ansehen in seiner Vaterstadt. Seine Malereien stehen
denen seines Vaters nach. Im S. Pierre zu Löwen eine Auferstehung von ihm.
Bimando. Glaeomo, Bildhauer, geb. 1855 in Caltagirono, Schaler der neapoli-
tanischen Akademie. Er wurde Professor an dem Technicum Flario Gioia und
anderen Instituten in Neapel. Von ihm Entwurf zu einem Viktor Emmanuel-
Monument für Rom, Flora (Marmorstatue, Zaricb), Bildnissbasten, etc. Qold. Med.
Turin.
Riminaldiy Orazlo. Maler, geb. 1598 in Pisa, f 1630, Schaler ron A. Lomi,
dann Ton 0. Lomi in Rom, bildete sich an Werken des Galdara und Zampieri
weiter. Von ihm Martertod der Heiligen Cftcilia (Oal. Florenz), Die eherne Schlange
(Dom Pisa), Assunta, etc. — Sein Bruder Girolamo war ebenfalls als Maler in Pisa
thfttig und hat u. A. Orasio R.'s Assunta vollendet.
Bimmer, William, Bildhauer, geb. 20. Febr. 1821 in Boston (Mass. U. S. A.),
t 21. Aug. 1879 in South Milford (Mass. ü. S. A.) War erst Mediziner gewesen,
1860—70 war er Director der Kunstschule in New- York. Von ihm Der fallende
Gladiator, Osiris, S. Stephan. 1864 gab er ein Zeichenlehrbuch heraus.
Blnaldi. Alessandro, Maler, geb. 5. April 1889 in Cremona, Schaler von
Gallo Gallina und von Hayez und Bertini an der Brera Akademie in Mai-
land. Er machte den Garibaldi -Aufstand mit Von ihm Die letzten Augenblicke
Michelangelos, Die Waise, Hamlet und Ophelia, viele Bildnisse, etc. Mitglied der Brera
Akademie; mehrere Auszeichnungen. — Ein Antonio B. (auch Blnaldo) malte in
Venedig seit 1880 Genrebilder. — Ein Claudio B. thfttig in Florenz stellte seit 1884
Genrebilder aus.
Binaldiy Carlo, Baumeister, geb. 1611, f 1641, Sohn des Girolamo R. Von
ihm u. A. das Innere yon Sa. Agnese in Piazza Navona zu Rom.
Binaldl, Domenieo, Maler des 16. Jahrhunderts, thfttig um 1550 in Mantua,
Schaler von G. Pippi dei Gianuzzi. Eine Folge von 7 Historien zur römischen
Geschichte, die unter dem Namen seines Lehrers gehen, sind wahrscheinlich von
ihm. Hiervon besitzt die Nat. Gal. zu London .Jugend Scipios* und „Raub der
Sabinerinnen^. Die E. E. Museen zu Wien .Triumphzug des Julius Caesar**. R.
starb jung.
Binaldiy Girolaais Baumeister, geb. 1570, f 1655, thfttig in Rom und Bologna.
Er war unter Andern an Sa. Maria in Campitelli und S. Andrea della Valle zu Rom
thfttig. Femer wird ihm die Eirche S. Girolamo und Eustachio vor dem S. Mammolo
Thore in Bologna zugeschrieben.
Blnaldi, Blnaldo, Bildhauer, geb. 18. April 1793 in Padua, t 27. Juli 1878 in
Rom, SchOler der Akademie zu Venedig unter M a 1 1 e i n i , dann von C a n o v a
in Rom, wo er spftter Professor an der San Luca-Akademie wurde. Von ihm Adonis
(Marmor, Gal. Parmaj, Jungfrau von Orleans, Chiron und Achilles, Eva vor dem
Sandenfall, Armida, etc. Gregors Orden; Ehrenmitgl. der Akademie in Philadelphia.
BinaldL Santo, Maler, gen. II Tromba, geb. um 1620 in Florenz, f 1676 (?),
Schaler von F n r i n i. Er malte Schlachtenbilder, Architekturen und Landschaften.
Blneon, Antonio del, Maler, geb. um 1446 in Guadalajara, f um 1500. Er
studirte vielleicht in Rom. Zurackgekehrt wurde er Hofmaler Ferdinand des Eatho-
lischen, dessen Eammerdiener und Ritter des Santiago Ordens. Er gilt als Vater
der spanischen Schule und sind Kor wenige Werke von ihm erhalten, z. B. die Bild-
nisse von Ferdinand und Isabella in der Eirche S. Juan de los Reyes zu Toledo und
ein Altar in der Eirohe zu Robledo de Chabela. — Sein Sohn und Schaler Fer-
nando del B. war auch Maler und war 1511—14 fdr die Eathedrale zu Toledo,
1518 fOr das S. Ildefonso Collegium zu Alcala thfttig.
Blnehardt, (Binehart, Bhlnehardt), Bildhauer unseres Jahrhunderts, geb. in
Baltimore (U. S. A.), f 28. Oct 1874 in Rom, wo er stndirt hatte. Von ihm Bronze-
thar am Eapitol zu Washington (gemeinschaftlich mit Thomas Crawford), Latona,
Samariterin, Flora, Der Morgen (Basrelief), Die Nacht (desgl.), etc.
Bing, Ferdinand Edvard, Bildhauer, geb. 28. April 1829 in Eopenhagen,
t 28. Mai 1886 das.. Schaler von Bissen und der Stockholmer Akademie, weiter-
gebildet auf Reisen nach Deutschland, Frankreich und England; besuchte auch 1876
Italien. Von ihm der ornamentale Schmuck fftr das Schloss Marsvinholm zu Höganäs,
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72 Ring — Rinzi.
6 grosse Figuren fOr das Rathhftus zu Malmö, Neptun für die Navigationsschule ra
Gotenburg, Froiitongruppe für das Theater zu Kopenhagen (1874— 76)i die Statuen
AndersoDS und N. Ebbesons zu Randos, etc. Verschiedene Medaillen.
Ring^ Herman toni, Maler, geb. 1521 (?) in Münster, f in oder vor 1597 das.,
Sohn und Schüler des Ludger tom R. de Ae., auch von Italien beeinflusst Yon
ihm Erweckung des Lazarus (1546, Dom zu Münster), Christus heilt die Kranken und
Die Kreuzigung (ebenda), Christus am Kreuz mit Donatoren (1560 Mus. des Kunst-
vereins zu Münster), Verkündigung, Auferstehung, Bildniss des Domherrn 6. von
Ransfeld (1565) u. A. (ebenda), Die Propheten und Sibyllen (Mus. Augsburg^
Johann von Leyden und seine Frau (1535 Gal. Schwerin).
Ringy Lanritz, Maler, geb. 15. Aug. 1854, thfttig in Kopenhagen. Er malte
Baucrnbilder, meist ernste Episoden.
Bing, Lndger tom, d. Ae», Maler, geb. 1496 in Münster, f am Tage nach
Palmsonntas; 1547 das., wo er thätig gewesen war. Von ihm Bildniss eines jungen
Mannes (1586; u. A. (Mus. Münster), Männliches Bildniss (Mus. Berlin).
Ring. Lndger tom^ d. J«, Maler, geb. nach 1521 in Münster, t 1583 (1584?),
Sohn und Schüler des Ludger tom R. d. Ae. Er Hess sich in Brannschweig nieder,
wo er 1561 Bürger wurde. Von ihm Bildnisse in Privatsammlungen und im Museum
des Kunstvereins zu Münster, Die Hochzeit zu Cana (1562 Museum Berlin Depot),
Bildniss eines Geistlichen (ebenda), Miniaturbildniss (1564 Mus. Berlin).
Ring, Max, Maler, geb. 7. Jan. 1857 in Lublinits (Schlesien), Schüler der
Berliner, der Dresdener Akademie und von F. Keller in Karlsruhe, thfttig in
Berlin. 1894 hatte er die Bretagne besucht und unter A. Harrison in Paris
weiter studirt 1898 bereiste er Italien. Von ihm Nixe, Loreley, Die Rose, Ruhe
nach dem Bade, sehr viele Bildnisse, etc.
Bing^ NicolanB tom, Maler, geb. vor 1580, f nach 1600, Sohn des Hermann
tom R., an den Italienern gebildet. Von ihm Die Grablegung (1598 Ludgeri-Kirche
zu Münster).
Ring, (Ryngh), Pieter de, Maler, geb. um 1615 in Leiden (?), f 22. Sept.
1660 das., Schüler des J. D. de Heem. 1648 wurde er Meister der Gilde za
Leiden. Er midte Früchte und Stillleben und bezeichnete seine Bilder oft mit einem
Ring. Werke von ihm in den Museen zu Amsterdam, Berlin (im Depot 1650 dat.),
Dresden und Schwerin (eins 1659 datirt).
Ringe, Christoph Gottfried, Maler, geb. 1713 in Bernburg, f 1797. Er wurde
irrsinnig und zeigen viele seiner Werke Spuren der Krankheit.
Ringeling, Hendrik, Maler, geb. 23. Mftrz 1812 in Leiden, Schüler von
B. V. d. Broeck. Er malte Genrebilder, Kostümstücke und Bildnisse.
Ringgli, Gotthart] Maler und Radierer, geb. 27. Jan. 1575 in Zürich, f 29.
Jan. 1685 das. 1607 berief ihn der Ratb von Bern, um den Glockenthurm zu zieren,
der 1610 vollendet war; die Gem&lde können wir aber nur aus Zeichnungen und
Beschreibungen kennen lernen. Von ihm ferner in Bern Die B&renjagd, Die Stiftung
Berns, Die Erbauung der Stadt, und anderweitig Hiobs Geduld und ein Gemftlde
mit dem Wappen von Zürich. Von Radierungen nennen wir Allegorien auf die
Tugenden (1598), Allegorie auf den Krieg und ein Todtentanzbild (1628).
Ringler, Ludwig, Glasmaler, geb. 1535, f 1605 in Basel. Er hat sich etwas
an Holbein angelehnt, war im übrigen steif und kalt in der Zeichnung. R. starb
als Senator. Von ihm Wappenscheiben für P. J. Schenk zu Schweinsperg (Fulda),
Th. Brand, Chr. Kosin (1558), etc. Auch Wappen und andere Zeichnungen sind von
ihm erhalten.
Ringler^ Slgmnnd Karl August, Bossirer und Bildhauer, geb. 6. Febr. 1837
in Kloster-Kirchheim (Württemberg), Schüler des Polytechnikums und der Akademie
in München. 1855 war er an der Nymphen burger Porzellanmanufaktur beschäftigt,
im folgenden Jahr trat er in die zu Meissen. Hier arbeitete er erst unter Prof.
Leuteritz, dann selbstständig als guter ornamentaler Bossirer und Modellirer.
Rint, Johannes (Josef). Bildschnitzer, geb. 1843 (1845?) in Kukus (Böhmen),
t 10. Febr. 1876 in Wien. Nachdem er schon als Knabe Oebrauchsgegenst&nde wie
Pfeifenköpfe, Schachfiguren, MessergriiFe, Pokale, etc. geschnitzt hatte, bildete er
sich in München weiter aus. Von ihm Radetzkys Einzug in Mailand (1849 Uolz-
relief), Altar (für die Stadt Budweis), Kaiserbecher (1862—64 Hauptwerk, für die
Kaiserin Elisabeth), etc. 1865 wurde er Hofbildschnitzer.
Rinziy Gioyanni) Graveur, Ciselleur und Plattner, geb. 18. Jan. 1838 in Mai-
land, Schüler* der dortigen Akademie. Er wurde Zeichenlehrer an Torschiedenen
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Rioliet — Riss. 73
dortigen Institttten. 1861 scbof und Terzierte er mit Goldeinlagen das Schwert das
Hodena dem Viktor Emmanuel schenkte (jetzt im Museum zu Turin); 1868 trieb er
ein Silberrelief mit Paulus und Petrus in Rom far Pio Nono; 1870 cisellirte er eine
Silbertasse mit Jagdemblemen für Viktor Emmanuel, u. dergl. Arbeiten mehr.
Italien. Kronenorden.
Biollety Marie Catherine, Eupferstecberin, geb. 14. August 1755 in Paris,
t 1788 (?) das. Sie wurde 1787 die dritte Frau des Kupferstechers Jacques Firmin
BeauTarlet. Von ihr Der schlechte Reiche (n. D. Teniers) und Ajisicht Yon Gler-
mont en BeauToisis (1787).
Bios, Bieardo de los, Mal^ und Radierer, geb. 1846 in Valladolid, Schüler
der £cole des beauz-arts in Paris unter Pils. Von seinen Radierungen nennen wir
La fille du berger, Die Suppe, Garibaldi, Thierstück, Illustrationen zu Dumas' Kame-
liendame (nach Besnard), etc.
BiOQ, fdonard, Maler, geb. vor 1846 in Saint -Servan (Däp. Ille-et-Vilaine).
Von ihm Der Felsen von Samois im Wald zu Fontainebleau (1863 Mus. Havre)^
Eine kaiserliche Jagd (ebenda), Enteigagd am Meeresstrand (ebenda); ferner Illu-
strationen zu „Le Tour du monde", Ansichten aus Südamerika, Pastelle, etc.
Biovlt, Louis tidoaard, Maler, geb. 26. October 1780 in Montdidier (D^.
Somme), f 10. MArz 1855 in Paris, Schfller von D a t i d und E e g n a u 1 1 (1814).
Er gewann den 2. Rompreis auf Grund seines Diagoras' Triumph. Durch Krankheit
Terlor er den Gebrauch der rechten Hand und malte seit 1820 ausschliesslich mit
der linken. Von ihm Zwei badende Frauen (Mus. Amiens), Belagerung von Ostende
im August 1745 (1887 Mus. Versailles), Schlacht von Hastembeck den 26. Juli 1757
(ebenda), Bildniss des grossen Cond^ (ebenda), Bildniss Philipps V. Ton Spanien und
andere Bildnisse (ebenda). Schlafender Sayoyard (Mus. Douai), Dorine und Tartuffe
(Mus. Montargis), Aurora (Mus. St. Etienne), etc. Er hat auch einige Blatt auf Stein
gezeichnet. Med. 2. Kl. 1824, 1. KI. 1838.
BiposO) Spitzname des Feliee Fieherelli, s. d.
Bipp, 8. VaTasseury Engine Charies PanL
Bippanda^ Giaeomo, Maler des 15. Jahrhunderts. Er studirte in Rom und
malte Budnisse.
Bippel, Nieolans, Maler, geb. 1568 (?) in Basel, f 2. März 1631 das. Er
wurde 1587 Mitglied der Malerzunft und 1624 Bürgermeister. Er malte und zeich-
nete Wappen für Adelige, Die hl. drei Könige, etc. und war kein bedeutender Meister,
der Tielleicht in späteren Jahren die Kunst aufgab.
BipplngiUe, Eduard Villiers, Maler, geb. 1798 in King's Lynn (Norfolk),
t 22. April 1859 in Swan village bei Birmingham. Er war Autodidakt, bildete sich
später auf Reisen nach Frankreich, Italien (1837 und 41) und dem Orient Von ihm
Bildniss des Doctor Raffles (Mus. LiTerpool), Bettler in der Campagna (Mus. South
Keosington), Der Fortschritt der Trunksucht, Das Postamt auf dem Lande, etc. Er
hielt auch kunstgeschichtliche Vorlesungen und war Schriftsteller.
Bippl-Bdnai^ Joseph, Maler, Zeichner und Radierer, geb. 24. Mai 1861 in
KaposTär (Ungarn). Schaler von Herterich und Dietz in München, von Bou-
guereau, T. Robert Fleury, Munkaczy und Köpping in Paris. Von
ihm Mohamed, F. Liszt (Radierung), Illustrationen zu G. Rodenbachs yLes Vierges*,
Bildnisse in Gel und Pastell, etc.
Blqnler, Lodewijk, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 1795 in Antwerpen,
Schtller von M. van B r e e , mit dem er nach Paris und Italien reiste. Seit 1820
war er wieder in seiner Vaterstadt thätig. Er malte genrehafte Geschichtsbilder,
Bildnisse, etc. Von ihm Brigantenfamilie (Mus. Brüssel), Rubens stellt seiner Frau
Adriaen Brouwer vor.
Bisambovrgy Fabien yan^ Maler unseres Jahrhunderts, f 1866 in Lyon,
Schfller von R e v o i 1 und der Schule zu Lyon. Sein Selbstbildniss befindet sich im
Mus. zu Lyon.
Bising, John. Maler, geb. um 1750, f nach 1813. Er stellte auf der Londoner
Akademie Generebilder besonders auch Bildnisse aus, von denen sich je eins in Hat-
fild House und in der Bodleian Librany zu Oxford befinden.
Bispoliy Giovanni, Medailleur, geb. 1888 in Neapel, Schüler der dortigen
Akademie. Von ihm Medaille für die Maritime Ausstellung in Neapel, Stempel für
die Societä Pellattieri das., etc.
Bisg, Fran^oiSy Maler, geb. 1804 in Moskau, Schüler von Gros. Von ihm
Bildniss des Kanzlers H. F. Daguesseau (Mus. Versailles), Tod des Erzbischofs
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74 Risse — Ritter.
Amboise von Moskau (1838), ErweekuDg Jalri Töchterlein (1866), Bildoisse, etc. —
Eine Mdme. Panline B. (GemahliQ des Fran^ois R.?) war 1838—42 als Porzellan-
malerin in Paris th&tig und stellte Gopien nach T. Yecelli, P. Yeronese, Van Dyck,
etc. aus.
Blsse^ Bolandy Maler, geb. 4. Jan. 1835 in Köln a. R., Schüler der Düssel-
dorfer Akademie unter Bendemann, Schadow und G. Sohn, machte Studien*
reisen nach Dresden, München, Paris und den Niederlanden. Er liess sich in
Darmstadt nieder. Von ihm Christus vor Pilatus (1856), Der Gott und die Bajadere,
Johanna Sebus (1864), Die letzten Tage Yon Pompeji, Aschenbrödel (1868), riele
Bildnisse, etc.
Risay, Johann Anton« Maler des 18. Jahrhunderts, t 13. Mai 1758 in Prag,
wo er thfttig war. — Ein Johann Bmno B. (Rissi), Maler, aus der Schweiz, war
im 17. Jahrhundert in Prag tbälig und wurde dort 1694 getraut.
Bist, Johann Christoph^ Maler, geb. 17. März 1790 in Stuttgart, f 15. Mai
1876 in Augsburg, Schüler der Wiener Akademie, weitergebildet in Italien. Seit
etwa 1828 w&r er in Augsburg als Zeichenlehrer, 1830—40 in München, dann wieder
als Vorstand der Augsburger Zeichenschule thfttig. Von ihm Teich im Wald (Mus.
Stuttgart), Bad Gastein, etc. — Sein Bruder Gottfried B., f 1827 (?), war Kupfer-
stecher und Schüler yon G. ▼. Müller. Von ihm Stiche nach Dannecker, Riepen-
hausen. Schick, Seele, Stirnbrand, Wächter, etc.
Riatoro, Fra. Baumeister des 18. Jahrhunderts aus Campi, f 1283. Mit Fra
Sisto (t 1289) aus Florenz begann er 1278 die Dominikanerkirche Sa. Maria Noyella
in Florenz zu errichten. 1280 begannen sie die einzige gothische Kirche Roms Sa.
Maria sopra Minerva. R. kehrte nach Florenz zurück. Beide sollen auch 1252 am
Pal. deTriori zu Florenz an der Erweiterung von Sa. Maria Vecchia (1256) und an
der Wiederherstellung der Garrajabrücke th&tig gewesen sein.
Risyenno. (Blsneno), Jnsepe (Josef), Maler, geb. um 1640 in Granada, f 1721
das., Schüler aes Alonso Gano. Werke von ihm in den Kirchen seiner Vater-
stadt z. B. die Decoration der Kuppel der Karthftuser. Er hatte auch die Bild-
bauerei studirt.
Bitohie, Alezander Hay, Maler und Kupferstecher, geb. 14. Jan. 1822 in
Glasgow, Schüler yon Sir William Allen in Edinburgh. 1841 siedelte er nach
New-Tork über. Von ihm Washington und seine Generftle, Baby wer ist das?
Präsident Mc. Gosh (Bildniss), etc. Von seinen Kupferstichen nennen wir Washington
und seine Generftle, Mitleid; auch Blätter nach Darley, Guy, Huntington, etc.
Mitgl. d. Nat.-Akademie 1871.
Bitgen, Hngro yon, Baumeister, geb. 8. Mftrz 1811 in Stadtberge (Westphalen),
t 1. August 1889 in Giessen. Er wurde Professor und Geh. Banrath in Giessen. Von
ihm ein Plan zur Burg Eltz im Moselthal. Ferner die Restaurirung des Rittersaals
der Burg Reisenberg bei Sterzing, besonders aber der Wartburg (Aeusseres und Inneres
des Landgrafenhauses mit der Kapelle, dem Zimmer des Grossherzogs, dem Festsaal,
der Kemenate mit dem Bergfried, etc.). R. schrieb einen Führer durch die Wart-
burg.
Bltrati, (Bitratti), Franeesco de', s. Negri, Glanfiraneesoo.
BltBcher, Gottlob Moritz^ Maler, geb. 24. Sept. 1827 in Dresden, f 14. Oct.
1875 das., Schüler der dortigen Akademie unter Bendemann. Von ihm Siesta,
Bauernkind, Besuch bei der Amme (1874 Gal. Dresden), Genofeya, etc.
Bitschl Ton Hartenbaeh, Hieronymns Heinrich Jaeoby Holzschneider, geb.
29. Oct. 1796 in Erfurt. Er war Autodidakt. 1813 kämpfte er in den Freiheits-
kriegen mit, trat dann in das Buchüruckergescbäft seines Vaters, wurde eifriger
Kunstforscher und Sammler und arbeitete 1837—1847 für Leipziger Buchhändler,
dann lange Zeit selbständig, endlich ausschliesslich nach Richter'schen Zeichnungen.
Unter diesen nennen wir Blätter zu den Volksbüchern von Marbach, zu Dullers
Deutscher Geschichte, zum Reineke Fuchs, etc.
Ritt, Angnstin, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in St Petersburg, Schüler
von De Quoertemont in Antwerpen. Er war in seinem Vaterland thätig.
Bitter, Abraham de, Maler, geb. im Mai 1668 in Haarlem, f 21. Oct. 1738
das. Er malte Bauerngenrebilder in Wasserfarben.
Bitter, Caspar, Maler, geb. 7. Febr. 1861 in Esslingen, Schüler der Münchener
Akademie unter Herterich und L 6 f f t z. Er wurde Lehrer an der Kunstschule
in Frankfurt a./M., dann in Karlsruhe, an der er 1890 Professor wurde. Von ihm
Idylle, Bei Grossmama, Nach dem Bade, etc., auch Bildnisse. Kl. gold. Med. Berlin 1896.
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Ritter -- Ritz. 75
Bitter, Eduard, Maler, geb. 1808 in Wien, f 1853 das., Schfller der dortigen
Akademie, deren Mitglied er 1848 wnrde. Von ihm Heimgekehrte Wallfahrerin (E. E.
Mas., Wien), Morgen nach dem Kirchtag (ebenda), Der kranke Musiker (1847 ebenda), etc.
auch einige graphische Werke.
Bitter, FritB, Maler und Radierer, geb. 1868 in Nürnberg, f 1888. Er
aquarellirte und radierte alte Bauten, Stftdtebilder, etc.
Bitter, €f* N«, Maler, geb. 1748 in Heilbronn, f 1809 in Amsterdam, wo er
eine Zeit lang als Miniaturbild nissmaler th&tig war. — - Auch seine Tochter Lonisa
Cliarlotte B. verehel. de Nenyille, f 1813, war Malerin.
Bitter, Henry, Maler, geb. 24. (26.?) Mai 1816 in Montreal (Canada), f
21. Dec. 1853 in Düsseldorf, Schüler Ton Groeger in Hamburg, wohin er als
Knabe gelangte, von C. Sohn und yon R. Jordan in Düsseldorf. Er malte humo-
ristisehe Qenrebilder. Yon ihm Die Strafpredigt des Schiffsjungen (Gal. Köln), Ver-
lobung in der Normandie (1842 Mus. Leipzig), Der Prairiebrand (1851 Kunsthalle
Hamburg), Der ertrunkene Sohn des Lotsen (1844 Gal. Raven^ Berlin), etc. R. hat
auch Einiges radiert und eine Anzahl von Steindrucken geschaffen.
Bitter, Johann Paul, Maler und Radierer, geb. 1775 in Köln a. R., f um
1816 das., Schüler von G. Manskirch. Von ihm die Radierungen Der Kölner
Dom, Graburne, kleine Landschaften, etc. — Auch sein Bruder Heinrieh Joseph B«,
geb. 1777?, t 4. Aug. 1810 in Köln a. R., zeichnete und radierte.
Bitter. Lorenz, Maler und Radierer, geb. 27. Nov. 1832 in Nürnberg, Schüler
▼on Heide! off. Er Hess sich in seiner Vaterstadt nieder, wurde Professor und
aquarellirte und radierte meist alterthümliche Städteansichten, Architekturen aus
Nürnberg, Frag, Lübeck, etc. z. Th. nach Gemälden seines Bruders Paul R. Sein
Aquarell Die ehemal. Wöhrder Bastei zu Nürnberg gelangte in das dortige Ger-
manische Museum.
Bitter, Panl, Maler, geb. 4. März 1829 in Nürnberg, Schüler von G. Hei-
de lo ff und £. Korn, weitergebildet auf Studienreisen nach Dänemark, Frankreich,
Italien und Oesterreich. Er war seit seinem 4. Jahre taubstumm, wurde Professor,
lebte in Nürnberg, und malte und radierte dessen alte Baudenkmäler. Von ihm
Einführung der Reichskleinodien und Heiligthümer in Nürnberg 1424 (Rathhaus zu
Nürnberg), Der Pellerhof, etc. Gold. Med. Berlin 1878.
Bitter, Paul d. J., Maler und Radierer, geb. 1859 in Nürnberg, f 30. Aug.
1888 das., Schüler seines Vaters Lorenz R. und von J. L. Raab. Er malte
Bildnisse, etc. Yon ihm ferner die Radierung Die böse Gans nach E. Zimmermann.
Bitter, Philipp Lorenz, Maler, geb. 25. Nov. 1867 in KOthen (Anhalt), Schüler
der Berliner Akademie. Er Hess sich in Berlin nieder und malte Bildnisse.
Bitter, Wilhelm, Maler, geb. 1860 in Nürnberg, Sohn und wahrscheinlich
Schüler des Lorenz R. Er malte Ansichten aus Nürnberg in Oel und Wasser-
farben. Von ihm die Lichtdruckfolge Nürnbergs Vergangenheit und Gegenwart
mit Text yon H. Boesch (Nürnberg 1878).
Bitter, Willielm Georflr» Maler, geb. 18. Febr. 1850 in Marburg (Hessen),
Schüler Ton G. Horst und A. v. Ramberg in München. Er hielt sich mehrere
Jahre lang in Portugal und Madeira auf. Um 1883 Hess er sich dauernd in Dresden
nieder. R. malte anheimelnde Architekturstücke, besonders aber treffliche Land-
schaften yon einfacher grosser Auffassung, frischer Farbengebung und interessanter
Technik. Seine Motive wählte er an der Elbe entlang, in Grosssedlitz, in Goppeln,
Dürröhrsdorf und anderen Ortschaften der Umgebung Dresdens, doch ist ihm alles
Vedutenhafte fern. Von ihm Vorfrühling (1893 Gal. Dresden), Mühle bei Goppeln,
Heimkehr Tom Felde, Forellenweiber im Sommer, Strasse bei Goppeln, Vorfrühling
bei Neu Ostra, Bei Antons an der Elbe, etc. R. hat auch Einiges auf Stein gezeichnet.
Ehren-Diplom IL Kl., London 1891.
Bittig, Peter, Maler, geb. 1789 in Coblenz, f 14. Aug. 1840 in Rom, Schüler
▼on J. L. D ay id in Paris, dann besonders yon Oyerbeckin Rom beeinflusst, in dessen
Manier er Historien schuf, z. B. Der ungläubige Thomas (Potsdam, Garnisonkirche),
Sieg der Tugend (Berlin, Schloss Belleyue), Die Flucht nach Egypten, Merkur als
Erfinder der Leier, etc.
Bittig, Wenzel, Baumeister des 18. Jahrhunderts, f 1772 in Bilin, wo er
thätig war.
Bits, Heinrieh, s. Beitz.
Bits. Baphael, Maler, geb. 1829 in Niederwald (Ganton Wallis), Schüler der
Düsseldorf Akademie und yon R. Jordan dort. Nach Reisen durch Deutschland
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76 Ritzberger — Rivera.
und die Schweiz Hess er sich in Sion nieder. Von ihm Ingenieure im Gebirge,
(1881 Mus. Zürich), desgl. (1870 Mus. Bern), Der Hausirer (1857 ebenda), Inneres
der Kirche zu Sion (Mus. Hannover).
Ritzberger, Albert, Maler, geb. 20. Mai 1853 in Pfaffstädt (Oesterreicb),
Schaler der Wiener Akademie unter v. Angeli. Er Hess sich in Salzburg, dann
in München nieder und malte Genrebilder sowie Bildnisse. Von ihm Ghypre, Gold-
fische, Herzensfrage, etc.
Rivaltay Angnsto, Bildhauer, geb. 1888 (1886?) in Genua, Schüler der dortigen
Akademie, weitergebildet seit 1859 in Florenz, wohin er nach Theilnahme am
Feldzug zur Befreiung Italiens wiederkehrte um bei G. Duprä sich zu vervoll-
kommnen. 1874 wurde er Professor der Skulptur an der Florentiner Akademie.
Von ihm Cavour (im Hof der National-Bank zu Florenz), Monument Del Dragos
(Campo Santo, Genua), Grabmal Trachil (Friedhof, Nizza), Kind mit einem Bock
spielend (Marmorgruppe), G. B. Niccolini (Königl. Gal., Neapel), Viktor Emmanuel-
Monument (Livorno), Herkules den Gentauren niederschlagend (Nat.TGa]., Berlin), etc.
Mehrere Auszeichnungen.
RlyalZy Antoine« Maler und Kupferstecher, geb. 6. März 1667 in Toulouse,
t 7. Dec. 1735 das, Sohn und Schüler des Jean Pierre R. Er hielt sich kurze
Zeit in Paris, dann wieder in Toulouse auf und Ring darauf nach Rom, wo er
einen Preis an der Luca-Akademie auf Grund seines Titanensturzes gewann. Endlich
kehrte er in seine Vaterstadt zurück, wo er viele Geschichtsbilder malte und eine
Schule gründete, die 1726 zur königlichen Akademie erhoben wurde. Von ihm im
Mus. Toulouse Gründung der Stadt Angora, Gefangennahme Sosthenes Königs von
Macedonien, Die Verkündigung, Selbstbildniss u. A. mehr; Diana und Acteon (Mus.
Narbonne), Geburt des Dauphins (Kirche d. Minimes zu Toulouse), Christus (Kapelle
der christlichen Brüder). R. hat eine Anzahl Platten radiert.
Biyals, Barth^lemy, Maler und Kupferstecher, geb. 1702 (n. A. 1724 in Tou-
louse), t nach 1771, Schüler und Nefife (?) des A n toine R. Er hat nach den Werken der
drei R.'s und auch nach B. Luti radiert und war bedeutender als Stecher, wie als Maler.
Bivalz, Jean Pierre, Maler und Baumeister, geb. 27. Juli 1625 in Labastide
d*Anjou (D^p. Aude), f 17. Mai 1706 in Toulouse, studirte erst die Rechte ehe er
sich der Kunst widmete und Schüler des Geistlichen Ambroise Fredeau wurde.
Dann ging er nach Italien, und hielt sich 9 Jahre lang in Rom auf. Nach Toulouse
zurückgekehrt, wurde er zum Maler und Baumeister des H6tel-de-Ville ernannt,
welches er mit Kunstwerke schmückte. Von ihm Selbstbildniss (Mus. Toulouse), Cl^-
mence Isaure (ebenda), Die Heimsuchung (St. Etienne, Toulouse), Johannes der Täufer
der Jungfrau das Abendmahl reichend (Saint-Sernin, Toulouse); ferner baute er das
Haus der Theatiner, die Kirche Saint Järöme und das Hotel de Malte.
BiralZy Jean Pierre» gen. Chevalier Bivalz, Maler, geb. im Sept. 1718
(n. A. 1720 ?) in Toulouse, t 26. Juli 1785 das., Schüler seines Vaters Ante in e R. und
des Suhl ey ras, weitergebildet während eines zwölQährigen Aufenthalts in Italien,
worauf er in die Heimaüi zurückkehrte und Maler des Stadthauses zu Toulouse wurde.
Von ihm Geburt Christi (Mus. Toulouse), Geburt des Hl. Johannes des Täufers,
(Peterskirche das.), Apotheose des Hl. Saturnin (St. Exupärekirche). R. verö£fent-
lichte „l'Analyse des Ouvrages de peinture, scuptnre, etc. qui sont dans THötel-de-
Ville de Toulouse", und „Recueil des morceaux d'antiquitäs composant son cabinet".
Bivarola, Alfonso, gen. II Ohenda, Maler, geb. 1607 in Ferrara, 1 1640 das. (?),
Schüler von C. B o n o n i. Werke von ihm in den Kirchen seiner Vaterstadt z. B.
Taufe des Hl. Augustin (Augnstinerkirche), die Auferstehung (Theatinerkirche), Marter
der Heiligen Catharioa (S. Guglielmo), etc.
Biyas, Francesco Paolo« Baumeister, geb. 15. Febr. 1854 in Palermo, Schüler
der Akademie zu Neapel. Von ihm zahlreiche Entwürfe z. B. zum Justizpalast in
Rom, zum Zootechnischen Institut in Palermo, das Haus des Bildhauers Valenti und
viele andere Privathäuser das., etc.
Bive. Pierre Lonis de la, s. Lariye-Godefroy*
Bivelli, Galeazzo^ gen. DeUa Barba, Maler des 14. Jahrhunderts, aus Cremona.
Biyelloy B. Moretto, GrUtofero.
Biveray Gioyanniy Kupferstecher, geb. um 1776, t ^^^^ 1B28, Schüler von
R. Morghen, thätig in Florenz. Er stach in Linienmanier nach Angeli, Barbieri,
Dolce, Reni, Vecelli, etc.
Rivera, J. A., Maler des 19. Jahrhunderts, f 1860 in Madrid, wo er Direktor
des Museums und der Akademie wurde. Ven ihm Der Eid des Prinzen von Asturien.
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RWerditi — Bizi. 77
Rlyerditi, Mareantonlo, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Alessandria della
Paglia, t 1744 in Bologna, studirte in Bologna, welche Stadt auch Werke von ihm
in den Kirchen besitzt, z. B. Die Empföugniss (Kirche der Kamaldnlenser), Der Hl.
Franz yon Paula (Sa. Maria de Foscherari-Kirche).
Riy^re. Briton^ Maler, geb. 14. Aug. 1840 in London, Sohn und Schaler des
William B., auch SchQler von J. P e 1 1 i e , auf Beisen nach Italien weitergebildet.
Er liess sich in London nieder und wurde der yiclleicht hervorragendste Thiermaler
seiner Zeit, der es yerstand die Thiere uuposirt, nicht yermenschlicht darzustellen, und
sie yortrefflich im Zusammenhang mit antiken Menschen malte. Von ihm Odysseus
und seine verwandelten Gefährten (Gal* Schwerin), Daniel in der Löwengrube, rerse-
polis, Nimrod (1890), Sein einziger Freund, Spielgenossen, Sympathie, Die Nachtwache
(1880), Argus. Mitgl. der Akademie 1881. Med. Philadelphia, Wien, etc.
Biyi^re^ Charles Philippe de 1«, s. Lariyi^re, Cliarlea Pliilippe de.
Biyi^re, Fran^ois, Maler, geb. vor 1675 in Paris, f nach 1746, in welchem Jahr
er noch in Livomo lebte, SchQler von Largillibre. Er malte treffliche Werke in
Livorno, blieb aber ziemlich unbekannt. Von ihm dort Der Hl. Gregor tauft einen
König (Armenische Kirche), Ausschmückung der Villa Jabach, TQrkenbilder, etc.
Riyiere^ Gillis yan der, Bildbauer des 16. Jahrhunderts, gen. Egidio Fla-
mingo und Egidio della Riyiera, f 1600 in Bom. Von ihm dort Moses (S. Giovanni
in Laterano), Grabmal eines Herzogs yon Cleve (Sa. Maria delF anima), Basreliefs
(Sa. Maria Maggiore), etc.
Biyi^re, Henii^ Maler, Badierer und Holischneider, geb. 1860 in Paris. Seine
Badierungen zeigen uns Ansichten von Paris, etc. Ganz prachtyoU sind seine Farben-
holzschnitte, manchmal von 14 und mehr Stöcken gedruckt, die er alle selbst
schneidet, ihre Farbenstimmung ist meist wunderbar. Er hat u. A. grosse An-
schauungsbilder für Schulen in dieser Art geschaffen : wir nennen L'hiver, Der Morgen
(SchifferdorfJ, Mittag (Flusslandschaft), Abend (Pferd zur Tränke gefQhrt), Nacht
(Fischer auf hoher See), etc. Zu Albums vereint eritchienen La tentation de St.
Antoine, La Marche a T^toile, L*enfant prodigue, Glair de lune, Le juif errant, u. A. m.
(meist mit Musik).
Riyi^re, Henry Parsonsy Maler, geb. vor 1820, f im Mai (?) 1888 in St John's
Wood (London), Schüler der Londoner Akademie. 1884 wurde er Mitglied der
Aquarellisten-Gesellschaft. 1867 zog er nach Bom, wo er längere Zeit yerweilte.
Er malte Gescliichtsbilder und Genre in Wasserfarben.
Riyi^re, William, Maler, geb. 1806 in London, f im Sept. 1876 in Oxford,
SchOler der Londoner Akademie, Bruder des Henry Parsons B. Von 1849—59 war
er Zeichenlehrer in Cheltenham, dann in Oxford.
Riyola, Ginseppe, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1740, Schüler von Ph. Abbiati.
Biyola, Miehael, Kupferstecher, geb. yor 1680, f ^^^^ ^716. Seit ungefähr
1690 war er in Prag thätig. Von ihm eine Folge aus dem Leben des Hl. Romedins,
Die Dreieinigkeit, Ansichten von böhmischen Schlössern und Kirchen, Sinnbilder, etc.
Riyonlon, Antoine, Maler, geb. 16. Febr. 1810 in Cusset (Däp. Allier), f 28.
März 1864 in Paris durch Selbstmord, Schüler von Picot. Von ihm Schlacht von
Alma (1857 Mus. Versailles), Tod des d'Ailly (1835), Eine Fahrt auf dem Wasser
(1842), Junges Mädchen die Liebe fliehend, Bildnisse, etc. Er hat auch Einiges
lithographirt, darunter das gute Bildniss des Baron Ideville. Med. 8. Kl. 1^6,
desgl. 1857, 1859.
Rixmont, s« Raymond.
Riii, Franoiaooy Maler, geb. 1608 in Madrid, f 2. Aug. 1685 im Escorial bei
Madrid, Sohn des Antonio B., Schüler des Yiucenzio Carducho. 1658 wurde er
zum Maler der Cathedrale zu Toledo, 1656 zum Maler Philipps IV., später
Carls U. ernannt. Er malte überaus rasch und nicht besonders gut. Mit P. Nuikez
decorirte er 1648 das Alcazar Theater in Madrid. Ferner von ihm Auto da Fe
1680, Bildniss eines Generals (Mus. Madrid), Decorationen für das Buen Betiro
Theater, Die Anbetung der Hirten, etc. Anderes in Königl. Palästen, in der Kapelle
del Ochavo, in der Kuppel yon S. Antonio de los Portugueses, etc.
Billy Fray Jnan, Maler, geb. 1595 in Madrid, t 1675 in Monte (Jassino
(Italien), Schüler von Mayno, Bruder des Francisco B.; 1628 (1626?) wurde er
Benedict inermönch in Montserrat, studirte in Salamanca und wurde Abt des Klosters
MediLa de Gampo in Madrid. Zuletzt kam er nach Italien wo ihm Clemens X. ein
Bistbum schenkte, doch starb er ehe er es antreten konnte. Von ihm S. Francisco
empfiängt die Wnndenmale (Mus. Madrid), Altarblatt u. A., (S. Millan de la Cogulla
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78 Rizo — Robbia.
de Ynso), Altarbild (S. Mariin in Madrid^ desgL (8. Juan Baotisia in Bnrgos), Meise
des Hl. Benedikt (Akad. San Fernando), etc.
Blio. (Biuo), Francesco, •• Santa Grooe.
Blui; Sebastiane, s. Ricci.
Rizzo^ Andrea^ eigentl. A. BreirnOy (aacb Crispo gen.), Bildbaner und Gold-
schmied, geb. 1421 in Osteno bei Como, f 1^06 in Rom. Von ihm Altar in der
Sakristei von Sa. Maria del Popolo za Rom (1473), Zwei Alt&re in einer Kapelle
das., der Piccolomini-Altar im Dom zu Siena (1485), das Tabernakel in der Mad.
della Quercia vor Viterbo (1490), das Grabmal RoTerella in S. demente (gemeinsch.
mit G. Da Im ata), Zwei Tabernakel in Osteno, etc.
BiizO) Antonio« (auch Crispo gen.), Baumeister und Bildhauer, geb. um 1430
in Verona, f nach 1497. Von ihm Adam und Eva (Porta della Garta am Dogen-
palast und Schildhalter ebenda), sodann muthmasslich das Grabmal des Dogen
F. Foscari in der Frarikirche zu Venedig, das des Dogen Tron, ebenda, das des
Dogen P. Malipiero in S. S. Giovanni e Paolo und das des Dogen N. Marcelk)
ebenda, etc. Er war Ingenieur der Republik im Krieg gegen die Türken und leitete
1483—90 die Ausschmückung des grossen Hofs des Dogenpalasts. Als Hauptwerk
wird ihm die Riesentreppe zugeschneben. Er arbeitete auch in Rongo und Vicenza.
1498 entfloh er wegen Unterschlagungen nach Ancona und Foligno.
Bizzoni» Alexander, geb. 28. Jan. 1886 in Riga, Schaler der St Petersburger
Akademie, weitergebildet auf Reisen durch Westeuropa, besonders in Paris und Rom,
wo er sich 1865 niederliess. 1869 erhielt er den Professortitel. Von ihm Jude und
Soldaten beim Wtlrfeln, Osteria (Gal. Riga^, Dilettanten-Quartett, Synagoge in Lir-
land, GemasebandluDg in Frascati, etc.
Bizzoni. P. A., Maler, geb. 1822. Er malte u. A. Thierbilder.
Boba^ (Bobba), Bildhauer des 18. Jahrhunderts aus Venedig, liess sich vor
1728 in Laibach nieder. Von ihm BOste Kaiser Karls VL, Brunnen mit 4 Figuren
in Laibach (1788—43), Altar mit zwei schwebenden Engeln (St Jakob, LaibachX etc.
Bobatto^ Gioyanni Stefano. Maler, geb. 1649 in Savona, f 1783, Schüler yon
G. Maratti in Rom. Er malte Historien in Rom und Genua, wurde zuletzt aber
Spieler und vemachlftssigte die Kunst. Von ihm u. A. S. Franciscus empfftngt die
Wundenmale in der Kapuzinerkirche zu Genua.
Bobant, Alfired Ernesft, Lithograph, geb. 20. Mai 1830 in Douai (D^p. NordX
Schüler seines Oheims G. Dutilleux und seines Vaters Felix F. R. Er arbeitete
besonders nach Delacroix und Corot, u. A. Erziehung des Achilles (1879 nach
Eugene Delacroix), Zwei Personen im Stehen plaudernd (nach E. Meissonier), Zeich-
nungen auf collodionirtem Glas (nach Corot), etc., in Allem Ober 200 Blatt Med.
3. Kl. 1879 Paris.
Bobant, F^lix Flenry d. Ae*; Lithograph, geb. 8. Aug. 1799 in Douai (D6p.
Nord), Schüler von Watelet Von ihm Bildniss des Plouvain (Autolithogr.), Bildniss
des Doctors Escallier (desgl.), Bildniss des P. Pr^vost (desglA Ansicht aus der Um-
gegend von Brüssel (Gouache Mus. Cambrai). R. hat 600 Bildnisse auf Stein ge-
zeichnet und der Stadt-Bibliothek zu Douai eine Sammlung historisch interessanter
Ansichten, Bildnisse, etc. geschenkt
Bobba, s. Boba.
Bobbe, Henri, Maler, geb. 1608 in Courtrai, f 6. Mftrz 1899 in Brüssel Er
war in Brüssel thfttig und malte Blumen und Fruchtstücke, Ton denen sich eins im
Mus. zu Brüssel befindet. Leopold -Orden, Med. Brügge, London, Wien (1878), Tperen.
Bobbe. Lonis Marie Dominique» Maler und Radierer, geb. 17. l^oy. 1807
(1806?) in Cfourtrai, f 1887 (?), Schüler der dortigen Kunstschule, Bruder des Henri
R. Er war erst Advokat gewesen und liess sich 1830 in Courtrai, 1840 in Brüssel
nieder. Von ihm Schafe in den Bergen (Kunsthalle, Hamburg), Hunde fallen einen
Stier an (Mus. Brüssel), Landschaft mit Thierstaffage (Mus. Ghent). Er radierte
u. A. 5 Thierstücke. Med. 2. Kl. Paris 1855, gold. Med. Brüssel, etc.; Mitgl. der
Amsterdamer Akademie 1855; Kr. der Ehrenleg. 1845.
Bobbia, Ambrogio deUa, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, Sohn (?) und Schüler
des Andrea dolla R. Von ihm Anbetung der Hirten (1504 S. Spirito zu Siena)
und vielleicht Cruzifix-Altar (ebenda).
Bobbia, Andrea della, Bildhauer, geb. 28. Oct 1485 (n. A. 1487) in Florenz,
t 4. Aug. 1525 (n. A. 1528) das., Neffe und Schüler des Luca della R., dem er
im Ganzen ähnelt Er strebt jedoch mehr nach Lieblichkeit und erweiterte seinen
Darstellungskreis. Er arbeitete fast nur in Thon; von Marmorarbeiten kennt man
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Robbia — Robelin. 79
Dur den Hocbaltar in Sa. Maria delle Grazie zu Arezzo. Im Dom das. mehrere
Altftre (Tbon wie die folgenden), desgl. in dem Wallfahrtsort Verna bei Arezzo ; an
der Halle der Innocenti in Florenz die berühmten Wickelkinder; in der Loggia di
S. Paolo das. Medaillons mit Heiligen und eine ThOrlnnette; im Mus. zu Viterbo
eine Bildnissbfiste; Madonnendarstellungen am Portal des Doms zu Prato (1487), des
Doms zu Pistoja (1509), im Chor von Sa. Maria Nuova, im Mus. Nazionale und
▼iele Andere auch in cisalpinen Museen. An manchen seiner Werke hatteü seine
f&nf Söhne Theil.
BobMa, OiOTamil della, Bildhauer, geb. 1469, f 1^29 (?), Sohn und SchOler
des Andrea della R., der letzte Hauptmeister dieser bertUimten Familie. Seine
Werke sind meist schon yielfarbig bemalt, die Glasur ist schlechter als die seines
Vaters und des Luca della R. Von ihm Brunnen (1497 Sa. Maria Novella, Florenz),
Fries Ober der Halle des Ospedale del Ceppo zu Pistoja (1514—25 Hauptwerk),
Pietä (S. Feiice Florenz), desgl. (S. Salvatore das.), viele andere Arbeiten in anderen
Kirchen von Florenz, sowie des übrigen Italiens. Er oder seine Schüler fingen
schon an, plastische Werke anderer Künstler in glasirtem Thon zu copiren.
Bobbia, Girolamo della, Bildhauer und Baumeister, geb. in Florenz, f 4. Aug.
1566 in Nesle. Vor dem Jan. 1529 kam er nach Paris und arbeitete bis 1535 am
Ghateau de Madrid (Ghat. de Boulogne) das. 1546 erwarb er ein Haus in Puteaux.
1564/5 schuf er die Marmorstatue Gatherina de'Medicis für das Grabmal Henri II.
zn 8. Denis.
Robbia, Lnea della, berühmter Bildhauer, geb. 1399/1400 in Florenz, f 20.
Febr. 1482 ebenda. Sein Hauptruhm beruht auf der Ausübung seiner Erfindung,
den Thon zu bemalen und zu glasiren. Er behält bei allem Naturalismus eine hohe
Schönheit stets im Auge und kommt in der stilvollen Behandlung des Reliefs der
Antike am nftchsten, obwohl sich nie unmittelbare Anklftnge an diese bei ihm vor-
finden. Seine Werke waren zu seinen Lebzeiten ebenso hoch gesch&tzt wie heute,
seine Thonplastik wurde ajs monumentales Decorationsmittel hr die Architektur
mit Freuden begrüsst und verwendet. Meist sind es Reliefs, die Figuren weiss auf
blauem Grund ; auch andere Farben kommen vor, sowie später naturalistisch bemalte
Arbeiten. Von seinen Werken nennen wir Orgelbalnstrade fbr den Dom in Florenz
(von 1431 an, jetzt im Müseo deirOpera, dort), Bronzethürflügel (Sakristei, Dom
Florenz), Grabmal des Bischofs Federighi (1456 Sa. Trinitä, Florenz) und die glasirten
Thonarbeiten, Medaillons mit den Evangelisten (Gappella Pazzi, Sa. Groce, Florenz),
Gassirte Decke (Gruzifixkapelle in S. Miniato das.), Vier Medaillons mit den Gardinal-
tugenden (1459—66 Grabkapelle des Gardinais von Portugal, ebenda); ferner Reliefs
(Lunetten und Tabernakel) in der Sakristei des Doms zu Florena, S. Domenico zu
Urbino, in vielen Kirchen nahe bei Florenz, im Museo Nazionale das., in Orsanmichele das.,
in S. Giovanni fuorcivitas zu Pistoja, etc.; auch in Museen zu London, Paris und Berlin
Robbia. Lneca deUa, n., Bildhauer des 16. Jahrhunderts, f nach 1546 in Paris,
Sohn des Andrea della R. Mit seinem Bruder Matt ia della R. schuf er den Fnss-
boden in den Loggien etc. des Vatikan. Von ihm auch in der Bibliothek das. eine
Madonna mit Heiligen (1499). Zuletzt kam er mit seinem Bruder Girolamo nach
Paris und half ihm bei dessen Arbeiten.
Robbia, Hattia della, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, Sohn und Schüler des
Andrea della R. Er arbeitete mit seinem Bruder Lticca dellaRII. im Vatikan.
Von ihm ferner Altar mit Mariae Krönung (1527 in der GoUegiata a Montecessiano
bei Macerata) und wahrscheinlich der Altar mit Mariae Verktlndigung in Sa. Maria
del Soccorso zu Arcevia (nach 1580).
Bobbins, Horaee Woloott, Maler, geb. 21. Gct. 1842 in Mobile (AlaU. S. A.),
Schüler von August Weidenbach und James M. Hart, 1865 besochte er
Jamaica, die drei folgenden Jahre Paris, Südfrankreich, die Schweiz, etc. Von ihm
Herbstzwielicht, Strasse in den Bergen (1885), Ulmen am Wege, etc., auch Aquarelle.
Mitglied der amerik. National-Akademie.
Bobbins, Lney Lee, s« Lee-Bobbins.
Bobbins, Biehard Smith, Maler, geb. 1862 in Selon (Ghio ü. S. A.), Schüler
von B. Gonstant, J. Lefebvre und L. Doucet an der Akademie Julien zu Paris.
Er malte Landschaften, auch in Pastell, z. B. Einbrechender Abend, Alter Garten, etc.
Bobelin« Charles, Baumeister, geb. 1787 in Nevers, f nach 1837, Schüler von
Alavoine. von ihm die Restauration der ersbischü fliehen Kapelle zu Reims und
die Restauration der gemalten Glasfenster der Metropolitankirche von Besan^n, ferner
Project zur Restauration der Metropolitankirche von Tours, etc.
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80 Robelot — Robert.
Bobelot, Jean Pierre^ Maler, geb. 1802 in Lotbringen, f nacb 1849, Scbaler
▼on Mansion. Von ibm Miniaturbildnisse, darunter ein Selbstbildniss (1847) und
das Bildniss seines Sobnes (1850).
Boberty Bildbaoer des 17. Jabrbunderts. Eine Marmorvase von ibm siebt man
in einer Allee des Parks za Versailles, für den er wabrscbeinlicb aucb weitere
Werke scbuf.
B6bert, Alexandre, Maler, geb. 17. Febr. 1817 in Trazegnies (Belgien), f 1890
in Brüssel, Scbüler der Brüsseler Akademie und von Navez, weitergebildet in
Italien. Er liess sieb in Brüssel nieder, wo er Prof. und Mitglied der Akademie
wurde. Von ihm : Luca Signorelli malt seinen todten Sobn (Mus. Brüssel), Plünderung
des Earmeliterklosters (das.^ Betende Möncbe (Mus. Danzig), Eine Probe, Auf dem
Balkon, Bildnisse, etc. Gold. Med. Brüssel 1848, Paris 1855, Leopoldorden, etc.
Bobert, Alphonse, Maler, geb. 19. März 1807 in Sövres, Scbüler von L.
Gogniet, f c&cb 1879. Von ibm Ansiebt des Ard^be-Tbales bei Aubenas (1827),
Das Kloster Saint Ponce zu Nizza (1842), In den Wftldem zu S^vres (1880), etc. Med.
2. Kl. 1831.
Robert, Anne Philippe £donard, Zeicbner und Litbograpb, geb. vor 1800
in Paris, Scbüler von Gi rodet. Er war taubstumm geboren. 1829 etablirte er
sieb als lithographiscber Drucker. Von ibm Bildniss Pius VII. (1827 Litbograpbie
nach David), sowie andere Bildnisse.
Robert, Angnste, Baumeister, geb. 25. Jan. 1790 in Gray (D^p. Haute-Sa6ne),
Schüler von Yergnoux in DÖle, weitergebildet in Strassburg. Er wurde Dep.-Bau-
meister in Lons-le-Saulnier. Von ihm mehrere Brücken im Jura, ein grosses Seminar
(in Lons-le-Saulnier), ein Justizpalast (ebenda), Gef&ngnisse und eine Gendarmerie-
Kaserne (ebenda), ferner Monumentalspringbrunnen, Kirchen, Stadthäuser, etc.
Robert, AnrMe, Maler, geb. 18. Dec. 1805 in Aux Eplatures bei La Ghaux-de-Fonds
(Ganton Neuenburg), f 21. Dec. 1871 in Ried bei Biel, Schüler seines Bruders
Louis Leopold R. 1822—30 lebte er in Rom, 1833—85 in Venedig, dazwischen
in Paris, 1885— -88 in der Schweiz, darauf bis 1843 in Italien, von nun an endlich
in der Schweiz. Von ihm Das Innere der St. Markuskirche In Venedig (1854 Mus.
Bern), desgl. (Mus. Basel), Die Taufkapelle in der Markuskirche zu Venedig (Nat.-
Gal. Berlin), Seitenkapelle ebenda (Mus. Zürich), L. Roberts Atelier in Rom (1829
Mus. Neuenburg), Sch&fer aus der Gampagna, etc. Auch ein paar Steindrucke.
Gold. Med. Paris 1881. — Auch sein Sohn Leopold Panl R. war Maler und schuf
besonders Bildnisse. Ein Bild von ibm gelangte als Geschenk in die Luxembourg-
Gal. zu Paris.
Robert, Charles, Maler, geb. 1837, f 9. Nov. 1864 in Folge einer auf der
Jagd erhaltenen Wunde. Er malte Landschaften.
Robert, Charles, Kupferstecher, geb. 1806 in Edinburgh, f 1872 das. Er
arbeitete kleine Bildnisse, Vignetten und aucb grössere Platten für Verleger, z. B.
In Erwartung des Groschens (nach A. Fräser), Die Wittwe (nach AllanX etc.
Robert, Charles Jnles, Holzschneider, geb. 6. Dec. 1848 in Gbartres, f 5. Not.
1898 in Paris, Schüler der £cole des baux-artsund vonChapon. Er schnitt u. A.
nach Baudry den neuesten 100 frcs.-Schein der Republik. Von ihm ferner Der
Herbst, Kopf des Hl. Johannes (nach Henner); Anderes für „PHistoire des peintres**
von Gh. Blanc, für das Journal „nilustration*, das .Magasin pittoresque*^, ,Le
Monde illustre«. Med. 8. Kl. Paris 1878, 2. Kl. 1880, 2. Kl. Sidney 1879, Mel-
bourne 1880, etc.; Kr. derEbrenleg. 1882.
Robert, Ernst Friedrich Ferdinand, Maler und Kupferstecher, geb. 15. Aug.
1763, t 12. Jan. 1843 in Kassel, Schüler seines Oheims J. H. Tischbein, weiter-
gebildet auf Reisen nach Paris und Rom. Am bekanntesten wurde er seit 1806
durch Radierungen, Schabkunst- und Aquatint-Bl&tter. Er wurde Professor an der
Akademie und Inspektor an der Galerie zu Kassel. 1814 holte er die geraubten
Bilder aus Paris zurück.
Robert, Hnbert, gen. Robert des Rnines, Maler, geb. 22. Mai 1783 in Paris,
t 15. April 1808 das., Scbüler von P. Pann ini, weitergebildet w&hrend eines zwölf-
jährigen Aufenthaltes in Italien. Er malte zahllose Architekturen, aus Rom, Paris etc.
1766 wurde er Mitglied, 1784 Rath der Akademie. Er wurde auch Museumscustos
und Zeichner der kgl. Gärten. In der Revolutionszeit verlor er seine Aemter, wurde
am 8. Nov. 1793 gefangen genommen, erlangte aber am 27. Juli 1794 durch Ro-
bespierres Fall die Freiheit wieder. 1782 und 1791 lud ihn Katbarina II. nacb
St. Petersburg ein, er schickte aber nur Werke hin. Bilder yon ihm in den Museen
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Robert — llobert-Fleury. 81
£n Angen, Besan^on, Bordeaux, Chälons-Bur-Sadne, Chartres, Darmstadt, Dijon,
Havre, Marseille, Montpellier, Orldaos, Paris, Bouen, St. Petersburg, Troyes, Versailles,
etc. R. hat auch in jungen Jahren 18 Blatt radiert, z. B. Kavalleriegefecht,
Visitenkarte, Antike Basreliefs, 10 Ansichten Les Soirdes de Rome, etc.
Robert, Jean Fran^ois, Maler und Lithograph, geb. 1778 in Ghantilly, f im
Mai 1832 in S^vres (?), Schüler yon Demarne. Er wurde Landschaftsmaler der
Grossherzogin von Toscana und Jagdmaler des Herzogs von Berry; ferner fand er
Anstellung an der Manufaktur zu S<ävres und malte viel auf Porzellan. R. starb an
der Cholera. Von ihm Ansicht im Park St. Cloud (1819), Landschaft (nach Dujardin
auf Porzellan^, Ansichten aus Italien (Steindrucke), Selbstbildniss (desgl.), etc. —
£in Jean B. war im 18. Jahrhundert als Kupferstecher thätig. Er war Schaler von
Chr. Lebion and soll in dessen Drei- heziehw. Vierfarbenmanier gestochen
haben. — Ein anderer Jean B., geb. 1652 (?), f 7. April 1715 in Paris war Bild-
hauer und hatte einen Sohn Jean Baptiste B., der ebenfalls Bildhauer war.
Boberty Louis Leopold^ Maler und Kupferstecher, geh 13. Mai 1794 in C%aux-
de-Fonds (Canton Neuenburg), f 20. M&rz 1835 in Venedig, Schüler von Gir ardet und
David, seit 1818 in Rom weitergebildet. Ganz in den Überlieferungen der heroi-
schen, classizistischen Malweise steckend, wendete er sich in Folge seines italienischen
Aufenthaltes Darstellungen aus dem südlichen Volksleben zu, mit denen er epo-
chemachenden Erfolg hatte. Seine Heimkehr Tom Feste der Madonna delP Arco und
Ankunft der Schnitter in den pontinischen Sümpfen (beide im Louvre) wurden welt-
berühmt Er verliebte sich in die Schwftgerin Napoleon IlL und nahm sich selbst
das Leben. Von ihm besitzt der Louvre noch eine rOmische Landschaft ; ferner von
ihm Studie einer Italienerin (Mus. Bern), Eremit auf dem Berg Epomeo (Mus. Nantes),
Schlafende Jungfrau (Berlin Nat.-Gal.), Repliken von zwei Louvrebildero (Berlin,
Gal. Raczynski), Procidanerin mit ihrem Kinde, etc., auch 25 Radierungen, ein paar
Stiche und einige Steindrucke. I. Preis 1824; Ehrenleg. 1831. Seine Biographie von
Deleduse (1888), Feuillet de Gonches Paris 1849, Zoller 1862, Clement Paris 1874,
L. Rosenthal Paris 1898.
Bobert^ Lonis Valentin Elias, Bildhauer, geb. 1822 in Etampes (Ddp. Seine-et-
Oise), 1 1. Mai 1874 in Paris, Schüler von D. d'A n g e r s und P r a d i e r. Von ihm Christus-
kind (1846, -Mus. Montargi^, Houdon (1852 Marmorbüste Mus. Louvre), General Pasjol
u. A. (Mus. Versailles), 4 Karyatiden (Musical Academy Philadelphia), andere Werke
in den Museen zu Besangen und Dijon, für die grosse Oper und andere GebAude in
Paris, Statuen und Büsten für die Städte Limoges, Etampes, Lissabon, Roanne, etc.
Med. 3. KI. 1847; Kreuz der Ehrenleg. 1858. — Eine Frau Mathilde B., geb. in Nimes,
Schülerin von A. Tissier, stellte zwischen 1870 und 1882 Bildnisse und Genrebilder
an Paris aus. Eine Venezianerin von ihr gelangte in das Mus. Marseille.
Boberty Nioolas, Maler und Radierer, getauft den 19. April 1614 in Langres,
t 25. Mftrz 1685 in Paris. Er wurde berühmt als Blamen- und Miniaturmaler, nach
dessen Zeichnungen die Stickerinnen arbeiteten. Um 1638 ging er nach Rom. Für
den Prinzen Gaston d'Orl^ans arbeitete er an dem Recueil des Velins. Er hat auch
Blumen und Ornamente gestochen z. Th. gemeinschaftlich mit A. Bosse, L. de
Chätillon und G. Audran.
Boberty Panl Ponee Antoine. Maler und Radierer, geb. 11. Jan. 1686 in
Sery (D^p. Ardennes), f 2^* ^^^' l'B3 in Paris, Schüler von J. Jouvenet und
Tisseron, auch in Italien weitergebildet. Er wurde von dem Cardinal De Rohan
protegirt, Terfeindete sich aber mit den meisten seiner CoUegen. Er leitete die
Herausgabe des 2. Theiles vom bekannten „Cabinet Crozat*" und hat selber 14 Blatt
radiert, darunter Loth (1717), Elias Opfer, Madonna (nach R. Santi), Bimmelfahrt
Mariae (nach Passari), Jupiter und Antiope (1723) und Bildniss Villermes. R. hat
auch einige Kinderfiguren modellirt. Von seinen Gem&lden befinden sich mehrere
in der Kapuzinerkirche Du Marais zu Paris, Eine Parade von Musketieren im Mus. zu
Versailles. Seine Biographie, etc. you Latouche (Döle 1810).
Bobert le Long a« Long^ Bobert de.
Boberl-Flenry^ Josepli Kieolas, Maler, geb. 8. Aug. 1797 in Köln als Sohn
franzüsischer Eltern, f 5. Mai 1890 in Paris, Schüler von Gros, Girodet und
H. Vernet, weitergebildet in Italien. Von ihm Bartholomäusnacht, Tasso im
Kloster St. Onuphrius (1827), Heinrich IV. im Louvre (1836), Carl V. im Kloster von
St. Just (1857), Bildniss Dr. Grisolles und Karl V. (1867), Cloyis in Tours (Mus.
Versailles), Philipp IV. u. zwei A. (ebenda), Christoph Columbus (Mus. Lnxembourg),
Galilei (das.), Zusammenkunft in Poissy u. A. (das.); Andere in den Mus. Antwerpen.
AUgemeines Kflntaer-Lexieon. 8. Aufl. 4. Band, Digitized by VfijOOQlC
82 llobert-Fleury *— Roberts.
MoDtpellier, Nantes, Neuenbürg, Raven^ (in Berlin), etc. Aoeh 4 Wandi^emftlde im
Saal des Pariser Handelsgerichts. Med. 2. Kl. 1824, 1. Kl. 1834, 1855 und 1867;
Er. d. Ehrenleg. 1846, Eomthurkreuz 1867; Mitgl. d. Acad. des beaux-arts 1850,
Prof. 1855, Dir. 1868 und 1865 wnrde er Direktor der franz. Akad. in Roul
Robert-Flenry, Tony, Maler, geb. 16. Sept. 1838 in Paris, Sohn des Joseph
Nicolaus R.-F., Schüler von P. Delaroche und L. Gogniet Von ihm Warschau
am 8. April 1861, Die letzten Tage yon Gorinth (1870 Mus. Luxemboarg), Yaoban
reicht die Pläne für die Festung Beifort ein (1882 Mus. Beifort), Alte Frauen in
der Kirche, Mazarin und seine Nichten, etc. Med. 1866, 1867, 1870, 1878, Er. der
Ehrenleg. 1873.
Roberth, Minna, Malerin, geb. 21. Jan. 1851 in Frankfurt a. M., SchCklerin
yon A. Goebel, A. Burger und Liezenmayer. Sie lebte in ihrer Vaterstadt und
malte Genrebilder, Inneres von Bauernhäusern, etc.
Roberti, Albert» Maler, geb. 1811 in Brüssel, f 1864, Schüler Ton Navez.
Von ihm Taufe Ghristi, Karl Y. besichtet das Kapitel des Goldenen Vliese- Ordens, eio.
Robert!, Domenleo, Maler, geb. um 1690 (?) in Rom, wo er als Architektur-
Maler berühmt und Lehrer G. P. Paoninis war. Von ihm besitzt die Galerie za
Dresden 4 Bilder von römischen Ruinen.
Robert!, Ercole, Maler, yon Müller oben irrthümlich unter Grandi, Ercole
de Boberti eingeordnet, ist um 1455 zu Ferrara geb., f gegen Ende Juni 1496 das.
Er war Nachfolger des G. Tura, yon J. Bell in i und A. Mantegna beeinfluset^
in Bologna und Ferrara thfttig.
Roberts, Dayid, Maler, geb. 24. Oct. 1796 in Stockbridge bei Edinburgh, f
25. Noy. 1864 in London, war erst Decorationsmaler, schuf dann Theatercoulissen
und endlich Architekturen. 1822 kam er nach London, bereiste nach einander die
Normandie, Spanien (1832—88), den Orient (1838— 39), Italien und Oesterreich (1851).
Er malte fast nur Architekturen, daneben ein paar Landschaften und geschichtliche
Darstellungen. Er brachte es zu grossem Ansehen. Werke yon ihm in der Nat.-
Gal. zu London, dem South-Kensington-Mus. das. (auch yiele Aquarelle) und der
Nat.-Gal. zu Edinburgh. R. yeröffentlichte auch einige Radierungen und mehrere
grosse lithographirte Folgen, z. B. Picturesque Sketches in Spain, Sketches in the
Holy Land und Syria, Italy dassical, historical und picturesque. Seine Biogr. yon
J. Ballantyne London 1866.
Roberts, Edyyard Jolin, Kupferstecher, geb. 1797, f 22. M&rz 1865, Schüler
yon Ghas. Heath. Er arbeitete für die Verleger nach Zeichnungen yon Birket
Fester, Maclise, S. Prout, D. Roberts u. A., besonders aber ätzte er Platten für
andere Stecher yor.
Roberts, Elisabeth Wentwortli, Malerin, geb. 1871 in Philadelphia (Pa.ü.S.A.),
Schülerin der dortigen Akademie sowie yon Bouguerean, J. Leiebyre und T.
Robert-Fleury in Paris. Von ihr Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen
getröstet werden.
Roberts, Henr]r, Kupferstecher, geb. um 1710, f yor 1790, thätig in England.
Er war auch eine Zeitlang Kunsthändler und schuf meist kleinere leicht yerkäufliche
Platten. Von ihm u. A. Eine Landschaft (1743 nach T. Smith of Derby). — Ein
Henry B« R. lebte um 1865 in England als Genremaler und Aquarellist.
Roberts, Howard, Bildhauer, geb. 1843 in Philadelphia, Schüler der dortigen
Akademie unter Bailly, 1866 yon Dumont und Gumery an der J^cole des beauz-
arts in Paris. Er liess sich in seiner Vaterstadt nieder. Von ihm Hypatia. (Büste),
Das erste Modellstehen, Lot*s Weib, etc.
Roberts, James d« Ae«, Kupferstecher, geb. 1725 in Deyonshire, j* 1799 in
London. Von ihm Landschaften, etc. nach G. Barret, Pillement, J. Seymour, Smith
of Ghichester, R. Wilson, etc.
Roberts, James d. J., Maler, geb. um 1750 in Westminster (London), f nach
1808, Sohn des James R. d. Ae. Er war in Oxford und Westminster thätig und
wurde Hofbilduissmaler des Herzogs yon Glarence. Das British Mus. besitzt Aquarelle
yon ihm, die Bodleian-Bibliothek zu Oxford und der Garrick Glub zu London Bild-
nisse. 1809 gab er ein Lehrbuch der Aquarellmalerei heraus.
Roberts, Thomas Sayrtelle, Maler, geb. nach 1750 in Irland, f 1826. Er
war erst Baumeister, widmete sich dann aber der Landschaftsmalerei, liess sich in
London nieder, kehrte 1823 aber nach Irland zurück, wo er eine Künstlergesell-
schaft mit begründen half. Das S. Kens. Mus. London besitzt ein Aquarell yon ihuL
— Sein älterer Bmder, geb. um 1750 in Waterford, Schüler yon G. Mullens, war
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Robertson — ttobineaa. 83
ebenfalls Maler. — Seine Sehwester war ebenfalls Landschaftsmalerin und schuf
Theaterdecorationen.
BobertsoB, Andrew, Maler, geb. 14. Oct. 1777 in Aberdeen, f 6. Dec. 1845
in Hampstead (London), ScliQlcr von A. Nasmyth. 1801 ging er zu Fuss nach London
nnd fand die UnterstQtzuag des B. West. Er wurde ein Äusserst beliebter Miniatur-
maler und Hofmaler des Herzogs von Sussex, 1815 besuchte er Frankreich und
Italien. 1841 zog er sich von der Kunst zurück. Er war nebenbei auch ein sehr
guter Geigenspieler. -> Seine beiden Brüder Alexander B. und Arehibald R., der
erstere Schüler ron S. Shelley, waren ebenfalls Maler und kamen nach New-York.
— Ein Charlea R. war um 1800 in Dublin und London als Miniaturmaler th&tig.
Robertson» George, Maler, geb. um 1742 (1749?) in London, f 27. Sept. 1788
das., Schüler von Shiplev^s Zeichenschule, weitergebildet in Italien, besuchte auch
Jamaica. Seine Landschaften hatten wenig Erfolg und er renssirte darauf besser
als Zeichenlehrer. Von ihm Ansichten von Windsor Castle, Westminster Abbey,
Golebrook Dale, auch einige Radierungen. — Eine Mrs. J. R. war tou 1824—44
als Miniatnrmalerin in London thätig, wanderte nach Russland aus und wurde Mitgl.
der St. Petersburger Akademie.
Robertson, Walter, gen. Irisli Robertson. Maler des 18. Jahrhunderts, f nach
1800 (?) in Ostindien, thätig in Dublin, wo er Miniaturen malte. 1793 ging er nach
Amerika und Ton dort nach Ostindien.
Robertns dl Oderisio. s. Oderisio.
Robetta, Goldschmiea und Kupferstecher des 15. Jahrhunderts, thätig tou
1490 — 1522 in Florenz. Um 1512 hat er einer exclusiven Künstlergeselhchaft ange-
hört, die sich die Compagnia del Pajuola nannte, und hier wird er als Goldschmied
aufgeführt. Er arbeitete nach F. Lippi und Sandro Filepepi, gen. Botticelli, hat
auch Einiges Ton Dürer entlehnt R gehört zu den bedeutenden frühen Kupfer-
stechern Italiens. Man hat ungefähr 15 bezeichnete Blätter von ihm, im Ganzen
werden ihm wahrscheinlich mit Recht über 30 zugeschrieben, darunter 7 Darstellungen
ans dem Alten Testament, 12 aus dem Neuen und circa 12 mythologische.
Roblciek, Kar], Maler, geb. 1887 in Landshut (Mähren), Schüler der Wiener
und Münchener Akademien. Er arbeitete in der Umgegend Yon München und
malte Genrebilder.
Robida, Albert, Maler, Illustrator, Radierer und Lithograph, geb. 14. Mai
1840 (1848?) in Compiägne (D6p. Oise). Von ihm Alte Städte Yon Italien, Alte
St&dte der Schweiz, von Frankreich, Spanien. Er lieferte auch Garicaturen für ver-
schiedene Zeitschriften, z. B. Paris* Caprice, La Kature, Les Hommes d'aigourd*hui
Garicatnre. Von ihm ferner Das zwanzigste Jahrhundert, Grande Mascarade parisienne,
PortefeniUe dHin vieux gar^on, Paris k travers, Tflistoire. Er illustrirte auch die
Werke tou Rabelais u. s. w. nnd war endlich als Schriftsteller thätig.
Robie, Jean Raptlate^ Maler, geb. 21. Not. 1821 in Brüssel, Schüler der
Brüsseler Akademie. Er malte StUUeben und Blumen. Ein Bild von ihm befindet
sich lim Mos. zu Gent Med. Brüssel, Haag, Paris, Sidney; Leopold-Orden 1861,
Komtur desselben 1881.
Robin, Jean Raptlste Clande. Maler, geb. 24. Juli 1784 in Paris, f im Not.
1818 in GhoQsy (D^p. Loire et Ober). 1772 wurde er ausserordentl. Mitglied der
Akademie. Er malte Historien für die Kathedralen yon Lisieux, Blois, für Kirchen
in Orleans, Fontainebleau, etc., ferner auch Bildnisse, Genrebilder, etc. R. schrieb
ein Buch über die Freskenmalerei und line £loge de M. Falconet, Paris 1791. —
Ein — R»9 Baumeister, geb. 1804 in Roanne, Schüler tou Duphot, war seit 1840
lange in St. Petersburg thätig, wo er u. A. das Palais Leuchtenberg baute. Später
Hess er sich in Bellevue bei St. Marcellin nieder.
Robin, LonlSy Maler, geb. 18. Oct 1845 in Yillefranche (D6p. Rhone), Schüler
Yon J^röme und Gnichard. Von ihm Der rasende Roland (1869), Die Aepfel
(1877), Kriegsrath im Jahre 1792 (1881), etc., auch Bildnisse.
Roblnean, C«; Maler des 18. Jahrhunderts, geb. um 1750 in Frankreich. Er
wurde Inspektor in den Zeichenschulen zu Paris. Sein Bildniss des Ministers Abel
befindet sich in Hampton Court, des Georg lY. als Kronprinz in den königlichen
Samminngen. — Ein Jean Charles R. (derselbe ?) war im 18. Jahrhundert zu Paris
als Kupferstecher, Maler und Musiker thätig. — Dessen Sohn Ang^nste R. stellte in
Paris zwischen 1791 nnd 99 Bildnisse, etc. aus. — Ein Fräulein Ciaire R.9
Sehfllerin Yon Regnault, stellte zwischen 1804 und 1824 zu Paris staffirte Land-
schaften aus.
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d4 tlobinean-Salare ^ Bobinson.
Bobinean-Salare, Ferdinand DMt^ Maler, geb. 20. April 1828 in Paris,
t 30. Janaar 1870 daselbst, Schüler yon Abel de Pujol. Von ihm Markt in
Bordeaux (1864), Die Rast des Modells, Selbstbildniss, etc., auch Pastelle und
Aquarelle.
Robinet, Pnnl GoBtaye, Maler, geb. 11. April 1845 in Magny-Yernois (Däp.
Haute Sa6De), Schüler ron Barrias, Gabat, Meissonier und Zünd« Er bereiste
Italien, Oesterreich und Russland und Hess sich zuletzt in der Schweiz nieder. Von
ihm Der Yitznauerbach am Yierwaldst&dtersee (1869), Ansicht Ton Monaco (1874X
Der Urirothstock bei Sonnenaufgang, Trappisten sur Winterszeit im Wald arbeitend,
etc. Med. 1869 Paris, 1878 Wien.
Roblnety Pierre Alfred, Bildhauer, geb. 1814 in Paris, f im April 1878 das.,
Schüler von Blondel, David d'Angers, Pradier und Ramey Jun. 1840 gewann
er den 2. grossen Preis. Yon ihm Marmorstatue des Baron Larrey (für die medici-
nische Akademie), Marmorstatue des Baron Desgenettes (ebenda), Christas am Kreuz
(Holzstatue für die S. Rochuskirche), Bronzebflste des Bürgermeisters J. Fouquet
(Hospiz zu Bolbec), Undine (1863 Marmorstatue) ; Andere Werke für das Mus. zuYer*
sailles, für den Louvre Napoleon III., etc., zahlreiche BildnissbOsten, Statuetten,
Medaillons, etc. Med. 1870.
Bobinety Stephan, Bildhauer, geb. 6. Dec. 1799 in Paris, f im Dec. 1869 das.
Er war hauptsächlich Chemiker und Arzt, hat aber eine Anzahl ron BildnissbOsten
verfertigt und in den Pariser Salons ausgestellt.
Robins, Thomas 8«, Maler unseres Jahrhunderts, f 1880 (?). Er war eine
Zeitlang Mitglied der Londoner Aquarellisten-Gesellschaft und malte Marinen, sowie
Landschaften. Das Eensington-Mus. besitzt 8 Aquarelle von ihm. — Ein niliiam
B. war um 1738 in England als Schabkünstler thätig.
Robinson, Hngli» Maler, geb. um 1755, f 1790. Um 1782 besuchte er Rom,
wo er 8 Jahre verblieb. Auf der Heimreise ging das Schiff mit ihm anter. Er
malte Bildnisse in der Weise des Reynolds.
Robinson, John, Maler, geb. 1715 in Bath, f 1745, Schüler von J. Yander-
bank in London. Er malte mit ([utem Erfolg Bildnisse und liess seine Modelle
sich in Yan Dyck'sche Kostüme kleiden.
Robinson, John Henry, Kupferstecher, geb. 1796 in Bolton, f 21. Oct. 1871
in Petworth, Schüler von Heath in London. Er stach in Linienmanier zuerst
Blatter für die Bücherillustration (z. B. zu Rogers «Italy*), dann mit gutem Erfolg
Einzelblatter nach Yan Dyck, Landseer, Leslie, Lawrence, Lister, Mulready, Mu-
rillo, Partridge, Wilkie, etc. R. trat eifrig ein für die Aufnahme der Kupferstecher
in die Akad. und wurde selbst 1856 ausserordentliches, 1867 ordentliches Mitglied.
Robinson. Feter Frederick, Zeichner und Baumeister, geb. 1776, f 1858 in
Boulogne, Schüler von H. Holland. 1811 erbaute er die Egyptian-Hall in Piccadilly
(London). Er gab heraus Rural Cottages (96 Blatt), Yillage Architecture (41 Blatt),
Ornamental-Yillas (96 Blatt) und Farm Buildings.
Robinson, Robert, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts in Schabmanier, f nm
1690, einer der bedeutendsten der frühen Schabkünstler Englands, der meist nach
eigener Zeichnung arbeitete.' Yon ihm Die sieben verklagten Bischöfe, Charlotte
Gräfin Litchfield, James Hersog von Monmouth, Wilhelm von Oranien, Frances
Herzogin von Richmond, Sir James Worseley, Diana und Actaon, Apollo-Tempel,
Diana-Tempel, Der Hahn, The Eing's Birds, Todtes Geflügel, etc.
Robinson, Theodore, Maler, geb. 3. 9hni 1852 in Irasburg (Yennont), f 2. Apr.
1896, Schüler von Yilmarth in New- York, Garolus Duran und G6r6me in
Paris, später von Gl au de Monetbeeinflusst. 1892 kehrte er endgültig nach Amerika
zurück. Yon ihm Winterlandschaft, in der Sonne, Seinethal, Römischer Brunnen,
Port Ben am Delaware- und Hudson-Kanal, Bauernhof in der Normandie, etc.
Med. 1892 in Philadelphia, 1898 in Ghicago, 1895 in Gleveland.
Robinson, Thomas, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1755. Er war in Italien
gebildet und nebenbei auch ein guter Musiker geworden. In sp&teren Jahren wurde
er blind und durch seine Tochter, eine berühmte S&ngerin, nachmalige Lady Peter-
borough, erhalten.
Robinson, Thomas, Maler, geb. vor 1770 in Wiadermere, f 27. Juli 1810 in
Dublin. Schüler von Romney (1785). 1801— -8 war er in Belfast thätig, dann zog er
nach Dublin, wo er Yorsitzender der Künstlervereinigung wurde. Yon ihm Pro-
zession zu Ehren Lord Nelsons (Hafenamt Belfast), Das Treffen von Ballynahinch,
The Gianf s Gauseway (in Irland), etc.
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Robinson — Rocca. 85
B#biiitoii9 Thomas» Maler, geb. 1835 in Noya Scotia, Schüler von Gonrbet
und Auguste Bonbeur. Er war in Providence und Boston in Amerika, sowie in
Paris tb&tig. R. malte Thierstflcke, Ansichten und Landschaften.
Bobinson, WUliam, Maler, geb. 1799 in Leeds, f 1839 das., Schüler yon
Lawr ence und der Akademie in London, wohin er nach Ueberwindung grosser Schwie-
rigkeiten gelangte. 1823 kehrte er in seine Vaterstadt zurück und malte Bildnisse,
darunter die des Lord Nelson, des Herzogs ron Wellington, Georgs lU., etc.
BoMnaon, William S,, Maler, geb. 1861 in East Gloucester (Mass. U. S. A.),
Schüler ron B. Constant undLefebvre an der Acad^mie Julien. Er Hess sich in
Philadelphia nieder. Von ihm Abendschatten, Das Meer, Im Tannenwald, etc.
Bobionoly de« Maler des 16. Jahrhunderts, thätig um 1560 in Yerviers (?).
]>ort befinden sich 3 Bilder von ihm, wovon eins bezeichnet ist. Er gehörte der
Schule L. Lombards an.
Bobson, George Fennel, Maler, geb. 1790 in Durham, f 8. Sept. 1833 in
London. Er war Autodidakt, kam mit jungen Jahren nach London, wo er sich durch
den Verkauf von Zeichnungen erhielt und so viel Geid yerdiente, dass er eine Reise
zu Fuss durch das schottische Hochland, Wales und Irland unternehmen konnte. Er
malte Landschaften und Ansichten in Wasserfarben, von denen das South Kensiogton
Mus. eine Anzahl besitzt. 1808 gab er Ansichten von Durham, 1819 Ansichten aus
dem Grampian-Gebirge, 1826 malerische Ansichten englischer Städte heraus.
Bobson, Thomas, Maler, geb. 1798 (?) in Washington, f 17. Oct. 1871 das. (?),
Schaler yon Fothergill und der Londoner Akademie. Er war jahrelang Gehülfe des
Sir Thomas Lawrence und J. Jackson. Er schuf besonders gute Gopien nach Reynolds,
Allegri, R. v. Ryn, T. Vecelli, etc.
Bobnsti, Domenico, Maler, geb. 1562 in Venedig, f 1637, Sohn und Schüler
des Jacopo R., in dessen Weise er mit einem gewissenhaften Naturalismus arbeitete.
Werke von ihm im Dogenpalast (Sala di Gonsiglio) in der Scuola di S. Marco, auch zu
Rom in der Gal. des Kapitels (z. B. eine heilige Magdalena), den Wiener Museen
(z. B. die heiligen 3 Könige und mehrere Bildnisse), in der Gal. zu Parma, etc.
Robastiy Jacopoy gen. II Tintoretto, Maler, geb. 29. (n. A. 16.) Sept. 1518 in
Venedig, t 31. Mai 1594 das., Schüler T. Ve colli s, der bedeutendste Meister der
spateren yenetianischen Schule, wollte Tizians Colorit mit Michelangelos Zeichnung
Terbinden. Er war reich begabt, hatte ein stürmisches Temperament und arbeitete
angeheuer ra^ch, so dass er den Beinamen 11 Furiose erhielt. Seinem tiefsten
Wesen nach ist er Realist, hat aber in yielen Fällen die venetianische stilisirte
Farbengluth bewahrt. Leider kam bei seiner wie gewöhnlich bei der improvisatori-
schen und Schnellmalerei auch viel Geringwerthiges zu Tage. Seine besten Werke
schuf er in dem ersten Jahrzehnt seiner Thätigkeit Sein Paradies (im Dogen-
palast zu Venedig) ist das grösste Oelgem&lde der Welt (ungefähr 25 Meter lang und
10 Meter hoch); am sympathischsten ist er uns yielleicht in seiner Bildnissmalerei.
Zu seinen Hauptwerken gehören: Männl. Bildniss (Florenz, Pitti), V. Zeno (ebenda),
Selbstbüdniss (Florenz, üffizien), Admiral Venier u. A. (ebenda), Bildniss eines Durazzo
(Pal. Durazzo, Genua), viele Bildnisse auch im Dogenpalast zu Venedig, etc. Vulkan,
Venus und Amor u. A. (Pitti, Florenz), Bildniss u. A. (Pal. Colonna, Rom), Taufe
Christi, Ecce Homo u. A. (Rom, Capitol), Pietä (Brera, Mailand), Bilder zu Ovid
(Gal. Modena), Wunder des S. Marco (1548 Accad. Venedig), Auffindung der Leiche
des S. Marcus (Brera, Mailand), Christus und die Ehebrecherin, Adam und Eva, u. A.
(Accad. Venedig), Hochzeit zu Cana (Sa. Maria della Salute, Venedig), Kreuzigung
Christi u. A., im Ganzen 56 Gemälde (1560—1594 Scuola di San Rocca, Venedig).
Viele geschichtliche Darstellungen im Dogenpalast zu Venedig (1560^1594), Wunder
der Hl. Agnes u. A. (Sa. Maria deir Orto, Venedig); Andere Werke in vielen der an-
deren Hauptkirchen Venedigs, Das Fegefeuer (Gal. Parma), Der todte Heiland (das.), etc.
Ferner in ausseritalienischen Galerien Staffeleibilder zu Berlin, Braunschweig, Darm-
stadt, Dresden, Dublin, Edinburgh, Haag, Hamptoncourt, Kassel, Liverpool, London,
Madrid, Mailand, München, Paris, St. Petersburg, Wien, etc., auch in vielen englischen
Privatsammlungen. Seine Biographie von Galant! (Venedig 1876), Osler London (1879).
RobVBtiy Marietta, Malerin, geb. 1560 in Venedig, t 1590, Tochter und
Schülerin des Jacopo R. Sie malte vortreffliche Bildnisse, wurde vom Kaiser
Maximilian sowie Philipp 11. eingeladen, an deren Höfen zu malen, doch trennte sie
sich nicht von ihrem Vater.
Boeea, (Roeka), Antonio (Anthonins), Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in
Brüssel (?), f vor 1660 in Rom. Werke von ihm gelangten in die Minnebroeders- j
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86 Rocca — Rocliegrosse.
kerk zu Brfissel; ferner malte er in Rom und im Piedmont mit viel Erfolg, doch sind
keine Werke hier als die seinigen identificirt worden.
Rof CEy Carlo della^ Kupferstecher des 19. Jahrhunderts, f nach 1824, Schüler
von Longhi. Er stach nach Luini, Orsi, Tisi, etc.
Roeca, Daniele Jaoopo, Maler, geb. vor 1525, f 1600 in Rom, Schüler Ton
Daniele Ricciarelli.
Roeca, Michele« gen. Parmlglaiio d« J. und Miehele da Parau^ Maler, geb.
1671 in Parma, f nacn 1751, thätig in Rom. Von ihm Anbetung der Hirten (Gal.
München), Bathseba (Gal. Kassel), etc.
Roceadirarae, Ingelo« Maler, geb. 1896 in Neapel, f 1460 (?). Bilder toh
ihm in neapolitanischen Kirchen, s. B. Erzeigel Raphael (SS. SereriDO e Sosio).
Rocchetti-TorreSy Antonino, Maler, geb. 1851 in Palermo, war erst lange Zeit
Lehrer, ehe er sich der Kunst widmen konnte. Von ihm : Atelierecke, Die Versuchung,
Ein Hof, Behaglichkeit.
Rocco^ Lili Rosalla, Malerin, geb. 1868 in Maszara del Yallo (Sizilien), Schülerin
der Akademie zu Neapel und von Solar i. Sie wurde Zeichenlehrern in einer Muni-
zipalschule Neapels und malte in Oel und Pastell Bildnisse, Blumen, etc.
Rocco, Michele» s. Rocca.
Roohard, Fran^ois, Maler, geb. 1798 in Frankreich, t 1858 in Notting Hill
(London), Schüler der Pariser Akademie. Um 1820 kam er nach London und stellte
lange Zeit Miniaturen in der Akademie aus.
Roohard, Simon Jacques, Maler, geb. 28. Dec. 1788 in Paris, f 10. Juni 1872
in Brüssel, Schüler der £cole des beaux-arts zu Paris unter Merim^e und I sähe 7.
Er malte hervorragende Miniaturbildnisse, auch Aquarelle und Pastelle; 1816—86
lebte er in London, 1846 zog er sich nach Brüssel zurück. Von ihm Bildniss einer
Engländerin mit ihren 8 Kindern (1852) M.-W. Mellish, M.-P. (1867), Bildniss
Wellingtons, Selbstbildniss, L. Merimäe, Prosper Merim^e, Prinz Orloff, Mdme.
Vcstris.
Roetaardy Sophie, geb. Bresson, Malerin, geb. 1810 in Paris, Schülerin Von
Delaroche. Von ihr Herzog Antoiae III. von Gramont nach einem alten Original
(Mus. Versailles), Graf von Artagnon (ebenda), Graf von Chevcrny, sowie 6 andere
Bildnisse (ebenda), Tod Atalas (n. Girodet, Mus. Orle'ans), Bildniss des Ritters
Dunois (ebenda), etc. Med. 8. Kl. 1885.
Roche^ Alexander, Maler, geb. 1862 in Glasgow. Er gehört der Glasgow-
Boys-Scbule an. Von ihm Herbstlaub, Klostermauer und Garten in Dysart, Nessie, etc.
Roche, Alexander Marie, Maler, geb. 14. Febr. 1823 in Paris, f 1878, Schüler
von Picot. Von ihm die Malereien der Katechismus-Kapelle in St. Pierre du Gros-
Caillou. Ferner Keuschheit der Susanna (1846), Der Arbeiter (1850), Muttersorgen
(1868), Bildnisse, etc. Med. 8. Kl. 1849.
Roehe, Benediet, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Valencia, f 1785, Schüler
von Gaspar de la Huerta, in dessen Weise er malte.
Roche^ (Breche?). Jean, Maler des 14. Jahrhunderts, geb. in Garcassonne.
1365 malte er mehrere Bilder für die Notre Dame des Domes zu Avignon.
Roche» Sampson Towgood, Maler unseres Jahrhunderts, f nach 1816. Er
malte Miniaturen, stellte in London aus, war aber in Bath thätig.
Roehebrnne, Oetave GniUanme, Comte de, Zeichner und Radierer, geb.
1. April 1824 in Fontenay-le-Gomte (D6p. Vend^e), Schüler von J. Ouvriä und
J. L. Petit, im Radieren aber Autodidakt Er übte die Kunst zwar nur als
Liebhaber, wurde aber einer der hervorragendsten Architekturradierer Frankreichs,
namentlich in grossem Format. Von ihm Ansichten und Interieurs z. B. Strassburger
Münster (Zeichnung), Ansicht der grossen Treppe Franz I. im Hof des Schlosses zu
Blois (1869, Radierung), Notre Dame (desgl.), Le Palais de Justice de Ronen (desgl.),
Scbloss Chenonceauz (desgl.), etc. ; auch Kupferstiche. Med. 1865, 1868, 2. Kl. 1872,
Kr. d. Ebrenl. 1874.
Roohefort, Charles (P«?) de» Zeichner und Kupferstecher, geb. 1678 in Frank-
reich, t nach 1708 in Lissabon. Er stach viele Vignetten, etc. nach Chereau, Dela-
monce, Gillot, Girard, Watteau, etc. und kam dann nach PortugaL
Rochegrosse« Georges, Maler, geb. 2. Aug. 1859 in Versailles, Schüler von
J. Lef^bvre una Boulanger. Er wurde eine der sensationellen ^Erscheinungen
in der Pariser Kunstwelt und wirkte oft durch äusserliche Coups, so s. B. besetzte
er seinen Tannhäuser bei Venus mit Edelsteinen, etc. Selten erreicht er eine wirklich
vornehm künstlerische Wirkung. Wir nennen von ihm Vitellius durch die Strassen
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Rochenoir — Rodarf. 87
Roms geschleift (1882), Scene ans dem Bauernkriege (1885), Salome Yor König Herod.
(1887), Nebukadnezar mit Wahnsinn bestraft (1887), Das Ende Babylons. Med. 3. KL
1882, 2. Kl. 1883.
Bochenoir la» g« La Boehenoir«
Rooliers^ EUeniie Johandier, s. Dearoehen.
Bochety Lonia, Bildhauer, geb. 24. Aug. 1813 in Paris, begr. 23. Jan. 1878 das.,
Schfller Ton D. d'Angers. Von ihm Napoleon Bonaparte (1855 Marmorstatue fOr
Brienne - Napoleon), Kaiser Pedro I. (1861 Kolossalreiterstandbild mit decorativen
Figuren, etc. Bronze, fflr Rio de Janeiro), Bronsestatue des franz. Marschalls Erlon
(1847 Reims), Wilhelm d. Eroberer (1851 Falaise), Der Erfinder R. Lenoir (Yillers-
Bocage), General Daumesnil (P6rigueux), desgl. (Yincennes), Notre Dame de Sayoie,
etc. R. hat einen Leitfaden der chinesischen Sprache herausgegeben. Med. 3. Kl.
1841, 1855, Kr. der Ehrenleg. 1856.
Bofhetety Mlehel, Maler des 16. Jahrhunderts. Er malte Historien und Bild-
nisse, ferner auch unter Primaticcios Leitung Decorationen su Fontainebleau und im
Louvre.
Boehienne» Pierre^ Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig um 1551, in
welchem Jahre Holzschnitte zum Neuen Testament sowie zur Legenda Aurea erschienen.
Boehmanii, Oregror tod, Maler, geb. 1. Juni 1850 in Nehat (Esthlaod). 1868
liess er sich in Dasseldorf nieder und malte Landschaften.
Bofholl, Bndolf Theodor^ Maler, geb. 11. Juni 1854 in Sachsenberg (Wal-
deck), studirte in Dresden, München (unter Pilo ty) und Düsseldorf (unter Sohn und
Gebhard). Er malte erst geschichtliche Genrebilder, dann Schlachtenbiider. Von
ihm Kaiser Wilhelms 1. letzte Heerschau (1889 Gal. Stettin). Nachzügler bei sieg-
reicher Attacke (Gal. Düsseldorf), Episoden aus der Schlacht von Vionville (Gal.
Magdeburg), Eulenspiegel, Landlaiecbtsflucht Med. 11. KL, München 1892.
Boehassen, Hendrik d« Ae«, Maler, geb. ?or 1795, f 1852. Er übte die Kunst
als Liebhaber aus und wurde besonders als Sammler bekannt.
Boehnssen^ Hendrik d. J., Maler, geb. 15. Aug. 1812 in Rotterdam, Schüler
Ton Wappers in Antwerpen und Eeckhout im Haag, weitergebildet auf Reisen
durch Frankreich, Deutschland, die Alpenländcr und Norditalien. Er blieb längere
Zeit in Mflochen und kehrte 1841 in die Heimath zurück, um sich im Haag nieder-
zulassen. Er malte Historien und Genrebilder. Mitgl. der Amsterdamer Akademie.
Bocirassen, Karel^ Maler und Radierer, geb. 1. August 1814 in Rotterdam,
t 24. Sept. 1894 das., Schüler yon W. J. J. Nuijen und Waldorp, zweiter Sohn
des Henri R. d. Ae. Er malte Schlachten bilder, besonders gute Pferde und hat
auch viel illustrirt, u. A. den Mflnchhausen. Von ihm Schlacht von Malplaquet,
(Mus. Rotterdam), Uebungen der reitenden Artillerie (ebenda). Die „Gueux de mer^
Tor Leyden 1574 (Müs. Amsterdam), Schlacht you Castricum, Graf Florens von Hol-
land bek&mpft die Friesen, Haussuchung zur Zeit der franz. Revolution, etc. K
radierte u. A. das Titelblatt und die Abb. No. 14 zu «De Waterramp van 1855".
Niederl. Löwenorden, Kr. d. Ehrenleg. (1878).
Boek^ le^ a. Le Book.
Bocka, 8. Boeca.
Boeqne, J«, Zeichner und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. in Frank-
reich (?), th&tig um 1750 in England, wo er Karten und Ansichten (z. B. von Wan-
stead House) stach. Vivarez stach eine Ansicht von Kensington Palace nach R.'s
Zeichnung.
Bocqneitef Jolian de la, Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1694 im Haag,
Schüler von M. Leu gel e das. Er malte bis 1667, scheint aber später Offizier ge-
worden zu sein. Von ihm Bildniss eines orientalisch gekleideten Herrn (1667 Mus.
Amsterdam).
Bedakowskiy Heinrleli, Maler, geb. 9. Juni 1823 in Lemberg, f 28. Dec. 1894
in Krakau. Er trat 1846 in das Atelier Gogniets in Paris, wo er dann seinen stän-
digen Aufenthalt nahm und sich zu einem angesehenen Bildnissmaler ausbildete. 1867
bis 1893 lebte er abwechselnd in Lemberg oder auf seinem Gute Bortniki. 1893 liess
er sich in Krakau nieder, wo er zum Vorsitzenden des Kunstvereins gewählt wurde.
Von ihm Bildniss der Frau B. Singer, Bildniss der Mutter des Künstlers, Vision im
GeflbigniBs, Allegorie auf die Arbeit, Bilder zu der Ilias und Odyssee, etc. Med. I. Kl.
1852, 1857 u. A., Belgischer Leop. Orden 1873, Kr. der Ehrenleg. 1861.
Bodariy Tommaso^ Bildhauer und Baumeister des 16. Jahrhunderts. Von ihm
yerschiedene Altäre (1492, 1498), im Dom zu Como, ein Fries innen über dem Süd-
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88 Rodde ^ Rodin.
portal das., sowie der Schmnck aussen an diesem Portal, eine Inschrift-Tafel an der
AuBsenseite des Chors das. (1513). Sehr zweifelhaft erscheint es, ob er den Chor des
Doms zu Como und S. Lorenzo in Lugano (1517) gebaut hat, die ihm einst zag&-
schrieben wurden. •— Ein Jaeopo B. unterstützte Tommaso B. bei mehreren seiner
Arbeiten.
Bodde, Carl Gustaf. Maler, geb. 29. Aug. 1830 in Danzig, Schüler von J. C.
Schultz, dann von der Düsseldorfer Akademie, von Schirmer, Lessing und
6 n d e , auch in Italien weitergebildet. Er war zu Weimar und Berlin thätig und
malte Landschaften und Ansichten, z. B. Der Nemisee, Die Wartburg, Deutsche Haide,
Thalesstille (Kat-Gal. Berlin), Landschaft mit Schloes und Dorf (Gal. Wiesbaden),
Der Petersdom von der Villa Doria Pamphili aus gesehen, etc.
Boddelstedt, Peter« eigentlicher Name des Feter Qottlandt, s. d«
Bode, Christian Bernhard, Maler und Radierer, geb. 1725 in Berlin, f 24. Juni
1797 das., Schüler von A. Pesne in Berlin und Carle van Loo in Paris weiter-
gebildet in Rom und Venedig. 1783 wurde er Direktor der Berliner Akademie. Er
arbeitete viel für Friedrich d. Gr. und gewann grosses Ansehen im Historien- und
Bildnissfach. Von ihm Plafonds im Neuen Palais zu Sanssouci, Kreuzabnahme
(Marienkirche, Berlin) u. A. m. Er schuf mehrere hundert interessant, wenn auch
nicht im geläutertsten Stil radierte Platten, darunter die Schlüterscheo Masken am
Berliner Zeughaus, Illustrationen zu Gessners Idyllen und Gellerts Fabeln, etwa 80
Blatt aus dem Alten, 40 aus dem Neuen Testament, über 50 mythologische Scenen
und an die 100 geschichtliche Darstellungen. — Sein Oheim Heinrich B.» Bildhauer,
war Schüler von Schlüter und starb auf einer Rf^ise nach Italien in Florenz.
Bode, Godfried Hendrik, Maler, geb. 1752 im Haag, f nach 1793, Schüler
von J. J. Schalgh und Hurte r. Er schuf Bildnisse in Email, Miniatur und Kreide,
Bode, Johann Heinrieh, Kupferstecher, geb. 1727 in Berlin, f 1759 das. (?),
Schüler von J. G. Wille in Paris, nachdem er zuvor als Goldschmied und Kupfer-
Stecher in Berlin thätig gewesen war. Er war Bruder des Christian B. R. und stach
nach diesem Jacob ringt mit dem Engel, Das Delphische Orakel, Ecce Homo und
andere Blätter, femer von ihm Blätter nach G. F. Schmidt, Wille, nach eigener Zeich-
nung, etc.
Bode, (Boode), Niels, Neils oder CorneUs, Maler, geb. 1742 (1743?) in Kopen-
hagen, f 1794 in Leiden, Schüler von J. G. Ziesenis im Haag, wo er 1776 Mit-
glied der „Pictora"- Gesellschaft wurde. Später liess er sich in Leiden nieder. Er
malte Bildnisse. Eine Gruppe von ihm im Stadtbaus zu Haag.
Bodeok, Carl^ Maler, geb. 1842 in Emden, Schüler von Böcklin, dann von
Michel is in Weimar. 1867 ging er nach Berlin, 1870 nach Hamburg, wo er sich
niederliess. Er malte Landschaften, besonders den Wald.
Bodemeier« Max, Maler, geb. 18. Aug. 1858 in Stettin, gebildet in München,
wo er erst als Tneatermaler, dann in der Kunstanstalt Pizis beschäftigt war. Später
studirte er noch bei Neide und Steffeck an der Königsberger Akademie. Er besuchte
Berlin, Dresden, Hamburg, Wien, Antwerpen, etc. 1890 wurde er Lehrer an der
Kunstgewerbeschule zu Königsberg. Von ihm Altar (Kirche zu Gehsen), Familien-
haupt, Fastenpredigt, etc.
Boden, (Bhoden, Bohden), Johann Martin von, Maler, geb. 30. Juli 1778 in
Kassel, f 8. (19?) Sept. 1868 in Rom, studirte in Rom. 1827 wurde er Hofmaler in
Kassel, kehrte aber 1833 nach Rom zurück. Er malte farbenreiche italienische Land-
schaften, z. B. der See von Nemi (Gal. Gotha), Der Eremit in der Grotte (1829 Gal.
Kassel), Die Villa Hadrians, Das Kloster S. Benedetto bei Subiaco, etc. — Sein Solin
ebenfalls Maler schuf Historien und schmückte eine Kirche zwischen S. M. Maggiore
u. d. S. Croce mit Fresken.
Boden, Mathys, Maler des 15. Jahrhunderts, f nach 1482, thätig in Gent, wo er
1475 Mitglied der Gilde wurde. Zum Einzug des Herzogs Max schi^ er 1477 einige
decorative Gemälde.
Boderigo, s. Bodrignei.
Bodermont, (Bottermondt), Aegidins Panl (?), gen. Botermans, Maler des
17. Jahrhunderts, thätig um 1640. Er ist durch einige radierte Bildnisse und Köpfe
bekannt, in denen er an R. van Rgn erinnert, z. B. Der Dichter Joannes Secondus,
Sir Wm. Waller (nach G. Jansen), etc. Auch werden ihm Bilder aus der Rembrandt-
Schule in Kassel, England, etc. zugeschrieben.
Bodlni Angnste, berühmter Bildhauer, geb. 1840 in Paris, Schüler von Barges
und Carrier-Belleuse. Man hat ihn den Michel -Angelo unsrer Tage genannt, und
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BodrigueE. 89
bewundert in ihm die geniale Originalit&t, die reiche Phantasie, das rastlose Natur-
Studium und die Gestaltuogskraft. Von ihm Bildniss von Garnier (TerracottabQste),
Die Erschaffung des Meuschon (1881 Gipsstatue), Bildniss des J. P. Laurens (1882
BronzehQste), Bildniss Jean Daious (Berlin Nat. Gal.), Statue Claude G^l^es (Nancy),
Danaide, Der Kuss, Das Thor der Hölle, Die Chimäre, FrauenbOste (Gal. d. Luxem-
bourg), Btisten Victor Hugos, Puvis de Chavannes und H. Rocfaeforts, S. Joannes
Baptista (Statue im Luxembourg), Eva, das Denkmal der Bourgeois de Calais, Das
Denkmal für Victor Hugo, Balzac, R. hat auch eine Anzahl von Bildnissen radiert,
meist mit der kalten Nadel. Med. 3. Kl. 1880.
Rodrigvez, Frate Adriaen^ eigentlich Adriaen Dierix^ Maler, geb. 1618 in
Antwerpen, f 1669 in Madrid. Um 1650 kam er nach Spanien, wurde Jesuit, änderte
seinen Namen des Wohlklangs wegen und malte fflr das Colegio Emperial Abraham
bewirthet die Engel, Hochzeit zu Cana, Heilige Familie, Christus in Emaus und Mag-
dalena salbt Christum.
BodrigOy Alfonso^ Baumeister des 18. Jahrhunderts. 1789 war er Leiter des
Baus der Kathedrale von Toledo. — Ein Maestro B. schnitzte 1495 die unteren
ChorstQhle in dieser Kathedrale mit Darstellungen der Eroberung von Granada. —
Dessen Sohn schuf eine Anbetung der Könige, im Privatbesitz zu Valencia.
Bodrigvei^ Alfonso^ Bildbauer des 15. Jahrhunderts. Er schmückte die Fagade
der Kathedrale von Toledo. — Ein anderer (?) Alfonso B« war 1496 an der Kathe-
drale von Sevilla thätig.
Bodrigaez, Alfonso, Maler, geb. 1578 in Messina als Spross einer spanischen
Familie, f 1648 das. Er bildete sich an den Werken der grossen Meister der
Renaissance. Von seinen Werken in Messina nennen wir Der Gichtbrüchige zu
Bethesda (S. Cosimo de'Medici), Der Kindermord (S. Elena de Constantino), Madonna
mit Heiligen (S. Filippo Neri), Die Auferstehung, etc.
Bodrlgveiy Alonso, Baumeister des 16. Jahrhunderts« 1513 fertigte er mit
AntonioEgasdie Risse zur Kathedrale von Salamanca. — Ein Alonso B. Carplntero
erbaute 1415 die Universität das.
Bodrignezi DoMingo, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Portugal, thätig um
1682 in Salamanca, wo er Augustinermönch war und für sein Ordenskloster Heiligenbilder
malte. — Ein Franeiaco B« war seit 1472 Baumeister an der Kathedrale zu Sevilla.
Bodrignei, Gioyanni Bernardino, gen. II Pittor Sauto» Maler des 17. Jahr-
hunderts, t 1667 in Neapel, Schüler von Luigi R., Sohn des Alfonso R. Erschloss
enge Freundschaft mit D. Zampieri in Neapel. Von ihm dort Maria und das Christus-
kind entreissen dem Teufel eine Seele (Mad. del Soccorso) und S. Carlo in gloria
(del Gesü Nuovo). — Ein Juan B., geb. in Bejar (?), malte 1476 für Herzog Alba
Arabesken in seinem Palast Barco di Avila.
Bodrlgnei) Lnigi^ Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1585 in Messina, f in
Neapel, in Rom und Neapel gebildet, Bruder des Alfonso R. Er malte eine Zeit
lang mit B. Corenzio, soll aber von diesem aus Neid vergiftet worden sein. In
Messina schuf er 12 monochrome Darstellungen des Trojanischen Kriegs. — Ein
Simon B. malte im 16. Jahrhundert in Spanien Historien. Von ihm eine Geburt
Christi (Kloster Belem am Tigo).
Bodrignei^ Toribio, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, thätig in Toledo. Um
1565 schuf er mit Juan Mancano die Sculptur an der Tbür vom Kapitel der Kathe-
drale zum Kreuzgang. — Ein Ventura B. war im 18. Jahrhundert in Spanien als
Baumeister berühmt. Von ihm die Decoration der Kirche der Nonnen zur Incarnation
(Madrid), Fontänen (Prado), Fa^ade der Kathedrale tou Santiago, sowie der Ton
Pampelona, etc.
Bodrlgnei de Miranda, Franelseo^ Maler, geb. 1701, f l^^l» Bruder des
Pedro R. de M. Er wurde Maler des K. Stallmeisters. 1746 malteer 12 Bilder aus dem
Leben S. Petri für das S. Gil-Kloster zu Madrid. — Sein Bruder Nicolas B« de M»,
t vor 1752 in Madrid, malte Landschaften.
Bodrignei de Miranda, Pedro, Maler, geb. 1696 in Madrid, f 1766, Schüler
und Neffe des Juan Garcia de Miranda. Er malte Paneele für Kutschen, Genre-
bilder, Landschafteu, ein Bildniss des Pater Aller, Die unbefleckte Empfängniss,
yerschiedene heilige Darstellungen für die Barfüssigen Karmeliter, etc.
Bodrignei de Bibera, Isidoro, Maler des 18. Jahrhunderts. Er war Hof-
maler in Madrid und wurde 1725 zum Bilderschätzer ernannt
Bodrigues Blanea, Benito, Maler, geb. 1650 in Granada, f 1737 das. Er war
Nachahmer des AI. Cano und wurde Geistlicher. Von ihm Bildniss eines Seehelden
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90 Eoebbecke ^ Roederstein.
(MQnchen, alte Pinakothek), Madonna (Erzbiscb. Palais zu Granada), Historien, etc.
fQr S. Maria de las Augustias, für die Auguetinerkirche und die Barfüssigen Kar-
meliter das.
Boebbecke^ Friedrich Morlti^ Maler, geb. 13. Jan. 1857 in Meerane, ScbQler
der Münchener Akademie, von Lindenschmit, Loefftz und Max. Er malte
decorative Arbeiten, Genrebilder, Historien, z. B. Christus heilt den Lahmen, Pharis&er
und zollner, Am Meer, Rosen im Winter, Seelenfriede, etc., auch Aquarelle. Gr.
silb. Med., München.
Roeber. Emst^ Maler, geb. 23. Juni 1849 in Elberfeld, Schüler von Bende-
m a n n an aer Düsseldorfer Akademie. Nachdem er decorative Arbeiten in der
Berliner Nat.-Gal. geschaffen hatte, Hess er sich in Düsseldorf nieder and wurde
dort 1889 Professor an der Akademie. Von ihm Theatervorhang (für Barmen),
Der Olymp, (Nat.*Gal. Berlin), Jagdzug der Nibelungen; auch Wandbilder im Kölner
Gürzenich, Berliner Zeughaus, Danziger Rathhaus, etc. Ferner Bildniss Kaiser Wil-
helms U. (Rathhaussaal zu Elberfeld) u. A. m., auch viele Illustrationen.
Roeber, Friti, Maler, geb. 15. Oct. 1851 in Elberfeld, Schüler der Düssel-
dorfer Akademie und von Bendemann, Bruder des Ernst R. Er war an decorativen
Malereien in der Berliner Nat.-Gal. betheiligt und wurde 1893 Professor an der
Düsseldorfer Akademie. Er malte im Kölner Gürsenich Heinrich IV. wird von
Kölner Bürgern aufgenommen, sowie Decorationen, Wandbilder, etc. im Stadttheater
zu Barmen, in der Düsseldorfer Kunsthalle, in der Akademie zu Münster, im Rath-
haussaale zu Elberfeld, etc. Von ihm ferner Friedrich d. Gr. vor der Schlacht bei
Leuthen (Berlin, Ruhroeshalle), Tod Johannes XII., Ein toller Tag des Kaisers
Wenzel, «Und die Eogel lehrten ihn**, etc., auch Aquarelle und einige Steindrucke.
RSctallngr^ Rftrl, Maler, geb. 18. Oct. 1855 in Saarbrücken, bildete sich in
Berlin und Karlsruhe auf den Akademien, thätig in Berlin. Er malte Schlachten-
bilder und Panoramen z. B. gemeinschaftlich mit A. v. Werner und Bracht ein
Sedaupanorama. Von ihm ferner: Appell im Manöver, Aufbruch zum Fischfang,
Einzug der Preussen in Danzig (Uathhaus, Danzig).
Böckel, Wilhelm, Maler, geb. 23. Juli 1801 in Schleissheim, f 2. Jan. 1843 (42?)
in München, Schüler der Mflnchener Akademie unter Langer, weitergebildet in
Düsseldorf. 1827 nach München zurückgekehrt, legte er sich auf die Glasmalerei und
schuf unter u. A. Hochzeit zu Gana (Kirche zu Au -München), Grabtragnng Mariae
(ebenda). Von Wandbildern nennen wir Illustrationen zu Theokrit und Sophokles (im
Königsbau des Münchener Schlosses, nach H. Hess, Schwanthaler und eigener Zeichnung)
und Vermählung Ottos des Erlauchten (Arkaden im Münchener Schlossgarten).
Rdcker, H. L^on, Maler, geb. 1860 in Burlington (Iowa ü. S. A.), Schüler
von N. Gysis an der Münchener Akademie. Er Hess sich in Chicago nieder und
malte Landschaften, z« B. Herbst in Tenncssee. .
Röd, Holger Peter, Maler, geb. 2. Nov. 1846 in Kopenhagen, f 20. Febr. 1874
auf dem Herrenhofe Iselinge, Schüler seines Vaters Jörgen R. und der Kopen-
hagener Akademie, weitergebildet auf Reisen nach Paris, Rom und Neapel (1870—2).
Von ihm Die Siutfluth, etc. Gr. gold. Med. (der Akademie Kopenhagen).
EM, Jörgen, Maler, geb. 13. Jan. 1808 in Ringsted auf Seeland, f 8* August
1888 in Kopenhagen, Schüler der Kopenbagener Akademie unter Hansen, weiter-
gebildet in Italien (1837--41). 1844 wurde er Mitglied, 1862 Professor an der
Kopenbagener Akademie. 1851 besuchte er Dresden, um die Sistina zu copiren, 1861
zum zweiten Mal Italien. Von ihm Die Kreuzigung (1866, Kapelle in Schloss Fred-
riksborg), Mädchen mit Früchten (Gal. Kopenhagen), Familienleben in einem Fischer-
lager u. A. (ebenda), Der Dom von Roeskilde, Der Dom zu Ribe (1837), etc. Dane-
brog- Orden.
Boeder, Jnllns Sigismandy Maler, geb. 5. Sept. 1824 in Berlin, f 81. Juli 1860
das., Schüler von Her big und der Berliner Akademie, weitergebildet auf Reisen
durch den Harz und Thüringen. Er wurde zuletzt geisteskrank. Von ihm Trauben-
händlerin (Nat.-Gal. Beriin), Der letzte Segi i (1850X etc. Kl. gold. Med. Beriin 1850.
Boeder, Max, Maler, geb. 29. Aug. 1866 in München-Gladbach, Schüler von
Paul Nauen in München, weitergebildet auf Reisen nach Italien (1888). Er malte
Landschaften und Architekturen, z. B. Tusculum, Der Aetna, Die Gralsburg, etc.
Boederstein^ Ottilie, Malerin, geb. 22. April 1859 in Zürich, Schülerin von
£. Pfyffer dort, dann von Gussow in Berlin, Carolus-Duran und Henner in
Paris, wo sie sich niederliess. Sie malte Genrebilder und Bildnisse, von denen da9
KflnBtlergütli in Zürich eins besitzt.
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Roedig — Boeloft. 91
Boedl^f Jab CtarlstlAens, Maler, geb. 1751 im Haag, f 1802 das., Schüler
TOD Tan der Aa. Er malte Blumen and Frflchte. 1794 wurde er Secretär der Haager
KuDBtschnle.
Roedlgy Morits, Maler, geb. 6. Mai 1844 in Dresden, SchQler der Dresdener
Akademie und von Schnorr von E. £r lebte in seiner Vaterstadt. Von ihm
Silhouettenfries (Dresden, WaldschlAsschen), Bildniss König Alberts, Die 12 Apostel
(Kirche su Storcha bei Leipzig), Wandmalereien (Stadtkeller au Bautzen), etc.; ferner
viele Bildnisse.
Roegge, Ernst Friedrich Wilhelm, Maler, geb. 28. April 1829 in Osterkappeln
(Hannover), SchQler eines Malers und Lithographen Tepe in Osnabrflck, dann von
Bhomberg uud der Akademie unter Ph. Volz in München. £r besuchte darauf
Italien, lebte drei Jahre in Düsseldorf, Hess sich dann in München uieder und malte
geschichtliche und Genrebilder, z. B. Aussöhnung Kaiser Ottos mit seinem Bruder
Heinrich (Mus. Hannover), Drei Wandgemälde im Nat.-Mus. zu München, Brautwerbung,
Die fürstliche Wöchnerin, etc. Med. London, Sidney und Wien.
Boehllng, Carl, Maler, geb. 21. Nov. 1849 in Berlin, Schüler der dortigen
Akademie, wo er erst die Sculptur pflegte, sich dann aber den graphiachen Künsten
und der Malerei zuwandte. Er malte Geschichtsbilder, zeichnete Illustrationen und
schuf Aquarelle. Von ihm auch die Originalradierung »Wein, Weib und Gesang**,
das Buch «Otto von Bismarck*, etc.
BoehliDg, Ernst Avgrnst, Maler, geb. 9. Nov. 1845, f 1* Febr. 1887 in Dres-
den, Bruder des Carl R. Er malte Genrebilder und Illustrationen zu Dichterwerken.
Roehm, David) Baumeister, geb. 28. Mai 1846 in Nürnberg, lernte in Holz-
minden, dann in München an der Akademie unter Ziebland und am Polytechnikum
unter Neureuther. Er war in Nürnberg thätig.
Boehn-9 Adolphe Engine Gabriel» Maler, Lithograph und Radierer, geb.
5. März 1780 io Paris, f 19. Oct. 1867 in Malakoff (D6p. Seine), Autodidakt. Er war
Prof. der ZeichenscbuIeLouis-le- Grand. Von ihm Milit&risches Hospital der Franzosen
und Russen zu Marienbnrg Juli 1807 (1808 Gal. Versailles), Unterredung Napoleons und
Alexanders u. A. ebenda, BiidnisB des A. P. Corsin (Mus. Avignon), Landprediger
auf dem Schlachtfeld (Mas. Havre), Griseldis (im Grand Trianon), etc. Ferner etwa
ein Dutzend Steindrucke und sieben Radierungen. Med. 2. KJ. 1819, Kreuz der
Ehrenl. 1832.
Roehn, Jean Alphonge^ Maler, geb. 81. Jan. 1799 in Paris, f 10. Mai 1864
das., Schüler von Regnault, Gros und der £cole des beaux-arts. Er wurde, wie
sein Vater Adolphe E. G., Zeichenlehrer d. Schule Louis le Grand. Von ihm Die
Badende (Mus. Perpignan), Rückkehr des verlorenen Sohnes (1824 in S. Thomas von
Aquino), Die gezwungene Taufe (1840), Jugenderinnerung (1864), Bildnisse, etc. Med.
2. KL 1827. 1857, 59, 63.
Boehrer, Lina^ Malerin, geb. 1866 in Ingolstadt, Schülerin der Münchener
Kunstgewerbeschule und von Frau Wiesinger-Florian in Wien. Sie malte Blumen
und Stillleben, z. B. Beim Wildprethändler, Die Kirschenernte, Zwiebeln, etc. Med.
Chicago 1898.
Boelandty Lodewjjk Josepli Adrlaen» Baumeister, geb. 81. Jan. 1786 in Nienw-
poort, t 5. Apr. 1864 in Gent, Schüler der Genter Akademie, weitergebildet in Paris
unter Percier und Fontaine. Nach seiner Rückkehr wurde er Stadtbaumeister
und Professor in Lüttich, nachher in Gent Von ihm Justizpalast (Gtont), Universit&t
(GentX Schauspielhaus (das.), Hospital (Lokeren), zahlreiche Kirchen, etc. Leopolds-
Orden; Mitgl. d. Akad. Amsterdam, Bordeaux, Brüssel, Gent, London.
Ro^lasy Jnan de Las^ gen. £1 Lieeneiado oder El Clerigo Bo^laa, auch
Do«ior PablOy Maler, geb. um 1559 in Sevilla, f 28. April 1625 in Oliv&rez. Er
bildete sich wahrscheinlich in Venedig an den Werken T. Vecellis und Robustis,
nachdem er sich schon vorher für den ärztlichen Beruf vorbereitet hatte. 1603
erhielt er ein geistliches Amt in Oliv&rez, verblieb aber noch bis 1624 in Madrid
und Sevilla. Er ist einer der Hauptmeister der Schule von Sevilla. Von ihm Die
Ooncepeion (Gal. Dresden), Marie von einem Jesuiten verehrt (Mus. Berlin), Moses
schl> Wasser aus dem Felsen (Mus. Madrid), Communion d. Heiligen Theresa
(Eremitage St. Petersburg), Marter des S. Andreas (Collegium des S. Thomas in
Sevilla), Tod des hl. Isidor (S. Isidoro, das.), S. Jacob (Jacobskapelle im Dom das.),
Andere in der Akademie und der Universit&tskapelle das., etc.
BoeloflSy Willem, Maler und Radierer, geb. 10. M&rz 1822 in Amsterdam,
t 14. Mai 1897 in Berchem bei Antwerpen, Schüler von v. d. Sande -Bakhnyzen
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92 Roemer — Roeser.
und de Winter. Er lebte eine Zeitlang im Haag, auch in Brflssel (seit 1848). Von
ihm Eflhe am Flussufer, Wald im Herbst (Mus. Lattich), Landschaft bei Haag (Mus.
Amsterdam), Ansicht bei Abcoude (ebenda), Andere im Mus. Rotterdam, Mus. Fodor
zu Amsterdam. Von seinen Radierungen nennen wir Der Sumpf (1851), Die Pappeln,
Der Bach, etc. Med« Brüssel 1848, Leopolds-Orden, Frans Josefs-Orden, Offiz. d.
Eichenkronen-Ordeus.
Roemer, Bernhard, Bildhauer, geb. 21. Febr. 1852 in Gross-Strehlits (Schlesien),
t im Juni 1891, Schüler der Berliner Akademie und von Prof. Wolff, auch in
Rom gebildet. Er suchte eine leicht-polychromirte Bildnisskleinplastik einzubürgern.
Von ihm Jugend, Nixe, Kain und Abel, Büste der Kaiserin Augusta, Bildniss-
Statuetten, etc.
Roemer, Christoph, gen. Romanns, Baumeister des 16. Jahrhunderts, th&tig
in Cburfflrstl. Diensten 1557 zu Spandau, wo er die Befestigung anfing, auch 1571
in Stettin. Er soll auch gemalt haben.
Roemer, Hermann, Kupferstecher, geb. 4. April 1888 in Königsberg, f 21. Aug.
1883 in Berlin. Er studirte an der Akademie zu Königsberg unter Trossin. Von
ihm Das Kartenhaus (nach H. Kretschmer), Bildniss des Kanzler Cocceji (nach
A. Pesne), Lautenspielerio (nach Metzu).
Römer, Karl, Zeichner, Maler und Lithograph, geb. 21. Febr. 1842 inDanzig,
Schüler von R. Kretschmer und J. G. Bac h in Leipzig, dann der Leipziger Akademie
unter Hennig und Jäger. Er hat Saaldecorationen geschaffen, meist lieferte er
aber Buch- und Musikalien-Titel, Zeitschriftenillustrationen, etc.
Roepel, Coenraety Maler, geb. 6. Nov. 1678 im Haag, f 4. Jan. 1748 das.,
Schüler von Constantijn Netscher. Er malte zuerst Bildnisse, wurde in Folge
von Kränklichkeit Gärtner und malte dann Blumenstücke, in denen er J. Tan Huysum
nachzuahmen suchte. Eine Zeitlang war er für den Pfalzgrafen in Düsseldorf thätig.
1718 wurde er Mitglied, später Direktor der Gesellschaft Pictura. Bilder von ihm
in den Galerien zu Amsterdam, Diesden und Kassel.
Roer, Jacob Tan der, Maler, geb. 1648 in Dortrecht, f 1699 das., Schüler von
J. de Baen. Er malte Bildnisse und war auch eine Zeit lang in England thätig,
wo ihn Kneller beschäftigte.
Rörbye, Christ. Martin Wesseltoft, Maler, geb. 17. Mai 1808 in Drammen
(Norwegen), f 29. Aug. 1848 in Kopenhagen, Schüler der dortigen Akademie und
von Eckersberg, weitergebildet auf Reisen (1884—37) nach Italien, Griechenland
und der Türkei. Zurückgekehrt wurde er 1888 Mitglied der Akademie, ging 1839
wieder nach Italien und wurde 1844 Akademieprofessor in Kopenhagen. Von ihm
Einwohner von Skagen (Mus. Kopenhagen), Türkischer Ehevertrag, Leben im Orient,
Markt in Amalfi, etc., auch Bildnisse.
Roesoh, Georg Slgismnnd, Maler und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f
1786, thätig in München. Er stach Heiligenbilder, Bildnisse, Die 12 Monate,yignetten, etc.
Roesch, Jacob, Bildhauer des 15. Jahrhunderts, fertigte um 1499 den pracht-
vollen Hochaltar im Dom zu Gbur mit Darstellungen der Passionsgeschichte.
Roeich, Wilhelm, Bildhauer, geb. 29. Oct. 1850 in Neckarems, f 6. Aug. 1893
in Stuttgart, studirte an der dortigen Kunstschule unter Donndorf und in Dresden,
auch auf einer italienischen Reise gebildet Von ihm Hauff (Überlebensgrosse Büste),
Kepler (Statue fOr das Stuttgarter Polytechnikum), Des Sängers Finch (Relief), etc.
Roesel, Johann Gottlob Samnel, Zeichner und Maler, geb. 9. Oct. 1768 in
Breslau, f 8* Juli 1848 in Potsdam. Er wurde Professor an der Berliner Bauschule
und 1824 Mitglied der dortigen Akademie. Seine Gemälde sind selten, häufiger seine
Landschaftszeichnungen.
Rögel von Roaenhof, Angnst Johann, Maler und Kupferstecher, geb. 1705 in
Augustenberg bei Arnstadt, f 1759 in Nürnberg, Schüler seines Oheims, weitergebildet
in der Akademie zu Nürnberg. Er malte erst Bildnisse, schuf später aber hauptsächlich
Kupfer für naturwissenschaftliche Werke, z. B. zu „Insektenbelustigungen " (Nürnberg
1746—55), zu G. Hallers „Historia ranarum nostratium*^ (Nürnberg 1758)« etc.
Rösel, (RÖBler, Roselins) yon Rosenhof (Rooshof), Frani, Maler des 17. Jahr-
hunderts, tbätig um 1666 in Nürnberg. Er wetteiferte erfolgreich mit Paudiss. Yon
ihm Wolf ein Lamm zerreissend (Gal. Bamberg), Fuchs ein Huhn yerzehrend (1666
Gal. Augsburg), Hahn (1665 das.), etc.
Roeser, Mathias, (Edme Mathlen Barthelemy Abflljr-Roser)^ Maler, geb. um
1737 in Heidelberg, f im Mai (?) 1804, Schüler von Loutherbourg. Er copirte alte
Gemälde, war aber hauptsächlich als Restaurator am Lou?re zu Paris thätig.
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Roesl — fiöettiers. dS
Boesl, Joiefy Maler, geb. 20. Jao. 1853 in Mfinchen, Schüler von E. Seitz
und der dortigen Akademie unter Löfftz und Lindenschmit. £r machte Studien-
reisen nach Paris und Italien. Von ihm Die Mussestunde, Das Stiftungsfest, Prophe-
zeiungen, etc., auch Porzellanmalereien. Gold. Med. London 1884.
Roesler, Ettore Franceseo, Maler, geb. 12. Mai 1845 in Rom. Er war Auto-
didakt und malte Landschaften, besonders aber römische Denkmäler in Aquarell.
Qold. Med. Berlin 1888.
BSsiier^ Karl, Baumeister, geb. 19. Juni 1804 in Wien, f 18. Juli 1869,
Schüler der Wiener Akademie, gewann den grossen Preis und bildete sich in Italien
weiter aus. £r schuf in Wien, wo er Perspectiv- Professor an der Akademie wurde.
Von ihm: Die Johanneskirche an der Jägerzeil und die Arsenalskapelle, ferner die
Karolinenthalerkirche in Prag und die Kathedrale von Diakovas in Slawonien. Von
ihm auch ein Architekturbild in den Wiener K. K Museen. Oberbanrath; Franz Josefs -
Ord., Gregors Ord.
Boesaler, Adalbert toh, Maler, geb. 29. Aug. 1853 in Wiesbaden, Schüler
der Mftnchener, Antwerpener und Berliner Akademie und von Werner. Von ihm
Nach Walhall, Die Schlacht bei Zorndorf. K. hat auch Illustrationen, z. B. zu
Hamerlings «König von Sion^, zu Jugendschriften, Zeitungen, etc. geliefert.
BSssler, (Bl^sler), Johann Karl, Maler, geb. 18. Mai 1775 in Görlitz, f 20. Febr.
1845 in Dresden, Schüler der dortigen Akademie, nachdem er zuvor Schmied gewesen
war; auch in Italien weitergebildet. 1810 wurde er Mitglied, 1815 Professor an der
Dresdener Akademie. Von ihm König Anton (Bathhaus zu Dresden-A.), Die 8 Marien
am Grabe, Churfürst Moritz nach der Schlacht von Sievershausen, etc.
Boessler, Ludwig Christian toh, Maler, geb. 13. Juni 1842 in Wiesbaden, studirte
in Antwerpen, Düsseldorf (unter Lasch), Karlsruhe und München, Bruder des
Adalbert von R. Er wurde Professor und Leiter einer Kunstschule für Damen in
Frankfurt a. M. R. malte Genrebilder und Architekturen, darunter Das Atelier
Bronwers (1866 Gal. Wiesbaden) und Landsknechte.
Boestraeten» Pieter^ Maler, geb. 1627 in Haarlem, f 1698 in London, Schüler
und Schwiegersohn von Frans Hals. Er malte erst Bildnisse, kam dann, durch
Lelya Ruhm angefeuert nach London, wo er von jenem gut aufgenommen und Karl II.
vorgestellt wurde, jedoch finden sich Werke von ihm in den kgl. Sammlungen nicht
vor. Er malte mit besonderem Erfolg Gold- und Silber- Gefässe, Instrumente, Reliefs,
etc. Beim Brand in London 1666 widerfuhr ihm ein Unfall, in Folge dessen er für
den Rest seines Lebens lahm blieb.
Boeth, Philipp, Maler, geb. 10. März 1841 in Darmstadt, Schüler von A.Lucas
und P. Weber das., von Karl Seeger in Karlsruhe und von J. W. Schirm er.
1864 Hess er sich in Düsseldorf, 1870 in München nieder und malte Landschaften,
z. B. Im Dachauer Moos, Am Ufer der Amper, Am Main, Regenstimmung, etc.
BSting, Jnlinsy Maler, geb. 7. Sept. 1821 in Dresden, f 22. Mai 1896 in
Düsseldorf, Schüler der Dresdener Akademie unter Bendemann, weitergebildet in
Düsseldorf, wo er später Professor an der Akademie wurde. Er wurde Mitglied der
Berliner und Wiener Akademie. Von ihm Kolumbus vor dem geistlichen Rath zu
Salamanca (1851 Gal. Dresden), Bildniss Seh adows (1852 Gal. Düsseldorf), Bildniss Arndts
(Mus. Stettin), Die Grablegung. Michaels-Ord., Med. 3. KI. 1855 Paris, gold. Med. Berlin.
Boetteheii, Carl, Maler, geb. 1880 in Lemgo (Lippe-Detmold). Er liess sich
in Düsseldorf nieder und malte Landschaften aus Deutschland und Italien, von denen
das Museum zu Hannover eine besitzt.
BoettlerSy (Boethler), Charlea Norbert, Medailleur, geb. 1720 in Paris,
L19. Nov. 1772 das., Sohn und Schüler des Joseph Charles R. Er wurde 1764
tglied der Akademie auf Grund einer Medaille Die Malerei und die Bildhauerkunst.
Von ihm femer sieben Medaillen auf Mitglieder der Familien Gallitzln und Trubetzkoi
in Russland, etc.
Boettiers, (Boethier), Francis, Radierer, geb. um 1682 in Paris, f 1770 (?),
Sohn des Philippe R., wahrscheinlich Schüler von Nicolas de Largilli^re, nach
dessen Zeichnungen er z. B. Kreustragender Christus und Die Kreuzigung radierte.
Er war flämischer Abstammung.
Boetüers, (Boethier), Georges, Medailleur, geb. um 1677, begr. 7. Jan. 1749
(nach Jal dagegen 1758 noch am Leben) in Paris. Er war Conseilleur du roy und
hatte Stellung an der Münze.
Boettlersy Jaeobns^ Münzgravenr, geb. um 1701, f 14. Juli 1771 in Brüssel,
iro er Leiter der Münze war.
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94 Roettiert — Rogef.
Roettlers, (Roethler), Jacques, Medaillear und Goldschmied, geb. 29. Ang. (?)
1707 in St. Germainen-Laye (Ddp. Seine-et-Oise), f 17. Mai 1784 in Paris, Sohn
des Norbert R. 1773 wurde er Mitglied der Akademie auf Grund seiner Bildnissmedaillen
Yon Locke und Newton. Spater wendete er sich gans der Goldschmiedeknnst zu.
Boettiers, (Roettaier), James, Medailleur, geb. 1663 in London, f 109B durch
einen Sturz vom Pferde in Bromley, 2. Sohn des Jean (John I.) R. Er war Gehilfe
seines Vaters und kOnigl. Grareur.
Roettiers, (Roetfaier), Jean (John L). Medailleur, geb. vor 1640 in Paris,
t 1703 in London, Sohn eines Goldschmieds, der Karl II. mit Geld unterstützt hatte.
Um 1662 kam er zu diesem nach London und wurde an der Mflnze angestellt. Von
ihm unter Anderen Med. auf den Regierungsantritt der Königin Anna (unyoUendet
hinterlassen). Seine Arbeiten wurden sehr gelobt
Boettlersy (Roethier)| John IL, Medailleur, geb. 1661 in Paris, Sohn des Jean
(John I.) R., t ▼or 1695 (?J. Er wurde königlicher Hofgraveur in London.
Roettiers^ (Boetbier), Joseph, Medailleur, geb. um 1635 in Antwerpen, f 11.
Sept. 1703 in Paris. Er wurde 1683 Mitglied der Akademie auf Grund seines Bild-
nisses Colberts. Er ging mit seinen beiden Brüdern Jean (John I.) R. und Philipp R.
erst nach England, siedelte dann aber nach Paris über, wo Golbert ihn zum General-
münzmeister ernannte. Er arbeitete u. A. an der Histoire m^talliqne de Louis XIY.
RoettierS) (Roethier), Joseph Charles, Medailleur, geb. 13. April 1692 in
Paris, t 14- März 1779 das., Sohn und Schüler des Joseph R. Er wurde 1717 Mit-
glied der Akademie auf Grund eines Bildnisses des Königs, welches als Modell fftr
die Preismedaillen der Akademie diente, für die er auch einen Wappenstempel schnitt.
1748 wurde er Rath der Akademie und folgte auch seinem Vater im Amt eines General-
münzmeisters. Von ihm viele BildnissmedaiUen bekannter Persönlichkeiten, Triumph
der Malerei, Anbetung der Hirten (Rötheizeichnung), Bildniss seines Vaters (Kupfer-
stich), etc. II. Preis 1711.
Roettiers, (Roethier), Norbert, Medailleur, geb. um 1666 in Antwerpen, f 18. Mai
1727 in Choisy-leRoi (I)^p. Seine), Sohn des Jean R.; seine Mutter war der Pest
wegen nach Antwerpen geflohen. Er war erst Gehilfe seines Vaters, verliess 1695
wegen der Revolution England und wurde 1704 Nachfolger des Joseph R. an der Pariser
Münze.
Roettiers, (Roethier). Philipp, Medailleur, geb. nach 1640, f 1732 in Antwerpen,
2. Bnider des Jean (John I.) K. Er war erst in England thätig, wo er u. A. eine Medaille
auf Karl II. fertigte, die auf dem Revers die Britannia mit den Zügen der schönen
Mrs. Stuart trug. Aus Ärger über die Bevorzugung seiner Neffen trat er 1678 in die
Dienste des Königs von Spanien in Brüssel. 1712 lebte er in Antwerpen.
Roffe, John. Kupferstecher, geb. 1769, f 1850 in Holioway. Er stach für die
Buchb&ndler, z. B. Platten für die Werke British Museum Marbles (1812) und
Murphys Arabian Antiquities of Spain.
Rog'aar Snellebrand, Cornelis^ Maler, geb. 19. Mai 1816 in Amsterdam,
Schüler von J. A. Kruseman, weitergebildet auf emer Reise durch Frankreich
(1837). Er malte Bildnisse und Genrebilder.
Rogely Maestro, s. Yfejden, Roger yan der«
Rogel, Johann Hans« Holzschneider, geb. 1531 in Augsburg, f 1592, th&tig in
Augsburg. Yon ihm Kalender (1564), Scbreibvorlagen (1568), Ansicht von Kempten
(1569), Schlacht von Lepanto (1571), Selbstbildniss (1588), etc.
Roger, Adolphe, Maler, geb. 1800 (1797 ?) in Palaiseau (Däp. Seine-et-Oise),
f. 23. Febr. 1880 in Paris, Schüler von Gros. Er malte angesehene Dekorationen
und schuf auch Wandmalereien in den Pariser Kirchen Sa. Elisabeth, 8. Roch und
Notre Dame de Lorette. Von ihm ferner Die Schlacht von Civitella (1842 Mus.
Versailles), Karl Y. zieht in den Louvre ein, u. A. (Trianon, Versailles), Dorfbeer-
digung (1822), etc. Med. 2. Kl. 1822, 1. Kl. 1831; Kr. d. Ehrenleg. 1841. Seine Biogr.
Anonym Paris 1848.
Roger, Barthel^my Joseph Fnlcran, Kupferstecher, geb. 31. Oct 1767 in
Lod^ve (Däp. Härault), f ^- Mai 1841 in Sceanx-les-Chartreux (D^p. Seine-et-Oise),
Schüler von Copia. Er arbeitete meist in Punktirmanier, wurde der Hauptstecher
Pmd'hons und lieferte ferner zahlreiche Vignetten zu Ausgaben von Voltaire, Racine,
Corneille, St Pierre, etc. Wir nennen von ihm Briefkopf fQr das Departement de
la Seine-Inf^rieure, desgl. für das Ministerium des Inneren, beide nach Prud'hon,
Daphnis und Chloe (3 Platten nach dems.), Die trotte (desgl.), Marie Antoinette
(1828 nach Roslin).
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Rogei" — fioghmatt. 95
Boger, Eiigdne, Maler, geb. 1807 in Sens (Dep. Tonne), f 29. Juli 1840 in
Paris, Schaler von Hersent und Ingres. Er erhielt den 1. grossen Rompreis 1833
auf Grnnd seines Bildes Die eherne Schlange. Von ihm Auffindunji; der Leiche
Karls des Kflhnen (1837 Mus. Nancy), Aufhebung der Belagerung von Salerno (1840
Mas. Versailles), Karl der Grosse überschreitet die Alpen (ebenda), Silen und die
Hirten, Predigt Johannis* in der Waste, etc.
Roger, Leonard, Bildhauer des 17. Jahrhunderts, geb. vor 1650. 1672 wurde
er ausserordentliches Mitgl. der Akademie, an der er verschiedene Preise gewann.
Von ihm an der Fa^ade au Versailles Flora und Zephyr, im Park das. Asien.
Boger de Bmgeg s. Weyden^ Boger van der«
Bogen. Frank Whiting, Maler, geb. 1854 in Cambridge (Mass. ü. 8. A.),
SchOler von F. Oole und T ho. Robinson. Er malte Genrebilder und Thierstttcke,
namentlich Hunde.
BogrerSy George, Maler, geb. vor 1745, f um 1786. Er malte als Liebhaber
Landschaften, stellte 1761—62 in London aus und zog sich zuletzt nach der Isle
of Wight zurück.
BofTors, Jobn, Bildhauer, geb. 1829 in Salem (Mass. ü. S. A.), Antodidakt. Er
hat besonders Statuetten und kleine Gruppen, z. B. Ablegung des Eides, Proviant-
vertheilung, Beim Pfarrer, einige Scenen nach Shakspere, Das Findelkind, Sklaven-
versteigemng , Die Scharfschützen, Unionflüchtlinge , etc. geschaffen. Seine aber-
lebensgroBse Statue des Pr&sideoten A. Lincoln gelangte in Manchester New-Hampshire
ZOT Aufstellung. Med. 1893 in Chicago.
BoflTorSy Johu Bandolph, Bildhauer, geb. 6. Juli 1826 im Staat New- York,
Schaler von Bartolini in Florenz, auch in Rom gebildet. Er war lange in New-
Tork, dann wieder in Rom thätig. Von ihm Denkmal John Adams (Aubum Friedhof,
Boston), Denkmal des Col. Colt (Hartford, Conn.), Denkmal far die Gefallenen im
amerikan. Bürgerkriege (Worcester) desgl. (1863 Cincinnati), desgl. (Providence R. I.),
desgl. (Detroit, Mich.), Denkmal Lincolns (1871 Philadelphia), Denkmal Sewards (1876
New-Tork), Die beiden Bronzethüren am Kapitel zu Washington mit 8 Scenen aus
dem Leben Colombus' (1856 — 61), Die Plejade, Streitende Indianer, etc.
Bofpers, Philip Hntcbins (Hitehings ?), Maler, geb. 1794 (n. A. 1787) in
Plymouth, f 1^53 in Lichtenthai bei Baden-Baden (n. A. 1852 in Karlsruhe). Er
malte Landschaften und Marinen z. B. Der Hafen von Plymouth (Gal. Karlsruhe),
Badenweiler (ebenda), Eingang vom Hafen zu Plymouth (Mus. Strassburg), etc.
BogrorBy WllUam^ Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, geb. um 1545 in London,
einer der ältesten englischen Kupferstecher, von dem wir ungefähr zehn Bildnisse
besitzen, die z. Th. zur Buchillustration bestimmt waren.
Bogera, WilUam Gibbs, Holzschnitzer, geb. 10. Aug. 1792 (1791) in Dover,
t 21. M&rz 1875, bildete sich nach G. Gibbons. Von ihm dekorative Arbeiten im
Carltonhouse, im Pavillion zu Brighton und im Kensington-Palast. Ferner die Kanzel
in St Anne Limehouse und Arbeiten für 8. Michaels Cornhill (London) und St. Mary-
at-Hill London. 1872 erhielt er eine Pension.
Bogreraon^ B., Maler des 17. Jahrhunderts. Er malte 1688 ein Zimmer in
der »The Pope's Head* Tavern in London aus.
Boffory, Boger de, Maler des 16. Jahrhunderts. Um 1570 malte er zu Fontalne-
hleau einen Bildercyolus aus dem Leben des Herkules.
Boghmaii, Geertmydt, Kupferstecherin, geb. nach 1615, Tochter des Roeland
R., (n.A. soll sie schon 1590 gearbeitet haben und wäre demnach dessen Schwester)
nach dessen Werken sie stach, z. B. 13 Blatt „Plaisaote Landschappen**. Von ihr
femer Kindermord (nach Robusti), Landschaften, Frauenbeschäftigungen, u. s. w. — Ein
Hendrik Lambert B.» sowie ein F. H. B^ kommen als Kupferstecher im 17. Jahr-
hundert vor. Von ersterem besitzen wir Bildnisse (eins aus dem Jahre 1627), von
letzterem ein Bildniss des Erasmus, ein Blatt nach Rubens, eto.
Bogbman, Boelant, Maler und Radierer, geb. 1597 in Amsterdam, f nach 1686
(87) das. Er war in Amsterdam thätig und mit Bembrandt von R^n bekannt, hat
auch Reisen in die Alpenländer gemacht Besonders verbreitet sind seine Land-
schaftszeichnungen (z. B. 25 Mus. Rotterdam), darunter eine grosse Anzahl von An-
sichten holländischer Schlösser. Öfters malte er die Perspectiven zu Bildern von
Lingelbach. Landschaften von ihm in den Gal. zu Amsterdam, Berlin, Kopenhagen,
Kassel und Oldenburg. Von seinen aber 50 Radierungen nennen wir die 6 Ansichten
im Bosch beim Haag, 24 Ansichten aus Holland (in drei Folgen), Acht italienische
Ansichten, Der Indisch -Holländische Postdienst (10 BL), etc.
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96 Rogier — tlolincli.
Rogiery Nicolang, gen. Kaynoot Bnggier«, Maler des 16. Jahrbnnderts, thätig
etwa TOD 1520 bis 1540. Er war ein Ylanie und soll Landschaften in der Weise
Joachim Patiniers gemalt haben.
BogoirskT, Johann Jacob, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Augsburg,
th&tig seit mindestens 1700 in Prag.
Rogozinskl, Anton, geb. 1797 in Warschau, f 11. Oct. 1885 das., Schüler
Blank 8. £r malte Miniaturen und Bildnisse.
Bognet, Lonis, Bildhauer, geb. 24. Dec. 1824 in Sainte-Junien (D6p.- Haute
Yienne), f 1815 in Rom, Schaler der Ecole des beaux-arts an der er 1849 den grossen
Rompreis gewann. Von ihm die Republik (Bronsestatue Mus. Orläans), Homer
tr> seine Gesänge vor (Terrakotta Relief das.), Ecce Homo, Nacktes Mädchen, etc.
Rognier, Henri Tietor, Bildhauer, geb. 1758 in Besan^^on, f nach 1821, SchOler
von B 0 i z 0 1 Er erhielt an der Fabrik in S^vres Anstellung. 7on ihm Admiral
Duquesne (Marmorstatue, Ehrenhof im Yersailler Schloss), Die poetische Einbildungs-
kraft (1808), Die Weisheit und die Grazien.
Rohaalt de Flenry, Charles, Baumeister, geb. 22. Sept. 1801 in Paris, f 11. Aug.
1875 das., Schfller der polytechnischen Schule 1820, anfangs Bildhauer, dann Bau-
meister. Von ihm Pl&oe zu der Italienischen Oper (1840), Die Chambre des Notaires,
mehrere Priratbauten in den Ghamps Elys^es, etc. und besonders das naturgeschicht-
liche Museum, über welches eine Publication Tom Jahre 1876 Yorliegt. Seine Oesammt-
werke herausgegeben von seinem Sohn Georges R. de F. 1884. 184S Kreuz der
Ehrenleg., Offiz. Kr. 1861.
Bohanlt de Flenry, Georges, Baumeister, geb. 23. Dec. 1835 in Paris, Schfller
seines Vaters Charles R. d. F. und der j&cole des beaux-arts, erhielt den grossen
Rompreis und schickte aus Italien zahlreiche Aufnahmen und architektonische Zeich-
nungen. 1866 gab er ein Werk mit eigenhändigen Radierungen über die Mittel-
alterlichen Denkmäler Pisas heraus. Med. 1867, 1870, Med. 1. Kl. 1874.
Bohanlt de Flenry, Hnbert, Baumeister, geb. 1777 in Paris, f nach 1829,
Schüler von Durand und der £cole des beaux-arts, an der er 1802 den grossen Rom-
preis erhielt. Er wurde Baumeister der Polizeipräfectur und 1824 Generalinspektor.
Von ihm verschiedene Kasernen, etc., die Restauration der Waisenkapelle 1824, so-
wie Tcrschiedener Hospit&ler, Anstalten, etc. zu Paris. Kr. d. Ehrenleg. — Ein
Hnbert IL R« d. F., Schüler yon Anastasie und Brascassat, stellte zwischen
1863 und 1870 Marinen zu Paris aus.
Rohde, Fr. M., D&nischer Landschaftsmaler, geb. 1816, f 14. Juli 1886.
Rohde, Johan, Maler und Lithograph, geb. 1. Not. 1856, thätig in Kopen-
hagen. Er malte stimmungsvolle Landschaften. Von seinen Steindrucken nennen
wir N&hendes M&dchen, Sommerabend in Tönning, Die Hflgelmflhle, Der Tod und
der Holzsammler, Bildniss Willumsens und Bildniss J. Verkades.
Rohde, Karl, Maler, geb. 28. Juni 1806 in Heisa (Niederhessen), f 15. M&rs
1878 in Kassel, Schüler dpr Düsseldorfer Akademie. Er wurde Zeichenlehrer am
Kasseler Gymnasium und der Realschule. R. malte Bildnisse, Landschaften und
besonders Genrebilder.
Rohde, Karl, Maler, geb. 1840 in Koblenz, f 23. Aug. 1891 in München,
Schüler Ton Neher und Rüstige an der Stuttgarter Kunstschule. 1864 liess er sich
in München nieder. Er malte Thiere, Marktbilder, Hühner und dergl. m.
Rohden, Johann Martin, a. Roden«
Rohl-Sniith, Karl, Bildhauer, geb. 1848 in Dänemark, gelangte nach Amerika
und liess sich in Chicago nieder. Er schuf mehrere Bronzestatuen für das lowa-
Btate Monument, Bildnissbüsten, etc.
Rohlfls, Christian Fr., Maler, geb. 22. Dec. 1849 in Niendorf (Holstein). Er
studirte in Weimar unter Schauss und A. Struys, liess sieb dort nieder und malte
Landschaften meist aus der Umgebung Weimars.
Rohr, Johann Heinrioh, Goldschmied, geb. 1728 (?), f 2. Juni 1807, th&tig in Köln,
wo er u. A. 1768 (?) die Verzierungen an verschiedenen Altären des Doms vergoldete.
Rolir, Wilhelm, Radierer, geb. 1848 in Leipzig, Schüler der Akademie in
München, wo er th&iig war. Er arbeitete Bildnisse nach dem Leben, ferner Bl&tter
nach J. Brandt, Defregger, F. Hals, Liotard, Vig6e-Lebrun, etc.
Rohrich d« Ae«, Maler, f 1818 in Nürnberg. Er soll Cranachs Bildniss der
Sachs. Herzogin Katharina mit deren Sohn mehr als 40 mal copirt haben; Exemplare
befinden sich in der Gal. Raczynski zu Berlin, Alte Pinakothek zu München, Mus.
Mainz, etc. — Auch sein Solin kopirte alte Gem&lde t&uschend.
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fiolirwasder — tlolland. d?
ftokrwjMSer, lanrA, Malerin, geb. 22. April 1864 in Wien, Schülerin von
Straschiripka. Sie lebte in ihrer Vaterstadt und malte Stillleben.
Boi» PietrOy Maler, neb, 1820 in Sandrigo, Schüler der Akademie in Venedig.
1841 liesB er sich in Vicenza nieder, wo er schon als Kind gemalt hatte. 1843 ging
er weiterer Studien halber nach Rom. 1848 machte er verschiedene Gefechte mit.
Er war dann abwechselnd in Vicenza, Rom und Venedig, auch 5 Jahre lang ausser-
halb Italien in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Frankreich thätig,
bis er sich 1869 dauernd in Venedig niederliess. Von ihm Selbstbildniss (Florenz
Uffizien), Romeo und Julia (Mus. Vicenza), Bildniss Pius IX., Sa. Dorothea, Liebes-
iied, etc. Med. 1861.
Rokesy Hendriek Martensz. b. Sorgh«
Rokotoir, Theodor Peter Stephanowitscb, Maler des 18. Jahrhunderts, f am
1810, Schüler von Lorrain, Rotari und der St. Petersburger Akademie. Er
wurde Hofmaler Katharinas II. und malte besonders Bildnisse.
BoksandlCy Simon J«, Maler, geb. 1869 in Agram, Schüler der dortigen Ge-
werbeschule nnd der Münchener Akademie unter Rimann. Von ihm Rurik, russi-
scher Fürst, u. A. m.
Bolan, Fangrnerbe^ Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1653 in der Um-
gegend von Serilla. Er malte Historien.
Boland, angeblicher Bildhauer des 16. Jahrhunderts. Die 1528 verfertigten
Reliefe und Statuetten am ehemaligen Lettner, jetzigen Orgelchor der Maria in der
Kapitolkirche zu Eoln a. R. wurden ihm zugeschrieben. Das Werk stammt aus
Mecheln.
Roland, Jacques F. Joseph, Maler, geb. vor 1780 in Lille, f 17. Febr. 1804
in Paris, Schüler von David, Bruder des Philippe L. R. Von ihm Die Unschuld
in Gefahr, Bildnisse, etc.
Boland, Philipp Laurent, Bildhauer, geb. 13. Aug. 1746 in Marc-en-PevMe
(Mp, Kord), tu. Juli 1816 in Paris, Schüler von einer Zeichenschule in Lille
and von Pajon, weitergebildet in Rom. Nach 5 Jahren kehrte er nach Paris zurück,
wnrde ansserordentliches Mitglied der Akademie und erhielt durch Pajon, den er
bei dekorativen Arbeiten in Versailles unterstützt hatte, Wohnung im Louvre. Von
ihm Suv^ (1789 Louvre), E. Lesueur (Marmorbüste das.), Homer (Marmorstatue
das.), Admiral Ruyter (Marmorbüste, Versailles), Tronchet u. A. (das.). Andere Arbeiten
von ihm im Mos. zu Angers, am Pantheon zu Paris, im Justizpalast, in der Depu-
tirtenkanamer, am Theater Feydeau, etc. Mitgl. d. Instituts. Seine Biogr. von David
d'Angers, Paris 1847.
Boldan, Lnlsa. Bildhanerin, geb. 1656 in Sevilla, f 1704 in Madrid, Tochter
ond Schfilerin des Pedro R. Sie half diesem und schuf selbständig kleine Thon-
fignren, namentlich Madonnen, sowie eine S. Miguel-Statue fbr den Escorial. Hof-
bildhanerin.
Boldan, Pedro^ Bildhauer, geb. 1624 in Sevilla, f 1700 das., Schüler von
J. M. Monta&es. Von ihm Pietk (Altar der Los Vezcainos-Eapelle der Franzis-
kanerkirche zu Sevilla), sowie andere Werke in dortigen Kirchen. Auch seine Zeich-
nungen werden gesch&tzt.
Roll, (Belli), Antonio, Maler, geb. 1643 in Bologna, f 1696 das., Schüler
des A. Bf. Colon na. Er malte decorative Arbeiten, z. B. in der Earthause zu Pisa,
sowie in S. Paolo zu Bologna.
Boliy (Belli), Ginseppe Maria, Maler und Radierer, geb. 1645 in Bologna,
t 1727 das., Schüler von D. M. Canuti, Bruder des Antonio R. Er malte Fresken
in verschiedenen Kirchen seiner Vaterstadt und kam auch nach Rastatt, wo er das
Schloss schmückte. Von seinen sorgfältigen Radierungen nennen wir Lucretia (nach
Canuti), Caritas (nach L. Carracci), Die Zeichenkunst (nach Pasinelli), Eme Sibylle
(nach dems.), Die Taufe Christi (nach Albani), etc.
BoD, Alfi-ed Philippe, Maler, geb. 10. März 1847 in Paris, Schüler von
Bonnat, Gdr6me und Harpignies. Er malte Freilichtbilder, auch schlagende
treffliche Bildnisse. Von ihm Scene aus der üeberschwemmung von Toulouse (Mus.
Havre), Das Fest des Silen (1879), Strike der Kohlen arbeiter (Mus. Valenciennes),
Normandie (1883. Mus. Luxembourg), Bauplatz in Suresnes (1885), Coquelin Cadet
(1890). Med. 8. Kl. 1875, 1. Kl. 1877, Kreuz der Ehrenleg. 1888.
JEtoUand, Angrnste, Maler, Architektur -Zeichner und Modelleur, geb. 4. Juni
1797 in R^milly (Lothringen), f 27. April 1859 das. Er bereiste die Schweiz und
die Pyrenäen und malte hauptoftchlich Landschaften in Pastell. Von ihm besitzt das
An^femeines Künstier-Lexicoiu 3. Aufl. 4. Band, Digitized b^ VjOOQIC
do tlolland — Romagneai.
Mas. zu Metz Stall in den Pyrenften, der Teicb von Bouligny, Fürth mit Kflhen ood
Eber im Walde.
BoUandi Beqjamiii de. Maler, geb. 1777 in Guadeloupe, f ^* April 1855 in
Grenoble, Schaler yon David. £r wurde in Neapel Lehrer der Kinder des Königs
Murat, 1817—53 Direktor der Malschule zu Grenoble, endlich auch Gonserrator
des dortigen Museums. Von ihm Der Vater mit dem kranken Kind (Mus. Grenoble),
Orestes und Fylades entführen Ipbigenie (1801), Bildnisse, etc.
Rolland de la Porte, Henri Uoraoe, Maler, geb. 1724 in Paris, f 1793. Er
malte Stillleben, FrOchte, Blumen und Reliefs. 1763 wurde er Mitglied der Akademie.
Roller, Andreas. Maler, geb. 8. Jan. 1805 in Regensburg, Schiller yon De
P i a n , Geil und N e f te in Wien, sowie Primavesi in Kassel. Er malte Tbeater-
decorationen und war auch Tbeatermaschinist, 1822 in München, 1826 am Joseph-
städter Theater in Wien, 1827 in Kassel, 1830 am Königsstädtertheater in Berlin,
yon 1833 an am kaiserlichen Theater in St. Petersburg, wo er für 90 Ballets und
121 Opern die Decorationen malte und die Maschinerie erfand. Professor, Mitglied
der Akademie; Preuss. Kronenord., Vladimir Orden, u. s. w.
Roller, Jean, Maler und Bildhauer, geb. 30. Dec. 1798 in Paris, f 21. Noy.
1866 das., Schüler yon Gautherot, nachdem er zuvor Klayiermacber gewesen war.
Er malte und meisselte Bildnisse. Med. 8. Kl. 1840, 2. Kl. 1842, 1. Kl. 1843; Kr. der
Ebrenleg. 1844.
Rollet, Lonis Ren^ Lveien,; Kupferstecher, geb. 8. Sept 1809 in Paris, f 12. Man
1862 das., Schüler yon Daguerre und Jazet. Er arbeitete meist in Aquatint-
auch in Schabmanier. Von ihm Eifersucht (nach Franquelin), Abschied Napoleons
von seinem Sohn (1844 nach Grenier), Venedig im 15. Jahrhundert (1859 nach Gen-
dron). Auch nach Bellang^, Dequesne, Jacquand, Lepoitteyin, Schopin, H. Vernet, etc.
Rolll, s. Roll.
Rollin, Maler der ersten Hälfle des 17. Jahrhunderts, thätig in Avignon.
Rollin, Ludwigr, Münzmeister und Goldarbeiter des 18. Jahrhunderts, t 1744
in Kassel, wo er 1716 seinen Sohn Christian Jeremias R. in die Lehre nahm, 1723
fürstlicher Mflnzmeister wurde, und bis 1744 Münzen schuf. — Sein gleichnamiger
Sohn (?), t 1780, war Gold- und Silberarbeiter und ist seit 1748 in Kassel nach-
weisbar.
Rollmann, Jnlins, Maler, geb. 13. Dec. 1827, f 30. April 1865 in Soest
(Düsseldorf?), Schüler der Berliner und Düsseldorfer Akademie, liess sich in München,
1858 in Düsseldorf nieder. Er besucbte die Alpen und Italien. Von ihm Bayrische
Gebirgslandschaft (1864 Nat.-Gal. Berlin), etc. Seine Skizzenbücher yermachte er
der Düsseldorfer Akademie.
Rollos, Johann Jakob, Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1698 bei Murten
(Kanton Freiburg), Sohn des Peter R., studirte in Berlin und auf churfürstl. Kosten
in Holland und Paris (um 1670). Auf der Reise nach Italien zeichnete er den Ent-
wurf für das Sigismund von Erlach-Grabmal in Spiez am Thuner See. Er führte
einen lüderlicben Lebenswandel und wurde auf der Strasse erschlagen.
Rollos, Peter, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig um 1620 in Frank-
furt (?), 1628—1639 in Berlin. Er arbeitete für die Buchillustration, besonders
Bildnisse. — Auch sein gleichnamiger Sohn (? 1662 in Berlin getraut) war Kupferstecher.
Rolls, Charles, Zeichner und Kupferstecher, geb. um 1800, f nach 1856. Er
lieferte Platten zu Finden's Gallery of British Art, Andere nach Hilton, Leslie, Shee,
Westall, Wilkie, etc. und hat auch Frucht- und Blumenstücke ausgestellt
Rolofh, Joseph. Holzschneider, geb. 19. März 1833 in Düsseldorf, wo er sich
niederliess. Er war Schüler yon H. Bürkner in Dresden und hat u« A. sehr yiel
nach L. Richter geschnitten.
Rolshoyen, Jnlins, Maler und Zeichner, geb. 28. Oct. 1858 in Detroit (Michigan,
ü. S. A.). Er studirte in Düsseldorf, Florenz, München und Paris. Er malte meist
Bildnisse, aber auch Genrebilder, z. Th. in Pastell.
Roma, Spiridone, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1787. Er stellte zwischen
1774 und 1778 in der Akademie zu London aus und malte dort Bildnisse nnd
Decorationen, unter A. die Decke in dem alten East India-House.
Romagnest, Joseph Antoine, Bildhauer, ^eh. 1776 in Paris, f 9. April 1852 das.,
Schüler von Cartellier. Von ihm Louis XVIII. (Büste 1814, Mos. Versailles), Bas-
relief (Fontaine am Place de la Bastille), Der Jurist Pothier (in Orleans), Galliope and
Polyhymnia (Basrelief in einem Hof des Louvre), Minerva beschützt Frankreich
(Mus. Toulouse), Frühling, Verwundete Venus, etc. Med. 1817. — S^in Vater (?)
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ftomagny — ttomanelli. 99
war Lithograph nnd stellte Proben ans einem Werk von 100 Blatt der Hanptsculp-
taren ans (von A. werden diese Steindrucke dem Joseph A. R. lugescbrieben). —
Sein Sohn (?) Hareisse R», geb. 1796, war ebenfalls Lithograph und stellte zwischen
1819—84 Ansichten, Architekturen, etc. aus.
Romagny, Charles Emest, Maler, geb. 27. Sept 1828 in Melle (D6p. Oise),
t 18. M&rz 1858 in Paris, Schaler von L. Cogniet. Von ihm Jesus yerjagt die
Händler, Bildnisse, etc. Med. 8. Kl. 1857.
Bomaln, Le, g. Dnmont, Jaeqnes.
Romain, Le, s. Parrocel, lltienne.
Romain, La, n. Pieart, fetienne.
Romain, Fran^ois, Baumeister, geb. 1646 in Gent, f 1735 in Paris. Er wurde
1675 Laienbmder bei den Dominicanern zu Maestricht, wo er deren Kloster mit der
Kirche baute. Femer restaunrte er die Predigerkirche in Oent, schuf deren Thurm
und baute die grosse Maasbrflcke. In Folge davon berief ihn 1685 Louis XIV. nach
Paris um den Pont royal zu volleoden. Er wurde Bracken- und Strasseninspektor,
sowie Generalaufifteher der kOnigl. Paläste in Paris.
Romako, Anton, Maler, geb. 20. Oct. 1884 in Atzgersdorf bei Wien, f 8. M&rz
1889 in Wien, Schaler der Wiener Akademie und von Kahl, liess sich in Rom
nieder, nachdem er auch in Manchen und Venedig studirt hatte. Von ihm Louis XV.
Schildwachp, Sevillanerin (1851 Neue Pinakothek, Manchen), Bildnissstudie (das.),
Sabiner Mädchen, Pio nono, Ristori als Phaedra, Romeo und Julie, etc. Med. 1869,
1872, Kreuz der Ehrenleg. 1882.
Roman, Rartolom^, Maler, geb. 1596 in Madrid, f 1659 das.. Schaler von
V. Carducci, auch in der Velasquez-Schule gebildet. Seioe Historien werden
gepriesen nnd findet man einige in der Franziskanerkirche zu Alcala de Los Henares,
sowie in der Sacristei der Gajetan- Väter zu Madrid.
Roman, Frida Helene, Malerin, geb. 14. Dec. 1859 in Freiburg i. B., studirte
in Karlsruhe, auch bei R. Co Hin in Paris. Sie malte meist Blumen, auch Köpfe.
Roman, Jean Raptiste Lonia, Bildhauer, geb. 31. Oct. 1792 in Paris, f
11. Febr. 18o5 das.. Schaler von Carte liier und der £cole des beauz-arts an der
er 1816 den grossen Rompreis gewann. Zurückgekehrt wurde er 1831 Mitgl. des
Instituts. Von ihm S. Victor (S. Sulpice, Paris), Sa. Flora (S. Oermain des Pris, das.X
Girodet^Trioson (Marmorbaste, Louvre), Unschuld (Marmorstatue, das.), Gato von
Utica n. A. m. (das.); Andere Werke im Louvre-Hof, im Trianon, an dem Bastille-
Brunnen, am Schloss Yilleneuve-Etang, etc. Kr. d. Ehrenleg. 1827.
Roman, Max Wilhelm, Maler, geb. 80. April 1849 in Freiburg i./Br., Schaler
von Krelinger und Wanderer in Narnberg, E. Lugo in Rom, Gude, Bracht
nnd ScbOnleber in Karlsruhe. Er wurde Lehrer an der Malerinnenschule in Karls-
ruhe nnd malte Landschaften, z. B. Aus den Sabinerbergen, Olivenwald bei Bordig-
hera, Italienischer Gebirgspfad, etc.
Romandon, Gedoon, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Frankreich, f 1698,
kam 1675 als Refogi^ nach Berlin, wo er Hofmaler, 1689 Gemälde -Inspektor, end-
lieh Akademie- Professor wurde. Der Kurillrst schickte ihn nach Italien um alte
Italiener, besonders Allegri zu copiren. Femer schuf er Bildnisse.
Romanelli, Carlo, Bildhauer, geb. 24. Aug. 1872 in Florenz, Schaler von
A. Bortone und der Florentiner Akademie, thätig in seiner Vaterstadt und Rom.
Von ihm Die Furcht (Basrelief), Das Glack (desgl.), Bildniss seiner Mutter (Baste),
C. Golombus (Statuette), etc.
Romanelli, FeriUnando, Bildschnitzer, geb. 1889 in Florenz. Er war Auto-
didakt. Er schuf Kasetten, Intaglioarbeiten, Kamine, Basreliefs, Crucifize, etc.
Werke von ihm gelangten in das Berliner Kunstgewerbe- und andere Museen, in die
St. Jakobskirche in Chili, etc. Med. 1876 Philadelphia, 1885 Paris, etc.
Romanelli, GiOTanni Franoeaoo, Maler, geb. um 1610 (n. A. 1617) in Viterbo,
t im Joli 1662 das. (n. A. in Rom), Schaler von Zampieri und Berrettini. Er
errang die Gunst der Barberini- Familie und malte im Vatikan Fresken far ürban VIII.
In Rom wurde er Haupt der San Luoa -Akademie. Mit Cardinal Barberini kam er
1648 nach Paris und malte Fresken im Pal. Mazarin. 1651 zurackgekehrt rief ihn
8 Jahre später Mazarin wieder nach Paris und malte er diesmal far Ludwig XIV.
Fresken (zur Aeneis) im Louvre. Von ihm femer Herodias (Gal. Schieissheim),
Marter des Hl. Laurentius, Venus und Aeneas, Das Mannalesen, und A. (Gal. Louvre).
Andere in Darmstadt, Hamburg, Hampton Court, Wien, etc., auch in Kirchen zu
Viterbo (Kathedrale), Rom (S. Agostino, S. Ambrogio, etc.}. _ .
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lOÖ Bomaneili — itombooid.
RomanelU, Raffaello, Bildhaaer, geb. 13. Mai 1856 lo Florenz, Schüler aeinei
Vaters Pasquale R. und der Florentiner Akademie. Von ihm das Monument
Demidow in Kiew, Jakob und Rahel, Mutios Scaeyola, der wanderbare Fiscbzug,
Kapelle Ambrosana im S. Miniato Kirchhof zo Florenz, BildnissbQsten, Medaillen und
Reliefs. Correspondirender Professor der Florenzer Akademie.
Romanelli^ Urbano, Maler, geb. um 1650 in Viterbo, starb jung 1682, Schüler
seines Vaters Qiovanni F. R. und von C. Ferri. Werke von ihm in Kirchen zu
Velletri und Viterbo.
RomanejL Antoine Lonis. Kupferstecher, geb. um 1748 in Paris, f 1806 (1807 ?),
Schaler von Wille und Mechel, dem er nach Basel folgte. Nach zwei Jahren
kehrte er (1768) nach Paris zurflck. Er arbeitete viel für die Verleger, von £inzel-
blättem nennen wir Qrosse Toilette (nach Moreau), Das Bad (nach FreudenbergX Die
Familie des Landmanns (nach Fragonard), Gruss vom Vielgeliebten (nach QueverdoX
etc. auch Bildnisse. R. vollendete vielfach Platten, die Andere vorradiert hatten.
Romanino, Cfirolamo, Maler, geb. um 1485 in Brescia, f 1566 das., vielleicht
Schaler von F. Ricci und F. Ferramola, wahrscheinlich auch eines Friauler
Meisters. Vor 1510 war er schon Mitglied der Gilde. Nach der Erstflrmung Bres-
cias fand er Unterkunft bei den Benediktinern in Padua. Um 1516 kehrte er nach
Brescia zurück und malte dort neben A. Bon vi ein o in der Corpus Christikapelle von
S. Giovanni Evangelista. Um 1517 war er auch in Gremona, um 1540 in Trient th&tig.
Zu seinen Hauptwerken rechnet man Thronende Madonna (S. Francesco Brescia), desgl.
(Gal. Padua), Kreuzabnahme u. A. (Gal. Brescia), Orgelflttgel (Dom das.), Beweinong
Christi, u. A. (Mus. Berlin), Geburt (Nat.-Gal. London); Andere in S. Alessandro zu
Bergamo, S. Pietro zu Modena, Sa Maria Calchera zu Brescia, u. s. w.
Romano, s. Nogari, Paria.
Romano, s« Penni, Luoa«
Romano, Gian CriBtoforo, Bildhauer, Goldschmied und Medailleur, geb. um
1470 in Rom(?), f vor 1518 (1512?). Er war fOr die Höfe von Ferrara, Mantua,
sowie für die Päpste tbätig. Von ihm das Grabmal Trecchi in S. Viocenzo zu Cre«
mona und nach seinem Entwurf das Grabmal des Giangaleazzo Visconti in der Cer-
tosa bei Pavia; Med. auf Isabella von Mantua, Isabella von Aragon und auf Papst
Julius II. (1504).
Romano, Ginlio, s. PippL
Romano, D, s. Ainemolo.
Romano von Ringe, Johann Jnling, Baumeister, geb. 1820 (1821?) in Konstanz,
t 14. April 1882 in Wien. Er wurde Oberbaurath in Wien, wo er n. A. daa Adel-
kasino und den Pal. Colloredo schuf.
Romanowflki von Wendorff, Ignms, Zeichner, geb. um 1790, t nach 1850,
Schaler von Orlowski. Er erreichte den Oberstenrang im Milit&rstande, dem er
angehörte, und abte die Kunst als Liebhaber aus. Von ihm Zwei Bauern auf einem
einspännigen Wagen 1856, Federskizze, etc. — Ein Philipp (A. ?) R. war zur selben
Zeit als Radierer tb&tig.
Rombants. Jan, gen. Soaeldeken, Maler des 16. Jahrhunderts, f 1584 in
Löwrn, wo er tbätig war, wahrscheinlich Schaler von D. Bouts, Neffe von Nicolas
R. Er wird 1485 zuerst urkundlich erwähnt Von seinem Altar fttr die Peters-
kircbe zu Löwen hat sich ein Tbeil des Flttgels erhalten. Vor seinem Tode schuf
er den Carton far den Altar der Weberinnung das. .— Sein Sohn Jean II. R«, f
1559, war Gel- und Glasmaler. 1543 war er Schöffe in Löwen.
Rombants, Nioolaes, Glasmaler des 15. Jahrhunderts, f nach 1518. 1480 ist
er in Brügge, 1485 in Löwen, 1486—1501 in Brassel, 1501—8 in Löwen nachweisbar.
£r schuf drei prachtvolle Glasfenster fOr den Antwerpen er Dom, eins für die Gand-
Bigard Abtei bei Brüssel, eins für die Klosterkirche zu Grnnendale, etc.
Rombonts, Qillis, Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1663. Im Juli 1652
wurde er in die Gilde zu Haarlem aufgenommen. £r arbeitete im Charakter Hob*
bemas und Ruisdaels. Von ihm Dorfmarkt (1657 Gal. Dresden), Inneres eines
Weberbauses (1656 Gal Haarlem), Waldlandschaft (Mus. Berlin, Depot), desgl. (Mus.
Amsterdam), A. in den Gal. zu Basel, Braunschweig, Gotha, Hamburg, Leipzig,
MüDcben, etc. — Ein J« (wahrscheinlich JllUa und nicht Jan) R. ist wohl mit
Gillis R. identisch.
Rombonts, Salomon, Maler des 17. Jahrhunderts, f vor 1702 in Haarlem,
tbätig das., vielleicht Bruder des Gillis R. Andererseits ist er Oberhaupt mit jenem
identifizirt worden. £r malte in der Art J. Ruisdaels. Ihm werden zugeschriebeQ
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Rombouts — Romoey. 101
Landschaft mit Hfltten (Oal. Dresden), Bauernhof (Alte Pinakothek, München), Hol-
ländischer Park (Stftderscbes Institut, Frankfürt a. M.)f Strand bei Scbeveningen
(Mos. Lpzg.), etc.
RombontSy Theodor, Maler, getouft 2.Jalil597 in Antwerpen, f 14. Septl6S7
das., SchQler von A. Janssens, 1617—25 in Italien weitergebildet. 1625 wurde er
Meister der Lucasgilde in seiner Vaterstadt. Während er in Italien war, lud der
Orosshersog Ton Toskana ihn ein, im Pal. su Florenz zu malen. Auch in der Heimath
wurde er sehr geschfitxt. Seine Feindschaft gegen Rubens ist ein Mährchen. Von ihm
Der Zahnbrecher (Mus. Madrid), Kartenspieler (ebenda), Kreuzabnahme (S. fiavo,
Oent), Allegorie (Mus. das.), Die Fflnf Sinne (ebenda^ Vermählung der Hl. Katharina
(1686 Hauptkirche, Yperen), desgl. (1634 S. Jakobskirche Antwerpen), Kartenspieler
(Eremitage, St. Petersburg), desgl. (dort unter Valentins Namen, Mus. Antwerpen),
A. in Frankfurt a. M., Karlsruhe, Lille, Manchen, etc., auch zwei Radierungen.
Bom^graSy Jean Baptlste, Maler, geb. vor 1820, f 1867 in Marseille, Schüler
der dortigen Kunstschule. Er malte Marinen und Landschaften, z. fi. Der Hafen
▼on Marseille (Mus. Colmar), Schiffbruch zweier Fahrzeuge (1886), etc.
Bomeglalloy GiOTanni Pietro, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 1789 in Mor-
begno (Yeltlio), Schaler von G. F. Cotta, weitergebildet in Rom unter Agostino
Masucci. Er copirte viele Bilder von Barbieri, Berrettini und Reni. Werke fon
ihm in Kirchen etc. des Veltlins.
Bomeoy Don Jos^, Maler, geb. 1701 in Gerrera (Arragonien), f 1772 in
Madrid, Schüler von A. Masucci in Rom, wohin er in seiner Jugend ging. Zurück-
gekehrt lebte er eine Zeit lang in Barcelona, wo er u A. für die Kirche der Mer*
cenarios Galzados malte. Später war er in Philipp V. Diensten zu Madrid.
RoDiero, s. SeTllla.
Romerswalei Tan, b« Marinvs ran Bomerswale.
Romeyn, (Romljn), WlUein, Maler, geb. um 1624 in Haarlem, f nach 1693
das., Schüler fom Berchem (1642). 1646 wurde er Meister der Gilde. Seine
schonen Landschaften zeigen auch Verwandtschaft mit A. v. d. Velde und K.Dujardin.
Wahrseh einlich hat er Italien besucht. Viele seiner Oemälde gehen wohl noch unter
fremden Namen. Von ihm Die Heerde in der Fürth und 4 A. (Mus. Amsterdam),
Ruhende Heerde (Gal. Dresden), Viehstück (Oal. Dulwich), A. in den Gal. zu Berlin,
Frankfurt a. M., Kopenhagen, München, New-York, Paris, St. Petersburg, Wien (Gal.
Czernin, Liechtenstein), etc.
Romiiej, GeorgrOy hervorragender Maler, geb. 15. Dec. 1784 in Dalton-le-
Furness (Lancashire, England), f 15. Nov. 1802 in Kendal. Nach einer Jugend, die
wenig Hoffnungen erweckte, liess ihn sein Vater mit 19 Jahren als Lehrling eines
ezcentrischen Malers Christopher Steele (gen. ,|Count^ Steele) einschreiben, bei
dem er aber nicht 3 Jahre ausharrte. Er heirathete mit noch nicht 22 Jahren, und
malte zunächst 5 Jahre lang in Kendal Bildnisse für geringes Geld. Auch andere
Darstellungen schuf er und erreichte grossen lokalen Ruf. 1762 kam er nach London,
gewann einen Preis für ein geschichtliches Bild, der ihm aber, wahrscheinlich in
Folge der neidischen Zwischenkunft Reynolds', Torenthalten wurde, und ward mit
ungewöhnlicher Geschwindigkeit als Bildnissmaler berühmt. Bald war er ein toH-
bflrtiger Rivale Gainsboroughs und Reynolds' geworden. 1764 besuchte er Frankreich,
1778---5 Rom, wo er u. A. R. Santi copirte. Zurückgekehrt ferdienie er nun allein
durch Bildnissmalen 3—4000 Pfd. Str). das Jahr. Nach 1780 wurde er mit Lady
Hamilton bekannt, die ihm Jahre lang ein Ideal blieb, and von der er zahlreiche
Bilder, bald wirkliche Bildnisse, bald allegorische Figuren schuf. Gegen Ende seines
Lebens wurde er irrsinnig. Er war stets ein Sonderling gewesen, und suchte z. B.
seine Frau erst nach mehr als 80 Jahren auf, als es mit ihm zu Ende ging. Wenn
vielleicht die Summe dessen, was Reynolds und am Ende auch Gainsborough ge-
schaffen haben, die Romneys überragt, so hat Romney doch im Einzelnen Werke
geschaffen, die uns grösser und sympathischer erscheinen als irgend welche seiner
beiden Rivalen. Die Freiheit und Sicberheit seiner Technik, wie er sie z. B. in den
Bildern der Londoner Nat.Gal. zeigt, ist eminent. Von seinen geschichtlichen etc.
Darstellungen besitzt das Royal Institution zu Liverpool mehr als ein Dutzend,
darunter das bekannte Bild .Infant Shakspere*. Von seinen Bildnissen befinden sich
Lady Hamilton als Bacchantin, und «The Parson's daughter*" in der Nat.Gal. zu
London. Andere in der dortigen NatPortrait-Gal., in der NatGal. zu Edinbargh,
im South Kensiogton Museum, hauptsächlich aber in Englischem Privatbesitz. Seine
Biographie Yon W, Hayley (1809), J. Romney (1880), Gamlin (1894); yergl« auch^Lord
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102 Romoey — Rondelet.
R. Covers „Romney and Lawrence*. — Sein Bruder Peter B. war ebenfiills Bildnias*
maier. Er war in Cambridge und Ipswich thätig, verfiel in Schulden, und starb jung.
Romnejy John, Kupferstecher, geb. 1786, f 1863 in ehester. Von ihm Sonn-
tag Morgen (nach Farrier), Die balladensingende Waise (nach Gill), etc., besonders
aber Blätter far die Buchillustration.
Somondty Helena Margreta tmi^ geb. van Dielen, Malerin, geb. 14. Mära
1774 in Utrecht, f 23. Jan. 1841 das. Sie malte Blumen und Stillleben.
Bomstedt, Christian, Kupferstecher des 17. und 18. Jahrhunderts, thfttig in
Leipzig. Es gab mehrere R. und wahrscheinlich auch zwei mit dem Vornamen
Christian. Sie traten zwischen 1680 und 1720 auf und schufen meist mittelm&ssige
Bildnisse, auch 81 Bl. La Galerie Famese (nach An. Carracci), etc.
BomnlOy Diego, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Madrid, f 1625 in Rom,
Sohn und SchQler eines Cincinnato R. Er kam nach Rom, malte Urban YIII.
Bildniss, infolgedessen er das Ritterkreuz des portugiesischen Christusordens vom
Papst erhielt. Er starb aber sehr kurze Zeit darauf. — Sein Brud^ Franciaco B.,
ebenfalls in Madrid geb. und Schfller des Cincinnato R., erhielt Diego R.*s Ritter-
würde nach dessen Tod und reiste nach Rom, wo er mit Erfolg als Maler th&tig war.
Bomnlng, s. Orerbeok, BonaTentnra Tan«
Bomnnde, s« Bomonde.
Bomijn, s. Bomeyn.
Bona, Jöszef, Bildhauer, geb. 1. Febr. 1861 in Lovasberäny, studirte in Buda-
pest, dann an der Wiener Akademie bei Hei Im er und Zumbusch, weitereebildet
in Italien und Frankreich, tbätig in Budapest. Von ihm Der Faun in der Klemme
(Bronzeßruppe 1890), Letzte Liebe (1894), Der kleine Ungeduldige, Grabdenkmal
fiQr G. ▼. Klapka, etc. 2. Gold. Med. 1894 Antwerpen; mehrere Preise.
Bdnai, s. Bippl-B<Snai.
Boncalli, Chriatoforo, gen. Dalle Pomaranoe, Maler, geb. 1552 in Pomarance
bei Yolterra, f im Mai 1626 in Rom, Schtkler von Niccolö Circignani. Papst
Paul Y. bat ihn vielfach im Yatican beschäftigt. Yon ihm Tod des Ananias und
Saphira (Cap. Clementina), Taufe Konstantins (S. Giovanni Laterano), Marterbilder
(S. Stefano rotondo), Kuppelfresken (Sa. Casa zu Loreto), Geburt Christi (S. Filippo
Neri, Neapel), Marter des Simon (Alte Pinakothek, Manchen), Joseph legt die Tr&ume
aus (Gal. Schleiasheim), Madonna mit dem kl. Johannes (Gal. Borghese, Rom), etc.
Boncelli, Giuseppe, Maler, geb. 1677 in Bergamo, f 1729. Er malte mit
Yorliebe n&chtliche Brandscenen, zu denen ein Celesti die Figuren schuf. — Ein
Fabio B. (Bonzelii) malte um 1627 in Bergamo, z. B. Marter des Hl. Alexander
in der Sa. Grata Kirche. — Dessen Yater (?) Piero B. (BonielU) malte um 1600
Bildnisse in Bergamo.
Bonelie, Pietro, Maler des 17. Jahrhunderts, thfttig um 1650. Er schuf Land-
schaften, auch Bildnisse, von denen die Gal. zu Parma eins besitzt.
Boneo, Miehele dl, Maler des 14. Jahrhunderts, geb. in Mailand. Er malte
zwischen 1875 und 1877 im Dom zu Bergamo.
Bondani, Francesco Haria, Maler, geb. 1490 in Parma, t ^^^^^ dem Nov.
1548, Schüler von A. Alle gri, den er genau nachahmte. Er untersttltzte ADegriinden
Decorationen in S. Giovanni Evangelista. 1524 arbeitete er im Pal. des Gouverneurs.
Mehrere Werke in Kirchen seiner Yaterstadt. Yon ihm eine Madonna in der dortigen
Galerie, eine andere in der Gal. zu Ferrara, eine Hl. Familie in der Eremitage zu
St. Petersburg; endlich nennen wir noch die Fresken in der 5ten südl. Kapelle des
Doms zu Cremona.
Bondel, Frederick d. Ac, Maler, geb. 1826 in Paris, Schüler von Jugelet
und T. Gudin, von der fScole des beauzarts und den Gobelins in Paris. Er kam
nach Amerika, wo er Mitglied der National-Akademie wurde und sich in New- York
niederliess. Yon ihm Parloridge N. J. im Sommer, Die gefangene Puritanerin, Sonnen-
schein, Ijandschaften, etc.
Bondel, Frederick d. J«, Maler, geb. 1855 in Maiden, (Mass. ü. S. A.), Schüler
seines Yater s Frederick R. d. Ae., studirte auch in Kew-Tork das Kunstgewerbe.
Er malte Landschaften, z. B. Auf dem Bronxflnss.
Bondelet, Antolne Jean Baptiste, Baumeister, geb. 1785 in Paris, f 5. Dec. 1868
das., Schüler seines Yatera Jean 11. R. Er wurde Conservator der Marmordenk-
mftler des Staats. Er schrieb u. A. einen Yersuch über die Rialto-Brücke zu Yenedig
(mit 111. nach eigenen Zeichnungen) und eine Studie über die Pantheonskuppel zu
Rom (Paris 1860).
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Rondelet — Rooker. 103
BoBdelet, Gnillanme und Jean I., Maler des 16. Jahrhunderts, Brüder. 1552
malten sie decorative Arbeiten in Fontainebleau.
Bondelet, Jean II., Baumeister, geb. 4. Juni 1784 in Lyon, f 26. Sept. 1829
in Paris, Schüler von Loyer und Soafflot, 1783—85 auf Reisen in Italien weiter-
gebildet Er wurde Prof. an der £cole des beaux-arts und half die polytechnische
Schule gründen. Nach Soufflots Tod führte er den schwierigen Bau des Pariser
Pantheons fort und schuf z. B. die Kuppel. R. schrieb viele wissenschaftliche
Werke, darunter eins über das Pantheon, die Getreidehalle, eine ,Trait6 de l'art
de bätir" (Paris 1802—17), üeber alte und neue Schiffe, etc. Mitglied des Instituts;
Kr. der Ehrenleg.
BoDdinello, Nieeolö, Maler des 16. Jahrhunderts, Schüler von Gioy. Bellini
in Venedig, thfttig in Venedig, Ravenna und Forli. Er malte Madonnen in der
Weise seines Lehrers, die er sogar manchmal mit dessen Namen versah. Später,
wurde er von M. Palmeszano beeinflnsst. Von ihm Madonna (Pal. Doria, Rom),
desgl. (Oal. Forli), S. Sebastian (Dom, das.), Erscheinung des Joannes Ey. (Brera,
Mailand), A. in Kirchen zu Ravenna, Oal. das., etc.
Rondinosi, Zacearia, Maler des 17. Jahrhunderts, begr. 1680 in Pisa. Thätig
zwischen 1665 u. 80 in Pisa, wo er zwei Compositionen des B. Gozzoli an der West-
wand des Gampo Santo übermalte. Sonst malte er decoratives Beiwerk.
RondolinOi II, s« Terenzl.
Bondot, Louis Joseph, Zeichner, Kupferstecher, Goldschmied, etc., geb. 28. Nov.
1756 in Troyes (D^p. Aubc), f nach 1783. Er wurde Prof. an der kgl. Freischule
seiner Vaterstadt.
Roidaty £tienno Antoine Joseph Eng^ne^ Maler, geb. 19. April 1822 in
Vienne (D^p. Is^re), Schüler von Bonne fond und Pirouelle. Von ihm Die
Freuden des Friedens, Zwei Praetendenten, Bildnisse, etc.
BonjODy Louis Augaste, Maler, geb. 6. Aug. 1809 in Paris, f 1876 das.,
Schüler von J. M. Langlois. Er wurde zuletzt Lehrer und malte selbst nicht
mehr. Von ihm Richelieu und der Pater Joseph (1842), Ermordung des Guise (1844),
etc. Med. 2. Kl. 1834.
Bonmy, Gnillanme Fr^^rlo, Maler, geb. 1786 in Ronen, f 1854 in Passy,
Schüler von Taunay und Vien. Mit Prdvost malte er verscniedene Panoramen.
Von ihm Laban holt seine Hausgötter (1810), Henri IV. bei der Belagerung von
Paris (1819), Ansicht des Nemi Sees (1827), Die Kirche von Bruyöre (1836), etc.
Med. 3. Kl. 1812, 2. Kl. 1817, 1. Kl. 1827.
Sonner, Henriette, geb. Knip, Malerin, geb. 31. Mai 1821 in Amsterdam,
Schülerin ihres Vaters Joseph August Knip. Sie malte Thiere, besonders Katzen.
Bilder von ihr in den Mus. zu Haaß, Haarlem, Hannover, Stettin, etc.
Ronoty Charles, Maler, geb. 28. Mai 1820 in Belan-sur-Ource (D6p. G6te d'Or),
Schüler von Glaize, thätig in Dijon. Von ihm Die Wuth der Pharisäer (Mus.
Montpellier), Der gute Samariter (1847), Bonaparte in Egypten (1853), Die Reissig-
sammler (1864), Die Gänsf^blümchen (1886), Spielplatz des Kinderspittels, Bildnisse,
ete. Med. 2. Kl. 1876, 1. Kl. 1878.
Ronse, Philippe, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1645. Mit Pauvert und
Vesprd malte er im Dom zu Chartres.
RoBseray, s. Lorme«
Bontini, Alessandro, Maler, geb. 5. April 1854 in Florenz, thätig das. Von
ihm Unschuldige Liebe, Im Garten, Frühling, etc.
Bonielli, s. Roneelli.
Roode, s. Rode«
Boode. Nieolaes Jaa Willem de, Maler, geb. 2. April 1814 in Voorburg beim
Haag, Schüler von W. H. Schmidt in Rotterdam, auf Reisen durch Belgien weiter-
gebildet Er malte besonders Bildnisse.
Soode, Theodor de, Maler, geb. 1736 in Rotterdam, f 17^1 das. Er bereiste
Belgien und Deutschland, lebte dann eine Zeit lang in Wien als Hofmaler des Erz-
herzogs Karl. 1771 kehrte er in seine Vaterstadt zurück.
Boodtaens, s« Rootius.
Booker, Edward, Zeichner und Kupferstecher, geb. um 1712 in London,
t 22. Nov. 1774 das. Er stach sehr gute Architekturen und Ansichten nach Gwyn,
P. Sandlr, R. Wilson, etc., auch für Prachtwerke von Sir Wm. Chambers, Stuart,
(über Athen), etc. R. soll auch als derbkomischer Schauspieler grosse Erfolge ge-
habt haben.
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104 Rooker — Roos.
Booker, MIeliael Angelo. Eupfentecber und Maler, geb. 1748 in London,
t 3 März 1801 das., Schüler der St Martin's Lane Academy, tod P. Sandby,
endlich der Londoner Akademie. Wegen Augenleidens gab er das Stechen auf und
wurde zunächst Goulissenmaler am Haymarket Theater. Später machte er Reisen zu
Fuss durch*s Land und malte Erinnerungen an die Gegenden, die er durchstreifte.
Von seinen Stieben nennen wir die Titelkupfer zu dem Oxford - Alman ach. Von
seinen Landschafts -Aquarellen besitzt das S. Eensington-Mus. Ober 10 Stack. Er
lieferte auch Illustrationen zu Sterne (1772).
Boom, Henry, Maler, geb. 1802, f 1850 in London. Er war in Birmingham
und London thätig, und malte Bildnisse, auch RepraesentationsstOcke, z. B. Audienz
der Madagascar-Prinzen bei der Königin zu Windsor.
Boore, Jacob Ignatins de, Maler, geb. 20. Juli 1686 in Antwerpen, -f 17. Juli
1747 im Haag, Scbüler von Caspar J. ran Opstal. 1787 wurde er Meister der
Gilde. Er malte decorative Arbeiten in Amsterdam, Antwerpen und Rotterdam, Hess
sich dann im Haag nieder, war aber 1728 — 9 wieder in Antwerpen thätig. Von ihm
SelbstbildnisB mit seiner Frau (Kunsthalle Hamburg), Moses und Aaron, und 1 Anderes
(Mus. Tournay), Auslösung von Cbristensklavrn (Jacobskirche, Antwerpen).
Boos, Cornelia Frans^ Maler, geb. 15. Sept. 1802 in Amsterdam, Schfller
von C. Steffel aar, weitergebildet auf Reisen durch Mitteleuropa. Er malte Land-
schaften. Mitglied der Amsterdamer Akademie.
Boos, Gaetano, Maler, geb. 1690 in Tifoli, f 1750 in Wien, wo er längere
Zeit thätig war, und u. A. ThierstOcke malte. Von ihm Abschied vom Wirthshaus
(Mus. Bern), etc.
Boos, Jacobe gen. Bosa da Napoli^ Maler, geb. 1680 in Tivoli. Er war Sohn und
wohl Scbfiler des Philipp Peter R., m dessen Weise er malte. Er war meist in
Neapel thätig.
Boos, Jan^ Maler, geb. 1591 in Antwerpen, f ^^^^ >'" Genua, Schfller von
Snyders, weitergebildet in Italien, wohin er 1615 gelangte. Er war eine Zeit lang
mit grossem Erfolg in Rom, dann in Genua als Thicrmaler thätig. Er malte aber
auch Historien z. B. eine Grablegung (S. S. Cosmus und Damianus, Genua), etc. — Ein
Jan IL B«, geb. um 1785 in Amsterdam, f nach 1820, malte Landschaften und Bild-
nisse und war erst in Dresden, dann meist in Rom thätig.
Boos, Johann Heinrieb, Maler und Radierer, geb. 27. Oct. 1631 in Otterberg
(Pfalz), f 8. Oct 1685 in Frankfurt a. M., Schüler von Jul. du Jardin in Amsterdam,
von Barend Graat und von>^A. de Bie. 1650—4 bereiste er Italien, Frankreich
und England. 1657 Hess er sich in Frankfurt a. M. nieder, wo er 1668 Bürger
wurde. 1678 wurde er pfälzischer Hofmaler. R. malte erst Historien und Bild-
nisse, dann aber Thierstflcke mit landschaftlichem Hintergrund, durch die er sehr
bekannt wurde. Besonders Schafe gelangen ihm gut Seine Werke wurden glänzend
verkauft und er erhielt von verschiedenen Höfen Bestlellungen. R. kam bei Ge-
legenheit einer Feuersbrunst ums Leben. Von ihm Selbstbildniss (Städersches
Institut, Frankfurt a. M.), Zigeuner und 6 Andere (ebenda). S. Joannes (Amalienstift
Dessau), Italienische Landschaft (Mus. Haag), Drei Hirtenstücke (Gal. Dresden), A.
in Aschaffcnburg, Berlin, Braunschweig, Carlsruhe, Cassel, Copenhagen, Darmstadt,
Leipzig, London (S. Kens. -Mus.), München, Nürnberg, Oldenburg, Pommersfelde,
Prag, Schieissheim, Schwerin, St Petersburg, Stuttgart, Turin, Wien, Wörlitz, etc.
Er malte auch oft Staffage in die Bilder von Bemmel und Ermels. Seine einst Über
Gebühr gepriesenen 44 Radierungen stellen gleichfalls Thierstücke dar.
Boo8| Johann Melchior, Maler, geb. 1659 in Frankfurt a. M., f 1781 das., Sohn
und Schüler des Johann Heinrich R., weitergebildet in Italien, wo er 1685—90 ver-
weilte. Später kam er nach Kfimberg und Heidelberg, war auch eine Zeit lang als
Bildnissmaler in Scbaffbausen, Winterthur, etc. thätig. Man nannte ihn Samstag-
Roos, weil er seine Werke an diesem Tag feil zu bieten pflegte. Er malte beson-
ders wilde Thiere, z. B. die Menagerie des Landgrafen Karl. Von ihm Verkündigung
an die Hirten (Gal. Cassel), Christus am Oelberg (Amalienstift Dessau), Landschaft
mit Löwenfamilie (StädeFsches Institut, Frankfurt a. M.), Hirsche im Wald (Gal. Dres-
den), Die Flucht nach Egypten (Liebfrauenkirche, Frankfurt a.M.), A. in Bamberg, Darm-
stadt, Meiningen, Schwerin, Stuttgart, Wiesbaden, etc. — Sein Bruder Frani B», getauft
22. Dec. 1672 in Frankfurt a. M., malte Bauernstücke und Hess sich in Stralsund nieder.
Boos, Peter, Maler, getauft 29. Aug. 1675, f 1727 in London, Maler, Schüler
seines Vaters Jobann H. R., auch seines Bruders Johann M. R. Er malte Bild-
nisse und Stillleben.
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Roos — Rop8. 105
BoAiy (RMft), Josef, Maler, geb. 9.0ct. 1726 in Wien, f 25. (30?) Aug. 1880
das., Schofer seines Vaters Gaetaoo R. und der Wiener Akademie, auch durch
Studium der Werke des Philipp P. R. gebildet. Er reiste nach Dresden, wo er
chttiffirstlicber Hofmaler und Mitglied der Akademie wurde. 1757 kam er nach
Berlin, endlich nach Wien zurück und wurde 1772 Direktor der k. Gal. dort. Er
malte Thiere in Lflndschaften, von denen man Proben in den k. k. Museen Wien,
Schönbrunn, Ga). Liechtenstein, in den Gal. zu Dresden, Parma, etc findet. R. hat
auch einige Tbierstflcke radiert.
B00S9 Philipp Peter, Maler und Radierer, gen. Rosa di Tiroli, auch Mer-
e«riv8, geb. 1657 in Frankfurt a. M., f 1705 in Rom, Schüler seines Vaters Johann
Heinrich R., weitergebildet in Italien, (1677) auf Kosten des Landgrafen von Hessen-
Cassel. Er wurde unter dem Namen Mercurius Mitglied der Niederländischen Maler-
genossenschaft Schilderbent. R. Itbte in TiToli ziemlich ItLderlich und malte Thiere
mit Landschaften. Von ihm Hirten und Heerden unter Tivoli und 7 Andere (Gal.
Dresden), Jagdbeute und 11 Andere (Gal. Cassel), Heerde in einer Landschaft (Rudol-
finum, Prag), A. in Augsburg, Bamberg, Bologna, Braunscbweig, Brüssel, Darmstadt,
Florenz, Gotha, Karlsruhe, Leipzig, Madrid, Nürnberg, Oldenburg, Paris, Parma, St
Petersburg, Schleissheim, Schwerin, Wien (auch Gal. Liechtenstein), etc. Seine wenigen
radierten Hirt anstücke, etc. sind selten.
Roos, Theodor, Maler, geb. 1638 in Wesel, f 1698, Schüler von A. de Bio,
Bruder des Heinrich J. R. Er war in Mannheim (1657), Strassburg (1681) und zu-
letzt in Stuttgart als Hofmaler th&tig. Li Mannheim schuf er Bildnisse, die in*s
Rathhaus gelangten, in Stuttgart für den Hof 8 grosse historische Bilder. Eine
Geburt Christi von ihm in der Schleissheimer Galerie. 1667 veröffentlichte er sechs
radierte Landschaften mit Ruinen.
Reese, Nieolaas, s« Llemaek^re.
Roeseuboom, Margareta Vogrel-, Malerin, geb. 28. Oct. 1843, f 26. Dec. 1896
in Voorburg beim Haag. Sie lebte in Hilversum bei Utrecht und malte gesch&tzte
Blumenstücke, von denen eins in's Rijksmusenm zu Amsterdam, eins in das Museum
zu Breslau gelangte. Med. U. Kl. 1892, München.
Roosenboom, Nieolaes Jan, Maler, geb. 21. Aug. 1805 in Schellingwouw, Schüler
Ton Schelfhout. Er malte Landschaften aus Deutschland, Schottland, etc, von
denen eine in das Teijler Mus. in Haarlem gelangte. 1889 liess er sich im Haag
nieder. Er radierte auch eine Landschaft mit einem Storch.
Roesnnael, s. Rosemale.
Rooster, Adrlaen de, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Mecheln, Schüler
Yon G. Dughet Er malte Landschaften und war in Italien th&tig.
Bootivs, Jakob, Maler, geb. nach 1685 (?), f 1681 (n. A. 1669 in Utrecht),
Schüler des 1). de Heem, Sohn des Jan A. R. Er malte im Geschmack seines Lehrers.
RootiuB, (Rootsens), Jan Albertsz, Maler, geb. um 1615 in Hoorn, t 1674
das, Schüler von P. Last man. Er malte gute Bildnisse und Stillleben. Drei
Schützenstücke tou ihm im Schützenhaus zu Hoorn, zwei einzelne Bildnisse (1652
und 1661) im Mus. zu Amsterdam.
Boo^, Johannes Baptista yan, Maler, geb. 11. März 1808 in Antwerpen,
Schüler von M. yan Bree, weitergebildet in Italien, Frankreich und England. Von
ihm Die letzten Augenblicke Egmonts (1836), Nonnen kehren in ihr Kloster zu-
rück, etc Med. 1886.
Booyen, Gabriel ran, Maler, geb. 1752 in Utrecht, t 1817 in Amsterdam.
Bopllns^ Baumeister des 16. Jahrhunderts, geb. in Steiermark, t ▼or 1584, der
1528 urkundlich erwähnt wird und die Kirche zu Frazeneto in Carnien erbaute. —
Seine Sühne Loreni B. und Nicolans B«, ebenfalls Baumeister, errichteten 1584 die
Koppel Ton S. Giovanni zu Mione und das Glockenhaus der Kirche zu Luint in Carnien.
Bopreelit, Peter, Goldschmied des 17. Jahrhunderts, geb. in Köln, f 8. April
1666 das. Er lieferte Kirchenschmuck für dortige Kirchen, u. A. eine Pieti.
Bops, F^Ueien, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 10. Juli 1888inNamur,
t 22/3. Aug. 1898 in Essounes (Ddp. Seine-et-Oise). Nach einigen Jahren gelehrten
Studiums erbte er ein Vermögen, das er, nun sich dem Geniessen hingebend, bald
durchbrachte. Jetzt musste er sich, des Erwerbes halber, der Kunst zuwenden, die
er, wie es scheint, ziemlich ohne Meister erlernte. Er begann mit Caricaturen und
Lithographien für den «üylenspiegel* u. a. WiUblfttter. Er war in Brüssel, an der
belgischen Küste, endlich besonders in Paris thätig. In der Gesinnung ist seine
Kunst cynisch, ihm ist nichts heilig, nicht einmal die Gemeinheit sozusagen, denn
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106 Roqaeplan — Rosa.
er gibt selbst ein Zerrbild des eigenen Spottes Aber die Reinheit. Mit beispielloser
Kühnheit begibt er sich auf das Gebiet des Anstössigen. Sein Gedankengang gipfelt
in der Auffassung des Weibes als der Sprungkraft alles Uebels. Jedoch mass man
nicht vergessen, dass man eine ziemlich grosse Ropssammlnng anlegen kano, ohne
anstössige Arbeiten aufnehmen zu müssen. Seine Eünstlerschaft bew&hrt sieb ganx
enorm in der fabelhaften Sicherheit der Zeichnung und in der Gewalt Aber ver-
schiedene graphische Techniken. Von Oelgemälden nennen wir Alte Frau aus Ant-
werpen, An den Ufern der Meuse; von Aquarellen Die Absinthtrinkerin, Der Skandal,
Pornocralie, Die Versuchung des Hl. Antonius; von Radierungen Die Amüsements
des dames de Broxelles, Dame au cocbon, Psychc's Lampe, Le grand et le petit
trottoir, Mme. Hamelette, Pubertä, Maturit^, Mors siphilitica, £ve, La vice supr6me,
Der Tod als Saemann, Les Diaboliques, Les Sataniqnes, etc. R. schuf angeblich
über 500 Radierungen und aber 300 Steindrucke. Viele sogenannte .Ropsblfttter**
sind jedoch nur nach seiner Zeichnung geschaffen, manche sogar ganz unächt
Sein Leben, etc. von Ramiro 1897.
Roqveplaii^ CamiUe Josephe £tieniie, Maler und Lithograph, gen. Bocoplan»
geb. 18. Febr. 1802 (1800?) in Mallemort (D4p. Bouchesdu-Rhöne), f 15. Oct. (?)
1855 in Paris, Schfller von Gros, A. de Pujol und der £cole des beaux-arts. £r
wurde Katuralist und malte mit Erfolg Marinen und Landschaften. Von ihm Albaner-
see (Gal. Raczynski, Berlin), Marine (Mus. Louvre), Schlacht von Elchingen am
15. Oct. 1805 (Mus. Versailles), Schlacht von Rocoux 11. Oct. 1746 (ebenda), Bildniss
des Marquis v. Cbastellux (ebenda), Brunnen in den Pjren&en (Luxembourg, das.);
Andere in den Mus. zu Bordeaux, Chartres, Grenoble, Havre, Königsberg, Leipziir,
Lille, etc. Von seinen Ober 60 guten Steindrucken nennen wir Album lyrique, 111.
zu Kenilwortb, Der Sturm, Zwei Marinen, etc. Med. 2. El. 1824, 1. Kl. 1828, Kr.
d. Ehrenleg. 1832, Offiziers-Er. 1852.
RoqueSy GnlUanme, gen. Joseph^ Maler, geh. 1. Oct. 1754 in Toulouse, f 27*
Dec. 1847 das., SchQler von Rivalz. Schon mit 11 Jahren trat er in die Ecole des
beaux-arts zu Toulouse, bildete sich dann während eines mehrjährigen Aufenthaltes
in Rom weiter aus. Nach der Revolution wurde R. an die Zeichen- und Malschule
von Montpellier als Direktor berufen, wo er aber nur wenige Jahre blieb, um wieder
in seine Vaterstadt zurflckzukehren. Von ihm Das Grab des Amyntas (Mus. ToulouseX
Die Gommunion des Grafen von Angoul^me (1828 ebenda), Hirten vom Campanthal
(ebenda), Bildniss der Mutter des Künstlers (ebenda), etc. Er hat auch das Bilduiss des J.
P. Virebent lithographirt. S. Biographie, etc. von George 1864. — Ein Barth^lemj B.
stach 1745/46 dänische Ansichten inKopenhagen und verliess bald dar auf wieder das Land.
BoritEer, Konrad, Baumeister des 15. Jahrhunderts; 1451 wurde er Werk-
führer, dann Baumeister am Regensburger Dom. Nach seinem Plan wurde der
Chor der Lorenzkirche zu Nürnberg erbaut und war er auch hier als Werkmeister
thatig. Er soll auch in Freiburtr, München und Wien gearbeitet haben. — Sein Sohn
Mathias B., Baumeister und Bildhauer, war 1462 Ballier, 1468 Werkmeister an S.
Lorenz zu Nürnberg, wurde 1473 in München zu Rathe gezogen, war um 1484 am
Dom zu Eichstätt und seit etwa 1480 am Dom zu Regensburg th&tig. Dort wird der
Brunnen mit den Statuen Christus und die Samariteriu (1500) auf ihn zurückgeführt.
1486 liess er ein „Büchlein von der Fialen Gerechtigkeit* erscheinen. — Sein zweiter
Sohn Wolfgang iL, f l^H als Aufrührer auf dem Schaffet, wurde 1495 Werkmeister
am Dom zu Regensburg, wo das Sakramentshaus (nach Zeichnung des Mathias R.)
auf ihn zurückgeführt wird.
Bormunde, a. Bemonde.
Bosa, a. Badaloechlo, Sisto.
Bosa, 8. aneh Booa.
Bosa, Crlstoforo, Maler, geb. um 1520 in Brescia, f 1576 an der Pest. Er
war wegen seiner Architekturen rühmlichst bekannt und soll deren sogar in Tiziaoo
Vecellis Bilder gemalt haben, mit dem er befreundet war. Werke von ihm im Vor-
zimmer der Markusbibliothek, auch anderswo in Venedig und Brescia.
Bosa^ Ercole, Bildbauer, geb. 1853, f 12. Oct. 1893 in Rom, ohne akademisches
Studium in einem römischen Atelier als Gehülfe gebildet. Von ihm Tod der Giovanni
und Enrico Cairoli vor Rom (Bronze -Gruppe, Villa Medici, Rom), Denkmal Vittorio
Emanueles (Mailand), Büste Manzonis, Büste Garibaldis, Diana, etc.
Bosa« Francesco di, Maler, gen. Paccccoy (Pacieco), Maler, geb. um 1600 in
Neapel, f 1654 das., gebildet in der Schule des M. Stanzioni. Von ihm S. Thomas
d'Aquino (Sa. Sanitä, Neapel), Taufe der Hl. Candida (S. Pietro d'Aram, da?.)* ^^
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Rosa — Roschaeh. 107
Ros% Lnigi, Maler, geb. 6. Aug. 1850 in Venedig, Schüler der dortigen Aka-
demie. Er malte venezianische Ansichten, Architekturen und Landschaften, z. B.
Inneres der Frarikirche, In den Lagunen, Zwielicht, etc.
Rosa, Pietro, Maler, geb. um 1550, f 1576 an der Pest, Schaler T. Yecellis,
Sohn des Cristoforo R. £r wurde einer der Lieblingsschaler Yecellis und
malte Historien, z. B. fflr den Dom zu Brescia, S. Francesco und Sa. Maria delle
Grazie das.
Rosa, Salratore, Maler und Radierer, geb. 20. Juni 1615 in Renella bei
Neapel, f 15. Mftrz 1678 in Rom, Schfller seines Oheims Paolo Greco und seines
Schwagers Francesco Fracanzano, sp&ter des A. Falcone. Er sollte erst
Studiren, doch Hess dies sein unruhiges Temperament nicht zu. Mit 18 Jahren soll er
eine Zeit lang unter die Banditen gegangen sein. Nach seiner Rackkehr wurde er
in Folge des Todes seines Vaters von der Noth heimgesucht, erlangte dann aber die
Unterstützung Lanfranros, spftter des Gardinais Brancacci, für den er in Viterbo th&tig
war. Ein Theil seines Erfolges verdankte er seinem Auftreten als satirischer Dichter,
Musiker und Schauspieler. Von Neapel ging er 1689 nach Rom, kehrte 1647 wieder
nach Neapel zorOck, um Masaniello zu unterstützen. Von da wendete er sich wieder
nach Rom, das er, als ein satirisches Bild unangenehme Folgen für ihn hatte, mit
Florenz vertauschte. 1652 endlich kehrte er definitiv nach Rom zurOck. R. malte
in allen F&chem, hatte den Ehrgeiz in geschichtlichen Darstellungen zu gl&nzen, war
ins Schlachtenmalen ein guter Nebenbuhler Falcones, schuf auch Genrebilder, Bild-
nisse und Marinen, war abir wohl am tOchtigsten in seinen Landschaften. Er ist
ernster Naturalist, liebt starke Beleuchtungseffekte mid hat viel von dem sensatio-
nellen Zug der neapolitanischen Kunst Seine beliebtesten Bilder wurden die Ban-
diten-Scenen; seine besten und meisten Werke befinden sich in England. Werke
von ihm in den Galerien und Museen zu Aachen, Augsburg, Bergamo, Berlin, Carls*
ruhe, Cassel, Darmstadt, Dresden, Dublin, Düsseldorf, Dulwich, Edinburgh, Florenz
(Uffizi, Pitt], Pal. Martelli), Genf, Genua (Pal. CataneoX Glasgow, Hamburg, Han-
nover, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Modena, Manchen, Neapel, New-Tork
(Hist. Soc), Narnberg (Germ. Mus.), Oldenburg, Paris, Rom (Pall. Chigi, Colonna,
Corsini, Doria), St. Petersburg, Stettin, Stockholm, Stuttgart, Turin, Wien, Wies-
baden, etc. Von seinen lebhaften und z. Th. recht guten Radierungen nennen wir
Plato und seine SchOler, Tritonenkampf, Glaucus und Scylla, und die 62 Blatt der
Folge von Soldaten, etc. S. Biographie von Salvini.
Rosa, Slgismondo, Maler des 18. Jahrhunderts, Schaler von G. Chiari. Er
war in Rom tbat<g. — Stefano R», Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Brescia
und dort th&tig um 1570, war Bruder des Cristofero R. und malte Architekturen,
Decorationen, Bildnisse und Historien.
Rosalba, s. Canienu
Rosales. Ednardo. Maler, geb. 1887 in Madnd, f 18. Sept. 1878 in Rom,
SchOler der Madrider Akademie unter L. Ferrant und Madrazo. 1857 studirte
er die alten Meister in Rom und Siena. Sp&ter arbeitete er eine Zeit lang in
Murcia und wurde endlich Direktor der spanischen Akademie in Rom. Von ihm
Königin Isabella macht ihr Testament (1867 Mus. Madrid), Bildniss u. A. (ebenda).
Die Heil. Jobannes und Matthaeus (S. Tom&s, das.), S. Joseph (Kirche zu Vergara),
Tod der Lucrezia, etc. Med. L Kl. 1866, 1871 Isabellen- Orden.
Bosaliba, AntonellOy Maler des 16. Jahrhunderts, thfttig um 1505 in Messina.
Seine Werke sind allm&hlich aus Sicilien verschwunden, darunter eine Madonna, ehe-
dem in der Kirche zu Postunina.
Boiaspliia, Franeesco, Kupferstecher, geb. 2. Jan. 1768 in Montescudolo bei
Rimini, f 2. Sept. 1841 in Bologna, Schaler von Bartolozzi, unter dem er punk-
tirte, aber meist Autodidakt. W&hrend der Revolution besuchte er Paris und nahm
sich seitdem Edelink, Nanteuil, etc. zum Muster. Er hat auch vernis- mou- und
Arbeiten in anderen Techniken geschaffen. Von ihm S. Francesco (nach D« Zam-
pieri), Kindertanz (nach Albani), Sammlung von Zeichnungen Mazzuolis (1788), etc.
8. Leben von Bolognini. — Auch sein Sohn Giuseppe B. wurde Kupferstecher.
Bosehaeli, Johann Sebastian, Maler, geb. 1697, begr. 6. Juli 1784 in
Frankfurt a. M., Sohn und wohl Schaler des Johann W. R., in dessen Manier er
arbeitete.
Bosehach, Johann Wolflsrang, Maler, geb. um 1664 am Bodensee, begr. den
22. Aug. 1780 in Frankfurt a. M., gebildet durch Studium des A. Mignon. Er malte
Blumen und umgab auch alte Madonnen, etc. mit gemalten Kr&nzen.
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108 Ro8« — Rosengarten.
Roge, Julius, Maler, geb. 1828 in KönigsbrOck i. S. Er war in Dresden und
München th&« ig und malte Alpcnlandschaften, c. B. Der Dachstein, Der Königssee i. B.,
Am Montblanc, etc. ^ ^__ .
Rose, William 8,, Maler, geb. 1810 (?), t 25. Mai 1873 in Edenbridge (Kent).
Er malte kleine, gc^rngesebeue Landschaften aus SOdengland.
Roseland» Harrj, Maler, geb. 1865 in Brooklyn (N. Y., U. S. A.). Er malte
Genrebilder, z. B. Die Bettlerin (1889). ,. «x ^
Rosemale, Dominlcns Ambroglna, Maler, geb. um 1620 in Utrecht (?), f
81. Dec. 1699 das. Er war Advocat und übte die Kunst als Liebhaber aus; seine
Werke sind selten. Das ütrechter Museum besitzt ein Architekturstück von ihm.
Rosen, Georg Johann Olto, Graf ron, geb. 18. Febr. 1843 in Paris, gebildet
in Stockholm, Weimar, München, London und Antwerpen (unter Einfluss von Leys),
bereiste auch den Orient, Mitteleuropa und Italien. Er hielt sich seit früher Jugend
in Schweden auf und wurde Direktor der Stockholmer Akademie. Von ihm Bildniss
Norder.skjölds, Erich XIV. u. A. (Mus. Stockholm), Katharina MSjisdotter (Mus.
Kopenhairen), Bravo (Mus. Aarhuus), Selb8tbildniss(Florena, üffizien), Luthers Zimnior
auf der Wartburg, etc. Er hat auch aquarellirt und radiert. Mitglied der Akademien
Stockholm und Kopenhagen; Wasa und viele A. Orden; Kr. der Ehrenleg., Med.
1868, I. Kl. 1888, 1892 (München), 1896 (Berlin).
Rosen, Johann, Maler, geb. 1854 in Warschau, thfttig in München.
Rosenbanm, HieronininS) a. JeronlnraSi Meister.
Rosenberg, Edvard, Maler, geb. 1854, th&tig in Stockholm. Er malte Land-
schaften, Hafenansichten, etc. *
Rosenberg, Friedrich, Maler und Radierer, geb. 8. März 1758 in Danzig,
t 15. Mai 1833 in Altena, gebildet im Umgang mit Gessner, Fflssli, etc. in der
Schweiz. 1782 kam er nach Oberitalien, 1789-92 nach Paris, 1798 nach Holland,
1794/5 nach Hamburg. Hier wurde er Zeichenlehrer, 1828 Leichenbitter in Altona.
Er schuf Landschaften, z. B. Die Alm (Gal. Schwerin), 15 Ansichten aus der Schweiz
(radiert für Henzis Album, Amsterdam 1785), etc.
Rogenberg, George F., Maler unseres Jahrhunderts, t 17. Sept. 1869 in Bath.
Er malte gute Landschaften in Aquarell, meist bergige Gegenden aus Schottland
und Norwegen.
Rosenberg, Hermann, Maler, geb. 29. Aug. 1872 in Drohobycz, Schüler der
Berliner Akademie, auch in Hamburg und München gebildet. Er malte besonders
Münchener Strassenbilder, Landschaften und Bildnisse.
Rosenberg, Jotaann Geor^, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 1739 in Berlin,
Vetter des Johann K. W. R. Er malte Theaterdecorationen für Danzig, Hamburg,
Frankreich, Holland; ferner Bildnisse und Berliner Ansichten. R. hat auch radiert.
Rosenberg, Johann Karl WUhelni, Maler, geb. 1737 in Berlin, f 1809,
Schüler von A. Krüger und J. Bibiena. Er malte Decorationen und radierte
Köpfe in Rembrandts Manier.
Rosenberg, Lassar, Maler, geb. 25. Dec. 1862 inKowno, Schüler von Pietrow
in Wilna, Steffeck an der Königsberger Akademie, E. Hildebrand und M.
Michael in Berlin, Bonnat,Lefeb vre und T. Robert Fleury in Paris. Erliesssich
in Berlin nieder und malte Bildnisse, Genrebilder und Landschaften in Oel und Aquarell.
Rosenberger, Miehael, Bildhauer, geb. 1816 in S. Johann bei Herberstein
(Steiermark), f 30. Juni 1875 in Graz, Schüler von Glössl und A. Rath. Er
wurde erster Steinbildhauer in dem Bildhauergeschäft von Hanke. Von ihm 50
Figuren für das Maricnkloster i. d. Labornergasse zu Graz, Tabernakel für die
Minoritenkirche zu Gilli (1850), Kanzelfiguren in der Pfarrkirche das. (1851), Grab-
monnmente in Graz, etc.
Rosendaal, Nicolaes, Maler, geb. 1636 in Enkhuizen, f 1686. Mit Tooren-
vliet besuchte er Rom. Er malte Historien und Landschaften.
Rogenfelder, Karl Ludwig Jnlins, Maler, geb. 18. Juli 1813 in Breslau,
t 18. April 1881 in Königsberg, Schüler der Berliner Akademie unter Hcnsel.
1845—74 war er Direktor der Königsberger Akademie, 1851—52 besuchte er Italien,
Von ihm Besitznahme von Marienburg durch den Deutschen Orden (Mus. Königsberg),
Betende am Grabe Heinrichs IV. (Mus. Köln), Bildniss (Gal. Dresden), Theologie
(1865 Wandgem&lde, Universität Königsberg), Medizin (desgl. ebenda), Christus am
Kreuz (Kirche zu Rastenburg), etc. Gold. Med. 1850, Roth. Adl.-Ord. IV. Kl. 1855.
Rosengarten, Albert, Baumeister, geb. 5. Jan. 1809 in Kassel, f 17- Ang.
1893 in Wiesbaden, wurde akademisch gebildet und kam zur Oberbaudirektion in
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ftosenliageii — Itosief. lOd
Kassel, vo er die Synagoge erbaute, dann einen Preis gewann, der es ihm erlaubte,
in Paris unter H. Labrouste und Hubert, endlich swei Jahre lang in Italien
sich weiter auszubilden. Nach dem Brand in Hamburg gelangte er in diese Stadt,
wo er u. A. das Schröderstift (1852), das Neue Stift (1866), die Synagoge (1857),
das jüdische Waisenhans (1857), das Siechenhaus in St. Georgi (1858) und das Ober-
altenstift erbaute. Er schrieb auch auf kunstgeschichtlichem Gebiet, z. B. Arch. Mit-
theilungen über Italien (1847 mit L. Runge), Die arch. Stilarten (1857), Architektur-
bilder aus Paris und London (1860), Arch. Briefe (1854), etc. Gr. gold. Med.
- (Hannover), Kronen- Ord. 4. Kl.
Bosenhag^n, Nieolaea, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1658 im Haag.
Er malte Stillleben in der Weise des De Heem, von denen das Haager Maurits-
huis eins besitzt.
Baseabofy g. Boesel.
Bosenkranz^ Karl Helnrleliy Maler, geb. 1802 in Frankfurt a. M., f 1851
durch Selbstmord, Schaler von Reges und A. Radi, weitergebildet auf Reisen
durch Deutschland und die Alpen. Er malte Landschaften und Ansichten, am ge-
lungensten in Wasserfarben.
Bosen-Seliöplielliiy Baumeister des 14. Jahrhunderts. Er war Laienbruder
und 1808 mit Anderen am westl. Kreozgang der Oistercienserkirche zu Maul brenn thfttig.
Besenatana^ Wilbelm Jakob, Maler, geb. 81. (13.?) Juli 1838 in Kopenhagen,
Schttler von Marstran d. Er lebte meist in Italien und malte Genrebilder, z. B.
Der Dorffriseur, Vor einem Pariser Gafä, Die Gratulanten, etc. Med. 1859, 1861.
Rosenthaly Adolf, Maler, geb. 2. Juni 1817 in Hannover, Schüler des Poly-
technikums zn Hannover und der Akademie zu MQnchen unter Cornelius. Er ging
dann zur Landschaftsmalerei über und lebte in München.
BoaeHtkal, Av^rust, Maler, geb. 1820 in Hannover, thätig in München. Von
ihm Heranziehendes Gewitter (Mus. Hannover), etc. Auch Bildnisse und Radierungen.
R^aenihal, Bernhard Wilhelm, Maler, geb. 1804 in Emden, in Berlin gebildet
Von ihm Apostel und Evangelisten (Fresken in S. Nicolai zn Potsdam, nach
Schinkels Entwürfen), etc.
RoseuthaL Toby Edward, Maler, geb. 15. März 1848 in New Haven (Gönn.
XJ. S. A.), Schüler der Münchener Akademie unter Straehuber, G. Raupp und
Piloty. Er Hess sich in München nieder und malte gef&Uige Genrebilder, nachdem
er noch als Knabe in San Francisco gelernt hatte. 1871—2 besuchte er San Fran-
cisco wieder und malte dort einige Bildnisse. Von ihm Morgenandacht in der
Familie Bachs (Mos. Leipzig), Eine Tanzstunde unserer Grossmütter, Der Geiger,
Alarmlrtes Mftdchenpensionat, etc. Med. L KL Philadelphia 1876, Gold. Med. IL Kl.
München 1883.
Bosenthaler, Kaspar, sowie die Brüder Hana und Jaeoh, früher irrthflmlich
als Nürnberger Künstler angeführt Bei Kaspar R. wurden zwei Bücher mit Holz-
schnitten, Nürnberg 1512 und 1514 verlegt.
Boaenswelg, Adan, Holzschneider, geb. 1. Febr. 1826 in Kassel, wo er an-
sässig blieb. Er war erst Formstecher in einer Kattunfabrik und wurde später
Schüler von J. Metzger in Braunschweig. Er hat u. A« Einiges nach A. Ludwig
Richter (z. B. in Gampes Robinson) geschnitten.
Bosettl, s. Bossetti.
Bosez, Nicola, gen. Nieoletto da Modena, Kupferstedier und Goldschmied
des 16. Jahrhunderts, th&tig in Norditalien zwischen 1500 und 1512. Er hat nach
Dürer und Schoogauer copirt, und im Ganzen etwa 100 Blatt geschaffen. Wir nennen
Satyr ein Reh ausweidend, Venus und Amor, Paris-Ürtheil, Apollo, Pan, Vulkan,
etwa 10 biblische Blätter, ungefähr 20 einzelne Heilige, Kinder, Genredarstellungen
und Omamentstiche.
Boshoff, 8» Boesel.
Boal, Alesaandro, geb. 1627 (?) in Florenz, f 1697 das., Schüler von C. Dan-
dini. Er malte Historien, Mythologien, etc., z. B. S. Francesco dl Paolo (Dom zn
PratoX Bacchanal (ehemal. Grossherzogl. Sammlung Florenz);. Andere in Florentiner
Kirchen und Privataammlungen. — Ein ttiovaani B., thätig um 1620 in Florenz, malte
Landschaften. — Ein Zanobi B«, f nach 1620, Schüler von G. Allori, hat u. A.
einige von dessen nachgelassenen Werken vollendet.
Bosier, AnM^, Maler, geb. 27. Aug. 1881 in Meauz (D^p. Seine-et -Marne),
Schüler von Cogniet und Durand Brager. Von ihm Strand zwischen Honfleur
und Villerville (1867 Mus. St. £tienne), Seekampf von Sebastopol (1857), Sonnen-
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HO Koiiti - Itosll.
antergaog ia der Umgegend yon Venedig (1882), die Rita degli ScliiaToni, etc. Med.
8. EL 1876.
Bositiy CflOTanni Battista« Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Forli. Die
Sa. Maria deir Orto Kirche zu VeUetri besitzt eine Madonna von ihm.
BoskOTlcs, IgnAes, Maler, geb. 1854 in Szalök, Schaler yon Hererdle und
Yidra von der Landes- Master -Zeicbenschale, and von der MAnchener Akademie,
weitergebildet in Rom. Im Auftrag der Stadt Kolozsv&r malte er «Die ungarisch-
siebenbOrgische Union''. Von ihm ferner Die Fresken der Budapest- Josefstadter
Pfarrkirche sowie Gem&lde in mehreren ungarischen Provinz -Kirchen, Die Offen-
bar nng des hl. Geistes, Könnt Ihr wechseln, Der Feinschmecker, Bildnisse, etc.
Boslaaey, Wells, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1- Oct 1776. Er war in
London thätig und schuf decorative Arbeiten.
Boslin, Alexandre. Maler, geb. 15. Juli 1718 in Malmoe in Schweden, f 5. Juli
1793 in Paris, wo er sich zum Bildnissmaler ausgebildet hatte. 1753 wurde er Mit-
glied der dortigen Akademie, 1767 Rath, 1765 gewann er gegen Qreuze einen Preis.
Nach dem Tod seiner Frau (1772) kehrte er auf einige Zeit nach Schweden curflck,
wo er Mitglied der Akademie und 1774 Ritter des Wasaordens wurde. Spater war
er auch in Russland th&tig. Er war einer der an den verschiedenen Höfen beliebtesten
Bildnissmaler seiner Zeit, und hat auch in Pastell gemalt. Von ihm Bildniss Linn^s
(QaL Versailles), Marie Antoinette, Mädchen eine Amorstatue bekränzend u. A. (Lourre
Paris), Damenbildniss (Sammig. La Caze, ebenda), Gustav II. und seine Brüder ^Gal.
Stockholm), Des Künstlers Frau u. A. (ebenda), die Bildnisse Bouchers, Gochins,
der Herzogin Marie Christine von Schweden, des Herzogs von Rochefoucauld, etc.
Boslin, Marie Suanne, geb. Giroust, Malerin, geb. 9. März 1784 in Paris,
t 81. April 1772, SchOlerin von Yien, Gemahlin des Alexandre R. 1770 wurde
sie Mitglied der Akademie auf Grund einps Bildnisses von Pigalle (Pastell). Yon
ihr Bildniss von Dumont le Romain (1786 Pastell Mus. Louvre), etc.
Rosette» Charles Joseph Edouard, Kupferstecher, geb. 2. Febr. 1827 in Paris,
Schüler von Girard und Leroux. Von ihm Kupferstiche und Radierungen für
.l'Artiste" und .Gazette des Beauz Arts", etc. nach Hamon, Ingres, Poussin, R.
Santi, etc., sowie Bildniss v. Mme. Bazin (nach F. Girard), etc.
Rospatt I Johann Joseph, Holzschneider und Buchdrucker, geb. 1771 (?),
t 8. Oct. 1843 in Köln a./Rh., wo er thätig war. Von ihm mehrere Ansichten des
Kölner Doms, des Strassburger Münsters, Madonna, etc.
Rosa, ChristUn Meyer, Maler, geb. 22. Nov. 1848 in FlekkeQord (Norwegen).
Boss, F. W. B», Zeichner und Aquarellist, geb. 1792, f 1860 in Topsham
(Devonshire, England). Er war Marineoffizier und übte die Kanst als Liebhaber aus.
Von ihm natur geschichtliche Zeichnungen, besonders treffliche Vögel.
Ross, H«, Maler, geb. vor 1780, f vor 1885 (?). Er malte Bildnisse und Gmppen
in Miniatur.
Boss, James, Kupferstecher, geb. 1745, f 1821 in Worcester, Schüler von R.
Hancock. Er war an der köoigl. Ponellanfabrik in Worcester angestellt Von ihm
verschiedene Ex libris, Ansichten von Hereford (nach G. Powle), etc.
Ross, Karl, Maler, geb. 18. Nov. 1816 in Altekoppel (Holstein), f 5. Febr. 1857
in Manchen, etudirte in Kopenhagen. Er lebte in Athen (1837—9;, Rom (1842—8,
auch 1850), MOnchen und anderen Städten Deutschlands, Paris (1846), sowie in Däne-
mark. Er malte griechische Ansichten (darunter Naxos 1854 in der Kansthalle
Hamburg), Italienische Landschaften (eines ebenda), Grotte der Egeria (in der Gal.
Schack zu Manchen), Nordische Waldbilder, auch stilisirte Landschaften.
Ross, Mrs. Maria, Malerin, geb. 1766, f 1886 in London, Gemahlin des H. R.,
Schwester des Kupferstechers Anker Smith. Sie malte einige Historien, meist aber
Bildnisse und stellte in der Akademie ans.
Ross, Robert Thombvni, Maler, geb. 1816 in Edinburgh, f Juli 1876, Schüler
der Akademie zu Edinburgh und von Simson sowie Sir W. Allan. Er malte erst
Bildnisse in Pastell zu Glasgow, trat dann aber zur Genremalerei über und kehrte
in die Heimath zurück, wo er 1869 Mitglied der Akademie wurde. Von ihm Der
zerbrochene Krug, Der Dom im Fuss, Das Versteckspiel, Die Rückkehr.
Ross, Sir William Charles, Maler, geb. 8. Juni 1794 in London, f 20. Jan. 1860
das., Sohn und Schüler von H. und Maria R., weitergebildet an der Akademie 1808.
Er malte schon, als er noch Knabe war, Historien mit Erfolg und gewann viele
Aaszeichnongen. 1814 wurde er Gehilfe Andrew Robertsons und warf sich bald
liernaeh selbst ganz und gar auf die Miniaturmalerei. Er wurde einer der aner-
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fioBsbacb — Roteellino. 111
kuintesten Meister Englands in diesem Fach, von vielen Höfen hocbgeschätxt nod
worde 1839 Mitglied der Akademie sowie geadelt. Seine Bildnissminiatoren sind farben-
krftftig, individualisirt und elegant bebandelt; sie yerrathen den Einfluss Reynolds*.
£r soll aber 2200 Miniataren geschaffen haben, malte aber anch grosse Composi-
tionen und gewann, z, B. mit seinem Garton Der Erzengel Raphael und Eva, 1848
einen Preis. Ihm sassen a. A. Königin Victoria, Prinz Albert, der König und die
Königin tod Portugal und Belgien, Louis Philippe, Napoleon III., etc.
Bossbaehy Martin, Zeichner und Kupferstecher, geb. 12. M&rz 1787 in Colmar,
t nach 1812, Schaler von C. Harn ff. Er wurde Professor des Seminars. Von
ihm Bildniss von P^tro Romonenski (Mos. Colmar), etc.
Boaae» Frans, Bildhauer, geb. 10. Nov. 1858 in Berlin, Schüler von Wiese
in Hanau und Seh aper an der Berliner Akademie. Von ihm Blnmenorakel, H. P.
Kreinerdenkmal, Genregruppen, Bildnissbflsten, etc.
R<Mseel8, Jacques, Maler, geb. 1828 in Antwerpen. Er schuf vortreffliche
Landschaften. Das Mus. seiner Vaterstadt besitzt von ihm ,|Nahe Waesmunster*.
Bosse! de Ceroj, Avgnste Louis, Marquis 4e, Maler, geb. vor 1800. Er war
königlicher Schiffskapitfin und wurde vom Kriegsministerium beauftragt Bilder der
Seegefechte zu malen. Von ihm Einnahme der Inseln Saint- Christophe und N^vis
am 18. Febr. 1782 (Mus. Versailles), Ansicht von Constantinopel, etc.
Rossell. Jnsepe (Josef), Maler des 18. Jahrhunderts, thfttig in Valencia, wo
er Mitglied aer Akademie Sa. Barbara war. 1754 stiftete er diesem Institut sein
,,8. Lukas'.
Boaselll, Coslmo dl Lorenxo Filippi, Maler, geb. 1489 in Florenz, f 7. Jan.
1507 das.. Schaler und Gehilfe des Neri di Bicci, spftter Schftler oder beeinflusst
von B. Qoszoli. Er war in Lueca, Florenz und (1480 etc.) in Rom thfttig, wohin ihn
Sixtos IV. zum Wettbewerb mit Bigordi, Signorelli und Vanucci in der AnsschmOckung
der Sistina einlud. Der Papst soll ihn vorgezogen haben, weil er soviel Gold und
Ultramarin verwendete. Im Ganzen genommen ist er ein schwächerer Meister, der
sehr von den Eingebungen Anderer lebt. Von seinen Fresken in der Sistina ist die
Bergpredigt die beste; Die Gesetzestafeln, Das Abendmahl sind schwftcher. Gelobt
worden weiterhin Die Procession der wunderthätigen Kelche (S. Ambrogio, Florenz),
Die Krönung Mariae (Sa. Maria M. de'Pazzi, das.). Andere YTerke von ihm in S. Martine
zu Lucca, in S. Spirito zu Florenz, ferner in den Museen zu Berlin, Florenz (UAIzien,
Akademie, Mus. Sa. Maria Nuova), Königsberg, London, Neapel, Paris, St Petersburg.
Bosselli, Domenico, Bildhauer, geb. 14B9 in (oder bei) Pistoja, f 1497/8 in
Fossombrone. Er schuf meist decorative Arbeiten und war 1462 in Pisa, 1464—1472
in Florenz, 1473 in Pesaro, dann in Urbino und Fossombrone thfttig. Von ihm Basis
far einen Osterkerzenleuchter im Dom zu Pisa, Taufstein für die Sa. Maria a Monte-
Eirdie zu Florenz, Kamine und dergl. in den herzogl. Pal&sten zu Pesaro und
Urbino, Grabmal der C. Santucci in S. Francesco zu Urbino, Grabmal des F. Dra-
coni von Mercatello in S. Francesco zu Fossombrone, Portale, Kamine, etc. im
bisdiöfl. Palast zu Fossombrone und im Palast Santucci zu Urbino, etc.
RosseUi, Hatteo, Maler, geb. 1578, f ^0. Aug. 1651, Schaler von Pagani
und Passignano, ein Verwandter des Cosimo R. Er bildete sich auch an Antiken
und stand in Diensten der Höfe zu Modena und Florenz. In Sa. Annunziata zu »
Florenz malte er Fresken in dem sQdl. Querschiff, erste Kapelle r. und einige der
Lflnetten im Klosterhof.
Bosselli, (BosoUi), Niceolo. Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Ferrarra,
vielleicht in der Dossi-Schule gebildet. Er ist ein schwftcherer Meister, der viele
Altarbilder fOr die Certosa zu Ferrara, fOr den Dom u. a. Kirchen daselbst schuf.
— Ein Pletro B. aus Florenz fahrte 1516 u. ff. nach G. Pippi dei Gianuzzis Ent-
wurf den Palast Cicdaporci in Rom ans.
SosselUiio, Antonio di Mattes di Domenieo Ganibarelli, gen. Bossellino,
Baumeister und Bildhauer, geb. 1427 in Settignano, f um 1478, SchOler seines Broders
Bernardo Gambarelli, auch von Desiderio da Settignano beeinflusst. Er
zeichnet sich durch sein Schönheitsgefahl, feinen Geschmack, sichere Technik und
Irischen Naturalismus in seiner Plastik aus. Sein bester Bau ist die Grabkapelle
des Kardinal von Portugal in San Miniato al Monte bei Florenz. Mit Anlehnung an
Donatello schuf er den prftchtigen Grotten brunnen in der Villa di Castello das.
Sein plastisches Hauptwerk ist das Grabmal des Kardinal von Portugal in dessen
oben genannter Kapelle (1461 u. ff.); femer nennen wir Altar der Cap. Piccolomini
in der Montoliveto-Kirche zu Neapel, Die Anbetung der Hirten (Relief, Mus. Nazionale,
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112 ttoBsellino — ftössetti.
Florenz), Matteo Pftlmieri (1468 BOste, ebenda), Kinderbflsten (Kirche de'VancbetonI,
Florenz), 8. Sebastian (in der Pieve, Empoli), Sarkophag des S. MarcolinaB (1458,
Mos. Forli), etc.
BoBsellino, Bernardino dl Matteo di Domenieo Oambarelliy gen. BoaselUno,
Banmeister and Bildhauer, einer der Hanptmeister der Frabrenaissance, geb. 1409
in Florenz, f 1464, beeinflusst von Donatello nnd L. B. Alberti. Ffir letzteren
baute er wahrscheinlich den Pal. Rucellai in Florenz nnd copirte den Ban im
Pal. Piccolomini zu Pienza. Von ihm auch ein grossartiger Entwurf zur neuen
Peterskirche in Rom sammt UmgebuDg und Residenz, für Papst Nikolaus Y. ge-
schaffen, doch wegen dessen Tod nicht ausgeführt Von der Peterskirche hat Bra-
mante die Anfänge theil weise beibehalten. R.*b Grabmal des L. Aretino in Sa. Croce
zu Florenz gilt als Vorbild far das florentiner Nischengrab des 15. Jahrhunderts.
FQr Nicolas Y. hat er flbrigens zahlreiche andere Bauten restaurirt und errichtet,
z. B. in Rom Theile der Mauern und der Engelsburg, S. Francesco in Fabriano,
S. Benedetto zu Gualdo, ferner viele Festungen zu Naroi, Onrieto, Spoleto, etc. Yon
seiner Sculptur ist das Hauptwerk Grabmal des L. Bruni in Sa. Croce zu Florenz.
Bossenbaiimy Jalina, Lithograph und Zeichner, geb. 18. Febr. 1848 in Kopen-
hagen, Schfller der dortigen Akademie. Er war in seiner Vaterstadt thfttig und
schuf besonders Bildnisse in Steindruck.
Roasety Joseph^ Bildhauer, geb. 1706 in Saint-Glaude (Ddp. Jura), f B. Dec.
1786 das. Er war Autodidakt und ist nie aus seinem Vaterland heraasgekommen. Dodi
hat er die Aufmerksamkeit Friedrichs des Grossen, sowie Voltaires auf sich ziehen
können. Yon ihm Voltaire (BOste), Voltaire unter einem Baume sitzend hilft armen
Leuten (Basrelief, 1779), viele Kruzifixe in Elfenbein, etc. — Sein Sohn und Schfller,
ebenfalls in Saint-Claude geboren, war auch Bildhauer. Von ihm u. A. eine Statuette
J. J. Ronsseaus. — Ein — B. war als Landschaftsmaler im vorigen Jahrhundert an
der Porzellanfabrik zu S^vres thätig.
Rosset d'ISlovrTille. A. F. C«, Maler, geb. vor 1785, f 29. Mai 1820 in D61e
(D^p. Jura). Er war Professor an der £cole centrale du Jura. Yon ihm Tobias von
der Blindheit geheilt, Telemachos und Penelope, Bildniss J. Rossets (Mus. Besan^n), etc.
BoBsettiy Bf RoTore.
Rossetti, Antonio (Ancrelo?), Bildhauer, geb. 81. Oct. 1819 in Mailand,
Schfller von Simoini, auch in Rom gebildet. Von ihm wenig bedeutende, aber
beliebte Statuen und Statuetten, z. B. Die Cupidoverkäuferin, Die Unschuld, Nymphe
am Brunnen, etc.
Bossettiy Biagioy Baumeister des 15. Jahrhunderts, thätig in Ferrara, wo er
den schiefen Backsteinthurm von S. Giorgio (1485) und di Oertosa errichtete nnd
mit B. Tristan! seit 1478 die Kirche Sa. Maria in Vada Zu Padaa schuf er die
zierliche Loggia del Consiglio auf dem SignorienplaU (1528— 26?). —Ein CesareR.«
Maler des 17. Jahrhunderts, war Schaler und GehOlfe des Giuseppe Gesari und
unter diesem in S. Giovanni in Laterano th&tig.
Rossetti» (Rosetti), Domenieo, Maler und Kupferstecher, geb. ror 1660 (?)
in Venedig, f lu^ch 1719. Er malte Architekturen, ist aber am Besten durch seine
Stiche bekannt. Im Auftrag des Pfalzgrafen schuf er zu DOsseldorf 12 Scenen ans
dem Leben Alexanders d. Gr. nach Lairesse. Fflr den Verleger D. Lonisa in Venedig
stach er einige der Hauptbilder der Venezianischen filflthezeit; Andere fflr eine
Biblische Geschichte (Venedig 1696) und nach Caliari, Liberi, Robusti, etc.
Rossetti^ Gabriel Charles Daste^ einer der hervorragendsten Maler des
19. Jahrhunderts, geb. 12. Mai 1828 in London, f 9. April 1882 in Birchington bei
Margate. Dante Gabriel, wie er sich schrieb, war das 2te und begabteste von den
4 Kindern eines eingewanderten italienischen Sprachlehrers. Nach einleitenden
Studien wurde er Schfller der Akademie, wo er nur kurze Zeit verblieb und dann in
Ford Madox Browns Atelier trat Er kam auch nach B*rankreich, Belgien, Schott^
land etc., ist aber im Ganzen wenig gereist. Im Herbst 1848 begrflndete er mit
einigen Freunden die „Pre-Raphaelitic Brotherhood*, s. Zt. in schmachvollster Weise
hemntergerissen, doch dazu bestimmt, die englische Kunst nea zu beleben and zu ihrer
heutigen Grösse zu f&hren. In einem Organ, das es leider nur bis za 4 Nummern
brachte, trat R. als Vertheidiger seiner Kunsttheorien, besonders aber in seiner
zweiten Eigenschaft als bedeutender Dichter auf. Seine frflhesten GemSlde waren
etwas absichtlich archaisirende; doch trat er nachher, wenn man will, zu einer Art
Roman ticismus Aber. Obwohl meistens seine Gemälde an Dichtungen anknflpfen, so
sind sie alles andere, nur nicht literarisch-novellistisch. Sie sind ganz lediglich
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ttosBetti — ftoBsi. 113
eiaem loiensiTen Eanstempfinden entstanden, schwelgen in Formenreichthum nnd
gläpxen in prachtvoller Farhenfreude. Leider sind sie der Welt im Original fast
unzugänglich und im Prirathesitz (zwei der schönsten Sammlungen hei Herrn Rae
und Frau Leathart io Birkenhead, gegenüber Liverpool). Zu seinen schönsten
Werken gehören: The Damsel of the Sanc Grael, The Loving Cup, Proserpina,
Sibylla Palmifera, The Beloved or the Bride, Found, Kindheit Mariae, Lady Lilith,
La Bella Mano und Salutation of Beatrice. Von ihm ferner Ecce Ancilla Domini
(Nat.-Gal. London), Beata Beatrix (das.), Dante Vision (1870 Gal. Liyerpool), Altar
(Cathedrale in Llandaff), La Pia, etc. Er hat auch viele Aquarelle, einige Glasfenster
und eine Reihe von Buchillustrationen geschaffen. S. Biographie, etc. von Gaine
(London 1882), W. Sharp (London 1882).
Bossetti, GiOTaniii Paolo, Maler des 16. Jahrhunderts, geh. in Yolterra, f nach
1599, Schaler seines Oheims Daniele Ricci arelli in Rom. Er malte um 1568
fnr die Kirchen seiner Vaterstadt, z. B. Die Kreuzabnahme (S. DalmazioV
Bossetüy Paolo, Maler und Musivarbeiter des 17. Jahrhunderts, geb. in Cento,
t 1621 in Rom, Schüler von G. Muziano. Er ist besonders durch Musivarbeiten
nach C. Roncalli in der Peterskirche (Gregor-Kap., Clemens-Kap., Kuppel) bekannt
Bo88i, Agnolo» Maler, geb. 1694, f 1755, Schaler Ton D. Parodi, aber Ton
Maratti beeinflusst. Er war in Genna thfttig, und malte Historien, ferner auch
komische Vorwürfe.
Bossi, (auch A. de Rubels), Andrea, Kupferstecher, geb. um 1726, f 1790.
Von ihm Sa. Margareta da Cortona (nach D. Ricciarelli), Kaiser Joseph d. IL (nach
Battoni); A. nach Carracci, Dolce, Frezza, Novelli, etc.; auch Bildnisse von P&psten.
Bossi, Angelo de% Bildhauer, geb. um 1671 in Genua, t 1715, Schaler von G.
F. Parodi, auch in Rom und Venedig gebildet. Von ihm und nach seinen Modellen
Das Grab Alexanders VIII. (S. Peter, Rom), Die Statue Clemens des XI. (das.), etc.,
auch treflliche Basreliefs.
Bossi, Aniello, Maler, geb. um 1660 in Neapel, f 1719 in Venedig (?), Schaler
von L. Giordano, den er mit M. Pacelli nach Spanien begleitete, wo er wohlge-
schätzt bis 1702 verweilte. In diesem Jahr kehrte er nach Italien zurack und Hess
sich in Venedig nieder.
Bossi, (Bosse), Antonio, Maler des 15. Jahrhunderts, geb. in Zoldo (Cadore),
t nach 1506. Er soll der erste Lehrer T. Vecellis gewesen sein. Von seinen Werken
ist nur ein kleiner Theil erhalten, darunter ein Altar in S.Lorenzo (Selva, Cadore),
desgl. (Kirche zu Vigo, Cadore), Madonna mit Heiligen (Kirche zu Fonzaso bei
Feltre); A. in venetianischem Privatbesitz, etc.
BossjL Antonio, Maler, geb. 1697/1700 in Bologna, f 1750(1753?), Schaler
des M. A.France seh in i. Er malte oft Figuren in die Architekturbilder von Orlandi
und F. Brizzi. Von seinen Historien nennen wir Martertod des Hl. Andreas (S. Do-
menico, Bologna); Andere in anderen dortigen Kirchen.
Bossi, Antonio, Maler, geb. 1834 in Parma. Die dortige Galerie besitzt eine
Ansicht des Kreuzgangs Ton S. Quentin zu Parma von ihm.
Bossi, Bemardino de', Maler, geb. vor 1475 in S. Colombano (?), f nach 1510.
Er wurde Ton Pavia 1490 nach Mailand berufen, um sich an der Ausschmackung
des Porto Giovia Pal. zu betheiligen. Die Kirche Sa. Maria della Pusteria zu
Pavia besitzt eine Madonna mit Heiligen, etc. (1491) von ihm. Von ihm ferner
Wandmalereien in S. Spirito, Propheten, Putti und Ornamente im Atrium der Certosa
di Pavia (1508), Die Passion im Krankenzimmer das., etc. Die 1511 ausgefahrten
Fresken in der Kirche zu Vigano sind untergegangen. Manche seiner Gemälde
dürften heute noch dem Luini zugeschrieben werden.
Bossi, Carlantonio, Maler, geb. um 1580, f 1648, th&tig zu Mailand. In
Procaccinos Manier malte er einen S. Siro für den Dom zu Pavia.
Bossi, Carlo, s. Bossi, Joiin Cliarles Felix.
Bossi, Enea, Maler des 17. Jahrhunderts, Schüler der Carracci, th&tig in
Bologna, für dessen Kirchen er yiele Historien malte.
Bossi, Enrioo, Maler, geb. 8. Sept. 1856 in Neapel, Schüler der Akademie
unter Morelli und Polizzi das. Er malte Genrebilder, etc.
Bossi, Franeoseo dei, Maler, gen. II Ceccliino de! Sälriati, oder kurz n
SalTiati (weil der Kard. Salviati ihn unterstützte), geb. 1510 in Florenz, f 11. Not.
1568 das. (n. A. in Rom), Schüler von Bugiardini, A. Angeli und B. Bandi-
nelli. Er war oft gemeinschaftlich mit Vasari th&tig, malte erst in Rom, dann in
Bologna, Verona, Mantua, Venedig und Florenz. Mit dem Kardinal Ton ^Lothringens
AUfemelnes KOnstier-Lezicoii. 8. Aufl. 4. Ban4 8
114 ftoßBl.
kam er nach Frankreich und wurde in Fontalnehleaa tod Primaticcio gat aafge-
nommen, erwies sich aher als neidisch und undankhar. Er kehrte nach Rom zurück,
zankte sich aher dort bald wieder mit Daniele Ricciorelli und P. Ligorio. R. zeichnete
gut und obwohl eigentlich ein Manierist und Qbertriehener Nachahmer Buonarottis,
besass er noch Schönheitssinn. Seine geschichtlichen Darstellungen weisen gute
archäologische Kenntnisse auf. Von seinen Fresken, etc. nennen wir Scenen aus der
Geschichte des Furius Camillus (Florenz, Uffizien, Sala d'üdienza), Geschichte der
Psyche (Venedig, Pal. Grimaldi), Verkündigung u. A. (Rom, Sa. Maria della Pace),
Leben Joannis d. T. (Rom, Kap. des Kardinal SaWiati); A. im Chateau de Dampiere, etc.,
von Staffeleibildern: Der Unglaube des Thomas (Paris, Louvre), Caritas u. A. (Florenz,
Uffizien), Die Geduld (Florenz, Pitti); A. in den Galerien zu Berlin, London, Rom
(Vatikan), Wien, etc.
Rossi, Gaetano, Bildhauer, geh. 18. Mftrz 1829 in Neapel, Schüler der dortigen
Akademie. Er copirte hauptsächlich Antiken. Von Originalarbeiten nennen wir
Venus, ein kleiner Fischer, Bildniss- Büsten, etc.
Rossi^ Giaeomo, Bildhauer, geb. 1748 in Bologna, f 1817, Schüler von Dom.
P i 0. Von ihm mittelmässige Statuen in S. Giulianio. Er war besser in der Theorie
als in der Ausführung und wurde 1804 Sekretär der Akademie.
Rosgiy GioTannl, Baumeister und Ingenieur, geb. 1821 in Barletta, gebildet in
Neanfl, wo er Prof. am Polytechnikum, der Ingenieurschule und der Militftrscbule
wurde. Von ihm Kasernen in Caseita, Klinik in Neapel, etc. Er gab audi technische
Schriften heraus. Mitglied mehrerer Akademien.
Rossiy GioTanni Antonio^ Baumeister, geb. 1616 in Rom, f 1695. Er war
u. A. in seiner Vaterstadt thätig. — Ein GioTanni Antonio de' B.^ Medailleur des
16. Jahrhunderts, war in Mailand geboren und lange in Florenz thätig. Von ihm
Cosimo L und Familie (Eameo), Med. auf König Heinrich IL, Plus IV., etc.
Rossi, Giovanni Battista^ di Jacopo di Gaspero äe\, Maler, gen. II B088O9
B08BO Fiorentino, Bosso de' Bossi, Xaltre Bonx, geb. 8. März 1494 in Florenz,
t 1541 in Fontainebleau. Er war an den Werken A. Angelis und M. Buonarottis
gebildet. Er trat frühzeitig mit den grossen Meistern in Wettbewerb zu Florenz,
und ging dann nach Rom, wo er 1527 bei der Plünderung grosse Verluste erlitt und
gefangen genommen wurde. Er entkam nach Volterra, zog von da nach Venedig
und endlich 1580 an den Hof Franz I. nach Frankreich, wo er es zu hohen Ehren
brachte. Dort baute er die grosse Galerie und schmückte sie mit Fresken, die aber
meist unter der Hand seines Nachfolgers Primaticcio Terschwanden. R. war ein
gebildeter und angenehmer Gesellschafter, und stand als solcher in des Königs
Gunst. Er verklagte seinen Collegen F. Pellegrini, Geld von ihm gestohlen zu haben ;
dieser wurde gefoltert, nachher unschuldig befunden, in Folge dessen R. sich ver-
giftete. Von ihm Assunta (Sa. Anunziata, Florenz), Vermählung der Jungfrau
(S. Lorenzo, das.), Altar (Sa. Maria della Pace), Transfiguration (Dom, Castello), etc
Staffeleibilder in den Galerien zu Berlin, Florenz (Pitti und Uffizien), Oldenburg,
Paris und St. Petersburg. In Fontainebleau bestehen angeblich noch 13 Fresken,
Allegorien auf Franz L, etc., seiner Hand, doch auch diese sind anerkanntermassen
stark übermalt.
BoBsiy Gioyannl Battista, Maler, geb. um 1627 in Rovigo, f nach 1679, Schüler
von D. Varotari. Die Kirche S. demente zu Padua besitzt ein Werk von ihm.
Später war er auch in Venedig thätig. — Ein anderer Giovanni Battista B. war
Kupferstecher und gab 1640 Römische Ansichten heraus. — Ein dritter Giovanni
Battista B«, gen II Gobbino, war Maler, Schüler desA. Turchi, und im 17. Jahr-
hundert mit Erfolg in Verona thätig.
Bossiy Girolamo d. Ae.« auch G. de' Bnbeis, Maler und Kupferstecher, geb.
um 1630 in Rom, Schüler von S. Cantarini in Bologna. Er ist wenig durch Gemälde,
mehr durch Stiche, besonders aber durch seinen Verlag bekannt geworden. Er
stach nach Barbieri, An. Garracci, L. Carracci, S. Gaetano, G. Reni, etc.
BoBsi, Girolamo d. J., auch G« de' Bnbels, Kupferstecher, geb. um 1680 in
Rom, t nach 1748 (?), Sohn und wahrscheinlich Schüler de3 Girolamo R. d. Ae.
Er war besonders Verleger, stach aber selbst viel, darunter Ansichten von Rom und
dessen Antiken, Bildnisse von Kardinälen, A. nach A. AUegri, F. Bonavilla, G.
Odazzi, etc.
Bossi, Ginseppe, Kupferstecher, geb. um 1810 (?), f 1848 (1842?), thätig in
Florenz. Von ihm Stiche nach Gemälden des Campo Santo zu Pisa, Maria das
Kind anbetend (nach F. Lippi), Die Jünger in Emaus (1886 nach Palmavecchiojly etc.
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ftoBsly tohn Charles Felix (Carlo), Bildhauer, geb. 8. März 1762 in Not-
tingham, t 21. Febr. 1839 in London, Sohn eines Sienesen, Schüler eines einge-
wanderten Italieners und der Londoner Akademie (1780—84), in Rom weitergebildet
(1785—88). Er wnrde Hofbildhaner Georg IV. Von ihm Venus führt Helena zu
Paris (1784), Merkur, Britannia, Grabmal des Gen. Gomwallis (London, S. Paul),
Grabmal der Lords Heathfield n. Rodney (ebenda), A. Werke im Buckingham-Pa].,
etc. Gold. Med. 1784.
Bossi« LorensEO, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1702, Schüler von P. Dandini,
thatig in Florenz. Er malte geleckte kleine Bildchen in der Art des L. Mehus.
BossL Lnigi, Maler, geb. 1853 in Lugano, in Mailand und 1894/95 in Paris
gebildet. Er war in Mailand thatig und malte italienische Volkssceneo, z. B. Dolce
hl niente, Serpentintänzerin, Bauernstube, etc.
Bossiy Mariano, Maler, geb. 1731 in Sciacca (Sicilien), f 1807 in Rom. Ton
ihm dekorative Arbeiten in der Gal. Borghese zu Rom.
Bosd, Mattia de% Baumeister, geb. um 1636 in Rom, f 1695, Schüler von
Bernini. Er lieferte ein Modell des Louvre in Paris und wurde später Baumeister
der Peterskirche zu Rom, wo er auch Anderes schuf, z. B. Sa. Franciscana Ro-
mana, Sa. Galla.
Bossi^ MuziOy Maler, geb. 1626 in Neapel, f 1651, Schüler von M. Stanzioni,
dann tou G. Reni. In Bologna malte er, noch nicht 20 Jahre alt, eine hochge-
priesene Geburt für die Earthause. Seine Ausmalung der Tribuna Ton S. Pietro
in Majello zu Neapel wurde durch seinen frühen Tod abgebrochen.
Boasiy Niocolö Maria, Maler, geb. um 1645 in Neapel, f 1700, Schüler von
L. Giordano, der ihn bei mancher Arbeit wesentlich unterstützte, z. B. in der
Egl. Kapelle zu Neapel. Seine Thierdarstellungen wurdei^ besonders geschätzt.
Bosii» Pasqnale, Maler, geb. 1861 in Altamura, Schüler Ton F. Lorusso
und der Kunstakademie in Neapel. Er liess sich in seiner Geburtsstadt nieder,
wo er Zeichenlehrer wurde und Bildnisse malte. Von ihm femer Yerbrauchtes Feuer,
Mysterium, etc.
Boaai, Paaqnale, Maler, gen. Pasqualino, geb. 1641 in Vicenza, f 1700
(n. A. 1725), Autodidakt, durch Copiren alter Meister gebildet Er malte Gesell-
schaftsstücke und dergleichen, aber auch Historien, z. B. S. Gregor als Fürsprecher
(Dom zu Matelica), Christus auf dem Oelberg (S. Carlo al Corso in Rom), Taufe
Christi (Sa. Maria del Popolo, Rom), etc.
Bossi, Pietro, Bildhauer, geb. 1821 (?}, f im Juli 1895 in Novara.
Bosaiy Properala de'. Bildhauerin und Eupferstecherin des 16. Jahrhunderts,
t 16S0, Schülerin von M. A. Raimondi, von Tribolo beeinfiusst, thatig in
Bologna. Von ihr Die Einfassung der Hauptaltarnische (Sa. Mad. di Baracano,
Bologna), Zwei Engel (S. Petronio das., neben Triboloa Himmelfahrt). Ferner werden
ihr zugeschrieben ein Relief und eine Bildnissbüste in der Bauhütte von S. Petronio.
Aach soll sie Passionsdarstellungen auf Pfirsichkerne geschnitzt haben, etc.
Boasl, Tineenso deL Bildhauer des 16. Jahrhunderts, thatig in Florenz. Ton
ihm 8. Matthaeus (Dom, Florenz), mehrere Herculeskämpfe (Pal. Vecchio das., jetzt
im Mus. Nationale), Paris und Helena (Grotte der Boboli-Gärten). A. in der zweiten
Bfldl. Kapelle von Sa. Maria della Pace zu Rom, etc.
Bosai-Scotti» Lemmo, Maler, geb. 1848 in Perugia, Schüler von T. Minardi.
Er malte meist Soldatenbilder, aber auch Illustrationen zu Tasso, mythologische
Darstellungen und Genrebilder. Mitglied versch. Akademieen.
Boaaignoli, Jacopo, Maler des 16. Jahrhunderts, f 1604 (?) in Turin. Er
malte Grottesken in der Weise des Perino del Vaga und wurde Hofmaler am Hof
Ton Savoyen.
Boasigaon^ Louis Joseph Tonssaint. Maler, geb. 81. Dec. 1781 in Ayesne
(D^p. Nord), t nach 1849, Schüler tou Vincent und der £cole des beauz-arts.
Von ihm Zenobia Ton den Hirten empfangen (1810), Tod des polnischen Generals
Sowinski (1833), Bildnisse in Pastell, etc. Med. 2. El. 1850. — Seine Tochter OetaTie
B«, geb. in Paris, Schülerin ihres Vaters und H. Vernets, stellte zwischen 1831—64
Genrebilder und Bildnisse aus.
Bosalter, Charles, Maler, geb. 1827. Er war in England thatig und malte
Genrebilder, z. B. Der kleine Sänger (1867), Die Erinnerung (1871), Das Halsband
(1872), etc.
B4M8lter, Thomas F., Maler, geb. 29. Sept. 1818 in New-Haven (Gönn. U. S. A.),
t 17. Mai 1871 in Gold Spring (N. Y., ü. S. A.), Schüler von N. Jocelyn, seit
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116 ttofiskopf — Aota.
1840 in London und Paris weitergebildet. 1841—46 besachte er Italien, die Scbweii
und Deutschland. 1858 besuchte er wieder £uropa und war 3 Jahre in Paris thätig.
Von ihm Rebecca am Brunnen (6al. Washingtoo), Venedig, Die klugen und die
thOrichten Jungfrauen, Washingtons erstes Eabinet, etc. Gold. Med. Paris 1855.
Rosskopf) HVendely Baumeister, geb. um 1480, f vor 1567« Wahrscheinlich
Schaler des Benedikt von Laun. Er war erst in Görlitz th&tig, wo er 1520 Borger
wurde. 1525—30 etwa war er Stadt- und BrQckenbaumeister in Breslau. Er war
einer der Hauptvertreter der Renaissance und schuf u. A. den Umbau des Görlitzer
Rathhauses, viele Bürgerhäuser dort und war auch auf dem Gröditzberg thfttig.
Bossmaesler, (Roagmaeasler)^ Johann jLdolph, Kupferstecher, geb. 1770 in
Leipzig, t 1821, Schüler von Oeser, Bruder des Job. August R. Von ihm Bild-
nisse, Vignetten für Verleger, ein Zeichenbuch nach Oeser, etc.
Bossanaesler, (Bossmaessler), Johann Angnst, Kupferstecher, geh 1752 in
Leipzig, t 1788 das. (in Dresden ?), Schüler von F. Oeser. Von ihm Ansichten von
Leipzig und Umgegend, Bildnisse, Vignetten und Buchillustrationen, darunter Copien
nach Chodowiecä, etc.
Boasmlsler, (Bossmaessler)) Johann Friedrich, Kupferstecher, geb. um 1775
in Leipzig, f 1858 daselbst Er hat u. A. Einiges nach Ludwig Richter gestochen.
Rosso, 8. Bartolo, Gioxanni.
Rosso, 8. Rosaly Antonio.
B08SO9 ^h s« BoBsiy G. B. dei.
R0B80 de'Rossi, s. Rossi» G. B. dei.
RosBOWski, Ladislana, Maler, geb. 1857 in Monasterzyska (VolhynienX studirte
in Krakau unter Matejko, später in München, Dresden und Paris. Er lebt in
Krakau und malte Geschichtsbilder, z. B. Königin Hedwigs Einzug in Krakau (1884).
Rosstanscher, Adam, Erzgiesser des 17. Jahrhundert«, f am 1690 in Graz.
1669 verfertigte er die Bronzene Marienstatue am Jacominiplatz das. Er wurde
Hof-, Stuck- und Glockengiesser.
Rossnm, Gerard van» Zeichner des 18. Jahrhunderts, geb. in Rotterdam, f 1772
das. Er lieferte erst in Amsterdam kunstgewerbliche Entwürfe (Patronen für Seiden-
stoffe), zeichnete dann Landschaften in Waterloos Manier, Ansichten der Umgegend
von Rotterdam, etc.
Roasnmy Jan yan^ Maler des 17. Jahrhunderts, th&tig um 1669 iu Vianen* Er
malte besonders gute Bildnisse und Genrebilder in der Art des Ger. Terborch. Von
ihm Weibliches Bildniss (1662 Mus. Amsterdam), Der Spaziergang (1665 Mus. Wien),
Bildniss des Geistlichen J. A. Husinga, etc. ^
Rossnm, Jan Cornelia xan^ Maler, geb. 1. März 1820 in Amsterdam, Schaler
von Kruse man. Er malte Bildnisse und Interieurs.
RoBsy^ Lonia Joseph) Maler und Decorateur, geb. 18. Mai 1817 in Valenciennes
(Däp. Nord), Schüler von A. de Pujol und Labrouste. Er wurde Prof. an der
Zeichenschule von Condä und gründete eine öffentliche Freischule für Handwerker,
wofür ihn die Akademie decorirte. Von ihm L'hötel de Sens zu Paris (Mus. Valen-
ciennes), Ein Thor der Stadt Condä (ebenda). Das alte Stadthaus von Valenciennes
(Aquarell, Hist. Mus. das.), Alte Kirche Saint-G^ry (Aquarell, ebenda). Alte Johannes«
Kirche (Aquarell, ebenda^ Alte Kirche Salle-le-Comte (desgl., ebenda). Er baute und
decorirte den kleinen Scnauspielsaal von Gondä, decorirte ferner viele Schlösser, etc.
mit Wandgemälden.
Rost; Amalie^ Malerin, geb. 1843 in Altenburg. Sie war in Leipzig thätig.
Rost. Ernest C«, Maler, geb. 1766 in Mount Vernon (N. Y., U. S. A.), Schüler
der New-Yorker Akademie und v. R. G. Minor, th&tig in New -York. Er malte
Landschaften z. B. Partie aus Connecticut, Der Einbruch der Nacht, etc.
Rostovrski, Osear, Maler, geb. um 1820, f 1861, Schüler der MOnchener
Akademie. Er malte Genrebilder, etc. Von ihm Pferd im Stall, etc.
Rota, Cesare, Maler, geb. 1848 (?) in Verona, f 8. Jan. 1885 in Venedig. Er
malte in der Manier des Tiepolo Deckenfresken im Pal. Tiepolo am Canal Grande au
Venedig.
Rota, Martine, Kupferstecher, geb. um 1540 in Sebenico (Dalmatien), f nach
1572, thatig in Venedig und Rom. Seine Stiche nähern sich emigermassen denen
der deutschen Kleinmeister. Er stach besonders Bildnisse (über 80), aber auch
Anderes nach eigener Zeichnung. Von ihm ferner Das Jüngste Gericht (1573 nach
M. A. Buonarotti), Martertod des Hl. Peter (nach T. Vecelli), Venus und Adonis nach
dems.), Christus erscheint Petrus (nach R. Santi), Ansichten und Landscha^n, etc.
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Rotari — Rothsteio. 117
B«turl, Pietro Gonte dei, Maler, geb. 1707 in Verona, f 1762 (1770?) in
St Petersburg, SchOler Ton A. Balestra, nacbdem er schon als Dilettant gemalt
hatte. Er studirte anch 1728—81 unter Trevisani in Rom und Solimena in
Neapel. Er war mit Erfolg an den Höfen zu Wien und Dresden, besonders aber
sn St. Petersburg thätig, wo er Hofmaler wurde. Katharina IL erwarb für den
Peterhof 663 M&dchenköpfe, die er auf einer russischen Reise gemalt hatte. Seine
Bildnisse waren graziös, aber geleckt und manirirt. Von ihm Ruhe auf der Flucht
(6al. Dresden), Maria Magdalena u. 4 A. (ebenda). Zwei Mädchenköpfe (München,
Alte Pinakothek), Zwei Bildnisse (Gal. Schieissheim), Verkündigung (Kirche zu
Guastalla), Geburt Mariae (S. Giovanni, Padua), etc. R. hat femer über 20 interessante
Blatt radiert, nach eigener Zeichnung und nach Balestra.
Rotermang, s. Bodermont.
Botermmidy Julius Wilhelm Louis, geb. 11. Mftrz 1826 in Hannoyer, f 14. Juni
1859 in Salzbrunn (Schlesien), Schüler von E. Bendemann und der Dresdener
Akademie. Er hinterliess eine Beweinung Christi, die nach seinem Tod von Bende-
mann vollendet und der Dresdener Giüerie geschenkt wurde.
Botfelser, s. Dahn-Botfelser, Heinrich toh.
Roth^ Christoph, Bildhauer, geb. 22. Juli 1840 in Nürnberg. Er war Auto-
didakt, Hess sich in München nieder und erhielt den Professortitel. Von ihm Büste
des Frinzregenten Luitpold (Nürnberg, Rathhaus), Prinz Karl-Denkmal in Tegernsee,
Siebolddenkmal in Würzburg, Büste des Grafen Pocci; A. im Münchener Armee«
Museum, etc. R. gab für Künstler einen plastisch-anatomischen Atlas heraus. Mehrere
Med. — Ein Christoph Melchior B., f 1798 in Nürnberg, war als Kupferstecher
für die Verleger thätig.
Roth, George Andries, Maler und Radierer, geb. 11. Sept. 1809 in Amster-
dam, Schüler von P. G. Westenberg. 1835/86 bereiste er Deutschland. Im Rijks»
museum zu Amsterdam befindet sich Der Wald von Bentheim (1870) von ihm. Er
radierte eine Ansicht des Dorfes Kessel und den Dammbruch zwischen Mare und
Allen (für ,De Waterramp van 1855*).
Both^ Joseph Anton, Maler, geb. 1807 in Miltenberg, f 2. Aug. 1868 in
Wflrzburg, Autodidakt in der Landschaftsmalerei, nachdem er die Rechte und anderes
Stadium getrieben, Italien, Paris und Nordamerika besucht hatte. Zurückgekehrt
lebte er Jahre lang in München und wurde 1858 Kustos der Wagner'schen Samm*
lungen an der Universität in München. Neben Landschaften, ethnographischen
Zeichnungen schuf er auch Bildnisse, Scenerien u. A. m.
Bothy Peter, Maler unseres Jahrhunderts, f 1866, thätig in Köln als Bildniss-
maler, besonders auch als Gemälde- Restsurator. — Ein William B. malte um 1768
in England Bildnisse und Miniaturen. Eine Zeitlang lebte er in Reading.
Bothbart, Ferdinand, Maler, geb. 3. Oct. 1823 in Roth am Sand (Franken),
t 1. Febr. 1899 in München. Er lebte in Stuttgart und München, gewann dann
das Wagner'sche Italien-Reisestipendium uod Hess sich später in München nieder,
wo er eine Zeitlang Konservator am Kupferstich -Kabinet war. Von ihm Illustrationen
zu Schiller, Hebel, Tiele Aquarelle, Cartons zu Glasfenstern, Genrebilder, etc.
Boihermel, Peter F., Maler, geb. 18. Juli 1817 in Luzerne Gounty (Pa. U. S. A.),
t 1895 nahe Philadelphia. 1847—55 war er einer der Direktoren der Akademie zu
Philadelphia, reiste dann nach Europa und studirte nochmals 1858 — 59 in München.
Er malte grosse theatralische Geschichtsbilder und Illustrationen zu Dichterwerken,
z. B. Die Schlacht 7on Gettysburg, Columbus Tor Isabeils, Desoto entdeckt den
Mississippi, Einschiffung des Columbus (Akademie, Philadelphia), König Lear, etc.
MitgL der Pennsylvania Academy.
Bothfeidne, Nelli, geb. Hirsch, Malerin, geb. 1871 in Budapest, Schülerin
der Landes-Musterzeichenschule zu Budapest unter B. Szekely. Von ihr u. A.
Illustrationen zu Gedichten von P. GyulaL
Bothmayer» s* Bottmayr.
Boihmeyer, s« Bottmayr.
Bothmfiller, Jaeqnes, Zeichner und Lithograph, geb. 29. Dec. 1804 in Colmar,
t 10. Febr. 1862 das. R. veröffentlichte 1839 Malerische Ansichten der Schlösser,
Denkmäler und Sehenswürdigkeiten des EUass nach der Natur gezeichnet und
llthographirt (128 Tafeln). Von ihm femer Bildnisslithographien, etc.
Bothsteia, Emil Edxard af, Baumeister, geb. 1. Nov. 1821 in Eriksund
(Schweden), Schüler der Stockholmer Akademie, dann der Berliner Bauschule, nach-
dem er in Hamburg praktisch th&tig gewesen war. Er trat zu Stockholm in den
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118 Roth well — Rottmann.
Staatedienst, widmete sich hesocders dem Wasserbanamt und errichtete mehrere
Geh&ude. 1875 trat er in den Ruhestand. Er verfasste ein Handbuch der allge-
meinen Baulehre. Prof. d. Akademie (1871), Wasa-0., Nordstern-O.
Rothwell^ Richard, Maler, geb. 1800 in Athlone, f im Sept 1868 in Rom,
studirte in Dublin, kam dann nach London, wo er Sir Thomas Lawrence's nach-
gelassene Werke z. Th. Tollendete. Sein Erfolg als Bildnissmaler war gut, doch nicht
so, dass er sich in London dauernd niederliess. Er hielt sich später in Dublin,
Leamington, Paris, BrOssel und Rom auf und kam selbst nach Amerika. Von ihm
besitzt das S. Eensington Mus. zu London drei Genrebilder und die Nat-Portr.-Gal.
das. zwei Bildnisse. Mitglied der Irischen Akademie.
Rothwelly Thomas, Kupferstecher, geb. 1742, t 1807 in Birmingham. Seine
Werke sind unbedeutend.
Botins, Jan Albertsz, Maler, geb. um 1615 in Hoorn, f 1674 das. Er malte
Bildnisse.
Botky, Baroness Hanna, Bildnissmalerin, geb. 24. Febr. 1859 zu Czemowits
(Bukowina), Schülerin von J. Swerdts, Blaas und A. Trentino. Sie liess sich io
Wien nieder und malte Bildnisse z. B. Freiherr v. Sterneck (Militärakademie zu
Wiener-Neustadt).
Rotta, Antonio, Maler, geb. 28. Febr. 1828 in Görz, Schüler der Akademie
zu Venedig. Er malte Genrebilder aus dem dortigen Volksleben und Thierstflcko.
Von ihm Beim Schnhfiicker (1867), Schmerz und Hoffnung (1872), Grosser Schmerz
(1882 Wiener Akademie), Schlechte Gesellschaft (1883), etc.
Botta, Silyio Giulio, Maler, geb. 15. Aug. 1853 in Venedig, Schüler der
dortigen Akademie, auch in Paris gebildet, Sohn des Antonio R. Er malte Genre-
bilder in Oel und Aquarell, z. B. Im Wein, Galeerensklaven, Der erste Schritt in^s
Leben (Gal. Köln), etc. Verschiedene Med.
Rottenbacher, Josef, Zeichner und Lithograph, geb. 1803 in Graz, f nach
1888, Schüler der Landeszeichenscbule in Graz. Er malte Bildnisse und Ansichten,
zeichnete „Das Vater Unser* in mehreren Blatt, etc.
Rottenhammer, Johann, Maler, geb. 1564 in München, f 1623 in Augsburg,
Schüler seines Vaters Thomas R. und von J. Donauer (1582), weitergebildet an
alten Meistern in Venedig (besonders Robusti in der Scuola di S. Rocco) und
in Rom. Hier musste er Figuren in die Landschaften von J. Brueghel und P. Bril
malen. Er war u. A. für den Herzog von Mantua thätig ; nach längerem italienischem
Aufenthalt liess er sich in Augsburg nieder und wurde dort sowie in Prag, das er
auch besuchte, von Kaiser Rudolph II. begünstigt. R. malte gern mythologische
Scenen und Allegorien mit vielen nackten Figuren, und haben seine Bilder etwas
Porzellanartiges, wenn sie auch nicht gerade schlecht sind. Gemälde von ihm in
den Galerien und Museen zu Amsterdam, Aschaffen bürg, Augsburg, Bamberg, Betlin,
Cassel, Dreden, Genf, Glasgow, Gotha, Haag, Hamburg, Karlruhe, Kopenhagen,
London, München, New- York, Paris, Rotterdam, St. Petersburg, Schieissheim, Schwerin,
Stuttgart, Weimar, Wien (auch Gal. Liechtenstein und SchönbornX Wiesbaden, etc. —
Sein Vater Thomas R. malte im 16. Jahrhundert in München und war an den
Herzogl. MarstäUen beschäftigt. — Sein Sohn Dominions R. malte zwischen 1612—40
gute Miniaturen.
Rottenwald, s. LiSba, Johann Christoph.
Rottermondt, s. Rodermont.
Rottermnnd, Gottfried, Bildhauer, geb. 1761 in Bamberg, f 1824 in Nürnberg,
Schüler von M. Mutschelle. Von ihm Grabmal des Bischofs Fechenbach (Dom,
Bamberg), Kanzel (ebenda), Altar, Kanzel und Orgel (Schlieffenberg, Mecklenburg-
Schwerin), Die neue Hauptthür an der Lorenzkirche in Nürnberg, Hochaltar (Sebaldus-
kirche, das. nach K. A. Heideloff), etc.
Rottmann, Friedrich, Maler und Radierer, geb. vor 1780 m Handschuhsheim,
t 1817, Autodidakt. Er wurde CJniversitätszeichenlehrer, malte und radierte Veduten,
sowie militärische Scenen, und hat auch die Abenteuer eines reisenden Malers
humoristisch illnstrirt. Von ihm Kampf um die Neckarbrücke (Wasserfarben), Um-
gebung von Heidelberg, etc.
Rottmann, Karl, Maler, geb. 11. Jan. 1798 in Handschuhsheim bei Heidelberg,
t 6/7. Juli 1850 in München, Schüler seines Vaters Friedrich R. und Kellers,
dann von K. Fohr beeinfiusst. 1822 kam er nach München und bereiste später
die Alpen, Italien sowie Griechenland. 1841 wurde er Hofmaler in München. Für
die südliche Landschaft entwickelte er sich einen ganz eigenen aufs Grosse aus*
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RoUmaon — Rouband. 119
gehenden Stil, der das Monumentale in der Composition betonte, im Golorit auf
leuchtende Kraft ausging, in Beiden sich Tom Realismus entfernte. Wenn es uns auch
in jüngster Zeit etwas gefröstelt bat bei seiner Kunst, die so wenig intimen Reiz
bietet, so geht uns jetzt doch wieder der Sinn für den grossen Zug in seiner Malerei
auf. In den bekannten Arkadenfresken zu München war das Problem der Verein-
fiachung und Stilisirung, das er sich gestellt hat, ein vielleicht zu schwieriges, Tor dem
Eindruck des Rottmannsaales in der Neuen Pinakothek, wo er auch mit ihm besser liegen-
den Mitteln arbeitete, können wir uns nicht verschliessen. Von Staffeleibildern nennen
wir Der Tempel von Aegina und ein Anderes (Gal. Racynski Berlin) ; A. in der Nat.-
Gal. daselbst, und in den Gal. und Museen zu Darmstadt, Frankfurt a. M., Ham-
burg, Karlsruhe, Köln, Leipzig, Manchen (auch Schack-Gal.), Stuttgart, Wien (Gal.
Czemin), etc. — S. Biographie von C. Bayersdorfer.
Rottmanu. Leopold, Maler, geb. 2. Oct. 1812 in Heidelberg, f 26. Mftrz 1881
in München, Schüler von Rouz, dann seines Bruders Karl R. in München und
der dortigen Akademie. £r wurde Hofmaler und schuf naturalistische Land-
schaften, z. B. Der Altenauer See in Steiermark (1837 Gal. Donaueschingen), Berg-
landschaft (Mus. Hannover), Barmsee im bayrischen Gebirge (Neue Pinak., München), etc.
Er veröffentlichte Ornamente an den Bauwerken München, (1845—9), Das Herzogthum
Salzburg, etc. (gemeinschaftlich mit G. Petzold und G. Herwegen), Jagdstandalbum
(50 Bl. für Max II.), Der Vierwaldstädter See, Wagner - Album, etc., auch Stein-
drucke. — Sein Bruder Anton B* malte und radierte militärische Scenen.
Bottmayr, (Rothmeyer) von Bosenbanm, Johann Franz Michael, Maler,
geb. um 1660 in Laufen (Salzburg), f 25. Oct 1780 in Wien, Schüler von C. Loth
in Venedig. £r war erst in Salzburg für Kirchen thätig, dann (1785) in Wien, wo
er Hofmaler Leopolds d. L, Kammermaler Josephs d. IL und Karls d. VI., auch
geadelt wurde. Er malte Historien, etc. in Gel und besonders in Fresko. Von ihm
Iphigenia in Anlis (Mus. Wien), A. Werke im Joanneum zu Gratz, in den Schlössern
zu Pommersfelden, Pal. Liechtenstein und Schönbrunn zu Wien, im neuen Rathhaus
das., in der Universit&tskirche, der Spitalskirche und der K. zur rotben Bruderschaft
zu Salzburg, in der Jesuitenkirche zu Breslau, im Dom zu Passau, in der Carme-
literkirche zu Regensburg, in der Klosterkirche zu MöIk, in der Peters- und Karls-
kirche zu Wien, etc.
Rotjy Lonis Oscar, Medailleur, geb. 12. Juni 1846 in Paris, Schüler von
Dumont und Ponscarme; 1875 gewann er den Rompreis. Mit Ponscarme und
Chaplain ist er der Erneuerer der französischen Medaille und Plakette, in diesem
Fach einer der bedeutendsten Meister aller Zeiten. Sein Lebenswerk ist gut in der
Hamburger Kunsthalle (über 60 Stück) zu sehen. Einige seiner hervorragendsten
Arbeiten sind die Med. zur Eröffnung einer Ostbahn in Algerien, auf M. E. Cheuvreul,
auf Mme. Boucicault, eine Hochzeitsmedaille; femer die Plaketten „Die Schaf hirtiu^,
auf C. Christofle, auf seine Eltern, auf seinen Sohn, auf Pasteur, auf die Pariser
chirurgische Klinik, „In Labore Quies'' und viele Andere; auch Gebrauchsgegen-
stände, wie Handspiegel, etc. Med. 8. Kl. 1878, Mitgl. d. Akad.
Ronargne, Adolphe^ Maler, geb. 6. Dec. 1810 in Paris, Schüler von A.Colin,
D. d'Angers und der £cole des beaux-arts. Er aquarellirte Landschaften und
Marinen, z. B. Ansicht von Dünkirchen, Ansicht der Insel SaintGeorges (1848),
Ansicht des Dorfes und der Bucht von Loquirec (1870), etc.; ferner eine grössere
Anzahl von Steindrucken (Architekturen, Veduten u. dergl.). — Sein älterer Bruder
Cmlle B«9 Schüler von Delaunay und Mariage, war Kupferstecher und schuf
besonders Vignetten auf StahL
Bonband, Benjamin, Maler und Zeichner, geb. im Juni 1811 in Roquevaire
(D^. BoucheS'du-Rhöne), f 14. Jan. 1847 in Algier im Dey-Krankenhaus, Schüler
von Hersent. Von ihm Neapolitanische Köhler in der Provence (1883), Die schlechten
Miether (1887), Maurisches Fest in der Umgegend von Algier, etc., sowie viele
Algerische Zeichnungen für L'Illustration, etc.
Bonband, Fran^ois F^lix, Bildhauer, geb. 1825 in Gerdon (D^p. Ain),
t 21. Dec 1876 in Lyon, Schüler von Pradier nnd der £cole des beaux-arts.
Von ihm Die Skulptur (Statue für den Hof des Louvre), Der Maler N. A. Taunay
(Marmorbflste, Mus. Versailles), Die Philosophie und die Poesie (Steinbasreliefs am
Denonpavillon des neuen Louvre), Die Skulptur und die Malerei (Basreliefs, eben-
da), Die Gerechtigkeit und die Macht (Steinstatuen für den Justizpalast, Lyon),
Terpsichore nnd Erato (Steinstatuen, Theater zu Lyon), sowie viele Bildniss-
medailons, etc.
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120 Roubaud — Rouget
Bonband, Frans^ Maler, geb« 1856 in Odessa, Schfller von J. Brandt und
der Münchener Akademie. Er Hess sich in München nieder und malte Landschaften,
Soldatenbilder, etc. aus dem Kaukasus, z. B. Verwundet (Neue Pinakothek, München),
Im Kaukasus (ebenda), Heuernte iu Frankreich, etc. Med. 2. Kl. 1892, L Kl.
1893 u. mehrere A.
Bonbaud, Loula Aii|p8te« Bildhauer, geb. 29. Febr. 1828 in Gerdon (D6p.
Ain), Schüler Ton Dur et, H. Flandrin und der £co]o des beauz-arts. Von ihm
L. A. Pirou (1864 Marmorbflste für dessen Grabmal), Beethoven (1869 Konserva-
torium der Musik), Die Tragödie und Komödie (Thäatre des C^lestins zu Lyon),
Lamartine (1877 Entwurf zu einem Monument für die Stadt M&con). Med. 1865,
1866, Med. 2. KI. 1875.
Bonbillae, (Bonbilliao, Bonbiliac)» Lonls FraiiQOis, Bildhauer, geb. 1690
(n. A. 1695 od. 1708) m Lyon, f 11. Jan. 1762 in London, Schüler von Perm ose r,
N. Couston und der £co]e des beaux-arts. 1744 begab er sich nach Eugland,
wo er, von der Familie Walpole protegirt, zahlreiche Aufträge ausführte. Er war
technisch ein grosser Meister, liebte aber die theatralische Pointe und mangelte
der Ruhe und Einfachheit. Von ihm in der Westm inster- Abtei die Monumente Ton
dem Herzog von Argyle, J. Fleming, Haendel, W. Hargrave, Mrs. Kightingale,
Admiral Warren und Gen. Wade; in Golden Square, London, Georg II.*, zu Cam-
bridge Georg I., Sir Isaac Newton u. A. Ferner die Büsten in der Trinity C!ollege
zu Dublin, Haendel (Statue für die ehemaligen Yauxhall Gardens), Der Kanzler der
UniTersität Cambridge, Locke (Statue, Oxford), Die Religion (Statue, Copsal), Denk-
mal des Herzogs und der Herzogin yon Montague, Die Beredsamkeit (Statue), Doctor
Mead (Büste), Shakspere (Statue), etc. — Ein B«^ geb. 1789 in Bayonne, war
Kupferstecher.
Bouchier, Marie Margnerite Franfoise, geb. Jaser, Malerin, geb. 1782 in
Nancy, t 1873, Schülerin von Isabey, Aubry und Regnaul t. Von ihr Bildnisse
und Miniaturbildnisse, z. B. Prinzessin von Dänemark (1822), Kinderkopf, etc.
Med. 3. Kl 1835.
Bonchon, Maler des 16. Jahrhunderts, Bernhardiner Mönch^ der für die
S. Jacques de la Boucherie- Kirche zu Paris ein Breviarium mit prachtvollen
Miniaturen schmückte.
Bouette, Gabriel) Maler des 18. Jahrhunderts, wahrscheinlich SchtÜer von
Oudry. Von ihm besitzt das Mus. Nantes Fuchs und Wildkatze um einen Hasen
k&mpfend.
BonfflO) Albert Alexandre Paul, Maler, geb. vor 1855 in Marseille, Schüler
Yon Ca baue] und Chazzal. Von ihm Simson und Delila (1874 Mus. Marseille),
Die Wahrheit (1877), Badezeit (1882), etc. Med. 3. Kl. 1879.
Bougelety Benedicty Bildhauer, geb. vor 1855 in Tournus (D^p. Sa6ne-et-
Loire), f 18. Juli 1894 in Petit, Schüler von Duret. Von ihm J. B. Grenze
(Büste für Tournus), die Steinmedaillons von Guärin, Cauchy, etc.. die den Präfekten-
hof im neuen Stadthaus zu Paris schmücken, Hero und Leander, Kindergruppen,
etc. Med. — Seine Schwester und Schülerin Emllie Jeanne B*^ auch in Tournus
geboren, stellte von 1876—82 Bildoissbüsten aus.
Bougemonty Emilie, geb. Gohin, Malerin, geb. 1821 in Paris, f 1859, Schülerin
von L. Cogniet. Sie malte Bildnisse, auch einige Genrebilder, darunter Die
Sängerin und Hirt in den Abruzzen (1857).
BougeroBf Jules James^ Maler, geb. 1841 in Gevray-Chambertin (D^p. Cöte
d'Or), t 14. Juli 1880 in Paris, Schüler von Cabanel und Picot. Er war mit
H. Regnault eng befreundet und meist in Spanien thfttig. Von ihm Oeffentlicher
Schreiber in Spanien (1869), Henne und zwei Hähne (spanisches Interieur), Kinderbegräb-
niss in Andalusien (1879), etc.
Bongety Francis, Holzschneider, geb. vor 1825 in Nansous-Thil, (Däp. Cöte
d'Or), Schüler von Andrew et Best. Er schnitt nach Vernet, Charlet, Raffet,
David, Giacomelli, Jacques, etc. für »Le Magasin pittoresque*, „L'Oiseau" von
Michelet, |,L'lnsecte** von demselben, für die A. Bry'sche Bibel (1851), etc.; auch
nach eigener Zeichnung.
Bougret, Georges, Maler, geb. 2. Mai 1784 in Paris, f d. April 1869 das..
Schüler von David und Garnier. Er gewann den 2. Rompreis 1808 auf Grund
seines „Aeneas und Anchises*. Yon ihm Die französischen Prinzen huldigen dem
König von Rom (1812 Gal. Versailles), Tod des Hl. Ludwig vor Tunis (1817 ebenda),
Bildniss des Marschalls Herzog von Coigny u. A. (ganze Figur, ebenda), Bildniss
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RouilUrd ^ Boosseau. 121
(Mas. Beims), Oedipus nnd Antigone (Mos. Rouen), General Meanier (Mus. Be-
BaoQOo), Tod des Marschalls Lannes (Mus. Douai), £cce Homo (Kirche Saint Gervais,
Paris), Die Herzogin von Angoultoe begiebt sich nach Pouillac (Schloss Villeneuve
PEtaDg), etc.; A. im Schloss au Fontaineblean, etc. auch einige Steindrucke. Med.
2. KL 1814, Kr. d. Ehrenl. 1822, Med. 1. Kl. 1855.
Bovillardy Fran^oise Julie AldoTrandine, geb. Lenoir, Malerin, geb. 1801
in Paris, f im Juli 1832 an der Cholera das., Schülerin ihres Gatten Jean R.,
sowie von Saint und Delecluze. Sie malte Miuiaturbildnisse. Med. 2. Kl. 1824.
Bonillard, Jean Söbastien, Maler, geb. 1789 in Paris, f 1852 das:, Schüler
von David. Er malte geschichtliche Darstellungen, besonders aber Bildnisse, da-
runter Marschall Grouchy (1888 Mus. Versailles), Napoleon Bonaparte (1836, Mus.
ebenda), General Dumouriez u. 6 A. (ebenda), Herzog von Reggio (Mus. Nancy),
Karl X. (Mus. Aix), Marschall Grouchy (Mus. Amiens), etc. Med. 2. Kl. 1822,
1. KI. 1827, Kr. d. Ehrenlegion.
BoniUard, Pierre Louis, Bildhauer, geb. 16. Jan. 1820 in Paris, f 2. Juni
1881 das., Schüler der £cole des beaux-arts und von Cor tot Er wurde Prof. an
der damaligen Kaiserl. Zeichen- und Mathematikschule. Er schuf besonders Thier-
plastik. Von ihm acht Adler (Neues Operohaus 1868), Gruppen und Thiere am
nenen Louvre (1856—58), eine Thür am Kriegsministerium, Restauration der Hunde
und des Kopfes der Diana (1875 an der Bibliothek des Louvre), viele andere
Arbeiten am alten und neuen Louvre, im Tribunal de Commerce , im Schloss
d'Eclimont, etc.; auch Bildnissbüsten und Statuetten. Med. 3. Kl. 1842, desgL 1861,
Krenz der Ebrenlet;. 1866.
Bonllant de Bonx^ — , Bildhauer des 16. Jahrhunderts, schuf um 1518 mit Ge-
hilfen die Grabdenkmäler zweier Kardinäle von Amboise im Dom zu Ronen.
Ronlleaii, Jules Pierre, Bildhauer, geb. 1855 (?) in Libourne (Däp. Gironde),
t 28. März 1895 in Paris, Schüler von Barrias, Cavelier und £. Lafon. Von
ihm Jeanne d'Arc im Kampfgewühl (Platz bei der Ruine des Schlosses von Chinon),
Statue des Lazare Carnot (für dessen Geburtsstadt Nolay im D^p. C6te d'Or),
Denkmal des Präsidenten Sadi Carnot, Hebe, Bildnissbüsten, etc.
BouIleanx-dQ-GargeSy s. Lef^vre-Denmier.
BovIIety Jeau Louis, Kupferstecher, geb. 1645 in Arles (D^p. Bouches-du-
Rh6ne), f 15. Sept 1699 in Paris, Schüler von J. Lenfant u. F. de Poilly,
weitergebildet während eines 10 jährigen Aufenthaltes in Italien (1673—83). Er
wurde Hofkupferstecher und stach Bildnisse seiner Zeitgenossen, darunter dasjenige
seines Lehrers F. de Poilly. Ferner von ihm Stiche nach Giro Ferri, Lanfranco,
Mignard, Ann. Carracci (Christus und die Hl. Frauen), zusammen über 45 Platten.
Ausserord. Mitglied der Akademie 1698.
Bonlliet, Nicolas Amarantlie, Maler, geb. 2. Febr. 1810 in Varosvre (Ddp.
Seine-et^Loire), Schüler der Kunstschule zu Lyon. Von ihm Waldinneres (1831), Die
verlassene Mühle (1835), Der Schläfer, Landschaft im Calvados (1880), etc., auch Bildnisse.
Bou^t, Cliaries, Maler, geb. 1821 (?), f 18. Jan. 1895. Er war Direktor der
Kunstschule in Dijon.
Bonqnel» Jean Andr^^ Emailmaler, geb. um 1703 in Genf als Sohn französischer
Eltern, f 1759 im Irrenhaus in Charenton. 1753 wurde er, obwohl Protestant, Mitglied,
der Akademie auf Befehl des Königs, der ihm 1754 eine Wohnung im Louvre anwies.
Er war auch längere Zeit in London thätig gewesen. Von ihm Bildniss des Mar-
quis von Marigny (1755 Mus. Louvre), Bildniss von Silvestre, Bildniss Cochins d. J., etc.
Er veröffentlichte „Lettre de M. . . . ä un de ses amis pour lui ezpliquer les estampes
de Hogarth' Londres (Paris) 1746 „Etat des arts en Angleterre* Paris 1755 „L*art
nonveau de la peinture en fromage ou ramequin, invent^ pour suivre le louable
Srojet de trouver graduellement des fa90ns de peindre infdrieures k Celles qui existent",
laroUes 1755 (Streitschrift gegen Diderot), etc., auch literaturgeschichtliche Werke.
R^Qggeaii, £dm^, Maler, geb. 1. Juni 1815 in Paris, f 15. Jan. 1868 das.,
Schaler von P i c o t und M e u r e t. Er malte Miniatur-Bildnisse. Seine Biographie
von Miette de Villars, (Paris 1858). — Ein Antoine B. war 1645 Hofmaler in
Frankreich. 1643 stand P. de Champaigne Pathe bei einem seiner Kinder. Er arbeitete
in den Schlössern für die Königin- Begentin Anna von Oesterreich.
Rovaaeaiiy Jaeques, Maler, Baumeister und Kupferstecher, getauft 4. Juni
1630 in Paris, f 16. Dec. 1693 in London, Schüler seines Schwagers Her man van
Swanevelt, weitergebildet in Italien. 1662 wurde er Mitglied der Akademio auf
Grund einer architektonischen Landschaft, 1679 Bath, 1681 als Protestant ausge-
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122 BouBseaa — Rouaseaux.
schlössen, 1688 wieder aufgenommen in Folge seiner Bekehrung. 1660 arheitete er
für die Schlösser zu Versailles, su Saint- Cloud und Saint Germain en Laye. Er
decorirte das Hotel Lambert und das H6tel Dangeau am Place Royale mit Fresken
(1679); 1690 ging er nach London, um in Gemeinschaft mit La Fosse und Mounoyer
Bau und Decoration des Montague House (jetzt British Mus ) auszuführen. Von ihm
ferner decorative Wandgemälde für Hampton Court. R. hat Ober 20 Platten radiert,
8 nach eigenen Zeichnungen, darunter -Fluss im Walde, S. Joannes in der Wüste,
zwei Hirtinnen, etc.
BoQSseaii^ Jean Charles^ Bildhauer, geb. 81. Dec. 1818 in Paris, wo er thätig
war. Von ihm Der Neid (1849 Gipsstatue}, Robespierre auf der Tribüne (1869 Mar-
morstatue), Fest zur Einweihung des Schlosses De la Gaudinibre (1873 Basrelief
Gips), Bildnissbüsteu, etc. — Ein Jean Fran^ois R« war um 1760 in Paris als
Kupferstecher th&tig, schuf einige Einzelblätter, arbeitete aber meist Vignetten und
Illustrationen für die Verleger.
Bongaeau, L^on, Maler, geb. Tor 1835 in Pontoise (Ddp. Seine-et-Oise), Schüler
von Cicäri und Pingret. Er malte Tornehmlich Stilllebeu — eins (1857) im Mus. zu
Angers — , ferner Traum Heinrich IV., etc. auch Pastelle. — Ein anderer L6on R.»
geb. in Tours, Schüler von Pannemaker und Quartley, wurde zwischen 1875
und 1882 in Paris als Holzschneider bekannt und schnitt nach Bougereau, Brück-
Lajos, Jacquet, Lobrichon, Vely, Wauters, etc.
Bonsaean, Philippe, Maler, ^eb. 22. Febr. 1816 in Paris, f 5. Dec. 1887 das.,
Schüler von Gros uud V. Bertin. Anfangs malte er Landschaften, wandte sich
dann aber mit Erfolg dem Thiorbild zu. Vom ihm Ein Hühnerhof (1848 Mus.
Chartres), Eiu Zudringlicher (Mus. Luxembourg), Die Ratte (1885 ebenda), Ein Früh-
stück (Mrs. Valenciennes), Die Erforschung des Absoluten (1863 Mus. Nantes), Ein
Markt von ehemals (1864 Mus. Caen). Andere in den Museen zu Gaen und Valen-
ciennes; ferner ein Theil der Wanddecoration im Speisesaal J. von Rothschilds, desgl.
im H6tel Albi (1859), etc. Med. 3. El. 1845, 2. Kl. 1855, 1. Kl. 1848, Kreuz der
Ehrenlegion 1852, Offic. 1870.
Konasean, Pierre fitienne Theodore, berühmter Maler, geb. 15. April 1812
in Paris, f 22. März 1867 in Barbizon (Dep. Seineet-Marne), Schüler von L^thiere
und Remond. Er ist Vorkämpfer des „Naturalismus^ in der Landschaftsmalerei,
und bildete mit Corot, Daubigny, Diaz und Dupr^ die berühmte Schule Ton 1880, die
Schule von Barbizon, die, von englischen Anregungen (Gonstable, Creme) ausgehend,
selbst ungeheuren Einfluss auf die spätere Landschaftsmalerei übte. Zwischen 1888
und 1848 wurden seine Werke von der dünkelhaften academischen Jury aus den
Salons zurückgewiesen. Von da an war der Sieg im grossen Ganzen auf seiner Seite,
wenn auch oft umstritten und wenn auch sein Lebensende durch erneute Intriguen
wegen Auszeichnungen verbittrrt wurde. Er hat gleich Millet, den Wald von Fon-
tainebleau in die grosse Kunst eingeführt und Wenigen ist es wie ihm gelungen,
Luft und Licht in ein Bild zu bannen. In Amerika wurde seine Grösse zuerst
anerkannt und weitaus die schönsten seiner Werke befinden sich dort. In europäischen
Museen findet man von ihm Ausgang des Waldes zu Fontainebleau mit Sonnenuntergang
(Mus. Luxembourg), desgl. und ein Anderes (Mus. Lonvre), Landschaft (Aquarell, Mus.
Havre), Flusslandschaft (Mus. Nantes), Kühe an der Tränke (ebenda). Weidende Kühe
(Mus. Montpellier); Andere in der Gal. Tretjakow zu Moskau, etc. R. hat auch
einige Blatt radiert, z. B. Waldsaum von Clairbois und Steineichen. Med. 3. Kl. Paris
1884, 1. Kl. 1849, 1. Kl. 1855, Kreuz d. Ehrenleg. 1852, Gff.-Kr. 1867, Ebrenmed. 1867.
Seine Biographie tou Sensier (1872).
Rousseau, Theodore Angnste^ Maler unseres Jahrhunderts, geb. vor 1835 in
Saumur (D^p. Maine-et- Loire), f in Californien, Schüler von L. Cogniet. Von ihm
Bildniss des J. B. Nomp^re de Champagny (Mus. Versailles), Der Friede den Ueber-
fluBS zurückbringend (Mus. Saumur), etc.
Rousseau de Corbeil^ Bildhauer des 17. Jahrhunderts, welcher an der Deco-
ration des Palasts zu Versailles arbeitete. Von ihm an der Aussenseite der Kapelle
Kindergruppe (Basrelief in Stein), sowie eine grosse Vase aus egyptischem Marmor
im Park nahe bei dpr Kapelle.
Ronsseaux, £inile Alfred, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1831 in Abbeville
(D^p. Somme), f 3. Dec. 1874, Schüler Ton Henriquel-Dupont. Von ihm Stiche
nach P. Dclaroche (Christliche Märtyrerin), Francia (Männl. Bildniss im LouTre),
L. da Vinci, A. Schefifer, etc. Ferner Bildniss des V. Sardou (1867) u. A. m. Med.
2. Kl. 1863, 3. Kl. 1867. S. Biogr. Ton Deligni^res (1882).
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RoQBsel — Boiix. 123
lUvstel, Alphoiue, Maler, geb. 20. Juni 1829 in Paris, f 18. Sept. 1868 das..
Schaler von Drolling und Picot an der &ole des beauxarts. Von ihm Yittoria,
Italienerin am Brunnen, etc.
Ronssel) Fremyiiy Bildhauer des 16. Jahrhunderts. Zwischen 1540 und 1550
war er am Schloss Fontainebleau thätig. Von ihm ferner Caritas (Basrelief am
Grabmal Henri IL zu S. Denis), Das Erwachen (Basrelief, Louvre) und Genius der
Geschichte (Statue, eher da). Die meisten seiner Werke wurden Anderen zugeschrieben.
Bonssely Henri, Medailleur des 17. Jahrhunderts, thfttig in Paris. Von ihm
Med. auf Louis XIV., Titon, Colbert, etc. Er war auch an der Histoire metalliq.
de Louis le Grand beschäftigt.
BoiisseL J^röme^ Medailleur, geb. 1663, f 22. Dec. 1713. Er wurde 1709
Mitgl. der Akademie, fOr die er ein Siegel schuf. — Ein Modeste R. war Elfen-
beinschnitser und wurde 1752 Mitgl. der Akademie auf Grund eines Crucifizes. —
Ein Paul B. war 1647 Hofkupferstecher und Kupferdrucker in Paris. Vielleicht
erhielt dieser B. (der Vorname fehlt) 1688 350 Lires fflr zwei Stiche, Einnahme
▼on Besan9on und Die Stadt Cambrai.
Roussel, Paul Marie, Maler, geb. 8. Febr. 1804 in Paris, f 1877, Schüler
Ton Chenavard. Er wurde Glasmaler in Sörres. Er schuf Glasfenster fQr den
Louvre (nach Alaux, Cheravard und Devdria), für die S. Ferdicand - Kapelle (nach
Ingres), für die Kapelle von Drenx und S. Louis zu Versailles (nach Deväria).
Femer nennen wir die Gemälde Russische Zigeuner (1845), Der Scarabeus (1869),
Prima vera, etc., auch Bildnisse und ein Steindruck. Kr. der Ehrenleg. 1868.
Rousselet, Alexis £tienne» Medailleur, geb. vor 1715, t ^or 1778. Er war
in Reims und Paris tlsätig, schnitt auch Verzierungen auf Waffen, etc.
Bonsselet, Gilles, Kupferstecker, geb. 1610 in Paris, begr. den 16. Juli 1686
das. 1668 wurde er Mitglied und später Rath der Akademie. Er arbeitete viel mit
Le Brun; zuletzt erblindete er. R. gehört zu den guten Stechern zweiten Ranges
seiner Zeit. Von ihm Die schöne Gärtnerin (nach R. Santi), Die Grablegung (nach
T. VeceUi), Finduog Mosis (nach N. Poussin), Bildniss des P. Säguier (nach LeBrun),
Hl. Familie (nach dems.), Pi^tä (nach dems.) u. nach Bourdon, Reni, Valentin,
Zampieri, etc., zusammen über 100 Platten.
Bonsselet, Jean, Bildbauer, geb. 1656 in Paris, f 18. Juni 1693 das., Sohn
des Gilles R. 1686 wurde er Mitglied der Akademie. Der Louvre besitzt ron ihm
Die Dichtkunst und die Musik.
Bonsselet, Marie Anne, verehel. Tardieu, Kupferstecherin des 18. Jahr-
hunderts, geb. 7. Dec. 1732 in Reims, Tochter des Alexis £. R. Von ihr Marinen
(nach Backhuysen), desgl. (nach Van de Velde), desgl. (nach J. Vernct), Johannes
d. T. in der Wfiste (nach Vanloo), etc. Auch naturgeschichtliche Illustrationen.
Bonsselin-Corbean de Saint-Albin, Hortense Coline, geb. Duhamean,
Malerin, geb. 1817 in Mayenne, f 1874, Schülerin von Jacobber. Sie malte
Blumen und Frflchte anf Porzellan. Med. 8. Kl. 1845.
Bonsset« Jnles, Maler, geb. 15. März 1840 in Aillant-sur- Milleron (Ddp.
Loiret), Schüler von Cogniet und Pils. Von ihm Kopf einer Italienerin (1878
Mus. Orleans), Bettler (1867), Vittoria (1877), Bildnisse, etc., auch Aquarelle.
Bonssignenx, Charles FranQois, Illustrator und Zeichner, geb. 4. Febr. 1818
in Paris; 1868—70 entwarf er eine Illustrationsfolge zu den Evangelien.
Bonssin, Vietor Marie» Maler, geb. 3. M&rz 1812 in Quimper (Däp. Finis-
tire), Schüler von S. Fort, Lapito, Luminais und Ricois. Er malte Land-
schaften ans der Normandie, den Pyrenäen, etc., auch einige Historien- und Genre-
bilder. Das Mus. zu Orleans besitzt von ihm Alte Frau Hanf rupfend.
Bonst^ Jean Uenri^ Maler, geb. 1795 in Troyes (D^p. Aube). Er wurde
Eabinetmaler der Herzogin von Berrv und malte Insekten und dergl.
Bont6, Gilbert Gaspard, Elfenbeinschnitzer des 18. Jahrhunderts. 1751
wurde er auf Grund eines Crucifixes Mitglied der Akademie.
Bonvl^re, Philibert, Maler, geb. 19. MSrz 1805 in Nlmes, f 19. Oct. 1865
in Paris, Schüler von Gros an der j^cole des beaux-arts. Er malte einige
Barricadenscenen, besonders aber Bildnisse. R. war auch ein angesehener Schau-
spieler.
BonTTOjy Marie von, Malerin, geb. 19. Juli 1826 in Dresden, Schülerin von
J. Scholz und Grosse in Dresden; sowie Böttcher in Düsseldorf, auch durch
Copiren gebildet. Sie malte Bildnisse.
Bons, Maitre, s. Bosse de'Bossi.
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124 Roux — BoTira.
Boux, Carl» Maler, geb. 14. Aug. 1826 in Heidelberg, f 21. JaU 1894 in
Mannheim, Schüler tod K. Hübner, auch in Dasseldorf, München, Antwerpen und
Paris gebildet, Sohn des Jacob W. R. Er lebte in München und Karlsruhe, bis er
1882 Direktor der grossherzoglichen Gemälde- Galerie in Mannheim wurde. Er
malte erst Historien und geschichtliche Sceneu, dann Genrebilder und suletxt Thiere.
Von ihm Plünderung eines Dorfes während des 30jährigen Krieges (Gal. Karls-
ruhe), Dorothea mit dem Ochsengespann (das.)) Landslcnechtsrast (Gal. Hamburg),
Yiehmarkt beim Octoberfest in München, Auf der Alm (Gal. Mannheim), Heuernte,
etc. Med. 2. El. Melbourne.
Bonx» Jacob WUhelm Christian, Maler, geb. 1771 in Jena, f 1831 in Heidel-
berg. Er studirte in Jena und Dresden, malte, zeichnete nnd radierte Bildnisse
und Landschaften. Von ihm Der Rheinfall bei SchaflThausen, Umgegend Ton Hei-
delberg, etc. Er schrieb ein Werk über Farbentechnik der Malerei (Heidelberg
1829), hat Einiges in Wacbsfarben gemalt und radierte eine Folge Landschaften
am Rhein, sowie den Studententumult in Jena 1792.
Boux, Jaeqnes Louis, gen. Browne. Maler, geb. 16. Sept. 1824 in Bordeaux,
Schüler tou Belloc, C. Roqueplan nna der £cole des beaux-arts zu Paris, wo
er sich niederliess. Er malte Pferde, Hunde und Katzen, später Bildnisse«
Rovx, Julien. Bildhauer, geb. 28. Juli 1836 in Saint Michel de Ghaisne (Dtfp.
Maine-et-Loire), Schüler des Abbd Choyer in Angers und Jouffroy in Paris;
auch in Italien weitergebildet. Er schuf hauptsächlidi Marmorbüsten und Bronze-
medaillons; auch eine Statue Die Komödie (1874), etc. Das Mus. zu Angers besitzt
Ton ihm eine Büste Linn^^s, der Marsdiallsaal in den Toilerien die des A. de Colbert
Ronx, Louis Prosper, Bialer, geb. 13. Febr. 1817 in Paris, Schüler von
Delaroche. 1839 gewann er den 2. Rodipreis. Von ihm Rembrandts Atelier,
(Akad. St. Petersburg), Der junge Linnä und 2 A. (Gal. Rayen^, Berlin), 8. Rochus
(1846 Luxem bourg-Mu8.)> 14 Kreuzesstationen (St. Madeleine in Ronen), etc., auch
Tiele Bildnisse. Med. 3. Kl. 1846, 2. Kl. 1857, 1859. — Von einem Pierre B.
besitzt das Mus. Versailles zwei Seegefechtstücke.
Bonx, Marie Gnillaiime C, a. Le Boux.
Borere, Giofannl Mauro, gen. FiammingThino (auch Gian Manro Bossetti),
Maler nnd Kupferstecher, geb. 1570 in Mailand, aber vlämischer Abstammung,
t 1640, Schüler von den Procaccini. Von ihm besitzt die Gal. zu Parma eine
Geisselung Christi und eine Skizze hierzu, die Kirche S. Anselo zu Mailand ein
Letztes Abendmahl. Er malte auch Schlachtenbilder, Landschaften und Thierstücke.
R. hat auch dieselben Themata radiert. — Seine beiden Brüder Gianbattista B.
und Marco B«, waren auch Maler und schufen z. Tb. gemeinschaftlich mit ihm viele
Fresken u. Oelbilder in Mailänder Bauten und in der Kirche zu Dongo am Corner See,
etc. — Ein GioTanni Battista B. malte um 1627 in Turin. Das dortige Franzis-
kaner-Kloster besitzt eine Todesallegorie auf ihn. — Ein Girolamo B« war ebenfalla
um 1626 in Turin als Maler thätig.
BoreszanOy Benedelto da, Baumeister und Bildhauer, geb. 1474 (?) in Ro-
▼ezzano bei Florenz, f 1554 (?). Er war zuerst in Florenz, dann in London für
Heinrich VIII., später wieder in Florenz thätig, bis er erblindete.* In London
schuf er ein Grabmonument für Kardinal Wolsey, das er nicht Tollenden konnte und
das jetzt nicht mehr vorhauden ist. Von seinen Bauten nennen wir zwei Kapellen an
der Badia in Florenz. Von seiner Plastik das Grabmal des P. Soderini (Chor der
Carmine-Kirche), das Grabmal des 0. Altoviti (S. S. Apostoli), Kamin (Mus. Nazionale),
Zwei Marmornischen (das.), Kirchthür too S. S. Apostoli, desgl. von der Badia,
Altar (Sa. Trinitä), S. Johannes (Dom), Alle in Florenz.
BoTiale, 8. Bnbialea.
BoTigo daürbino, Maestro (Franceseo Santo AtoUo)» Majolika-Maler des
16. Jahrhunderts, in seinem Fach berühmt 1530—50 arbeitete er in der Manufaktur
Fermignano für Herzog Guidobaldo II. Ton Urbino, ferner auch für Herzog Ercole II.
von Ferrara. Von ihm Platte mit Hero und Leander (1587 Gal. Modena), Platte
mit Herkules und Kakus (Paris, Louvre).
BoYira y Brocandel, Hipölito^ Maler, geb. 1693 in Valencia, f 1765 das.
in der Irrenanstalt. Wahrscheinlich Autodidakt, im Atelier des E. Munoz thätig.
Kam um 1720 nach Rom, wo er sich stark überarbeitete, sich kaum Zeit zum Essen
und Schlafen nahm und sich nie auskleidete. Durch Vermittelung des Dominikaner-
Generals, dessen Bildnias er gemalt hatte, sollte er Luis I. malen; doch zeigten
sich Merkmale geistiger Störung bei ihm. Er entfloh nach Valencia, schien zu genesen
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Sowbotham — Itoyef. 125
und ttbernahm Fresken fQr S. Lnfs su malen, die er auch Tollendete, ehe der
Irrsinn wieder bei ihm ausbrach. Ton ihm ausser rielen Gopien, St. Bartolomeo
nnd Yalerian (8. Domingo zu Valencia), etc. Von seinen Kupferstichen nennen wir
Bildniss Riberas, Zwei Märtyrer, S. Juan Pemsia u. A. Heilige, Platten far El
Museo pittorico 7 Escala optica (Madrid 1715—24), etc.
Bowbofham, Thomas Leesos, Maler, geb. 21. Mai 1823 in Dublin, f 30. Juni
1875 in Kensington (London), Sohn und Schüler eines T. L. R., den er im Amt
eines Zeichenlehrers an der Marine-Schnle zu New Gross abitote. Er bereiste
Wales, Schottland, Deutschland, die Kormandie und Italien. Er malte Landschaften
und Ansichten in Wasser&rben, von denen fünf in das S. Kensington Mus. geriethen.
Rowe, TryihaUy Maler, geb. 1856 in England, studlrte an der £cole des
beaoz-arts in Paris, Hess sich spftter in Amerika nieder. Er malte Landschaften in
Wasserfarben, s. B. Die Dorfttrasse, Der Park zu Nottingham, Am Rand der Wiese, etc.
Bowlandson. Thomas, Zeichner und Radierer, geb. im Juli 1756 in London,
t 22. April 1827 das., Schüler der dortigen Akademie, zeichnete schon Caricaturen
In seine SchulbOcher. Er besuchte den Continent öfters, fing an sich als Maler
anssuzeichnen, als ihm eine grosse Erbschaft zufiel, die ihn zum loderlichen Lebens-
wandel verflQhrte. Er sass z. B. 36 Stunden ununterbrochen am Spielertisch. Bald
wurde er durch Noth gezwungen, sich wieder der Kunst zu widmen und warf sich
auf die Garicatur. Er lieferte meist leicht getuschte, auch aquarellirte Federzeich-
nungen, zuerst vortrefflich, sp&ter in zu grosser Zahl nnd sorglos. Zu den besten
gehören die drei yerschiedenen «Tours* des Dr. Syntax, Der Todtentanz, Der Tanz
des Lebens, Illustrationen zu den Werken Ton Goldsmith, Smollett und Sterne,
sowie für The Humonrist, The English Spy und andere Zeitschriften. S. Biographie
▼on J. Orego (2 Bde., London 1880).
Rowse, Samuel Woroester, Maler, geb. 29. Jan. 1822 in Bath (Maine, U. S. A.).
Er war Autodidakt und zeichnete und malte Bildnisse und Idealköpfe.
Roy, s« Leroy«
Roy, Jean Bapliste de, Maler, geb. 29. M&rz 1759 in Brfissel, f 7. Jan.
1839 das., Autodidakt, durch Studium Potters gebildet Er malte Thierstacke,
Ton denen die Genter Akademie nnd die Mus. in Brüssel, Gotha und Liechtenstein-
Wien je eins besitzen. R. hat auch Mehreres radiert
Roybet, Ferdinand Yictor L^on, Maler nnd Radierer, geb. 11. (20.?) April
1840 in Uz^ TD^p. Gard), Schüler von Yibert an der Akademie zu Lyon. Er wurde
Prof. der Knpmrstechkunst dieser Akademie. Vorher (1864) hatte er sich in Paris
niedergelassen. Von ihm Rendez-Tous zur Jagd (Gal. Köln), Page mit Hunden
(Gal. Tre^akow, Moskau), Der Liebesantrag, Das Blutbad zu Nesles, etc. Von
Radierungen nennen wir Zu spät fOr das Fest, Die Henmacherinnen und Der
Schachspieler. Med. 1866.
Royen, Willem Frederik xan, Maler, geb. 1654 in Haarlem, f 1723 in Berlin.
1669 wurde er Hofmaler in Berlin, wohnte zunächst 20 Jahre in Potsdam, dann in
der Hauptstadt selbst, wo er 1698 Prof., 1706 Direktor der Akademie wurde. R.
malte Blumen, Früchte nnd Thiere. Ein Bild von ihm befindet sich im Braun-
schweiger Museum.
Boyer, s. Le Boyer.
Boyer, Adolphe, Maler unseres Jahrhunderts, f 1880, Schüler der £cole des
beanx-arts an der er den Grossen Rompreis gewann. Er wurde in Rom stark von
OTorbeck beeinflusst und schuf Historien, z. B. für die N. Dame de Lorette -Kirche
and tSLT S. Roch.
Boiler» Lodew^k, Bildhauer, geb. 2. Aug. 1798 in Mecheln, f 5. Juni 1868
in Amsterdam, Schüler der Akademie zn Mecheln nnd tou J. F. van Geel; auch
in Paris unter deBaij, später 1824—28 in Italien gebildet Er war in Amsterdam
nnd im Haag, wo er 1884 Hofbildhauer wurde, thätlg ; 1887 wurde er Direktor der
Akademie. Viele seiner Werke findet man in den holL kgl. Schlössern. Von ihm
Büste Rembrandts, Heilige Familie (Basrelief), Erasmus (Bihliothek, Haag), Admiral
de Ro^r (Ylissingen), Vondel (Statue, Amsterdam). Gr. Med. 1821, Niederl. Löwen-
Orden 1889, Mitgl. des Niederl. Instituts.
Beyer, Pierre Alexandre, Maler, geb. 1706 (?), begr. 28. Dec. 1787. Er
war HofioDaler der Königin. Von seinen sechs Söhnen waren Marie Fran^ols, Pierre
Alexandre und Henri Maler, Francis Raymond Bildbauer. — Ein Pierre B«,
fielleicht der ebengenannte Sohn, war im letzten Viertel des 18, Jahrhunderts zu
London als Landschafts- und Vedutenmaler thätig. ^ 1
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126 ttoymetiwale — ftobön«.
Boyinenwaley s. Hariniif tu Bomenwale.
BoyDard, (Beynard?), Tinoent, Maler, geb. vor 1630, f 16$6. 1642 and
1655 erhielt er grössere Geldbeträge für Bildnisse, die er im Auftrag der Königin
Anna von Oesterreich, als deren Hofmaler er in Paris lebte, gescLaffeo hatte.
Boze^ B. Liemack^re^ Nicolaes de«
Boae, Jean Baptlste de la, Bildhauer und Maler des 17. Jahrhunderts, geb.
▼or 1650, f in Touloo, wo er Zeit seines Lebens thätig war. R. war der bedentendste
eines Künslergeschlechts, dessen Vertreter mehrere Jahrhunderte lang in Toolon
in Verbindung mit dem Marine- Amt als KQnstler thätig waren. Neben Füget arbeitete
R. an einer Sammlung von Zeichnungen aller Marinebaaten Golberts. Werke von
ihm im Mus. zu Toulon.
Boze^ Paseal de 1% Maler, geb. 1665 In Toulon, f 1785 das., Schüler aeioes
Vaters Jean B. de la R. Von ihm im Mus. Marseille Die königliche Galeere.
Boa^e, Eunststickerin, etc., geb. 1682 in Leiden, f 1682. Ihre Arbeiten sollen
Oelmalereien t&uschend nachgeahmt haben.
Bozier, Jnlea Charlea« Maler, geb. 14. l^ov. 1821 in Paris, f im Oct 1882
in Versailles, Schüler von Bert in und Delaroche. Von ihm Ufer der Seine
bei RoUeboise (1863 Mus. Nantes), Umgegend Ton Honfleur (1866 Mus. La Rochelle),
Der letzte Wintertag (1870), etc. Er hat auch Einiges radiert — Sein Sohn und
Schüler Victor Alexandre B«, geb. in Paris, malte ebenfalls Landschaften. Von
ihm Waldweg im Herbst (1865), etc.
Bozinay, IstTän (Stephian), Baumeister, geb. 1858 in Rimabrezö, Schüler der
Berliner Bau-Akademie, hierauf thätig bei dem dortigen Baumeister H. Licht Von
ihm das Zinshaus der ungar. Staatseisenbahnen in Budapest, Die Markthalle am
Räköczy-Platz das., etc. R. stellte auch ein Werk „Die Bauten von Budapest*
(100 Blatt) zusammen.
Bdzsayy Emil, geb. 4. März 1889 in Eaachau, Schüler Ton P. Kauen in
München, meist aber Autodidakt. Er Hess sich in Pressburg nieder und wurde
Prof. am Gymnasium. R. malte Landschaften und Thiere.
Bostworowski, Stanialani Graf, Maler, geb. 1856, f 9. August 1888 in
Krakau, Schüler der St Petersburger Akademie, bildete sich in Rom weiter. Er malte
Genrebilder und Landschaften, z. B. Lieder ohne Worte An den Ufern der Sieniawa.
Bvbblo» Lnigiy Maler, geb. yor 1801 in Rom, f 1878. Von ihm besitzt die
Gal. zu Parma Priam erbittet die Leiche Hectors von AchilL
Bnb^) Anguate Alfred, Maler, geb. 1815 in Paris, f 18. April 1899 das.,
Schüler Ton Giceri. Er wurde durch Theaterdecorationen rühmlichst bekannt,
a. B. für die Oper Hamlet, für Jean de Thomeray (in der Comddia Fran^aise), femer
Vorhänge in der grossen und der komischen Oper zu Paris; auch Landschaften, etc.
Er. der Ehrenle^. 1869.
Bubeia, s. BossL
Buben, Christoph Christian, Maler, geb. 80. Nor. 1805 in Trier, f 8. Juli
1875 in der Irrenanstalt Inzersdorf bei Wien, Schüler der Düsseldorfer Akademie
unter Cornelius, auch io München gebildet 1841—52 war er Direktor der
Prager Akademie, 1852—72 Direktor der Wiener Akademie. Er malte geschicht-
liche Darstellungen, Genrebilder, etc. Von ihm Sennerin (Neue Pinakothek, München),
Schlacht bei Lipau (Mus. Wien), Altar (Neue Gothische Kirche, Gastein), Die Macht
des Glaubens (Gal. Leuchtenberg, St Petersburg), etc.; ferner Cartons zu Glasfenstern
f&r die Kirche Au-München, den Regensburger Dom, für Schloss Hohenschwangan (hier
und im Belvedere auf dem Hradschin zu Prag auch Freiken), auch Miniaturen, etc.
Gold. Med. 1864. Mitglied der Akademie zu Dresden und Wien. Versch. Orden.
Bnben, Franz Leo^ Maler, geb. 16. Aug. 1842 in Prag, Schüler der Wiener
Akademie und seines Vaters Christian CR Auch in Italien gebildet und die
längste Zeit in Venedig thätig. Er malte Genrebilder, Bildnisse, Landschaften und
geschichtliche Scenen. Von ihm Canal Sa. Marta in Venedig, 8. Marco im Winter,
Turnier z. Zeit Maximilians I., Die schöne Melusine, etc. Auch Aquarelle, von
denen die Wiener Mus. zwei besitzen. Päpstl. Sylyester-Ord., Med. München, Venedig,
Wien, Philadelphia, Mitgl. der venezian. Akademie.
Bnbeni LadTik^ Kupferstecher, geb. 1818, f 81. März 1875 in Stockholm,
Mitgl. der dortigen Akademie. Er war in Schweden thätig und aeine Arbeiten
werden gelobt
Bnbena, Petrna Panlng, berühmter Maler, geb. 28. Juni 1577 in Siegen, f
80. Mai 1640 in Antwerpen, Schüler von T. Verhaegt und A. Tan^^oort
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tixihentu 127
Sonders aber von Otto van Veen. Er beschlofls seine Studien in Venedig durch
Ck>piren der Werke Barbarellis und Ypcellis. Von dort wurde er nach Mantua als
Hofmaler berufen. Der Herzog schickte ihn 1601 nach Bom, um Bilder zu copiren.
Zwei Jahre später zog er fOr den Herzog in diplomatischen Diensteo nach Spanien.
Er malte dort für den König, aber auch für seioen Herzog Bildnisse und Historien.
1605 ging er Ober Mantua wieder nach Rom. Dort, in Genua, Mailand, etc. war
er mit grossem Erfolg tbätig, als ihn die Kunde von der Krankheit seiner Mutter
nach Hause rief; er traf sie nicht mehr am Leben. Sogleich bei seiner Rückkehr
wurde R. vom Erzherzog Albert in Brüssel hoch geehrt, mit Privilegien bedacht
und bald zum Hofmaler ernannt. Er liess sich nun in Antwerpen nieder, heirathete
die wohlhabende Isabella Braut, erbte selbst und wurde so mit Aufträgen über-
häufty dass er sich schon 1611 ein prachtvolles Haus mit einer Galerie bauen
konnte, das (aber im vorigen Jahrhundert etwas umgebaut) heute noch zu den
Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Im selben Jahr hatte er schon über 100
Schüler zurückweisen müssen. In den ersten vier Jahren seit seiner Rückkehr
malte er die vier Hauptwerke, Anbetung der Könige (jetzt im Mus. Madrid), Der
Hdefonso-Altar (jetzt im Mus. Wien), Die £[reuzigung (jetzt im Dom zu Antwerpen),
Die Kreuzabnahme (ebenda). Sehr bald mussten Schüler einen Theil der Aus-
führung übernehmen; doch wurde das immer schon bei Uebernahme des Auftrags
klar angegeben, so z. B. bei den Deckengemälden für die Antwerpener Jesuiten-
kirche (1718 durch Feuer verloren gegangen), die R. erfinden, v. Dyck u. A. malen,
und R. nur eigenhändig vollenden sollte. 1620—25 malte er für die ehemal. Galerie
des Pal. Luzembourg einen Cyclus Bilder aus dem Leben der Maria von Medici
O'etzt im Louvre, Paris). Seit 1620 ungefähr befasste sich Rubens mit diplomatischen
Angelegenheiten, erst inoffiziell, später, nachdem er 1628 vom König von Spanien
herbeigeholt worden war, als Secretair des Geh. Raths der Niederlande. 1680
wurde auf Grund seiner Vorarbeiten der Friede zwischen England und Spanien
geschlossen; in demselben Jahr war R. zum Ritter geschlagen worden. In Madrid
sowohl als in London, war R. auch künstlerisch thätig und erlangte hierdurch die
grössten Ehren. In London hatte er für Karl I. dessen Bildniss und neun andere Ge-
mälde gemalt und die Deckenfresken für das Banqueting-Hall, vor dem der unglück-
liche König später enthauptet werden sollte, entworfen. 1626 war R.'s erste Frau
gestorben; 1680 heiratbete er die 16jährige Helene Fourment, ein Bild von schöner
Gesundheit, die in allen denkbaren Arten zu malen er nie ermüdete. So völlig
kam sie seinem Ideal nahe, dass man ihr Bildniss in Figuren zu ersehen meint,
die R. malte, ehe sie nur geboren war! 1631 widmete sich Rubens abermals diplo-
matischen Angelegenheiten, die aber nicht, wie gehofft, verliefen und ihm viel Un-
annehmlichkeiten sowie Sorgen schufen. Dies und das Podagra haben seine male-
rische Tbätigkeit in den letzten Jahren sehr beeinträchtigt, doch sind gerade die
Arbeiten der letzten Periode, wenn auch minder zahlreich, vortrefflich und bedeutend.
Seine letzten Tage verlebte er im Schloss Steen, das er sich 1635 gekauft hatte.
R. ist die glänzendste, wenn nicht die bedeutendste Erscheinung unter den nordischen
Malern und wegen seiner derben, urwüchsigen Kraft, sowie wegen seines frischen,
leuchtenden Colorits berühmt. In der letzten Periode bedient er sich eines genialen,
pastosen Farbenauftrags. Er ist ein universeller Geist, der alle Gebiete beherrscht;
eine seiner grossen Leistungen ist die Schaffung der modernen Landschaftsmalerei;
am prachtvollsten äussert sich seine Kunst vielleicht in den mythologisch -klassischen
Gemälden und den Bildnissen. Ueber 2200 Gemälde, z. Th. grossen Umfanges,
entstanden in seinem Atelier. Einige wenige der schönsten sind der Kindermord
(München), Mfleager und Atalanta (das.), Die Amazonenschlacht (das.), Schäferscene
(das.), Selbstbildniss mit I. Braut (das.), Spaziergang im Garten (das.)» Helene Four-
ment (4 mal das.). Die Söhne des Künstlers ^resden und Wien), S. Hieronymus
(Dresden), Liebesgarten (Dresden und Madrid), ül. Gäcilia (Berlin), Andromeda (das.),
Bildniss der Helene Fourment (St Petersburg). Fast jede öffentliche Galerie besitzt
Gemälde von ihm, die meisten in München, Wien, Madrid und St. Petersburg;
Antwerpen hat in den Sammlungen und Kirchen allein etwa 100. R. schuf auch Ent-
würfe zu Teppichen, viele Omamentzeichnangen und einige Illustrationen für Plantin-
Moretus. Es steht nicht fest, ob er selbst gestochen hat, doch wird ihm eine
Hl. Catharina mit ziemlicher Sicherheit zugeschrieben. Jedenfalls bildete er eine
grosse Schule von Stechern (darunter Yorsterman und Pontius), die seine Werke in
seinem Auftrag vervielfältigten und von ihm beaufsichtigt wurden. Seine Briefe
gaben Gachet (Brüssel» 1840) französisch, Sainsbury (London ISöä^englisch
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128 RttberÜB - Radd.
nnd Rosenberg (Leipzig 1881) deatch heraas. Von Biographien, etc. nennen wir Van
Hasselt (Brassel 1840), Waagen (London 1840), Dnmortier (Brüssel 1861/62), G^nard
(Antwerpen 1877), Eett (London 1882), Michiels (Paris 1877), Burckhardt (Basel 1898).
SchneeToogt rerfasste (Haarlem 187S) ein Verseicbniss der nach R. gestochenen
Blfttter und M. Rooses gab sein Werk in 4 Binden (Antwerpen 1886—90) heraus.
Robertls, s. Oraiidl, Ereole de'Bobertl.
Rnblales; Pedro, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Estremadura, f nach
1559 in Rom, Schaler Ton F. Salviati. Er war meist in Rom und Florenz th&tig
nnd hat seinen Lehrer, sowie G. Vasari bei manchen ihrer Arbeiten unterstutzt,
I. B. den Letzteren bei Fresken im Farnese-Palast. In S. Spirito zu Rom malte er
eine Bekehrung Pauli.
Bnbln, HIppoljte, Bildhauer, geb. 10. Mai 1880 in Grenoble (D^. Is^re).
Von ihm Bildniss von Mounier (fflr die Prftfektnr zu Grenoble), Heilige Familie
(Marmorbasrelief, Karthänserkloster das.), Schamhaftigkeit und Koketterie (1864), etc.
Bnbino, Salyatore, Maler und Bildbauer, geb. 1847 in Salemi (Sizilien),
Schfiler der Akademie zu Palermo unter S. Lo Forte und von Morelli in Neapel,
nachdem er als Wunderkind GemeindeunterstQtzung erreicht hatte. Er malte und
modellirte Bildnisse, Phantasieköpfe, eine Statue „La Fioraia', etc.
Bablnstein, (Robensteln) Blebenstein), Maler des 18. Jahrhunderts, f um
1768 in London. Er war l&ngere Zeit in England th&tig, malte Stillleben und Bild-
nisse, besonders aber die Kleider auf Bildnissen anderer Meister.
RnblOy Antonio, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1653, Schfiler von A. Piearro.
Er wurde Maler des Kapitels zu Toledo. — Ein Felipe U., thfttig um 1765
in Valencia, baute dort das Zollhaus und war Direktor der Akademie daselbst. —
Ein Lnigi R. malte zwischen 1828 und 1870 Historien, Genrebilder, etc. nnd wurde
Prof. an der Florentiner Akademie.
Bnbira, Andres de^ Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Escacena del Campo,
t 19. Febr. 1760 (1790?) in Sevilla, Schüler von D. Martinez und F. Vieira,
den er nach Lissabon begleitete. Er malte in der H. Sakramentskapelle des
Collegiums 8. Salvador, im Coli. S. Alberto und im Kreuzgang des Klosters del
Carmen Calzado. Ferner schuf er auch Küchenstflcke und Bambocciaden.
Rnbira, Jos^ de. Maler, geb. 1747 in Sevilla, f 1787, Sohn nnd Schfiler des
Andres de R. Er anmte Murillo gut nach.
RnokeU) fflldebrandi Mfinzschneider des 16. Jahrhunderts, f 29. Juni 1598.
1588 war er vom Landgrafen zum Mfinzmeister in Marburg (Hessen) ernannt
worden.
Rnckstnbl, F. W., Bildhauer, geb. 22. Mai 1858 in Breitenbach (Elsass). Er
kam 1855 nach Amerika, modellirte und schnitzte von Kindheit an, musste aber
erst im Geschftft thätig sein, ehe er mit 82 Jahren sich ganz der Kunst widmen
konnte. Nun studirte er mit Unterbrechungen 7 Jahre in Paris an der l^cole des
beauz-arts unter Boulanger,Lef6vre,Theo.Tholenaar und A. Merci^, bildete
sich später auf Reisen weiter aus und Hess sich in New- York nieder. Von ihm
Der Abend (Marmorstatue^ New-York, Museum), Spielender Merkur (Bronzegruppe,
auf dem Portlandplace in St. Louis), Goethe, Macaulay und Franklin, (Bfisten,
Bibliothek zu Washington), Monument Patrick Gilmore's (Madison Square, New-
York), Kriegermonument (Jamaica, Long Island). Gold. Med. Chicago 1898.
Rnektäsehel, Emil Richard, Maler, geb. 11. Juli 1868 in Dresden, Schfiler
der dortigen Akademie, weitergebildet in Karlsruhe unter G. Ritter und auf
Reisen nach Holland, München, Tirol, etc. 1891 Hess er sich in Berlin nieder. Er
malte Bildnisse, hat auch viele Zeichnungen ffir «Dorfbarbier", «Gartenlaube*',
^Bazaar" etc., geliefert
Rncs, Lambert» Maler des 17. Jahrhunderts, f 9. Jan. 1697 in Prag, wo er
thälig gewesen war.
Rodanx. Edmond Adolphe, Maler und Radierer, geb. 1840. Von seinen Blättern
nennen wir Itlustrationsfolgen zu Sands ^La mare au diable* Nervals .Sjlvie",
Fabres „L'Abb^ Tigrane", Gelegenheitsblätter, einige Titel, Vignetten, etc.
Rndd. Jan Bmno, Baumeister nnd Kupferstecher, geb. 13. Dec. 1792 zu Brftgge
als Sohn eines Engländers, f nach 1829, Schüler der Brflgger Akademie. 1830 wurde
er Leiter der öffentlichen Bauten nnd Professor der Akademie zu Brfigge. Er schuf
dort den Konzertsaal, verschiedene Brunnen, Altäre und Beichtgestfihl, etc. 1824—30
erschienen 4 Lieferungen seines grossen Werkes (mit eigenhändigen Stichen) fiber
die Brflgger Baudenkmale des 14.-17. Jahrhunderts. r^r^r^^]r^
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tüadier — ttficker. 129
Endder, Isidorei Bildhauer, geb. 1855, th&tig in Belgien. Das Museam zu
Antwerpen besitzt von ihm die Marmorgruppe „Das Nest*.
Bndder, Louis HeDrjde, Maler und Lithograph, geb. 17. Oct. 1807 in Paris,
t 1886 (?), Schfller von Gros und G ha riet und der Ecole des beauz-arts. Er
malte Bildnisse, Historien und Genrebilder, z. B. Nicolas Flamel Alchemist des
XV. Jahrhunderts (Mus. Luxembourg), Ecce Homo (1865 Mus. Saint £tienne), Bild-
niss des Historikers E. Pasquier (Mus. Versailles). B. hat viele decorative Decken-
nnd Wandgemälde fQr Amerika geschaffen, ferner 40 Bl&tter für Soltykows «Vojage
dans rinde" und 808 Bl&tter zu Gu^iers „Anatomie compar^e* lithographirt. M^.
8. Kl. 1840, 2. Kl. 1848, Er. d. Ehrenl. 1868.
Bvde, Fran^oia, Bildhauer, geb. 4. Jan. 1784 in Dijon (D^p. Göte-d*Or), f
8. Not. 1855 in Paris, Schüler von Devosge und Gartellier. 1812 erhielt er den
1. gr. Rompreis auf Grund seines „Arist beklagt den Verlust seiner Bienen*. Bis zu
seinem 16. Jahre arbeitete er in der Werkstatt seines Vaters, der Pfannenschmied
war. 1804 führte er die Büste Monniers im Auftrag Fremiets aus, der ihn sehr
protegirte und ihn andern einflussreichen Künstlern empfahl. Von ihm La Peyrouse
(1881 Marmorbflste, Marine Mus.), David (desgl., Mus. Louvre), Neapolitanischer
Fischer (1855 Marmor, ebenda), Merkur seine Flflgelschuhe befestigend (1855 Bronze,
ebenda), Jeanne d'Arc (Marmorstatne 1852, Mus. ebenda^, Der Gekreuzigte (Marmor-
büste, ebenda), Louis d'Armagnac u. A. (Mus. Versailles), Hebe mit dem Adler
Jupiters (Mus. Dgon), Fran^ois Devosge (Marmorbüste, ebenda); A. in den Mus. Ronen,
i|i der Kirche Saint Gervais, der Madeleine, ferner Grabdenkm&ler, etc. Gr. Ehrenmed.
1855, Er. d. Ehrenleg. 1883. Seine Biographie etc. von M. Legrand (Paris 1856),
C. Poisot (1857).
Bude, Sophie, geb. Fr^miet, Malerin, geb. 20. Juni 1797 in Dijon (D^p. C5te
d'Or), t 4. Dec. 1867 in Paris, Schülerin von Devosge und L. David, Gattin des
Francis R. Sie hielt sich eine Zeit lang in Belgien auf. Von ihr Der Schlaf d^
Jungfrau (1881 Mus. D^oo), Die Herzogin von Bonrgogne an den Thoren von Brügge
(ebenda 1841), Glaube, Liebe, Hoffnung (1857 Kapelle zu Mont-Saint-Michel), Bild-
nisse, etc. Sie hat auch mehrere Bilder von L. David copirt, die er dann signirte.
Med. 2. Kl. 1828.
Bndolfy Sanmely Maler, geb. 1639, f 1718. Er war in Erlangen und Nürnberg
th&tig und malte Bildnisse.
Bvdolfl, Claudio, s. Bidolfl.
Badolpb, Frledrieli Gotthelf Ferdinand, Lithograph, geb. 16. Juli 181$
in Meissen, war dort ansässig. Er war Schüler von Julius Steinmetz und hat
u. A. nach A. L. Richter lithographirt.
Bndolpli van Antwerpen, Maler des 16. Jahrhunderts. 1558 malte er einen
Altar für die Viktorskirche in Xanten.
Bvdolphly Johann Georg, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Brakel (West-
phalen), f 80. April 1693 das. Er war für den Fürstbischof Fürstenberg th&tig,
malt6 Alt&re für Kirchen zu Paderborn, Allegorien, etc.
Bndow, Gnatav Lndwig, Maler, geb. 29. Mai 1850 in Merseburg, Schüler von
J. Hühner an der Dresdner Akademie. Er malte Bildnisse und geschichtliche
Genrescenen. Sein Selbstbildniss besitzt die Gal. zu Dresden. Gold. Med. 1878.
Bne, s. anch Straeten«
Bne, Abraham de la, Maler des 17. Jahrhunderts, f 30. Mai 1647 in Frank-
furt a. M., wo er th&tig War. Er war durch Studium der Werke von Rubens ge-
bildet. In Frankfurt findet man Die Grossmuth Scipios, 1682, von ihm.
Bne, Liilnaka A. Z. de, u. Mirbel.
Bne, Lonis F^Ux de la, Bildhauer, geb. 1720 (?) in Parb, f 1765 das., Bruder
des Philibert B. de la R. Er hat sechs Bacchanale radiert. Von ihm besitzt das
Mnseum zu Besannen drei Zeichnungen und Ziervasen.
Bne, Philibert Benott de la, Maler und Radierer, geb. 1718 in Paris, 1 1768,
Schüler von Parrocel, in dessen Weise er Schlachtenstücke mit dem Pinsel und
der Nadel schuf. Von ihm ferner Landschaften, Genrebilder und Bildnisse. Dag
Mus. zu Orleans besitzt sechs Feder- und Tuschzeichnungen von ihm.
Bieker, Carl, Holzschneider, geb. 10. April 1846 in Wien. Er arbeitete mit
A. Günther zusammen. Von ihnen Schule von' Athen, gez. von J. Schöobrunner
nach R. Santi, Disputa (ebenso), Die tiburtinische Sibylle (nach L. Cranach), etc.
Bidisflhll, Jakob Lorena, Maler, geb. 18. Oct. 1885 in Sennwald (St. Gallen),
lernte in der Bleuler'schen Kunstanstalt in Schloss Laufen, in der er mehrere Jahre
AUgemeines Kfinstler-Lezicon. 3. Aufl. 4. Band. Digitized byGoO^lC
iSÖ tlQdbflhli — Ragendas.
th&tig blieb, dann beim Kupferstecher Hofmeister io Dflsseidorf, endlich Ton
M. Lieb (Munkacsy) beeinflusst Er schuf eine Zeit lang als Kupferstecher in
Deutschland, von 1861 auf acht Jahre in Lenzburg, yon da ab bis 1870/71 in BaseL
Infolge des deutsch-französischen Krieges hatte er mit von ihm yerlegten Werken
Verluste, und legte sich fortan ganz auf die Malerei. R. malte romantische Parka,
Waldlandschaften, etc. Von ihm Waldeinsamkeit, Verlassen, Alpenglflhen, Die
Quelle, etc. Zwei seiner Gemälde besitzt das Mus. zu Basel, zwei weitere das. zu
Bern; A. in St Gallen und Mainz. Med. 8. Kl. Melbourne, 1. Kl. Paris, gr. gold.
Med. Florenz 1888, etc.
Bttdisühll, Trangott Hermann, Maler, geb. 10. Juni 1864 in Lenzbarg (Ganton
Aargau), Schfller seines Vaters in Basel und von der Karlsruher Kunstschule. Er
Hess sich in Stuttgart nieder und malte Bildnisse, Genrebilder und Landschaften,
z. B. Das Terlassene Schloss, Abondonata, Iphigenie, etc.
Bnhling, Wilhelm, Maler, geb. 1828 (?), f 25. Jan. 1886. Er lebte in Berlin and
malte Landschaften.
Rnel, Gabriel de, Maler des 17. Jahrhundert«, f 24. Dec. 1641. Er war meist
in Granada th&tig und wurde 1681 amtlicher Maler der Kathedrale von Toledo.
Bnel, Jan Baptist de, Maler, geb. 1634 (n. A. 1606) in Antwerpen, f 1680
(1685?, 1715?), Schüler von Jan Thomas van Yperen in Mainz, wohin er als
cburfürstl. Sänger gelangt war. Er war sp&ter in WQrzburg thätig, wo er Historien
und Bildnisse malte. Die Schleissheimer Gal. besitzt von ihm das Bildniss Dembachs
Bischofs von WOrzburg, das Mus. zu Gotha eine Madonna (1678).
Bneland, F. (Wolfgang?), Muthmasslicher Käme eines Monogrammisten RF,
der um 1490 th&tig war und von dem die Wiener Mus. vier Passionsdarstellungen
besitzen. Andere in der Marienkirche zu Gross-Gmain bei Reichenhall und im Stift
Klostemeuburg bei Wien.
Bndand. Marina geb. Dorfmeister, Kunststickerin, geb. 1738 in Wien, f
nach 1778. Sie war Lehrerin der Gemahlin Franz IL; viele ihrer Arbeiten kamen
nach Russland. Sie schuf besonders historische Darstellungen aaf Teppiche,
Tapeten, etc.
Bnelle, Clande de la, Maler des 17. Jahrhunderts, th&tig als lothringischer
Hofmaler um 1611 in Nancy. Er entwarf Staatsactionen, Leichenbeg&ngnisse, etc.,
die nach seiner Zeichnung von Fr. Brentel radiert wurden.
Bnemann, Wilhelm Ton, Bildhauer, geb. 11. Nov. 1850 in Hannover, Schfller
der Mflnchencr Akademie und von WagmQller, dessen Liebigdenkmal er vollendete.
1887 wurde er Professor an der Münchener Akademie. Von ihm Brunnen (Lindau),
desgl. (Landau), Gruppe der Siegesgöttin (Bayrisches Denkmal, WOrth), Rflckert-
denkmal (Schweinfurt), Ohm (Statue, Manchen), Wilhelm I. Denkmal (Stuttgart),
desgl. (Heilbronn), Venus (Statuette), Bildnissbflsten, Grabdenkm&ler, etc. Gold. Med.
München 1892.
Bnempler, Johann Wilhelm, Maler, geb. 28. Juni 1824 in Frankfurt a. M.,
Schfller des St&derschen Instituts das. Er bereiste Sflddeutschland (Manchen, Wien)
und kam auch nach Amerika. Er malte Landschaften, Thiere and Bildnisse, and
war in Prankfurt a. M. th&tig.
«net, Claude de, s. Dornet, Clande.
net, Lonis, Radierer, geb. 1861 in Paris, Schfller vonLerat undMaielle.
Er radierte nach Beutet de Monvel, Flandrin, Lawrence, Meissonier, etc., auch eine
Thür nach Luca della Robbia, und Illustrationen su Manon Lescault, Uernani, a. A. m.
Bnetger, Christian, Bildhauer, geb. 12. Jan. 1821 in Köln a. Rh., f 8. Oct
1846 in Bensberg bei Köln, Schfller von Schwanthaler in Mflnchen.
Bnf, Heinrieh, Bildhauer, geb. 1825, t im Juni 1888 durch Selbstmord. Von
ihm Einderengel mit Blumenkorb, Statuette Halms, desgl. E. v. Blazers, Der Minne-
sänger, Die Reliefs Nacht und Morgen, etc.
Bnfer, Jaeob, Bildschnitzer des 16. Jahrhunderts. 1522—24 fertigte er mit
Heinrich Seewagen das schöne Chorgestflhl im Mflnster au Bern.
Baff, Margaret, Malerin, geb. 1847 in Philadelphia, stodirte das. and in Paria.
Sie Hess sich in ihrer Vaterstadt nieder.
Bngar, Jenny S«. Malerin, geb. 1867 in Galesburg (111. ü. S. A.), Schfllerin
von F. W. Freer und den Kunstschulen von Chicago und New-Tork. Th&tig in
ihrer Vaterstadt. Sie malte Blumen.
Bngendas, Georg Philipp, Maler, geb. 27. Nov. 1666 in Augsburg, f 19. Mai 1742
das., Schaler von J. Fischer, durch Studium der Werke J. Courtois', Lembkea
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Rugendas — ttuliieite. I8l
nndTempestae weitergebildet Er wurde einer der angeBehensten Schlachtenmaler.
Nachdem er eine Studienreise nach Venedig und Rom gemacht hatte, kehrte er 1695
in die Vaterstadt zurück, wo ihm die Belagerung Gelegenheit gab, Vorwürfe zu
sehen, die er mit eigener Lebensgefahr kanstlerisch festhielt. Er wurde Direktor
der Attgsburger Akademie. Dieselben Vorwürfe, die er malte, daneben auch Jagd-
und ThierstOcke, hat R. auch geschabt und radiert. Er schuf Ober 40 Schabkunst-
bl&tter und über 80 Radierungen, darunter die Folge .Capricci". Von ihm Auf dem
Schlachtfeld (6al. Dresden), Acht Schlachtenbilder (Hampton Court Gal.), neun desgl.
(Mus. Braunschweig); Andere in den Gal. zu Augsburg, Bamberg, Basel, Bern,
Christiania, Copenhagen (Moltke-Sammlung), Donaueschingen, Königsberg, Schleiss-
heim, Schwerin, Stockholm, Stuttgart, Wien (Schönbrunn und Liechtenstein), etc.
BngendaS) Georg Philipp d* J., Kupferstecher, geb. 1701, f 1774, Sohn und
wahrscheinlich Schulet' des Georg P. R. d. Ae. Er schabte u. A. Die Kreuzigung
(nach Herz), Halt bei der Schenke, u. v. A. (nach Georg P. R. d. Ae.), etc.
Rngendas« Jeremias Gottlob. Kupferstecher, geb. 1710, f 1774, Sohn und
wahrscheinlich Schüler des Georg P. R. d. Ae. Von ihm ungef&hr 40 Blatt, nach
Eichler, Preissler, Reni, Ribera, Treyisani, etc.
BogendaS) (Johann) Christian, Kupferstecher, geb. 1708, f 1781 in Augsburg,
Schüler seines Vaters Georg P. R. d. Ae. und von B. Probst. Er schabte nach
dessen Erfindung etwa 60 Blatt, und hat ungefähr 80 Originalradierungen, auch
Clairobscurs gefertigt.
BngendaS) Johann Lorenz, Maler, geh 1775 in Augsburg, f 19. Dec. 1826,
Urenkel des Georg P. R. d. Ae. Er war Prof. in Augsburg und Direktor der
Zeichenschule das. Von ihm Tuschzeichnungen der Schlachten von Marengo, Austerlitz,
Zürich, etc. Er hat auch einige Bildnisse, ein Dutzend Schlachten, Jagdstücke, etc.
auf das Kupfer gebracht.
Bngendas, Joliann Moritz, Maler und Lithograph, geb. 29. Mftrz 1802 in
Augsburg, f 29. Mai 1858 in Weilheim a. T. (Württemberg^ Schüler you A. Adam
und Quaglio an der Münchener Akademie, Sohn des Joh. Lorenz R. 1821 unter-
nahm er eine längere Reise nach Brasilien, besuchte dann Italien, und reiste 1881—47
durch ganz Mittel- und Südamerika. Seine Sammlung Ton 3353 ethnographischen,
landschaftlichen etc. Skizzen gelangten gegen eine Leibrente in das Münchener
Kupferstich-Kabinet. 1825 hatte er schon ein Werk mit 100 eigenhändigen Ab-
bildungen über seine erste Brasilien-Reise erscheinen lassen. R.'8 sehr grosser Stein-
druck „Brasilianischer Urwald** verdient Erwähnung. Sein unToUendetes Oelbild,
Columbus entdeckt Amerika, gelangte in die Müncbener Neue Pinakothek.
Rvjggerij Ferdinande. Maler, geb. 1881 in Neapel, Schüler von D. Caldara
an der Akadrmie das. Er lebte zwei Jahre lang in Paris und malte geschichtliche
Genrebilder, Bildnisse etc., z. B. Columbus am spanischen Hof, Pergoleses letzte
Stunde, Tartinis Traum, Mittag auf dem Lande, etc. Gold. Med., Ital. Kronen-Orden.
Bnggerl, |[Bvggierl)y Gnlde^ Maler und Kupferstecher des 16. Jahrhunderts,
thätig um 1550 in Bologna, Schüler des F. Raibolini. Mit Primaticcio ging er nach
Fontainebleau, um dort zu malen. Er hat nach Primaticcio (Alexander, Vulkan und
Cyelopen, etc.) und nach eigener Zeichnung (Ornamente, Einzelfiguren, etc.) gestochen,
doch steht sein Werk noch nicht fest.
Bngiri^rl» GIoTanni Battizta^ gen. del Geszi, Maler, geb. 1606 in Bologna,
t 1640 in Rom, Schüler vonZampieri und von F. Gessi. Er unterstützte letzteren
bei Werken in Bologna und Neapel. In Rom hat er auch für den Marchese
GiuBtiniani gemalt. Die S. Barbazianokirche seiner Vaterstadt erhielt 3 Altar-
gemälde von ihm. — Sein Bruder Ereole B. ahmte F. Gessi trefflich nach. Von
ihm Tod des Hl. Joseph (S. Cristina di Pietralata, Bologna), Madonna mit Hl.
(Servikirche das.), etc. — Ein Ferdinande B», Baumeister des 18. Jahrhunderts,
baute 1786 das vorzügliche Innere von S. Felidtä zu Florenz und stach mehrere
architektonische Platten.
Bnggierl^ Girolamo, Maler, geb. 1662 in Vicenza, f 1717. Er malte Land-
schaften, sowie Schlachtenstflcke und war in Verona thätig.
Bnhlerre, Edme Jean, Kupferstecher, geb. 29. Dec. 1789 in Paris, f nach 1836,
Schüler von Boutrois, Malbeste und der£cole des beaux-arts. Von ihm Ariost
nnd die Räuber (1827), Dals (1831), Heinrich IV. bei Micbau (nach Menjaud); Andere
nach V. Adam, Destouches, Robert Fleury, Girodet, Monvoisin, etc.
Bnliierre, Francis Theodore, Kupferstecher, geb. 31. Oct 1808 in Paris, f
1888, Schüler seines Oheims Edme J. R. und von König. Er war zwischen 1855—81
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13^ tlubl - Kaisdael.
als Eupferstecber in Paris thfttig und hat besonders xahllose Heiligenbildchen ge-
stochen.
Rnhly Johann ChristiaB, Bildhauer und niostrator, geb. 15. Dec 1764 m
Kassel, f 29. Sept. 1849 (1842?) das., Schüler Ton Nahl an der dortigen Akademie,
Ton Pajou in Paris, endlich in Rom weitergebildet. Werke Ton ihm besitst das
Kasseler Museum. Er schuf auch ein Hessendenkmal vor dem Friedberger Thore zu
Fraikfurt a. M. 1829 wurde er in Göttingen Ehrendoktor. Von seinen Dlnstrationen
nennen wir die zu Ossian (Radierungen 1805—7), Bürgers Lenore (1827) und Apuleins'
Amor und Psyche.
Buhl, Julius Eugen, Baumeister, geb. 18. Oct 1796 in Kassel, f 27. Not. 1871
das., Scbfiler von Jussow, Sohn des Johann C. R. Er wurde Hofbaumeister, Hof-
baudirektor und entwarf das Kasseler St&ndehans. R. gab auch baugeschichtliche
Prachtwerke heraus.
Buhl, Ludwig Sigismnnd. Maler und Kupferstecher, geb. 10. Dec. 1794 in
Kassel, f 8. M&rz 1887 das., SchOler der dortigen Akademie und seines Vaters Johann
C. R., auch in Dresden, Mflnchen und Rom gebildet 1882 wurde er Direktor der
Kasseler Galerie. Acht Jahre später machte er eine zweite Italienische Reise. Er
schuf Historien und geschichtliche Genrebilder, z. B. Jakob U. am Hof zu Yersailles,
Rubens bei Karl I, Fortuna, etc. Auch eine Reihe Ton Radierungen und Illustra-
tionen zu Shakspere. Zuletzt widmete er sich der Schriftstellerei unter dem Pseudonym
Cardenio.
Bvidiman, s« Beuttlmann.
Buinart de Brimont, Jules, Maler, geb. 1888 in Goblenz, f 26. Mai 1898 in
Rilly la Montaigne bei Reims, Schüler der Düsseldorfer Akademie unter Achenbach.
1870 kam er nach ausgedehnten Reisen nach Frankreich und gewann mit «Paris
in der Zukunft" den ersten Preis einer Figaro-Goncurrenz. Er liess sich in RiUy
nieder, malte Bildnisse, Historien und Genrebilder.
Buinesy Bobert de, s« Bobert, Hubert.
Buisch, 8« Buysch.
Buisdael, (Bu^fsdael), Isaek Tan, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Naarden,
begr. 4. Oct. 1677 in Haarlem, Bruder des Salomon R. 1642 war er einer der
Direktoren der Haarlemer Gilde. Er malte Landschaften in der Weise seines Bruders
und Goyens. Werke von ihm in den Gal. zu Aachen, Berlin, Bordeaux, Braun-
schweig, Dessau, Frankfurt a. M., Kopenhagen, Leipzig, Mflnchen, Wien (Akademie), etc.
Bnisdael, (Bnijsdael), Jacob Iiaeksi Tan» Maler und Radierer, geb. 1628
(1629?) in Haarlem, begr. 14. M&rz 1682 das., wahrscheinlich Schüler seines Oheims
Salomon van B. und des G. Vroom, Sohn des Izack yan R. 1648 wurde er
Mitglied der Haarlemer Gilde, 1659 Bflrger Ton Amsterdam, wo er 1657—1681 sich
aufhielt. Er war Mennonit und von seinen Zeitgenossen so wenig geschAtzt, dass
er ganz yerarmte. Die Kachwelt hat ihn dafflr wohl etwas über GebQhr gepriesen
und ihn schlechtweg den grössten hollftndischen Landschaftsmaler genannt, was
keineswegs zutrifft. Berghem, Lingelbach und riele Andere malten Figuren in seine
Bilder. Ein grosser Theil seiner Gem&lde zeigt uns die Umgegend Ton Haarlem
und Bentheim. Aehnlich wie Claude Geläe ist er origineller und rielleicht bedeutender
in seinen Radierungen (leider nur 10 Blatt) als in seinen Oelgem&lden. Zwei
seiner bekanntesten Gemälde sind Der Wasserfall fMus. Amsterdam) und der sog.
Judenkircbhof (Gal. Dresden). Andere in diesen Gal. und in denen zu Antwerpen,
Bergamo, Berlin, Braunschweig, Brflssel, Cassel, CJopenhagen, Darmstadt, Dublin,
Dulwich, Edinburgh, Florenz ^Uffizi u. Pitti), Frankfurt a. M., Glasgow, Gotha,
Haag, Hamburg, London, Madrid, Mflnchen, Nflmberg, Oldenburg, Paris, Rotterdam,
St. Petersburg, Schieissheim, Schwerin, Stuttgart, Turin, Weimar, Wien (auch GaL
Schönbrunn, Liechtenstein, Harrach und Gzemin), etc., besonders aber in englischem
Privatbesitz.
Bnisdael, (Bntjsdael). Jacob Salomonx Tan, Maler, geb. Tor 1640, begr.
den 16. Not. 1681 in Haarlem, Sohn und Schaler des Salomon yan B. 1664
wurde er Meister der Gilde in Haarlem; 1666 siedelte er nach Amsterdam Aber.
Er malte Landschaften in der Art seines Vaters, Ton denen sich Proben m den
Mus. zu Berlin (zweifelhaft), Bordeaux, Cassel, Mflnchen und Rotterdam befinden.
Bnisdaely (Bn^sdaeOi Salomon Tan, Maler, geb. nach 1600 in Haarlem (?),
begr. 1. Not. 1670 das., Tielleicht Schfller Ton E. y. d. Yelde und Goyen. 1623
wurde er Mitglied, 1648 Dekan der Gilde und war in Haarlem als Landschafts-
maler thfttig, besuchte jedoch anscheinend auch Dordtrecht, Leiden, etc. Werke
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Ruiz — BumpeL 133
Ton ibm in den Gal. und Mus. zu Amsterdam, Antwerpen, Aschaffenburg, Bamberg,
Basel, Berlin, Brflssel, Gassei, Copenbagen, Dresden, Dublin, Frankfurt a. M., Qlasgow,
Mailand, Mflncben, Kew-Tork, Oldenburg, Rotterdam, Stockholm, Weimar, Wien
(Gzemin), Wörlitz, etc.
Rüit, Juan SalTadore^ Maler des 17. Jahrhunderts, th&tig in Sevilla, wo er
1671 Mitglied der Akademie war. — Ein Juan B. war Silberscbmied und Schüler
Ton J. de Arfe und fertigte um 1513 die Custodia für die Kirchen zu Jaen, Baeza
und das PauUkloster zu Sevilla an.
Baia de la Iglesla, FraBeiaeo Ignaelo. spanischer Maler, geb. 1648, f 1704,
Schaler Ton F. Gamilo und J. GareSo. Er wurde 1689 Hofmaler Philipps V.
und 1702 der der Königin. Sein Hauptwerk ist Das Leben des heil. Jobannes in
der BarfQsser-Kirohe zu Madrid; in der Kirche S. Felipe Neri ein S. Joseph, in
8. Tomas Die Himmelfahrt und Krönung Maria Ton ihm. Dann malte er auch
Theaterdekorationen und Dekorationen fQr Festlichkeiten, z. B. am Stadthaus beim
Einzog der Maria Anna Ton Neoburg; endlich auch Bildnisse.
Bnia Gixon^ Juan Carlos^ Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1677 in
Sevilla, wahrscheinlich Schfiler von F. Herrera d. J. Eine unbefleckte Empfkigniss
von ihm in der Kathedrale von Sevilla.
Biila Gonialei, Pedro, Maler, geb. 1633 in Madrid, f 1709 das., Schaler von
J. A. Escalante und J. GareSo. Er malte Historien, von denen viele (z. B.
die fOr S. Millan) zu Grunde gegangen sind.
Bvia Sarlonoi Juan, Maler, geb. 1701 in Higuera de Aracena, f 1763 in
Sevilla, Schüler von A. M.deTobar. Er malte Historien in Sevilla.
Bvl, Henrii Maler und Badierer, geb. 1862 in Antwerpen, thatig das. Von
seinen Bl&ttern nennen wir »Soir*', »Hiver", „En Hollande*, etc.
Bnlloiann, Ludwig, Maler, geb. 1765 in Bremen, f 1822 in Paris, Schaler
der Dresdener Akademie, auch in Paris gebildet. Von ihm besitzt die Kunsthalle
in Bremen eine Auferstehung. Ein B«, wohl dieser, lithographirte in Paris viele
Bildnisse, Bl&tter zu dem „Proc^s Fualdös* und hat auch gezeichnet sowie radiert.
Bnmbler, Heinrich, Badierer, geb. 1831 in Frankfurt a. M., | 1875. Wir
nennen von ihm die zwei Originalradierungen Inneres eines Hofes und Doristrasse.
Rummel, Alfona, Freiherr von, Maler, geb. 9. Nov. 1840 in Landshut, Schaler
von Heinr. Kaulbacb. Er liess sich in Manchen nieder, wo er Kammerherr und
Major a. D. wurde. Er malte Genrebilder und Bildnisse.
Bammel, Peter, Bildhauer, geb. 12. Juli 1850 in Begensburg, Schaler der
Manchener Akademie, dann von Zumbusch in Wien; auch auf Beisen in Italien
gebildet. Er liess sich in der Nähe von Wien nieder. Von ihm Grabdenkmale in
Manchen und Wien, Statuen Air Troppao, etc.
Bvmmelgpaelier, Josef, Maler, geb. 23. Nov. 1852 in Berlin, Schaler der
Akademien zu Berlin und Weimar, hat auch in Dasseldorf studirt. Er liess sich in
seiner Vaterstadt nieder und malte Landschaften, z. B. Märkische Mahle, Gorte auf
Ck>rsica, Am Sognefjord, An der Grawandalm, etc.
Bnmllly, Tietorine Ang^llqne Am^lie, geb. Gen^ve, Malerin, geb. 1799 in
Grenoble (D6p. Is^re), f 1849 in Paris, Schalerin von Begnault. Von ihr Die
fiachtige Königin Brunehaut (Mus. Grenoble), Historische Scene (ebenda), Bildniss
Mdme. von Graffigny und ein Anderes (Mns. Versailles); auch Genrebilder und Historien.
Bnmolir, Karl Friedrich Ludwig Felix von. Zeichner und Badierer, geb.
6. Jan. 1785 in Beinhardtsgrimma (Sachsen), f 25. Juli 1843 in Dresden. B. wurde
als Kunsthistoriker durch seine «Italienische Forschungen", etc. bekannt und abte
die Kunst nur als Dilettant. Er lebte in Dresden, Heidelberg, Kopenhagen, Bein-
hardtsgrimma und Italien. Die Gal. Baczynski in Berlin besitzt eine Federzeichnung
von ihm. B. hat auch ein paar Blatt radiert, darunter eine Landschaft nach Buis-
dael. Mitgl. der Berl. Akademie. S. Leben von H. W. Schulz (Leipzig 1844).
Bvmp, Christian Gottf^ed, Maler, geb. 8. Dec. 1816 in Hilleröd, f 25. Mai
1880 in Frederiksborg, Schaler von Lund an der Kopenhagener Akademie, auf
Beisen durch Korwegen, Deutschland und Italien weitergebildet. Er malte erst
Historien nnd Bildnisse, dann aber besonders Landschaften, z. B. Frahling im Park
zu Frederiksborg u. A. (Gal. Kopenhagen), Das K&röthal (Gal. Aärhus), Vier Jahres-
seiten (Gal. Moltke), etc. 1866 Mitgl., 1874 Prof. der Kopenhagener Akademie.
Bsmpel, Friedrieli Garl, Maler, geb. 21. Juni 1867 in Potsdam, Schaler von
F. Hejser, M. Koch und Prof. Thedy. Er malte viele decorative Arbeiten in
Leipzig, Erfurt, Aschersleben, Halle, etc. nnd besonders im neuhergestellten^chter-
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134 Rumpf — RungaMier.
manns-Thurm zu Goslar, in welchem Ort er sieb niederliess. Von ihm femer
Genrebilder, Bildnisse, etc^ auch Illustrationen.
Rumpf, Anton Karl, Bildbauer, geb. 24. März 1838 in Frankfurt a. M., Sohn
und ScbOler des Baumeisters Friedrieb R., dann ScbOler von Zwerger am
St&dePschen Institut in Frankfurt a. M., von Burpscbmiet-Lenz (1859—60), von
Widemann an der Müncbener Akademie (1860—8) und Schilling in Dresden
(1868—66). Er besuchte 1866—68 Italien, 1869—70 wieder Dresden und liess sich
dann in seiner Vaterstadt nieder. Von ihm das nördl. Giebelfeld am Opernhaus zu
Frankfurt a. M., Moses (Domthurm das.), Aaron (ebenda), Esther, Nebemias, Jud.
Maccabaeus (ebenda), Handel und Industrie (Börse, das.), Ph. Reis -Denkmal (Geln-
hausen), Gruppe der Vergnflgungsreisenden (Frankfurter Hauptbahnbof), Goethe-
büste, etc. (Goethehaus, Frankfurt a. M.), Bildnissbflsten, Grabdenkm&ler,'etc.
Rumpf, Emil, Mater, geb. 28. (24.?) Febr. 1859 in Frankfurt a. M., SchOler
seines Vaters Peter Ph. R., der Düsseldorfer Akademie und der Karlsruher Kunst-
schule. Er war in seinem Geburtsort, in Karlsruhe und in Oronberg thfttig. Er
malte militärische Genrebilder, illustrirle Hackl&nders Soldatengescbichten, etc.
Rumpf, FritS) Maler, geb. 16. Febr. 1856 in Frankfurt a. M., Schaler des
StadePschen Instituts das. und der Akademie zu Kassel. Er liess sich in Potsdam
nieder und malte Bildnisse, Ansichten, Genrelalder, etc., z. B. Oedipus in Rococo,
Die breite Brtkcke zu Potsdam, etc.
Rnmpf, Peter Philipp, Maler und Radierer, geb. 19. Dec. 1821 in Frank-
furt a. M., t 16. Jan. 1896 das., Schüler von Rüstige und Jac. Becker, th&tig
als Zeichenlehrer zu Frankfurt a. M., dann in Cronberg, nachdem er Dresden, München,
Paris und Norditalien besucht hatte. Er malte Genrebilder, tou denen die frühesten
Courbets Einfluss verratben, z. B. M&dcbeu mit Handarbeit, RendezTous, etc., auch
Aquarelle und die Radierungen Mühle, Näherin und Mutter ihr Kind stillend.
Rnmpler, Frans, Maler, geb. 4. Dec. 1848 in Tachau (Böhmen), Schüler von
Engerth an der Wiener Akademie, thätig in Wien, wo er 1887 Akademieprofessor
wurde. Er malte Genrebilder in der Art des Knaus. Von ihm Abendandacht,
Gute Freunde, Ansichten aus Venedig und Wien ; auch Bildnisse. Med. 1882, 8. Kl.
Antwerpen 1885.
Rnndman, Alexander, Maler, geb. 1786 in Edinburgh, f 21. Oct. 1785 das.,
Schüler der Foulis Academy in Glasgow, meist aber Autodidakt. 1766—71 machte
er Studien in Rom. 1771—72 war er in London thätig, liess sich dann in Edinburgh
nieder, wo er die Akademie leitete. Für Sir James Clerks Scbloss Pennycuick malte
er 11 Illustrationen zu Ossian. Von ihm ferner ein Altarbild für die Kapelle in
Cowgate, Scenen aus Dichtungen, etc.; auch einige Radierungen, z. B. Sigismunda
trauert um Tancred und Ansicht des Netherbow Port zu Edinburgh.
Rnneiman, John, Maler, geb. 1744 in Edinburgh, f 1768 in Neapel, Bruder
des Alezander R., den er um 1766 nach Rom begleitete. Von ihm besitzt dieNat-
Gal. zu Edinburgh Christus in Emaus, König Lear im Sturm und ein Selbstbildnisa«
RnndalzoW) Michael, Holzschneider, geb. 1871 in St. Petersburg, Schüler tod
Basil Matthäe. Er erhielt Anstellung in der Petersburger Staatsdruckerei. Von
ihm Studienkopf (nach Bobrow), etc.
Rnndt. Karl Lvd^ig, Maler, geb. um 1800 (?) in Königsberg, f nach 1880,
studirte in Königsberg und Berlin, bereiste 1828—40 Italien, später nochmals Italien
sowie England (wo er malerische Ansichten der Univers. Oxford aufnahm) und wurde
Prof. und Hofmaler in Berlin. Er malte Landschaften, besonders aber Architekturen, tod
denen mehrere in das Scbloss zu Berlin gelangten. Andere im Mus. Königsberg, n. s. w.
RnneberiT» Walther, Bildhauer, geb. 29. Dec. 1838 in Borge (Finnland), Schüler
von Bissen und der St. Petersburger Akademie. Er liess sich in Helsingfors
nieder. Von ihm Psyche und der Adler Jupiters, Apollo und Marsyas, Schlafender
Amor, etc. Mitgl. der St. Petersburger Akademie.
Rnngaldier, Ignaz, Maler und Kupferstecher, geb. 9. Juli 1799 in Graz,
t 20. Not. 1876 das., Schüler von Kauperz an der Landesseichenschule und von
der Wiener Akademie. Er war mit Erfolg als reproducirendcr Kupferstecher thfttig,
bis der Steindruck seine Technik verdr&ngte. Hierauf warf er sich auf das Bildnisa-
malen, besonders in Miniatur uud hatte dabei soviel Glück, dass er sich um 1845
schon nach Graz zur Ruhe setzen konnte. Namentlich die Wiener Hofkreise sassen
ihm. Er war auch als Lehrer beschäftigt. Von seinen Stichen in Schabkunst heben
wir hervor Jupiter und Thetis (nach Füger), Selbstbildoiss (nach dems.), S. Sebastian
(nach Reni), Ossian (nach P. Kraft), etc.
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Ruoge — Rappert. 135
Bonge, Julias, Maler, geb. 28. Juni 1843 in Roebel (Mecklenburg), Scbfiler
der Mfinchener und Karlsruher Akademien und von Prof. Gude. £r Hess sich in
Mflncben nieder und bat Skandinavien, den Orient und Italien bereist Von ihm
Hftrintsfiscber (Mns. Altenbur^), Küste bei Jftderen (Prag. Radoipbinum), Fischfang
auf Skagen, Der Hafen zu Hamburg, Hafendamm in Frederikshafen, etc.
Rvngei Otto Sigmund, Bildhauer, geb. 30. April 1806 in Hamburg, tl6. M&rz
1839, Schüler yon Tieck in Berlin und Ton Thorwal dsen, hat auch in München
studirt. Er war erst in Hamburg, dann in St. Petersburg thfttig, wo er 7 grosse
Basreliefs für das Winterpalais schuf. R. hat auch lithographirt
Rnnge, Philipp Otto, Maler, geb. 28. Juli 1777 in Wolgast, f 2. Dec. 1810
in Hamburg, Schüler you H. J. Herterich, G. Hardorff, der Kopenhagener
(1799—1800) und Dresdener (1801—4) Akademien. R. war eine der eigenthüm-
liebsten Erscheinungen des Jahrhunderts, in soinen künstlerischen Anschauungen
der Zeit meist weit voraus und verkündete, wenn auch nicht stets ganz klar, ein
Bekenntniss, das sich gegen die damalige Kunst der Akademien, Epigonen und
Wortmaler auf unmittelbares Naturstudium und naives stark-persönliches Empfinden
beruft. Er ist eine Art Vorläufer des Plein-air, der neueren dekorativen Kunst und
der modernen Landschaft geworden. Doch ist das meist alles bei der Theorie
geblieben und merken wir den Unterschied «wischen ihm und den Zeitgenossen mehr
aus seinen Aufzeichnungen als ans den wenigen Gem&lden, die sein früher Tod ihn
schaffen Hess. Am besten sind noch die BiMnisse ausgefallen. Seine sogen. 4 Tages-
zeiten, so wie sie uns aus den Umrissstichen bekannt, sind kaum geniessbarer als
andere gleichzeitige Malereien. Zur monumentalen Ausführung in Oel kam es nicht
Eine kleine Sammlung seiner Gem&lde etc. befindet sich in der Hamburger Kunst-
halle. R.'8 hinterlassene Schriften gab sein Bruder 1840, Hamburg, in 2 Bdn. heraus.
R. schrieb auch ein farbentheoretisches Werk « Farbenkugel ** (Hamburg 1810).
Blink, Ferdinand, Maler, geb. 14. Oct. 1764 in Freiburg i. ßr., f 4. Dec. 1834
in Wien, Schüler der dortigen Akademie. Er liess sich in Wien nieder und malte
Alpenlandschaften, von denen die dortigen Museen eine besitzen. Von ihm ein
Cyclus Die Natur (8 Bilder vom Eisgipfel zur Seeküste), 24 Tiroler Ansichten (von
Piringer aquatintirt), etc., auch einige Radierungen.
Bvoppoliy Giuseppe, Maler, geb. 1600 in Neapel, f 1659 das. Er malte
Blumen und Früchte, besonders Trauben.
Riiotte, Lonls Charles, Kupferstecher, geb. 1754 in Paris, f nach 1814,
Schüler von Lemire, dann von Bartolozzi in London. Er stach in Punktir-
manier viele Gelegenheits* und politische Blätter; einigermassen besser sind aber
Genrebilder, etc. nach Challe, Huet, Lebarbier, Lethiöre, Moreau d. J., Schiavonetti,
und Bildnisse, z. B. Napoleon (nach Hervier), Louis XVIII., Presid. Gharriäre,
Princesse Lamballe (nach Danloux), etc.
Bnpalley, Galiriel Narcisse, Maler, geb. 1745 in Bayeux, f 1779 das. Von
ihm J. D. de Cheylus, Bischof zu Bayeux (Mus. Bayeux), F. Genar du Homme (ebenda).
RvpaUey, Joachim, Maler, geb. 1718 in Bayeux (D^p. Calvados), f 1780
ebenda, Schüler v(n J. Res tont. Yon ihm die Bildnisse Paul d'Albert de Luynes
(Mus. Bayeux), P. J. G. de Rochechouart (1771 ebenda), Y. Fr6ard du Gastel (ebenda),
M. A. J. Freart du Gastel (1756 ebenda), S. Jakob in einer Landschaft mit Hochwild,
(Tuschzeichnung, Mus. Alengon).
Rvpert, s« Rnppreeht.
Bnpp« Ladislaas, Baumeister und Kupferstecher, geb. 1790 in Wien, f nach
1822, Schüler der Wiener Akademie, auf Reisen nach Italien weitergebildet. Er
lieferte Zeichnungen und Radierungen zu Prachtwerken über den Dom zu Mai-
land (1828), etc.
Bappe, Hieliael, Bildhauer und Maler, geb. 24. März 1863 in Schafflein im
Gottachee. Nach schwerer Jugend wurde er Bildschnitzer in Gröden und zuletzt
Schüler von Prof. Klotz in Wien. Er war in Salzburg, zeitweilig auch in Deutsch-
land, besonders in München thätig. In letzter Zeit widmete er sich der Landschafts-
malerei. Yon ihm Madonna (Oesterr. Mus. f. K. undl., Wien), Hochaltar (Schöfflein);
Andere Werke in der Stiftskirche zu Salzburg, etc.
Bappert, Otto, Freiherr von, Maler, geb. 2. Aug. 1841 in Waldshut (Baden),
Schüler von Schaff er in Wien und 0. Seitz in München. Er machte auch Studien-
reisen durch Deutschland, Oesterreich und nach Yenedig. Im bürgerl. Brauhaus zu
München malte er 8 grosse Ansichten von Altmünchen. Mit Prof. Braun schuf er
die Panoramen Weissenbnrg und St. Privat, mit Fleischer die von Neapel und Hohen-
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136 Rupprecbt — Rascooi.
zollern. Ton ihm ferner Cortile San Gregorio in Venedig, Auer Doli, Meisaen, etc.,
auch Stillleben und Aquarelle.
Bnppreclit,» EmU, Holeschneider, geb. 24. Not. 1857 in Leipzig, Schfiler der
dortigen Akademie und tou 0. Roth. Von ihm Louise Dflrbach (nach F. Schmidt^
Goethe (nach F. Preller), Gänsehüterin (nach ThumannX etc.
Bnpprechty Friedrich Karl^ Maler, Holzschneider, Radierer und Baumeister,
geb. 1779 in Oberzeun (bei Ansbach), f 1881 in Bamberg, Schfiler von Froer in
Nfirnberg, in Dresden weitergebildet. 1802 machte er eine Studienreise durch Süd-
deutschland, die der Krieg unterbrach. B. wurde Dolmetsch des Generals Drouot,
dessen Bildniss er malte. Später liess er sich in Bamberg nieder, wo er den Dom
seines nach und nach angewachsenen Schmuckes beraubte und „ stilvoll ** in eine
«ursprüngliche* Nüchternheit zurflckversetzte. Im Besitz des Domes yiele Auf-
nahmen und Architekturzeichnungen yon ihm. Er aquarellirte viele minutiöse Land-
schaften, schuf einige 20 gerühmte Radierungen (Veduten, Titelblätter, Landschafteo,
Bildnisse, etc.], einige Holzschnitte und einen Steiu druck. S.Leben von J.Heller 1843.
Buppreeht) (Ruprecht), Otto, Maler, geb. 5. Mai 1846 in Augsburg, f 7. Mai
1893 in München, Schüler von W. Diez und der Akademie das. Yon ihm Der
Protzenbauer, Rath- und Radlos, Idylle, etc.
Rnpprecht tod der Pfalx, Prinz, (Prinee Rupert), der dritte Sohn des Pfals-
grafen Friedrieh, nachmaligen WinterkOnigs und seiner Gemahlin Elisabeth von
England, geb. 27. Dec. 1619 in Prag, f 29. Nov. 1682 in London, galt lange Zeit
als Erfinder der Schabkunst, dessen Gebeimniss ihm jedoch von Ludwig von Siegen
verrathen wurde. Er brachte es nach England mit und hat als Liebhaber die
Kunst ausgeübt, unter deren frühesten Yeitretem er einer der bedeutendsten ist.
Ungefähr ein Dutzend Blatt (sowie einige Radierungen) werden ihm zugeschrieben»
darunter Der Henker (nach Ribera, gross), dasselbe (klein als Probe zu Evelyns
Sculptura, das erste Druckwerk in dem die Schabkunst erwähnt wird), Sa. Magdalena
(nach Merian), Junge mit Kerze, Der Fahnenträger, Köpfe, etc.
Ruprecht, Johann Christian, geb. um 1600 in Nürnberg, f 1654 in Wien.
Um 1650 war er in Prag thätig. Ferdinand III. berief ihn nadi Wien, wo er
treffliche Copien von Dürer*s Allerheiligenbild und den 10,000 Märtyrern anfertigte.
Ferner von ihm Die Erweckung des Lazarus (S. Sebald, Nürnberg), etc.
Rnprich-Robert, Tietor Marie Charles, Baumeister, geb. 18. Febr. 1820 in
Paris, t 3- ^&> 1837 in Cannes, Schüler von ConstantDufeux und der Ecole
des beauz-arts. 1853 wurde er Prof. d. Ornamentik an der Zeichen- und Baukunstschule
zu Paris, nachdem er Diöcesanbaumeister des D^p. Calvados u. Orne gewesen war.
Von ihm Zeichnungen der Kirchen St Nicolas und St. Lucas in Caen (1847), der
Ostlichen Fagade der Kathedrale von S^z (1849), etc., Restauration der Trinitatis-
kirche in Caen, Kirche von Bemi^res (Calvados, 1875), etc. R. hat mehrere
Brochuren veröffentlicht: Le preooier des d^corateurs, C'est l'architecte, L'Eglise de
la Sainte-Trinit^ et TEglise Saint-Etienne de Caen (1864), Le Chateau de* Faloise
1864, etc. Med. 2. Kl. 1855, Kreuz der Ehrenleg. 1861, Med. 1. Kl. 1878.
Rnsca, Francesco Carlo, geb. 1701 in Lugano, f 1769 in Mailand, Schüler
von Amiconi, weitergebildet auf Reisen durch die Schweiz, Norddeutschland und
England. Er malte Bildnisse, von denen das des Herzogs Karl I. von Braunschweig
in die dortige Galerie, das eines Berner Magistraten (1724) in das Museum zu
Bern gelangten.
Rusche, Richard, Bildhauer, geb. 17. März 1851 in Diesdorf bei Ma^eburg,
Schüler der Berliner Akademie. Von ihm Schnitze- Delitzsch-D enkmal (Görlitz),
Cimber beim Alpenübergang, Freia; Thierplastik und Bildnissbüsten, etc.
Rnscheweyli, Ferdinand, Kupferstecher, geb. 1785 in Neustrelits, f 1845 das.,
studirte in Berlin und Wien, kam dann nach Rom, wo er sich Cornelius und Over-
beck anschloss. Er ahmte in schwächlicher Weise M. A. Raimondi nach und hat
besonders viel werthlose Carton- und Umrissstiche geschaffen nach Bendemann,
Carstens, Cornelius, Metsu, Overbeck, Pforr, Pippi dei Gianuzzi, R. Santi, J. Schnorr,
Schroeder, Steinle, Thorwaldsen, Veith, Zampieri, etc.
Bnaconi, Camillo, Bildbauer des 18. Jahrhunderts, geb. in Mailand, f 1728,
Schüler von Chiari und F er rata, vielleicht auch von C. Maratti in Rom, wo
er später Vorsteher der S. Luca-Akademie wurde. Von ihm Grabmal Gregors XITL
(1723 Peterskirche zu Rom, eines der besten der späteren Grabmonumente dort!
Ignatius Loyola (7% Vier Apostel (8. Giovanni in Laterano), Statuen und Basrelien
(S. Ignazio Cap. in der Gesükirche). — Ein filoranni Antonio R. war als Hols-
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Riuerati — RaBso. 187
Schneider gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Italien thfttig, flbersetzte den Vitmy und
schnitt die Illustrationen zu seiner Ausgabe. — Ein Oloseppe B«, t 1828, war als
Bildbauer in Rom tb&tig. Von ihm Ignatius Loyola in der Peterskirche das.
Rvsemtl^ s. Bnsutl.
Rvsleckl, Kannt; Maler, geb. 1801 in Littbauen, f 2. Juni 1860 in Wilna.
Er war SchOler Ton Letier und Camucini in Rom, liess sich 1831 in Wilna
nieder und malte Bildnisse.
Rnskiewiezy Maler, geb. 1819 in Warschau, t ^m 1880 das. Er malte Land-
schaften und Genrebilder.
Boas, Clementine^ Malerin, geb. um 1810, f 1850, SchOlerin ihres Vaters,
th&tig in Wien. Sie malte Historien.
Boss, Frans, Maler, geb. 27. März 1844 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie unter Rüben, auch in Paris gebildet. Er malte geschichtliche Genre-
bilder, sowie Bildnisse und war in Wien, dann in Paris tb&tig. Von ihm Demaskirt
(Mus. St. Gallen), Das alte Burgtheater (Aquarell, Wiener Mus.), Marie Antoinette
und Maria Theresia, Am Klarier, etc. — Ein Ignaa B.» geb. 1786 in Trautenau
(Böhmen) malte Bildnisse und TbierstQcke.
Bnss, Karl, Maler, geb. 11. Aug. (10. Mai?) 1779 in Wien, f 19. Sept. 1848
das., Schaler der dortigen Akademie unter Jac. Schmutzer und Maurer; Bruder
des Franz R. Er wurde Eammermaler und Gustos am Belvedere. E. W&chter
hat ihn beeinflusst. Von ihm Hekuba (1810 Wiener Mus.), Noahs Opfer, Pietä,
Drohender Amor, etc.; auch Bildnisse, Genrebilder, Trachten, LandschidPten, sowie
ca. 40 Originalradierungen.
RiiSB, Leander, Maler, geb. 25. Nov. (28. Sept.?) 1809 in Wien, f 8. Mftrz
1864 in Kaltenleutgeben bei Wien, Schaler der Wiener Akademie, Sohn des Karl R.
Von ihm Tarkensturm auf die Löwenbastei 1688 (Wiener Mus., auch Zeichnungen
das.), Sancbo Pansa wird geprellt, Umgebung tou Cairo, Bildnisse, etc. Mitgl.
der Wiener Akademie.
Bnsa, Boberty Maler, geb. 7. Juni 1847 in Wien, SchOler der dortigen Akademie
unter A. Zimmermann. Er malte Landschaften und Ansichten aus der Umgebung
Ton Wien, Tirol, Yenetien, den Rheinlanden, etc., z. B. Burghof u. A. (Wiener Mus.),
Nach dem Wolkenbruch (Rudolphinum, Prag), MOhle in Sadtirol (das.). Der Ortler,
Holländischer Kanal, etc.; auch Illustrationen. Mitgl. der Wiener Akademie; Med.
2. Kl. Antwerpen 1885, Gr. gold. Med. Wien 1891 u. A. m.
Bnssel, Anthony, Maler, geb. um 1660, f ^'^^^t SchOler von Riley, Sohn
des Theodore R. Er war in England thfttig und malte Bildnisse.
Bvsael, Theodore, Maler, geb. 1614 in BrOgge, f ^'^^^ 1^^^ ^^ England (?),
Schaler seines Oheims G. Jansen und von Van Dvck, mit dem er nach England kam.
Er malte Bildnisse, besonders aber Copien nach Van Dyck und anderen berOhmten
Meistern. Von ihm Sir John Suckling (nach Van Dyck, Nat. Portr.-Gal., London),
Tbomyris erh< Cvrus* Haupt (nach Kubens, Hampton Gourt), Charles II. (Schloss
Holyrood bei Edinburgh), James U, (das.), etc.
BnsseUy Eva, Malerin, geb. 1856 in Chicago, SchOlerin der dortigen Kunst-
schule. Sie wurde Lehrerin an einer höheren Schule das. Von ihr Betteln, Ein
Schulm&dchen, etc.
Bnaaell. John, Maler, geb. 20. Mftrz 1745 (n. A. im April 1744) in Gnildford
(Snrrey), f 20. April 1806 in Hall, SchOler von Cot es. Vornehmlich malte er
Bildnisse in Pastell, veröffentlichte auch 1772 ein Werk Ober diese Technik und
wurde HoQ}ortr&tzeicbner Georgs IH., sowie des Prinzen von Wales. Er erfand eine
Maschine. Selenographia, zur Darstellung der Mondphasen, die er in einem mit
eigenhändigen Stichen versehenen Buch beschrieb. Von ihm Lady Grantley, Mrs.
Fitzherber^ General Sydenham, Mrs. Nichalls, Mary Louth, Mrs. Bates, Mrs. Bell,
George Earl of Onslow, etc. Mitgl. der Londoner Akademie 1788. — Sein Sohn
WiUlam B., f nach 1808, war auch Bildnissmaler.
Bnaaeil, Louise W., Malerin, geb. 1872 in Chicago, SchOlerin der dortigen
Kunstschule. Sie malte Bildnisse.
Bnssiy Franeo de% u. Criyelli, Taddeo dL
Bvasoy Alfred» Maler, geb. 22. Sept. 1868 in Wien, SchOler von Nieper an
der Leipziger Akademie, dann der Berliner und MOnchener Akademien. Er malte
viele Bildnisse und copirte alte und neue Gemälde. Von ihm ferner Reni malte
Beatrice Cenci, Walpurgisnacht, Manöveridyll, etc. — Ein Giovanni Fietro B.
war im 17. Jahrhundert als Maler zu Capua thätig.
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138 Rnstem — Rut«.
Bnslem, Johann, Maler, geb. am 1760 in Pera (Konstantinopel), f 1885 in
Wilna, Schüler von Norblin und Bacciarelli. 1798 vurde er Adljunkt an der
Akademie in Wilna nnd nach dem Tode Smagliewicz' 1807 Professor. Von ihm
Selbstbildnisse Tflrke zu Pferde (1791), Genrebilder, ctc
Busticl, (Rnstlehlno), Franceaeo, Maler, geb. um 1595 in Siena, f 1625
(1652?), Schaler von F. Vanni und M. Amerighi. Er ahmte den Letzteren, sowie
die BeleuchtuDgsstQcke G. Honthorsts nach. Von ihm Sterbende Magdalene (Florenz,
Pitti), S. Sebastian und Sa. Irene (Pal. Borghese, Rom), VerkAndigung (Siena), etc.
Rnstlcl. GioTanni Francesco, Bildhauer, geb. 18. Nov. 1474 in Florenz, f
1554 in Frankreich, unter dem Einfluss Verrocchios, besonders aber seines angeb-
lichen Mitschülers L. da Vinci gebildet. Die Unruhen um 1528 yeranlassten ihn
zu Franz I. zu gehen, der ihm Arbeiten zu Fontainebleau anwies. Sein Hauptwerk
und eines der besten aus dieser Zeit ist Die Predigt Johannes d. T. (1511 Bronze-
gruppe, Baptisterium Florenz). Von ihm weiter Merkur auf der Weltkugel (Bronze),
Neptun und Vulkan, Leda und Europa, etc.
Rnstige, Heinrich Frans Gandenz Ton, Maler, geb. 11. April 1810 in Werl
(Westfalen), Schaler der DOsseldorfir Akademie nnd des Städerschen Instituts in
Frankfurt a. M., an dem er auch zwei Jahre lang lehrte. Er liess sich nach Reisen
nach England, Italien, Niederlande, Berlin, Paris, Wien, etc. in Stuttgart nieder und wurde
Prof. sowie Galeriedirektor dort. R. hat aach Eunstberichte und Dramen geschrieben.
Von ihm Gebet beim Gewitter u. A. (Nat.-Gal., Berlin), Hohnerfütterung (Gal.
Karlsruhe), Das wiedergefundene Kind (Rosenstein bei Stuttgart), Alba in Rodolstadt
u. A. (Gal. Stuttgart), A. in der Gal. zu Stettin, etc. Gr. gold. Med., yerschiedene
Orden.
Bnsnti, (Rnsntti. Bvsemti)! Filippo, Mosaicist des 18. Jahrhunderts. Seine
Hauptarbeit sind die Mosaiken an der alten Fa^ade von Sa. Maria Maggiore zu Rom.
Bota, Clementi, Maler, geb. 1668 in Parma, t 1767, Schüler yon Gignani
und Spolverini. Er war in Neapel thfttig und erblindete zuletzt
Rntehlel, s. Rnxthiel.
Ratelli« Mario^ Bildhauer, geb. 4. April 1859 in Palermo, studirte dort, in Neapel
und Rom. Er besuchte auch andere italienische Städte. Von ihm eine Gruppe zum
VIII. Canto yon Dantes Inferno, Hamlet, Vittorio Emanuele (Reiterstandbild),
Garibaldi (desgl ), Grabmonumente, etc.
Bntger, Baumeistor des 14. Jahrhunderts, f 1838. Er wurde 1831 Leiter des
Dombaus in Köln a. Rh.
Rntharty Karl Borromftns Andreas. Maler, geb. vor 1650, wahrscheinlich in
Sflddeutschland, f nach 1680 (?J wahrscheinlich in Italien. 1668/64 ist er Mitglied
der Antwerpener Gilde, 1664 in Regensburg, 1672 in Venedig nachweisbar. Er
wurde ein gerahmter Tbier- und Jagdmaler. Von ihm Odysseus und Circo u. 3 A.
(Gal. Dresden), Hirchjagd (Wiener Mus.). Andere in den Gal. zu Bamberg (?), Berlin
(Depot), Budapest, Florenz (Pitti), Innsbruck, Paris, Oldenburg, Pommersfelden,
Schlei^sheim, Wien (auch Gal. Czernin, Harrach, Liechtenstein, SchönbrunnX etc.
R« hat auch einige Blatt radiert.
Bnths, Johann Georg Valentin, Maler, geb. 6. März 1825 in Hamburg,
studirte in Düsseldorf (unter Schirme r), München und Rom, nachdem er erst
Kaufmann und Lithograph gewesen war und liess sich 1857 in Hamburg nieder, wo
er Landschaften, Allegorien, etc. malte, z. B. Abendlandschaft in den Sabinerbergen
u. A. (Kunsthalle Hamburg), Nordische Haide (Rudolphinum Prag), Der Wald-
brunnen (Mus. Königsberg), Promenade (Kunsthalle Bremen), Holsteinische Land-
schaft (Mus. Breslau), Herbstmorgen in der Schweiz (Gal. Dresden), Waldbmnnen
(Gal. Danzig), An der Ostsee (Nat.-Gal. Berlin), etc.; auch acht Wandgemälde im
Treppenhaus der Kunsthalle zu Hamburg, sowie einige Steindrucke. Mitgl. der
Berliner und Wiener Akademien. Kl. gold. Med. 1872.
KnthxieL 8. RnxthieL
Rntseheil. s. Bnxthiel.
Bniten, Jan, Maler, geb. 81. Juli 1809 in Dordtrecht, Schaler von A. yan
Strij und G. A. Schmidt. Er war als Zeichenlehrer in seiner Vaterstadt thätig,
malte auch Architekturen und Ansichten.
Blitz, Gnstar, Bildhauer, geb. 14. Dec. 1857 in Köln a. Rh., Schüler fon
A. Hess in Manchen. Er liess sich in Düsseldorf nieder. Von ihm Die Quelle,
Kaiser Wilhelm I. - Denkmal (Burgsteinfurth), Giebelgruppen (Bankhaus Trink in
Düsseldorf), Bildnissbüsten, Grabdenkmäler, etc.
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Rariale — RyaJl. 139
RnTiale» Fraiieesco, Maler des 16. Jahrhunderts, gen. 11 Polidorino, geb. in
Spanien, gebildet in Rom und Neapel, wo er, wie sein Sobriqaet bezeugt, Polidoro
Galdara nachahmte und um 1540 thätig war. Von ihm u. Ä. eine Pieta in der Kapelle
des Gerichtshofs zu Neapel.
Rowersma, Wessel Pieter, Maler, geb. 1750 in Kollum (Friesland), f 1827 in
Bnitenpost. Er war Autodidakt und malte Bildnisse sowie Landschaften.
Bnxtblel, (Rnthxleli Batsehell, Butehlel), Hendrik Jozef, Bildhauer, geb.
1775 in Lierneux (Belgien), f 15- Sept 1837, Schüler von Dewandre, dann ron
Hondon und David in Paris an derEcole des beaux-arts, an der er den Rompreis
gewann ; später gelangte er in Paris zu hohen Ehren. Von ihm Zephyr und Psyche
(1814 Paris, Louvre), Herzog von Angoul^me (Büste, Ifus. Dijon), Der kleine capito-
linische Faun (Copie das.), Herzog von Berry (Büste, Mus. Yersailles), E. Clarke
de Feltre (Büste, Mus. Nantes), Büsteo Napoleons, Marie Louise und deren Sohnes,
Leda, Pandora, Bossuet (Kirche zu Meaux), etc. Er. der Ehreuleg.; MitgL des
Instit. SU Gent, etc.
Bvysbroeek, Jan Tan (auch Jan yan den Berghe), Baumeister des 15.
Jahrhunderts, thfttig in Brüssel, wo er mit Anderen das berühmte Stadthaus
(1444-54) baute.
Rnjjsch, Rachel, verehel. Pool, Malerin, geb. 1664 in Amsterdam, f 12. Aug.
1750 das., Schülf'rin von W. yan A eist. 1701 wurde sie in die Haager Gilde
eingeschrieben, 1708 Hofmalerin des Pfalzgrafen Johann Wilhelm. Sie lebte dann
einige Zeit in Düsseldorf und kehrte 1716 in die Heimathsstadt zurück. Sie malte
Blumen und Fruchtstücke, von denen eins in Lille anscheinend im 85ten Jahre
gemalt worden ist. A. in den Gal. zu Aachen, Amsterdam (auch Samml. Six), Berlin,
Braunschweig, Cassel, Darmstadt, Dresden, Florenz (Pitti n. Uffizi), Glasgow, Gotha,
Haag, Innsbruck, Karlsruhe, München, New- York, Wien (auch Gal. Czernin und
Liechtenstein), Wiesbaden, etc. — Eine Anna R. wird gleichzeitig mit ihr als im
selben Genre in Holland thätig angeführt und war vielleicht mit ihr verwandt.
Raijsdael, s. BnisdaeL
Rnyssen, Nioolas Joseph, Maler, geb. 17. Mftrz 1757 in Hazebrouck (D^p.
Kord), t 18. Mai 1826. Er war Zeichenlehrer der königlichen Prinzessinnen von
England unter Georg III.
Royten, Jan Michel^ Maler und Radierer, geb. 9. April 1818 in Antwerpen,
f 1881, Schüler von Nuijen und Regem ort er. Er war in Antwerpen thfttig
und malte Landschaften sowie Architekturen. Bilder von ihm in den Museen zu
Danzig, Königsberg, Stettin, Stuttgart, etc. Von ihm ferner die Bl&tter Der Thurm-
baa zu Babel und Die Barke Louis.
Rnijtenseblldt, Abraham Jan, Maler, geb. 22. April 1778 in Amsterdam,
t 13. Mai 1841 das., Schüler von J. Andri essen und P. Barbiers. Er wurde
Zeichenlehrer und malte Genrebilder, Landschaften und Ansichten.
Rnijyen, Fleier Janas yan, Maler, geb. 7. Mftrz 1651 in Delft, f 17. Mai
1716, Schüler yon J. Jordaens (?). Er schmückte das Lustschloss von Loo mit
dekorativen Arbeiten, malte einen Triumphbogen für William III. von England bei
dessen Einzug in Haag, etc., Hahn mit Hühnern (Rijksmus. Amsterdam), Ceres, Kain
and Abel, etc.
Rnanlone, PletrOi Maler des 15. Jahrhunderts, f ^^^ 1^16, Schüler yon
Yigilia (?), tbfttig in Palermo. Von ihm kennt man eine Kreuzigung, etc. (1484
Dom zu Termini.)
VLj, Comelis D. de, s. Banckerta, Pieter.
Ry, Karl Du» s. Bnry, Karl.
Ry, Pieter B. de, a. Banckerts, Pieter.
Bjy (Bnry), Simon Lonls dn, Baumeister, geb. um 1750 in Kassel, f 1792,
in Rom gebildet. Er wurde Oberbaudirektor. Von ihm das Mus. Friedericianum,
die kath. Kirche, das Opernhaus, alle in Kassel, und das Schloss Wilhelmsböhe in
dessen Nfthe.
Ryall, Henry Thomas, Kupferstecher, geb. 1811 in Frome, f 14. Sept. 1867
in Cookham (Berkshire), Schüler von S. Reynolds. Er verband Linien- mit
Punktirmanier und wurde Hofstecher der Königin. Er lieferte Blätter für ver-
schiedene Bildnisswerke, darunter das bekannte von Lodge, Königin Victoria (nach
W. Rosa), Golumbus zu La Rabida (nach Wilkie), Weidewechsel (oach Rosa Bonheur),
A. nach Ansdell, Burton, Gorbeaux, Ch allen, Hayter, Landais , Landseer, Leslie,
Taylor, etc.
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140 Rybkonski — R^ckwaerts.
Bybkonskly Johann» Maler, geb. 1808 in Tarlöw, f 185S in Warschau, atadirte
in Erakau; lebte im Sandomierer Kreis, in Kjelze und seit 1850 in Warschau, wo
er Zeichenlehrer an der Realschule wurde. Er malte Bildnisse, etc.
Bybkowskl, Thaddaens Ton, Maler, geb. 80. Mära 1848 in Kjelse (Rossland),
ScbOler der Krakauer Kunstschule, Ton Löffler und Makart Er Hess sich in
Wien nieder, malte decorative Deckenbilder, Sopraporten, etc., dann Genrebilder ans
Galizien, Polen und dergl. m.
Byeerakli Alexander, Maler, geb. 1828 in Kjelze, f Ende NoTomber 1866 in
Paris. 1864 wanderte er nach Frankreich aus. Er malte Genrebilder, z. B.
Lesende Greisin (1850).
Bijok, Pieter Oorneliai Tan, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1568 in Delft,
t 1628 (?) das.. Schaler von J. Willemsz Delff und H. Jacobsa Grimani,
endlich in Italien weiter gebildet, wo er 15 Jahre verblieb. Zurückgekehrt, war
er eine Zeitlang in Haarlem thätig. Er malte Landschaften, Interieurs, Genrebilder,
etc. Von ihm Die Küche (zweifelhaft, Mus. Amsterdam), desgl. (Mus. Braunschweig),
etc. — Ein B. B« (auch F. Bycx und BleijawijkX Bildhauer des 16. JabrhunderU,
schuf um 1658 das Grabmal W. G. de Witte in der Laurentiuskirche zu Rotterdam.
B^ekaert, David I., Maler, geb. vor 1560, f nach 1585, in welchem Jahr er
Meister der Gilde in Antwerpen wurde. Er scheint Brauer gewesen zu sein, ehe
er das Malen aufnahm und hat meist Bilder Anderer staffirt, aber auch Bauern-
Stacke gemalt.
Btjekaerty Barid II., Maler, get. 9. Aug. 1589 in Antwerpen, begr. 8 Oct.
1642 das., Sohn und wahrscheinlich Schüler des David I. R. Er malte Land-
schaften und Bauerngenrebilder. Er war der Schwiegervater des G. Goqnes.
Bljekaert, David III., Maler, get. 2. Dec. 1612 in Antwerpen, f U. Not.
1661 das., Sobn und Schüler des David II R., wurde 1686 Mitglied der Gilde. Er
malte Bauernstücke, etc. mit besonders gelungener Kerzenbeleochtung. Von ihm
In der Bauernstube u. 4 Andere (Gal. Dresden), Musicirende Gesellschaft (Gal.
Liechtenstein, Wien), Anbetung der Hirten (ebenda), Kirmess u. A. (Mus. Wien^,
Lustige Tischgesellschaft (Gal. Antwerpen), Werkstatt des Seilers (Mus. Amsterdam),
Andere in den Gal. zu Berlin, Brüssel, Cassel, Frankfurt a. M., Florenz (Uffizi),
Genf, Kopenhagen, Leipzig, Lille, Madrid, München, Paris, St. Petersburg, Schleiss-
heim, Schwerin, etc. Er hat auch ein paar Blatt radiert. — Ein FreMk B. war
1550 Mitgl. der Lucas*Gilde zu Antwerpen und malte 1570 einen Altar für die
Jacobskirche dort.
Rijckaert, Haerten, Maler, get. 8. Dec 1587 in Antwerpen, f 1681/82 das.,
Sobn des David I. R., in Italien gebildet, auch Schüler des T. Yerh aecht.
J. Brueghel hat Gem&lde von ihm stafürt und er war mit A. van Dyck gut befreundet.
Er war einarmig und malte Landschaften mit Ruinen und dergl., von denen das
Mus. Madrid eine vom Jahre 1616, die Uffizi- Galerie eine andere besitzt. — Sein
Bruder Panl B«^ geb. 1592 in Antwerpen, war auch Maler.
BUeke, (Bijke, Be^ek)^ Willem de, Maler, geb. 1635 in Antwerpen, f 1697
in Loodon. Er war ursprünglich Goldschmied, wurde dann Maler und kam unter
William III. nach England. Er hat auch einige Platten radiert und geschabt, z. B.
Mars und Venus, und Susanna im Bad. — Seine Tochter Catharina de B« war anch
Künstlerin.
Bljckemans, (Bjjekman), Nleolaes, Kupferstecher, geb. vor 1600 (?) in Anir
werpen, f nach 1622 (?), wahrscheinlich Schüler von Pontius. Er stach besonders
nach Rubens, war wohl auch eine Zeitlang in Brüssel th&tig.
B^ekere, Abraham de, Maler, get 5. Juli 1566, f 1^^» Sohn und Schüler
des Bernaar d de R., schuf 1591 ein Triptychon für die Jacobskirche zu Ant-
werpen, dessen Flügel in das dortige Museum gelangten. Zwei andere Flügel aus
dem Dom, ebenda.
B^ckere^ (Bijeke, Bijke), Bemaard d^ Maler, geb. um 1585 in Gourtrai,
t 1. Jan. 1590 in Antwerpen, wo er 1561 Mitgl. der Gilde wurde und 1589 als
Sachverständiger für das Genter Altarbild von R. van Coxcie urtheilte. Die Mar-
tinskirche seiner Vaterstadt besitzt eme « Kreuztragung " , eine „Enthauptung
Matthiä** u. A. von ihm.
Bijckwaerta, Cornelig^ Baumeister des 17. Jahrhunderts, geb. in Holland,
t 1693 in Cüstrin, wohin er 1667 in churfürstl. Dienste kam. Von ihm Die
Festung Cüstrin, Das Scbloss zu Sonnenburg, das zu Zerbst, Mittelbau des Schlosses
zu Schwedt, eine fliegende Brücke bei Dessau, Entwurf zu einem Thurm für die
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Petrikircbe in Berlin, Die HafenAnlage m Bflgenwalde, etc. — Sein Sohn Adriaen
Daniel R. folgte ihm im Amt
Bijex, 8. Rijx.
Rydberg, Gustaf Fredrik, Maler, geb. 13. Sept. 1835 in MaImO, Schüler der
Eopenhagener Akademie, auch 1857—59 in Stockholm und darauf in Dflsseldorf
unter Qu de gebildet. 1868 besuchte er Norwegen, 1873 wiederum Dttsseldorf.
Er malte peinlich durehgefflhrte schwedische Landschaften, z. B. Blick bei Mörum
(Mus. Stockholm), FrOhlingslandschaft aus Schonen u. A. (ebenda).
Ryder. Albert Pinkham, Maler, geb. 19. März 1847 in New Bedford (Mass.
U. S. A.), Schaler von William E. Marshall. Er bereiste 1877 Holland, London
und Paris, 1882 Deutschland, Italien und Spanien und Hess sich dann in New- York
nieder. R. malte Landschaften, Thierstflcke und Bildnisse.
Ryder, Platt Powell, Maler, geb. 11. Juni 1821 in Brooklyn, Schfller von
La. Bonnat in Paris, auch in den Niederlanden gebildet, Hess sich in New-Tork
nieder und malte Bildnisse und Genrebilder.
Ryder, Thomas, Kupferstecher, geb. 1746 in London, f 1810, Schaler der
Londoner Akademie und von Basire. Er stach in Linien- und Punktir-Manier
(darunter acht grosse Platten für Boydell's Shakspere-Gkillery) nachDurno, FueBsli,
Hamilton, Eauftnann, Northcote, Ramberg, Rigaud, Shelley, Smirke, Stothard,
West, Wright, etc.
Rygler, Teodoro, Bildhauer, geb. 9. Not. 1841 in Warschau, studirte in
Warschau, an der Berliner Akademie sowie an denen zu MOnchen und Paris. Er
stand erst in der Heimath einer Terracotta-Fabrik yor, die in einer Feuersbrunst
zu Grunde ging. 1874 liess er sich in Florenz nieder. Von ihm Der Glaube, Die
Kokette, Madonna, Copernicus, Der auferstandene Christus, Zusammensturz unterm
Kreuz (1875, Basrelief), etc. Mitgl. verschied. Akademien, mehrere Med.
RUJers, 8. Reijers«
Rijl^ James de, Maler, geb. 17. Mai 1806 in Hilversnm, Schüler von J. yan
Rayenswaaij, bereiste auch Belgien. Er malte Viehstflcke. Mitgl. der Amster-
damer Akademie.
Ryland, William Wynne« Kupferstecher in Punktirmanier, geb. 1788 in
London, f 29. Aug. 1783 das., Schüler yon S. F. Bayenet in London, dann Ton
Roubillac, F. Boucher und Lebas in Paris, wo er 5 Jahre lang yerweilte.
Zurückgekehrt wurde er Hofkupferstecher und warf sich hauptsächlich auf die
Punktir- und Kreidemanieren. Er gab besonders Zeichnungen alter Meister, sowie
Bilder der A. Kanifmann wieder. Er gelangte zu grossem Ansehen und Reichthum,
B. Th. durch seinen guten Kunsthandel. Infolge einer Liebschaft und der Spiel-
wnth yerlor er Alles, gerieth in Schulden, fälschte Banknoten und wurde gehenkt.
Seine letzte Platte, Unterzeichnung der Magna Charta (nach Mortimer), hat Bartolozzi
1785 yollendet Er hat etwa 200 Platten gestochen und sind seine zart punktirten
Blätter sehr gut, wenn auch nicht den besten Bartolozzi, C. Watson und Bnrkes
nnz ebenbürtig. Ausser nach der Angelika, stach er nach Berrettini, Boucher,
Gipriani, Gotes, yan Dydc, R. Santi, L. da Vinci, etc.
Rylander, Carl Isaok, schwedischer Maler, geb. 1779, f 1810. Er malte
Miniaturbildnisse, z. B. das des schwedischen Lieutnants zur See A. G. Ijung auf
Elfenbein.
Ryley, Charles Renben, Maler, geb. 1752 in London, f 1798 das., Schüler yon
J. H. Mortimer, nachdem er eine Zeitlang als Stecher thätig gewesen war. Er
malte dekoratiye Arbeiten in Goodwood House (für den Herzog yon Richmond), war
Zeichenlehrer und hat auch illustrirt. Lüderlieher Lebenswandel hat sein Talent
sich nicht entfalten lassen.
RilJii, Rembrandt Harmensi Tan, Maler und Radierer, einer der grOssten
Künstler aller Zeiten, geb. 15. Juli 1606 in Leiden, begr. 8. Oct. 1669 in Amsterdam,
Schüler yon J. y. Swanenburgh, dann yielleicht y. Pinas und endlich yon
P. Lastman in Amsterdam, der ihn besonders anregte. Zuyor war er in Leiden
als Student eingeschrieben gewesen, um 1623 war er in Amsterdam, darauf bis
1631 in Leiden, yon da ab wieder in Amsterdam thätig. uns sind datirte Werke
▼on ihm seit 1625 erhalten; 1682 erhielt er seinen ersten grossen Auftrag, die
berühmte «Anatomie-Stunde* (jetzt im Mus. Haag). 1634 heirathete er die yor-
nehme Saskia yan Uyienburgh, mit der er bis zu ihrem Tod 1642 glücklich lebte.
In Folge der Erbschaft, die er beim Tode semer Mutter (1640) erhielt, des Yer-
mfigeas seiner Frau und des eigenen guten Verdienstes, konnte er sich ein schönes
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142 fi^'n.
Haus kaafen aod mit Ennstsammlangeo fallen. Er onterhielt ein Verb<aiss mit
seiner Haushälterin, seine VermögenBurostände verschlimmerten sich und 1656 wnrde
er bankrott erkl&rt. Seine Sammlungen und sein Haus wurden yerkauft und er
verbrachte seine letzten Jahre in Armutb. 1665 heiratbete er zum zweiten Mal.
Er ist nie aus Holland heraus und auch da nur in wenige St&dte gekommen. B.,
zweifellos die eigenartigste und wohl nach allem die bedeutendste Erscheinung auf
dem Gebiet der Kunst während des 17. Jahrhunderts, ist uns einer der sympathischsten
Meister, da er die Kunst rein empfand und klar zwischen dem Schönen in der
Natur und dem Schönen in der Kunst zu scheiden vermochte, gänzlich von aller
Association absah. Ein jeder Vorwurf wird von ihm durch eine geistige That
umgeschafTen, erhält das Gepräge seines Willens und so ist er auch der Aufgabe
überhoben, seine Vorwürfe besonders auszuwählen, da durch seine Stilisimng ein
jeder zu einem Kunstwerk wird. Anfänglich noch mehr oder minder in der herkömm-
lichen Malweise befangen, arbeitet er sich in seinem Alter zu einer unübertroffenen
Freiheit und Grösse des Vortrags durch. Wie kein Anderer hat er das eigenartige
Helldunkel, das wir schon von seinem Meister Lastman her kennen, zur Schönheit
ausgebildet. Man möchte fast sagen, jedoch, dass er in der Radierung noch grösser
sei als in der Malerei, da er alle die Elemente dieser Kunst folgerichtig zu ihrem
Höhenpunkte entwickelte, die Selbständigkeit der Linie, die Verwendung des Grats
etc., und nie Missgriffe machte, es sei denn in einigen der Bildnisse, die ein zuviel
der Arbeit aufweisen. R. wählte seine Vorwürfe aus allen Gebieten, die religiösen
Bilder und die Bildnisse sind aber seine höchsten Leistungen, auf dem Kupfer treten
ihnen noch die Darstellungen aus dem täglichen Leben würdig zur Seite. Er war
der Eiste, der in unserem Sinne das Malerische der Zerlumptheit und des Schmutzes
erkannte und hat oft das alte Judenviertel von Amsterdam mit seinen orientalischen
Erscheinungen aufgesucht. Seine grossartige Künstlerschaft macht sich auch besonders
in den Handzeichnungen geltend. Er hatte viele nachmals geschätzte KflnsÜer zu
Schülern, von denen manche, wie Bol, Eeckhoudt und Livens direkte Nachahmer
wurden. Von den circa 850 Gemälden R.'s besass sein Vaterland 1891 nur 25; die
reichste Sammlung findet man in England. Von festländischen Museen sind St.
Petersburg, Kassel, Dresden, München, Paris, Stockholm, Amsterdam und Haag
hervorzuheben. Als einige der schönsten Gemälde nennen wir Hochzeit des Simson
(Dresden), Saskia als Mädchen (das.), Saskia mit der Blume (das.), „Wein, Weib
und Gesang* (das.), Manoah Opfer (das^ Simson bedroht seinen Sdiwiegervater
(Berlin), Die Kreuzabnahme (München), Heilige Familie (das.), Saskia (Gal. Kassel),
Simson und Delila (das.), Selbstbildniss (das.), Die Jünger in Emaus (Paris), Selbst-
bildniss im Alter (LondonX Anbetung der Hirten (das.)» Die Ehebrecherin vor Christo
(das.), Selbstbildniss (Offizien, Florenz), i>ie sog. Nachtwache (Amsterdam), Die
«Staalmeesters** (das.), Bathseba im Bade (Samml. Steengracht, Haag). Andere in
den genannten Gal. und in denen zu Amsterdam (Samml. Six), Antwerpen, Aschaffen-
burg, Augsburg, Braunschweig, Brüssel, Cambridge, Darmstadt, Dulwicb, Florenz
(Pitti), Frankfurt a. M., Gotha, Hampton Court, Innsbruck, Kopenhagen, Leipzig,
London (Sammlgn. Buckingham Palace, Bridgewater, Grosvenor House, Hope, Wallace,
etc.), Madrid, Moskau (Samml. Massaloff), Oldenburg, Paris (Samml. Seilliöres a. A.JL
Rotterdam, Stockholm, Stuttgart, Wien (auch Akademie, Sammlungen Harrach und
Liechtenstein), Windsor, etc. Dem R. werden über 860 Radierungen zugeschrieben,
doch rühren wohl viele davon von Schülern her und ist man heute noch nicht über
die Zutheilung einig. Auch hier können wir nur einige der berühmtesten und
schönsten anführen : Jesus heilt die Kranken (schon zu R.'s Zeit als «Hundertgulden-
blatt** bezeichnet, acht Abdrücke des ersten Zustande wurden bekannt, einer errang
neuerdings den Preis von 83,000 Francs!), Predigt Jesu, Flucht nach Egypten, Ver-
kündigung an die Hirten, Abraham bewirthet die Engel, Ecce Homo, S. Hieronymus
im Freien (2 mal), Selbstbildniss an der Rampe (im Ganzen über 15 Selbstbildnisse),
Clement de Jonghe, Jan Asselijn ToUing (ein Abdruck eines seltenen Zustandes erzielte
neoerdings fast 40,000 Frcs.l), Die drei Bäume, Die drei Hütten, Das Stecket, Die
Brücke des Six, Der Rattengiftverkäufer, Die spanische Zigeunerin, Das Schwein, Die
Muschel, Die badende Frau, etc. Die Radierungen wurden facsimilirt von Dutuit (Paris
1880), Amand Durand (Paris 1880), Janitsch und Lichtwark (1885). S. Biographie, etc.
von Burnet (1849), Vosmaer (1877), C. Blaue (Paris 1880), Scheltema (Paris 1866),
MoUett (London 1882X Michel (1898), Vosmaer und viele A. Lippmann publicirte 1888
u. ff. vier Bände Zeichnungen von ihm ; Bode und de Groot veröffentlidien seit 1897
ein Rembrandt-nWerk*, das seine sAnuntlichen Oelgemälde in Heliogravure bringen aolL
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Kgnbont — &. Ueistet. 143
BUnboiit, Jan, Bildhauer, geb. 29. Jan. 1800 in Utrecht, Autodidakt. Von
ihm St. BaTO (Kirche zu Harmelen), Statuen am Justizgeb&ude su Utrecht, etc.
Bijnbonty Jan Jacob, Wachsbossirer und Bildschnitzer, geb. 16. Juii 1798 in
Utrecht, f 12. Aug. 1849 das., SchQler der dortigen Zeichen-Akademie. Er copirte
Compositionen von B. Sauti, Van der WerfT, etc.
BUne, Jan ran, Kupferstecher, geb. 1712 in Holland, f 1760, um 1750 th&tig
in London. Er stach Ansichten von England, Ostindien, Afrika, etc.
B^ngh, s. Bing»
B^sbrack) Michiely Bildhauer, geb. 24. Juni 1693 in Antwerpen, f 11. Jan.
1770 in London, vieleicht Sohn des Pieter B. Er. kam noch jung (1720) nach Eng-
land, wo er zu hohem Ansehen gelangte. Von ihm William III. (Bristol), George I.
(Börse, London), George II. (ebenda), Hercules (Stourhead, Wilts.), Grabmal Sir
G. Kneller u. A. (Westminster Abtei, London), etc.
B^sbraek, Pieter, Maler, get. 25. April 1655 in Antwerpen, f 1729 (?) in
Brüssel, Schüler des P. A. Immenraet, dann von Francisque Millet. Er
malte gekOnstelte Landschaften, nahm sich G. Dughet zum Muster, war mit vielem
Erfolg in Paris thätig und kehrte nach Antwerpen zurück, wo er 1713 Direktor der
Akademie wurde. Er hat auch in Brüssel gelebt Landschaften von ihm in den
Mus. zu Antwerpen, Aschaifenburg, Bamberg, Berlin (Depot), Dresden (?), Hamburg,
Pommersfelden, Schieissheim und Stuttgart. B. hat auch 6 staffirte Landschaften
ge&tzt. — Sein Sohn G« B«, geb. 1696 in Antwerpen, malte Fische, Geflügel, etc. —
Sein anderer Sohn, Pieter Andrieg B«, wurde 1709 Meister, 1713 Dekan der Ant-
werpener Gilde und starb 1748 (?) in London. Er malte Landschaften in der Weise
seines Vaters.
BUsbraeck, Jakob Cornill, Maler, geh: 1685 (?), t 22. Febr. 1765 in Paris,
Sohn des Pieter B. Er war vor 1729 Meister geworden. — Von einem LndOTievs
B« besitzt die Liechtenstein* Gal. in Wien eine Waldlandschaft vom Jahre 1716.
Bijsbroeelt« 8. Beesbroeek.
Bgsen, 8, Bysen»
BJJswÜck, Lambert Tan, Ciseleur, geb. 1821 (?), t 27. Juli 1894. Er spielte
auch eine Bolle unter den vlAmischen Dichtern und Dramatikern. — Ein Dirok
Tan B« (auch BiJe8wUck), war um 1653 als Medailleur, Goldschmied, Ebenist, etc.
thatig. Ein Tisch von ihm im Grottensaal zu Sanssouci.
Byther, Angnstine, Holzschneider und Kupferstecher des 16. Jahrhunderts,
thatig um 1590 in London, einer der frühesten dortigen Meister, der zugleich Ver-
leger und Kunsthändler war. Von seinen Schnitten nennen wir die Karten von
Yorkshire, Pl&ne von London und Westminster; von Stichen Plane von Oxford und
Cambridge, Die Spanische Invasion, etc.
B^x (Bijokx, Bijex)» Nieolaes, Maler, geb. 1637 in Brügge, f nach 1695
(? n. A. 1667) das., Sohn eines Jan R. (1585— 164S). Er bereiste den Orient, blieb lange
in Jerusalem und wurde 1667 Mitglied der Gilde in seinem Heimathsort. Er malte
Landschaften und Ansichten mit orientalischer Staffage, etc. — Sein Bruder Paul
B. d. Ae.9 geb. 1612 in Brflgge, wurde 1685 Mitglied der Lucasgilde dort, und malte
1644 einen S. Hieronymus (Salvatorkirohe zu Brügge) — Ein Paul B. d« J.» geb.
1649 in BrOgge, f 1690, war Maler und 1672—77 Mitglied der BrQgger Gilde.
Bijsen (Bijsen), Warner (Wamard) van, Maler des 17. Jahrhunderts, geb.
in Zaltbommel, f in Spanien, Schüler von G. van Poelenburg, bereiste auch
Italien. 1664 malte er in der Heimath, 1665 wurde er Juwelier und zog nach
Spanien. Das einzig bekannte Gemälde von ihm Die büssende Magdalena, besitzt
die Gal. zu Kassel.
S.
8. Heister, 8. Heiater S.
8. Meister £., 8. Meister £. 8.
Saal, Georg Eduard Otto, Maler, geb. 1818 in Koblenz, f 3. Oct 1870 in
Baden-Baden, Schüler der Düsseldorfer AJcademie unter Schirm er, besuchte die
Bheinlande, dann Norwegen und Lappland, hielt sich aber am längsten in Paris auf.
Von ihm Mitternachtssonne (Mus. Leipzig), Dorfstube in Tyrol (Mus. Donaueschingen)^
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144 Saar ^ gabbatini.
Blick im Scliwarzwald (1867 Paris, Loayre), Nftchtliclies Begr&bniss im Hardanger
Fjord (Gal. Earlsrube), Hardanger Fjord bei Nacbt (Gal. Frankfurt a. M.), Blick im
Walde von Fontainebleau, etc., Prof., Badiscber Hofmaler. Mebrere Med. u. Ord. —
Ein T. S. stacb um 1670 Vignetten fQr Bficberillustration.
Saar^ Alois Ton, Maler, geb. 1799 in Traiskircben (Niederösterreich), f nach
1840, Schüler der Wiener Akademie. Er malte Architekturen in Oel und Wasser-
farben, z. B. Prag und die KarlsbrQcke (Wiener Mus.), Belgrad im Mondschein, Die
Dominikaner- und Karolinen-Basteien zu Wien, etc.
Saar. Karl tob, Maler, geb. 1771 in Traiskircben (Niederdsterreich), f 1858.
Er malte Miniaturbildnisse auf Elfenbein.
SaaYedra, s. Caatillo j SaaTodra.
Sabatelli, Franoeaeo, Maler, geb. 22. Febr. 1803 in Florenz, f 18. Aug. 1829
in Mailand, Sohn und Schüler des Luigi S., weitergebildet in Rom and Venedig.
Leopold II. berief ihn 1828 nach Florenz und ernannte ihn dort zum Professor.
Von ihm Mitten im Sturm (Mod. Gal. Florenz), Hector greift griechische Schiffe an
(iiVesko im Gal. Pitti: Theil des Olymp seines Vaters), 8. Antonius erweckt einen
Todten, etc. Mitglied der Venezian. Akademie.
Sabatelliy Giuseppe, Maler, geb. 24. Jnni 1818 in Mailand, f 27. Febr. 1843
in Florenz, Sohn und Schüler des Luigi S. 1834 berief ihn Leopold II. als Prof.
an die Akademie zn Florenz. Von ihm F. degli Uberti in der Schlacht am Serchio
(1841 Mod. Gal. Florenz), Sa. Philomena ((1887 8. Francesco, Pisa), Zwei Wunder
des Hl. Antonius (1834—35 Sa. Groce, Florenz), Die Versuchung des Hl. Antonius
(8. Tommaso, Mailand), etc.
SabateUi, Lniiri d. Ae., Maler und Radierer, geb. 19. Febr. 1772 in Florenz,
t 29. Jan. 1850 in Mailand, Schüler der Florentiner Akademie unter Pedroni,
weitergebildet in Rom und Venedig. 1808 berief ihn Eugene Beauhamais an die
Akademie zu Mailand als Prof. Von ihm die Fresken Der Olymp (1820—25 Pal. Pitti,
Florenz), Die Verm&hlung der Psyche (1881 Pal. Busca-Serbelloni in Mailand), A.
in S. Gaudenzio zu Novara, in der Kirche zu Valmadrera bei Lecco, etc., femer
Abigail vor David (1806 Marienkapelle zn Arezzo), Vertreibung Heliodors, P. Gapponi
serreisst die französischen Friedensbedingungen, etc. Von seinen Bitdierungen nennen
wir Die l'est zu Florenz (1802), Die Visionen der Offenbarung (1809), Bildnisse, etc.
im Ganzen etwa 50 Blatt. Mitglied der Akademien zu München, Wien und aller
Italienischen. Jos. Ord., Oester. gr. gold. Med.
Sabatelli, Lnfgl d. J., Maler, geb. 12. Febr. 1818 in Mailand, Sohn nnd
Schüler des Luigi S. d. Ae., dem er bei den Fresken half. Von ihm Sa. Maria
(1869 Nazarethkirche, Mailand), Die Evangelisten u. A. m. (1871 Kathedrale ron
Cunardo), Scenen aus dem Leben des Hl. Stephan (1858 Kirche zu Mariano), etc.
Er malte auch Bilder von Bombay und Hongkong in Oel.
Sabateriiy Pierre, Glasmaler des 13. Jahrhunderts, thfttig um 1298 in Mont-
pellier. Er lieferte der Kathedrale prachtvolle Fenster. — Sein Sohn Laurent S.
war in gleicher Weise th&tig.
Sabatini, s. Sabbatini.
Saband, Caroline, Malerin, geb. 9. April 1883 in Paris, f im Sept. 1868 das.,
Schülerin von Dupont und Chabal-Dussurgey. Sie malte Blumen und Copien
auf Porzellan, darunter nach Saint-Jean, Chaplain.
Sabbatini, (Sabatini), Andrea, Maler, gen. Andrea da Salemo, geb. um 1480
in Salemo, t 1545 in Gafita, Schüler ron B. Epifanio zu Neapel, soll darauf be-
Torzngter Schüler B. Santis geworden sein, doch ist dies bezweifelt worden, da S.
sich nur als in Neapel th&tig nachweisen l&sst Besonders gelobt werden seine (jetzt
z. Th. entstellten) Fresken zur Geschichte des S. Gennaro in der Vorhalle des inneren
Hofes Ton 8. Gennaro de' Poveri. Von ihm fem er Pidtä (Dom, Salerno), Altar
(Sa. Maria delle Grazie, Neapel), desgl. (8. Severino, das.). Madonna (S. Domenico
Maggiore, das.), Anbetung der Könige, 8. Nicolaus thronend, u. A. (Mus. das.), etc.
Sabbatini, (Sabatinl), Franeeaoo, Baumeister des 18. Jahrhunderts, Schüler
Ton Vanvitelli, dem er bei der Sa. Annunziata zu Neapel half. Carlos HL berief
ihn nach Spanien, wo er u. A. die Dogana und das llior yon AlcaU errichtete.
Sabbatini, (Sabbatani?), Lorenzo, Maler, gen. Lorensino da Bologna, geb.
1538 (?) in Bologna, f 1577 in Rom, Schüler desProspero Fontana (nnd des
Tibaldi?), besuchte sp&ter Rom und ahmte R. Santi, M. A. Buonarotti,
auch Mazzuoli nach. Für Gregor XHL malte er in der Oapelle Paolina Scenen
aus dem Leben des Hl. Paul, und den Triumph des Glaubens in der Sala Reggia.
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gabina - gaccU 145
Er erhielt darauf die Oberau&icht Ober die derzeitigen malerisdien Decorationen
des Vatikan. Von ihm Die Verlobung der Hl. Katbarina (Gal. Dresden), Thronende
Maria (Mus. Berlin), Zwei Bildnisse (Gal. Parma), Weibl. Bildoiss (Gal. Borgbese, Rom),
Madonna (Paris, LouTreX Die Pilger in Emmans, n. A. (GaL Bologna), yiele Altar-
gemälde in Bologneser Kirchen^ etc.
Sablaay g. SaTlna.
Säblet, Jaequet Henri, (auch Jaeob le peintre du Soleil gen.), Maler, geb.
1749 (1751?) in Morges am Genfer See, f 1808 in Paris, Schüler von Dubois und
Co eher zu Lyon, hielt sich 20 Jahre lang in Italien auf, besuchte auch Spanien.
Von ihm Sitzender lesender Greis (Mus. Nantes), Italienische Wäscherinnen (ebenda),
Weinlese in Italien (ebenda). Inneres des Ginq-Cents- Saales zu Saint Cloud (ebenda),
Bildnis« des Francis Cacault in seinen G&rten spazierend (ebenda). Er hat auch radiert
Säblet, Jean Fnui^is, Maler, geb. 1746 in Morges (Schweiz), + 1819 in
Nantes, Schaler ron Vien, Bruder des Jacques H. S Er bereiste auch Italien.
Darauf half er Mm e. Lebrun bei ihren Aufträgen flCbr Louis XVI. und liess sich
endlich in Nantes nieder. Für die Bi^rse in Nantes malte er 6 Grisaillenbilder auf
Napoleons Besuch dort bezüglich, die später nach Amerika gelangten. Von ihm
Ansicht Ton Tivoli und der Campaigna (Mus. Nantes), Eingang in Savoyen (ebenda),
Italieni9che Ansicht (ebenda), Bildniss des Malers P. R. Cacault u. A. (ebenda).
SaMoB, Pierre, Kupferstecher, geb. 1584 (?) in Ghartres, f nach 1606. Man
kennt von ihm eine Copie des Lamech und Kain von Lucas van Leiden, Der gute
Samariter, dag Bildniss Babelais' und ein Selbstbildniss vom Jahre 1607.
Saeea, Paolo. Intarsienarbeiter des 16. Jahrhunderts, thätig in Bologna, wo
er (1517—21) das Chorgestühl in S. Giovanni in Monte schuf. Ferner von ihm das
Chorgestühl in S. Francesco zu Cremona (1584).
Saeehettiy GiovaMBl Battlata, Baumeister des 18. Jahrhunderts, geb. in Turin,
t 1766 in Madrid, Schüler von F. Juvara, nach dessen Tod er 1784 den kgl. Palast
zu Madrid begann und um 1746 vollendete. Er hatte Juvaras Pläne hierzu wesent-
lich verändert Von ihm ferner die Zeichnung zur Fa^de des S. Udefonso-
Palastes. Prof.
Saoehly Amdrea^ Maler, gen. (hiehey geb. im Nov. 1600 zu Nettuno bei Rom,
t 21. Juni 1661 in Bom, natürlicher Sohn und Schüler eines Benedetto S., dann
Hanptschüler des F. Albani. Kardinal Maffeo Barberini, nachmals Urban Vlil.,
unterstotzta ihn, und liesa ihn das Wunder des Hl. Gregor (jetzt im Vatikan) malen ;
dieses Bild, Die göttliche Weisheit (PaL Barberini) un>l Die Vision des Hl. Bomuald
(Vatikan) begründeten seinen Ruf. Er errichtete nach 1650 die letzte römische
Schule. Von ihm ferner Bildniss eines Priesters (Gal. Borgbese, Rom), Tod der
Sa. Anna, (S. Carlo di Catinari, das.), Verspottung Noah u. A. (Mus. Wien), Selbst-
bildniss u. A. (Gal. Madrid), Ruhende Venus u. A. (St. Potersburg, Eremitage), etc. —
Sein Sohn und Schüler Ginseippo S«f nachmals Minoriten-Frater, war auch Maler
and acbof Bildnisse sowie Historien.
Saecbl, Antonio^ Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Como, 1 1694. Er hatte
in Rom studirt und soll an Schmerz über seine eigene schlechte Arbeit gestorben sein.
Saoflily BiaglOy Kupferstecher des 19. Jahrhunderts, geb. in Busseto, f 1878,
Schtüer Tose bis, an dessen grossem Allegri-Werk er thätig war.
Saedü, Carlo, Maler und Radierer, geb. 1616/17 in Pavia, f 1707 das., Schüler
von Rossi in Mailand, weitergebildet in Rom und Venedig. Er ahmte P. Caliari
und J. Robusti nach« von ibm S. Jacobus (Osservanti, Pavia), Anbetung der Hirten
(Rad. nach J. Robusti), Anbetung der Weisen (nach P. Caliari), etc.
SmoU. Gasparo, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Imola, f nach 1520.
Er war in Ravenna und der Romagna thätig. Von ihm Altar (1517 Sakristei des
Caatel 8. Pietro, Imola), desgl. (1521 S. Francesco in Tavola, Bologna), etc.
Saedii, H^ Maler des 17. Jahrhunderts, ^en. TL SaoeU, geb. in Casale. Dort
malte er Die Enelotterie (S. Francesco) und eme Kirchenfahne, Madonna mit Hei-
ligen (S. Agostino).
Saoolily Pler-Franoeaeo, Maler des 16. Jahrhunderte, gen. II PaTeae« geb. in
Pavia, thätig von 1512—26 in Genua, wahrscheinlich Schüler oder beeinfiusst von
Carlo del Mantegna. 1520 ist er Mitglied der Gilde zu Genua. Von ihm: S. Jo-
hannes Baptista scheidet von seinen Eltern (1512 Sa. Maria, Genua). Drei Heilige
in einer Landschaft (Sa. Maria di Castello, das.), SS. Martin und Benedict (1514
Mus. Berlin)^ Christus am Kreuz (ebenda). Die &euzigung (Kirche zu Multedo bei
Genna), Die Vier Doctores der Kirche (Paris, Louvre)^ etc.
AUgemeines KttosOer-Lezieon. a Aufl. 4. Bud. Digitized byCSoOglc
146 Saccbi — Sadeler.
Saeehiy de% s. Lieinfo da Pordenone.
Saechiatiy Pietro» HolzBchneider des 17. Jahrhunderts, geb. um 1598 in Ra-
venna. Er schuf Holzschuitte und Glair-obscurs nach Bildern der Renaissancemeiater.
Saeehienae, ü, f
Sacchiensia, [ a. Lieinio da Pordenone.
SaeehiSy de, J
8aeco, (Saechi), Seipione, Maler des 16. Jahrhunderts, geh. in Ceaena, an-
§eblich Schüler R. Santis. Von ihm S. Gregor (1545 Dom zu Gesena), Tod des
. Petrus Martyr (S. Domeoico, das.), etc.
Saeha, Heinrieh, Kupferstecher, geb. 18. April 1881 in Berlin, Schaler von
Ed. Mandel und der dortigen Akademie. 1868 verbrachte er in Italien, 1864 — 66
in Mönchen ; dann kehrte er nach Berlin zurück. Von ihm Kupferstecher Georg
Friedrich Schmidt und seine Frau (nach A. Peane), A. nach Kaulbaoh, 8. Rosa,
Spangenberg, Terburg, etc.
Sachs, Mfehael Emil, Maler, geb. 25. Oct. 1836 in Hadamar (Nassau), 1 6. Juli
1898 in Partenkirchen, Scboler Ton Scheuer in Wiesbaden, Schirm er in Karls-
ruhe und Oswald Achenbach in Dflsseidorf. Er liess sich erst in Wiesbaden
nieder und wurde spftter Director der Ton ihm gegründeten Distriktsschnitzschule
in Werdenfels bei Partenkirchen (Baiern). Er malte Landschaften, i. B. Die
Yegetationsgrenze, Eiffellandschaft, Im Taunus, etc. Med. 1868, Gr. gold. Med.
für Kunst und Wissenschaft, Adolf-Ord.
Saehsen-Cobnrg, ilbert Frans August Karl Emannel, Herzog Ton (Prlnee
Consort Ton England), geb. d. 26. Aug. 1819, f 1^* ^«c- ^861 in Windsor, seit
1840 Gemahl der Königin Victoria, die nach seinen Zeichnungen mehrere Blatt
radiert hat.
Saebaen-Cobnrg, Ferdinand Angnat Frani Anton. Prinz von (K5nig
Ferdinand IT. Ton Portugal), geb. 29. Oct 1816 in Wien, f 15. Dec. 1885, radierte
Tiele Platten nach eigener Erfindung und nach A.
Sachsen-Tesehen, Albert Kasimir, Her sog von, geb. 11. Juli 1788 in Morits-
burg, t 11. Febr. 1822 in Wien. Er begründete die berühmte Albertina-Sammlang
in Wien und hat selbst Zeichnungen geliefert, die Boetius, Holtzmann und Schmutzer
gestochen haben.
SaohtleTon, s. Saftleven.
Saok, Eduard, Maler, geb. 6. M&rz 1857 in Boppard, Schüler der Kunst-
schulen in Karlsruhe und Berlin. 1881 liess er sich in München nieder, war dort
an der Kunstgewerbeschule thAtig und wurde dann Ck>nserTator am Kunstgewerbe-
museum in Kaiserslautem. 1898 kam er als Leiter der Aosstellungen des Kunst-
vereins nach Hamburg. Von ihm Urtheil des Paris, Orientalische Frauen, Tiele
decorative Arbeiten, etc. Ferner unter dem Namen K. Gassius die Caricatnren zum
.SpottYOgel im Münchener Glaspalast^, auch schriftstellerische Arbeiten.
Saor6, £mile, Maler, geb. 1844 (?), f 1882. Er malte Bildnisse und Genre-
bilder, z. B. Der Tod des Brunnenmachers.
Sad^e, Philiip LodewUk Jaeob Frederik, Maler, geb. 7. Febr. 1887 im Haag,
Schüler von J. E. J. ▼. d. Berg an der dortigen Akademie, weitergebildet auf
Reisen durch Deutschland und Frankreich; er malte erst Historien, dann Genre-
bilder aus dem Fischerleben, etc. Von ihm Ernte (1874 Mus. Amsterdam), Rückkehr
vom Fischmarkt (ebenda), SchiflTbruch, etc.
Sadeler, Gilles (Aegidius), Kupferstecher und Maler, geb. 1570 (1575?) in
Antwerpen, f 1629 in Prag, Schüler seiner beiden Oheime Jan S. d. Ae. und Raphael
d. Ae. Er bereiste mit ihnen Deutschland und Italien und wurde dann von Rudolph
II. nach Prag berufen, wo er hohes Ansehen und Pension auch bei dessen Nacn-
folgern Matthias und Ferdinand II. genoss. Er schuf zahlreiche Bl&tter und gehOrt,
wenn er auch der beste der Stecherfamilie Sadeler ist, doch wohl nicht ganz in
die erste Reihe der grossen Stecher überhaupt Ausser Folgen Ton Ansichten, etc.
z&hlt man über 250 BlAtter von ihm, davon viele, namentlich Bildnisse nach eigener
Zeichnung, Andere nach Baroccio, Bril, Brueghel, Duerer, Palma d. J., da Ponte,
Procaccini, Robosti, R. Santi, G. Schwartz, 6. Spranger, A. de Vries, P. de Wit,
etc. S. hat auch gpmalt; die Wiener Mus. besitzen einen HI. Sebastian von ilim.
Sadeler, Jan d. Ae«, Kupferstecher, geb. 1550 in Brüssel, f 1610 in Venedig.
Er lernte bei seinem Vater, einem Waffen&tzer und wendete sich erst mit 20 Jahren
dem eigentlichen Kupferstich zu. Er bereiste Italien und Deutschland. Er war in
Antwerpen, Frankfurt a. M. (1587), KOln a. Rh. (1580-87), München (1588—1595), Rom,
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Sadeler — Saöy. 147
Venediijf und Verona th&tig. Besonders am Bayrischen Hof hatte er Tiel Erfolg.
Seine Bildnisse sind meistens sehr gut. Er st&ch eine grössere Anzahl von Folgen,
Die Planeten, Die Monate, Die Eremiten, Die Jahreszeiten, etc. Von ihm Blätter nach
J. ▼. Aachen, T. Bernard, H. Bol, P. Bril, P. Galdara, An. Garracci, M. Cocxie,
Mostaert, da Ponte, M. de Vos, C. de Witte, F. Zuccaro, etc., zusammen Aber
200 Platten.
Sadeleri Jan d. J^ Kupferstecher, geb. vor 1600, f nach 1G66. Er war 1638—52
in Manchen tbätig. Wir nennen von ihm Bildniss des J. Mandel, Liebfraaen-Altar
zu Oetting, Die Schlacht bei Prag (1621), Ansichten ron Venedig, etc.
Sadeler» Jnstna, Kupferstecher, geb. vor 1600, f 1620 (n. A. 1729 in Amster-
dam), Sohn und Schüler des Jan S. d. Ae. Er war meist als Verleger thätig; doch
hat er auch gestochen, n. A. Bildnisse und Blätter nach Rottenhammer, Zuccaro, etc.
Sadeler, Harens« Kupferstecher des 17. Jahrbunderts, get. 11. Juni 1614 in
München, Sohn eines Eisenschneiders Daniel S. Er Hess sich später in Venedig ids
Kunsthändler nieder. Er war besonders als Verleger thätig und gab u. A. späte
Drucke der älteren Sadeler-Stiche heraus. Er selbst stach gegenseitige Kopien nach
DQrer und Saenredam, etc.
Sadeler, Philipp, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. in Manchen (?),
thätig das. um 1624—29, angeblich Sohn des Gilles S. Von ihm S. Aloysius (1625),
Bildnisse, Landschaften, etc. — Sein Bruder (?) Tobiaa S. war um 1675 in Wien
als Kupferstecher thätig und schuf Stiebe nach Heiligenbildern in Bodweis, Bechin, etc.
Sadeler^ Raphael d. Ae.« Kupferstecher, geb. 1555 (1561?) in Brüssel, 1 1616
in Venedig, jOngerer Bruder des Jan S. d. Ae., den er auf seinen Reisen nach
Venedig und Manchen begleitete. In letzterem Ort arbeitete er an der grossen minder-
werthigen Folge «Bavaria Sancta et Pia" etc., doch hat er auch bessere Blätter
geschaffen, darunter die Schlacht von Prag, Sardanapal (nach J. a Winghen), etc.
Er stach u. A. nach J. v. Aachen, A Carracci, J. Caraca, M. Grünewald, M. Kager,
6. Mostaert, J. Stradanus, P. de Witte, M. de Vos, etc. zusammen über 200
Platten.
Sadeler, Baphael d. J., Kupferstecher, geb. vor 1580 (?), f 1628 in München,
Sohn und Schaler des Raphael S. d. Ae., den er bei seinen grösseren Folgen (1618—24
in München) unterstützte. Von ihm ferner Die Verkündigung (nach C. Schwartz),
Venus und Adonis, Assnnta (nach M. Kager), etc.
Sadler, Thomas, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig zwischen 1680 und 1705
in England. Er malte Bildnisse in Oel und Miniatur, darunter den theologischen
Dichter Bunyan und den Herzog von Monmouth. — Ein William S«, Maler des 18.
Jahrhunderts, geb. in England, f in Dublin, malte hier Bildnisse.
Saefrenbom, Johan. Maler, geb. 1721, f 1784, Schüler von J. Vernet in
Paris. Er war in seiner neimath Schweden thätig. Im Mus. zu Stockholm Schiff-
bruch nahe einer Festung von ihm.
Saemiaehy Andreas, Maler, geb. 16. Oct. 1849 in Garith bei Magdeburg, Schüler
der Düsseldorfer Akademie, später von Bier mann und Gussow in Berlin. Er
wurde Gymnasialzeichenlehrer in Wismar und Ratibor. Von ihm besitzt das Mus.
zu Schwerin ein Bildniss.
Saenredaniy Jan» Kupferstecher, geb. 1565 in Zaandam, t 1607 in Assendelft,
Schüler von Goltzius, nachdem er Korbflechter gewesen war, auch unter J. de Gheyn
gebildet. Er hat (nach Weigel) 124 Platten gestochen, darunter etwa ein Dutzend
nach eigener Zeichnung, die am meisten geschätzt werden; A. nach Bloemaert,
P. Galdara. P. Galiari, Cornelis von Haarlem, Goltziua, P. Isaacx, L. v. Leyden,
K. y. Manaer, Spranger u. A.
Saenredam, Pieter Janaz, Maler und Radierer, geb. 9. Juni 1597 in Assendelft,
begr. 31. Mai 1665 in Haarlem, Scbüler von F. P. de Grebberj, auch seines Vaters,
des Jan S. 1628 war er Mitglied der Haarlemer Gilde, 1636 in Utrecht thätig, be-
suchte auch andere holländische Städte und malte getreue Ansichten von dortigen
Kirchen, z. B. Marienkirche zu Utrecht u. A. (Samml. Siz, Amsterdam), Inneres der
Kirche zu As^ndelft u. 5 A. (Mus. Amsterdam), Andere in den Sammlungen zu
Berlin, Braunschweig, Gassei, Haarlem, Rotterdam. Turin, Utrecht, etc. Von seinen
Radierungen nennen wir Statue des L. Goster zu Scbloss Berckenroode
SaenberUehy Lorenz« Holzschneider des 17. Jahrhunderts, f 1613 (?). 1599 er-
schienen Holzscbnitte in Wittenberg von ihm.
IchQler von
n 1660 als
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Saejy Jacqnea Ferdinand, Maler des 17. Jahrhunderts, der 1672 Schaler von
T. Ehrenberg war. — Ein anderer S.^ geh in Antwerpen, wird schon 1660 als
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148 Saff — SagBtätier.
Maler angeführt und hat vielfach mit Hieronyrnns Janssen gemalt. Er schaf
meist Architekturen. •
Saffy (Schaff)^ Yoyt^h E. (Idalbert Edoard), Bildhauer, geh. 1865 in Polil^ka
(BöhmeD), thätig in Rom. Er schuf Bildnissreliefs, etc.
Safft, J. C. Iff Maler und Kupferstecher, geh. 4. Oct 1778 in Amsterdam,
t Tor dem Fehr. 1850 das., Schfiler von P. Bar hier s. Er malte Interieurs und
Landschaften und schuf einige Radierungen.
Saftleren. (Zaehtleren, Saftleben), ComeliSy Maler und Radierer, seh. 1606
in Rotterdam, begr. 4. Juli 1681 das., Sohn und wahrscheinlich Schüler des Her-
man S. IL, von Brouwer und Teniers beeinflusst. 1667 wurde er Vorstand
der Gilde in Rotterdam, wo er immer, ausser einem Ausflug nach Utrecht 1B84, ver-
weilte. Er malte Landschaften, Interieurs, Thierstücke und Stillleben. Von ihm
Betende Hirten vor dem Sturm u. A. (Mus. Amsterdam), Im Stalle u. A. (Gal. Dresden),
Landschaft mit Vieh (Gal. Haag), Unterhaltung im Wirthshaus (Rudolfinum, Prag);
A. in Aachen, Braunschweig, Karlsruhe, Köln, Madrid, Nürnberg, Paris, Schieissheim,
Schwerin, St. Petersburg, Wien (Gal. Liechtenstein), eta Von seinen Badiemngen
nennen wir Die fünf Sinne, Hirt mit Herde, Thierstücke, etc.
Saftleven, (Zaehtleven^ Saltleben), Herman IL, Maler des 17. Jahrhunderts,
t 1627. Er malte Mondscbemlandschaften, auch Biblische Historien. Es gab einen
noch alteren Künstler dieses Namens.
Saftleven. (Zaehtteven, Safllebeii), Herman m«, Maler und Radierer, geb.
1609 in Rotterdam, f d- J&o* 1685 in Utrecht, Schüler seineB gleichnamigen Yatera
und vielleicht seines Bruders Gornelis 8. 1688 Hess er sich in Utrecht nieder,
1655 wurde er Vorstand der Malergenossenschaft Er malte Landschaften, besonders
Rheingegenden mit zahlreichen Figuren. Bilder von ihm in den Gal. und Mus. in
Aachen, Amsterdam, Ajschaffenburg, Berlin, Braunscliweig, Brüssel, Dresden, Frank-
furt a. M., Gotha, Haarlem, Kopenhagen, London, München, Oldenburg, Rotterdam,
Schwerin, St. Petersburg, Stockholm, Wien (auch. Gal. Caemin, Liechtenstein und
Schöuborn), etc. Von seinen ca. 40 Radierungen nennen wir Selbstbildniss, Bettler
und Hund, Entenjfiger, Die 4 Jahreszeiten, Landschaften, etc.
Sage» Angnste Jules, Maler, geb. 16. März 1829 in Paris, Schüler von Picot
und der Ecole des beauz arts. Von ihm Christus auf dem Oelberg (1876), Die
Familie (1880), Die göttliche Gerechtigkeit beschützt den Unglücklichen (1881),
auch Bildnisse.
Sager, Miekael, Baumeister, geb. 18. Sept. 1825 bei Frontenhansen (Nieder-
baiern), f 6. Jan. 1898 in München. Von 1869—88 baute er in Oesterreich-Ungam
und Bosnien eine sroBse Anzahl Bahnen und führte einen der schwierigsten Theile
des Nordostseekanals (mit der Hochbrücke bei Grünthal) aus, wobei er mit seinen
Einrichtungen für die Arbeiter Vorbild für den Staat und von demselben nachge-
ahmt wurde. Später war er bei der Regulirung des Wienflusses in Wien th&tig. £r
war Baurath.
Sagert, Carl HermanH» Kupferstecher, geb. 1. Jan. 1822 in Berlin, f 20.
April 1889 in Friedenau bei Berlin, Schüler von H. Fincke in Berlin, wo er auch
als Kunsthändler lebte. Von ihm Die Rast (nach E. Meyerheim), Neapolitanerinnen
am Meeresstrande (nach Aug. Riedel^ und Stiche nach Ludwig Richter, Plockhorst,
L'Allemand, H. Heidel, Becker, Vautier, Tidemand, etc.
Saglio, Camille, Maler, geb. 1804 in Strassburg, f 1889, Schüler von Jolivard
und C. Roqueplan. Er malte Landschaften vom Rhein und der Rhone.
Sagrera, Gnillermo, Baumeister des 15. Jahrhunderts, baute 1426—48 die
schöne BOrse (Lonja) von Falma auf Mallorca.
Sagrestani, Giovanni CamUlo, Maler, geb. 1660 in Florenz, f 1781, studirte
in der Giusti- und C. Cignani-Schule. Er ahmte letzteren nach und war auch Dichter.
Sagst ätter, Goltfk-ied Heinrieh, Maler und Zeichner, geb. 1811 in München,
t 25. Dec. 1883 das. Er schuf allegorische Zeichnungen, Historien und Genrebilder,
z. B. eine Madonna auf Wolken, Die Rauferei, Buchstaben längst vergangener Zeit
alter deutscher Herrlichkeit
Sagst ätter, Uerntann, Maler, geb. 1808 in München, f nach 1883 (?), Schüler
der Münchener Akademie. Er malte erst Genrebilder, Bauernscenen und dergL, dann
Historien, u. A. Altarbilder für Kirchen zu Dürfen, Gilching, Haching, München^Schwa-
bing u A. (Bayern), Kettershausen, Monheim u. A. (Schwaben). Von ihm femer
Cartons zu 4 Glasfenstem mit den Propheten (Kölner Dom), Luther und Melanchthon;
Wandgemälde (Rathhaus, Landsberg), etc.
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Sabib — Saint-Aubin. 149
8a]ilb, eigentlieb Lonls Einest Lesacr^ Zeicbner, geb. 1847 in Paris. Er
lieferte gelnngeDe Garicaturen Ober die Marine, etc.
Säleri Otto Cbrlstiaii, Enpferstecber nnd Goldscbmied des 18. Jabrbnnderts,
tbätig in Deutschland.
Sahnii HermaBtti Maler, geb. 19. Januar 1867 in Königsberg i. Pr., Schüler von
Heydeck und Steffeck an der dortigen Akademie. Von ihm Modellpause, Rück-
kehr Tom Maskenball, etc., auch Bildnisse.
Saillaiity Pire, Maler des 16. Jahrhunderts, f ^^ Avignon. Er malte gute
Miniaturen und war Angustinermönch.
Saillary (Sabler), Lonis, Kupferstecher, geb. 1748 in Paris, f 1798 in London.
In London war er f&r Boydell th&tig. Von ihm Blätter nach Dou, Hontborst, Reynolds,
Rubens, Smart, Zampieri, etc.
SaOmakery Isaae, Maler, geb. 1633 in England, t 28. Juni 1721, Schaler
▼on 6. Gelder p. Er malte Marinen and Seeschladiten, n. A. im Auftrag Gromwells
Die Flotte vor Mardyke.
Saln, Edouard Alexandre, Maler, geb. 13. Mai 1830 in Glnny (Dep. Sa6ne
et Loire), Sdiüler n»n Picot, der Akad. su Yalenciennes und der £cole des beauz-
arta. Er Hess sich in Nanterre nieder. Von ihm Der Aufbruch cur Messe (1863
Mus. Macon), Erinnerung an den Platz Montanara zu Rom (Mus. Autun), Ausgrabungen
in Pompeji (1866 Mus Luxembourg), Hochzeitsmahl bei einem Gapriner (Mus. Valen-
ciennes) etc., auch Bildnisse. Med. 1866, 3. Klasse 1875; Kr. der Ehrenleg. 1877.
Saln, Panly Maler, geb. 1853 in Avignon, tb&tig in Paris. Er malte Landschatten
and Ansichten, z. B. Alte Gasse in Banx, Zwischen Villeneure und Avignon, Sonnen-
untergang in der Bucht SaintMichel.
Saine, ThommSy Baumeister des 18. Jahrhunderts, thätig in England. Er gab
Plans, Elevations and Sectlons of Noblemen and Gentlemen*s Houses, 2 Bde. mit
176 Tafeln heraus.
Saint, Daniel, Maler, geb. 1778 in Saint-Lö (D6p. Manche), f 23. Mai 1847
das., Schaler von Regnault und Anbry. Er malte Miniaturbildnisse, von
denen zwei in die Leu vre- Sammlungen gelangten. Med. 2. Kl. 1806, 1. Kl. 1808.
Saliit-Andr^ Simon Renard de, Maler, geb. 1614 in Paris, t 1^77 das.,
Schüler von Beaubrun. Er besuchte Rom. Er malte Bildnisse fOr den Pariser
Hof nnd wurde Mitglied der Akademie. Von ihm auch der Kupferstich Das Jesuskind.
Saint-Anber^ Antoine Francis, Maler, geb. 11. Sept. 1715 in Gambrai (D^p.
Nord), t 10. April 1788 das. Er wurde in Paris ausgebildet und später Prof. an der
Zeichenschule in Gambrai. Von ihm Carneval auf dem Rathhaus-Platz zu Gambrai
(Mos. Gambrai), Allegorie (ebenda), „Z^mire und Azor*' u. A (ebenda), Aufbruch
ZOT Jagd u. A. (Rötheizeichnungen, Mus. Wicar zu Lille).
Saint-Anbert, Antoine Levis, Maler, geb. 1. Sept. 1794 in Gambrai, f 16. Sept.
1854 das., höhn und Schüler des Louis Joseph Nicolas S. Von ihm besitzt das
Mos. Gambrai eine Marine.
Saint-Anbert, Lonis Joseph Nieolms, Maler, geb. 13. Mai 1755 in Gambrai
(Mp. Nord), t 12. Nov. 1810 das., Sobn nnd Schüler des Antoine Frau^ois S.,
dessen Nachfolger er an der Zeichenschule seiner Vaterstadt wurde. Von ihm im
dortigen Mus. Ghristus im Grab.
Saint-Anbln, Anirnstln de, Kupferstecher, geb. 8. Juni 1736 in Paris, f 9.
Nov. 1807 das., Schüler seines Bruders Gabriel Jacques de S. und von Cars;
er wurde einer der berühmtesten Vignettenstecher des 18. Jahrhunderts in Frankreich.
Er stach nach Boucher, Galiari, Gochin, Duplessis, Grenze, Vanloo mehr als 800
Bildnisse, zahllose (hemmen, Medaillen, Vignetten u. A. m., schuf auch Bildnisse in
Bleistift nnd Pastell, etc. Ausser den zahlreichen Illustrationen für Sammelwerke,
stach er an die 300 Einzelblätter. 1793 wurde er Kupferstecher an der Nat.-Bibliothek.
Saint-Anbin, Charles Germain de, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1721 in
Paria, f 17. M&ri 1786 das., Sohn und Schüler des Gabriel Germain S. Er
wurde Hofkupferstecber für Trachten. Von ihm eine seltene Folge von Radierungen
genannt: Essais de papillonneries humainea, sowie zwei weitere Folgen Meine kleinen
Strittsse und Die Blümchen.
Saint-Anbin, Gabriel Jaeqnea de, Maler und Kupferstecher, {^b. 1724 in
Paris, t d. Febr. 1780 das., Schüler von Jeanrat, G. de Vermont nnd Boucher,
Sohn des Gabriel G. de S. EnttAuscht darüber, dass sein »Laban mit seinen Haus-
göttern* nur den 2. Rompreis errang, verzichtete er auf akademische Ehren und
arbeitete fernerhin für sich. Von ihm Mutter ihr Kind stillend, ein jnngesJlftdchen.
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150 Saint- Anbin — Saint-Marcel.
zeichnet daneben (getuschte Federzeichnung, Mne. Louvre), Voltaire bei der Irene-
Aufführung (Zeichnung, ebenda). Von Gemfilden nennen wir Triumph der Liebe, Dorffest,
Selbstbildniss, Yersuchung des Hl. Antonius. S. hat auch 48 Blatt radiert, z. B.
Der Gharlatan des PontNeuf, Der Salon von 1753, Fest in den Tuilerien, etc.
Saint-Anbin, Lonia Michel de, Maler, geb. 20 März 1731 in Paris, t 1779
das., Sohn des Gabriel Germain de S. 1764 wurde er als Maler an der Porzellan-
fabnk zu S^vres angestellt.
Saint-Anbin, Pougin de, Maler des 18. Jahrhunderts, f nach 1777, thätig
zwischen 1751 und 1764. Er malte Bildnisse in Gel und Aquarell und war Mitglied
der St. Lucas- Akademie.
Saint-Anlaire, F^lix Aehille Beanpoil, Maler und Lithograph, geb. 1801 in
Piedmont, t n&ch 1837, Schüler von Garnerey. Wir nennen von ihm Seegefecht
(1827), Lootse in Havre, Der Kil bei Cairo, etc. ; von seinen Lithographien Der Lootse
(n. Isabey), Normannische Fischer (n. Mozin), Hafenansichten (nach eigenen Ge-
mftlden), etc.
Saint-Ere, Jean Marie, Kupferstecher, geb. 9. Juni 1810 in Lyon, f 4. Sept.
1856 in Montmartre (Däp. Seine), Schüler der Ecole des beau^-arts zu Lyon und
Paris, von V. Vibert und von Richomme. 1840 gewann er den I. grossen Rom-
preis auf Grund einer gestochenen ,Akademie^ Von ihm Stiche nach Andrea Angeli
(Madonna mit Heiligen), R. Santi (Heilige Cäcilia, die Poesie, etc.), auch Bildnisse
nach A. Scheffer, Ingres, etc. Med. 1. El. 1848. Sein Leben von J. S. Bourgeois
(1860X G. Fraisse (1862).
Saint-ETre, Gillot, Maler urd Lithograph, geb. 1791 in ßault-sur-Suippe
(Däp. Marne), f 1858 in Paris. Er war Artillerie- Gffizier gewesen. Von ihm Schlafender
Soldat von R&ubern überrascht (Mus. Angers), Karl V. von Frankreich (Mus. Versailles),
Gründung drr Pariser Bibliothek 1379 und \U\e Andere auch Bildnisse (ebenda),
ferner etwa ein Dutzend Steindrucke. Med. 2. Kl. 1824, 1. Kl. 1827. Kr. d. Ehren-
legion 1838.
SaiHt-Gandena, Anirnstna, Bildhauer, geb. 1848 in Dublin (Irland), kam früh
nach Amerika. Er studirte in Paris unter Jouffroy an der £cole des beaux-arta
und in Rom, nachdem er schon bei seinem Vater das Steinschneiden geübt hatte.
S. ist einer der bedeutendsten neueren Bildhauer Amerikas. Von ihm ein Baarelief-
bildniss von Basti en-Lepage in dessen 81. Jahre (1880 Bronze, Paris), Hiawatha,
Farragut (Statue), Basreliefs (S. Thomas in New-York). Versch. Med.
Saint-Genys, Marie Caniille Arthur, Marquis de, Maler, geb. vor 1845 in
Angers (D^p. Maine-et- Loire), Schüler von Aligny, Bienuourry und Pignerollea.
Von ihm Einsamkeit (1864 Mus. Angers), Ansicht auf der Insel Wight (1867), Der
erste Schnee (1879), etc.
Saint-Igny, Jean de, Maler, Bildhauer und Radierer, geb. vor 1600 in Rouen,
t nach 1648. Von ihm besitzt das H6tel Cluny zu Paris 7 altrömische Scenen auf
vergoldetem Leder gemalt. Viele haben nach seiner Zeichnung gestochen, er selbst
radierte ca. 60 Blatt und schrieb ein Buch über die Grundzüge der Bildnissmalerei
(1680 mit 18 Tafeln und einem Anhang von 51 kL Büsten und anatomischen Figuren).
Saint-Jean, Lonla HoHor^, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 1798 in DOn-
kirchen, Schüler von S^nave. Er malte Genrescenen und Bil-uisse, s. B. Der Liebes-
unterricht, Der Flötenunterricht, etc.
Saint-Jean, Simon, Maler, geb. 14. Oct. 1808 in Lyon, f 8. Juli 1860 in Ecully-
Lyon, Schüler der Lyoner Schule, von Thierriat und von F. Lepage, auch durch
Studium van Huysums gebildet. Von ihm Blumentragei des M&dchen (1839 Mus.
Lyon), Ghristiiskopf mit den Abendmahlsemblemen u. A. (ebenda), Blumen und Früchte
(1845 Mus. Dijon), Blumenstück (1857 Mus. Amsterdam), Blumen in den Ruinen u. A.
(1855 PariB, Louvre), Die Segenbringende (Paris, Luxtmbourg), Blumen in einem Hat
(Mus. Rouen), etc. S. war auch schriftotellerisch thätig. Med. 3. Kl. 1834, 2. Kl. 1844,
1855; Kr. d. Ehrenleg. 1848. — Sein Sohn Paul S. war ebenfalls Maler und schuf
Bildnisse, Genrebilder, etc.
Saint-MareeanXf Charles Ben^ Paul de, Bildhauer, geb. im Sept 1845 in
Reims, Schüler Jouffroys. Von ihm Die Jugend Dantes (1868), Harlequin, Genius
das Geh( imniss des Grabes hütend (Marmorstotue, 1879 Luxembourg, Paris), Bildniss-
büsten, etc. Med. 2. Kl. 1872, 1. Kl. 1879: Kr. d. Ehrenleg. 1880.
Saint-Marcel, Charles Edme (Cnlin), Maler und Radierer, geb. 1819 in Paris,
t 1890, Schüler von Delacroix. Er malte und radierte Landschaftea, besonders
aus dem Fontainebleauer Wald und ThierstQcke. Von ihm Löwe seine Beute ver-
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SaiDt-Marcel — Saiotio. 151
BchliDgeBd (Mu8 Lnxembourg), Herbstlandschaft, ÄDBicht der Wolfrachlucht im Wald
TOD FoDtainebleau (1857), Zweite Andcht hienron (1881), etc.; ferner 12 RadienioKen
nach alten Meistern, 4 BlAtter ans dem Wald von Fontainebleau, vier andere Ra-
dierungen und 1 Steindruck. *
Saint-Hareel» £mile Hormand. Maler, geb. 11. Juli 1840 in Paris, Scbüler
seines Vaters £. S. und von Pils. Von ihm Pferdeverkauf, Hochzeit im Mai, Quai
in Paris, Musketier von 1677, Arbeitspause, etc. Auch Aquarelle und Fayencen.
Saint-HartiBy Alexandre n. Pierre, s. Pan de St, Martin.
Saint-MartlBf Andr^ de, Baumeister des 15. Jahrhunderts. Mit Colinet
de la Chesnaye hat er 1499 die Notre-Dame-Brflcke zu Paris erneuert.
SalBt-MartIa, l^^nl de^ Maler, geb. Tor 1880 in Bolbec (D^p. Seinelnferieure),
Schfller Ton P. Delaroche. Von ihm Ansicht nahe Meauz (Mus. Cambrai), Sumpf
in der Dormandie, Landschaft mit der Taufe Christi, Umgebung Ton Reuen, etc.
Saint Memin, Clinrles B. J. F. de, amerikanischer Kupferstecher, geb.
1780, t 18^2.
Saint-Non» Jean Gande Richard» Abb^ de, Zeichner und Radierer, geb. 1780
in Paris, f 1804 (n. A. 1792). Aus Eunsteifer verkaufte er seine Stellung als Paria-
mentsrath, bereiste Italien und machte Studien nach den Werken der grossen Meister,
die er dann radierte. Ferner von ihm Blätter nach Fragonaid, Leprince, Robert,
etc. 19 Blatt antike Geräthe und Ornamente und das Werk »Yoyage pittoresque
dltalie*.
Saint-Onrs, Jean Pierre (Panl), Maler, geb. 4. April 1752 in Genf, f 6. April
1809 das., Schaler der £co]e des beauxarts in Paris und von Vien. 1780 gewann
er mit seinem Raub der Sabinerinoen (jetzt im Louvre?) den grossen Rompreis.
Gesundheitshalber musste er 1792 Italien verlassen uod liess sich wieder in Gent
nieder. 1808 wurde von der französischen Regierung unter 72 Entwarfen zu dem
Thema .Concordat" nur seiner mit einer Auszeichnung bedacht. Von ihm Olympische
Spiele u. viele A. fMus. Rath, Genf), Spartanisches Gericht über die Neugeborenen
(1795 Gal. Schieissheim), David und Abigail, Homer singend, etc. Mitgl. des Instituts.
Saint-Plerre, Gasten Casimir, Maler, geb. 12. Mai 1888 in Nlmes (Däp.
Gard), Schfller von Cogniet und Jalabert. Er bereiste Frankreich und Algerien.
Im Chor der Kathedrale von Oran malte er St Louis sich ausschiffend in Tunis,
n. A. m. Von ihm Leda (1865 Mus. Nlmes), Schlafende Nymphe (Mus. Marseille),
Spottender Amor (1868 Mus. Ch&teauroux), Kind aus Tlemcen, Selbstbildniss, etc.
Med. 1868. 2. Kl. 1879; Kr. der Ehrenleg. 1881.
Saint-Urbain, Ferdinand de, Baumeister und Medailleur, ^eb. 30. Juni 1658
in Nancy, f 11. Jan. 1728 das. 1671 besuchte er Manchen, bereiste dann Deutsch-
land und Italien und trat in die Akademie zu Bologna ein. Dort wurde er 1678
Direktor des Manzkabinets und Stadtbaumeister. Nach zehn Jahren berief ihn in
letzterer Eigenschaft Innocenz XI. nach Rom, wo er 20 Jahre verblieb, um dann auf
Einladung Leopold I. von Lothringen nach Nancy zurflckzukehren. 1703 begann er
die Kirche zu Font-a-Mousson, die drei Jahre nach seinem Tode vollendet wurde.
Im Ganzen schuf er etwa 120 Med. fflr die genannten Höfe, fflr Spanien, Orleans,
den Churf. v. d. Pfalz, etc. Cbristus-Ord. Sein Leben von H. Lepage (1867). — Sein
Sohn Clnnde Angnstin de S.» geb. in Nancy, f 1761, schuf Med. auf verschiedene
Lothringer Herzöj^e und gins mit Franz, nachmaligen Kaiser, nach Wien. —
Auch seine Tochter Marie Aune S»| verehel. de Yaultrin, schuf verschiedene
Medaillen.
Snint-Tvegi Pierre de, Maler, geb. 1666 in Maubert-Fontaine, f 20. März
1716 in Paris. 1708 wurde er Mitgl. der Pariser Akademie auf Grund seines .Jephtha^,
jetzt im Mus. Tours.
Sninte-Alary, Henri de« Zeichner und Stahlstecher, geb. 1846 in Tersailles,
lebt in Dainville. Er lieferte Zeichnungen, besonders gern militärische, für die
Zeitschriften Paris Bouffon, Panurge, Chat Noir u. A. und illustrirte zahlreiche,
meist in kleiner Auflage erschienene Bacher. Von ihm Album Soudard et Troupiäs,
ein Alphabet Armäe fran^aise, viele humoristische Plaketten, 15 Zeichnungen zu
einer Novelle von Y. Rambaud „Der Strauss*, Das Leben zu Pferde, u. s. w.
Saintin, Jnles llmile, Maler, geb. 14. Aug. 1829 in Lemde (Ddp. Aisne), f
14. Juli 1894, Schaler von Drolling, Le Boucher, Picot und der Ecole des
beaux-arts. Er lebte 10 Jahre in Amerika, wo er u. A. die Indianer studirte. Er
malte hauptsächlich Bildnisse (darunter viele PastelleX dann auch einige Allegorien,
Genrebilder, etc. Med. 1866, 1870; Kr. der Ehrenleg. 1877.
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152 Saintin — Salamanca.
Salntfn, Louis Henri, Maler, geb. 18. Oct 1846 in Paris, Scbüler Ton
Cointepoin, Pils, St. Marcel and A. Sega. Von ihm Fussweg im Wald (1878
Mus. Montpellier), Waldsumpf im St. Gennain-Tbal zur Winterszeit (1867), Alte
Stiege des Carroes-Elosters zu Bennos (1881), etc. Med. 3. Kl. 1882.
Sajösj, Alois, Maler, geb. 11. Sept. 1886 in GyOngyös (Ungarn), Scbülfr der
Akademien zu Budapest, Wien, München, Brüssel u. Venedig. Er malte biblische
Bilder und Bildnisse, z. B. Franz Deak, den Erzbischof ron Erlau, Ober 50 Altar-
gemälde, etc.
Saiter, (Seiter, Seiiter, Syder). Daniel, Maler, gen. n CaTallere Daniele
and Der Abendstern, geb. 1649 in Wien, f 1705 in Turin, Schüler Ton G. Loth ii
Venedig und Maratta in Rom. Er war in Rom und Turin (für den HoO th&tig.
Von ihm Euppelfresken im Ospedale Maggiore zu Turin ; ferner Venus auf Wolken
(Gal. Augsburg), S. Hieronymus (Gal. Dresden), A. in Braunschweig, Turin, etc.
Saiter, (Seiter, Senter), Johann Gottfried, Kupferstecher, geb. 1718 (1717?)
in Augsburg, f 1800 das., Schüler von Ridinger und G. M. Preissler, studirte
dann in Venedig, Rom und Florenz, das er sp&ter nochmals besuchte. Seit 1758
war er wieder in Augsburg thätig. Von ihm Goethe, Kopetzky, Rugendas, die Hoch-
zeit zu Cana; A. nach Albani, A. Angeli, Caliari, Carracci, Celesti, Procaccini, R. Santi,
Solimena, da Vinci, etc.; auch Buchillustrationen.
Saire, (Sayre), Jean Baptiste de, Maler, gen. Jean de Hamvr, geb. am
1550 in Namur, f 1624 (?) in Mecheln. £r kam nach Brüssel und malte das Bildniss
Alessandro Farnese III. (jetzt in der Gal. Parma), dessen Hofmaler er wurde. Dann
kehrte er nach Namur zurück und Hess sich endlich in Mecheln nieder. Werke
von ihm in den Rombaut- utd Notre Dame-Kirchen das., auch im Cercle arch^lo-
gique zu Namur, etc.
Sala, GiOTanni Battista, Baumeister, geb. vor 1580, 1 1621 in Berlin. Um 1590
trat er in Churfürstl. Brandenburgische Dienste, restaurirte die Festungen in Spandau
und Peiz, und Theile des Berliner Schlosses, baute auch viele Privathauser in Berlin.
Sala, Migrnel, Bildhauer, geb. 1627 in Cardona, f 1704 in Barcelona, Schüler
von F. de Sa. Cruz das. Von ihm Statue des Stifters in S. Cajetano, Statuen
am Altar der Minimos, Pietä in Sa. Maria del Mar (alle in Barcelona), Altar (Pfarr-
kirche zu Cardona), etc.
Sala, Paolo, Maler, geb. 1846 in Mailand, th&tig das. Von ihm Ansichten von
Venedig, London, etc.
Sala, Vitale, Maler, geb. 1808 in Cernusco bei Brianza, f 1885 in Mailand,
Schüler der Brera- Akademie daselbst 1834 besuchte er Venedig. Von ihm KrOnnng
Maria (1881—34 Kath. v. Novara), Tod Romeos und Juliets, Abschied des Re-
gulus. A. Werke, z. Tb. Fressen in den Kirchen zu Bosiro und Desio, in Sa. Caterina,
S. Lazzaro und S. Stefano zu Mailand, in der Villa Raconigi, etc;
Sala y Francs, Emilio, geb. 1850 in Alcoy (Valencia). Er liess sich in Paris
nieder und malte Rokokoscenen , südliche Landschaften, etc., auch geschichtliche
Scenen, wie „Austreibung der Juden aus Spanien 1493*', Gefangennahme des Fürsten
von Viana. Med. 2. Kl. 1871.
Salaert, s. Sallaert«
Salaino, (Salai, Salario), Andrea, Maler des 16. Jahrhunderts, von dem man
kaum mehr weiss, als dass er 1504 Schüler L. da Vincis war, der angeblich an
manche seiner Bilder die letzte Hand legte. S. war wohl auch sein Freund und
Faktotum. Man nimmt an, dass er um 1488 geb. und nach 1520 gest ist. Ihm
werden zugeschrieben Bacchus (Paris, Louvre), S. Johannes (ebenda), Sa. Anna (Oal.
Leuchtenberg, St. Petersburg), etc. Auch schiebt man ihm einige zweifelhafte
L. da Vincis zu.
Salamanca, Antonio, Kupferstecher, geb. 1510 (?) in Rom, t n&<^^ 1^7, £r
ist als Verleger berühmt und gab zahlreiche Platten Raimondis und von dessen Schale
heraus. Von ihm selbst rühren wohl her eine Pietä (1547 nach Buonarotti), Bildniss
Bandinellis (1545), Schöpfung der Thiere (1548 nach R. Santi]^ vielleicht auch eine
Folge von 80 heroischen Frauenbüsten und eine von 14 Wappenschildern.
Salamanca, Gristöbal de, Bildhauer des 16. Jahrhunderts. 1578 schnitzte er
das Chorgestühl im Montserrat-Kloster (Catalonien) und arbeitete am Gitter der Haupt-
kapelle das. Von ihm ferner das prächtige, graziöse Chorgestüh] in der Kathedrale
von Tortosa (1588—93).
Salamanca, Fray Franeiseo de, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, Dominikaner-
laienbruder, ward um 1518 aus Castilien nach Sevilla berufen, wo er das berühmte,
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Salario — Salinas. 158
seböoe Gitter in der E[athedrale, auch die eisernen Kanzeln mit Basrelief und reichem
Schmnck (1529—88) scbof. — Ein Geronimo de S. war im 16. Jahrhundert als
Maler in Sevilla thfttig.
Salario, s. Salalno.
Salas, Carlos, Bildhauer, geh. 1728 in Barcelona, f 1788 in Zaragoza, Schaler
von F. de Gastro, J. D. Olivieri und der Akademie zu Madrid. Er gewann das
Romstipendium, musste aber, um seine Eltern tu unterstützen, nach Zaragoza gehen.
Von ihm Marmormedaillons (Marienkapelle, del Pilar-Kathedrale, Zaragoza^ S. Yicente
und S. Bartolomö (Seu-Kathedrale), Holzstatuen (Agonizantenkirche zu Madrid), etc.
Salasar, Juan de, Dluminator des 16. Jahrhunderts, f 1604 in Toledo. Von
ihm schöne Chorbtkcher im Escorial und Messbücher zu Toledo.
Salb^ Joseph, Baumeister, geb. 5. Aug. 1845 in Wien, Schüler des dortigen
Polytechnikums und der Kunstgewerbeschule; weitergebildet auf Reisen .nach Italien
(1888), Deutschland (1884), etc. Von 1868-76 war er besonders kunstgewerblich
ihfttig; 1876 wurde er Prof. für Architektur- etc. Zeichnen in Salzburg. Von ihm
Entwurf zum Gitter des neuen Friedhof zu Salzburg, 23 Illustrationen zum Band
Salzburg in „Die österr. Monarchie in Wort und Bild", viele Glftser, etc., auch
Oel- und Aquarellbild^r. Mehrere Auszeichnungen.
Säl^, Jean Lambert. Bildhauer, geb. 21 Mftrz 1788 in Ans bei Lflttich,
t nach 182^, Schaler von Fraiick, dann yon Lemot in Paris, dem er besonders
bei seiner Bronzestatue Henri lY. half. 1818 kehrte er nach Lüttich zurück und
wurde Prof. an der Zeichenschule. Von ihm Büste Gretrys, Philoktet, etc. Med. 1818,
Gold. Med. 1824.
Saleh, Baden, s. Badin Saleh Ben Jarja, Bd. lY, S. 4 und im Nachtrag.
Salentin. Hnbert, Maler, geb. 15. Jan. 1822 in Zülpich (Rhelnprov.), war erst
Grobschmied, dann Schüler vonRamboux in Köln und der Düsseldorfer Akademie
unter K. Sohn, W. t. Schadow und A. Tidemand. Er malte Genrebilder und
Landschaften. Yon ihm Dorfkirche (Gal. Düsseldorf), Betender blinder Knabe (Mus.
Besangen), Wallfahrer (Mus. Köln), Der Kronptinz auf dem Lande, Der Storch, Das
Findelkind, Die goldene Hochzeit. A. in den Samml. zu Prag, Berlin und Stettin.
Med. Wien; Kronen-Ord. lY. Kl.
Salemo, Andrea da, s. Sabbatini.
Salesses, J. B«, Bildhauer, geb. 2. Not. 1817 in Toulouse, f 20. März 1878
in Orions. Das dortige Museum besitzt von ihm Büste Mejerbeers und Christus
(Gipsstatuette). Er war auch Componist
Saletti. AntoniOf Baumeister des 16. Jahrhunderts. Er war in Yerona thätig
und starb senr jung. Yon ihm das Portal von SS. Nasaro e Celso.
Salfl, Enrico, Maler, geb. im Dec. 1858 in Gosenza (Galabrien), Schüler der
Akademie zu Neapel. Er malte Pompejanische Bilder und Historien, z. B. S. Francesco
di Paula in Yerzückung, Kopf Gbristi, Pompcganische Nacht, etc. S. war auch
Dichter.
8alilN^ Antonello da, Maler des 15. Jahrhunderts, gebildet an Antonello da
Messina, tb&tig in Sicilien. Yon ihm Madonna (1497 Mus. CaUnia), S. Thomas
g. Domenico, Palermo), Christus und die Marien am Grabe (ebenda), Anbetung der
öoige (Sa. Maria delle Cancelliere, das.), etc.
Saiigo, Carel Lodew^k, Maler, geb. 1804 in Grammont (Ostflandem), Schüler
▼on Huffel und Gros. Yon ihm Briseis zurückgeschickt (1831), Junge Corsicanerin
(1848), Heilige Familie, riele Bildnisse, etc.
Salimbene, (Salimbeni), Arcangiolo (Angelo), Maler des 16. Jahrhunderts,
geb. in Siena, f 1580, Schüler des F. Zuccaro. Yon ihm S. Petrus Martyr n. A.
(Dominikanerk. Siena), Die Kreuzigung (Kirche zu Losignano), etc.
Sallmbene, (Salimbeni), Cav. Yentnra, Maler, gen. nCaraliere BeTilaeqna,
geb. 1557 in Siena, f 1618 das., Sohn und Schüler des Arcangiolo S., weitergebildet
an Werken A. Allegris. 1585—90 war er in Rom u. A. im Yatikan thfttig. Er wurde
durch Yermittelang des Kard. Berilacqua geadelt. S. war auch in Bologna, Florenz,
Genua, Pisa und Siena, etc. thfttig. Yon ihm Fresken und Wandbilder im Chor des
Doms zu Siena, in der Serri-Kirche zu Florenz, in Sa. Caterina zu Siena, in S.
Domenico su Rom, etc. A. Werke im Dom zu Foligno, S. Pietro zu Perugia, Sa.
Maria Maggiore u. a. Kirchen Roms, in den Pitti und üffizi zu Florenz, etc. Yon seinen
Radierungen nennen wir Die Yerkündigung, Sposalizio, Madonna (nach G. Reoi).
Salinas, Pablo, Maler, geb. 1871 in Madrid, studirte in Rom und war eine
Zeitlang das. thfttig. Yon ihm Der Stierkftmpfer und seine Geliebte, etc.
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154 SalincoTDO — Salmier.
SalincornOy HirabeHo» Maler des 16. Jahrbundorts, gen. CftTsloii, f nach
1578 ^;, Schaler von B. Bigordi. Kr var u. A. mit an M. A. Buonarottis Katafalk
th&tig.
SaXfniy GaTaliere Tommaso» Maler, geb. 1570 ? (1575 ?), in Rom, t um 1680
das.. Schaler des B. Pintelli; Sohn eines Bildhauers. Er malte Historien, Blumen
und Fruchtstocke.
Salins» Nicolas Alexandre de^ Ingenieur und Baumeister, geb. Tor 1785 in
Versailles, t 1B88 in Warzburg. Er gehörte cu den Emigranten der ReTolutionsseit,
Hess sich in Frankfurt a. M. nieder, wurde 1807 hersogl. WOrzburgischert sp&ter
kgl. Bayerischer Hofbaumeister, kehrte 1818 pensionirt nach Frankfurt a. Bi. und von
dort 1828 wieder nach Warzburg zurOck. Seine bargerlichen Bauten in Frankfurt
a. M. ffehOren zu den besten der Zeit z. B. der nachmalige BOrgervereini das
Goutard'sche, Gartenhaus, das Bothschild'sche Haus auf der ZeU, etc.
Saug, Carlo« Maler, geb. 1680 in Verona, t 1763, Schaler ron 6. dal Sole
und A. Balestra, welch letzteren er nachahmte. Von ihm S« Vincenzio (Altarbild
in Bergamo), etc.
Sallaertf (Sallaerta, Salaert), Anthonie, Maler, Radierer und Holzschneideri
geb. um 1590 in Brassel, f nach 1648, Schaler von M. de Bordeau. 1613 wurde
er Meister, 1633, 1684, 1646 und 1647 Dekan der Gilde. Er war mit Bubens be-
freundet und malte gute Historien z. B. Allegorie auf die Passion u. A. (Mus. Brassel)^
Paris Urtheil (Mus. Madrid), Heil. Familie (Mus. Ghent). Von seinen Holzachmtten
nennen wir Die 4 Erangelisten und Die Frau mit dem Todtenkopf.
Salle, Sebagtien Eugene, geb. 29. Febr. 1812 in Metz. Von ihm der Severus-
bogen in Rom, S. Vincenz de Paula (nach E. Cabuchet).
SalI6, Pierre, Maler, geb. 10. Mai 1835 in Bordeaux, ScbQler von H. Bonnefond
und H. Fla ndrin. Er war in Lyon th&tig. Von ihm Inneres eines Bauernhauses
(1866), Der Segen (1877), Ernte in den Bergen um Mejs (1882), etc., auch Bildnisse.
Sattes, Adellieid, geb. Wagner, geb. 1825 in Dresden, f 1890 in Paris,
SchOlfrin vou J. Bernhard und C. Jacqu and, Schwester der E. Payroche-Wagner.
Sie war in Paris thfttig. Von ihr Elias in der Wüste (Mus. Lyon), Psyche im Olymp
(18661 Die Legende von den ,Aly8camps* (Mus. Nlmes), Die Töchter Jerusalems in
der Babylonischen Gefangenschaft (1882), Jairi Töchterlein; auch Bildnisse, etc.
Batlietli. Hatliiag, Kupferstecher, geb. 1749 in Prag, f 1791 in Rotterdam,
Schaler von Mansfeld in Wien und J. P. Lebas in Paris. Er liess sich 1778 in
Rotterdam nieder. Von ihm Stiche fOr Voyage pittoresque de France, für die Gal.
Lebrun, Vier Schlachtenbilder nach D. Langeudyk, 4 Flussansichten nach W. y. d.
Velde; A. nach Bakhuijzen, Kobell, Storch, y. d. Capellen, etc.
Satlin, Maurice, Bildbauer und Graveur, geb. 1760 in Italienisch -SaYoyen,
t 22. Juni 1809 in Lyon. Er kam in frOher Jugend nach Frankreich.
Satltor, Marie Angvgtin, Maler, geb. 6. April 1788 in Paris, f nach 1811,
Schaler von Regnault und der £cole des beauz-arts.
Satm, B. Nieolag, Maler und Zeichner, geb. 1810 in Köln a./Rh., f 1883 in
Aachen, wo er Zeichenlehrer war. Er scbmackte den Gürzenich 1835 mit CarneTals-
decorationen, schuf Gelegenheitsblätter, ein Selbstbildoiss, etc. — Ein A. ran 8.
malte im 17. Jahrhundert in Holland Ansichten und Marinen. Er suchte mit Pinsel
und Oelfarben die Federzeichnung nachzuahmen.
Salm, Isaae, Maler, geb. 14. Aug. 1812 in Amsterdam, Schaler der dortigen
Akademie, deren Mitglied er 1883 wurde. Er malte Landschaften, von denen eine
in das Haarlemer Mus. Teyler gelangte.
Satm, Jenny, (Jolianna, GrAfin Salm-Beiffergelieldt, geb. Pachta-Ray-
hofen), Malerin, geb. 18. M&rz 1780, f 13. Sept 1857 in Prag. Eine Landschaft
aus dem Jahre 1829 von ihr besitzt das Rudolfinum zu Prag.
Salmeggto, s. Tatpino.
8a1meron, Crigtöbat Garcta, Maler, geb. 1603 in Cuenca, f 1666 in Madrid,
Schaler Yon P. Orrente. Philipp IV. bestellte bei ihm ein Gem&lde des Stier-
kampfs zu Ehren Carlos II. Von ihm ferner die Geburt (8. Francisco, Cuenca), etc.
Salmeron, Franeiseo, Maler, geb. 1608 in Cuenca, f 1632 in Madrid, Schaler
des P. Orrente, Bruder des Cristobal S. Er soll GemAlde der Venezianer chemisch
untersucht haben, um hinter die Geheimnisse des Colorits zu kommen. Von ihm
besitzt die S. Francisco-Kirche zu Cuenca eine Grablegung.
Salutier, Jogge, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Mecheln (?), thfttig um
1620, Lehrer des D. Herregouts, mit dem er Yerwandt war.
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Salmineio — Saloman. 1'55
SalmiDdo, Andrea, Eupferstecher und Holzschneider des 17. Jahrhunderts, geb.
in Bologna. Dort hat er Einiges gestochen und geschnitten, war auch als Buch-
händler thätig.
Salinon, Idrien Alphonse, Maler, geb. 6. Mfirz 1802 in Paris, f nach 1847,
Schfiler der Ecole des beauzarts, seines Vatfrs und von Lecourt. Er war besonders
auch als Restaurator th&tig, z. B. in der Gal. des Prinzen Cond6. Von ihm Eartoffel-
scbälerin (1831), Die Pest in Marseille 1720 (1834), Ansicht im Busch Ton Montreau
(1848). etc.
Salmon, Alexandre Francis Florimond, Baumeister, geb. 6. Juni 1816 in
Paris, t D<^ch 1861, Schfiler YonMesnager. Er musste seine Studien aus Geldmangel
unterbrechen und eine Zeitlang in der Marine dienen. 1852 wurde er in Paris
st&dtischer Bau-Expert. Von ihm dort die Amerikanische Kirche (Rne de Berry),
viele Privat bauten am Boulevard Haussmann, etc. Kr. der Ehrenleg. 1864.
Salmoa, Emile, Maler und Radierer, geb. 1840, Schüler von Hädouin'
Sohn des Theodore F. S. Er radierte Bl&tter nach Bertrand, Yan Dyck, Greuze,
Leloir, Morot, Willems, etc.
SalmoB. Jaeqnea Pierre Fran^oig, Maler, geb. 16. Aug. 1781 in Orleans,
t 10. MArz 1855 das., SchQler von Bardin und Regnault 45 Jahre lang war
er Professor an zwei Instituten in seiner Vaterstadt Von ihm Ansicht des Hauses
De la Motte am Luiret (Mus. Orleans), Die Taufe Christi (S. Paul, Orleans], An-
sichten von Loirot, von Orleans, etc.
SalmoB, Louis Adolphe, Maler und Kupferstecher, geb. 1806 iu Paris, f im
Sept. 1895, Schfiler der £cole des beaux^arts, von Heuriquel Dupont und Ingres.
1834 gewann er den grossen Rompreis auf Grund einer gestochenen Akademie. Er copirte
in Italien viele Meister- Werke in Aquarell. Ferner von ihm die Bildnisse Pio Nono,
einer Prinzessin Borghese, eines Herssogs von Montebello u. A. m., und Stiche nach
A. Angel), Ingres, Lehmann, Seb. Luciano, Nauteuil, R. Rosso, R. Santi, A. Scheffer,
L. da Vinci, etc. Med. 2. EI. 1852, 57, 59, 68, 67; Kr. der Ehrenleg. 1867.
SalmoH, Theodore Fr^d^ric, Maler und Radierer, geb. 11. April 1811 in Paris,
Schüler von Ingres. Er war in Belleville thätig. Von ihm Vom Land lurfick
(1858 Mua. Avignon), Die Ährenleserinnen (1868 Mus. Chartres), Einsegnung der
Herden (1847), Junge Mutter ihr Kind stillend (1866), etc.; ferner radierte Thier*
BtQcke, Titelblatter, etc.
Salmaon, Hugo Frederik, Maler, geb. 7. Juli 1843 in Stockholm, f 1. Aug.
1894 in Lund (Schweden), Schfiler von Job. Boklund an der Akademie au Stock-
holm und von Gh. Com te in Paris, wo er sich 1869 niederUeaa. Von ihm Ver-
haftung in einem: Dorfe der Picardie (1879) und ein Bild mit schwedischem Motiv
im Luzembourg- Museum; ferner von ihm Historien, elegante Genrebilder, das
Geburtstagsfest der Grossmutter u. s. w. 1871 Mitglied der Akademie zu Stockholm.
Med. 3. Kl. 1879; Kr. d. Ehrenleg. 1879.
Salmson. Jean Jalea» Bildhauer und Medailleur, geb. vor 1840 in Paris,
SchQler von Dumont, Ramey und Toussaint. Von ihm Die Garnwinderin
(Mus. Luzembourg), Vier Karyatiden (Vaudeville-Theater, Paris), Der Ruhm (Am
Neuen Louvre, daa), Haendel (Statue, Grosse Oper, das.). Das Parisurtheil (Poly-
chrome Terracottengruppe), etc. Er schrieb auch eine auf das Institut bezQgliche
Broachflre. Med. 2. Kl. 1863, 1867; Kr. d. Ehrenleg. 1867.
Salmaon^ Joban Baptigt, Medailleur und Gemmenschneider, geb. vor 1840 in
Stockholm, f 1866 in Paris, SchQler von Bosio. Er hat sich in Frankreich
natnralisiren lassen und war dort thätig. Von ihm Medaillen und Cameen mit
Bildnissen Napoleon IU., des Königs von Spanien, der Königin von Spanien, vieler
Privatpersonen, etc. Med. 3. Kl. 1855, 2. Kl. 1859.
Salöy Domenieo da» Baumeister und Bildbauer des 16. Jahrhunderts, thAtig
in Venedig, Schüler seines Vaters Pietro da S. und des J. Tatti. Von ihm die
Fa^ade von Sa. Maria Formosa mit der Statue V. Gapello (um 1541), M. Ruzzini
(Bfiste), Casa Priulil Sa. Famiglia (1571 Relief, S. Giuseppe di Castello).
Halomaiip Geakel, Maler, geb. 1. April 1821 in Tendern (Schleswig), Schüler
der Kopenhagener Akademie, von Lund und Eck erber g. Er war Vorsänger in
der Synagoge, kam 1850 nach Göteborg, 1850 nach Paris (wo er bei Gouture
weiter studirte), 1860—61 nach Algerien. Von ihm Nachrichten von der Krim
(Mus. Göteborg), M&dchen mit Brief (Mus. Stockholm), Das Opfer der Hühner, etc.
Aucb viele Bildnisse. S. verfasste ferner Zeichenschulen. Mitgl. der Schwed.
Akad. 1871; Prof.; Hofmaler 1876; Wasa-Ord. 1869.
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156 Salomtf — Saltsmano.
Salom^, tmll^ Maler, geb. 17. Dee. 1883 in Lille, t 25. Aag. 1881, Schaler
TOD SouchoD, weitergebildet als PeDsionAr seiner Vaterstadt in Rom. Von ihm
Balass Bnbin Fabrikantin Ton Mont-Noir (Mus. Lille), Capri (1868), Der ver-
lorene Sohn, etc.
SalomoD, Idam, Bildhauer, geb. 1818 in Fert6 sons Jonarre, f im April 1881,
Schtkler von J. Petit, auf Kosten der Gemeinde Fontainebleau in Paris ausgebildet.
Er beschäftigte sich auch mit der Photographie. Von ihm Beranger (Basrelief),
Charlotte Gorday, Scribe, Hal^vy u. A. Basten, Grabmal Lamartine, desgl. D. Fix
und Herzog yon Padua; Die Musik u. A. (Am Neuen Louvre, etc.).
Salomon, Antony Sanmel Adam, g. Adam-Salomon.
Salomon, Bernard, Maler und Ilolsschneider (?), gen. Le petit Bemard and
Bernardva Galliig^ geb. um 1508, wahrscheioHch in Lyon, t 1561 (1562?) das.
1540 war er dort etablirt und hatte vermuthlich einige Jahre in Paris verbracht.
Er malte Decorationen zu forstlichen Einzigen etc., Bildnisse, etc., ist besonders
aber durch seine Illustrationen bekannt (1546—1560 besonders für Jean de Tournes'
Presse), die er erfand und teicbnete, möglicherweise auch selbst schnitt, i. B. m
. Pasquiers Plutarcb, zum Petrarca (1547), zu Alciati Emblemata, zu den Aesopischen
Fabeln, zur Aeneis (1552), zu Biblischen Bildern (1558), zu den Ovidischen Meta*
morphosen (1557), zu den Hrmues du temps, etc. (1560), Die 7 Planeten, Amor und
Psychf (82 Blatt), etc. S. Biographie von Nat Rondot (Lyon 1897).
Salomon toh Friedberg, Emanuely Baron, Maler und Zeichner, geb. 1829
in Prag, tli&tig das. Er schuf Ansichten, Genrebilder, etc.
Salomomiy Carl, Maler, geb. 12. Aug. 1864 in Elberfeld, Schaler von M. Koch
an der Berliner Kunstgewerbescbule, der MQncheBer Akademie, von Kalckreuth
in Weimar und von Hynais in Paris. Von ihm Allegorien (Foyer, etc. im
Stadttheater zu Elberfeld), Decorative Gem&lde (Aula des Gymnasiums, das.),
Illustrationen, etc.
Salonn» Ladislans, Bildhauer, geb. 1870 in Prag, thätig das. Von ihm Merlin,
Sa. Agathe, etc.
Salt, Henry, Zeichner, geb. um 1785 in Lichfield, f 30. Aug. 1827 bei Galro,
stndirte in Loodun und begleitete 1802 Lord Valentia nach Ostindien, fOr den er
die Bilder zu seiner Reisebeschreibung lieferte. Im Auftrag der Regierung reiste
er nach Abyssinien, Qber das er 1814 ein Werk herausgab. 1815 wurde er General-
Konsul in Cairo und hat Egypten und Aethiopien arch&ologisch erforscht
Saltarello. Lnca« Maler, geb. 1610 in Genua, t noch jung nach 1634 in Rom,
Schtkler des D. Fiasella. Nachdem er schon mit Erfolg in Genua gemalt hatte,
ging er 1635 nach Rom, um weiter zu studiren und erlag seinem Qberangestrengten
Eifer. Von ihm Wunder des Hl. Benedict (S. Stefano, Genua); Martertod des
Hl. Andreas (S. Andreas, das.). Die Dreieinigkeit (Lissabon), etc.
Salter, William, Maler, geb. 1804 in Honiton (Devonsbire), f 22. Dec. 1875 in
London, Schüler von Northcote (1822—27). Er ging nach Florenz, wo er Prof.
and Mitgl. der Akademie wurde, dann nach Rom, Parma (hier wurde er auch Mitgl.
der Alcad.) und 1833 nach London zurück, wo er Viceprftsident der Society of British
Artists wurde. Von ihm Waterloo Bankett (1883), Socrates vor dem Areopag,
Jephtbas Gelnbde, Shakspere-Illustrationen, etc.
Saltini, Pietro, Maler, geb. 21. Febr. 1889 in Florenz, Schaler der dortigen
Akademie, von A. Lessi, R. Martini und E. Pollastrini. Von ihm Die Novize,
Familienglück, Nach dem Mahl, etc. Er hat auch auf Stein gezeichnet. Brons.
Med. Florenz 1877.
Saltiberir^r, P.» Hokschneider des 16. Jahrhunderts, thitig um 1580. Er
copirte in J. Ammann.
Saltmann, Carl, Maler, geb. 23. Sept. 1847 in Berlin, Schaler von H. Eschke
in Düsseldorf. Er reiste nach Holland, Skandinavien, Italien, etc., dann mit dem Prinzen
Heinrich um die Welt und mit Kaiser Wilhelm II. nach Norwegen, von wo er mehrere
Bilder mitbrachte. Er malte meiste Seestficke und ist in Neubabelsberg bei Potsdam
th&tig. 1896 wurde er Prof. der Berliner Akademie. Die Natiooalgalerie zu Berlin
besitzt von ihm Eine Manöverfahrt (1896) o. A., das Breslauer Mus. In der Magalhaens-
Strasse, das Kieler Mus. üebirgabe des Christian VIIL bei Eckernförde. Von ihm
ferner Einfahrt in den Hafen zu Kolberg, Im Stillen Ozean, Gefunden, etc. Gr. Gold.
Med. Berlin u. A. versch. Orden.
Saltimann, Heinrleh Gnstav, Maler, geb. vor 1830 in Colmar, Schüler von
Calame und Renoux. Er liess sich in Lancy bei Genf nieder. Von^hm Ansicht
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Salva — SalTettL 157
in 8a?ojen (Mus. Colmar), Aquadnct bei Rom (ebenda), ErinneroDg an Corsica (ebenda )
Scblucht bei Nepi, Im Elsass, etc. — Sein Bruder und Schaler Angnst 8« malte
ebenfalls Landschaften aus Italien, Afrika etc., von denen sich mehrere im Mus. zu
Colmar befinden. — Seine Schwester Anna S. malte Historien, Bacchanale, etc.
8 Bilder von ihr im Mus. zu Colmar.
SalTa, Carniero JoaqiiiH de, Kupferstecher, geb. 1727 in Oporto, f 1818 in
Lissabon, gebildet in Rom. Er wurde Professor an der Stecherschule in Lissabon.
Salrador, Maler des 15. Jahrhunderts aus Valencia. Calixtus III. bescbftftigte ihn,
nnd er arbeitete um 1450 mit B. Gozzoli in Rom.
Salradory Antonio, Bildbauer, geb. 1685 in Onteniente bei S. Felipe, f 1766,
Schaler von J. Artig ues, L. Capuz in Valencia nnd von C. Rusconi in Rom.
Capuz yeranlasste ihn nach Valencia zurttckzukehren und er half ihm bei den Statuen
des Königs nnd der Königin für die Alameda. Von ihm ferner die Sculpturen der
Kapelle der Soledad, Kebuchadnezzar uud die Mftnner im Feuer (Relief), Maria (La
Puridad), Hochaltar (bei den Trinitarios descalzos), viele Crucifixe, etc.
Sayador, Mariano Maello, Maler, geb. 1789 in Valencia (?), f 1819, Schaler
Ton Gonsalez Velasquez. Er wurde Hofmaler und Direktor der Akademie in
Madrid. 1775 ersetzte er mit Bayeu J. de Borgo&as Fresken durch schlechtere
eigene. Femer lieferte er auch die Zeichnungen zu des Infanten D. Gabriels Sallust,
die SaWador Carmona stach.
SalTador-Carmona, Luis, Bildhauer, geb. 1709 in Nava de Roa bei Valladolid,
t 1767 in Madrid, Schaler von Juan Ron. Er wurde Vicedirector der S. Fernando-
Akademie und schuf aber 500 Statuen, z. B. S. Isidoro und Sa. Maria (Toledoliracke,
gemeinschaftlich mit Ron), S. Joaquin, Sa. Anna (S. Juan de Dios, gemeinschaftlich
mit J. Galban), sechs Könige (Pal. Madrid), Statuen des Hochaltars in Merced
Calzada., etc. — Sein Sohn BrvDO S* war auch Bildhauer.
SalTador-Carmona, Manoel, Kupferstecher, geb. 1780 in Paris, f 1807 in Madrid,
Schaler von Du puis in Paris. Er ist der geschätzteste spanische Linienstecher und stach
nach Barbieri, van Dyck, van Loo, Mengs, Murillo, Roslin, Solimena, Velasquez, etc.,
auch Buchillustrationen.
SalTador-Ch^mea, Lueiano, Maler des 17. Jahrhunderts, Schaler des Jacinto
de Espinosa, tb&tig um 1662. In Valencia werden ihm eine Sa. Barbara (Dom)
und ein S. Erasmus (bei den Dominikanern) zugeschrieben.
SalTador-Gomeiy Vicente, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Valencia (?),
th&tig das.y wo er um 1670 Direktor der Akademie wurde, vielleicht Bruder des
Luciano S. Er malte besonders Thiere und Perspectiven gut. Er begrandete seinen
Ruf mit Scenen aus dem Leben des Ignatius Loyola. 1675 schuf er zehn Fresken
im Chor der Kirche El Remedio. Von ihm ferner Salvator Mundi (Sa. Ursula),
S. Francisco, etc. (Kloster de la Corona), Simson nnd Delila, eta
SalTanh. (SalTants. Salralug), AntolBe, Baumeister, geb. 1477, f nach 1514.
1518 — 14 wird er urkundlich als Baumeister der Kathedrale von Radez erw&hnt —
Sein Sohn Jean S« wird 1580 in dieser Stellung erwftbnt, hat auch an der Pfarrkirche
von Castanet und namentlich (schon 1561) am Erzbischöflichen Schloss von Oagis gebaut
SaWatore d'Antonio^ Maler des 15. Jahrhunderts, vielleicht Schaler (n. A.
Vater) desAntonellodaMessina. InS. Niccolo zu Messina von ihm S. Franciscus
empfängt die Wundenmale.
SalTatori, EnriM» Bildhauer, geb. 1852 in Neapel, Schaler der dortigen
Akademie unter Lista. Von ihm Diana als J&gerin, Plato, Narciss, Cicero, Faun,
etc. Med. London, Paris, Turin, etc. *
SalTatoreUi, a. OliTieii^ Domenieo.
SalTestrini, Bartolommeo, Maler, geb. um 1600, t 1680 an der Pest, thätig
in Florenz, wo er J. Bilivert nachahmte.
SalTeatrini. Coamo, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, f nach 1620 (?), Schaler
und Gehilfe des R. Curadi, von dem er das Arbeiten in Porphyr erlernte.
SalyeatrOy Mosaicist und Medailleur des 16. Jahrhunderts, thätig um 1580 in
Rom, vielleicht Lehrer des 0. P. Galeotto.
SglTettl, Antonio 9 Baumeister und Maler, geb. 1854 in Celle di Val d'Elsa
(Toscana), Schaler der Floreotiner Akademie, weitergebildet in Paris und Manchen.
£r Hess sich dann eine Zeitlang in Korditalien nieder, wo er besonders als Pastell-
maler thätig war und zeichnete vielfach fOr die staatlichen Aufnahmen der Archi-
tektur-Denkmäler. Von ihm Der Liebesbrief, Am Fenster (Pastell), Bildnisse, etc.
Med. 1888 Bologna.
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158 SaWetti — Salier.
Salrettif FraneescOy Maler and Kupferstecher, geb. 1701, f 1768, Schfller TOn
A. D. Grabbiani, th&tig in Florenz.
SalTi^ OioTaniii Battista» Maler, gen. II Sassoferrato, geb. 11. Jani 1605
auf dem Schloss Sassoferrato bei ürbino, t 8. April 1685 in Rom, Schaler seines
Vaters Tarquinio S. und vielleicht des Zampieri, auch in Rom durch eclec-
tisches Studium gebildet. Er malte meist sehr sflssliche Madonnenbilder. Als bestes
Werk wird genannt die Madonna del Rosario (Altar in Sa. Sabina, Rom). Von ihm
ferner Gopie nach der Fornarina R. Santis (Pal. Borghese, RomX Anbetung der
Hirten (Mus. Neapel), Josephs Werkstatt (ebenda), Kreuzigung (Kirche zu North
Gray in Kent), A. in den Gal. und Mus. zu Berlin, Brüssel Gassei, Dresden, Frank-
furt a. M., Haag, Hampton Gourt, London, Madrid, Mailand, München, Paris, Rom
(Vatikan, Akademie, Pal. DoriaX St. Petersburg, Venedig, Wien, etc.
SalTl) Nlccolö. Baumeister, geb. 1699 in Rom, f 1751, Schüler von A. Gannevari,
auch in den freien Wissenschaften 'erzogen. Sein Hauptwerk ist die berühmte Fon-
tana Trevi in Rom.
SalTi^ Tarquinio^ Maler des 16. Jahrhunderts, geb. auf Schloss Sassoferrato
bei ürbino, thätig in Rom. Man kennt ein „Rosario* (1558) in der Eremitani au
Rom Ton ihm.
SalTlati^ Antonio» Mosaicist, geb. 1816 in Vicenza, f 25. Jan. 1890 in Venedig,
errichtete 1859 eine Email mosaikenanstalt, die weltbekannt wurde, nachdem er zuTor
schon als Advokat th&tig gewesen war. Er restaurirte erst die Offenbarungsmosaiken
in S. Marco zu Venedig, decorirte den Palast des Vicekönigs tou Egypteu, die Wolsej
Ghapel zu Windsor (nach Gartons von Bell und Glayton), die Kuppel von S.
Paul in London (nach Gartons von Stevens), das S. Kensington Museum, die Londoner
Houses of Parliament und viele englische Kirchen; ferner von ihm Arbeiten in
Wien, im Aachener Dom, an der Siegessäule zu Berlin (nach A. v. Werner^ etc.
Salvlati, 6», s. Porta» Oinseppe.
Salviati, li« s. Bossi» Francesco dei.
Salvini, Salvino, Bildhauer, geb. 26. M&rz 1824 in Livomo, f im Sommer 1899
in Arezzo, Schüler der Akademien zu Florenz und Rom. Er war Professor und eine
Zeitlang Vicedirector der Akademie zu Bologna. Vom ihm Gardinal Valeriani (Dom
zu Florenz, Fagade), Giotto als Kind, G. Rossini (Marmorbüste), etc.
Salvioniy Bosalba Maria^ Malerin, geb. vor 1700 in Rom, f nach 1729, Schülerin
von S. Gonca. Von ihr Bildniss des Paptes (mit 15 Jahren gemalt), Sa. Gaterina
(Minoritenkirche zu Frascati), Gopien nach Maratti, etc. Ehrenmitgl. der Akademie
Glementina zu Bologna (um 1830).
SalTOlini, Oinstino de, gen. Episeopio, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in
Gastel Durante, wo er thätig war. S. gehört der römischen Schule an.
Salway, If.« Schabkünstler des 18. Jahrhunderts, th&tig um 1760 in England.
Er schuf gute Bildnisse.
Salwicky Joseph, Medailleur, geb. 1761 in Langenargen (Württemberg), f 1820
in Mailand, Schüler der dortigen Müoze, an der er sp&ter Direktor wurde.
Salv, (Sailly), Jacqoea Francis Joseph, Bildhauer und Radierer, geb. 20. Juni
1717 in Yalenciennes, f 4. Mai 1776 in Paris, Schüler von Pater und Gilis, dann
von Goustou und der £cole des beaux-arts, an der er alle Preise gewann. 1740 ging
er nach Rom. 1751 wurde er Mitglied, 1752 Profe&sor der Akademie; 1758 nach
Kopenhagen berufrn, wurde er dort Akademie- Direktor, 1774 kehrte er nach Paris
zurück. Von ihm Louis XIV. (Statue für Valenciennes), J. B. Pater (Terracotta-Büste,
Mua das.), Amor, Faun mit der Flöte, Friedrich V. (Reiterstatue, Ämalienburg Kopen-
hagen, klein 1756, gross 1764—1771), etc. Er radierte eine interessante Folge von
80 Vasen und vier Grabmonumente.
Salienberg, Wilhelm. Baumeister, geb. 10. Jan. 1808, f 28. Oct. 1887 in Mon-
treux am Genfer See, Schüler von Schi nkel. Er wurde namentlich in decorativer
Hinsicht gelobt. S. war Mitherausgeber des Archit. Albums (Potsdam 1888) und
gab 1854 das tüchtige Werk über Altchristliche Denkmale in Gonstantinopel vom
y. — XII. Jahrhundert heraus.
Salier, Friedrich, Maler, geb. 1. Juni 1827 in Heilbronn, f H* (4- ?) Mai
1876 das., Sohn eines Lackierers, den -er erst bei seinen Arbeiten unterstützte, dann
Schüler von Bau mann aus Heidelberg, von 1846 an in München weitergebildet
unter Rhomberg u.A. Er widmete sich dort der Landschaft 1863 siedelte ersieh
in Heilbronn an und übernahm das (Geschäft seines Vaters. Er malte den land-
schaftlichen Theil des von Kaiser Nikolaus bei A. v. Kotzebue bestellten Sehlaohten-
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Salzmann — San. 159
eyklns. Die Stuttgarter Galerie besitzt Ton ibm Winterlandschaft. — Im 18. Jahr-
handert waren Igrnai S., Johann Nepomnk S«, Karl I nnd Karl 11 S. (geb. 1740
in Presnitz, Böhmen) als Knpfersteeher in Prag und Böhmen thätig.
Salamaiiny Jolioa^ Holzschneider, geb. 1. Mai 1849 in Berlin, ist daselbst an-
Bfissig. Er war SchQler Ton J. Ritschi Ton Hartenbach in Leipzig. Später
wurde er Kaufmann.
Salnnann» Konrad Max, Baumeister, geb. 20. Aug. 1850, f 7 Febr. 1897 in
Bremen. Er abemahm die Restaurirung und Vollendung des Bremer Doms, und
wurde bis zu seinem Tode mit den Westthürmen und der Ausschmückung der Nord-
Seite fertig.
Sam, Engel» (Aiigelo)^ Maler, geb. 1699 in Rotterdam, f 1769 in Amsterdam.
Er war Dilettant, copirte alte Zeichnungen trefflich, malte gesch&tzte ähnliche Bild-
nisse (auch in Pastell) und kleine EabinetstQcke, in denen er t. d. Werff , Metsu,
etc. copirte.
Samaeeliiiii, (Sammacehiiii, Sommaechini), Orazio, Maler, gen. Orazio da
Bologna, geb. 20. Dec. 1582 in Bologna, f 12. Juni 1577 das , wahrscheinlich Schfller
des P. Tibaldi, an Allegri weitergebildet, kam nach Rom, wo er mit Sabbatini
fftr Pius lY. im Vatican malte. Von ihm Krönung Mariae (Pinacoteca, Bologna),
Deckengemälde (Dom zu Parma), desgl. (S. Abbondio, Gremona), Madonna mit Heiligen
(Herzogssaal, Modena), yiele A. in Bologneser Kirchen, etc.
SamaiD) Lovis, Bildhauer, geb. 1834 in Belgien. Das Mus. zu Antwerpen be-
sitzt Ton ihm die Marmorstatoe «Auf dem Anstand* (?).
Sambaeh, Franz Kaspar, Maler, geb. 6. Jan. 1715 in Breslau, f im Febr. 1795
in Wien, Schfiler Ton Reinert und de 1 Ep^e, später Ton Donner an der Wiener
Akademie, an der er nachher Prof., Rath und Direktor einer Abtheilung wurde. Er
malte Grisaille-Basreliefs, Fresken in der Jesuitenkirche zu Stuhl weissenburg, etc.,
AHar in der Franciskanerkirche zu Gamischa (1747), etc.
Samberger, Leo, Maler, geb. 14. Aug. 1861 in Ingolstadt, Schfller der Münchener
Akademie unter Benczur und Lindenschmit. Er malte einige Historien, meist
aber Bildnisse und zeigt sich als blosser Nachahmer Lenbachs.
Sambin, Hngves, Baumeister, Bildhauer und Holzschneider (?) des 16. Jahr-
hunderts, thatig in D\jon, Schfller tou Buonarotti. Von ihm Portal und Kuppeln
▼on S. Michael (1^50—70), Das jüngste Gericht (Basrelief, Hauptthflr, ebenda), Die
Entwürfe Ton S. Etienne und der S. Benignus-Abtei, etc. 1572 erschien sein Werk
Aber die in der Baukunst gebräuchlichen Hermen mit 86 Holzschnitten.
Samellngj Ben|amln^ Maler, geb. 1520 in Gent, f nach 1614 das., gebildet in
der Schule des F. Floris. Er malte Bildnisse und Historien, darunter einige ftkr
die S. Janskirche zu Gent nach Zeichnungen des L. de Heere.
SaniengO) AmbrogiOy Maler des 17. Jahrhunderts, Schfller des A. Ferrari.
Er starb jung und seine Gemälde (Landschaften) sind selten.
Sambeimer. Jobann Jacob, Baumeister und Ingenieur des 18. Jahrhunderts.
1727 war er Stadtbaumeister in Frankfurt a. M. ; dort errichtete er die neue Bauptwache.
Sammaecbiuly s« Samaeebini.
Sammartinoy s. San Marttno.
Sammet-Bmeghel^ s* Braegbel^ Jan d. Ae«
Sammiebele, s. San Hiebele.
Sampietroy Franeesco, Maler, geb. 2. Juni 1815 in Garlasco (Prov. Pavia),
Schfller der G. Garavaglia in Pavia, dann in Mailand und in Rom weitergebildet.
Er besuchte 1848 Venedig, war dann in Rom, seit 1849 in Turin thätig. von ihm
8. Rochus und die Pestkranken, Die Seelen im Fegefeuer, S. Johannes ETangelista,
Julius n. nnd Michelangelo, viele Altarbilder fflr kleinere italienische Kirchen, etc.
Samnel, Abt, Baumeister des 11. Jahrhunderts. Zwischen 1056 und 1074 bauto
er den Thurm und andere Theile der gothiscben Peter- und Pauls-Kirche zu Weissen-
bnrg in Elsass. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er bloss Bauherr und nicht selbst
Baumeister war.
Samnel« C^eorge, Maler, geb. Tor 1770, f nach 1828. Er war in London
thätig und malte Landschaften. — Ein Richard S.^ Maler und Kupferstecher, war
in England zwischen 1772 — 79 thfttig und schuf meistens Bildnisse. 1778 erhielt er
einen Preis fflr eine neue Art, die Kopferplatte zur Schabkunst herzurichten.
San, Oerard de, Maler, geb. 81. Mai 1754 in Brflgge, f 9. Febr. 1880 in
Groningen, Schfller von L^gillon an der Brflgger Akademie, weitergebildet in Frank-
reich und Rom, wo er 4 Jahre yerweilte. 1790 wurde er Direktor der Brflgger
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160 San - San.
Akademie, i?ing 1795 wegen der ReToIntion nach Groningen, wo er 1798 Pr&sident
der neugegrOndeten dortigen Akademie wurde. Er malte Bildnisse, hat anch Einiges
modellirt.
San Antoiil4H Fray Bariolom^ de^ Maler, geb. 1708 in Cienpozoelos, f 8. Febr.
1782, wurde mit 15 Jahren Geistlicher, studirte die Malerei in Madrid und Rom.
In Italien blieb er 6 Jahre lang, kehrte 1740 in sein Kloster surflck (Trinitarios,
Madrid), das und dessen Kirche er mit zahllosen Werken ausmalte. Auf Grund seines
Ferdinand VI. und die katholische Religion wurde er Mitglied der San Fernando-
Akademie.
San Bernardo, II Teeehio dl, s. Miniocelil.
San Daniele, Pellegrino da, s. Martine di Battüta.
San Daniele, Battlsta da, Maler des 15. Jahrhunderts, geb. in Dalmatien,
Vater des sogen. Pellegrino da S. Er war um 1450 in üdine und San Daniele thätig.
1468 malte er einen Vorhang fttr die Kirche von Comerso, 1470 einen Altar für die
Brüderschaft von S. Daniele di Castello. Kein Werk von ihm ist bis jetst auf-
gefunden worden.
San Feliee, Ferdinande, Maler und Baumeister, geb. 1675 in Neapel, f 1750,
Schüler von A. Monforte und L. Porzio, in der Malerei von Solimena, dessen
Gönner er war. Mit Hilfe Solimenas malte er Historien fda Terschiedene Kirchen.
Er entwarf die Kirchen de' Gemiti, Nunziatella (Monte Ecchia), S. Maria succurre
miseris, viele Palazai, die Bibliothek S. Giovanni in Garbonara, etc. S. wurde Direktor
der kgl. Bauten; sein Haus, das Solimena mit Fresken versah, wurde später eine
Akademie.
San Friane, Maie da» g. Manxneli.
San Galle, Ajitonio L da, Baumeister, geb. 1455 in Floreni, f 27. Dec 1584
das., Sohn des Francesco di Bartolo Giamberti, Bruder des Giuliano S., mit dem er
studirte. Er wandelte für Alexander VI. das Mausoleum Hadrians in die Engels-
burg um, baute und verbesserte viele Festungen und Castelle in Rom und für den
Kirchenstaat und wurde nach 1523 Oberintendant der toscanischen Festungen. Von
ihm femer die Pal&ste del Monte, Bellarmini, S. Prassede, und Kirchen zu Arezao
(Sa. Annunziata), Gortona, Monte Pulciano (Mad. di San Biagio), Monte San Sabina, etc.
San Galle. Antonio ü. da, eigentlich A. Cerdiani, Baumeister, geb. 1482
(1485?) in Mugello bei Florenz, f 1546, Neffe mütterlicherseits der Antonio I und
Giuliano da S., zu denen er nach Rom in die Lehre ging. Er erbaute in Rom
mehrere Pal&ste und S. Madonna di Loretto; dann wurde er Baumeister der Petera-
kirche, hat den Vatican vergrtesert und mehrere Kirchen restaurirt, inspioirte und
verstärkte auch 1523 mit Antonio I. da S. die Festungen des Kirchenstaates. Mit
Clemens VIL flüchtete er nach Orvieto und schuf dort einen berühmten Brunnen.
Von ferneren Werken nennen wir Triumphbogen zur Rückkehr Karls V. (Venedig),
Porta di S. Spirito (Rom), Festungen zu Ancona, Florenz, Parma und Piaeenza, die
Gap. Paolina in Rom, zwei Kapellen auf dem See von Bolsena, die Sala reggia des
Vaticans in Rom, den Pal. Sacchetti das., und begann dort auch den PaL Fameae.
Er erlag einem Sumpffieber, das er sich bei einer Arbeit am See von Temi zuge-
zogen hatte. — Sein Bruder und Gehilfe Antonie IIL Eattiata da S^ gen. n Gebibe
war tüchtiger Baumeister. Er übersetzte den Vitruv und lieferte Noten sowie Zeich-
nungen dazu. Von ihm das Modell zum Grabmal Piere de' Medici in Monte Gassine.
San Gallo, Franeeaee da, Bildhauer und Baumeister, geb. 1. Man 1494 in
Rom, t 17. Febr. 1576 in Florenz, Sohn und Schüler des Giuliano da S., auch
Schüler des Sansovino, unter dem er in Loretto th&tig war. Von ihm Altargruppe
SOr San Michele, Florenz), Peter, Paul und der schlafende Piere (Grabmal des Piere
le' Medici in Monte Gassino), P. Giovio (Statue im Klosterhof, San Lorenzo), Grab-
mal A. Marzi-Medici (Sa. Annunziata), Madonna und S. Rocco (Reliefköpfe in Sa. Maria
Primerana, Fiesole), einige Münzen, etc.
San Galle, Glnliane da, Baumeister, geb. 1443 (1445?) in Florenz, f 1517 daa,
Sohn des Francesco di Bartolo Giamberti, erhielt den Beinamen San Gallo vom Ban
des Augustinerklosters vor der Porta San Gallo in Florenz. Er war erst ab Holz-
schnitzer, Kupferstecher und Ingenieur thfttig und baute für den nachmaligen Julius IL
Befestigungen in Ostia. Als dieser Papst geworden, hat S. die ersten Plane für die
Peterskirche geschaffen, doch wurde Bramante als 1. Baumeister berufen und 8. ver-
liess verletzt Rom. Kach Bramantes Tod wurde er zurückberufen, doch R. Santi
ihm zur Seite gestellt, weshalb er wieder nach Florenz ging. Leo X. hat ihn noch-
mals nach Rom zur Leitung der Peterskirche berufen, doch war er an alt, das Amt
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San Gallo — San Seyerino. l6l
tum noch zu fibernehmen. Von weiteren Werken in and bei Rom nennen wir den
Pal. Magliana, den Deckenbau von Sa. Maria Maggiore, die Kuppel von Sa. Maria
di Loretto, die Fa^ade von Sa. Maria delP Anima; und ferner die Citadelle von
Pisa, den Pal. Poggio in Cajano, Sa. Maria delle Garceri in Prato, das Earmcliter-
kloster Sa. Maddelena dei Pazzi in Florenz, die Sacristei von S. Spirito (das.).
San C^allo^ Sebastiano da^ Maler und Baumeister, gen. Aristotile, geb. 1482
in Rom (1481 in Florenz?), f 1551, SchOler desP. Yanucci, auch vouBaonarotti
beeinflusst, Sohn eines Gmliano Giamberti (des Giuliano da 8.?). Er malte viele
decorative, ephemere Sachen und ward von Buonarotti zur Aushülfe bei den
Arbeiten in der Sixtina berufen, hat auch dessen Carton von Pisa grau in grau
copirt Als Baumeister schuf er unter R. Santi den Palast Pandolfini zu Florenz
(n. A. rQhrt diese Arbeit von einem Giovanni Francesco da S. her).
San Gimlgnanoj Sebastiane da, s. Mainardi.
San Glmignano, Tineenio da, a. Tamagni. Tincenio*
San Giorgio. Abbondio, Bildhauer, geb. 1798 in Mailand, f 1879 das. Von
ihm die Pferde am Triumphbogen della Face zu Mailand, die Dioskuren auf der Piazza
reggia in Turin , Lucifer von Michael geschlagen, Bildniss-BOsten und Medaillons, etc.
San Giorgio^ Ensebio di, s. Ensebio.
San Giovanni, Cav. Ercole, Maler, gen. Ercolino di Gnido Beni, Ereole
di Maria, geb. um 1620 in Bologna (in Gastello?), f in Rom noch jung um 1640,
Schfiler von G. B. Ruggieri, besonders aber von G. Reni, dessen Werke er
genau copirte, wofQr er von Urban YIII. ein Adelsdiplom erhielt. Von den sogen.
Repliken Renis mögen manche von ihm herrühren.
San GioTanni, Gerardo di, a. Haarlem, Geertgen van*
San Giovanni, Giovanni da, s. Giovanni da San Giovanni.
San Giovanni, Maso da, g. Masaeeio.
San Lncano, Novello da, s. ÜTovello.
San Marti, Fr. Gaspar. Baumeister und Bildhauer, geb. 1574 in Lucena,
t 1644. Er war in Valencia tnätig, wo man ihm zuschreibt den Plan des Portals
der Kathedrale, den Altar in der Kommunionskapelle des Karmeliterklosters und
das Marmorgrab des Juan Sanz.
San Martino, Abt von, 8. Primaticclo.
San Martino, Ginseppe, Bildhauer, geb. 1728 in Neapel, f 1800 (n. A. 1752).
Er schuf ein Kunststückchen, ein ins Leichentuch gehüllter Leichnam Christi (Sa.
Maria della Pietk deVSangri, Neapel), sowie verschiedene Grabmale in dortigen
Kirchen, z. B. das des Kard. Sersale im Dom. — Ein Marco S. war um 1680 als
Maler und Kupferstecher u. A. in Rimini thätig. Er war ans Venedig (n. A. Neapel)
ebürtig, malte schöne Landschaften mit kleinen Figuren, ferner Historien wie z. B.
'aufe Constantins (Dom, Rimini) und Predigt in der Wüste (S. Vincenzio, Venedig)
und hat einige 80 Kupferstiche geschaffen.
San Michele, (Sammicheli), Giovanni Girolamo, Baumeister, geb. 1513,
t 1558, Neffe und Schüler des Michele S., den er oft unterstützte. Eigenhändig
von ihm S. Nicola am Hafeneingang von Sebenico.
San Michele, (Sammichele), Miehele, Baumeister und Bildhauer, geb. 1484
in Verona, f 1559 (1549? 1558?) auf Corfu, Sohn und Schüler eines Giovanni S.,
unter Beeinflussung Bramantes ausgebildet. Er besuchte Rom, baute dann die
Mad. delle Grazie in Monteflascone und S. Domenico in Orvieto, sowie Privathäuser
an diesen Orten. Darauf besichtigte und verbesserte er mit A. San Gallo die Be-
festigungen Mittel-Italiens, trat dann in Dienste Venedigs und restaurirte fast alle
von dessen Befestigungen vom Castell auf dem Lido bis Cjpern. Er brachte das
Bastionftrsystem auf. Von ihm ferner die Tbore Porta Nuova, Stuppa und S. Zeno
in Verona; die Paläste Bevilacqua Canossa, Pompei und Verzi in Verona, Grimani
und Corner-Mocenigo in Venedig, Roneali in Rovigo; die Kirchen Madonna di Gam-
pagna, S. Giorgio in Braida und Sa. Maria in Organe (diese zwei nur theilweise)
in Verona, und viele andere Bauten in Venedig, etc. Fr. Ronzani und G. Lucioli
gaben ein illustrirtes Werk (Venedig 1881) über seine Bauten heraus.
San ({nirieo, Paolo, Baumeister und Bildhauer, geb. 1565 in Parma, f 1630,
SchOler des Cam. Mariani. Er hat Bildnisse in Wachs bossirt und Erz gegossen.
Paul V. beschäftigte ihn und er fertigte eine Medaille mit dessen Bildniss und der
Fa^ade von S. Peter (n. 1608). Er war Canonicus.
San Severino, Lorenio di, Maler, geb. 1874, f n&^h 1415. Von ihm und
seinem Bruder Jaeopo Fresken aus dem Leben des Täufers und eine Kreuzigung im
Allgemeines KOnitler-Lexicoii. 8. Aufl. 4. Band. Digitized byÄLiOOQlC
Tj
t62 Sanchez — Sand.
Oratorium von S. Giovanni Battista zu Urbino. — Von seinem Sohn (?) toremott.
di S* kennt man ein Bild 1481 für die Sacristei der Kirche zu Pausola bei Macerata ;
ein Fresko in der Collegiatkircbe zu Samano und eine Verlobung der Hl. Gatharina
(1488 Nat'Gal. London).
Saaehes, Alonsoi Maler, geb. vor 1480, f nach 1507. Er malte Fresken in
der Universität AlcaU de Henares, im Ereuzgang und in anderen Tbeilen des Doms
zu Toledo, etc.
Sanehesy Andrds^ Maler, geb. in Portillo bei Toledo, Schfller von Theo toco pul i ,
tbfttig um 1600. Er malte Altarbilder für spanische Missionskirchen in Südamerika.
— Ein Clemente S. malte 1620 in Valladolid u. A. für die Dominikaner von
Aranda de Duero. — Ein Luis S. war um 1611 in Madrid als Zeichner thätig.
— Ein Haimel S«, Geistlicher, war um 1780 in Murcia als Maler thätig.
Sanchezy Mariano Bamoiii Maler, geb. 1740 in Valencia, f 1822 in Madrid.
Er malte Architekturen, Veduten, Ilafenbilder, etc.
Sanehez^ Unfro^ Bildbauer des 15. Jahrhunderts, thätig in Sevilla, wo er von
1464 an beinahe das ganze Chorgestühl der Kathedrale mit Statuetten, Friesen,
Heiligengeschichten in Relief, etc. schnitzte. — Ein Pedro 8. malte 1462 in der
Kathedrale zu Toledo.
Sanohes, S«, s. Barbndo-Sanehez^ Salyatore.
Sanchez Barba, Jnan^ Bildhauer, geb. um 1615 bei Burgos, f 1670 in Madrid.
Von ihm Statuen am Hochaltar (Sa. Cruz, Madrid), desgl. (Carmen calzado, das.),
La Agonia (Kruzifix, Kirche der Padres agonizantes), etc.
Sauohez Coello, Alonao, eigentlicher Name des Coello« Alonao Sanches« s. d.
SaaeheE Coello, Isabella, Malerin, geb. 1564 in Madrid, 1 1612 das., Schülerin
ihres Vaters Alonso S., Gemahlin des F. de Herrera. Sie malte Bildnisse und
Miniaturen, war auch in der Musik und der Dichtkunst geschätzt.
Sanchei Cotan, Fray Juan» geb. 1561 in Alcazar de San Juan, f 8. Sept«
1637 in Granada, Schüler von Blas del Prado zu Toledo. 1604 wurde er Kartbäaser
Mönch, erst in Paular, dann in Granada. Er malte Historien für seine Klöster,
nachdem er lange mit grösserem Erfolg Stillleben und Blumen gemalt hatte. Beiwerk
malte er so natürlich, dass Vögel getäuscht wurden.
Sanehei D^Aylla, Andr^, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Toledo, f 1762.
Er kam noch jung nach Paris und Hess sich später als Bildnissmaler in Wien nieder.
Sanehez de Castro. Jaan, Maler, geb. vor 1480, t nach 1516, einer der ältesten
Andalusischen Meister, der in seinem Sa. Lucia- Altar in der Josephs -Kapelle der
Kathedrale von Sevilla den Einfiuss der van Eyck zeigt. Sein Fresko des Hl.
Christopher in S. Juliano (1484) ist stark restaurirt worden. Er soll eine Madonna
mit einer Brille gemalt haben.
Sauohei Sarabia, Diego, Maler des 18. Jahrhunderts, t 1779. Er war 1762
Mitglied der S. Fernando-Akademie in Madrid, die seine ausführlichen Zeichnungen
der Alhambra und des Pal. Karls V. in Granada aufbewahrt
Sanehiz, TomaSi Bildhauer des 17. Jahrhunderts, geb. in Valencia, Schüler von
S. M u ü oz. Von ihm Die 4 Doktoren (Hochaltar, S. Juan del Mercado, Valencia), S. Blas,
S. Francisco und andere Statuen (Kathedrale, das.), Madonna del Rosario u. A.
(Hochaltar, S. Domingokloster, das.), etc.
SanchOy Est^baa» Maler des 18. Jahrhunderts, gen. Maneta (weil er die r.
Hand verloren hatte), geb. auf Minorca, t 1778, Schüler von P. Ferrer. Historien
von ihm in den Kirchen auf Minorca.
Sancing Fiorentiniig, Bildhauer des 14. Jahrhunderts. Nach 1848 fertigte er
mit GiovanniFiorentinus das Grabmal des Königs Robert in Sa. Chiara zu Neapel.
SanetiSy Glaeomo de'^ Baumeister und Bildhauer des 15. Jahrhunderts, f 1485,
Schüler des Masuccio II. Von ihm in Neapel der Pal. del Balzo, Sa. Maria delle
Grazie, £arche und Kloster della Croce, das Castel S. Elmo, die Karthause von S.
Martino, etc. Er vollendete Masuccios Kirche S. Lorenzo in Carbonera, die Kirche
S. Giovanni (hier viele Grabmäler von ihm) und den Glockenthurm von Sa. Chiara.
Sanetis, Gnglielmo de, Maler, geb. 1880 in Rom, wo er als Bildnissmaler in der
hohen Gesellschaft einen Ruf errang. Von ihm ferner Michelangelo und Ferruccio
Btudiren den Befestigungsplan von Florenz (1875 Gal. Turin), etc. SS. Manrixio e
Lazzaro-Ord.
Sand, Manriee» gen. Dodevanty Zeichner und Maler, geb. 1828 in Paris,
Schüler von Delacroiz, Sohn der berühmten .George** Sand. Von ihm Leandre
\xnd Isabella, Markt zu Pompeji, etc. S. veröffentlichte mehrere Werke, zu welchen
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SAndan ~ Sanders. 163
er Text und Illustrationen lieferte, s. B. Italifnische Komödianten (Lustspiel 1859),
Die Welt der Schmetterlinge (1866), etc. Er bat auch gedichtet. Kreuz der Ehren-
leg. 1860.
SandarS; Thomas, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. in Rotterdam, f nach
1774. Er kam nach London, wurde Mitglied der St. Martin's Lane Academy und
atacb, sowie radierte Veduten, auch Blätter nach J. Yernet.
Sandberir» Johan GnstaT, Maler, geb. 1782 in Stockholm, f 1854 das. Das
dortige Museum besitzt von ihm „Gustav Adolf II bei der Schlacht von Stuhm" und
zwei andere Bilder.
Sandbjy Paul, Maler und Radierer, geb. 1725 in Nottingham, f 9. Nov. 1809
in London, wurde 1741 Schaler der militärischen Zeichenschule im Tower zu London,
wo er darauf bis 1752 Beschäftigung (auch auf einer Amtsreise nach Schottland)
fand, und liess sich in Windsor nieder. Er bat eine grosse Anzahl von landschaft-
lichen und architektonischen Aufnahmen aus Schottland, Wales und Sfidenglaud
aqnarellirt, auch ?iel radiert und besonders aquatintirt S. ist augeblich der erste
Engländer, der das Leprince'sche Aquatintverfahren anwendete. Von 1768—99 war er
Zeichenlehrer in der Militär- Schule zu Woolwich; er hat auch Garicatureo geliefert
und half die Londoner Akademie begrQnden. Das South Kensington-Museum besitzt
ein Dutzend Aquarelle und Zeichnungen von ihm.
Saadb/y Thomas. Baumeister und Zeichner, geb. 1721 in Nottingham, f 25. Juni
1798 in Windsor, Bruaer des Paul S. Er war Zeichner beim schottischen Genie-
corps, meldete die Landung des Prätendenten, und wurde dann Zeichner des Herzogs
▼on Oumberland, den er nach Flandern begleitete; 1746 wurde er Yiceforstmeister zu
Windsor, wo er das Virginia- Wasser anlegte (hierüber ver offen tlichte er ein Werk
mit 8 Illustrationen), 1768 wurde er Mitglied der Akademie und Professor, 1775
erbaute er die Freimaurerloge und lieferte Entwürfe für die Holzschnitzereien in der
S. Qeorgskapelle. Zeichnungen von ihm im British Museum, dem Soane Museum
und in der Windsor- Sammlung.
Saude -BakhujEen. Gerardina Jacoba ran de, Malerin, geb. 27. Juli 1826 im
Haag, Tochter und Schülerin des Hendrik v. d. S. Sie malte Blumen und war
in ihrer Vaterstadt thätig. Med. Amsterdam.
Sande-Bakhnyzen, Hendrik Tan de, Maler, geb. 1795 im Haag, f 1860 das.,
Schüler von H e i j m a n s , meist aber Autodidakt. 1822 wurde er Mitglied der Akademie
zu Amsterdam. Er malte Landschaften mit Thierstaffage, z. B. Holländische Winter-
landschaft (Neue Pinakothek, München). Löwen-Ord. 1847.
Sande-BakhoyEeo, Julius Jacobns van de^ Maler, geb. 18. Juni 1835 im Haag,
Sohn und Schüler des Hendrik v. d. S. Er malte ebenfalls Landschaften mit
Vieh. Med. Philadelphia, Haag, etc.
Sander. Johann Heinrieh^ Maler, geb. 18. Mai 1810 in Hamburg, f 1865,
Schüler von Barkhaus, in Holland weitergebildet. Er malte Marinen und Land-
schaften, wurde jedoch später Maschinentechniker.
Sanderat) ftienne^ Maler des 15. Jahrhunderts, der 1447 für Jean de Chalon,
Seigneur de Vittan, ein Werk mit 50 Miniaturen schuf.
Sandersi (Sandres), Frans^ Maler des 16. Jahrhunderts, schuf 1526 ein Jüngstes
Gericht in Mechelo. Dürer lobte eine Madonna von ihm.
Sanders» Beorge L.« Maler, geb. 1774 in Kingshorn (Fifeshire, Schottland),
t 26. März 1846 in London, Schüler von Smeaton und Autodidakt. Er malte ein
Panorama von Edinburgh, wandte sich dann der Miniaturmalerei zu, mit der er von
1807 an in London sein Glück machte. Er besuchte oft das Festland und sammelte
Zeichnungen alter Meister. Später hat er auch mit gutem Erfolg lebensgrosse Oel-
bildnisse gemalt
Sanders, Gerard, Maler, geb. 1702 in Wesel, f 1767 in Rotterdam, Schüler
seines Schwiegervaters Tobias van Nymwegen, auch in Düsseldorf gebildet. Er
hat mit Elias van Nymwegen u. A. kunstgewerbliche Entwürfe geliefert.
Sanders, Hercnles, Maler, geb. 1606, f "Ach 1668 in Amsterdam (?). Er malte
Veduten und Bildnisse, von denen das Rijksmuseum zu Amsterdam eins besitzt.
Sanders, Jan n* Catharina, eigentlicher Name der Uemessen, J. n* C. Tan, s. d.
Sanders, John, Maler und Kupferstecher, geb. 1750 in London, f nach 1804,
in der Bartolozzi-Schule gebildet. Er arbeitete in Puoktir-, Schab- und Aquatint-
manier und malte Genrebilder. Sein bestes Blatt soll eine Ansicht des Domchors
SU Norwich sein. 1802 kam er als Hofkupferstecher nach St. Petersburg und gab
gemeinschaftlich mit Podolinsky u. A. Umrissstiche nach den Gemälden der Eremi-
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164 Sandenon — Sandrart.
tage heraus (1805). — Es gab noch andere John S., die im 18. Jahrhundert als
Maler in London th&tig waren.
Sandenon, Charles Wesley, Maler, geb. 1888 in Branden (Vermont, U. 8. A.\
Schaler von James Hope und Gerry, nachdem er schon als Musiklehrer etablirt
war. Später studirte er noch an der £cole des beanz-arts und in England. Er
malte Landschaften aus der Heimath, aus der Schweiz, etc. in Oel und Aquarell.
Saiidhaas, (SaniUias)^ Karl. Maler, geb. 1801 in Haslach (Baden), f 12. April
1859 das. geisteskrank im Spital, Schüler seines Oheims Jos. S. in Darmstadt, dann
von Cornelius in München, studirte auch in Italien (u. A. in Mailand) und wandte
sich 1822 nach Frankfurt a. M. Er war auch eine Zeitlang in Freiburg i. Br. thfitig.
Er malte Yolksscenen, Trachten, auch Bildnisse, die Tielfach gelobt wurden. S. ra-
dierte Tier Blätter in Friesform „Träume und Schäume des Lebens" (1844). Werke
von ihm im StädePschen Institut zu Frankfurt a. M. und auf der Universität sa
Freiburg i. Br.
Sandbanif Henry, Maler, geb. 24. Mai 1842 in Montreal (Canada), studirte in
England und Frankreich (1880 und 1884). Er wurde Mitglied der Canadischen
Akademie, Hess sich aber in Boston (Mass.) nieder. Von ihm Nebel im St. Johns-
Hafen (Gal. Ottowa), Schlacht von Lexington, Die Freiheit tagt, etc.
Sandors, Thomas, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. in Holland, t nach
1780. Er kam bald nach 1750 nach London und stach Ansichten, topographische
Blätter, etc.
Sandrart, David, Goldschmied, geb. 1711, f 1782; 1740 wird er als Gold-
arbeiter in Frankfurt a. M. angeführt. Er malte auch in Email. — Ein Hans
Jakob T. S* wird dort 1675 als Silberarbeiter in das Meisterbuch eingetragen.
Sandrart, Jakob van, Kupferstecher, geb. 81. Mai 1630 in Frankfurt a. M.,
t 16. Aug. 1708 in Nfirnberg, Schüler von C. Danckerts und W. Hondius, den
er nach Danzig begleitete. Er war 1685 nach Hamburg und dann nach Holland (1640)
zu seinem Oheim Joachim v. S. gekommen. Um 1654 war er in Begensburg, zwei
Jahre später in Nürnberg, wo er 1662 Lehrer an der Akademie wurde und endlich
eine Kunsthandlung gründete. Er hat über 400 Bildnisse, Karten, etc. gestochen,
darunter die Kaiser Rudolph II., Ferdinand II. und HL, Joachim Sandrart und Erz-
herzogin Sophie von Sachsen.
Sandrart, Joaebim von, Maler, geb. 12. Mai 1606 in Frankfurt a. M.,
t 14. Oct 1688 in Nürnberg, Schüler von Merian und De Bry, dann von Aeg.
Sadeler in Prag (1625), Honthorst in Utrecht und vielleicht von A. Bloemaert.
1687 war er mit Poelenburg in London thätig. 1627 besuchte er Italien, erst
Venedig, um Tizian zu studiren und dann Rom, wo er das Bildniss Urbans VIII.
schuf und einer der 12 Meister wurde, die für den König von Spanien ein Bild
malen mussten. 1635 kehrte er aus Italien zurück. Er lebte eine Zeitlang in Amster-
dam, Augsburg (1672—74), Wien, Frankfurt a. M., die längste Zeit aber in Nfirn-
berg, wo er eine der Hauptstützen der Akademie wurde. Er war ein tüchtiger,
wenn auch nicht origineller Künstler und besonders im Bildnissfach angesehen.
Von ihm Friedensbankett (1650 Rathhaus, Nürnberg), Jacobs Traum (Barftlsser-
kirche, Augsburg), Kreuzabnahme (Dom, Würzburg), Schützenstück u. A. (1688 Mus.
Amsterdam); A. in den Gal., etc. zu Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Berlin (Depot),
Florenz (Uffizi), München, Wien, etc. S. war auch schriftstellerisch thätig, gab ver-
schiedene Sammlungen und illustrirte Werke heraus (Qesammt-Ausgabe, 8 Bde., Nürn-
berg 1769—75) und ist endlich am bekanntesten durch seine .Teutsche Akademie**
(Künstlergeschichte, etc., Nürnberg 1675—79) geworden.
Sandrart, Johann Jakob von, Kupferstecher, geb. 1655 in Regensbnrg, 1 24. Mai
1698 in Nürnberg, Schüler des Joachim v. S., auch in Rom und Venedig gebildet,
Sohn des Jakob v. S. Er hat viele architektonische Entwürfe gestochen und radiert,
ferner Illustrationen zu den Werken seines Grossonkels, Platten fOr .Suecia antiqua
et hodierna*, Bildnisse und Einzelblätter nach Leclerc, Joach. v. Sandrart, etc. —
Sein Bruder Joaehlm t* S* d. J. war ulentvoller Maler. — Ein Johann t. S«, geb.
vor 1589, t nach 1669, war in Frankfurt a. M. als Maler und Radierer thätig. —
Ein Lorenz v* S., Emailmaler und Kupferstecher, f nach 1709, wahrscheinlich mit
ihm verwandt, lieferte u. A. Illustrationen zu Ovid (1700). — Ein Philipp v. S«,
geb. 15. Januar 1615 in Frankfurt a. M., f nach 1642, war Sohn des Jobann v. S.
und ebenfalls Maler.
Sandrart, Sisanna Maria von, verehel. Auer und verehel. Endter, Malerin
nnd Kupferstecherin, geb. 10. Aug. 1658 in Nürnberg, t 20. Dec. 1716, Schülerin
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Sandres — Sans. 165
ihres Vaters Jakob van S. Sie heirathete erst einen Maler, dann einen Bachhändler,
und ist am besten darch ihre Arbeiten auf Kupfer nach Bartoli, R. Santi, etc., auch
erotische Scenen, bekannt.
Sandresi s. Sanders.
Sandrenter» Hans, Maler, geb. 1850 in Basel. Er ahmte Böcklin^sche Bilder
nach. Von ihm Rebekka, An der Himmelspforte, Dolce far niente, Rheinufer bei
Stein, etc.
SandrInOy Tommasot Maler, geb. 1575 in Brescia, f 1630. Er malte decoratiTe
Arbeiten, Perspektiven und Architekturen in Ferrara, Mailand und in seiner Vater-
stadt (die Decken im Dom, S. Domenico und S. Faustino).
Sandrocky CliTlstlany Maler, geb. 23. Jan. 1863 in Rotterdam, Schüler der
Münchener Akademie unter Herterich und Prof. Scbrader, weitergebildet in Berlin.
Von ihm die Verhaftung von Oldenbameveldt, Hans Sachs und Eychen. Er malte
auch Bildnisse.
SandnÜk, Frans Tan, Maler, geb. 1641 (1642?) im Haag, f nach 1670 (?),
Schüler von Terwesten und Wieling. Er malte Historien und Bildnisse, wurde
spftter aber Ingenieur und trat in Staatsdienste.
SAndT, Oynla (Jalins), Baumeister, geb. 1868 in Epeijes (Ungarn), Schüler
des Polytechnikums zu Budapest unter Victor Giigler, weitergebildet unter Steindl
und S. P e s. Unter Steindl war er beim Bau des Parlamentsgeb&udes thatig. Bei der
Goncurrenx um den Haupteingang der Millenniums- Ausstellung erhielt er den zweiten
Preis. Er erbaute ein Gymnasium in Hödmezö-Vas&rhely und wurde Professor an der
kOnigl. ungarischen Staats-Gewerbeschule, Von ihm femer Entwurf für ein Rathhaus
in Raab, etc.
Sandys. Freilerick K., Maler und Zeichner, geb. 1832 in Norfolk. Seine Bild-
nisse und phantastischen Gem&lde zeigen einen eigenartigen bedeutenden Künstler,
der viele Beziehungen zu den englischen Präraphaeliten aufweist Einige 80 Illustrationen
zu Zeitschriften, etc. in den 60er Jahren genügten allein, um ihm dauernden Ruhm
zu gewinne!. Von Gemälden nennen wir: Oriana (1861), Morgan-le-Fay (1864),
Medea (1869), Perdita (1879), etc.
San«) i. F., Maler, geb. vor 1750 (?), f 1^80 in Paris. Er war eine Zeit-
lang in Rom th&tig. Von ihm zwei Genrebilder (Mus. Angers), S. Paulus auf Malta
(Mus. Douai), Petrus uod Johannes heilen die Kranken am Tempeleingang (S. Pierre,
Douai), Tod des Socrates, etc.
Sanese, %• Slena, da*
Bangster, Samuel, Kupferstecher, geb. 1804, f 24. Jan. 1872 in London,
Schüler von W. Finden. Er stach für die Buchillustration und für das Art Journal.
Von ihm Blätter nach Briggs, Egg, Etty, Jenkins, Maclise, Newton, Pickersgill,
Uwins, etc.
Sangninetti, Franeeseo, Bildhauer, geb. 1800 in Garrara, f 15. Febr. 1870 in
München, Schüler seines Vaters Gaetano S. und besonders von Rauch in Berlin.
1829 führte er für diesen das Modell König Max in München aus. Er bereiste dann
Italien und führte, 1881 nach Berlin zurückgekehrt, a. Werke nach Rauch aus. Dann
siedelte er nach München über und fertigte nach Schwanthalers Modellen Aristoteles
(Bibliothek), Hippokrates (ebenda), etc., nach C. Eberhard Sa. Ottilie (Blindeninstitut),
Sa. Lucia (ebenda), etc., nach eigener Erfindung Gelehrtenbildnisse (Medaillons an
der Universität), Der Omamentist (Figur am Giebel der Glyptothek), etc.
Sannt. Domingo Maria, Maler des 18. Jahrhunderts, thätig in Spanien. Zwei
Bilder ron ihm besitzt das Mus. zu Madrid.
SannitoB, s. Sannto»
San<^, E. B., Maler unseres Jahrhunderts, t 1S78 in Antwerpen. Er malte
Interieurs und Ruinen.
Sano, (Anzano) di Pietro dt Menieo, Maler, geb. 1406 in Siena, t 1481,
Schüler Ton Sassetta. Die Bibliothek seiner Vaterstadt besitzt Tiele Miniaturen
Ton ihm; die Akademie das. 46 Bilder, darunter eine Himmelfahrt Mariae; die
Kirchen in Siena und der Umgegend Fresken. Im Louvre von ihm 5 Bilder aus dem
Leben des Hl. Hieronymus, im Vatican Scenen aus dem Leben der Jungfrau, in der
Dresdner Galerie zwei Kruzifixe u. A., u. s. w. Von ihm auch der Entwurf für das
Taufbecken im Baptisterium zu Siena.
Sans j Cabot, Francisco, Maler, geb. 1834 in Barcelona, f 5. Mai 1881 in
Madrid, Schüler der Kunstschule seiner Vaterstadt und von Gouture in Paris. Er
wurde in Madrid Direktor des Museums und Mitgl. der Akademie. Neben, vielen
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166 Sansoo — Santa Groce.
Fresken in Palästen, etc., malte er Schlacht von Trafalgar (1862 Mus. Madrid),
Isabella IL, Karl V. u. A. Bildnisse (Universität, Barcelona), Franz I. besucht Karl Y.
(Fresko, Alcazar, Toledo), Apollo verjagt die Nacht, etc. Med. IL El. 1860, 1862,
I. KL 1871. — Ein Jos^ S. malte Genrebilder in der Art Meisioniers.
SansoHy Justin Chrysostomei Bildhauer, geb. 8. Aug. 1888 in Nemour (D^p.
Seine-et-Mame), Schfller der £cole des beaax-arts und Jonffroys. 1861 erhielt
er den grossen Rompreis für seine Rückgabe der Chrys^is. Von ihm Das Geseti, Die
Gerechtigkeit (Jastizpalast, Amiens), Die Baukunst (Basrelief, Neuer Louvre), Diogenes
(Mus. Melun), Die Musik (Neue Oper, Paris), Pietä, Saltarello* Tänzer, etc. Med.
8. Kl. 1867, Med. 1869; Er. der Ehrenleg. 1876.
SansoBe II, s. Mareheai, Oinseppe.
SaiiBOTinO) Andrea, eigentlich Andrea Contnecly nach seinem Geburtsort
(SansoYlno, früher Sa. Sabina) genannt, Bildhauer und Baumeister, geb. 1460 (1450 ?)
in Monte Sansovino, f 1529 das., Schüler des A. del Pollajuolo in Florenz. Seine
Ursprünglichkeit ist durch die Anlehnung an die Antike beengt worden, doch ist
seine Empfindungsweise sehr schön. 1491—1500 war er in Lissabon thätig, wo er
einen Palast kaufte und verschiedene Sculpturen schuf. Zu seinen Hauptwerken in
Italien rechnet man Terracotta-Altar (Kirche in Sansovino), Sacramentsnische (S.
Spirito, Florenz), Das Grabmal Basso (von 1505 ab, Hauptwerk, Sa. Maria del
Popolo, Rom), Grabmal Sforza Visconti (von 1507 an, ebenfalls Hauptwerk das.),
Grabmal Vicenti (1504 Sa. Maria in Araceli, Rom), Sa. Anna Selbdritt (1512 S.
Agostino, Rom), Taufe im Jordan (Baptisterium Florenz, Ostportal), etc. Er war
am Bau von S. Spirito in Florenz thatig, und schuf die Loggien des Pal. del Com-
mune in Jesi, auch einige Bauten in Sansovino, etc. Von 1580 an entwarf er uud
führte theilweise selbst aus den reichen Marmorschmuck der Santa Casa im Dom zu
Loretto. — Ein Domenloo da S*« f 1530, war Schüler des Andrea 8.
SaaBOfino, Jaeopo, s. Tatii.
Santy James. Maler, geb. 28. (29?) Apr. 1820 in Groydon (London?), Schüler
von Yarley, stuoirte an der Royal Academy. Er wurde sehr erfolgreicher Bild-
nissmaler, besonders seine Einder wurden beliebt. 1872 wurde er Hofmaler der
EOnigin Victoria. Viele Werke von ihm zu Strawberry Hill. Von ihm Samuel
(1858), Einder des Waldes (1854), Die erste Sorge, Die Frühpost, Pfirsiche (1874)
und die Bildnisse des Duc d'Aumale, des Bischofs von London (1865), der EOnigin
Victoria, der Einder des Prinzen von Wales (1872), der Adeline Patti (1886), etc. Mit-
glied der Londoner Akademie 1871. — Ein George S* war um 1870 als Landschafts-
maler in England th&tig.
Sant-Aekeri F.^ Maler des 17. Jahrhunderts, th&tig in Holland. Er malte
Stillleben, von denen sich eins in den Berliner Mus., ein Anderes von 1668 in Haager
Privatbesitz befindet
Sant' Agnese, s« Pievan.
Santa Croce. Filippo da, Bildschnitzer des 16. Jahrhunderts, geb. um 1560 in
Urbino. Er war Hirtenknabe und Autodidakt und Hess sich in Genua nieder. Mit
seinen 5 Söhnen schnitzte er hier die Decke des grossen Rathsaals, die Hauptgaleeren
der Republik, etc., dann Spielereien wie 12 Gflsarenköpfe auf einen Pfiaomenkern, etc.
— Seine Söhne Agostino da S«, Ginlio da S. (von ihm die Orgel in S. Lorenzo,
um 1612, wurde zur Galeere verurtheilt, doch begnadigt, weil unentbehrlich bei den
Schnitzereien im Rathhaus), Lnea da S.^ Matteo da S. und Seiplone da S«
arbeiteten wie ihr Vater, nur Lnea da S* schuf mehr Statuen, als kleine Schnitzarbeiten.
Santa Croee, Franeeseo da, Bildbauer, geb. 1680, 1 1662, Sohn des Luca da S.,
fertigte lebensgrosse Statuen, weniger kleine Schnitzereien. <— Sein Vetter OIOTanni
Battlsta da S.« f um 1670 in Genua, Sohn des Matteo da S., war der tüchtigste
Bildhauer der Familie. Von ihm Madonna del Rosario (S. Venanzo, Genua), etc.
Santa Croee, Franeeseo di Simone Biso da, Maler, geb. vor 1490 in Sa.
Croce bei Bergamo, t n^ch 1548, in der Schule G. Bellinis gebildet, vielleicht unter
Carpaccio oder Previtali. Von ihm besitzt die Akademie zu Venedig Der Heiland
erscheint den HL Frauen und Aposteln, S. Spino bei Santa Croce eine Verkflndigung
(1504), S. Pietro zu Murano Thronende Madonna, die Gal. Poldi-Pezzoli in Mailand
M&nnliches Bildniss, die Eirche zu Mestre ein Altarbild; Andere in den Galerien zu
Bergamo und Berlin.
Santa Croce, Girolamo L da, Bildhauer, geb. 1502, f 1587. Von ihm ein
Alter mit S. Petrus in der Eirche Montoliveto zu Neapel, ein Theil vom Grabmal
Sannasaro in Sa. Maria del Parte das., etc. ^ .
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Santa Groce — Santerre. 167
Santa Croee Oirolamo II. da, Maler d«8 16. JahrhuDderto, geb. vielleicht in
Santa Croce bei Bergamo, f in Venedig, muthmasslicb Schaler des Francesco da S.,
in der Bellini-Schnle gebildet und meist zu Vpnedig zwischen 1520 und 1549 thfttig,
Von ihm Der ETangelist Johannes. Apostel, Heiland, Madonna n. A. (Oal. Venedig),
Oeburt Christi u. A. (Mus. Berlin), Die Anbetung des Christkindes u. A. (GaL Dresden).
Zwei Heilige (Nat-Gal. London), Abendmahl (S. Martine, Venedig), Thomas k Becket
mit Heiligen, (S. SiWeatro, das.), S. Martin (1527 Kirche zu Lnvigliano bei Padua).
— Von einem Pietro Paolo 8. befinden sich einige Bilder in der Gal. zu Venedig,
A. in Padua.
Santa Cruz, Franeiaeo de, Bildhauer, geb. 1586 in Barcelona, f 1658 das.,
wahrscheinlich in Italien gebildet. Von ihm Gott Vater, der todte Christus, der hl.
Geist und Engel, und andere Statuen am Hochaltar (Trinitarios Calzados, Barcelona),
S. Francisco Kavier (Ecke der Jesnitenkirche, das.), Jesusknabe (Thflre, ebenda), etc.,
auch Werke in anderen catalonischen St&dten.
Santa Fede, Fabrizio, Maler, geb. um 1560 in Neapel, f 16S4, Schüler seines
Vaters Francesco S. nnd des F. Curia; auch an den Werken der Venezianer
gebildet. Er besuchte Rom, Bologna, Florenz und Venedig. Masaniellos Gefährten
sollen zwei S&le, die S. mit Fresken ausgemalt hatte, verschont haben. In der Gal.
zu Haag wird ihm eine Madonna zugeschrieben; von ihm femer Madonna (1595
Mus. Neapel), Die Geburt (Sa. Annunziata, das.), Die Auferstehung (Kap. des Monte
di Pietk, das.); A. Werke in anderen dortigen Kirchen.
Santa Fede, Franeeaco, Maler, aeh. um 1519, f nach 1560 (?), Schüler des
Andrea Sabbatini. Seine Werke und die seines Sohnes werden oft verwechselt.
Von ihm u. A. Deckeobilder im Dom und in Sa. Maria nuova zu Neapel.
Santagostino, Oiacomo Antonio, Maler, geb. 1588 in Mailand, f 1648, Schüler
von G. C. Procaccini. Werke von ihm in den Mail&nder Kirchen, z. B. S. Lorenzo
Maggiore, Sa. Maria del Lantasio und S. Vittore. — Seine Sühne Giacinto S. und
Agoatino S. malten Bilder für Mailänder Kirchen und gemeinschaftlich Werke für 8.
Fedele das. Agoatino S. veröffentlichte 1671 „Llmmortalitk et Glorie del Pennello''
über Bilder in Mailand.
SantarelU. Emllio. Bildhauer unseres Jahrhunderts; geb. 1801 in Florenz,
Schüler seines Vaters und von Thorwaldsen in Rom. Er wurde lebloser Classi-
cist Vom ihm Michel Angelo Buonarotti (Statue an den Uffizien, Florenz), Corinna,
Boahafter Amor, Tanz der Hören (Basrelief), Bildnissbüsten, etc. Professor an der
Akademie zu Florenz. — Ein Gaetano S* aus Pescia, Schüler von 0. Dandini,
lebte im 18. Jahrhundert als Maler und starb jung. *
SantarelU, Giovanni Antonio, Medailleur und Gemmenschneider, geb. 1759 in
Manopello, f 30. Mai 1826 in Florenz, war erst Maler, dann im Modelliren Autodi-
dakt, ging 1779 nach Rom, lernte Edelsteinschneiden und arbeitete für Pichler,
dessen Maschinen er verbesserte^ 1797 kam er nach Florenz, wo er Mitglied der
Akademie und Vorstand der Steinschneideschule wurde. Von ihm zahlreiche Medaillen
auf berühmte alte Italiener, auf die römischen Kaiser, auf die Familie Bonaparte, etc.
Schanmflnzen, Gemmen, etc. Mitglied verschiedener Akademien. Kr. d. Ehrenleg.; Prof.;
Reuniona-Ord.
SantelU, Feliee, Maler des 16. Jahrhunderts, thatig u. A. in Rom, z. B. für
die P.P. Spagnuoli del Riscatti Scalzi. Die Sa. Rosa-Kirche zu Viterbo hat ein
Bild von ihm.
Santen, Gerard van» Maler des 17. Jahrhunderts, t nach 1649. 1629 wurde
er Mitglied der Haager Gilde. Er malte Schlachtenbilder und wnrde vom Prinzen
Fred. Hendrik von Oranien besch&fUgt.
Santen, Jan ran, Baumeister, geb. nach 1550 in Utrecht, f 1623, kam früh
nach Italien und liess sich in Rom nieder. Er schnitzte erst in Elfenbein und
Ebenholz, wnrde dann unter F. Ponzios Leitung Baumeister und schuf die Villa
Borghese für den Cardinal Sdpio Borghese ; später wnrde er p&pstlicher Baumeister
und vollendete S. Sebastiane vor der Porta Capena, das Lusthaus von Mondragone
bei Frascate, das Landhaus von Monte Cavallo und schuf einen Vorgiebel am Vatikan.
Santerre, Jean Baptiste, Maler, geb. 1. Jan. 1658 (nach Jal 1650 oder
1652?) in Magny (Döp. Seine-et- Oise), t 21. Nov. 1717 in Paris, Schüler von
F. Lemaire und Bon Boullogne. 1708 wurde er Mitglied der Akademie auf
Gnmd seines Bildnisses K. Coypel und einer Susanna im Bade (1704,jetKtim Louvre).
Er machte viele Versuche mit Malmitteln, um seinen Werken lange Daner zu sichern.
Von ihm Sa. Thereaa (für Louis XIV. gemalt, Versailles, Kapelle), Marie Adelaide
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168 Santi.
Ton SaToyen u. A. (Gal. Y0rsaille8), Die Köchin (Mub. Bordeaux) ; A. in den Mqb.
xa Darmstadt, Nantes, Niort, Orleans, Reims, Bonen, St Petersborg, Sanmur,
Tours, etc. S. Leben Ton Potiquet (1876).
Santi) Antonio» Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Rimini, f i^OO, Schnier
Ton Cignani. Er hatte grosses Talent, starb aber sehr jung. — Ein Bartolommeo
8*9 geb. in Lucca, gebildet in Bologna, malte im 18. Jahrhundert Decorationen, auch
für die Theater.
Santi, DomeaieOy gen. MlDgaeelno» Maler, geb. 1621 in Bologna, t 1694,
Schaler des A. Metel-li, mit dessen Werken seine kleineren Oelbilder oft verwechselt
werden. Er malte viele Perspectiven und Architekturen, in die Andere die Figuren
setsten, für Kirchen und Palaste Bolognas, a. B. Pal. Ratta, Sa. Golombana und die
Servikirche.
Santiy Oiaeomo de', Baumeister, geb. um 1851, t 1^21, Schüler von Ma-
succio II. (l<kut Angabe des Cicerone, t£atig um 1580? und angeblich Schüler des
Giccione). Von ihm Sa. Maria delle Grazie in Neapel, S. Pellegrino (1885 ebenda),
S. Onufrio (1420 Formullo), etc., auch viele jetzt nicht mehr erhaltene PalAste.
Santi. OiOTannii Maler, geb. vor 1440 in Golbordolo bei Urbino, t 1- A^S-
1494 in Urbino, ausgebildet unter Piero della Francesca und von Melozso da
Forli beeinflusst. Er war ausser in Urbino auch in Gagli, Pesaro und Fano (?)
thatig und war erst Höker gewesen. Von ihm Fresken, etc. in S. Domenioo zu
Gagli (1481, oben die Auferstehung, unten Madonna), zu Fano (Madonna in Sa.
Groce, Heimsuchung in Sa. Maria Nuova), zu Urbino (Madonna in S. Francesco)
n. s. w., Madonna mit Heiligen (Mus. Berlin), Madonna mit dem Kinde (ebenda),
desgl. (Nat.-Gal., London), Verkündigung (Brera^ Mailand), Knabe im Profil (Pal.
Golonna, Rom). Er schrieb ein Epos zu Ehren seines Gönners, des damaligen
Herzogs von Urbino. Sein Leben von Schmarsow (1887).
Santi| LorenzOf Baumeister, geb. 1783 in Siena, 1 1389, Schüler seines Vaters,
war erst als Decorationsmaler thAtig, wurde Baumeister und ging nach Rom. Er
gewann Goncurrenzpreise in Mailand und Florenz, kam als Gehilfe Solis nach
Venedig, wurde Zeichenlehrer am Mariencollegium , dann Baumeister des kgl.
Palastes und 1828 Adjuukt der Direction der öffentl. Bauten. Er baute den kgl.
Palast um, decorirte Saie darin, errichtete die Fa^ade des Patriarchalpalastes und
baute S. Silvestro um.
Santiy PietFOy eigentlicher Name des Bartoli, Pietro Santi» s. d.
Santi, Baffaelloy (Sanslo^BaphaelyBalTaelle d'Urbino, Baphael UrbinaSietc),
Maler und Baumeister, geb. 7* April (29. M&rs?) 1483 in Urbino, f 6. April 1520
in Rom, Sohn und Schüler des Giovanni S., wahrscheinlich Schüler des T. Viti
in Urbino, dann (1495 oder 1499/1500) Gehilfe des Pietro Vanucci, seit Ende 1504
unter dem Einfluss da Vincis und Fra Bartolommeo Pagholos in Florenz
ausgebildet. 1508 kam er nach Rom, wo die Antike, dann Seb. Luciano und endlich
M. A. Buonarrotti ihn beeinflussten. Er war, ftweit festzustellen ist, bis 1504
in Perugia, 1504—8 hier und in Florenz, auch kurze Zeit in Gittk di Gastello,
Siena (1504) und Urbino, seit 1508 in Rom thätig, wo er das Haupt der Malersohule
wurde. In Julius U. und Leo X. fand er hervorragende Gönner, Letzterer ernannte
ihn zum Inspektor über alle ausgegrabenen Antiken; im Auftrag beider malte er die
weltbekannten Stanzen im Vatikan. Er soll in Folge von Ausschweifung gestorben
sein. Schon zu Lebzeiten war er der Liebling aller Völker und sein Ruhm ist
besonders im Lauf unseres Jahrhunderts ins Unendliche gestiegen, z. Th. vermöge
des lawinenhaften Anhaufens der von Nicht-Fachleuten verfassten Kritik. Wie kein
anderer grosser Künstler ist er allgemein- und leichtverständlich und die bei ihm stark
Ausschlag gebende Neigung zum Anmuthigen, dies beides zusammen musste ilin
derartig populär machen. In seiner ersten Periode spricht er durch ein intensives
Empfinden, eine offene Naivität und durch einen frischen coloristischen Sinn uns an.
Während der zweiten Periode in Florenz, in der das landschaftliche Element in
seinen Bildern hervortritt, werden diese Eigenschaften schon gedämpft durch be-
wusstere Stilisirung und das Verlangen nach grösserer Naturwahrheit In der letzten
Römischen Periode beherrscht ihn der Wunsch zn componiren ganz. Im Einzelnen
besteht der Realismus fort, doch jedes Werk als Ganzes ist ein Produkt der geistigen
Stilisirung. Es ist überraschend, dass gegen Ende seines Schaffiens er, trotz allen
Erfolgs und trotzdem so grosse Arbeiten ihn erfüllen, seine Selbständigkeit nicht
bewahren kann und sie allmählich dem grossen Michel Angelo Buonarrotti opfert
Will man ihn von seiner reinsten künstlerischen Seite gemessen, so muss man die
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Santi — Santoro. 169
Handseichnaiigen studireD. (Grosse SammloDgen in Windsor, Paris, Oxford, Florenz,
Venedig, Lille, Wien (Albertina), Berlin, Samml. Malcolm, etc.). Als Baumeister
hat er sich am S. Peter wenig ausgezeichnet; der schöne Pal. Pandolfini in Florenz
wird ihm zugeschrieben, doch wurde er erst nach seinem Tode wirklich ausgeführt.
Ein Yerzeichniss seiner Oelbilder und Fresken zu geben, ist an dieser Stelle zwecklos;
die berühmtesten sind allgemein bekannt, Aber diese hinaus sind viele der kaum
minder bekannten zweifelhaft und müssten einer Liste dieser die neuesten kritischen
Urtheile hinzugefügt werden, wozu der Platz hier nicht vorhanden. Wir verweisen auf
das altere Baffael-Werk von LQbke. bei Gutbier in Dresden erschienen. Von Biographien
nennen wir Duppa (London 1816), de Quincy (Paris 1824), Passavant (Paris 1860), Grimm
(Berlin 1872), Crowe und GavalcaseDe, A. Springer, £. MOntz, Mioghetti, etc.; femer
gibt es zahllose Schriften Ober Spezialfragen auf dem Gebiet der R. Santi-Eunde.
Santi, Sebastiane, Maler, geb. 1788, f 1^66 in Venedig. Er war erst
Restaurator, malte dann Fresken in der Frarikirche, in S. Luca und anderen
Venezianischen Kirchen. Er war auch Prof. an der Akademie.
Santi di Tito, s. Tito.
Santiago PalomAres, Francisco Xavier de, Maler und Zeichner, geb. 1728
in Toledo, f 18. Jan. 1796 in Madrid, Autodidakt. Er copirte alte Codices mit
Miniaturen, malte Ansichten von Toledo, Bildnisse und hat namentlich viele Tusch-
zeichnungen zu Bücher-Titelbl&ttern entworfen. S. war aber hauptsächlich Arch&olog,
Archivar und Geograph.
Santiliana, Jnan de, Glasmaler des 15. Jahrhunderts. Von seinen mit
J. de Valdivieso gemalten 4 Fenstern für die Kathedrale von Avila (1497) ist noch
eins mit dem Hl. Johannes beim Altar de Gracia erhalten. Im dortigen Kloster und
auch in der Kirche noch einige andere Fenster (Geburt, Erscheinung und Himmel-
&hrt Christi) von ihm.
Santiid» Francesco, Baumeister, geb. 1768 in Bologna, t 1840. Von ihm das
Theater del Corso in Bologna und das Haus Rossinis (jetzt Salina). Er war Perspectiv-
Lehrer an der Akademie in Bologna. — ? S. d. Ae. und ? S. d. JT., Maler des 17.
Jahrhunderts, th&tig in Arezzo. Vom Aelteren wird eine Sa. Caterina bei den
Convent-Brüdern zu Arezzo erwähnt.
Santino de' Ritrattt, s. Vandi, S.
Santis, Francesco de', Baumeister des 18. Jahrhunderts. Mit Specchi baute
er die sogen, spanische Treppe von Trinita de' Monti in Rom (1721>-25), sowie die
Fa^ade von Sa. Trinitä de* Monti. — Ein Oraiio di S., geb. in Aqnila (?), war
zwischen 1568—84 als Kopfentecher thädg und schuf ca. 20 Blatt, meist nach
Pompeo Aquilone, femer mit Cherubino Alberti 74 Blatt antike Statuen (1584).
Santisimo Sacramento, Fray Jnan del, eigentlich Jnan de Qnsman. Maler,
geb. 1611 in Puente de D. Gonzalo, f 1680 in Aguilar, stndirte in Rom, Hess sich 1884
in Sevilla nieder und galt hier mehr als Kunstlehrer und Gelehrter, denn als Maler.
Spater ging er in Folge Betheiligung an einem Aufruhr in ein Kloster und malte
in Aguilar, dann für seine Ordenskirdie in Corduba (nach 1665). Er fibersetzte P.
Ascoltis Lehrbuch der Perspective.
Santo, n Pittor, s. Bodrignea, Giovanni Bernardino.
Santo, Girolamo, s. Sordo.
Santo-Domingo, Fray Viccnte de, Maler des 17. Jahrhunderts, der Grisaillen
im Kloster der Kirche zu Estella und Bilder im Kloster Sa. Catalina da Talavera de la
Reyna malte, hauptsächlich aber als erster Lehrer des J. F. Navarrete bekannt ist
Santo Peranda, Maler, geb. 1566 in Venedig, f 1638, wahrscheinlich Schüler
von Palma d. J. und L. Corona. Er malte viel im Dogenpalast, darunter einen
Sieg über die Türken, war auch für die Herzöge von Mirandola und Modena th&tig
In S. Procolo eine Kreuzabnahme von ihm.
Santo Binaldi, Maler, gen. II Tromba, geb. um 1620 in Florenz, f 1676 (?),
Schüler von Furini. Er malte Landschaften, Schlachten und Architekturen.
Santo Zago (Zaso), s. Zago.
Santoro, Bosalbino, Maler, geb. 15. Mai 1858 in Fuscaldo (Calabrien), Schüler
von Postiglione und der Neapolitanischen Akademie. Von ihm Die beiden
Freundinnen, Seebader von Fuscaldo, Albaneserin, etc.
Santoro, Bnbens, Maler, geb. 1843 in Mongrasseno bei Cosenza, Schüler der
Neapolitanischen Akademie und von Morelli, besonders aber von Fortuny be-
einflosst. Er malte farbenglühende, glitzernde Volks- und Kirchenfestlichkeiten, etc.
Von ihm ferner Marine bei Neapel, Zigeuner, Die Ponte de' Turchetti, etc.
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170 SantoB — Sarasin.
SantOB, Eogenio dos, Baumeister des 18. Jahrhunderts. Nach dem Erdbeben
von 1755 entwarf er den neuen Plan von Lissabon.
SantoB^ Juan. Maler des 17. Jahrhunderts, thätig um 1660 in Gadiz. Er malte
Standarten fOr die Marine und kleine Eabinetsstflckchen für Gurtisanen von Andalusien.
Santos, Simao Franeisco dos» EJelsteinschneider, geb. 1758 in Lissabon, f
1880, Schaler von Joäo Gross i und J. Oaspart. Unter Eg. Jobann VI. wurde
er MOnzgraveur. Er hat auch Medaillen geschaffen und Gemmen geschnitten.
Sautos Croi, Maler' des 15. Jahrhunderts. Mit Berreguete malte er
1475—99 am Hochaltar des Doms zu Ayila (Evangelisten, Anbetung der Könige,
Darbringung im Tempel).
SantTOort^ DIrek DirckBz, Maler, geb. 1610 in Amsterdam, begr. 9. März 1680
das. Er malte mit besonderem GlOck Bildnisse, die an R. van Riin erinnern. Von
ihm Familienbildniss (Mus. Amsterdam), Die Regentinnen des „Spinhuis^ u. 5 A.
(1688 ebenda), Christus und die Jünger in Emaus (1683 Louvre, Paris), Mftdchen-
bildniss (1644 Mus. Darmstadt), Sch&fer (1682 Mus. Rotterdam).
SantToort, Pieter Yan, Maler des 17. Jahrhunderts, begr. 10. Oct 1681 in
Haarlem. Er soll Landschaften in der Art des J. v. Aken gemalt haben.
Sanuto^ (Sammtus), Gliillo» Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, geb. in
Venedig, thätig dort zwischen 1540 und 1570. Er arbeitete mit einer breiten ein-
fachen Linie. Von ihm Das monströse Kind, Apollo und Marsyas (n. Allegri), Bacchanal
im Wald; A. nach Santi, Vecelli, etc.
San Yltale, Giisepplna^ geb. Folcheri , Malerin, geb. im April 1800 in Goneo,
t 1848 in Marseille. Die Gal. zu Parma besitzt ein Pastell von ihr.
San Tito, g. Amalteo, F.
Sani j Cabot, s. Sans y Cabot.
Sanzei, Felix* Bildhauer, geb. 25. Jan. 1829 in Paris, Schaler von Dumont
und Fromanger. Von ihm Ixus, Amor als Sieger, „L'espiögle" (Mus. Orleans), Die
Warde (Foyer der Grossen Oper, Paris), Kleine Bacchantin, BildniBsbOsten und
Medaillons, etc. Med. 1868.
Saniio, a. Santi.
Saporetti, Fietro, Maler, geb. 1832 in Bagoacavallo, Schaler von A. Moni,
weitergebildet in Florenz und in Venedig unter R. Ferrari. Er kehrte 1855 nach
Florenz wieder, Hess sich darauf in Rom nieder, verbrachte die Jahre 1859—67 in der
Heimat und wurde 1867 Zeichenlehrer am Technicnm zu Ravenna. Von ihm Arbeit
und Liebe, Besuch bei den Gefangenen, Die Emanzipirte, etc.
Saporitoi s. Oriffo-Saporito.
SapoviuB^ (Sapao)| David, Bildhauer des 17. Jahrhunderts, thätig in Danzig.
Sein Schaler Schlüter berief ihn nach Berlin zum Schlossbau. Dim werden die
Grabmale des Ernst Boguslaw und dessen Gemahlin in der Schloeskirche zu Stolp
zugeschrieben.
Sappey, Flerre Victor, Baumeister und Bildhauer, geb. 11. Febr. 1801 in
Grenoble, t 1856 das., Schaler von Raggi, Rameyjr. und der £cole des beanx-
arts. Von ihm Tod der Lucretia u. A. (Mus. Grenoble), Brunnen (Place Grenette,
Grenoble), Gen. Ghampionnet (1848, Bronce-Statue, Valence), etc.
Sarabia. Franciaeo Antolinez, Maler, geb. 1644 in Sevilla, f 1700 in Madrid.
Er war von Haus ans Jurist, studirte in der Schule Murillos, war dann eine Zeit-
lang Richter in Sevilla, kehrte nach Madrid zurück und wurde Geistlicher.
Sarabia, JoBef de, Maler, geb. 1608 in Sevilla, f 21. Mai 1669 in Gordova,
Schaler von A. del Castillo und F. Zurburan, Oheim des Francisco A. S. Er
malte für Kirchen in Gordova, etc., copirte oft Rubensische Compositionen, die er aus
Stichen der Sadeler kennen lernte und für eigene ausgab. Von ihm u. A. eine Flucht
nach Egypten.
Saraceniy (Saraeini, Saraeino» etc.), Carlo^ Maler, gen. Venetiano. geb. 1585
in Venedig, t 1625 das., Schüler des C. Mariaui, an M. A. Amerighi weiter-
gebildet. Er malte Historien, von denen sich 3 in der Münchener Pinakothek, A. im
Pal. Borghese u. a. Palästen und Kirchen Roms, im Pal. Manfrini zu Venedig, etc.
befinden.
Sarazana, Sariano IL, s. Fiagelli.
Saraiin, (Sarraiin, Saraain), Benigne (Benoft), Maler, get. 14. Jan. 1635
in Paris, f 8. Aug. 1685 das., Sohn des Jacques S. Er war Pensionär Louis XIV.
und wurde Hofmaler. 1674 malte er eine Reihe von Bildern für das Stadthans zu
MarBeille.
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Sarazin — Sarri. 171
Sarazin^ (Sarraiin, Sarasln). Jaeqnes, Maler und Bildhauer, geb. 1588 (1590?)
inNoyoD, t 8. Dec. 1660 in Paris, Schüler von N. Guillain de Cambrai, weiter-
gebildet in Rom, wo er 18 Jahre lang verweilte, mit Zampieri befreundet war, und
Buonarrotti studirte. Er kehrte nach Lyon zurück und kam 1628 nach Paris, wo
er die Akademie begründen half und 1655 ihr 1. Rektor wurde. Wir uennen von
ihm Vier Engel (Hauptaltar (8. Nicolas-deB-Champs, Paris), Acht Karyatiden (Pavillon
d*horloge, Louvre, das.), Mausoleum des Card. BeruUe, Kindergruppen (Marly), Mauso-
leum des Prince de Cond^, Henri de Bourbon. Das Mus. zu Rennes besitzt eine
Zeichnung von ihm; er malte Madonnen, etc. — Ein Jean Baptiste S«, Hofmaler
Louis XVI., war Professor der Akademie 8. Luc zu Paris und malte Landschaften
sowie Marinen 1762—1798.
Sarazin, (Sarrazin, Sarasln), Pierre, Bildhauer, geb. 1601 (?) in Noyon,
t 7. April 1679 in Paris, Schüler und Bruder des Jacques 8. 1665 wurde er Mit-
glied der Akademie.
Sarazin. (Sarrazin, Sarasin), Pierre Jean, Maler, get. 8. Dec. 1688, f nach
1692. Sohn des Jacques 8.
Sarazin de Belmont, Lonise Jos^phine, Malerin und Lithographin, geb. 14.
Febr.1790 in Versailles, 1 1871, Schülerin von Valenciennes. Von ihr (3 il Blas und
Alfonso, Ansichten von Gavamie, Das Thal Ard bei Tivoli, etc. Werke von ihr in
den Mus. zu Nantes und Toulouse. Sie lithographirte eine Folge von Ansichten aus
den Pyrenften (1881 und ff.). Med. 8. Kl. 1881, 1. Kl. 1884.
Sareng, Charles Marie de, Maler, geb. 26. Mai 1821 in Dijon, Schüler von
Paul Delaroche. Von ihm B&uerinnen aus der Umgegend von Rom (1846),
Hirten in der Campagna, etc. Unter dem Namen Quillenbois lieferte er audi
Caricaturen für viele französische Blätter (1845—58).
Sardi, (SaM), Ginaeppe, Baumeister, geb. um 1680 in Marco bei Lugano,
t 1699 in Venedig. Von ihm Sa. Maria Zobenigo (1680, Venedig), Die Fagaden von
der Scuola di S. Teodoro, von S. Salvatore, S. Lazzaro und von der Scalzi. Ferner
das Monument Mocenigo, (S. Lazzaro) und aie Pal. Savorgnan- Galvagna, Surian und
Foscarini.
Sargrent, Aft-ed Lonis, Holzschneider, geb. 11. Mai 1828 in Paris, Schüler von
Timms. Von ihm Bl&tter nach Bodmer, Constable, Decamps, Diaz, Dorä, Grandsire,
Laurens, Troyon, etc. Er hat vielfach nicht selbst auf den Block übertragen. — Sein
Bruder und Schüler Lovls S., geb. in Eu, war ebenfalls Holzschneider.
Sargrent, Henry, Maler, geb. 25. November 1770 in Gloucester (Mass. U. S. A.),
t 21. Febr. 1845 in Boston, Schüler in London von Gopley und West. Er malte
Historien, Genrebilder, geschichtliche Scenen, besonders aber Bildnisse, von denen
einige in den Besitz mehrerer historischer Gesellschaften, etc. in Boston gelangt sind.
Sargent, Jolin Sing^er, Maler, geb. 1856 in Florenz, als Sohn amerikanischer
Eltern, Sdiüler von Carolus Duran. Er Hess sich in Paris, auch in London nieder
und wurde einer der angesehensten Vertreter der amerikanischen Kunst, namentlich
im Bildnissfach. Ausser Bildnissen schuf er auch einige Genrebilder and Landschaften.
SaijankO; SergeT, Maler, geb. 1818, f 1870. 1856 wurde er Lehrer an der
Akademie zu Mfoskau. Er malte Bildnisse mit peinlich genauer, harter Durchführung.
Sarrabat, Daniel L, Münz- und Medaillenschneider, geb. 1612 in Tours (?),
t 26. Sept. 1669 in Paris.
Sarrabat, Daniel 11., Maler und Kupferstecher, get. 10. Oct. 1666 in Paris,
t 22. Juni 1748 (1747?) in Lyon, Schüler von Pillement. 1702 wurde er ausser-
ordentliches Mitglied der Akademie. Er malte biblische und mythologische Bilder.
Sarrabat, Isaac, Schabkünstler des 17. Jahrhunderts, geb. 1667 (?) in Les
Andelvs. Er war einer der frühesten Künstler seines Faches in Frankreich. Von ihm
Selbstbildniss R. Tourniöres', Et. Gantrel (nach Largilliöre), Bossuet (nach Rigaud),
Heraclit (nach Corneille). A. nach Coypel, Dou, Haeften, Heriuyson, Lebrun, Teniers,
etc., zusammen etwa 85 Bl.
Sarrazin, s* Sarazin*
Sarri, Corrado« Maler, geb. 5. Mai 1866 in Florenz, Schüler von Amois
Cassioli und P. Saltini. Er malte besonders Bildnisse, darunter den König Umberto I.
und Amadeo, Herzog von Aosta. Ven ihm femer Der Amuletverk&ufer, Das
Glück, etc. R. hat auch viele Illustrationen und Caricaturen gezeichnet.
Sarri, Eipiato, Maler, geb. 1886 in Figline im Arnothal, Schüler vonBezzuoli
und Pollastrini an der Florentiner Akademie. Von ihm Das Duell L. MartaUis,
Bildnisse Vittore Emanueles, G. Rossinis, etc., auch Fresken und decorative^rbeiten.^
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172 Sarrocchi — Sartori.
Sarrocclii, Tito» Bildhauer, geb. 1824 in Siena, Schüler der Akademie la
Florenz unter Bartolini nach entbehrungsreicher Kindheit, auch von Dupr^beein-
flu88t. Seit 1855 war er wieder in seiner Vaterstadt th&tig. Von ihm Bacchantin,
Odaliske, Madonna mit Kind (Domfa^ade, Florenz), S. Bandini - Denkmal (SienaX
Grabmal Traversi (Dom zu Massa), Grabmal Gampori (Friedhof zu Modena), Monu-
ment fftr die Gefallenen (Fiazzi^ delP Independenza), etc. Mitglied Terschiedener
Italien. Akademien. S. S. Maurizio e Lazzaro-Ord., ital. und preuss. Kronenorden.
Sart^ du, s« Dnsart.
Sartain, Emily, Malerin und Kupferstecherin, geb. 1841 in Philadelphia,
Schülerin der dortigen Akademie, von Luminais in Parisund Ton ihrem Vater
John S. Sie war in ihrer Vaterstadt tb&tig und malte Landschaften, Genre-
bilder, etc.
Sartain, John, Maler und Kupferstecher, geb. 1808 in London, f 25. Oct
1897 in Philadelphia (U. S. A.). 1830 kam er nach Amerika. Er leitete seit 1848
verschiedene illustrirte Zeitschriften, für die er zahlreiche Stiche lieferte und hat
auch Entwürfe zu Denkmälern geschaffen, z. B. zu den Lafayette- und Washington-
Denkmälern in Philadelphia. Auch einige Ex libris und viele Schabkunstbifttter
nach B. West, K. Schussele, P. Bothermel, etc. hat man von ihm.
Sartain. William, Maler und Radierer, geb. 1848 in Philadelphia, Schüler
der dortigen Kunstschule, dann von Bonnat, Yvon und der £cole des beaoz-arts
zu Paris. Er besuchte Algier, Rom, England, die Niederlande, Sevilla und lebte
dann in New-Tork, wo er Professor an einer Zeichenakademie wurde. Er hat
Originalradierungen gefertigt. Von Gemälden nennen wir Strasse in Algier, Arabischer
Friedhof (1888), Canal in Venedig, Ein Kapitel aus dem Koran.
Sartarelll, s. Saltarello.
Sarter, Amin, Maler, geb. 3. Febr. 1S37 in Bonn. Er studirte in Düsseldorf,
München und Paris und malte Thier- und Genrebilder.
Sarti, (Sarto), Ercole, Maler, gen. II Miito di Fiearolo. geb. 1593 in Ficarolo
(FerraraX t um 1637, Schüler von Bononi, taubstumm von Geburt ab, überraschte
vor seinem 16. Jahr durch eine heimlich gemalte Anbetung der Weisen. Er malte
später in der Weise des J. Sears eil ino, und seine Hauptwerke befinden sich bei
den Benedictinern io Bologna, ein Bildniss des Papstes Sylvester in der Galerie
Costabili. — Ein Antonio S. war um 1600 in Italien als Maler tbätig.
Sarto, Andrea del, eigentlich Andrea Ang eli (d'Angelo^ Andrea d'Agnolo
di Franoesoo), nach dem Beruf seines Vaters, der Schneider war, del Sarto (auch
lange Zeit ohne Grund Vannncchi) genannt, Maler, geb. 16. Juli 1486 in Florenz,
t 22. Jan. 1581 das., Schüler des Gian Barile und des Piero di Gosimo,
später aber unter dem Einfluss von Fra Bartolommeo Pagholo, da Vinci
und Buonarrotti ausgebildet. 1518/9 war er kurze Zeit in Paris, sonst in Florenz
thätig. Franz I. hatte ihn eingeladen und er malte ftUr ihn die Caritas (jetzt im
Louvre), bekam auch Geld, um in Italien Gemälde für den König zu kaufen, doch
verbrauchte er es, um sich ein Hans in Florenz zu bauen. Namentlich als Fresken-
maler ist er berühmt und wurde schon zu Lebzeiten hoch geschätzt (man nannte
ihn .Andrea seoza enori*') ; auch in den Staffelbildern schuf er Herrliches und ist
namentlich im Golorit vorzüglich. Seine berühmtesten Fresken sind: Fünf Bilder
zur Geschichte des Hl. Philipp (Hof der Sa. Annunziata, Florenz), Zug der drei
Könige und Geburt Mariae (1514 ebenda), Madonna del Sacco (1525 ebenda), Geburt
S. Jobannis u. A. (gemeinschaftlich mit Francia Bigio, in Lo Scalzo, Florenz),
Abendmahl, etc. (1526—27 S. Salvi, das.), etc. Von Staffeleibildem nennen wir noch
Heilige Familie n. A. (Gal. Dresden), desgl. (Louvre, Paris), Madonna (Mus., Berlin),
Assunta, Verkündigung, Kreuzabnahme u. A. (Pitti, Florenz), Selbstbildniss (?) u. A.
(Uffizi, das.). Zwei Engel u. A. (Accademia, das ), Selbstbildniss u. A. (Nat.-Gal^
London) ; A. in Madrid, St. Petersburg, Wien, etc. Ueber ihn schrieben L. Biadi
(Florenz 1832) und E. Breton (Paris 1848).
Sartor, Johann Jakob, Kupferstecher, geb. vor 1690 in Köln a. Rh. (?>, f
nach 1786. Er war in Köln a. Rh., zeitweilig auch in London thätig und schuf
Buchillustrationen, Bildnisse, Heiliffenbilder, Copien nach Bolswert u. A. m.
SartoreUi, Franceaco, Maler, geb. 1854 in Venedig, thätig das. Er malte
venetianische Ansichten.
Sartori, s. Hoilknann, Felieitas.
Sartori, Enrico, Maler, geb. 1881 in Parma, f 1889. Die Gallerie zu Parma
besitzt sechs Bilder, meist Ansichten aus Parma, von ihm.
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Sartori — Sattlet 173
Sariorl, Olvseppe, Maler, geb. 8. Sept. 1863 in Venedig, Schüler von L. Ghir-
taii, thfttig in Mailand. Er malte Landschaften und Genrebilder.
Sirtoriy Karl Josef, Stuccatenr nnd Baumeister, geb. 1709 in Wien, f 1770,
1784 ging er nach Schlesien und war hier, sowie in Polen längere Zeit thätig, 1745
kam er nach Berlin and fertigte hier und in den Potsdamer Schlössern schöne Stucca-
turen nach eigener Erfindung.
Sartorivs. Franets. Maler des 18. Jahrhunderts, f um 1806. Er war in Eng-
land thfttig, malte Sportbilder, Hunde- und Pferde-Bildnisse, etc. — Sein Sohn John
H. S. malte zwischen 1778— 1824 Bilder gleicher Art. — Ein Jakob Christopher S.
war zwischen 1694 und 1787 in Nürnberg als Bildniss- und Vignettenstecher thfttig.
Sanana, a. Flasella.
Sariettfy Anglolo, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Rxmini, Schaler ?on
Gignani, thfttig um 1700, u. A. für S. Angioli in seiner Vaterstadt.
SBBf ClirlBtiaD. Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thfttig zwischen 1680 und
1660. Er stach nach Circignano, Stella (Leben des Filippo Neri), etc.
Sase^ Jnlie de, geb. Liszewska, s. d.
Saaonowy Waasily Kondratlewlteh, russischer Maler, geb. um 1789 in Qomel
(Mohylew), f 1870 in St. Petersburg. Er war an der St Petersburger Akademie und
unter Ougrumow gebildet. Von ihm Der Grossherzog Dmitry Donskoy nach der
Schlacht ?on EonlikoYO (Eremitage, St. Petersburg), etc.
Sass, Henry» Maler, geb. 1788 in London, f 1844. Er war als Lehrer geschätzt
und ging 1816 nach Rom. Von ihm u. A. Ulysses steigt in den Hades hinab.
Saas, (Saaae)» Blehard. Maler, geb. 1774 in London (?), f 7. Sept 1849 in
Paris, Vetter des Henry S. 1811 wurde er Lehrer der Prinzessin Charlotte in Eng-
land und Hofmaler des Prinz-Regenten. Er besuchte 1815 das Festland und Hess
sich 1825 in Paris nieder. Er hat das e später an seinen Namen gehängt. Das S.
Kensington Museum besitzt zwei von seinen Landachafts-Aquarellen.
SaBBetta. s. Stefano dl Otoyannl.
Saasi, OioTannl Battlsta^ Maler des 18. Jahrhunderts in Mailand, Schüler
▼on F. Parza, dann von Solimena in Neapel, kehrte um 1715 nach Mailand
zurück, nnd malte dort Altarbilder, etc. u. A. Medaillons f&r S. Ambrogio. S. hat
auch unfertig hinterlassene Bilder des P. Giraldi vollendet. Ritter des H. Grab.-Ord.
SaBsnleky Georg, Bildhauer und Maler, geb. 25. Febr. 1858 in Berlin. Er
studirte bei Schweinitz und auf der Akademie in Berlin bei Michael, weiterge-
bildet auf Reisen nach Skandinarien, Italien, Oesterreich und der Schweiz. Er malte
einige Historien, Landschaften und besonders Bildnisse, darunter das des Prinzen
Georg Ton Preussen.
Saasoferrato^ s. SalTi, G. B.
Sassoll, FaManOy Glasmaler des 15. Jahrhunderts, thätig in Arezzo. — Sein
Sohn Stagio S. war ebenfalls Glasmaler und später mit D. Pecori sowie Guillaume
de Marseille associirt.
Sassone, n, s. Meng«, A. R.
Satterlee, Walter, Maler, geb. 18. Jan. 1844 in New-York (Brooklyn?), Schüler
der Newyorker Akademie, von E. White und L. Bonnat (1878-— 9) in Paris,
weitergebildet auf Reisen durch Frankreich und Italien. Er Hess sich in t^ew-York
nieder. Von ihm Das entlaufene Pärchen, Der alte Garten, Das Fest der Flora,
Die Gokette aus alter Zeit, Alte Balladen, etc., auch Aquarelle.
Sattler. Carl Wilhelm Jalins^ Maler, geb. 17. Febr. 1796 in Dresden, f. 8. Mai
1866 das. Er malte viele Bildnisse und restaurirte 1855 Silvestres Deckengemälde
im grossen Saal des Brühl'schen Palais zu Dresden.
Sattler, Caroline, verehel. Tridon, Malerin unseres Jahrhunderts, geb. 1800
in Erlangen (?), Schülerin von Augustin und Lef 6 vre in Paris. Später lebte sie in
Dresden und malte feine Miniaturen.
Sattler, Johann Michael, Maler, geb. 28. Sept. 1786 in Neuberg (Oesterreich),
t 28. Sept. 1847 in Mattern bei Salzburg, Schüler der Wiener Akademie. 1819 Hess
er sich in Salzburg nieder. Er malte Panoramen und bereiste grössere Städte damit.
— Sein Sohn und Schüler Hubert S«, geb. 1810 in Salzburg, unterstützte seinen Vater.
Sattler, Joaeph, Maler und Zeichner, geb. '26. Juli 1867 in Schrobenhausen
(Baiem), Schüler der Mflnchener Akademie. Er erneuerte eine bewusst archaisirende
Zeichnungsweise und schlug aus der zur Mode erhobenen Parole .Dürer" etwas
Kapital. Doch hat er ausgezeichnete Zeichnungen geliefert, namentlich dort, wo er
nur illustrirt, wie in verschiedenen Blättern zu den ,|Fliegenden*, zu «Pan", zur
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174 Sanberlicti — SauTagd.
.Geschichte dc-r Hheioischen Städtekultur^, weniger dort, wo er in gesuchter Weise
geistreichelt, z. B. in Meine Harmonie, Bilder vom internationalen Knnstkrieg, Die
Wiedertäufer und Todtentanzbilder. Seine Ex libris leiden auch an gesuchter
Originalität, die im Grunde genommen nur mehr oder weniger verstandene Wieder-
belebung alter Motive sind. Von ihm das Plakat fflr die Zeitschrift ^Pan* 1895—96;
auch einige Radierungen, Aquarelle, etc.
Savberlleh, s. Saeaberlicli.
Sauer, W«, Bildhauer, geb. 1865 in Amt Kehl, Schfller der Karlsruher Kunst-
gewerbeschule und Akademie; auch in Paris und Born gebildet. Von ihm Reliefbflste.
Saüerland, Philipp, Maler, geb. 1677 in Danzig, f um 1760 in Breslau.
Um 1709 war er in Berlin th&tig. Er malte gute Thierstflcke.
Saaerweid, Alexander, Maler und Radierer, geb. 1782 (1788?) in Kurland,
t 1844 (1849?) in St. Petersburg, SchQler der Dresdener Akademie; er wurde 1814
vom Gzaren Alexander nach St Petersburg berufen. £r malte Scblachtenbilder in
Nachahmung der Manier H. Vernets und hat auch viele Pferdebilder, Gefechts-
scenen, etc. radiert.
Saulnier, M**«-, geb. Guä, Malerin unseres Jahrhunderts, f 1867 in Bordeaux,
Tochter und SchOlerin des dortigen Museumsdirektors 0. Gn^. Sie war Zeichen-
lehrerin und malte auf Porzellan. — Auch eioe Elia« S«, geb. Regnier, war
Malerin und stellte 1868—70 in Paris Fayencen aus.
Saünders, Joaef, Radierer, geb. 1773 in London, f 1B30 in Italien; er lernte
in London und sp&ter in Italien. 1796 folgte er einem Rufe nach St. Peterabarg,
wo er in der Eremitage als Radierer thatig war. 1810 wurde er zum Zeichenlehrer
an der Universität zu Wilna ernannt und bekleidete dieses Amt bis 1821. Von ihm
Thorvaldsen (1823), Ant. Canova(1820 nach T. X. Fahre), etc. — Ein anderer Joseph S.
malte um 1785 Miniaturen in London. — Auch dessen Sohn B. 8. war Miniaturmaler.
Saüra, Mosen DomlDgo, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Lncena (Valencia).
Er wurde Priester und hat viel in Valencia gemalt.
Sautai, Paul fimile, Maler, geb. 29. Jan. 1842 in Amiens, Schüler von
J. Leföbvre und RobertFlenry an der £cole des beaox-arts, 1865—70 in
Italien weitergebildet. Von ihm Tag vor einer Hinrichtung (1875, Mus. Luxem-
bourg), Inneres der Kirche von Lavardin (das.), Dante verbannt (1880), Fra Angelico
malend (1872), Gefängniss von Suhiaco, etc. Med. 1870, 2. Kl. 1875, 3. KL 1878.
Santer, George, Maler, geb. 20. April 1866 in Retheobach (Baiern), Schüler
der Münchener Akademie, meist aber Autodidakt. Seit ungef&hr 1890 in England
th&tig, von wo aus er Studienreisen durch Mitteleuropa machte. Er malte besonders
Bildnisse. Sein Geoi&lde „Musikfreunde** gelangte in die neue Galerie zu Venedig.
Sauter« Johann, a. Senter.
Santerlevthe« Josepli, Glasmaler, geb. 1796 in Weingarten, f 1S43 in Nürn-
berg, lernte Schmeizroalerei in der Fabrik zu Ludwigsbnrg unter Isopi, 1812—15
Glasmalen unter Frank in Nürnberg. Er copirte Blatter aus Dürers Marienleben,
malte 1837 zwölf Fenster für den Fürsten Thurn und Taxis in Regensburg und
gemeinsam mit Vörtel (München) die Fenster des Minnes&ngerzimmers auf Schloss
Landsberg bei Meiningen.
Santoj, Jaeqnes L^on du, Maler, geb. 18. Oct. 1817, f 22. Sept. 1894 in
Fontainebleau, wo er Direktor der Zeichen- und Malscbule war.
Santa, T., Maler des 17. Jahrhunderts, wahrscheinlich im Haag um 1650 thAtig.
Er malte Stillleben, von denen eins in die königl. Museen zu Berlin gelangte.
SavTage, Antoine, Maler, genannt Lemire Jenne, geb. 1773 in Luneville,
t nach 1818, Schüler seines Vaters Charles G. S. und von Regnault. Er malte
Bildnisse, etc. Von ihm u. A. Tod Hannibals (Mus. Douai), Oedipus und Antigene,
Schiffbruch (nach Ossian), etc. Med. 1806 und 1808.
Sanvage, Charles Gabriel, Bildhauer, gen. Lemire, geb. 1741 in Luneville,
t 1827 in Paris. Von ihm Hirt (1808), Bogenspannender Amor (1814), Die Dicht-
kunst (Mus. Maiseille), Die Unschuld (1819), etc. Med. 1808.
Saavage, Jean Baptiste, Maler des 16. Jahrhunderts. Von ihm besitzt das
Mus. zu Valenciennes ein Bildniss des Dichters J. B. Rousseau.
Sanvage, Joseph Qr^oire, Maler des 18. Jahrhunderts, f in Brüssel (? angeb-
lich im Hospital S. Pierre). Er malte Miniaturen, sowie in Email, und war 17 Jahre
lang Hofmaler des Herzogs Karl von Lotbringen.
Sanvasre, Piat Joaenh (M.)» geb. 19. Jan. 1747 (1744?) inTournai, f 10. Juni
1818 das., gebildet unter J. Geeraerts in Antwerpen und in Paris, wo er lange
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Saa?age — Savary. 175
ftosissig war. 1810 kebrte er in seiüe Vaterstadt zurück und wurde Lehrer an der
Zeichenschule. Er malte in Email und auf Ponellan Blumen, Friese, etc., besonders
aber während seines Pariser Aufenthalts Basreliefs, meist mit antiken Scenen,
von denen die Mus. zu Lille, Montargis, Montauban, Montpellier, Orleans und Tou-
loase Proben besitzen ; A. in Schlössern zu Fontainebleau, Compi^ne, etc. Werke
Ton ihm auch in der bischöfl. Kirche seiner Vaterstadt. Mitglied der Acad. 8t Luc
in Paris und in Toulouse. Mitglied der kgl. Akad. zu Paris (1783).
SamTage, Sophie, geb. Brinisholtz, Malerin gen. Lemire; geb. 1785 in Ver-
sailles, t nach 1818, Schülerin und Gemahlin des Antoine S. Von ihr Glycera am
Grabmal der Mutter (1810), Krankes Kind, Fliehendes Mädchen, etc. Med. 2. Kl. 1812.
Saniageot, Charles Tb^edere» Maler, geb. 1826 in Paris, f 15. Febr. 1888
in Fontainebleau, Schüler Ton Isabey. Von ihm Alte Mühle an der Marne (1868),
Umgegend von Paris, Bauernhof (Aquarell 1877), Ufer des Loing, etc. — Ein Claude
S.^ geb. in Santenay, Schüler tou L. Gaucherel, war zwischen 1855 und 1874
als Kupferstecher in Paris th&tig.
Samageot* Denis Franeols, Maler, geb. 2. Sept. 1798 in Paris, f nach 1880,
Schüler von C. Bourgeois, von ihm Inneres eio es Klosters, Alte Schi ossruinen, etc.
Savrageot, Deslr^e Charlotte, geb. Galliot, Malerin, geb. 25. Mai 1800 in
Paris, t Dach 1847, Schülerin von Beuchet. Von ihr Junger Anachoret, Alter mit
Kind Tor der Kirchthür, Bildnisse, etc.
SavTED, Philippe, Maler, geb. 1698 in Arles (D^p. Bouches du Rhone), f 8 Jan.
1792 das., Sohn und Schüler des Honorä 8., dann bei P. Parrocel und in Italien
ausgebildet. Er Hess sich in Avignon nieder, malte Heiligenbilder, Bildnisse, etc.
Sechs Werke von ihm im dortigen Museum. Er hat auch einige Blatt radiert,
darunter Die wandernde» Musikanten, Laura und Petrarca, etc. — - Seine Tochter
GabrieUe 8. und sein Sohn Pierre S. malten ebenfalls; letzterer lies sich in Spanien
nieder.
SavT^, Jean» Kupferstecher, geb. vor 1645 in Paris, t n^ch 1690. Er besuchte
Italien. Von ihm Die Religion (1668 Titelblatt), Einzug des Cardinal Chigi in Paris
(1664), Das Grab des Hl. Domeoicus in Bologna (nach N. Pisano und Buonarrotti).
SaüT^y Jean Jaeqnes Theodore» Maler uod Kupferstecher, geb. 25. Aug. 1792
in Paris, t im Jan. 1869 das., Schüler von DaTid und der i^ole des beaux-arts.
Er stach in Punktirmanir Charakterköpfe nach Bourgeois, Bildniss Louis XVIII.,
Charles X., etc., hat auch Steindrucke nach R. Santi geliefert.
Sau, Sophie de» geb. Bouteiller, eigentlicher Name der Henriette
Browne; s. d.
Sauay, Adrien^ Maler, geb. vor 1855 in Paris, Schüler von J. Andr6 und
Pas in i. Von ihm Strasse bei Criqneboeuf (1874 Mus. Harre), Teich Ton Vangoing
(1882), etc. Med. 8. Kl. 1881.
Sarage^ James, Baumeister, geb. 10. April 1779 in London, f 7. Mai 1852
das., Schüler der dortigen Akademie. Von ihm Plan zur Ormondbrficke, Dublin
(1805), zur Richmondbrücke, ebenda (1808), zur Ousebrücke bei Temsford (1815), Die
Lukaskirche in Chflsea (1819), Der HallGlockenthurm (1830); ferner die Londoner
Kirchen S. James, Trinitj, S. Michael, S. Thomas, S. Mary bei Newbury, etc. und
die Restauration der Templechurch (1840). Er schrieb „Obseryations on English Archi-
tecture" 1836. Mitglied des Instit. of Brit. Arch. — Ein John S«, geb. um 1640
in London, war Kupferstecher uud lebte um 1680 in Old Bailey. Er schuf viele
Bildnisse von berühmten und berüchtigten Zeitgenossen, Blätter für Erelyn's „Numis-
mata", Tempests ,Cries of London**, etc.
Sajage, William^ Maler, Kupferstecher und Formschneider, geb. um 1785,
t nach 1821, Schüler der Londoner Akademie. Er machte sich bekannt durch seine
Werke „Practical Hints on decoratire paintiug, with 111 in colours by the
type press* Londoo 1822.
SaTalOy —f Maler des 12. Jahrhunderts, th&tig um 1180 in Arras. Die Bibl.
zu Valenciennes besitzt einen Codex mit Miniaturen ?on ihm.
Saiarty Pierre, Kupferstecher, geb. 1750 in Paris, f Q^ch 1779. Er arbeitete
kleine Blfttter und Bildnisse in der Art der Ficqnet, z. B. Louis XIV. (1771 nach
Rigaud), Rabelais (1767 nach Sarrabat), Montesquieu (1779), D'Alembert (1780 nach
C. Lesnrienr), etc.
Saiary, Angaate« Maler, geb. 15. April 1799 in Nantes, t nach 1858, Schüler
Ton Bois s i er und der Ecole des beaux-arts. Von ihm Ansicht von La?al an der Mayenne
(1824), Schmiede bei Voiron (1835), Long-Rocher im Wald von Fontainebleau, etc.
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^r/f) ia Courtrai, f 1602 in Amsterdam,
^'^ j i. Msler, &t.i1^d sndere Thiere.
^^ /«lr«J^ *• tuJ Fische, J^»^' icq2 in Amsterdam, f nach dem October
^^^SI'^''' Hd''f.^^^^^^ S- ^- ^«- Er malte Land-
wo ^Jrferff ^*^ hrscbeiii^^^ ^ y^erke sind sehr selten und erinnern an D.
isg7, Sohn %UnenFigoren^;;;iUirmes (öal. Haag); A. auf der Universit&t zu
^ckhoöt^'^'^ PWi.^^^-^^'"^'^ Kupferstecher, geb. 1597 in Courtrai. t 1655. Wahr-
fTosai« '^^'^ '" jin ^^^'' Aat Roeland S. Er radierte nach eigener Zeichnung
^ ^^''WJt^^^ ^''"^lonünd der Löwe, etc.
gebeioU^^' I^^A.cbMfi^^^ ^JI^Z geh. 1576 in Courtrai, f 25. Febr. 1639 in Utrecht,
5^Ji«/'^''^;f V^/*nrf^ ^X'b d. Ae. und von W. van Nieuwland. Vor 1591
, Id'^ ^^^'^^tZ bereiste dann in Diensten Rudolfs IL Deutschland, Oester-
ScböJer sei^^ ^^^^^^"^1^12 malte er für Mathias IT., kehrte dann in die Heimath
^'^h^üDd die^^Kfifi in Amsterdam auf und war 1619 Mitglied der ütrechter
^nck *'^'* ^^^^ Wahnsinn und verarmt. Er malte Landschaften mit Thierstaffage
rrfde. '^' '**^VSer ^on ihm in den Mus. und Gal. zu Amsterdam, Bamberg,
^Jd ßlatneo. ^^^^^ ^g^g^ London, München, Botterdara, St. Petersburg, Utrecht,
Pf^rmst^dt, vre
yfieo, 0^' (Sarrjh Salomon^ Kupferstecher, geb. 1594 in Amsterdam, f nach
^*^^^' war vielleicht eine Zeitlang in England tbätig und stach Buchillu-
16B9 (V' ^jjj Bildnisse, auch Einzelblätter nach Backer, Cuyp, Castleyn, Quast,
0tr»tk)n^ .^ (Christus vertreibt die Händler aus dem Tempel), S. de Vlieger, etc.
H- ^^a^yinOf (Sabina), Bildhauerin des 13. Jahrhunderts, deren Namen uns durch
. ^ jD8chrift auf der (jetzt verloren gegangenen) Paulusstatue am Strassburger
Monster erhalten ist. Sie war wahrflcheinlich um 1285 tbätig. Man vermuthet,
jgsB sie die ganze Ausschmückung des südlichen Portals des Münsters geschaffen
hftben mag.
SaTini) AlfOBSO, Maler, geb. 1839 in Bologna, tbätig das. Von ihm Der
Versucher. — Ein Pompeo S. aus Urbino war um 1760—70 in Rom als Holz- und
Stein-Intarsienarbeiter thätig ; er benutzte manchmal die orientalisch-spanische Relief-
technik.
SetIho del Monte, s* SanaoTino.
Savoldo, QioTEBnt Qirolamo, Maler des 16. Jahrhunderts, gen. Breacian^,
geb. um 1480 in Brescia, f nach 1547 in Venedig (?). 1508 wurde er Meister der Gilde
zu Florenz, 1548 war er in Venedig noch am Leben. Er war kurze Zeit in Florenz
nnd Treviso, dann in Brescia und besonders in Venedig thätig. Er war an den
Werken Morettos und T. V e c e 1 1 i s gebildet Seine Werke gehen meist unter falschem
Namen. Von ihm Dominikanerbildniss (Gal. Venedig), Kopf (GaI. Borghese, Rom),
Die Venetianerin (Mus. Berlin), Pietä (ebenda), Sa. Magdalena (Nat.-Gal., London);
A. in der Gal. etc. zu Brescia, Florenz (Uffizi und Pitti), Hampton Court, Mailand,
Paris, Turin, Wien, etc., auch in S. Barnaba zu Brescia. — Ein Jacopo S. malte 1570
ein Bild mit zwei Einsiedlern, jetzt in der Gal. zu Venedig.
SaTona, Prete dl, s. GüidobonL
SaTonansiy (SaYonazzI)^ Enülio^ Maler, geb. 19. Juni 1580 in Bologna, f um
1660 in Gamerino, Schüler von Calvaert, von den Garracci und von Reni. Er
bereiste Spanien und Frankreich, war viel in den Marken thätig und hat in Rom
auch gebildhauert. Von ihm Anbetung der Hirten (Gal. Parma), Verlobung der
Sa. Catharina (S. Filippo, Gamerino), Madonna am Fnss des Kreuzes (La Santa,
Bologna), etc.
SaYorelli, Gaetano, Maler und Zeichner, thätig 1750—75 in Rom. Er malte
Bildnisse und mythologische Scenen; ferner zeichnete er Giov. da Udines Grottesken
für den Stich. — Ein Sebastiane S»^ Priester und Maler, SchMer von Cignani,
war um 1690 in Forli tbätig.
Saroye« C^sar^ Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Grenoble, t ^or 1670.
Im Schloss Grolles malte er eine Folge aus dem Leben Alexanders des Grossen.
Savoje, Daniel de, Maler, geb. 1644 in Grenoble, f 1716 in Erlangen, Schüler
von S. Bourdon in Paris. Er reiste viel, besonders in Deutschland und weilte 18
Jahre lang in Dresden. Die dortige Gal. besitzt von ihm das Bildniss seiner Frau.
SaTOjen, Kare! Tarn Maler, geb. 1619 in Antwerpen, f 1669 (n. A. nach 1679)
das., thätig in Holland. Er malte Kabinetsstücke mit nackten Figuren und hat sein
Selbstbildniss auf Kupfer gebracht.
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Sayry - Scalberg. 177
HmjtJj SelimstiMii fälschlich far Sarery, SalomoB^ s. d.
Sawitikx, Kdnstantin^ Maler, geb. 1845. Er malte pointirta Genrebilder.
Von ihm Abschied der Rekraten.
SaxoB. JameS) Maler anseres Jahrhunderts, geb. in Manchester, f 1816
(1817?) in London. Er war in Edinburgh, St. Petersburg, London und Olasgow
th&tig und malte Bildnisse u. A. das des Sir Walter Scott.
Sayy William» Kupferstecher in Schabmanier, geb. 1768 in Lakenham bei
Norwicb, f 24. Aug. 1834 in London, Schaler von J. Ward. Seit 1788 in London,
wurde er 1807 Kupferstecher des Heriogs von Gloucester. Seit 1820 wandte er
sich der seichten Manier auf Stahl zu. Er schuf ungefUir 885 Blatt (ein ganies
Werk im Kupferstichkabinet des British Museum) meist nach Bildern seiner Zeit-
genossen, doch auch Einiges nach alten Meistern.
StLjer, James» Zeichner, geb. 1748 in Yarmouth, f 20. April 1828 in London,
wohin er 1780 gelangte, nachdem er schon Gehilfe bei einem Adrokat gewesen
war. Er wurde bekannter und gefflrchteter politischer Caricaturen*Zeichner und
von Pitt durch einträgliche Stellen belohnt. Nach dessen Tod ?erOffentlichte er
.Elijah's Mantle"*.
Sayter» &• Sevter.
SajT«9 8« Saire.
SaijeplD» Nieolai Konstaiitlnoifitseht Maler unseres Jahrhunderts, f 1855
in Sebastopol. Er war Oberst und Gommandaot eines Sapeurbataillons und fiel bei
der Einnahme von Sebastopol. Als Dilettant malte er mit Erfolg, z. B. Nonne im
Kirchencbor (1858).
Sbarbi» Antonio» Maler des 18. Jahrhonderts, geb. in Cremona. f in Mailand.
Schaler von Bernasconi und L. Paainelli. Er malte besonders Thiere gut una
war n. A. für den Herzog Ranucci Farnese in Piacenza th&tig.
Sbiseo de Trotina, (Sbinko de Trotina), Angeblicher csechischer Miniatur-
maler des 14. Jahrhunderts. Der Name ist eine Fälschung des 1861 Terstorbeneu
Bibliothekars Hanka.
Scabarl, Nioeolo, Maler, geb. 1735 in Yicenza, f 1802. Er malte in der
Weise der da Ponte Historien für Kirchen zu Padua, Verona und Yicensa, sowie
Gemälde far Landhäuser in der Umgegend von Yicensa.
Scaeclaiiiy CamlUOf gen. CarbonOi Miüer des 18. Jahrhunderts, geb. in Pesaro,
zur römischen Schule gehörig. Der Dom seiner Yaterstadt besitzt einen S. Andrea
Avellino Ton ihm.
SoAMiati) Andrea. Maler, geb. 1642 in Florenz, t nach 1708, Schaler von
M. Bailassi und Lor. Lippi. Er wurde Tom Grossherzog Ton Toscana beschäftigt
und malte Thiere, Blumen und Früchte.
SeMeinti) Andrea, Kupferstecher, geb. 1726 (?) in Florenz, t 1771, Schtder
des G. A. Schweickart. Er stach nach Cardi, Diepenbeck, Gabbiani, Yanni, etc.
und mit Stef. Mulinari 41 Aquatintblätter nach Handzeichnungen der Ufftzien
(1766 und fif.).
Seneldeken« a. Romliaata.
Seaffalf Lnigi, Maler, geb. 18. Aug. 1887 in Livomo, Schaler der Akademie
in Florenz, wo er thätig blieb. Er malte Genrebilder.
Seaglin, Girolamo, gen. n ParmiiriAiüiiOy Maler des 17. Jahrhunderts,
geb. in Lucca, in Florenz gebildet. 1672 war er in Pisa thätig.
Seaiario, Antonio, (Antonio da Ponte, Antonio Baasano)^ Maler des 17.
Jahrhunderts, geb. in Bassano, f 1640, Schaler der da Ponte; er war Schwiegersohn
des Giambattista da Ponte.
Seala, Andrea, Baumeister, geb. 15. März 1820 in Udine, gebildet in Padua,
an der Tenezianischen Akademie und in Rom. Er nahm an den italienischen
Freiheitsbestrebungrn bedeutenden Antheil. Auf Gmnd seines Gutachtens wurde die
neue Fagade des Florentiner Doms im Stil des Gampanik ausgeführt. Yon ihm
Theater in Conegliano, Florenz (Tom. Salnni), Goers, Mailand (Manzoni), Triest,
üdine, etc.; auch Paläste und Pri?athäuser. Er hat auch architektonische Arbeiten
veröffentlicht. Gold. Med. Paris; Mitglied mehrerer Akademien.
Sealabrino, Lo, (Soalabrinns Pistoriensis), Maler des 16. Jahrhunderts, geb.
in Pistoja (?), Schaler von Bazzi. Er zeigte im Malen von Grottesken einereiche
Erfindungsgabe.
Soalberg, Pierre, Maler und Radierer des^l7. JahrhunderU, f nach 1650 (?).
Um 1688 war er in Paris thätig und ist hauptsächlich durch ein halbes Hundert
AUQpemeines Künstler-Lezicon. 8. Aufl. 4. B^a^, Digitized byfeiOOQlC
178 Sealberge — ScannaTiDi.
RadieruDgen bekannt, darunter Die Grablegung (nach R. SantiX Diana mit Nymphen
(nach D. Zampieri), Yenus und Gupido (1688), etc.
Sealberge, (Soalle Berge), Frederie, Kupferstecher, thAti« zwischen 1628—86.
1628 erschienen ?ier Radierungen in Rom von ihm. Um 1680 war ein EQnstler
dieses Namens, der auch radierte, vielleicht derselbe, in Paris unter Vouet thfttig.
Seaifnrotto, OlofaDni IntoniO) Baumeister, geb. um 1690 in Venedig, f
1764 (?). 1718 wird er als Regierungssachverstflndiger erw&hnt; 1718—88 erbaute
er S. Simone e Juda; 1725 begann er das Innere von 8. Rocco wiederherzustellen.
Scaligeri, Bartole, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. um 1605 in Padua,
Schaler des A. Yarotari in Venedig, wo er sich niederliess. Er malte ftkr dortige
Kirchen, n. A. 1666 Fresken für die 1815 abgetragene Corpus Domini-Eirche.
Sealigeri, Lneia, Malerin, geb. 1688, f 1700. Schfllerin von A. Varotari,
Nichte des Bartolo S., den sie flbertroffen haben soll. Sie war auch in der Literatur
und Musik begabt.
Sealrati, Antonio. Maler, geb. 1599 in Bologna, f 1622, Schaler desT.Lau-
retti, den er nach Rom begleitete und im Sala di Constantino unterstatste.
Sixtus V. beschäftigte ihn in der Bibliothek des Vatikan. Ferner malte er Clemens VIII.
und viele andere gerahmte Bildnisse.
Scalia, Ippolito. Bildhauer und Baumeister, geb. 1582 in Orvieto(?), f 1617.
Von ihm u. A. Pietji (Dom, Orvieto) und S. Tommaso (das.).
Seaminosai, (Seiaminossl, Sehiamlnossl), Maler und Kupferstecher, geb. um
1570 in Borge San Sepolcro, f nach 1619, Schaler des R. dal Celle. Fttr die
Kathedrale seiner Vaterstadt malte er den Hochaltar. Bekannter wurde er durch seine
Stiche, z. B. Die Sibyllen, Die Mysteria rosarii B. Mariae V. (1609, U BL), S. Franciscus
predigend (1604), Madonna mit Kind (1618), etc., auch nach F. Baroccio, L. Cambiaso, etc.
Soamoizi« Ottavloy (eigentlicn 0. Bertotti)^ Baumeister, geb. 1726 in Vicenza,
t nach 1784. Er war der erste Baumeister, der Vincenzo S.'s Erbe antrat und in
Folge dessen seinen Namen annehmen musste. Von ihm Verbindun^gallerie und
Fremdenhaus (Castelfranco), Pal. Trissino (Scantripo), Pal. Schio (Alpiero), etc. Er
verdflfentlichte einen Fremdenfahrer für Vicenza, ein Buch Ober Palladio und eins
aber die römischen Bäder.
Scamozzl^ Vincenzo^ Baumeister, geb. 1552 in Vicenza (Venedig?), f 1616 in
Venedig, Schaler seines Vaters Oian Domenioo S., seit 1569 von Jacopo Tatti,
besonders durch Palladio, später auch von Bernini und Fontana beeinflusst Er
war eitel und ruhmredig, gewandt im Nachahmen, phantasievoll und kahn in seinen
Constructionen.' In Venedig hatte er grossen Erfolg und wurde 1582 Werkmeister
der Procuratori de sopra. Am bekanntesten ist er durch sein Buch Idea dell* Archi-
tettura (1615 Venedig und spätere Aufl.) geworden, dessen 6. Theil auch als Eiozelwerk
aber die Säulenordnung erschien. Er schrieb auch Anderes, und setzte zunächst seinen
Adoptivsohn auf Lebensdauer, dann aber immer den jeweilig besten (nach Urtheil
der Marchesi Capri) Baumeister Vicensas auf Lebensdauer, als Erben seines Ver-
mögens ein. Seine Hauptwerke sind die neuen Procuratien zu Venedig, die Tattis
Bibliothek einfach weiterftUirten (S. musste aber ein 8tes Stockwerk auÜBetzen) und
der Pal. Trissino am Corso in Vicenza. Von ihm femer Pal. Comaro in Venedig,
Pal. Duoda (das.), Umbau der Kuppeln von S. Salvatore (das.), Pal. Corner in Murano,
Villa Pisani bei Lonigo, Villa Molino bei Padua, S. Niccolo bei Tolentini (1691—96),
Ospedale S. Lazzaro dei Mendicanti (1602), etc. 1614 begann er auch die Prager
Burg aufi^fabren. S. Leben von F. Scolari (Treviso 1887).
Seandretty Thomas^ Maler und Zeichner, geb. 1797 in Worcester, f 1870. Er
schuf Bildnisse, besonders aber architektonische Zeichnungen.
Seannabeeolüy Fillppo, Maler, gen. LIppo di Dalmaaio und Lippe delle
Madonne. geb. vor 1860, f nach 1409, Schaler des Vitale da Bologna, Sohn
eines Malers Dalmasio S. Er war einer der froheren Bolognesen, durch seine zahl-
reichen Madonnen bekannt und wurde hoch geschätzt. Von ihm Madonna (Nat.
Gal., London), Sa. Maddalena (S. Domenico, Bologna), Madonna, ötc. (S. Procola,
das.), A. in weiteren Bologneser Kirchen, z. Th. neaeraings Obertancht.
Seannabeeehi. Tereaa, a. Mnrateri.
SeaMnardi d'Averaray Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Bergamo. 1477
war er mit Troso da Monza thätig. Ihnen werden Fresken aus Sa. Maria della
Grazie, jetzt im Bischöfl. Palast zu Bergamo zugeschrieben.
Seannavini, (Soanavinf, Seamiaveai), M. Airalio^ Maler, geb. 1655 in Ferrara,
t 1698 das., Schaler des F. Ferrari, dann des C. Cignani in Bologna. Von idm
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Scappetta — Bchaal. 179
Leben des Hl. Dominicus (14 Oemftlde, Dominikaner -Refektorium, Ferrara), Die
VerkOndigung (S. Stefano» das.), Sa. Brigitta (Sa. Maria delle Grazie^ etc., ferner
kleinlich durchgeführte Bildnisse, etc.
Seapp«tta5 Pietro^ Maler, geb. 1863 in Amalfl, Schfller von Ghirico zu
Neapel, auch in Rom gebildet. Er lieferte Zeichnungen für die illustrirten Zeit-
schriften. Ferner von ihm Wer ist da (Qal. Gapodimonte), Marine, Landschaften, etc.
Scjuranveeia) GloiaBni AntoniOf Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1580,
Schüler des Roncalli, thätig in Perugia, wo er Historien für die Kirchen, in der
Art der Carracci malte.
Soaranraeei^ Lnigi Pelltgrini» Maler, gen. n Perngrino, geb. 1616 in Perugia,
t 1680 in Mailand, Schüler seines Vaters Giovanni A. S., auch in den Reni- und
Barbieri'Schulen gebildet. Von ihm Sa. Barbara (S. Marco, Mailand), Darstellung im
Tempil (S Filippo, Perugia), Krönung Karls V. (Pal. Pubblico, Bologna), etc.
S. radierte vier Blatt nach Ann. Carracci, Lod. Carracci und T. Yecelli, etc. und
gab ein biographisches Werk „Le finezze de' Penelli italiani* heraus.
Searamiissa, Camillo^ Maler, geb. 1848 in Parma, thätig das. Die dortige
6al. besitzt Ansichten von ihm.
Searamiuia, Francesco^ Maler, geb. 15. Juli 1808 in Sissa (Parma), f 1886,
stndirte AUegri in Parma und bildete sich in Rom weiter aus. Er wurde auch
durch Federzeichnungen bekannt (z. B. zu Dante), in denen er bald Cham, Dor^
bald die Zeichner der Fliegenden Bl&tter nachahmte. Die Gal. zu Parma besitzt riele
Werke von ihm.
Searatiglla, Torquato, Zeichner, geb. 1850 in Todi. Von ihm u. A. Auf-
nahmen im Pantheon, (Zeichnungen für die Reproduktion). Mitgl. der Akademie zu
Urbino, Wien 1878, Todi 1875, Mailand 1881, u. A. m.
Searfly GiOTumi, Bildhauer, geb. im Not. 1852 in Fano Superiore bei Messina,
Schüler von Monteverde und Masini in Rom als Stipendiat der Stadt Messina.
Von ihm Grabstatoe F. Sasia (Friedhof, Messina), Zwei Marmor- Grabstatuen VoUano
(ebenda), Der Glaube und die Liebe (Cap. Nova, Friedhof Catania), König Humbert
(Marmorbüste, Börse, Messina), Garibaldi (Marmorbüste, Bellini di Catania), etc.
Verschiedene Auszeichnungen.
Scarpaeeia, fSearpaia). s. Garpaeeio.
SearpagDly Antonio, Baumeister, gen. Lo Searpagnino, auch Zanfrlgruino.
geb. vor 1490, t 1558. 1506 war er Obmann des Fondaco dei Tedeschi, 1511
erbaute er die Faoade von S. Sebastiano, 1520 die Fabriche recchie del Rialto, um
1580 S. Giovanni Elimosinario, 1527—86 Thor, Treppe und Albergo der berühmten
Scnola di S. Rooco, und war 1545—50 an der Ausschmückung des Hofs des Dogen -
palastos thätig.
Searsella« IppoUto^ gen. Lo Searselllno^ Maler, geb. 1551 in Ferrara, f
28. Oct. 1621 das., Sohn und Schüler des Sigismondo S., hielt sich 2 Jahre in
Bologna auf, stndirte auch die Werke P. Cagliaris und der da Ponte in Venedig.
Er war zuletzt in Ferrara thätig, wo sich zahlreiche Werke von ihm befinden. Er
hatte ausserdem in Venedig, Mantua, Modena, Bologna, etc. gemalt. Von ihm
mehrere Tafelbilder (S. Benedetto, Ferrara), Fresken (S. Paolo, das.), Uftheil des
Paris (Florenz, Uffizien), Himmelfahrt Mariae (Gal. Ferrara), Hochzeit zu Kana
(ebenda), Enthauptung Johannis des Täufers u. A. (ebenda), Flucht nach Egypten
u. A. (Gal. Dresden), Jesuskind und St. Johannes (Neue Pinakothek, München),
Madonna mit Kind (Mus. Brüssel); A. in den Gal. zu Modena, Madrid, Mailand,
Parma, Berlin, Gal. Borghese in Rom, etc.
Searaella, SlgtsmondOi gen. Mondino» Maler, geb. 1580 in Ferrara, f 1614,
Schüler von P. Cagliari, seit etwa 1551 in seiner Vaterstadt thätig. Von ihm
Martertod der Hl. Catharina (Gal. Ferrara); A. in den dortigen Kirchen Sa. Elena,
S. Paolo, S. Stefano, etc.
Searsello, GirolamOy Maler und Kupferstecher, geb. vor 1645 in Bologna,
t nach 1670 in Turin (?), Schüler von Gessi. Er war in Bologna, Mailand und
Turin thätig. Von ihm Madonna u. A. (nach Reni), Saturn u. A. (nach Sirani), etc.
Seayeiso, Proapero, gen. Breaelano^ Bildbauer, geb. 1562 in Brescia, f l&^O
in Venedig, gebildet an der Antike in Rom. Von ihm Grabmal Gregor XHI.
(1586—88), Moses (Aqua Feiice), Sixtus V. (SUtue 1589), Bildnisse, Ornamente,
Anatomien, etc.
Sohaaly Lonis Jacqaes Nicolas, Maler, Kupferstecher und Lithograph, geb.
18. Febr. 1800 in Paris, f nach 1858, Schüler von Lethidre, Daguerre und d^r
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180 Bchacbioger — Schadow.
i^cole des beaux-arts. Von ihm Kapelle bei AUevar in der Dauphin^ (1824), Das
Bad (1835), etc. SUche und Steindrucke nach Cbenavard, Decamps,Pradhoii, Roqaeplan
u. A. Femer schrieb S. eine Trait^ de paysage (1824 mit 24 Steindrucken), eine
Perspectivlehre. sowie andere LehrbQcher und auf Kunst bezflgliche Schriften. — Ein
Francis S.^ Baumeister unseres Jahrhunderts, Schfller von A. Leclerc, baute die
Quarant&ne, etc. in Odessa, sowie das Lazareth u. A. zu Kertsch Jenikol in der Krim.
Sehaehinger^ Gabriel, Maler, geb. 81. März 1850 in Mttnchen, Schaler der
MOnchener Akademie unter Anschtttz, A. Wai|;ner und Piloty, weitergebildet
in Italien 1876—78. Er malte meist Genrescenen, Bildnisse und Stillleben; z. B.
Patricierfrauen beim Abzüge der Eidgenossen, Im japanischen MorgenkostQm, Ludwig II.
von Baiern und Kaiser Friedrich, etc.
Sohaehinanii, Karl Adolpli Gottlieb (Gottfried), Freiherr Ton, Maler
und Radierer, geb. 1725 auf SchloBS Hermsdorf (Sachsen^ 1 1*789 auf Gut Königshayn,
gebildet auf ausgedehnten Reisen. Er malte besonders Bildnisse fOr Verwandte,
jetzt auf Besitzungen in der sächs. Lausitz, und hat zarte Radierungen geschaffen.
Er war selbst Sammler und hat auch Kunstgeschichtliches geschrieben.
Sdiaehner^ Friedrieh, Baumeister, geb. 1841 in Atzenbrugg (Niederösterreich),
Schaler der Akademie in Wien, wo er thätig war.
SchaehteL Anirvstin Pavl, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Kemnath
(P&lz), t 80. l4ov. 1605 in Wien. Er war Soldat und Laienbruder und zu Kloster-
bruch, Prag und Wien thätig.
Sehady Aquilin, Kupferstecher, geb. 1815 in Steinach, Schüler von S. Amsler.
Von ihm Blfttter nach R. Santi, P. Voltz, etc.
Soliady Paul, Maler, geb. 1. Jan. 1862 in Nürnberg. Er studirte erst die Bild-
hauerei in Nürnberg, dann unter Löfftz und Defregger in München die Malerei,
copirte auch viele alte Meister, z. B. Holbeins Madonna in Darmstadt Von ihm
Es will Abend werden, Asyl, Frohnleichnam, etc.
Schade, JohanB Daniel, Bildhauer und Baumeister, geb. 1730 in Nowgorod,
t 28. Juli 1798 in Dresden. Er wurde Hofbauconducteur und war 1787/8 mit
Reparaturen am Dresdener Zwinger betraut
Sehade, Rudolph Christian. Maler und Zeichner, geb. um 1760 (1770?) in
Hamburg, t 16. Mai 1811 das., Schüler von A. Tischbein, A. Ehren reich und
Juel. Er schuf Bildnisse in Berlin, Dresden und Hamburg.
Schadow, Albert Dietrioli, Baumeister, geb. 1797 in Berlin, t 7* Sept 1869
das., Schüler von Schinkel, bereiste Italien und wurde 1835 Hofbaumeister in
Potsdam, wo er (in Nickelskoy) eine Kirche erbaute. 1889 wurde er Schloss-
baumeister in Berlin, 1848 Baurath, sp&ter Oberbaurath. Er schuf in und um
Berlin Villen und Landhäuser, baute auch 1841 die Villa der Fürstin von Liegnitz um.
Schadowy Felix, Maler, geb. 21. Juni 1819 in Berlin, f 25. Juni 1861 das.,
Schüler von J. Hübner (1888—39) und E. Bendemann, Stiefbruder des Friedrich
W. von S. Er kehrte in seine Vaterstadt zurück, wo er an den Schinkel-Fresken
im alten Museum beschäftigt war. Von ihm Schmückung der Braut (1858 Gal.
Schwerin), Gottfried Schadows Leben (Fresken in dessen Haus), etc.
Sehadow^ Friedrioli Wilhelm Ton. Maler, geb. 6. Sept 1789 in Berlin,
t 19. März 1862 in Düsseldorf, Sohn und Schüler des Job. Gottf. S., weitergebildet
unter Weit seh, durch Copiren in Potsdam, und 1810—19 in Rom, wo ihn Cornelius,
Overbeck und Veit begeisterten, so dass er 1814 auch zum Katholizismus übertrat.
1819 wurde er Prof. in Berlin, 1826 Akademiedirektor in Düsseldorf, 1829 gründete
er den Kunstverein für Westphalen. Seine süssliche, marklose Kunst wurde bald
angegriffen, auch seine Thfttigkeit an der AJcademie bemängelt, so dass er sich 1859
vom Amt zurückziehen musste. 1840 hatte er Italien nochmals besucht, 1842
ernannnte ihn die Universität Bonn zum Ehrendoctor Ph., 1848 wurde er geadelt
als von S.-Godenhaus. Zuletzt erblindete er am schwarzen Staar, wurde aber glück-
lich operhrt, hörte jedoch zu malen auf. Seine Bildnisse sollen noch am ehesten
geniessbar sein, Werke von ihm in den Gal. zu Aachen, Antwerpen, Berlin, Frank-
nirt a. M. und München ; ferner im Schauspielbaus, der Werder- und Garnisonskirche
zu Berlin, in der Casa Bartholdi zu Rom (Fresken), etc. Rother Adler- Orden, Mitgl.
der Berliner Akad., des Institut de France, etc. S. Leben von Hübner( Bonn 1869).
SehadoWy Johann Gottfk*i6d, Bildhauer und Radierer, geb. 20. Mai 1764 in
Berlin, f *^7. Jan. 1850 das., Schüler eines gewerblichen Bildhauers, dann von
Tassaert, 1785 in Italien weitergebildet, nachdem er sich in Wien hatte trauen
lassen. Zurückgekehrt, wurde er 1788 Hofbildhauer und Secretärder Akademie
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Schadow — Schaefer. 181
an Tassaerto Stelle; 1805 wurde er Rektor, 1816 Direktor der Akademie. Von ihm
Grabmal des Grafen von der Mark (1790 Berlin, Dorotheenkirche), Friedrich d. Gr.
(Mannoretatue, 1798/4 Stettin), Ziethen (desgl. Berlin), Der alte Dessaner (ebenda),
Qnadriga und Metopenreliefs am Brandenburger Thor (1795 and ff., Berlin), Tauen-
zien- Denkmal (Breslau), Blacher (Statue, 1819 Rostock), Luthermonument (1821
Wittenberg), Schlafende Nymphe, Karl d. Grosse and andere BQsten (Walhalla),
Seb. Bach-BOste, Lessing-BOste, etc. S. hat nngefthr 90 Blatt radiert und auf Stein
geseichnet, darunter sehr geschätzte Sachen. Er verfasste 1880 Lehre von den
Knochen und Muskeln, 1888 Polyklet, 1884/5 Nationalphysiognomieo, 1845 u. fif.
gab er seine gesammten Werke heraus. Mitgl. vieler Akademien, Ehrendoktor,
verschiedene Orden; s. Leben von J. Friedlaender (2.'^ufl. Stuttgart 1890).
Sehadow, Rnddlpl^ Bildhauer, geb. 9. Juli 1786 in Rom, f 81* Jao- 1822 das.,
Sohn und Schüler des Johann Gottf. S., auch an Ganova und Thorvaldsen
ie Rom gebildet. Von ihm Paris, Sandalenbinderin and Spinnerin (oft wiederholt),
S. Joannes Baptista, Diana, Madonna, Bar^shus, Basreliefs fbr das Grabmal des Mar-
quis of Landsdowne u. A., Achill mit dem Körper der Penthesilea. Seinen Jugend-
werken besonders werden Anmuth und Grasie nachgertlhmt
Sebaedler^ s. Sehedl^r.
Sebaefels^ Henry Francis Maler und Radierer, geb. 2. Dec. 1827 in Ant-
werpen. Von ihm Louis XIY. an Versailles (1858 Mus. Leipzig), Schlacht bei Trafalgar
(Mus. Antwerpen), Wegnahme der Flotte vor Lissabon 1572, etc. Er hat auch Ober
40 Blatt radiert. Leopold-Ord. (1875).
SehaefelBy Lveai, Maler und Radierer, geb. 5. Oct. 1824 in Antwerpen, wo
er Professor an der Akademie wnrde. Er malte Stillleben und schuf einige Radie-
rungen, z. B. Frontispice (1868), Verziertes Feld (1881). Gold. Med. Antwerpen.
8ehaefer, Antone Mfinzschneider, geb. 1722. f 1799, Sohn und wahrschein-
lich Schaler des Wiegan d 8. Er war StempelKnneider, Mftnzmeister und MOnz-
rath zu Mannheim.
Sohftfer, €arl| Radierer, geb. 1820, Schlüer von Jac. Becker, thätig in Frank-
furt a. M. Von ihm Mflhle Dotzheim bei Wiesbaden, etc.
Schaefer, Friedrieh Wilhelm, Maler, geb. am 1763 in Frankfdit a. M., f 1807
das.. Schaler von Nothnagel und der Wiener Akademie. Katharina II. berief ihn
nach St. Petersburg, das er aber unter Paul Terlassen mosste. Er war dann bis
1807 wieder in Frankfurt a. M. thätig, wollte nach Paris, erkrankte aber auf der
Reise schon in der FUAjl Von ihm eine Allegorie (1799) im Römer zu Frankfurt a. M.,
andere Werke in St. Petersborg und Wien; auch einige Radierungen.
Sehaefer^ Earl, Baumeister, geb. 18. Jan. 1844 in Cassel, Schüler des dortigen
Polytechnicnms, an dem er 1868 Lehrer wurde. 1870 kam er als Universit&tsbau-
meister nach Marburg, habilitirte sich 1878 in Berlin, wurde 1884 Prof. am Poljtech-
nicum dort. 1894 Oberbaurath und Prof. in Karlsrahe. Von ihm Universität (Mar-
burg), Schloss Holzhausen (bei Kirchhatn), Eqoitable Palast (Berlin), etc. Er hat
auch kunstgeschichtliche Schriften verfasst.
Sehaefer^ Karl Friedrieh. Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. in Berlin,
1 1782 in Italien (?), SchtÜer von Knoeffler in Dresden, wo er f&r das jetzige Land-
haas 2 Kinderengel als Lampenträger schuf. Seit 1778 stand er in churfQrstlichen
festen Diensten und ging 1778 Studienhalber nach Italien. Von ihm ferner Jupiter-
statue, lebensgrosse Hirsche (Fasanerie zu Moritzbarg), etc.
Sehaefer, Lavrem, Maler, geb. 5. Juli 1840 in LOftelberg (Kreis Rheinbach),
Schüler Sohns, Bendemanns und der Akademie zu DOsseldorf. Er malte viele
Bildnisse, z. B. die Kaiser Wilhelm L, Friedrich III. und Wilhelm II. fftr den Rath-
haossaal in Eupen, Prinz Anton von Hohenzollern, u. s. w.
Sohaefer^ Frl. Maria^ Malerin, geb. 18. Juni 1854 in Dresden, Schülerin von
A. Noack in Darmstadt, B. Budde und Bauer in Düsseldorf und A. Eisen -
menger in Wien. 1879 besuchte sie Italien and Hess sich dann in Darmstadt nieder.
Von ihr Mariae Abschied von Christi Leichnam (Kirche zu Nierstein a. Rh.), Sa.
Elizabeth (Kirche zu Biedenkopf a. d. Lahn), Christus mit St. Ludwig und Sa. Elisa-
beth (kath. Kirche zu Darmstadt), Rosenkranzbild (das.); die Bildnisse der Baumeister
Friedrich v. Schmidt und seines Sohnes Heinrich u. s. w. Ferner hat sie die Hol-
bein*8che Madonna öfters copirt, einmal für den König von Rumänien, einmal als
Geschenk der Stadt Darmstadt für dieCzarin Alexandra. Rumän. Bene-merenti-Med. I. Kl.
Sehaefer, MaxlmiliaB, Maler, geb. 19. Juli 1851 in Berlin, Schüler der
dortigen Akademie, weitergebildet in Weimar. Er wurde Lehrer am Kunst^ewerbe-
imewerbe-
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182 Schaefer — Schae6er.
maseum und an der Akademie sa Berlin. Von ihm BDder aus dem Kinderleben fllr
Jagendschriften, etc.
Sdiaefer, Philipp Otto, Maler, Zeichner und Bildhauer, geb. 28. April 1868
in Darmstadt. Es studirte nacheinander unter Eröh und Noack in Darmstadt,
Griekenkerl, Trenkwald, Eisenmenger und W. Unger in Wien, F.
Keller in Karlsruhe, LOfftx in MOnchen und F. Kirchbach in Frankfurt a. M.
Nach 1892 war er l&ngere Zeit in Florenz und Rom thfttig, und liess sich dann in
Darmstadt nieder, wo er als Bildnissmaler in Adelskreisen viel Erfolg hatte. Von
ihm 4 Apostelmedaillons (kathol. Kirche in Darmstadt), Madonna als Patrona Hun-
garia (Bischöfl. Kapelle in FOnfkirchen), Bildniss seines Vaters, des Kunsthistorikers
Oeb.-Rath G. Schaefer; u. s. w. Von plastischen Arbeiten nennen wir Bronserelief-
bildniss des Forsten Alexander y. Bulgarien, Grabmal des Grafen Max too Erbach,
u. s. w. S. hat auch in verschiedenem Auftrag, Copien alter Gemälde geliefert,
darunter far den Grossherzog von Hessen eine Copie nach Bellinis herlichem Trip-
Uchon in der Frarikirche zu Venedig. Zeichnungen von S. wurden im hessischen
Kunstdenkmälerwerk, Band Erbach 1891, reprodncirt. Im neuen Prunksaal des
Schlosses Sigmaringen decorirte er die Decke.
Schaefer, WiegaDd,MansgraYeur, geb. 1687 (1689 ?) in Kopenhagen, f 1758. Er
war als Stempelschneider in Mainz, Heidelberg und Mannheim thätig. Von ihm gute
Med. für die Landgrafen von Hessen-Darmstadt. — Auch sein Sohn Joseph 8« war
MOnzgraveur.
Schaefer, Wilhelm, Maler und Zeichner, eeb. 8. März 1889 :in Berlin, Schaler
von W. Bülow das. Er malte Geschichts- und Genrescenen in Aquarell und illn-
strirte Jugendschriffen.
Schaefer -Berger, Franclsque : Jean^ Maler, geb. 13. Febr. 1808 in Paris,
t 1874, Schüler von Bertin und Ingres. Von ihm Landschaft (1886), Erianerung
an Civita-Castellana (1845), Waldinneres bei Qnimperl^ (Mus. Bayenx), etc. Med«
8. Kl. 1844.
Schftffel, Carl WUhelm, Maler, geb. 1842 (?), f 1898 in Berlin. Er malte
Kostümbilder.
Schiffer, Adalbert, Maler, geb. 1815 in Nagy Käroly in Ungarn, f 1. März
1871 in Düsseldorf, studirte in Budapest und Wien. Von ihm Stillleben (1849 Mus.
Wien), Blumen und Früchte (1862), etc.
Schaeffer, Avgust, Maler und Radierer, geb. SO. April 1888 in Wien, Schüler
▼on F. Steinfeld an der Wiener Akademie, weitergebildet auf Reisen durch
Fraokreicb, Deutschland und Italien. Er wurde Gustos und 1892 Direktor der
Gemäldegalerie in Wien und malte meist Landschaften, z. B. An der Nordsee, Mond-
aufgang, Prater; naturbistorische Landschaften (für das oaturhistorische Museum
Wien), etc. Von seinen Radierungen nennen wir die Folge für die Monographie über
das Schloss Laxenbnrg, Im Salzburger Moor, Kirchhof in Salzborg, etc. Mitgl. der
Wiener Akademie, Franz Joseph-Ordv, Offizier des belgischen Leopold-Ord., Med.
Strassburg 1859.
Schftffer, Eiigen Eduard, Kupferstecher, geb. 30. März 1802 in Frankfurt a. M.,
t 7. Jan. 1871 das, Schüler des Städelschen Instituts zu Frankfurt a. M., weiter
gebildet unter Cornelius in München, 1824—26 in Düsseldorf. 1844-- 52 war er
in Italien thätig. Er stach ziemlich farblose, nüchterne Cartonstiche, z. B. Madonna
della Sedia (nach R. Santi), Leben der heiligen Euphrosyne (nach E. Steinle), Romeo
und Julia u. A. (nach P. y. Cornelius); A. nach Eberhard, Fiesole, Goltzius, Kaul-
bach, Memlinc, Neher, Overbeck, Steinbrück, Vecelli u. A.; ferner Bildnisse. S.
hinterliess eine Geschichte des Kupferstiches im Mauuscript und einige Schauspiele.
Schiffer^ Gustl, Malerin, geb. 1865 in Wien, thätig das. Sie malte Still-
leben. — Ein Hans Jacob S. (Sch9ffer), f 20. Aug. 1662, wurde 1640 Bürger zu
Frankfurt a. M. und war als Maler dort thätig. Von ihm dort im Römer Gastmahl
des Belsazzar (1682).
Schäffer, Magd. Marg.. s. Birens.
Schiffer, Heinrich, Bildhauer, geb. 1818 in Trier, f d* Sept. 1878 in Rom.
Er restourirte das kostbare Mosaik zu Nennig bei Saarburg und schuf besonders
Bildnissbüsten, z. B. Gen. Grant, Gen. Sherman, Rückert, ühland, etc.
Schiffer, l^TB^ai^ b. Schaefer, Wlegand.
Schaefler. (Schelller), Christoph Thomaa, Maler, geb. um 1700 in Augsburg,
t 1756 das. Er war eine Zeitlang Laienbruder. Von seinen Historien l^finden
sich einige in der alten Kapelle zu Regensburg, in der ehemal. Klosterkirche zu
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Schaeken — Schagen. 183
Ettal, in S. Ulrich su Augsbarg, bei den Eapniinern su Eichsttdt, etc. Er lieferte
auch Bachillnstrationen.
Seliaekeiii Willem, Maler, geb. 1754 in Weerd, t 28. Jan. 1880 in Antwerpen,
Schaler von J. Borrekens» weitergebildet zwei Jahre lang in Italien, nachdem er
in Antwerpen schon Akademie-Professor gewesen. Er liess sich, zurückgekehrt,
wieder in Antwerpen nieder und malte Historien, «. B. Christi Leichnam, Maria, etc.
SoliaepkeDB, Alexandre, Maler, geb. 1815 in Maestricht, Schüler der Anir
werpener und (1835—87) der Brüsseler Akademie, weitergebildet an den alten
Holländern in Paris, Bruder des Arnaud S. und Theodoor S. Von ihm Landschaften,
Historien, Aquarelle, etc., auch 31 Radierungen. Mitgl. der Amsterdamer Akademie,
Luxemburgischer Eichenkronen-Orden 1857.
SoluMpkeiis, Arnaod, Kupferstecher, eeb. 1817 in Maestrieht, Schüler von
E. Corr, Bruder des Alexandre S. und Theodoor S. Von ihm u. A. 80 Platten zu
«Träsor de l'art ancien, . . en Belgiqne, etc.* (Brüssel 1846), 85 Original -
Radierungen, etc.
SehaepkenSf Theodoor, Maler, ceb. 1810 (1812?) in Maestrieht, Schüler von
M. Yan Bree an der Antwerpener Akademie, Bruder des Alexandre S. und Arnaud
8., besuchte Frankreich, Italien und Deutschland. Von ihm Ermordung der Spanier
zu Maestrieht 1599 (Gal. Brüssel), Hl. SerTstins (8. Serratius zu Maestrieht), Betender
Hl. Lambert (Frauenkirche das.), Himmelfahrt Mariae (Kirche zu Hasselt). Er hat
auch 86 Platten radiert und Eostümbl&tter lithographirt.
Schaeufelein, (Seheafelin, SoheyffeliBy etc.), Hans Leonhard, Maler und
Holzschneider, geb. vor 1490 in Nürnberg, f 1589/40 in Nürdlingen, Schüler von
Dürer, dem er 1502 an einem Altarbild half. Er war in Augsburg (1512) und
Nürnberg thfttig, liess sich zuletzt in Nördlingen nieder, wo er 1515 Bürger wurde.
Wenn auch zweifellos ein Meister zweiten Ranges, hat er doch immerhin so riele
Vorzüge, dass öfters seine Bilder för die Dürers gehalten wurden. Reiche Einbildungs*
kraft, Geschmack in der Oewandung zeichnen ihn aus, doch ist die Zeichnung oft
nachlässig und er liebt platte, unschöne Typen. Werke von ihm in den Kirchen zu
Anhausen, Beuren, Hohfheim, Nördlingen (S. Georg), Tübingen (desgl.), Ulm (Münster) ;
in den Sammlungen zu Bamberg, Berlin, Donaneschingen, Dresden, Karlsruhe, Leipzig,
München, Nördlingen (Ratbhaus), Nürnberg, Prag, Schieissheim, Wien, etc.; auch
vielfach in Privatbesitz. Von seinen zahlreichen Zeichnungen für den Holzschnitt
sind die berühmtesten die 118 zum .Thewrdannkh*, die Folge von 20 Hochzeits-
tAnzeroaaren und die Passion. Sein Leben etc. von U. Thieme (Leipzig 1892).
HeUvfelein, Hana d« J.» Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Nördlingen;
1543 siedelte er nach Freiburg über. Sohn des Hans S., dem einige seiner Werke irr*
thümlich zugeschrieben wurden. Es werden ihm zugetheilt: ein weibliches Bildniss
(1568 Nürnberg, German. Mus.) und Tod Mariae (Mus. Köln).
Sehafertlln« (Sohefertiii), Holzschnitzer des 18. Jahrhunderts, th&tig um 1785
im Kanton Uri. von ihm besonders Bettler und Wilhelm Teils, auch Versuche in
Steinsculptur.
Sekaf^ 8. Saff.
Sehidbier, Martin, Maler des 16. Jahrhunderts, thfttig von 1499—1585 in Ulm.
Er malte viele Bildnisse sowie Historien und ist neben Zeitblom, dessen Schüler
er vielleicht war, Ulms bedeutendster Meister. Seino Fftrbung neigt sich der Manier
zu und auch die Zeichnung ist etwas italienisirend verweichlicht. Von ihm Graf
Oettingen (1508 München, Alte Pinakothek), Peter Appian (ebenda), Verkündigung
(1523 ebenda), Christus im Tempel (1824 ebenda), Ausgiessung des hl. Geistes (1824
ebenda), Tod der Jungfrau (1824 ebenda), Pietk (ebenda). Die Passion (1815 Gal.
Augsburg), Christi Einzug in Jerusalem und drei weitere Scenen aus dem Leben
Jesu (Gal. Schieissheim), Stammbaum Josse (Ulm, Dom); Andere in den Gal. zu
Berlin (jetzt nach Bonn abgeffebeni Karlsruhe, Nürnberg, Sigmaringen, Stuttgart,
Wien (Liechtenstein-Gal.), in der Hauptkirche zu Merklingen, etc.
Sehagen, GilHa Tan, Maler, geb. 1616 in Alkmaar, f 1668 das., Schüler von
S. van Ravesteijnund P. Verbeek Er reiste 1637 nach Danzig, Elbing und
Polen, wo er das Bildniss des Königs Stanislaus malte. Durch Künstlerneid fort-
getrieben, kam er nach Paris, malte Bildnisse in Orleans, kebrte nach Paris und von
da in die Heimath zurück, wo er Stadtbaumeister wurde. Von ihm ausser Bildnissen,
Seegefecht zwischen Admiral Trump und Oquendo, Copien nach Buonarotti und Rubens,
Küchenstücke, Interieurs, etc., auch eine Radierung. — Von einem Oerrlt jaD S«
(vielleicht derselbe?) gibt es einige Radierungen nach Berghem, Ostade, etc.
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184 Schaleh - SchaUer.
Sdlaleh» Jokann Adolpk, Maler and Radierer, geb. 1728 id Schaffhaosen,
t um 1778« Schaler von Hamilton. Er radierte eine Flucht nach Egypten, einige
Landschaften, etc.
8ehaleke| Carnelis Symonsi Tan der, Maler, get. 15. Febr. 1611 in Haarlem,
begr. 5. Mftrz 1671 das. Er schuf Landschaften und kommt als Sergeant yor auf
dem Gem&lde von Frans Hals, Mahlzeit der GeorgsschOtzen (1639 Mus. Haarlem).
Von ihm selbst in diesem Mos. Landschaft mit Schafherde (1645).
Sekaleken, GadMed, Maler, geb. 1648 in Made, f 16. Nov. 1706 im Haag,
Schüler tod S. van Hoogstraten und Tielleicht Ton G. Dou. Er lebte erst in
Dordtreeht, bereiste darauf England, wo er Bildnisse malte und liess sich 1691 im
Haag nieder, wo er die BÜdnissmalerei mit mehr Glück betrieb. Um 1708 war er
auch in Dflsseidorf thatig. Man hat von ihm einige Historien (s. B. Die Yerlanguung
Petri, Gal. Harrach, Wien), Landschaften (z. B. Der Angler, Berlin), hauptsachlich
aber Kerzetilichtbeleuchtungsstücke, die sehr beliebt wurden. Bilder Ton ihm in den
Gal. und Mus. zu Aachen, Amsterdam, Antwerpen, Berlin, Braunschweig, Brüssel,
Cassel, Darmstadt, Dresden, Glasgow, Gotha, Haag, Karlsruhe, Köln, Kopenhagen,
London, (anch PriTatsammlungen^ Madrid, München, Nürnberg, Paris, St. Peters-
burg, Schleisshetm, Schwerin, Stuttgart, Wien (auch PrivatsammlungenX etc. S. hat
einige seltene Bildnissradierungen geschaifen. — Seine Schwester Maria 8. soll
in gleicher Manier wie er gemiüt haben.
Sohaleken. Jaeok, Maler, geb. 1688/4, f 1721/2 in Amsterdam, Neffe und Schüler
des Godfried 8., in dessen Art er Bildnisse und Kabinetstückchen schuf.
Sehalbaa. s. Sehallhaa.
Schalk, Ernst, Maler und Zeichner unseres Jahrhunderts, f 1865 in Frank«
fürt a. M., wurde besonders durch humorist. Zeichnungen zur .Laterne** bekannt
Sehalk, Heinrich Fram, Maler, geb. 8. M&rz 1791 in Mainz, f 15. Oct. 1882
in Karlsrohe. Er malte geschützte Miniaturbildnisse und bat auch in Kupfer gestochen.
Seball, Rudolf, Maler, geb. 1816 in Breslau, Schüler der Düsseldorfer Akademie
(1884-42) unter Sohn. — Sein Vater Joseph 8. war 1810--20 in Breslau als
Zeichner und Miniaturmaler tbatig.
Sehaller, Anton, Maler, geb. 1772 in Wien, f 1844. Er war erst Porzellan-
maler, trat dann zur Oelmalerei über, wurde Lehrer an der Elementarschule und
spater Anatomieprofessor an der Wiener Akademie. Seine Miniaturbildnisse werden
gerahmt.
Sehalier, Ednard, Maler, geb. 1802 in Wien, f 1848 das., Schüler der
Wiener Akademie, Sohn des Anton S. 1826 kam er zur Fürstin Auersperg nach
Moor in Ungarn, 1881 mit ihr nach Prag, von da nach Rom nnd Neapel, 1832
nach München, wo er nochmals unter Cornelius studirte, 1886 zurück nach
Wien. Von ihm S. Anna Selbdritt (Sind, Oberegypten), Rudolph von Habsbnrg mit
dem Priester, Moses, etc.
Sehaller, £• Johann, Maler, geb. 1841 in Wasungen, f 25. Juni 1887 in
Kobnrg, bchüler von F. Preller in Weimar, später Ton Genelli beeinflusst. Er
wurde Lehrer am Kunstgewerbe-Museum, sowie am Polytechnikum in Berlin, and
fahrte decoratire Arbeiten, z. Th. gemeinschaftlich mit M. Menrer, aus, z. B. im
Treppenbaus des Handelsministeriums (Berlin), Kapelle der Kadettenanstalt (Lichter-
felde), Kunstgewerbemuseum (Berlin), Schlesisches Museum (Breslau), etc.
Sehaller, Johann Nepomok, Bildhauer, geb. 1777 in Wien, t 16. Febr. 1842
das., Schüler der Porzellanmanufaktur und der Akademie in Wien, mit Stipendium
1812—28 in Rom weitergebildet. Zurückgekehrt, wurde er Professor an der Wiener
Akademie. Von ihm Andreas Hofer (1831—88 Hofkirche, Innsbruck), Franz I. (1887
Stanislawow, Galizien), Todesgenius (Friedhof, Hintziog bei Wien), Bellerophon die
Chimäre tOdtend (1822), Venus nach dem Bad, Bildnissatatuette Raimunds, Bildnias-
büsten, etc. auch Zeichnungen zu Basreliefs. Er war Bruder des Anton S.
Schaller, Lndwig, Bildhauer, geb. 10. Oct. 1804 in Wien, t 29. April 1865 in
München, Schüler seines Vaters Anton S., des Prof. Kähssmann und des
Johann N. S. 1828 studirte er in München weiter unter Leeb, E. Mayer und
Schwanthaler. Von 1881 ab arbeitete er selbständig. Von ihm Die Olympischen
Spiele (Fries, Akademie Karlsruhe) Prometheus und Phidias (1889 —41 an der Glypto-
thek, München), Reliefs (Pinakothek, München), Herdermonument (1845-50 Weimar),
zahlreiche Grabdenkmäler in Soddeutschland, Statuetten von 15 Dichtern, Bildniss-
büsten, etc. in der Ruhmashalle, etc. Mitgl. der Akademien Wien, Manchen, Rom;
Weiss, Falken-Ord.; Ehrenbürger ton Weimar.
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Sohallhas — Scharf. I8h
SoballkaB» Carl Philipp^ Maler und Kupferstecher, geb. 1767 in Pressburg,
t 21. Sept. 1797 in Wien, Schüler der dortigen Akademie an der er 1792 bereits
Prof. wurde. Er malte und zeichnete geschickt staifirte Landschaften, sowie An-
sichten, hat diese auch radiert und aquatintirt
Seliallliammer, Dominik, Baumeister, geb. 15. Febr. 1842 in Ehrenhausen
(Steiermark), Schfller des Polytechnicums zu Graz und 1863—67 der Wiener Akademie.
Von ihm Schloss Remeteseg bei Totis, Schloss Nadelburg, Kirche zu Kocs bei Totis,
PrivathAuser in und um Wien, etc.
Sokaltegger, Emanael, Maler, geb. 2. Sept. 1857 in Altersweilen (Thurgau,
Schweiz)^ Schüler von Hakl (1878—79), Raab, A. Wagner und Defregger in
München. Von ihm M&dchen mit Laute, Madonna mit dem Kinde, Bildnisse, etc.
Seliampholeer» Edmond, Main, geb. 1824 in Brüssel, f 12. Mftrz 1899 in
Molenbeek bei Brüssel, Schüler you E. de Block. Er war mehrere Jahre lang in
München ansässig und malte Landschaften; hat auch 3 Blatt radiert. Von ihm Der
alte Rhein bei Qouda (Mus. Brüssel), Abendlandschaft (1835 Kunsthalle Hambirg),
Ernte (Mus. Stettin), etc. Gold. Med. Dünkirchen 1864, Brüssel 1866, Berlin 1872,
Paris 1877.
Scltama, Franz. Maler, geb. 22. Mftrz 1823 in Wien, Schüler der Wiener
Akademie. Von ihm Herzog Heinrich IV. als Minnesftnger Ton den Tirolern erkannt
(1861 Mus. Wien), Taufe (1869), Wir wollen einander heiratheo, etc. Letzteres Bild,
sowie andere, hat er auch gut lithographirt.
SebJunBehin, MiehaUdwltsoli, Maler, geb. 1815 (1811?), Schüler der St.
Petersburger Akademie. 1841 bereiste er Italien; zurückgekehrt, wurde er Professor
an der genannten Akademie. Er malte Allegorien und Genrebilder.
8e]ianell6| Chinnan (Hermann), Maler, geb. 1829 (1828?) in Bergen (Norwegen),
Schüler der Düsseldorfer Akad. unter Gude, bereiste Deutschland, Portugal und
SkandinaTien. Von ihm Werke in der Gal. zu Ghristiania und im Mus. zu Stockholm.
Hehanta, Friedrieli (bekannt unter dem Namen Moos)^ Maler, geb. 7. Jan.
1822 in Wien; er malte Blumen und Landschaften.
S^aper^ Hugo Wilhelm Friedriek. Bildhauer, geb. 81. Juli 1841 in Aisleben
a. d. Saale, war erst Steinmetzlehrling in Balle, dann Schüler von A. Wolff und
der Akademie in Berlin, an der er später Professor wurde. Er reiste auch nach
Wien, München und Paris. Er schuf die Figuren für das Kriegerdenkmal in Halle,
das Kruppdenkmal für Essen, das Bismarckdenkmal für KAln; Berlin besitzt von
ihm ein Goethedenkmal, die Siegesgöttin im Zeughaus; Erfurt einen Luther: Hamburg
einen Lessing; Braunschweig einen Gauss; ferner schuf er Bacchus und Ariadne,
Siegfried, Bildnissbüsten, etc. Orden pour le märite; Mitgl. der Berliner Akad. 1880.
Sehapper, (Sehaper), Johann, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Harburg,
t 1670 in Nürnberg, wohin er 1640 kam. Er malte schöne Wappen, Trinkgläser,
Krüge, etc., tou denen Proben in das Grüne Gewölbe an Dresden und in das
Kunstgewerbemuseum zu Berlin gelangten.
Seharf, (Seharff), Anton, Bildhauer, geb. 10. Juni 1845 (?) in Wien, Schüler
der Wiener Akademie, von 1862-65 des J. D. Boehm. Er wurde Direktor der
Graveur- Akad. an der Münze in Wien, und einer der besten Medailleure Oesterreichs.
Ehrenmitgl. der Wiener Akad.; versch. Med. S. Leben von K. Domanig.
Scliarf, George d. Ae^ Maler und Lithograph, geb. 1788 in Mainborg (Baiem),
t IL No?. 1860 in Westminster-London, gebildet in München, Antwerpen und Paris.
1815 zog er auf die Schlachtfelder mit dem englischen Heer, 1816 kam er nach
London, wo er naturwissenschaftliche und andere Zeichnungen für die gelehrten Qe-
sellschaiien, auch topographische Zeichnungen lieferte und zu den frühesten Stützen
der englischen Lithographie gehörte. Seine Aquarelle einer Parlamentssitzung und
eines Lord Mayors Bankett hat er auch lithographirt. Ein Aquarell von ihm besitzt
das South Kensington Mus.
Soliarf, Sir Oeorge d. J., Maler, Illustrator und Kunstgelehrter, geb. 16. Dec.
1820 in London, f 19. April 1895 das., Sohn und Schüler des George S. d. Ae.
1840 (1888?) wurde er Schüler der Londoner Akademie; kam dann auf Reisen nach
Italien und Kleinasien. Er radierte Shakspere - Illustrationen , illustrirte Smiths
klassisches Lexikon, Macaulays Werke, Keats' Gedichte, etc. Seit 1857 war er Direktor
der National Portrait Gallery und blieb es auch durch den Einfluss Gladstones u. A.
nach seinem 70. Lebensjahre. Er besass ein staunenswerthes Ged&chtuiss für Alles,
was mit der Bildnissmalerei zusammenhängt. Kurz vor seinem Tode wurde er noch
in den Adelsstand erhoben. Er zeichnete sieh als Schriftsteller durch seine Histary
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186 Scharf — Scbaamann.
of the Gbaracteristics of Greek Art, eine Abhandlung aber Shakspere-BUdnisse (1864),
die wiBsenschaftlichen Kataloge der Nat Portrait Gallery an London, der Oal. an
Knowsley Hall, 6]enheim Palace nnd Wobnm Abbey o. Anderes ans. Inhaber dee
Bath Ordens; Mitgl. des archäolog. Instituts in Rom.
Scharf, Johann^ Maler und Kupferstecher, geb. 18. Juli 1722 (?X t 5. Oct
1794 das. Lr war erst Kachenjnnge in einem Kloster, dann Tapetenmaler, endlich
unter des Botaniker Jacqnins Anleituuff Blumenmaler. Durch üebereifer zog er sich
Schwindsucht zu. Von ihm: die Abbildungen zu N. J. Jacquins Oxal. Monographiü,
und 180 Tafeln mit Pflanzen des Oartens zu Schönbmnn.
Scharfenberg, Georg, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, th&tig 1560 in
Sachsen, 1571 in Frankfurt a. d. 0. Er schnitt Bildnisse, Kalenderzeichen, Pla-
neten, etc., auch Ar Thurneisser.
Scharia Anto«, g. Seharf«
Scbarfl; J. Mlohael, Medailleur, geb. 1806 in Hotteldorf bei Wien, f 1855,
Schaler der Wiener Akademie.
Sehamagel, Franz Sebastiaa, Maler und Lithograph, geb. 1791 in Bamberg,
t 1881 das., Schüler yon Sensburg, Geibel, Dorn und der MOnchener Akademie,
NeiFe des Georg J. S. 1815 kehrte er nach Bamberg zurflck und wurde 1882 k. Zeichen-
lehrer. Er malte Reiterscenen und Schlachten; ferner Marter des Hl. Bartholomaeus
(Marklengast), Die Stationen der Leidensgeschichte (Staifelstein), etc. S. hat auch radiert.
Scilamagel, Georg Joseph, Zeichner und Ingenieur, geb. 1776 in HöchsUdt
(Bayern), Schaler des Prof. Westen. Far Landschaftszeichnungen und Situations-
pl&ne erhielt er 1810 eine goldene Medaille.
Seharrath, Karl, Bildhauer, geb. 1870 in Bielefeld, thfttig in Stuttgart. Von
ihm Bildnissbasten, etc.
Scharrer, J. Dafid, Goldschmied, geb. 28. Juni 1799 in Regensburg, f nach 1830 in
Amerika (?), wurde in diesem Jahre Mitgl. der Zunft zu Cassel. Er wanderte sp&ter
nach Amerika aus. — Auch sein Vater Joliaan Gotilieb 8«, geb. in Regensburg,
war Goldschmied in Cassel.
Sehartmaan, Emih Maler, geb. 1809 in Berlin, Schaler von Herbig. Er malte
Bildnisse, siedelte nach Dasseldorf aber und widmete sich dann der Blumenmalerei.
Sohartow, Marianne, Malerin, geb. 27. Oct. 1856 in Frankfurt a. M. Sie
Hess sich in Berlin nieder nnd malte Landschaften und Aquarelle.
Sehaten, Hubert, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, th&tig in Kopenhagen,
wo er zwischen 1675 nnd 1694 Bildnisse stach.
Sohattanhdfer, Amalte tou, geb. Baader, Malerin, geb. 1768 in Erding
?)ayernX t 1840 in Manchen, Schalerin yon J. D o r n e r. Seit 1810 war sie als
astellmalerin in MOnchen angesehen. Von ihr auch die Radierungen Graf Haimhausen
(nach Kellerhofen) und A. nach R. v. Rnn, G. F. Schmidt, etc. copirt.
Sehanberger, Johann Georg, Bildhauer und Stuccatenr des 18. Jahrhunderts,
t 1751 in BrOnn, gebildet an Fontana und anderen Italienern. 1725 — 80 war er in
Wien, 1780—1786 in Olmatz, dann in BrOnn th&tig. Altäre und Statuen Ton ihm
in der dortigen Minoriten- und anderen Kirchen, sowie in Helleschau.
Sehanbert, Ednard, Baumeister, geb. um 1800 in Lauban (Schlesien), f nach
1850 (?), studirte in Breslau und Berlin, kam um 1880 nach Griechenland, wo er
Oberbau- und Ministerialrath wurde. Er nahm Ausgrabungen und Aufzeichnungen
alter Gebfiude, namentlich des Theseustempels vor. Von ihm dort ferner die neue
Kirche und die Sternwarte. 1844 siedelte er nach Rom aber.
Sehanbroeek, s. Sehonbroeck.
Sohaner, Leopold, Maler, geb. 2. Mai 1841 in Malescbau (Böhmen), Schaler
der Akademien zu Frag, Dresden und Wien. Er malte Historien.
Sehanfass, (Schaiifas), Heinrich Gotthelf, Maler und Kupferstecher, geb.
2. Oct. 1760 in Chemnitz, f 19. Mai 1888 in Meissen, Schaler von J. E. Zeisig
an der Dresdener Akademie; 1781 kam er an die Porzellanfabrik in Meissen. Er
schuf Oelcopieo, Miniatnrbildnisse und Porzellanmalereien (besonders oft die Sixtinische
Madonoa und die beiden Kinder darauf). Von seinen Radierungen nennen wir Danae
nach ▼. Dyck, Bildnisse nach Mengs, A. nach Solimena, etc.
Sehanmann, Wilhelm Heinrieh, Maler, geb. 2 Febr. 1841 in Tabingen,
t 6. Juli 1893 in Stuttgart, Schaler der Stuttgarter Kunstochule unter Rüstige,
N e h e r nnd H. Funk, weitergebildet auf Reisen durch Belgien, Holland, England
und in Paris. Er malte Genrescenen, Thiere und Bildnisse. Von ihm Volksfest in
Caonstadt (1877 Gal. Stuttgart), Kinderraub (Neue Pinakothek, Manchen), Hochzoita-
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Sehaumburg — Scheemaeckers. 187
ladaog (Mus. St Gallen), etc. Gr. go]d. wflrttembergiBche Med. für K. u. W., Med.
Sidney. — EId Johann Carl 8. lebte am 1789 als Wachabossirer in Nflrnberg and
lieferte in geftrbtem Wacbs gute Bildnisse, Thiere, FrQchte, etc.
Soliannibirg» Carl, Baameister, geb. 17. April 1812 in Wiener-Neustadt, Schüler
des Wiener Polytechnicoms und der Akademie das. 1864—65 war er bei der Bau-
direktion in Gra« thfttig. Er wurde k. k. Oberbaurath in Wien. Von ihm Projekte
zu Kirchen in Dobowa und Licbtenwald, zu S. Bartholomaeoa in Graz, etc.
Sehanmbirg, Conrad, Goldschmied, geb. 21. Febr. 1791 in Gaasel, f 20. Febr.
1847 das., Sohn und Schüler des J u s t u s S. — Dieser Jnatns S^ f 7. Nov. 1822
(1828?) in Cassel, Schüler von Kordel, war dort Meister der Goldarbeiter-Zunft
seit 1789. — Ein anderer Jnstna S., geb. 10. Juni 1798 in Cassel, wurde 1825 Mitgl.
der dortigen Goldschmiede-Zunft.
Sehanpp, Johann Christoph, Medailleur und Edelsteinschneider, geb. 1685 in
Biberach, f 1757 das. Von ihm eine vortreffliche Folge von 197 Bildnissen römischer und
neurömischer Kaiser (bis Franz I.) in Karneol, vier seltene Reformationsmedaillen, etc.
Sehanaa, Ferdinand, Maler, geb. 27. Oct. 1832 in Berlin, Schüler ▼. C. Steff eck
in Berlin und L. Cogniet in Paris, weitergebildet auf Reisen in Belgien, England,
Holland, Italien und Spanien. 1878 wurde er Professor an der Weimaraner Kunst-
schule; 1876 kehrte er nach Berlin zurück. Er malte mythologische Scenen etc.,
besonders aber Büdnisse. Von ihm Stillleben (Gal. Kavent, Berlin), Callisto (Gal.
der Wiener Akad.), Franz Liszt, etc.
SokansSy Martin, Bildhauer, geb. 25. Sept. 1867 in Berlin, Schüler der Kanst-
gewerbeschule, der Porzellan-Fabrik und Akademie in BerlUi unter Herter und
Schaper, 1892—95 der Pariser Akad. unter Chapu und Pnecb. Von ihm das
Relief Faun mit badenden Weibern, S. Johannes, viele Büsten, etc.
Seheb^ieir, (franz. Soh^bonlew, engl. SehebonyolT etc.), Wasallii Koavitaeh.
Maler, geb. 1777 in Kronstadt, f 1855 in St Petersburg, Schüler von Ugrumow und
der dortigen Akad., an der er spater Prof. and Rektor wurde. Von 1808—07 war
er in Rom gewesen. Er schrieb mitBujalskji eine Anatomie für Künstler. Von ihm
S. Joannes in der Wüste (Eremitage, St Petersburg), Himmelfahrt Maria (das.),
Igolkine (1889, das.); A. in dortigen Kirchen, etc.
Seheek, QottliebyBildhauer, geb.l5. M&rz 1844 in Rntesheim (Württemberff),Schüler
von Wagner in Stuttgart und Jouffroy in Paris (1866-67). Von ihm Hnmboldt-
statue (Polytechn., Stuttgart), BildnissmedaiUon Manch (Prag, Friedhof das.), Kinder-
gmppen (Villa Siegle, das.), etc.
Sehedol Ton Qreifeniteiny NiUas. Baumeister, geb. 1752 in Waidhaus (Bayr.
Oberpfalz), f 1810. Er war erst churbaynscher Ingenieur-Hauptmann, dann Staatbau-
direktor in München und 1809 Minist-OberbaucommissAr. Von ihm in München
Seminar nebst Kirche, Maxthor und Brücke, Krankenhaus vor dem Sendlinger Thor,
Pfarrhof und Schule in Au; in Landshut die ehemalige Universit&t
Sehedler, (Sehnedler), Johann George Maler und Radierer, geb. 1777 in
Konstanz, f nach 1845 in Innsbruck, Scbüler von Haamann, Hneber (in Zürich)
und der Augsburger Akademie. Er verblieb 6 Jahre in Augsburg und liess sich
zuletzt in Innsbruck nieder. Er malte Miniaturen, Landschaften in Oonache und Oel,
und hat auch Einiges radiert und lithographirt.
Sehedone, Sehedoni, s. Sehldono.
Sehedrtn, a. Sehtsenedrln«
Seheel, Gettlieb Angroitf Goldschmied, geb. 10. Juni 1816 in Cassel, t 26. Mai
1879 das., wo er seit 1842 Mitgl. der Zunft war.
Seheel, Johann Daniel, Maler, geb. 1773 in Frankfurt a. M., f 25. Jan. 1888
das., wurde 1808 Mitgl. der dortigen Innung, nachdem er in Paris gewesen war.
Er schuf Landschaften, decorative Malereien (z. B. im Aschaffenburger Schloss)
Radierungen, etc.
Seheel, Sebastian, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Innsbruck. Von ihm
im Ferdinandeum das. zwei Gemälde der Hl. Sippe (1517 und spater) und die Auf-
erweckung des Lazarus (1544X in der Augsburger Galerie Die hl. Sippe.
. Seheele Neel, a. Molenner^ C.
Seheemaeekera, Pleter d. Ae«, Bildhauer, geb. 1640 in Antwerpen, f 1714 in
Arendonk, Schüler von P. Verbruggen. Er wurde 1675 Mitgl. der Antwerpener
Lucasgilde. Von ihm Grabmal van Delft (Dom, Antwerpen), Marquis Pico-Denkmal
(Citadellenkirche, das.), Mausoleum des Grafen Hoogstraeten (Katharinenkirche,
Hoogstraeten), etc. {^ ]
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188 Seheemaeckers — Scbdfer.
SeheeMaeeker8| Pleter d. J., Bildhauer, geb. 1691 io Antwerpen, f nach
1769 das.i Schaler seines Vaters Pieter S. d. Ae. Er ging nach Kopenhagen, zu
Fuss weiter nach Rom, und ebenso nach London. 1728 besnchte er wieder Born, uud
kehrte 1785 nach England, 1769 nach Antwerpen zorflck. Von ihm Sbakspere-Denk-
mal u. 14 A. (Westminster Abtei, London! Ghamberlain-Denkmal, Meaddenkmal
(Temple Ghurcb, das.), viele Statuen fhr den Park zu Stowe, etc.
Seheemaeckers» Thomas» Bildhauer, geh. 1740, t 15- JuH 1B08 in London,
Sohn und wahrscheinlich Schfller des Pieter S. d. J. Er schuf Bildnissbflsten,
Medaillons, Denkmale, etc.
Seheerenberg» Hermanii« Maler, geb. 1826 m SwinemQnde, studirte in Dassei-
dorf, Antwerpen und Paris (bei Couture). Er Hess sich in Berlin nieder und malte
Genrebilder sowie Bildnisse, e. B. Der verstellte Kranke (1859).
Seheeres, Hendrik Jan, Maler, geh. 8. Aug. 1829 im Haag, f 12. Jan. 1864
das., Schfller von vanHove. Er malte kleine Interieurs mit Staffage aus dem
17. Jahrhundert.
Sehefertiu» s« SehafertÜB.
Sehefliaiier« Philipp Jakob tob, Bildhauer, geb. 1756 in Stuttgart, f 18. Nov.
1808 das., Scbfller von Lejeune und Pajou (in Paris), 1785 weitergebildet. Er
war schon 1780 zum Hofbildhauer ernannt worden. 1789 wurde er nach Stuttgart
zurflckberufen und Prof. an der Karlsschule. Dannecker war sein Mitschüler und
Nebenbuhler. Von ihm Bflste Friedrich Euirens (Schloss Stuttgart! Theseus und
Ariadne (ebenda). Schlafende Venus (Cassel), Bflste Keplers, Reliefbildniss Schillers,
Ganymed, Hebe, Paetus und Arria, etc. Civilverdienst-Ord.
Seheffel, Johaon Heiiirleh, Maler, geb. 1691 in Pommern, f 1781, th&tig in
Stockholm. Er malte Bildnisse in der Art Denners.
Beheffer, — ^^1^» ^^^^h ^^®'» i^^- 1^- ^^^^' l''^^ ^^ Dordtrecht, f 15. Juni
1858 in Argenteuil bei Paris, Schfller semes Vaters Johann Baptist S., dann von
P. Go^rin an der Ecole des beaux-arts. 1829 studirte er auf einer Reise durch
die Niederlande R. van R\jn und änderte seinen Stil in Folge dessen merklich. Er
hat auch England hesucht. Er war warmer Vertreter der orleanistischen Interessen
und wurde 1826 Lehrer der Kinder Louis PhiÜppes; 1848 fahrte er ein Bataillon
der Nationalgarde. S. einst sehr geschatst, wurde eins der Haupter der roman-
tischen Schule. Er empfindet schön und hat dichterische Phantasie, doch ist sein
Können gering und von Stimmung, die in der heutigen Malerei eine so grosse Rolle
spielt, weiss er nichts. Infolge seiner Freigebigkeit hat er keine Reichthflmer erspart.
Aus Liebe zu seiner Mutter hat er ihr Grahmal eigenhändig in Marmor ausgeführt.
Er malte erst Genrebilder, dann Illustrationen su Dichterwerken, suletzt Historien;
fflr Versailles schuf er geschichtliche Scenen, auch seine Bildnisse werden geschatit.
Werke von ibm in den Mus. und Gal. su Amsterdam (Mus. Fodor), Berlin (Gal.
Raczynski), Blois (Gal. Ghambert), KOnigsherg, Lille, London (auch Nat. Portr. Gal.
und Wallace Mus.) Marseille, Montpellier, Nantes, Paris, Rotterdam, Versailles, etc.,
in S. Thomas und der Hl. Franz von Assisie Kirche su Paris, etc. S. hat auch un-
gefähr 20 Blatt auf Stein und Kupfer gebracht. Leopolds-Ord., Kr. der Ehrenleg.
1828, Of&zierskreuz 1885; Med. 1817. S. Lehen etc. von J. Canonge (1858), A. Etex
(Paris 1859), Mrs. Grote, Hofistede de Groot (Bielefeld 1870), Gh. Lenormant
(Paris 1859).
Seheffer. Arnold, Maler, geb. vor 1845 in Paris, Schfller seines Vaters
Henry S. und von Picot. Von ihm Begräbniss des ermordeten Henogs von Guise
(1868 Mus. Besannen), Heinrich III. empf&ngt eine Gesandtschaft (1868), Bildnisse, etc.
Seheffer, Cornelia) geb. Lamme, Malerin, seb. vor 1803 in Dordtrecht, f
16d9 in Paris, Tochter und Schfllerin (?) des ArieLamme, Gemahlin des Johann
B. S. Durch ihre Charaktereigenschaften errang sie die grösste Achtung. Mehr denn
als Kflnstlerin ist sie als Mutter Ary und Henry S.'s bekannt geworden.
Scheffer, Hendrik, (Henry), Maler, geb. 27. (25.?) Sept. 1798 im Haag, f
15. März 1862 in Paris, Schfller von Guar in und der £cole des beaux-arts, Sohn
des Johann B. S. Von ihm Charlotte Corday (Mus. Luzembourg), Schlacht bei
Cassel (1837 Mus. Versailles), Rathsversammlung im Schloss von Champl4treux u. A.
(ebenda), Bildniss von M. Collot (Mus. Montpellier), Christus (Kirche St. Rochus).
Andere in den Mus. zu Amiens, Königsberg, Rotterdam, etc. Med. 2. Kl. 1824, 1. Kl.
1881 und 1855, Kr. d. Ehrenleg. 1887. S. Leben von G. d'Heilly.
Seheffer, Jean Gabriel, Maler und Lithograph, geb. 1797 in Genf, f nach
1845, Schfller von Regnault. Von ihm Der barmherzige Samariter (18d8), Die Ab.
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Scheffer — Scheins. 189
fahrt des Gastes (1846), Bildniese etc. S. hat mehr als 100 Lithographien veröffent^
]icht, darunter „Was mau denkt and was man sagt*, Der hinkende Teufel in
Paris, etc.
Seheffer, Johanii Baptist, Maler, geh. 1778 (?) in Mannheim, f 1809 in
Amsterdam, SchOler von Tischbein. Er ging frQh nach Dordtrecbt, heirathete
Cornelia S. nnd wurde Vater von Ary und Henry S. Er malte Geschichtsbilder, z. B.
Admiral J. S. de Rijk im Kerkpr, besonders aber Bildnisse, yon denen 5 in die
Darmst&dter Galerie gelangten. Von ihm ferner Kg. Louis Napoleon, Interieur
(Mus. Rotterdam^ etc.
Sehefferf Robert, Maler, geb. 6. Mai 1859 in Wien, Schlüer der Wiener
Akademie und der Kunstschule in Karlsruhe, th&tig in letzterer Stadt Von ihm FrOh
(\bt sich, Weils mi' freut, Unliebsame Ueberraschung. — Ein Paul S. aus Deutsch-
land soll 1560 Bilder für S. Severino in Neapel gemalt haben.
Seheffor tob Leonharilshoff; Johann ETangelist, Ritter, Maler, geb. 80. Oct.
1795 in Wien, f 12. Juni 1822 das., Schfller der dortigen Akademie nnd Ton
Kreithner, weitergebildet auf Kosten der FOrstin Salm-Reifferscheidt in Italien
(1815 und 1817)-, 1820 ging er zum dritten Mal nach Rom, wo er mit Overbeck be-
freundet wurde. Von ihm Sa. Caecilia von Engeln beweint (Mus. Wien), Pio VII.,
Sa. Caecilia spielend, etc. Auch viele Zeichnungen, zwei Radierungen und vier Stein-
drucke. Christps-Ord.
Seheffersy N«, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Utrecht. Er kam nach
England, wo es ihm schlecht ging, bis er Beschäftigung unter Yerrio fand.
Seheffler^ s. Sehaefler«
Seheffler, Felix Anton, Maler, geb. 29. Aug. 1701 in Bayern, f 10. Jan. 1760
in Prag, wo er k. k. Hofmaler wurde. Von ihm Der Heiland am Kreuz, S. Joseph
(Stadtkirche, Reichenberg), etc.
Schega» Franz Andreas» Maler, Kupferstecher und Stempelschneider, geb. 1710
in Nenstftdtl (Krain, n. A. 16. Dec. 1711 in Rudolph swerth), f 6. Dec. 1787 in München,
Sohn eines Bachsenmachers, in dessen Fach er selbst als Graveur tbätig war. Dann
stach er, malte Pastellbildnisse und fing in Wachs zu bossiren an. Durch das bossirte
Bildniss Churf. Karl Alberts von Bayern wurde er Hofmedailleur. Von seinen Medaillen
nennen wir 18 Witteisbacher Fürsten, Hofmaler Albrecht, eine Med. auf sich selbst,
etc. um 1780 erblindete er.
Scheib, Christian Friedrieh, Maler, geb. 1737 in Worms, f 1810 in Hamburg
im Armenhaus, SchOler von C. Seekatz, weitergebildet auf einer Reise durch Frank-
reich. Er liess sich in Hamburg nieder und malte mit Vorliebe Lichteffekte, Brand-
scenen, etc. in Aquarell und Oel. Zwei derartige Bilder besitzt die Gal. za Schwerin, 6
Zeichnungen die Kunsthalie zu Hamburg.
Seheid, s. Seheith.
Seheidlin» Carl Ton, Maler, «eb. 15. Nov. 1822 in Wien, Schüler von Ranftl,
lebte später in Pressbuii^. Er war k. k. Rittmeister und malte Thiere und Stillleben.
Seheidner, Heinrich, Holzschneider, geb. 5. April 1851 in Leipzig, thfttig in
München, wo er für die Fliegenden Bl&tier nach Harbnrger, Seitz, Vogel, etc.
arbeitete.
Seheindel, »• Seheyndel.
Scheiner. Jakoh, Maler, geb. 22. Febr. 1820 in Hof Sohlbach bei Siegen
(Westphalen). Er war Autodidakt und liess sich in Deutz bei Köln nieder. Er malte
Landschaften nnd Architekturen, hauptsächlich in Aquarell, z. B. die grosse Rhein-
brücke bei Duisburg, verschiedene Städte aus der Y<»elschau nach eigener per-
spektivischer Methode, Rheinland Schäften, etc. Kronen-Ord. 4. KI.
Scheinert, Karl Emannel» Maler, geb. 12. Jan. 1791 in Dresden, f 20. Jan. 1868
in Meissen, Schüler der Dresdener Akademie. Er malte erst Landschaften und
Schlachten in Oel und Aquarell, trat dann zur Schmelzmalerei über und wurde
Lebrer, 1848 Malervorsteher an der Meissener Manufaktur. Von ihm Fenster in der
kgl. Weinbergskapelle bei Dresden, in der Kirche zu ROdigsdorf bei Altenburg, in
der Kirche zu Oschatz (nach J. Hübner), in der Dominikanerkirche zu Krakau
(ebensoX etc. — Auch seine Gattin war Glasmalerin.
Scheinhfitte, Michael Hnbert Aloys Joseph, Maler und Lithograph, geb. 1796
in Köln a./Rh., f 8. Sept. 1836. Er malte Miniaturbildnisse and schuf Steindrucke
für die Buchillustration.
Scheins^ Karl Ludwig, Maler, geb. 5. Sept. 1808 in Aachen, f 28. Oct 1879
in Düsseldorf, Schüler der dortigen Akademie unter Schirm er. Er malte meist
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190 Scheith - Scbellioks.
trflbe, schwere Landschaften, z. B. Staffirte Winterlandschaft (Gal. DOsseldorf), desgl.
(Mus. Leipzig), Tannen im Schwarswald, etc.
Seheith, (Seheitt, Selield)^ Johann B., Maler des 18. Jahrhunderts, f 20 April
1755 in Gras, wo er seit 1745 Mitglied der Gilde war. Von ihm Freskencyclus
(Maria Trostkirdie in Graz), Altarbilder, Yedutenzeichnungen, etc.
Seheita, (Seheutz), Andreaa, Maler und Radierer, geb. um 1665, f um 1690 in
Hannover, Schfller seines Vaters Matthias S. Er wurde Hofmaler in HannoTer.
Von ihm Bildniss des Leibniz (Gal. Braun schweig), etc. Er radierte aber ein Dutzend
Blatt, die meisten nach der Zeichnung seines Vaters.
Sehelts, (Sehents), Matthias, Maler und Radierer, geb. Tor 1640 in Hamburg,
t um 1700 das., gebildet auf Reisen in den Niederlanden an R. van Rijn und
van Dyck. Er malte Gesellschaftsbilder. Er iUustrirte die sogen. Stemsche
Bibel (Lüneburg 1672). Von ihm Rebekka und Eliezer und 5 A.; auch viele Zeich-
nunffen (Eunsthalle Hamburg), Bauernessen (Gal. Aschaffenburg), Schlachtenbild u. A.
(GaT Schwerin), desgl. (G<(ttingen, Üniversit&ts-Sammlung), Bildniss (Gal* Cassel), eta
Seine 14 Radierungen, darunter Die Jahreszeiten, Der Violinspieler, Das Bauempaar,
Der Tod und der Reissigsammler, sind sehr selten.
Seheiwl, Josef, Maler und Zeichner, geb. 1888 in Königgrätz, thätig in Prag.
Er zeichnete unter A. biblische Scenen.
Sehel. Sebaatian, Maler des 16. Jahrhunderts, f 1554, in der Schule Dftrers
gebildet, ffr war in Innsbruck thätig und decorirte den Paradiessaal im Schloss das.;
auch ein Altarbild in einer dortigen Kirche von ihm.
Sehelberi s. Schelyer.
Seheide» Lieyen yan der, Maler des 16. Jahrhunderte, th&tig um 1580 in Gent.
Er malte Miniaturen sowie Decorationen zu Festzflgen, etc. z. Th. unter Lucas de
Heere.
Sehelfhont, Andreaai Maler, geb. 16. Febr. 1787 im Haag, f 19. April 1870
das.. Schaler von Breche nheijmes, wurde in der Folge ein sehr geschätzter Land-
schaftler. Er malte Holländische Landstriche im Winter und Sommer. Werke von
ihm in den Gal. zu Amsterdam (auch Smlg. Fodor), Berlin (Raczynski Smlg.), Gent,
Haarlem, Hamburg, Königsberg, Manchen (Neue Pinak.), Rotterdam, St. Petersburg,
Stuttgart, Weimar, etc. Med. in Antwerpen, Brüssel, Gent und im Haag; Mitgl. der
Akademien dieser Städte; Leopold-Ord. 1845, Löwen-Ord. 1889.
Sehellbaeh. Karl, Maler, geb. 27. Febr. 1850 in Beriin, stndirte 1868—70 an
der Berliner Akademie, 1878—76 in Weimar unter Gussow und Brendel, Hess sich
in Berlin nieder und malte Bildnisse und Genrescenen.
Sehellenberg, Johami Rudolph, Maler, Zeichner und Radierer, geb. 1740 in
Basel (?), t 1806 in Töss bei Winterthur, Schaler seines Grossvaters Rud. Huber,
Sohn des Johann ü. S. Er schuf eine Smlg. von Ober 2000 entomologischen Zeichnungen,
die an den Ghurfdrsten Theodor von Pfalzbayern kamen, Frttchte und Blumen in
Aquarell, Illustrationen zu naturgeschichtlich en Werken, auch Bildnisse, Genrebilder
und Landschaften. Von ihm ferner eine illustrirte biblische Geschichte (1775),
Freund Heins Erscheinungen (1785), Radierungen nach Chodowiecki, Graft und eigener
Zeichnung; endlich auch Gedichte.
Sehellenbergy Johann ülrieh. Maler, geb. 1709 in Winterthur, f 1770 das.,
Schaler von Hu her in Bern. Er leitete eine Zeichenschule in Winterthur und schnf
Bildnisse, sowie Landschaften.
Sehellenbergery Johann Jaeeb^ Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, f »ach
1678. Er war in Deutschland thätig und stach u. A. Platten fftr Prioratos „Kaiser
Leopold".
Sehellingy Henri, Maler des 15. Jahrhunderts, der 1455 als «Figurenmaler*
in Löwen erwähnt wird.
Sehellinks« (SehelUneks), Daniel, Maler, geb. 1688 (?) in Amsterdam, f 1701,
Bruder des Willem S. Er malte Landschaften, Marinen, etc. Schöne Zeichnungen
von ihm besitzt die Albertina in Wien.
SehelUnkB« (Sehellineks), Willem, Maler, geb. 2. Febr. 1627 in Amsterdam,
t im Oct 1678 das., ffebildet auf Reisen durch Italien, Mitteleuropa und England,
während derer er andi interessante Anfzeichnungen niederschrieb. Er malte Land-
schaften, Marinen, etc., z. B. Abfahrt Karl IL von der holländischen KQste, Die
brennende engliscbe Flotte im Medway (Smlg. Siz, Amsterdam); Andere in den Gal.
zn Augsburg, Frankfurt a. M., Kopenhagen und St. Petersburg, auch Figuren in
Bilder von Heusch und Wijnants.
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Scheltema — Schepp. 191
Sekeltema, Taco d. Ae«, Maler, geb. 1760 in Harlingen, f 7. Sept. 1837,
stodirte in DOBSeldorf, bildete sich besonders an Van Dyck, war eine Zeit lang in
Sachsen, dann in Amsterdam und Rotterdam thätig. Er malte Bildnisse und Landschaften.
Seheltema, Taeo d. J., Maler, geb. 2. April 1881 in Amheim, f 14. Oct. 1867
im Haag, Schüler des J. £. J. van den Berg. Er malte geschichtliche Genrebilder,
etc. Von ihm besitzt das Mus. Amsterdam Der Kupferstichliebhaber.
SchelTer, Angraat Frani« Maler, geb. 1805 in Osnabrück, f 1844 in München,
Schüler von Neelmeyer, auch in München gebildet. Er war dort, sowie in der
Heimath th&tig und malte Jagdscenen, Schlachtenbilder, Pferdemärkte, etc., z. B.
Schlacht von Hanau (1835 Königsberg, Mus.), Fuhrwagen auf einer Bergstrasse
(München, Neue Pinak.), A. in Hannover, St. Petersburg, etc.
Sehenak, Matthias, Baumeister, geb. 1650 (?), f 20. Juni 1720 in Prag, wo
er thätig war.
Scheuan, Johann Eleazar. s. Zeisig.
Schenck, An^st Frledrieli Albreeht, Maler, geb. 23. April 1828 in Glückstadt
(Holsteiu)) Schüler von L. Cogniet und der £cole des beaux-arts nachdem er schon
in England und Portugal für sich gezeichnet hatte. Er liess sich in £couen bei
Paris nieder und malte besonders Thiere, z. B. Das Erwachen der Schafherde (1865
Mus. Bordeaux), Polnische Bauern von Wölfen überfallen (1861), Einnerungen aus
der Auvergne (1881), etc. Med. 1865, Philadelphia 1876; Portugies. Ghristus-Ord., etc.
Sehenek, Edwin, Maler, geb. 1845 in Colnmbus (Ohio, ü. S. A.), Schüler der
Kunstschule in Baltimore und der Akad. Julian in Paris. Er Hess sich in Baltimore
nieder und malte Genrebilder.
Schenck, (Sehenk), Peter, Kupferstecher, geb. 1645 io Elberfeld, f um 1715
in Amsterdam, wo tr studirt hat, unter A. auch bei G. Yalck, mit dem er sich
1683/4 geschäftlich verband. August II. von Sachsen ernannte ihn zum Hofknpferstecher.
Er arbeitete salillos«», selten über das Mittelmässige steigende Schabkunstblätter, und
hat auch noch viele verlegt, die wohl nur unter seiner Aufsicht entstanden sind.
Femer machte er Versuche im Farbendruck, indem er alte, schon Torhandene Platten
einmalen Hess. Obwohl selbst Schabkünstler, benutzte er hierzu seltsamerweise meist
gestochene Platten. Es sind meist Blumen- und Yügelstücke. — Auch sem gleich-
namiger Sohn war Kupferstecher.
Sehende!, Bemnrdf Maler, geb. 1634 in Haarlem, f um 1698, Schüler von
H. Mommers. Er malte Gesellschaftsstttcke, Volksfeste, etc.
Sehende!, Pieter yan, Maler, geb. 21. April 1806 in Ter Hegden (Nord-
brabant), f 28. Dez. 1870 in Brüssel, Schüler der Antwerpener Akad. unter van
Bree. Er lebte nacheinander in Amsterdam, Rotterdam, Haag und seit 1845 in
Brüssel. Er malte besonders Marktscenen mit Lichteffekten, auch andere Genrebilder,
einige Historien und Bildnisse. Gemälde Ton ihm in den Gral, zu Amsterdam, Berlin
(Nat.-Gal.X Haag, Hamburg, Hannover, Leipzig, München, Stuttgart, etc. Med. Amster-
dam, Paris 1844, 1847, Brüssel 1845; Mitgl. der Amsterd. Akad.
Sehendeler, Johannes, Baumeister des 14. Jhdts. 1814 (?) begann er die
Wiesenkirche in Soest, Westphalen.
Sehenky C. Wllheimi Kupferstecher, geb. 1780 in Leipzig, f 1827 in Braun-
schweig, Schüler der Leipziger Akademie (1802—4), kam später nach Braunschweig.
Er stach kleine Bildnisse und Buch Illustrationen auf Stahl; auch eine Copie von
L. da Yiocis Abendmahl, 12 Propheten und Sibyllen nach Buonarotti, etc.
Schenk) Simon Peter, s« TlUemans«
Sehenkel, Heinrieh, Holzschneider, geb. 1856 in Zürich, Schüler des Instit.
Bachmann das. Er erhielt Anstellung an der St Petersburger Staatsdruckerei. Von
ihm Juninacht in Finnland (H. in Farben, nach A. Benois); A. nach Horschelt, Repin, etc.
Sehenker, Jaeqnes Matthias, Maler, geb. 24. Febr. 1854 in Luzern, bildete sich
in Düsseldorf unter A. Flamm und in Weimar unter Th. Hagen; 1874 liess er
sieh in Dresden nieder. Er malte Landschaften, z. B. Ebbe bei Dieppe (1881 Gal.
Dresden), Frühhngslandschaft (1889 das.), Vorfrühling am Teich, etc. Auch ein
Bild in der Gal. St. Gallen.
Schenker, S. Nikolans, Kupferstecher, geb. um 1760 in Genf, f nach 1822,
studirte 1779 in Paris, wo er sich 1786 selbständig machte. Von ihm Madonna di
Foligno (1616 nach R. Santi), Wieland (1822 nach Kügelgen), Henri IV., etc.
Sehepp, An^te» Malerin, geb. 1850 in Wiesbaden, studirte in München,
Düsseldorf und Berlin. Sie liess sich in Kassel nieder und malte Genrebilder, s. B.
Im Atelier. Med. London 1874.
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192 Schepp — Sobertle.
Sehep P) Johann Heinrich^ Müozgraveur des 18. Jahrhunderts, geb. in Nmsaq-
Diets, f 1773 in Frankfurt a. M. 1750—60 war er Siegelstecher und MOnsgraveur
des Landgrafen Wilhelm YIII. von Hessen-Cassel und zog dann nach Frankfurt a. M.
— Ein €(eorg Lndwig S« war in der ersten Hftlfte des 18. Jahrhunderts als MOnz-
graveur in Cassel and Hanau thfttig.
Scheppere, Louis Beiiolt Ferdinand, Kupferstecher, geb. 1748 in Benaix (?),
t am 1811, Schaler von S. Legros. Er hat n. A. drei kleine Landschaften radiert.
Seherenberg, Haas, Maler, geb. 1865 (?), f 1899 in Gross -Licbterfelde. Er
malte Bildoissc.
Soherenberg^ Hermann, geb. 20. Jan. 1826 in Swinemflnde, f 21. Ang. 1897
in Gross -Lichterfelde bei Berlin, Schtder der Berliner Akademie und 1845 Ton
Ph. Hildebrandt in Dflsseidorf, auch in Antwerpen, 1854 endlich unter Couture
in Paris weitergebildet. Er malte in der Heimath, dann in den russischen Ostsee-
provinzen und Hess sich endlich in Berlin nieder. Seit 1860 zeichnete er erst für
die Leipziger lUustrirte Zeitung, yon 1872 an auch fflr die Zeitschrift Ulk. Yon
ihm Schwestern am Sterbebett der Mutter (Gal. Schwerin).
Seherer, Alois, Maler, geb. 1818 in Aretsried (Schwaben), f 28. Mai 1887.
1885 kam er nach Manchen, malte erst Genrebilder, trat dann aber zur Glasmalerei
über wie sein Bmder Joseph S. Von ihm Christnacht (1848 nach Hess), Die Nonne
(1844 nach Hoyol), etc.
Seherer, Giorgio, Maler, geb. 1830 in Parma, Schüler Ton F. Scaramuzza,
in Bom weitergebildet Yon ihm Der König Ton Sidon (Gal. Parma), Aldbiades
u. A. (ebenda), etc.
Seherer, Johanii Jakob, Baumeister, Stnccatenr und Maler, geb. 1676 in
Schaffhansen, f 1746 das. Er war meist Autodidakt. Yon ihm Das Bathhans in
Z&ricb, Das Begierungsgebftnde in Schaffhausen, Kloster in Solothum, etc.
Seherer, Joseph, Glasmaler, geb. 1. Nov. 1814 in Aretsried bei Dinkel-
scherben (Schwaben), f 25. Mftrz 1891 in Ettelried bei Dink(>lscherben, studirte 1829
in Augsburg, 1832 in München, 1834 die Glasmalerei unter Yürtel, 1842 besuchte
er Athen, Constantinopel und Italien. Dann liess er sich in München nieder. Yon
ihm einige Historien in Gel fOr Augsburg und FOhrenbach; die Glasgemftlde, Yier
Fenster für die Stiftskirche in Stuttgart, (1847 nach Neher); A. für Kirchen in
Amsterdam, Aretsried, Bonn (Spital),. Buffallo (N. Y., ü. S. A.), Heidelberg, Landshnt,
München (Frauenk., Fetersk.), New-Tork, Passan, Bottenburg, Salzburg, Worms, ^
Yieles davon gemeinschafdich mit Alois S. und Leo S.
Seherer, Leo, Maler, geb. 1830, f 1876, Bruder des Joseph S., den er bei
seinen Glasmalereien unterstützte.
Seherm, Lorenic, Kupferstecher, geb. um 1690 in den Bheinlanden, f nach
1784. Er war seit 1720 in Amsterdam thätig, stach Architekturen, Maschinen, auch
Landschaften, etc., endlich yermuthlich eine Folge von romischen Geb&uden.
Sehermanl, Jenny, Malerin, geb. 1828 in Liblin bei KraÜowitz, tbätig in
Prag. Sie malte Blumen.
Sehermerhom, €• £•, Baumeister, geb. im Mftrz 1872 in Philadelphia (ü. S. A.),
thfttig das. Er bereiste Europa und lieferte u. A. Zeichnungen nach dortigen Bau-
denkmftlem.
Sehermier, Gomells, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Brüssel, wo er in
Ste. Gudule beschäftigt war.
Seherpe, Johann, Bildhauer, geh, 18. Dec. 1855 in Wien , Schüler der Wiener
Akademie bei Kund mann.
Seherres, Carl, Maler, geb. 81. Mftrz 1833 in Königsberg, studirte an der
dortigen Akademie und unter Behrendsen, bereiste die Schweiz, Oberitalien und
den Rhein und liess sich 1858^66 in Danzig, 1867 in Berlin nieder. Er wurde
Professor und Lehrer an der Künstlerinnenschule und malte Landschaften, z. B. Ost-
preussische Landschaft (Mus. Königsberg), Ueberschwemmung in Ostpreussep (1876
Nat.-Gal. Berlin), Grosse Landscbi^ (Artushof in Danzig), Das erste Eis bei
Baureif, etc.
Sehertl, Joseph, Maler, geb. 10. Jan. 1810 in Augsburg,, f 8. Mftrz 1869 in
München, Schüler eines Lithographen in Augsburg, von 1832 ab von Fohr und
Morgenstern in München. Er malte Landschaften aus der Umgegend von München,
Oberbayem, Algftu, etc. Yon ihm Am Ghiemsee, Aus Partenkircben, Der Hintersee, etc,
Sehertle, Talentin, Lithograph und Maler, geb. 1809 in Yillingen (Baden), j
24. Febr. 1885 in Frankfurt a. M., SchOler der Münchener Akademie und Ton F. Hanf-
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Scheltky — Schearen. 193
fitaengl, mit dem er in Dresden das Qaleriewerk lithographirte. Daraof litho-
grtphirte er Uem&lde sowie Bildnisse nach dem Leben in St. Petersburg und Warschau,
liess sich in MOncben nieder und war dann Jahre lang in Frankfurt a. M. thätig.
Yon ihm Einaelblätter nach Heinemann, Reni, R. Santi, P. Veit, Zampieri, etc.
Sehetky, Joha Alexander, Maler, geb. 1785 in Edinburg, t 1B24 nahe Cape
Goast Castle an der afrikanischen Eftsta, Autodidakt, Bruder des J. Christian S. Er
war Arst von Profession, machte den Krieg in Spanien mit und schickte von dort
geschätzte Landschaftsseichnuogen nach der Heimath. Später widmete er sich ana-
tomischen Zeichnungen und starb als Inspektor der Hospitäler an der afrikanischen
Kaste.
Sehetky. John Clirlstiaii, Maler, geb. 11. Aug. 1778 in Edinburg, 1 29. Jan. 1874,
Schaler von Nasmyth. 1801 besuchte er Paris, dann zu Fuss die Sdiweiz und Rom.
Zurückgekehrt, lebte er 6 Jahre in Oxford, zwei als Zeichenlehrer in Great Marlow;
im Kriegsjahr 1810 besuchte er Portugal, 1821 Irland, 1861 Lissabon. Er war Hof-
maler yers< hiedener Mitglieder des Englischen Herrscherhauses und malte meist
Marinen in Oel und Wasserfarben, von denen die Nat.-GaL zu London Untergang
des Royal George vor Spithead 1782 (um 1840 gemalt) besitzt. In yerschiedenen
Militär- und Miuine-Schulen war er 47 Jahre lang Zeichenlehrer gewesen.
Sehen, Heiiiriehy Holzschneider, geb. 19. Oct. 1845 in Wien, Schüler von
Hecht Er war in Zürich thätig. Sein Hauptwerk ist das grosse socialdemokra-
tische Blatt «The Triumph of Labour" nach W. Crane.
Sehenbel, Johaan Jeeeph d« Ae., Maler, geb. um 1675 in Regensburg, flllS^
wurde 1712 fürstbischöflicher Hofmaler und kam auf Kosten seines Gönners 1716—8
nach Venedig. Von ihm Steinigung des Hl. Stephan (Stephanskirche, Bamberg),
Kreuzabnahme u. A. (das.), Altar (Jakobskirche das.), Deckengemälde (Gangolfs-
kirche das.).
Sehenbel, Johanii Jeeeph d, J., Maler, geb. um 1720 in Bamberg, t 1788,
Schaler des G. Desmaräes, Sohn des J. J. S. d. Ae., kam 1763—6 auf fOrst-
bischefliche Kosten nach Frankreich und Italien (Venedig), wurde, zurückgekehrt,
1767 Hofmaler und 1776—7 nochmals nach Paris geschickt. Hier malte er vier
Fresken (Allegorien) im H6tel de Ville und eignete sich kecken Vortrag, sowie
frisches Colorit an. Nach seiner Rückkehr malte er dort, in Ebrach und in Vier-
zeh nheiligen.
Sekenehser^ Wilhelm, Maler und Lithograph, geb. 1803 in Zürich, f 29. März
1866 in München, Schüler von H. Maurer. Er bereiste die Schweiz und 1826—9
für den Fürsten von Fürstenberg den Schwarzwald. Die Ergebnisse aquarellirte und
lithographirte er dann in Karlsruhe. 1829 liess er sich als Landschafts- und Archi-
tekturmaler in München nieder. Von ihm Sechs encaustische Wandgemälde für
Hohenschwangau, Insel Ufenau (1861 Neue Pinak. München), Ariola-Kapelle (1832
Hamburg), Eingang in das Vilsalpthal u. A. (St. Gallen), Im Fulscher Thal, (Zürich),
Die alte Kapelle bei Taufers (1858), Aus dem Oberinnthal (1859), Sensenschmiede
im Allgäu (1860), Aquarellcopien nach Rottmann, etc
Seheuer, Philipp Otto, Maler, geb. 8. Oct 1865 in Frankfurt a. M., Schüler
des StädePsehen Instituts das., unter Hasselhorst und Ritter. Die Kirchen zu
Dreieichenhain, Oestrich und Sprendlingen besitzen Historien von ihm. Sonst malte
er Landschaften, Bildnisse, Genrebilder und war auch als Restaurator tbätig.
SeheuemuuiD, Ludwig Gostay Wilhelm, Maler, geb. 18. Oct. 1859 in Burg-
hersdorp (Afrika), Schüler der Münchener Akademie (1879^84) unter Benczur,
Löfftz und Straehuber, dann der Akademie Julian in Paris. Er bereiste Italien
und Kordafrika. Er malte Genrebilder, Bildnisse, später Landschaften, und hat auch
radiert sowie lithographirt.
Sehenfele, (Sehenfel, Sehluffel), Joseph Ignai, Stempelschneider und Münz-
gravear, geb. 1783 in Ahrenstein bei Passau, f 1790 in München. Er bereiste 1768
die Schweiz und Italien und wurde darauf bayrischer Ho&nedailleur.
Sehenffelein» s« SeUnfelein.
Seheafler^ Georg, Maler, geb. um 1880 in Meissen, Schüler Ton K. Scheinert,
thätig an der Glasmaleranstalt in Meissen.
SekeareBf Kaspar Johann Nepomuk, Maler und Radierer, geb. 22. Aug. 1810
in Aachen, t 12. Juni 1887 in Düsseldorf, Schüler seines Vaters und der Düsseldorfer
Akademie unter Lessing und Schirm er. Er bereiste Holland, Tirol und Italien.
1856 wurde er Professor an der Akademie in Düsseldorf. Er malte poetische, für
die Zeit bemerkenswerthe Landschaften, und schuf eine grosse Anzahl recht reiz-
AUeemeines Kfliurtler-LexicoD. 8. Aufl. 4. Band, Digitized b^OOglC
194 Scheurenberg — Schiavonotd.
voller, leicht aquarellirter Titelblätter, Dedikationen, etc., endlich auch über 20 kleine
Landschafts-Radiernngen. Gem&lde von ihm in den Gal. zn Berlin (Raczynski,
Raven^), Hamburg, Hannover, Köln a. Rh., Leipzig, Mflnchen, Schwerin, Stettin, etc.
Roth. Adler-Ord. 3. Kl., Falken-Ord. 2. EI.; Schwedische Med. f. Kunst u. W.
Sehenrenberg, Josef» Maler, geb. 7. Sept. 1846 in Düsseldorf, SchQler der
Dflsseldorfer Akademie unter Karl und W. Sohn, weitergebildet auf Reisen in den
Niederlanden, Mitteldeutschland, Nord-Italien und Paris, liess sich in Berlin nieder.
1879—81 war er Professor an der Casseler Akademie gewesen. Er malte 4 Wand-
gemälde im Justizpalast zu Gassei, A. im Berliner Rathhause; ferner von ihm Der
Tag des Herrn (Nationalgalerie Berlin), Luthers Verlobung, viele Bildnisse, darunter
Dr. £. Zeller, etc. Mitglied der Berliner Akademie; Gold. Med. Berlin, Bairischer
Michaels-Orden.
Sehearer, (Seheyher, Schayer), Maler des 17. Jahrhunderts, begr. 14. Nov. 1620
in Graz. Er betheiligte sich an der Errichtung einer Triumphpforte zur Krönung
Ferdinands H.
Schevts, s. Scheits.
SeheyenhoUseiiy Antoon, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig in Holland.
Er stach eine Folge von 100 Blatt, Gewerbetreibende.
Sehejy Jeau, Bildhauer, geb. 23. April 1791 in Paris, f 1848, Schüler von
Lemot und Regnault und der £cole des beauz-arts. Von ihm Hirsch (1839 Gips),
Masaniello (1840 Gipsstatue), Kolossalbflste (Selbstbildniss). Med. 8. Kl. 1840.
Seheyerer, Frani, Maler, geb. 1762 in Prag, f l^BS in Wien. Von ihm be-
sitzt das Rudolftnum zu Prag drei Landschaften.
Seheyffelin, s« Sehaevfeliii«
Heheyher, s« Sehevrer.
Seheyndel, (Scheindel), OiUls (Aeiridiiis) van. Radierer, geb. um 1600 in
Rotterdam, f um 1662. Er fertigte Landschaften, Blätter in Callots Geschmack,
auch Einiges nach W. Buytenweg, D. Hals, etc. Sein grosses und seltenes Blatt
(4 Platten) Leichenzug des Prinzen von Nassau und Uranien zu Delft (1625) wurde
sehr geschätzt.
Sfihiatflno, Bernardo, Bildhauer, geb. 1678 in Camagli (Genua), f 1726,
Schaler von A. M. Parodi, auch von D. Piola beeinflusst. Er mässigte den
barocken Charakter der damaligen Plastik und wurde Direktor der Skulpturabtheilung
der Akademie Liguatica. Von ihm Altar (S. Agostino alla Gonsolaaiooe, Genua), Sa.
Famiglia (Relief, Casa Piola das.), etc.
SobiafflnOy Franeescoy Bildhauer, geb. 1689 in Camagli (Genua), f 1768 in Genua,
Schfller seines Bruders BernardoS. und des C. R u s c o n i. Zurückgekehrt erhielt er viele
Aufträge, auch vom König von Portugal fUr die h. Grabkirche in Jerusalem. Yon ihm
Madonna und Sa. Monika mit dem Hl. Augustin (Sa. Agostino alla Consolazione,
Genua), Raub der Proserpina (Pal. Reale, das.), Sa. Anna (Sa. Anna, das.), Richelieu
(Rathhaus, das.).
Sehiaminogsi. a. SeaminossL
SehiaToney gleichbedeutend mit Slavonier (Dalmatler, ülyrler)» gewöhnlich
nur Beiname fflr Künstler, die unter ihrem richtigen Namen zu suchen sind, z. B.
Andrea Meldolla.
SehiaTone. Gregorio, Maler des 15. Jahrhunderts, geb. in Dalmatien, thätig
1440—70 in Padua, Schfller des Squarcione und 1441 Mitglied der Malerzunft in
Padua. Von ihm Thronende Madonna (Mus. Berlin), Fltkgel zu vorhergehendem Bild
fPadua, Sacristei der Canonici), Thronende Madonna mit Heiligen, und Madonna
(Mus. Berlin), Madonna (Gal. Turin), S. Hieronimus, S. Alessius (Gal. Bergamo), etc.
— Ein Liioa S« war um 1450 in Mailand thätig und schuf besonders Stickereient-
wflrfe fflr Geistliche Trachten.
SehiaToaetti, Luiiri» Kupferstecher, geb. 1. April 1765 in Bassano, f 7. Juni
1810 in London, Schfller von ($. Golini, A. Orio und F. Bartolozzi. Er eopirte
fflr Testolini eine Phitte des Bartolozzi täuschend, wurde von T. nach London ge-
nommen und von Bartolozzi gefördert. Er arbeitete auch in Linien-, Schab- aber
meist in Punktirmanier und hat es zu gutem Ansehen gebracht. Von ihm Blätter
nach Benazech, Blake, Bosc, Boyle, Buonarotti, Cossin, v. Dyck, Loutherbourg, Pelle-
grini, R. v. R^n, Singleton, Stothard, Tischbein, Tresham, Westall, etc., auch fftr
illustrirte Werke.
SehiaTonetti« NIecolo, Kupferstecher, geb. 1771, f 28. April 1813, jflngerer
Sruder des Luigi S., dem er oft bei Arbeiten half Voi^ ihm ^^^b empfingt
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Schiavoni — Schickhard. 195
Josephs blotiges Gewand (nach BarbieriX Madonna (nach Rubens); A. nach Hamilton,
Lebrun, Pelegrini, Philips, R. ▼. R^jn, Singleton, etc.
SohiaToniy Felice, Maler, geb. 1808 in Triest, f 1868, Schüler seines Vaters
Natale S., dem er nach Wien und Mailand folgte. Seit 1880 trat er als selb-
ständiger Künstler in Venedig auf. Von ihm Raffaello und die Fornarina (Gal. Tosi,
Venedig), Kreuzabnahme, Venus und Gupido (1832), etc. Gold. Med. vom Kaiser
Nikolaus; Mitglied der Akademie zu Venedig und Wien. — Seine Tochter Garo-
Itna S« malte Landschaften. — Seine Tochter Julia S. malte Historien und
Bildnisse.
SchiaTOni, Gioyaiini, Maler, geb. 1804 in Triest, f 1848 f?), Sohn und Schflier
des Natale S. Er malte Historien, Genrebilder und reich stamrte Architekturen;
sein Moses schlägt Wasser aus dem Fels (1825) gelangte in die Wiener Mus.
SehlaToni, Natale» Maler und Kupferstecher, geb. 25. April 1777 in Ghioggia,
t 15. Apri 1858 in Venedig, Schflier von F. Maggiotto und R. Morghen. 1800
—1810 war er in Triest, 1810-16 in Mailand, 1816—21 auf kaiserliche Einladung
in Wien, von da ab wieder in Venedig tbätig, wo er Akademieprofessor wurde. Von
ihm Bassende Magdalene (Mus. Wien), desgl. (Nat.-Gal. Berlin), Bildniss des Marquis
Manfredini ; A. in der Städelschen Gal. zu Frankfurt a. M., in S. Antonio zu Triest,
in der Brera zu Mailand, in der Eremitage zu St Petersburg, etc. Von seinen
Sticheu nennen wir Assunta (nach T. Vecelli), Grablegung (nach dems.), Magdalena
(Canova), etc.
SehlftTOiil, SebastianOy Bildschnitzer des 16. Jahrhunderts, dem die Holzreliefs
am GhorgestQhl der Markuskirche in Venedig (1536) zugeschrieben werden.
Schick, Gottlieb, Maler, geb. 15. Aug. 1779 in Stuttgart, f H. April 1812 das.,
Schüler von Hetsch, Danoecker, dann David in Paris. 1802 kehrte er nach
Stuttgart zurück und ging mit Pension nach Rom. Dort gelangte er zu grossem
Ruhm, sodass ihm eine italienisch-französische Künstlerdeputation 1809 den Preis und
die Krone überreichte, zog sich jedoch durch seine Caricaturen solche Feindschaft zu,
dass er 1811 Rom wieder verliess. Seine hochtrabende Kunst hat sich bald überlebt.
Von ihm Eva am Wasser (Mus. Köln a. Rh.), David vor Saul (1803 Gal. Stuttgart),
Apollo unter den Hirten (1809 das.), Bildniss Dannecker u. A. (das.X Noahs Dank-
opfer (Schloss das.), etc.
Schick, Karl Friedrich, geb. 17. April 1826 in Hilpertsau (BadenX t 26. Juni
1875 in Tretenhof, Schüler der Düsseldorfer Akademie, auch in Italien gebildet. Von
ihm Kinder bei einem todten Gefährten (Kunsthalle, Karlsruhe), Susanna im Bade
(Gal. Dresden), Loreley, etc.
Schick, Bndolf, Maler unseres Jahrhunderts, f 26. Febr. 1887 in Berlin, in
Italien gebildet Von ihm Rückkehr aus dem Gebirge, Quelleinsamkeit, Aus den
Marmorbrüchen von Carrara, Hirtenknabe und Amor, etc.
Schickedana, Albert, Baumeister und Maler, geb. 1846 in Biala, Schüler des
Polytechnicums in Karlsruhe, des Baumeisters Tietz in Wien, dann von Szkalnitzky
in Budapest. Dort half er auch dem Nie. Ybl beim Bau des Kgl. Opernhauses.
Von ihm das Batthvanyi Mausoleum, Die Entwürfe zu den Piedestalen der Denkmftler
für Job. Ar&ny, Franz Deäk und zu dem Ofener Honved - Monument ; ferner die
Innendekoration des Prunksaales im Akademiepalast zu Budapest und kleinere Entwürfe
fBr die Dome zu Gran, Erlau und Waitzen. Im Verein mit F. Herzog entwarf er
die Hauptgeb&ude der historischen Gruppe der Millenniumsaustellung und das neue
Ausstellungsgebftude für bildende Künste. Mit dem Architekten Freund erhielt er
Preise für die Entwürfe des ständigen Parlamentsgebaudes und des Kunstgewerbe-
museums zu Budapest.
Schickeiitani, Hans, Baumeister des 16. Jahrhunderts, thätig seit 1494 u. A.
an der Augustusbrflcke in Dresden. 1514—17 war er an der Kreuzkirche, 1522
an einem Gefängniss, 1580—37 am Georgenthor thätig.
Schickhard, (Schickhart), Heinrich d. Ae., Bildhauer des 16. Jahrhunderts,
geb. in Siegen, f 1560, einer der besten Meister der Ulmer Schule. Von ihm das
schöne Chorgestühl in der Stiftskirche zu Herrenberg und vielleicht die Reliefbildniss-
figur des Grafen Heinrich v. Württemberg im Schloss Urach.
Schickhard, (Schickhart), Heinrich d. J., Baumeister, geb. 1558 in Herren-
berg, t 1634 das., Enkel des Heinrich S. d. Ae., Autodidakt; baute schon 1580 zwei
Schlosser, 1590, 1598 am Lusthaus (jetzigem umgebauten Hoftheater) in Stuttgart
for Herzog Ludwig. Er baute mehrere abgebrannte Ortschaften auf und legte Freu-
denstadt neu an. 1598 besuchte er Italien, 1599 nochmals mit Herzos^riedricb,
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196 Schickhardt — Scbiess.
1599—1609 erbaute er den sogen. Neubau in Stuttgart (1757 ausgebrannt, 1779 und
1782 niedergerissen). Er wurde während der Plünderung von Herrenberg mit einem
Beil tödtlich verletst.
Sehiekhardt, Karl, Maler, geb. 1866 in Esslingen. Er malte Landschaften.
Sehidone» (Schedone, Sehedoni), BartolOMmeo, Maler, geb. um 1580 (? 1570?)
in Modena, f 1615 in Parma, gebildet an den Werken AUegris nnd in der Schule
der Garracci. Er kam als Hofmaler des Herzogs Ranuccio nach Parma. Seine
Fresken wurden besonders gelobt und galten einige seiner Werke die längste Zeit
fQr AUegris ; er malte meist Historien, war aber auch im Bildnias vortrefflich. Durch
Spielsacht vergeudete er seine Zeit und soll in unmittelbarer Folge eines grossen
" ' Iverlustes gestorben sein. Von ihm S. Gimignano (Dom, Modeua), Coriolan
Esko, Pal. Pubblico, das.), S. Sebastian u. viele A. (Mus. Neapel); A. in den
mlungen zu Darmstadt, Dresden, Florenz (Pitti n. Uffixi), Genua ^al. Pallavicini),
Glasgow, London (Bridgewater-Gal.), Modena, Paris, Parma, Rom (Gal. Borghese),
St Petersburg, Turin, Venedig, Wien, etc.
Schiebe!, Jehann Gottlieb. Bildhauer, geb. 5. Man 1775 in Niedeijahna,
t nach 1798, Schaler der Dresoener Akademie. Er wurde 1798 Bossirer an der
Meissener ü^ufaktur.
Schiebel, Karl ChriBtian, Maler, geb. 22. April 1784 in Niederjahna, f
25. Dec 1838, Schflier der Dresdener Akademie, Bruder des Johann G. S. 1805
trat er als Figurenmaler in die Meissener Manufaktur ein.
Sebiebliag, Cliristian d. J., Maler, geb. 2. März 1608 in Dresden, f 22. Febr.
1663 das. Er war Oberhofmaler. Von ihm Job. Georg HL zu Pferd (1659 Kgl.
Schloss, Dresden).
Sehleffer, Peter, Lithograph, seb. 1811 (?), f 15. Dec 1869 in Köln a. Rh.
Er schuf Ansichten aus dem alten und neuen Köln.
Sehler, Fraas, Maler, geb. 5. Juli 1852 in Neuwelt (Böhmen), Schaler der
Kunstgewerbeschule in Mflnchen. Er malte auf Glas und Porzellan nach A. t. d. Werff,
Mieris, etc: auch Bildnisse auf Porzellan.
Sehierbolx, Georg Friedrieh. Bildhauer, geb. 27. April 1841 in Frankfurt a.M.,
t 3. Febr. 1894 das., studirte in seiner Vaterstadt unter Zwerger am StädePschen
Institut und in Mflnchen unter Widnmann. Von ihm Die Gruppe Poesie und
Genius (Opernhaus in Frankfurt a. M.), Statuen för den Dom in Frankfurt a. M.,
das NationalMus. in Mflnchen, den Goncertsaal in Nauheim; die Basten Schopenhauers,
der Frau Schröder-Hanfstängl, der Fflrstin Tsenburg-W&chtersbach, Beethovens, ete.
SehiertSy August Ferdinand^ Maler, geb. 1804 in Leipzig, f 10. Sept. 1878
in Niederf)&hre bei Meisseo. Er war erst Kaufmann, dann Schauspieler, seit 1880
etwa Maler und schuf Genrebilder in holländischem Geschmack, sowie Historien.
Von ihm Die Vergänglichkeit (Mus. Leipzig), Anbetung der Weisen (Kirche zu
Bösenstädt), Zinsgroschen und Pfingstfest (Kirche zu Podelwitz), etc. Er hat auch
alte Gemälde restaurirt.
Sehierti, Franz Wilhelm, Baumeister und Maler, geb. 1813 in Leipzig, Schflier
von Da hl, Bruder des August F. S. Er bereiste wiederholt Skandinavien, einmal
um fflr Friedrich Wilhelm IV. die Holzkirche zu Vang in Valders nach Warmbrunn
in Schlesien zu transportiren, und Hess sich 1851 in Bergen nieder, wo er in Folge
des Brandes 1854 zur Baukunst abertrat Dort schuf er die Börse, das Landesge-
fängniss und das Bathhaus. Von ihm auch Landschaften, Märinen, Ulnstrationen
zu Dahls Werk Aber Holzbauten, etc.
Sehies, Hermann, Bildhauer, geb. 29. Juli 1886 in Eltville a. Rh., f 19. Febr.
1899 in Wiesbaden, Schflier von E. Hopfgarten und Drake in Berlin. Er
wurde Lehrer an der Bau- und Kunstgewerbeschule zu Wiesbaden. Von ihm
Kriegerdenkmäler fflr Wiesbaden, Eisenaoh, Castrop u. a. Städte n. einzelne Figuren
fflr viele Andere; Die Stärke, der Fleiss, die Gerechtigkeit und Mildthätigkeit
(RathhauB, Wiesbaden); A. fflr das Archivgebäude das., F. Abt -Denkmal, n. s. w.
Med. Nassau 1868.
Sehiesehneek, Emst^ Maler, geb. 1849 in Wien, thätig in Prag. Er malte Land-
schaften nnd Ansichten.
Sehieal, Ferdinand, Lithograph und Kuferstecher, geb. 1775 in Mflnchen, t
1820, Schflier von Mettenleiter. Er stach Vignetten mr die Buchillustration und
schuf Caricaturen, Sprichwörter in Bildern, etc.
Sehiessy Trangott, Maler, geb. 1884 in Herisau (Appenzell). Schflier von Steffen
in Mflnchen, wohin er 1854 kam, dann (1858—59) von Koller m Zflrich^ endlich von
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ScbieiBold - BchUd. 197
A. Böcklin beeinflusst Er besuchte Köln, Antwerpen und malte erst Gebirgs-
und Wald-, später Ideal-Landschaften. Von ihm In den Glarner Bergen u. A. (Mus.
St. Gallen), Bei Murg am Wallensee (Gal. Zürich), Sommerabend, etc. Med. Bern 1857.
Sdüetiold, Auffvtt Robert Bndolph, Maler, geb. 4. Juli 1842 in Dresden,
Schiller der Dresdener Akademie und L. Richters, weitergebildet unter Einfluss
Schleichs und Liers, dann in Italien; Hess sich 1870 in München nieder. Er malte
Landschaften, z. B. Anf Gapri (Gal. Dresden^ Am SUrnberger See (1877 ebenda).
Sekieyelbeiiiy Friedrich Hemuuui» Bildhauer, geb. 18. Not. 1817 in Berlin,
t 6. Mai 1867 das., Schfller der Berliner Akademie und von L. Wich mann, in Russ-
land und Italien weitergebildet. Zurückgekehrt wurde er 1853 Mitglied, 1859 Professor
an der Akademie. Von ihm Apostelgestalten (Kirche zu HelsingOr), Untergang von
Pompeji (Fries, Nat.-Gal. Berun), Athene (Schlossbracke, das.), Oestliches Relief
(Dirschauer EisenbahnbrUcke), Apostelstatuen (Katharinenkirche, Brandenburg), Die
Frömmigkeit, Die Treue (Schloss, Berlin), Raffaello Santi (Akademie, Budapest), Ent-
würfe zu Denkm&lem in Köln a. Rh., Königsberg, etc.
Sehleyelkamp, HeUnvthy Bildhauer, geb. 15« April 1849 in Berlin, Schaler der
Berliner Akademie. Yon ihm u. A. Das Kaiser Friedrich -Denkmal in Wilmersdorf.
Schiffer, Anton, Maler, geb. 1811 in Graz, f 13. Juni 1876 in Wien, Schaler
der Akademie das. Er malte Alpine Landschaften, z. B. Der Schneeberg in Nieder-
Gesterreich (Wiener Mus.), Der Grondelsee in Ober-Oesterreich (Gal. Harrach, Wien),
Der Hintersee bei Berchtesgaden (1854), etc.
Schiffer» Matthias, Maler, geb. 1744 in Puch bei Weiz (Steiermark), f 1827 in
Graz. Er midte Fresken in Tielen Kirchen und Profanbauten zu Regensburg (im
Goldenen Kreuz), Straubing (im Posthaus), Bleiburg (Kftmtheo), Marburg (Steiermark),
Gras und Gilli (Deutsche Kirche). Von ihm femer zwei Kircheninterieurs (Gal.
Schwerin), Hochaltar (1815 Kirche zu Pettau), desgl. (S. Rochus bei Rann), auch
mrthologische und Genre-Mder. — Sein Sohn Josef S. malte u. A. die Theater in
Klagenfurt and Bmck a. d. IL
Schifteann, Joat (Joseph), Maler, geb. SO. Mars 1822 in Luzem, f 11 Mai 1888
in Manchen, Schaler Ton Jac. Schwegler und £. Gehrhardt in Manchen, nach-
dem er inzwischen in der Pftp^tlichen Sdiweizergarde gedient hatte. 1870 liess er sich
in Salzburg nieder, wo er bis 1881 Consenrator des Museums war. Von da ab lebte
er wieder in Manchen. Er malte Landschaften und Architekturen, z. B.: Im Tirol
(Mns. St. Gallen), Ein altes Reichsstftdtchen am Rhein (1861), Erinnerung an den
Wallerstftdtersee (1858), etc.
Schlffteer^ —9 Maler und Radierer, geb. 1755 in Dresden, t 1795, Schaler von
Zeisig. Er hat mehrere kleine Landschaften radiert.
SAikaneder, Jakob, Maler, geb. 16. August 1842 (n. A. 1. März 1855) , in
Prag, Schaler der dortigen Akademie unter J. M. Trenkwald und J. Swerts,
weitergebildet in Paris und auf Studienreisen in Deutschland. Er liess sich in Prag
nieder und wurde dort Lehrer an der Kunstgewerbeschule. Yon ihm Trabe Heimfahrt
(RudoUnum, PragX Lollarden-Prozession, KoTomber, M&rtyrerin etc.
SchUbach, J. Heinrich, Maler, geb. 1798 in Barchfeld, f 1851 in DarmsUdt,
SchOler Ton Primaresi das., in Italien (1828) weitergebildet. 1828 wurde er Hof- und
Theatermaler in Darmstadt. Er malte Landschaften und Ansichten, z. B. Castell
Gandolfo (Mns. Darmstadt), Ansicht desGapitols in Rom(Thorwaldsen-Mus., Kopenhagen),
Ansicht des Forum Romanum (ebenda), Ansicht tou Mainz, etc. Er hat aucn radiert.
Schilder, Anton yon, Maler, geb. 1796 in Mindelheim, f 1828 auf Paros.
Er war bayerischer Offizier, und kam mit Gen. Heydegger nach Griechenland. Er
malte und zeichnete miUtOnsche sowie l&ndliche Genrebilder.
SchUcher, JMedrich, Maler, geb. 1811 in Wien, t 6. Mai 1881 das., Schaler
der Wiener Akademie, bereiste Ungarn, Siebenbargen und die Wallachei. Yon ihm
Bacchantin (Wiener Mus.), Quos Egol, Drahtbinder aus dem Tremsier Gomitat, etc.;
auch Bildnisse und CostUmstacke.
Schild, Charlotte Behecca, rerehel. Damiset, MedaUleurin des vorigen Jahr-
hunderts, geb. 1784 in Frankfurt a. M., Tochter und Schülerin des Christian
L. 8. Sie kam 1756 nach Hanau, dann nach Paris, wo sie auch starb.
Sdüld. CliriBtiaB Lehrecht, Steinschneider und Medailleur, geb. 1711 in
Harburg (Schwaben), f 8. Oct 1751 in Sachsenhausen ; er war als Jude geboren,
wurde 1781 reformirt und liess sich 1738 in Frankfurt a. M. nieder. Von ihm
Siegel des (Jhurf. tou Bayern, des Kaisers Karl YII. und Franz I., Frankfurter Ge<
dAditnissmedaille, etc.
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198 SchUd — Schming.
Seliild, Ferdinand^ Maler, geb. 1861 in Heidenheim, liess sich in Mftnchen
nieder.
Selilld, Johann Mathias, Maler, geb. 19. Sept 17B9 in Düsseldorf, f 28. Not.
1775 in Bonn. Er wurde Hofmaler and schuf Bildnisse, namentlich aber Jagd- und
Tbierstücke. — Sein Sohn Bartholomftns Franz S«, geb. 8. Nov. 1749 in Bonn,
malte Blumen, Historien und Bildnisse.
Sehildj Maria Helena Florentina, Malerin, geb. 3. Mai 1745 in Bonn,
t 17. April 1827 das., Schfllerin ihres Vaters Johann M. 8. und der DOsseldorfer
Akademie. Sie wurde churfQrstl. Kölnische Hofmalerin und schuf Historien.
Schilder, s. v. wie Maler: Johann S« Ton Babinherg, s. Joliann, Maler Ton
Bamberg.
Schildluiecht, Ferdinand, Maler, geb. 1857 in Fürth, thfttig in seiner
Vaterstadt.
Schildknecht, Georg, Maler, geb. 30. April 1850 in Fürth bei Nürnberg,
Schüler der Nürnberger Kunstschule unter Raupp, der Düsseldorfer Akademie
und von J. Rötin g. 1875—1881 war er Lehrer an der Leipziger Akademie, dann
in München ansässig. Er malte Genrescenen, z. B. Die Gemeindesitzung, Die Kar-
tenschlägerin, ünterschondorferin.
Schiigen, Philipp Anton, Maler, geb. 1793 in Osnabrück, f 1857 das.
(München?), Schüler Ton Cornelius in Düsseldorf und München. Von ihm Fest-
stellung der Bayerischen Erbfolge (Wandbild in den Arkaden, München), Illustrationen
zu Aeschylos (nach Schwanthalers Entwürfen, kgl. Scbloss das.), Entführung der
Helena (nach Cornelius' Carton, Neue Pinak. das)., etc.
Schilking, Heinrieh, Maler, geb. 25. Nov. 1815 in Warendorf (Westphalen),
Schüler von Schirmer, Lessing und der Akademie zu Antwerpen; weitergebildet
auf Reisen an der Nord- und Ost-See, sowie in den Alpen. Er wurde Hofmaler des
Grossherzogs von Oldenburg und Professor; S. malte Landschaften und Seestücke,
für den Herzog von Braunschweig Jagd bei Blaokenburg, etc. Von ihm auch
Radierungen. Verdienstkreuz.
SchiU, Adolf« Baumeister und Aquarellmaler, geb. 14. Mai 1848 in Stattgart,
Schüler des dortigen Polytechnicums, von Leins und Gnauth, und Ton E. R. ron
Foerster in Wien, weitergebildet auf Reisen in Italien. 1880 wurde er Professor
an der Düsseldorfer Akademie. Von ihm Das Bauwerk an der Düsseldorfer Rhein-
brücke, Privatbauten, viele Aquarelle italienischer Kirchen, viele decorative Entwürfe,
etc. Roth. Adler-Ord. IV. Kl., Kronen-Ord. IIL Kl., Med. Chicago.
SchiUer, Franz Bernhard, Bildhauer, geb. 1815 in Ostritz (Lausitz), f 1872 (?)
in Solabona bei Hamburg, Schüler von Gareis, Schwanthaler und Rietsohel.
Er Hess sich in Hamburg nieder. Von ihm Statuen am neuen Altar (Lindenholz,
Katharinenkirche Hamburg), Hautrelief am Portal (Bank, das.)» Bürgermeister Bartels
(Marmorbuste), kleinere Metallarbeiten, Elfenbeinschnitzereien, etc.
SchiUer, Johann Felix von, Maler, geb. 1805 in Breslau, f 1852 in München,
studirte von 1829 ab in München, nachdem er bereits Referendar geworden war. Von
ihm Am Kochelsee (1889), Aus dem Oberinnthal (1842), Burg Dürnstein, etc.
Schillinck) Emmerich, Bildhauer des 16. Jahrhunderts. Von ihm gelangte ein
Denkmal (schwarzer Marmor und Alabaster) mit den 4 Evangelisten, den theologischen
Tugenden, Leben der Mariae, in den Loovre zu Paris.
Schilling, Alexander, Maler, geb. 1859 in Chicago, Schüler von 6. P. Collis,
meist aber Autodidakt. Er Hess sich in New-York nieder. Von ihm Heumarkt,
Hochsommer an den Aux Plaiues, Nach dem Regenschauer, etc. -- Eine Clotilde S»,
geb. um 1855 ist in Dresden als Blumenmalerin thfttig.
Schilling, Georg, Maler, geb. 1785 in Unterthingau (Schwaben), f 1889 das.
Er malte mit Geschick Arabesken, z. B. an der Decke in den Rottmann- Arkaden zu
München. Im Conversationssaal der Residenz das. malte er zehn Landschaften nach
Rottmanns Aquarellen in Tempera.
Schilling, Hans, Miniaturmaler und Kalligraph des 15. Jahrhunderts, thfttig in
Hagenau. Cm 1459 schrieb er eine deutsche Reimbibel und schmückte sie mit
518 kleinen und zwei grösseren Bildern aus.
SchiUing, Johannes, Bildhauer, geb. 23. Juni 1828 in Mittweida, Schüler der
Dresdener Akademie, von Rietschi, Hfthnel und von Drake an der Berliner
Akademie, weitergebildet in Italien (1854—6); 1868 wurde er Professor an der
Dresdener Akademie. Von ihm Ueberlebensgrosse Giebelgruppe (Hoftheater, Dresden),
Die Tageszeiten (4 Gruppen, BrühPsche Terrasse das.), Niederlftndische und deutsche
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Scbilperoort — Schinkel. 199
Mftler (Fries, VestibQl, Neues Museum das.)« Rietscheldenkmal (Terrasse, Dresden),
Demianidenkmal (Qörlits), Scbillerdenkmal in Wien, Kaiser Maxdenkmal (Triest),
Niederwalddenkmal, Kriegerdenkmal in Hamburg, ßildoissbflsten, etc. Die Modelle
seiner Werke befinden sieb zu einem Scbilling-Museum vereint in Dresden. Dr., Prof.
Geb. Hofratb. 1882 Pour le m^rite Ord. — Ein Loreni S. war im 17. Jabrbundert
als Stempelscbneider in Frankfurt a. M. tbätig.
Sehilperoorty A. B., s« Meerteiu A« B« Tan.
Schilt, Abel, Maler, geb. 20. Sept. 1820 in Paris, Scbfller seines Vaters
Louis P. S. und von Roqueplan. Er malte auf Porzellan, z. B. Gespräcb im
Park (1859 nacb Watteau).
Sehilt, Louis Pierre, Maler und Litbograpb, geb. 11. Sept. 1790 in Paris,
t 13. Sept. 1859 in Sövres, Scbüler von Gonstaut, Lef^vre und Jussieu am
Museum. 1822 trat er in die Porzellan-Manufaktur von Sbvres ein, wo er bis zu
seinem Tode als Porzellanmaler tbätig war. Von ibm Mediceiscbe Vase (1889 Mus.
Florenz), Service fOr den Cburfürsten von Sacbsen 1830, Tiscbplatte (1832, Palais,
Potsdam), etc. S. veröffentlicbte ,Die Monate" (12 Litbograpbien), Blumen und FrUcbte
(12 Blatt), etc. Kr. d. Ebrenl. 1850.
Scbimatsehek, Anton, Maler, geb. 1845 in Hostin (Böbmen), tbätig in Wien.
Von ibm Am Dogenpalast in Venedig, Stillleben, etc.
Sehlmek, s« Simek.
Sehlnunel, (Schimele), Johann Lndirigr, Holzscbneider und Briefmaler des
17. Jabrbunderts, geb. und tbätig in Frankfurt a. M., wo er 1611 Bürger wurde.
Von ibm u. A. zwei seltene Flugblätter auf eine Judenplündernng dort und die
Krönung des Kaisers Mattbias I.
Schimon, Ferdinand, Maler, geb. 6. April 1797 in Budapest, f 29. Aug. 1852
in Müncben, war erst Sänger und Schauspieler, ebe er Bildnissmaler wurde. S.
arbeitete auch an Cornelius' Loggien in der alten Pinakotbek zu Manchen und
hat Mebreres litbograpbirt. Von ibm besitzt das Museum Bern Die besorgte
Mutter (1844).
Schimon, Max, Maler, geb. 1806 in Budapest, f nacb 1879 (?), studirte in
Budapest und München (1881—6), Bruder des Ferdinand S. Er malte Bildnisse und
ongariscbe Volksscenen.
Schindler, Albort, Maler, geb. 19. Aug. 1805 in Engelsberg (Schlesien), f
3. Mai 1861 in Wien, Scbüler der dortigen Akademie unter Feudi. Von ibm Kapu-
ziner und sterbender O^ier (Wien, Mus.) Das Almosen, Letzte Pilgerfahrt, etc.
Schindler, Emil Jakoh, Maler, geb. 1842 in Wien, f 9. Aug. 1892 inWestern-
land a. Sylt, Schüler von A. Zimmermann in Wien, wo er sich auch nieder] iess.
Später bildete er sich an den alten Niederländern, zuletzt an Th^o. Rousseau
weiter, und wurde einer der wenigen vorzüglichen Maler Wiens, dessen stimmungs-
volle Landschaften hodi geschätzt wurden. Wir nennen z. B. Mondaufgang an der
March, Laeroma, An der Teile bei Wien, Partie aus Haslau a. d. Donau, Aus Amster-
dam, Das Thal des Friedens, Kartoffelernte, Waldstrasse, Mondaufgang, Eckernmahle
bei Hallstatt, Friedhof in Dalmatien, etc. Er lieferte auch schöne Illustrationen, z. B.
zu Zedlitz' Waldfräulen. Med. 2. Kl. München 1883; Berlin 1886.
Sehindler, Johann, Bildbauer, f 2. Juli 1893 in Wien.
Sohindler, Johann Joseph, Maler, geb. 28. Juli 1777 in St j'ölteo, f 22. Juli
1836 in Wien, Schüler der dortigen Akademie, an der er später Professor wurde. Er
malte erst Historien, dann Bildnisse, Landschaften und Genrebilder. Von ibm Altar
(S. Michael, Wien), Feuer im Prater (1834 Wiener Mus.), Viehstück, etc., auch
Aquarelle, Radierungen, lithograpbirte Landschaften. Mitgl. d. Wiener Akademie,
k. k. Kammermäler.
Schindler, Karl, Maler, geb. 1822 in Wien (?), t 22. Aug. 1842 in Laab bei
Wien, Scbüler von Feudi. Er malte militärische Genrebilder und hat auch Bucb-
illuBtrationen geliefert.
Sehindler, Philipp Ernst, Baumeister und Maler des 18. Jabrbunderts, geb. in
Dresden, f 14. Juli 1765. 1727 wkd er als Porzellanmaler, später als Kunst- und
Mmiaturmaler, 1753 aJs Baucondukteur erwähnt.
Schinkel, Karl Friedrich, Baumeister und Maler, geb. 13. März 1781 in Neu-
ruppin, t 9. Oct. 1841 in Berlin, Schüler der dortigen Bauakademie unter David
und Friedrich Gilly, welch letzterer ibm die Liebe zur Antike einimpfte. 18G3
bereiste er Italien und kam 1806 über Paris zurück, konnte zunäcbst nur malen,
Landschaften und Panoramen, sowie lehren ; dabei erzog er sich Gropius zum Ge-
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200 ScluDoagel — 8chirm«r.
hilfeo. 1810 wnrde er AssesBor an der neueiDgerichteten Baodepatatioii, 1811 Mit-
glied der Berliner Akademie, 1815 Geh. Oberbaurath, 1819 Mitglied der technischen
Deputation des Ministeriums, 1820 Professor und Mitglied des Senats an der Aka-
demie. 1824 besuchte er nochmals Italien, 1826 Frankreich und Italien. 1889 wurde
er Oberlandbaudirektor. 1840 überfiel ihn ein organisches Gehirnleiden. Er führte
den griechischen Baustil wieder ein, Tersuchte aber auch oft griechische Elemente
in die Gothik einzufahren, wie im Schloss Babelsberg, Rathbaus in Zittau, Werder-
kirche in Berlin, Pal. Redem das., Bauakademie das., Kirche in Straupitz, Johannes-
kirche in Zittau, etc. Besser wenn auch recht wenig originell, sind die rein-classischen
Bauten, darunter das alte Museum, Schauspielhaus, Hauptwache, Sternwarte, Palast
Prinz Karl, etc. in Berlin, Altst&dter Wache in Dresden, Triokbrunnen in Aachen,
Nicolaikirche und Gasino in Potsdam, etc. Von seinen Malereien nennen wir Pano-
rama Yon Palermo, Italieoische Landschaft u. 9 A. (Nat-Gal. Berlin), die Entwürfe
zu den Wandgemftlden der Vorhalle des alten Museums zu Berlin, viele Idealland-
schaften, Copien, Costümbilder und Theaterdecorationen. Er Teröffentliohte eine
grössere Anzahl architektonischer und decorativer Werke und hat auch Einiges radiert
sowie auf Stein gezeichnet. Viele Auszeichnungen. Sein Leben etc. von K. Bötticher,
Grimm (1867X Kugler (1842), Quast (1866), Wolzogen (1864), etc.
SehinDagl, Max Joseph, Maler, geb. 1694 (1697?) in Bnrghansen (BayemX
t 1761 in Wien, Schftler des Jos. Kammerloher. Er malte Landschaften, die
A. staffirten. Von ihm Sa. Anna (Frauenkirche, Alt-Ötting), Gebirgslandschaft und
4 A. (Budolfinum, Prag), Jagdbild u. A. (Gal. Aschaifenburg), Landschaften auch in
den Gal. zu Wien und Schleissheim. Er hat ein Blatt radiert.
SeiÜBi, JohanB Georg, Maler, geb. 1794 in Zflrieh, f 1845, Schaler Ton
S. G essner. Er malte Landschaften.
Sehiiix, Joluuiii Kaspar, Maler, geb. 1798 in ZQrich, f 1882, Schaler Ton
Huber, in Rom von Oyerbeck beeinflusst. Er malte Historien und mit besserem
Gelingen Genrebilder.
SeliiStt, Heinrich, Maler, geb. 17. Dec. 1828 in Helsingör, Schaler der Kopen-
hagener Akademie. 1850 besuchte er London, Paris und lulien, spftter Norwegen
und Ishind, 1872—1878 endlich Griechenland, den Orient und nochmals Italien. 1854
wurde er Mitglied der Eopenhagener Akademie, 1866 Professor. Von ihm Islftndische
Braut, Norwegische Freiwerbung, Architekturbilder aus Syrien und Aegypten, etc. ; auch
riele Bildnisse, darunter Mitglieder des dänischen Hofes und das des Malen J. L. Lund.
Schippers, Karel, Maler, geh. 24. Oct. 1818 in Antwerpen, Schaler Ton M. ran
Bree. Er malte geschichtliche Genrebilder.
Sohippems, Pleter Adriaen, Maler, geb. 6. Man 1840 in Rotterdam, thätig
das. Er malte Landschaften. Das Museum seiner Vaterstadt besitst einen schönen
Sonnenuntergang von ihm.
Schirm, Johann Wühelm Carl Cowen, Maler, geb. 24. Not. 1852 in Wiesbaden,
studirte in Karlsruhe unter des Goudres und Gude, beeinflusst tou Herkomer,
lies^. sich nach Reisen durch Bayern, Schottland, den Harz, den Orient etc. in Berlm,
zuTor in Breslau nieder. Von ihm Oase Ain Gharandel (Budolfinum. Prag), Abend-
stimmung (Mus. Breslau), Der See Assynt (Schottland), Grundabelhorn in Bayern,
Vorberg des Sinai, Abendstimmung am Todten Meer, etc.
Schirmer, .Angnst Wilhelm Ferdinand, Maler, geb. 6. Mai 1802 in Berlin,
t 8. Juni 1866 in Nvon (Genfer See), Scholer der Berliner Porzellanmanufaktnr
unter Völker und der Akademie, an der ihn Schinkel beeinflnsste; 1827 in
Italien an Koch, Reinhardt und Turner weitelgebildet. 1831 Hess er sich in
Berlin nieder, wurde 1885 Mitglied, 1889 Lehrer, 1840 Prot und 1852 Senatsmit-
glied der dortigen Akademie. 1845 besuchte er Italien zum zweiten, 1865 zum
dritten Mal. Er erkrankte in Rom und starb auf der zu frOh angetretenen Heim-
reise. Von ihm Kaste bei Neapel u. A. (Nat-Gal. Berlin), Hafenthor ron Genua,
Tassos Hans in Sorrent, etc.; auch 4 WandgemAlde in der griechischen und ägyp-
tischen Abth. des Neuen Museums zu Berlin.
Sehirmer, Carl Josef, Maler, geb. 16. Febr. 1888 in Graz, Schaler der Aka-
demie zu Berlin, Dresden, MOnchen und Stuttgart, auch ron Dr. Stanz. 1866 Hess
er sich als Glasmaler in seiner Vaterstadt nieder. B'enster Ton ihm in der Stifts-
kirche zu Admont, Pfarrkirche zu Gonobitz, desgl. in Rottenmann, im Schloss Turickel
(Westfalen), etc.
Sehirmer, Heinrieh Ernst, Baumeister, geb. vor 1885, f im Dec. 1887 in
Glossen. Er stand 85 Jahre lang in norwegischen Staatsdiensten, leitete die Wieder-
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Schirmer — Schlatter. 201
herstellnog des Doms Ton Trondbjem, bftute die Irrenanstalt, Landhäoser, etc. in
Christiania and illnstrirte baugeBchichtliche Werke.
Sehlrmeri Johanii Wllbelm, Maler und Radierer, geb. 5. Sept. 1807 in Jfllicb,
t 11. Sept 1868 in Karlnrube, Schaler der Dflsseldorfer Akademie anter Schadow,
nachdem er suTor Bachbinder gewesen war; dann ron Lessing beeinflasst 1880
besachte er Belgien und wurde Hilfslehrer an der Düsseldorfer Akademie, 1881
bereiste er die Mosel, den Schwarzwald, 1885 die Schweis, 1887 die Normaodie,
1889 Italien, and wurde Professor, 1854 wurde er Direktor der Karlsruher Kunst-
schule. Er malte erst romantische Waldpartien und dergl., ging aber später zur
spröden classizistischen Landschaftsmalerei Aber. Von ihm Sechs biblische Doppel-
landscbaften (Nat.-6al. Berlin), Italienischer Park u. A. (ebenda), Herbetlandschaft
(OaL Aremberg, BrQssel), Raub desHylas u. A. (Mus. HannoTor), A. in den Oal. zu
^raunschweig, Christiania, Darmstadt, Dasseldorf, Halberstadt, Hamburg, Karlsruhe,
Kassel, Königsberg, Leipzig, Prag, St. Gallen, Stuttgart, etc. Von Radierungen nennen
wir Pan bei den Nymphen, Brunnen bei Ariccia, Ideallandschaft, etc. Mitgl. der
Berliner und Dresdener Akademie.
Sehimier, Karl Hiehael. Maler, geb. 1. Juni 1808 in Greifwald, f l* Mai 1876
in Dresden, gebildet in Kopen nagen und Dresden, wo er 1884 Restaurator an der
Gal. wurde. Ton ihm u. A. zwei Köpfe nach Seybold (Gal. Schwerin).
Sehlmeg. Albert. Maler, geb. 18. Febr. 1838 in Leipzig, f 28. Juli 1899 in
Wettin a. d. s. (?), Sebttler ron Traute, Ton der Leipziger Akademie und von
A. Eltiner. Er malte Ansichten und Landschaften in Aquarell.
SehiseUlB, Iwan, Maler, geb. 18. Jan. 1827 (1831?) in Jelabiu;a (Wjatka,
Rassland), f 20. MAra 1898 in St. Petersburg, Schttler der Kunstschule in Moskau und
der St Petersbarger Akademie. 1868 wurde er Mitglied, 1866 Professor dieser Akademie.
Er malte Landschaften und schuf namentlich geschfttzte Fedeneichnungen. Ton ihm
Im Urwald (1878 Gal. der Akademie, St. Petersburg), Der erste Schnee (1874;,
MorgendAmmerong im Fmhling (1874) etc.; auch Landschafts -Radierungen. Stanis-
laos- Orden.
Sehi-tM^n^ (SeMa Tsehöu gen. KlBan), chinesischer Maler, geb. 1427 (?X f 1509;
er malte Landschaften.
Sckiti, Jvles, Maler, geb. 9. Febr. 1817 in Paris, f 29. April 1871 in Troyes,
Schaler Ton R6mond. Er war Direktor der städtischen Zeichenschule in Trojes,
Von ihm Ansicht ans der Umgegend ron Grenoble (1840), Ein Windstoss (1850), Apriltag
in der Umgegend von Troyes (1865), etc. Med. 8 Kl. 1844; Silb. Med. 1860 Troyes.
Sekiteiiofflia, Lo, s. Baliiieri, F. M.
SelÜTerty Tlktor, Maler, geb. 8. Mai 1868 in Jassy (Rumänien), Schüler der
Grazer Akademie, sowie derManchener unter Gabi und Seiti, bereiste Oberitalien,
Belgien und Paris. Er malte Genrebilder sowie Bildnisse und hat viele Dlustra-
tionen geliefert.
SehlBione^ — Maler des 16. Jahrhunderts, ein Freund des Yincenzio di S.
Gimignano. Bei der PlQnderung Roms scheint er umgekommen zu sein oder hat
wenigstens die Kunst aufgegeben.
SeUndir, ChrlstlaB, Kupferstecher, geb. 1741 in Pegau (Sachsen), t 1311 in
Wittenberg. Von Hans aus Botaniker, dann Optiker und 1781 Mechanikus der
Universität Wittenberg, legte er sich auüs Stechen und Radieren. Er gab ein
botanisches Handbuch mit eigenhändigen Tafeln heraus.
B«hlabiti, Gustav Adolf, Maler, geb. 7. Juni 1854 in Gross -Wartenberg
(Schlesien), Schfiler der Akademien zu Berlin (1875—82) und Paris unter Lef^bvre
und Boalanger, bereiste das Elsass, Tirol, Amerika, etc., lebte 8 Jahre in Manchen
und Hess sich 1887 in Berlin nieder. Er malte Bildnisse und Genrescenen, z. B.
Schworgerichtssitaung (Mus. Breslau), Das Solo, Sftngerchorin einer Tiroler Dorf-
kirche, etc.
Sehlaehter, J. Anton, Maler des 18. Jahrhunderts, th&tig in Prag, wo er 1779
einen Triamphbogen, 1777—80 Fresken in der Trinitarierkirche malte.
SeUafhorsty Marie^ Bildhauerin, geb. 1865 in MOnchen, Schülerin von H.
Woderä. Sie schuf meist Bildnissbflsten. Von ihr Liebedenkmal (Haimberg, Gera),
Jnl. Sturm, etc.
SeUatter, Caspar, Maler und Holzschneider des 16. Jahrhanderts, thitig in
der Schweiz, 1580 kommt er auf Berner Staatsrechnungen vor. Ihm wird neuerdings
die Folge von .Standarten der Kantone* (Landsknechte, Holzschnitte) zugeschrieben,
die mit einem Monogramm S. C. (verschlungen) versehen sind.
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202 SchlauD - Schleich.
Sehlam, Johaiui Konrad tob, Baumeister, geb. 1695 (?), f 21. Oct. 1773 in
Monster, onter Einfluss Neumanns gebildet. Er wurde cburkölnischer General-
major, sowie Oberlandesingenieur and ist einer der Hauptmeister des deutscben
Barockstils. Von ihm Das Schloss Brühl am Rhein (dessen Baa er bis 1728 leitete),
Das ScbloBS zu Münster, Der Erbdrostehof das., Bestauration des Doms zu Speyer
(1744-47), etc.
Sehleer, (Sehleher, Sehloer), — Bildhauer des 16. Jahrhunderts, geb. in
Schwäbisch Hall. Von ihm Vier Württembergische Orafen (1581—82 Sandsteinstatuen,
Stiftskirche, Stuttgart). Ihm ferner zugeschrieben werden Skulpturen der ehemaligen
Stuttgarter Rennbahn und des Lusthauses, jetzt zum Theil auf Burg Lichtenstein
bei Reutlingen befindlich.
Sehlegel, August Friedrich, Maler, geb. 18. M&rz 1828 in Heidersdorf (SAchs.
Erzgebirge^ Schüler der Dresdener Akademie. Er Hess sich in Dresden nieder und
malte Miniaturen, sowie Aquarelle. Bronze-Med.
Schlegel, Johann Caspar, Maler, geb. um 1689 in Frankfurt a. M., t ün
Januar 1777 das., vielleicht Bruder des Johann Hugo S.
Sehlegel, Johann Heinrich, Maler des 18. Jahrhunderts, f im Sept. 1742 in
Prag, wo er seit 1729 ansässig war. Er malte in Brandeis Manier.
Schlegel, Johann Hngo, Maler, geb. in Frankfurt a. M., begr. 26. Sept 1787
das. Er malte Fresken an den Aussenseiten von Frankfurter Häusern.
Schlegel, Johann Theobald, Maler, geb. um 1726 in Frankfurt a. M., begr.
21. April 1801 das., wahrscheinlich Sohn des Johann C. S.
Schlegel, Moritz Friedrich, Maler, geb. 27. Dec. 1865 in Prag, Schüier der
Wiener Akademie unter Griepenkerl und Trenkwald. Er malte geschichtliche
Scenen, Genrebildnisse, dekorative Arbeiten, Bildnisse, Stillleben, etc. z. B. Ball-
geheimnisse, Judith, Rendez- vous im Belvedere, etc.
Schieh, Anna, Malerin, geb. 1838 in Berlin, Schülerin von Sehr ad er, weiter^
gebildet in Rom (1868). Sie Hess sich in Rom nieder. Von ihr Die Marien am
irabe (1861), Die Citronenverkäuferin, Sechs Ahnenbilder für die Familie Henkel
von Donnersmark, etc.
Schleher, s. Schleer«
Schlolbener, Kaspar, Maler, geb. 1868 in Hallstadt, thätig in München. Von
ihm Maiandacht, Mette, Cäcilia, etc.
Schleich, Adrian. Kupferstecher, geb. 7. Dec. 1812 in München, f B. Nov.
1894 in München, Schüler von S. Am s 1er, Bruder des August S. Er Hess sich
in München nieder und arbeitete ausschliesslich auf Stahl. Von ihm Stiche nach
Nilson zu der Glocke, nach Kanlbach zum Reinecke Fuchs, nach den 12 Fresken
Scbraudolfs im Speyerer Dom, etc.; auch Einzelblätter nach H. Hess, Kimer, Ried-
müller, Rietschel, R. Santi, F. Schön, Schwanthaler u. A. m.
Scklelch, Angnst, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 1814 (1813?) in
München, f 26. Dec. 1865 das., Schüler der dortigen Akademie, Bruder des Adrian S.
Er zeichnete Geflügel und andere Hausthiere mit grossem, malte sie mit weniger
Geschick. Erwähnenswerth sind seine „Rauchbilder *, mit Holzgriffel und Wischer
auf berusstem Papier hergestellte Thierzeichnungen.
Schleich, Carl Johannes (Hans). Maler, geb. 24. Juni 1834 in Stettin. Bis
1881 war er Operntenor und widmete sich dann erst der Kunst Schüler von Eschke,
dann von Gude an der Berliner Akademie. Er malte Landschi^n und Seestflcke.
Med. Melbourne, London.
Schleich, Eduard d« Ae., Maler, geb. 12. Oct. 1812 in Harbach (Bayern^ t
8. Jan. 1874 in München, Schüler der dortigen Akademie, die ihn, der einer der be-
deutendsten deutscben Landschaftsmaler wurde, als talentlos zurückwies, worauf er sich
auf Reisen durch die Alpenländer selbst, und durch Studium der alten Niederländer
weiterbildete. Später besuchte er Ungarn, ItaUen, Belgien und Frankreich, das ihn
beeinflusst hat. Er ist eine Art Gonstable für Deutschland geworden, ein Vorläufer
der prachtvollen Stimmnngslandschaftsmalerei. Namentlich sind einige seiner Isar-
landschaften ihm zauberhaft gelungen. Von ihm Am Stamberger See u. A. (Schack-
galerie, München), Im Isarthal (Neue Pinak. das.), Sturm an der Küste u. A. (ebenda),
Mondnacht bei Rotterdam (Germanisches Mus. Nürnberg); A. in der Gal. zu Berlin,
Darmsta'U, Dresden, Hamburg, Karlsruhe, Königsberg, Stuttgart, etc. Prof. (1868), Ehren-
mitglied der Münchener u. a. Akademien; grosse goldene Medaille Berlin, etc., Mich.-Ord.
Schleich, Ednard d. J., Maler, geb. 1852 (?), t 28. Oct. 1893 in München,
Schüler seines Vaters Eduard S. d. Ae. Er malte Landschaften gleich ihm.
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Schleich — SchleBinger. 203
Sehleldi) Johann Karl, Kapfentecher, geb. 1759 in Aagsburg, f 1842 in
Mflnchen, wohin er 1805 berufen worden war, Schüler ron Jangwirth und Metten-
leiter. Von ihm Selbstbildniss (nach MierisX Die Hoffnung nfthrt die Liebe (nach
Bejnolds), Bildnisse, topographische Blatter, etc.
Sehleieb, Karl, Kupferstecher, geb. 1788 (1789?) in Augsburg, f 1840 in
München, Schüler seines Vaters Johann K. S. Er arbeitete erst punktirt, sp&ter
in Linienmanier und mit der Nadel. Von ihm 12 Landschaften (nach Dogardin,
Ostade, etcX Bauemfamilie (nach Potter), Ansicht ron München, Der Dom zu
Begensburg, etc.
Scbleictay Karl Peter« Kupferstecher, geb. 1828 in München, f 30. Oct. 1887
das. (?), Schüler der Mflnchener Akademie. Er wurde sp&ter Inspektor des königl.
topographischen Institutes das. und stach unter A. kleine Ansichten von Venedig.
Sctaleietay Bobert, Maler, geb. 1845 in München, Schüler von W. Dies an
der Mttnchener Akademie. Med. Wien 1873.
Sehleietay Xayer, Maler, geb. 1834 in Stettin, thfttig in Berlin.
Sebleleher, Wilhelm, Baumeister, geb. 6. Aug. 1857 in Stolberg (Bheinlande),
studirte in Aachen und Berlin bei Jacobsthal und Baschdorff. 1836 wurde er
Begierungsbaumeister und liess sich in Düsseldorf nieder. Er bereiste Griechenland
und den Orient, Italien (wiederholt), Spanien, England, die Niederlande und Oester-
reich-üngarn. Er baute riele Villen, etc. in Düren, Düsseldorf, Wiesbaden etc.
Seblelden, Edward, Maler, geb. 6. Mai 1808 in Pyrmont. Er malte erst
Kinderbilder, widmete sich dann aber der Landschaftsmalerei in München. Von ihm
Bauernmadchen am Brunnen, Parthie bei Gauting, etc. Silb. Med., Linz.
Sehlelll. Pierre, Bildhauer und Baumeister, geb. in Valendennes, f Ih Aug.
1641 das. Man weiss ron diesem Künstler nur, dass er als Bildhauer und Bau-
meister zugleich an der Abtei ron Vicoigne thfttig war und dass er das Portal der
Carmeliterkirche zu Valendennes schuf. Seine Marmorbüste Simon Leboucqs befindet
sich im Mus. Grenoble.
SeblelssBer, Christian Andreas, Maler, geb. 2. Kot. 1810 in Lyngby bei
Kopenhagen, f 14. Juli 1882 in Kopenhagen, Schüler der dortigen Akademie, 1840
bis 1842 als Stipendiat auf Beisen, namentlich in München weitergebildet 1852
wurde er Mitglied, 1858 Professor der Kopenhagener Akademie. Von ihm Ein Ge-
flügelhändler (1842, Neue Pinak. München) , Kupferschmiede (das.), Grossmutter
lehrt ihren Enkel beten (Gal. Schwerin), A. in den Gal« zu Kopenhagen und
Hamburg. ,
Sehlesinger, Adam, Msler, geb. 1759 in Ebertsheim (Bheinbayem), 1 1829. Er
malte Fruchtstücke, von denen die Nat-Gal. Berlin zwei Proben besitzt
SetalealBgery Felix, Maler, geb. 9. Oct. 1888 in Hamburg, Schüler der Düssel-
dorfer Akademie und von Jordan. Er hielt sich längere Zeit in Paris auf und
liess sich schliesslich in München nieder. Von ihm Holsteiner Bauern bereiten sich
zum Kirchgang vor (1854 Kunsthalle Hamburg), Der Landarzt, Beim Juwelier. —
Ein Georg S. war 1816—27 in Frankfurt a. M. als Bildnissmaler thfttig. Von ihm
auch eine Verspottung Hiobs.
Setaleaiuger, Jakob, Maler, geb. 1798 (1792?) in Grünstadt (Pfiilz), f 1855 in
Berlin, Schüler seines Vaters Johann S., weitergebildet in Mannheim und München.
Drei Jahre lang war er Augenkrank, dann restaurirte er viel für die Gebr. Boisser^e.
1822 kam er als Prof. und Bestaurator nach Berlin. Von ihm Bildnisse, Frucht-
und Blumenstücke. Gopien nach der Sistinischen Madonna (Dom Speyer, Akademie
London) und anderen Benaissance* Bildern, etc.
Seiilesinger, Joiianii. Maler, geb. um 1770 in Mannheim, f 1840 in Sausen-
heim. Er malte Bildnisse, hauptsftchlich aber Fruchtstücke.
Sclileslnger, Karl, Maler, geb. 1826 in Lausanne, f 12. Juni 1893 in Düssel-
dorf, Schüler von Hardorff und Kauffmann, 1844 von der Akademie zu Prag
(unter Chr. Buben) und 1850 von der Akademie zu Antwerpen unter Dykman. Er
liess sich 1852 in Düsseldorf nieder und malte Landschaften und Genrescenen, z. B.
Die letzten Garben, Abend an der Mosel u. A. (Kunsthalle Hamburg), Fahrt zu
einem Sterbenden (Mus. Hannover), etc.
SeUesiBger, WlHielm Heinrleii. Maler, geb. 1814 in Frankfurt a. M., f 21.
Febr. 1893 in Neuilly bei Paris, Schüler der -Wiener Akademie, weitergebildet in
Paris, wo er sieb naturalisiren liess. Von ihm Bildniss des Sultans Mohammed-Khan H.
(1830 Mus. Versailles), Fest der Madonna, Doppelhaft, Die 5 Sinne, etc. Med. 8. Kl.
1840, 2. Kl. 1847, Kreuz der Ehrenlegion 1866.
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204 Schtoy -~ SchUtte.
Sehley. Jaeob TtD der, Knpfentecher, geb. 1715 in Amiterdam, f 1779,
Schüler des B. Picart, dessen anferüg hinterlassene Platten er theilweise ToUen-
dete. Von ihm BachrigDetten, Bildnisse, etc. nach M. des Angles, t. Pee, t. Dyck,
6. F. Schmidt, etc.
Sehlej, Philipp Tan der, Kupferstecher, geb. 1724 in Amsterdam, t 29. Oct.
1817 das., Schttler seines Bruders Jacob t. d. S. Er war hauptsächlich als Zeichen-
lehrer, später auch als Kunsthändler thfttig.
Schlicht, Abel, Baumeister, Zeichner and Radierer, geb. 1754 in Mannheim,
t 1826, Scbfller ron L. Quaglio. Er wurde Professor an der DOsseldorfer Aka-
demie nnd churpfSlaischer Baumeister. Am bekanntesten machten ihn seine Aqua-
tintbUtter nach Berchem, Bibiena, Pannini, t. d. Yelde, Yemet, Yerschaffelt,
Weeniz, etc.
Schlicht. Karl tob, Maler, geb. 1. Juni 1883 in Quten-Paaren bei Branden-
burg a. H., Schüler y. A. Achenbach und Gude; weitergebildet unter Graf
Kalckreuth, Böcklio, Niessen u. A. in Weimar, lebte sp&ter in Düsseldorf,
München, Kreuznach und Potsdam. Er malte Landschaften, z. B. Am Gardasee,
Buchen im RhOogebirge, Werft Ton Wilhelmshayen ; auch Schlüsser und Grabst&tten,
Gebirgsbilder aus der Schweiz und Tirol, etc.
Schliehten, Jan PhUips Tan der, Maler, geb. 1681, t 17^^ i» Mannheim (?),
Schüler des A. yan der Wer fl Er war in Rotterdam, spiter für den Pfalzgrafen
Karl Philipp wie es scheint in Mannheim thAtig. Von ihm S. Andreas m. d. Kreuz,
(1732 Alte Pinak. München), Der Dorfmnsikant (1781 ebenda), Die Lautenspielerin
u. A. (1780 Gkl. Schieissheim).
Sehliehtea» Johuui Friedrieh tu der, Maler, geb. 1725 in Mannheim, tl795
daa^ Schüler von F. Torelli und S. Conca, Sohn des Jan P. van der S. Er malte
in Metsus nnd Netschers Geschmack, namentlich Kunststückchen, wie nachgeahmte Bas-
reliefs, etc. S. wurde Galeriedirektor in Mannheim.
Schlichting, Ernst HermanB, Maler, geb. 5. Mai 1818 in RcTal, stndirte an
der Düsseldorfer Akademie, th&tig in St Petersburg und Reval, seit 1872 in Dresden.
Er malte Bildnisse und Landschaften, z. B. Bilder ans Norwegen nnd Finnland.
Sehliehtliig, Max, Maler, geb. 1866 in Sagan. Er Hess sich in Gharlottenburg
nieder. Von ihm Moderne Sphinx, Rue Faubourg Mont Martre in Paris, Im
Garten, etc.
Schlick, Benjaniiii, Baumeister, geb. 6. Sept. 1796 in Kopenhagen, f 1872 in
Paris, Schüler der Kopenhagener Akademie, weitergebildet in London nnd Paris. Da
er aus persönlicher Feindschaft ron der Landesakademie ausgeschlossen wurde, ging
er in's Ausland, war yielfach in Paris, Karlsruhe, dann in Italien (Rom, Pompeji)
th&tig. Von ihm Restauration ron 42 antiken Häusern Pompejis mit ihren Fresken.
Bayr. Michaels^Ord., Kr. der Ehrenleg.; Mitgl. des frans. Instituts.
Sehlieeker, Antust Eduard, Maler, geb. 12. Sept 1838 in Hamburir, Schüler
der Düsseldorfer (unter 0. Achenbach und Gude) nnd Münchener Akademie. Er
bereiste die Schweiz, Belgien und die Normandie, kehrte 1868 nach seiner Vaterstadt
zurück und malte Landschaften nnd Architekturen, z. B. Alte Strasse in Rouen,
St. Goar am Rhein, Mondschein im Winter, etc.
Schlier, Michael, Maler, geb. 1744 in KOnigstein (Taunus), f 23. Juli 1807,
Schüler ron Christi an StOcklin. Er malte Architekturen, besonders gothisohe
Kirchen in Oel und Aquarell.
SehliessmaiiBy Haas, Zeichner nnd Illustrator, geb. 6. Febr. 1852 in Mainz,
Hess sich in Wien nieder. Er zeichnete Garicaturen, hanptsichlioh Wiener Typen
fttr die .Fliegenden Bl&tter*, für KliSs .Humoristische Bl&tter*, den Wiener
.Figaro", etc. Es erschien 1889 in Wien ein S.- Album, und 1892 das. »Wiener Schatten-
bilder* Ton S.
Schlipf, Eagea, Bildhauer, geb. 1869 in Biberach, th&tig in Stuttgart Er schuf
Bildnissbüsten, etc.
Schutt, Heiarich, Zeichner und Maler, geb. 21. Aug. 1849 in Biebrich (n. A.
1850 in Wiesbaden), Schüler ron Barth nnd Lindenschmit an der Münchener
Akademie, nachdem er zuror hoU&udischer Soldat gewesen war. Er malte Friese
für das Palais Prinz Leopold in München; femer Aus dem Gircusleben, Niederlftnd.
Maleratelier, Gonfh>ntation eines Todtschl&gers, etc.; endlich Tiele Illustrationen fhr
Wochenschriften.
Sehlitte. Friedrichf Holzschneider, geb. 14. Oct 1820, gebildet als Metall-
grayeur in Magdeburg, sp&ter in Bitschi von Hartenbachs Atelier und unter
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ScUittgen — ächlotthaaet. 205
Benwortbs Leitung. Er war in yerschiedenen Leipiiger zylographischen Institoten
th&tig.
Sehlittgen» HermaBn, Maler und Zeichner, geb. 28. Juni 1879 in Roitsach
(Preossen), Btadirte in Paris. Er wurde besonders durch seine ülostrationen fOr die
Fliegenden Blfttter bekannt. Von ihm ferner 8alonbildcben in Wasserfarben, Bild-
nisse in Oel und Pastell, etc.
Sehloeder, Johann Fiiedrioh^ Maler, geb. um 1700 in Frankfurt a. M., begr.
10. März 1754.
Sehloeder, Johann GottMed^ Maler, geb. um 1701 in Frankfurt a. M., begr.
21. Not. 1754, wahrscheinlich Bruder des Johann F. S. und Sohn eines — Martin S.,
Maler zu Frankfurt a. M., der zwischen 1678 und 1680 an der inneren Ausmalung
der Katharinenkirche betheiligt war, auch Wappen und Inschriftep auf den BarfOsser-
Thurm malte.
SehlSgl, Franiy Maler und Zeichner, geb. 15. Jan. 1851 in Pr&yali (Kftrnthen),
Schttler des Polyteclmicums in Graz und der Zeichenschnle in EOnigsbrunn. Er
machte den Bosnischen Feldzug mit, schuf militärische Aquarelle und lieferte Illn-
strationen fOr Zeitschriften.
Sehleel, s. Sehleer.
Sehloepfce^ TlModor, Maler, geb. 6. März 1812 in Schwerin, f 18. Jan. 1878
das., Schüler der Berliner Akademie, weitergebildet unter H. Yernet in Paris
(1847--48 und 1855-57). Er machte den Schleswig-Holstein-Feldzug mit und wurde
1858 Mecklenburgischer Hofinaler. 1874—75 verweilte er in Italien. Von ihm riele
Aqoarellbildnisse und Eriegsscenen, das Bildniss der Esserin Engenie (ftr St. Gloud),
römische und pompejanische Landschaften, endlich in der Qal. Schwerin Der Tod
Nidots, Des Stalljungen Freude, Selbstbildniss, Graf Schadr, Grossherzog Paul
Friedrich und 9 Andere.
9ehl6t8er, Hemann Jnlina. Maler, geb. 21. Dec. 1882 in Elberfeld, f un Juni
1894 in Rom durch Selbstmord, Schfller der DOsseldorfer Akademie unter E. Sohn,
weitergebildet in Paris und Rom (wo er sich 1862 niederliess), nachdem er den
grossen Preis der Berliner Akademie gewonnen hatte. Von ihm Peleus überrascht
Thetis (1872 Hamburg, Eonsthalle), Pandora vor Prometheus und Epimetheus (1878
Nat.-Gal., Berlin), etc. Gold. Med., Berlin 1871.
SehlStser, Karl, Maler, geb. 21. Juni 1886 in Darmstadt, Schüler tou
J. Becker in Frankfurt a. M., weitergebildet unter Coutnre in Paris, Hess sich
in Darmstadt, 1875 in London nieder. Von ihm Rath in der Noth (Städelsches Inst.,
Frankfurt a. M.), Erinnerung an Palermo, Der Dorfadrokat, Pianissimo, etc.; auch
einige Radierungen. Prof.; Med. Wien 1873, Hessischer Ludwigs-Ord.
SehlSsser, Leopold, Maler, geb. nach 1800 (?) in Berlin, f 1836 in Düsseldorf,
Schüler tou Schadow. Von ihm eine Landschaft mit Wolfen, die ihn als riel-
Yorsprechend erscheinen Hess. Er starb aber jung.
SehlSth, Lnkas Ferdinand, Bildhauer, geb. 26. Jan. 1818 in Basel, f 2. Aug.
1891 in Thal (St. Gallen), war erst Schlosser, lernte dann in Basel, München und
Rom. Von ihm Winkelrieddenkmal in Stons (1865), S. Jakobsdenkmal in Basel (1872),
Tegethoifdenkmal für Wien, Adam und Eya, Jason, etc.
Sehlotterhecfc) Chriitlan Jakob» Maler und Eupferstecher, geb. 1757 in
Böblingen (Württemberg), f 1812 das., erst Autodidakt, dann Schüler der Earlsakademie
unter J. G. Müller, nachdem er zuvor sich schon der Medizin gewidmet hatte.
Er wurde 1785 Hofkupferstecher, später Schlosskastellan in Böblingen. S. malte
den Herzog Earl sowie den E6nig Friedrich von Württemberg und stach viele
Bildnisse, Vignetten, Antiken, etc.
Sehlotterbeeky Wilhelm Friedrieh, Eupferstecher, geb. 1777 in Härtingen
(Schweiz), f 1819 in Wien, Schüler des C. ä Mechel. Er arbeitete meist in
Aquatintmanier lange Zeit fQr die Ghalcogr. Gesellschaft in Dessau, dann (1808) fbr
MoUo in Wien, für den er Oesterreichische Ansichten schuf. Von ihm ferner Die
Tageszeiten (nach Gl. Gel^), A. nach Hackert, y. d. Pool, eigener Zeichnung, etc.
Sehlotthaner, Joseph, Maler und Lithograph, geb. 14. März 1789 in München,
t 5. Juni 1869 das., meist Autodidakt. Er war erst Schreiner und 1809 FreiwiUiger
im Tiroler Feldsug. 1819 wurde er von Cornelius in München beeinflusst und
führte mehrere von dessen Fresken in der Glyptothek aus 1880 studirte er in
Rom weiter und wurde 1881 Prof. an der Münchener Akademie. 1845 untersuchte
er mit Gaertner die antiken Malereien in Pompeji. 1846 erfand er mit Oberbergrath
Fuchs die Stereochromie, eine Art Frescomalerei, die nach Belieben ftqrtzumalen
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206 Schlüter - Schmeller.
gestattet, ohne dass die Farben sich ändern (von Kaulbach im Berliner Mus. ange>
wendet). 1882 gab er Steindmckcopien des Holbein'schen Todtentanzes heraus, um
1840 hatte er l&ngere Zeit eine orthopädische Anstalt geleitet und Heilrerfahren bei
Verkrümmungen (durch Flexion) erfunden. Von seinen Bildern nennen wir Dornen-
gekrönter Ghristuskopf und (1888) Seitenaltäre im Bamberger Dom. — Sein Schüler
und Neffe Karl S«, geb. 1808 iu München, malte Alpenlandschaften und wurde
Prof. der Zeichenkunst in Lindau.
Sehlilter, Aadreas, herTorragender Baumeister und Bildbauer, geb. 20. Mai
1664 in Hamburg, f 1714 in St. Petersburg, Sohn eines Bildhauers, der nach Danzig
kam und nach dessen Tode S. Schüler von D. Saporius wurde, worauf er sich in
Italien vollends ausbildete. 1691 arbeitete er für den König von Polen in Warschau,
1694 wnrde er als Hofbildhaner nach Berlin berufen und fertigte die Dekorationen
im Marmorsaal zu Potsdam. 1695 wurde er Mitdirektor der Berliner Akademie und
baute 1696 das Hauptgebäude des Charlottenburger Schlosses. Sodann modellirte er
die stehende Churiürstenstatne und die berühmten wunderbaren Masken sterbender
Krieger im Hof des Berliner Zeughauses, dessen Bau er leitete. 1698 schuf er die
Reiterstatue des Grossen Churfflrsten. 1699—1706 baute er den nördlichen Theil des
Berliner Schlosses um und schuf viel von dessen äusserer und innerer Stuckversierung.
Da sich der Schlossthurm senkte, verlor er Amt und Titel eines Scblossbaumeisters,
blieb aber Hofbildhauer. 1718 modellirte er das Grabmal König Friedrichs I., ging
dann aber nach Russland, wo er die Gunst des Czaren Peter in hohem Grade genoss.
S. war einer der grössten nordischen Baumeister des Barock und wohl der bedeu-
tendste Bildhauer seiner Zeit überhaupt. Für Berlin hat er über 80 Marmorstatuen
und eine Menge Reliefs und Zeichnungen gefertigt. S. Leben von F. Adler, Dohme
(1877) und Gurlitt (1891).
Schlflter, Anlast, Maler, geb. 22. Jan. 1858 in Münster, (^'estf.), Schüler der
Düsseldorfer Akademie unter Duck er (1882—88), bereiste Norddeutschland, die
Schweiz und Italien und liess sich in Düsseldorf nieder. Von ihm Gehöft in West-
fiüen, Dülmer Haide, Abend im Moor, etc.; auch Adressen etc.
Sehlflter, Karl H. W., Bildhauer, geb. 24. Oct. 1846 in Pinneberg (HolsteinX
f. 26. Oct. 1884 in Dresden, Schüler Schillings an der Dresdener Akademie,
lebte als Stipendiat 3 Jahre in Rom und liess sich 1876 in Dresden nieder. Von
ihm Römischer Hirtenknabe (1878 Nat.-Gal., Berlin), Hermannsstatue, Büste seiner
Frau, Der Blick ins Leben, Das Räthsel des Lebens, Mädchen in Empiretracht,
Badendes Mädchen, viele Bildnissbüsten, etc.
SeMumpreehty Heinrich, Holzschneider, geb. 4. Jan. 1859 in München, Schüler
von Wolf das., A. Closs in Stottsart und des Inst. Kaeseberg und Oertel in
Leipzig. Er war in seiner Vaterstadt thätig und arbeitete nach Büchner, R. Reinicke,
Vogel, etc.
Schlninprecht, Rapert, Holzschneider, geb. im März 1854 in München, Schüler
von Wolf in München, Hecht das. und K. Oertel in Leipzig. Er war in München
thätig und arbeitete nach Conadam, Reinicke, Vogel, etc.
Sebmftdel» Max tob. Maler, geb. 14. Mai 1856 in Augsburg, Schüler der
Münchener Akademie. Er liess sich in München nieder und malte Genrescenen, z. B«
Für Allerseelen, Klostersupp, etc.
Sehmalaigangy Ferdinand» Maler, geb. 15. Febr. 1847 in Friedrichshafen am
Bodensee, Schüler von Piloty in Mündien. Er malte Thierbilder, von denen eins
in das Kölner Mus. gelangte.
Setamans, Karl, Bildhauer, geb. 1841 in Nymphenburg bei München.
Sehmeidler, Karl Gottlob, Maler, geb. 1772 in Nimptoch, f 1838 in Breslau,
Schüler der Dresdener Akademie, nachdem er das theologische Studium aus Geld-
mangel aufgegeben hatte. Er liess sich in Breslau als Bildnissmaler nieder, wurde
auch 1832 Landtagsabgeordneter. Von ihm Bildnisse verschiedener Mitglieder des
preuss. Königshauses, Gkn. Bennigsen, etc. Roth. Adler-Ord.
Schmeller) Johann Joeepta) Maler, geb. 1796 in Gross-Obringen bei Weimar,
t 1841 in Weimar, Schüler von Jagemann, dann von vanBree in Ant«'erpen,
nachdem er inzwischen als freivnlliger Jäger die Freiheitskriege mitgemacht hatte.
Er wurde Lehrer an der Zeichenschule zu Weimar. Von ihm Allegorische Plafonds
im Schloss zu Gromsdorf, ein Stammbuch mit Bildnissen der Freunde Goethes, Bild-
nisse der Weimarer Offiziere, verschiedene Goethe-Bildnisse, etc. 1837 gab er eine
lithographirtc Sammlung von Köpfen nach grossen Meistern für Zeichenschulen
heraus.
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Schmelzer ~ Schmidgruber. 207
Schmelier, Johans Bernhard, Maler, geb. 1838 in Annaberg (SacfaBen), Schaler
von J. Hübner, auch durch Copiren gebildet Er liess sich in Dresden nieder und
malte Genrebilder, z. B. Tod des Wilddiebs, Viehhindler in der Residens, Die Ver-
weigerung des Tanzes, etc.
Sehmerfeld, Jotaaiiii Daniel, Zeichner, geb. 21. Juni 1774 in Gassei, f 1811
in Charkow, Sohn der Jobanna E. ▼. S., wurde akademischer Lehrer und UniTcrsi«
t&ts-Profcssor zu Charkow. Er lieferte u. A. architektonische Zeichnungen.
Sehmerfeld, Johanna Elisabeth ron, geb. Schwarzenberg, Malerin, geb.
23. Febr. 1749 in Cassel, f 12. April 1808, Schalerin des älteren J. H. Tischbein.
Sie malte Landschaften in der Art Cl. Oeläes.
Sehnerling, Panline Ton» geb. von Koudelka, Malerin, geb. 1806 in Wien,
t 1840 das., Schülerin Ton F. Fetter. Sie malte Frucht- und Blumenstücke, Ton
denen eins in die k. k. Museen gelangte.
Sehmetterlingy Ohriatlana Josefa^ Malerin, geb. 19. Dec. 1796 in Amsterdam,
t 18. Mftrz 1840 das., Schülerin und Tochter des Josef A.S. Sie malte Frucht- und
Blumenstücke in Aquarell.
Setametterling, Elisabetha Barbara, Malerin, geb. 30. Not. 1804 in Amsterdam,
t nach 1821, Schülerin und Tochter des Josef A. S. Sin war erst als Kupferatecherin,
dann als Miniaturmalerin tbatig und hat auch gelehrt.
Sehnetterllng, Josef Adolf, Maler, geb. 1758 in Wien, f 1828 in Amsterdam.
Er malte Miniaturen.
Sehmid. Hans Sebastian, Bildhauer und Maler, geb. 22. Juui 1862 in München,
Schüler der dortigen Euastgewerbeschule und Akademie, dann yonWidnmann. Aus
Gesundheitsrücksichten musste er die Bildhauerei aufgeben und sich dem Kunst-
gewerbe sowie der Malerei zuwenden. Ton ihm Entwürfe zu Pokalen, etc. Alt&gyp-
tische Harfenroielerin (1898 Oelgemälde), Bildnisse, etc. Er schrieb und illustrirte
eine .Kunststilunterscheidnng".
Sehmid, Julins, Maler, geb. 3. Febr. 1854 in Wien, Schüler der Wiener
Akademie, an der er sp&ter Assistent wurde. Er erhielt dort den Rom- sowie andere
Preise und malte langweilige, unkünstlerische Historien. In der Schottenkirche zu
Wien malte er die Deckenbilder. Von ihm femer »Lasset die Eindlein . . .*, Sommer-
zeit, etc.
Sdunid, Karl Angnst» Maler, geb. 1807 in Keuburg a. d. D., f 1884. Schüler
der Münchener Akademie (1822—25), auf Reisen durch die Alpen und Oberitalien
weitergebildet. Er malte Aquarelllandschaften und zeichnete für botanische, sowie
andere naturgeschichtliche Werke ron Martins und Spix.
Sehmid, Matthias, Maler, geb. 14. Nor. 1885 in See (Tirol, Paznauner Thal),
Schüler der Münchener Akademie unter Schraudolph und Piloty, nachdem er
erst in Tirol Malerlehrling und in München bei einem Vergolder gewesen war. Vom
katholischen Clerus verfolgt, r&chte er sich, indem er eine Zeit lang dessen Schatten-
seiten in seinen Genrebildern blossstellte. Später entwickelte er sich zu einem der
besten Tiroler Maler, bei dem die künstlerischen Qualit&ten nicht durch lokale
Pointen uod Hübschemadchenmalerei erstickt sind. Er wurde kgl. Professor in
München, wo er sich niederffelassen hatte. Von ihm Der Herrgottshftndler, Bettel-
mönche, Der Sittenrichter, Die Beichtzettelsammlung, Ruth, Die drei Marien am
Grabe (Fresko, Kirchhof Innsbruck), etc. Michael-Ord. 1 Kl., Med. Wien 1878.
Setamtd. Peter, Maler, geb. 1769 in Trier, f n&ch 1888, gebildet auf Kosten
des Grafen Waltersdorf. Er war Zeichenlehrer in Stettin, Berlin und Frankfurt und
gab ein Lehrbuch über seine neue Methode heraus. 1884 wurde er Professor
in Berlin.
Sehmid, Simon, Graveur in Stein, geb. 1760 in München, f 1840. Er war
Hofkaplan und beschäftigte sich mit dem Kehlheimer Stein in der Weise wie Sene-
felder es that, ehe er die Lithographie, d. h. den chemischen Fladidruck erfand.
1788 lieferte er 18 Steine in erhabener und in yertiefter Manier, mit naturwissen-
schaftlichen Zeichnungen.
Sehmid-Breitenliaeh, Frani, Maler, geb. 17. Aug. 1857 in München, Schüler
der Münchener Akademie unter Echter, Benczur und Loefftz. Von ihm Mein
Sohn kommt, Im Hezenwahn, Das leidige Rauchen, etc. Med. München, London, etc.
Sehmidgrnber, Anton, Bildhauer, geb. 26. M&rz 1887 in Wien, studirte an
der Wiener Akademie unter Bauer und als Stipendiat 1868 in Rom. Von ihm
Poseidon (Parlamentsgebftude, Wien), Die Freude und Die Menschenliebe (ebenda),
Die Römerin (Brunnenfigur), Dürer (Künstlerhaus, Wien), Peter und Paul (Fünf-
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208 ächmidliammer -- Schmidt.
hauserkirche); auch Werke f&r die UDiyeraiUt, a. Gebinde, Brflcken und Pl&tse
WieDB, etc.
»ehmidlianiiner, Arpad, Zeichner und Maler, geb. 12. Febr. 1857 in Keuberg
(Steiermark), stadirte an der Wiener und Münchener Akademie. Er lieee sich in
Manchen nieder und lieferte zahlreiche Illustrationen lu Zeitschriften, £U Boseggers
Werken, etc.
Sehmldt, Adolph, Maler, geb. 1804 (?) in Berlin, f n^ch 1860, Schfiler Ton
Wach, auch in Düsseldorf gebildet. Er Hess sich in Berlin nieder und malte
Bildnisse sowie Oenrebilder, s. B. Rheinisches Milchmädchen und Der gefundene
Liebesbrief.
Sebmldty Albert, Baumeister, geb. 16. Sept. 1841 in Sonneberg (Thüringen),
Schüler des Münchener Polytechnicums und von Oottge treu, auch ai^ Italienischen
Reisen (1864—65) gebildet Von ihm Schloss Franenau im Bayerischen Wald, S.
Lukaskirche (1898—96 München), Löwenbraukeller (das.), PriTatbanten in München,
etc. Mitglied der Münchener Akademie 1889 ; Prof. ; 2. Med.
Sehmidt, Alf^ed^ Maler, geb. 1867 in Dresden, Schüler der dortigen und der
Karlsruher Akademie, dann der Akademie Julian in Paris. Er liess sich in Karls-
ruhe nieder und malte Bildnisse, etc. Von ihm ferner Liebe auf dem Land, In Er>
Wartung, etc.; auch schöne Steindrucke.
Sehnidty Auguste, Malerin, geb. 1844 in Stuttgart. Sie malte in Wasserfarben.
Sehmid^ Bernhard, Maler, geb. 21. M|rz 1820 in Zettenim (Meckl.X f 4.
Dec 1870 in Niesky, Schüler von Schirmer, der Münchener und der Düsseldorfer
Akademie, weitergebildet auf Reisen durch Deutschland und die Alpen. Er malte
Landschaften, war als Zeichenlehrer in Rostock und Schwerin thätig und lebte auch
in Berlin, wo er viele Entwürfe an Kirchen schuf, z. B. einen Goncurrens-Entwurf zum
Berliner Dom. Das Mus. zu Schwerin besitzt eine Landschaft tou ihm.
Sehmidt, Carl, Maler, geb. 1861 in Dresden, war erst Stubenmaler, dann
Schüler der Leipziger Akademie und Kunstgewerbeschule, 1886 des ProlHellquist,
1893 der Akademie Julian in Paris. Er ist in Dresden th&tig und widmet sich be-
sonders der dekoratiyen Malerei. Sein Plakat-Entwurf für die Leipziger Industrie*
Ausstellung 1897 gewann den ersten Preis.
Sehmidt, CoBatantlB, Maler, geb. 1817 in Mainz, f nüch 1851, Schüler dar
Düsseldorfer Akademie (1837—41). Er malte Landschaften, a. B. Hallstadt am
See (1842), Das Heidelberger Schloss (1845), Am C^mer See (1846), Wald in der
Mittogssonne (1850), etc.
Sehmidt, Eduard, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in BerUn, f 1862, Schfiler
▼on Blechen. Er besuchte Helgoland, die schwedische und die englische Küste
und malte Marinen, von denen die Oal. su Schwerin eine besitzt. — Ein Elias S«,
t 22. Aug. 1639, war Bildbauer und Bürger in Meissen.
Sehmidt, Frledrieli, Baumeister, geb. 22. Oct 1825 in Frickenhofen (Württem-
berg), t 21. Jan. 1891 in Wien, Schüler des Stuttgarter Polytechnicums unter Brey-
mann und Manch, erlernte dann das Steinmetshandwerk, maass 1842 die Lieb-
firauenkirche in Esslingen, trat 1843 unter Zwirner in die Kölner Bauhütte und
bestand 1856 seine Baumeister-Prüfung in Berlin. Von Köln aus wurde er 1858
Prof. an der Mailänder Akademie und restanrirte S. Ambrogio dort Als die Oester-
reicher die Lombardei rerloren, wurde er Prof. an der Wiener Akademie 1859, wo
er eine fruchtbare Th&tigkeit als Lehrer und Bauender entwickelte. 1862 wurde er
Dombaumeister und vollendete den Stephanathurm 1864 und übte als erster Vertreter
der Gothik in Oesterreich grossen Einfluss aus. Von ihm femer Entwurf zur Wiener
Yotiykirche (womit er den III. Preis gewann), desgl. zum Berliner Rathhaus (I. Preis,
aber nicht ausgeführt), Lazzaristenkirche (1860—62 Wien), Pfarrkirche (1867—75
Fünfhaus), desgl. (Brigittenau), Gothische Kirche (Graz), Das akademische Gymnasium
(Wien), Das neue Rathhaus (1872 u. ff. Wien), etc. Oberbaurath, Mitglied Yieler
Akademien, zahlreiche Orden und Auszeichnungen.
Schmidt, Friedrieh Albert, Maler, geb. 9. Dec. 1846 in Sundhausen i. K,
t 28. Jan. 1891. Er zeichnete erst für industrielle Zwecke, widmete sich dann 1871
aber der Malerei in München, Paris und Italien, wo er sich zuletzt unter Böcklin
in Florenz weiterbildete. Später liess er sich in Weimar nieder und malte Landschaftoi.
Sehmidt, Friedrieh Max Alfred, Maler, geb. 24. April 1856 in Dresden,
Schüler der Dresdner Akademie, liess sich in Dreäen nieder und malte Bildnisse.
Sehmidt, Friedrieh WUhelm, Goldschmied, geb. vor 1740, f un Jan. 1794,
Schüler des J. C. Wiskemann, war seit 1772 Meister der Kasseler Zunft.
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Schmidt. 209
Sebmidty 0«arg» Ooldschmied, geb. ror 1690, f 17^^ in KasseJ, Schaler Ton
J. Jehner. seit 1708 Mitglied der Kasseler Zunft
Sehmidt, «e#rg Adan, Maler, geb. 17. Mai 1791 in Dordtrecht, f 22. Mftrs
1844 das., Schaler von Pieter Hofman. Er malte Genrebilder. Von ihm be-
utst das Rnksmasenm zn Amsterdam Bibellesen. Mitglied der Amsterdamer Aka-
demie und des niederländischen Instituts.
Sdinidt, tteorg Friedrieh, Kapferstecher, geb. 24. Jan. 1712 in Berlin, f 25.
Jan. 1775 das., Schaler ron G. P. Bosch an der Berliner Akademie, seit 1786 Ton
N. Larmessin in Paris, wo er 1742, obwohl Protestant, Mitglied der Akademie
wurde; 1744 worde er Hofknpferstecher in Berlin; 1757—62 war er in St. Petersburg
thatig, um das Bildniss der Kaiserin sn stechen und eine Kupferstichschule einzu-
richten. S. ist der bedeutendste, glansTollste Kupferstecher Deutschlands in Linien-
manier und kommt seinen fransMschen Vorbildern oft sehr nahe. Seit 1762 legte
er sich auch auf das Radieren in Rembrandts Manier und hat u. A. eine unTOÜendet
hinterlassene Platte des grossen Holl&nders weitergefahrt Sein Werk beläuft sich
auf ca. 140 Stiche und 150 Radierungen. Eine Ansahl der firaheren Arbeiten ist
noch mit dem Namen der Lehrer Busch und Larmessin beseichnet. Zu den besten
Blättern gehören die Bildnisse August III. you Polen, Graf Erreux, Latour, P. Mignard,
Dr. Silra; Köpfe, etc. nach Rembrandt, Sara, Agar und Abraham, Darstellung
Mariae im Tempel, Satyr und Ziege, Simsen bedroht seinen Schwiegervater (n. R.
Tan Rfjn), „Le th^tre Italien*, Nicaise, etc. S. Leben etc. von Crayen (1789),
Jacoby (1815), Apell (1886), Wessely (1887).
Sdimidi, Hans W.» Maler, geb. 1859 in Hamburg, thätig in Weimar.
Sehmidt, Heinrieht Maler, geb. 1740 (? 1760 ?) in Saarbracken, f 1821 (1818 ?),
studirte in Italien und hielt sich hauptsächlich in Neapel auf. Er war Grossberzogi.
Darvstädtischer Hofinaler und hat auch alte Gemälde copirt, sowie restaurirt. Von
ihm Jairi Töchterlein (Mus. Darmstadt), Aus. der Campagna (1792) das., Adam und
Era hören sum ersten Mal den Donner (dat.), Kallisto im Bade (das.), etc.
Sehmidty HeiBrlch tos, Baumeister, geb. 1850 in Köln a. Rh., Sohn und Schaler
(1874 — 75) des Dombaumeisters Friedrichs., auch im Wiener Polytechuicum, und
unter G. W. Hase in HannoTer gebildet. Er restaurirte die Pfarrkirche su Gelnhausen
(1876—79), die Katharioenkirche zu Oppenheim (1878—79). ZuTor war er schon
Mufbhrer am Frankfurter Dom gewesen. 1888 wurde er Professor am Manchener
Polytechuicum. Von ihm ferner Marienkirche zu Kaiserslautern (1892), Johannes-
kirche in Darmstadt, Mazimilianskirche in Manchen; auch kunstgewerbliche Ent-
werfe. Med. 2. Kl. Manchen 1889, Hessischer Yerdienst-Ord., BayeriMher Michaels-
Ord., ete.
Sehmldty Heinrieh Friedrieh Thenas» Maler und Kupferstecher unseres Jahr-
hunderts, geb. 1780 in Berlin, Sohn und Schaler von JobannH. S. Er war in Leipzig
und Wehnar thfltig, malte in Oel und Pastell, schuf aber besonders Kupferstiche.
Yen ihm Bildnisse Schillers, Kants, Wielands, etc.
ielUBidty HemaBB, Maler, geb. 1819 in Magdeburg, war kurze Zeit Schaler
der Berliner Akademie 1887, zeichnete Bildnisse, Hess sich 1845 in Hamburg nieder
und malte Landschaften, nachdem er Salzburg, Steiermark, etc. besucht hatte. Von
ihm Das Bodethal (1850), Der Königssee, Winterlandschaft, etc.
Sehmidt, Henaaniiy Maler, geb. 12. Dec. 1883 in Hamburg, thätig das. Er
malte geschichtliche und dekorative Bilder.
Sebsidt» Hugo Ernst, Maler, geb. 1862 (?), f 25. JuU 1899 in BerUn. Er
malte Landschaften, Banembilder, etc., ist aber besonders als Kritiker (unter dem
Namen Robert Richter) bekannt.
Schmidt, Iiaak, Maler und Kupferstecher, geb. 11. Juni 1740 in Amsterdam,
t 17. Mai 1818 da».. Schaler von J. ▼. Huysum und J. M. Quinkhardt. Er
malte erst Bildnisse, dann mit besserem Erfolg Landschaften. 1759 half er die
Zeichenakademie in Amsterdam begranden und blieb deren Direktor bis zu seinem
Tod. Er war auch Dichter, sowie Musiker und abersetzte ein Leben P. P. Rubens*.
Endlich hat er auch sechs holländische und eine Arkadische Landschaft radiert. —
Sein Sohn Iiaak Biewert S. d. J., f 26. Jan. 1826 in Delft, Schaler Ton A. de
Lelie, malte Bildnisse, wurde aber später Professor an der Ingenieur- und Militär-
Schule zu Delft
Schmidt, Jean PhlUpp, s. Sehmity Jena P.
Sekaddt, Jeh. Smat, Kupferstecher, geb. 5. Juni 1809 in Eiaenach, f 20. Not.
1868. Er stach u. A. nach Ludwig Richter.
AUgemeiiiM Kfinftler^Lexieoii. 3. AiiiL 4. Band, Digitized by VhOOQIC
210 Schmidt
Selunidt, Johaim Oeorir» Baumeister des 18. JahrbandertB, f 1774 in Dresden,
wo er die AuDenkirche( 1769) erbaute und an der Kreuskircfae thfttig war. Von ihm
ferner die Stadtkirche zu Orossenhain.
Sehmidt, Johann GottfHed. Kupferstecher des 18. Jahrhunderts» seh. 1764 in
Dresden, Schfller von Rasp. Er schuf hauptsächlich kleinere Bildnisse, s. B.
Prediger Rets (n. Abildgaard), Enoch Seemann, etc.
Schmidt, Johann Heinrteh, Maler, geb. 14. Febr. 1749 in Hildburghausen,
1 28. Oct. 1829 in Dresden, Sohn und Schuler des Johann Thomas S., bereiste Italien,
Frankreich, Russland, hielt sich auch in deutsehen Städten auf und wurde 1775
Hofmaler in Dresden. Von ihm Prinzessin Augusta von Sachsen (1788 Gal. Dresden),
FOrstenversammlung au Pillnits (1791), Pastell-Bildnisse von Napoleon, Nelson u. A. m.
Mitgl. der Akademie Dresden 1795.
Sehmidt, Johann Hatthaens« Baumeister und Maler, geb. 1702 in Plan, t 28. Oct.
1754 in Prag. Er war Gommissftr beim FortiBcationsban in Prag und auch als
Maler bekannt.
Schmidt, Joscphy Maler, geb. 1767, f 1824. Er war eine Zeit lang in Frank-
furt a. M. th&tig.
Schmidt, JnstuB Heinrich, Goldschmied, geb. yor 1725, f 17^t Sohn und
Schüler des Georg S., war seit 1754 Mitgl. der Zunft in Kassel.
Schmidt, Karl Christian, Maler, geb. 1808 in Stuttgart, f 5. Not. 1892 das.,
Schüler von J. G. v. Müller in Stuttgart, Cornelius (1827—80) in München und
Ingres in Paris. Er wurde Professor an der Kunstschule seiner Vaterstadt und
gab eine Proportionslehre (1849 Stuttgart) heraus. Von ihm Verurtheihing Christi
(1861 Mus. Stuttgart), Auferstehung CJhristi (1865 Altarbild. Rottenburg), Maria und
Johannes am hfiligen Grabe (1844), u. A.
Sclimidt, Karl Samnel, Baumeister des 18. Jahrhunderts, f 1784. Er wurde
kOnigl. Kriegs- und Dom&nenrath, sowie Oberbaudirektor und bat viele Kammer-
bauten in der Mark Brandenburg dirigirt.
Schmidt, Leopold, Kupferstecher, geb. 16. Nov. 1824 in Prag, Schüler der
Wiener Akademie und von Stoeber, thfttig in Wien. Von ihm Illustrationen der
Königshofer Handschrift, Der Fugger'schc Sarkophag in der Sammlung Schloss
Ambras; A. Blfttter nach Allegri, Euder, Geiger, Palacky, Ruhen, etc.
Schmidt, Lncien Lonia Jean Baptiate, Maler, geb. 22. Aug. 1825 in Miellin
(D^p. Haute-Saöm), Schüler tou F. Groben, Bonne fonds und den Gebrüder
Fl an drin. Von ihm Stillleben (1857), Ein guter Schuss (1878), Angespannte
Rinder (1882), etc.; auch Bildnisse.
Schmidt, Martin Johann, Maler und Radierer, gen. Kremser • Schmidt, geb.
25. Sept. 1718 in GrafenwGrth (NiederOsterreich, n. A. in Grafenstaden bei Krems),
t am 28. Juni 1801 in Stein a. d. D., Schüler seines Vaters, eines Bildhauers, durch
Studium alter Meister weitergebildet. Er schuf über 1000 Oelgemftlde, ausser seinen
vielen Wandbildern. Werke von ihm in der Gallerie zu Graz, in der Akademie-
Sammlung lu Wien, in der Stadtpfarrkirche zu Krems, etc. 8. Leben von A. Mayer
(1879 Wien).
Schmidt, Mathias, Maler und Kupferstecher, geb. 1749 in Mannheim, f 1828
in München, wo er Direktor der Kupferstich -Sammlung wurde. Er malte Land-
schaften, radierte sechs Blatt Hunde, A. Blätter nach F. Kobell und R. v. Rgn,
sowie Copien von Radierungen Fyts, D^jardins, van d. Veldes, etc.
Sclimidt, HaximiliaD, Maler, geb. 28. Aug. 1818 in Berlin, Schüler der
Berliner Akademie, von Begas, Karl Krüger und W. Schirmer. Bereiste die
Türkei, Palästina, Egypten. die ionischen Inseln, Italien und England (1861, 1870).
1868 wurde er Lehrer und Professor an der Weimarer Kunstschule, 1872 au der
Akad. zu Königsberg, an der er spftter Direktor war. Er malte meist Landschaften
und Architekturen. Werke von ibm in den Galerieen zu Berlin (Nat.-Gal.), Danvg,
Köln a. Rh., Königsberg, München, (Gal. Scheck), Rostock, etc. Auch Fresken im
Irenen Mus. zu Berlin und ein Steindruck. Gr. gold. Med. Berlin, Med. Wien;
Mitgl. der Berliner Akad.; mehrere Orden; Dr. h. c. 1895 Königsberg.
Schmidt, Michael Mathiaa, Baumeister, geb. 1626 (?) in Rotterdam, f 1692 in
Berlm. In Rotterdam ist der Glockenthurm der Marienkirche nach seinem Entwurf
1668 begonnen worden. Er kam dann in den Dienst des Churfürsten Friedr. Wilbehn
und war in Berlin thatig.
Schmidt, Ole Jttrireii, Baumeister und Zeichner, geb. 18. Juli 1798 in Kopen-
hagen, t 27. Febr. 1848 in Hamburg, Schüler der Kopenhagenor Akademie (1815
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Schmidt — Scbmiths. 211
bis 1818X weitergebildet in Italien. Von ihm Englische Kirche (HunbargX Synagoge
(Altona), etc. 1880 gab er Contourzeichnungen nach alten Wandgemälden, Orna-
menten, etc. in Herculanenm, Pompeji und Stabiae heraus.
Schmidt» Oskar Friedrieh, Holsschneider, geb. 8. Oct 1825 in Weissenfeis
an der Saale, f 28. Jan. 1871 in Leipzig. Er war SchOler ron H. Bflrkner in
Dresden und arbeitete nach Zeichnungen von Ludwig Richter.
Sehmidt, Reinhold. Maler, geb. 1861 in I<lein (Heilbronn), thätig in Stutt-
gart. Von ihm Auf Wache, etc.
Sebmidty Theedor, Maler, geb. 22. Jan. 1855 in Stuttgart^ Schaler der Stutt-
garter Kunstschule und der Mtkncbener Akademie unter Lindenschmit. Er liess
sich in Manchen nieder. Von ihm Cameval auf dem Lande, Flachsbrechen in
Schwaben, Einkehr, etc.
Sehmidt, Wilhelm, Bildhauer, geb. 27. Min 1842 in Assumstadt (Warttemberg),
Btudirte in Stuttgart, liess sich in Reutlingen nieder, wo er Zeichenlehrer am Real-
gymnasium wurde. Von ihm die BIldDissbfisten C. v. Kurta, Herzog ▼. Urach u. A.
Schmidt, WiUem HeDdrik, Maler, geb. 12. April 1809 in Amsterdam, f 1- J^oi
1849 in Delft, Schaler Ton 0. de Meijer. 1840 bereiste er Deutschland und wurde
zwei Jahre daranf Lehrer an der Akademie zu Delft. Von ihm Mönche (Mus. Rot-
terdam), Emilie von Nassau (ebenda). De Profundis (1845 Mus. Köln), Holländische
Schulstube (Neue Pinak. Manchen), Karl Y. erhält die Sterbesakramente (Gal. Raven^,
Berlin), etc. Niederlftnd. Eichenkrone, yerschied. Med.; Mitgl. des Niederlindischen
Instituts.
Schmidt-Helmbreehta, Carl H.| Lithograph nnd Maler, geb. 5. Juli 1872 in
Helmbrechts (Fichtelgebirge), Schaler der Narnberger Kunstschule. Er war 1889—91
als Lithograph in Farth i. B. thätig und wurde dann Schaler von K. Ra upp und Gysis
an der Manchener Akademie. Von ihm Schlangenbraut, Zlatorog, yiele Illustrationen,
etc.; auch Radierungen.
Schmidt-Miehelsen, Alexander, Maler, geb. 5. Not. 1859 in Leipzig, Schaler
der Manchener Akademie (1880—88) und der Akademie Julian in Paris unter Fleury
und Bouguereau (1884), auch von E. Jettel beeinflusst. 1892 liess er sich in
Berlin nieder. Er malte Genrebilder und Landschaften, auch in Wasserfarben.
Sehmidt-Oppermaniiy Fanny, geb. Oppermann, Malerin, geb. 18. Sept 1858
in Dasseldor f, Schalerin von Engelhardt und E s c h k e in Berlin, so wie B a r t h el m e s,
Fahrbach und Kraut in Düsseldorf. Sie malte Landschaften aus Norwegen und
ROgen, schuf auch kunstgewerbliche Entwarfe und war als Lehrerin thätig.
Sehmieehen, Hermann, Maler, geb. 22. Juli 1855 in Neumarkt (Schlesien),
Schaler Yon Br&uer in Breslau, der Dasseldorfer Akademie unter K. Maller und
T. Gebhardt, auch der Akademie Julian in Paris. Er war in Dasseldorf und
London thätig, wo er die Bildnisse der Prinzessinnen Viktoria und Elisabeth Ton
Hessen-Darmstadt, Prinzessin Mary of Tech, Kaiser Wilhelms I., Mad. Nordica, etc.
malte. Von ihm ferner Traum nach dem Feste, Faustina, etc.
Sehmiedt, Johann Georg, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Plan, f 21. Sept.
1765 in Prag, wo er thätig gewesen war. •— Sein Vater Kaspar S«, geb. in Plan,
t in Prag, war ebenfalls Maler und hatte in der Pfalz gelernt — Sein Bruder
Paal 8«, Schaler des Vaters Kaspar S., malte Blumen und Fracbte, später mit
Johann G. Altäre, etc.
Sehmiedt, Wennel, Maler, geb. 1694 in Plan, t 1756 das., Sohn und Schaler
des Kaspar S., auch in Freising und Manchen gebildet. Er malte Bildnisse, be-
sonders aber Fresken in böhmischen Schlössern (Trpiest) und Kirchen (Miesz, Plan,
Czernossin, Habakladran), etc. ^
Sohmity Jean Philippe, Kupferstecher und Lithograph, geb. 18. März 1790 in
Paris, t nach 18o2. Von ihm Steindrucke nach Bosio, Bouton, Dejuinne, Stabey etc.;
auch Yiele nach eigener Zeichnung, z. B. Ihr ,La muse romantique* und fhr Baron
Taylors «La France pittoresque*. Er war femer schriftstellerisch thätig.
Sehmitgen, Oe#rg9 Maler, geb. 1856 in Bernoastel a. d. Mosel, Schaler der
Manchener Akademie unter Hackl und Qabl, weitergebildet bei Bracht in Berlin,
wo er sich niederliess. Er malte Landschaften, besonders märkische, und Kasten-
bilder aus Norwegen, der Ostsee, etc.
Schmithi, (Sehmiti), Heinrieh V«, Kupferstecher, geb. 1758 in Kaiserswörth,
t 1790 in DOsseldorf, Schaler Ton J. L. Krähe und J. 0. Wille in Paria. Er
wurde Professor der Kupferstichkunst in DOsseldoxf. Von ihm LandschafteUi auch
Blätter nach Baroccio, Kubens, Scarsellino, etc.
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212 Schmitson — SchmitK.
SebmitooB, Tevtwart, Maler, geb. 18. (28.?) April 1880 in Franlrfart a. M.,
t 2. Sept. 1868 in Wien, Autodidakt. Er kam nach DOsseldorf nnd KarlBnihe, 1857
nach Berlin, besuchte 1860—1 Italien und Hess sich in Wien nieder. Er naltel gnte
Bildnisse und besonders Pferde; ferner entwarf er viele Palaste und Monumente.
Von ihm ungarische Pferde scheuen Tor einem umgefallenen Gef&hrte (Oal. Karlt-
ruheX Ungarischer Stuten - Transport (Gal. Kavent, Berlin), Scheuendes Ochsen-
gespann, etc.
Schmitt) Frans Jakob, Baumeister, geb. 5. Mai 1842 in Worms, Scbfller Ton
B. Harros in Darmstadt, Adler, Arnim, BOtticher, Lucae, Spielberg und
Strack in Berlin, endlich Ton F. Schmidt in Wien. 1865—66 besuchte er Italien.
Er Hess sich 1875 in Frankfurt a. M., 1886 in Karlsruhe, 1894 in Manchen nieder.
Von ihm Ostgiebel am Dom zu Speyer (1869—74), Hallenkirche zu Zweibrficken, Peter-
und Paulskirche in Geinsheim (1870—74), yiele Priyat- uud Qeschftftshaoser in Frank-
furt a. M., Liebfrauenkirche in Karlsruhe, St. Rochuskapelle in Mingolsheim, etc. Er
war auch schriftstellerisch auf dem Gebiet der Baukunde Üiatig.
Sehmltt. Gnido, Maler, geb. 1834 in Heidelberg, Sohn und Schaler eines
G. Philipp 8., weitergebildet in Frankreich und Italien. Er ging nach Schottland,
wo er Tiefe Jahre als Bildniss- und Historienmaler thatig war. Von ihm Königin
Viktoria, Henog Ton Bocdeugh und seine Familie, Allegorie auf die Rnpeito-
Carola, etc. Med. London 1878.
Sehnltty Nafhanael, Maler, geb. 1847 in Heidelberg, Sohn und Schaler eines
Georg Ph. S., auch auf der Karlsruher Kunstschule und auf Reisen nach England,
Holland, Oesterreich, Paris, sowie besonders Rom gebildet 1881— 86 war er in Saar-
brflcken thätig, seit etwa 1888 in Karlsruhe. Er besuchte spftter Griechenland und
Constantinopel. S. malte meist Bildnisse, ferner: Die kleine Festjungfer, Orangen-
yerkftuferin, etc.
Sehmltl« Wilhelm, Maler, geb. 1830 in Buchheim, thfttig in Karlsruhe. Er
malte Thierbilder, z. B. Kaninchen und An der Tr&nke.
Sehiaitt-Scheiikh. Maria, Malerin, geb. 20. Aug. 1837 in Baden, studirte in
Italien, Karlsruhe nnd Mflnchen. Sie Hess sich in Manchen nieder und malte Historien
far Kirchen in Kirrlach bei St. Leon, Mauer bei Heidelberg, Wieblingen am Neckar,
Erfingen bei Pforzheim, Ziegelhausen bei Heidelberg, etc.; auch Gartons zu Glas-
fenstem fOr die Liebfrauenkirche zu Karlsruhe, Aquarelle, etc.
Sehmiti, (Sehmitz-CrolenbnrgTh), Adolph, Maler, geb. 4. Juni 1825 in Darm-
stadt, t 18. Man 1894 in Düsseldorf, Schfiler des Staderschen Instituts in Frank-
furt a. M., weitergebildet an französischen nnd belgischen Meistern. Von ihm Das
Schorflein derWittwe (1854), Jahrmarktlotterie (1861X Theaterrorhang fOr das Stadt-
theater in DOsseldorf, Geschichtliche Wandgemälde im kleinen Gttrzenichsaal zu
K6ln a. Rh., Deckengemälde im Pal. Pringsheim zu Berlin, desgl. im Haus Thiele-
Winkler das., Fries im Malkasten zu DOsseldorf, etc.; auch Shakspere-lUustrationen.
Prof.; Hohenzollem-Ord.
Sehniiti, Antolne GaiUaiune, Maler, geb. 24. Mai 1788, f nach 1849, Schaler
Ton Gros und der £cole des beanx-arts. Von ihm Metamorphose des Driop (1814),
Der Yielfrass (1850), etc.; auch Bildnisse.
8«]imiti, AntoB, Maler, geb. 2. Juli 1855 in Grimlinghansen (Rhein^Profins),
Schaler von Deiker (1876) in Düsseldorf, nachdem er zuTor Kaufmann, Porzellan-
maler, 1874 in Weimar Dekorationsmaler gewesen war. Er malte Thiere nnd Jagd*
scenen.
Sahnlti, Bnuio, Baumeister, geb. 21. Not. 1858 (n. A. 29. Nor. 1859) in
DOsseldorf, Schüler der Düsseldorfer Akademie, war erst in Leipzig, seit 1886 in
Berlin thätig. Er wurde Professor. Von ihm ein Yittorio Emanuele^Deakmal in
Rom (nur Entwurf), das Nationaldenkmal in Indianapolis (Ind., ü. S. A.), das Kaiser
Wilhelm- Denkmal auf dem Kyffh&user, das KOnstlerhaos in Amsterdam, das Mus. zu
Linz, das Bankgebäode in St Gallen, das Mus. zu Stockholm, die neue Synagoge in
Berlin, etc.. Das Denkmal an der Porta Westphalica, desgl. am Deatuhen Eck.
Verschiedene Preiso
Behnlti. Ernst, Maler, geb. 27. Febr. 1859 in Dasseldorf, Schfiler der Akademie
das. und Fr. Kellers in Stuttgart, weitergebildet in München. Er malte erst in
Karlsruhe, Freiburg i. B., Stuttgart nnd München Bildnisse, spater Bauern- und Kinder-
Bilder in Mtlncben.
Sduniti, Fraai, Baumeister, geb. 8. Nor. 1882 in Köln, t 8> Aug. 1894 in
Bad^D-Baden, Schüler von Friedrich Schmidt und dessen Nachfolger am Kölnar
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SchmitE -- Schmutzer. 213
Dombau. Er erbaute Kirchen zu Hflckeswagen, Aarhu8 (Dänemark), Kopenhagen (mit
Hospital), Speidorf, Odenkirchen, Solingen u. A.; auch Profanbauten, z. B. Die Oe-
werbebank zu KOln. Er erneuerte auch die alten Kirchen St. Seyerin, St. Gereon,
St Ursula SU Köln und das Münster zu Bonn. 1884 wurde er DiOcesanbaumeister
zu Köln und blieb es bis 1891, obgleich er schon am 1. Mftrz 1890 zum Dombau-
meister Ton Strassburg ernannt worden war. Er TorOffentlichte ein grosses Werk
Ober den Kölner Dom (1880 mit bist. Text ?on Dr. Ennen), was die Dombaurer-
waltong eine Zeit lang zu verhindern suchte. Mitglied der Berliner Akademie. Preise
für Entwürfe 1864 Sachsenhausen bei t^rankfurt a. M. (Kirche), 1867 Paris, Welt-
ausstellung.
Sehmiti, HeiHrieb, s. Sehmithi«
Sehmlti. HermaUf Maler, geb. 1812 in Düsseldorf, Schüler der dortigen
Akademie (1826—90). Von ihm Im Kloster, Der Alchymist, Goldschmied mit
Lehrlingen (1B87), etc.
Sehmltz, Johanii Jakob, Maler, geb. 1724 in Köln a. Rh., f nach 1796. Er
wurde Hofmaler und schuf Historien, besonders aber Bildnisse. — Sein Sohn Frau
HieroiifiBiis 8« wurde 1774 Meister und schuf Bildnisse.
Sehmltiy JohaiiB Joseph, Zeichner und Maler, geb. 1784 in Hannover, f nach
1815, Schüler von B. Wolff in Amsterdam. Er schuf Landschaften, etc. und ging
1816 in Staatsauftrag nach Java.
SehmitEy Josef, Baumeister, geb. 8. Nov. 1860 in Aachen, Schüler von Franz
8., 1881—88 von Hauberrisser in München. Er resUurirte bes. baute an S.
Sobald in Nürnberg, S. Adalbert in Würsburg, Pfarrkirchen in Aschaffenbnrg, Ge-
münden, Wörth, etc.
Seknlt^ Michael Hnl^rt, Maler, geb. 1881 (?X t 1^- Jan. 1898 in Aachen.
Er wurde Honnaler.
Sehniti, Peter, Baumeister, geb. 1760 (?), t 24. Aug. 1822 in Köln a. Rh.,
wo er 85 Jahre lang st&dtischer Werk- und Baumeister gewesen war.
SehBÜtf, Phil., Maler, geb. 1824 (?), f 16. Mai 1887 in Düsseldorf, wo er
thfttig gewesen war und Bildnisse malte. Dim verdankt der Düsseldorfer Malkasten
seinen Namen.
Sehmitzberger, Joseph, Maler, geb. 28. Jan. 1851 in München, Schüler von
K. Otto und der Akademie zu München, thätig das. Von ihm Reinecke vor der
Staffelei, Jagender Wanderfalk, Zu heiss, viele Katsenbilder, etc.
Sehmolie, Karl Hermann, Zeichner und Maler, geb. 1828 m Zweibrücken,
t nach 1847 in Amerika. Er wurde durch Zeichnungen für die Fliegenden Blätter
bekannt. S. betheiligte sich am Aufstand in der Pfolz 1848 und musste über Paris
und London nach Amerika flüchten.
Sehmnth, Thomas Yalenttn, Maler des vorigen Jahrhunderts, f 29. Juni 1749
in Prag, wo er thfttig war.
Selunntij, OnsUve, Maler, geb. in Golmar i. E. Von ihm besitzt das dortige
Museum als Geschenk ein Oelgemftlde Päonien and eine farbige Kreidezeichnung
Heüige Familie nach A. Angeli
SeliBnti, J. Johann Rndolph, Maler, geb. 1670 in Regensperg (Kanton
Zürich), t 1715 in London, Schüler von M. Fnessli d. J., warf sich auf die Bild-
nissmalerei und wurde in London, wo er sie ausübte, von Kneller beeinflusst. Seine
Frauenbildnisse wurden gelobt,
Sehnintier, Ferdinand« Maler und Radierer, geb. 1870 in Wien, Schüler der
dortigen Akademie unter W. ünger, weitergebildet während eines zwe^ährigen
Aufenthalts in Holland. Von ihm Entdecktes Geheimniss, Im Herbste, u. s. w.
Sclunntzer, Jakob, Kupferstecher, geb. 5. April 1738 in Wien, f 2. Dec. 1811
das., Sohn des Andreas 8., nach dessen Tod M. Donner ihn die Baukunst studireii
Hess. Er war erst in Ungarn als Bauzeichner thätig, widmete sich wieder in Wien
dem Stich und wurde 1762 als k. k. Pensionair Schüler Will es in Paris. 1766
kehrte er nach Wien zurück, brachte den Kupferstich zu Ehren und wurde Direktor
der nengegründeten Stecher-Akademie. Von ihm S. Ambrosios und der Kaiser
Theodosius (nach Rubens), Mucius Scaevola (nach dems.), Ulysses entreisst der
Andromache ihren Sohn (nach Prinz Albert von Sachsen-Tetschen^, Fürst Kannita
(dreimal nach Hagenauer n. A.); A. nach du Greux, Ruüiardt, Sn^aers, etc.
Sehnnilzer, Johann Adam, Kupferstecher, geb. um 1700 in Wien, f 1789,
Sohn eines Graveurs. Er stach Einiges nach Gemälden der Wiener Museen,
Bildnisse, etc. r^ T
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214 Schmutser — Scbneider.
Sehniitsery Joseph, Kapferstecber, geb. am 1700 in Wien, 1 1740, Brader des
Johann A. S. und des Andreas S. (+1741), mit welch letsterem er fast immer zu-
sammen arbeitete, so dass sie ihre Werke gemeinschaftlich Jos. Andr. S. oder Andr.
Jos. S. bezeichneten, je nachdem der Eine oder der Andere den grösseren Antheil daran
hatte. Von Ihnen Die drei Deciusbilder in der 6al. Liechtenstein (nach Rubens),
Questenberg (nach Seybold), Gräfin Questenberg (nach Auerbach), Kar) VI., etc.
Sehmntgery Joseph» Maler und Lithograph, geb. 1806 in Wien, f 1^37, Schfl]er
der dortigen Alrademie. Seine Lithographien wurden gelobt; Yon Oelbildem nennen
wir Papst Leo vor Attila und Leopold vi. auf den Mauern Ton Ptolemais.
SchiiiQg-Baadlss. Theodor ^ Maler, Zeichner und dekorativer Künstler, geb.
4. Aug. 1859 in Hermhut, Schüler Ton Prof« Lindenschmit auf der Mflnchener
Akademie. S. lieferte viele Illustrationen (z. B. für Gerlach und Schenk und die
Münchener »Jugend*) auch Historien etc. W&hrend eines verregneten Sommers (1896)
in Diessen, verbrachte er, weil er nicht draussen malen konnte, die Zeit, in einer
Dorftöpferei. In der Folge erlernte er das Drehen, Malen und Brennen von Fayencen,
(spftter von Porzellan) ganz von seihst, entwickelte hierin eigene Phantasie und Formen,
so dass seine Arbeiten bald zu den gesuchtesten wurden, in einer Zeit die gerade
auf diesem Gebiet an anderen Stidten Dentschlands und im Ausland viel Gutes ent-
stehen Hess. Viele Proben gelangten in verschiedene Kunstgewerbe-Museen Deutsch-
lands. Neuerdings wandte er sich auch anderen kunstgewerblichen Zweigen, Möbeln,
Intarsien, etc. zu. Goldene Med. Dresden 1899.
Sehmuery a. Schmntier.
Sehnaphan, Abrahani. Maler, geb. 2. Nov. 1651 in Leiden, f L Sept. 1691. Er
wurde Anhalt-Dessauischer Hofmaler, und malte Bildnisse sowie Gesellschaftsstücke
in der Art des Mieris. Vier seiner seltenen Werke befanden sich in der ehemal.
Galerie Nassau- Oranien und wurden mit dieser an die Familien-Mitglieder des Hauses
vertheilt.
Sehntra-Alqvisty Hugo, Maler, geb. 29. Oct. 1855 in Hamburg, Schüler von
H. Gude in Berlin, auf Reisen weitergebildet. Die deutsche Kunstgenossenschaft
schickte ihn zur Weltausstellung nach Melbourne und Chicago. Von ihm Schiff-
brüchige, Strandung des Gosmopolitan, Nordaeefischer, etc. Gold. Med. Victoria
(Austrslien); Roth. Adler Ord. IV. Kl.
Sehnataler^ Johami Ulrieh, Maler, geb. 1704 in Schaflfhansen, t 1768. Er
malte mit Geschick Bildnisse, versuchte sich auch in der Plastik, führte aber einen
schlechten Lebenswandel.
Sehnebbelle, Jaeob C«, Kupfersteeher und Hlustrator. geb. 1760 in Londoni
t 1792 das. Er war erst Kaufmann, wurde dann Zeichenlehrer und hat viele topo-
graphische und arch&ologische Werke illustrirt, sowie Radierungen und Aquatinten
dafür geschaffen (z. B. für das Gentleman's Magazine und für Morris* Monastic
Remains). — Sein Sohn Robert Breramel S«, f um 1849, zeichnete ebenfalls für
das Gentleman's Magaxine und andere Zeitschriften. Er soll verhungert sein.
SehBeO) Hermano, Maler, geb. 5. Sept. 1840 in Treuenbrietsen, studirte in
Düsseldorf unter Gude, auch in Karlsruhe und gründete nach 1867 in Berlin eine
Malschule for Damen, haupts&chlich fAr Landschaftsmalerei. Von ihm HubertUBJagd
im Grunewald, Potsdam, Mühlen im Juragebirge, etc. Die Nat-Gal. Berlin besitzt
Aquarelle von ihm. 1898 wurde er kgl. Prof.
Sehneider, F^lieie, geb. Fournier, Malerin, geb. 28. Dec. 1881 in Saint-
Cloud (Ddp.-Seine-et-Oise), Schülerin ihres Vaters und von L. Go^niet, Gemahlin des
Louis A. S. Von ihr Bildnisse, Genrescenen und Landschaften m Oel und Aquarell.
Med. 1870.
Sohneider. Frans, Bildhauer, geb. 1828, studirte u. A. an der Berliner Akademie
und siedelte nacli Leipzig über. Er lieferte, vielfach in Holz, Altäre und Kanzeln
für Kirchen in Borna, Dahlen, Holmst&dt, Huttenburg bei Meissen, Kallenberg,
Schoeneck, Staucha, etc.
Schneider^ Heinrieh JnsinSf Maler, geb. 1811 in Koburg, Schüler von Schnorr
in München, weitergebildet in Rom. Er wurde Professor in Gotha. Von ihm Der
sächsische Prinzenraub (1848), Das Wunder der Hl. Elisabeth, etc. Auch Illustrationen
SU Heys Das Kind von der Wiege bis zum Grabe und dem Leben des Herzogs Ernst
des Frommen, etc.
Sehneider. Hermamiy Maler, geb. 16. Joni 1846 in München, Schüler der
Münchener Akademie und yonPiloty. 1866 uqd 1875 besuchte er Italien. Von ihm
Venus mit Liebesgottern (1878 Mus. Leipzig), Karle V. Zug nach dem Kloster
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Schneider — Scbnitzler. 215
S. YuBte, BUdniBse, UlDStratioDen, etc. Far die Dracbenburg a. Rh. malte er 12
Bachas-Bilder; flir ein Diorama das Bad einer römischen Kaiserin.
Selmelder, Hugo. Baomeister and Maler, geb. 12. Mftrz 1841 in Kassel, wo
er Prof. an der Akademie wnrde. Von ihm der L6wenbrunnen am Friedrich -
Wilbelmsplats das.
Schneider, Johans Kaspar^ geb. 1754 in Mainz, f 1889, Schaler Ton Hei-
deloff, meist aber Aatodidact, Er war in Erfurt, Mannheim, meist in Mainz thfttig
und malte Altarbilder, Bildnisse und Landschaften. Von ihm Mondlicht im Wald
(Mus. Darmstadt), Alte Borg am Rhein (Neue Pinak. Manchen), Nacht im Walde
(1786 Gal. Oldenburg), etc. — Sein Bruder Georg S. war auch Landschaftsmaler.
Sehneitler. Josepli. Glasmaler des 18. Jahrhanderts, geb. in Geisslingen, f 1790
in Frankfurt a. M., wurde aus Ulm von den zanftigen Malern vertrieben und Hess
sich dann eine Zeit lang in Söflingen nieder. Er malte Bildnisse, Historien und Land-
schaften'auf Glas, z. B. Jean Calas nach Ghodowiecki. — Sein Vater Leontaard S*
war in Ansbach und Ulm als Bildnissmaler thfttig.
Selweider» Lisbeth Selraa, Holzschneiderin, geb. 18. Juli 1854 in Dresden,
SchOlerin von H. Barkner das. Sie schnitt u. A. nach L. Richter.
Seluieider. Louis Amable» Maler und Kupferstecher, geb. 18. Oct. 1824 in
Paris, war erst bis 1868 Kupferstecher, dann Schaler ron Drolling und Fournier.
Ton ihm Krönung der Jungfrau (1861 nach H. Flandrin in S. Paul zu Nlmes), Der
Schulweg (1815), Der erste Schmerz (1869), Dienstmädchen in der Bretagne (1882),
etc. Med. 3. Klasse 1861 (flir den genannten Stich). — Ein N. N. S., geb. in
Brabant, war als Landschafts* und Vogelmaler im 18. Jahrhundert thfttig. 1753 war
er Mitglied der Pictura- Gesellschaft im Haag und ging dann nach Amsterdam.
Sioluieider) Otkar Albin, Holzschneider, geb. 28. Juni 1852 in Dresden, Scholer
Ton H. Bark n er das. Er hat u. A. nach L. Richter gearbeitet.
Sehneider, Saseba (Alezander), Maler und Zeichner, geb. 21. Sept. 1870 in
St Petersburg, Schaler der Dresdener Akademie. Er malt Athleten unter allen
denkbaren Vorw&nden. Von ihm eine Art JOngstes Gericht (Johanneskirche, Kölln-
Meissen), Das Gefahl der Abhängigkeit, Judas Ischario^ etc.
Sebneider-Didam. Wilhelm, Maler, geb. 14. Mai 1869 in Altenhunden (West-
phalen), Schaler der Dasseldorfer Akademie seit 1888, machte Studienreisen nach
Belgien, Frankreich, Holland, Italien und Hess sich in Düsseldorf als Bildniss-
maler nieder.
Sebneiderg teb GreiJlPenawert, Bonifbeina Comelis, Maler, geb. 21. Oct.
1804 in Zierikzee (Zeeland), Schaler von A. J. Couwenberg, auf Reisen nach
Belgien und Deutschland (1829) und der Schweiz (1886) weitergebildet. Er war auch
Doktor der Rechte. S. malte Landschaften.
Scbneidt, Max, Maler, geb. 1858 in Geisenfeld, thfttig in Manchen.
Scbneil, Ludwig Friedrieb (?), Kupferstecher, geb. 1790 in Darmstadt, t 14,
Juni 1834 in Karlsruhe, Schaler tou Haldenwang. Von ihm Das Manster in
Strassburg (nach einer Zeichnung von A. y. Bayer), Das Manster in Freiburg (nach
dems.), Sechs Ansichten too Mannheim (nach E. Fries), etc. — Ein Johann S«,
Bildnissmaler Ton Basel, kam um 1720 nach England und starb in Bristol.
Sebnellboltiy (SebneUboltz), Gabriel. Zeichner und Kupferstecher (?) des 16.
Jahrhunderts, geb. 1536 in Wittenberg (n. A. in Merseburg). 1562/68 veröffentlichte er
Werke in Wittenberg, scheint also auch Drucker und Buchh&ndler gewesen zu sein.
Sebnets, Jean Victor. Maler, geb. 14. April 1787 in Versailles, f 1^- Mftrz
1870, Schaler von David, Regnault, Gros und O^rard. Später kam er nach
Italien, wnrde 1840 Direktor der französischen Akademie in Rom, lebte 1847—52 in
Paris, 1852—66 abermals als Direktor in Rom und kehrte 1866 nach Paris znrack.
Von ihm Tod des General Golbert (1810 Mus. Donai), Der General Gondä in der
Schlacht von Senef u. A. (Mus. Versailles), Esther und Mardochai (Mus. Arras),
Begrftbnisszug eines jungen Mftrtjrrers in Rom (Mus Nantes); A. in den GaL zu Amiens,
Havre, Valenciennes, etc., auch in Kirchen. Med. 1. Kl. 1819, 1855, Kr. d. Ehrenl.
1825, Of8z.-Kr. 1843, Gomm.-Kr. 1846; Mitgl. d. Inst. 1887; Gregors-Ord.
Sebneyder, Zeichner, geb. 1730 (?), f 1813 in Vienne (Ddp. Is^e^ wo er Prof.
an der Zeichenschnle war.
Sebnitser, Jobanny Holzschneider des 15. Jahrhanderts. 1486 erschien zu Ulm
eine Karte zum Ptolemaeus, auf die er zehn Köpfe geschnitten hat.
Sebnitiler, Friti» Maler, geb. 1851 in Tönisheide bei Elberfeld. Er war in
Dttaseldorf thfttig. Von ihm Marktscene, Im Concerthaus, etc.
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216 Schnitiler — Schnorr.
SebBlteler, J« MlehaeL Maler, geb. 24. Sept 1782 in Neustadt (Oberpfals),
t 1. Oct. 1861 in Mflnchen, Sohn eines Malers, kam mit 18 Jahren nach Aogsborf,
malte in Oel und auf Glas, stndirte an der Alcademie weiter. Er war darauf in
Stuttgart, Ulm und auletzt in München als Decorations- und Thiermaler tbätig und
wurde Hoftheatermaler. Von ihm Todes Federvieh (Neue Pinak. Manchen), Geier
eine Taube tödend (1860 ebenda), Aasiftndische YOgel (Gal Schieissheim), Reb-
hühner (Nat.Gal. Berlin), etc.
Solultsspahn, Christlaii, Medafllenr, geb. 1829 in Darmstadt, f 15. Juli 1877
das., Sohn und Schaler eines Goldschmieds, studirte in Hanau weiter und wurde
dann SchOler Ton Hai big am Polytechuicum, sowie Widnmann an der Akademie
in München, endlich noch Ton K. Fischer an der Berliner Akademie. Ein Jahr
rerblieb er bei Wyon in London und war dann als Münz* und Hofgrayenr in seiner
Vaterstadt thfttig. Von ihm Medaillen auf die Vollendung des Lntherdenkmals in
Worms, auf den Geschichtsschreiber Schlosser und viele andere BikLniss-Medaillen,
etc. Prof., Ehrenmitglied der Wiener und St Petersburger Akademie; zahlreiche Orden.
Sehiilzery Joseph Ton» Maler, geb. 19. März 1792 in Weinsarten bei Ravens-
burg, t 80. April 1870 in Stuttgart, Schüler der Münchener Akademie und während
seiner Soldatenseit von Seele in Stuttgart 1815 trat er aus dem Offiziersstand and
widmete sich ganz der Malerei. Zuerst schuf er Soldatenbilder und wurde Hofmaler,
muBste diese Stelle aber aufgeben, als er 1883 liberaler Abgeordneter wurde. Von
da ab malte er Bildnisse.
Schnorr^ Johann DanieK Bildhauer, geb. 1718 in Frankfurt a. M., f 1784.
Von ihm Marmorgrabmal Graf Solms (1779 Kirche zu lUdelheim), Steinmets (an
einem Hause am Markt, Frankfurt a. M.1 etc.
Sehnorr^ Johann Georg Frledricn^ Bildhauer, geb. 1755, f 1811, Sohn des
Johann D. S. Er war in Frankfort a. M. thätig und schuf besonders Banvenierungen.
Sehnorr von Karolsfeld. Johann Veit> (Veit, Hans)^ Maler und Radierer, geb.
11. Mai 1764 in Schneeberg (Sachsen), f 80. April 1841 in Leipzig, Schüler der
dortigen Akademie unter Oeser, nachdem er zuvor die Jurisprudenz studirt hatte.
1788 zog er nach Königsberg, kehrte 1790 nach Leipzig zurü^ besuchte 1802 Wien
und Paris, wurde 1808 Lehrer, 1816 Direktor und Professor an der Leipziger Akademie.
Er hat Bildnisse und Miniaturen gemalt und viele Illustrationen zu Dichterwerken
geliefert, Landschaften u. A. radiert. Das Leipziger Museum besitzt von ihm ein
männliches Bildniss und Die Jünger heilen Kranke.
Schnorr von Karolsfeld, JnUnt, Maler und Zeichner, geb. 26. März 1794 in
Leipzig, t 24. Mai 1872 in Dresden, Schüler seines Vaters Johann V.S., 1811 der
Wiener Akademie, später von Ferd. Olivier beeinflusst. 1817 studirte er die alte
Kunst in Florenz, 1818 in Rom. Dort malte er 1822>-27 Fresken zum Ariost in
der Villa des Marchese Massimi. Er besuchte auch SicHien. 1827 kam er als Pro-
fessor an die Mflnchener Akademie und malte nun einen Cyclns zum Nibelungenlied
in den unteren Sälen der Münchener Residenz, dem 1885—42 Bilder aus dem Leben
Karls des Grossen, Barbsrossas und Rudolfs v. Habsburg im sogen. Saalbau das.
folgten. 1848 wurde S. Akademie-Direktor und Galerie-Direktor in Dresden. 1851
besuchte er London und nun begann er seine niustrationsthätigkeit, worin er eigent-
lich Grösseres als wie mit dem Pinsel leistete. Durch seine aUbekannte Bibel in
Bildern weht ein grosser Zug; wenn er auch etwas pathetisch leer und conventioncll
zeichnet, so beherrscht er doch die Form und den Gesichtsausdruck, führt einen
energischen, ausdrucksvollen SU-ich und trachtet nach einer stilisirten Schönheit, für
die uns neuerdings das Verständniss wieder etwas zurückkommt. Wir nennen von
ihm femer Erlkönig (Schack-Gal. München); Bekehrung Pauli u. A. (Gal. Dresden),
Luther in Worms (Maximilianeum, München). A. Gemälde in den Gal. zu Basel,
Berlin (Nat Gal. und Gal. RaczynskiX Frankfurt a. M., Karlsmhe, Köln a. Rh.,
Leipzig, München (Neue Pinak.), etc., im Dom zu Naumburg, in der Paulskirche in
London (Gissgemälde, Entwurf hierzu im kgl Kupferstich -Kabinet, Dresden). Mitgl.
vieler Akad.; Grosskreuz des Albrecht-Ord.
Seknorr von Karolsfeld^ Lndwig Ferdinand^ Maler, geb. 11. Oct. 1788 in
Königsberg (Preussen^, 1 18. April 1858 m Wien, Schüler seines Vaters Johann V. S.,
auch der Akademie in Wien, wo er sich niederliess und in der Folge I. Gustos am
Belvedere wurde. 1884 hatte er München, die Alpen und Paris, 1887 Dresden,
Weimar und Norddeutschland besucht Er malte romantische Hlustrationen zu
Dichterwerkeui auch Historien und Landschaften. S. hat auch Mehreres radiert und
auf Stein gezeichnet. Von ihm Greis in altdeutscher Tracht (Gal. Dresden), Mephisto
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Schfiflge — Schoen. 217
und Faust u. A. (k. k. Museen WienX Der Herzog von Beichstadt (Zeichnung); A.
in den Oal. su Ootha, Innsbruck, etc.
Scknflfe^ August^ Holzschneider, geb. 4. Juni 1870 in Braunschweig, Schfller
des Poljtechnicnms das. und der Anstalt Th. Enesing in München, wo er skh
Biederliess und nach Earazin, Röchling, etc. auch gr6sse Bildnisse schnitt.
Selwilr, Maiie^ Malerin, geb. 19. Feh. 1869 auf dem Gut Wegezin bei Anklam,
Schflierin von G. Fehr in Berlin, Schmidt-Reutte in München und Prof. Dürr.
Sie malte yielfach Bildnisse in Pommern und Mecklenburg. Von ihr ferner Finale,
Sa. Gaecilia, etc.
Sehobei Hans, Maler des 16. Jahrhunderts, f 1^10 in Gras. Ihm werden
Fresken, an der Aussenseite des Doms dort, zugeschrieben.
Sehobelt, Paul, Maler, geb. 9. Mirz 1838 in Magdeburg, f 2. Mai 1893 in
Breslau, Schüler der Akademien zu Düsseldorf, Berlin und Paris, weitergebildet unter
Gleyre in Paris; erhielt vom preussischen Staat ein Stipendium zum Aufenthalt in
Italien; später Hess er sich in Breslau nieder, wo er 1882 Lehrer, später Professor
an der Kunstschule wurde. Von ihm Venus und Bellona (Nat.-€kil. Berlin^, Triumph
des Genius, Raub der Proserpina, Bildnisse, etc. Im Festsaal des Eultusmmisteriums
malte er die Deckenbilder.
Schober, Johann Wilhelm, Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Zittau und
Dresden. 1675 staffirte und Tergoldete er den Altar der Kirche zu Zittau. Zwei
Miniaturbildnisse von ihm im Historischen Museum zu Dresden, Churfürst Johann
Georg lY. im Mus. Schwerin.
SehSbel^ Ge^rffs Maler, geb. 10. Oct. 1858 (1861?) in Beriin, Schüler der
Berliner Akademie, von ihm Sommertag, Weihnachtsmarkt, Schwere Wahl, etc.,
auch viele Illustrationen.
MioeU, Jehann, Baumeister, geb. 26. Juni 1828 in Tschernhausen (Bühmen),
t 20. Dec 1870 in Graz, stndirte in Prag und Wien. 1855-1870 war er bei der
Baudirektion in Graz thätig. Von ihm Das Zellengefiängniss in Oarlan, Privat-
bauten in Graz, etc.
SehMl^ mtOL, Maler, geb. 2. Febr. 1884 in Wien, 1854 Schüler der Wiener
Akademie, weitergebildet bei F. Friedländer. Er bauchte Italien, London und
Paris und malte Stillleben, von denen sich zwei in den Wiener Mus., eins in der
Neuen Pinak. zu München befinden. Med. Wien 1878, Sidney 1879.
Scbödlberger^ Johann Neponnk. Maler und Radierer, geb. 1779 in ^Wien,
t 26. Jan. 1853 das., Autodidakt, an Cl. Geläe und N. Poussin gebildet. 1813
wnrde er Mitglied der Akademie, 1817 besuchte er Italien. Von ihm Ansicht des
Traunfalls u. A. (1821 Wiener Mus.), Wasserfall bei Tivoli, Landschaft (Gal. Graz), etc.
Sehoeir, (8«hnTfl)^ Ju Pietem, Maler, geb. 1609, f nach 1660 im Haag(?),
thätiff seit 1638 im Haag, wo er 1641 die Bürgerrechte erhielt. Er malte Land-
schaften in der Art des v. Gojen, oder des P. Mol^n und J. v. d. Hagen, z. B.
Wald mit Wanderern (1651 Gal. Schwerin), Die grosse Eicbe (zugeschrieben, Gal.
Haag); A. in Privatbesitz zu Amsterdam, Aachen und im Haag.
Sehdffer von £ttenbeini, s« SehBffer^ Hans Jaeob (unter GnatI 8.)«
Sehoell^ Johann Abraham^ Maler und Goldschmied, geb. 29. Mai 1738 in
Frankfurt a. M., f 24. Aug. 1791, wurde 1769 Mitgl. der Goldschmiede-Innung in
Frankfurt a. M. Er schuf Medaillen, malte Miniaturen, etc.
Schoemaker, Andiiea, Zeichner, geb. 9. Oct 1660 in Amsterdam, f 28. Dec
1785 das. Er war mehr als Münzkundiger und Sammler denn als Eünstler bekannt.
Sehoemaker, Gerrit^ Zeichner, geb. 5. Sept 1692 in Amsterdam, f 18. OcL
1786 das., Sohn des Andries S. Er zeichnete viele vaterländische Monumente, etc.
nach der Natur und anderen Meistern.
Sehoenaker^ Jaeob, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. in Breda, f 1789
(1740 ?). 1719 wurde er Meister der Gilde im Haag, brachte es aber trotz seines
Talents, wegen schwacher Gesundheit zu wenig.
Selioemaker-Doyer, Jakob, Maler, geb. 24. Juni 1792 in Erefeld, f 9. Juni
1867 in Zütphen, Schüler von S. Andriessen und besonders von J. vanBree. Er
malte Historien, Bildnisse und Genrebilder. Drei Gemälde von ihm besitzt das
Byksmuseum zu Amsterdam.
Sehoen, Barthel, s. Sehongaver«
Seb«en, Erhard, Maler und Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig zwischen
1515 und 1550 in Nürnberg. 1538 und 1542 gab er eine Proportionslehre heraus.
Yon seinen HoLsM^hnitten nennen wir die 62 Blatt zum Hortulus Aoimae (1518X
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218 Schoen — Schoener.
86 Bl. sur Proportionßlebre, einen groBsen RosenkruiE mit der Dreifaltigkeit, Blätter
' fftr den doatBchen Vitniv und fikr Rivias' Architektarwerk. ~- Ein anderer Erhard S»
wird als Maler des 15. Jahrhunderts sn München aufgeführt, der 1486 dort Vorstand
der Zuoft war und um 1475 eine Ereusigung für die Frauenkirche malte.
SchoeBf Evgen» Maler, g^b. 18. Oct. 1868 in Stuttgart, Schüler der dortigen
Kunstgewerbeschule und Akademie, thätig das. nach Studienreisen dorch Frankreich
und Italien. Yod ihm Deckenbilder im Carolatheater xn Leipsig und im Königin
Olgabau su Stuttgart, Bildnisse, eta
Sehoen. Friedrieh Wilhelm, Maler, geb. 1810 in Worms, f 1868 in München,
lernte 1826 die Lithographie in Darmstadt, war 1830—31 in Karlsruhe als Lithograph
th&tig und wurde 1832 Schüler der Münchener Akademie. Auch hier lithographirte
er erst, malte dann Genrebilder (besonders Beleuchtungsscenen) und socialpolitische
Bilder. Von ihm Sonntag Morgen im Schwarawald (1846 Mus. Darmstadt), Unter-
haltung in der Bauernstube (1849 Neue Pinak., München), Künstlergesellschaft im
StubenYoll in München, etc.
Sehoen, Johanii Georg, Bildhauer, getauft 19. Aug. 1680 in Frankfurt a. M.,
begr. 27. April 1740 das. Verschiedene Figuren Ton ihm an Aussenseiten Ton
dortigen Häusern, z. B Ecke Schnur- und Komblnmengasse, Ecke Fahr- und
Tüngesgasse, etc.
Sehoen, Luise, Malerin, geb. 1848 in Wien, thätig das. Sie malte Blumen.
Sehoea, Ludwig, s. Sehoagaver.
SehoeB, Martia, einer der frühesten Formschneider; als solcher wird er 1894
zu Ulm urkundlich erwähnt.
Sehoeii, Martin, s. Sehongaver.
Sehönav, Hermaniif Bildhauer, geb. 20. Oct. 1861 in Bollstedt (Thüringen),
Schüler der Dresdener Akademie, J. Schillings und der Kunstschule lu Nürnberg,
wo er sich später niederliess. Von ihm Pangruppe, etc. Silb. Med. Dresden.
Sehoenaii, JohaniK E.) s. Zeisig*
Sohoenbeek, Biehard. Maler, geb. 20. Mai 1840 in Potsdam, Autodidakt, nach-
dem er bis 1890 es als Soldat sum Major gebracht hatte. Von ihm Kaiserbildnisse
für Offizierskasinos und dergl. mehr.
Sehönbergery Alfred tod, Maler, geb. 9. Oct. 1845 in Graz, studirte in
München und bereiste dann Europa, Kleinasien und Afrika. Er malte Hochgebirgs-
und Städteansichten.
Sehfoberger, Lorenz, Maler, geb. um 1770 (1772?) in Vüslau, f 1847 in
Mainz, SchQler der Wiener Akademie unter Wutky. Er besuchte Böhmen und
Konstanz, lebte eine Zeit lang in Italien, gug 1804 nach Paris, 1810 nach Frank-
furt a. M., wo das städtische Museum zwei dort gemalte Landschaften Ton ihm besitzt.
Ferner bereist^ er die Niederlande, Deutschland, sowie England, war aber in Wien
ansässig. Von ihm Sonnenuntergang bei Bajä (1804 Mus. Wien), Wasserfall u. A.
(Gal. Czemin das.), Florenz im Mondlicht u. A. (Gal. Darmstadt), Der Rheinfall bei
Schaffhausen (Gal. Schieissheim), etc. Er hat auch 29 Platten radiert.
Schflnbnuiier, Joseph, Zeichner, geb. 1831 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie unter Führ ich. Er schuf treffliche Zeichnungen nach alten Gemälden,
wurde Gustos an der Albertina, und hat auch kunstgeschichtliche Werke herausgegeben.
SchSnbmiuier, Karl« Maler, geb. 4. Oct. 1832 in Wien, f 21. Febr. 1877 in
Hirschstetten bei Wien, Schüler der Wiener Akademie unter Rahl und Führich,
weitergebildet durch Gopiren in Venedig, dann in Born, wo er 1862--72 Terbrachte.
Von ihm Gottfried von Bouillon legt seine Waffen am bl. Grabe nieder (1852), Madonna,
Tassos Leonore (1867), etc.
SehflneheD, Leopold, Maler, geb. 1. Febr. 1855 in Augsburg, Schüler von
Ba i 8 ch und SchOnleber. Er liess sich in München nieder und malte Landschaften ;
auch ?er8chi( dene Panoramen in England. Von ihm Pflügendes Ochsengespann, Vor-
frühling, etc. Gold. Med. London, Ehrenvolle Erwähnung Berlin 1886.
Sehoeneeker, Regina Catharina, b« Quarry.
Schoeftenberghe» s. Seoenenberghe.
Sehoener, GvstaT Friedrich Adolph, Maler, geb. 1774 in Massbach bei
Schweinfurt, f 1841 in Bremen, Schüler von K. Geiger in Schweinfurt, A. Graff
in Dresden und J. L. David in Paris; hatte auch in Berlin studirt. 1804—6 lebte
er in Bern, ging 1807 nach Italien, und war um 1837 in Halbersudt thätig. Er
malte Copien nach Carracci, Reni n. A., besonders aber Bildnisse, wovon viele in
Pastell.
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Scboenewerk — Sehoenmaim. 219
Sehoeaewcrk^ Alexandre, Bfldhauer, geb. 18. Febr. 1820 in Paris, f 24. Juli
1885 in Paris durcb Selbstmord, ScbOler von D. d'Angers, Jollivet and Triqaeti.
Yon ihm Boochardon (Marmorbüste Oal. Louvre), Kind and Schwan (Marmorgruppe
Mos. Nlmes), Am Morgen a. A. (1879 Marmorstatae, Lazemboarg«Mu8.), Galathea
(Sfld-Fa^ade der Galerie des Loavre), Lully (Marmorstatae für die neue OperX Dieses
Alter ist ohne Mitleid (Bronzegruppe), etc. Med. 8. Kl. 1845, 1. El. 1861, 1868,
1878, Kr. d. Ehrenl. 1878.
SehoeBfeld, Aaton, Erzgiesser, geb. 1674 in Prag, f nach 1718. 1696—1708
war er in Prag th&tig and goss u. A. Glocken fflr Chlum und Prag (S. Benedict).
— Ein Friedrieh Mlehael S. war etwa 80 Jahre frflher dort in gleicher Weise tbätig.
Sehoenfeld, Edvard, Maler, geb. 24. April 1889 in Dttsseldorf, t 27. Not.
1885 das. Von ihm Hochgebirgslandscbaft, etc.
Sehoenfeld. Heinrieh, Maler, geb. 1809 in Dresden, f 18^ in MOnchcn, war
erst Cottlissenmaler, zeichnete dann Vorlagen für Stecher und wurde endlich Archi-
tekturmaler, etwa seit 1880, in welchem Jahre er nach München nng. Er bereiste
Mitteleuropa. Von ihm Der Metzgerquai in Strassburg (Neue rinak., München),
Dom zu Limburg, Markt zu Basel (1889), etc.
SehoeBfeldt, JohanD Hebirieb, Maler und Radierer, geb. 18. (28. ?) März 1609
in Bibrach (Wflrttembg), f nach 1675 (1695?) in Augsburg, Schüler Ton J. Sichel-
bein zu Memmingen, weitergebildet in Rom. Er war u. A. in Bamberg, München,
Salzburg, Wien, Lyon, zuletzt in Augsburg thatig. Yon ihm Ein Hirtenfest u. A.
(Gal. Dresden), Minerva Opfer u. A. (Mus. Wien), Himmelfahrt Mariae (Dom, Augs-
burg), Die Kreuzigung (Dom, Würzburg]^ A. in den Gal. zu Braunschweig, Olden-
burg, Schieissheim, etc. Yon Radierungen nennen wir Der Maler im Kreis seiner
Familie, Christus am Kreuz, Nrmphen umtaazen eine Panstatue, etc.
SehSaliaHpt^ Lovla, Zeichner, geb. 1822 (1810 ?), t Febr. 1895 in Mfihlhausen
(Elaass).
SehflBlierr, Karl Gottlob^ Maler, geb. 15. Aug. 1824 in Lengefeld (Erzgebine),
Schüler der Dresdener Akademie unter Hühner; erhielt den Rompreis und bildete
sich in Italien weiter. Später kehrte er nach Dresden zurück und wurde Professor
an der Akademie. Er malte Historien, etc. in einem ganz Teralteten überlebten Stil,
z. B. Petrus die Tabea erweckend, Petrus Forschegrund (GaL Dresden).
SehSnlierry Mathaevsy Bildhauer des Torigen Jahrhunderts, f 16. Jan. 1748 in
Prag, wo er thatig war.
SehSninger^ Leo^ Maler und Lithograph, geb. 21. Jan. 1811 in Weil d« Stadt
(Württemberg), t21.Dec. 1879 inMünchen,kam 1825 als Lithograph in dasBoisser^'sche
Institut und mit ihm 1827 nach München, wo er Schüler der Akademie unter Cor-
nelius und Stiel er wurde. Yon ihm Steindrucke nach Allori, Palma d. Ae.,
J. Robusti, R. Santi, etc., auch galTanographische Arbeiten. Silb. Med. Paris 1855.
SeliflnUiib^ Joh. FldeUvi. Bildhauer, geb. 24. April 1805 in Wien, t 20. Dec.
1888 in München, Schüler tou Fischer und Schaller an der Wiener Akademie.
1880 kam er nach München, schnitzte einige AltAre für die Auerkirche und führte
Büsten fQr die Ruhmesballe ans. 1882 ging er zu weiteren Studien nach Rom. Yon
ihm ferner Holzaltar (Frauenkirche, München), Die Leidensstationen (Auerkirche das.),
Petrus und Paulus (Basilica das.), Taufstein und AlUrstatuen (Dom, Bamberg),
Leidensweg und Rosenkranz ^ranziskanerkirche, Passau), etc.
Sehflnlebery GvitaT, Maler und Radierer, geb. 3. Dec. 1851 in Bietigheim
(Württemberg), Schüler Ton Kurtz in Stuttgart und von A. Li er in München,
weitergebildet auf Reisen in Holland, Italien, der Normandie u. s. w. Er liess sich
in Karlsruhe nieder und wurde 1880 Prof. und Direktor der Kunstschule. Er hat
auch Mehreres radiert und Illustrationen geschaifen. Yon ihm Hollandisches Dorf
(Gal. Karismhe), Herbststürme, Rapallo (Nat-Gal. Berlin), Friedhof in Yenedig (.GaL
Mannheim), Ebbe in Ylissingen (Gal. Dresden), A. in Breslau, Hamburg, Mtlnchen,
Stuttgart, etc. Med. München 1879, Gr. Gold. Med. Berlin 1889, Torsch. Ord.
Sehoeiunakers, Jan Pletera^ Maler, geb. 1. Not. 1755 in Dordtrecht, f 4* Jnoi
• 1842 das., Schüler von J. Tan Strij. Yon ihm Stadtansicht (die Figuren tou Schotel,
Mus. Amsterdam), etc. Er hat auch einige Blatt radiert.
SehoeimianBy Joseph, Maler, geb. 17. April 1799 in Wien, f 26. Mai 1879
das., Schüler der Wiener Akademie, als Stipendiat in Rom weitergebildet 1848
wurde er Mi^lied der Wiener Akademie. Yon ihm Madonna (1888 Wiener Mus.),
Bildniss des Grafen Sauran (Johanneum, Graz), S. Joseph (1885 S. Antonio, Triesi),
Die grossen Propheten (Fresken, Altlerchenfelderkirche, Wien), etc.
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220 Schoenn ^ Schoff.
Sehoeatt, lloiSy Maler und Radierer, geb. 11. H&rz 1826 in Wien, f 16. Sept.
1897 in Erampendorf (Kämthen), SehOler Ton FOhrich and L. Rass, 1850—51 von
H. Vernet in Paris. Er machte den italienischen Feldzng 1848 mit, bereiste den
Orient und 1856 Ungarn, liess sich in Wien nieder and malte Landschaften und
Genrescenen, darunter viele orientalische, egyptische and angarische Bilder, sowie
Scenen aas dem jüdischen Volksleben. Von ihm Aasaag der Stadenten (Mas. Inns-
brack), Zigeanerlager (Mas. Gotha), Storm aaf Lodrone u. A. (Mas. Wien), Yolka-
theater auf Ghioggia, Eirchenfest a. d. Riviera, EgrptiBche Hochzeit, etc. Gold. Med.
Berlin 1875 u. A. ; Er. d. Ehrenleg. 1878, Earl Ladwig-Med. Wien 1882, Frana
Joseph-Ord.
Sdioennenbeek) Carl Adolf» Maler, geb. 10. Mai 1869 in Stenkanberg bei
Halver (Westphalen), Schfller von F. Janssen an der Düsseldorfer Akademie. Von
ihm Westph&lischer Bauer, Endlich daheim. Nicht so dick, etc.
SehSnroeky Jnllvs, Maler, geb. 1885 in Danzig, Schüler der Eönigsberger and
Berliner Akademien und von W. Schirmer. Er liess sich in Berlin nieder und malte
Landschaften und Bildnisse. Von ihm Parkparthie, Waldrand, etc.
Sehoeiithaler, Fransy Baumeister, geb. 24. Jan. 1850 in Wien, thätig das.
Sehoepf, Johann Adam, Maler und Radierer, geb. 1702 in Straubiog, f nach
1759 das. Er malte Historien. 1742 wurde er aus Böhmen und allen Erblanden
nach zweimonatlichem Gefftngniss wegen Majest&tsbeleidigung verwiesen, um 1750
wurde er als Hofmaler nadi Bonn berufen. Er malte Fresken etc., in S. Carlo
Borromeo (Prag), Hieronymuskapelle (1728 das.), Lorettokapelle (das.), etc. Er hat
auch ein halb Dutzend Blatt radiert.
Sehoepf, Joieph, Maler, geb. 2. Febr. 1745 in Tel£s (Tirol), f 15. Sept. 1822
in Innsbruck, wurde 1768 Schfller von M. Enoller, 1776—^8 in Rom von Mengs
beeinflusst und durch Copiren weitergebildet. Er liess sich in Innsbruck nieder, malte
in Fresko die Eirche der Benedictiner zu Aschbach und die Johanniskirche in Inns-
bruck (1704) u. A. aus. Von ihm femer Venus mit Taube n. A. (Ferdinandeom,
Innsbruck), 8. Benedict (Gal. Schieissheim), Christas am Ereuz (Dom, Brizen), etc.
Sehoepf, Peter, Bildhauer, geb. 1804 in München, f 18. Sept. 1875 in Rom,
Schüler der Mflnchener Akademie, 1882 von Thorwaldsen in Rom. 1845 kam er
zum zweiten Mal nach Rom. Er vollendete Thorwaldsens Eonradin von Hohenstaufen
(Sa. Maria del Carmine, Neapel) und ftkhrte den letzten Theil von Wagners Fries für
die Walballa aus. Von ihm ferner 12 Statuen (Maximilianeum, München), Büste Jean
Paals u. A. (Walballa) Vulkan (Fa^^ade der Glyptothek, München), Maria mit dem
Christus-Eind (Relief, Sa. Maria dell* Anima, Rom), Erato und Amor, Blasender Hirt, etc.
Sehoepfer) Hans d« Ae., Maler des 16. Jahrhunderts, f nach 1548. Er war
in München th&tig und wird dort seit 1585 orkondlich erwähnt. Von ihm Bildniss
des Markgrafen Philibert von Baden (Alte Pinak., München), Herzog Friedrich von
Bayern (1546 Gal. Schieissheim), Herzogin Helene (ebenda). A. in dem German. Mus.
zu Nürnberg und dem Hohenzollem-Mus. in Sigmaringen.
Sohoepfer, Hans d. J., Maler des 16. Jahrhunderts, f 1610, th&tig in München,
wo er Hofmaler war. Von ihm 5 Frauenbildnisse (Gal. Scbleissheim), E. von
Pienzenau (1558 Germao. Mus. Nürnberg), Altar (1588 Wallfahrtskirche, Ramers-
dorf bei München), etc.
SehoepfleTj» Felix AntoDi Maler, geb. 1701 in München, f 1760 in Prag, wo
er seit 1747 thätig war. Mit seinem Bruder Thomas S. malte er die Treppe des
Schlosses zu Worms und war mit ihm auch in Schlesien thätig. Vou ihm fomer
S. Antonius (Ereuzkirche, Reichenberg), S. Joseph (ebenda), etc.
SekoepheUn, •• Sosen-Sehoephelitt.
Sehflrk, BAn9. Bildhauer, geb. 6. Dec. 1849 in Wien, Schüler der Wiener
Akademie, thätig in Hernais bei Wien.
fitehoeyaerdtg, Matthias, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. um 1665 in Brüssel,
t das., Schüler von A. Baudewyns, wurde 1690 Meister der Gilde und hat
wenigstens Paris besucht. S. hat auch vier Platten radiert. Von ihm Fischmarkt
(Mus. Brüssel), Der Festochse (ebenda), Ansicht von St Cloud (Gal. Scbleissheim ?),
Die Dorfkirchweih (Gal. Berlin, Depot), Zwei Landschaften (Louvre, Paris).
SehoiTy Alomo Stepheiiy Eupferstecher, geb. 16. Januar 1818 in Danville
(Vt, U. S. A.). Er ist Mitglied der National-Akademie in New-York und der be-
deutendste Linienstecher Amerikas, hat aber auch viel radiert. Wir nennen von ihm
Die Badenden (nach W. M. Hont), R. W. Emerson (nach S. W. Roevze), Wra. Penn,
Mrs. C. F. Adams (nach W. H. Hunt).
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Schokhotnigg -- Scholz. 221
Schokkoteigg, (Sekvkodaig), Josef, Blldbaaer des 18. Jahrhunderts, der 1745
Mitglied, 1750 Patron der Malerbruderschaft in Graz wurde. Von ihm an der Fap
cade der Stadtpfarrkirche das. Sandsteinstatuen und im Inneren der Barmherzigen-
kirche ebenda Holzgrappen am Hochaltar.
SehekhotBikh, Marens (MatCUast), Bildhauer des 18. Jahrhunderts, tbfttig
in Gras. Von ihm 4 Sandsteinstatnen im Hofgarten zu Admont (1717—19), Bilder-
rahmen, etc.
Sekolander, Fredrik Yilkeln, Baumeister und Maier, geb. 1816 in Stockholm,
Schaler der dortigen Akademie, bereiste 1842—46 als Stipendiat Deutschland, Frank-
reich und Italien. Er wurde Prof. und Mitgl. der Stockholmer Akademie, hat auch
gedichtet und componirt (Pseudomym Acharius). Von ihm viele architektonische
Aquarelle und die Bauten Technologisches Institut (Stockholm^ Barclay-Haus (das.),
Synagoge (das.), ete.
Sehelderer, <Hto, Maler, geb. 18d4 in Frankfurt a. M. Er lebte in seiner
Vaterstadt und in London.
Seliollf Autos, Bildhauer, geb. 27. Sept 1887 in Mainz, Schüler von B User in
Berlin, studirte auch in Paris, London und Italien. Von ihm Frftnkischer Krieger
(Römisch-germanisches Museum, Mainz), Figurenschmuck (Gentralbahnhof das.), Zwei
Figuren (Bahnhof Frankfurt a. M.), Ph. y«it (Marmorbttste, Nat-Gal. Berlin), Abt
(Bronzebildniss, Wiesbaden), decoratiye Arbeiten in Paris, u. s. w.
SohoUy Johamii Baptist d. Ae., Bildhauer, geb. vor 1800 in Mainz, f nach
1837, Bruder des Joseph S. Er wurde Hofbildhauer in Dannstadt. Von ihm Statue
Schoeflfers (1885 Gernsbeim), 4 allegorische Basreliefe zu einem Monument Ludwig I.
Yon Hessen (1887), Kassauische Wappen (Pal. Wiesbaden), Entwurf zu einer Herder-
statne, etc.
SehoU, Johann Baptist d. J., Bildhauer und Maler, geb. 1818 in Mainz, f 7.
April 1892 das. durch Selbstmord, Schaler seines Vaters Johann B. S. d. Ae.,
1832—40 in Mttnchen weitergebildet. Seit 1846 hatte er sein Maleratelier in Rddel-
heim bei Frankfurt a. M., sein Bildhaueratelier in Darmstadt Er wurde Grossher-
zoglich Hessischer Hofbildhauer. Yoa ihm das Schillerdenkmal in Mainz, Landgraf
Philipp u. a. Statuen (Darmstadt), 1840—45 viele Grabmale in Darmstadt, Frank-
furt a. M. und Mainz, Sa. Elisabeth (1887 PaL Prinz Karl von Hessen), Statuen in
Schlössern zu Darmstadt, Hombiirg und Wiesbaden, etc.
SehoUy Josepk Frans, Bildhauer, geb. 1796 in Mainz, f 1S42 das., Sohn und
Schiller eines Georg S., weitergebildet unter Thorwaldsen, nachdem er Deutschland,
Frankreich und Italien bereist hatte. Von ihm Monument Graf Eesselstadt (1822
Kirehe zu Ehrenbreitstein), Bischof Koloman, Bischof Human u. A. (Dom Mainz);
A. Werke auf den Mainzer Friedhöfen, ein Yeteranendenkmal (1855), eine Gutten-
bergstatue (1827), etc.
Seholteft, Hendrik Jaeob, Maler, geb. 11. Juli 1824 in Amsterdam, Schüler
von P. J. Greive. Er malte geschichtliche Genrebilder und dergl. Von ihm besitzt
das R^ksmuseum zu Amsterdam Sonntagmorgen und Morgenspaziergang, das Mus.
Fodor das. Stallbild; ferner radierte er eine Ansicht des Dorfes Dreumel.
Seholten, Pioter Hieolaes, Maler, geb. 19. Juli 1805 im Haag, Schüler von
Westenberg. Er malte Stillleben.
Seholteii) W. A., Baumeister, geb. 1819 (?), f 30. April 1861 in Rotterdam,
wo er Direktor der Gemeindebauten war.
Schotts. JnllBS, Maler, geb. 12. Febr. 1825 in Breslau, 1 2. Juni 1898 in Dresden,
Schüler von Hühner an der Dresdener Akademie, an der er spfiter Professor
wurde. Er hat Studienreisen nach Belgien und Frankreich gemacht und hat auch
in St, Petersburg Bildnisse gemalt. Von ihm Schlafender Hirteigunge (1874 Gal.
Dresden)) Heimkehrende Landleute (das.), Offizierswittwe mit Kindern in der Kirche
(1859 Neue Pinak. München), Gastmahl der Wallenstein'schen Gener&le (1861 Gal.
Karlsruhe), Freiinllige von 1818 vor Friedrich Wilhelm lU. (Nat. Gal. Berlin),
Bildnisse, etc. Auch Wandbilder in der Albrechtsburg zu Meissen. Gold. Med. Berlin;
Mitglied der Berliner Akademie.
SekolSy Max, Maler, geb. 80. Sept. 1855 in Neisse (Schlesien), Schüler von
F. Barth und A. Wagner; er liess sich in München nieder. Von ihm Mönche in
der Bibliothek, Abschied, etc.; auch Bildnisse.
Seholx, Biehard, Maler, geb. 29.Dec. 1860 in Hannover, Schüler von E.Hilde -
brand in Berlin; machte Studienreisen in die Alpen. Er malt Bildnisse und alpine
Bilder. 1889 liess er sich in Frankfurt a. M., 1895 in Dresden nieder. Von ihm «Der
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222 Seholc - SchoonebMk.
Gemeiode • Rath cu X", Abgestürst, Sorgenvoll (Scbles. Mus. BreaUn), Verfolgte
Wilderer, etc. Med. London, Chicago, etc.
Seliolz, Riehard (IL)» Maler and Illustrator, geb. 19. M&rs 1872 in Berlin,
7/0 er thätig ist. Er wurde in Berlin und in Mflnchen gebildet
Sehols^ Willieln^ Zeichner, geb. 1824, f 20. Juni 1898 in Grunewald bei
Berlin.
Sehommery Francis» Maler, geb. Tor 1850 in Paris, Schüler ron Pils,
H. Lehmann und Malenfant. £r gewann 1878 den ersten grossen Rompreis.
Von ihm Magdalene (1878 Mus. Besan^n), Baomnymphe (1876), Bildnisse, etc.
SehomscUii» Peter M., Maler, geb. 1810 (?), f 1895 in St Petersburg.
Sehoner, Jost, Maler des 17. Jahrhunderts, f 24. Sept 1624. Er war in Frank-
furt a. M. th&Ug.
Sehongaaer, Barthel, s. Meister B. 8. mit dem Zeichen SehoBgaaen«
Sehongauer, Caspar^ Goldschmied des 15. Jahrhunderts, geb. in Augsburg,
t 1468 in Colmar, wo er 1445 Borger geworden war. — Sein Sohn Caspar S« d« J«,
t nach 1491 war ebenfalls Goldschmied. — Sein Sohn Paul 8., f im April 1516
in Colmar, wo er 1494 Bürger wurde, war Goldschmied und handelte auch in edeln
Metallen. — Sein Sohn Georg S. war ebenfUls Goldschmied und wurde 1485 Mit-
glied der Zunft in Basel. Er lebte noch 1492.
SehODganer, Lndwig^ Maler und Kupferstecher des 15. Jahrhunderts, Sohn des
Caspar S. Er lernte in Ulm, wurde dort 1479 BQrger, sog nach Augsburg, wurde
hier 1486 Bürger uud nahm Lehrlinge an. 1491 war er in Colmar und wurde 1493
dort Bürger. 1497 scheint er nicht mehr am Leben gewesein su sein. Von ihm kennt
man eine Reihe yon Stichen, die ihn als Schüler seines grossen Bruders Martin S.
zeigen, darunter eine EreuzabmJime, einige Thierhilder, etc.
Sehongaiier^ Martin, gen. M. Schoen und ^Hipseh'^ Martin («▼on wegen seiner
Kunst**), der grOsste deutsche Maler und Stecher des 15. Jahrhunderts, geb. um 1420,
wahrscheinlich in Augsburg, f 2. Febr. 1488 in Colmar, Sohn und Schüler des C as p ar 8.,
femer Schüler oder doch beeinflnsst Ton Regier t. d. Wey den. Er liess sich
1465 etwa in Colmar nieder. Absolut beglaubigt ist von seinen Gem&lden, die
er nicht beseichnete, nur die berühmte Madonna im Rosenhag (1478), doch nennen
wir als wahrscheinlich noch tou ihm stammend Zwei AltarflOgel mit der Verkün-
digung (ebenfalls im Mus. Colmar), Die Geburt Christi (Alte Pinak. MOnchenX desgl.
(Mus. Wien): wahrscheinlich mit weniger Recht werden ihm Bilder in den Gal. su
Basel, Brüssel, Londoo (Nat-Gal. und S. Keos. Mus.), Madrid, Palermo, Paris (LouTre)
BUgeschrieben. S.'s Bedeutung als Kupferstecher ist noch grösser als wie seine
malerische, denn er ist der erste umfassende Meister im Norden, der den Stich tou
einem Goldschmiedsgewerbe hinauf zur freien Kunst hebt Er beherrscht die Stieb-
technik vollkonunen, hat ein feines Stilgefühl und überschreitet die Grenzen seiner
Kunst nie, weiss sie aber auch seelisch zu vertiefen und lässt eine grosse Persön-
lichkeit durch sie herausschauen. Seine Arbeiten haben noch M. A. Buonsrotti Be-
wunderung abgenöthigt Von seinen ca. 120 Blatt neonen wir Die Passionsfolge, Die
klugen und thörichten Jungfrauen, Die grosse Kreuztragung, Die Versuchung des
Antonius, Terschiedene Madonnen, Der Marktbauer, Die streitenden Goldscbmieds-
lehrlinge. Das Wappen mit dem wilden Mann, etc. S. Leben, etc. von A. v. Wurzbach
(Wien 1880).
Sehooek^ (Sehook), Hendrik, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. um 1675 (?) in
Utrecht, Sohn eines Bommeler Malers Gisbert S. Er schuf Blumen und FrQchte.
Sehoof, Gerhard, Maler, geb. Tor 1560 in Mecheln, f nach 1611. 15^5 wurde
er Mitglied, 1588 Dekan der Antwerpener Lukasgilde. 1612 schenkte er der Kirche
au Hoboken ein grosses Altarbild. — Von seinen Söhnen (?) wurde Willem S« 1614
Meister, Jan S. 1622 Lehrling der Antwerpener Gilde. — Sein GrossTater (?) Jan 8.
malte im städtischen Auftrag für S. Romuald zu Mecheln Das Concil Karls des
Kühnen, welches Werk die Bilderstürmer zerstörten. — Ein Rudolf S«, aus Flandern,
war Hofmaler Louis XIII. von Frankreich und Lehrer des A. de Bie.
Sehoonboek, Jan Hioolaes, Maler, geb. 6. Dec. 1778 in Groningen, f nach 1828,
Schüler tou G. und H. Wieringa, 1802-6 von David in Paris. Er malte Land-
schaften und Bildnisse.
Sehoonebeek^ Adriaen, Kupferstecher, geb. 1650 in Amsterdam, f 1714 in
Moskau. Er arbeitete in R. de Hooghes Manier und schuf Buchtitel, Vignetten, etc.,
ferner zwei Bände mit Abbildungen der Trachten aller Geistlichen Orden Europas, etc. ;
auch einige Schabkunstbl&tter.
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Schooiyanfi — Schorn. 228
Sehoonjaiis, Aftthoon, Maler, gen. ParrliMiOB Tan Antwerp^ geb. 1650 in
AntwerpeD, f 1726 in Wien, Schaler von £. Quell in. Er kam früh nach Rom, und
von dort als Kammermaler nach Wien, wo er Leopold I. etc. malte und dadurch
solch einen Ruf gewann, dass man ihn nach England holte. Sp&ter lebte er im
Haag, in Amsterdam, in DOsseldorf (als Hofmaler Churf. Job. Wilhelms) und zuletzt
wieder in Wien. Er war ein begabter Manierist Yon ihm Der Arzt u. A. (6a1.
Hannover), Selbstbildniss (Gal. Schieissheim), Narciss und 3 A. febenda), Hieb (1710
Gal. Angsburg), S. Hieronimus, 8. Sebastian (Germ. Mus., Nümberg), Deckenbilder
im Schloss Gbarlottenburg, etc.
Sekoor, Lneaa Tan« Maler, geb. 1566 in Antwerpen, f 1610, studirte in Italien.
Eine Kreuzigung in Sa. Maria Maggiore zu Bergamo wird ihm zugeschrieben.
Seboor^ Nieolaes yan, Maler, geb. 1666 in Antwerpen, f 1726 das. Er malte
Figuren in die Gem&lde van Rysbraeck u. A., hat auch Gobelins in Antwerpen
und Brüssel entworfen. Von ihm besitzt das Mus. zu Ghent ein Reiterbildniss des
Carlos II. von Spanien als Prinz.
Sehoorle, s« ScoreL
Sehooten, Fraas yan d. Ae., Radierer, geb. 1595 (?) in Leyden, f 1<^6 das.
Er war berQhmter Mathematiker und hat als Liebhaber Einiges radiert, darunter ein
Bildniss Descartes. — Auch sein Sohn Frau t. d* 8. d« J», der ihm im Amt an
der Leydenschen Universität folgte, übte die Kunst und hat Landschaften gemalt.
Sehooten, Joris Tan. Maler, geb. 1587 in Leiden, f 1651 das., Schüler des
C. yan der Maes in Lei<ien. Er war schon mit 20 Jahren bekannter Bildnissmaler
und einer der Künstler, die 1610 eine Eingabe um Errichtung einer Künstlergilde
dort einreichten. Er ist am besten im Museum seiner Vaterstadt zu studiren, das
sieben Schützen- und ein Regentenstflck ans den Jahren 1612—1650, ferner die Tafel
des Cebes und die Pest in Leiden, von ihm besitzt. Sorgfältige AusfUhmng, dunkles
Colorit und etwas luftlose Behandlung zeichnen ihn aus. Von ihm ferner Anbetung
der Weisen (Rijksmus., Amsterdam), Christus und die Samariterin, etc. ~- Ein Floris
yaM 8« war 1641 Mitgl. der Lukasgilde in Haarlem und malte Stillleben.
Sehophoyen^ Jokami Peter, Zeichner und Kunstschmied, geb. 1747 in Köln a. Rh.,
t 19. M&rz 1819 das. Für seine Zunft schuf er eine Prachtschüssel fQr Feste ; yon
ihm ferner ein Wanderbrief, Blumenyasen, etc.
Sehopin, Helnriek Friedrieh, (eigentl. Heari Frederie Chopfai), Maler, geb.
12. Juni 1804 in Lübeck als Sohn französischer Eltern, f 23. Oct. 1880, Schüler yon
Gros. Er erhielt den 1. gr. Rompreis 1881 auf Grund seines .Achilles von Xanthos
verfolgt*. 1885 kehrte er nach Paris zurück. Von ihm Letzte Augenblicke der
Familie Cenci (1885 Mus. Douai), Junger Faun mit Bückehen spielend (Mus. Valen*
cienncs), Schlacht bei Hohenlinden u. A. (1836 Mus. Versailles), Laban empfftngt
Jakob in seiner Familie (1848 Mus. Toulouse), Schlacht bei Hohenlinden (Mus. Mets},
etc. Mitglied der St. Petersburger Akademie 1850; Med. 1. Kl. 1885, Kr. d.
Ehrenl. 1854.
Sehoppe, Jnlliu, Maler, geb. 1795 (?) in Berlin, f nach 1850 (?), bildete sich
an den alten Meistern in Italien und wurde 1825 auf Grund seines Tod Friedr. Wilh. UI.
Mitgl. der Berliner Akademie. Er malte Oelminiaturbilder am Besten. Von ihm
Mythologien in Schloss Glienicke und Pal. Prinz Karl in Berlin, Bildnisse, etc. Prof. ;
Rother Adler-Ord. 8. Kl.
Sekoppme/ery Aasgar, Maler, geb. 28. Juni 1857 in Berlin, Schüler der
Kunstgcwerbeschule das. und Autodidakt Er wurde 1884 Lehrer an genannter An-
stalt, 1892 Priyatdocent am Polytechnicum in Berlin und beschftftigte sich haupt-
sichlicb mit Schrift, Kalligraphie, Adressen, Inschriften, etc., worüber er Mehreres
Yerüifentlichte. Med. Chicago 1898.
Selior^ Johana Ferdlaand, Maler und Baumeister, geb. 1686 in Innsbruck, f
4. Jau. 1767 in Prag, wo er seit 1734 Geometrie- und Architektur-Prof. war. Er
war in Italien unter Vater, Oheim, Jos. Waidemann und M. A. Riccio-
lini gebildet. Er besuchte auch Deutschland. Von ihm Fa^de der St. Veitskirche
(1724), Fresken in einem Lnsthause in der Karlshofergasse (Prag), etc.
Hehoni, Karl, Maler, geb. 16. Oct. 1803 in Düsseldorf, f 7. Oct. 1850 in
München, Schüler ?on Cornelius, Gros, Ingres und Wach. 1847 wurde er
Akademie - Professor in München, nachdem er in Berlin thätig gewesen war und
Italien bereist hatte. Er hatte nicht genügendes Talent, die ihm gestellten grösseren
Aufgaben zu lösen ; seine kleineren Bilder waren besser. Von ihm Einkleidung des
Mönches u. A. (Gal. Raczynski, Berlin), Paul HL yor Luthers Bild u. A^ ()^at-Oal,
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224 Schorn — Schouman.
das.), Cromwell Tor der Schlacht ?on Dunbar (Oal. Königsberg), IHe Sintflath (an-
ToUendet, Nene Pinak. München), etc. Auch allegorische Wanddekorationen in der
Müncbener Akademie. Rother Adler-Ord. 8. Kl, Michaels-Ord.
Sehoni. Theobald, Maler, geb. 17. Ang. 1865 in Mflnchen, Schiller der Mflnchener
Akademie. Von ihm Moscheeplats an Samarkand in Turkestan, Persische Karawane
in der Wüste.
Sehorpp, Miehel» Maler and Hohsschneider (?) des 15. Jahrhonderts, thfttig
in Ulm. Die Biblioth^qae Nat. su Paris besitxt ein Blatt mit einer Madonna Ton
ihm, bes. .Michel Schorpp, Maeler sa Ulm, 1496*.
Sehorqneis, Jai^ Knpferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. in Flandern, th&tig
1618—80 in Madrid, wo er haapts&chlich Titelblätter für die Verleger schal Von
ihm femer eine Ansicht von Lissabon (f&r den of&z. Bericht über die Krönung
Philipps III.), etc.
8dtoteI, OhristlM Petrottell«, Malerin, geb. 26. Febr. 1818 in Dordtrecht, f
7. Juli 1854 in Aardenberg, Tochter und Schülerin des Jan G. S. Sie malte Blumen,
Früchte und Stillleben.
Sehotel^ Jan Chrlstiaofty Maler, geb. 11. j^ot. 1787 in Dordtrecht, f 22. Dec.
1888 das., Schülerin Ton A. Meulemans und M. Schouman n, nachdem er Soldat
gewesen war. Ebr malte mit grossem Erfolg Marinen, a. B. Strandaosicht o. A.
(Mus. Amsterdam), Fischerhütten u. A. (Mus. Fodor, das.); A. in den Gal. au Berlin
(Nat.-6al.), Haag, Hamburg, Karlsruhe, München (Neue Pinak.), Rotterdam, etc.
MitgL der Akademie yon Amsterdam, Antwerpen, Berlin, Brüssel und Ghent.
Schotet, Pieter Jan, Maler, geb. 19. Aug. 1808 in Dordtrecht, f 23. Juli 1865
in Dresden, Schüler seines Vaters Jan G. S., weitergebildet auf Reisen durch Belgien,
Frankreich und Deutschland. Er wurde Prof. an der SchiflFahrtsschule zu Medemblyk
(1880), Hess sich aber 1856 in Düsseldorf nieder. Von ihm Meeresstille (Mus. Ghent),
Stürmische See u. A. (Mus. Amsterdam), Hafen tou Bath (Mos. Fodor das.); Andere
in den Gal. au HannoTer, Königsberg, Schwerin, etc. Versch. Med.; Mitgl. der
Akademien Amsterdam und Rotterdam.
Schott, Albert, Maler, geb. 1888 in KOOach (Steiermark), Schüler der Zeichen-
akademie in Gras (1850—56), weitergebildet in München und als Stipendiat 1869—71
in Düsseldorf. Er wurde Lehrer in Graz und malte Landschaften.
Sehott, Avgast, Maler und Lithograph, geb. 1811 in Giessen, f 1848, Schüler
Ton Ducor^e, dann (1829) des St&dePschen Instituts in Frankfurt a. M., seit 1881
der Münchener Akademie. Er schuf kleine Historien, Bleistiftzeichnungen, Stein-
drucke nach OTerbeck und SteinJe, auch Gemälde in deren Geschmack, etc.
Sehott, Walther, Bildhauer, geb. 18. Sept 1861 in Ilsenburg (Harz), Schüler
▼on Dopmejer in Hannover und der Berliner Akademie. Von ihm Wilhelm L
(Reiterstandbild, Goslar), Kandelabergruppen, etc. (Neues Palais, Potsdam), Albrecht
der Bftr, etc (Siegesalläe, Berlin), Dr. K. Peters (Büste), Graf Stollben-Wemigerode
(desgl.), Brunnengrnppe, Entwurf zu einem Lessing-Denkmal, etc. KL gold. Med.
München und yiele A., Kronen-Orden.
Sohoa, Lvdwi« Abelin, Maler, geb. 11. Jan. 1888 in Slagelse, f 80. Sept.
1867 in Florenz, Schüler der Kopenhagener Akademie seit 1858, ging 1866 nach
Italien. Von ihm Italienische Bauern, Römische Arbeiter führen eine antike Kaiser-
Statue durch den Titusbogen, etc.
Sehoabroeek, (Sehanbroek, Sciliibniek, Sehoebroek), Pieter, Maler des
16. Jahrhunderts, geb. in Antwerpen (?X f ▼or 1609, Schüler des Gillis Tan Goninzloo
in Frankenthal, wo sein Vater als emigrirter Pfarrer ans&ssig war und wo er sich 1598
Terheirathete. Seine Bilder gingen rielfach unter J. Broeghels Namen. Von ihm
Johannes predigt (GaL Braunschweig), Zerstörang Trojas u. A. (Gal. Cassel), Dorf-
ansicht (1597 Gal. Kopenhagen), Landschaft (1604 Gal. Schieissheim), Zerstörung Trojas
(1605 Mus. Wien), Die Amazonenschlacht (1608 GaL Dresden^ etc.
Sehovbvrg, (Sehonbergr)» Jah Pieter, Medailleur, geb. 10. Jan. 1798 im Haag,
t 6. Jan. 1864 in Utrecht, Scbüler seines Vaters Jan S. Er besuchte Preussen und
Belgien und war in Utrecht, Amsterdam, sowie im Haag th&tig. 1812—52 war er in
der kgl. Münze beschäftigt. Mehrere Grd., etc.
Sehonman, AerHunt (Aert). Maler und Kupferstecher, geb. 1710 in Dordtrecht,
t 5. Juli 1792 im Haag, war erst 8 Jahre lang in Dordtrecht, fortan im Haag th&tig,
wo er 1750 Vorsteher der Zeichenakademie wurde. Er malte besonders Vügel cor
Zoologie des Pallas, ferner auch Bildnisse und Tapeten, copirte Zeichnungen
Mter Meister, grarirte auf Glas, etc. Von seinen Schabkunstbl&ttem nennen wir
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Sclioumän -- Seliramtii. ^25
l)er Hancher (nach G. Dou), Mr. Collins (nach M. ran Loo), A. nach F. Hals, Potter,
Sehalcken.
Schonman^ Maerten^ Maler, getauft 81. Jan. 1770 in Dordtrecht, f 30. Oct.
1848 in Breda, Schaler seines Oheims Aernoat S. und von G. Vers teeg. Er
irar in Dordtrecht und Breda thätig. Von ihm Marine (Gal. Raczynski, Berlin),
BeschiesBung yon Algier 1816 und 3 A. (Rijk^mus. Amsterdam), Bewegte See (Gal.
Haarlem), etc. — Sein Sohn Izaek S., geh. 29. Mal 1801 in Dordtrecht, wurde Prof.
an der Militftr-Akademie xu Breda und malte. Bildnisse, Thiere und Soldatenhilder.
Schonpp^, Alfred^ Maler, geb. 1812 bei' Sanok (Galizien). Er bildete sich in
Warschau aus und malte Landschaften, z. B. Berg Pyszna im Tatragebirge (1865);
Giewont im Tatragebirge (1865), Warschau bei Nacht.
SchonteD, Gerrit Jan^ Maler, geb. 8. Oct. 1815 in Amsterdam, Schaler von
L. Meijer (1884 — 85), weitergebildet auf Reisen durch Deutschland, England, Frank-
reich und Italien. 1888 Hess er sich in seiner Vaterstadt nieder und malte
Landschaften.
Sehonteoy H. P,, Kupferstecher und Zeichner, geb. 1747 in Amsterdam, f 1822
in Haarlem, Schaler seines Vaters J. G. S., eines Euperferstechers, auch von P. van
Amstel und P. y. Liender. Er stach Platten für die Buchillastration, zeichnete
Architekturen und copirte Gemälde in Kreide, etc. '
Seho/i Johann Jakob, Bildhauer, geb. vor 1700 in Marburg (Steiermark),
t 4. April 1733 in Graz, Schaler der Schule in Maria Rast. Von ihm Figuren am
Hochaltar der Franziskaner-Kirche in Graz, S. Antonius (1719 Aussenkapelle das.),
J. Nepomukgruppe (Garlauer Bracke), desgl., (Kapelle zu Seiersberg bei Strassgang), etc.
Sehoyen, G«, Maler, geb: nach 1840 (?) in Norwegen, f 1870, Schaler von Eckers-
burg und Gude. Er malte Landschaften und war in Deutschland thätig.
Schoyerer. Josef, Maler, geb. 7. März 1844 in iBerching (Pfalz). Er widmete
sich der Landschaftsmalerei und bildete sich hauptsächlich selbst auf Reisen. Von
ihm die Jungfrau, Der Chiemsee, Bilder von der Riviera.
Sehrader, Bertha, Malerin, geb. 1846 in Memel, thätig in Dresden. Sie ahmte
mit geringem Talent besonders P. Baum nach und hat auch einige minderwerthige
Steindrucke geliefert.
Sehrader, Jnlins Friedrich Antonio, Maler, geb. 16. Juni 1815 in Berlin,
Schaler der Berliner Akademie, dann der Düsseldorfer, besonders unter Schadow.
1844 ging er als Stipendiat nach Italien und später nach England, Holland und
Belgien, Er wurde Lehrer an der Berliner Akademie, 1848 Professor, später
Senator. Er wurde durch das Colorit von Biefve und Gallait beeioflusst. Von ihm
Uebergabe von Calais an Eduard III von England 1847 (1847 Nat.-GaL Berlin),
Friedrich ü. nach der Schlacht von Kollin (1849 Mus. Leipzig), Huldigung der Städte
Berlin und Kolln 1415; A. in den Gal. zu Danzig, Köln a. Rh., Königsberg,
Schwerin, Stuttgart, etc., darunter auch Die Bildnisse Cornelius u. A. ; ferner Wand-
gemälde im neuen Museum zu Berlin, Schlosskapelle das. S. hat auch radiert. Mitgl.
d. Akad. Wien, Berlin und Dresden. II. gold. Med. Berlin, Gold. Med. Paris u. A.;
Bairischer Michaels-Ord. u. A.
Schrader, Bndolf, Maler, geb. 2. Dec. 1853 in Paddeim (Ostpreussen), Schaler
der Manchener und der Akademie Julian in Paris (unter Bouguereau und Fleury).
Von ihm Scenen aus dem Kriege 1870—71, Sommer im Waldhof bei Riesenburg,
Pferdebildnisse, etc.
Sehraid, Oeorgr Adam, Maler, geb. 1729 in Darmstadt, f im Sept. 1786. Er
wurde 1711 in Frankfurt a. M. Barger. Er malte Bildnisse und Genrebilder in Gel
und Pastell. Von ihm ferner Frahling (1776 Römer an der Kaiserstiege, Frank-
furt a. M.), etc.
Sehram, Aloys Hanns, Maler, geb. 20. Aug. 1864 in Wien, Schaler der
Wiener Akademie unter Makart und Trenkwald; er erhielt den 8. Staatspreis
zu zweijährigem Aufenthalt (1889—90) in Rom, besuchte Frankreich, die Niederlande
(1898—94), England, Spanien, Sizilien (1896), Griechenland, Egypten, etc., und war
seit 1891 in Wien thätig. Von ihm Bianca Capello (Mus. Denver, Col. (J. S. A.).
Maximilian I. bei Guinegate 1479. Am Morgen, yiele Bildnisse, Deckengemälde, etc.
Sehram, OnitaT, Maler, geb. 1851 in Wien. Er Hess sich in Klausen nieder.
Von ihm Das Kreuz im Walde, Eisack- Au im Winter, Bauernhof bei Klausen im
Herbst, etc.
Sehramm, Christian Gottfded, Baumeister, seb. 17. Not. 1857 in Flensburg;;
Schiller ron H a s 0 in Hannover. 1884 liese er sich in Dresden nieder. _Von ihm
AUfraialnas Künsaer-Lazleon. 9. Aufl. 4. Band. Digitized by^iOOglC
226 Schramqn — Schreiner.
Paulikircbe (dasX Markuskirche (Dr.-Striesen), Marthakirchc (BauUen), Nikolaiktrche
(GhemDits), Peter- and Pauhkircbe (Bad Elster), etc. Yerach. Orden.
SehramM^ JohaHn Heiariek. Maler, geb. 1809 in Teschen, f 7 M&rz 1865 in
Wien. Er reiste viel und malte Bildnisse in Wasserfarben, hat deren aach ?iele als
Bleistiftzeichnungen ausgeführt. Grossheraogl. sftchs.-weim. Hofmaler; Prof.; Kiederl.
Eichenkronen • Orden.
Sehimmiiy Jobann Miehael« Maler, geb. 8. Dec. 1772 in Snlzbach (Bayern),
t 1835 in Mttnchen, war erst Goldarbeiter, dann (1793) in Manchen Miniaturmaler,
sowie Kupferstecher, studirte um 1801 weitere 3 Jahre auf der Wiener Akademie
und war zuletzt wieder in München th&tig. Er schuf Bildnisse.
Sehrandolph, Claudias^ Maler, geb. 1813 in Oberstdorf im AUgäu, f 18. Kor.
1891 das., Bruder und Schüler des Johann ?on S., auch an der Münchener Akad.
unter H. Hess gebildet. Er war an den Wandbildern in der Basilica und der
Allerheiligenkapelle in München, dem Pal. zu Athen und dem Speyerer Dom thfttig
(Cartons zum S. Stephao, und Maria and Johannes im Stiftschor). 1848 musste er
Gesundheitshalber eine Zeitlang das Malen aufgeben; schuf aber sp&ter noch
Genrebilder.
Sehrandolphy ClaHdini TOm, Maler, geb. 4. Febr. 1843 in München, Schüler
seines Vaters Johann v. S., femer von Anschütz und Hiltensperger an der
Mttnchener Akademie; weitergebildet auf Reisen durch Belgien, Frankreich, Italien,
u. s. w. Er liess sich in Stuttgart nieder, wo er 1883 Direktor der Eonstschale
wurde. Er schuf Wandgemälde im Eunstausstellungssaal in Nürnberg (1884) und
am Hotel Bellevue in München. Von Staffeleibildern nennen wir Venezianisches
Concert, Faust und Wagner. Ehrenmitgl. der Münchener Akademie; Württemberg.
Kronen-Ord.; Bayerischer Michaels- Orden U.A.; viele Med.
Sehravdolpliy Johann fon^ Maler, geb. 1808 in Oberstdorf (Allg&u), f 31. Mai
1879 in München, Schüler der Münchener Akademie unter Schlotthauer und
Cornelius. Er war erst thfttig an deo Wandgem&lden in der Glyptothek, der
Allerheiligenkirche und der Basilica in München. 1844 ging er nach Rom. Sein
Hauptwerk ist die Ausmalung des Speyerer Doms (Kuppel, drei Chöre und die meisten
Bilder im Schiff). Er entwarf auch Cartons zu Fenstern für die Kirche in Au-
Müncheu und S. Msrtin in Landshut. Von Staffeleibildern nennen wir Engel (Mus.
Basel), Madonna und Kind u. A. (Neue Pinak., München), etc. Mich aels-Ord., Maxi -
milian.-0rd., bayerischer Kronen-Ord.
Sehreeky Konrad» Medailleur des 16. Jahrhunderts, f 1580, thätig in Berlin.
1572 wurde er dort zum Münzmeister und Eisenschneider genommen. — Ein Knrt S«
war um 1550 Goldschmied in Berlin.
Schreiber, Hans, Maler, geb. 20. April 1860 in Filehne, war als Knabe
Malergehülfe in Stettin, trat 1880 in Berlin znr Dekorationsmalerei und Kunst-
glaserei über, worin er Schüler von Hanke und Schwenke wurde. Fenster von
ihm in der Kirche zu Züsedom, im Kreishaus zu Guben, in vielen Berliner Privat-
bauten, etc. Gold. Med. Berlin 1896.
Schreiber, Johann Georg, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geh« 10. Dec.
1676 in Spremberg. Er stach topographische Arbeiten, etc.
Sehreiber, Peter Konrad, Maler, geb. 1816 m Fürth, t 19. Febr. 1894 in
Nürnberg, studirte in München, Berlin und Italien. Er malte italienische, sowie
andere Landschaften und hat auch radiert.
Sehreiner, Friedrieh Wilhelm, Maler, geb. 1886 in Köln, stndirtebeiLindlar
in Düsseldorf und bildete sich weiter auf Reisen durch Deutschland. Italieo und
die Schweiz. Er malte Landschaften, z.B. Eichenwald, Ansicht von Monaco, Wald-
kapelle, etc.
Sehrelft«r, Johann Baptist, Bildhauer, geb. 19. Dec. 1866 in München, Schüler
(1885 — 91) der Münchener Akademie und von Ruemann. 1894 liess er sich in
Köln nieder. Von ihm Wallraf und Richarts Denkm&ler (Köln a. Rh.), Pan tröstet
Psyche, Frühlingsahnen, etc.
Sehrdiner, Johann Friedrieh Morits, Kupferstecher, geb. 1768 in Dresden
t 1795, Schüler von G. G. Schnitze. Er stach nach Cipriani, Leroy, T;
Vecelli« etc.
Sehreiner, Johann A^rgf Lithograph, geb. 1801 in Mergektetten (Württem-
^®>*S)i t DAch 1844, studirte in Stuttgart und München. Von ihm die Fresken der
AUerheiligen*Kapelle in München (1887^41), Bildniss Goethes, König Ludwigs I. von
Bayern u, vijBle A., Zeichenschule (1846), etc.
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Schreitter — Schroeder. 227
Sf kreitter tom Schwars^nfeldy Adolf Frans Christian» Maler, geb. 10. No?.
1854 in Oberleutensdorf (Böhmen), ßchtder (1885) von Jakobides ond Dfez in
MOncbeo, nachdem er zuTor Soldat gewesen war. 1890 liess er sich in Wien nieder.
Ton ihm Herzbua, Sein Schnadahftpfl, Bildnisse, etc.
SehrelTOgely Joaehtm Friedrieh, Maler, geb. 18. Nor. 1624 in Dresden, f
18. Febr. 1688 das. Er war chnrf. Hof- nnd Baoamts-Maler.
Sehreneh, Hermann, Maler nnd Radierer, geb. 1847 in Dorpat, Schaler der
Akademien in Düsseldorf und Weimar. £r liess sich in Berlin nieder und schuf
Landschaften.
Schrevder, Bemaert» Kupferstecher, geb. ror 1740, f 1780 in Hoorn. Er
schuf Bl&tter in Zeichnungsmanier, auch Farbendrucke nach Bega, R. t. R^n,
▼. de Velde, WouTerman, etc.
Sehrenelf Jan ChrlsÜaen Aelbert (Albreeht), Zeichner und Maler, geb. 1778
in Maestricht, f nach 1806, studirte in Berlin, nachdem er holl&nd. Offizier gewesen
war, sp&ter (1806) in Dresden unter Grassi. Er malte Miniaturbildnisse, copirte
alte Gemälde in der Dresdener Gal. und erhielt den sftchs. Professortitel.
Schreyer, Adolf, Maler, geb. 9. Mai 1828 in Frankfurt a. M., f 29. Juli 1899
in Cronberg i. T., Schaler des St&derschen Instituts in Frankfurt a. M. und der
Münchener Akaaemie. Er machte als Zeichner den Erimkrieg mit, hat spater
Nordafrika sowie Eleioasien besucht nnd in Paris studirt, wo er sich 1862 nieder liess.
Beim Ausbruch des deutsch-franz. Eriegs zog er sich nach Cronberg i. T. zurück.
Er wurde ein geschätzter Pferdemaler und schuf auch Schlachtenstocke. Werke
Ton ihm in den Gal. Raveia^- Berlin, Hamburg, Schwerin, Washington, etc. Mitgl. der
Antwerpener und Rotterdamer Akademie; Mecklenburg-Schwerinischer Hofmaler (1862);
Med. Paris 1864, 65, 67; Brüssel 1868, Wien 1878, München 1876; LpopoIdOrd.
Sehre/er, Johann Friedrich Moritz, Kupferstecher, geb. 1768 in Dresden,
t 1795, Schüler von G. G. Schnitze. Von ihm Amor (nach Zeisig), Mildchen mit
Vase (nach T. Yecelli), viele Bildnisse, etc.
Schrieek, Otto Marsens (Mareellit) van, Maler, gen. Snnffelaer, geb.
1619, 20 in Nymwegen, begr. 22. Juni 1678 in Amsterdam. 1652 weilte er in Rom,
besuchte auch Florenz und Neapel, später England und Frankreich, kehrte aber
nach Holland zurOdc und hielt sich in Amsterdam auf. Er hat für den Herzog von
Toscana, Maria de* Medici u. A. gearbeitet. Von ihm Schlangen und Eidechsen am
Fasse einer Eiche (1665 Gal. Haag), Vögel, Insekten, etc. (Nat. Gal. London), In-
sekten, etc. (Rgksmus. Amsterdam), A. in Schwerin, Hannover, etc.
Schrieder, Jaeoh, Maler des 18. Jahrhunderts. 1760 war er Mitglied der
ütrechter Malergilde. Er schuf Bildnisse, von denen sich eins im E. und E. Gasthüis
zu Wyk hg Duurstede erhalten hat.
Sehro, Dietrich, Bildbauer des 16. Jahrhunderts, th&tig in Mainz, wo er seit
dem 18. Juli 1545 urkundlich erwähnt wird. Von ihm das Grabdenkmal eines Kindes
(1549? Stadtkirche zu Cronberg im Taunus), Denkmal des GhurfOrsten Sebastian von
Heusenstamm (1559, Dom zu Mainz), Standbild des Kardinals Albrecht von Branden-
burg (das.), Familiendenkmal derer von Solms (1562 Stiftskirche zu Lieh).
Schröder, Frani Adam, Eupferstecber, geb. 1809 in Hamburg, f nach 1862.
Er stach nach Buonarotti, Camphausen, Carracci, Speckter, Willems, etc.
Sehroeder, Friedrielu Kupferstecher, geb. 1768 in Kassel, f 1889 in Paris,
Schaler von Klaub er. von ihm Meereshafen (nach J. Vernet), Untergehende
Sonne (nach dems.) A., nach Bommel, Dujardin, La Hire, Swanevelt, Vignetten nach
Morean, etc.
Sehroeder, Friedrieh Alberi, Maler, geb. 8. Nov. 1854 in Dresden, Schtüer
der Weimarer und Dresdener Kunstschulen unter Ch. Verlat und Pau weis, be-
reiste Belgien und Frankreich nnd liess sich 1888 in München nieder. Er malte
hauptsächlich Kabinetbildchen, Scenen aus dem 17. Jahrhundert, ferner Wand*
dekorationen in MOnchener Bierrestaurants (Augustiner, Hacker, etc.), auch viele
Illustrationen fhr Zeitschriften. Ein Werk von ihm besitzt das Mus. zu Magdeburg.
Sehroederi Georg Engelhard, Maler, geb. 1684 in Stockholm, f 1750. — Em
Hans B. war um 1600 als Kupferstecher von Oroamentblittern thätig.
Schroeder, Johann Heinrieh, Maler, seb. 1757 in Mefningen, f 1812 das..
Schaler von Tischbein in Kassel, weitergebildet auf Reisen nach England und den
Niederlanden. Er malte an verschiedenen deutschen Höfen, besonders zu Braun-
schweig und Hannover, ferner auch in Frankfurt a. M. Bildnisse hauptsächlich iq
Pastell, z. B. Friedr. Wilhelm U. von Preussen
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228 Sdiroeder ^ Scliroetef.
Sehroeder^ Karl, Kupferstecher des Torigen Jahrhunderts, geb. 1761 (1766?)
in Braunschweig, gebildet in Augsburg und Paris. Er arbeitete hauptsächlich in
Punktirmanier nach Oemälden der ehemaligen Salsdahlum - Gal., s. B. Opfer
Abrahams (nach Lievens), etc., ferner radierte er Ansichten aus der Umgegend
Braunschweigs. — Ein anderer Karl S., geb. 1802 in Braunschweig, stndirte 1817 — 24
an der Dresdener Akademie und malte in Manchen, sowie in Braanschweig Genre-
bilder aus dem Volksleben, etc.
Schroeder, Karl Wilhelm Angast, Bildhauer, geb. 14. Febr. 1852 in Berlin,
Schüler der dortigen Akademie.
Sehroeder, Liska^ geb. Eure, Malerin, geb. 80. März 1884 (1885 ?) in Frank-
furt a. d.O., Btudirte in Düsseldorf und Berlin, bei Fl i ekel und Ludwig. Sie malte
Landschaften und Stillleben, s. B. Schierke mit dem Königsberg, Hohlweg im Teuto-
burger Walde, Die kalte Bode (Harz), etc.
Sehroeder, Louis Jean Desir^^ Bildhauer, geb. 24. Dec. 1828 in Paris, f 1898,
Schaler von Danton sen. und Rüde. Von ihm Der betrübte Amor (1852 Luxem-
boürg Mus. Paris), Der Fall des Laubs (Mus. Blois), Oedipus und Antigone (Mus.
Dijoo), Andere Werke Ton ihm in den Mus. zu Blois und Montauban, am Trocadero,
Neuen LouTre, Stadthaus und verschiedenen Kirchen zu Paris. Med. II. Kl. 1852,
1857, 1859, bronz. Med. 1889.
SehrMer-CIreiliswald, Max, Maler, geb. 3. März 1858 in Greifswald. Er Hess
sich in Berlin nieder und malte Marinen.
SehrSdl]^ Anton« Maler, geb. 1825 in Schwechat bei Wien, Schaler der Wiener
Akademie, weitergebildet auf Reisen in den Alpen. Er malte Landschaften, Thiere
und Stillleben, z. B. Ungarische PuszU (1862), Im Stall (1870), Fasanen und Beb-
hühner, etc.
Sehrödl^ Horbert Ton» Bildhauer unseres Jahrhunderts, f im Dec 1889 in
Dresden, Vater des gleichnamigen Malers.
Sehrödl. Norbert Ton, Maler, geb. 16. Juli 1842 in Wien, Schüler J. Beckers
und des Städel'schen Instituts in Frankfurt a. M., bildete sich weiter auf Reisen
in Italien und Frankreich. Von ihm die Bildnisse der Generäle Napoleons IlL,
Kaiser Wilhelm I. und seine Gemahlin; Pferde- und Hundebildnisse; ferner Bi?ouak
bei Sedan, Raub der Sabinerinneo, dekorative Arbeiten, etc. Ernestinisches Ritterkreuz.
Schroedter^ Adolf, Maler, Lithograph und Radierer, geb. 28. Juni 1805 in
Schwedt, t 9. Dec. 1875 in Karlsruhe, Schüler yoo Buchhorn und der Akademie
in Berlin, 1829 ?on Schade w in Düsseldorf. 1848 ging er nach Frankfurt a. M.,
kehrte 1854 nach Düsseldorf zurück. 1859 wurde er Prof. an der Kunstschule in
Karlsruhe. Er malte Genrebilder, verdankt aber seinen Ruhm hauptsächlich den
Torzüglichen humoristischen Zeichnungen, Steindrucken und Radierungen, z. B. die
Blätter zum Don Qoixote (16 Bl.), Die wandernden Musikanten (Steindr.)i Yerlob-
ungskarten, etc., Illustrationen zu Musaeus, Uhland, Chamisso, etc. Von Oelgemälden
gelangten Till Eulenspiegel als Bäcker in die Gal. Raveu^ zu Berlin, Rheinwein-
probe, Fluellen und Pistol und 8 A. in die Nat-Gal. das., A. in die GaL zu Düssel-
dorf, Hamburg, Karlsruhe, Königsberg, etc.
Schroedtery Alwine^ geb. Heuser, Malerin, geb. yor 1850, f 19* ^V^^ ^^'^
in Karlsruhe, Gemahlin des Ad. S. Von ihr Das Gebet des Herrn in Arabesken,
Blumenalbum, Die Penaten, Blumenbilder, Miniaturen, etc.
Sehroeter» Bernliard, Maler, geb. 1. Oct. 1848 in Meissen, Schüler der Dres-
dener Akademie, von Hübner und 1869 an der Weimarer Kunstschule unter
Yerlat 1871— 78 lebte er in Meissen und kehrte 1877 dorthin zurück, um das
photogr. Geschäft seines Yaters zu übernehmen und nebenher Bildnisse zu malen.
Früher hatte er Landschaften und Genrebilder gefertigt.
Sehroeter, Gottlieb Heinrieh Ton^ Maler, geb. 1802 in Rendsburg, f ^^^
1886 (?}, studirte in Dresden, nachdem er zu?or Jurist gewesen war und wurde
1821—26 in Rom von Overbeck beeinflusst. h)r bereiste England, DeuUchland
und Russland, Hess sich erst in München, daon in Mecklenburg nieder. Er hat auch
kunstgeschichtliche Arbeiten geliefert. Von ihm Judith, Bildnisse, etc.
Beiiroeter, Joiiann Friedrich, Kupferstecher, geb. 1770 in Leipzig, f 1836
das., Schüler von Bause an der dortigen Akademie. Er wurde Universitätsknpfer-
Stecher und lieferte hauptsächlich anatomische Arbeiten. Von ihm ferner Junger
Mann im Pelzmantel (punktirt nach R. van R\jn), etc. Gold. Civ.-Yerd.-Med.
Sehroeter» Johann Friedrich Karl Konstantin, Maler, .-geb. 21. März 1795 in
Schkeuditz bei Leipzig, f I^- Oct. 1885 in Berlin, Schüler seines^oima, «not
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Schroeter — Sdiabert 229
TiBcblen In Stnttgart, 1811 der Leipsiger, 1817 der Dresdener Akademie, endlich
des Prof. Poch mann. 1826 Hess er sich in Berlin nieder. Er malte erst Bildnisse,
dann Oenrebilder, z.B. Die Geigenstande (1828 Nat.-6al. Berlin), Ruhende Juden*
familie (1834), Der Appetit, etc.
Sebroeter^ Paul, Maler, geb. 1866 in Kempen (Posen) tb&tig in München. Yon
ihm Kaffeeschwester, Selbstbildniss, etc.
Sehroeter, Wilhelm, Maler, geb. 1849 in Dessau, thfttig in Karlsrahe. Yon
ihm Mondaufgang im Winter, Winterabend.
Schroettely SIgismiind, Erzgiesser, geb. 17. April 1788, f 16. Dec. 1852. Er
war kgl. s&chs. StQck- und Glockengiesser und goss u. A. das Monument Lecoq in
Olies bei Brieg.
.« Schroetter, Alfred tob, Maler, geb. 12. Febr. 1856 in Wien, Schaler der
Wiener Akademie, 1879—80 von Canon und Löfftz, weitergebildet in Italien. Er
malte besonders Genrebilder im Kostflm des 17. und 18. Jahrhunderts. Von ihm Der
Piqueur, ROdenmeister, Franz Joseph I. zu Pferd.
Schrotsberg, Frans, Maler, geb. 2 April 1811 in Wien, f 29. Mai 1889 in
Graz, Schüler der Wiener Akademie, beeinflusst von Marko, weitergebildet auf
Reisen in Deutschland, Oberitalien (1837), Belgien (1842), Paris und London. Er
malte erst Mythologien, z. B. Luna bei Endymion (1889 Wiener Mus.), Toilette der
Venus, etc., wurde dann aber ein beliebter Bildnissmaler. Von ihm Kaiserin Elisa-
beth Ton Oesterreich u. A. (Neue Pinak. Manchen), Kaiser Maximilian ron Mexiko
und riele andere forstliche Persönlichkeiten. Mitglied der Akademie Wien; Franz -
Joseph-Orden.
Sehtsehedrin, Fedor, Bildhauer des rorigen Jahrhunderts, f ^^^^ ^B04. Er
war Pro! an der St. Petersburger Akademie. Von ihm Basrelief (Kasan'sche Kirche,
St. Petersburg), FlnssROtt (Bronze, Ca^caden zu Peterhof), Schlafender Endymion, etc.
Sehtschedrin, Semett Fedorowitseh, Maler des vorigen Jahrhunderts, f 1B04,
Schaler der St. Petersburger Akademie, weitergebildet in Italien. Er malte
Italienische Landschaften, Ansichten der kaiserl. G&rten, etc. und wurde Eabinet-
maler Katharinas d. II
Sehtsehedrin, Silyester Fedorowitseh, Maler, geb. 2 Januar 1791 in St
Petersburg, f 27. Oct 1830 in Sorrent (Neapel), Schaler von Iwanow, Worobiew
und der St. Petersburger Akademie, weitergebildet in Deutschland und Italien.
Von Ihm Ansicht des Colosseums in Rom (1822 Eremitage St. Petersburg), Der See
Ton Kemi (ebenda), etc
Sehnbaek, Gottlieb Emil, Maler, geb. 28. Juni 1820 in Hamburg, Schaler tou
0. Hardorff das., Cornelius und Hess in München^ Jordan in Dasseldorf
und bildete sich in Rom fl848-48) weiter aus. Er Hess sich 1856 in Düsseldorf
nieder. Far den Altar in Nortorf malte er Christus am Oelberg ; von ihm ferner
Bildniss des Malers Gensler (1854 Euosthalle Hamburg), Das Wiedersehen, Vor-
stf^lliiDg des neuen Schalmeisters, Ausgang ans der Kirche, etc. ; auch Bildnisse.
Med. London u. A.
Schabart, Christopher, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Ingolstadt. Er
war meist in Blanchen th&tig, soll aber ein Bildniss der Königin Anna von England
gemalt haben. — Ein Peter S. (auch Schubert), geb. in Deutschland, war um 1696
zu Vtnedig als Kupferstecher thätig.
Schubert, Ferdinand, Maler, geb. 1824 in Wien, f 1858 das.. Schaler der
dortigen Akademie. Von ihm Radt von Habsburg zeigt seinem Bruder seine Soldaten '
(1852 Mus. Wien), Romeo und Julia, Fischer, etc.
Sehnbert, Franz Augnst, Maler und Radierer, geb. 10. Nov. 1806 in Dessau,
t 1898 das, Schüler von Beck das., der Dresdener Akademie und der Manchener
Akidemie unter Cornelius und Schnorr. 1888 ging er nach Florenz, 1834 nach
Rom, 1836 nach Orvieto, 1888 nach Neapel, 18S9 nach Dessau, 1840 nach München
und 1845 nach Venedig, 1850 siedelte eich S. in Berlin an, wohin Cornelius ihn
einlud. 1860 erhielt er den Anhalt Dessauischen Professor-Titel. Von ihm Urtheil
Salomonis (Schwurgericht, Dessau), Macht der Musik (Concertsaal das.), Grablegung,
Auferstehung (Schlosskirche das.). Die Speisung der 5000, Jakob und Rahel, Land-
schaften, etc. Er illustrirte die Psalmen Davids und Müllers Müllerlieder, radierte
83 Blatt (darunter 25 nach R. Santis Psychefresken in der Famesina) und hat
5 Blatt Holzschnitte gefertigt.
Sehvbert, Heinrieh, Maler, geb. 1827 (?), t im Februar 1897 in Wien. Er war
ein Neffe Franz Schuberts, des Componisten, und malte Landschaften.
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230 Schubert — Schaler.
Sdmbert^ Johann DaTid» Maler and EupferBtecher, geb. 1761 in Dresden, t
1822 das.. ScbQler der Dredener Akademie anter Hutin und Klass. 1781 kam
er an die Manufaktur in Meissen, wurde 1790 Lehrer das., 1800 Prof. und alter-
ni^ender Direktor an der Dresdener Akademie. Von ihm Die Mutter Goriolans,
Der kranke Adam, etc. Ferner viele Vignetten und Kupfer fQr BOcher, i. B.
Oellert*s Fabeln, Pantheon der Deutseben, Schlacht (nach Wou?ermao), etc.
Scbnbert, losef, Lithograph, geb. 19. Dec. 1816 in BrOssel, Schaler der
dortigen Akademie. Von ihm Madonna (1846) nach F. Naves), Golumbus (1850 nach
J. Leis), Der Malermeister (1878 nach Jan Verhaes), etc. Leopold-Ord.
Sehnbert-Soldern, Tiktor tob, Maler, seb. 15. Aug. 18d4 in Prag, Schüler
der Prager Akademie, Leutses in DOsseldorf und Gogniets in Paris, weiterge-
bildet in Antwerpen, Brüssel und Rom (1663—65). Er liess sich 1876 in Dresden
nieder. Von ihm Christus am Kreus (Gap. Weisser Hirsch bei Dresden), Das Be-
grftbniss der Königin Marie Antoinette, Maria Stuarts letzter Freund, Die Gr&fin
Cosel im JohaDoesthorm lu Stolpen, etc.; auch Bildnisse.
Schubert - Solderni Zdeiiko toh, Baumeister, geb. 18. Nov. 1844 in Prag,
Schüler von Sem per in Zürich und T. v. Hansen in Wien, 1870 in Italien weiter-
Sebildet. £r liess sich in Prag nieder, wo er sich 1879 habilitirte und 1887 am
eutschen Polytechnicom Prof. wurde. Er bereiste Deutschland, England, Frankreich,
Griechenland (1898) und Geotralasien (1896). Er baute Priyath&user in Prag und
Wien. Von ihm erschienen Stilisiren der Pflansen (Zürich 1887), Die Sprache des
Ornaments (Darmstadt 1896), etc.
SohvblBy Fedor Iwanowitaehf Bildhauer des 18. Jahrhunderts, th&tig in St.
I^etersburff, wo er Mitglied, 1794 Prof. der Akademie wurde. Von ihm Katharina II.
(Büste, Akademie St. Petersburg), etc.
Sehnbrinff, Riehardi Maler, geb. 14. Dec. 1858 in Dessau. Schüler von Hilde-
brandt in Karlsruhe, von Leon Pöble in Dresdeo, weitergebildet auf Reisen in
Italien und Frankreich. Er Hess sich in Berlin nieder und malte Bildnisse.
Sehubrocky s. Sehonbroeek»
Sebneh^ Werner^ Maler, geb. 2. Oct. 1848 in Hildesheim. Er wurde zuerst
als Architekt auf dem uannoverschen Polytechnicum (1860 —64) aasgebildet und war
^Is Architekt und Professor der Baukunst in Hannover und Westphalen bis 1872
tb&tig, zu welcher Zeit er sich autodidaktisch mit der Malerei besch&ftigte. Daraaf
wurde er 1877 Schüler der Düsseldorfer Akademie. Yon ihm Die Schlacht bei Leipzig
Sir die Rubmeshalle zu Berlin), Landschaft mit Raubritterstaffage (Nat.-Oal. das.),
flnengrab (Gal. Dresden), Raubritter (Kunsthalle, Hamburg), Beim Quacksalber (Gal.
fiannoTerl Friedensstörer (Gal. Wiesbaden), Schwedische Rekruten (Gal. Königsberg),
Haidelanaschaften, Bildnisse, ferner viele Illustrationen. Kl. gold. Med. Berlin 188o.
Sehnebardt» Ferdinand^ Jan.| Maler, geb. 14. Mai 1856 in New-York, Schüler
von J. G. Brown und Wm. Morgan. Kr ist in seiner Vaterstadt thätig. Von
ihm Abend am Meere, Kind mit chinesischen Puppen, Kind im Schnee.
Sebnek, Carl, Holzschneider, geb. 24. Juni 1845 in Wien, Schüler von
Fl. Ra ms berger. Er arbeitete fbr technische, kunstgewerbliche u. a. Werke.
Sebnebler» A. 0. J.^ Kupferstecher des 17. Jahrhunderts. Er schuf eine Gopie
nach Dürers Raub der Amvmooe, Bildnisse, etc. — Ein spaterer A. G. S« arbeitete
in Nürnberg für die Bachillustration.
Sebnebler^ Jobann Jakob. Baumeister, Radierer und Zeichner des 18. Jahr-
hunderts, f 1741 in Nürnberg. Er gab zahlreiche Musterbücher, Ornamentwerke, etc.
bei Weigel mit eigenhändigen Radierungen und solchen von Anderen heraus.
Sobneblein (SebtIiBblin), Hana, Maler, geb. um 1440, t 1506 in Ulm, viel-
leicht Schüler des R. v. d. Weyden. 1498 war er Vorstand der Ulmer Malergilde,
1497—1502 Kirchbaupfleger des dortigen Münsters. Von ihm Altarbilder (1469
Kirche zu Tiefenbronn, Württemberg), Flögelaltar (für die Kirche zu Münster bei
Augsburg, jetzt Gal. Budapest); femer nicht vollkommen beglaubigt Kreuzigung
(8. Georg, Dünkelsbühl), Bewein ung Christi (Schloss Meffersdorf in Schlesien), Grab-
legung (Gal. Bamberg); A. in Augsburg, Nürnberg und Stuttgart.
Sebnehlj, Hans, Maler, geb. 1850 in Schoenbrunn bei Wien, f 28. Aug. 1884
in Wien, Schüler der dortigen Akademie.
Sebttler^ Al(k-ed, Maler, geb. 1860 in Elberfeld, thfttig das. Von ihm Besuch
bei den Ursuhnerinnen, etc.
Sebfiler^ Max, Maler, f^eh. 26. Juni 1854 in Frankfurt a. M. Er studirte in
Düsseldorf und München, reiste nach Paris, nach Madrid und nahm dauernden
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ScKttUz — Schliis. 231
Wobnfiiti in seiner Vaterstadt. Von ihm Bildnisse der Mitglieder der spanischen
KOnigsfanllie, Qen. von ManteofFel (Mus. Strassborg), Dr. Miqttel, ete. Carlos III. Orden.
Sehiltii (Sohnlts), Danlely Maler nnd Radierer, geb. nm 1620 in Danzig,
t 1686. Er war in Paris ond Breslau thfttig und malte viele Bildnisse, darunter
die lebensgrossen polnischen Könige im Dansig^r Rathbans. Aasserordentlich gut sind
seine wenigen und seltenen Radierungen Der entfederte Pfau, Der Httbnerhof, ond
Hof mit Katze, etc.
Sehlmuinft, Friedrieh. Maler, geb. 26. Dec. 1840 in Dorstfeld bei Dortmund,
wurde 1874 üniTersit&ts-Zeichenlehrer in Marburg. Er malte Ansichten Ton Mar-
burg etc. in Wasserfarben und hat auch dergl. lithographirt.
SeliStB (Sehis), Chrlitlaii Georg d. Ae., geb. 27. Sep. 1718 in Flörsheim bei
Mainz, begr. 6. Not. 1791 in Frankfurt a. M., Schiller Ton H. Schlegel und
Appiani. Er war 8 Jahre lang an den Höfen Hohenzollem und Saarbrücken, 1749
am Theater in Salsdahlum thfttig. Darauf malte er Fresko-Facaden, Plafonds, etc.
in Frankfurt a. M. und Schloss Amalienthal zu Cassel (1750), um sich zuletst der
Landschaftsmalerei zu widmen. W. F. Hirt und Pforr malten Figuren darein. Bilder
von ihm in den Gal. zu Aschaifenburg, Bamberg, Bern, Cassel, Christiania, Darm-
Stadt, Dessau (Amalienstift), Frankfurt a. M., Gotha, Oldenburg, Prag, etc. S. hat
auch 5 Blatt radiert.
Sehneti^ (Sehnea), Ohriitlaii Georg d. J.» gen. der Vetter, Maler, geb. 1758
in Flörsheim, f 10. April 1828 in Frankfurt a. M., Schaler seines Oheims Christian
Gg. S. d.Ae., bereiste 1779 den Rhein und fing 1785 selbst&ndig mit Deckfarben zu
malen an. 1789 besuchte er die Schweiz. Er wurde Vorsteher der 2. El. des Museums
in Frankfurt a. M. und yerkaufte ihm auTortraute Holbeins, die die Stadt 1866 zn-
rflckkaofen musste, Teruntrente femer auch Kupferstiche. Von ihm Landschaft
mit Bauernhof (1786) u. A. (Gal. Darmstadt), Rheingegend u. A. (Gal. Schleies-
heim), etc.
S«h«etij Chrlstüui Georg IH, Maler, geb. 16. April 1808, t im Mai 1821 in
Frankfurt a. M.(?), Schüler des Christian G. S. d. J., Sohn des Johann G. S. Er
malte Architekturaquarelle und versprach viel zu leisten, als er so jung starb.
SehvetB, (Sehnei)^ Fnuu, Maler, geb. 15. Dec. 1751 in Frankfurt a. M, f U.
Mai 1781 in Genf, Sehfiler seines Vaters Christian G. S. d. Ae., auf einer Studien-
reise nach Mailand weitergebildet. S. war ein Original, leistete Bedeutendes in der
Musik, liebte den Wein leidenschaftlich und trieb tolle Possen. Sein Studium war
nicht tüchtig genug und er malte manierirt; er hat namentlich viel Kreidezeioh-
nongen geschaffen. Von ihm 2 Landschaften (Mus. Bern), desgl. (Städtisches Mus.
Frankfurt a. MX etc.
Sehnetif Heliirieh Joseph, Kupferstecher, geb. 1760 in Frankfurt a. M., f 2.
Juli 1822, SchOler Ton Prestel, Sohn des Christian G. S. d. Ae. 1792— 98 war er
in London bei Stadler und Ackermann thfttig. Er arbeitete meist Aquatintblfttter
nach Manskirsch, Molitor, Moucheron, Pforr, Roos, Rnisdael, C. G. Schatz d. J. etc.
Sehnotii HermAttn^ Kupferstecher, geb. 1807 in Backeburg, f 12. April 1869
in Manchen, Schaler too Amsler. Von ihm 12 Platten fQr die Odyssee (nach
Widnmann), 86 Platten ftkr das befreite Jerusalem (nach B. Genelli), 24 Platten zum
Leben eines Eanstlers (nach dems.), 4 Platten zu den Nibelungen (nach Schnorr),
Der Tod und der Reissigsammler (nach Schwind), etc.
Sefcneti, Joluuiii) Holzschneider des 17. Janrhunderts, thfttig in Frankfurt a. M.,
wo er zwischen 1604 und 1620 eine grosse Ansicht Ton Mainz schnitt.
Behtseti^ JohaBB Georf y Maler, geb. 16. Mai 1755 in Frankfurt a. M., f im
Mai 1818, SchOler seines Vaters Christian G. S. d. Ae. Er kam 1779 nach DOssel-
dorf, ahmte Rubens nach und rerweilte 1784—90 in Rom, um R. Santi und die
AstUte zu Btndiren. Er gab Unterricht und radierte nebenher. Von Bildern nennen
wir Der Tod des SocratM, Landschaften und Genrebilder.
6ch«etz, Karly Radierer und Baumeister, geb. 1746 in Wien, t 1800 Er
wurde Mitgl. der Wiener Akademie. Mit J. Ziegler und Jantscha gab er eine Folge
Ansichten ron Wien heraus. Seine Arbeiten sind bei Weitem die Besten der drei
und sind geschickte, zum C^loriren bestimmte, kulturgeschichtlich Äusserst reizTolle
Veduten der Kaiserstadt. Oft zeigen Gruppen von Figuren, dass S. ein trefflicher
Zeichner war nnd grossen GesOhmack in der Wahl seines Vorwurf^ besass. Er hat
auch militärische und landschaftliche Blfttter radiert
Sehtti« Karl, Bildhauer, geb. 8. MArz 1854 in Berlin. Er studirte in Berlin,
zntefst an der Akademie, auch bei Hundrieser. unter Leitung Dr. Waldejers
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232] Schati — Schiller.
fing er 1884 an ein grosses «natomiscbes Werk eu schaffen. Ferner Ton ihm Bild-
nisse, Copien der AlterthOmer in den Schlössern Grunewald undEönigswosterhaosen, etc.
ScktttSy Oskar^ Maler and Zeichner, geb. 12. Jan. 1842 in Leipzig, Schaler
der Dresdener Akademie, weitergebildet aaf Reisen , nach denen er sich in Dresden
niederliess. Er schuf Landschaften und Architekturen, a. B. Verlassene MOhle im
BGhmerwald.
SehnetS) Philippinen Malerin, geb. 1767, t 25. Sept. 1797 das., Tochter und
SchQlerin des Christian G. S. d. Ae. Sie copirte Waterloo'sche und Ruisdaersche
Bilder, bat auch Originallandscbaften geschaffen.
Sehnetie, Wilhelm, Maler, geb. 1814 in Berlin, Schaler Ton Klo eher. Von
ihm Kinderbildniss (1880 Neue Pinak. München), Keller mit Studenten und Dirnen
(1884), Schachpartie, etc.
Sehnetie, Wilhelm, Maler, geb. 19. Juli 1840 in Eaufbeuren, f 81. Mai 1898
in Manchen, Schüler der dortigen Akademie. £r malte Genrebilder, z. B. Blmde-
kubspiel, Kind und Kätzchen, Zoologisches im Kindergarten, etc.
SchnetseBberger, Ludwig Friedrieh, Maler, geb. 8. Sept. 1825 in Strassburg,
Schaler von Gleyre und der £cole des beaux-arts in Paris. Von ihm Terpsichore
(1861 Luxemb., Paris), Centauren jagen ein Wildschwein (18G4 ebenda), Raub der
Europa (1865 Mus. Arras), Die verlassene Ariadne, Erinnerung an das El8ass(1882),
Bootsirau am Rhein, etc. Med. 8. Kl. 1851, 2. Kl. 18G1, 1868; Kr.d. Ebrenleg. 1870.
Schfltsiiigeri Woldemar^ Bildhauer, geb. 1827 in Kautendorf (Bayern), war
erst in Wien, dann in München thätig und wurde durch Kindergruppen bekannt.
Sehttz, Theodor, Maler, geb. 26. M&rz 1830 in Tbumlingen (Württemberg),
Schaler von Leibnitz in Tübingen, Rüstige an der Kunstschule in Stuttgart und
Piloty an der Münchener Akademie (1857), weitergebildet auf Reisen nach Italien
1858 und Mitteldeutschland 1859. 1866 Hess er sich in Düsseldorf nieder. Von ihm
Mittag in der Ernte (Gal. Stuttgart), Ostergosang, Unterhaltung im Weinberge, Kon-
firmationsmorgen; auch Bildnisse und Landschaften. Silb. Med. MtUicben, Ehrenv.
Erwähn. Berlin.
^^ Schnes, s« Sehttti.
SchuiTeDeeker^ E.y Zeichner und Maler, geb. 8. Dec. 1851 in Fresne-Saint-
Mam^s (Franche-Comtd). Er ist Zeichenprofessor an einem Staatslyceum und an den
städtischen Schulen von Paris und malte Landschaften, Blumen und Figuren. Von ihm
Die frierenden Theerosen, Garten in der Morgensonne, Varech-Sammler am Meeres-
ufer in Yport, Bildoiss einer Pariserin, etc.
Schnfried, Dominik, Maler, geb. 1810 in Wien, Schüler der dortigen Akademie.
Das dortige Museum besitzt von ihm Bauemfamilie bei Gutenstein (1856).
Sehttkodnig, s. Schokhotnigg.
Sehvlexi (Scholz), Ferencx (Fram), Baumeister und Zeichner, geb. 1838 in
Fünfkirchen, f 22. (25?) Oct. 1870, Schüler der Wiener Akademie unter F. Schmidt
und bereiste als Stipendiat Mitteleuropa, um mittelalterliche Geb&ude, Ger&the, etc.
aufzunehmen. Er wurde Professor am Polytechnicum in Ofen, und hat unter A. dta
Schloss Vajda Hunyad restaurirt. S. veröffentlichte mit eigenen Zeichnungen, Bau-
denkmaler aufMajorca (150 Bl.), Profanbauten Roms aus dem Mittelalter, Die Holz-
kirchen im Bisthum Szatm&r, Mittelalterliche Militärbaukunst, etc. Mitgl. der
Madrider Akademie.
Sehnldes. Wenzel, Kupferstecher, geb. 1775 in Tabor (?), f nach 1813. Er
war in Prag th&tig und arbeitete vielfach in Aquatintmanier. Von ihm Enthaup-
tung der Sa. Barbara (nach Screta), Christkind mit der Domenkrone (nach Amigoni),
Krok der Böhme (nach Bergler), Charoa (nach dems.), etc. ; auch Bildnisse.
Sehale, Georg Christian, Kupferstecher, geb. 1764 in Kopenhagen, f 1816 in
Leipsig. Von ihm Friedrich der Grosse vor der Schlacht von Zomdorf (nach
Schubert), Denkmal Christian VI. (nach Wiedevelt), Bildnisse, etc.
Sehulery Eduard^ Kupferstecher, geb. 19. Aug. 1806 in Strassburg, Sohn und
Schüler des Karl C. S. 1863 siedelte er sich in Lichtenthai (Baden) an. Von ihm
Statue Shaksperes (nach Roubillac), Christus und die Bedrückten (n. Ary Scheffer), A. nach
Cranach, Gerard, Hildebrandt, de Keyser, Koopmann, Rubens, R. Santi, Zuccaro, etc.
Sehnler, J. Theophil, Maler, geb. 18. Juni 1821 in Strassburg, f 26. Jan.
1878 daa, Schüler von Müller, Drolling und P. Delaroche in Paris, auch
in München gebildet Er schuf besonders Federseichnunffen und Illustrationen. Er
leitete eine Zeichenschule in Strassburg und lebte 1872—77 in Neuenburg. Von
ihm Les schlitteurs des Vosges (Sepiazeichnung, Mus. Colmar), Der Wagen des Todes
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Schaler — Schalte. 283
(Uns. ebenda), Ankunft der Bchweizerisebeo Delegirten in Straasburg w&hrend der
BeschiesBUng dieser Stadt (Mus. Bern), Die Flösser von Sarine (Mus. Neuenburg),
Souvenir d'Alsace (Mus. ebenda), etc. S. bat auch illustrirt, z. B. Arnolds Pfingst-
montag, Die Werke von Y. Hugo, Stahl, J. Macä, J, Verne, Erckmann-Chatrian, etc.,
sowie Zeichnungen fflr das Magaiin pittoresque geliefert
Sehnler, Karl, Bildhauer, geb. 1847 in Nflrnberg, f 13. April 1886 in Friedenau
bei Berlin, Schüler der Nfirnberger Kunstschule, sowie von Afinger und Blftser
in Berlin. Von ihm Prinz Adalbertdenkmal (1882 Bronze, Wilhelmsbafen), Friedrich
Wilhelm IV. (Bronzestatue, Berliner Zeughaus) viele Büsten, Venus, etc.
Schiller^ Karl Anirnst, Kupferstecher und Lithograph, geb. 11. MSrz 1804 in
Strassburg, f 23. Oct. 1859 das., Schüler und Sohn des Karl L. S., ferner Schüler
Ton H. C. Müller, Bein, Guerin und der £cple des beauz-arts. Von ihm Stiche
nach Allegri, Oesterley, Salvi, T. Vecelli, etc.; auch Bildnisse, Lithographien nach
Leop. Robert, etc.
Sehnler, Karl Lvdwlr, Kupferstecher, geb. 1784 (1785?) in Strassburg, f 1852
in Licbtenthal, studirte in Paris. Er arbeitete in Strassburir und Karlsruhe für die
Bucbiltustration. Von Einzelblättern nennen wir Himmelfahrt Mariae (nach Reni)
und Hl. Familie (nach R. Santi); A. nach Dürer, Lebrun, Solario, etc.
Sehvlte^ Auguste tooi Malerin, geb. 1800 in Hannover, f nach 1858 das.
Das dortige Provinzialmuseum besitzt „Die Libelle* von ihr.
Schulte Im Hofe. Rudolf, Maler, geb. 9. Jan. 1865 in Ueckendorf (Westphalen),
Schüler von Schmidt-Reutte, Hackl, Loef ftz und der Akademie in München. Er
malte Landschaften, besonders aber Bildnisse und hat auch Lithographien TeröfTentlicht.
Schulten, Arnold« Maler, geb. 1809 in Düsseldorf, f 80. Juli 1874 das.,
Schüler der dortigen Akademie unter Schirm er. Er malte Landschaften, staffirt
nach Motiven der bayerischen GebirgsSagen, etc. Von ihm Kapelle am Wald (Prov.-
Mus. Hannover), Isola Bella (Rosenstein bei Stuttgart), Kochelsee, Hirscbjagd (1841),
Pyrmont an der Ehe, Klosterruine (1888), etc.
SehulthelsB, Albreeht Ffirchtegott, Kupferstecher, geb. 7. Mftrz 1823 in Nürn-
berg, Schüler der Nürnberger Kunstschule unter Geisler, der Leipziger Akademie und
Ton Sichling. Er kam 1848 nach Leipzig, 1845 nach Dresden, 1846 nach Berlin,
wo er die Schabkunst erlernte und liess sich 1849 in München nieder. 1867 besuchte
er Paris, 1872 Rom und Neapel, 1873 Wien. Von ihm Linienstiche nach Amsler,
Böttcher, Defregger, Dieffenbach, W. Diez, Engerth, Flüggen, Grützner, Hess. Hofner,
Liezenmayer, Lindenschmit, Mozet, Netscher, Piloty, Rubens, R. y. Rijn, Schrader,
Schüz, K. Schultheiss, Simanowitz, Vanucci, Vecelli, Zimmermann. Silberne Med.
München und Nürnberg.
f Schultheiss, Karl. Maler, geb. 21. Juli 1852 in München, Schüler der Münchener
Akademie nnd des Wiln. Diez, Sohn des Albrecht F. S. Er malte 2 grosse Friese
im CM Luitpold in München. Von ihm Siesta, Friedensgeläute, Der Bienenvater,
An Mutterstelle, Am Rhein, An der Mosel, etc.
Schultheiss, Natalie, Malerin, geb. 1867 in Wien, th&tig in München. Von
ihr Vom Herbste, etc.
Schnlthess, Karl, Maler, geb. 1775 in Neuenburg, f nach 1803, studirte seit
1796 in Dresden, naebdem er schon zuvor Zeichnen gelehrt hatte. Spftter studirte
er noch 7 weitere Jahre unter J. L. David in Paris Er wurde Zeichenlehrer an
der Bürgerschule seiner Vaterstadt. Von ihm Achill als Kind, etc.
SehnltsB, Jean Christoffel, Maler, geb. 1749 in Amsterdam, f 1812 das. Er
war als Zeichenlehrer thfttig und malte Landschaften. Er hat auch Einiges auf
Kupfer gebracht.
Schultz, Daniel, •• Schuelti*
Sehalta. Elise Johanna Friederike» Malerin, geb. 1817, t Sept 1898 in
Frankfurt a. M. . Sie malte Blumen.
SehultEy (Schulze), Erdmann, Maler, geb. um 1810, f nach 1841, Schüler von
V dick er. Er malte Früchte nnd Blumen. 1841 erhielt er ein Patent auf sein Ver-
fahren, Wasserfarben für die Porzellanmalerei herzustellen.
Schnlta, George F., Maler, geb. 1868 in Chicago, thfttig das. Er ist Auto-
didakt nnd malt Genrebilder.
SehultE) Gottfried, Maler, geb. 4. Febr. 1842 in Darfeld (Westphalen), Schüler
Ton Hunold in Heiligenstadt, J. W. Preyer und der Düsseldorfer Akademie (unter
Jansen, Lauenstein und A. Müller), Hess sich in Düsseldorf nieder und malte
Bildnisse und Stillleben.
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234 Schtiltis — Schnlti^ndörff.
Sehnltz, (Selisls), HermaM T]i6odor, Maler, geb. 1816 in WitUtock, Schaler
yöü Wach und Blechen. Er malte nach Schiokels Eatwflrfen 4 der Wandbilder
in der Vorhalle des Alten Maseoms zu Berlin; ferner Decken- und Wandbilder in
der neuen Kapelle des Berliner Schlosses. Von Staffeleibildem nennen wir neben
Landschaften, Italienerin mit blindem Knaben betend, Bildnisse, etc.
Sehnlt«, jr« A«, Radierer unseres Jahrhunderts, geb. in Zeeland, f um 1865
in Utrecht. Man kennt 8 Blatt von ihm, darunter die Spitzenklöpplerio, Die Schftnke
und Der S&nger.
Sehvlti^ Johann Karl, Maler und Radierer, geb. 5. Mai 1801 in Daniig, f
13. Juni 1873 das., Schüler von A. Breysig an der dortigen Kunstschule, Hummel
in Berlin (1820) und D. Quaglio in Manchen (1823). 1824 besuchte er Mailand und
Rom, 1828 Terliess er Italien, wurde 1882 Professor und Direktor der Danziger
Kunstschule, 1836 Mitglied der Berliner Akademie und besuchte 1839 wiedemra
Rom. Von ihm Der Mailänder Dom 1827 u. A. (Nat.-Gal., Berlin), Der KOnigsberger
Dom (Mus. Königsberg), Artushof in Danzig, Dom von Onrieto, Inneres des Ulmer
Doms, Die Dome zu Meissen und Regensburg, Die Marienburir, etc. Von seinen
Radierungen nennen wir 54 Ansichten aus Dansig (1859), Tutti frutti (1869, 12 Bl.).
Gr. gold. Med., Mitgl. der St Petersburger Akademie.
Schnltst Johann Theodor, Maler, geb. 1817 in Marne (Holstein), f 4. Mai
1893 in Hamburg (?), studirte in Dresden (1868), Dflsseidorf (1868 unter Lasch),
Berlin und Paris, sowie Italien (1869—70). Er malte Bildnisse, Anscbauungsbilder
ftlr die Schulen, etc.
Sehnlts, Woldenuir, Maler, geb. 1841 in Gora (Westprenssen). Er lobte in
Jastremken. Von ihm Sommernacht in Nordland, etc.
Sehnltae, Christian Gottfriedi Kupferstecher, geb. 1749 in Dresden, f 1819,
Schaler Yon Hutin und Game rata, von 1778 an mit UnterstOtznng des sAchsischen
Hofes von Wille in Paris. 1783 kehrte er zurück, wurde Mitgl. und Prof. dar
Dresdener Akademie und stach in Linienmanier besonders nach dortigen Galerie-
bildem, darunter die sistinische Madonna und G. Renis EcceHomo; A. nach Angeli,
Ann. Clarracci, Casanova, Clemens, Graff, Grebber, Greua«, Hutio, A. Kanffmann,
y . Lebrun, Kymli, Liciino, Loth, Maratti, Mathaei, Mieris, Neubert, G. Pippi dei Gianuni,
Reni, Ribera, Rubens, R. v. Rijn, Schalcken, Taraval, Zampieri, Zeisig, etc. Znsammen
Aber 150 Platten.
Sehnltie, Frans^ Maler, geb. 12: Juni 1842 in Berlin, Schfller der dortigen
Akademie unter Daege, in Paris (1867) weitergebildet; später studirte er noch anter
de Keyser in Antwerpen und W. Sohn in Dflsseldorf. Er liess sich 1890 in
Weimar nieder und malte Genrebilder, sowie Bildnisse.
SehnltEOi Franilska, Malerin, geb. 1805 io Wehnar, + 1864 das., Sdifllerin
von Kaiser und Prell er, 1859 in Dresden durch Copien nach Huijsum, Mignon, etc.
weitergebildet. Sie hat Federzeichnungen und Miniaturen geschaffsn und wurde
später Blumenmalerin in Aquarell.
Sehnltse, GnstaT. Maler, geb. 1821 (?), f 3. April 1898 in Naumburg.
Schnltse, Karl, Maler, geb. 17. Aug. 1856 in Dflsseldorf, Schfller seines Vaters
Robert S., dann von Lanenstein und A. Mflller an der DOsseldorfer Akademie,
später Ton G. Oeder; weitergebildet 1881 in Paris. Er besuchte Deutschland,
Oesterreich und Holland. Von ihm Mflhle in der Eifel (Mus. Hannorer), Winter, etc.;
auch Thiorbilder.
Sehiatse, Robert, Maler, geb. 20. März 1828 in Magdeburg, Schfller der
Dresdener Akademie, 1847 von Schirmer in Dflsseldorf, wo er sich niederlieBB.
Er malte Landschaften, z. B. Norwegische Kflste bei Aalesund, Das Lauterbninner-
thal, Der Beroinapass, etc. Silberne Med., London.
Sehnltae-Nanmbnrg, Erneatine, geb. Mach, Malerin, geb. 2. Febr. 1869 in
Hanau, studirte in Karlsruhe und Manchen, Gattin des Paul S. Sie malte Kinder-
und Frauenbildnisse, auch einige männliche, sowie sahireiche StilHebeo.
Schnltie-NanmbQrg^ Paul, Maler, geb. 10. Juni 1867 in Naumburg, Schfller
von Ferd. Keller in Karlsruhe, weitergebildet 1898 in Mflnchen, 1897 in Berlin.
Er malte Landschaften und Figurenbilder, hat auch viele Entwflrfe für Innendekora-
tion, Mob 1, etc. geschaffen. S. schrieb ,|Studiengang eines modernen Malers* und
tflehtige Kunstberichte fflr Zeitschriften.
Sehnltiendorff, Wilhelm Albert Slgisninnd Ton, Maler, geb. 18. Febr. 1890
in Berlin, Schfller von Beron, Bamberg, Panwels und Verlat in Weimat,
nachdem er zuvor Jurist und Soldat gewesen war. Er liess sich in preiden (wo er
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Schul« - Scbolse. ä85
kgl. Kammerberr wurde) nieder und malte Genrescenen, z. B. Auffindung eines
Codieili, Trauernde Wittwe, etc.
Selrali. Edvard, Holzschneider, geb. 26. Mai 1844 in Wien, Schüler von
L. flahn. von ihm Landschaft (nach Liebscher), etc.
Sehulsi Emü, Lithograph u. Zeichner, geb. 1822 in Wolfenbflttel, Schfller von
Brandes in Braunschweig (1887—40). 1840 kam er nach Dresden und war am
Hanfstaengrschen Galeriewerke thätig. 1844—48 lithographirte erinlfttnchen. 1849
studirte ^r die Malerei unter Hildebrandt an der Dflsseldorfer Akademie, Hess
sich aber bald in Braunschweig als Lithograph und Bildnisszeichner nieder.
Sehnlz, Franz, b. Sehvlez, F.
SehvliL Herrmanii Bndolf, Maler, geb. 80. Aug. 1862 in Dresden, studirte
in seiner Vaterstadt und Hpss sich in Berlin nieder. Er malte Landschaften,
Btumen, u. s. w. fQr Chromolithographie. Diplom, Dresden.
Sehulz, Karl Friedrieh, gen. Jagd-Sehvlz, Maler, geb. 2. Koy. 17% in Selchow
(Brandenburg), f 8. März 1866 in Neu-Buppin, Schüler der Berliner Akademie,
weitergebildet auf Reisen in die Rheingegenden, 1821 nach Holland, Frankreich und
England. 1822 kehrte er nach Berlin zurück und wurde 1840 Prof., besuchte 1841
München (um die Glasmalerei zu stndiren) und 1847 St. Petersburg. Er war kurze
Zeit Akademielehrer und hat neben Menzel zahlreiche Costflmbl&tter Friedericiani-
scher (sp&ter auch russischer) Soldaten geliefert. Von ihm Wilddiebe (1881 Nat.-
Gal., Berlin), Seesturm bei Calais (1831 das.), Nordsee bei CuxhaTen (1831 das.),
Der Mansefallenhändler (Mus. Weimar), Wildprethändler (Mus. Königsberg), etc.
Selivlz, Leopold, Maler, geb. 1804 in Wien, t 6. Oct. 1878 in Heiligenstadt
bei Wien, Schüler der Wiener Akademie, 1829 von Cornelius und Schnorr in
München. Er besuchte Italien und malte das Bildniss Gregors d. XYL Er kehrte
nach München und von dort nach Wien zurück, wo er 1844 Conrektor der Akademie
wurde. Von ihm Scenen aus Theocrit u. A. (Münchener Residenz), Tod des Hl. Florian
(1837 Stiftskirche, St. Florian), Ludwig der Baier verkündet Friedrich dem Schönen
die Freiheit (1851 Wiener Mus.), etc. Auch Wandbilder in Leipzig, gemeinschaft-
lich mit Schwind und Bleistiftzeichnungen. Gregors^Ord.
Seliiilz, Martin^ Maler des 17. Jahrhunderts, f um 16S0, thätig in Berlin, wo
er 1607 Hofmaler war und rier Gesellen hielt
Schulz« Moritz, Bildhauer, geb. 4. Not. 1825 in Leobschfltz (Ober Schlesien),
Schüler der Berliner Akademie unter Dake, weitergebildet in Rom (1854—70), ftr
das er den grossen Staatspreis erhielt. Er besuchte auch das übrige Italien. Er
wurde Prof. Von ihm das Relief mit K6niggrätz am Siegesdenkmal zu Berlin,
Critas (Berlin, Tor der Nat-Gal.), Entwickelung der deutschen Kunst (22 M. langes
Relief an der Nat-Gal.), Friedrich d. Gr. (Statue, Thom), Borussia (Post, Oranien-
burgerstrasse in Berlin), Bacchantin, etc. Ehrenmitglied der Akademie Rotterdam.
Mehrere Med.; Roth. AalerOrden.
Selivlz, Toni, Maler, geb. 22. Oct 1857 in Beriin, Schüler des Kunstgewerbe-
museums das. unter E. Job. Schall er, sowie von C. Ludwig. Er malte audi
Btillleben und Blumen und blieb in seiner Vaterstadt thätig. 1. Preis Berlin 1882.
Sohvlz. WllhellB, Elfenbeinschnitzer, geb. 1774 in Meiningen, f nach 1888 (?}.
Yon ihm Tabaks- und Jagdgeräthe nach Ridinger, Pokal mit der Rückkehr Karl
Augusts von Weimar von der Jagd nach Schwerdtgeburth , Coromunionsbesteck nach
Dürer, Pokale mit Schlacbtenscenen, etc. Silb. Med.; Mitglied der Berliner Akademie.
Solivlzberg, Anshelm, Maler, geb. 1862 in Falun, Schüler des Technicnms
und der Akademie zu Stockholm, als deren Stipendiat er Italien und Paris be*
suchte. Er malte Landschaften, ron denen zwei in der Nat-Gal. Stockholm zu
sehen sind.
Belmlz-Brleson. Eduard, Maler, geb. 11. Mai 1881 auf Haus Amstel bei Neuss,
t 21. Febr. 1891 in Düsseldorf, Schüler von Hildobrand, Sohn, Sohadow und
Yantier, dann in Antwerpen von Dykmanns und Wappers; weitergebildet auf
Reisen in Frankreich, der Schweiz u. s. w. Von ihm Scene im Gerichtshof (Gal.
Düsseldorf), Verhaftung, In Gedanken, Gottesdienst auf dem Lande, etc. ; auch Bild-
nisse und niustrationen. Gold. Med. London, Belgien, Ehrenvolle Erw&hnnng
Berlin.
Sohvlze, Erdmami, s. Solraliz«
Setalze, Johann Bernhard, Medailleur und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts,
t 1696. Seit 1686 schnitt er Stempel zu Med. und Denkmünzen. 1688 schuf er ftlr
den ChurfOrzten einen perspektiTiseneu Plan von Berlm. ^ i
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286 Sdiamicher -« Sehorig .
Sciliiiiiaclier, (Gereon* Maler, t^oh, 1716, f 18. Aug. 1792 in EOln a. Rh. Die
dortifl^e Maria - Himmelfabrtskirche besitzt zwei Heilige Stacke Yon ihm. Er war
Jesuit
Sehmnaeher, Karl Georg Cbrtstlaii, Maler, geb. U. Mai 1797 in Doberan,
t 22. Juni 186a in Dresden, Schaler von R. Suhrlandt, weitergebildet 1819-21
in Dresden, 1821—28 in Rom. Er besuchte Neapel, Florenz, OrTieto, etc. und liess
sich dann in Dresden nieder. 1830—84 malte er im Schweriner Regiernngsgebftade
und wurde Mecklenb. Hofmaler, 1852—55 lebte er wieder in Dresden und kehrte
dann nach Schwerin zurück, wo er 1863 erblindete. Von ihm Heil. Familie (1821
Mas. Schwerin), Schlacht Ton Gransee u. A. (ebenda), A. im Schloss das., etc. Er
bat auch 6 Blatt radiert und 8 auf Stein gezeichnet.
Sehnmanny Johann, Maler, geb. 1702 (?), t 10. März 1755 in Prag, wo er
tb&tig war.
Sehnmann, Johann Gottlob, Kupferstecher, geb. 1761 in Dresden, f 11. Not.
1810, Schaler der dortigen Akademie nnter Kien gel. Er kam nach London, wo
er gemeinschaftlich mit W. Byrne arbeitete. Von ihm Scene ans Oberon (nach Koch),
Landschaften nach Both, Klengel, Norblin, Ruisdael, Wagner, etc. Er hat auch
»Anfanffsgründe des Landschaftszeichnens" herausge?eben.
Sehnmann, Karl Frans Jakeb Heinrieh, Maler, geb. 8. Ao«. 1767 in Berlin,
t 27. Sept. 1827 das., Schüler von J. G. Frisch an der Berliner Akademie. 1795
bereiste er als Stipendiat Italien. 1801 wurde er Mitglied des Senats der Berliner
Akademie und Professor der Anatomie. 1815 wurde ihm der Unterricht im Malen
an der kgl. Galerie abertragen; 1816 wurde er Sekretär der Akademie. Von ihm
BlOcher geht Aber den Rhein (Kgl. Schloss, Berlin), Gefangennahme des Julius
Sabinus, Kaiser Alexander and Napoleon, etc. ; auch anatomische Tafeln.
Sohnmery Johann, Maler und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, thatig in
Prag. Er hat u. A. fOnf gute ThierstOcke radiert.
Sehnpfy 8. Sehoepfi
Sehnpnen, Jaeqnes Tan, Maler, geb. 26. Jan, 1670 in Paris, f 28. Jio. 1751
in Wien, Schüler von Largi liiere, Sohn des Pieter L. Tan S. 1704 (1708?) wurde
er Mitglied der Pariser Akademie; er trat dann in Dienste des Herzogs Ton Lothringpn
und wurde 1716 nach Wien berufen, wo er 1726 die Aka<lemie nach Pariser Muster
neu leitete. S. malte Bildnisse und wurde 1720 Oesterr. Hofmaler. Von ihm S. Lnca«
(Karlskirche, Wien), Selbatbildniss (Gal. Liechtenstein und Akademie-Gal. das.), Kaiser
Karl VI. und Gemahlin (Gal. Graz), Parrocel und ein anderes Bildniss (Mus. Wien),
Prinz Engen von Savoyen (Rijksmus. Amsterdam), etc.
Sehnppen, Pieter Lodewijk Tan, Kupferstecher, geb. 1627 (?) in Antwerpen,
t 7. Mftrz 1702 in Paris, Schüler von Nanteuil. Er kam um 1655 nach Paris und
wurde dort 1663 Mitglied der Akademie. S. wurde einer der besten Kupferstecher
in Linienmanier und erhielt den Beinamen «der kleine Nanteuil". Er arbeitete sehr
sorgfältig und langsam. Er hat etwa 150 Platten gestochen, darunter Madonna
della Sedia (nach R. Santi), S. Sebastian (nach ▼. Dyck), etc., besonders aber Bild*
nisse, nach eigener Zeichnung und nach Bourdon, Grayer, Gharapagne, Fran^ois,
Largilliire, Lebrnn (Louis XIV.), Lef^bTre, Lesueur, Mignard (Mazarin), Nocret,
Ovens, Querin, J. ▼. Schnppen, Vouet, etc. — Auch sein Sohn Pierre Gaauird
Tan S«, geb. 1. März 1672 in Paris, f nach 1716, war Kupferstecher.
Sehnrawlew, Thyrsns Sergewitseli, Maler, geb. 1836 in Saratow, Schaler der
St. Petersburger Akademie. Von ihm Die untreue Bäuerin, Einsegnung der Braut
(1874), Heimfahrt Tom Ball, etc.
Sehnrda, Anton Ton, Maler, geb. 1854 in Käsmark (Ungarn), thätig in Pilsen.
Er malte Landschaften und Ansichten.
Sehnrieht, Christian Friedrich, Baumeister, geb. 5. März 1758 in Dresden,
t 12. Aug. 1831 das. Er erbaute 1814 Die Treppe zur Brflhrschen Terrasse in
Dresden.
Scharig, Felix, Maler, geb. 14. Febr. 1852 in Dresden, Scbflier der Akademie
zu Dresden und Weimar und von Pauwels. Er liess sich in seiner Vaterstadt
nieder und malte Bildnisse, sowie Genrescenen, s. B. Picknick ans der Rocooozeit
Schnrig, Karl Wilhelm, Maler, geb. 17. Dec. 1818 in Leipzig, f 10. Mära
1874 in Dresden, studirte in Leipzig und Dresden, auch unter Bendemann. Nach
längerem lulieniscben Aufenthalt wurde er 1857 Professor an der Dresdener Aka-
demie. Er hat viele Kreidecopien nach Hauptwerken der Galerie gefertigt, als Vor*
lagen fOr Photographen. Von ihm JudenTerfolguttg in Speyer (1851 Gal. Preaden),
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gctinrman — Sclintzesbefgeir. 23?
Kaiser Albrecbt nnd die Schweiser Gesandten (1842 Mus. Leipzig), Himmelfahrt Giristi
(Kirche zu Eppendorf), etc.
Sehvnnany Anna Maria Tan» Maleria und Badiererio, geb. 5. Nov. 1607 in
Köln a. Rh., f 4. Mai 1678 in Wie wert bei Leeuwarden. Sie war ein Wunderkind
nnd wurde später wegen ihrer ungewöhnlichen und Tielseitigen Bildung bekannt.
Sie war eine Anbftngerin des wallonischen Predikanten J. de Labadie, dem sie nach
Middelburg, Amsterdam und Deutschland folgte. Sie malte ihr Selbstbildniss, hat
es auch öfters (1640), sowie andere Bildnisse auf Kupfer gebracht und hat endlich
mehrere Büsten modellirt, sowie viele Bildnisse gemalt, besw. geseichnet.
Sehvseil) Friedrich Hermano^ Holzschneider, eeb. 21. Juni 1822 in Magde*
barg, liess sich in Altoua nieder, wo er Professor wurde.
Sohasaele, Christian, Maler, geb. um 1824 in £l8ass, f 21. Aug. 1879 in
Merchantville (N.-Y., U. S. A.), Schüler von Yvon in Paris. 1847 kam er nach
Amerika und war 11 Jahre lang Direktor an Schalen in Philadelphia. Von ihm
Wie wir die Schlacht gewannen, Leisberger predigt vor Indianern, etc.
Selivsser, Josef, Maler, geb. 1864 in Scholtits, thätig in Prag. Von ihm
Wiesenblumen, Herbst, Nacht, etc.
Schuster, Johan« Martio, Maler, geb. um 1667 in Nürnberg, f 1738, Schüler
Yon Murr er. Er wurde Direktor der Nürnberger Akademie. Von ihm Jüngstes
Gericht (nm 1718, Fresko, Decke yoo S. Aegidius, Nürnberg)^ Abendmahl (um 1724,
S. Lorenz, das.), Bildnisse, etc.
Sdiuster, Johann Mathias, Kupferstecher, geb. nach 1780 in Nürnberg, f 1760,
Schüler Ton Lesuear in Berlin. Er hat einige Platten geschabt.
Schuster, Karl, Maler, geb. 80. Jan. 1854 in Freiburg i. B. Er studirte das
Baufach am Polytechnicum in Karlsruhe and die Malerei bei Schön lebe r. Er
lebte in Freiburg und malte Architekturen.
Schnster, Lndwig Albreclit, Maler, geb. 9. Mai 1824 in Berthelsdorf bei
Stolpeu (Sachsen), Schüler von Hübner (1842—47) an der Dresdener Akademie, in
Paris und Versailles weitergebildet. Er liess sich 1861 in Dresden dauernd nieder.
Er malte Sehlacbten, z. B. Schlacht Ton Borodino (Gal. Dresden) and Schlacht bei
Jena (ebenda).
Schnster Ton Bftrnrode, Robert, Maler, geb. 28. Mftrz 1845 in Podgörze
(Galizien), Schüler der Kunstschule zu Krakau und der Wiener Akademie ; er liess
sich in Wien nieder nach beendigten Beisen, die er mit einem 1871 von der Aka-
demie erhaltenen Stipendium machte.
Schuster-Weidenberg, Johann Angnat, Maler, geb. 27. Sept. 1858 in Weiden-
berg (bei Bayreutb), Schüler der Münchener Akademie (1882—89), auch in Paris etc.
gebildet. Er malte Landscbaften, Bildnisse und Genrebilder.
Schnster-Wittek, Johanna Ton, Malerin, geb. 19. Oct. 1860 in Wien, Schülerin
Yon Ha laus ka uiiil Schindler. Sie malte Landschaftsaquarelle, darunter .Zell
am Sfe*, seit 188b meist Blumen.
Sehnt, Cornells, Maler ui.d Kupferstecher, get. 18. Mai 1597 in Antwerpen,
t 29. April 1655 das, Schüler Tun F. P. Bubens, seit 1619 (?) Mitgl. der Ant-
werpeuer üildo. Er ist einer der besten Nachfolger des grossen Ylamen. 1635 war
er einer der fünf Künstler, die die Ehrenpforte zum Einzug Ferdinands malten.
\ielleicht bat er seinen Bruder in Madrid besucht. Er malte oft Figuren in die
Blumenstöcke seines Freundes D. Seghers. Von ihm Martertod des Hl. Georg U.A.
(Mus. Antwerpen), Martertod des Hl. Jakob (Mus. Biüssel), Sanct Nicolas erscheint
dem Kaiser Konstantin (Kirche zu Willebroek), A. in den Gal. zu Achaffenburg,
Bamberg, Gent, Kopenhagen, Lille, München, St. Petersburg, Stockholm, Wien, etc.
auch in Kirchen zu Antwerpen. Von seinen Ober 100 Radierungen nennen wir
David und Goliath, Susanna im Bade, Die Verkündigung, Salvator mundi, Madonna
▼on Heiligen angebetet, Venus und Amor, Die 7 freien Künste, Die 4 Elemente, etc.
Sehnt, Cornelis d* J., Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Antwerpen, f
1675 (1676?) in Sevilla, SchQler und Neffe des Cornelis S., kam mit seinem
Vater Pieter S., einem Ingenieur, nach Spanien nnd wurde 1660 einer der Haupt-
begründer der Akademie zu Sevilla, sowie sp&ter deren Direktor. Seine Werke,
besonders die Federzeichnungen, wurden oft mit Murillo yerwechselt. Ein A* S*
war 1718—88 als Kupferstecher in Amsterdam tbfttig. — Ein J« S» war als Maler
nöd Zeichner im 17. Jahrhundert th&tig. — Ein Pieter H. S« war um 1650—60
als Kupferstecher in Amsterdam thatig.
Schntionbergor, Lonia FrMMc, a. Sclinetienberger, L« F. v^ j
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238 Schnur — Schwanthaler.
Sebuiir, Theodoor ran der» Maler, ^eh, 1628 im Haag, f 1705 das., Schaler
von S. Bourdon in Paris, weitergebildet m Rom an K. Santi, etc. Dort nannte
man ihn „Freundschaft". 1665 kehrte er nach dem Haag zurück, war wiederholt
Vorsteher der dortigen Zeichenakademie, verlor sein Vermögen durch Handelsspekn-
laUon und wurde als Maler von Allegorien, Heiligenbildern und Bildnissen geschfttst.
Die Gal. zu Leyden besitzt von ihm eine Abbildung von der Pest 1682.
Sclmarman^ s« Schnrmaiu
Schv^leiibiirg, Hendrik Tan, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1669 in Middel-
burg, wo er thätig war und 1642 in die Gilde aufgenommen worden war. Er malte
Bildnisse.
Schwabe, Emil, Maler, geb. 12. Juni 1856 in Ziellenzig (Neumark), Schüler
von W. Sohn, Grola, Gebhardt, und Janssen in Düsseldorf, nachdem er
zuvor Buchdrucker gewesen war. Von ihm Auf dem Friedhof, Ungelöste Fragen,
Neugier, etc.
Sehwabe, Heinrieh, Bildhauer, geb. 80. Oct. 1847 in Wiesbaden, studirte an
der Kunstgewerbescbule zu Nürnberg und auf Reisen. 1875 wurde er Prof. an der
genannten Anstalt. Von ihm Er liebt mich, er liebt mich nicht, etc.
Sehwabeda, Johann Michael, Maler, geb. 1784 in Erfurt, f 1794 in Ansbach,
Schüler von Zöllner und Beck. Er bossirte anfangs in Wachs, malte Bildnisse
in Fulda und Würzburg und wurde 1760 Hofmaler in Ansbach, wo er besonders
Blumen und Landschaften schuf. Er hatte auch swei malende Töchter.
Schwabenm^er, s« M^er, GnstaT.
Schwach, Caroline« geb. von Fräst, Malerin, geb. 4. Jan. 1841 in Graz,
Schülerin der Akademie das., reiste 1870 als Stipendiatin nach Venedig, 1872 nach
München. Seit 1873 war sie als Bildniss- und Genremalerin in ihrer Vaterstadt thätig.
Schwach, Heinrich Angntt, Maler, geb. 19. Sept 1829 in Neutitechein
(Mähren), Schüler Wald mü Hers und Rahls an der Wiener Akademie, weiter-
gebildet auf Reisen nach Düsseldorf, Brüssel und Antwerpen (bei Dvkman). Er
malte Historien, Schlachtenbilder, Bildnisse, etc., war aber besonders als Restaurator
alter Gemälde in zahlreichen Gemeinden Oesterreichs thätig.
Schwachhefer, Johann Joseph, Maler des 19. Jahrhunderts, geb. 1772 in
Mainz, Schüler von J. Enyper in Amsterdam und verschiedener Anstalten dort.
Er malte und zeichnete meist Bildnisse. Von ihm auch eine Sappho die sich in's
Meer stürzt.
Schwager, Richard, Maler, geb. 1822 in Duppau (Böhmen), f 8. Sept. 1880
in Wien, Schüler der dortigen Akademie. Er malte Miniaturen.
Schwaiger, Christoph, Steinschneider, geb. 1532 (?), f 1600. Er war am Hof
Rudolfs II. in Prag thätig.
Schwaiger. Hans, Maler, geb. 1854 in Neuhaus (Böhmen), Schüler der Wiener
Akademie unter Trenkwald undWürzinger, liesssich in Wien nieder und malte in
Aquarell. Von ihm Ertappter Alraun, Wasserkobold, Cyklus zum Rattenfänger, etc.
Schwalbe, s« Kiprenaky.
Schwanfelder, Charles Henry, Maler, geb. 1778 in Leeds, t 1837. Er malte
Thiere und Landschaften, hin und wieder au<3i Bildnisse. Er wurde Hof-Thiermaler
Georgs III.
Schwaiihart, Georg d. Ae«, Bildhauer und Steinschneider, geb. 1601 in Nürn-
berg, t 8. April 1667 das., Schüler von P. Walch und C. Harrich, sp&ter(1618?)
von K. Lehmann in Prag. 1622 kehrte er nach Nürnberg zurück, wurde 1652 nach
Prag, 1658 von Ferdinand HI. nach Regensburg berufen; er wurde k. k. Hofedel-
Steinschneider, und war auch für die Bischöfe von Bamberg und Wflrzbnrg, sowie für den
Churfürsten von Mainz thätig. — Seine Kinder Georir 9« d. J«, Maria, Sophie und
Snianna S« waren alle auch als Edelstein- und Glasschneider thätig.
Schwanthaler, Frana, Bildhauer, geb. 1762 in Ried (Oberösterreich), f 1820
in München, studirte erst bei seinem Vater, dann in Wien, Stuttgart, Mannheim und
liess sich 1785 in München nieder, wo er Hofbildhauer wurde, von ihm Genius des
Landlebens (Engl. Garten, München), Rumford-Denkmal, Büsten des Königs Max
Joseph und der Königin Carolina; viele Grabm&ler, etc.
Schwanthaler, Lndwig Michael, Bildhauer, geb. 26. Aug. 1802 in München,
t 15. Kov. 1848 das., Schüler seines Vaters und der Münchener Akademie, wo ihm
jedoch P. von Langer alles Talent absprach. Er hatte sich auch in der Malefei
versucht. 1828 schuf er für König Max Joseph einen silbernen Tafelaiiftatz mit einem
Göttereinzttg in den Olymp, der in Folge des Tods dieses Königs erst 1856 vollendet
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Sckwanthal^r — Schwartte. 23d
wurde. Sodaun schuf er die plastUchen Ausscbrnflckaageo in der Glyptothek. 1826
ging er als Stipendiat Ludwig I, 1832 nochmals nach Rom; 1884 kam er zurück und
wurde Akademie-Professor iu München. Man bezeichnete ihn als den romantischen
Bildhauer im Gegensatz zn solchen mit moderner Empfindung und den classizirenden.
Von ihm Reliefs zu Aeschylos, Hesiod, etc., sowie Statuen im Münchener Schloss
(Königsbau), 25 kleine Künatlerstatueu für die Pinakothek (München), Die Hermanns-
schlacht (Giebelfeld der Walhalla bei Regensburg), Giebelfeld an den Münchener
Propyläen, 12 grosse Ahnenstatuen (Münchener Residenz), Mozart-Denkmal (Salz-
burg), Jean Paul-Denkmal (Bayreuth), Goethe-Denkmal (Frankfurt a. M.), Grossherzog
Ludwig (Darmstadt), Grossherzog Karl Friedrich (Karlsruhe), Die Ba^aria in MOncheo
(1837--48), Leiden des Philoctet, TafelaufaaU mit Gestalten des Nibelungenliedes.
Er hat auch ein Blatt fOr das Buddeus-Album radiert Badisch., bayr., grieeh.,
preuss., schwed. Orden, etc. — Auch sein Neffe Rudolf S., t 27. April 1879, war
Bildhauer.
Seliwantbaler^ XaTer, Bildhauer, geb. 1798 in Ried (OberOsterreich), f
23. Sept. 1854 in München, Vetter des Ludwig S, dessen Arbeiten er vielfach nach
1816, in welchem Jahr er nach München kam, ausführte. Von ihm selbst&ndig,
Mozart (Büste in der Walhalla), Gangkofer (Statuette), die Ornamente im Münchener
Hoftheater, etc. Er war auch als Lehrer thätig.
Schwär. Wilbelaiy Maler, geb. 1860 in Münster (Westphalen). Er liesi sich in
München nieder und malte Genrebilder.
Sobwarti, Albert (lagtaT, Maler, geb. 6. Juli 1888 in Berlin, Schüler der
Berliner Akademie unter Max Schmidt und Werner, weitergebildet in Rom, Hess
sich in Manchester nieder. Er malte Genresceoen, z. B. Die geknickten Blumen,
Süsse Früchte, Ein Schlummerlied (1876), etc. Gold. Med. 1874.
Sehwartz^ Frans, Maler, geb. 19. Juli 1850 in Kopenhagen, Schüler der
dortigen Akademie, auch auf Reisen gebildet nach Deutschland, Holland, Nordttalien,
Paris und Spanien. Von ihm Hieb und seine Freunde, Im Krankenzimmer, Jakobe
Tod (1878), etc. — Ein G. S, geb. um 1800 in Berlin, malte dort (z. B. für das
Schloss) und in St. Petersburg militärische Bilder.
Sehwarta, Hans, Holzschneider und Medailleur des 16. Jahrhunderts, geb. in
Augsburg, t 1588 in Nürnberg. Er schnitt gute Bildnisse in Buchsbaum, von denen
zwei in das Berliner Kunstgewerbemuseum gelangten (?), ferner von ihm ausge-
zeichnet gegossene Schaumünzen in Blei und Srz.
Sehwarti, Jan. a. Swart.
Seliwarti» (Sehwan), Martini Maler des XV. Jahrhunderts, der zu Rothen-
burg 0. d. T. Dominikaner war und in Zeitblooms Manier malte. Von ihm Der Gekreuzigte
(Mus. Wien, dort als Scbongauer), S. Sebastian (ebenso), 4 Altarflügel (Moritzkapelle,
Nürnberg), Christus am Kreuz, etc. (Pfarrkirche, Schwabach), Aussendung der
Apostel, etc. (Gal. Bamberg), Anbetung, etc. (German. Mus., Nürnberg).
Sehwarti, Michaeli s. Sehwarz.
SehwartSy Stephan, Bildhauer und Ciseleur, geb. 20. Aug. 1851 in Neutra
(UDgarn), SchOler 0. Königs in Wien, wo er sich später niederliess und 1884
Professor au der Kunstgewerbeschule wurde. Er leitete seit 1876 eine Ciseleurschule
dort. Von ihm K. von Eitelbergerdenkmal (Gentralfiiedhof, Wien), Reiterfigur (Silber,
Mus. Wien), Erzherzog Rainer Büsten; Medaillen, z. B. auf Billrotb, auf die Jubiläums-
geWerbeausstellung, etc. Silb. Med. Paris 1878.
Schwartig WJacealans Grigoijewitsehi Maler, geb. 1889 (1888?) in Kursk (Russ-
land), t 1869, Schüler von Schrad er und Kaulbach in Berlin 1867, TonLef^bTre,
Gomte und Meissonier in Paris, auch von der St. Petersburger Akademie. Er
malte meist Sccnen aus der russischen Geschichte des 16ten und 17ten Jahrhunderts,
z. B. Frühlingswallfahrtszug drs Zaren (1868), hat ferner auch Werke von A. Tolstoi
und Lermontow illustrirt. Mitgl. der St. Petersburger Akad. 1865.
Sehwartze, JFohan George Maler, geb. 20. Oct. 1814 in Amsterdam (n. A. in
Philadelphia Pa., U. S. A.), f 27. Aug. 1874 in Amsterdam, Schüler von Leutze,
1888—44 von Lessing, Schadow und Sohn an der Düsseldorfer Akademie. Er
Hess sich in Amsterdam nieder und suchte R. van Rgn nachzuahmen. Von ihm Das
Gebet (Mus. Amsterdam), Puritaner-Gottesdienst (1858), Die Harrende (1858), M. A.
Bnonarotti an der Leiche Tittoria Ck>]onnas, etc. Mitgl. der Amsterdamer Akad.
(18441; Gold. Med. Amsterdam 1860.
Sehwartie. Theresei Malerin, gab. 20. Dec. 1851 (1852 ?) in Amsterdam,
Schülerin ihres Vaters Johann G. S., bildete sich in München (unter G. Ma^)
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240 SchwArtieboi'gef — Sctiwarsebargdf .
und Paris weiter ans, worauf sie nach Amsterdam zurflckkehrte. Von ihr haupt-
sächlich Bildnisse, s. B. Selbstbildniss und Königin Emma der Niederlande; feruer
Drei Waisen (1885 Mus. Amsterdam), ,Er kommt* (1882 ebenda), Mädchenkopf
(1878 ebenda), Maagdenhuis (Mus. Rotterdam), etc. Mehrere Medaillen. '*
Sehwartsebnrger, t. Schwanebarger«
SebwartseDbergf Melchior^ HoUscbneider des 16. Jahrhunderts. Zwischen
1530—50 war er fOr Sigm. Feyerabend thätig.
Sehwars, Alfred, Maler, geb. 27. Mai 1867 in Berlin. Er malt Bildnisse.
Schwärs, Carl Benjamin, Maler und Radierer, geb. 1757 in Leipzig, f 1813,
Schüler von Oeser. £r radierte ungefähr 50 Platten, Ansichten, etc., darunter auch
Bilder von Dietrich, Ferg, Fransen, Neefs, etc.
SohwariL Christoph, Maler, geb. 1550 bei Ingolstadt, f um 1597 in Manchen,
Schaler Ton M. Bocks berger dort, in Venedig an Robusti und Vecelli weiter-
febildet. Zurückgekehrt wurde er Hofmaler des Herzogs Wilhelm I. Yon Bayern.
Sr malte Altarbilder far zahlreiche bayerische Kirchen-, auch schmückte er Tiele
Müncbener Häuser mit Fresken. Von ihm Kreuzabnahme (Gal. Aschaffenburg), Die
Kreuzigung (Martinskirche, Landshut), Der Engelsturz (S. Michael, München), Die
Passion, etc. (Frauenkirche, Ingolstadt); A. in den Gal. u. Mus. zu Bamberg, Braun?
schweig, Darmstadt, Dresden, Gotha, Innsbruck, München, Scbleissheim, etc.
8ohwari, Eugen^ Maler, geb. 1. Mai 1851 in Bürgein (Baden), stndirte in
Karlsruhe unter Ferd. Keller und in Wien unter Straschiripka, auf Reisen
nach München, Paris, Italien und den Balkanl&ndern weitergebildet. Er liess sich
dann in Berlin nieder und malte Jagdbilder, StilUebon und Bildnisse, z. B. 6 Bürger-
meisterköpfe für das Museum zu Salzburg, Dr. y. Ruthner, Graf Thun, etc.
Sehvrara, Franz, Maler, gen. Wenzel-Schwarz, geb. 24. Oct. 1842 in Spittel-
grund bei Grottau (Böhmen), Schüler von Rietschel und Schnorr an der Dres-
dener, van LeriuB an der Antwerpener, C. Ruhen und Feuer bach an der
Wiener Akademie. 1882, 1886 und 1893 besuchte er Italien, das letzte Mal auch
Kordafrika und Spanien. 1895 bereiste er die Balkanl&nder. Er war seit 1877
in Dresden thfttig. Er malte viele Bildnisse, Gartons zu Fenstern in Kirchen zu
Mittweida, Langensalza etc., Altarbilder für den Bautzener Dom und die katholische
Kirche zu Pirna, etc.
Schwarz, Hans, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Oettingen (Schwaben).
1520 war er in Antwerpen, später in Nürnberg, wo er bei den Fuggers Dürers
Bildniss malte, thätig.
Schwari. Joseph, Bildhauer, geb. 1750 in Nixlorf (Böhmen), f nach 1808. Er
kam mit 9 Janren nach Dresden, studirte dort die Bildhauerei und schuf besonders
dekorative Arbeiten.
Sehwan, H«, Holzschneider, geb. 26. Jan. 1851, Schüler von H. Fischer und
H. Paar. Von ihm Winterbild (nach W. Heine), eto.
Sehwan, Martio, a« Sehwarta*
Sehwara, Michael, Maler des 16. Jahrhunderts, der in Dürers Manier arbeitete.
1516 schuf er ein Altarwerk mit Scenen aus dem liOben Mariae und der Passion für
die Marienkirche in Danzig.
Sebwarz, Paal Wolfgang, Kupferstecher, geb. 1760 in Nürnberg, f 1815,
Schüler von Mechel in Basel. 1789 wurde er Hofgraveur des Herzogs von Sachsen •
Coburg-Saalfeld. Er arbeitete meist in Punktirmanier, gab (1804—06) Zeichenlehr-
bücher heraus und stach nach Adam Hackert, F. Kobell, ▼. Ostade, etc. ; auch
Ansichten.
Sehwan, Budolf, Bildhauer, geb. 13. Juni 1865 in Wien, Schüler von Zum-
husch an der Wiener Akademie.
Sehwarse, Jnlins Heinrich« Baumeister, geb. 1716, f 18. Oct. 1775. Er wurde
1744 Bürger in Dresden und baute 1756 einen Flügel des iPal. am Tascbenberg,
1762—64 das Coseirsche Pal. (hinter der Frauenkirche) das.
Sehwarzebnrger, Johann Bernhard, Bildbauer und Cameenschneider, geb.
4. Juni 1672 iu Frankfurt a. M., f im Juli 1741 das. In den meisten seiner Arbeiten
wurde er von seinen Söhnen Adolph S« (geb. um 1714, t in» März 1738), Franz 8.
^eb. um 1699, t im ^ov. 1785) und Talentin S. (geb. um 1704, t im April 1732)
nnterstützt. Von ihnen besitzt das Grüne Gewölbe su Dresden eine Reitersta^uette
August des Starken. Der Vater schuf auch Statuen für den ehemaligen Hochaltar
im Frankfurter Dom, Schnitsereien am Altar der ehemaligen Dominikanerkirche
das., eto. n J
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Sctiwarzenb6r|( — Scliwegman. 241
Schwänenberg, Prinzessin Pavline tod. geb. Herzogin von Arenberg,
Badiererin. geb. 2. Sept. 1774, f 1810 (?) in Paris. Sie bat a. A. 16 böhmische An-
sichten radiert.
Schwanmaiiii, Josepliy Maler, geb. 1. Febr. 1801 in Prutz (Tirol), f 18. Juli
1890 in Manchen. Er malte hauptsächlich Ornamente, z. B. in Aschafifenburg (Pom-
pejanum), Kissingen (Conyersationssaal, Protest. Kirche), Mannheim (Synagoge),
Manchen (Allerheiligenkapelle, Basilica, Bibliothek, Ludwigskirche, Witteisbacher
Palais) und Speyer (Dom).
Sebwatlo^ Karl, Baumeister, geb. 19. Aug. 1881 in Hermsdorf (Ostpreussen),
t 24. Dec. 1884 in Berlin, Schüler der dortigen Bauakademie. Er trat in Staats-
dienste und wurde 1872 Regiernngs- und Baurath. Von ihm Generalpostamt (Berlin,
Leipzigerstrasse), Postgeb&ude in Bremen, Danzig, Mainz, Merseburg, Witten, etc.,
Kurhaus in Zoppot, Ständehaus in Königsberg i. Pr., etc. Er hat auch Mehreres
über Baukunst veröffentlicht.
Scbwas^ Hana toiI| muthmasslicher Name eines Monogrammisten des 16. Jahr-
hunderts, der in Tirol als Bilduissmaler thätig war und dessen schlichte, gesund
natürliche und mehr zeichnerisch als malerische Bildnisse, bislang meist Sch&ufelein,
Strigel, Amberger und anderen Meistern zugeschrieben waren. Bilder von ihm Königin
Anna (1523 Wörlitz, Goth. Haus), König Ferdinand (ebendas.), Moritz Welltzr (1524
Wien, Akademie), König Ferdinand (1525 Eovigo), W. Tanvelder (1524 Born, Pal.
Corsini), Ronner (1529 München), u. s. w. Vergl. M. Friedlaender im Report, für
K. xvm. 6.
Scbweebten, Franz Heinrieb» Baumeister, geb. 12. Aug. 1841 in Köhi a. Rh.,
Schüler der Berliner Akademie unter Adler, Gropius, Spielberg und Stieler,
dann von Raschdorf f. 1869—70 besuchte er Italien. Er Hess sich in Berlin
nieder und wurde kgl. Baurath und Mitgl. der Akademie. 1871—82 war er beim
Eisenbahnbau beschäftigt ; baute den Anhalter Bahnhof in Berlin, A. in Dessau und
Wittenberg, das Goncerthaus in Dessau, Landhauser in Berchtesgaden, den Bech-
steinsaal in Berlin, die Kaiser Wilhelm-Ged&chtniskirche das., die Paulskirche und
die Simeonskirche das. (1893), die Fürstengruft in Dessau. Im Verein mit dem Bild-
hauer B&rwald schuf er das Kaiser- und Kriegerdenkmal in Lennep. 1878 veröffent-
lichte S. ,1 Wanddekorationen a. d. Kaiserpal&sten in Rom". 1894 kl. gold. Med.
Berlin; verschied. Orden.
Sebwecbten, Friedrieh Wilbelm, Kupferstecher und Glasmaler, geb. 2. Dec
1796 in Berlin, f 28. April 1879 in Meissen, Schüler der Berliner Akademie. Er
siedelte 1864 nach Meissen über. Von ihm zwei Giasfenster nach Hübner (Schloss-
kapelle Wolffsberg, Ulyrien), Dom zu Meissen (23 Blatt), Huldigung Friedr. Wilhelm lY.
(Stahlstich), Amazonengruppe (1842 nach Kiss), etc.
Sebwedy Meiatei^^ %• Batgeb«
Scbweden^ s. Karl XY«, König Ton S«
Sebweden, Piini Eugen Ton, s. Engen im Nachtrag.
Scbwedery G» F. Theodori Bildhauer, geb. 23. Febr. 1812 in Magdeburg,
Schiller von Klieber in Wien, Rauch in Berlin und Schwanthaler in München,
weitergebildet auf Reisen. 1848 liess er sich in Hamburg, 1853, da er keine Be-
schäftigung fand, in Yalparaiso nieder. Yon ihm Casimir Perier (Paris), Christus,
Maria und Apostel (Lüttich), Mediceische Yenus und Apollino (Kunsthalle Hamburg), etc.
Scbwedler, Angnat Ferdinand, Maler, geb. 1816 in Berlin, f 11. März 1887
das., Schüler von Köhler. Er bereiste Deutschland und die Schweiz, arbeitete
in Potsdam, Berlin, Stettin und seit 1850 in Darmstadt, wo er 1859 Hofmaler wurde.
Er schuf meist Scenerien, z. B. 1848 zu Lucifers Tochter (iür Berlin), 1854 zum
Tannh&user (für Darmstadt), 1857 zur Sicilianischen Yesper (für Hamburg), 1857 zur
Undine (für Leipzig), 1860 zum Faust (für Leipzig), 1861 desgl. (fUr Hamburg).
Sebwedler, Jobann Qotü., Baumeister, geb. 1805, f 18. :Nov. 1859 in Köln a. Rh.
wo er Wasserbau -Inspektor war. Mit seinem Bruder schuf er den Entwurf zur
Kölner Rheinbrücke.
Sebwegleri Xayer^ Maler, geb. 1832 in Luzern, th&tig das. Yon ihm Trink-
gefasse aus dem 16. und 17. Jahrhundert (Mus. Bern), etc.
Scbwegman« Hendrik, Zeichner und Kupferstecher, geb. 1761 in Haarlem,
t 1816 das., Schüler von P. van Loo. Er erfand einige technische Griffe im Kupfer-
stich und veröffentlichte 1793 eine Schrift hierüber, 1806 eine über Aquatintverfahreu.
£r malte, zeichnete und schuf Blumen (z. B. für ein botanisches Werk von Scheevoogt),
radierte Landschaften, etc., auch Bl&tter nach E. van Drielst. ^ j
Allgemeines Kttnstler-Leiicon. 8. Aufl. 4. Band. Digitized bj^OOgle
242 SdiifBicii — SchwsissiDi^r.
SeliWeleli) Carl^ Maler, geb. 6. Dec 1828 in Darmstadt, f 28. April 1898 in
Düsseldorf, Schaler von Lukas und Seeger in Dar mstadt, des StAdePschen Instituts
in Frankfurt a. M. unter Jac Becker, von Rottmann in München und der Ant-
werpener Akademie unter Dyckmans und Wappers. Seit 1858 lebte er in Düsseldorf
und pflegte die Landschafts-, daneben auch die Bildniss-Malerei. Die Gai au Darmstadt
besitEt Yon ihm Herbstmorgen am Fuss des bayerischen Gebirges.
Sehweiekart) Johann Adam, Kupferstecher, geb. 1722 in Nürnberg, f 1787
das., Schaler von G. M. Preissler, weitergebildet in Italien, wohin er 1742 sog. Er
lebte 18 Jahre lang in Florenz, wo er 1756 Mitglied der dortigen Akadvmie wurde,
und an Stichen nach Gemmen des Gab. Stosch arbeitete. Er erfand eine Manier
Tuschzeichnungen im Kupferstich nachsuahmen. Von ihm Andromeda (nach Torini),
Apollo und Marsyas (nach Seutter); A. nach Gabbiani, etc., auch Bildnisse.
Schweiekhartf Heinrich Wilhelm, Maler, geb. 17i6 in der Mark Brandenburg,
t 8. Juli 1797 in London, Schülerin von G Lapis. Er Hess sieh im Haag, wo er
Direktor der Akademie wurde und 1786 in London nieder. Er malte LandBchaften mit
Thierstailage, femer auch Bildnisse, Strassenansichten, etc. S. hat auch Thierstücke
radiert, z. B. «Eight Etcbings of Animals*^ (Lond. 1778).
Sehweiofcle, Konrad Heinrich. Bildhauer, geb. 1779 in Stattgart, f 18S8 das.,
Schüler von Dannecker und S cheifauer in Stuttgart, sowie David in Paris. 1802
gmg er nach Bom, kam 1808 als Prof. nach Neapel und wurde 1830 entlasBen, weil
er in die Carboaari-Umtriebe verwickelt war. Von ihm Amor als Jüngling mit Keule,
Pisanisarkophag (S. Francesco di Paula, Neapel), Die Religion, S. Ludwig febeoda), etc.
Schweiger, (Schweickfaard), Georf, Bildhanerund Medailleur, geb. 6. April 1618
in Nürnberg, f 18. Juni 1690 das., Schüler seines Vaters Emanuel S. und des
Chr. Bitter. Von ihm 4 Scenen aus dem Leben Johannis d. T. (1644—48 Steinreliefs,
Ambraser Sammlung), Bildnissmedaillon Kaiser Ferdinand III. (ebenda), Quos Ego
(Erzgruppe), Geschnitzte Kanzel (S. Sobald, Nürnberg), Bildnissmedaillons auf Melanch-
thon, Paracelsus und Pirckheimer, kleine Statuetten, etc.
Sdiw^igl, Andreas, Bildhauer des vorigen Jahrhunderts, geb. 80. Nov. 1785
in Berlin (Mähren). Werke von ihm in Kirchen zu Mähren und (>e8terreich. Schlesien.
Sehwelkarty (S^C(jkart), Karl, Maler, geb. 1769 (1770 ?) in Württemberg, f 1855
in Tamepol, studnrte in Karlsruhe, Stuttgart und Wien. 1800 ging er nach Galizien
und lebte meist in Lemberg und soll auch in Prag th&tig gewesen sein. Er malte
Bildnisse, namentlich aber Miniaturen.
Sehweinester, Klans, Bildhauer, geb. 1862 in Koes^en (Tir<ri). Er ist in
München th&tig.
SchWefail\Brth| Emst» Maler, geb. 1818 in Karlsruhe, f 24. Oot. 1877 in Rom,
Schüler von I. Feodor, Frommel und der Münchener Akademie. Von ihm Ansicht
der Bai von Cattaro (Gal. Karlsruhe), Bewaldetes Ufer (Gal. Donanesehingen),
Ansicht von Gervera bei Rom (Schack-Gal., Mttnchen), ^tc.
Schwelnftarth, JnUns A«, Banmeister und Zeichner, geb. 1859 in Aubum
(New-York), thätig in Boston. Er veröffentlichte »Sketches Abroad**, SiEBsen aus
Frankreich, Italien und Spanien. Von ihm n. A. auch ein Plakat ^Boston Festival
Orchestra'* (1895).
Schweinits, Bndolf, Bildhaner, geb. 15. Jan. 1889 in Charlottenburg, f 7. Jan.
1896 durch Selbstdiord in Berl in (?),8chüler der Berliner Akademie, weitergebildet
unter Schiev elbein, den er in sein« Weriien noterstütete. Er beieiste Italien
und ging auch nach Paris und Kopenhagen. An der Auschaiückung der National-
galerie in Berlin nahm er viel Antheil (z. B. die drei bildenden Künste im Giebel-
dreieck). Die Berliner Nationalgalerie besitzt sein „Der gef&hrdete Amor"; von
ihm femer Mädchen nach dem Bade, üEür das Rathhaus in Bremen Reliefs fftr den
Balcon.; für die Stadt Gera schuf er eine Germania als Kriegerdenkmal; A. für die
Stadt Thorn (an der Weichselbrücke), für das Postamt der Stadt Küln 420 ^Statuen,
ReliefB fOr das Reiterstandbild Friedrich Wilhehns I., Büdnissbüsten, u. s. w. Inhaber
des Preussischen Krooenordens.
Schwdsslnger, Georg Karl, Maler, geb. 14. Nov. 1822 in K5nigdMrg (?),
Bruder des J. F. Theodor S. Er malte ebenfalls geschichtliche Genrebilder.
Schwelsglnger, Jehann Frle4rtch Theddcr, Maler, geb. 7. April 1819 in
Königsberg, Schüler der dortigen Akademie und nachdem er eine lithographische
Anstalt geleitet hatte, von J&ger und der Leipaiger Akademie (1847). Er bereiste
Bavern, Salzburg und Tirol. Von ihm Wittekind und Karl d. Gr. (1855), KrOnnng
XJlrich^ von Huttens als Dichter (1861), etc. ^ .
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; ScbweitMr — Sdiwtr. 2^
Sokwdtser. Adolf Ovstay, Maler, geb. 19. April 1847 in DessAHi Schal« von
G. Becker is Dessau, der Düsseldorfer Akademie unter Osv. Achenbacb and
Docker. Er liess sich nach Reisen durch Mittel- und Ijfo^d-Suropa in POsseldorf
nieder und malte Landschaften, s. B. Wintertag (1897 Gal. DOsseldorf), Winterabßnd
(Gal. Wiesbaden), Sogneijord, Sonnenuntergang im Walde, etc.
Schweitzer, Frans Xarer, Maler des 18. Jahrhunderts, t im Mai 1778. Er
wurde 1757 Mitgl. der Zunft in Köln a. Rh. und malt« Fresken in SS. Aposteln, Sa.
Ursula, S. Pantaleon und Sa. Caecilia, die meist aber schon verschwunden sind. —
Ein Konra« 6« wurde 1749 Mitglied der Kölner Malergilde.
Sehweltser^ Lorens, Maler, geb. 1586 in Frankfurt a. M., f 1612 in Wflrzbiirg,
Sohn des Matthias S. (?).
Sehweltier, Matthias, Maler, geb. um 1560 in Frankfurt a. M., f 1604, thätig das.
Schweizer, Johann, Maler, geb. 1585 in Frankfurt a. M., f 3. Aug. 1642 das.
Er besuchte Köln und liess sich 1608 in Aachen nieder.
Schweizer, Johann, Kupferstecher, geb. vor 1650 in Heidelberg, f 1679. Er
schuf Platten fir einen .Parnassus Heidelbergensis*^ u. a. Bnchillnstrationen. — Von
einem Johann S», wohl nicht derselbe, kennt man einige Radierungen und Kupfer-
stiche, darunter Bildnisse nach W. Yaillant.
Schwcmminger, Heinrich, Maler, geb. 1808 in Wien, t ▼or 1895 (?), Schüler
der Wiener Akademie, besuchte auch München und 1837 Rom. Er wurde 1848 Mit-
glied, später Prc^essor der Wiener Akademie und 1861 I. Custos an deten Qalerie.
Von ihm Die Ermordung des Ibycus (Wiener Mus.), Der Abschied Siegfrieds von der
Cbriembild (1844), Bekehrung Wittekinds, etc. ; auch Wandgemälde in der Kapelle
des Wiener Irrenhauses.
Schwenuninger, Josef, Meier, geb. 1805 (1804?) in Wien, f 12* Jad- 1^^ das.,
Schaler der dortigen Akademie, Bruder des Heinrich S. Er bereiste Oesterreich,
Bayern und Italien, wurde Lehrer an der Wiener Akademie und malte Landschaften.
Die letzten 10 Jahre seines Lebens war er fast gans blind. Von ihm Jagd in
Galizien (Hofsalon, im Nordbahnhof, WienX Ansichten ans Italien, Tirol, Bayern, an
der Donau, Mtiiren, Schlesien, etc.
Bchwendenwein, Angutt Ton Lananberg, Baumeister, geb. 1816 in Wien, f
8. Kot. 1885 das. Von ihm Pal. Metternich (gemeinsch. mit Romano), Pal. Graf
Hardegg u. A. in Wien , Jagdschloss bei Mürzsteg, etc. Seit 1872 war er nicht mehr
praktisch thätig.
SdiweMlimaiin, Kaspar Joseph, Medailleur, geb. 1741 im Kanton Luzern,
1 1786 in Roon. Er stach Anfangs Bauernsiegel, es gelang ihm aber,' 1772 Studienhalber
nach Rom au gehen, wo er 14 Jahre lang bUeb, bis ihn ein schleaischer Petschaft-
Btedher ermordete. Von ihm Med. auf Menge, Pio YI., Card. Gonzaga, Die Yer-
einigong 4er Pfalz mk Bayern, etc.
S^w«ndy, Albeiii, Maler, geb. 20. Oct. 1820 m Berlin, Schüler vonM.Neher
in München, Bier mann in Berlin (1846) and E. Lepoittevin in Paris (1847—48).
1848—55 war er in Berlin, 1855—59 in München, 1859—71 wieder in ßerlin,
von da ab in Dessau thätig, wo er Professor wurde. Er, der erst die Baukunst
stodirt hat, maJte Architekturen, MarktpläUe, Kirchen (auch Interieurs) aus der
Bretagne, .aus deutschen Städten, .etc. Ord. für Kunst und Wissenschaft.
Sch«raiinger, Karl, Maler, geb. 1818 in Wien, f 18. Oct. 1887 das. Er be«
suchte die dortige Akademie, war aber meist Autodidakt und malte biblißche und
Genrebilder, sowie Bildnisse und Landschaften.
Schwcnftnger, Karl, Maler, geb. 17. Mai 1854 in Wien. Von ihm Phryne, etc.
8ehweninger, Koaa, Malerin, geb. 3. Febr. 1854 in Wien, Schülerin der
dortigen Akademie.
Schwenk, Frladridi Karl, Bildhauer, geb. 1880 in Dresden, t 28 Febr. 1871
das., Schüler von E. Rietschel, 1856—58 als Stipendiat in Italien weitergebildet.
Von ihm Geliert (nach Rietsohels Entwarf für Hainichen), Job. Georg I. (Bautoen),
Heinrich d. (FroflM&e und SojAie (Sophienkirche, Dresden), JLuther, Melanchthon (1869
Bürgetaehule, Sautaen), .etc.
•Scbwcnaer, Knii, Medailleur, geb. 1843 in Löwenstein (Württemb.), studirte
in StnttgAfft, Nürpberg (1864) und Paris (1867). 1868 arbeitete er in London. Von
ihm Wiener Pr^ismedaille (1872), Erinnerungsmed. an die ^jäbr. Jubiläumsfeier der
Univers. Tübingen, etc., Ehrenmitgl. der Wiener Akademie.
Schwer, .Georg, Maler, geb. 26. März 1827 in Nürnberg, f 7. Juli 1877 in
Dflaseldoif, «tudirte in London, dann bei C. Sohn und R. Jordan, und bereiste
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244 Schwerdgebortli -^ Schwind.
Deutschland, Frankreich and Italien. Er malte Anfangs Figurenbilder, dann Land-
schaften.
Sohwerdgrebnrth, Imalie Charlotte, Malerin, geb. 1795 in Dresden, f 1B31
das., Schwester des Karl A. S., studirte in Dessau und Weimar. Sie war erst als
Lehrerin in Gera, seit 1822 in Dresden thfttig, wo sie sich durch Aquarellcopien
nach Gemälden der Galerie bekannt machte.
Sehwerdgeburtfay Karl August, Kupferstecher, geb. 5. Aug. 1785 in Dresden,
t 25. Oct. 1878 in Weimar, Schüler der Dresdener Akademie. Er war in Dessau,
seit 1805 in Weimar thfttig gewesen. Von ihm Bildnisse, Madonna (nach Allegri),
desgl. (nach A. Angeli), Das Abendmahl (nach Steinle), viele Lutherbilder, etc.
Schwerdgebnrth, Otto, Maler, geb. 5. Mftrz 18S$ in Weimar, f 16. Dec. 1866
das.. Schaler seines Vaters Karl A. S., von Preller und (1856) der Antwerpener
Akademie. Dort unterstützte er Guffens und Swerts bei Wandgem&lden und
kehrte erst 1860 nach Weimar zurück. Von ihm Osterspaziergang (Mus. Köln a. Bh.),
Abschied der Salzborger Protestanten (Gal. Bremen), Churfürstin Sibylla und Karl V., etc.
Schwerdtner, Johann, Graveur und Medailleur, geb. 14. Juli 1834 in Wien,
Schüler von J. Fischer an der dortigen Akademie, später, nachdem er inswischen
Schauspieler und Soldat gewesen, nochmals von W. Seid au. Er ätzte in Bronze
und Elfenbein, schuf zahlreiche Medaillen, z. B. die zu einem Jubiläum des Oesterr.
Kaisers, etc. Viele Orden und Preise; Gold. Savator-Med.
Sehwerin, Amelle von, geb. Chrysander, Malerin, geb. 2. April 1819 in
Schoonen (Schweden), studirte in Düsseldorf und München (unter F. Voltz). Sie
malte Thiere und Landschaften.
SohwertfUlirer, Rudolph, Holzschneider, geb. 18. Juni 1831 in Lins a. Rh.,
Schüler von H. Bürkner. Er Hess sich in Stuttgart nieder und schnitt u. A.
nach A. L. Bichter.
Schwerzeck, Karl, Bildhauer, geb. 16. Oct. 1848 in Friedek (Oesterr. Schlesien),
Schüler seines Vaters, seit 1867 der Wiener Akademie, als deren Stipendiat er sich
zwei Jahre lang in Italien weiter ausbildete. Später besuchte er auch Athen und
London, um eine Beconstruction des westlichen Parthenongiebels zu schaffen. Von
ihm Plato, Aristoteles, Moses, Petrus und Herzog Rudolf, Marmorstatuen (Wiener
Universität), Lenau und A. Grün (Marmordenkmale, Schillerplatz, das.), Malerei,
Baukunst, Bildhauerei (Mus. Troppau), Engelsbergdenkmal (Parkanlagen, das.), etc.
Schweyer, Jeremias Paul, Maler und Kupferstecher, geb. 8. Nov. 1754 in
Nürnberg, f 16. Dec. 1813, malte in Urlaubs Manier und in der der Holländer
Genrebilder. Um 1782 war er schon Hof- und Gabinets-Maler in Zweibrücken, seit
etwa 1790 in Frankfurt a. M. thätig. Er hat mehrere Bildnisse, Landschaften, etc.,
darunter nach Boissieu, Ledrn, Hirt, Rauscher, Ruisdael, v. Stry und Wynants radiert.
Schwill, William Valentine, Maler, gab. 2. März 1864 in Gincinnati (Ohio,
U. S. A.), Schüler von Gysis, Linde nschmit und Loefftz an der Mflnchener
Akademie. Er malte Bildnisse, Landschaften und Genrebilder.
Schwind, Erneatine, b« Qnanttn.
Schwind, Moritz Ton, berühmter Maler und Radierer, geb. 21. Jan. 1804 in
Wien, t 8. Febr. 1871 in München, Schüler von L. Schnorr an der Wiener Akademie,
dann (1828) der Münchener Akademie ; 1882—34 malte er schon in der Münchener
Residenz, 1884—35 im Schloss Hohenschwangau und besuchte darauf 1885 Rom. 1839
siedelte er nach Karlsruhe über und malte im Treppenhaus der dortigen Kunsthalle
Die Einweihung des Freiburger Münsters. 1844 kam er nach Frankrart a. M. und
malte für das StädePsche Institut den „Sängerkrieg". 1847 wurde er Akademie-Prof.
in München. 1853—55 führte er die bekannten Gyclen zur Legende der Hl. Elisabeth
u. A. in der Wartburg, 1864—67 die Bilder in der Wiener Hofoper aus. Kein
anderer Maler des Jahrhunderts hat uns eine romantische Kunst so frei von allem
theatralischen und sentimentalen Beigeschmack gegeben wie S., wenige eine so ächte,
volksthümlicbe Kunst wie er, den man mit Stolz zu den grössten Meistern Deutsch-
lands rechnen darf. Wie Richter der Maler des schlichten deutschen Volksgemüths
ist, so ist S. der Maler des deutschen poesievollen Märchens. Die beste Sanomünng
seiner Werke (35) befindet sich in der Schack-Gal. zu München, wenn sie auch keines
der grossen Hauptwerke birgt. Ferner von ihm Vater Rhein (Berlin, Gal. Raczynski),
Die Rose (Nat.-Gal., das.). Der Sängerkrieg (1846 Frankfurt a. M.), Ritter Kurte
Brautfahrt u. A. (Karlsruhe), Rudolf v. Habsburg (Kiel), Ritter Falkensteins Ritt
u. A. (Leipzig), Symphonie (1852 München), Die 7 Raben u. A. (Weimar), Melusine
(Wien), Kaiser Max an der Martinswand u. A. (Akademie-Gal, das.), ElfentAnz,
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Schwindt -< SOBm. 245
BornrflBcbeii, Die 7 Raben (1858), Anbetung der Eflnige (1858 Frauenkirche, München),
84 Gartons zu Glasfenstern (Dom, Glasgow), Der Rhein, etc. (Trinkhalle, Baden-
Baden), etc. S. radierte eine Folge von Pfeifen und Becher, Der Eremit mit dem
Ritter und Der Sänger mit der Nymphe. Ehrenmitglied der Akademien Berlin und
Wien; zahlreiche Orden, etc. Sein Leben von ^Fuhrich (1871 Leipzig), Holland
(1878 Stuttgart), Müller (1873 Eisenach). — Ein Wilhelm S., geb. 1858 in Frank-
furt a. M., war ebenfalls Maler.
Schwindt, C«, Maler nnd Lithograph unseres Jahrhunderts, f 1878 in Graz, wo
er ihätig gewesen war. Er lithograpbirte Bildnisse und aquarellirte Landschaften.
Schwingen^ Peter, Maler, geb. 1815 in Muffendorf bei Godesberg am Rhein,
Schüler der Düsseldorfer Akademie 1882—45. Er malte Bildnisse und besonders
Genrebilder, z. B. Kinder pflegen einen kranken Hund (1842), Der Zahnarzt (1849)
nnd Der neue Wein (1852). S. hat auch lithographirt.
Schwiter, Ludwig August, Baron tod, Maler, geb. tot 1810 im HannoTerschen
(Menburir ?), t 1^65 in Paris, wohin er schon in jungen Jabren zu seinem Studium
kam und 40 Jahre lang verblieb. Er malte viele Bildnisse, auch einige Genrebilder
und Landschaften. Med. 8. El. 1845.
Sehwörer, Friedrieh, Maler, geb. 1883 in Weil (Baden), f 25. M&rz 1891 in
München, 1847 Schüler der dortigen Akademie unter Foltz, auch von Cogniet in
Paris. Er malte erst Genre-, später Geschichtsbilder, darunter 2 Fresken im Nat.-Mus.
München und eines im Conciliumssaal in Konstanz. Von ihm femer Eifersucht, Letzte
Stunde der Cimbernschlacht, etc.
Schwoiser, Eduard, Maler, geb. 18. Mfirz 1827 in Brüsau (Mähren), Schüler
der Münchener Akademie, nachdem er Zimmennaler gewessen war. Er bereiste
England, Frankreicb, Italien, die Niederlande und Spanien. Er wurde Professor nnd
lebte in München. Von ihm Turnier auf dem Marienplatz und 3 A. (Fresken, Nat.-
Mus., München), Kaiser Heinrich lY. in Canossa (Maximilianeum, das.), Gebart der
Venus (Deckenbild, Schloss Linderbof), Jugend des Garzun (Scbloss Neuschwanstein),
Aurora, Göttermorgen, Götterrath (Deckenbilder, Schloss Herrenchiemsee), Cartons
zur Jugend des Garzun (Deutscbes Haus, Brunn), Fresken im Bathhans zu Lands-
berg am Lech, etc. Gold. Med. f. Kunst u. W.; Michels-Ord. 1. KL, etc.
Schwiiellery F. W.» Baumeister unseres Jahrhunderts, f 9. Juni 1894 in Berlin.
Er wurde Oberbaurath.
Sehljndelf Bamardns T01I5 Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Weesp, f in
Haarlem, 1696 war er Mitgl. der Malergilde in Haarlem; nach A. ist dieser Künstler
identisch mit B. Seh ende 1, s. d. — Eine Anna S« wurde 1709 Mitgl. der Malergilde
zu Haarlem.
SchQnTOet, Symon, Baumeister, geb. 1652 im Haag, f 1727 in Amsterdam. In
Amsterdam bekleidete er verschiedene Staatsämter. Er hat auch radiert. — Ein
Jaeob S* war um 1700 in Amsterdam, auch in London als Stecher thätig und hat
n. A. nach R. Rogbman und S. Schijnvoet, femer Ansichten der Paulskirche zu London
und des Abconde-Schlosses gestochen.
Sciacoa, TommasOt Maler des vorigen Jahrhunderts, geb. um 1784 in Maziara.
Er war mitCavalucoi in Bom thätig, hat auch umfangreidie Werke in Kirchen zu
Rovigo gemalt
Sdamlnottiy R.^ s. Scaninossi.
Seiatsiat DomenicO) Baumeister des 17. Jahrhunderts, geb. in Grisone oder
Grisona, f 1679 in St. Lambrecht. 1640—44 erbaute er dort das prächtige Stifts-
gebände. 1648 baute er die Kirche Maria Zell um.
Seifoni, Anatolio^ Maler, geb. 2. Mai 1841 in Florenz, studirte in Turin nnd
Paris. Er malte antike Genrescenen, Hess sich in Bx>m nieder und verweilte längere
Zeit in Pompeji. Von ihm Opfer an die Hausgötter, Vorabend einer Hochzeit in
Pompeji, Frigidarium, etc. Med. L Kl. Paris und Philadelphia; Ital. Kronen-Ord.
Solidere. L. de^ t. Baet, Lonis.
SeiUay (Silla), Agostlno« Maler, geb. 1629 (?) in Messina, f 1700 in Rom,
Schüler von A. Ricci und auf dessen Veranlassung von A. Sacchi als Pensionär
seiner Vaterstadt. Vier Jahre verblieb er in Rom, gründete dann in Messina eine
Schule, entfloh aber wegen der Revolution wieder nach Rom, wo er später Mitglied
und Vorstand der Maler-Akademie wurde. Er hat nochmals zu naturwissenschaft-
lichen Zwecken Sizilien besucht. S. malte alte Männer, Landschaften, Thierbilder,
Fruchtstücke, etc. Er hat auch über Münzkunde und Versteinerungen geschrieben. — Sein
Bmder Oiaelnto St» f i^äch 1710 (?) — nnd sein Sohn SftTerio S. waren^uch Maler.
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Sdorini, (Bella Selorina), LoiMio, Malfr d«8 16. Jabfiittuderts, geb. ia
Floront, Schaler von Bronsino. £r half bei der Aasschmackung des KatalulkB
M. A. Buonarrottis.
Scipiene da Gaeta, b« Polzont» Sctptone*
Sdtiyanx de Grelschey Anatole de. Maler, geb. 1826 in Nancy (D6p. Meurthe).
Von ihm ein mit 4 Pferden bespannter Hen wagen (1857 Aquarell), Drama am dem
Leben der Wilden (1870 Aquarell), Erinnerung an eine Jagd im Elsass 1875 (1876
Aquarell), etc.
ScitiTaax de Oreische, Roger de, Maler, geb. 1880 in Nancy (Ddp. Menrthe),
t im Febr. 1870 in Paris, Scbüler von T. Couture. Er malte Bildnisse nnd
Genrescenen.
Selvtif Glvseppey Maler, geb. im M&rz 1835 in Zafferano am Aetna, Schaler
von Destefani nnd Gandolfo. Er war in Gatania, Neapel, Florenz und seit
1875 in Bom tb&tig. Von ihm Eine Yersachung, Hausfriede, Griediische Hochseit,
BestattQfig des Timoleon (1874).
Sckell, (Skell), Friedricli Ludwig, Baumeister and hervorragender Garten-
ingenieur, geb. 13. Sept 1750 in Weilburg an der Lahn, f 1820 in MOnchen, lernte
in Bruchsal, ZweibrOcken und Versailles. 1773 reiste er auf Ghurfarstl. Kosten
nach England, wo er die dortige Gartenkunst unter Brown sowie die Baukunst
untet Chambers studirte. 1777 legte er den Schlossgarten zu Schwetzingen, 1796
den za Rohrbach an der Bergstrasse an. 1799 wurde er Gartenbaudirektor und
entwarf 1800 den Plan zur Umwandlung der Mannbeimer Festungswerke in Pro-
menaden. Darauf schuf et Gftrten in Landshut, der Pfalz und Hessen, wurde 1804
als Hofgartenintendant nach Manchen berufen, nahm die herrliche Nympfaenburger
Anlage in Angriff nnd legte den Englischen Garten dort an, sowie die Anlage Mnlg«
der Yorstadt Schönfeld, die zu Biederstein, etc. Die in diesen G&rten nöthigea
Paviltons, Villen, Bracken, etc. hat er selbst entworfen. — Ein LndwHr &• (auch
Skell) war in unserem Jahrhundert als Landschaftsmaler zu München Uiatig.
Sooeneiilyerghey Ja» van, Glasmaler des 15. Jahrhunderts, t vor dem 4. April
1458, tfaätig in und um Löwen. 1434 schuf er Fenster fQr die Kirche zn Averbode,
1441 im Auftrag der Stadt Löwen ein Glasgemälde fOr den .Blauwen-Put", 1446
eins finr die Kirche zu Wercbter bei Löwen (1656 zerstört), 1453 eins für die Kirche
St. Quentin. — Sein zweiter Sohn Henri van S. war in gleicher Weise zu Löwen
tbattg, wurde 1450 selbständig, und starb zwischen 1490 und 1494. Ex schuf
Fenster fOr das Batbhaus in Löwen, fttr die Kirche Ste. Snlpioe in Diest» fftr die
Abtei de Parc in Löwen, etc.
Sooenere, Saladin de, Maler des 15. Jahrhunderts, wird als in Gent tkatig
angefiüirt, nnd als wahrschemlich ein Schaler der Van Eyck. Am 14. Oet. 1434
erhielt er den Auftrag, ein Gem&lde far die Minoritenkircbe zu Gent zu edhaffea;
1486 malte er ein Altarwerk mit dem Gekreuzigten far die Franziskaner-Kirche d«rt
— 'Eon Liefen de S« wird 1483/84 in Gent als Wappenmaler genannt.
Scolari, Qiaseppe, Maler und Holzschneider des 16. Jahrhundeds, geb. in
Vincenza, Schüler von J. G. B. Maganza. Er war um 1580 thatig und ist -ausser-
ordentlich interessant, da er vielleicht der erste war, der in der Weise dos modaraen
Holzstichs z. Th. aus dem Dunkeln ins Helle arbeitete. Man kennt von ihm Der
Dornengekrönte, Die Kreuztragung (nach Maganza), Christi Leichnam von einem £ngel
gehalten. Die Grablegung, 8. Ambrosius, S. Georg, S. Hieronymus (nach T. Vecelli)
und Raub der Proserpina.
ScopaS) 8« Skopas.
Scopp% Gnstaro. Maler, geb. 7. Matz 1856 in Neapel, Schaler der dortigen
Akademie nnd seines Vaters. Er malte Landschaften und Marinen, z. B. Bei Puzzano,
Sorrent, etc. — Ein Orario S.^ wahrs<$heinlich Goldschmied, stach um 1642 au
Neapel 15 Blatt kirchliche Ger&the.
Scoppa, Raimondo, Maler, geb. 22. März-1820 in Neapel, SehülervonPolTtolä
und Smargian^o. Von ihm Christus im Garten von Getiiisemane, viele {Landschaften
und Marinen. Gold. Med.
Seopvla, «Giovaniii Maria, Maler des 13. Jahrhunderts, geb. in Irunto. Von
ihm besitzt die Gampana*Samnilung im Louvre zu Paris ein Triptyohon.
Seerel, (^ehoorle), Jan wau, Maler und Baumeister, geb. 1 . Augnst 1495 lin
Scorel (damals Schoorl) bei Alkmaar, f 5. Dec. 1562 in Utrecht, Sefafiler von
J. Gornelisz in Amsterdam (um 1512) und J. Gossaert dn Utrecht (um 1517).
1618 üeiste er fitudienhalber über Deulsdiland (Dtlzer in NOrnberg beaaelMad) juush
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ScoroAmow «^ Scott ?347
Italiefl. 1520 fuhr er von Venedig nach PaleBtina. Nach Italien znrttclqrekehtt, er-
nannte ihn Adrian VI. som Conservator des Belvedere; nach dessen Tod sog S.
1523 wieder Dach Holland nnd Hess sich iD Utrecht nieder, wo er bis an seioeo Tod,
ausser einem knrzen Aufenthalt 1527 in Hannelen, verblieb. Die Könige von Frank-
reich und Schweden suchten vergebens ihn an ihre UOfe zu fesseln. Bei Kaiser Karls
£inzug 1540 und dem des Grafen Philipp 1549 in Utrecht, hat er verschiedene
Ehrenpforten, etc. entworfen. 1586—38 war er am Bau der Festung Breda be-
theiligt 1550 restaurirte er das Van Eyck'sche Altarbild in 8. Bavo zu Ghent Er
verfasste auch lateinische Gedichte. Kr war der erste italienisireode Hollftnder,
seinen bald darauf folgenden Nachahmern aber weit Überlegen. Viele seiner Werke
gingen bei den Bilderstürmen zu Grunde; die werthvoUste Sammlung, namentlich vor-
zügliche Bildnisse, in Utrecht; A. in den Gal. und Mus. zu Amsterdam, Berlin, Bonn,
Brügge, Dresden, Haarlem, Köln a. Eh., London, Rotterdam, etc.
S^orodomowy (SeorodumoiO» C^abriel, Kupferstecher, geb. 1748 in St Peters-
burg, t 1792 in Russland, Schüler von Bartolozzi in London, wo er zwischen
1775—1782 thfttig war. £r arbeitete in Punktirmanier nach Hamilton, A. Kauff-
mann, Loutherbourg, G. Maratti, Reynolds, Rokotow, West, etc., zusammem etwa
50 Platten.
SeorranOy Lnigi, Maler, geb. im Juni 1849 in Lecce, Schüler der Akademie
zu Neapel. Von ihm Liebeslied, Traurige Erinnerungen, Kleidertiftadler, etc. Aach
Allegorien im Ratbsaal zu Fealizzi (Prov. Bari).
Seorsa, SinibaMe, Maler, geb. 16. Juli 1589 in Voltaggio bei Genua, f 1631
in Genua, Schüler von Carosio und G. B. Paggi. 1619 — 1625 war er in Turin
th&tig, wurde, der Verschwörung verdächtig, nach Massa verbannt und kam auch
nach Rom. Er malte staffirte Landschaften und hat auch auf Kupfer gestochen.
Von ihm Die Verkündigung (Voltaggio), Landschaft (Pal. Cambiaso, GenuaT, etc.
Se^in^ G^rard, Kupferstecher, geb. um 1643 in Antwerpen, t 16. Nov. 1715
in Paria, Schüler von F. de Poilly, Sohn des Bildhauers Pierre S. Er war Hof-
kupferstecher Ludwigs XIV. Von ihm Bl&tter nach Lanoret, Lebrun, Mignard, Turchi,
Watteau, Zampieri, etc.
Seotiii, 4JI6rard Jean Baptltte^ (S«otiii 4« Ae.)» Kupferstecher, get. 26. Dec.
1671 in Paris, f 1. Febr. 1716 das., Sohn und wahrscheinlich Schüler desG^rard S.
V<m ihm Omamentfolgen nach Beraio, Ansichten von Paris, Türkische Trachten,
Vignetten, etc.
SeotiSy C^rard Jean Baptiste II«, (auch Lonia G^rard 8« genannt), Kupfer-
stecher des 18. Jahrhunderts, geb. 18. Sept. 1698 in Paris, f nach 1744, Sohn des
gleichnamigen sogen. S. d. Ae. Er war auch in London th&tig. Von ihm Lln-
different, La Cascade^ Le Plaisir du Bai n. A. (nach Watteau), Die ^ftnsige Gelegen-
heit (nach LancretX Die Geburt des Adonis (nach BoncherX Oartengesellsohaft n« A.
(nach Pater), 17 Platten zu Grandvals «Vice puni^ etc., 2 zu Hogarths «Marriage lä
la mode", etc.
Seotin, Jean Baptiste^ (Scotin d* JO9 Kupferstecher des 18. Jahrhonderts,
geb. 9. Juli 1678, Sohn und wahrscheinlich Schüler desG^rardS. Er schuf xahUese
Bildnisse und Vignetten, Ansichten der Kathedrale von Rheims und .a. Kirchen, «tc.
Sootin, Pierre, Bildhauer, geb. um 1618, f 12. F^r. 1681 in Paris,
Scotnikow^ Egor (Georg), Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, Schüler von
Kl au her, th&tig in St. Petersburg, wo er Mitglied der Akademie wnrde. Von ihm
Christus am Kreuz (nach Lebnin), etc.
8eott, Dmvid, Maler und Zeichner, geb. 10. (12. ?) Oct. 1806 in Edinjbnrgh,
t 5. M&rz 1849 das., Sohn und Schüler des Kupierstechers Robert S., dessen Beruf
er auch ergriff; mit 20 Jahren widmete er sich aber »der Malerei unter schwierigen
VerhftltDissen. 1887 besuchte er Paris auf kur^e Zeit, dann auch Italien, um jn
Rom 15 Monate zu verweilen. S. gehört «zu den mystischen Künstlern, den Malern,
die das Heil der Kunst in der lebhaften, grandiosen Phantasie auchan. Doch, gleich
vielen seiner Zeitgenossen auf dem Festland, blieb er im grossen Wollen stecken,
da seine Missachtnng des Könnens es ihm versagte, dieses Wollen nur wirklicheti
That heranreifen zu lassen. Er schrieb auch über Kunst und sind einige seiner
ürtheile sehr bezeichnend für seine Ideale. „Tizian ist ein Greis, ohne (Eirduidungs*
kraft in allen seinen Werken, Tintoretto, ein blinder Pclyphem, Vesonese,. ein Dogen-
page«* Rubens erschien ihm als der erste grosse >neaerer Künstler. Yon^deniLfiben*
den ech&tfete er Blake am höchsten. Von seinen Oelbildem .nennen wir JuAel und
Galiban (Gal. »Ediobnrgh), Weinlese (ebenda), Savpedon (1881), Sapplio.und^An|»«Mn
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248 Scou '^ S(j6tto.
(1888), Pack vor dem Morgen fliehend (1887), Tod der Jane Shore (1840), Vasco de
Oama (1842) and viele Bildnisse, die zu den besten seiner Arbeiten gehören. Von
seinen Zeichnungen und Radierungen nennen wir The Monograms of Man (1^81),
40 Blatt zu Buoyan's Pilgrim's Progress, 25 Blatt zu Coleridge's Ancient Mariner.
Mitgl. der schottischen Akademie. Seine Memoiren and Briefe, Edinburgh 1850,
Sein Leben von J. M. Gray, Edinburgh 1884.
Soott, Edmund, Kupferstecher, geb. um 1746 in London, f um 1810, Schaler
Ton Bartolozzi. Er stach in Punktiimanier nach Denthome, Morland, Bamberg,
Bussel, Stothard, etc.
Scott, Frank Edwin, Maler, geb. 1862 in Buffalo (Staat New-Tork), Schaler
von Cabanel in Paris an der Ecole des beaux-arts. Von ihm Auf dem Canal zu
Venedig, Mondschein auf dem adriatischen Meer, Sa. Salute in Venedig.
Scott, Sir George Gilber^ Baumeister, geb. 1811 (1810 ?) in Gawcott (Bucking-
hamshire), f 27. M&rz 1878 in London, Schaler der dortigen Akademie, auf Beisen
weitergebildet. Er gehörte zu den gothischen Fanatikero, die alles Spätere aus
Kirchen herausreissen und sie in phantasieloser Nachternheit in ihren angeblich ur-
sprünglich en Zustand zurückversetzen wollen. In dieser Art restaurirte er die Dome
zu ehester, Ely, Exeter, Gloucester, Uereford, Lichfield, Peterborougb, Bipon, Salis-
bury, Worcester, etc. Von ihm M&rtyrerdenkmal (St. Giles, Oxford), Nicolaikirche
(Hamburg), Kathedrale (St Johns, Newfoundland), Bathhaus (1855 Hamburg), S.
Pancras Station (London), viele Kirchen und Profangebäude in und um London,
Das Begierungsgebäude inWhitehall (gemeinschaftlich mit Sir Digby Wyatt in Be-
naissancestil) und das geschmacklose Albert-Memorial im Hyde Park. Er hat auch
aber Baukunst geschrieben. Seine Selbstbiographie, London 1879.
Scott, John, Kupferstecher, geb. 12. März 1774 in Newcastle o. T., f 1828 in
Ghelsea (London), Schüler von PoUard. Er arbeitete in Linien- und Aquatint-
Manier, vielfach Thierstücke für iUustrirte Werke, ferner Einzel-Blätter nach Call-
cott, Edwards, Faed, Fisk, Gainsborough, Kraft, Beioagle, Beynolds, Weenix, etc.
Scott, John Hendersonf Maler, geb. 10. Febr. 1829, f 6. Dec. 1886 in Brighton,
Sohn und Schüler des William H. S. Er war in Brighton als Aquarellist und
LeJirer thätig und malte Landschaften aus Südengland, Kordfrankreich, etc.
Scott, Julian, Maler, geb. 14. Febr. 1846 in Johnson (Vermont, ü. S. A.),
Schüler von der New- Yorker Akademie (1863—1864) und von £. Leutze (1865—68),
nachdem er den Bürgerkrieg mitgemacht hatte. 1866 besuchte er Paris, 1870 Hess
er sich in Plainfield (New Jersey) nieder. Von ihm Tod des Generals Sedgwick,
Die Friedensunterhändler, etc.
Scott, Robert, Kupferstecher und Zeichner, geb. 13. Nov. 1771 in Lanark,
t im Jan. 1841, Schüler von A. Bobertson und der Trustees' Academy zu Edin-
burgh, wo er Uiätig blieb. Er schuf u. A. das Ex libris der Cupar Library, zahlreiche
topographische und architektonische Blätter für das Scot's Magazine, weitere Zeit-
schrSten und Bücher, etc.
Scott, Samuel, Maler, geb. 1700 (?) in London, f 12. Oct 1772 in Bath. Er
war mit Hogarth befreundet und nahm &n der berühmten Wassergesellschaft nach
Gravesend 1732 Theil. Er malte Veduten und Marinebilder in Oel, gehört daneben
zu den frühesten suten Aquarellisten. Wir nennen Ton ihm Die alte Londoner
Brücke (London, Nat-Gal.), Die alte Westmlnster Brücke (ebenda), Die Themse,
Der Tower am Geburtstag des Königs, etc.
Scott, William Bell, Maler und Zeichner, geb. 1811, f 1890 (?), Sohn des Bobert
S. Er war lange als Zeichenlehrer in Newcastle o. T. thätig und malte in Schlössern
der Umgegend, etc. Wandbilder aus der Englisch-Schottischen Geschichte. Von ihm
Die Tage vor der Sintfluth, etc., ferner mehrere Ex libris. S. war auch als Kunst-
Bchriftsteller thätig; wir nennen „Murillo und die spanische Schule", mit vielen
eigenhändigen Illustrationen und « Meisterwerke der deutschen Kunst*.
Scott, William Henry Stothard, Maler, geb. 7. März 1788, f 27. Dec. 1850,
thätig in Brighton. Er malte Landschaften aus Südengland in Wasserfarben. —
Seine Schwester Maria S. verehrl. Brooksbank malte Frucht- und Blumenstücke in
Wasserfarben.
Scotti, L., g. BosBi-Seotti.
Scotti, Antoine Marcel, Kupferstecher, geb. 1765 (?), f 1795, Schüler von
Weirotter. Er schuf liandschaften nach eigener Zeichnung, nach Weirotter, etc.
Scotto, Girolamo, Kupferstecher, geb. 1780, f nach 1833, Schüler von B.
Morghen und Longhi. Er stach nach Amerighi, Angeli, CaliarL4}eorge,jG.
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Scoagall ~ Sebotb. 249
Longhi, R. Santi, etc. — Ein Franceseo S.« geb. um 17G0 iu Venedig, stacb viele
Zeichnungen R. Santis in Facsimile, die Celotti 1829 veröffentlichte ; ferner Bescheiden-
heit und Eitelkeit (nach da Vinci ?J, etc. — Ein Stefano S. war um 1500 in Mailand
als Maler thfttig. Er schuf schöne Grottesken und war der Lehrer des Gaudenzio
Ferrari, wohl auch des Luini.
Scovgally John^ Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1673. Er soll in Leith
thätig gewesen sein. Gegen das Gerücht, dass er Lieblingsmaler James VI. von
Schottland war, sprechen einige zu spftte Datirungen auf seinen Bildern. Er malte
Bildnisse; sein Selbstbildniss besitzt die Nat.-Gal. zu Edinburgh. — Sein Sohn (?)
George S«, stark von Lei y beeinflusst, malte auch Bildnisse.
Seoaler, Janies, Maler, geb. 1741 (?), f nach 1786. Er stellte in London
Miniaturen und Kreidezeichnungen aus.
Sereta, Carlo, s. Sskreta Ssottnowsky k Saworsitz. — Ein Mathias S. war
1685 als Maler far den Forsten Lobkowitz in Raudnitz thätig.
Soriven, Edward, Kupferstecher, geb. 1775 in Alcester bei Stratford, o.-A.,
t 28. Aug. 1841 in London, Schüler von R. Thew. Er arbeitete in Kreide- und Punk-
tirmanier für Boydell und andere Londoner Verleger, wurde Hofkupferstecber des
Prinzen von Wales und begründete den -Artists' Fund. Von ihm Miranda (nach Hilton),
Weibl. Kopf (nach R. v. Rijn), Graf Surrey (nach Holbein); Blätter für die Shakspere-
Gal., Treshams „Gallery of Pictures*^, Dibdins „Aedes AI thorpianae*; Bildnisse nach
Lely für Grammonts Memoiren, etc.
Serope, William, Maler, geb. 1772, f 20. Juli 1852. Er stellte in London
aus und veröffentlichte „Schottische Landschaften'*, ,| Hirschjagden" u. a. Bücher mit
eigenhändigen Abbildungen.
Serota, Wilhelm, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Flandern, wurde 1537
Hofmaler der Kgn. Maria von Ungarn und malte Bildnisse.
Senltore, Adamo, gen. A. Mantovano (fälschlich A* Gtaiai), Kupferstecher, geb.
vor 1540 in Mantua, t i^&ch 1584 (?), wahrscheinlich Sohn des Giovanni B. S. Er
war in Mantua, sowie iu Rom thätig, stach etwa 130 Platten meist nach G. P.
dei Gianuzzi und M. A. Buonarotti (darunter die Fresken in der Sistinischen Kapelle).
Sealtore, Diana, verehel. Riccia relli, gen. D« Mantovano (fälschlich D« GhisiX
Kupferstecherin, geb. um 1535 in Mantua, -f nach 1587, wahrscheinlich Tochter und
Schülerin des Giovanni B. S. Sie schuf an die 50 Einzel-Platten, besonders nach
G. P. dei Gianuzzi-, ferner nach Nogari, R. Santi, Zuccaro, etc.
Soultore, Giovanni Battista, gen. G. B. Mantovano (fälschlich Ghisi,'Ber-
tano), Baumeister und Kupferstecher, geb. 1508 in Mantua, f 1575 das., Schüler von
P. dei Gianuzzi und M. A. Raimondi. Er wurde nach dei Gianuzzis Tod
erster Baumeister des Herzogs von Mantua. S. soll Altargemälde entworfen haben,
die Brusasorci, Guisone und J. Costa ausführten. Von seinen ca. 20 Platten sind
die meisten nach G. P. dei Gianuzzi und eigener Zeichnung.
Scnri, Enrico, Maler, geb. 26. April 1806 in Bergamo, f im Mai 1884 das.
(nach Gubernatis 1892 noch am Leben), Schüler von Diotti. Von ihm Fresken
in der Kuppel des Santuario deir Incoronata (Lodi), desgl. in der Kuppel der Sa.
Immacolata (Bergamo), Triumph Mariae (Altar, S. Lorenzo, Lodi), Diana und En-
dymion, C. Beltrami entdeckt die Quellen des Mississippi (Bibl. Bergamo), König
Starus tödtet seine Tochter (1830 Wien, Mus.), Bildnisse, etc.; auch Aquarelle und
Zeichnungen.
Searle, Henry Robin8on,\Baumeister, geb. 1836 (?), f 22. Oct. 1882 in New-
York (ö. S. A.), wo er tbätig war.
Sears, Frau, Sarah ۥ, Malerin, geb. 1858 in Cambridge (Mass., U. S. A.),
studirte in Boston und malte Bildnisse sowie Idealköpfe in Aquarell und Pastell.
Med. 1898, Chicago.
Sebaatiani, Lazcaro, s* BastianL
Sebaatiano dei Piombo, 8. Lneiani.
S^belon, Claude Marie, Maler, geb. 1819 in Meximieuz (Dep. Ain), f vor 1885
in Lyon. Von ihm Prof. Bonnefond (Mus. Lyon), Der Kupferstecher Vibert (ebenda).
Sebenieo. s. Giorgio von Sebenloo«
Sebea, Pleter Willem, Maler, geb. 1820 in Harlingen, Schüler von J. de Jong
und der Akademie zu Antwerpen. Er war in Leeuwarden und Brüssel th&tig. Von
ihm besitzt das Museum zu Antwerpen drei Copien nach Bildnissen des 15. Jahrhunderts.
Seboth, Josef, Maler, geb. 12. Febr. 1814 in Wien, Schüler der dortigen Akademie,
später an der k. k. Porzellanfabrik das. thätig. 1859—60 reiste er für das k. botanische
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250 Sebron - 8MUle.
Hofkabinet in Wien nach Sicilien, Cypem, Armenien und Kurdistan. 1870 Hess er
sich in Graz nieder. Er malte Landschaften, Thiere und besonders Blumen; hat auch
zahllose Illustrationen zu botanischen und anderen naturwissenschaftlichen Werken
geliefert
Sebron, Hippolyte Tietor Taientin, Maler, geb. 21. Aug. 1801 in Caudebec
(Ddp. Seine Infärieure), f 1879, Schüler von Daguerre und L. Gogniet. Er be-
reiste Mitteleuropa, den Orient und Nord-Amerika (wo er 1849—55 verweilte, Bild-
nisse in Pastell und eine Ansicht des Niagara schuf). Von ihm Die Moschee zu
Gordoya (1857 Mus. Luxembourg, Paris), Die Karthause Miraflor^ bei Burgos in
Spanien (1864 Mus. Rodez), Niagaraf&Ue (1878). viele Landschaften, Dioramen, Bild-
nisse una Historien, auch in Pastell und Aquarell. Ferner hat er einige Blatt
lithographirt. Med. 8. Kl. 1838, 2. Kl. 1840, 1848, 1. Kl. 1844, Kr. d. Ehrenleg. 1867.
Seeano, Geronimo, Maler und Bildhauer, geb. 1688 in Saragossa, f 1710,
studirte in seiner Vaterstadt und in Madrid. Von ihm Deckengemälde u. A. (Miguels-
kapelle von S. Pablo zu Saragossa), Vier Oelbilder (Rathbaus, das.). Mit 50 Jahren
begann er noch sich der Sculptur zu widmen und schuf Statuen fOr die Lorenzkapelle
Ton S. Pablo, hat auch eine Maler- sowie Bildhauer -Schule geleitet.
Seeeante, Sebastiane, Maler, geb. nach 1500 in üdine, f 1576, Schaler und
Schwiegersohn des P. Am alte o. Von ihm Kreuztragender Ghristus (S. Giorgio, Udine),
Bildnisse (Stadthaus, das.), etc.
Secchi, GioTanni Battista, Maler, gen. II Cararaggrio (CararagglDo), geb.
▼or 1600 in Garavaggio, f nach 1620 (?). Für S. Pietro in Gessato soll er eine Aus-
giessuDg des Hl. Geistes gemalt haben.
Secchiari^ GioliO} Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Modena, f 1681, Schaler
der Garracci in Bologna. Er war auch in Mantua und Rom thfttig. Werke von ihm
gelangten in Kirchen zu Modena.
S^ehan^ Polycarpe Charles, Maler, geb. 29. Juni 1808 in Paris, f 14. Sept.
1874, Schaler von Lefövre und Gicöri. Von ihm zahlreiche Scenerien far die
grosse Oper und das Porte-Saint-Martin-Theater zu Paris. Ferner hat er die decora-
tiven Malereien in vielen Theatern, Palästen und Kirchen (auch in Deutschland 1840,
Gonstantinopel 1858, etc.) zum Theil restaurirt, zum Theil gemalt. Kr. d. Ehrenl. 1849,
Medjidie-Ord.
Seekel, Norbert, Maler, geb. 1725 in Böhmen, f nach 1784. Er war u. A. in
Prag thfttig und malte Architekturen, Landschaften sowie Blumen in Fresko.
SMalne, Michel Jean, Baumeister, geb. 7. Juni (n. A. 4. Juli) 1719 in Paris,
t 17. Mai 1799 (n. A. 1797) in Paris, war in seiner Jugend Steinschneider, dann
SchOler des Baumeisters Buron, dessen Mitarbeiter er wurde. Mitgl. d. Akad. f&r
Baukunst 1768, Sekretär 1776. S. wurde als dramatischer Schriftsteller bekannter
wie als Baumeister.
SeddoB, Thomas, Maler, geb. 28. Aug. 1821 in London, f 28. Nov. 1856 in
Gairo, war erst Schreiner, studirte in Paris und London, widmete sich seit 1851 ganz
der Malerei und begrandete mit A. eine Zeicbenschule in Gamden Town (London N.).
1858—54 besuchte er den Orient mit H. Hunt, 1856 zum zweiten Mal, erkrankte
aber gleich in Gairo. Von ihm Jerusalem (1854, Nat.-Gal. London), Penelope am
Webstuhl, Landschaften, etc. — Ein J. P« 8* malte in der zweiten Hftlfte unseres
Jahrhunderts Architekturen.
Sedebneyer, Jereroias Jakob, Maler und Kupferstecher, geb. 1704 in Augs-
burg, t 1761 das., Schofer von Pfeffel dort, dem er 1780 nach Wien entfloh. Er
zeichnete im Geschmack Lafages Aquarelle und Tuschseichnungen, die seinen wenig
mit Erfolg gekrönten Stichen vorzuziehen sind. Von Letzteren nennen wir 5 Blatt
Deckeogem&lde der Wiener Bibliothek (nach Gran), vier Allegorien (nach Solimena)
A. nach Bertoli, Roy, Ryckaert, etc.
Seder, Anton. Maler, geb. 1849 in Mönchen, wo er thfttig war.
Sedgwick, William, Kupferstecher, geb. 1748 in London, f um 1800. Er ar-
beitete, von Bartolozzi beeioflusst, nach A. KaiuSmann, Miller, Penny, etc.
SMIUe, Charles Jnles, Baumeister und Maler, geb. 26. Mftrz 1807 in Paris,
t 1871, SchOler von Vaudoyer und der £cole des beaux-arts. Von ihm Episode
aus der Schlacht von Tracktir 1855 (1869), Letztes Treffen zwischen den Preussen
und den franz. Dragonern 1815 (1870). Kr. d. Ehrenleg. 1858.
S^dille. Panl. Baumeister und Maler, geb. 1886 in Paris, f 6. Jan. 1900 das.,
Sohn und SchOler aes Charles J. S. Er war an den Bauten für die 1878er Welt-
ausstellung thfttig. Von ihm femer Basilika Joanne d'Arc (Domr^my), Magasin du
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Sedlecsky - Seelig. 251
Printemps (Paris), die Restauration des Tb^tre da Palais-Royal, sowie vieler fran-
zödschpii Schlösser, etc. S. war aach schriftstellerisch thätig. Kr. d. Ehrenleg.
Sedlerskjy s. Setletsky.
Sedlmayr, Johann Anton, Lithograph und Maler, geb. 1797 in Manchen,
t nach 1827, ScbQler der Mflnchener Al^ademie unter Dillis und W. t. Kobell.
Er malte Landschaften und lithographirte Bl&tter für das Mflnchen-Schleissheimer
Galeriewerk. 1827 wurde er Aufseher an der Pinakothek.
Seeber, Carl, Maler, geb. 80. Nov. 1855 in Sbitschin (Kreis Poln. Wartenberg),
Schüler der Akademie zu Berlin, wo er sich sp&ter als Bildnissmaler niederliess.
Seeberger, Gnstar, Maler, geb. 1812 in MarktRedwiu (Oberfranken), f 21.
April l&b8 in München, studirte an der Nürnberger Kunstschule, Hess sich in
München nieder und wurde dort 1865 Professor an der Akademie. Er malte Archi-
tekturen, z. B. Taufkapelle in San Marco zu Venedig, Schlosskapelle in Eger. 1860
gab er eine Perspectiv lehre heraus.
Seefisch, Hermann Lvdwig» geb. 1810 in Potsdam, f nach 1841, Schüler von
Wach in Beriin (1832) und Watelet in Paris (1886). Von ihm Paris vom Pantin
aus (Kgl. Schioss Berlin), Janina (Rosen stein bei Stuttgart), Der Mont Blanc von
Sallencbes aus (1842), etc.
Seegen, (Segen), Franz Xaver» Bildhauer, geb. 5. Oct. 1724 in Wien, f 1780,
Schaler der Wiener Akademie (1736): er arbeitete besonders gut in Holz. Von ihm
18 Holzbasreliefs zum Leben des S. Eomuald (Kloster Zabor bei Neutra), Das Grab
Christi (Wallfahrtskirche KirchbOchel), Grabmal Apponyi, etc.
Seeger» Dr. Hermann, Maler, geb. 15. Oct. 1857 in Halberstadt, hatte sich
erst philosophischen Studien gewidmet, ging aber sp&ter zur Malerei unter Th um ann
und Gttssow über, worauf er sich in Berlin niederliess und Bildnisse schuf.
Seeger, Karl Ludwig, Maler, geb. 1809 in Alzey (Rheiuhessen), f 1866 in
Darmstadt, Schüler von Catoir in Mainz und der Müncbener Akademie (1825). Er
wurde, von Rottmann u. A. beeioflusst, 1831 Landschaftsmaler und kam 1837 als
Galerieinspektor nach Darmstadt, wo er 1889 Direktor, 1859 Professor wurde. Von
ihm Rheinlaodschaft (1837 Neue Pinak. München), Abendandacht (1843 Gal. Darm-
stadt), Gewitter (1854 das.), Am Kochelsee (das.), A. in den Gal. zu Mainz, etc.
Seeger, Max, Lithograph, geb. 1841, thAtig in Stuttgart Gold. Med. 1881.
Seehaa, Christian Lndwig, Maler, geb. 1754, f 26. Juli 1802 in Schwerin, ge-
bildet in Dresden und Wien, besuchte auch 1789 Rom. 1794 wurde er Hofmaler in Schwerin.
Von ihm Bildniss Jos. Haydns (1785 Gal. Schwerin), Das Golosseum u. A. (ebenda), etc.
Seeknts, Johann Konrad, Maler, geb. 4. Sept. 1719 in Grünstedt (Pfalz),
t 25. Aug. 1768 in Darmstadt, Schüler seines älteren Bruders Martin S. und von
Brinkmann. 1753 wurde er in Darmstadt landgräflicher Hofmaler. £r war ein
vielseitiges, aber unbedeutendes Talent, etwa in der Art des C. W. E. Dietrich. Von
ihm Selbstbildniss, Christus auf dem Ölberg, Bettelkinder und 18 A. (Gal. Darm-
stadt), Mädchen mit Kerze u. 2 A. (Gal. Frankfurt a. M.). A. in den Gal. und Mus.
zu Aachen, Basel, Christiania, Dessau (Amalienstift), Leipzig, Weimar, etc.
Seel, Adolf, Maler, geb. 1. März 1829 in Wiesbaden, Schüler der Düsseldorfer
Akademie (1844—50) unter K. Sohn, weitergebildet in Paris, Italien (1864-65),
Spanien, Portugal, Nordafrika (1870—71) und im Orient (1873—74). £r malte meist
Architekturen und ist in Düsseldorf thätig. Von ihm Arabischer Hof in Cairo (1876
Nat-Gal. Beriin), Der Dorfküster (Mns. Hannover^, Inneres der Markuskirche zu
Venedig und Egyptischer Harem (1897 Düsseldorf Gal.), Kreuzgang des Halber-
städter Doms im Winter; A. in der Gal. zu Wiesbaden, etc. Gr. gold. Med. Wien
(1876), kl. gold. Med. Berlin (1878).
Seele, Alexander Cttsar, Maler, geb. 1849 in Dresden. Er Hess sich in München
nieder.
Seele, Johann Baptist, Maler, geb. 1772 in Wolfach (Fürstenberg; n. A. 1775
in Mürsburg), f 1814 in Karlsruhe, Schüler der Karlschule in Stuttgart, wo er 1804
Hofmaler und Direktor der Privat-Hofgalerie wurde. Nach vielen Erfolgen bildete er
sich 1808 nochmals in München und Wien weiter. Von ihm Selbstbildniss (dreimal),
Schlachtenbild (11 Mal) und viele andere Bilder (Gal. Dooaueschiuffen), Schlachtenbilder
(1806—1809, Kgl. Schioss, Stuttgart), König Friedrich von Württemberg, andere Bild-
nisse, etc.; auch einige Radierungen. Württ. Civil-Verd.-Ord.
Seelig, Jnllng Morlts, Bildhauer, geb. 25. Dec 1809 in Annaberg, f 12. Sept.
1887 in Gotta bei Dresden. Er war u. A. an Restaurationsarbeiten am Prinzenpalais
zu Dresden betheiligt. ^^ ^
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252 Seeligmann — Segar.
Seeligraann, s. SeUgmanii.
Seeling, Bernbard, Bildbaner, geb. 1850 in Prag, t 1895 (?). Von ihm
Madonna, etc.
Seelinger, Alfred, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Bayern, f 1873 in
Rio de Janeiro. Er wurde Professor und malte Geschichtsbilder.
Seelos, Gottfried, Maler, geb. 9. Jan. 1828 (1829?) in Bozen, Schüler Sellenys
und der Akademie in Wien, wo er sich niederliess, hat auch Studienreisen nach Tirol
und Oberitalien gemacht. Von ihm Waldlandschaft (Wiener Mus.), Vogelweidhof
(mit Staffage von DefreRger), Koloman in Tirol, Hochthal Balojet, Scoglio Pomo,
Das Schlachtfeld von Kolin, etc.
Seelos, Ignaz, Maler und Lithograph, geb. 1827, Schüler von Rahl, Bruder
des Gottfried S. Mit diesem gab er einen lithograpbirten Cjclus zu Tristan und
Isolde heraus, den sie in Schloss Runglstein bei Bozen gemalt hatten. Ferner schuf
er Genrebilder und Blumen in Aquarell.
Seeman, (Zeeman)^ Enoch, Maler, geb. 1694 in Danzig, t 1744 in London,
Sohn und Schuh r eines Isaak S. Er malte viele Bildnisse in England, darunter
Mitglieder der kgl. Familie. Sein Selbstbildniss besitzt die Dresdener Gal. — Sein
Brnder Isaak S., f 1751 und sein Sohn Paul S. waren auch Bildnissmaler.
Seeman, Reinier, s« Nooms.
Seemann, Dora, Malerin, geb. 1857 in Insterburg, thätiff in Breslau; sie
malte hauptsächlich Landschaften, z. B. An der Friedhofsmauer, In den Dünen, etc.
Seemann^ R. Max, Maler, geb. 9. A] ril 1838 in Kraupischkebmen (Ostpreussen),
Schüler der Königsberffer Akademie. Er wurde Lehrer der Prinzessinnen Friedrich
Karl und Hess sich 1868 in Berlin nieder. Er malte Genrescenen und Bildnisse.
Seffher, Carl Ludwig, Bildhauer, geb. 19. Juni 1861 in Leipzig, Schüler der
dortigen Akademie und von zur Strassen, weitergebildet bei Hund rieser sowie
bei Schul er in Berlin und in Italien. Von ihm Fliegenfänger (ßronzestatuette Mus.
Leipzig), Glaubens&child (Ridd« rholmkirche bei Stockholm), Kaiser Maximilian (Bronse,
Kaufhaus Leipzig), BOste Kiingers (Albertinum Dresden), Anton Springer (Büste),
König Albert von Sachsen (desgl. Mus. Leipzig). Er half seinem Lehrer zur Strassen
bei der Aussohmückui g des Leipziger Museums (Rubens und Van Dyck-Siatuen); für
das grosse Schützenfest in Leipzig (1884) bildete er einen decorativen Centaur u. s.w.
Preise in Dresden und Stettin, Med. Dresden, Med. 2. Kl. München.
Segrala, Franeesco, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, Schüler von Jac. Tatti.
Von ihm Johannes der Täufer (1565 Statuette a. d. Taufbecken in S. Marco, Venedig),
Zwei Statuen (1595 Scala d'Oro, Dogenpalast), Sa. Gaterina (Weihbecken in S.
Antonio zu Padua), etc.
Segala, Giovanni, Maler, geb. 1663 in Venedig, f 1720, Schüler von A. Zanchi.
Für die Scuola della Carita in Venedig malte er eine unbefleckte Empfllngnisa.
Segantini, Giovanni, hervorragender Maler, geb. 15. Jan. 1858 in Arco, f
29. Sept. 1899 im oberen Schafbergerrestaurant bei Pontresina (Oberengadin). Er
floh als Kind und Waise mit 7 Jahren aus Mailand, wurde Schweinehirt in den Bergen
und zeichnete, wie man es von Giolto erzählt, seine Thiere. Darauf studirte er einige
Jahre an der Mailänder Akademie, lebte und wirkte nur kurze Zeit dort, stieg
dann wieder auf seine geliebten Berge hinauf und weilte erst in der Brianza, suletzt
in Soglio di Val Bregaplia in Graubünden, die er für die Kunst erobert bat. Er
schuf ganz aus sich selber heraus eine der geistvollsten und brillantesten Techniken,
die die Kunstgeschichte kennt; sie löst den Farbenfleck in seine Bestandtbeile auf,
zwingt das Auge zum Mitschaffen, hat aber nichts von der aufdringlichen Manierirt-
heit der Pariser und Belgischen Pointillirmalerei an sich. Sie ermöglichte es ihm,
in seinen Bildern „das Licht der Sonne zu erobern*^, wenigstens mehr als irgend
einem anderen Künstler. Er empfindet gross, einfach und wahr; die physische and
psychische Majestät der Bergesriesen sprechen aus seinen Bildern. Er lebte ganz
und gar in der freiesten Natur; tief empfunden hat er sie unmittelbar wiedergegeben.
Der Tod überraschte ihn mitten in der Arbeit an einem ungeheuren Gebirgspanorama
der Graubündner Hochalpen, das er für die Pariser Weltausstellung schuf. Von ihm
Ave Maria in Trasbordo (Gal. Rom), Trübe Stunde (Nat -Gal. Berlin), Weide in den
Hochalpen, Zwei Mütter, Im Stall, Das Kind der Liebe, Alpen im Mai, etc.; auch
viele herrliche Zeichnungen. Goldene Med. Amsterdam, Antwerpen, Dresden,
Paris, etc.
Segar, Francis and William^ Maler des 16. Jahrhunderts, tbätig za London
im Bildnissfach.
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Segarra •— Segovia. 253
HegtarrA^ Jayme, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Spanien. 1580 malte
er ein Altarbild f&r N. D. de Belen zu Rens.
S^g6, Alexandre, Maler und Radiprer, geb. 1817 in Paris, f 27. Oct 1885 das.,
Schfller Ton Flers und L. Gogniet Von ihm Biobender Dornhusch (ehemals im
Mus. Luxerobourg), Eichen Ton Eertr^gonnec (desgl.), Thal Ton La Sd<^ (1885), etc.,
auch radierte Landschaften. Med. 1869, 2. El. 1876, 3. Kl. 1878, Er. der Ehrenleg. 1874.
Segen, s. Seegen«
SereDseliniiilt, Franz X.^ Maler, geb. 2. Dec. 1889 in Wien, Schaler der
technischen Hochschule und der Akademie zu Wien, wo er Landschaften, Stillleben
und geschichtliche Bilder malte.
Segers, Daniel, s« Seghers.
Segrers« (Segbers, Zegers), Herknles Pietersz, Maler und Radierer, geb. 1589
in Haarlem (?), f ""> 1650 in Amsterdam, SchOler von G. van Gonincxloo. 1612
war er Mitglied der Liikasgilde zu Haarlem. 1614 war er in Amsterdam sesshaft,
wo er mindestens 12 Jahre verweilte; danach hielt er sich in Utrecht auf und wie
es scheint im Haag, wo er 1633 (am 28. Jan. und 18. Febr.) urkundlich erwähnt wird.
Endlich lebte er wieder in Amsterdam, wo er mit R. van Rijn zusammenkam. S.
ist einer der bedeutendsten Landschafter gewesen, der seiner Zeit weit voraneilte und
eine Auffassung zur Schau träfrt, wie wir sie etwa in Goyen, oder der jQngsten Land-
scbaftskunst unseres Jahrhunderts bewundern. Von seinen zahlreichen Gem&lden
sind uns jetzt nur 8 sicher bekannt; 2 Holländische Flachland Schäften (eine be-
zeichnet) in den Berliner Museen, eine Landschaft in den üffizien zu Florenz (dort
als Rembrandt). Bedeutend ist S. durch seine prachtvollen und seltenen Radierungen.
Er galt eine Zeitlang irrthflmlich als Eifinder des Farbendrucks, doch sind seine
Platten immer nur mit einer Farbe fredruckt, allerdinirs oft auf vorher grundirtem
und bemaltem Papier, oder auch gar Leinwand, wodurch er die Wirkung eines .ge-
druckten Oelftemaldes" erzielen wollte. Die grössten Sammlungen seiner Blätter
besitzen die Eabinette zu Amsterdam, London und Dresden, andere in Berlin, etc.
Seghers, Cornelia Jan Adriaen, Maler und Radierer, geb. 28. Mai 1814 in
Antwerpen, Schaler der dortigen Akademie. Er war lange in Srfaaerbeek tbätifi; und
schuf Genrebilder und Bildnisse, z. B. Tanzende Maske, Angriff auf eine Batterie,
etc. Von Radierungen nennen wir: Der Gehenkte, Die Kavaliere, Der Wolf, Der
Räuber, etc.
Seghera, (Zeghera, Zegers, Segers)^ Daniel« Maler, geb. 5. Dec. 1590 in
Antwerpen, f 2. liov. 1661 das., Schüler seines Vaters Picter S. und des J. Brueorhel.
1611 wurde er Mitglied der Antwerpener Gilde. Er wurde Katholik und 1614 Jesuit,
besuchte dann auch Italien. Er wurde einer der berühmtesten Blumen maier und
arbeitete für seine Ordenskirchen sowie für Fürsten, die ihm grosse Zugeständnisse
zu Gunsten der Jesuiten machten, um Gemälde von ihm zu erlangen. Er malte auch
oft Kränze um Madonnen etc. von Rubens, Quellin u. a. Meistern. Blumenstücke
von ihm in den Gal. und Museen su Antwerpen, Aschaffenburg, Bamberg, Berlin,
Bologna, Braunschwetg, Brüssel, Cassel, Gopennagen, Donaueschingen, Dresden, Dul-
wich, Florenz (üffizi), Haag, Hampton Court, Karlsruhe, London (S. Kens.), Madrid,
München, Oldenburg, Rotterdam, Schieissheim, Weimar, Wien, etc.
Seghers, Gerard, n. Zegers.
Seghers, Herknles, a. Segera«
Seghizsi, Andrea, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1630 in Bologna, Schüler
von Albani. £r malte decorative Arbeiten in Ravenna, Parma, Modena und Bologna.
Seirla, Andr^, Bildhauer, geb. 1755 in Marseille, f vor 1818. 1773 gewann
er in Paris den grossen R^mpreis.
Segna di BnonaTentiira, Maler des 14. Jahrhunderts, thätig in Siena, Schüler
des Duccio di Buoninsegoa. Von ihm Altarbild ( Castifirlione Floren tino), Christus
am Kreuz (Abtei, S. Fiore), Jungfrau mit Heiligen (Akademie Siena), Christus am
Kreuz mit Maria und Johannes (Nat.-Gal. London), etc.
Segoni, Aleide, Maler, geb. im April 1847 in Florenz, Schüler der dortigen
Akademie und von C i s e r i. Von ihm Auffindung der Leiche Catalinas (Gal Florenz],
Wie wird es enden?, Die Braut wird dem Onkel Cardinal vorgestellt, etc. Gold. Med.
Segovia, Fray Juan de, Goldschmied des 15. Jahrhunderts, t 1487, Laien-
bruder des Klosters von Guadalupe, für das er Kirchengeräth schuf; besonders
nennenswerth ein Kästchen für das hl. Grab zur Gründonnerstagsfeier, und ein
Salzfsss mit der Darstellung eines Löwen, der eine Heerde zerreisst. — Ein zweiter
Jian de S^ malte um 1650 Marinen zu Madrid. r^r^r>.r^}r>
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254 Segretain — Seidel.
Seirretaln, Pierre Thöophile^ Baameister unseres Jahrhunderts, geh. 1798 in
Niort (Däp. Deux-Sävres), Schfiler des Polytechnicums, thätift io Niort. Von ihm
Justizpalast, Protostan tischer Tempel, etc., Brücken und Prirath&user.
Segaier, John, Maler, geh. 1785 in London, f 1856 das., Schüler der Akademie,
Bruder des William S., den er als Superintendent des British Institution ablöste.
Er malte Ansichten.
Segnier» William, Maler, geb. 1771 in London, f 1848 in Brighton, Schfiler
von 6. M o r 1 a n d. Kr wurde Superintendent des British Institution, Kustos der
Kgl. Gemäldesammlung, sowie der London Nat. Call, bei deren Begründung 1824.
Er malte Ansichten aus London und Umgegend.
S^gnin, O^rard, Maler, geb. Ib05 in Paris, Schüler von Langlois, thätig
in Strassburg. Er malte Bildnisse und Illustrationen zu Romanen, auch einige
nazarenisch empfundene Historien.
S^gar^ li^aston de, Maler, geb. 15. April 1820 in Paris, f 19. Juni 1881,
Schüler von Delaroche. Er war Canonicus, etc. Er malte einige Heiligen- und
Genre Bilder, sowie Bildnisse. Ein Werk von ihm in Ste. Sulpice zu Paris. S. war
auch schriftstellerisch thätig. Med. 8. Kl. 1841.
Segara, Antonio de, Maler und Baumeister des 16. Jahrhunderts, geb. in
S. Miguel de la Cogolla (in der Rioja), f 1605 in Madrid. Er baute die Kuppel des
Klosters von Ucles, copirte Tizians Apotheose Karls d. V., und malte nach J. de
Herrerns Zeichnung 1580 einen Altar in das Kloster S. Juste für Philipp II.
Sehanlt, Fran^oit Leonard, Baumeister, geb. 11. April 1771 in Nantes,
t 1. März 1840 das., Sohn und wahrscheinlich Schüler eines Baumeisters dort. Er
baute in Nantes den kleinen Palast der Sociöte des Beaux-Arts, Privathäuset, in
Anjou und der Touraine mehrere kleine Schlösser.
Sehringy Bernhard, Baumeister, geb. 1. Juni 1855 in Adderitz, thätig in Berlin.
Von ihm Künstlerheim a. d. Fasanenstrasse und andere Privatbauten Berlins, Kirche
in Köthen, Theater des Westens (Cbarlottenburg-Berlin), etc.
Selb, Wilhelm, Bildhauer, geb. 18. Mai 1854 in Stockerau bei Wien, Schüler
von K. Kundmann und der Wiener Akademie, reiste dann mit einem Staats-
stipendium nach Italien. Von ihm 2 Statuen (Stein) für das Rudolfiunm zu Prag,
ein Reit( rdenkmal für Montevideo, Reliefs für das R^ichsrathsgebäude in Wien,
Ehrengrabdetikmal für Herbeck, Des Sängers Fluch (Bronzegruppe), Statuette Graf
Starhembrrg (Wiener Mus), etc. I. Preis.
Seibela, Karl, Maler unseres Jahrhunderts, f 1877 in Neapel, Schüler von
0. Achenbacb und der Düsseldorfer Akademie. Er malte holländische, dann
italienische Landschaften, vielfach mit ThierstaiTage; z. B. Frühlingsanfang, Schaf-
heerde, etc.
Seibertz, Engelbert, Maler, geb. 21. April 1813 in Brilon (Westphalen), Schüler
der Düsseldorfer (1880) und Münchner (18.S2~85) Akademien; er besuchte auch Tirol,
Italien, Oesterreich und Berlin. Er liess sich 1852 in München nieder, wo er im
Maximilianeum Wandmalereien ausführte, ebenso Fresken auf dem nördlichen Friedhof.
Später zog er nach Arnsberg. Er wurde Prof., leitete die Münchner Ausstellungen
1854, sowie 1858 und erfand ein Verfahren mit trockenen Farben stereochromisch su
malen. Ferner von ihm Zeichnungen zu Faust (Cotta - Ausgabe), Cartons zu Glas-
fenstern (Dom, Glasgow), Bildniss der Schauspielerin Fried. Gossmann (1861) und A.,
auch Garicaturen. Maximilians-Ord.
Seibold, (Seybold), Christian, Maler, geb. 1697 (1703?) in Mainz, f 19. Mai
1768 in Wien, Autodidakt. Er malte Bildnisse in der kleinlichen Manier Denners.
1749 wurde er Kabinetsmaler der Kaiserin Maria Theresia. Von ihm Selbstbildniss
(Gal. Liechtenstein, Wien), desgl. und 4 andere Köpfe (Gal. Dresden), A. in den GaL
zu Bamberg, Christiania, Gotha, Nürnberg, Paris, Stuttgart, Wien.
Seidan, Thomas, Bildhauer, geb. 1880 in Prag, wo er thätig war.
Seidan, Wenzel, Stempelschneider,' geb. 1817 in Prag, f 29. März 1870 in
Wien, Schüler der Prager Akademie, in Italien weitergebildet. 1847 besuchte er
Paris. Von ihm Denkmünzen auf Overbeck und Cornelius (1847), die Prager Univer-
sität (1848), Radetzkydenkmalentbüllung (1858), Palacky (1867), etc. Grosse
Preuss. Med.
Seidel, (Sefdl), Angnst, Maler, geb. 5. Oct. 1820 in München, Schüler der
Akademie, dann selbständig weitergebildet und von Rottmann beeinflusst. Er malte
Landschaften, z. B. Sommernachmittag nahe Salzburg, Herbst nahe München (1860),
Postillon in der Dorfschmiede. ^ j
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Seidel — Seifferi. 255
Seidel, Danielf Formscbneider des 16. Jahrhunderts, geb. in Banel (?j. Etwa
1571—88 stand er zu Berlin im Dienste T hu rn ei ssers, und schnitt u. A. die Titel-
eiufassung zur Magna Alchymia. Er kehrte nach Basel zurück.
Seidel, (Soidl)^ Frans^ Maler, geb. 1818 in München, von Rottinann beein-
flusst, Bruder des August S. Er malte Landschaften, z. B. Der Uintersee (1856),
Seeufer (1859), Waldlandschaft.
Seidel, Gastar, Kupferstecher, geb. 28. April 1819 in Berlin, Schüler der
dortigen Akademie unter Buchhorn und Mandel. Er arbeitete in Linienmanier,
sowie Schabkunst und war in seiner Vaterstadt thätig. Von ihm Amor und Psyche
(nach Kloeber), A., darunter Bildnisse, nach Daege, Kaulbach, Kocrner, Magnus, Pesne,
6. Richter, Schadow, Schrader, Vecelli, etc., auch Banknoten. Mitgl. der St. Peters-
burger Akad.
Seidl, Andreas, Maler, geb. 1760 in München, f 1884, Schüler yon Ig. Oefele,
1781 weitergebildet auf Kurf. Theodors Kosten in Italien. Er gewann in Rom
einen S. Luca- Akademie -Preis und wurde 1787 Hofmaler und Akadcmieprof. in
München. S. ahmte G. Reni und Zampieri nach und schuf Mythologien, sowie
Historien; auch Fresken in der Gal. Churf. Theodors. Er radierte auch einige Blatt,
namentlich «Akademien*^.
Seidl, Emanuel, Baumeister, geb. 1856 in München, Schüler des dortigen
Polytechnicums. Er blieb in München thfttig. Von ihm dort Bau der Kunstgewerbe-
ausstellung lb88, Augustinerbrftu, Theresien-Gymnasium, Umbau der Gal. Schack und
viele Privathäuser ; ferner Sengerschloss (Tegernsee), Schloss Stumm (Ramholz), Villa
Mayer (Starnberg), etc. Michaels-Ord. IV. Kl., Rother Adier-Ord. IV. Kl., Prof. (1896).
Seidl, Gabriel, Baumeister, geb. 9. Dec. 1848 in München, Schüler des dortigen
Polytechnicums und von G. Neureuther. Von ihm das neue National - Museum,
das Künstlerhaus, Annenkirche, Franziskanerkeller, Arzliergerkeller, Villa Lenbacb,
Villa Kaulbach, das Deutsche Haus (alle in München), Villa Heyl (Darmstadt), Rath-
haus (1882 Ingolstadt), desgl. (1884 Worms), Spatenbr&u (1888 Berlin), Münchner
Kiudl (Strassburg), Schloss Büdesheim, Schloss Repten (iu Schlesien), etc.
Seidl, Karl, Baumeister, geb. 13. März 1858 in Schöuberg (Mähren), Schüler
des Polytechnicums in Zürich und der Wiener Akademie. Er Hess sich in Wien
nieder.
Seidler, Caroline Luise, Malerin, geb. 15. Mai 1786 in Jena, f 7. Oct. 1866 in
Weimar, Schülerin von D oel 1 (Gotha), G. v. Kugel gen (1811 Dresden) und Langer
(1817 München), endlich 1818—28 in Italien an Vanucci und R. Santi weiterge-
bildet. 1823 wurde sie Lehrerin der Prinzessinnen, 1824 Galerieaufseherin in Weimar.
Von ihr Bilduiss Goethes, Christus der Erl armer (Kirche in Sehestadt, Holstein),
Ulysses und die Sirenen (1889), etc.; ferner Copien nach R. Santi und Zeichnungen
von Köpfen aus alten Bildern (lith. 1836 von Scbmeller). Grossh. sächs. Hofmalerin.
SeidlitK, Josef Narciss Cajetan (d. Ae.)« Maler, geb. 28. Oct. 1789 in War-
schau, t J«»oi 1845 das., Schüler von S. Vogel (Warschai* 1801—3) und der Dres-
dener Akademie (1808—9). 1809-10 lebte er in Warschau, 1810—1834 in Krzemieniec,
seit 1834 in Warschau und malte Landschaften, sowie Ansichten.
Seifert» Alfred, Maler, geb. 6. Sept. 1850 in Horovic (Böhmen), Schüler von
Kirnig in Prag, dann (1869) der HAünchcner Akademie unter Echter, Strähuber
und Raab, ferner von Wagner und Lindenschmit. Von ihm Philippine Welser
und Bischof Jan Augusta im Kerker (Rudolfinum Prag), Oberen, Titania, Minne-
sänger, Ein Gelöbniss, Im Herbst, etc.
Seifert, Emanuela, Malerin, geb. 1854 in Horovic. Sie lebte eine Zeit lang
in Paris und malte Genrebilder und Stillleben.
Seifert» Franc, Bildhauer, geb. 2. April 1866 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie unter Hellmer und Kundmann, später von Kaff sack und Siemering
in Berlin. Kach Reisen durch Deutschland und Italien Hess er sich in Wien nieder.
Von ihm Bauernfeldgrabdenkmal, Bacchant, F. von Saar (Büste), etc.
Seifert, Karl Friedrieli, Kupferstecher, geb. 1829 in NeusUdt bei Stolpen
(Sachsen), Schüler der Dresdener Akademie unter Hübner, sowie der Düsseldorfer
unter Keller. 1865 — 72 stach er in Rom für Brognolis Verlag Die Messe von
Bolsena, Die Jurisprudenz und Die Marter des Hl. Stephan. 1873 wurde er Lehrer
an der Leipziger Akademie.
Seilfert, Karl Friedrich, Maler, geb. 6. Sept. 1809 in Grüneberg (Schlesien),
t 25. April 1891 in Berlin, Schüler der Berliner Akademie und von E. Bier mann,
weitergebildet auf Reisen durch die Alpenländer und Italien. 1858 malte er mit
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256 deignac — Seili.
Pape Wandbilder im neurömiscben Saal des Berliner Maseams. Von ihm ferner
Blaue Grotte von Capri (Nat.-Ga). Berlin), Die Jungfrau, Ccfalu, etc.
Seigrnac, Paul, Maler, geb. 12. Febr. 1826 in Bordeaux, Scbüler yod Picot,
thätig in £couen (D^p. Seineet-Oise). Von ihm Das Gescbenk des J&gers (1859), Bad
(1868), Die Schreibstunde (1877), etc; auch Bildnisse.
Seil, Cbristian, Maler, geb. 1831, thätig in Düsseldorf. Von ihm Recognos-
cirungspatroui lle ( 1 873).
Seiler, Adolf, Maler, geb. 25. Oct. 1824 in Gross-Rionersdorf bei Laben, f 22.
April 1873 in Breslau, studirte in Berlin, Meissen und Manchen die Glasmalerei und
errichtete in Breslau eine Anstalt für Glasgem&lde.
Seiler, Carl Wilhelm Anton, Maler, geb. 3. Aug. 1846 in Wiesbaden, studirte
erst an den Berliner und Münchener Bauakademien, dann wurde er Schüler der
Müochener Akademie und von Raupp das. 1889 wurde er Professor und 1890
Ehrenmitglied der Manchener Akademie; 1894—95 lehrte er an der Berliner Aka-
demie, kehrte aber 1895 wieder nach München zurück. £r malte Genrebilder, z. B.
Im Wald von Parchwitz (Gal. Dresden), Bibliothek (Neue Pinak. München), £& bleibt
dabei (Mus. Leipzig), etc. Mitgl. der Berliner Akad.; Bayr. Michaelsorden 4. Kl.,
Med. Berlin, Wien, München, Madrid.
Seillor, Johann Geor^, Kupferstecher des 17.— 18. Jahrhunderts, geb. in Schaff-
hausen. £r stach in Schabmanier Bildnisse (Kaiser Josef I., Kaiserin Eleonora, B.
Kilian), Genrebilder, Mönch ein Mädchen küssend, Zwei Schweizerlaodschaften, etc.
Seinsheim, Angnst Karl, Graf von, Maler, Lithograph und Radierer, geb.
11. Febr. 1789 in München, f 1^^^ das., Schüler von S. Klotz in Landshut und der
beiden Langer an der Münchener Akademie. 1816 kam er nach Rom und schloss
sich den Nazarenern, besonders aber Koch an. £r war von Haus aus Jurist und
trat 1887 in die Kammer der ReichsrAthe ein. Von ihm Maria, Die 14 Nothhelfer,
etc. (Kirche zu Grünbach), Die Schlüsselübergabe (Kirche zu Vohberg), Bischof Sailer
(1829), etc.; auch 10 Radierungen, P'ederzeichnungen, etc.
Seisenegiror, Jakob, Maler, geb. 1505 in Oesterreich, f 1567 in Linz. 1530
malte er ein Bildniss Karls d. Y. auf dem Reichstag zu Worms, 1532 nochmals in
Bologna. 1531 wurde er Hofmaler des Erzherzogs Ferdinand, mit dem er 1532 nach
Wien, 1550 nach Augsburg kam. Zwischen 1535—45 besuchte er Spanien und Bel-
gien. Um 1558 Hess er sich in Linz nieder. Bildnisse Ton ihm in der Ambraser
Sammlung uud den K. K. Museen zu Wien, sowie im Weimarer Museum.
Soiiser, Martin B., Maler, geb. 1845 in Pittsburg (Penna., U. S. A.), Schüler
von K. Otto (1868) in München und der dortigen Akademie unter P i l o t y und
Schwind. Seit 1871 malte er wieder in der Heimath Geschichtsbilder und Bildnisse.
Seiter, s« Saiter.
Soits, Alexander Maximilian, Maler, geb. 1811 in München, f 18. April 1888
in Rom, Schüler von Cornelius, Sohn eines Kupferstechers Johann Baptist 8.
Er kam nach 1835 nach Rom und wurde von Overbeck beeinfiusst. Von ihm Vier
Sacramente (nach Hess, Allerheiligen, München), Heimkehr des verlorenen Sohnes
(Sa. Trinitä de' Monti, Rom), Die klugen und tbörichten Jungfrauen, etc. (ebenda),
Fresken in Castel Gandolfo (nach Overbeck) und in der Kapelle des Duca Torlonio
im Albanergebirge, Genrebilder aus dem römischen Volksleben, etc.
Seitz, Anna, Malerin, geb. 1829, thätig in München. Von ihr Mutterliebe.
Seits, Anton, Maler, geb. 23. Jan. 1829 in Roth am-Sand bei Nürnberg, Schüler
der dortigen Kunstschule unter F. Wagner undReindel und der Münchener Akad.
unter G. Flüggen. Er malte Genrebilder etwas in Meissoniers Geschmack, z. ß.
Fahrendes Volk (Neue Pinak. München), Kapuziner-Mönch im Bauernhaus (1883 Mus.
Lpzg.), Ländliche Briefsteller (Germ. Mus. Nürnberg), Kartenspieler, Schützenkönig.
Gold. Med. München (1869), Wien : Prof., Ehrenmitgl. d. Münchener Akad.; Michael-Ord.
Seits, Franz von, Maler, geb. 31. Dec. 1817 in München, f 12. April 1883 das.,
Schüler der Münchener Akademie, weitergebildet auf Reisen nach England, Frank-
reich und Italien. Er war als Decorationsmaler und Illustrator in München th&tig.
Von ihm die Zeichnungen zu Blumauers Aenelde, A. für die «Leuchtkugeln**, etc.
1855 wurde er Costümier am Münchener Hoftheater und decorirte auch viele Zimmer
in den kgl. Schlössern. Mitgl. der Akademie, Inh. mehrerer Orden.
SeitSy Johann, Gold- und Silberscbmied des 18. Jahrhunderts, f 18. Aug. 1750 in
Prag, wo er th&tig war. — Ein anderer Joliann S., f nach 18ü7, war ebenfalls
Goldschmied, ferner Thier- und Blumenmaler, meist in seiner Vaterstadt Prag th&tig,
bereiste aber auch Deutschland, Frankreich, etc.
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Seite — Selleny. 2&1
Selti^ LodoTleo (Lvdwl?), Baumeister und Maler, geb. 1843 (1844?) in Rom,
Schaler semes Vaters Alexander M. 8., dann von G o r n e 1 i u s und Overbeck.
Er ahmte die alten Meister nach, blieb in Rom und wurde Direktor der vaticanisohen
Galerien. Im Verein mit seinem Vater malte er Fresken iu der Kathedrale zu
Diakofar am 1870; restaurirte und decorirte die Anima- und Aracoeli-Kirche in
Rom, malte Fresken für die Kapelle des Hl. Bonaventura (auch Glasfenster) und 8t. Ito
in Rom, sowie für das Manster zu Freiburg (Krönung Marift) und die Kapelle des
Schlosses des Fürsten von Fflrstenberg am Bodensee. Ferner von ihm die Oelbilder
Madonna mit musizirenden Engeln, Ecce Homo (auf Holz), Zeichnungen zu Holz-
schnittillnstrationen, u. s. w.
Seitiy Max Josef^ Kupferstecher, geb. 1811, f 7. Febr. 1875 in Mönchen.
Seili, Otto^ Maler, geb. 3. Sept 1846 in Manchen, Schfller des P i 1 o t y. 1873
wurde er Professor an der MOnchener Akademie. Von ihm Der entfesselte Prometheus,
Ricdos Ermordung, Lose BIfttter — todte Liebe, Landschaften, Genrebilder, etc., femer
ein Todtentanz (Federzeichnungen, in der Mflnchener Jugend reproducirt). Med.
Baltimore, Wien, M&nchen.
SeitSy Badolf, Zeichner and Maler, geb. 15. Juni 1842 in Manchen, Schfller
seines Vaters, des Frans von S., dann Pilotys. Er wurde Conservator am National-
maseam und Professor an der Akademie in Manchen. Er malte Genrebilder, etc.,
besonders aber Wanddekorationen in Mtknchener Wirthshäusem und dergleichen.
Auch yiele konstgewerblicbe Zeichnungen und Illustrationen, Mflnchener Kalender,
etc. Med. IL Kl. Manchen 1888.
Sein, Joseph, Maler, Lithograph, geb. 12. April 1784 in Stockach (Tirol),
t 1882 in Mflnchen, Schfller seines Bruders Karl S. (geb. 1774X ^^ ^^m er io
DOsseldorf weiter studirte. Er wurde Graveur bei der Steuerkatasterlithographie
in Mflnchen und als lithogr. Drucker so bekannt, dass ihm z. B. Vernef sehe Steine
aus Paris zum Druck flbergeben wurden. 1816 leitete er eine lithogr. Anstalt.
1820 setzte er mit Mannlich das Strixner'sche Galeriewerk fort und betheiligte sich
am Leuchteubergischen Galeriewerk. Von ihm u. A. Tilly (nach Vao Dyck), Max
Joseph, Ludwig I. u. A. (n. Stieler), etc. — Sein Sohn August 8. wurde auch
Lithograph.
Seliger, Max, Maler, geb. 12. Mai 1865 in Bublitz, Schaler von £. Doepler
d. J. undM. Koch. 1889 besuchte er Italien. 1894 wurde er Lehrer an der Berliner
Kunstgewerbeschale. Er schaf zahlreiche decorative Entwürfe fflr Wandmalerei,
Stickerei, Glas, Mosaik, Papier, etc. Med. Chicago, Mflnchen; Kronen-Ord. IV. Kl.
SelisrmAiiii, Adaibert Frans^ Maler, geb. 2. April 1862 iu Wien, Schfller der
Wiener Akademie nnd von A. Wagner in Mflnchen, wo er 1884—87 verweilte, um
dann nach Wien zurflckzakehren. Von ihm der Billroth^sche Operationssaal im
Wiener Erankenhause, Thisbe, Heilige jFamilie, Rauchzimmer, etc., endlich viele
Illustrationen fflr Ganghofers Romane, etc.
Seligmamiy Georg, Maler, geb. 22. April 1866, thfttig in Kopenhagen. Er
malte gute Darstellungen aus dem Alltagsleben.
SeligmaBD, fSeeUgmann), Johann Miehael, Kupferstecher, geb. 1780 in Nflm-
borg, 1 1762, Schfller der dortigen Akademie (1789) und von Preissler. 1744 kam er
nach Rom, dann nach St Petersburg, und arbeitete meist fflr naturwissenschaftliche
Werke, z. B. Nahrungsgef&sse der BlAtter (1748, 84 Bl.), Hortus nitidissimus (1768—
1786, 190 Bl.), Vögel (1749); femer Abendmahl (1745 nach Schuster), Christus a. d.
S&ule (1741), Bildnisse, etc.
S«ll. Christian, Maler, geb. 14. Aug. 1881 in Altena, f 21. April 1888 in
DOsseldort, Schfller seines Vaters und der Dflsseldorfer Akademie (1851-56), unter
Hildebrandt und Schadow, weitergebildet auf Reisen durch Deutschland und
Belgien. 1864, 1866 und 1877 begleitete er das deutsche Heer. Von ihm Soldaten
mit verwundetem Fflhrer (Mus. Hannover), Wilhelm I. auf der Verfolgung bei König-
grftti (1872 Nat-Gal. Berlin), A. in den Gal. zu Hamburg und Leipzig.
Sellarl) Girolamo de*» eigentlicher Name des Girolamo da Carpi^ s. d.
Sellenj; JlMieph, Maler und Lithograph, geb. 2. Febr. 1824 in Meidling, f
22. Mai 1875 in Inzersdorf (Irrenanstalt bei Wien), Schfller der W. Akademie unter
Ender und Steinfeld, weitergebildet als Akademiepensionär auf Reisen durch
Urol, Italien, Istrien, etc. 1857—59 machte er auf der Novara eine Reise um die
Welt, später eine Reise mit dem Erzherzog (Kaiser) Maximilian nach Nordafrika
und Brasilien (1859). 1867 wurde er Vorstand der Wiener Kunstgenossenschaft, zog
sich 1868 nach Bozen zurflck, sollte 1873 die Kais. Kunstschätze in Ischk ordnen ,t
AllgeneiaM Kflnsaer-Lexieon. S. Aufl. 4. B«ii4. Digitized b^y^OOglC
258 Seilet — Sementi.
wurde aber geisteskrank. Er malte Landschaften meist aas den entfernten Gegenden,
die er besucht hatte. Von ihm Verlassener Kirchhof (Mus. Wien), Madeira mit
Funchal, Ruinen des Amphitheater zu Terradna, etc.
Seilet, James, Maler, geb. um 1764, t 1840 in Norwich. Er malte Bildnisse,
Früchte, Blumen, Genrebilder und Architekturen.
Selller, Charles Francis, Maler, geb. 25. Dec. 1880 in Kancy P^p. Menrthe),
t 26. NoY. 1882 das., Schaler von Cogoiet und Leborgne, gewann 1857 den grossen
Bompreis. Er wurde später Conservator am Museum seiner Vaterstadt, das ein
Kirchensttkck, eine büssende Magdalena, Erioneruoe an Italien, u A. m. Ton ihm
besitzt Femer schuf er Bildnisse, Historien in der St Denis •Kapelle und der
St. BernardKirche, etc. Med. 1865.
Sellmajr. Lndwigr» Maler, geb. 1884 in Manchen. Er malte Thiere, Still-
leben und Lanaschafteo.
Selbner» Karl^ Maler, geb. 1855 in Landsberg a. W. Er war in Kassel thfttig
und malte Genrebilder.
SeUstedty Lars Gustaf, Maler, geb. 1819 in Schweden. War erst Mstrose,
Hess sich 1842 in Buffalo (N.-T.) nieder und studirte die Malerei. Er half dort
eine Akademie begründen, deren Secretär, Director und Präsident er wurde. Von
ihm Der verlassene Garten, Bildnisse, Genrebilder, etc. Mitglied der amerikanischen
Nat-Gal.
Selma, Fernando, Kupferstecher, geb. 1760 (1748?) in Madrid, f 1810, Scblüer
der Madrider Akademie unter Carmona, auch in Paris n^ebildet Er stach Platten
für Galeriewerke, Bildnisse für Bflcber, etc.; von Einzelblftttero nennen wir Karl V.
(nach T. Vecelli), Madonna mit dem Fische (n. R. Santi), BiJdniss Magelhaens, etc.
Seloos, Henry C, Maler, geb. um 1812, f 1890, thätig in London. Er malte
Geschichtsbilder und Scenen aus Dichterwerken; ferner von ihm 22 Illustrationen ni
Buuyans Pilgrim's Progress (1845), etc.
Selti, Joles, Maler, geb. 1851 in H6ricourt, f im April 1896 in Nenvilles-les-
Raon. Er malte Bildnisse und Genrebilder.
Seltcer, Otto, Maler, geb. 1854 in Gera. Er war in München thätig und
malte Landschaften.
SelTa, GioTanni Antonio (Gianantonio), Baumeister, geb. 18. Juni 1758, t
22. Jan. 1819, SchOler von Temanza in Venedig, weitergebildet 1778 in Florenz
und Rom, 1779 in Paris (unter Charles), dann in England und Holland. 1780 kehrte
er zurQck nach Venedig und baute da das Theater della Fenice ^1800— 6), den Pal.
Erizzo, die Kirche S. Maurizio (1806, gemeinschaftlich mit A. Diedo), die Kirche
del Nome di Geso, die Anlagen der Giardini Pubblici, etc. Von ihm femer viele
Umbauten im Inneren älterer Paläste, die Neueinrichtung des della Gariti-Klosters
in eine Kunstakademie, der Plan zum Theater in Triest, die runde Kirche in Possagno
(1812), etc. Er schrieb u. A. aber die Construction der Jonischen Schnecke.
SelTatieo, Paolo, Stempelschneider, geb. 1547 in Ferrara, t 1^^» arbeitete
nacheinander fQr Alfonso II. von Ferrara. Cesare d'Este und Ranuccio I. Farnese in
Parma. Von ihm schöne Mtknzstempel, Meo. mit dem Bildniss Giovannis de' Medict, etc.
SelTl, Antonio, MedaUleur des 18. Jahrhunderts, 1 1755, SchOler von Sold an i-
Benzi, thätig in Florenz, wo er fftr die HerzogL Familie Med. auf Bertini, Galilei,
Malaspina, etc. ausführte.
Selsam, Edvard Karl Friedrloh Valentin, Maler, geb. 2. Oct. 1869 in Worms,
SchtÜer der MQnchener Akademie unter Löfftz. 1886 wurde er Pleinairist und zog
sich an den Ammersee zurück. Von ihm Die Harfenspielerin (1885), Und vergteb
uns unsere Schuld, Im Buchenwald, etc.
Semant, Paul dt, Maler und Zeichner, geb. 18. Nov. 1855 in Nenvy-le-Boi
(Ddp.Iodre-et-Loire). Er lieferte Buchillustrationen f(kr Flammarion, Jouvet,Dentn.u. s.w.;
auch für Zeitschriften wie .La Bombe", »La Caricature", etc. Von ihm remer 2
Plakate für ,La Ddbacle par E. Zola".
Semen, Leiano, Baumeister des 15. Jahrhunderts. Für Garlos III. von Navarra
schuf er den Palast von Tafalla.
Sementi, (Semenza), Giovanni Giacomo^ Maler, geb. 18. Juli 1580, f nach
1619 in Rom, LieblingsscbUler Renis, nachdem er bei D. Calvaert gelernt hatte;
sie nnterstützten sich bei mehreren Werken gegenseitig. S. liess sich später in Rom
nieder. Von ihm Die Vermählung der Hl. Katharina (Mus. Wien), Marter der 8a.
Eugenia (Pinak. Bologna), Altarbilder in den bologneser Kirchen Sa. Elena, S. Francesco,
S. Gregorio und S. Michele, sowie in der Aracoeli su Rom,
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fiemlni — Senault. 259
Semlal^ (Senlno), Andrea, Malor, irob. un 1525 in Genua, f 1591, Soho des
Antonio 8., gebildet durch Stadium der W^iku Duouaooisi;! und R. Santis in Rom.
Er wurde mit seinem Bruder Ottavio nach Mailand berufen. Von ihm Die Aussen-
decoration am Pal. Passagno (Genua), Die Geburt (Gal Turin), Die unbefleckte Em-
pftngniss (S. Pictro, Genua), etc.
Semini^ (Semino), AntonlOy Maler, geb. um 1485 in Genua, f n<^ch 1547,
Schaler ron L. Brea. Er malte oft gemeinschaftlich mit T. Piaggio. Von ihm
Marter des Hl. Andreas (S. Ambrogio, Genua), Die Geburt (S. Domenico, Savona),
Krenaabnahme (Accad. Genua), Cleopatra, etc. — Ein Gliilio Cesare S« in Genua
geboreui war in Toledo und für Philip III. im Schloss des Prado als Maler
thAtig.
Seminl, OttaflOy Maler, geb. um 1530 in Genua, f 1604 in Mailand, Sohn des
Antonio S., in gleicher Weise gebildet wie sein Bruder Andrea, mit dem er in Mai-
land thAtig war, nachdem er aus Genua wegen eines Todtschlags hatte flüchten mflssen.
Er decorirte u. A. den alten Doria-Pal. (Genua) und die S. Girolamo-Kapelle in S.
Angelo (Mailand).
Semlteeolo, Nlecolö^ Maler des 14. Jahrhunderts, thätig in Venedig, der
ftbigste Meister seiner Zeit. Von ihm Krönung d. Jungfrau (1351 Gal. Venedig), Se-
bastiansaltar (1867 Bibliothek des Doms, Padua), Madonna mit Heiligen (1400 Mus.
Gorrer, Venedig). Er ist vielleicht identisch mit Paradisi s. d.
Henmler, Avgrnst Frani, Kupferstecher, geb. 10. Juni 1825 in Leipzig,
t 17. Juni 1898 in Dresden, Schtkler der Leipziger Akademie unter Hennig und
Neher (1889—44) und von Steinla (1844—51) in Dresden. Er bereiste 1851 Süd-
deutschland, Wien und Tirol, 1858 den Rhein, die Alpen, Paris und Belgien. 1854
lieas er sich in Dresden nieder. Von ihm Madonna (nach Murillo), C. F. von Rumohr
(nach K. Schneider), A. n. C. Dolce, Palma d. Ae. R. Santi, P. Veit, etc.
Semolel, II, s. Franeo, 9. B.
SempellnSy D. G.» Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, der um 1580 th&tig
war und verschiedene Arbeiten DQrers copirte, z. B. Christus in der Vorhölle.
Semper, GottMed, Baumeister, geb. 29. No?. 1803 in Altena, f 15. Mai 1879
in Rom, war erst Jurist und bildete sich seit 1826 in der Kunst zu Hamburg, Berlin,
Dresden, München und Paris (1826—27 unter Gau), sowie auf Reisen nach Griechen-
land und Italien. 1884 wurde er Professor in Dresden, wo er bis 1849 th&titf blieb.
Er betheiligte sich am Mai-Aufstand und entkam nach Paris, Belgien und (1851)
England, wo er Akademie-Professor wurde. 1858 wurde er als Direktor der Bau-
ahtheilung an das Züricher Polytechnicumlberufen. 1871 ging er nach Wien, um
eine Zeitlang künstlerisch thfttig zu sein. S. gilt mit Recht als eine der bedeutendsten
künstlerischen Erscheinungen der Neuzeit, doch passt dieses Lob eigentlich nur auf
den allerdings blendenden Theoretiker und den Decorationskünstler. In der Anlage
und der Construction hat er sich manches zu Schulden kommen lassen (ich erinnere
z. B. im Dresdener Hoftheater an die durchaus ungenügende Anlage der Verkehrs-
wege: das berühmte dortige Museum zeigt ein klägliches Treppenhaus, eine gänzlich
verfehlte Disposition der R&ume mit dem unnütz erhöhten Kuppelsaal und schlechte
Beleuchtung; aussen werden Console als Schlusssteiue verwendet und auf das
Material keine Rücksicht genommen, so dass das Hauptstockwerk wie angeklebte
Schein wand aussieht, etc.), doch ist es möglich, dass hiervon einiges die Baumeister
trifft, die seine Pl&ne ausführten. Von seinen Bauten nennen wir in Dresden das
Theater (1887-41, 1869 abgebrannt, an dessen Stelle), das Altstädter Opernhaus
(1870 und ff.), die Svnagoge (1886-- 40)* das Frauenhospital (1841--43), den gothischen
Brunnen am Postplatz (1843—44), die Villa Rosa (1844), das Oppenbeim'sche Haus
(1845—46), das neue Museum (1847 und ff.); in Zürich das neue Polytechnicum, die
Sternwarte, das Stadtkrankenhaus; in Wien die Kunstmuseen und Umbau der Hof-
burg (mit Hasenaue r); in Winterthur das Rathhaus. Von seinen Schriften nennen
wir nur das meisterhafte Hauptwerk Der Stil (1860—63). Mitgl. d. Royal Society
London, Ebrenmitgl. der Münchener und Berliner Akademie, Oberbaurath ; Ord. pour
le mdrite. S. Leben u. s w. von K. Lipsius (Berlin 1880), H. Semper (1880) und
M. Semper (Lpzg. 1881).
Senat, Prosper, L.. Maler, geb. 1852 in Germantown (Pa. U. S. A.), Schüler
von K Hampden und oer £cole des beaux^arts in Paris. Er Hess sich in Phila-
delphia nieder. Von ihm Sommersturm in der Fundy-Bucht.
Senaalty GvlUaniiie, Baumeister des 16. Jahrhunderts, der 1502—08 am
Schloss Gaillon thfttig war.
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^60 Senave — Senyel
Senafe» Jaeqves Albert^ Maler, geb. 12. Sept. 1775 in Loo (Bel^'en), f 1829
in Paris, ScbOler der Eunstschulen zu Dflnkirchfn and St. Omer, dann Ton Julien
and Suv^e in Paris, wo er sich niederliess. Er wurde Ehrendirektor der Akad.
Ton Tpem, als er diesem Institut seine ^Eflnstlerversammlnng im Atelier Rembrandts"
schenkte. Von ihm Marktplau u. A. (Mus. Nantes), Pferd und Juoge u. A. (Mus.
BaselX Sarah Hagar und Abraham (Mus. Leipzig), Zwei Architekturbilder (Mus.
Gotha), Die 7 Werke der Barmherzigkeit (Kirche zu LooX etc. Ebrenmitgl. Akad. Ohent.
Senefelder, Jobann Nepomnk Franc Aloys, Lithograph, geb. 6. Nor. 1771 in
Prag, t *^' F**^'* ^^^ ^^ Manchen, studirte erst die Rechte, war dann Schauspieler
und dramatischer Schriftsteller und erfand beim Versuche seioe Arbeiten billig lu
drucken 1798 den Steindruck, nachdem er zuTor die Tief&tzung sowie die Hoch&tzung (der
Radierung, dem Holzschnitt entsprechend) auf Stein gefibt hatte. Namentlich mit
Letzterem, eine Art Vorläufer der heutigen Zincographie, hatte er einige Erfolge zu
yerzeichnen, die jedoch durch die Erfindung eben der eigentlichen Lithographie, des
Flachdrucks, ▼oUständig in Schatten gestellt wurden. Im Uebri^en war des Erfinders
Leben voll Ton Entt&uschungeu eher als Erfolgen und Andere heimsten oft den Ruhm«
meist den Verdienst seiner Leistungen ein. Er Terband sich mit And r^ aus Offenbach,
suchte und erhielt (wenigstens für Andere) Privilegien in Manchen, Paris, London, Berlin
und Wien. Anf&nglich wurde die Kuost meist Polyautographie genannt 1806 kehrte
er nach Mfinchfu surack und erhielt nach Tielen Sorgen, die ihm selbst seitens der
engsten Verwandten zu Theil wurden, 1809 Ehrung und Staatsanstellung in Manchen.
1818 gab er sein Lehrbuch des Steindrucks heraus, das zugleich die Geschichte
seiner Erfindung bis zu diesem Jahr, ein gutes Stack Selbstbiographie und ein
praktisches Handbuch bietet Ausser der Lithotintmanier hat er so ziemlich Alles
erfunden, was man mit dem Steindruck machen kann rdie Sp&teren haben es nur
nochmals erfunden), so z. B. die Stangenpresse, den Umdruck, die Ersatzplatten fftr
den Stein, den Ueberdruck von alten Druckwerken, Kupferstichen, etc. 1826 erfitnd
er den Mosaikdruck, 1883 den Abdruck yon Oelgemalden und eine neue Art Bilder,
Tapeten und Spielkarten zu drucken. Er selbst hat wenige ktUistltrische Zeichnungen
auf den Stein gebracht. Silb. Med. 1820, Gold. Med. 1817, Bayer. Giril-Verdienst-
Ord. S. Leben von Pfeilschmidt (1877). — Seine Brader Clemens S., Georg 8.»
Marl Sf Thoobald S« und sein Sohn Heinrich S. waren alle in gleicher Weise
wie er thatig, d. h. mehr als Steindrucker, denn als Steinzeichner.
S^nety Bafkely Maler, geb. 7. Oct 1856 in Sevilla, Schaler von E. Cano dort,
auch in Mailand und Rom gebildet
Senex. Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f 1741* "^ stach BlAtter für
Londoner Almanache zwischen 1717—27.
Seneseonrty Jnles de, Maler, geb. 1816 in St Omer, f 1866. Er liess sich
1841 in Brassel nieder und malte Bildnisse, sowie Genrebilder.
Senff, Adolph. Maler, geb. um 1785 in Halle, f 1863 in Ostrao, Schaler von
KOgelgen in Dresden (1810), nachdem er zuvor in Leipzig Theologe und Lehrer
ffewesen. Er copirte in Rom die Madonna di Foligno u. a. Werke des Urbinaten
rar den Raffaellosaal zu Sanssouci und malte einige Kirchenbilder, mit mehr Erfolg
jedoch Blumen und FrOchte.
SenJr^ Karl Angnst» Maler und Kupferstecher, geb. um 1770 in Halle, f nach
1811, Bruder des Adolph S. Er war Universitats-Kupferstecher in Dorpat Von ihm
Bildniss Wüikelmanns (n. Menge), Die Grotte von Liebenstein, Wappen der Geiz-
kofler, etc.
Sennqnler, —, Maler imseres Jahrhunderts, f 1868 in Toulon. Er war Zeichen-
professor der Marine und Mitglied des Kanstlerverbandes des D^p. Var.
Sens, GniUanme de^ Baumeister des 12. Jahrhunderts. Er arbeitete an der
Kathedrale von Sens und an der zu Canterbury, wo er nach dem Brand von 1174
den Chor und das Östliche Querschiff aufbaute (1175—79).
Sentles, Pierre Asthasie Theodore, Maler, geb. 23. Febr. 1801 in Paris,
t nach 1868, Schaler der Ecole des beaux-arts unter Gros und Regnaalt Er
lebte in Dieppe. Von ihm Die Auferstehung (Dom zu Valence); femer Bildnisse,
Genrebilder, gezeichnete Copien nach alten GemAlden, etc.
Senns, W* ran, Kupferstecher unseres Jahrhunderts, f 1851 (?) in Amsterdam.
Er schuf Bildnisse, darunter manche als Buchillustration, Madonna (nach v. Dyck), etc.
Senyei, Kiroly (Karl), Bildhauer, geb. 1854 in Budapest, Schaler von Enabl
und Eberle an der MUnchener Akademie. Von ihm Eitelkeit, Sa. Elisabeth, Triumph-
wagen, Bildnissbasten, etc. Gross. Med. 1885 Budapest
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Sepp — Sergeot-Marceaa. 261
Sepp, Jan Christtaen, Kopfentecher, geb. 1789 in Amsterdam, t 1811 das.«
Schfiler seines gleichnamigen Vaters. Er schuf Platten f&r natargeschichtliehe Werke,
s. B. fflr Nozemans MNiederl. Vögel", Kops' „Flora Batava*, etc.
SeppeuinOj, Franeeseo^ Maler, geb. 1530 in Genua (?), f 1^79, Schaler too
Cambiasi uod Gastilli. Er malte Historien und war in seiner Vaterstadt th&tig.
Septlmns, s. Settl.
SepvlTeda, Mateo Nnftei de^ Maler des 17. Jahrhunderts, den Felipe IV. 1640
sum Marinemaler und Vergolder ernannte. Er hatte das ausschliessliche Recht fOr
die Schiffe Standarten zu malen. S. soll auch Fresken geschaffen haben.
Seqneira, Gay. Domlngos Antonio de» Maler, geb. 1768 in Lissabon, f 1887
in Rom, Schüler der Akademie an Lissabon und Yon A. Cavallucci in Rom (1788).
1796 kehrte er nach Portugal surOck und malte iflr Kirchen und Pal&ste; seine
Cabinetsbilder waren die besten. 1823 musste er aus Portugal entfliehen und kam
erst nach Paris, dann nach Italien. Hier wurde er Äusserst fromm und malte nur
noch Heiligenbilder. Zuletzt wurde er Pr&sident der Portugiesischen Akademie in
Rom. Von ihm S. Bruno (Akad. Lissabon), Letzte Augenblicke des Camoens, Kreua-
abnähme, etc. Er hat 1824 auch ein Blatt in Paria lithographirt
Seqaena, Franc, Maler, geb. 1836 in Pilsen, t 14. Juni 1896 in Prag, Schaler
der Prager Akademie, weitergebildet in Müncheo, Rom und Paris. 1880 wurde er
Professor an der Prager Akademie und 1890 Rektor derselben. Von ihm Heim-
suchung Mariae; yiele Bilder, sowie Glasmalereien in böhmischen Kirchen und Kapellen«
Seraflnl, Seralino del^ Maler des 14. Jahrhunderts, th&tig in Modena. Die
dortige Kathedrale besitzt eine Krönung der Jungfrau (1385) Ton ihm.
Seralino. s. Breaeiano^ Seralino.
Serangeil, Qloacehlno» Maler, geb. 1778 in Mailand, f nach 1888 (?), Schüler
Ton DaTid in Paris, wo er lange thätig war. Zuletzt wurde er Prof. an der Mai*
lander Akademie. Von ihm Napoleon redet die Abgeordneten der Armee an (1808),
Bilder zur Amor- und Psychelegende (Villa Sommarija, Comersee), Genrebilder, etc.
Seregno, Vineenio, Baumeister, geb. 1509, f 1^94. 1564 erbaute er das CoUegio
de* Nobili auf der Piazzo de' Mercaoti in Mailand.
Serenari, Gasparo^ Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Palermo, Schaler von
S. Gonca in Rom. £r malte Historien in Oel und Fresko, z. B. Altar in der Sa.
Carita zu Palermo, und die Kuppel in der Jesuitenkirche das.
S^Sr^TÜle. Philippe de, Maler, geb. 17. M&rz 1820 in Moulins (Däp. Allier).
Er malte Vögel, Stillleben, etc.
Sergeant-KendeU, WiUlam, Maler, geb. 1869 in Spuiten Duivel N. Y., U. S.
A.), Schaler von T. Eakins und der Akademie von Philadelphia, dann der Ecole
des beaox-arts und von L. 0. Merson, sowie L. Doucet in Paris. Er war in
New- York thätig. Von ihm An der See, Spanier, etc.
Sergell, Johan Tobias Ton, Bildbauer, geb. 8. Sept. 1736 (1740?) in Stock-
holm, t '^6. Febr. 1813 (1814?) das., Schüler von 1/Archev6cque, 1767 in Paris,
auch in Rom weitergebildet. 1779 kehrte er zurück und wurde Akademieprofessor,
sowie Hofbildhauer GusUafs III., den er später nach Italien begleitete und für den
er Kunstwerke dort kaufte. Für ihn hat er auch viel geschaffen; 1808 wurde er
geadelt, später Hofiotendant. Seine Werke sind in einem Raum (im Nat-Mus.?) zu-
sammengestellt worden. Von ihm Betrunkener Faun, Amor und Psyche, Gustaat III.
(Bttste)^ desgl. (Bronzestatue am Kai, Stockholm), Auferstehung (Basrelief, Adolf-Fred.-
Akad.), Landgraf Friedrich II. (Museumsgeb&ude zu Gassei), etc.
Sergent, Lneien Pierre, Maler, geb. 8. Juni 1849 in Massy (D6p. Seine-et-Oise),
Schüler von Laurens, Pils und Vauchelet. Er malte Soldatenbilder.
Sergent-Marcean, Antoine Franooia, Kupferstecher, geb. 9. Oct. 1751 in
Chartres, f 24. Juli 1847 in Nizza, Schüler von St Anbin. Er war Schwager des
General Marceau, leitete zur Zeit der Republik die Feste, bekleidete zu yerschiedenen
Zeiten Aemter als Friedensrichter, Polizeicommiss&r, Deputirter, etc. Als Secret&r
des Jacobiner-Clubs hat er viele vor dem Guillotiniren gerettet. Zwei Jahre lang
wurde er nach der Schweiz verbannt. Zurückgekehrt war er in mannigfacherweise
der Kunst förderlich. Da er sich aber mit der Politik des 9. Nov. 1799 nicht ab-
finden konnte, musste er abermals Paris meiden. Er wurde Mitglied des Atbenaeums
zu Brescia, 1824 Bibliothekar der Universität zu Turin. S. schuf zahlreiche Farben-
stiche, meist kleineren Formats und von geringerem künstlerischem Werth, darunter
ein grosses Trachtenwerk, politische Flugblatter, Buchillustrationen, Bildnisse, etc.
Zuletst erblindete er. Seine Biographie von N. Parfait 1848. i
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262 Sergent-Marceau — Serres.
Serirent-HAreeaiiyEnilrmy geb. Marceau,Kapfer8techeriD, geb. 1753 in Chartrei,
t 6. Mai 1884 id Nizza, zweite Gattin dea Antoine F. 8., nach dessen Zeichnong
sie Bildnisse stach.
Seri, P. P« A. Robert de, g. Robert, Paul P. A.
Sericns, s Soye, P. de«
Serin, Jan, Maler, geb. 1678 in Gent, f 1764 (1765) im Haag, Schaler seines
Vaters N. S. Er malte Altarbilder, besonders aber Bildnisse, darunter die des
Marqais de F^n^lon und seiner Gemahlin, die ihm im Haag sassen. Von seinem Vater
besitzt 8. Martin zu Doomgk Der hl. Martin tbeilt seinen Mantel. — Sein Sohn Jan
8. d. J« war zwischen 1740—48 als Maler thfttig.
Serlio, Sebaatlano. Maler and Baumeister, geb. 6. Sept. 1475 in Bologna,
1 1554 in Fontainebleau, Schfller seines Vaters Bartolommeo 8. und des B. Peruzzi,
bei dem er in Rom studirte, nachdem er zuvor in Pesaro Baumeister gewesen war.
Er schuf dann eine Decke fflr die Markusbibliothek zu Venedig, durchzog Istrien,
Dalmatien und Italien, wo er flberall alte Kunstdenkmaler vermass, kam 1587 nach
Venedig znrQck und 1540 nach Paris, wo er im folgenden Jahre Hofbaumeister m
Fontainebleau wurde. Er hat hier am Louvre und an den Tuilerien gearbeitet, za
Venedig am Pal. Zeno (1531), 8. Francesco della Vigna (1538) und wahrscheinlich
am Pal. Bembo Correr. Nach Franz I. Tod yerliess er seine Stellung, lebte einige
Jahre in Lyon, und kehrte erst 1558 nach Fontainebleau zurück. Genau welchen
Antheil an dem Palast zu Fontainebleau er hat, ist nicht festzustellen. Mit am
wichtigsten ist er durch sein Werk Aber die Architektur nach Vitruv, Ton dem nach-
einander sieben Bücher in Venedig und Lyon erschienen. Zuerst das 4. (Allgemeines),
1540 das 8. (Grundrisse, Inneres^ 1545 das 1. und 2. (Geometrie und Perspective),
1547 das 5. (Tempel formen); Ms. etc. des 6. und 7. Buches verkaufte er au Strada
in Lyon, der nach 1560 das Werk wohl selbst zu Ende geführt hat. Siehe L. Charvet
Biograpbies d^arcbitectes, Sebast. Serlio (1869).
Sermeiy Cesare^ Maler, geb. 1516 in Orvieto, f 1600 in Assisi. Er malte
Fresken in Orvieto und Assisi, mit noch mehr Glflck Oelbilder, Märkte, Processionen,
Geremonien und dergl.
Sffrn^, Adriaen, Maler und Radierer, geb. 5. Juli 1778 in Haarlem, f 1847
in Zwolle. Er wurde Akademiedirektor in Zwolle, und malte Landschaften. Von seinen
Blättern nennen wir Die Plaudernden, Die Faulen, Die Wäscherin (n. Teniera), etc.
Serner, Otto, Maler, geb. 10. April 1857 in Sagan, Schaler der Berliner and
Düsseldorfer Akademien. Er malte Landschaften.
Serra. Enrique, Maler, geb. 1859 in Barcelona. Er Hess sich in Rom nieder
und malte Landschaften aus dessen Umgegend.
Sefra, Lnfgi, Maler, geb. 1885 (?) in Bologna, f l^- ^^^ ^^^ ^^b- ^^ ^^^^
Geschichtsbilder.
Serre, Mietael Gaspard Jaeqnes (Mignel Serra). Maler, geb. 10. Jan. 1668
in Tara^ona, als Kind franz. Eltern, f 9. Oct. 1783 in Marseille. Er entfloh seiner
Mutter im 8. Jahre, wurde von einem Karthäusermönch im Malen unterrichtet und
▼on diesem, der ihn nach Rom gebracht hatte, Terlassen. Er yerdiente sich nun bei
andern Malern genug, um nach Marseille zu kommen, wo er sich 1676 niederliesa
und 1690 BQrger wurde. 1704 besuchte er Paris und erhielt A usseichnurgen yon
Louis XIV. Während der Pest in Marseille seichnete er sich durch werkthfttige
Menschenliebe aus. Er hat auch zum Besten der Stadt zwei Pest-Darstellungen
gemalt, die gegen Geld ausgestellt wurden. Beide befinden sich jetst mit mehr als
25 anderen Werken des Künstlers im Mus. zu Marseille. Sein Bacchus und Ariadne
besitzt das Mus. zu Gaen. Mitgl. d. Akad. zu Paris 1704.
Serrea, Antony^ Maler, geb. 18. Febr. 1828 in Bordeaux. Von ihm Die Ter-
lassene Glytia (Mus. HaTre), Die Verurtheilung der Jungft-au von Orläans n. A. (Mna.
Bordeaux), Predigender Christus (1857), etc.
Serres, Dominique, Maler, geb. 1722 (1730?) in Auch (Gascogne), t 6 Not.
1798 (n. A. 1810) in London, ging auf die See, um nicht (Geistlicher werden in
müssen und wurde 1752 von den Engländern gefangen. Auf Parole freigelassen
widmete er sich in London unter Brooking der Marinemalerei. 1768 wurde er
Mitgl. d. Akad., 1792 deren Bibliothekar; er wurde auch Marinemaler Georgs III. Von
ihm Georg III. bei einer Flotteurevue in Portsmouth u. A. (Gal. Hampton Court),
Howes Sieg bei Gibraltar, A. im Green wich Hospital, etc.
Berrea, Henri Charles de, Maler, geb. 29. Oct. 1823 in Paris, Schaler yon
de Rudder. Er malte Landschaften, Bildnisse, Stillleben und BlumenQQQJp
Serret — Servin. 263
Serresy Jobs Thomas, Maler, geb. 1759 in London, f 28. Dec. 1825 dat.,
Schaler Beines Yaters Dominique S. Worde Zeichenlehrer an der Marineschule
in Chehea, beBucbte 1790 Frankreich and Italien and wurde 1793 Marine-Maler d(>s
Königs und Zeichner der Admiralität. Seine Frau gtib sich als Hersogin von Cum-
berland aus und ruinirte ihn so, dass er bankerott als Schuldner starb. Er malte
Marinen in Oel und Aquarell und Teröffentlichtn 1801 „Die kleine See&ckel für Kflsten-
schiffe*' (mit vielen geschabten und colorirten Blatt), 1805 ein ,Liber nauticus* (Leit-
faden cur Marinemalereil — Auch sein jflngerer Bruder Dominio S* war Maler und
Zeichenlehrer. £r schul Landschaften und stellte swischen 1783—87 in der Aka-
demie aus. Sp&ter wurde er trübsinnig und musste suletit von seinem Bruder er-
halten werden.
Serres, OUto, geb. Wilton, Malerin, geb. 1772 in Warwick, f 21. Nov. 1834,
Oemahlin des John T. S. Sie gab sich als Tochter des Herzogs Henry Frederick von
Cumberland aus und wurde 1822 vom House of Gommons abgewiesen mit ihren
Ansprflrhen. Sie malte Landschaften.
Sermr^ Henry Auguste Calixte C^sar, Maler, geb. 9. Febr. 1794 (1795?) in
Lambersarte, f 2. Sept 1865 in Paris, Schüler der Kunstschule in Lille, der £cole
des beauz-arts und von Regnault Von ihm Brunehaut (1827 Mus. Arras), Die
Schlacht von Coni, Die Schlacht von Jaffa, Maria Stuart, u. A. (Mus. Versailles);
A. in den Mus. zu Bordeaux, Cambrai, Douai, Lille, Bennes, Yalendennes, etc.; auch
in Kirchen. Med. 8. Kl. 1836, 2. Kl. 1837.
Sermr^, Lodewijk AngastaSy Baumeister, geb. 1. Juni 1799 in Antwerpen,
t nach 1835, Schüler der Antwerpener Akademie. Er zeichnete die Bl&tter für ein
grosses Werk über den Antwerpener Liebfrauenthurm. Mitgl. des Roy.-Inst. of
British Architects.
Serraes^ Uermany Maler, geb. 1601 in Antwerpen (?)^ f ^^^ l^^^» Schüler
von van Dyck. 1650 war er Mitgl. der Lucasgilde«
Serrandony, Jean Nicolas, Maler und Baumeister, geb. 2. Mai 1695 in Lyon^
t 19. Jan. 1766 in Paris, Schüler von Pannini und J. J. Rossi in Italien, wohin
er jung kam. Er gelangte nach Lissabon, wo er Fest- und Theaterdecorationen schof,
1724 liess er sich in Paris nieder, wo er Decorationen für die grosse Oper malte
und 18 Jahre lang die Leitung der Decorationen dort inne hatte. 1783 — 45 schuf
er die Fa^e von St. Snlpice (nicht die jetzigen Thfirme), 1739 leiteti» er die Fest-
lichkeiten zu Ehren der Hochzeit Elisahethens von Frankreich. 1738 '»hatte er den
Hofbaumeistertitel und die Genehmigung erhalten, in einem grossen Saal der Tuillerien
Festaufführungen abzuhalten, die glänzend wurden und seinen Ruf so verbreiteten,
dass er z. B. 1747 zur Leitung eines grandiosen Feuerwerks nach London berufen
wurde, auch fflr August den Starken in Dresden thStig war, 1760 die Festlich-
keiten zur Hochzeit Joseph II. in Wien leitete und endlich Feste am württem-
bergischen Hof diriffirte. Zurückgekehrt schuf er einen Triumphbogen fQr Ludwig XV.,
eine runde Kapelle und verschiedene Privatbauten in Paris, Altare in Lyon und Sens,
die Kirche von Goutangesla-Vineuse in Bourgogne, etc.; endlich noch zahllose Entwürfe
zn Festdecorationen und eine grössere Reihe derartiger, sowie architektonischer
Gem&tde. Christus- Orden u. A.
Serrlf Constantlno de!» Maler und Baumeister, geb. 1554 (?) in Florenz, f
1622, Schüler von Santo Titi. Er kam nach Deutschland und malte in ^ourbus*
Manier. Seine Florentiner Mosaiken machten ihn bekannt. Er war ferner als Archi-
tekt und Ingenieur für den Prinzen von Wales, den Schah von Persien, die General-
sUaten und den Kaiser Rudolf II. (der ihn adelte) tbStig.
Senrl, Gloraiini« Maler, geb. 1799 (?) in Venedig, f 8. Juni 1885 in Mailand,
gebildet in Rom, wurde Akademieprofessor in Mailand. Von ihm Riensi, Die Leiche
Garracciolis taucht vor Kdnig Ferdinand und Nelson auf, Bildnisse, etc.
Servl^res, Eng^nie Hargnerite Uonor^e, geb. Charen, Malerin, geb. 1786,
t nach 1823, Schülerin von Lethi^re. Von ihr Blanche de Castille befreit Gefangene
(Mus. Libourne), Sceoe aus dem vierten Akt von Othello (1824), Hagar in der
VITüste, eta
Senrin, AmM^e £lle, Maler, geb. 6. Sept. 1829 in Paris, f im Mai 1884 in
Vitliers-sur-Morin, Schüler der £cole des beauz-arte unter Drolling. Er Hess sich
in Villierssnr-Morin nieder. Von ihm Interieur in der Brie (1865 Mus. Maus), Mühle
bei VilliersrSurMorin (1872 Mus. Marseille), Strasse von Ru, u. A. (Mus. MelunV In
der Picardie, etc. Er hat auch Mehreres für illustr. Zeitschr. etc. radiert und kleine
Bronzen geschaffen. Med. 1867, 1869, 2. Kl. 1872.
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264 Servoisler — Seurat
Serroisi^r, Zenobie HoDorlney Malerin, geb. 6. April 1821 in Paris, Sdbfllerin
TOD L. Cogniet. Von ihr P. L. Binet (Mas. Versailles) und andere Bildnisse.
Serwonter, (Serwonters), Pieter, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb.
28. Oct 1586 in Antwerpen. !Er arbeitete in Londerseels Weise besonders nach D.
Yinckboons; A. nach L. van Leiden, P. Sibrantsi, A. ▼. d. Venne, etc.
Herjt P. P. A. Robert de, s. Bobert, Paul P. A*
SenSf Johann Georg, Kupferstecber, geb. 20. Febraar 1808 in Narnberg.
Er wurde von C. Meyer inX^Ornberg gebildet und wanderte in den fünfziger Jahren
nach Amerika aus. Er hat Stahlstiche nach Ludwig Richter, A. nach K. Santi,
T. Vecelli, etc. geschaffen.
Sesshin, (Ota), japanischer Maler, geb. 1421 (?), f 1507 (?), Schüler des Jos e ts u.
Er stammte aus aristokratischer Familie und wurde zum Priester erzogen; spater nahm
er vom Tempel Unkokiiji den Namen Ünkoku an. Er schlug unter chinesischem
Einfluss die naturalistische Richtung ein und wurde sogar nach China berufen, um
den Kaiserpalast zu schmücken. Seine Landschaften, sowie Figuren und Vögel
bilden die ein für allemal feststehenden Motive für die nachfolgenden Künstler. Er
erfand die Scbnellmalorei und machte oft die Umrisse einer Figur mit einem Pinsel«
strich. Im British Museum (London) von ihm Landschaften; Hotei mit einer Gruppe
kleiner Spielkameraden u. A.
Seato, Cesare da, Maler, gen. Milanese, geb. um 1480 in Sesta Calendo am
Lago Maggiore, f 1521 (?), (n. d. Cicerone n&ch 1523), Schüler von L da Vinci, spater
Freund und Nachahmer des R. Santi in Rom. Er besuchte auch Neapel und
Messina (1515—20), 1506 Rom und war wahrscheinlich 1507—12 unter da Vinci thätig.
Mehr oder minder sicher sind von ihm Anbetung der Könige (Mus. Neapel), Madonna
della Cintura (zweifelhaft 1521, Vatikan), Taufe Christi (Smlg. Duca Scotti, Mailand),
Madonna im Rund (Smlg. Duca Melzi, das.), Maria mit Heiligen (ebenda), Madonna
unter einem Lorbeerbaum (Brera, Mailand), Hl. Familie (ebenda); A. in den Moa.
zu Madrid, Turin, Venedig (Gal. Manfredini), Wien. — Von einem Stefano da 8«
(Bruder des S.?), Bildhauer, rührt das blendende 1. Chortabernakel in der Certoaa
di Pavia her.
Seatri, s. TravI.
Hetletsky, Balthasar Sigismond, Kupferstecher, geb. 1695 in Augsburg,
t 1770, Schüler des J. A. Pfeffel. Er war von polnischer Abkunft und ein unter-
geordneter Meister, der nach Eckstein, Roos, Watteau, etc. stach.
Settegast, Joseph, Maler, geb. 8. Febr. in Coblenz, t 19. M&rz 1890 in
Mainz, Schüler der Düsseldorfer Akad. und von Veit in Frankfurt a. M., 1838—43 in
Rom weitergebildet. Er schmückte viele rheinische Kirchen mit biblischen Bildern,
s. B. Kastorkirche zu Düsseldorf (Fresko), Mazkircbe (das.), Franzkirche (das.^
Mainzer Dom (Koppel) und Kreuzkirche (Ehrenbreitstein).
Settella, Hanf^ed^ Maler, geb. 1600 in Mailand, f 1680. Er wurde in Mailand
Akademiedirektor und war auch Mechaniker.
Setti, Ereole (Heronles Septimua), Maler und Kupferstecher des 16. Jahr-
hunderts, geb. in Modena, f nach 1592. Er malte Historien für Modeneser Kirchen
und hat Einiges radiert.
Settignano, Antonio dl diorgto da, Baumeister und Ingenieur, geb. vor 1450,
t um 1494, thatig in Neapel, wo er für König Ferdinand I. den Bau der öffentlichen
Geb&ude leitete und ihm auch nebenbei in der Regierung half. Von ihm die jetzt nicht
mehr vorhandene Kirche S. Giusto alle Mnra bei Florenz.
Settignanoy Desiderio da, §• Desiderio.
Settignano, Meo del Caprina da, s. Gaprina.
Senbert. Johann Friedrieh. Maler, geb. 28. März 1780 in Stuttgart, f 12. Juli
1859 das., Schüler von Heideloff. 1818 wurde er Zeichenlehrer am Katharinen-
Stift in Stuttgart, 1829 an der Gewerbeschule dort, an der er 1888 Professor wurde.
Er gab eine Zeichenschule (100 Bl. von Elias lithographirt) heraus und hat De-
korationen, Bildnisse und Blumen gemalt, sowie naturwissenschaftliche Hlustrationen
(z. B. zu Gocks „Traube*) geschaffen.
Sevpeli Johann Adam^ Kupferstecher, geb. 1660 in Strassburg, f 1714 das.
Er schuf Bildnisse zum Theil nach dem Leben, strebte den Schabknnstwirknngen
in seinen Stichelarbetten nach und hat anch eine Nachtansicht von Strassburg ge-
schabt.
Senrat, Georges Pierre, Maler und Zeichner, geb. 2. Dec 1859 in Paria,
t im M&rz (?) 1891 das., Schüler der £cole des beanx-arto, studirte auch besonders
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Seorre — S^Tin. 265
die Fresken £. Delacroixs in der Kirche 8t. Sulpice. Er malte Landschaften in
grauem friedlichem Ton, Scenen aus der Normandie und A8ni^r«>8, sowie Bildnisse;
▼on ihm Circusparade (1887), Poseuae (1888), Un dimanche k la Grande Jatte, etc.
Senrre. Bernard Gabriel, Bildhauer, geb. 11. Juli 1795 in Paris, f 5. Oct.
1867 das., ScbQler der £cole des beauz-arts unter Gartellier. 1818 gewann er
den grossen Rompreis und wurde 1853 Mitglied des Instituts. Von ihm Die Badende
a824 THanonX Sa. Barbara (1827 Kirche der Sorbonne), J. de la Fontaine (Mus.
Versailles), Admiral Behuchet (das.X P^^'b n)>t dem Apfel (Mus. Nantes), Der Acker-
bau (Böise, Paris), Maiia(Marietikapelle in S. Nicolas de Chardonnet), S. Louis (Kapelle
nahe Tunis), Siegerwageu und Anderes (Are de l'^toile, Paris), Kr. der Ebrenleg. 1887.
Senrre, Charles Emile Marie, Bildhauer, geb. 80. Sept. (22. Febr.?) 1798 in
Paris, t 12. Jan. 1858 das., SchOler von Gartellier an der £cole des beaux-arts,
an der er 1824 den grossen Rompreis gewann, Bruder des Bernard G. S. Von ihm
Napoleon I. (1833 auf der Yendöme-Sftule, 1863 nach Courbevoie gebracht), desgl.
(Mus. Versailles) Louis XII. (Reiterstatue, Schloss zu BloisX Charles VII., Gaston de
Foix u. A. m. (Mus. Versailles), Boileau (Mus. LouYre), Die Dichtkunst (Delavigne-
Grabmal auf dem P^re Lachaise, Paris)» etc. Kr. der Ehrenleg. 1841.
Seoter, a. Saiter.
Seraiix, Charles^ Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 5. Mai 1751. Auf Grund
eines »Kinderspiels* wurde er Mitgl. der Akademie St. Luc.
S^Te, (auch Des^ie), Gilbert de, Maler, geb. 1615 (?) in Moülins (Ddp. AUier),
t 9. April 1698. Er war 1648 einer der ersten Mitgl. der Akademie, an der er
1655 Professor, 1689 Rektor wurde. Von ihm unterfieganRene Malereien im Zimmer
der Königin im Schloss zu Versailles. Ferner Ton ihm Moses tränkt die Herde der
Töchter Jethro.
S^ye, (auch Des^re)^ Pierre de, Maler, geb. 1623 (?) in Moulins (Ddp. Allier),
t 9. Nov. 1695 in Paris, jüngerer Bruder des Gilbert de S. Von ihm Erneuerung
des Bundes awischen Frankreich und der Sdiweiz 1663 (Mus. Versailles), Belagerung
▼on Tonmay 1667 (ebenda), Ludwig XIV. besucht die Gobelin-Fabrik (ebenda), Bild-
oiss der Anna t. Oesterreich, A. in Prlyatsammlungen. Mitgl. der Akademie 1663,
Prof. 1672.
Seyerin, Julius^ Maler, geb. 29. April 1840 in Rom, f 19. Mai 1883 in
München, Autodidakt. Er besuchte 1865 MOnchen, liess sich 1870 dauernd dort
nieder und malte Landschaften, sowie heitere Genrebilder.
Seierlno^ VlneeBso, Maler, geb. 1859 in Caiaszo (Prov. Terra di Lavoro).
Er war u. A. in Rom thatig, decorirte Kapellen, Paläste etc. und schuf Bildnisse,
Landschaften und Genrebilder.
Sererlno, s. San Seierliio.
SeTem, Joseph, Maler, geb. um 1795, f 3. Aug. 1879 in Rom. Er kam 1827
nach Rom, und war Begleiter Keats' in Italien. 1840 kehrte er nach London zurück,
gewann 1843 bei der Concurrenz in Westminster Hall einen Preis, befand sich 1861
wieder in Rom und bekleidete dort bis 1872 das Amt des British Consul. Von ihm
besitzt die Nat. Portrait Gal. zu London das Bildniss Keats*, das S. Kensingt. Mus.
das. 4 Oelgem&lde und ein Aquarell. — Ein Arthmr S. war um die Mitte unseres
Jahrhunderts als Marine- und Bildnissmaler zu London thätig.
SererBy Marj^ §• Newton.
Seieme^ — ^ lanf Baumeister des 15. Jahrhunderts, thfttig in Gent. Mit W.
Märten s baute er die Georgscapelle an der Nicolauskirche dort auf.
Seieatre, Jean, Maler des 17. Jahrhunderts, f 18. Oct. 1650 in Paris. Er
war wahrscheinlich bei den Gobelins und in den kgl. Schlössern bescbäftigt. — Ein
Jean n. S. geb. 1623 (?), f 8. Aug. 1694 in Paris, war gleichfalls Maler. ^ Dessen
Soho Jean III. 8.» getauft 26. Nov. 1676 in Paris, war auch Maler.
SeTllla Boniero y Esealante, Juan de, Maler, geb. 1627 in Granada, f 28. Aug.
1695 das., Schiller Ton A. A. Arguelles und P. de Moya, durch Studium der
Werke Ruhens* und Van Dycks weiter gebildet. Er schuf Historien far die Carme-
liter, Augustiner, Jesuiten und a. Kirchen in Granada, sowie fOr Kirchen in Gordova,
Henares, etc. Eine Beweinung Christi in der Dresdener Gal. (No. 708) wird ihm zu*
geschrieben.
S^Tin^ Pierre Panl, Maler, geb. um 1650 in Tournon, f ni^b 1689. Er war
in Lyon als Bildnissmaler th&tig und hatte kurze Zeit st&dtische Anstellung. 1688
war er in Paris anwesend. Vermeulen stach nach seinen Zeichnungen. Von ihm
Alezander und Diogenes (Mus. Toulouse), Darstellungen der Thaten Loni|XIV., etc.
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266 Benin — Seymonr.
Seyrln» Jan Baptist^ Maler, geb. 28. Oct. 1817 in Antwerpen, Schüler ron
K. de Keijser. Er malte kleine geschichtlicbe Bilder.
Sewellf Amanda Brewster, Malerin, geb. 1860 in New-Tork, Scbfllerin der
Akademie Julian in Paris, Gemahlin des Robert V. V. S., thfttig in ihrer Vater-
stadt Von ihr Die kloinen Fischer, In den Dflnen, Bildnisse, etc.
Sewell, Bobert Tan Vorst, Maler, geb. 1857 in New-York, ScbOler der Akademie
Julian in Paris, th&tig in seiuer Vaterstadt. Von ihm Holländische Fischersleute,
Kinder des Meeres, etc.
Sewrin-Bassompierre, Aim^ Henrj Edmond. Maler, geb. 1. Not. 1809 in
Paris, t nach 1874, Schüler von Hersent, Detouche und der Ecole des beaux-
arts. Er malte Bildnisse, namentlich in Pastell, auch einige Historien und Genre-
bilder. Med. 3. Kl. 1846.
8ejbold, Christian, s. Seibold.
8ejbold, Georg Ton, Maler, geb. 20. März 1882 in Schrobenhausen, Schfller
von Kaulbach an der Münchener Akademie und von Couture in Paris. Er malte
Soldatenbilder, darunter eins in Fresko im MQnchener National museum.
Serdel, Gnstay Ed., Maler, geb. 18. März 1822 in Luxemburg, f 80. Sept. 1881
in Dresden, Schüler der Düsseldorfer sowie Antwerpener Akademie und liess sich
spflter in Dresden nieder. Das dortige Musenm besitzt Die Trauerbotschaft (1867)
von ihrn.
Sejdelmann, Apollonle, geb. de Forgue, Malerin, geb. 1708 in Triest (n.
A. 1767 in Venedig), f 1840 in Dresden, Schülerin ihres nachmaligen Gatten Jakob
C. S., mit dem sie 1790 nach Italien kam, wo sie unter Mms. Maren die Miniatur-
malerei erlernte. Sie stand kaum Ober der Dilettantin und machte besonders Sepia-
copien nach iftten Gem&lden, darunter die Vorlage für J. F. W. Müllers Stich der
Sistinischen Madonna. Mitgl. der Dresdener Akademie.
Seydelmanny Jakob Crescentinsy Maler, geb. 25. Juni 1750 in Dresden, f
27. M&rz 1829 das., Schüler von B. Beiotto und Casanova, 1772 auch in lUlien
unter Mengs gebildet. Er schuf zuerst viele Sepiazeicbnungen nach der Antike etc.,
kam dann zurück und wurde Prof., sowie Mitglied der Dresdener Akademie. 1790—
1794 besuchte er wiederum Rom, spAter noch zweimal, sowie St. Peteisbars zweimal.
Er malte Sepiacopien nach Renaissance- Gemälden (manchmal in Original grosse) und
Sepiabildnisse.
Sejdliti, Reinhard, Freiherr von, Maler, geb. 20. Oct 1850 in Berlin,
Schüler der Münchener Akademie, vonPiglhein, Uhde U.A. SpAter ging er nach
London, Paris und Berlin, um sich kunstgewerblichen Studien, besonders dt n japanischen
zu widmen. Er war auch schriftstellerisch thAtig. Von ihm Richard wagner, etc.
Sejffartb, s, Sharpe.
Sejffer, Angnst, Maler und Kupferstecher, geb. 1774 in Lauifeo am Neckar,
t 1845, gebildet in Stuttgart und Wien. Er wurde Hofkupferstecber in Stuttgart
und Inspektor des Kupferstich Kabinets dort S. aquarellirte Landschaften und hat
auch Ansichten aus 'Württemberg, etc. gestochen und radiert, z. Th in Woolletts Manier.
Sejffert, Johann Gotthelf» Kupferstecher, geb. 7. Juli 1761 in Dresden, f 29.
MArz 1824 das., Schüler von Casanova und Stoelzel. Er wurde Prof. und In-
spektor an der Akademie; zuletzt (1814) musste er in Folge dieser Stellungen das
Kupferstechen aufgeben. Von ihm David (n. Preti), Sibylle (n. Kügelgen); die besten
Platten für das „Augusteum*, Bildnisse, etc.
Sejfried, Ferdinand, Maler, geb. 1751 (?), f 2. Jan. 1828 in Köln a. Rh., wo
er 1787 in die Zunft aufgenommen wurde und decorative Arbeiten schuf. — Sein
Vater Norbert S* war auch Maler, kam aus Prag nach Köln a. Rh., wo er 1771
Mitgl. der Zunft wurde. Handzeichnungen von ihm im dortigen Museum.
Seymonr, Edward, Maler des 18. Jahrhunderts, begr. 1757 in Twickenham. Er
malte in England Bildnisse in Knellers Art.
Seymonr, James, Maler, geb 1702 in London, f 30. Jan. 1752 das. Er wurde
als Pferdemaler geschAtst, besonders wegen der Zeichnung, weniger wegen des Co-
lorits. Man kennt Bilder von ihm durch Stiche von Burford und Houston.
Seymonr, Robi^rt, Maler und Zeichner, geb. 1800 in London, t 20. April 1836
durch Selbstmord. Er malte erst Historien und Bildnisse, wandte sich aber dann
ganz der Holzschnitt-Illustration zu und lieferte Zeichnungen zu Odd Volumes (1830),
Comic Magazine (1832-34), Figaro in London (1831-36), The Schoolmaster abroad,
Humorons Sketches, etc., besonders aber die ersten Illustrationen zu Dickens* Pickwick
Papers, in denen er die Typen Pickwick, Tupman, V7inkle etc. festlegte^ j
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Seymoor-bamer — Sharp. 267
Seymonr-Dameri Hme. Ann«» g. Damer«
Seynes, Adolphe, Maler, geb. 1786 in Ktmes, f 7. Oct. 1844 das. Das dortige
Museum besitzt Sepiateicbnungeo, (Diaoatempel, Augustusthor, Französisches Thor
und 3 A.) Ton ihm.
Seyppel, Karl Maria, Maler und niuatrator, geb. 28. Juli 1847 in Düsseldorf,
Schtller der dortigen Akademie und too Knaus; er bereiste Westdeutschland. 1894
besuchte er Brüssel, 1895 London. Von ihm Der Kampf ums Dasein (6al. Hannover^
Schachspieler (Gal. Magdeburg^ ^>b ^^^^ Altarbild, auch Bildnisse und Architekturen.
Am bekanntesten wurde er jedoch als humoristischer Schriftsteller und Illustrator
namentlich der angeblich ausgegrabenen altägyptischen Scherze «Schlau, schlauer,
am schlausten*, „Er, Sie, Es**, etc.
Seyst, Hendrik ran, Maler des 16. Jahrhunderts, f nach 1521. 1508 war er
Mitglied der S. Lucasgilde in Antwerpen.
Seienlne, Yalentin. Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thatig 1620—26. Er
schuf Ornamente, Qrottesken, etc.
Sfondrini, AehUle» Baumeister, geb. 1886 in Mailand. Von ihm Nationalbad
in Mailand (1869), Das Theater in Sa16 (1870), Restauration des Carcano-Theaters
in Mailand (1872) und des Theaters zu Pavia (1878), Das Costanzi-Theater in Rom
(1880, sein Hauptwerk und eines der bedeutendsten Theater Euroias), etc. SS. Maurizio-
nnd Lazxaro-Ord., Italien. Kronen-Orden; Mitgl. verschied. Akad.
Sgnaxella, (Chiassella), Andrea, Maler des 16. Jahrhunderts, Schüler des
Andrea Angeli, den er nach Frankreich begleitete, wo er auch nach dessen Rück-
kehr blieb und besonders im Schloss Semblancay viel malte. Ausser dem Altarbild
der Kapelle gingen diese Werke alle bpi der Zerstörung des Qeb&udes 1793 zu
Grund. 1557 erbte S. die Habe des J. Carrucci als dessen nächster Verwandter.
Nach ihm stachen E. Yico (mit Yer&nderungen und als angeblicher B. Santi) nnd
A. Girardet eine Kreuzabnahme.
Sbaekleton, John, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1767. Er wurde Hofbildniss-
maler Georgs IL und stellte viele Bildnisse aus. 1755 versuchte er mit A. eine
Akademie zu gründen. Von seinen Bildnissen Georgs IL befindet sich eins in der
Nat.-Portr.-Ga1. zu London.
Shade, William Angmt, Maler, geb. 19. Not 1848 in New-Tork, t 26. Sept.
1890 in der Schweiz, Schüler von W. Sohn, verliess krankheitshalber Düsseldorf,
kam nach Italien und liess sich in Rom nieder. Er malte Genrebilder und Bildnisse,
z. B. Erste Liebe (Nat-Gal. Berlin), Rast auf der Flucht nach Egypten, Bildnisse, etc.
Shalders, George, Maler, geb. 1826 (?), f 27. Jan. 1878 in Portsmoutb, wo er
thatig war. Er malte seit 1848 Landschaften und Thierstücke in Wasserfarben ans
Surrey, Hampshire, auch Irland, z. B. Stiller Winkel, Bei Seiborne, etc.
Shannon, Charles Hasel wood, Maler, Holzschneider, Radierer und Lithograph,
geb. 26. April 1865, Schüler von Charles Ricketts, tbfttig in Richmond unweit
London. Er hat Flandern, Frankreich. Italien etc. besucht und stellte in verschiedenen
Londoner Instituten, auch auf den Champs de Mars zu Paris, in München, etc. aus. Seine
Oelbildnisse werden sehr gelobt. Am bekanntesten wurde er durch seine wunderbaren
Steindrucke, das Erzeugniss seiner freien Phantasie und zauberhaft in ihrem grauen
Silbertoo. Eine grosse Anzahl davon erschienen in den 5 Nummern der vornehmen Zeit-
schrift ^The Dial* die er mit Ricketts u. A. erschienen liess. Von Buchillustrationen
nennen wir die zu «Daphne und Cbloe* und „Hero und Leander*. Gr. gold. Med.
München 1897.
Shannon^ J«, J», Maler geb. 1863 in New-England, kam 1878 nach London,
wo er an der S. Kensington Schule unter Poynt er und Sparks studirte. Er wurde
einer der beliebtesten Bildnissmaler Englands und bekam besonders Frauen- und
Kinderschönheiten zu malen.
Sliaplelgh, Frank Henry^ Maler, geb. 7. M&rz 1842 in Boston (Mass. U. S. A.),
Schüler von Lambinet in Paris. Er Hess sich in Boston nieder und malte An-
sichten, sowie Landschaften aus verschiedenen Gegenden Amerikas.
Sharp, George, Maler unseres Jahrhunderts, f 1878. Er wurde Mal- und
Zeichen-Lehrer in Dublin und 1861 Mitgl. der Hiberoian Acad. Von ihm Rast
(Mns. Dublin), Schulgang (Mus. ebenda), etc.
Sharp, Mlehael, Maler unseres Jahrhunderts, jireb. in London, f 1^0 in
Boulogne, Schüler der Londoner Akademie nnd von Sir W. Beechey. Er malte Bild-
nisse, später Genrebilder. Ein Schauspielerinnenbildniss von ihm besitzt das S. Kens.
Mos. — Ein Thomaa 8« war um 1850 erfolgreich als Bildhauer in London thatig,
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268 Sharp — SUjer.
Sharp, William, Kupferstecher, geb. 29. Jan. 1749 in London, f 25. Juli 1824
in Ghiswick, Schaler von B. Longmate, und arbeitete sich yon beschpidenen An-
fangen zum Rang eines der ersten englischen Linicnstecher herauf. Er war aber-
irlaubisch, wurde desVerratbsyerd&cbtig, aber von dem geheimen Richtbof freigesprochen.
Von ihm Platten nach Andreas, Benwell, Ann. Carracci, Cbobday, Copi* y, van Dyck,
Joseph, Raeburn, Reni, Reynolds, Romney, Smirke, Stothard, Trumbull, West,
Woodford, Zampieri, etc., auch mehrere Exlibris, Schriftkarten, etc. S. Leben von
W. S. Baker (1876).
Sharpe, Edmonil,. Baumeister, geb. 1809, t 8. Mai 1877. Er war in England
th&tig und ist besonders durch seine Werke Ober die Baukunst der Gistercienser,
sowie die Ornamentik der Uebergangsperiode (1145—90) in der engl. Baukunst be-
kannt geworden.
Sharpe, Eliza» Malerin, geb. 1796, f 11. Juni 1874 in Chelsea; sie malte
Aquarelle und war in späteren Jahren meist mit Gopireo im S. Kens. Mus. beschftfrigt.
Sharpe^ Lonisa, verehel. Seyffarth, Malerin, geb. um 1805 in London, f
28. Jan. 1843 in Dresden, Schwester der Eliza S. Sie malte Bildnisse und Miniaturen,
spater Genrebilder u. A. in Wasserfarben. 1834 verheirathete sie sich nach Dresden.
Von ihr Ruth und Naemi, Brunetto (111. zu Addison^ Der Alarm (1841), etc.
SbarpleSt (Sharpless), Mrs. — -, Malorin, geb. um 1758 in Birmingham, f im
März 1849 in Bristol, Gemahlin des James S., nach dessen Tod sie nach England
zurückkehrte. Sie malte Bildnisse in Miniatur, Oel und Pastell. Sie stiftete ihr
Vermögrn der Stadt Bristol zur Errichtung einer Kunstakademie Die Kat-Portr. 6al.
zu London besitzt zwei Pastelle von ihr, Priestley und Washington.
Sharples» (Sharpless), James, Maler, geb. 1751 in England, f 26. Febr. 1811
in New -York, war erst Theologe, dann wahrscheinlich SchOler von Romney und
begab sich 1794 mit Frau und Kindern nach Amerika, wurde jedoch von Franzosen
geängen genommen und konnte erst nach einigen Monaten seine Reise wirklich
vollenden. In Amerika zog er mit Pferd und Wagen von Ort zu Ort, um die Berühmt-
heiten zu malen. 134 solcher Pastellbildnisse befinden sich in Independence Hall,
Philadelphia, einige seiner Werke auch im Kunstverein zu Bristol.
SharpleSy (SharplesB), James d.J«, Maler, geb. vor 1794 in England, f 1839
in Bristol, Sohn und wahrscheinlich Schüler des James 8. Er malte Bildnisse. —
Sein Bruder Felix S«, (beofalls Maler, war in North- Carolina thati«, wo er auch starb.
Sharples« (Sharpless)^ Rollnda, Malerin, geb. vor 1794 in England, f 10. Febr.
1838 in Bristol, Tochter und Schülerin des James S. Sie war meist in Bristol
thätig und schuf Genrebilder, sowie geschichtliche Darstellungen.
Shattuoky Aaron Draper» Maler, g< b. 9. M&rz 1832 in Francestown (N. H.,Ü.S. A.),
Schüler von A. Ransom in Boston und der New -Yorker Akademie, deren Mitglied
er 1861 wurde. Er malte Landschaften, Ansichten und Thierstücke, z. B. unten auf
der Weide, Blick auf den ChamplainSee und Bauerngehöft an der See (1884).
Shaw, Annie Coruelia» Mal« rin, geb. 16. Sept. 1852 in West-Troy (N.-T.,ü. S. A),
t 1887 in Chicago, Schalcrin von H. C. Ford das. Das dortige Museum besitzt von
ihr Das Aepfeljahr (1885), Am Strand im Herbst (1882), Am Strand im Sommer (1884).
Shaw, Henry^ Kupferstecher ucd Zeichner, geb. 4 Juli 1800 in London, f
12. Juni 1873 das. Er war Mitglied der Alterth ums -Gesellschaft und schuf u. A.
Exlibris, Aquarellcopien, etc., besonders aber die Illustrationen zu einer grossen Reihe
von bedeutenden Werken, darunter Wells (in Britton's Kathedralen Serie), Gloucester
(1828, des)!l.), The Antiquities of Luton Chapel (1825), Details of Gothic Architecture
(1832), Uluminated Ornaments (1883), Ancient Fnmiture (1839), Mittelalterliche
Trachten (1839). Encyclopadie des Ornaments (1842), Alphabete, etc. (1845), Wappen
(1855), Fliesen (1858), etc.
Shaw^ James, Maler des vorigen Jahrhunderts, t um 1772, thatig als Pferde«
maler in London. — Ein anderer James S«, geb. in Wolverhampton, f in London
um 1784, war Schüler von E. Penny und malte Bildnisse.
Shaw, Joshnüf Maler des vorigen Jahrhunderts, geb. 1776 in Bellingborough
(Lincolnshire, England), Autodidakt, war erst Hausmaler in Manchester, kam dann
nach London, wo er Landschaften, Stillleben, besonders aber Copien nach alten Hol*
landern schuf, und wanderte zuletzt nach Amerika aus, wo er in gleicher Weise,
nebenbei auch als Mechaniker thätig war.
Shayer, William, Maler, geb. um 1777 (n. A. 1788) in Soutbampton, f 21.
Dec. 1879 in Shirley bei Southampton. Er malte landliche Scenen und stellte viel
in London aus. Das S. Kensington Mus. zu London besitat zwei Oelbilder von ihm.
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Sliee - Sherlock. 269
She^ Sir Martin Archer, Maler, geb. 20. Dec. 1769 <n. A. 23. Dec. 1770)
in Dublin, f 19. Aug. 1850 in Brighton, studirte in Dublin, dann an der Londoner
Akademie (1790). 1800 wurde er Mitgl., 1880 Präsident der Londoner Akademie und
augleich geadelt. Er malte einige Genrebilder, besonders aber Bildnisse. S. hat
auch Trauerspiele, Romane, etc. verfasst. Von ihm Bauernmädchen (Mus. Dublin),
Bacchus als Kind und zwei Bildnisse (Nat.-Gal. Jjondon), Picton (Nat.-Port.-Gal.
London), William IV. und Königin Adelaide (Schloss Windsor), etc.
Shellej, Sanmel, Maler, geb. um 1750 in Whitecbapel (London), f 22. Dec.
1808 in London, Autodidakt, durch Studium des Reynolds gebildet. Er wurde an-
gegebener Miniaturmaler. S. hat auch einige seiner Bilder selbst auf Kupfer gebracht
und Buchilliistrationen geliefert Von ihm Othello und Desdemona (Aquarell, Mus.
Dublin), Macbeth und die Hexen, und 8 A. (S. Kens. Mus., London) etc.
Shenton» Henry Chawner d. Ae.» Kupferstecher, geb. 1808 in Winchester,
t 15. Sept 1866 in London, Schüler seines Schwiegervaters G. Warren. Er er-
blindete zuletst allmählich. Von ihm Genrebilder etc., nach Collins, Gross, Mulready,
Rcdgrave, etc.; auch Platten für die Buchillustration.
Shenton» Henry Ghawner d. J., Bildhauer, geb. nach 1818, f 7. Febr. 1846
in London, Sohn des Henry C. S. d. Ae., Schüler von B ebnes, in Italien weiterge-
bildet Von ihm: Begräbniss der Kinder König Edwards im Tower (1845), Christus
und Maria, etc.
Shenton^ William Kenton, Bildhauer, geb. 1836 (?), f 19. April 1878. Er
leitete eine Schule im Crystal-Palace und schuf Bildnissmedaillons, etc.
Hhepkeardy George» Maler unseres Jahrhunderts, geb. in der Grafkhaft Here-
ford, t nach 1829, bchüler der Londoner Akademie. Er aquarellirte Landschaften,
von denen sich 8 im S. Kensington Mus. befinden.
Slieplieard. George Wallwyn, Maler, geb. 1804, f 18^2, Sohn des George S.,
bildete sich auf Keisen durch Deutschland, Frankreich und Italien. Er malte Land-
schaften, Ansichten etc. — Sein Bruder Lewis H« S« war auch Maler.
Shepkerd, George, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. um 1760, thätig
in London. Er verband die Radierung mit der Schabkunst. Von ihm Attitüden der
Lady Hamilton (15 Blatt), Bildnisse, etc.
Hliepherd, George Sydney^ Maler, geb. vor 1805, f nach 1859. Er schuf
architektonische Zeichnungen und aquarellirte besonders alte Bauten in London. Das
S. Kens. Museum in London besitzt 3 Aquarelle von ihm.
Slieppardy Ella W.» Malerin und Zeichneria, geb. 1864 in Greenwich (New*
Jersey), Schülerin von A. W. Dow und vom Pratt Institute in Brooklyn, thätig in
Weymouth (Massachusetts). Von ihr u. A. ein Plakat, South End Free Art Ezhi*
bition (1895).
Skerbom, Cy Kupferstecher, geb. 1716, t vor 1787, thätig in London. Von
ihm verschiedene Exlibris, etc.
SheriiorD^ Charlea William. Kupferstecher, geb. 14. Juni 1881, Schüler von
P. Girometti in Rom und von Andern ursprünglich als Zeichner und Graveur für das
Goldschmiedegewerbe gebildet, und so in Paris, Florens der Schweiz etc. thätig. Seit
1872 wendete er sich der Radierung und dem Stich zu. Er wurde in England durch
seine zahlreichen, in der Weise der Kleinmeister sorgfältig durchgeführten (be-
sonders heraldischen) Exlibris bekannt, von denen er über 800 schuf (Frülgahr 1899).
Sliere, H. Prnet^ Maler, geb. 1853 in Santa Cmz, Schüler der New-Yorker
Akademie. Er liess sich in New- Jersey nieder. Von ihm Brieflesende Dame im
Wald, etc.
Sheridan, J., Maler des vorigen JahrhnnderU, geb. in der Grafschaft Kilkenny
(Irland), f 1790 in London, Schüler der Londoner Akademie, weitergebildet in London,
wo er zwischen 1785^89 die Akademie - Ausstellungen beschickte, Er malte
Bildnisse.
Slierll^ William Craig, Maler, geb. 26. Oct 1786 nahe Haddington (Schott-
landX t 17. März 1805, Schüler der Trustees' Academy in Edinburgh. Er malte
ein vielversprechendes Bild, Maria Stuart entkommt aus Lochleveo, das seinen frühen
Tod bedauern liess. ^ Ein Charlea S. (auch SkerrilT) war in der zweiten Hälfte
des vorigen Jahrhunderts als Maler thätig, bis 1778 in Edinburgh, dann in London,
seit 1796 in Bath und zuletzt angeblich in Indien. Er war taubstumm; seine
Miniaturen wurden gerühmt.
Sherloeky Wifilamy Maler und Kupferstecher, geb. nm 1738 in Dublin, f nach
1805, Schaler der St. Martin's Lane Academy in London und von J. Ph. Lebas in
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29Ö giierlock - äliaid.
Paris. Er malte Bildnisse in Oel und Aquarell, auch Miniataren, und hat Land-
8chafteD| sowie Bildnisse hauptsächlich fQr die Buchillnstration gestochen. Thfttig in
London.
Sherlooky William F., Maler, Radierer und Zeichner, geb. um 1780, f nach
1810. Kr malte Architekturen in R. Wilsons Manier, illnstrirte Dickimions ,Aj)ti*
quities of Nottinghamshire", radierte Bl&tter nach Oirtin, Payne, Powell, alten Bild-
nissen, etc.
SherwlD» John Keyse, Kupferstecher, geb. 1751 in Eastdean (Süsses), f 24.
Sept. 1790 in London, tichflier von Astley und Bartoloszi, welch letiteren er in
einigen Platten unterstfltzte. In seinen selbständigen Werken erinnert er mehr an
Woollett (den er als Hofkupferstecher ablöste) und wendete sich dem Linienstich zu.
Er stellte anfangs auch geschätzte Zeichnungen aus. Infolge unregelm&ssigen Lebens-
wandeis Terarmte er. Von ihm AufBodung Mosis (n. eigener Zeichnung), Christus mit
dem KreuB (mich Reni), A. nach Berettiui, Dance, Gainsborough, Kaufmann, Maratti,
Mengs, Pine, Poussin, Ramsey, Reni, Reynolds, Stothard, Wilton, etc., auch Bildnisse.
Sberwin^ William^ Kupferstecher, geb. vor 1650 in Wellington (Shropshire),
t nach 1710. Er schuf eine Anzahl geschätzter Bildnisse nach dem Leben (darunter
Charles I., Charles II., William III., Georg I.), mehrere Buchillustrationen und endlich
einige Schabkunstblätter, darunter das Bildniss Charles II., als frühestes datirtes
Blatt in dieser Manier in England (1669). S. erhielt ein Patent als Hofkupferstecher.
Von ihm Blätter nach Ferrers, Kneller, Muyk, Riley, Santi, etc.
Sherwood» fiosina Emmet^ Malerin, geb. 1854 in Kew-York, Schtilerin von
W* M. Chase und der Acad. Julian in Paris.
Sherwood, Wladimir, Maler, Bildhauer und Architekt, geb. 1833 (?), t im Juli
1897 in Moskau. Von ihm die Denkmäler Alexanders II. in Kasan und Samara,
des Radetzki in Odessa und das Pirogow-Denkmal in Moskau. Er erbaute das
historische Museum in Moskau, malte Bildnisse und verfasste einen »Versuch der
Erforschung der Gesetze der Kunst**.
Shiels, William, Maler, geb. 1785 in der Grafschaft Berwick, f 1857. Er war
in Edinburgh thätig und malte ländliche Genrebilder.
SShIerclIffe, Edward, Maler des vorigen Jahrhunderts, f nach 1775, thätig in
Bristol. Er schuf Miniaturen.
ShlnleT, William. Maler, geb. 1714, t im Dec. 1803 in Manchester. Er war
erst Zeichenlehrer in Nlanchester, kam dann nach London, wo er die St Martin's
Lane Academy begründete. Er grtlndete auch andere Knnstinstitute und erhielt als
Anerkennung 1758 eine goldene Medaille. — Seine Nichte Georglna S.» verehel.
Naylor, f 1806, war als Bildnissmalerin thätig.
Shirlaw, Walter, Maler, geb. 6. Aug. 1838 (1837?) in Paisley (Schottland),
kam im Alter von 4 Jahren nach Amerika, studirte 7 Jahre lang in München unter
Raab, Wagner, Ramberg und Lindenschmit, bildete sich nachher auf Reisen
in Italien, England, Holland und Frankreich aus. Er war in Chicago, München und
New- York thätig und hat auch sehr viele Illustrationen gezeichnet. Von ihm Stimmen
der Glocken, Schafschur, Ruffina, Guten Morgen, Die Klatschbasen, etc. Med. 1876
Philadelphia und in Paris. Mitgl. d. amerik. Nat.-Akad.
81ilnbiin5 Soga (auch Shunikn, Tekkei), japanischer Maler, Lieblingsschüler
des Josetsu, wird als Maler breiter, kühner, naturalistischer Landschaften und an-
muthiger Figuren gerühmt.
»hobel. KlyoBoboy Holzschneider, geb. 1688, f nach 1730 (?) in Kyoto, siedelte
später nach Yedo über. Er wird als der erste Künstler betrachtet, der farbige Holz-
schnitte einführte. Er gebrauchte drei Farben, schwarz, grün und rosa, aber seine
Technik ist so gut, dass sie auf einen früheren Ursprung schliessen lässt.
Shnck, Cliarle« F., Maler, geb. 1868 in Cumberland (Maryland, U. S. A.). Er
war Autodidakt und in Sandusky (Ohio) thätig. Er malte Landschaften. -
Slramway, Henry ColtoD» Maler, geb. 4. Juli 1807 in Middeltown (Conn., U.
S. A.), f 6. Mai 1884 in New-York, Schüler der dortigen Akademie. Er malte mit
Erfolg Miniaturen sowie Bildnisse und war in New-Tork, Washington etc. thätig.
Slrnnro, Katangawa, s. Hoknami.
Shnrtleff, Roswell Morse, Maler, geb. 14. Juni 1841 in Rindge (N. H., ü.
8. A.), Schüler des Lowell-Institute in Boston und der Nat Acad. in New-Tork, in
welcher Stadt er sich niederliess. Er malte Thiere und Landschaften.
Shnte« John, Maler und Baumeister des 16. Jahrhunderts, geb. in CoUumpton
(Deron, England), f 1563. 1550 besuchte er auf Kosten des Herzogs ron Northumber-
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dibelius — Sidiein. 271
land Italien. Er wird als einer der frQbesten Maler Englands genannt, der Studien
nach dem lebenden Modell machte. 1568 kam sein der Königin gewidmetes und mit
▼ielen Abbildungen versehenes Werk „The first and cbief grounds of Architectore*
heraus.
SibelloSy M*y Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, geb. in Amsterdam, f
1785 in London, wohin er unfref&hr 1775 gelangte, nachdem er (1769) im Haag
thaüg gewesen war. Er schuf Bildnisse, botanische Tafeln für Banks, Buch-
illuatrationen, et&
Stber, OnstaTy Bildhauer, geb. 22. Nov. 1864 in Kflssnacht bei Zürich, Schaler
von KisslinK in ZQrich (1887) und Chapu in Paris (1889) Von ihm Besser spät
als nimmer (Mus. Rith, Genf), Die Unerbittliche, Bildnissbüsten, etc.
Siberechta, Jan. Maler, get. 29. Jan. 1627 in Antwerpen, f 1703 in London.
1648—49 wurde er Mitglied der Antwerpener Gilde und kam dann nach England.
Er malte Landschaften und näherte sich aen holländischen Meistern. Er decorirte
u. A. fflr den Herzog von Buckingham, Cliefden House, Newstead und Chatsworüi.
Auch seine Aquarelle wurden geschätzt. Werke von ihm in den Sammlungen su
Antwerpen (von 1666), Bordeaux, Brüssel (1660), Hannover, Kopenhagen, Lille (1663),
München, Valenciennes, Wien (Gal. Liechtenstein), etc. — Sein gleichnamiger Vater
Jan fiL war Kupferstecher und 1622 Mitgl. der Lucasgilde zu Antwerpen.
Sibmaeher, Jobanii (Hans), Wappenmaler und Kupferstecher des 16. Jahrhun-
derts, t 1611 in Nürnberg. Er radierte ein grosses Wappenbuch mit über 8000
kleinen Wappen (in der 2. Aufl. von 1612; 1. Aufl. 1605). Von ihm ferner Die 12
Monate, 10 Bl. Jagden, 7 Bl. Soldaten, 9 Omamentblätter, 10 Bl. Früchte, 41 Bl.
Ornamente nach Ducerceau, Schlachtenbilder, Stammbäume, Ansichten, viele Bild*
nisse, etc.
Stbrichty (TOD Siebnrgf)» GUlia, Goldschmied und Münzmeister des 16. Jahr*
hunderts. 1581 wurde er Münzmeister in Deutz-Köln, um 1589—1596 pfälzischer
Münzmeister. Im Rathsschats von Wesel zwei Prnnkpokale von ihm.
SibtODy Thomas, Maler, geb. 1817 in Cumberland, f 1844 in Malta, Autodi-
dakt, nachdem er zuvor Kaufmann gewesen. Er kam 1838 nach London und illu-
strirte Bücher, darunter die .Abbotsford* Ausg. von Scotts Romanen. 1842 ging
er nach München, um unter Kanlbach weiter zu studiren, erkrankte jedoch bald.
Steard, Lonla, gen. Steardy, Maler, geb. vor 1778 in Avignon (D^p. Vanclase),
t 18. Juli 1825 in Paris, Schüler seines Vaters. Er wurde Hofmaler Louis XVI.
Von ihm Bildnisse, Miniaturen, Genrescenen und Allegorien.
Sicard, Lonia Appolinaire^ Maler, geb. 25. April 1807 in Lyon (Däp. Rh6ne),
t nach 1866. Er malte Blumen und Früchte in Pastell.
Sicard, Hieolaa, Maler, geb. vor 1855 in Lyon (D^p. Rhone), Schüler von
Vibert, Danguin und der £coIe des beauz-arts zu Lyon, wo er thätig blieb. Von
ihm Strasse an einem Markttage (1876 Mus. Saint-i^tienne), Steeple-Ghase (1869),
Ein Unglücksfall (1882), u. A. m.
Sieeard Ton Hiceardsbnrir^ Angnst, Baumeister, geb. 6. Deo. 1813 in Wien,
t 11. Juni 1868 in Weidling, beeioflusst von v. d. Null, mit dem er Vieles gemein*
schaftlich baute (s. d.). 18^ wurde er Prof. an der Akademie. Allein baute er
viele Privathänser und Villen; in den gemeinschaftlichen Monumentalleistungen fiel
ihm der constructive Theil zu. Eiserne Krone, Bayer. Micbaels-Ord.
Sichel, Nathanaely Maler, geb. 8. Jan. 1848 in Mainz, Schüler vonSchrader
an der Akaidemie zu Berlin, wo er den Rompreis errang, besuchte anch Paria.
Er malte meist widerlich süssliche Genrebilder, Frauen, etc., auch viele Bildnisse.
Von ihm Francesca da Rimini, Philipp der Grossmüthige (Gal. Darmstadt), Maria
Stuarts Abschied von Melville, Fatme, etc.
Siehelbeiiiy Johann Friedrieh, Maler, geb. 1648 in Memmingen, f 1719 das.
Er war auch Kupferstecher.
Sieheniy Christolfel Tan, d« Ae.^ Kupferstecher und Holzschneider, geb. um
1550 in Delft (?), f nach 1600, th&tig in Augsburg, Basel und Strassburg. Die Daten
dieses van S., sowie der Anderen, stehen nicht fest Man schreibt ihm zu, an Kupfer-
Stichen Karl V., Königin Elisabeth, Hersog von Alen^on, Graf Leicester, etc. An Holz-
schnitten 13 Blatt Orte der I6bl. Eidgenossenschaft (^Basel 1578), 180 Blatt in
Marpurchs Kriegshelden (Basel 1577), ferner diejenigen im Livius (Strassburg 1690),
J. Meyers Fechtkunst (Augsburg 1600), Josephus (Strassburs, 1601).
Sieheniy Cliriatoirel van, d. J. (oder Kare! Tan S» i), Kupferstecher des 16.
Jahrhunderts. Vielleicht gab es zwei getrennte Künstler und waren es Sühne des
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272 Sichern - Siebel.
Christoffel Tan S. d. Ae. Ihnen (oder ihm) werden xageschriehen eine Folge der
Grafen von Holland (in ganzer Figur), die Iconica Haeresiarcharum (Amhein, 1609), etc.
Slcheniy Cornelia, KupfersUcher und Holzschneider des 17. Jahrhunderts, Mb.
um 1580 in Delft (?). Wahrscheinlich Schaler Ton Goltzius, und in Amsterdam
eine Zeitlang thfttig. Von ihm Die Beschneidung (nach Goltzius), Sa. Caecilia (nach
demsj, A. nach Bloemaprt, Matham, etc. ^ Es werden noch angeführt ein Chilatoffel
Tan S. d. Jüngste und ein P, C. Tan 8«, über alle sind die Angaben noch nicht
genügend gesichtet.
SleUing, Lasaros 6ottlieb5 Kupferstecher, geb. 17. Juli 1812 in Nürnberg,
1 18. Aug. 1863 in Leipzig, Schüler Ton K. Majrer und A. Rein de 1 in Nürnberg,
kam 1882 in Frommeis Atelier nach Karlsruhe und 1834 an die Münchener Akademie.
Er besuchte auch London und Paris. Zwei Jahre lang arbeitete er für die Gallerie
de Versailles unter Alercuri und Calamatta. 1889 kehrte er nach Nürnberg zurück
und liess sich kurz danach in Leipzig nieder. Von ihm Lessing (n. Gra^ Prutz
(n. Richter). A. nach Begas, Bloemaert, Friedmann, Graff, Haussmann, Hennig, Knauer,
Lehmann, Pecht, Ramberg, Rein, Schex, Schlick, Schnorr, Sebbers, Tischbein, Vogel-
stein, etc.
Slellianli Roderlgo, §• Bodrignes GtOT. Bernardino.
Sloilianoy Tommaso, s* LanretL
Stoloiante^ GIrolamo, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Sermoneta, f 1580
in Rom, Schüler des L. da Pistoja und des P. Bnonaccorsi, den er bei den
Fresken im Castell S. Angelo unterstützte, bildete sich an R. Santi weiter.
Gregor XIU. beschäftigte ihn im Vatikan, wo er Pipin sibt Ratenna der Kirche in
Fresko (Sala Regia) malte. Andere Fresken (Taufe Chlodwigs) schuf er in 8. Luigi
dei Franceschi. Ferner Ton ihm Madonna u. A. (Gal. Borghese, Rorn^, Thronende
Madonna (S. Bartolommeo, Ancona), Christi Geburt (Sa. Maria della Pace, Rom),
Pietk (Gal. Raczynski, Berlin), Die verklftrung (Ära Coeli Kirche, Rom), etc.
Siekerty Oswald, Maler, geb. 1828 in Altena, Schüler der Kopenhagener
(1844 — 46) und der MOnchener (1846— ö2j Akademien, 1854 bei Coutnre in Paris
gebildet. Er hat auch London besucht. Er liess sich 1856 in München nieder und
malte Landschaften, sowie Genrebilder z. B. Ernte (1855)^ Heimkehr von der Ernte (1859).
Sickinger, Anselm, Bildschnitzer, geb. 1807 in Geringen (HohensoUern-
Hechingep), 1 17- Oct. 1873 in München, wo er zuerst als Steinmets in der Residenz-
und Ludwigskirche th&tig war. Dann arbeitete er AltAre nach Guggenberger, Knabl,
G. Schneider, etc. endlich solche nach eigenem Entwurf (für die Jodocuskirche,
Landshut; Pfarrkirche, Velden; etc.); auch goth. Grabm&ler.
Siekinger, Gregorina, Maler> Radierer und Formschneider des 16. Jahrhunderts,
geb. in Solothum, f n&<^h 1606. Von ihm Ansicht Ton Fribonrg (Cantonale Smlg.),
Ansicht von Freiburg i. Br. (1589 Stich auf 3 Platten), Jüngstes Gericht (gelangte
in den Rathsaal, Fribonrg), Aquarellirte Wappen, 5 Platten radierte Ansichten, etc.;
einige seiner seltenen Holzschnitte besitzt die Albertina in Wien.
Sionlo* JaeopO) Maler des 16. Jahrhunderts, th&tig in Spoleto, wo er die
Capella Eruli (Baptisterium) des Doms schmückte und 1538 ein Raffaelleskes Bild
für S. Mamigliaoo schuf. Werke von ihm auch in S. Niccolö und dem Pal. zu
Spoleto. Er war Giovanni di Pietros (gen. Lo Spagna) Schwiegersohn.
Sldley, Samuel^ Maler, geb. um 1820, f 8. Juli 1896 in London, Schüler der
Kunstschule zu Manchester und der Londoner Akademie. Er malte Bildnisse,
darunter Prinz Francis of Teck, der Herzog und die Herzogin tou Buckingham and
Chandos, Lady Brassey, Lady Egidia Hastings u. A.
Sidoli^ Alessandro, Baumeister, geb. 30. Juni 1812 in Cremona, f 21. Juli
1855 in Mailand, studirte in Cremona und 1827 an der Brera Akademie in Mailand.
Von ihm der Entwurf zum Campo Santo in Mailand. Mitgl. der Mail&nder Akad.
Sidorowici. Slegmnndy Maler, geb. 1846 in Lemberg, f 2. Mai 1881 in Wien.
Er war seit 186y Schüler der Wiener Akademie und studirte spAter in München.
Er malte Landschaften.
Siebelf Fransy Silhouettenschneider, Porzellan- und Glasmaler, geb. 1777 in
Lichtenfels, f 1S42 das., wurde schon als Knabe zu Würzburg, Frankfurt a. M.
und Wien durch Silhouettenschneiden bekannt, trat 1804 als Maler in eine Porzellan*
fabrik, wo er 1814 das Abziehen von Kupferstichen auf Porzellan, zwei Jahre spAter
die Glasfergoldung im Feuer mit nachherigem Graviren erfand. Er übte eine be-
sondere Miniaturmalerei auf Glas aus und erhielt dafür rem König von Holland die
gr. gold. Med.
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Siebenbargen — Siegert. 273
Siebenbllrgen, Jakob^ s. Corona^ Jakob Lacins.
Siebenhaertsy Uans^ Maler des 16. Jahrhunderts, th&tig um 1517—1519 in
Zug. Er malte Historien.
Sieber, Michael, Kupferstecher, geb. 29. August 1724 in Treskowits (Mähren),
t 27. Dec 1788 in Lang-Lhota (Böhmen). £r war Paulinermönch und stach Heili-
genbilder.
Sieberg, Heribert, Maler, geb. 2. Mai 1798 in Köln a. Rh., f 1. März 1829
das.. Schaler von C. B. Beckenkamp. Er schuf eine Gopie des Kölner Dombilds
in Miuiatur, die dem Kronprinzen (1823) geschenkt wurde, Zeichnungen nach Glas-
gemälden, etc.
Sieber^ Adolph, Maler, geb. 1806 in Halberstadt, f 1832 in Rom, Schüler
Ton Wach in Berlin, gewann den Rompreis und studirte als Stipendiat in Rom
weiter. Er war taubstumm. Von ihm Fhilemon und Baucis, S. Lukas malt die
Jungfrau (Schloss Believue, Berlin), Daedalns und Ikarus, Abschied des Tobias, etc.
Siebert, Franz, Maler, geb. 18. August 1845 in Rosswein (Sachsen^ Schfller
der Dresdner Akademie, Ton Schnorr und Grosse, dann von Gussow in Berlin,
weitergebildet in Paris (fünf JahreX hielt sich darauf drei Jahre in England auf und
Hess sich in Dresden nieder. Er malte besonders Bildnisse.
Slebert, Ludwig, a. Blnme-Siebert.
Siebrecht, Philipp, Bildbauer, geb. 1806 (1808?) in Cassel, f 1844 (?) in
New-Orleans (Lia. U. S. A.), Schüler yon Ruhl, in Italien weitergebildet, yon wo er
1831 zurückkehrte. 1833 siedelte er nach Hanau, dann nach Frankfurt a. M. über.
Da er auch hier nicht sicheres Auskommen fand, ging er über Paris (wo ihm ein
Auge ausgestossen wurde) nach Amerika, und widmete sich dem Kaufmannsstand.
Von ihm Paris und Helena (Gipsabguss, Gal. Cassel), Flora, viele Copien von Dan-
neckers Ariadne, Bildnissbüsten, etc.
Siebnrger, Bernhard, Maler, geb. 1825 in Danzig, thätig in Prag. Von Ihm
Pfingstrosen, Leonore, Heilige Familie, Bildnisse, etc.
Siebnrger, Frieda, Malerin, geb. 1862 in Prag, th&tig das. Yon ihr Wald-
lichtung, Bergmühle im Zillergrund Tyrol, etc.
Sieeke, Wilhelm, Maler, geb. 24. Sept. 1844 in Berlin, studirte m seiner Vater-
stadt unter Lulve. Er malte Bildnisse.
Siedentopf, CliriBtian, Maler, geb. 1818 in Frankfurt a. M., Schüler von
E. Sch&ffer, Uiätig in seiner Vaterstadt, auch als Musiker. Von ihm Venus (nach
T. Vecelli), Friedrich IL (nach Lessing), etc.
Siegen, Ludwig yon, Kupferstecher, geb. 1609 in Utrecht, als Sohn eines
deutschen Vaters, f n^ch 1656 (um 1680?). Er wurde als Soldat 1621—26 in Hessen
erzogen, kehrte nach Holland zurück, wurde 1639 Kammerjunker am hessischen Hof,
war 1641 wieder in Amsterdam, und erfand nun die Sohabmanier, deren erstes Er-
gebniss, ein Bildniss der Landgräfin Amalia Elisabeth, er mit einem Brief am 19.
August 1642 an ihren Sohn, den damaligen Landgrafen von Hessen, sandte. S. wnrde
«Obristwachtmeister", stand 1654 in churfürstl. Mainzischen Diensten und wurde 1654
Untermarschall. Später kehrte er wegen Erbschaften nochmals nach Holland zurück
und ist zuletzt verschollen. Seine Erfindung bewahrte er als Geheimniss, theilte sie
aber dem Prinzen Rupert von der Pfalz mit, der sie in England veröffentlichen liess
und dort lange Zeit als eigentlicher Erfinder galt. Ausserdem ist sie in Mainz wohl
an Fürstenberg verrathen worden. S. hat seine Erfindung nicht ausnützen können
und hat sie selbst mehr als Dilettant geübt. Zuerst scheint er mit der Wiege positiv,
ohne nachheriges Schaben gearbeitet zu haben, fand aber bald die Vorzüge des
Schabens heraus, und arbeitete ganz aus dem Dunkeln in's Helle. Wir kennen von ihm
Landgräfin Amalia Elisabeth, Kaiserin Eleonora von Gonzaga, Prinz Willem von
Oranien, dessen Gemahlin, Kaiser Ferdinand IIL, Papst Alexander VIL, Heilige
Familie (nach Ann. Carracci), S. Bruno; als zweifelhaft gelten ein Hl. Hieronimus,
und Bildniss eines Unbekannten.
Sieger, Viktor, Maler, geb. 17. Mai 1843 in Wien, Schüler der Akademien von
Wien und München, wo er sich niederliess und Genrescenen malte.
Siegert, Angnst, Maler, geb. 25. Dec. 1786 in Schweidnitz, f 2. Sept. 1869 in
Jordansmühl (Schlesien), Sohn und Schüler eines Goldschmieds, lernte dann die
Miniaturmalerei bei einem Italiener, ging 1808 nach Paris, wo er Schüler von Vincent
und David wurde. 1811 musste er mit einem glänzenden Attest Davids versehen
in die Heimath zurück, wurde 1812 Zeichenlehrer an der Universität Breslau. Er
malte viele Bildnisse und eine Episode aus der Schlacht an der Katzbach^^l816— 1J8
Allgemeines Kflnstler-Lexieon. S. Aufl. «.Band, Digitized by VISOOQLC
274 Siegert — Stena.
machte er Studienreisen nach Italien, 1848 tarn zweiten Mal, 1833 besuchte er die
Earpathen. Neben zahlreichen Bildnissen sind besonders seine stafBrten Landschaften,
meist aus Italien, hervorzuheben, darunter ein sehr grosses Panorama rom Aetna,
an dessen Fuss er 4 Monate Terweilte.
Siegerty Aogust Friedrich. Maler, geb. 5. Mftrz 1820 in Neuwied a. Rhein,
t 11. Oct. 1888 in DOsseldorf, Schaler der Düsseldorfer Akademie unter Hilde-
brandt und Schadow, weitergebildet in Antwerpen, MQnchen, Holland und Paris;
Hess sich 1851 in Düsseldorf nieder. Er wurde 1872 Professor an der Akademie
dort und malte meist Genresceoen, aber auch Historien und Bildnisse. Von
ihm Saul und David (1845 Mus. Hannover), Der Liebesdienst (Kunsthalle Hamburg),
Sonntag Morgen (Mus. Fodor, Amsterdam), Kinder im Atelier (Mus. Stettin),
Fruchtmaler (1876 GaL Dasseldorf), etc. Med. Wien, Mitglied der Akademie zu
Amsterdam.
Siegle Carl, Ritter von, Radierer und Zeichner, geb. 6. Juni 1842 in Laucnt
(Galizien). £r war erst Eisenbahningenieur, dann Schaler der Wiener Akademie unter
Griepenkerl, Lichtenfels und L. Maller (1877X endlich desW. Unger (1879).
Von ihm Doktor Faustus (Cop. n. R. v. Rijn), Weibliches Bildniss (1881 nach
Maroni), Stillleben (Originalrad.), viele 111. für Zeitschriften und BOcher, u. s. w.
Slegnmfeldty Herman Carl, Maler, geb. 18. Sept 1888 nahe Esrom (Nord
Zeeland), Schaler der Eopenhagener Akademie (1844) und von Simonsen. 1859
erwarb er ein Reisestipendium, brach 1860 in Schweden seinen Arm, wodurch er
fast zum Krüppel wurde und besuchte 1863 Paris, Brüssel und Rom. Besonders seine
Bildnisse fanden hohe Anerkennung. Von ihm ferner SchulmAdel mit Büchern (1856),
Vom Lande (1860), Römische Bauern in der Kirche (1866), etc.
Siemenrothy Konrad. Maler, geb. 9. Dec. 1854 in Kflstrin, Schüler der Kunst-
akademie zu Berlin u. v. Werner. Er malte Historien.
SiemeriDg, Leopold Rodolf, Bildhauer, geb. 10. Aug. 1885 in Königsberg,
Schüler der dortigen Akademie und von Bläser in Berlin, wo er sich niederliess
und Professor wurde. 1863 hat er Italien und Frankreich besucht. Von ihm die
SUtuen Dr. Gräfes (Berlin), Leibnitz', Washingtons (1897 Philadelphia), Luthers (1883
Eisleben), Denkmal Friedrichs des Grossen (1878 Marienburg), Krieger* Denkmal
(1888 Leipzig), König Wilhelm (Marmor, sitzend), Wilhelm L (1897 Magdeburg);
auch Silberstatuetten, Bildnissbüsten, etc. Roth. Adler-Orden II. Kl.
Siemianowski, Fram Xaver, Maler, geb. 1811 in Galizien, f 1883 in Lemberg.
Er war Bezirkscommissär daselbst. Sein Bruder unterstützte ihn bei zahlreichen
Aquarellen, welche auch beider Unterschrift tragen z. B. Türke im Turban, einen
grauen Hengst führend (1881), Türke im Fez, einen Falben fbhrend (1831).
Siemiaiiow8ki«Jiaxi]iiillan, Maler, geb. um 1812 in Galizien, f nach 1860.
Er lebte 1853 in Wien und 1860 noch als Conservator der Kunstdenkmäler in
Ungarn. Er malte meist gemeinschaftlich mit seinem Bruder Franz X. S. a d.
Siemiradzki, Hendrik, Maler, geb. 15. Sept (Nov. ?) 1848 in Charkow (Gouv.
Grodno). Er stodirte an der St Petersburger Akademie, später in München unter
Piloly und in Rom, wo er sich 1872 niederliess. Von ihm Wandmalereien (Heilands-
kirche, Moskau), Verbrennung eines Kapitäns (Mus. das.), Weib oder Vase, Die
Fackeln Neros, Elegie (1876), etc. MitgL versch. Akad., Med. Wien 1878, Philadelphia
(1876X Paris (1878); mehrere Ord.
Sieilay Agostiko und Angelo, 8. Agogtino.
8ien% Benvennto da, s» Benveiiuto da 8.
Slena^ Borna oder Barna^ b» Barna.
Slena, Franeesco dl GIot^Io da, s. Giorgio Franeesco H* di«
Siena, Guido da, s« Guido.
Siena, Lorenzo di Pietro da, a. Lorenio dl Pietro«
Siena, Hareo da, a* Pino, Marco.
8iena, Matteo da, 8. Hatteo da Siena.
Siona, Matteo di Giovanni da, s. Matteo di Giovanni.
Siena, Hiclielangelo da, s. Anselmi.
Siena, Minneeio (Mino) da, a. Minneeio.
Siena, Paatorino da, a. Paatorino, G. M.
Siena, Sano da, a. Sano di P. di M.
8iena, Simone da, s. Martini, Simone.
Siena, Tino da, a. Caraaino«
Siena^ Ogolino da^ a. Ugolino da 8. r^ ] '
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Sierakowslri — Signol. 275
Slerakowskl^ Jösef^ Graf, Zeichner and Radierer, geb. 1765 in Opule (Pod-
lachien), f 28. Mai 1881 in WarBchau. Er war erst Gesandtschaftssekretär in Schweden,
trat aber nach der Theilung Polens sa den schönen Eflnsten Ober und bildete sich
anf Reisen. Er wnrde St&nderath nnd Mitglied der ünterrichtscommission. Von
ihm Kopf eines Jünglings, Rast auf dem Marsche (n. Orlowski), Architektarenzeich-
nungen, etc.
Sierra, Franelseo Peres, Maler, geb. 1627 in Neapel, f 1709, Schaler Ton
A. Falcone. Er kam als Page des D. de la Torre nach Madrid und bildete sich
hier bei Juan de Toledo weiter aus. Zuletst wnrde er Gef&ngnissinspektor nnd
trieb die Kunst nor nebenher. Von ihm Copien nach Ribera, Heiligenbilder fQr eine
Kapelle in Madrid, Blumenstöcke, etc.
Sievracy Fran^ois Joseph Jnste, Maler, geb. 1781 in Cadiz als Kind fran-
zösischer Eltern, f um 1832 in Sor^ze bei Toulouse, Schaler der Akademie zu
Toulouse und von Au gast in. Er war eine Zeitlang in Paris thfttig und wurde Prof.
der Zeichenschule zu Sor^ze. Er mzlte Miniaturbildnisse, z. B. Thomas Moore,
Washington Irving, Byron, etc. S. hat auch einige Bildnisse, etc. lithographirt.
Med. 1827.
Sievrae» Henri, Maler, geb. 15. Aug. 1828 in Paris, f 18. Dec 1863 das.,
Schüler seines Vaters Fran^ois J. J. S. und des Delaroche. Von ihm Die Wie-
dergebart der Künste und der Literatar (1857 Mus. Toulouse), Triumph des Fabius
(Mus. Aiz), Glaube, Liebe, Hoffnang (1863 Mus. Dgon), Geburt des Bacchus (Mus.
Ghalons-sur-Saöne), etc.
SieTier, Robert William, Kupferstecher, geb. 1794 in London, f 1865, Schüler
von £. Scriven. Von ihm Blätter nach Beechey, Holbein, Jackson, Lawrence,
Newton, etc.
8igaIoB, Xailer,» Maler, geb. im Dec. (?) 1788 (n. A. 1790) in üz^s (Ddp.
Gar), t 18. Aug. 1887 in Rom, SchOler von Monrose, Souchon und P. Gudrin.
Er lebte in sehr dürftigen VorhAltnissen, ersparte sich mit Bildnissmalen 1500 Fr.,
womit er mit 29 Jahren nach Paris reiste und Schüler von Guörin wurde. 1838
zog er nach Italien, um im Auftrage des Ministers des Innern, Baonarottis Jüngstes
Gericht zu copiren, wofOr er 88,000 Fr. und eine Pension von 3000 Fr. erhielt.
Von ihm Junge Courtisane (1822 Lourre), Gesicht des Hl. Hieronimus (1831 ebenda),
Locust versucht Gift an einem Sklaven (1824 Mus. Nlmes), Bildniss Louis Philippe I.
und 5 A. (ebenda), Athalie l&sst ihre Kinder ermorden (1827 Mus. Nantes), A.
Werke in franz. Kirchen, etc. Med. 1824, Kr. d. Ehrenleg. 1831.
Sigavlt, Jan Frans, Bildhauer, geb. 1797 (?), 20. Jan. 1833 in Amsterdam,
war in Haarlem nnd Amsterdam thfttig und schuf Grabmale, Ged&chtnissmonumente,
etc. — Sein Vater Karel 8. war auch Bildhauer und in Amsterdam thfttig gewesen.
Slghlnolfly Cesare^ Bildhauer, geb. 1833 in Modena, Schüler vonL. Mainoni
und der Akademie zu Modena, dann von Duprö in Florenz. Er war viel für den
portngiesischen Hof thfttig. Von ihm Monument Card. Fortegneoci (Pistoja), Grab-
Btatuen im Friedhof zu Modena u. A., Bildnissbüsten, Leda, Vaterlandsliebe, etc.
Mehrere Orden.
SigmoBd III., König von Polen, geb. 20. Juni 1566 in Stockholm, f 30.
April 1632 in Warschau, war eifriger Kunstliebhaber und brachte es im Malen so
weit, dass eine Allegorie auf die Stiftung eines Jesuitenklosters von ihm lange Zeit
für ein Robust! gehalten wurde. Das Bild ehemals in Düsseldorf befindet sich jetzt
in Sdileissheim. £ine Mater dolorosa von seiner Hand besitzt die Augsburger Galerie.
Sigmund, Uollö, Zeichner und Maler, geb. 1858 in Mikolcz (Ungarn), Schüler
der Akademie zu Budapest unter Szdkely und Soti. Er wurde Zeichenprofessor.
Von ihm die Bildnisse Nik. von Perczel, des Ministers Trefort; ferner Guten Morgen,
etc. Ehrendiplom, Ffinfkirchen 1888.
8igBinndt, Ludwig, Maler, geb. 1861 in Graz. Er war in Wien thfttig und
malte Landschaften, z. B. Abend im Marchgebiet.
Signac, Panl, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 11. Nov. 1863 in Paris.
Er malte pointillistische Bilder, schuf Plakate, Kaltnadelarbeiteo, Federzeichnungen, etc.
181K) erschien von ihm „Erziehung des Formensinns*. Von ihm Port-en Bessin,
Comblat-le-Cb&tean, Sftngenn im Caf6, Bildnisse, etc.
Signol, £mile, Maler, geb. 11. (8?) Mai 1804 in Paris, f 1B92, Schüler von
Gros, erhielt 1830 den Rompreis auf Grund seines Meleagcr legt seiner Frau zu
Liebe die Waffen ab. Von ihm Koah flucht seinem Sohn (1834 Mus. Aiz), Trauer-
feier Ludwig XV. zu Reims und 16 A. (Mus. Versailles), Gelübde
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.f(5JS§^
276 Signol -ISilamon.
(Mos. Arras), Bildniss Dumftis (Mos. Montargis), Die Ehebrecherin (Mas. Luzem-
bourg); A. Werke in franz. Kirchen, etc. Med. 2. £1. 1834, 1. EL 1885, Er. der
Ehrenleg. 1841, Off. Er. 1865, Mitgl. des lostitnts 1860.
Signol, Lonia Eugene, Maler,, geb. 17. Febr. 1809 in Lille (D^p. Nord), t nach
1847, Schaler von Picot und der Ecole des beauz-arts. Auch in Italien gebildet
Von ihm Ansicht aus der Umgegend yon Rom 1837, Ansicht aus Capri (1848), Don Juan
und Haidel, etc.; auch Bildnisse.
SigDoraceto, Paolino del, gen. Fra Paolino (Paolo) da PIstoJa, Maler,
geb. um 1490 in Pistoja, f 1547 am Sonnenstich das.. Schaler seines Vaters
Bernardino del Signoraccio. Er wurde Dominicaner -Mönch tu Prato, und
Atelier-Genosse des Fra Bartolommeo della Porta, mit dem er sowie mit Alber-
tinelli eine Zeitlang gemeinschaftlich arbeitete, z. B. Heilige Familien im Pal. Corsini
zu Florenz (von 1511), im Pal. Borghese (Rom, auch 1511), Fresko mit der Ereuzigung
(S. Spirito zu Siena, 1516), etc. Von ihm femer eigenh&ndig eine Madonna mit
Heiligen (1510 Mus. Wien), Die Gkburt (1511 Pal. Borghese), Madonna und Hl. Johannes
(Pal. Sciarra zu Rom); Andere in S. Agostino u. a. Eirchen von San Gimignano, in
S. Domenico zu Pistoja, etc.
Signorellly Lnea d'Egidlo di Ventora de'^ Maler, gen. Liica da Cortona^
geb. wahrscheinlich 1441 in Gortona, f 1523 das., Schttler seines jDheims L. Vasari
und bis 1460 des P. de' F r a n c e s c h i , und kam dann wahrscheinlich unter den
Einfluss yon Pollajuolo und Verrocchio in Florenz. 1472 malte er jn
S. Lorenzo zu Arezzo, im Nov. 1474 an dem Stadthaus ron Gittä di Castello.
Zwischen 1476 — 79 malte er Fresken in der Sa. Gasa zu Loreto und kehrte dann
nach Gortona zurOck. 1478 hatte Julius II. ihn nach Rom berufen, um in der Sistina
zu malen und er kam dem Ruf Tor 1484 nach. 1491 schuf er eine Verkflndignng
ffir den Dom in Volterra und wurde im gleichen Jahr ein Mitglied der Florentiner
Gommission, die die Pläne fOr die Domfacade das. begutachtete. 1497 malte er im
Eloster Monte Riveto Maggiore nahe Siena, 1498 in Siena selbst einen Altar für
S. Agostino. 1499—1504 war er an seinem Hauptwerk, den grossen Auferstehungs* etc.
Fresken im Dom zu Grvieto beschäftigt. 1506 uud 1509 malte er muthmasslich. die
Fresken im Pal. Petmcci zu Siena. 1513 ging er als Abgesandter Gortonas (seit 1488
war er Barger der Stadt geworden und bekleidete städtische Aemter), um Leo X. als
Papst zu beglQckwanschen. Er besuchte M. A. Buonarotti ; als Maler .war er Ton
R. Santi yerdr&ogt worden. Er zog sich nun nach seiner Vaterstadt zurück nnd be-
suchte 1520 noch einmal Arezzo, um in S. Girolamo sein Altarbild aufzustellen, ihier
sprach ihn der 8 jährige G. Vasari. S.'s grosse Bedeutung liegt in der EinfQhrung
eines monumentalen Stils des Nackten: sein Hauptwerk zu Oryieto übte Einfluss
selbst auf M. A. Buonarotti. Er malte fast nur Historien und einige griechisch-
mythische Stoffe. Gemälde von ihm in den Smlgen. zu Arezzo, Berlin, Gittä di
Gastello, Dresden, Florenz (Academie, Pal. Gorsini, Pitti, Pal. Torrigiani, üffizi),
Eeir, London, Mailand, Paris, Rom (Pal. Rospigliosi), Siena (Pal. Petmcci und
Academie), St. Petersburg (Gal. Leuchtenberg), ferner in S. Medardo (Arcevia), S. Spirito
(Arezzo), S. Antonio (Borge S. Sepolcro), Sa. Gecilia, S. Domenico, S. Giovanni
(Gittä di Gastello), Dom, S. Domenico, . S. Gesü, Gompagnia di S. Niocolo (Gortona),
Gollegiat Eapelle (Fojano), Gasa Santa (Loreto), Dom (Orrieto), Dom (Perugia),
S. Gregorio, Gap. Sistina (Rom), S. Domenico (Siena), Spirito Santo (ürbino), Dom
und S. Francesco (Volterra). S. Leben von R. Vischer (Leipzig 1879).
SlgDorinl, Gaetaiio, Maler, geb. 14. Aug. 1806 in Suzzara (Guastalla), f 16. Aug.
1879 in Parma. Die dortige Gal. besitzt sein Bildniss des J. San vitale.
Signorinly Telemaco, Maler und Radierer, geb. 18. August 1885 in Florenz,
Autodidakt. Er lebte in Venedig und Florenz, besuchte Öfters Paris, London, Schott-
land und nahm 1859/60 an den Feldzügen Theil. 1882 wurde er zum Prof. in seiner
Vaterstadt ernannt Von ihm Der Ghetto in Venedig, Die Rialto-Brücke, Vor dem
Arianna Thor zu Ravenna, Princess Street Edinburgh, Ansichten von der Insel Elba, etc.
Sigrtst, Frauiy Maler nnd Radierer, geb. um 1720 in Wien, f 1807 (?), Schüler
der Wiener Akademie. Von ihm besitzt das Prager Rudolfinum Bacchus undAriadne,
Der Damenschneider, und 2 A. Er hat einige biblische Scenen radiert.
HikoTee^ VoytSoh (Adalbert)^ Maler, geb. 1854 in Prag, thätig das. Er malte
Landschaften, Ansichten nnd Stillleben.
Silanion, griechischer Bildhauer des 4. Jahrhunderts v. Ghr. aus Athen. Er
schuf besonders Bildnisse, darunter eine Bronzestatne des Plato und eine Büste der
Sappho; ferner von ihm eine sterbende Jokaste, bei der er das Erz mit^ilber mischte
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Silberauum — SU^a. 277
um dem Gesichte die BiAsse des Todes zu geben; Plinius erz&hlt auch von seiner
Statae des Bildhauers Apollodoros. Er soll über Symmetrie geschrieben haben.
Silbermaui, Heinrich Bvilolph GnstaT^ geb. 1801. £r war in Strassburg
th&tig und brachte eine Art des Farbendrucks in der Buchdruckerpresse auf, die s. Zt.
aber von der Chromolithographie rerdrängt wurde. So veröffentlichte er u. A.
1861—5 die Glasfenster des Münsters tu Strassburg.
Sttbemagelt Karl, Bildhauer, geb. 1837 in Berlin.
Silemann, Johannes, Goldschmied des 17. Jahrhunderts, f 1661. Er war 1653
Mitgl. der Casseler Zunft und dort thfttig.
8illa, s. Seiila.
Sillemans, ExperienS} Zeichner und Kupferstecher, geb. um 1611 in Ajnster-
damj t 1653 das. Das dortige Rijksmuseum beutst eine Landschaftsfederzeichnung
Ton ihm*
Sillet, James, Maler, geb. 1764 in Norwich, f 1840 das., Schüler der Akad.
in London. Er malte Miniaturen, Stillleben, Theaterdecorationen und besonders
Blumen, lieferte endlich auch Illustrationen.
Sillig, Georg Tictor^ Maler und Radierer, geb. 1806 in Dresden, t nach 1870(7).
Er war lang in München thfttig und aquarellirte, sowie radierte besonders Soldatenbilder.
Slllittg, Theodor, Goldschmied, geb. 1577 in Amsterdam, f ^- ^&n 1657 in
Köln a. Rh. Er ?cnrde Jesnit und war in Köln thfttig, wo er Kirchenrath und Altar-
schmuck schuf.
Silo, Adam, Maler und Radierer, geb. 1670 in Amsterdam, f 1760 (?) das.,
Schüler yon T. v. Pce, nachdem er Schiffbauer und Kapitftn gewesen war. Peter d.
Gr. schfttzte ihn. Von ihm Ruhiges Meer (St. Petersburg, Eremitage)^ Bewegte See
(Wien, Gal. Liechtenstein), etc.; man kennt neun Radierungen Ton Schiffen, etc. von ihm.
Silo6, Diego de, Bildhauer und Baumeister, geb. vor 1500 in Burgos, f 1563
in Granada, Sohn und Schüler des Gil de S. Von ihm in Granada an der Kathe-
drale Thor nach der de la Cftrcel Strasse mit feinem Blattwerk, 3 andere Thore mit
Kcce Homo, S. Hieronimns und 8. Onofrtus, femer eine Büste des Gonzalez de CordoTa.
Als Baumeister lieferte er bedeutende Pl&ne für die Kathedrale von Granada und
wahrscheinlich die von Malaga.
Silo«, Gil de, Bildhauer des 15. Jahrhunderts, th&tig zwischen 1486 und 1499
in Borges. Von ihm die berühmten Marmor«Grabdenkm&ler des Königs Juan IL,
und des Infanten Alonzo in der Karthause Miraflores bei Burgos, mit grossen Statuen,
9 Statuetten und 16 allegorischen Reliefs auf ersterem, einer knieenden Statue und
zahlreichen kleineren Figuren auf dem anderen. Auch der Alabaster-Hochaltar das.
mit Aposteln, Evangelisten und Heiligen ist von ihm.
HÜTa, Domingo Jos« da, Münzgraveur und Kupferstecher, geb. vor 1800, f
nach 1836, Schüler seines Bruders Simfio F. dos San tos, der Lissaboner Akademie,
des Joaquim G. da Silva und (1814) des Bartolozzi. 1830 wurde er Münz-
graveur, 1836 Professor der Gravirknnst an der Akademie zu Lissabon. Von seinen
Stichen nennen wir Jesns da boa sentenga.
Silva, Felix Jos^ da, Baumeister des 19. Jahrhunderts, geb. in Portugal,
t 1825 in Rio de Janeiro, Schüler der Akademie zu Lissabon, und der San Luca-
Akademie zu Rom, deren Mitglied er sp&ter wurde. 1805 wurde er Zeichen- und
Baukunst-Professor in Lissabon, errichtete Pal&ste und Privath&user dort und be-
gleitete den Hof nach Brasilien. Von ihm in Rio de Janeiro das S. Joio-Theater
und der Pal. Joias, in Santa Cruz der Palast.
Suva, Franeia A., Maler, geb. 1835 in New-Tork, t 31* M&rz 1886 das.,
Autodidakt Er machte den Bürgerkrieg mit, liess sich 1866 als Marinemaler in
New-Tork nieder. Von ihm Vorübergehender Regenschauer, Monmouthstrand, Sonnen*
aufgang auf dem Meere, etc. — Ein Henriquei Jos^ de S. war um 1800 als Maler
th&tig und wurde Direktor der Akademie zu Rio de Janeiro.
Silva, Joaqnlm Carneiro da, Kupferstecher, geb. 1727 in Oporto, f 1818. Von
ihm Joseph L (nach Machado), S. Joseph, Madonna (1767), etc.
Silva, Joaquim Possiiloiiio Nareiso da, Baumeister, geb. 1806 in Lissabon,
t nach 1870 (?), lernte als Kind das Zeichnen in Rio de Janeiro, kehrte 1821 nach
Lissabon zurück, wo er die Bauschule besuchte und wurde 1825 Hugots Schüler
in Paris. 1830—81 bereiste er Italien und arbeitete darauf unter Fontaine an
der Gal. des Pal. Royal. 1833 ging er nach Portugal, nahm Theil am Freiheits-
kampf und wurde im folgenden Jahr Baumeister der Königin. 1860 nahm er die
Bauwerke Portugals auf und veröffentlichte sie 1862. Er schrieb über baogeschicht-
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278 SÜTa — SÜTCStre.
liehe und arcb&ologische Themata, gründete den portugiesischen Architekten-Verein,
das Archftol. Museum in Lissabon und ein Asyl fflr Ärbeitsinvaliden. 1864 wurde
er geadelt und Kammerherr. Von ihm das Depotirtenhaus, das Schloss der Kaiserin,
das Gubhaus und mehrere Pal&ste in Lissabon, der Pal. Alfeite am 1. Tejoufer, die
Wiederherstellung des Schlosses Pena zu Gintra, Entwurf sum Pedrodenkmal auf
dem Rocio, etc. Thurm- u. Schwert-Ord., A. ital., span. u. brasilian. Ord. Mitgl. der
Akad. Lissabon, des franx. Instituts, des engl. u. amerik. Inst, of Architects.
S11t% Moreira Gypriano da, Mfinzgraveur, geb. 1754 in Lissabon, f 1826,
Schfller der Zeichenschule des Arsenals in Lissabon und von Joäo deFigueiredo.
Von ihm Medaillen auf König Johann VI. (nach Joaquim G. da S.), auf Kg. Jos^ L,
und auf Wellington. 1816 wurde er kgl. (?) Mans^veur.
SilTaBaian y Sarmlento, Mariana« Hersogm Ton Huescar und von Arcos,
Malerin und Bildhauerin, geb. 14. Dec. 1750 in Madrid, t 17. Jan. 1784. Neben den
bildenden Kansten trieb sie auch die Poesie. 1766 wurde sie Ebrenmitgl. (später Ehren-
direktor) der S. Fernando-, 1772 der St. Petersburger Akademie.
Sllyacriii« GioTanni, Maler, geb. 1790 in Rom, f 1854, Schaler TonG. Landi.
Das Mus. zu Parma besitzt Ton ihm Oedipus blind.
StlTani, FerdinaDdo, Kupferstedier, geb. 1828 in Parma, Schfller von Toschi.
Er war an dessen Allegriwerk betheiligt.
SilTanl» Gaetano, Kupferstecher, geb. 1798 in Parma, f 1879, Schfller von
Toschi. Er war an dessen Allegriwerk betheiligt, und hat femer nach Rubens,
Saenredam, Teniers, etc. gestochen.
Silyanl, Gherardo, Baumeister, geb. 1579 (?), 1 1675. Von ibm Die Erweiterung
des jets. Pal. Giuntini (1688, Florenz^ das Seminar bei S. ]<>ediano (das.), die Kap.
Ck>r8ini im Garmine (das.), etc.
SilTanl, Mentore, Maler, geb. 1843 in Trarersetolo (Parma). Die Gal. zu
Parma besitzt eine Ansiebt von ihm.
SÜTeira, Bento Coelho da, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1708, thfttig in
Portugal. Er malte Historien und errang eine solche Achtung, dass seine Werke
neben Yan Dycks gestellt wurden. Viele seiner Werke gelangten in Kircben zu
Lissabon (S. bento, S. Jorge, Madre de Deo, Sakristei Ton da Penha, S. Pedro, etc.).
Silfestre, Alexandre, Kupferstecher, geb. 27. Dec. 1672 in Paris, Sohn des
Israel S. Er wurde Mönch, und brachte lliomas von Kempens Nachfolge CSiristi
in lateinische Verse. (Paris 1709). Von ihm u. A. einige Radierungen nach Louis 8.
SIlTestre, An^stin Fransig. Baron de, Maler und Zeichner, geb. 7. Dec.
1762 in Paris, f im Sept 1851 das., Sohn und Schfller des Jacques A. de S., weiter-
gebildet während eines vierjährigen Aufenthaltes in Rom. Nach Frankreich zurflck-
gekehrt wurde er sum königlichen Vorleser und Bibliothekar Ludwig d. XVIII.
ernannt. Von jetzt ab widmete er sich ausschliesslich den Naturwissenschaften, in
denen er es zu grossen Ehren brachte, so dass er Mitgl. des Instituts wurde (1806),
auch im Ministerium der Landwirthschaft, etc. hohe Stellung einnahm. Ludwig XVIII.
ernannte ihn zum Baron. Nach der BcTolution 1880 lebte er in Zurflckgezogenheit.
Er ist der letzte Spross dieser Kflnstlerfamilie, seine Gemälde befinden sich meist
in Italien.
Silyestre, Charles Fran^ola de. Zeichner, Kupferstecher und Maler, geb.
10. April 1667 in Paris, f um 1788 das., Schfller seines Vaters Israel S., von C.
Lebrun und J. Parrocel. ErToUendete seine Studien in Italien und folgte seinem
Vater im Amte als Zeichenlehrer der königlichen Kinder. Er wurde Hofmaler des
Königs August III. von Polen, der ihn adelte. 1691 bezog er die Louvrewohnung
seines Vaters. Er malte Landschaften und Historien, und hat deren auch nach
eigener Zeichnung, sowie nach Louis de S. le jeune auf Kupfer gebracht. Mitgl.
der Akad. 1787.
Silrestre, Fran^ols, Zeichner und Kupferstecher, geb. um 1620 in Nancy,
Sohn und Schfller des Gilles S. Er hat einige Landschaften gestochen.
SllTestre, Franools Charles de, Maler, geb. vor 1707, t nach 1765 in Paris
(?), Sohn und Schfller des Louis de S. d. J. und dessen Nachfolger als Direktor der
Dresdner Akademie. Infolge des 7 jährigen Krieges verlor er sein Erbe, sowie Selbst-
erworbenes und musste sich nach Paris begeben.
SilTestre, Gilles, Maler, geb. um 1590 in Nancy, f nach 1620. Er widmete
sich erst im hohen Alter der Malerei, worin er aber einigen Erfolg hatte. Er gilt
als der Stammvater c^er Kflnstlerftimilie dieses Namens; das Geschlecht stammt ans
SchottJiuid ^nd hiess dort Sylvester.
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SiWestre — SiWius. 279
SÜTegtre, IsraSl, Zeichoer und Kupferstecher, geb. 15. Aug. 1621 in Nancy,
t 11. Oct. 1691 in Paris, Sohn des Gilles S., Schüler seines Oheims Isragl Henriet,
eines Freundes Callots und Herausgeber von dessen Radierungen. 1640—63 bereiste er
Italien und besuchte inzwischen öfters Frankreich. B. hat beinahe 1000 Blatt ge-
stochen, meist treffliche Ansichten, die oft einen besonderen historischen Werth besitzen,
da sie das Ansehen alter, jetzt untergegangener Denkmäler vorführen. Von ihm
Hafenansicht bei Rom (Bleistiftzeichnung, Mus. Louvre), Heilige Agaeskirche vor den
Mauern Roms (Sepiazeichnung, Mus. Besan^n), Constantinbogen und Ruinen des
Colosseums (ebenda). S. war Hofzeichner und Kupferstecher, Zeichenlehrer des
Dauphins und der Pagerie. Mitglied d. Akad. 1670. Ein Katalog seiner ^erke
erschien 1857 in Paris. Seine Biographie zugleich mit der verschiedener anderer
Mitgl. der Familie, von £. de Silvestre, 1868.
Silvestre, Jaeqnes Aufrnstin de» Maler und Zeichner, geb. 1. Aug. 1719 in
Paris, t 10 Juli 1809 das., Sohn und Schaler des Nicolas G. de S., dessen Nach-
folger als Zeichenlehrer der königlichen franz. Kinder er ^urde. Er hielt sich 8 Jahre
lang in Rom auf, wo er sehr viele der dortigen Meisterwerke zeichnete. Seine
Kupferstich-Sammlung wurde 1810 verkauft.
Silyestre, Louis, d. Ae*. Maler, geb. 20. März 1669 in Paris, f 18. April
1740 das., Sohn des Israöl 8. Er wurde 1705 Mitgl. der Akad. auf Grund einer
Landschaft
Silvestre, Loais de, d. J«, Maler, geb. 23. Juni 1675 in Paris, f 12. April
1760 das., Schüler seines Vaters Israöl S., von Ch. Lebrun und von Bon Boulogne.
1693 ging er nach Italien. 1702 wurde er Mitglied, 1706 Prof. an der Pariser
Akademie, und nach seirer RQckkehr 1748 Rektor und 1752 Direktor. 1716 berief
ihn der Kurfürst von Sachsen an die Akademie zu Dresden, wo er 24 Jahre lang
als Direktor thätig war. 1741 kehrte er nach Frankreich zurück, mit Wohlthaten
Augusts UI. überh&uft, der ihn 1742 adelte. Von ihm Erschaffung des Menschen
von Prometheus (Mus. Montpellier), Minerva lobt Prometheus Werk (ebenda), Bildniss
Friedrich August II. von Polen u. A. (Mus. Versailles), Unterredung der Kaiserin
Amalie mit August UI. zu Neuhaus in Böhmen u. 6 A. (Mus. Dresden). A. in den
Sammlungen zu Leipzig, St Petersburg, Schwerin, etc., sowie im Kgl. Schloss zu
Dresden (namentlich viele Bildnisse). S. hat mehrere Gemächer des Zwingers in Dresden,
den Ballsaal des BrühPschen Palais das., den grossen Saal im Japanischen Palais das.^
die Sacramentskapelle in Versailles, das Refectorium zu St. Martin des (ühamps
geschmückt. Oberhofmaler d. Königs von Polen 1724, Direktor der Dresdner Akademie
1727. — Seine Frau Marie Catherine S«, geb. H krault, geb. 1683 in Paris hat
ibn bei manchen Arbeiten unterstützt undf Copien seiner Gem&lde geliefert, sowie
Miniaturen.
Silvestre. Maximiliane de, Malerin, geb. 1708 in Paris, f 1797, Tochter und
Schülerin des Louis de S. d. J. Sie malte Pastellbildnisse z. B. das des Kurf.
Friedrich Christian v. Sachsen. Um 1743 kam sie als Vorleserin der Prinzessin
Marie Josepha nach Paris.
Silvestre, Nieolas Charles de, Maler, geb. 1698 in Paris, f 30. April 1767
in Valenton (D^p. Seine-et-Oise), Sohn und Schüler des Charles F. S., dem er als
Zeichenlehrer der königlichen französischen Kinder folgte. 1747 wurde er Mitgl. der
Akad., 1741 hatte ihn August der Starke, zugleich mit seinem Onkel Louis de S. d.
J. geadelt. Von ihm Landschaft (Louvre), meherere Radierungen, etc.
Silvestre, Snzanne Elisabeth, verehel. Lemoine, Kupferstechorin des 18.
Jahrhunderts, geb. 14. Juli 1694 in Paris, Tochter und Schülerin des Charles F. S.
Sie stach Bildnisse nach Van Dyck, Largilliäre, Lebrun, Nocret, Rubens, Vivier u. A.
SUvestro, Maler des 14. Jahrhunderts. Er war Camaldulenser Mönch und
malte zwischen 1350—1410 treffliche Miniaturen. Für sein eigenes Kloster Sa. Maria
degli Angeli in Florenz schuf er ein prachtvolles Clhoralbuch ; ein herausgeschnittenes
Blatt daraus besitzt das Liverpool-Institution.
Silvios, (Sylvias, Silvyns), Antoon, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, geb.
um 1525 in Antwerpen, th&tig das. (für Plantin) und in Köln a. Rh. Der Meister
zeichnet mit einem Monogramm, das man als A S auslegen könnte, jedoch beruht
die Benennung A. Silvius vielleicht auf einem Irrthum Papillons, der sie zuerst an-
wandte und einen Schriftsteller mit einem Holzschneider identificirte. Von ihm 20
lUustr. zu einer spanischen Ausgabe des Chevalier delib^rö von 0. de la Marche
(1553 Antwerpen), Copien des Holbein'schen Todtept^nz (1555 Köln a. Rh.^ 53 Blatt),
verschiedene Bib^lUlustrationen, Colophons, etc.
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280 Sil?itt8 — Simmler.
SUtIiul Bftltliasar^ Enpfentecber des 16. Jahrhanderts, thfttig am 1555 in
Flandeni. Kr stach nach H. Bob, F. Floris, L. Lombardos, K. v. Mander, etc., auch
nach eigener Zeichnung (Loth und seine Töchter, 20 Gtoldschmiedsomamente, etc.).
SimanowitK, Ludorlke tob, geb. Beichenbach, Malerin, geb. 1761 in Stutt-
gart, t 1827 in Ludwigsburg, Schülerin von Guibal, 1786—9 Ton J. Testier in
Paris. Sie malte Bildnisse z. B. Schiller, Wächter, etc.
SImart, Pierre Charles. Bildhauer, geb. 27. Juni 1806 in Troyes (D6p. Aube),
f 27. Mai 1857 in Paris, Schaler Ton Dupaty, Pradier und Ingres, sowie der
£cole des beaux-arts. 1833 erhielt er den I. gr. Preis auf Grund seines Greis mit
8 Söhnen. Yen ihm Herzog Anton von Boargogne (Gipsbüste Mus. Versailles), Tod
des Coronis (Gipsstatue Mus. Troyes), Karl X. Ton Frankreich (MarmorbQste ebenda),
Orest (MarmorsUtue Mus. Ronen), Tod des Cato u. A. (ebeoda). A. Werke tou
ihm in franz. Kirchen und an öffentl. Geb&uden; auch Grabm&ler etc. Med. 1. Kl.
1840, 1855, Kr. d. Ehrenl. 1846, Off. Kr. 1856; Mitgl. d. Inst. 1852. Sein Leben von
G. Eyrifts (Paris 1860), V. Courdaveaux (Paris 1860), HaWvy (Paris 1861).
Simbrecht, (Giymprecht^ Zlmpreeht)^ Mathias, Maler des 17. Jahrhunderts,
geb. in Prag (München?), f 1680 das., dort und wahrscheinlich auf Reisen in Italien
gebildet. Von ihm Altarbild (S. Stephan, NeusUdt-Prag), S. Daniel (S. Gastulus,
Altstadt Prag), Altar (S. Bartholomäus, Colin) u. a. Bilder für böhmische Kirchen,
sowie ^Pal&ste.
Simek, Ludwig, Bildhauer, geb. 19. Januar 1837 in Prag, f 25. Januar 1886
in Prag, Schüler des Emanuel Max und Prof. Wittmann an der Münchener
Akademie. 1864—70 Torbrachte er in Rom. Von ihm Johann von Weert (Marmor-
statue, 1866 Wiener Arsenal), Gipsmodell dazu (Rudolfinum, Prag), etc.
Simil, Alphonse Panly Baumeister, geb. vor 1855 in Ntmes (D^p. Gard),
Schüler von Laisnd und RÖTOil. Von ihm besitzt das Mus. Nlmes Aufnahmen des
römischen Amphitheaters in Nlmes (5 Zeichnungen). Er baute mehrere Kirchen
s. B. zu Domont, Belloy, etc. Med. 1868, 1. Kl. 1877, 1878. — Sein Sohn Abel S.
war auch Baumeister.
Simtl^ Louis Angostitty Maler, geb. 5. Februar 1822 in Nlmes, liess sich in
Lunel nieder. Er malte Bildnisse und Historien.
Sinun, Franz, Maler, geb. 24. Juni 1853 in Wien, Schüler der Wiener Akademie
anter von Engerth und Feuerbach. Er erhielt ein Reisestipendium nach Rom
und ging von da nach Tiflis, um im dortigen Museum die Wände zu schmücken.
Sp&ter liess er sich in München nieder, wo er Prof. wurde. Für das Leipziger
Diorama malte er ein grosses Haremsbild; ferner von ihm Duett (Berlin, Nat.-Gal.),
Tod Kaiser Wilhelms I., Christos und Jobannes mit der Madonna, Johannestriebe,
sowie die Illustrationen zu der Hallbergerschen Ausgabe des Faust, und viele Andere.
Gold. Med. Wien 1889.
Sinun, Georg Wilhelm von, Maler und Illustrator, geb. 1820, f im April 1895
in Berlin.
Simm, Marie, geb. Mayer, Malerin, geb. 8. Juni 1853 in Bozen, Schülerin
von Löfftz in München, kam nach Rom und war mit ihrem späteren Mann 1881
zu Tiflis an Wandgemälden im dortigen Museum thätig. Sie malte Bildnisse, sowie
Genrebilder und unterstützte ihren Mann.
Simmler, (Simler), Friedrich Karl Josef, Maler und Lithograph, geb. 4. Mai
1801 in Hanau, f 2. Nov. 1872 in Aschaffenburjr, Schüler von W. v. K o b e 1 1 ,
Langer und Wagenbauer, auch an der Wiener Akademie und auf Reisen
weiter gebildet. 1835 liess er sich in Geisenheim, 1862 in Aschaffenburg nieder,
nachdem er zuvor in Wien, Hannover, München, Italien, am Rhein, etc. thätig ge-
wesen war. Von ihm Thierstück (Gal. Raczynski, Berlin), Mittagsrast (1830 Mus.
Königsberg), Wilder Stier (1835 Nat-Gal., Berlin); A. in den Sammlungen zu Hannover,
Wiesbaden, etc.; ferner Thierstudien nach der Natur (4 Radierungen und 12 Stein-
drucke).
Simmler, Joseph, Maler, geb. 14. März 1823 in Warschau, f 1. März 1868 das.,
Schüler von Bendemann an der Dresdner Akademie, von Genelli in München und
Dela röche in Paris. 1848 kehrte er in die Heimath zurück, wurde schnell bekannt,
ging aber noch einmal Studienhalber nach Florenz und Rom. Er malte Historien,
besonders aber polnische Geschichtsbilder. Von ihm Hochzeit des Amor und der Psyche
(Deckengemälde in einem Warschauer Palast), Die Drei Marien, Tod der Königin
Barbara, Erziehung König Sigismunds, etc. Ehrenmitglied der St. Petersburger
Akad. (1866).
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Simmler — Simon. 281
Sfmnder, Wilbelni Carl Melebior, Maler, geb. 6. Sept. 1840 in Geisenbeim
(Rbeingau), Schnler (1857) der Düaseldorfer Akademie unter Eöbler, Sobn,
Scbadow und Bendemann; 1861 in München und ümgefrend weiter gebildet;
Sobn des Friedrich S. S. zeichnete Illustrationen fflr BOcber und Zeitschriften, malte
Genrescenen aus dem Jägerleben u. s. w. Von ihm auch das Bildniss des Schau-
spielers Haase, das Kriegspanorama Sturm auf St. Privat (gemeinschaftlich mit
£. HQnten) und Bilder im Berliner Rathhaus. Med. Wien, Preuss. Eronen-
orden IV. Kl.
Stmmonds« Julius^ Maler, geb. 12. Juni 1848 in Pyrmont, studirte in Weimar
unter A. Ton Ramberg und Plockhorst und in Düsseldorf unter H i d d e •
mann; Hess sich in Hamburg nieder. Von ihm Interieur aus der Reformationszeit,
Schachmatt, Die unverhoffte Erbschaft, etc.
Slmmons, Edmund L., Baumeister, geb. 1872 in Saint -Thomas, thättg in
Lansdowne (Pa. U. S. A.), wo er Priratbauten schuf.
Simmons, Edward Emerson, Maler, geb. 21. Oct. 1852 in Goncord (Mass. U. 8. A.),
SchQler von Lefebvre und G. Boulanger, lebte in Paris und Boston. Von ihm
Mutter und Kind, Mädchen aus der Bretagne, Bildnisse und Marinen. Brenz. Med.
1889 Paris; A. in Boston, Chicago, Philadelphia und New-York.
Simmons, Franklin^ Bildhauer, geb. 11. Jan. 1842 im Staat Maine (U. S. A.)«
Autodidakt. £r schuf erst BildnissbQsten in Washington, D. C., und begab sich 1867
nach Rom. Von ihm Roger Williams (Statue am Kapitel, Washington), desgl. (Provi-
dence, R. I.), BildnissbOsten von Pres, Lincoln, See. Seward, Gen. Sherman, etc.,
Das verheissene liand, Medusa, etc.
Simmons, (Slmmonds), John, Maler, geb. um 1715 in Nailsea (Somerset,
England), f 18. Jan. 1780 in Bristol, war erst Hausmaler und schuf später Historien
nnd besonders Bildnisse. Altargemälde von ihm gelangten in die Allerheiligenkirche
zu Bristol, und in die Johanniskirche zu Dovizes.
Sinunong, William Henry, Kupferstecher, geb. 11. Juni 1811 in London,
t 6. Nov. 1882, Scholer der Finden'schen Anstalt. Er gelangte in der Linienmanier
zu einigem Ansehen, und stach nach R. Bonheur, Calderon, Faed, Fritb, Hook,
H. Hunt, Landseer, Lerius, Lejeune, Maclise, Millais, Nichol, Paton, A. Solomon,
F. Stone, Tissot, Winterhalter, etc.
SImo, (Simone), Juan Bautiata, Maler, geb. vor 1680 in Valencia, f 1717.
Mit A. Palomino malte er Fresken in S. Juan del Mercado zu Valencia, folgte dann
Palomino nach Madrid, wo er in S. Felipe el Real Arbeiten anfing die — sein Sohn
Pedro S. vollendete.
SImoena, Jan Baptist, Baumeister des 18. Jahrhunderts, geb. in Ghent,
t 15. Nov. 1779 das., wo er 1770 Direktor dnr Akademie wurde. Von ihm Marieo-
kapelle, St. Peters Gotteshaus bei Ghent, CreditansUlt in Ghent, Kirche zu Ledeghem, etc.
Simon, Baumeister des 13. Jahrhunderts, aus Maus. Er soll an dem Bau der
Cathedrale von Tours thätig gewesen sein. Am 19. Oct. 1279 wird er urkundlich
erwähnt.
Simon, Maler des 15. Jahrhunderts, f 1450, thätig in Troyes, wo er u. A. fOr
S. Pierre Miniaturen malte.
Simon, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Chälons in der Champagne.
Zwischen 1545 und 1565 malte er in Avignon. Von ihm dort Gnadenjungfrau und
Anbetung der Weisen (Mus. Calvet), Die Geburt (S. Pierre), Pfingstfest (S. Didier).
Simon, Abraham, Medailleur des 16. Jahrhunderts, geb. in Yorkshire (England),
Bruder des Thomas S. Er reiste eine Zeitlang mit der Königin Christine von
Schweden, besuchte Schweden, Paris, Holland und fand viel Beifall mit seinen
Wacbsbildnissen. Für einen projektirten Orden schuf er ein Bildniss des Königs
Charles II. von England. £r starb in Armuth.
Simon, Alexander, Maler, geb. um 1810 in Stuttgart, f nach 1859 (?) in
Amerika, Schaler der Stuttgarter Kunstschule, auch auf Reisen in lUliien gebildet
Er war eine Zeitlang in Amerika thätig. Von ihm Erschaffung des Menschen (Mus.
Leipzig), etc.
Simon, Charles, Maler, geb. 6. Sept. 1799 in Paris, Schüler von Gros und
der Ecole des beaux-arts. Vom ihm die Seine bei Vernon (1840), Inneres einer
Farm in der Normandie, etc.
Simon, Fran^ois, Maler, geb. 29. Jan. 1818 in Marseille, f im Märt 1896 das.,
Schaler von Aubert und Loubon. Er malte meist Landschaften ans der Provence
mit ThiersUffage. Von ihm Auf dem Weg zum Schhchthof und ein A. (1859 und 1861
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282 Simon ^ Simonau.
Mos. Marseille), Einbrach der Nacht nahe Marseille (Mus. SaintrEtienne), Im Stall
(1872 Mus. Strassburg), etc.
StmoBt Friedrich, Maler, geb. 1809 in Heidelberg, f nach 185Q, Scbfiler der
MOncbener Akademie; er malte Beleuchtungsstficke und komische Genrebilder, i. B.
Nachtwächter mit Betrunkenen (1843X Der Poet und die Eatsen auf dem Dach (1845), etc.
Simon, Friedrich, Maler, geb. 1828 in Ben, f 1862 iu Hydres. Er war
Schaler von B. Menn in Genf. Von ihm An der Heerstrasse (1856, Mus. Bern),
Schiffszng an der Zihl (ebenda), etc.
Simon, H.^ Medaillenr, geb. um 1752 in Frankreich, f im Mars 1884 in Br&ssel.
Er war mit Erfolg in den Niederlanden thfttig.
Simon, Jean (John), Kupferstecher, geb. 1^75 in der Normandie, f um 1755
in London. Er erlernte den Linienstich in Frankreich, kam etwa 1735 als Refugi^
nach England und wurde durch die Bekanntschaft mit den Arbeiten des J. Smith be-
stimmt, gans sur Schabkunst flbersugeben. Kneller beschäftigte S., nachdem er
sich mit Smith entzweit hatte. Von ihm Platten (hauptsächlich Bildnisse) nach
Bargas, Baroccio, Berchet, Chardin, Corner, Goypel, M. Dahl, Dyck, Fountain, Uilliard,
Kneller, Laguerre, Lebmn, Murray, Pellegrini, Philips, Richardsoo, £. Santi,
T. d. Vaart, Yanloo, Tan Yeen, Worsdale, etc., zusammen Ober 200 Platten.
Simon, Jean Pierre, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. 1769 in Paris.
Von ihm Blätter nach Desora, Flaxman, Isabey, Landen, etc.
Simon, Loida Andr^ Maler dos 18. Jahrhunderts, geb. 1764 in Paris, wo er
thätig war. Er malte decorative Arbeiten.
Simon, Peter fPierre), Kupferstecher, geb. vor 1750 in London, f um 1810.
Er arbeitete in Kreide und Funktirmanier, namentlich für Worlidgea .Gems' und
Boydells Shakspere-Gallery, nach Originalen von Cipriani, Downman, Fuessli, Gains-
borough, Hamilton, Kirk, Lauri, Miller, Opie, Peters, Beynolds, Smirke, Slotbard,
Westall, Wheatley, etc.
Simon, Pierre, Kupferstecher, geb. 1640 in Paris, f nach 1710 das., Tielleicht
Schaler des Nantenil, angeblich auch in Italien gebildet Er stach gute Bildnisse
und a. Gemälde, s. Th. nach eigener Zeichnung, z. Th. nach Bloemaert, Laborde,
Lebron, Maratti, N. Poussin, S. Rosa, etc.
Simon, Simon, Kupferstecher, geb. 1759 in Paris, f 20. Jan. 1807 das., Schaler
Ton F. A. DaTid.
Simon. Thomas, Medailleur des 17. Jahrhunderts, geb. in Yorkshire (England),
t 1665 (?), Schaler (1688) von Nie. Briot, dem er 1646 als 1. Graveur der Mfinze
folgte. Er stach fdr Charles I., dann fOr Cromwell und wurde 1649 Hauptmünz-
meister des Commonwealth. Als solcher schnitt er das Staatssiegel und Stempel zu
Kronen, Halben Kronen und Schillingen. Nach der Restauration Torhaftet, schnitt er
im Gefllngniss eine Krone far Charles IL, mit einer Bittschrift am Band und erhielt
die Freiheit sowie frühere Stellung. Ein Exemplar dieser Krone erzielte 1832 225 Xstr.
1663 verliess S. wegen Streit mit Roettiers die Münze, schnitt aber noch einen
schönen Kronenstempel. Seine sämmtlichen Werke gab Vertue 1753 in Kopferstich
heraus.
Simon de Brief, Henri, Edelsteinschneider und Medailleur, geb. vor 1775,
t nach 1830. Er führte ein bewegtes lioben erst als Revolutionär, dann als Napoleonist
gegen die Alliirten. Er hatte zur Zeit des Kaiserreichs eine Lehrerstelle an einer
Normalschule in Paris bekleidet, und Hess sich nach 1815 in Luxemburg nieder.
Später ernannten ihn der Prinz t. Oranien, Charles X. und Louis Philippe zum Hof-
graveur, Louis XVIII. zum Professor. Von ihm BQdniss Napoleons (Caroeol), viele
andere Edelsteinbildnisse berühmter Zeitgenossen, auch mythologische Darstellungen ;
ferner stach er Wappen französischer Prinzen und gab 1813 ein zweibändiges
Wappenbuch heraus.
Simon de ChAlons, a. Simon.
Simon de Troyes, s. Simon.
Simon dn Mans, g. Simon.
Simonan, Francis, Maler, geb. 1788 in Bornhem, f 1859 in London, studirte in
Brügge und bei Gros in Paris. Um 1815 kam er nach London, wo er sich mit Er-
folg als Bildnissmaler niederliess. Von ihm besitzt das Mus. zu Brüssel einen Orgel-
spieler (1828).
Simonan, Gnstav Adolphe^ Maler und Litho^aph, geb. 10. Juni 1814 (1810?)
in Brügge, f 10. Juli 1870 in Brüssel, Sohn eines Lithographen, der als solcher sich
in London niederliess, Neffe des Fran9ois S. S. lithograplurte 24 Batt „Principaux
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Simone — Simonis. 283
moonments gothiqnes de FEurope*, nnd aquarellirte viele Achitekturen, beeouden
SUdteansicbten ans dem Mittelalter.
Stmone, intonto di, Maler des 17. Jahrhunderts, Schfller des L. Giordano,
thätig in Italien. — Ein andrer Antonio dl S. war im 18. Jahrhundert zu Neapel
als Schlacbteo- nnd Landschaftsmaler thätig.
Simone, Francesco di, 8« Ferrncci« Francesco di S.
Simone, Jnan Bantista, s« Simo.
Simone da Bellnno \ . p^,^« «1«.^«^ ü.i
Simone da Cnsighej •• ^^^^* ^*'"*"® ^*-
Simone da Pesaro, s. Cantarini.
Simone da Slena, s« Martini, Simone.
Simone decrli Avanai, Maler des 14. Jahrhunderts, gen. dal Crocliissl, wahr-
scheinlich Schaler des Franco Bolognese. Er malte besonders viele Kruzifixe
für Bologneser Kirchen, s. B. S. Giacomo MagKiore (1370 datirt), S. Stefano (4. und
7. Kirche), etc. A. Werke in der Pinacoteca das., in S. Michele in Bosco, femer zu
Ferrara, Modena, etc.
Simone di Martine, a. Martini, Simone.
Simone Napoletano, Maler, thätig um 1400 in Neapel. Der Name ist be-
glaubigt, jedoch rfibren keinesfalls alle, und vielleicht Oberhaupt keine der ihm dort
in S. Lorenzo Mafrgiore, S. Domenico Maggiore, Sa. Ghiara und im Dom zugeschrie-
benen Werke, wirklich von ihm her.
Simonelli, fifinseppe, Maler, geb. 1649, f 1713, Bedienter und Nachahmer des
L. Giordano. Sein Heil. Nikolaus, für die Kirche von Tolentino gemalt, wurde
den Arbeiten seines Lehrers gleich gestellt
Slmonet» Jean Baptiste, (n. Bei Her Jean Jacqnes Francis), Kupferstecher,
geb. 1742, t um 1810. Er stach viele Architekturen, sodann Vignetten fflr Verleger
(z. B. zu Basans »Ovid") und Einzelblätter nach Baudouin, Berettini (Orleans Gal.)
Grenze, Moreau, etc. — Sein Sohn Adrien S*. geb. 29. Dec. 1791 in Paris, war in
gleicher Weise thätig und hat namentlich Buchvignetten für die Grabstichelarbeiter
vorgeätzt.
Simonetti, Alfonso, Maler, geb. 29. Dec. 1840 in Neapel, Schaler der dortigen
und der Florentiner Akademie. Er wurde später Prof. an der neapolitanischen
Akademie, und malte Bildnisse, Genrebilder, geschichtliche Darstellungen, etc., be-
sonders aber Mondlandschaften. Von ihm Strasse in Castrocielo u. A. (Gal. Gapo-
dimontcX Die Serenade, Tramonto, Reqniescat, Olivenlesen, etc. Itai. Kronen-Ord.
Simonettl, Domenico, Maler des 18. Jahrhunderts, gen. II Magatta« thätig
in Rom, wo er Historien fttr die Kirchen, namentlich fbr die Suffragio malte.
Simonetti, Giovanni, Baumeister nnd Bildhauer, geb. 1652 in Roveredo, f 1716
in Berlin. Er wurde nach Prag, dann Berlin berufen, wo er 1683 Hofmaurermeister
wurde. 1686 arbeitete er am Leipziger Rathhans und an der Börse. 1694 schuf er
Gipsarbeiten fOr die Oranienburg. Von ihm in Berlin das Werdersche , Rathhans,
die Werdersche Kirche (1699), die neue Kirche in der Friedrieb Stadt (1700). 1706
wurde er nebenbei fürstl. Zerbstischer Baumeister und fing in Zerbst das Schloss
an, errichtete dort die Dreifaltigkeitskirche, ferner das Schloss Koswik. Von ihm
ferner Gipsarbeiten nach Sdilflter im Berliner^ Schloss, die Dompropstei in Magde-
burg, etc.
Simonetti, Michelangelo, bedeutender Baumeister des 18. Jahrhunderts, thätig
in Rom. Unter Pio VI. baute er im Vatican die Sala delle Muse, Sala rotonda, Sala
a croce greca und die prachtvolle Doppeltreppe.
Simon!, Onstavo, Maler, geb. 1846 (1847?) in Rom, thätig das. Von ihm Liebe
in der römischen Gampagna, Teppicbmarkt in Tlemken (Algerien), Die Waffen des
Besiegten (1895), etc.
Simonini, Francesco, Maler, geb. 1689 in Parma, t nach 1758, Schüler von
J. Spolverini nnd Monti. Er gründete eine Schule in Bologna und soll auch in
Venedig thätig gewesen sein. Er malte militärische Scenen und Architekturen.
Simonis, Bnfföne, Bildhauer, geb. 11. Juli 1810 in Lfittich, f 10. Juli 1882 in
Brüssel, Schüler der Kunstschule in Lüttich, seit 1829 von Kessel und C. Finelli
in Rom. 1886 kehrte er nach Lüttich zurück und wurde dort Akademieprofessor,
ging jedoch bald darauf nach Brüssel, wo er 1868 Akademiedirektor wurde. Von ihm
Reiterstatue Gottfried v. Bouillon (1848 Erz, Brüssel), Leopold L (1877, Mens), A.
Dumont (Lüttich), P. Marius (das.), Bacchus mit Tiger, Knabe mit Trommel, etc.
Offiz. des Leopold-Ord.; Mitgl. der fransös. Akademie.
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284 Simonifl-Empis — Simpson.
StaiMils-Eiiipls, Catherine Edmte, Malerin, geb. 1806, f 1878, Sehttleria too
Watelet Sie malte Landschaften.
Simonneaiiy Charles. Eapferstecher, geb. 81. Aagust 1645 (n; A. 1656) in
Orleans, f 22. M&n 1728 in Paris, Schüler des N. Coypel und G. Cb&iean. Er
wurde Hofknpferstecher und schuf allein über 130 Blatt nach gleichzeitigen fransös.
Malern. Femer von ihm Christus und die Samariterin (n. Carraoci), A. nach Pagholo,
Rubens, Sacchi, Santi, etc. Mitglied der Akademie 1710. — Sein Sohn und Schüler
Philippe S. war ebenfalls Kupferstecher und arbeitete nach Albaai, Perino del Vaga,
Giulio P. dei Gianussi, etc.
Simonnean, Lonis, Kupferstecher, geb. 22. Mar 1654 (n. A. 1657) in Orleans,
t 16. Januar 1727 in Paris, Bruder des Charles S:. an Andr ans Werken gebildet; 1706
wurde er Mitgl. der Akademie, 1717 Hofkupferstecher. Er stach fast nur nach Werken
seiner französ. Zeitgenossen, darunter Bourdon, Champagne, Coypel, Dieu und Lebmn.
Simonnet^ — Baumeister des 18. Jahrhunderts, f 1742. 1785 wurde er Mitgl.
der Akademie.
Simons, Miehtel, Maler des 17. Jahrhunderts, der 1669 und 1671 in ütredit
urkundlich erwähot wird. Er malte StilUeben', Bhimen und Früchte. — Em J.B.S.
malte um 1748 in Flandern. Die Augnstinerkirche zu Ghent besitzt zwei bezeichnete
Bilder von ihm.
Sinonsen, HIele, Maler und Bildhauer, geb; 10. Dec. 1807 in Kopenhagen,
t 12. Dec. 1885 das., Schüler der dortigen Akademie, 1883 in München weiter»
gebildet Er besuchte Tirol, lUlien, Algerien (1889), Hess sich 1845 in Kopenhagen
nieder, betheiligte sich 1848 und 1864 an den Kriegen, bereiste 1857 Schweden und
1870 Rom. 1854 war er Prof. an der Eopenhagener Akademie geworden. Er malte
erst Schlachten, nadidem er Afrika besucht hatte, orientalische Vorwürfe. Die
Plastik hatte er nur eine Zeitlanr an der Akademie getrieben, bis er bei der Bewerbung
um die gold. Med. durchfiel. Von ihm Schwedische Verlobung u. A. (GalL Kopen-
hagen), Seegefecht zwischen Türken und Griechen (Gal. Karlsruhe), Karawane im
Sturm (Gal. Christiauia), Rauchender Soldat (Neue Pinak., München), etc. Mitgl. der
Akad. zu Kopenhagen, München und Stockholm; Danebrog-Ord. — Sein Sohn Simoii 8«
wurde auch Maler, und schuf Hundebilder.
Slmonaen, Darid, Maler, geb. 15. März 1881 in Dresden, f 8. Febr. 1896 das.,
Schüler £. Bendemanns an der Dresdner Akademie. 1858 besuchte er Italien und
Aegypten. Nach seiner Rüdekehr lebte er einige Jahre in London, dann dauernd in
Dresden, wo er eine Kunstschule gründete. Von ihm Bildniss seiner Gattin (Gal.
Dresden), Altarbild (Eibenstock), Genrebilder und Bildnisse.
SimoBson, Ernst OttOy (nannte sich später Shnonson • Castelli), Maler, geb.
20. Not. 1864 in Dresden, Schüler der Dresdener Akademie unter Päuwels und
G. Kuehls in München; weitergebildet in Paris uuter J. Dupr^ und an der
Academie Ju4an. Er bereiste Mitteleuropa und lulien. Von seinem Vater übernahm
er die Leitung einer Kunstschule in Ihresden. Von ihm Gloria Deo, u. A. (Mus.
Schwerin), Der Philologe (Mus. Lübeck), Beim Frühstück, etc. Med. Lyon; Gross-
herzgl. Mecklenburgischer Ord.
Simonaon, Otto, Baumeister, geb. 1829 in Dresden, f nach 1856, Schüler (auf
Kosten derisrael. Gemeinde) der Dresdener Akademie und von G. Semper. 1853—54
baute er die Synagoge in Leipzig, liess sich dann taufen, um die Tochter eines
russischen Beamten heiratben zu kennen, war 1854— 56 in St. Petersburg thitig, und
wurde darauf von der mss. Statthalterschaft nach Tiflis berufen, um öffentl. Bauten
auszuführen.
Simony, Stefan, MMer, geb. 1860 in Wien, th&tig das. Von ihm Sehiüzug
an der Donau, Strand in Capri, etc.
Sirapllee, Maler, geb. vor 1570 in Verona (?), f 1654, Schüler Ton Feiice
de] Ricci 0, thatig in Rom. Er war MOnch.
Simpel, rSaint*Pol), Clavde de, Maler, geb. Tor 1670 (?) in Clamecy (D^.
Ni^vre), f 81. Oct. 1716 in Paris, Schüler von Boulogne. Er erhielt dem 2. Preis
1687 auf Grund seiner Sintflut. Von ihm Christus mit Martha und Maria (Louvre),
Spielende Kinder (Pal Fontainebleau), etc.
Sfanpsony Franeis, Zeichner, geb. 1796, f 1861. Er war Bürgermeister in
Stamford und übte die Kunst als Liebhaber. Er zeichnete Altertümer, u. A. eine
Reihe tou Taufbecken.
Simpson, John> Maler, geb. 1782 in London, f 1847, Schüler der Akademie,
war dann eine Zeitlang Gehül/e Yon Lawrence^ Er malte Bildnisse und kam 1884
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Simpson — Siogleion. .285
nach Lissabon, wo er Hofmaler der Kdnigin wurde. Von ibm Kopf eines Ntgers
(ehemals in der Nat-Gal. London), Hersog von Braunschweig (Windsor Castle),
William IV., etc. — Sein Sohn Philipp 8. war Oenremaler . and stellte bis 1886
in der Akademie zu London aus. Das S. Kensington Mus. besitst ein Werk Yon ihm.
Simpson, Joseph d« Ae.^ Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, f nach 1710.
Er begann als WappeDgraveur, körnte sich dann zeichnerisch ausbilden >nttd stach
Bl&ttor nach Monamy, t. d. Velde, Wootton, etc.
Simpson, Joseph d« J., Eupfierstecher, geb. nach 1700, f 1786, Sohn des
Joseph S. d. Ae. Von ibm Heil. Familie (1728 nach F. Lauri), Charles L (nach
T. Dyck), etc. — Ein Matthew S* war Miniaturmaler in England z. Zt. Karls I.,
dessen Kioder er das Zeichnen lehrte. Er liess sich spAter in Schweden nieder.
Simpson, William, Zeichner, Maler und Lithograph, geb. 1828, f 17. Aug. 1899
in Willesüen. Er wurde als Zeichner, Reisender und Literat bertlhmt durch seine
Berichterstattungen für die 111. London News, etc., Ober den Krimkrieg Htthographirt
fikr «PallMall*), Indische Reise mit Himalayabesteigung (India lllustrateo, 1859 u..ff.),
Abessinischen Krieg, Die ErO£Fnung des Snez-Canals, .desgl. des Mt. Cenis<Tunnels,
eioe Reise um die Welt, etc. Als Ergebniss seiner indischen Rei^e (1860—64) stellte
er Ober 200 Ansichten aus, von denen eine (Aquarell, 1868) in das S. Kensington
Mus. gelangte. Mitgl. der Geolog, und Ehrenmitgl. vieler a. Gesellschaften ; mehrere
Ord. — Ein anderer William S« war um 1635 in England als Kupferstecher ihr die
Bucbillustration tb&tig.
SImson, DaTld, Maler, geb. in Dondee, f 29. März 1874 in Edinburgh (?).
Er malte Landschaiten.
SImsoB, George, Maler, geb. 1791 in Dundee, f 1862 in Edinburgh, Bruder
des David S., war erst Buchdrucker und konnte sich erst mit 80 Jahren, .der Kunst
widmen. Er malte fiüldnisse. und wurde Mitgl. der schottischen Akademie.
Simsen« WHllan, Maler, geb. 1800 in Dundee, f 29. August 1847 in Chelsea
(London), ScoQler der Trustees' Academy in Edinburgh, Bruder des David S. Er
malte Küsten* und Flussbilder, wurde 1830 Mitgl. der schottischen Akademie, besuchte
Italien und liess sich 1838 in London nieder. Von ihm Viebschuppen (S. Kensing-
ton<Mus.), Gil Blas und Laura u. A., auch Aquarelle (ebendsX Schif e. bei Dordtrecht
(Nat.-Gal., Edinburgh), Hagar und Ismael (Bridgewater Gal.X etc.
Mmnnek, Carl, Maler» geb. 1869 in Beraun, thatig in Prag. Er matte Still-
leben, Bildnisse, etc.
SlndUff, Ellsabetli, Malerin, geb. 16. M&rx 1846 in SUvanger. Sie war um
1884 in Manchen th4tig.
SIndInff, Otto Lndilk, Maler, geb. 16. Dec. ,1842 in Kongsberg (l^orwegenX
SchOler von Eckersberg in Christiania, H. Gude undRiefstabl in Karlsruhe und
Piloty in Manchen (1872—76). Er war in Manchen, Bodo und Berlin thfttig, nach-
dem er die Heimath und 1880 Italien besucht hatte. Er malte Landschaften, z. B.
Frühling in den Lofoten und ein A. (1882 Gal. Kopenhagen), Tarantella (Mus. Buda-
pest), /Herbstmorgen. im Walde, Ruth;Uod Boas, etc. Med. Philadelphia 1876 n. 83,
Nürnberg 1882, London 1884, Berlin 1886; Mention honorable Paris 1878 u.85',.Mit-
. glied der MOnchener Akademie.
SIndlnf , Stefano, Bildhauer, geb. 4. August 1840 in Trondl^em, SchQler von
Alb. Wolff in Berlio, weitergebildet auf Reisen nach Paris, und Italien; hier , liess
er sich spater nieder. Von ihm Merkur (Statuette), JLphigenia (desgl. Marmor und
auch Bronze), Madonna, Bildnissbasten, etc.
SInfpendonck, lliederiek Jan, Maler, geb. 1784 in Groenesteyn bei Utrecht,
f 10. Dec. 1888 in Utrecht, Autodidakt. Er war erst Soldat, gelangte in preussiscbe
Dienste, wurde bei Auerstadt schwer verwundet, bekam das Bein amputirt, Hess sich
später in Utrecht nieder und widmete sich der Stilllebeumalerei, wobei er sich Wee.niz
zum Vorbild nahm.
Singher, Hans (Jan), Maler, geb. um 1510 in Hessen-Kassel, f nach 1550 (?).
Er gelangte nach Antwerpen, wo er 1548 Mitgl. der Akademie wurde» S.. malte gut
staffirte Landschaften und Cartons fQr Gobelins.
Singleton, Henrj, Maler, geb. .19. Qct 1766 in London, f 15.Sept 1889 des.,
Schaler seines Oheims William S. und der. Londoner Akademie, wo er. 1788 die
gold. Med. gewann und von Reynolds besonders gelobt wurde. Er malte rasch, leicht
und ohne bedeutende Auffisssung, auch farblos. Seine besten Werke simi eine kleine
Serie von Scenen aus Shakspere und seine Illustration. Von ihm Mutter-Liebe,
Gruppenbild decMitgL. der Akademie (1793),. Die ErstArmong von Seriogapatam, auch
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286 Öinfifry — Sirouy.
Historien, etc. S. ist auch einer der frOhesten Lithographen England^, der schon
1803 Versuche f&r Yollweiler geschaffen hat.
SiBgrryi Jean Baptlste, Maler und Lithograph, geb. 1782, f 1824, Schaler von
Isabey und Vincent. Er malte Miniaturen und schuf auch geschätzte Bildniss-
steindrucke.
SlBibaldl, 1 j.,
Slnibaldo da Perngia, f •• ^"^'*
Sinkel, Hendrik Jan, Maler, geb. 1836 in Almelo (Holland^ Schaler der
Dasseldorfer Akademie unter K. MO 11 er, weitergebildet auf Reisen durch Italien,
Deutschland und die Niederlande. Er malte religiöse Bilder im nazarenischen Styl
und Bildnisse, z. B. Graf Spee, Gräfin Spee, Ittenbach, Baroness Ketteier (1886), Wind-
horst u. A.
Sint, Jana^ a. Haarlem, Geertgen Ton.
Sintea. GiOTanni Battiata, Kupferstecher, geb. um 1680 in Korn, f um 1760,
Schaler von Far jat. Von ihm Blätter nach Calendrucci, Masucci, Memmi, R. Santi, etc.
SIntienieh. (Slnienich)^ Heinrieliy Kupferstecher, geb. 1752 in Mannheim,
t 1812 in Manchen, SchOler Ton Bartolossi in London (1775—79). Er wurde
Hoikupferstecher in Mannheim und gab viele pnnktirte Blätter heraus, theilweise
in Farben (eingeriebene Ein-Platten- Drucke), 1790 ging er nach Berlin und wurde
Mitj^lied der Akad.; zuletzt Hess er sich in Manchen nieder. Von ihm Blätter nach
Beckenkamp, Caliari, Graff, Hickel, Kehrer, Kloss, Mengs, Pagholo, Rijn, Rubens, Santi,
Schröder, Solimena, W«itsch, etc. — Audi sein Bruder Peter 8« war Kupferstecher
und lebte 1789 in London. — Sein Sohn und Schaler Friedrich Heinrich 8., lebte
in Dresden und Berlin als Kupferstecher.
Siotto, PiOy Gemmenschneider, geb. 8. Mai 1824 in Rom, Schaler der dortigen
San Luca- Akademie, Yon Tenerani und Ton B. Rinaldi. Er schnitt zahllose
Cameen far Ringe etc., Bildnisse, Mythologisches, etc., darunter von 1860—^70 eine
Reihe Polnischer Könige, eine MedaiUencopie des Laokoon, Copie nach Fedis Raub
der Polyxena, Copien nach Thorwaldsen, Gibson, Canova u. A. Med. Rom, Melbourne,
Wien, Neapel, Philadelphia.
Sipmann, (Sippmann), Gerhard^ Maler, geb. 1790 in Dasseldorf, f 30. Dec.
1866 in München, Schaler der Dasseldorfer Akademie und (1814) von Langer, sowie
Cornelius in Manchen. 1829—60 wurde er Zeichenprofessor am Cadettenhause.
Er malte erst Bildnisse und Historien, um 1828 Landschaften, ist jedoch am meisten
bekannt als Arabeskenmaler, und half in dieser Eigenschaft Cornelius bei den Glypto-
tbekfresken. Von ihm ferner eine Zeichenschule. Michael Ord. — Sein jOngerer
Bruder Karl 8* malte auch Arabesken.
Sirani» Eiiaabeta, Malerin, geb. 8. Jan. 1638 in Bologna, f 28. Ang. 1665,
Schalerin ihres Vaters Giovanni A. S., wurde dann ganz Nachahmerin von G.
Reni. Mit 17 Jahren erhielt sie schon Aufträge, wurde aber mit 26 Jahren angeblich
von einem Diener aus Bosheit vergiftet, und hatte in der kurzen Zeit schon aber
150 grosse Werke hinterlassen, daneben eine Reihe von Kupferstichen. Von ihr
Lucrezia (Gal. Borghese, Rom), Der Tod Abels (Gal. Turin), Madonna (Pal. Corsini,
Rom), S. Antonius von Padua (Pinak. Bologna), Caritas (Pal. Sciarra), Allegorie
(Alte Pinak. MaocheuX Martha und Magdalena (Mus. Wien), etc., auch in Bologneser
Kirchen. ~ Auch ihre Schwestern Anna 8« und Barbara 8« waren Malerinnen.
Siranl^ Giovanni Andrea, Maler, geb. 4. Sept. 1610 in Bologna, f 21. Mai
1670 das.. Schaler und Nachahmer des G. Reni, hatte auch bei Cavedone gelernt
Er fahrte eine grosse Schule und arbeitete zuletzt mehr in Amerighis Manier. Von
ihm Maria betend (Gal. Venedig), Die unbefleckte Empfängniss (Pinak. Bologna), etc.,
ferner viele in Bologneser Kirchen. S. hat auch einige mythologische etc. Platten
radiert.
Sireena^ Philippe» a. Soye«
Siriea» Violante Beatrix» Malerin des 18. Jahrhunderts, geb. um 1700 in Florenz,
Schalerin von G. Fratellini, dann von Boucher und Rigaud in Paris, endlich von
F. Conti in Florenz. Sie malte in Gel, Pastell und Aquarell geschichtliche Bildnisse,
Blumen und Frachte. — Ein Lodovieo (Lonia?) 8« war im 18. Jahrhundert als
Goldschmied und Edelsteinschneider in Florenz, wegen seiner Filigranarbeiten und
Bildnisscameen rahmlich bekannt.
Sirony^ Achille Lonia Joaeph» Lithograph und Maler, geb. 29. Nov. 1834 in
Beauvais (Däp. Oise), Schaler von Las alle und der £cole des beaux-arts. Er malte
Bildnisse .und hat auch aqnarellirt. Von ihm Blätter nach Ailland, Bonhepri Brochart,
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diseo - Sliarbek. t61
Giappori, Decamps, Delacroiz, Dnbufe, Earl, Fröre, Oabd, Gtraad, Gär6me, Goodall,
Hamon, Herbelin, Isabey, Jalabert, Linder, LoDguet» Lorenüs, Laden, Magand^ Marcbai,
MeisBonier, Mnlready, Pabst, Prad*bon, Raffet, Ribera, Rousseau, Tassaert, etc. Med.
8. Kl. 1859, 1861, 1863, Kr. d. Ebrenleg. 1869.
SIsoOy Lovia Hereale» Kupferstecher, geb. vor 1810 in Paris, f 24. Sept. 1861
das., SchOler yon Ingouf. Von ihm Bl&tter nach Carbillet, Delaroche, Desenne,
Dev^ria, G^rard, Gros, Guärin, Menjaud, J. Pottier, Charles Yernet, etc.
SIsely — , Maler, geb. om 1750 in Antwerpen, f 1813 das. Er malte Blumen und
Früchte, auch anf Glas.
Sislej, Alfred, Maler, geb. 30. Oct 1840 in Paris, als Sohn englischer Eltern,
t 29. Jan. 1899 in Moret-sur-Loing (Ddp. Seine-et-Marne), Schfiler Ton Gleyre,
dann von Corot beeinflusst, malte er stimmungsvolle, oft melancholische Land-
schaften, Waldwege im Winter, üeberschwemmnngslandschaften, etc. um 1875 ver-
wandelte er in Folge seiner Freundschaft mit Renoir und besonders Monet sich
gänslich um. Er malte von nun an grelle Beleuchtungsstacke, mit lila Tönen in den
Schatten, und mit einem stark impressionistischen, in's pointillisttsche übergehenden
Vortrag. Seine Motive wählte er meist immer noch aus der weiteren Umgebung
von Paris, einigemal auch aus Sad-England. Seine Gemälde sind äusserst selten
staffirt. Einige besitzt das Mus. Luxembourg (Stiftung Caillebotte). S. hat auch radiert.
Sisto, Fra, s. Rlstoro, Fra.
Sitte, Camino, Baumeister, geb. 17. April 1843 in Wien, Schüler seines Vaters
Franz S., des Wiener Polytechnicums, und von Ferstel sowie H. Klein in Wien.
Er bereiste Mitteleuropa, Griechenland, Kleinasien und Aegypten. Von ihm Die
Mechitaristen-Kirche (Wien), Marienkirche (Privoz), Rathhausneubau (das.), Fürstl.
Jagdhaus (Zbirow), Lagepläne verschiedener Städte wie Olmüts, Laibach, etc. Er war
auch schriftstellerisch thätig. K. k. Regierungsrath, Eiserne Krone IIL KL, Offizier
der Pariser Akademie.
Sitte, Frans, Baumeister, geb. 8. Juli 1818 in Weisskirchen (Böhmen), Schüler
der Wiener und Münchener Akademie. Von ihm Vollendung der Altlerchen felder
Kirche (Wien), Priesterhauskapelle (das.), Uoth. Kirche (Vöslau), desgl. (Jedenspeigen),
Denkmal des Fürstbischof Milde (S. Stephan, Wien), etc.
Slttmann, Leonard Hubert, Maler, geb. 1802 in Köln a. Rh., f 1. Febr. 1840
das. Er war eine Zeitlang in Eiber feld als Bildnissmaler thätig. Nach seiner
Zeichnung des Kölner Dombilds erschienen in Paris Steindrucke von Foucaud
und Lecler.
Slvalll, Lulgl, Kupferstecher, geb. 1811 in Cremona, f 1887 in Parma, Schüler
von Toschi, an dessen Allegriwerk er betheiligt war. Von ihm ferner Blätter nach
Sustermans, Vecelli, eto.
Slvers, B. KrUger Ton Sivers, Clara. Sie wurde am 28. Oct 1854 geb.
SIx, Nieolaes, Radierer, geb. 1695 (?) in Haariem, f 18. Mai 1731 das.,
Schüler von K. de Moor. Er hat als Liebhaber einige Blatt radiert
Slzdenlers, Alexandre Vincent, Kupferstecher, geb. 28. Dec 1795 in Paris,
t 10. Mai 1846 durch Ertrinken in der Seine. Er erhielt 1816 den 2. gr. Preis auf
Grund einer gestochenen Akademie. Er arbeitete erst in Linien-, dann in Aquatint-
manier, besonders nackte Frauen. Er stach nach Bergeret, Bosio, Bouchot, Bouterwek,
Briard, Colin, Delaroche, Destouches, Dev^ria, Ducis, Franquelin, Girodet, Grenze,
Gn^rin, Johannot, Langlois, Latil, Pag^s, Rioult, H. Scheffer, Steuben, Vemet, etc.,
auch Bildnisse. Med. 1824.
SJÖatrand, Karl Eneag, Bildhauer, geb. 11. Sept. 1828 in Stockholm, Schüler
der dortigen Akademie, war dann in Kopenhagen thätig. Reiste 1857 nach Finnland,
1860 nach Rom, kehrte 1861 nach Schweden zurück, und gründete 1863 eine Bild-
hauerschule in Helsingfors. Von ihm Porthan (Erzdenkmal, Abo), Christus (Statue,
Dreifaltigkeitskirche, Upsala), Die Wikinger, Büste Shaksperes, Beethovens, etc.
SJollema, Dirk (TblerrT) Piebes, Maler, geb. 6. Juli 1760 in Terbantsterchans
(Friesland), f 28. Dec. 1840 in Heerenwal. Er malte Landschaften und Marinen.
Zwei seiner Werke befinden sich im Mus. zu Leeuwardeu.
Sk&nbersr, Karl, Maler, geb. 1850, f 1888, in Paris gebildet, sUrb als er
eben iu sein Heimathland nach Stockholm zurückgekehrt war. Er hatte Holland
und Italien besucht und malte farbenkräftige Landschaften, sowie Ansichten.
Skarbek, Friedrich, Graf, Maler, geb. 1792 in Thom, f 1866 in Warschau.
Er malte als Liebhaber Landschaften z. B. Die Gedenkkirke in Zelazowa Wola, dem
Geburtsorte Fr. Chopins (1825).
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288 Skarbina - Skopas.
Skarbina, Frani, Maler, geb. 24. Febr. 1849 in Berlin, Scbfller der dortigen
Akademie, 1885~*86 in Paris weitergebildet, auch auf Reisen durch die Niederlande.
Er machte Terschiedene Perioden der Geschichtsmalerei, des Naturalismus, Im-
pressiooismus, etc. durch, und malte dann treffliche Stimmungsbilder aus Paris,
Berlin, etc., besonders auch in Wasserfarben. Er wurde Professor an der Berliner
Akademie. Von ihm Spiüsenklöppleriunen in Brügge (Nat.*Gal. Berlin), Hof in einer
Forme der Picardie (Neue Pinak. München), Belgische Schfinke (1891 Gal. Dresden),
Hamburger Strassenleben (Kunsthalle, Hamburg), etc., ferner auch yerschtedene litho-
graphische Versuche, einige Radierungen und Illustrationen. Mehrere Medaillen.
Mitgl. dv Berliner Akad. 1898.
Skeibroky Mathias, Bildhauer, geb. 1851, f 22. M&rz 1896 in Ghristiania.
8kell, (Sckell), Ladwif^ Maler, geb. 14. Oct. 1888 auf Scbloss Berg (SUm-
> borg (Stambergersee), Schüler der Münchener Akademie. Er malte Landschaften,
B. B. Mühle bei Berchtesgaden. (Dieser S. wurde schon oben unter Sckell erwähnt).
Skelly Ludwig, Zeichner und Maler, geb. 1842 in Obergünaburg, Schüler der
Münchener Akademie. Er malte Genrebilder, Landschaften und Bildnisse, machte
Zeichnungen zu Eünstl erfesten, illustrirte Märchen und Gedichte (Schneewittchen,
Erlkönig) und war auch als Lithograph th&tig.
SkeltoB, William, Kupferstecher und Zeichner, geb. 14. Juni 1763 in London,
t 13. Aug. 1848 das. Schüler der dortigen Akademie, Ton J. Basire und W.Sharp.
Er arbeitete in Linien>Manier (Antiken des British Museum), sowie Punktirmanier
(für Boydell, die Dilettanti Society, etc.). Von ihm auch mehrere Ex libris, eine Folge
königlicher Bildnisse Ton Georg III. bis Victoria, etc. — Sein jüngerer Bruder
Joteph S«, ebenfalls Kupferstecher, lernte in London und stach und radierte für
grössere illustrirte Werke zwischen 1809—1850. Vor 1844 kam er nach Paris,
arbeitete für das Versailler Galeriewerk und gab ,Le Ghateau d'Eu illustre*
heraus.
SkMie, Louts, Maler, geb. 1851 in Alexorice (Mähren). Er war eine Zeit lang
in Florenz th&tig.
Skilly John F., Maler unseres Jahrhunderts, f 8. März 1881. Er war als
Aquarellist in London th&tig und schuf Landschaften, sowie Marinen. Das South
Kensington Mus. besitzt zwei Werke Ton ihm.
Skillmorey William^ Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, th&tig um 1666 in
London. Von ihm verschiedene architektonische Platten, etc.
Sklppoy John, Holzschneider, geb. vor 1760 in Ledbury, f naeh 1811, Tiel-
leicbt Schüler Yon J. B. Jackson. Er war Dilettant und schnitt eine Reihe von
28 Helldunkelholzschnitten nach Allegri, Mazznoli, R. Santi, T. VeccUi, etc., die er
zwischen 1770 und 1812 Teröfifentlichte, hat auch eine Landschaft aquatintirt.
Skinring, Arehlbald, Maler, geb. 1749 in Haddington, f 1819. Er bildete sich
in Rom und war dann in London th&tig, wo er Aquarelle malte und Ereidebildnisse
zeichnete. Nach 1800 ging er nach Edinburgh. Von ihm besitzen die Schottische
Nat. Gal., sowie die Schottische Nat. Portrait-Gal. Bildnisse.
Sl^öldebrandy — , Maler und Kupferstecher, geb. yor 1785 in Schweden,
1 1835. Er war Oberst, ging 1799 mit Acerbi nach dem Nordkap, und gab (1801—2,
Stockholm) ein Werk über die Reise heraus, von dessen 60 Kupfern er die meisten
selbst gefertigt hatte. Von ihm ferner 1804 ein Kupferwerk über die Wasserfälle
des TroUh&tta.
Skopas, berühmter griechischer Bildhauer und Baumeister des 4. Jahrhunderts,
gebürtig ausParos; th&tig im Peloponnes, in Attika und Kleinasien. Er erbaute nach
394 den neuen Tempel der Athene Alea zu Tegea; um 852 bildete er die Reliefs
in dem Ostgiebel des Mausoleums zu Halikaroassos. Von ihm Bilder der Aphrodite
Pandemos, des Apollo, der Artemis, der Hekate, Asklepios Hygieia, u. s. w. Sein
berühmtestes Werk war die Rasende Bacchantin (aus pariscbem Marmor, wie über-
haupt beinahe alle seine Werke) die die bis zur aussersten Grenze gehende Leiden-
schaftlichkeit darstellte, während doch dem Gleichgewicht völlig Rechnung getragen
war. Gn. D. Ahenobarbus stellte im Tempel des Neptun bei dem Gircus Flaminius
ein grosses Werk des Skopas auf, das er wahrscheinlich aus Kleinasien dahin ge-
bracht katte ; es stellte Thetis nod Achilles, Poseidon und die Nereiden, Tritonen,
Phorkys und andere Seegötter dar. In dem Marstempel des Brutus Gallaecus befand
sich ein Ares des S., sowie eine nackte Aphrodite, welche die des Praxiteles über-
troffen haben soll. Die Niobideugruppe, die ihm zugeschrieben wurde, gehört wahr-
scheinlich einer späteren Periode an. Vgl. über ihn Ulrichs (1863).
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Skorodomow — Slattery. 289
SkorodonMWf C^awril, s« SeorodomoWy Gabriel.
SkOTiriuird^ jMehim, Maler, geb. 18. Not. 1856 in Kopenhagen, Sohn und
Schaler des Peter C. S., in Italien weitergebildet, beBuchte auch Griechenland. Er
malte erat Landschaften, beschäftigte sich mit der Keramik, wurde dadurch auf ein-
fachere decoratiTe Stilisirung hingefQhrt und schuf nun einige bedeutende Historien,
B. B. Der Engel am See Bethesda und Christus als Paradiesw&chter. Von ihm auch
Illastrationen.
SkoTgTMurd^ Niels^ Maler, geb. 2. Nov. 1858 in Kopenhagen, Sohn und Schaler
des Peter C. S., besuchte mit seinem Bruder Griechenland und Italien. Er malte
Landschaften und hat auch viele Illustrationen geliefert, namentlich zu d&nischen
Yolksliedern.
SkoTffaard, Peter Christian) Maler, geb. 4. April 1817 in Hammerhus bei
Ringstsd, f 18. April 1875 in Kopenhagen, Schaler seiner Mutter, dann der Kopen-
hagener Akademie. Er wurde zun&cbst Zimmermaler. 1854 besuchte er Rom und
Neapel, wo er T. Yecelli und C. Gelläe studirte. 1864 wurde er Mitgl. der Kopen-
hagener Akademie und Professor. 1869 besuchte er nochmals Italien. Er malte
schlichte naturgetreue Landschaften, namentlich Waldbilder und solche aus dem
«Thiergarten* in Kopenhagen, wo er sich niedergelassen hatte. Von ihm Im Tidsnlder
Wald (1889 Gal. Christiansborg), Weibliches Bildniss (1860 GaL Kopenhagen), Bach
bei DromingemoUen u. 8 A. (das.)» etc. Med. 1845, 1846 Kopenhagen.
Skramliky Johann yon. Maler, geb. 1860 in Prag, thfttig das. Von ihm Wein-
kenner, Christus und die Sanderin, etc.; auch Bildnisse.
Skramstad. LndTik^ Maler, geb. 30. Dec. 1855 in Hamar (Norwegen), gebildet
in Dasseldorf und Manchen. Er malte nordische Landschaften.
SkredSTlg. Ckriitian, Maler und 2Seichner, geb. 12. März 1854 in Modum,
Schaler von Eckersberg, auch in Manchen und Paris gebildet Er malte Nor-
wegische Landschaften, Volksscenen, etc. Med. 3. Kl Paris 1881.
Skreta, s. Ssottnowsky.
Skntetiky, Dorne (Dominik), Maler, geb. 9. Febr. 1850 in Neusohl (Gairing,
(Ungarn), Schaler von Wursinger u. Engerth an der Wiener Akademie und tou
Molmenti an der zu Venedig. Yon ihm Schadenfroh (Ungar. National- Museum),
Das neue Modell, Andacht, Souvenir de Venise, Im Freien, u. A. Mehrere seiner
Bilder gelangten in den Besitz seiner Vaterstadt und in den des Kaisers Yon Oester-
reichs. Med. Budapest
SkylliSy 8. Dipoenos.
Slabkaert. Karel^ Maler, geb. 1618 (1619?) in Zieriksee, begr. 6. Not. 1654 in
Middelburg, vielleicht Schaler von Dou. 1645 verheirathete er sich in Amsterdam,
später lebte er in Middelburg, wo er Mitglied und nach 1653 öfters Dekan der Gilde
wurde. Von ihm Tischgebet (Mus. Amsterdam), Knabe mit einem Vogel (Mus.
Braunschweig), Lagerscene (GaL Haag), Selbstbildniss (St&del'sches Mus., Frank-
furt a. M.), etc. Man kennt auch zwei radierte Bildnisse von ihm.
Slabj, Franz, Maler, geb. 1863 in Sasena (Böhmen), th&tig das. Er malte
Historienbilder, z. B. Petrus als Hirt.
Stade. J. Morgan, Baumeister unseres Jahrhunderts, t Anfang Dec. 1882 in
New-York (ü. S. A.).
Slafter, Tbeodore S., Maler, geb. 1854 in Dedham (Mass. U. S. A.)^ in
Manchen gebildet Von ihm Tr&ume in der Dämmerung, etc.
Slangenbnrghy Karel Jakob Baar ran, Maler, geb. 2. Oct. 1783 in Leeuwarden,
f um 1850, Schaler von Beekkerk, Nicolaij und v. d. Kooi, auch in Dassel-
oorf |;ebildet Er war in Leeuwarden, Haarlem, Utrecht und Delft thätig und^malte
Bildnisse, Interieurs und Architekturen.
Sliuigensekilder^ s« Vronuuuu
Slater, William, Baumeister unseres Jahrhunderts, f 1872, thfttig in Grosa-
britannien. Er restaarirte die Hauptkirchen von Brixworth, Burton, Latimer,
Chichester, Cranslev. Kingsthoroe, Limerick, Pitsford, Scaldwell, etc. Femer baute
er die gothischen firchen zu Hilmore und S. Peter in Edinburgh. —- Ein J« S« war
als deoorativer Maler im Anfang des vorigen Jahrhunderts zu Mereworüi Castle,
Stowe, etc. thfttig. — Ein J« IV« S« geb. in England, f n^ch 1786, war als Miniatur-
maler erst in Dublin, spftter in der Heimath thfttig. — Ein T. S« stach um 1630
Bildnisse, etc. in England.
Slattery, John, Maler, geb. vor 1830, f n^ch 1860, thfttig in Dublin. Das
dortige Museum besitzt ein Bildniss von ihm.
Allgemeinos Kttnstter-Lexioon, 8. Aofl. 4. Band, Digitized by (5oOq1^
S9Ö Slaugliter — ßloiiM.
■ Slanghter, Stephen, Maler, geb. Tor 1715, f 1765 in KensiDgton (tx»ndoii).
Er war zwischen 1780 and 1750 in Irland als Bildnissmaler th&tig und wurde sp&fcer
Kustos der kgl. Gemälde. Ton ihm Bildniss des Erzbiscbofs John Hoadly von
Armagh (Mus. Dublin), Sir Hans Sloane (Kat. Portr. Gal. London) etc. — Seine
Sehwesier war auch Eflnstlerin.
Sleap. Joeeph Aze, Maler, geb. 30. Mai 1808 in London, f 16. Oct 1859
das. Er malte Aquarelle und hatte stets mit der bittersten Noth lu k&mpfen. Gerade
als er anfing bekannt zu werden, starb er. Von ihm St Paul's (Gal. Glasgow), Lago
Maggiore (S. Kensington Mus., London), etc.
SIempop, 8. Tiescher, Theodoor.
SIeBdatnskI, Tineens, Maler, geb. 1. Jan. 1887 in Skrebiny (Gour. Wilna),
Btudirte in Wilna und seit 1855 an der Moskauer Akademie. 1868—1872 hielt er sich
vorwiegend in Charkow auf, war seit 1872 im Auslande, auch in Dresden th&tig
und Hess sich dann in Wilna nieder. Er malte Genrebilder, z. B. Litthauische
Kinder (1873), Schlafendes M&dchen (1878), etc.
SUngelandt, (Slingerland), Pieter Conielisi Tan, Maler, geb. 20. Oct 1640
in Leiden, t 7* Not. 1691 das., Schaler von G. Don, den er mit peinlichstem Fleiss
aber massigem Talent nachahmte. Von ihm Zwei Bildnisse (Mus. Dublin), Familie
Meermann n. A. (LouTre, Paris), Spitzenklöpplerin u. A. (Gal. Dresden), A. in den
Gal. und Mus. zu Amsterdam, Berlin, Brauuschweig, Cassel, Frankfurt a. M.,
Glasgow, Karlsruhe, Kopenhagen, Leipzig, London (auch Buckingham PaL, Brid-
gewater Gal. etc.), Manchen, Rotterdam, Schwerin, St Petersburg, Stockholm, Wien
(Gal. Czemin und Liechtensteiu), etc.
SllngeneUeri Ernest. Maler, geb. 29. Mai 1823 in Loochristy (bei GhentX
t 27. April 1894 in Brassel, Schüler Ton J. Wappers. Er malte geschichtliche
Darstellungen, die s. Zt grosse Bewunderung erregten, auch einen geschichtlichen
Gyclus von 12 Belgischen Begebenheiten im Pal. des Acaddmies zu Brüssel. Von
ihm Untergang des Le Yengeur (Mus. Köln a. Rh.)» Schlacht von Lepanto u. A.
(Mus. Brassel), eta, auch italienische Genrebilder. Mitgl. d. Akad. Brüssel ; Gommand.
d. Leopold-^rd.
SllwliisU, Bobert, Maler, geb. 1840, thätig in Breslau. Er malte Land-
schaften, etc.
Sllsleiiy BalaeL Maler, geb. 27. Juni 1808, in Bartniki, f 20. Mai 1881 in
Lnböw, Schaler von Rntem, studirte auch in St Petersburg. Dort war er im
Ministerium des Innern angestellt, malte aus Liebhaberei Bildnisse, zeichnete Gari-
caturen und beschäftigte sich mit der Architektur, sowie der Medaille.
Sloaae, Miehael^ Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, f nach 1800,
Schüler Yon Bartolozzi. Von ihm Die Geburt (n.Allegri), Die Taufe (n. Wheatlej),
Gefangennahme Robespierres (n. Barbier), Prince u. Princess of Wales, etc.
81«eombe, Edward^ Maler und Radierer, geb. 1850 in London. Von seinen
Radierungen nennen wir Canal in Ghent (1890), Bei Zermatt, Angelica, Thames bei
Ghiswick, etc. — Sein Bruder (?) G. P. S. war ebenfalls Maler und Radierer. Yon
Ihm Tintem Abber, Waldschatten, Stonehenge im Mondschein, etc.
SloeombOi rrederlek, Maler und Radierer, geb. 1847 in London. Er malte
Genrebilder. \on seinen Radierungen nennen wir Die Eule, Herbstzwielicht, Alte
H&ttser in Ronen, etc.
Slodtiy Antoine Sebastien, Zeichner, geb. Dec. 1694 (?) in Paris, f 25. Dec
1754 das., Sohn des Sebastien S. Er war königL Kabinetszeichner.
Slodti. Dominique Fran^ois, Maler, geb. 20. Mai 1711 in Paris, f 11. Dec.
1764 das., Sohn des Sebastien S. Er war Hofmaler und Mitglied der St Luc-
Akademie.
Slodtiy Jean Baptiste, Maler, geb. 11. Aug. 1699 in Paris, f 9. Sept 1759
das., Sohn des Sebastien S. Louis Ul., Duc d'Orl^ans übergab ihm die Aufsicht
über die Gem&lde im Palais Royal.
Slodtij PanI Ambroise, Bildhauer, geb. 2. Juli 1702 in Paris, f 16. Dec
1758 das:, Sohn des Sebastien S. Er wurde 1754 Kgl. Kabinetszeichner. Von ihm
Der Sturz des Ikarus (Marmorstatue, Mus. Louvre). Jeanne D'Arc (1756 zu Ronen),
Durchschnitt und Dekorationsplan zum Opernsaal des Pal. zu Versailles (Aquarellirte
Federzeichnung Mus. Yersailles); A. Werke in den Kirchen 8aint-Bartb^l6my, Sainte-
Snlpice, Notre-Dame, Saint-Merri, etc. Mitgl. der Akademie 1748.
Slodlsy Ren^ Miehel, (gen. Michel-Ange), BUdhauer, geb. 27. Sept 1705 in
Paris, t im NoY. 1764 das., Sohn und Schüler des Sebastien S., weitergebildet
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als t^eosionar der Akademie in Rom, wo er von 1730—47 verbUeb. 1741 kam er
nach Garrara, erhielt 1742 einen grossen Auftrag fQr ein Kardinals- Grabmal im Dom
zu Vienne, das er 1746 dort aufstellte und ging von dort 1747 nach Paris. Hier
wurde er 1758 Kabinetszeichner des Königs und musste die Dekorationen etc. fQr
Festlichkeiten entwerfen, so dass ihm keine Müsse für die Bildhauerei verblieb. Von ihm
S. Bruno (Peterskirche in Bom), Qrabmal (Dom, Yieune), Grabmal Languet (vielfarbiger
Marmor und Bronze, Se. Sulpice, Paris), 7 Steinbasreliefi u. A. (das.), Grabmal
Yleughels mit BQste (S. Louis des Fran^ais, Rom); A. Werke in der Schlosskapelle
zu Versailles, etc. Auch Zeichnungen im Louvre. Ausserordentliches Mitglied der
Akademie 1749.
Slodti. S^bagtieii, BUdhauer, geb. um 1655 in Antwerpen, f 8. Mai 1726 in
Paris, Schüler von Girardon in Paris, wohin er ganz jung gelangte und wo er
Mitgl. der St. Luc- Akademie wurde. Von ihm Der Glaube (Steinstatue, Palastkapelle
zu Versailles), Die Milde und Barmherzigkeit (Basrelief, das.), Hannibal (1720 Ihiile-
rien-Garten), Vase und eine Marmorgruppe (Park zu Versailles). A. im Tuilerien-
Garten, im Schloss Marly, in der Invalidenkirche, etc.
Slodtz, Sebastien Ben^. Bildhauer, geb. vor 1694 in Paris, f vor 1780, Sohn
und Schfller des Sebastien S.
Slooty s« Droofh-Sloot.
Slop, Jan Jansei Glasmaler des 17. Jahrhunderts, geb. 1643 im Edam, Schaler
von J. Gostfries.
Slothonwer. H« J., Maler, geb. 1809 in Tiel, SchOler seines Vaters und von
Gosterhout Er war in Amersfoort, Utrecht, N^'megen und Rotterdam th&tig und
ging 1841 nach Deutschland.
Slott-Moeller^ Agrnes, Malerin, geb. 1862, Gemahlin des Harald 8., th&tig in
Kopenhagen. Sie schuf Illustrationen zu Kinderbflcbern, etc.
SIott-Moeller, Harald, Maler, geb. 17. Aug. 1864. Er malte farbenfrohe
Genrebilder und dekorative Arbeiten. Von ihm Im Wartezimmer des Arztes, Frauen-
bildniss, etc.
Slvls, 8. Slnys.
Sinter, Nicolaes (Claes« Glanx), Bildhauer des U.Jahrhunderts, fnach 1408;
er war in den Niederlanden tb&tig und schuf mit Glaux de Vausonne und J. de
Baerze das Grabmal des Herz. Philipp von Burgund (Mus. Dijon). Von ihm ferner
Vier Marmorstatuen (Hotel de Cluny, Paris); A. in Nancy, Paris, etc.
Sln78| — , Baumeister, geb. 1782 in Belgien, f 1861 auf Schloss Munken-lez-Bmges,
gebildet in Paris, wo er den I. Arehitekturpreis gewann, thfttig in den Niederlanden.
Von ihm Sdiloss Mariemont, S. Joseph in Brüssel, Kirchen in Holland, etc. Er ver-
öffentlichte Arbeiten aber das Parthenon und den Pal. Massimi.
SlnjB, (Slnis). Jaeob van der, Maler, geb. 1660 in Leiden, f 1732 das.,
Schfller von A. de Vois und Slingelandt. Er schuf ausgezeichnete Gesellschaffcs-
Btflcke und Allegorien. Von ihm Im Gartenpavillon u. 8 A. (1699 Mus. Leiden), Junge
mit Vogelbauer, etc.
SlnJUter^ Dirk Jurlaen^ Maler und Radierer, geb. 14. Nov. 1811 inAmsterdam,
Schaler von Taurel. Er radierte 2 Platten zum «Waterramp*' von 1855 nach
Koster und Pelgrom, Austernessende Dame (nach J. Steen), Der Violinspieler (nach
A. de Vois), etc. Mitgl. der Akademie zu Amsterdam, versch. Med. — Sein Vater
Dirk S., geb. 19. Jan. 1790 in Amsterdam, war Kupferstecher und Schaler von
L. Portman.
Slnytery P^ Kupferstecher, thätig in Holland um 1700. Er schuf Buch-
illustrationen fftr P. V. d. Aa, etc.
Smak-Gre^oor, Oillis^ Maler, geb. 10. Jan. 1770 in Dordrecht, f 4. Dec. 1843
das., Schfller seines Oheims v. Strys, von Versteeg und Vanleen. Er malte
Landschaften and Thiere.
SmaUwood, WiUiam Frome, Zeichner, ^b. 1806 in London (?), f 1884,
Schfller von Göttin gham. Er schuf architektonische Zeichnungen fOr ^The Penny
Magazine*, etc.
Smargiasso, Lo, s. CialTeri im Nachtrag.
Smart, John, Maler, ge6i^. um 1740, f 1811 in London, Schfller der St Martin's
Lane Acad. das. 1783 Hess er sich in Ipswich nieder, 1788 ging er nach Indien;
seit 1793 etwa war er dauernd- in London thätig. Er malte gute Miniaturen. —
Ein Samnel Panl S. war zwischen 1769 and 1787 in London ebenfalls als Miniatur-
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292 Ömart — ämiclitiifl.
Smart, John, Maler, geb. 16. Oct 1838 in Leith, f 1. Joni 1809 in Edinborg,
Schaler seines Vaters und von M'Culloch. Er wurde 1877 Mitglied der schot-
tischen Akademie ; seit 1851 als Kupferstecher, seit 1860 als Maler th&tig schuf er
besonders schottische Hochlandscenen.
Smedlej, William T., Maler und Dlustrator, geb. 1858 in Chester Connty
(Pa. U. S. A.), Schaler der Philadelphia Akad., kam dann nach New- York, wo er
Zeichnungen fOr Zeitschriften lieferte. Sp&ter bereiste er Australien uad Europa,
studirte zwei Jahre in Paris und widmete sich ganz der Malerei. Von ihm Verlegen-
heit, Erschöpft (1881), etc.
Smees, Jan, Maler und Radierer, geb. vor 1700 (?), f 1729. Er arbeitete in
J. Boths Manier: man kennt 5 stafßrte Landschaftsradierungen von ihm.
SmekenS) Oerard Joseph Karel, Maler, geb. 80. M&ra 1812 in Antwerpen.
Er malte Landschaften, besonders stille und bewegte jlewftsser.
Smeltsing, Jan, Medailleur, geb. 8. Aug. 1656 in Leiden, f 18. Oct 1693 das.
Er arbeitete im Auftrag rerschieidener FOrstenhOfe, musste wegen einer satirischen
Medaille aus der Heimath fliehen, und konnte jedoch, nachdem er eine Ehrenschau-
mOnze auf Leiden geschaffen hatte, hierhin wieder zurück. — Sein Bruder (?) Maertea
S«9 begr. 14. Febr. 1714 in Leiden, war ebenfalls Stempelschneider. — Sein Oheim
Arend S.» 1 4- Oct. 1710 in Leiden, war dort stadtischer Wappenschneider. — Dessen
Sohn Jan 11. S«, get 5. Juli 1668 in Leiden, f lUkch 1731, folgte dem Vater
im Amt.
Smeraldl^ Baumeister des 16. Jahrhunderts. 1596 begann er die Kirche 8. Pietro
di Castello zu Venedig, angeblich nach einem Plan Palladios.
Smet, Gomelis de, Bildhauer, geb. 1742 in Dendermonde, f 1815, Schüler
Ton J. J. van der Neer und der Akademie in Antwerpen, an der er Prof. wurde.
Werke von ihm an Eirdien und öffentlichen Gebäuden dort.
Smets^ Christiaeii^ Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Mechehi. 1550 kam
er nach Frankreich und trat in Hofdienste. — Ein Antonj S* oder de 8. war Maler,
um 1665 in Haag thätig und malte u. A. Thiere, sowie StilUeben.
SmeUers, GiUis (Aegidins) d. Ae., Maler, geb. 1685 in Mecheln, f 1710
das.. Schaler seines Vaters Nicolaes S. und des J. Verhoefen. 1657 wurde er
Mitgl., 1682 Schatzmeister der Gilde. Von ihm Gruppenbildniss (Mus. Mecheln).
Zwei Scenen aus dem Leben des Hl. Norbert (Mus. Brüssel); A. gelangten in Brüsseler
und Mechelner Kirchen.
Sme^ers, GUUa (Aegidins, Glllis Joseph) d.J., Maler, geb. 1694 in Mecheln,
t 1774 das., Sohn des Jakob S., studirte in Düsseldorf. Er musste seine plötzlich
erblindeten Eltern unterstützen, durch Uebemahme von Bildnissen, decorati?en
Malereien, etc., besonders durch ausgedehnte literarische Thätigkeit S. schrieb u. A.
eine Fortsetzung Ton K. Ton Manders Biographien und eine InYontarisation der
KunstdenkmAler in Mecheln. Zuletzt gerieth er doch in Armuth und starb im Hospital.
Von ihm Gruppenbildniss (1785 Mus. MechelnX Kardinal de Boussu (ebenda), Historien
in Kirchen Mechelns und oer Umgegend, etc.
Smetjers, Jakob, Maler, geb. 1657 in Mecheln, f 1732 das., Schüler seines
Vaters Gillis S. d. Ae., 1688 wurde er Mitgl. der Gilde. Er malte besonders Bild-
nisse, aber auch Genrebilder und Historien, Yon denen die Katharinenkirche und das
Kloster der schwarzen Nonnen zu Mecheln Beispiele besitzen.
Bme^ers, Nicolaes, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. um 1600 in Mecheln,
Schüler von L. Fran^ois. 1632 wurde er Meister der Gilde.
Smiberty JohD^aler, geb. um 1684 in Edinburffh, f 1751 in Boston (U. S. A.),
war erst Haus- und Wagenmider, dann Schüler der Thomhill-Akademie zu London
und hielt sich 3 Jahre in Italien au£ wo er u. A. in Florenz für den Herzog Tar-
tarenbildnisse schuf, die als Geschenk fOr den Czaren bestimmt waren. 1729 Hess
er sich auf Bischof Berkeleys Bermudaprojekt ein und kam so nadi Amerika. Er
war dann in Boston als Bildnissmaler thatig. Von ihm Gruppen-Bildniss (Mus.
Dublin), £. Quincy (Mus. Boston), B. Codmann u. A. (Harrard College Boston), etc.
Smibert, Nathaniel. Maler, geb. 20. Jan. 1734 in Boston (Mass., U. 8. A,),
t 8. Nov. 1756 das., Schüler seines Vaters John S. Er hatte, trotz seiner Jugend,
schon grossen Erfolg mit Bildnissen erreicht.
SmiehftnSy Anton, Maler, geb. 1704 in Prag, f 1770 in Laun. Er bereiste
Deutschland und Italien, hielt sich längere Zeit (1741) in Neapel auf und liess sidi
endlich in Laun nieder. Von ihm u. a. Fresken zur Marienlegende (Decke der
Augustinerkirche zu Rpczow).
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Smid — Smith. 293
Sntid, Smldts, s. Schmidt, Hiehael Mathlag.
Smles, Jakob, Zeichner, geb. 1765 in Amsterdam, f 1888 ri825?) das., Schüler
der dortigen Akademie. £r war als Lehrer thätig nna schuf Buchillostrationen,
Oaricatoren, etc.
SmillSy griechischer Bildhauer und Baumeister des 6. Jahrhunderts aus Aegina
(Tielleicht Ton Samos eingewandert), Sohn des Eukleides. Er baute um 580 mit
Rhoakos und Theo dorus das Labyrinth von Lemnos. Fflr das Heraion zu Samos
bildete er die Statue der Göttin in Mols. Das Heraion zu Olympia besass von ihm
die Hören in Qold und Elfenbein.
Smlllle, George Henry, Maler und Radierer, geb. 29. Dec. 1840 in New-
Tork, Schflier von J. M. Hart, Sohn des James S., bereiste die Rocky Mountains,
das Yosemite Valley, sowie Florida. Er malte Landschaften z. B. Ebbe, Grindstone
Neck, Mahlenteich bei Ridgefield, etc., auch viele Aquarelle. Mitgl. der amerikan.
Kat.-Akademie 1882.
SmlUie, James, Kupferstecher, geb. 1807 in Edinburgh, f 1885 in Amerika,
wohin er mit 14 Jahren kam. Er war erst Silbergraveur und als Juwelier in Quebec
thatig. Dann erlernte er bei A. Wilson den Kupferstich und Hess sich 1829 in
New- York nieder, wo er Banknoten, dann aber auch Landschaften stach nach Bierstadt,
Chapman, Cole, Cropsey, Huntington, Weir, etc. Mitgl. der Amerikan.-Nat.-Akademie.
Smillle, James David, Maler und Radierer, geb. 16. Jan. 1833 in New-Tork,
Schaler seines Vaters James S., in der Malerei Autodidakt. Er bereiste Amerika
und besuchte 1862 Europa. Er malte in Oel und Aquarell amerikanische Land-
schaften und hat auch deren radiert.
Smirke, Biehard, Zeichner, geb. 1778, f 5. Mai 1815, Schaler der Londoner
Akademie, Sohn des Robert S. Er gab die Malerei auf und beschränkte sich darauf,
Zeichnungen nach alten Kunstdenkmälern zu liefern.
Smirke, Robert, Maler, geb. 1752 in Wigton, f 5. Jan. 1845 in London. Mit
19 Jahren kam er auf die Londoner Akademie, zu deren Mitglied er 1793 gewählt
wurde. Eine grosse Anzahl seiner Bilder sind kleine Gemälde in Grisaille als Vor-
lagen ftlr ninstrationstecher geschaffen. Seine letzten Arbeiten waren Entwarfe zu
Reliefs flir die Fa^ade der Oxford- und Cambridge- Glubhäuser in Fall Mall. Er
malte und zeichnete Illustrationen zu Shakspere, Cervantes, 1001 Nacht, der Bibel etc.
Bilder Ton ihm im S. Kensington Mus., im Mus. zu Stoke-upon-Trent, etc.
Smirke, Sir Robert, Baumeister, geb. 1780 in London, f 18. April in Chelten-
ham. Schaler von Soane und der Londoner Akademie, Sohn des Robert S. 1801 — 5
bereiste er Deutschland, Frankreich, Griechenland, Holland und Italien. 1811 wurde
er Mitgl., 1820—50 Schatzmeister der Akademie. 1881 wurde er geadelt Er baute
meist in Jonischem Stil. Von ihm Lowther Castle (1807 — 11 ?), die Kgl. Manze, das
CoTontgarden-Theater (1809), die General Postoffice (1828—29), das British Museum
1828—45), das Medical College (Trafalgar Square), die Temple Library (Gothisch),
King's Cfollege, Carlton -Club, Union- Club, Oxford -Club, Cambridge -Club, alle in
London, die Gerichtshöfe in Gloucester, Hereford und Perth, etc. S. restaurirte auch
das Monster zu York und gab „Specimens of Continental Architecture" heraus.
Smirke, Sydney, Baumeister, geb. 1799 in London, f 8. Dec. 1877 das., in
Manchen gebildet, Sohn des Robert S. Er wurde Mitgl. der Akademie und Prof. Von
ihm Der grossartige Lesesaal im Brit Mus. (1857), Der ConserTative Club (1886), Der
Junior üniTersity Club, Die neue Akademie, Die Sa?oy Kapelle, Die Arkaden im
Botanischen Garten, Polychrome Verzierungen im Pantheon Bazaar, Restauration der
Dome zu Lichfield und York, schönes Projekt fClr den Reform-Club, etc. Gr. Gold.
Med. 1860.
Smisoliek, (Smissek), Johann, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig seit
etwa 1650 in Frag. Er stach Heiligenbilder, Prager Ansichten, Omamentfolgen,
Sinnbilder, etc. — Sein Sohn (?) Johann Christoph 8. scheint in gleicher Weise
dort bis 1752 thätig gewesen zu sein.
Smissen, Dominiens Tan der, Maler, geb. 1704, f 1760, Schaler und Schwager
B. Donners, in dessen Manier er zu Hamburg Bildnisse, FrOcbte und Blumen malte.
Smit. AndrieSf (Aeront de?) Maler des 17. Jahrhunderts, der 1699 Borger
in Amsterdam wurde. (Vielleicht gab es zwei verschiedene S.) Man kennt Marinen
▼on ihm in den Galerien zu Berlin (Depot), Hamburg, Kopenhagen, Mannheim und
Schwerin.
Smitb, Alfred E», Maler, geb. 1868 in Lyon (Mass. ü. 8. A), studirte in Boston
und au der Akademie Julian in Paris, Er malte Bildnisse.
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294 Smitli.
Smith, Alfred Georges, Maler, geb. 9. April 1842 in Harre, Schlkler Ton
Ochard (am 1864), nachdem er zuTor Kaufmann gewesen. 1866 kam er nach Paris
und balfQiraud bei den Bestaurationsarbeiten in der Hirschgalerie zu Fontainebleau.
Darauf malte er Landschaften aus dem Fontainebleauer Wald.
Smith, Anker, Kupferstecher, geb. 1759 in London, f 23. Juni 1819, Schüler
von Tay lor, nachdem er in einem AdTokatenbureau tbfttig gewesen war. Er erlernte
den Linienstich und wurde Gehilfe des J. Heath. £r schuf namentlich gute Illustra-
tionen far Bflcber, darunter zu Beils British Poets, Woods ^iSbakspere*, Smirkes,
Don Quixote, etc. Von grösseren Platten (darunter auch punktirte) nennen wir 10
zu Boydells «Shakspere*, A. nach Allegri, Northcote, Yecelli, da Vinci, etc. Ausserord.
Mitglied der Londoner Akademie.
Smith, Archibald Cary, Maler, geb. 4. Sept. 1837 in New -York (D. S. A.\
Schaler von M. F. H. de Haas. Er war in New- York als Marinemaler tbfttig. S.
hat selbst Bauzeicbnungen zu Yachten entworfen.
Smith, BenJamiB, Kupferstecher unseres Jahrhunderts, geb. in London, f 1833,
Schüler von Bartolozzi. Er arbeitete unter u. A. an Boydells Shakspere- Galerie.
Von ihm Blatter (meist in Kreide- oder Punktir- Manier), nach Appiani, Becchey,
Brown, Copley, Hogarth, Reynolds, Rigaud, Romney, West, etc.
Smith, CalTin Rae, Maler, geb. 1850 in New-York (U. S. A.), studirte das.,
ging 1874 an die £cole des beaux-arts zu Paris unter C. Duran, D. Maillart und
A. Yyou und bildete sich in Italien weiter bis 1879. Er wurde Lehrer an der Akademie
in New-York. Von ihm Liebesarbeit, Der kleine Bacherwurm, Bahn freil (1888), etc.
Smith, Carl Fritl^of, Maler, geb. 5. April 1859 in Christiana, Schüler dei
Münchener Akademie (1880—1884} unter Löfftz. Er wurde 1890 Professor an der
Weimarer Akademie. Von ihm In der Dorfkirche (1885 Mus. Leipzig), Im Trauerhanse
Henrik Ibsen, Auf der Wiese, Im Abendsonnenschein, Selig seid Ihr Armen, etc.
Med. IL Kl. 1886 und 1891 Berlin, 1888 München.
Smith, Charles, Maler, geb. vor 1780 auf den Orkney-Inseln, tl824 inLeith.
1793 stellte er in Edinburgh aus und reiste nach Indien. Dort wurde er Maler dee
Grossmogul und kehrte 1796 nach London zurück. Er malte mythologische Vor-
würfe und gab 1802 eine Spieloper .A trip to Bengal" heraus.
Smith, Charles Harriot, Baumeister, geb. 1. Febr. 1792 in London, t
21. Oct 1864, Schüler der Akademie, nachdem er Steinmetz gewesen war. Er trieb
auch Archäologie, Chemie, Geologie, Mechanik, Perspective und selbst etwas Bild-
hauerei. Wegen seiner Kenntniss der Werksteine wurde sein Rath von Baumeistern
gesch&tzt. FOr den Entwurf einer Akademie erhielt er einen Preis. Ehrenmitgl. des
Inst, of British Architects.
Smith, CliarleB John, Kupferstecher, geb. 1808 in Chelsea (London), f 1^38,
Schüler von C. Pye. Er stach Illustrationen zu Büchern antiquarischen Inhalts
(z. B. Stotbards »Sepulcbral Effigies", Dibdins »English Tour"), gab 1828 eine Folge
Ton Autograpben (mit Text Ton J. G. Nichols) heraus und hatte, als er starb, eine
Folge „Historical und literary Curiosities'' begonnen.
Smith, Coirin, Maler, geb. 1795 in Brechin, f 1875, ^hüler der Londoner
Akademie. Er besuchte Belgien, sowie Italien und Hess sich in Edinburgh nieder.
Er malte mit Erfolff Bildnisse, darunter das Walter Scotts an die 20 Mal. Werke
von ihm in den Nat Portr. Gall. zu London und Edinburgh, sowie in der
Glasgow Gall.
Smith, Constant Louis Felix, Maler, geb. 18. Not. 1788 in Paris, t ^^
1826, Schüler Ton David, Girodet und der £cole des beaux-arts. Von ihm Der
Traum der Athalie (1822 Mus. Nlmes) Andromache am Grabe Hektors, (1824 Mus.
Amiens), Bildniss des A. Yespucci und 2 A. (Mus. Versailles), Italienische Land-
schaft (Mus. Orleans), A. in franz. Kirchen, etc. Med. 1817.
Smith. De Cost, Maler, geb. 1864 in Skaneateles (N. Y., U. S. A.\ studirte
unter Bou langer und Lefehyre zu Paris. Von ihm Sioux Vorposten, Der
Gefangene, etc.
Smith, Edward Blonnt, Maler unseres Jahrhunderts, f 19. Juni 1899 in London,
war erst Jurist, seit 1870 etwa Landschaftsmaler. Er malte meist italienische Motive.
— Ein Edward S, war am Anfang unseres Jahrhunderts bis nach 1844 in Eng-
land als Kupferstecher thätig und stach nach Caliari, Eastlake, Reynolds, WiUde,
Zampieri, etc.
Smith, Emma, Malerin, geb. um 1787, f nach 1804, Tochter und Schülerin (?)
des John R. Smith. Sie malte Aquarelle.
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Smith. 295
Smltk, Francis, Maler, geb. vor 1750 in Italien (?X t um 1779. Er beiaehte
den Orient, zeichnete orientalische Trachten, etc. und malte Ansichten aus der Um-
gegend von Neapel, sp&ter desgl. tod London, wo er th&tig war.
Smith, Franols Hopkinson, Maler, geb. 23. Oct. 1838 in Baltimore (ü. S. A.),
Autodidakt, tb&tig in New-Tork. Er malte meist in Aquarell und lieferte Illustra-
tionen fflr Zeitschriften. 1887 gab er einen Band Skiuen ,Well wom Boads*
heraus. Von ihm Sommermorgen in Venedig, Auf der Riva, Waschtag in der
Bretagne, etc.
Smith, Frank Hill, Maler, geb. 1841 in Boston (Mass., ü. S. A.\ Schaler ron
H. Billings das., dann Ton Bonoat und des Atelier Suisse in Paris, besuchte auch
die Niederlande und Italien. Er malte Bildnisse, Landschaften und Genrebilder,
endlich besonders decorativen Schmuck in HAusem. S. wurde Direktor der Akademie-
schulen in Boston.
Smith, Frederiek Coke, Maler, geb. nach 1800, f 1839. Er besuchte den
Orient und Amerika und gab 1836 eine Folge Eonstantinopolitaner SUzzen (litho-
graphirt Ton Lewis), später Skizzen aus Canada heraus.
Smith^ Gabriel^ Kupferstecher, geb. 1724 in London, f 1788, erlernte den
Linienstich in England, die Ereidemanier in Paris und war in London u. A. fbr BojdcU
thfttig. Von ihm Platten nach Lesueur, Robusti, S. Rosa, R. ran Ryn, Snyders, etc.
Smith, George, gen. Smith of Cliiehester, Maler, geb. 1714 in Ghichester,
t 17. Sept. 1776 das., an den Werken G. GeUes und Poussins gebildet S. war
auch Musiker und Dichter und auf allen drei Gebieten Ton seinen Zeitgenossen sehr
aberschätzt. Mit seiqem Bruder John S. gab er 58 kleine LandschafUradierungen
heraus. Von ihm Landschaft (Mus. Dublin), desgl. (S. Kensington Mus.), Die
Bauemhatte, Ansichten aus Wales, etc. Er hat auch aber 25 Landschaften auf
Kupfer gebracht.
Smith, George, Maler, geb. 1802 in London, t 15. Oct. 1888, Schaler der
Londoner Akademie und als deren Stipendiat in Italien weitergebildet. 1888 kehrte
er nach London zurack, hatte aber mit seiner Kunst keinen Erfolg. Das S. Ken-
sington Mus. besitzt ein Geschichtsbild Ton ihm.
Smith, George, Maler, geb. 18. April 1829 in London, Schaler der Carey-
Schule, der Londoner Akademie (18451 und von Gope. Ton ihm Versuchung und 2 A«
(S. Eensington Mus.), Die 7 Lebensalter, Der rechtmässige Erbe, etc.
Smith, Henry Pember, Maler, geb. 20. Febr. 1854 in Waterford (Gönn.
U. S. A.), Autodidakt; er hat England. Frankreich and Italien besucht, thätig in
New-TorK und New-London (Gönn.). Er malte Landschaften und Marinen in Gel a.AquareU.
Smith. Herbert Luther, Maler, geb. 181 1^ t 18- März 1870, Schaler der
Londoner Akademie. Er malte Bildnisse und geschichtliche Darstellungen, auch riel-
fach Gopien im Auftrag der Königin Victoria. — Ein Jaeob S. war um 1780 als
Kupferstecher in England thätig. Er fahrte u. A. ein Doppelbildniss (Newton-Soane)
als Spiralstich aus.
Smith, J. John, Maler und Radierer, geb. um 1775 in London, f nach 1820.
Er schuf Landschaften.
Smith, Jolin, Kupferstecher, geb. 1652, f 1742 in Northampton, Schaler ron
Tillet, J. Bocket und J. t. d. Vaart. Er wurde der beste unter den älteren
Schabkansüern Englands, hat an die 500 Platten, dabei aber 280 Bildnisse, ge-
stochen, und Ton £esen allein ungefähr 120 nach Kneller, der sein Bildniss midte
und ihn sehr protegirte. Er stach nach englischen Malern, sowie nach den
italienischen Renaissance-Meistern und einigen Niederländern.
Snüth, John, Maler, geb. 1717 in Ghichester, f 1764 das., Bruder des
George S., mit dem er öfters gemeinschaftlich arbeitete. Er hat auch ein paar
Blatt radiert.
Smith, John, Maler, gen. Warwiek Smith, geb. 26. Juli 1749 in Irthington,
(Gumberland, England), f 22. März 1831 in London. Er besuchte mit Lord Warwiek
Italien (1786—95) und lebte später als Aquarellist in London, wo er 1807—18 Mit-
glied, 1816 Präsident der Aquarelli8ten-(3bsellschaft war. Das S. Kensington-Mus.
besiut 10 Ansichten von ihm.
Smith, John Orrln, Holzschneider, geb. 1799 in Golchester, f 15. Oct. 1848
in London, Schaler von W. Harvey (1824), nachdem er schon die Baukunst stadirt
hatte. Er schnitt Illustrationen zu Seeleys Bibel, Paul und Virginia (1885), Herders
Gid (Stuttgart 1889), Kenney-Meadows' Shakspere, (^wpers Gedichte (1841), Tausend
und eine Nacht (1841), Berangers Liedern, etc.
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296 Smith - Smith-Hald.
Smith, Jobn Baphael , Maler, Zeichner and Eupfemiecher, geb. 1752 in
Derby (?), f 28. Mfirz 1812 in Doncaster, Sohn des Thomas S.. war erst Ladendiener,
erlernte dann den Kupferstich und brachte es zu grossem Ruf in der Punktirmanier,
wie auch besonders in der Schabkunst Später wan er sich auf das Bildnissseichnen
in Kreide und hat auch Genrebilder gemalt. Sein grosses Talent und seine Chancen
hat er nicht ausgenützt, da er sich zu sehr den Vergnügungen hingab. Das S. Ken-
sington Mus. besitzt 5 Originalwerke Ton ihm. Yen seinen etwa dOO Kupferstichen
sind allein beinahe 180 geschabte Bildnisse, darunter prachtvolle Arbeiten nach
Reynolds ; ferner Blätter nach Danloux, t. Dyck, Fuessli, Gainsborough, v. d. Gucht,
Hone, Lawrence, Morland, Northcote, Opie, Peters, Rusca, Ward, West, Woodford, etc.
Smith, John Thomas, Kupferstecher, geb. 1766, f 1838 in London, Schüler
Ton Nollekens, der Londoner Akademie und von Sherwin. Er war erst Zeichen-
lehrer und gab dann Bücher antiquarischen Inhalts heraus: Antiquities of London
and Environs (1791—1800, 96 Platten), Antiquities of Westminster (246 BL), Andent
Topography of London (1815 82 Radierungen), Yagabondiana, Nollekens and bis
Times, etc. 1816 wurde er Direktor des Kupferstich-Kabinets im British Museum.
Smith, Joseph Clarendon, Maler, geb. 1778 in London, f im Aug. 1810 auf
der Reise yon Madeira nach England, war erst Matrose, erlernte den Kupferstich
und dann die Aquarellmalerei. Er malte Ansichten, yon denen sich zwei im S. Ken-
sington-Museum befinden.
Smith, Joseph Linden. Maler, geb. 1865 in Pawtucket (R. J. ü. S. A.). Er
war Lehrer am Museum zu Boston. Yon ihm In den Tropen, In Mexiko.
Smith, Karl, s. Rohl-Smith.
Smith, Samuel, Kupferstecher, geb. um 1745 in London, f um 1808. Von
ihm Niobe (n. Wilson), Auffindung Moses (n. Zuccarelli). A. nach Carter, Marlow,
Ruisdael, etc.; auch Landschaften.
Smith, Samuel S«, Kupferstecher, geb. 1809, f im März 1879 in London. Er
arbeitete vielfach für das Art Journal und stach nach Eastlake, Zampieri, etc.
Smith, Stephen Catterson, Maler, geh, 12. März 1806 in Skipton (Yorkshire,
England), f 81. Mai 1872 in Dublin, Schüler der Londoner Akademie und in Paris gebildet,
kam 1840 nach Irland, wo er als Bildnissmaler thfttig war, erst in Londonderry,
dann in Dublin. Yon ihm Selbstbildniss (Mus. Dublin), William Dargan und vier
weitere Bildnisse (Mus. ebenda), Lord Dungannon (S. Kensington Mus.), etc. MitgL
d. Hibernian Akademie und deren Präsident (1859—1866).
Smith, Thomas, Maler des 18. Jahrhunderts, gen. Smith of Derbr, f 12. Sept.
1769 in Bristol Hotwells, Autodidakt Er war ein ausgezeichneter Landschafter, der
meist in Derby lebte und Gegenden dieser Grafschaft malte. Eine Folge von 40 BUtt
gestochen von Yiyares, erschien 1760 bei Boydell; 1800 zeichnete er die Wandgemälde
des alten Parlamenthauses ab, ehe die Restauration erfolgte. S. hat auch einige
Sportbilder und Radierungen geschaffen. ~ Sein Ältester Sohn Thomas Correggio S.
war Miniaturmaler und Bildnisszeichner yon geringer Begabung, meist in üttoxeter
thatig.
Smith, Thomas, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, gen. Sqnire Smith.
t 1785, Schüler yon G. Grignon. Er arbeitete Einiges gemeinschaftlich mit 0.
White, gab jedoch bald die Kunst auf, da ihm eine Erbschaft zufiel und starb
noch jung.
Smith. Thomas Lochlan, Maler, geb. S. Dec. 1885 in Glasgow, t S- ^^^' 1^^ ^
New-York, kam in jungen Jahren nach Amerika, wo er Schüler yon G. H. Boughton
in Albany wurde. Thfttig in New-York seit 1862. Yon ihm üeber dem Schneefeld,
Winternacht in Markham HoUow (18881 Alte Sägemühle im Winter (1884), etc.
Smith, William, Maler und Kupferstecher, geb. 1707 in Guildford, f 1764 in
Shopwyke bei Chichester, Bruder des George S. und John S. Er malte Bildnisse,
Landschaften und zuletzt Frucht- sowie Blumenstücke. Femer yon ihm Bl&tter nach
Gel^, Loutherbourg, Pillement, Taylor, Yernet, etc. — Ein anderer William 8.,
Schüler yon Pether, war um 1775 in England als Schabkünsüer thatig und stach
Platten nach Barry, Coply, Yertue, Zinck, etc.
Smith, WiUiAm Collinrwood, Maler, geb. 1815 in England, t 15. März 1887
in London. Er hatte Itelien besucht, war yielfach als Lehrer thfttig und malte
Landschaften, Ansichten, etc. in Aquarell, yon denen das S. Kensington Mus. Yersteck
der Otter und Landschaft mit Yieh, besitzt.
Smith-Hald, Fritl^of, Maler, geb. 18. Sept. 1846 in Christiansand (Ghristian-
sund?) (Norwegen), Schüler yon Gude und Rief stahl, thfttig in Bergen. Er
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Smits — Soayen. 297
malte Genrebilder. Von ihm Fischerkinder in Cornwallis, Octobermorgen, Nach
der Arbeit, etc.
Sntlts, Engine Joseph Henri, Maler and Radierer, geb. 1826 in Antwerpen,
Schüler der Brüsseler Akademie nnd vom Bildhauer Triqneti zu Paris, besuchte
dann Brüssel (1857—60), Italien (1861—64), Deutschland und Holland. Von ihm Der
Verlauf der Jahreszeiten (Mus. Brtkssel), Erinnerung an Neapel, Roma, etc., auch
Bildnisse und Landschaften. Von seinen über 20 Blättern nennen wir Der Brief,
Clociara und Der verwundete Soldat. Gold. Med. 1866; Leopold Ord., Oesterr. Frans
Joseph Ord.
Smits, Frans Marens, Maler, geb. 1760 in Antwerpen, f 15. März 1838 im
Hospital das., Schüler der Antwerpener Akademie und von A. d. Quertemont Er
verfiel zuletzt in Armuth. S. malte Bildnisse, von denen dasjenige des Malers Her-
reyns in das Antwerpener Mus. gelangte.
Smits, Jacob, Maler, geb. 1856 in Rotterdam. Er liess sich in Achterbosch,
Belgien, nieder. Von ihm Mutter Gottes, In Trauer, etc.
Smits, Lodewijk (Lndolf), Maler, gen. Harteamp, geb. um 1635 in Dordtrecht,
t nach 1674. Er malte Blumen and Früchte, doch soll seine Malweise der Zeit
nicht Stand gehalten haben.
Smits, Nicolaes, Maler, geb. um 1672 in Breda, f 1731 (?). Er malte Historien.
Smitz. (Smits), Casper, Maler des 17. Jahrhunderts, gen. Magdalenen-Smiti,
geb. in Holland, t 1707 (1689?) in Dublin, in Rom gebildet, kam etwa um 1665 nach
England und von dort nach Irland. Er malte geschätzte Bildnisse, ferner viele
Magdalenen und auch Blumen- sowie Fruchtstücke. 8. hat auch eine Hagar, eine
Magdalene und ein Bildniss geschabt.
Smökowski, Tineeni, Maler und Radierer unseres Jahrhunderts, geb. 1797, in
Warschau gebildet; er illustrirte literarische Werke, malte Genrebilder, Bildnisse
und widmete sich auch der Schriftstellerei.
Smolik, Vinceni R«, Bildhauer, geb. 1857 in Sichrow (Böhmen), thätig in Prag.
Er schuf Bildnissbüsten, etc.
Smont, Lneas d. Ae., Maler, geb. 1620, f 1678 (74?), Schüler von A. Wolf aert;
1653/54 wurde er Meister. Er malte Historien.
Smont, Lucas d. J., Maler, get 27. Febr. 1671 in Antwerpen, f 6. April 1718
das., Schüler seines Vaters Lucas 8. d. Ae. und des H. van Min der h out. Er
malte Marinen und Landschaften, von denen die Schweriner Galerie 8 besitzt.
Smnglewici, Anton, Maler, geb. um 1743 in Warschau, f 1810 in Wilna, Sohn
des Lukas S. Er lebte hauptsächlich in Warschau, wo er Decorationen für das dortige
Theater malte. 1796—1801 lebte er in Lemberg, 1801 in Ealisz, 1804—10 in Wilna.
Von ihm ferner Antike Ruinen in einer italienischen Landschaft (1776), etc.
Smnglewics, Frans, Maler, geb. 6. Oct 1745 in Warschau, f 18. Sept. 1807 in
Wilna, Schüler vonCzechowicz und (seit 1763) von R. Mengs (in Rom). Um 1785
ging er nach Warschau zurück und wurde 1797 Prof. der Malerei zu Wilna. Vom
Czaren Paul 1800 nach St. Petersburg zur Ausmalung des Michaelspalastes berufen,
kehrte er 1801 nach Wilna zurück. Von ihm Verlobung Maria, Heldentod des Adam
Siemienski vor Wien, Polonia in Ketten, Cftsars Tod, Selbstbildniss, etc.
Smnth, Thomas Valentin, Maler des 18. Jahrhunderts, f 29. Juni 1749 in
Prag, wo er thfttig war.
Smjrbert, s. Smibert,
Smyth, John Talfonrd, Kupferstecher, geb. 1819 in Edinburgh, f 18. Mai 1851
das., Schüler der Trustees Academy das. und von Sir W. Allan. 1887 ging er auf
einige Zeit nach Glasgow. Er stach u. A. fOr das Art Journal. Von ihm Der Trunk
im Bügel, A. nach Allan, Mulready, Wilkie, etc.
SmvtieB. Arnold, Maler, geb. 1687, f 27. April 1744, thfttig in Lüttich. Er
entwarf Gobehns, schuf decorative Arbeiten und malte todtes GeÜügeL
Snaplimaii, s. Sehnaphnn.
Snayers, (Snjrers), Hendrik, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. um
1612 (1616?) in Antwerpen, arbeitete als einer der besten sogen. Rubensstecher in
S. k Bolswerts Art. Von ihm Die Madonna auf der Treppe (nach Rubens}, Die
Kirchenvftter u. A. (n. dems.), A. nach Jordaens, Van Dyck, Vecelli, etc., auch Bildnisse.
Snnjers, Pietor. Maler, geb. 24. Nov. 1592 in Antwerpen, f 1667 in Brüssel,
Schüler von H. v. Baien und S. Vrancz. 1618 wurde er Mitgl. der Gilde, 1824
Hofmaler des Erzherzoes Albrecht und des Kardinal Infanten Ferdinand zu Brüssel.
ISr malte Historien, Bildnisse, besonders aber Landschaften und Schlachten^ Werke
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298 Snell — Soan«.
Ton ihm in den Mus. und Gal. zu Berlin (Depot), Brüssel (5), Cassel (2), Darmstadt,
Dresden (7), Frankfurt a. M., Gent, Hampton Court, Madrid (16), Prag (2), Schleiss-
heim, Wien (17; A. in Gal. Gzemin und Liechteosteio), etc.
Snell, Rudolf, Maler in Bern, geb. 1823 in Basel. Er malte Alpenland-
schaften, z. B. Der Schmadribach im Lauterbrunnenthal (1866 Mus. in Bern).
Snellaert, Abraham, Bildhauer, get. 4. Mai 1646 in Haarlem, begr. 5. Dec. 1693
das., Schüler von Jac de Weth. 1668—92 war er Dekan der Gilde. Er schuf
▼iele Arbeiten am „Nieuwe poort*, die später demolirt wurden.
Snellaert, Jan, Maler, geb. vor 1440 in Antwerpen, f nach 1479. 1453
wurde er Meister der Gilde in Doornijk, später auch Dekan der Antwerpener
Gilde. Er war in beiden Städten auch als Lehrer thätig und wurde Hofmaler der
Maria ▼. Burgund.
Snellaert, Nlcolaes, Maler, geb. 1542 (?), f 1602 (?) angeblich in Dordtrecht,
Schüler des Karel ran Tperen, dem er bei seinem Jüngsten Gericht fÜrHooglede
half. Er war auch in Eoortrgk und Holland thätig. — Sein Vater Willem S«
war um 1560 in Koortrijk thätig.
Snelllnck, Jan d. Ae«, Maler, geb. 1549 in Mecheln, f 1. Oct 1638 in Ant-
werpen. Er war vor 1575 nach Antwerpen gekommen und wurde Erzherzoglicher,
dann auch Luxemburgischer Hofmaler. Er malte Historien, Bildnisse, Schlachten-
stücke, etc. und fertigte Cartons für die Gobelinfabrik zu Oudenaerde. Von ihm
Christus zwischen den Schachern (1597 Mus. Antwerpen), Madonna u. A. (das.),
Auferstehung Christi u. A. (S. Romuald. Mecheln), Schöpfung Adams (Frauenkirche
Oudenaerde), etc. — Von seinen 13 Kiodern waren die Söhne Abraham S., Andreas
S. (t 12. Sept. 1653), Daniel S. (geb. 1576), Geeraerd S. (geb. 1577) und Jan S.
d. J. (geb. 1575) auch Maler.
Snelling. Matthew^ Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in London. Er malte
Bildnisse und Miniaturen.
Snelllnks, J., Maler des 17. Jahrhunderts, f 1691 in Rotterdam. Er malte
staffirte Landschaften in der Art Moucherons.
SnnlTelery s. Laar, P. yan und Sehrieek, 0. H« Tan.
Snijders, Franz, Maler, get. 11. Nov. 1579 in Antwerpen, f 18. Aug. 1657
das., Schüler von P. Brueghel d. J. und H. ran Baien. 1602 wurde er Mitgl.
der Antwerpener Gilde, 1608 besuchte er Mailand und Rom und war seit dem
Frühjahr 1609 in Antwerpen oft gemeinschaftlich mit den grössten dortigen Malern,
besonders mit Bubens, der ihn als Freund hochhielt, thätig. Er gilt allgemein als
der hervorragendste Thier- und Jagdenmaler seiner Zeit und erhielt u. A. zahlreiche
Aufträge Yom spanischen Hof. Werke Ton ihm in den Sammlungen au Aachen (2),
Amsterdam (2), Antwerpen (2), Berlin (3), Braunschweig, Brüssel, Budapest, Cassel (3),
Dresden (6), Edinburgh, Florenz (Uffizi), Frankfurt a. M. (2), Genf, Haag (2),
Hamburg, Hampton Court, Kopenhagen (2), London (S. Eensington Mus. u. Nat.-Gal.),
Madrid (22), München (7), New-York (2), Nürnberg (2), Oldenburg (3), Paris (8), Rot-
terdam, St Petersburg (14), Stockholm (5), Schieissheim (2), Turin, Wien (6), etc.
Auch werden ihm 4 Radierungen zugeschrieben.
SnTerS) Hendrik» g. Snayers.
Snyersy Isabella» Malerin, geb. nach 1800 in Antwerpen, f nach 1841,
Schülerin von Kinson in Paris (1826/7), war später auch in England thätig. Sie
malte Geschichtsbilder, Bildnisse und Genrebilder.
Snljers, Pieter, Maler, geb. 30. März 1681 in Antwerpen, f 4. Mai 1762 das.,
Schüler von A. von Bredael. Er malte Landschaften, Thiere und Früchte und war
meist in Antwerpen thätig, wo er 1707 Meister der Gilde wurde. Um 1726 besuchte
er London und wurde bei seiner Rückkehr in die Heimathstadt Akademiedirektor. Von
ihm Bergige Landschaft (Mus. Antwerpen), Die Speisekammer (Mus. Frankfurt a. M.),
Händlerin (Mus. Amsterdam), Hühnerhof (German. Mus., Nürnberg), etc.
Snljers, Pieter Jan, Maler, geb. 1696 in Antwerpen, f 1757, Neffe und Schüler
des Pieter S. Er malte Jagdscenen, gab aber mit 25 Jahren die Kunst auf.
Snykens, Henri, Maler, geb. 3. Sept. 1854 in Brüssel, Schüler der Düssel-
dorfer Akademie unter v. Gebhardt u. W. Sohn. Von ihm Beichte, Anbetung
der Hirten, Doppelte Anziehung, etc.; auch Landschaften.
SoanOy Sir John, Baumeister, geb. 10. Sept. 1752 in Reading (Berks., England),
t 20. Jan. 1887 in London, Schüler Ton G. Dance, H. Holland (bis 1766) und
der Londoner Akademie; 1777—80 in Italien weitergebildet. 1778 wurde er Bau-
meister der Bank of England (deren westlichen Theil er aufführte), 1791 des St. James
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Sobre — Sodoma. 2d9
Palace und des Honses of Parliament und 1795 des ForötdepartemeDts. 1802 wurde
er Mitglied der Akademie, 1806 Prof.; 1807 baute er am ueuen Chelsea-Hospital und
an der Dulwich Gallery. Sein Plan fQr die neuen Gerichtshöfe (1820) wurde abge-
ändert, der fflr einen Palast auf Constitution Hill nicht ausgeführt; seine Fassaden fOr das
öffentliche Amtsgeb&ude in Whitehall und das Staatspapieramt wurden später zer-
stört. Er baute im griechischen Stil. S. hat auch viele architektonische Werke ver-
öffentlicht. Seine Kunst- etc.- Sammlungen zu einem Soane-Museum (Lincoln's Inn-
Fields, London) vereinigt, vermachte er dem Staat. 1831 war er geadelt worden.
Ehrenmitgl. der Akademien zu Wien und St. Petersburg.
Sobre, Fran^ois Hyaolnthe, Bildhauer, geb. 28. März 1798 in Paris, f nach
1858, Schaler von Gartellier an der £cole des beauz-arts. Von ihm Die etruskische
Malerei (1855 Gipsstatue), Die Unschuld (1857 desgl.), etc.
Sobre, Hyacinthe Phil^as, Bildhauer, geb. 3. Febr. 1826 in Paris, t oftch
1878, Schaler von Ramey und Dumont, sowie der £cole des beauz-arts. Von ihm
Arbeit und Vergnügen (Grosse Oper Paris), Christus die Wundmale zeigend (1857),
Junger Araber 0867), Griechischer Philosoph (1872 Broocestatue), u. A. m.
Sobrlno, Cecilla, geb. Morulae, Malerin und Bildschnitzerin, geb. 1588, f 21.
Oct 1581 in Madrid. Sie war vielseitig gebildet, schnitzte in Holz, malte und fertigte
Karten, sowie Globen. — Von ihren 7 Söhnen war Joa^ S» ebenfalls Maler. — Von
ihren beiden Töchtern wurde Cftollla S. d. J., Karmeliternonne zu Yalladolid und
malte ebenfalls, besonders Werke für ihr Kloster.
Soehacsewsky, Alexander, Maler, geb. 3. Mai 1842 in Itowa (Russisch Polen),
Schaler von Simmler an der Warschauer Akademie, weitergebildet in München.
Von ihm Selbstbildniss, etc.
Soehor, Eduard, Maler, geb. 1862 in Citolib (Böhmen^ thätig in Prag. Er
malte Landschaften und Ansichten. Von ihm Mein Heim auf der Sahara^ Der Burg-
hof von Blois in Frankreich, Schloss Chambord, etc.
Soehor, TaosIaT (Weniel)^ Maler, geb. 8. Kov. 1855 in Citolib (Böhmen),
Schüler von Bonnat und C. Duran in Paris. Er malte Bildnisse, nachdem er sich
in seiner Vaterstadt niedergelassen.
Sodar, Frans, Maler, geb. 1827 in Dinant, f im Jan. 1900 in Assissi. Er machte
weite Reisen, unter Anderen nach den Heil. Stätten und liess sich, nachdem er
geschichtliche und Genrebilder gemalt hatte, 1888 in Assissi nieder, um sich der
religiösen Malerei zu widmen. Gold. Med. f. christl. Kunst von Leo XHI.
Soderini, Hanro, Maler des 18. Jahrhunderts, Schüler des G. J. dal Sole.
Von ihm besitzt S. Stefano zu Florenz „S. Zaobio erweckt ein todtes Kind."
Sodlni, Dante, Bildhauer, geb. 29. August 1858 in Florenz. Von ihm SS.
Bonaventura, Calisto, Celestino und Girolamo (Domfassade, Florenz), Beatrice (Dante-
Haus, das.X Grabdenkmäler (dort, in Montevideo, Rimini, etc.). Goldne Med. Paris 1889.
Sodoma, II, eigentlich GioTan Antonio de* Bazzi gen. II Sodoma, Hattaeeio,
u. A. m. geb. 1477 (?) in Vercelli (Savoyen), f 15. Febr. 1549 in Siena, Schüler von
Spanzone tti (1490—97), dann unter Florentiner Einfluss, sowie in der Da Vinci-
Schale weitergebildet, vielleicht ging er sogar direct bei ihm 1497—1500 in Mailand
in die Lehre. Von 1501—1518 war er in Siena th&tig, und besuchte von hier zwei-
mal Rom, 1507 um in der Camera della Segnatura, 1514 um die berühmten Famesina-
Fresken zu malen. Ueber seinen Aufenthalt zwischen 1518 und 1525 wissen wir
nichts Bestimmtes; von da ab war er wieder bis zu seinem Tode in und um Siena
thätig. Er war heissblütig, voll toller Einfälle und erhielt den Spottnamen II Mat-
taccio s= Der Erz-Narr; er besass grosses Schönheitsgefühl und ausserordentliche
Begabung, die noch viel Höheres gezeitigt hätten, wäre er als Mensch und Künstler
strenger mit sich selbst verfahren. Den Namen, unter dem wir ihn hier einordnen
und unter dem er allgemein bekannt geworden ist, erhielt er vielleicht nur in Folge
eines sohlechten Witzes. Von seinen Fresken führen wir an Die wunderbare
Speisung u. A. (1508—4 Sa. Anna in Greta bei Pienza), Leben des Hl. Benedikt
(1505—6 Benediktinerkloster Monte Oliveto Maggiore bei Buonconvento), Mytho-
ioffische Darstellungen u. A. (Decke der Segnatura im Vatikan), Die Vermählung
Alexanders mit Roxane, etc. (Farnesina, Rom), A. in S. Francesco, S. Bernardino,
S. Domenico, Sa. Caterina, S. Spirito etc. zu Siena, im Stadthaus und am Stadtthor
S. Viene das., etc. Staffeleibilder von ihm in den Sammlungen zu Bergamo, Berlin,
Florenz (üffizi, Pitti), Frankfurt a. M., Genua, London, Lucca, München, Neapel, Pisa,
Rom (Borghese), Siena, Turin, Wiei, etc., auch in Sieneser, sowie anderen italienischen
Kirchen, und namentlich in Privatsammlungen in und um London, Mailand, Rom, etc.
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300^ Söborg — Soggi.
S9borg, Paol, Maler, geb. 22. Oct. ISSiz in Berlin, Schaler Ton Wilbergnod
Bracht. Von ihm Sonnenuntergang, Landschaft, etc.
S5borg - Meri| JoBepbine, Malerin, geb. 29. Juni 1861 in Halberstadi,
Schülerin des Eunstgewerbemuseums in Berlin, Skarbinas und L. Deschamps'
in Paris. Sie ging dann nach Berlin zurück und malte Bildnisse, sowie Genre-
bilder.
Soeekler, Johann Miohaely Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. 1744 in
Auffsburg, Schüler von Jungwirt h. Man kennt einige Heiligenbilder und kleine
Bildnisse von ihm.
SSdermark, Johan Per. Maler, geb. 8. Juni 1822 in Stockholm, f 1889
das., Schüler der Stockholmer Akademie, Sohn des Olof J. S. Er war erst Soldat,
ging mit seinem Vater 1845 nach Italien, kehrte 1848 durch Frankreich zurück
und studirte 1852—54 an der Düsseldorfer Akademie, 1855->56 bei Couture in
Paris weiter. Er malte militärische und geschichtliche Darstellungen und besonders
Bildnisse. Mitglied der Stockholmer Akademie (1874).
Södermark, Olof Johan, Maler, geb. 1790(1799?) in Stockholm, f 11. Oct. 1848.
Er war erst Soldat und widmete sich seit 1819 der Kunst, 1882 in München, 1834
(auch 1889, 1844) in Rom studirend. Er malte Genrebilder und Bildnisse, z. B.
Jenny Lind als Norma, F. Riepenhausen (Gal. Stockholm) „La Grazia^ (das.) etc.
Sein Leben von L. LoostrOm (1879).
SdUer, Anton, Maler, geb. 6. Jan. 1807 in Köln a. Rh., f 9. Dec. 1875 in
Mülheim, Schüler der Akademien zu Düsseldorf und München. Eine Zeit lang (bis
1864) war er Zeichenlehrer an der Mülheimer Bürgerschule. S. malte Bildnisse und
Lanoscbaften, war im Restauriren alter Gemälde bewandert und handelte auch mit
Bildern, Antiquitäten, etc.
SoemmeringyMargarethOigeb. Grunelius, Malerin und Radiererin, geb. 1768,
t 1802 in Frankfurt a. M., Schülerin von Reges und Prestel. Sie malte Minia-
turen, kleine Copien berühmter Gemälde, Bildnisse, Aquarelle etc. und radierte in
Kreide-Manier Alceste (n. Tischbein) und die Tier Jahreszeiten (n. Bartolozzi).
Soemmering, Samuel Thomas yon» Zeichner, Maler und Radierer, geb.
28. Jan. 1755 in Thorn, f 2. März 1880 in Frankfurt a. M. Er war Anatom und
Phjsiolog, und betrieb die Kunst als Liebhaber. Er zeichnete anatomische Illustra-
tionen, radierte Bildnisse, auch Allegorien nach Chodowiecki und malte Aquarelle.
Soens, Jan, Maler, geb. 1547 (1553?) in Hertogenbosch, f 1611 in Parma,
Schüler von J. Boon und Mostaert in Antwerpen. Er malte mit vielem Erfolg
kleine Landschaften mit FigOrchen auf Kupfer, ging dann nach Rom und malte
Landschaftsiresken im päpstlichen Palast. Endlich malte er auch Figurenbilder für
den Herzog Ranuccio von Parma.
Soentgens, Johann Jakob, Maler, geb. 1650, f nach 1699. 1668 wurde er
Meister in Köln a. Rh. Sein Jüngstes Gericht gelangte in die Rathsstube dort;
femer malte er Allegorien, Thesen, etc.
Soerensen, Carl Frederik, Maler, geb. 8. Febr. 1818 in Besserby bei Kopen-
hagen, t 24. Jan. 1879 in Kopenhagen, Schüler der dortigen Akademie. 1846 und
später öfters, machte er Seereisen auf dänischen Kriegsschiffen. Auch besuchte er
z. Th. als Stipendiat Deutschland, England, Frankreich (1853—54), Italien (1864) und
die Niederlande. 1869 wurde er Professor. Von ihm An der Küste von Jütland
nach dem Sturm (1848 Gal. Kopenhagen), An der isländischen Küste u. 1 A. (das.).
Der Sund bei Kronborg (1871 Gal. Christiania), Kriegsschiffe (Gal. Stockholm), etc. Mitgl.
der Kopenhagener und Stockholmer Akademien; Danebrog-Ord., Wasa-Ord. — Ein J. L«
S. radierte zwei Blatt für die „Waterramp* von 1855.
Soest, (Zonst), Gerard, Maler, geb. um 1637 in Westfalen, t H. Febr. 1680
in London, gebildet an den Werken van Dycks. Um 1656 kam er nach England,
wo er mit Erfolg Bildnisse malte, die an Terborgh erinnern, z. B. Dr. J. Wallis,
Lord Mayor Scheiden, etc.
Soesty Jarenns van, s. Jarenns.
Soeterik, Theodoor, Maler und Lithograph, geb. 18. Jan. 1810 in Utrecht,
Schüler von C. van Geelen und H. v. Straaten. Er schuf Landschaften.
Soenr, s. Le Soenr.
Soggi. Niccolö, Maler, geb. 1480 in Arezzo, f 1551 daselbst, kam jung nach
Florenz und studirte unter P. Yanucci. 1512 ging er nach Rom und erhielt durch
seinen Gönner Card, di Monte viele Aufträge in Arezzo. Er soll auch in Prato und
1550 nochmals in Rom thätig gewesen sein. Historien von ihm im Dornt S. Agostino,
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Sogliani — Soiron. 301
S. Domenico, S. Michele, Sa. Maria delle Lagrime, etc. zu Areszo. Ferner schuf er
Bildnisse.
Sogllanit GioTannl Antonio. Maler, geb. 1492 in Florenz, f 17. Juli 1544 das.,
Schüler und lange GehOlfe des Lorenzo di Credi. 1522 wurde er Mitgl. der
Gilde in Florenz. Sn&ter wurde er yon Pagholo, A. Angeli und Albertinelli beein-
fluBSt. Von ihm Anbetung der Hirten (Gopie nach Gredi, Mus. Berlin Depot), Ma-
donna (Florenz Uffizien), S.Martin (Cr San Michele, Florenz), Madonna (ron Perino
del Vaga begonnen, Dom Pisa); A. in S. Giovanni Battista, S. Lorenzo, S. Marco zu
Florenz, in Sa. Maria del Fosso zu Anghiari, etc.
Sogliaro, s. Oattl, B. nnd G.
Sognl, Ginseppe, Maler, geb. 1797, f nach 1839, Schfiler der Mail&nder Aka-
demie unter Pacetti und Sabatelli, Ton 1880 an auch in Rom gebildet 1484—39
war er Prof. an der Akademie zu Bologna, 1889 an der Brera Akademie zu Mailand.
Von ihm Baub der Sabinerinnen (1881), Letzte Stunde der Beatrice Cenci, Adam
und £?a, etc.; auch Bildnisse, sowie Fresken in S. Pietro al Rosario zu Norara.
Mitgl. der Akademie Mailand 1829.
Sohier, Charlotte J«, s. Biehard, €• J*
Sohiery Heotor, Baumeister des 16. Jahrhunderts, geb. in Caen. 1521 baute
er die Apsis, das Ghorgewölbe und das südliche Seitenschiff von S. Pierre zu Caen.
Sohn, Alfred. Maler, geb. 8. Febr. 1875 in DOsseldorf (?), Schaler der dortigen
Akademie, weitergebildet auf Reisen nach Italien und bei Cormon sowie Dagnan-
Bouveret in Paris, Sohn des Karl R. Sohn. Er Hess sich in Neuilly bei Paris
nieder, malte Landschaften, Genrebilder, Bildnisse und Thierstacke und hat auch
Buchillustrationen gezeichnet.
Sohn, Johann Angnst Wilhelm, Maler, geb. 29. Aug. 1829 in Berlin, f 16.
M&rz 1899 in der Heilanstalt Pützchen bei Bonn, Schüler seines Oheims Karl F.
S. und Schadows an der Düsseldorfer Akademie. Er malte erst Historien, dann
Genrebilder. 1874 wurde er Lehrer, sp&ter Prof. an der Düsseldorfer Akademie.
Yon ihm Christus auf dem Meer (St&dt. Gal. Düsseldorf), Eine Gewissensfrage (Gal.
Karlsruhe), Verschiedene Lebenswege (Gal. Wiesbaden), Consultation beim Rechts-
anwalt (1866 Mus. Leipzig); A. in den Gal. zu Berlin und Königsberg. Mitgl. der
Berliner, Amsterdamer und Stockholmer Akademie; Gold. Med. Paris 1867 u. a. m.
Roth. Adl.-Ord. II. Kl., Kronen-Ord. IL Kl.
Sohn, Karl Ferdinand, Maler, geb. 10. Dec 1805 in Berlin, f 25. Nov. 1867
in Köln a. Rh., Schüler der Berliner Akademie unter Schadow, den er nach Düs-
seldorf begleitete. Er besuchte die Niederlande und 1880 Italien. 1838 wurde er
Prof. an der Düsseldorfer Akademie. Von ihm Der Raub des Hylas u. a. (Nat-Gal.,
Berlin), Die beiden Leonoren (Sammlung Raczynski, das.), Gräfin Monts (Mus.
Köln a. Rh.). A. in den Gal. zu Christiana, Karlsruhe und Leipzig, etc. auch Bild-
nisse, besonders von Frauen. S. hat auch ein Blatt für Reinicks Malerlieder
radiert
Sohn, Karl Bndolph, Maler, geb. 21. Juli 1845 in Düsseldorf, Schüler des
Polytechnikums in Karlsruhe, der Düsseldorfer Akademie und seines Vetters Wil-
helm S., Sohn des Carl F. S. Er bereiste Frankreich, England, die Niederlande,
Spanien und Italien und liess sich sp&ter in München, dann in Düsseldorf nieder.
1878 heirathete er die Tochter des Malers A. Rethel. Von ihm Genrescenen z. B.
Eidechs'chen, Nachtisch und viele Bildnisse fürstlicher Personen, darunter Königin
Victoria, Grossfürstin Sergius, Prinzessin Heinrich von Preussen, etc.
Sohn^ Fanl Eduard Richard, Maler, geb. 11. Nov. 1884 in Düsseldorf, Schüler
seines Vaters Carl F. S., der Düsseldorfer Akademie 1852—60 und von R. Jordan.
Er bereiste Deutschland, sowie Frankreich und malte Bildnisse und Genrescenen,
z. B. Einquartierung (1862), Mutterfreude (1868), etc.; auch Bildnisse.
Sohn-R«thel^ g. Sohn, Alfred.
Soldas, griechischer Bildhauer vom Anfang des 5. Jahrhunderts, der mit
Menaichmos eine Statue der Artemis Laphria aus Gold und Elfenbein bildete, die
AugustuB 21 V. Chr. aus Calydon entführte und den Bewohnern von Patras schenkte;
in Pompei und in Venedig wurden Copien derselben entdeckt.
Soignie, Jaeqnea Joachim de, Maler, geb. 1720 in Mens, f 1788, studirte m
Paris und war in Lyon, dann in Mens th&tig, wo das Museum Historien und Genre-
bilder seiner Hand birgt.
Soiron, Francis, Maler, geb. 1755, f 1818 in Paris. Er schuf Schmelzmale-
reien, z. B. Napoleon, die Kaiserin Josephine, n. A. Med. I. Kl. 1Q08. — Sein
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802 SoiBBOüd — Solarl.
Sohn and Schüler Philipp S. war als Porzellan maier th&tig und lieferte ioa die
Herzogin von Berry ein Jagdsenrice, sowie Bilder anf Porzellan.
SoissonS) Jean de» s. Jean de Soissons (im Nachtrag).
SoltonX) Jean Fran^ois, Bildhaner, geb. 16. Sept. 1816 in BesaoQon, Schflier von
Feuchdre und David d' A n g e r s. Von ihm Die Republik (Statue 1848, erst 1880 in
Paris enthüllt), Der Genius des Kampfes (Louvre, ParisX Erato, Clio (Statuen, Tufle-
rien), Paul de Flotte (Büste), Montaigne, Papin (Statuen), etc. Gr. Preis 1848; Med.
II. Kl. 1851; Kr. d. Ehrenleg. 1880.
I^oitzy G. G*y Kupferstecher des 16. Jahrhunderts der um 1530 Bildnisse für
die Buchillustration, etc. zu Wien stach.
Soinsy 8. Soye.
Sojaro, II, 8. Gatt! B. und G.
Söjoy Toba, 8. Kaknjn.
Sokolow, Iwan, Kupferstecher, geb. 1717, f 1756, Schüler von Ell ig er und
Wortmann, thätif in Kussland. Von ihm Czarin Elisabeth Petrowna, Czarin Anna
Ivanowna, Freudeufeuer, B uch Vignetten , Bildnisse, Wappen, etc. — Ein anderer
Iwan 8.) geb. 1828 in Astrachan, Schüler der St. Petersburger Akademie und 1860
Prof. in Sudscha, malte russische Genrebilder in Oel und Wasserfarben.
SokoloWy Peter^ Maler des vorigen Jahrhunderts, f 1791 in St. Petersburg,
Schüler von Battoni in Rom. Er malte geschichtliche und mythologische Bilder,
z. B. Merkur und Argus.
Sokolow, Peter Petrowitseh, Maler, geb. 1821 (?), f 1809 in St. Petersburg,
wo er th&tig war. Er malte Genrebilder, vielfach in Wasserfarben, z. B. Die Land-
kutsche, Dorfbegr&bniss, Reise im Winter und Der Betrunkene. Goldne Med.
Paris 1889.
Sokolowskiy Jakob) Maler und Radierer, geb. 1784 in Wyczölki bei Warschau,
t 1837 in Buköw (Kreis Lublin), Autodidakt und von Orlovski beeinflusst, dem er
in St. Petersburg näher trat. 1820 zog er sich auf das Land nach Buköw zurück.
Er malte Genrebilder und zeichnete Garicaturen.
Sokolowski; Siegmnndy Maler, geb. 1859 im Posenschen, f 1888 (?) in Paris,
Schüler der Krakauer Kunstschule und der Münchener Akademie unter Wagner.
Von ihm Josef von seinen Brüdern verkauft (1883), Birkenw&ldchen, Weideplatz im
Walde, etc.
Solaris eigentlicher Familienname der Baumeister und Bildhauer LombardOy
Antonio. Hartino, Horo. Pietro, Sante, Tommaac, Tnllio, etc., a« d.
Solari, Achille, Maler, geb. 9. Oct. 1835 in Neapel, Schüler der dortigen
Akademie. Er malte in Aquarell und Oel Landschaften sowie Ansichten.
Solari, Gninifortef Baumeister, gen. G. da Camplonet geb. 1429 in Gampiooe,
J17. Jan. 1481, Schüler seines Vaters Giovanni I. S., dem er 1459 als Hauptleiter
es Mailander Doms beigegeben wurde. Von ihm ferner der erste Stock des grossen
Hospitals das. (nach 1456), Theile der Gertosa di Pavia, die Brücke über den Tanaro
bei Alessandria und (1480) Sa. Maria della Rosa (1840 zerstört). Von ihm ferner
für Galeazzo Sforza die Restaurirung der Kastelle von Novara, Porta Giovia und
Gambolate; endlich wahrscheinlich Sa. Maria delle Grazie (1464—76) und Theile
von S. Niccolö (1460), Alles in lombardisch-gothischem Stil.
Solariy Marco, Baumeister des 14. Jahrhunderts, gen. Hareo da Gamplone,
unter welchem Kamen er schon oben angeführt ist. Wir fügen hier zu, dass er den fünf-
schiffigen Dom zu Monza, so wie er jetzt erhalten ist, erbaute und 1396 die berühmte
Gertosa di Pavia begonnen hat — Sein Sohn (?) Giovanni I. S. war um 1428 Bau-
meister der Gertosa di Pavia. ~ Dessen Sohn (?) Giovanni 11« S* war um 1475
Baumeister von Dolcebono. — Dessen Bruder Franoeseo S« war Bildhauer in S.
Angelo. — Ein Agostino S. war Bildbauer am Mailänder Dom.
Solariy Santini, Baumeister und Bildhauer, geb. um 1576 in Gomo (?), t 1^46
in Salzburg, wo er um 1614 den Dom nach Plänen des Vinc. Scamoszi baute.
Ferner von ihm Statuen im bischöfl. Palais und Garten das.
Solaris Tommaso, Bildhauer, geb. 4. Sept. 1820 in Neapel, sollte erst Bau-
meister werden, studirte als Pensionär in Rom. Er wurde Prot, an der Neapolit
Akademie. Von ihm David und Abigail, Christus (Kgl. Kapelle, Neapel), Mariae
erster Tempelgang (Hauptkirche in Capua), S. Tommaso d'Aqnino und S. Agostino
(Dom zu Gaeta), Bacchantin (Pinak. zu Capodimonte), 12 Bechtsgelehrtenbüsten
(Appellatiooshof, Neapel), etc. Mitgl. der Neapel, und der Römis<äen San Luca-
Akademie; SS. Maurizio e Lazzaro Ord., versch. Med.
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Soiario - Sola. 303
Solarto, Andrea^ Maler, een. Andrea da Hllano, geb. Tor 1475, f nach 1514.
1490 war er mit seinem Bruder, dem Bildhauer Cristoforo S. in Venedig, 1498 in Mailand,
1507—09 in Gaillon in der Normandie, wo er die Kapelle des Kardinals d'Aiiiboise.
schmückte, thätig. £r weist eine Yereinignog von Lombardischen und Venezianischen
Zogen auf und galt in Mailand unbestritten als zweiter neben L. da Vinci. Ein grosses
Altarwerk für die Certosa di Pavia hinterliess er unvollendet. Ferner von ihm Ma-
donna mit Heiligen (1495, Brera, Mailand), Sa. Catharina, S. Joannes Baptista (1495
Mus. Poldi Fezzoli, das.), Flucht nach Egypten (1515 ebenda), Madonna u. A. (1503
Louvre, Paris), Bildniss eines Senators (1505 Nat.-6al., London), Pietk (Sammlung
des Lord Kinnaird, Rossie Priory), Die Kreuztragung (Gal. Borghese, Born), desgl.
(6al. Brescia), Gardinalsbildniss (Mus. Neapel), Sogenannter Mass. Sforza (Gal. Crespi,
Mailand), Ein Haus (Gal. Bergamo), etc.
SolariOy Antonio da^ Maler, gen. Lo Zlngaro^ wahrscheinlich eine ganz mys-
tische Persönlichkeit, angeblich um 1382 in CMik di Penna geb., f 1455 (?) in
Neapel, mit Legenden von der Art des Q. Massys umgeben. Der Maler dem man
die betreffenden Bilder zuschreibt, scheint Ümbrisch-Florentinische Schule durchge-
macht zu haben. Besonders hervorzuheben ist eine Madonna mit Heiligen im Mus.
Neapel. Die meisten der ihm ehemals zugetheilten Gemälde werden jetzt gänzlich
anderen Meistern z. Th. sogar (wie in Dresden) Nichtitalienern zugeschrieben.
SoIariOy Cristoforo. Bildhauer und Baumeister, geb. vor 1475, f nach 1525,
Bruder des Andrea S. Vm 1490 war er mit diesem in Venedig thätig und wurde
in Mailand Hofbildhauer L. Sforzas bis zu dessen Tod. Später kam er auch nach
Rom, wo er ungflnstig beeinflusst wurde, kehrte 1501 als Bildhauer am Dom nach
Mailand zurück und wurde 1519 auch Dombaumeister. Von seinen Bauten nennen
wir ferner die Fortführung von S. Ambrogio zu Mailand, ein Plan zur Erweiterung
des Doms von Como, die obere Fassade der Certosa von Pavia, Sa. Maria della Paa-
sione zu Mailand und Sa. Croce in Pavia. Seine plastische Glanzleistung war das
leider zerstörte Grabmal der Beatxice d'Este für Sa. Maria delle Grazie, dessen
beide Hauptfiguren (1498 u. ff.) im 1. Schiff der Certosa di Pavia erhalten sind. Wir
nennen weiter ebenda Die Pietä am Antependium des Hochaltars im Mönchschor, in
der Sacristei des Mailänder Doms, Christus an der Säule (am Aeusseren das.),
Adam, etc.
Soldaditseliy s« Saoldatios,
Soldani-BenzL Massimiliano, Bildhauer und Medailleur, geb. um 1658 in
Florenz, f 1740 in M!ontevarchi, Schüler von G. Arrighi, dann auf Kosten Cosimo JH.,
von C. Ferri und E. Ferrata in Rom, endlich auch in Paris gebildet. In Rom
fertigte er für die Königin Christine von Schweden, Medaillen auf Ferri, Ferrata,
Card. Azzollini, Chigi, Rospigliosi; in Paris für Louis XIV. eine grosse gestochene
Friedensmedaille; in Florenz Enthauptung des Täufers (BasrelieOi Broncekandelaber
(für Sa. Annunziata), Reliquarium (für Sa. Maria Maddalena de* Pazzi), die Mausoleen
des M. A. Zondadari und M. de Villena (Beide für Grossherzog Fernando), kleine
Figuren und Reliefs in Edelmedall, 12 Büsten und 3 Broncestatuen für Fürst J. A.
von Liechtenstein, etc.
Soldl, Andrea^ Maler, geb. um 1682 in Florenz, f ii^cb 1766. Er besuchte
Palestina, kam um. 1735 nach England und malte Bildnisse, sowie Historien nicht
ohne Glück, docl) war er leichtsinnig.
Soldii imile Arthur, Medailleur und Bildhauer, geb. 29. Mai 1846 in Bellevillc
(Paris), Schüler von Dumont, Farochon und Lequesne. 1869 erhielt er den
1. gr. Rompreis auf Grund einer Medaille: Das Glück und das Kind. Von ihm
Actaon (1877 Marmor-Basrelief Mus. Besan^on), Gallia (1873 Luzembourg, Paris),
Erinnerung an Venedig (Gemme), Huldigung an Beethoven, Bildnissmedaillen und
Büsten, etc. S. veröffentlichte .Recueil et memoires pour THistoire et TArt* und
,La Sculpture ^gyptienne*, sowie Mehreres in Fachzeitschriften. Med. 3. Kl. 1873,
Kr. d. Ehrenleg. 1878.
Sole, Giovanni Antonio Maria dal, Maler, gen. n Monchino dai Paesi
(weil er mit der 1. Hand malte), geb. 1606 in Bologna, f 1684, in der Albanischule
gebildet, in deren Manier er gute staffirte Landschaften malte.
Sole, Giovanni Giuseppe dal, Maler, geb. 10. Dec. 1654 in Bologna, f
22. Juli 1719 das., Schüler seines Vaters G. Antonio M. dal S., des Canuti und
des L. Pasinelli, dem er besonders nachstrebte. Seine sorgsame Durchführung
und sein Verständniss für Gostüm, Landschaft und Architektur wurden gerühmt
Von ihm Abend Nacht und Morgen (Casa Zappi, ImolaX Der ungläubige-^homas j
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304 Solemacker — Solii.
(Mad. di Oaliera, Bologna), Die YerkOndiguDg (San Gabrielle, das.), Fresken
(S. Biagio, das.), Hercules und Omphale (6al. Dresden), Rahe aof der Flacht (GaL
Augsbarg), etc. auch einige Radierungen nach eigener Zeichnung und nach Pasinelli.
Mitglied der Accad. Clementina zu Bologna.
Solemaekery s* Soolmaker.
Soleriy Giorgio, Maler und Bildhauer, geb. nach 1500 (?) in Alessandria,
t 1557, wahrscheinlich Schüler seines Schwiegervaters B. Lanini, an R. Santi
weitergebildet Er war far Felipe II. im Escoriat thätig, sowie fQr den Herzog
Emmanuel von Savoyen. Von ihm Die Jungfrau als Schutzpatronin (S. Francesco,
Alessandria), Sa. Maria mit S. Lorenz (1573 Dominikaner-Kirche, Casale), gute
Bildnisse, etc.
Solfarolo, II, s. TaTolla.
Solger, Bernhard, Baumeister, geb. 1821 in Rentweinsdorf (Bayern), Schfller
von Gärtner. Er wurde in Nürnberg städtischer Baurath und schuf meist im
gothischen Stil dort das Krankenhaus, das Bankgebftude, die Handelsschule, die neue
Katharinenmühle, das Marienthor, das Leichenhaus des S. RochuskirchhofiB. Von
ihm ferner die protestantische Kirche zu Stein, das Mausoleum des Fürsten von
Thurn und Taxis in Regensburg und das des Grafen Pückler in Farnbacb.
Soli, Gniseppe Maria, Baumeister und Maler, geb. 1745 in Vignola bei
Modena, f 1822, gebildet in Bologna und als Pensionär in Rom unter Battoni u. A.
1784 wurde er Gründer und Direktor der Akademie zu Modena, später ProCi der
Zeichenkunst an der Militärschule und dann wieder an der Akademie dort Von
ihm Pal. Bellucci (Vignola), mehrere Brücken, Theile des herz. Palaata (Modena),
Spital und Kirchhof (Cento), Pal. Reggio am MarcusplaU (Venedig), etc. Ferner
malte er auch Landschaften und Architekturen.
Soliero, Domenioo (gen. Horelli), Maler, geb. 4. August 1826 in Neapel,
Schüler der Akademie das., an der er mit 21 Jahren 1847 den Rompreis gewann.
In Rom war er Schüler G. Guerras. Dort malte er eine Madonna das Christos-
lund wiegend, kämpfte dann auf den Barrikaden in Neapel, als der Aufruhr gegen
die Bourbonen ausbrach, und kehrte von seiner Wunde geheilt, zur Arbeit zurück.
Später von F. Palizzi angeregt, studirte er mehr nach der Natur und bereiste Frank-
reich, Deutschland und Holland, wo er auch die Kunst und Unterrichtsmethoden studirte.
Als die Kunstschule in Neapel reorganisirt wurde, wurde F. Palizzi Präsident und
er Professor und Direktor des Zeichenunterrichtes, den er aus den alten akade-
mischen Geleisen befreite. Von ihm Himmelfahrt Mariae (Deckenbild in der Schloss-
kapelle zu Neapel), Die Bilderstürmer (Galerie von Capodimonte), Die Versuchung
des Hl. Antonius, Christus auf dem Meere schreitend, Talitalumi, die Hl. Magdalena
begegnet dem Erlöser. Mitglied vieler europäischer Akademien ; Inhaber mehrerer
Orden und Senator seit 1886.
Sollman - Lievtaiid, —, Kupferstecher, geb. um 1810, t 1880. Er stach
einige, unbedeutende Bildnisse, wurde aber als Bildniss-Kenner und -Schriftsteller
geschätzt.
Solimena, Franoeseo, Maler, gen. L'Abbate Ciocio, geb. 4. Oct 1657 in
Nocera de' Pagani, f 5. April 1747 in Neapel, Schüler seines Vaters Angelo 8.,
dann von F. di Maria und G. del Pd, auch an den Werken der Eclectiker in
Rom gebildet Card. Orsini (nachmals Benedikt XIII.), König Felipe V., u. A. be*
günstigten ihn. Er schuf Fresken in S. Paolo Maggiore und S. Domenico Maggiore,
Gesü nuovo. Alle in Neapel; A. in Assissi und Monte Cassino. 1702 ertheilte Felipe V.
ihm Auftrag für Gemälde in der kgl. Kapelle zu Madrid. Staffeleibilder \on ihm befin-
den sich in den Sammlungen zu Dresden (7 BilderJ^ Florenz (Utfisi), Genua (Pal.Ducale),
Gal. Haag (Die Verkündigung^ Madrid, Mailand, Paris, Prag, Rom (Pal. Corsini),
St. Petersburg, Stockolm, Wien, etc., sowie in neapolitanischen u. A. Kirchen. Von
ihm auch 2 Radierungen.
Solls, Franeisoo de, Maler, geb. 1629 in Madrid, f 25. Sept 1684 das., sollte
erst Theologe werden, dann Schüler seines Vaters Juan de S. Er hatte schon mit
18 Jahren Erfolg, und malte die Thaten des Herkules zum Einzug der Königin
Louise von Orleans. Eine Zeit lang unterhielt er eine Akademie in eigenem Hause,
sammelte ferner ausserordentliche Kunst- und Bücherschätze. Sein Reichthum und
seine Trägheit verhinderten, dass er es in der Malerei weiter brachte. Sein werth-
Tolles Ms. mit Biographien spanischer Künstler ging leider verloren. Er malte
Historien für Klosterkirchen zu Madrid, Alcala und Valladolid, z. B. Die unboflttckte
Empfängniss (Kapuzinerkloster, Madrid).
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Solis - SolT^ns. 30g
Soli«, NikolAVBy Radierer nnd Holzschneider des 16. Jahrbonderts, wahrschein-
lich in NOrnberg geb., f nach 1570 ; vielleicht Bruder des Yirgil S. 1567 wurde er
nach Mönchen berufen, um Yermihlungsfestlichkeiten auf 15 Blatt zu stechen. Von
ihm ferner die 9 Mnsen (1565 radiert), 6 weibliche Gottheiten, 12 Blatt Soldaten,
und von Holzschnitten Die Passion (24 BL) und einige Bildnisse.
SoliS) YirgUy Maler, Kupferstecher und Holzschneider, geb. 1514 inNflrnberg,
t 1. Aug. 1562 das. Seine Bilder sind selten, dagegen schuf er Ober 800 Stiche,
Radierungen und Holzschnitte. Er gehört zu den Eleinmeistern der NachblOthe und
ist entschieden zweiten Ranges, von Kupferplatten nennen wir Vasen und Qold-
schmiedsverzierungen (1541), Jagdbildchen (1541), Cupido und Psyche, etc. (n. R. Santi),
Das Wiedertftuferbad (n. Aldegrever); von Holzschnitten Französische Könige von
Pharamond bis Henri 111., mehrere Bibelfolgen. Die Metamorphosen des Ovid (1568),
Alciati Emblemata (1581), etc.
SolitoriOy Emesto^ Bildhauer, geb. im Juli 1838 in S. Giorgio Lamulara
(Benevent), als Pensionär SchOler der Neapolit. Akademie. Er war als Lehrer thfttig.
Ton ihm Drei grosse Terracotta-Statuen (Kirche zu Saviano), Sechs Archaeologen-
Bildnisse (Mus. Nazionale, Neapel), Bacchus mit einer Ziege spielend, BildnissbOsten
ond Medaillons, etc.
Sollaizino, II, (eigentlich Givliano da HonMnol), Maler, geb. um 1470,
t 1548 in Pisa. 1506 arbeitete er mit G. B. Volponi m Pistoja. Ton ihm femer
Altar (S. Stefano, Serravalle). A. Bilder in Gasöle und Pisa.
SoUer, kagnni, Baumeister, geb. 14. März 1805 in Erfurt, f 5. Nov. 1853.
In seiner Vaterstadt gebildet, kam er 1888 durch Schinkel als Landbaumeister nach
Berlin. 1887 wurde er Assessor (und nächster Gehilfe Schinkels), 1841 Ober-, 1843 Geh.
Gber-Baurath; 1846 bereiste er Italien. Von ihm der Entwurf zur katbol. Kirche
in Berlin (1850, romanisch) und die Kirche zu Miikhowitz in Oberschlesien (gothisch).
Mit Busse und StOler gab er eine Sammlung von KirchenentwOrfen heraus.
Sollewljüy Hendrina, Malerin unseres Jahrhunderts, geb. 1784 in Haarlem,
SehOlerin von W. Hendriks. Sie malte Blumen und FrOchte.
SoUier, Cl^mence Marie Louise, Malerin, geb. vor 1825, t 18^9. Von ihr
Junge Badende (1849 Pastell), Johannes der Täufer (1845), Bildnisse, etc.
SoUier, Paul LoniB En^toe, Bildhauer, geb. vor 1855 in Paris, SchOler
von G. Oordier. Von ihm Roulin (1876 MarmorbOste, Bibliothek d. Instituts), etc.,
auch Bildniss-Medaillons.
B^IomOD, Abraliam, Maler, geb. 1824 in London, f 19. Dec. 1862 in Biarritz,
Schüler der Bloomsbury Kunstschule (1838) und der Londoner Akademie (1839).
Von ihm In Erwartung des Urtheils (1857), Freigesprochen (1859), ,The Lost Found*,
Der eingebildete Kranke, etc.
Soion, Marie Jeaiine. Malerin, geb. 1836 in Montauban (D^p. Tarn-et-Ga-
ronneX SehOlerin von Belloc Sie malte Miniaturen (meist Bildnisse) und kleine
Aquarell«, sowie Porzellan-Gopien.
SelorzanOy Martina, spanischer Baumeister des 16. Jahrhunderts. Um 1504
vollendete er die Kathedrale von Palencia.
Holasmeo, II, (eigentlich Antonio dl Giovanni!), Bildhauer und Maler des
16. Jahrhunderts, SchOler von A. Gontucci und A. Angel i. Von ihm besitzt die
Badia di S. Fedele zu Poppi eine Madonna mit 4 Heil. (1527).
SolsamnS) Maler des 13. Jahrhunderts. Von ihm (1207) die Mosaiken an der
Fa^ ade des Domes zu Spoleto.
8altan, Heinrioh Wilhelm, Maler und Radierer, geb. in Hamburg, f 1861,
in Manchen gebildet, besuchte aucb 1840 Paris. Er midte Architekturen, Genre-
bilder, Miniaturen und Adressen, radierte Illustrationen zu Kinderliedem, Gedichten
und zeichnete kirchliche Kunstwerke ab. Von ihm Hamburger Dankesadresseo (1843),
Allerseelenfest (1885), Eingang im Pal. Castei zu Venedig, Flossfahrt auf der Isar, etc.
Soltan, Panline^ geb. Suhrlandt, Malerin, geb. nach 1817, SehOlerin ihres
Vaters Rudolf S. und des Dubufe in Paris. Sie malte Genrebilder (z. B. Der
erste Unterricht), besonders aber Bildnisse, von denen eins in die Schweriner Gal.
gelangte.
HolT^nSy Vrana Baltasar, Maler und Kupferstecher, geb. 1760 in Antwerpen,
t 1824, SchOler von Quertemont, weitergebildet unter Vincent in Paris. Er
wurde Kapitän von Fort Lille und Schlosshauptmann zu Laeken. Nach der Revolu-
tion folgte er dem engl. Admiral Popham nach Indien, wo er zahlreiche Zeichnungen
von ethnogr^hischem Interesse anfertigte. Auf der Heimreise litt ex bei Spanien Schiff
AllgemeiBes Kttasaer-Lexlcon. S» Avi. «•Band, 20
306 Soly — Sommet.
brach, rettete aber seine Zeichnangeo, und radierte 288 Bl. danach, die er 1808 in
4 Bdn. in Paris herausgab. (»The Hindoos etc.*, zuTor 1798/d9 schon einmal als „The
Costume of Hindostan* herausgegeben): Andere hat Scott radiert Zuletit war er
Hafenkapitän von Antwerpen. S. malte Marinen. Ein Bild von ihm gelangte in das
Wiener Schloss.
Soljy Arthur, Kupferstecher, geb. Tor 1C70 (?), f um 1695. Er war in England
thätig, arbeitete für Roh. White, und stach Bildnisse.
Somainiy Franeesco, Bildhauer, geb. vor 1815 in Lugano, f 13. Aug. 1855
in Mailand, Schüler yon Paccetti an der Breria Akademie. Von ihm Kindheit des
Bacchus, Grabmal Pagaves (Bresda, Campo Santo), Theile des Friedensbogens in Mai-
land, etc.
Somer, (Someren), Jan yan. Kupferstecher, geb. um 1640 in Amsterdam (?),
t um 1700, einer der frühen Schabkünstler Hollands. Man kennt von ihm ca. 40
Bildnisse und Köpfe, 6 alttestamentliche, 11 neutestamentliche, 15 mythologische und
über 70 Genre* Darstellungen.
Soner, (Someren), Mathys yan^ Kupferstecher, des 17. Jahrhunderts, geb. in
Amsterdam, scheint zwischen 1650—70 auch in Regensburg und Nürnberg th&tig
gewesen zu sein. Von ibm viele Buchillustrationen, über 20 Einzelbildnisse, Die 7
Werke der Barmherzigkeit, Landschaften, etc.
Somer, Paul Tan, Maler, geb. um 1570 (5. Jan. 1576 ?) in Antwerpen, begr.
5. Jan. 1621 in London. 1604 malte er noch mit seinem Bruder Bernard S. Bild-
nisse in Amsterdam, ging aber bald darauf nach London. Auch hier schuf er
geschätzte Bildnisse, von denen sich 5 in der Hampton Court-Gal., 4 in der Hat
Portr.-Gal. zu London, A. in St. James Pal., Windsor Pal., Sammig. Duke ofKorfolk,
Panshanger House, Gal. Kopenhagen, etc. befinden.
Somer, (Someren), Paul Tan, Kupferstecher, geb. um 1649 in Amsterdam,
t 1694 in London. Er war in der Heimath, besonders aber in Paris und London,
als Radierer und Schabkünstler th&tig. Man kennt ungefHbr 200 Radierungen und
125 Schabkunstblatter von ihm, nach eigener Erfindung und nach Berghem, £ls-
heimer, Lauron, Lebrun, Lefebvre, Lely, Lorent, Mignard, Potter, Poussin, Robosti,
R. von RiJD, Santi, t. der Velde, etc.
Semen, LodewUk Jan^ Maler, geb. 25. Nov. 1818, f 8. Juni 1880, Schüler
F. de Braekeleers, auch m Paris und Italien gebildet. Er war in Antwerpen
thatig und malte geschichtliche Sccnen, sowie humoristische Genrebilder, z. B. Interieur
(Amstersam, Mus. Fodor), Cromwell entdeckt eine Verschwörung (1837 Mus. Leipzig);
A. in den Gal. zu Darmstadt, Donaueschingen, etc.
Somersy WUlern, Maler, geb. 12. Dec. 1819 in Antwerpen, Schüler von Wappers.
Er malte Interieurs, Kerzenbelenchtungen, Genrebilder, etc.
SomerTille» Andrew, Maler, geb. um 1808 in Edinburgh, t 1833, Schüler der
Trustees' Academy in Edinburgh. 1882 wurde er Mitgl. der Schottischen Akademie.
Von ihm Blumen des Waldes, Die Braut Ton Jarrow, etc.
Somm, Henri, g« Sommler, F* C«
Sommer, Angnat, Bildhauer, geb. 5. März (April?) 1839 in Coburg, gebildet in
Stuttgart und an der Münchener Akademie. Er war 12 Jahre lang in Oesterreich-
Ungarn thätig und ging vor 1880 nach Rom. Für das Zollamt und die Universitäts-
Bibliothek in Budapest schuf er mehrere Figuren, für das Opernhaus in Wien mehrere
Büsten und Reliefs; ferner von ibm Dieb mit aurchschossenem Weinschlauch (Nat.
Gal. Berlin), Sirene (ebenda), Schlafende Sphinx, Der Teufel Fliegen fangend, etc.
Gold. Med. London, Berlin (1886), Nürnberg.
Sonuner, Carl Augnst, Maler, geb. 1829 in Veitlahm (Bayern), thätig in Altona.
Von ihm Aus Green County New-Tork, etc.
Sommer, Engenie, Terehel. Hauptmann, Malerin, geb. 1865 in Bühmisch-Leipa,
gebildet in Wien, München (unter L. Herterich) und Paris, thätig in ihrer Heimath.
Von ihr Lisette; Genrebilder, StiUleben und Bildnisse.
Sommer, Heinrioli Philipp, Bildbauer, geb. 1. März 1778 zu Staden in der
Wetterau, f nach 1818. Er war in Hanau thätig. Von ihm Daa Prinz Carl v. Oet-
tingen-Spielberg-Denkmal in Oettingen, Alabasterarbeiten, etc.
Sommer, I^az, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, f 4. März 1787 in Friedland
(Böhmen), wo er thätig war.
Sommer, Oskar, Baumeister, geb. im Dec. 1840 in Wolfenbüttel, f 13. Febr.
1894 in Frankfurt a. M., Schüler des Hannoverschen Polytechnikum und Sempers
in Zürich. Er kam nach Florenz, wo er einen Concurrenzentwurf fördie I)omfa^e
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Sommer — SonderUnd. 307
sehnig dann nach Berlin in Hitsigs BaabOreao, endlich (1869) als Architektorlebrer
an das StAdel'sche Institnt in Fraokfort a. M. Dort baute er das neue StAdePsehe
Knnstinstitat (in Sacbsenbansen) nnd die neue Börse (gemeinschaftlich mit Bnrnits);
ferner von ihm das neue Museum su Braunschweig und das Rathhaus zu £rfurt (1871—75).
Sommer^ Trangott Heinrieh, Lithograph, geb. 17. Oct 1818 in Meissen,
Schfller Ton Ch. £. Elinkieht das. Er erhielt in der E. K. Hof- und Staats-
dmckerei zu Wien Anstellung.
Sommerard, Edmond dn. Lithograph, geb. 1817, t^l885. Er war ArchAolog
und hat für seines Vaters Werk »Les Arts au Meyen-Age** einige Blatt auf den
Stein gebracht, sowie etliche Bildnisse geschaffen.
Sommeran, Lndwif , Mater und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. 1750
in WolfenbOttel, Schaler von C. ä Mechel in Basel. Er kam nach Rom, wo er die
Teppiche R. Santis und seiner Schule (20 Bl. 1780 in Rom und 1887 mit Ergän-
zungen in London erschienen) stach. ZurOokgekehrt, stach er zwei Bilder aus der
GaL Salzdahlum, A. nach Barbieri, Reni, Vecelli, Zampieri, etc.
Sonunier, Franoois Cltoent, französischer Zeichner und Radierer gen. Henri
Somm, geb. 1844 in Rouen, wurde zum Kaufmann in Afrika ausgebildet, kam aber
zurflck und wurde Schfller G. Mo r ins in Rouen, sowie Pils' in Paris. Er trachtete
darnach Ton der Regierung zum Kunststudium nach Japan geschickt zu werden, was
der Krieg rerhinderte. Burty liess ihn die Facsimile-Skizzen fflr sein Buch Aber
japanische Kunst zeichnen. Seine besten selbständigen Blätter behandeln die Pariserin.
Er lieferte Illustrationen für die Zeitschriften Inutile. Granache, EQgh Life, Monde
Parisien, Charge, Paris a l'Eau forte, etc. Ton ihm femer Lecons coigugales, Was
man nicht zu sagen wagt, Der Bazar zu Dreizehn (Text von Melandri). Auch fOr
das Chat Noir war er thätig als Zeichner und Schriftsteller. S. war einer der
Gründer der Pariser Gesellschaft der Maler-Radierer.
Sommi^roy Barth^lemy de^ Baumeister des 14. Jahrhunderts, der 1860 fbr
König Charles Y. im Schloss Ton Melun thätig war.
Semogyif Danlei, Maler, geb. 18. Sept. 1837 in Nyiregyhäza (Ungarn), studirte
in München, wo er sich 1870 niederliess, nachdem er zuvor in Malta aquarellirt hatte.
Er malte Landschaften aus den Alpenländem.
Sompel) (SompeleB)^ Pieter Tan» Kupferstecher, geb. um 1600 in Antwerpen,
t nach 1642, Schüler von P. Sontman, in dessen Weise er nach v. Dyck, v. Eyck,
Honthorst, Rubens (Jünger in Emmaus 1643), Sontman» etc. gute Historien und Bild-
nisse stach.
Son» (Zoon), Jan van, Maler, get 16. August 1658 in Antwerpen, f um 1718
in London, Schüler des J. P. Gillemans, Sohn des Joris van S. Er kam früh
nach England und malte Blumenstücke und Stillleben. Von ihm Blumen (1705 Mus.
liiUe), A. in Augsburg, Brüssel, Lyon und Nantes. — Ein Frans S«, der oft als
zwischen 1700—1750 in gleicher Weise thätig angeführt wird, ist wahrscheinlich
identisch mit diesem.
Sony (Zoon)) Joris van^ Maler, get. 24. Sept. 1623 in Antwerpen, begr.
25. Juni 1667 das., Schüler oder wenigstens Nachahmer des J. de Heem, in dessen
Art er Blumen und Früchte malte. 1644 wurde er Meister. Werke von ihm in den
Sammlungen zu Bamberg, Copenhagen, Dresden, Gotha, Karlsruhe, Madrid, Schleiss-
heim, Toumay, etc.
Son> (Sore), Nleolas de, Maler und Kupferstecher, geb. vor 1600 in Rheims,
t nach 1624. Von ihm unter A. Die Fa^de von S. Nicaise, Portal der Kathedrale
zu Rheims, Copien nach Callot, Die Belagerung von DQnkirchen, u. A. Stiche.
Sonderland, Frits^ Maler, geb. 20. Sept 1886 in Düsseldorf, f 12. Juni 1896
das., Sohn und Schüler des Johann B. S. und weitergebildet auf der Düsseldorfer
Akademie, sowie bei Hiddemann. Er bereiste die Mosel, den Schwarzwald etc,
malte Bauernscenen u. s. w., dann auch Salonbilder. Von ihm: Ein unbescheidener
Gast, Die lustigen Arrestanten, Egoismus, Kommunismus, etc Med. London 1874,
Diplom München 1876.
Sonderlaad. Johann Baptist Wilhelm Adolph. Maler und Radlerer, geb.
2. Febr. 1805 in Düsseldorf, f 21. Juli 1878 das., Schüler der Düsseldorfer Akademie
unter Schade w und Cornelius, sowie auf Reisen in Frankfurt a. M., Paris und
Holland weitergebildet Er malte Genrebilder, z. B. Hans und Grethe (1889 Nat Gal.
Berlin), Bärentanz (1831 Mus. KünigsbergX Rheinische Fähre. Er radierte 40 Illus-
trationen und Randleisten zu Deutschen Dichtungen, und illustrirte ferner Reinicks
Malerlieder, Immermanns Münchhausen, Kinder-, katholische, Volk8-Schr|ften^etfi^Tp
igi ize y g
308 Sondermann — Sons.
Sondermann, HermaBn, Maler, geb. 19. Oct. 1882 in Berlin, Schüler der
Akademie und yon Prof. Otto in Berlin, der Antwerpener Akademie (1858—55) und
der DflBseldorfer unter Schadow, sowie R. Jordans dort. 1859—61 lebte er in
Berlin, dann in Düsseldorf. Er malte Bildnisse and Genrescenen, z. B. Unsere Helden
(Gal. Wiesbaden), Das Kaffeekränzchen, Im Lesekabinet des Kurhauses zu Wies-
baden, In der Schale, etc. Silb. Med. London.
So^Je^ Jan Gabrielu^ Maler, geb. um 1625 in Delft, f nach dem Sept. 1707
in Rotterdam (?), Schüler von A.Pijnacker. 1646 wurde er Mitgl. der Delfter Gilde.
1654 liess er sich in Rotterdam nieder und war 1678, 1686 und 1692 Vorstand der
Gilde. £r malte Landschaften und einige Historien. Von ihm Das Thal (Gal. Haag),
Ansicht nahe Rotterdam (1692 Mus. Rotterdam), Landschaft (fraglich, Gal. Augs-
burg), etc.
Sonne, JQrgen Talentln, Maler, geb. 24. Juni 1801 in Birkeröd (Seeland),
t im Sept 1890 in Kopenhagen, Schüler yon Gebaner und der Kopenhagener
Akademie (1815—26), dann Ton P. Hess in München. 1831—41 war er in Rom thätig.
Er malte Schlachtenbilder, dann Yolksscenen, etc. Er malte auch die Sgraffito-
Bilder zu Ehren Thorwaldsens am Aeusseren von dessen Museum in Kopenhagen.
Von ihm Kranke am Grabe der Sa. Helena, Angriff auf Düppel (1840 Nat. Gal.
Kopeohagen), Kayallerie- Angriff auf Sehestedfc (1822 das.). Alte Fischer a. A. (1844
das.). Mitglied der Kopeohagener Akademie 1846; Danebrog-Ord. (1852).
Sonnenleiter, Johannes^ Kupferstecher, geb. 20. Febr. 1825 in Nürnberg, ge-
bildet dort, in Leipzig und Dresden. 1852—58 war er inTriest als Leiter der Lloyd-
Kunstanstalt thätig und wurde 1882 (bis 1895) Professor an der k. k. Akademie in
Wien. Yon ihm Speckbacher (N. Defregger), Boreas entführt die Oreithyia (n.
Rubens), Yenusfest (nach dems.) ; A. nach Angeli, y. Dyck, Kurzbauer, Laufberger etc.
auch Banknotenstiche. Ehrenmitglied der Wiener Akademie (1879); yersch. Med.,
Deutsche u. Oesterreich. Orden.
Sonnenschein» Jotaann Talentln, Bildhauer und Stuccator, geb. 1749 in
Ludwigslust, t 1816. 1771 wurde er Lehrer an der Karlsakad. in Stuttgart, ging
1776 nach der Schweiz, wo er Anfangs in einer Porzellanfabrik zu Zürich thätig
war, und dann Professor an der Berner Akademie wurde. Yon ibm Stuccaturen im
LuBtschloss Solitude, Ganymed (1804), Modell zu dem Hailerdenkmal, etc.
Sonnin» Ernst Georg» Baumeister, geb. 1709 in Mertensdorf bei Perleberg,
t 1794 in Hamburg, ging bei einem Töpfer zu Altena in die Lehre, studirte dann
Theologie uod Mathematik in Halle, errichtete in Altena ein Cabinefc physikal. nnd
mathemat. Instrumente und studirte nun die Baukunst. Nachdem er eine Brauerei
erbaut hattf, wurde er 2. Baumeister an der Michaelskirche, die er aber meist ganz
allein schuf, namentlich deren hohen Thurm.
Sonnins^ Emannel^ Maler des 17. Jahrhunderts, der 1652 Hofmaler in Gleve
wurde. — Sein Yater Heinrich S«| war Lehrer der Kurfürstin gewesen. — Ein
Hendrik S«9 thätig als Maler um 1650 im Haag (wo er 1656 die Picturagesellschaft
begründen half), war Schüler des J. y. Rayesteijn und soll nach England gekommen
sein, wo er in hohem Alter starb.
Sonntag, Josef, Maler, geb. 1786 in Dresden, f 1« Februar 1884 in Krakau,
Schüler tou Klass. 1806 ging er nach Warschan, später nach Krakau, wo er 1825
Zeichenlehrer am Barbaralycenm wurde. Er malte Bildnisse und Miniaturen.
Sonntag, Karl Ed., Baumeister und Maler, geb. 1814 (?), f 28. Juni 1887 in
Bockenheim bei Frankfurt a. M. Er schuf u. A. Architektur-Aquarelle.
Sonntag, Wilhelm Morita, Maler und Radierer, geb. 6. April 1816 in Dresden
t 8. Jan. 1842 das., Schüler yon Professor A. Richter.
Sonntag, William L«, Maler, geb. 2. März 1822 in East Liberty (Penna. ü.
S. A.), Autodidakt. Er bereiste Europa mehrmals, studirte in Italien, liess sich dann
in New-York nieder und malte amerikanische Landschaften, z. B. Yon der Sonne
beleuchtetes Thal, Berge bei Bethlehem in New-Hampshire (1871), Ruinen. Mitgl.
d. Amerik. Kat.-Akad. 1861.
Sonntag, William Lonls d. J«, Maler, geb. 1870 in New-York (ü. S. A.), Sohn
und Schüler des William L. S. d. Ae., thätig das. Yon ihm Ihre letzte Station, etc.
Sons» Jan, Maler, gen. Tl Flammingo, geb. 1558 in Hertogeobosch, f 1611 in
Parma, Schüler yon G. Mos ta ort. Er kam nach Italien und wurde 1580 Hof-
maler in Parma, wo er im (jetzt zerstörten) Gartenpalast yiel malte. In der Land-
schaft zeichnete er sich aus. Ein grosses Madonnenbild yon ihm besitzt die Galerie
an Parma, ^g.^.^^^ ^^ GoOglc
Sonrille — Somet. 309
SoBTille» (SonneTille), Da, s. Dasionyllle.
Soolmaker, Jan Frang, Maler, geb. um 1635 iu Antwerpeo, f n^c^ 1665 in
Italien (?), Schüler von J. deBruin und Tielleicht Yon N. Berghem, den er nach-
ahmte. 1654 wurde er Meister der Antwerpener Gilde, 1665 lebte er in Amsterdam
und begab sich auf eine Seereise. Er malte mit Vieh staffirte Landschaften auf
Holz. Yon ihm Italienische Landschaft (Gal. Haag), Rinder in hOgeliger Land-
schaft (Mus. Dublin), A. in Bamberg, Brüssel, Darmstadt, Wien (Gal. LiechtensteinX etc.
Soöa» FrauElem6r tob, geb. Anna Eoränyi, Malerin, geb. 1864 in Nagy-
K&116, Schülerin yon G. ▼. Telepy, Lots und Ebner. Von ihr Stillleben (1891), etc.
Soot, Eilif, Maler, geb. 24. April 1868 in Aremark. Er malte plain-air-Land-
schaften.
Soothe» Paul, Baumeister, geb. vor 1665, t o^ch 1708. Er war Hauptmann,
in der Civil- sowie Kriegs - Baukunst beschlagen, war 1680 in Berlin und Provinz
thätig und kam dann nach Hamburg.
Sopraniy Bafaello, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1612 in Genua. Er malte
als Liebhaber Landschaften und schrieb ein biographisches Werk über ligurische
Künstler.
Soqnetii Baumeister des 15. Jahrhunderts, der 1477 gemeinschaftlich mitAlve-
ringe das Portal der Kathedrale zu Aix schuf.
Sorbi, BaffaellOy Maler, geb. 24. Febr. 1844 in Florenz, Schüler der dortigen
Akademie und von A. Ciseri. Er maJte Genrebilder und geschichtliche Scenen, auch
einige Historien, z. B. Der Raucher (Rudolfinum, Prag), etc.
Sorbill, Giuseppe AntOBio, Bildhauer, geb. 1824 in Quammarö (Prov. Catan-
zaro), lernte als Kind das Zeichnen in Monteleone, dann Schüler von G. Gamma-
rano in Neapel, F. Citarelli und G. Coli das. Von ihm Die Kunst und die
Wissenschaft (Polytechn. Neapel), 4 Evangelisten (Kreuzgang des Doms zu Avellino),
Spolasizio, etc. (Basrelief, Dom Capua), Cimarosa (S. Cano-Theater in Neapel), etc.
Ehrenprofessor der Akademie zu Neapel. Gr. gola. Med.
Soreh, (Sorgh, Zorg), Headriek Haertensz, gen. Bokes (von Rochus), Maler,
geb. um 1611 in Rotterdam (?X f im Juli 1670 das.. Schüler von W. Buyetewech.
1630—82 war er in Antwerpen thfttig. 1686 verkaurte er ein Haus in Rotterdam, wo
er meist weilte. Er malte meist Bauern, Genrescenen, aber auch Historien, Land-
schaften, Marinen und Bildnisse. Yon ihm Das Frühstück (Mus. Dublin), Die
Rotterdamer Fischfrau u. A. (1664 Gid. Dresden), Der grosse Markt in Rotterdam
und 1 A. TMus. Rotterdam), Der Lautenschi &ger u. 4 A. (Mus. Amsterdam). A. in
den Sammlungen zu Augsburg, Berlin, Braunschweig, Cassel, Karlsruhe, Kopenhagen,
London, Madrid, München, Paris, St. Petersburg, etc.
Sordieehloy Lo, s. Plntnriechlo.
SordOy Glrolamo. Maler des 16. Jahrhunderts, gen. Girolamo da Padova,
6. PadoranOf G* del Santo» f nach 1545, thätig in Padua, wo er u. A. Fresken
am Cornaro Palast in Sa. Giustina, in S. Francesco und einen Stammbaum im Santo
schuf. — Ein GioTanni del S; Maler des 18. Jahrhunderts, gen. Mone da Pisa^
war Schüler von F. Barocci und in Pisa thätig.
Sordo dl Seatin, D, s. Travl.
Sore, 8. Soll.
Sorella, Slmeone, Baumeister, geb. vor 1575 in Venedig, f nach 1616. 1587
entwarf er den Glockenthurm von S. Giorgio dei Greci (ausgeführt von B. Ungarin?)
und baute 1595—1617 S. Lorenzo, ebenfalls in Venedig.
Sorello, Miguel» Kupferstecher, geb. um 1700 in Barcelona, t 1765, Schüler
J. Freys in Rom (1724). Er stach nach Renaissance-Gemälden, 8 Blatt nach den
Teppichen R. Santis, Blätter für die Antiquitäten von Herculanum (1757—61). A.
nach Conca, Martinez, Monaldi, etc.
Serif ■• Hokusal.
Sorian, Daniel« Maler und Baumeister, thätig in Hanau. Von ihm besitzt die
Kopenhagener Gal. ein Stillleben. — Sein Sohn Peter S. war um 1675 als Blumen-,
Früchte- und Stilllebenmaler thätig und hat auch ein Architekturblatt radiert
Sorienl, Jean, Maler, geb. 1824 in Ronen (Ddp. Seine-et-Oise), f 13. Aug. 1871,
Schüler von Bellangä und L. Cogniet. Von ihm Schlachtenbild (Mus. Arras),
Desgl. (1852 Mus. Mans), Schlacht von Tracktir, etc. Med. 8. Kl. 1851, 1868.
Sorley» a. Sonrley.
Sornet, £dme Jean Lonis. Bildhauer, geb. 18. Jan. 1802 in Paris, f 1876,
Schüler von Bosio und der £cole des beaux-arts. Von ihm Gen. Brunet (Marmor-
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310 Sorniqae — SotU.
bttste, Mus. Versailles), Zwei MAdchen yor dem Bade (1885 Gippsgruppe), Watteau
(1841 MarmorbQsteX etc. Med. 8. El. 1839.
Sorniave, Dominiqve, Kapferstecher, geb. 1722 (d. A. 1707) in Paris, f
1756 (?), Schfiler ron G. Dupuis und C. Simonneaa (?). Von ihm Laban mit
seinen Hausgöttern (o. Cazes), Danae (n. AUegn), Diana (n. dems.), Die Tabakbude
(n. Teniers), A. nach Oiordano, Jeaurat, Le Iiorrain, Mignard, Nanteuil, Bigaud,
etc.; ferner Bildnisse für Odieuvre und besonders zahllose Buchyignetten nach
Cochin, de Söye, Oudry, etc.
Sorri, Pietro, Maler, geb. 1556 in S. Ousmä (nahe Siena), t 1622 das.,
Schaler Ton Salimbeni, dann yon D. da Passignano in Florenz. Er malte Die
Einweihung des Domes u. A. im Dom zu Pisa. Später ging er nach Venedig,
studirte P. Galiari, kam 1610 nach Genua, wo er eine Schule leitete und endlich
nach Born, wo er ein Altarbild fflr die Kirche von Santuccio in Siena schuf.
Sorrien. Fr^d^rie, Lithograph, geb. 17. Jan. 1807 in Paris, f nach 1880,
Schaler von Cassas und Deroy. Von ihm Die Bast (1865), Das Frahstack (1866),
Landschaften und Ansichten aus Frankreich, Brasilien, Arabien, Modekupfer, Theater-
scenen, Buchyignetten. etc.
Sose«, (Morl), japan. Maler, geb. 1746 (?), f 1821, Schaler der Shijoschule,
aber yon selbständiger Bedeutung. Er malte Thiere (Affen, Fische, Pfauen, Hirsche,
Batten, Tiger, Hasen). Es wird yon ihm erzählt, dass er monatelang in der Wildniss
yon Wurzein und Früchten gelebt, um den Körperbau und die Gewohnheiten der
Affen zu studiren und dass er selbst in seinen Bewegungen etwas Affenartiges ange-
nommen habe. Zu seinen Lebzeiten wurde er nicht anerkannt, später aber um so
berühmter.
Sosias, grischischer Vasenmaler. Eine zu Camposcala bei Vulci gefundene
Trinkschale yon ihm, mit homerischer Darstellung, gelangte nach Berlin.
Sosibiogy griechischer Bildhauer von Athen, aus der römischen Kaiserzeit. Von
ihm im Louyre eine Vase mit bacchischen Figuren, welche den Stil der alten
Meister nachahmt
Sosnowskl, Oscar Thomas^ Bildhauer, geb. 1812 in Polen, f 80. Jan. 1886 in
Rom (?). Er wurde Prof. und Geh. Rath der San Luca-Akademie in Rom. Von
ihm Jagiello und Jadwiga (St Petersburg), Madonna (Marmorgruppe), Dayid (Mar-
morstatueX Victoria, etc.
Sosos, Mosaikarbeiter zu Pergamos. Von ihm ein berühmter Fussboden (gen.
,Des ungefegten Hauses") jetzt im Capitolinischen Mus. zu Rom und ein Mosaik,
Fische darstellend, in der Sammlung des Earl of Lonsdale.
Softer. Bartolommeo, Kupferstecher, geb. um 1808 in Valdagno, Schüler yon
Longhi. Von ihm Bathseba im Bade (n. HayezX Madonnen nach Reni, Salyi, etc.
Sostratogy Baumeister yon Knidos, geb. um 800 y. Chr. Er baute den
Ptolemäem den Lenchtthurm yon Alezandria, sowie schwebende Terrassen zu
Knidos.
Sotaiiiy NoSI Engine, Holzschneider, geb. 19. (27?) Febr. 1816 in Paris, Schüler
yon Barbaut Er schnitt für das Magazin Pittoresque, die Gazette des Beaux-
Arts, für Blaues Malergeschiehte, etc., nach Bocourt, Dorä, Dürer, Fragonard,
Raffet, Renaud u. A.
Sote. Jvan de^ Maler, geb. 1592 in Madrid, t 1620 das., Schüler yon B. Car-
dueho, den er oft unterstützte. Er erhielt den Auftrag Fresken im Ankleide-
zimmer der Königin zu malen, und auch seine Oelgemälde wurden geschätzt.
Soto» Lorenso de, Maler, geb. 1684 in Madrid, t 1688, Schüler von B. M.
deAguöro. Er malte staffirte Landschaften und Historien, z. B. ein AlUr für
die Atochakirche. Als man den Malern eine Steuer auferlegte, zog er sich nach
Tecla zurück und wurde Steuereinnehmer. Die nebenbei gemalten Landschaften brachte
er nach langer Abwesenheit wieder nach Madrid, fand aber keine Käufer dafQr und
mussie sie auf öffentlichen Plätzen feil bieten.
Sotomayor, Luis de, Maler, geb. 1635 in Valencia, t 1678 in Madrid, Schüler
yon E. March (den er wegen dessen Rauheit yerliess) und der J. Garrefio-Schule
in Madrid. Nach Valencia zurückgekehrt, malte er mit Erfolg Historien z. B.
S.S. Ghristofer und Augustin mit Ghristus und Maria (Kirche der Augustiner-Nonnen),
zwei Bilder zur Marienlegende (Kirche der Garmelitas calzadas), etc.
Sotta, L«, Maler, geb. vor 1820, f nach 1837, thätig in Paris. Er malte
Bildnisse, z. B. Marschall Scepeaux (Mus. Versailles), Junges Mädchen (1883), Männ-
liches Bildniss (1888).
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Soiutrt — Soulaoge-Teissier. 811
Sovarty — , Baumeister des 18. Jabrhnnderis, begr. 7. Sept. 1785 in Paris. Er
leitete dort königliche Bauten.
SonlieTran, Pierre, Kupferstecher und Baumeister, geb. 1713 (1697 ? 1708 ?) in
Genf, t nach 1750 (1775?), Schüler ron Gardelle. Er war 20 Jahre lang zu Paris
all Kupferstecher thfttig, kam um 1750 wieder nach Genf zorQck und war Ton dann ab
meist als Baumeister tbätig. S. wurde dort auch Direktor der Zeichenschule. Von
ihm die Schlacht Ton Fontenay, Bildnisse und besonders Buchillustrationen nach
Boochardon, Boucher, Carayaque, Cochin, Lesueur, Natoire, Verschnring, etc.
Sonehoii^ Christine, s. unter Biehard, G. J.
Sonchon, Franeois, Maler, geb. 19. Noy. 1787 in Allais (Ddp. Gard), t 5. April
1758 in Lille (D^p. Nord), Schüler von David. Er wurde 1836 Direktor der Kunst-
schule in Lille. Seine Copien nach Benaissance-Gem&lden wurden gerühmt. Von ihm
Ein Kranker (1827 Mus. Lille), Marter des Hl. Sebastian (Mus. Wicar, Lille), Odalisken
u. 12 A. (Zeichnungen ebenda), Marter des Hl. Sebastian (1824 Gathedrale Bordeaux),
Die Auferstehung des Lazarus (Kirche S. Nicolas des Ghamps), etc. S. Leben Ton
Der6my (1875 Douai).
Sooelioii, Wilhelm Ferdinand, Maler, geb. 1825 in Halberstadt yon französischer
Herkunft, Schüler der Berliner Akademie unter Remy (1841—6), von Kaalbach und
Anschütz in München (1848), auch in Rom und Neapel weiter gebildet (1851— 54).
1855 Hess er sich in Leipzig nieder und malte Historien, sowie Genrebilder. Von ihm
80 biblische Bilder (Griech.-kathol. Kirche in Leipzig Seilender Ghristus (Kirche
zn Thronitz bei Lützen), Abendmahl (Grünau bei Weissenfeis), etc., auch Genre-
bilder.
Sondain, Alexandre Marie, Kupferstecher, geb. 1883 in Paris, Schüler von
£. Olli Tier. Er stach gute Platten für zahlreiche architektonische Werke Ton
Leblanc, Ruprich Robert, Royer, etc. Med. 8 Kl. 1861, 1868.
Sonfüot, Jaeqnes Germain. Maler und Baumeister, geb. im Januar 1709 in
Nancy bei Auzerre (Däp. Yonne), f 29. August 1780 in Paris. Zu einem andern Beruf
bestimmt, entfloh er nach Lyon um die Baukunst zu studiren. Mit 19 Jahren hatte
er sich soTlel Geld erspart, dass er nach Rom gehen konnte, wo er eine Freistelle
an der Akademie erhielt. Er bereiste nach 8 Jahren Kleinasien. Er baute dann den
Karthäusern zu Lyon ihre Kirche um. Nach 1756 besuchte er wieder Rom, musste
aber gesundheitshalber gleich umkehren und bekam nun die Aufsicht über die Bauten
in Marly, dann die über die kgl. Bauten in Paris. Von ihm das Krankenhaus zu
Lyon, das heutige protestantische Bethaus das., ein Konzertsaal das., die Hl. GenoTOya-
basilUca („Pantheon") zu Paris, die Juristenschule ebenda, das Schloss yon Ghatoa
und a. Schlösser, die Heimsuchnngskirche in Maus, etc. Er yeröffentlichte ein Werk
über die Tempel zu Paestum (1764), eins über Italienische nnd französische Bauten
(1781), über eigene Entwürfe (1767), etc. Mitgl. d. Akad. 1749; Michaelsorden 1757;
Generalinspekt. d. königl. Bauten 1776. Sein Leben von P. T. Bienaimä.
Sonlfron, Pierre, Baumeister und Bildhauer des 16. Jahrhunderts, geb. in
Auch (Dtfp. Gers), f nach 1600; er entstammte einer italienischen Familie die Snffroni
hiess, und wurde .Gonsul'^ sowie Bauführer der Marienkirche zu Auch. Dort schuf
er einen Altar im Dom, einen anderen in der Ck>llegiumskapelle und das Thor der
alten Carmeliterkirche. In Toulouse yoUendete er die Saint-Subra-Brücke.
Sovkens, e^sbert, Maler, geb. 1685 in Bommel, f 1760, Sohn und Schüler
des Jan S.; er malte Landschaften.
Sonkens, Hendrik. Maler, geb. 1680 in Bommel, t 1711 das., Schüler seines
Vaters Jan S., auch in Rom gebildet Er malte Historien, Landschaften, etc. und ist
besonders durch Zeichnungen bdcannt — Sein Vater Jan S., geb. in Bommel war
Schüler yon J. Vorsterman und malte staffirte Flusslandschaften. Er hat anch
eine Landschaft 1689 radiert
Sonlacroix, Joseph FrödMe Charles, Bildhauer und Maler, ceb. 6. Juli 1825
in Montpellier (D^p. Härault), Schüler yon Gorndlius, Dttmont,Ramey und der
£co]e des beaux-arts zu Paris, Von ihm Cartons zu Fresken für Notre Dame zn
Boulogne sur Mer, Die Thürbogenfelder der Kirche yon St Ambroise (1878), Die
Samariterin (1870), Bildnissbüsten, Aquarelle, etc.
Sonlange-Teissier, Lonis Emmanuel, Lithograph und Maler, geb. 8. Juli 1814
in Amiens, f 12. Febr. 1898. Er schuf ausgezeichnete Wiedergaben yon Grem&lden
der Rosa Bonheur, (Moutons Merinos, Boeufs du Gantal, Les charbonniers, etc.), Bagin,
Benouyille, Gabanel, Ghardin, Gharpin, Giceri, Decamps, Guä, H^ert, Houz6, Jaoquand,
Jonmet, Lalbn, Lansac, Landseer, Prudhon, Rousseau, Schlesinger, Velasquez, Yyon, etc.
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312 Soulary — Soye.
und hat auch einige Landschaften und StiUleben gemalt. Med. 8. El. 1841 , 2. El.
1857, Ereuz der Ehrenlegion 1859.
Sovlarj, Claude, Maler, geb. 1792 in Lyon, f im Februar 1870 in Saint-
£tienne, Schüler von Gros und Rävoil. Er war 80 Jahre lang Direktor der
Zeichenschule su Saint £tienne. Von ihm ügolino mit seinen Eindem im Honger-
thurm (1819 Mus. Lyon), Selbstbildniss (Mus. St J&tienne), Ansicht in Petit-Treuil
(Mus. St. £tienne). Betender Greis u. 5 A. (ebenda).
Sonics, Engine Edouard, Maler, geb. vor 1820 In Paris, f 1876. Er malte aqua-
rellirte Landschaften und Ansichten, s. B. Ansicht yon Rouen (1881), Ansicht bei Godes-
berg am Rhein, Schloss Menou (1870), etc., auch Interieurs. Med. 3. El. 1841.
Sonli«, Henri, Maler, geb. 8. Mai 1826 in Amouville (Däp. Seine- et-Oise),
Schaler YonGleyre und der £cole des beauz-arts. Von ihm Ansicht des Schlosses
▼on Ghatenoy (Bleistift - Zeichnung, Mus. Montargis), Badendes MAdchen (1849X Der
Fischfang (1870), etc., auch Bildnisse.
Sonli^, Leon, Maler und Zeichner, geb. 1807, f im Mai 1862 in Toulouse durch
Selbstmord. Er war ein mittelmässiger Maler aber herrorragender Zeichner und
verarmte TöUig. Zeichnungen von ihm befinden sich im Mus. zu Toulouse. 1840 gab
er ein Heft mit 17 autographirten Blatt „Panorama du Salon de Toulouse en 1840'
heraus.
Sonmy, Joseph Paul Marina. Maler und Eupferstecher, geb. 28. Febr. 1881 in Puy
Amblay, (D^p. Haute Loire), f 25. Juli 1868 in Oulins bei Lyon, indem er sich in einem
Fieberanfall aus dem Fenster stOrzte, Schüler yon Guy und Bonne fond, dann von
Vi her t, der £cole des beaux-arts zu Paris und yon Henriquel Dupont. 1855
besuchte er Italien. Er zeichnete nach Gem&lden der Renaissance, sowie Bildnisse
nach dem Leben, die er auch radierte. Von ihm ferner Bildniss (n. Barbarelli), Franz I.
(n. Yecelli), Einzug Christi in Jerusalem (n. H. Flandrin). A. nach Chifflart und
eigener Zeichnung, Heiligenbilder, Landschaften, etc. Zeichnungen yon ihm besitzen
die Mus. zu Lyon und Marseille.
Sonnes, William Henry, Maler, geb. 1880 in London, f 1878 In Sheffield. Er
wurde Lehrer in den Eunstschulen zu Birmingham und Bheffleld. Von ihm besitzt
das 8. Eensington-MuB. zwei architektonische Zeichnungen.
Sonplet» Lonis Ulysse» Maler, geb. 1819 in Compi^gne (D6p. Olse), ScbQler
yon L. Cogniet und Jacque. Von ihm Ansicht yon Notre-Dame de I'J&pioe bei
Ch&lons-sur-Marne (1845), Hammelbeerde (1857), L&mmerhirten (1877), etc.
Sonrchea, Lonis Franeola dn Bonehoty Marquis de, Radierer des 17. Jahr-
hunderts, Grossprofoss. Er war wahrscheinlich Schaler des Stefano della Bella
nach dem und in dessen Weise er 81 Blatt radierte, die z. Th. della Bella selbst zu-
geschrieben werden. Femer soll er ein Bildniss der Mme. de Neyelet und eine
Schlacht gestochen haben.
Sonrlay, (Sorlay, Sonrley), J^rome, Maler des 17. Jahrhunderts. Schüler und
Freund des P. Mignard. 1664 malte er das Maibild Air Notre-Dame, Jesus erscheint
dem Petrus. Von ihm ferner Madonna, 8. Frandscus Xaverius und wahncheinlich
Vieles an der Euppel yon Yal de Gr&ce zu Paris.
8ontman, Pleter Claesi, Maler und Eupferstecher, geb. 1850 in Haarlem,
1 16. August 1657 daselbst. Schaler yon Rubens. Er war Polnischer Hofmaler, wurde
daon 1620 Bürger in Antwerpen, kehrte aber nach Haarlem zurück, heirathete dort
1680, und wurde unter Anderem Commissar der Gilde. In Antwerpen bewog ihn
Rubens zum Enpfersticb überzutreten und sind seine Hauptblfttter gute Wieder-
gaben der Gemälde dieses Meisters. Von Oelbildem besitzt das Museum zu Haarlem
zwei Schützenstücke, die Easseler Gal. Laokoon und seine Sühne.
Sonza-Plnto* Jos« Jnlio de, Maler, geb. 1858 auf Terceura (Azoren), th&tig in
Paris. Er malte Genreszenen. Yon Ihm Ohne Familie, etc.
Sowerby, Jamei, Zeichner, geb. 1757, f ^. Oct. 1822 in London. Er war
Botaniker, wurde Mitglied der Linnä'schen Gesellschaft, hat yiele Werke illustrirt,
z. B. Smiths „Jeones pictae plantamm" (1790—8), Shaws Zoologie yon Neu Holland
English Botany (1790-1820), British Mineralogy (1804—17), Elucidation of Colours
(1809), etc.
Soye, Caroline, Maleria, geb. yor 1820, t 1878, thätig in Paris. Sie malte
Miniatnrbildnisse. Med. 8. El. 1888.
Soye» (Seriens, Sytiena, Sorge, etc.)» Philippe de, Eupferstecher, genannt der
Meister der Eampfhfthne, geb. 1588 in Holland, f nach 1567, Schüler des C. Gort,
den er nach Rom begleitete. Von ihm Eine Folge yon 28 Papstbildnissen (1568),
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Soyer — Spagnoleito. 313
Das Oericht des Joseph (o. Cort), Pieti u. A. (o. Buonarotti), A. nach Buonacorsi,
0. CloTio, Mazzuoli, Muziano, Yecelll, Zuccaro, etc.
Soyer, Emma, geb. Jones, Malerin, geb. 1818 mLondon, f 1842 daselbst, Schalerin
Ton Simoneau. Mit 12 Jahren hatte sie schon über 100 Bildnisse nach dem Leben
gezeichnet Sie malte und seichnete femer Ober 400 Genrebilder, darunter ein Citronen-
▼erkaufender Judenknabe und eine Ceres, Bildnisse, Landschaften, etc.; 1836 heirathete
sie einen berühmten Kochkflnstler.
Soyer, Jan, (Hans), Maler des 14. Jahrhunderts, der um 1828 die Bildnisse des
Grafen und der Gräfin yon Flandern fflr die Stadt Yperen malte. — Ein Jean S;
malte gegen 1500 Miniaturen in Tours, und illnminirte kleinere Liyres d'heures der
Anna too der Bretagne.
SoTor, Marie Panüiie, geb. de Saint Ttos Land on, Kupferstecherin unseres
Jahrhunderts, geb. 26. April 1786 in Gaen, SchOlerio von F. U. Massard.
Soyer. Paiü Constant, Maler und Kupferstecher, geb. 24. Febr. 1823 iu
Paris, Schüler von L. Cogniet. Von ihm Probe Tor der Messe (1863, Mus. Cher-
boarg), Faun und Bacchantin (1864, Mus. Amiens), Spitaenklöpplerinnen in Asniöres-
sur-Oise (1865 Mus. Luxembourg) , Inneres einer Schmiede (1870, Mus. Saint-£tienneX
Marter des Hl. Sebastian (1859, Kirche Saint Paul-Page, Narbonne), u. s. w. Med.
1870, 2. Kl. 1882.
Spaehmami, Iiaae, Maler des 18. Jahrhunderts, f 7. Jan. 1771 in hlington
(London). Er malte meist Yögel und andere Thiere.
Spada, Lo, s« Maresoalco» Pietro«
Spada, Leonello, Maler, geb. 1576 in Bologna, f 17- Mai 1622 in Parma,
gebildet bei den Caracci (bei denen er erst Farbeureiber war), dann bei Amerighi
in Rom. Er war darauf in Bologna, Reggio und Parma th&tig, wo er das Pilotta-
Theater decorirte und zuletst in grosser Gunst stand. Von ihm Die Enthauptung
des Täufers (Gal. Paima), Judith n. A. (das.), Das Concert (Gal. Borghese, Rom),
S. Dominicus verbrennt heretische Bücher u. A. (S. Domeoico, Bologna), Fresken-
Cyclus (S. Michele in Bosco, das.); A. in Kirchen zu Parma und Reggio und Samm*
lungen zu Bologna, Dresden, Florenz (Ufßzi), Madrid, Modena, Neapel und Paris.
Spadaro, Hleeo, §• Garginoll, Domooieo.
Spadeiiy Jan» Maler des 14. Jahrhunderts, f vor 1894, thätig seit 1864 für die
Stadtgemeinde Löwen. Er hiess dort Jan Ollepot (Oeltopf). — Sein gleichnamiger
Sohn war auch Maler.
Spaendonek, Comelfa Tan, Maler, geb. 7. Dec. 1756 in Tilburg, f im Jan.
1840 in Paris, Schüler yon Herreyns. Er war in Antwerpen und Mechelen, dann in
Paris thitig. Er malte Oelbildnisse, lieeonders aber Blumen und fand Anstellung in der
S^yres- Porzellanfabrik. Im Louvre befindet sich ein Blumenstück von ihm.
Spaendoiiek» Gerard yan, Maler, geb. 22. März 1746 in Tilburg, f H. Mai
1822 in Paris, Schüler yon Herreyns. In Paris, wo er um 1770 kam, weiter ge-
bildet. 1774 wurde er dort Miniaturmaler des Königs, warf sich auf die Blumen-
malerei und wurde 1798 Prof. der Iconographie am botanischen Garten. 1781 wurde
er Mitglied des Instituts. Ein Blumenstück von ihm besitzt der Louvre zu Paris.
Spaety Fr. Joseph, Kupferstecher des voriiren Jahrhunderts, geb. in München,
t 1785. Er war in München und Paris thfitig. Von ihm Bildnisse und Blätter nach
A. Angeli, Bergmflller, Maratti, Miller, Vivien, Wellagitsch, Wolf, etc.
Spaglaal» Glovanoi, Maler des vorigen Jahrhunderts, geb. in Reggio, f 1730.
Er stand in den Diensten des Königs von Polen.
Spagiaslf Pellegrlno, Maler des vorigen Jahrhunderts, f 1746 in Frankreich,
Schüler von Bibiena. Er malte Theaterdecorationen, Interieurs und Perspectiven.
Spagna, Lo» Maler, genannt Giovanni Spagnnolo« eigentlich Giovanni dl PletrO|
geb. vor 1500 in Spanien, f um 1530, Schüler von Yanucci und B. di Betto, di
Biagi, vielfach von seinem Bfitschüler R. Santi beeinflusst. In der That verband
er die Qualitäten Peruginos und Raphaels. Er war in Todi, etc., meist in Spoleto,
wo er Vorstand der Lucasgilde und Bürger wurde, thätig. Neuerdings ist ihm mit
Bestimmtheit das berühmte Sposalizio in Caen zugeschrieben worden, das demnach
nicht länger als Vorbild RafTaellos zu gelten hätte, sondern nach dessen Mailänder
Werk geschaffen worden wäre. Schöne Fresken von S. befinden sich in Assisi, Karni,
Perugia, Spoleto, Todi und Trevi ; Staffeleibilder von ihm in Bergamo, Berlin (Depot),
Florenz (Pitti), London, Paris, Perugia, Rom (Pal. Colonna, Gal. des Capitols), Rovigo,
etc. Vergl. Bereuton in der Gazette des Beaux-arts 1896 I.
Spagnolotto^ Lo, ■• Ribera, J«, de«
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314 Spagnuolo -* SpamuaiiL
Spagiivolo, L9, ■• Grespi, Oiiw. M.
SpagBvolo degli Peiei, Lo, 8. Herrera^ FnuieiiM de.
SpaldlD^i Otto Wilhelm. Baumeister, geb. 24. Mai 1868 in Jahnkow (Kreis
Grimmen). Er erhielt einen Kompreis and wnrde sp&ter Regiernngsbaameister.
8palthof^ N., Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Holland wahrscheinlich
n. A. in Italien gebildet, wohin er dreimal zn Fuss wanderte. Er malte um 1650
YolksbelttstiguDgen, Jahrmärkte, etc.
Spavgeiiberry Friedrich, Maler, geb. um 1566 in Friedberg (Wetterau, s. A.
in den Niederlanden), f 80. April 1617 in Frankfurt, wo er mindestens seit 1592
th&tig war.
Spangenbergi Friedrich, Maler, geb. 3. Dec. 1848 in Göttingen, f 3. Juni 1874
auf dem VesuT, Schüler der Mttnchener Akademie (1859) und Ton P au weis in
Weimar (1861), Sohn fioes gleichnamigen Malers und Photographen. Er schloss
sich sp&ter an Ramberg in München an. 1878 erhielt er in Berlin einen Staatspreis
für jährigen Aufenthalt in Italien und ▼eruaglOckte auf dem Vesuy. Von ihm
Geiserich und Eudozia, Triumph of the Union (Capitol, Washington), PlOndemde
Yandalen, etc.
Spangenberg» Gostay Adolf, Maler, geb. 1. Febr. 1828 in Hamburg, f 19. Oct.
1891 in Berlin, Schaler Ton K auf f mann in' Hamburg, der Gewerbeschule su Hanau,
der Antwerpener Akademie, dann ron Conture und Triqueti in Paris. Er be-
suchte Julien (1855—57), England und Holland; 1858 liess er sich in Berlin nieder.
Er malte Historien und Genrebilder, z. B. Luther musicirend (Mus. Leipzig), Zug des
Todes (Nat.-Gal. Berlin), Der Rattenfänger tou Hameln, Walpurgisnacht (Eunst-
halle, Hamburg), Luthers Einzug in Worms (Mus. Königsberg), etc., auch Fresken
in der UniyersitAt Halle. Professor, Mitgl. der Berliner, Wiener und Hanauer Aka-
demien ; Med. Köln, Beriin (1876), Wien (1878).
Spangenberg» Hans Friedrieh, Maler des 17. Jahrhunderts, t 22. Juni 1628
in Frankfurt a. M., wahrscheinlich Sohn des Friedrich 8. Er malte Bildnisse.
Spangenberg, Louis, Maler, geb. 1824 in Hamburg, f 17. Oct. 1893 in Berlin,
Schaler Ton Eisenlohr in Karlsruhe, dann yon E. Kirchner in Manchen, Bruder
des GusUt A. S. Er bereiste Belgien, England, Frankreich, Griechenland and
Italien und liess sich 1857 in Berlin nieder. S. malte Landschaften sowie Archi-
tekturen. Von ihm Im Engadin (1878), Die Akropolis Ton Athen, Gsteria in Piemont,
Oldenburgischer Bauernhof, etc.
Spaagenberg, Pa«], Maler, geb. 26. Juli 1848 in Gfistrow (Mecklenburg),
studirte in Berlin, Dasseldorf und Paris, bereiste auch Spanien, sowie Itolien und
liess sich in Berlin nieder. Er malte Bildnisse und wurde Grossherz. Mecklenb. Professor.
Spant, Prospero. eigentlicher Name des Clementi F., t. d.
Spanö» Maria, Malerin, geb. 25. Sept 1848 in Neapel, Scholerin ihres Vaters
Raffaelo S. Sie malte Bildnisse (auch nach Photographien), Genrebilder, Land-
schaften, Blumen, etc. Von ihr Im Vertrauen (Gal. Copodimonte), Hof in der Cam-
pagna, Bäuerinnen, etc.
Spanö. BalTaello. Maler, geb. 1817 in Neapel, Schaler der dortigen Akademie.
Von ihm Madonna mit Heil. (AUerheiligenk. in Neapel^ Abigail und Darid (Gal.
Capodimonte), Peter und Paul und 8 A. (Kathedr. yon Smyrna), etc., auch mytho-
logische Stoffe. Mehrere Gold. Med.; Mitgl. yerschiedener Akaaemien; Italienischer
Kronen-Orden.
Spanji, B^la tob, Maler, geb. 19. März 1852 in Budwest, Schaler der Wiener
Akademie, weitergebildet in Paris und Manchen. Von ihm Eine henimirrende Seele,
Die Festung Jaice in Bosnien, Sa. Genorefa, Das Schloss Frangipanis, etc. Werke
▼on ihm auch im Budapester Nationalmuseum. Med. Agram (1891), Budapest (1898),
Berlin (1891), Gold. Verdienstmed., etc.
Spänyik, Komel (Cornelius), Maler, geb. 1858 in Pressburg, Schaler der
Akademie zu Wien, yon Liezen-Mayer und J. Benczur in Budapest Von
ihm S. Norbert, Die Rast, etc.; auch Bildnisse.
Spardaro, Miceo, s. Garginoli, D.
SparmaBB. Karl Cliristiaii, Maler, geb. 3. Febr. 1805 in Hintermauer bei
Meissen, f 18. Dec. 1864 in Dresden, Schaler yon Arnhold in Meissen und Dahl
in Dresden. 1824 wurde er Zeichenlehrer Louis Napoleons am Bodensee, 1826
kehrte er nach Dresden zurOck und wurde 1828 Zeichenlehrer in Aarau. Er lebte
roäter abwechselnd in Tirol und Dresden und bezog eine Pension yon Napoleon.
8. malte LandMhaften aas der Umgegend Dresdens und aus den Alpenländem.
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Sparrgren — Specklio. 315
Sparnrreii, Lorenti SYens^n, schwedischer Maler, geh. 1763, f 1828. Er '
malte Miniatarbildnisse.
Sparrier» Pierre de» Maler, geb. um 1660 in Italien als Sohn eines Franzosen,
t 27. Mftra 1731 in Florenz, Schaler Ton Oennari in Bologna, wo er erst th&tig
war. In Rom war er als Bildnissmaler beliebt. Auf seiner Reise nach Frankreich
wurde er in Florens durch Arbeiten festgehalten. Er malte auch Historien, Schlachten,
Blumen, etc. Sein Selbstbildniss besitzt die Uffiri Gal. zu Florenz.
Spati, Willy, Maler, geb. 7. Sept. 1861 in DOsseldorf, th&tig das., ScbQler der
dortigen Akademie. Von ihm Friede auf Erden, Kommet her zu mir Alle, die Ihr
mOhsam und beladen seid, etc.
Spareiito» Giorgio» Baumeister des 16. Jahrhunderts, f nach 1508, th&iig in
Venedig. 1501 entwarf er eine (nicht ausgeführte) RialtobrQcke. 1506 wurde er
Oberintendant der üferbauten und arbeitete am Hafendamm zu Malamocco. Sein
Hauptwerk, S. SaWatore, hat er nicht Tollenden können (1506 u. folg.). 1507/8
arbeitete er in der Sala d^Audienza und der Gancellaria.
Spaiii» Lorenao degli, wird als Baumeister aus Gampione angeführt, der um
1391 am Mailänder, seit 1896 am Gomoer Dom th&tig war.
Speeart, Speceard, g. Speeekarrt.
Speeehi» Alessandro» Baumeister und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts.
Mit De Santis erbaute er die Treppe von Trinitk d^ Monti in Rom. Ferner sUch
er Pal&ste u. a. Oeb&ude Roms (1699) und schrieb ein Werk Ober die Baukunst
Speeht, Angnst, Maler und Lithograph, geb. 1. Aug. 1849 in Lauffen a. Neckar,
Schaler Ton L&pple in Heilbronn, Ton Käppis a. d. Stuttgarter Kunstschule und
von seinem Bruder Friedrich S. Er erlernte unter Hochdanz n. Bai seh die
Lithographie, bereiste dann ganz Deutschland und ging nach Paris. Er nahm
Theil an der Illustration naturireschichtlieher Werke (Brehms Thierleben, Dr. Yogts
Katurgeschichte, zoologischer Theil). Ferner arbeitete er fflr die Oartenlaube u. a«
Zeitschriften. Von Gem&lden nennen wir Auf der Weide.
Specht, Carl Gottlob^ Holzschneider, geb. 11. M&rz 1846 in LauiTen a. Neckar,
Schaler der AnsUlt Allgai er und Siegle in Stpttgart, Bruder des August S.
1864—67 war er in Kopenhagen th&tig und gründete 1868 ein Holzschnittinstitut
in Stuttgart. Von ihm Schnitte in Brehms Thierleben, Vogt-Spechts S&ugethiere, etc.
Gr. Silb. Med. » -^ *-
Speehty Friedriehy Maler, geb. 6. Mai 1889 in Lauffen am Neckar, Schüler
der Stuttgarter Kunstschule, auch in der lithographischen Anstalt von Bai seh gebildet,
Bruder des August S. Er besuchte Hamburg, Berlin, Dresden, Köln, Paris, etc. und
lieferte Beitrftge zu Brehms Thierleben, zu der Zeitschrift Diana, zu »Wanderungen
durch das Thierleben aller Zonen*, etc. Mit K. Vogt gab er die S&ugethiere in Wort
und Bild heraus (München 1883). Von ihm in Gel Affengesindel, etc.
Speehty Johann Georgi Baumeister des 18. Jahrhunderts, geb. vor 1750 in
Bregenz. Von ihm Grundriss und Fa^ade der Klosterkirche zu Wiblingen bei Ulm.
Specht, Wilhelm £mile Charlea Adolphe de, Maler, geb. 90. Noy. 1843 in
Saint-Denis (Ddp. Seine). Schüler Ton Cogniet, Barrias und derEcoledes beaux-
arts. Ton ihm Frühling (1866), Ansichten Ton Paris, etc., auch Aquarelle und
Bildnisse.
Speek. Friedrieh Angaati Maler und Radierer, geb. 1747 in Dresden, t am
1788 in Holland, Schüler Ton Zucchi. Er radierte nach Bambini, Ceruti, Glume,
Kern, Nogari, etc.
SpeekliBy (Speekle), Daniel, Baumeister, geb. 1536 in Strassburg, f 1589 das.,
bildete sich zum Baumeister und Ingenieur aus, nachdem er schon als Holzschnitzer
und Seidensticker th&tig gewesen war. Er bereiste Skandinarien und Ostdeutschland,
wurde Direktor des Artilleriemuseums in Wien unter Maximilian II. und kehrte um
1574 nach Strassburg zurück. Er wurde im Festungsbau gewissermassen ein Vor-
l&ufer Yaubaus und befestigte n. A. Ulm, Ingolstadt und zahlreiche Ortschaften im
Elsass. Ferner restaurirte er viele alte Bauten und führte andere weiter, so z. B.
das Strassbui^er Münster (Gewölbe der Katharinenkapelle), die Burg Lichtenberg
bei Nenweiler, etc. Zwei Holsschnittansicbten des Strassburger Münsters wurden nach
ihm geschnitten. Von grosser Wichtigkeit ist sein illustrirtes Werk «Architectura
von Festungen* (1588).
Speeklia, (Speekle), Teit Ridolph, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thätig
am 1540 in Strassburg. Von ihm p. A. Bildnisse und Illustrationen au L. Fuchs*
»»»tejrbuch (I542).
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316 Speckter — Spengler.
Speekter, Enrla, Maler, geb. 18. Jali 1806 in Hamburg, f 28. Noy. 1835 das.,
Schaler von Cornelius in München, 1880 in lulien an den YeneKianem weiter-
gebildet Er malte biblische und mythologische Bilder, s. B. Die drei Marien am
Grabe, u. A. (Kunsthalle Hamburg), Simson und Delila (Mus. Leipzig), etc. Aus
seinem Nachlasse erschienen Briefe eines deutschen Künstlers aus Italien (1846,
4 Bde.).
Speckter, Hani, Maler, geb. 1848, Sohn des Otto 8. Er war in Hamburg
th&tig und malte Historien, Deckenbilder, etc., hat auch Illustrationen geliefert.
Speekter, Otto, Lithograph, Radierer und Maler, geb. 9. Nov. 1807 in Ham-
burg, t 29. April 1871 das., Bruder des Erwin S. Er malte Thierbilder, wurde aber
besoodera durch Lithographien (nach Orbeck, etc.) und dann durch Illustrationen und
Radierungen su Heys 50 Fabeln für Kinder, Luthers Lieder, K. Grotbs Quickborn
Reuters Hanne NütP, Neues Fabelbuch mit 40 Bildern u. A. bekannt
Speeckaert, (Speecard, Speeart, Spekart), Jan (Hans), Maler des 16. Jahr-
hunderts, geb. in Brüssel, f um 1577 in Rom. Er gelangte nach Italien und war in
Florenz und Rom l&ngere Zeit thätig. Er hat auch Einiges auf Kupfer gebracht.
Speeckaert, Jan, Maler, geb. 1748 in Mecheln, f 17. Sept 1838 in Brüssel.
Er malte Blumen und Früchte und war meist in Mecheln thätig gewesen.
Speer, Martin (Michael), Maler und Kupferstecher, geb. 1700 in Regensburg,
t 1762 (?), wahrscheinlich Schüler yon Solimena, den er nachahmte und nach dem
er Allegorien, etc. stach. Er malte Altarbilder, etc. und hat auch nach eigener
Zeichnung gestochen.
Speeth, Peter, Baumeister, geb. 1772 in Mannheim, f 1881, Schüler seines
Oheims 0. Weber in Frankfurt a. M. Er zeichnete für Primayesi in Heidelberg,
wurde dann Baumeister des Fürsten von Leiningen und des einstigen Grossherzogs
yon Würzburg. In dieser Stadt erbaute er das grosse Zuchthaus. Von hier nach
Russland gelangt, wurde er Baumeister yon Bessarabien und leitete den Bau der
Metropolitankirche zu Kischenew. Von ihm anch etwa 15 Kupfer und einige
Steindrucke.
Speets, Cornelis, Maler, geb. 19. Oct. 1794 in Ouddorp bei Alkmaar, t nach
1825. Er malte Interieurs, Küchenstocke, etc. und hat auch decoratiye Arbeiten
geliefert
Speier, ChristiaB, Maler, geb. 1855 in Yorbach- Zimmern. Er war in Stutt-
gart thitig.
Spekart, s. Speeckaert.
Spelt, Adriaen Tan der, Maler, geb. um 1680 in Gouda (Leiden?), t 1^73 in
Gouda, Schüler von W. P. Crabeth. Er malte gesch&tzte Blumenstöcke und war
eine Zeit lang Hofmaler in Berlin.
Spence, Bei^amiii Edward, Bildhauer, geb. 1822 in Liverpool, f 28. Oct 1866
in Livorno, Schüler seines Vate s, dann des Wyatt in Rom, dessen WerksUtt er
nach des Meisters Tod (1850) übernahm. Yon ihm Büste Roscoes, Auffindung
Mosis, Yenus und Cupido, „The Lady of the Lake*, das Flüstern des Engels, etc.
Speneer, Frederiek B., Maler, geb. 1805 in GanistoU (U. S. A.), t S. April
1875 das., Autodidakt. Er kam um 1880 nach New- York, wo er als Bildnissmaler
viel Erfolg hatte und 1848 Mitglied der Nat-Akademie wurde. 1858 zog er sich
nach seinem Geburtsort zurück.
Spencer, Jarvis (Oerraae), Maler und Radierer, geb. vor 1785, f 80. Oct
1763. Er war erst Hausdiener, konnte aber sich der Kunst widmen und wurde ge-
schätzter Miniatur- und Schmelzmaler. S. hat mehrere Bildnisse, darunter sein
eigenes nach Reynolds trefflich radiert.
Speneer, Gräfin Larinia, geb. Bingham, Zeichnerin, geb. vor 1770, f 8. Juni
1831. Sie war die Frau des zweiten Earl Spencer und übte die Kunst als Lieb-
haberin aus. Nach ihr stach Bartolozzi .Neue Schuhe*, und Gillray „Die Waise*.
Speneer, Yincent, Maler, geb. 1826 (?), f 1. Nov. 1889 in London. Er malte
in Wasserfarben.
Speiif el, Josepli, Maler, geb. 1819 in Hamburg. Er kam 1841 nach München
und malte Moor*, sowie Sumpflandscbaften. Da sie nicht beachtet wurden, wandte
er sich später der Landschaftsgärtnerei und dem Antiqnitätenhandel zu.
SpoBgler, Loreni, Elfenbeinschnitzer und Kupferstecher, geb. 1720 in Schaff-
hausen, t 1807 in Kopenhagen, Schüler als Kunstdrechsler von Teuber in Regens-
hnrg. Er bereiste Deutschland, Holland, England und kam 1748 nach Kopenhagen,
wo er Lehrer des Königs und der Königin, 1771 auch Verwalter der Knnstk»mmer
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Sperandio — Spezzä. 317
warde. Arbeiten Ton ihm befinden sich in Kopenhagener Sammlangen. S. besasc
auch ein Naturalienkabinet and ichrieb über Physik.
SperaDdlo. Nieeolö, Bildhauer und Medaillenr, geb. nm 1447 in Mantua,
t nach l&OO. Et war in Bologna und besooders am Hofe Ercoles I. in Ferrara
thatig. Von ihm Grabmal Papst Alexanders Y. (S. Francesco, Bologna), das Portal
(Corpus Domini, das.)« treffliche Bildnissbüsten und ausgezeichnete Medaillen (aiif
Duca Federigo d'Urbino, Dott A. Barbazza, Carbone, Gen. Carraccioli, etc.)
Speranza, Domenleo, Maler und Kupferstecher, geb. 1729 in Mailand, f nach
1757. Er radierte eine Madonna und Christus und die Sünderin.
SperaBia^ GloYanni, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Yicenza, rielleicht
Schüler Ton Mantegna. Wahrscheinlich sind einige der noch B. Montagna znge-
theilten Bilder in verschiedenen Galerien yon ihm. Bezeichnete Werke von ihm,
Madonna mit 2 Heil. (Mailand, Brera, hier auch noch ein Altarbild), Thronende
Madonna (S. Giorgio, Velo), Himmelfahrt Mariae (Gal. Vicenza). Auch Werke
in Sa. Corona und Sa. Chiara zu Vicenza; in der Casa Nievo das. und der Casa
PioTeni zu Padua, in der Nat-Gal. zu London, etc.
Speranza, Gloyaiini Battiita, Maler, geb. um 1610 in Rom, f 1^0, Schüler
von F. Alb an o. Von ihm Leben der Jungfrau (Fresken, Sa. Caterina da Siena,
Rom), Das Leiden Jesu (Decken bilder, Orfanelli, das.).
Sperl, Johann, Maler, geb. 8. Nov. 1840 in Buch (Bez. Fürth in Baiem),
Schüler der Kunstgewerbeschule in Nürnberg unter Kreling und der Münchener
Akademie unter Anschütz und Ramberg. Er Hess sich in München nieder. Von
ihm Bauernhochzeit, Der Urlauber, Zum Feste, etc.
Sperlieh. Hana» Maler, geb. 24. Nov. 1847 in J&gemdorf (Oesterr.-Schlesien),
Schüler der wiener Akademie nnd von Lindenschmit in München. Er Hess
lieh in Würzburg nieder nnd malte Bildniase und Genrescenen, z. B. Musicirende
Herren.
Sperling^ Heinrieh, Maler, geb. 23. März 1844 in Wattmannshagen (Meckl*
Schwerin), Schüler der Dresdener Akademie, Steffecks und P. Meyerheims
(1869). von ihm Ruhe nach der Arbeit (Mus. Schwerin), Lüte Gusting, Amor
und Esel, Ruppsack und Rüppel, Hundevolksfest, Bildnisse berühmter Pferde nnd
Hnnde, etc.
Sperling, Hieronpnnay Kupferstecher, geb. 1695 in Augsburg, f 1777 das.,
Schüler von Preissl er in Nürnberg. Von ihm Das grosse Feuerwerk zu Turin
(1742), Wiener Kirchen, Statuen in Dresden, Die 12 Monatp, Herzog Wilhelm V.
von Bayern, and viele andere Bildnisse, etc. —Seine Frau Katliarina S.geb. Heckel
war eine geschickte Miniaturmalerin.
Speriing, Joliann Cliristian, Maler, geb. 1691 in Halle, f 1746 in Ansbach,
Schüler seines Vaters Johann Heinrich S. 1710 kam er an den Hof nach
Ansbach, sp&ter nach Rotterdam, wo er sich unter A. van der Wer ff weiter
bildete. Von nun an copirte er dessen Gemälde für verschiedene deutsche u. a.
Höfe. Ferner malte er auch Bildnisse. Von ihm Pomona und Vertumnus (Ga).
Dresden), Kopf eines Persers (1748 (}otha, Mus.X etc.
Sperr, Kndolpli, Baumeister, geb. 1850 (?), f 6. Jan. 1898 in Berlin.
Spertlnl, GiOYanni, Bildhauer, geb. 1821 (1824?) in Pavia, f im Febr. 1895 in
Mailand, Schüler der Brera- Akademie und von Benzoni, Labus und Magni.
In den letzten Jahren war er Professor der Modellirkunst an der Gewerbeschule zu
Mailand. Von ihm Die Schreiberin (Brera, Mailand), Büste Mazzinis (Campidoglio),
Vittorio Emanuele (Büste, Castellamare di Stabia), Victor Hugo (1886), etc. Ehren-
Mitgl. der Mailänder Akademie; mehrere Med.
Sperwer» Pieter^ Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Antwerpen, t nach
1702. 1675/76 wurde er MitgL der Antwerpener Lucasgilde. 1708 malte er ein
Bildnis« des Königs für das Stadthaus.
SpaJJ) Maerten^ Maler, geb. 1777 in Antwerpen, f nach 1818. 1809 kam er
nach Paris. Er malte Blumen, Bildnisse und todtes Wild.
Sneyer, Giriitian, Maler, geb. 21. Febr. 1855 in Vorbachzimmern (Württem-
berg), Schüler der Stuttgarter Kunstschule, des C. Häberlin und des B. v. Neher.
Von ihm Fantasie. Reiterspiel, Scenen aus dem 30jährigen Kriege; Zeichnungen zu
„Unser Volk in Waffen**, etc.
Spesia^ Andrea^ Baumeister des 17. Jahrhunderts, f 1628. Er war n. A.
am Pal. Waldstein zu Prag thätig. — Seine beiden S6hne Anlonio 8. nnd Pietro 8t
waren »m gleichen B«a beMh&ftigt. ^.^.^.^^^ ^^ GoOgle
318 Spezsino — Spien.
Speiilno^ Francesco, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Genua, SchQler
▼on Cambiasi und G. B. Gastel.li, dann in Rom an den Werken Buonarottis, etc.
weitergebildet. Er malte AltAre fflr Genueser Kirchen, z. B. S. Colombano und starb
jung an der Pest.
Spicer, Henry, Kupferstecher, geb. um 1741, t 1802 in London {9\ wo er
Bildnisse nach Reynolds, etc. schabte.
Spiccker, Friedrich Hermann Jacob, Goldschmied unseres Jahrhunderts, geb.
10. Oct 1794 in Verden. 1822 wurde er Meister in der Kasseler Zunft
Spiegel» Johann» Baumeister des 16. Jahrhunderts. Er stand Ton 1539—1547
in st&dtischen Diensten zu Strassburg.
Spicker, Panl, Baumeister, geb. 1826 in Trarbach, t ▼or 1890 (?) in Wies-
baden. Er schuf die Kgl. Observatorien für Astrophysik, Meteorologie nnd Geodaesic
bei Potsdam. Oberbaudirektor; Ehrendoktor, Berlin.
Spiel, Angnst, Bildhauer, geb. 15. Kot. 1888 in HannoTcr, Schüler von
Hengst und der Akademie zu München, kehrte dann nach Hannover zurück und
wurde dort städtischer Lehrer im Zeichnen und Modelliren. Von ihm Blumentrigerio,
Darid, Ceres (Medaillon), Büsten, etc.
Spielberg, Hermann, Baumeister, geb. 21. Oct. 1827, t 80. Not. 1886. Ge-
bildet auf Reisen in Italien, seit 1858 Lehrer an der Berliner Bauakademie, später
Professor sm Polytechnikum dort. Von ihm zahlreiche Architekturzeiehnungen und
Aquarell- Aufnahmen aus Italien, etc. Er schuf z. Th. prämiirte Entwürfe zum Berliner
Dom, Reichstag und zur Museumsinsel, bekam aber keine grössere Aufgabe zur
AusfQhrung übertragen. Von ihm nur PriTathäuser in Halle und Berlin. Mitgl. der
Berliner Akademie; Gold. Med., etc.
Spidbcrg, Job«, s. Spillierg«
Spielberger g. Spilnberger.
Spieler, Ungo, Bildhauer, geb. 28. Febr. 1854 in Berlin, Schüler der Münchener
Akademie und Kunstgewerbeschale. Er wurde Lehrer an der köntgl. Kunstgewerbe-
schule in Dresden.
Spieler, Marie, Malerin, geb. 14. Jan. 1845 in Breslau, Schülerin von F.
Voll mar, dann yon Gebhardt in Düsseldorf, auch in München gebildet. Nach
ausgedehnten Reisen durch Westeuropa thätig in Breslau. Von ihr Grcthchen und
Marthe, In einer schlesischen Dorfkirche, etc.; auch Bildnisse.
Spicltcr, Karl Johann, Maler, geb. 1. Febr. 1861 in Bremen, Schüler Ton G.
Max (1879) u. A. an der Münchener Akademie und TonH. Makart (1881) in Wien,
nachdem er zuvor Kaufmann gewesen. 1891 Hess er sich- in Charlottenburg, 1894 in
Bremen nieder. Von ihm Ophelia, Das letzte Kleinod, Heilige Nacht, etc^ auch Bildnisse.
Spierinckx, (Spierinx^ otc), Antoon I«, Holtzschneider, geb. 1565 in Antwerpen,
t 5. Jan. 1625 das. £r wurde 1584 Mitgl. der Lucasgilde. — Sein Sohn Antoon IL
S«, geb. 29. Juli 1592 in Antwerpen, war ebenfalls Holzschneider und wurde 1612
Mitgl. der Antwerpener Gilde. — von dieser weitTcrbreiteten Künstlerfamilie werden
in Antwerpen und Brüssel noch angeführt: Bernard S.« Chrlgtoph S.« Frans S«9
Jan S., Karcl Philip S«, und Nicoiaea S« Die Lyoner Mitgl. der Familie schrieben
sich meist Spirinx, ■• d.
Spierinckx^ (Spicrinx, etc.)» Pietcr, Maler, geb. 29. Aug. 1635 in Antwerpen,
begr. 30. Aug. 1711 das., Sohn des Antoon II. S. 1655/56 wurde er Meister der
Antwerpener Gilde, von 1660 an verbrachte er einige Zeit in Italien und arbeitete auch
in Frankreich. Er malte Landschafteo, sowie Historien und war u. A. für Louis XIV.
thätig. Werke von ihm in den Mus. zu Madrid, Nürnberg, Schieissheim, etc. und in
der Augustinerkirche zu Antwerpen.
Spierinckx^ s. auch Spirinx.
Spierrc, Francis« Maler und Kupferstecher, geb. 1643 in Nancy, t 1681 in
Marseille, Schüler von F. de Poilly und BerrettinL £r stach in Linienmanier
eine Reihe von oft recht guten Blattern nach Allegri, Bemini, Berrettini, Bichi,
Ferri, Morandi, Susterman, Vanni, Velasquez, etc., auch nach eigener Zeichnung.
Spiera, Aelbert ran, Maler, geb. 1666 in Amsterdam, f 1718, Schüler von
W. van Ingen, weitergebildet durch Studium der Werke R. Santis, P. Caliaris,
Zampieris, etc. in Italien. 7 Jahre weilte er m Rom und 3 in Venedig. 1697 kehrte
er zurück und Hess sich in Amsterdem nieder, wo er Plafonds, Sopraporten u. a.
decorative Arbeiten mit Erfolg ausführte.
Spiera, B* Phcn^ Baumeister, geb. 1838 in Oxford, Schüler der £cole des
beauxarts in Paris unter Questel (1858—61) und Ton D. Wyatt (18$;i— 64). 1864
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Spiess — Spilnberger. 319
bereiste er Deatschland, Egypten, Frankreich, Oriecheolftod, Italien, Eleinasien und
die Tflrkei. Er wurde Yorstand der Bau -Akademie in London ond Prftsident des
Architekten- Vereins. Von ihm Die Schulen yon Millwall und Bow-Common (1872/78),
Der Thurm in Locke Park (Bamsley 1874—76), Das Herrenhans an Impney bei
Droitwich (1878—77, gem. mit Tronquois). Med. 1863.
SpiesSy Angnsty Maler, geb. 18. Jan. 1841 in MOnchen, Schfller der Münchener
Akademie unter Folts, Bruder des Heinrichs. £r schmflokte die Wftnde des Rath-
hanses zu Landshut, den Sängersaal n. A. in Neuschwanstein und die Albrechtsburg
in Meissen mit historischen Darstellungen. Von ihm auch Fresken in den Arkaden
des Münchener Maximilianeums, Illustrationen sn Brockhaus'-, Shakspere-Galerie, etc.
Splesi, Avgvflt Friedrieh, Maler und Kupferstecher, geb. 8. M&rs 1806 in
Castell (Franken), f 10. Juli 1855 in München, Schüler der dortigen Akademie unter
Amsler. Er malte Pastell bildnisse, ist aber besonders bekannt durch Linien- und
Farbstiche nach Genelli, Holbein. Kellerhoyen, R. Santi, L. da Vinci, etc.
Splesa, Heinrieh, Maler, geb. 10. Mai 1832 in München, t 9. Ang. 1875 das.,
Schüler der dortigen Akademie unter P. Folts (1849—56) und von Kauibach. Er
unterstützte Schwind in der Wartburg, und malte Tiel im Mazimilianeum, in der
Villa Feodora zu Liebenstein gemeinschaftlich mit seinem Bruder August S. Zwei
geschichtliche Bilder von ihm besitzt das Nat.Mus. zu München.
Spless, Michael, Bildhauer, geb. 1838 in Würzburg, t 27. Dec. 1894 in Rom.
Er wurde Professor.
Spieasy Theodor, Maler, geb. 20. Jan. 1846 in Kenzingen (Baden), Schüler der
Kunstschule in Karlsruhe, der Akademie und der Kunstgewerbeschule in München.
Er wurde Prof. an letztgenanntem Institut und lehnte Berufungen nach Berlin und
Düsseldorf ab. 8. schuf nur kunstgewerbliche Entwürfe. Bayerischer Micbaels-
Ord. L Kl., Z&hringer Löwe L Kl.
Sptghi, Cesare» Baumeister, geb. 28. April 1854 in Florenz, Schüler des
dortigen Polytechnikums und der Akademie, auch in Pisa, sowie in den Ateliers
Comparini, Galderinie, Micheli und Prof. 0. Gastelazzi gebildet Von ihm
Entwürfe zum Denkmal Vittorio Emanuele II. in Rom, zur Erweiterung der Bibl.
Laurensiana in Florenz, zur Umgestaltung des Centrums dieser Stadt. Er wurde in die
Commission zur Erhaltung der Baudenkmäler Toskanas gesetzt, baute Tiele Privat-
Villen, etc. und wurde Mitglied Terscb. gelehrter Gesellschaften.
SplUr, Karl, Maler, geb. 1871 in Pilsen, thätig in Prag. Von ihm Nacht, etc.
Spilberg, (Spielberg), JohaBues, Maler, geb. 80. April 1619 in Düsseldorf,
t 10. Aug. 1690 das., Schüler yon G. Flinck in Amsterdam wo er 1686—53 und
sp&ter nochmals thätig war. Er wurde Hofmaler des Rheinischen Pfalzgrafi-n
Philipp Wilhelm. Von ihm Schützen-Gastmahl (1650 RQksmus., Amsterdam), Frauen-
bildniss (1648 Mus. Darmstadt), Die Thaten des Hercules (für das Pfalsgr&fl. Schloss),
Altargemälde, etc. A. Bilder werden ihm in den Gal. zu Augsburg, München, Wien-
Liechtenstein, etc. zugeschrieben. — Sein Bruder (?) Gabriel S«, wurde spanischer
Hofmaler. — Seine Tochter Adrlana 8«, geb. 1646 in Amsterdam, war Pastell-
malerin. Sie heirathete den Maler Breckvelt nnd dann Eglon ▼. d. Neer.
SpOimbergo. Irene dl, Malerin, geb. um 1540 in Udioe, f 1559, angeblich
Schülerin yon T. Vecelli, der ihr Bildniss malte. Schon als Kind üsst gelangte
sie zur grossen Fertigkeit und schuf in Udine, sowie Venedig Historien, die tob
Tasso ^besungen wurden.
HpiUar» JaroalaT, Maler, geb. 1869 in Pilsen, thätig in Prag. Er malte
Oenrescenen, z. B. Mitleid, Eine arme Gegendl, Das Ende vom Lied, etc.
Spillmann, Frani Benedikt^ Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, f 17. Febr.
1683 in Gras. Er stach 14 Platten zu Vischers Schlüsserbuch tou Steiermark,
Bildniss yon J. Peccatoris, etc.
SpUmiBt Hendrik) Maler nnd Kupferstecher, geb. 1721 in Amsterdam, f 1784
in Haarlem, Schüler yon A. de Haan. Er wurde 1742 MitgL der Haarlemer Gilde,
malte Landschaften und Marinen und hat auch nach Goyen« Molyn, Eyerdingen,
J. de Beyer, etc., sowie nach eigener Zeichnung radiert, z. B. eine Folge der Griufen
▼on Holland. An interessantesten sind seine (über 40) Blatt in Zeichnungsmanier
radiert, theilweise in Farben gedruckt, die mehr oder minder an Ploos Ton Amstels
Arbeiten erinnern..
SpOnberger, (Spillenberger, Spielborger), Hana, Maler nnd Radierer, geb.
1628 in Kaschan, f 1679, wahrscheinlich in Italien gebildet Er wurde Hofmaler
in Augsburg, dann in Wien, das er wegen der Pest Torliess, der er aber auf den
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320 Spilsliiiry — Spirinx.
Beise erlag. Ton ihm 8. Feten Pfingstpredigt (Hl. Ereuzkirche, Regensbarg), Tod
des S. Benedikt (S. Emmeran, das.), Himmelfahrt Mariae (8. Stephan, Wien). A. in
Augsburg, Kitzbücbel, Pommersfelden, etc., femer die Radierung Feuertod des Herakles,
Lucretia, Vertumous und Pomona, etc.
Spilsbnry, John, Kupferstecher, geb. 1730 in England, f 1795. Er gewann
1761 und 1762 zwei Preise, errichtete 1760 auch eine Kupferstichhandlung. Er
radierte Karten, Pl&ne und dergl , auch eine Folge von 50 Radierungen nach ge-
schnittenen Steinen (London 1785). — Sein Bruder Jonathan (gen. «Inigo") S« war
zwischen 1776—1807 in Lonion als Bildnissmaler th&tig. Er arbeitete in Schab-
nnd dann auch in Punktirmanier. Von ihm Bildnisse und Platten nach ▼. Dyck,
Fesche, Murillo, Reynolds, Ricci, Rubens, R. ▼. Rijn. — Seine Tochter Maria S.»
Terebel. Taylor, geb. 1777 in London, stellte dort bis 1807 Genrebilder aus. Sie
starb in Irland. — Ein F. B« S. war um die Wende des yorigen Jahrhunderts als
Maler und Zeichner (obwohl Chirurg yon Beruf) thfttig. Von ihm Scenerie- und
KostQmentwürfe , Ansichten aus Syrien und Palestina, desgl. aus West -Afrika
(1805), etc.
Spinazilf InnoceniiOy Bildhauer des 18. Jahrhunderts, thätig in Rom und
Florenz (für den Grossberzog Leopold), wo er Yorstand der Bildhauerakademie und
Kupferstecherschule wurde. Von ihm S. Calasanzio (S. Peter, Rom), Grossherzog
Leopold (Büste, Pal. Pitti, Florenz), Macchiavellideukmal (1787 Sa. Croce, das.),
Reue und Glaube (S. M. Maddelena de'Pazzi, das.), etc.
Splndler, Erwin, Maler, geb. 27. März 1860 in Dresden, Schüler der Dresdener
Akademie, von J. Schenker und tou A.Fink in München, wo er sich niederliess.
Er malte Landschaften, z. B. Gang zur Christmette in Tirol und Aus den Ampez-
zaner Dolomiten.
Splndler, Lonis P.« Maler, geb. 29. Juni 1800 in Hüningen a. Rh., Schüler
von Girodet, Regnault und der £cole des beaux-arts. Yon ihm Melancholie,
(1880), Der wohlth&tige Richter (1833), Die gnte Tochter, etc. ; auch Bildnisse.
Med. 3. Kl. 1883.
Spinell!, Gasparo, (Clasparrl, Parri), Maler, geb. 1387 in Arezzo, f 1452,
Sohn und Schüler des Spineflo S., sp&ter von Ghiberti in Florenz beeinflusst
und dann L, Monaco nachahmend. Er war ein geringer Meister, von dem man noch
jetzt vielfach übermalte Fresken in S. Domenico, S. Francesco, und Sa. Maria della
Misericordia zu Arezzo sehen kann.
Spinell!» Lnoa, Maler, gen. Spinell« Spinell!» und Hpinello Aretino, geb.
um 1338 in Arezzo, f 14. März 1410 das., Sohn eines gleichnamigen flüchtigen
Ghibellinen, Schüler von JacdiCasentino. Er arbeitete in der Weise B. Daddis
und strebte besonders G. di Bondone nach. In seinen Fresken ist er wohl bedeutend,
doch oft roh und nachlässig in der Zeichnung. Um 1848 malte . er im Chor von
Sa. Maria Maggiore, Carmine und Sa. Trinitä, ferner Altarbilder für Sa. Croce und
andere Kirchen. 1361 malte er einen Altar für die Camaldulenser in Arexzo, sowie
Fresken in S. Francesco etc. 1384 war er wieder in Florenz th&tig und malte u. A.
Fresken in S. Miniato (zur Geschichte des Hl. Benedikt), darauf desgl. im Campe
Santo zu Pisa (zur Geschichte der HH. Ephesus und Potius, 1891). 1400—1 malte er
Fresken in Sa. Croce zu Florenz und einen Altar für Sa. Felicit& (jetzt in der
Accademia). Sein grosses Fresko des Engelsturzes ging mit Sa. Maria degli Angeli
zu Arezzo zu Grunde bis auf einige Fragmente, die die Nat.-Gal. in London besitzt.
1404 — 5 malte er mit seinem Sohn im Dom zu Siena, kehrte nach Florenz anrück
und kam nochmals 1408 nach Siena, um im Pal. Pobblico mit seinem Sohn 14 Fresken
zum Krieg Venedigs gegen Barbarossa zu malen. Wir nennen noch von ihm Drei-
einigkeit (Pinacoteca, Arezzo) und Tod der Jungfrau (Accademia, Siena).
Spinny, Willem de, Maler, geb. 1721 in Brüssel, begr. 13. Oct. (f am 10.) 1785
in Eikenduinen beim Haag. Er bereiste Frankreich, wurde 1756 in die Haager
.Malcrbrüderschaft eingeschrieben und lebte seitdem dort als Bildnissmaler. Werke
von ihm im dortigen Museum, im Stadtmuseum das. und im Museum zu Amsterdam.
SpintharoSy Baumeister aus Korinth, erbaute um 548 v. Chr. den Apollo-
tempel zu Delphi neu auf.
Splrinx, Jean, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts. 1596 lebte er in Ant-
werpen. 1634—36 ist er in Lyon nachweisbar. -^ Ein Verwandter von ihm Nicolas
8. lebte 1606 als Kupferstecher in Lyon, siedelte dann nach Dgon über, wo er auch
als Drucker th&tig war. C"r\r^n](>
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Spirinx -^ äpoOneh 321
Spirinx, Lavent, Kupferstecher, geb. 5. Jan. 1645 in Lyon, f nach 1687,
Sohn und wahrscheinlich Schüler des L o u i b S. £r stach mittelm&ssige Arbeiten
für den Buchhandel.
Spirinxy (Spirinck), Louis, Kupferstecher, geb. 2. März 1596 in Antwerpen,
t 1669, Sohn und wahrscheinlich Schüler des Jean S. 1636—1648 und 1658—1668
ist er in Lyon nachweisbar. Er war ein Linienstecher zweiten Ranges und man
kennt bis jetzt 83 Blatt von ihm, darunter 20 heilige, 7 geschichtliche Darstellungen
und 23 Bildniese. Vergl. Bondot Les Spirinx (Lyon 1898).
Spiaano, Ylncenio^ Maler, gen. Lo Spisanelli, geb. 1594 (?) in Orta (im Mai-
Iftndischen), t 1662, gebildet in der Schule des D. Galvaert in Bologna. Er malte
Historien und geringere Altarbilder, yon denen S. Domenico, S. Francesco,
S. Giacomo Maggiore und Sa. Maria Maggiore zu Bologna Proben besitzen.
SpisiekiBy Jean» Baumeister des 15. Jahrhunderts, thätig für die Oräfin
Ton Hennegau. 1441 beaufsichtigte er die Arbeiten in deren Kapelle in der
Margarethenkirche in Quesnoy.
Spitael, Gabriel, Maler und Kupferstecher, geb. 1697 in Augsburg, t 17^
das., Schüler yon T. Laub, dann bei Bei ch in München thfttig, wo er u. A. viel
Amigoni copirte. Von Stichen nennen wir Die Jahreszeiten, Die Welttheile, Die
Sinne (alle nach Biedinger), Genrebilder nach Blum und Lambrecht, Bildnisse, etc.
Spitier, Emanvel^ Maler, geb. 80. Oct. 1844 in Päpa (Ungarn), studirte in
München und Paris, Hess sich 1871 in München nieder und malte in unkünstlerischer
Auffassong Anecdotenbildchen. Auch schuf er yiele Zeichnungen für die Fliegenden
Blätter. Yon ihm Mama hat*8 Tanzen erlaubt. Die Lehrerin kommt, Der ayisirte
Bahnnnfall, etc.
Spitzer, Johann Wenzel, Maler, geb. 1711 in Prag, f 1774 das., Schüler von
F. D. Barbieri in Prag, dann der Wiener Akademie. Von ihm Fresken in der
Grottauer Kirche, in der Reichenberger Kirche, im Hradisstko (Stift Strahow), etc.;
auch Altarbilder.
Spitzweg^ Karl, Maler, geb. 5. Febr. 1808 in München, t 23. Sept 1885 das.,
Autodidakt, thätig in München. Er war erst Apotheker gewesen und ging zur
Malerei über in Folge einer Krankheit. Seine gemüthyoUe Genrekunst, die ohne sn
yerletzen das Philisterthum in gutmüthiger Weise blosstellt, erinnert durch den ge-
sunden, ftchten Humor an Schwind. Er hat auch LandschsÄen und yiele Zeichonngen
für die Fliegenden Blätter geschaffen. Von ihm Kirchgang bei Dachau (Gal. Dresden),
Das Ständchen u. 2 A. (Rudolfinum, Prag), Des Schulmeisters Serenade n. 1 A.
(Proy. Mus. Hannover), Der Hypochonder das Wetter prüfend u. 5 A. (Gal. Schack,
München), Im Dachstübl, Die beiden Eremiten (Neue Pinak., das.), Der Poetwagen,
Nächtliche Runde, Der Bücherwurm, etc. Bayer. Michaelsord. I. Kl. Es erschienen
mehrere Spitzweg- AI bums.
Spli^erber, Karl Martin Angnat, Maler, geb. 27. Aug. 1844 in Steingaden
(Oberbayem), Schüler der Münchener Akademie unter Anschütz. Er malte Land-
schaften, z. B. Abend (Nene Pinak., München), Isarau bei München und (Germanischer
Opferplatz im AltmühlthaL
Spoede, Jan Jacob, Maler, geb. yor 1715 in Antwerpen, f nach 1760, Schüler
der Antwerpener Akademie. Er kam nach Paris und wurde Rektor der Saint Lucas-
Akademie, sowie intimer Freund des Antoine Watteau. Er war auch als Kunsthändler
thätig. Von ihm Bildniss-Garicatur des Dekan Bolureau (Mus. Orions), ,Quo8
Ego*" (1751), Frühling (1752), etc.
Spoerer, Ednard, Maler unseres Jahrhunderts, f 22. Noy. 1898 in Royal. Er
malte Landschaften, besonders aus der Bretagne und der Rhdnegegend,
Spohler, Jan Jaeob, Maler, geb. 7. Noy. 1811 in Nederhorst den Berg, Schüler
yon Pieneman. Er malte Landschaften und war in Haarlem thätig.
Spol, Charles, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 16. Aug. 1800 in Brüssel als Sohn
französischer Eltern, Schüler yon Petitot und Gnörin und der j^le des beaux-arts.
Spoletl, Pier Lorenao, Maler, geb. 1680, f 1726, Schüler yon D. Piola. Er
war Genueser und yerbrachte einige Zeit mit Erfolg als Bildnissmaler in Madrid.
SpolTorlni, Uario, Maler, geb. 1657 in Parma, f 1734 in Piacenza, Schüler
des F. Monti, in Florenz an Werken Borgognohes weitergebildet. Er war u. A. in
Venedig thätig und malte Schlachtenbilder, yon denen eins in die Gal. Parma ge-
langte; der Dom und die Karthause das. besitzen Altäre yon ihm.
Spooner, Charles, Kupferstecher, geb. um 1720 in der Grafschaft Wexford
(Irland), t 1767 in London, wohin er auf Ersuchen Mac Ardells gekommen war.
Allgemeines Künstler-Lexicon. 8. Aufl. 4. BanOr ^21 T
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322 Sporck — Sprioginklee.
Zwiflchen 1752 und 1762 schabte er eine Ansah! Bildnisse nach Adams, Gotes,
Houston, Liotard, Meyer, Reynolds, van Nost, Worlidge, etc., auch einige Oenrebilder
nach Benvell, Mercier, R. ▼. Rijn, Schalcken, Teniers u. A.
Sporck^ Johann Rudolf, Graf von, Zeichner des 18. Jahrhunderts, f 21. Jan.
1759 in Prag. Er zeichnete Gopien nach alten Gemälden in Tusche und besonders
Bildnisse. Von ihm besitzt die Strahower Bibliothek Tiele hundert Blatt
Sporekmaiia. Habert, Maler, geb. 13. Oct. 1619 in Antwerpen, begr. 14. Aug.
1690 das., in der Kubensschule gebildet. 1640 wurde er Meister der Gilde und 1659
deren Dekan. Von ihm Die Stadt Antwerpen erfleht die Eröffnung der Scheide
(Stadthaus, Antwerpen, gelangte nach 1870 in das dortige Museum), etc.
Sporer, Hans, Buchdrucker und vielleicht Holzschneider des 15. Jahrhunderts,
t 1498 (?) in Bamberg. Er gab Blockbttcher u. A. eine deutsche Ausgabe der Ars
Moriendi (1478) heraus.
Spragne, Howard, Maler und Zeichner unseres Jahrhunderts, t 15. Mai 1899.
Er schuf Marinen und war in Amerika th&tig.
Spranflrher, (Spranger Tan den Schilden)» Bartholornftis» Maler, geb. 21. März
1546 in Antwerpen, f 1611 (? n. A. 1625, 1629, etc.) in Prag. Schaler Ton J. Mandij n
u. A., auch in Frankreich (1565) und Italien, Mailand, Parma, Rom gebildet. 1575
wurde er Kaiser Maximilian empfohlen, kam nach Wien und malte für ihn, besonders
aber nach dessen Tod für seinen Sohn Rudolph H. in Prag, wohin er nach einem
Besuch der Heimath (1602) zurückkehrte. Er wurde Hofmaler und 1595 geadelt. Er
gehört zu den maaslosesten Manieristen, der nur noch in den Bildnissen geniessbar
ist, jedoch einst hoch gefeiert war. Bilder (meist mythologische) von ihm in den
Gall. und Mus. zu Antwerpen, Aschaffenburg, Berlin (Depot), Braunschweig, Brüssel,
Christiania, Kopenhagen, London (Depot), München, Oldenburg, Prag, Schieissheim,
St. Petersburg, Stockholm, Stuttgart, Wien, etc. S. hat auch sechs Blatt radiert
Spread. Henry F«, Maler, geb. 1844 in Kinsale (Irland), Schüler der Kunst-
schule des S. Kensington Mus., später Ton Riyi^re, H. war reu, endlich Ton
Slingeneijer in Brüssel. Er ging als Bildnissmaler nach Melbourne, dann über
Neuseeland und Tasmanien nach Amerika und Hess sich 1870 in Chicago nieder,
wo er Allegorien und Genrebilder malte.
Sprenger, WUhelm, Maler, geb. 10. Oct. 1850 in Rosenberg (W. Prenssen),
Schüler der Berliner Akademie und Gussows. Er liess sich in Berlin nieder und
malte Bildnisse, Genrescenen und Landschaften, z B. Wintertag an der preussiseh-
russischen Grenze.
Sprenger, Wilhelm Paul Eduard, Baumeister, geb. 20. Aug. 1798 in Sagan,
t 29. Oct. 1854 in Wien, studirte in Breslau und 1817 unter Nobile an der Wiener
Akademie. 1828 wurde er Professor der Mathematik, 1834—85 entwarf er eine Bau-
ordnung für Pest, baute 1835 die Münze, 1836 das Hauptzollamt 1842 wurde er Hof-
baurath, bereiste Belgien, England, Frankreich und Holland und übernahm 1844
die Direktion der ungarischen Central -Eisenbahn. 1845 schuf er den Plan zum
Wiener Ausstellungsgebäude und 1844—46 dortige Regierungsgebände. Von ihm
auch Zeichnungen zu vielen Medaillen.
Spilnek, Christian Friedrich, Kupferstecher des Torigen Jahrhunderts, geb.
21. Febr. 1769 in Dresden, Schüler von Darnstedt. Er hatte einen Kunsthandel
und erschienen bei ihm, wohl z. Th. Ton ihm selbst gestochen, kleine zum Bemalen
bestimmte Ansichten von Dresden, u. dergl. mehr.
Spring, Alphons, Maler, geb. 80. Mai 1848 in Libau (Russland), SchtÜer der
Akademie zu St. Petersburg nnd München, auch yon W. D i ez. Er liess sich in München
nieder. Yon ihm Zoologisches Museum, Die Grossmutter, Aus dem Klosterleben, etc.
Springer, Cornelis, Maler und Radierer, geb. 25. Mai 1817 in Amsterdam,
t 18. Febr. 1891 in HiWersum, Schüler von Karsen. Er malte gute, manchmal
etwas trockene Stadtansichten. Yon ihm Das Rathhaus in Köln u. 1. A. (Museum
Amsterdam), Rathhaus yon Naarden (Mus. Rotterdam^ Haarlemer Markt u. 2 A.
(Mus. Fodor, Amsterdam), etc. Er radierte 2 Blatt für die nWaterramp*^ yon 1855
nach Koster und Pelgren. Mitgl. der Akademie Rotterdam; Eichenkronen-Orden,
Leopold-Orden; Gold. Med. Haag 1857.
Springinklee, Hans. Maler und Holzschneider des 16. Jahrhunderts, f um
1540 (?), in der Schule (yielleicht im Haus) Dürers gebildet Er war wohl auch Illu-
minator, man kennt nur noch Holzschnitte yon ihm, z. B. im nHortulus animae, etc."
(Nürnberg 1516, etc.), im ^Weiszkunig", biblische Hlustrationen und yielleicht auch
einzelne Theile der Dürerischen Triumphpferte.
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Sprinkmann — Ssolosetf. 32S
SprinlpiADD, Christel, Maler, geb. 17. Aug. 1847 in Hannover, studirte an
der Akademie zu München und in Nürnberg. Von ihm Beim Aufräumen, Lensefl-
trftnme, Weiblicher Kopf, etc.
SproDCk, s. Yerspronck.
Sprong, Oerard, Maler, geb. 1600 in Haarlem, f 1651. Er malte Interieurs
und Bildnisse.
Sprosse. Karl, Maler und Radierer, geb. 11. Juni 1819 in Lelpiig, f 1- Jftü*
1874 das., Schüler der dortigen Akademie unter F.Brauer und Schnorr, 1886/87
auf Reisen durch Sachsen und die Rheinlande weitergebildet. 1838 zeichnete er für
Dr. Puttrich in Leipzig Architekturen und entwaif den Plan für die Leipzig-
Stöttritzer Irrenanstalt. 1840 besuchte er Rom und malte in Oel, sowie in Aquarell
viele Ansichten und alte Monumente dort. 1848 wieder in Deutschland radierte er
den Halberstädter Dom. 1849 wurde er von den Franzosen in Rom gefangen und
nach Sa. Margarita gebracht. Von 1850—58 war er dann in Venedig und Italien
als Architekturmaler und Radierer Uiätig und blieb 1859 kurze Zeit als Zeichen-
lehrer in Chemnitz. S. hat auch Griechenland besucht. Von ihm Die Scaliger-
grabmäler, Der alte Leipziger Stadtgraben, Der Regensburger Dom von Osten (Mus.
Leipzig), Das römische Forum, etc. Gold. Med. 1854.
Spmyt, Karely Maler und Radierer, geb. 26. Juli 1769 in Brüssel, f 1827 (?)
das., Schüler seines Vaters Philip L. J. und der Genter Akademie. 1815 ging
er Studienhalber nach Rom; 1821 kehrte er nach Brüssel zurück. Er malte Historien,
Architekturen und Geschichtsbilder, z. B. Francias Tod vor einem Gemälde Raphaels,
Inneres einer unterirdischen Kirche in Rom, etc. Er radierte einige Blatt nach
Gel^e, Murillo, Reni, R. Santi, etc. Mitgl. d. Genter Akademie.
Sproßt, Philip Lambert Joseph^ Maler und Kupferstecher, geb. 8. April
1727 in Gent, f 5. Mai 1801 das., Schüler von J. B. Mil6, Carle Vanloo in
Paris und (1757) Mengs in Rom. 1760 ging er nach Neapel, 1761 nach Brüssel
und 1770 als Professor an die Genter Akademie. Er betrieb auch den Kunst-
handel und erhielt von Maria Theresia den Auftrag, die Kunstwerke in Belgischen
Kirchen etc. zu inventarisiren. Er schrieb auch Anderes über Kunst und hat nach
Go^en, Rubens, Teniers, etc. auch nach eigener Zeichnung radiert.
SpUkermaDy Pieter, Maler des 17. Jahrhunderts, begr. 22. Mai 1666 in
Haarlem, wo er seit 1660 Mitglied der Gilde war.
Sqvarelna, GioTanni, Maler, geb. 11. Sept. 1825 in Zara, Schüler der Akademie
zu Venedig (1842—48), dann in Rom weiter gebildet. Zehn Jahre vergeudete er an
einem Riesenbild Galileis Abschwörung, das keinen Käufer fand, und schuf dann
Genrebilder, Bildnisse etc.
Sqnareione, Francesco, Maler, geb. 1394 in Padua, f 1474 das., Sohn eines
Notars, war erst Schneider und Sticker und bereiste Italien, wafa^cheinlich auch
Griechenland, wo er Antiken studirte, sammelte und abzeichnete. 1428 hatte er
noch eine Schneiderwerkstatt^ 1441 erscheint er aber auf der Malerliste und hatte
inzwischen die erste Akademie gegründet, die 137 später meist bedeutende Schüler
aufwies, mit deren Hülfe er grosse Aufträge übernahm, so z. B. die Decorirung der
S. CristoforO'Kapelle in der Eremitani (1443) und Deckenbilder in S. Antonio (1445).
Er selbst hat sich wohl blos durch Entwurf und Anordnung an diesen Arbeiten be-
theiligt und ist er überhaupt als Lehrer („Vater der Malerei") von weit grösserer
Bedeutung, denn als Maler. 1465 wurde er von der Steuer befreit, weil er eine
Reliefkarte der Stadt und Land Padua gemacht hatte. Der von ihm aufgebrachte
Stil wird gekennzeichnet durch einen kräftigen Realismus, gekleidet in die Form
einer Verehrung der äusseren Merkmale der Antike. Von ihm selbst rührt eine
bezeichnete Madonnentafel im Berliner Museum und eine ebensolche Verherrlichung
des Hl. Hieronimus in der Galerie zu Padua (Beide ehemals in der Casa Lazzara das.) her.
Squsrolone, Zoppo di, s. Zoppo, Marco.
Squindo. Joseph Emil, Maler, geb. 13. Febr. 1857 in Nördlingen, f 18. Nov.
1883 in München. Sein Hauptbild (unvollendet) „Der 6. Oktober 1789*' befindet sich
in der Neuen Pinakothek zu München.
Ssokolow, Peter Petrowitach, Maler, geb. 1821 (?), t U. Oct. 1899 in
Zarskoje Szelo. Er war Mitglied der St Petersburger Akademie. Von ihm Ross-
markt (Aquarell). Gold. Med. Paris 1889.
Saolnseff^ Fedor Grigoijewitscli. Maler, geb. 14. April 1801 im Jaross-
lowschen Gouvernement, f im März 1892 in St. Petersburg;, Schüler der dortigen
Akademie, weitergebildet durch Copiren und auf Reisen im Ausland (1824). Er
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Sä4 SsottnowBky — Stackeiberg.
zeichnete viele nationale Denkmale zu Moskau im Auftrag des EaiBers Nikolaus.
1876 wurde er zum Professor ernannt Mitgl. der k. archäologischen Gesellschaft;
gold. Med.
Ssottnowskj s Zaworsles, Karel Sskreta (Carlo Sereta), Maler, geb. um
1605 in Prag, begr. 1. Aug. 1674 das., gebildet in Venedig, Bologna, Florenz und
Rom (1634). £r kehrte nach Prag zurück und war schon 1644 Mitglied. 1653—61
Aeltester der Malerbrflderschaft dort. Von ihm S. Lucas malt die Jungfrau (Prag,
Rudolfinum), S. Wenzel (ebenda), Bildniss des Bramberg, u. ▼. A. (ebenda), Vier
Eyangelisten (Gal. Dresden), Moses u. 5 A. (ebenda). A. in Prager und anderen
böhmischen Kirchen. S. Leben von £. Pazaurek, Prag 1889.
Stay H. de, s. Sainte-Alsry, Henri de.
Stasffy Karl Theodor, Maler, geb. 28. Juni 1816 in der ProTinz Herjedalen
(Schweden), Schüler der Stockholmer Akademie (1831), deren Mitglied er 1856 wurde.
Er ging Ton der Historien- zur Bildnissmalerei über. Ihm sassen Oskar L, Karl XY.,
Prftsident Asher, etc. S. hat auch Tegoer illustrirt
Staal, Pierre GustaTO Eugene. Maler und Kupferstecher, geb. 2. Sept. 1817
in Yertus pdp. Marne), f im Oct. 1882 in lyry, Schüler von Dela röche und der
£cole des beaux-arts, sowie des A. Varin, thfttig in Ivry. Yon ihm Madelj (1853
Studie), Die Fischerstochter (1865 Pastell), etc.; viele Bildnisse. S. hat auch yiele
Bildnisse und Yignetten gestochen, eine Beihe von Blättern lithographirt und zahl-
reiche Illustrationen gezeichnet.
Staats« Gertrud^ Malerin, geb. 21. Febr. 1859 in Breslau, Schülerin von Ad.
Dressler das. und Bf. Gude in Berlin. Sie malte Landschaften, z. B. Bergwiese.
Stäben, Hendrik, Maler, geb. 1578 in Antwerpen, f 1658, gebildet in der
Bobusti-Schule zu Yenedig. Er Hess sich in Paris nieder und malte gut staffirte
Interieurs, sowie Architekturen.
Stabile, Lnlgi. Maler, geb. 10. Juni 1822 in Neapel, Schüler von Maldarelli.
Für Yittorio Emanuele malte er zwei weibliche Heilige für die kgl. Kapelle in Neapel.
Yon ihm Fresken in S. Michele zu Neapel, in der Garmine zu Teduccio, in der
Kuppel von Spirito Santo zu Torre Annunziata, im Stadthaus zu Neapel, Saul und
David, Alezander und Bucephalus, etc. Gold. Med. 1851; Kreuz des Mauritius-Ord.
Stablin, Jaeqnes, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, begr. 21. Jan. 1784 in
der Sainte-Croiz-Kirche. Th&tig in Paris.
Staeeoli, Franeeseo, Maler, geb. vor 1800, f 1815, Schüler von A. v. Maren,
thfttig in Bom. Er aquarellirte Mythologien. in halber Lebensgrösse und copirte alte
Meister..
Staeey, John F., Maler, geb. 1859 in Biddeford (Maine, U. S. A.), studirte erst
in Massachusetts, dann an der Akad. Julian in Paris unter Boulanger. Yon ihm Ein
Stück von Annisquam in Massachusetts.
Staehe. Ernst, Maler, geb. 1849 in Ober-Peilau, thfttig in München. Yon ihm
Die goldene Pforte zu Yenedig, etc.
Staehe, Friedrieh Angnst von, Baumeister, geb. 30. Juni 1814 in Wien, f
Juli 1895 in Graz, Schüler der Wiener Akademie, bereiste 1836—39 Italien und wurde
dann fürstl. Kinsky'scher Baumeister. Er baute das Kinsky'sche Palais in Wien um,
erhielt einen ersten Preis für seinen Plan zur Stadterweiterung und gründete das
Wiener Künstlerhaus (1865). Spftter sog er nach Graz. Oberbaurath; Franz Joseph-
Ord., Eiserner Kronen-Ord.
Staelüewies, Peter, Maler und Zeichner, geb. 29. Oct. 1858 in Nowosiölki
gÖBcinne (Galizien), Schüler der Krakauer Kunstschule (1877—1883) und (1883—1885)
von Seitz an der Münchner Akademie. Er liess sich in Krakau nieder und malte
Historien z. B. Yor dem Kreuz (1885). Yon ihm auch eine Anzahl Badierungen, z. B.
Der Abschied, Die Schftferin im Paradies und Marie als Schutzherrin.
Stnehowies, Hieliael, Maler und Badierer, geb. 14. August 1768 in Krakau,
t 26.Mftrz 1835 das., Schüler von Molitor und Molodzinzki in Krakau. 1817 wurde
er Zeichenlehrer am Barbaralyceum das. Er malte Wandgem&lde aus der polnischen
Geschichte im bischöflichen Palast zu Krakau und andere zur ünivertisätsgeschichte
im Jagellonensaal der dortigen Hochschule. Er ersetzte mangelnde künsUerische
Eigenschaften durch blinden nationalen Eifer und war der erste hierdurch, die
polnische Kunst in üble Bahnen zu leiten.
Staekelberg, Otto Magnus, Freiherr von, Zeichner, geb. 1787 in Beval f 1837
in St. Petersburg, gebildet in Dresden. Er wurde durch archftologische Forschungen
die er mit Andern in Italien und Griechenland unternahm bekannt, so durch die
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Stademann — StaeyaerU. 325
Entdeckungen der Tempelreste auf Aegina, des Apollo-Tempels zu Bassae, von Wand-
gemftlden m Etrnrien, etc. Alle diese Funde beschrieb er (1826, etc.) und stattete
die Werke mit guten, gezeichneten Aufnahmen aus.
Stademan» Adolph, Maler, geb. 19. Juni 1824 in Mflnchen, f im Not. 1895 das.,
Schüler Ton Lepsche, Lotze und der MQnchener Akademie. Er wurde Hofmaler
und malte Landschaften, z. B. Winter (1887 Neue Pinak. München), desgl. (Gal.
Schack das.), Regen und Sonnenschein (1860), etc. Med. Wien 1878.
Stading, ETellne, Malerin, geb. 1803 in Stockholm, f 1829, Schülerin von
Fahlcrantz, dann in Dresden durch Ruisdael-Gopiren weitergebildet 1827 ging
sie über Salzburg und Tirol nach Rom. Sie malte Ansichten aus der sächsischen
Schweiz, aus Tirol und Italien, von denen die Gal. Ghristiania zwei besitzt«
Stadler, Aloia Martin, Maler, geb. 12. April 1792 in Imst (Tirol), f H. Mftrz
1841 in Sterzing, Schüler von Job. J. Schopf in Innsbruck und (1812—19) P.
Langer an der Münchener Akademie, weitergebildet an den alten Meistern in Italien.
1822 kehrte er nach München zurück, lieferte Kreidezeichnungen und auch viele
Altarbilder für Tiroler Kirchen, z. B. Himmelfahrt Mariae, für die Pfarrkirche
zu Imst
Stadler, Dominik, Baumeister und Bildhauer, geb. 1821. f s^i Oct 1885 in
Wien, Schüler der Akademie in München und Wien. Von ihm aer Hochaltar in der
Wiener Votivkirche.
Stadler, Ed., Maler, geb. 1827 (?), f 14. Mai 1896 in München. Er war Hof-
decoratioDsmaler.
Stadler, Ferdinand, Baumeister, geb. 1818 in Zürich, f 1870 das., Schüler von
Hübsch und 6g. Moller, Sohn eines Nürnberger Bauinspectors Hans Caspar S.
Er erhielt auf 15 Concurrenzen 11 Prämien und konnte in Folge dessen grosse
Studienreisen nach Italien, Spanien und dem Orient machen. Er plante und baute
eine Anzahl von Kirchen in der Schweiz, z. B., die gothische Elisabethenkirche zu
Basel. S. schrieb auch Aufs&tze über orientalische Kunst, etc. — Ein Frani S«
war um 1830 als Linienstecher tbätig. Von ihm u. A. Sa. Maddalena (n. AUegri),
und Madonna Alba (n. R. Saoti). — Ein Joseph Constantin S. geb. in Deutschland
aquatintirte zwischen 1780—1812 in London viele Ansichten, Qelegenheitsbl&tter, etc.
auch Darstellungen nach Farington, Heideloff, Loutherbourg, etc.
Stadler, Hans Konrad, Baumeister, geb. 1788 in Zürich, f 1846 das., studirte
in Genf, Paris und Wien, weitergebildet auf Reisen in Deutschland, Frankreich und
Italien. Von ihm u. A. das Postgebflude in Zürich, sowie Privathäuser, etc. das. —
Sein Sohn Jnlins S«, ebenfalls Baumeister, wurde Lehrer am Polytechnicum zu Zürich.
Stadler, Johann Jacob, Maler in Zürich, geb. 1819 in Zürich, f 1855 in
Zürich. Er war Schüler von Hub er und Diday. Von ihm Landschaft (1842,
Mus. Bern).
Stadler, Toni, Maler, geb. 9. Juli 1850 in GöUersdorf (NiederOsterreich), seit
1878 thfttig in München; er erlernte die Kunst nachdem er zuvor Medicin studirt
hatte. Von ihm Haidelandschaft (Rudolfinum, Prag), In den Dünen bei Haarlem,
Birkenwald bei Vahrn, Dünen bei Zandvoort, etc., auch einige gute Steindrucke.
St&bli, Adolf, Maler, geb. 81. Mai 1842 in Winterthur, gebildet in München,
von A. L i e r und der Barbizonschule beeinflusst, tbätig in München. Von ihm
meist Landschaften aus der dortigen Umgegend oder aus der Schweiz, z. B. Nach
dem Gewitter im Tessin (Mus. Bern), Parthie an der Limmat, üeberschwemmung
bei Abenddämmerung, etc. — Ein Diethelm S., geb. 1818 in Brugg (Schweiz), war
Schüler von Amsler und stach Blätter nach Begas, Kaulbaoh, Schwanthaler,
Schwind, etc.
Staeelc. Josef Magnus, Maler, geb. 1812 in Sund, f 1868, gebildet in Stock-
holm und München. Er bereiste Tirol und Italien und malte Landschaften. Von
ihm Das EIfvethal in Dalecarlien (Gal. Stockholm), Italienische Landschaft 1860
und 2 A. (das.), München und das Bayerische Hochland (Kgl. Schloss, das.), etc.
Staeger, Balz, Maler, geb. 1861 in Glarus, Schüler von R. Koller in
Zürich und J. 0. Steffan in München. Seit 1892 in Zürich thätig, malt er Ge-
witterstimmungen, etc. aus der Schweiz. Das Mus. Glarus besitzt von ihm ^Sturm
bei Unterstertzen am Walensee**.
Stahle, Albert, Maler, geb. 14. Februar 1858 in Philadelphia, studirte an der
Akademie zu München, wo er sich niederliess und Genrescenen malte.
Staelbent, s. Stalbent.
StaeraertSf s. Stevaerts.
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326 Stagi — Stamm.
Stagl, Stagioy Bildhauer des 16. Jahrhunderts aus Pietrasanta. Er war in
Pisa thfttig und schuf dort im Gampo Santo das Grahmal Decio (nach 1535) im Dom
die Nische mit S. Blasius und das Grabmal Gamaliel, Nicodemus und Abdias.
StaiTiKon. Antoine Marie) Zeichner und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts.
Er wurde kgl. sardinischer Hofkupferstecher. Von ihm 43 Kostümblfttter (1780)
und 2 Bände Sardinische Trachten (Turin 1790). S. war Mitarbeiter der «Voyage
pittoresque dltalie" von R. de Saint-Non.
StagrnrEy GhbUt Albert, Maler, geb. 1866 in Dresden, thfttig das. Von ihm
Hochgebirgssee, Motiv an der Reichestrasse von Abbazia, Ajn Strande von Abbazia, etc.
Stahl, Friedrieh, Maler, geb. 27. December 1868 in München, Schiller der
dortigen Akad. unter Benczur, Löfftz und H. Diez. Er siedelte 1886 nach
Berlin Ober und bereiste Deutschland, England, Frankreich. Italien und die Nieder-
lande. Von ihm Schluss der Saison, Friedhof im Winter, Blumenkorso in Paris, etc.
auch Bildnisse. Er hat auch plastische und keramische Arbeiten geschaffen, von
denen einige in das Kunstgewerbemus. zu Berlin und in das Mus. zu St. Louis
(U. S. A ) gelangten. Ferner zeichnete er eine grosse Anzahl von Illustrationen für
die Zeitschriften, für Heines Buch der Lieder (200 BL), etc. Gold. Med. München
1891, Chicago 1898, Dresden 1897.
Staiil, Johann Lndwig, Kupferstecher, geb. 1759 in NOrnberg, f 1818, Schüler
von M 0 e g 1 i c h. Er stach Ansichten und Bildnisse.
Stahl, Lndwig, Maler und Illustrator, geb. 1858 in München, thfttig das.
Stahlaehmldt, Max. Maler, geb. 22. Juli 1854 in Berlin, Schüler von Bracht
und Meyerheim, bUaete sich unter A. Brendel in Wien weiter aus und
siedelte dann nach Weimar über. Von ihm Winter im Mecklenburgischen Moor,
Fütterung im Euhstall, Sommerfrische: auch Jagdstillleben und Pferdebildnisse.
Stahn, (Hto, Baumeister, geb. 10. Juli 1859 in Berlin, Schüler der Berliner
Bauakademie unter Otzen, Raschdorff und E. Schaefer, weiter gebildet
auf Reisen durch West-Europa und den Orient. Er wurde Regierungsbaumeister
und boBorgte die künstlerische Ausschmückung der Moltke-, Friedrichs-, Herkules-,
Waisen-, Potsdamer^ und vieler anderer Brücken zu Berlin, schuf das Schlensenhaus
am Mühlendamm, Flussbadeanstalten, Zierbrunnen auf dem Mftrkischen Platz, etc.
daselbst Femer von ihm Kirche in Wannsee, viele Privat- und Gesch&ftshftuser
in und um Berlin, in Oberhof i. Th., in Burg auf Rügen, etc.
Stahr, Alwin, Maler, geb. 12. Sept. 1836 in Oldenburg, Schüler der Berliner
Akademie. Er liess sich in Berlin nieder und malte Landschaften, Stillleben, Bild-
nisse. Weisser Falkenorden, silb. Verdienstmed.
Staigsr, Biehard M., Maler, geb. um 1820 in Leeds, f 11. Oct 1881 in Newport
(R. I.; U. S. A.), meist Autodidakt von W. Allston beeinflusst. Er zeichnete erst
in einem Baubnreau, malte darauf Miniaturen auf Elfenbein und wurde 1861 Mitglied
der Amerik. Nai-Academy. 1867—69 besuchte er Paris, 1872—74 nochmals Europa.
Er malte nun Bildnisse, Landschaften und Genrebilder, sowie auch immer noch
Miniaturen. Von ihm Die ersten Schritte, Eastanienlese in Italien, Das zahme Eich-
hörnchen (1880), etc.
Stalbemt, (Staelbent), Adriaen Tan, Maler, geb. 12. Juni 1580 in Antwerpen,
t 21. Sept. 1662 das., Schüler oder doch beeinflusst von J. Brueghel. 1609 wurde
er Meister, 1618 Dekan der Oilde. Etwa 1585—1610 war er in Middelbnrg thfttig.
Er wurde von Charles I. nach England berufen und wirkte dort etwa von 1622 bis
1642 (n. A. blos 16d2--83). Er malte meist staffirte Landschaften, auch einige
Historien und Interieurs. Bilder von ihm in den Oal. und Mus. zu Amsterdam^ Ant-
werpen, Berlin, Cassel, Dresden, Florenz (Uffizi), Frankfurt a. M., Kopenhagen, M:adrid,
Schwerin, Wien etc. S. hat auch sechs Blatt Landschaften radiert
Stallaert, Joseph, Maler, geb. 1825 in Merchtem (Brabant), Schüler der
Brüsseler Akademie unter Navez, auch in Deutschland, Frankreich und Italien auf
l&ngeren Reisen gebildet. Er wurde Prof. an der Brüsseler Akademie. Er malte
decorative Deckenbilder im Palast des Grafen von Flandern und (1878—74) in der
Nationalbank zu Brüssel. Von ihm femer Tod der Dido (Mus. Brüssd), Das Opfer
der Polyxena (Mus. Ghent), etc. Med. Brüssel 1860, Wien 1878, Philadelphia 1876;
Off. Leopolds-Ord. 1881, Franz- Josephs-Ord.
Stamm. Johann Gottlieb Samuel, Maler, geb. 1767 in Meissen, f 12. Jan. 1814
in Dresden, Schüler von Klengel dort (1783—89). Er war lange in Waldenbnrg,
seit 1793 in Dresden thfttig. Er aquarellirte Landschaften und copirte berühmte
Bilder, S. hat auch nach Dietrich, Klengel, Vernet, Wagner, etc. radiert, j
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Stammel >- Stanger. 327
Stanmel, Eberhard, Maler, geb. 19. Sept. 1882 in Düren, Schüler Ton C. Sohn
?Ska f. ^^»««l^orfö' Akademie, weitergebildet in Antwerpen, Paris und München.
1869 Iiess er sich in Düsseldorf nieder und malte meist Genrescenen, a. B, Jnng-
gesellenfrühstück, Kavalier und Wucherer, Kleinstädtisches Gericht, etc.
Stammel, Josef Thaddäns, Bildhauer, geb. nach 1699 (?) in St MarUn bei
ö"*» t 20. Dec. 1765 in Admont, Schüler von Zeilinger in Graz, dann von Schoy,
endlich in Rom weitergebildet. Er wurde Stiftsbildhauer in Admont und arbeitete
fast nur w Hola. Von ihm Hochaltargruppen mit 3 lebensgrossen Pferden (ßt. Martin
bei Graz), Das »Universum» und Crucifix (Stift Admont, 1865 verbrannt), Reliefs am
FrauenalUr (ebenda), Bildnisse, Reliefs etc. (ebendaX Die vier letzten Dinge (Mittel-
pavillon ebenda), A. AltÄre etc. in Altoetting (bei Oberwoeb), Kallwang, St. Lorenzen
(bei Rottenmann), Wildalpen, etc. Von ihm femer in Stein Job. Nepomukstatue
^uryorstodtplatz, Graz), Doppelgruppen (Thüren des Hochaltars, Graser Dom), etc.
Vergl. A. Marguillier in der Gazette des B.-Arts, August 1896.
Stampa^ Roberto, Baumeister, geb. 17. August 1858 in Neapel, Schüler der
Ingenieur-Schule das. Er wurde ausserordentlicher Professor für Baukunst an der
UniversitÄt zu Neapel. Er schuf verschiedene Privatbauten in Neapel und Mergellina.
Stampart, Frans, Maler und Radierer, get. 16. Jan. 1675 in Antwerpen, f
vM?"^ 1^^^ *" 'Wien, Schüler von P. Tysaens, auch durch Studium v. Dycks
gebildet. Er malte Bildnisse mit Erfolg, wurde von Kaiser Leopold als Hofmaler
nach Wien berufen und war auch für Karl VI. und dessen Hof th&tig. Die Wiener
Mus. besitzen ein männliches Bildniss von ihm. MitA.Prenner arbeitete er am
Theatrum artis pictoriae (1728—38) und am Prodomus (1785), einer Folge von
Radierungen nach Wiener Kunstschätzen.
Standaart, a. Bloemen, P. van.
Stanek, Emmannel, Maler und Zeichner, geb. 24. Juli 1862 in Prag, Schüler
der dortigen Kunstschule und der Schule für decorative Kunst in Paris, thätig in Paris.
Von ihm das Placat E. Boumier Piano musique.
Stanileldy George GlarkBon, Maler, geb. 1. Mai 1828 in London, f 22. März 1878
m Hampstead (London), Schüler seines Vaters William G. S. und der Londoner
Akademie. Er malte Landschaften und Ansichten aus dem Festland, besass jedoch
kein bedeutendes Talent
Stanfieldy William Clarkson, Maler, geb. 1798 in Snnderland (Durham), f
18. Mai 1867 in Hampstead (London). Er war erst Matrose in der kgl. Marine, gab
diese Stellung in Folge eines Unfalls 1816 auf Er hatte schon lange Marinen und
Decorationen gemalt und wurde nun Coulissenmaler an mehreren Londoner Theatern.
Der äusserlich effectvolle Stil den er sich dabei angewöhnte, haftete auch seiner
Marinemalerei an, auf die er sich nun warf. Seinerzeit hochgeschätzt, werden diese
Bilder beute mit Recht nur gering geachtet 1832 wurde er ordentliches Mitglied
der Akademie. 1889 besuchte er Italien und in anderen Jahren die Niederlande.
Zu seinen bekanntesten Gemälden sind zu rechnen : Die Schlacht von Trafalgar (1836),
Isola Bella (1842), Fischer von Honfleur, Die Schlacht von Roveredo, Schloss Tintagel,
etc. Im Pavillon des Buckingham Pal. hat er auch Fresken gemalt Werke von ihm
in den Nat-Gal. zu London und Dublin und im S. Kensington Mus. zu London.
Stangr, Rudolf, Kupferstecher, geb. 26. Nov. 1881 in Düsseldorf f im Aug.
1895 (?), Schüler der Düsseldorfer Akad. unter Jos. Keller. Er wurde dort Prof.,
1884 Prof an der Amsterdamer Akademie und war einer der letzten tüchtigen Ver-
treter des dem Aussterben geweihten Standes der Linienstecher. Seine Hauptarbeit,
L. da Vincis Abendmahl (1887) bleibt wohl die beste Kupferstichwiedergabe des
Bildes. Von ihm ferner La Fomarina (n. R. Santi), Das Sposalizio (nach dema),
Ruhe a. d. Flucht (Radierung, n. Van Dyck), A. nach Deger, Guffens, F. Hals, Kaul-
bach, Landelle, Overbeck, da Vinci, etc. Mitgl. d. Akad. Amsterdam, Berlin, Brüssel
und München; Med. Berlin, Metz, München, Wien (1873) ; Eisern. Kronen-Ord.,
Albrechts-Ord.
Stange. Bernhard, Maler, geb. 24. Juli 1807 in Dresden, f 10. Oct 1880 in
Sindeisdorf, Schüler von Rottmann in München, auch von Rahl beeinflusst 1849
besuchte er Venedig. Zuletzt zog er aufs Land als Bauer. Er malte Gesehichts-,
Genre-Bilder und Landschaften. Einige seiner Bilder musste er 20mal wiederholen.
Von ihm Mondscheinlandschaft (1851 Kunsthalle, Hamburg), desgl. (1861 Neue
Pinak. München), Abendglocken, Venezianische Nacht (Gal. Sdiack, das.), etc.
Stanger, AloiB, Bildhauer und Medailleur, geb. 1886 in München, Schüler
der dortigen Akad. und vonWidnmann (1857), nachdem er zuvor Zinnf^esser upd
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328 Stonkiewicc - SUrk.
Graveur gewesen war. Er erhielt ein Reisestipendiom nach Paris, wo er (1860—61)
unter D a n 1 1 e 1 1 weiterstndirte. 1864 wnrde er kgl. Münzmedailleor in Dresden.
Yon ihm Bildnissmedaillons auf Liebig, Eaalbach, Schwind n. A. ; Medaillen auf
Prinz Lnitpold von Bayern, Akademiepreismedaille (Eonst von Pegasus zu den
Sternen getragen), Bacchus und Amor (Belief), etc.
Sümkiewies. Alexander» Maler, geb. 1824 in Warschau, f 1892 in Rom,
Schaler der St. Petersburger Akademie, 1850—1851 in Rom, 1852 in Warschau
weitergebildet. Seit 1858 weilte er wieder in Rom und malte Genrebilder, Bildnisse, etc.
Stanley, Caleb Robert« Maler, geb. 1795 (?), f 13. Februar 1868 in London,
in Italien gebildet, th&tig in London, wo er Landschaften in Oel und Aquarell malte.
Von ihm Ansicht Yon Godalming (Aquarell, Mus. Dublin), „Kilchurn Castle" und 2 A.
(S. Eensingt. Mus., London), etc.
Stanley, Charles Frederiek, Bildhauer, geb. 1738 in London, f 9. M&rz 1813
in Eopenhagen, Schüler seines Vaters Simon Charles S. und der Akademie za
Kopenhagen, wohin er 1746 gelangt war. 1759 besuchte er Paris, wo er ein Relief
(Taufe des Eunucheo) ausführte. Er wurde 1777 Mitgl. und 1778—1810 Prof. an
der Kopenhagener Akad. Yon ihm Die Vaterlandsliebe (1777), Grabmal der Eönigin
Luise in Roskilde (1778), Reliefs im Schloss Christian sburg, Triumphzug des PauL
Aemilius, etc.
Stanley^ Harold John« Maler, geb. 1817 in Lincoln, f 1867 in München,
Schüler Ton Kaulbach (1840), weitergebildet auf Reisen in Italien. Von ihm Eönig
Alfred mit dem Gesetzbuch, Italienische Schnitter (1854), Die klagende Italia, Der
Mönch und das Irrlicht, etc. Für das Eönig Ludwigs -Album zeichnete er ^Einige
Jahre aus dem Leben eines Eünstlers'*.
Stanley^ Montague» Maler, geb. 1809 in Dundee, f 1844 auf der Insel Bute.
Als Kind kam er nach Amerika und spielte seit seinem 8. Jahre auf dem Theater.
Sp&ter wandte er sich der Malerei zu, wurde Schüler yon J. W. £ w b a n k , malte
Landschaften und wurde ausserordentl. Mitgl. der Akademie.
Stannard, Joseph, Maler, geb. 1797 in Norwich, f 1830, Schüler tou R.
Ladbrooke, arbeitete auch einige Zeit in Holland. Er malte hanpts&chlich
Marinen, auch einige Bildnisse. S. hat auch radiert. Von ihm Wassersport, Am
Fluss, etc.
Stansioni» Massimo, Maler, geb. 1585 in Neapel, f 1656 das., Schüler Ton
F. Santafede, G. B. Carraciolo und B. Corenzio, dann (1619) in Rom
an Carracci und Reni weitergebildet. Letzteren ahmte er nach und wurde der
neapolitanische Guido genannt. Er arbeitete neben Ribera an der Vollendung Ton
Arbeiten, die Zampieri hinterlassen hatte und musste unter der Eifersucht Riberas
leiden, der unter dem Vorwand eines seiner Bilder auszubessern, es verdarb. S. war
auch Sänger, Musiker, schrieb eine neapolitanische Eünstlergeschichte und errichtete
eine Schule, ürban VIII. ernannte ihn zum Ritter. Freiten von ihm in Gtea
Nuovo (Neapel) und S. Paolo (das.); Staffeleigemftlde in S. Martine, Sa. Trinitä dei
Pellegrini, dem Museum und dem Pal. Cassaro das., im Louvre zu Paris, in der GaL
Liechtenstein zu Wien, der Gal. zu Dresden, et&
Stapleanx. Michel Ghislain, Maler, geb. 26. Juni 1799 in Brüssel, f im Oct.
1881 in Ghent (?), Schüler tou D a ▼ i d. Er erhielt Preise in Antwerpen (1822^
Brüssel (1823) und Gbent (1829) und wurde Prof. an der Brüsseler Akad. Von ihm
Rückkehr des verlorenen Sohns, Geschichtsbilder, Bildnisse, etc.
Star, Dirk van. Eupferstecher des 16. Jahrhunderts (auch Heister mit dem
Stern genannt), ans Kampen gebürtig (?), arbeitete in der Weise der Eleinmeister,
mit ziemlich sorgfältiger Zeichnung. Er ist darin fast einzig, dass er auf vielen
Bl&ttem oft Tag, Monat und Jahr angibt, an dem sie vollendet wurden. Verschie-
dene einander ähnliche Monogramme auf Eupferstichen, Holzschnitten und Glasge-
mälden lassen die Möglichkeit erscheinen, dass S. auf allen diesen Gebieten
thätig war. Von seinen Radierungen und Eupferstichen nennen wir Eva und Kain
(19. Aug. 1522), Christus und die Samariterin (1523), Der Faun (14. Sept 1522), Der
Trommler mit dem Eind (14. Oct. 1528), etc.
Starattoni, Niceold, eigentlicher Name des Barattieri, g. d.
Starbns, Johann^ schwedischer Maler, geb. 1679, f 1724. Er malte Miniatnr-
bildnisse.
Stark, James, englischer Maler, geb. 19. Nov. 1794 in Norwich, f 24. März
1859 in London, war schottischen Ursprungs, Schüler vom Cromo und der Londoner
Akademie. 1812 wurde er Mitglied der Norwich Society, 1821 giag er Ji|ich Yarmouth
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Stark - St«t2. 329
kehrte aber bald nach Norwich zurück. Zwischen 1839 und 1849 war er in Windsor,
dann wieder in London th&tig. Er malte Landschaften und Genrescenen. Von ihm
Gowbarrow Park (Nat. Gal. Edinburg), Das Yare-Thal (desgl. London), A. im S. Kensington
Mus. und im Mus. zu Sheffield. — Sein Sohn Arthur S. malte Landschaften und Thiere.
Stark, Joseph August, Maler, geb. 6. März 1782 in Graz, f 23. Juli 1838 das.,
Schüler der Wiener Akademie (1806) unter Gaucig, Lampi und Maurer, nach-
dem er zuvor Theolog und Jurist gewesen. 1817 wurde er Akademie-, 1819 Galerie-
Direktor in Graz. 1817 und 1826 besuchte er Italien. Verschiedene Historien von ihm
befinden sich in Grazer Kapellen und Kirchen. Er malte auch Geschichtsbilder,
Mythologisches und Bildnisse, hat ferner Einiges radiert. Mitgl. der Venezianischen
Akademie. — - Ein Johann Joseph S., geb. in Schoenfeld (Böhmen), war zwischen
1732—38 in Prag (Kleinseite) als Maler thätig.
Stark, Otto, Maler, geb. 1859 in Indianapolis ^nd. ü. S. A.), Schüler von C. T.
Weber in Cincinnati, weitergebildet in New-York und in Paris unter F. Cormon,
Lefebvre und Boulanger. Von ihm Des Farmers Sohn, Auf dem Kartoffelfeld,
Kleines Volk, etc.
Stark, Rudolf, Holzschneider, geb. 1867 in Stuttgart, thätig das. Von ihm
Bismarck (nach Lenbach), etc.
Starke, Johann Friedrich, Maler, geb. 5. Febr. 1802 in Colin a. d. E.,
1 10. Jan. 1872 in Dresden, Schüler der dortigen Akademie. 1824 kam er nach Paris,
wo er die Kinder Louis Philippes unterrichtete. Nach dessen Vertreibung wurde er
Direktor der Gobelinmanufactür zu Beauvais; 1851 kehrte er nach Paris zurück,
bereiste öfters Südfrankreich, kam 1858 wieder nach Meissen und Hess sich 1861 in
Dresden nieder. Er malte Blumenstücke, von denen zwei in den Louvre gelangten.
Starkenborgh. Jacobus Nikolaus, Baron TJarda van, Maler, geb. 25. Aug.
1822 in Wehe (Groningen, Holland), f 4. Aug. 1895 in Wiesbaden, Autodidakt, durch
Studium der alten holländischen Meister gebildet. Auf Reisen in Nordamerika (1844)
wurde in ihm die Neigung zur Landschaftsmalerei geweckt. 1852 kam er nach
Düsseldorf und machte von dort aus Studienreisen nach England, Thüringen und der
Schweiz. Von ihm Die Ernte, Wassermühle, Einladung zur Kirmess, etc. Mitglied
der Akad. Amsterdam; Med. Haag, London, Lvon, Sydney u. Melbourne.
Starnina, Gherardo, Maler geb. 1354 (?) in Florenz, f 1408 (?) das., Schüler
des Antoni Veneziano. 1384 wurde er in die Ciompi Unruhen verwickelt, musste
aus Florenz nach Spanien fliehen und erwarb dort als Maler Ruhm und Geld. 1887
war er in Florenz zurück, malte in der Carminekirche und 1406 in Sa. Maria sopra
Porta. Von ihm besitzen wir noch Die Geburt Mariae, Mariae Tempelgang und
Predigt des H. Stephan in einer Chorkapelle des Doms zu Prato.
StArow, Iwan Igorowitsch, Baumeister des 18. Jahrhunderts. 1794 wurde er
Adjunkt Rektor der St. Petersburger Akademie. Von ihm Die Alexander Newsky
Kirche und der taurische Palast in St. Petersburg.
Stattler, (Stattler-Staiiski), Adalbert Comel, Maler, geb. 1800 in Krakau,
t 1882 in Warschau, studirte unter J. Brodowski, Peszka, Fr. Lampi und in
Rom. 1838 ging er wieder nach Krakau und wurde 1884 Professor der Malerei. 1858—55
hielt er sich wiederum in Rom auf und liess sich dann 1857 in Warschau nieder. Er
trat hier in den Ruhestand. Er malte Historien (einige in Krakauer Kirchen) und
Bildnisse (besonders der Czartoryski-Familie). Gold. Med. Paris.
Stattler, (Stattler-Stanski), Heinrich Anton, Bildhauer unseres Jahrhunderts,
geb. 1884 in Krakau, Autodidakt, Sobn des Albert G. S. Er besuchte Rom. S. ging
am Trinken zu Grund. Von ihm Der poln. General Chlopicki (1852 Bronzebüste
Mus. Versailles), Pannychis (Mus. Melun), Sapieha Grabmal (Krakau), Pater Kordecki
(Statue, Gzentochau), etc.
Stata. Vincenz, Baumeister, geb. 9. April 1819 in Köln a. Rh., f 21. Aug. 1899
das., Schüler von Zwirner und des Kölner Dombaubureaus. 1845 wurdo' er hier
Dombauwerkmeister und diese neunjährige Thätigkeit liess ihn in der kalten, phan-
tasielosen Neu-Gothik erstarren, deren bekanntester Vertreter er wurde. 1857—61
baute er die Wallfahrtskirche zu Kevelaer, 1859—63 die Marienkirche in Aachen,
1861—65 die Mauritiuskirche in Köln. Er wurde nun 1863 Diöcesanbaumeister und
1866 kgl. Baurath. Seit 1862 erbaute er den riesigen Dom zu Linz, den einzigen
neuen katholischen Dom des Jahrhunderts. Er gab 70 Blatt Entwürfe zu gothischen
Kirchen heraus (1858), baute auch gothische Privath&user und lieferte Zeichnungen
zu Glasfenstern, Kirchengeräth. Päpstl. Gregors-Ord., Bayer. Michaels-Ord., An-
haltischer Albrechts-Ord. u. A.; Gold. Med. Hannover. ^ j
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330 Staaber — Steele.
Stanbert Johann Peter, Maler, geb. 26. Mftn 1760 in Koblenz» f 29. März 1840»
Scbüler von Beckenkamp. £r war Vikar nnd eifriger Eonstsammler. S. malte meist
Gopien nach Ostade, Teniers, etc.
Stauben Karl, Maler, geb. 1815 in Amberg (Bayer. Oberpfalz). Schüler von
Hess und Schnorr an der MOnchener Akad. Er wurde besonders aurch Illustra-
tionen (Alles in Allem an die 15,000) für die «Fliegenden Blätter*, üeber Land und
Meer, niustrirte Zeitung und Tiele Bücher bekannt.
Stand, Carl, Holzschneider, geb. 10. Juni 1847 in Stuttgart, Schüler von
A. Glos 8 das. (1862), in Düsseldorf und München weitergebildet 1872 trat er io
die Gloss'sche Anstalt ein, deren Besitzer er 1894 wurde und schuf neben Holz-
schnitten auch photomechaDische Wiedergaben.
Standaeher, Titns, Maler, geb. 13. Nov. 1850 in Saimersheim bei Ingolstadt,
Schüler von Richard in Karlsruhe. Er malte Landschaften.
Standinger, FrlA., Maler, geb. 1829 (?), f 15. Febr. 1888 in Wien. Er malte
Historien.
Stanlfer, (Stanffer-Bem), Karl, Maler, Radierer, Bildbauer, geb. 2. Sept. 1857
in Trübschachen, f 25. Jan. 1891 in Florenz, gebildet in München (als Radierer
unter Raab und Hahn) und Berlin. Er mühte sich erst mit der Oelmalerei, dann
mit der Stichradierung ab, bis er endlich das ihm liegende Gebiet in der Plastik
fand, doch ereilte ihn ein unglücklicher Tod — die Folge einer Liebesverirrung —
ehe er es hierin zu etwas brachte. Seine grösste wirkliche Leistung hat er in seinen
Kupferstichen niedergelegt, in denen er eine neue Technik entwickelte, die ein bis
dahin nicht bekanntes Eindringen auf die plastische Form ermöglicht Jedoch muss
man gestehen, dass eben diese Technik eine verständnisslose Yergewaltigung der
Mittel des Kupferstichs kennzeichnet und dass seine Blätter unter einem absoluten
Mangel an Raumgefühl leiden — namentlich die KOpfe sind alle 3 bis 4 mal zu
gross für die Platten, auf die er sie zeichnete. Das Museum zu Bern besitzt von ihm
2 Bildnisse seiner Mutter (1885), 2 seiner Schwester (1885), Männliche Stndienkdpfe
(1880, 1886), Schädelstudie .Aus ist ee^ (1881) und Ein Gekreuzigter (1887); das Mus.
zu Berlin Bildniss Gustav Freytags. Von seinen Stichen nennen wir Bildniss seiner
Mutter, Weiblicher liegender Akt, Selbstbildniss (viele mal), Bildniss P. Halms (desgl.),
A. Menzel, G. Freytag, P. Kühn, G. Keller und Lydia Welti Escher. Die besten Smlgn. be-
sitzen die Kabinete in Dresden und Berlin. S. Leben von 0. Brahm (1898 III. Aufl.).
StanfTer, Yiktor^ Maler, geb. 1853 in Wien. Er malt Bildnisse.
Staveren, Jan Adriaenz van, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Leiden, f im
April 1669 das., wahrscheinlich Schüler des G. Don. Er war Bürgermeister in Leiden
und dort schon seit 1644 als Maler bekannt Von ihm Betender Alter (Rijksmos.
Amsterdam), Der Schulmeister (das.), Der Einsiedler (das.), Die Küchenmagd (Gal.
Kopenhagen), S. Hieronymus (das.). Gelehrter in der Studirstube (Louvre, Paris),
A. in Oldenburg, St. Petersburg, etc^ — Es scheint auch einen E« S«, einen Jacob 8.
und einen Panl S., alle um die gleiche Zeit als Maler thätig, gegeben zu haben. —
Ein GlJsbert von S«^ geb. 20. Febr. 1790 in Alphen am Rhein, malte Blumen und
Fruchtstücke.
Stearns, Jnnlns Bmtng, Maler, geb. 1810 in Burlington (Vt., U. S. Ä.\
t 16. Sept 1885 in Brooklyn. Er wurde 1849 Mitgl. der Amerikan. Nat Academy
und malte Bildnisse, sowie Genrebilder.
Steeh, Andreas, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Danzig, f 1697 das.
Er malte Bildnisse und Historien, hat ferner auch Illustrationen zu botanischen und
astronomischen Werken geliefert. Bilder von ihm im Mus. Braunschweig (Spazier-
gang vor Danzigs Thoren), im Artushof zu Danzig, in der Dominikanerkirche das.
(Gesicht der Hl. Rosa), in A. Kirchen dort und in Oliva, Pepplin, etc.
Steclin, Hans, Goldschmied des 15. Jahrhunderts, geb. in Köln a. Rh. 1434
arbeitete er in Yalenciennes und schuf dort 1434—85 für das Domkapitel von Cam-
brai eine Silbergruppe mit dem Hl. Martin. Er war auch 1489 und 1449—1450
für Gambraier Aebte thätig und lebte 1462 noch in Yalenciennes.
Steel, James W., Kupferstecher, geb. 1799 in Philadelphia (Penna, ü. S. A.),
t nach 1830, Schüler von Tann er und G. Murrav. Er stach Bildnisse und
Architekturen nach Lincoln, Neagle, Peal, Reinagle, Sully, etc.
Steele, Edward, Maler, gen. jyCount Steele* , geb. um 1720 in Egremont (Cumberland,
England), f nach 1759 (?), Schüler von Wright, auch in Paris gebildet Er malte
Bildnisse und reiste im Norden Englands dazu herum. 1756 brannte er mit einer
Schülerin durch und ist darauf in Irland verschollen, ^r^ j
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Steele — StMowIfck. 331
Steele, Theodore €.» Maler, geb. 1847 im Staat Indiana (ü. S. A.)i stndirte
in Mttnchen, thätig in Indianapolis. Von ihm Aagustnachmittag, Längs des Kanals, etc.
SteeUnk, Willem) Maler und Radierer, geb. 1856 in Amsterdam, ScbQler von
A. B. B. T a a r e 1 8. Von ihm Dorfmotiy, etc. ; er radierte und stach Platten nach
modernen Meistern, sowie nach R. y. Rijn, Yandevelde, Yermeer, etc., für die Eunst-
seitschriften a. A. m.
Steell, OonrlAjy Maler, geb. 1820 in Edinburgh, f 1894, Bruder des John S.
Er wurde ein geschickter Thiermaler und als solcher, nach Landseers Tod, EgL Hofinaler.
Steelly S i r John^ Bildhauer, geb. 1804 in Aberdeen, f 15. Sept 1891 in
Edinburgh, studirte erst in Edinburgh, hielt sich dann l&ngere Zeit in Rom auf
und kam (1838) nach England. Von ihm eine Marmorstatue Walter Scotts (Edin-
burgh), eine Eolossalstatne der Königin (ebenda), Reiterstandbild Wellingtons (ebenda),
Robert Burns (1876), etc., Denkmal fOr die gefallenen Highlanders aus dem russischen
Kriege (Eathedrale zu Dunkeid), Admiral de Saumarez (Oreenwich), Monument
Prince Albert (1876 Edinburgh) und fiele Andere. Mitgl. d. schott Akad.; Eönigl.
schottischer Hofbildhauer.
Steen, Frana Tan der, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. 1604 in
Antwerpen. Durch Unglücksfall eines Beines beraubt, wurde er Maler und Kupfer^
Stecher und kam in die Dienste des Erzherz. Leopold, sowie Kaiser Ferdinands
des III. Er stach nach Bildern in Wien, für die sogen. „Teniers-Galerie', nach
A. Allegri, A. Angeli, Buonarotti, Diepenbeeke, Dürer, y. Dyck, t. Hoecke, van
Hoy, Luycx, Manfredi, Rubens, Vecelli, Willeborts, etc.
Steen, Jan UaTiekss, Maler, ceb. um 1626 in Leiden, begr. 8. Februar 1679 das.
Zuerst Student an der dortigen üniTersit&t, dann Schüler des N. Knüpf er und
seines Schwiegervaters J. van Goijen, auch von F. Hals und A. von Ost ade
beeinflusst 1649—1654 lebte er im Haag, 1661—1669 in Haarlem, sonst meist in
Leiden, wo er 1648 Mitgl. der Gilde wurde. Er soll auch in Delft eine Brauerei
gehabt haben und reichte 1672 ein Gesuch, eine Kneipe eröffnen zu dürfen, in Leiden
ein. Wenn auch ein sehr derber, so ist er doch ein äusserst künstlerischer
Genremaler und gebührt ihm wohl die Palme unter den Sittenmalem Hollands. Er
malte viel (über 500 Bilder bekannt), scheint aber nicht gut bezahlt worden zu
sein, führte auch einen etwas ungeregelten Lebenswandel und war meist Terscbuldet
Gem&lde Ton ihm in den Sammlungen zu Aachen, Amsterdam (17), Antwerpen, Berlin,
Braunschweig, Brüssel, CasseL Cöln a. Rh., Dessau, Dresden, Dublin, Edinburgh, Florenz
(üffizi), Frankfurt a. M., Glasgow, Gotha, Haag, Hamburg, Karlsruhe, Königsberg,
Kopenhagen, London, München, New- York, Oldenburg, Paris, Rotterdain, Schwerin,
St. Petersburg, Venedig, Wien, etc. Besonders viele auch in Englischem Privatbesitz.
S. Leben von Westrheene (Haag 1856).
Steenbergen. Aelbert, Maler, geb. 26. Mai 1814 in Hoogeveen, Schüler von
J. V. Ravenswaij. Er war in Hamstede thätig und malte Blumen, Früchte und
Yögel. Mitgl. der Amsterdamer Akad.
Steene, Angastna Tan de« Maler, geb. 8. Nov. 1808 in Brügge, Schüler von
Dncq, auf Reisen in Italien, der Schweiz und Frankreich weitergebildet Er liess
sich in Brügge nieder und malte Landschaften. Med. Ghent
Steene, Gillea de, Baumeister des 18. Jahrhunderts. Er war Cistercienserabt
von Notre Dame de Domes in Citeauz und folgte einem Am^ius als Baumeister eines
Klosters, an dem er 5 Jahre lang arbeitete.
Steenree, s. Stenree.
Steenwljek^ Härmen^ Maler des 17. Jahrhunderts, f ^^^^ 1655, Schüler (um
1628) von D. Bailly in Leiden. Er war in Delft th&tig und malte Stillleben, von
denen das Mus. Amsterdam zwei besitzt.
SteenwUck, (Steinwiok, eto.)^ Hendrik d. Ae.» Maler, geb. um 1550 (1555?) in
Steenwvjck, f 1605 (?) in Frankfurt a. M., Schüler des J. Yredeman de Vries in
Antwerpen, wo er 1577 Meister der Gilde wurde. 1579 ging er nach Deutschland und
liess sich in Frankfurt a. M. nieder. Er wurde einer der besten Architekturmaler
und malte meist gothische Kircheninterieurs, oft bei künstlicher Beleuchtung. Bilder
von ihm in den Sammlungen zu Amsterdam, Aschaffenburg, Braunschweig, Brüssel,
Casael, Christiania, Dessau, Florenz (üf&zi), Haag, London, Schleissheim, St. Peters-
burg, Stuttgart, Wien, etc.
Steenwijeki Hendrik Tan, d. J.^ Maler, geb. um 1580 in Frankfurt a. M.
(Amsterdam?), t wahrscheinlich 1648 in London (?), Schüler seines Vaters Hendrik
van S. D. Ae. Er war erst in Antwerpen, dann wohl in Amsterdam und schon vo^
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332 Steevens -— Stefanoni.
1617 in Loodon tfa&lig. Er malte architektonische DintergrOnde in Bildern Tan Djcks
und liess seine eigenen, die denen des Vaters ähneln nur meist grösser sind, Ton
Broeghel, Thuldeo, etc. Staffiren. Oemälde von ihm in den Sammlungen zu Aachen,
Berlin, Brannschweig, Darmstadt, Dresden, Florenz (UfGzi), Gotha, Haag, Hamptoo
Court, Kopenhagen, Leipzig, London, Madrid, Paris, Parma, Schwerin, St. Petersburg,
Wien, etc.
Steevens, s. SteTena.
Stefaneschi^ GioTanni Battista, Maler, gen. L'Eremita dl Monte Senario,
geb. 1582 in Roota (bei Florenz), f 1659, SchOler von A. Commodi, Ligozzi und
P. Berrettini. Er malte Bildnisse und besonders Miniaturcopien nach Renaissance-
Gemälden, darunter eiuige fQr Grossherzog Ferdinand III. von Toskana.
Stefanie Pietro degli» Bildhauer und Maler, geb. 1228 in Neapel, f nach 1318
das., gebildet durch Studium der damals bekannten Antiken. Von ihm werden an-
geführt Grabmal Innocenz IV. (1318 Dom, Neapel), Holzcrucifize (Sakristei ebenda),
desgl. in A. Neapolitaner Kirchen, Carlo I. und II. (Sitzende Statuen, Inneres des
Domes das.).
Stefan!, Tommaso degll, Maler, geb. 1231, f 1310, Bruder des Pietro degli S.
Er hatte Gemälde in S. Francesco und Sa. Maria defle Grazie zu Neapel ausgeführt,
als der dortige Erzbischof seine Palastkapelle von ihm ausmalen Hess. Seine Fresken
in der Kap. Minntoli des Doms dort sind durch spätere Uebermalungen ganz ihres
Characters beraubt
Stefano^ Paolo dl, Maler des 15. Jahrhunderts. U26 malte er ein Fresko,
Madonna mit Heiligen in S. Miniato zu Florenz.
Stefano Tommaso di, s« Giottino.
Stefano da Bergamo, s« Bergamo.
Stefano da Ferrara, Maler, des 15. Jahrhunderts, geb. in Ferrara, 1 17. Jan.
1500 das., Schüler des Squarcione. Vielleicht hiess er eigentlich Stefano Falsa-
gTAlloni. Seine vielgerühmten Fresken in einer Kapelle von S. Antonio zu Padua wurden
1500 vernichtet. Andere Bilder werden ihm in der Brera (Mailand), etc. zugeschrieben.
Stefano da Fossano, s« Borgognone.
Stefano da Zevio, d. Ae«, Maler des 14. Jahrhunderts, auch Stefano da
Verona genannt Er malte Fresken im Chor von S. Zevio zu Verona, eine Kreuzigung
nahe der Sakristeithflr dort, eine thronende Madonna (Fresko) in der Kirche zu Illasi, etc.
Stefano da Zevio^ d« J., Maler (auch S. da Verona genannt), geb. 1893 in
Zevio bei Verona, t 1450, wahrscheinlich Schüler vonVittore Pisano. Er malte
besonders Miniaturen, in denen er sehr gern einen Pfau anbrachte. Er war Vor*
läufer und Grossvater des Girolamo dai Libri. lieber die S. sind die Forscher
noch nicht einig und manche glauben in beiden nur ein und denselben Maler sehen
zu dürfen. Dem S. d. J. werden u. A. noch Bilder in der Brera zu Mailand, im
Pal. Colonna zu Rom, in Sa. Eufemia und der Gal. zu Verona etc. zugeschrieben.
Stefano dl Giovanni« Maler, gen. Sassetta^ geb. vor 1415, f um 1450. Er
gehörte der archaistischen Sieneser Schule an und wurde 1428 in die Zunft aufge-
nommen. Von ihm Geburt Mariae (Dom Asciano), Madonna mit Heil. (S. Domenico,
Cortona), Christus am Kreuz (Akademie, Siena), Maria mit dem Kind (Mus. Berlin), etc.
Stefano Fiorentino, Maler, geb. um 1301 in Florenz, f 1850, angeblich Schüler
und Enkel von G. di Bondone. Ihm wurden eine übermalte Kreuzigung (Sa. Maria
Novella zu Florenz) und Fresken in der Bellucci-Kapelle des Doms von Pistoja (später
übertüncht) zugeschrieben.
Stefano d'Antonio di Vannl, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Florenz,
nur aus der Ueberlieferung bekannt 1468 malte er im San Marco Hospital; 1472
malte er das T. Balducci-Mausoleum.
Stefano^ Sant' Anna, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Sicilien. Von ihm
S. Dionysius (1519 S. Dionisio, Messioa), etc.
StefanonOy Maestro, Maler, geb. um 1325 in Neapel, f um 1390, angeblich
Schüler des Simone; die Existenz ist aber überhaupt nicht sicher gestellt Zuge-
theilt werden ihm Stammbaum Christi (Lorenz Kap., Dom Neapel), Fresken in S.
Giovanni da Carbonara das. und A. in Sa. Maria della Pietä, sowie S. Domenico
Maggiore zu Neapel.
Stefanoni, Pietro. Radierer des 17. Jahrhunderts, geb. 1600 in Vicenza. Mit
seinem Sohn Giacomo 8. gab er Radierungen und ein Zeichenbuch nach den Carracci,
Pasinelli, Reni, etc. in Rom heraus, hat auch die Platten Andrer retouchirt und mit
seinem eigenen Monogramm versehen.
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Steffan — Stein. 333
SteffAB} irnoldy Maler, geb. 1848 in MOncben, Schaler seines Täters Job. G. S.
und von Sträbaber,W. Diez und Piloty an der Münchener Akademie. Er bereiste
die Schweiz und Oberösterreich. Von ihm Auf der Höbe des Wallenst&dter Sees,
Leustetten, Hohlweg in der Ramsau bei Berchtesgaden (1879), etc.
/ Steffan, Friedrieh, Baumeister, geb. 1847 in Manchen, tbätig das.
Steffan, Johann Gottfried, Maler, geb. 13. Dec. 1815 in W&denswyl am
Züricher See. 1835 kam er nach München als Lithograph. Er ging zur Landschafts-
malerei über, studirte unter B o d m e r und an der Münchener Akad., bereiste die
Alpenländer, Italien und Paris. Von ihm Gebirgslandschaft in Glarus bei aufziehendem
Gewitter (1852 Mus. Bern), Idylle aus der Gegend von Meiringen (1852 das.), Murgsee
im St. Gallischen Oberland (1889 das.). A. in den Smlgen. zu Basel, Berlin, Dresden,
HannoTer, Königsberg, Leipzig, München, Prag, St. Gallen, Zürich, etc. Med. in
Wien und Bern.
Steffani, Lnigi, Maler, geb. 1828 in Bergamo, kam 1844 nach Mailand, wo er
studirte. 1854 besuchte er Frankreich, Belgien und Deutschland, hielt sich dann in
Sicilien, Neapel und Rom auf, verblieb 1858—59 in Paris, fuhr nach London (1863)
und liess sich endlich in Mailand nieder. Er malte Marinen, Ansichten, Genrebilder,
etc., z. B. Die Riva degli Schiavone, Im Nebel, Der erste Schnee, Herbstblätter,
Ein WindstosB, etc. Mitgl. der Mailänder Akad.; Off. des Italien. Kronenord.
Steffeck, Karl Konstantin Heinrich, Maler, Lithograph und Radierer, geb.
4. April 1818 in Berlin, f 10. Juni 1890 in Königsberg, Schüler der Berliner Akademie
(1837), dann von Krüger und Begas, weitergebildet unter Delaroche in Paris
(1839) und 1840—42 in Rom. Er wurde 1859 kgl. Professor, 1880 Direktor der
Akademie in Königsberg und malte Historien, besonders aber Thiere. Von ihm Albrecht
Achill im Kampfe mit Nürnbergern (1848 Nat.-Gal. Berlin), Spielende Hunde (1850 das.),
Büffelgespann (Mus. Königsberg), A. im kgl. Schloss zu Berlin, der Gal. Ravän^ und
dem Arsenal das., dem Mus. zu Stettin, etc. Seine Lithographien und Radierungen
sind Jagd- und Pferdebilder. Er hat auch einige plastische Arbeiten geliefert.
Mitgl. der Akad. zu Berlin und Wien; Med. 8 Kl. Paris 1855, Philadelphia; Kr. der
Ehrenleg.; versch. Ord.
Steffelaer, Cornelia, Maler und Kupferstecher, geb. 3. März 1797 in Amster-
dam, t 28. März 1861 in Haarlem, Schüler von Kobell. Er malte Landschaften
und hat Thierstücke, Ansichten, Landschaften, etc. radiert.
Stegrlieh, Jnlins, Maler und Zeichner, geb. 6. Febr. 1839 in Meissen, Schüler
der Dresdener Akademie, von Bendemann und J. Schnorr. Von ihm
Segnender Christus (Kirche zu Hirschfelde bei Zittau), Abendmahl (Kirche zu Gatzen
bei Groitzsch), Weihnachtstransparent-Bilder, etc., besonders aber Zeichnungen für
den Holzschnitt, z. B. Kinder-Bibel bil der (J. Naumanns Verlag Dresden).
Stegrmaun, Franz, Maler, geb. 16. Sept. 1831 in Gandersheim (Braunschweig),
t 19. April 1892 in Düsseldorf. Er studirte in Braunschweig als Architekt, dann an
der Brüsseler Akademie unter Wauters und später in München und Düsseldorf (1857).
Er malte Kircheninterieurs, Strassenansichten aus Belgien, Deutschland und Frank-
reich, unter A. auch die Rotunde des Wiener Weltausstellungsgebändes.
Stegmann und Stein, Hans tob, Maler, geb. 21. Sept. 1858 in Stachau (Kreis
Nimptsch), Schüler von T human n und Friedrich Bracht. Er wurde Soldat,
liess sich dann in Heinrichau (Schlesien) nieder und malte Landschaften.
Steidl, Martin Melchior, Maler, geb. vor 1690 (?) in Innsbruck, f 1720,
Schüler von J. A. Wolf in München. Er malte Historien in Fresko und Oel, z. B.
Fischzug Petri (Dominikanerkirche Eichstädt); A.in dem Obermünster zu Regensborg, etc.
Steifensandy XaTOr, Kupferstecher, geb. 1809 in Caster bei Köln a. Rh.,
t 6. Jan. 1876 in Düsseldorf, Schüler von Götzenberger und C a u e r in Bonn
(1825—32), der Düsseldorfer Akad. (1833) und von Fei sing (1884) in Darmstadt.
Er kehrte nach Düsseldorf zurück, wurde Professor und fertigte Linienstiche in
Kupfer und Stahl, nach Becker, Bendemann, Caliari, Chauvin, Deger, Kaulbach,
Köhler, Lessing, Mintrop, Müller, Overbeck, Rethel, R. Santi, Schrader, Schröder,
Stilke, etc.
Steigrerle^ Olifer, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1795 auf dem Hradschin in
Prag. Er war auch als Mechanikus geschickt, machte lebensgrosse Papiermache-
Figuren, Siegel- und Münzen- Abdrücke, etc.
Stein, — , Bildhauer des 18. Jahrhunderts, f 1789 in Breslau, gebildet durch
Studium der Antike. Von ihm Friedrich II. (Statue Karlsruhe), Gen. t. Seidlitz-
Monument (Garten, Minkowsky), Fronton (Friedrichsthor Breslau), etc.
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834 SteiD ^ Steioer.
SteiDy Alwin Jacob Lorenz, Ritter Ton^ Maler ond Bildhauer, geb. 81. Juli
1848 in Kiel, thätig in Wien, Schüler der Wiener Akademie. Er malt Genrescenen
z. B. Bauernfeld bei Orillparzer, Offiziersdiener (Aquarell), Italienerin mit Tam-
burin (desgl.). Von seinen Bildhauerarbeiten nennen wir Der Amateur.
Stein, AngDst Ludwig« Maler und Kupferstecher, geb. 1743 in Pavia, f 1815
Schaler der Leipziger Akaaemie. £r radierte nach Rani, R. y. Ryn, etc. ferner
Ansichten von Dresden, Königstein, etc.
Stein» Johann Gabriel, Maler, geb. 14. Juni 1874 in Eolozsv&r (Ungarn), Schüler
der Berliner Akademie, auch in München und Paris, sowie auf Reisen durch West-
europa gebildet. Er malt Bildnisse, Genrebilder, Landschaften, etc. z. B. Daphne (1896
Pastell). Im Park von Versailles (1898), König Salomon (1897), Verleumdung (1899), etc.
Stein, Johann Karl Henrik Theobald, Bildhauer, geb. 5. (7.?) Febr. 1829 in
Kopenhagen, Schüler der dortigen Akademie unter G. Christensen und Bissen, in
Rom (1856) weitergebildet 1861 wurde er Mitglied, 1867 Lehrer, 1874 Anatomie-
Professor an der Kopenhagener Akademie. Von ihm Loke und Sigyn (1862 Mus.
Kopenhagen), S. Matth&us (1871 Schlosskirche das.), Holberg (1873 Sitzende Erz-
statue, am Neuen Theater das.), Bischof Münster (1875 Statue vor der Frauenkürche),
Niels Juel, viele Bildnissbüsten, etc. Kl. gold. Med. 1851 ; Preise 1861, 1869.
Stein, Theodor Friedrieh, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1788 in Lübeck.
Er war in Hamburg thfttig und malte Bildnisse in Miniatur und Pastell, mit besserem
Gelingen, weibliche.
Stelnach, Anton, Maler, geb. 1819 in Breslau, Schüler der Dresdener Akademie
(1840—42) und von K. Schulz in Berlin. 1852 ging er nach München und nahm etwas
von der Rottmann'schen Malweise an. Er malte unter A. Winterlandschaften.
Steinbaeh, s. Ervrin.
Steinberg, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f 1782, thätig um 1742 in
München. Er stach nach des Maries, F. J. Weiss, etc.
Steinbrecher, Gnstav Biehard, Holzschneider, geb. 25. Mftrz 1828 in Dresden,
gebildet unter H. Bürkner das., musste später wegen Augenschwäche die Kunst
aufgeben und wurde Beamter in Potschappel bei Dresden.
Steinbrflek, Ednard, Maler, geb. 3. Mai 1808 in Magdeburg, f 8. Febr. 1882
in Landeck (Schlesien), Schüler von Wach in Berlin (1822—29), in Düsseldorf (1829)
und Rom (1830) weitergebildet. Er kehrte nach Berlin zurück, lebte von 1885—46
in Düsseldorf, dann wieder in Berlin und liess sich 1876 in Landeck nieder. 1840
war er Mitglied der Berliner Akademie und 1854 königl. Professor geworden. Von ihm
Badende Kinder u. A. (1834 Nat. Gal. Berlin), Sa. Genofeva (1835 Mus. Darmstadt), etc.
Von ihm auch Historien in der Friedenskirche zu Sanssouci, der Jacobskirche in
Magdeburg, der Hedwigskirche in Berlin, etc. ond Wandgemälde im Neuen Museum
(Berlin), Landschaften, einige Radierungen, etc.
Steindl, Imre (Emerleh), Baumeister, geb. 1839 in Budapest, Schüler der
Wiener Akademie unter F. Schmidt und Van der Null. Er restaurirte den Dom zu
Kaschau (1877), die Kirchen von Bartfeld und Mariafalva (1878). Femer von ihm
die Gulyaische Grabkapelle in Budapest (1872), Das neue Stadthaus (1875), Das thier-
ärztliche und das technische Institut (1881 und 1882), Das Parlameotsgebäude (1885),
sowie die ßudapest-Elisabethstädter Pfarrkirche (1891), etc., auch kunstgewerbliche
Entwürfe. Med. 1873, Officier der Acad^mie in Paris; Franz-Joseph Orden, Gold.
Med. Stuhlweissenburg und Barcelona.
Steinel, Prokop, Maler, geb. 1732 in Ssedietz (Böhmen), f 21. April 1794 in
Prag. Er mute Pastell- und Mioiaturbildnisse, vielfach für den Grafen Gzernin.
Steinemann, Hermann, Bildhauer, geb. 22. Jan. 1852 in Berlin, Schüler der
Berliner Akademie unter F r i e d r. D r a k e. Er schuf die Kriegerdenkmäler zu
Friedeberg (Neumark) und Neumünster, Werdol, Tempelhof b. Berlin, Rhinow, etc.,
das Kaiserdenkmal in Gross-Korotzschin, Gruppen am Haupttelegraphenamt zu Berlin
und Friese im Hofpostamt zu Stuttgart, Bildnissbüsten, etc.
Steinen, Wilhelm von den, Maler, geb. 19. Febr. 1859 in Viersen, kam 1879
nach Düsseldorf. Er nahm 1883 und 1888 Theil an Forschungsreisen in Südamerika,
kehrte nach Düsseldorf zurück und fertigte dann die Illustrationen zu K. v. d.
Steinens „Durch Centralbrasilien, Expedition zur Erforschung der Schingu*. Mitgl.
der Geogr. Gesellschaft in Rio de Janeiro, Brasilianischer Rosenorden.
Steiner, Anna Barbara, a. Krafft und Steiner 3. K.
Steiner, Ednard, Maler, geb. 1811 in Winterthur, f 6. April 1860, in
München von Cornelius beeinflusst. Von ihm Selbstbildniss (1832), Der Schwur
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Steiner — Steinhäaser. 335
im Grütli (1842), Ereidebildoisse, LandscliaftsfederzeichnuDgeD, Steindracke, etc.
Seine Sammlungen hinterliess er seiner Vaterstadt.
Stelnor, Emannely Maler und Radierer, geb. 1778 in Winterthur, f 1831,
Autodidakt; auch auf Reisen in Italien gebildet. Er malte Landschaften in Aquarell
und Oel, aquarellirte dann BlumenstQcke und hat auch viele Landschaften radiert.
Steiner. Johann Konrad, Maler und Radierer, geb. 1757 in Winterthur,
t 1818, SchOler von Geisaler in Genf und Zingg in Dresden; weitergebildet in
Paris, Rom und Neapel wo er Gel^e studirte. 1796 besuchte er mit seiner Frau
zum zweiten Mal Italien. Er malte Schweizer Ansichten in Aquarell und Oel,
lieferte Landschaftssepiazeichnungen und radierte in Gessners Geschmack. — Seine
Frau Anna Barbara 8. war im selben Fach, wie er thfttig.
Steiner^ Johann üfepornnk, Maler, geb. 16. Mai 1725 in Iglau (Mähren),
t 1792 in Wien, Autodidakt, sp&ter in Rom von Menge beeinflusst. Nach Iglau
zurückgekehrt, malte er Altarbilder in Menge* Geschmack. 1755 wurde er Kammer-
maler und malte nun in Wien Bildnisse z. B. Maria Theresia, Joseph IL, FQrst
Kaunitz, etc. Yon ihm besitzt die Wiener Akademie S. Joseph und Der Chemiker.
Mitgl. der Wiener Akademie (1767). — Ein Igrnai S» malte um 1755 Miniaturen
in Prag.
Steiner, Kaspar, Maler, geb. 17S4 in Winterthur, f 1812 in Bergamo. Er
betrieb eine Seidenhandlung in Bergamo und malte daneben Bildnisse, sowie staffirte
Landschaften in Miniatur, Pastell und Oel.
Steinet, Leopold, Bildhaner, geb. 1853, f im Januar 1900 in Bois-le-roi,
Sohfller der £cole des beauz-arts. Von ihm Rouget de l'Isle (Choisy le Roi) Ledru-
RoUin (1885 Paris), Hirtengruppe (Luxembourg, das.), Le Declin (Paris, Place Gam-
betta), Boston (mehrere im Mus. Limoges), FlQgelross (Alexander III.-BrOcke in
Paris), etc. Med. L Kl. 1884, Gold. Med. 1889.
Steiner^ Sebastian, Bildhauer, geb. 1837 (?), f 1896 in Meran, Sohn eines
Schusters aus Sterzing. Auf Kosten der Familie Auersperg in Innsbruck und
Manchen ausgebildet. Er schnitzte viel in Holz. Eine Zeit lang war er Direktor
der gewerblichen Fortbildungsschule in Innsbruck. — Sein Sohn Josef S« wurde
auch Bildhauer.
Steinfeld, Frans, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 26. Mai 1787 in Wien,
t 3. Nov. 1868 in Pisek (Böhmen), Schüler der Wiener Akademie als Bildhauer,
musste dann wegen seiner Gesundheit zur Landschaftsmalerei abergehen und war
hierin meist Autodidakt. 1815 wurde er Kammermaler des Erzherzogs Anton, 1838
Prof. an der Wiener Akademie. Er bereiste ganz Mitteleuropa und malte an die
800 Landschaften, öfters in Ruisdaels Manier. Von ihm Felsige Gegend bei Baden
(1820 Wiener Mus.), Der Hallst&dter See u. A. (ebenda), Wildbad Gastein, etc.
S. schuf auch Miniaturen, Radierungen und 13 Steindrucke. Gold. Med. 1848.
Steinfeld, Wilhelm, Maler, geb. 1816 in Wien, t 1854 in Ischl, Sohn und
Schaler des Franz S. Er malte Landschaften, von denen die Wiener Mus. eine
(Gebirgslandschaft) besitzen.
Stoinftarth, Hermann, Maler und Lithograph, geb. 28. Aug. 1822 in Hamburg,
t 7. Febr. 1880 das., Schüler von S o h n in Düsseldorf und Schadow an der
dortigen Akademie (1845—52); weitergebildet in Italien (1852). Er kehrte nach
Düsseldorf zurück, Hess sich aber sp&ter in Hamburg nieder. Von ihm Die Erziehung
des Jupiter (1846 Mus. Köln a. Rh.), Diana und Actaeon (1847 Kunsthalle Hamburg),
Selbstbildniss und 8 A. (ebenda). Die Auferstehung (St. Petri Hamburg), etc.; femer
Prometheia (8 lithographische Kompositionen) u. A. m.
Steinhänser, Adolph^ Bildhauer, geb. 1825 in Bremen, t 28. Mai 1858 das.,
studirte in Darmstadt und (1845) bei A. Wolff in Berlin, Broder des Karl S. 1851
ging er nach Rom. Von ihm Holzskulpturen (Dom, Bremen^ desgl. (Johanniskirche,
das.), R. Santi, M. A. Buonarotti, Dürer und Rubens (Sandstein, Kunsthalle das.)^
Genrefiguren in Marmor, etc.
Steinhänser, Karl, Bildhauer, geb. 8. Juli 1818 in Bremen, t 12. Dec. 1879
in Karlsruhe, Schüler von Rauch (1881—35), in Rom weitergebildet, wo er 1862
Mitglied der 8. Luca Akademie wurde. 1863 wurde er als Professor nach Karlsruhe
berufen. Yon ihm Burds Denkmal (1851 Thomaskirche, Philadelphia), Goethe und
Psyche (1855 Weimar), MadonnensUtuen (Paris, Wien, Breslau^ Osterleuchter (Friedens-
kirche, Potsdam), Gruppe der Hl. Genofeva (Vegesack), Hermann und Dorothea
(Karlsruhe^ Olbers (Bremen), Marmorvasen n. A. (das.), Hahnemann (Lpzg). 1849
kgl. gold. Med. Berlin, Mitgl. der Akad. Philadelphia (1858), Gregor-Ord. — Seine
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336 Steinhardt — SteiDle.
Frau Pauline S«, geb. Frank, f 1866, malte Historien, etc. z. B. Königin £8ther,
Genius der Rebe (1848), Der kl. Christus und Jobannes (1857), etc.
Stelnhardt, Friedrieh Karl, Maler, geb. 6. Jan. 1844 in Frankfurt a. M.
Er war einige Zeit in Rom thätig.
Steinhaiiseiiy Heinrieh Rndolph, Goldschmied, geb. 1. Sept. 1826 in Cassel.
1853 wurde er Mitgl. der Zunft dort.
Steinhansen, Wilhelm Angrust Theodor, Maler, Zeichner und Lithograph,
geb. 2. Febr. 1846 in Sorau, Schüler der Berliner Akademie (1868—66) und der
Karlsruher Kunstschule (1867—69), auch in Rom gebildet Er lehfk einige Zeit in
Berlin und liess sich 1876 in Frankfurt a. M. nieder, wo er sich neben HansThoma
als einer der eigenartigen, grossen deutschen Künstler behauptet. Seine ernste religiöse
Kunst ist von feinem Stilgefühl und aufrichtigem, innigem Empfinden getragen. Von
ihm Sgraffito-Malereien am Ravensteinschen Kaus zu Frankfurt a. M., schöne staffirte
Landschaften und Historien, ferner die Illustrationen zu C. Brentanos Gedichten, zur
Geschichte von der Geburt unseres Herrn (Halle 1872), Bibellesezeichen, etc. endlich
aus den 90er Jahren, die prachtvollen Steindrucke (z. Th. in Farben, und viele
Exemplare eigenhändig aquarellirt) , Christus und die Sünder, Mariae Gang zu
Elisabeth, Märebenprinzessin, Christus und der Jüngling, Zur Weihnacht, Mutter und
Kind, reizende Tanzkarten, etc. Eine fast vollständige Sammlung seiner graphischen
Arbeiten befindet sich im Dresdener Kupferstich-Kabinet.
SteinheUy Karl, Maler, geh« 12. Nov. 1860 in Schwabing bei München, Schüler
der Akademie zu München, wo er auch thätig ist. Er malt Genrescenen.
Steinheil, Louis Charles Augrnste» Maler geb. 26. Juli 1814 in Strassbnrg,
f 17. Mai 1885 in Paris, Schüler von Decaisne, D. d'Angers und der £cole
des beaus-arts in Paris. S. begann als Illustrator und Zeichner von Umrahmungen,
Vignetten, etc. Er hat auch einige Blatt radiert. Von ihm Eine Mutter (1847 Mus.
Nantes), Vermählung der Jungfrau (Mus. Di^jon), Wandmalerei in der Ste. Chapelle
zu Paris, Glasfenster in deren Ünterkapelle, Glasfenster des grossen Seminars zu
Nantes, etc., Kampf mit dem Drachen (Georgenkapelle, Kathedrale zu Paris), Das
jüngste Gericht (Münster, Strassburg), Glasfenster (das.), etc. Med. 3. Kl. 1847, 2. Kl.
1848, 3. Kl. 1851, Kr. der Ehrenleg. 1860. — Sein Sohn und Schüler Adolphe Charles
Edouard S.y malte Blumen und Genrebilder.
Steinhöfer, Carl, Baumeister und Ingenieur, geb. 1746 in Zweibrücken, f 19. Febr.
1829 in Cassel. Er legte in Wilhelmshöhe den Steinhöferschen, sowie den sogen.
Neuen Wasserfall an und wurde Churfürstl. hessischer Brunnen- und Wasserkunst-
Inspektor.
Steinloken, Christian^ Maler und Kupferstecher, unseres Jahrhunderts, f im
Dec. (?) 1896 in München.
Steiniicey Helnriehy Maler, geb. 5. Mai 1825 in BoUinghausen bei Leer (Ost-
friesland), studirte in Hannover, Berlin, Köln und die alten Meister im Haag, machte
dann Studienreisen durch viele L&nder Europas (Norwegen, Italien) und Hess sich
1852 in Düsseldorf nieder. Von ihm Gebirgslandschaft (1858 Mus. Stettin), Deutsche
Landschaft (Mus. Crefeld), Der Obersee in Bayern (1859 Mus. Kortrijk), Aus dem
Hardanger Fjord (Mus. Hannover), Aus dem bairischen Hochgebirge. Er malte auch
Thiere. Silb. Med. Metz 1860.
Steinkopf, Gottlob Friedrich, Maler, geb. 1779 in Stuttgart, f 1861 das.,
Schüler seines Vaters J o b a n n F. S. 1799 ging er nach Wien und ging vom Kupfer-
stich zur Malerei über. 1807—1814 verweilte er in Rom wo Koch, Schick und
Overbeck ibn beeinflussten. 1814—1821 war er in Wien, von da an in Stuttgart
tbfttig, wo er 1829 Lehrer, 1833 Prof. und 1845 Vorstand der Kunstschule wurde.
1855 gab er sein Amt auf. Von ihm In den elysäiscben Gefilden (1843 Gal. Stuttgart),
Odysseus und Nausikaa, Cleobls und Biton, Ansichten aus der Stuttgarter Umgegend,
etc. Mitgl. der Akademie Berlin 1825, Wien 1836. Württ. KronenOrd.
Stelnkopf^ Johann Friedrieh. Maler und Radierer, geb. 1737 in Oppenheim,
t 1825 in Stuttgart, hatte erst studirt, dann die Porzellanmalerei erlernt und kam
etwa 1755 an die neuerrichtete Ludwigsburger Manufaktur. Als diese Anstalt ins
Stocken gerieth, malte er Pferde- und Viehstücke in Wouvermans und Roos' Ge-
schmack. 1786 wurde er Gymnasialzeicheclebrer in Stuttgart, 1801 Hofmaler.
Steinla, a. MüUer, Moritz.
Steinle, Eduard Jacob von. Maler, geb. 2. Juli 1810 in Wien, f 18. Sept.
1886 in Frankfurt a. M., Schüler der Wiener Akademie, dann von Kuppelmeier,
endlich in Rom weitergebildet (1828), wo er von Veit und Overbeck beeinflusst
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Steinlen — Stella. SS?
wurde und bis 18t4 verblieb. 1843 Hess er sieb in Frankfart nieder and wnrde
1850 dort Prof. am St&delscben Institut Er malte Wandbilder im Münster su Strass-
bürg (1875), im Dom zu Frankfurt a. M., in der Burgkanelle zu Rheineck (1888—
1842 Bergpredigt), im Kölner Dom (Engelchöre), im Frankfurter Kaisersaal (IJrtbeil
Salomonis), in der Aegidi-Kirche su Manster, im Kölner Museum (Die Kölner Kunst-
perioden), in der Marienkirche zu Aachen (1865>-1866X etc. auch Kartons für
kirchenglasfenster. Von ihm ferner Maria bei Elisabeth (1841 Gal. Baczynski,
Berlin), desgl. (1848 Gal. Karlsruhe), zwei Kartons (Nat-Gal. Berlin), S. Lukas
malt die Madonna (Mus. Basel), Sibylla Tiburtina (1848 St&del'sches Institut Frank-
fart a. M.), A. io den Sammlungen zu Manchen (Scback), Weimar, Wien, etc. So-
dann aquarellirte und Sepia -Zeichnungen, darunter ein Parsifal-Cyldus, 111. zu
Brentanos Rheinmftrchen, zu Shakspere u. A. m. S. radierte auch einige Blatt. Gold.
Med. Paris 1854. 0£f. des belgischen Leopoldsord. u. A. Viele Med. und Orden. Kr.
der Ehrenleg» Mitgl. der Akademie zu Berlin, Hanau, München und Wien. — Sein
Leben Ton Wurzbach (Wien 1879).
Steialen, Alexandre Theophile, Zeichner and Maler, geb. 20. Not. 1859 in
Lausanne. Er ging mit 19 Jahren nach Paris, wo er 1884 im Chat Noir hauptsächlich
mit Katzenbildern und Fabeln debutirte; darunter Die Odyssee der Katze und des
Fisches, Die Katze und der CigarrenstOmmel, Das schreckliche Ende der Elster,
Bazouge oder die traurigen Folgen der Trunksucht, Die Katze u. A. Von ihm auch
die kflnstlerischen Plakate Gompaffnie Fran^ise des Chocolats et des Thds; Lait
?nr de la Yingeanne Stärilisd; Mothu et Doria; Trotte Gailbert. Fflr Bruanti
liederbuch .Dans la rue* lieferte er 150 Skizzen, ebenso Illustrationen ffOa eine
Anzahl Romane zu Pariser Strassenliedem und fflr die meisten französischen Witz-
blätter. Endlich hatte er auch einige Einzellithographien geschaffen.
StelDliogf Josef, Maler, geb. 12. April 1846 in Wien, Schfller der dortigen
Akademie unter Wurzinger, dann von Pilo ty. Er wurde Gemälde«Restaurator
an den Wiener K. K. Museen. Yon ihm Hauptaltar (Mechitharistenkirehe, Wien),
S. Josef (Sa. Elisabeth, das.), etc. Femer viele Genrebilder ond Bildnisse. Inh.
des St. Svlvesterordeus, Fflger-Med.
Steinmeti, (Stetnmets-Noris), Friedrich, Maler, geb. 31. Oct. 1860 in Nflmberg,
Schfller der dortigen Kunstschule unter Raupp, Kreling, Jäger u. A., sowie der
Mflnchener Akademie (1877—83) unter Lindenschmit. Löfftz und G. Max. Yon
ihm Trost im Unglflck, Der Letzte seines Stammes, Erinnerung an den 9. März
1888, etc. auch Bildnisse, Copien nach alten Famüienbildnissen, decorative Arbeiten
im Schloss Neuschwanstein, etc.
Steinmllller, Joseph» Kopferstecher, geb. 28. Februar 1795 in Wien, f 1841,
Schfller von Maurer an der Wiener Akademie. 1818 begann er selbständig inPra^
zn stechen. Yon ihm Madonna im Grflnen (1841 n. R. Santi), Madonna mit Heil,
(n. Luini), desgl. (1834 n. Yanucci); Blätter fflr das Wiener Galeriewerk, Bildnisse, etc.
Stelnvrlok^ s. SteenwIJk.
Stella^ Antoine^ Antoinette, Clavdine und FranQOlie (s. d.)^ waren vier
Schwesterkinder des Jacques S. die eigentlich Bonionnet hiessen, aber den Namen
S. annahmen, da ihr Oheim sie erzog.
Stell«, ABtoine Boasonnet, Maler, geb. 25. Nov. 1637 in Lyon, f 9. Mai 1682
im Louvre zu Paris, Neffe und Schfller des Jacques S. Er wurde 1666 Mitgl.
der Akademie auf Grund seines «Pythische Spiele* (Mus. Louvre), ond 1681 Prof.
Jacques S. hinterliess ihm eine Summe, die ihm einen fflnQährigen Studienaufenthalt
in Rom ermöglichte. Er malte Historien fflr die Kirchen der Jakobiner, der Jesuiten,
die Panlskircbe, die Kirche Saint-Germain PAuxerrois, Saint-Gervais zu Paris und
ihr die Notre Dame de Fourvidreskirche zu Lyon. S. hat auch mehrere Blatt
radiert
Stella, AMtolnelte Bovzonnet. Kupferstecherin, geb. 24. Aug. 1641 in Lyon,
t 30. Oct. 1676 in Paris an den Folgen eines Falles, Schwester der Claudine B. S.
Yon ihr Romalas und Romas (n. Antoine B. S.), Einzug des Kaisers Sigismund in
Mantua (25 Bl. nach J. Romano).
SteUa^ Claudine Bonzonoet. Malerin und Kupferstecherin, geb. 6. Juli 1686
in Lyon, f 1« Oct 1697 in Paris, Schwester des Antoine B. S., Schfllerin ihres Oheims
Jacques S. Sie widmete sich bald ganz dem Stich, stach besonders nach Poussin
und wurde ihm selir gerecht.
Stellat Franfols L, Maler, geb. 1563 in Mecheln, f 26. Oct. 1605 in Lyon,
Sohn des Jean S. 1578 folgte er einem Jesuiten nach Rom, wo er die Malerei^
AUgemeiiiM KODitter-Leziooii. 8. Avfl. 4. Band. 22
338 ätella — Stepliao.
itudirte. Er liess sich in Lyon nieder und malte Historien. Von ibm ChriBtos im
Grab (Hl. Johannes-Kirche Lyon), Kreuzabnahme (Cölestinerkirche das.), etc.
Stella, FranoolB II., Maler, geb. 1608 in Lyon, f 26. Juli 1647 in Paris,
2. Sohn des Franko» S., Schaler seines Bruders Jacques S., den er nach Italien
begleitete. Er war Hofmaler des Königs und führte 1639 Terschiedeoe Werke fOr
das Oratorium der Königin im Schloss zu Saint-Germain aus. Aus seiner Heirath
erwuchsen ihm endlose Misshelligkeiten, die ihn an der Arbeit hinderten und ihn in's
Grab brachten. Von ihm Heilige Familie (Mus. Orleans), Der Hl. Johannes reicht
dem Jesuskind das Kreuz (Mus. ebenda^ etc.
Stella, FraB^oiae Bonionnet, Eupferstecherin, geb. 12. Dec. 1688 in Lyon,
S18. April 1691 in Paris, Schwester des Antoine B./S. Von ihr 66 Blatt antike
mamente, 56 Blatt Vasen (nach Jacques S.), etc.
Stella, Oloyanni, Gemmenschneider, geb. U. Mftrz 1889 in Keapel, Schfller
▼on L. Perrotti. Er modellirte erst C!opien berühmter Werke und schnitt dann
Cameen, Reliefs in Lava, etc. S. besuchte Paris und London und kam 1868 nach
Neapel zurtlck. Med. Dublin 1865, etc.
SteUa, Ignati, g« Stent, J.
Stella, Jaeqvea, Maler, geb. 1596 in Lyon, f 29. April 1657 im Louvre in
Paris, Sohn und Schüler des Fran^ois L S., später Schüler des Nie. Poussin.
Er wurde Hofmaler und Ritter des hl. Michaels Ordens 1644. Mit 20 Jahren ging
er nach Florenz, wo ihm der Herzog Cosmo de' Medict Wohnung und Pension gab.
Nach 7 jährigem Aufenthalt begab er sich 1623 nach Rom, wo er 12 Jahre lang
thätig war. Im Begriff einem Ruf Philipps IV. nach Spanien zu folgen, wurde er,
sein Bruder und seine Dienerschaft ins Geftngniss geworfen. Bald jeaoch wurde
seine Unschuld bekannt und er und die Seinigen in Freiheit gesetzt. Er bereiste
nun im Gefolge des Marschall Cr^qui Italien, schlug eine Direktorstelle in Mailand
aus und kam nach Paris, wo er die Gunst Richelieus erlangte, der ihm für sich und
den Hof ausgiebig beschäftigte. Historien von ihm in den GaL und Museen zu
Angers, Greno Die, Hayre, Lyon, Montauban, Montpellier, Nantes, Nimes, Paris, Ronen, etc.
S. hat auch 5 Blatt radiert
Stella, Jean, Maler, geb. 1525 in Antwerpen, f 1601 in Paris, wohin er schon
in jungen Jahren kam. Er war der Stammvater einer grossen französischen Eflnst-
lerfamilie.
Stelson, SylTia C. Malerin, geb. 2. Sept. 1828, f 16. Oct. 1872 in Boston.
Sie hatte sich ohne Lehrer gebildet und malte Stillleben, besonders aber gute
Blumenstücke.
Steiler, Johami Jacob, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, thätig zwischen
1720 und 1783. Er schuf u. A. Platten für das Werk über die Dresdener Ant&en (1733).
Stelaner, Heinrieli, Maler, geb. 1833 in Bayreuth, Schüler der Nürnberger
Kunstschule unter Krehling. £r wurde Professor an der Kunstgewerbeschule zu
München. Von ihm Luther im Kreise seiner Familie, Stumme Liebe, Protestantischer
Gottesdienst während des 30 jährigen Krieges, etc., auch Landschaften.
Steiboek^ Magnus, Graf, Maler, geb. 1664 in Stockholm, f 1717 in Kopen-
hagen. Dieser schwedische Feldmarschall beschäftigte sich mit dem Bildnissmalen
und Anfertigen von Filigranarbeiten, mechan. Kunstwerken, etc., besonders nach
seiner Gefangennahme (1713 bei Tönningen).
Stengel, Stephan, Freiherr Ton, Radierer, geb. 1751 in Mannheim, f 1B22
in Bamberg. Er radierte als Liebhaber 1771—1808 Ansichten aus den Neckar- und
Rheingegenden. — Ein Georg, Freiherr yon S., geb. 1775 (?), f 1824, war eben-
falls in Mannheim als Liebhaber-Radierer thätig.
StengUn, Johann, Kupferstecher, geb. 1715 in Augsburg, f 1770 in St Peters-
burg, Schüler von J. G. Bodenehr. Er arbeitete in Schabmanier und erhielt 1743
einen Ruf nach St. Petersburg, wo er eine Gzarenfolge und Mitgl. der kaiserl. Fa-
milie schuf. Von ihm ferner Blätter nach Dinglinger, Grooth, J. J. Haid, D. Klein,
N. de Meytens, etc. — Ein Ferdinand S. war um 1710 in Stuttgart als Schab-
künstler thätig.
Steni^re, P. Marie Nicolas, Baumeister des 18. Jahrhunderts, begr. 17. Febr.
1790 in der Margarethenkirche, Paris.
Stenree, (Steenree), Willem (Georg?), Maler, geb. 1600 (?) in Utrecht,
t 1648 (?), Nejßfe und Schüler des C. Poelemburgh, in dessen Art er malte.
Stephan, €hriBt4iph, Bildhauer, geb. 12. Oct. 1797 in Köln a. Rh., f 1& Jm>-
1864 das., Schüler von J. C. A. Blöroing, aber meist Autodidakt|<->£r schmtste
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Stephan — SteAi. dSd
erst Bflderrahmen und ornamentale Sachen, später Altäre, a. B. den Haaptaltar der
Stiftskirche m Gleve und des Doms zn Riga.
Stephan, JohanB, s. Caloar. Johamiea 8. tob.
Stephan, Johann, Maler uno Yergolder, geb. 1795 in Köln a. Rh., f 15. Not.
1855 das. Er war als Zeichenlehrer und Restaurator alter Bildwerke thätig. 1846
Hess er sich auf einige Jahre in CIoto nieder.
Stephan. Meister, g. Loehner, Stephan.
Stephan!, s. StOTons, Pieter.
StephanoB, griechischer Bildhauer der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts t. Chr.,
Schaler des Pasiteles. Von ihm ist die Statue eines juniren Mannes erhalten, die
sich in der YiUa Albaui befindet, die er aber wahrscheinlich nach dem Werke eines
viel älteren Meisters copirt hat.
Stophanow, (Stephanoff), Franels Philip, Maler, geb. 1788 in Brompton,
t 15. Mai 1860 in West Haonam (Gloucestershire, Englandi^ Sohn des N. Phileter S.
Er malte seit 1804 Genrebilder (Die armen Verwandten, verhör Algernon Sydneys,
etc.) und zeichnete lUustr. rar Krönung Georg lY. (S. Eensugton Mus.), ra Pynes
»Royal Residences", zu „Field of the Cloth o? Gold", etc.
Stephanoir^ H. Phileter, Maler, geb. vor 1760 f?) in Russland, f ▼or 1790 in
London (?) durch Selbstmord. Er malte Bildnisse, Plafonds, Theaterscenerien, etc. —
Seine Frau Gertrnde S., t 1806 in Brompton, malte Blumen. — Deren Tochter
M. 9. S. malte ebenfalls Blumen.
Stephnnng Hollandiena, s. StoTen Tan Holland.
Stephens, Edward Bowriny, Bildhauer, geb. im Dec. 1815 in Exeter (England),
f 10. Nov. 1882, Schfller der Londoner Akademie und von E. H. Baily, später
3 Jahre in Rom weitergebildet. Von ihm Hagar und Ismael, Eva und der Satan,
Eva und der Tod (1858), Euphrosyne und Cupido (1856), Der Gang in*s Bad (1862),
Das Wrack, Die Statuen Loa Fortescues, Sir Thomas D. Aclands (1862), etc., auch
viele Bildnissbüsten.
Stephens, Henry Lonis^ Maler und Illustrator, geb. 11. Febr. 1824 in Phila-
delphia (ü. S. A.), t 13. Dec. 1882 in Bayonne (N. T., U. S. A.). Er studirte an der
Akademie seiner Vaterstadt und wurde bekannt duroh humoristische Illustrationen
zu Einderbachern, zur komischen Zeitschrift ^Vanity Fair", die vor zwanzig Jahren
in New York ersdiien, etc. Femer hat er auch aquarellirt
Stephenson, John (James t), Kupferstecher, geb. 26. Nov. 1808 in Manchester,
t SO. Mai 1886 in London, Schüler von Finden. Er lebte von 1888—47 in Man-
chester, dann in London. Von ihm Ophelia (n. Millais), Tennyson (a Watts), Die
Pferdebändigerin (n. Landseer); A. n. Faed, Gordon, Landseer, Maclise, Martin, etc.,
auch fär iUustrirte Zeitschriften und BQcher«
Steppes, Edmnnd K. F» M., Maler, geb. 11. Juli 1878 in Burghausen (Ober-
bayem), Schüler von Eniser in München und der dortigen Akad. Er bereiste Süd-
deutschland, sowie Böhmen und malte Landschaften, aucn Bildnisse.
Sterbeeek, Frans Tan, Maler, get. 17. Nov. 1630 in Antwerjoen, f 1693 das.
Er wurde Geistlicher, hat aber eifrig Botanik getrieben und malte Pflanzen. Ferner
entwarf er eüien marmornen Haupialtar für die Dominikanerkirche in Antwerpen.
Sterekr^ Arthnr, Kupferstecher, geb. 1866 (?), t 23. Jan. 1896 in Antwerpen.
Er erhielt den nossen Rompreis. Von ihm Lady Godiva (n. Van Lerius), Jan de
Vos (nach dem Bild im Antwerpener Mus.), A. nach Rubens, etc.
Sterl. Robert Hermann, Maler, Zeichner und Lithograph, geb. 23. Juni 1867
In GrossdoDrits (Sachsen), Schüler der Dresdener Akademie unter P au weis, weiter-
gebildet auf Reisen nach Paris und Hessen. Er malte Bildnisse, Landschaften und
Genrebilder z. B. Hessische Bauern im Gespräch, Arbeiter in den Eibsandsteinbrüchen,
Feierabend; femer schuf er zahlreiche Illustrationen für Zeitschriften und Bücher.
Von seinen Steindrucken erschien einer in »The Studio*. Gold. Med. Dresden.
Stern, Ignai, Maler, gen. Stella, geb. 1698 in Ingolstadt, f 1746 in Rom,
Schüler von Cignani m Bologna, wohin er sehr jung gelangte« Von ihm Ver-
kündigung (für Sa. Annunziata, Piacenza), Fresken (Sakristei von S. Paolo, Rom),
Altarbilder (Sa. Elisabeta, das.), Madonna (Mus. Wien), Eabinetsbildchen, etc.
Stern, Josef, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Graz, f 1773 in Brunn, io
Rom gebildet. Er Hess sich in Brunn als Bildnissmaler nieder und wurde Hofmaler
des Grafen von Dietrichstein. Neben Bildnissen malte er auch einige Fresken und
Historien in Kirchen zn Brunn (Magdalenenkirche, S. Jakob, Minoritenkirche, etc.),
Syrof ic, Rossic, Struc, in der Schloss-Bibliothek zu Kremsier, etc.
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34Ö SteroWg — Stevaerts.
Sternberyy WmsIQ, Maler, geb. 1818 in Rnssland (?X f 1845 io Bom. Er
malte Scenen aus dem mssiBcben Baaeroleben und war seit 1841 in Italien thätig.
Sterniy (Stern), Bafaelle, Baameister, geb. Tor 1800, f 1821 (?), Sohn einet
Bänmeisters (?) Johann S., th&tig in Rom, wo er fbr Pio YIL den Braccio naoTo
des yatikaniscben Mnseams baute. Sein Sohn Joham S« war ebenfalls Baameister.
Sterr, Hans, Glasmaler des 16. Jahrbnnderts, tb&tig in Bern, wo er Ratbsherr
war. Er sobuf n. A. sechs grosse Wappenseheiben fflr Jegistorf (1515), A. fOr
Hindelbank (1519), Lanperswil (1518/19), etc. £s finden steh aach Alpengemälde Ton
ihm vor, s. B. in Lenzingen.
Sterrer, Karl, Bildhauer, geb. 25. Mai 1844 in Wels (Oberösterreich), Schüler
der Wiener Akademie und von Melnfzky. Von ibm Triptolemus, Xicinius, Stolo
(Statuen), Kriegers Heimkebr, Liebe zum Volk, etc.
Sterry, Kar], Maler, geb. 29. M&rz 1861 in KenHaidan a. 0. (Niederschlesien),
Sch&ler der Berliner Akademie n. von A.t. Werner. Er liess sich in Berlin nieder
nnd malte Genrebilder, sowie Bildnisse.
Stetka, Jvlivs, Maler, geb. 29. Aug. 1855 in Eiraly Lehota (Ungarn^ Schaler
von Benczur, th&tig in Budapest.
Stetson, Charlei Walter, Maler, geb. 1858 in Tivertoo (R. I., ü. S. A.\ th&tig
in ProTidence (R. I.). Von ihm Fort von geweihter Erde; auch Bildnisse. S. hat
einige Platten radiert.
Stetten, Karl tob, Maler, geb. 1857 in Augsburg, th&tig in Nenilly s. S.,
SchOler der Akademie zu München und der Ac. Julian (unter Boulanger, Gourtois,
Dagnan und J. Lefebvre) zu Paris. Von ihm Italiener in Paris, Cl^bis und
Biton, Der Ringkampf, Am Louvre, Aprilabend, ete., auch Landschaften und Bild-
nisse. Med. 8. El. Paris.
Stettier, Wilhelm, Maler, geb. yor 1655 in Bern, f 1708, Schüler von K.
Meyer in Zürich und Jos. Werner in Paris. Er malte Miniaturen und war n. A.
in der Kostümkunde sehr bewandert, so dass er dem Numismaten C. Patin bei der
Herausffabe von Werken helfen konnte. Von ihm Traum des Olympias, Traum
Alezanders; Feder- und Sepia-Zeichnungen, etc.
Steoben, Alexander Joseph, Baron de, Maler, geb. 22. Juni 1814 in Paris,
t 7. Juni 1862 das., Schüler seines Vaters G. G. L. de S. und ron Ingres. Er Ter-
lebte 10 Jahre in St Petersburg und 8 in Rom. Von ihm Jacob segnet seine Kinder
(Isaakskathedrale, St. Petersburg), Ans Miltons Jugend, Bmnnenbad, etc. Med.
8. Kl. 1880.
Stenben, Charles Onlllavine Henri Angnste Francis Lonls, Baron de»
Maler, geb. 17. April 1788 in Bauerbaeh bei Mannheim, f 21. Not. 1856 in Paris,
Schüler der St Petersburger Akademie, dann yon G^rard, R. Lefebrre und P r ud 'h o n
in Paris. 1887 wurde er Zeichendirektor am Pariser Polytechnikum. 1844—54 war
er in Rassland thfttig, Ton da ab wieder in Paris. Von ibm Peter der Grosse auf
dem Ladogasee (1812 Mos. Amiens), Jugendzug Peters des Grossen (1827 Mus. Valen-
ciennes), Johanna die Wahnsinnige erwartet die Auferstehung ihres Gatten (1836
Mus. Lille), Karl Martells Sieg über Abd^rame und 12 A. (1886 Mus. Versailles),
Esmeralda (1889 Mus. Nantes), die Decke im 2. Saal im Mus. des Louvre; Andere
Werke von ihm in dem Dom zu Strassburg, in der Isaacs Kathedrale zu St Peters-
burg, etc., auch Bildnisse. Med. 1. Kl. 1819. Er. der EbrenL 1827. Mitgl. der St
Petersburger Akademie 1888, Rother Adler Ord. 1841.
Stenben, Baronin Eignere Anne de, geb. Trollt, Malerin, geb. 25. Dec. 1788,
in Paris, f 29. Dec. 1869 das., Gemahlin und Schülerin des G. G. L. de S., auch unter
R. Lefeyre gebildet Sie malte Bildnisse.
Stendtner, Mark Christoph, Bildhauer und Eupferstecher, geb. 1698 in Augs-
burg, t 1786. Er stach in Schwarzkunst nnd radierte Bildnisse, sowie mythologische
Scenen. Femer zeichnete er Gold- nnd Silberschmieds - Vorlagen. — Sein Bruder
Esijas Phillpf S., geb. 1691, t 1760, war in gleicher Weise th&tig.
SteTaerts. (Staeyaerts, Sterens, Steyers), Antonie Patamedesi, Maler, geb.
nm 1601 in Deift, begr. 1. Dec. 1678 in Amsterdam, Ton MiereTclt in Delft nnd
Hals in Haarlem gebildet, Sohn eines Gemmenschneiders Palamedes S. Er wurde
1621 Mitgl. der Gilde, sp&ter deren Dekan, war in Delft th&tig bis 1678 und
starb auf einer Reise zu seinem Sohn. S. malte Bildnisse und Gesellschaftsstocke,
z. B. Tischgesellschaft im Park u. A. (Mus. Berlin), Musikalische Gesellschaft und
Bildnisse (Gal. Brüssel), A. in den Sammlungen zu Dresden (zweifelhaft), Frankfort a. M.,
Haag, Kopenhagen, St Petersburg, Wien (Liechtenstein), etc. ^ ^
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Stevaerts — Stevens. 341
Stefaerts, (StaeTaerta, SteTens^ 9teTers), Palamedea Palamedeai, Malert
geb. 1607 in London, f 26. Biai 1688 in Delft^ wohin er schon in der Jugend kam,
Schaler seines Bruders Antonie P. S. and an Werken des Esaias ?. d. Yelde
gebildet. 1627 wurde er Mitglied der Delfter Gilde. Er war missgestaltet, seine
Werke sind in Folge seines frühen Todes selten. Von ihm Beitertreffen (1684 Mus.
Dresden), Gefecht swischen Kaiserlichen und Schweden (1630 Mus. Berlin), Andere in
den Sammlungen zu MQochen und Wien (auch Sammlung Liechtenstein).
Stefen Tan Holland, (StephaDiia Hollaiidleii8)| Stempelschneider des 16. Jahr-
hunderts. Er fertigte Denkmünzen auf König Sigismund August Ton Polen, auf Graf
Gg. von Egmond, auf Englische Berühmtheiten, etc.
StOTeBH« Alfted. Maler, geb. 11. Mai 1828 in Brüssel, Schüler von Navei in
Belgien und Koqueplan in Paris, thitig in Paris. Er malte Interieurs und moderne
Sittenbilder mit ungewöhnlich feinem Farbensinn, sowie fesselndem Vortrag s. B.
Aschermittwoch (18Ö3 Mus. Marseille), Trost (1857 Gal. RaTon« Berlin), Dame im
Bosakleid (1867 Mus. Brüssel), Salome (1882 das.). Am Strande, SoliUire, eU. Auch
Wandbilder (Die Jahreszeiten), im Brüssler königl. Schloss. Med. 1858 Paris, 1855,
1867, 1878, Off. d. Ehrenleg. 1867, Kom. 1878; Leop. Ord., bair. St. Michaels-Orden,
österr. Ferdinands- Ord., etc.
StOTens, Alftred George, Bildhauer und Maler, geb. 1817 in Blandford (Dor-
setshire, England), f 1- Mai 1875 in Hayerstock Hill (London). Er konnte schon
mit 8 Jahren ähnliche Bildnisse zeichnen und wurde zur Ausbildung nach Italien
geschickt, wo er zunftchst in Florenz alte Meister ausgezeichnet oopirte. In Rom
wurde er Thorvaldsens Schüler und Tersuchte überhaupt sich auf allen Gebieten
der Kunst gleichmassig auszubilden. Nach England zurückgekehrt, wurde er Lehrer
an der Kunstschule in Sheffield. Er war besonders als Bildhauer und decoratiTor
Künstler thätig. Von seinen Gem&lden nennen wir einige Bildnisse, Entwurf zur
Ausschmückung des Lesesaals im British Museum (im S. Kens. Museum^ desgl. für
die Kuppel der Paulskirche (z. Th. ausgeführt) ; von Skulpturen das Wellington-
Denkmal in der Paulskirche, Sitzender Löwe Tor dem British Museum, etc. S. Leben
▼on W. Armstrong (1881).
SteTODSy AnthoniSy Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Mecheln, Stamm-
yater einer grossen Künstlerfamilie dort
SteTOiB, Fraaeis, Maler und Radierer, geb. 1781, f 1822 (1828?) in Exeter,
Schüler von P. S. Munn. um 1810 war er in Norwich, später in Exeter thätig.
Er malte Landschaften in Aquarell, von denen das S. Kensington Mus. eines besitzt
und gab 1815 einen Baod Radierungen heraus. — Ein D. S» malte im 18. Jahrhundert
in England Bildnisse.
StOTeiia, Onataye Max^ Maler, geb. 27. Febr. 1871 in Brüssel, Schüler von
Portaels in Brüssel und Cormon in Paris. Von ihm n. A. ein Plakat ,Le Sillon".
HteTena, Jakob d. Ae., Maler des 17. Jahrhunderts, f vor 1630, Sohn des Anth on i s
S. Er war in Mecheln, dann in Antwerpen, später (um 1614) wieder in Mecheln thätig.
Steyena, Jakob d. J., Maler, geb. 1593 in Mecheln, f 1662, Sohn und Schüler
des Jakob S. d. Ae. Er war in Mecheln thätig und dort zweimal Terheirathet
SteTOiSy Jan, Maler des 14. Jahrhunderte, gen. de CvTpere. Er war 1878 in
Antwerpen thätig. — Sein Vater Andrlea S», war dort ebennuls Maler gewesen.
Sleyens, Jai, Maler des 15. Jahrhunderte, f ^^^^ 1^^^» thätig in Löwen, wo
er seit 1481 als Figurenmaler erwähnt wird und nebenbei Bilderhandel betrieb.
SteTeaa» Jan, Maler, geb. 1595 in Mecheln, f am 1627, Sohn und Schüler des
Jakob S. d. Ae. Er war in intwerpen und Mecheln thätig.
StOTena» Jan (John), Maler, geb. vor 1700 in Holland, f 1722 London. Er
kam kurz nach 1700 nach England und malte Landschaften, Sopraporten, etc.
StOTena, John, Maler, geb. um 1793 in Ayr, t l^^S in Edinburgh, Schüler
der Londoner Akad., auch in Italien gebildet, wo er sich dann meist aufhielt Er starb
an den Folgen eines Eisenbahnunglücks, das ihn in Frankreich betraf. Er malte
Genrebilder und besonders Bildnisse, von denen die Nat.-Gal. zu Edinburgh und die
Nat-Portr.-Gal. in London Proben besiuen. — Ein anderer John S. lebte in Eng-
land im 18. Jahrhundert als Landschaftsstecher.
SteTena. Joseph, Maler, geb. 1819 in Brüssel, f 3. Aug. 1892 das., Autodidakt,
Bruder des Alfred S. Er liess sich in Paris nieder und errang besonders mit seinen
Hundebildern viel Ruhm. Von ihm Tantalusqual (1850), Erinnerung an die Strassen
in Brüssel und 1 A. (1852 Mus. Ronen), Hund eine Fliege betrachtend, etc.
Med. 2. KL 1852, 1855, 1857, Kr. der Ehrenleg. 1861, Off. dea Leopold Ocd. 1865.
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342 SieTens — Sthennis,
SteTens, Palamedes, s. SteTaertt.
Stetens, (SteeTeiu), Pieter, Maler, gen. StephanI (Stefan!), geb. 1540 in
Hecheln, f nach 1620 (n. A. 1604) in Prag, Sohn des Anthonis S. Um 1590 kam
er nach Prag und wurde Hofmaler RudolphB II. ; 1600 soll er in die Heimath sn-
rückgekehrt sein. Von ihm Zwei Walmandscbaften (Mus. Wien), Die Amalekiter
Schlacht (Gal. Braunschweig), Die 4 Jahresseiten (gest. >on Sadeler), etc. — Sein
Sohn Pleter S. d« J., war schon 1590 in Prag als Maler und Kupferstecher th&tie
und erhielt 1594—1612 dort Monatsgeld, als Sammermaler Rudolphs II. Die Gal.
zu Braunschweig besitst eine Landschaft yon ihm. — Dessen Sohn Antoi S. d« J«
(auch Stephan! und Stefena Ton St6!Bfel8), t 1672 in Prag, war dort seit 1644
als Maler th&tig, nebst seinem Sohn. — Ein ~ StelBfels (SteteBs), malte 1695—98
hn Kloster Waldsassen (Bayern). — Ein Paul S. war um 1644 in Prag als Maler thatig.
SteTOns, (St!eTeB8)| Blehard. Maler, Bildhauer und Medailleur, geb. vor
1550 (?) in Holland, f nach 1589. Er kam nach 1557 nach England und errang da
besonders durch seine Medaillen Ruhm. Von ihm femer Monument des Earl of
Sussez (Boreham Church, Suffolk) und von Gem&lden John Lord Lumley (1590),
sowie andere Bildnisse Ton dessen Familie und (sweifelhaft) Königin Elisabeth, sowie
Maria Stuart, beide in Hardwicke.
SteTensoBy R. Maeavlay, Maler, geb. 1864 in Glasgow, th&tig das. Von ihm
Halbmond, Mondlicht bei bewölktem Himmel, Tr&umerei, Phantasie, Friedenstraum, etc.,
— Ein Thomas S., malte im 17. Jahrhundert su London Landschaften, Bildnisse
und decoratiTe Arbeiten.
Steter, Gnstay Cnrt, Maler, geb. 16. Mai 1828 in Riga, t 17. M&rz 1877 in
Düsseldorf. Schüler der Berliner Akademie (1847), kam 1850 nach Stockholm, um
Bildnisse fllr den Hof und die üniyersit&t Upsala au malen und studirte 1854 unter
Gouture in Paris weiter. 1859 Hess er sich in Ebmburg, 1865 in Düsseldorf nieder.
Er erhielt den Professortitel. Von ihm Abisag und Darid (1860 Gal. Schwerin), Die
Auferstehung (Johanniskirche, Barmen), Tod des Wendenkönigs Gottschalk, J. Gossaert
malt sein schlafendes Kind, etc.; ferner yiele Cartons zu Glasfenstem für Mecklen-
burger Kirchen (Dobbertin, Schwerin, etc.). Mecklenb. Haus-Orden.
SteTersy g« Steyaerts.
Stewardson, Thoouui, Maler, geb. 1781 in Kendal, f 18^9 i^ London, wo er
Schüler ron Romney war. Er malte Bildnisse und wurde Hofmaler der Königin
Caroline. Von ihm Der Historiker Grote (Nat Portr.-Gal., London), George UI.,
Königin Caroline, Canning, etc.
Stewart, Anthony, Maler, geb. 1778 in Crieff (Perthshire, Schottland), f 1846 in
London, Schüler von A. Nasmyth in Edinburgh. Er malte erst schottische Land-
schaften, dann Miniaturen, Hess sich in London nieder, wo er die erste Miniatur
malte, zu der die Königin Victoria je gesessen hat. Seit ca. 1680 malte er nur noch
Kinder.
Stewart, GUbert, s. Stnart.
Stewart, James, Maler und Kupferstecher, geb. 1791 in Edinburgh, f 1S68
am Kap, Schüler von R. Scott (1810) und J. Burnet, sowie der Trustees' Aeademy
unter Graham. Er stach erst nach Alhin, Wilkie, etc. während er nebenbei in einem
M&dcheninstitut zu Edinburgh zeichnen lehrte. 1880 zog er nach London und stach
Weiteres nach Wilkie, femer n. eigener Zeichnung, die ihm als Wilkies yom Verleger
abgekauft wurden. Als der Käufer sich orientirt hatte, machte er den Kauf rück-
gängig und diese Kränkung unter Anderen yeranlasste S. 1838 nach der Algoa-Bai
auszuwandern. Seine Farm dort wurde yon Kaffern geplündert Er musste mit
Familie nach Somerset fliehen, wo er durch Bildnissmalen so yiel yerdiente, dass er
sich eine neue Farm kaufen konnte. — Ein Jalina L. S., geb. in Philadelphia (U. S. A.),
Schüler yon Zamacols, Geröme und R. deMadrazo malt seit etwa 1880 Genre-
bilder, sowie Bildnisse. Gold. Med. Berlin (1896), München (1897), etc.; Krens der
Ehrenleg. (1895), LeopoldOrd. (1894), etc. — Ein Bobert S«, geb. 1776, war in Eng-
land als Bildnissstecher thätig.
Steyaert, Anthonie, Maler, seb. 1765 in Brügge, t 1868 in Ghent, Schüler
der Akadentie zu Brügge. Er wurde Professor an der Ghenter Akademie. Von ihm
S. Antonios (S. Nicolas, Ghent), etc.
Steyn, J., Maler, geb. 1805 (?)> t 19. Bec. 1840. Er war in Amsterdam thätig
und malte Miniaturen.
StheJinis^ griechischer Bildhauer des 4. Jahrhunderts, geb. in Olynth, thätig in
Athen im Verem mitLeochares. Er bildete Weinende Frauen für Gcabmäler* femer
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Stibral — Stier. 343
eine Demeter, Athene, Zens, Athletenstatnen ond die Statue des Antolycos des Grftnders
▼on Sinope.
StibraL Maler, geb. 1859 in Prag, thfttig das. Yon ihm Motiv ans Salesel,
Die grosse Moschee in Ecrivan, etc.
Stlehart, Alexander Otto, Maler, geb. 11. März 1838 in Werdan (Sachsen),
t 2. Juli 1896 in Jöhstadt, SchOler von Schnorr an der Dresdener Akademie, ron
Lerius in Antwerpen und Griepenkerl in Wien, studirte auch in Manchen. In
den 70er Jahren Hess er sich in Dresden nieder; dort malte er mit P. Eiessling
die Gruppe der 8 Grazien im Hoftheater (Wachsmalerei); femer yon ihm biblische
Gem&lde für sächsische Kirchen, Illustrationen zu Märchen (z. Th. eigenen), etc.
Stiegel, Eduard, Maler, geb. 20. März 1818 in Cassel, f 18. Dec 1879. Er
wurde Prof. an der Casseler Akademie und malte und zeichnete Landschaften, etc.
Preuss. Erooen-Orden 4. El.
Stieger, Oswald, Maler, geb. 22. Juni 1857 in Salzburg, Schfller der Mflnchener
Akademie unter Strähnber, Löffts undLindenschmit Er malte Bildnisse und
Genrescenen.
StieglitiL Christ. Ludwig, Zeichner, geb. 1756 in Leipzig, t 1836. Er war
Jurist, sowie Eunstgelehrter und hat seine Schriften über Baukunst der Alten (1796)
und Archäologische Unterhaltung mit Abbildungen nach eigener Zeichnung versehen.
Stiehler, Karl Gotthelf, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, f 5. Oct. 1778 in
Meissen.
Stieler, Engen toh, Maler, geb. 19. Sept. 1845 in München, Sohn des Joseph
8., Schüler tou Piloty an der Mflnchener Akademie. Als Vorstand der Mflnchener
Kunstgenossenschaft (1881—83, 1885—1895), machte er sich um deren Organisation
verdient. 1888 wurde er geadelt. Er malte Bildnisse und Genrescenen. Mehrere Orden.
Stieler, Johann Friedrii^h, Stempelschneider, geb. 1729 in Reinsdorf (Erzge-
birge), t 1790 in Dresden, Schüler von M eil und Christ in Leipzig. 1751 fertigte
er Proben zu polnischen Eupfermünzen. 1755 wurde er in Dresden k. Mflnzgraveur.
Von ihm Med. auf Gelierte Tod, auf das 800 jährige Jubiläum der Universität Mains,
auf den Frieden von Tescben, etc.
Stieler, Josef Karl, Maler, geb. 1. Nov. 1781 in Mainz, f 9. April 1858 in
München, war erst Miniaturmaler, dann Schüler von Fasel in Wflrzbnrg und Füger
in Wien. 1805 malte er Bildnisse in Krakau und Warschau. Sodann studirte er
unter G6rard in Paris, ging 1808 nach Frankfurt a. M., 1810 an den Hof Eugens
zu Mailandy endlich nach Rom. 1812 berief ihn König Max nach Manchen, um die
königl. Familie zu malen und schickte ihn 1816 zu gleichem Zweck nach Wien. 1820
wurde er Hofiaaaler. Von ihm Befreiung S. Leonhards (Leonhardskirche, Frank-
furt a. M.), die bekannte Scbönheiten-Gallerie (Königl. Schloss, Manchen), König
Maximilian Joseph (Alte Pinakothek, Mflnchen), Ludwig I. (das.), Goethe (1828 Neue
Pinak. das.), Kaiser Franz I. u. 11 A. (ebenda). Gen. Tettenborn (1815 Hamburger
Kunsthalle), etc.
Stieler, Robert Friedrieh, Maler, geb. 15. Juni 1847 in Heilbronn, Schfller
des Polytechnikums und der Kunstschule zu Stuttgart und Karlsruhe. Er liees sich
in Stuttgart nieder und malte Landschaften, sowie Architekturen aus alten Städten
^thenburg o. d. T.), Klöstern (Maulbronn), u. s. w.; darunter auch Aquarelle.
Professor, HohenzoUersche und Wflrttemb. Med. für Kunst u. W.; Preuss. Kronen-
Orden.
Sti^mart, f^an^ois, Maler, geb. 3. Dec. 1680 in Douai (D^p. Nord), f 1740 in Paris,
Conservator der königL Gemälde und Dekorationsmaler des Louvre. Er malte vor-
nehmlich Bildnisse. 1720 wurde er Mitglied der Akademie auf Grund einer Kopie:
Bildniss Ludwigs XIV. nach Rigaud. Von ihm Spielende Kinder mit einem Hund
(Palais de Fontainebleau), etc.
Stier, Hubert Ludwig Oswald, Baumeister, geb. 27. März 1838 in Berlin,
Schfller der dortigen Bauakademie unter Strack und von Waesemann, Sohn des
Wilhelm S. Er bereiste Deutschland, Frankreich und lulien (1867—68) und liess
sich 1871 in Berlin nieder. 1876 ging er nach Hannover, wo er 1879 Professor am
Polytechnikum wurde. Yon ihm Palmengarten (Gharlottenburg), Kriegerdenkmal,
ßfarienberg bei Brandenburg), Eisenbahnhöfe zu Hannover, Hildesheim, Kreiensen,
Uelzen, Bremen und Harburg, Ratbhaus zu GeestemQnde, Reformirte Kirche (Hannover),
Neue Flusswasserkunst (das.), etc., auch Restaurationen der Nikolaikirche zu Eise-
nach, der Stadtkirche zu Sondershausen, etc. Both, Adlerorden IV. Kl., Schwarzburg
Ehrenkr. IL Kl^ verschiedene Preise.
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344 Stier — Stimmer.
Stler^ Wllkeliu Baameiiter, geb. 1799 in Bloaie bei Wendiaa, f 1856, Sehftler
der BerliDer Bauakademie (1815—17). 1817—21 war er als Baufflhrer in der Bhein-
proTins tbitig, besocbte 1822 Paria and bieranf m Fon SOdfraokreicb ond Italien,
wo er 5 Jabre yerblieb ond bis nacb Bisilien kam. 1828 wurde er Lebrer an der
Berliner Banakademie, 1842 Profeieor an der Baugewerbscbule. Er baute nur sein
eigenes Wobnbaus, docb bat er mit Entworfen (Mflncbener Atbenäum) erste Preise er-
rungen. Diese Entwflrfe gab sein Sobn 1867 berans. Zwischen 1843—45 Teröffeni-
lichte S. KflnstlemoTellen.
Stierle. JoIuuib Jakob GottMed, MedaUlenr des 18. Jabrbunderts, geb. 1764
in Berlin, Schaler Ton D. F. Loos. Von ihm SchaumODien auf den Frieden au Basel,
anf den Tod des Hersogs Leopold Ton Braunscbweig, etc.
StIeTens, s. Steyens« Biehard«
Stifter, Adalbort. Maler, geb. 23. Oct. 1806 in OberpUn (BOhmen), f 28. Jan.
1868 in Lins. Dieser bekannte Dichter hat auch Miniaturen gemalt, darunter eine
Mondscbeinlandscbaft auf Kupfer (Sammlung R. Fischer, Wien).
Stiglmayer, Johann BapÜsty Ersgiesser, geb. 18. Oct 1791 im FOrstenfeldbmck
(Oberbaiem), t 2. Mftrz 1844, Schtller Ton Pfeifer, Strinssl und der MOncbener
Akademie (1810). 1814 wurde er königl. MOnzgraTeur und erhielt 1819 ein Stipen-
dium nacb Italien. 1824 erlernte er in Berlin den Hoblguss. Darauf erricbtete er
für die UntemebmoDgen Ludwigs I. die königl. Ersggiesserei uod wurde deren In-
spektor. Er goss unter Anderen Obelisk auf dem Earolinenplatz in MOnchen, die
Bronsethore f&r die Wallhalla und Glyptothek (n. Klenae), König Max (Sutue n.
Bauch), Ghurfarst Max L (u. Thonraldsen), Schiller (1837 n. dems.), 12 bayerische
Herzöge (n. Schwantbaler, Maochener Residenz), Jean Paul (Bayreuth), Goethe (Frank-
furt a. M.), etc. Nach S. Tode leitete sein Neffe F. t. Miller die Arbeiten in der
Ersgiesserel
Sülheid. s. Lln^ Hermaiin Taa.
Stilkef Hermann. Maler, geb. 29. Jan. 1804 in Berlin, f 22. Sept. 1860 das.,
Schüler der dortigen Akademie unter Kolbe. 1821 kam er nacb Mtlncben, wo ihn
Gornelius unterstatzte. 1827 besuchte er lulten. Er lebte Iftngere Zeit in Düssel-
dorf und siedelte 1850 nacb Berlin Ober. 1854 wurde er Professor. Von ibm Das
jüngste Gericht (ffemeinscbaftlicb mit Stürmer, Assisensaal Köln a. Rh.), Glaube,
Gerecbtigkeit und Treue, etc. (Scbloss Stolzenfels); auch Fresken im Berliner Scblosa
und im neuen Schanspielbans zu Dessau; femer Pilger in der Wüste (Gal. Racsynski
Berlin), Die Söbne Eduards (Nat.-Gal. das.), Christen in Syrien (Mus. Eönigsbexg).
Stilke, Hemlne. geb. Peipers, Zeichnerin, geb. 1808, f 23. Mai 1869 in
Berlin, Gemahlin des uernuuin 8. Von ihr Bandseichnungen zu Psalmen (1848),
8 Initialen zum Mecklenb. Erbvergleich (1852), Das Jabr in Blüthen und BUttem,
Reise in Bildern, Hauschronik, BlumensebmnÄ zu Goethe, etc., meist Binmenzeicb-
nungen in Verbindung mit Ornamentik.
Stimmel, Emst^ Maler, geb. 16. Febr. 1858 in Eennenburg bei Esslingen,
Schüler der Stuttgarter Kunstschule, der Karlsruher Akad., etc. Er malte Tbiere,
besonders Hunde und war auch schriftstelleriscb th&tig.
Stimmer, Abel, Glasmaler und Radierer, geb. 7. Juni 1542 in Scbaffbausen,
t nach 1580, Bruder des Tobias S. Er war in Basel, Schaffhausen und Strassburg
(wo er 1580 in die Zunft aufgenommen wurde) thätig. Von seinen Blättern nennen
wir J. Marbach (1581), L. ▼. Schwendi (1579), Das Pferd (1578), AUegorie anf die
Kunst, HL zu F. Platters Anatomie (1581). — Sein Bruder Joaiaa 8«, geb. 24. Febr.
1555, war Maler.
Stimmer« Hans Christoph, Holzschneider, geb. 17. März 1549. f nacb 1577,
Bmder des Tobias S. Er war etwa 1575 von Strassburg nach Scbaffbausen zurück-
gekehrt, wo er 1576 krank und 1578, als seiner Sinne beraubt, in's Spital ge-
bracht wurde.
Stimmer, Tobias, Maler und Zeichner fBr den Holzschnitt, geb. 7. April 1589
in Scbaffbausen, f nacb April 1583 und vor 1587, Tielleicht mit Anlehnung an Dürer
gebildet Von etwa 1566 an war er sessbaft in Schaffhausen. Dort hat er wabr-
scbeinlicb mit seinem Bruder Christoph S. Fresken am Haus zum Ritter geschaffen.
Um 1570 arbeitet er schon riel in Strassburg und lässt sich 1572 dort nieder. Von
ihm H. J. Schwytzer (Mus. Basel), Elisabeth Schwytzer (das.), J. Maurer (SUdtbiblio-
thek Zürich), Der betblebemitiscbe Eindermord (Gal. Sigmaringen), riele Wappen-
zeichnungen, etc. Man kennt ungefähr 200 Einzelholzschnitte und die z. Tb. umfang-
reicben Illustrationsfolgen zu etwa 80 Büchern von ihm. Wir hoben berror Die
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Stimming — Stocknumn« 345
Altenstnfen des Mannes und des Weibes, Die MosikanteD, Der Ball, Das Hauptsoblessen
zu Strassbor^, Die übr im Mflnster das., Der Komet Ton 1572, über 30 Bildnisse,
Tiele Titeleinfassungen und Druckersignete, Die 111. zu Benssners Contrafacturbucb,
zur Gwarin Bibel, zum FlaTius Josephus, zu Reussners Emblemen, zu Bocks Kräuter-
bucb, zu J. Meyers Fechtbucb. Es werden ibm auch 2 Badierungen zugescbrieben
(Die YersnchuDg des bl. Antonius und Yenus). Ferner hat S. eioe „Komedia*
gedichtet.
Stimmliff» Paollne, geb. Kilger, Malerin, geb. 21. Nov. 1836 in Halle, studirte
in Berlin bei Troschel und Scholz, bildete sich in der Landschaftsmalerei bei
ScherfÜDg und Schleich weiter, machte ihr Examen an der kgl. Akademie und
wurde Zeichenlehrerin an der Sophienschule in Berlin.
Stiide, Sovhie, Malerin, geb. 21. Sept. 1853 in Leosahn (Holstein), Schülerin
der Malerinnenschule in Karlsruhe und Ton P. P. Müller in München, meist aber
autodidaktisch auf Reisen in Deutschland, Frankreich und England gebildet. Sie Hess
sich in Dachau-Mflnchen nieder. Von ihr Kanal in Venedig, Spätherbst, Einsamer
Schwan, etc. Gold. Med. 1897 Brisbane.
StirliBg, Edward, Bildhauer, geb. 1819 in Dryburgh (Schottland^ t 1866 in
Liverpool, Schüler von Dar nick, dann von der Kuostschule in Edinburgh. Er
war in UWerstone und Liverpool tbätig. Von ihm Prince Albert (1868 Hastings),
desgl. (Südfront von Horton Hall Gheshire), Bildnissbüsten, Ornamente, etc.
Stlmbrand, Fraoi Seraph, Maler, gefunden um 1796 bei Linz als etwa
3 jähriges Kind, f 2. Aug. 1882 in Stuttgart, Schüler eines Lackirers B i e g e r in
Linz (1805—08). 1809—13 war er in Frankfurt a. M. thätig, copirte Bildnisse auf
Blechdosen, etc. 1813 kam er nach Stuttflrart, besuchte dann Oesterreich und Paris,
arbeitete 1820—24 in Karlsruhe und studirte 1824—25 in Rom weiter. Von da an
war er in Stuttgart und Ludwigsburg als Bildnissmaler thätig und hat Terschiedene
Mitgl. des württemb. Hofs premalt.
Stltea, John BaBdolph, Maler, geb. 1886 in Bnffalo (N. T., ü. S. A.), Auto-
didakt Er war in Chicago, Kew-Orleans und New-Tork thätig. Von ihm An den
Ufern des Bronz, Aepfel, Die Grabschänder, etc. Mitgl. der Chicag. Akademie 1876.
Stix, Alaxander, Holzschneider, geb. 1819 in Frankfurt a. M., wo er thätig war.
IMobbaertSy Jan Baptist, Maler, geb. 18. März 1838 in Antwerpen, wo er
thätig war und meist Thiere malte. Von ihm Der erste Wagen Heu (Mus. Ant-
werpen), Hunde (das.), Nach der Fütterung, Das Recht des Stärkeren, etc., ferner
einige radierte Thierstücke u. dergl. m. Med. Wien 1888.
Stoek, Andreas» Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. um 1616, wahr«
scheinlich Schüler Ton Jac. de Gheyn, thätig in Antwerpen. Von ihm Platten zu
Thibeans ,Acad6mie de TEsp^e", die Selbstbildnisse Dürers (1624), Holbeins und
L. Jacobsz' van Leiden, 8 Landachaften nach P. Bril, A. nach Rubens, Snayers,
ran Dyck, Wildens, etc.
Stoek, Doris (Bora), Malerin, geb. 1761 in Leipzig, f 1815, Tochter und
Schülerin (?) eines Kupferstechers Johann Michael S. Sie wurde 1780 Mitgl.
der Dresdener Ahademie und copirte die berühmten Gemälde der dortigen Gal.,
malte femer Pastellbildnisse nach dem Leben«
Stock, Martin, Maler und Radierer, geb. 1746 in Hermannstadt, t 1800,
Schüler ton Meytens. Er Hess sich in Pressburg nieder, wo er Altarstücke und
Bildnisse malte. Er hat eine Folge von Zigeunermusikanten geätzt Später widmete
er sieh dem Handel.
Btoek, s. aaeh Tai der Stoek«
Stookade, a. Helt-Stoekade, Nie,
Stocker, Frau, Maler, f d. Juli 1887 in Wien. Er malte Historien.
Stocker, (Stückor), Jörg, Maler der Ulmer Schule, thätig zwischen 1485 und
1512. Von ihm befindet sich ein Jüngstes Gericht in der Kirche zu Oberstadion.
A. Werke in Ulm, Bollingen, Dischingen und Blaubeuren (?).
Stockman, Jan Gerriti, Maler des 17. Jahrhunderts, begr. 9. Juli 1670 in
Haarlem, wohin er 1686 aus Harlingen (?) einwanderte. Er wurde 1637 Mitgl. und
1651 Schriftführer der Lucasgilde zu Haarlem. — Sein Sohn (?) Leendert S«» auch
Maler, wurde 1670 Mitgl. der Gilde dort
Stocfcnami, Jakob, Maler^ geb. um 1700 in Hamburg, f 1750 das., Schüler
Ton A. Meyering und M. Carree in Holland, durch eigenes Studium weitergebildet.
Er malte Landschaften mit Thierstaffage, Thierköpfe, endlich auch Köpfe in
Denners Manier.
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346 Btockmesrer — StOlseL
Stoekmejer, Karl» Maler, geb. 15. Juni 1858 in Rio de Janeiro, Schaler der
EoDStBcliule zu Karlsnihe. Von ihm .Der Preis den singend du rerdient, du kannst
ihn nicht erringen, nur erhoffen", Bildnisse, etc.
Stocks, Lamb, Kupferstecher, geb. 30. Nov. 1812 in Lightcliffe (Yorks., Eng-
landX Schaler ?on C. Rolls m England, wohin er 1827 gelangt war. Er stach erst
(1888) Almanachsblätter, sp&ter grossere Arbeiten in Lioieomanier nach Callcott,
Faed, Frith, Maclise (Wellington und BlOcher nach der Schlacht Ton Waterloo),
Millais (Die Prinzen im Tower), Webster, etc. Mitgl. der Akademie 1872.
StoekB» MiDBa, Malerin, geb. 24. Juni 1846 in Schwerin, SchQleiin ron
Schloepke das., von Steffeck in Berlin, Ton £. Bosch in Dttsseldorf und yon
J. Bauck in Manchen. Sie malte meist Thiere. Von ihr Blick auf den Schweriner
See (Mus. Schwerin), Die feindlichen Brüder, Die Verstossene, Eataenquartett
StockTisch, 8. Stoktia«
Stöber, Fram, Maler, geb. 1760 in Wien, f 4. Oct 1834 in Speyer, Schaler
der Wiener Akademie unter C. und F. Brand, nachdem er zuvor Goldschmied ge-
wesen war. Er besuchte Holland und liess sich in Speyer nieder, wo er Inspektor
der Sammlung von Hütten zu Stolzenburg wurde. Von ihm Ruinen von S. Jakob
zu Speyer (1787 Wiener Mus.), Der Rheinfall bei Schaffhausen, etc.
Stöber, Frani, Kupferstecher, geb. 20. Febr. 1795 in Wien, f 8. April 1858,
Schüler seines Vaters Josef S. und von Maurer an der Wiener Akademie. Er
stach erst mit seinem Vater Almanach-Modebilder und dergl., seit 1830 Kaiser-Bild-
nisse, Kunstvereinsblatter, etc. und hat auch in Aquatinta, Schabmanier, Radiemng,
sowie in gemischter Manier gearbeitet 1835 wurde er Mitglied der Akademie, 1842
Hofkammerkupferstecher, 1844 Professor. Von ihm Blätter nach Braener, Danhanser,
Ender, Führich, Gauermann, Krafft, Rieder, Salvi, R. Santi, Schrotzberg, Stieler, Wald-
mOller, etc. Bayer, gold. Verdienstmed. (1847), Oesterr. gold. Med. (1847). — Sein
Vater Josef S., geb. 1768 in Wien, Schüler von Schmuzer, stach nach de Heem,
Lenz, Matthaei, Rieder, etc.
Stöcker^ g. Stocker.
St5ekhardty Helnrleh, Baumeister und kunstgewerblicher Künstler, geb. 14. Aug.
1842 in St Petersburg, Schüler von Nicolai an der Dresdner Akademie. Bis 1869
war er am kgl. Landbaoamt Dresden thätig und stellte die katholische Hofkirche
wieder her. 1869—71 besuchte er Belgien, Frankreich und Italien. 1871 liess er
sich in Berlin nieder und gründete 1877 dort ein selbständiges Atelier, er lehrte dort
auch am Kunstgewerbemus. Von ihm Schloss Wilhelmsborg bei Merzdorf (Schlesien),
Monumentaibrunuen (Erfurt), Silberner Ehrenschild für Gen. v. Werder (1871^ viele
Privat- und Geschäftoh&user in Berlin, Danzig. etc. S. veröffentlichte ein Werk über
die kath. Hofkirche zu Dresden. Mehrere Med.
Stöckler. Emannel, Maler, geb. 24. Dec. 1819 io Kikolsburg (M&hren), Schüler
der Wiener Axademie unter T. Ender und Mössmer, besuchte dann den Grient,
öfters Italien und die Balkanländer. 1868 wurde er Hofmaler, 1875 reiste er nach
St Petersburg, 1877 liess er sich in Aussee nieder. Er malte Genrescenen, Archi-
tekturen und Stillleben, darunter Aquarelle. Von ihm Belisarpalast u. 1 A. (Wiener
Mus.), N&hschule, Sonntags in der Ausseer Kirche in Steiermark, Maronenhändlerin
in Venedig, etc. auch Bildnisse und Gopien nach Renaissance-Gem&lden, sowie einige
Fresken. Inhaber österreichischer, russischer und württembergischer Grden.
Stöcklin, (Stöcklein), Christian, Maler, geb. 14. Juli 1741 in Genf, f im Juni 1795
in Frankfurt a. M., studirte unter Steudlin und seit 1757 in Italien, besonders unter
A. Galli da Bibiena zu Bologna. Seit 1764 malte er in Frankfurt a. M. meist
Kircheninterieurs in der Art der Neeffs, von denen eins in die Gal. Weber zu Ham-
burg, ein zweites in das Darmst&dter Mus. gelangte. Er decorirte auch Theater in
Stuttgart und Ludwigslust. — Sein Sohn Friedrich S., geb. 1770 in Prankfort a. M.,
1 1828, malte ebenfalls Architekturen. — Auch dessen Sohn Chriatiaa Frledriok S*,
geb. 1809, t 1852, war Maler.
Stoeger, Otto, Maler, geb. 1888 in München, wo er thätig war.
St5hr, Martin, Bildhauer, geb. 1819 in Windheim (Baden), f im Sept. 1896 m
Kronstadt. 1867 wurde er durch König Karol I. nach Rum&nien berufen.
Stölzel, Christian Emsl^ Kupferstecher, geb. 11. Febr. 1792 in DresdeOf, t
4. April 1837 das., Schüler seines Vaters Christian F. S. 1822 machte er eme
italienische Reise zu Fuss und hielt sich Studienhalber in Rom auf, zurückgekehrt
wurde er Lehrer an der Dresdner Akademie. Von ihm anfangs kleinere Arbeiten
und Vignetten in Punktirmanier, später grössere Linienstiche, s. B. Heilige Eliiabetb
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StOlsel — Stoltenberg. 347
(oach H. Naeke), Krönung der HI. Jungfrau (nach K Santi), A. nach Baroccio, Fra
Angelico da Fiesole, Ludwig Richter, etc. Mitgl. der Akademien sn Dresden u. Pemda.
StSlieL Christian Friedrlcli, Kupferstecher, geh 1751 io Dresden, f 28. Not.
1815 das., Schaler von Zeisig and Canale. 1779 wurde er Hofkupferstecher und
Mitglied der Dresdner Akademie. Er arbeitete in yerschiedenen Manieren. Von ihm
Kreuskirchen Altar (n. Zeisig), Sa. Maddalena (n. Reni), Zeisig (n. Yogel), Allegranti
(n. Gaff6), etc., auch Landschaften und Genrebilder.
Stoer^ Lorenz^ Maler und Holzschneider des 16. Jahrhunderts, thfttig in Augs-
burg um 1567. Yom ihm u. A. 12 Bl. zu einer Geometria et PerspectiFS (Augsburg 1567).
StSttrnpp, Andreas, Maler und Kupferstecher, geb. 1754 in Hamburg, f 1812,
SchOler der Kopenhagener Akademie (1771—74). Er Hess sich in Hamburg nieder,
malte Bildnisse in Oel, sowie Miniatur und stach in Punktirmanier. Er Teröffentlichte
Schriften Ober das Zeichnen (1788) und das Blumenzeichnen (1808).
Stdttmpp, Christian Georg, Kupferstecher, geb. 1789, f 1838, Sohn und
SchOler (?) des Andreas 8. Er war in Altona thätig.
Stdyesindt, Friedrieh Adolph, Maler, geb. 1808 in Dansig, f 1888 das.,
Schfller der Danziger Kunstschule, ron Gropius in Berlin und tou der Wiener
Akademie. Er bereiste Tirol, Steiermark und Italien. 1887 zurückgekehrt, malte er
Landschaften, z. B. Der Obersee in Bayern.
Steeting, Cnrt Carl Ludwig, Maler, geb. 6. März 1868 in Leipzig, studirto
erst dort und in Stuttgait die Baukunst, dann unter 0. Werner, meist aber ohne
Lehrer die Malerei. 8. bereiste Belgien, Deutschland, Frankreich und Italien. 1892
wurde er Privatdocent am Polytechnikum in Berlin, leitete auch öfters Malerinnen-
klassen. Er malte Bildnirse, auch neu-idealistische, decorative YorwOrfe. Yon ihm
C. Werner (Mus. Leipzig), M. Klinger (das.), F. Nietzsche (Kietzsche-Archir, Weimar),
SommersonnenglUck, etc. Mehrere Medaillen.
Stoffe, J. Tan den, Mairr des 17. Jahrhunderts, th&tig um 1649 in den Nieder-
landen. Er malte Schlachten bilder in der Art des K ▼. d. Velde und des D. Stoop.
Stohl. Heinrieh, Maler, geb. 1826 in Wien, Schüler der dortigen Akademie,
weitergebildet auf Reisen nach Böhmen, Oberösterreich, Mtlnchen (wo er 1 Jahr
Terblieb], Triest (wo er l'/s Jahr verblieb), Venedig, etc. Er malte Landschaften
und staffirte Arehitekturen in Aquarell und Oel, z. B. Inneres des Markuskirche (1855).
Stohl, Miehael, Maler und Lithograph, geb. 1814 in Wien, f 18. März 1881
das., Schtiler der dortigen Akademie. 1842 machte er Aquarellcopieu nach Renaissance-
Gemilden in Rom, fOr die Czarin und GrossfQrstin Marie, von ihm Die Schach-
partie (1847), Posthof mit Pferden (1866), Bildnisse in Aquarell und Steindruck, etc.
Von Steindrucken nennen wir femer die ffir ^Christliches Knnststreben in der
Oesterr. Monarchie*.
Stokes, Adrian, Maler, geb. 1854 in England, th&tig in London. Yoa ihm
Römische Landschaft, etc.
Stokrig, (StoekTiseh), Hendrik, Maler, get. 6. Febr. 1768 in Leonen, f 1824
10 Amsterdam (?), SchOler von J. G. Schultsz. Er malte und zeichnete Land-
schaften, sowie Thiere z. B. Beis Darthuizen (1814 Mus. Amsterdam).
Stolba, Leopold, Bildhauer, geb. 11. Nov. 1868 in Gaudenzdorf bei Wien,
SchOler von Knndmann an der Wiener Akademie.
Sloldo di Gino« s« Gino Lorenzi, Stoldo dL
Steif, Frani, Bildhauer des vorigen Jahrhunderts, geb. in Deutschland, der
zn Valencia fOr die 1. Abth. der Domfagade, die Statuen des HL Vicente Ferrer, des
HL Luis Bertran und des Hl. Lorenzo schuf.
Stoiker, Jan, Maler und Kupferstecher, geb. 1. Juli 1724 in Amsterdam,
t 10. Juni 1785 in Rotterdam, SchOler von J. M Quinkhard. 1766 und 1770 war
er im Torstand der Rotterdamschen Gilde. Er entwarf Tapeten, malte Saaldecorationen,
auch Interieurs, besonders aber Bildnisse, z. B. W. Schepers (Mus. Rotterdam), 155
KOnstlerbildnisse (grau in grau). Er hat auch einige Blfttter radiert und etwa 15
geschabt, darunter nach Brekelenkamp, Eeckhout, Ostade, Raveste^n, R. van
Rijn, etc.
Stoltenberg, Friti, Maler, geb. 7. April 1855 in Kiel, Schüler der Kunst-
fchule in Weimar (1872—76), unter Th. Hagen. 1876—82 lebte er in Mflnchen,
1882—85 in Gassei, 1885—89 in München, seit 1889 in EUel. Auch machte er Reisen
nach Frankreich, Italien, Dänemark, Norwegen, den Niederlanden, etc. Er malte
Landschaften und Seestflcke in Gel, sowie Aquarell, hat auch viele Illustrationen
geliefert
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348 Stoltenberg-Lerche — Stoop.
Stoltenberg-Lerehe. s. Lerebe.
Stolti, Frledrlob, Maler, geb. Tor 1800 (?), f 1838/89 bei Cassel durch Unfall.
Er war Zeichenlehrer, später Museumainspektor nnd gab 1832, sowie 1837 Be-
schreibungen des Museams heraus.
Stolie, Karly Baumeister und Ingenieur, geb. vor 1700 (?), f 1746. Er war
Lieutenant und wurde 1734 Prenss. Kriegs- und Dom&neorath, auch Oberbaudirektor.
Er baute das Ton Osten'scbe (später y. Rochow*sche) Haus unter den Linden, Berlin,
den Bauhof hinter dem einstigen Prini Heinrich Pal., Privathäoser an der Wilhelm-
strasse, etc.
Stom, 8. Strom.
Stemme, N. B. de, Maler des 17. Jahrhunderts. Das BrOsseler Museum be-
siUt ein 1644 datirtes Stillleben Ton ihm.
Stemme Tan Kämpen, s. ATercamp«
Stone» Frank, Mater, geb. 22. Aug. 1800 in Manchester, f 18. Not. 1859 in
London. Er war erst in einer Spinnerei thälig, konnte dann die Malerei erlernen,
kam 1831 nach London und malte zunächst sentimentale Aquarelle, die ihn bald
beliebt machten. Um 1837 wandte er sich der Oelmalerei lu und der kflnstlerigche
Werth seiner Arbeiten stieg. 1856 hatte er Frankreich besucht. Von ihm Des
Gärtoers Tochter, Die alte Geschichte, Schachmatt, etc.
Stone, Henry, Maler und Bildhauer des 17. Jahrhunderts, gen. Old Sione, geb.
in London (?X f 24. Aug. 1653 das., Sohn and Schüler des Nicholas S., bereiste
Holland, Frankreich und Italien (wo er 4 Jahre Terweilte). Er fahrte mit John S.
erst des Vaters Geschäft als Bildhaner fort, verlegte sich später aber mehr auf die
Malerei und copirte alte Meister, so a. B. T. Yecellis Ck)rnaro-Familie (Hampton ConrtX
▼iele Van Dvck-Bildnisse, etc. S. schrieb auch Qber Malerei. — Sein Bruder John
S« war in gleicher Weise wie er thätig und hat ausserdem für die Buchillostratioii
einige Platten gestochen.
Stone, Marens, Maler, geb. 4. Juli 1840 in London, Schüler seines Vaters
Frank S., auf Reisen in Italien und Frankreich weitergebildet Er malte geschicht-
liche Georebilder, später süssliche Genrebilder in Empire-Costüm, etc., hat aach
aquarellirt, sowie Dickens, Trollope, etc. illustrirt Von ihm Ein Friedensstifter,
Neil Gwynne, Eduard IL und Piers Gaveston, Verliebt, etc. Mitgl. der Akademie, Med.
Philadelphia, Wien, etc.
Stone, Hieholas, Bildhauer und Baumeister, geb. 1586 in Woodbury (Ezeter),
t 24. Aug. 1647 in London, arbeitete erst dort, dann in Amsterdam unter P. Tan
Keijser, zuletzt mit Tiel Erfolg in England. 1616 schuf er Statuen für die k6nigl.
Kapelle in Edinburgh, 1619 für das Banqueting Honse, Wbitehall (LondooV. 1615
erbaute er die Sutton-Kapelle im Charter House, die Fa^ade von St. Mary'e College,
Oxford, Mehreres in Windsor, dessen Bauleiter er 1620 wurde, das Grabmal Ormonds
in Kilkenny, Northamptons in DoTer Castle, Sponsere in der Westminster Abtei, etr.
St^ne, WUlian GÜTer, Maler, geb. 26. Sept. 1830 in Derby (Conn., U. S. A.),
t 15. Sept. 1875 in Newport (R. L, ü. S. A.), Schüler von N. Jocelyn. 1851 kam.
er nach New- York, wo er 1859 Mitglied der Nat.-Akademie wurde. Er malte Bild-
nisse amerikanischer Notabilit&ten, mit besonderem Gelingen Ton Frauen nnd
Kindern.
Stoof, WiUem Benedietns, Maler, geb. 4. Aag. 1816 in Utrecht, Schüler der
dortigen Akademie and von Kruseman, auch studirte er im Haag. Er malte Bild-
nisse, Interieurs und Qeachichtabilder.
Stoom, (Stom), Matthys, Maler, geb. 1649 (?) in Holland, f 1702 in Verona,
hatte in Holland gelernt^ übte seine Kunst aber meist in Italien ans. Er malte
Schlachten- nnd Landschaftsbilder. Von ihm Raubanfall im Hohlweg (Gal. Dresden),
Truppenausschiffung (das.). — Ein anderer Mattlu S., geb. in Flandern, soll ein Altar-
bild in der S. Caecilien- Kirche zu Messina gemalt haben. Die Existenz beider
Künstler ist nicht zweifellos erwiesen.
Stoof , Dirk (Theodoms, Rodrignei), Maler nnd Badierer, geb. 1610 in
Utrecht, t 1686 das., wabrscheiDlich Sohn und Schüler eines Glasmaler Willem J.
Tan der S. 1638 wurde er Mitgl. der Gilde. Im Gefolge der In£uitin Katharina
kam er nach Lissabon (wo er sich Rodrignes S. zeichnete und Hofmaler wurde) und
als sie Königin Ton England wurde 1662 nach London. 1678 kehrte er nach Dtrecht
surftck. Er malte Reitergefechte, Jagden, etc. Von ihm Auf der Jagd (Mus. Amster-
dam), J&ger mit Hunden (Gal. Dresden), A. in den Sammlungen zu Berlin, Brüssel,
Haag, Haarlem, Kopenhagen, Schwerin, etc. Seine Radierungen sind ziemlich selten,
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Stoopeudael — ätoröf. 34d
wir Dennen Platten zu Ogilyy's Aeeop, Die Schlacht Ton Solebaji Zwölf Arten von
Pferden, Olirer Cromwell aaf dem straffen Seil, Der Raub der Helena, Charles II.,
dessen Königin Katharina, Sieben Ansichten von Lissabon, Die Prozession der Königin
Katharina Ton Portsmouth nach Hampton Court, etc. Einige dieser Blätter sind zweifel-
haft. — Ein Maerten S« malte im 17. Jahrhundert Genrebilder und Historien. — Ein
Jan Pleter S.^ angeblich 1612 in Holland geboren, soll Bruder des Dirk S. gewesen
sein und in England Schlachten, sowie Landschaften gemalt haben.
Stoopendael^ Baatiaen, Zeichner und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts,
thätig um 1710—12 in Holland. Er radierte und stach 60 Holländische Ansichten,
24 Ansichten aus der Umgegend Ton Haag, König Wilhelms III. Abreise nach Eng-
land, A. nach P. van Laer, Visscher, etc. ~ Ein Daniel S.y sein Zeitgenosse, war
eben&lls Yedutenradierer, etc.
Stooter, Cornelia Leonarda. Maler, geb. um 1600 in Leiden, f im Sept. 1655
das., wo er seit 1622 schon als Maler lebte. Das Mus. HannoTer besitzt ein Bild
StQrmische See tou ihm, die Dresdener Galerie Fischerschaluppe auf bewegtem Meer,
das Mus. zu Leiden drei F^inzenbildnisse.
Stopy ■• Morel-Reti« ,.^
Stoppelaer, Herbert, Maler des yorigen Jahrhunderts, geb. in Dublin, f 1772.
Er war lange als Schauspieler thätig, hat auch gesungen, Bühnenwerke geschrieben,
Theaterdecorationen gemalt, etc. Zuletzt legte er sich auf das Bildnissmalen. —
Sein Bruder MIehael 8. hat gleichfalls Bildnisse gemalt.
BtoppertJe» s. La Tombe, Nie.
Starek, Frau Anna, Malerin, geb. 1815 (?), f im Jan. 1898 in Breslau. Sie malte
Blumen.
Storeh. Frederik Lüäilg, Maler, geb. 21. Juli 1805 in ^erte auf Fünen,
t 2. Sept. 1883 in Kopenhagen, Schaler der dortigen Akademie. 1832—1852 lebte
er in MOnchen, ausgenommen 1845—1846. welche Zeit er in Italien verbrachte. In
die Heimath^ zurückgekehrt, wurde er Prot, an der Kopenhagener Akademie. Er malte
nordische und italienische Genrebilder, Altäre, Bildnisse und mythologische Scenen,
z. B. Psyches EntfOhrung.
StorclE« (Stork), Abraham^ Maler und Radierer, geb. um 1630 in Amsterdam,
f um 1710 das. Er schuf Marinen und Hafenansichten in der Art des Bakhuizen,
besonders gern Ansichten des Y bei Amsterdam. Von ihm Italienischer Seehafen
(Mus. Rotterdam), Holl. Hafen im Winter (das.). Der Hafen tou Amsterdam (1689
Gal. Dresden), A. in den Sammlungen zu Amsterdam, Aschaifenburg, Berlin, Brüssel,
Darmstadt, Ghent, Gotha, Haag, Königsberg, Kopenhagen, Oldenburg, Parma, Schleiss-
heim, Schwerin, etc. Er hat auch radiert. — Sein Bruder (?) Jan S. malte um 1660
zu Amsterdam. Von ihm Schloss Nyenrode (Mus. Amsterdam). — Von einem anderen
(?) Jan 8., angeblich aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, gelangte eine Rotter-
dam'sche Ansicht in das Mus. dieser Stadt.
Storck, Adolf Eduard^ Maler, geb. 13. Juli 1854 in Bremen, sollte Kaufmann
werden, neigte sich aber infolge einer Reise nach Frankreich und Oberitalien zur
Malerei und wurde 1874 Schüler der Düsseldorfer Akademie unter A.Grass, F. Ebel
und Metzner. S. machte dann Studienreisen durch Deutschland, die Schweiz, Tirol
und Egypten. Er malte Landschaften und war in Düsseldorf, seit 1883 in München thätig.
Storeky Josef, Ritter Ton, Baumeister, geb. 22. April 1830 in Wien, Schüler
der dortigen Akademie, dann Ton t. d. Null und Siccardsburg. Er arbeitete an
deren Bauten, war Lehrer an dem Polytechnikum und wurde 1868 Direktor am neu
begründeten Oesterr. Mus. Er war auf allen kunstgewerblichen Gebieten thätig, be-
kleidete mehrere Aemter, wurde Hofrath und Ritter. Von seinen Veröffentlichungen
fahren wir an Die Pflanze in der Kunst, Einfache Möbel und Kunstgewerbliche
Vorlageblätter. Mitgl. der Wiener Akademie; viele Oesterr. und andere Ord.
StorelHy Fellce Maria Ferdlnando. Maler, geb. 1778 in Turin, f 19. Juni
1854 in Paris, Schüler von G. P. Palmieri, seit 1800 in Frankreich thätig, Maler-
und Zeichen-Professor der Herzogin von Bemr. Von ihm Schlacht von Abensberg
1809 und 2 A. (Aquarelle Mus. Versailles), Wasserfall (Pal. Trianon), Landschaft
(Gal. ParmaX Ansicht von Livomo, Die Herzogin von Berry legt den Grundstein
zu ihrer Kapelle in Rosny, etc. Med. I. Kl. 1824, Kr. der Ehrenleg. 1825. — Sein
Sohn und Schüler Ferdinand Mlehel S«, war Landschafts- und Genremaler. —
Dessen Sohn Andrö S.^ malte Architekturen in Wasserfarben.
Storer, James. Kupferstecher, geb. 1761 in Cambridge, f 28. Dec. 1858 in
London. Er stach alte Gebäude, topographische und antiquarische Illustrationen zu
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350 Storer -- Stoss.
einer Anzahl Prachtwerke, die er theils allein, theils gemeinschaftlich mit J. Greig
und mit seinem Sohn seit 1808 herausgab, von denen wir Description of Fonthill
Abbey (1812), Gathedrals of Great Britain, Ansichten von London und Umgebung
(1804—1805) und Delineation of Fountains Abbey herTorheben. Er war in Cambridge
und London th&tig. — Sein Sohn Henry Sargant S., t 8. Janui^r 1887 in London,
untersttttKte ihn bei vielen Arbeiten.
Storer, (Storrer), Johann Christoph, Maler und Radierer, geb. 1611 in
Eonstanz, f 1671 das, Schfller seines Vaters Bartholomäus S. und von
£. Procaccini in Mailand. Historien von ihm im Mus. zu Neapel, in der Certosa
di Pavia und in Kirchen zu Augsburg, EichstAdt (Engelskirche), Meersburg, Petera-
hauscD, etc. Er radierte ein Bacchanal, Ruhe auf der Flucht, etc.
Storejy George Adolphns, Maler, geb. 7. Januar 1884 in London, studirte in
Paris unter J. L. Dulong und kehrte 1850 nach London zurück, wo er Schaler yon
J. M. Leigh wurde. 1854 trat er noch in die Londoner Akademie ein und be-
reiste 1863 Spanien. Von ihm Familienbildniss (1852), Rothe Wangen, Die ücber-
raschung der Mme. Finch, Die Tanzstunde, etc.
Stork, 8. Storek.
Storni Tan'a Grayesande. Charlea^ Chev. de, Radierer, geb. 1841 in Breda
(Holland), studirte erst die Recnte, wandte sich dann der Kunst zu, bereiste Frank-
reich und Hess sich in Brüssel, später in Wiesbaden nieder. Er wurde besonders
durch eine grosse Anzahl Radierungen bekannt, die die einfachsten landschaftlichen
Vorwürfe mit künstlerischem Feingefühl und grossem technischen Geschick behandeln,
z. B. Dordrecht (1888 Rad.X Alter Hafen von Vlissingen (1882 Kaltnadelarbeit),
Dolmen bei Dr^gune in der Bretagne, etc. Neuerdings beschäftigte er sich auch er-
folgreich mit Steindruck und Algraphie.
Storno, Frau d. Ae.» Maler und Baumeister, geb. 20. Februar 1820 in
Eisenstadt, Schüler der Gewerbeschule zu Landshnt, weitergebildet in München. Von
ihm Bilder in der Hofkapelle zu Alceretto, in S. Benedikt, in Kaemnitz, in der S.
Michaelikirche zu Oedenburg. Mitglied der K. K. Bancommission in Wien und Budapest;
Franz Joseph-Ord., S. Sylvester* Ord.
Storno, Frani d« J«, Baumeister und Maler, geb. 6. Kot. 1851 in Oedenburg
(Ungarn), Schüler seines Vaters Franz S. d. Ae. und in der Architektur Ton
Eber lein, auch yon Carl Mayer an der Wiener Akademie und yon der Nürn-
berger Kunstschule. Er erbaute und restaurirte mehrere Kirchen in Ungarn und
stellte venezianische Studien aus. Von seinen Bildern nennen wir die in der Kirche
der Barmherzigen Schwestern in Oedenburg, die Fensterkartons für S. Benedikt
in Garam; von Aquarellen Die Malerei, Die Skulptur, Ecce Homo, Flucht ans
Egypten, etc.
Stortenbeker, Ary Wfllem, Baumeister und Ingenieur, geb. 17. Oct 1887 im
Haag, Schüler der dortigen Akad. Er erbaute das Ausstellungsgebäude 1888 das.
Stortenbeker» Pietery Maler, geb. 11. (21.?) April 1828 im Haag, Schüler
seines Bruders Jan S., auch von H. v. d. Sande Bakhuyzen und J. B. Tom.
Von ihm Der Morgen (Mus. Amsterdam), „Bg de Plassen* (Mus. Rotterdam), Zwie-
licht auf der Düne u. 1 A. (Stadt-Mus. Haag), etc.
Story, George H«, Maler, geb. 23. Jan. 1835 in New Haven (Ck>nn., ü. S. A.),
Schüler von G. H i n e und Prof. B a i 1 zu New Haven, weitergebildet in Europa ;
besuchte auch Cuba. Von ihm Fischer von Cape Ann, Alte Briefe, Musik in der
Luft. Mitgl. der Amerikan. Nat.-Akad.
Story, William Wetmore. Bildbauer, geb. 12. Febr. 1819 in Salem (Mass.,
U. S. A.), t 9- Oct. 1895 in Vallambrosa bei Florenz; S. war erst kurze Zeit als
Advokat in Boston th&tig. Seit 1848 lebte er in Rom und widmete sich der Kunst
1850 gründete er dort ein Atelier. Er schuf das Nationaldenkmal für Philadelphia,
Cleopatra, Sibylle von Gumae, Judith, Shakspere, G. Peabody. S. hat auch belle-
tristische, dramatische und kunsttechnische, sowie kunstgeschichtliche Werke ver-
öjßfentlicht, femer Life and Letters of Joseph Story (2 Bde. Boston 1851) und dessen
Schriften (Boston 1854). Versch. Ord., Kr. der Ehrenleg., Franz L Ord.; MitgL
mehrerer Akad.
Stossy Veity (polnisch Fyt Stvos), Bildhauer und Kupferstecher, geb. um 1450
wahrscheinlich in Nürnberg, f 1^93 das. Ueber seine Jugend wissen wir nichts;
1477 zog er nach Krakau, war dort zwischen 1489—95 öfters Zunftmeister und
kehrte 1496, reich geworden, nach Nürnberg zurück. Er war zwar nüchtern, doch
Streitsüchtig, wurde 1504 der Urkundenfälschung überwiesen, jedoch bloss gebrand
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Stosskopf — Straaten. 351
markt, 1505—06 öfUra in den Thnrm gelegt, 1506 durch Kaiser Max I. wieder in
seine bürgerlichen Ehrenrechte eingesetxt und vielfach beschäftigt. Er starb erblindet,
angeblich 95 Jahre alt. Er ist hauptsächlich durch seine bemalten Holzsdinitzereien
bekannt. Von ihm Sarkophag des Kasimir lY. (1492 Dom Krakan), Grabmal des
Bischofs Olelnicki (Dom, Gnesen), Rosenkranztafel (Theile im Mus. Berlin und German.
Mos. Nürnberg), Madonna (1504 WeUer-Altar, Frauenkirche, Nürnberg), Hochaltar
(1472—84 Marienkirche, Krakau), Rosenkranz von 1518 (S. Lorenz, Nürnberg), Cru-
cifix (8. Sebald das.), Ecce Homo (Kirche Heilsbronn), etc. Von nicht mehr vor-
handenen, bezw. nidit ausgeführten Werken nennen wir Cfaorgestühl (Frauenkirche,
Krakau) und Modelle für £is Sebaldosgrab (1496—97 Nürnberg). Seine elf sehr sel-
tenen Stiche stellen dar Christus heilt Kranke, Pietä, Madonna (2 mal), Werkstatt
Josephs, Christus upd die Ehebrecherin, zwei Heiligen-Martern, Eine der klugen
Jungfrauen und zwei Ornamentblätter.
Stosakopf, Sebaitiaiy Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Strassburg, war
lange in Frankreich, Italien und zuletzt (1651) im Dienste Kaiser Ferdinand IIL
thätig. Er malte Torzfiglich Früchte, Stillleben, etc.
Stothardy llfired Josefb^ Medailleur, geb. 1798, f 6. Oct. 1864, Sohn des
Thomas S.
Stothard, Charles Alfred, Maler, Radierer und Zeichner, geb. 5. Juli 1787
(1786?) in London, t 28. Mai 1821 in Brere Ferrers, Schüler der Londoner Akad.,
Sohn des Thomas S. Nach einem Misserfolg in der Malerei legte er sich mit viel
Glück auf das Zeichnen und Radieren von alten Kunstdenkmälern. 1811 begann er
sein nThe Monumental Efügies of Great Britaiu". 1816 zeichnete er für die Society
of Antiquaries die .Bayeux Tapestries* und entdeckte dabei die Plantagenet-Grabmäler.
Mit L ys 0 n s gab er «Magna Britannia" heraus. DafElr wollte er ein Glasfenster
in der Kirche zu Brere Ferrers durchpausen, stürzte von der Leiter und war augen-
blicklich todt
Stothardy Henry, Bildhauer, geb. 1791, t 26. Febr. 1847, Sohn des Thomas S.
Stothard, Thomas, englischer Maler, geb. 17. Aug. 1755 in London, f 27. April
1884 das. In seiner Jugend kam er zu einem Musterzeichner für Seiden in die
Lehre, nach dessen Tod lieferte er an die 5000 Zeichnungen für Zeitschriften und
Bücher. 1777 studirte er auf der Londoner Akad. und malte in Oel seit etwa 1790.
Seine wichtigsten Malereien sind diejenigen im Treppenhaus von Burleigh House und
an Decken der Advokatenbibliothek zu Edinburgh. S. gehört zu den frühesten Yer-
tretem der Polyantographie (Steindruck) in London und hat auch radiert Von ihm
ferner Canterbury Pilger und 9 A. (Nat Gal. London), Twelfth Night und 9 A. (S. Ken-
sington Mus.), Aquarell (Mus. Dublin), Tag der Ansprache in Christ's Hospital, The
Bape of the Lock, etc. Mitgl. der Londoner Akad. 1794, deren Bibliothekar 1810.
Stett, Williani, (gen. Stett of Oldham), Maler, geb. 20. Not. 1857 in Oldham,
t 25. Febr. 1900 auf hoher See, Schüler der Ecole des beauz-arts in Paris unter
G^rdme, studirte dann auch in Greta an der Natur weiter. Er malte erst Genre-
scenen mit prachtvoll abgetöntem Farbenscbema, später allegorisch - idealistische
Bilder, bei denen der Vortrag etwas weichlich wurde. Von ihm Badende Kinder
(Neue Pinakothek München), Schreinerwerkstatt (das.), Bildniss meiner Eltern, Eiger,
Amethystwolke, Yenns Anadyomene, Diana Zwielicht und Tagesanbruch, Die Nymphe,
etc., auch Landschaften.
Stoti, Otto, Maler, geb. 1805 in Ludwigsburg, in München gebildet, thätig in
Stuttgart und in Wien, wo er k. k. Hofmaler wurde. Von ihm Pferdefang in der
Wallachei (Mos. Wien), Rückkehr von der Hasenjagd, Pferde im Stall (1870), etc.
Stovf, Jean Baptlste. Bildhauer, geb. 5. Jan. 1742 in Paris, f 30. Juni 1826
in Charenton-le-Pont, Schüler Ton Coustou. Er erhielt 1769 den 2. Preis far
Bildhauerkunst und wurde 1785 Mitgl. d. Akad. Von ihm Der sterbende Abel (Mus.
LouTre), LoiToissier (Marmorbüste Mus. Versailles), General Jobert (ebenda), Snger
der Abt von Saint- Denis (Ebrenhof des Pal. Versailles), etc. Mitgl. des Inst. 1817.
-> Bein Sohn und Schüler Abel ViBeent MIcbel S«, geb. 10. Febr. 1800 in Paris,
war ebenfalls Bildhauer.
Stow, James, Kupferstecher, geb. um 1770 nahe Maidstone, f n*<^k 1820,
Schüler von Woollett und W. Sharp. Er verfiel zuletzt in lüderlichen Lebens-
wandel. Von ihm 8 Platten zu Boydells Shakspere (1795-1801), 12 zu RoTorays
Homer, A. für Londina Illustrata (1811—28), etc.
Straaten, Bnno Tan, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 1786 in Utrecht Das
Mus. zu i^otteraam besitzt von ihm .Das Bleichfeld".
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352 Straaien -^ Straeliut>er.|
[Straaten^ Jan Tan, Baumeister und Radierer, geb. 81. Oct. 1781 in ülreclit,
t nach 1831. Von ihm Kirche auf der Keizeregraacht in Amsterdam, Lesemuseum
idas.), Landhäuser, etc. Er veröffentlichte Werke über Baukunst (Amsterdam 1827—82),
lie er mit eigenhändigen Radierungen ausstattete.
Straaten^ Jan Joseph Ignatins Tan, Maler, geb. 1766 in Utrecht, f 1808,
Schüler von C. van Geelen; er malte todtes Wild in der Art des Weeoix, Blumen
und Landschaften.
Strabo, s. Molenaer, Comells«
StrachoTskjy Josef, Bildhauer, geb. 1850 in Euttenberg, Schtller von Enabl
in München, th&tig in Prag. Von ihm Graf Thun (Büste, Rudolfinum, Prag), etc.
Strack, Anton Wilhelm, Maler des yorigen Jahrhunderts, geb. 1758 in Hayna
(Hessen), Schüler von Johann A. Tischbein. Er wurde Bückeburgischer Prof. und
Hofmaler. Er malte Bildnisse, unterrichtete und zeichnete Westfälische Ansichten.
Strack, Johann Heinrieh, Baumeister, geb. 24. Juli 1805 in BOckeburg,
t 12. Juni 1880 in Berlin, Schüler seines Vaters Anton W. S. und vonSchinkel.
Eine Studienreise in die Altmark zeitigte „Arcbitect Denkmäler der Altmark
Brandenburg" (Text von Kugler, Berlin 1835); 1888 wurde er Baumeister und war
bis 1848 Lehrer an der Artillerie-Ingenieurschule, seit 1889 an der Kunstakademie,
sp&ter an der Bauakademie in Berlin. Er bereiste Dänemark, England und Frank-
reich. 1845 leitete er den Bau des Schlosses Babelsberg, 1856^58 den des Palais
Friedrich Wilh. III., nachdem er mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm Italien und
Sizilien bereist hatte. 1862 ging er im Regierungsauftrag nadi Athen und fand das
Dionysostheater unter der Akropolis. 1866—76 erbaute er die National-Galerie in
Berlin und das Siegesdenkmal das. Von ihm ferner in Berlin die Villa Borsig, die
Petrikirche, die Andreaskirche, etc., bei Kopenhagen Schloss Frederiksborg, etc.
Hof-Architekt und Geh. Rath 1875, MitgL vieler Akad. und gelehrter Gesellschaften ;
mehrere Orden.
Strack, Lndwig Philipp, Maler, geb. 1761 in Hayna (Hessen), f 1886 in
Oldenburg, Schüler seines Vetters Tischbein in Cassel. 1788 trat er in Olden-
bnrgische Dienste, kehrte 1786 nach Cassel zurück und begab sich 1788 zu weiteren
LsJidschaftsstudien nach Italien. 1794 zurückgekehrt, wurde er Hofmaler in Cassel,
ging 1797 nach Eutin und 1808 nach Oldenburg. Er malte Bildnisse und Land-
schaften, von denen Proben in die Galerien und Schlösser zu Cassel und Oldenburg
gelangten.
Straek^y Frans, Bildhauer, geb. 5. Mai 1820 in Dorsten (Westphalen), f i™
AprO 1898 in Baam. Er wurde Prof. an der Akademie zu Amsterdam. Von ihm
Dr. Boerhave (Statue Leiden), Dichter Tollens (1860 desgl. Rotterdam), de Rujter
(ebenda), S. Joseph (Ignatiuskirche, Münster), Bildnissbüsten, etc. Luxemb. Eichen-
kronen-Orden.
Strack^ Jan Theodoor, Bildhauer, geb. 9. Juli 1817 in Dorsten (Westphalen),
1 1891, Sohn und Schüler eines Ignatius JanS., war erst in Rotterdam thätig, wo er
eine Marmorstatue von Tollens fertigte. Sp&ter wurde er Direktor der Königl. Kunst-
schule in Hertogenbosch. Das Rotterdamer Museum besitzt 8 Gipsbüsten von ihm.
(Man vergl. Frans S.).
Strada, Jaeopo» Zeichner des 16. Jahrhunderts aus Mantua (Mailand?). Er
zeichnete viele Folgen von Münzen und Münzbildnissen. Die Wiener Bibliothek be-
sitzt 10, die Gothaer 30, das Dresdener Kupferstichkabinet 3 derartiger Bände von
ihm. Für ein Werk seines Sohnes zeichnete er die Bildnisse der ost- und west-
römischen Kaiser.
Strada, Vespaslano^ Maler und Radierer, geb. um 1550 in Rom als Sohn
eines spanischen Malers, f 1624 das., Autodidakt. Von seinen Fresken nennen wir
Maria Magdalena (S. Onofrio Rom), Die Heimsuchung (das^, Die Anbetung der
Hirten (das.), etc. Von seinen Radierungen ein kleines Ecce Homo, ein grosses Ecce
Homo, Die Hl. Jungfrau, Die Hl. Familie, Die Verlobung der Hl. Katharina, etc.
Straehnher, llexandBr, Maler, geb. 28. Febr. 1844 in Mondsee, f 31. Dec
1882 in Müncheo, Schüler der dortigen Akademie (1829) und von J. Schnorr.
Nach dessen Ideen führte er zwei Scenen aus dem Leben Karls des Gr. im Saalbau
der Münchencr Residenz aus. Er wurde Prof. und Mitgl. der Münchener Akademie.
Von ihm Gartons zu Glasfenstern für die Dome zu Glasgow und Regensburg, Zeichnungen
zu Luthers geistl. Liedern (1840), zur Gottaschen Bilderbibel, etc.; auch eine Zeichnung
nach Kaulbachs Jerusalem für den Stich, die ihn ein Jahr lang beschäftigte. Bayr.
Michaels-Orden.
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dtraely — Strangä. S53
Straely, Sdwird, Maler, ceb. am 1770 in Dfisseldorf, f nach 1801. Er kam
froh nach England, wo er die Miniaturmalerei erlernte, dann nach Italien und zur
Ciarenkrönnng Pauls nach Moskau. In Russland wusste er durch seine flotte
Malweise su imponiren, musste aber bei der Thronbesteigung Alexanders St. Peters-
burg Terlassen, ging zuerst nach London und dann nach Wien. Zuletzt malte er
besonders Bildnisse. Von ihm Vier Bilder aus dem Leben Peter d. Gr., Hebe und
der Adler Jupiters, etc.
Straety Jan Tan der, (OioTaBiii della Strada, JohanaeB Stradaniiflu etc.)
Maler, geb. 1523 (? 1530? 1536?) in Brügge, f 1605 in Florenz, SchQler seines Vaters,
YonM. Franck und P. Aertszen, in Italien auR. Santi und Buonarotti weiter-
gebildet Er arbeitete zunächst neben Ricciarelli und Salviati, wurde Ton D. Juan
d'Austria nach Neapel berufen, begleitete ihn nach Flandern, Hess sich aber bald
in Florenz nieder, wo er mit Vasari für den grosshersogl. Palast und in Kirchen
arbeitete. Werke Ton ihm in den Wiener Mus. (Götterbanquet, Geisselnng) und der
Gal. Parma, in Sa. Annnnziata, Sa. Felipe Neri, S. Firenze, S. Spirito, etc. zu Florenz;
auch in römischen und neapolitanischen Kirchen. Nach seinen Bildern sind an die
400 Stiche gefertigt worden. Er zeichnete auch Illustrationen zu Dante.
Straeten. Charlea Tan der, Baumeister, geb. um 1771, f 1834 in Brtkssel. Er
wurde königl. Hofbaumeister und baute oder Terschönerte zu Brüssel die Münze, den
Pal. der Generalstaaten, den Pal. des Prinzen Ton Oranien, etc. Von ihm ferner
der Plan zum liOwen Ton Waterloo.
Straeteiif (Verstraeten, De La Biie). Lambert Tan der. Maler, geb. 1631 in
Haarlem, f 1712. Er malte Historien und Bildnisse, hatte auch eine Schule geleitet. —
Sein Sohn Hendrik S«, geb. um 1665, wurde Mitglied der Haarlemer Gilde in 1687.
16iK) kam er nach England und malte Landschaften in der Art des RuisdaeL
Straforo. %. NobUi Ant«
Straka, Josef, Maler, geb. 12. Febr. 1864 in Schloss Saar (M&hren), th&tig in
Wien, wo er Schüler der Kunstgewerbeschnle und Akademie (unter Eisenmenge r)
war. Von ihm Zwei Altarbilder (Schottenkirche, Wien), Zehn Deckengemälde (S.
Egidius, das.); femer Genrebilder, Bildnisse, etc., auch in Wasserfarben.
Strang, William, Radierer und Maler, geb. 18. Febr. 1859 in Dumbarton
(Schottland), besuchte die Dumbarton- Academy und wurde dann Schüler YonLegros
an der Slade-School in London, wo er seit 1875 ansässig ist. Bis etwa 1895 war er
fast nur als Graphiker thätig, hat sich, theils gezwungen, in vielen Terschiedenen
Techniken Tersucht, ist aber besonders als Radierer einer der grössten Meister des
modernen Englands und hat sich su einem persönlichen, bewnssten Stil durchgearbeitet.
Als Bildnissradierer gebührt ihm wohl zweifellos z. Z. die erste Stelle. Von grosseren
Folgen nennen wir 111. zu Bnnyans „Pilgrims Progress", zu Lessings Werken, zu
„The earth friend" und .Death and the Ploughman's Wife" (zwei Balladen, die der
Künstler selbst gedichtet; er hat auch zu gespensterhaften Bildern NoTcletten ver-
fasst), zu Monkhouses, „The Christ upon the Hill*, su Miltons .Paradise lost* und
zu Goleridges «Rhyme of the ancient Mariner" (Hauptwerk); Ton Einzelblättem „The
sick tinker*. Die drei Marien am Kreuz, Anarchie, Der Krieg, Die Schlächter, Armnth,
Heuschober, Abendmahl, Sommer, Landschaft mit der alten Burg, Die Socialisten in
Hyde Park und die Bildnisse R. L. Sterenson, T. Hardy, Rudyard Kipling, Lord
Chief Justice, Linsey, lan Strang, C. Monkhouie, 7 Selbstbildnisse, etc. Er hat schon
über 400 Platten radiert und neuerdings auch einige schöne Steindrucke freechaffen.
Von seinen Gemälden, die manchmal etwas Ton der Formgebung eines Fenerbach besitzen,
nennen wir Strolche, Das rothe Gewand, Am Grabe, Decoratives Kaminffemälde mit
den Künsten, Die Badenden, Diana, etc. Für eine Priratbibliothek schuf er eine
Folge von 50 grossen Gemälden zum Leben Adam und Eras; auch ist endlich
seiner herrlichen Silberstiftzeichnungen zu gedenken. Gr. Gold. Med. Dresden 1897.
Straage, S i r BtlMrt, Kupferstecher, geb. 26. Juli 1721 in Pomona (Orkney-
LiselnX t ^' JQi> ^^^ i» London, Schüler Ton Cowper in Edinburgh. Er nahm
Theil am Bürgerkrieg unter dem Prätenden Charles Edward und entkam nach der
Schlacht Ton Gulloden nach Frankreich, kehrte jedoch nach der Amnestie 1747 nach
London mrück. 1748 ging er nach Ronen und tou dort nach Paris, wo er unter
Lebas weiter studirte. 1751 versuchte er nun in London den Linienstich einzu-
blbrgerD, konnte aber neben Bartolozzi und der Punkttrmanier nicht aufkommen.
1761 ging er nach Italien, zeichnete dort Tiele berühmte Gemälde fQr den Stich Tor
und hat einige schon dort gMtochen. Er wurde nacheinander Mitglied der Akademieen zu
Rom, Florenz, Bologna, Pam und Paris. 1787 kehrte er na<m London zurück, hatte
Al%«meiDM K1l]iiÜer.Laxlcon. 8. Anfl. 4. Bwid. Digitized b^GoOglC
354 StranoTer — dtraBsynskl.
aewar immer oocb lange unter der Vorliebe für die Ponktirmanier aa leiden, wurde
aber endlich auf Grund BeineB Charles I. nach Van Dyck von Georg III. geadelt
Er ist zweifellos der beste Linienstecher Englands und einer der besten aberhaopt.
S. schuf an die 80 Platten nach Allegri, Barbieri, Berrettini, Dobi, ▼. Djck, Greoae,
Holbein, Marrati, Mazzuoli, Medina, Mnrillo, Pouisin, Beni, Ricciarelli, Kosa, Sacchi,
Santi, Schedone, Yanloo, Yecelli, West, WouTerman, Zampieri, etc. S. hat auch einige
Schriften TeröiTentlicht. S. Leben, etc. Ton Leblanc (Leipzig 1848).
Stranofer, T., Maler des 17. Jahrhunderts, Schaler Ton J. Bogdani, in
Dresden und London weitergebildet. Er malte Thiere und Stillleben. Die Galerie
Schwerin besitzt 7 Werke von ihm.
Strasskjy Gabriel, Maler, geb. dO. Juni 1818 in Prag, f 7. Aug. 1887 das.
Das dortige Rudolfinum besitzt 2 Aquarelle und eine Landschaftsseichnung Ton ihm.
Straachirlpka» Job. tob. s. Canon Job.
Strassberger, Chiistopn Gottbell^ Maler und Kupferstecher, geb. 25. Sept.
1770 in Frauenstein (Sachsen), f 18. Juni 1841. Er war erst Theolog, dann Schiller
▼on 0 e s e r an der Leipziger Akademie. Er malte erst Bildnisse in Pastell und auf
Porzellan, stach in Kupfer, ging dann zur Oelmalerei über und widmete sich inletzt
ganz dem Lehren.
Strassberg^r, Ernst Wilbelm, Maler, geb. 14. Oct. 1796 in Leipzig, f 11. Sept.
1866 das., Schüler seines Vaters Christoph G. S,, dann Ton Berggold, Schnorr
und Siegel an der Leipziger Akademie, später (1815) an der Dresdener Akademie
weitergebildet. 1828 wurde er an der Meissener Manufactur angestellt, 1842 kehrte
er nach Leipzig zurück und malte (auch zeichnete, radierte) meist Bilder aus
der Schlacht bei Leipzig, deren Augenzeuge er gewesen, ferner Theaterdecorationen
und Festtransparente. — Sein Sohn wurde Theater-Maler. — Seine Tochter Anna
Sf geb. 1824, wurde Zeichenlehrerin in Leipzig.
Strassberger, Blebard Bmno, Maler, geb. 5. April 1868 in Leipzig, Enkel
des Ernst W. S., gebildet in Leipzig und Karlsruhe (1888 unter Ferd. Keller),
in welch letzterem Ort er sich niederliess und besonders mit Pastell-Franenbildnissen
Erfolg hatte.
Strassen, Melebior Anton znr, Bildhauer, geb. 28. Dec. 1832 in Münster (West-
phalen), Schüler von Im hoff in Köln und Rauch in Berlin, erhielt das prenssische
Staatsstipendium, mit dem er 1857 nach Rom reiste. Nachdem er auch in Frank-
reich, etc., gewesen, Hess er sich 1868 in Berlin nieder. 1870 wurde er Professor an
der Kunstsdinle in Nürnberg, 1875 an der Leipziger Akademie. Von ihm Kaiser
Wilhelm I. und Kronprinz Friedrich bei Königgratz (Keitergruppe in Silber), 10 Stand-
bilder und ein Fries (Mus. Linz), Caritas (Marmorsruppe), 28 Büdnissreliefr (Rath-
haus-Bibliothek, Berlin). Mitglied der Amsterdamer Akademie ; Sächsisch emestinischer
Hans-Ord. u. A.
Strasser, Arthnr, Bildhauer, geb. 18. Febr. 1854 in Adelsberg (Krain), Schüler
der Wiener Akademie, dann Yoa Pilz und Kundmann (Rudolfinum, Prag). Von
ihm Aegyptische Wasserträgerin (Rudolfinum, Prag), Japanerin, Gebet eines Indiers,
Gänsemädchen, Elephantengruppe (Terracotta), Blick in die Ewigkeit (Terracotta).
Er poljchromirte alle seine Schöpfungen. Ment. Hon. Paris, Gold. Med. München
1888, Berlin 1891.
Strassffsebwandtner« Josepb Anton, Maler und Lithograph, geb. 1826 in Wien,
t 5. März 1881^ Schüler der Wiener Akad. unter Kupelwieser und Steinfeld.
Er malte und liihograpirte Landschaften, Jagd- und Soldatenbilder in der Art Petten-
kofens. Von ihm Russische verfolgte Soldaten (1856 Wiener Mus.), Ulanen- Vorposten
(Kunsthalle Hamburg), Wallensteinische Reiter im Hinterhalt, etc.
Strassgürtl, Karl, Kupferstecher, geb. 1869 in Budapest, Schüler der dortigen
Knnstgewerbeschule unter Doby, dann der Berliner Akademie unter Waldemar
und G. E i 1 e r s. Von ihm Bildniss des Kro^rinzen Rudolf ▼. Oesterreich (Rad.),
HoQagd bei GödöUö (desgl.), Bildniss des Kaisers Franz Joseph y. Oesterreich
(ebenso), etc.
Stauiter, Fray Geronlmo, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts. Er war 1613
Franziskaner zu Yalladolid und stach Platten für ein Werk des Erzbischo& Ton
Granada.
StraszyfisU, Leonbard, Maler, geb. 1828 in Tokarowka bei Kiew, f 4. Febr.
1879, Schüler Yon Markow und (1847—1855) der St. Petersburger Akad. Auch
in Brüssel und Paris gebildet. Von ihm Wallenstein in Böhmen (1862), Ermordung
fies Erzbischofs yon Lüttich (1868), Italienischer Hofnarr (1862 Aquarell), etc.
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Straten -^ fitrockfuBS. 355
Straten, Joris Tan der^ Maler des 16. Jahrhimderts, geb^ in Flandern, malte
1556 in Portugal ein Bildniss des Dom Antonio und des Prinzen Dom Sebastian.
Stratonlkosu griecbiscber Bildhauer ans Kyzikos auf Pergamos, thätig wahr-
scheinlich im 8. Jahrhundert t. Chr. Er war als Toreut berühmt.
Stranbe^ A«, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. um 1750 in Hamburg. Er malte
staffirte Landschaften in der Art des Pijnaker.
Stranbe, Adolph, Bildhauer, geb. 1810 in Weimar, f 1889 das., meist Auto-
didakt. 1881—38 war er in der k. Eisengiesserei su Berlin thätig und besuchte die
Akad. Wieder in Weimar zurück, traf er den Bildhauer David, der ihn mit nach
Paris nahm (1884). Von ihm L. Cranach (Büste), Kapellmeister Hummel (desgl),
Grossherzog Yon Weimar (desgl.), Wachsmedaillons, etc.
Straneh. Georg, Maler und Radierer, geb. 17. Sept. 1613 in Nürnberg, f 13. Juli
1675 das., Scnfller von J. Hauer. Er malte meist Bildnisse (aber auch Historien)
in Oel-, Wasser- und Sohmelzfarben. Yon ihm Die unbefleckte Empfängniss (Mus.
Wien), Frauenbildniss (German. Mus. Nürnberg), Gustav Adolph, Wallenstein, etc.
Straneh, Lorens, Maler und Radierer, geb. 1554 in Nürnberg, f 1680 das.
Er malte und radierte (ca. 12) Bildnisse, sowie Ansichten von Innsbruck, Nürnberg, etc.,
einen Hl. Hieronimus nach Dürer, etc. Von Gemälden nennen wir zehn männliche,
drei weibliche und ein Kioderbildniss (German. Mus. Nürnberg), Weibliches Bildniss
(St. Petersburg), desgl. (1605 Schleissbeim).
Straneher, Walbnrga, Malerin und Lithographin unseres Jahrhunderts, geb. 1807
in München, gebildet an der Akademie. Sie malte erst Bildnisse, lithographirte dann
nach Kimer, Sagstätter, ▼. d. Werff, Wilkie, etc., auch Bildnisse und Tenesianische
Ansichten. — Ihre Schwester Maria Anna S. war in gleicher Weise thätig.
Strane, Friedrieh Dionys, Maler und Zeichner, geb. 17. Febr. 1660 in Trebau
^fähren), f 17- Juni 1720 im Stift Hradischt bei Olmütz, wo er Prämonstratenser
Chorherr war, Schüler von L n b 1 i n s k t , auch auf Reisen nach Venedig, Florenz.
Rom und Neapel gebildet Er malte yiele Fresken in seinem Stift, Altarbl&tter und
Deckengemälde in der Kapelle zu Schebetau, Geistl. Bildnisse, etc. und zeichnete
Thesen für den Stich.
Strarins, — ^ Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Hamburg. Er malte
lebensgrosse Thiere, sowie Landschaften mit Jagdgeräth stafflrt.
Straua. GioTannf, Bildhauer, geb. 1817/18 in Mailand, f 19. April 1875 das.,
Schüler der Brera dort, auch in Rom gebildet. Er wurde Lehrer an der Brera-
Akademie. Von ihm Die Braut, Das Gebet (Cimeterio, Mailand), Der Engel des
Schweigens (Mazzacurati Denkmal), Aaron (Dom, Mailand), A. Manzoni (Büste), etc.
Streater^ Robert, Maler und Kupferstecher, geb. 1624 in London, f 1^^
das., Schüler TonDumoulin. Er wurde Hofmaler Charles' IL, und s. Zt. sehr über-
schätzt S. malte Historien, Bildnisse, Landschaften und Stillleben. Seine Deckenbilder
in Whitehall gingen durch Feuer zu Grund. Von ihm Plafond (Theater, Oxford),
Moses und Aaron (Michaelskirche, Cornhill), Landschaft (Cartwright Sammlung,
Dnlwich), etc. Auch eine Radierung der Schlacht von Naseby und einige architekton.
Blätter.
Strebet, Richard, Maler und Radierer, geb. 28. Juni 1861 in Vera Cruz
glexiko), Schüler der Akademie zu Kassel (unter Koch und Knackfnss) und der
unstschule zu Karlsruhe (unter Baisch), weitergebildet in München, wo er sich
niederliess. Er malte Thierbilder, besonders Hunde. Von ihm Nach hartem Strauss,
Getreu bis in den Tod, Hundebildnisse, etc. Bronze-Med. London.
Streehine, Stephanie ? on, Malerin, geb. 20. Noy. 1858 in Odessa, Schülerin
▼on Willroider in München, wo sie sich niederliess. Yon ihr Wald-Idylle, Herbst,
Landschaft, etc.
Streeker, Emil, Maler, geb. 29. Sept. 1841 in Dresden. Er war erst Bildhauer
in Rom (1867— 69) und Dresden, dann Schüler von Angeli (1871X auch in Düsseldorf
unter W. Sohn gebildet. S. liess sich in Wien, dann in Dümstein nieder und malt
Genrescenen, Architekturen und Landschaften. Yon ihm Die neue Schule, Ghrossyaters
Lektüre, Der Dorfpolitiker, etc.
Strecker. Wilhelm, Maler, geb. 1795, f 1857 in Stuttgart, wo er Galerie-
Inspektor wurde. Er malte Scenen aus Romanen nnd Gedichten Anderer, sowie nach
eigener Erfindung romantische Scenen.
Streckfnssy Karl Wilhelm, Maler, geb. 8. Nor. 1817 in Merseburg, f 6. Nov.
1896 in Friedenau bei Berlin, Schüler von Her big in Berlin, dann der Düsseldorfer
Akademie (unter Sohn) und von P. Delaroche in Paris (1841—48), weitergebildet
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356 dtreek •- Stricker.
aaf einer Stadienreise nach Rom 1844. 1868 wurde er zom VroteBwt ernAnni und
1877 wurde er Lehrer der Perspektive an der Berliner Akademie. Er gab mehrere
Werke Ober Perspektive heraus und erfand zur Erleichterung des Perspektiyseichnens
zwei Instrumente, die Fluchtpunktmaschine (1865) und den Zeichenstab (1883).
Von ihm Undine (1838), Der verkaufte Amor, Anna von Oesterreich zeigt Ludwig
XIV. das empörte Volk, Bildnisse und Landschaften.
Streek, Hendrik van, Maler und Bildhauer, geb. 11. April 1659 in Amster-
dam, t 1713, Schaler seines Vaters Juriaen van S., dann von E. de Witte, als
Bildhauer von W. vanderHoven. Er malte meist Eircbeninterieurs, von denen
eins in die Eremitage zu St Petersburg gelangte; ferner von ihm FrQhstflckstisch
(Mus. Schwerin), etc.
Streck, Juriaen van, Maler, geb. um 1632 in Amsterdam, f 12. Juni 1678
das. Er malte Stillleben, auch Bildnisse. Ton ihm Yanitas (1642 Gal. Liechtenstein,
Wien), Frühstück (ebenda), Fiscbweib (Schieissheim), Frühstückstisch (1649 und ohne
Jahr, Schwerin), Stillleben (St. Petersburg), etc.
Street^ George Edmund, Baumeister, geb. 1824 in Woodford (Essez), f 18.Dec.
1881, Schüler von 0. Carter und Q. G. Scott, welch letzterer ihn ganz zur Gothik
bekehrte. Er wurde Diöcesan-Baumeister von Oxford, York, etc. Yon ihm St. John's
(1859 Westminster, London), St. James the Less (London), St. Denis (das.), St Philip
and James (Oxford), Kirchen zu Bournemouth, Cowley, Hagley, Torquay, die Krim-
Kathedrale in Konstantinopel, der neue Chor in der Kath. zu Dublin, die Westthürme
der Kath. zu Bristol, die Gerichtshöfe zu London, etc., auch viele Restaurationen
alter Kirchen. Er schrieb „The brick und marble architecture of North Italy* (1855),
«Gothic architecture in Spain"* (1865), etc. Mitgl. der Akademie 1871. Kr. der
Ehrenleg. 1878.
Streitt, Fran«, Maler, geb. 24. Nov. 1839 (1843?) in Brody (Galizien), Schüler
der Kunstschule zu Krakau und der Wiener Akademie unter v. Engerth, liess
sich 1871 in München nieder. Yon ihm ürtheil des Paris, Kampf ums Dasein, Kath.
Jagiellonika im Gefängniss, Geigender Zigeunerknabe (1884), etc. Silb. Med. London.
Stremel, Max Arthur Ferdinand, Maler, geb. 31. Oct. 1859 in Zittau, ge-
bildet kurze Zeit in München, dann mit übde bei Munkaczy in Paris, besonders aber
durch Naturstudium in den Niederlanden. Er war längere Zeit in Knocke-sur-Mer
thätig, wo er sich etwas von der pointillistischen Malweise aneignete. Yon ihm
Interieur aus Flandern (Dresdener Gal.), Goethes Sterbezimmer, etc.
Strempely Ellsaheth, Malerin, geb. 7. Dec. 1840 in Rostock, Schülerin von G.
Biermann in Berlin, weitergebildet in Dresden, Paris und Italien. Yon ihr Rem-
brandts Frau Saskia und 1 A. (Hamburg, Kunsthälle), Bauemjunge (1867 Gal. Schwerin),
Yolkstypen aus deutschen Gauen (1887). Bildnisse, etc.
Streng» Johann Jeaehim^ schwedischer Maler, geb. 1706, f 1763. Er malte
Miniatur- und Oelbildnisse.
Str^sor, Anne Ben^, Malerin, geb. 23. Jan. 1651 in Paris, f 6. Dec. 1718
im Kloster zu Chaillot. 1676 wurde sie Mitglied der Akademie. Sie malte erst
Miniaturen, wurde dann umsonst in ein Kloster (als Soeur Marie) aufgenommen, unter
der Bedingung, dass sie sich die Oeltechnik aneigne, und für das Kloster male. Yon
ihr im St. Marienkloster zu Chaillot Die Empföngniss, Die sieben Sakramente (nach
PousBin), Yermählung des Hl. Joseph und die Geburt Christi (Josephskapelle) und 11
Copien nach Lesueur. — Ihr Yater Henri S*, geb. 1613 (?) in Deutschland, begr.
2. Dec. 1679 in Paris, wohin er vor 1642 gelangt war und wo er katholisch wurde.
Er malte Bildnisse, darunter dasjenige Louis XlY.
Stretea, (Streetes). Gullllin. Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Holland (?).
1551 wurde er Hofmaler Edwards Vi. Er malte Bildnisse, die bft unter dem Namen
Holbeins gehen. Werke von ihm in den Schlössern zu Arundel, Petworth und Windsor.
9trich-GhatelI^ Ferdinand. Holzschneider, geb. 4. Jan. 1850 in Aachen, Schüler
von W. Aarland in Leipzig una Barkner in Dresden. Ludwig Richter bestimmte
Zeichnungen, die er nach ihm schneiden sollte. Yon ihm auch der verloreiie Sc^n
nach Steinhausen.
Stricker, Christiane Friederike, Malerin, geb. 3. April 1780 in Weflburg, f
27. Oct. 1840, SchQlerin von Zsch oche. Sie war in Frankfurt a. M. thatig und malte
Blumeti in Wasserfarben.
Stricker, Philipp Yalentin Wllhelln, Zeichner und Radierer, geb. 10. Febr. 1782
in Weilburg, f 18. Juni 1830, th&tig in Frankfurt a. M. Er copirte Blätter von Klein,
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Striebel -^ Ströhl. 357
RidiDger, Ragendai u. A. und leichnete Landschafteu, Thiere, etc. nach der Natnr. —
Ein Hiehael S«, Holzschneider aus Dinkelsbtthl, starb am 28. Sept 1650 zu Frank-
furt a. M.
Striebel, Franz XaTer, Maler, geb. 1822 in Mindelheim, f 21. Kov. 1871 in
München, SchQler der dortigen Akademie. £r malte Geschichts- und Genrebilder,
z. 6. Nach der Polizeistunde, Ein Liebesbrief, Der falsche Sechser, etc.
Striedbergr* Johann 11., Kupferstecher, geb. um 1665 in Augsburg, t 1714
das., Sohn und Schüler eines gleichnamigen Zeichners. 1705—10 war er in Frank-
furt a. M. thätig. Er stach Städtepl&ne und Ansichten, Trachtenbücher, etc. — Sein
Sohn Johann ni. Sf, war ebenfalls Kupferstecher und Holzschneider.
Striep; Christiaen, Maler des 17. Jahrhunderts, th&tig um 1650 in Amsterdam (?).
Er malte Stillleben, von denen die Gal. Schwerin zwei besitzt.
Strigel, Bernhard, Maler, geb. 1460 (1461) in Memmingen, f 1528 das. vor
dem 23. Juni. 1516 bis 1528 wird er in Memmingen, inzwischen 1517 in Augsburg,
1520, 1622 und 1525 in Wien urkundlich erw&hnt. Er zeigt sich ron Zeitblom
beeinflusst. S. malte mit der linken Hand und wurde von Maximilian I. geadelt Von
ihm Vier Altarflügel (Berliner Mus.), Joh. Guspinian mit Familie und riele A. (ebenda^,
Pietk u. A. (Eunsthalle, Karlsruhe), Bildnisse Familie Kaiser Max I. (Wiener Mus.),
König Ludwig II. von Ungarn u. A. (ebenda), Karl Y. (Rom PaL Borghese, zuge-
schrieben), A. in den Sammlungen zu Florenz (Uffizi, zweifelhaft), München (alte
Pinakothek, Nat.-Mus.), Mümbefg, Royigo (?), Schwerin, Wien (Gal. LiechtensteinX etc.
Stringa, Franoeseo, Maler und Radierer, geb. 1684 (1638?) in Modena, f
1709 das., gebildet durch Studium der Werke Barbieris, Lanas, etc. Er wurde
Manierist mit langgezogenen Figuren und krassen Schlagschatten. Werke von ihm
im Pal. zu Modena, in der Chiesa nuoTa das., in Venedig, etc. Von Radierungen
nennen wir Die Grablegung, S. Johannes Et., Herzog Francesco TL, etc. — Ein
Ferdinando 8. war um 1750 zu Neapel als Kupferstecher thätig.
Strizner, Johann Nepomnk, Lithograph, geb. 1782 in Alten-Oetting, f 1855,
Schüler von Eichhorn in Wasserburg und Mitterer in München. Er wurde
Zeichner des churf. Kabinets und widmete sich eine Zeitlang dem Stich, seit 1809
aber dem Steindruck. Er gab erst ein Facsimile des Dürerschen Gebetbuchs her-
aus, dann Blätter zum Münchener Galeriewerk, und als er 1820 nach Stuttgart über*
siedelte, die Boisseräe'schen Kirchenbilder. Nach München zurückgekehrt, litho-
graphirte er u. A. zahlreiche Facsimiles Ton Handzeichnungen alter Meister.
Strobel, Bartholomäns, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Breslau, lernte
dort. 1642 war er für den Polenkönig Wladislaw lY. zu Elbing thätig.
Strobentzy Fritz^ Maler, geb. 25. Juli 1856 in Budapest, studirte erst das
Ingenieurfach am Dresdener Polytechnikum, widmete sich aber 1877 der Kunst und
wurde Schüler von Jansen und von Gebhardt an der Düsseldorfer Akademie,
später Ton Löfftz an der Münchener Akademie. Von ihm Junge Liebe (1897 Dresd.
Galerie), Schulkinder. Gold. Med. München, Ment. Honor. Paris.
Starolierle, Jo2o GLimma, Maler, geb. 1708 in Lissabon, f 1792 in Oporto,
Schüler von Benefiale an der San Luca Accad. in Rom, wo er 18 — 20 Jahre Ter-
blieb. ZurücJcgekehrt, zog er von Lissabon nach Oporto, 1751/52 nach London,
1755 nach Lissabon und in Folge des Erdbebens endlich nach Oporto. Von ihm
Die Decoration des k. Theaters in Lissabon, Abendmahl (S. Nicoläo, das.), Altäre
in S. Joäo-nova, Senhora da Victoria das. und im Dom zu Braga; auch eine Dar-
stellung des Lissaboner Erdbebens.
Strobl, Alsjoa (Alois), Bildhauer, geb. 21. Juni 1856 in Liptö-Üjvär, Schüler
der Wiener Akademie unter Zumbusch. Er ist Professor an der Landes-Muster-
zeicbenschule zu Budapest. Von ihm Aranyi Monument (Budapest), der Sarkophag
des Deäk-Mausoleums, das Simordenkmal in Gran, Perseusstatue, das St. Stephan-
monument u. 8. w., auch Büsten (in öffentlichen Sammlungen, etc.). Gold. Med. Wien
Internationale Ausstellung 1891, Gold. Yerdienstkreuz, etc.
Strobl, Zsöfla (Sophie), Malerin, geb. 1866 in Krakau, Schülerin Ton G. Lotz
und L. Ebner an der Musterzeichenschule in Budapest. Sie malte Stillleben.
Stroebel, Jan Anthonie Balthasar, Maler, geb. 23. Nov. 1821 im Haag,
Schüler Ton B. J. van Hove, später von dessen Sohn H. van Hove. Von ihm be-
sitzt das Mus. Amsterdam ein Gruppenbildniss (1866), das Stadt^Mus. im Haag Vor-
bereitungen zum Fest (1868).
Ströhl. Ang 0 Gerard, Zeichner und Illustrator, geb. 24. Sept. 1851 in Wels
(ObjBrösterreiQ^), Schüler der Wiener Akademie und Kunstgewerbeschule. ^. wurdft
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358 Strohl — Sinidwick.
Zeichenlehrer an der Gewerbeschiile in Henals, n. A. Er zeichnete Cartoochen
nnd ümrabmongen filr das Bachgewerhe, «Sühonetten zu Schnadahüpfeln*, Kartons
für den Wiener «Floh", die ^Bombe", etc., m satiriachen Bfichem, etc. Er schrieb
auch fachwiBsenschaftliche Bücher.
Strohl. Johann, Bildhauer des 18. Jahrhonderts, f 21. Dee. 1747 anf dem
Heil. Berge bei Pfzibram. Er war in Prag th&tig.
Strohmayer, Hans, Maler nnd Radierer des 16. Jahrhunderte, f nach 1592,
thAtig in Prag. Er stand in Diensten des Erzherzogs Ernst und wurde 1588
Hofinaler, sowie Aetser Kaiser Rudolfs EL Von seinen Radierungen nennen wir
Yenus und Amor (1598), etc.
Stromeyery Helene Marie, Malerin, geb. 26. Aug. 1884 in Hannover, Schülerin
der Düsseldorfer Akademie und Ton Baisch in Karlsruhe, wo sie sich niederlieas.
Sie malte Blumen und Stillleben, z. B. Gretchenrosen, Allerseelen.
Streng, Joseph D^ Maler, geb. 1854 (?) im Staat Connecticut (U. 8. A.),
t 5. April 1899. Er war im Staat California als Bildnissmaler thitig.
Strongyllon, griechischer Bildhauer zu Athen um 420 ▼. Chr., Schüler den
Myron. Von ihm war das trojanische Pferd, aus dem Menestheus, Teukros und
die Söhne des Theseus herausschauten; es stand auf der Akropolis. Von ihm auch
eine Amazone, die wegen der schönen Bildung ihrer Schenkel yon Nero überall mit-
geführt wurde; femer Musen und eine Artemis Soteira. Seine Stiere und Pferde
wurden gerühmt.
S^oobant, Frans. Maler und Lithograph, geb. 1819 in Brüssel. Er malte
Architekturen und zeichnete Illustrationen Ar baugeschichtliche Werke. S. war
Direktor der Zeichenschule Molenbeek-St.-Jean. Yon ihm Brüsseler GildenhAnser
(Mus. Brüssel), Palastinneres zu Krakau^Eingang zum Heidelberger Schloss, Der
Quai du Rosaire zu Brügge, etc. Yon werken, die er illostrirt hat, nennen wir
Moke und Fötis*, Splendeurs de l'art en Belgique (1844—45), Monuments en Belgique
(2. Aufl. 1878) und Hymans' Le Rhin monumental (1854). Er schuf auch einige Einsel-
radiernngen. Oold. Med. 1854; Leopold-Ord. 1868.
Strossi. Bemardo. Maler, gen. n Prete GenoTOse und Capneelno, geb. 1581
in Genua, f 3. Aug. 1644 in Yenedig^ Schüler des P. Sorri. Er gab die Kunst auf
und wurde Kapuziner, durfte das Kloster aber wieder verlassen, um durch Malen
Mutter und Schwester zu ernähren. Als die eine starb und die andere sich Ter-
heirathete, wurde er widerwillig wieder io's Kloster gesperrt, dem er 8 Jahre später
nach Yenedig entfloh. Er ahmte Amerighi nach ; sein Colorit wurde besonders ge-
rühmt; Bildnisse gelangen ihm am Besten. Fresken tou ihm in Kirchen und Palästen
zu Genua. Ferner Oelgemälde in den Pal. Briguole, Adorno, Durazzo, Walli, Fara-
gina, PallaTicini und Spinola in Genua, Kapuzinerbildniss (Gal. Parma), ETangelist
Jobannes (Mus. Hannoyer), S. Hieronimus (Gal. Yenedig), Die Bassgeigerin u. 8 A.
(Gal. Dresden), A. in den Sammlungen zu Berlin (DepotX Christiania, Florenz, München,
Paris, Turin, Yenedig, Wien, etc.
Strossi, ZanoU di Benedetto, Maler, geb. 1412 (?) in Florenz, f 6. Dec. 1468,
Schüler des Fra Angel ico da F. Er war adelig und malte aus Liebhaberei, be-
sonders gut Miniaturen (Chorbücher um 1463, Laurenziana, Florenz), aber auch Kirchen-
bilder und Bildnisse, darunter G. di Bicci de' Medici.
Stmek. Hugo, Maler und Radierer, geb. 22. Dec 1860 in Lübeck, Schüler der
Weimarer Akad. unter W. Friedrich, Strujs und Thedy, dann Ton W. ünger
in Wien. Er war eine Zeit lang in St Petersburg thätig, seit 1890 in Berlin nnd
hat Radierungen nach F. Hals, Gussow, Grützner. Menzel, R. ▼. Rgn, etc., auch einige
Originalradierungen geschaffen. Gold. Med. St. Petersburg, Med. Chicago.
Strudel tob Strndendorf. Peter, Freiherr, Maler und Bildhauer, geb. 1660
in aes (Tirol), f 4- Oct. 1714 in Wien, Schüler seines Yaters Jacob 8. und des
C. Loth in Yenedig. 1680 liess er sich in Wien nieder, wo er 1689 Hofmaler
Kaiser Leopolds wurde. 1698 wurde er geadelt und 1704 erster Direktor der Wiener
Akad.. die er 1692 halb als Priyatuntemehmen gegründet hatte. Yon ihm Jupiter
und Aotiope (Gal. Dresden), Susanna im Bade (das.), Die Beweinung Christi u. A.
fWiener Mus.), A. in den Sammlungen zu Braunschweig, Cassel, Düsseldorf, Schleisi-
heim, etc. Als Bildhauer fertigte er mit seinen Brüdern Dominik S. und Paul 8.
Statuen Ar die kaiserl. Gruft bei den Kapuzinern und für die Dreifaltigkeitskirclie.
Stmdwiek, John Melknish, Maler, geb. 1849 in Clapham (London), Schüler
der S. Kensington Schule, dann der Londoner Akad. und zuletzt tou Burne -Jones.
Er gehört zu den englischen Prae-Raphaellten und ist einer deriwenn audi am
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Straeit — Stuart. S5d
wenigsten bekannten, doch bedeutendsten Mitglieder der Schule. Seine Bilder weisen
eine tiefdunkle Färbung auf. Wir nennen ,A LoTe Song*, «Mv Beloved is sone . . • to
gather Lilies", Marsyas und Apollo, Circo und Scylla, Elaine, Isabella, An der
Schwelle Tom Hause Gott Vaters.
Stniett, Johann Jakob, Maler und Badierer, geb. 1773 in Wiesenthal bei Basel,
t 1820, Autodidakt. Er colorirte erst Kupferstiche, radierte sodann Ansichten aus
der Salzburger Gegend und schuf Aquatintbl&tter.
8tr11tsel» Leopold Otto, Maler und Badierer, geb. 2. Sept 1865 in Dessau,
Schaler der Leipziger und Düsseldorfer Akademien. 1885 liess er sich in München
nieder. Er malte schöne frische Landschaften, z. B. Isarauen (Nene Pinak. München),
Am Tannenweiher, Waldweiher, Weide in den bayerischen Hochalpen, etc. Von seinen
Radierungen nennen wir Thüringisches Bauernhaus.
Stmtty Jacob George« Maler und Radierer, geb. nm 1800, f nach 1851. Er
war erst in England thAtig, Lam 1830 nach Lausanne, sp&ter nach Rom und kehrte
1851 nach England zurück. Er malte Landschaften, z. B. Tempel der Yesta (1842),
Tassos Eiche auf dem Janiculus und radierte u. A. die Folgen »SyWa Britanmca"
(1825), und .Deliciae Sylvarum« (1828).
Strnlty Joseph, Kupferstecher, geb. 27. Oct 1749 in Springfield (England),
t 16. Oct. 1802 in London, Schüler Ton Ryland und der Londoner Akad. (1769).
Er stach in Kreide und Funktirmanier Platten nach Cipriani, Gel4e, Lesueur, Pine,
Stothard, etc., besonders aber Illustrationen für Prachtwerke, z. B. Alterthümer Eng-
lands (1778), Sitten, Kostüme und Waffen (1774—76), Chronik Yon England (1775),
Lexikon von Kupferstechern (Selbstverfasst 1785—86), Kostüme des englischen Volkes
Ton der Sachsenzeit an (1795), etc. S. zog sich aufs Land zurück und gründete
eine Sonntagsschule. Er hinterliess ein Romanfragment .Queen-Hoo-Hall*, das Walter
Scott zu Tollenden suchte.
Stmysy Alexandre Theodore Honor^^ Maler, geb. 24. Januar 1852 in Berchem
(Belgien), Schüler der Antwerpener Akademie. Er besuchte London und Paris, wurde
1878 Prof. an der Weimarer Kunstschule, siedelte aber 1882 nach dem Haag über.
Von ihm Die beiden Schlachtopfer (Mus. DordtrechtX Sechs Bilder zum Leben Luthers
(Wartburg), Raubvögel (Jesuiten als Erbschleicher), Verführt, etc. Weisser Falken-Ord.
StrU, Abraham im, Maler, geb. 81. Dec 1758 in Dordtrecht, f 7. Man 1826
das., Schüler des J. Ponse. Er gründete 1774 die Pictura-Gesellschaft, deren
1. Präsident er wurde. Er malte Ornamente, Genrebilder in der Art des Metsu,
Blumen, Bildnisse und Viehstficke in Gugps Art Von ihm Die Hausfrau und 2 A.
(Mus. Amsterdam), Dorfecbenke und 1 A. (Mus. Rotterdam), etc., auch einige Ra-
dierungen. Mitgl. des Niederl. Instituts und der Antwerpener Akademie (1818).
StrU, Abraham yan d. J., Maler, geb. 11. Oct 1790 in Dordtrecht, f 6. Not.
1840 das., wo er Direktor der Fictura- Gesellschaft wurde. Er malte hauptsftchlich
Copien nach den Werken seines Vaters.
Stry, Jaeob tm, Maler, geb. 2. Oct 1756 in Dordtrecht, f 4. Februar 1815
das., Schüler von A. C. Lens, Bruder des Abraham van S. Er ahmte A. Cum
nach; seine Werke wurden häufig als die jenes Meisters verkauft. Von ihm Land-
schaft mit Rindern (Mus. Dublin), Abend auf dem Lande und 3 A. (Mus. Amsterdam),
A. im Mus. Leipzig, im Mus. Fodor zu Amsterdam, in der Gal. Czernin zu Wien,
etc. Mitgl. des Niederland. Instituts.
StryowBki, Wilhelm August, Maler, geb. 28. Dec. 1884 in Danzig, Schüler
von Sohadow an der Düsseldorfer Akademie (1850~54X kehrte dann nach Danzig
zurück und wurde Gustos des Stadtmuseums, sowie Lehrer an der Kgl. Kunstschule.
1894 wurde er Professor. Von ihm Scenen aus dem jüdischen und slavischen Volks-
leben, z. B. Jndenhochzeit (Mus. Pest), Taschlech (Mus. Danzig), Sommerfilden (Mus.
Köln a. Rh.). Gold. Med. 1864, Berlin.
StraegoeU, Nikolaus, Maler und Radierer, geb. 4. Mai 1826 in Gromnik
(bei Tam6w), f 29. Juni 1891 in Brody, Schüler der Wiener Akademie. Er malte
und stach Historien, Ansichten, etc.
StsehedriB, SylTOster, Maler, geb. 1791, f 28. Oct 1880 in Sorrent 1818
ging er nach Italien. Er malte hervorragende Landschaften, besonders aus der
Umgegend von Neapel.
Stuart, Gttbert, Maler, geb. 8. Dec. 1755 in Karragansett (R. L, U. S. A.),
t 27. Juli 1828 in Boston, Schüler von C. Alexander, den er nach Schottland
begleitete (1772). Nach dessen Tod kehrte er zurück, kam aber 1775 zu B. West
in London in die Lehre. 1785 etablkte er sich mit gutem Glück dort, besuchte
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360 Stuart - ßtabbeiL
1788 Dublin, ging 1792 nach Amerika, wo er zan&chst zwei Jahre in New-Tork,
Washington and Philadelphia malte und liess sich dann dauernd in Boston nieder.
Er gilt als der hervorragendste Bildnissmaler Amerikas aus der Alteren Zeit In der
Nat Portr.-Gal. zu London befinden sich von ihm J. Hall, Kemble, G. Washington,
B. West (2 mal), und Woollett A. im Mus. Boston, in derHaryard UniTersity, in der
Pennsylyania Akademie, in der Gal. Washington, etc. S. Leben Ton Mason (New-
York, 1879).
Stuart, James, Baumeister, geb. 1718 in London, t 2. Februar 1788 das. Er
flbte sich erst im Zeichnen und Malen, ging 1741 fast ohne Geld Ober Holland und
Frankreich zu Fast nach Italien. Ton B^m ging er mit Nie. Revett 1750 nach
Athen. Dann machte er als Ingenieur der Oesterr. Armee einen Feldsug in Ungarn mit.
Er kehrte wieder nach Athen zurück, nahm Messungen vor, ging 1753 nach Thessar
lonike, dem Archipel, etc. und kehrte 1755 nach London zurück. 1762 gab er mit
Reyett den I. Band der Alterthfimer Athens heraus. Den II. Band yollendete er
auch, er kam jedoch erst nach seinem Tod 1789 heraus; der III. (1795) wurde von
anderer Hand yoUendet Er malte auch Aquarelle nach alten Gebäuden und grie-
chischen AlterthOmern, baute mehrere schöne Hauser in London und die Kapelle
des Greenwich-Hospitals und war auch im Eupferstechen, sowie Schnitzen bewandert
Stiihbs, George, Maler und Radierer, geb. 1724 in Liyerpool, f 10. Juli 1806.
Von Haus aus Anatom, studirte er auch Kunst in London und yon 1754 an in Born.
Er wurde als Thiermaler, besonders yon Pferden und Hunden, yortheilhaft bekannt,
hat auch wilde Thiere, Genrebilder und Landschaften gemalt, sowie radiert ud
geschabt. 1766 gab er eine treffliche Anatomie des Pferdes (18 rad. Tafeln) heraus.
StnblM, George TowHley» Kupferstecher, geb. 1756, f 1815, Sohn des George
S., nach dessen Fferdebildern er Mehreres gestochen hat.
Stnbenraneh, Philipp yon, Kupferstecher, geb. 1784 in Wien, f 1889, SchOler
yon Füger. Er stach nach Fager, G. F. Schmidt, Tischbein, etc.
Stvdilik, Camill, Maler, geb. 15. Noy. 1868 in Tetschen a. d. Elbe, studirte
in München bei Gysis, Dietz und Löfftz. Er war eine Zeit lang in Prag thätig.
Yon ihm Kaffeescbwestern, Bildnisse, Aquarelle, etc.
Btuekf Frans. Maler und Bildhauer, geb. 23. Febr. 1868 in Tettenweis, Schaler
der Milnchener Akaaemie. Er liess sich dort nieder und arbeitete sich, zeitweilig mit
Anlehnung an Böcklin, zu einer hochangesehenen Stellung berauf, sodass er jetzt
neben Klinger, Thoma, Böcklin, Lenbach genannt inrd. Für die fliegenden Blatter
zeichnete er Anfangs treffliche Vignetten und Embleme, auch für den Verlag yon
Gerlach und Schenk in Wien. Er hat ferner Einiges radiert, darunter Forellenweiher
und ein Bildniss seiner Mutter. Als Bildhauer schuf er u. A. eine Athletenstatuette
(Bronzeaüsse in der Berliner Nat-Gal., Mus. Budapest, Hamburger Kunsthalle, etc.).
Er wurde Professor an der Münchener Akademie. Von seinen Bildern nennen wir
Die Sünde (München, Neue Pinak.X Der Krieg (ebenda), Der W&chter des Paradieses,
Kampfende Faune, Selbstbildniss, Bacchantenzug, etc. Mehrere Med.
StaeU, Mariniu Jaeebnsy Zeichner und Maler, geb. 15. Oct. 1809 in Utrecht,
Schüler der dortigen Akademie. 1885 zog er nach Alkmaar. Er lieferte besonders
Zeichnungen zu natnrwissenschafUidien und medicinischen Werken. Er wurde
stadtischer Zeichenlehrer und hat anch Miniaturen gemalt.
Stnekrady Martha, Malerin, geb. 13. M&rz 1854 in Düsseldorf, Schülerin yon
Lülyes, Gussow (Berlin^ Nauen (München) und B. Gollin (Paris). Sie liess sich
in Berlin nieder und malte Bildnisse sowie Historien.
Stiideni. Emat» Maler, geb. 1657, f 1712 (?), an Mignon gebildet, thitig in
Hamburg. Er malte Früchte uud Blumen.
StvdiOf s. Linty H. Tan.
Stfibhen^ HermaHn Joseph, Baumeister, geb. 10. Febr. 1845 in Hülckratfa,
Schüler der Berliner Bauakademie, wurde 1866 Bauführer, 1871 Regierunpbaiimeister,
studirte als Pension&r in Italien und Frankreich weiter, war 1872--76 an der Beig-
Märkischen Bahn beschäftigt und wurde 1876—81 Stadtbaumeister in Aachen. 1881
wurde er Stadtbanrath yon KöId, 1892 kgl. Baurath. In Aadien restauiirte er die
goth. Bathhausfa^e uud erbaute das Badehans zur Kgn. yon Ungarn. In Köln hst
er die Stadterweiterung durchgefthit. Das Hohenstaufenbad (gemeinschaftlich mit
Alf. Mül 1er), Die Domfreilegung, Die Canalisationsanlage, etc. auch yiele Priyatbauten
geschaffen. Auch hat er ziüilrekhe städtische Anlagen (Ganalisationen niid dergL)
ausserhalb Kölns übernommen. S. hat'^iele bauwissenschaftliche Au&Atae rerfasst
Viele Preise, etc.
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Stäbchen-Kirchner ^ Stflrmer. 961
Stflbehen-Kirelinery Bobert» Maler, geb. 1852 in Prag, thätig in Qablonz a. N.
Er malte Bildnisse.
Stflek, Johann Christoph^ Goldschmied, geb. 28. Dec. 1809 in Cassel, f 1841.
Er wurde 1835 Mitglied der Zunft.
Stflekelberg, Johann Melehlor Ernst, Maler, geb. 22. Febr. 1831 in Basel,
SchQler von Dietler das., 1850 Yon Dykmans und Wappers in Antwerpen,
später in Paris, Manchen (1854) und Italien (1856—67) weitergebildet. Er besuchte
auch Holland (1868, 1885), Madrid (1868) und liess sich in Basel nieder. Von ihm
Marientag im Sabinergebirge u. A. (Mus. Basel), Die Stauffacherin (Bundespalast, Bern).
Fresken in der Teilskapelle, A. in den Sammlungen zu Genf, Köln, St. Gallen,
Winterthur, Zürich, etc. Ehrendoktor der Philosophie. Gold. Med. Manchen 1869,
Med. Wien 1873» etc., Inhaber des Franz Joseph-Ordens u. A.
Stiller, Friedrich, Maler, geb. 5. Juni 1837 in Lissen bei Naumburg, studirte
am Polytechnikum, bildete sich weiter auf Reisen und siedelte sich in Breslau an,
wo er Lehrer an der Kunstschule wurde. Von ihm Aquarelle aus Rothenburg
o. d. Tauber, aus Breslau, etc.; ferner ein Werk über Perspective.
Stiller, Friedrioh Angnst, Baumeister, geb. 28. Jan. 1800 in Mühlhausen
(Thüringen), f 18. März 1865 in Berlin, studirte dort und wurde 1827 Baumeister.
1829—80 reiste er Studienhalber nach Frankreich, der Schweis, Italien und Sicilien.
1830 wurde er Hofbauinspektor, 1882 Hofbaurath und Direktor der Schlossbau-
commission. Er schuf nun viele Privatbauten in und um Berlin, einige Umbauten
im Schloss daselbst und lehrte an der Bauakademie. Unter Friedrich Wilhelm IV.
musste er viele PUne von dessen Hand um&ndern. 1842 reiste er auf dessen Befehl,
um Kirchen zu studiren, nach England, 1846 nach Italien. 1858 begleitete er ihn
nochmals nach Rom. Von ihm in Berlin Das Neue Museum, Der (ehemalige) Dom,
Die Matthäus-, Jacobus-, Marcus- und (1848^55) Bartholom&usKirche, in Perleberg
das Rathhaus; Burg Stolzenfels, Burg Hohenzollern, die (alte) Börse in Frankfurt a. M.,
das Nat-Mus. in Stockholm, die Uuiversitlt in Königsberg, die Akadonie in Budapest,
viele Grafenschlösser, kleinere Kirchen; Wiederherstellungen und Vollendungen alter
Gebäude, etc.; auch kunstgewerbliche Entwürfe. Preuss., Sachs., schwed. luid russ.
Orden, etc.. Geh. Oberbanrath.
Steerhovt, •• Bovis, Dierik.
Stiierl^ovt, Hviiert, Maler des 15. Jahrhunderts, f 1488/84 in Löwen, thätig
seit 1450 das., als Fignrenmaler. Er zeichnete 1449—51 250 biblische Gom-
positionen, als Vorlagen für Reliefs, die das Rathhaus sdunackten. 1454 wurde
ihm die kflnstlerische Leitung des »Omgang^ anvertraut; auch entwarf er Scenerien,
etc. fhr Mysterien, bemalte Statuen und schuf Historien in Gel. 1445 malte er
decorative Arbeiten in der Abbaye de Parc. — Sein ältester Sohn Hubert IL S.»
unterstotzte den Vater. •— Sein Sohn Frans S.« t QAch 1523, war ebenfalls Maler,
und schuf decorative Arbeiten. — Sein Sohn Gulls ^f f 1496/97 folgte dem Vater
im Amt eines Leiters des .Umgang", malte Wappen, auch Figurenbilder, etc.
Stfirler, Frans Adolf lon, Maler, geb. 28. Febr. 1802 in Paris, f 16. Sept
1881 in Versailles, Schüler von Ingres. 1831 ^g er nach Florenz, 1858 kehrte
er nach Paris zurück und liess sich in Versailles nieder. Von ihm Dame von
Florenz (1835 Mus. Madrid), Cimabues Madonna in Prooession nach Sa. Maria Kovella
gebracht, 12 Allegorien auf den 1870— 71er Krieg, 108 Illustrationen zur Göttlichen
Komödie, etc. Med. 8. KL 1842.
Sitmer, Johami Heiarieh, Maler, geb. 1774/75 in Kirchberg (Hohenlohe),
t 1855 in Beriin, studirte in Oehringen, auf der Augsburger Akademie und in
Göttingen. Er liess sich in Berlin nieder und wurde 1816 Mitgl. der Akademie.
Von ihm Ansichten aus dem Thiergarten, Historien, Scenen aus den Befreiungs-
kriegen, etc.
Sftlinner, Karl, Maler, geb. 1803 in Berlin, f 29. März 1881 das., Schüler
seines Vaters Johann H. S. und von Cornelius in Düaseldorf, nach dessen Ent-
würfen er später Fresken in München und Berlin ausführte. Von ihm nach eigener
Erfindung Fresken im Schloss Helltorf bei DQsseldorf, in den Münchener Arkaden
(Niederlage Gttokars bei Mühldorf und Eroberung Belgrads), im alten Museum, Berlin,
(einige Fresken zu Herkules und Thesseussagen). in der dortigen Schlosskapelle; ferner
Autodafd der spanischen Inquisition, Landschaften, Genrebilder, etc.
Stttmer. Ladwl^ WlUieln« Bildhauer, geb. 1812 in Berlin, Schüler von L. W.
Wichmann aas. und Schwanthaler in München. Von ihm Preussische Regenten-
Btatuetten (SchkisB Königsberg), Fflrsteastajlaen und Msdaill<ms (Friedländer- und
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862 Stftrts — Starm.
EöDigg-Thor, das.), Hers. Albrecht (Statae. ErziehuDgeanstalt, Rastenberg), Italia
(18^ Börse, Berlin), Industrie und Schifffahrt (Dach des Berliner Schlosses^ Der
grosse Kurfürst (Statue, Putbns), etc.
Stflrtzy Ludwig, Maler, geb. 20. Jan. 1848 in Darmstadt, SchQler der Mflnchener
Akademie und von Lindenschmit. Er malte Genrescenen, z. B. Abschied des
Wilderers, Wandernder Musikant.
Stidümansy Heinrieh^ Maler und Radlerer, geb. 28. Dec. 1808 in Hamburg,
t 28. Oct. 1886 das., Scbfller Ton G. Hardorff und der Eopenhagener Akademie
unter Gebauer, sp&ter Ton Da hl in Dresden. Lange miJte und seichnete er Pferde,
sp&ter Landschaften und Genrebilder, ging aber endlich sum Aquarell über und er-
richtete 1868 ein photogr. Atelier. Von ihm An der Alster bei Winterhude (Kunst-
halle, Hamburg), Blankeoeser Fischer, Zeichnungen an HjUestedts Werk Aber das
dänische Milit&r; landschaftliche und Thier-Radiemngen, etc.
Stuhlreiter» Marie, Malerin, geb. 20. Juli 1865 in Eisbar (Ungarn), Schülerin
Ton W. 0. Noltzsch in Wien und von R. Geyling, sowie der Wiesinger-
Florian das. Sie malte Blumen, Landschaften und Stulleben.
Stuhr, JohauH Georg, Maler, geb. um 1640 in Hamburg, f 8. Mai 1721 das.
Er malte Landschaften und Marinen in der Art des A. Storck und Lingelbach,
Fedenrieh in Hondekoeters Manier und einige Historien. Von ihm Hafisn (Galerie
Cassel), desgl. (Mus. Gotha), zwei Seeschlachten (Mus. Schwerin), Opfer der Iphigenie
(Schloss, Berlin), etc.
Stnmp^ John 8., Maler, geb. ?or 1790, f 1868, Schüler der Londoner Akademie.
Er malte sehr geschätzte Miniaturen, Schweizer Landschaften und einige Bildnissse
in Gel.
Stumpfeid, Johane Amalie Caroline, geb. tou Conrad i, Malerin, geb. 22. Jan.
1751 in Rinteln, f 26. April 1829 in Eiterhagen. Sie malte in Aquarell, etc. An-
sichten Yon der Wilhelmshöhe (Weissenstein), Copien nach Alteren Blumenstücken,
Landschaften, etc.
Stnnts, ■• Freyberg, M« E. tob.
Stunti, Johann Baptist, Lithograph, geb. 1753 in Ariesheim bei Basel,
t 1886, meist Autodidakt Er malte erst Landschaften und Schweizer Ansichten in
Deckfarben. 1792 trat er in die nenfr&nkische Armee. 1802 trieb er einen Kunst-
handel in Strassburg und gab 2 Rheinansichten in Aquatinta heraus. Später ging
er nach München, widmete sich ganz dem Steindruck und arbeitete neben Strixner
und Piloty. Von ihm u. A. eine Ausgabe der Handzeichnungen Dürers.
Stur, Karl, Edler Ton, Zeichner und Maler, geb. 10. Febr. 1840 in Wolfs-
berg (K&rnthea), Schüler der Wiener Akademie. Yon ihm H. Anschütz als König
Lear, Bildnisse Ernesto Rossis in seinen Hauptrollen, Genrescenen, etc.
Sturely Marie Oetayie, geb. Paign^e, Malerin, geb. 9. Mai 1819 in Metz,
t 18. Jan. 1854 das., Schülerin Ton Marsch aL Von ihr Blumenstrauss (Pastell,
Mus. Metz), Büdniss des D. Erasmus (Pastell« n. H. Holbein, ebenda), Landschaft
(ebenda). Med. 8. Kl. 1858.
Sturgis, R. Clipetoiiy Maler, geb. 1860 in Boston (Mass., ü. S. A.). Er malte
Landschaften und Ansichten in Wasserfarben.
Sturler, Adolphe Francis, Maler, geb. 28. Febr. 1802 in Paris. Schüler von
Ingres und der Ecole des beaux-arts. Von ihm Brunehauts Tod (1885), Bildniss
einer Florentinischen Dame, Der ungläubige Thomas (1844), etc. Med. 8. Kl. 1842.
Sturm» Anton, Maler, geb. 1686 in Augsburg, begr. 16. April 1752 in Frank-
furt a. M. Er lebte lange in Rom $As Historien- und Bildnissmaler, liess sich dann
1720 in Frankfurt a. M. nieder. Er zeichnete über 200 Blatt nach Statuen Ton St
Peter in Rom, Schwarz und Weiss auf blauem Papier.
Sturm. Ferdinand, (Hemando Stnnnio), Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in
Ziriksee (Holland). 1555 malte er in einer Kapelle des Doms tou SsTilla S. Gregorio,
Die Auferstehung Christi und die 4 ETangelisten.
Stum, Friedrieh, Maler, geb. 1828 in Wien, studirte auf der Wiener Akademie,
meist aber Autodidakt Er bereiste Ungarn, Serbien, etc. S. malte erst auf Porzellan
und in Email, hat auch gravirt Dann malte er Blumen, Theaterdecorationen, Bild-
nisse, Historien und Genrebilder. Zuletzt malte er decorative Allegorien auf Plafonds,
Wänden, etc. in Palästen in und um Berlin.
Sturm, Friedrieh (Friti) Ludwig Christian, Maler, geb. 17. Mai 1884 in
Rostock, Schüler der Berliner Akademie, vonEschke, endlich (1865) tou Gnde in
Karlsruhe, nachdem er Seemann u. Stubenmaler gewesen war. 1862 bereiste er Schweden
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Stnrm — Saan.
368
ond Norwegen, 1868 Mecklenburg, 1864 den Rhein, Holland und die Schweia. 1870— 75
lebte er in Düsseldorf, dann in Berlin. Kr malte Seestficke und Landschaften, auch
Stillleben, «. B. Wismar vom Meer ond 8 A. (Gal. Schwerin), Ostsee und 1 A. QJat-
Gal. Berlin), Heimkehrende Lootsen. Silb. Med. London 1872; Mecklenb. Prof. 1897.
Htiinn, Jaeques, Maler und Lithograph, geb. 1808 in Luxemburg, t 10. Jan.
1844 in Rom, Schüler von J. B. Fresez. Er war einige Zeit in einer lithograph.
Anstalt zu Brössei thätig, ging 1841 nach Paris und dann nach lUlien.
Sturm, Leonhard Christoph, Baumeister, geb. um 1669 in Altdorf bei Nürn-
borg, t 1729 in Blankenburg, Sohn eines Mathematikers, studirte in Leipzig und
wurde selbst Mathematiker in WolfenbOttel und Frankfurt a. d. 0., dann Oberbau-
direktor in Mecklenburg (1711) und Braunschweig. Von ihm der Plan zum Lust^
schloss Salzdahlum, Das Jagdschloss Neustadt a. d. Eide, und vielleicht die Nikolai-
kirche in Schwerin (1711). Er veröffentlichte Werke über Civil- und Militarbaukunst
(1676, 1702), über Festungsbau (1703, 1708) und über die Baukunst im Allgememen
(1718—20), endlich auch viele Calvinistische Streitschriften.
Sturm, Leonhard Johana, Maler, geb. 10 Febr. 1854 (?) in Bamberg, itudirte au
der Porzellsnmalschule seiner Vaterstadt und amStäderschen Institut zu Frankfurt a. M.
Er liess sich in Dresden nieder und gründete eine Kunsthandlung für Porzellan und
OelgemÄlde. Er malte Bildnisse. Med. 1. Kl. Boston 1888. « v -j*
Sturm, Ludwig, Maler, geb. 18. Nov. 1844 in Bamberg, Schüler des Schmidt-
Bchen Instituts das. und der MOnchener Akademie unter Otto und Strahuber,
endlich noch der Dresdener Akademie. Er machte die Feldzüge 1866 und 1870 mit,
lebte dann als Bildnissmaler in Dresden und wurde 1880 Malvorsteher an der Meissener
Manufactur. Er malte u. A. für Ludwig IL von Bayern (Herrenchiemsee). (Yergl. d. vor.).
Sturm, Marie, Malerin, geb. 21. Jan. 1854 in Nürnberg, Schülerin der Kunst-
schule ihrer VatersUdt unter Kreling, Raupp und Jäger. Sie liess »ich in
München nieder und malte Bildnisse, sowie Stillleben und hat auch kunstgewerbüclie
Arbeiten geliefert. Med. London 1886. ^ ..««/%. «oi»» :«
Storm, Pierre Henri, EmailMaler, geb. 1785 in Genf, t 26. Oct. 1869 in
Paris, Schüler von A. Constantin. Er war französischer Herkunft und malte in
EmaiL Von ihm Die drei Menschenalter (G^rard), Jungfrau (1864 n. B. SantiJ, A.
nach Ghreuze, Gu^rin, Solari. Med. 3. Kl. 1842. ^ .^ ^ x *«.r« a v«i-. a •
Stvrmhoefel, Bernhard Maximilian, Maler, geb. 12. Oct 1853, Schüler der
Berliner Akad. (1871-74) und von J. Sehr ad er. Er liess sich m DaMig nieder
und malte Ansichten der Stadt, sowie Scenen aus deren Geschichte, von denen eine
in das dortige Mus. gelangte. 8. schuf auch Illustrationen, Genrebüder, AquareUe, etc.
Sturrini, Marco, Maler des 17. Jahrhunderts, thatig » Itahen. Von ihm be-
sitzen die üffizien zu Florenz eine Reuige Magdalena vom Jal^e 1654.
Sturt, John, Kupferstecher, geb. 6. April 1668 m London, t l^^A.°är!k
ven R. White. Er stach kleine Vignetten und Schrift, u. A. ein ganzes Gebetbuch
(auf SUber, 1717). . „ ^^_^ a /% q um-.»
Startevant, Erich, Maler, geb. 15. Oct 1869 in FranWhrt a. d. 0. , Schüler
der Berliner Akad. (1889—92), Sohn des Malers Prol Hans S. Er schuf viele Il-
lustrationen für Zeitschriften und malte Landschaften. ^,« , „ _ a^uAi^
Stnrtikopf» (Stnrzkopf), Franz, Maler, geb. 3. Sept 1852 in Hannover, Schüler
der Weimarer WsUchule unter Verlat und Schauss. & besuchte die Nieder-
lande, Paris und Venedig und liess sich dann in Weimar nieder. Von lUm wesi-
phalische Schmiede (Gal. Dresden), Interieur im Barockstil, etc. q^v«i^,
Stüven, Ernst, Maler, geb. 1657 (?) in Hamburg, f 1712 mm »o**«'^«"if^^^?I
von Hintsch, J. Voorhout, W. v. Aelst(?) und M i gn o n (?). Er malte
Blumenstücke und war seit etwa 1675 in Amsterdam, sp&ter in Hamburg und in Kotter-
nach Paris. Er lebte in Lemberg, malte Historien, Genrebilder, etc^ w„,^„ ,„
Styppax. griechischer Bildhauer, geb. auf Kypros, Schüler des JJ y r on zu
Athen. Von ihm die berühmte Statue des Splandinoptes, eines Sklaven d«« J«""«*»
der Eingeweide röstete und das Feuer anblies, ein Seitenstück zu dem feueranblasenden
Knaben des Lykios, Myrons Sohn.
Svardi, Bartolommeo, eigentlicher Name des Branuuitino, s. d.
Snares, a. Jnares, Lorenio.
Snan, s. Sweerta. r^ i
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364 Saaa — Sudre.
HütaoL, Jean^ Maler, geb. 1758 in Touloiue, f 1836 das., Schaler der Akad. wa
ToaloQse, dann von Riyalz. £r wurde Prof. an der Akad. Toulouse und als diese
einging an der Centralschule des D^p. Haute-Garonne. Er grOndete in Touloase das
Antikencabinet, wurde dann Direktor des Museums dort und Mitgl. der kgl. AkadL
Von ihm Die römische Caritas, Moses schl> Wasser aus dem Felsen, Der Engels-
sturs, etc. — Sein Sohn Pierre Theodore S.^ geb. in Toulouse, f 1856, Schüler
▼on David, malte Historien, darunter viele in Kirchen zu Toulouse und Umgegend.
SnaTins, Lambert, s. Lombard, L.
SQAfius, Lambert. Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, tb&tig zwischen 1540
und 1572 in Lattich, Schwager und SchOler des L. Lombard, nach dem er eine
Auferwecknng des Lazarus u. A. m. stach.
Hubleyras, Pierre, Maier, geb. 1699 in Uz^ (D^p. GardX t 28. Mai 1749 in
Rom, Schaler seines Vaters Mathieu S. und von Rivalz. 1727 erhielt er den
grossen Rompreis auf Grund seines Bildes «Die eherne Schlange*" (jetzt im Louvre),
reiste nach Rom^ heirathete dort die Miniaturmalerin M. F. Tibaldi, Hess sich dort dauernd
nieder und wurde 1740 Mitglied der San Luca-Accad. Von ihm Die Messe des Hl. Basil
(Louvre Paris, Mosaikcopie in S. Peter zu Rom, Skizze in St. Petersburg), Wunder
des Hl. Benedikt u. A. (Louvre Paris), S. Stephan und S. Franciscus erscheinen den
Basern (Mus. Montpellier), Theodosios u. 1 A. (Mus. Nantes), Zwei Mönche (Mus.
Orleans), Stillleben, Bildniss u. A. (Mus. Toulouse), Benedictus XIV. (Mns. Versailles).
A. in den Sammlungen zu Berlin, Dresden, Genf, Mailand, Manchen, Nlmes, Rouen,
Schieissheim, Wien (Gal. Czemin), Zürich, etc.; auch in der Karthause zu Termini
in Sicilien und vielen a. italienischen, sowie französischen Kirchen. S. hat einige Blatt
radiert, darunter sechs Historien und 4 Illustrationen zu Lafontaine.
Subtermamsy s. Suttermaiis.
Sne, ftieiine Hicolas Edouard» Bildhaner, geb. 1802 in Lorient (Ddp. Morbihan),
t 16. MArs 1855 in Nantes. Er schuf BildnisshüBten, Statuen und Medaillons, einige
Genregruppen und mehrere religiöse Werke. Das Museum zu Sanmur besitzt eine
grosse Sammlung unvollendeter Werke, Skizzen, etc. von ihm; a. Werke in den Mus.
zu Nantes, Bennos, etc. Med. 8. Kl. 1888.
Sveca, AntooBy Maler, geb. um 1577, f vor 1648, th&tig in Antwerpen. Er
malte besonders Bildnisse u. A. niederländische Herrscher filr den dortigen Magis-
trat (1600).
Sackarda, Auia^ Malerin, geb. 1870 in Nen-Paka, th&tig in Prag. Sie malte
Blumen. Von ibr Pfingstrosen, Hyacinthen, Azaleen, etc.
Sttcliarday StanislaiiSy Bildhauer, geb. 1866 in Neu-Paka. Von ihm S. Wences-
laus, etc.
Suehety Joseph, Maler, geb. 16. Juli 1824 in Marseille, Schaler von E. Loubon,
th&tig in seiner Vaterstadt. Von ihm Fischfang in der Provence (Mus. Marseille),
Fischerbarke im Marseüler Hafen (1865), Dreimaster im Alten Hafen von Marseille
einlaufend (1879), etc.
Suehodolska, lisbeUi von, geb. Brauer, Malerin, geb. 18. Febr. 1844 in Leipzig,
SchOlerin von Pauwels in Weimar und von Suchodolski, in Italien weitergebildet.
Von ihr Arch&ologische Studien, Tabulettkrftmerin, Nachtwandlerin, etc.
Sudiodolski, Jasnarlug, Maler, geb. 19. Sept. 1797 in Grodno, f 20. M&n 1875
in Boimie. Als Kadett genoss er den ersten Zeichenunterricht, trat 1816 ans dem
Milit&rdienst und studirte 1832—36 in Rom unter H. Vorn et. Ungef&hr 12 Jahre
sp&ter malte er gemeinschafüich mit Vorn et im St. Petersburger Residenz-Schloss.
S. malte Historien, vornehmlich aber Schlaohtenbilder.
Suehodolaki, Peter, Maler, geb. 1836 in Russland, SchOler der St Peters-
burger Akademie. Er Hess sich in Moskau nieder und malte Landschaften.
8«chodolskly Zdzislaw tob, Maler, geb. 11. Mai 1835 in Rom, SchOler von
Gleyre in Paris, Sohn des Januarius S. Er war l&ngere Zeit in Dresden, dann
in Weimar th&tig. Von ihm Begr&bniss eines Mönches, Anachoret, Der Idealist, etc.
Professor.
Sachtelen, Jacob Hendrik van, Baumeister und Zeichner, geb. 1722 in Nymegen,
t 1768 das. Er wurde Stadtbaumeister dort und zeichnete biblische Bilder, sowie
Blumen und Friichte.
Sndkowsky, Batln, Maler, geb. 1850, f 1885. Er malte Marinen.
Sudre, Jean Pierre, Lithograph, geb. 19. Sept. 1783 in Alby (D^p. Tarn),
t im Juli 1866 in Paris, Schüler von Suau, 1802 von David, widmete sich 1818
der Lithographie. Er aquarellirte Architekturen und lithographirie zahlreiche Blätter,
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Saebach -^ Snbrlandi. 365
besonders fiildnisse (i. 6. 120 ffBit Langlumds »Pantheon* 1820—28); ferner Steine
nach Beanme, Garracci, Girodet, Ingres (dessen besonderer Interpret er wurde), Lebrun,
Rioult, R. Santi, Scheffer, da Vinci, etc. Med. IL El. 1827, 1. Kl. 1834, Med. Berlin 1848.
Saebaeh, •• Swebaeh.
Sarlin. 8. Syrlin.
Siies, konrad OwUt, Maler, geb. 10. Juni 1823 in Rambeck a. d. Weser,
t 23. Dec. 1881 in Düsseldorf, Schüler Ton Rnhl in Gassei, Liebig und Balzer
in Giessen, J. Becker in Frankfiirt a. M. (1844) and der Düsseldorfer Akademie
unter Sohn (1850). Er malte erst Scenen aas und für die Kinderwelt, später be-
sonders Federvieh. Von ihm Abendlied fMus. Hannover), Feierlicher Empfang eines
neugeborenen Hühnchens, Die Stalltragöaie, Swinegels Reiseabenteuer, etc.
Säet, Wilhelm» Maler, geb. 80. Juni 1861 in Düsseldorf, Schüler der dortigen
Akademie, dann von Gebhardt, sp&ter auch von Thoma beeinflosst, in dessen
Nähe er sich niederliess (Gronberg i. T.), Sohn des Gustav S. Von ibm Pan mit
Nymphen, Madonna, St Georg, Abendlied, etc., auch mehrere Original-Steindrucke
in Farben.
Svessy HftHSy Maler and Zeichner fAr den Holzschnitt des 16. Jahrhonderts.
gen. Hans von Knlnbach, geb. in Kulmbach, f vor 1528, Schüler des Jacopo de^
Barbari, an Dürer weitergebildet, in dessen Werkstatt er vielleicht tbätiff war.
Er hat einige Gemälde auf Grund Dürerisoher Skizzen ausgearbeitet, s. B. Ghristus
in der Weinkelter (Stiftskirche, Ansbach). Von ihm Triptychon (S. Sebaldos, Nürn-
berg), Leben der Hl. Katharina (Marienkirche, KrakauX Anbetung der Könige (1511
Mas. Berlin), Scenen zur Peter- and Paul-Legende (Florenz, üffizi, dort Schaenffelein
sageschrieben), Joachim nnd Anna und 3. A. (Alle Pinak., München), A. in den
Sammlungen zu Leipzig, Nürnberg, Zwickau, etc.
Sflsanapp, Carl, Maler, Bildhauer nnd Lithograph, geb. 9. Dec. 1828 in Göslin,
t 26. Jan. 1891. Er malte Bildnisse. (Vielleicht gab es 2 Künstler dieses Namens.)
Sttterlin, Lndwlg» Maler und Zeichner, geb. 28. Jali 1865 in Lahr (Baden),
Schüler von Doepler und Koch am Kunstgewerbemuseum zu Berlin. Er schuf
Buchschmuck, decorative Steindrucke, Plakate (z. B. das der Industrieausstellung
1896 in Berlin).
Snenr, ■• Lesnenr.
Sü Wel» chinesischer Maler, gen. W5n-tt'lng n. ■• w.« geb. 1521, f 1598.
Er malte komische und satyrische Gegenstände, z. B. K'in Kau (ein Weiser auf
einem KarpfSen reitend).
Sngakndo. jap. Hohuchnittzeichner der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er
zeichnete besonders Thier- nnd Pflanzenbilder.
Svger, —, Baumeister, geb. um 1080 in St Omer, f 12. Jan. 1151. Er wurde
1122 Abt von St Denis und Staatsminister Gharles VL 1144 vollendete er den
Ghor-Neubau der Kirche seines Klosters und schuf damit angeblich den ersten
völlig gotbischen Kirchenbau. S. Leben von (^ombes (1858) und Nettement (1868).
Snhr, Christopk, Maler und Zeichner, geb. 1771 in Hamburg, f 1842 das.,
studirte in Saladahlum, dann 3 Jahre lang in Italien. Er schickte sein Urtheil des
Midas nach Berlin und erhielt dafür den Prof.-Titel. 1798 kehrte er nach Hamburg
zurück und malte Bildnisse, femer Kostüme, sowie komische Genrebilder. Mit
seinem Bruder Gornelius S. (der auch Kupferstecher war) malte er Bilder lu einem
optischen Kosmorama, das in vielen Iiändern Europas gezeigt wurde.
Snlirland, Panllne, n. Soltau.
Snhrlandty Johann Heinrleh, Maler und Bildhauer, geb. im Frühjahr 1742
in Schwerin, f 1. Jan. 1827 in Ludwigslust, Schüler von Lehmann und Busch,
später von F. Findorff beeinflosst Er schuf viel kleinere decorative Plastik unter
Busehs Leitung, wendete sich aber nachher wieder ganz der Malerei za. Von ihm
Altar (Kirche zu Ribnitz), desgl. (Kirche zu Lndwigslost, von Findorff begonnen),
Bildniss Findorfifs (Gal. Schwerin), Ansicht bei Altona (ebenda), Stillleben (1799
ebenda), Hund u. A. (1773 ebenda), etc.
Snhrlandt^ Bndolph Friedrieh Karl^ Maler, geb. 19. Dec 1781 in Ludwigslust,
t 2. Febr. 1862 in Schwerin, Schüler seines Vaters Johann H. S., von Zei8ig(1799)
nnd Grassi in Dresden, endlich von Füger und Maurer, zuletzt (1808) in Rom
weitergebildet 1812—15 lebte er in Neapel. In Italien wurde er schon Mecklen-
burgischer Hofmaler und bei seiner Rückkehr 1817 Professor. Auch später reiste er
noch Öfters in*s Ausland, besonders um Bildnisse berühmter Leute zu malen. Von
ihm Mädchen in der Grotte (Mus. Schwerin), Venös und Amor (das.), Bildniss seines
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366 SiiiBse — Snppai&tschitocli.
Vaters und mehrere A. (ebenda), etc., aach Copien Dach alten Meistern. ~ Sein Sohn
Karl 8*9 geb. in Schwerin, in Paris unter Ary Scheffer ansgebildet, war Aber 10
Jahre lang in Russland, dann in Schwerin als Maler thätig. Er wurde Professor
1874. Von ihm besitzt das Schweriner Mus. Galilei im Gefingniss (1853). Mitgl. der
St. Petersburger Akademie.
Saiaae, JeaH Philippe, Baumeister, geb. 9. Juli 1807 in Gorze a. d. M. Er
wurde Baumeister des D4p. Cöte-d'Or und 1860 Ritter der Ehrenlegion.
Snkenobii» Nlsklgawa. geb. 1671 in Kyoto, f 1751, Schaler des Karo
Yeino, Hess sich später in Osaka nieder, zeichnete hauptsächlich f&r den Holzschnitt
und zwar einfarbig. Er schrieb einen Band Legenden, die er iUustrirte, ferner Ton
ihm Zeichnungen f&r Gedichtsammlungen, .Beschäftigungen den Frauen* (1729X
sociale Abhandlungen, eine Sammlung Yon Legenden, die er illustrirte und mit einem
Essay ftber Malerei versah, u. s. w. Seine BOcher wurden 1728—1761 Teröffentlicht.
Er nannte sich zuweilen Bunkwado und Jitokusai.
Sulkowski, Josef Fflrst, Zeichner, geb. 2. Febr. 1848. Er zeichnete Charakter-
Köpfe, etc. und Qbte die Kunst als Liebhaber aus.
SvlllTan, Luke» Maler und Kupferstecher, geb. um 1705 in Irland, f 1771 in
London, wohin er 1750 gelangt war und wo er unter T. Major Zeichnen, sowie
Stechen lernte. Er malte mit Erfolg Miniaturen und stach nach Heckel, Hogarth,
Teniers u. A., auch Landschaften nadi eigener Zeichnung, — Ein Louis S. (identisch
mit Obigem?) wird als 1698 in Troyes geb. angeführt. Er malte und stach 1751—56
Ansichten, sowie Landschaften zu London.
Svlly» Tkomaa^ Maler, geb. 8. Juni 1788 in Homcastle (Lincolnshire), t 5. Not.
1872 in Philadelphia, kam mit 9 Jahren nach Amerika, studirte erst in Charlestoo
unter Beizens, arbeitete dann in Virginia, lebte 1806^8 meist in New -York
und dann in Philadelphia. S. studirte später auch bei G. Stuart in Boston und B.
West in London. Kr bereiste mehrere Male Europa und malte meist Bildnisse.
Ihm Sassen die Königin Victoria you England im Krönungsornat (1838), Lafayette, T.
Jefferson u. A. Ferner Ton ihm Washington flberschreitet den Delaware (Mus. Boston),
Schauspielerinnen- und Schönheiten -Bildnisse, Illustrationen zu Shakspere, etc. Mit-
glied der Akademie zu Philadelphia.
Snlpisi JeaH Joseph, Kupferstecher, geb. 1826 in Paris, Schaler von Bury
und Traversier. Er arbeitete zahlreiche Platten für Gailhabaud, Li6nard u. A.
baugeschichtliche, sowie ornamentale Werke. Med. 8. Kl. 1878. — Sein Sohn £mile
S. stach Platten nach Brueghel, Buonarotti, Delobbe, DOrer, Mantegna (1892X etc.
Summerfleld, JohOf Kupferstecher, geb. Yor 1785, f 1817 (n. A. Yiel später).
Er war einer der besten Schüler Bartolozzis, konnte sich aber trotz seiner guten
Arbeiten nicht von der Kunst ernähren. Von ihm Rubens und seine Frau (1800 n.
Ruhens), Schlafender Knabe (n. Reynolds), etc.
Svnmers, Charles, Bildhauer, geb. 1828 in Somersetshire (England), f 24. Oct.
1878 in Neuilly bei Paris, auf der Heimreise von Rom, Schüler von L. Watson
und der Londoner Akademie. 1852 begab er sich nach Australien, wo er erst als
Goldgräber sein Glück versuchte, dann aber in Melbourne wieder bildhauerte. Von
ihm Burke und Wills (1866 Bronzegruppe), Brooke (MarmorbüsteX Lynkeua und
Hypermnestra, Königin Victoria und der Prince Consort, etc.
Sniidery s« Cranach.
SvnkOy Emil 9 Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Steinbrück (?), f 1891,
Schüler Ton Klein an der Wiener Akademie. Von ihm Schwefelbad (Aquarell),
Jesus erweckt den Todten (Zeichnung), etc.
Suiter 9 Jacob 9 Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Bozen, Brixen und
Umgegend. Von ihm eine Grablegung (1470), Christi Auferstehung (1471), etc.
SvpiiiOy IgiHO BenTeniitOy Maler, geb. 1859 in Pisa, Schüler von Lanfredini
das., der Florentiner Akademie und von Ciseri. Er wurde Regierungsinspektor
über die Kunstdenkmäler Pisas. Von ihm In der Pitti-Gallerie, Im Garten, Die
Genesende, etc.
Siippa, Andrea, Maler, geb. 1628 in Messina, f 1671, Schüler tou Triconi
und Casembrot, auch von Barbalunga beeinfiusst Von ihm Die Dreieinigkeit
(Fresko, S. Gregorio, Messina), Apostel-Tb aten (desgl. S. Paolo doUe monache), S. Gono
Almosen Tertheilend (Abbild., S. AgostinoX Mariae Himmelfahrt (Theatinerkirdie,
Verkündigungskapelle), etc.
Svppaatseiiitaeh, Max, Maler, geb. 1865 in Wien, thätig das. Von ihai
Madonna di Chioggia, Spielende Kinder, etc.
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Surchi — SmtcUtfe. 367
Svirehl, GiOTani Franeesco. Maler dee 16. JahrhuDderts gen. DleUi, geb.
in Ferrara, f 1590, Schüler der GebrOder Dossi, denen er bei ihren Arbeiten in
den Pal. Belriguardo, BelTedere, Gopparo, GioTecca, etc. eu Ferrara half. Von ihm
Die Geburt (S. Giovanni, Ferrara), Anbetung der Hirten (Gal. Costabili, das.), etc.
SvrilKOw« Wassily, Maler, geb. 1848. 1877 half er die Heilandskirche eu
Moskau ausmalen. Von ihm Hinrichtung der Strelitzen (1881), Bojarin Morosowa (1888).
Snrmont» Pauwel Josef Gaislaln, Maler, geb. 25. April 1802, Scboler Ton
de Not er, weitergebildet auf Beisen durch Europa. Er Qbte die Kunst als Lieb-
haber aus und schuf Landschaften, die Ton E. J. Yerboeckhoyen u. A. staffirt wurden.
SmurnOf Looiif Kupferstecher, geb. 1686 (?) in Paris, f 6. Oct. 1762 in
Grand-Vaux bei Savigny (Däp. Loir-et-Cher), ScbQler Ton Picart. Er stach nach A.
Angeli, Boucher, Chardin, Goypel, Detroy, Drouais, Genga, Goltzios, Jeaurat, Lebrun,
Lesneur, Mathieu, Pater, Rubens, Teniers, Yerkolje, Vleughcls, etc. Mitglied der
Akademie 1735. S. Leben mit Veneichniss seiner Arbeiten yon Basan (Paris 1769).
Sorngie. Pierre, Bildhauer, geb. 1728 in Paris, f 80. April 1786 das., Schaler
seines Yaters F. £tienne und der Akademie, an der er den 2. grossen Preis erhielt.
Yon ihm Tod des Adonis (Wachsrelief), Herkules und Omphale (desgl.), etc.
Snmurve» Pierre fttenney Bildhauer, geb. 1698 in Paris, f 4. März 1772 das.,
Bruder des Louis 8. Er wurde Bath der Acad. St. Luc Yon ihm Antiker Hirte
XBttstel, Antike Hirtin (desgl.), BildnissbOsten, etc.
Swnguey Pierre Lovis, Kupferstecher, geb. 10. Febr. 1716 in Paris, f 29. April
1772 das., Sohn des Louis S. 1747 wurde er Mitgl. der Akademie. Er stach nach
Allegri, Boucher, Chardin, Goypel, Goltdus, Jeaurat, Latour, Reni, Sandrart,
Teniers, Watteau, etc.
Smrj, Max Joseph tob, Maler, geb. 11. Aug. 1842 in Solothurn, thätig in
Bregens. Er malte Landschaften.
Svaan, JaH Daalely Maler, geb. 4. Juli 1828 im Haag, f U. Mftrs 1848. Yon
ihm besitzt das Stadt-Mus. Haag ein Bildniss, das er mit 16 Jahren schuf.
Svsemihly Heinrieh, Maler und XHostrator, geb. 28. M&rs 1862, Schaler Ton
L. Pöble in Dresden (1886). Er malte Bildnisse, sowie Illustrationen und war be-
sonders als Illustrationszeichner th&tig.
Sosemihl, Johann Konrad^ Kupferstecher, geb. 1767 in Rainrod (Hessen), f
nach 1888, war erst Schneider, dann SchtÜor Ton M Ol 1er und der Akademie in Gassei.
1789 ging er nach Darmstadt, wo er 1800 Hofkupferstecher wurde. Zuletzt ging er
zum Stahlstich über. Yon ihm Platten zur Darmstädter Ornithologie, DrQmpelmann
und Friebes .Thiere der russ. Ostseeprovinzen*', Mollers Denkm&ler deutscher Bau-
kunst, zu einem eigenen Werk „Die Vögel Europas** (1839), etc. Auch Einselplatten
nach Tischbein, Bildnisse, etc. — Sein Bruder Johann Theodor S«, geb. 1772, Schüler
?on Pforr, lebte l&ngere Zeit in Paris und stach auch Thiere.
SnsiUo-Sefillay —, spanischer Bildhauer unseres Jahrhunderts, f im Dec. 1896 in
Madrid. Yon ihm u. A. Bacchantin (Terracottarelief). Brooze-Med. 1889.
Snainii Antonio, Bildhauer des 17. Jahrhunderts, f 1624, Schüler tou F. Tra-
ballesi und Giovanni di Bologna, mit dem er die Lombardei und Rom besuchte.
Yon ihm Gopie des Farnesischen Stiers (Erz, Rom, Pal. Borghese), Fontaine (Hof
des Päl. Pitti, Florenz), Grucifix (Ghor von SS. Michele e Gaetano, das.), etc.
Snssmann-Hellliorn, Lonis, Bildhauer, geb. 20. M&rz 1828 in Berlin, Schüler
der dortigen Akademie (1846—48) unter Wredow, ging 1852 nach Rom und bereiste
ausser Italien noch Frankreich, England und die Niederlande. Er kehrte nach Berlin
zurück, wurde Professor und (1882 — ^86) künstlerischer Leiter der Porzellanfabrik.
Yon ihm Friedrich der Grosse (Marmorstatue Rathhaus Breslau), Friedrich Wilhelm III.
(Berliner Rathhaus), Trunkener Faun (Bronze, Nat-Gal. Berlin), Domröschen (ebenda),
Friedrich der Grosse (1878 Brieg), etc. Kl. gold. Med. Berlin, Brüssel, Paris; Mitgl.
der Rotterdamer Akademie.
ISSir*" 1 ■• J^"^**>* Lambert.
Snstrit, Frederik und Lambert, s« Enstris.
Sntaine, Maxime» Maler, geb. im April 1803 in Reims, thätig das. Er malte
Landschaften.
SnUi Angnste Jean Ferdinand, Maler, geb. 17. Febr. 1814 in Paris, Schüler
der £cole der t)eaux-arts und von David. Er malte Historien, Bildnisse, etc.
Snteliffe, Thomaa, Maler, geb. vor 1845 in Torkshire, f 1B71 in Headingley
bei Leeds, Autodidakt. Er malte Stillleben und Landschaften, meist in Wasserfarben,
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36d Satef — Sttyl
Sater» Jaeob, Maler nnd Kupferstecher, geb. 1807 in Hattingen bei Züricb,
Schüler Ton Wetzel, 1838—35 in Rom, dann einige Jahre in Mailand weitergebildet.
£r schuf Anfangs Aqnatint-Blätter, dann Alpenlandschaften, etc. s. B. Seelisberg am
Vierwaldst&ttersee, Nfttelt und Mollis (1832), etc.
Sntherland, Thomasy Kupferstecher unseres Jahrhunderts, geb. um 1785. Er
war in London th&tig und stach Ansichten, Jagdbilder und dergl. in Aqnatintmanier.
Sntter, Joseph» Maler, geb. 1782 in Linz, f n^ch 1820 (?), Schüler Ton Fflger
an der Wiener Akademie, weitergebildet in Rom und Mflnchen. Vom ihm Der
sterbende Matathias (1809), Die BeschQtzung der Kirche an Fritzlar u. A. (Basilika,
Manchen), Hagar, Herodias (Stift Kremsmflnster), etc. — Sein Sohn Daniel S«» unter-
stQtzte ihn bei den Basilika-Fresken. — Ein DaTi4 S«, geb. in Genf, seit 1839 in
Paris th&tig, SchOler von Fl er s, malte Landschaften und hat auch Tlele kunstwissen-
schaftliche Werke veröffentlicht
Svttemians, (Svatermant) Sabtermans), Jeost (Jiigtas), Maler, get. 28. Febr.
1597 in Antwerpen, t 23. April 1681 in Florenz, Schaler (seit 1610) vonW. deVos
in Antwerpen und des F. Pourbns d. j. in Paris. Er reiste aber Deutschland und
Venedig nach Florenz, wo er Grossherz. Hofmaler wurde. 1628 — 2i wurde er nach
Wien berufen, um Kaiser und Kaiserin zu malen und erhielt Adelsbrief dafür. 1627
malte er Urban VIL in Rom; 1652*53 war er wieder filr den Kaiser in Innsbruck
thätig. Er war mit Rubens und y. Dyck befreundet und stand letzterem in seinen
Bildnissen nicht allsuriel nach. Von ihm Die Florentiner leisten Ferdinand IL den
Eid (Uffizi Florenz), Galileo und 6 A. (ebenda^ Selbstbildniss and 10 A. (Pitti das.),
Margarete Violante von Savoyen u. A. (Gal. Parma), A. in Berlin (zweifelhaft), Cam-
bridge (Trinity College), Edinburgh, Lucca, Turin, Venedig, Wien, etc. — Seine
Brüder Comelif H*, Frans S. und Jan 8«, waren auch MiUer, Letzterer hi Wien
th&tig.
SvT^e, Joseph BeneljL Maler, geb. 3. Jan. 1743 in Bragge, f 9, Febr. 1807 in
Rom, Schaler von M. de Vi seh, dann in Paris an der Acad. Saint Luc und der
£cole des beauz-arts (unter Bachelier), an der er 1771 über J. L. DaTid den grossen
Rompreis gewann, in Folge dessen er sich 1772 — 78 unter Vien in Rom weiter bildete.
Er besuchte auch Neapel und Sicilien. 1778 zurttckgekehrt, wurde er 1780 Mitglied der
Akademie und 1792 Direktor der Französischen Akademie in Rom, wetehes Amt er
in Folge der politischen Wirren erst 1801 antreten konnte. Von ihm Tod Colignys
(Paris LouTre, zeitweilig Mus. Dijon), Tancred und Clorinda (Mus. Nantes), Minenra
unter Landleuten (1776 Mos. Ghent); A. in den Sammlungen zu Amiens, Besan^n,
Bragge (Akademie^ Versailles, etc. — Seine Frau Cluirlotte Leiite 8., geb. Rameau,
malte Miniaturen.
Boytem, James k>, Maler, geb. 1817 in New-Tork, f 15. Sept 1865 in North
Conway (N. H., U. S. A.), SchOler Ton M. C. Kellogg, Durand und Kensett
Mit Erstgenanntem besuchte er Griechenland und die TOrkei. Er half die New-
Torker Akademie erbauen, war deren Schatzmeister und hinterliess ihr seine Ge-
mäldesammlung. Er malte Landschaften.
Sv^rderhoei; Jenas^ Kupferstecher und Maler, geb. 1610 (?) in Haarlem (?),
t im Mai 1686 das., Schüler Ton C. Visscher und P. Soutmaa. Ein Chroppen-
bildniss von ihm besitzt das Haarlemer Museum. Er schuf über 185 meist treffliche
Kupferstiche (über hundert davon sind Bildnisse) und gilt als der Hauptinterpret des
F. Hals. Ferner stach er nach M. A. Amerigi, D. Bailly, N. Berghem, A. t. Dyck,
G. Honthorst, P. van Laer, J. Lievensz, A. Moor, A. van Ostade, R. ▼. Ryn, Robens,
P. Soutman, Terburgh (Der Friedensschluss zu Münster), T. Vecelli, etc. Verzdchniss
seiner Werke etc. Ton Wussin (Leipzig 1861) mit Naditrägen Ton H. Hymans
(Brüssel, 1868).
SnySy Leon jnn.^ Baumeister, geb. 1824, f 7. Mai 1887 in Brüssel Von ihm
S. Georg (Antwerpen, 1853 vollendet), Börse (1868—73 Brassel), Badehaus in Spaa,
der architektonische Theil des Leopold I.-Denkmals, etc. Leopold-Orden.
Sofs. Tieleman Frans, Baumeister, geb. 1783 in Ostende, f il- J«li 1861
in Kastei Murken by Brügge, Schüler der Akademie in Brügge, dann unter P er ci er
in Paris und in Italien weitergebildet. Er gewann 1812 den grossen Rompreis in
Paris. Später wurde er Baumeister Leopold I., und Prof. an der Brüsseler Akad.
Von ihm Das Wilbelmsthor (Brüssel), Lutherische Kirche (Amsterdam), Katholische
Kirche (Haag), Karmeliterkloster (Brassel)» Georgenkirehe (Antwerpen), S. Joseph
(das.), Schloss von Marimont, etc. Er gab ein zweibändiges Werk Aber das Pantheon
in Rom und mit Haudebourt eins aber den Pal. Massimi das, heraus. Leop.*Ord,
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SToboda — Swanefelt. S6d
SToboda« Joltami« Maler, geb. 1787 in Tornan (Böhmen), f nach 1798. Er
war eine Zeit lang in Key thatig und war weltl. Priester. S. malte Altarbilder und
in Fresko die Kirchen su Przistanpin und Tismicz ans.
STOboda, Karl, Maler und Radierer, geb. 24. Jnni 1826 in Planic (Böhmen),
t 12. Sept 1870 in l¥ien, Schaler Ton Rüben und der Akademie in Wien, wohin
er 1851 gelangte. Er besuchte auch Kroatien und andere slavische Provinzen. Von
ihm Die besiegten Mail&uder vor Barbarossa (1868 Rudolf. Pragi Der Rüclung
Kaiser Karls V. (Mus. Wien), Ipbigenie-Cyclus (Wiener Oper), etc. Von Radierungen
nennen wir Folgen su Kinkels Otto der Schau, Zedlits' Waldfräulein, etc., ferner
Maria Theresia, Titelblätter, etc.
Svoboda, Karl« Maler, geb. 1860 in Woshrasenitz bei Turnau, thfttig in
Madrid. £r malte Bildnisse.
Svoboda, s. aveh Swoboda.
Swaerdeereoft, Bemaerily Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1644, th&tig
in Utrecht, wo er 1680—82 lernte. £r malte Bildnisse.
8waf enu Carolifte» Malerin, geb. 28. Aug. 1808 in Paris, Scholerin ihrer
Mutter Elisabeth 8. Sie malte Bildnisse, CharacterkOpfe and Genrebilder.
Swagera, Charlea» Maler uoseres Jahrhunderts, geb. 1792, Sohn des Frans
S. Er wurde in Dieppe Professor.
Swagera, £4oiiar4y Maler und Lithograph, geb. im April 1811, Sohn des
Charles S.
Swagera, Elisabeth, geb. Meri, Malerin, geb. vor 1785 in Paris, f 12. Juni
1887 das., Scholerin von Augustin, Pajou und Mme. Guiard-Vincent, Gemahlin
des Frans S. Sie wurde Lehrerin an einer Schule in Ecouen und malte Miniatur-
bildnisse.
Swagenu L» Frans, Maler, geb. 1756 in Utrecht, t 24. Juni 1886 in Paris,
studirte in Hofland, hielt sich aber gröestentheils seit 1798 in Paris auf. Von ihm
Landsdiaft (Mus. Dublin), desgl. (Mus. Blois), desgl. (Mus. Nimes), etc., auch Marinen.
SwaiM. Franeia, Maler, geb. 1780 (?), f 1782 in Chelsea (London). Er malte
Marinen in der Art v. d. Yeldes und Mondlichtbilder. — Sein Sohn (?) Honamy S.^
malte fthnliche Bilder.
Swaiae^ John, Kupferstecher, geb. 1775 in Stanwell (Middlesez), f 1860 in
London, Scbttler von J. Schnebellie und B. Langmate. Er facsimilirte alte
BildnisM, schuf archiologische Abbildungen, etc.
Swaine, John Barak, Kupferstecher, geb. 1805 (?), f 1828, Sohn und Schaler (?)
des John S., in dessen Weise er arbeitete.
Swanenboreh, Willem van^ Maler und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts,
der 1667/68 Obmann des Malerkollegiums su Utrecht war. Er malte Bildnisse,
von denen die Universität Utrecht eines besitst.
SwanenboTfh, (Swanenbnrg)» Ismus Ciaesa van, Maler, gen. Nicolai, geb.
1584 in Leiden, f 1614 das. 1596 wurde er Bürgermeister von Leiden und war
besonders als Lehrer th&tig. Man kennt von ihm Entwflrfe fflr die Glasfenater der
Johanneskirche zu Gouda und das Stadthaus zu Leiden, sowie 6 Oelgem&lde im
Leidener Museum. — Sein Sohn Nlcolaes B» war auch Maler.
Hwanenbnrgh, (Swanenbnrg), Jakob Isaaeai van, Maler, geb. um 1580 in
Leiden, f 17. Oct. 1688 das., Sohn und Schfiler des Isaac G. van S., in Italien
weitergebildet. Er verheirathete sich in Neapel und kehrte 1617 nach Leiden zu-
rflck. Von ihm Procession vor St Peter in Rom (1628 Gal. Gopenhagen), Durchzug
durch's rothe Meer (Rathhaus, Leiden), etc. Er war der erste Lehrer R. van Rijns.
Swanenbnrffh, Willem, Maler und Kupferstecher, geb. 1581 (?) in Leiden,
t 15. Aug. 1612 das., Schüler von Saenredam. Er malte nur wenig und ist be-
sonders durch z. Th. recht gute Stiche nach Bloemaert, de Gheyn, Matham, Miereveit,
Moreelse, Rubens, Uytenwael, v. Veen, Yinkboons, etc. bekannt
Swanevelt» Homan van^ Maler und Radierer, geb. um 1600 in Woerden bei
Utreeht, f 1655 in Paris (?), Schüler von G. Gelde in Rom (1640). 1623 hatte er
Paria besucht, 1624—27 sich in Rom aufgehalten, wo man ihn aen »Eremiten* nannte,
1649 war er nach Woerden und 1652 wieder nach Paris zurückgekehrt Hier wurde er 1658
Mitglied der Akademie und malte mit Patel im H6tel Lambert (1654). Manche an-
gebliche Gl. Geldes dürften von ihm herrühren. Am vortheilhaliesten zeigte er sich,
wie jener, in seinen Radierungen. Von ihm Italienische Landschaft n. 1 A. (Gal. Haag), Vier
Landschaften (Rom, Pal. Borghese), Drei Landschaften (Hampton Court), A. in den
Bamminngen zu Basel, Braunschweig, Cassel (fraglich), Gopenhagen, Dresden, Florenz
AUgemdnei KttnfOer^Laxiooii. 8. Aufl. 4. Bwd. Digitized b^OOglC
d70 äwart — Swienynsld
(Pitti), Frankfurt a. M., Hamburg, Madrid, Paris, Rom (Pal. Doria), Stockholm,
Wien, etc. Seine über 70 Radierungen erschienen alle in Folgen von 4-<-18 Blatt
und sind staffirte sadliche Landschaften.
Swart, (Sekwarts), Jan, Maler und Holzschneider, geb. 1469 in Oroningen,
t 1586 in Oouda (?X gebildet in Italien (Venedig). Er malte Landschaften und Histo-
rien, die an Scorel erinnern. Das BrOsseler Museum besittt ein Triptychon mit der
Anbetung der Könige, die Pinak. zu Miknchen Predigt J. d. T&ufers Ton ihm. Von
seinen Holzschnitten nennen wir Christi Predigt auf dem Wasser und Das AbendmahL
Swart.Jan, Bildhauer, geb. um 1758 in Amsterdam, f 1798 das., Schaler tou
Ziesenis. Werke von ihm am Gebäude der Felix Meritis in Amsterdam, im Teyler
Mus. zu Haarlem, etc. — Ein Corstian Hendrik de S.f geb. 16. Oct. 1818 in Am-
heim und dort gebildet, malte Landschaften.
Swarti, 8. Sweerta.
SwebAch. £doaardy Maler, Kupferstecher und Lithograph, geb. 21. Aug. 1800
in Paris, f 2. M&rz 1870 in Versailles, Schfller seines Vaters Jacques F. J. S. und der
£cole des beauz-arts. Mit seinem Vater besuchte er Russland. Er hat yiele militftrische
und Sportscenen lithographirt. Von Gemälden nennen wir Jagdscenen (Mus. Cherbourg),
Husaren fangen einen Spion ein (Mus. Besan^n), Russische Reise im Sommer (1828), etc.
Swebaeh, Jaeqnes Fran^ois Joseph^ Maler und Radierer, gen. Fontaine und
Swebaeh-Degfontainesy Maler und Lithograph, geb. 19. M&rz 1769 in Metz, f 10.
Dec. 1823 in Paris, Schüler Ton J. Silfröde-Duplessis. Er malte Schlachten-
und Pferdebilder und hat desgl. auf Stein gezeichnet 1810 wurde er Leiter der
Manufaktur in S^yres, 1814 der kaiserl. russischen Poraellanmanufaktur, konnte das
Klima jedoch nicht lange aushalten und kam 1820 zurflck. Von ihm Napoleon geht
aber die Donau (1810 Mus. Cherbourg), Pferderennen (ebenda), Hirschjagd (1822 Mas.
Marseille), Reiter (Mus. Montpellier), etc. S. radierte 5 Quartb&nde mit Skizzen, etc.,
die als »Eucyclopödie Pittoresque*" erschien. Gr. Med. 1801, 1810, n. A.
Sweerte» Miohiely Maler und Radierer des 17. Jahrhunderts, gen. CaT. Swarts^
SiiArSy th&tig in Rom und in Holland. Von ihm kennt man ein Wirthshausinneres
in der Münchener Pinakothek; A. Bilder, jedoch zweifelhaft, in der Qal. Augsborg
(No. 113) und Sammlung Harrach Wien (No. 161); ferner an die 20 Originalradierangen,
meist Köpfe und Einzelfiguren.
Swertner» Jan» Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. 1748, thätig in
Haarlem, etc. von ihm Ansicht von Haarlem, desgl. Ton London, etc. Er gelangte
später als Prediger nach London.
Swerts. Jan, Maler, geb. 25. Dec 1885 in Antwerpen, f 11. Aug. 1879 in
Marienbad, Schiller der Antwerpener Akademie, dann tou de Keyzer; studirte
auch ein Jahr in Paris, bereiste mit Guffens 1850 Deutschland, sowie Italien. Sie
führten darauf die Freskeomalerei in Flandern ein. 1874 wurde S. Direktor der
Akademie zu Prag. Von S. und Gu ffen s die Ausschmückung der Kirche in St. Nicholas
nahe Antwerpen, der neuen Börse in Antwerpen (1855 Terbrannt, als sie vollendet
war), der Kirche St. Georges in Antwerpen ; von S. allein der Kapelle der Hl. Anna
im Dom zu Prag, A. im Stadthans zu Tperen und Koortryk, etc. ; femer auch Ge-
schichtsbilder, Goaredarstellungen, etc. in Oel. Viele Ord., Mitglied mehrerer Akad. ;
Gold. Med. Brüssel 1854.
Swertachkow. Nicolai Jegerowitseh, Maler, geb. 6. MArz 1817 in St Peters-
burg, t 1898 in zarskoje-Selo. Er war Autodidakt, besuchte Paris, Deutschland
und die Niederlande, malte Jagden, Genrebilder, sowie militärische Bilder, s. B.
Truppenreyue vor dem Zaren Alexis MicJiaelowitsch. Prof. und Mit(^ied der
St Petersburger Akad. ; Kr. der Ehrenleg. 1868, Gold. Med. Weimar, versch. Ord.
Swidde, Willem, Kupferstecher, geb. um 1660 in Holland, f n^cl^ 1700 (?).
Er war meist in Schweden thätig. Von ihm 6 Landschaften nach Dalen, Marinen
(1680), Blätter zu PufendorÜB „Leben Karl GusUvs* und fftr das Werk «Suecia
anti^oa et hodierna" (1695), Römische Ansichten, 12 Friesische Städte, etc.
Swiedomsky, Alexander, Maler, geb. 1849, Schüler der Düsseldorfer Akademie
und TonMunkaczy. Er lebte eine Zeit lang in Rom. — Sein Brnder (?) Panl S.
war auch Maler.
Swiermaki, Satnrnin. Maler, geb. 1820 in Krakan, f 1884 oder 1885 das.,
Schüler you Stattler, von Gryglewski beeinflusst Er wandte sich seit 1856 der
Architekturmalerei zu. Später wurde er Bibliothekar und Gonsenrator der Samm-
lungen des Grafen Peter Morszynski und Zeichenlehrer am St Annengymnasiom in
Krakan. Er malte Bildnisse.
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Bwiessewski — Sylv». 371
SiriesiewBkiy Alexander Peter Mareell Grabie t.^ Maler, geb. 81. Jan. 1889
in Warscban, f 5. Dec. 1895 in MflncheD, Schaler von Breslaaer an der War-
ichaaer Eonstochole (185^—1868) und Bamberger in Manchen (1864—1869). 1870
bis 1872 war er in Rom ond bereiste dann noch Frankreich, Polen und die Schweiz.
Er malte Landschaften und war in Manchen ansftssig. Von ihm Der Aronzosee
(Rud., Prag), Tatragebirge (18671 Der Chiemsee bei Sonnenuntergang (1881), Polnische
Karpatin (1892), Der Yierwaldstädter See bei Mondschein (1881), etc. Med. Lem-
berg, St Petersburg.
Swift, Jan Warknpy Maler des 19. Jahrhunderts, f 1869, war erst Seemann,
lebte in Hüll, dann in Newcastle upon True. Er malte Marinen, Flottenrevoen, etc.
SwinderswUk, Willem Willemsi, Maler des 17. Jahrhunderts, thatig um 1642
in Haarlem. Er malte Landschaften.
Swinton, James Rannie, Maler, geb. 11. April 1816, f 18. Dee. 1888. Er
malte Bildnisse, s. B. Lady Claude Hamilton (Mus. Dublin), Prof. Wilson (Nat.-6al.
Edinburgh), Napoleon IH., Lady Burdett^Coutts, etc.
Swoboda, Ednard, Maler, geb. 14. Not. 1814 in Wien, Schaler der Wiener
Akademie, an der er einen Preis erhielt und sp&ter Professor wurde und von F.
Schilcher. Von ihm das Euppelbild in der deutschen Kirche su Schemnits in
Ungarn, Ya Banque (Wiener Mus.), Kaiserbildnisse, Landschaften, QenrebÜder, etc.
Swoboda, Emerieh Alexins, Bildhaaer, geb. 17. Juli 1849 in Wörth bei Gloggniu
(Nieder-Oesterreich), Schaler von C. TonZumbusch, dem er beim Beethorendenkmal
und dem der Maria Theresia half. Selbständig schnf er Statuen cur Ansscbmaekung
der Wiener Museen, der Kunstakademie u. A. Gebäude; far die neue Universität
die Bildnissbaste des Naturforschers Stolibzka; ferner von ihm viele a. Bildnissbasten.
Swoboda, Jesephiney Malerin, geb. 29. Jan. 1861 in Wien, Schaierin von Lauf •
her g er nnd I. Y. Berg er. Sie malte Bildnisse in Oel und Aquarell 2. B. Minister
Banhans, Prinsessin Heinrich von Preussen, Königin Yietoria (1893 an Bahnoral) und
viele Mitglieder des Österreichischen Kaiserhauses.
Swoboda, Bndolph, Maler, geb. 1819 in Wien, f 1859 das. Er wurde 1848 Mitgl.
der dortigen Akademie und malte Thiere, sowie Landschaften. Gold. Med. Yenedig 1842.
Sword, James Brade, Maler, geb. 11. Oct. 1839 in Philadelphia (Penna., U.
S. A.X Schaler von C. Schussele, T. Richards und A. B. Durand. Er malte
Landschaften, Marinen, Jagdbilder, etc.
SwlJndregty Frans Montanban Tan^ Maler unseres Jahrhunderts, geb. 29. April
1784 in Rotterdam, Schaler von G. Bakker, W. van Leen nnd A. de Lelie. Er
war Anfangs Handler, seit 1818 widmete er sich gans der Kunst; er bereiste Deutsch-
land, etc. S. midte Bildnisse und Interieurs. — Sein Sohn NieolaeSf geb. 4. Mars
1810 in Rotterdam, war auch Maler.
Sy» Ludwig f Maler, geb. um 1816 in Stargard, Schaler der Berliner Akademie.
Er liess sich in Danaig nieder und wurde Consenrator der Galerie das. Yen ihm
Gastmahl des Belsasar (Schloss Bellevue, Berlin), Die Yier Haimonskinder (Friesbilder,
Artushof, Danzig), Gopie des JOngsten Gerichtes in der Dansiger Marienkirche, Bild«
nisse, etc.
Syberf, Frits^ Maler, geb. 28. Juli 1862. Er malte Genrebilder und war in
Kopenhagen th&tig.
Sybreehts, g. Sibereehta.
Byelira, Frana, Maler, geb. 1868 in Wildenschwert, thätig in Prag. Yen ihm
Weide bei Kolin, Holshatte in Wildenschwert, Gerhartitzerthal bei Wildenschwert, etc.
Syder^ a. Saiter.
Syerj» John, Maler, geb. 1815 in Bristol (?), f ^^ J^^i 1^85. Er malte Land-
schaften mit Anlehnung an Wm. Müller.
BykeSy Godfirey, Maler, Bildbauer nnd decorativer Zeichner, geb. 1825 in
Malton, t 28. Februar 1866 in London, Schaler der Kunstschule in Sheffield und
▼on A. G. Stevens. 1861 arbeitete er far den Prmce Consort an den Arkaden
der kgl. G&rten, dann am Gonservatorium der Horticultural Gardens. Er decorirte
Theile des S. Kensington-Mus. und führte die Terracotteo-Ornamentik ein, hat auch
als Erster das Eisenwerk decoratir bemalt. 1854 entwarf er Bronzetharen. Yo%
seinen Gemälden besitst das S. Ken8.-Mu8. Die Schmiede (Aquarell). — Ein ^|
Sykesy t Tor 1784, malte Bildnisse und Miniaturen. Er war in London thatig.
HylTay Charlea £mile de, Maler, geb. 18. Februar 1818 in Douai, Schaler
der Ecole des beaux-arts in Paris und fon Abel de Pujol nnd Picot. Er malte
Bildnisse, Ton denen das Mus. seiner Yaterstadt eins besitzt
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372 Sylrelt - ßwMj.
SylTelt, s. ZUlTelt
SylTestrey Joseph HoSl. Maler, geb. 24. Jani 1847 in Btfzien (Dep. Heranlt),
Schfller tod Gabanel. Von ihm Locusta yenacht Gift in Gegenwart Neros (1876,
gelangte in das Lnxembarg. Mns.), Tod Senecas, Bildnisse, etc. Med. I. £1. 1876.
8 jlTOStre^ Jnles Emeste^ Zeichner und Radierer unseres Jahrhonderts, f im Sept.
1895 im Asile National su Yincennes, Schüler Ton M. Hubert Ment. hon. 1889.
SylTestrO) s* aveh SÜTestre.
SylTinSy s. SÜTivs.
Symbreeht, s« Zmbreelit.
Syme, Jolm, Maler, geb. 1795 in Edinburgh, f 1861 das.. Schaler der Trnstee's
Academy dort und Ton R a e b u r n , Neffe des Patrick S. Er war einer der BegrOnder
der Schottischen Nat.-Akad. Er malte Bildnisse, ron denen Proben in die Akademie-
Sammlung und die Nat.-Gal. zu Edinburgh gelangten.
Syme, Patriek, Maler, geb. 17. Sept. 1774 in Edinbui^h, f im Juli 1845 in
Dollar (N.-B.). Er war Zeichenlehrer, Naturwissenschaftler, besonders Botaniker und
malte mit Vorliebe Blumen. 1828 gab er ein Werk Ober Britische Singvögel heraus.
Symon^ —^ Baumeister des 15. Jahrhunderts. Er leitete kgl. Bauten in Beancaire
und Ntmes. 1447 besichtete er den Pont Juvenal su Montpellier und fahrte dessen
Restaurirung durch.
SiJpkenSy Ferdinand Hendrik, Maler, geb. 22. Juli 1818 in Amsterdam, Schaler
von Steffelaer und de Rijk. Er war in verschiedenen niederländischen Orten
thAüg, liess sich zuletzt in Haarlem nieder und malte Landschaften.
Syrlljii (SfirliiOf J5rg (Georg) d. Ae«, Schreiner und Bildhauer des 15. Jahr-
hunderts, thätig in Ulm, f 1491 (?), einer der bedeutendsten Holzschnitzer seiner
Zeit. Sein Hauptwerk ist das grosse Chorgestahl im MOnster zu Ulm (1469—1474).
Von ihm ferner ein Singpult (1458 im Alterthumsverein dort), und in Stein der
Fischkasten (1482 Marktplatz, Ulm) , sowie das Grabmal Hans von Stadion (1489
Kirche zu Oberstadion bei Ulm); zweifelhafte Werke im Stuttgarter Polytechnikum,
in der Kirche zu Ober-Dischingen und im Ulmer Monster.
Syrlin, (Sfirlln), J9Tg (Georg) d. J.^ Bildscbniuer, geb. 1455, f um 1521,
Sohn und Schaler des J 0 r g 8. d. A e. Von ihm Chorstahle in Blaobeoren (1498),
der Gelebrantenstnhl und Anderes das. (1496), ein Stuhl in der Neidhardtschen Kap.
des Ulmer Monster (1505), Chorgestahl in Geislingen (1512) nnd Ennetach (1509), etc.
Steinarbeiten kennt man von ihm nicht, dagegen hat er wahrscheinlich Kupfierstiche
gefertigt und zwar sind es (nach den Monogrammen zu schliessen, die man auf ihnen
trifft) ein Weihkessel und ein achteckiges Ornamentblatt.
Sysan^y Johans Christopliery Kupferstecher, geb. 1708 in Leipzig, f 1754 das.,
Schaler von Bernigeroth. Er war eine Zeit lang in Dresden, angeblich auch
zwischen 1720—88 in Prag thttig. Von ihm kleinere Heiligenbilder, Jesaitenbüdnisse,
eine Folge berOhmter DAnen (1746X Mars und Venus (n. Abbatet Bacchanal (n.
Chiron), etc.
IS« 1 •• »•^'-
Siamoisy, LAsalö (Ladislavs)» Maler, geb. 1866 in Budapest, Scholer der
MOnchener Akademie, 1887—1889 von Bon na t in Paris und zuletzt an der Scuola
Libera in Rom. Von ihm Partie aus der Puszta Csaba-Csad, Flötender Knabe, etc.
SsarnoTSkyi Ferencs (Franz), Bildhauer und Medailleur, geb. 28. Dec. 1868
in Budapest, SchtUer ron Hellmer und Weyr an der Wiener, dann von Falgui^re,
Ch a p u und B a r r i a s an der Pariser Akademie, in London ron Edear Böhm,
endlich ron P a t e y nnd R o t y (als Medailleur). Von ihm das Garay-Monnment in
Szegzärd, Medaille auf das Ungarische Krönungsjubiläum, Med. fSr das Kunstgewerbe-
museum, Basten etc., Versch. Auszeichnungen.
Si^esly Antal (Anton), Bildhauer, geb. 29. Mai 1856 in Budapest. Schaler
der Wiener Akademie. Von ihm eine Reihe von Reliefs auf dem Calrarienoerge zu
Budapest, das ArpAdmonument (Budapest), der Zigeuner Bifaari RedTUt (das.l 2 Knappen
im neuen Parlamentsgebäude (das.), yerschiedene Werke in Kirchen, BildnissbOsten,
etc. Mehrere Preise.
SiAely de Adanas, Bertalan (Berthold), Maler, geb. 1885 in Klausenburg,
Schaler von Fahrich, etc. in Wien, Piloty in Manchen nnd Gallait in BrOssel.
Er besuchte auch Paris und wurde Professor in Budapest. Von ihm Flucht Karls VII.
(Nat-Mus., Manchen), Ladislaus V. und sein Lehrer, u. 1 A. (Mns. Budapest^ Leda,
etc., auch Bildnisse. S. hat ferner Buchillustrationen geliefert. fVanz JosephOrd.
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Bsenes — SsyDftlewtki. 373
Sienes, Flll9p (Philipp), Maler, geb. 1868 in TOrök-Ssent-lfftlös, stndirte an
der Mnsterzeichenschnie in Budapest unter Szäkely und Lots, ip&ter unter E.
Marr (Manchen) und J. Ashbee. Er malte Genrebilder und Bilduisse.
SiermetowBki. Josef, Maler, geb. 1838 in Bodzentyn (Gout. Eielce), +6. Sept.
1876 in Paris, ScbQler von J. Kossak. Seit 1858 war er in Paris th&tig. £r malte
Landschaften, ÄDsichten und Genrebilder.
Siemer, Wladislaw, Maler, geb. 1886 in Warschau, thätig in Manchen. Ton
ihm Zur Hochzeit reitende Hnzulinen, etc.
8ii]iTei-Merse, Pal (Paul), Maler, geb. 1845 in Szinyn-Üjfalu, Schaler von
Ludwig Mezfy in Gross wardein und von Pilot y in Manchen 1864—69. Von ilun
Bade-Kabine (1878), Oculi, Klatschrosen, Der Bach, Schneeschmelze, Maifest, Bild-
nisse, etc. 1878 Med. IIL Kl.
Siirmai, Avtel (Anton), Bildhauer, geb. 1871 in Budapest, Schaler der
Kunstgewerbeschule in Budapest unter Ludwig Mitral und der MOnchener Aka-
demie unter Prof. fiberle, bildete sich in Paris und Rom weiter aus. Von ihm
Der Schmerz, Der Sensenachmied, etc. Sein Brunnenproject erhielt 1898 in Buda-
pest einen Preis.
Siirmai, Antal (Anton), Maler, geb. 11. Juni 1860 in Szabadka (Ungarn),
Schüler von Szökely und benczur (Budapest), Lindenschmit (Manchen) und
Cour toi 8 und G ollin (Paris). Später wurde er Lehrer am Josephs-Folytochnikum
zu Budapest Von ihm Schiffsiehen an der Donau, Abendmahl ungarischer Bauern,
Nach der Taufe, etc.
SiUnyi, Lajos (Lndirig), Maler und Zeichner, geb. 1864 in Genua, Schaler
des G. Morelli in der Holsschneidekunst, der Wiener und Manchener Akademie
und Ton Lotz und Benczur. Von ihm Die Gasse, Augustnachmittag, Gegen Abend,
Vision, etc. Auch Aquarelle.
Silegel, (SeUegel), Kornell, Maler, geb. 29. Mftrz 1819 in Stanislau, f 1870
in Lemberg, Schaler Ton Scbweikart und (1836) der Wiener Akademie, in Manchen,
Italien und im Orient weitergebildet S. lebte seit 1847 in Lemberg und malte
Historien, Genrebilder und Bildnisse.
Ssobonya, MUmly (Miehael), Maler, geb. um 1860 in Nemes Orossi (Barser
Comitat üogarn). Er war 1875—^ Schaler der ungarischen Landesmusterzeichen-
schule, 1882 — 87 der Manchener Akademie unter Alex. Wagner und Otto Seitz.
Von ihm Familie eines Schmiedes, Einschreiben, Brodbacken, etc.
Snole. (Scholz), Kasimir, Maler, geb. um 1840, f 18. Juni 1888 in Jempol
(Galizien), m Maochen und Rom gebildet. Er malte Landschaften und Historienbilder.
Sioldatieo, Ferenoi (Franz), Maler, geb. um 1810 (?) in Vesq^rim. Er wurde
Nachahmer OTorbecks und lebte in Kom, wo er Madonnen, etc. malte. Bilder von ihm
im ungarischen Nationalmuseum und in einigen ungarischen Kirdien.
Hiotaikow, —9 Kupferstecher, geb. 1777, f 1843, Schaler von Utkin und der
St Petersburger Akademie.
Sitehio, Otto» Baumeister, geb. 1851 in Dobsina. Er stndirte 1875 unter
Steindl's Leitung, unter dem er am Bau des Kaschauer Domes und des ständigen
Paria mentsgeb&udes mitwirkte. Er baute die reformirte Kirche und das Casino zu
Ssolnok, das Comitatshaus zu S»$kely-UdTarhely und die evangelische Kirche zu Czegläd.
Mehrere Med.
SsyklMr-SieUors, Xayer Ten, Maler unseres Jahrhunderts, t IB. Not. 1895
in Manchen.
Siwcdkart, s. Schwelkart.
Snymanowski, Wenzel, Maler und Bildhauer, geb. 28. August 1859 in Warschau.
Bis 1880 Schaler Ton Godebski und tou Delaplanche in Paris, in der Malerei
Ton Löffts in Manchen. Er Hess sich in Manchen nieder und malte Historien,
sowie Genrebilder.
Siynaleirski, FeUz, Maler, geb. 1825 in Krakau, f Mitte M&rz 1892 das.,
Schüler tou Stattler in Krakau und Fahr ich in Wien. Er wurde Professor an
der Krakauer Kunstschule. Er malte Bis^rien^ Bildnisse, etc.
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374 Taanmann — Tacke.
T.
Tunmaiiii, Jaeob, Maler, geb. 9. Oct. 1886 in Zaandam, Schflltr tod P. J.
Oreive. Er war in Amsterdam th&iig. Das Stadtmoseam im Haag bedtit toh
ihm ,Kioe gnte Alte" (1873).
Tabaeehiy Odeardo, Bildhauer, geb. 19. Dec 1831 in Ydgranna, Schaler der
Mailänder Akad., weitergebildet in Rom, Florenz nnd Neapel, von ihm Arnold Ton
Brescia (Brescia), CaTonr (1865, Bronze, Mailand), Dante (Gall. Vitlorio Emannele das.),
Lanzone (ebenda), Cassini (Turin), Hypatia, Foscolo und Teresa, Die Taucherin
(.Tuffolina*, unz&hligemal reproducirt), etc.
Tabagety Gvillanme» Baumeister des 17. Jahrhunderts, der 1619 an der Abtei-
kirche von St. Bertin beschäftigt war.
Tabar» Fran^ois Germain Lipoid, Maler, geb. 1818 in Paris, f 29. M&rs
1869 in Argenteuil (Dep. Seine-et^Oise), SchOler Ton P. De la röche. Von ihm Hin-
richtung der Königin Brunehault (1853 Mus. Ronen), Episode aus dem egyptischen
Feldzug (1855 Mus. Bordeaux), Zug Verwundeter (1864 Mus. Saumur), 8. SebastiaD
als Märtyrer, Genrebilder, etc. Med. 1867.
Tabley^ Baron de, 8« Leieeater, Sir John Flemming.
Taborda, Jos^ da Cnnha, Maler des 18. Jahrhunderts geb. 1766 in Villa
de FuDdao (Portugal), ScbOler von J. M. da Rocha und (als Baumeister) von J. da
GostaySilva, 1788 in Rom unter Gay alucci weitergebildet. Zurflckgekehrt wurde
er 1799 Prof. an der Akad. und 1808 Hofmaler. Von ihm Gincinnatus wird zum
Diktator berufen; a. Arbeiten im k. Pal. Ton Ajuda und im Gortessaale.
Tabonrsy Jean aox, Baumeister des 14. Jahrhunderts. 1369 und 1375 wurd
er als im kgl. Dienst (ma^on du roy) zu Mantes tbfttig erwähnt.
Tacea, Ferdinande^ Bildhauer und Baumeister, geb. 8. Oct 1619 in Florens,
t 24. Febr. 1686 das., Schüler seines Vaters Pietro T., dessen Reit^rstatue Felipe IV.
er in Spanien aufstellte und das Piedestal mit 4 Bronzelöwen versah. Dort schuf er
auch 4 Eyangelisten für die kgl. Kapelle. Er beschäftigte sich besonders mit Theater-
und Festdecorationen und baute z. B. das Theater in Via della Pergola, fertigte fikr
die 1652er Feste eine Seeb&rin, die sich in ein Schiff yerwandelte, leitete die Leichen-
zflge des Eftnigs tou Spanien (1655), des Grossherz. Ferd. U., der Anna tqu Oesterreicli
(1666), fertigte die Maschinerie für das Ballet Hercules in Theben (1660), etc. Von
ihm ferner Ferdinando I. (von Pietro T. begonnen, 8. Lorenzo, Florenz), Grucifix
(1658, Prato), desgl. (Herz. Kapelle zu Massa, etc.), TraubenausdrAckender Knabe
(Brunnenfigur 1659—65), u. A. m.
Tacca» Giovanni. Bildhauer, geb. 1803 in Garrara, f 2. Nov. 1881 in Neapel,
gebildet in Garrara und unter Finelli in Rom (1821—2). Von ihm Königin Isabella
(Theater, Foggia), Amor mit dem Schmetterling, Prometheus, Ariadne und Theseoa,
etc., auch BildnissbQsten.
Taoca, Pietro, Bildhauer, geb. 1577 in Garrara, f 26. Oct 1640 nahe Florens,
wo er 1592 SchOler Giovanni da Bolognas wurde, bald dessen Entwikrfe ausfahrte
und 1608, nach dessen Tod, Hofbildhauer wurde, doch stets unter der schlediten Be-
zahlung zu leidoD hatte. Von ihm Reiterstatue Felipe III. (Stadtmagazin, Madrid),
deswl. Felipe IV. (Plaza del Oriente, das.), Ferdinando I. mit 4 Sklaven am Postament
(1623—24 Livorno, Hafen), Brunnenfiguren CAnuunziata-Platz, Florenz), Drachen (am
Pal. Novellucci, Prato), Altarrelief (SS. Stefano e Gecilia, Florenz), Bflste Goaimo IL, etc.
TaeconO]^ Innoeeniio, Maler, geb. vor 1590 in Bologna, f nach 1622 in Rom,
Schaler (vielleicht Verwandter) des Ann. Garracci, dem er 1600 nach Rom folgte
und bei den Arbeiten unterstützte, so z. B. bei den Gewölbefresken in Sa. Maria del
Popolo. Von ihm selbst Gem&lde zur 8. Andreas -Legende (Gapp. 8. Andrea der
8. Angelo in Peschiera Kirche).
Taceoni, Francesco, Maler, geb. vor 1450 in Gremona, f nach 1490. Mit
seinem Bruder Filippo T. wird er 1464 von der Steuerabgabe befreit, wegen den
Fresken, die sie im Pal. Pubblico zu Gremona gemalt hatten. 1490 malte er an den
Orgelthftren der Markoskirche zu Venedig (jetzt in Nebeor&umen aufbewahrt). Die
Nat-Gal. zu London besitzt eine Madonna (1489) frei nach Giov. Bellini copirt,
von ihm.
Taeke, Andreas Christian Lndirlg, Maler, geb. 6. Dec. 1828 in Braunschweig,
t im Aug. 1899 das., Schüler von Brandes in Cassel, von der Daaseldorfer Akademie
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Tadda — Tafel. 375
(1849—51, nachdem er nnter Weiss in Brannsohweig Theatennaler gewesen war)
and Ton Piloty in München (1853), wo er 1853—60 sich niederliess; von da ah
lehte er wieder in Braunschweig. Von ihm Plafond (1860 Neues Theater, Braun-
BchweigX Intprieur (Gal. Darmstadt), Eriegsrath (St&dt. Galerie, Braunschweig), Chor
des Kölner Doms (1853 Mus. Hannover), Der Prager Fensterstars 1618 (1869 Mus.
Königsberg), Wandgemälde in der Bihliothek nnd dem Gymnasium su Wolfenbüttel,
Aas dem Krenzgange der Stiftskirche ni Königslutter, etc.
Tadda, Franeeseo de!« eigentlich F. Ferroeoi, gen. de! Tadda, Bildhauer
des 16. Jahrhunderts, geb. in Fiesole, f 20. April 1585. Er arbeitete besonders in
Porphyr. Vom ihm Bildnissmedaillons Cosimo I., Gosimo II. und Gemahlin (Pal. Pitti),
Ghristuskopf, Brunnen (Hof des alten Pal., Florenz), Die Gerechtigkeit (1580 Sa.
Trinitä, das.), etc. — Sein Sohn Bomolo Fermoel gen. de! Tadda, t 1620, erbte
▼on ihm das oenentdeckte Geheimniss der Porphyrbearbeitung.
Tade, Baptlsta, Baumeister des 17. Jahrhunderts, thätig in Gras, wo er um
1671 in Landesdiensten sUnd. — Ein M. Dionisio T*. baute 1568 an der Stifts-
kirche in Eggenberg und 1570 am Jagdschloss Gjaidhor in Tobl. Er war Hofbau-
Polier in Graz. — Ein Mareo Antonio T*. baute 1585 an der Graser Burg und 1596
die Reitschule am Tummelplatz das. Auch er war Hofbaupolier. — Ein Feter T«
vollendete 1564 mit B. Reiff das Grazer Landhaus.
Tadema, Lanrenee (Lanrens), Alma, eigentlicher Name des Alma-Tadema,
der das Alma seinem Namen vorsetzte, damit er in Aosstellungsverzeichnissen an
erste Stelle käme.
Tadolinl, Adamo, Bildhauer, geb. 1789 in Bologna, f 28. Febr. 1868 in Rom,
Schtüer der dortigen Kunstschule, dann Geht^lfeGiac. de Marias, und 1812 Canovas
in Rom, nachdem er schon mit 22 Jahren Prof. der Anatomie geworden war. Mvtho-
logische Bildwerke gelangen ihm am besten. Er war Prof an der San Luca- Akademie
in Rom. Vom ihm Bacchantin (Mus. • Borghese, Rom), Paulus (S. Paolo, das.), S.
Francesco de Sales (S. Pietro, das.), Grabmal d. Kard. Lante (BolognaX Grabmal d.
Begum Sombre (Indien), Raub des Ganymed, David, etc. — Seine Fran war geschickte
Steinschneiderin.
Tadolini, Franeeseo, Baumeister, geb. 1723 in Bologna, f 1805 das., Schaler
des C. F. DottL Schon in jungen Jahren baute er die Midonna di San Luca auf
dem della Guardia bei Bologna und einen Triumphbogen. SpAter schuf er die Pal.
MaWasia, Stella und Gnudi, die Fa^e des Doms und dei Celestini, den Porticus des
Seminars und den botan. Garten, alle in Bologna, den Pal. Aldovrandini-Mazzacurati
in Camaldoli, die Dominikanerkirche in Faenza, etc. Mitglied der Academia
Clementina.
Tadolini» Ginlio, Bildhauer, geb. 22. Oct. 1849 in Rom, Schaler der dortigen
Akademie unter C. Fracassini. Von ihm Judith, Rebecca, Kgn. Margherita (Bronze-
baste), Grabmonumente, etc.
Tadollnl, Scipione* Bildhauer, geb. 1822 in Rom, Schaler seines Vaters
Adamo T. Von ihm Sa. Lucia (Kirche del Gonfalone, Rom), Bolivar (Reiterstatue,
Lima), Vittorio Emanuele (Baste, Senatsgebäude, Rom), Sklavin (40 Mal wiederholt},
Eva (86 Mal wiederholt), Nymphe von Amoretten bekr&nzt, etc. Italien. Kronen-Ord.
a. a., versch. Med.
Tadolini, Tito, Bildhauer, geb. 1825 in Bologna (?), Schaler seines Vaters.
Von ihm Narziss, Odaliske dem Bad entsteigend, Beethoven QSronze), etc.
Taeger, Eduard, Bildbauer, geb. 12. März 1843 in Hannover, Schaler von
Dapmeyer nod der MOnchener Akademie. Er schuf besonders Grabmonumente.
Taesena, Jan, Baumeister des 16. Jahrhunderts, auch Stasslus genannt, f 1527.
Er war a. a. am Stadthaus zu Ghent thfttig.
TInbert» Lndwlg Frledrleh GustaT, Maler, geb. 21. Febr. 1817 in Dresden,
Schaler der dortigen Akademie. Er malte Landschaften und war als Lehrer th&tig.
— Sein Vater (?) Karl T. geb. 1788 in Dresden, f um 1820 das., war Kupferstecher
nnd SchOler von Zingg.
Tafel, Emil Otto, Baumeister, geb. 1838 in Oehringen (Warttemb.), Schaler
von Egle und Leins am Stuttgarter Polytechnikum (1854-59), war 1859 Offizier,
daon bis 1864 an den k. k. südlichen Eisenbahnen thätig, verbrachte 1864—67 in
t'rankreich (besonders Paris) and 1867--68 in Italien. Von ihm Villa Spitthftfer
(»Gftrten des Sallast*, Rom), Inselhfttel (ehemaliges Dominikanerkloster, Konstanz),
Villen etc. in Stuttgart, Esslingen, Ulm und Umgegend etc. Sein mit Bluntschli
ausgearbeitetes Projekt eines Bathhauses für München, erhielt einen Preis,
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376 Tafel — Tait.
Tafel, Hermann, Holzscbneider, geb. 1861 in Oehringen. Er lebte in Ganmrtatt-
Stuttgart und schnitt nach Lenbach, Liebermann, etc.
TaJIy Andrea, Maler and Mosaicist, geb. nach 1250 in Florens, f na^h 1820.
Er soll nach Venedig gelangt sein and dort einen Griechen Apollonins bewogen
haben nach Florens zu kehren, um ihm die masinsche Kunst au lehren. In der
Kuppel des Baptisteriums wird dem T. der grosse Christus sugeechrieben.
Taft, Lorado, Bildhauer, geb. um 1860 in Elmwood (Hl., ü. 8. A.), Schaler der
£cole des beaux-arts in Paris. Er wurde Lehrer an der Kunstschule au Chicago nnd
schuf BildnissbOsten, etc.
Taftari, Baifaelle, Maler, geb. 1838 in Salerno, thätig in Venedig. Von ihm
Fischmarkt, Letzte Sonnenstrahlen, etc.
Tagliafleo, Andrea, Baumeister, geb. 1729 in Genua, f 1811 das., Autodidakt
Von ihm Ein Saal im Pal. Serra (Genua), Villa Durazao («dello SoogUetto", Genua),
Villa Dinegro (das.), Treppenhaus PaL Duraxso in Via Balbi (das.), Pal. Doria in
Sampierdarena, Villa Lomellini in Pegli, etc. Mitglied der Akademie Ligoatica,
Ehren-Mitgl. d. Pariser Akademie (1778X etc.
Tagliani, Lnigl, Maler, geb. vor 1800 in der Schweiz, f nach 1820, tb&tig in
Florenz, wo er gelernt hatte. Die Gal. Parma besitzt von ihm Orid geht in die
Verbannung (1821).
Tagllapietro, Glaeomo (d. h. Jakob der Steinmet i), Baumeister nnd Bild-
hauer des 16. Jahrhunderts. Er wird als in Modena thätig angefahrt und BoU z. B.
mit seinem Sohn Paolo T. die Basreliefs des Pal. Rangone angefertigt haben.
Tagllasacelii, Gioyannl Battlata, Maler, geb. 1697 in Borgo San Donnino bei
Piacenza, f 1787 in Castel Bosco (Piacenza), Schüler des G. P. Giorannini und
des Gius. dal Sole, an den Werken Allegris, Mazzuolis und Renis weitergebildet.
Er malte Historien und Bildnisse, in Piacenza, Parma, Cortemaggiore, eta Von
ihm Heil. Familie (Kathedrale, Piacenza^ Madonna mit Heil. (Gal. Parma).
Tagpret, (Dachbrett), Peter, Maler des 15. Jahrhunderts, geb. in Rarena-
burg (Württemb.), malte um 1489 in der Art Zeitbloms; seine Werke dflrften yiel-
fach unter falschen Bezeichnungen aufbewahrt sein. Von ihm besitzt das Stuttgarter
Mus. Joseph und Maria Magdalena, Johannes d. Et., Gregor der Grosse, Nikodemua
und ein Bischof.
Tahy, (Tahl), Antal' (Anton), Maler, geb. 2. Sept. 1855 in Bndapest, Schaler
der Musterzeichenschule das. unter J. Greguss, Lotz und Sz^kely, dann ron
Munkicsy in Paris. Von ihm Partie von Pirano (Mus. Fiume), Episode aua
dem Jahr 1848, Aquarellansichten, etc. Gold. Med. Budapest.
T'ai Hi, gen. Schl-hi^ chinesischer Maler des 19. Jahrhunderts, f 1860.
Von ihm Bambus-Stillleben mit Gold gesprenkelt, etc.
Taüland. idonard, Kupferstecher, geb. 1819, Schüler Ton Sixdeniers. Er
ätzte Platten for Geofiroy vor, schuf Buchyignetten und namentlich Modekupfer.
Talllasaon, Jean Joseph, Maler, geb. 1746 in Blaye (Däp. Gironde), f 11. Not.
1809 in der Sorbonne zu Paris, Schüler von Vien. Er erhielt den 8. gr. Preia
1769 auf Grund seines „Achilles mit dem Leichnam Hektors*. 1773—76 Terbrachte
er in Rom auf eigene Kosten. Von ihm Ulysses und Neoptolemos entführen dem
Philoktet die Pfeile des Herkules (1785 Mus. Louvre), Paulina, Gattin des Seneca
(1793 Mus. Nantes), Heilige Therese (Karmeliter Kloster zu LimogesX Heiliger
Johannes (ebenda), A. im Mus. Bordeaux, etc. Mitgl. d. Akad. 1784. T. war auch
schriftstellerisch und als Dichter th&tig. S. Leben ron Ponce nnd ron Bmm-Neergard
(Paris, 1810).
TaiUefer, Fran^ois Alexandre^ Baumeister nnserea Jahrhunderts, f ün Dec
1869 in Paris.
TallleTent, (Talleyen, Talren), Frans, Maler des 17. Jahrhunderta. Th&tig
in Flandern.
Talt, Arthur FltiwIUiam, Maler, geb. 5. Aug. 1819 in Livesey HaU (nahe
Liverpool), Schaler der Manchester Kunstschule, aber meist Autodidakt 1850 Haas
er sich in New-Tork nieder, wo er 1858 Mitgl. der Amerikan. Nat.-Akad. wurde.
1874 besuchte er wieder Europa. Er malte geschätzte Jagd- and Thierstflcke.
Tait, John Bobinon, Maler, geh 14. Jan. 1834 in Gincinnati (Ohio, U. 8. A.)i
stttdirte 1862—54 in Europa, meist in Florenz, dann 1859—71 ooter Aug. Weber,
A. Acbenbach in Düsseldorf, endlich 1878—75 unter H. Baiach nnd Lier in
Manchen und dessen Umgegend. Zusammen verbrachte er 14 Jahre in Enropa und
liess sich dann m Baltimore nieder. Er malte Landschaften (einige damnter ?on
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Taito — TamAgiii S77
Knaus und Munk&csy staffirt) and Tbiere. Von ihm Einsamkeit, Wasserfall in den
Pyrenäen, Abend in Norwegen, etc. Med. Gincinnati 1871, 1872.
Taito, Pinselnsme des Hokvsai, s. d.
Talami, Orasio, Malor, g^h. 1625 in Reggio, f 1699 (n. A. 1706), Schfiler
Ton P. Desani, auch in Rom durch Studium Ann. Carraccis gebildet. Er malte
Historien und besonders Architekturen in Fresko und Oel. T. war meist in Reggio
thatig, wo im Presbiterio des Doms seine beiden Hauptbilder su sehen sind.
Talarlco, Aohille, Maler, geb. 28. Jan. 1837 in Catanzaro (Galabrieo), SchOler
Ton M a n c i n e 1 1 i und der Akademie in Neapel. Er pflegte besonders das Bildniss
mit eigenartiger Manier. Von ihm Nach dem Ball (Gal. Gapodimonte), Bildnissgruppe
des Ehepaars Sannini, Geist und Materie, etc. Prof. des Kgl. Instituts, Italien. Kronen-Ord.
Talbot, Jesae, Maler, geb. Tor 1880, t 1879. 1845 wurde er ausserordentl.
Mitgl. der Amerik. Nat-Akad.
Talenti, Franeeaeo, Baumeister und Bildhauer des 14. Jahrhunderts, thäüg
in Florenz, wo er 1853 Dombaumeister, 1858 und 1363 Oberdombaumeistcr war. Er
entwarf einen neuen Plan zu Ghor und TribOne, scbuf neue weitere Arkaden,
Yollendete den Gampanile und zeichnete eine Fagade. 1357 meisselte er eine Pro-
phetenstatue fOr den Dom. Von ihm auch ein Theil des bildnerischen Schmucks der
Loggia dei Signori. — Sein Sohn Sinone T. arbeitete 1878 nach Orcagnas Entwurf
das Fallwerk der Fenster von Orsanmichele, die er 1866 in eine Kirche umzubauen
begonnen hatte, baute an der Loggia de' Lanzi, errichtete S. Garlo, etc.
Talenti, Fra Jaoopo, Baumeister und Bildhauer des 14. Jahrhunderts, geb.
in Gastello Nipozzano bei Pontassieve, f 1862 in Florenz. Er war Dominikanermftnch
und war erst als Bildhauer, dann als Baumeister an der Kirche seines Ordens Sa.
Maria Novella in Florenz tb&tig, die er 1389—57 Tollendete. Von ihm rflbren her
der Glockenthurm (1830), die Sakristei (1350), das Refektorium, die S. Niccolo-Kapelle
(1350—53), die Wölbung des Hospizes (1359), die Bibliothek, die Gapp. S. Antonio
Abbate und die Schlafeale (1360).
Talfovrd, Fleld, Maler, geb. 1815 in Reading, f i™ M&rz 1874 in London.
Er malte (vielfach in Aqnarell) Landschaften, besonders aber Bildnisse. Von ihm
Ansicht von Guemsey, Morgenröthe im Wald, Lledr nach der Fluth, etc.
Tallbergr» Axel, Maler und Radierer, geb. 1860, th&tig in Stockholm. Von ihm
Ein Kenner (1894 Rad.), Alter Bauer (desgl.), Studienkopf (Rad.^ Bierprobe (1893 Rad.).
Talleyen, g. TaiileTent.
Talman, Wiiliaai, Baumeister des 17. Jahrhunderts, geb. in West-Larington
(England), f nach 1698. Er stand in Diensten William III. und sein Hauptwerk ist
die berahmte Residenz des Herz, tou Deyonshire, GhaUworth House. Von ihm
femer Thoresby Pal. (jeUt niedergebrannt), Dynham House (1698), Swallowfield, etc.
— Sein Sohn JohB T«, der 1710 Rom studienhalber besuchte, malte und zeichnete
Architekturaufnabmen.
Talpino, Eiiea, Maler, gen. Salne^rio oder SatneiBa (Salmaaia), geb. 1546 (?)
in Salmeggia bei Bergamo, f 1626 in Bergamo, Schüler des Gampi in Cremona, des
Procaccini in Mailand, meist aber durch liebevolles Studium R. Santis gebildet.
Er ist sorgfältig, meist aber kraftlos. Von ihm Die Kreuzabnahme (Brera, Mailand),
Madonna (ebenda), etc. Er schrieb eine Proportionslehre. — Auch seine Kinder
Glara T. und Franceseo T. malten.
Talvet, Ferdinand, Bildhauer, geb. 18. Nov. 182() in Angers (D^. Maine-et-
LoireX Schfiler von Mercier, D. d* Angers und der Ecole des beaux-arts. Von
ihm Joachim de Bellay u. 8 A. (Mus. Angers), Die Dichtkunst (1872 Mus. Grenoble),
Brennus, Statuen und Allegorien an öffentlichen Plätzen, in den Tuillerien, am Louvre,
m französischen Kirchen (Paris, Yincennes), etc. Med. 1865.
TalTeB, 8. TaiileTent.
TamagBiyYiBeemo, Maler, gen. Ylneenio da San Climlgiano, geb. 10. April 1492
in San Gimignano, f nach 1529, Schfiler R. Santis in Rom, dem er bei Arbeiten im
Vatikan ausgiebig geholfen haben soll. Nach dessen Tod kehrte er in die Heimath
zurfick und malte dort 1522. 1527 befand er sich wieder in Rom, das er nach der
Plünderung mit Montalcino (bei Siena) yertauschte, wo sich Fresken von 1510 befanden,
und die Soccorso-Kirche eine Madonna tou ihm birst. 1528 malte er 8. Joschim
und Sa« Anna fflr S. Stefano d*Ischia nahe Ghrosseto. Mit Lo Spagn a malte er Fresken
in der Apsis von Sa. Maria d'Arrone in Umbrien. Von ihm ferner eine Madonna
(1520) in der Kapelle S. Niccolö di Tolentioo. Die Hauptquelle fiber ihn, Vasari,
scheint nicht ganz zuTerläasig su sein. ^ j
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378 Tamarozzo — Tanner.
Tamarouo» (Tamaroeolo), Ceaarey Maler des 16. JabrhaDdertSy Schüler Ton
Baibolini, th&tig in Bologna. Von ihm Taufe des Yalerian ond Martertod der Hl.
Gaecilia (Fresken in Sa. Gaecilia, Bologna, vielleicht nach Costa oder BaiboliniX
Madonna mit dem Kl. .Johannes (Mus. Poldi-Peszoli, Mailand), etc.
Tamhnriniy GioTanni Maria, Maler und Kupferstecher, geb. um 1590 in
Bologna, f nach 1640, Schaler von P. Facini und G. Reni. Von ihm 8. Antonius
(La Morte, Bologna), Die Verkündigung (Sa. Maria della Vita, das.), etc. Er zeichnete
auch eine Folge von 20 Bl. Künste und Handwerker.
Tambuseio. Gioseppe, Maler und Lithograph, geb. im Mftrz 1848 in Palermo,
Schüler von Lotorte und Meli, sp&ter nochmals der neapolit. Akad. Er wurde
in Palenno Prof. an der technischen Schule, widmete sich dann dem Steindruck und
war für das Giornale di Scienze Naturali th&tig. Er aquarellirte, zeichnete, Uthogra-
phirte, etc. viele Antiken aus Sicilien. Zuletzt wurde er Pro£ an der kgl. Kunst-
schule in Palermo.
Tamizier, Claude Auguste, Maler, geb. 1818 in der Forte (Däp. Puy-de-Döme).
Er malte Landschaften z. B. Ansicht aus dem Thal von Forie (1864), Die Kirche
von Triel (1869), etc.
Tamai, Franz Werner, Maler gen. Dapper, geb. 1658 in Hamburg, f 1724
in Wien, Schüler von Theo v. Soesten und J. Pfeiffer, dann von Mario Nuzzi
in Rom, wo er sich auf die Blumenmalerei warf. Später wurde er nach Wien be-
rufen und arbeitete in Hondekoeters Manier für den Hof. Von ihm Zwei Tauben
u. 8. A. (1714 Gal. Dresden), Jäger mit Beute und 6 A. (Wiener Mus.), Todtes Wild
und V. A. (Gal. Liechtenstein das.), A. in den Sammlungen zu Augsburg, Gotha,
Nürnberg, Schleissheim, Schwerin, etc.
Tancb^, Nieolas, Maler und Radierer, geb. 1740, t nach 1770. Man kennt
6 Originalradierungen von ihm.
Tancini, Lorenio, Maler, geb. 10. Aug. 1802 in Gaorso, | nach 1890 (?),
Schüler von Girardi in Piacenza, von Landi an der San Luca Akad. in Rom; studirte
auch in Mailand. Er war lange Zeit Prof. am Gazzola Institut in Piacenza. Von
ihm Die Verklärung (Kirche zu Piacenza), Tod des Herzogs Farnese, S. Carlo
Borromeo, Bildnisa des Grafen A. Parma, etc. Rath und Prof. der Akad. zu Parma,
Taaeredi, FiUppo, Maler, geb. 1655 in Messina, f 1722 (1725?) in Palermo,
studirte in Neapel, dann in Rom unter C. Maratti. Seine Werke siebt man in
Messina und Palermo, z. B. hier die Decken der Theatiner und der Gesu Nuovo-Kirche.
Taneredi, Raffaele, Maler, geb. 1838 in Resioa bei Neapel, Schüler von
Mancinelli in Neapel. Er malte geschichtliche Scenen, z. B. Caracciolo wird auf
Nelsons Befehl erb&ngt, Camoens im Gefängniss, Buoso do Duero wird insultirt, etc.
Italien. Kronenorden.
T'ang J-f8n, gen. Tfi-gckoag, chinesischer Maler des 19. Jahrhunderts,
t 1858. Er pflegte u. A. das Bildniss.
T'aBg Tin, gen. Po-hn u. s. w., chinesischer Maler, geb. 1470, f 1523, grösster
Maler der Ming-Dyoastie. Seine Darstellung der Göttin des Erbarmens Kuan-Tin
beflndet sich im Grassi-Museum zu Leipzig; in der Sammlung J. Hirth (München)
sein datirtes Bild Karpfen 1508. Von seinem Bildniss der Amazone Mulan ezistiren
nur Kopien.
Tange^ Tankioka, japanischer Illustrator, geb. 1717, f 1786. Von ihm finden
sich Illustrationen in einem .Führer* yTögoka Meishbski^. Diese Art von illnstrirten
Büchern Iraren sehr popalir und gaben Proben der Sehenswürdigkeiten irgend
eines Ortes.
Tani^re, Alexandre» Baumeister, geb. 1789 (?), f 26. Juni 1869 in Paris.
Tauje, Pieter. Kupferstecher, geb. 1706 in Bolsward (Vriesland), f 1761 in
Amsterdam, erst Schifferknecht und Autodidakt, dann Schüler von Folkema. Er
ist ein guter Stecher dritten Ranges, von dem wir zahlreiche BuchiUustrationen, aber
auch viele Einzelblfttter besitzen, z. B. 5 Blatter für die „Dresdener Galerie", 5 grosse
Platten nach den Fenstern der Johanniskirche zu Gouda, Bildnisse der Holl&ndischen
Statthalter (gemeinschaftl. mit Houbraken), A. nach Bourdon, Faber, Quinkhardt,
Salviati, Smever, Troost, Wissiog, etc., zusammen über 110 Einzel-Platten.
Tanner, Bei^aniB, amerikanischer Kupferstecher, geb. 1775, f 1848. Er
stach in Linienmanier die Bildnisse Washington (n. Savage), J. Adams, B. Franklin
(n. C. N. Cochin), etc.
Tanner» Bndolph, Maler, geb. 1775 in Richtenswpil am Zürchersee, f 1830
in München, Autodidakt (nachdem er lange Schwertfeger gewesen), dann (1814) in
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Tanneur — Tftraral. S79
MfiDchen weitergebildet Durch sein .Abschied der Rekruten* wurde er 1806 bekannt
Er malte Landschaften, Qeschichts- und Genrebilder.
Tanneurf Philippe, Maler, geb. 19. Febr. 1795 in Marseille, f 1873, Schüler
TOB H. Yernet, bereiste auch Studienhalber Frankreich und Italien. 1885 erhielt
er Tom Czaren den Auftrag, die russischen Seehäfen su malen. Von ihm Marine
(1834, Mus Luxembourg), Hafen-Ansicht tob Marseille und 1 A. (Mus. Marseille),
Marine (Mus. Montpellier), Buhige See (Mus. Nantes^ etc. Med. 2. EL 1831, Er.
der Ebrenleg. 1834.
TanneTean, (TaBueTot), Miehel« Baumeister, geb. Tor 1710, f 1762. Er baute
den .PaTillon des Bois" im Schloss Bagnolet bei Paris, ferner die Hotels Derieux
und Castaniet zu Paris.
TaBBoek, James, Maler, geb. 1784 in Eilmamock, f 1863 in London, Schfller
Ton A. Kasmyth, nachdem er zuvor Schuster und Hausmaler gewesen war. Er
malte Bildnisse, erst in seinem Heimathsort, dann in Greenock, Glasgow, endlich seit
1810 in London. Drei seiner Bildnisse befioden sich in der Scottish Nat Portr.-Gal.
— Sein jüngerer Bruder William T. malte ebenfalls Bildnisse.
Taaqiierel, CoBStaBt Joseph GermaiB, Baumeister, geb. 27. April 1833 in
St Germain-en Laye (Ddp Seine-et-Oise), Schiller Ton Quänepin und der £cole
des beaux-arts. Von ihm Plan zu einem Lehrer- und Lebrerinnenbeim (1865), etc.
TantardlBi, GaT. AatOBio, Bildhauer, geb. 20. Juni 1829 in Mailand, f 7. März
1879 das.. Schaler der Brera- Akademie und too PompeoMarchesi. Er wurde
Prof. der Mailänder Akademie Von ihm AoferstehungseuRel (Triest), Moses (Bischöfl«
Pal. Mailand), Bodoni (PaTial Grabmal der Sängerin Pasta (Gomo), Die Badende
(14 Mal wiederholt), etc., auch Tiele Bildnissbttsten. Med. London, Oporto, Berlin,
Wien, etc.
TaBtardiBi, Carlo, Bildhauer, geb. 20. Mai 1677 in Introbbio (Yalsassina),
t 1748 in Rom, studirte in Turin, nachdem er dem Vater entflohen war, um nicht
Eisenhändler werden zu mQssen. Er leitete eine Reaktion gegen Berninische Eunst-
weise ein. Von ihm 19 Statuen auf dem hl. Berg Ton Varallo, Madonna (Eirche,
Introbbio), desgl. (S. GioTanni della Castagna, bei I^co), etc.
Tanym, Kbbo, auch MoriBObB genaant, japanischer Maler, thätig zwischen
1601 und 1674. Er war Mitarbeiter bei der malerischen AusschmQckung des Tempels
Ton Nikko, (erbaut zum GedSchtniss des Feldherm Jyeyasu) und Eenner der Eunst-
geschichte seines Landes. Er hioterliess BOcher mit Skizzen nach den Meisterwerken
des 15. und 16. Jahrhunderts. Er wird der TolkstbOmlichste Vertreter der Eano-
Sehule genannt und übte einen lange währenden Einfluss auf die Eunst Ton Japan
aus. Mehrere seiner Bildnisse etc. besitzt das Brit Mus. su London.
Tanii, (Taaiio), EBiioo ABtoBio, Maler, gen. T. D'Alairna und T. dl Varallo,
geb. 1574 in Alagna (SesiathalX f 1644 (?). Gebildet in Rom. Zurdckgekebri, spielte
er in Mailand eine Rolle neben Carloni. Von ihm Tod tou Franziskaner-Missionaren
und 2 Bildnisse (Brera Mailand), Die Schlacht des Senaherib (S. Gaudenzio NoTara),
Herodes, n. A. (Varallo), etc.
Taparelli IHAseglio, Marchese HassiBio, Maler, geb. 1798 in Turin, f 1866
das. Er war Soldat Dichter und Staatsmann. In Rom malte er Landschaften, sowie
Historien, auch die Szenerien zu einer selbstkomponirten Oper.
Taparelli D'AiegUo, Marchese Roberto, Maler, geb. 1790 in Turin, f 1862
das., Bruder des Massimo T. Er wurde Direktor der Turiner Galerie, schrieb über
Eunst und malte in der Art des Gaudenzio Ferrari
Tapia, Don Isidoro de, Maler, geb. 1720 in Valencia, f 1755 in Madrid,
Schfller tou E.MuSoz. 1743 gelangte er nach Madrid und später nach Portugal. Die
San Fernando- Akademie, deren Mitglied er war, besitzt ein Opfer Abrahams Ton.ihm.
Tarabottl, Cateriaa, Malerin des 17. Jahrhunderts, geb. in Vieenza, f nach
1658, Schfllerin des AI. und der Chiara Varotari. Sie malte Historien und war
in Verona thätig.
TaraTal, FraB^ois, Maler, geh 1665 (?), f 8. Febr. 1715 in Paris.
TaraTal, GBillanme Thoaias, (fälschlich Tli. Baphael TX Maler, get 21. Dec.
1701 in Paris, f 1750 (?) in Stockholm, wahrscheinlich Schfller Ton Roy er, Sohn
des Francis T. Er malte Bildnisse, wurde 1732 zum schwedischen Hofmaler ernannt
und grflndete eine Malschule in Stockholm. Im Schloss das. Decken- und Wand-
gemälde Ton ihm, auch Bildnisse.
TaraTal, HngBOS, Maler und Eupferstecher, geb. 27. Febr. 1729 in Paris,
t 27. Oct 1785 das., Schfller und Sohn des G. Thomas T. 1756 erhielt er den
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380 TarAYAl — TardieiL
1. Rompreis auf Grnod seines „Hiob und sein Weib" (Mos. Marseille); 1769 wnrde er
Mitgl. der Akademie auf Grund seines Deckenhildes, ^Triumph des Bacrhos* (GaL
d'Apollon, LouTre). 1786 wurde er Professor. T. war auch Ober- Inspektor an den
Gobelins. Von ihm Selbstbild niss (Mus. Stockholm^ Triumph der Ampbitrite (1777
MuB. Louvre), Hochzeit des Saint Lonis (Kap. der KrieRSsrhule zn Paris^ Himmelfahrt
Marias (St. Louis, Paris), Aogrustus und die Cümaeische Sibylle (Kap. Fontaineblean),
etc. T. radierte 1 Blatt nach Robosti. Im M&rs 1786 wurde sein Nachlass rersteigert.
Tararal, Jean Gastaye, Maler, geb. 11. Not. 1765 in Parts, f 1784 (?) in
Rom, Scbfller des H u g u e s T., Sohn des Louis GusUts T. 1782 erhielt er den
grossen Rompreis.
TaraTaly Lonis Gnstaye, Baumeister und Kupferstecher, geb. 1738 (?) in
Stockholm, f 15. Oct 1794 in Paris, Sohn (und Schaler?) des Guillaume T. T.
Er war in Paris Inspektor der kgl. Bauten und sUch Ornamente, Architekturen,
Platten für Gapsas' Reise nach Syrien, etc.
TarbelL Kdann« Ckarles, Maler, geb. 1862 in West Groton (Mass., ü. S. A.),
Schüler von der Akademie Julian, ron Boulanger und LefdbTre. Er liess sich in
Boston nieder, wo er Lehrer an der Museumsschule wurde. Von ihm Amethyst«
M&dchen mit Geige, Das Bad, Dame in Grau, Sommeridylle, etc. Med. Chicago
1895, gold. Med. Philadelphia Art-Club 1895, Med. Boston, n. A.
TarehionI, Ermeirene, Maler, geb. 1809 in Mailand, f 1861 in Paris durch
Selbstmord, in Parma und Rom gebildet; darauf in Parma, Cremona und Paris
thätig. Von ihm besitzt die Gal. Parma eine Ruinenlandschaft.
Tardieo« Ambroise, Kupferstecher, geh 2 Mfirz 1788 in Paris, f 1?- ^^^
1841. das., Neffe uod ScbOler des P i e r r e A. T., Sohn des Antoino Francois T.
Er trieb auch Kupferstichhandel und war Kartenstecher der Marine-, der Fortifirations-
und der Forst- Aemter. Von ihm eine Sammlung Ton ca. 800 Bildnissen, Die Colonne
der gr Armee su Ansterlits (1822—23, 36 PL), Tiele Karten, etc.
Tardievy Elisalieth Clalre, geb. Tournay, Kupferstecherin, geb. 1731 in
Paris, t 3. Mai 1773 das., zweite Frau des Jacques Nicolas T. Von ihr Das Konzert
(n. Troy), Die alte Kokette (n. Dumesnil), A n. Hutin, Jeaurat, etc.
Tardiea, Jaeqoea Nieolag, Kupferstecher, geb. 27. Sept. 1716 in Paris, f 9. Juli
1791 das., Sohn und Schaler des Nicolas Henri T. Er bezeichnete seine Bl&tter
meist »Tardieu fils*. Von ihm Bildnisse z. B. Marie Antoinette (n. Nattier), etc^
ferner Stiche nach Allou, Belle, Boucher, Christophe, Coypel, Drouais, DuYiyier,
de la Jone, Lancret, Leyn, van Loo, Nonnotte, Pagani, Restout, Rigand, Teniers, etc.,
Einiges darunter fOr das Dresdener Galeriewerk gestochen. Königl Holkupferstecher
und Kurfürstlich Kölnischer Kupferstecher. Mitgl. d. Akad. (1749).
Tardien^ Jean Bai^tiste Pierre, Kupferstecher, geb. 1746 in Paris, f 18. Sept.
1816 das., Grossneffe und SchOler des Nicolas Henri T. Er war der erste dieser
Familie, der den Titel geographischer Kupferstecher annahm.
Tardlevy Jean Charles, Maler, gen. Coehin^ geb. 8. Sept. 1765 in Paris,
t 3. April 1830 des, SchOler von Regnault, Sohn des Jacques N. und der Elisabeth
C. T. Er malte geschichtliche Bilder. 1790 hatte er den 2. Rompreis erbalten.
Von ihm Napoleon empf&ngt die Königin von Prenssen in Tilsit 1807 und 2 A.
(1808 Mus. Versailles), Trophenius und Agameda (Mus. Hesan^on), Ulysses von Eurydea
erkannt (Mus. Marseille), Susanna im Bade (Mus. Havre), etc.
Tardien^ Jeanne Iionise Fransige, geb. DuviTier, Kupferstecherin, geb.
1719 in Paris, f 6. April 1762 das. Sie war die erste Frau des Jacques NicoUs T.
und hat einige Platten gestochen.
Tardleo, Marie Anne» geb. Horthemels, Kupferstecherin, geb. 1682 in Paris,
t 24. Mftrz 1727 das., Gattin des Nicolas Henri T. Von ihr Cardinal de Bisay,
Cardinal de Rohan, etc.
Tardien, M. A., s. Bonsselei. Marie Anne.
Tardien, Nicolas Henri, Kupferstecher, geb. 18. Jan. 1674 in Paris, f 27. Jan.
1749 das., Schiller von Lepantre, G. u. B. Audran; 1720 wurde er Mitgl. d. Akad.
auf Grund eines gestochenen Bildnisses des Herzog d' Antin n. Rigaud. Er wurde
Königl. Hotknpfersteeher. Von ihm Dem Constantin erscheint das Kreuz (1742),
Schlacht Constantins gegen Mazentius (1745), sowie Stiche nach Bertin, Bourdon, Cazes,
Coypel, Haltd, Lebrun, Maratti, Oudry, Parrocel, Rubens, Ulin, Watteau, etc.
Tardieo, Pierre Alexandre, Kupferstecher, geb. 2. März (Mai?) 1756 in Paris,
t 8. Aug. 1844, Bruder des Jean B. P. T., Schüler Ton J. G. Wille, Jacques N.T.
und Nicolas H. T. Von ihm Stiche nach AUori, Bellier, Cocaski, Van Dyck, Darid,
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Tardieu — Tassaert. S61
Dnlmont, (x^rard, Graff, Hersent, Isabey, Eagelgen^ Ledrn, Meys, Maneret, Pourbns,
R. Santi, Zampieri. Med. 1808, Kr. d. Ehrenleg. 1822; Mitgl. d. IdsL 1822.
Tardiev, Pierre Francis» Kupferstecher, geb. 24. Dec. 1711 in Paris, f 1774
das., Neffe und Schaler des Nicolas H. T. Von ihm Urtheil des Paris, Persens
und Andromeda, etc. T. stach einen grossen Theil der Illnstrationen nach Otidry fQr
eine Ausgabe der Fabeln von Lafontaine; ferner Platten nach Balestra, Eisen, Liotard,
Rubens, St. Anbin, Teniers, Thiele, etc. — Seine Frau Marie Anne T. geb.
Rousselet, s. d.
Tardif, OliTler^ Glasmaler des 16. Jahrhunderts, der in Ronen, wo er für den
Dom arbeitete, tu grossem Rnhm gelangte. — Auch sein Sohn HoSl T. war Glasmaler.
TarieeOy Sebastiano, Maler, geb. 1645 in Cberasco, f 1710. studirte nach Reni,
NuTolone und Peruzzini. Von ihm Die Dreifaltigkeit (Sa. Trinitä, Turin), Vier
Landschaften (Stadthans, Gherasco); A. Bilder in Kirchen zu Cberasco, etc.
Tariiely (Tarissel), Pierre, Baumeister des 15. Jahrhunderts, in Amiens thätig.
1475 gab er in Noyon ein Gutachten ab. 1477 nahm ihn Louis XI. nach Arras,
nm den Ort an befestigen. Nach Amiens znrQckgekehrt, entwarf er ein Festangsthor
in 10 Tagen, und war darauf an ausgedehnten Neubefestigungen th&tig. Er war
nebenbei Dombanmeister, errichtete 1488 den Hauptaltar, schloss 1490 den Chor der
Kathedrale ab; endlich hat er auch die Mauern des Gebäudes theilweise gefestigt
durch Eisenbftnder. Die St. Germainkircbe in Amiens wird dem T. ebenfalls zuge-
schrieben.
Tarl«^ Claude Felix, Bildhauer, geb. 1666 (?), t 5. Juni 1735 in Paris. Er
war Hol-^Marbrier" und schuf Kamine u. a. decorative Arbeiten far Marly, Ver-
sailles, Köln, etc.
Tamdeiy^ Bertlia Ten, Landschaftsmalerin, geb. 1. April 1846 zu Innsbruck,
Schfllerin von Hansch, Her und Schindler. Von ihr M&dchen im Garten,
Blflhende Wiese (1888), Herbstmorgen, etc. Ehrendipl. Budapest und Agraro.
Tamoiraka, Gräfin Valerie, geb. Stroynowska, Malerin, geb. 1782 in Vol-
hynien, f im November 1849 in DzikÖT. 1808 und 1804 besuchte sie Italien, wurde in
Rom SchOlerin des A. und der Therese Yon Maren. Als sie in ihre Heimat zurück-
kehrte, malte sie Miniaturen, (Bildnisse nnd Copien), 1825 lebte sie in Paris. Von
ihr Napoleon I. im Jahre 1808 (1804 nach Isabey), Fürstin Johanna tou Lowicz, geb.
Grudzinska (182S), etc.
Tamowski« Graf Stanislans, Maler, geb. 1886 in Wröblewice, Schüler ron
Maszkowsky in Lemberg, dann von M. Cercha und Dembowski in Krakau.
Er Hess sich in Sinatynka bei Drohobycz nieder und malte aus Liebhaberet Von
ihm Landschaft mit tanzenden Banemkindem, etc.
Taralliy Eniüio, Maler, geb. 1633 in Bologna, f (ermordet) 1696, Schaler von
F. Albani. Mit C. Cignani malte er im Pal. Pnbblico zu Bologna und begleitete
ihn dann nach Rom, nm dort bei den Fresken in S. Andrea della Valle ihm beizu-
stehen. Er malte Historien, Landschaften und Bildnisse. Von ihm in Bologna
Madonna mit dem Hl. Domenicus (Sa. Maria NuovaX Madonna etc., (S. Pier Celestino),
etc. Man hat auch eine mit dem 8. Ifai 1651 dadirte Radierung von ihm.
Tasea, Cristoforo^ Maler, geb. 1667 in Bergamo, f 1787 in Venedig, gebildet
an den Werken von A. Bellucci und C. Loti. Von ihm Geburt der Jungfrau
(Sa. AsBunzione, Venedig), Tod des Hl. Joseph (SS. Filippo e Giacomo, das.), Die
Geburt und Taufe (Sa. MarU, das.), etc.
Taseh, Georg Pm Baumeister unseres Jahrhunderts, f 1851. Er war Chnrf.
Hessischer Land- und Wasserbanmeister, sowie Strassenbau-Ingenienr. 1832 gab er
eine Karte des Kreises Schmalkalden heraus.
Tasni^r, G., Kupferstecher, geb. um 1682 in Bourgogne, f 1704. Er war in
Turin th&tig. Von ihm Jagdstücke nach J. Miel (Turin 1674), Platten nach Bada-
rocca, D. Piola, etc.
Taasaert, Jan Pieter, Maler, geb. 7. MArz 1651 in Antwerpen, f 29. Sept 1725
das., Sohn eines Maler» Pieter T. 1690 wurde er Mitgl., 1701 Dekan der Gilde.
Für das Gildenzimmer der Diamantschleifer malte er acht nicht erhaltene Scenen
znr Peter- und Paulgeschichte. Das Mus. Antwerpen besitzt von ihm „Die Philosophen*^.
Taasaerty las Pieter Anthoon, Bildhauer, geb. 1729 in Antwerpen, f 1788
in Berlin, Enkel des Jan P. T. Er studirte in Antwerpen und kam über England
nach Paris. Dort schuf er eine angesUnnte Statue Louis XV. und für den Prinzen
Heinrich ron Prenssen Allegorien für dessen Pal. in Berlin. Von 1744 an schuf er
in Berlin Büsten Friedrichs II., M. Mendelssohns, Abb^ Raynals und die Statnea
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382 Tassaert - Tassi.
Keith und y. Seidliu (WilhelmsplaU, Berlin). T. worde Rektor an der Berliner
Akademie. — Seine älteste Tochter Henriette Felieitaa T* malte PastellbildDiaae
QDd Btach in Schabmanier. — Seine zweite Tochter Antonie T.^ f 1787 in Berlin,
war Kupferstecherin.
Tassaert, Jean Josepli Francis» Kupferstecher, geb. 1765 in Paris, f 1812
(n. A. nm 1885) das., Sohn des Jean F. A. T. Er war seit 1792 in Fans thätig.
Zuerst schuf er viele ponktirte Bildnisse der ReTolution&re, dann Napoleons, dann
Allegorien auf dessen Sturz.
Taasaerty Nieolaa Francis Oetare, Maler nnd Lithograph, seb. 26. Joli
1800 in Paris, f (durch Selbstmord) 22. April 1874 das., Schfller der Ecole des beaox-
arts, Ton P. Q i r a r d and G. Lethi^re. Er neigte sich aeitlebens schwermikthigen
Gedanken hin. Von ihm Die unglflckliche Familie (1849 Mus. Luxembourg), Bildnits
einer Todten (ebenda), Begr&bniss Dagoberts n« A. (Mos. Versailles), Selbstbildnias,
Selbstmord u. A. (Mus. Montpelier), Christencommunion in den Katakomben (Mus.
Bordeaux), etc. Zahlreiche Zeichnungen befinden sich bei Pariser Sammlern. Dnmas
fils Hess T« eine ewige Ruhest&tte im Cimet^re Montparnasse herrichten. Er er-
stickte sich durch Kohlendampf aus Noth* Er hat Ober 100 Blatt lithographirt und
auch Einiges gestochen. S. Leben (mit Oeuvrekatalog) tou B. Prost (Paris 1886).
Med. 2. Kl. 1888, 1. Kl. 1849.
Tasaaert, Pierre (Philippe!) Joieplu Maler und Kupferstecher, geb. 1736 in
Antwerpen (Brüssel ?X f 6. Oct. 1808 in Soho (London^ Enkel des Jan P. T. Er
wurde Hofmaler des Prinzen Karl fon Lothringen, kam sehr früh nach London, wo
er erst unter Hudson arbeitete, dann als Bilderrestaurator und Händler thAtig
war, endlich auch Einiges schabte, darunter Die 4 Jahreszeiten nach eigener Zeichnung,
mehrere Blatt nach Rubens, A. nach Dolce, King, Maratti, Poussin, etc.
Tasiaray C^ioTanni Battista, Bildhauer, geb. 23. Juni 1841 in Genua, Schaler
Ton Nomagnino und G e y a s c o, machte FeldzQge 1860 mit nnd errang dabei
höhere Chargen. Er bereiste das Ausland und hat dort auch gearbeitet. 1888 fing
er eine Majolicafabrik an, die nach drei Jahren einging. Von ihm Die Cbisselung
(Kirche Sa. Margherita Ligure), Garibaldi, Moses (Friedhof, Staglieno), Bellini (Dom,
Catania), Aaron (Fa^ade des Florentiner Doms), Samuel (desgl.), BildnissbOsten, etc.
Med. I. Kl. Mailand; Mitgl. d. Akad. zu ürbino^ Florenz nnd Genua.
Tassel» Jean^ Maler, geb. 20. M&rz 1608 in Langres (D^p. Haute-Mame),
t 6. April 1667 das., Sohn nnd Schaler desRichardT.
Tassely Pierre, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. 12. April 1521 in Langrea
D^p. Haute-Marne). Von ihm besitzt das Mus. zu Troyes Aeneas rettet seinen
iTater Anchises.
Taasely Biehnrd, Maler, Bildhaner und Baumeister, geb. um 1580 in Langrea
(D^p. Haute-MarneX t 12. Oct. 1660 das., Sohn und SchoTer des Pierre T. Mit
18 Jahren durchzog er bettelnd als armer Pilger sein Vaterland, um die Mittel zu
sammeln, in Rom zu studiren. In Bologna arbeitete er unter G. R e n i nnd begab
sich nach einigen Jahren erst nach Rom, wo er besonders als Maler, dann nach
Venedig, wo er besonders als Bildhauer thätig war. Nach Frankreich zurttckgekehrt
baute er Tiel in der heimathlichen Gegend. Eine Hl. Martina Ton seiner Hand soll
1668 datirt sein. In den H&ndeln der Fronde zeichnete er sich als Artillerie-Commaad.
durch Muth aas. Von ihm Der Tod des Heiligen Joseph nnd 8 A. (Mns. LangresX
Johannes der T&ufer in der WOste und 14 A. (Mus. Troyes), Selbstbildniss and
14 A. (Mus. Dgon), etc.
Tasset) £•» Kupferstecher unseres Jahrhunderts, f 1879.
Tassi« AgostinOy eigeotlich Ag. Bnonamiei^ Maler, geb. 1565 in Perugia (1566
in Bologna?), f 1644 (1642?) in Rom, Schaler Yon P. Bril, in dessen Weise er
Landschaften, Seehafen, Stürme, Windstillen und Architekturen malte. Aus unbe-
kannten Granden war er eine Zeitlang zum Galeerendienst in Livomo deportirt. Er
wurde der Lehrer C. Geldes. Werke von ihm im Pal. Gorsini zu Rom, m den Pitti
nnd den üfflzi zu Florenz, etc. T. hat auch Einiges radiert.
Tasai, Matteo, Maler, geb. 6. Oct. 1831 in Perugia, Schaler der dortigen
Akademie, dann Ton A. Angelini in Rom und ron MantOTani, studirte auch in
Florenz. Er führte decorative Arbeiten in Mantua, Civitavecchia, Perugia (Pr&fektur),
Pesaro, Aquila, Rom (Fresken mit römischen Ansichten in Vatikanischen Loggien) und
Todi (Teatro Communale) aus; 1880—82 malte er TOrschiedene Räume im Pal. des
Fanten iTon Monaco; 1888—85 restaurirte er alte Gem&lde im Gemeindepalast an
Pemgiai Ferner schuf er Liandschaften, Danteillustrationen, etc.
s
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Tassie — Tatti. 383
Tassley Jameg, SteiDBchneider, geb. 1785 bei Glasgow, f 1749 in London,
Schüler der Glasgower Zeichenschnle and von Quin in Dublin, nachdem er saerst
gewöhnlicher Steinmets gewesen, unter Qnins Anleitung erfand T. eine Masse,
nm antike Gemmen nachzuahmen nnd liess sich 1766 in London nieder. Für die
Kaiserin Katharina II. schuf er an die 15,000 solcher nachgeahmter Gameeen nnd
Gemmen. Er wurde berühmt, da er nur tadellose Arbeiten ausgab. Raspe yer-
fertigte einen Gesammtkatalog darüber.
Tassln, — » Bildhauer des 18. Jahrhunderts, gebürtig aus, bez. tb&tig in Langres.
Das Mus. Troyes besitzt von ihm S. Nicolas und 22 andere Arbeiten in ge-
brannter £rde.
Tassln. Nleolas^ Baumeister des 17. Jahrhunderts. Von ihm das 1609 begonoene,
reiche Portal der Karmeliterkirche in Dijon.
Tasso^ OiOTamii Battista, Baumeister des 16. Jahrhunderts, th&tig in Florenz,
wo er den TortrefBichen Mercato Nuoyo (1548) schuf. — Ein Domenico del T.
▼ollendete 1491 ein prächtiges Stuhlwerk im Dom zu Perugia, das Giuliano da
Majano begonnen hatte. 1490 — 98 schuf er Stublwerk und Pult des Gambio das. —
Ein Llonardo de! T. war im 16. Jahrhundert zu Florenz ebenfalls als decorativer Bild-
schnitzer th&tig und schuf u. A. schöne Rahmen. — Ein Mareo del T. schuf im
16. Jahrhundert die Holzdecke in der Sala d'Udienza des Pal. Vecchio zu Florenz
und 1501 die eioe H&lfte des Stuhl werks im Chor der Badia zu Florenz.
Täte, William, Maler, geb. um 1750, f 1806 in Bath, Schüler von Wright
of Derby. Er malte Bildnisse und war nacheinander in Liverpool, London, Man-
chester und Bath th&tig.
Tatham, Charles Heathcote, Baumeister und Radierer, geb. 1770, f 10. April
1842 in Greenwich. Er machte seine Studien 1794—96 in Italien, wo er Mitglied der
San Luca-Akad. zu Rom und des Inst von Bologna wurde. Von ihm ein Werk mit
Radierungen von BauornamoDten nach römischen Originalen (1799), ein anderes ähn-
liches Werk (2 vols. 1806), Entwürfe für Silberdecoration, Die Howard Castle-Galerie
(1811) und Die Brocklesby- Galerie.
TatkeleWy Yogisny, Maler, geb. nm 1818 im Gout. Borissow (Russland), als
Sohn eines Leibeigenen. Er erlernte die Malerei, war Soldat, machte den Krimkrieg
(1854) mit, musste sich kümmerlich durcbschlagen und gelangte erst zum Ruhm, als
seine für die Moskauer Ausstellung von 1873 gemalten Scenen aus dem Krimkrieg
zu grossem Preis für den kais. Winterpalast angekauft wurden.
Tatorae, Y.) Holzschneider des 16. Jahrhunderts. Von ihm 150 Holzschnitte
zu Ovid (1537), Die Verkündigung (1580 in einem Gebetbuch erschienen), etc.
Tattegrain, Franels^ Maler, geb. 1852 in P^ronne (D^p. SommeX Schüler von
Boulanger, Crauck, Lefebvre und Lepic. Von ihm H&ringsfischerei, Selbst-
bildniss (1881), Leidtragende in Staples (1883), Die Moinetbrflche bei Amiens (Rad.),
Das „Taubenhaus'^ in Amiens (desgl.) und 14 andere Radierungen. Med. 2. Kl. Paris,
München (1888). — Ein Georges Gal>riel T.^ ebenfalls in Päronne geb. war zwischen
1877—1881 als Bildhauer th&tig und stellte in den Pariser Salons aus.
Tatti, Jaeopo^ Bildhauer und Baumeister, gen. SansOTino, geb. 1486 in Florenz,
t 27. NoY. 1570 in Venedig, Schüler des A. Contucci (daher wie dieser Sansoyino ge-
nannt), kam 1505 nach Rom, wo er sich an Bramante anschloss. 1512 nach Florenz
zurückgekehrt, entwarf er eine Fa^ ade für S. Lorenzo, die aber nicht angenommen wurde,
ging wieder nach Rom, baute die Loggia Gosda an der Porta del Popolo, die Kirche
S. Marcello, den Pal. Niccolini und begann S. GioT. dei Fiorentini, das er aber nicht
▼ollendete, sondern nach Venedig auswich (1523). Hier wurde er 1529 Oberaufseher der
öffentl. Bauten mit Ausnahme des Dogenpal., verstärkte zun&chst die Kuppeln von
S. Marco (1527 — ^80), erbaute 1532 den Pal. Gorner C& grande mit sehr schöner
Fa^ade, die Scuola della Misericordia, die Hauptkapelle von S. Fantino, die Kirche
S. Francesco della Vigna (1533), wobei aber sein Entwurf verkümmert wurde, den
Pal. Gritti, die berühmte Libreria 1536, deren im Frost fortgesetzte Decke 1545 ein-
stürzte und ihm 1000 Duc. Strafe und auf 8 J. sein Amt kostete; die Münze (Zecca)
1536, die griecb. Kirche S. Giorgio, die Loggetta am Fuss des Glockenthnrms (1540),
den Pal. Loredano, die reich geschmückte Scala d'oro im Dogenpal., die Pal. Delphin,
Cavrian und Da Ponte. Von seinen Bildhauerarbeiten sind zu nennen Die Götter-
figuren auf und an der Loggetta, die Bronzethüren der Sacristei von S. Marco, die
Evangelisten vor dem Hauptaltar in S. Marco, die sehr schöne Statue des Tommaso
Rangone an der Fa^e von S. Giuliano (1558), der Hercules in Brescello bei Guastalla
(1553), die liegende SUtue des Dogen Franc. Venier in S. Salvador e (1556), die
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S84 Tanbert — fanrigny.
Statuen des Neptan und Mars auf der Riesentreppe (1566), mehrere schöne Madonnen
(in der Loggetta, vor dem Arsenal, in der Pal.-Kapelle), etc.
Taabert, GnstaT, Maler, geb. 1754 in Berlin, f 1839 das., SchtQer seines Vaters»
studirte auch in Dresden. 1785—94 verbrachte er in Warschau, kam dann nach Wien
nnd Berlin, wo er 1801 die Stelle eines Leiters der Malereiabtheilung in der könig-
lichen Porzellanfabrik einnahm. Er malte Miniaturen, Pastellbildnisse, aoch Historien
in Oel, Garicaturen, etc. Mitglied der Berliner Akademie; Hofrath, gold. Med.
Warschau.
Taaler, (Tavlier)^ Jean^ Maler und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb.
in BrQssel, f um 1640 in Lüttich, wo er sich um 1600 niederliess. Werke von ihm
findet man in Kirchen und Klöstern, z. B. S. Martin dort Von seinen Kupfern
nennen wir eine heilige Familie (1635).
Taniiay, Adrien, Maler, geb. 1803 in Paris, f nach 1824 (?), Sohn des Auguste
T. Er begleitete als Zeichner die Gorrette üranie auf ihren Reisen und liäerte
u. A. viele naturwissenschaftliche Zeichnungen.
Tannay« Auguste Marie Charles^ Bildhauer, geb. 17. Aug. 1791 in Paris,
t 1824 in Rio de Janeiro, Schüler von Moitte. 1792 gewann er den grossen Rom-
preis. 1816 begleitete er seinen Vater Nicolas A. T. nach Rio de Janeiro, wo er
Akademie-Professor wurde. Er ertrank im Guapori. Von ihm Gamoens (Rio de J,\
Kürasäier und Zwei Sutuen des Ruhms (Are du Garrousel, Tuillerien Paris), J. B.
Muiron (Büste, Mus. Versailles), Lasalle (Statue, ebenda^ Ducis (desgl., Foyer Theatre
Fran^ais, Paris), etc.
Tavnay, Felix, Maler, geb. 1. M&rz 1795 in Paris, f 1881, Sohn und Sehftler
des Nicolas A. T., den er nach Brasilien begleitete nnd nach dessen Fortgang er
Direktor der Akad. zu Rio de Janeiro wurde. Er malte brasilianische Landschaften,
z. B. Wasserfall Ton Tejnco.
Tannay, Nicolas Antoine, Maler, get. 10. Febr. 1755 in Paria, f 20. März 1880
das., Schüler von Brouet, F. Gasano^a und Läpiciö, studirte auch als Pensionftr
des Königs in Rom. Um zu ersetzen, was er während der Revolution yerloreo, ging
er nadi Rio de Janeiro, wo er eine Kunst- Akademie gründete. Er kehrte 1824 nach
Frankreich zurück, als er seinen Sohn durch Ertrinken im Quapori verlor. Von ihm
Begegnung Heinrichs IV. und Sully nach der Schlacht bei Ivry (Mus. Nantes), Ein-
nahme einer Stadt und 4 A. (Mus. Louvre), Angriff des Schlosses Gossario und 8 A.
(Mus. Versailles), Die Ehebrecherin (Mus. Grenoble), Dorffest und 2 A. (Mus. Mont-
pellier), Hafenansicht (München ehemal. Gal. Beauharnais), Kriegslager (Eremitage St
Petersburg), etc. Mitgl. des Instituts; Gold Med. 1803; Kr. der Ehrenleg., Portugies.
Ghristusorden.
Tanpin, Manrlee Hippolyte l!donard, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 1795,
Schüler von Budelot. Er war besonders als Bilderrestaurator th&tig.
Tanrely Andr6 Benoit Barreaa^ Kupferstecher, geb. 6. Sept. 1794 in Paris,
t 1859, Schüler der l^cole des beaux-srts unter Vincent, Guerin und Balvay
(Bervic). 1818 irewann er den grossen Rompreis und studirte 5 Jahre in Rom.
1828 berief ihn Willem L nach Amsterdam, wo er die Kupferstichschule der Akad.
leitete. Von ihm Blätter nach v. d. Hülst, Krüger, Kruseman, Miereveit, Pieneman,
Royer, etc.
TanreL Charles Edonard^ Maler und Radierer, geb. 15. März 1824 in Paris,
Sohn und Schüler des Andr^ B. B. T. Von ihm Sinnendes M&dchen (nach Israels),
A. B. B. Taurel (n. Ingres). Zwei Blatt zur „Waterramp* von 1855, A. nach Miereveit,
Mieris, Soerensen, etc.; ferner Genrebilder und Interieurs in Gel.
Tanrel, Henri, Maler, geb. 80. Juli 1843 in Maignolay (D^p. Oise), Schüler
von Villa. Von ihm An den Ufern der Marne, Kind und Blnmen, Sapho(1872), etc.
Tanrely Jean Jaeqves FranodiSy Maler, geb. 1757 in Toulon, f 30. Nov. 1832
in Paris, Schüler von Doyen. Er besuchte Italien, malte sp&ter Seehäfen und
Marinen mit mythologischer sowie a. Staffage. Das Mus. Versailles besitzt von ihm
Einzog Napoleons in Neapel.
Tavrigny, (Tanrini, Tanrln)^ Blehard, Bildhauer nnd Maler des 16. Jahr-
hunderts, geb. in Ronen. Er soll Schüler Albrecht Dürers gewesen sein und war
in Italien thAtig. Ihm wurde die Ausführung vom Ghorgestühl im Mailänder Dom
(1577—81 n. P. Pelligrioi) nnd in Sa-Giustina zu Padna (1555--77, n. D. Gampagnola)
sowie von Schränken und der Orgelversierung im Dom von Ascoli zugeschriebeui
endlich auch ein Oelgemälde (Erzengel) für S. Secreta zu Mailand,
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Tanriskos — taTernier. d^S
Tamiskos, rbodischer Bfldhauer des 8. Jahrhunderts vor Chr. aiu Tralles (Earien),
SohD des Artemidoros; er bildete im Verein mit seinem Bruder Apollonios
die Gmppe Tod der Dirke (bekannt unter dem Namen Der famesische Stier, jetst
im Museum in Neapel). Diese Gruppe war ursprfinglicb fOr ein dionysisches Fest
geschaffen und fOr den felsisen Gipfel des Eithaeron gedacht, wodurch sich die
pyramidale Anordnung und £e Häufung der Figuren erklären und in das beste
Licht gestellt werden. Die Gruppe wurde 43 ▼. Chr. durch Gassius nach Rom ge-
bracht, später in den Bädern des Caracalla aufgestellt und dort 1546 Terstflmmelt
wieder aufgefunden. G. B. della Porta restaurirte die Gruppe, die dann zuerst eine
Zeit lang im Palast Famese aufgestellt war. Im 18. Jahrhundert wurde die Gruppe zu
den grössten Meisterwerken griechischer Kunst gerechnet, allein die Ausgrabungen des
19. Jahrhunderts haben gelehrt, dass sie an die Grösse der besten griechischen Meister
nicht heranreicht. — Ein anderer (?) Tavriskos wird von Plinius als Maler angefahrt.
TavtenhajTBy Josef^ Bildhauer und Medailleur, geb. 5. Mai 1837 in Wien,
Schaler der dortigen Akademie unter Bauer und Radnitzky, auch auf der Graveur-
akademie des k. k. HauptmOnzamts gebildet. 1881 wurde er Prof. an der Wiener
Akademie; ferner k. k. MOnz- und Eammermedailleur. Von ihm Zwei Rundschilde
(NatGal. Berlin), Geburt der Athene (Giebel, Unifersität, Wien). Verschiedene
Statuen am Parlament und den k. k. Museen in Wien, Ungarische Erönungsmedaillct
Med. auf die Orientreise des Oesterr. Kaisers, auf die Wiener Weltausstellung, auf
die silb. Hochzeit des Eaiserpaares, etc., auch viele Bildnissmedaillen. Gold. Med.
1892, Franz-Josefs-Ord. u. A.
TaTarone^ Laciaro^ Maler, geb. 1556 in Genua, f 1641 das., Lieblings-Schaler
des L. Gambiaso, den er nach Spanien begleitete und dessen unfertig hinterlassene
Werke im Escorial (Hof der Evangelisten, Saal der Schlachten) er vollendete. 1594
kehrte er nach Genua zurück. Er malte Historien und Bildnisse; seine Stärke lag
in den Frescomalereien z. B. in der Tribuna des Domes und der Fassade der Mauth
zu Genua, im Pal. Saluzzo zu Albara (Gesch. des Golumbus, Sieg der Genueser bei
Antwerpen), im Pal. Adorno, etc.
Tavel, Richard, Baumeister und Maler, geb. 20. März 1588 in Langres, f 1668,
lebte mehrere Jahre in Lyon, wo er den Bau einiger Gebäude leitete und mehrere
Gemälde schuf.
Tarellay Carlo AntoBio, Maler, geb. 1668 in Mailand, t 1738 in Genua,
Schüler des P. Molijn (Tempesta), den er eifrigst nachahmte und so den Namen
n Solfarolo erhielt Später bildete er sich an den Werken B. Gastigliones und
Poussins weiter und wurde einer der besten Landschaftler Genuas. Werke von
ihm im Pid. Franchi, etc. dort — Seine beiden Töchter Angiola T. und Tereaa T.
malten auch Landschaften.
Tavener, William. Maler, geb. 1708, f 20. Oct 1772. Er malte als Liebhaber
Landschaften, schrieb Theaterstacke, etc.
Tavenler^ Hendrik^ Maler, geb. 1734 in Haarlem, f 1807 das., Schüler von
J. Augastini. Er war in einer Tapetenfabrik thätig, malte und zeichnete dann
Landschaften.
TaTenraat) Jan^ Maler und Radierer, geb. 20. März 1809 in Rotterdam, t nach
1863, Schüler von C. Bakker und W. H. Schmidt, auf Reisen durch Mitteleuropa
weitergebildet. Er malte Landschaften, sowie Ansichten. Von Radierungen nennen
wir Der betrunkene Bauer, Das Reh, Caricirte Eopfstudien, etc.
Taverne, Pierre Gustave, Radierer, geb. 1860 in Bordeaux, Schüler von Laguil-
lermie. Von ihm Bildnisse, Blätter n. Adan. Gogghe, Dupr^, etc.
Tavemer. Jeremlak, Maler des 18. Jahrhunderts, f vor 1750 (?). Er war in
England als BildnissmaJer thätig und man kennt Stiche von v. d. Gucht, Smith, etc.
nach seinen Werken.
Tavemler. Francis, Maler, geb. 1659 in Paris, f 10. Sept 1725 das. Von
ihm Nessus rauot Dejanira (auf Grund dessen er 1704 Mitgl. d. Akademie wurde),
Reue des Hl. Petrus (1699), Neptun auf dem Wasser, etc. Prof. 1724.
Tavemiery Melehior, Eupferstecher, geb. 1594 in Antwerpen, f 1641 in Paris,
Sohn und Schüler eines eingewanderten protestantischen Eünstlers, gen. Gabriel T.
1618 wurde er Hofkupferstecher und -Drucker. Von ihm Bildnisse des Herzogs von
AleuQon, des Eardinals Fr. Barberini, Ghristus am Ereuz, eine Folge Französischer
Garden (8 Bl.X Die Ritter des Hl. Geist-Ordens (57 Bl.), etc. — Sein Vater Gabriel T.,
geb. um 1544, hat nach Aussage des Sohnes die Eupfer-Stich- bez. Druckkunst
1573 in Paris eingeführt
AOgemsinea Kflnitler-Lezioon. 8. Aufl. 4. Band.
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386 Tavemi6r ^ Taylor.
Taternierj Pierre Joieph, Kupferstecher, geb. 1787 in den Ardennen (n. A^
in YannesX f 24. Joli 1859 in Saint-Josse-ten-Noode, les-Bmxelles. Von ihm Bild-
niss d. Königin ▼. England (1845), In Ghrenoble (1850 Rad.X femer Stiche nach Alhrier,
Blondel, Dnpaty, Murillo, Roqueplan, Sehbfer, etc. (n. A. hAtte es swei veradiiedene
J« F.'g gegeben, die sich in die aufgesAhlten Werke theilen).
Tarollno^ Bleeardo, Maler des IT. Jahrhonderts, t 1678 in Mailand, Schttler
des C. Procaccini, Sohn eines Bildhauers Jacopo T. Er war lange am Hof
Ferdinands U. su Prag th&tig.
Tayler, Frederlek, Maler, geb. 30. April 1804 in Barham Wood (Hertfordshire),
L20. Juni 1889 in Harrystead, Schüler von Sass und der Londoner Akad., dann auf
lisen in Italien und Paris (an Gericaalt, Delaroche, Bonington) weiter
gebildet 1828 kehrte er nach England sorflck und bereiste dann Schottland. Er
stellte mit grossem Erfolg Haus- und Jagdbare Thiere dar, fast ausschliesslich in
Wasserfarben. 1850 malte er sein erstes Oelbild. 1868--71 war er Präsident der
Aquarellisten-Gesellschaft Das S. Kensington Mus. besitst 7 Werke Ton ihm. Gr.
Gold« Med. Manchen 1869.
Tayler, George Ledwell^ Baumeister, geb. 1790 (?), thatig in England. Seine
Selbstbiographie erschien London 1870.
Taylor^ Charles, Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, geb. 1748 in London,
Schaler von Bartolozzi. Er arbeitete u. A. viel nach A. Kauffmann. — Ein
Alezander T. war zwischen 1776—96 in England als Miniaturmaler thätig.
Taylor^ Edward Clongh. Radierer, geb. 1786 (?) in Kirkham Abbey (Yorks.),
t 1851. Er wir Gelehrter und abte die Kunst nur zum Yergnagen.
Taylor, Henry Fiteh, Maler, geb. 1853 in Gincinnati (Ohio, ü. S. A.), Schaler
von Boulanger und Lefäbvre in Paris. Von ihm Der Balkon, etc.
Taylor, Isaae d. Ae«, Kupferstecher, geb. 13. Dec 1730 in Worcester, f 17.
Oct. 1807 in Edmonton. Er war erst Gelbgiesser, Silberschmied und Landvermesser,
dann mit Erfolg als Stecher von Buchillustrationen th&tig z. B. fOr das «Gentleman's
Magazine* und fOr eine Ausgabe von Richardsons Sir Charles Grandison.
Taylor, Isaae d. J.« Kupferstecher, geb. um 1750 in London, f 11. Dec 1829
in Onnr, Schaler Bartoiozzis, Sohn des Isaae T. d. Ae. (?). Er war far Boydell
z. B. fOr dessen Bibel th&tig, gab jedoch vor 1790 schon die Kunst auf, um Dissidenten-
Prediger zu werden. Von ihm „The Picture' (1787), Die Ermordung Rizzios (1791
n. Opie), A. n. Smirke, Stothard, etc.
Taylor, Isi^ore Justin Severln, Baron, Maler, Kupferstecher und Lithograph,
geb. 15. Aug. 1789 in Brassel alsKiud französischer Eltern, f 6. Sept 1879 in Paris,
Schaler von Suväe. Er sollte erst Polytechniker werden, wurde aber ganz von der
Kunst angezogen, besuchte 1811 die Niederlande, Deutschland und Italien, bis poli-
tische Umwälzungen ihn zum Waffendienst nach Paris zurackriefen. Nach dem
spanischen Feldzug liess er sich z. D. stellen und widmete sich wieder der Kunst Auf
seinen Vorschlag (1828) und in Folge seiner Yermittelung (1830) steht jetzt der Luxer-
Obelisk auf dem Concordieoplatz zu Paris. Eines seiner Hauptwerke sind die
»Voyages pittoresques et romantiques dans Tancienne France" (19 Bde. Paris 1820
—78), zu denen er die besten lithographischen und stechenden Künstler aller L&oder
heranzog. Er schrieb auch Theaterstacke. Med. 2 Kl. 1824, Kr. der Ehrenleg. 1822,
Offizierskreuz 1834, Commandeurskreuz 1837; MitgL des Institute 1847, Senator. S.
Leben von A. Jubinal (1844 Montpellier).
Taylor, James, Kupferstecher, geb. 1745 in Worcester, f 1797 in London,
Bruder des Isaae T. d. Ae., dem er oft bei Arbeiten behalflich war. — Einem Jeha
S Joseph f) T. wird das berahmte sogen. Chandos Portrait von Shakspere, jetit in
er Londoner Nat. Portr.-Qal. zugeschrieben. — Ein fernerer John T. war um
1655 in Oxford als Bildnissmaler th&tig. — Ein anderer. John T. geb. in Bath, f
1806 das., malte dort und in London Landschaften, sowie Marinen und hat auch
Einiges radiert
Taylor, John, Maler gen. .Cid Taylor", geb. 1789 in London f 21. Nov. 1888
das., Schaler von F. Hayman. Er zeichnete viele Graphit -Bildnisse, war dann
aber besonders als Lehrer th&tig. Im hohen Alter liess er sich gern «Vater der
Englischen Schule* nennen.
Taylor, Simon, Maler, geb. vor 1745, t 1798 (?). Er malte Blumen und
Pflanzen besonders für Lord Bute (1760) und Dr. Fothergill, dessen Sammlung dieser
Stadien an die Kaiserin von Bassland far 2000 Lstrl. verkauft wuide.
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taylor — teiclimeisier. 387
Taylor, Thomas, Maler und Kupfeniecher, geb. 4. Mars 1844 in Paris, Schfller
▼OB Qleyre, G^rftme und der £cole des beaux-arts. Von* ihm Paris ans der
Vogelperspectire (Kapferst.), Die üeberraschung (1869), Die Mandoline (1880), Im
Wald von Fontainebleaa, etc. — Ein Thomas T., war zwischen 1680 and 1720 in
London als Kupfer-Stecher and- Händler thätig. — £in anderer Kupferstecher Thomas T.
arbeitete gegen 1800 AUr Boydell etc., darunter Stiche nach J. Gwyn, y. Harp,
J. Opie, S. Rosa, etc.
Taylor, William B. Sarsfleld, Maler, geb. 1781 in Dublin, t 1850. Er war
erst im Heeresdienst beschäftigt, stellte darauf zwischen 1820—47 Landschaften, sowie
Schlachtenbilder zu London aus. T. wurde Kustos an der St. Martin's Lane Academy
und hat aach Ober Kunst geschrieben«
Taylor, William Dean, Kupferstecher, geb. 1794, 1 1857. Er stach in Linien-
manier, z. B. Acis und Galathea (n. Cook) and Herzog ▼. Wellington (n. T. Lawrence),
und hat auch Einiges radiert.
Teall. Gardner C, Maler and Zeichner, geb. 1876 in Eau-Claire (Wisconsin,
U. 8. A.), tnäUg das. Er liefert Zeichnungen für die Zeitschriften «Art Interchange*',
,Ghap Book*, ,Lotus* u. s. w. und wurde Chefredakteur einer Zeitschrift «Was man
essen soll* in Minneapolis (Minnesota). Von ihm femer Plakate fflr die Zeitschriften
„Echo* (1896), „Lotus* (1896), »The Philisüne, Easter MDCCCXCYl*, »What to eat*
u. A. m.
Tehaldi, Giofanni. Maler, geb. 1787 in Parma, 1 1852, Schaler von Martini,
auch in Rom gebildet, von ihm besitzt die Gal. Parma Adams Tod (1819).
Teeklenhorg, Johanne, Malerin, geb. 6. Juni 1851 in Bremen, SchQlerin von
Th. Her in Manchen, wo sie sich niederliess und Landschaften, sowie Stilllebeo
malte. Med. Manchen 1888.
Todeseo, Adamo, s. Elsheimei^ A.
Tedeseo, Piero di GiOTanni, Bildhauer des 14. Jahrhunderts. Zwischen 1386
und 1402 schuf er die Einfassung des zweiten sOdlichen Portals am Dom za Florenz.
— Sein Sohn (?) Nieeolo di Piero T« führte Fresken im Seitenschiffe desselben
Doms nach Zeichnungen T. Gaddis aus.
Teerlink, Abraham, Maler, get. 5. Nov. 1776 in Dordtrecht, f 26. Mai 1857
in Rom, Schaler von M. Yersteeg, J. Kelderman und A. Lamme, ferner 1808--09
in Paris unter David, endlich in Rom gebildet. Er malte italienische Landschaften
und ThierstOcke. Von ihm Die Gascaden zu Tivoli u. 1 A. (Mus. Amsterdam), An-
sicht von Ariccia (1855 Nene Pinak., Manchen), etc. Mitgl. der Amsterd. Akademie,
Löwen-Ord. (1889).
Tegetmeyer, Ancrast Heinrich Ferdinand, Holzschneider, geb. 14. M&rz 1844
in Leipzig, Schaler der xylogr. Anstalten von Brockhaus u. A. in Leipzig (1858— -62),
Closs etc. in Stuttgart und Brend'amour in Dasseldorf. 1867 gründete er ein
eigenes Atelier in Leipzig u. schnitt neben wissenschaftlichen Buchillustrationen, grössere
Stöcke nach vielen modernen deutschen Kanstlern. HI. Preis München 1876 und Leipzig.
Tegliacei, Niceolo di Ser Soiio de^, Maler, geb. nach 1300, f ^363, thatig
als Miniaturmaler in Siena. Man kennt von ihm eine Himmelfahrt Mariae auf
Bl. 1 des Codex Caleffo im Archivio delle Riformagioni zu Siena.
Tetpier, Hans, Maler and Illustrator, geb. 30. Nov. 1854. Am bekanntesten
warde er durch Illustrationen zu einer Ausgabe von Holbergs Lustspielen.
Teiohel, Wilhelm (Albert?), Kupferstecher, geb. 1815 (1822?) in Berlin,
t 17. Nov. 1873. Von ihm Römerin mit Kind (1841 n. Daege), Friedrich II.
(n. Kaalbadi), A. nach E. Meyerheim, Pesne, Robert, Roqueplan, etc.
Teichert, Johann Ferdinand, Maler des vorigen Jahrhunderts, f 27. Juli 1789.
1756 kam er in churfürstl. s&chs. Hofdienste und wurde Malvorsteher an der Meissener
Mannfaktnr. Seine Aquarelllandschaften wurden gerühmt
Teiehgrfther, Carl Friedrich Angnst, Lithograph unseres Jahrhunderts, geb.
9. Aug. 1805 in Oschatz (Sachsen). Er hat u. A. nach L. Richter gearbeitet
Teiehlein, Anton, Maler, geb. 28. Jan. 1820 in München, f 8. Dec. 1879 in
Schleisdieim, Sichttler von Kaulbach an der Münchener Akademie. Er war erst
Historienmaler, dann realistischer Landschaftler. Er hatte viele Studienreisen ge-
macht, war In ausgedehntem Maase kunstschriftstellerisch thAtig und wurde 1872
Conservator der Schleissheimer Gemalde-Qalerie.
Taiehmelster, Bildhauer des 19. Jahrhunderts, geb. in St Georgen (Windisch-
Bühehi), t 15. Aug. 1876 in Marburg. Von ihm Grablegung Christi (1872 nach Führich,
Kirche zn Windischgr&tzX Bischof SlomSek (Baste), Bürgermeister Tappeiner (desgl.) etc.
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388 Teichs — Temanza.
Telelig^ Friedlich Adolf, Maler, geb. 1812 in Brannscbweig, Scbfller der
DOsseldorfer Akademie (1884—86), anch auf Reisen durch Ungarn, Tirol nod Nord-
italien gebildet. Zuvor hatte er etwas Jurisprudenz und Baukunst studirt. Von ihm
Kaiser Otto II. (1886, Römer, Frankfurt a. M.), Das Todtenmahl der Girondisten
(1849, Mos. Stettin), Scene aus Hamlet, etc.
Teintnrier, Lonis Ferdinand Yictor, Maler, geb. 25. März 1825 in Yalen-
ciennes (Ddp. Nord), Schüler von Decamps und Martin. Er malte fast aas-
schliesslich Ansichten aus dem Wald von Fontaineblean, von denen Wächterhaus im
Walde zu Fontaineblean (1866) in das Mus. Yalenciennes gelangte.
Teirieh, YalentiB, Baumeister, geb. 23. Aug. 1844 in Wien, f 8. Febr. 1876
das.. Schaler des Polytechoikums, seit 1868 der Akademie dort unter F. Schmidt.
1865—66 als Stipendiat weitergebildet in Italien, das er spater wiederholt besuchte.
Er war erst Gothiker, dann Renaissander und neigte sich, in ▼. d. Nulls Atelier ein-
getreten, dem Kunstgewerbe sowie der Decoration zu. T. bereiste Deutschland,
Frankreich, die Niederlande und England. 1868 wurde er Lehrer am Polytechnikum
und der Kunstgewerbeschule zu Wien. 1872 grtlndete er die Blatter fftr Kunstgewerbe.
Er hat viele Entwürfe fQr Möbel, Bronze- und Bronzewaaren etc. geliefert, anch
mehrere kunstgewerbliche Schriften verfasst, darunter ^Die Bronzen der Italien.
Renaissance" (mit 20 Tafeln).
Teissier^ Jan Georg, Maler, geb. 1750 im Qaag, f 1821 das. Er malte Bild-
nisse und Landschaften, war aber besonders als Gem&lderestaurator tbätlg. T. wurde
in den Vorstand der Haager Akademie und des dortigen Museums gew&hlt — Ein
Jean T«, Schüler you P. Lebas, war um 1770 zu Paris als Kupferstecher thatig
und arbeitete u. A. Mehreres nach B^nard.
Teizeira Barreta, Joa^ Maler und Kupferstecher, geb. 1767 in Oporto, 1 1810
in Taborda. 1795 Hess er in Parma 40 Blatt «Scherzi ^oetici e pittorici" erscheinen.
Von ihm femer Das Dariuszelt (1797), Aussetzung Mosis, etc.
T^9Lj Casimiro, Zeichner, geb. 1830 in Turin, t 22. Oct. 1897 das., Schftler
der Acadämie Albertine. Er gelangte als Caricaturenzeichner durch seine Beitrage
zu den Witzblattern Fischietto, Pasquino, Mosca, etc., zur Berühmtheit
TcsJada, Moreno, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts. Er schuf u. A. Platten
für eine Quartausgabe der , Eroberung Mejicos" (1783 Madrid).
Tejedor^ Aleazar^ Maler, geb. 1852 in Madrid. Er malte Genrebilder, etc. in
reichen Kostümen.
Telbin. William, Maler, geb. 1813, t 1873. Er malte in Aquarell und Oel,
besonders aoer Theaterdecorationen und wurde hierin einer der angesehensten
KtUistler Englands.
Telegdy, Lasilo, Maler, geb. 1861 in Budapest, Schüler der dortigen Mnster-
zeichenschule unter Szäkelj. Von ihm Gasse in Föth (1887), etc.
TelephaneS) griechischer Bildhauer des Anfangs des 5. Jahrhunderts, thatig
unter Darin« und Xerzes in Kleinasien. — Ein Telephanes aus Sikyon wird
als früher Maler angeAlhrt.
Telepjy Käroiy (Karl Ton), Maler, geb. 24. Dec. 1828 in Debreczin, Schüler
▼on N. Barabas (1845—48), der Wiener und Münchener Akademie; auch in Rom,
Venedig (unter Liparini), etc. weitergebildet. Er wurde Cnstos des Landesyereins
für Bildende Künste in Ungarn. Von ihm An der Donau, Der Poprader See, Aus-
blick 7om Sarvalder Berge, Tivoli Bronze-Med. 1854; Franz-Joseph Ord.; Bayer.
Verdienstkreuz u. A. m.
Tellier, Le, s. Letellier.
Telnmn, Goldschmied und Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, in Wesel thatig.
Man kennt von ihm Madonna (mit der Tollen Bezeichnung „Teleman op den Dich
Goltsmit of Prentesnier to Wesel*), S. Christopher, SS. Grispinus und Crispinian, ein
rundes Kartenspiel (Copien nach einem alteren Meister), Ecce Homo, Die Auferstehung,
S. Georg und zwei €k>pien nach Dürer.
Telmann, Hermine, s. Prensehen, Hermine tob Selimidt«
Teltsch, Ede (Eduard), Bildbauer, geb. 1872 in Baja, Schüler von Hellmer
an der Wiener Akademie, von Zumbusch das., u. A. Von ihm Die Weintrinker,
Gassenjunge, Goliath, etc. auch Bildoissbüsten. Med. IL Kl. Antwerpen.
Temanza, Tommaso, Baumeister, geb. 1705 in Venedig, t 1789 das., Schüler
▼on Poleni, Seal fu rot ta und Zendrini. Er wurde zuletzt Wasserbauinspektor
zu Venedig. Von ihm Sa. Maria Maddalena (1750—55 Venedig), Rotunde (PiazzolaX
Capp. Sagredo (S. Francesco della Vigna, Venedig), Brücke von Dolo, Theile der
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Temmel — Tendier. 389
Fassade yon Sa. Marsareta (Padaa), etc. T. hat auch Biographien vieler venezianischer
Kanstler, aber die Alterthflnier Riminis, u. A. m. geschrieben.
Temmel) (Tömmel)* Anton, Maler unseres Jahrhunderts geb. in Schlesien,
t 1841 in Rom, Scbttler der Berliner Akademie, in Rom weitergebildet. Er lieferte
hauptsächlich Copien nach Reni (Aurora), Banti (Disputa, Lo Spasimo), Zampieri
(Diana), etc.
Temminck, Leonardna, Maler, geb. 1753 (1746?) im Haag, f 1813. Er malte
gute Miniaturen.
Temnel, Abraham van den, eigentlich Abraham Lambert Jaeobsi, gen. Tan
den T^ Maler, geb. 1622 (od. 1628), in Leeuwarden, f 13. Mai 1672 in Amsterdam,
Schüler seines Vaters Lambert Jacobsz in Leeuwarden und des J. van Schoten
in Leiden, wo er sich schon vor 1648 aufhielt, in diesem Jahr Meister der Oilde
wurde, 1653 als Student eingeschrieben war und bis 1. Mai 1660 verblieb. Später
liess er sich in Amsterdam nieder und malte Historien, Allegorien, besonders aber
Bildnisse. Von ihm Abraham Yisscher und 2 A. (Mus. Amsterdam), H. van Wester-
hout und 1 A. (Mus. Berlin im Depot), Drei Allegorien (Oal. Leiden), RegentenstQck
(ebenda), G. van Oroeoendyck (1668 Stadtmus. Haag), A. in den Sammlungen eu
Cassel, Haag, Hamburg, Rotterdam, etc.
Temperelll, (II Teniperello)^ s. Caselli.
Tempest, Pieree^ Kupferstecher, geb. um 1650, t 1717 in London, Schfller
von Hollar, doch arbeitete er selbst in Schabmanier. Er war auch Knpferstich-
händler. Von ihm 50 Platten .Cries of London* (n. ,01d Laroon*^), Charles L
(n. Van Dyck), James H. (n. Lely), Selbstbild niss, Andromeda (n. Ann. Carracd),
etc, besonders Bildnisse.
Tempesta, Antonio, Maler und Radierer, geb. 1555 in Florenz, f 5. Aug. 1680
das., ScbQler des Santi di Tito, dann des J. van der Straet. Er liess sich
längere Zeit in Rom nieder, wo er viel f&r Gregor XIII. im Vatikan, sowie fflr den
Marchese Giustiniani thätig war. In S. Stefano Rotonda das. malte er Marterscenen,
sonst vielfach Scblachtenscenen, Jagden, Thierstttcke, etc. auch Historien (8 Bilder
in der Gal. Borgbese zu Rom). T. schuf Aber 1500 meist recht unerfreuliche, hinge-
sudelte Radierungen, darunter 150 Bl. zum Ovid, eine Folge von Martern, lUustr.
zur Bibel (z. B. 220 kl. Bl. zum A. T.), Römische Eaiserbildnisse, Thierfolgen, eine
Folge abgeschmackter Caricaturen von Ariosts Helden, endlose Landschaften, etc.
Tempesta, a. Karchl. Domenico.
Tempesta, II Cavaliere, s. Mnlier, Bieter d. J.
Tempesti, Giovanni BattisU, Maler, geb. 9. Aug. 1729 in Volterra, f 1804
in Pisa, Schaler von T. Tommasi und Melani zu Pisa, sowie Battoni und Luti
zu Rom. Er malte besonders Fresken in vielen Villen und Pal. Pisas, im Musiksaal
des Pitti Pal. zu Florenz, im Dom zu Pisa (Abendmahl), im Oratorium von S. Vito
(Tod des S. Ranieri), etc. Von ihm ferner Marter der Hl. Ursula (Oratorium von
S. Yito), Scenen aus dem Leben der Hl. Clara Gambacorti (S. Domenico, Pisa), Messe
Eugens IH. (Dom das.), etc.
TempestinO) 8« Marehi^ Domenieo.
Temple, Hans, Maler, geb. 7. Juli 1857 in Littau (Mähren), Schüler von
Straschiripka und der Wiener Akademie unter Angeli, thätig in Wien. Von ihm
Das erste Debüt, Bildnisse, etc. — Ein W. W« T. war Holzschneider, um 1809 thätig
und Schüler von Bewick, für dessen .British Birds" er Mehreres schnitt
Templetown, Yiscountess, geb. Mary Montague, Zeichnerin, geb. um 1770,
t 1824. Sie entwarf Porzellangruppen, die Wedgwood ausführte. Das S. Kens. Mus.
besitzt eine Zeichnung von ihr.
TemporelU, s. CasellL
Temporiti, Giuseppe Franeeseo, Bildhauer, geb. 1684 (?) in Italien (?),
t 18. Febr. 1674 in Paris. Er hatte Staatostellung an den Gobelins, wohin er durch
Lebruns und Colberts Verwendung gelangt war.
Tempra, (hürlno, Bildhauer, geb. 1849 in Rom, thätig in Mailand. Von ihm
Die Genesende, Odaliske, etc.
Ten Cate^ g. Kate^ auch im Nachtrag.
Ten Compe» s. Compe^ Jan ten.
Teney. Jan Baptist J., Maler, geb. vor 1770, f nach 1792. Er malte Marinen,
von denen das Mus. Antwerpen eine besitzt
Tendier, Caspar, Maler, geb. 1784 in Krieglach, t 24. Dec 1841 in Kindberg,
Sohn des Johann L T., Schüler der Wiener Akademie (1B11--12). Yon ihm Hoch-
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390 Tendier — Teniers.
altarbild in St Kathrein (1836), Ausmalung der Fflrstengruft in Neuborg, YaÜTbilder»
SchüUenBcbeiben und andere Brotarbeiten, etc.
Tendier 9 Johann I«, Holzmosaiker des 18. Jahrhunderts, geb. in Krieg-
lach, als zweiter Sohn des Michael T. Er fahrte des Letzteren OeschAft in Krieg-
lach fort
Tendier, Johann II., Maler und BildschniUer, geb. 14. Dec 1777 in Voran,
t 27. Juni 1849 in Eisenerz, Sohn und SchQler des Mathias T., mit dessen Arbeiten
er Reisen machte. Von ihm selbst Malereien in der Qrubenhans-Kapelle am Erzberg
bei Eisenerz, Tod des Hl. Josef (Altar zu St Johann in der Gams), Tabernakel 1882
(Altar zu Laogenwand), etc.
Tendier, Johann Max, Maler, geb. 23. Aug. 1811 in Eiseners, f 1^ ^pnl 1870 in
Leoben, SchQler der Wiener Akademie unter F üb rieh, zweiter Sohn des Johann IL T.
Seit 1835 war er in Leoben anp&ssig. Er malte Historien fQr Kirchen in Leoben,
Marburg (Fresken im Dom), decorative Arbeiten im Stadthaus zu Leoben, im Gast-
haus zu Neudörfl bei Leoben, etc. Ferner entwarf er Glasfenster, zeidinete alte
Denkmäler ab, malte Krippen, etc. — - Sein Sohn Johann in. T«, geo. im Juni 1838
in Leoben, f 28. Febr. 1869 in PöUau, widmete sich auch der Kunst, erreiebte aber
in Folge von Kränklichkeit nur wenig.
Tendier, Josef, Maler, geb. 21. März 1821 in Eisenerz, f 80. Jan. 1868 das.,
dritter Sohn des Johann II. T. Er malte besonders Alpenblumen und zeichnete anch
alte Denkmäler ab.
Tendier, Mathftns, Maler, geb. 18. Sept 1806 in Eisenerz, f 17. Febr. 1881
das. Er war der älteste Sohn des Johann T.
Tendier, Mathias, Holzschnitzer, geb. 15. Febr. 1753 in Krieglach, f 28. Joni
1825 in Linz, Autodidakt, Sohn eines Holzmosaikers Michael T. Er war erst in
Voran, dann in Eisenerz thätig, wo er mechanische Figuren mit ausserordentlichem
Geschick fertigte. 1815 begab er sich nach Aufforderung in die Wiener Hofburg,
um seine Automaten vorzuführen. Sein Hauptwerk war ein frei arbeitender Seilt&nzer-
automat. Er hat auch viele Krippenfiguren, etc. geschnitzt.
Toner, Ren^, Maler, geb. 11. Oct 1846 in Cherbourg, Schaler Yon J. Dnprd.
Von ihm Ansicht bei Amiens vor dem Hegen (1876), Die Ufer des Oise bei auf-
gehender Sonne (1879), Mondaufgang in Holland (1882), etc.
Tenerani, Pletro, Bildhauer, geb. 11. Nov. 1789 in Torano bei Garrara, t 14.
Dec. 1869 in Rom, Schüler von Desmarais und Bar tolini an der Akademie zu Garrara,
wo er einen Rompreis gewann und darauf Thorvaldsens Schaler wurde. Er wurde
Prof. an der San Luca-Academie, 1860 Generaldirektor der Museen und Oal. Roms.
Yon ihm Christos am Kreuz (Silber, S. Stefano, PisaX S. Johannes (1834 8. Francesco
di Paola, Neapel), Kreuzabnahme (Qrabmal, Gapp. Torlonia in S. Giovanni Laterano,
Rom), Grabmal Pio YIII (1866, Peterskirche das.), etc. Seine verschiedenen Psyche,
Panaora, Venus und Amor, FrOhling etc. -Statuen musste er meist 2—7 Mal wieder-
holen, endlich schuf er auch zahlreiche BildnissbOsten und -Statuen, s. B. Bolivar
(für Bogota), Kg. von Rom, Pio YIIL und IX., Gregor XYL, etc. T. war Mitgl. von
24 Akad. und Inhaber von 11 Orden.
Tenler, J« Gh., Baumeister des 18. Jahrhunderts, begr. 11. Nov. 1787 in Saint-
Germain-rAuxerrois zu Paris.
Tenionu Abraham, Maler, geb. 1. März 1629 in Antwerpen, f Ende September
1670 das., Schaler seines Yaters David T. d. Ae., und seines Bruders David T. d. J.
In des letzteren Weise malte er vl&mische Yolksfeste, etc. Von ihm femer Bildniss
eines Geistlichen (Eremitage^ St Petersburg), Waffensaal (Gal. Madrid), In der KQcho
(Gal. Dresden), Affenbild (Wien, Gal. Harrach), desgl. (Gal. Turin), etc.
Teniers, Dayid d. Ae«, Maler, geb. 1582 in Antwerpen, f 29. Juli 1649 das.,
Schüler seines Bruders Juliaen T., von Rubens nnd in Rom von A. Elsheimer.
1606 wurde er Meister der Antwerpener Gilde. Er malte meist Banemscenen in
Landschaften, seine späten Arbeiten ähneln denen seines Sohnes. Als er Italien be-
suchte, hat er auch eine Zeit lang Historien geschaffen. Yon ihm Die Yersnchnng
d. HL Antonius (Mus. BerlinX Dorf am Fluss (Gal. Dresden), Im Dorf (das.X Felsen-
landschaft u. 2 A. (Nat-Gal. London), Juno, Jupiter nnd Jo nnd 7 A. (Mus. Wien),
Die 7 Werke der Barmherzigkeit, Christus am Oelberg (Paulskirche, Antwerpen^
YerklArung Christi (Kirche zu Termonde), A. in den Sammlangen su Bamberg, Brann-
schweig, Brüssel, Cassel, Darmstadt, Florenz (UffiziX Innsbruck, Mflnchen, New-Tork,
Oldenburg, St Petersburg, Schwerin, Stockholm, etc. Man schreibt ihm auch einige
Radierungen zu, doch ist es sehr zweifelhaft, ob er sie geschaffen. ^ j
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Tenien — Terbonch. 391
Tenlen. DaTid d* J.^ Maler and Radierer, gei 15. Dec 1610 in Antwerpen,
t 25. April 1690 in Perck l)ei Brüssel, SchQler seines gleichnamigen Vaters, dann von
Rubens und Bronwer beeinflusst 1632 wurde er Meister, 1644/5 Dekan der Gilde,
dann Hofinaler und Eammerherr des Erzhersogs Leopold Wilhelm, Regenten der
Niederlande. Er Hess sich um 1650 in Brüssel nieder, wo er erst 1675 Mitgl. der
Gilde wurde, und schuf zunächst über 200 Gopien nach Gem&lden in der Saxnmlung
des Erzherzogs, die er dann in Kupfer stechen liess und 1660 veröffentlichte. 120
dieser gemalten kleinen Copien wunien mit der Blenheim-Sammlung für 2002 Lstrl.
▼ersteigert. Don Juan d'Austria und Felipe lY. bezeugten ihm ebenfalls ihre Gunst
in hohen Maassen, wie allem Anschein nach auch die Königin Christine von Schweden.
1668 veranlasste er die Gründung der Antwerpener Akademie unter Don Juan, der
selbst bei ihm Stunden genommen haben soll. Im Auftrag des Grafen Fnensaldafia
reiste T. nach England, um alte Italiener anzukaufen. 1663 wollte er einen Adelsbrief
erhalten, da er aber dann die Malerei nicht l&nger zum Erwerb hätte treiben dürfen,
wurde nichts daraus. T. malte alle möglichen Vorwürfe, doch ist er als Genremaler
am berühmtesten geworden und gehört darin zu den allerersten Meistern der südl.
Niederlande. Seine erst etwas stumpf-braune Färbung weicht allmählich einem Gold-
ton; dann malt er eine Zeit lang im kühlen Silberton, um erst ganz zuletzt wieder
zum Goidton überzugehen. Er sdiuf zahllose Werke, von denen John Smith in seinem
Catalogue raisonnä ein grosses Verzeicbniss gibt. (London 1831). Gemälde von ihm
in den Sammlungen zu Aachen, Amsterdam, Antwerpen (5), Aschaffenborg, Basel,
Berlin, Braunschweig, Brüssel (7), Cassel, Coblenz, Darmstadt, Dresden, Dublin,
Dulwich, Edinburgh, Florenz (üffisi), Frankfurt a. M., Genf (Mus. RäthV, Glasgow,
Gotha, Haag, Hamburg, Hampton Court, Innsbruck, Karlsruhe, Köln a. Rh., Königs-
berg, Kopenhagen, Leipzig, Lille, London (Nat-Gal. 15, Bridgewater Gal. 7,
Buchingham Pal. 15, Grosvenor Gal. 4, etc.), Madrid (52), München, New-Tork,
Oldenburg, Paris (Louvre 36), PragJBudolfinnm), St. Petersburg (40), Schieissheim,
Schwerin, Stockholm, Stuttgart Turin, Wien (19, auch bei Czemin, Harrach, Liechtenstein,
Schönbom), etc. Es werden ihm 35 Radierungen zugeschrieben, von denen mindestens
10 zweifelhaft sind. S. Leben von Vermoelen (Antwerpen 1865).
Tenierg, DaTld DL, Maler, geb. 1638 in Antwerpen, f 1685 in Brüssel, ältester
Sohn und Schüler des David T. d. J. Er wurde in Brüssel und Spanien gebildet,
soll viel an seines Vaters Gemälden mitgeholfen und seine Werke, z. B. den ,H1.
Dominikus" in der Kirche zu Perck, mit „David Teniers junior* bezeichnet haben.
Teniers, Darid Vf., Maler, geb. 1672, f 1771 in Lissabon, Sohn und Schüler
des David III. Er lies sich in Portugal nieder.
Teniers^ Jallaeii, Maler, geb. 1572, t 1615, älterer Bruder und Lehrer des
David T. d. Ae. Von seinen Werken ist nichts überliefert worden.
Ten Kate^ g. Kate^ auch im Nachtrag.
Tennant, John, Maler, geb. im September 1796 in London, t 1872. Er malte
erst Scenen aus Scotts Romanen und Genrebilder, dann Landschaften. Von ihm Meg
Merrilies, Die Schmuggler, Am Weg zwischen Godalming und Sbalford, etc.
Tenniell) Sir Johii. Zeichner, geb. 1820 in London. Durch seinen Carton
für das Engl. Oberhaus .Die Gerechtigkeit*, der 1845 Preisgekrönt wurde, hatte er
sich zuerst bekannt gemacht. Er bildete sich erst als Maler aus, wurde 1850 aber
plötzlich zum Ersatz von R. Doyle an den „Punch** berufen und entwickelte sich
seitdem zum Caricaturenzeichner und Illustrator (Once a Week, Aesop, Weihnachts-
bücher, Lalla Rookh, etc.)
Teodon, a« Theodoii«
TeoseoBHli, s. TheotaoopulL
Tepa, (Teppa), Franz, Maler, geb. 21. Sept. 1832 (1828?) in Lemberg, t ün
December 1889 das., Schüler von Maszkowski in Lemberg, seit 1848 von Wald-
müller in Wien und Kaulbaeh in München. 1852 und 1853 unternahm er Reisen
in den Orient, 1855 — 1857 arbeitete er bei Cogniet und Ary Scheffer in Paris.
Er lebte seit 1858 in Lemberg und malte Bildnisse und Genrebilder.
Tepper, Ernst» Maler, geb. 27. Febr. 1843 in Berlin, f 1. Mai 1890, thätig
in Berlin. Er malte Bildnisse und hat unverbrennbare Decorationsstoffe erfunden. —
Ein J. D. T. war zwischen 1731 und 1750 in Prag als Maler sesshaft.
Terbareh, (Ter Boreh^ fälschlich Terburg), Gerard, Maler, geb. gegen 1617
in Zwolle, f g. Dec. 1681 in Deventer, Schüler seines gleichnamigen Vaters, dann
des P. Molijn in Haarlem, wo ihn auch Hals beeinflusste. 1635 wurde er dort
Meister, bereiste darauf Italien, sowie Deutschland und befand sich 1646—48 in
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392 Terbraggen — Terry.
Monster, wo er das kleine Gruppenbildniss der FriedensbevoUmflchtigten aehnf,
eine seiner wunderbarsten Leistungen, jetst in der Nat.-Gal. zu London befindlich.
T. besuchte Spanien, wo Felipe IV. ihn zum Ritter schlug, dann anch Frankreich
und England. Er blieb darauf kurze Zeit in Haarlem, nm sich 1655 in Dementer endgaltig
niederzulassen, wo er auch BOrgermeister wurde. Seine (kleinen) Bildnisse and Genre-
bilder gehören zu den herrlichsten Erzeugnissen der holländischen Kunst, und berQcken
durch einen feinen, tiefgestimmten Ton. Von ihm Selbstbildniss (Mus. Amsterdam),
sogen. Väterliche Ermahnung u. L A. (ebenda), Der Briefschreibende Offizier (Gal.
Dresden^ Dame sich die Hände waschend n. 3 A. (ebenda), Selbstbildniss (Gal. HaagX
Die Depesche (ebenda), A. in den Sammlungen zu Aachen, Amsterdam (Sammlung
SixX Antwerpen, Berlin {9\ Gassei, Deventer (Stadthaus), Florenz (üffizi), Frankfort
a. M., Gotha, Haarlem, Innsbruck, Kopenhagen, London (auch Buckinghara Pal.,
etc ), München, New-Tork, Paris, St. Petersburg, Schwerin, Stettin, Turin, Venedig,
Wien (auch GaL Liechtenstein), eto. S. Leben von £. Michel (Paris 1887).
Terbmggen, (Terbmgghen, Terbrflggen)) Headrlek, Maler, geb. 1587 in
Dementer, t 1- ^oy, 1629 in Utrecht, Schüler Ton Bloemaert in Utrecht, dann in
Italien gebildet, wo er Rubens besuchte. Er lebte längere Zeit in Rom, befand sich
1614 in Mailand und kehrte über die Schweiz nach Utrecht zurück, wo er 1616/17
in die Gilde aufgenommen wurde. Mit Babueren, Jordaens, Rubens, etc., war er
an einer Folge Römischer Kaiserbildnisse betheiligt. Von ihm ferner Die Eyangelisten
(1621 Stadtbaus, Deventer), S. Peter im Gefängoiss (Gal. Schwerin), A. in den Samm-
lungen zu Augsburg, Gassei (?), Köln a.Rh., Kopenhagen, (auch Sammlung Moltke das.), etc.
Terenzl da Urblno, Terenzio, Maler des 17. Jahrhunderts, gen. H Roadollno,
geb. in Urbino, f 1620, Schüler von Baroccio. Er kam nach Rom, wo ihn Card.
Montalto begünstigte. Er konnte Gemälde berühmter Maler vortrefflich nachahmen,
täuschte seinem Göoner ein eigenhändiges Werk als eines von R. Santis Haaa
vor und fiel infolgedessen in Ungnade. Im S. SiWestro zu Rom sieht man eine
selbsterfundene Madonna mit Heiligen von ihm.
Teresa del NIno Jesus, Bildhauerin und Malerin, geb. 1662, f 1742. Sie war
Schwester des Brigittenordens in Vallodolid und fertigte eine Maria über ihre Kloster-
thüre (Stein), die Bilder der Erzengel, die Kreuzigung und Jesus dictirt der Marina
Escobar die Ordensregeln.
Terhimpely Anthoniiu Maler des 17. Jahrhunderts, thätig in Delft nm 1650.
Er malte Landschaften, Eirmesse, anch viel auf Porzellan, und man hat viele
Zeichnungen von ihm.
Terlee, — Tan. Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1636 in Dordtrecht, der an-
geblich Schüler von R. van Rijn war und gute Historien, Mythologien, etc. schuf.
Termenlen, Frans Bieter^ Maler, geb. 9. März 1834 in Bodegraven, Schüler
von J. V. d. Sande Bakhnysen. Von ihm besitzt das Mus. Amsterdam «Im Wald*.
Termisani. Deeio^ geb. 1565 in Neapel, t 1600, Schüler von Criscuoli,
Pittone und Marco da Siena. Ein bezeichnetes und 1597 datirtes Abendmahl
von ihm gelangte nach Sa. Maria da Piazza zu Neapel.
Ternante, Am^d^e-Lemaire de. Maler des 19. Jahrhunderts, geb. vor 1885
in Cbätillon-sur-Seine (D^p. C6t-d*0r), Schüler von Alaux, thätig in Paris. Von ihm
Johanna von Oesterreich u. 1 A. (Mus. Versailles), Die Hl. Genofeva heilt eine Blinde
(1857), etc.
Temer, (Toemer)» C. J., Maler und Radierer, geb. 1740 in Braunschweig,
t um 1790. Zwischen 1769—72 radierte er einige Landschaften, eine Flucht na£
Egypten (n. L. W. Busch), etc.
Ternite, Wilhelm, Maler, geb. 1786 in Neu-Strelitz, f 1871 in Potsdam, Schüler
von Gros. Er war in Italien, Berlin und Potsdam (hier zuletzt als Galerieinspektor)
thätig. Er wurde Hofrath. Von ihm Johannes d. T., viele Bildnisse ans höchaten
Kreisen, Winkelmann (Copie nach Maren, Mns. Hannover), A. Copien nach Mantegna,
R. Santi, Pompeianischen Gemälden (auch lithographisch verüffentlidit), etc Umriss«
Zeichnungen nach G. A. da Fiesole (gestochen von Forseil), etc.
Terraiii^ Lnigi, Maler, geb. 1850 (?), f 1897 in Venedig. Er malte vene-
zianische Volksscenen und verbrachte lange Zeit in der Umgegend von Wien.
Terry. H. J«, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in England, f 1880 in Lau-
sanne, Schüler von Galame, dessen Werke er vielfach lithographirte. Er malte
Schweizerlandschaften in Wasserfarben und wsr in Basel, Lausanne, sowie Mülhauaen
thätig. — Ein G. Terry, war zwischen 1770—88 in England als SchabkOnstler, be-
sonders von Bildnissen, thätig.
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Tenchack — Teschendorf. 398
TerMhack, Emil, Maler, geb. 27. Mai 1858 in Wien, SchQler der MOnchener
Akademie. Er malte Landschaften, z. B. Am Nordkap, etc.
Terwee^ Aertai (Jan), Bildhauer, geb. 1511 in Dordtrecht, f 1589 das. Von
ihm u. A. das GhorgestQbl in der Orootekerk das.
Terweaten, AngnstljB, Maler und Radierer, gen. Snip, geb. 1649 im Haag,
t 21. Jan. 1717 in Berlin, erst Audodidakt, dann Schaler von N. Wieling und W.
Bondijns, auf sechsjährigen Reisen nach Rom und Venedig weitergebildet. Zurück-
gekehrt trug er im Haag 1682—83 viel zur Hebung der Zeichenakademie bei, an
der er 1691 Hauptmann wurde und malte Plafonds, Sopraporten etc. mit mythologischen,
ovidischen und anderen Yorwflrfen. 1692 berief ihn der ChurfOrst als Hofmaler nach
Berlin. Dort half er die Akademie gründen, an der er Prof. wurde. Von ihm Tod
des Adoni (Kgl. Schloss Berlin), Plafond (Porzellankammer, Schloss Oranienburg),
Venus und Amor (Mus. Braunschweig), etc. Er hat etwa ein Dutzend meist mytho-
logische Blätter radiert.
Terweaten, Angiistijii, d. J^ Maler, geb. 1711 im Haag, t 1781* Sohn und
Schüler (?) des Matthäus T. Er wurde Mitglied der „Pictura^'-Gesellschaft, war aber
meist in Delft th&tig.
Terweaten, Ellas, Maler, geb. 1651 im Haag, f 1729 in Rom, Schüler seines
Bruders Augustijn T., auch in Rom gebildet Dort kaufte er im Auftrag des
Churf&rsten von Brandenburg Gipsabgüsse und Eunstgegenst&nde für die neue
Akademie. Er malte Blumen, Früchte und Thiere. Die Kollegen nannten ihn
«Paradiesvogel". T. hat auch ein Paar Platten radiert
Terwesten, Matthena, Maler, get 23. Febr. 1670 im Haag, f 11. Juni 1757
das., Schüler seines Bruders Augustijn T., des W. Dondijns und D. Mytens (!!.>
Eine Zeitlang (1696) unterstützte er seinen Bruder in Berlin. Er besuchte darauf
Rom und Venedig, und liess sich schliesslich im Haag nieder, wo er bald nach 1700
Akademiedirektor wurde. Von ihm Christus am Oelberg (Jansenisten- Kirche, Haag),
Anna Prinzessin von Oranien (Mus. das.), Befreiung der Andromeda (Mus. Braunschweig).
Terweaten, Pieter, Maler, geb. 1714 im Haag, f 1798 das., Sohn und Schüler
des Mattheus T. 1762 wurde er Secretair der Pictura-Gesellschaft Er hat sich
n. A. durch Eunstschriftstellerei herTorgethan.
Terii, Andrea. Maler, geb. 10. Nov. 1842 in Monreale bei Palermo. Er wurde
besonders bekannt aurch chromolithographische Pracbtwerke über den Dom von
Monreale, die Capeila Palatina zu Palermo, etc. Italien. Kronen-Ord.
Tersl, Criatoforo. Maler, geb. 1692 in Bologna, t 1743 das., Schüler von
G. M. Crespi. Von ihm S. Petronio vor der Jungfrau (S. Giacomo Maggiore
Bologna), andere VlTerke in anderen dortigen Kirchen.
Teni, Enrico, Maler, geb. 1855 in Parma. Die dortige GaL besiUt eine An-
sicht aus der Umgegend Parmas von ihm.
Tenl, Franeeaeo, Maler, geb. um 1526 in Bergamo, f ^^ 1600 in Rom,
Schüler von G. B. Moroni. Er malte Historien, z. B. Die Geburt und die Himmel-
fahrt Mariae für S. Francesco zu Bergsmo und wurde dann von Maximilian II. als
Bildnisamaler an seinen Hof berufen. Seine 66 Bildnisse der Fürsten des Ershauses
Oesterreich erschienen in Kupferstichen ; seine 150 biblischen Illustrationen in Holz-
schnitt in einer Prager Bibel 1570. T. hat auch einige Staatsactionen radiert
Tesanro, Bemardo, Maler, geb. um 1440 in Neapel, t lutch 1500 das., Schüler
des Silvestro dei Buoni. Von ihm Himmelfahrt Mariae (S. Giovanni Maggiore,
Neapel), Fresken im Dom zu Neapel (S. Aspreno Cap., restaurirt), in der Kirche dei
Pappacodi, etc.
Teaanro» Eraamo (Baimof) Eplfuiio. Baumeister und Maler, geb. um 1480
in Neapel, f 1511 das., Sohn (Neffe?) und Schüler des Bernardo T. Er malte
besonders Bildnisse, aber auch Historien, z. B. Die Heimsuchung (S. Annunziata, das.)
und Maria mit Heiligen (S. Lorenzo, das.). Er baute die Kirche S. Giacomo
della Marca.
Teaanro, FIlippo (Pippo), Maler, geb. um 1260, f um 1820, thAtig in Neapel.
Er malte Fresken in Sa. Restituto das. und es wird ihm eine Madonna mit Heiligen
im Museum dort zugeschrieben.
Teadiendorf» EaiU, Maler, geb. 1828 m Stettin, t 4. Juni 1894 in Berlin,
Schüler von Pilotj, nachdem er zuerst Theologie studirt hatte. T. malte anfangs
Lntherbilder, dann Bildnisse, endlich sentimenUle Idealfiguren und Grenrebilder. Er
wurde Prof. und (1877) Sectariatsassistent an der Berliner Akademie. Von ihm
Julie mit dem Schlaftrunk, Konradins Abschied, Oedipus und Antigene (1979X etc.
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394 Teechner — Testarl
Teschner, Alexander, Maler, geb. 1816 in Berlin, t 9- Aug. 1878 dai., Schüler
der Berliner Akademie unter Herbig und Wach, ipftter von CorneliuB beeinflnsst.
1857 besuchte er Rom. Er malte erst geschichtliche Darstellungen, dann biblische
Historien. Er wurde Professor. Von ihm Ecce Homo (1858, Kirche au Perleberg),
Pealmodirende Engel (Kirche su Baden-Baden), Christus und die Evangelisten (Kirche
zu Teplitz), Cartons für Glasfenster im Magdeburger Dom, in der Magdalenen-Kirche
zu Breslau, in den Domen zu Stralsund und Aachen. Gr. Gold. Hohenzollem-Med.
Teslf Manro Antonie, Maler und Kupferstecher, geb. 1730 in Montebianco
(Modena), f 1766 in Bologna, Gehilfe des Wappenmalers C. Morettini, durch
Copiren alter Meister weitergebildet Er malte meist Interieurs, oft nach Angaben
seines Gönners Graf Algarotti. Von Kupferstichen nennen wir Bildniss der Gräfin
Algarotti, Masken, LaubomamentbUtter, Vasen, Arabesken, etc.
Tessart Merlin, — , Baumeister des 14. JahrhunderU. 1876 emenerte er das
Schloss zu Nieppe.
Tessin, Karl GnstaT, Baumeister, geb. 1694, f 1770, Sohn und Schüler (?) des
NicodemusT. d. j. Er wurde Reichsrath und (jesandter. um 1788 stiftete er die
Akademie der Künste zu Stockholm. Mit K. von Harleman baute er das dortige
königl. Schloss im italienischen Renaissance-Stil ans.
Teasln^ Nieodemns d. Ae«, Baumeister, geb. 1619 in Stralsund, f nach 1685.
Küoigin Christine berief ihn nach Schweden. Dort erbaute er den Pal. de la Gardie
in Stockholm, einen Theil des Skoklosters, das Gustavianum in üpsala, den Dom in
Calmar, das Rathhaus in Göteborg (1670) und den Carolin. Grabchor in der Ritter-
holmkirche (1686).
Teasin, Nieodemns d. J., Graf Ton, Baumeister, geb. 1654 in Njköping,
t 1748, Schüler seines Vaters Nieodemns T. d. Ae., sowie von Bern in i und
Fontana zu Rom. Er wurde nacheinander Kammerherr, Baron, Graf, Groes-
marschall und Senator. Von ihm das k. Schloss zu Stockholm und das Lostschloaa
Drottningholm, das Tessin'sche Haus in Stockholm.
Tesson, Mathias, Baumeister des 16. Jahrhunderts; 1572 schuf er das Portal
des Stadthauses von Arras.
Testiu Felioe^ Bildbauer unseres Jahrhunderts, geb. in Turin, f 1826 das.,
hatte erst die Malerei, namentlich durch Studium der l^naissancegemälde getrieben
nnd war dann zur Plastik übergetreten. Von ihm Denkmal des Grafen La Maurienne
(Cagliari), des Herzogs Ton Montferrat (Sassari), Mausoleum des Königs Carlo
Emanuele (unvollendet), Perseus, Leda, Cupido, etc. — Ein Angelo T., geb. um
1775, war zu Rom als Linienstecher thätig und arbeitete nach Agricola, Caldara,
Canova, Gelöe, Poussin, Santi, Thorvaldsen, etc.
Testa, GioTanni Cesare^ Kupferstecher, geb. um 1630 in Rom, f 1655, Neffe
und Schüler (?) des Pietro T., nach dem er Didos Tod, Die Beweinung, Kaiser Titua
und Basilides, Caritas. Chiron lehrt den Achilles u. A. radierte. Von ihm femer
Bildniss P. Testas, S. Hieronimus (n. Zampieri), etc.
Testa, Pietro» Maler und Radierer, gen. n Lneebeaino, geb. 1611 (1617 ?)
in Lucca, f 1650 in Rom, Schüler von P. Paolini, Zampieri und P. Berretini,
auch durch Zeichnen nach den Antiken gebildet Er war von trübem Naturell, ver-
warf sich mit allen Leuten; man fand seine Leiche im Tiber, ob als Opfer oder
als Selbstmörder ist ungewiss. Von ihm Tod des Hl. Angelo (S. Uartino ai Monti,
Rom), Verkauf Josephs (Gal. im Kapitel das.), Opfer der Iphigenie (Pal. Spada, das.),
Tod Didos (Florenz, Ufnzi); Jl Werke in S. Paolino zu Lucca, in der Gal. BuonoTisi
und anderswo das. Von seinen etwa hundert ungewöhnlichen Radierungen nennen
wir Isaaks Opfer, Der verlorene Sohn (4 Bl.), Socrates Gastmahl, Triumph des Bacchus,
Das Opfer der Iphigenia, Die Jahreszeiten (4 Bl.)» Die Ohnmäohtige mit dem Cupido,
Venus und Adonis, etc.
Teatana, Gioaeffo Maria, Kupferstecher, geb. um 1648 in Gfenaa, f nach 1679.
Er war mit G. B. T. verwandt und 1680 als Kupierstecher zu Rom th&tig, in welchem
Jahr er eine Bildnissfolge der lebenden Kardinäle herausgab. Femer stach er
Historien nach Berrettini, Morandi, etc.
Testana, Giorannl Battista, Kupferstecher, geb. nm 1645 in Genua, f nach
1699. Er war meist in Rom thfttig. Er arbeitete mit an Caninis Werk über antike
Gemmen. Von ihm femer Der SchuUengel (n. P. Berrettini), Taufe Konstantins
(n. Ag. CarracciX e^.
Teetard, Jacqnea Alphonse, Maler und Kupferstecher, geb. 7. Jnli 1810 in
Montargis (Ddp. Loiret), Schüler von Van der Burch. Von ihm Sch^eelandachaft
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Testas — Tettelbach. 895
i
in Flandern (1842)« Ansicht der Bueht von Ajaccio, Ein schöner Wintertag (1857),
etc. Er hat auch Bildnisse, Vignetteo, Heiligenbilder, etc. auf Kupfer gebracht.
Testas, Willem de Famars, Maler, geb. 30. Aug. 1834 in Utrecht, Schaler
▼on J. K J. Tan den Berg. Das Mus. zu Amsterdam besitzt von ihm Inneres eines
Hofes in Cairo. Er hat auch radiert.
Testelln, (Tettelln), Henri, Maler, geb. um 1616 in Paris, f 17. April 1695
im Haag, Scbfller von Youet, jüngerer Bruder des Louis L, Mitbegründer der kgl.
Akademie 1648, deren SekretAr 1650 und Prof. 1656, jedoch 1681 wegen seines
Protestantismus ausgeschlossen. Er war „Erster Maler des Königs* und leitete die
Gobelins bis zum Widerruf des Edict von Nantes, in Folge dessen er nach Holland
flüchtete. Er schrieb Mehreres über Kunst und stach die begleitenden Kupfertafeln.
Von ihm Bildniss Louis XIV. als Kind (Mus. Versailles), ders. als Jüngling (ebenda),
P. Seiruier (ebenda), Das Mannalesen (Kupferst nach Poussin), etc.
Teatelin, (Tettelin), Louis, Maler und Kupferstecher, geb. 1615 in Paris,
t 19. Aug. 1655 das., Schüler seines Vaters Gilles T. und von Vonet Er war
einer der Begründer der kgl. Akademie 1648 und wurde 1650 Professor. Er malte
besonders Kinderspiele in Grisaille, z. B. im Schloss Baincey, in den Schlössern
Fontainebleau, Conflans bei Cbarenton, Luzembourg, im Auferstehungskloster, dem
Jesuitenkollegium im Palais Royal und Privathötels zu Paris. Von ihm Petrus erweckt
die Tabitha (Mus. Rooen), Uebergang über den Rhein 1672 und 3 A. (Mus. Versailles),
Magdalene in der Wüste (Mus. Grenoble), Pan und Syrinx (Röihelzeichnung Mus. Bennos),
Geisselung der Hl. Paul und Silas (Notre Dame, Paris); T. hat auch 4 Platten radiert.
Test!) DaTide, Kupferstecher des 19. Jahrhunderts, geb. in Piacenza, t 1882
in Florenz, Schüler des P. ToschL Er arbeitete gemeinsam mit Raimondi ein
Bildniss der Grossherzogin von Toskana. Von ihm femer Platten nach Buonarotti,
Greenough, G. Reni, etc.
' T^tar Tan Elyen, Jan Baptist^ Maler und Kupferstecher, geb. 11. Febr. 1805
in Amsterdam, f nach 1879 (?), SchfÜer von Menlemeester in Antwerpen und
Fran^ois in Brüssel. 1833 schuf er als ersten Stahlstich in Holland ein Bildniss
des Prinzen von Oranien. 1834 wurde er Direktor einer Zeichenschule, 1836 Mitgl.
der Akademie in Amsterdam. Er malte Genrebilder (von denen die Hamburger Gal.
2 besitzt), sowie Bildnisse und stach Buchillustrationen.
T^tar ran Elren, Maerten Gerard, Baumeister, geb. 20. Jan. 1803 in Amster-
dam, Schüler der Antwerpener Akademie von Bourla, van Bree, van Geel und
Herreijns, Bruder des Jan B. T. 1828, 1829 und 1830 erhielt er verantwort-
liche Staatsanstellung als Wasserbauinspektor. 1832 wurde er Stadtbaumeister und
Direktor der Bauschule in Harderwijk. 1835 wurde er Direktor der Bauakademie
und Mitgl. der Akademie in Amsterdam. Von ihm Odeonssaal (Amsterdam), Gasino
(das.), Art! et Amicitiae-Kunstsaal (das.), etc. — Sein Bruder und Schüler Kar«l T.»
geb. 1817, t 1844 in Amsterdam, war ebenfalls Baumeister. — Sein Sohn und Schüler
Hendrik Maerten T«, geb. 1827 in Molenbeek bei Brüssel, war ebenfalls Baumeister.
T^tar van Elven, Paul Constaniln Dominique« Kupferstecher, geb. 13. Sept
1823 in Antwerpen, Schüler von Taurel, Demare und v. d. Berg, Bruder von Jan
B. T. 1858 wurde er Zeichenlehrer an der Delfter Ingenieur-Akademie.
T^tar van Elven, Pierre Henri Theodore, Maler, geb. 13. Sept. 1823 in
Antwerpen, in Paris und Turin ausgebildet, dann meist in Paris th&tig, Sohn des
Jan B. T. Er bereiste Europa, Asien und Afrika und malte St&dtebilder, sowie
Architekturen. Von ihm Place de FOp^ra in Paris (1880 Mus. Amsterdam), Der Golf
von Neapel (1855 Gal. Parma), Inneres des Lateran in Rom, etc.
Tetas, Jaeqnea Martin, Baumeister, geb. 6. M&rz 1818 in Paris, f 16. Oct.
1865 in Bueil (D^p. Seine-et Oise), Schüler von Huyot und Lebas, erhielt 1843
den 1. gr. Preis auf Grund eines Projekts zu einem Institutspalast. Von ihm Projekt
für die Grosse Oper (1859), Der Marstall Napoleons UI. auf dem Quai d'Orsaj,
Bautechnische Aufnahmen des Erechtheions und der Basilika zu Palestrina bei
Rom, etc. Med. 2. KL 1855, 1. Kl. 1859.
Tetrode, WiUem Danlelsi, BUdhauer des 16. Jahrhunderts, geb. in Delft, in
Italien gebildet Dort hat er antike Bildwerke restauriren helfen. In der Heimath
schuf er einen Altar mit 12 Apostelstatuen, etc. für die Delfter Kirche, der sp&ter
in Besitz des Grafen Schwarzburg gelangte.
Tettelbach^ Ernst Gustor Moritz, Maler, geb. 14. März 1794, t 12. I>ec. 1870,
Dritter Sohn des Beigamin T. Er malte Blumen. — Sein Bruder Karl Felix T.
war Edelsteinschneideri wie der Vater. — Seine Schwester Auguste T. war Blumeiu^alem.
igi ize y g
396 Tettelbach — Thackeray.
Tettelbaehy Gottfried Besjamin. MODigravear und Edelsteinschneider, geb.
1750 in DresdeD, t IB. Juli 1813. Kr war erst gewöhnlicher Steinschneider, dann
Schüler Lippe rts and wurde 1798 Sachs. Hof- und Kabinetssteinschneider, sowie
Mitgl. der Berliner und St Petersburger Akademien. Von ibm Siegel M. A. Buona-
rottis, Opfer der Flora, Oprer der Yesta, Oedipus, Leda, etc., z. Th. t&uschend der
Antike nachgeahmt
Tettelbach, Faal Clemens» Edelsteinschneider, geb. 1776 in Dresden, Sohn
und Schaler des Gottfried B. T. Er fand in Russland Anerkennung, wurde Mitgl.
der St Petersburger Akademie und ahmte die antiken Gemmen nach. Von ihm
Medusenhaupt, Ganymed, Die drei Grazien, etc.
Tettelin, s. Testelin.
Tetznery Edmund, Maler, geb. 20. November 1854 in Langensalza, f 21. Mai
1881 in Weimar, Schüler von Baur das. Er besuchte Italien. Er malte Genre-
bilder, z. B. „Die Dorfmusik in Nöthen".
Teneher, Johann Christoph, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. in
Deutschland (?). thätig um 1750 in Paris. Von ihm Madonna mit der Rose (n. Mazzuoli,
Dresdener Galerie werk).
Teufel, s. Thflfel.
TenfelB-Mflller, b. Hflller, Friedrich«
Tennissen, s« Meister m. d. Zeichen des Hl. Antonius und Antonias, ComeliB,
letzteren auch im Nachtrag.
Tezier, Andr6 Lonis Victor, Maler und Kupferstecher, geb. 1777 in La
Rochelle (Dep. Cbarente-lDfdrieure), f 24. Dec 1864 zu Paris in Folge eines Wagen-
Unglücks, Schüler y. F. Piranesi und P. Laurent Von seinen Gem&lden nennen
wir Kabinet der Königin in der Alhambra zu Granada (1810), Ansicht einer maurischen
Kapelle in der Moschee zu Cordova, etc. ; von seinen Umrissstichen und Radierungen,
die zu den Werken des Grafen Clarac über Antikenmuseum, Louvre und Tuillerien,
etc. Med. 2 Kl. 1824.
Texier, Charles Felix Marie, Baumeister, geb. 29. Aug. 1802 in Versailles,
t nach 1885, Schüler der Ecole des beaux-arts. Von ihm Restaurationsentwurf ftlr
die JulianssAule zu Reims und das Amphitheater zu Fr^jus. Er hat auch über die
Baukunst, sowie über die «Lithologie des Anciennes* geschrieben. Seine Haupt-
leistung jedoch sind die Ergebnisse einer auf Staatskosten unternommenen Orientreise,
auf der es ihm gelang, in alle Moscheen von Konstantinopel zu kommen und besonders
die Hagia Sophia aufzunehmen. In Kleinasien fand er die alte Todtenstadt der
phrygischen Könige zu Azani, eine gr. Stadt (Tavia ?) mit Jupitertempel, etc. Nach
seiner Rückkehr veröffentlichte er ein Prachtwerk über Kleinasien. Kr. der Ehrenleg.
Texier, Jean Erneat» Bildhauer und Maler, geb. 29. April 1829 in Paris,
Schüler von J. Guitton und Mazerolle. Von ihm David (1861 Bronze), Damen-
bildniss (1869 Marmormedaillon), etc., Teich von Raffigny 1877, Landschaft (1881),
etc. — Ein G. T«, war zu Paris zwischen 1780 und 1824 als Kupferstecher thätig
und Schüler von Lebas gewesen. — Ein Jean T«, war als Baumeister an der Kathe-
drale von Rheims thätig.
Textor, a. Weber, Frani Joseph*
Tejsonni^res, (Teisoni^res, Teysonni^re), Pierre SalTj FrMMc, Maler und
Kupferstecher, geb. 6. Juni 1834 in Albi (D^p. Tarn), Schüler seines Vaters, von
Laianne und L. Drouyn. Von seinen Gemälden nennen wir Die Quentinstrasse in
Bordeaux im J. 1865 (1869), Notre-Dame von Arcachon (1870), von seinen Radierungen
Die Ufer d. Garonne bei Bordeaux, S. Ambrosius unterrichtet d. jungen Honorios n.
A. (n. Laurens), A. nach Bayard, Decamps, Hobbema, Jouvenet, Laurens, Rousseau,
Tiepolo, etc., sowie n. eigener Erfindung. Med. 3. Kl. 1878, Med. London 1874. —
Seine Tochter Mathilde T«, geb. in Toulouse, stach und radierte nach Dupr^,
Fortuny, Regnault, S. Rosa, T. Vecelli, etc.
Teytand, Alphonse, Maler, geb. 1815 (?) in Lubersac (Däp. Corrtee). Von
ihm Jesus am Ufer des Jordan (Mus. St Etienne), Diana von Actaeon überrascht
(1843), Elegie (1846), Landschaften, etc. Med. 8. Kl. 1850.
Thacker, Robert, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig um 1670 in England.
Er war Hofzeichner. Von ihm u. A. eme Ansicht der Kathedrale von Salisbury
auf 4 Platten.
Thaekeray, William Makepeace, Zeichner und Radierer, geb. 18. Juli 1811
in Galctttta t 24. Dec. 1863 in London. Der berühmte Romanscbriftoteller schwankte
lange zwischen Kunst und Litteratur, ehe er sich für Letztere entschied. 1841 ver-
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Thaeter — Tbeed. 397
öffentlicbte er Radierungen za Pendennis und Yanity Fair. Auch zu vielen anderen
seiner Werke lieferte er wenigstens Zeichnungen. Eine Sammlung von beinahe 600
Skizzen wurde 1875 Teröffentlicht. Das 8. Eensington Mus. besitzt eine Sammlung
seiner Originalzeichnungen. T. hat auch viel Aber Kunst geschrieben.
Thaeter, Jnlios Caesar, Kupferstecher, geb. 7. Jan. 1804 in Dresden, f 13.
Nov. 1870 in Manchen, Schüler der Dresdener Akademie und von Am sl er in MOnchen.
Er war in Dresden, NQrnberg, Berlin und Weimar th&tig und wurde 1849 Prof. an
der Münchener Akademie. Er schuf farblose, geringwerthige Gartonetiche z. B.
Bund der Religion mit den Künsten (nach Cornelius), Das St&odchen (nach Schwind),
Ritter Kurts Brautfahrt (nach dems.); A. nach Carstens, Kaulbach, König, R. Santi,
Schnorr, etc. Mitgl. der Dresdener Akademie, Michaels- Orden I. Kl. S. Leben von
Anna Thaeter (1887).
Thamm, GnstaT Adolf, Maler, geb. 18. Juli 1859 in Dresden, Schüler der
dortigen Akademie unter P. Mohn, dann (1883— -89) von Tb. Hagen in Weimar.
1891—92 besuchte er Frankreich, 1893—95 Italien, besonders Rom. Er Hess sich
in Dresden nieder. Von ihm Faraglioni, Herbstabend im Walde von Barbizon, Haupt-
strasse von Capri, Vor der Porta Salarra in Rom, etc.
Thamm, Julie Maria Else, geb. Adler^ Malerin, geb. 15. Jan. 1859 in Berlin.
Sie war Ungere Zeit in Rom th&tig und liess sich dann mit ihrem Mann Gusta?
A. T. in Dresden nieder. Von ihr meist Blumen und Fmchtgewinde in Temperafarben.
Tlian, Mör (Moritz), Maler, geb. 19. (28?) Juni 1828 in Alt-Becse, t im M&rz
1899 in Triest, Schüler vonN. y. Barabas, dann von Rahl (1852), Kuppelwieser
und Führich, auch in Paris und Italien (1856 u. f.) gebildet. 1855 bereiste er
Deutschland, Belgien und Frankreich. Er wurde Direktor der modernen üngarisdien
Gal. in Budapest Von ihm Fries aus der Ungarischen Geschichte u. 6 A. (Nat.-Mus.
Budapest), Attilas Gastmahl (StAdt. Redoute, das.), Kg. Mathias und seine Gelehrten,
Fresken im Nat.-Mus., der Oper und der Ostbahnhalle zu Budapest, Leda^ Selbst-
bildniss, Kaiser Franz Josef (Rathhaus Budapest), De&k (ebenda), etc. Em Werk
von ihm besitzt das Mus. Mod. zu Brüssel. Med. Budapest 1885, Franz Josef-Ord.
Tiians, Willem, Maler, geb. 20. Juli 1816 in Rotterdam, Autodidakt. Von
ihm Baueminterieur bei Kerzenlicht, Bettler mit Mädchen, etc., auch Bildnisse, ge-
schichtliche Darstellungeo, etc.
Tlianlow, Fritz, Maler, geb. 20. Oct. 1847 in Christiania, Schüler von S ö r e n s e n an
der Kopenhagener Akademie, dann von Gude in Karlsruhe. Er ist seit einiger Zeit
in Dieppe ansässig und malt ausgezeichnete Landschaften, auch Pariser Strassen-
Scenen, sowie enge Gassen und öde Strassen normannischer Städtchen im Mondschein
oder bei dürftiger Gasbeleuchtung. Von ihm Novembertag in der Normandie (Nat*
Gal. Berlin), Dampfer auf der Seine, etc. Ein Bild von ihm gelangte auch in das
Luxembourg-Mus.
Tliayer, Abott Henderson, Maler, geb. 12. Aug. 1849 in Boston, Schüler von
H. D. Morse das., von J. B. Whittaker in Brooklyn und von L. E. Wilmarth in
New- York, weitergebildet unter Lehman und G^röme in Paris. Er liess sich in
Cornwall am Hudson nieder. Von ihm Junge Löwen im Central-Park, Lilian, etc.;
auch Bildnisse, Thierstücke und Landschaften.
Th^anlon, (Th^olon), fitieDne, Maler, geb. 28. Juli 1739 in Aiguesmortes
(D^p. Gard), t 10. Mai 1780 in Paris. Schüler von Yien. Er wurde mit der Aus-
schmückung der Boudoirs von Bagatelle beauftragt Von ihm Bildniss einer alten
Frau (Mus. Louvre), Das junge Mädchen am Spiegel n. 1 A. (Mus. Angers), Junge
Mädchen nach dem Bade (Mus. Montpellier), etc.
Tliedy, Max, Maler, geb. 16. Oct. 1858 in München, Schüler der dortigen
Akademie. Er wurde Prof. an der Weimarer Kunstschule. Sein ^Adoratio crucis*
gelangte in die Gal. zu Dresden.
Tiieed, William^ d« Ae., Maler und Bildhauer, geb. 1764, f 1817, Schüler
der Londoner Akademie. Er malte erst Mythologien, Bildnisse, eta, bildete sich
darauf in Rom und Neapel bis 1794 weiter fort und wandte sich allmählich mehr
der Plastik zu. Einige Jahre lang war er für die berühmte Wedgwood- Manufaktur,
dann 14 Jahre lang fQr Rundell & Bridges Goldwaarenfabrik thätig. 1818 wurde
er Mitgl. der Akad. Von ihm Thetis (Bronze), Kessus und Dejanira (Gyps), Thetis
mit Achilles' Waffen (Wachs), Cephalus und Aurora (1800, Gemälde), etc.
Theed, William, d. J«, Bildhauer, geb. 1804 in Trentham, t 10. Sept 1891
in London, Schüler seines gleichnamigen Vaters. Von ihm Prince Albert und Königin
Victoria (Marmor, Windsor), Prince Albert (Bronze, Koburg), desgleichen (Baimoral),
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8d8 Theer — ThMore.
Dachess of Eent (Marmor, Frogmore bei WindsorX Dachess of Gloacester (St. George's
Ghapel, Windsor), Newton (Bronsse, Grantham in Lincoln), Sir Homphry Cheet£im
(Kathedrale Manchester), Edmund Barke (Houses of Parliament, London), 12 Relieft
(ebenda), Hallam (St. Paulis, das.), Sir Wm. Peel (Oreenwich, Hospitol), Afrika (Grappe
am Hyde-Park Memorial, London), Gladstone (1879 Manchester), Die Unschuld, Rebecca
am Brunnen, Hagar und Ismael, etc.
TheeTy Robert^ Maler und Lithograph, geb. 5. Nov. 1808 in Johannesberg
(Schlesien), f 15. Juli 1863 in Wien. Er schuf gerflhmte MiniaturbildDisse, i. B.
A. B. Desnoyers und H. RatakowskL Er lithographirte nach Daffinger, Ffihricb,
Rubens, etc.
Thefrerstroem, Robert« Maler, geb. 1854 in Schweden. Er besuchte Paris,
$r, Egypten, etc. und malte aus allen Gegenden schön gestimmte Landschaften.
Th^l^ney AmbrosivB Joief, Bildhauer, geb. 1768 in Lflttich, f 1819. Er
arbeitete decorative Sachen f&r das Schloss Compi^gne, den Are de l'Etoile an Paris,
das Generalstaaten-GebAude su Brüssel, etc.
Thelott, Ernst, Maler, geb. 1802, f 1888 in Augsburg, Sohn und Schaler des
Ernst K. T., auch an den Dflsseldorfer und Münchner Akademien gebildet Er
malte Bildnisse.
Thelott, Ernst Rar! Gottlieb, Kupferstecher, geb. 1760 in Augsburg, f 1839,
in Augsburg und München gebildet, in Düsseldorf thAtig, z. B. l8r das dortige
Galeriewerk. T. stach hauptsächlich Illustrationen für Almanache und Bücher. Von
EinzelbUttern nennen wir Die Schlafende (n. AmorosiX Die Yerliebte (n. J. Steen),
Der Tod Senecas (n. Lotto), Das Dorffest (n. Teniers), Tiele Bildnisse, etc. Prof.
an der Dflsseldorfer Akademie.
Thelott, Jaeob Gottlieb, Kupferstecher, geb. 1708 in Augsburg, f 1760,
Schüler und Sohn des Johann A. T., auch Schüler von Herz. Von ihm Bildnisse,
Platten ftlr ein Werk über Dresdener Antiken, Christus und die Samariterin (nach
Bemmel), A. nach Baumgftrtner, Jouvenet, Marchesini, Preissler, Putz, etc.
Tlielott, Johann Andreas, Goldschmied, Zeichner und Radiereri geh« 1654 in
Augsburg, t 1734. Von seinen Radierungen nennen wir Die Jahreszeiten, 9 Blatt
zu Amor und Psyche, 24 Blatt zur Aeneis, etc. Er schuf auch gute architektonisdie
und allegorische Federzeichnungen. Vom ihm femer Becher mit der Sphinx-Fabel,
Schreibtisch mit getriebener Arbeit, Altar mit S. Julian, Altar aus Silber and
Schildplatt, etc.
Thelott. Johann GottfHed. Kupferstecher, geb. 1714 in Augsburg, f 1778,
Sohn und Schüler des Johann A. T. Mit Probst stach er 8. Kleiners 12 BUtt
nach Thieren aus der Schönbrunner Menagerie. Von ihm ferner Bl&tter nach Gases,
Herz, Mignard, Rubens, Waterloo, Weyermann, Zampieri, etc.
Thelott. Karl, Maler und Kupferstecher, geb. 1793 in Düsseldorf, f 1880 in
Augsburg, Schüler seines Vaters Ernst Karl G. T. und der Münchener Akademie
unter Langer. 1821 war er in Düsseldorf th&tig. Zwischen 1825—28 malte er in
Frankfurt a. M. Bildnisse, darunter auch die Büsten Leopold 11. und Franz IL für
den Römer. Er war dann in Berlin und 1827 in Westfalen bei dem Hof immer als
Bildnissmaler bescbAftigt
Themer» Wilhelm, Maler, geb. 1815 (?), f 11. Sept 1849 in Köln a. Rh.
Schüler der Düsseldorfer Akademie. Er malte Landschaften.
Th^non, C. A., s. Nargeot» Clara Agathe.
Th^not, Jean Pierre, Maler, Zeichner und Lithograph, geb. 21. April 1808
in Paris, 1 11- Oct. 1857 das., Schüler TonThibault und der£cole des beaux-arts.
Von ihm riele aquarellirte und lithographirte Ansichten, z. B. Ansicht ans Clignancourt
(1831), Boulevard des Italiens zu Paris (1885), Jagd auf Wölfe im Wald su Fontaine-
bleau, Die Schweiz zur Zeit Wilhelm Teils (1845), etc. T. war auch schriftstellerisch
thfttig und schrieb Artikel über Kunst für die Gazette de France. Med. 3. Kl. 1835.
Theobald, Henry, Maler unseres Jahrhunderts, f 1849. Er war in England
als Aquarellist thAtig.
Theodon, Jean, Bildhauer des 17. Jahrhunderts, f 18. Jan. 1718 in Paris,
bildete sich in Paris, dann in Rom, wo er sich ansiedelte. Von ihm das. S. GioTanni
(LaterankircheX Der Glaube und das Göuenthum (S. Ignazio), Jakobs Söhne vor
Joseph (Relief, Monte di PietäX Relief am Grab der Königin Christine von Schweden
(S. Pietro); A. Werke befinden sich in Paris und Versailles.
Theodore. — , Maler und Radierer des 17. Jahrhunderts, thAtig um 1700 in
Frankreich, Bcnüler Ton Francisque Millet, nach dem er mehrere Folgen (sa-
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Tli«odoric — Th^rin. 899
lammen 28 Blatt) Landschaften radierte. — Ein 1. T. radierte 1636 ein Blatt mit
einer holländischen Procession, angeblich in Hollars Manier.
Tk^odorie« Baomeister des 11. JahrhanderU. Er war Abt von Saint-Tmdon
nnd soll der üeberlieferung nach grosse Werke der Baukonst geschaffen haben.
Theodorieh (Dittrieh^ Dletrieh) Ton Frasr» Maler des 14. Jahrhanderts, geb.
in Prag, th&tig dort und auf dem Karlstein zwischen 1S48 bis nach 1375. Er
arbeitete fast nur ftlr Karl IV., der ihm einen Hof su Mofin anf ewige Zeiten yoU-
kommen steuerfrei yerlieh. Auch in Prag besass er ein Haus und war dort 1848
Erster der Malerznnft. Von ihm Yotivbild des Erzbischofs OIUeo von Wlaschim
iRudolfinum, Prag), S. Augnstin (Wiener Museum), S. Ambrosins (ebenda); seine
lauptwerke schuf er fflr die Burg Earlstein. Dort werden ihm (gemeinsam mit
Wurms er) etwa 180 Einzelfiguren yon Heiligen, Tempera auf Ooldgrund, femer die
Jugendgeschichte Christi und die Apokalypse (in den Fensternischen der Kreuzkapelle),
auch die Bildnisse Karl lY., seiner Gemahlin und seines Sohnes Wenzel in der
Himmelfahrtskirche zugeschrieben.
TheodoroBy griediischer Baumeister und Erzgiesser des 6. Jahrhunderts aus
Samos, Sohn des Telekles, Genosse des Phoekos und Smilis, mit denen er das lem-
nische Labyrinth erbaute. T. erbaute auch die Skias (Schattendaoh) zu Sparta. Es
wird Yon ihm ein Selbstbildniss auf Samos erw&hnt Bei den Ausgrabungen auf der
Akropolis wurde eine Basis mit seiner Inschrift entdeckt Er leitete allein die Zu-
bereitung des Bodens ftlr den grossen Tempel der Artemis zu Ephesos, indem er die
Feuchtigkeit durch Einschfltten von Kohlen zu beseiticren suchte. T. soll auch
Winkelmass, Richtwaage, Drehbank und Schlüssel erfunden haben. — Es werden
auch mindestens drei T. als antike Maler erwähnt
Theokosmos, griechischer Bildhauer aus Megara, Schüler desPbidias, bildete
einen olympischen Zeus ftkr seine Vaterstadt
Theoloiiy 8. Theanlon.
Tkeomnettes, Griechischer Maler des 4. Jahrhunderts Tor Christi, der einst
als dem Appelles ebenbürtig angesehen wurde.
Theon, (Theoroe, Theodoros), Maler aus Samos, thfttig z. Zt. Alexanders des
Grossen. Man nannte von ihm Orestes* Muttermord, Der Fall des Sftngers Thamyras,
Der Kampfer. — Zwei weitere T. kommen im Alterthum als Maler vor.
Theotoeopnliy Domenieo, Maler, Baumeister und Bildhauer, gen. n Greeo
(span. El Griesro), geb. um 1548 wahrscheinlich auf Kreta, f 1625 in Venedig,
Schüler des Ve colli und wahrscheinlicher noch des J. Robust i, in dessen Weise er
malte. Er war in Rom th&tig, wohin ihn Giulio Clovio gebracht hatte und gelangte
1575 nach Toledo, wo er zunächst den grossen S. Domingo- Altar malte (der Haupt-
theil, eine Himmelfahrt Mariae, jetzt im Schloss Pau). Es brachte ihm einen grossen
Erfolg ein, und er schuf nun (1577—9) für das Domkapitel Abreissung Christi Rock
Yor der Kreuzigung. Fflr den Holzrahmen dieses seines Hauptwerkes erhielt er 182
Dukaten mehr als für das Bild selbst Nun arbeitete er far Felipe IL im Escorial,
den Traum Philipps und den Mauritius-Altar. Von ihm ferner Die Heilung des
Blinden (Gal. Parma), S. Hieronimus (London, Nat-Gal.), Der todte Heiland u. A.
gladrid), Bildniss des A. Ercilla (Eremitage, St Petersburg^ Bildniss (Mus. Wien),
iulio CloTio u. 1 A. (Mus. Neapel), Heilung des Blinden (Gal. Dresden) etc. — Mit diesem
wurde oft ein andrer Domenieo daUe Greehe yerwechselt, der nur als Holzschneider
bekannt ist und Tizianschüler war. Er machte eine Pilgerfahrt nach den heiligen
Statten, fand darauf zu Rom einen Gönner in Pedro de Zarate, führte seine Reise-
ansichten in Farben aus und erhielt 1546 das päpstliche, sowie yenezianiscbe Privileg.
Von ihm Der Untergang Pharaos (1549, 12 Stücke, n. Vecelli), Illustrationen zu U.
Prefats Pal&stinareise (Prag, 1547).
Theratae, Vietor, Bildhauer, geb. 25. März 1796 in Paris, f 4. Febr. 1864 in
der Anstalt Sainte-Perrine bei Anteuil, Schüler von Bridan, Lemot und der Ecole
des beaux-arts. Von ihm Bildnissbüsten Claude Perrault (1833) und 3 A. (Mus.
VersaillesX Duquesnes (1834 Mus. Louvre), Louis XIV. (Pal. Trianon), Begentin
Bathilde (1848, Luxembourg- Garten); femer Cydippes (1887 Marmorstatue Mus.
Grenoble), etc. Med. 2. KL 1834.
TherlNiseh^ JL D*. 8. Lltiewaka» Anna Dorothea«
Th^rln. Adolphe Engine« Baumeister, geb. 28. Oct 1821 in Cond^ (D6p. Nord),
Schüler yon Garnaud und der Ecole des bMuz-arts. Er bereiste Spanien und machte
u. A. Stttdienaninahmen der Moschee zu CordoTa. Med. 1866.
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400 thiron — theyef.
Th^ron, Alexandre Franfois Theodore, Maler, geb. 26. Mai 1794 in Paris,
Schaler Ton Gharpentier, Gros und der Ecole des beanx-arts. Von ihm Italieoischer
Brigant stirbt in den Armen seiner Fraa (1881), Malek-Adhel (1835), Kleiner Hirt, etc.
Th^rond, Emile Th^dore» Zeichner, Kupferstecher und Lithograph, geb.
28. M&rz 1821 iu Saint-Jean-du-Gard (D6p. Oard), Schfller von G. Sdgnin nnd
Armand. Er schuf sahllose Illustrationen fftr den Holzschnitt and radierte einige
Buchyignetten. Von ihm femer OeiFentlicher Platz mit Monnmentalbmnnen im
Renaissancestil (Gouache, Mus. Valenciennes), Wasserpalast (1865 Aquarell), etc.
Th^ronlde^ Tliomas, Baumeister des 16. Jahrhunderts. Er war (1501—6) einer
der Erbauer der Gaudebec-Kirche im Däp. Seine-Infärieure.
Thesael, Anton Moriti Ffirehtegott Maler, geb. 1830 in Wnrzea (Sachsen),
t 4. Sept. 1878 in Dresden, Schfller yon F. Nestler, auf Reisen nach Bajem und
den Alpenlftndem weitergebildet. Von ihm Mittag in der Dresdener Haide (1859),
Morgen am Vierwaldst&dter See (1865), Stichisau in Glarus, etc.
Thener. Julias, Maler, geb. 14. Oct 1856 in Melk (Ober-Oesterr.X Schfller der
Wiener Akaaemie, dann von Bencsur und Erdtelt in Mflnchen. Er war Oher-
lieutenant. Von ihm Lesender Gnom, Stehschoppen, Vision des Hl. Franz, etc.
Theaerkaafy Gottlob, Maler und Lithograph, geb. 21. Jan. 1888 in CSasiel,
Schfller der dortigen Akademie. Er war erst als Lithograph, seit 1865 als Ulnstrator
fflr Zeitschriften in Berlin th&tig, und ging 1875 zur Wasserfarbenmalerei Aber. Er
wurde dann Privatdocent, 1895 Prof. am Berliner Polytechnikum. T. hat aach Musiic
componirt.
Th^Tenet, Jean Baptiate, Maler, geb. 11. Sept 1800 in La Rochdle (Dep.
Gharente-Infärieure), f 1867, Schfller yon Rouget, Cogniet und der Eoole des
beanx-arts. Er malte Miniaturbildnisse.
Th^renin, Catherine Caroline, verehel. Cogniet, Malerin, geb. 23. Oct 1818
in Lyon, f 1876, Schfllerin ihres Gatten L^on C. Von ihr Im Atelier, Das schlechte
Geschöpf, Sa. Genofeva als Kind, etc. Med. 8. Kl. 1840, 2. Kl. 1848.
Th^Tenin, Charles, Maler, geb. 12. Juli 1764 in Paris, f 21. Febr. 1838 das.,
Schfller von Vincent. Er erhielt den 1. gr. Rompreis auf Grund seines Regnlus'
Rflckkehr nach Carthago. 1825 wurde er Mitgl. des Instituts, 1829 Oonservator des
Kupferstichkabinets in der Kgl. Bibliothek. Von ihm Einnahme von Regensburg
1809 (1810) und 8 A. (Mus. Versailles), S. Ludwig im Gebet (Pal. von Trianon),
Joseph erkennt seine Brflder (Mus. Angers), Die Rechtfertigung der Susanna (Mua.
Douai); A. im Schloss von Villeneuve l'^tang, im Foyer des Feydeau-Theaters, etc.
Kr. d. Ehrenleg.
Tb^Tenin, Ciaade HoSI, Maler, geb. 20. April 1800 in Crämieuz (D^p. Is^re),
t 30. Nov. 1849 in Paris, Schfller von Maricot und A. de Pujol. Von ihm Bildniss
Louis XI. von Frankreich und 3 A. (Mus. Versailles), Heilige Margarethe un Gefilngnisa
(Chapelle de la Maternit^), Heilige Magdalene (Pastell n. MurilloX Bildnisse, etc.
Th^Tenin, Jean Charles BieoTena Gaapard^ Kupfersteeher, Maler und Bild-
hauer, ffeb. 19. Mai 1819 in Rom, f 15. April 1869 das. (durch Selbstmord ?), Schfller
seines Vaters Charles T., von Henriquel-Dupont, Mercuri und der Ecole
des beauz-arts. Er modellirte eine Wachsgruppe, Der Liebesbote und stach nach
Allegri, G. Dow, van Dyck, Ingres, Murillo, G. Reni, R. Sauti, A. Scheffer, T. Vecelli, etc.
Med. 3. Kl., 1852, 1868.
Therenoty Etienae Hormides^ Maler, geb. yor 1815 in (Hermont-Ferrand,
(D^p. Puv-de D6me), wo er eine Anstalt fflr Glasmalerei errichtete, aus der Fenster
fnr die Kathedrale yon Clermont (1834—35), für St Germain l'Auzerrois (1839) und
St. Eustache zu Paris, fflr Bourges, Lyon, etc. henrorgingen, alle im Stil yon etwa
A. D. 1400.
Thew, Robert, Kupferstecher,^ geb. 1758 in Partington (Holdernesse), f 1802
in Steyenage. Er war bis 1783 Soldat, legte sich in Hnll auf das Grayiren yon
Visit- und Adresskarten, und entwickelte sich allmählich zum Stecher. Er arbeitete
in Punktirmanier, wurde Hofstecher des Prince of Wales und arbeitete yiel f&r Boydell,
namentlich fflr die grosse Shakspere-Galery. Von ihm Platten nach Boydell, Dow,
Hamilton, Hoppner, Northcote, Opie, Peters, Reynolds, Shee, Smirke, Westall, Wright, etc.
Theyer, Leopold, Baumeister und decoratiyer Zeichner, geb. 14. Oct. 1851 in
Wien, Schfller des dortigen Polytechnikums unter y. Ferstel, seit 1874 der Akademie
unter y. Schmidt Er wurde Docent am k. k. Museum, besuchte 1878—84 Deutsch-
land, England, Frankreich, lulien und die Niederlande, wurde 1884 Direktor einer
gewerbl. Fachschule in Bozen und 1887 Prof. an der kunstgewerblichen Abtheilang
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Tbiac - lliiedricli. 40l
der Grazer Staatsgewerbeschale. Er entwarf über 1000 Bucheinbftnde fftr grosse
deutsche Finnen, und baote n. A. Villen fOr Zschiesche in Naumburg a. d. S^
BUlroth am St. Wolfgangsee, Schönberger in Abbaszia, etc. Femer Wohn- und
Geschftftsh&nser in Wien nod Graz, den Musikverein in Elagenfurt, etc.
Thiacy Joseph Adolplie, Baumeister, geb. 4. Juli 1800 in Bordeaux (Ddp.
Gironde), f 24. Dec 1865 das., Sohn und Schaler Yon Jean Baptist e T., studirte
onterLebas, Gorcelles nndan der Ecole des beanx-arts. Von 1824'~28 war er in
Rom th&tig, Hess sich hierauf in Bordeaux nieder, wo er Stadt- und Departements-
Baumeister wurde. Von ihm Jastizpalast and Gefängnisse (Bordeaux), Kirche nnd
Kloster der Karmeliter (ebenda), Schlösser in der Umgegend yon Bordeaox, etc. Kr.
d. Ehrenleg. 1846. — Sein Vater Jeaa Baptiste T«, hatte ebenfalls in der Jagend
einen Rompreis gewonnen and war nach Rückkehr aus Italien am Schlass des vorigen
Jahrhunderts in Bordeaux als Baumeister thfttig.
Tliibaiilt, Mme. Aim^. Malerin, geb. yor 1790. f 1868, Schalerin yon Saint
und Leguay. Sie malte Bildnisse, yornehmlich Miniaturbildnisse. Von ihr Der
König von Rom, Ferdinand VII. nnd Marie Isabelle Frangoise, Königin von Spanien, etc.
Thibavlt« Jean, Baumeister nnd Ingenieur des 15. Jahrhunderts, geb. vor 1400,
t yor 1420. Er war wahrscheinlich Nachfolger des Jean Duehemin im Amt des
königl. Werkmeisters. 1421 übergab seine Wittwe der Stadt Tours Katapalte, die er
verfertigt hatte.
ThllM»lt, Jeaii5 Bildhauer, geb. 1687 in Orleans, f 1708. Er war Benediktiner-
möneh.
TUliflalt, Jean Thomasy s. Thiliaiit.
Thlbaiat, Maria Marie, Malerin, geb. 1836 in Saint-Did (D^p. Loir-et-Gher),
Schttlerin von Coignard. Von ihr Kühe an der Trftnke (1857), Rosinen and Granat-
ftpfel (1859), Pfirsiche und andere Früchte (1861), etc.
Thlbaolty Michel. Maler des 18. Jahrhunderts, f 11. Juni 1794 in Paris. Er
malte Landschaften. Mitglied der Akademie.
Thlbant, Charles Eiig^ne, Maler nnd Kupferstecher, geb. 12. März 1835 in
Paris, Schüler von Martin et, Glevre und der £cole des beanx-arts. Er malte
und zeichnete Landschaften, sowie Bildnisse und stach nach Aubert, Cambon, Ingres,
Palma Vecchio, etc.
Thlbast, Jean Thomas, Baumeister und Maler, geb. 20. Nov. 1757 in Mon-
tierender (D^p. Haute Marne), f 27. Juni 1826 in Paris, Schüler von BoulU and
Paris. Er erhielt den ersten gr. Preis für Baukunst nnd war Pensionflr der £cole
de France in Rom. Zurückgekehrt warde er Baumeister von Neuilly, Malmaison and
Elis^e Boarbon. Während des ersten Kaiserreichs erhielt er den Auftrag, den Pal.
im Haag und das Stadthaus in Amsterdam za restauriren. Später wurde er Perspektiv-
professor an der Pariser Kunstschule. Er aqnarellirte Ansichten und Architektaren,
hat endlich auch mehrere Bücher über Architektur und Perspektive hinterlassen.
Mitgl. d. Inst 1818.
Thibl^re, Jeaa Marie Gabriel, Baumeister, geb. 14. März 1758, f 28. März 1822.
Thlboiisty Benolty Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. um 1655 in Chartres.
Um 1679 war er in Rom thätig. Er stach in Mellans Manier 80 PI. Leben des
Hl. Turribins (n. G. B. Gaetano), Sa. Teresa (n. Bemini), A. nach Baldi, Galandracci,
G. Ferri, Pnlzone, G. Reni, etc.
Thlbontty Jeaa Pierre^ Maler, geb. 1768 in Paris, f nach 1818, Schüler von
D. Legnay. Er malte Miniatarbildaisse. Vom ihm auch Genrescenen auf Porzellan.
Thlboiit, (Tybeut), Willem, Glasmaler nnd Radierer, geb. 1526 (?) in Haarlem,
t 24. Jan. 1599 das. Man kennt 4 Radierungen zur Geschichte der Hagar von ihm.
Glasfenster von ihm in Kirchen zu Delft, Gonda und Haarlem.
Thl^banlt, Henri L6on, Bildbauer, geb. 1856 (?), f 12. Jan. 1899, Schüler
von J. Lequien. Er schuf Bildnissbüsten und besonders kunstgewerbliche Gegen-
stände aus Bronze, a. B. Das Meer (Bronzevase), Glockenspiel, etc. Med. III. Kl.
1898, Kr. der Ehrenleg.
Thiebant, — , Bronzegiesser, geb. 1824 (?}, f 1- Nov. 1888 in Paris, wo er
thätig war.
Thi^berty Jnstinlen. Baumeister, geb. 1804 in Villacourt (D6p. Meurthe),
Schüler von Leclerc, 1827 wurde er in Folge eines Wettbewerbes zum Bau-
meister des Arrondissements von Saveme ernannt.
TUe4rieh, (Thierry), Jean, Baumeister des 16. Jahrhunderts, der 1573 am
Gloekenthurm der Cathedrale von Metz thätig war.
AIlgemeinM Künstler-Lezicon. S. Aufl. 4. Band. Digitized byS6700QLC
t
402 Thiel - Thi^non.
Thiel. Ewaldy Maler und Zeichner, geb. 12. Aug. 1855 in K*manten (Ö8t-
preussen), Schüler von Thnm&nn an der Berliner und Löffts an der Manchen«
Akademie. Er malte Bildniese und war Tiel&ch als Illustrator th&tig.
Thiel, enstET Adolf Wilhelm, Goldschmied, geb. 21. Juni 1885 in Gaisel,
wo er 18d4 in die Znnft anfgenommeo wurde.
Thiele, Frau. Maler, geb. 1868 in Friedland (Böhmen). Er war in Born
th&tig. Von ihm Christas vor Ahasvers Haus, etc. — Ein Christtan Ootttieb T.,
Sohn eines Zsoheila-Meissener Bildhauers Johann Christoph T., war am 1712 als
Bildhauer in Dresden thfttig.
Thiele, Hans, Maler, geb. 1850 in Friedland (Böhmen). Er liess sich in Wien
nieder. Von ihm Domenica, Bei der Haltestelle, Ordonans, TrajanssAule in Rom, etc.
Thiele. Johann Alexander, Maler und Radierer, geb. 26. MArz 1686 in Er-
fürt, t 22. Mai 1752 in Dresden. Er war AotodidaJct, dann Schfller von C. L.
Agricola und Manyoki, (zuvor Soldat gewesen). Er arbeitete am Schwanborg-
Sondershausenschen Hof, bis er 1726 an den sftchs. Hof berufen und dort 1788 zam
Hof-Prospektmaler ernannt wnrde. Ton seinen Landschaften besitzen die Qalerien
zu Aschaffenbarg, Bamberg, Dresden, Gotha, Hamburg, Schwerin und Weimar Proben.
Andere im königl. Scbloss zu Dresden (etwa 40 Stack). Er radierte Ober 30 An-
sichten aus der s&chsischen Schweiz and Landschaften.
Thiele» Johann Friedrieh Alexander, Maler and Radierer, geb. 6. Ang. 1747.
6. M&rz 1808, Sohn und Schfller des J. Alezander T., Schfller Ton Hntin und
oos. Er malte Landschaften in Deckfarben and stach viel nach seinem Vater.
Thiele, Jnlins Arthnr. Maler, geb. 10. Jani 1841 in Dresden, Schfller der
dortigen Akademie unter Hflbner, auch von Krflner in Dflsseldorf beeinflusst Er
war darauf erst einige Jahre in Wien, dann in Manchen thfttig und malte mtist
jagdbare Thiere in Winterlandschaften. Von ihm Todter Hase (6aL Dresden),
Winterjagdbild u. 1 A. (ebenda), Im Gamsgebirg, Sauen auf dem Wechsel, etc.
Thiele, Karl Christoph, Maler, geb. 26. Juni ,1715 in Markersbach bei Pirna,
t 7. Mftrz 1796. Er war als Maler bei der Meissener Manafaktnr angestellt Er
schrieb auch Gelegenheitsbroschflren und schuf einige Ansichts-Eupfer. — Ein Johann
Christoph T. war nm 1703 als Bildhauer in Meissen thfttig.
Thiele, Karl Gotüob, Maler, geb. 7. Sept 1741 in Meissen, f 7. Jan. 1811,
Sohn des Karl C. T., kam 1758 an die Meissener Maoufaktur. & malte Blumen
und Pflanzen und unterstfltzte den Hofblumenmaler C. G. Friedrich in Pillnitz.
Thiele, Karl Helnrieh, Maler, geb. 1779 in Meissen, f nach 1848?, gebildet
an der Meissener Manufaktur. Er kam nach Dresden, gab Unterricht und malte
Blumen, Historien, etc.
Thielen. Jan Philips ran» Herr yan Conwenberch, Maler, gen. Bigonldta,
Blgholi (nach seiner Matter), get 1. April 1618 in Mecheln, t 1667 in Boissehot,
Schfller Ton T. Rombouts und des Daniel Seghers, in dessen Weise er Blumen-
stflcke malte. 1641 wurde er Mitglied der Antwerpener Gilde. Werke von ihm in
den Sammlungen zu Amsterdam, Antwerpen, Hermannstadt, Lille, Madrid, Wien
(auch Sammlung Liechtenstein), etc. •— Seine beiden Töchter Maria T., geb. 17. Mftiz
1640 in Antwerpen, f 11. Febr. 1706 das., und Anna T. get 1. Jan. 1642 in Ant-
werpen, malten auch Blumen.
Thielley, Claude, Maler und Lithograph, geb. 20. M&n 1811 in Bully (Mp.
8a6ne-et-Loire). Ton ihm Die Säule Fontaine bei Buxy (1865), In den Wftldem
S868), Juan-Golf 1880 etc. Von Lithographien nennen wir .Siehe, der Teufeil* und
Ifttter nach Boss Bonheur, Girardet, Hillemacher, Martersteig, Schlosser, Wetter, etc.
Thiem, Paul, Maler, geb. 2. Nov. 1858 in Berlin. Schfller von Löfftz an der
Mflnchener Akademie, hatte auch Kunstgeschichte stodirt. Er malte Landschaften,
Bildnisse und Genrebilder, z. B. Strohwittwen, Spaziergang.
Thlemo, Abt, Bildhauer und Maler des 11. Jahrhunderts, f 1101. Er war Abt
Ton St« Peter zu Salzburg und es werden ihm Steinguss-Statuen in seinem Kloster
und in Ens, Gem&lde in Ens, Admont, Niederalteich und Kremsmflnster, endlich in
Elfenbein geschnitzte Heilige in St. Peter zu Salzburg zugeschrieben.
Thi^non, Anne Claude. Maler und Lithograph, geb. 1772 (1782?), f 1^^
das., Schfller YonMoreau und de Monterare, anch in Italien gebildet. Er malte
Landschaften, sowie Ansichten meist in Aquarell und TerAffentlichte •Yoyage pitto-
resque dans le Bocage de la Yendäe", sowie knnsttechnische Schriften. T. war einer
der frflhesten Kflnstler Frankreichs, die sich mit dem Steindruck beschftftigten-, 1817—19
lithographirte er eine Beihe ron Ansichten«
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Thiteon — tixkny. 40ä
f hl^BOii» Iionis DMr^y Maler und Kupferstecher, geb. 18. Febr. 1812 in
Paris, Schfller seines Vaters A. Glande T. nnd Ton £. Isabej. Yon ihm Ansicht
aus dem Saint James-Park (1888 Aquarell); andere landschamiche und Ansichts-
Aquarelle aus England, Franlcreich, Italien, Marokko, der Schweiz, etc: ferner eben-
solche Kupfer. Med. 3. Kl. 1836, 2. Kl. 1846.
Thienpondt» Karl Friedrieh, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 1720 in Berlin.
Schfller you Pesne, spAier meist als Miniatur- und Schmeh-Maler in Dresden und
Warschau th&tig.
Thier^ Bernhard Heinrieh. Maler und Radierer, geb. 1748 in Lüdinghausen
(n. A. 1751 in Mflnster), f 1814 in Leiden, Schfller seines Bruders Evert T., dann von
Barbiers und Meyer in Amsterdam. Er malte Blumen, sowie Landschaften und
hat ein Dutzend Thierstflcke und Landschaften radiert
Thl6rard, Jean Baptiste, Bildhauer, geb. 1757 in Bethel (D6p. Ardennes),
t 24. Febr. 1822 in Paris, Schfller Ton Barth ^lemi. Von ihm Die Musik und die
Dichtkunst (1779), Der Krieg (1801), Venus schmflckt den Helm des Mars (1804),
etc.; auch Bildnissbflsten.
Thierhaeh, Biehard, Maler, geb. 9. Juni 1860 in Stolberg a. H., Schfller von
Th. Hagen in Weimar. £r liess sich in Berlin nieder nnd malte schöne Land-
schaften aus seiner Heimathsgegend, z. B. Felsen am Waldhang, Blick auf Stolberg,
Mflhlenhof am Wald, etc.
Thierr^, Eag^ne Stanislas, Maler, geb. 29. M&rz 1810 in Paris, Schfller
Ton Langres. Von ihm Ansicht des Dorfes Gernay-les-Vanz (1889), Die Promenade
auf den Wällen ton Provins (1847), Ansicht aus Noyelles (1868), etc.
Thierriat» AagnatiB AlezandrOy Maler, geb. 11. M&rz 1789 in Lyon, f 14. April
1870 das., Schfller der Ecole des beanx-arts zu Lyon. Als Lanriat wurde er vom
MilitArdienst befreit. 1828—54 war er Prof. an der Kunstschule zu Lyon, seit 1832
Dir. des dortigen Museums, um das er sich durch Sammeln der Lokalschule sehr yer-
dient gemacht hat. Man verdankt ihm auch einige Qalerie-Kataloge. Von ihm
Blumenstflck (Mus. LyonX Brflder der christlichen Religion (1822), Die Erholung,
Stillleben« Aquarelle, etc. T. hat auch 77 kleine Ansichten und Landschaften radiert.
Med. 2. Kl. 1817, 1822.
Thierry^ Charles AlphoBaO) Baumeister, geb. 1. Jan. 1880 in Paris, Schfller
Yon Lebas und der Ecole des beaux-arts, an der er 1859 den gr. Rompreis gewann.
Er schickte von dort die flblichen architektonischen Aufnahmen zurflck. — Ein
Alexandre Jean T.| geb. in Angonlöme (D^p. Gharente) war zwischen 1840 und 1880
in Paris ebenfalls als Baumeister thfttig.
Thierryt Charles 8.^ Baumeister, geb. 1755 in Paris, f 1851 das., Schfller
Ton Bellissar. Yon ihm Entwflrfe zu Wasserschlflssern, Fontainen, Ehrenmonu-
menten, ein Projekt fflr die Yorlftuferin der Madeleine in Paris, etc. Er hat ban-
technische Werke yerfasst.
Thierryi E« J.« Kupferstecher, geb. 1787 in Paris, f nach 1880, Schfller seines
Vaters Jaques E. T., you Gaitte und yon Baltard. Er stach Architekturplatten
zur Voyage en Espagne (von Delaborde), zur Baukunst (von Rondelet) und Ahnlichen
Werken. 1881 stellte er eine Zeichenschule in 145 Blatt aus.
ThierrT, Jaeqnes fitienne. Baumeister, geb. 1750 in Paris, f nach 1816, Schfller
Yon Blonde! und Radel. 46 Jahre lang war er Prof. an einer Parictor Zeichen-
schule. Von ihm Entwflrfe zur Yerschflnerung der Stadt, zu einem Ruhmesdenkmal
fflr den Kaiser und König, zu dem Are de r£toile, etc.
Thierry, Jean^ Banmeister des 14. Jahrhunderts. 1880 wurde er Werkfflhrer
an der Kathedrale yon Troves, an der er bis 1882 neben Michelin de Joncheri
th&tig war, um dann von Henry de Bruxelles Terdr&ngt zu werden.
Thierry. Jean, Bildhauer, geb. 8. Juni 1669 in Lyon, f 20. Dec. 1789 das.,
Schfller yon (loysevoz. 1717 wurde er auf Grund einer Leda (jetzt im Louvre)
MitgL der Akademie. In Paris arbeitete er für die Schlflsser Marly, YersaUles, nnd
wurde von Felipe Y. 1721 nach Spanien bestellt Dort schuf er yiele Marmorstatuen,
Yasen und Brunnen in den Ildefonso-Garten, sowie Statuen im Treppenhause der
Kapelle des Schlosses Rio Frio. 1728 kehrte er mit einer grossen Pension bedacht
nadi Paris zurflck, 1736 nach Lyon. In der Kapelle zu Versailles befinden sich
zwei Steinbasreliefs yon ihm; an der Notre Dame zu Paris die beiden Figuren
aReinheit" und .Jungfernschaft".
Thierry. Joseph Francis DMr^y Maler, geb. 18. Mftrz 1812 in Paris,
t 11. Noy. 1866 das., Schfller yon Gros, Philastre und der Ecole desbeaux-arts,
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404 Thierrj — Thirion.
Von ihm Ansicht Yon Nantes (1883), Tod Laras (1837), Das Feenreich (186d), etc.,
besonders aber gemeinsohaftlich mit Gambon viele Scenerien fflr die grosse Oper
(Prophet, Blutige Nonne, Ewige Jade, etc.) und die komische Oper (Joseph, Nord-
stern, Sommemachtstranm, etc.) zu Paris. Er hat auch vier Vignetten su einem
Roman seines Bruders radiert Med. 8. El. 1844, Er. der Ehrenleg. 1868.
Tlilerry. WUhalm» Maler, Baumeister und Radierer, geb. 1766 in Bruchsal,
t 1828, Schaler von F. Eobell in Mannheim. Er wurde Landschaftsmaler und
lebte als Hofoialer in Homburg, dann in Meiningen. 1810 ging er nach Earlsruhe,
wo er unter Weinbrenner die Baukunst studirte und yon nun an auf diesem Feld
thfttig war. T. radierte auch Ansichten nach W. Eobell und nach eigener Zeichnung.
Thierry de Sierek» Baumeister und Bildhauer des 15. Jahrhunderts, der 1400
WerkfQhrer an der Eathedrale zu Metz wurde. Er schuf dort das Grabmal seines
Lehrers und Yorgftngers P. Perrat 1442 begann er die Niklaskapelle in der
S. Euchairekirche dort; 1443 die Brücke ,Pont auz loups** yor Metz.
TUerry-Ladrange, Fnm^is, Baumeister, geb. 20. Mu 1825 in Yignory
(Ddp. Haute Marne), Schüler yon Dommey, Daujoy und der Ecole des beaox-arts
zu Paris. Von ihm Entwurf eines Arago-Denkmals (1864), Entwurf eines Kunst-
ausstellungsgebäudes (1865); A. für Arcaden, Grabdenkmäler, Innendecorationen,
Alt&re etc. Med. L Kl. 1872.
Thiers, Le, s. Lethi^re.
Thlerscb, Frledrieh, Baumeister, geb. 18. April 1852 in Marburg, Schüler des
Stuttgarter Polytechnikums. Er war 1878—75 bei Mylius & Blnntschli in Frank-
furt a. M. thfttig. bereiste 1876—78 Italien, Griechenland, England und Frankreich,
1881 und 1884 aen Orient und wurde 1879 Professor am Polytechnikum und der
Akademie zu München. Von ihm Die Mainzer Rheinbrücke (gemeinschaftlich mit
Lauter, I. Preis), Die Mannheimer Neckarbrücke, Der Justizpalast in Mfinchoi
(1891— 95X Umbau des Kunstyereins das. (1890), Brunnen zu Lindau, Bayemdenkmal
bei Wörth, Erneuerung des Lindauer Rathhauses, etc. Sein Reichstagsprojekt für
Berlin erhielt neben Wallot einen I. Preis.
Thierseli, Ludwig. Maler, geb. 12. April 1825 in München, Schüler der
dortigen Akademie, als Bildhauer unter Schwanthaler, als Maler unter Schnorr,
H. Hess und Sehern,- 1849—52 m Rom weitergebildet Er besuchte Griechenland
mit seinem Yater, einem Philologen, und war 8 Jahre lang Professor an der Kunst-
schule in Athen. Dort malte er 1852—55 Fresken in der S. Nikodemuskirche im
Auftrag der Russischen Regierung. Aehnliche Aufträge erhielt er darauf für Wien
(1856), St Petersburg (1860—64), Karlsruhe (1864), London (1880) und Paris (1892).
Von ihm femer Altäre (S. Markus in München, Syrisches Waisenhaas in Jerusalem,
Kbrchen in Bad Reichenhall und Berchtesgaden), Mythologische Scenen, Rümische
Genrebilderi etc. Ehrenmitgl. der St Petersburger Akad., Bayer. Michaels -Ord.,
Off. Griech. Erlöser-Ord., Russ. SUnislaus-Ord.
Thi^ry. Hllaire, Bildhauer, geb. 15. Sept 1796 in Paris, Schüler yon Stouf
und der £coie des beaux-arts im Jahre 1813.
Thilly Joharni Carl Haek tod SvI, gen., Maler und Radierer, geb. 20. Jan.
1624 in Nürnberg, f 7. Dec. (Oct?) 1676, Schüler yon 0. Rupert, in Rom unter
M e r i a n weitergebildet Er radierte 26 Blatt nach Merian, Sandraert und meist
nach eigener Zeidinung, darunter 16 Mdnisse.
Thlm, €oniellB« Zeichner, geb. 1755 (?) in Rotterdam, f 1* ^oy. 1818 das.,
Autodidakt. Er war Eriegskapitän und zeichnete Fluasansichten, Marinen, etc.
Thiolleti Alexandre, Maler, geb. 8. Mai 1824 in Paris, Schüler yon DroUing,
Robert-Fleury und der £cole des beaux-arts. Yon ihm Daphnis und Chloe (1846X
Landschaft mit Viehstaffage in der Normandie (1859), Abend am Strande yon
Grandcamp (1869), Seineufer bei Paris (1881), eto.
Tliiollet, FraB^lg, Baumeister, geb. 28. Sept 1782 in Poitiers {Dip, Yienne),
t nach 1850. Er machte Aufoahmen der gallo - romanischen Ausgrabungen zu
Besan^n, Bourges, Champlien und Sens zwischen 1840—51 und hat auch Einiges
Hthographirt
Thirion» Ckarles Yietori Maler und Kupferstecher, geb. 80. März 1883 in
Langres ^dp. Hante-Mame), f 1878, Schüler yon Bouguerau, Gleyre, Pfnorr
und der Ecole des beaux-arts zu Paris. Er stach, yieliach in Schabmanier, archi-
tektonische Blätter, yieles nach Bouffuereau, etc. von seinen Gemälden nennen wir
Mädchen Stiche ansehend (1870), Nach der Schule (1875), Die yerlasaene Psyche
(1877), Hirten in der Campagna, Bildnisse, etc. Med. 1867. ^ ,
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Thirion ^ Thoma. 405
TUrloB^ Evf^Be Bomainy Maler, geb. 19. Hai 1889 in Paris, Sehfiler Ton
Cabanel, Picot and der Ecole des beaox-arts. Von ihm Tod der Maria Aegypdaca
(1868, Mai. Lisieax), Ephraim yerflucht Gabaa (1865, Mus. Perpignan), 8. Vinoent
(1866, Mae. Bordeaux), S. Seyerin (1869, Mas. Caea), Judiths Bflckkehr nach Bethalien
(1878, Mas. Tours), Die Aussetsung Mosis (1885, Mus. Luxemboorg, Paris), etc. auch
Bildnisse. Femer malte er Wandbilder in der Ste. Trinit6 zu Paris, im Kriegs*
ministerium, etc. Med. 1866, 1868, 1869, 1878; Kr. der Ehrenleg. 1872.
Thirioty Jean» Baumeister des 17. Jahrhunderts. Er war Baumeister Louis XIII.
S. Leben you Gh. Bonne (Bar le Duc, 1876).
Thirtle^ Joho, Maler, geb. 1774 in Norwich, f 29. 8ept 1889 das. Er malte
Landschaften aus Wales, den Themseufern, Korwich und der Norfolkkflste, endlich
auch Bildnisse. Das S. Kensington Mus. besitzt zwei Aquarelle von ihm.
Thiry, Leonard» Maler, Zeichner und Radierer, geb. um 1500 in Deventer
(Overyssel, n. A. in Bayay, D^p. Nord), f um 1550. Er war neben Bossi nnd Primaticdo
in Fontainebleau thfttig und hat viel nach deren decorativen Midereien radiert Man
kennt über 80 Einselbl&tter von ihm, nebst einigen Folgen, darunter Geres Fabel
(12 Bl.), Staffirte Landschaftofolge (12 Bl.), etc. Nach ihm stach B. Boyrin 26 Bl.
zur Jasonsage.
ThiTier, Engine» Bildhauer, geb. 11. Oct. 1845 in Paris, Schaler Ton Dnbray,
A. Dumont und Loison. Von ihm Sterbender Meleager (1865), T&nzerin aus
dem Ballet Faust (1870), Margarethe tob Navarra (1880, Gipsbflste), etc.
ThSmlDg) Christ. Friedrloh» Maler und Lithograph, geb. 1802 in Eckemförde,
t 21. April 1878 in Neapel, SchOler der Kopenhagener Akademie, 1880 in München,
später in Rom weitergebildet. Von ihm Ansicht der Insel Gapri, Molo di Gafita,
Küste Ton Galabrien, etc., auch lithographirte Landschaften z. Th. nach eigener
Zeichnung, z. Th. nach Bakhugzen nnd Guyp.
TUnerty Medardns, Kupferstecher, geb. 1754 in Leipzig, f 1812, Schaler von
B a u s e und G e y s e r, nachdem er zuvor Philosophie und Mathematik stadirt hatte.
Er stach Bildnisse, Vignetten, etc. nach Graff, Oeser, G. F. Schmidt, etc., auch nach
eigener Zeichnung.
Thörmer» Benao, s. TSrmeri Benno Friedrieh.
ThSme, Alfred» Maler, geb. 1850. Er war in Schweden th&tig und malte
Berglaodschaften, etc.
Thola, Benedetto, Maler des 16. Jahrhunderts, f um 1574. Mit seinen beiden
Brfldern (Gabriel T. und — T.) und F. Biccini schuf er Sgraffitomalereien am
Dresdener Residenzschloss und der jetzigen Gewehrgalerie, auch Fresken in der
Loggia des Schlossthurms. Seinen «König David*^ kennen wir nur durch die üeber-
lieferung. Er, sowie die Brnder, waren ausgezeichnete Musiker.
TholoBy Willem Baatiaen, Maler, geb. 18. Febr. 1860 in Amsterdam, Schüler
von P. J. G. G a b r i e 1. Er malte Lanoschaften, Yorstadtansichten, Steinbruche, etc.
Tholloty Benoit) Maler, geb. L Not. 1817 in Lyon, Schaler Ton Picot und
der £cole des beauz-arts zu Paris. Von ihm Gervantes liest Freunden den Don
Quizote Yor, Ermordung Marcels, etc., auch Bildnisse, Fayencen, Aquarelle, etc.
TiiODiy James, Maler, geb. um 1785 in Edinburgh, f nach 1814, gebildet in
seiner Vaterstadt, thätig in London. Von ihm Der junge Rekrut, etc. — Ein James
Crawford T.y geb. vor 1850 in Nord-Amerika, war Schaler Ton £. Frbre in Paris
und malte Genrebilder, Landschaften, etc.
Thema, Hans, einer der henrorragendsten Maler unserer Zeit, geb. 2. Oct 1839
in Bernau (Baden), Schüler der Karlsruher Kunstschule unter S c h i r m e r (1859),
nachdem er schon lithographisch und als ührenmaler thatig gewesen war. 1867—68
ging er nach Dflsseidorf und Paris, dann nochmals nach Karlsruhe, 1870 nach
München, 1874 nach Italien. 1877 Hess er sich in Frankfurt a. M. nieder, wo er
mit Unterbrechungen (Reisen nach England und Italien) bis 1899 yerblieb, darauf
einem Ruf als Museums- und Akademie -Direktor nach Karlsruhe folgend. In seiner
Jugendzeit nur auf Zurückweisung und Yerkennung in Deutschland stossend (einige
Engländer kauften viele seiner Werke auf), lebte er bald ganz zurückgezogen seiner
Kunst. Nur der Thätigkeit einiger Kunsthistoriker, namentlich Thodes, ist es an
danken, dass Deutschland erkannte, was es in ihm besitzt, und seit etwa 1890 (Zeit-
punkt einer grossen Gollektivausstellnng in München) ward der nun allerdings schon
50jährige alGn&hlich gebührend geschätzt. Seine Kunst ist dem innersten Wesen
nach Yon der lautersten Yolksthümlichkeit erfüllt, den Vortrag bestimmt dn ans-
gebildeter Sinn fEür prachtToUe Farbenstimmung. Dass T. so lange gezwungen ton
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406 Thomaea — ThomM.
ftller mitschaffenden Kunst entfernt arbeiten rnnsste, liat ihm fireifich die Selbstkritik
etwas erschwert, and neben den allerprftchtigsten Leistungen erscheinen mitonter
seltsam nngenfigende, wfthrend aUer Perioden. In der Landschaft steht er nnüber-
troffen da. Seit 1892 widmete er sich dem Steindruck, aach in Farben, namentlich
die frohen Blfttter, deren einzelne Abdrucke er meist mit auserlesenstem Geschmack
bemalte, sind herrlich. Sp&ter widmete er sich leider der minderwerthigen aber
bequemeren Algnphie (Flachdruck auf Aluminiumplatten). Im Ganzen schuf er
(bis 1900} etwa 100 grössere Blatter, nebst einer Reihe von Rahmenleisten etc.
T. hat sich, aber mit wenig GlQck, auch der Radierung zugewandt; auch seine
Vignetten zu mehreren Schriften Thodes und die Kostamentwürfe ftbr Bayreuth sind
nicht den anderen Schöpfungen ebenbürtig. Von seinen Gemftlden nennen wir Der
Hater des Thaies (Gal. Dresden), Selbstbildniss (ebenda), Landschaft mit Kindern
(ebenda), Eva, Offenes Thal (Frankfurt a. M., Stadeisches Institut), W&chter yor dem
Liebesgarten (Breslau), Taunuslandschaft (Neue Pinak. München), auch Wandbilder
im CM Bauer und Restaurant Kaiser Karl zu Frankfurt a. M., im RaTenstein'schen
Haus das. und im Pringsheimer'schen Haus (München) u. s. w. Yergl. aber ihn Thode
(Frankfurt a. M. 1887, 1899, München ca. 1896, etc.); seit 1900 gibt Thode ein
grosses Lichtdruckwerk der Thoma'schen Gem&lde heraus.
Thomaee» (Thomasse)« Coliiif Baumeister des 15. Jahrhunderts aus Dbiant.
1404 begann er aie Kirche St Siffirein de Carpentras, deren östliche Theile er noch
selbst vollenden konnte.
Thomae, Johana Angnst, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 15. April 1691 in
Pesterwitz bei Dresden. Er war jüngster Bruder des J. Benjamin T. und in Glauchau
thatig.
Thomae, Johann Benjamin. Bildhauer, geb. 23. Jan. 1682 in Pesterwitz bei
Dresden, f 8. März 1751, wahrscheinlich Schüler von G. Fehrer und Kirchner,
auch unter B. Permoser gebildet. Seit 1712 bezog er ein Gehalt yom König und
war 1733 schon Hof bildhauer. Von ihm Die Giebel an der Dreikönigskirche (Dresden N.,
zweifelhaft), Hauptaltar (dasA Restanrirung der Kanzel (ebendaX Reliefs, etc. (Rath-
haus, Dresden A.), Zwei ffckbrunnen (Dresden N., Hauptstrasse, zweifelhaft), ein
Theil des bildhauerischen Schmuckes am Zwinger (Dresden), etc.
Thomae, Lneas (d. h. L. der Sohn des T.), Maler des 14. Jahrhunderts. 1355
und 1339 in Urkunden erwähnt Schüler des Barna in Siena. Von ihm Madonna
(Gal. Siena), Crucifiz (1366 Akad., Pisa), etc.
Thomann, (Thoman), Christian Bainrand, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts,
thatig um 1780. Er stach u. A. Platten ftlr das Werk über die Dresdener Antiken.
Thomann Ton HagelsteiS) Ernst Philipp, Maler und Kupferstecher, geb.
1657 in Augsburg, f 1726 das. Um 1708 war er in Berlin, sonst Tielfach in Linda«
thatig. Er malte Historien. Von ihm femer über 60 minderwerthige Schabkunst-
blatter, meist grösseren Formats, in der Art der Spizel, Rugendas, etc. — Sein Sohn
Toblas Heinrieh T«, malte Thierstücke und hat selbst mehrere Folgen, über 50 BL
Jagden etc. in der Art der Ridinger, Rugendas geschabt.
Thomann TOn Hagelstein, Jakob Emsty Maler, geb. 1588 in Lindau, f 1658
das., dort und in Rom (unter Eisheime r), Genua, sowie Neapel gebildet 1620
etwa kehrte er in die Heimath surück und war im Dienst des Kaisers thfttig. Er
malte Landschaften mit biblischer oder geschichtlicher Staffage in Elsheimers Geschmack.
Thomas, Maitre, Baumeister des 14. Jahrhunderts. 1365 baute er an der
Kathedrale von Troyes. — Ein andrer Maitre Thomas, war im 16. Jahrhundert
Baumeister in Caudebec; 1543 wurde er nach Lillebonne berufen, um das Kirehen-
portal, das der Blitz zerschlagen hatte, neu autobauen. — Ein dritter Baumeister
Maitre Thomas, t 23. Mai 1630 in Mets, sehof dort die Niklas-Kapelle der
Kathedrale.
Thomas, Alexander Lndwig Joseph, Maler, geb. 13. März 1810 (1820?) in
Malmedy (Rheinproyinz), f 9. (12. ?) Aug. 1898 in Brüssel, Schüler der Akademie
in Düsseldorf, sowie Antwerpen und Hess sich in Brüssel nieder, wo er mit Erfolg
Historien malte. Ton ihm besitzt das dortige Museum Barabas und der wandernde
Judas. Von ihm femer Die Jungfrau am CalTarienherg, Das ürtheil Salomonis, etc.
Mitglied der Antwerpener Akad., Off. Leopold-Orden, Med. Paris.
Thomas. Alezb Franeois, Bildhauer, geb. 1795 in Paris, f 16. Not. 1875^
Schüler yon Deseine und Dupaty. Ton ihm Kain (1838 Studienkopf Marmor),
Die nnbefleckte Empfangniss (1849 HolzsUtue), Junge Muse (1852 Marmorkop^
BUdnissbüsten, etc. /» • \
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Thomag. 407
Thomas, Aftna BMina Ka^Nlalena, geb. Willemer. Zeichnerio, geb. 11. April
1782, t 16. Mftn 1846. Sie lebte in FraDkfurt a. M. and hatte in erster Ehe einen
gewissen Stadel geheirathet Sie radierte und Bdchnete als Liebhaberin Ansiebten.
Eine, radierte, von Frankfurt a. M., von der sie ein Exemplar Goethe schenkte,
galt lange Zeit irrthamlicherweise als Handzeichnong von Goethe's eigener Hand.
Themas, Antoine Jean Baptlste, Maler und Lithograph, geb. 81. Oct 1791
in Paris, f 1848 das., Schüler von Vincent und der £!cole des beaux-arts an der
er 1816 den grossen Bompreis gewann. Er yerOffentlichte ein Werk mit 72 Stein-
drucken ,Un an k Borne", femer humoristische Steindracke nnd eine Anzahl von
Einzelblättern auf Stein gezeichnet Yen Gemftlden nennen wir Jesus vertreibt die
Händler (St Roch, Paris)^ Prozession in Neapel (Trianon), Rackkehr des Herzogs
Ton Angoulöme (Schloss YilleDeuye-l'Etang), etc.
Thomas^ Charles Tristan, Baumeister und Aquarellmaler, geb. 18. Febr. 1825
in Paris, Schaler Yon Bleuet und der £cole des beauz-arts. llan hat römische
Ansichten yon ihm.
Thomas, Christiaa Ludwig, Zeichner, geb. 30. Deo. 1757 in Domburg bei
Grossgerau, f 28, Juni 1817 in Frankfurt a./M. Er war ursprflnglich Feldmesser
und machte sich später bekannt durch Aufiiahmen yerschiedener Festungen (z. B.
K6nig8tein), durch mehrere Pläne der Stadt Frankfurt a7M., etc.
Thomas, £mile, Holzschneider, geb. vor 1845 in Yittel (Ddp. Yoeges), Schiller
Yon G u 8 m a n d , thätig in Paris. Er schnitt nach A. Angeli, Antonello da Messina,
Beygle, Blanc, Cano, Decamps, Delacroix, Duviyier, Guillaame, Laarens, Lenoir,
Begnault, etc. fDr Le monde illusträ, Le magasin pittoresque u. a. Zeitschriften.
Thomas, Engine £mile, Bildhauer, geb. 6. Febr. 1817 in Paris, f 2. Jan. 1882
in Neuilly-sur-Seine, Schaler yon P r a d i e r und der J^cole des beaux-arts. Yon ihm
Napoleon (1849, Mus. Amiens), Bezont (Mas. Melun), Mgr. Massonaix (Mos. P^riguenx),
ChampoUion (Yersailles), Anbö u. A. (ebenda), Kard. Latour d'Auyergne (Dom zu
Arras), St Peter, St. Paul (St. Sulpice, Paris), S. Matthaeus (Ste. Trinitö, das.), etc.
Thomas, Felix, Baumeister, Maler und Kapferstecber, geb. 28. Dec. 1888 in
Nantes, f 15. April 1875, Schfller yon Gleyre, Lebas und der£cole des beaux-
arts, an der er 1845 den grossen Rompreis gewann. Er besuchte nun Italien und
Athen, und bereiste 1851 im Staatsauftrag mit Y. Place Babylonien, wo er yiele
Monumente aufnahm. T. malte auch zahlreiche Landschaften, meist aus Mittel- und
Süd-Frankreich. Med. 2. Kl. 1859, Med. 1865, ÜI. El. 1867, Kr. der Ehrenleg. 1867.
Sein Leben yon Girardot (1875).
Thomas, Ferdinand, Maler, geb. 15. Oct 1858 in Hasselfelde, Schüler yon
Tb. Hagen in Weimar. Yon ihm Schreiender Hirsch im Herbstnebel, Im Harz,
Schwarzwild im Schnee.
Thomas, Frlts, Bildhauer, geb. 26. Aug. 1861 in Geisenheim, Schüler der
Berliner Akademie. Er schuf Bildnisse, Thiere und decoratiye Arbeiten für Bauten.
Kronen-Ord. lY. El.
Thomas, Gabriel Jules, Bildhauer, geb. 10. Sept 1824 in Paris, Schüler yon
Dumont, Ramey und der £cole des beaux-arts, an der er 1848 den grossen
Rompreis gewann. Yon ihm Attila (Marmorkopf, Mas. Nantes^ Yirgil (Mus. Luxem-
bourg), Mlle. Mars (Comtfdie Fran^aise, Paris), Lucien Bonaparte (Ajaccio), Tod des
Hl. Stephan (Tympanon, S. £tienne du Mont, Paris), Marceau (Mos. Chartres), La
Bruyöre (Mus. Ghantilly), La Gomädie (Grosse Oper, Paris), La Tragödie (ebenda),
Orpheus, Christas am &reuz, u. y. A., auch Bildnissbüsten, sowie kirchliche Plastik.
Med. 8. EL 1857, 1. EL 1861, 1867, 1878, Er. der Ehrenleg. 1867, Off. Er. 1888 ;
Mitgl. der Akad. 1875.
Thomas, George Honsman, Maler, geb. 17. Dec. 1824 in London, f 21. Juli
1868 in Boulogne, Schüler yon Bonner, auch in Paris gebildet Er begann mit
ninstrationen fOr eine amerikanische Zeitschrift und für Bücher, schuf auch die
Zeichnung für Banknoten dort. Darauf ging er nach Italien, wohnte der Yertheidigung
Roms durch Garibaldi bei und schickte Illustrationen an die .London Illustrated
News*, in Folge dessen er an diese Zeitschrift berufen wurde. Er zeichnete yiel für
die Eünigin und den Prinzen Albert in Wasserfarben. Yon Bnchillustratlonen nennen
wir die zu Uncle Tom's Gabin und W. CoUins Armadale. Er malte Staatsactionen,
Landschaften, Stadtansichten, etc. Er starb in Folge eines Sturzes yom Pferd. —
Ein Geraerdt Th«, t 1721 war Mitgl. und Dekan der Antwerpener Lucasgilde.
Thomas, Grosyenor. Maler, geb. 1856 in Sidnej (Australien). Er Hess sich
in Lenzie bei Glasgow nieaer. Yon ihm Abend, Weisse H&user, Mondschein, etc.
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408 Thomas — Thomassin.
Tbomaa, Henrj TlioiiiaSy Zeicbnar und Radierer, geb. 1840» Schaler der
Londoner Akademie. Er lebt in England. Von ihm Verfi^ren der Bledischmiede
in den Fabriken Yon Wales (1881, 12 aquarellirte Zeichnungen).
Thoma», (Thomaa toh Tperen)^ imn, Maler und Kupferstecher, geb. 5. Febr. 1617
in Tperen, f 1673 in Wien, Schüler Ton Rubens; wurde 1639/40 Meister der St.
Lttcasgilde in Antwerpen; briste mehrere L&nder, darunter Italien mit einem anderen
Schuler yon Rubens Van Diepenbeeok. Er malte für den Erzbischof Yon Maini und
den deutschen Kaiser Leopold, der ihn nach Wien berief. 1658 war er w&hrend der
Krönung Leopolds I. als K. Hofmaler in Frankfurt a. M. anwesend. Von ibm der
Triumpbzug des Bacchus (1656 Mus. Wien), Der Alchimist, Der Bflcheryerk&ufer
(Gal Liechtenstein das.), S. Franciscus yor der Jungfrau (Karmeliterkirche, Antwerpen).
A. in den Sammlungen su Gotha (?), Kiel, Wien (Harrach) und Yperen. T. radierte
eine Anzahl geschickter Blfttter, Schäferscenen etc. und ist besonders noch als einer
der frühesten Vertreter der Schabknnst beachtenswerth. Wir nennen Bildniss T.
Vecellis (1661), Kaiser Leopold, Kriegerbüste, Diogenes, Dame mit dem Cnpido und
NachtstQck (nach Dow).
Themas, Jobn, Bildhauer und Baumeister, geb. 1813 in (Jhalford, f 9. April
1862 in London, wohin er gelangte um die decoratiye Plastik am Parlamentsneaban
zu beaufsichtigen. Von ihm Die Löwen an der BritanniaBrücke, Basreliefs an Eoaton
Station London, Figuren und Vasen am Serpentine im Hyde-Park das., Decorationen
am Eingang des Buckingham Pal., Musidora, Lady Godiya, etc. Nach seinen Ent-
würfen wurden gebaut Petos Landsitz Somerleyton, die Nat.-Bank zu Glasgow, das
Houldsworthmausoleum. Sein Entwurf eines Shakspere-Denkmals nahm die Commission
nicht an, worüber er sich zu Tode gr&mte.
Thomas. Karl Giistay Adolf, Maler, geb. 28. Sept. 1834 in Zittau, f 16. Jao.
1887 in Dresden, Schüler der Dresdener Akademie und yon L. Richter; dann in
München yon Li er und F. Volts beeinflusst; auch in Rom gebildet. Er liesa sich
in Dresden nieder und malte Landschaften. Von ihm Oberbayrische Gebirgslandschaft
(1866 Gal. Dresden), Abend auf Gapri (1872) etc., auch Federzeichnungen und Aquarelle.
Thomas, Louis Charlemagiie, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f 1. Mftrz
1793, Schüler yon Beauyarlet. Er starb auf dem Schlachtfeld yor Aachen.
Thomas, Viktor, Maler, geb. 31. Oct 1854 in Marburg, Schüler der Akademie
in München, wo er sich niederliess. Von ihm Sinnen und liünnen, etc. Silb. Med.
London 1884.
Thomas, William Caye, Maler, geb. 1820 in London, Schüler (zun&chst als
Bildhauer) der dortigen Akademie, dann in München als Maler ausgebildet. Er be-
reiste Italien und Deutschland und kehrte 1843 nach London zurück. Von ihm
Rückkehr des yerlorenen Sohnes, S. Augustin predigt den Britten (Garton für daa
neue ParlamentsgebAude), Die 1^ Apostel (Nene griechische Kirche, London), Der
Geist der Gerechtigkeit (S. Kensington-Mus.), Krönung Königs Wilhelm I. yon Prenssen»
etc. 1870 yeröffentlichte er ein Werk über monumentale Fl&chendecoration.
Thomas, William Meredyth, Bildhauer, geb. 1819 (?) in Brecon (South Wales),
t 7. Sept. 1877 in London, Schüler der dortigen Akademie und yon Schwan thal er
in München. Von ihm Prince Albert Memorial (Tenby, Wales), Marqois of Bute
(Statue, Cardiff), Ariel (1865 Relief), yiele Bildnissbüsten, etc.
Thomas de Barbarin, Emmamiel Henri Fraa^ eis, Maler, geb. 16. Juli 1821
in Paris, Schüler yon Delaroche, Ary Scheffer und der £cole des beaux-arts.
Er schuf fast nur Pastell- Bildnisse.
Thomas de Candebee, a. Thomas, Maitre.
Thomas de Metz, s. Thomas, Maitre.
Thomas de Thomoa, — ^ Baumeister und Maler, geb. 1756 in Paris, f 1814
in St. Petersburg, Schüler der £co]e des beaoz-arts, an der er den grossen Rompreis
gewann. Er wurde Prof. der Perspektiye und Optik an der St. Petersburger Akademie,
auch kaiserlicher Baumeister und schuf in St Petersburg das kaiserl. Theater, die
Börse (1805), Die Pultaya- Säule, etc. Von ihm ferner das Theater in Odessa; yiele
Architekturaquarelle, yon denen die Eremitage Proben besitzt, etc. Er hat auch einige
Römische Ansichten etc. radiert
Thomasae, s. Thomaee«
Thomassin, Nleolas Fraafols, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. 29. An«. 1697
in Paris, Sohn des Simon T.
Thomassin, Philippe, Kupferstecher und Holzschneider, geb. 1554 (?), t 1^9
in Rom, Schüler von Corn. Gort dort, wo er auch th&tig blieb. Von ihm 52 Blatt
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ThoflUttiin — Thompton. 409
Bftcli antiktti Statatflii, eine Fol^e bertthmtw Hemcher ODd Hanptleoie (1^00)i A.
nach A. Aageli, Baroccio, Peroui^ Salimbeni, R. Saati, Yanni, Yasari, Yillamenay
F. und T. Zoccaro, eto. 8. Leben yoa Brawaert (1876).
Tbomaagin^ Simon, Kupferstecher, geb. 1665 (?) inTroyes (D^p. AnbeX f 1732
in Paris, Sebfller von Picart und in Italien gebildet, Sohn eines gleichnamigen
Yaters, der auch Kupferstecher war und Neffe des Pierre T. Er wurde Hofkupfer-
stecher. Im Auftrag Louis XIY. stach er die Yerkl&rung nach R. Santi. Yon ihm
femer Louis XIY., Churf. Friedrich III., Charles XII., Cardinal Ossat u. A. nach
eigeoer Zeichnung, sowie Blatter nach B. Boulegne, Champaigne, Jouyenet, Lebrun,
Lesaeur, Poussin, Renand, Zampieri u. A. m.; auch eine grosse Sammlung (220 Bl.) nach
den Statuen, etc. zu Yersailles (Paris 1694 und in 2. Auflage Haag 1723). — Sein
Sohn Ylneeat T«, geb. 28. Jan. 1662 in Paris war auch Kupferstedier.
ThonaaalB, Sinoa Henry, Kupferstecher, geb. 26. Febr. 1687 in Paris,
t 1. Jan. 1741 das., Schfller seines Yaters Simon T. und des B. Picart, den er
nach Holland begleitete. Zwei Jahre blieb er in Amsterdam. 1728 wurde er Mitgl.
der Akademie. Seine Arbeiten nach Watteau Terdienen Beachtung und soll der
grosse Meister die eine Platte «Rekrut zum Regiment gehend" ihm selber Yorge&tst
haben. Yon ihm Stiche nach Caldara, Caliari, Cignani, Detrey, Feti, Jouyenet,
Lafoese, Largillidre, Rigand, Rubens, Tocquä, Yleughels, Watteau, etc. — Man nennt
auch zwei yerschiedene Francis T.^ beide Hofmaler, die 1627 und 1648 urkund-
lich erw&hnt werden.
ThonasEOOn, Thomas^ Goldschmied und Kupferstecher des 16. Jahrhunderts,
geb. in Haarlem. Alba liess ihn unter Yerdacht reyolotionftrer Gesinnungen in das
GeAngniss werfen. Er zeichnete den Plan der Stadt Haarlem, den Doeticum 1582
stach. Er war Bflrgermeister und erhielt als solcher Ehrengaben.
noB^y Lvea di, a« Tom^«
Thomire, Pierre Philippe, Bildhauer, geb. 6. Dec. 1751 in Paris, t 15. Juni
1843 das., Schüler der Lukas- Akademie, von Pajon und Houdon. Er war an der
Manofaktor in SdTres als Bildhauer angestellt Yon ihm Zwei Kinder streiten sich
um ein Herz (1781, Bronzegrnppe), Triumph des Trigan (1812, n. der Zeichnung von
Dnpasqmer), Bildnissbflsten, etc. Kr. d. Ehrenleg.
ThOMmeii» Aehflles, Baumeister und Ingenieur, geb. 25. Mai 1832 in Basel.
1861—67 erbaute er die Brennerbahn, wurde dann an die Ungarischen Staatsbahnen
bemlra und Hess sich 1870 in Wien nieder.
ThoBioBy T. de, a« Thosaa de TkOMOn.
Thenpami, A. WoHswoHh, Maler, geb. 26. Mai 1840 in Baltimore, f 1896,
Sehfiler in Paris (1861) von C. Gleyre, E. Lambinet und A. Pasini.
T. machte Studienreisen nach Marokko, Algerien und Spanien. Er stellte 1865 in
Paris ans, kehrte 1868 nach New-Tork zurück und malte besonders militärische
Yorwairfe. Yon ihm TruppenroToe des Generals Washington in Philadelphia 1777,
Nachrichten von der Front, Beim Yorposten, Postkutsche in den White Monntaina,
Fiaeherbeim in New-Jersey, u. s. w. Med. 1889 Paris; Mitgl. der Amerikaa. Nat-
Akad. (1875.)
TliMipflOBy Allbert, Maler, geb. 1853 in Wobnm (Mass., ü. S. A.), Schüler
yon W. E. K 0 r 1 0 n. 1872 und 1874 besuchte er England, Frankreich und Italien.
Yon ihm Waldinneres, Obstgarten, Am Winnipiseogee-See, etc.
TliompsoBy Oepliaa GlOTanni, Maler, geb. 8. Aug. 1809 in Middleboroogh
(Mass., U. S. A.), 1 1888, Schüler seines Yaters Cephas T., meistens aber Autodidakt.
1852 besuchte er London, Paris, Florenz und Rom, wo er 7 Jahre Terweilte. 1860
zurückgekehrt, liess er sich in Kew-York nieder. Früher war er auch in Boston,
Philadelphia, Proridence, etc., th&tig gewesen. Er malte meist Bildnisse, von anderen
Yorwfirfen nennen wir Die Heimsuchung, Prospero und Miranda und Die Befreiung
Petri. 1861 wurde er ausserord. Mitgl. d. amerik. Nat.-Akad.
TliempaoB, Charles, Hohsschneider, geb. 1791 in London, f 19. Mai 1843 in
Bourrla-Reue bei Paris, Schüler yon Bewick und Brausten, Bruder des John T.
1816 liess er sich in Paris nieder, wo er den Holzstich (d. h. die Stichel- und Schnitt-
arbeit auf dem Querholz) einführte. Blfttter yon ihm findet man in de Sacys Alt-
und Neu-Testoment (1B35), de Barantes Geschichte der Herzüge yon Burgund, zu
Lafontaine (1836), zu «Corinne« (1841) etc. — Ein anderer Charles T. war am
AniaDg unseres Jahrhunderts als Stecher f&r die Buchillustration zu London th&tig.
ThoMpgon, Charlea Thnraton, Hohsschneider, geb. 28. Juli 1816 in Peckham
(Losdon), t 22. Jan. 1868 in Paris, Schüler seines Yaters John T. Er lieferte
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410 ThompBOn — Thomson.
Holzschnitte zn BOchem im Yerlage von Longman und Van Yorsi Er half bei der
Anordnung der 1851er grossen Ausstellung, wandte sich bei dieser Gelegenheit der
Photographie in, der er sich seit 1858 ansschliessUch widmete. 1867 wurde er
officieller Photograph des Departements fOr Eanst und Wissenschaft.
Thompson, E. W.» Maler, geb. 1770, f 1847 in Lincoln. Er war die Iftngste
Zeit in Paris als Bildnissmaler tbAtig.
Thompson, Elisabeth^ yerehel. Lady Butler, Malerin, geb. 1844, Schwerin
der S. Kensington Schule. Sie arbeitete sich su einer der beliebtesten Schlachten-
und Soldaten-Malerinnen Londons hinauf.
Thompson, Gabriel, Maler, geb. 1861 in Bridgewater (England), Schaler you
E. Raupp, Gysis und Löfftz an der Akademie zu Manchen, wo er lange thAtig
war. Von ihm Aus Rothenburg a. d. T., Die Genesende, Frauenbildniss, etc.
Thompson, Jacob, Maler, geb. 28. April 1806 in Penrith, f 27. Dec. 1879 in
Hackthorpe, Schfller der Akademie in London, wo ihn Hilton, Lawrence und
Smirke beeinflussten. Er malte erst Bildnisse, Gopien nach alten Meistern, nacAle
Mythologien, zuletzt aber meist Landschaften aus Cumberland und Schottland. Bein
Leben von L. Jewitt (1882).
Thompson, (Thomson), James, Kupferstecher, geb. um 1790 in Mitford (North-
umberland), f 27. Sept. 1850 in London. Er stach ftlr .Lodge's Portraits* und die
.Townley Marbles", femer Einselbildnisse nach Grant, Lawrence, Richmond, Boss, etc.
— Ein James Robert T«. f nach 1842, aquarellirte und zeichnete Architekturen, etc.
Ein Aquarell von ihm besitzt das S. Eensington Mus.
Thompson, Jerome, Maler, geb. 80. Jan. 1814 in Middleborough (Mass., ü. 8. A.),
t 2. Mai 1886 in Glen Gardner (N. T., ü. S. A.), Schfller seines Vaters Gephas T.,
Ton JarTis und Morse. Er war in Amerika als Landschaftsmaler gesch&tzt und
wurde 1851 ausserordeotlicbes Mitglied der amerik. Nat.-Akad. 1851—52 hat er in
England und Frankreich gemalt.
Thompson, John, Maler, geb. vor 1575, f nach 1609, thfttig in London, wo er
Stadtmaler war. Bildnisse von ihm befinden sich in der bmnng der Maler-Gfesell-
Schaft dort.
Thompson, John, Holzschneider, geb. 25. Mai 1785 in Manchester, f 20. Febr.
1866 in Eensington (London), Schfller von Branston, yon Thurston beeinflusst
Eine Zeitlang stand er im Dienste der Bank of England, schnitt Mulreadys Penny-
Brief-Umschlag und die Britannia auf den englischen Banknoten. 1852 — 59 war er
Leiter der Frauen-Holzscbneideschule der S. Kensintrton- Kunstschule. Er schnitt
flber 900 Zeichnungen Thurstons ; A. nach Gruiksbank, Maclise, Mnlready, Stothard, etc.
Von Bflchern, die er mit Holzschnitten yersah, nennen wir 1001 Nacht (1841), Yicar
of Wakefield (Mulready 1848), WayerlfY-Koyels, Hudibras (1818), Tasso (Fairfax 1817),
,The London Theatre* (1814—18), Shakspere (1886), Tarrells Natural History, etc.
Thompson, Lann^ Bildbauer, geb. 1888 in Irland, f 1B94 in Amerika (?),
wohin er schon 1847 gelangt war, Schfller yon Palmer in Albany, nachdem er zuyor
Medicin und Malerei f^etrieben hatte. 1858 ging er nach New- York und wurde 1862
Mitglied der amerikan. Nat.-Akad. 1875 Hess er sich in Florenz nieder. Yon ihm
Napoleon (Bronzestatue), Bryant (Bflste), Booth als Hamlet, Idealköpfe, eta
Thompson, Martin £., Maler, geb. yor 1810, 1 1877, thitig in Nord-Amerika.
1826 wurde er Mitfrlied der amerikan. Nat.-Akad.
Thompson. Thomas, Maler, geb. yor 1820, f 1852, th&tig in Nord-Amerika.
1884 wurde er Mitglied der amerikan. Nat.-Akad.
Thompson, (Thomson), Thomas Clement^ Maler, geb. um 1780 in Irland,
t nach 1857. Er war erst in Dublin, seit 1818 in London thfttiff. Er malte Bild-
nisse und war einer der Bpgrflnder der Irisdien Akademie. Die Nat.-Gal. zu Dublin
besitzt zwei mftnnliche Bildnisse yon ihm, das S. Eensington Mus. ein weibliches.
Thompson, William, Maler des 18. Jahrhunderts, gen. „Blarney Thompson^
geb. in Dublin, f 1800 in London. Er malte Bildnisse, und spielte eine Rolle in yer-
schiedenen Londonpr Gesellschaftskreisen. T. yerOffentlichte eine ftsthetische Schrift.
Thompson, William John, Maler, geb. 1771 in Sayannah (Georgia, U. S. A.).
t 24. März 1845 in Edinburgh. Er kam in frflhester Jugend nach England nnd
fing zeitig an in London Bildnisse zu malen. 1812 Hess er sich in Edinburgh nieder,
wo er zu Ruf gelangte und Mitglied der Schottischen Akademie wurde.
Thomson, Angist €arl Wilhelm, Maler, geb. 8. Sept 1818 in Glflcksburg,
t 6. Sept. 1886 in Kopenhagen, Schfller der dortigen Akademie. Er malte erst re-
ligiöse, dann landschaftliche und Genre-Bilder, von ihm Hans lausen yerkflndet
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Thomien — Thorn. 411
die •▼. LeliM (ED. CMitkirdie, KopenhAges), Jenu lehrt im Tempel (1848; Kirche
▼on Söborg), etc.
ThomseiiyCarl» Maler, geb. 6. April 1847 in Kopenhagen. Er malte gnte Genrebilder.
Thomson, 0« auch Thompson.
Thomson, Henry, Maler, geb. 81. Juli 1778 in London (Portsea?^ t 6. April 1848
in Portsea, Schaler von 0 p i e und der Londoner Alcademie (1790), nachdem er bis
snm Ausbrach der Bevolniion in Paris gelebt hatte. 1798~-99 reiste er Studienhalber
nach Parma, Bologna, Florenz, Rom, Neapel. Venedig, Wien, Dresden, etc. ZnrQck-
gekehrt malte er für Boydell Sbakspere- Illustrationen, Genrebilder und Bildnisse.
1804 wurde er Mitglied, 1825 .Keeper** der Akademie; 1828 sog er sich aus Ge-
sundheitsrflcksichten nach Portsea surflck. Die Londoner Akademie-Gal. besitst ein
Werk von ihm.
Thomson, John, Maler, gen. Thomson of Dnddingston, geb. 1. Sept 1778
in Dailly (Ayr, Schottland), f 20. Oct. 1840 in Doddingston bei Edinburgh, wo er
Pfarrer war, Schiller von A. N a s m y t h. Er malte als Liebhaber Landschaften in
der Art Gelte's und Poussins, tou denen die Schottische Nat-Gal. 8, das S. Kensington«
Mns. eins (Aquarell) besitst Ehrenmitgl. der Schottischen Akad.
Thomson« John Knighton, Maler, geb. um 1820, t 1888. Er stellte seit 1849
bei Terschiedenen Londoner Gesellschaften aus. Wir nennen von ihm Das erste
Oster-Morgengrauen. — Ein Paton T., geb. um 1750, f nach 1820, war m London
als Bildnissknpferstecher th&tig.
Thon, Sixtns Arnim, Bfaler und Radierer, geb. 10. Not. 1817 in Eisenach,
Sthfller der Leipziger Akademie (1887) und von P r e 1 1 e r in Weimar, mit dem er
Rflgen besuchte; weitergebildet auf Reisen nach Norwegen, Holland und Belgien, wo
er ein Jahr (in Antwerpen) studirte. Er wurde Zeichenlehrer in Weimar, malte
Genrebilder, sowie Bildnisse, lieferte Illustrationen für Zeitschriften, radierte eini^
swansig Blatt, Landschaften, Bildnisse, Tbierstflcke, und hat auch lithographirt Sem
Schlafender Junge gelangte in die Gal. Ghristiania.
Thopas, Jan, Maler des 17. Jahrhunderts, thfttig in Haarlem, wo er 1668
Mitgl. der Lucasgilde war. Man kennt Bildnisszeichnungen Yon ihm.
Thorna, Walther, Maler, geb. 20. Jan. 1856 in Berlin, dort und in Dfisseldorf
gebildet. Er malte Landschaften aus dem Nordosten Deutschlands, etc.
Thortam. Bohert, Maler, geb. 10. M&rz 1818 in Dnmfries, f 2. Not. 1885 in
Tnnbridge Wells, Schaler des W. Allen in Edinburgh, der dortigen und der
Londoner Akademieen. Er malte erst Miniatur- dann Oel- Bildnisse, femer auch
Genrebilder, Historien, etc. Yon ihm Die Waisen (1866), Die Marien am Grabe (1879),
Das Schachspiel (1883X etc.
Thorel, Mme, geb. LariTidre, Malerin. Das Mus. su Angers besitst Ton
ihr Bildniss der Marquise tou Rambouillet
Thoren, Otto Ton, Maler, geb. 1828 in Wien, f 15. JuU 1889 in Paris, stndirte
hl Brüssel und Paris (1857), nachdem er als Offizier den ungarischen Feldzng
(1848--49), etc., mitgemacht hatte. Er Hess sich 1865 in Wien, sp&ter m Paris
nieder, von ihm Reiterbildniss des Kaisers Ton Oesterreich, Stute mit Fohlen (Mus.
Königsberg), Der herannahende Wolf (1870, Akademie-Gal., Wien), Rinder tou
Wölfen angefallen (Mus. Wien), A. in der Gsernin-Gal. das. Gold. Med. Manchen,
WladimiivOrd., Fransjoseph-Ord., Med. Paris 1865, Gold. Ehrenmed. Manchen 1869.
Thorigny, Felix, Zeichner, seh. 24. M&rs 1824 in Caen, 27. M&rz 1870 m
sebem Atelier zu Paris todt aufgefunden. Schaler tou Juli e n. Er Ueferte ülustrationen
ihr Le monde illustre, Le magasin pittoresque, The illustrated London News, etc. und
hat auch Ansichten, sowie Landschaften gemalt
Thorma, JAnos (Johann), Maler, geb. 1870 in Kun-Halas, gebildet in Buda-
pest Manchen (unter S. Hollösy 1889—90) und Paris (unter Doucet). Von ihm
Leiaende, etc. Ment Hon. Paris 1894.
Thormeyer, Oottloh Friedrieh. Baumeister, geb. 28. Oct 1775 in Dresden,
t 11. Febr. 1842 das.. Schaler von Mietssch, Fechhelm und Hölzer. Er gab
architektonisfhe Entwarfe in AquatinU heraus, wurde 1812 Hofbaumeister und be-
reiste Italien. 1814 baute er die Treppe sur Brahrschen Terrasse zu Dresden, die
1901 Tersttimmelt werden soll. Von ihm femer die Badehftnser su Tharandt und
Radeberg, einige Radierungen, etc.
Thon, Avgnst. Maler, geb. 1828 in Neuwied, f 1855 in Dasseldorf, Schaler
der dortigen Akademie (1840—46). Er malte Genrebilder, z. B. Der ers&hlende Alte
(1850), Muttersorgen (1852), etc.
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412 Thorndyke — ThorrAldsen.
Thorndyke, George telney, Maler, geb. 1825 in Beeten, f 1887, in Puis ge-
bildet (1847). Er lebte in Newport ond malte Landscbaften, sowie Aagicbten. 1861
wurde er Mitglied der amerik. Nat-Akad.
Thorne, William, Maler, geb. 1864 in Delayan (Wisconsin, ü. S. A.X Schfller
▼on Leföbvre, Benj. Constant and J. F. Lanrens in Paris. Er schof Bildnisse,
decorative Arbeiten, etc.
Thomet, Ckristoph^ Maler, geb. 14. Jan. 1634 in Memel, f 8. Dec. 1692 in
Dresden, wo er ChurfOrstl. Hofionaler geworden war.
Thornliill, Sir James^ Maler, geb. 1676 in Melcombe Regis (Dorset, England),
t 13. Mai 1734 in Thornbill bei Weymouth, Sch&ler von T. Highmore in London,
auf Reisen durch Frankreich und die Niederlande (um 1715) weitergebildet Nach
I^endon zurückgekehrt malte er im Auftrag der Königin Anna 8 Scenen aus dem
Leben des Hl. Paulus in der Kuppel der Paulskirche, femer einige emblematiscb-
allegorische Bilder im Schloss Hampton Court, sowie decorati?e Arbeiten im Greenwicfa-
Hospital (1708—27), Blenheim Palace, Moor Park, Easton Neston und Wimpole
Chapel. Ferner schuf er AltarblAtter für All Souls' und Queen's Colleges sn Oxford.
Es gelang ihm im Vergleich mit den damals in London arbeitenden franzOsiscbeD
Malern, nur ganz geringe Bezahlung zu erreichen für seine Arbei^ doch wurde er
Hofmaler George I. (der ihn 1720 in den Ritterstand erhob), sowie George II. T.
schuf ferner Copien der Raphaeliscben Tapeten-Cartons, jetzt im Besitz der Londoner
Akademie, Bildnisse und I^ndschaften. Er yersuchte eine Akademie zu grAnden,
bekam die Unterstatzung der Regierung jedoch nicht, und leitete eine Kunstschule
im eigenen Haus. — Sein Sohn John (James?) T.» geb. 1782, schof Landschalten
sowie Marinen und war bis 1797 Hofmaler George U.
Thomthwaitey J«, Kupferstecher, geb. um 1740 in London, f iuu;h 1798. Er
war in London thätig und stach kleine Illustrationen f&r ,BelPs Shakspere", .Book-
Seilers' British Theatre" etc., auch Bildnisse.
Thomyerofly Mary, geb. Francis, Bildhauerin, geb. 1814 in Thomham (Nor-
folk), Schülerin ihres Vaters J. Francis und ihres Mannes Th. T., 1842 in Rom
unter Thorvaldsen und Gibson weitergebildet. Yen ihr viele Bildnissbflsten und
Statuen des englischen Hofes, Das Blumenm&dchen, M&dchen mit dem Sprungseil,
Sappho, etc. ~ Ihr Gatte Thoinas T. war ebenfalls Bildbauer, yon ihm Köoigin
Victoria (Reiterstatue, Liyerpool), Charles I. (Royal Gallery, Parliamenthooses), James L
(ebenda), Meda, verschiedene Musen, BildnissbOsten, etc.
Thoraycroft. Walter Hämo, Bildhauer, geb. 9. M&rz 1850 in London, Sohn
und Schnler des Th. T., der M. T. und der Londoner Akademie (1869). 1871 besuchte
er Paris und Rom. Von ihm Gen. Gordon (Trafalgar Sque, London), Tencer (1881
BronzesUtue, Mus. Chicago), Lots Weib (1878), Steppingstones (1879), Diana (1882), etc.
Thorpe, Johiif Baumeister des 16. Jahrhunderts, der nach einem Band mit 280
Grund- und Aufrissen seiner Hand im Soane Museum zu London viele der be-
rühmtesten Herrensitze Altenglands geschaffen hat, darunter Holdenby (1580), Longleat
(1^97), WoUatonhall (1611), Burleighhouse, HoUandhouse (1607), etc. Auch ftr Paria
scheint er Pl&ne gefertigt zu haben.
Thorraldsen» (Thorwaldgen)» Bertel (Albert). Bildhauer, geb. 19. Nov. 1770
auf der See zwischen Island nnd Kopenhagen, f 24. März 1844 in Kopenhagen, Sohn
eines Bildschnitzers, schon mit elf Jahren Schüler der Kopenhagener Akademie, an
der er 1798 einen Bompreis gewann. Er ging erst 1796 per Schiff über Sicilien und
Neapel nach Rom, wohin er am 8. Mftrz 1797 gelangte und w&re 1808, ohne eine
grössere Arbeit vollendet zu haben, in die Heimaih zurückgekehrt, hätte nicht Thomas
Hope sein Jasonmodell gesehen nnd die Ausführung in Marmor bestellt Der Erfolg
war so gross, dass sich T. entschied, in Rom zu bleiben. Erst nachdem er durch
ganz Europa berühmt war, kam er 1819 in die Heimath. Trotzdem er sehr gefeiert
wurde und vom König grosse Auftrüge erhielt, kehrte er nach Jahresfrist nadi Rom
zurück. Erst 1838 siedelte er nach Kopenhagen über, wo ein Museum für ihn be-
sonders errichtet wurde. Er starb im Hoftheater zu Anfang einer Aufführung. Seine
Kunst ist nen-klassisistisch; jedoch hat er die Antike nicht nur ftusserlich nach-
geahmt, sondern selbst in derem Geist empfunden. Seine Mythologischen sind unter
den Statuen die besten, weniger gelungen die Christlichen, am wenigsten die Bildniss-
Werke. Sein grösstes Yerdienst ist die Wiederherstellung eines reineUj^ von allem
malerischen Beiwerk befreiten ReliefiBtils. Die kleinen im Rund componirten Flach-
reliefs Die Nacht und Der Morgen (1815 Pal. Tosio in Brescia, unendlich oft repro-
duzirt) sind seine besten, überhaupt ganz hervorragende Werke, denen sich der be-
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Thonret — Thürmer. 413
rühmte Alexanderzug (fCbr einen Saal des Quirinal als Huldigung Napoleons I. ent«
werfen, in der Villa Carlotta zu Gadenabbia am Comersee in Marmor ausgeführt, eine
Wiederholung im Schloss Kristiansborg zu Kopenhagen) wflrdig aoschliesst. Von
weiteren Werken nennen wir Adonis (Glyptothek, Mflnchen), Ganymed mit dem
Adler, Merkur als ArgustOdter, Die Alter der Liebe (Relieft), Die Jahreszeiten (desgl.),
Christus (Frauenkirche KopenhagenX Die Apostel (ebenda), Taufengel (ebenda),
Schillerdenkmal (Stuttgart), Gutenbergdenkmal (Mainz), Churfdrst Maxi. (Mflnchen), etc.
Prof.-Diplom der Florentiner Akad. 1804, Mitgl. und Prof. der Eopenhagener Akad.
1805, Mitgl. der San Luca Accad. 1806. Sein Leben Ton Andersen (Berlin 1845),
Hammerich (1876), Eillerup (Kop. 1852), S. Mflller (1890), £. Plön (Paris 1880),
Thiele (Leipzig 1852—56). Vergl. auch Yerzeichniss seiner Werke TOn Misserini
(1885, 2 Bde.) und L. Malier, das Thorwaldsen-Mus.
Thonret, Nikolavg Friedrich tob, Baumeister und Maler, geb. 1767 in
Ludwigsburg, f 1845 in Stuttgart, Schüler der dortigen Earlsschule, in Bom weiter-
gebildet Er wurde Hofbaumeister und leitete die Anlage des Stuttgarter Schloss-
gartens. Nach Weimar berufen, baute er dort das Theater. Nach Saluccis Abgang
kehrte er nach Stuttgart zurflck, wurde Oberbaurath und Vorstand der Kunstschule
und erbaute das Katharinen-Hospital, die Trinkhalle zu Cannstatt und das Bade-
gebftude zu Wfldbad. Er zeichnete und aquarellirte auch Mythologien, Historien, etc.
Thovrety Paul, Maler, geb. 1814, f 1874, Sohn und SchQ]er(?) des Nikolaus
F. Ton Ti Er malte decorative Arbeiten und Theaterscenerien.
Thovmejsser, etc., s. Thnmejsen.
ThoiroDy (Thovrond), Jacques, Maler, geb. 1787 in Genf, f um 1790 in Paris.
Er kam schon in sehr jungen Jahren nach Paris und malte Miniaturen und Emailen.
Von ihm Bildniss Franklins (2 mal Mus. Louvre), Bachantin (n. Lebmn, Email,
ebenda), etc.
TtaovTeniBy Jean, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. um 1765 in Paris.
Er arbeitete in Linien- sowie Punktirmanir und war zu London, Paris und Rom
th&tig. Von ihm Blfttter nach AUegri, Angeli, Bosio, Camuccini, Hamilton, Lebarbier,
Lebrun, Miller, Morghen, F. Mflller, Beni, Rubens, Santi, Yecelli, t. d. Werff,
Westall, etc.
Thrln, G. G. Ferdinand, Baumeister, geb. 1811, f 1870 in ühn, Schüler der
Stuttgarter J^unstschule, in Italien weitergebildet. Zurflckgekehrt, widmete er sich
der Gothik und erhielt von 1858 an die Leitung der Restanrirung des Ulmer Mflnsters.
1847 gab er Denkmale altdeutscher Baukunst, Stein- und Holzsculpturen Schwabens
heraus.
TlurasymedeS) griechischer Bildhauer des 4. Jahrhunderts, aus Faros, Sohn
des Arginotos. Er schuf eine Statue des Asklepios üi Gold und Elfenbein, fftr dessen
Tempel in Epidauros, halb so gross wie der olympische Zeus und ganz in dessen Art
und Stellung gebildet.
Thmpp^ Frederick, Bildhauer, geb. 1812 (?), f 22. März 1895 in London. Yon
ihm R. Fitzwalter (Houses of Parliament, London), Tod, Sflnde und Satan, Arethusa,
Der Worfepiess schleudernde Hindu, Nymphe und Amor, etc.
Thnaire, Jean Fran^ois, Maler, geb. 29. Juli 1794 in Aix (D^. Bouches-dn-
Rh6ne), f 28. Jan. 1828 in Paris, Scbfller Ton Prud'hon und der £cole des
beauz-arts. Von ihm Einderbildniss (1819), Psyche (1822), etc. Med. 2. Kl. 1822.
TMfel (Tenfel)t Johann, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, gen. Meister
mit dem DteMch, nach dem Zeichen das er auf seinen Bibelbildem (in der Witten-
berger Lutherbibel die Hans Luft 1572 druckte) öfters anbrachte. Er war zwischen
1540—1570 in Wittenberg thfttig und schuf anscheinend auch Sächsische Fflrsten-
büdnisse. Die Daten flber diesen Meister sind nicht Aber allen Zweifel gestellt
Thfllens, Daniel, Maler, geb. 16. Juli 1628 in Frankfurt a. M., f 21. Juli 1711
das. Er war einer der besten Bildnissmaler der Stadt, schuf nebenbei Fmchtstflcke
und YOgel, war endlich auch an den Malereien der Sa. Katharinenkirche betheiligt.
Werke Ton ihm im stAdt Museum (Bibliothek) zu Frankfurt a. M.
Thirmer, Joseph^ Baumeister, geb. 8. Not. 1789 in Mflnchen, f 13. Nor. 1888
auf der Reise dahin, »chüler der dortigen Akademie unter Fischer, weitergebildet
als Stipendiat in Rom. Er zeichnete dort mit Gutensohn riele Denkmäler (Loggien
des Yatican, Villa Madama) ab und gab sie heraus, reiste darauf nach Venedig und
Griechenland und gab 8 Hefte Auftiahmen als Ergebniss heraus. 1827 wurde er Prof.
der Baukunst, sp&ter Akademiedirektor zu Dresden. Dort schuf er die Hauptwache,
die (jetzt umgeänderte) Hauptpost, etc. ^ .
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414 Thaillier ^ ThuneyBen.
Tbnillier, Int. Ch.» Bildhaaer des 18. Jahrhunderts, begraben 18. Jali 1789
in Paris.
Thnillier, Lovise» s. MomariL
TtaniUier» Pierre, Maler, geb. 17. Jani 1799 in Amiens (Däp. Somme), 1 19. Kot.
1858 in Paria, Schiller Ton Watelet oDd Gadi n , meist jedoch Autodidakt. Er besnobte
Öfters Italien, die Schweiz, die Niederlande und Algerien. Von ihm Waldeiogang in '
den Ardennen n. 1 A. (1836 Mus. Lyon), Ansicht Tom Monte- San -Liberatore, QM Ton
Salemo und 8 A. (1841, Mus. Amiens), Kflsten der ProTence (Mns. Orleans), etc.
Med. 8. Kl. 1835. 2. El. 1837, 1. El. 1839 und 1848, Er. d. Ehrenleg. 1848.
Thnin, Jan de^ d. Ae«, Baumeister des 16. Jahrhunderts, f 1556 in Mons, wo
er an der Eirche S. Wandru thätig war. •— Sein Sohn Jeam d. T. i. J.^ f 1^96,
TOllendete den Bau.
Thnlden s« Tnldem.
Thnmann. Fanl, Maler und Illustrator, geh, 5. Oct. 1834 in Tssehacksdorf
(ProT. Brandenourg), Schfiler der Akademie in Serlin (1858— 55^ Ton Hflbner in
Dresden und Ton Fauwels in Weimar. Er bereiste Italien, Frankreich, England
und wurde 1866 Professor in Weimar; 1872 kam er nach Dresden und war dann
1875—77 Professor an der Akademie in Berlin. Er bereiste nochmals Italien nnd über-
nahm 1892 wieder ein Atelier an der Berliner Akademie. Seine Kunst ist sQsslich nnd
wenig eii&eulich; besonders illustrirte er Dichterwerke z. B. .Frauenliebe nnd -Leben*
,Das Yatemnaer in Zeichnungen*' (18611 Amor nnd Psyche, etc. Von Gemälden nennen
wir Luthers Trauung (Gal. Bamberg), Der unaufmerksame Scholer (Mns. Stettin^
Szenen aus Luthers Leben (1882 Wartburg), zwei grossere Bilder im Gymnasium in
Minden, .Die drei Parzen*, Das ThränenkrOglein, etc. Gold. Med. Berlin 1879.
Thunelonp, Nieolas Angnste, Baumeister, geb. 1. Aug. 1804 in Saint-Denis, (D^p.
Seine), f 1854 in TrouTille, Schaler tou Guenepin und der £cole des beauz-arts,
an der er 1834 den 2. Bompr. erwarb. Von ihm Französische Akademie in Rom
(1840), Osmanische Moschee (Aquarell), Ansicht der Eirche Ton Steinbault ri884
desgl.), etc. Von 1840 an widmete T. sich ganz dem Lehrfiich und wurde Professor
an der Central-Eunst- und Gewerbe-Schule. Er TerOffentlichte: Le^ns ältoentaires
d'architecture ou aper^u sur les proportions des portes, des fentoea et des areades
d'aprte les ^^s antiques et modernes, etc. 1 Vol. in 8* m. Atlas in 4*. Er
wurde Prof. d. Ecole centrale des arts et manufactures.
TInimnier, Johann Cbristophy Maler, geb. 1649 (?), t 21. Min 1731 in Prag.
Arbeiten von ihm (1684) in der Lorettokirche auf dem Hradschin zu Prag. — Ein
1. J. T« war um 1716 als Eupferstecher in Prag thfttig.
Thnrin» Simon Abraham, Maler, geb. 1797 m F^mp P^p. Seine-Infdrienre)
t nach 1826, Schfller tou Storelli. Er verbrachte 10 Jahre au dem Meere nnd
malte Marinen. Von ihm Sturm an der holländischen Eflste, etc. T. hat eine Be-
schreibung der Denkmäler in Rom Teröffentlicht.
Thnrin, Thomas, Bildhauer, geb. Tor 1590, t 5. Dec. 1629 in Paris. Er war
Hofbildhauer.
Thnmeysen, (Thonmeyssen, Thonmeisser, Tonmeysen etc.) Hans laeob
d« Ae« (Jean Jacqnes). Eupferstecher, geb. 15. Juni 1686 in Basel, f 15. Febr. 1711
das.. Schaler von P. Aubry in Strassburg. 1655—^56 war er in der Heimath thätig nnd
ging Ende April 1656 nach Lyon, wo er zunächst bis 1659 blieb. Er kam dann
nacheinander nach Turin (wo er für den Hersog Ton SaToyen thätig warX Basel
(1661), Ltou, Bourg-en-Bresse (wo er sich am 16. Sept 1662 rerheirathete) und liess
sich endiich dauernd in Lyon nieder, das er 1681 aus Furcht vor religiöser Ver-
folgung wieder gegen Basel vertauschte. Nun ging er mit seinem Solm 1695 nach
Wien zum Eaiser Leopold L, 1697 nach Prag, Nürnberg und Augsburg, 1699 wieder
nach Basel. Er war ein guter, fleissiger Linienstecher zweiten bis dritten Ranges,
Ton dem Aber 350 Platten bekannt sind, darunter etwa 8 Thesen, Tiele Bachertitel«
nnd Dlustrationen, mehr als 60 Bildnisse, etc.
Thnmeysen, (Thonrneyssen, Thonmeiiser, Tonmeysen, etc.), lean laeab
d. 1., Eupferstecher, geb. 9. Dec. 1668 in Lyon, f ^8. Febr. 1730 das., Sohn
und Schüler des Hans J. T. d. Ae.. 1695 bildete er sich in Rom weiter ans,
wo er den Spitznamen Phaeton erhielt. Von da an begleitete er seinen Vater nach
Wien, etc. nnd war bei dessen Tod 1711 wieder in BaseL Er arbeitete TielfiMh
gemeinschaftlich mit dem Vater, war aber geringer und schuf einige 30 Platten
selbständig, darunter sechs Blatt Goldschmiedsomamente nach G. Enrts. VeigL über
Vater nnd Sohn Rondot ,Les Thumeysen* Lyon 1899.
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Thurot -. Tilmldi. 415
Thnroty Blanelie Lvoie^ geb. Hogner, Malerin, geb. 80. April 1786 in Ver-
sailles, t nach 1888, Schfllenn des Baron Regnault Sie malte Bildnisse, C^enre-
bilder, etc., meist aber Poriellancopien.
Thorston^ — ^ Maler and lUastrator, geb. 1774 in Scarboroogfa, f 1822 in
Holloway. Er begann als Eirpferstecher, lieferte dann Zeichnungen fttr gestochene
nnd besonders geschnittene Bnchillustradonen, nnd endlich Aquarelle. Von ihm
wnrden illastrirt Whittingham*s Shakspere (1814), Falconer's ,8hipweck* (1817),
Somerrilles „Baral Sports* (1818), etc.
Tlivyiy WalraTOM Tan. Maler des 17. Jahrhunderts, begr. 19. Joli 1657 in
Haarlem, wo er 1648 Mitglied der Qilde geworden war«
Thnys, Gilles (Aegidivs), Maler des 16. Jahrhunderts, der 1507—08 in
Löwen tbatig war.
ThTbant, (Bebavlt, Tebavt, ThibaUt, ete), WiUem Willemss, Glasmaler des
16. Jahrhunderts, geb. in Haarlem, begr. 25. Juli 1599 das. 1545 schuf er Fenster
far die ParochiaUdrche dort, 1549 ihr 8. Johann, 1586 und 1595 fflr S. Bavo; femer
1557 Fenster far die Kirche zu Medemblik, 1585 ftr das Tan Warmondt^sche Hans
an Haarlem, etc. — Ein Joseph T. war als Teppichmaler in Haarlem 1629—80 an-
gesehen. — Es gab im 16. Jahrhundert an Haarlem noch einen Dierik WlÜemsi T.
nnd einen Willen Dieriksi T., beide als Glasmaler thfttig.
Thyaiy Mosesi Holsschneider des 17. Jahrhunderts, thfttig um 1618—17 in
Altenburg. 1614 gab er eine Folge von 8 Bildnissen S&chs. Herzöge nach J. Hauer
heraus.
Thynilosy griechischer Bildhauer, der einen Eros nnd einen Dionysos schuf,
welche neben dem Satyr des Praxiteles in der Dreifnssstrasse aufgestellt waren.
Tlüjsy Avgnstin, Maler des 17. Jahrhunderts, thatig in Antwerpen. Es gab
einen jOngeren und einen ftlteren Künstler dieses Namens, Ton denen der erste ftlMh-
lieh als Sohn des Pieter T. angefahrt worden ist. — Von einem — TlilJSf einem
Dominikaner des 18. (?) Jahrhunderts, besitzt das Mus. Antwerpen eine KreuzabnjJmie.
ThiljB, Gljsbreeht. Maler, geb. um 1616, 1 1684, Schfller Ton J. t. d. Bemden
(1629—80). Er wurde 1686—87 Mitglied der Antwerpener Gilde. 1669 (?) malte er
ein prachtTolles PestTOtiTbild, Madonna mit Heiligen, das in die Kirche zu Dender-
monde gelangte. Er malte femer Bildnisse, sowie Landschaften mit Staffage in der
Art Poelembnrghs.
ThUs^ Jan Fraas, Maler, geb. 15. Sept. 1788 in BrOssel, f 1865, Schfller seines
Vaters Pieter Joseph T., ron Garden, sowie der Brflsseler Akademie* Von ihm
besitzt das Mus. Brflssel nZeghers empfängt Geschenke des Prinzen Ton Oranien".
Von ihm femer Kartenspiel, Schlacht bei Waterloo, Abendmahl (1826), etc.
Th^Si (T^sseiiB)) Pieter d. Ae», Maler, get 5. April 1616 in Antwerpen,
t Tor dem 14. Febr. 1679 das., Schfller ron Denrwaerder. Er malte mit An-
lehnung an Yan Dyck und G. de Craeyer. 1644--45 wurde er Meister, 1660 Dekan
der Gilde. Kaiser Leopold ernannte ihn zum Hofmaler. Von ihm S. Sebastian
(Mus. Ghent), S. Hadrian (S. Peter das.), S. Benedict's Marter (Mus. Brflssel), Ikaros
und Daedalus n. A. (Mus. Antwerpen), Groppenbildniss (Trauungskapelle ron S. Jakob
das.), Venus und Adonis u. A. (Mus. Wien). A. in den Sammlungen zu Basel, Her-
manostadt, Kopenhagen, Manchen, Stockholm, Wörlitz (bei Dessau), etc. — Sein Sohn
Pieter (Pavwel) T. d. J«, geb. 1652, war auch Maler und wurde 1677 Meister der Gilde.
Th^g, Pieter Joseph, Maler, geb. 1749 in Lier, f 1828, Schfller der Ant-
werpener Akademie, von Spaendonck, mit dem er Paris besuchte, beeinflusst Er
malte Blumen u. A. im Orangeriesaal des Schlosses Laeken (durch die Franiosen zer*
stört), und war als Gemftlderestaurator thfttig.
Tiarlni, Alessandro, Maler, geb. 20. März 1577 in Bologna, f 8. Febr. 1668 das.,
Schfller Ton P. Fontana und Cesi, dann Ton Passignano in Florenz, endlich Ton
Lod. Garracci in Bologna. Er war äusserst fleissig, malte riele Fresken sowohl
als Oelbilder in Bolocna, Cremona, Modena, Reggio. Parma, etc. Von ihm Angelika
* nnd Medor (Gal. Dresoen), Kreuzabnahme CBrera, Mailand), Wunder des Hl. Domenicus
(S. Domenico, Bologna), Darstellung im Tempel (Sa. Maria de' Senri das.), Rinaldo
und Armida (Gal. Borghese, Rom), Die Kreuzabnahme (ebenda), Maria Maddalena
n. A. (Gal. Parma), A. in den Sammlungen zu Bologna, Florenz (Pitti, Uffizi). Mo-
dena, Mflnchen, Paris, St. Petersburg, Wien, etc. und in Kirchen zu Bologna,
Florenz, Reggio, etc.
TIbaliUy Maria Feliee^ Terehel. Subleyras, Malerin des 18. Jahrhunderts,
geb. 1707 in Rom. Sie malte Bildnisse sowie Historien in Oel und Pastell, femer
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416 Tibaldi — Tiebel.
▼iele Miniataren. 1789 beirathete sie Subleyras, Ton dessen «Abendmabl^ sie eine
Copie für Benedictas XIY. anfertigte. — Ibre Scbwestern Isabella T. und Tereea T.
waren auob Malerinnen.
Tlbaldl de' Pelleirriiiiy Bonenlco Pellegriiie. Maler (?>, Eapfentecber and
Baumeister, geb. 1540 (n. A. 1582) in Bologna, f 1502 (n. A. 1588), in Bologna ge-
bildet, jüngerer Broder des Pellegrino T. Er baute z. Tb. gemeinschaftlieb mit dem
Bruder an einer Kapelle in S. Pietro, am Zollhans und dem Pal. Magnani-Goidotti
zu Bologna. Am bekanntesten wurde er durch seine trefflichen Stiche, Ton denen
eine Ruhe auf der Flucht, ein Triumph des Friedens and ein Brunnen nach eigener
Zeichnung, A. nach G. Alghisi, Mazznoli, Muziano, Passarotti, Sammacchini, Yecelli
etc. sind.
Tibaldi de' Pellegriiii, Pellegiino, Marchese diValsolda, Baumeister und
Maler, geb. 1582 (n. A. 1527) in Valsolda bei Mailand, f 1592 in Maüaad, Schfller
Ton B. Ramenghi in Bologna, dann (1547) an Yasari und besonders zu Born an
den Werken M. Buonar ottis weitergebildet Dort unterstützte er P. Buonacomi im
KasteU S. Angelo und Ricciarelli in der Trinitä de'Monti. 1550 kehrte er nach
Bologna zurück und baute für den Kardin. Poggi den jetzigen üniTersititspalast.
Darin malte er Odysseefresken. Für denselben Günner baate er eine Kapelle in
S. Giacomo Maggiore und eine Andere in der Madonna di Loretto, die er beide mit
Fresken schmückte. 1586 berief ihn Felipe II. nach Spanien. Er beseitigee Zoccaros
Werke hn Escurial und malte Fresken darüber, auch an der Decke der Bibliothek zu
Madrid. Nach neun Jahren kehrte er reich und geadelt nach Mailand zurück, wo
er 1570 Dombaumeister wnrde und die moderne Fa^ade schuf. Dort erbaute er auch
San Fedele, S. Sebastiane und den erzbischüfiichen Palast. Yen seinen Bauten nennen
wir ferner Yilla Galli (Pal. Pero) in Gravedona (1586), S, Gandenzio za Novara,
Pal. Magnani (Bologna), Pl&ne zum Pal. della Sapienza za Pavia; von Gem&lden:
Taufe Chlodwigs und 8 Deckenbilder (Remigiuskapelle, S. Luigi d^ Francesi, Rom),
S. Hieronimus (Gal. Dresden), Yerm&hlung der Hl. Katharina (Gal. Bologna), Selbst-
bildniss (Florenz, üffizi), Sa. Gaecilia (Mus. Wien), Mad. mit Heil. (Pal. Borghese,
Rom), Apollo und die Musen (Gal. Parma), etc.
Tiberghlen, Pleter Joseph Jaeeb^ Goldschmied und Medailleor, geb. 1755 in
Menen, f 9. Dec 1810 in Ghent, Schüler Ton Nolf an der Akademie TonKoortryk,
▼on Yerbert und der Antwerpener Akademie. Er liess sich in Ghent nieder, wo
er Direktor der Kunstakademie wurde. Für die Abtei Baudeloo schuf er ein Gitter-
werk und. zwei Yasen. Yen ihm ferner Arbeiten für den Prinzen Albert too Saehsen-
Teschen, Medaillen, etc.
Tiberio d^Assiri» Maler des 16. Jahrhunderte, f nach 1528, angebüeh Schfller
▼on P. Yanucci, in dessen Weise er malte. Yon ihm Fresken in 8. Martine bei
TreTi, in S. Francesco und S. Fortunato zu Montefalco, in S. Domenico and Sa.
Maria degli Angeli bei Assisi.
Tidemandy Adoll^ Maler, geb. 14. Aug. 1814 in Mandal (Norwegen), f 25. Aug.
1876 in Christiania, Schüler der Kopenbagener Akademie (1832—37), dann der
Düsseldorfer Akademie unter Hildebrand und Schadow, in München und Rom
weitergebildet. Zurückgekehrt malte er für den Künig und die Dniversit&t Christiania,
lebte 1846—48 in Düsseldorf und liess sich 1849 dort dauernd nieder, von wo aus
er des Sommers die Heimath besuchte. Er wurde Professor. Yon ihm Die Haogianer
u. A. (Gal. Christiania), das. u. A. (Gal. Düsseldorf), Das Hl. Abendmahl in einer
Bauemhütte (Gal. KönigsbergX Sommerabend auf einem norwegischen See (Nat-Gal.
Berlin), A. in den Sammlungen zu Hamburg, Karlsruhe, Leipzig, Oscarshall bei
Christiania, Wien etc., auch in der Trinitatisldrche zu Christiania. Med. Berlin (1848),
Besan^n, Paris I. Kl. (1855), Wien, etc. Mitglied mehrerer Akademien, Wasa-Ord.,
Olaf-Orden, Preuss. rother Adler-Ord., Kr. d. Ehrenlegion. S. Leben tou L. Dietrichson
(2 Bde. Christiania, 1878—79).
TIdey, Henry F.^ Maler, geb. 7. Jan. 1815 in Wortbing, f 21. Juli 1872 in
London, Sohn und Schüler eines John T. Er malte Aquarelle und war Mitglied
der Londoner Aquarellisten-Gesellschaft. Yon ihm Die Samariterin (Job. 4. 28. 29),
Dar Thule (1861), Sardanapal (1870X Waldblumen (1871), etc., besonders auch Kinder-
bildnisse. — Sein Bruder Alftred T», geb. 1808 in Wortiüng, malte Miniatur-
bildnisse.
Tiebel, Johann Gotüieb Friedrich^ Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in
Dresden, f 17. M&rz 1796. Schüler der Dresdener Akademie. Ex kam 177S ün die
Meissener Manufaktur una wurde MalTorsteher.
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Tieck — Tiepolo. 417
Tieck, Christian Friedrieh, Bildhauer, geh. 14. Aag. 1776 in Berlin, f 14. Mai
1851 das., Schüler von Bettkober (1789—94) und Schadow (1797), Broder des
bekannten Dichters. Als Pensionär besuchte er Dresden, Wien, München and Paris,
wo er 3 Jahre hei David verblieb und den 2. Rompreis erhielt. Goethe zog ihn
nach Weimar, wo er das Schloss mit Bildnissreliefs und -BQsten schmQckte, 1809 ging
er nach Coppet zu Frau von Stael, 1812 auf Einladung des bayrischen Kronprinzen
nach München. 1819 kehrte er nach Berlin zurück und wurde Mitglied, dann Senats-
mitglied der Akademie. Von ihm Grabrelief am Neckerdenkmal (Coppet), Schelling
und viele andere Bildnissbüsten (Walhalla bei Begensburg), Friedr. Wilhelm II.
(Neuruppin), ferner in Berlin Rossebändiger (1829 auf dem Museum), Genien (Sieges-
denkmal auf dem Kreuzberg), Musenross (Schauspielhaasgiebel), Werke im (joncert-
saal des Schauspielhauses, in und an Schlössern, sowie anderen öffentlichen Gebäuden,
Ifflandstatue, Schinkelstatue, etc.
Tiedemann, Friedrich, Maler, geb. 1. Aug. 1865 in Stuttgart, Schüler der
Stuttgarter Kunstschule und von Diez an der Münchener Akademie, auch aof Reisen
in Italien gebildet. Er malte Landschaften und Bildnisse.
Tiedemano, (Tideman), Philipp, Maler, geb. 1657 in Hamburg, f 1705 in
Amsterdam, Schüler von N. Raes, bei dem er 8 Jahre verblieb, dann Schüler und
Gehilfe des G. Lairesse in Amsterdam. Er malte geschichtliche und allegorische
Decorationen in Öffentlichen, sowie privaten holländischen Gebäuden, so t. B. die
Geschichte des Aeneas im Yerschuurhaus zu Hoorn.
Tieffentalf Hans, (Hans von Schlettstadt), Maler des 15. Jahrhunderts, geh.
in Schlettstadt. 1418 erhielt er den Auftrag, eine Kreuzkapelle vor dem Theodors-
thor in Basel auszumalen, 1433 zog er nach Strassburg und wurde dort 1444 in den
Rath gewählt
Tielemans, Maerten Fraus, Maler, geb. 1784 in Lierre, f 1864 das., Schüler
der Antwerpener Akademie und von David zu Paris. Er wurde Direktor der
Zeichenschule zu Lierre und malte Historien, sowie Bildnisse.
Tielemaiis, Lodewijk, Maler, geb. 1826 (?), f 4. Dec. 1856 in Antwerpen. Von
ihm Jahrmarkt zu Brügge.
Tielens, Hans, s. Tileng«
Tielker^ Frans Karl^ Maler und Kupferstecher, geb. 1765(?) in Braunschweig,
t um 1824. Er war erst in Berlin, dann bis 1812 für den westphälischen Hof in
Cassel, darauf bis 1817 in Frankfurt a. M. thätig; im letzteren Jahr vertrieben ihn
die zünftigen Maler. Er malte Bildnisse und zeichnete mit Silberstift. Als Kupfer-
stecher hat er sich besonders in der Schwarzkunst Verdienste erworben.
Tielker, Johann Friedrich, Maler und Kupferstecher, geh. 1762 in Braun-
schweig, t 1880. Er war in Darmstadt als Silhouettenschneider und Miniaturhildniss-
maler, dann am Berliner Hof thätig. Hier malte und stach er Bildnisse (Iffland,
Frl. Döbbelin), wandte sich der Aquatinta- dann der Landschafts- und endlich der
Panoramenmalerei zu. Er kam nun nach Russland, wo seine Panoramen von St. Peters-
burg und Moskau viel Erfolg hatten und er mit den ersteren die Gesandtschaftsreise
nach China mitmachte. Von seinen Kupfern nennen wir noch Die Beschiessung von
Mainz, Der Schreckenstein (n. Zingg) und die Cascaden zu Tivoli (n. Hackert).
Tiepolo, Giovanni Battista, Maler und Radierer, get. 16. April 1696 in
Venedig, f 27. März 1770 in Madrid, Schüler des G. Lazzarini, von Piatzetta
und Caliari beeinflusst. Er wurde der grösste decorative Maler Italiens ans der
Spätzeit. T. malte erst Fresken in Mailand, etc., und wurde 1750 nach V^ürzbnrg
berufen, wo er in drei Jahren den Plafond des berühmten Treppenhauses im fürst-
bischöflichen Schloss und andere Arbeiten ausführte. 1753 wurde er Direktor der
Venezianischen Akademie. Im December 1761 berief ihn Carlo III. nach Spanien,
wo er mit grossem Erfolg Fresken (gemeinschaftlich mit seinem Sohn) schuf und
Mengs' Neid erweckte. Von ihm Bankett der Cleopatra (Eremitage St. Petersburg),
Anbetung der Könige (Alte Pinak. München), Marter der Hl. Agathe n. A. (Mus.
Berlin), Taufe des Clovis (Gal. Darmstadt), Zwei Heilige (Gal. Parma), Die eherne
Schlange (Gal. Venedig), Die Auffindung des Kreuzes (ebenda), S. Cajetan (ebenda);
A. in den Sammlungen zu Bordeaux, Budapest, Dresden, Dulwich, Edinburgh, Frank-
furt a. M., Kopenhagen, London, Madrid, New-Tork, Padua, Ronen, Turin, Udine,
Verona, Wien, etc., im Pal. Labbia und ferner in vielen Kirchen zu Padua, Udine,
Vicenza, Venedig, etc. Von seinen über 50 Radierungen sind die 24 Capricci nnd
eine Anbetung der Könige hervorzuheben. S. Leben etc. von Urbani de Gheltof
(Venedig 1879), Molmenti (Venedig 1896), Leitschuh (Würzburg 1896).
Allgemeinea Kttnstler-Leziooii. 8. Aufl. 4. Band, Digitized ö^'JLjOOQIC
418 tiepolo — Tilborgh.
TiepolOy OioTanni Domenloo, Maler und Radierer, geb. 1726 in Venedig,
t 1804 das., Sohn und Schüler des G. Battista T., den er nach Spanien begleitete.
Nach dessen Tod kehrte er zurück. Er malte 19 Jahre lang an der Kuppel Ton
SS. Faustino e GioTita su Brescia und mit seinem Vater Fresken in der Chiesa della
Puritä zu Udine. Von ihm femer Die 14 Kreuzesstationen (1749 S. Paolo, Venedig),
Jesus Tertheilt das Brod unter die Jünger (Gal. Venedig). Seine flotteu Radierungen
zeichnen sich durch grosse Originalit&t aus, z. B. die 27 PI. zur Flucht nach Egypten,
die 14 PI. zur Leidensgeschichte, die Folge von 26 Köpfen, die Folge von 8 Blatt
Satyren, Türken und Araber, etc., auch mehreres nach dem Vater. — Sein Bruder
LoreiUEO T., geb. 1728 (?), war ebenfalls Maler und hat mehrere Blatt nach Gem&lden
des Vaters radiert Er war auch nach Spanien gezogen und dort wahrscheinlich
gestorben.
Tierce, Jean Baptlste, Maler, geb. 30. März 1741 in Ronen, f nach 1787 in
Italien, Schüler von Pierre. Er hielt sich seit 1779 in Italien auf. Er malte
Landschaften und Marinen. Das Mus. Orleans besitzt eine Zeichnung zum Rasenden
Roland Ariosts von ihm.
TieroeTlIle^ Engine Valentin de, Maler, geb. 22. Jan. 1816 in Paris, Schüler
von Ingres und der ]&cole des beaux-arts. Er malte Historien, Bildnisse und
Genrebilder.
Tierendorff, Jeremie van, Maler des 17. Jahrhunderts, th&tig um 1626. Von
ihm in S. Pierre zu Yperen eine „Schlüsselübergabe'^ und in 8. Jacob eine „Geburt*.
Tiersonnier, Augnste, Maler, geb. 1797 in Nevers (D^p. Niävre), f nach 1838,
Schüler von Gu^rin, Lethiöre und der £co1e des beaux-arts. Er malte italienische
Genrebilder und Landschaften.
Tiersonnier, Lonis Simon. Maler, geb. 1718, t 4. Juni 1778 in Paris. Er
wurde Mitgl. und ausserord. Prof. der Acad^mie Saint-Luc T. malte Mythologien
und Scenen aus der alten Geschichte.
Tiesenhansen, Panl» Freiherr Ton, Maler, geb. 10. Jan. 1837 auf Idfer in
Esthland, t 24. Nov. 1876 in München, Schüler von Miliner, Lier und der Münchener
Akademie, nachdem er als Offizier den Krimkrieg mitgemacht hatte. Er machte
sich als Marinemaler einen Namen. Von ihm Seehafen beim Eintritt der Nacht
(Gal. Stuttgart), Bomarsund, Ebbe, Partie auf Helgoland, eta
Tieti, Karl, Baumeister, geb. 1831, f 9- ^ug. 1874 in der IrrenansUlt Döb-
ling bei Wien. Er schuf 3 grosse Hdtels, den Gircus Renz und mehrere Prachtbauten
an der Ringstrasse in Wien. 1870 erhielt er mit Hansen den Auftrag auf die neue
Börse, wurde aber bald darauf krank.
Tiffany^ Lonis Comfort, Maler, geb. 18. Febr. 1848 in New-Tork, Schüler von
G. Innes und Golman, weitergebildet in Paris unter L. Belly. Er bereiste Eng-
land, Frankreich, Spanien, Italien, Afrika und die Alpen. T. malte in Gel, noch
mehr in Wasserfarben und wandte sich dann der decoratlven Malerei zu. Von ihm
Ansicht auf dem Hudson, Schiffsscenen im New-Torker Hafen, etc. T. war einer der
ersten amerikanischen Künstler, der sich mit dem Kunstgewerbe befasste. Er machte
viele Experimente mit Glas, die endlich in ganz herrlichen Erzengnissen gipfelten
(sowohl Glasfensterdecorationen, sowie GlasgeflUse) und seinen Namen bald weltbe-
rühmt machten. Die Opalescent-Mosaik-Decoration geht auf ihn zurück. MitgL der
amerikan. Nat.-Akad.
TilTon, Claude, Baumeister, geb. 4. Dec. 1798 in Bar-sur-Aube (D^p. Aube),
t 2. Oct. 1868 in Tarbes (Ddp. Hautes-Pyrenäes). Er wurde Baumeister des Däp.
Hautes - Pyrenäes und hat viel an öffentlichen Geb&uden gearbeitet Kr. d. Ehren-
legion 1863.
Tiger, Jean, Maler, geb. 1623 (?) in Falaise (Däp. Calvados^ f 30. Dec 1698
in Troyes (Ddp. Aube). Er malte Bildnisse und wurde 1675 Mi^lied der Pariser
Akademie.
Tilborgh, (Tilbnrg), Gillis (Aegldins) van, Maler, geb. um 1625 in Brüssel,
t am 1678 das., Schüler von D. Ten iers d. J.; 1654 wurde er Meister der Brüsseler
Gilde. Er malte in Teniers*, aber auch in G. Coques' Manier. Von ihm Interieur und
1 A. (Mus. Brüssel), Der Schuhflicker (Gal. Kopenhagen), VlAmische Bauemhor1iz(*it
u. 1 A. (Gal. Dresden), Die Mahlzeit (Mus. Haag), A. in den Sammlungen zu B«>r«ieaiix,
Darmstadt, Gotha, Hamburg, München, Nantes, Oldenburg, Ronen, St. IVuraiiirg,
Valenciennes, Wien, (Gal. Liechtenstein und Gzernin). — Von seinem gl« irln.an i^iva
Vater besitzt das Mus. zu Lille ein Bauernfest aus den 90er Jahren des 17. Jahr-
biwd^rta»
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Tilens — Tillot. 419
Tilens^ (Tilen, Tielen), Jan (Hans)) Maler, get. 6. April 1589 in Antwerpen,
t 25. Juli 1630 das. £r malte in der Weise P. Brils und wurde 1612 in die Gilde
aufgenommen. Man kennt von ihm eine Landschaft mit Diana unter ihren Nymphen
(Mus. Berlin) und eine Gebirgslandschaft (Mus. Wien).
Tilgrner, Victor Oskar, Bildhauer, geb. 25. Oct. 1844 in Pressburg, f 16. April
1896 in Wien, Schüler der Wiener Akademie unter Schönthaler, auch von Prof.
Bauer und J. Gas s er Ton Wall hörn; er erhielt dort mehrere Medaillen und ein
Stipendium. 1874 reiste er mit Makart nach Italien. Er machte sich zuerst durch
einige realistische BildnissbOsten bekannt, z, B. Charlotte Wolter, Heinrich Laube.
Von ihm ferner im Wiener Yolksgarten die Bronsegruppe Triton und Nymphe,
im Garten der Kais. -Villa zu Iscbl ein Brunnen, in der Gedächtnisskapelle zu Mayer-
ling eine Mater dolorosa, im Equitable- Palast zu Wien eine Statue von Rubens,
andere Stattien und Büsten für die K. K. Hofmuseen, das Parlamentsgebäude, das
Burgtheater, den Wiener Rathhausplatz, den Platz am Schwarzenbergpalais, Das
Lisztdeukmal in Oedenburg, Das Hummeldenkmal in Pressburg, etc. Sein Haupt-
werk ist das Mozartdenkmal Wiens. Gr. Gold. Med. Berlin 1886.
Tillns^ Jan, Maler, geb. in Hilvarenbeek vor 1665, f nach 1698, Schüler des
Slingelandt in Leiden. 1683 wurde er Mitglied der Lukasgilde im Haag. 1694
war er in London thätig. Von ihm Sophie Amalie von Braunschweig (Mus. Hannover),
Die Näherin (Gal. Dresden), Dudelsackpfeifer (Mus. Wien), Frau einem Manne eine
Rose anbietend (Ferdioandeum, Innsbruck), etc.
Till^ Johann, Maler, geb. 1826 in Wien, f 22. Nov. 1894 das., stndirte dort
und in Düsseldorf, München und Rom. Er Hess sich in seiner Vaterstadt nieder und
malte geschichtliche Darstellungen. Sein Gottfried von Bouillon gelangte in die
Wiener Museen (n. A. wäre Johann T. 1801 geb. und am 23. Jan. 1889 zu Wien
verstorben).
Till, Johann Carl Ton, Maler und Radierer, geb. 1624 in Nürnberg, f 1676 (?),
dort und in Rom gebildet. Er malte Vögel und Früchte in Oel, sowie Miniatur und
radierte Bildnisse z. B. das des Ferd. '1 alientschger (1644).
Till, Leopold, Maler, geb. 1829, f im Juli 1893 zu Wien.
TUlard, s. TUliard.
TiUenians, (Tilman), Pleter, Maler, geb. 1684 in Antwerpen, f 5. Dec. 1734
in Norton (ISuffolk, England), Sobn eines Diamanteoschleifers. Er kam 1708 nach
England, wo er durch Copien nach Teniers, Gourtois, etc. bekannt wurde und die Gönner-
schaft der Herzöge von Devonshire und Kingston, sowie des 4ten Lord Byron ge«
wann. Er malte Ansichten von Landsitzen, Bildnisse, Jagden, Pferde- und Hunde-
bildnisse, etc. Für Bridges Gesch. von Northamptonshire (1719) zeichnete er auch
die 500 lUustratiooen. T. hat auch Einiges radiert.
TiUemaus, (Tilman), Simon Pleter, Maler, gen. Sehench, geb. 23. Juli 1601
in Breoicn, f nach 1667 in Wien(?). Er bereiste Italien, Holland und Wien. 1639^42
verweilte er in Utrecht, wo er einen Auftrag vom König von Dänemark erhielt. Dann
lebte er auch nocb einige Zeit in Amsterdam. Das reformirte Bürgerwaisenhaus zu
Utrecht besitzt „Die Wohlthätigkeit' von ihm. Sonst malte er meist Bildnisse. Werke
von ihm findet man zu Bremen.
TlUiard, (TUlard), Jean Baptlste, Kupferstecher, geb. 1740, f 30. Aug. 1818
in Paris, Schüler von £. Fessard. Er hat sehr viel radiert, gestochen und verlegt.
Wir heben hervor Die ülustrationen zum „Töldmaque* (nach Monnet, Paris 1773),
Mes Gens (7 Blatt nach St Aubin). A. nach Boucher, Garmontelle, Challe, Ghoffard,
Fragonard, Frädou, Grenze, Leprince, Liotard, Monnet, Porta, St Aubin, Salvi,
Vernet, etc.
TlUler^ Jean Marie, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Paris, f 1824 das.,
Sohn und Schüler (?) eines Hofmalers.
TllUer, Panl Prosper, Maler, geb. 29. Nov. 1834 in Bonp^re (D6p. Yendöe),
Schüler von L. Cogniet au der £cole des beaux-arts. Von ihm Pan und Psyche (1864),
Liebesstreit (1873), Ein Traum (1882), etc.; auch Bildnisse.
Tlllmaun, Bernhard, Maler des 16. Jahrhunderts, t ^^^h thätig in Bern.
Man kennt einen S. Mauritius (getuschte Zeichnung) von ihm.
Tillmans^ Richard, Maler, geb. 28. Dec. 1861 in Lüttringhausen bei Remscheid,
Schüler der Düsseldorler Akademie und von Boulanger und Leföbvre in Paris.
Er liess sich in München nieder. Von ihm Tischgebet, Nach dem Begräbniss, etc.
TlUot, Charles Tlctor, Maler, geb. 1825 in Ronen, Schüler von Scheffer
und Th. Rousseau. Er verfasste einen Oeuvre-KaUlog der Werke i^ousseaas
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420 tiUy — Timocharift.
und einen der Werke Millets (1875). Von ihm Aas den Pyrenäen (1855), Im Walde,
viele Bildnisse, etc.
Tilly^ —9 Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, begr. 7. Aug. 1748 in Paris. —
Ein Auguste T«, geb. vor 1855 in Toul, ScbQler Ton Gosson und Burn-Smeeton,
wurde als Holzschneider bekannt. Er arbeitete nach Breton, Catenacci, Clerget,
Freeman, F. Hals, Jacquet, Larde, Layieille, Levy, Lhermitte, Mesnel, Therese
Schwartze, Stroolant, Ten Kate, ürrabieta, Yuillier, etc. — Des letztgenannten Sohn
Pierre Emil T., ebenfalls in Toul geb., SchQler Gossons, Burn-Smeeton s und
seines Vaters, strebte diesem auf gleichem Felde nach. Von ihm Holzschnitte nach
Bodmer, Gorot, Daumier, Frao^ais, Gilbert, Laurens, Renouard, N. de Rothschild,
Yan Dargent, etc.
Tilly, Jean Nicolas, Bildhauer, geb. 1 746, f 14. Febr. 1784 in Paris, wo er thfttig war.
Tilmaii) g« Tillemans.
Tilmoiity Charles, Maler unseres Jahrhunderts, f 1842, thätig in BrflsseL
Tllsoiu Henry, Maler, geb. 1659 in Yorkshire (England), f 1695, Schaler von
P. van der Faes, nach dessen Tod er mit Dahl nach Italien ging und sich 7 Jahre
lang weiter bildete. Er malte Bildnisse in Oel und Pastell. Ueber Liebeskummer
wurde er trObsinnig und erschoss sich.
Tilton, John Rollin, Maler, geb. 1888 in London (New Hampshire, ü. S. A.),
studirte in Florenz und Rom, wo er sich niederliess; bereiste auch andere italienische
Statten, eta Von ihm Rom vom ATentiner Berg gesehen (Gal. Washington), Lagune
Ton Venedig, Thal von Ghamounix, Dei derah in Egypten, etc.
Timanthes, Maler aus Kythnos, th&tig um 400 ▼. Ghr. zu Sikyon. Seine Werke
wurden wegen ihrer Andeutungskraft gepriesen. Fünf sind der Ueberlieferung nach
bekannt, Streit des Ajax und Ulysses um die Wehr des Achilles, Tod des Palamedes,
Heros (im Friedenstempel zu Rom), Schlafender Gyclope, und das berflhmte Opfer
der Iphigenie (von Gicero, Quintilian, etc. erw&hnt), von dem man in Pompeji eine
Nachahmung gefnnden haben will.
Timarchidesy griechischer Bildhauer des 2. Jahrhunderts v. Ghr., ans Athen,
Sohn des Polykles, der mit seinem Bruder Timokles gemeinsam Athleten- und Götter-
statuen bildete; allein bildete T. einen Apollo für einen Tempel zu Rom; er arbeitete
auch im Auftrag des Metellus.
Timarchides II«^ griechischer Bildhauer der letzten H&lfte des 2. Jahrhunderts
V« Chr., Enkel des vorigen. Er schuf mit seinem Oheim Dionysios eine Statue,
deren Inschrift kfirzlich in Delos entdeckt wurde und die dem Bibmer Ofellins Ferus
zu Ehren errichtet wurde.
Tlmarehos, griechischer Bildhauer der letzten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr.,
aus Athen, Sohn des Praxiteles. Er arbeitete gemeinsam mit seinem Bruder Kephi-
sodot Statuen des Kadmus ftlr Theben, des Redners Lykurg und seiner drei Söhne
Qn Holz), des Dichters Menandros (im Dionysostheater), etc.
Timbal, Lonis Charles, Maler, geb. 26. Febr. 1821 in Paris, f 20. Nov. 1880
das., SchOler von Dr ollin g, Signol und der £cole des beaux-arts. Er schuf Wand-
malereien in der Kirche der Sorbonne, in St £tienne du Mont, in der Genofeven-
Eapelle von St Sulpice und der Kirche von Pierrefitte. Von ihm ferner Die Muse
und der Dichter (1866, gelangte ins Mus. Luxembourg), Christus auf dem Oelberg
(1867, ebenso). Die Juden in der babylonischen Gefangenschaft, Die Grablegung (1848),
Savonarola, Bildnisse, etc. Delaborde gab (Paris 1881) seine »Notes et Causeries sur
L'Art" mit einer Lebensbeschreibung heraus. Med. 2. El. 1848, 1857, 1859, 1. Kl.
1861, Kr. der Ehrenleg. 1864.
Timm, Georg Wilhelm tod, Maler, geb. 1820 (?), t 1895 in Beriin. — Ein
Wilhelm T. (derselbe?), geb. in Riga, lieferte Hlustrationen namentlich fßr eine Ztit-
schrift, die er selbst herausgab.
Timm, Hermann Anton Friedrich, Maler und Radierer, geb. 1791 in Eckfrii-
förde, t l^BSj Schfller der Kopenhagener Akademie. Er malte Blumen, copirte Ruis-
dael, hat sich aber besonders als Gemälderestaurator einen Namen gemacht. T. hat
8 Ansichten radiert — Sein Bruder Peter Chr. Jacob von T«, geb. 1782 in Eckern-
forde, war ebenfalls Maler und hat auch 9 Bl. radiert, sowie Einiges litbographirt
Er war seines Berufes Soldat und hat mehrere Feldzflge etc. mitgemacht Als Maler
hatte er sich in Kopenhagen gebildet
Timoeharisy griechischer Bildhauer der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts, aus
Eleuthema. Von ihm Statue eines Priesters su Lindos, eines Xenophantos m Rhodos ;
er gehörte der rhodischen Schule an.
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Timokles — Tiolier. 421
TlmokleSy 0* Timarcbideg.
Tiinomaohog, Maler des 1. (?) Jahrhunderts ▼. Chr., aus Byzanz. Julius Cäsar
kaufte seine Ajax und Medea für den Tempel der Venus Genetrix. Diese Werke wurden
gepriesen, weil er das Furchtbare nicht plump darstellte, sondern ahnen Hess. Ferner
werden von ihm erwähnt Orest, Iphigenie auf Tauros, Die Gorgone, etc.
Timotheogy griechischer Bildhauer der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts, wahr-
scheinlich aus Athen. Er war an dem Tempel des Asklepios in Epidanrus thätig, an
dem er die Figuren des einen Giebels schuf und andere nach seinen Zeichnungen
arbeiten Hess. £r arbeitete mit Skopas am Mausoleum zu Halicamassos; seine Artemis
wurde nach dem palatinischen Apollotempel in Rom gebracht. Ein Avianus ETander
restaurirte deren Kopf.
Timoteo da Urbino, g. Yite.
Tinayre« Jean Paul Louis, Maler, Zeichner und Holzschneider, geb. 14. M&n
1861 in Neuilly-sur- Seine, thätig in Paris. Er lieferte Zeichnungen für «rUnivera
illustr^*, „Journal des Voyages' u. s. w. Von ihm die Plakate La Marchande des
Quatre Saisons par M. Morphy, Dioramas sur TExpödition de Madagascar, etc.
Tinelli, Cav. Tlberio^ Maler, geb. 1586 in Venedig, 1 1688 das., Schüler Ton
G. Contarini und Leandro da Ponte. Er suchte ▼. Dyck nachzuahmen. Er malte
Historien für Kirchen zu Padua, Venedig und Verona, mit grösserem Erfolg aber
Costttmbildnisse, sowie Eabinetbilder und war meist in Florenz thätig. Louis XHI.
ernannte ihn zum Kitter des Hl. Michael. In Folge Ton häuslichem Unglück soll er
sich das Leben genommen haben. Die Accad. Gall. zu Venedig besitst ein Bildniss
von ihm.
Ting Yfln-^'OMgy chinesischer bekannter Figarenseichner, thätig um 1600 unter
Wan-li. Er zeichnete buddhistische Figuren.
Tinney, John, Kupferstecher, geb. nach 1700, f 1761, thätig in London (wo
er auch den Kunsthandel trieb) und auch in Paris. Er TerOffentlichte eine Anatomie
für Künstler. Von ihm George II. (n. Highmore), Kitty Clive (n. Ellys), Die Tages-
zeiten (n. Boucher), 8 Ansichten von Hampton Court (n. Highmore), Flora (n. R.
Carriera), etc.
Tino di Camaino, g« Camaino.
Tinter, Karl, Holzschneider, geb. 1859 in Wien, thätig an der K. u. K. Hof-
und Staatsdruckerei das. Er arbeitete u. A. für .Die Oesterr.-Ung. Monarchie in
Wort und Bild«.
Tinthoin, Jnleg Lonig, Maler, geb. 19. August 1822 in St Denis (D^p. Seine),
Schüler von Delaroche und Gleyre. Von ihm Versuchung des Eremiten Bnrck-
hardt (1848), Eine Evastochter (1857X Die Leidenschaften des Lebens (1859X etc.,
auch einige Steindrucke.
Tinti, GioTanni Battiata, Maler, geb. 1. Jan. 1558 in Parma, f im Jan. 1604,
angeblich Schüler von 0. Sammachini in Bologna, in Parma an Allegri weiter-
gebildet. 1588 malte er Fresken in der Kuppel der Madonna degli Angeli-Kirche
zu Parma. Er malte auch Bilder für den Dom, S. Alessandro, S. Ambrogio, SS. Cos-
mas und Damian (1594) das. Von ihm Maria Magdalene (Gal. Parma). — Ein
Camino T., geb. um 1788 in Rom, t vm 1796, stach für G. Hamiltons «Schola
Italica** Blätter nach A. Angeli, Caldara, Lanfranco, Mazzuoli, Porta, etc.
Tinti, Lorenzo, Maler und Kupferstecher, geb. 1626 (n. A. 1684) in Bologna,
1 1672, Schüler von Siran i. Von ihm Die Geisselung (Madonna del Piombo, Bologna),
Madonna mit Heil. (Sa. Tecla, das.), etc. Ferner kennt man 11 Radierungen von
ihm, darunter 2 nach Elisabetta Siran! und 1 nach Rani.
TintorettOy g« Bobngti*
Tioda, — -y Baumeister des 9. Jahrhunderts, thätig für die König Alonso der
Keusche und Ramiro I. in Asturien. Seine um 802 vollendete Basilica 8. Salvador
in Oviedo musste 1880 der jetzigen Kathedrale weichen. Femer werden ihm zu-
geschrieben Basilica der Hl. Jungfrau (Oviedo, im 18. Jahrhundert zerstört^ S. Tirso-
Mijrnel (das., fast zerstört), S. Juliano bei Oviedo und Königsschloss (jetzt Biichöfl. Pal.)
in O'i<»ilo.
Tiolier, Pierre Jogeph, Medailleur, geb. 1768 in London als Kind französischer
Eltfrn, t 1819 in Bourbonne-les-Bains, Schüler von Du vi vi er. 1808—16 war er
Haiirt-Münz' und Siegelgraveur zu Paris und schnitt mehrere Münzen mit Napoleons
Bildniss. Michaels-Ord. 1816.
Tiolier^ Pierre Hieolag, Medailleur und Bildhauer, geb. 1784 in Paris,
t 25. Sept. 1853 das., Schüler von von Jouffroy und Dejouz, Sohn des
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422 Tirali - TischbeiiL
P. Josepb T.; gewann 1805 den gr. Preis und ging als Pensionftr nacb Rom. Er
lieferte MarmorbQsten und Reliefs, sowie zablreicbe Medaillon (auf die Eröffnnng
der Börse, etc.)* Er folgte unter Louis XVIII. und Charles X. seinem Vater im Amt als
Haupt-MflnsgraTeur. Von ihm ferner Jungfrau und Kind (Marmorgruppe), Die Kraft
und die Liebe (1822), etc. Med. 2. Kl. 1824; Kr. d. Ehrenleg. 1821, Offizierskr. 1825.
Tirali, Andrea, Baumeister, geb. um 1660, f 1737 in Monselice, thätig in
Venedig, war erst Maurer. Von ihm Gapp. S. Domenico in SS. GioTanni e Paolo
(1690), Grabmal der Dogen Berturci und Silvestro Valiero (1*708 in der ebengenannten
Kirche), Sa. Triniti (Chioggia), Fa^ade von 8. Nicolo dei Tolentini (1709), Pal. Diedo-
Rimini bei Sa. Fosca, Pal. Priuli am Canareggio, Die Brücke delle Penitenti, Die
Scuola dell' Angelo custode (jetxt protest. Kapelle, 17S4). 1728 legte er einige Reifen
um geborstene Kuppeln der Marcuskircbe.
Tiratelli, Aarelio, Maler und Bildhauer, geb. 1842 in Rom, Scbfller der dortigen
Accad. San Luca zunächst als Bildhauer, und wendete sieb erst 1878 ganz der Malerei
zu. Seine bedeutendste Plastik ist das Guerragrabmal auf dem Campo Santo zu Rom.
Von Gem&iden nennen wir Bflffelgespann in den pontiniscben Sümpfen (Mus. Triest),
Ernte in der Gampagna (Mus. New- York), Büffelkampf in der Gampagna, etc. Med. Rom,
Santiapro, Wien; Ital. Kronen-Ord., etc.
Tiratelli, Gesare, Maler, geb. 1864. Von ibm Palmsonntag, etc.
Tir^n, Johan, Maler, geb. 1858, tbätig in Schweden (Finnland?). Er malte
nordische Landschaften.
Tlrpenne^ Jean Lonla, Maler und Lithograph, geb. 26. Aug. 1801 in Hamburg,
als Kind französischer Eltern, f i^^ch 1878, Schüler Ton Bouton, Daguerre und
Remond zu Paris. Er hat Reiseführer und dergl. Terfasst, auch eine Anzahl
Theaterstücke auf die Pariser Bühnen gebracht, und gemeinschaftlich mit A. eine
werthlose «Zeichenmethode* veröffentlicht. T. malte und lithographirte pittoreske
GebAnde, Ansichten Ton geschichtlichem Interesse und Landschaften.
Tischbein, üeber diese Familie vergl. E. Michel „Les Tischbein* Lyon 1881.
Tisehbein, Anton Wilhelm, Maler, geb. 1784 in Haina, f 1804 in Hanau, Schüler
seines Bruders Johann Valentin T. d. Ae. Er malte Bildnisse und Landschaften.
Er besuchte Holland und den Rhein, besonders Mainz. Zuletzt war T. in Hanau
Hofmaler. Von ihm Venus und Amor (Gal. Cassel). — Christian Wilhelm T., Vetter
des Johann H. T. d. Ae. und Sohn eines Mechanikers in Marburg, war zu Warschau
und Schmiedeberg-Schlesien als Maler thätig. — Dessen Bruder Georg Heinrieh T;
t nach 1797, war in Bremen als Kupferstecher th&tig.
Tigehbeln, Aagust Anton, Maler, geb. 1805 (1806?) in Rostock, f nach 1844,
Schüler der Gasseier Akademie, in Dresden und München (1882 — 37) weitergebildet.
Er besuchte Italien, hielt sieh in Venedig auf und liess sich in Triest nieder. Von
ihm Sennerin und Jäger (1831, Mus. Schwerin), Fensterin und 3 A. (ebenda).
Tisehbein, Heinrieh Jaeob, Maler, geb. 1760 in Hayna, f im Jan. 1804, Sohn
des Job. Conrad T., Schüler des Job. Hei nr. T. d. J. und des J. H. Wilhelm T. L,
auch in Dresden gebildet. T. hielt sich erst in Cassel, Berlin, Basel, Zürich (1782),
die längste Zeit aber in Hamburg und Frankfurt a. M. auf. Er wurde Mitgl. der
Casseler Akad., malte Landschaften und gab Unterricht.
Tisehbein, Heinrieh Wilhelm, Maler, geb. 1751 in Hayna (Hessen), Schüler
seines Vaters Konrad T., sowie seiner Onkel Johann H. T. und Jacob T. In
Hamburg blieb er mehrere Jahre und ging 1770 nach Amsterdam, sowie anderen
holländischen Städten, 1772 nach Cassel, 1777 nach Berlin, 1779 nach Italien, 1781
in die Schweiz. Er malte Bildnisse, Landschaften und Historien. S. Leben und
Briefwechsel Ton F. von Alten (Leipzig, 1872).
Tisehbein, Johann Anton, Maler, geb. 1720 in Kloster Haina, f 1784 in
Hamburg, Bruder und Schüler des Job. Valentin T., auch in Paris gebildet Er
gelangte dann nach dem Haag, wo er 1752 Mitgl. der Pictura-Gesellschslt war, sowie
1760 nach Rom, wo er Bildnisse malte. 1766 war er in Hamburg ansässig, wo er
eine Zeichenschule gründete. 1771 veröffentlichte er ein Zeichenlehrbuch.
Tisehbein, Johann Conrad, Bildhauer und -Schnitzer des 18. Jahrhunderts,
geb. in Haina, f 1778 das. Er wollte Constantinopel besuchen, kam aber nur bis
nach Ungarn und der Walachei und verweilte dann eii\jge Jahre in Wien, wo er ein
Kanzelgelftnder schnitzte. Nach Haina zurückgekehrt, verlegte er sich besonders
aufs Lehren.
Tisehbein, Johann Friedrieh Angrnst, Maler, geb. März 1750 in Maestricht,
t 21. Juni 1812 in Heidelberg, Schüler seines Vetters Johann H. W. T. und seines
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Tischbdo. 423
Obeims Johann H. T. in Cassel, Sohn des Joh. Valentin T. Er besuchte Paris
(1780), Italien, Wien, Haag, Dessau (1795—99) und war 1771 Hofmaler in Cassel,
später in Waldeck, dann in Leipzig thätig, wo er 1800 Prof. und Direktor der
Akademie wurde. Später kam er noch nach St. Petersburg. Von ihm Folge von
9 Pastellbildnissen von Prinzen und Prinzessinnen TOn Oranien-Nassau (Mus. Amster-
dam), J. V. de Poll (1791, das.), Gemahlin Willem V. von Oranien (Mus. HannoTer),
Prinzessin Friederike L. W. von Preussen u. 2 A. (Mus. Haag), Bildnisse des Herrn
Lauck und seiner Frau (Mus. Frankfurt a. M.), Bildniss Schillers (1804, Mus. Leipzig),
Die Lautenschlägerin (Nat.-Gal. Berlin?), etc.
Tisebbeln, Johann Heinrich d. Ae«, Maler, geb. U. (3.?) Oct. 1722 in Haina
(Hessen), f 22. Aug. 1789 in Cassel, Schüler von J. G. van Free se, auf Kosten
des Grafen Stadion 18 Jahre lang in Paris unter Carle van Loo weitergebildet
wo er auch Boucher und Watteau studirte. 1748 besuchte er Bologna, Florenz,
Rom und Venedig, wo er noch inPiazzettas Atelier eintrat 1751 kehrte er in die
Heimath zurQck. Als Historienmaler ist er schwacher, manieKrter Nachahmer, als
Bildnissmaler etwas besser und immerhin einer der hervorragendsten Meister des
18. Jahrhunderts in Deutschland. 1752 (n. A. 1760) wurde er Hofmaler in Cassel,
1776 Akademiedirektor das. Von ihm Augustus und Kleopatra (1769, Gal. Cassel),
Urania (1782, das.), Blumenmädchen in der Schenke (das.), Selbstbildniss u. 26 A.
(das.), Graf Waldner v. Freundstein (1761, Mus. Versailles), Lessing (Nat-Gal. Berlin).
A. in den Sammlungen zu Bamberg, Oldenburg, Schieissheim, Schwerin, Weimar, etc.
und in Casseler Kirchen. T. hat auch einige Historien und Mythologien radiert.
Sein Leben mit Verzeichniss seiner Werke von Engelschall, Nürnberg, 1797. —
Seine Tochter WiUieimine Caroline Amalie T. verehel. von Apell, geb. um 1756,
malte Miniaturen und wurde Mitglied der Gasseier Akademie.
Tiaehbein, Jobann Heinrieli d. J«, Maler und Radierer, geb. 1742 in Hayna(?),
t 22. Dec. 1808 in Cassel, Schüler seines gleichnamigen Oheims, Sohn des J. Conrad T.
Er bereiste Holland, war 1773 in Cassel etablirt wo er 1775 Galerieinspektor wurde.
Er malte staffirte Landschaften, von denen zwei Ziegenbilder in das German. Mus. zu
Nürnberg gelangten. Von Radierungen veröffentlichte er 84 Bl&tter. mit der «kura-
ge&ssten Abhandlung" (Cassel 1790), 20 Blatt in der 2. Auflage unter dem Titel
„Die Radier- und Aetzkunst" (nach seinem Tode, Zwickau, 1827 erschienen), Vieh-
studien (30 Bl.), 50 Blatt Jagdbare Thiere, 84 Bl. Zeichnungen von Potter, R. v. Rijn
VL A., 160 Bl. desgl. von Agricola, Bellini, etc.
Tiaehbein, Johann Heinrieh Wilhelm L, Maler und Radierer, geb. 15. Febr.
1751 in Kloster Haina, t 26. Juni 1829 in Eutin, Schüler seiner Oheime Joh. Jacob T.
und Joh. Heinrich T. d. Ae., Sohn des Joh. Conrad T. Er war Anfangs (1766) in
Hamburg und Bremen thätig. 1772 besuchte er Holland, hielt sich darauf mehrere
Jahre in Cassel, Hannover, Berlin (1777), Dresden, Gotha, Weimar, Leipzig auf,
kehrte nach Cassel surück und ging 1779—81 als Akademiepensionair nach Italien,
1781—82 war er in Zürich thätig und gelangte durch Goethes Verwendung 1788
wieder nach Rom. Von hier ging er mit Goethe nach Neapel, wo er sich niederliess
und 1789 Direktor der neapolitaner Akademie wurde. 1799 zog er über Livorno,
Frankfurt a. M., Giessen, Cassel, Hannover (1800), Göttingen, Hamburg, nach Entin,
wo er sich 1808 niederliess und Hofmaler des Herzogs von Oldenburg wurde. Von
ihm Bildniss Goethes (Mus. Frankfurt a. M.), Kriegerbildniss u. A. (Mus. Gotha),
B« nningsens Einzug in Hamburg (Kunstballe, Hamburg), Selbstbildniss u. 1 A. (Mus.
Hani.ovei). A. in den Sammlungen zu Oldenburg, Schwerin (auch in den Schlössern
dab), etc., auch in der St. Ansgariikifche zu Bremen. Von seinen 147 Radierungen
nc'unen wir 81 Blatt zum Homer, 16 Bl. Thierköpfe, etc., femer die ümrissstiche der
Haniiiton- Sammlung antiker Vasen (in 3 Bdn., Neapel 1791). Seine Selbstbiogra-
phie (Bremen, 1822) und ausführlicher (2 Bde. Braunschweig 1861).
Tischbein, Johann Jacob, Maler, geb. 1724 in Haina, t 1791 in Lübeck,
Bruder des Joh. H. T. d. Ae., in Cassel gebildet und von P. Hackert beeinflusst
Er malte staffirte Landschaften, auch Thierstücke in der Art Berghems und Wouver-
mans. — Sein Sohn Angrnst Albert T«, geb. in Lübeck, war auch Maler.
Tischbein, Johann Valentin d. Ae., Maler, geb. in Haina, t 1767 in Hild-
burghausen, gebildet in Cassel und Frankfurt a. M. Er besuchte Holland, malte
Bildnisse, gab Perspectivstunden und wurde, in die Heimath zurückgekehrt, Hofmaler
in Hildburghausen. Er war ein älterer Bruder des Johann H. T. d. Ae. — Joliann
Valenttn T. d. J.^ lebte 1768 in Cassel als Hofdecorationsmaler.
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424 Tischbein — Tissot.
Tisehbein, Karl Ladwigr, Maler, geb. 1797 in Dessan, f 13. Febr. 1855 in
Bfickeburg, Schüler seines Vaters Job. Fried r. August T. und von Uartmann
in Dresden, auch 1819 in Italien gebildet. Er wurde 1825 Prof. an der Römischen
Akademie, bereiste später die Niederlande, liess sich endlich in Bückeburg nieder uud
malte Historien, Bildnisse, besonders aber Genrebilder.
Tischbein, Ludwig Philipp, d. Ae«, Baumeister und Maler, geb. 1748 in Cassel,
t 1808 in St. Petersburg, Sohn und Schüler des Job. Valentin T. d. Ae., ferner
in Hamburg (um 1765), dann 9 Jahre in Italien gebildet. Er kam 1779 nach St.
Petersburg; hier erbaute er die grosse Oper, für die er auch Decorationen schuf.
Seine Arbeiten mussten durch spätere Künstler hier verbessert werden.
Tiseliler, Anton, Kupferstecher, geb. 1721 in Wien, t nm 1780, Schüler von
Gamerata in Dresden, auch in Paris und Berlin gebildet. Er arbeitete für das
Graf Brühl'sche Galeriewerk, sowie Platten nach Dou, Feti, Lion, de la Pegna,
Wouverman, etc.
Tisi, BeuTenntOf Maler, gen. Garofalo, geb. 1481 bei Ferrara, f 6. Sept. 1559
in Ferrara, Schüler von S o r i a n i und D. P a n e 1 1 i , dann von B. Boccaccino
in Cremona, dem er entlief, um 1499 su Rom unter B a 1 d i n i weiter zu studiren.
Die Krankheit des Vaters rief ihn in die Heimatb zurück, doch hat er später Bologna,
wo ihn L. C 0 8 1 a beeinflusste, und wahrscheinlich nochmals Rom besucht (zwischen
1510—12). 1517—50 ist er in Ferrara nachweisbar, wo er neben Dossi zu den
Häuptern der Schule gehörte. Er erblindete im Alter. Viele seiner grösseren His-
torien findet man in Ferraresischen Kirchen (Dom, S. Domenico, S. Francesco). Von
ihm femer Die Grablegung u. A. (Mus. Berlin), Poseidon und Athene u. 8 A. (Gal.
Dresden), Die Hochzeit zu Gana u. 19 A. z. Th. Schulbilder (Gal. Borghese, Rom),
Die Geburt u. 4 A. (Gal. Parma), Madonna mit 4 Heil. (1518, Gal. Venedig); A. in
den Sammlungen zu Amsterdam, Edinburgh, Ferrara, Glasgow, London, Mailand,
Modena, München, Neapel, Paris, St. Petersburg, Rom (Quirinal, Gapitol, etc.), Wien.
Tisikratesy griechischer Bildhauer des 4. und 8. Jahrhunderts, ans Sikyod,
Schüler des Euthykrates, bildete sich auch nach dessen Vater Lysippos. Von
ihm Thebanischer Greis, König Demetrios u. A.
Ti8oT, Jänos, (Johann), Maler, geb. 1867 in Vuka bei Djakovar, in Agram,
Wien und München (unter R o e s s e 1 und M a r r) gebildet. Von ihm Die Kunst, etc.
Tissandier^ Albert, Baumeister und Zeichner, geb. 1. Oct. 1889 in Anglure
(D^p. Marne), Schüler von Andrd und der £cole des beaux-arts. Er gewann den
Preis für ein grosses Gbateau d'eau in Bourges und übernahm dessen Ausführung.
In städtischen Diensten war er an der Pariser grossen Oper unter Garnier thätig.
Im 1870/7 1er Krieg (und seither) war er vielfach als Luftschiffer thätig. Ferner ar-
beitete er für zahlreiche illuitrirte Zeitschriften, und lieferte namentlich Kreide-
zeichnungen, sowie Lithographien nach alten Pariser Gebäuden.
Tlsserand, Jean, Maler des 18.(?) Jahrhunderts. Er war lange in Italien
thätig gewesen. Das Mus. und die S. Moritzkirche zu Rheims besitzen Werke von
ihm. — Eine Lonise Marie Lueie verehel. T., malte zwischen 1870--80 auf
Porzellan und hat auch Holzschnitte geliefert.
Tlssi, Matteo, Maler unseres Jahrhunderts, t iin ^^c* 1^95 in Rom.
Tisai^-Sarma, — -, Maler, geb. 1780 in Garcassone, f 26. Dec. 1866 in Mont-
pellier. Das Mus. zu Montpellier besitzt eine Studie von ihm.
Tiasier, Jean Baptiste Ange, Maler, geb. 6. März 1814 in Paris, f 1876 das.,
Schüler von F. Delaroche, Arj Sehe ff er und der £cole des beaux*arts. Von
ihm Gen. Binot (Mus. Versailles), Vicomte A. Reiset (ebenda). Schlafende Nymphe
von Faunen überrascht, Kopf der Jungfrau, viele Bildnisse, Genrebilder, etc. Med.
3. Kl. 1845, 1855, 2. Kl. 1847, 1848, 1861, Kr. der Ehrenleg. 1867.
TiSBOt, Am^d^ Angelot, Maler, geb. vor 1820, t 1867. Er schuf Aquarell-
ansichten aus der Umgegend von Paris, aus Südengland, etc.
Tissot, Jacqnes Joseph (James), Maler und Radierer, geb. 15. Oct. 1836 in
Nantes, Schüler von H. Flandrin, Lamothe und der J^cole des beaux-arts. Er
malte erst romantische Genrebilder mit archäologisch genau studirten Gostümen des
15. Jahrhunderts, dann nachdem er sich in England niedergelassen, ästhetisch-elegante
Frauentypen, zuletzt auch religiöse Bilder. Seine glatten flauen Oelgemälde sprechen
heute weniger an als die wirkungsvollen Aquarelle Ball-, Restaurantscenen, etc.
Seit 1875 widmete er sich der Radierung, besonders der Kaltnadelarbeit und schuf
in den nächsten 9 Jahren 74 Platten. Zu den besten gehören Malvourneen, Die
Galerie des ,|Galcutta*, Das Foyer der grossen Oper während der Belagerung, Lang-
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Tite — Toberentz. 425
weili((e Geschiebte, Octobcr, Am Meeresstrand, Die ältere Schwester, Die Bflckkehr
des yerlorenen Sohnes, Sonotag-Morgen. Von Oelgemälden nennen wir Margarethens
Begegnung mit Faust (Mus. Luxembourg), Junge Frau in der Kirche, Abschied der
Braut (1S63). Von ihm auch ein grosses Prachtwerk zur Geschichte Christi, etc.
Tite, Sir William, Baumeister, geb. 1803 in London, f 20. April 1873 in
Torquay, Schaler von Laing. Er baute (z. Th. gemeinschaftlich mit Cockerell) viele
Kirchen in London, verschiedene Hochbauten an der Bahn, das London- und West-
minster- Bankgebäude zu Lothbury und (1841) die Börse in London. T. veröffentlichte
auch Fachschriften. 1855 wurde er Parlamentsmitgl. für Bath, 1869 geadelt. Mitgl.
d. Inst, of British Architects, etc.
Titeax, Philippe Aagvste, Baumeistpr, geb. 19. Sept. 1812 in Paris, f 1* ^ebr.
1846 als Pensionär in Athen, Scbüler der £cole des beaux-arts, an der er 1842 den
grossen Rompreis gewann. Von ihm Entwurf zur Restauration des Schlosses Ecouen,
der St. Julien- le-Pauvre-Kirche zu Paris, des Minerveu-Tempels zu Assisi, etc.
Titeax, Philippe Josepli H^Jaeinthe, Bildhauer, geb. 1744 in Sint-Hubert,
f 9. Febr. 1809 in Frenois bei Sedan, in Paris gebildet. Werke von ihm am Theater
zu Bordeaux, den Yariätäs zu Paris, dem Palais Royal das., der Kirche St. Eloi zu
Dünkirchen, etc.
Tito, Ettore» Maler, geb. 1859 in Castellamare (Sizilien), bildete sich in Venedig
und strebte Fortuny nach. Er malte meist venezianische Volksbilder. Von ihm Vor
der Kirche, Prozession, Eine alte Geschichte, In Pescheria, etc.
Tito, Francesco, Maler, geb. 15. Oct. 1863 in Neapel, SchOler der Akademie
und von Petrucelli das. Von ihm Sieh, was mir bleibt, Augenblicke der Freude,
Im Busch von Capodimonte, etc. — Ein Pompilio T« war um 1685 zu Rom als
Kupferstecher thätig.
Tito» Santi di, Baumeister und Maler, geb. 6. Oct. 1536 in Borgo San Sepolcro,
t 23. Juli 1603 in Florenz, Schüler von A. Bronzino. Vom 22.-25. Jahr ver-
weilte er in Rom. Von 1566 ab arbeitete er zu Florenz. Seine Kenntniss der Archi-
tektur und Perspective wurde gerühmt. Er baute einige Villen und den Pal. Dardi-
nelli zu Florenz. Biblische Historien von ihm im Dom zu Volterra, in S. Marco,
Sa. Maria d. F., Sa. Maria Novella, Sa. Croce, S. Salvatore, S. Giuseppe zu Florenz, eto.
Ferner von ihm Bildniss (Gal. Borghese, Rom), Taufe Christi (Pal. Corsini, das.), Bild-
niss (Uffizi, Florenz).
Tito, Tiberlo (Valerie) di, Maler, geb. 1573 in Florenz, f 1627, Sohn und
Schüler des S a n t i d i T. Er malte besonders Bildiisse und hat auch grössere
Folgen von Bildnissen in Blei gezeichnet.
TitZy LoniS) Maler, geb. 24. Juni 1859 in Brügge, war zuerst Decorations- und
Theatermaler und machte Pläne für Architekten. Schliesslich legte er sich aufs
Illustriren. Er arbeitete für mehrere Zeitschriften, illustrirte Romeo und Julia von
Shakspere u. A. Von ihm das Plakat Exposition des aquarellistes. Mitglied der
Soci<$t^ royale d^aquarellistes beiges, Ehrendipl. Paris 1894.
Tivoli, Rosa di, s. Roos«
Tixier, Louis Leonard, Maler, geb. 1. Juni 1839 in Nevers (Ddp. Niövres),
Schüler von Gleyre, Hanoteau und der £cole des beaux-arts. Von ihm Die Kehr-
seite der Medaille (1864), Die kleine Mama (1866), Ein schöner Herbsttag (1874), etc.
Tizian, s. Vecelli, Tiziano.
Tiziano, s. Aspetti.
Tjarda van Starkenborgrli, s* Starkenborgh.
Tkadlik, s« Kadlik.
Toba-Sdjo, s. Kaknyii.
Tobar, Alonso Migruel de, Maler, geb. 1678 in Higuera bei Aracena, f 1758
in Madrid, Schüler von J. A. Fajardo in Sevilla, durch Studium Muri Hos weiter-
gebildet, den er später ausgezeichnet nachahmte ; viele seiner Werke werden wohl
als Originale Murillos gelten. 1729 wurde er Hofmaler Felipe V. und begleitete ihn
1734 nach Madrid. Als sein bestes Bild gilt Maria als Trösterin im Dom zu Sevilla.
Von ihm ferner Madonna u. A. (Akad. S. Fernando, Madrid), Bildniss Murillos
(Prado, das.), S. Joseph und das Jesuskind (Mus. Berlin), Knabe Seifenblasen blasend
(Eremitage, St. Petersburg), etc.
Toberentz, Robert, Bildhauer, geb. 4. Dec. 1849 in Berlin, f 31. Juli 1895 in
Rostock, Schüler der Berliner Akademie und später von J. Schilling, 1872—75 .
in Italien weiter ausgebildet In Rom schuf er 1872 «Perseus verhüllt das Haupt
der Medusa* im Rauch'schen Idealstil gehalten. Sein Faun mit Amor üßll) und
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426 Tobias — TörnqTMt.
Rttheader Hirt (Bronze, Kat.-6al., Berlin) schliessen sich mehr an die Natur an.
Von 1879 an war er auf einige Jahre Leiter des Meisterateliers am Schlesischen
Museum in Breslau, dann bereiste er Europa und siedelte nach New- York aber,
kehrte aber nach einigen Jahren nach Berlin zurück, wo er in Folge seiner yon
New-Tork aus iibersandten Arbeiten mit fsrossem Beifall empfanden wurde. Von
ihm die kupf* r^etriebene Reiterstatue Barbarossas (Kaiserhaus, Goslar), Friedrich
der Grosse (Weisser Saal, königl. Schloss, Berlin), Marmorbüsten der kaiserlichen
Prinzen, die Vollendung des Lutherdenkmals in Berlin, Monumental brunnen in Görlitz,
Grabreliefs, u. s. w. Er führte den Bronzeguss ^über Wachs* ein.
Tobias, Meister, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1615 in Berlin, wo er als
angesehener Mann thätig war.
Tobln, J., Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, thätig um 1770 in England.
Er radierte nach Grimm, Both, Ostade, etc. und druckte öfters in Farben.
Tobler, Viktor, Maler, geb. 13. Jan. 1846 in Trogen (Schweiz), Schüler der
Münchener Akademie unter Lindenschmit, thätig in München. Von ihm Hochzeit
im Ampertbal (Mus. Zürich), Schachmatt! (1B77, Mus. Bern), Zwingli Disputotion zu
Zürich, Bildnisse, etc Michaels-Ord. II. Kl.
Toecagni, s. Piassa, Alb.
Toequ^y Louis, Maler, geb. 19. Nov. 1696 in Paris, f 10. Febr. 1772 das.,
Schüler von N. Bertin und Nattier, dessen Schwiegersohn er wurde, Sohn eines
Architektur-Malers Luc T. Er wurde schon mit jungen Jahren durch seine Bildnisse
bekannt, arbeitete für den Hof und wurde von der Czarin nach St. Petersburg be-
rufen, wo er ihr Bild malte und 1757 — 59 verweilte. Er kam über Kopenhagen, wo er
den König, die Königin und verschiedene Prinzen malte, nach Paris 1760 zurück. 1769
besuchte er wieder Kopenhagen und wurde ausserord. Mitgl. der dortigen Akademie.
1784 war er schon Mitglied und 1744 Bathsmitglied der Pariser Akademie geworden.
Bildnisse von ihm in den Sammlungen zu Amiens, Bayeuz, Kopenhagen, Marseille,
Nantes, Paris, Versailles, etc.
Toosaner, Johann Heinrich, Maler des 18. Jahrhunderts, f 1713 in Prag,
wo er th&tig war.
Todt, Max, Maler, geb. 1847 in Paderborn, f 7. Mai 1890 in Manchen, Schüler
der DtLsseldorfer Akademie und W. Sohns, 1877 in München weitergebildet. Er
malte Soldatenbilder im Kostüm des 30jährigen Kriegs.
Toelen, Hendriek^ Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Löwen, wo er um
1430 als Figurenmaler vorkommt.
Tolgryessj, Arthur von^ Maler, geb. 1. Mai 1853 in Szegedin, irebildet in Wien,
München, Paris und London und Hess sich in Budapest nieder. Von ihm Vor der
Gsarda, Hirtenfeuer, Mondaufgang, etc. Med. Budapest, Stuhlweissenburg.
Toemmel, s« Temmel.
Topffer, Adam lYoltghng, Maler und Zeichner, geb. 1765 in Genf, f 1847,
Schüler von S u v d e und Delarive zu Paris. Er schuf Landschaften und Genre-
bilder aus dem Volksleben.
TSpffer, J. Rudolph^ Zeichner, geb. 17. Febr. 1799 in Genf, f 18. Juni 1846
das., Sohn und Schüler des A d a m W. T. Wegen eines Augenflbels musste er auf
das Malen verzichten, hat aber viele gelobte Caricaturen und Illustrationen ge-
schaffen, z. B. zu Voyages en Zig Zag, Histoire de M. Jabot, Histoire de M. Gr^pin.
Kr wurde Prof. der Aesthetik an der Genfer Akad., hat kunsttheoretische Schriften
verfasst, ist aber am Bekanntesten durch seine Genfer Novellen geworden. — Sein
Sohn Charles T. wurde Bildhauer.
Toepnty Lodewijky Maler, gen. Poizo, Pozso-Serrato und Lodovieo da Treflgiy
geb. um 1550 in Mecheln, f nach 1603. Er kam früh nach Italien, lebte meist zu
Trevigi in Venetien und malte Jahrmärkte, Landschaften, Küchenstücke, auch einige
Historien. T. wurde auch als Dichter bekannt.
TSrmery Benno Friedrieh, Maler, geb. 4. Juli 1804 in Dresden, t 6. Febr.
1859 in Rom, Schüler der Dresdener Akad. (1819) unter C.Vogel von Vogelstein.
Er liess sich in jungen Jahren in Rom nieder, wo er zuletzt als Legat am päpst-
lichen Stuhl und Professor lebte. Von ihm Der Musikunterricht (1857 Gal. Dresden),
Der Falkenjäger (1888), Die kranke Nonne, Heimkehrender Ritter, Nymphen im Bade, etc.
Toerner, s. Terner.
Tömqvisty Henrik Albert, Baumeister, geb. 7. Jan 1818 in Stockholm, Schüler
der dortigen Akad., bereiste als Pensionär Deutschland, Frankreich, Italien und den
Orient Zurückgekehrt, baute er das Irrenhaus Konradsberg (Stockholm), die Akad.
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Tofanelli — Tohtoy. 427
der Wißsenschaften (1860—1865 das.), Das Thiergartentbeater (das.), PostgebÄude,
Atelierbans am Platz Karl XIII. (beide das.), Stadt- und ProvinzialkrankenbauB
(üpsala) und yiele Kircben im Land. Mitgl. der Schwed. Akad. (1853), Wasa-Ord.
Tofanelli, Stefano, Zeicbner und Maler, geb. 1750 in Lucca, f ii&cb 1789
das., ScbQler von A L u c c h i , dann von N. Lapiccola in Born. Er malte
Historien, Mythologien and Bildnisse; seine Haupttb&tigkeit bestand aber darin,
Zeicbnnngen nacb Gemftlden für den Stieb (z. B. fOr Bettelini, Fontana, Felo, Vol-
pato u. A. m.) berzustellen. 1781 eröffnete er eine Zeicbenscbule in Rom, kebrte
in Folge der unruhigen Zeiten in die Heimatb zurück und wurde 1802 Zeicben-
professor an der Universität von S. Frcdiano.
Tojetti, Tergrtlio, Maler, geb. 1849 in Rom, ScbQler seines Vaters, des J. L.
6 tf r 6 m e und des B o u g u e r a u. 1870 kam er nach Amerika und Hess sieb in
New- York nieder. Von ihm Liebesversucbung, Ein kleiner Unfall, Die FaToritin,
Ausserbalb des Paradieses, etc.
Tokitaro, %. Hoknsfti.
Toi, Dominikng Tan, Maler, geb. vor 1642 in Bodegrave, begr. 26. Dec. 1676 in
Leiden, ScbQler seines Oheims G. Dou, dem er manchmal gleichkam, tbfttig in
Leiden und Amsterdam. Von ihm Der Häringesser (Gal. Dresden), Die Garnwinderin
(das.), M&nnl. Bildniss u. A. (1673 Mus. Amsterdam), Die Waffelbäckerin (Mus. Leiden),
A. in den Sammlungen zu Kassel, Kopenhagen, St. Petersburg, Stockholm (?), etc.
— Ein Claes Jacobaz T« wurde zwischen 1684 und 1686 Meister der Utrecbter
Gilde und malte in der Art Poelenburgs, unter dessen Namen manche seiner Werke
wahrscheinlich gehen.
Toledo, Juan de, Maler, geb. 1611 in Lorca, f 1665 in Madrid, Schüler
seines Vaters Miguel de T., in Italien unter Gerquozzi weitergebildet, nachdem
er dort als „Capitan* Kriegsdienste geleistet hatte. Nach seiner Rückkehr war er
erst lang in Granada, dann in Murcia, zuletzt in Madrid thätig. Er malte Historien,
Marinen, Landschaften, besonders aber Soldatenbilder. Die Gal. zu Madrid besitzt
drei Seegefechte von ihm. Andere Werke in Kirchen zu Madrid, Granada, Murcia, Alcali
de Henares, Talavera de la Reyna, etc. — Ein anderer Jnan de T«, Schüler von
L. Tristan, malte 1641—45 Historien für den Dom und andere Kirchen zu Toledo.
Toledo, Jnan Bantista de, s« Jnan de Toledo«
Tolentino, Francesco di, Maler des 16. Jahrhunderts, der in der Art des
Betto di Biagi malte. Man schreibt ihm Fresken aus dem Leben Jesu in Sa. Maria
la Nuova (Neapel), eine Pietä und eine Anbetung der Weisen (1525), eine Madonna
(1580) u. A. in der Klosterkirche zu Liveri (bei Nola) zu.
Tollenstein, — -, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Prag, f um 1755 daselbst,
Schüler des W. Reiner und von Meytens in Wien. Er malte meist Bildnisse.
Tollna, Adrlaen, Baumeister unseres Jahrhunderts, geb. 19. Jan. 1783 im Haag, wo
er thatig war. Von ihm Kirche zu Rijsenburg, kirchliche Bauten im Haag, Schiedam,
Schalkwijk und W^k.
Tolmeizo, (Tumetio)^ Domenico da, Maler und Holzschnitzer, geb. vor 1460,
t nacb 1506. Mit seinem Bruder Martino di Candido da T« kam er um 1479 nach
Udine, wo sie als Bildhauer, sowie als Maler th&tig waren. Ein bezeichnetes und
1479 datirtes Werk von ihm im Dome zu Udine. Femer werden ihm Fresken zuge-
schrieben in S. Antonio zu Mione, Sa. Gaterina in Luint, S. Floriane in Forni di
Sopra, S. Leonardo in Forni di Sotto und S. Leonardo in Osais.
Tolmeszo, (Tnmetlo), GioTanni Francesco da^ Maler des 15. Jahrhunderts,
geb. in Sacchieve (?), Gehilfe des Domenico da T. 1489 malte er selbständig
Fresken in S. Antonio zu Barbeano, 1498 in S. Martino zu Sacchieve. Fresken von
ihm auch in der Kirche zu Provesane und ein Altarbild in der Sammlung C. Astori
zu Udine.
Tolnaj, AkoSf Maler, geb. 10. Aug. 1861 in Budapest, studirte dort, in Wien
und in München, und Hess sich in seiner Vaterstadt nieder. Von ihm Moderne
Bacchantin, Sterbende Nonne, etc.
Tolosano, s* Baron^ Jean«
Tolstoy, Fedor, Graf, Bildhauer, Kupferstecher und Maler, geb. 22. Febr.
1783 in St. Petersburg, f 25. April 1873 daselbst. Er war erst Marine- Offizier,
1809 nachdem er sich der Kunst zugewendet hatte Mitgl., 1828 Vice-Präsident der
St. Petersburger Akademie. Von ihm 19 Medaillons auf die Kriegsjabre 1813—15,
Basreliefs zu Apuleius, zur Odyssee, Modell zu den Bronzethüren der Isaakskathe-
drale, etc. Auch besch&ftigte er sich mit der Galvanoplastik.
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^28 Tom — Tomkins.
Tom, Jan BedfJB, Maler, geb. 4. Mftrz 1813 in Boskoop. Er arbeitete im Atelier
des A. Schelf h out, war aber meist Autodidakt. Yod ihm Landschaft mit Vieh (1878,
Stadt-Mus. Haag), desgleichen (Mus. Fodor, Amsterdam), In der Haide (1866, Rijks-
MuB. Amsterdam), etc.
Toma, GloTECChino, Maler, geb. 1838 in Galatina. Von ihm Vesuvausbruch,
Beichte, Die Waisen, Clemens YII. birgt die Juwelen des Vatikan, etc. T. hat auch
in Kupfer gestochen, eine Zeiclienschule herausgegeben, etc. Titular- und Ehren-
Professor; Silb. Med. Turin; Italien. Kronen-Ord.
Tema, Matthias Rudolf, Maler, ceb. 1792 in Wien, f 1845 daselbst, Schaler
der dortigen Akademie. Er malte staffirte Landschaften und Ansichten, von denen
die Wiener Hofmuseen zwei besitzen.
Tomachewfikly Juling, s« Boncra-Tomaehewskl.
Tomasl^ Mccolö^ Maler des 14. Jahrhunderts, gen. Colantonlo del Flore, geb.
in Florenz, wo er die Malcrgilde fördern half. Ein Altarblatt (1871) von ihm be-
findet sich in S. Antonio Abbate zu Neapel (jetzt im Municipio ?) Dort wird ihm
auch eine Tht>rlnnet(e in S. Angelo a Kilo zugeschrieben. In dieser Weise ist
Müllers Notiz über diesen Künstler oben (s. unter Golantonio) zu berichtigen.
Tomaso, 8. Tommaso.
TombaT» Alexandre, Bildhauer, geb. 1814, t 1885, Sohn und Schüler des
Mathieu ae T., dem er bei mehreren Arbeiten half.
Tombay, Mathien de, Bildhauer, geb. 1768 in Gri?egn^e, f nach 1828. Er
war in Belgien (meist in Lüttich) thätig, ausgenommen die Revolutionsjahre, die er in
Holland und Deutschland verbrachte. Von ihm Handel und Ackerbau (1809 Maestricht),
Taufe Christi (1 828 Kirche zu Herve), Holzreliefs (Schloss Ansembourg), viele Ornamente an
Altären, etc. in Lütticher Kirchen, etc. — Sein Sohn AIpbonseT« war ebenfalls Bildhauer.
Tombe, s. La Tombe*
Tombergy Daniel, Maler, geb. 1608 in Gouda, f 1678, Schüler von Wester-
h 0 u t. Er war in Gouda als Glasmaler u. A. für die Hanptkirche th&tig.
Tom Dieck, August Christian Hermann» Maler, geb. 28. März 1831 in Olden-
burg, t 20. Aug. 1893 in Dresden, Schüler der Dresdener Akad. (1847—1851), von
Wiechm ann und Jul. Schnorr (1855). 1857—1861 verbrachte er in Florenz und Born,
wo ihn Cornelius beeiuflusste. Zurückgekehrt malte er u. A. ein Bildniss des Gross-
herzogs von Oldenburg und reiste 1867 in dessen Auftrag mit A. nach Paris, um
Bilder auf der Versteigerung Schönborn zu kaufen. Er wurde öfters noch nach
Oldenburg bestellt, lebte aber meist in Dresden. Zu seinen Hauptwerken gehören
einige Cjklen von Zeichnungen nach R. Santis Hören, den Psychefresken und den
Tapeten, die photographisch oder xylographisch (bei Dürr in Leipzig) reprodoeirt
wurden. Von ihm Gruppe am Kreuz (Kirche zu Lubahn in Livland), Die Verklärung
(Kirche zu Kloppenburg), Sa. Caecilia (Gal. Dresden), Cartons für Glasfenster in der
Kapelle der Albrechtsburg zu Meisseo, etc.
Tom^, Di^go, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, thätig um 1726 in Toledo.
Tomö, (Tomm^, Thom^), Lnea üi, Maler des 14. Jahrhunderts, thätig 1855—
nach 1892 in Siena, Schüler des Simone Martini, Freund des Bama und des
L. Memmi. 1355 wurde er als drittes Mitglied der St. Lucasgilde von Siena auf-
geführt. 1857 restaurirten er u. C. di Stefano eine Madonna, die P. Lorenzetti über
dem Portal des Domes das. gemalt hatte. 1373 malte er ein Altarbild im Auftrag
des Rathes, zu Ehren des Sienesischen Sieges über die Cappellucci. Andere Bilder
werden von ihm erwähnt in S. Domenico zu Arezzo, der Kapelle der Schuhmacher-
zunft im Dom zu Siena, in S. Francesco das. In der Akademie zu Pisa befindet sich
eine Kreuzigung von 1366 von ihm, in der Certosa des Castells S. Quirico in Osenna
eine Sa. Anna Selbdritt.
Toniee^ Heinrich, Maler, geb. 1863 in Prag, thätig in Wien. Von ihm Partie
bei Ragusa, An der Beraun, etc.
Tomichi, Fujiwara, gen. Yeishi od. Chöbnnsai, japanischer Holzschneider des
18. Jahrhunderts, thätig von 1780—1800 in Hamachö, Honjo Warishitashi und Yedo,
Schüler des Kano Yeisen, gehörte später zur Tori i- Schule und wurde auch von
Hokusai beeinflusst. Seine Farbenholzschnitte sind in Europa sehr seiton.
Tomkiewicz, Stanislans, Maler, geb. 1858 in Lithauen, thätig in München.
Tomkins^ Charles^ Maler und Kupferstecher, geb. um 1750 in London, f um
1810, Sohn und Schüler (?) des William T. Er malte Landschaften und stach u. A.
80 Ansichten der Isle of Wight, eine Revue im Hyde-Park (farbig gedruckt), Illustra-
tionen zu den Sonnetten Petrarcas (1805), etc.
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Tomkins — Tonelli. 429
Tomkins, Peltro William, Kupferstecher, geb. 1760 in London, f 22. April
1840 daselbst, Schüler von Bartolozzi, Sohn des William T. Er wurde einer der
besseren Punk tir stech er, arbeitete erst yiel nach A. KanfTmann, Bigg, Bunbnry, Harding,
sp&ter aber nach Italienern und Niederländern für die British Gallery of Pictures
(1812—14), Stafford Gallery (1818), Tresham's Gallery (1814), etc. Ferner arbeitete
er auch Vignetten und Illustrationen für Bücher, z. B. zu B. Burgess' „Birth of
Loye" (n. Princess Elisabeth), Thomsons «Seasons* (n. Hamilton), etc.
Tomkins, William, Maler, geb. um 1780 in London, f 1. Jan. 1792 daselbst,
Sohn eines Malers. Er malte Landschaften und Ansichten, besonders Englischer
Herrensitze und Schlösser (Windsor); auch Copien nach Gelde, Hobbema, etc. Er
war einer der ersten ausserordentl. Mitgl. der Akad. zu London.
Tomllnson, J., Kupferstecher unseres Jahrhunderts, geb. in England, f 1824
in Paris. Er stach landschaftliche Blätter, war erst in London, dann zu Paris thätig.
Hier gerieth er in schlechte Gesellschaft, verkam und ertränkte sich in der Seine.
Tommasi, Adolfo, Maler, geb. 25. Jan. 1851 in Livorno, kurze Zeit Hchüler
von Marko d. J., nachdem er Kaufmann gewesen, meist aber Autodidakt. Von ihm
Die Dampfpfeife (Mod. Mus., Rom), „SulP Aia*, Frübling, Im Park, Märzschnee,
Septembersonne, Bereifter Kohl, etc. Ehrenprof.
Tommasly Angiolo, Maler, geb. 1858 in Livorno, Schüler von Betti daselbst,
von der Florentiner Akad. und von S. Lega. Von ihm Auf dem Arno, Der Raucher,
Marine, Grabende Bauers, etc. Gr. Preis, Florenz.
Tommasi, N. di, s. Tomas!.
Tommaso d' Antonio^ •• MansnolK
Tommaso da Lugano, 8. Lombarde, T«
Tommaso da Modena, s. Rablslno, T. da.
Tommaso da San Giovanni, s. Masaoelo.
Tommaso dl Stefano, s. Giottino und Lapo.
Tommaso dl Stefano, Baumeister und Maler, der wahrscheinlich T. Lnnetti
hiess, geb. um 1496 in Florenz, f 1564 das., Schüler des Lorenzo di Credi. Er
baute Villen, etc. in der Florentiner Gegend, malte Altarbilder, dccorative Arbeiten
und auch Miniaturen.
Tommaso di Vigilio, s. Vigilio.
Tommd, Lnca di, s. Tem6.
Tompson, Biebard, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, f 1693, thätig in
London. Er arbeitete in Schabmanier, betrieb eine Kupferdruckerei und den Kupfer-
stichhandel. Vielleicht sind einige der besten mit seinem Namen bezeichneten Blatter
nur Verlagsartikel. Von ihm Neil Guyun mit ihren 2 Söhnen, Prince Rupert (nach
Lely), A. nach Van Dyck, Kneller, etc.
Toms, P^ter. Maler des 18. Jahrhunderts, f 1776, Schüler von Hudson,
Sohn des W. H. T. Er malte erst die Draperien in den Bildnissen von Gotes,
Reynolds und West, wurde dann einer der ersten 40 Akademie-Mitglieder, ging als
selbständiger Bildnissmaler nach Irland, wo es ihm aber nicht glückte Fuss zu fassen und
kehrte nach London zurück. Hier soll er sich aus Gram über Gotes' Tod eDtleil)t haben.
Toms, William Henry, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f um 1750. Er
stach Bücherillustrationen, Bildnisse und Ansichten, nach Chatelein, v. Dyck, Lawranson,
Mac6, etc., auch nach eigener Zeichnung.
ToneaUa, Garpophoms, Maler, geb. 1623 in Italien, f 1685, in Mailand und
Verona gebildet. Gemälde von ihm befinden sich in Wien, Prag und besonders im
Passauer Dom.
Tondenr, Alexander, Bildhauer, geb. 17. Juli 1829 in Berlin, Schüler der
Akad. und von Bläser das., 1852 — 1857 in Wien, Paris und Rom weitergebildet.
Er vollendete das Kölner Friedr. Wilh. III. Denkmal Schievelbeins. 1892 erhielt er
den Professortitel. Von ibm eigenhändig Hamburg und Leipzig (Berliner Börse),
York (Ruhmeshalle das.), 0. Müller (Vorhalle, Altes Mus. das.), Brunnen (Villa
Raven6, das.), viele Büsten für das Berliner Schauspielhaus, Kaiser Wilhelm I.
Denkmal (1890, Putlitz), desgl. (1892, Dessau), Friedr. Wilhelm III. (Reiterstandbild,
Köln a. Rb.), etc.
Tondos, Stanislans, Maler, geb. 1859 in Krakau, dort und in München gebildet.
Er lebt in seiner Vaterstadt und malte Landschaften, sowie Ansichten in Wasserfarben.
Tonelli, Ginseppe, Maler, geb. um 1640 in Florenz, f nach 1718, Schüler von
J. Ghiavistelli in Florenz und M. Aldrovandini zu Bologna. Von ihm
besitzt die Gal. Parma 12 Köpfe von Heiligen.
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43Ö töünei' — torbido.
Tonner, Ferdinand Albert^ Maler, geb. 1859 in Ungarn, thätig in MQncben.
Tonno^ —9 Maler des 16. Jahrhunderts, f 1^43 in Messina. £r war Diener
und Schüler des P. Caldara, den er ermordete um seines Geldes Willen. Er
wurde hingerichtet.
Toorenbnrgli, (Torenburg), Gerrit, Maler, geb. um 1737 in Amsterdam, f 1785
(od. 1786) in Nijkerk, Schüler Yon J. tenCompe und C. Pronk. Er lebte in
Amsterdam, im Haag uud seit 1774 zu Nijkerk. T. malte Interieurs, Landschaften,
und hat auch noch Wouyererman etc. copirt. Das Haager Mus. besitzt von ihm eine
Ansicht der Amstel zu Amsterdam.
Toorenyliet, Abraham U«, Maler, geb. 1685, f 1735, Sohn und Schaler des
Jacob T. Er malte Bildnisse.
Toorenyliet, Jacob, Maler, gen. Jason, geb. 1685/86 in Leiden, f 1719 das.,
Schüler seines Vaters Abraham T., der Glasmaler war, in Italien (Venedig) weiter-
gebildet, wohin er, nachdem er schon als Bildnissmaler einigen Ruf hatte, mit Rosen-
daal gelangte und wo er den Spitznamen Jason erhielt. Er Hess sich in Leiden nieder
und wurde 1686 Mitgl. der Gilde. Von ihm Vier Musikanten (1678 Gal. DresdenX
Die Fischflau und 2 A. ebenda), Gesellschaft mit Büchern (Gal. Braunschweig),
Der Fleischerladen (1687 Mus. Wien), Alte Frau (Mus. Hannover), Alter Mann (ebenda);
A. in den Sammlungen zu Gasse! , Gbristiania, Copenhagen, Darmstadt, Gotha, Her-
mannstadt, Innsbruck, Karlsruhe, Prag, Riga, Schieissheim, Wien (Gal. Liechtenstein),
etc. T. hat auch 3 Radierungen und 12 Schabkunstblatter geschaffen.
Tooropj, Jan, Maler, geb. 1860 in Porworedjo auf Java, als Sohn eines nor-
wegisch-javanischen Vaters und einer englisch-javanischen Mutter. Nach abenteuer-
licher Kindheit genoss er eine europäische Bildung in Batavia, dann in Leiden,
Delft u. s. w. 1881 endlich wurde er Schüler der Amsterdamer Akademie und
studirte auch in Brüssel; femer besuchte er auch London und Paris. Mit Anlehnung
an die dortigen Symbolisten und Pointillisteu, bildete er sich zu einer der eigen-
artigsten Erscheinurgen der Neuzeit aus, der die Kunst in indisch-orientalischer
Weise zur Trägerin philosophischer Symbole macht, zugleich aber einen Zug euro-
päischen Decorationsgefühls in der Behandlung der Form und dem Zusammenstimmen
der Farben aufweist. Auch die ungebundensten Erscheinungsformen zwingt er in
einen rythmischen Linienfluss, und für sein Empfinden verbinden sich bestimmt Ge-
fühlsvorstellungen mit den einzelnen Formen. Zu seinen eigenartigsten Gem&lden
gehören Die drei Bräute, Die Sphinx, Die Trauer- Sakuntala, ,Tod wo ist dein Stachel !*
Auf einer hohen künstlerischen Stufe, jedoch ohne den symbolistischen Zug, stehen
die Gemälde, Dame in Weiss, Arbeiterfamilie, Ländliche Dreieinigkeit, Beim Sämann, etc.
T. hat auch lithographirt und radiert.
Topart, Anto^in Pierre, Maler, geb. 22. Juli 1833 in Paris, Schü'er von
Chanson und der Ecole des beaux-arts. Er malte meist Bildnisse in Email, aber
auch andere Vorwürfe und Aquarelle.
Topas, (Thopas, Topas), J., Zeichner und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts,
t 1765 in Zaandam. £r schabte u. A. ein Bildniss Peter des Grossen und eines
des Admirals van Tromp.
Topbam, Francis William, Maler und Zeichner, geb. 15. April 1808 in Leeds,
t 81. März lö77 in Gordova, war erst Kupferstecher, kam 1829 nach London und
wandte sich nun der Gel- und Aquarellmalerei zu. Er malte meist in Aquarell
Volksscenen und dergl. aus Wales, Schottland, Irland und besonders Spanien, das
er öfters besuchte. Von ihm Irische Bäuerin mit Kind (Mus. Dublin), Kinder (Gal.
Liverpool), Stimmen der See und 1 A. (Oelbilder, ebenda), Bauern bei einem Brunnen
in den Pyrenaeen u. A. (1858 S. Kensington Mus.), etc. Ferner illustrirte T. Moores
«Melodies'^, Burns ^iGedichte", sein eigenes ,|Angler's Souvenir**, etc.
Topliam, Francis W« W., Maler, geb. 1838 in London, Schüler seines Vaters
Francis W. T. und der Londoner Akad. Er lebte längere Zeit in Frankreich und
Italien. Von ihm Rienzis Sturz (1876), Erste Gommunion (1883), Buhiger Hafen
(1886), Der Träger guter Botschaft, etc.
Topino-Lebrnn, s. Lebrnn, Francis J« B. T.
Torbido, Francesco, Maler, gen. II Moro, geb. um 1486 in Verona, f um
1546 das., Schüler von Liberale da Verona, auch von Bonifazio I. Veronese
beeinflusst. Er ahmte nacheinander viele Meister nach, so z. B. P. Amalteo,
Gariani, K. Santi, Palma, T. Vecelli und Barbarelli. Manche diesen Meistern zu-
geschriebene Werke dürften von T. herrühren. Von ihm Bildniss einer Alten (Gal.
Venedig), Bildniss (alte Pinakothek, München]^ desgl. (Mus. Neapel), desgl. (Gal,
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Torcia — TornÄi. 431
Padna), desgl. (Brera Mailand), Maria thronend (1542, Gal. Verona^ Leben der Junpr-
fran (Dom zu Verona, nach Zeichnungen des G. Pippi dei Gianuzzi), Jungfrau mit
Kind (S. Fermo, Verona), Sa. Anna Selbdritt (S. Zeno das.), mehrere Altarbilder
(Dom, Salö am Gardasee), etc., auch Fa^aden z. £. Nr. 1878 Via Stella d'oro zu
Verona.
Torela^ Franoeseo SayeriO) Maler, geb. 1840 in Neapel, Schüler der dortigen
Akademie und yon Morelli. Er wurde Zeichenprof. an städt. Schulen zu Neapel
und malte meist Marinen, doch auch Genrebilder z. B. Liebesli^, Eircheninneres,
Idylle, etc.
Torchi) AngriolOi Maler, geb. im Nov. 1856 in Massa Lombardo, Schüler von
Gelati zu Florenz und Campriani zu Neapel. Von ihm Unter den Gliven auf
Capri, G&rtner aus der Umgegend Roms, San Vicenzo, Julimorgen, Venezianischer
Canal, etc.
Torel, (Torelli), William, Bildhauer und Goldschmied des 13. Jahrhunderts. Er
schuf die in Erz gegossenen ausgezeichneten Statuen auf den Grabmälern des Henry III.
(t 1272) und der Königin Eleanor (f 1290/91), beide in der Erasmuskapelle der
Westminster -Abtei zu London. Die Statue der Königin fertigte er auch für das
Blackfriars - Kloster und die Kathedrale zu Lincoln an. Aller ^Wahrscheinlichkeit
nach war T. ein Italiener.
Toreil!» Cesare, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Rom, f 1615, Schüler
von Giovanni de' Vecchi. Für Paul V. war er im Vatikan und Lateran als
Maler und Mosaicist thätig. In Sa. Maria del Orto malte er zwei Sibyllen. — Ein
anderer Cesaro T« lebte in unserem Jahrhundert als Bildhauer in Florenz.
Torelli, Felice, Maler, geb. 1670 in Verona, t 1716, Schüler von Santa
Prunato zu Verona und G. G. dal Sole zu Bologna. Von ihm Altarbilder zu
Mailand, Rom, Turin, Faenza (Dominikanerkirche, S. Vincenz beschwört eine Be-
sessene), etc.
TorelU, Fillppo d! Matteo, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig 1440—68 zu
Florenz. Er malte Miniaturen, z. B. ein Evangeliar in der Mediceo - Laurentiana
(mit 87 Bl.) und gemeinschaftlich mit Z. Strozzi Chorbücher im Dom, sowie San
Marco zu Florenz.
Torem, Cav. Oiacomo, Baumeister und Maler, geb. 1608 in Fano, f 1678
das. Er fertigte schöne Tbeaterdecorationen und Verwandlungsstücke für Venedig,
später für Pariser Theater. T. erbaute gerühmte Theater in Fano, Wien (1659) und
Versailles. Er soll die Schnell-Verwandlungs-Coulissen erfunden haben und erhielt
dafür den Namen II granStregone (Zauberer).
Torelliy Lot, Bildhauer, geb. 80. Oct. 1835 in Florenz, gebildet an der dortigen
Akademie und in Paris. 1859 kehrte er nach Italien zurück und machte die Unab-
hängigkeitskampfe mit. 1865 studirte er nochmals an der Florentiner Akademie, an
der er sp&ter Prof. wurde. Von ihm Adam und Eva (Domfacade, Florenz), Friedens-
engel (Stadt. Friedhof, Pisa), Medaille auf die Königin Margherita, viele geschätzte
Bildnissbflsten, Genre-Gruppen, etc. Gold. Med. London, Florenz, Wien, Philadelphia, etc.
— Ein Jafet T. lebte um dieselbe Zeit in Florenz als Bildbauer und Maler.
Torelll^ Luela, geb. Casale, Malerin, geb. 1677, f 1762, Frau und Schülerin
des Feiice T., in dessen Weise sie malte, und meist Bildnisse schuf.
Torellit Stefano, Maler und Radierer, geb. 1712 in Bologna, f 1784 in
St. Petersburg, Schüler seines Vaters Feiice T., dann des F. Solimena, auch von
den Carracci beeinflusst. Der nachmalige König August III. von Polen nahm ihn
1740 nach Dresden mit, wo er als decorativer und kirchlicher Maler eine reiche
Thätigkeit entfaltete. Er soll angeblich die B. Bellotto'schen Ansichten von Dresden
staffirt haben, und zeichnete die Statuen Mattiellis an der dortigen Uofkirche für den
Stich, hat sie aber nicht componirt, wie gewöhnlich (auch im Lexicon oben unter
Mattielli) angegeben wird. 1762 wurde er nach St. Petersburg berufen. Dort malte
er Deckenbilder im k. Palast und Bildnisse, z. B. Czarin Elisabeth im Harnisch. Er
hat auch Caricaturen und Radierungen geliefert.
Torem» William, s. Torel.
Torenbnrgta, s« Toorenbiircrh.
TorenTliet» 8. TooreuTliet*
Toresani^ Andrea, Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Brescia, f »ftch 1760.
Er war meist m Mailand und Venedig thätig.
Tornaiy Oynla (Jnlins), Maler, geb. 12. April 1861 in Görgö, Schüler von
Wursin^er in Wien (1879—81), Löfftz in München (2 Jahre lang) und Bencaur
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432 Torni — Torrentios.
in Budapest (4 Jabre lang), auch auf Brisen im Ausland gebildet. Von ihm Der
Falschspieler (Mus. Budapest), Altar (Kirche von Alsö-Eörtvälyes), Fata Morgana,
viele Bildnisse, etc.
Torniy Jacopo^ Maler, gen. L'Indaco, geb. 1476 in Florenz, f um 1544 in
Rom, Schüler des 1). Bigordi, auch von B. Betti di Biagi und Buonarotti
beeinflusst, die mit ihm befreundet waren. Von seinen Werken wissen wir nur durch
die üeberlieferung etwas. — Sein Bruder Francesco T., gen. L'Indaco^ geb. 1492,
t wahrscheinlich 1562 im Spedale S. Giacomo degli Incurabili in Rom, für dessen
Kirche er 1553 ein Altarbild gemalt hatte. Von ihm ferner Die Geburt Joh. d. T.
(gest. von Bonasone), etc.
Tornioll, Nlccolöy Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Siena, f nach 1640.
£r malte zuweilen auf Marmor und war längere Zeit in Bologna thätig.
Toro. J. BernardOy Bildhauer, geb. um 1671 in Sicilien (n. A. im Jan. 1672
zu Toiilon), f 28. Jan. 1731 in Toulon, Schüler seines Vaters Pierre T. und von
Pujet in Marseille. Um 1713 fertigte er eine Reihe prachtvoller Consolen für die
Sammlung des Marquis de Tressemanes. Dann zeichnete er eine Menge mannigfaltiger,
vortrefflicher Entwürfe aus allen Gebieten des Kunstgewerbes, die H. Blanc, Cochin,
Dubuisson, B. Pavillon, Bochofort u. A. stachen. 1716 kam er nach Paris, 1719 an
das Arsenal zu Toulon als Meisterschnitzer der kgl. Galeeren. £r fertigte mitunter
mythologische Statuen in Stein, zuletzt auch Decorationen und Möbel für das Stadt-
haus zu Aix.
Toro, (Tanrean, Tarean, Turean), Pietro, (Pierre), Bildhauer, geb. 1638 in
Italien (? n. A. zu Paris), f ^^^^ 1670. Kr arbeitete als Holzschnitzer an den
Linienschiffen Le Royal Louis (1668), sowie Dauphin Royal (1669) und wurde am
Arsenal zu Toulon angestellt.
Torre, Flaminio, Maler und Kupferstecher, gen. degrli Aiicinelli, geb. 1621
(? 1630 ?) in Bologna, f 1661 in Modena, Schüler von Cavedone, Reni und S.
Cantarini, die er nachahmte. Er wurde Hofmaler Alfonso IV. in Modcna. Von
ihm Kreuzabnahme (S. Giorgio, Bologna), Die Ehebrecherin vor Christus (Gal. Aujis-
burg). Heilige Familie und 2 A. (Gal. Dresden), Pharisäer (Schltibsbeim), etc. Kr
stach Einiges nach eigener Zeichnung, nach Reni und den Garracci.
Torre, Oiulio della, Medailleur des 15. Jahrhunderts, geb. m Verona, lehrte
erst die Rechte in Padua, wandte sich aber dann der Kunst zu. Er malte und
fertigte Schaumünzen, namentlich auf Mitglieder seiner Familie. Die Bibl. zu Brüssel
besitzt Werke von ihm.
Torregiani, Bartolomnieo, Maler des 17. Jahrhunderts, jung verstorben,
Schüler von Salv. Rosa, in dessen Art er Landschaften malte, die gewöhnlich dem
Meister selbst zugeschrieben werden. Werke von ihm besitzt der Pal. Doria zn
Rom, die Gal. Schieissheim, etc.
Torregdani, Camillo, Bildhauer, geb. 19. März 1820 in Ferrara, Autodidakt
und erst Steinmetz, als welcher er in Ferrara, Bologna, Livorno, etc. decorative
Arbeiten lieferte. Später wurde er Schüler von Pampaloni in Florenz, wo er elf
Jahre verblieb und meist Bildnisse schuf. Nach Ferrara zurückgekehrt, schuf er
Grabmäler für dortige Friedhöfe, Bildnissbüsten für öffentliche Gebäude, etc. Er
besuchte auch Paris, London, Wien und Madrid (wo er sechs Monate verweilte, und
u. A. eine Büste der Köuif^in Isabella im Schleier schuf). Von ihm ferner G. Rossini
(für San Marino), Cavour (für Cento), De Angelis (für Rovigo), etc. Span. Carlo lU.-Ord.
Torregiani, (Torrigiani), Pletro, Bildhauer, geb. 1472 in Florenz, f 1522,
Schüler Bertoldo's auch ini der| Antiken-Gal. L. de Medicis gebildet, wo er out
Buonarotti ins Handgemenge kam und in Folge dessen nach Rom fliehen musste.
Dort schuf er um 1493 Stuccaturen für Alessandro VI., trieb sich 1498—1503 als
Soldat umher, wendete sich aber wieder der Kunst zu und gelangte mit florentin.
Kaufleuten nach London. Von ihm hier, Grabmal Henry VII. und dessen Gemahlin
(um 1519, Westmünster-Abtei), Bronze-Grabmal der Herzogin von Richmond (ebenda),
auch Marmor und Holzarbeiien. Zuletzt kam er nach Spanien, wo er u. A. die Mild-
thätigkeit (Thürrelief, Kapitelsaal, Kath. in Sevilla) und den schönen S. Jerooimo
(Thon Mus. Sevilla) schuf. Er fiel gegen den Herzog von Arcos aus, wurde in Haft
gesetzt und starb.
Torrentlns, Johannes, eigentl. Jan Simonsz, Maler, geb. 1589 in Amsterdam,
t 1640. Er malte erst schöne Landschaften, dann obscöne Bilder in sodomitischer
Richtung. Da er nicht nur eine unsittliche Gesellschaft gründete, sondern auch
anticbristliche Reden führte, kam er mit den Behörden in Gonflict. £r wurde 1627
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Torres — tortoloro. 433
beschuldigt, der Führer des „ Roth en Kreuz" zu sein, ward gefoltert und zu 20 Jahren
Gefän^niss verurtheilt. Durch die Verwendung Charles I. König von Eoeland u. A.
beim Prinzen Yon Oranien, wurde er nach zwei Jahren befreit, kam nach England,
das er aber bald wieder verlassen rousste und versteckte sich in Amsterdam. Zwei
seiner Bilder befanden sich in der Sammlung des genannten Königs.
Torres, AntonlnOy g. Rocchetti-Torres.
Torres, Clemente de, Maler, geb. 1665 in Gadiz, f 1730 das., Schüler von
J. de Yaldes Leal zu Sevilla. Er wurde einer der besten spanischen Maler und
seine Aquarelle, sowie Skizzen erinnern oft an Murillo. um 1724 war er nach Madrid
gekommen. Von ihm S. Joseph mit dem Christuskind (Eremitage, St. Petersburg),
S. Fernando (Hauptthüre, S. Pablokloster, Sevilla), Die 8 ersten Apostel (das.), Maria
und die beiden Johannes (Mercenarios Calzados, Sevilla), Gott Vater (S. Felipe Neri,
Cadiz).
Torres, Maltas de, Maler, geb. 1681 in Espinosa de los Monteros, f 1711 in
Madrid, Schüler seines Oheims T. Taurino und desHerreroelMozo. Er malte
viele grosse Processionsbilder und Fahnen, aber auch kleinere bessere Landschaften
und Schlachtenstücke.
Torrettf, Oloyanni, s. Ferrari 0.
Torretti, Oinseppe I., Bildbauer, geb. um 1660 in Venedig (?j, f 17^3 das.
Von ihm in Venedig zwei Reliefs (Rosario Kap.), Madonna (Facade dei Gesuiti),
Altar und 6 Engel (ebenda, im Innern), H. Familie (Kap. Manin ai Scaizi), Statuen
u. 1 Crucifix (S. Eustachio), 2 Statuen (SS. Apostoli), Christus (Hochrelief, S. Gior-
gio Maggiore), etc. — Sein Schüler Giuseppe II. T« war ebenfalls Bildhauer, hiess
eigentlich G« Bernardl, nahm aber den JSamen des Lehrers an, f um 1772. Er war
Lehrer, dann Geschäftstheilhaber Canovas.
Torri, Enrico, Maler, geb. 1855 in Parma. Die dortige Galerie besitzt eine
Ansicht von ihm.
Torrlfiriani, s. TorregrianL
Torrlnl, Pietro, Maler, geb. 1. Jan. 1862 in Florenz. Er war in seiner Vater-
stadt als Genremaler thätig.
Torriti, (Tnrriti), Jacopo, Mosaicist und Mönch Mes 18. Jahrhunderts, der
zwischen 1287 — 1295 zu Rom thätig war. Er restaurirte die Mosaiken der Tribüne
von S. Giovanni in Laterano und schuf 1288 — 95 Mosaiken) besonders die bedeutende
Krönung Mariae in der Apsis von Sa. Maria Maggiore.
Torro, Lnigi, Maler, geb. 1836 in Lauro (Terra di Lavoro), Schüler der Akademie
zu Neapel unter Mancini, dann von Coghetti in Rom. 1859 befand er sich in
Paris, machte den piemontesischen Feldzug mit, kam nach Modena, und als Führer
der Miliz gegen die Briganten nach der Terra di Lavoro. 1860 schloss er sich
Garibaldi an. Unter Banditen und kriegerischen Vorfällen malte er ungestört weiter.
1870 Hess er sich in Rom nieder. Von ihm Agostino Niso (Gal. Capodimonti), Ein-
zug der Garibaldianer in Calabrien (1861), Die Späher (1861), Die Messe, etc.
Torsslow, Sten Harald, Maler, geb. 10. Febr. 1838 in Stockholm, Schüler der
dortigen Akad. und von Gude in Düsseldorf, weitergebildet auf Reisen nach Dale-
karlien, Lappland, Oesterreich und Tirol (1864) und Norwegen (1874) 1865 wurde
er Hofopernsänger in Stockholm, malte aber nebenher gpschätzte Landschaften. Von
ihm Tanz bei einer Sennhütte in Dalekarlien, Fjellpartie aus Lappland, etc.
Tortebat, Francis, Maler und Radierer, geb. 1616 in Paris, t *• Juni 1690
das., Schüler von S. Vouet, dessen Schwiegersohn er war und nach dem er (1664—68)
28 Blatt radierte. Er wurde 1663 Mitglied der Akad. Er malte gute Bildnisse,
von denen das Mus. Versailles dasjenige Vouets besitzt. Das Mus. zu Rennes be-
sitzt eine Zeichnung von ihm. T. schuf auch nach J. Calcar die Platten zu de Piles'
KOnstleranatomie, etc.
Tortebat, Jean, Maler, geb. 19. Oct. 1652 in Paris, t 10. Nov. 1718 das.,
Schüler seines Vaters Fran^ois T. 1699 wurde er Mitglied der Akad. Er malte
Bildnisse, von denen sich dasjenige des J. Jouvenet in der Gal. Versailles befindet.
Tortelli, Benvennto, Intarsien-Arbeiter des 16. Jahrhunderts, f nach 1596.
Schüler von Giovanni da Verona. Von ihm Chorgestühl (1558, Abtei Montecas-
sino), desgl. (1560— 75 SS. Severino e Sosia, Neapel, gemeinschaftlich mit Chiarini),
desgl. (1591—97 S. Martino delle Scale, bei Palermo).
Tortolero, Pedro, Maler and Kupferstecher des 18. Jahrhunderte, geb. in
Sevilla, f 1766 in Folge eines Unfalls.
Allgemeines KfiDstler-Lexicon. 8. Aufl. 4. Band. 28l j
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434 Tortorel — Toudouse.
TortoreL Jmui, Eopferstecher and HolzHchneider des 16. Jahrhanderts, f nach
1570. Mit J. Fersinas (s.d.) schuf er eine Fol^re von 42 Bl. zam HageDottenkrieg.
Nach Einigen wären T. und P. nur die Zeichner der Folge, deren Stecher bzw. Holi-
schneider unbekannt geblieben sind.
Torjf (Toury), Geoffroy, berfibmier Maler, Kupferstecher und Drucker, geb.
um 1480 in Bourges (D^p. Ghar). f zwischen dem 7. Juni und 14. Oct. 1583 in Paris.
In Rom und Bologna wissenschaftlich gebildet, lehrte er zuerst nach seiner Rackkunft
nach Paris als Philologe an yerschiedenen Collegien. Dann widmete er sich der
Kunst^ studirte nochmals in Italien, liess sich erst als Buchyerleger und Drucker
nieder (erhielt dafOr königl. Patent) und widmete sich besonders dem Stich und der
Buchausstattung. Man nennt die 12 Thaten des Herakles und ein Bildniss P. Belons
▼on ihm. Er versah eine 3bändige Ausgabe yon Caesars Commentarien und eine
andre der Trionfi des Petrarca mit prachtvollen Miniaturen. S. Leben von A. Bernard
(Paris 1857 und 1865).
Toseani, (Tosslcani), Giovanni dl Franeeseo« Maler des 14. Jahrhunderts,
t 2. Mai 1408 in Florenz, Schüler des Qiottino. Sein Hauptwerk, eine Yerkflndigung
in der Kapelle des bischöfl. Palastes zu Arezzo, wurde erst von Agnolo di Lorenzo,
später von Yasari restaurirt
Tosehi, Paolo, Kupferstecher, geb. 7. Juni 1788 in Parma, f 30. Juli 1854 das.,
Schüler von Bervic. 1809—19 war er in Paris thätig, 1887 wurde er Direktorder
Akad. zu Parma. Er ist einer der letzten italienischen Vertreter des öden Linien-
stichs und veranstaltete die Herausgabe der Werke Allegris, die besonders nach seinem
Tode von den Schülern fortgesetzt, ganz ungeniessbar ist. Von ihm Madonna della Scodella
(nach AUegri), Kreuzabnahme (nach Ricciarelli), Die Kreuztragung (nach R. Saoti), etc.
Toaehiy Pier Franeesoo (di Jaeopo di Domenieo), Maler des 16. Jahr-
hunderts, geb. in Florenz (?), f 17. Sept. 1567, begr. das., Schüler des A. AngelL
S. Spirito zu Florenz birgt von ihm Die Himmelfahrt, Die Verklärung, Die Aufer-
stehung. Er schuf auch decorative Arbeiten.
Tosetti, Fillppo, Kupferstecher, geb. um 1780 in Rom, Schüler von Bettelini.
Yon ihm Madonna Sixtina (n. R. Santi), Verlobung der Hl. Katharina (n. Salvi),
S. Sebastian (n. Mantegna), etc.
Tossicaniy g* Toscani.
Toati, Lnigif Bildhauer, geb. 1845 in Piacenza, Schüler des Instituts Oazzola
unter Pietrogiorgi, dann von Toncini in Florenz als Stipendiat weitergebildet.
Später kam er nach Rom und ging endlich nach Nordamerika. Von ihm Bäurin,
Tasso, S. Sebastian. Silb. Med. Florenz.
Totain-DelaooBtOf Lonls Anne« Baumeister, geb. 10. Sept. 1796 in Paris, f ün
Mai 1869 in F^amp (D^. Seine- Inferieure). Er war in Paris thätig.
Töth, Istvän (Stephan), Bildhauer, geb. 9. Kov. 1861 in Steinamanger
(-Szombathelj, Ungarn), Schüler von Hellmer und Zumbusch an der Wiener
Akademie (1882—89). Von ihm S. Ladislaus (Orosswardein), Fünf Königsfiguren
Parlament, Budapest ?), Haupt -Altar (Dom, Grosswardein) , desgl. (Kirche von
idna), Gretchen, etc.
Töihf Läsilöy Maler, ffeb. 1869 in Budapest, f 1895, studirte in Budapest, in
München (unter Ha okl, Hollosy und Liezen-Meyer), in Florenz, Neapel und Rom.
Von ihm Schönheit, Geist, Geld (i894), Das Wunderkind, etc.
TotOy Antonio (Anthony), Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Italien. Um 1581
kam er nach England und wurde naturalisirt, sowie Hofmaler Henry VIII.
Totty Francolgy Baron de, Maler, geb. 1788 in Chamigny bei LaFerttf-sous
Jonarre, f 1793. Er war Feldmarschall, übte sich aber auch in der Musik und
Malerei. Das Mus. Dooai besitzt eine Marine aus der Krim von ihm.
Tonehet, GaiUanmey Bildhauer des 15. Jahrhunderts. 1486 begann er den
Wiederaufbau des Chors an der jetzt zerstörten Andreaskirche au Rouen.
Tondonie, AnaTs, geb. Colin, Malerin, geb. 1822 in Paris, f 1899. Schülerin
ihres Vaters Alexis Colin. Sie malte in Wasserfarben Copien berühmter Ge-
mälde, ferner eigene Genrebilder und Bildnisse.
ToQdoniey Angnste Gabriel, Baumeister und Radierer, geb. im Febr. 1811 in
Paris, Schüler von Labrouste. 1888—86 war er Stadtbaumeister zu Marseille,
1887—88 an der Bahn Neapel-Castellamare angestellt. 1889—44 bereiste er Italien,
den Orient und Deutschland und nahm zahlreiche architekionische Werke auf Es
sind meist Zeichnungen und Radierungen, aber auch Oelgemälde darunter. Seine
Radiwungen erschienen 1846—55.
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ToudouM — TonrnolB. 485
Toiidoiiie» tidovtfdy Maler, geb. 1844 in Paris, Scholer Yon A. Leloir, Pils
und der Ecole des beaux-arU, an der er 1871 den grossen Rompreis gewann. Von
ihm Seerftnber (1867), Agamemnons Ermordung (1876), Lots Weib (18771 Triumph
der Diana (1882X etc. Med. 8. Kl. 1876, 2. El. 1877.
Tovly — 9 Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Bordeaux, f das. Das dortige
Museum besitzt einen Greisenkopf Yon ihm.
Tonlmonehe, Auguste, Maler, geb. 21. Sept. 1829 in Nantes, f 17. Oct. 1890 in
Paris, ScbQler von Gleyre. Von ihm Die Stunde (Mus. Nantes), Verbotene Frucht
(Wallace Mus. London), Sflsse Träumerei, Liebe Erinnerungen, Ein Kuss, Morgen
nach dem Ball, Der Spiegel, etc., auch yiele Bildnisse. Med. 1852, 59, 61, 78, Kreus
der Ebrenleg. 1870.
Tonlon. Karel Tan, Zeichner, geb. um 1820 in Amsterdam, f nach 1850. Er
schuf Landschaftsstudien, etc.
Toulovse-Laiitree« Henri de, Maler, Zeichner und Lithograph, geb. 1864 im
Albigeois, kam mit 4 Jahren nach Paris, wo er Schaler yon Princeteau und
Cabanel wurde, bei dem er aber nur ganz kurze Zeit yerblieb, um dann unter
Cormon weiter zu studiren. Er ist nicht darauf angewiesen mit seiner Kunst Geld
zu yerdienen, und hat nie im Salon ausgestellt, nie dem Publikum Zuffest&ndnisse
gemacht T.-L. ist einer der geistvollsten, wenn auch extravagantesten Kflnstler des
modernen Paris, der allen Ueberlieferungen Hohn spricht, und durch seinen Abscheu
vor dem Banalen dazu getrieben wurde, dem was bislang als hAsslich galt, einen
Thron in der Kunst zu erringen. Eine Zeitlanff arbeitete er fOr den Figaro. Be-
kannt wurde er durch seine Zeichnungen der xvette Guilbert, am bekanntesten durch
die c. Th. hervorragenden Plakate, Babylone d'Allemagne, Aristide Bruant dans son
Cabaret (2mal), Caudieux, Gonfetti, Divan Japonais, EUes, La Goulne du Moulin
Rouge, Jane Avril, May Beifort, May Milton, Au Pied de L'Echafaud, La Revue
Blanche, Le pendn, Reine de Joie, La vache enrag^e, Les vieilles histoiree, u. A. m.,
auch Theaterzettel.
Tonff 6. de la, Maler des 17. Jahrhunderts. Das Mus. zu Nantes besitzt
Die YerläugnuDg Petri und ein Genrebild von ihm.
Tour, s. Latonr.
TovrcatT, Jean Fran^ois. Kupferstecher des vorigen Jahrhunderts, geb. 1768
in Paris, Schaler von Bardin. Er stach Allegorien, Bildnisse, Blätter n. Dardel, etc.
Er war Mitarbeiter am grossen Werk aber Egypten, aber „La Flore medicale", etc.
Tonrfanty L^n Alexandre, Holzschneider, geb. vor 1860 in Paris, f 16. Nov.
1883 (durch Erhängen), Schaler von Sotain. Von ihm Stöcke f&r die Buchillustratton
und Zeitschriften nach Bocourt, Goya, Yelasquez, Worms, etc.
Tomaehon, Felix^ Zeichner, gen. Nadar, geb. 5. April 1820. Er studirte
erst Mf dizin in Lyon, neigte aber der Kunst zu, ging wieder zurack nach Paris und
arbeitete far verschiedene Zeitschriften. Er war auch Photograph und Luftschiffer.
Von ihm das Panth^n Nadar (1854X eine Galerie lebender Berahmtheiten, das Gewand
der D^anira (1841), Als ich Student war (1857). Er schrieb auch einige Panto-
mimen. Jules Yerne verewigte ihn in seiner Reise nach dem Mond als Michel Ardan.
Tonrneniine, Charles timlle Taeher de, Maler, geb. 25. Oct 1814 in Toulon,
t 22. Dec 1878 das., Schaler von Isabey. Er besuchte Oesterreich, Egypten, die
Tarkei (1854), Klein-Asien, Indien etc. T. wurde Hilfscustos im Luxemburg-Mus.
Yon ihm Umgebung von St. Martin bei Yani es (1849 Mus. Ronen), Dorfansicht
(1850, Mus. Niort), Tarkische Frauen (1868, Mus. Montpellier), Rackkehr von der
Jagd in Indien (Mus. Marseille), etc. Er. der Ehrenleg. 1858.
Tenrnenx, Jean Francois Engine. Maler, geb. 6. Oct. 1809 in Banthouzel
(Döp. l^ordX t 26. Juni 1867 in Paris, Scbaler von Marechal de Metz. Von ihm
Zigeunerrast (1852, Mus. MetzX »Un point d^orgue*" (1859, Pastell, Mus. Grenoble),
Mittelalterliche Kathedralenpforte, etc. Med. 8. El. 1843.
Tonrnier, — ^ Maler, geb. um 1604 in Toulouse, f «in 1670, Schaler von M.
A. Amerighi und Valentin. Von ihm Die Kreuzabnahme (Mus. Touloase), Die
Grablegung (ebenda), Constantinsschlacht, etc.
Tonrnier. Lonis Panl AQ8:n8ie9 Maler, geb. SO. Juni 1880 in Auch (D4p. Gers),
Schaler von £L Flandrin, Lazerges und der Ecole des beaux-arU. Von ihm
Die Liebe quält die Unschuld (1864), Flora, Maria Magdalena, etc., auch Bildnisse.
Tonmi^res« s« Levrao-Tonrnitoea«
Tonrnoia. Joteph, Bildhauer, geh. 18. Mai 1880 in Chazeoil (D^. Gdte d'Or),
t im Sept. 1891, SchOier von Jouffroy and der Ecole des beApxHurts, an der
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436 Tourny — Towne.
er 1857 den grossen Eompreis gewann. Von ihm Bacchus erfindet die Eomoedie (1869
Bronze, Mus. Luxembourg), Perseus (1875, Marmor, Mus. DijonX Hector und Andro-
mache (Relief, Mus. Orläans), BildnissbOsten, etc. Med. 1868,1869, 1870, 2. El. 1878;
Kr. der Ehrenleg. 1878.
Tonrnjy Josepli Gabriel, Maler and Kupferstecher, geb. 3. März 1817 in Paris,
t im Mai 1880 in Montpellier, SchOler Yon Martin et und der £cole des beaux-
arts, an der er 1846 den grossen Rompreis gewann. Er malte besonders in Aqua-
rell Bildnisse, sowie zahlreiche Copien nach alten Renaissance-Meistern. F rner
stacJi er nach T. Guidi, Primaticcio, etc., auch Bildnisse nach dem Leben. Med.
8. Kl. 1861, 1863, Med. 1868, Kr. der Ehrenle«?. 1872.
Tourny» L^on Angrnste» Maler, geb. 2. Aug. 1885 in Paris, Scbü'or von A.
Lucas und der £co]e des beaux-arts. Er wurde an den Gobelins angi-stillt
und malte besonders Bildnisse.
Tonrsel, Angaste, Maler, geb. 1812 in Arras (Däp. Pas-de-Calais), f 12. Febr.
1853 in Paris, Schüler von Gros und Lordon. Von ihm Tanz im Freien (1842),
Der Naturalist (Mus. Arras), Die Geburt Baldoins V. u. A. (das.), Susanns im Bad,
Landschaften etc.
Tonry, s« Tory«
Toussaint, Clande Jaeqnes, Baumeister, geb. 1781 in Paris, f nach 1824,
Schaler von Chalgrin, Gourdain und Thierry. Er wurde Controleur und In-
spektor der Kronbauten, errichtete eine Bauschule und gab Werke über praktische,
sowie theoretische Baukunde (1825), Handbuch für Bauunternehmer, etc. (5 Bände,
1825) und sein Project zu einer S. Henry-Kirche heraus. — Ein Angnstns T« lebte
zwischen 1766 — 1788 in London, dann in Lymington (wo er starb) als Miniatur-Maler.
Er war Schüler von J. Nixon. — Ein Charles Henry T. war zwischen 1874—82
in Paris als Radierer für die Kunstzeitschriften und Verleger th&tig.
Tonssaint, Fran^ois Christophe Armand, Bildhauer, geb. 7. April 1806 in
Paris, t 24. Mai 1862 das., Schüler von D. d'Angers und der £!cole des beaux-
arts. Er musste erst lange decorative Arbeiten liefern, bis er das höhere Studium
erschwingen konnte. Werke von ihm am Neuen Louvre, Notre Dame, Justizpalast
in Paris, an der Börse zu Marseille, an Napoleons Sarkophag im Invalidendom,
etc. Femer für Angers die Büste des David d'Angers, Medaillen, etc. Med. 3. Kl.
1839, 2. Kl. 1847, Kr. d. Ehrenleg. 1852.
Tonssaint^ Lonis, Maler, geb. 1826 in Königsberg (Preussen), Schüler der
dortigen Akademie unter Rosenfelder (1845 — 52) und von Hildebrandt zu
Düsseldorf. Von ihm Richard IlL, Der kleine Schmied, Der entflogene Hahn, Am
Spiegel, etc.
Tonssyn, Johann, Maler und Radierer, geb. 19. April 1608 in Köln a. Rh., f
nach 1638. Er malte Historien und besonders Landschaften, hat zahlreiche Zeichnungs-
vorlagen für Kupferstecher geschaffen und auch selbst etwa ein Dutzend Blatt radiert.
Von ihm Tobias mit dem Engel (Mus. Köln), A. Werke in S. Gereon, Mariae
Hinunelfahrt, S. Peter u. and. Kirchen Kölns sowie der Umgegend. — Seine Schwester
(? Tochter) Maria Magdalena T. war auch Malerin.
Tontain, Pierre, Maler, geb. 1645 in Mans (D^p. Sarthe), f 6. April 1686 in
Paris. Er malte Geschichtsbilder. 1681 wurde er Mitgl. d. Akad. auf Grund seines
Jason übergiebt das goldene Fliess dem Tempel des Jupiter.
Tontiny Henri, Emailmaler, geb. vor 1645 (?) in Chäteaudun (D^p.-Eure-et-
Loire); 1676 war er in Paris thätig. — Ein Jean T. war zwischen 1618—1640 in
Chateaudun als Emailmaler und Goldschmied thätig. Er erfand eine undurchsichtige
Schmelzmalerei auf Goldgrund. — Ein Richard T. (Vater des Jean T. ?) war einer
der geschicktesten Goldschmiede Frankreichs im 16. Jahrhundert. Für Charles IX.
arbeitete er 1571 ein Schiff als Servietten halter, für die Herzogin von Lothringen
1575 einen reichverzierten Spiegel aus Bergcrystal.
Tonz^^ Jean. Maler, geb. 1747 in Paris, f 1809 das., Schüler dos Grenze,
den er gut nachahmte. Er malte Familienscenen und zeichnete Vorlagen für den
Kupferstich. — Ein Jacqnes T. (derselbe?) war um 1791 in Paris als Maler thitig
und Mitgl. der Akad. Saint-Luc. — Dessen Sohn und Schüler Jaoqnes Henri
Francois T. wurde 1758 Mitgl. der Akad. Saint-Luc auf Grund eines Blumenstückes.
ToTFn, Ithiel, Maler, geb. vor 1810, t 1851. 1826 wurde er Mitglied der
amerikan. Kat.-Akad.
Towne, Charles, Maler, geb. vor 1780, f um 1850 in London (?). Er malte
Landschaften und Thiere. Zwischen 1795 und 1828 stellte er in London aus, lebte
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Towne — Tragy. 437
dann in Liverpool, wo er 1813 Vicepräsident der Akad. wurde and soll zuletzt nach London
zurückgekehrt sein. Die Gal. zu Liverpool btsitzt einen Blick auf Everton von ihm.
Towne^ Franels, Maler, geb. 1740, f 1816 in London, Schüler von W. Pars,
auch auf Reisen in der Schweiz und Italien gebildet. Er malte Landschaften.
Townley, (Towneley), Charlea, Mal^r und Kupferstecher, geb. 1746 in
London, f um 1800, in Rom und Florenz gebildet. Er malte Bildnisse in Oel,
Pastell und Miniatur, ist aber besonders durch seine guten Schabkunstblätter bekannt.
1789 (?) kam er nach Berlin, wo er Hofkupferstecher wurde, 1790 ging er nach
Hamburg. Von seinen geschabten Blättern nennen wir eine Reihe von Selbstbild-
nissen berühmter Maler, Friedrich Wilhelm II., Katharina IL, Ziethen, Yice-Admiral
Parker (n. Romney), Agrippina am Grabmal (n. Cosway), A. nach Dance, Hoppner,
Opie, Reynolds, Stubbs, etc.
Townshend, George, Marquis, Radierer und Zrichner, geb. 1724, f 1807. Er
wurde Lord-Lieutenant von Ireland. £r übte die Kunst als Liebhaber aus und
machte sich durch Skizzen und Caricaturen (z. B. eine der Herzogin von Queensberry)
einen guten Namen.
Townshendy Henry J., Maler und Radierer, geb. um 1813 in London. Er
schuf verschiedene Kartons für die Houses of Parlament, geschichtliche Genrebilder,
besonders aber Illustrationen und Caricaturen.
ToyohirO) (Ichlryngali)) japanischer Maler und Zeichner für den Holzschnitt
des 19. Jahrhunderts, f 1828. Er war Lehrer des Hiroshige. Von seinen Werken
besitzt das Brit. Mus. eine grössere Anzahl, die Anderson im Katalog des Mus. beschreibt.
Toyoknniy ütagaira (Knmaklchi)) japanischer Zeichner für den Holzschnitt,
geb. 1768, t 1825, Schüler von Hanabnsa, Ichio und Giokusan, Sohn eines
Bildschnitzers Kurabashi Gorobei in Yedo. Er fertigte Bildnisse von Schauspielern,
dramatische Scenen und Landschaften. Eine Sammlung von Schauspielerbildnissen
von ihm in 2 Bänden erschien 1801 in Yedo. Er war Zeitgenosse und Rivale des
Utamaro, aber realistischer als dieser.
Trabaechl^ Ginseppe, Bildhauer, geb. 1839 in Rom. Von ihm Zwei Grab-
monumente (S. Agostino, Rom), S. Matteo (San Paolo, Rom), Bathseba (Marmor-
statue), etc., auch Bronzestatuetten und Reliefs.
Traballes! ^ Ginliano, Maler und Radierer, geb. 1786 in Cayigliano am Lago
Maggiore, t 1799 in Paris, in Florenz und Rom gebildet. Seit 1778 nannte er sich
Giuliano da Parma, da ihn die dortigen Herzoge unterstützten. Er wurde Prof. an
der Mailänder Akad. Von ihm besitzt die Galerie das. F. Gamillus befreit Rom,
S. Andrea zu Siena ein Deckenbild. Er zeichnete für den Stich der Allegrini u. a.
viele berühmte Florentiner Bildnisse und hat selbst nach F. Brizio, Ag. und L. Car-
racci, Cavedone, Reni, Tiarini, etc. radiert.
Traehec, Jacob Andries, Maler, geb. um 1750 in Antwerpen, f 1822 das.,
Schüler des H. J. Ante nissen. Er malte Landschaften und Ansichten in der Art
des H. F. de Gort und hat auch radiert.
Traohy, J., Maler, geb. um 1750 in Antwerpen, f nach 1788, Schüler von
H. J. Antonissen. Er hat auch einige Blatt radiert. (Identisch mit Vorigem?).
Tracy, John M., Maler, geb. 1844 in Rochester (Ohio, ü. S. A.), Schüler
von Yvon, Pils und Carolus-Duran in Paris (1867—77). Er liess sich in
Greenwich, (Conn., U. S. A.) nieder. Von ihm Auf der Wachteljagd, etc.
Tradate, Jaeopino da, Bildhauer des 15. Jahrhunderts, + 1440 in Mantaa.
Um 1410 schuf er Statuen und Decoratives für den Mailänder Dom. Von ihm
ferner Gottvater (Bronze), Grabmal des Papstes Martin V (1418), das des P. Torell
(S. Eustorgio, Mailand), etc.
Tragardb, Carl Ludwlgj Maler, geb. 1860 (?), t 8. Juni 1899 in Göteborg,
Schüler von R. Collin in Paris, wo er meist thätig war. Er malte Landschaften
und Thierstücke, z. B. Kuhweide, Esel auf dem Felde und Unter Olivenbäamen.
Brenz. Med. 1889.
Tragin, Pierre D^sir«, Bildhauer, geb. 7. Jan. 1812 in Paris, Schüler von
D. d' Angers und der £cole des beaux-arts. Von ihm Ideal -Bildniss-Büsten, z. B.
Der kleine Georg (1849), H. Fragonard, Grossmama (1870), etc.
TrtLgjf Otto, Maler, geb. 1866 in Prag, als Sohn deutscher Eltern, Schüler
von Prof. Gysis auf der Akademie und in Paris, wo er von Dagnan-Bouveret
beeinflusst wurde; auch reiste er nach Egypten. Zuerst widmete er sich dem
Bildnissfach, trat aber dann zu der Genremalerei über. Von ihm nennen wir Ende
eines Traumes, Der Todesengel, Wunderblume, Die Flucht nach Egypten, u. s. w.
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438 Traies — Traut.
Traies, Willlam. Maler, geb« 1789 in Crediton, f 28. April 1872 in EiBter.
Er war erst Postgebfllfe, ehe er sich der Knost widmete, malte Landschafteo und
erhielt den Namen des ^DeTonshire Claude". Das 8. Kensington -Mus. besitst Am
Ockmf nt von ihm.
Trainiy Francesco, Maler des 14. JahrhundertSi geb. in Pisa (?), im Atelier des
Orcagna (seit 1849) thätig. Er wird seit 1841 urkundlich erwfthnt. Man kennt toq
ihm S. Thomas d'Aquino (Sa. Caterina, Pisa), 4 ßcenen aus dem Leben des Hl. Dome-
nicus (1345 Accad. das.) u. a. Werke in der Bib). des Seminario das.
Trajectensis, s« Jacob tob Utrecht. Der Maler. hiess Jacob Clacsscns (d. b.
Sohn des Nicolans); das Nat.-Mus. Stockholm besitst noch ein mannliches Bildniss
Ton ihm.
Tranauliii, SeralliiOt Bildhauer, geb. 21. Jan. 1859 in Ascoli Piceno, Sehfiler
▼on 6. Paci und 0. Moschetti. Von ihm Yentidio Basso (MarmorbOste, Kommunal-
palast, Ascoli), Stucksltar (Seminar, das.); A. Arbeiten in weiteren Geb&uden etc. ss
Ascoli.
Trainbaiierf Jobann Leonbardty Holsschncider, geb. 24. Juni 1840 in Nflmberg,
Schüler der dortigen Kunstschule. Von ihm Stöcke au Faust (n. Kreling), A. Kraft
(n. Wanderer), su Gsell-Fells' Schweiz, für Knnstzeitschriften und Publikationen des
Qermanischen Museums, etc., auch Nürnberger Ansichten nach Ritter.
Tramblefy s. Tremblay.
TrambÜBf Denis Charlety Maler des 18. Jahrhunderts, geb. Yor 1730. Er war
Hof- und Theatermaler su Paris u. folgte seinem Schwiegerrater de Neumaison 1752
als Direktor der chinesischen Abtheilung an den Gobelins. 1751 wurde er Mitglied
der Acad. Sain^Luc
Tramblot. Sebaatlan, Maler des 18. JahrhnnderU, geb. ror 1780. Er wurde
1751 Mitglied der Acad. Saint-Luc su Paris auf Grund einer Landschaft
TranBllea» FranciscOy Maler, geb. um 1704 in Perpignan als Kind eines (}ata-
Ionischen Bidbauers, f um 1760 in Barcelona im 56. Lebensjahr, in Paris gebildet,
auch Scholer des Yiladomat sen. Er copirte alte Meister in Madrid, eröffnete
dann in Barcelona eine Zeichenschule und malte 8 Altare fflr den Dom eu Perpignan,
sowie andere Werke für Barcelona, Gerona n« Seyilla (Kathedrale, Santiago).
Trammllei, Manuel, Maler, geb. 25. Dec 1715 in Barcelona, f 8. Juli 1791
das., Schaler des An t. de Yiladomat, Bruder des Francisco T. Auch er war
besonders als Lehrer thatig. Er malte Historien, sowie geschichtliche Genrebilder
fDr Kirchen, etc. su Barcelona (Kath., S. Francisco^ Gerona, Tarragona, etc.
Trarbach, s« Jobam Ton Trarbacb im Nachtrag.
Traat, LodoTico» Maler, geb. 1634 in Ascoli, f 1694, Schüler des A. Sacchi
u. des C. Maratta. Er malte kleinere Bilder im 'Geschmacke des Letstereo,
grössere Altarwerke in Sacchis Art, a. B. S. Niccolo (S. Gristoforo, Ascoli).
Tranb, Lndwlff, Maler u. Zeichner, geb. im Juni 1844 in Schelklingen, Schaler
der Stuttgarter Akademie. Er Hess sich in Göppingen nieder. Von ihm (Sebort
Christi (Decke in Wilflingen), Wandgemälde in den Kirchen su Gruol n. Hirbelbach
etc., auch Dlnstrationen su Jugend- n. religiösen Schriften.
Traiidty Wilhelm« Formschneider u. Illuminator, geb. Yor 1645 in NOrnberg (?X
t 2. Dec 1662 in Frankfurt a. M. Er war erst Briefmaler, dann seit 1686 Holzschneider
und hierin Autodidakt Von ihm Lettern, Wappen, 8 DL nach y. d. Borcht, der
1656er (erster 0 Bathswappenkalender, Die Geisselung Christi, Der Heiland, Maria,
Stehender Engel, Luther (n. CranachX etc.
Traufellner, Jakob, Maler u. Kupferstecher, geb. 1742 in Wien, f l^i
Schaler der >Mener Akademie, an der er sp&ter Prof. u. Mitgl. wurde. Er malte
Landschaften und Architekturen; femer schuf er einige Sdiabkunstblatter naeh
Oellenhaina, Qnadal, t. Bijn, Solimeoa etc.
Traut, Haie, Maler des 15. Jahrhunderts, geb. in NOrnberg, wo er 1477 auf
den Steuerlisten vorkommt. Er malte den Kreuagang des Augustinerklosters aus, wo-
bei er viele Bildnisse bekannter NOmberger anbrachte. Das Werk ist untergegangen.
Die Universltats-Sammlnngen an Erlangen besitsen eine Zeichnung von ihm.
Traut, Wolf, Maler und Holaschneider des 16. Jahrhunderts, der in der DOrer-
schule gebildet wurde, Sohn des Ha n s T. Von ihm Altar (1514, ehemals Kirche su Artels-
hofen bei Hersbruck, jetst Nat-Mus., Manchen). Von Holsschnitten nennen wir eine
Ansahl der Bilder im HaDischen Heiligthumsbuche von 1520, 54 Bl. in .Die Legend
d. h.Tatters Francisd" (1511--12),S. Stephanusund 2 Bischöfe u. a. Blatter (1514 im
«Missale Patariense*), Christus nimmt Abschied von seiner Mutter (1516).
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Traatenwolf — Travite. 439
Trautenwolfy Aegidlnsy Maler des 15. Jahrhunderts» thütig in Manchen. Er
malte Olasfenster, z. B. yier Felder im 5. Fenster der dortigen Frauenkirche (1486),
auch die Geburt Christi, Anbetung, Darstellung, Tod Mariae das.
Trantmann, Johami Cleorgy Maler, geb. 1718 iu Zweibracken, f 1769 in
Frankfurt a.M., Schüler von F. F. Bei Ion (1729—32), J. H. Schlegel u. Kiesewetter.
Er war erst als Tapetenmaler th&tig, wurde 1741 Frankfurter Bürger und malte dann
Feuersbrünste in der Art D. Tan Heyls, orientalische Köpfe, Bauernscenen, etc. 1761
wurde er korpfälsischer Hofmaler. Von ihm N&chtlicber Brand (Oal. Augsburg),
desgl. u. Andere (Gal. Cassel), Die Orientalen (St&dt. Oal. Goblenz), K&chtliche Feuers-
bruust (Mus. Frankfurt a. M.), desgl. (Gal. Augsburg), etc., auch mehrere Werke im
stidt histor. Mus. zu Frankfurt a. M. T. hat auch Einiges radiert
TrantmaBB. JohaBn Peter, Maler, geb. 29. Not. 1745 in Frankfurt a. M.,
t 80. Dez. 1792 das., Sohn und Schüler des J. Georg T., auch auf Reisen durch
Deutschland und die Schweiz gebildet. Er malte Bauern- und Familienscenen, Köpfe,
etc., war auch als geschickter Gem&lde-Restaurator th&tig.
TrantmaBB, Karl Friedrieh, Maltr und Lithograph, geb. 1. April 1804 in
Breslau, f 2. Jan. 1875 in Waidenburg (Schlesien), Schüler der Berliner Akademie. Er
war in Cassel, Breslau und Waidenburg th&tig, malte Landschaften, war aber durch
Kr&nklichkeit an grösseren Aufgaben yerhüidert Die Nat.-GaL Berlin besitst
«Eichwald* von ihm.
TraBtsehold, Wilhelm, Maler, geb. 1815 in Berlin, Schüler der Düsseldorfer
Akad. Er malte dort erst Genrebilder, ging allm&hlich sum Bildniss über und Hess
sich in Berlin nieder. Das S. Ken8.-Mus. zu London besitzt eine Landsohaftsieich-
nung Ton ihm. unter seinen Bildnissen wird das des Liebig gerühmt.
TrantwlBe» JohB C, Baumeister und Ingenieur, f Sept 1888, th&tig in
Philadelphia.
TrayalloBl, LBigi. Kupferstecher unseres Jahrhunderts, f im Dee. 1884, Schüler
Ton Tos Chi Von ihm Die Verkündigung (1848 n. Reni), Die Paraen (n. Buonarotti),
Galilei (n. Susterman), etc.
Trayani, GlojaBBi Fnuiceseo, Medailleur des 17. /18. Jahrhunderts. Von ihm
Schaumünsen auf Alexander VL, Clemens X., Cosimo IIL, Königin Christine von
Schweden, etc. ^ Sein Bruder AbIobIo T., f 1741 in Rom, war ebenfalls Medailleur.
TrayaBX, Pierre, Bildhauer, geb. 12. Mai 1822 in Corsaint (Däp. Cöte-d'Or),
t 19. März 1869 in Paris, Bchüler der Schule you Semur, you Jouffroy und der
£cole des beaux-arts. Von ihm Turgot nnd 1 A. (Mus. Dgon), Sappho (1859 ff^r den
Hof des LouYre), Frierendes Madchen (Marmorstatue, Mus. Montpellier), Ringk&mpfer
(Mus. Semur), CamotTBronzebüste, Stadtbans zu Dgon), Wachsamkeit, Weisheit (Justiz-
palast, Marneille); Werke you ihm auch in Pariser Kirchen etc. Med. 8. KL 1853,
1855, 1857, 1859, Med. 1. Kl. 1861.
Trayers, Lonls Pierre« Baumeister, geb. 4. Sept. 1814 in Paris, Schüler der
Ecole des beaux-arts. Von ihm Aufnahmen der Kön« Kapelle zn Palermo (1841),
Restaurationspl&ne zum Parthenon zu Athen, etc.
Traierse, Charles rraneoU de la» s« La Trayene« Wir tragen nach, dasa
er den grossen Preis und 6jahrige Rompension erhielt Er war auch in Neapel und
Madrid, zuletzt wieder in Paris thatig und malte Historien, Bildnisse, Landschaften
nnd Blumen in Oel, Aquarell und Miniatur.
TraYerso. Nieeold, Bildhauer, geb. 1745, f 1B23 in Genua. Schüler Yon
Sehiaffino, Menge und CanoYa in Rom (1775). 1780 schuf er mit RaYaschio
die SklaYen am Pal. Ducale zu Genua. Er wurde sp&ter Direktor der Accad. Ligustica
und gründete eine Bildhauerschule. Von ihm Sa. Agnes (Sa. Maria del Carmine),
Madonna (Kirche del Rimedio), A. Arbeiten im Chor Yon S. Angelo Custode, auf
der Akademie, etc. Er bezeichnet eine Reaktion auf den manirirten, krassen
Realismus der Vorg&nger.
TraTly ABtOBlo, Maler, gen. II Sordo di Sestri, geb. nm 1618 in Sestri bei
Genua, f 1828 in Genua, Schüler des B. Strozzi (dessen Farbenreiber er war) und
des G. Waels. Er gehört zu den bedeutendsten Landschaftern Genuas und beilnden
sich die meisten seiner Werke dort. — Sein Sohn AntOBlo T. ü« war auch Land-
schaftsmaler.
TraTite, £doBard, Maler und Zeichner, geb. im M&rz 1809 in Doullens (D^.
Summe), Bruder des Charies J« T. de Villers. Er malte meist Vögel in Wasserfiurben.
TraYlte des VlUers^ Charles Joseplif Maler, Zeichner und Lithograph, geb.
21. Febr. 1804 in Winterthur, f 18. Aug. 1859 in Paris, Schüler you Heim und der
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440 Trayer — Tremi.
£co1e des beauz-arts, Bruder des Edouard T. Er wurde naturalisirter Franzose, malte
erst Bildnisse, legte sich dann aber völlig auf die ausgelassene Caricatur, zeichnete
für „La Caricature* und „Le Chariyari'' und war der Schöpfer des Typus der buckeiigf'n
Mayeuz. Von ihm ferner «Francais peints par eux-mgmes, Der Groteskspiegel, Die
Contraste, Die Betrunkenen, Jesus und die Samariterin (1853), Bildnisse, Illustrationen
zu Balzacs Romanen, etc.
Trayer, Jean Baptiste Jnles^ Maler, geb. 1824 in Paris, SchQler seines Vaters
und Ton Lequien. Er malte Sittenbilder der Noth in verschiedenen Ständen und
geschichtliche Genrebilder. Von ihm Die Pfannkuchen-Verk&uferin in QuimperM (1866,
Mus. Luxembourg), Junge Dame sich die Nägel schneidend (Gal. Ravenä, Berlin), Die
arme Näherin, Shakspere im Bierhaus zur Krone (1850), Stillende Mutter, Da Vinci
und seine Schüler (1852), etc. Med. 3. El. 1853—1855. — Sein Vater malte Land-
schaften und Ansichten.
Trebati, Paolo Ponce, Bildhauer, geb. nach 1500 in Florenz (?), f nach 1565,
kam um 1530 nach Frankreich, wo er meist thätig war. Er war bei der Stuckaas-
schmückung von Fontainebleau, später am alten Louvre, Schloss Meudon, Tuilerien
(Rivolifa^ade) betheiligt. Von ihm ferner Bronzedenkmal des Fürsten Alberto Pio
ffür die Gordeliers zu Paris, jetzt im Louvre), Grabdenkmal des Capt. G. de Magny
(Louvre), desgl. des A. Blondel (das.), etc.
Trebeczky, Ignaz» Maler, geb. 1727 in Wien, f 1779 (1780?) in Prag. Er
malte Miniaturen, besonders Bildnisse.
Tr^bntien^ Etienne L^on, Maler, geb. vor 1845 in Bayeux (D^p. Galyados],
thäthig in Brüssel. Er malte Blumen und Früchte. Von ihm besitzt das Mus. Moo-
targis Tisch mit Blumen.
Treck, Jan Jansz, Maler, geb. 1606 in Amsterdam, f 1652/53 das., wahr-
scheinlich Schüler seines Schwagers J. J. den üijl I. Er schuf Stillleben, yon denen
das Mus. Berlin eins (1652) besitzt.
Trafen, Jean, Baumeister, geb. 10. Juli 1788 in Saint-Pierre-de-Semilly, f
26. Dec. 1869 in Saint-L6. Um 1825 wurde er Stadt-Baumeister zu Saint-L6, wo er
1846 Stadtrath wurde.
Trego, William Thomas, Maler, geb. 15. Sept. 1859 in Tardley in Bucks
Gounty (Pa. ü. S. A.), Schüler der Philadelphia - Akademie, thätig in North Wales,
Montgomery, County (Pa. ü. S. A.) und Philadelphia. Er malte Schlachtenbilder,
z. B. Vorwärts Batterie! Die Verfolgung (1884), etc.
Treidler, Adolf, Maler, geb. 8. April 1846 in Berlin, Schüler der dortigen
Akad. unter Daege u. besonders J. Schrader, 1878 in Italien weitergebildet. 1880
lebte er in München, 1888 wurde er Prof. am Stuttgarter Polytechnicum. Er malte
erst geschichtliche Genrebilder, später meist italienische Genrebilder; Bronz. Med.
Wien 1813, Silb. Med. Melbourne 1888, Professor.
Trölat, £mile, Baumeister, geb. 6. M&rz 1821 in Paris, Schüler der Konst-
und Gewerbeschule. Er wurde Baumeister des Sainte-et-Mame-D^partements und
Prof. am Gonser^atoire des arts et m^tiers (1854). 1865 gründete er eine besondere
Schule für Baukunst Von ihm Plan zu einem Monumentalbrunnen in Bordeaux (1855),
Projekt zu einer Mairie etc. T. veröffentlichte «Le th^ätre et Parchitecte** (Paris
1860). Kr. d. Ehrenleg. 1855; Offizierskr. 1871.
Trelleokamp. Wilhelm, Maler, geb. 1826 in Sterkrade bei Ruhrort, f 14. Jan.
1878 in Orsoy am Rhein, Schüler der Düsseldorfer Akad. (1852), nachdem er schon
in Grefeld Schullehrer gewesen war. Von ihm Himmelfahrt Mariae (Kath. Kirche
Tilsit), Glasfenstercarton (für Kirche zu Gustorf bei Köln a. Rh.), Ghristus am Oel-
berg (Kirche zu GrossLassowiz), etc., auch Bildnisse.
Tr^manx, Pierre, Baumeister, geb. 20. Juli 1818 in Charcey (Däp. Sa6ne-et-
Loire), Schüler der Ecole des beaux arts. 1845 erhielt er den 2. Rompreis auf Grund
eines Kathedralen-Entwurfes. Kr. d. Ehrenleg. 1864.
Tremblay, (Trambiet, TreinbI6, etc.), Barth^lemi do, Bildhauer, geb. 1578 (?),
begr. 10. Aug. 1629 in Paris. Er war Hofbildhauer und schuf u. A. eine Statue
Henri IV.
Treml, Friedrich, Maler, geb. 8. Jan. 1816 in Wien, f. l^* Juni 1^^'^ ^^-^
Schüler der dortigen Akad. unter Feudi. Von 1849 arbeitete er fast nur im Auftrag
des Kaisers Franz Josef. Er malte Soldatenbilder in Gel- u. Wasserfarben z. B.
Alter Bauer von der Schlacht von Aspern träumend (1849 Neue Pinak. München),
Ghevauxlegers - Attake bei Kapolna (1851), Der Invalide (Aqu.), Frohnleichnams-
processioo.
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TrrfmoKfere — Tresham. 441
TrtooIU^re, (Tiimoli^res), Pierre Charles^ Maler u. Radierer, geb. 1708 in
Choltt (Dep. Maine-et-Loire), f H. Mai 1789 in Paris, Schüler Yon J. B. Van Loo.
1726 erhielt er den 2. Rompreis und ging als Pensionär des Königs nach Italien, wo
er 6 Jahre yerblieb und den Auftrag ausführte, Vannis Fall des Zauberers Simon zu
copircn. In Rom heirathete er die Miniaturmalerin Isabella Tibaldi, die mit ihm
nach Frankreich ging. T. radierte nach Watteau u. eigener Zeichnung. Von Gemftiden
nennen wir Ulysaes von Minerva gerettet (1787 Mus. Montpellier), Bekränzter Frauen-
kopf und 1 A. (Kreide- und Pastell-Zeichnunn^en Mus. Louvre), Minerva theilt Kronen
aus (Mus Renncs], der Frühling und 1 A. (Eremitage St. Petersburg), Venns u. Amor
auf Wolken (Mus. Darmstadt); A. Werke von ihm im Mus. Lyon, für die Karthäuser
und andere Klöster das., etc. Mitgl. d. Akad. 1737. Ausserord. Prof. 1737.
Trench, Heury^ Maler, geh vor 1700 in Irland, f 1726 in London, in Italien
gebildet. 1725 kam er nach England. Er malte Historien.
Trenkwald, Josef Mathias tod. Maler, geb. 13. März 1824 in Prag, f 30 Juli
1897 in Perchtoldsdorf bei Wien, Schüler der Prager und Wiener Akad. unter Rüben,
auch in Rom gebildet. Er wurde 1872 Prof. an der Wiener Akad. Von ihm Fres-
ken in der Gruftkapelle Revoltellas bei Triest, im neuen Gymnasium zu Wien, in
der Karolinenthalerkirche zu Prag, im Bellevue bei Prag etc. ; Temperabilder in der
Wiener Votivkirche, andere Bilder in den Sammlungen zu Prag und Wien; ferner
Cartons zu Glasfenstern, Illustrationen, Federzeichnungen, n. s. w. Mitgl. der Wiener
Akad. (1866); Gregors-Ord., Franz Josefs-Ord., Eiserne Krone-Ord.
Trenkwalder, Dominik, Bildhauer und Schnitzer, geb. 1841 in Landeck, f
6. Juli 1897 in Wilten bei Innsbruck, studirte in Wien, München and Rom. Man
findet Arbeiten yon ihm in Tirol, in der Schweiz, in Deutschland und in England,
darunter 6 Holzstatuen von Heiligen in einer Salzburger Kirche und ein Holzbasrelief
.Tod Mariae** in einer Kirche des Stubaythales.
Trenn, Eduard, Maler, geb. 13. April 1889 in Sachsenhansen (Mark), f 1866
in Afrika, Schüler der Berliner Akademie 1854 und von Eschke. Er malte Marinen
und Landschaften. 1866 begleitete er G. v. d. Decken auf einer Forschungsreise
und wurde von den Eingeborenen Afrikas aufgefressen.
Trentan-HaTÜ^Sek, Johann, Maler, geb. 1856 in Brunn. Er war in Triest
thätig. Von ihm Bauernhof in Divacca bei Triest, Isonzothal in den Julischen
Alpen, etc.
Trentanoye, Claetano, Bildhauer, geb. 21. Dec. 1858, SchtQer der Akad. zu
Florenz, wo er thätig blieb. Von ihm Victor Hugo, Graf A. Serristori, viele a. Bild-
nissbüsten und Statuen für Friedhöfe, etc. Ehrenmitgl. der Florentiner Akademie;
versch. Med.
Trentanoye, Baimondo, Bildhauer, geb. 6. Jan. 1792 in Faenza, f 5. Juni
1832 in Rom, Schüler von Demaria und Bartolini in Carrara, Sohn eines
Bossirers und Museumscustoden in Carrara, Antonio T. 1814 kam er als Pensionär
seiner Vaterstadt nach Rom, wo er unter Canovas Einfluss stand und für ihn
verschiedene Reliefs am Washington-Denkmal ausführte, auch mehrere seiner Werke
copirte. Von ihm Venus und Amor, Basrelief für die Familie Raspi zu Ferrara,
Caritas, etc.
Trentin, Angelo, Maler, geb. 2. Sept. 1850 in Udine, Schüler der Wiener
und Bdünchener Akad. Er Hess sich in Wien nieder. Von ihm Lieserl (Aquarell),
Mädchenbildniss (Pastell), Veilchenverkäuferin in Wien (desgl.), etc.
Trento, Antonio da, Holzschneider des 16. Jahrhunderts, geb. in Trient, f
nach 1545 (?), angeblich Schüler von Mazzuoli und Ugo da Carpi, thätig in
Bologna. Er gehört zu den besten der fr Oben Helldunkelholzschneider und stellte
sein Bild meist mit drei Stöcken dar, 1. ümriss, 2. dunkle Schatten, 3. Uebergänge.
Er schnitt Helldunkel nach A. Angeli, Beccafumi u. A., besonders aber nach Maz-
zuoli. Man hat diesen Künstler mit Antonio Fantnzzi identifiziren wollen.
Tresbam, Henry, Maler, geb. um 1749 in Dublin, f 17- Juni 1814 in London,
Schüler der West-Akad. zu Dublin. Er kam 1775 nach London, malte Bildnisse
und wurde 1776 von Lord Cawdor nach Italien mitgenommen, wo er 14 Jahre ver-
blieb. Zurückgekehrt arbeitete er für Boydells Shakspere-Gal. und „The British
Gallery of Pictures**, welch letzteres er auch redigirte. Zwei Jahre lang war er
Professor, musste die Thätigkeit aber infolge langdauernder Krankheit aufgeben.
Er handelte auch mit Renaissance-Gemälden und schrieb Abenteuer der Sappho (1784
mit 18 Radierungen), Der seekranke Sänger (1799), Rom am Schluss des 19. Jahr-
hunderts (1796), Britanniens und Bonaparte (1803), etc. Von ihm Adam und Eva,
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442 Trestant — TreTisanL
Pbryne, Christtts bei Nicodexnas, etc. Mitglied der Akademieen zo Bologna, Loodon
und Rom.
Trestanty SebaatieDy Baumeister des 15. Jahrhanderts, ein .Maistre masaon"
aus LaoD. Er wurde 1460 nach Saint-Quentin berufen, um die Arbeiten am Quer-
scbiff der Eircbe zu leiten.
Tretsch, Aberliii, (Albert), Baumeister, geb. um 1510 in Württemberg (?), f
nach 1576. Er wurde Baumeister des Herzogs Christoph und schuf 1552—56 den
Herzo^sbau auf dem Hohentwiel und seit 1556 den Ausbau des «alten* Schlosses
in Stuttgart.
TreQ; (Trey), Johann Nikolans^ Maler, geb. 1734 in Bamberg, f 1768,
Schüler seines Vaters Marquard T. und von Yanloo und Pierre in Paris, nach-
dem er zuvor Wissenschaften studirt hatte. Er wurde Hofmaler in Würzborg, ging
nach Rom, blieb da mehrere Jahre, malte Pio VI. und wurde yon der San Lnca-
Akad. das. gekrönt. Von ihm Romnins tödtet Remus u. 4 a. (Gal. Bamberg), Judith
und Holofernes u. 1 a. (Universitätssammlungen? Würzburg), Abraham und Sarah
(Dominikanerkirche das.), etc. — Seine Tochter BosalleT«, verehel. Dorn, war auch
Malerin. Sie heirathete den Maler Joseph Dorn.
Treii^ (Trey), Joseph Christoph, Maler, geb. 1739 in Bamberg, t 2. Oct
1798, Schüler seines Vaters Marquard T., auch auf der Düsseldorfer Akademie
and auf Reisen in den Niederlanden, etc. gebildet Er wurde Churkölnischer, Fürst-
bischöfl. Bambergischer Hofmaler und später (1780) Inspektor der Gal. Pommersfelden.
Er malte Landschaften i<nd Marinen in der Art Boths und Dietrichs. Werke von
ihm besitzt die Gal. zu Bamberg.
Treii^ (Trey)y Katharina, Malerin, geb. 1742 in Bamberg, f 1811 in Mannheim,
Schülerin ihres Vaters Marquard T., auch der Düsseldorfer Akad. 1765 wurde sie
churpfälz. Kabinetsmalerin am Hof Karl Theodors zu Mannheim, 1776 Professorin
au Düsseldorf. Sie malte Blumen und Fruchtstücke, von denen die Gal. zu Bamberg,
Darmstadt, Karlsruhe und Stuttgart Proben besitzen.
TreVf Xarqnard, Maler, geb. 1712 in Bamberg, f l^^^i ^&r ▼on Geburt
Jude, stttdirte in Prag, wurde katholisch und erlernte die Malerei bei N. Grooth
nnd L. Thei Singer. Er malte in fast allen Fädiem nnd wurde 1766 Inspektor der
GaL zn Pommersfelden. Von ihm Trauben und Blumen (Gal. Augsburg), Drei Chemiker
an einem Tisch u. ein A. (Gal. Bamberg), etc.
Treii^ XarÜDy s. Heister MT im Naehtrag.
TreaenfelSy Horiti, Maler, geb. 1847, f 1881. Er war in Rom th&tig gewesen.
Von ihm Am Weihwasser, etc.
Tr^Terret, Victorine de, Malerin, geb. 1802 in Quimper, f 27. Jan. 1875 in
Paris, Schülerin von Mme. Jaquetot. Sie war an der Manufaktur zu S^yres be-
schäftigt nnd malte riele Bildnisse nach der Natur, sowie Copien nach Gemälden
Santis, etc. Med. 1827.
Trefett) Kupferstecher, geb. vor 1700, f 1728. Er schuf oft gemeinschaftlich
mit Vertue topographische und architektonische Platten.
Tr^Ti^reSy Simon de, Baumeister des 14. Jahrhunderts. Er war Abt von
Saint-^tienne zu Caen yon 1816—1314 und baute den westlichen Chor seiner Kirche.
TreTigiy Girolamo da, s« Peiinaeeliiy Girolamo«
TreTigiy Lodorieo da, s. Toepnt.
TreyigliOy Beniardine Jacobi da, s. MariIni, Bernardino«
Trerisani, Angelo, Maler, geb. 1669 in Venedig, f nach 1753, Schüler yon
Celesti. Er malte meist Bildnisse, aber auch Historien. Von ihm Vertreibung der
H&ndler aus dem Tempel (SS. Cosmas u. Damian, Venedig), Sa. Teresa (S. Pietro in
Oliyeto, Brescia), Madonna (Mus. Madrid), etc.
TreTisaniy Cav. FraneeaoOi Maler, geb. 9. April 1656 in Castelfranco (Treyiso?
Gapo d'Istria?), f 80. Jnli 1746 in Rom, Schüler seines Vaters, des Baumeisters
Antonio T., des A. Zanchi zu Venedig, später des C. Maratti in Rom. Er war
yielseitiger Nachahmer nnd copirte für den Card. Cbigi und den Herzog von Modena
yiel yon Allegri, Caliari und Mazzuoli. Für Clemens XI. malte er Propheten in der
Laterankirche und Allegorien auf die Welttheile in der Kuppel des Doms zu Urbino.
Von ihm ferner Der bethlehemitische Kindermord (Gal. Dresden), S. Franciscus und
6 A. (ebenda), Jesus schl&ft (Louyre, Paris), Diana tind Endymion und 2 A. (Oal.
Cassel), J. J. Graf Pachte (Prag Rudolfinum), A. in den Sammlungen zu Florenz
(Uffizi), Leipzig, Madrid, München, Oldenburg, Renoes, Rom (Pal. Spada), Schleiss-
heim, Wien.
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Tmiso - Trilhe. 443
Trerigo, Dario da, Maler des 15. Jahrhunderts, der 1446 als Schaler
Squarciones erwähnt wird. Er malte Hanserfacaden in ConegHano, Serra?alle
und Treviso. Die Gal. in Bassano besitzt eine Onadenjungfran Yon ihm.
Trerisoy Girolamo da, s. Pennacchl.
treTlso, Girolamo da, Maler des 15. Jahrhunderts, f nach 1494, Bruder des
Dichters Lud. Aviani. Man kennt Ton ihm Madonna mit Heiligen (S. Vigilio, Monte-
belluno), S. Martin (Kirche zu Paese bei Treviso), Thronende Madonna mit Heil.
1487 Dom das.), desgl. (S. Salyadore, Colalto) ond einige Andere.
Trey, s. Treu.
Tr^zoL Pierre Felix, Maler, geb. 16. Juni 1782 in Paris, f 16. Jnni 1855
Jas., Schtkler yon Lemire jun. und Prud'hon. £r nahm Theil an einer wissen-
schaftlichen Eipeditien nach Morea. Von ihm Phadra in der Hölle gerichtet (Mus.
Angersl Hectors Abschied (1819, Mus. Bordeaux), Bildoiss des Odet de Foix (Mus.
Versailles), Der hl. Johannes schreibt die Offenbarung (Hl. Johanneskirche, Tooloase) ,
etc. Med. 2. Kl. 1810, Kr. d. Ehrenleg. 1889.
TreiaiDl, Augelo, Maler, geb. 1827 in Mailand, Schfller Ton Induno. Er
malte Geschichtsscenen z. B. Schlacht bei S. Fermo und Garibaldi, Das Fest der
Emigranten, etc.
Trezzo, Jaeopo, Bildhaner, Edelsteinscbneider and Medailleur dps 16. Jahrhunderts,
geb. in Mailand (?) f 1589. Er ahmte antike Bildmflnzen nach und gelangte zu
solchem Bnf, dass ihn Felipe II. nach Spanien berief, wo er mit P. Leoni den bild-
nerischen Schmuck am Hauptaltar der Esrorialkirche innerhalb 7 Jahre schuf. Dort
▼on ihm auch ferner ein Tabernakel aus Edelmetall, ein Reliquienkästchen ans La-
pislazuli (n. Herrera) and eine Custodia. Er erfand auch den Diamactschnitt and
schnitt Carlo V. Wappen und den Kopf des Numa PompiliuB in Diamant Von seinen
ScbaumOnzen nennen wir die auf Ferdinand and Isabella Gonzaga, Ippolita Gonzaga,
Königin Mary Ton England, Gonvemeur yon Mailand, Felipe IL, Juan d'Herrera, etc.
Tribolo, II, s. Perlcoli, Nieeolo.
Trieca, Foseo, Maler, geb. 2. Mftrz 1856 in Florenz, Schaler seines Vaters
und yon Gordigiani. Von ihm Odaliske, S. Antonius, S. Romuald (Kirche degli
Angeli, Florenz^ etc.
Triehon, Franfois Angnste, Holzschneider, geb. 1. Noy. 1814 in Paris, Schaler
yon K Brown und Monyoisin (seit 1885, nachdem er schon Kaufmann gewesen
war). Seit 1865 leitete er eine Madchen-Holzschneideschule. Er schnitt für das
«Journal pour tous*^, Ausgaben yon Dante, Lafontaine, Atala, fQr topographische
Werke wie Das malerische Spanien, Das alte und neue Ungarn, etc., ferner Einzel-
blatter nach Gel^e, Gäricault, Luminais, Melingue, Woayerman, etc.
Tricot, Claude, Baumeister des 17. Jahrhunderts, tbatig um 1697 in Paris.
Er war königlicher Rath sowie Generalmeister und Leiter der Königlichen Bauten,
Brtkcken, etc.
Tridon. a. Sattler« Caroline.
Triebe], Karl, Maler, geb. 1828 in Dessau, f 16. Sept. 1885 in Wernigerode
a. H., Schaler yon Beck, dann (1842) yon Biermann, Krause, etc. in Berlin.
Er bereiste Deutschland und die Alpen, auch Nord- Italien. 1851 wurde er Anhal-
tischer Hofmaler, 1855 kgl. preuss. Professor. Von ihm Schweizer Landschaft (1854
Mus. Leipzig), desgl. (ebenda), Landschaft (Mua. Stettin), Am Vierwaldstadter See
(Gal. Wiesbaden), Der Dachstein, Am Thuner See, Mflhlthal bei Wernigerode, etc.
Triere, Gaetano, Maler, geb. 1761 in Frankreich, f ^^^^ 1810, tbatig in
Parma (?). Die dortige Galerie besitzt yon ihm Lucius Albinos rettet Yestalinnen.
Triere, Philippe, Kupferstecher, geb. 1756 in Paris, f 1825. Er stach nach
Brettini, Crayer, Decker, Dugoure, Freudenberg, Moreau, Yelasquez, y. d. Werff, etc.
Trigt, Hendrik Aelbert ran, Maler, geb. 22. Oct 1829 in Dordrecht, Scholer
(seit 1845) yon J. D. Steuerwald. 1855—1857 bildete er sich in Paris, 1857—1865
unter H. Bource in Antwerpen weiter. Von ihm Der Drucker R. Estienne im 16.
Jahrhundert (Stfidt. Mus. Haag), Norwegische Frauen tragen ihre Kleinen zur Taufe
u. A. (1875, K^ks Museum Amsterdam), Die letzten Tage des Erasmus (Mas. Rotter«
dam), etc.
Trilhe, Felix Emest, Baumeister, geb. 9. Aug. 1828 in Paris, Schaler yon
Duban und der Ecole des beauz-arts. Von ihm Museum der industriellen Künste zu
Paris, Projekte zu einer Todtenschauhalle fflr Paris (1857), zu dem Königl. Cirkns in
Madrid (1868), zu einem Armenhaus (1864), Bestaurationsprojekt Ar dasSchloss yon
Tillaudry, (1881), etc* Med. 3. El. 1857, 1860, 2. Kl. 1863.
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*4r4 Trimolet — Triqueti.
Trimolety Antolnette» 9. Petit-Jean«
Trimolet, Clavde Anthelme Honor^, Maler, geb. 16. Mai 1798 in Lyon,
t 16. Dec. 1866 das., Schüler von Revo il. Er wurde Zeichen-Prof. an dem Lyeeum
zu Lyon und hat auch Einiges radiert. Von ihm Inneres eines mechanischen Labo-
ratoriums mit Bildnissen (1819 Mus. Lyon), Männliches Bildniss (Mus. Nantes), etc.
Med. 2. El. 1819.
Trimolet, Lonis Joseph, Maler, Kupferstecher und Lithograph, geh. 17. Oct.
1812 in Paris, f 23. Dec 1848 das., Schüler von Lethifere, D. d'Angers und der
ficole des beauz-arts. Als neunjährige Waise und ohne Mittel kam er zu einem
Friseur, dann zu einem mercantilen Graveur in die Lehre, wo sich sein Geschmack
für die Malerei entwickelte. Während mehrerer Jahre kolorirte er Zeichnungen und
trat nach den grössten Entbehrungen ins Atelier von D. d' Angers. Seine Fortschritte
waren rasch, bald bekam er Aufträge und lieferte Zeichnungen für , Versailles ancien
et moderne", Lamartines „Voyage en Orient", etc. Darauf schuf er Original-
radierungen, sowie einige Genrebilder, Buchillustrationen, etc. — Sein Sohn Alphonse
Lonis Pierre T., geb. vor 1846 in Paris, malte Genrebilder etc., wurde aber be-
sonders durch Radierungen nach Hobbema, Ostade, Ruisdael, etc. auch nach eigener
Zeichnung bekannt
Trimoli^res, s« Tr^molli^re«
Trinqnesse, L. R.f Maler des 18. Jahrhunderts, geb. in Frankreich, Schüler
von N. La rgi liiere. Er war auch im Haag thätig, wo er 1767 in die Lucasgilde
aufgenommen wurde. Die Pariser Akademie hat ihm zweimal die Aufnahme ver-
weigert. Er stellte dort noch 1798 aus T. malte Genrebilder und Bildnisse. Von
letzteren besitzen die Mus. Berlin ein weibliches aus dem Jahr 1774.
Trionfl, Emannele, Maler, geb. im Dec. 1832 in Livorno, Schüler der Floren-
tiner Akad. unter Ciseri. Er wurde Zeichenlehrer an den tech'ischen Schulen za
Florenz. Von ihm Nach dem Ball (Mod. Gall., Florenz), Die Vorbereitungen, Bild-
niss Vittorio Emanueles, etc. Er malte auch viel auf Porzellanplatten, Ehrenmitglied
der Akad. zu Urbino.
Trioson, b« Girodet.
Tripier-Lef^ane« Eug^nie, geb. Le Brun, Malerin unseres Jahrhunderts, geh.
vor 1800 in Paris, Schülerin von Regnault Sie malte Bildnisse, z. B. Mlle.
Duchesnois (Mus. Valenciennes), etc.
Trippel, Alexander, Bildhauer, geb. 28. Sept. 1744 in Schaffhausen, t 24.
Sept. 1798 in Rom, Schüler von Lücki in London (wohin er schon ganz jung gelangte)
and Wiedewelt an der Eopenhagener Akademie. Er musste schon mit 12 Jahren
sich seinen Lebensunterhalt verdienen. 1765 kam er nach Potsdam, aber nur anf
kurze Zeit, und gewann, nach Kopenhagen zurückgekehrt, 1768 die Gold. Akademie-
medaille. 1771 begab er sich über London nach Paris, blieb dort einige Jahre, be-
suchte die Heimath, wo er in Folge von G. ä Mediels Verwendung hoch geehrt
wurde, arbeitete auch in Bern, Zürich, Basel und ging Herbst 1776 zu Fuss nach
Rom. 1778 gelangte er zum zweiten Mal dorthin. Nach Mengs' Tod überführte er
dessen Abgusssammlung nach Dresden. Von ihm Dorothea Schlözer (BOste, Unirer-
sitätsbibliothek G(yttingen), Goethe (desgl. Schloss Arelsen ; eine Wiederholung in der
Bibl. zu Weimar), Vestalin (Schlossgarten zu Pillnitz), Herder (1796 Büste, Bibliothek
Weimar), Grabmal Czernichew (1789 als Bruchstück in der Casan'schen Kirche zu
Jaropolz, andere Theile im Schloss Jaropolz bei Moskau), Schwarzenberg-Denkmal
(Kirche bei Wittingen, Böhmen), Relief auf den Teschener Frieden, Gessner-Denkmal,
etc. Ehrenmitglied der preuss. Akad. (1787). S. Leben von Vogler (1892/98 Schaff-
hausen). — Ein Albert T. war um 1880 zn Berlin als Landschafts- und Architek-
turmaler thätig.
Trippei, (Trippet), Hendrik, Maler, geb. 15. Dec 1585 in Lüttich, f 26. Dec
1674 das. Er nmlte Historien, etc. für die Stadt und umliegende Kirchen.
Triqnety AciiiUe Michel, Baumeister, geb. 15. Febr. 1828 in Paris, Schfller
von H. Lebas und der £cole des beauz-arts. 1851 erhielt er den 2. grossen Rom-
preis auf Grund des Projekts für ein Alpenhospiz.
Triqueti, Henri, Baron de, Maler und Bildhauer, geb. 1802 in Conflans (D^p.
Loiret), t 18. Mai 1874, Schüler von Hersent. Von ihm Affre, Erzbischof von Paris
in den Armen Christi, (Terracotta, Mus. Montargis), Bas-Relief für die Josephs-
kapelle in der Kirche St. Eustache zu Paris, die Bronzethüren der Madeleine Kirche
das., das Grabdenkmal des Herzogs von Orleans, die Mosaik-Decoration der Albert
Memorial Ghapel zu Windsor, Christas am Kreuz für das Grab Napoleons, Decora.
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Triscornia — Troiani. 445
tiooen an der Pariser WeltausstelluDg 1867, etc. Vod seinen Gem&lden nennen wir
VerurtheiluDg des Galilei (1831), Valentin v. Mailand und Karl VI. (183S) u. A.
Er schrieb Die 3 Museen von London und Arbeiter nach Gotteswillen. Med. 2. Kl.
1831, 1. Kl. 1839, Kr. d. Ebrenleg. 1842. 8. Leben yon Huette (1875).
Triscornia, Alessandroy Bildbauer, geb. 1797, f 1867, Sohn und Schüler (?)
des Paolo T. £r ging nach St. Petersburg und fertigte Statuen für das Kaiserl.
Theater an. Von ihm ferner Paris, Apollioo, Verwundeter Krieger, etc. Gold. Med.
Lucca (1820), etc.
Triscornia, Paolo, Bildhauer unseres Jahrhunderts, f 1832 in Carrara, thätig
das., wo er 1805 Akademieprofessor und als Lehrer gerühmt wurde. Von ihm Gopien
der Dioskuren auf dem Monte Cavallo in Rom für Bussland, ein schlafender Amor, etc.
Triscott, Samuel P. B., Maler, geb. 1846 in England. Er kam nach Amerika
und Hess sich in Boston nieder. Von ihm An der Küste von Maine, Salzwasser-
sümpfe, etc.
Tristan, — , Baumeister des 16. Jahrhunderts. Er war beim Bau der Saint-
Martins-Kirche von Pont-ä-Mousson thätig, an der man ihm und zwei Anderen das
Portal und die beiden Thürme zuschreibt. — Ein andrer Baumeister T., aus Hatton-
Chätel (?), entwarf das Portal von Toul. Er wird 1460 erwähnt.
Tristan, Luis, Maler, geb. 1586 nahe Toledo, f 1640 in Toledo, Schüler des
D. Theotocopuli. Velasquez thatihm die Ehre an, seine Werke zu studiren. Noch
jung malte er ein Abendmahl für das Kloster de la Sisla, 1616 die Altarbilder in der
Pfarrkirche von Yepes. Von ihm ferner Männl. Bildniss (Mus. Madrid), Lope de
Vega (Eremitage, St. Petersburg), S. Ludwig Almosen ertheilend (S. Pedro Martir,
Toledo), A. in weiteren Kirchen zu Toledo.
Tritschaeky Max, Bildhauer und Maler, geb. 1. Febr. 1861 in Danzig, Schüler
der Berliner Akademie (1880—86). Er liess sich in Berlin nieder und schuf u. A.
Bildnisse.
Tritscliler, Alexander Ton, Baumeister, geb. 10. Febr. 1828 in Biberach,
Schüler des Polytechnikums, war erst am Eisenbahnbau beschäftigt, wurde Eisen-
bahn-Hochbauinspektor und 1860 Prof. am Stuttgarter Polytechnikum, später Ober-
baurath. Von ihm in Stuttgart, Post, Realschule, Hypothekenbank, Flügel des
Polytechnikums und die Restauration der Kapelle des alten Schlosses. Kronen-Ord.
Trita, Antonio, Maler und Radierer, geb« 1626 in Reggio, f 1699 in München,
Schüler von Barbieri. Er malte Historien für Kirchen zu Piacenza und Reggio,
besuchte Venedig und wurde an den Hof des Ghurf. Ferdinand Maria nach München
berufen. Hier malte er Allegorien und Mythologien für die Schlösser, auch Altäre
für Kirchen zu München, Landshut, etc. T. malte mit der linken, ebenso leicht
wie mit der rechten Hand. Ferner radierte er Ruhe auf der Flucht, Susanna und
die Aeltesten, Maria mit dem Kinde, Allegorie, 4 Landschaften und ein Titelblatt.
Die Gallerie Dresden besitzt „Venus im Bad'' von ihm. — Seine Schwester Flam«
minia T« malte ebenfalls in der Art Barbieris und hat ihren Bruder unterstützt, den
sie nach Venedig begleitete.
Troger, Paiü, Maler und Radierer, geb. 30. Dec. 1698 in Zell bei Welsberg, f 1777
in Wien, Schüler von G. Alberti in Fleims, auch in Mailand, Bologna und Venedig
gebildet. Er kam nach Wien, wo er Kammermaler, 1754 Akademie-Rektor wurde.
Er malte viele Historien in Fresco und Gel, auch Bildnisse. Von ihm Ghristus auf
dem Oelberg (Wiener Mus.), Salomos Urtheil u. A. (Mus. Salzburg), Abigail u. A.
(Ferdinandeum Innsbruck), S. Fraociscus (Gal. Hermannstadt), Fresken im Dom zu
Brixen, Cajetanerkirche zu Salzburg, Bibliotheksaal zu Zwettl, Altäre in Salz-
burger, Wiener (Mariahilf, S. Lorenz, S. Ulrich) Kirchen, in Klöstern (Melk, Seiten-
stetten), etc. Von seinen Radierungen nennen wir Judith, Hl. Familie, Letzte
Oelung, mehrere Büsten und Landschaften, etc.
Troger, Simon, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. in Haidhuusen (München),
t 1769, schnitzic als Hirtenknabe und wurde auf Kosten Ghurf. Maximilian III.
ausgebildet. Ei schuf geschätzte mythologische und biblische Ellfer beinschnitzereien,
yon denen einige in das National-Mus. zu München gelangten. Er erblindete, bat
aber trotzdem weiter gearbeitet«
Trogll, Oiulio, Maler, gen. II Paradofiso, geb. 1618, f 1685, Schüler yon
Gessi. Er yeröffentlichte ein Werk über die Paradoxe der Perspectiylehre, in
Folge dessen er sein Sobriquet erhielt.
Troiani, GioTanni, Bildhauer, geb. im Febr. 1845 in Villafranca di Verona,
stodirte in Verona, Venedig and Florenz (unter Dupr^). Von ihm Prometheus, Die
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446 Troili — Troschel.
Musketiere, Der Bersaglieri, M. SaDmicliele-MoiiumeDt (Yerooa), „Sieh t die
Das Daett, etc. Silb. Med. Venedig, desgl. Lirerpool (1886).
Troili, ftnstaaf Uno, Maler, geb. 16. Jan. 1815 in Ransbergsbruk (Vermland),
t 18. Aug. 1875, Schaler von Södermark, auch in Italien gebildet (1845). Er
war Offizier gewesen. Seit 1850 widmete er sich mit Erfolg dem Bildnissfach.
1866<-67 war er Professor. Das Mus. Stockholm besitzt zwei seiner Werke. Kord-
stern-Orden.
TroisTallet, Sostli^ne, Maler, geb. yor 1820, th&tig in Paris. Von ihm Mignon
(1841, Mus. Chartres), Der erste Schritt (1849), Bildnisse, etc.
Troitaux, Jean Baptiste DösM, Maler, geb. 1788, f 1860 in Paris, Schaler
▼on Aubry. Er malte Miniaturbildnisse, yon denen ein Selbstbildniss in das Luxem*
bourg-Mus. gelangte.
Troll, Johann Heinrich, Maler und Kupferstecher, geb. 1. Juli 1756 in Wioter-
thur, t 19. Mai lb24 das., dort und in Dresden bei Zlugg gebildet, sp&ter besuchte
er Studienhalber Paris, Haag, die Schweiz (1794) und Rom (1796), dann nochmals
Paris. Er malte nnd aquatintirte italienische Landschaften, Schweizeransichten,
Pariser Veduten und zuletzt Blumen.
Trollt, 8. Steaben, Baronin E. A. de.
Tromba, II, n. Binaldi Santo.
Trometto, Nieeola, Maler des 17. Jahrhunderts, gen. Nlccola Pesaro, t ▼or
1622, Schaler von F. Zuccaro. Von ihm Abendmahl (Sacramentskirche, PesaroX
Andere Werke in der Aracoeli-Eirche zu Rom, etc.
Tronehon, A« B,, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, th&tig in Frankreich
zwischen 1740—60. Er stach u. A. nach N. N. Ck>ypel.
Troueossi, Oinaeppe Francesco, eigentlicher Name des Francis Joiepli
Paris, 8. d.
Trono, Giuseppe, Maler, geb. 1739 in Turin, f 1810, Schfller eines A lessandro
T., auch in Rom gebildet. Er malte Bildnisse für den Hof zu Neapel, wurde sp&ter
in Turin, 1785 in Lissabon Hofmaler, wo er auch mit Copien nach alten Gem&lden
Erfolg hatte.
Trood, W« H., Maler unseres Jahrhunderts, f 1899 in London. Er stellte adt
1889 Hunde- und Eatzenbilder aus.
Troost, Comelis, Maler und Radierer, geb. 8. Oct. 1697 in Amsterdam, f 7.
Mftrz 1750 das., Schüler yon A. Boonen. Als Sittenschilderer and (^ostfimmaler
ist er yon grosser Bedeutung, namentlich in den in eigenartiger Technik, halb
Pastell, halb Aquarell, zahlreich geschaffenen farbigen Zeichnungen. T. hat auch
Theater-, Zimmerdecorationen nnd Oelbilder gemalt Von letzteren werden die Gruppen-
bjldnisse gerühmt. Von ihm Heirathsantrag und A. Illustr. zu Dramen (Mus. Haag),
Selbstbildniss u. A. (ebenda), Selbstbildniss (Mus. Amsterdam, 2 mal), Anatomiestunde
(1728 das.)« Bildnisse der Inspektoren des CoUegium Medicum u. 5 A. (das.), Bild-
nissgruppe (1744 Mus. Haarlem); Andere in den Sammlungen zu Bamberg, Rotterdam
und Schwerin. T. hat zehn Platten geschabt und zwei radiert
Troost, Jakobea Varia, geb. Nikkelen, s. Nikkelen.
Troost, Sara, yerehel. Ploos ran Amstel, Malerin, geb. 1781 in Amsterdam,
t 1808 das., SchQlerin ihres Vaters Comelis T. Sie schabte ein Blatt nach R.
▼an Rijn.
Troost, Willem, Maler, geb. 1684 in Amsterdam, f 1759 das., Schüler des J.
Glauber, auch in der churf. Galerie zu Düsseldorf gebildet. Er malte erst Land-
schaften, dann an deutschen Hofen Bildnisse. 1785—1745 hielt er sich in Haarlem
auf, Hess sich dann in Amsterdam nieder und führte dort Wandgem&lde (Land-
schaften) aus.
Troostwijk, Wonter Jan ran, Maler und Radierer, geb. 28. Mai 1782 in
Amsterdam, f 20. Sept 1810 das., Schüler von J. Andriessen u. A. ▼ d. Bosch,
besonders aber Ton den alten Meistern, Tornehmlich P. Potter, beeinflusst Von ihm
Landschaft aus Geldern (2mal, Mus. Amsterdam), Landschaft mit Vieh (Mus. Rotter-
dam) Seine 80 Radierungen sind fast ohne Ausnahme Thierstücke.
Troppa, Girolamo, Maler des 18. Jahrhunderts, wahrscheinlich Schüler des
C. Maratti, th&tig um 1700 in Rom, wo er u. A. in S. Giacomo de' Penitenti
malte. Die Kopenhagener Gal. besitzt eine büssende Magdalena von ihm.
Trosehel, Hans, Kupferstecher, „Meister mit der Drossel" genannt, geb. um 1592
in Nürnberg, f 1688, Schüler Ton P. Isselburg, 1662 unter Villamena zu Rom
-weitergebildet Von ihm Louis XIV., Kaiser Ferdinand U., F. Licetus Philosophus,
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Troschel — trotti. 447
Bas neue GerichtBhaua an Nflrnberg, Die unbefleckte Empf&ngnias (n. Castelli),
Kaiser Julianthese (d. A. Circignano), Landschaften, Bacherillastrationen, etc. —
Sein Sohn Peter Paul T.y f nach 1660, war ebenfalls Kupferstecher und schuf
Buchillustrationen, Titelblätter, etc. in Nürnberg.
Troschel, Julius, Bildhauer, geb. 1818 in Berlin, f 27. März 1863 in Rom,
Schüler von Rauch (1822). 1888 gewann er mit seinem Relief Odysseus die Freier
erschlagend den gr. Akad.-Preis und das Romstipendium. Von ihm Trauernder
Ajax (1815), Thaten des Kaisers Trajan (1888, 14 Basreliefs für den Hersog Tor
Torlonia), Schlafende Spinnerin, Betendes Mädchen, Flachsbinderin, Persens, Pio
NoDO (1848 Büste), Bildnissbflsten, etc.
Trosd dl GloTaimi Jaeobif §• Monia, Troso da.
Trosaln. Robert, Zeichner und Kupferstecher, geb. 14. Mai 1820 in Bromberg,
t 1. Febr. 1896 in Berlin, Schüler von Buchhorn (1885—1844) und Mandel
(1844—1846). Er pflegte mit leidlichem Erfolg den veralteten Linienstich und wurde
1850 Prof. der Kupferstichabtheilung an der Königsberger Akad. Von ihm Jephthas
Tochter (n. J. Schrader), Viehstück (n. Volts), Die Tochter Karls I. von England
(n. van Dyck), Vision des heiligen Antonius (n. Murillo), Obrist Graf von Kayser-
ling (n. Pesne); A. n. Lessing, G. Becker, Hiddemann, Magnus, Biot, Reni, Vautier,
etc. Ital. Kronen-Orden, Rother Adler-Orden IV. Kl., Albrecht-Orden I. Kl., Franz
Joseph Orden, etc.; Ehren-Professor der Akad. Turin, etc.
Trost, Andreas, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, f 8. Juni 1708 in Gras,
Züglii'g der Maria Rast- Schule das. Er lieferte hauptsächlich topographische Arbeiten,
z. B. 159 Bl. für Vischers Topographie von Steiermark, 68 Blatt für Valvasors Top.
von Kärnthen, (1688X 127 Blatt für Valvasors Ehre des Herzogthums Krain, Ansichten
von Graz, viele Titelblätter und Allegorien zu geistlichen und anderen Büchern,
Heiligenbilder, etc.
Trost, Carl^ Maler und Radierer, geb. 1810 in Eckernfürde, f 1B84 (?), in
Fulda und München gebildet. Er Hess sich in München nieder und wurde Hofmaler.
T. schuf Genrebilder im Geschmack Netschers und radierte Illustrationen zu
deutschen Märchen.
Trost) Johann^ Baumeister des 17. Jahrhunderts, f 1700, thätig in Nürnberg,
wo er u. A. die Aegidienkirche (1711— 1718), das dabeiliegende Gymnasium und die
Kurfürstenkirche schuf. Ferner restaurirte er das Schloss Schwarzberg. — Sein
Sohn Gottlieb T. befand sich bis zum Tod des Vaters in polnischen Diensten und
wurde dann sein Nachfolger. Er baute das Zeughaus in Nürnberg um.
Trost, JohanH Jaeob, Zeichner, geb. 16. Mai 1789 in Aschaffenburg, f 8. Febr.
1867 in Wien. Dort war er 80 Jahre lang Professor der bildenden Künste,
Bibliothekar und Gustos der Kupferstichsammlung. 1859 gab er Dürers Proportions-
lehre neu heraus, 1866 eine eigene
Trost, William, Maler, geb. 1810 (?), f 8 Juni 1877.
Trost-Koroknyld, Otto, s« Koroanyai.
Trotter, Newbold Hongh, Maler, geb. 4. Jan. 1827 in PhUadelphia (Penna.,
U. S. A.), Schüler der dortigen Akad., deren Mitglied er später wurde, auch unter
T. V. Starkenborg im Haag gebildet. Er war in Boston, sowie in seiner Vater-
stadt thätig und malte Thiere. Von ihm Tagesanbruch, Bison von Wölfen gejagt,
Im Soudan (Löwin), Siegreich! (1886), etc.
Trotter, Thomas, Kupferstecher und Zeichner, geb. um 1750 in London, f
14. Febr. Ib08 in Westminster (London), Schüler von Blake. Er schuf Platten
nach Stotbard und gerühmte Bildnisse, musste aber wegen Augenschwäche das
Stechen aufgeben und wandte sich der Zeichnung von Bauten und alten Denkmälern
zu. — Ein S. C« T«, geb. in Irland, war im vorigen Jahrhundert als Bildnissmaler
thätig und hat u. A. Dr. Samuel Johnson gemalt
Trotti, Giovanni llattista. Maler, gen. II Malosso. geb. 1555 in Cremona,
tu. Juni 1619 in Parma, Schüler von B. Gampi, der ihn sehr begünstigte, an
AUegri, etc. weitergebildet. Seit 1594 war er in Parma thätig, 1604 wurde er Hof-
maler dort. Seinen Spitznamen soll er empfangen haben, als er im Wettbewerb
mit Ag. Carracci malte und dieser fand, dass er ein „harter Knochen* (mal osso) zu
knacken sei. Von ihm Kreuzabnahme (Brera, Mailand), Ezzelino (Oal. Parma), Die
Grablegung u. A. (ebenda), Enthauptung Johannis (S. Domenico, Cremona), Pietä fS.
Giovanni Kuovo das.), Kreuzigung (Dom das.), Die Empfängniss (S. Francesco Grande,
Piacenza), Fresken im Pal. del Giordiuo (Parma) und der Kuppel von S. Abbondi
(n. G. Campi), etc. — Sein Keffe und Schüler Enelide T. malte in seiner Weise.
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448 Trouard — Troy.
Bilder tod ihm in S. SigismoDdo zo Cremona. Er soll darch Gift im GeflLngniss
noch jung gestorhen sein, wohin er als Hochverräther gekommen war.
Tronard, Louis Frasf^oiB, Baumeister, geb. 1729 in Paris, f nach 1772,
Schiller yon L o r i o t. 1753 erhielt er den ersten grossen Rompreis auf Grund
seines Galerieprojektes. Von ihm in Versailles Katechismuskapelle für die Hl. Lud-
wigs-Eirche, sowie die Dekorationen der Kapellen und der Sakristei (1760), die Saint-
Symphorion- Kirche (1764—70). Mitglied d. Akad. 1769. — Sein Sohn und Schüler
Louis Alexandre T« war ebenfalls Baumeister und erhielt 1780 den 1. gr. Rompreis.
TroughtoDy Thomas^ Maler und Zeichner, geb. vor 1735, f 1797. Er segelte
1747 nach Afrika, erlitt Schiffbruch an der Küste Ton Marokko und blieb 38 Jahre
dort als Sklave gefangen. Nach seiner Befreiung und Rückkehr nach England Ter-
öffentlichte er einen Bericht über seine Erlebnisse.
Tronillety Maler und Zeichner unseres Jahrhunderts, geb. in Moutargis (Däp.
Loiret), tb&tig um 1850. Das Mus. Montargis besitzt ein Aquarell von ihm.
TrouiUebert, Paul DesM^ Maler, geb. 1829 in Paris, f 28. Juni 1900 das.,
Schüler yon Hubert und Jalabert. Er malte Genrebilder, Bildnisse, Land-
schaften. Ein Gemälde von ihm galt in der Sammlung Dumas als Corot, die Rich-
tigstellung erreichte er durch einen Process. — Seine Frau (?) Clementine T. geb.
Saint Edme malte ebenfalls Landschaften.
TroulUenx^ Joseph Jean Jacques , Kupferstecher und Radierer, geb. ror
1860 in Saint-liltienne en Forez, Schüler tou L a 1 a n n e, thfttig in seiner Vaterstadt.
Von ihm Ansicht des Wasserfalls von Tureiis (Kohlezeichnung Mus. Saint ^tienne),
Hahnenkampf, Hühnerhof, Blumenstücke, etc.
TrouTaln, Antoine^ Kupferstecher, geb. 1656 in Montdidier (Ddp. Somme),
t 18. März 1708 in Paris, Schüler von Edelinck. Er stach Bildnisse z. B. Aebtissio
Armande d'Harcourt, Houasse (n. Tortebat), Jouvenet (n. Jouvenet), Vermählung
Mariae de' Medici (n. Rubens), Minderjährigkeit Louis Xlll. (n. dems), eine Reihe
grosser Kalender, A. nach Coypel, Marratti, de Quoy, Tortebat, etc. Mitglied der
Akademie 1707.
TrouTÖ, Nieolas Eugene, Maler, geb. 18. Apr. 1808 in Paris, Schüler yon V.
B er t in, Pico t und der £cole des beauz-arts. Von ihm Fischbändlerin (1836),
Frühlingsmorgen (1857), Früchte (1872), etc. Med. 3. Kl. 1846.
Trouyille, Louis Frauf^ois Joseph, Maler, geb. 1817 in Barle-Duc (D^p.
Mense), Schüler Ton £. LePoittevin, tbätig in Paris. Von ihm Ansicht in
Senlisse bei CheTrcuse (1636), Christus gebietet dem Sturm (1841), Die Schiffbrüchigen
(1866), etc. — Ein Henri Charles T«, geb. vor 1860 in Londun, war in Barbizon als
Landschaftsmaler thätig.
Troxler, Jost Yltal, Maler, geb. 1827 (?), f 7. Mai 1898 in Luzem, Schüler
Ton P. De seh wanden.
Troy» Francois de, Maler, geb. im Februar 1645 in Toulouse^, f 1. Mai 1730
in Paris, Schüler seines Vaters Nicolas de T., yon N. Loir (seines Schwagers)
und Cl. LefdbTre. Er wurde 1674 Mitglied, 1693 Prof., 1708 Direktor, 1722 Ad-
junkt-Rektor der Akademie. Er malte Genrebilder und Bildnisse und hat den
Katafalk der Maria Theresa (Gemahlin Louis XIV.), eine Madonna, sowie ein Bildniss
radiert. Louis XIV schickte ihu nach München, um die nachmalige Dauphine Maria
Christine zu malen. Von ihm Batbseba (Mus. Angers), Herzogin von ^iaine (Mas.
Orleans), Herzog yon Maine (1716 Gal. Dresden), Jules Mansard u. A. (Gal. Versailles);
A. in den Sammlungen Florenz (Uffizi, Selbstbildniss), Grenoble, London (S. Kens.-
Mus.), Marseille, Montpellier, Ronen, Toulouse, Troyes, Valenciennes, etc.
Troy^ Jean de, Maler, geb. 1640 (?) in Toulouse, f nach 1700, Sohn und
Schüler des Nicolas de T., dem er als Maler des Stadthauses zu Toulouse im Amt
folgte. 1679 gründete er mit A. die Akademie zu Montpellier. Von ihm P^mpfllngniss
(Mus. Toulouse), Deckenallegorie (Justizpal ast, Montpellier), Jesus übergibt Petrus
die Schlüssel und Petrus heilt einen Paralytiker (S. Pierre das.), Bildnisse, etc.
Troy, Jean Francois de, Maler, get. 27. Jan. 1679 in Paris, f 26. Jan. 1752
in Rom, Schüler seines Vaters Francois de T., der ihn, da er den Rompreis nicht
gewann, auf eigene Kosten nach Italien schickte. Dort genoss er dann Tier Jahre
lang eine kgl. Pension, ergab sich aber ebensosehr dem Vergnügen, als dem Studium.
1706 musste er zurück, wurde 1708 Mitglied und 1719 Professor der Akademie, 1737
Secretär des Königs und 1738 Direktor der französischen Akademie in Rom. Für Louis
XIV. entwarf er Teppiche mit der Geschichte der Esther und Allegorien im Stadt-
baus, später (in Rom); noch Teppiche mit der Geschichte Jasons (1744—47). Von
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Troy — Trütner. 449
ihm Toilette der Estber, ewei Bildnisse n. A. (LouTre, Paris), Dame beim Frflhsttlck
(1713 Mus. Berlin), Lot und seine Töchter o. A. (Eremitage, St. Petersburg); A. in
d«*n Sammlungen zu Besangon, Dijon, Marseille, Montpellier, Nancy, Nlmes,
Orleans, Ronen, etc., auch zwei Radierungen. Principe der Accad. San Luca;
S. Michaels Ord. (1738).
Troy, Nicolas de, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. vor 1620 in Toulouse,
SchOler von Ghalette, dann von Gl. Lefebvre, war einige Jahre in Paris, dann
in Toulouse als Bildnissmaler thfttig. Er suchte dort das Aktstudinm einzutühren,
scheiterte aber an den prüden Behörden. Nach Chalettes Tod wurde er dessen Nach-
folger als Maler des Stadthauses. Er malte Bildnisse, von denen das Museum zu
Toulouse den Dichter Pierre Godolin (od. Qoudouli) besitzt.
Troya, Felix, Maler, geb. 1660 in San Felipe (Valencia), f 1781 in Valencia,
Schüler von 6. de la Huerta. Er malte Historien für S. Agostino und viele andere
Kirchen, sowie öffentl. Gebäude Valencias. — Ein Vaseo de T. (auch TroTesf) malte
um 1600—25 Glasfenster für die Luis de Silva- Kapelle im Dom zu Toledo.
Troyeny Bombont van, Maler, geb. um 1605 in Amsterdam (?X t 1650 das.,
Schüler von J. Pijnas (1616—23). Er malte meist Italienische Landschaften und
Ansichten, obwohl er nie dort gewesen sein soll; er hat auch Bildnisse gemalt Von
ihm Felsgrotte mit Räuberscene (Gal. Kassel), Höhle mit Bilds&ulen (Gal. Braun-
schweig), etc. Auch ein Werk in der Gal. Augsburg. — Ein Jan van T.^ thfttig um
1650, radierte Platten für die sogenannte «Teniers Galerie*, nach dessen Gopien der
Gemälde, im Besitz des Erzherzogs Leopold.
Troyon, Constantin, hervorragender Maler, geb. 28. August 1810 in S^vres,
t 20. März 1865 in Paris, Schüler von Riocreux, dann von Poupart beeinflusst,
später aber durch G. Roqueplan mit Rousseau, Diaz und Dupr6 befreundet, mit
denen er die «Romantische'' Schule zur Entwickelung führte. Er malte aus der Um-
gegend von St. Gloud, besuchte später die Niederlande, ohne dass er seine Kunst
dadurch beeinflussen Hess und wurde im Ausland noch schneller gewürdigt, als wie
in Paris. Wegen Ueberarbeitung drohte sein Augenlicht zu schwinden ; einige Monate
vor seinem Tode verlor er seinen Verstand, kam aber wieder zu sich. Seit 1848
führte er Rinder in seine Landschaften ein. Landschaften (meist staffirte) von ihm
in den Sammlungen zu Aachen, Amiens, Berlin (Gal. Rav^ne), Bordeaux, Boston,
Hamburg, Havre, Köln a. Rh., Leipzig, Lille, Montpellier, Nantes, Paris, Ronen.
Med. Paris 1888, 40, 1. Kl. 46, 48, 55. Kreuz d. Ehrenleg. 1849; MitgL der Akad.
Amsterdam (1847); Belgischer Leopold-Ord. (1861).
Trozo, 8. Troso.
Trsek, Wilhelm, Maler, geb. 1862 in Bölec (Böhmen), thätig in Prag. Von
ihm Süsse Last, etc.
Tmchet, Abel, Maler und Zeichner, geb. 29. Dec. 1862 in Versailles, SchOler
von R. Fleury und J. Lefebvre, thätig in Paris, wo er für die Zeitschrift «La
Garicature* Zeichnungen liefert Von ihm die Plakate Horloge Abdala, Ginämato-
graphe, Tattersall Fran^ais, Galerie sportive.
Trochety Antoine Gaspard, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in St. Germain-
en-Laye, f 15. Juli 1837 in Ghartres (D6p. Eure-et-Loir). Er wurde Prof. am GoUäge
zu Ghartres und malte n. A. Miniatur bildoisse.
Trnehoty —9 Maler unseres Jahrhunderts, f 1828, th&tig in Paris. Von ihm Ruine
des Schlosses der Haymonskinder (1819), Ansicht des Mont-Saint- Michel, Ansicht der
Kathedrale von Ganterbury, etc. Med. 2. Kl. 1822, auch Steindrucke.
Tmchy. Cagimir. Baumeister, geb. 18. April 1830 in Troyes (Dtfp. Aude),
Schüler von Lassas. Von ihm Pl&ne zur Wiederherstellung der Abtei Soissons und
des bischöfl. Palastes das., der Kirche zu Longpont, der Bau eines Privatschlosses
im Wald von Sarre, etc. — Sein Sohn und Schüler D^sM Casimir Ferdinand T*,
auch Schüler von Laisne, wurde auch Baumeister.
Trnchy, L,, Kupferstecher, geb. 1781 in Paris, f 1764 in London, wo er sich
niederliess und für Boydell arbeitete. Von ihm auch Platten zu aPamela** nach
J. Highmore, Dorftanz nach Teniers, etc.
Trttbner, Wilhelm, Maler, geb. 3. Febr. 1861 in Heidelberg, Schüler von Ganon
(Straschiripka) in Stuttgart und Leibl in München, studirte auch an den Karls-
ruher und Münchener Akad. Er bereiste öfters Italien, England und die Niederlande,
war erst in München, dann in Frankfurt a. M. ans&ssig, wo er vorübergebend am
StAderschen Institut wirkte. T. ist einer der auffalleoden, wirklich eigenartigen
Künstler Deutschlands, dessen Bilder sich durch prachtvolle dunkle Stimmung, kräftige
A]ls;emei]ies Kflnflüor-Lexicon. 8. Aufl. 4. Band, Digitized bySoOglc
450 Truelle — Trutowsky.
AuifassoDg und schöne malerische Eigenschaften auszeichnen. Er schrieb Das Ennst*
▼erst&Ddniss von Heute (Mflnchen 1892), Die Verwirrung der Kunstbegriffe (Frank-
furt a. M., 2. Aufl. 1900). Bilder tou ihm in der Nat.-Gal. zu Berlin, Manchen, der
Brera in Mailand, der Neue Pinak. zu Manchen und den 6al. Stuttgart, Frankfurt,
Karlsruhe, Hamburg. Kgl. preuss. Professor; Z&hringer Löwen-Orden I. Kl.
Truelle^ Ävtgn%ie, Maler, geb. 22. Oct. 1818 in Troyes (D6p. Aube), Schaler
von Schitz und C eignet, thätig in seiner Vaterstadt, wo er yerschiedene öffentp
liehe Aemter bekleidete und auch Mitglied der Museumscommission wurde. Das
dortige Museum besitzt eine Alpenlandschaft und Bauemgehöft bei Cerney von ihm.
Ferner malte er französische, sowie italienische Landschaften. Kr. d. Ehreoleg. 1869.
Truesdell» Gaylord Sangston, Maler, geb. 1850 in Waukegan (111., U. S. A),
t 18. Juni 1899 in New-York, Scholer von Cormon, £. Fr^re und Moreau,
nachdem er zuvor. in Amerika als Lithograph thAtig gewesen war. Er lebte lange
in Paris und Eoouen und malte Landschiäten, Bildnisse und Thiere, besonders Schafe.
Von ihm Auf dem Weg zur Weide (Gal. Washiogton), Im Winter, Der Hirt und
seine Heerde, etc. Med. IL KL Paris 1892.
Tmffant, Georges, Maler, geb. 5. Jan. 1857 in Pontoise, f 6, April 1882 in
MaintenoD, Schaler von Bouguereau, Lehmann und der Ecole des beaozarts.
Von ihm Am Schluss der Sitzung, Der Pater Louis, etc.
TrufflD, rhilJppe (Phiiippot), Maler des 15. Jahrhunderts, f 1606—97, SchQler
von Louis le Duc (1457). Er wurde 1461 Mitglied, 1479 bis 1504 Dekan der
Gilde zu Tournai. Er hatte viele Schaler und malte Alt&re fOr Kirchen zu Tonmai
(Katharinenkirche) und Warchin (1474).
Tmffot, Emile Louis, Bildhauer, geb. 26. Juli 1843 in Valenciennes, Schaler
von Dur et und der £co]e des beaox arts. Von ihm Liebe und Frohsinn (Bronze-
Gruppe 1876), Der Pamass (1879, Bas-Relief), besonders aber Ideal- und Bildniss-
Basten.
Trumbnll^ Gnrdon, Maler, geb. 1841 in Stonington, (Gönn., ü. S. A), Schaler
von Jewett in Hartford und Hart in New- York. Er Hess sich in Hartfort nieder
und malte Landschaften, auch mit besonderem Gelingen Fische.
TrombiiUy John, Maler, geb. 6. Juni 1756 in Lebanon (Gonneeticnt, U. S. A.),
t 10. Nov. 1843 in New- York, Schaler von B. West in London (1780 und 1781}.
1789 kehrte er nach Amerika zurack, wo er f raher den Unabhängigkeitskrieg mit-
gemacht hatte und bis zum Oberst befördert worden war. In London hielt man ihn
zuvor 8 Monate lang in Gefangenschaft; 1794 kam er nochmals dorthin in diploma-
tischer Eigenschaft. Er malte eine Reihe von Bildern (besonders Schlachten) zur
Geschichte der jungen amerikanischen Republik, z. B. Die Schlacht am Bunker Hill,
Tod des Montgomery zu Quebec, Burgoynes Kapitulation, Die Unabh&ngigkeitserkl&rung,
Bildnisse, etc. Eine grosse Anzahl seiner Werke besitzt die Galerie des Yale College
(New Haven, Conn., U. S. A.). Pr&s. der Kunst- Akad. zu New- York (1816—25).
Tmphtoey Andr^ Fraa^oise Joseph, Bildhauer, geb. 23. März 1820 in Aix
(D^p. Bouches-du-Rböne), f 22. Jan. 1888 in Paris, ScLOler von Bonnassi euz und
der Ecole des beaux-arts. Von ihm Die gefesselte Angelika (1855, Marmor, Mus.
Grenoble), Junges Mädchen an der Quelle (1864, Mus. Luxembourg), Venus Amor
zarnend (1869, Mus. Tarbes), Grauet (1877, Marmorbaste, Mus. Aiz); A. Werke
von ihm im Mus. Marseille, im Palais von Fontainebleau, im LouvreHof, im neuen
Opernhaus zu Paris, in Pariser Kirchen, etc. Med. 8. Kl. 1859, Med. 1864, 1865,
Kr. d. Ehreoleg. 1889.
Truphfime, Angiiste Joseph» Maler, geb. 23. Jan. 1886 in Aiz, (Däp. Bouches
du Bhöne), f 11. Juni 1898 in Paris, Schaler von Bouguerau, Cornu, Flandrin
und Heu n er. Er malte Bildnisse und Genrebilder, z. B. Hochzeit in Chatillon,
Junge christliche Märtyrerin, Frühstack in einer Schule, Bildniss des Steatsanwalts
Bertrands, etc. Med. 1884, 1888, 1889, Kr. d. Ehrenleg. 1895.
TmpiB) JeaD. Holzschnitzer des 16. Jahrhunderts; um 1508 schnitzte er die
Chorstable in der Kathedrale von Amiens mit Geschichten ans dem alten und neuen
Testament.
Tmqnety Antoine^ Maler des 16. Jahrhunderts. Er veröffentlichte .Los cris
de Paris, tous nouveaux^ 107 an der Zahl, welche bei Nicolas Büffet, Paris 1545,
in 8^ erschienen.
Trutowsky, Konstantin Alexandrowitsch, Maler, geb. 28. Jan. 1827 in Kursk,
t 1898, Scholer der St. Petersburger Akad., auch in Charkow gebildet. Er war erst
X^hrer an der Ingenieurschule, pflegte darauf historische Studien, zeichnete viele
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Truycieiis — YidierniDg. 451
tllustrationen und fiofc 1858 zu malen an. Er schof Genrebilder aas dem roBsischen
Leben, vielfach mit humoristischem Beigeschmack. Mitglied der 8t. Petersburger
Akad. (1861).
TniydeBSy Jan, Maler des 15. Jahrhunderts, genannt T. Ton Bnytbroeck.
Er war 1432 und 1436 in Löwen als Figurenmaler thfttig.
TryOD, Benjamin F., Maler, geb. 1824 in New- York, Schüler yon R. Ben-
gough und J. Gaffe rty. Er Hess sich in Boston nieder und malte gerühmte Land-
schaften, sowie Ansichten aus Amerika.
TryoH, »wight William, Maler, geb. 1849 in Hartford (Conn., U. 8. AX
Schüler der £cole des beauz-arts unter Jacquesson de la Chevreuse, A. Guil-
lemet, dann von G. Daubigny, bildete sich auf Reisen in Amerika und Italien
aus. Er war abwechselnd in New-York und auf dem Land in Gonnecticut thätig.
Von ihm Aufgehender Mond, Sommerwolken, Herbstzwielicht, Die ersten BUtter,
Winterabend, Tagesanbruch im Hafen tou New-Bedford u. s. w. Oold. Med. 1886
und 1887 in New-York, 1891 München, 1893 Ghicago, u. s. w. Mitgl. der amerik.
Nat.*Akad. u. s. w.
Tryphon. Steinschneider des Altertbums. Ihm wurde der Sardonyxcameo in der
Marlboroughscnen Sammlung (Hochzeit des Eros mit der Psyche) zugeschrieben.
Tschaggeny, Charles Philog^ne, Maler, geb. 26. Mai 1815 in Brüssel, f 18.
Juni das., Schüler von £. VerboeckhoTen. 1848—49 war er in London und Oxford
thätig. Er malte besonders gut Pferde. Von ihm Last-Pferde vorm Wirthshaus
(1854 Mus. Leipzig), Fl&mische Hochzeit im 17. Jahrhundert (1855 Mus. Neuenburg),
Postwagen in den Ardennen (1862 Mus. Brüssel), Episode auf dem Schlaicbtfelde
aKensington-MuB«), etc. T. hat auch Einiges radiert. Gold. Med. 1845 Brüssel,
opolds-Orden 1851, Off. LeopoldsOrd. 1875.
TsehaggeDy, Edmond J. B. de, Maler, geb. 1818 in Brüssel, t 5. Sept 1873
das., Schüler Ton E. Verboeckhoven, Bruder des Gharles T. Er malte Thiere
und Genrescenen. Von ihm Stier verfolgt eine Frau (1849 Mus. Neuenburg), Ruhende
Pferde (Mus. Leipzig), Die Anatomie dos Hornviehs (lOO Aquarelle 1865), etc.
Tsehan, J, Budolf, Maler, geb. 1848 in Fluen (Schweiz), th&tig in München.
Tsehau MSngfo, (gen. Tsl-ang u. s. w.)^ chinesischer Maler, th&tig am Hofe
des Khttblai Khan und seiner Nachfolger 1254—1822. Er stellte hauptsächlich.
Pferde dar.
Tsch'an Sohl-piav, chinesischer Landschaftsmaler, geb. 1615, f 1698.
Tsehaiitseh, Albert, Maler, geb. 20. Deo. 1848 in Seelow (Brandenburg),
Schüler der Berliner Akademie (1863—67) und von J. Sehr ad er, als Stipendiat
in Rom weitergebildet. Seit 1882 lebrte er an der Berliner Akad. Er malte erst
Deutsche M&rchenbilder, dann italienische Genrebilder, Dichterillustrationen, etc., z. B
Dornröschen (1872), Undine (1876), Aschenbrüdel (1879), etc.
Tsohedrinf s« Schtaehedriii.
Tsehemesow, Iwaiif Zeichner und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb.
um 1730 in St. Petersburg, Schüler von G. F. Schmidt Er stach Bildnisse. Von
ihm Kaiserin Elisabeth (n. Tocquä), I. Schuwalow (n. Rotari), Selbstbildniss, etc.
S, Leben, etc. von D. Bovinski.
Tsoherkaasowi Paul, Maler, geb. 1834, Schüler der St. Petersburger Akademie
Er malte Aquarelle, besonders Architekturen.
Tseherae, Georg, Bildhauer, geb. 25. Mai 1852 in Wien, Schüler der dortigen
Akademie. Er war in seiner Vaterstadt thfttig.
Tscherneiow, GrigorU, Maler, geb. 1801 a. d. Wolga, f 1865 in St. Peters-
burg, Schüler der dortigen Akademie. Er schuf St&dteaosichten, Panoramen, etc.,
vieles gemeinschaftlich mit Nikanor T.
Tsehernezow, Nikanor, Maler, geb. 1804, f 1879, Bruder des G. T. und in
gleicher Weise wie er thätig, 1830— -31 hatte er den Kaukasus, 1884—35 die Krim
bereist. 1838 fuhr er mit seinem Bruder die Wolga herauf, 1841 reisten sie nach Italien.
Tseherning, Andreas, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. nach 1635, Sohn des
David T.
Tseherning, David, Kupferstecher, geb. vor 1620 in Bunzlau, f nach 1672,
Schüler von J. v. d. Heyden. Er hielt sich abwechselnd in Krakau (1685), Bern»
Zürich, Luzern, Strassburg, Krakau, Breslau (1644), Graz (öfters), Brieg (1658»
dort 1673 noch Bürger), etc., auf. Von ibm viele Heiligenbilder, Wappen, TheBen;
Bildniss Ferdinand 11., Ferdinand III., Innocenz X., Yladislav von Polen, ein
Zeichenbuch nach J. v. d. Heyden (1644 Breslau), W. Schwartsens Schriftenbuch, etc.
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452 TBcherning — Tuccari.
Tscherning, JohaHn, Kupferstecher, geb. nach 1685, f nach 1728, Sohn nnd
Schaler David T. Er war in Brieg, Königsberg (1684), OlmQtz (1685). etc. th&tig.
Von ihm Sinnbilder der Jungfrau, Das polnische Wappen, Blatter nach Bernhard,
£ibelwieser, Heinsch, Hühner, NeunherE, Strausz, Tomschansky, A. Tschemiog, etc.
— Sein Sohn gleichen l^ameDS, ebenfalls Kupferstecher und Drucker, lebte noch 1685.
Tseherning, Johann Augnstln, Maler, geb. 1704 (?;, f 1* Sept. (?) 1741 in
Breslau, wo er tbätig war nnd Historien malte.
Tgcheski, Iwan Wasaliiewltseh, Kupferstecher, geb. 1770 in Mobilew, f
1848 in St. Petersburg, Schüler seines Bruders und später Mitglied der kaiserlichen
Akademie. Von ihm Inneres des Tempels zu Jerusalem (n. Worobiew), Landschaft
(n. Ponssin), Blätter zu Krusensteros Reise um die Welt (n. ▼. Tilesius), etc.
TschenBchner» Marie, Malerin, geb. 28. Mai 1867 in Hannover, Schülerin von
W. Sohn in Düsseldorf und C. Gussow in Berlin. Sie besnchte 1891 Paris, lebte
dauernd in Berlin und malte Bildnisse.
Tschisljakowy Panl, Maler, geb. 1882. Er malte geschichtliche Darstellungen
in naturalistischer Auffassung. Von ihm Sophie Witowtowna (1861), etc.
Tgchmesesow, s. unter Grekow, Alexander.
Tsoh'ön Unng-sohön. geo. Tsehang-hdn (auch MeY-taohM), chinesischer
Maler, geb. 1599, f ^6^2- v'on ihm u. A. Lesende Damen.
Tsch'ön 8chon gen. Taa-fa, Fn-fta und Pai-yang, chinesischer Maler des 16.
Jahrhunderts. Von ibm Taschenkrebs (1542), Fhegeode Schwalben, Vögel and
Blüthen, etc.
Tsehöng'tsaiy s. Min Tsehön«
Tgchöu Schlfn, (oder Tschdn Ying gen. Schitschön)) chinesischer Maler des 16.
Jahrhunderts, einer der fruchtbarsten Meister, der kleine Figuren zierlich in grosse
landschaftliche Gründe setzte. Von ihm Der Eselsreiter, Die Lotusblüthensammlerin
u. A., die wahrscheinlich nur noch in Copien existiren.
Ts'i^n Sfian, (Schunkit gen. Yü-t'an), chinesischer Maler des 18. Jahrhunderts.
Von ihm Hahn, Heuschrecken in Blumen mit dem Datnm 1264, etc.
Tsdu-I-kni, gen. Siau-schau, chinesischer Maler, geb. 1686, f 1772. Er malte
Vögel und Blumenstillleben, deren eines 1764 datirt ist.
Tsonetaka, japanischer Maler, der im 13. Jahrhundert ünterstatthalter in der
Provinz Tosa war, von dem die ehemalige Yamatö-riu (auch Wag wa-riu) den Namen
To8a*riu annahm. Er malte höfische und klösterliche Scenen, besonders auch geschicht-
liche in grosser Zartheit und Reinheit, in sorgf<igster Ausführung mit ausserordent-
lich feinem Pinsel, aber mit beschränktem conyentionellem Gefühl für die Formen des
menschlichen Körpers.
Tuaillonf Lonig, Bildhauer, geb. 7. Sept. 1862 in Berlin, Schüler der dortigen
Akademie, in Rom weitergebildet, wo er seit 1885 lebt Von ihm Die Amazone
(Bronze, NaU-Gal. Berlin), Reiter, etc. Med. Dresden 1899, Paris 1900.
Tnaire, Jean Franf^ois^ Maler, geb. 30. Juli 1794 in Aix in der Prorence,
t 1828, Schüler ?on Prud'hon und der £cole des beaux-arts. Er starb in Folge
Ton Überarbeitung. Von ihm Ludwig XVllI., (Mos. Aix), Venus und Amor, Psyche
im GefäURuiss (1821). Gold. Med.
Tabach, Panl, Maler des 16. Jahrhunderts, der 1526 im Gefolge der Marga-
rethe von Oesterreich war. Es werden ihm Zeichnungen zu Glasfenster in der Kirche
Mariae zu den 7 Schmerzen in Brügge zugeschrieben.
Tnbi^reg» A. C. Phtllppes de, s. Caylus.
Tuhjy (Tnbi), Jean Baptiste, gen. Le romain, Bildhauer, geb. 1685 (1680?)
in Rom, f 9. Aug. 1700 in Paris, wohin er schon vor 1663 gelangte und von C.
Lebrun in despotischer Weise beeinflusst wurde. Letzterer verheirathete ihn mit der
laichte seiner Frau, verhalf ihm zum Titel eines Bildhauers der Königl. Manufak-
turen und der Bauten der Königl. Krone. Fast sämmüiche Werke T.*s befinden sich
in Versailles, doch hat er auch einige Marmorstatuen für die Kapelle des Schlosses
von Sceaux geschaffen. Mitgl. der Akad. 1668—1676, Prof. 1676 und 1680.
Tnby, Jean Baptiste U., Bildhauer, geb. 1665 (?) in Paris, f 6. Oct. 1785
das., Sohn und Schüler des Jean B. I. T., neben und nach dem er ebenfalls an den
«Gobelins* beschäftigt war. — Sein gleichnamiger Sohn Jean Baptiste III. T,
wurde Maler.
Tneoari, OioTannl^ Maler, geb. 1667 in Messiiia, t 1743 an der Pest, Sohn
und Schüler des Antonio T. Er malte Schlachten und yieles Andere. Viele Fresken
Ton ihm in den Kirchen Sa. Caterina de' Bottegai, S. Domenico, Garmino zn Messina, etc.
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Tucci — Tulden. 453
Tiieei, Blaglo d'lntonlo, Maler, geb. 1446, f 1515. Er war in Florens thfttig
and half dem Vanueci bei der Aasschmückong des Pal. della Signoria.
Tneel, GioTaaBi Maria, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig 1542 in Pisa,
wohin er den Bazzi, dessen Schüler er war, begleitete. Er malte vornehmlich ffir
Sieneser Kirchen.
Toeker, Nathanlel. Maler des 18. Jahrhunderts, th&tig zwischen 1740 und
1760 in London. Er malte Bildnisse.
Tuoker» William E., Kupferstecher, geb. 1801 in Philadelphia (Penna., U. S. A.\
t 1857, Schüler von Kearn j. Er stach nach Chapman, Doughty, Shayer, etc., auch
eine Reihe von Bauten seiner Vaterstadt
Todelilla, Bildhauer und Baumeister des 15. Jahrhunderts, geb. in Taiftzona,
t 1566, in Italien gebildet. Um 1526 schuf er in Zaragoza den Trascoro in der
Kathedrale mit 12 Säulen, einem Kruzifix und den Statuen Maria und Johannes.
Mehrere Paläste in Zaragoza wurden nach seinen Plänen und unter seiner Leitung
erbaut.
Tudot, Louis Edmond^ Maler und Lithograph, geb. 28. Aufr. 1805 in Brüssel
als Sohn franz. Eltern, f 8 Dec. 1861 in Moulins (Däp. Allier), Schüler des Baron
Gros, Gründer der communalen Zeicbenschule von Moulins, an der er Professor
wurde. Von ihm Ansichten, Landschaften, die Elements du dessin industriel ou-
vrage destinö auz commergants et ornä de 5 pl. grave^s au trait (Paris 1888-89), ete.
Tübbeeke, Paul Vfilhelm, Maler, geb. 12. Dec 1848 in Berlin, Schüler der
dortigen Akademie (1868), Ton Pauwels und L. Schmidt in Weimar, fon Ludwig
Richter in Dresden (1878—74) und Th. Hagen in Weimar (1874—80), wo er sich
niederliess. Er malte Landschaften und Thüringer Ansichten.
Tüchert, Johann Valentin, Bildhauer, geb. 28. Jan. 1761 in Herbatadt (Franken),
t 18. Sept. 1841 in Frankfurt a. M., Schüler von Zeherd in Kdnigshofen und Pfau
in Mainz; lernte auch in Würzburg. 1784 wurde er Bürger in Frankfurt a. M. Von
ihm Statuetten, etc. (d'Orrille-Bernardi^sches Haus, Offenbach), desgl. (Schweizer'sches
Haus 11. A. in Frankfurt a. M.), Bethmann*sches Epitaph (Peterskirchhoi; dns,\ etc
Tfintielv Christian Friedrich» Bildhauer des Torigen Jahrhunderts, f vor 1725
Er stammte aus Weimar und liess sich in Meissen nieder.
Tiier. Herbert, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in England, f Tor 1680 in
Utrecht. Er wanderte nach dem Sturz Charles I. nach Holland ans und malte Bild,
nisse, z. B. Sir L. Jenkins (London, Kat.-Portrait-Gal.)
Ttircke, Bndolf ron^ Maler, geb. 12. März 1839 in Meiningen, Schüler der
Dresdener und Düsseldorfer Akademie, sowie von Preller in Weimar. Er liess sich
in Dresden nieder und malte Landschaften.
Türke» Der, s. Llotard, Jean ttiemie.
Tnerlinekx, Josepliy Bildhauer, geb. 1820 inMecheln, Schüler von Bree und
W. Geefs in Brüssel, weitergebildet in Rom. Von ihm Daphnis und Chloe (1889),
Giotto als Hirtenknabe (1842), Hl. Anna und Hl. Jungfrau für das Denkmal des
Bischofs von Curium in Schalkwijk bei Utrecht. Mitgl. der Akademie Amsterdam 1856.
ToerliBckz, LoulSy Lithograph, geb. 1819 in Mecheln, Schüler von Djck-
man und der Antwerpener Akademie, Professor der Kunstakademie zu Brtkssel.
Von ihm Königin Henriette von Belgien, Professor J. J. Altmeyer (1878), etc. Gold.
Med. Brüssel 1866, Ritter des belg. Leopoldsordens und des Ordens Gregors d. Gr.
TOseher, s. Tnscher.
TBsbaiis, Friedrieh, Maler, geb. 1882, t 2. Sept. 1885 in Münster in West-
phalen, Schüler der Düsseldorfer Akademie. Von ihm die Hl Genovefa, der Hl.
x^ikolaus, Germanicus am Rhein, etc.
Tugal-Carlsty Baumeister des 17. Jahrhunderts. 1640 war er am Bau der
Kathedrale fon Rennes thätig und verdankt man ihm wahrscheinlich den Thunn über
der Facade, beendet 1646.
Tulden^ (Thnlden), Theodoor van, Maler und Kupferstecher, get. 9. Aug. 1606
in Hertogenbosch, f 1676 das. (?), Schüler des A. Blijenberch (1621/22) und des
Rubens. 1626/27 wurde er Meister der Gilde und 1686 Bürger von Antwerpen.
Er hat Paris besucht und ging 1643 wahrscheinlich nochmals dahin, um sich da
anzusiedeln. 1648 wurde er mit anderen Künstlern nach dem Haag berufen, um das
nHuis ten Busch* auszumalen. 1656 war er in Hertogensbosch ansässig geworden.
Von ihm Triumph-Bogen Philips I. u. 1 A. (Mus. Antwerpen), Triumph der Galathea
(Mus. Berlin), Christus empfängt seine Mutter im Himmel, (Jesuitenkirche Brügge).
Martertodt des Hl. Adrian (8. Michael, Ghent), Baaernkirmess u. 1 A, (Mus. BrtUsel),
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454 Toll - Turchi.
Hl. Dreifaltigkeit (Mus. Orenoble), Aeneas und Dido (Mus. HaDnoTer\ Chrisins er*
scheiDt der Jungfrau (Mus. Kopenhagen), Marter des Hl. Sebastian (Mus. Mecheln), Zwei
grosse Allegorien (Schloss Potsdam), Christus erscheint der Jungfrau (Paris LouTre),
Bildnisse (Mus. Tournai), Heimsuchung u. 8 A. (Mus. Wien); A. in Augsburg, Braon-
schweig, (!)openbagen, Schwerin, etc. Er radierte Einiges nach B. Boullogne, Maratti,
Primaticcio, Bubens, auch eine Folge Yon 25 Bl. aum Leben des Hl. Johann Ton
Matha.
TuU) N.) Maler des 18. Jahrhunderts, f 1762. Er war Lehrer an der .Queen
Elizabeth's School** in Borough (England), und malte Bildnisse sowie Iftndliche
Scenen. Auch seiebnete er in Kreide.
Tulllo da Pernsrla, Maler des 18. Jahrhunderts. 1219 begab er sich nach
Assisi, um ein jetzt verloren gegangenes Bildniss yom Heiligen Franz zu malen.
TnmetiOi s. Tolmeaso.
Tonica, HennAnH August Theodor, Maler geb. 9. October 1826 in Braun-
schweig, Schaler seines Vaters Johann G. L. T. und von H. Brandes, auch
in Paris (1848, 1855), Berlin, Mflnchen, Brüssel und Dresden, sowie auf Reisen durch
die Alpen gebildet. Er Hess sich in seiner Vaterstadt nieder und wurde Hofmaler.
Von ihm Einzug Herzog Rudolph Augusts in Braunschweig, Grosse Parade, Alt-
germanische Eberjagd, Bildnisse, Landschaften, Thiersttlcke, etc.
TuBiea, Johann Christian Ludwig, Maler, geb. 11. Oct. 1795 in Braun-
schweig, Schaler der Dresdener Akad. unter R 5 s 1 e r, Hess sich in seiner Vater-
stadt nieder und wurde Hofmaler. Er malte Bildnisse, auch Genrescenen. Von
ihm Kurfarst Heinrich yon d. Pfalz (fQr den Rittersaal in Hannover), Heinrich d.
Löwe, Otto IV., etc.
Tnnner, Josef, Maler, geb. 24. Sept. 1792 in Obergaden bei K(yflach, f 10. Oct
1877 in Graz, Schaler der Wiener Akad., dann in Prag von Führi ch und zuletzt
in Rom ausgebildet, wo er 16 Jahre verblieb im Bannkreis der Naearener. Am
80. Juli 1840 wurde er Direktor der landschaftlichen Zfichenschule zu Graz. Von
ihm Christus am Kreuz (S. Antonio, Triest), Madonna mit den klugen und thOrichten
Jungfrauen (1858 Dom. Graz), 8. Stffan (1857, Kirche zu Tachem), Rosenkranzbild
rS. Ruprecht, Windischbahelnl und viele A. Historien ffir Oesterr. Kirchen, femer
Fresken am Grauer Dom una in Maria Grttn das. Kach ihm erschien ein lithogr.
„Album von Maria Zell**.
Tnnnieelli) Jaoopo, Maler, geb.- 1784 in Villafranca bei Verona, f 1825,
Schaler von 8. della Rosa und der Akad. zu Mailand. Er malte besonders
Miniaturen. Von seinen Oelgem&lden nennen wir Flucht des Aeneas und Johannes
in der Wüste.
TnotilOy (Tntilo)y Maler des 10. Jahrhunderts, f um 908, Benediktinermönch
in St. Gallen. Er malte Miniaturen und wurde auch als Bildhauer, Dichter
und Musiker gerObmt. Geschnitzte Elfenbeinbuchdeckel von ihm findet man in
St. Galleu. S. Leben von J. Mantuani (Strassburg, 1900).
Tnra, (Tnrra), Cosimo, Maler, gen. Cosm^ da Ferrara, geb. um 14S2 in
Ferrara, f 1495 dss., SchOler von G. Galassi, von den Paduanern und P. degli
Franceschi beeinflusst. Seit 1458 war er Hofmaler des Herzogs von Ferrara und
meist dort thätig. Er malte auch im Auftrag des Herzogs Borso von Este z. B.
Fresken mit dessen Thaten im Pal. Schifanoja (Scandia) 1649. Von ihm S. Sebastian
(Gal. Dresden), Madonna mit Heiligen (Mus. Berlin), Kreuzabnahme u. A. (Louvre
Paris), Pietä (Mus. Correr, Venedig); A. in den Sammlungen zu Bergamo, Ferrara,
London, etc., auch im Dom zu Ferrara und A. Kirchen.
Tnrhain, K^-Erzgiesser, geb. 1823 (?), f 9. April 1886 in Wien.
TnrbidOy s. Torbido.
Tnrcan, Jean^ Bildhauer, geb. 1846 in Arles, (D6p. Bouches-de-Rh6ne), f
8. Jan. 1895 in Paris, Schaler (als Stipendiat von Marseille) von Gavelier an der
£cole des beaux-arts in Paris, wo er den 2. Rompreis gewann. Er fand keinen
Markt far seine Schöpfungen, wurde auch schwer krank und starb in Noth. Von ihm
Der Blinde und der Lahme (Marmorgruppe), Die Reue, L. Camot, Ganymed, etc.
Ehrenmed. Paris 1888.
Tnrchiy Alessandro, Maler, gen. POrbetto und Alessandro Veroneae« geb. 1582
in Verona, f 1648 in Rom, Schaler von F. Ricci in Verona, dann von G. Gagliari
in Venedig und schliesslich in Rom weitergebildet. Er malte mit kleinlichem
Pinseli oft auf Marmor und vielfach für die Familie Girardini in Verona. Von
ihm Anbetung der Hirten u. 8 A. (Gal. Dresden), Venus (Mus. Haag), Loth und
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Turco — Turner. 455
seine Töchter (Mas. Hannover), Ghristns im Grab und 2 A. (Qal. Borghese, Rom),
ChristuB am Oelberg (Gal. Venedig), Tod der Cleopatra und 2 A. (Mus. LouvreX Tod
der Portia (Mus. Leipiig), Madonna della Neve und 2 A. (Brera Mailand), Mag-
dalena und 1 A. (Mus. Madrid^ Hercules und Omphale und 2 A. (Mfincfaen Alte
Pinakothek), Kreuz tragender Christus und 1 A. (Eremitage St. Petersburg), Simson
und Dalila und 4 A. (Gal. Stuttgart), Christus in der Yorhdlle und 8 A. (Mus.
Wien); Werke von ihm in der Stephanskirche zu Verona, in der Misericordia-E.
das., etc.
Tnreo, Cesare. Maler, geb. um 1510 in Ischitella (Neapel), f 1^60 in Neapel,
Schüler yon G. A. a'Amato, dann von A. Sabbatini. Von ihm Taufe Christi
(Sa. Maria delle Grazie, Neapel), Beschneidung (Jesuitenkirche das.), Auferweckung
des Lazzarus (Sa. Marta, das.), etc.
Torean, s. Toro.
Tnrinl, C^ioTannl, Bildhauer, geb. 28. Mai 1841 in Italien, f 27. Aug. 1899.
Er war in Amerika thätig.
Tmino. GiOTanni di, Goldschmidt und Bildhauer, geb. um 1884 in Siena, f
um 1454, SchOler seines Vaters Turino dl Sano. 1416 fertigte er mit diesem die
silberne Statue des Heil. Vittorio fQr den Sieneser Dom. Femer von ihm Statuen
fDr einen Festbrunnen vor dem Pal. de' Signori, 8 vergoldete Messingstatuetten
(Caritas, Justitia und Prudentia), ftkr den Taufbrunnen in S. Giovanni, 1488 eine
vergoldete Tabemakelthüre mit der Auferstehung, Marmorreliefs fQr die Kanzel im
Dom, Weihbecken im Dom und in der Kap. des Pal. Pubblico, BronzereliefB am
Taufbrunnen in S. Giovanni, etc. An den letztgenannten Arbeiten hatten seine
beiden Brtlder — Bama T. und — Loremo T« Antheil.
Türken^ Hendrik, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 10. Dec. 1791 in Eindhoven,
t nach 1839. Er malte Historien, besonders aber Bildnisse in Oel und Miniatur.
Er war l&ngere Zeit in Brüssel th&tig. 1820 wurde T. Direktor der Zeichenakad.
zu Hertogenbosch. Er hat auch radiert, z. B. Köpfe nach v. Bedaif.
Tnrletti^ Celestino, Maler und Radierer, geb. 19. Febr. 1846 in Turin und
dort gebildet. T. wurde Mitglied der Academia Albertina und blieb in Turin Ihätig.
Von Ulm Die Märtyrer der Grammatik, „Gehen wir unter die Leute*, Im Bacchns-
tempel, etc. Ferner die Radierungen Vandalismus (n. C. Favretto), Riereazioni mateme
(n. Busi), etc., auch Originalradierungen.
Turlvre^ ^^ Maler, geb. in Arras (D^p. Pas-de- Calais). Von ihm besitzt das
Mus. zu Arras ein Bildniss.
Turner, Charles, Kupferstecher, geb. 1778 in Woodstock (England), f 1. Aug.
1857 in London, Schfller der Akad., arbeitete erst ftkr Bojdell in der Art Bartolozzis,
widmete sich dann der Schabkunst und Aquatintmanier. 1828 wurde er Hoüschab-
knnstler des KOnigs, hierauf zum Mitglied der Akademie ernannt Er stach nadi .
Decaisne, Gainsborough, Jordaens, Lawrence, Lewis, Owen, Nash, Raeburn, R. van
Rijn, Turner, Wilson. Namentlich sind zu nennen 28 Platten zu dem „Liber Studiorum**
von Turner.
Turner^ Charles Yardlev, Maler, geb. 25. Nov. 1850 in Baltimore (ü. S. A.),
Schüler der Nat-Akad. in New- York, weitergebildet unter J.S. Laurens, Monkacsj
und Bonnat zu Paris, thfttig in New-Tork. Von ihm Der Hochzeitszug (Metropolitan
Mus. New-Tork), «Priscilla und John Alden*, Scene auf dem Grossen Canal Dordrecht,
Unterhaltung auf der Gasse (1891). T. hat auch radiert. In späteren Jahren
widmete er sich fast ausschliesslich der Wandmalerei. Mitglied der Nat.-Akad. 1896.
Tnmery David, Zeichner und Kupferstecher, geb. vor 1770, t n*cl^ 1800,
Schüler von J. Jones. Er schuf Vorwflrfe aus London und von der Themse, erbat
auch einige Radierungen von schottischen Abteien und Schlössern, von St. Ouen zu
Ronen, von der Kath. zu Peterborough, etc. hinterlassen.
Tornery James, Maler des 18. Jahrhunderts, thfttig zwischen 1760 und 1806
in England. Er malte Bildnisse.
Twmer, Joseph Mallord WUliam, Maler, geb. 28. April 1775 in London, f
19. Dec. 1851 daselbst, Sohn eines Friseurs, brachte aber schon als Knabe durch
seine Zeichnungen dem Vater kleine Einnahmen. Sp&ter wurde er von Thomas
Mal ton in der Perspektive unterriehtet und studirte unter dem Architekten Thomas
H ar dwick. Mit Girtin arbeitete er bei Dr. Monro, bestritt seinen Unterhalt indem er
für Architekten zeichnete. Stunden ertheilte und topographische Skizzen machte. Dann
nnternahm er Ausflüge in die malerischen Gegenden Grossbrittaniens, um Stoff zu
sammeln, für die damals so beliebten topo(praphischen Arbeiten, Seine sehtosten
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456 Tarner — Tnrriano.
Bilder entstanden fast alle in den Jahren 1805 bis 1840, als er Frankreich, lulieo
(1819, 1829, 1840), die Schweiz und die Rbeingegend bereiste. Berühmt und fast
unTergleichlich sind seine Aquarelle. In seiner späteren Periode kam es ihm darauf
an, fast unmögliche Farhenstimmungen zu erreichen. Er mischte auf einer Flftche
Wasser-, Oel- und Psstell-Fsrben zu diesem Zweck. Manches davon ist verfehlt, Anderes
aber herrlich und muss man T. zweifellos zu den grössten Coloristen aller Zeiten rechnen.
Er starb, nachdem er alle denkbaren Ehren gewonnen hatte, unverheirathet und
vermachte seinen Nachlass der Londoner Nat-Gal. mit der Bedingung, dass zwei
seiner Gem&lde neben zwei Geldes gehängt würden. Mit dessen Liber Yeritatis
schuf er auch seinen Liber Studiorum in Rivalität. Die Londoner Kat-Gal. besitzt
in Folge seines Vermächtnisses über 100 seiner Oelgemälde und 19,000 Aquarelle,
Zeichnungen, etc. Ausser dort und im Victoria- und Albert-Museum findet man seine
Werke fast nur noch in englischem (neuerlich auch in amerikanischem) Privatbesitz.
üeber T. exisürt eine grössere Literatur, wir erwähnen nur die Lebensbeschreibungen
von J. Bumet (1859), J. Dafforne (1877), W. Thombury (1877), P. G. Hamerton
(1879) und W. G. Monkhouse (1882), Armstrong (1900).
Tvniery Boss Sterling« Maler, geb. 29. Juni 1847 in Westport, im Staat
New-Tork, studirte 1876—1888 in München, Florenz, Venedig und Rom. Von ihni
Im letzten Hafen, Auf dem Strand, Gloucester, Verankert, Von Dalmatien, Altes
Haus in Salem, etc.
Turner, Ifilliamy gen. Turner of Oxford, Maler, geb. 1789 in Blackboorton
(Oxon., England), f 7. Aus. 1862, Schüler von J. Varley. Er liess sich in Oxford
nieder, wo er auch als Lehrer thätig war. Er malte LandschaftsAquarelle aus der
Umgegend von Oxford, aus Wales, Schottlsnd, etc. Von ihm Eingly Bottom, Sussex
(London, S. Kensington-Mus.), Wasserfall (1795, ebenda).
Tnmer, William Green, Bildhauer, geb. 1838 in Kewport (Rh. L, U. S. A.),
in Florenz gebildet, war auch dort und in anderen italienischen Städten thätig. Von
ihm h'acht (Medaillon), Morgen (desgl.), Der Uebergang, Die Fisch erstochter, etc.
Tnrone, ^, Maler des 14. Jahrhunderts, aus Verona, thätig um 1860. Das
Mus. zu Verona besitzt von ihm einen fOnftheiligen Altar (1360), welcher ehemals
im Kloster der HL Dreifaltigkeit das. sich befand.
Tnrpllins. Maler des 1. Jahrhunderts, thätig in Verona. Plinius sagt, er habe mit
der linken Hana gemalt
Tnrpin, Jean, Baumeister des 15. Jahrhunderts. Er stammte aus P^ronne, gab
1458 ein Gutachten über die Kathedrale von l)oyon ab. Ein Jahr später lieferte
er einen Plan fiQr die Wiederherstellung des Chores derselben Kirche. Auch leitete
er Restaurations- Arbeiten der Kirche Monseigoeurs de Noyon.
Tnrpln, Pierre Jean Fran^ois, Zeichner, geb. 11. März 1775 in Vire (D^p.
Calvados), f 2. Mai 1840 in Paris, Autodidakt Er schuf mehr als 6000 aquarellirte
Zeichnungen zu naturwissenscbaftlicben Werken, z. B. Humboldts und Bonplands
Reisen, „Les Plantes de la NouvelleCal^donie*^, zu dem grossen Werk über Egypten, etc.
Tnrpin de Crissö, Lanoelot Theodore» Comto de, Maler, geb. 1781 in Paris,
t 15. Mai 1852 (n. A. 1859) das., Schüler seines Vaters Henri Marquis de T.,
der aus politischen Rücksichten nach Amerika auswandern musste. Eine entfernte
Verwandte nahm sich des mittellos Verlassenen an. Er zog auf ihr Schloss und
lernte den Ch. Gouffier kennen, der ihn nach der Schweiz führte und später nach
Rom zur Vollendung seiner Studien schickte. Bei ihrer Rückkehr nach Frankreich
kauften ihm die Kaiserin Josephine und der Prinz Eugbne Gemälde ab und nach der
Scheidung verliess er das Haus der ersteren bis zu ihrem Tode nicht. Nach dem
Sturz Charles X. zog er sich in's Privatleben zurück. Seine Sammlungen stiftete er
dem Mus. Angers. Von ihm Ansicht des Vestatempels zu Tivoli (Mus. Augers), An-
sicht in Roquebrune (Mus. Marseille), Einzug des Kaisers von Oesterreich in Venedig
nnd 8 A. (Mus. Nantes), A. Werke (bes. Zeichnungen) in den Mus. Aiz, Dijon,
Lisieux, Montargis, Orleans, etc. T. veröffentlichte Souvenirs du golfe de Naples),
(89 PI. Paris, 1826), Souvenirs de Paris (30 Fl. Paris 1835, 2e. ^d. 1837). Mitgl.
d. Instituts 1816, Gen.-Inspektor der schönen Künste 1824.
Tarra, s. Tara.
Tnrriano, Fray Jo&o, Baumeister, geh um 1610, f 9. Febr. 1679 in Lissabon,
Sohn des Festungsingenieurs Leonardo T., wurde 1629 Benediktinermönch, dann
Iiector der Mathemathik an der Universität zu Coimbra und schliesslich von Johann IV.
snm Oberingenieur ernannt. Von ihm die Hauptkapellen der Kathedralen von Viseu
und l^ejria, die Festungswerke tou Cabeci^ Secca, das Kloster Sa. Clara in Coimbra,
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Turriti - Tyok. 457
A. Klöster m Semide, Estrella, Travanca, sowie Domitorien, etc., auch die Kirche
von S. Tirso.
Turriti, 8. Torriti.
Turrone, g« Turone«
Tdry, Gjiila, (Julius), Maler, geb. 1866 in Czegl^d, Schüler von Lotz in
Budapest, L*Allemand ond Eisenmenger in Wien, hat auch ein Jahr in München
studirt. Von ihm Heiligenbild (Kirche zn Ujszasz), Heimkehrender Noviz, Bild-
nisse, etc.
Tnteher, (Tflscher), Karl Marens, Maler und Kupferstecher, geb. 1705 in
Nürnberg, f 1751 in Kopenhagen, Schüler von J. D. Preissler, weitergebildet als
Stadt«tipendiat in Italien, Frankreich, Holland und England (1741). 1743 kam er
nach Kopenhagen, wo er Hofmaler, Hofbaumeister und Prof. der Akad. wurde. Hier
entwarf T. den Plan zur Friedrich Stadt und zum Platz Amalienburg. Von ihm
Sappho und Cupido (1748, 6al. Kopenhagen). T. lieferte 158 Radierungen für ein
Werk über Egypten von H. v. Norden und 10 weitere Platten, Ton denen Der Einzug
des Grossherzogs Franz HI. in Florenz gerühmt wird. Er schrieb auch ein Werk
über Baukunst in italienischer Sprache.
ToBon, G. E«, Maler des 19. Jahrhunderts, f 1880 in Monterideo (Uruguay).
Von ihm ein Reprftsentationsbild für das Rathhaus in Manchester., Georeszenen,
^Bildnisse, etc. T. war auch in der Türkei und Südamerika thätig.
Tusqnets, RaniOD, Maler, geb. 1845 in Barcelona, Schüler von Fortuny in
Rom, wohin er 1864 gelangte. Von ihm Die Rückkehr, Der Araber vor seinem
Hause (Aquarell), Dame die sich nach dem Ball entkleidet, Pastell-Bildnisse, etc.
Med. 2. Kl. 1871.
Tussaod, Frau, Bossirerin, geb. 1760 in Bern, f 15. April 1850 in London,
Schülerin von Mad. Elisabeth in Paris, wohin sie schon als Kind kam. 1780
gründete sie ein Wachsfigurenkabinet zu Paris, das nachmals in London, wohin sie
1802 damit übersiedelte, zu grosser Berühmtheit gelangte.
Tntiani, Bartelommeoy Holzschneider des 16. Jahrhunderts. Von ihm kennt
man eine Darstellung „Christus yon den Juden geschmäht** in einem Werk, das 1515
zu AufTRbnrg erschien.
Tntilo, 8. Tuotilo.
Tnttni^^ Johann Baptist, Maler, geb. 8. Juni 1889 in Bräunungen (Baden), t
24. Ang. 1889 in Karlsruhe, SchOler der Karlsruher Kunstschule, von Straschir ipka,
Keller und K. Hoff. Er malte viele Scbwarzwälder Genrebilder. Von ihm Erst
bezahlen, Festzug badischer Landestrachten, Dorffex, etc. Zähringer Löwen-Ord. 1. Kl.
Tnxen, Lanrits Regner, Maler, geb. 9. Dec. 1853 in Kopenhagen, SchOler von
B 0 n n a t in Paris (ISlb), auch später in Paris, Cayeux und Italien weitergebildet.
Er liess sich in seiner Vaterstadt nieder, wo er Hofmaler wurde und eine Privat-
schule gründete. Von ihm Triumph der Venus u. A. (Deckenbilder, Schloss Fre-
deriksborg), Die kgl. Familie (32 Bildnisse zu einer Gruppe versammelt), Susanna
im Bade, Thrankochen in Westjütland, Bildnisse, etc.
Tnyle, Gerlach, Maler des 15. Jahrhunderts, thätig in Löwen, wo er 1430 als
Figurenmaler genannt wird.
Twachtman, John H., Maler, geb. 4. Aug. 1853 in Cincinnati (Ohio U. S. A.),
Schüler von Du ve neck, der Akademie und von Loefftz in München 1875—77,
weitergebildet in Venedig. 1880 besuchte er nochmals Europa. Von ihm Italienische
Scene (1878), Wirsenbach (1884), etc.
Tweedie, William Henzies^ Maler, geb. 1826 in Glasgow, t 1878, Schüler
der Edinburgh Akademie (1842), dann der Londoner Akademie (1846) und schliess-
lich von Gouture in Paris. Er malte Bildnisse, z. B. das des Herzogs von
Devonshire (1888).
Twenger, Johann, Maler und Radierer, geb. 1548 in Steier im Lande ob der
Ens, t 27. Juli 1603 in Breslau, wo er thätig war, 1573 Bürger wurde und 1577 die
Zeichnung zu einem Triumphbogen entwarf für Maximilian IL Einzug in Breslau;
das Blatt stach er später selbst.
Twibill, George W., Maler, geb. vor 1800 (?), t 1886. 1883 wurde er Mitglied
der amerik. Nat.-Akademie.
Tybont, (Tybonts), s. Thibont«
Tyck, Edward« Maler und Radierer, geb. 26. April 1847 in Antwerpen, Schüler
der dortigen Akademie. Von ihm Alter Hof in Antwerpen (Rad.)} I>ie Wittwe (desgl.)
In der guten alten Zeit (desgl.), etc.
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458 Tyler — Ubaldml
TjUtf Bayard Henry, Maler, geb. 1855 in Oneida (N. Y., U. S. A.), ScbQler
der New-Yorker Nat-Akademie und aoderer Schulen das. Von ihm Eine köstliche
Geschichte, etc.
Tyler. James G., Maler, treb. 1855 in Oswego (N. Y., ü. S. A.), Schflier Ton C.
Smith. Er malte Marinen. Von ihm Wolkenbruch, Der erste amerik. Schiifbruch,
Das Kriegsglflck, Amphybien.
Tymmerman, Frans, Maler des 16. Jahrhunderts, aus Hamburg. Er war ein
Schaler Lukas Cranachs, bei welchem er von 1538—1540 arbeitete.
Tyn, Lambert Den, Maler, geb. 1770 in Antwerpen, f 1816, Schflier Ton P.
vanRegemorter. Er malte Interieurs bei Eersenlicht, Mond-Landschaften und
Genrescenen.
Tyr, Gabriel, Maler und Lithograph, geb. 19. Febr. 1817 in 8aint-Paul-de-
Mt>hS (D^p. Haute-Loire), f 16. Febr. 1868 in Saint-i^tienne (D^p. Loire), Schflier
der Ecole des beaux-arti und Yon V. Orsel, unter dem er 20 Jahre lang arbeitete und
dessen Malereien in der Kapelle Ton Notre Dame de Lorette er Yollendete. Von
ihm Schutzengel und 1 A. (1855 Mus. Puy), Mädchen mit Zither und l A. (1859 Mus.
Saint-£tienne), Sterbender Christus (M,ub. Lyon). Femer schuf T. Kartons fQr die
Chorfrnster (von SaintLouis zu Saint-Etienne), die Decorationen der Frauenkapelle
▼on St. Joseph in der Earthause zu Lyon, etc., auch Bildnisse.
TyrahD, Georg, Maler, geb. 19. Sept. 1860 in Königsberg i. Pr., studirte dort,«
in Karlsruhe und in Paris, wo er sich eine Zeitlang niederliess. Ton ihm Beim
Croquetspiel, Vormittag auf dem Eise, Bildnisse, etc.
Tyranow, Alexis Waaslliewitaeli, Maler, geb. um 1808 in Russland, Schflier
der St. Petersburger Akademie und yon Wenetzianow. Er malte Bildnisse und
Architekturen.
Tyroir. Martin, Kupferetecher. geb. 1705 (?) in Augsburg, f 1758 in Nflmberg,
wo er th&tig war. Er stach eine bedeutende Anzahl Bildnisse und Platten zu
Bflchem. Von seinen Bildnissen ist zu nennen Charles a Linn£, Kaiser Franz I.,
Friedrich Markgraf tou Brandenburg, Prinzessin Charlotte Amalie, etc. Femer yon
ihm Ansichten von Nflmberg, Einzug^ Maria Theresias in Prag 1748 (7 Platten), etc.
Tyson, Miehael, Maler und Radierer des 18. Jahrhunderts, f 4. Mai 1780.
Er war um 1770 in England thätig und betrieb die Kunst als Liebhaber. Yon ihm
die Bildnisse William Faulet, Th. Gray, Jane Shore.
TUssens, a. Thija.
Tyssens, Nieolaes, Maler, geb. 1660 in Antwerpen, f 1719, lernte erst in
seiner Vaterstadt, soll sich dann in Rom, Keapel, Venedig, Holland und England
weitergebildet haben, auch eine Zeitlang ia Dflsseidorf thfttig gewesen sein. Er
malte Stillleben, Geflügel, Obst, Blumen, Waffen, etc.
Tyssklewies, Anna, Gräfin, geschiedene Potocki, yerehel. Wasowicz,
Malerin und Radiererin, geb. um 1777, f 1876 in Paris. Schfllerin Du Viviers.
Sie widmete sich der Kunst aus Liebhaberei. Von ihr Vaucluse bei Biallystock
(Kupferstich), Die Kirche zu Grodno (desgl.), etc.
Tytler, George, Lithograph des 19. Jahrhunderts, f 80. Oct. 1859 in London
in grosser Armuth. Er war Lithograph des Herzogs yon Gloucester und machte um
1820 eine Reise nach Italien, worauf er einige lithographirte italienische Ansichten
yeröffentlichte. Ferner schuf er auch ein Alphabet In Bildern, etc.
Tyttl, Enyen Johann Heinrich, Baumeister, geb. 18. Key. 1666 in Dobrzisch
(Böhmen), f 20. Mftrz 1788, in Prag gebildet Er wurde Geistlicher und 1699 Abt
des Stiftes Plass. Er baute die Kapelle in Mlatz, die Kirche zu Teynitz bei
Kralowicz, das Stiftsgebftude zu Plass (1704 begonnen, unvollendet hinterlassen).
Tysenhana, s. Przesdiiecka.
Txanfümari. Emannel, Maler des 16. (n. A. des 9.) Jahrhunderts. Man kennt
von ihm einen Toa des Hl. Ephraim mit Mönchen und Armen etc., welches als Bei-
spiel frflher Byzantinischer Kunst im Museo Christiane im Vatikan aufbewahrt wird.
U.
Vbaldini, Petmecio, Miniaturmaler und Kalligraph des 16. Jahrhunderts, thfttig
in England zur Zeit der Kgn. Elisabeth, der er eines s^ipe^: illuminirten 6(^Pber
fiberreichte, Andere besitzt das Brit« Museum m l^ondon« ^^ ,
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Ubbelohde — Udeo. 459
Ubbelohde, Otto, Maler, Radierer und Kunstgewerhler, geb. 5. Jan. 1867 in
Marburg (Hessen). Von ihm Hessische Landschaft, etc., ferner Illustrationen für die
9 Jugend **, ,Pan", Originallandschaftsradiemngen, etc.
Ubeda, Fray Tomas de, Maler des 18. Jahrhunderts, Mitglied der Sa. Barbara-
Accad. zu Valencia. 1754 malte er eine Judith
Ubelesohl, (übolesqni, UboleskI, etc.)* Alexandre, Maler, gen. Alexandre,
geb. um 1651 in Paris, f 28. April 1718 das., Schüler des Lebrun 1672 gewann er
den grossen Preis, 1682 wurde er Mitglied, 1695 Prof. der Akademie zu Paris. Von
ihm Euppelmalereien in der 2. Kapelle von Sa Maria Transpontina eu Rom, zwei
«Mai^-Bilder für Notre Dame de Paris, Die Geburt der Venus, Raub der Europa, etc.
über, Christian Theophilus, Bildhauer, geb. 14. Mai 1795 in Stuttgart, f 14.
Mfirz 1845 in Berlin, in Ludwigsburcr gebildet. 1814 ging er nach Wien, 1818 nach
Berlin, wo er 1827 Hofbildhauer und Professor wurde. 1881 reiste er nach Italien. 1844
nahm er Krankheitshalber seinen Abschied ans dem Dienst. Von ihm Stuckarbeit im
Schloss zu Schwedt, im Berliner Scbloss (Rittersaal 1844, Weisser Saal), die grosse
Gal. in Charlottenburg (1882—88), Marmorwerke in Weimar, etc. Weisser Falken-
Orden, Rother Adler-Ord. 8. Kl.
üborfeldt, (Ueberfeldt)^ Jan Braet ran, Maler, geb. 28. M&rz 1807 in
Zeventer (Südholland), Schtller von Krnseman (1835). Er besuchte Belgien, sowie
Deutschland und malte Bildnisse, auch geschichtliche Darstellungen.
überti, s. Farinati, Paolo.
Vbertini« Franoeseo, s. Verdi, F. U. dei.
Üblich^ Mathlas, Steinschneider, geb. 1785 (?), f 11. Januar 1808 in Prag, wo
er thfttig war.
Uboldi, Carlo, Bildhauer, geb. 1821 in Mailand , gebildet das. Von ihm
Bacchantin, Wftscherin, Der ausgesetzte Moses, viele Bildnissbflsten, decoratire
Basreliefs, etc.
üeeello, (Uecelli), Paolo, Maler und Goldschmied, eigentlich Paolo di Bono,
Seb. 1896/97 in Florenz, f 11. Dec. 1475 das., erst Schüler Yon Lor. Ghiberti und
essen Gehilfe an den BaptisteriumsthQren, legte sich dann auf das Studium der
Malerei und brachte es besonders in der Perspective weit. Bei dem Mathematiker G i o.
Manetti hatte er Geometrie studirt. In Sa. Maria Novella zu Florenz malte er
etwa 1446—48 Fresken aus der Genesis als Basreliefs, im Dom das. das tlberlebens-
grosse Bildniss des englischen Soldaten Sir John Hawkwood so, dass es von unten
als Statue vor einer Nische aussehen soll. Von vier Schlachtenbildern, die er für
den Garten der Bartolini zu Gualfonda bei Florenz malte, befindet sich je eins im
Louvre, in den Ufifizi und der Londoner Nat-Gal., das vierte in Florentiner .Privat*
besitz. Der Louvre besitzt ausserdem noch Bildnisse, die Gal. zu ürbino eine Altar-
Staffel. Zweifelhaft sind die Werke in Mflnchen und Prato, sowie Fresken des
Palastes Vitaliani zu Florenz.
Ueeda, Jnan de, Maler des 16. Jahrhunderts, thätig in Sevilla um 1594. —
Sein Sohn (?) Juan II. de U.^ war dort um 1660 als Maler thätig. — Ein Pedro
de U.y Maler, starb dort 1714. — Ein Jnan ü« Castooverdo, Maler, war dort um
1620 thätig.
Ucbard, Tonssaint Fran^ois Joseph, Baumeister, geb. vor 1820 in Paris,
t 1891, Schüler von Delaunoy undGuönepin. Mit einem Domprojekt gewann er
1888 den grossen Rompreis. Er schuf u. A. die Kirche St FrauQois-Xavier zu Paris.
Kr. der Ehrenleg. 1861.
üchterfelt, s. Oehterfeld.
ückermann, Karl, Maler, geb. 81. Jan. 1855 in den Lofoten, gebildet in
München, auch Schüler von v. Marckes in Paris, thätig in Christiania. Er malte
gute Thierstflcke.
üdemans, Willem, Maler, geb. 1728 in Middelburg, f 1797. Er malte Marinen
und Schiffe. — Ein H* Udemang lebte um 1659—1665 in Middelburg als Kupferstecher.
üden^ Lneas ran, Maler und Radierer, geb. 18. Oct 1595 in Antwerpen, f
4. Nov. 1672 das., Sohn und Schüler eines Artus vanü., auch von P.Bril beeinflusst.
1626—27 wurde er Mitgl. der Gilde, 1647 begab er sich auf Reisen. Er malte oft
landschaftliche Hintergründe zu Bildern von Rubens. Teniers und Regemorter haben
andere seiner Bilder staf6rt. Bilder von ihm in den Sammlungen zu Antwerpen,
Aschaffenburg, Perlin, Braunschweig, Brüssel, Cassel, Christiania, Darmstadt, Dresden,
Frankfurt a. M., Madrid, München, Paris, St. Petersburg, Schieissheim, Weimar,
Wien (Liechtenstein), etc. U. radierte 4 Landschaften nach Rubens un^58 mihf
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460 üdine — Ugolino.
recht gute, nach eigener Zeichnung. — Ein Jmeob ran U«« angeblicher Bruder des
Lucas van U. und ebenfalls Landschaftsmaler, ist nicht völlig sicher nachgewiesen
werden.
üdinef OioTamii da, s. Naniii.
üdine, Giorannl di Martino da, •• Martini, GiOTanui.
üdine» Martino da, a« Martino di Battista«
üeberbacher, Heinrich» Bildhauer, geb. 6. Juli 1852 in Bozen, war erst in
Bozen Ciseleur und Goldschmied, musste wegen Augenleidens diese Thätigkeit auf-
geben und studirte an der MQncbeoer Akademie, dann in Dresden und Berlin. Er
besuchte Italien und Hess sich 1887 in Manchen nieder. Von ihm Faun und Paother,
Blumenmädchen, verschiedene Grabmale, etc.
üeberfeldt, a. überfeldt.
Üechtrits-Steinkirch» Cnno Ton» Bildhauer, geb. 8. Juli 1856 in Breslau,
SchOler von Echtermeyer und Haenel in Dresden, Tilgner und der Akademie
in Wien. Er besuchte Italien, sowie Paris und liess sich 1887 in Berlin nieder.
Von ihm Italiener (polychrom., Berlin Nat.-6al., Dresden Albertinum]^ plastischer
Schmuck am Schloss, der Darmstädter Bank und anderen Gebinden Berlins, Brunnen
in Bremen, Moltkedenkmal (Breslau), etc.
üeiland, Henrik Angnst, Maler, geb. 1827 (?) in Bergen (Norwegen), f 29.
Juli 1855 in Antwerpen.
üetx, Adalbert, Maler, geb. 7. Febr. 1807 in Wien, f 2. Mai 1864 in 6ns,
Schaler der Wiener Akademie, weiterfr^bildet in Graz, wo er sich niederliess. Er
restanrirte 1885 die Fresken, etc. am Mausoleum Ferdinands IL, schuf Dekorationen
an der Grazer Burg, «em Palais Erzheri. Johann, im Coliseum zu Laibach, dem
Kursaal zu Sauerbrunn, dem Coliseum zu Graz, etc.
Ufer, William Oswald, Kupferstecher, geb. 8. April 1828 in Stolpen bei
Neustadt in Sachsen. Er war SchQler F. A. Kragers und der Akademie in Dresden
und J. C. Th&ters in Manchen. 1853—78 besuchte er Rom, Griechenland, die
Tarkei, Palästina und Efirypten. 1876 wurde er Professor an der Akademie in
Leipzig. Er stach nach Gibson, Kaufmann, Nowotny, Overbeck, Santi, SchOnberr,
Seitz, Signorelli, Veit, etc. U. hat auch einige Landschaften in Aquarell und Oel
gemalt
ülTenbaeb, Johann Friedrich ron, Zeichner und Radierer, geb. 6. Mai 1687
in Frankfurt a. M., f ii» April 1769. Er reiste mit seinem Bruder (Zacharias
Conrad U., der die Reisen tagebuchartig beschrieb), weit umher und fertigte Zeichnungen,
sammelte auch Kunstwerke. Diese vermachte er z. Th. der Universität Göttingen.
U. war im Kunstdrehen, Glasschneiden, etc. bewandert und radierte Vignetten zur
»Nachfolge Christi*.
ülTenbach, Philipp, Maler und Radierer, geb. 1566 (?) in Frankfurt a. M.,
t 1689 (?), SchOler des A. Grimmer, an den alten Meistern weitergebildet Er
war nebenher Mechaniker, sowie Feldmesser und radierte 18 Bl. (ausser einer Reihe
von zweifelhaften) Von seinen Gemälden nennen wir Bemalung des Brackenthurms
in Frankfurt a. M.. Ausmalung einer Stube im Rathhaus das., Himmelfahrt Christi
(1599 fOr die Dominikanerkirche das.), Bildniss (Städtisches Mus. Frankfurt a. M.),
Die Verkandigung (Mus. Wien), Anbetung der Könige (1619), etc. — Sein Sohn und
SchOler Johann Philipp ü. wurde auch Maler. — Sein Vater (?) Heinrich ü. war
Formschneider und um 1582 thätig.
üffrecht^ Rudolf, Bildhauer, geb. 9. Juli 1840 in Althaldensleben, bei Magde-
burg, Schüler der Berliner Akademie (1855), auf Reisen durch Deutschland,
Griechenland, Italien und Oesterreich 1874—75 weitergebildet Er Hess sich in
Italien (Rom) nieder und beschäftigte sich viel mit Terracottaarbeiten und scbof
viele Ideal-BQsten z. B. Romeo und Juliet, Beethoven, Mozart, Bach, Alighieri,
Buonarotti, Santi, Bismarck, Moltke, etc. Neuerdings fing er auch an zu malen.
Med. Stettin 1862, Leipzig 1869.
üggione, (üglone)^ s. Oggione.
ügolIno da Siena, Maler des 14. Jahrhunderts, f 1839 in hohem Alter, an-
geblich Schaler des Cimabue, n. A. des Guido da Siena. Er malte in vieles
Orten Italiens, besonders aber in Siena. Zwei Altartafeln (Verrath Judas und Kreuz-
tragung), die er (ar Sa. Croce malte, befinden sich jetzt in der Nat.- Gal. zu London.
— Ein ü. di Neri^ der 1317 in Siena und ein — ü* 4i Pietro, der 1824 das. malte,
sind vielleicht identisch mit U. da Siena.
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ügolino - Ülbricbt. 461
ügoltiio di Prete üario, Maler des- 14. Jahrhunderts aus Siena (?). 1864
malte er Fresken in der S. Corporale-Kapelle des Doms zu Oryieto. 1S78 deco-
rirte er mit Anderen die Tribuna und den Ghorschluss in diesem Dom.
Ugmmow, tirigrorlj Iwanowltsch, Maler, geb. um 1764 in Russland, f 1825,
Schüler von Lodsenko. Er wurde Professor und Rektor der St. Petersburger
Akademie. Von ihm Die Eroberung yon Kasan (Eremitage, St. Petersburg), Thron-
besteigung der Famihe Romanow (ebenda), üstimowitschs Kraftversuch an einem
Stier, etc.
lJhd65 Fritz Karl Hermann Ton, Maler, geb. 22. Mai 1848 in Wolkenburg
in Sacnseu, wo er bis zum Jabr 1877 activ, zuletzt als kgl. Sächsischer Rittmeister
gewesen. Er hatte sich der Soldatenlaufbahn gewidmet erst nachdem die Akademie
ihm das Kunststudium verleidet hatte. Bald aber Hess sich die wahre Neigung nicht
mehr unterdrücken; er malte fQr sich weiter, wurde dann Schüler von Mnnkäcsy
(1879 -80j in Paris und an alten Meistern in Holland weitergebildet. Zuerst schuf
er eine Zeitlang genrehafte Darstellungen, wendete sich darauf der religiösen Malerei
zu und wurde auf diesem Feld der bedeutendste Maler unserer Tage. Um uns die
gros^n Schönheiten und Wahrheiten der Bibel imanent vor Augen zu führen, machte
er sich von der geisttödtenden, historischen Kostümmalerei frei und fQhrt uns die
biblischen Figuren in fast der heutigen Gewandung vor — eine Auffassung, der alle
grossen Mt'istt'r der Vergangenheit ausnahmslos huldigten, die ab» r nun, seitdem wir
etwa 75 Jahre lau? .verbildet* worden waren, zuerst ungeheuerlich schien. Erst 1888
etwa, mit seiner Geburt Christi, gelang es U. durchzudrQcken, und auch da musste er
Concessionen machen, das Mittelbild übermalen, die Flügel durch andre ersetzen. In
den folgenden Jahren waren ihm grosse Triumphe beschieden, seine Werke gelangten
hl die mei^ten deutschen Galerien, er wurde Professor und mit anderen Auszeichnungen
reichlich liedacht. Jetzt malt U. wieder mehr Genrebilder und Bildnisse, da er die bib-
lischen Themata, die ihm offen waren, vielleicht erschöpft hat, denn heutzutage,
wann Jeder Schuljunge ,so viel gelernt hat", durfte er freilich bei seiner Auffassung
nur Bibelstellen wählen, in denen das Zeitliche völlig hinter dem einfachen Gedanken-
inhalt verschwindet. Von ihm Lasset die Kindlein zu mir kommen (Mus. Leipzig),
Komm Herr Jesu sei unser Gast (Nat-Gal. Berlin), Die Geburt (Mus. Dresden),
Ein schwerer Gang (Neue Pinakothek, München), Christi Himmelfahrt (das.), Die
Jünger in Emaus (Städersches Museum, Frankfurt a. M), Tischgebet (Luxembours,
Paris), Schauspieler Wohlmuth (Gal. Cbristiania), Abschied des jungen Tobias (Gal.
Liechtenstein, Wien), Das Abendmahl, Die Bergpredigt, Kinderprozession (Gouache),
Uebende Trommler, Kinderstube. Vgl. über ihn Graul (1893), Bierbaum (1898).
Mitglied der Akad. Dresden, München und Berlin, viele Orden u. Med.
ühl, Alexander, Baumeister, geb. 1855 in Budapest, wo er tbätig war.
Vhl, Josef, Bildhauer, geb. 22. Sept. 1852 in München, f 16. Febr. 1895 in Zürich.
Üblen, Franz XaTer, Goldschmied, gt b. 20. Jan. 1800 in Dringenberg (West-
pbalen), f 1838 in Kassel (?), wo er 1827 Mitglied der Zunft wurde.
l]hlrlch, Heinrich Siglsmund, Holzschneider, geb. 22. Jan. 1846 in Oschatz
.(Sachsen), später lebte er in Kent. Er schnitt nach Philipp Morris (1888), Lewy
(1882), H. Herkomer, etc,
Uiterlimmigre, Wonter, Maler, geb. 1780 in Dordtrecht, f 1784 das., Schüler
von A. Schon man. Er malte Bildnisse und Geflügel, war auch als Bilderhändler thätig.
Uitewaely a. Wttewael.
lijhäzy. Ferencz (Franz), Maler, geh, 8. Dec. 1827 in Szolnok, Schüler von
J. Zsohär das., 1843 von Warschag und Schafft in Budapest. Von ihm Still-
leben (Nat. Mus. Budapest), Kinizki in der Schlacht bei Keny^rmezö (Ober Unga-
risches Museum), etc., auch Altarbilder in Kirchen. Bronze-Medaille Stuhlweissen-
burg 1879.
Ulbricht Hngo, Zeichner und Radierer, geb. 10. Nov. 1867 in Diesdorf bei
Nimptsch (Schlesien), Schüler von Köpping, nachdem er bei Riffarth & Co. thätig
gewesen war und für die Journale gezeichnet hatte. Yon ihm Am königlichen
Schloss zu Berlin (1892), Altes Schloss im Sturm, etc.
Ulbricht Ignaa, Maler des 18. Jahrhunderts, f 12. Mai 1800 in Mariaschein
bei Teplitz. Er malte Origii ale und besonders Copien alter Bilder.
Llbriclit, Johann Philipp, Maler, geb. 1762 in Frankfurt a. M., f 1836,
Schüler von l^othnagel, auch auf Reisen nach Regensburg und Wien gebildet
Er malte Copien nach alten Holländern, Ansichten, Landschaften, Decorationen, etc.
Das städtische Museum zu Frankfurt a. M. besitzt 8 Werke von ihm.
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i62 tlle - Ülmdf.
nie, Carl, Glasmaler, geb. 1858 in Halle a. S., Scholer der Kunstgewerbe-
schule Berlin und lernte im königl. Institut für Glasmalerei Charlotten bürg diese
Technik. 1889 Hess er sich als Glasmaler in MQnchen nieder.
Ulefeld, Eleonore Christine, Gr&fin, Malerio, geb. 1621 in Friedrichsborg,
f 1698 iu Mariboe auf Laland, Schülerin von K. van Mander, Tochter des
Christian IV., Gemahlin eines Ministers. Sie malte Miniaturbildnisse und war auch in
der Kunststickerei, sowie im Wachsbossiren bewandert Von ihr besitzt das Schlose
Rosenborg ein gesticktes Bildniss Christian V. — Auch ihre Tochter Helena Cliristiaaa
war Künstlerin.
Ulenbnrgh^ (ülenbnrg), Germert, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Amster-
dam, t um 1690 in England (?), Schüler und Verwandter des R. van Rijn. £r
übernahm seines Vaters Kunst- Geschäft, hatte aber 1675 grosse Verluste erlitten
und versuchte darauf sein Glück in England, wo er für van der Faes Hintergründe
und Gew&nder gemalt haben soll.
Ulericky s. Vlerick.
Ulft, Jakob Tan der, Maler, geb. 1627 in Gorkum, f nach 1688 das., wahr-
scheinlich Schüler von J. Both. Er malte Ansichten und Ruinen aus Rom und der
Umgegend, hat 2 Blatt radiert, und schuf Glasgem&lde für Kirchen in Geldern. U.
war Bürsermeister in Gorkum. Gem&lde von ihm in den Sammlungen zu Amster-
dam, Berlin (Dep6t), Christiania, Darmstadt, Dresden, Haag, Haarlem, Hamburg, Olden-
burg, Paris, Rotterdam, St. Petersburg, etc.
min, Nleolms d% s. Dnlin, N. (im Nachtrag).
UUn, Pierre d% a. Dnlin, P.
Vlingery Johann Caspar, Maler und Radierer des 18. Jahrhunderts, geb. in
Zürich, t 1768 das. Er schuf Landschaften.
UliTelli; Cosimo, Maler, geb. um 1625 in Floreni, f 1704, Schüler des B.
Franceschini. Von ihm Lünetten im Kloster del Carmine zu Florenz; Anderes
in den Uffisi, S. Spirito, Sa. Annunsiata, etc. das.
Ulivii Pietroi Maler, geb. 1806 in Pistoja. Er schuf Genrebilder, besonders
aber Bildnisse und hat für den Stich gezeichnet.
Ullik, Hngo, Maler, geb. 1838 in Prag, Schüler von Haushof er an der
Prager Akademie, dann vom Theatermaler Kautskv. Er malte Bühnendecoratiocen
für Prag, Pilsen und Pressburg, wurde Prof. des Omamentzeichnens an der Prager
Gewerbeschule und zog 1874 nach München, wo er sich der Landschaftsmalerei
widmete. U. bereiste Böhmen und die Alpen, aus welchen Gegenden er Ansichten in
Oel- und Wasserfarben brachte. Drei Jahre lang illustrirte er auch für die Zeit-
schrift »Kvety*.
UUmann, Marle^ Malerin, geb. 1839 in Mnischek (Böhmen), thfttig in Prag.
Von ihr Bauernm&dchen, etc.
l]llmann, Walter, Maler, geb. 1861, f im Juni 1882. Er malte Landschaften.
Ullrich, Carl Wilhelm, Lithograph, geb. 10. Januar 1815 in Torgao, t
18. October 1875 in Dresden. Er hat nach Ludwig Richterschen Zeichnungen litho-
graphirt
Ulirieh, Johann Friedrieh, a. Uirieh.
Ulm, Jaeob von, g. Jacob der Dentaehe«
Uimann, Benjamin, Maler, geb. 24. Mai 1829 in Blotzheim (Elsass), f 25. Febr.
1884 in Paris, Schüler der£cole des beaux-arts unter Drolling und Picot; 1859
erhielt er den grossen Rompreis. Von ihm Sulla bei Marius (Luxembourg, Paris),
Patroklos bei Amphidamas (Mus. Maus), Junius Brutus (Mus. Melun); A. in den
Sammlungen au Colmar, Marseille, etc., im Gassationshof des Justizpalastes, im
Palais Royal, etc. Med. 8. KL 1859, 2 Kl. 1872; Kr. der Ehreoleg. 1872.
Ulmaun, Samuel £mile James, Baumeister, geb. 24. Nov. 1844 in Paris,
Schüler von Ginain und Lebas. 1871 gewann er den grossen Rompreis. Von
dort und Griechenland sandte er die ablieben Aufnahmen nach Haus. Von ihm
ferner Grabmonument der Gr&fin von Caen, etc. Med. 2 Kl. 1877.
Uimer, Johann Conrad^ Kupferstecher, geb. 1783 in Beroldsheim (bei Ans*
bach), t 26. Aug. 1820 in Frankfurt a. M. durch Selbstmord, Schüler von Naumann ,
der Nürnberger Akad., Johann G. und Christ. Fr. Müller in Stuttgart, auch in
Paris unter Balvay gebildet. Hier arbeitete er für das Musde Napoleon. 1818
wurde er Prof. des St&delschen Instituts zu Frankfuit a. M. Von ihm Schützenstack
(n. B. ▼. d. HeUt), Madonna della Sedia (u. Santi), Sa. Cecilia (n. Mignard), A. nach
Q, Dolce, Lesueur, Naumann, Van Dyck, etc.
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ülricli — Ümt)eri 463
Ulrich, Heister, Miniaturmaler des 10. Jahrhanderts, gen. Ulrieh der HeUlye.
Ihm werden ein ETangelistarium in der MOnchener Hofbibliothek und ein Evangelien*
buch im British-Museum, zwischen 923—78 geschrieben und gemalt, zugetheilt.
Vlriebf Meister, Maler des 15. Jahrhunderts, Laienbruder im Kloster Maulbroon.
In der dortigen Kirche malte er 1425 zwei grosse Wandbilder.
Ulrich, Charles Frederiok, Maler, geb. 8. (18.?) Oct. 1858 in New-York,
Schüler von Venino und der New-Torker Akad., weitergebildet in München unter
LöfftK und Lindenschroit. Er war eine Zeitlang in Venedig, dann in München
und New- York thätig. Von ihm Inneres einer Tenetianisjhen Glasfabrik (Metro-
politan-Mus. New- York), Der Amateurradierer, Grossmütterchen, Im Lande der Ver-
heissung, etc. Med. Paris 1889, Chicago 1898.
Ulricby Christian Friedricb^ Baumeister und Zeichner, geb. 21. Dec. 1765
in Bautzen (Sachsen), f 8. Jan. 1828, gebildet in Wien und Berlin. 1797 Hess er
sich in Frankfurt a. M. nieder, wo tr als Lehrer th&tig war. Von ihm der
geometrische Plan Frankfurts (1811), Situationskarte der Rhein-, Main- und Lahn-
gegend, Privatbauten in Frankfurt a. M., etc.
Ulricbf Frani, Maler, geb. 16. Oct. 1651 in Neu-Ruppin, Schüler des Kunst-
gewerbemuseums zu Berlin, > on Schaller, Ewald, Peters, Eibel undSteffeck.
Von ihm Treff oder Trumph, Katzenvisite, Bildnisse, etc. — Ein andrer Frans V»,
t 15. Not. 1710 in Saaz, war dort als Maler thfttig gewesen.
Ulrich^ Friedrieb Andreas, Bildhauer und Stnccateur, geb. am 1750 bei
Meissen, f nach 1808, Schüler von Lindner in Dresden und Schadow in Berlin.
Er arbeitete in Rheinsberg, besuchte Paris und ging 1809 nach Moskau. Von ihm
Amor Vögel fütternd, Psyche, Büste Kaiser Alexanders, Sibylle (1805), Büste
Napoleons, Büste Grassis, etc.
Ulrich, Hang Jakob» Maler, geb. 1798 in Andelfingen, f 1877 in Zürich, ge-
bildet in Paris und Italien (1828). 1881 kehrte er nach Paris zurück, besuchte
England und die Niederlande. U. malte Marinrn, Waldlandschaften und Thier-
bilder. Er war eine Zeit lang Professor am Polytechnicum in Zürich. Von ihm
Ansicht im Hafen von Rotterdam (1844 Mus. Bern), Morgen an der Küste (Mus. St.
Gallen), Garda-See u. A. (Mus. Zürich), Brennendes Schiff auf stürmischer See (Leipzig
Mus.), Ansicht des Toedi ^us. Orleans), Schweizerlaodschaft (Miv. Nantes), etc.
Ehrenprofessor der Akademie Neapel.
Uirieby Heinrieb. Maler und Kupferstecher, geb. um 1572 in Nürnberg, f
1621 (?). Er war in Nürnberg und Wien thätig. Er stach ungefihr 150 Blatt
Bildnisse, Historien, Genre- und Gostüm- Bilder.
Ulrich, (Ullrieb), Jobann Friedrieb^ Medailleur des 18. Jahrhunderts, der
1764—1773 Hessischer Münzmeister war und schon von 1762 ab Landesmünzen schuf.
Dlricb Ton Ensingen, Baumeister des 15. Jahrhunderts, znerst am Ulmer,
dann (um 1402) am Strassburger Münster thfttig. Von ihm rührt dort wahrscheinlich der
plumpe Mittelbau über der Rose an der Fagade her. Vergl. auch oben Ensinger,
unter welchem Namen Müller ihn fälschlich eingeordnet hatte.
Ulysse^ Denis, Maler, geb. vor 1850 in Paris, Schüler des Abel de Pujol.
Werke von ihm besitzt das Museum zu Blois. Er schuf auch Glasfenster.
Ulysse, Jean Jude, Maler, geb. vor 1840 in Blois (Döp. Loiret-Cher), Schüler
von V. Chavet. Er malte historische Genrebilder, Faiencen, Glasfenster, etc.
Werke von ihm befinden sich im Museum zu Blois, in der Herz-Jesu-Kapelle zu
Vend6ine, in der Kirche zu Chailles, etc.
Umbaeb) Friedrieb JniinSy Kupferstecher, geb. 22. Sept. 1815 in Hanau,
Schüler von E. E. Seh äffe r. Er Hess sich in Darmstadt nieder und arbeitete nach
Lessing, Richter, P. Weber, etc.
ümbaeb, Jonas. Maler und Radierer, geb. um 1624 in Augsburg, f 1700 das.
Kr wurde Kammermal» r des Bischofs von Augsburg und malte Küchenscenen, Land-
schaften, Geflügel, Hirteustücke, sowie einige Historien; bekannt wurde er auch durch
Kreide- und Bistre-Zeichnungen. Ferner radierte er an die 250 Blatt zur Bibel,
Mythologie und Geschichte, sowie Landschaften. — Ein jüngerer Jonas II. U.y
zeichnete Bildnisse.
Umberty Maitre, Baumeister des 11. Jahrhunderts und Abt 1008 baute er
die Kirche St. Aubin des Ponts-de-Cd. — Ein anderer M a i t r e U., Mönch und eben-
falls Baumeister des 11. Jahrhunderts, errichtete die Kirche Ste. Marie du monast^re
de Correns. — Von einem Baumeister U» rühren Theile der Kirche St. Benoit-sur«
Loire her.
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464 ümilUt — Üngef.
ümlltäy übaldOy Maler, geb. 1841 in Montecchio (Reggio Eznilia), war erst
Militair und als Maler Autodidakt. Er schuf Pastellbildnisse, s. B. König Umberto,
Kgn. Margberita, Garibaldi (1881), etc.
Umpfenbaoh, Anton Emannel, Malpr, geb. 1820 in Frankfurt a. M., f 1892,
thätig in Frankfurt a. M. Er malte Blumen und Decoratiouen.
Umpfenbaeh, Johann^ Maler unseres Jahrhunderts, f 1818, tbätig in Frank-
furt a. M. Er malte Bildnisse.
Umpfenbachy Johann Daniel. Lithograph, geb. 27. April 1786, f 10. Juni
1886, Sohn des Johann U. Er gründete die erste lithographische Anstalt iu Frank-
furt a. M.
Undeloty Jacques» Maler des 15. Jahrhunderts. Für Karl den Kühnen, da er
1465 noch Graf von Charolais war, malte er ein Miniaturmissal, das sich jetzt auf
der Kopenhagener Bibliothek befindet.
Underwood. Richard Thomas^ Maler unseres Jahrhunderts, geb. in England,
tl836 in Auteuil bei Paris, Schüler von Monro. Er malte in Aquarell, mehr als
iebhaber, und war in London thütig.
Under Woody Thomas, Kupferstecher, geb. 1809, f 1882 in London. Er stach
erst Illustrationen zu topographischen und archaeologischen Werken und hat später
solche Werke selbst verfasst.
CniTolter, (Ungelder), Christoph, Münzgraveur des 17. Jahrhunderts, geb. in
St. Gallen, t im Aug. 1693. Er war erat in Augsburg, dann Berlin thätig, wo er
1688 Berg- und Münzrath, dann Münzinspektor und Aufseher der Kunstkammer wurde.
Von ihm Med. auf die Geburt des kais. Prinzen Joseph (1678), etc.
ÜDger, Carl Friedrich Hans, Maler und Radierer, geb. 26. Aug. 1872 in
Bautzen, Schüler der Dresdener Akademie unter Preller und Prell, weitergebildet
auf Studienreisen nach Sicilien und Bornholm, 1897 — 98 in Paris. Von ihm Muse
(Gal. Dresden), Bacchantenzug (Vorhang im Centraltheater zu Dresden), zwei deco-
rative Gemälde (Albcrtshof, das.), Fischer auf Bornholm, Herbststürme. U. ist auch
trefflicher Radierer und gehört zu denjenigen der jüngeren deutschen Fachgeuossen,
die ein grosses Verständniss für Linienwerthe bekunden. Daneben hat er mehrere
gute Lithof[raphien geschafifen. Am bekanntesten bislang wurde er durch seine
Plakate, unter denen wir die für Estey Orgel-Rost, Keysches Bier, Nicodä-Concerte
hervorheben.
Unger, Christian Wilhelm Jacob, Maler und Kupferstecher, geb. 1775 (?) in
Kirchlotheim, f >^&<^b 1820, Schüler von Tischbein. Er radierte landschaftliche
Vignetten und Ansichten aus der Casseler Gegend, auch Thierstücke und Copien
nach V. Ostade, Potter, etc.
Uoger, Ednard, Maler, geb. 18. Febr. 1889 in Hamburg, Schüler von Kalck-
reuth, Michelis und M. Schmidt in Weimar (1860—70), auch auf Reisen nach
München (1870), Wien (1878) und Dresden weitergebildet. Mit Kops gründete er in
Dresden eine Malschule, ging 1879 nach London und von dort nach Hamburg, wo
er lehrte. Er malte Landschaften.
Cnger, Ednard, Maler, geb. 4. Febr. 1858 zu Hofheim in Bayern, f 4. Aug.
1894 in Oberaudorf, Schüler von Strähn ber und Seitz an der Münchner Akademie.
Er machte sich durch seine Bilder „ Christbaum " und „Antiker Briefkasten*^ bekannt,
widmete sieb aber später besonders der Bücherillustration, in der er uns die
Märchenwelt der Gnomen, Elfen, Zwerge vor Augen führt, i. B. „Aus den vier
Jahreszeiten", Text von M. Nonnenbruch. Decorative Wandmalereien von U. befinden
sich im Gafä Gassner, München und im Cafe Bauer, Halle.
Unger, Georg Christian, Baumeister des 18. Jahrhunderts, geb. 1748 in
Bayreuth, Schüler von Gontard. Er war für den Berliner Hof thätig und schuf
die Galerie zu Sanssouci, Theile des Schlösschens Monbijou in Berlin, die Colonnaden
der Jägerstrasse und Spandauer Brücke das., das Schloss Bellevue im Tbiergarten,
das Palais der Lotterieüirektion (um 1780), etc.
Unger, Johann Friedrich Gottlieb (Christian ?), Holzschneider, geb. am
1740 in Berlin, f 26. Dtc. 1804, Sohn und Schüler des Job. Georg U. Er gehört
zu den frühen Berliner Vertretern des Hartholzschnitts und Holzstichs, in welchem Fach
er von Bedeutung war. U. bat verbesserte Typen herausgegeben, Kartenspiele ge-
schnitten, in Stahl gearbeitet und über seine Verfahren geschrieben. Er wurde
Pro£. au der Berliner Akademie. Seine Illustrationen und Vignetten sind meist nach
Meli, Bode und Bosenberg.
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ÜDger — Ünkoku. 465
üngrer» Johann CFeory, Holzschneider, geb. 26. Oet. 1715 in Goos boi Pirna,
t 13. Aug. 1788. Er war erst Buchdrncker, übte sich im Typenschnitt und wurde
einer der Vorläufer des modernen Holzschnittes, fOr dessen Aasflbung er Terschiedene
technische Hilfsmittel erfand. Er arbeitete in Berlin für die Tabaksadministration
und schnitt nebenher 5 bemerkenswerthe Landschaften.
Untrer, Jobanna, Malerin, geb. 6. März 1887 (1836 ? 1838 ?) in HannoTer, f
11. Febr. 1871 in Pisa, Schülerin you K. Sohn und Bethel in Dflsseidorf, Leutze
und endlich von Piloty in München. Sie war als Lehrerin thätig. Von ihr Dorn-
röschen (1868)), Die Marien am Grabe (1864), Die Jungfrau Ton Orleans, Bildnisse,
Aquarelle, Arabeskenillustrationen, etc.
ünger^ Joseptai Maler und Lithograph, gen. ü* d. J«, geb. 1811 in München,
t 1848, Schüler der Münchener Akademie, Sohn eines Baumeisters. Er malte nur
kurze Zeit, seine Steindrucke werden aber gelobt z. B. Geburt Christi und Tod
Mariae (n. Schraudolph), Chorfenster der Kirche zu Au bei München, Grabmal des
Kaisers Ludwig in der Münchener Frauenkirche, etc.
ünger, MaX| Bildhauer, geb. 26. Jan. 1854 in Berlin, Schüler der Berliner
Akademie und von A. Wolff, 1882—84 in Italien, später in Paris weitergebildet.
1898 erhielt er den Professortitel Von ihm Prinz Friedrich-Earl-Denkmal (Frank-
furt a. M.), Markgraf Waldemar (Berlin, Fischbrücke), Friedrich Wilhelm IV. (das.
Weisser Saal im Schloss), Bismarck (Forst i. L.); auch Arbeiten an der Berliner
Siegesallee, etc. Kl. gold. Med. Berlin 1888, Rother Adl.-Ord. IV. Kl., Kronen-Ord.
m. KL, etc.
ünger, William^ Radierer, geb. 11. Sept 1887 in Hannoyer, Schüler von
Eberlein, tou der Düsseldorfer Akademie und Ton J. Thäter in München. 1865
liess er sich in Leipzig nieder, wo er für Verleger mit dem Stichel und dem Messer
auf Kupfer und Holz, auch auf Stein arbeitete. Zwei Jahre sp&ter wandte er sich
der Radierung zu und wurde einer ihrer Vorkämpfer in Deutschland. 1871 wurde
er Professor, 1872 siedelte er nach Wien über, wo er erst an der Kunstgewerbe-
schule, dann an der Akademie Professor wurde. Er wurde einer der Hauptrertreter
der reproduktiyen Radierung unserer Zeit und hat zahllose Blätter geschaffen. Zu
den hervorragendsten Sammlungen gehören die Braunschweiger (1868), die Casseler
(1869—70), die Haarlemer (1871), die Amsterdamer (1872) Valerien, die Sammlung
Weber in Hamburg, die Sammlung M. Strauss in Wien, ferner viele Beitrage für
verschiedene Kunstzeitschriften, Versteigerungskatalo^e, Galeriewerke (Wien, Berlin,
Liechtenstein), etc., endlich auch landschaftliche Originalradierungen und Bildnisse
(darunter Farbendrucke) nach dem Leben. Besonders hoch geschätzt wurde in Wien
seine Lehrthätigkeit. Qr. Gk>ldene Med. Berlin 1891 u. A., Mitglied der Berliner
Akademie 1892.
Un^erery Jakob, Bildhauer, geb. 18. Juni 1840 in München, Schüler von Hallig,
dann von Widn mann an der Münchener Akademie, 1864 — 65 in Italien weitergebildet.
1866 liess er sich in München nieder, 1890 wurde er kgl. Professor. Von ihm
Mendebrunnen (Leipzig), Arbeiten am Museum, Grassimuseum, Conservatorium und
anderen Gebäuden Leipzigs und Münchens.
üngeiritter, Goorg Gottlob, Baumeister, geb. 15. Sept. 1820 zu Wanfried a.
d. Werra, f 1864 in Cassel, studirte in Wanfried und an der Münchener Akademie,
dann Schüler von Bflrklein. Er baute seit 1842 in Hamburg und zog 1849 nach
Leipzig, wo er als eifriger Anhänger der Gothik eine „Sammlung mittelalterlicher
Ornamente" (1862—65), ein „Gothischei Musterbuch* und ein „Lehrbuch der gothischen
Construktionen" (2. Aufl. 1875) u. A. herausgab. 1851 wurde er Lehrer an der
Gewerbeschule zu Cassel. S. Leben von Reichensperger (1866).
UnieriynBkl, Joseph Ritter von, Maler, geb. 20. Dec 1868 in Milewo (Russ.
Polen), Schüler von Matejko, auch in Warschau und Rom gebildet. Er war in
Krakau thätig. Von ihm Via Crucis, Bildnisse, Genrebilder, etc.
Unkor-LtttzoWy Karl Hindrlk d% Maler, geb. 6. Mai 1829 in Stockholm, f
24. März 1866 in Düsseldorf, erst activ bis er 1851 als schwed. Gardeofftzier den
Dienst verliess, dann Schüler von K. Sohn, auch in Paris und Amsterdam gebildet.
Vor seinem Tode wurde er an der rechten Hand gelähmt und malte dann mit der
linken. Er wurde schwedischer Hofmaler, Prof. und Ehrenmitgl. der Stockholmer
Akademie. Seine Studien machte er oft unter Seiltänzern, in Spielsälen, Leihhäusern,
etc. Von ihm Arrest -Meldung (1857 Nat-GaL Berlin), WeibL Prestidigitotenr
(Mus. Hannover), Im Spielsaalf Im Wartesaal lU. KL, etc. Goldene Medaille Amsterdam.
Unkokn, s. Sesshin.
Allgemeinet Künaüer-Lericon. 8. Aufl. 4. Band, Digitized by^OO^lC
466 ÜDBin — Ürbina.
ünsin, CUnsingr), Conrad» Maler, geb. um 1660 in Frankfurt a. M., f 8. Sept.
1717, th&tig in Frankfurt a. M., wo er um 1695 Fresken und Hausfa^aden malte,
1709 die Malereien am Brflckenthurme erneuerte und 1711 Kiachen des Eaisersaals
schmückte.
Vnte, Johannes, Maler, seb. 11. Dec 1858 in Berlin, Schüler der dortigen
Akademie und von E n i 1 1 e. Er malte Bildnisse und Architekturen.
Unterbergor, Christoph, Maler, geb. 27. Mai 1782 in Cavalese (Tirol), f 25. Jan.
1798 in Rom, Schüler seines Oheims Franz U., des Michel A. U. in Wien (wo
er 1758 einen ersten Preis gewann), dann in Venedig und Verona (unter Cigna ni)
weitergebildet. 1758 kam er nach Rom, wo ihn Mengs beeinflusste und er eifrig
P. Berrettini copirte. Von ihm Madonna (Ferdinandeum, Innsbruck), Eflchenscene
n. A. (Gal. Liechtenstein, Wien), Zwei Alt&re (Dom, Brixen), Grottesken (Vatikanische
Bibliothek), Decorative Wandmalereien (Villa Borghese, Rom), A. in den Kirchen an
Loreto und Spoleto, etc.
ünterberger, Frans, Maler, geb. 1706, f 1776, th&tig in Tirol.
Unterberger, Frans Riehard, Maler, geb. 15. Aug. 1838 in Innsbruck,
studirte auf der Münchener, dann MaU&nder Akademie (unter Alb. Zimmermann)
in Düsseldorf, Paris und in Brüssel, wo er sich 1860 niederliess, nachdem er Nor-
wegen besucht hatte. Er bereiste auch Frankreich, Italien und Grossbritannien.
Von ihm Canal Ognissanti in Venedig, Golf von Salerno-Amalfi, Sogne Fjord, Das
Oetzthal, etc. Franz Joseph -Ord., Venezolanischer Ord.
Unterberger, Ignas, Maler und Kupferstecher, geb. 1748 (?) in CaTaleae
(Tirol), t 4 Dec. 1797 in Wien, Schüler seines Oheims Franz U., Bruder des
Christoph U., mit dem er nach Rom kam. Dort studirte er AUegri und Mengs. Er
malte Bambocciaden und erregte nach seiner Rückkehr nach Wien (1776) Au&ehen
durch Arabesken und Cameen in Nachahmung von Marmor und Elfenbein. Er wurde
dort Mitglied der Akademie, erfand eine Maschine zum Poliren von Kupferplatten,
sowie einen leichten Transportwagen für Erdfuhren. Von seinen Gem&lden nennen
wir Die Ausgiessung des H\. Geistes (Dom, Königgr&tz), Madonna (Italien. Kirche,
Wien), Bathseba (Rudolfinum, Prag). Femer schuf er etwa ein Dutzend Schab-
kunst- und punktirte Bl&tter, z. B. Venus, Hebe, Die Nacht, einige Bildnisse und
Ornamentstidie, etc.
Unterberger, Michel Angelo, Maler, geh 12. August 1695 in Cayalese (Tirol),
t 27. Juni 1758 in Wien, Schüler Yon G. d' A 1 b e r t i und Piazetta (in Venedig).
1751 wurde er altemirender Direktor der Wiener Akademie. Von ihm Tod Mariae
(Dom, Brixen), S. Joseph und Sa. Therese (Wiltau), Legende Tom Rosenkranz
(Kaltem), S. Antonios (Dom, Wien), S. Antonius und S. Michael (Michaelskirche
das.) ; A. Werke in Passau, im Ferdinandeum zu Innsbruck, in der Akademie-Sammlung
zu Wien, etc.
Unwin, S», Maler, geb. vor 1770, f nach 1811. Er malte Bildnisse und
Landschaften in Miniatur, ferner besonders Tiele Schmelzmalereien.
Unielniann.Frledrieh Ludwig, Holzschneider, geb. im Dec. 1797 in Berlin, f
29. Aug. 1854 in Wien, Schüler you G u b i t z an der Berliner Akademie (1812—14),
deren Mitglied er 1848. an der er Professor 1845 wurde. Er ist der bedeutendste
Formschneider Deutschlands seiner Zeit gewesen und besonders durch seine Schnitte
nach Menzel berühmt geworden.
Uphues« Joseph, Bildhauer, geb. 23. Mai 1850 in Sassenberg (Westphalen),
Schüler der Berliner Akademie und von R. B e g a s, nachdem er als Steinmetz an-
gefangen hatte. Von ihm Bogenschütze (Gal. Melbourne), Kaiser Wilhelm I. (Düren),
Bismarck (das.), Kaiser Friedrich (Homburg t. d. H.), desgl. (Wiesbaden), Markgraf
Otto II. (Siegesallee, Berlin), Friedrich d. Gr. (ebenda), viele Privatgrabmäler, etc. Gk>ld.
Med. München, Melbourne, Chicago; Roth. Adler-Ord. 4. Kl.
Üprka. Joseff Maler, geb. 1862 in Knezdub (MfthrenX thätig in üngariach-
HradiscL Von ihm Unsere Mütterchen, «Von Welcher?" etc.
Urbminy s. Saint-Urbaln.
Urban» Frans, Maler, ^eb. 1868 in Prag, thätig das. Von ihm Madonna, etc.
ürban, Joseph Christian, Maler, geb. um 1710, f 1761. Er war eine Zeit-
lang in Frankfurt a. M. th&tig.
Urbina, Die^o de, Maler, geb. um 1550, f n&c^ 1^94 (?). 1570 malte er
mit San che z Coello Ornamente zu den Triumphbogen für den Einzug von Felipe U.
vierter Braut, und wurde später deren (Anna von Oesterreich) Hofmaler. 1672
malte er für das Kgl. Kloster you Santa Cruz sechs Historien. Mit G. Martine
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ÜrblnAte - Üsterl 467
malte er den 1594 ToUendeten Hochaltar für den Dom zn Bnrgos. — Ein Juan de
U« war unter Felipe II. im Escorial ah Maler th&tig.
ürbimate» demente^ (Glemente da Urbino), Medailleur des 15. Jahrhunderts.
1468 schuf er die ausgezeichnete Sdiaumflnse auf Fed. Montefeltre ron ürbino.
ürbino, Battlsta da, Maler des 16. Jahrhunderts, f nach 1568, der seit 1562
fQr den Herzog Alfonso von Ferrara als Majolica-Maler bis 1569 thätig war. —
Sein Bruder Camillo da ü* trat um 1561 in die Dienste des Herzogs, erfand
europäisches Porzellan, fertigte Vasen, kam aber 1567 durch untorsichtiges Los*
brennen eines Geschützes um.
ürbino, Bramante da, •• Bramante«
Urbino, Carlo da, Maler des 16. Jahrhunderts, f n^ch 1584, thfttig in Grema,
wo er im Rathssaal TaterlAndische Schlachten und Siege malte. In Folge einer
Hintansetzung siedelte er nach Mailand über und malte in S. Gelso Christi Abschied
▼on Maria. Die Brera das. besitzt eine Taufe Christi (ehemals in Sa. Caterina zu
Crema) von ihm.
Urbino, GioTanni da, Maler des 16. Jahrhunderts, der 1575 im £scorial
th&tig war. — Sein Bruder Francesco da U« unterstatzte ihn; er gelang zu grossem
Ansehen in Spanien.
ürbino, BaiTaello da, s. Santi.
ürbino, Terencio da, •• Terenii*
ürbino, Timoteo da, s. Tlte, T. della.
ürlanb, Anton, Maler und Kupferstecher unseres Jahrhunderts, f 1820 in
Aschaffenburg, Schüler (?) und Copist von Prestel zu Frankfurt a. M., dann in
Darmstadt und Aschaffenburg th&tig. Er copirte alte Qem&lde, schuf Aquatint-
blfttter, etc.
ürlanb, Geor^ Ton, Maler, geb. 6. Jan. 1845 in St. Petersburg, Schüler der
dortigen Akad. und A. ▼. Werners in Berlin, 1872—1882 in München, 1883 in
Italien, 1886-1887 in Paris weitergebildet Er wurde 1881 geadelt, auch Mitglied
der St. Petersburger Akademie und war lange in München th&tig. Von ihm Sancho
Panza als Statthalter, Hiob, Beerdigung eines Germanen, etc.
ürlanb, Georg Anton, Maler, geb. 1744 in Bamberg, f 1788 in Mainz. Er
malte Bildnisse in Pastell und Oel und war in den mittelrheinischen St&dten th&tig.
Werke von ihm im St&dtischen Museum zu Frankfurt a. M.
ürlanb, Georg Karl, Maler, geb. 8. Oct 1749 in Ansbach, f 1809 in Marburg
(Hessen). Er war in Würzburg, Schweinfurth, Hanau und Marburg (wo er 1804
erblindete) th&tig und malte Bildnisse, Historien, Mythologien, Soldaten- und (Genre-
bilder. Werke von ihm finden sich in der St&delschen und in der städtischen
Sammlung zn Frankfurt a. M., sowie in der Gal. zu Cassel.
ürmowskl, Leo, Zeichner und Eadierer, geb. um 1780, f um 1815 (?). Er
war Lieutnant im Geniecorps und übte die Kunst als Liebhaber, ü. zeichnete Bild-
nisse, Ansichten, etc.
ürj, Lesser, Maler, geb. 7. Noy. 1862 in Bumbaum (Posen), gebildet in Antwerpen,
Brüssel, Düsseldorf München, Paris und Stuttgart Er Hess sich in Berlin nieder
und pflegte besonders auf dem Landschaftsgebiet eine impressionistische Malweise,
die ihm viele Feinde schuf. Von ihm Jerusalem (1896 Gal. Henneberg, Zürich),
Der Mensch, Landschaften in Pastell, Bildnisse, etc.
üsener, Friedrich Philipp, Maler und Radierer, geb. 26. Not. 1778 in Stein-
furth, t 11. M&rz 1867, Autodidakt. Er übte die Kunst als Liebhaber aus und
zeichnete zahlreiche Ansichten^ malte Miniaturbildnisse und schuf einige Radierungen.
U. sammelte Kunstwerke und war als Stadtbeamter und Schriftsteller th&tig.
üssania, Girolamo, eigentlicher Name des Girolamo Lombarde, •• d.
üsai, Stefano, Maler, geb. 8. Sept. 1822 in Florenz, Schüler der dortigen
Akad. und von Pollastrini, in Rom weitergebildet Er besuchte Egypten, sp&ter
wurde er Prof. an der Akad. seiner Vaterstadt. Yen ihm Vertreibung des Herzogs
Ton Athen (1867, Nat.-Gal. Florenz), Pilgerzug nach Mekka, Bianca Capello, Arab.
Cavalcade, etc. Mehrere Orden; Mitglied Torschied. Akademien; Med. Paris 1867,
Wien 1878.
üsteri, Johann Martin, Zeichner, geb. 14. Febr. 1768 in Zürich, f 29. Juli
1827 in Rapperswyl, Schüler Yon Sonnenschein. Er war in der Porzellanfabrik
seines Vaters thfttig, bereiste 1788 Deutschland, Frankreich und die Niederlande und
wurde 1803 Vorstand einer Künstlergesellschaft. Er schuf Folgen von Federzeich-
nungen und Caricaturen, z. B. Vaterunser eines ünterwaldlers, 08 Blatt ra Züricher
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468 Ütamaro — Üytenbogaert.
NeiyalirBgfeackeii, Die Fahrt der Züricher nach Strassbarg, etc. Seine Haapt-
leiBtongen sind jedoch Dichtungen, darunter das bekannte ,Frent Euch des Lebens!"
ÜtamirO) Kitagawm» lap. Zeichner fttr Farbenholsschnitt, geb. 1754, f 1806.
füner der bedeutendsten Meister des Japanischen FarbenholESchnitts. £r ging Tom
Stil der Eanoschule su der TolksthOmHcheren Weise der Katsngawaschule Aber.
Seine Farbendrucke sind meist eine Verbindung von Holzfarben und .Blindplatten*
druck*. Von ihm die prachtTollen Vogelbilder mit komischen Versen (1800), das
Jahrbuch des Courtisanenviertels (1804).
Utanosuke» Kano» japanischer Maler des 16. Jahrhunderts, der grOsste Japan.
Vogel- und Blumenmaler, Sohn des Masanobu und Grossyater des Teitoku, war in
der 1. Hftlfte des Jahrhunderts th&tig.
ütenhOTe» Haerten, Baumeister des 14. Jahrhunderts, th&tig in Mecheln.
1484 beaufsichtigte er den Bau des Thurm-Portais und des grossen Thurms Ton S.
Maerten su Iperen.
Utk. Max, Maler, geb. 24. Not. 1868 in Berlin, Schüler der dortigen Akad.
(1882—89), auf Reisen im Ausland weitergebildet.
UtklB, Hieolai Iwanowitseh, Kupferstecher, geb. 1770 (1780) in Twer, f 1863,
Schüler tou BaUay und Klaub er. Er wurde der bedeutendste Linienstedier
Busslands und schuf über 70 Platten, nach AUori, Balabine, Berger, Borouikowski,
Brülow, A. und L. Carracci, Dou, t. Dyck, G6rard, Kipreasky, Kügelgen, Mengs,
Regnault, Beni, Vecelli, de Vos, Zampieri, etc.; zwei Drittel davon sind Bildnisse.
S. Leben etc. von Bovinski (1884). U. hat auch Schaumünzen geschaffen.
Utreeht, Adriaen Tan, Bildhauer des 15. Jahrhunderts, th&tig in Utrecht.
1484 verfertigte er einen neuen Hauptaltar für die neue Kirche zu Delft
Utrecht Adriaen Tan, Maler, geb. 12. Jan. 1599 in Antwerpen, f 6. Oct. 1652
das., Schüler von H. de Neijt. Er wurde 1625 Meister der Gilde. U. bereiste
Deutschland, Frankreich und Spanien und war f&r die Fürsten dieser Lftnder th&tig.
Er malte Früchte und todtes Wild. Gem&lde von ihm findet man in den Sammlungen
zu Amsterdam, Antweipen, Berlin, BrOsseL Cassel, Dresden, Gent, Karlsruhe, Köln,
Kopenhagen, Leipzig, Lille, London (BucKingham Palace), Madrid, St Petersburg,
Schwerin, Weimar, Wien.
Utreeht, Alexander yaiiy s* Keirincx«
Utreeht, Christoph Tan, Maler, geb. 1491 (1498 ?) in Utrecht, f 1557 in
Lissabon. Er kam jung nach Italien, wo er Schüler A. Moros wurde. Um 1550
war er am Hof des Joäo HI. von Portugal th&tig. Auch Carlo V. und Felipe U.
sollen ihn gesch&tzt haben. Werke in Evord werden ihm zugeschrieben.
Utreeh^ Jaeob ? an, s. Jaeob Tan Utrecht.
Utrera t Cadenas^ Jos^ Maler, geb. 1829 in Cadiz, f 1848 in Madrid,
Schtder der Akad. zu Cadiz. Er malte Bildnisse und geschichtliche Scenen, tou denen
Gusman der Treue in das Schloss zu Madrid gelangte.
Utterlijelm, Erik, schwedischer Maler, geb. 1662, t 1717. Er malte Minia-
tnrbildnisse.
Uwins, Thonas, Maler, geb. 25. Febr. 1782 in PentouTille bei London, f 25.
Aug. 1857 in Staines, war erst Kupferstecherlehrling, dann Schüler der Akademie.
Zuerst lieferte er Bücherillustrationen und Aquarelle. 1814 bildete er sich auf
Reisen nach Frankreich, 1826—81 nach Italien weiter und malte mit 50 Jahren
Landschaften sowie Genrebilder in Oel; 1888 wurde er Mitglied der Akademie, 1844
deren Bibliothekar, bekam 1847 die Aufsicht über die Gem&lde der Königin und
wurde 1847 Kustos der Nat-Gallery. Von ihm Der Brigantenhut (Gal. ShefifieldX
Weinlese in Frankreich (Gal. Dundee), Sir Guyon, Verdaut und Acrasia (Gal. Notting-
ham), etc. Das S. Kensington-Mus. zu London besitzt mehrere seiner Aquarelle.
S. Leben Ton seiner Frau (1859).
UQl. (Vyl), Jan den, Zeichner und Radierer des 16. Jahrhunderts. Man kennt
5 seltene Thierradierungen Ton ihm, sowie Zeichnungen (Landschaften, Marinen, Na«
turgeschichtliches, etc.). Vielleicht hat er auch gemalt
Utitembogaert, Abraham, Baumeister, geb. 28. Oct 1803 in Hoorn, Schüler
eeines Vaters Izaak U., dann von Pieneman und Tom Baumeister J. Jansen.
1828 Hess er sich in Weesp nieder, wo er st&dtischer Baumeister wurde.
UUtenbogaert^ Izaak, Maler, geb. 1767 in Amsterdam, f 1881 das., Schüler
Ton J. Andriessen. 17 Jahre lang war er städtischer Direktor einer Tapeten&brik
in Hoorn, dann leitete er eine eigene &hnliche Fabrik. Er malte Landschaften mit
Vieh, Fruchtstücke und todtes Wild.
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üytenbroack — Yadder. 469
ÜUtenbroaek, (Tyt dem Broeek, Wtem Brovek, etc.), Mmm yan^ Maler
und Radierer, genannt Der kleine Moses, geb. um 1590 in Delft, f nach 1646
(1648 ?) im Haag, vielleicht Schüler des yan Poelemburg. 1620 wurde er Mitgl.,
1627 Dekan der Haager Gilde. Von ihm Jano und Argus (1625 Gal. Augsburff),
Erweckung des Lazarus (Gal. Aschaffenburg), Triumph des Bacchus (GaL Gassei);
A. in den Sammlungen zu Brauoschweig, Budapest, Copenhagen, Florena (üffisi),
Mailand (Sammlung Belgiojoso), Prag, Wien (auch Sammlung Liechtenstein), etc. Man
kennt 67 interessante Radierungen von ihm, darunter 20 heilige, 18 mythologische
Blatter, 7 Thierstücke und 8 Landschaften.
ÜUtewmel, (Ultewaal), g. Wtlewael.
üyttersehaat, Tictor, Maler, geb. 1847 in Brflssel, thätig das. Von ihm Auf
Rhodos, Gestrandete Barke.
V.
Taart, Jan Tan der, Maler und Kupferstecher, peb. 1647 in Haarlem, f 1721
in London, Schaler von Ph. Wijck. 1674 kam er nach England, wo ihn Wissing
zum Malen von Gewandern in Bildnissen Terwendete. Selbständig schuf er Genre>
bilder und Bildnisse, wurde dann Gemälderestaurator und zuletzt Schabkfinstler. Von
seinen Blattern nennen wir Charles H. (n. Wissing), Anna Herzogin von Monmouth
(n. KnellerX Lady Finch u. A. (n. yan der Faes), £. Wetenhall Bischof yon Gork
(nach dem Leben), etc.
Taca, 8. Cabeaa de Taea im Nachtrag.
Taeas, g. Belmonte j Yaeas im Nachtrag.
Taeea, Flaminio, Maler, geb. 1580, f 1596, thfttig in Rom«
Taoeai, GiMeppe, Maler, geb. 21. Aug. 1886 in Pesaro, SchOler yon A. Be-
nouyille. Von ihm Der Ghiaia- Graben bei Rayenna, Albacina, Die Adriatische
Kflste bei Pesaro, Pinienwald bei Rayenna, etc. MitgL der Akad. Bologna, etc.
Taecaro, Andrea, Maler, geb. 1598 in Neapel, f 18. Jan. 1670 das.. Schaler des
G. Imparato, Nachahmer des Amerighi, dann des RenL Zwischen dem Tod
Stanzioois und der Ankunft Giordanos galt er als erster Maler Neapels. Seine einzelnen
Heiligenfiguren gelangen ihm am Besten, weniger Glack hatte er als er sich dem
Fresko zuwandte. Yon ihm Christus am Kreuz (Sa. Trinita de' Pellegrini, Neapel)
Christus in der Yorhölle (Gal. Dresden^ Christus am Kreuz (Germ.-Mus. Nflrnberg),
Taufe des Hl. Candidus (Mus. Neapel), Kindermord u. A. (ebenda); A. in den Samm-
lungen SU Madrid, Manchen, St Petersburg, etc., und besonders in Neapolitaner
Kirchen.
YaeearOi Domemieo Antonio, Baumeister, Maler und Bildhauer des 18. Jahr-
hunderts, geb. 1680 in Neapel, Sohn und Schfiler (?) eines beminesken Bildhauers
Lorenzo Y. Er baute den Palast und yerschiedene Kirchen zu Neapel, malte Decken-
bilder in der Monte Yergine- Kirche und schuf eine Statue eines Schutzengels in 8.
Paolo maggiore.
Yaoearo, (Yiearo), Francesco, Maler und Kupferstecher, geb. um 1686 in
Bologna, f 1675, Schfiler yon F. Albani. Er malte fOr die Kirchen nnd Palaste
Bolognas, auch Perspektiyen und Architekturen, gab eine Perspektiylehre mit eigen-
händigen Abbildungen heraus und stach eine Folge yon 12 Bl. Ruinen, Brunnen, etc.
Yaccelinl, s. Yascellini.
Yacher. Charles, Maler, geb. 22. Juni 1818 in Westminster (London), f 21. Juli
1883 in Lonaon, in Rom (18S9) und Sicilien gebildet. 1846 wurde er Mitgl. einer
Londoner Aquarellisten -Gesellsehaft. Er aquarellirte Ansichten aus Egypten, Italien
und Algerien. Seine Ansicht Neapels mit dem Yesuy gelangte in das South Kens.-
Mus. zu London.
Yacher de Tonmemlme, (Tonraine), s* Tonmemlne»
Yacksterffer, ChristlaD, Maler des 16. Jahrhunderts, Bfirger in Golmar. 1552
wurde ihm die Bemalung des neuen Rathhauses in Mfihlbausen übertragen, die er
trefflich durchführte.
Yacqner, Louis Theodore, Baumeister, geb. 188S (?), f 11 (?) Juni 1899 in
Paris. Er war einer der Ehren-Conseryatoren des Mus. Gamayalet und schrieb auch
archäologische Werke.
Yadder, LodewQk de, Maler und Radierer, get. 8. April 1605 in Brüssel,
begr. 10. Aug. 1655 das., wahrscbeinlich in ItaUen an T. Ye colli gebUdet. 1628
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470 VadiU — VailUnt.
wurde er Meister der Gilde in Brfiasel. In Farbenkraft kommt er Rubens nahe und
Beine Nebellandschaften sind TorBflglich. Werke von ihm befinden sich in den Samm-
lunsen zu Darmstadt, Innsbruck, Manchen und Stockholm. Er schuf 11 Badienugen
in der Art des Tan Uden.
Taditif Carl, Radierer, geb. 1850 in Zerbst Er machte erst den deutsch-
franaös. Krieg mit und studirte darauf die Kunst in Manchen. Ton ihm u. A. Im
Klosterkeller (n. OrUtsner).
Yaeniiuu s. Teem.
Taere. Jan de, Bildhauer, geb. 10. M&rz 1754 in Ghent, f 4. Jan. 1880 dae^
Schüler semes Oheims T. Timmerman, weiter gebildet in Paris, London (wo er
5 Jahre Torweilte) und Rom, wo er von 1787 bis 1794 blieb. Von da ab bis 1811
war er wieder in England, zaletst in Ghent als Direktor der Bildhauerklasse in der
Akademie tb&tig. Von ihm Grabmal der Lady Lockyer (S. Andrew, Plymouth),
Allegorische Gruppe (Yersicherungsgesellschaft, Salisbury), etc.
Tairiard, Pierre Antoine Angugtin^ Maler, geb. 19. Dec. 1777 in Paris, f
1885, Schüler von Regnaalt Er malte erst geschichtliche Genrebilder aus der
Antike, dann des Mittelalters und der Renaissance, zuletst seiner eigenen Zeit. Er
wurde Hofoialer des Herzogs Ton Orleans. Von ihm Ehrenbezeugung far Dugueeclin
(1806 Mus. Rennes), Pythagoras (1819 Mus. Versailles), Das Stürzen der Colonne
▼on Rossbach (das.), Electra (Mus. Dijon), Die Hl. Margarethe (St. Marguerite, Paris),
Tod des HL Louis (Kapelle von Dreuz), etc. Y. hat auch lithographirt Med. 1824.
Taga^ Perino (Pierino) del, eigentl. P. Bvonaeeorsi, Maler, geb. 29. Juni
1499 in Florenz, f 14. Oct 1547 in Rom, Schüler des A. de* Ceri, des R. Bigordi,
eines Malers Vaga, der ihn nach Rom nahm, und hier des R. Santi. Dieser liess ihn
Fresken im Vatikan ausführen, z. B. Die Geschichte Josuas und Davids. Mit D. G ianu cci
und Anderen vollendete er nach Santis Tode dessen Werke. Nach der Zerstörung Roms
1527 ging er nach Genua, wo er den Palast Doria schmückte. Um 1542 kehrte er
nach Rom zurück und malte Fresken in Sa. Trinita de' Monti in S. Marcello, sowie
im Castell S. Angelo. Seine letzten Arbeiten führten Schüler aus. Seine Staffelei-
bilder sind selten (Einige im Pal. Adorno zu Genua).
Yäg6, P41 (Paul), Maler, geb. 12. August 1858 (n. A. 1861) in J&u-Ap&ti
(Ungarn), Schüler der Münchener Akad. unter Benczur, Gabi und A. Wagner,
dann in Paris unter Munkacsy weiter gebildet Er hat Bücher illnstrirt, Fest^
decorationen entworfen und Genrebilder gemalt, z. B. Babys erster Schritt, Das
Streichquartett, Nach dem Regen, etc.
Yail) Eugene, Maler, geb. 29. Sept. 1857 in St Servan, th&tig in Paris. Er
malte Marinen, besonders Hafenbilder im Nebel und dergl.
TaUlant, Andrö, Maler und Kupferstecher, geb. 1629 in Lille, f 1^93 in
Berlin, Schüler seines Bruders W alle ran t Y.. studirte auch in Paris den Kupfer-
stich. Er lieferte Bildnisse (auch ein Dutzend radierte) und zog zu seinem Bruder
Jacques nach Berlin.
YaillaDt» Bemard, Maler und Kupferstecher, geb. 1625 in Lille, f 1<^74 in
Leiden, Schüler seines Bruders Waller an t Y., den er auf seinen Reisen begleitete
und unter dessen Leitung er gesöh&tzter Bildnissmaler wurde. Später lies er sich
in Rotterdam nieder und wurde Diakonus der wallonischen Kirche. Yon seinen Schab-
kunstblAttem nennen wir lingelbach (n. Schwarz), P. Dufour (n. W. Yaillant), Roche-
fort und Spelt (n. Mieris), nach eigener Zeichnung.
Yaillant, Jacques, Maler, geb. 1628 in Lille, f 1691 in Berlin, Schüler seines
Bruders Waller an tV., in Italien weitergebildet 1672 berief ihn der Kurfürst von
Brandenburg nach Berlin, der ihn dann später nach Wien schickte, wo er den Kaiser
malte; 1682 malte er in Hannover Bildnisse. Bilder von ihm in den Schlüssem au
Potsdam (Allegorie, im Marmorsaal) und Berlin. Y. schuf ein Schabkunstblalt.
YalUaiity Jean, Maler und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb. 1624 in
Lille, Bruder des Wallerant Y. 1660 yerheirathete er sich in Frankfurt a. M., gab
die Kunst fortan auf und wurde Handelsmann. Er malte Landschaften und radierte
eine Folge tou 6 Landschaften in der Art de Yliegers, Bildniss G. Ozannes, etc.
Yatllanty Wailerant, Maler, und Kupferstecher, get. 80. Mai 1628 in Lille,
begr. 2. Sept 1677 in Amsterdam, Schüler von E. Quellin. Er malte Bildnisse mit
grossem Erfolg und als er 1658 dasjenige Leopold I. trefflich gemalt hatte, wurde
er mit Aufträgen überhäuft Der Marschall Grammout nahm ihn nach Frankreich,
wo das Glück ihm weiter treu blieb. Um 1662 liess er sich in Amsterdam nieder.
Dort weihte ihn Prinz Rupert in das Geheimniss der Schabkunst ein und Y. ist eigent*
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Vailli^r« — Valck. 471
lieh der erste professionelle Vertreter dieser Kunst, der seine Eopfer planmtaig
and völlig granirt, ehe er sie schabt. Von seinen Gem&lden nennen wir Ein Briefhalter
(6al. Dresden), Bildnisse in den Sammlungen sn Amsterdam, Brannschweig und
Oldenburg ; viele Werke in den Schlössern zu Berlin, Ereidebildnisse im KgL Kupfer-
sticb-Kabinet zu Dresden, etc. Man kennt ein halb Dutzend Badierungen und Aber
200 Tortreffliche Scbabkunstbl&tter ron ihm.
ValUldre, — ^ Maler des 18. Jahrhunderts. Das Mus. Besan^n besitzt zwei
aquarellirte Bildnisszeichnungen Ton ihm.
Vaines, Manriee de. Maler, geb. 2. März 1815 in Bar-le-Dnc (Däp. Meuse),
t 1872, Schaler ron A. Gouder und Pigot. Er liess sich in Marseille nieder.
Von ibm Verkauf von Sklaven unter den römischen Kaisem (1889 Mus. Marseille),
Tod Eustache Lesueurs (1849 Mus. Orleans), eta, auch viele Historien in der Kapelle
des grossen Seminars zu Blois und im Chor der Kirche zu Ghailles. Med. 3 El. 1841.
Vaini, Pietro, Maler, geb. 1847 in Rom, f 1875 in New-Tork durch Selbstmord,
in Italien gebildet. Er liess sich 1872 in New- York nieder und malte dOstere Genre-
bilder, sowie Bildnisse.
Vairano, Biagio da, Bildhauer des 16. Jahrhunderts. Die Gertosa von Pavia
besitzt ein Tabernakel (1510) von ihm.
Vaison, 8« Vmyson.
Vi^ano, Alessandro Oraiio, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Florenz,
th&tig in Mailand und Genua. Werke von ihm befinden sich in S. Garlo und S. An-
tonio Abbate zu Mailand. Er radierte einen Schmerzensmann und eine Magdalena
n. einem Sebastiano Vajano.
Val, s* Ammury-Dwai und Duva!, auch im Nachtrag.
Valade, Jean, Maler, geb. 1709 in Poitiers (D6p. Vienne), f 12. Dec. 1787 in
Paris, wo er 1754 Mitgl. der Akademie wurde. Er malte fast nur Bildnisse (auch
in Pastell). Eine Allegorie von ihm (1767) besitzt das Mus. Versailles.
Valadier, Ginseppe, Baumeister, geb. 14. April 1762 in Bom, f im Febr. 1839
das.. Schaler der San Luca-Akademie, Sohn eines Erzgiessers Luiffi V., dessen Ge-
schflft er von 1785 an zun&chst weiterf&hrte. Er goss zu dieser Zeit die grosse Glocke
fflr Sanct Peter, Silberbüsten von S. Petrus und Paulus fQr den Lateran, etc. 1798
f&hrte er mit drei Andern die Katastrirung Boms durch, reinigte die Thermen
des Titus, das Kolosseum, das Gampo Vaccino, richtete die S&ulen des Jupitertempels
wieder auf, restaurirte den Friedenstempel, die Phocassftule, entwarf die Piazza del
Popolo (1800) und baute dort das Augustiner-Kloster. lo Macerata baute er den
Pal. Ugolini, auf Monte deir Olmo die KoUeg.-Kirche, restaurirte den Dom von
Bimini, entwarf die Kirche S. Ponziano für Spoleto, stellte (1805) den Ponte Molle
in Rom wieder her und erbaute dort die Pal. Lucaneti und Poniatowski, die Facaden
von S. Pantaleone und S. Giuliano. um 1808 legte er den Spaziergang auf dem
Monte Pincio an. Er hat auch einen Theil des Kolosseums und des Titusbogens restaurirt.
Seine Festdecorationen wurden gerahmt. V. schrieb über seine Hauptbauten und
aber Alterthamer. Mitgl. verschied, ital. Akad., des Pariser Instit. und des Instit of
Brit. Archit.; Kr. d. Ehrenleg. — Sein Sohn und Schüler Lvigl V. war ebenfalls
Baumeister, erst in Rom, dann in Neapel, wo er Hofbaumeister wurde. Die Müochener
8chack-Gal. besitzt von ihm eine sechs Fuss hohe vergoldete Bronzenachbildung
der Trajansäule.
Vatadon, Jnles Emmanuel, Maler und Zeichner, geb. 5. Oct. 1826 in Paris,
t 28. MArs 1900 das., Schüler von L. Gogniet, Drolling und Lehmann. Von
ihm Selbstbildniss (1878, Mus. Orleans), Maria Magdalena, Alter Ulan, Stillleben,
etc. Med. 8. KL 1880.
Valancieniiey Louis NoSI^ Maler, geb. 5. Febr. 1827 in Paris, Schüler von
L. Gogniet. Er malte Bildnisse, Früchte und Stillleben, auch einige Genrebilder.
Valbrnn, Alexis L^on Louis, Maler, geb. 8. Jan. 1808 in Paris, f 1852,
Schüler voo Gosse, Gros und der £cole des beauz-arts. Von ihm Felipe V.
(Mus. Versailles), Saphiras Tod, Ghristus heilt den Blinden, etc., auch Bildnisse.
Valbuesy s. Medina j Valbnena.
Valctay Kemiglns, Baumeister des 16. Jahrhunderts. 1516 vollendete er die
durchbrochene Thurmspitze an S. Theobald zu Thann.
Valck, Aelbert de. Maler, geb. vor 1600 (?) in Vlissingen, begr. 19. April
1657 in Harlem, wo er thitig war. — Sein Sohn Adriaen de V.^ get. 20. Juli 1622 in
Harlem, wurde 1648 Mitglied der dortigen MalerbraderschafL — Ein Hemdrik de
V* war 1698 Mitglied der Harlemer Lukasgilde.
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472 Valck — Talcx.
Taick. (Talk), Gerard, Kupferstecher, geb. um 1626 in AmBterdam, f nach
1688 (1720?) das., Schüler von Blooteling, bei dem er erst diente nnd desaeo
Schwester er heirathete. Er arbeitete viel gemeinschaftlich mit ihm, auch in Eng-
land^ wohin er ihn begleitete und wo er für Browne und D. Loggan th&tig war. Er
lieferte gute Linienstiche, sowie Schabkunstbl&tter n. Ann. Carracci, Don, Graat,
Hoet, Eneller, Lairesse, Lely, Miereveit, Musscher, Reni, Terborch, B. Yaillant,
Yecelli, ▼. d. WerfT etc., auch unterstfltste er P. Sehen ck bei seinem HoUftndischen
Atlas (1688).
Talek, Pieter, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. 1584 in Leeuwarden, wahr-
scheinlich nach Bloemaert und in Italien gebildet Zurückgekehrt malte er am
heimathlichen Hof Bildnisse, Landschaften und Historien. V. stach auch Einiges
in der Manier des P. Galle.
Talekenboreh^ (Tatkenbvrg), Frederik Tao, Maler, geb. um 1570 in Mecheln,
t 1628 in Nürnberg, Sohn und Schüler des Lucas ran V., den er um 1596 (?)
nach Nürnberg begleitete, auch in Venedig an den alten Meistern gebildet Von
ihm Im Wald (1622, GaL Christiania), Jahrmarkt (1594 Mus. Wien), Eirmess (1595
ebenda), Nymphen im Wald (GaL Donaueschingen), etc.
Tatekenboreh^ (Yalkenburg), Lucas Tan, Maler, geb. um 1580 (um 1540?)
in Mecheln, f nach 1598 in Deutschland. 1564 wurde er Mitglied der Gilde zu
Mecheln, 1566 bildete er sich in Antwerpen an Brueghel weiter, gelangte dann mit
seinem Bruder and Yredeman de Yries nach Aachen und Lüttich. 1570 folgte er
dem Erzherzog Mathias nach Linz, verband sich mit J. Hoefnagel, für den er 1594
in Frankfurt a. M. Zeichnungen lieferte und liess sich 1597 in Nürnberg nieder.
Von ihm Antwerpen im Winter u. A. (Städelsches Institut, Frankfurt a. M.), Land-
schaft mit einer Mühle u. A. (Mus. Braunschweig), Hirscbjagd (1690, Mus. WienX
Die Jahreszeiten (1580^1587 ebenda), Bildniss u. A. (ebenda); A. in den Sammlungen
zu Gotha, Madrid, München, Oldenburg, etc. — Vielleicht gab es einen Lucas Y« d«
J.9 den Sandraert 1622 in Nürnberg antraf. Sonst wftre der obige Künstler erst
nach 1622 gestorben und uns fehlten alle Nachrichten you ihm zwischen 1598
und 1622.
Talekenborcb, (Talkenburg)^ Maerten Tan, Maler, geb. 1542 (n. A. 1588) in
Mecheln, f 1605 (n. A. vor 1604) in Frankfurt a. M., Bruder und Schüler des
Lucas T. Y., den er nach Antwerpen, Aachen und Lille begleitete. 1559 wurde er
Mitglied der Mechelner, 1564 der Antwerpener Gilde. Später liess er sich in Frank-
furt a. M. nieder. Georg Flegel hat oft seine Bilder stafßrt. Yen ihm Dorfkirmess
(Mus. Wien), Die Zerstörung Trojas u. A. (Städelsches Institut Frankfurt a. M.);
A. in den Sammlungen zu Dresden und Gotha. — Sein Sohn Maerten ran Y. d. J.,
geb. in Frankfurt a. M., f 1686 das. an der Pest malte 1683 „Triumphsug des
Sesostris*, das in den Bömer su Frankfurt a. M. gelangte. — Ein anderer Sohn (?)
Gillis Tan Y.^ thätig nach 1600, malte das in dem Mus. zu Braunschweig befind-
liche „Yemichtung Sennacheribs" ; er wird mit Dirk van Y. identifizirt.
Yalckenbereh, (Yalkenborg)^ Theodoor, (Dirk, Gillis?), Maler, geb. 1675 in
Amsterdam, f 1725 in Surinam, Schüler von Guijlenborch, M. van Musscher
und J. Weeniz. 1695 besuchte er Deutschland, malte am badischen Hof und hatte
dann in Wien grossen Erfolg, so dass er sein Yorhaben, nach Rom zu reisen, auf-
gab. Nach seiner Rückkehr in die Heimath, malte er im Schloss Loo, wanderte
aber infolge misslicher Familienyerh<nisse nach Indien aus. Das Städel'sche Institut
zu Frankfurt a. M. besitzt ein Thierstillleben (1704) von ihm.
Yalekert, Wamard Tan, Maler und Radierer, geb. vor 1600 in Amsterdam (?),
t nach 1684, yielleicht Schüler von H. Goltzius in Haarlem. Seine früheste
Radierung ist 1612 datirt, 1620—27 etwa war er in Amsterdam thätig, 1685 malte er
Fayencen in Delft. Das Mus. zu Amsterdam besitzt neun grosse Gruppenbildnisse
und ein Einzelbildniss you ihm. Yen ihm femer Yerspottung Christi (Universitäts-
Bibl. Kopenhagen), Lasset die Kindlein zu mir kommen (1620 Sa. Katharina, Utrecht),
etc. Er radierte eine Ton Satyren belauschte Yeaus, einige Allegorien und mehrere
Bibelillustrationen. Y. schuf femer einige Holzschnitte.
Yalcop^ Henri de^ Maler des 15. Jahrhunderts. Er war Hofmaler der Marie
d'Aigou (Gemahlin Charles YU. von Frankreich), für die er 1455 ein Lirre d*henres
mit Miniaturen versah. — Sein Bruder Conrad de Y. war Hofmaler des Königs.
Talex^ Josse, Maler des 15. Jahrhunderts, f 1487, Sohn eines Haarlemer Malers.
Er wurde tou einem Henri y. d. Yoerde in Löwen ermordet.
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Valdahon - Valdor. 473
Taldahoii, JhIm C^tar, Marquis de, Maler, geb. 1772 in D61e (D^p. Jara),
t nach 1839. Er war in Monäteau bei Auxerre tbätig und malte Bildnisse, Genre
bilder, Historien, etc. Er litbographirte eine Versucbung des Hl. Antonius nach
seinem eigenen Gemälde (1822). — Ein Graf Jules de T.« geb. und tbätig in D61e
(D^p. Jura) stellte zwischen 1840-47 Landschaften zu Paris aus.
Yaldee^ Kndolpb, Bildhauer, geb. 1869 in Agram, Schaler der dortigen Ge-
werbeschule und von R i m a n n an der Mtlu ebener Akademie. Von ihm Die Liebe
(Relief), Christus, etc.
Yaldelmira, de Leon, Jnan, Maler, geb. um 1630 in Tafalla (Navarra), t nm
1660, Schüler seines Vaters und von F. R i z i in Madrid, den er bei Werken in der
Portugieserkirche zu Toledo, im Buen Betiro, etc. unterstotzte. Er malte Blumen
besonders erfolgreich.
TaldelTlra, Andres de^ Bildhauer und Baumeister, geb. 1509 in Aloaraz, f
1575, Schüler seines Vaters Pedro de V., dessen Spital und Kirche Santiago in
übeda er vollendete. Den Hochaltar dort schmückte er mit 21 Statuen und vielen
Basreliefs, den Chor mit reichem Gestühl. Die Sacristei zu Jaen hat er, nicht bis
zur Vollendung, weitergeführt. Von ihm ferner Die 8schiffige Pfarrkirche von Villa-
Carrilo.
Valdelvira^ Pedro de, Bildhauer und Baumeister, geb. vor 1500 in Alcaraa,
t 1566 in Italien, an Buonarotti gebildet. Von ihm Die Erlöserkirche in übeda^ die er
mit Statuen schmückte, der Entwurf der Kathedrale zu Jaen, deren Saknstei er
begann und für deren Kreuzweg er 4 Basreliefs schuf. Zugeschrieben werden ihm
femer Das Stadthaus zu Sevilla, das Stadtgefängniss und 3 Thore zu Baeza und
einiges Andere.
Valdes, Lncas de, Maler und Kupferstecher, geb. 1661 in Sevilla, t 1724 in
Cadiz, Sohn und Schüler des Juan de V.-L e a 1. Er wurde Mathematikprofessor
an der Seekadettenschule zu Cadiz und hatte schon mit 11 Jahren vier Emblemen-
Kupfer gestochen. Er malte und stach Bildnisse, sowie Heiligenbilder; namentlich
hervorzuheben sind seine Wandgemälde und Fresken in der Laureanokapelle des
Sevillaner Doms, in 8. Pablo, Los Venerables, Merced Calzadas, etc. zu Sevilla. Das
Mus. das. besitzt ein Heiligenbild von ihm. — Sein Sohn Juan de V* stach Heiligen-
bilder für Andachtsbilder und dergl. — Seine Schwestern Maria de V. (t 1780 in
einem Cistercienser-Kloster zu Sevilla) und Laura de V. malten besonders Miniatur-
bildnisse.
Valdes Leal, Juan de, Maler, geb. 1631 (1630?) in Cordova, t 14. Oct 1691
in Sevilla, Schüler von A. d e 1 C a s t i 1 1 o, von den Werken Murillos beemflusst,
thätig in Sevilla, wo er die Akademie mit begründen half, deren Verwalter er 1660,
Präsident er 1663—66 war, 1672 malte er in Cordova, 1673 in Sevilla. Er malte
intensiv realistisch, coloristisch brillant, aber zu schnell. Von ihm Die unbefleckte
Empfängniss (Mus. Dublin), Darstellung der Jungfrau u. A. (Mus. Madrid), S. Basco
von Portugal (Gal. Dresden), Kreuzabnahme u. A. (Eremitage St. Petersburg), Alle-
gorie auf die Vergänglichkeit (La Caridad, Sevilla); A. in der Carmeliterkirche und
S. Francesco zu Cordova, etc. Er war nebenbei auch als Bildhauer, Kupferstecher
und Baumeister thätig. — Seine Frau Isabella V. L^ geb. Carasquilla, war eben-
falls Malerin und starb erst 1780 in Sevilla.
Yaldineso^ Juan de, Glasmaler des 15. Jahrhunderts, aus Burgos. Mit Juan de
San tili a na malte er 1497 die Fenster der Kathedrale zu Burgos. — Ein Diego
de V., ebenfalls Glasmaler, malte um 1562 Fenster für die Kathedrale zu Cuenca.
Valdivieso y Henarejos, Dondogo, Maler, geb. 1832 in Mazarron (Murcia),
L1872, Schüler von J. Albacete, weitergebildet an den Kunstschulen zu Madrid,
m und Paris. Er wurde Anatomielehrer an der S. Fernando-Akademie. 1870 war
er eine Zeit lang gestörten Geistes. Er malte gelobte Bildnisse, femer Genrebilder
und Geschieh tsscenen.
Valdor, (Waldor), Jan, Kupferstecher, geb. 1602 (n. A. 1590) in Lüttich, f
nach 1648. Er stach in der Art W. Hollars, den «r trefflich nachahmte, und wurde
vom Bischof von Lüttich als Bevollmächtigter an den französischen Hof geschickt,
wo ihn Mazarin begünstigte. Dort stach er viele sorgfältig durchgeftlhrte Bildnisse,
Heilige Blätter, die Stiche zu „Triomphes de Louis Le Juste*" (1649 n. M. Pontianus),
etc. Nach dem Verlust seiner Frau kehrte er nach Lütticn zurück und wurde
Geistlicher. Von ihm ferner Ign. Loyola, Ruhe auf der Flucht (n. Swanevelt). —
Sein Vater (?) Jan V. d. Ae., geb. um 1580 in Lüttich, Schüler der Wiericx, stach
Historien, Heiligenbilder, Bildnisse, Titelblätter, etc.
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474 Valdrä — Valentin.
Yaldr^, Yinoenio. Maler, gen. n Faenzai H Faentino, geb. am 1750 in
Faenza, f nach 1800, Schüler von Baldrighi an der Akademie in Parma. Er
gelangte nach London, wo er in die Dienste des Herzogs v. Bnckingham, Yizekönigs
▼on Irland trat. Von ihm Hagar in der Wüste (Gal. Parma).
Yal^e, 8. La Yall^e und Yall^e.
Yaleglo, (Yalleggio, Yalegins), g. Yalesio.
Yalenee^ Pierre (de 7), Baumeister des 16. Jahrhunderts, f im Juli 1518 in
Tonrs. Er war „Maistre masson" von Tours, wurde um 1503 nach Gaillon berufen,
wo er für das Schloss Wasserkünste anlegte und an der Galerie, sowie der Kapelle
th&tig war. Ferner arbeitete er am Erzbischöfl. Palais zu Bouen und gab 1504 ein
Gutachten über den Thurm der Kathedrale das. ab. 1506 leitete er Wasserbauten
in Tours. — Sein Sohn Germain Y. arbeitete mit ihm und folgte ihm 1518 im
Amt eines Inspektors der Brunnen zu Tours, wo er 1520 zwei Brunnen erneuerte. —
Dessen Bruder (?) Mlohel Y* folgte ihm im Amt und war aach Baumeister des
Schlosses Plessis-lez-Tours. Er wird seit 1525 urkundlich erwähnt, arbeitete 1528
in Fontainebleau und starb wahrscheinlich 1529. — Dessen Neffe Cardin de Chantelea
?en. Y. folgte ihm im Amt und wird yon 1589—1569 urkundlich erwähnt 1552 und
557 war er mit Brunneoprojekten für die Stadt Loche beschäftigt. 1553 baute er
einen Brunnen für Diane de Poitiers in den Gärten von Chenonceaux.
Yalenciaj» Jaoopo da, Maler des 15. Jahrhunderts, gen. Yalentina, t n^ch
1508, wahrscheinlich Schüler der Ylvarini. Yon seinen Madonnen, die von 1485—
1509 datirt sind, besitzt das Berliner Museum zwei (?), das Museum Correr zu Yenedig,
die Sammlungen Pagani zu Belluno, die KaÜiedrale zu Ceneda, die Accad. zu Yenedig,
•tc. je eine.
Yalencia, Juan de^ Bildhauer des 18. Jahrhunderts in Malaga, Schüler des
G. Gomez. 1702 schnitzte er das gute Chorgestühl in der Karthause Sa. Maria
de las Cueras zu Sevilla.
Yalenoia, Fray Haüas de, s« ChafHon im Nachtrag,
Yalenciennesy Pierre Henri, Maler, geb. 6. Dec. 1750 in Toulouse, t 1^-
Febr. 1819 in Paris, Schüler von Doyen, weitergebildet in Italien, wo er Gelie
und Poussin studirte. 1787 wurde er Mitgl. der Akademie. Er malte Tbeater-
coulissenhafte, gespreizte Ideallandsdiaften mit antiker Staffage, von denen der LoaTre
und das Mus. Toulouse Proben besitzen. 1820 gab er ein Buch über Perspektife
etc. heraus. Ehrenmitgl. der Akademie Toulouse; Kr. der Ehrenleg.
Yalente, SalTatore, Bildhauer, geb. 1885 in Palermo, Schüler seines Yaters,
eines Bildschnitzers. Er schuf zahllose Ornamentarbeiten in allen denkbaren Stilarten.
Aof der Pariser Weltausstellung 1878 wurde ihm die ganze Dekoration der ItalieoischeL
Abtheilung übertragen. Er schuf eine städtische Bildhauerschule und leitete später
die Kgl. Akad. das. Gold. Med. Palermo 1856.
Yalentin, Le. Maler, geb. im Jan. 1591 (?) in Coulommiers in der Brie, t 7'
Aug. 1634 in Rom. Man hat ihm als Yomamen Moise gegeben, doch ist das nachweislich
nur aus der italienischen Yerderbuns von Monsieur, Monsu, Mosu entstanden. Einige
nannten ihn Jeao Rasset, wahrscheinlicher ist es, dass er Jean de Beallogne
hiess (endlich haben ihn Andere nach dessen älteren Bruder Yalentin de B. ge-
heissen). Yalentin nannte er sich wohl unter Benutzung des Yornamens seines Yaten.
Yielleicht war er Schüler You ets; er kam jung nach Rom, wo ihn Sandrart und Poussin
kannten. Deren Gönner, Cardinal Barberini, hat auch ihn protegirt. Er ahmte Amerighi
nach, malte Historien, mit Yorliebe aber Soldatengesindel, Gauner, Zigeuner und dergl.
Nach einer Orgie stieg er, noch erhitzt, in den Tiber und starb an dem daraos-
folgenden Fieber. Yon ihm Marter der Hl. Processus und Martinian (Rom, Peters-
kirche), Der alte Geiger (Gal. Dresden), Petri Yerläugnung (Pal. Corsini, Rom), Joseph
deutet Träume u. A. (Gal. Borghese das.), Karneval-Scene (Gal. Kopenhagen), Der
Zinsgroschen u. A. (Louvre, Paris), Kartenspieler (Mus. Antwerpen); A. in den
SammluDgen zu Aachen, Avignon, Berlin (Däp.), Besannen, Braunschweig, Budapest,
Darmstadt, Dijon, Florenz, Karlsruhe, Köln, Lille, Madrid, Metz, Montpellier, Mündien,
Nantes, Oldenburg, Rom (viele Privat- und öffentl. Sammlungen), Ronen, St. Peters-
burg, Stockholm, Toulouse, Turin, Yersailles, Wien (auch Gzernin und Liechtenstein),
etc. Y. bat auch ein Blatt radiert.
Yalentin, A. Henri, Maler und Zeichner, geb. 1820 in Allarmont, f 1855. Er
malte Genrebilder und Aquarelle, wurde aber besonders durch Illustrationen für das
Magasin Pittoresque, L*lllustration and andere Pariser Journale bekannt.
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Valentin — Valero. 475
Valentin, Francoia, Maler, geb. 10. April 1788 in Goincamp (D^p. Götes da
Nord), t.21. Aug. 1805 in Qaimper, Schüler von Vien, in Born 1769—1772
weitergebildet. Er wurde Prof. an der CentraLschule zu Quimper. Der Louvre be-
sitzt Zeichnungen von ihm, die Kirche St. Etienne du Mont zu Paris Die Marter des
HL Sebastian.
Valentin^ GottMed, Maler des 17. Jahrhunderts, th&tig in Leipxig, wo er
Jagden, Thierbilder und Allegorien schuf. Die dortige Stadtbibliothek besitzt eine
Vanitas (ElayierspieleDdes Todtengerippe) von ihm.
Valentin. Henri Angnstln, Maler und Radierer, geb. 11. Juni 1822 in Yvetot
(Ddp. Seine-Inf.), f nach 1881, Schüler von D'Angers und Rüde. Er malte Bild-
nisse, Historien, Schichten, etc.; auch in Pastellfarben, schuf aber meist Radierun-
gen, vielfach nach eigener Zeichnung, A. nach Delannoy, Delestre, Fleury, T. Gau-
tier, Holbein, LebruD, Magaud, Vermeer, etc.
Valentin, Josef, Maler, geb. 1811 in Straubing, f 14. Febr. 1895 in Manchen.
Er malte Bildnisse.
Valentin, Jnles Armand, Maler unseres Jahrhunderts, geb. 1. Febr. 1802 in
Versailles, Scholer von Gros und der £cole des beaux-arts. Das Mus. zu Cambrai
besitzt eine Ansicht von ihm.
Valentina, Jacopo^ s. Valeneia«
Valentinl^ Ernst. Maler, geb. 23. März 1759 in Westerburg, f um 1880. Er
bildete sich als Autodidakt im Zeichnen, war lauge Jahre Buchhftndler, konnte sich
erst um 1784 ganz der Knust widmen und musste sich zunächst durch Silhouetten-
schneiden fortbringen. Er kam nach Turin, 1786 nach Mailand, Parma und 1787
nach Florenz, Oberall Bildnisse fOr die Höfe zeichnend und Miniaturen malend.
1789—92 verweilte er (z. Th. mit UnterstOtzung des Grafen Fries) in Rom. Er be-
suchte nun noch Neapel, und fand schliesslich als fürstlicher Hofmaler zu Detmold
ein Heim. Von hier aus besuchte er Frankfurt a. M., Oettingen und verschiedene
norddeutsche Städte. V. malte Historien, Mythologien, Bildnisse und Landschaften.
Valentini, Valentino, Maler, geb. 15. März 1858 in Florenz, Schüler der
dortigen Akademie. Er gewann in Venedig einen Preis, malte aus Noth verkäufliche
Genrebilder, später mit mehr Neigung Bildnisse, zu welchem Zweck er Mtbichen,
Karlsbad und Wien besuchte. Dann liess er sich dauernd in seiner Vaterstadt
nieder.
Valentiny, JAnoa (Johann), Maler, geb. 1. Jan. 1842 im Nagy-Lak (Ungarn),
Schüler von Csillag in Arad und Van der Venne in Budapest, später auf Kosten
des Grafen Nädasdy in Paris und 1878 in München weitergebildet. Er besuchte 2Vs
Jahre Italien, darauf wieder kurze Zeit Paris und München und lebte seitdem bei
seinem Gönner in Nädasd-Ladany. Von ihm Sa. Helena, Der zerbrochene Krug,
Sterbender Zigeuner, Sturm auf dem Plattensee, etc.
Valerl, Silvestro, Maler, geb. 81. Dec. 1814 in Rom, Schüler der San Luca-
Accad. das. unter Minardi. Er schuf mit Erfolg Historien für römische Kirchen, er-
hielt 1845 einen Lehrstuhl an der Akademie zu Perugia und blieb dort 28 Jahre
lang thätig. Auch hier schuf er Historien für die Kath. von Todi, 8. Francesco
das. etc., neben vielen Bildnissen. Mitgl. der Akad. von ürbino 1845, der San Lnca-
Akad. zu Rom 1871; Maurizianus-Orden.
Valeriani, Padre Ginaeppe, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Aquila,
thätig zur Zeit Clemens VIII. in Rom. Er ahmte S. Luciani nach und malte die
Verklämng, sowie das Pfingstfest für San Spirito in Sassia. Später wurde er Jesuit
und malte für seine Ordenskirche.
Valerien. Frater, Baumeister des 17. Jahrhunderts. Er war Franciscaner
und schuf 1648 das Thor des Franciscanerklosters Belle-Gröve zu Lyon.
ValMo, Theodore, Maler, Radierer und Lithograph, geb. 1819 in Herserange bei
Longwy (Dip. Meurthe-^t-MoselleX f 14. Sept 1879 in Vichy, Schüler von Charlet.
1884 bereiste er Deutschland, die Schweiz und Rom. 1852 machte er mit der
Türkischen Armee in Bosnien den Feldzug mit und besuchte Ungarn, sowie Russ-
land. Er studirte besonders die slavischen, magyarischen, später auch die Bretagner
Typen, die er in zahlreichen Aquarellen, Radierungen und Steindrucken festhielt
Wir nennen Trauernde montenegrinische Familie (Mus. Metz), Erinnerungen ans
Ungarn (Rad.), aus Oesterreich (desgl. 80 Bl.), ans den Donauprovinzeu (desgl. 18 Bl.)
Valerie Vleentino, s. Belli, Valerie.
Valero, Cristöbal, Maler des vorigen Jahrhunderts, geb. in Alboraya (Valencia),
t 18. Doc. 1789 in Valencia, Schüler des E. Mu2oz, dann in Rom von 8. Conca.
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476 Yalascart — YalüBiüöre.
Zarttckgekebrt wurde er Geistliclier, dann Direktor der Sa. Barbara- (1754, spftter
1768 kgl. 8. Garlos-) Akademie. Er malte PrAlatenbildoiBse, Historien, etc. Das
Mus. zu Madrid besitzt zwei Don Quixotebilder, die Kirchen 8. Andrea, S. Francisco,
8. Julian, der Kapuziner, der Minimer und der Trinitarier zu Valencia religiöse
Werke von ihm.
Yalesearty (Walosoart), Jan^ Maler des 17. Jahrhunderts, f 1675 in Lfittich,
wo er thfitig war. Er war in Antwerpen, darauf in Rom unter 6. Reni gebildet.
Talesio, (Yaleggio, Yalegint, etc.), Franeeseo, Maler und Kupferstecher, geb.
um 1560 in Bologna, f nach 1611. Ffir J. Cayacins' ,111. Anaehoretornm Elogia"
(Yenedig 1612) stach er eine Einsiedlerfolge. Ferner von ihm Buchtitel, Yignetten,
Ornamente, Bildnisse, St&dtebilder, meist nach eigener Zeichnung. A. nach P.
Facini, etc. Mit G. Doino fbhrte er eine Kunsthandlung.
Yaleslo; (Yaleggio eto«), Giaeomo, Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, geb.
in Yerooa, wo er in der Art des G. Gort stadi und als Yerloger th&tig war. Von
ihm Blatter nach Barocci, Gampi, Farinati, Mazzuoli, Moro, Yecelli u. A. — Ein
Nieoolo y.f ebenfalls aus Yerona, war auch um dieselbe Zeit Kupferstecher und Verleger.
Yalesio, C^lovannl Lvigi, Maler und Kupferstecher, geb. um 1579 (n. A. 1661)
in Bologna, f um 1628 io Rom, SchOler des L. Garracci (1610), nachdem er
Tanz- und Fechtmeister, sowie Galligraph gewesen war. 1621 ging er nach Rom,
machte Stickereizeichnungen für die Gr&fin Lodovisi, wurde 8ecretftr des Gardinal
Lodovisi (von 1621 an Papst Gregor XV.) und malte in dessen Palast. Von ihm Die
Geisselung (S. Pietro, Bologna), 8. Rochus (8. Rocco, das.). Die Religion (Mendioanti-
Kloster, Rom), etc. Er stach in der Art des Ag. Garracci Buchillustrationen, Kupfer
zu Brunis-Briefen, Leichenfeier Gregors XY. (1638), Venus und Gupido, Madonna, etc.
Valette, Jean, Bildhauer, geb. 80. Mai 1825 in Ainay-Le-Yieil (D6p. Gher), f
1878, 8chüler der £cole des beauz-arts und Ton Bonnassieux und Jouffroy.
Von ihm 8. Peter (Kirche von Bercy), Dispetto (Luxembourg-GartenX 8. EQlarius
(Fa^ade von 8t. £tienne du Mont zu Paris), Moenade, Pandora, Desdemona, etc.
Med. 8. Kl. 1861.
Valette^ Louis Antoine, Maler, geb. 25. Dec. 1787 in Paris, f 80. Juli 1880
das. im Hospital 8t. Antoine, Schüler Ton Gh^ry und Gu^rin. Er wurde während
der Julirevolution unschultlig Ton den Truppen verwundet. Von ihm Gephalns and
Procris, etc.
Valette, Paul Bernard Joseph Manriee^ Holzschneider, geb. 1852 in Toulouse,
t 9. Juni 1880 in Paris, Schfller von Pannemaker und der J^ole nat, de dessiu.
Er schnitt nach Baudry, Bnonarotti, Carolus-Duran, Dürer, Dopiu, Madrazo, Maillet,
Monnier, Vely, Weerts, etc. Med. 8. Kl. 1879.
Yalette-FalgonSy Jean, Maler, gen. Penot, geb. SO. Jan. 1710 in Montauban
(D^p. Tarn-et-6aronne), f nach 1776. Das Museum seiner Vaterstadt besitzt Still«
leben von ihm.
Yalfagona^ Pedro de, Baumeister des 15. Jahrhunderts. Er leitete den Bau
der Kathedrale von Tarragona.
Yalfeni^re, Fran^ois de Boyers de la, Baumeister des 16. Jahrhunderts, geb.
in Avignon (?), thAtig 1586—87 in Lyon, vielleicht am Arsenal. — Sein Sohn
Marie Antoine Baimond de B« de la V., f i™ ^V^ 1594, gleichfalls Baumeister,
wurde 1584 nach Avignon geschickt, um H&user dort zu schätzen.
Yalfeni^re, Francis II« de Boyers de la, Baumeister, geb. im Aug. 1575, f ^*
März 1667 in Avignoo, Sohn des Mane Antoine R. de R. d. 1. Y. 1612 baute er
eine Treppe in der St Peterskapelle zu Avignon. 1622 leitete er die Festdekora-
tionen zum Einzug Louis Xlll. 1656 wurde er Baumeister der Karthause Yilleneuve-lez-
AvignoD, an der er viel erweiterte und dekorirte. 1640 begann er das Erzbischöf.
Palais (jetzige Gerichtsgebäude) zu Garpentras. 1645 entwarf er Pl&ne f&r die
Wiederherstellung der Kirche zu Garomb, 1659 schuf er die Plane für die Bene-
diktiner-Abtei S. Pierre zu Lyon, etc. Sein Leben (und das der anderen Familien-
mitglieder) von L. Gharvet (Lyon, 1870).
Valfenl^re, Fran^ois in« de Boyerg de la, Baumeister, geb. vor 1650, f
nach 1682, Sohn des Frangois II. de R. d. 1. Y. 1666 entwarf er Plftne für das
Stadthaus in Arles, dessen Baumeister er bis um 1675 blieb.
Valfeni^rOy Paul de Boyers de la^ Baumeister des 17. Jahrhunderts, Sohn
(Neffe ?) des Fran^ois II. de R. d. 1. V., thätig in Avignon, wo er 1660—64 urkundlich
erwAhnt wird. Er übernahm die Ausführung der von seinem Vater (Oheim ?) ent-
worfenen Benediktiner-Abtei.
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Valk — Vallez. 477
Yalk^ E. (JJI), Maler des 17. Jahrhunderts, th&tig in Holland. Das Museum
zu Amsterdam besitzt das Büdniss eines Barons von AyWa und von dessen Frau
▼on ihm.
Talk, 8. auch Yalek.
Talkenborchy (Yalkenbnrg), s. Yalekenboreh.
Yalkenbvrg, Hendrik, Maler, geb. 8. Sept. 1826 in Deventer, f 30. Oct. 1896,
Schfiler der Antwerpener Akademie. Er war lang als Zeichenlehrer in unterge-
ordneten Stellangen unbeachtet, und erst seit 1883 plötzlich anerkannt. V. malte
anftnglich in der Art Denners, nach vielen Jahren aber in der Weise Israels' und
lebte seit etwa 1886 in Laren. Von ihm Heirathsantrag (1883 Mus. Amsterdam),
Gottesdienst im ArmeuTiertel (1883), Der Ausgehobene.
Tallayer, AnBe, vereheL Goster, Malerin, (geb. 1744 in Paris, f 1818. Sie
malte Blumen, naturgeschichtliche Vorwürfe und Stillleben. 1770 wurde sie Mitgl.
der Akademie.
YaUe-Baufroy, (Yal-Banfroy), Jean de^ Baumeister des 14. Jahrhunderts. Er
wird 1342 urkundlich erwähnt und war Baumeister an der Kathedrale von Sens.
Yali^e, Alexandre, Zeichner und Kupferstecher des 16. Jahrhunderts, geb. um
1558 in Bar-le-Duc. Von ihm (gestochen und radiert) 44 Bl. Architekturen, 52 Bl.
Antike Medaillen, 7 Bl. Bildnisse, A. nach Clovio, Sustris, Spranger, etc., zusammen
Aber 130 Kupfer.
Yall^e, Etienne de la, s. La Yall^-Ponasin,
Yall^, Jean de la, s. La Yall^.
YaU6e, Maria do la, a. La YaU^
Yall^e, Simon de la, s. La Yall^e.
Yall^e, Simon, Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, geb. nm 1680 in Paris, SchOler
des Pierre Drevet Von ihm Historien nach Amerighi, Cazes, Gojpel, Maratti, Mu-
ziano, Romanelli, Sacchi, Santi, Troy, etc., ferner Bildnisse u. A. m.
Yallejo, Jnan de, Baumeister des 16. Jahrhunderts. Nach F. de Vigamys
Plänen baute er mit Juan de CastaSeda die Kuppel der Kathedrale zu Burgos.
Yallet, Alexandre, Maler unseres Jahrhunderts, geb. in Lyon, f 27. Dec
1896 in Paris.
Yallet, Gnillanme, Kupferstecher, geb. 6. Dea 1632 in Paris, f 1. Juli 1704
das., Schüler von Daret und G. Maratti in Rom, wohin er mit 20 Jahren gelangte.
Um 1661 kehrte er in die Heimath zurück. 1664 wurde er Mitgl. der Akademie.
V. stach nach Albani, A. Ganini, Lebrun, G. Maratti, Miel, B. F. Mola, A. Paillet,
G. Reni, R. Santi, Stella, etc., auch nach eigeoer Zeichnung. ~ Sein Sohn und
Schfiler J^rdme Y«, geb. 18. Jan. 1667 in Paris, war ebenfalls Kupferstecher und
wurde 1702 Mitgl. der Akademie. — Dessen Sohn Jean Emmanuel J^rdme Y», geb.
21. Juni 1722, f n^c^ 1761 war ebenfalls Kupferstecher.
Yallet, Jean Pierre £mile, Maler, geb. 24. Not. 1834 in Riom (D^p. Puy-de-
Dome), f im März 1899 in Bordeaux (?), wo er thätig war, Sohn und Schaler
des Pierre Jean V. Er malte Bildnisse und Landschaften und wurde Gonservator
des Museums zu Bordeaux. Ferner schrieb er kunstwissenschaftliche Aufsätze für
Zeitschriften, etc.
YaUet, Lonis, Zeichner, geb. 26. Febr. 1856 in Paris, Schüler der Schule
▼on Saumur, machte unter General Migrier 1880—83 den Feldzug gegen Bou-Amema
mit 1885 verliess er den militärischen Beruf und ging nach Paris, wo er Zeichner
am Odeontheater wurde. Später lieferte er Zeichnungen für die Zeitschriften
GhariTari, Vie Parisienne, En plein Air, Paris Illustre, Ghat Noir, Paris-No6l. Er
illustrirte den Gavalier Miserey von Abel Herment und eine Anzahl Romane von
Virmaltre und Anderen. V. schrieb und illustrirte Le Ghic k Gheval (300 Zeichnungen,
daYon Tiele farbig).
Yaile^ Pierre, Kupferstecher und Kunststicker, geb. um 1575 in Orleans, f
nach 1655. Er führte unter Henri IV. den Titel .Brodenr ordinaire du Roy" und
war auch für Louis XIII. thätig. Er schuf 124 Kupfer fCkr ,Les Aventures de
Tb^göne'' etc. (1613), 100 in Le Jardin du Roy (1608), einen Plan von Paris (n.
F. Quesnel), Erde und Feuer (n. T. Dubreuil), etc.
Yallette, Joseph Manriee, Holzschneider, geb. 1852 in Toulouse, f 10. Juni
1880 in Paris, Schfiler von Pannemaker. Er war Mitarbeiter an „LlUustration*,
„Monde illustr^**, und der „Gazette des beaux-arts*.
Yallei, Theodore Henri, Baumeister, geb. 20. Jan. 1818 in Valenciennes
(Däp. Nord), Schfiler von A. Parent in Valenciennes, dann von Lebas und der
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478 Valliii — Valtoü.
Ecole des beauz-arts zu Paris. Er scbnf als Hauptwerk die £cole des mines auf
dem BId. St. Michel das« Y. zeichnete sich auch als Mioeralog aus.
YalliD» Jean, Maler, geb. 1770 in Paris, f 1834. Von ihm besitzt das Mas.
Leipzig, Belisar als Bettler mit einem Knaben. — Ein Jaeqnes Antoiiie Y. stellte
zwischen 1791—1827 in Paris Bilder aas der Antike und zur klassischen Littera-
tnr aus.
YalUn de la Mothe, — » Baumeister des 18. Jahrhunderts, geb. in Frankreich.
Er wurde erster Baumeister der Czarin Katharina und Pauls I. In St. Petersburg
schuf er die Kunstakademie, kleine PalAste der Eremitage und das Haus des Herzogs
▼on Oldenburg am Marsfeld. 1767 wurde er Akademie-Professor.
Yallols, Ifieolas Fran^ola« Bildhauer, geb. 1788, f 7. April 1788 in Paris, wo
er 1750 Mitglied der Akademie St. Luc wurde.
Yallot» Philippe Joseph Angvste, Kupferstecher, geb. 1796 (?) in Wien als
Sohn französischer Eltern, f i™ '^ug. 1870 in Paris, SchOler yon Ortemann. Er
stach nach L. Carracci, Desenne, Deveria, Gros (Schlacht von Eylaa, Pyramiden-
schlacht), Potier, Steuben, etc., vieles darunter fflr die Buchillustration. Med. 1. KL 1834.
Yallotton. Felix^ Maler, Lithograph und Holzschneider, geb. 28. Dec. 1865 in
Lausanne. Er Kam mit 17 Jahren nach Paris, wo er fernerhin th&tig war. Seinen
grossen Ruf verdankt er seinen Holzschnitten, auf welchem Gebiet er s. Zt. gans neue
Wege einschlug. Er zeichnete in grossen, ungegliederten Massen, oft silhoaetten-
artig, trefflich beobachtete Scenen aus dem Pariser Stadtleben, etc. und wirkte durch
derartigen kr&ftigen Yortrag wohlthuend gegenüber den immer mehr sich Terweich-
lichenden Holzstich. Y. schuf auch einige gute Plakate, z. B. zu La Pdpini^e. Seine
Biographie von J. Meier-Gr&fe. Berlin 1898.
Yallon de YUlenenTe, Julien, Maler, Kupferstecher und Lithograph, geb. 1795
in Boissy-Saint-L^ger (D^p. Seine-et-Oise), f 4. Mai 1866 in Paris, Schfiler Ton
Garneray und Hill et. Er schuf Genrebilder, Landschaften, Afrikanische Yor-
wOrfe, etc., auch einige Historien.
Yalmaseda, Jnan de» Bildhauer des 16. Jahrhunderts, aas Yalencia. Um 1522
fertigte er Statuen Mariae und des S. Juan, sowie ein Grucifix für den Hochaltar des
dortigen Doms.
Yalmonty g. Jaeqnet-de-Yalmont.
YalnegrOy Peter^ Baumeister des 17. Jahrhunderts, f 25. MSrz 1689, th&tig in
Graz, wo er 1621 das NOmbergerhaus zum Hofpfennigamt umbaute nnd 1683^87
P. de Pomis' Mausoleum Ferdinand II. weiterführte.
Yalois, Aehille Joseph £tienne, Bildhauer, geb. 18. Jan. 1785 in Paris, f 17-
Dec. 1862 das., Schüler von Ghaudet, David und der Ecole des beauz-arts. 1816
wurde er Bildhauer der Herzogin von Angoulöme. Yon ihm Ghaudet (Büste, Lonire),
Brunnen -Figuren (Bld. Bonnenouvelle, Paris), Louis XYI. (Montpellier), Cigas (Bronze-
statne, Toulouse), Richer-Drouet u. A. (Büsten und Statuen, Mus. Versailles), Leda
(Luxembuorg- Garten), Grabmal der Herzüge Ton Berry nnd En^en (Kirche von
Yerneuil), S. Johannes (St. Yincent de Paul, Paris), etc. Med. I. Kl. 1817, Kr. der
Ehrenlegion 1825.
Yalois^ Jan Frans, Maler, geb. 2. Aug. 1778 in Paramaribo (Surinam), f 7.
Dec. 1858 im Haag, Schüler yon J. G. Teissier. Er Hess sich im Haag als Zeichen-
lehrer nieder. Yon ihm Das Mauritshuis im Haag (Stadt-Mus. HaagX Stadtansicbt
(Mus. Amsterdam), BauerngehOft (Mus. Rotterdam), etc. — Sein Sohn Jean Christian
Y. war Miniaturmaler nnd im Haag th&tig.
Yalpoerten, Micliiel ran der, Maler des 15. Jahrhunderts, f vor 1498, Sohn
eines Goldschmieds in Löwen Jan y. d. Y.; 1447, 1452 und 1464 wird er urkund-
lich erw&hnt. 1468 half er bei decorativen Arbeiten zur Hochzeit Karls des Kühnen
in Brügge. 1456 nahm er einen Schüler an.
Yalpnesta, Pedro de, Maler, geb. 1614 in Osma, f 1668, Schüler yon
R Caxes in Madrid. Dort trat er in die Kirche ein nnd wurde Licentiat Yon
ihm Bilder zum Marienleben (S. Miguel, Madrid), Hl. Familie (Kap. des Boensuoeso-
Hospitals das.), Leben des Hl. Franz (Chor des Franziskanerkloster, das.), Leben der
Hl. Clara (Sa. Clara-Kloster, das.), etc.
Yalton^ Edmond Engine, Maler, geb. 25. Key. 1886 in Paris, Schüler yon
Couture nnd Fossey. Er malte Bildnisse, Allegorien, Genrebilder und Land-
schaften. — Ein Henri Y. geb. um 1810 in Troyes, SchOler yon Couture, stellte
1884 — 57 Bildnisse und Historien zu Paris aus. Das Museum seiner Yaterstadt be*
sitzt ein Bildniss des D. Morlot yon ihm.
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ValvasBori — Vanloo. 479
YalTagBori« lu YaTastore.
Tan. Tan de^ Tan den^ Tan der — . Abgesehen von den wenigen, nicht
niederlAndischen Eflnstlern, die hier folgen, sind alle Künstler mit diesen Präfixen
unter dem Hauptwort ihres Namens zu suchen, yiele davon auch im Nachtrag. Von
Niederl&ndern folgen einige wenige Tan der unter Ter eingeordnet.
Yanasaen. Benedict Anthony, Zeichner und Kupferstecher, geb. vor 1770,
t um 1817 in London. Er stellte zwischen 1788 und 1804 in der Londoner Akademie
aus. Von seinen Blattern nennen wir 40 Emblemata (1810), Opfer der Pomona und
Geres, Bildniss des Malers Mortimer, etc.
Yanbmgb, Sir John, Baumeister, geb. 1666 (?) in Paris (?), f 26. M&rz 1726
das., kam früh nach Frankreich, diente als F&hnrich in Holland, studirte die Bau-
kunst und entwarf 1702 den Plan zu dem vortrefflichen Castle Howard fflr den Earl
of Garlisle. Er wurde darauf hin Glarencieux King-at-arms (Wappenherold). Er
erbaute nun ein Theater (im Haymarket), dessen Akustik aber sehr mangelhaft
ausfiel, wurde als Diplomat nach dem Festland gesandt und erbaute nach seiner Bück-
kehr das berühmte Scbloss Blenheim. Fernere Landsitze von ihm geschaffen sind
Grimsthorpe, Duncombe Hall (Yorks.), Eastbury (Dorset), Seaton-Delaval (Northumber-
land), King's Weston bei Bristol, Oulton Hall (Gheshire), etc. Seine Originalität wurde
bewundert Die Zeitgenossen hatten mehr an seiner Kunst auszusetzen, als wie die
Nachwelt Bei der Tluronbesteigung George I. wurde er geadelt V.*s Hauptbedeutung
liegt jedoch auf anderem als architektonischem Gebiet Ein unvergleichlicher Gesell-
schafter, von lebensfrohem Gharacter bildet, er mit Gongreve, Wycherly und Farqohar
das berahmte Yiergestim der grossen Lustspieldicbter w&hrend der Queen Anne-
Periode.
Tanderbamen y Leon, Jnan de, Maler, geb. 1596 in Madrid, f 1632, Sohn
eines vl&mischen Soldaten, der in der Kunst dilettirte. 1627 versuchte er vergeblich
die Nachfolge des Gonsalez als Hofmaler zu erhalten. Er malte gute Bildnisse und
bessere KüchenstUcke (eins im Museum Madrid), dagegen weniger gelungene Historien,
z. B. Bilder zur Kindheit Ghristi (gemeinschaftlich mit E. Gazes, Dreifaltigkeita-
kloater Madrid) und 6 Bilder zum Leben Gbristi (bei den Karthäusern au Paular).
Tan der Jeuflrbt, g. Jengbt, Jan Josef t. d« im Nachtrag.
Tan der Knil, s« Knil, t« d. im Nachtrag.
Tan der Lis, s* Lys, Jan t. d« im Nachtrag.
Tan der Meer, •• Termeer«
Tan der Meire^ s« Termeer.
Tan der Stock, s. Stock im Nachtrag.
Tanderlyh, John, Maler, geb. 1776 in Kingston (N. T., ü. S. A.), f 28. Sept
1852 das., Schüler von G. Stuart in New-Tork, auch in Frankreich (1796—1801)
gebildet, dann unter A. Buer in Washington, 1803 nochmals in Frankreich unter
Tincent. Er reiste über die Schweiz nach Italien, kehrte 1815 nach Amerika
zurück und bereiste die Südstaaten mit Panoramen, sowie Havanna. 1839—47 be-
suchte er zum dritten Male Paris. Ton ihm Landung des Golumbus (Washington,
Kapitol), Männl. Kopf (Gal. Washington), Bildnisse von Washington, Monroe, Madison,
Jackson, Galhoun, etc., Panoramen von Athen, Genf, Mexico, Paris, etc. Gold. Med.
1807 Paris.
Tandl, Santo, Maler, gen. Santino de' Bitratti, geb. 1653 in Italien, f 1716
in Loreto, Schüler von Gignani. Er malte in Bologna, Mantua und anderen
mittelitalienischen Städten Bildnisse.
Tanean, Pierre, Bildhauer, geb. 81. Dec. 1653 in Montpellier, f 27. Juni 1694
in Puy. Er war in Montpellier, Tours, Monistroi und Puy tii&tig. Er arbeitete in
Holz und Stein. Ton seinem Hauptwerk, ein Denkmal fQr Johann III. Sobieski, haben
sich Thiile erhalten. Werke von ihm im Dom zu Puy, in Schlössern und Kirchen
zu Brioude, Saint-Bonnet-le-Ghateau, Pradelles, Brassac, etc. S. Leben von Tachon
(Paris 1882).
Tangelistl, (Tanflrellsty), Tineenio, Kupferstecher, geb. um 1740 (1744) in
Florenz, f 1798 durch Selbstmord, Schüler von Hugford und Wille in Paris, wohin
er noch jung gelangte. 1766 berief ihn Leopold II. nach Mailand, wo er Professor an
der Akademie und um 1790 Direktor der Stecherschule wurde. Tor seinem Tod
zerstörte er seine Platten. Er stach nach Gallet, Garracci, Delahire, Houel, van Loo.
G. Maratti, A. de Pujol, G. de St. Aubin, R. Santi, etc., auch nach dem Leben und
theilweise in Punktirmanier.
Tanloo, •• Loo, Tan*
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480 Van Marcke — VaDucci.
Tan Marcke, £., •• Mareke, ran.
Yannty Andrea, Maler, geb. 1332 io Siena, f um 1414, th&t!g in Siena. 1370
wurde er dort Mitglied des grossen Raths, 1371 Goofaloniere und warde später als Ge-
sandter nach Avignon, Florenz und Neapel verwandt. Von ihm Altar (S. Stefano,
Siena), Madonna (SS. Chiodi, daselbst), Ereasigung (Akademie daselbst), Yerkflndigung
(Pal. Saraceni), Leben des hl. Domenik (S. Domenico, Neapel^ etc.
Yannl, Gav. Francesco, Maler, geb. 1663 (n. A. 1565) in Siena, f 25. Oct.
1609 (n. A. 1610) daselbst, Schfller von V. Saiimbeni, dann des B. Passerotti
in Bologna (um 1577) und des G. de* Yecchi au Rom; sp&ter ahmte er Bar-
rocci nach. Clemens YIII. schützte ihn und schlug ihn zum Ritter. Ton ihm Sturx
des Simon Magus (Peterskirche Rom), die Yerlobung der Hl. Katharina u. A. (Gal.
Borghese, Rom), Hl. Familie (Gal. Parma), Hl. Familie (Gal. Dresden) ; A. in den
Sammlungen zu Florenz, Genua, Madrid, Modena, Paris, St. Petersburg und Wien ;
auch in Kirchen (S. Agostino, S. Domenico, S. Quirico, S. Spirito, etc.) in Siena, etc.
YannI, Gieranni Battista, Maler und Kupferstecher, geb. 1599 in Pisa, f 1660
in Florenz, Schaler tou Empoli, A. Lomi, M. Roselli, G. Biliyerti und C.
Allori. £r ahmte verschiedene Yenezianer, etc. nach und wurde Manierist Yoo
ihm S. Lorenz (S. Simone, Florenz) und die Radierangen, 15 Bl. nach AUegria
Kupferfresken in S. Giovanni zu Parma, die Hochzeit zu Gana (n. Caliari), etc.
Yanni, Llppo, Maler des 14. Jahrhunderts, th&tig zwischen 1852—1375 in Siena.
Er malte Miniaturen, aber auch Wandgem&lde. Yon ihm Yerkflndigung (S. Domenico-
Kloster), desgl. (PaL Pubblico), Himmelfahrt (Monte Oliveto vor S. Gimignano), etc.
Yanni, NeUo dl, Maler des 14. Jahrhunderts, Schaler des Orcagna, thatig
in Pisa, wo er für den Dom und den Campo Santo malte. Yielleicht ist er mit
Bernardino di Giov. Falcone Nello identisch.
Yannl, Baffaello, Maler, geb. 1596 in Siena, f 1657 (?), Schaler seines Yaters
Francesco Y., dannbelAnt. Carracci und an Berrettini weitergebildet 1655
wurde er Mitglied der San Luca-Akademie zu Rom. Yon ihm Geburt Mariae (Sa.
Maria della Pace, Rom), Yerlobung der Hl. Catharina (Florenz, Pitti), Beweinung
Christi (Uffizi, daselbst); A. in Sa. Maria del Popolo zu Rom, in Pisa, Siena, etc. —
Sein Bruder Michelangelo Y. erfand eine besondere Art auf Marmor zu malen.
Yannini, Ottavio, Maler, geb. um 1585 in Florenz, f 1643, Schaler von G.
B. Mercati, A. Fontebuoni und D. Passignano. Seine Fresken waren
besser gelungen als die Staffeleibilder. Yon ihm Tancred und Erminia (Uffizi, Florenz^
Ecce Homo (Pitti, das.), S. Hieronimus (Sa. Anna, Pisa), etc.
Yannncohi. Dies hielt man eine Zeit lang irrthflmlich fftr den richtigen
Namen des Andrea Angeli (A. del Sarto).
Yannnccio, Francesco, (Francig dl)^ Maler des 14. Jahrhunderts, geb. in
Siena, wo er th&tig war. Er wird 1361 — 88 urknndlich erwähnt Die Mus. Berlin
besitzen von ihm einen Christus am Ereuz.
Yannntelli^ (YannteUi), Scipionc, Maler, geb. im Nov. 1834 in Rom, f 19-
Mai 1894 das.. Schaler von Wurzinger in Wien, weitergebildet auf Reisen nach
Yenedig, Frankreich (unter Heilbuth), Spanien und Holland. Er malte Geschichts-
bilder, z.B. Maria Stuarts Gang nach dem Schaffot, Kirchenprozession im Chor, das
Erlöserfest in Yenedig, Odaliske im Harem, etc., auch Bildnisse. SS. Maurizio- nnd
Lazzaro-Ord. ; Mitglied mehrerer Akad.
Yante^ s. Attavante.
Yanncci, (Yannnccl), Pletro dl Cristoforo, Maler, gen. Pietro Pemgino, geb.
1446 in Cittk della Pieve, f im Febr. (M&rz?) 1523 in Fontignano, wahrscheinlich
Schaler des B. Buonfigli oder Florenz o di Lorenzo, dann des P. dei
Franceschi und später des Yerrocchio in Florenz, selbst berahmt als Lehrer R.
Santis. um 1480 begann er Fresken in der Sistina, von denen drei Buonarottis
JOngstem Gericht weichen mussten und wahrscheinlich nur .Weide meine Schafe**
erhfäten ist Etwa 10 Jahre verweilte er in Rom und malte auch in den Stanzen,
doch verdr&ngten R. Santis Arbeiten sp&ter seine. 1482 und 1498 hielt er sich
Öfters in Florenz auf 1493 kaufte er sich dort an, hielt aber demohngeachtet ein
Atelier in Perugia fort. Um 1494 besuchte er Yenedig nnd hat wahrscheinlich dort
von Antonello da Messina- das Gteheimniss der Oeltechnik erlernt, die er schon 1496
völlig beherrschte. 1496—1499 malte er auch Fresken in Florenz (Sa. Maria M. dei
Pazzi), 1500 im Cambio zu Perugia. Um 1505 malte er wieder in Rom, wo R. Santi
eine seiner Deckendekorationen wenigstens (in der Camera del Incendio) verschonte.
Nach 1505 etwa, aberliess er zu viel von seinen Arbeiten den Schalem und malte
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VanateUi - Vargas. 481
des Erwerbs halber zu flfichtig. Das «Sposalizio* in Gaen, das einst als eins seiner
Hauptwerke galt, nach dem R. Santi copirte, ist nach dem Stand der neueren Forschung
dem Lo Spagna zusnschreiben und wäre also Santis die ursprüngliche Fassung. Von
y. ferner Madonna (Nat-Gal. London), Pietk (Florenz, Pitti), Himmelfahrt Christi
(Mus. LyonX Selbstbildniss u. A. (1494 Florenz Uffisi), Madonna (Paris, Lonvre),
Altar (Wiener Mus.), desgl. (Vatikan, Rom) ; A. in Kirchen zu Florenz, Freri, Gittä
della Piere, Rom, eto. S. Leben Ton A. Mezzanotte (1886X Williamson (1900).
YanvteUi, s. Tannntem.
YanTltelli, s. WitteL
Taniit •• Araml.
Yaprlo, Agostino da^ Maler des 15. Jahrhunderts, thfttig in Payia. 1490
arbeitete er für Lod. Sforza in Mailand. In S. Rimo zu Pavia befindet sich ein
Madonnenaltar (1499) von ihm. — Ein Congtantlno T. war um 1460 in Mailand
als Maler tb&tig und soll einer der Ersten gewesen sein, der Sinn für Perspektiye besass.
Yaqvei, £iiiile Modeste» Maler, geb. 1841 in Paris, t 20. (?) Not. 1900. Er
malte Blumen in Wasserfarben.
TaraUo, Taniio di, g« Tanii.
Yarana, s. Onarana.
Yareo, Alonso de, Maler, geb. 1645 (?) in Madrid, f 1680 das., Schüler des J.
Antolinez. Er malte Landschaften.
Yarcolller, Osoar, Maler, geb. 11. Juli 1820 in Rom als Sohn franzOsiscber
Eltern, f 1^6 in Paris, Schüler von P. Delaroche. Von ihm Obnmacht der
Jungfrau, Bildnisse, etc. Med. 8. Kl. 1846.
Yardy, Jobn^ Baumeister und Kupferstecher des 18. Jahrhunderts, f 17^>
thfttig in England. Von ihm u. A. ein Stich der grossen Halle im Schloss Hampton
Court.
Yarelen, Jaeob Elias Tan, Radierer, geb. 9. Aug. 1757 in Haarlem, 1 16. Mai
1840 das. Er war Gelehrter von Beruf und übte die Kunst mehr als Liebhaber.
Y. zeichnete und radierte Landschaften mit Yieh staffirt, ferner naturwissenschaft-
liche Blatter, etc.
Yarella, Francisco^ Maler, geb. vor 1600 in SeTilla (?), f 1656 das., Schüler
von P. de la Roelas. 1618 copirte er für die Karthause Sa. Maria de las Cuevas
Gem&lde Oaudins in der Karthause zu Grenoble. Yon ibm ferner Abendmahl ^1622
S. Bemardo, Sevilla), Marter des Hl. Yincenzius (S. Yicente, das.), S. Michael (La
Merced-Kloster, das.), etc«
Yarenne, Charles Santoire de, Maler, geb. 1768 in Paris, f 1884 in Russ-
land, Schüler von Jos. Yernet. Er wurde Prof. an der Akad. zu Warschau und
Ritter des poln. Stanislas-Ordens. Y. malte Ansichten und Landschaften aus Oester-
reich, Italien, Schweden, Russland, etc. — Yon einem — de Y. besitzt das Mus. Angers
ein Bildniss des Oberst Dulignon.
Yareane, Dorofh^e Santoire de, Malerin, geb. um 1804 in Paris, f nach
1826, Schülerin von Redout6, Tochter des Charles S. de Y. Sie malte Miniaturen,
Aquarelle und besonders Blumen und Copien nach grossen Gemälden. — Ein Frftu-
lein Louise Elisa de Y. stellte zwischen 188&— 1865 in Paris Pastellbildnisse, etc. aus.
Yarennes de Goddes. Engine de^ Maler, geb. 20. Sept. 1829 in Coulommiers
g>tfp. Seine-et-Marne), Schüler von La vi ei He und PI cot, thfttig in Paris. Yon ihm
ecember in Brie, An den Ufern des Morin, Frühling, etc.
YargaSf Andres de, Maler, ^eb. 1618 in Cuenca, t 1674 das., Schüler von F.
Camilo in Madrid, wohin er mit jungen Jahren gelangte. Er malte Historien, etc.
ftlr Kirchen und Private, zuletzt wieder in seinem Heimathsort
Yargaa, Luis de, Maler, geb. 1502 in Sevilla, t 1568 das., Schüler von D.
de la Barrera, um 1527 von P. Buonaccorsi (?) in Rom. Nach 27 Jahren erst
kehrte er in die Heiraath zurück. Er führte ein Einsiedlerleben und liess sich nicht
durch den Neid der Parteien behelligen. Seine Zeichnung und vornehme Auffassung
wurden gelobt; sls beste Werke c^ten seine Fresken, doch ist kaum etwas darunter
uns erhalten geblieben. An erster Stelle wird La Calle de la Amargura (Strasse
der Bitterniss, 1568 — 68), eine Kreuztragung vor der Sünder auf dem Weg zur
Hinrichtung ihr letztes Gebet sprechen divften, genannt; ferner Apostel, Evangelisten,
etc., im Tburme der Kathedrale zu Sevilla. Die Kathedrale selbst birgt seine Oel-
bflder, „La Gamba** (1561 eine Genealogie Christi, auf der Maria von Adam angebetet
wird, dessen schön gemaltes Bein dem Bild seinen Spitznamen verschafft hat) und
die Geburt (1555). Y. malte auch treffliche Bildnisse. ^^
Allfemeiiies Kttnstler^Lezicon. 8. Aufl. 4. Band, Digitized byg>|:iOOQLC
482 Variü — Varley.
Tarln. Charles Nicolas, Kupferstecher, geb. 29. Juli 1741 in ChMoDS-sur-
Marne, f 22. Febr. 1812 das., Schüler von P. Q. Ghedel und La Touche, Sohn
des Jean B. V., an dessen Zeichenschule er Prof. wurde. Er wurde auch in Ch&lona
Gonservator des Museums. Vielfach war er Mitarbeiter an den Werken seines
Bruders Joseph V. d. Ae. und Anderer z. B. St. Aubins. Eigenh&ndig stach er nach
Biliverti, Boucher, Breemberg, Fragonard, Latouche, Layreince, Leprince, RubesB,
Taverney, Teniers, Wouyermans, Zeisig, etc.
Yarin, Ciaire E16onore> Eupferstecherin, geb. 13. April 1820 in Eperoay (D^p.
Marne), f nach 1848, Schülerin ihrer Brüder P. Adolphe V. und P, Amddäe V.
in Paris. Unter deren Leitung staeh sie viele Ornamente; ferner Landschaften Ükr
die Dubois'schen Kalender, etc. 1848 verliess sie Paris wegen der Bevolution und
Hess sich in La Bochelle nieder.
Tarin, Engine Napoleon, Kupferstecher, geb. 1831 in Epemay (D^p. Marne),
Schüler seines Bruders P. Amä da e V. und der Ecole des beaux-arts su Paris. Von
ihm Blätter nach Anker, Baltard, Bonguereau, Brion, Carpeaux, Cot, Dieffenbach,
Haman, Ch. Muller, Paton, R. v. Rijn, Tofana, Am. Yarin, Weisi, etc. Med. Paria
1866, 2. KL 1879.
Yarin, Jean, s. Warin» Jan.
Yarin, Jean Baptiste, Kupferstecher, geb. 9. Mai 1714 in Ch41ons-8ur-Mame,
t 5. Juni 1796 das. Seine 1755 eröffnete Zeichenschule dort wurde sp&ter yon der
Stadt übernommen.
Yarin, Joseph d« Ae., Kupferstecher, geb. 11. Mai 1740 in Chälons-sur-Marne,
t 7. Sept 1800 in Paris. Schüler von Chedel und La Touche, Sohn des Jean B. Y.
1760 Hess er sich mit seinem Bruder Charles N. Y. in Paris nieder. Sie schufen
zahllose Platten für illustrirte Prachtwerke, z. B. Blondels Baukunst, Montalemberts
Befestigung, Belins Marine, Saint-Nons Reise nach Neapel, Einweihung der Statue
Louis* XY. in Rheims (1766), Ohosson Mouradjas Türkisches Reich, Cassas Syrien und
Palestiaa, Sabattiers Diotionnaire des auteurs grecs et latins, etc. Ferner stachen sie
die grosse Karte der Grafschaft Bourgogne (1755), viele einzelne Architekturen,
Caricaturen, Bettler, etc. Med. 1755, 1766.
Yarin, Joseph d. J., Kupferstecher und Lithogr^h, geb. 29. Nov. 1796 in
Ch&lons-sur-Marne, f 6. Juni 1843 das., Schüler seines Vaters Charles N. Y. Er
machte den Krieg mit und wurde bei Waterloo verwundet; geheilt erhielt er in Paris
Aufsicht über Arbeiten an der Galerie Colbert und dem Schloss Neuilly. Yon 1816
bis 1820 war er in Ch&lons als Zeichenlehrer an zwei Instituten thätig. Darai]dr
studirte er nochmals den Linienstich unter Chasteau zu Paris, wollte aber auch
damit nicht recht reüssiren und eröffnete endlich eine eigene Zeichenschule in Ch&lona.
Er lithographirte nach R. Santi, Girodet, etc., auch nach eigener Zeichnung und
hat u. A. auch ein Bildniss des Herzogs von Reichstatt gestochen.
YariBy Pierre Adolphe. Kupferstecher, geb. 24. Mai 1821 in Ch&lons-snr-
Mame, f 10. (?) Oct. 1897 bei Ch&teau Thierry, Schüler von Ronargue und Mon-
voisin, Sohn des Joseph Y. d. j. Er wurde einer der fleissigsten und gewissen-
haftesten reproductiven Stecher und Radierer. Wir nennen von ihm Die Schnitter
nach L. Robert, Illustrationen zu Werken von Didron, Yiollet-le-Duc, L. Feucli^re,
Hauser z. Theil kunstgewerblichen Charakters, etc. Y.hat auch Einiges über Stecher
etc. veröffentlicht. Med. 3. Kl. 1861.
Yariny Pierre Am^d^e^ Maler und Kupferstecher, geb. 21. Sept. 1818 in Ch4-
lons-sur-Mame, f 27. Oct 1883 in Crouttes (D6p. Aisne), Schüler von MouToisin,
Sohn des Joseph Y. d. j. Er arbeitete oft gemeinschaftlich mit seinen Brüdern und
stach für die Buchillustration; ferner jEinzelblAtter nach Bellang^, Bida, Chirico, ,
Bonatello, Feuch^re, Girardet, Jalabert, Lenfant, Lerouz, L. della Robbia, etc. Med.
8. Kl. 1852, 1857, 1869, 1861, 1863.
Yarin, Quentin, Maler geb. 1580 in Amiens (Beauvais ?), t um 1645, Schüler
von F. Gag ex und Bonaventura, kam dann nach Paris, wo er der Maria de*
Medici vorgestellt wurde und die Decorationen des Luzembourg auszuführen hatte.
Yon ihm ferner Christus im Tempel (St. Germain des Pr6s, Paris), S. Carlo Borromeo
(S. Jacques de la Boncherie, das.), etc. Er war der Hauptlehrer des N. Poussin.
Yarlej, Albert Fleetwood, Maler, geb. 1804, f 1876, Sohn und Schüler des
John Y. Er malte Aquarelle und war als Lehrer th&tig.
Yarley^ Cornelius, Maler, geb. 21. Nov. 1781 in Hackney (London), f 2. Oct.
1873 in Highbury (London), war erst Optiker und Mechaniker, dann Schüler seines
Bruders John Y. Er malte klassische Landschaften in Wasserfarben, hielt aber
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Varley - Vaaari. 483
sein Interesse an den Wissenschaften aufrecht und gewann z. B. mit seiner Erfindung
des graphischen Femrohrs 1851 die Goldene Ausstellungsmedaille. Das S. Kens.-
Mus. besitzt von ihm Nach Sonnenuntergang im Norden von Wales (1808).
Tarley, John, Maler, geb. 17. Aug. 1778 in Hackney (London), f 17* Nov.
1842 in London. Er lernte erst bei einem Silberschmied, dann bei einem Bildniss-
maler und wurde zuletzt Architekturzeichner. Er gehört zu den Begründern der
Aquarellmalerei in England, die er aus der Vorstufe der colorirten Federzeichnung
herauszuheben mithalf. Y. bereiste des öfteren Wales. Er schrieb über Perspektive
und Naturskisziren. Er war auch als Lehrer th&tig. Von ihm Bayham Abbey (1816,
Aquarell, Mus. Dublin), Enaresborough (1804 desgl. ebenda). Die Themse bei Battersea
(Aquarell n. Girtin ebenda), Bolton Abbey und S6 A. (S. Eens.-MuB. London), etc.
Yarley, WiUiam Fleetwood, Maler, geb. 1777 (?), f 2. Febr. 1858 in Rams-
gate, Bruder und Schüler des John V. Er war als Lehrer in Cornwall, Batb und
Oxford thatig. In Oxford wurde er durch seine leichtsinnigen Schüler beinahe zu
Tode verbrannt; von dem Unfall erholte er sich nie völlig. Er malte Landschaften
und Ansichten in Wasserfarben. Das S. Eensington-Mus. besitzt 5 Werke von ihm.
Yamiy Antonio, Maler, geb. 1841 in Genua, Schüler seines Yaters und der
dortigen Akademie, weitergebildet in Florenz. Yon ihm Sappho, Die Insel Favignana,
Tod der Annita Garibaldi, etc.
Yarni, Santo, Bildhauer, geb. 1807 in Genua, f 1^- ^^lu. 1885 das., Schüler
eines Holzbildhauers, der Grenueser Akademie, des B. Carrea und endlich des Bar-
tolini in Florenz. Er bereiste Italien und wurde Professor an der Akademie seiner
Yaterstadt. Yon ihm Denkmal L. Canina (Sa. Groce, Florenz), Denkmal Chiodo
f Spezia), Denkmal Rossini (Campo Santo, Pisa), Denkmal E. Filibertos (Schloss Turin),
des Marchese Donghi (Staglieno bei Genua), etc., viele monumentale Allegorien, Bild-
nissbüsten u. A. m. Mitgl. mehrerer ital. Akad., SS. Maurizio e Lazzaro-Ord.
Yaroni, (Yaronne), Giovanni, (Johann), Maler, geb. 1882 in Bellinzona,
Schüler der Akademie und von Höger in Wien, wo er sich nach Reisen durch die
Österreich. Gebirgsl&nder niederliess. Yon ihm Der Schiern bei Bozen, Das Nassfeld
im Pinziggau, Attersee mit Höllengebirge, etc.
Yarotari, Alesgandro, Maler, gen. H Padovanino. geb. 1590 in Padua, f
1650 in Yenedig, Sohn des Dario Y. d. Ae., gebildet in Padua, dann zu Yenodig an
Yecellis Werken. Sein Colorit war vorzüglich, nackte Kinder und die Landschaft
gelangen ihm am besten. Yon ihm Diana und Eallisto (Mus. Hannover), Minerva
gfal. Borghese, Rom), Hochzeit zu Eana n. A. (Accad. Yenedig), Judith u. A. (GaL
resden), A. in Sammlungen zu Florenz (Uffizi), London, Paris, Wien, etc., sowie in
Kirchen zu Bergamo (S. Andrea), Yenedig (del Carmine, S. Tomä, etc.).
Yarotari, Cliiara, Malerin des 17. Jahrhunderts, f nach 1665, Schülerin ihres
Yaters Dario Y., thatig in Yerona, Padua, etc. Sie war auch Dichterin. Yon ihr
Madonna (zweifelhaft, Mus. Hannover), Selbstbildniss (Florenz, Uffizi), etc.
Yarotari, Dario d. Ae«, Maler, Bildhauer und Baumeister, geb. um 1589 in
Yerona, f 1596, Schüler des P. Caliari, auch an Yecelli weitergebildet. Er lebte
meist in Padoa, wo die S. Egidienldrche Werke von ihm birgt Die Accad. zu
Yenedig besass eine .Heimsuchung" von ihm. Y. stammte von einer Strassbnrger
(Angsburger ?} Familie Weyrotter ab.
Yarotari, Dario d. J., Maler and Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb.
nach 1610, Sohn des A. Y. Er war Arzt und Dichter und übte die Kunst nur als
Liebhaber aus. Seine Bildnisse werden gerühmt. Y. radierte auch diejenigen seines
Grossvaters und des Y. Gussonus.
Yaaari, Giorgio, Maler und Baumeister, geb. 80. Juli 1511 in Arezzo, f
27. Juni 1574 in Florenz, Schüler des Buonarotti und A. Angeli. 1529 zog er
nach Pisa, Bologna und Arezzo. Darauf brachte ihn Kard. Ippolite de' Medid nach
Rom, wo er die Classiker und die Antike weiter studirte, dann auch die Baukunst
erlernte. Er erhielt viele Auftr&ge fOr öffentliche Gebftude, wurde dann wieder in
Florenz von verschiedenen Medici beschäftigt. Als Maler steht er nicht über dem
Durchschnittsnachtreter ; seine Bedeutung beruht auf seiner berühmten Künstlor-
geschichte, die trotz vieler groben Fehler und starker Parteilichkeit, zum Studium der
damaligen Kunstgeschichte unentbehrlich bleibt. Sie erschien zuerst 1550 in 2 B&nden,
1568 erweitert in 8 B&nden. Seitdem ist sie oft, mit reichem Gommentar versehen,
herausgegeben worden; am Besten 1878—85 von Milanesi. Yon ihm Lucresia (Gal.
Borghese, Rom), Leda (ebenda), Ahasver (Accad. Arezzo), Madonna (Pinacoteca, das.)
Cosimo I.' (Mus'.' Berlin), Selbstbildniss jl A. (Florenz "Uffizi), SS^ Peter, f*wl und j
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484 Vasari — Vasselot.
HieronimuB (Mns. Liverpool), Die Auferstehuog (Accad. Siena); A. in SammlaDgen sq
Bologna, Budapest, Dresden, Leipzig, Madrid, Manchen, Neapel, Wien, etc., ferner
in vielen italienischen Kirchen und in Palästen zu Florenz und Rom. Von seinen
Gebäuden ist das bedeutendste die Uf&zien zu Florenz (1560 begonnen, von Anderen
vollendet); wir nennen ferner Theile des Inneren vom Pal. Yecchio das., die Abbadia
de' Cassinensi zu Arezzo, die Casa Montanti das. (ehemals sein eigenes Haus), ete.
Yasarl, Lazzaro, Maler, geb. 1399 in Arezzo, f 1452 (1450?), Urgroasvater
des Giorgio Y. Er malte eine Zeit lang mit seinem Freunde Piero de' Franceschi.
Zuerst schuf er nur kleine Figuren, später Fresken in S. Yincenzo, S. Domenico,
S. Gimignano, alle zu Arezzo, sowie in de' Servi zu Perugia. Nach seinen Entwürfen
schuf F. Sassali Glasfenster (Madonna, Auferstehung) für die Mad. delle Grazie sa
Perugia. — Sein Sohn, Giorgio Y. d. Ae«. f ^^^h modellirte und malte Fayencen.
Yascellini^ (Yacoellini), Gaetano^ Kupferstecher, geb. um 1746 in Bologna,
t 1805 in Florenz, Schüler von £. Graziani und C. Faucci. Er radierte Bildnisse
bertüimter Florentioer und stach nach Werken der Baldovinetti, Gonca, Dandini,
Furini, Gentileschi, Giovanni da Bologna, Pagani, Passignano, R. Santi, Signorelli,
Traballesi, Yecelli, Yignali, etc.
Yaaoibraeoi, g* Yassilaechl.
Yaseo^ OrSo^ (Gran, der Grosse), s« Femandei, Yaseo im Nachtrag.
Yasco de Troya, s« Trsya.
Yasl, Cav. Gniseppe, Maler und Kupferstecher, geb. 28. Aug. 1710 in Gorleone
(Sicilicn), f 16. April 1782 in Born, lernte dort bei Gonca zeichnen, beiP.L.Ghezzi
stechen und bei Juvara die Baukunst. Er malte einige mittelmässige Bilder (Pal.
Farnese und Gaprarola), ist aber als Yedutenstecher berühmt geworden und wurde
1745 Hofkupfer stech er. Yon ihm Ansichten des Hafens von Ancona (fikr Benedict XI Y.),
Fagaden von S. Giovanni in Laterano und Sa. Maria Maggiore, Die Festlichkeiten
zur Geburt des Sohnes Karl HI., 250 Ansichten von Rom (1747—61, Text von
Bianchini), Rom vom Janiculus (auf 6 Blatt), Die Basiliken (2 Bde.), Der famesische
Stier, etc., Ritter vx>m gold. Sporn.
Yaslet, Lewis, Maler des 18. Jahrhunderts, f nach 1781, thätig in York und
Bath. Er malte Miniaturen.
Yasnetcofl^ Yictor, Historienmaler, geb. 1848 in Lopialo (Gonv. Yiat-Ka). £r
bildete sich in Russland zum Maler aus und machte später Studienreisen nach Paria
und Italien. Zurückgekehrt erhielt er viele Aufträge für grosse Freskenfolgen; z. B.
im Museum zu Moskau, Darstellungen von Menschen aus der Steinzeit; in der Kirdie
zu Kiew, Die Propheten, Die Kirchenväter, Madonna, Hl. Communion, S. Alezander
Newskj, Sa. Olga, etc. Seine Biographie von de Baye (Reims 1895).
Yagqnei, s. Yazqnes.
Yassal^ Jean^ Baumeister des 14. Jahrhunderts, thätig in Ronen, wo er im
Dom-Register als Stadt- und herzogl. Normannischer Baumeister 1359 genannt wird.
Wahrscheinlich war er am Bau des Domes thätig.
YassaletOi Römische Künstlerfamilie des 18. Jahrhunderts. Die Mitglieder er-
bauten und meisselten die alte Basilika des Yatikan, den Ereuzgang von S. Giovanni
in Laterano (1250), die Kathedra von S. Andrea in Anagni (1263), die Kandelaber
im Dom dort und den Marmorlöwen vor S. Apostoli zu Rom.
Yaasiülo^ Antonio Maria, Maler des 17. Jiüirhunderts, geb. in Genua, Schüler
des Y. M a 1 0 aus Cambrai. Y. malte Landschaften, geschichtliche Genrebilder, Tbiere,
Früchte und Blumen; er starb jung.
Yass^, Antoine Franf^ois, Bildbauer, geb. 1683 in La Seyne (Däp. YarX t
1. Jan. 1786 in Paris. Er schuf die Decorationen des Kamins im Salon de TAbon-
dance des Pal. Yersailles, decorirte königliche Schiffe zu Toulon und vielleicht auch
die Statue auf dem Altar der Marienkapelle in der Notre-Dame-Eirche zu Paria.
Yass«, Louis Claude, Bildhauer, geb. 1716 in Paris, f 30. Nov. 1772 daa.,
SchOler von Puget und Bouchardon. 1739 erhielt er den 1. Rompreis auf Gnmd
seines „Isebel von Hunden zerfleischt^; 1751 wurde er Mitglied, 1761 Professor
an der Akademie. Yon ihm Schlafender Hirte (Marmor-Mus. Louvre), Saini-Germain
Bischof von Auxerre (Kirche Saint-Germain FAuxerrois zu Paris), Marmormedaillon
Louis XY. (Hotel de Yille Paris), Der Ruhm und 1 A. (Pal. zu Yersailles^ Diana
(1769 Schloss Sans-Souci), Medaillon von Chevert (St. Eustache zu Paris), viele Bildnias-
büsten, etc.
tasseloty Jean Joseph Marie Anatdle Harqvet de, Bildhauer, geb. 16. Juni
1840 in Paris, Schaler von C. Le Bpurg, Jonffroy und Bonnat. Stand erst
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Yasserot — Vaudoyer. 485
im diplomatischen Staatsdienst und widmete sich seit 1865 der Kunst Von ilim
PoTeretto (1880 Bronzestatue Mus. Valendennes), Bakac (1875 Marmorbaste The&tre
frangais Paris), Der Genius der Eingebung (Thäätre von Aix-les-Bains), Scribe-Statne
(Neues Stadthaus zu Paris), F. Liszt (Medaillon), etc. 1879 veröffentlichte er
»Histoire du portrait en Fran^e^ und .Recherches sur Part frangais". Med. 8, El.
1873, 2. El. 1876, Med. Philadelphia 1876 und A.; verschiedene Orden.
Tasserot, Charles, Baumeister, geb. 14. Jan. 1804 in Paris, f 1867. Er stellte
zwischen 1881—89 sehr viele aquarellirte Architekturaufnahmen aus Frankreich und
Italien in Paris aus. Med. 2. KL
Yasaenr, Le, s. Leyasseiir.
Yassilaoehi^ (Yaseibraeoi), Antonio, Maler, gen. L'Aliense^ geb. 1556 auf
Melos, t 1629 in Venedig, Schüler des P. Caliari, später in Treviso unter Bene-
detto Caliari, in Padua unter D. Yarotari weitergebildet Mit seinen Lehrern
malte er Festdecorationen zum Einzug Heinrich III. von Polen in Venedig. Er ge-
langte nach Rom, wo er wieder Buonarotti, auch Robusti studirte. Die Mus. zu
Wien besitzen von ihm Die Gerechtigkeit. Andere Werke schuf er ftlr den Sala
dello Scrutinio (Dogenpalast, Venedig), S. Giorgio das. und S. Pietro zu Perugia.
' Yastagh, O^ia^ Maler, geb. 1. Sept 1866 in Elansenburg, Schfller seines Vaters
György V. und von Hackl in München. Von ihm Wilder Stier (Kat-Mus. Buda-
pest), Enten (Neue Pinak. München), Lauernde Löwen, etc. Gold. Med. 1895.
Yastagh, €(y9rg^ (Georg) d. Ae., Maler, geb. 10. April 1886 (n. A. 1834) in
Szegedin, Schüler von Stech und Gerstenberg das., seit 1854 autodidaktisch in
Wien weitergebildet. Er malte erst Ungarische Volksscenen, dann besonders Bild-
nisse. Von ihm Erzherzog Joseph und Erzherzogin Klotilde (Nat.-Mus. Budapest),
Toldi u. 1 A. (Akad. das.), Baccbantenzug (Egl Oper das.). Zwei Altarbilder
(Schlosskapelle Alcsuth), etc. — Sein Sohn György Y« d« J* wurde Bildhauer und
widmete sich der Thierplastik.
Yasiary, JAnog, (Johann)^ Maler, geb. 1867 in Eaposv&r, Schüler von Greguss
und Szekely in Budapest, Hackl und Loefftz in München, Bouguereau und
T. Robert-Fleury in Paris. Von ihm Altar (Kirche zu BalatonFüred), desgl.
(Kirche zu Zala-Radna), Fürstprimas Vaszary (Domstift, Gran), Freibad, etc.
Yatlnelle, ürain Jnles, Medailleur, geb. im Aug. 1798 in Paris, t n^cl^ 1880,
Schüler von Gatteaux. 1819 erhielt er den grossen Rompreis. Von ihm Med.
auf Louis Philippe, auf die Kirche St. Denis, auf Gassendi, etc., auch einige Bas-
reliefe. Med. 2. Kl. 1831.
Yaneann, Barbe Anne^ Malerin des 18. Jahrhunderts. Sie schuf Miniaturen
und wurde 1751 Mitgl. der Akad. Saint-Luc
Yanehelety Th^phile Angnste^ Maler geb. 7. M&rz 1802 in Passy bei Paris,
t 22. April 1878, Schüler von Abel de Pujol und Hersent. 1829 gewann erden
grossen Rompreis. Von ihm Prinz Poniatowski (1885 Mus. Versailles), Übergabe
von Magdeburg 1806 n. v. A. (ebenda). Christliche Caritas (Mus. Amiens), etc. ; ferner
Historien in Pariser Kirchen, sowie decorative Arbeiten in den Tuillerien (zerstört),
dem Senatspalast und dem Stadthaus dort, endlich Entwürfe zu Gobelins für den
Salle d*Apollon im Louvre. Med. 2. Kl. 1831, 1. Kl. 1846, 1861; Kreuz d. Ehren-
leg. 1861.
Yaneorbel, s. Bang, Mme Louise.
Yanenlews, (Wanthier ?), Jaeqnot de, Baumeister des 16. Jahrhunderts. 1499
baute er mit seinem Bruder Jean de V. eine Brücke über die Meurthe bei Mal-
zeville. 1508 wurde er Baumeister des Herzogthums Lothringen. 1510 baute er
am Palast zu Nancy.
Yandeehamp, Jean Joseph, Maler, geb. 1790 in Rambervillers (Däp. Vosges),
t 1866, Schüler von Girodet. Er reiste lange in Amerika. Von ihm Carlo
Borromeo (Kapelle der kgl. Manufaktur zu Beauvais), Perseus und Andromeda,
Spanierin, Die Badenden^ etc., namentlich aber Bildnisse. Med. 8. Kl. 1848.
Yandoyer, Antoine Laurent Thomas, Baumeister und Kupferstecher, geb.
21. Dec. 1756 in Paris, f 27. Mai 1846 das., Schüler von A. F. Peyre. 1788
erhielt er den grossen Rompreis. Er wurde Baumeister des Institutspalais, Secretär
der Specialschule der Akademie und Mitglied des Instituts (1828). In Rom hatte
er besonders die Antike studirt, 1788 kehrte er zurück. Nach dem Einziehen
der Akademien 1798 gründete er mit Leroy eine Schule in Louvre, bis 1795 die
Akademie wieder erneut wurde. 1806 erhielt er einen der Preise bei Napoleons
Wettbewerb für einen Ruhmestempel. V. vergrösserte die Sorbonne und war Bau-
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486 Yattdoyer — Yauselle.
meiBter an der Sternwarte, der Bibl. Ste. G^neyi^e, etc. FOr Lafayette emeaerte er
das SchlosB La Orange in der Aarergne. Mit Baltard gab er viele Stiche nach 6e-
b&nden und Bauprojekten heraus. Femer schrieb er eine grössere Anzahl von
Werken zur Bangeschichte. Kr. der Ehrenleg. (1814); Mitglied des EngL Institate
of Architects.
Yandoyer, L^n, Baumeister, geb. 7. Juni 1803 in Paris, f 9. Febr. 1872
das., Schüler seines Yaters A. L. T. Y. und des Lebas. 1826 oewann er den
grossen Rompreis. Er wurde 1845 Baumeister der Abtei St. Martm des Ghamps,
1850 im CttltuBmiDisterium angestellt und später Diöcesan-Baumeister zu Marseille.
Hier begann er 1855 sein Hauptwerk, den Dom von Marseille. Im Päre La Chaise
schuf er 1832 das Grabmal des Gen. Foy. Y. schrieb auch baugeschichtliche Auf-
sätze. Med. 1. El. 1855, Er. der Ehrenleg. 1849, Oif.-Kr. 1855, Mitglied d. Instituts
1868. Sein Leben von Henri Revoil (1872X Daviond (1873). — Sein Sohn und
Sch(Üer Alfred Y* wurde auch Baumeister.
Yandremer, Joseph Auguste Emlle^ Baumeister, geb. 6. Febr. 1829 in Paris,
Schfiler von Bleuet und der Ecole des beaux-arts. 1854 gewann er den Bom-
preis. Aus Italien schickte er die üblichen Architckturaufnahmen und Bestaurations-
projekte, auch einige aquarellirte Ansichten. Er wurde Baumeister der DiOcesen
Agen und Beauvais, restaurirte Theile tou S. Germain l'Auxerrois, baute eine pro-
testantische Kirche, eine Schule, eine Strafanstalt, etc. in Paris. Med. 1865, Kr.
der Ehreuleg. 1867, Mitglied des lostituU 1879.
Yanghin, Robert, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, f um 1667. Er schuf
zahlreiche Platten für Bücher (z. B. Ashmoles Theatrum Chemicum 1650, Dugdalea
Warwickshire, etc.), femer yiele Bildnisse (James L, Gge. Clifford, Ben Jonaon,
Francis Drake, W. Raleigh, etc.), darunter eines des Charles IL mit einer Unter-
schrift, die ihm uach der Restauration eine gerichtliche Yerfolgung eintrug. — Ein
William Y. war gleichzeitig in England als Kupferstecher th&tig. 1664 schuf er
ein Thierbuch (13 Blatt).
Yaidot, Charles, Maler, geb. 1818, f 1842, Schüler Ton Gogniet, thAtig in
Paris. Yon ihm Atelierinneres (1839), Gen. Bernelle (Pastellbildniss), eta
Yavqvelin^ — ^ Baumeister des 18. Jahrhunderts. 1785—90 baute er die Kirche
des Hospice gtfn^ral zu Rouen.
Yairose, (Yavx-Rose), a. Friqvet im Nachtrag.'
Yanthier. Julea Antoine, Maler, geb. 1774 in Paris, f 1832 das. an der
Cholera, Schüler von Regnault, Sohn eines Miniatur- und Pastellmalers. Er
zeichnete Tiel nach Statuen nod Bildern für Bouillons Musäe Royal u. a. Werke.
Yon seinen Gem&lden nennen wir S. Louis begr&bt Todte nach der Zerstörung von
Sidon (S. Louis-en-L*isle), Abraham yerstösst Hagar, Henri lY. bei der Yrittwe
Ledere, Landschaft mit Wäscherinnen, etc. — Sein Bruder Antoine Charles Y.
geb. 1790 war Maler und Hlustrator.
Yanthier-Galle. Andr«» Bildhauer, geb. 2. Aug. 1818 in Paris, f 3. Mai 1899
das., Schüler seines Grossvaters Galle, von Blond el, Petitot und der Ecole des
beaux-arts, an der er 1839 den grossen Rompreis gewann. Yon ihm ein Theil
der franzüsischen Briefmarkenplatten der Republik tou 1848 und Napoleons IIL,
Medaillen auf die Söhne Louis Philippes, auf die Siege in Afrika, die Ueberschwemm-
ungen der Loire, die Ausstellung von 1867, auf Palissy, etc., die Statuen Omphale
(1859), Frühling (1850), sonstige Medaillen, etc. Er musste wegen Augenübels die
Kunst aufgeben. Med. 1852, 1866, etc.
Yantier, Mare Louis Bei^Jaminy Maler, geb. 29. April 1829 in Morges (Kanton
Waadtl t 25. April 1898 in Düsseldorf, Schüler yon Häbert und Lugardon in
Genf, dann von R. Jordan in Düsseldorf. 1856—57 besuchte er Paris, 1857 liess
er sich in Düsseldorf nieder. Er wurde einer der beliebtesten Genremaler der alten
Düsseldorfer Schule, und behandelte Bauern- und Dorfgeschichten mit einer Banalit&t,
die ihm den Erfolg beim grossen Publikum sichern mussten. Yon ihm Kartan-
spielende Bauern im Wirthshaus (Leipzig Mus.), Der Leichenschmauss (Mus. Köln),
Die Tanzstunde (Berlin Nat.-Gal.), Tanzpause (Dresden Gal.), Andere in den GaL au
Basel, Bern, Breslau, Düsseldorf, Genf; Hamburg, Stettin, etc. Er illustrirte Inuner-
manns Oberhof, Auerbachs Barfüssele, etc. Mitgl. yerschiedener Akademien ; mehrere
Orden und Medaillen,
Yavtier, Max^ Baumeister, geb. 1828 in Paris, Schüler von Grisart
Yauelle» Jean Lnbiii, Maler, geb. 1776 in Angerville (D^p. Seine-et-Oise), f
nach 1886, Schüler yon Perrin und H. Robert Er malte zahlreiche Architek-
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Vavasseur — Vecchi. "487
^^^' AnBichten und Landschaften ans Frankreich, Italien und Spanien. Auch hat
er ar Galenewerke gezeichnet und Einiges lithographirt. Gold. Med. 1810
A ., ;SIS*?*^> .^1^?*, Charles Paul, Maler und Zeichner, gen. Bipp, geb. 25.
Apnl 1868 in Paris, Schftler der Äcole des beaux-arU unter Cabanel. Ir zfichnete
für wele Zeitschriften, z. B Revue illustr^e, Magasin pittoresque, Caricature, Äslipse,
La (jaudriole, u. s. w., an den Letzteren unter dem Namen Ripp. Für die Äit-
schnft Le Supplement heferte er das Plakat Nous lisons tous le Supplement
.a ^\^l^^f (Valyasgori), GfoTanui Andrea, Holzschneider und Verleger des
16. Jahrhundeits, gen, Onailagiiiiio. Ein Blatt einer Folge von Herkulesthaten
trÄgt den Namen toU ausgeschrieben. Die Blätter sind ungleich, sowie eine grössere
Anzahl von Holzschnitten der Zelt, die ihm ebenfalls zugeschrieben werden und mit
I A oder Z A (Z steht för Zoan-venezianisch ftlr Gian, Giovanni) bezeichnet sind,
daher sind die Arbeiten — darunter Ovid (Parma 1506), Livius (Venedig 1520) —
wohl unter mehreren Formschneidern und Zeichnern zu vertheüen. Ganz irrthfimlicher
Weise hat man auch den m&ssigen Kupferstecher Zoan Andrea (s. d.) mit V.
identinziren wollen.
VaToqve, Francis, Maler, geb. 1761 in Paris, f 4. Aug. 1821 das. Er wurde
Inspektor an den Gobelins, und malte Blumen, Stillleben, sowie decorative Entwürfe.
Vay, Baron Ifieolai Ton, Bildhauer unsres Jahrhunderts, f im Febr. 1886
in Budapest, Schüler von Ferencsy und Rauch. 1860 siedelte er nach Wien über.
Für Stuhlweissenburg schuf er eine Vörösmarthy - Statue, für Zala-Egerszeg die
Statue Deaks; von ihm femer Berszendyi (Nat.-Mus. Budapest), Em. Miko (Nat.-Mus.
Siebenbürgen), Büsten und Thiergruppen, etc.
Yayemboiirg. Jean de^ Maler des 16. Jahrhunderts. Von 1592—1602 war er
Hofinaler Charles III. von Lothringen in Nancy, dessen Bildniss er öfters malte. Die
Kathedrale dort besitzt eine Madonna im Rosenhag vou ihm.
Yaynier, GioTanni Enrico, Maler, geb. 1665 in Genua (?), f 1738, Schüler
von G. B. Gaulli. Er wurde Bildnissmaler, musste dreimiü nach Turin reisen, um
den König und Mitglieder der königlichen Familie zu malen, nahm aber eine Hofetellung
nicht an.
Yayson, Paid, Maler, geh. 4. Dec. 1841 in Gordes (D^p. Vauduse). Schüler
von Gleyre , nachdem er die Rechte studirt hatte. Sp&ter beeinflusste ihn Conrbet
Er bereiste Holland, Italien und Spanien. V. wurde angesehener Thiermaler, nament-
lich seine Rinder und H&mmel fanden Anklang. Med. 3. Kl. 1875. 2. Kl. 1879, Kr.
der Ehrenleg. 1886.
Yazquei) — ^ Portugiesischer Maler des 16. Jahrhunderts. Für die Kirche San
Lucar de Borromeda in Andalusien malte er 1562 eine Kreuzabnahme und einen
Martertod des Hl. Sebastian.
Yaiqves, Alonao. Maler des 16. Jahrhunderts. 1514—18 schmückte er mit
Anderen das prachtvolle Messbuch des Kard. Ximenes in der Kathedrale von Toledo.
Yaiqnei, Alonso. Maler, geb. vor 1600 in Ronda (Andalusien, n. A. in Rom
als Kind spanischer Eltern), f vor 1649, Schüler von A. Arfian in Sevilla. Er
war betheiligt am grossartigen Katafalk für Felipe H. im Dom zu Sevilla. Von seinen
vielen Fresken in jener Stadt ist nur ein S. Luis Bertran (Medaillon im S. Pablo-
kloster) noch übrig. Die Merced Calzada besitzt von ihm Bilder zum Leben des
Hl. Ramon, eine Magdalena und eine Pietk.
Yaiqnes« Juan Bantiata, Maler und Bildhauer, geb. vor 1550 in Sevilla, f
nach 1578, Scnüler des D. de la Barrera, als Bildhauer in Toledo gebildet Für
die Kathedrale dort fertigte er mehrere Statuen und den Bartholom&us-Altar in der
Thnnnkapelle. In Sevilla vollendete er den Hauptaltar der Kathedrale (1561) und
schuf 9 Holzstatuen, sowie mehrere Reliefs dafür. 1568 malte er ein Altarbild für
die ehemalige Kapelle im Orangenbaumhof der Alhambra. 1579 arbeitete er in der
Kathedrale zu Malaga.
Vasqnez, Fray Jusepe Hanoel, Bildschnitzer, geb. 1697 in Granada, tl765.
Er fertigte für die Karthause von Granada Ghorthüren und Sakristeischränke mit
Intarsien.
VeaD, Franeeseoy Maler, geb. 1757 in Pavia, f 1768. Er malte Architekturen,
Perspektiven und gute decorative Arbeiten.
Vean. •• anch Lerean.
Veeeniy GioraBnl de% Maler, geb. um 1586 in Borge di 8. Sepolcro, t 1614,
Schüler des R. dal Celle. Im Wettstreit mitZucchero malte er in Gaprarolo so-
wie in Damaso Fresken zum Leben des Hl. Lorenz. Von ihm ferner die Zeichnung
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488 VecchiA - Vecelli.
wa den 4 ETangelisten in Mosaik an den Knppelpfeilern in S. Pietro in Born,
Sceoen xnm Leben des H]. HieronimuB in Sa. Maria Aracoeli das., Die KirchenTätez
in der del Gesü das., etc.
Teechia^ Pietro della, u. Mnttonl. F. de, anch im Nachtrag.
Teechlettoy TU s« Lorenio dl Fitiro.
Toeoliio dl San Bernardo, Il| s. MlmoeeU, Franeeioo«
Teeeliio. IL i. Papa» Simone, d. Ao.
Teeelll, (TeeelUo), Cesare, Maler, geb. 1521 (?) in Pieve di Gadore, t 2. M&n
leOl in Venedig, Schaler des Francesco V. nnd des Tixiano V., dessen Vetter
er war und den er 1548 nach Augsburg begleitete. Wahrscheinlich sind manche
angebl. Tiziano Vecellis von ihm. Die Brera tu Mailand besitit eine Dreifaltigkeit
von ihm. 1590 ▼erOffentlicbte er sein berahmtes Buch «Degli Abiti Antichi e Modemi*
mit 420 Kostomzeichnungen, die wohl Ton Chr. Ohrieger aus Augsburg geschnitten
wurden. — Sein Bruder Fabiialo V., geb. in Pieve di Gadore, t 1576, war anch
Maler. Fir soll fOr den Rathhaossaal seines Geburtsorts ein scbOnes Bild gemalt
haben.
Veeelll, (VeoelUo), Franeeseö, Maler, geb. nach 1477 (?) in Pieve di Gadore,
t 1559, Schüler Ton S. Zucoati, Gentile und GioTanni Bellini, Bruder des
Tiziano V. Trotz grosser Fortschritte gab er die Malerei auf und war Iftngere
Zeit Soldat. Dann widmete er sich wieder der Kunst und wnrde 1527 angeblich
auf Tiziano V. Anrathen Kaufmann. Von ihm Madonna (Gapp. Genera, Piere di
Gadore), desgl. (S. Vito, Gadore), Orgelflagel (8. Salvatore, Venedig), Ausstellung
Gbristi (Gal. Dresden, zweifelhaft), Thronende Madonna (Mus. Berlin), Madonna
(Akad. VenedigX Verkündigung (ebenda), Geburt (G. Giuseppe, Belluno).
Veoelliy (Veeellio), Maroo, Maler, gen. Mmreo dt Tiiiano, geb. 1545 in
Venedig, f 1616 (1611?) das., Vetterssohn und Lieblings-Schüler dos Tiziano V., den
er auf seinen Reisen nach Rom und Deutschland begleitete. Von ihm Der Bologneser
Friede (Grosser Rathssanl, Dogenpalast, Venedig), Doge Donato vor der Madonna
knieend (Sala della Bnssola, das.), Venezianischer Sieg 1148 und A. (Dogenpalaat
Venedig), Ghristus als Weltenrichter (SS. GioTanni e Paolo, Venedig), Madonna della
Misericordia (Iilorenz. Pitti), A. in weiteren Venezianischen und Friaulischen Kirchen.
— Sein Sohn Tislano II. V.^ gen. Tlxlanello, geb. um 1570, f nach 1645, malte
Bildnisse, auch manierirte Historien, etc. — Dessen Vetter Tommaso V«, geb. 14. Dec.
1587 in Piere di. Gadore, f nach 1618, war auch Maler; man kennt ein Abendmahl
in Piere di Lozzo in Gadore von ihm.
Veeelli, (VeceUio). Orailo, Maler, geb. 1528 (?), f 1576 in Venedig an der
Pest, Sohn und Schüler des Tiziano Vecelli. £r widmete sich bald der Alchemie,
malte aber einige Historien (die besten gingen bei einem Brand im Dogenpalast sn-
grunde; Sa. Gaterina zu Venedig besitzt noch einen Tobiaa mit dem Eoigel) nnd
besonders Bildnisse. Wir nennen noch Ton ihm Altarklappen (S. Biagio, Galaiao bei
Gadore) und Doge Priuli mit Familienmitgliedern (Kirche zu Sorisole bei Bersamo).
Veeelli 9 Tlilano, einer der grOssten Maler aller Zeiten, geb. 1476/77 in
Piere di Gadore (Friaul), f 27. Aug. 1576 in Venedig, Schüler wahrscheinlich des
S. Zuccato, später der Gebrüder Bellini, eine Zeitlang ron seinen Mitschülern
Barbarelli und Palma beeinflusst 1508 malte er in Wettbewerb oder t^enigstons
neben Barbarelli Fresken in dem Fondaco de* Tedesehi zn Ven^ig, die jetzt unter-
gegangen sind. 1511 trat er in die Dienste des Herzogs Alfonso I. ron Ferrara.
1580 und 1582 besuchte er Bologna, wo Karl V. ihn traf, ihn zum Pfalzgrafen, sowie
Ritter des goldenen Sporns erhob, sowie mit andern Ehren überh&ufta, 1587 malte
er die Schlacht ron Gadore im grossen Saal des Dogenpalastes, die 40 Jahre später
rerbrannte. Anch Federigo Gonzaga, Herzog ron Mantna war GOnner Tizianos (seit
1528). Für seine rerschiedenen Herren machte er Reisen nach Augsburg, Mailand
etc. Trotzdem er riel in Ferrara und Mantua thfttiff war, blieb Venedig sein Heim,
in dem berühmte Zeitgenossen viel verkehrten. In keinem Künstlerleben, selbst in
Rubens' nicht, decken sich inneres Genie und äusserer Glanz der Anerkennung, so wie
bei T. Vecelli^ Können wir ihn als Stilisten wohl auch nicht über den grossen Gian
Bellini stellen, als Goloristen nicht über Barbarelli, so steht ihm im einen Fall diä
Glück zur Seite, einer sp&teren Generation anzugehören, deren Empfinden uns unmittel-
bar zug&nglich ist, im anderen seine souver&ne Vielseitigkeit. Oft ist er der grösste
aller Bildnissmaler genannt worden, vor ihm hat es keine wirkliche Landschafts-
malerei gegeben, Grazie, Schönheit der Form, glühende Farben, prachtvoller Vor-
trag sind ihm alle in gleicher Weise zn eigen. Bis in das tiefte Alter war er seiner
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Vechte - Veen. 489
Kräfte noch Herr, und mit 97 Jahren konnte er, den Kaiser wie ihresgleichen be-
handelten, König Henri III. mit grosser Pracht empfangen. Als er 99 Jahre alt an '
der Cholera starb, wurde ein Verbot, während dieser Pestzeit Kirchenbegr&bnisse
Torznnebmen, fhr ihn aufgehoben und er in der Frari beigesetzt, die eines seiner
Hauptwerke birgt Auch nur seine Hauptwerke wie den Zinsgroschen in Dresden,
die Madonna di Casa Pesaro in der Frari zu Venedig, der Tod Petri Martjri, ehe-
mals in der Zanipolo dort, das Bacchanal in Madrid, die rerscbiedenen Yennsbilder,
die Assunta in der Accademia zu Venedig, die Bildnisse Karl V., Felipe H., seiner
Tochter Lavinia, etc., einzeln aufzuzählen, fehlt der Raum und wir mflssen auf die
Monographien rerweisen. Werke Ton ihm in den Sammlungen zu Antwerpen, Berlin,
Besannen, Gassei, Dresden, Dublin, Edinburgh, Florenz (Uffizi, 13 Pitti 15), Glasgow,
Hampton Court, London (auch Buckingham-Pal., Bridgewater House etc.), Madrid (39^
Mailand, München (7), Neapel, New- York, Paris (12), St. Petersburg (12), Rom
(Vatikan, PaL Borgbese, Corsini, Doris, etc), Venedig, Verona, Wien (auch Samm-
lung Harrach), etc. auch yielen Englischen Privatsammlungen und Italienischen
Kirchen. S. Leben von S. Ticozzi (1817), Sir A. Hume (1829), J. Northcote (1880),
Cadorin (1858, 1881), Bergmann (1865), Crowe und Cavalcaselle (1877), M. F. Sweetser
(1877), K F. Heath (1879), V. BraghiroUi (1881), G. Gronau (1900), C. Barfoed
(Kopenhagen 1889), Knackfuss (1897), Lafenestre (Paris 1886), CL Phfllips (1897—98).
Ve^lite, Antoine, Bildhauer und Goldschmied, geb. 1800 (1798?) in Vire-sous-Bil
(D6p. CAte-d'or), f 1868, war erst Schmied, dann Schfller Yon Soyer, weitergebildet
durch Studium alter Stiche und Medaillen. Er ahmte alte Meister so gut nach, dass
fiele seiner Schilde, Helme, Harnische und Platten als Arbeiten Cellinis galten. Trotz-
dem verdiente er nicht genug und musste in das Londoner Geschalt Hunt nnd Roskell
treten, das er erst 1862 Gesundheitshalber wieder Terliess, um nach Paris zurackzu-
kehren. Von ihm Silberrase mit dem Triumph der Galathea (für den Herzog Ton
Luynes), Vase mit Centanren-Lapithenkampf (f&r Kgn. Victoria und deren Gemahl),
desgl. mit Venus und Adonis (ebenso), Daphne (1855 Statuette), Unbefleckte Em-
pfiUigniss (1867 Platinplatte fttr das Papstjubil&um), etc. Emes seiner Werke ge-
langte in das Mus. Loxembourg zu Paris. Med. 3. Kl. 1847, 1. Kl. 1848, Kreuz der
Ehrenleg. 1848.
Veeq, Jakob La, (Jakob Le), g. LiTeeq.
Veesey, FaHnj. verehel., Malerni, geb. 1855 in Stuhlweissenburg, stndirte in
Budapest, Gemahlin des Theodor Ton V. Sie malte Landschaften.
Veosey, Theodor Ton» Maler, geb. 6. April 1851 in Cs&nj (Ungarn), Schaler
von M^szölj, th&tig in Budapest Er malte Landschaften.
Ve4der^ ElUrn, Maler, geb. 26. Febr. 1836 in New-Tork Schaler von T. H.
Matte son in Sberbourne (N. T., U. S. A.), weitergebildet unter Picot in Paris. Er
war lange Zeit in Rom thfttig. Von ihm Zeichnungen zu »Rub&iy&t of Omar Khayyäm'
Folge Ton 56 BL), Höhle der SeeBchlange (Boston Mus.), Nausikaa und ihre Gefähr-
tinnen, Der Minnes&nger; auch Wandgemälde, z. B. in der neuen Abgeordneten-
Bibliothek zu Washington.
VedoTa, Pietro della, Bildhauer, geb. 1831 in Rima (Val Sesia), gebildet in
München (1845) unter einem Stukkateur (einem Verwandten) und Xarer Schwan-
thaler, später (1853) SchOler der dortigen Akademie unter Wind ischm an n, sowie
der Turiner Akademie und des V. Vela. Seit 1871 arbeitete er rielfach fOr Turin
Monumente in dortigen Kirchhöfen, etc. Von ihm auch das Denkmal des Kardinals
Patzmann (Ungarn^ Gaudenzio Ferrari (Varallo), etc. Mitgl. mehrerer Akademien;
Terschiedene Auszeichnungen.
Veekea, Jan Baptist Tan der, Maler des 16. Jahrhunderts, th&tig in Flandern.
Nach H. Yon Balens 2jeichnung schuf er ein grosses Glasfenster mit der Kreuzigung
für die CommunionskapeUe von 8. Jakob zu Antwerpen.
Veolward, Daniel, Kupferstecher, geb. 14. Aug. 1766 in Amsterdam, f nach
1827, Schaler yonP. Louw und J. C. Schulte z, meist jedoch Autodidakt. Er schuf
▼iele BOchertitel, Karten, Vignetten, etc., 1828 aber 70 gr. anatomische Blatt nach
G. Sandifort Ar ein Mus. Anatomicum. denen später noch 12 Bl. Menschensch&del
folgten. — Seine Söhne Harman V., (geb. 17. Aug. 1790, t 1818?), Abraham V.,
(geb. 24. Not. 1792), Daniel II. V. (geb. 15. Dec. 1796) und Harman U. V., (geb.
28. Jan. 1814), waren auch Kupferstecher.
Voon, Geertmida Tan, Terehel. Malo, Malerin, get 4. Juni 1602 in Antwerpen,
t 80. Juni 1643, Tochter (4te8 Kind) nnd SchOlerin Ton Otho van V. Das Mus.
BrOssel besass dessen Bildniss Ton ihrer Hand. ^ ,
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490 Veen — Veit.
Teen^ Oljsbert Tan, Maler and Kapfentecher, geb. 1558 (n. Ä. 1566) in Leiden,
t 1628 in Antwerpen, jüngerer Bruder des Otho yan Y. 1588 besuchte er Italien
(Rom und Venedig). Er stach in der Art des G. Gort besonders nach Werken seines
Bruders, aber auch nach F. Barocci, Garon, R. dal Golle, Passeri, B. Pemazi, J.
Robnsti, etc.
VeeDy Maerten Tan^ eigentlicher Name des Martin Heemakerk» a« d.
Veen, (Vaenins, VeBlns, Yoenins), Otho Tan, Maler, geb. 1558 in Leiden, f 6. Mai
1629 in Brüssel, Schaler von J. Gl aesz, y. Swanenburg in Leiden und Zucchero
in Rom, wohin er 1575 gelangte; 1572 war die Familie nach Lüttich übergesiedelt.
Um 1580 wurde er bischöfl. Page in Lüttich, kam 1584 nach Leiden und 1598 nach
Antwerpen, wo er ein Jahr später Meister der Gilde wurde. Zum Einzug des Erz-
herzogs Ernst (1594) und dem von Albert und Isabella (1599) musste er Triumphbogen etc.
für die Stadt entwerfen. Er wurde Hofmaler und kam als Vorstand der Münie nach
Brüssel. Vier Jahre lang war er Lehrer des Rubens. In diplomatischen Dienst war
er auch nach Wien gesandt worden und besuchte München, sowie Köln a./Rh. auf der
Heimreise. V. eab verschiedene Werke heraus, darunter Horatii Emblemata, Embleme
der hl. und weltlichen Liebe, Leben des Thomas d'Aquinas, etc Zu diesen zeichnete
er Illustrationen, die meist von Gijsbert v. V. gestochen wurden. Von seinen Gemälden
nennen wir 12 Scenen zur Erhebuoe der Batavier gegen die Römer (Mus. Amster-
dam), Marienleben u. A. (Gal. Schleissheim), der Parnass (Mus. Berlin), Kreuzab-
nahme (Gal. Aschaffenburg), A. in den Sammlungen zu Antwerpen, Bamberg, Braun-
schweig, Brüssel, Köln a./Rh, Madrid, Paris, Stockholm, Stuttgart, Wien, etc., auch
in den Kathedralen zu Brügge und Ghent. — Seine Schwester (nicht Tochter), Cor-
nelia T. Y.9 soll ebenfalls, meist Bildnisse, gemalt haben.
Veen^ Pieter Tan, Maler, geb. 1564 in Leiden, f 1680 das., Bruder des Otho
van V. Er malte aus Liebhaberei und stiftete 1615 (?) der Stadt sein Bild, Entsatz
von Leiden 1574, jetzt im dortigen Stadtmuseum. — Von einem B« Tan V., Maler
des 17. Jahrhunderts, besitzt das genannte Museum eine Landschaft.
Veen, Rochos yan, Maler des 17. Jahrhunderts, f 1706 (?) in Haarlem, viel-
leicht Neffe des Otho van V. Er malte Geflügel in der Art des P. Holsteijn. —
Seine beiden Söhne sollen ihn im selben Fach noch übertroffen habeu.
VeenlinlJgen, J., Zeichner und Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, thätig in
Amsterdam 1656—77. Er stach eine Reihe von Gebftuden aus dieser Stadt (71 BI.)
und zeichnete dort Bildnisse.
Veer, Jan de^ Maler des 17. Jahrhunderts, t 1662 (?) in Utrecht. Dort stiftete
er dem Hiobsspital 1641/2 ein Gem&lde. Das Museum der Kunstfreunde daselbst
besitzt seine Anbetung des Hirten.
Veerendael, Nicoiaea yan^ Maler, get. 19. Febr. 1640 in Antwerpen, begr.
11. Aug. 1691 das., Schüler seines Vaters. Er malte vielfach gemeinschaftlich mit
Anderen und gehört zu den besten Blumenmalem Antwerpens. Werke von ihm in
den Sammlungen in Antwerpen, Berlin, Dresden (Affenschmaus 1686, Blumen-
straus), München (gemeinsch. mit de Heem), St. Petersburg, Wien (Gal. Liechten-
stein), etc.
Vega, DieiTO Gonsalei de la^ s. Gonsales d. LV. im Nachtrag.
Vesrnier, Thomas, Baumeister des 15. Jahrhunderts. 1480 stand er zu Gisors
in kgl. Diensten, in denen Charles VHI. ihn 1449 bestätigte.
Veillaty Jnst., Maler, geb. 9.M&rz 1843 in Ghateauroux (D6p. Indre), Schüler
von Ca bat und Dupr^. Er war auch als Schriftsteller th&tig. Von ihm Land-
schaft mit badenden Frauen (Mus. Ghateauroux), Stillleben, Nach dem Sturm, Atelier-
inneres, etc.
VeiUon. Anirnste, Maler, geb. 29.Dec.1884 in Bez (Ganton Waadt), f 5. Juni
1890 in Genf, wo er th&tig war, Schüler von Diday, auch in Paris und Rom ge-
bildet. Er bereiste Holland, die Schweiz, Egypten, und lebte zwei Jahre lang
in Venedig. Von ihm Abend in Venedig (Mus. Basel), Bei Brunnen (Mus. Zürich),
Ein Früblingsmorgen am Brienzersee (1866, Museum Bern), Kalifengr&ber (ebenda), etc
Veit, Johannes) Maler, geb. 1790 in Berlin, f 1854 in Rom, studirte in Wien
und seit 1811 in Rom (besonders nach Vanucci), Bruder des Philipp V. Er gehört
zu den Nazarenero, zeichnet sich aber durch etwas besseres Colorit aas. Von ihm
Altar (Lüttich), Anbetung der Hirten (Kath. Kirche, Berlin), etc., auch Bildnisse.
Veit, Philipp, Maler und Radierer, geb. 18. Febr. 1793 in Berlin, f 18. Dec.
1877 in Mainz, Schüler von Matb&i in Dresden, dann in Wien, unter Aufisicht
seines Stiefvaters Fr. von Schlegel weitergebildet. 1813 machte er die Befreiunga-
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Veiter — Yelasco. 491
kriege mit, focht in Dresden, Kulm und Leipzig und schied mit dem eisernen Ereoz.
Kind jüdischer Eltern wurde er schon als Knabe getauft, kam 1815 nach Rom, wo
er sich ganz des Nazarenern anschloss. Er malte hier mit in der Villa Bartholdi,
der Villa Massimi, für die Sa. Trinitä de* Monti und den Vatikan. 18S0 wurde er
Direktor des Stftderschen Instituts in Frankfurt a. M., gab 1843 die Stellung auf
und Hess sich in Sachsen hausen nieder, wurde aber 1858 Gal.-Direktor in Mainz.
Von ihm femer Simeon im Tempel (Kirche zu Bensheim), Einführung der Künste
durch das Christenthum, Italia, Germania (St&dersches Inst., Frkft. a« M.), Bildniss
u. A, (ebenda), Wirken der Hellenischen Bildner (Decke, das.), Die Maria am Grabe
Christi (Nat-Gal., Berlin), Himmelfahrt Mariae (1846 Dom, Frkft. a. M.), Ausmalung
der westlichen Kuppel des Mainzer Doms (ron Schülern ausgeführt), Madonna
(Karton zum Bild in der Trinita, Gal. Darmstadt), Christus am Oelberg (Dom Naum-
burg), A. im Römer zu Frankfurt a. M., in der Karlsruher Kunsthalle, etc., auch
Federzeichnungen.
Veiier, Josef, Bildhauer und Maler, geb. 12. Mai 1819 in Mitteldorf bei
Windisch-Mattrei (Tirol). Erst Ziegenhirt, dann Schüler von K. Tendier, dessen
49j&hrige Wittwe er als 23j&hriger Mensch heirathete. 1869 siedelte er von Kind-
berg nach Leoben, 1878 von dort nach Klagenfurt über. Er schuf Alt&re und
Altargemälde für Kirchen in Klagenfurt (8 Statuen für das Domportal), Langenwand,
Leoben, Lichtenfels, Mürzzuschlag, St. Lambrecht, Wasen, Wolfsberg (Kftmthen), etc.
Veithy Ednard, Maler, geb. 1858 in Neutitschein (M&hren), thfttig in Wien.
Von ihm Heilige Caecilie, etc.
Velth, Johaan Martin, Maler, geb. 6. Mai 1650 in Schaffhausen, f 14. April
1717, studirte 10 Jahre lang in Italien. Von Venedig ging er mit dem Fürsten
Radziwill nach Warschau, verblieb hier zwei Jahre und kehrte dann in die Heimath
zurück. Von ihm Venus und Adonis, Herakles am Scheidewege, Bildnisse, etc.
Veith, JobBim Philipp, Maler und Radierer, geb. 1769 (1768 ?) in Dresden,
t 1885, Schüler der Dresdener Akad. und tou Zingg. Mit 80 Jahren besuchte
er Italien. Zurückgekehrt, war er meist als Landschaftsradierer thfttig und wurde
Mitglied, sowie Lehrer an der Dresdener Akad. Er radierte über 200 meist kleine
Platten, Ansichten von Terracina (2), desgl. aus der Umgebung von Rom und Dresden,
auch nach Berghem, dei Gianuzzi und Ruisdael.
Veken^ Willem Philippe van der, Maler und Kupferstecher, geb. 28. Mai
1863 in Antwerpen, Schüler der dortigen Akad., an der er später Prof. wurde. Von
ihm die Schlüsselübergabe (Stich n. Vanucci), Gen. L't Wouwermans, etc.
Vela, Antonio, Maler, geb. 1684 in Cordova, f 1676 das., Sohn und Schüler (?)
des Cristobal V. Er wurde Geistlicher und malte Air Ütoter, sowie Kirchen
seiner Vaterstadt, z. B. zwei Bilder zum Leben des Hl. Augustin für das
AugUBtinerkloster.
Vela, Cristobal, Maler, geb. 1598 in Jaen, f 1658 in Cordova durch Ertrin-
ken im eigenen Brunnen, Schüler von P. de Cespedes und V. Carducho. Er
lebte meist in Cordova und malte Historien, z. B. eine Reihe Propheten im Aogns-
tinerkloster das.
Vela, Lorenso, Bildhauer, geb. 1812, f 1897 in Bellinzona, Bruder des Vin-
cenzo V. Er war Lehrer an der Brera zu Mailand. Die Pinakothek zu Ligor-
netto besitzt Werke von ihm, die er dorthin stiftete.
Vela, Spartaeoy Maler, geb. 1885 in Ligornetto (Tessin), f 23. Juli 1895 das.,
Schüler von Bertini und der Brera in Mailand. Von ihm Rizpah, Landschaften,
etc.; er hat auch radiert.
Vela, Vineenio, Bildhauer, geb. 1822 in Ligornetto (Tessin), f 3. Oct. 1891
in Bellinzona, Schüler von Cacciatori in Mailand, dann in Rom (1847) weiter-
gebildet & machte den Feldzog 1848 in der Lombardei mit und ging dann nach
Turin, wo er (1852) Akademieprofessor wurde. Infolge von Ärger 'sog er sich nach
einigen Jahren in die Heimath zurück. Von ihm Sterbender Napoleon (1867 Mus.
VersaillesX Harmonie (Grabmal Donizetti), Joach. Murat (Friedhof, Bologna), Vittorio
Emannele (Rathhaus, Turin), Teilbrunnen (Lugano), Desolazione (das.), A. AUegri
(1879, Correggio), Bersagliere (Lugano), Minerva (Lissabon), Cavonr (Börse, Genua),
Manin (Turin), C. Columbus (Vera Cruz), etc. Med. 1. Kl. 1867, Kr. der Ebrenleg.
1863, Off.-Kr. 1867, Mitglied der MailAnder Akad.
VelaseOy —9 Portugiesischer Maler des 16. Jahrhunderts, thfttig in Vizeu (?),
1530—40. Ein Pfingstfest von ihm (vielleicht auch andere Werke), befindet sich in
der Hl. Geist-Kirche zu Coimbra.
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492 Velasco — Yelazqnez.
Telaseo^ Antonio, (idselo Antonio), b. Palomino do Castro«
Yelagoo. Crigtobal de, Maler, geb. nach 1550 (?), t nach 1598, Sohn ond
Schaler des Luis de V. 1598 malte er ein Bildniss des Ersherxogs Albrecht
Für das Jagdschloss Felipe III. in den Waldern von Yalsain malte er 7 flaadri-
sche Städtebilder. Hierfür erhielt er 20,673 Beals. — Sein Sohn und Schüler
Matiaa do Y. malte Historien, z. B. Scenen aas dem Marienleben ftkr das Carme-
literinnen-Eloster in Valladolid.
Tolaaoo, Di^go do, Bildhauer des 16. Jahrhunderts, thatig in Toledo. Er
war an der Ornamentik der dortigen Kathedralenfa^ade (1586) and ühr betheiligt,
schuf das Wappen des Kardin. Tävera und die Holzbasreliefs an den Thüren der
Löwenfa^ade das. (1541).
TelABCOy Lonis do^ Maler des 16. Jahrhunderts, f 11. Mars 1606 in Toledo,
wo er schon 1564 kbte und 1581 Maler des Kapitels wurde. Von ihm Incamation
Christi (Thor des Kreuzgangs, im Dom, Toledo), Madonna mit Heiligen und andere
Alt&re (1584—5 Dom, das.), Bildniss des Kard. Qniroga, etc.
YelaaqaeBy A. 6., s. Gonaales Yeiaxqnes im Nachtrag.
Yelazqnea, Di^go Rodrlgnes de Silfa j, berühmter Maler, get 6. Juni 1599
in Sevilla, f 7. Aug. 1660 in Madrid, Schüler des Herr er a d. Ae., seines Schwieger-
vaters F. Fache CO und wahrscheinlich des L. Tristan. 1622 besuchte er Ma&d,
erhielt aber nicht den erhofften Auftrag auf das Bildniss des Königs und ging nach
Sevilla zurück, wo er bald Beachtung fand. 1628 rief ihn Olivarez nach Madrid,
stellte ihn dem Felipe lY. vor, und Y. musste dessen Reiterbildniss malen, das er
mit solchem Erfolge tbat, dass der König ihn zum Hofmaler ernannte und fortan nur
von ihm gemalt sein wollte. 1628 geooss V. 9 Monate lang die intime Freundschaft
des Rubens, der ihn dazu bewog, Italien zu besuchen. Er kam nach Venedig (wo
er Kopien nach Robusti malte), Ferrara, Bologna, Loretto und Rom, wo er ein Jahr
verblieb und in der Villa Medicis Wohnung erhielt. 1680 gelangte er noch nach
Neapel, wo er sich eng mit Ribera befreundete und Felipe IV. für ihn interessirte.
1681 zurückgekehrt, erhielt er ein Atelier nahe den Gemachern des Königs, der ihn
taglich besuchte und selbst Stunden bei ihm nahm. Als er 1684 seine Tochter ver-
heirathete, durfte er seinen Hofmalertitel an den Schwiegersohn (J. B. del Maso«
Martinez) abgeben und wurde unbesoldeter Garderobier. In den 18 Jahren seinea
Madrider Aufenthaltes schuf er eine grosse Reihe seiner Hauptwerke, die in den be-
rühmten .Las'Lanzas' (Uebergabe von Breda) gipfelt. 1648 wurde er Kammerdiener.
1642 war Olivarez gefallen, V. blieb ihm aber aller Hofetiquette zum Trotz tren.
1649 sandte ihn der Köoig nach Italien, hauptsachlich um Gemälde und Abg&sse
von Antiken für ihn zu erwerben. V. besuchte Genua, Mailand, Padua, Venedig,
Bologna, Modena, Parma, Florenz, Rom und Neapel. Dann blieb er ein Jahr in
Rom, malte unter der Zeit wieder prachtvolle Bildnisse. 1651 kam er nach Spanien
zurück und wurde 1652 Oberhoffourier, ein Amt, das ihm seine Zeit sehr kürzte.
1659 war er Ritter des Santiago- Ordens geworden, 1660 begleitete er den König
bei seiner Zusammenkunft mit Ludwig XIV. nach Irun. Hierl^i hatte er für die
Kgl. Hoflager zu sorgen, die Festdecorationen auf der Fasaneninsel in der Bidassoa
zn entwerfen und zu leiten, was ihn so überanstrengte, dass er bald nach seiner Rück-
kehr in Madrid starb. Seine Frau folgte ihm 8 Tage spater in's Grab. Kein Maler
hat je eine geistreichere und zugleich doch massvolle Technik beherrscht wie er.
In dem Feingefühl fQr zarte Stimmung der Farben greift er dem Empfinden unserer
Zeit vor, und so ist denn auch keiner der alten Meister uns so unmittelbar verstand-
lich, wird von uns so hoch geschätzt wie er. Zu seinen berühmtesten GemiUden
gehören die Bildnisse Felipe IV., des Olivarez und verschiedener kgl. Kinder, der
Aesop und Menippus, Die Zwerge, femer Der Bacchus (Las Bebedores), Las Meninaa
(1656), Las Hilanderas (Die Tapetenweberinnen), Die Schmiede des Vulkan, etc. Die
meisten Gemälde von ihm besitzt das Museum Madrid (über 50), dann kommen in
Betracht die überaus zahlreichen Werke in englischen Privatsammlnngeo. Ferner
Werke von ihm in den Sammlungen zu Amsterdam, Berlin, Brüssel, Dresden, Dulwich,
Edinburgh, Florenz (Pitti, Uffizi), Frankfurt a. M., Haag, Hampton Court, Hartford (U. S.
A. Yale- College), London, Modena, Montpensier, München, New- York, Paris, Rom (Kapitel,
Pal. Doria), Salamanca, Sevilla, St. Petersburg, Stockholm, Turin, Valencia, VaUa-
dolid, Witn (auch Akad. und Sammlung Harrach), etc. Es werden auch zwei Ra-
dierungen von V. aufgeführt. S. Leben von W. Burger (1865), W. Stirling (1855),
T. Gautier (1868), P. Lefort (1888), E. Stowe (1881), C. B. Curtis (1888), Stevenson
(1895), Armstrong (1896), Beruete (1898), Josti (1888), Picoo (1899), Romanos (1899).
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Velbacher — Velde. 493
Yelbaeher, Niklag, Baumeister des 15. Jahrhunderts, geo. Kiklas Ton Admont,
thätig um 1445. Er erbaute die Kirche zn Marein bei Sekkau (Obersteier), und die
zu Frauenberg bei Admont.
Yelde, Adrlaen yan de^ Maler und Radierer, geb. 1685/86 in Amsterdam,
t 21. Jan. 1672 das, Schaler seines Vaters Willem y. d. Y. d. Ae., Wijnants
und von P. WouTerman (?). £s ist nicht erwiesen, dass er Italien besuchte. £r ge-
hört zu den ersten Landschafts- und Tbiermalern Hollands; neben seinen eigen-
händigen Gem&Iden, setzte er noch oft Staffage in Bilder seiner Freunde. Trotz
seines Fleisses und seines Könnens fand er mit seiner Kunst kaum sein Auskommen.
Man kennt Ober 180 toU endete Gem&lde von ihm. Y. radierte schon mit 14 Jahren.
Im Ganzen besitzen wir 26 Blatt von ihm, von denen die zuletzt geschaffenen die
besten sind. Yon seinen Gemälden nennen wir ThierstQck (Mus. Haag), Holländischer
Strand (ebenda), Fähre (Bijksmus. Amsterdam), Der KOnstler mit seiner Familie auf
dem Lande u. 4 A. (ebenda), Viehweide (Gal. Dresden), Eisbelustigung u. 5 A. (eben-
da); A. in den Sammlungen zu Antwerpen, Aschaffeoburg, Berlin, Brüssel, Dulwich,
Edinburgh, Frankfurt a M., Gotha, Haarlem, Hamburg, Innsbruck, Kassel, Leipzig,
London, München, New-Tork, Paris, Rotterdam, St. Petersburg, Schieissheim, Schwerin,
Wien, Wörlitz, etc.
Yalde» Antoon Tan de, Maler, geb. 1617, t 1672, Sohn und Schüler (?) des
Esaias t. d. Y.
Yelde^ Esalas Tan de^ Maler und Radierer, geb. um 1590 in Amsterdam, begr.
18. Not. 1680 im Haag, Tielleicht Bruder des Willem t. d. Y. d. Ae. Seit April
1610 befand er sich in Haarlem, wo er 1612 Mitglied der Gilde wurde. 1618 wurde
er Mitglied der Haager Gilde. 1626 soll er sich wieder in Haarlem, 1630 in Leiden
aufgehalten haben. Er staffirte oft die Gemälde Anderer und malte selbst Conver-
sationsstücke, Soldatenbilder und Schlittschuhläufer. Er radierte Terschiedene Folgen
Ton kleineren holländischen Ansiebten und Landschaften, den Deichbruch Ton Utr^t
(1628), Die Kirmes, Ansicht Ton Rom (1617), Die Jahreszeiten, etc. Yon ihm Das
Mittagbrod (1614 Mus. Haag), Gefecht mit Banditen (1624 Mus. Glasgow), Winter-
belustigung u. A. (Mus. Amsterdam), Gefecht (Mus. Rotterdam), A. in den Samm-
lungen zu Aachen, Berlin, Braunschweig, Ghristiania, Dessau, Haarlem, Hamburg,
Innsbruck, Leipzig, München, Prag, Wien, etc.
Yelde, Esaias Taa de« d. J«, Goldschläger und Maler, get. 1615 in Haarlem,
t nach 1671, Sohn und Schüler (?) des Esaias t. d. Y.
Yelde^ Henri Clemens Tan de, Maler, Baumeister und Kunstgewerbler, geh,
3. April 1863 in Antwerpen. Schüler Ton Yerlat und Carolus-Duran, seit 1892
autodidaktisch auf dem Gebiete des Kunstgewerbes gebildet. In der Ausschmückung
Ton Wohnräumen, im Entwerfen Ton Möbeln und Terschiedenen Decorationen z. B.
Bucheinbänden, Buntpapieren, Schmuck und dergl. entwickelte er einen höchst eigen-
artigen nach ihm benannten Stil, der Ton grossem Einfluss auf das gesammte Kunst-
gewerbe weit über die Grenzen seines Yaterlandes hinaus wurde* Er wurde Professor
und Hess sich in Uccle hei Brüssel, später in Berlin nieder. In Paris sowohl, wie
in Berlin wurden Filialen errichtet, die mit der HersteUung und Yerbreitung seiner
Schöpfungen ausschliesslich beschäftigt sind.
Yelde, Jan Tan de» d. ae«, Kalligraph und Kupferstecher, geh. 1568 (?) in
Antwerpen, t 10. Sept 1623 in Haarlem. Er war dort und zuTor in Rotterdam als
Lehrer thätig, hat gezeichnet und Tielleicht auch gestochen. 1605 Teröffentlichte er
„Spieghel der schrijflconste.*
Yelde, Jan Tan de, d. J. Maler und Knpferstf eher des 17. Jahrhunderts, Sohn
des Jan t. d. Y., d. Ae. Er war 1614 Meister und 1635 „Yinder' der Lucasgilde
zu Haarlem geworden. Er malte Thiere und Landschaften, ist aber am besten durch
seine Kupferstiche (besonders nach Elsheimer und Molyn) bekannt. Y. stach und
radierte über 45 Bildnisse, einige 60 Heilige Darstellungen und Allegorien, über 100
Ansichten und Landschaften, ferner Gcnrescenen, Terschiedene Buchillustrationen, ete.
Yelde, Jan Ignaüos Tan de, Maler, geb. 22. April 1692 in Ghent, t nach
1736. Er war in Paris Hofmaler und dort seit etwa 1716 thätig.
Yelde, Jansi Tan de, Maler, geh. 1619/20 in Haarlem, t »ach 1660, Sohn
des Jan t. de Y. d. j.. wahrscheinlich Neffe des Esaias und Willem t. d. Y.
d. Ae. Seine seltenen Bilder, die Ton 1640—60 datirt sind, sind Stillleben. Werke
Ton ihm im Museum Haag (1660), Brüssel (1655), London (1656), etc. — Ein Kieolaea
T. d. Y. war im 17. Jahrhundert zu Yperen als Maler thätig. Die S. Bertin-Kirche
zu Poperinghe besitzt ein Abendmahl Ton ihm. ^ ^
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494 Velde — Velbma.
Telde, Jan Jastvs Tan de, Maler, geb. 4. Mai 1689 in Paris, f nach 1717,
Sohn und ScbQler eines Jus ins van d. Y., der wahrscheinlich ans den Nieder-
landen um 1686 nach Paris kam und dort (wie sp&ter sein Sohn) thfttig blieb.
Telde, Pieter Tan de, eigentlich Pieter de Kempeneer, a. Campa&a, P.
Yelde, HYillem Tan de, d. ae., Maler und Zeichner, geb. 1611/2 in Leiden,
begr. 16. Dec. 1698 in London. Schon mit 20 Jahren war er als Marinemaler be-
kannt. Die Generalstaaten Hessen ihn während des zweiten englisch-holländischen
Krieges Kriegsschiffe begleiten und er zeichnete t. Tb. mit Verachtung grosser
Lebensgefahr zahllose Skizzen von Gefechten nnd SeemanöTern. Charles II. lernte
ihn in Holland kennen und berief ihn später nach London, wohin er 1675 gelangte.
Er wurde Hofmaler, erhielt eine Pension, in der ihn James II. bestätigte. Das
Museum Amsterdam besitzt 11 Werke Ton ihm, die Oal. zu Hampton Coxat 12 See-
gefechte, die Eremitage zu St. Petersburg 2 Marinen.
Yelde, Willem Tan de, d. J», Maler und Radierer, geb. 1688 in Amsterdam,
t 6. April 1707 in Greenwich bei London, Schüler seines Vaters Willem t. d. V.
d. Ae. und des S. de Y lieger. Im Staatsauftrag begleitete er Kriegsschiffe während,
der Seekriege mit England und Frankreich. 1677 berief in Charles II. nach Eng-
land und ernannte ihn zum Hofmaler, um 1686 kam er zu kurzem Aufenthalt noch-
mals nach Amsterdam. Bei Vielen gilt er als der grdsste Marinemaler Hollands. Er
hinterliess viele tausend Zeichnungen, das Museum Rotterdam allein besitzt Ober
600. Viele wurden während einer Seeschlacht geschaffen. Von seinen aber 800 Ge-
mälden befinden sich die meisten in englischem Privatbesitz. Von ihm Die See-
schlacht bei Solebay (1678, Mus. Hannover), Ruhige See (Mus. Haag), Einnahme des
Rojal Prince 1666 u. A. (ebenda), Der Kanonenschnss u. 12 A. (Mus. Amsterdam);
A. in den Sammlungen zu Antwerpen, Berlin, Brüssel, Darmstadt, Dresden, Dulwicb,
Edinburgh, Frankfurt a. M., Glasgow, Gotha,' Kassel, Lille, London, München, New-
York, Nürnberg, Paris, Rotterdam, St Petersburg, Stuttgart, Weimar, Wien, Wies-
baden, etc. — Sein Sohn Comelins Y. ist nur als Copist (meist nach Gemälden
seines Vaters) bekannt.
Yelden, Adolf Ton den, Maler, geb. 24. Dec. 1853 in Frankfurt a. M., Schaler
des dortigen Kunstinstituts, sowie der Akademie zu Berlin, wo er sich eine Zeit
lang (später in Weimar), niederliess, V. war Dr. phil. und in Amerika als Chemiker
thätig, ehe er in Frankfurt a. M«, Berlin und Karlsruhe die Kunst studirte. Er malte
Landschaften und Tfaiere aus Amerika, Deutschland, Italien und Ungarn.
Yelden, Paulus (PetrnsQ Tan der, Maler, geb. 5. Mai 1887 in Rotterdam.
Er war Autodidakt. Von ihm Der Cellospieler (1887 Stadt-Mus. Haag), „Le double
blanc" (Mus. Amsterdam), etc.
Yeldener, (Yeldenaer), Jan., Holzschneider des 15. Jahrhunderts, gen. Olo-
Tannl di Westfalia, geb. wahrscheinlich in Deutschland, thätig 1447—1488 in Hol-
land. 1474 erschien sein HFasciculus Temporum" zu Löwen, 1476 »Garoli Virali
formulae Epistolarae**, 1480 (?) das „Speculum Humanae Salvationis* in Folio, und
1488 zu Culemburg das. in 4to, mit zersägten Stöcken. 1488 erschien dort auch
seine «Historia Sanctae Cracis*\ Es ist übrigens nicht zweifellos festgestellt, ob
V. die Bilder für diese Werke, die er druckte und herausgab, auch selbst ge-
schaffen hat.
Yeldheer» J. G.y Holzschneider, geb. 4. Juni 1866 in Haarlem, Schfller der
dortigen Akademie. Von ihm Mädchenkopf, Abend, Spedestraet in Haarlem, etc.
YeldhoTen, Hendrik Tan. Maler des 18. Jahrhunderts, t 1769 in Leiden, wo er
im Renswoodschen Stift Zeichenlehrer war. Er malte Bildnisse, Gesellschaftsstacke, etc.
Yeldman, W^brand^ Maler, geb. 1742 (?) in Groningen, f 1800 das. Er malte
u. A. Miniaturbildnisse.
Yeldten, s. Veiten.
Yeli) BenedettOy Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Florenz. Er malte
Historien, z. B. eine Himmelfahrt im Dom zu Pistoja.
YeUani, Franeesco, Maler, geb. um 1688, f 1768, gebildet in der Stringa-
schnle, thätig zu Modena, wo sich noch viele Werke von ihm befinden.
Yellano, Bartolommeo (Giacomof)^ Baumeister, Bildhauer und Medailleur,
geb. um 1480 in Padua, f 1^92 das, Schüler des Donatello, dem er nachstrebte,
von ihm Scenen aus dem alten Testament (10 Bronzereliefs, Chor von S. Antonio
zu Padua), Thronende Madonna (S. Francesco, das.), Papst Paul U. (Pal. S. Marco,
Rom), ders. (Bronzestatue, Perugia), mehrere Med. auf diesen Papst, auf dessen
Secretäre Piatina und Roselli, etc.
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Vellatrano — Vendranimi. 495
Yellatrano, Y. dl Yezzo, g« Yeua.
Yellefaux, Claude, Baameister des 17. Jahrhunderts, der mit Anderen die
Arheiten am Saint-Louis-Hospital zu Paris leitete. Im Jahre 1618 stand er noch als
Sachverständiger im königlichen Dienst
Yelpen, Radvlphe (Rodolphe) Tan, Maler des 15. Jahrhunderts, f 1478, Sohn
eines Goldschmieds Jan ?an Y , tb&tig in Loewen. 1419 wird er schon als Figuren-
maler angeführt 1442 hemalte er für die Peterskirche eine Madonnenstatue. 1466
entwarf er Broderien für Bischöfsmäntel. 1478 erhielt er den Auftrag, ein Bild für
das Rathhaus zu malen. — Sein Sohn Bodolphe !!• yan V* kommt seit 1487 als
Figurenmaler in Löwener Urkunden vor. Er war stets verschuldet, wanderte nach
Portugal aus und kehrte 1501 zurück. Später zog er nach Antwerpen.
Yelten, (Yeldten)^ Jnrii Matwjeewitseh (Georg Mathiae), Baumeister des
18. Jahrhunderts, f 1811, gebildet in Paris und Rom, thätig in St Petersburg, wo
er Akademieprofessor und Hofrath wurde. Yon ihm Plan zum Lustschloss Tschesme
(1770), Eatharinenkirche (1776), Annenkirche (1779), Armenische Kirche (1783), der
Lombard, etc., Modelle zu Schlössern und Kirchen, etc. Mit Kokorinow baute er
1775 die Kunstakademie, namentlich die Paradetreppe. Y. erfand auch eine
Maschine zur Fortbewegung des Granitblocks für die Reiterstatue Peter des
Grossen.
Yelten, Wilhelm. Maler, geb. 11. Juni 1847 (n. A. 1846) in St Petersburg,
Schüler der dortigen Akad., auch in München gebildet, wo er sich niederliess. Yon
ihm Transport Qleue Pinak. München), An der Ueberfuhr (Rudolfinum Prag), Im
Wald, Staffirte Landschaft, etc.
Yelthoyen, Hendrik ran, Maler, geb. vor 1750 in Leiden, f 1769. Er wurde
1766 Mitgl., später Inspektor und Direktor des Utrechter Malerkollegiums und von
1764 — 69 Direktor der Zeichen-Akad. das. £r malte Bildnisse.
Y^ljy Anatole, Maler, geb. 20. Febr. 1888 in Ronsoj (Däp. Somme), f 10. Jan.
1882 in Paris, Schüler der Akad. zu Yalenciennes, von Signol und der £cole des
beaux-arts. Yon ihm Die Yersuchung (1869 Mus. Amiens), Zwischen Liebe und
Geld (Mus. Chicago), Der sprechende Brunnen (1878 Mus. New- York), Lucie von
Lammermoor (Mus. Narbonne), Schmerzensmutter (1868 Kirche von Anzin), Bildnisse,
etc. Med. 8. Kl. 1874, 2. Kl. 1880.
Yelijn, Philippus, Kupferstecher, geb. 81. Jan. 1786 in Leiden, f 4. Mai 1886
in Amsterdam, Schüler einer Privatzeichenakademie, auch des Delfos, meist aber
autodidaktisch in Paris weitergebildet, wo er 8 Jahre lang verweilte. Sonst war er
in Amsterdam thätig. Yon ihm Die Schlacht von Waterloo, Die Schlacht von
Esslingen, Bilderdyk auf dem Sterbebette, Prof. t. d. Palm, etc. Mitgl. der Akad.
zu Amsterdam und Antwerpen.
Yelien, Jan Pieter taü. Maler, geb. 10. Oct 1816 m Haarlem, f 22. April
1858 in Brüssel, Schüler von a. J. Roosenboom. 1840 auf Reisen in Frank-
reich und Belgien weitergebildet. Er liess sich in Hilversum nieder und malte
Landschaften.
Yen, Jan Antoon ran der, Bildhauer, geb. 1800 in Hertogenboscb, t 1866,
Schüler der Antwerpener Akad., wo er einen grossen Preis erhielt Nach 1683 be-
reiste er Italien, wo er bis 1841 verblieb. Nach längerem Aufenthalt in der
Heimath ging er wieder nach Rom. Yon ihm Eva und die Schlange, Dornen-
gekrönter Christus, etc. Löwen-Orden. -— Ein €(erard van der Y.» geb. 10. Juni 1818
in Rotterdam, Schüler von W. H. Schmidt, auch in Antwerpen gebildet, malte
Genrebilder.
Yenanzi, GieTanni, Maler, geb. 1627 in Pesaro, f 1705, wahrscheinlich
Schüler des S. Cantarini, in Parma an Bernabei weitergebildet 1678 wurde
er Hofmaler Ranuccio Farneses. Yon ihm Sposalizio (1674 6al. Parma), Pfingstfest
(SS. Gervasio e Protasio, Bologna), Zwei Scenen zum Leben des Hl. Antonius (S.
Antonio, Pesaro), etc.
Yendenheinif Lorenz von, s. Lorenz Ton Y. im Nachtrag.
Yendome^ Jean de, Baumeister des 12. Juhrhunderts. Er war Mönch und
wurde in den ersten Jahren des Jahrhunderts nach Maus berufen, um den Bau der
Kathedrale daselbst zu leiten.
Yendraniml. GioTannl, Kupferstecher, geb. 1769 in Roncade bei Bassano, f
8. Febr. 1889 in London, gebildet in Italien seit 1788 unter Bartolozzi in London.
1805 ging er nach Russland, wo man ihn so hoch schätzte, dass man ihm seinen Pass
verweigerte und er heimlich als Courier verkleidet aus dem Land fliehen musstOi
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496 Venenti — Vennö.
wozu er sich besonders getrieben sah, da ihm ein Unglttck mit einer Camee wiederfabr,
die er auf Kupfer stechen sollte. Nach 1807 war er wieder in England th&tig. Seine
besten Blätter sind die nach alten Meistern. Er stach nach Barikowski, Galiari,
Cipriani, Luciani, T. K. Porter, Ribera, Santi, da Vinci, Wheatley, etc.
Tenentl^ Ginlio CesAre, Radierer, geb. um 1609 in Bologna, f 1697, SchQler
Ton F. Brizio. Er übte die Kunst mehr als Liebhaber and radierte einige gute
Blatt nach Canuti, Ann. Garracci, Maszuoli, etc.
Tenetlaner, Der, 8. Lef^Tre B.
Tenennlt, Nicolag, Maler, geb. 13. Juli 1697 in D^on (D^p. G6te-d'0r), f 20.
Dec. 1775 in Pari8. V. malte Miniaturen, Bildnisse, Landschaften und Historien,
z. B. Die Erschaffung der Eva (1752), Der Sandenfall (1751 Miniatur), etc. Mitgl.
der Akademie S. Luc. 1752 und der Akademie Dijon 1768.
Tenetiis, GhatariBiu de, Maler und Bildhauer des 15. Jahrhunderts. Er malte
und schnitzte Gruzifixe und hat auch in Yerrnchio, Ancona, etc., Altarbilder gemalt.
Tenetns, g. Lel^Tre B«
Tenetag de Miudg, g. Mngf.
TeaetzUnoff, g. Wenetilanow«
Yenesla, g. Bemardo da YenesU.
Yenesianoy Agros^o, g. Mngi.
Yenesiano, Antonio, g. Lonirbi.
Yenegiaiio, ßartolommeo, g. Bartolemmeo Y.
Yenesiano, Bonifasio, g« BoniCasio Yenesiano«
YeBeziano, Carlo, g. Saraceni, C.
Yenesiano, Chatarlno, g. Yeneiiig.
Yeneiiano, Domeuleo di Bartolommee, Maler, geb. um 1410 in Yenedig (?),
begr. 15. Mai 1461 in Florenz, wahrscheinlich SchQler seines Yaters Bartolommeo
Y. Er scheint Ton frah auf in Toskana th&tig gewesen zu sein und lebte 1439 in
Perugia, wo er längere Zeit yerweilte. 1439—45 malte er mit Piero dei Franceschi
und Bicci di Lorenzo an der Ausschmückung der Portinari-Kapelle in Sa. Maria
Novelle, Florenz. Hier brauchte er schon Leinöl zu seiner Malerei. Angeblich soll
er aber die Oeltechnik erst von Antonello da Messina gelernt haben, als die Pest ihn
nach Yenedig vertrieb. Yasari sagt Andrea del Castagno habe Y. ermordet; dagegen
starb Andrea vier Jahre früher als Y. 1455 arbeitete Y. wieder in Sa. Maria No-
vella. Yon ihm ferner Thronende Madonna mit Heil. (Florenz, Uffizi), desgl. (Nat-
Gal. London), Zwei Heiligen- KOpfe (ebenda), Martyrium der Hl.Lucia (Mus. Berlin), etc.
Yenezianoy Donato^ Maler des 15. Jahrhunderts, Schüler des Jacopo dei
Flore, thätig 1488—60 in Yenedig. Das Dep6t des Dogenpalastes dort besiUt von
ihm S. Hieronimus und S. Augustin mit einem geflügelten Löwen. In der Accademiea
das. werden ihm eine Pietä und ein Christus am &reuz zugeschrieben. Für 8. Sa-
muele malte er Fresken.
YenesiEHOy Lorenzo^ g« Lorenso Yeneiiano.
Yenesiano» Niccolo, g. Nelli, Nleeolö.
Yenezianoy Paolo, g. Paolo^ Maestro.
YeneiianOy PoUdoro, g. Lansani, Polidoro.
YeneslaDO^ Bolando, g. Lef^yre^ Boland.
YenezianOy Sebagtiano. g. Luciani, Seb.
Yenezianoy Stefiuio, Maler des 14. Jahrhunderts, thätig in Yenedig, wahr-
scheinlich Geistlicher in der Sa. Agnese Parochie dort. Werke im Mus. Correr und
in der Accademia zu Yenedig, sowie im Louvre zu Paris werden ihm zugeschrieben.
Yenhnjgy Jan ten, Baumeister und Ingenieur des 17. Jahrhunderts, f 1661 in
Berlin, wo er 1658 Cburfürstl. Ingenieur geworden und am Festungswerk th&tig war.
Yenino, Franz, Maler, geb. 1819 in Kaiserslautern, Schüler von Kaulbach
ia München (um 1888). 1849 ging er nach New-York. Er schuf eine Reihe von Kar-
tons zu geschichtlichen Darstellungen und malte u. A. Kg. Lear im Kerker.
Yeningy g. Yeen.
Yenne^ van der. Friesische Künstlerfamilie, die sich in Haarlem niederliess
und sich dort auch v« d. Yinne nannte. (Yenne = friesisch, Fenne = Moor).
Yenne, Adriaen Pietergz van der, Maler, geb. 1589 in Delft, f 12. Nov. 1662
im Haag, Schüler des S. de Yalck in Leiden und des J. van Di est im Haag.
1614 hielt er sich in Middelburg auf. 1625 wurde er Mitgl. der Haager Gilde,
1689 deren Dekan. 1656 half er dort eine neue Künstlergesellschaft begründen.
Seit 1627 etwa malte er fast nur noch derb hingeworfene, groteske Grisaillen,
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Venne — Venneman. 497
T. bat aoeh schöne IHuBtratioDen, z. B. zu den Werken Cats' geliefert ond war endlich
selbst Dichter. Von ihm «Ronde de gueux* u. 1 A. (Grisaillen, Mos. Haag), Prinz Moritz bei
der Eirmess in Rgsw^jk a. A. (Mus. Amsterdam), Sommer und Winter (Mus. Berlin),
Friedensfest (1616 Lonyre, Paris), A. in den Sammlungen zu Braunschweig, Cassel,
Christiania, Darmstadt, Gotha, Hermannstadt, Innsbruck, etc. S. Leben yon Franken
(Amsterdam 1878). — - Sein Sohn Haybert t. d. ?• war auch Maler. 1665 war er
im Haag thfttig. Er malte auch meist Grisullen.
Tenne, Gübert, (Gilles) yan der, Maler, geb. 1654 (?) in Brüssel, begr.
10. April 1719 in Paris, wo er th&tig war und nebenbei den Eunsthandel betrieb.
VeDne, (T^d^TlBne), Iiaak Tan der, Kupferstecher, geb. 24. Oct 1665 in Haarlem,
S15. April 1740 das., Sohn des Vincent L. t. d. V. 1690 wurde er Mitglied der
ilde zu Haarlem, wo er zuletzt als Verleger thätig war. Er radierte Ansichten
und Marinen nach P. Bout, Anderes nach Ostade, Nageoires, T. Wgck, etc.
Tenne, (t. d* Vinne), Jakob, Maler und Kupferstecher, geb. 28. Juni 1688 in
Haarlem, f 17. Jan. 1787, Sohn des Laorens v. d. T. d. Ae. 1735 wurde er Mit-
glied der Gilde. Man kennt eine Radierung, die er mit 11 Jahren fertigte.
Tenne, Jan ran der, Maler, get. 22. Juni im Haag, f nach 1671, Sohn und
SchtÜer (?) des Adriaen t. d. V. Von ihm Winterlandschaft (1620, Gal. Darmstadt),
Landschaft (zweifelhaft, Mus. Hannover).
Tenne, (t. d* Tinnel, Jan Tan der, Maler, geb. 8. Febr. 1668 in Haarlem.
t 1. März 1721 das., Schaler seines Vaters Vincent Lourenszoon t. d. V. und
von J. Wijok. Er malte Jagd- und Sportgemälde, oft nur als Wandpaneele zur
Zimmerdecoration. Zuletzt war er auch Seidenweber, sowie Eattundrucker. 1686
kam er nach England und war eine Zeitlang dort thätig.
Tenne, (t. d. Tinne)^ Jan II« Tan der, Maler und Kupferstecher, geb. 12.
Juli 1784, t 1. Juli 1805, Sohn des Jan Lourensz t. d. V. Er hat n. A. 8 Land-
schaften auif Kupfer gebracht
Tenne^ (t. d. Tinne), Jan Lonrenssoon Tan der, Maler, geb. 81. Jan. 1699
in Haarlem, t 8. Not. 1758, Sohn des Laurens t. d. Y. d. Ae. Er malte Blumen
und Landschaften.
Tenne,. (t. d. Tinne), Lonrena Tan der, d. ae., Maler und Radierer, geb. 24.
März 1658 in Haarlem, f 8. Mai 1729, Sohn und Schüler des Vincent L. t. d. V.
1685 wurde er Mitglied der Gilde. Er malte Landschaften und Thiere in der Art
Berghems, femer besonders Blumen fOr naturwissenschaftliche Zwecke.
Tenne, (t. d« Tinne), Lonrens Tan der, d. J., Maler, geb. 8. Juni 1712 in
rlem. f 24. Mai 1742, Sohn des Jakob t. d. V.
Gilde. V. malte Landschaften und Thiere.
Haarlem, f 24. Mai 1742, Sohn des Jakob t. d. V. 1735 wurde er Mitglied der
Tenne, Pieter Tan der, Maler, geb. 1624, f 1656/7, Sohn des Adriaen P.
T. d. V. Er malte Blumen. 1689 wurde er angeblich Mitglied der Gilde im Haag
und 1656 Mitbegrflnder der Gesellschaft «Pictura^.
Tenne, (t d. Tinne), Tineent Tan der, Maler und Kupferstecher, geb. 81.
Jan. 1786 in Haarlem, f 15. Jan. 1811 das. Sohn des Jan L. t. d. V. Er malte
erst Früchte und Blumen, dann Landschaften und Thierbilder, auch Tiel zu rein
decorativen Zwecken. V. handelte mit Kunst und war auch eine Zeitlang Direktor
aes Teijler Museums. Das Museum zu Haarlem besitzt eine Landschaft Ton ihm.
Tenne, (t. d. Tinne), Tineent Lonrensi, d. ae», Maler, geb. 11. Oct 1629
in Haarlem, f 26. Aug. 1702 das., Scbfiler des F. Hals (1647). 1649 wurde er
Mitglied der Gilde, 1652—58 besuchte er Deutschland, die Schweiz und Frankreich
(besonders Paris) ond kehrte 1657 in die Heimath zurOck. Er war in allen Fächern
der Malerei beschlagen, und z. B. als Heraldiker so gut, dass man ihn den „Raphael
der Wappen* nannte. Am Besten gelangen ihm die Bildnisse, Ton denen wohl viele
unter F. Hals' Namen gehen. Von ihm Zwei Trinker (Mus. New-York), Orgeldreher
(Mus. Wien), etc.
Tenne, (t. d. Tinne), Tineent Lonrensa Tan der, d. J., Maler, geb. 10. Juni
1686 in Haarlem, f 16. Mai 1742 das., Enkel des Vincent t. d. V. Das dortige
Museum besitzt von ihm „Das Rathhaus zu Haarlem*.
Venne Tan Lee, (Tinne Tan Lee)« Tineent Tan der, Maler, Radierer und
Holzschneider unseres Jahrhunderts, geo. 20. Sept. 1798 in Haarlem. Er schnitt
schon mit 10 Jahren in Holz. Seine guten Radierungen sind selten. Später gab er
die Kunst auf.
Tenneman, Kmrel Ferdinand. Maler, geb. 6. Jan. 1808 in Ghent, t 1875,
Schüler der Gbenter Akademie (1817) und Ton Braekelaer in Antwerpen (1886)«
AUgemelneB KüiiBaer-Lexieon. 8. Aufl. 4. Band.
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498 Vennes — Vtfrard.
Er ahmte alte Niederländer nach und Hess sich in Boom bei Antwerpen nieder.
Von ihm Der Trinker n. A. (1846 Mus. Königsberg), Bauemscene (1847 Neue Pinak.
Mflndien), Eartenspieler u. 1 A. (Mus. Stettin), Eartenspieler (Mus. GhentX etc.
Med. Antwerpen 1845. — Seine Tochter und SchtQerinBoM T« liess sich in Paris nieder
und malte Landschaften, sowie Tiere.
fenBeSy —9 Baumeister des 18. Jahrhunderts. 1707—12 errichtete er das All-
gemeine Hospital ku Genf, 1715 den neuen Tempel dort; ferner baute er noch das
tadthaus daselbst.
Yenoty C^priM Franfois, Bildhauer, geb. 17. Sept 1808 in Paris, f nach 1849,
Sehfller Ton Dayid d'Angers, £. Ludet und der Ecole des beanz-arts. Von ihm
Girardon O^armorbOste, Mus. Amiens), Die Liebe, Einderbildniss, Bronaemedail-
lons, etc.
Tentnly Boberto^ Maler, geb. 25. April 1846 in Mailand, Schüler der dortigen
Akademie. Er malte langweilige geschichtliche Genrescenen, s. B. Bellini und An-
tonello da Messina, Fanfnlla bei der PlQnderung Roms und Michelangelo vor
Ghibertis Thflren.
Tentnrliii, Adelehl, Maler, geb. 1844 in Comiglio di Gompiano (Parma). Von
ihm Caaal in Parma (Gal. Parma).
TentoTini, GioTanni Franeeseo, Kupferstecher des 17. Jahrhunderts, geb.
um 1619 in Rom, wahrscheinlich Schaler des G. B. GalestrusxL Er radierte
Platten nach Bemini, Caldara, Zampieri, etc.
Tenturioll, (TeutoroUf), Angelo^ Baumeister, geb. 1749, t 1820 in Bologna,
in Venedig an Palladio, Sansovino und Scamozzi gebildet Von ihm Villa Gomaro
bei Treriso, Pal. Ercolani (mit prachtroUem Treppenhaus), Casa Binieri n. A. in
Bologna, ViUen in Galcara Mansolina, Medicina, Rigosa di Zola; Kirchen zu
Buragozza, Gastel Guelfo, Poggio Renatico und Bologna (S. Giuliano), etc. Mitglied
der Accademia Clementina, dann der daraus entstandenen Accademia Nasionale au
Bologna. S. Leben von Bolognini (Bologna 1827).
Yeniis, AniriiBt Leopold, Maler, geb. 14. Juni 1848 in Dresden, f 28. Dec
1886 auf dem Sonnenstein zu Pirna, Schtkler ron Hübner an der Dresdener Akademie.
Von ihm Sa. Elisabeth (1866 Gal. Dresden), Alter Mann (1866 ebenda).
VeDvstly MureellOy Maler, geb. 1515 in Como, f 14.0ct 1579 in Rom, Schüler
des P. Buonaccorsi, bildete sich an M. A. Buonarotti weiter, nach dessen
Zeichnungen er viel ausarbeitete und dessen Jüngstes Gericht er klein, sehr gut
copirte (Mus. Neapel). Von ihm femer Christus am Kreuz u. A. (Gal. Borghese,
Rom), Christus in der Vorbölle (Gal. Colonna, ebenda^ Bildniss Buonarottis (zweifel-
haft, Capitolinische Gal. ebenda), Geburt Christi (Mus. WienX Heil. Familie (1563
Mus. Leipzig), Christus vertreibt die H&ndler (Nat-Gal. London), A. in 8. Ignado
zu Viterbo, in S. Agostino u. a. römischen Kirchen, etc.
Vera, Alcjo, Maler, geb. 14. Juli 1884 in Vifiuela (Malaga), Schüler von Fred.
deMadrazo, auch in Rom weitergebildet. Er malte besonders Genrebilder in
antikem Kostüm. Von ihm Bestattung des Hl. Lorenz (1862X Pomp^aoerin bei der
Toilette (1871), Juwelenladen in Pompeji, eto. Med. 1862, 1871; Philadelphia 1876.
Vera, Cristobal de, Maler, geb. 1577 in Cordova, f 1621 in Toledo, wahr-
scheinlich Schüler tou Cespedes. 1602 zog er nach Castilien und wurde Laien-
broder der Hieronymiten von Lupiano, für deren Kloster er acht Leidensstationen
malte. Für die Klosterkirche La Sisla in Toledo, malte er zwei Alt&re, S. Hiero-
nymus und Sa. Magdalena.
Vera Cabeia da Vaea. Fraaeiseo, Maler, geb. 1687 in Calatayud, f 1700,
Schüler von J. Martinez. Er war Page des D. Juan d'Austria und malte Bildnisse.
Verani-Moreau^ -— » Baumeister des 15. Jahrhunderts. Er leitete den Bau des
Domes zu Sens. 1489 reparirte er das Gesims der Hl. Johanneskapelle.
V^rmrd. Antoine, Kalligraph, Buchdmcker, Holzschneider und Briefmaler des
16. Jahrhunoerts, geb. in Paris, f um 1518 das. Bis 1499 hatte er einen Laden
mit dem Schild ,Saint-Jean rETangäliste*" auf der Notre-Dame-Brücke inne, yerzog
hierauf mehrere Male, schliesslich 1508 nach der rae neuve Notre-Dame. Er hat
eine Anzahl Bücher yeröffentlicbt und mit Holzschnitten verziert. Von ihm La Chro-
nique de Saint Denis (8 Bände in Folio mit Holzschnitten Ton Terschiedenen Künstlern),
L'art de bien mourir, Le Romant de la Rose, les Heuree de Notre-Dame en iran-
qojs et en latin, La Legende doräe en fran^ys und La Danse macabre ayec lea
trois vifr et les trois loorts, Figures de Vieil Testament et du Nouvel (Unicum des
British Museums), etc. ^
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Verat — YerboeklioYett. 499
Yeraty Darius, s. TarotarL
Yeray, Jean Louis, Bildbauer, geb. 11. Juni 1820 in Barbentane (Ddp. Bouches-
du-Rb6ne), Scbttler Ton H. Lehman und der £cole des beanz-arts. Von ihm Grillon
il857 Bronzestatue, Rathhausplatz , Avignon), Der üeberfluss (Giebel am Stallhof
les neuen Louvre), etc. Med. 8. Kl. 1858.
Yerbeecky Frang. Maler des 16. Jahrhunderts, f 1570, Schüler Ton F. Minne-
broer, thfttig in Mecheln, wo er 1581 Meister, 1568 Dekan der Gilde wurde. Er
malte Historien, Bauernsceoen, etc. in der Art des Hieron. Bos. — Sein Bruder
PlilUp Y. wurde 1525 Mitglied der Mechelner S. Lukasgilde.
Yerbeeek, Frans Bemaerd^ Bildbauer, geb. 1685 in Antwerpen, f 2. Nov.
1756 in Cleve, Bruder des F. Xaver H. Y. Er wurde Laienbruder, dann Priester
und Tom Erzbiscbof Yon Köln zweimal nach Spanien gesandt. Y. zierte fVanziskaner-
kirchen in Köln, Cleve, etc. mit Gemälden.
Yerbeeek, Frans Xaver Hendrik, Maler, get. 21. Febr. 1686 in Antwerpen,
t 28. Mai 1755 das., Schaler des J. B. de Bie. 1710 wurde er Meister der Gilde;
1724, 1730, 1737 und 1746 deren Dekan. Er wurde femer Akademiedirektor in
Antwerpen. Yon ihm Besuch des Hauptmanns in der Fechtergilde (Gal. Antwerpen).
— Seine TOchter und Schülerinnen Anne Y», geb. 1727 und Elisabeth Y.^ geb.
1720, wurden auch Malerinnen.
Yerbeeek, Hans. Maler des 17. Jahrhunderts, gen. Hans van Mecheln. f
nach 1618, wahrscheinlich Sohn des Frans Y., thätig in Mecheln. Er malte Deko-
rationen zum Einzug Alberts und Isabellens 1599, und erhielt von ihnen den Hof-
malertitel.
Yerbeeeky Hendrik, Maler, geb. 6. M&rz 1817 in Antwerpen, Schüler von
H. F. J. van der Poorten. Er malte Landschaften und Ansichten, s. B. Ansicht
von Kempen (Mus. Ghent), Wasserfall, etc. Erster Preis Ghent.
Yerbeeekf (Yerbeecq), Pieter ComeUss. Maler und Radierer, geb. um 1599
in Haarlem (?), f nach 1649. 1685 wurde er Mitglied der Gilde zu Alkmaar, 1645
Mitglied derer im Haag. Er malte Gefechte, Jagd- und Reise-Scenen, Landschaften,
etc., lieferte auch viele Kreide- und Tuschzeichnungen, sowie einige Radierungen in
der Art R. van Rijns. Werke von ihm besitzen die Mus. zu Berlin (Dep.), Kopen-
hagen (Gal. Moltke), München und Stockholm. — Sein Yater ComelisY« wurde 1610
Mitglied der Haarlemer Lukasgilde. Er malte Marinen.
YerbeeJL Willem, Maler, geb. 28. Febr. 1801 in Hertogenbosch, f nach 1840,
Schüler von H. Tarken und A. A. E. van Bedaff. Er malte Blumen und Früchte.
Yerberckty (Yerbreck), Jaeob, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, geb. 1704 in Ant-
werpen, t 9. Dcc. 1771 in Paris. Er wurde ausserordentliches Mitgl. der Akad.
und erhielt den Titel Bildhauer der kgl. Bauten, sowie eine Wohnung im Lonvre.
Er schuf Skulpturen für das Gemach der Madame Adelaide (Tochter Louis XY.) im
Palais zu Yersailles. Femer von ihm Minerva belehrt und krönt die Künste (1787),
Minerva und ihre Attribute (1789, Gruppe), etc.
Yerberckt, Jan Baptist» Silberschmied und Bossirer, geb. 5. April 1785 in
Antwerpen, f 1819, Neffe und Schüler des Jacob Y. in Paris. Er Hess sich in
seiner Yaterstadt nieder, wo er Mitgl. der Akad. wurde. — Sein gleichnamiger Sohn
folgte dem Beruf des Yaters.
Yerbins, (Yerbnis, Yerbices), Aemont Maler, geb. um 1646 in Dordtrecht,
t 1704 in Friesland. Er malte erst gute Bildnisse und Historien, sp&ter fast aus-
schliesslich unanständige Scenen, jedoch auch diese gut
Yerboeekkoven, Barth^lemy, Bildhauer, geb. 1759 in Brüssel, f 1840.
Yerboeckboven, Enir^ne J.^ s. YerboekbOTen.
Yerboeekhhoven^ Charles Lonis^ Maler, geb. 5. Febr. 1802 in Wameton, t
25. Sept. 1889 in Brüssel, Schüler seines Yaters Barth^lemy Y., auf Reisen durch
Natnrstudium weitergebildet. Er malte Marinen, von denen die Museen zu Antwerpen
(1839), Koortr^k und Leipzig (2) Proben besitzen. Mitgl. der Amsterdamer Akad.
Med. Arras, Brüssel, Cambray und Lille.
Yerboekhoven^ (YerboeckbOTen), Enir^ne Joseph^ Maler und Radierer, geb.
8. Juni 1799 in Warneton (Westflandern), t Id Jan. 1881 m Brüssel, Schüler seines
Yaters Barth^lemy Y. Er besuchte England (1826), Deutschland (1828), Frankreich
und Italien (1841), Hess sich in Brüssel nieder und malte glatte elegante Thierbilder.
Y. hat auch mehr als 50 Blatt, meist Thierbilder radiert Yon ihm Auf der Weide
(1829 Sammlung Raczyniki, Berlin), Landschaften mit Yieh u. A. (Mus. Amsterdam).
A. in den Samminngen in Amsteroam (Mus. Fodor), Berlin (Nat.-GaL, Gal. Raven^,
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500 Verboom — Verdeil.
BrftBsel, ChristiaDia, Frankfurt a. M., Ghent, Hamburg, Karlsnihe. Königsberg, Leip-
zig, Mfindien, etc. Kr. der Ehrenleg., Commandenr des Leopold -Ord., A. Orden und
Tiele Med.; Mitgl. mehrerer Akademien.
Yerboom» (Tan der Boom), Adriaen HeBdriksE, Maler, geb. 1628 in Amster-
dam, t nach 1667. Er malte Baumlandschaften in der Art Rnisdaels. Lingelbacb,
A. y. d. Velde, Wonverman u. A. staffirten seine Bilder, yon denen die Sammlungen
zu Brasse], Dresden, Hamburg, Innsbruck, Kopenhagen, Rotterdam (1657), Schleiss-
heim, Schwerin (1656), etc. Proben besitzen. V. hat auch 2 BL radiert.
Terbreeky a. Terberokt.
Terbrugge, GUsbert Andriess, Maler, geb. 12. Juli 1633 (1653?) ia Leiden,
t 24. Jan. 1730 in Delft, Schaler von O. D o u. Er war eine Zeit lang in England
th&tig und malte meist Bildnisse.
Terbmgge, Jan KareL Maler, geb. 25. Aug. 1756 in Brttgge, f 4. Juni 1881
das., Schaler von H. de Cockq, J. Gaeremjn und Legillon. Er malte Thier-
stacke, Bauemgehöfte, etc. Die Akademie seiner Vaterstadt besitzt 3 Werke von ihm.
Yerbrnggen, Hendrik, a. Terbrnggen.
Terbmggen, Hendrik Frans^ Bildhauer, geb. 1655 in Antwerpen, f 1724,
Sohn und Schüler des Kaspar (P.) V. d. Ae. 1689 war er Dekan der Antwerpener
Lukasgilde. Von ihm Geschnitzte Kanzel (Ste. Gudule, Brassel), Denkmal Maria
Kipholts (Kath., Antwerpen), Predigtstobl und Eliasstatue (Karmeliterkirche, das.),
5 Heiligenstatuen (S. Beroard), Hochaltar (Kirche zu Tongerloo), etc.
Terbrnggen, Kasper (Pieter?) d* ae.» Maler, get. 8. Sept. 1635 in Antwerpen,
t 16. April 1681 das.. Schaler des C. Mahn (1645). 1650 wurde er Mitglied der
Gilde. Er malte Blumen. Werke von ihm besitzen die Sammlungen su DOnkirchen,
Lyon, Schieissheim, etc.
Terbrnggen, Kasper Pieter d. J., Maler, geb. 11. April 1664 in Antwerpen,
begr. 14. M&rz 1730 das., Schaler seines gleichnamigen Taters. 1677 wurde er Mit-
glied, 1691 Dekan der Gilde, 1706—23 ist er im Haag nachweisbar; dort decorirte
er u. A. das Haus Fagels. 1708 wurde er Mitglied der Haager Akademie. Er erwarb
grossen Reichthum, verschwendete ihn aber und starb, in die Heimath zurttckge-
kehrt, als Dienstbote. T. malte Blumen, und man findet Werke Yon ihm ia den Samm-
lungen zu Antwerpen, Aschaffenburg, Hermannstadt, KOln a. Rh., Lille, Paris, Stock-
holm, Wiesbaden, etc.
Terbryek, Comelins, Maler, ^eh, vor 1825, t 1844. Er wurde 1841 Mitglied
der amerikanischen Nat- Akademie.
Ter Bryek, William, Maler, geb. 1823 (?) in New-Tork, f 21. Juni 1899. Er
malte Bildnisse und war in Amerika th&tig.
TerbniSy a. Terbins.
Terbnrgh, Gerard Jan, Maler, geb. im Jan. 1775 in Rotterdam, f nach 1843 (?X
Schaler von A. C. Hauck. Er malte als Liebhaber Aquarellcopien nach alten
Meistern, etc. — Sein Sohn Cornelia Gerrit T«, Schüler Ton H. y. d. Sande-
Bakhuijzen, malte Landschaften.
TereeUiy Tibnrzio^ Bildhauer des 16. Jahrhunderts, geb. in Camerhdo, Schaler
Ton 6. Lombardi in Renati. Um 1589 schuf er die 1. Bronzethür der Kirche zu
Loretto und das Bronzetaufbecken dort.
Terebio, a. CiTerebio.
Tercmija. s. Terkm^s«
Terda^ Aleaaandro de, Baumeister und Bildhauer des 16. Jahrhunderts, geb.
in Italien, thätig 1587—92 in Steiermark. Im Dom zu Seckau erbaute er während
dieser Zeit das prachtvolle Mausoleum des Erzherzogs Karl U. — Sein Bruder
Antonio de T* war daran ebenfalls, femer am Landhaus zu Graz (1566) und am
Stiftsgeb&ude (1571) beschäftigt.
Terdaely s. TerdoeL
Terd^-Delisle, Marie Ere Alexandrine, geb. PMgnon, Malerin, geb. 29. April
1805 in Paris, Schülerin ihres Taters und Yon Gros. Sie malte geschichtliche
Sceoen, Historien, Genrebilder und Bildnisse. Ton ihr Charles Tu. und Agnes Sorel,
(1831), Dorffest (1833), Heilige Genofera, etc.
Terdeil, Pierre, Holzschneider, geb. im Febr. 1812 in Ulmes (Ddp. Gard).
Er arbeitete nach Zeichnungen tou Gabasson (fOr C. Blancs histoire des peintres
de toutes les äcoles), ferner Bocourt, Brion, A. Goypel, M. G. Dorä, M. G. Janet,
J. Journet, GaTarui, Luminais, E. Morin, Pauquet; mr le Monde illustr^, le Magasin
pittoresque, les Travaux et Plaisirs des Parisiens, rOlustration, etc.
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Verden — Verdot. 501
Terden« Meister yod, s. Meister Ton Werden, doch ist der £intrag dahin
sa Andern, aass dies ein von Förster eingeführter Name ist fflr den Maler, den wir
unter der Bezeichnung Meister der Ljyersbergschen Passion schon aufzählten.
Yerdl, Franeeseo Ubertinl dei^ Maler, gen. II Bsceliiaeoa, geb. 1. M&rz 1494
in Florenz, f 5. Oct 1557 das., Schüler des P. Yanucci und des Francia Bigio,
auch Ton A. Angeli beeinflusst. Er malte Grottesken und decorati^e Arbeiten, z. B. auch
Predellen fta die Alt&re anderer Meister. Später trat er in die Dienste des Gran-
duca Gosimo, malte Historien, auch Fresken in einer Gartengrotte des Pal. Pitti.
Von ihm Taufe Christi (Mus. Berlin), Das Leichenschiessen (Gal Dresden), Die Ge-
schichte Josephs (Gal. Borghese, Rom), Geschichte des S. Acasius (üffizL Florenz),
Geschichte Josephs (Nat.-Gal., London), etc. ; auch Werke in Florentiner Kirchen. —
Sein Bruder Baeeio ü. dei ?• geb. 1499, f 1572, schuf Tapeten and arbeitete auch
unter P. VanuocL
Yerdier. Aymar, Baumeister, geb. 1818 in Tours (D^p. Indre-et-Loire), 1 1880,
Schaler ron H. Labrouste. Er restaurirte die Abtei St. Leu (1846), das Schloss
Pierrefonds, die Eath. zu Ronen (1847), einen Saal im Schloss Ribeauville (1848), den
Kapitelsaal der Eath. zu Noyon (1855), etc. Ferner nahm er Wele alte Geb&ude
auf und Ter Offentlichte das Tortremiche »Arch. ciyile et domestique au mojen &ge et
k la renaissaDce* mit eigenhändigen Zeichnungen. Med. 1. El. 1848, 1859, Er. der
Ehrenleg. 1860.
Yerdier^ FraBfols, Maler und Eupferstecher, geb. 1651 in Paris, t 20. Juni
1780 das., Schaler Ton Lebrun. 1668 gewann er einen grossen Preis und wurde
1678 Mitgl., 1684 Prof. an der Akademie. Lebrun beschäftigte ihn riel in Yer-
sailles, dem Trianon und der Gal. d'Apollon des Louvre. 1677 schuf er das Maibild
der Goldschmiedszunft. Y. malte yiel für Pariser Eirchen, dann hat er besonders
zahlreiche Zeichnungen fDir Stecher geliefert. 1698 entwarf er die Geschichte Sim-
sons in 40 Bl., Ton denen er 4 selbst stach. Werke (vielfach Zeichnungen) von ihm
besitzen die Sammlungen zu Caen, Gompi^gne (Piüais), Grenoble, Montargis, Nantes,
Orleans, Paris, Rennes, St. Petersburg, etc.
Yerdier, Henri, Maler, geb. Tor 1680, t n^^h 1721. Nach einigen soll er aus
Flandern, n. A. aus der ProTence gestammt haben. Yon 1693—1721 war er Stadt-
maler Ton Lyon, und als solcher Nachfolger des Paul Migoard.
Yerdier, Jean Louis Josephe, Maler, geb. 1849 (?) auf Ischia (Italien) als
Sohn französischer Eltern, f 5. Oct 1895 in Paris durch Selbstmord, SchOler seines
Yaters und Yon Gleyre. Er schuf Landschaften, Waldinneres, Ansichten, etc.
Yerdier. Joaehim, Maler, geb. 1691 (?) in Lyon (?), f 15- Jan. 1749 das., Sohn
und Schaler des Henri Y., den er im Amt eines st&dt. Malers yon Lille ablöste.
Yerdier, Joseph Ren6, Maler, geb. 81. Juli 1819 in Parc^ (Däp. Sarthe),
SchOler von A. Bonheur. Er liess sich in Cour CheTsmy nieder und malte
Stimmungs-, Y^aldlandschaften, auch Ansichten und dergl.
Yerdier, Hareel Antoine. Maler, geb. 20. Mai 1817 in Paris, f im Aug. 1856
das., Schaler von Ingres und der Ecole des beaux-arts« Yon ihm Aufruhr in
Clamecy 1851 (Mus. Arras), Y^eibl. Büdniss (Mus. Montpellier), Christus (das.)
L*homme entre deux-äges (Mus. Nlmes), Taufe des Eunuchen (1840), etc. Med. 8.
Kl. 1837, 2. EL 1848.
Yerdion, Daniel dn, Maler des 17. Jahrhunderts, f nach 1681. 1674 kam er
nach Berlin und schuf Landschaften fOr das neuerbaute Schiesshaus. 1682 wurde
er Hofmaler dort.
Yerdlxottl, Gioranni Maria, Maler, geb. 1525 in Yenedig, t IGOO das.. Schaler
und Freund T. Yecellis. Er malte in dessen Y^eise schöne kleine Landschaften,
die er mythologisdi oder geschichtlich staffirte. Femer lieferte er Holzschnittillustra-
tionen fQr Fabeln etc., abersetzte Ovid und Yirgil, schuf endlich ein lateinisches
Lobgedicbt auf T. Yecelli nach dessen Tod.
Yerdoel, (Yerdael), Adriaen, Maler, geb. 1620 in Ofermaas, f 1681 in
Ylissingen (?), vielleicht Schüler des Bramer, J. de Witte und des R. ▼. Rijn,
dem er nachstrebte. 1649 wird er als Meister der Haarlemer Gilde angeführt. Y.
trieb zuletzt den Bilderhandel, hat auch Dramen geschrieben und hierfür einen
Preis erhalten. Die Sammlungen zu Kopenhagen und Schwerin besitzen Werke
▼on ihuL
Yerdot, Clande, Maler, geb. im März (?) 1667 in Paris, t 19- I>ec. 1783 das..
Schaler von Bon-Boulogne. 1690 erhielt er den 2. Rompreis auf Grund seines
Budes »Der Thunnbau lu Babel% 1707 wurde er Mitgl. der Akad^ af-^ ^^""
502 Verdun — Vereycke.
den ProfesBortitel erhielt. Von ihm Hercules erwürgt Ant&iu (Mus. LottTreX Der HL
PaaluB Yom Bise einer Schlange gerettet (Mus. Louyre), etc.
Terdun, JehaH de, Baumeister, geb. 1611 (?), f ^d. Oct. 1588 in Paris. Er
war Hofbaumeister der Katharina Ton Medici und am Louvre, den Tuilerien, etc. thätig.
Terdnssen, Jan Pieter^ Maler, geb. um 1700 in Antwerpen (?), f 31. M&rz
1768 in Avignon. Er lebte lange in Frankreich, sowie Italien (wo er Hofmaler des
Egs. von Sardinien war) und malte SchlachtenbUder. In Marseille war er bis 1744
Direktor der Zeichen- und Mal-Schule; sp&ter Hess er sich in Avignon nieder. Die
Sammlungen zu Versailles, Karlsruhe und Hampton Court besitzen je eins, die zu
Marseille und Schieissheim je zwei Bilder you ihm. Mitgl. der Akad. zu Marseille.
Yerdassen, Fleier, Maler des 17./18. Jahrhunderts, get 10. Febr. 1662 in Ant-
werpen. 1696/7 wurde er Meister der Antwerpener Gilde. Er malte Landschaften,
Ton denen das Mus. Plantin- Moretus zu Antwerpen eine besitzt; A. in dem Stadt-
haus das. und in der Augsburger Gal.
Yerellen. Jan Joseph, Maler, geb. 1788 in Antwerpen, f 1856, Schaler des
Herreijns. Das Mus. zu Brüssel besitzt ,Philemon und Baucis* von ihm.
Yerelst, Cornelis« Maler, geb. 1667 im Haag (?), t ?• M&rz 1784 in London,
Sohn und Schüler des Her man Y., den er nach England begleitete und in dessen
Art er malte.
Yerelst, Egidivs, s. Yerhelst.
Yerelat, Herman. Maler, geb. nach 1640 im Haag, t um 1700 in London,
Sohn und Schüler des Pieter Y. 1666 wurde er Meister der Haager Gilde; 1667—70
war er in Amsterdam thfttig; dann besuchte er Italien und kam nach Wien, wo
er bis zur Einnahme durch die Türken (1683) verblieb. Durch seines Bruders
Erfolg angeregt, siedelte er dann nach England über. Er malte Bildnisse, Blumen,
Frnchtstflcke, manchmal auch Historien, Landschaften, etc. Das Mus. Amsterdam
besitzt zwei Bildnisse vom Jahr 1667, die Gal. Cassel ein Stillleben von ihm.
Yerelst, Maria, Malerin, geb. 1680 in Wien, f 1744 in London, Schülerin
ihres Yaters Herman Y. und ihres Oheims Simon. Sie war vielseitig gebildet,
sprach mehr als 4 Sprachen und malte besonders kleine Bildnisse. — Es gab auch
eine Maria Theresia Y.» die im 18. Jahrhundert als Malerin und Kupferstecherin
th&tig war.
Yerelst, (ran der Eist), Pieter, Maler, geb. 1614 (?) in Antwerpen, f nach
1668 (?), vielleicht Schüler des Dou; ahmte in seinen Bildnissen R. van Rijn, in
seinen Genrebildern A. van Ostade nach ; 1638 wurde er Mitglied der Dordtrechter Gilde,
1643 ist er im Haag zu finden, wo er 1656 die neue Gilde begründen half und 1665
noch nachweisbar ist. Er soU spätestens 1668 vor seinen Gläubigern hier geflüchtet
sein. Yon ihm Lesender Alte (Gal. Dresden), Garnwinderin u. 1 A. (ebenda^ Die
N&herin u. 1 A. (Mus. Berlin^ Familienstück (1665 Mus. Harlem); A. in den Samm-
lungen zu Wien, Kopenhagen, Karlsruhe, Kassel.
Yerelsty Simon, Maler, geb. 1687 (1640 ?) in Antwerpen, f 1710 (?) in London,
Sohn und Schüler (?) des Pieter Y. 1666 wurde er Mitgl. der Haager Gilde. Zar
Zeit Charles IL kam er nach England, wo er so viel Glück hatte, dass es ihm den
Kopf verdrehte. Er nannte sich .Gott der Blumen** und »König der Malerei", musste
endlich ins Irrenhaus gesteckt werden, aus dem er erst einige Zeit vor seinem Tod
entlassen werden konnte. Er umgab seine Bildnisse gern mit Frucht- und Blumen-
gewinden. Gem&lde von ihm findet man zu Braunschweig, Hampton Court, München,
New- York und Schieissheim.
Yerelst. Willem, Maler, geb. nach 1680, f 1756 (?) in London, Sohn des
Cornelis Y. Er malte Bildnisse z. B. das des Dichters Smollett Zwei vom
Jahre 1729 verbrannten 1864 im Mus. zu Rotterdam.
Yerendael, Nieolaea yan, Maler, get. 19. Febr. 1640 in Antwerpen, begr. 11.
Aug. 1691 das., Sohn und Schüler eines Willem van Y. 1656 wurde er Meister
der Gilde. Y. ahmte Seghers nach und malte oft gemeinschaftlich mit Anderen.
Blumenstücke, Stillleben, Affenstücke, etc. von ihm fi[ndet man in den Sammlungen
zu Aachen, Antwerpen, Berlin, Dresden, Florenz (Uffizi), Innsbruck, Karlsruhe»
Köln a. Rh., München, Neapel, St. Petersburg, Schwerin, Wien (Sammlung Liechten-
stein), etc.
Yerestehagin, s. Wereaehtsetaagiiu
Yereijcke, (Yerriike) Hans. Maler, gen. Kleijn Hanskin, geb. um 1510 in
Brügffe, t um 1569. Er malte Historien, Landschaften und Bildnis8e,^^auch Glas-
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Verga — Verhaest. 503
Tergiy Vmp#leoBe9 Maler, geb. im Febr. 1884 in Perugia, Schüler der dortigen
Akademie, dann in Rom der San Lnca-Accad. 1861 wnrde er Zeichenprofeisor in
Normahchulen zu Perugia. Er schuf Miniaturen, deeoratire Ausmalungen, beeonden
aber Diplome, Ehreobriefe, etc. Mitgl. mehrerer Italien. Akademien. Silb. Med«,
Med. Florenz 1861, London 1862.
Yergara» FraBoiseo, d. ae.^ Bildhauer, geb. 1681 in Valencia, f 1758, Schaler
von Rodulfo uad Aliprandi. Er arbeitete in allen Techniken und blieb in
Valencia thätig. Von ihm Statuen am Hochaltar (S. Auguitin), desgl. in der Grab-
kapelle Ton 8. Bartolom^, SS. Domingo und Catalina (Rosariokapelle, 8. DomingoX
die Kardinaltugenden und die Valenz. Päpste (Hauptportal, Dom), Luis L (Marmor-
büste auf der Alaineda), etc.
▼ergara^ Franeiseo, d. J«, Bildhauer, geb. 1718 in Alcudia de Carlet (Valencia),
t 1761 in Rom, Neffe und Schüler des Francisco V. d. Ae. Er kam nach Madrid,
gewann dort durch S. Francisco de Paula und S. Antonio (beide Statuen fOr S. Ilde-
fonso) eine Rompension. Hier bildete er sich unter Fil. Valle weiter, gewann
Preise an der S. Luca-Accad. und wurde deren MitgL Von ihm Statuen (S. Julian-
altar, Kath. zu CuencaX S. Pedro Alcantara (Peterskirebe, Rom), Grabmal Portocar-
rero (Malteserkirche, das.), etc.
Vergara. Ignaoio, Bildhauer, geb. 1715 in Valencia, f 1776 das., Schüler
seines Vaters Francisco V. d. Ae. und tou E. Mufios. Mit seinem Bruder Josef V.
errichtete er eine Zeichenakad. in Valencia und wurde 1768 1. Direktor der dortigen
kgl. S. Garlos -Akad. Von ihm Engelgruppe (Facade Kath. zu Valencia), S. Bruno
(Karthause Val de Christo), Vier Eyangelisten (Escuela Pia), Sa. Rita tou Engeln
gehalten, etc.
Vergara, Jotef, Maler, geb. 2. Juni 1726 in Valencia, f 9. MArz 1799, Schüler
des E. Muüoz, Sohn des Francisco V. d. Ae. Er ahmte Coypel nach. 1764 wurde
er Direktor an der Sa. Barbara-Akad., die er mit seinem Bruder Ignacio segründet
hatte; spftter war er 6 Jahre lang Direktor der daraus entstandenen S. Carlos-Akad.
Die Kirchen in und um Valencia besitzen riele Werke Ton ihm. Er war Mitgl. der
S. Fernando -Akad. und hat auch Künstlerbiographien zusammengestellt
Vergaray Nieolaa de, d. ae«, Bildbauer und Maler, geb. um 1510 in Toledo,
t 11. Aug. 1574 das., wahrscheinlich in Italien gebildet. 1542 wurde er Maler und
Bildhauer der Kath. yod Toledo, wo er zunftchst als Glasmaler thätig war. Von
ihm ferner Entwürfe zu Fresken fQr den Kreuzgang zu Toledo, Gitter um das Grab-
mal des Card. Ximenes (von seinem Sohne Yollendet), Die Zeichnung zu dem
silbernen Sarg des S. Eugenio, Crucifix (am Hauptaltar der Thurmkapelle), Marien-
statue (Mysterium der Encarnacion), etc.
Vergara, Nicolas de^ d. J.» Bildbauer, Maler und Baumeister, geb. um 1540
in Toledo, f 11. Dec 1606 das., Schüler seines gleichnamigen Vaters, unter dem er
Glasfenster, Brouzepulte, etc. in der Kath. zu Toledo ausführte. 1578 beauftragte
ihn Felipe II. Beschl&ge für die Chorbücher des Escorial zu fertigen. 1574—80
Yollendete er seines Vaters Gitter am Grab des Card. Ximenes. 1576—82 war
er Kathedralenbaumeister und entwarf die Pläne zum Ocharo und neuen Sacrarium.
Femer erbaute er die Kap. Unserer Frau, die Kirche der Bernhardiner Nonnen und
das Sacrarium des Klosters von Guadalupe. — Sein Bruder Jvaa de V. unterstützte
ihn bei seinen Glasmalereien.
Vergasen, Hendrik, Maler des 17. Jahrhunderts, geb. in Holland. Nach 1689
kam er nach England, wo er kleine Bildnisse und für Kneller Hintergründe malte.
Verhaasty s* Verharst«
Verhaecht, (tan Haeeht, Verhaagt), Tobias, Maler, geb. um 1561 (1566 ?)
in Antwerpen, f 1681 das. 1590 wurde er Meister, 1596 Dekan der Antwerpener
Gilde. Er besuchte Italien, namentlich Rom und Florenz. Er war einer der Lehrer
Yon Rubens. V. schuf staffirte Landschaften und Allegorien. Er malte einen Thurm-
bau zu Babel für den Grossherzog von Toskana. Franck u. A. haben öfters seine Bilder
staffirt. Von ihm FlusslandschiSften (1618 Mus. Aachen), Jagdabenteuer des Kaisers
Maximilian I. (Brüssel, Mus.), etc.
Verhaert» Pieter, Maler und Radierer, geb. 25. Februar 1852 in Antwerpen,
Schüler der dortigen Akademie. Von ihm besitzt das Mus. daselbst zwei GemÜde.
Von ihm femer die Radierungen Der Antiquitätenhändler, Henri Conscience, Per
Fassbinder, Inneres eines belgischen Bauernhofes, Wintertage (1882), etc.
Yerliaesty G«, Migolikamaler des 17. Jahrhunderts in Delft.
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504 Yerbagen — Verlieijeii.
JerkMgtmf Joris, •• Mafem. Jorii jum 4er.
TerhafeBy Theodoor, Bfldhaaer, geb. 8. Juni 1701 m Meeheln, f 25. Juli
1759 das., Schfller tod Boekitnijns, dum Ton J. CL de Cocq in Aotweipes und
Plomier in BrflneL Von ihm Die 4 KirchenTiter (Enbisdu Eirchey llechehi),
Eichene Kaniel (Sa. Maria Tan Hanswijk), deagL (St. Jans, Mecheln), deegL (S. Born-
beut» ebenda), etc.
Terfea^est Pierre Joeepk, Maler, geb. 19. Mftrs 1729 in Aerschot, f 8. April
1811 in Löwen, Schfller von KerckhoTen nnd der Antverpener Akademie (anter
Be8chey), dnrch Stodinm alter GemAlde weitergebildet, dharles de Lorraine (dessen
Hofmaler er 1771 wurde) liess ihn nach Italien reisen, doch war er schon 40 Jahre
alt. Er liess sich 1744 in Löwen nieder, wo er eine Hanptstfltie der Akademie
wurde, die ihm namentlich w&hrend der Berolntionsseit Wel sn danken hat In Born
Terlieh ihm Clemens XIY. zwei goldene Med. Aof der Bflckreise bot er Maiia
Theresia in Wien Bilder an nnd wurde deren 1. Hofinaler. Von ihm Hagar (Mos.
Antwerpen), Anbetung der Weisen (Mus. Brflssel), Darstellung im Tempel (Mus.GhentX
Der Hl. Stephan empfingt die (Gesandtschaft des Papstes (1770 Mus. Wien), etc.
YeriiiusL Aemont^ Maler des 17. Jahrhunderts, f 1606 io Gouda, Schfller tob
W. P. Grabeth, weitergebildet in Bom, wo er 11 Jahre Torblieb; er malte Glasfenster.
Yerhas, Frans, Maler, geb. 1884 (?) in Termonde, f 81. Oct 1897 in Brflssel-
Schaerbeecke, Schfller der Zeichenschule in Termonde nnd der Antwerpener Akad.,
auch 2 Jahre in Italien gebildet; älterer Bruder des Jan Y. Er malte meist Interieurs
und Genrebilder. Er hat in Paris das Haus des Ars^e Houssaye an der Arenue
Friedland deoorirt. Von ihm femer Der Löwe (Mus. Ghent), etc.
YerhaSy Jan, Maler, geb. 1884 in Termonde, f 80. Oct 1896 in Schaerbeecke
bei Brflssel Er malte eine Zeitlang besonders Einderbilder. In der Berliner National-
Silerie sein ,Auf der Estacade*, in Mtknchen Opfer der Brandung, in Antwerpen
ie Brandung bei Heyst, in Brflssel Schulenreyue auf dem Schlossplats, in Ghent
Das malende Wunderkind, in Budapest .Allein*. Med. 2. El. Paris 1881, Gtold. Med.
Paris 1889 u. viele A.; Kreuz der Ehrenlegion 1881, Offisierskreuz des Leopold-
ordens.
Yerhasa Theodor, Maler, geb. 1812 in Heidelberg, f 1872, Schfller derMflnchener
Akademie. Er malte Landschalten, namentlich ans der Heidelberger Gegend nnd
lieferte auch die Zeichnungen für Lemerciers Album tou Heidelberg. IhB South-
Kensington-Mus. besitzt eine Scene im Schnee (Oelbild) tou ihm.
Yerhelst, Egidins d« ae.^ Bildhauer, geb. 1695 in Antwerpen, f 1749 in
Augsburg, wurde 1710 nach Mflncheo berufen und an den Bildwerken im Nymphen-
burger Park beschäftigt. Später schuf er den prächtigen Altar mit der Heimsuchung
nnd 12 Aposteln für die Klosterkirche zu Ettal und a. Werke f&r Kirchen zu Baier^
tissen, Egiing, Ochsenhausen, etc. — Sein Sohn Flaeldvs Y. wurde ebenfalls Bildhauer.
Yerhelst, Egidlns d. J«, Kupferstecher, geb. 1742 in EtUl, f 1818, Schfller
seines gleichnamigen Vaters, als Stecher tou R. Stärkel und riel später tou Wille
in Paris. Auf Grund seiner Bildnisse des Churf. Karl Theodor und dessen (Gemahlin
wurde er Hofkupferstecher in Mflnchen, dann (1766 ?) Prof. an der Mannheimer
Akademie. Er stach meist kleine Bildnisse, femer 5 Bl. f&r Tassos Befreites Jeru-
salem, Allegorie auf den Rflckzug tou Max Joseph, etc.
TerheUden^ Frans» Maler, geb. 18. März 1806 in LOwen, f nach 1854, Schfller
Ton J. Langlois. Er malte sflssliche Genrebilder, Antwerpener Landmädchen,
Traubendiebinnen und dergl. Mehrere Med., Leopold-Ord.
Yerheyden, Frans Fieterss, Maler und Bildhauer, geb. 1657 im Haag, f 1711
das., Schfller des J. Romans, dem er bei decoratiTen Arbeiten (Festpibrte) halü
Später arbeitete er als Bildhauer im k. Schloss zu Breda. Mit 40 Jahren fing er
an SU malen und schuf Thier- sowie Jagdstflcke in der Art des Snyders, ferner
Fedenieh.
Yerheyden, Jaeob. Kupferstecher, geb. 19. Juli 1808 in Lflwen, f 18. Mäim
1840, Schfller der Brflsseier Akad., Bruder des Frans Y.
YerhelJden, Mathens, Maler, geb. 1700 in Breda, f nach 1775, Schfller tob
H. Carr^, K. t. Moor, lietscher und Terwesten, Sohn (?) des Frans P. Y.
Er malte Allegorien und Historien, besonders aber Bildnisse.
YerheUen, Jan Hendrik, Maler, geb. 22. Dec 1778 in Utrecht, f 14. Jan. 1846
dM. Zum Juristen bestimmt, widmete er sich seit seinem 21. Jahre der Miüerei
und wurde Schfller von Osti, besonders aber an den Werken der Berck-Hsyde
und des J. t. d. Heyden gebildet, Yen ihm das Mauritebuis (StMAt^Mus. Vfigh
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Verhoek — Verkolje. 505
ObithftDdloDg in Utrecht (ebend»), Stadtbild u. 1 A. (Mas. Rotterdam), ete. Mitgl.
der Amsterdamer Akad. 1822
Yerhoek, GUsbert, Maler, geb. 1644 in Bodegrayen, f 1690, Schaler seines
Bruders Pieter Y., ahmte eine Zeitlang A. Fgoaker nach, malte dann aber Schlachten,
Soldaten und Pferdebilder.
Terhoek, (Yerhvtjk I), Pieter Cornelis, Maler, geb. 4. Sept 1633 in Bode-
graTen, f 29. Sept. 1702 in Amsterdam, Schüler von J. t. d. ülft in Gorinchem
(als Glasmaler) und A. Hon diu s, in Italien an den Werken J. Coartois* weiterge-
bildet. Er malte Schlachten, Reitergefecbte , Landschaften mit kleinen Figuren
in Callots Weise stafTirt und desgl., hatte in Rom, Neapel und Bologna Erfolg und
war auch Dichter (z. B. eines Trauerspiels Karl der Eflhne).
Yerhoesen, Aelbert^ Maler und Radierer, geb. 16. Juni 1806 in Utrecht, Schüler
Ton B. van Straaten, J. y. Rayenzwaaij, P. G. v. d. Os und B. G. Koekkoek.
1884 wurde er Stadtzeichner zu Amersfoort. 1853 liess er sich in Utrecht nieder.
Er schuf Thierstücke.
YerhoeTen, Jan (Hans), Maler, geb. um 1600 in Mecheln, f nach 1675, Schaler
des Nie. Tan Ophem, Sohn eines Bildhauers und Malers Gillis Y. 1642 wurde er
Mitglied, 1669 Dekan der Gilde. Das Mus. zu Mecheln besitzt drei Bildnisse, die
Kirchen dort andere Werke seiner Hand.
YerhoeTen-Ball, Adriaen Joseph, Maler und Radierer, geb. 7. Aug. 1824 in
Antwerpen, Schüler der dortigen Akademie und yon Leys. Er war 10 Jahre lang
Yorsitzender im Cercle artistique zu Antwerpen, malte Genrebilder z. B. Brief an
den Pathen (1856), Weenix in seinem Atelier, Stillleben, etc. Y. hat auch 15 Genre-
Darstellungen radiert. Mehrere Med.
Yerhoogh, Jan, Maler, geb. 1798 in Rotterdam, f nach 1840, Autodidakt. Er
malte Mondscheinlandschaften.
Yer HneU, Alexander WHlem Hmnrifs Carel, Maler, geb. 7. März 1822 in
Doesburg (Gelderlaod), Sohn des Quiryn M. R. Y. Er studirte die Rechte in Leiden,
liess sich dann im Haag, endlich in Amheim nieder. Yon ihm Adolf Ton Nassau
Tor dem Herzog Johann t. Brabant (Pastell, Stadt-Mus. Haag).
Yer HneU, Qniryn Manrits Bndolph, Maler, geb. 11. Sept 1787 in Doesburg,
t 10. Mai 1860 in Amheim. Er war wissenschaftlich gebildet und wurde Seekapitän,
malte aber nebenher Marinen, sowie Ansichten der Gegenden, die er besuchte. Femer
schuf er technische und wissenschaftliche Zeichnungen, etc.
Yerhnlst, Karel Pieter, Maler, geb. 1775 in Mecheln, f 28. April 1820, in
Mecheln gebildet. Er malte Interieurs, Bildnisse (z. B. die des Königs und des
Prinzen Ton Uranien), etc. und wurde Prof an der Brüsseler Akademie.
Yerbnlsty Pieter, %• Hnist P. tan der«
Yerhnli^ Rombont, Bildhauer, geb. um 1624 in Mecheln, begr. 27. Not. 1698
im Haag, Schüler you R. Yerstappen und F. Tan Loo, auch in Italien gebildet
Yon ihm M. de Ruijter- Grabmal (neue Kirche, Amsterdam), Admiral M. Tromp-
Denkmal (Alte Kirche, Delft), Gebr. ETortsen- Denkmal (Alte Kirche, Midddburg);
A. in Kirchen zu Leiden, Midwolde, Utrecht, etc.; femer mehrere Büsten Ton
Oranischen Prinsen a. A. im Mus. Haag, etc.
Yerhnnnemmn. Annekin, Maler des 15. Jahrhunderts, Schüler des M e m 1 i n c.
1480 wurde er Mitglied der Brügger Lukasgilde.
Yerhnljk, Comells, Maler, geb. 1648 in Rotterdam, f nach 1718, Schüler Ton
A. Hondius, später Ton Cour toi s beeinflusst Er war lange in Rom und Bologna
thfttig, malte Soldatenbilder, Märkte, Landschaften, etc. Nach Manchen wäre dieser
Y. identisch mit P. C. Yerhoek.
Yerieo. Antonio, Kupferstecher, geb. 1775 in Florenz, f nach 1802. Er war
in Rom und Florenz thätig und stach in Punktir- sowie Linienmanier nach A.
Angeli, Colignon, Masucci, N. Poussin, L. da Yinci, etc.
YerkoUe, (Yeroolje, Yerkolye, ete.)» Jäo» Maler und Kupferstecher, geb. 1650
in Amsterdam, begr. 8. Mai 1693 in Delft, Schüler von LiTensz. Sohn eines
Schlossers, war er selber zum Schlosser bestimmt gewesen, hatte sich jedoch eine
Yerwundung am Fuss zugezogen, in Folge derer er 8 Jahre im Bette yerbringen
musBte. YVährend dieser Zeit hatte er Stiche, etc. zur Unterhaltung copirt und
durfte darauf die Kunst als ernstes Studium ergreifen. Er ahmte G. P. Tan Zgl
nach und schuf meist kleine sorgfältig ausgeführte Bildnisse. Seit 1672 war er in
Delft ansässig, wurde 1673 Mitglied und zwischen 1678—88 öfters Hauptmann der
Gilde; hier widmete er sich sehr der Schabkunst, zu deren früh^t^ |iolländisch^
506 Yerkolje -— Varmay.
Vertretern er gehört. Von ihm YertumDas und Pomona (1677 Mus. HannoTer^ Matter
mit dem Wickelkind (1675 Paris, Loayre), JägerbildnlM (Mus. Rotterdam); A. in den
Sammlungen zu Amsterdam, Dresden, Haarlem, Schleissheim, Wien (Liechtenstein),
Wörlitz, etc. Von seinen ca. 60 trefflichen Schabkunstblättem nennen wir Pan und
Pomona, William III., Venus und Amor (1682), Bildnisse nach y. d. Faes, Eneller, de
Leeuw, etc.
Yerkolje^ Nieolaes, Maler und Kupferstecher, geb. 1673 in Delft, t 21* J&i>-
1746 in Amsterdam, Sohn und Schfller des Jan V. Er malte Bildnisse und Genre-
bilder, später Mythologien in der Art ▼. d. Werffis, auch Kerzenbeleuchtungen. Seine
KreidezeicliuuDgen und Schabkunstblätter sind den Oelgemälden vorzuziehen. Von
ihm Proserpina, Blumen pfltlckend (Paris, Lourre), Männl. Bildniss (Mus. Amsterdam),
Toilette der Herse (Gal. Kopenhagen), Marktscene (Gal. Dresden) ; A. in den Samm-
lungen zu Berlin, Cbristiania. etc. Von seinen Blättern nennen wir 2 Blatt mit
Hunden, Diana und Endymion (n. Netscher), B. Picart (n. Nattier), Gartenfest (n.
Weenix), A. nach Boonen, Dou, Houbraken, Klein, Linschooten, Puppins, Schalcken,
y. d. Werff, etc.
Verkrnygy (CrOger, dellm Croee), Theodoor (Dirk), Kupferstecher des 18. Jahr-
hunderts, geb. in Holland, f nach 1725, thätig in Italien. Er stach nach Renaissance-
Meistern, Hafenansichten n. Saly. Rosa, Bildnisse, Blätter fQr das Florentiner Galerie-
werk (mit Mogalli, Lorenzini u. A.), etc.
Verla, (Yerlo), Franeesoo, Maler des 16. Jahrhunderts, geb. in Vicenza, Schaler
des Squarcione. Die Brera zu Mailand besitzt eine Madonna (1511) Ton ihm;
andere Werke in Schio und Sercedo. Wahrscheinlich ist er der Maler, den Vasari
F. Veruzio nennt und ist dieser Name nur Vasaris falsche Lesart für das Tenezische
Diminutiv Verlucio, Verluzo.
Verlat, Hiehel Charles, Maler, geb. 25. Not. 1824 in Antwerpen, f 28. Oct.
1890 das., SchOler von Wappers und N. de Keyzer. um sich von einem Unfall
zu erholen, wollte er auf ein paar Tage nach Paris reisen, verblieb aber 20 Jahre
da und Courbet flbte starken Einflnsa auf ihn aus. Zunächst malte er Thiere (Mua.
Brtissel, Mus. Fodor in Amsterdam). Vom Grossherzog von Weimar zur Leitung
der dortigtf'n Akademie berufen, malte er die Bildnisse der. Mitglieder des grossher-
zoglichen Hauses, Franz Liszts (Mus. Weimar), u. s. w. und gab auch am Hof Unter-
richt. Dann verweilte er ein halbes Jahr in Cairo und drei Jahre in Jerusalem.
Er malte nun biblische Darstellungen im Gewand des heutigen Orients. Verlat
schuf auch zwei Panoramen, Caricaturen, einige Radierungen, etc. Kr. d. Ehrenleg^
Commandeurkr. d. Leopoldordens.
Verlinde, Pierre Antoine Angastin, Maler, geb. im Jan. 1801 in Winox-
bergen (Bergues St. Vinoc), f 29. März 1877 in Antwerpen, Schfller von Ducq an
der Brflgger Akad., v. Brtfe an der Antwerpener Akad. und Guärin in Paris.
1829 wurde er Prof. an der Akademie zu Antwerpen. 1840 malte er den riesigen
Triumphbogen zur Rubensfeier dort und erhielt daiflr eine Med. seitens der Stadt.
1830 wurde er Mitgl. der Kgl. Gesellschaft der schönen Kflnste, 1884 der Kunst und
Wissenschaft dort. Von ihm Tod des S. Louis, Christus und die Samariterin, Bild-
nisse, Panoramen, etc.
Verlo, 8. Verla.
Verly, Charles, Baumeister, geb. 20. Juni 1794 in Lille, Sohn des Louis V.
Er arbeitete mit seinem Vater und fuhr nach dessen Tod mit dessen Arbeiten fort.
Verly, Francis, Baumeister, geb. 1760 in Lille, f 1822. 1784 erhielt er den
2. ft. Preis. Bei der Geburt des Dauphins wurde er mit den städtischen Festdeoo-
rationen von Paris betraut. Zur Zeit der Republik und des Kaiserreichs war er für
die Städte Antwerpen, Amsterdam und Brüssel thätig. Von ihm das Seminar zu Arras,
Justizpslast zu Brüssel, Landhäuser, etc. Das Mus. zu Versailles besitzt ein grosses
Aquarell (die franz. und engl. Flotte vor Antwerpen 1809), das Mus. Lille Feder-
zeichnungen von ihm.
Verly» Loois, Baumeister und Maler, geb. 7. Mai 1769 in Lille, Bruder des
Fr an 90 is V. Er hat auf Kosten der Regierung die Tabakfabrik in Lille, das Rath-
haus, die Kirche von Cysoing, ferner viele Privathäuser gebaut
Vermay, Jean Baptlsto, Maler, geb. vor 1790, f 1833 in Havanna an der
Cholera, Schüler von David. Er wurde Prof. und Direktor der Akad. zu Havanna.
Von ihm S. Louis als Gefangener in Egypten (Idus. Angers), Maria Stuart erhält
das Todesurtheil (1808), Diane de Poitiers (1812), Die Königin Elisabetlr,^te.^T^
Veimay — Vermeulen. 507
Termmy. Jebaii) Henry, Ponthiev und Henry 11. de« Malerfamilie aas
Cambrai, yerfolgbar von 1529 bis ca. 1630. Yergl. Les peintres Yermay, von A.
Durieux (Cambrai 1880).
Termayen s« Yermeyen.
Yermaxen, Jan, Maler, geb. 1753 im Haag, f nach 1778, Schaler you Haag d. j.,
aach in England gebildet. Er malte Bildnisse und staffirte Landschaften.
Yermeer, (Yan der Heer), Barend, Maler, geb. um 1659 in Haarlem, f nach
1688, wahrscheinlich Sohn und ScbQler des Jan Y. d. Ae. Er malte Frnchtstflcke
and Stillleben, von denen die Sammlungen zu Wien (1689 datirt) und WQrzburg
Proben besitzen. — Seine Schwester (?) Katharine Y. t ^^^^ ^675 (?), malte Kon-
YersationsstQcke im Geschmack Netschers.
Yermeer, Gerard, eigentlich 6. yan der Meire, s. Nachtrag unter Heire*
Yermeer, Jan, eigentlich J. Tan der Meire, s. Nachtrag unter Heire.
Yermeer (Yandermeer) yan Delft, Jan, heryorragender Maler, get. 31. Oct.
1682 in Delft, begr. 15. Dec. 1675 das., Schüler des Earel Fabritius. Am 5.
Apr. 1653 heirathete er Cath. Bolnes in Delft und wurde >/« Jahr darauf Mitgl. der
Gilde, deren Hauptmann er yiermal war. Y. gehörte zu den allerersten Genremalern
der Welt und dürfen nur wenige, wie etwa Terborch, neben ihm genannt werden.
Er war nicht sehr productiy, aber jedes Bild, das mau yon ihm kennt, gehört zu dem
Beaten, was die hollftndische Kunst aufzuweisen hat. Sie werden heute dement-
sprechend geschätzt und bewerthet, nachdem Th. Thor^ (W. Burger) den Meister
aus der Yergessenheit gerettet hat. Yon ihm Die Lesende (Mus. Amsterdam), Milch-
mädchen (Sammig. Six, das.), Strassenbild (ebenda), Mädchen mit Perlenhalsband n.
A. (Mus. Berlin), Briefleserin (Gal. Dresden), Die Kupplerin (ebenda), Ansicht yon Delft
(Mus. Haag), Die Eünstlerwerkstatt (Gal. Czernin, Wien); A. in den Sammlungen zu
Basel, Braunschweig, Brüssel (Gal. Arenberg), Frankfurt a. M., Rom (GaL Borghese),
St. Petersburg. S. Leben yon Havard (Paris 1888).
Yermeer (Yan der Meer) yan Hmmrlem, Jan^ d. ne, Maler, get. 22. Oct.
1628 in Haarlem, begr. 25. Au?. 1691 das., Schüler yon de Wet (1638), auch auf
Reisen in Italien gebildet. 1654 wurde er Mitgl. der Haarlemer Gilde. Y. malte
Landschaften, Marinen, Thierstücke und Scblachtenbilder; seine Werke waren sehr
begehrt. Yon ihm Blick yon den Dünen (Gal. Dresden), Blick auf Haarlem u. 2 A.
(Mus. Berlin), Waldweg u. 1 A. (Alte Pinakothek, München); A. in den Sammlungen
au Braunschweig, Paris, Rotterdam, Wien, etc.
Yermeer (Yan der Meer) yan Haarlem, Jan, d. J.^ Maler nnd Radierer,
get. 29. Noy. 1656 in Haarlem, f 28. Mai 1705 das., Schüler seines gleichnamigen
Vaters und des N. Berghem, auch auf Reisen in Italien gebildet Seine wenigen
Radierungen sind trefflich. Yon ihm Am Bergsee (Gal. Dresden), Yor der Hirten-
hütte (ebenda), Eingeschlafener Hirte (Mus. Amsterdam), Italienische Landschaft
(1688 Mus. Rotterdam); A. in den Sammlungen zu Berlin, Frankfurt a. M., Eopen-
hagen, St. Petersburg, etc.
Yermeer (Yan der Heer) yan ütreeht, Jan, Maler, geb. um 1680 in
Schoonhoyen, begr. 9. Aug. 1688 in Utrecht, in jungen Jahren in Italien, besonders
Rom gebildet, wo Drost und Loth ihn beeinflussten. 1664—66 wurde er Dekan
der ütrechter Gilde. 1678 wurde er Stadtmagistrat, sehr wohlhabend und hat die
Eunst nicht mehr ausgeübt. Yon ihm Diana bei der Toilette (Mus. Haag).
Yermeerscb, lyo Ambro», Maler, geb. 9. Jan. 1810 in Maldeghem bei Ghent,
t 24. Mai 1852 in München, Schüler der Ghenter Akad. unter P. F. de Not er.
1841 Hess er sich in München nieder und besuchte yon dort aus öfters Italien. Yon
ihm In Yenedig (Gal. Karlsruhe), Italienische Strasse (1845 Neue Pinakothek München),
Andernach u. A. (1846 das.), Coblenz (Gal. Stuttgart^ Eirche in Bacharach am
Rhein (1848 Rudolfinum, Prag), etc.
Yermehren, Johan Frederik Nieolal, Maler, geb. 12. Mai 1823 in Ringsted
(Seeland) als Sohn hoUftndischer Eltern, 1844-47 an der Eopenhagener Akad.
gebildet. 1862 bereiste er Holland, Frankreich und Italien. Er wurde Mitgl.(l864;,
Bowie Prof. (1873) der Eopenhagener Akad. nnd malte schlichte dänische Genre-
bilder, z. B. Der Schafhirt, Erankenbesuch, In der Bauernstube, etc. Danebrog-Ord.
Yermeiren, Miehel. Eupferstecher, geb. 1842 in Antwerpen, Schüler der
Akad. das. und von J. B. Michiels. Yon ihm Christus am Ereuz (n. Yan Dyck), etc.
Yermevlen, Andries, Maler, geb. 23. März 1763 in Dordtrecht, f 6. Juli 1814
in Amsterdam, Schüler seines Yaters Cornelis Y. d. j. Er malte staffirte Land-
achaften, Thierstücke nnd besonders Wintenrergnügungen. Yon ihm Schlittachuh- C
508 Vermeulen — Vernet
l&afer (Gal. Kopenhagen), Wintenonntag im Dorf (1800 Städel'sches Institut, Frank-
furt a. M.); A. in den Sammlangen zu Amsterdam, Gotha, etc.
Yermeulen, Cornelis d. me., Kupferstecher, geb. um 1644 in Antwerpen, f
1702 (1710 ?) das. Er war eine Zeitlang in Frankreich, meist aber in Antwerpen
thfttig. Am besten gelangen ihm Bildnisse, Ton denen er viele für Prachtwerke
Bchufl y. stach nach y. Dyck, Mignard, Reni, Rigaad, Rubeos, Yiyien, v. d. Werff, etc.
Yermeulen, Cornelia d. J., Maler, geb. 1782 in Dordtrecht, f 1B18 das. Er
malte decoratiye Arbeiten» sowie Kopien nach alten Meistern und betrieb auch
einen Bildcrbandel.
Yermeulen. J., Maler des 17. Jahrhunderts, thätig zwischen 1686—40. Er
malte in der Weise der P. Palamedesz, J. Martsen d. j., und J. ▼. d. Stoffe. Das
Mus. Haag besitzt ein Feldlager Ton ihm.
Yernieljen« (Yermayen), Jan Comelisi, Maler und Radierer^ gen. Barba-
longa Mande, Jan met den Baardy Hans oder Jan May^ Jnan de Hayo, El
MayOy etc., geb. 1500 in Bererwgk bei Haarlem, 1 1559 in Brüssel, wahrscheinlich SchtÜer
seines Yaters Cornelis Y. (thätig um 1490) und in Italien gebildet. 1529 stand er
im Dienste der Margarethe von Oesterreich zu Cambrai, 1584 berief ihn Kaiser Karl
Y. nach Spanien. Er begleitete ihn 1535 nach Tunis als Ingenieur und Zeichner.
Er schuf nach den Ereignissen dieser Expedition Cartons (Wien, Museen) zu den
gewebten Teppichen jetzt in Madrid und Schönbrunn. Später begleitete er den
Kaiser nach Neapel, Flandern, Deutschland und machte ähnliche Aufnahmen. Zu-
letzt yfsLT er in Arras und Brüssel thätig, wo er für Kirchen Altäre malte, die den Bilder-
stürmern zum Opfer fielen. Im Brand des Prado (1608) sollen eine Anzahl seiner
Werke zu Grund gegangen sein ; drei erhaltene befinden sich in der Sammlung des
Marchese Mansi zu Lucca; die Königin Ton England besitzt Skizzen zu den Teppich-
cartons. Man kennt an die 12 Radierungen you ihm (aus den Jahren 1545, 1546,
1555). Sein Bart war so lang, dass er ihn trotz seiner Körpergrösse schleppt«. —
Sein Sohn (?) Hendrik Y. war als Maler in Cambrai thätig.
Yermeykken, s. Yemniken.
Yermeylen, Frana, Bildhauer, geb. 1824 (?), f 1888 in Löwen.
•Yermigrlio^ Giuseppe^ Maler des 17. Jahrhunderts, geb. um 1650 in Turin, an
den Carracci und den Venezianern ffebildet. Yon ihm Die Findung des Kreuzes
(Kreuzkirche, Augsburg), Christus und die Samariterin (Befectorium der Padri 011-
yanti, Alossandri 7\ Daniel in der Löwengruoe (Bibl. della Passione, Mailand), etc.
Yermogen, g« Yernolken.
Yermonil Hyacinthe Colin de, Maler, geb. 1695 (?) in Yersailles, begr. 17.
Febr. 1761 in Paris, Schüler von Rigaud. 1727 wurde er Mitgl, später Prof. der
Akad. Yon ihm Darstellung Christi im Tempel (S. Louis, Yersailles), Cleopatra zu
Füssen des Augustus, Pyrrhus (1747), etc.
Yernansaly Gny Lonia, Maler, geb. 1639 (n. A. 12. Juli 1648) in Fontainebleau,
t 9. April 1729 in Paris, Schüler von Ch. Lebrun. Er wurde 1687 Mitgl. d. Akad.
auf Grund seines Bildes Ausrottung der Ketzerei in Frankreich (Mus. Yersailles) und 1704
Professor. Y. ist ?iel gereist. Für d. Kurfürsten von Köln schuf er die Decken-
malereien des Pal. zu Bonn. In Padua hat er am meisten gearbeitet. Es befinden
sich auch in yielen italienischen Kirchen Werke von ihm z. B. in San-Canziano in
Padua (Empfängniss, Freske), Servitenkirche das. (Kreuzigung), etc. Yon ihm Jesua
erweckt Jairi Töcbterlein (Mus. Louvre), Hl. Moritz und seine Begleiter (Mus. Angers^
Fest im Olymp und 2 A. (Mus. Orleans), Die Gerichtsbarkeit und 1 A. (Mus. Rennes). —
Sein Sohn und Schüler Jacqnes Francis Y*. in Yenedig weitergebildet, war auch Miüer.
Yernety Antoine, Maler, geb. 8. Juli 1689 in Ayignon, f 10. Dec. 1758 das.
Er war Yater von 22 Kindern, yon denen 4 Maler wurden. Yon ihm besitzt das
Mus. Calvet zu Avignon Blumenstrauss.
Yernet, Antoine Charles Horace, (gen. Carle Y«), Maler und Lithograph,
geb. 14. Aug. 1758 in Bordeaux, f 27. Not. 1886 in Paris, Schüler seines Yatera
Cl. Joseph Y. und später des L^picid. 1782 gewann er den grossen Rompreia.
In Italien lebte er zuerst zu leicht hin; dann wurde er, Ton Priestern bearbeitet,
schwermüthig, wollte Mönch werden, wurde jedoch yon seinem Yater nach Hause gerufen
und der Kunst wiedergewonnen. 1789 wurde er auf Grund seines Triumph des P.
Aemilius, dessen naturalistisch gezeichnete Pferde Aufeehen erregten, Mitgl. der Akad.
Während der Resolution gab er die Kunst fast ganz auf; seine Schwester starb auf
dem Schaffot Erst unter dem Direktorium blühte er wieder auf und malte nun
militärische Bilder zur Yerherrlichung Napoleons. Unter der R^taiuration sattelte
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Veraot. 509
er Dochmals am und malte nun Jagdstflcke, komische Genrebilder mit Postillong,
Diligencen, etc. Louis XVIII. ernannte ihn 1827 zum Ritter des Hl. Michael. £r
lieferte auch aaf allen angegebenen Gebieten Lithographien nnd Zeichnungen (darunter
solche BU den italienischen Feldzflgen Ton Duplessis-Berteanx gestochen). Y. hat
▼iel dazu beigetragen, die ^Anglomanie* und die Vorliebe fOr Pferderennen in Paris
einzufahren, unter dem Direktorium creirte er die berühmten Typen der „Meryeil-
leuz" und .Iiicroyables*. Von seinen Gemälden nennen wir Schlacht bei Marengo
(Mus. Yersailles), Schlacht von Rivoli u. A. (ebenda), Damhirschjagd u. A. ^aris,
Louvre). A. in Amiens, Neufchfttel, etc. Kr. der. Ehrenleg. 1808, Oflf.-Kr. 1831 ;
Mitgl. d. Instituts 1810. S. Leben von Quatrem^re de Quincy (Paris 1837). Vgl. auch
Durande (Paris 1865) und Lemonnier (Paris 1864).
Vtmet, Antoine Franfoia, Maler, geb. 12. März 1730 in Avignon, f 15. Febr.
1779 in Paris, Sohn und Schaler (?) des Antoine V. Durch Vermittelang seines
Bruders GL Joseph V. erhielt er decorative Aufträge in den Schlössern Fontainebleau
und Versailles. Das Mus. zu Avignon besitzt eine Landschaft und Blumenstudien Ton ihm.
Vemet. Antoine Ignace, Maler, geb. 7. Juni 1726 in Ayignon, f um 1755,
Sohn und Scnüler (?) des Antoine V. Seit 1746 war er in Neapel thätig und malte
Marinen, sowie Vesnvausbrflche.
Vernetz Claude Joseph, Maler und Kupferstecher, geb. 14. Aug. 1712 in Ayig*
non, t 28. Dec 1789 in Paris, Schaler seines Vaters Antoine V., später des Adrien
Manglard und des B. Fergieni in Rom; er hatte sich 1732 über Marseille dort-
hin gewandt und der Eindruck, den das starmische Meer während der üeberfahrt
auf ihn gemacht hatte, entschied seinen folgenden Lebenslauf. Seine ersten Marinen
wurden nicht gewürdigt und er studirte die Landschaftsmalerei unter Panini and
Solimena. Nun hatte er mehr Erfolg und musste für den Pal. Rondanini, sowie
die Gal. Farnese malen. Zurückgekehrt wurde er 1758 Mitgl., 1766 Rath der Akad.
Kenn Jahre lang arbeitete er am Auftrag Louis XV., aUe französischen Seehäfen zu
malen; die von Getto, Bordeaux und Toulon werden am meisten gelobt. Die ganze
Reihe gelangte in den Louvre zu Paris, der auch 15 weitere Marinen und 11 An-
sichten (Landschaften) Ton ihm besitzt. A. Werke von ihm in den Sammlungen za
Aix, Angers, Aschaffenburg, Ayignon, Bamberg, Basel, Berlin. Besan^on, Bo^leauz,
Gaen, Gassei, Gbartres, Gherbourg, Ghristiania, Gompiögne (ral.), Dijon, Dresden,
Dulwich, Florenz, Gotha, Haag, Hamburg, Karlsruhe, Köln, Lille, London, Lyon,
Madrid, Marseille, Montpellier, München, Nantes, Nimes, Nürnberg, Orleans, Rom
S^rghese), Ronen, St. Petersbu^, Schieissheim, Stuttgart, Toulon, Wien (auch Gzemin,
rrach, Liechtenstein), etc. v. hat einige Landschaften selbst radiert. S. Leben
▼on Lagrange (Paris 1864), Em^ric-Darid (Paris 1862), Vgl. auch Durande (Paria
1865). — Seine Frau Fanny V. hat nach ihm gestochen. Sie starb im Wahnsinn.
Vemety imile Jean Hormce^ Maler und Lithograph, geb. 30. Juni 1789 in
Paris, t 17. Jan. 1868 das., Schüler seines Vaters A. Charles H. V., des Moreau
und des Vincent Seine Neigung zum kräftigen Naturalismus Hess ihn aber bald
die angelernte Glassizität und Pedanterie abstreifen. Er malte erst Schlachtenbilder,
dann militärische Genrebilder. 1828 wurde er Direktor der franz. Akademie zu Rom
und studirte nun die Italiener. 1884 kehrte er mit 4 grossen Schlachtenbildem nach
Paris zurück und begleitete dann die franzüs. Armee nach Afrika. Das Ergebniss
sind seine Bilder in der Gonstantine-Gall. zu Versailles, sowie orientalische Scenen
und namentlich Biblische Scenen im modern orientalischen Gewand. Weil den
Thatsachen nicht entsprechend, weigerte er sich Louis XIV. auf seinem .Sturm auf
Valenciennes* zu malen, fiel in Ungnade und ging 1836 nach St Petersburg, wo er
4 Bilder aus dem Russisch-türkischen Krieg malte. Zurückgekehrt fing er nun die
Öde Reihe der colossalen, theatralisch-leeren Schlachtenbilder in Versailles an, malte
aber daneben bessere Genrebilder kleinen Formats und gelobte Bildnisse (Gharles X.,
Louis Philippe, Napoleon III., Pasquier, Niel, etc.). Er reiste ferner 1838 und 1842
nach St Petersburg, 1837 nach Algerien, 1845 und 1858 nach Palästina, Egypten,
Syrien und 1889—40 nach der Türkei. Zum Leben Napoleons hat er 500 Illus-
trationen gezeichnet, auch über 200 Blätter lithographirt Werke von ihm in den
Sammlungen zu Arignon, Berlin (auch Gal. Ravend), Dgon, Leipzig, Nancy, Nantes,
Paris, Vancluse, Versailles. Viele Med., Ehrenmed. Paris 1855, Er. der Ehrenleg.
1814, 0£r.-Erenz 1825, Gommand.-Er. 1842, Gross.-Offiziers-Kr. 1862. S. Leben etc.
▼on Bertholon und Lhote (Paris 1863), Beuld (Paris 1863), E. de Joux et Jay (Paria
1822), Fourcault de Pavant (Versailles 1868X Goupil-Fesquet (Paris 1843), Lomtoie
(Paris 1842), Mhrecourt, Pietsch (Berlin 1864X SUTOStre (Paris 1856X £. de Mire-
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510 Vernet — Veron.
coart (Paris 1858), Tergl. aach Durande, J., C. et H. Vernet (Paris 1865) ond Le-
monnier, C. et H. Vernet (Paris 1864).
Vemety Fraocols Gabriel, Maler des 18. Jahrhunderts, geh. 15. März 1728 in
Ayignon, Sohn und Schüler (?) des Antoine V. Er malte Historien und war in
seiner Vaterstadt thätig.
Vernetz Joseph, Bildhauer des 18. Jahrhunderts, Neffe des Cl. Joseph V.
1770 war er Mitgl. der Acad. St. Luc. Er schuf BildnisshOsten, etc. — Ein Loiis
Francols XaTier V«, ebenfalls Bildhauer, war um 1744 geb. und starb am 6. Dec
1784 in Paris.
Vemety Jules, Maler, geb. vor 1800, f 1848. Er malte Miniaturbildnisse.
Med. 3. EI. 1834.
Vernet, Pierre Marie Joseph, Maler, gen. Lauset, geb. 16. Apr. 1797 in
Paris, t ^^^"^ 1855, Schaler der £cole des beaux-arts und yon Michallon. Er war
lange in Russland tb&tig und malte Thiere, sowie Landschaften mit Vieh.
Vemet-Leeomte, Emile C. H«, s. Lecomte- Vernet.
Vemevil. Maurice Pillard, Maler uüd Zeichner, geb. 1869 in St Qaentin
(D^p. Aisue), tn&tig in Paris. Er lieferte mehrere Plakate fUr Le Monde Moderne
(Mars, Avril, Mai 1896) und Eines für Dentifrices du DocUur Pierre (1893).
Vemici, GioTanni Battlsta, Maler, geb. yor 1590 in Bologna, t 1617, in der
Carracci- Schule gebildet. Er malte Historien fQr Kirchen, etc. in Pesaro und Urbino
ond wurde Hofmaler des Herzogs yon Ürbino.
Vemickel, •• Yemuiken.
Vemier, imile Louis, Maler und Lithograph, geb. 1831 in Lons le Saolnier
(D^p. Jura), t 24. Mai 1887 in Paris, Schüler yon Colette. Er malte Strand- und
Fluss- Bilder, auch Stimmungslandschaften. Am bekanntesten wurde er durch seine
Steindrucke nach Balleroy, Belly, Bonnat, Breton, Brion, Chaplain, Claude, Corot,
Courbet, Daubigny, Didier, Dupr^, Flahaut, Gautier, Girardet, Uenner, Jacqoet,
Meissonier, Merino, Millet, Ribot, Rodriguez, Rousseau, Roybet, Sain, Sand, Sterens,
Tassaert, etc. Med. 1869, 1870, 3. Kl. 1879, 2 Kl. 1880, Kr. der Ehrenleg. 1881.
Vemier, £mile S^rmphin, Bildhauer, geb. 16. Oct. 1852 in Paris. Er schuf
besonders kleinere kunstgewerbliche Arbeiten, Plaketten, decoratiye Reliefs, etc.
Vemier, (Vernon- Vemier), Paul Barth^lemy, Maler und Lithograph, geb.
1830 in Paris, f 12. Dec. 1861 in Marlotte (D^p. Seine-et-Marne), SchQler yon
Biennourry und Drolling. Er malte Bildnisse, GesellschaftsstOcke, etc.
Vemiquet, Edme, Baumeister, geb. 9. Oct 1727 in Chatillon-sur-Seine (D^p.
Gdte-d'Or), f 26. Noy. 1804 in Paris, Baumeister des Eönigl. Gartens und des Natur-
geschichtlichen Museums. 1774 liess er sich in Paris nieder, nachdem er in der Boor-
gogne, Poitou und Maine Kirchen, Schlösser, Brücken, etc. gebaut hatte. 1777 schuf
er in Paris die Hotels Ayrincourt und La Queuille. Sein Hauptwerk aber bestand
in einem trigonometrisch -topographischen Plan yon Paris, an dem er 28 Jahre lang
arbeitete und an dessen Vollendung er sein ganzes Vermögen setzte, so dass er
nach der Reyolution gänzlich yerarmte. Leider ist das Original 1871 im Stadt-
haus durch die Communarden y erbrannt worden.
Vemon, Thomas, Kupferstecher, geb. um 1824 in Staffordshire, f 22 Jan. 1872
in London, Schfller yon Lightfoot Er stach in Linienmanier nach Cope, Dyce,
Leslie, Murillo, Santi, Winterhalter, etc.
Vemon Bell, E., Maler, geb. 28. Febr. 1857 in Ballinrobe (Irland)^ in Manchen
gebildet. Er war eine Zeit lang in Wien th&tig und malte Genrebilder.
Vernuiken, (Femuekeu, Yermeykken, Vemiekel, Vermögen), Wilhelm, Bau-
meister des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden gebildet. Er kam nach Köln a. Bh.
und yollendete 1571 dort die prftchtige Rathhaushalle, die 1570 an Stelle eines
baufälligen Portals begonnen worden war.
Vemy, Pierre, Baumeister des 17. Jahrhunderts. 1631 wurde er nach Argentan
(Däp. Orne) berufen, um am Bau des Glookenthurmes yon Saint- Germain Theil zu
nehmen. V. leitete auch die Reconstruction des Benedictiner- Nonnenklosters yon
Vignat.
Veron, Alexandre Faul Joseph, Maler, gen. Belleeourt, geb. 1778 in Paris,
f nach 1837, Schfller yon Dayid und y. Spaendonck. Von ihm Mnsikanten-
köpfe (1810), Napoleon besucht ein HospiUl (1812 Mus. Versailles), Tod der Cleo-
patra (1824), Blumenstock (1838), etc.
Veron, Alexandre Ben6, Maler, geb. im Jan. 1826 in Montbazon (D^p. Indre
^t Loire), Schüler yon P. H. Delaroche. Von ihm Abend am Ufer des Moria
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V^ron — Veronese. 511
(1872 Mus. Lyon). Aeasserer Boulevard in Paris, Frflhling in Senlis, Aprilneige zu
Asniäres (1882), etc.
Y^ron. Jaeqves Th^dore. Maler, geb. 1821 (?) zu Poitiers, t im Febr. (?) 1898
das. Er malte Bildnisse und Genrebilder, und stellte von 1845—68 in dem Salon
aus. y. hat auch auf Kunst BezQgliches geschrieben.
Yerona^ Battistm da, (Zelotti)^ etc., s« FmrinatI im Nachtrag.
Terona, Filippo da, s. Filtppo dm Y.
Yeronm^ GioTanni da, s« GiOTanni, Fra.
Yerona, Jacopo Ayanzo da, g. Ataiixi.
Yeronm, Liberale da, a. Liberale da Y.
Yerona, Lorenio di, s. Lorenio, Francesco.
Yerona, Maffeo da, Maler, geb. 1576 in Yerona, f 1618, Schaler Ton L. Ben-
f atto, an P. Caliari weitergebildet. Er malte schnell und war besonders im Fresko
geschickt. Yon ihm Christus das Kreuz tragend (S. Isidoro Kap., Marcuskirche,
Yenedig), Kreungung (ebenda), Kreuzabnahme und Auferstehung (in derselben Kirche);
A. Altarbilder im Dom zu üdine, in Kirchen zu Yerona, etc.
Yerona, Micbele da, a« HIcbele dm Y.
Yerona, Niccolo da, s. Nieeolo da Y.
Yerona, Stefano dm, •• Stefano da ZoTio.
Yeronensia, Jaeobna, a« Gmrmglio.
Yeronensla, Pmnlns, •• Cmtmiaolo, Pmolo Mormndo.
Yeronese, Alesamndro, a« Tnrebi.
Yeronese, Benedetto, eigentlich B« Cmllmrf, Maler, geb. 1588 in Yerona, f
1598 in Yenedig, Bruder des Paolo C, den er vielfach unterstützte u. A. durch Malen
der Architekturen. Femer malte er im Hof der Mocenigo, in S. Samuele, im Dogen-
palast, etc. Mit den Söhnen Paolos Terband er sich zu einer Art Firma .Erben
Paolos^, die seine Werke zu Ende filhrten und in seinem Oeist weiter zu malen
suchten. Dem B. C. allein zugeschriebene Werke findet man femer in den Gal. zu
Braunschweig, Cassel und Stuttgart
Yeronese, Bonifmiio, s« Bonifmiio Yeronese«
Yeroneae, Cmrlo (Cmrletto), eigentlich C. Cmllmrl, Maler, geb. 1570 in Yenedig,
t 1596 das., Sohn und Schfller des Paolo Caliari. Er arbeitete gemeinschaftlich
mit den Yerwandten. Eigenh&odige Bilder von ihm findet man in den Sammlungen
zu Berlin (Dep6t), Haag, Yenedig, etc. und in Tenezischen Kirchen.
Yeronese, Clmndlo. s. Bidolfl, Clmndlo«
Yeronese, Gabriele, eigentlich G. Cmlimri, Maler, geb. 1568 in Yenedig, f
1631 das., Sohn und Schüler des Paolo Caliari. Er arbeitete gemeinschaftlich mit
den Yerwandten, widmete sich sp&ter aber ganz dem Kunsthandel.
Yeronese, Liberale, a. Liberale dm Yeronese.
Yeronese, Pmolo, eigentlich Pmolo Cmlimri (Cmglimri), berühmter Maler, geb.
1528 in Yerona, f 19. April 1588 in Yenedig, Schüler des Antonio Badile, (n. a.
des 6. A. Caroto), Sohn eines Bildhauers Gabriele Caliari. Er war erst in Yerona
und Mantua thfttig, liess sich dann an dem Hauptort seiner Thätigkeit nieder,
Yenedig, tou wo aus er 1568 Rom besuchte, ohne sich von dortiger Kunst beinflussen
zu lassen. Zurückgekehrt, theilte er sich mit Bobuati in alle grossen Aufträge, da
Yecelli schon sehr alt war. Er erhielt Auftr&ge von Kaiser Rudolph IL, dem Herzog
Yon Sayoyen, dem Herzog von Modena u. A. Felipe II. lud ihn ein, sich an den
Arbeiten im Escorial zu betheiligen, doch schickte er F. Zuccaro an seiner Stelle. Wohl
durch die Art seiner Aufträge verleitet, wurde er zu dem ersten und einem der aller-
grössten decorativen Maler Italiens. Keiner konnte, wie er, alle Yorwflrfe zu emem
pomphaften (aber nicht etwa leeren) Gepränge ausgestsiten. In Folge dessen erhält
das rein Aeusserliohe seiner Auffassung leicht das üebergewicht und das rein
Malerische Tcrliert dabei. Selten treffen wir auf intime künstlerische Reize. Yielleicht
sein bestes Werk ist das Martyrium des Hl. Georg in S. Giorgio zu Yerona. Zu den
berühmtesten gehören femer die grossen Bankette (des Hirten, Yenedig, Accademia;
im Hause Simonis Paris Louvre), die Hl. Helena (London, Nat.-6al.), der Raub der
Europa und die Decken im Dogenpalast zu Yenedig, und die Ausmalung von 8.
Sebastiane dsselbst. Er war sehr fruchtbar; nach seinem Tode fahrten Brader und
Sühne, die als seine „Erben" zeichneten, unvollendet Hinterlassenes sowie Neues
in^ seinem Geiste fort, wovon das Beste in vielen Fällen ihm selbst zugeschrieben sein
mag. Auch nur seine Hauptwerke ansuffthren ist hier unmöglich. Fresken malte er
n den Yillen Fanzolo, Magnadole, Masiera, Tiena, etc. A. Bilder findet man in den
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512 Terregdt >- Yerschaffelt.
Sammlungen zu Bergamo, Brescia, Brflssel, Cambridge, Dresden, Dulwich, Edinbnrgb,
Florenz, Genua, Hampton-Court, Lille, London (auch viele Priyatsammlungen), Madrid,
Mailand, Manchen, Oxford, Paris, Rennes, Rom (Pal. Borghese, Doria, Corsini, Vatikan
etc.), Ronen, St. Petersburg, Turin, Yicenza, Wien, etc. ; ferner in Kirchen zu Brescia,
Castelfranco, Murano, Oxford, Padna, Venedig, Verona. S. Leben von Galiari (Rom
1888), Jriarte (Paris 1888).
Yerreljdt, Pieter Yictoor^ geb. 1. Nov. 1814 in Diest, Schüler Ton M. yan
Bree und J^l.deEeijser. Er malte geschichtliche Genrebilder z. B. Verbrennang
des letzten Tempelritters, Broower im Geftngniss.
Yerrier^ Jan, Maler geb. 1721 in Doornijk (Tonrnai), t 25. Juni 1797 in
Leeuwarden, Schaler von Quinckhard. Er ttbte die Kunst als Liebhaber aus, hat
viel Anregung ertbeilt an KunstJOnger und ihnen auch theoretische, sowie aesthetische
Unterweisung gegeben.
YerriOy AntOBio, Maler, geb. 1639 in Lecce bei Otranto, f 17. Juni 1707 in
Hampton-Court bei Iiondon, in Italien gebildet Er liess sich in Toulouse nieder,
wo er für die Carmeliter ein Altarbild malte. Als Charles II. von England die
Tapetenfabrik zu Mortlake wieder erweckte, berief er Verrio (1671) hierzu. Jedoch
musste er nach seiner Ankunft gleich decorative Arbeiten in Windsor Castle aus-
führen. In seinem dortigen Bild „Christus heilt die Kranken*' stellte Y. sich selbst
und Andere als Zuschauer in PerrOcken und damaliger Tracht dar. Y. wurde „Meister
Gärtner'* des Königs und führte auch unter James II. in Windsor Arbeiten aus. Nach
dessen Tod beschäftigte ibn Lord Exetor in Burleigh; auch in Chatsworth malte er, z. B.
das Altarblatt der Kapelle, einen ungläubigen Thomas. Durch Lord Exeter wurde er
endlich auch bewogen, seine Weigerung für William III. zu arbeiten, au&ngeben and
malte das grosse Treppenhaus in Hampton -Court aus (Mythologische und Antike
Allegorien). Als feine Augen ihm nicht länger zu arbeiten erlaubten, gewährte ihm
Kgn. Anna ein Ruhegehalt von Lstr. 200. Das Christas Hospital in London besitzt
ein ungeheures Bild „Die Zöglinge des Instituts werden James II. vorgesteUt**
von ihm.
Yerroechio, Andrem del^ eigentlich Andrea di Hiohele dl Franeeseo
de' Clonl, Goldschmied, Bildhauer und Maler, geb. 1485 in Florenz, f 25. Juni
1488 in Venedig, Schüler eines Goldschmieus Giulio de' Verrocchi
und des Donatello. Er erhielt erst eine Goldschmiede Werkstatt, wurde aber
zum grossen vielseitigen Künstler, den Vasari einen „Goldschmied, Meister der
Perspektive, Bildhauer und -Schnitzer, Maler und Musiker*' nennt. Authentische Ge-
mälde kennt man nur eins, eine Taufe Christi (Acad. Florenz) von ihm, auf dem L.
da Vind (der ebenso wie P. Yanucci und Lor. di Credi sein Schüler war), viel über-
malte, den einen Engel wohl ganz malte. Mit mehr oder minderer Sicherheit werden
ihm noch Geml^de zugeschrieben in Berlin (Madonna mit F^gel), Florenz (Uffizi,
Verkündigung), ebenda (Akademie, Tobias), Wien (Sammlung Liechtenstein, weibl. Bild-
niss), etc. Seine Hauptbedeutung liegt auf dem plastischen Gebiet. 1464 schuf er die
Bronzeplatte für Cosimo de' Medicis Grab in S. Lorenzo. Darauf schuf er den
Marmorbrunnen hinter der Sacristei dort und das Grabmal für Piero und Giovanni
de' Medici daselbst (bis 1472). Von ihm ferner Knabe mit Delphin (Brunnen, Pal.-
Vecchio, Florenz), David (1476, Mus. Kazionale, ebenda), Büste einer jungen Dame
(ebenda), Madonnenrelief (Marmorrelief, ebenda), desgl. Thonrelief (Museo Sa. Maria
Nuova, Florenz), Marmorrelief zum Grabmal der Francesca Pitti (Mus. Nazionale,
Florenz), Enthauptung Johannis (Silberrelief, Mus. deir Opera, das.), Grabmal
Forteguerra (for den Dom zu Pistoja, Thonmodell im S. Kensington-Mos. London),
Der ungläubige Christus (berühmte Gruppe, Or San Michele, Florenz) CoUeoni-
denkmal (berühmte Reiter-Bronzestatue, Venedig), etc.
Yerry, s. Werl.
Yerryke» s. Yereljcke.
Yenchaeren, Jan Antoon, Maler, geb. 27. April 1808 in Antwerpen, f 30.
Mai 1863 das., Schüler von Herreijns, weiter gebildet an den alten Meistern auf
Reisen nach Deutschland (München), Frankreich, England und Italien (Rom). Von
ihm Bildniss Herregns (Mus. Antwerpen), Mariae Verkündigung (Kath. Hertogenbosch),
Kreuzabnahme (S. Michael, Löwen), etc. Mitgl. der Antwerpener Akad. 1837, Prof.;
Leopold-Ord. 1847.
Yenehmffelt» Hasimllian von, Baumeister und Zeichner, geb. 1754 in Mann-
heim, t 1818 in Wien, Schüler seines Vaters Pieter V., in Rom ausgebildet. Dort
fertigte er viele Tusch- und Aquarell -Aufnahmen von alten Monumenten an.
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Verschaffelt — Vergpronck. 513
Terscliaffelty Pleter Antonie. Bildhauer, gen. Pietro Fiawmingo, geb. 1710
in Ghent, f ^* April 1793 in Mannheim, Schüler seines Oheims Pieter de Sutter«
Bp&ter in Brüssel, endlidi in Paris an der Akad. und unter Bouchardon ausge-
bildet 1737 ging er nach Rom und machte sich durch die Büste eines Engländers
bekannt. Pins VI. yerlieh ihm den Christus- Ord., Joseph II. den Adel. Auf der
Heimreise lernte Ghurf. Karl Theodor ihn kennen und machte ihn zum Akademiedirektor
in Mannheim. Von ihm Benedikt XIV. (Statue), Grabmal Benedikts XIY., S. Michael
(Engelsburg, Rom), Hochaltar (Hofkirche, Mannheim), Apollo u. A. m. (Park
Schwetzingen), Basreliefs (Abtei zu Worms), Grabmal des Bischofs Tan de Koot (S.
BavD, Ghent), etc. S. Leben, anonym 1797 zu Mannheim.
Tersehoor, Willem^ Maler des 17. Jahrhunderts, f um 1678 in Delft, wo er
1653 Mitgl. der Gilde wurde. Das Mus. Utrecht besitzt eine Landschaft mit Cephalus
und Procris aus dem Jahr 1657 von ihm.
Tersclinier«(Tersehniier9Ter8ehner)^LieTe^ Maler und Bildhauer, geb. um 1680
g) in Rotterdam (?), begr. 17. Dec. 1686 das., wahrscheinlich Schüler des S. de Y lieger,
ohn eines Bildhauers Pieter Y. Er besuchte Italien, war kurze Zeit in Amsterdam,
meist aber in Rotterdam th&tig, wo er 1656 schon yerheirathet war. 1674 wurde er
als Bildschnitzer und Maler bei der Admiralität angestellt, 1678 wurde er Hauptmann
der Rotterdamer Gilde. Yon ihm Die Maas bei Rotterdam u. 2 A. (Mus. Rotterdam),
Ankunft Charles H. Ton England in Rotterdam u. 2 A. (Mus. Amsterdam), A. in
Hermannstadt, etc. — Sein Bruder Albert Y.^ f 1691^ malte Bildnisse.
Yenchnring. (Yersehnnring), Hendrik, Maler und Radierer, geb. 1627 in
Gorkum, f 26. April 1690 nahe Dordtrecht durch Ertrinken, Schüler von D. GoTaertsz
in Gorkum, dann (1640—46) von J. Roth; 1646—54 lebte er in lulien. Zurück-
gekehrt, wurde er Bürgermeister. Zuvor war er aber yielfach in die Feldlager her-
ausgezogen, um Studien zu machen. Yon ihm Hufschmiede (Mus. Rotterdam), Reiter-
gefecht (Gid. Bamberg), R&oberischer üeberfall u. A. (Gal. Braunschweig), Feldlager
(1674 Berliner Mus.), Reiteraufbruch (Gal. Dresden), Gang nach Golgatha (ebenda);
A. in den Sammlungen zu Christiania, Hermannstadt, Kopenhagen, Leipzig, Olden-
burg, Schieissheim, Schwerin, Wien (Czernin, Liechtenstein, Schönbom), etc. Y. hat
auch 7 Blatt radiert.
Yeraehnrittg, WiUem d. me«, Maler, geb. 1657 in Gorkum, f 1715, Schüler
seines Yaters Hendrik Y. und des J. Yerkolje. Ermalte Gesellschaftsstücke und
Bildnisse, gab aber die Kunst auf, um Kaufinann zu werden. Man kennt auch zwei
Schwarzkunstbl&tter von ihm.
Yersohnringy WiUem d. J., Maler, geb. 1695, f 1769, Schüler seines Yaters
Y^illem Y. d. Ae. Er war im Haag thätig.
Yerschnu-f Wonter, M/iler, geb. 11. Juni 1812 in Amsterdam, f 4. Juli 1874
in Yorden, Schüler von P. G. van Os und C. Steffel aer. Yon ihm Sturm (Mus.
Amsterdam), Pferdemarkt u. 1 A. (ebenda), Hunde am Herd u. A. (Mus. Fodor,
ebenda), Flämisches Gasthaus, Der Aufbruch zur Pferdetränke; A. in den Samm-
lungen zu Hamburg und Leipzig. Mitgl. der Akad. Amsterdam und Rotterdam; Eichen-
Kronen-Ord., Med. Amsterdam und &ag.
Yeimclinyienf Jan Pieter Antoon, Ciseleur und Silberarbeiter unseres Jahr-
hunderts, geb. 12. Febr. 1801 in Antwerpen, Schüler von M. C. Aulit und M. M.
Lecoque. Yon ihm Silb. Weihwasserkessel mit der Samariterin, Hostienbüchse
(Moses- und Aaronskirche, Amsterdam), desgl. mit Bekehrung Pauli (Predigerkirche,
das.), Kästchen mit den 4 Leviten und der Bundeslade (kath. Kirche, Schiedam), etc.
Yenelin, Jmeqnes, Maler, geb. 1646 (?) in Paris, f 1* Juni 1718 das. Er
malte Miniaturen (Landschaften und Bildnisse) und wurde 1687 Mitgl. d. Akad. auf
Grund eines Bildnisses des Königs, nach Lebrun.
Yersnel, Engel, Bildhauer des yorigen Jahrhunderts, geb. 1769 in Rotterdam.
Yersongnes, Jaeqnee de^» Baumeister des 16. Jahrhunderts. 1500 befand er
Bich unter den Baumeistern, die sich zu einer Besprechung über den Neubau der
Notre Dame-Brücke zu Paris im Stadthaus zusammenfanden.
Yersorese, Ginlio, Maler, geb. 11. Mai 1868 in Florenz, Schüler der dortigen
Akad., meist aber Autodidakt. Er malte Bildnisse, Ansichten aus der Umgebung.
Ton Ilorenz, etc. (auch in Pastell und Aquarell), Genrebilder, etc.
Yerspronck. Cornelis Engelsi, Maler, geb. vor 1580 in Gonda, f nach 1627
in Haarlem. 1599 wurde er Mitgl. der Haarlemer Gilde. Er malte Bildnisse und
Schützenstücke, von letzteren besitzt das Mus. Haarlem eins.
Allgremeiues Künstler-Lexicon. S. Aufl. 4. Band. 33
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514 Verspronck ^ Vertanni.
K> Tenpromek, (Sprong. Spronek), Jan (Joekem) C«rnellss, Maler, geb. 1597
(?) in Haftrlem, begr. 80. Juni 1662 das., Schüler Beines Vaters Cornelis £. Y.
und von F. Hals. 1632 wurde er Mitgl. der Gilde zu Haarlem, wo er tbätig blieb.
Das Mas. das. hat 5 Einzel- und 2 Gruppenbildnisse von ihm. Andere Werke in
den Sammlungen zu Amsterdam, Berlin, München, Oldenburg, Paris, St. Petersburg,
Woerlitz, etc.
TerspnU, Gijakert Jan, Maler und Radierer, geb. 11. Aug. 1823 in Gouda, f
30. Nov. 1862 das. Er hat Stadt-Ansichten, Architekturen, Landschaften, etc, zu-
sammen über 20 Bl. radiert
Yentappen, Maerten, Maler, geb. 7. Aug. 1773 in Antwerpen, f 1840 in Rom,
wohin er frün gelangte, Schüler von P. J. van Regemorter und von Kiengel in
Dresden, später von S. Denis beeinflusst. Er wurde Prof. an der S. Luca-Akad.
zu Rom und malte Ideallandschaften. Er arbeitete mit der linken Hand. Von ihm
Kapelle bei Ariccia (Thorv.-Mus., Kepenhagen), Grotte von Palazzoli, etc. Gr. Gold.
Med. Paris 1810, Leopold-Ord. (1839).
Tentoegy Manleli Maler, geb. 30. Aug. 1756 in Dordtrecht, begr. 14. Nov.
1843 das., Schüler von A. van Wanum und J« Ponse, meist aber Autodidakt
1811 suchten Kapoleon I. und Louise sein Atelier auf; 1818 wurde er Mitgl. der
Antwerpener Akad. Von ihm Alte Spinnerin (Mus. Rotterdam), Musikalische Gesell-
schaft bei Kerzenlicht u« 1 A. (Mus. Amsterdam), Kücheninneres (Tejler Mus., Haar-
lem), Kerzenlichtscene (Mus. Lille), etc
Terstraete, Th^oor, Maler und Radierer, geb. 5. Jan. 1851, thatig in Ant-
werpen. Er malte treffliche Sommerlandschaften, Nachtstücke, etc., z. B. Enterrement
en Campine (Mus. Antwerpen), Letzter Gang, Mondaofgang bei Blankenberghe, In
den Dünen, Abend auf der Scheide, Landschaft zu Brusschaet (Rad. 1882).
Tentraeten, n. Straeten.
Yerta. Jehui de la, Bildhauer des 15. Jahrhunderts, geb. in Daroca in Ära-
gonien, wanrscheinlich in Flandern gebildet, vielleicht unter Sinters. Von ihm
Doppeldenkmal des Johann ohne Furcht und der Margarethe von Bayern (1443 — 61
Mus. Dgon) mit schtoen Statuen und Reliefii; vier Statuen (Sammlung Brelssa in
Nancy).
Yertangen^ Daniel^ Maler, seb. um 1598 im Haag, f nach 1681 in Amsterdam
(?), Schüler des C. Poelenburgh, thätig in Amsterdm, wo er 1673—81 nachweis-
bar ist 1658 war er in Dänemark gewesen. Von ihm Tanzende Nymphe (Mus.
Hannover), Pan und Syrinx (Gal. Mainz), Vertreibung aus dem Paradies (Gel. Dres-
den), A. in den Sammlungen Braunschweig, Cassel, Hamburg, Kopenhagen, Pommers-
felden, Schwerin, etc.
Tertln, Fleier Gerard, Maler, geb. 21. März 1820 im Haag, Schüler von B. J.
van Hove. Das Mus. zu Rotterdam besitzt zwei Stadtansichten von ihm.
Yertommen. Willem Joseph^ Maler und Radierer, geb. 2. Sept. 1815 in
Aerschot Man nennt über 30 Radierungen von ihm, Bildnisse, Genre, etc
Yertne^ George^ Kupferstecher, geb. 1684 in London, f ^' ^^ 1756 das.,
Schüler eines französischen Wappenstechers, dann des M. v. d. Gucht. 1709 fing
er an • selbständig zu arbeiten, zun&chst nur für die Buchillustration. Er wurde
allmählich bekannt und schuf Bildnisse in halber Lebensgrösse und darüber nach
Dahl, Gibson, Jervas, Kneller, Richardson, etc. Als George I. den Thron bestieg,
stach Y. dessen Bildniss mit viel Erfolg; die des Prinzlichen Paares folgten darauf.
Für die Universität Oxford stach er lange die jährlichen Almanach -Köpfe. 1730
erschienen seine 12 Dichterbildnisse, dann die Köpfe Charles L und seiner Anhänger.
Für Rapin's Geschichte von England stach er die Bildnisse der Könige, Vignetten
etc Seit 1713 sammelte er Material über Künstler in England für eine gesehidit-
liche Darstellung. Die Notizen wurden nach seinem Tode von Walpole angekauft
und in den .Anecdotes etc.* verarbeitet Y. selbst schrieb 1740 über Holbein und
Geentert, 1753 über Medaillen, etc, 1757 Kat der Kunstwerke Charles L, 1758 dMgl.
d. James U. u. A., 1745 (1759) über Hollars Radierungen.
Tertoe^ James, Maler des 18. Jahrhunderts, f um 1765, Bruder des George
y. Er war in Bath thätig, malte Bildnisse und zeichnete Architekturen.
Yertnnniy Aehille, Baron von Albanella, Maler, geb. 1826 in Neapel, t
20. Juni 1897 in Rom, Schüler von Fergola. Er betheiligte sich in seiner Jugend
an den Verschwörungen gegen die Bourbonen und musste seine Vaterstadt verlassen.
V. gab der italienischen I^ndschaftsmalerei eine Richtung, die dem Klasaicismoa
entgegen war. Von ihm Die pontinischen Sümpfe, Frühling in der röm. Campagna,
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Veruda — Yesooren. 515
pMBtam (OaL Donanwchingen), etc. Med. Wien 1878, Philadelphia 1876, Er. d«
Shrenleg. 1878.
Ternda^ Umberto, Maler, geb. 1868 in Triest, Schüler Ton ÄBtolfi das.» Ton
Wagner an der MOnchener Akad. ri884) ond von Bonsoereaa in Paris, endlich
auch in Rom weitergebildet Von ihm „Sii onesta" (Nat.-Oal. Bom), Sein oder
Nichtsein, Bildniss des Bildhaners Kopf, etc. Med. Palermo.
Teniiio, s« Yerla.
YerTeer.Elehanon, Maler, geb. 19. April 1826 im Haag, Schfller seines Brnitrs
Salomon L. v. nnd des H. F. C. Ten Kate, anfangs aach als Holzschneider ge-
bildet Das Mus. Rotterdam besitzt von ihm Die erste Pfeife nnd Winter, das
Stadtmnseum im Haag Die invaliden des Meeres. Gr. Gold. Med.
TerTeer, Salomon Leonardns, Maler, geb. 80. Kot. 1813 im Haag, f 5. Januar
1876 das.. Schaler des B. J. van Uove, machte Studienreisen besonders in die
Normandie. £r malte Stadtansichten, Landschaften, etc. Von ihm Nachmitta>g za
Katwvjk an der See (Mus. Rotterdam), NordwQk an der See (Mus. Amster&ml
Scheveningen u. 1 A. (ebenda) ; A« in den Sammlungen zu Ghent, Haag (Stadtmuseum),
Hamburg, etc. Med. Brüssel 1842, 1851, Philadelphia 1876, Leopold-Ord. 1851,
Eichene Erone-Ord. 1865, Löwen-Ord. 1874.
Yerrloet) Frans d. ae«, Maler, geb. um 1765 in Ghent f nm 1880, Schfller
der Ghenter Akad. Er malte GenrebUder und wurde Prof. an der Akad. zu Mecheln.
Yerrlott» Frans, d. j., Maler, geb. 1795 in Mecheln, f 1872 in Yenedig,
Schüler seines Bruders Jan J. A. Y., 1822 in Italien weitergebildet Er malte erst
Genrebilder, dann Stadtansichten. Yen ihm Peterskirche zu Rom (1824 Mus. Amster-
dam^, Sa. Maria Nuova zu Neapel (Mus. Brüssel), Marcusplatz zu Venedig, Kathedrale
zu Palermo, etc. — Seine Frau Angnstiae Y., geb. in Brüssel, malte todtes Wild,
Blumen und Früchte.
Yerrloet, Jaa Joseph Angnstln, Maler, geb. 1790 in Mecheln, 1 1869, wahr-
scheinlich Sohn des Frans Y. d. Ae. Er wurde Prof., dann Direktor an der Akad.
seiner Yaterstadt und malte Historien. — Ein Yietor Y», Maler und Prol an der
Meehelner Akad. malte Landschaften und Ansichten.
Yerroort, Miehlel, Bildhauer, geb. 1667 in Antwerpen, f im Sept 1737 das.,
Schüler Ton H. Cosyns. Er wurde 1690MitgL der Lukasgilae, ging aber dann nach
Rom, wo er 14 Jahre verblieb. Yon ihm die Mausoleen Gaverson und Cozi (Brüssel,
Dominikanerkirche), Precipiano nnd Prosper (Kirche zu Mecheln), ferner Marienstatue
(Erzbisch.-Pal. zu Mecheln), Kanzel (Dom, Antwerpen), Aufrichtung des Kreuzes
(Relief, S. Jakob, das.), Die acht erang. Glückseligkeiten (S. Michael, Ghent), etc. —
Ein anderer Mlehiel Y«, geb. in Antwerpen und 1797 Schüler der dortiffen Akad.,
malte vu A. zwei Scenen aus d. Leben der Hl. Barbara für die Kirche „du Sablon*^
zu Brüssel.
Yerw^, Alfred, Maler, geb. 28. April 1888 in S. Joos-ten-Oode (bei Brüssel),
t 15. Sept 1895 in Brüssel, Schüler des £. Yerboeckhoven, Sohn des Louis
P. Y. Er malte Landschaften und Thiere und hat auch 2 Bl. radiert Yon ihm
Gespann in Zeeland (Gal. Brüssel), An den Ufern der Scheide, Der Zuchthengst,
Die Rmderheerde. etc. Gold. Med. 1863 Brüssel, Med. I. Kl. 1889 Paris, Wien,
Leop.-Ord. 1871; Kr. der Ehrenleg. 1881.
Yerw^, Louis Pierre, Maler, geb. 7. Nov. 1807 in Koortrük, f 1S82 (1877 ?),
Schüler des E. Yerboeckhoven, den er genau nachahmte und der manchmal in
seme Bilder Thierstaffage hineinmalte. — Sein Sohn (?) Cliarles Levis Y. malte
Bildnisse und Genrebilder.
Yerwflt, Frans, Maler, geb. um 1623 in Rotterdam, f 1691 das., Schüler Ton
Poelemburgh. Um 1661 war er in Middelburg, sonst immer in seiner Yaterstadt
thätig und malte Amoretten, Mythologien, etc., auch Bildnisse. Die Gal. Mainz besitzt
„Tod Adonis'" von ihm, das Mus. Amsterdam Der Sohn eines Admirals (1664), Die
GaL Kassel Die büssende Magdalene, die Gal. Czemin zu Wien Die Ruhe auf der Flucht
YeneUi, s. Yereem.
Yemrvvel, Miohel Karel Antoon, Kunferstecher, geb. 1819 in Antwerpen,
t 29. Mai 1868 das. Wir nennen von ihm Joannes Evangelista (n. Rubens), Der
Engel des Guten und der Engel des Bösen (n. Wappers).
Yeseovors, Jacob Frans, Elfenbeinschnitzer des 18. Jahrhunderts, geb. in den
Niederlanden, f 1744 in England. Er war lange in Bom thfttig, schnitt kleine Figuren
nnd Yasen nnd fand namenUich bei Engl&ndern viel AbsatSi wm ihn a^ch bestimmte
nach England zu gehen.
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516 Vewl — Vexes.
Yesel, Ferko (FeFdinmnd), Maler, ffeb. 18. Mai 1861 Cp, A. 1862) in Laibacli,
thfttig in München, wo er studirt hat. '\^n ihm Btndienkopt auB Erain, Bildmase,
Genrebilder, etc.
TSXtD, JaroslaT Fr. Julius, Maler, geb. 28. Mai 1859 in Wrana (Böhmen),
Schaler der Prager Akad., dann vonPiloty und 0. Seitz in München, wo er sicn
niederliess. Von ihm Bast, Jagdstück, Beginn eines Bomans, Hochzeitsgebranch in
Oberungarn, etc.
Tespignaniy Francesco Gonte, Baumeister und Ingenieur, geb. 1842 (?), -f
1899 in Born. Er war in Born an der Basilica 8. Giovanni in Laterano und an den
Borgia-Gem&chern im Vatikan thätig.
Yespignani, Virginio^ Baumeister, geb. 12. Febr. 1818 in Bom. Mit Boss ini
arbeitete er an Werken über Pompeji und Bom. 1837 war er an der HersteHong
der Paulsbasilica in Bom betbeilig^ 1869 erhielt er die Oberleitung daran. Femer
hatte er auch Antheil an Wiederherstellungsarbeiten bei S. Giovanni in Laterano, S. Pie-
tro, etc., 1869 wurde er römischer Stadtbaumeister. Er war auch Prof. an der San
Luca-Akad. das. und Mitgl. verschiedener Commissionen und Gesellscbaften. Von
ihm Die Porta Pia in Bom, der Plan zum grossen Friedhof Campo Verano dort und
viele Pal., etc. daselbst, das neue Theater in Orvieto, desgl. in Viterbo, etc. Zahl-
reiche Auszeichnungen, Mitgl. vieler Akad* in Italien. Gold. Med. 1855.
Testier, Antoine, Maler, geb. 28. April 1740 in Avalion (Däp. Tonne), f 24.
Dec. 1824 in Paris (?). 1786 wurde er Mitgl. d. Akad. auf Grund eines Bildnisses
Pierres. Er bereiste Holland und England und liess sich dann in Paris nieder, wo
er die Tochter eines Emailleurs heirathete. Er schuf Bildnisse, Miniaturen und einige
Schmelzmalereien. Von ihm Bildniss der Frau Vestier mit einem Kind und Hund
zu ihren Füssen und 2 weitere Bildnisse (Mus. Louvre), etc. — Sein Sohn Nieolas
Jean Antoine Y.^ geb. 25. Mai 1765 in Paris, wurde Baumeister.
Testier» Phidias, Baumeister, geb. 27. Oct. 1796 in Bern! (Fresnes, D6p. Seine),
t nach 1848, Schüler der £cole des beaux-arts (1816). Kr. d. Ehrenleg. 1849.
Testner, Andreas» Medailleur, geb. 5. Sept. 1707 in Nürnberg, f 12. März
1754, Sohn und Schüler (?) des Georg W. V. Er lieferte verschiedene Med. für
den Landgrafen Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt
Testner» Georg Wilhelm» Medailleur, geb. 1677 in Schweinfnrt, f 1740 in
Nürnberg, Schüler von ühl, auch auf Beisen gebildet. Er schuf über 100 nioht
bedeutende Medaillen.
Tetelet» Theodore F^lix^ Maler, geb. 1860 in La Bochelle (D^p. Charenta-
Infärieure), Schüler seines Vaters. Er zeichnete und malte Ansichten» sowie Land-
schaften.
Teth» Jan» Maler, Badierer und Lithograph, geb. 1864 in Dordtrecht thfttig
in Bnsum. Er wurde besonders durch eine Beihe gezeichneter Bildnisse (die er s.
Th. selbst radierte und lithographirte) bekannt, die scharfes Auge und fleissige Durch-
führung verrathen. Zwei &von erschienen im „Pan". V. schrieb auch über alte
Kunst, jedoch mit wenig Erfolg.
Tetraro» (Tetrimrio)» s« Bembo» Gianfrmnoesco*
Tetter, s. Sehneti» Chr. G. d. J.
Tetter, Friedrieh Karl Altred» Maler, geb. 1. Mai 1858 in Kahlstftdt bei
Schneidemühl (Prov. Posen), Schüler von Gabi, Herterich und Straehnber
an der Akademie zu München, wo er sich niederliess. Er malte figurenreiche Genre-
bilder aus dem Strassenleben, Gaf^s, Parks, etc.
Tetter« Jean H^Mppe» Maler, geb. 21. Sept. 1820 in Paris, Schüler von
St e oben. Von ihm Alchimisten suchen den Stein der Weisen (1848 Mus. Angers),
Moliöre und Louis XIV. (1864 Mus. Luxembourg), Mazarin (ebenda); Andere Süder
von ihm im Mus. Orions, in der Kirche Saint-Jacques du Haut-Pas, sowie der Kirche
Saint-Louis d^Antin, viele BUdnisse, etc. Med. 3. Kl. 1843, 1867, 2. Kl. 1847, 1848,
1855, Kr. der Ehreoleg. 1855.
Tettewinkel» Hendrik, Maler, geb. 20. Oct. 1809 in Amsterdam, f 8. Mai
1878 das., Autodidakt. Von ihm Das Kauffahrtei-Schiff .Flevo" (Mos. Amsterdam),
Jan Steen und seine Frau, Strandbild, etc.
Tezes» Josef» Maler, geb. vor 1750 in Spanien, f 1782 in der Prov. Bioja
(Argentinien). Eine Zeitlang trieb er sich in Italien herum. Von ihm Der neue
Trascoro in der Collegiata von Logrono, Scenen aus dem liOben des HL Millan im
Kloster S. Millan de la CogoUa zu Yuso, etc.
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Veyrassat — Tezzo. 517
TeTTassmty Jvles Jmoqiiefly Maler und Radierer, geb. 12. April 1828 in Parii,
t 2. Joli 1898 das., Schüler von Lefman nnd Ed. Fröre (in Ecoaen). Von ihm
Die Fähre (Mns. Chicago), Zogpferde an der Seine (1859 Mns. Pau), Sinkende Sonne,
Altes Pferd an der Thflr der Schmiede, etc., auch Aquarelle. Er radierte sehr viel
nach Bida (z. B. zu dessen Eyangelien), ferner nach Andrieux, Besson, Daubigny,
Fortin, Fröre, Marchai, R. v. Rgn, Troyon, etc. und Aber SO Blatt nach eigener
Zeichnung. Med. 2. El. 1872; Kr. der Ehrenleg. 1878, Portug. Christus-Ord.
Yejrler. Cliristopliei Bildhauer, geb. 1637 in Treste, f 1689 in Tonion, Neffe
und Schaler (?) von Puget, nach dessen Erfindung er für die Kirche St. Martin
de Paillieres ein Marmorwerk schuf, zu dem das Mus. Aiz das Thonmodell besitzt
Y^ie, Jean Charles Chrysost^me Paoharman^ Baron de, Maler, seh. 1788 in
Toulouse, t 1855. Er aquarellirte Landschaften und Ansichten aus Sfldfrankreich,
der Schweiz, etc. Das Mas. Versailles besitzt eine Ansicht des Hafens in Boulogne
Ton ihm (ebenfalls Aquarell). V. hat auch Landschaften lithographirt
Teiln, Frederiek, Maler, geb. 14. Aug. 1859 in Philadelphia, Schaler der
Düsseldorfer Akad. unter Crola, Oebhardt, Janssen und John, auch «uf Reisen
nach England, Frankreich, den Niederlanden und Spanien weitergebildet. Er Hess sich in
Dflsseidorf nieder und war auch als Graphiker thfttig. Von ihm Nach dem Diner,
Regatta auf der Themse, Ein Handel, etc., besonders aber Bildnisse.
Teiovx^ Manriee« Maler, geb. 1872 (?) in Guadalupe auf den französ. Antillen,
t im Juni (?) 1900 in Paris, Schaler von Bon na t und Maignan. Von ihm Yen
le Christ (1899), Fontaine Ste. Oeneyiöve (1900), etc.
Yeuo, Tirginia de, verehel. Vouet, Malerin des 17. Jahrhunderts, geb. in
Yelletri, f 1688, Schfllerin und erste Gemahlin des Sim. Vouet Sie malte Historien,
Miniaturen nnd Pastelle.
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Druck Ton Beinhold HalüMi (Fa. llahlM h WaLdfchmldt), FnwkAirt a. M.
I»OII 027 ^ ,
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