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Full text of "Allgemeines Künstler-Lexicon"

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HARVARD  COLLEGE 
LIBRARY 


FROM  THE  BBQUBST  OF 

CHARLES  SUMNER 

CLASS  OP  1830 

Senator  fram  Massadmselts 

lOK  BOOKS  SBLATING  TO 

roixncs  and  iimb  Ans 


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j  ALLGEMEINES 

KÜNSTLER-LEXICON 



LEBEN  UND  WERKE 

I'  DER 

i; 

'  BERÜHMTESTEN  BILDENDEN  KÜNSTLER 


DRITTE  UMGEARBEITETE 
UND  BIS  AUF  DIE  NEUESTE  ZEIT  ERGÄNZTE  AUFLAGE 

HERAUSGEGEBEN  VON 

HANS  WOLFGÄNG  SINGER 


VIERTER    BAND 

Aaab— Vezzo 


FRANKFÜRT  ^/M. 

Literarische    Anstalt 

jr.utten  &  loening 

1901. 


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Dem  Andenken 

Ihrer  Trenesten  Freundin  Und  Helferin 
Bei  Dieser  Arbeit  Wie  Bei  Allem 

L.  und  H.  W.  S. 


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B. 

Raab,  DoriSi  Kupferstecherin,  geb.  19.  Oct.  1851  in  KOrnberg,  Tochter  nnd 
Schülerin  von  J.  L.  Raab,  thätig  in  Manchen.  Sie  stach  und  radierte  In  Ge- 
danken (nach  Lindenschmit),  Jagdfanfare  (nach  Laufberger),  Todesnrtheil  der  Maria 
Stuart  (nach  Piloty);  Andere  nach  (}uyp,  Van  Dyck,  Jakobides,  Max,  Rosenthal, 
Rubens,  «yn,  etc.  Med.  8.  El.  Nürnberg,  Med.  II.  El.  1892. 

Raab»  Georg,  Maler,  geb.  1.  Febr.  1821  in  Wien,  f  31.  Dec.  18^5  das.,  Schüler 
der  Wiener  Akademie.  1841—46  war  er  in  Budapest  tb&ttg  nnd  besuchte  auch 
München.  Er  malte  Bildnisse  in  Oel,  Aquarell  und  Miniatur,  auch  Idealköpfo.  Von 
ihm  Dame  mit  weissem  Schleier  (Wiener  Mus.),  Mignon  (1869),  Bildniss  des  Eaisers 
Franz  Josef  nnd  der  Eaiserin  Elisabeth,  etc.   Franz-Josephs-Orden. 

Raab»  Ignas  Joseph»  Maler,  neh.  5.  Sept.  1715  in  Nechanic  (Böhmen),  f 
21.  Jan.  1787  in  Welebrad  (Mähren),  Schüler  von  G.  Major  in  Gitschin.  Er  wurde 
1744  Jesuit  und  malte  Altarbilder  und  Fresken  für  Ordenskirchen,  z.  B.  Stadtkirche 
zu  Eolin,  zu  Wostrzedek,  in  der  Niklaskirche  zu  Pragkleinseite,  etc. 

Raab.  Johann  Leonhard,  Enpferstecher,  geb.  29.  März  1825  in  Schwaningen 
bei  Anspacn,  Schüler  von  Carl  Mayer  und  A.  Rein  de!  in  Nürnberg,  später  von 
S.  Am 8 1er  an  der  Akademie  in  München,  an  der  er  in  der  Folge  Professor  der 
Eupferstecherkunst  wurde.  Er  bat  nicht  allzu  interessante  Blätter  nach  J.  Becker, 
Feuerbach,  Flüggen,  Eaulbacb,  Eindler,  Enaus,  Leasing,  Ramberg,  L.  Richter, 
R.  Santi,  T.  Yecelli  u.  A.  radiert  und  gestochen,  auch  einige  Renaissance- Bilder  in 
Wasserfarben  copirt.  Ton  ihm  ferner  Bildnisse  Münchener  Eünstler  nach  eigener 
Zeichnung.  Gold.  Med.  Paris  1866,  Berlin,  Wien,  München;  Bayerischer  Michaelsorden, 
Ital.  Eronen-Orden;  Mitgl.  mehrerer  Akademien. 

Baabe.  Joseph)  Maler,  geb.  1780  in  Deutsch-Wartemberg  (Schlesien),  f  1849. 
Er  bereiste  Deutschland,  Frankreich  und  Italien,  dann  wurde  er  Hofmaler  des  Gross- 
herzogs Ton  Hessen  und  Lehrer  an  der  Akademie  zu  Bonn.  1816  wurde  er  Mitglied 
der  Dresdener  Akademie,  besuchte  wieder  Italien  und  wurde  darauf  sächsischer 
Hofmaler.  Von  ihm  Peter  und  Paul  (Kath.  Eirche  zu  Naumburg  i.  Schi.),  Madonna 
und  Eind  (Eirche  zu  Werthau,  Schlesien). 

RabagliO)  Prosperi  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Brescia.  Die  dortige 
Eapuzinerkirche  besitzt  ein  Altarbild  (1588)  von  ihm. 

Rabasse»  Jean,  Zeichner  und  Radierer  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  um  1650 
in  Paris.  Ihm  werden  zugeschrieben  eine  Judith,  eine  Ruhe  auf  der  Flucht  und  eine 
Heilige  Familie. 

Rabbia^  Rafaelle,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Marino,  f  nach  1610. 
Er  malte  Bildnisse. 

Rabe»  Edmnnd  Friedrieh  Theodor,  Maler,  geb.  2.  Sept.  1815  in  Berlin, 
t  28.  April  1890  das.,  Schüler  von  Ad.  Schrödter,  dann  der  Berliner  Akademie 
und  Franz  E rügers,  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Deutschland,  die  Nieder- 
lande, die  Schweiz,  Norditalien,  Frankreich  und  Palästina.  Er  malte  militärische  und 
besonders  Pferdebilder.  Von  ihm  Transport  französischer  Eriegsgefangener  1818 
(1838  Berlin  Nat.-6al.),  Die  Meldung  (1840  Gal.  Schwerin),  Reisende  Yor  einem 
Wirthshaus,  etc.    Mitgl.  der  Berliner  Akad.  1848. 

Rabe,  Johannes,  Maler,  geb.  21.  Juli  1827  in  Lützow  bei  Berlin.  Er  bereiste 
Griechenland  und  den  Orient  und  war  als  Landschaftsmaler  in  Berlin  thätig,  schuf 
aber  auch  geschichtliche  Bilder. 

RabOi  Martin  Friedrleh;  Baumeister,  geb.  1775  in  Stendal,  f  1856  in  Berlin, 
Schüler  Ton  D.  Gilly  in  Berlin.  1801—4  leitete  er  den  Schlossbau  in  Weimar.  Er 
kehrte  nach  Berlin  zurück,  wurde  Bauinspektor,  1810  Prof.  an  der  Bauakademie. 
AUgemeines  Künstier-Lexicon.   4.  Aufl.    4.  Band,  Digitized  by    j  L 


2  tlabe  -  ftabouilte. 

dann  Mitgl.  der  Akademie  und  deren  Senats  und  1829—42  Scblossbaameister.  £r 
schuf  die  Facade  der  Berliner  Akademie  und  VestlbOl  das.  aod  baute  die  Oarnison- 
kirche  um.    Er  hat  auch  kunstgeschichtliche  Arbeiten  verfasst. 

Babe,  Ott<K  Maler,  geb.  16.  Dec  1841  ia  Königsberg,  wo  er  bis  1882  Ter- 
weilte.  Er  malte  Landschaiten  und  war  später  in  München  thätig.  Von  ihm  Land- 
schaft in  Ostpreussen,    Regenstimmung,  etc. 

Babel|  Daiiiely  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1578  in  Paris,  f  nach  1631, 
Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  des  Jean  R.  Er  wurde  von  der  Königin  beauftragt, 
die  Braut  Louis  XIIL  (Anna  von  Oesterreich)  zu  portraitiren  und  hat  dies  auch  in 
einem  Stich  verewigt.  Er  stach  Bildnisse,  Landschaften,  Jagdscenen,  etc.  in  der 
Weise  L.  Oaultiers.  Der  Louvre  hat  von  ihm  94  Zeichnungen  zu  Balletten,  die  er  für 
den  Hof  entwarf. 

Babel,  Jean,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  um  1545  in  Beauvais  (D^p.  Oise), 
t  5.  März  1608  in  Paris.  Er  wurde  als  Miniaturmaler  hochg^'priesen  und  vom  Hof 
geschätzt.  Von  seinen  Bildnissstichen  nennen  wir:  Franz  I,  Henri  II,  Henri  lU.  und 
Henri  lY.,  die  8  Brüder  Coligny,  Maria  Stuart,  etc.  Er  stach  und  radierte,  bz. 
schnitt  in  Holz  75  Platten  für  die  .Antiquitäs  de  Paris**  (1588),  eine  Copie  von 
M.  A.  Raimondis  Martertod  des  Hl.  Lorenz,  Bildnisse  Karls  Y.,  Louis  XII.,^etc.  Er 
war  auch  Schriftsteller. 

BabeD,  s«  RaeTen« 

Babendingf  Fritz,  Maler,  geb.  22.  Febr.  1862  in  Wien,  Schüler  der  Karls- 
ruher Kunstschule  unter  Baisch  und  Schönleber.  Er  Hess  sich  in  München  nieder 
und  malte  Landschaften,  z.  B.  Quelle  des  Sarcaflusses,  Gletscher  im  Oetzthaler  Ge- 
birge (Gal.  Metz),  Spätsommer  (Gal.  Dresden),  u.  A.  m. 

Baber,  Johann  Georg,  Kupferstecher,  geb.  1764  in  Wien,  t  nach  1805, 
Schüler  von  Müller  in  Stuttgart  und  Desnoyers  in  Paris.  Yon  ihm  Kinder 
(nach  Yan  Dyck),  Madonna  (nach  R.  Santi),  Bilaniss  des  W.  Dillis  und  des  Kron- 
prinzen Ludwig  von  Bayern  (nach  Kellerhofen). 

BabeSy  Max,  Maler,  geb.  17.  April  1868  in  Samter  (Posen),  Schüler  der 
Berliner  Akademie  und  von  Paul  Graeb.  Er  machte  Studienreisen  durch  die 
Rheinlande,  dann  hauptsächlich  nach  dem  Orient,  wohin  er  fünfmal  gelangte.  Yon 
ihm  besitzt  das  Museum  zu  Schwerin:  Handel  dreier  Araber  um  eine  Damascener 
Schwertkliuge,  das  Mus.  zu  Weimar :  Araber,  ferner  von  ihm  An  der  Klagemauer  in 
Jerusalem,  Stempelschneider  in  Damascus,  etc.  R.  hat  sich  auch  in  plastischen 
Arbeiten  versucht  und  manches  illustrirt  Yerschiedene  türkische  Orden,  Yerdienst- 
kreuz  Mecklenburg  Schwerin. 

Babiellai  Pablo^  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  in  Saragossa.  Er  malte 
in  der  Weise  des  J.  Rizi  von  Gastilien  und  des  Juan  de  Yaldes  von  Andalusien. 
Yon  ihm:  Die  Schlacht  von  Clavijo  in  der  Kathedrale  zu  Saragossa;  Andere  in  den 
Kapellen  des  Hl.  Jakob,  des  Hl.  Markus  und  bei  den  beschuhten  Trinitariem  de 
Teruel  dort. 

Bablgot,  Gabriel  Jean  Lonis,  Maler,  geb.  1758  in  Paris,  f  6*  J^ni  1884  in 
Orläans,  wo  er  Prof.  an  der  Zeichenscbule  war.  Das  dortige  Museum  besitzt  sein 
Sclbstbildniss  und  ferner  von  ihm  Bildniss  seiner  Frau,  sowie  eine  Anzahl  von  An- 
sichten und  Architekturen  aus  Orleans. 

BabisinOy  Tommaso  da,  gen.  Tommaao  da  Modena,  Maler  des  14.  Jahr- 
hunderts, geb.  in  Modena,  von  dessen  Leben  uns  nichts  Überliefert  wurde.  Auf  der 
Burg  Karlstein  bei  Prag  befinden  sich  ein  Ecce  Homo,  sowie  eue  Madonna  von 
ihm;  eine  zweite  in  der  Gal.  zu  Parma;  Andere  Madonnen  mit  Heiligen  in  der  Gal. 
zu  Modena  und  in  der  Nicolaskirche  zu  Treviso. 

Babon,  (Beben),  Nicolas,  Maler,  geb.  12.  Juli  1644  in  Paris,  f  25.  Febr.  1686 
in  Hermant,  Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  von  Pierre  R.  1667  errang  er  mit 
Der  König  kauft  alle  Ghristensklaven  an  der  Afrikanischen  Küste  los,  den  ersten 
Preis.    Iti86  wurde  er  Mitglied  der  Akademie.    Er  malte  auch  Bildnisse. 

Babon,  (Beben),  Pierre,  Maler,  geb.  18.  Oct.  1619  in  Havre,  f  18.  Jan.  1684 
in  Paris.  1660  wurde  er  Mitglied  der  Akademie  und  Hofmaler.  Er  malte  Bildnisse, 
worunter  diejenigen  von  Pdrier  und  Ratabon. 

Babouille,  Edmond  Achille,  Kupferstecher,  geb.  vor  1850  (?)  in  Paris,  f  1880 
das.,  Schüler  von  Henriquel,  Lehmann,  Pils  und  Yvon.  Von  ihm  Madonna 
(nach  B.  Tisi},  Bildniss  Rossinis  (Radierung),  A.  F.  Didots,  etc.  —  Ein  Charles 
Andrö  Fran<^oi8  B.,  ebenfalls  Stecher,  Schüler  von  Henriquel,  Lehmann, 
Maillart,  A.  Millet  und  Yvon,  stellte  seit  1877  Bildnisse  aus. 

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tUbns  —  Bade.  3 

lUbvSy  Maler,  geb.  1800,  t  1857.  Er  war  in  Russland  th&tig  und  malte 
Ansichten. 

Raechetti.  Beinardo,  Maler,  geb.  1689  io  Mailand,  f  1702  das.,  Neffe  und 
Schüler  des  G.Ghisolfi.  Er  malte  Perspectiven  and  Architekturstücke,  mit  Vorliebe 
grossartige  Seehäfen.    Werke  von  ihm  in  Mailänder  Privatgalerien. 

Bach,  LoalSy  Maler,  geb.  1852  in  Chicago.  Er  war  eine  Zeitlang  in  München 
thätig. 

Rachner^  ilbert,  Bildhauer,  geb.  4.  Juni  1887  im  Forsthaas  Trommelort 
(Posen),  Schüler  der  Berliner  Akademie  and  der  Münchener  unter  Widnmann.  Er 
Hess  sich  in  Breslau  nieder.  Von  ihm:  Neptun  (Breslau),  Linn^  (Botanischer  Garten 
das.),  Holtei,  etc. 

Racine.  Jean  Baptiste,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geh.  1747  in  Paris, 
Schüler  von  F.  Aiiamet.  Von  ihm:  Hagar  und  Ismael  (nach  Mola),  Landschaften 
(nach  Pillement,  Cassas,  Chatelet  u.  A.),  Vignetten  (nach  Goch  in,  Marillier  u.  A.)  — - 
Ein  Adrien  R.  und  ein  Josephe  Engäne  R.  waren  in  der  zweiten  Hälfte  unseres 
Jahrhunderts  als  Maler  in  Paris  thätig.  —  Ein  Elle  Henri  R.,  geh.  in  Tours,  war 
das.  als  Baumeister  in  der  zweiten  Hälfte  unseres  Jahrhunderts  thätig. 

Raeinet,  Albert  Charles  Auguste^  Zeichner  und  Lithograph,  geb.  20.  Juli  1825 
in  Paris,  Schüler  seines  Vaters.  Er  lieferte  Zeichnungen  zu  kunstgewerblichen 
Zwecken,  auch  Copien  nach  alten  Stichen,  Zeichnungen  nach  Statuen,  etc. 

Rade,  Fran^ois  Bemard.  Maler,  geb.  6.  März  1789  in  Lüttich,  f  25.  Juni  1777, 
Schüler  von  H.  Deprez,  von  1760  an  des  L.  Peche ux  in  Rom,  Sohn  des  Jean 
Fran9ois  R.,  dem  er  1767  im  Amt  als  Maler  der  S.  Lambert-Kathedrale  zu  Lüttich 
folgte.  Er  malte  2  Historien  für  die  Celestinerkapelle  in  Lüttich,  viele  Bildnisse,  etc. 
Er  trieb  auch  leidenschaftlich  naturwissenschaftliche  Studien. 

Rade»  Leonard,  Baumeister,  geb.  30.  Nov.  1786  in  Dijon  (D6p.  Cöte-d'Or), 
t  8.  Jan.  1791  in  Bourg,  Schüler  von  Moutin  de  Saint- Andrä.  Er  wurde  Mit- 
glied der  Gentralcommission  für  das  D^p.  Ain  und  Provinzialinftenieur  in  der 
Bourgogne.  Er  war  für  Voltaire  in  Ferney  thätig  und  verfasste  ein  Werk  zur  Rege- 
lung des  Strombettes  des  Ain,  sowie  die  Construction  einer  einbogigen  Brücke  (1786 
zu  Toulouse  mit  einem  Preis  bedacht). 

Raeiynskiy  Alexander.  Maler,  geb.  1822  in  Lemberg,  f  16.  Dec.  1889  das.,  Schüler 
von  Maszkowski  in  Lemberg,  seit  1848  der  Wiener,  1845—1846  der  Münchener 
Akademie ;  1856—1857  weilte  er  in  Paris.  Von  ihm  Bildniss  des  Dichters  Bohdan 
Zaleski.  Alter  italienischer  Hirte  (1857),  Die  Beschneidung  (Politische  Oaricatur  aus 
dem  Jahre  1848),  Caricaturbildnisse. 

Raeijnskl,  Athanasina,  Graf, Maler,  geb.  2. Mai  1788  in  Posen,  f  21. Aug.  1874 
in  Berlin.  Er  verfolgte  die  Diplom aten-Garriäre  und  übte  die  Malerei  nur  als  Lieb- 
haber aus.  Er  wurde  bekannt  durch  seine  kunstgescbichtlichen  Werke,  z.  B.  Ge- 
schichte der  neuen  deutschen  Kunst  und  „Dictionnaire  historico-artistique  du  Por- 
tugal", namentlich  aber  durch  seine  Galerie,  die  jetzt  in  den  Räumen  der  Berliner 
Nat-Gal.  untergebracht  ist,  und  ein  Architektur-Aquarell  von  ihm  selbst  birgt. 

Radansa^  Mathias,  Maler  und  Calligraph,  geb.  vor  1580,  f  ^^^^^^  1^04,  thätig 
in  Eöniggrätz.  Die  dortige  Stadtkirche  besitzt  ein  mit  Bildnissen  und  Historien  ver- 
ziertes zweibändiges  Gesangbuch  von  ihm. 

Radelyffe,  Edward,  Kupferstecher,  geb.  1810  in  Birmingham,  f  18^3  in 
Camden  Town  (London),  Sohn  und  Schüler  des  William  B.  Er  gelangte  1842 
nach  London  und  lieferte  geschabte,  sowie  Linien-Blätter  für  das  Art-Journal,  etc. 
Von  ihm  eine  Serie  von  Landschaften  nach  D.  Gox  (1862),  Der  Raub  der  Europa 
(nach  C.  Gelde),  Morgen  an  der  See  (nach  F.  R.  Lee),  Wasserfall  (nach  Zuccarelli), 
viele  Buchillustrationen,  etc. 

Radelyffe,  William,  Kupferstecher,  geb.  1780  in  Birmingham,  f  29.  Dec.  1855 
das.  1814  half  er  dort  eine  Kunstschule,  1821  einen  Kunstverein,  und  1842  eine 
Kfinstlerverhindung  zu  hegründen.  Er  lieferte  meist  Landschaften  in  Linienmanier, 
vielfach  für  Kalender  und  Bücher,  u.  A.  für  Roscoes  Wanderangen  durch  Wales 
und  die  Bilder  aus  Warwickshire  (1829).  Er  stach  nach  Barber,  Gollins,  Müller, 
Turner,  etc. 

RadelyflTe,  William  d.  J.,  Maler,  geb.  nach  1810  (?),  t  1846,  Sohn  des 
William  R.    Er  malte  Bildnisse   und  war  in  Birmingham,  später   in   London  thätig. 

Rade,  Max^  Zeichner  und  Decoratioosmaler,  geb.  14.  März  1840  in  Dresden, 
Schüler  von  Wiedemann  das.  und  im  Atelier  Liävre  zu  Paris.  1875  kam  er  als 
Lehrer  an  die  Dresdener  Knnstgewerbeschule,   an   der    er   5  Jahre  spätei;  Professor 

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4  tladel  —  Radnitzky. 

wurde.  Er  TerOffeDtlicbte  ^Ornamente  des  kgl  historischen  Museums  xu  Dresden* 
(1883—84),  sowie  »MaWorlagen  und  Originale  fflr  Buntdruck''. 

Radel,  s.  Pelit-RadeL 

Rademacker,  Oerard,  Maler,  geb.  1672  in  Amsterdam,  f  1711  das.,  Sohn 
und  Schaler  eines  Baumeisters,  dann  Schüler  von  A.  van  Ghoor.  Mit  dem  Bischof 
▼on  Sebasto  kam  er  nach  Rom,  wo  er  die  antiken  Monumente  abseiebnete.  Nach 
Amsterdam  zurflckgekehrt,  schuf  er  Architekturen,  Historien  und  allegorische  Ge- 
m&lde,  Ton  denen  das  Stadtbaus  das.  eins  besitzt. 

Bademaker,  Abraham,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1675  in  Amsterdam, 
t  22.  Jan.  1735  in  Haarlem.  Er  war  Autodidakt  und  malte  Landschaften  in  Aquarell 
und  Oel,  auf  denen  die  Architektur  eine  grosse  Rolle  spielt.  1727  gab  er  eine  Folge 
▼on  Ansichten  nach  alten  Monumenten  der  Niederlande  heraus.  Er  war  wohl  der 
Bruder  des  Gerard  R. 

Badepont,  Lonis,  Kupferstecher  und  Goldschmied,  getauft  den  1.  Dec.  1615  in 
Ghartres  (D^p.  Eure  et  Loir),  begr.  12.  Oct.  1692  das.  Bestimmte  Werke  sind  bis 
jetzt  noch  nicht  auf  ihn  zurückgeführt  worden. 

Radermaeher^  Mathias.  Maler,  geb.  20.  Nov.  1804  in  Bonn,  Schüler  der 
Düsseldorfer  Akademie  unter  Schadow.    Er  malte  Bildnisse. 

Radet,  Jean  B«,  Maler,  geb.  1752  in  Dgon,  f  1830.  Er  hatte  wenig  Glück  mit 
der  Kunst,  mehr  jedoch  mit  der  Feder. 

Radford,  Edward,  Maler,  geb.  1831  in  Plymouth.  1863  trat  er  zur  Malerei 
über,  nachdem  er  etwa  9  Jahre  in  Nordamerika  als  Ingenieur  und  Baumeister  tb&tig 
gewesen  war.  Er  wurde  ausserordentliches  Mitglied  der  englischen  Aquarellisten-Ge- 
sellschaft, malte  aber  auch  in  Oel.  Von  ihm  Flora,  Der  Reconvalescent,  Die 
Kritiker  (1878),  etc. 

Badi,  Bernardlno»  Zeichner  und  Kupfersteher  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Gortona.  1618  erschien  zu  Rom  eine  Folge  Ton  architektonischen  Ornamenten,  etc. 
Ton  ihm. 

Radignea,  Antoine,  Kupferstecher,  geb.  1719  in  Rheims,  f  nach  1777.  Er  be- 
suchte England,  Holland  und  1765  St.  Petersburg,  wo  er  die  Bildnisse  mehrerer 
Fürsten  Gallitzin  stach.  Von  ihm  ferner  Angelica  und  Medoro  (nach  Tiarini), 
Holländische  Ansichten  (nach  de  Beyer),  Der  rerkleidete  Liebhaber  (nach  C. 
Troost),  etc. 

Radin  Saleh  Ben  Jagya,  Prinz,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  Samarang 
(Java),  t  23.  April  1881  in  Buitenzorg  bei  Batavia,  Schüler  von  Paijen,  J.  A.  Kruse- 
man  und  Scbelfhout  im  Haag,  1841—46  bereiste  er  Frankreich,  Deutschland  und 
Italien.  Er  war  meist  im  Haag  thätig,  wo  er  Landschaften  und  Thiere  malte  und 
eine  gute  Copie  von  Potters  Stier  fertigte.  Das  Leipziger  Museum  besitzt  Büffeljagd 
in  Indien  von  ihm. 

Badl,  Anton,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  16.  April  1774  in  Wien,  f 
4.  Mirz  1852  in  Frankfurt  a.  M.,  Schüler  der  Wiener  Akademie  und  von  Kormer  in 
Brüssel.  Er  Hess  sich  1794  in  Frankfurt  a.  M.  nieder,  wo  er  auch  die  Kupferstecberei 
unter  Prestel  erlernte.  R.  malte  und  zeichnete  Landschaften,  Marinen,  Thierstücke 
und  Genrebilder.  Von  ihm  Wald  im  Sornenschein  (Gal.  Darmstadt),  Eingang  zum 
Wald  (1807  das.).  Vier  Ansichten  im  Taunus  (1815,  1817,  1828,  1825  das.),  Lorsbach 
Thal-  und  Waldlandschaft  (Mus.  Frankfurt  a.  M.).  Von  Aquatintablättern  nennen 
wir  Mondlandschaft  (nach  y.  d.  Neer),  Bäreniagd  (nach  Snyders),  A.  nach  Potter, 
Ruisdael,  etc. 

Radlmeaser,  DaTid^,  Maler,  geb.  4.  Febr.  1855  in  Wien,  Schüler  der  Akademien 
zu  Wien,  München,  Venedig,  Florenz  und  Rom.  Er  begründete  1882  in  Wien  ein 
grosses  Atelier  für  Theaterdecoration,  das  für  die  Bühnen  zu  Bremen,  Mannheim, 
London,  Paris  und  Wien  thätig  war.  Zu  der  Millenniumsausstellung  in  Budapest 
lieferte  er  die  Decorationsbilder  „Alt-Ofen  zur  Zeit  der  Türkenkriege". 

Radnitskjy  Karl  d.  Ae.,  Medailleur  und  Bildbauer,  geb.  16.  Nov.  1818  in 
Wien,  t  nach  1875,  Schüler  von  J.  D.  Böhm.  1836  wurde  er  Münzgrareur  und  machte 
auf  Staatskosten  eine  Studienreise  durch  Deutschland,  Belgien  und  Frankreich.  1855 
wurde  er  an  die  Wiener  Akademie  in  den  Stuhl  für  Kleinplastik  berufen.  Von  ihm 
Münzen  und  Medaillen  auf  Beethoven  (1870),  Schiller  (1876),  Mozart  (1856),  Grill- 
parzer,  etc.  Er  wurde  Reg-Rath  und  Professor;  Franz  Josef-Orden. 

Radnitzkj,  Karl  d.  J«,  Medailleur,  geb.  1855  in  Wien,  Sohn  und  Schüler  des 
Karl  R.  d.  Ae.,  wurde  Professor  und  Ho^raveur  in  seiner  Vaterstadt.  Er  schnitt 
Portraits  und  Figuren  auf  Kameen,  etc.  ^  i 

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RftdoB  —  Raetzer.  5 

Bades,  Lvliri»  Kapfentecber,  geb.  um  1780  in  Parma,  f  nach  1828,  Schüler 
der  Mailänder  Akademie.  Von  ihm  Josef  Napoleon  (nach  Bosio),  Madonna  della 
Sedia  (nach  R.  Santi),  Abendmahl  (nach  B.  West),  desgl.  (nach  L.  da  Vinci),  etc. 

Badtke,  Ednard  Leopold,  Maler,  geb.  14.  Oct.  1825  in  Graudenz,  Schüler 
der  Danziger  Kunstschule  und  des  J.  S.  Otto  in  Berlin.  Er  malte  besonders  fürst- 
liche und  adelige  Bildnisse,  von  denen  sich  einige  im  Berliner  Rathhaus  befinden. 
Von  ihm  ferner  Christus  (Kirche  zu  Nicolai  in  Schlesien),  desgl.  (Kirche  zu  Blanken- 
bürg  a.  Harz),  etc. 

Hadwanski,  Andreas,  Maler,  geb.  20.  Nov.  1711  in  Biala,  f  nach  1762  in 
Krakau.  Die  Piaristen  schickten  ihn  nach  Deutschland,  1781  kehrte  er  nach  Polen  zu- 
rück. 1745—1749  hielt  er  sich  nahe  Krakau  auf,  1749  liess  er  sich  in  Krakau  nieder. 
1753  wurde  er  nach  Dresden  berufen,  um  das  dortige  Theater  zu  malen;  1754  kam 
er  nach  Tyniec,  1757  wurde  er  Senior  der  Malerzunft,  1762  finden  wir  ihn  wieder 
in  Tyniec.  Von  ihm  Der  heilige  Johann  Cantius  (Gouache  auf  Glas). 

Badwanski,  Johann  Felix,  Radierer,  geb.  1800  in  Krakau,  f  1860  das.,  er 
war  wahrscheinlich  Enkel  des  Malers  Andreas  Radwanski.  Von  ihm :  Der  Ring- 
platz in  Krakau  (Stich),  Idylle  (1817),  etc. 

Badymno,  8.  Löffler-Badymno. 

Baebnrn,  Sir  Henry,  Maler,  geb.  4.  M&rz  1756  in  Stockbridge  bei  Edinburgh, 
t  8.  Juli  1823  in  Edinburgh.  Er  wurde  mit  fünfzehn  Jahren  zu  einem  Goldschmied 
in  die  Lehre  geschickt,  der  die  Liebe  des  Knaben  zur  Kunst  weckte  und  ihn  dem 
David  Martin  rorstellte.  Dieser  gab  ihm  Bilder  zu  kopiren,  behandelte  ihn  dann 
aber  aus  Neid  schlecht.  Er  ging  nun  von  dem  Miniatur-  zum  Oelbildniss  über.  Mit 
22  Jahren  heiratete  er  eine  reiche  Wittwe,  ging  nach  London,  und  auf  den  Rath 
Sir  Joshua  Reynolds*  nach  Italien.  Hier  studirte  er  zwei  Jahre  und  kehrte  dann 
nach  Schottland  zurück.  1814  wurde  er  Akademiker,  1822  in  den  Adelsstand  er- 
hoben; 1823  wurde  er  schottischer  Hofmaler.  R.  hatte  die  Klugheit  gutgemeinten 
Rath  anzunehmen,  London  zu  vermeiden  und  in  der  Heimath  zu  bleiben,  wo  ihm  in 
Edinburgh  Niemand  den  Rang  des  ersten  Bildnissmalers  ablaufen  konnte.  Fast  alle 
namhaften  schottischen  Persönlichkeiten  seiner  Tage  sassen  ihm.  Bildnisse  von  ihm 
in  der  schottischen  und  in  der  Londoner  National-Gallery,  in  der  Londoner  Nat.- 
Portrait-Gallery,  im  Louvre  zu  Paris,  in  der  Dresdener  Galerie,  in  der  Gal.  zu  Glasgow, 
im  Louvre,  im  Trinity  House  zu  Leith,  etc. 

Baefos,  (Baofe),  F.,  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Paris,  th&tig  um 
1575.  Er  lieferte  Stöcke  zu  dem  französischen  Vitruv  von  J.  Martin,  und  gemein- 
schaftlich mit  0.  Goujon  die  für  A.  Thevets  Kosmographie. 

Baenti)  Johann  David,  Bildhauer,  geb.  vor  1733  in  Bayreuth,  f  1783,  Schüler 
von  Preisler  in  Nürnberg,  weitergebildet  an  den  Werken  Seh lüters.  1753  war  er  in 
Berlin,  1754  in  Kopenhagen  thätig.  Er  schuf  dort  mit  seinem  Bruder  Statuen  für 
den  Lewezow'schen  Palast  1756  wurden  sie  nach  Bayreuth  zurück  berufen;  acht 
Jahre  später  gingen  sie  nach  Potsdam.  Von  ihnen  ferner:  General  von  Winterfeld 
(Berlin,  Wilhelmplatz),  Markgräfin  Bayreuth  (Sanssuoci,  Tempel  der  Freundschaft),  etc. 

Baentz,  Lorenz  Wilhelm,  Bildhauer,  geb.  1733  in  Bayreuth,  f  1777  in  Berlin. 
Er  arbeitete  gemeinschaftlich  mit  seinem  Bruder  Johann  D.  B.  und  besuchte  1769  Italien. 

Baespell,  (Baapell),  Hans,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  Am  6.  Juli 
1572  wurde  er  churfflrstl.  Brandenburgischer  Baumeister  und  baute  in  diesem  Jahr 
am  Schloss  Köpenick.  Ferner  reparirte  er  das  Schloss  zu  Spandau  und  war  an 
der  Festung  Küstrin  thätig.  —  Auch  sein  Bruder  Martin  B.  war  Baumeister  und 
war  am  Schloss  zu  Berlin  beschäftigt. 

Baet,  (De  Baet),  Amonld,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  f  ▼or  dem  26.  Juni 
1471,  thätig  in  Löwen.  1434  schmückte  er  das  Kreuz  im  Chor  der  dortigen  Peters- 
kirche.  —  Sein  gleiehnamiger  Sohn  wird  seit  1447  als  Figurenmaler  erwähnt. 
1450  wurde  er  Bäcker,  ging  dann  aber  wieder  zur  Kunst  über  und  liess  sich  in 
L^au  nieder,  wo  er  bis  nach  dem  Februar  1472  verblieb.  Oktober  1476  kehrte  er 
nach  Löwen  zurflck  und  wird  dort  zum  letztenmal  am  1.  Februar  1477  erwähnt. 

Baet,  Lonis,  (Louis  de  Seildere),  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  zwischen 
1505  und  1507  in  L^au,  wo  er  Fresken  in  der  Kirche  das.  malte. 

Baeth,  Ignatinz,  Maler,  geb.  1626  in  Antwerpen,  f  1^^^*  ^^  m^^  His- 
torien und  Bildnisse  und  war  auch  in  Spanien  und  Deutschland  thätig.  Die  S. 
Gandolphskirche  zu  Bamberg  besitzt  eine  ^euzigung  von  ihm. 

Baetzer,  HeUmnth.  Maler,  geb.  9.  September  1838  in  Neu-Tamow  bei  Freien- 
walde (Brandenburg),  Scnüler    der  Berliner  uad  IXüaseldorfer  Akademien  und  von 

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6  Räuber  —  Raffet. 

0.  A  c  h  e  n  b  a  c  h.  Er  lebte  ein  Zeit  lang  in  Earlsrube  and  in  DQsseldorf,  snletzt  in 
Weimar  und  bat  aucb  Deutscbland,  die  Alpen,  Paris  und  Italien  bereist.  Er  malte 
Landscbaften  aus  dem  Hars  und  Ton  Rügen.  Ton  ibm  Gewitter  am  Strand  von 
Rügen,  Gebirgsbacb,  Abend  auf  Rflgen  (Gal.  Karlsruhe). 

Ränber^  Karl  Wilhelm^  Maler,  geb.  11.  Juli  1849  in  Marienwerder  (West- 
preussen),  ScbOler  der  Königsberger  Akademie  und  Ton  W  i  1  b.  D  i  e  z  in  München, 
wo  er  sich  niederliess.  Von  ihm  Der  grosse  Kurfürst  vor  Warschau  (Nat.-Gal. 
Berlin),  Tod  Gustav  Adolfs,  Jagdrecht  früherer  Zeiten  (1880),  Die  Bekehrung  des 
Hubertus  (Nene  Pinakothek,  München),  Bildnisse,  etc.  Gold.  Med.  Berlin  1880,  1883 
München. 

RaeTen,  (Bayeiiy  Raben))  Seryatins,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  thätig 
in  Holland.  Von  ihm  Die  12  römischen  Kaiser  (nach  Stradanus),  Madonna  della 
Sedia  (oach  R.  Santi),  eine  Passionsfolge,  Allegorie  auf  ein  reines  Familienleben, 
A.  nach  Bloemaert,  Spranger,  Maerten  de  Yos,  etc. 

Rafael,  s.  Santi« 

Raff»  (Raphy  Ranft))  Frans  Lndwlg,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  nach 
1709,  thätig  in  Kassel,  wo  er  Hofmaler  und  „Lehrer  der  Malerburscbe**  war.  Er  malte 
meist  mythologische  Bilder,  vielfach  Deckengemälde  in  Oel  und  al  Fresco,  x.  B.  im 
alten  Fürstenscbloss  und  in  der  Orangerie. 

Raflkelliy  Francesoo»  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  um  1705. 
Er  stach  einige  unbedeutende  Historien  nach  Ann.  Carracci,  A.  Sacchi,  Maratti,  etc. 

RaffaelUj»  FranelHqne  Jeani  Maler  und  Radierer,  geb.  1845  (1851?)  in  Paris 
als  Sohn  italienischer  Eltern,  Schüler  vonGeröme.  Er  malte  prachtvolle  Ansichten, 
Strassenacenen,  etc.  mit  einer  vornehm  zurückhaltenden  Farbenandeutung  und  in 
fesselnder  Technik.  Interessant  als  Farbendrucke  sind  auch  die  zahlreichen  Ra- 
dierungen, ein  Gebiet,  das  er  neuerdings  sehr  pflegt.  Von  ibm:  Morgen chocolade, 
Kotre  Dame,  Zu  Nizza,  Die  Madeleine,  Champs-Elysäes,  Winterlandschaft.  R.  hat 
auch  einige  plastische  Arbeiten  geliefert.  Von  seinen  Radierungen,  vielfach  in  Farben, 
nennen  wir  Le  Boulevard  des  Capucines,  Der  Invalidendom,  Selbstbildniss.  Ferner 
Illustrationen  zu  Types  de  Paris,  Goneourts  Germiniae  Lacerteux,  Mirbeaus  Lettres  de 
ma  chaumidre,  Les  Cafäs-Ooncerts,  etc. 

RalTaellly  GiacomOi  Musivarbeiter,  geb.  um  1770,  t  ^^^^  ^804,  th&tig  in  Mailand, 
studirte  in  Rom  und  wurde  Professor  an  der  Brera  in  seiner  Vaterstadt.  Für 
Kapoleon  I.  schuf  er  eine  Gopie  nach  L.  da  Vincis  Abendmahl,  die  später  als  Schen- 
kung Kaiser  Franz'  in  die  Wiener  Miooritenkirche  gelangte. 

RaifaeUino,  (so  genannt  wegen  seiner  Verehrung  für  R.  Santi,  eigentlich 
Ifioranni  Maria  BottalU),  Maler,  geb.  1618  in  Savona  (nahe  Genua),  f  1644  in 
Mailand,  wahrscheinlich  Schüler  von  Berrettini  in  Rom.  Im  Kapitel  zu  Rom 
befindet  sich  «Versöhnung  Jacobs  mit  Esau*'  und  Anderes  von  ihm,  ferner  Werke 
in  Kirchen  zu  Neapel  und  Genua. 

Raffaelltno  da  Vlterbo,  s.  Bomanellli  Gioyannl  Francesco. 

Raffaellino  dal  Celle,  s.  CoUe. 

Raffaellino  del  GarbO|  a.  Garbo« 

Bafliaello,  8.  SantL 

Raffaello  da  Breacia  s.  Marone,  Bafliaello. 

Baffalt,  IgnBMj  Maler,  geb.  21.  Juli  1800  in  Weisskirchen  (Obersteier),  f  7. 
Juli  1857  in  Hainbach  bei  Wien,  Schüler  von  Lederwasch  und  Hermann,  haupt- 
sächlich aber  Autodidakt.  Er  musste  erst  Kaufmann  werden  und  dann  einen  Gast- 
hof zu  Murau  übernehmen, .  betrieb  die  Kunst  aber  stetig  weiter  und  hatte  Erfolg 
als  Genre-  und  Veduten-Maler,  so  dass  er  1840  nach  Wien  gehen  konnte  und  sich 
ffanz  der  Malerei,  besonders  dem  Landschaftsfach  widmete.  Von  ihm  Nach  dem 
Regen  (Wiener  Mus.),  Abendlandschaft  (ebenda),  Der  Klostergaog  von  Murau  (1846), 
Donaugegend  (1852),  Partie  aus  K&mthen,  etc. 

Baffalt,  Johann  Gualbert,  Maler,  geb.  9.  Juli  1836  in  Murau,  f  9-  August 
1865  in  Rom,  Sohn  und  Schüler  des  Ignaz  R.,  weitergebildet  an  der  Wiener  Aka- 
demie. Er  bereiste  Ungarn,  Paris  (1861),  Dalmatien  und  Montenegro,  sowie  Rom 
(1865).  Er  arbeitete  in  der  Weise  Pettenkofens,  und  wurde  der  »Pusztamaler"  genannt. 
Von  ihm  Landschaft  mit  Pferdeschwemme  (Hamburger  Kunstballe),  Brunnen  bei 
Ragusa  fl868),  Ungarisches  Wirthshaus,  Hof  in  Klosterneuburg,  etc.  R.  hat  einige 
Blatt  radiert.  ^  Auch  sein  Bruder  Joaef  B.  malte  Landschaften. 

Raffet,  Denis  Angnate  Marie,  Maler,  Zeichner  u.  Lithpgrapb,  geb.  2.  M&rz 
1804  in  Paris,  f  16*  Februar  1860  in  Genua^  Schüler  d«r  Ecole  des  beaux-arts 

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Raffi  —  Rahau.  7 

und  Ton  Cbarlet  und  Gros.  R.  war  erst  bei  einem  DrecliBler  in  die  Lehre  gegangen 
und  kam  dann  an  die  Bezirkszeicheoschule ,  wo  sich  der  Lehrer  R  i  b  a  n  und 
durch  diesen  der  Maler  de  Rudder  für  ihn  interessirte.  R.  gab  die  Malerei  im 
grossen  Stil  bald  auf  und  vollendete  nicht  einmal  Die  Einnahme  von  Koblenz,  die 
er  im  Auftrag  der  Regierung  für  Versailles  malen  sollte.  Als  Zeichner  und  beson- 
ders als  Lithograph  suchte  er  sein  Talent  zu  entwickeln,  was  ihm  ausserordentlich 
gelang.  1826  veröffentlichte  Frärat  seine  ersten  zwei  Steindrucke.  Sein  Lebens- 
werk gilt  der  Verherrlichung  der  Armee,  vornehmlich  der  Napoleonischen.  Zeich- 
nungen von  ihm  besitzt  der  Louvre.  R.  hat  über  700  Steindrucke  gezeichnet;  von 
ihm  femer  über  1000  Illustrationen  und  38  Radierungen.  Zu  den  Hauptfolgen  ge- 
hören: Petit  Album  militaire  (1825),  Histoire  de  Jean-Jean,  Album  pour  1881,  desgl. 
f&r  die  nächsten  6  Jahre,  Si^ge  de  la  Citadelle  d'Anvers  (1833),  Retraite  et  Prise 
de  Gonstantine,  Voyage  dans  la  Russie  mdridionale  et  1a  Crim^e  (1838 — 48),  etc.; 
ferner  die  Bildnisse  des  Herzogs  von  Aumale,  des  Marschalls  St.  Arnaud,  des 
Eapitains  Felix  Douay,  etc.  Seine  Biographie  Yon  A.  Bry  (Paris  1861),  H.  Giaco- 
melli  (Paris  1862)  und  Lhomme  (1892). 

BaffI,  Bildhauer,  geb.  1832,  f  1895  in  Mentone. 

Raffliiy  Jean  Jaeqnes  Isaae,  Zeichner,  geb.  11.  März  1776  in  Kassel,  f  16. 
Jnli  1843  das.    Er  war  ein  yielbegehrter  Zeichenlehrer. 

Bafforty  ttieimef  Maler  geb.  11.  Mai  1802  in  Gbälon-sur-Saöne.  Schüler  von 
Castillet  Er  malte  Landschaften  und  Ansichten,  auch  in  Wasserfarben.  Er  schuf 
Historien  an  den  Wänden  der  Kapelle  zu  Ghardonnay  bei  Tournus  und  der  Kirche 
zu  Gergy  bei  Gh&lons-sur-Saöne;  femer  Glasgemälde.  Von  Oelbildem  nennen  wir: 
Neapel  vom  Molo  aus  gesehen  (1835  Mus.  Chälons  sur  S&one),  Heinrich  der  III. 
zieht  1574  in  Venedig  ein  (1848  Mus.  Grenoble),  Genua  in  der  Morgendämmerung 
(1880),  Die  Kathedrale  von  Palermo,  Ansicht  von  Dieppe  (1836),  Moschee  in  Scutari 
(1850),  etc.    Medaille  2  Kl.  1840,  1  Kl.  1848. 

Bafter,  John^  Maler,  geb.  14.  Juni  1824  auf  der  Kanalinsel  Jersey.  1860  Hess  er 
sich  in  Schwerin  nieder.  Von  ihm  besitzt  das  dortige  Museum  Eichen  zu  Ivenack  (1875). 

Bageneav,  Jacques,  s«  Ba^pienean^  A.  (Jaeqvesl. 

"Baggif  Nieeolö  Bemardo,  Bildhauer,  geb.  13.  ()ctober  1790  in  Carrara,  f 
24.  Mai  1862  in  Paris,  Schüler  von  Bartoiini  in  Florenz  und  der  l^cole  des  beaux- 
arts,  sowie  Bosios  in  Paris,  wo  er  1828  sich  naturalisiren  Hess.  Er  war  kurze  Zeit 
lang  auch  in  Marseille  thätig.  Von  ihm:  Henri  IV  (in  Nerac),  Montesquieu  (Ju- 
stizpalast Bordeaux),  Louis  XIV.  (Rennes),  S.  Vincenz  de  Paula  (Madeleine-Kirche 
zu  raris),  Louis  XVI.  (Bronze,  vierfache  Lebensgrösse,  Bordeaux),  Kg.  Hugues  Capet 
(Marmor- Statue,  Museum  Versailles),  Marschall  Boucicault  (ebenda),  Sa.  Clotilde 
(Limoges,  Kirche),  Madonna  mit  dem  Jesuskind  (S.  Etienne  du  Mont,  Paris),  etc. 
Med.  2  Kl.  1819,  1855;  Kr.  der  Ehrenleg.  1825. 

Bsßgi,  Pietro  Paolo,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  um  1650  in  Wien, 
t  1724  in  Bergamo,  studirte  in  Genua.  Er  war  dort,  dann  in  Turin  und  Savona,  zu- 
letzt in  Bergamo  thätig  und  malte  Pastoralscenen,  Bacchanale,  besonders  aber  Historien, 
z.  B.:  S.  Bonaventura  (Annunziata-Kirche  zu  Genua),  Verkündigung  (S.  Lorenzo  zu 
Bergamo),  Maria  Magdalena  wird  in  den  Himmel  aufgenommen  (Sa.  Martha,  das.). 

Bagot«  Franeois,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1641  in  Bagnolet. 
Er  stach  Bildnisse,  Blätter  nach  S.  Vouet  (Der  Engelsturz),  C.  Lebrun,  I.  Palma,  G. 
Hnret  u.  A.,  besonders  aber  copirte  er  die  Stiche  Bolswerts,  Pauwel  du  Ponts,  Vor- 
stermans,  etc.  nach  den  Rubens-  und  Van  Dyck-Gemälden. 

Bagnenean.  (Bagnineav),  A.  (Jacques?).  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  vor 
1600  (?),  t  18.  September  1658  in  Paris.  Er  war  Hofimaler  der  Königin  Maria 
de'  Medici  und  Armenvorstand.  Um  1650  scheint  er  nach  dem  Haag  gekommen  zu 
sein,  wo  er  ein  Bildniss  des  Prinzen  Wilhelm  Hendrik  von  Oranien  schuf,  und 
Schreibmeister  des  Wilhelm  III.  von  Oranien  wurde. 

Bagvsa«  Vincenzo,  Bildhauer,  geb.  12.  Juli  1841  in  Palermo,  Schüler  von 
Morelli  und  Lo  Forte,  thätig  in  Palermo  und  Mailand.  1876—1882  lebte  er 
in  Tokio,  Japan,  wo  er  Lehrer  an  einer  Kunstakademie  gewesen  sein  soll.  Zuletzt 
lehrte  er  wieder  in  Palermo.  Er  schuf  decorative  Arbeiten,  z.  B.  einen  Kamin  für 
den  grossen  Rathhaussaal  in  Palermo,  Brunnen  in  Mailand,  etc.  Auch  einen  Ent- 
wurf  einer  Garibaldi-Statue,  etc.    Jap.  Sonnen-Orden,  Ital.  Kronen-Orden. 

Bahav,  Karl,  Baumeister,  geb.  1880,  Schüler  der  St  Petersburger  Akademie, 
deren  Mitglied  er  1864  wurde.  Zwei  Jahr?  i^rwd  verOflentlichte  er  mit  KarlKoll- 
mann  0in  Werk  Ober  die  Alhambra. 


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8  Rahl  -  Raibolini. 

Rah],  Karl,  Maler,  geb.  18.  August  1812  in  Wien,  f  9.  Juli  1865  dae.,  Schüler 
der  Wiener  Akademie,  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Deutschland,  Frankreich  und 
Italien.  £r  war  Sohn  des  Karl  Heinrich  R.  1843  kam  er  nach  Wien  zurück,  be- 
suchte 1847  Kopenhagen,  1848  Paris,  1849  München.  1850—1851  war  er  zum 
ersten  Mal,  seit  1863  nochmals  und  zwar  als  Professor  an  der  Wiener  Akademie 
thätig.  In  späteren  Jahren  hat  er  Italien  wiederholt  aufgesucht  und  kam  auch  nach 
Athen,  wo  er  einen  Fries  in  der  Aula  der  Universit&t  malte.  Nach  jahrelanger 
Missachtung  in  Wien  bewirkte  ihm  der  Schutz  des  Baron  Sina  die  schliesslicbe  An- 
erkennung. R.  war  auch  als  Lehrer  viel  begehrt.  Von  ihm  Ghriemhilde  nennt 
Hagen  den  Mörder  Siegfrieds  (Wien.  Mus.),  Auffindung  der  Leiche  Manfreds  (ebenda), 
Bildniss  M.  Wagners  (München,  Neue  Pinakothek),  Christenverfolgung  (Hamburger 
Eunsthalle),  desgl.  (Berlin,  Nat.-Gal.).  Andere  in  der  Galerie  Schack  (München), 
der  Akademie-Galerie  zu  Wien,  der  Gal.  Liechtenstein  das.,  etc.  R.  schuf  auch 
Wandgemälde,  z.  B.  im  Treppenbaus  des  Wiener  Zeughauses,  im  Festsaal  zu  Olden- 
burg, etc.,  und  Altarbilder  (Piaristenkirche  zu  Wien,  griechische  Kirche  das.,  etc.).  Seine 
Biographie  von  Hottner  (1863). 

Bahl,  Karl  Heinrich,  Kupferstecher,  geb.  11.  Juli  1779  in  Heilbronn  (n.  A. 
in  Höfen  bei  Heidelberg),  f  12.  August  1848  in  Wien.  Studirte  unter  Füg  er  in 
Wien,  wo  er  1815  Mitglied,  1840  Prof.  an  der  Akademie  wurde.  Er  bat  auch  Einiges 
in  Oel  und  Wasserfarben  gemalt,  meist  aber  in  Linien manier  gestochen,  z.  B.  Graf 
Dietrichstein  (nach  C.  Agricola),  Maria  (nach  A.  AHegri),  Sa.  Justina  (nach  A.  Bonvicino), 
Landschaften  (nach  G.  Dughet),  Schlacht  bei  Aspern  (nach  P.  Krafft,  Francisque 
Millet,  etc.),  Sa.  Margaretha  (nach  R.  Santi),  Mädchen  am  Brunnen  (nach  L.  v. 
Schnorr),  Madonna  (nach  P.  Yannucci),  Hiob  (nach  G.  F.  E.  von  Waechter),  etc. 

Bahm,  Samuel,  Maler,  geb.  15.  Mai  1811  in  Willich  (Rheinprovinz),  Schüler 
der  Düsseldorfer  Akademie  unter  T.  Hildebrand.  Die  NaL-Gal.  zu  Berlin  besitzt 
von  ihm  . Katholischer  Gottesdienst*'. 

BahmS;  Eberhard  Cornells^  Zeichner,  Radierer  und  Maler,  geb.  14.  Sept.  1823 
in  Potsdam,  Schüler  von  J.  H.  van  de  Laar,  meist  durch  Selbststudium  gebildet. 
Von  seinen  Radierungen  nennen  wir:  Selbstbildniss,  Kinderkopf,  Die  ehemalige 
^Waardpoort'*  zu  Oudewater,  etc. 

Bahn,  Hang  Bndolph,  Kupferstecher,  geb.  1805  in  Zürich,  f  nach  1880  (?J, 
Schüler  von  Lips,  dann  von  S.  Amsler  in  München.  Er  war  dort  und  in  seiner 
Vaterstadt  thfitig.  Von  ihm:  Bl&tter  zu  Kaulbachs  Reineke  Fuchs,  Faust,  Die 
Räuber,  etc.,  Madonna  nach  Jul.  v.  Schnorr,  Bildnisse,  etc. 

BahoBlt,  Diodore,  Maler,  geb.  1819  in  Grenoble  (Dep.  Is^re),  t  1874,  Schüler 
von  Cogniet.  Er  war  in  seiner  Vaterstadt  thätig.  Von  ihm:  November  (Mus. 
Grenoble),  Die  verschlossene  Thür  (1866  ebenda),  Wandmalereien  (Allegorien  Mus. 
ebenda).  Der  alte  kranke  Bauer  (Mus.  Saint-Etienne),  In  Gemeinschaft  mit  Blanc- 
Fontaine  malte  er  Maria  erster  Tempelgang  und  Tod  der  Jungfrau  (Kirche  St. 
Andr^  zu  Grenoble).  Ferner  veröffentlichte  er  zweihundert  Zeichnungen  der  Denk- 
mäler, Alterthümer  und  Ansichten  von  Grenoble  (in  Holz  geschnitten  von  Dardelet) 
und  illustrirte  „Poäsies  en  patois  du  Dauphin^'. 

Rahtjen^  Karl.  Maler,  geb.  12.  Dec.  1855  in  Bremen,  Schüler  der  Düssel- 
dorfer Akademie  una  von  Prof.  K.  Ludwig  in  Stuttgart.  1880—1895  war  er  in 
Berlin  thätig  und  malte  Landschaften  aus  Rügen,  der  Umgegend  Hamburgs,  etc. 
Auch  Bilder  zu  Lenaus  Schilfliedern  und  dessen  Postilion. 

Baibolini,  Franceaeo  di  Marco  gen.  11  Francia»  Maler,  Goldschmied  und 
Kupferstecher,  geb.  1450  in  Bologna,  f  5.  Jan.  1517.  Er  lernte  bei  einem  Gold- 
schmied, wo  er  u.  A.  als  Itiellator  grossen  Ruhm  errang.  Erscheinung  und  Wesen 
waren  bei  ihm  so  gewinnend,  dass  er,  obwohl  einfacher  Herkunft,  den  höchsten  Adel 
Bolognas  zu  seinen  Freunden  rechnen  konnte  und  von  Giovanni  Bentivoglio  II.  be- 
schützt wurde,  der  ihn  zum  Münzmeister  ernannte.  Villeicht  aus  Anlass  von  Man- 
tegnas  Besuch  in  Bologna  wandte  er  sieh  der  Malerei  zu  und  wurde  Schüler  von 
Co8ta,F.  Cossa  undErcole  Roberti  de'  Grandi.  Seine  frühen  Arbeiten  wurden  oft 
and  längstens  dem  Costa  zugeschrieben.  Später  veredelte  sich  sein  Stil,  was  einst 
wohl  mit  Unrecht  aus  einer  vermuthlichen  Freundschaft  zu  R.  Santi  erklärt 
wurde,  dessen  Schüler  er  gar  gewesen  sein  soll.  R.  galt  auch  eine  Zeitlang  als  von 
P.  Vannucci  abhängig,  doch  ist  er  auf  selbständige  Art  zu  einer  ähnlichen  Auffassung 
wie  P.  Vannucci  gelangt,  die  übrigens  viel  reiner  und  ungezierter  als  die  des  letzteren 
ist.  In  seiner  Vaterstadt  wurde  R.  hoch  gefeiert,  wurde  1512  Meister  der  Gilde,  und 
erhielt  1514  den  Ehrentitel  Meister  der  vier  Künste.    Er  bekleidete  auch  audcre 


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Raibolini  —  Raimondi.  9 

Aemter  in  Bologna,  aas  welcher  Stadt  er  sich  nie  entfernen  wollte,  obwohl  er  den 
Wunsch  besass,  R.  Santis  Werke  zu  sehen.  Von  seinen  Gemälden  nennen  wir:  Die 
Kreuzifi[aDg  (Bologna,  Bibliothek),  S.  Stephanus  (Rom,  Borghese-Gal.),  Heilige  Fa- 
milie (Berlin,  Mns.),  Maria  mit  dem  Kinde  und  Heiligen  (ebenda),  Madonna  im 
Rosenhag  (München,  A.  Pinakothek),  Maria  mit  Kind  (ebenda),  Taufe  Cliristi  (Hampton 
Court),  desgl.  (G&\.  Dresden),  Anbetung  der  Könige  (ebenda),  Thronende  Madonna 
(6al.  Parma),  Kreuzabnahme  (ebenda),  Madonna  mit  dem  kl.  Johannes  (ebenda). 
Thronende  Junpfrau  mit  Heiligen  (London,  Nat.-6al.),  Pietä  (ebenda),  Madonna  mit 
zwei  Heilif?en  (ebenda);  Andere  in  den  Galerien  zu  Bologna,  Florenz,  Mailand, 
Paris,  St  Petersburg,  Turin,  Wien,  etc.  Auch  in  Privatsammlungen  zu  Bologna, 
London,  Lucca,  Mailand,  Wien,  etc.,  sowie  in  S.  Frediano  zu  Lucca,  S.  Martino 
Maggiore  zu  Bologna  und  anderen  Kirchen.  Mindestens  acht  Niellen  sind  auf  R.  zu- 
rückgeführt worden;  ob  er  auch  wirkliche  Kupfer&tiche  geschaffen  hat,  ist  fraglich, 
ebenso  wie  die  Angabe,  dass  er  für  Aldus  die  Typen  zu  einer  Vergil-Ausgabe  (1501) 
geschnitten  haben  soll.    Seine  Biographie  von  Calvi  (Bolofrna  1812). 

Balbollni,  GiaoomOy  ebenfalls  Francia  genannt,  Maler,  Kupferstecher  und 
Goldschmied,  geb.  vor  1487  in  Bologna,  f  1^57  das.,  Sohn  und  Schüler  des  Fran- 
cesco R.,  in  späteren  Jahren  von  D.  Dossi  beeinflusst.  Er  arbeitete  vor  1518 
meist  als  Gehilfe  des  Vaters  und  vielfach  gemelDschaftlichmit  seinem  Bruder.  Als  Kupfer- 
stecher ist  er  durch  etwa  zwanzig  Blatt  bekannt,  darunter  Hl.  Familien,  Cleopatra, 
Christus  im  Hause  Simons  (1530),  Die  Caritas,  Die  Beweinung  der  Leiche  Gattemelatas, 
etc.  Von  seinen  Fresken  nennen  wir:  Taufe  des  Yalerian  (Cecilien-Kapelle,  Bologna), 
Martertod  der  Hl.  Cecilia  (ebenda).  Ferner  von  ihm  Madonna  mit  Heiligen  (Bo- 
logna, Pinakothek),  Die  Keuschheit,  zwei  Madonnen  (Berlin,  Mus.),  Maria  nls  Him- 
melskönigin (gemeinschaftlich  mit  Giulio  R.  ebenda),  Maria,  Jesus  und  Jobannes 
(Gal.  Dresden),  Bildniss  (Florenz,  Pitti),  zwei  Madonnen  (Mailand,  Brera),  Madonna 
mit  Kind  (Gal.  Venedig),  etc.    Andere  in  Kirchen  zu  Bologna,  Parma,  etc. 

Baibollni,  Giulio,  Maler,  Kupferstecher  und  Goldschmied,  geb.  20.  Aug.  1487 
in  Bologna,  f  nach  1548  das.,  jüngerer  Sohn  und  Schüler  des  Francesco  R.  Er 
arbeitete  gemeinschaftlich  mit  Giacomo  R.;  nur  ein  Werk  ist  bekannt,  das  er  allein 
schuf.    Gemälde  von  ihnen  in  den  Galerien  zu  Berlin,  Bologna,  etc. 

BailtOD;  Williain,  Baumeister,  geb.  vor  1820,  f  18.  Oct.  1877  in  Brighton. 
1889  gewann  sein  Projekt  für  die  Nelson-Sfiule  auf  dem  Trafalgar  Square  in  London 
den  ersten  Preis  und  gelangte  zur  Ausführung. 

Baimbach,  Abraham,  Kupferstecher,  geb.  1776  in  London,  f  17.  Jan.  1843 
in  Greenwich  bei  London,  Schüler  der  Londoner  Akademie  und  von  J.  Hall,  Sohn 
eines  eingewanderten  Schweizers.  Er  lieferte  Blätter  zu  .1000  und  eine  Nacht*  (nach 
Smirke),  zum  „Gil  Blas''  (1809  nach  dems.)  und  stach  die  74  Illustrationen  Smirkes 
zum  Don  Quixote;  endlich  auch  Platten  nach  Stothard,  Metz  u.  A.,  besonders  aber 
nach  Wilkie  (Die  Dorf-Politiker,  Blindekuh,  Die  Exmission,  Der  Laufbursche,  etc.). 
R.  hat  auch  eine  Zeit  lang  Miniaturen  gemalt.  S.  Biographie  von  K.  Schoberl  (1843). 

Baimondl^  Carlo^  Kupferstecher,  geb.  1809  in  Albinea  (Reggio-Emilia),  f  1883, 
Schüler  von  Toschi.  Er  setzte  mit  Anderen  das  grosse  AllegriWerk  Toschis  in 
unerquicklicher  Weise  fort  und  schuf  u.  A.  auch  ein  Bildniss  seines  Lehrers. 

Raimondi»  Elylro,  Maler,  geb.  1866  in  Neapel,  Schüler  der  dortigen  Akademie 
unter  Lista  und  J.  Perricci.  Er  malte  Landschaften  und  Bildnisse,  auch  in 
Aquarell  und  war  als  Zeichenlehrer  thätig.  Von  ihm  Schlechtes  Wetter,  Der  Molo 
in  Neapel,  Olga,  etc.  —  Ein  Edoardo  B.»  geb.  in  Parma,  thätig  in  Keggio  Emilia, 
stellte  seit  1872  Landschaften  und  Genrebilder  aus.  —  Ein  Giuseppe  B«  malte  1785 
Deckenbilder  in  Friedrich sfelde  für  den  Herzog  von  Kurland. 

Balmondi,  Marc  Antonio,  Kupferstecher,  geb.  1488  (?  n.  A.  1470?)  in  Bologua, 
t  vor  1534,  Schüler  des  F.  Raibolini,  bei  dem  er  das  Nielliren,  dann  auch  den 
Stich  erlernte.  In  seinen  früheren  Arbeiten,  die  allerdings  geistiges  Eigenthum  des 
Raibolini  sind,  z.  B.  ein  kleiner  Sündenfall,  zeigt  sich  doch  eiae  grosse  Kraft  und 
Unmittelbarkeit.  Wir  haben  das  Empfinden,  es  sind  ursprüngliche  Malcrstiche. 
Später  wirkt  er  bei  aller  Trefflichkeit  stets  als  reproduzirender  Künstler  und  hat 
seine  Selbständigkeit  gänzlich  dem  R.  Santi  geopfert.  Der  früheste  datirte  Stich  von 
ihm,  1505,  ist  ein  Tod  des  Pyramus.  1506  copirte  er  Dürers  Werke,  bereiste  Nord- 
italien und  Venedig,  wo  er  Dürers  Holzschnitt-Marienleben  und  -Passion  sah  und 
mit  ziemlichem  Mangel  an  Vei-ständniss  mittels  des  Grabstichels  fälschte.  Dürer 
scheint  sich  mit  Erfolg  hierüber  bei  der  Venetianischen  Behörde  beschwert  zu  haben. 
Um  1510  ging  R.   nadi  Florenz,    wo    er  die   „Kletterer"    nach  Buonarottis  Carton 


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10  ttaimondo  —  Rajs6. 

schuf  und  von  da  nach  Rom,  wo  ibn  R.  Santi  ganz  in  Beschlag  nahm.  Eine  Zeit 
lang  hat  er  wohl  in  dessen  Atelier  gearbeitet,  errichtete  aber  später  ein  eigenes, 
wo  er  Schüler  nahm.  GiuHo  Pippi  dei  Gianuzzi  hatte  R.  dem  Santi  empfohlen,  und 
nach  Santis  Tod  1520,  arbeitete  R.  nach  Giulios  Werken.  Unter  A.  stach  er  auch  eine 
Folge  von  anstössigen  Illustrationen  zu  Aretinos  S('netten,  die  so  schamlos  waren, 
dass  Clemens  VII.  den  R.  ins  Gefängniss  warf,  während  Giulio  und  Aretioo  fliehen 
mussten.  R.  wurde  bald  begnadigt  und  stach  nach  Bandinelli  einen  Martertod  des 
Hl.  liaurenz,  der,  im  Auge  des  Papstes,  des  Malers  Werk  v(>rbesserte.  R/s  erneutes 
Glück  war  nicht  von  langer  Dauer.  Bei  der  Plünderung  Roms  soll  er  verwundet 
und  gefangen  genommen  worden  sein.  Die  Auslösung  kostete  ihm  soine  ganze  Habe. 
Damach  ist  er  verschollen;  er  zog  sich  wahrscheinlich  nach  Bologna  zurück  und 
war  1534  schon  gestorben.  Durch  seine  Wiedergaben  von  R.  Santis  Werken  wurde 
R.  weltbekannt  und  des  Malers  Ruhm  trug  den  des  Stechers  mit  sich.  Er  erhielt 
oft  nur  unfertige  Skizzen  und  Entwürfe,  die  er  selbst,  namentlich  was  die  Modellirung 
betrifft,  vollenden  musste,  z.  Th.  waren  es  Zeichnungen  zu  Santis  bekannten  Ge- 
mälden. Die  Zeichnung  und  die  vornehme  Composition  bestricken  auf  seinen  Blättern; 
ihre  Monotonie,  die  Flachheit  der  Modellirung  und  die  Farblosigkeit  (er  arbeitete 
nach  Cartons  und  nicht  nach  gemalten  Originalen)  befremden.  Technisch  hat  er  die 
Meisterschaft  der  cisalpinen  Stecher  nicht  erreicht,  doch  ist  er  seinen  Schülern  und 
Genossen  weit  voraus.  Von  den  808  Platten,  die  Passavant  ihm  zuschreibt,  sind 
114  biblische  und  heilige  Darstellungen,  81  mythologische  (darunter  wohl  die  Haupt- 
werke), 20  oder  mehr  Allegorien  und  die  übrigen  Darstellungen  aus  dem  täglichen 
Leben,  Studien,  etc.   Seine  Biographie  von  H.  Delaborde  (Paris). 

Balmondo,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  um  1477  in  Neapel.  Die 
S.  Francesco  di  Ghieri-Kirche  in  Piedmont  besitzt  ein  Altarbild  von  ihm. 

Bainaldi.  Carlo,  Baumeister,  geb.  1611  in  Rom,  f  1691,  Sohn  und  Schüler  des 
G  i  r  0 1  a  m  0  R.  Er  baute,  in  extremem  Barockstil,  zwei  Kirchen  auf  der  Piazza  del 
Popolo  zu  Rom,  und  radierte  das  Theater  der  Jesuiten  das.  Für  Ludwig  XIV.  zeichnete 
er  den  Louvre;  der  E6nig  schenkte  ihm  sein  mit  Juwelen  verziertes  Bildniss  dafür. 

Bainaldi,  Domenioo,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  um  1665  in  Rom.  Er 
lieferte  Altarbilder  für  dortige  Kirchen  und  malte  im  Auftrag  verschiedener  Päpste. 

Rainaldi,  Francesco,  Kupferstecher,  geb.  1770  in  Rom,  f  1805  (1816?), 
Schüler  von  Bettelini  und  Morghen.  Er  lieferte  ziemlich  langweilige  Linitn- 
stiche  nach  Biliverti,  Barbieri,  Caliari,  da  Vinci,  Reni,  etc. 

Bainaldi,  GIrolamo,  Baumeister  und  Radierer,  geb.  1570  in  Rom,  f  1655, 
Schüler  des  Domenico  Fontana.  Er  war  unter  6  Päpsten  erster  Baumeister,  ferner 
auch  für  den  Herzog  v.  Parnui  thätig.  Von  ihm:  Kirche  in  Montalta,  Die  Scalzi  zu 
Caprarola,  die  herz.  Paläste  in  Modena,  Parma  und  Piacenza. 

Rainaldng,  (Beinaldns),  Baumeister  des  11.  Jahrhunderts,  der  um  1063  am  Dom 
zu  Pisa  thätig  war. 

Bainieri,  Francesco  Maria,  Maler,  gen.  Lo  SchirenogUa,  geb.  um  1680  in 
Mantua,  f  1758,  Schüler  von  G.  Canti,  in  dessen  Manier  er  Schlachtenbilder  uud 
Landschaften  malte. 

Balsek,  (Baysek),  Matthias,  Baumeister,  geb.  vor  1460,  f  1510.  Für  Wlaczlaw  II. 
erbaute  er  1475  den  Palverthurm  zu  Prag,  und  verwandelte  dort  15  Jahre  später 
die  dreifichiffige  Barbarakirche  in  eine  fünfschiffige.  Er  war  auch  an  der  Kirche  zu 
Kuttenberg  thätig.  Endlich  schuf  er  1492  das  hohe  Sacramentshäuschen  in  der  Hl. 
Geistkirche  zu  K6niggrätz. 

Bajon,  Panl  Adolphe,  Zeichner  und  Radierer,  geb.  im  Juli  1843  in  D^on 
(D4p  Cöted'Or),  t8.  Juni  1888  in  Anvers  (Däp.  Oise),  Schüler  von  Pils,  Gaucherei 
und  Flameng.  Um  1873  verbrachte  er  einige  Zeit  in  London,  1888  in  New-Tork  um 
Aufträge  zu  erledigen.  Er  wurde  einer  der  beliebtesten  Reproductionsstecher  bezw. 
Radierer,  der  seinem  Ruf  durch  su  eiliges  und  geschäftsmässiges  Arbeiten  schadete. 
Von  ihm  Radierungen  nach  R.  van  Rijn,  Rubens,  Van  Dyck,  Watteau,  Reynolds, 
Bonnat,  Meissonier,  G^röme,  etc.,  auch  Kupferstiche  nach  Bonnat,  Reynolds,  Ouless, 
etc.  Alles  in  allem  schuf  er  an  die  200  Platten.  Seine  Biographie  von  F.  G.  Stepbens 
(London  1889).    Med.  1869,  1870,  Med.  2.  Kl.  1878,  1878. 

Bajzö,  Miklds,  (NikolauB),  Maler,  geb.  1865  in  Györ-Szt.  Märton,  Schüler  von 
Kohr  in  Budapest,  der  Grazer,  dann  der  Münchener  Akademie  unter  Prol  Benczur 
und  Raupp  und  endlich  von  C.  Lotz  in  Budapest.  Es  befinden  sich  Heiligen-Bilder 
in  mehreren  ungarischen  Landkirchen  von  ihm.  Femer  malte  er  ^Stille  Gesell- 
schaff*,  Besuch  des  Erzherzogs  Josef  in  Hortobägy,  etc, 


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Kftlph  —  Kambert.  11 

Ralph,  G.  Kelthy  Maler  des  18.  Jahrhonderts.  Er  war  Hofmaler  des  Herzogs 
▼OD  GlareLce,  malte  Bildnisse  und  Genrebilder,  und  stellte  zwischen  1778 — 1811  in 
der  Londoner  Akademie  aus. 

Raniy  Jan  de,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  um  1680,  Schüler  des 
Rom  eyn  de  Hoogb  e.  Er  schuf  Bildnisse  und  Buchillustrationen,  auch  in  Schabkunst, 
z.  B.  Dido,  Ansichten  von  Amsterdam,  Das  hl.  Abendmahl  (nach  L.  Lombardo),  etc. 

Bama,  Camillo,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Brescia,  th&tig  das.  um 
1622,  Schfller  des  J.Palma  Giovane.  Er  malte  Historien  für  verschiedene  Kirchen 
etc.,  z.  B.  für  die  8.  Josephs-  und  die  8.  Franciscus-Eirche,  sowie  für  das  Carmeliter- 
Refektorium. 

Bamacciotti,  GloTannl  Battista,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Siena, 
wo  er  Geistlicher  war  und  nebenbei  Bildnisse  und  Historien  malte.  Die  Franciscaner- 
kirche  zu  Siena  besitzt  eine  Geburt  Christi  von  ihm,  die  üf&zi  Gal.  zu  Florenz  eine 
Geburt  Mariae. 

Bamade,  Engine,  Maler,  geb.  1802  in  Bordeaux,  Schüler  von  Lacour  und 
J.  M.  Guä.  Von  ihm  Inneres  der  Kirche  von.  La  R^ole  (Mus.  Bordeaux),  Die 
Kirche  von  Langon,  etc. 

Bamadier,  F.  A.«  Maler,  geb.  Yor  1800  in  Frankreich,  f  um  1838.  Er  kam 
als  Refugi^  nach  Frankfurt  a.  M.  und  malte  dort  Landschaften  und  Ansichten,  ob- 
wohl in  der  Jugend  nur  als  Dilettant  ausgebildet. 

Barnant,  Louis,  Bildhauer,  geb.  1688  in  Tpern,  f  n&cl>  171^f  ^^  welchem 
Jahr  er  für  den  Marktplatz  seiner  Vaterstadt  einen  Neptun  mit  dem  Dreizack  schuf. 

Bamay,  s.  Bamej. 

Bamazsanly  Ereole,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Roccacontrada 
(Romagna),  f  nach  1588  (?),  Schüler  von  Vannucci  und  R.  S  a  n  t  i.  Ein  Bild 
Yon  ihm  aus  dem  Jahr  1578  befand  sich  in  Matelica  (Prov.  Macerata),  Andere  in 
seiner  Vaterstadt. 

Bamazzottl,  Serafluo,  Bildhauer  und  Maler,  geb.  1846  in  Sezzago  (NoTara), 
Schüler  der  Turiuer  Akademie  unter  V.  Vela,  auch  in  Rom  gebildet.  Von  ihm: 
Die  arme  Blumen  verkauf  er  in  (Statuette),  Der  Geist  der  Freiheit,  Psyche,  Ophelia, 
viele  Bildnissbüsten,  Terrakotten  und  kleinere  Arbeiten.    Mehrere  Preise. 

Bambaldl,  Carlo  Antonio,  Maler,  geb.  1680  in  Bologna,  f  1717  Schüler  von 
D.  Viani.  Er  malte  Historien,  z.  B.  Tod  des  Hl.  Joseph  (S.  Gregorio,  Bologna), 
Die  Heimsuchung  (S.  Giuseppe,  das.),  Der  Hl.  Franz  Xaver  (Ss.  Lucia,  das.),  etc. 

Bambaldo,  Landadlo^  Maler  des  U.  Jahrhunderts,  gen.  B«  dl  Ferrara.  Er 
war  in  dieser  Stadt  thätig,  doch  von  geringer  Bedeutung. 

Bambaiuek,  Hatthftns,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Chrudim  (Böhmen). 
Für  die  dortige  Stadtkirche  malte  er  1593  Lasset  die  Kindlein  zu  mir  kommen. 

Bamberg,  Arthnr  Georg»  Freiherr  ron,  Maler  und  Illustrator,  geb.  4. Sept.  1819 
in  Wien,  f  5.  Febr.  1875  in  München,  Schüler  der  Prager  Kunstschule  und  der 
Dresdener  Akademie  unter  H  ü  b  n  e  r ,  auch  in  München  gebildet  1860  wurde  er 
Prof.  an  der  Kunstschule  in  Weimar,  6  Jahre  später  an  der  Münchener  Akademie. 
Er  malte  Historien,  Geschichtsbilder  und  besonders  Genrebilder;  endlich  hat  er 
Goethes  Hermann  und  Dorothea,  Voss'  Luise,  etc.  illustrirt.  Von  seinen  Fresken 
nennen  wir  die  im  Lntherzimmer  der  Wartburg,  und  das  Märchen  vom  Frosch- 
künig  für  die  Grossherzogin  von  Weimar;  Ton  Staflfeleibildern  Nach  Tisch  (Neue 
Pioakothek,  München),  Der  Hof  Friedrich  des  U.  zu  Palermo  (Maximilianeum,  das.), 
Mädchen  mit  Gais  auf  der  Alm  (Gal.  Wiesbaden),  etc. 

Bamberg,  Johann  Helnrleh,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  22.  Juli  1768  in 
Hannover,  f  6.  Juli  1840  das.,  Schüler  seines  Vaters,  dann  der  Londoner  Akademie, 
von  Reynolds  und  von  Bartolozzi.  1788  bereiste  er  die  Niederlande  und 
Italien ;  er  wurde  darauf  Hofmaler  des  Königs  von  Hannover.  Er  arbeitete  flüchtig. 
Von  ihm:  ein  Theatervorhang  in  Hamburg;  Titelkupfer  zu  Wielands  Werken; 
Illustrationen  zum  Reineke  Fuchs,  Till  Eulenspiegel,  zu  Taschenbüchern,  etc.  auch 
Garicaturen.  Seine  Biographie  von  Hoffmeister  (Hannover  1877),  Zusätze  hierzu  von 
L.  Riegel  (Freiburg  i.  B.  1889). 

Bambert^  Jean,  Maler,  geb.  2.  Febr.  1819  in  Roanno  (Däp.  Loire),  f  4.  Nov. 
1869  in  Paris.    Er  malte  auf  Porzellan. 

Bambert^  Louis  de,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  1614  in  Paris,  f  1670  das., 
Schüler  seines  Vaters  Louis  R.,  der  unter  Louis  XUL  Inspektor  der  Statuen  war, 
und  von  L  e  b  r  u  n  und  V  o  u  e  t.  Er  trat  allmählich  zur  Plastik  über«  Von  seinen 
Gemälden  ist  ein  Bildniss  Mazarins  bekannt.  ^  , 

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12  RamboiB  — -  Bamey. 

Rambois,  Baumeister  und  Maler,  geb.  um  1816.  Er  war  mit  Ginati  in  Portugal 
als  Dccorationamaler  des  San  Carlo  -  Theaters  tbätig  und  schmQckte  dort  auch 
mehrere  Pal&ste. 

Bamboldly  (Bampoldl),  Carlo,  Kupferstecher,  geb.  um  1775  in  MOnchen,  f  nach 
1821,  Schaler  Ton  Longhi.  Von  ihm:  Stiche  nach  Luini,  Bondone,  Franceschini, 
Longhi,  Viyien,  etc. 

Rambonx^  Johann  Anton,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1790  in  Trier,  f  2.  Oct. 
1866  in  Köln,  Schüler  des  Benediktiners  Abraham  su  Florenville,  mit  17  Jahren 
von  David  in  Paris.  1812  kehrte  er  zurück  und  malte  Bildnisse,  8  Jahre  sp&ter 
ging  er  nach  München  und  1816  nach  Rom,  wo  er  sich  von  Overbeck,  etc.  beeinflussen 
liess,  ferner  altchristliche  Kunstwerke  copirte.  1827  kehrte  er  nach  Trier  zurück, 
besuchte  1829  nochmals  Italien  und  kam  1840  endlich  in  die  Heimath  mit  einer 
frühitalienischen  Gemäldesammlung,  vielen  Studien,  etc.  beladen.  Er  schuf  Aquarell- 
copien  nach  alten  Monumenten,  von  denen  248  als  Geschenk  des  preussischen  Königs 
in  die  Düsseldorfer  Akademie  gelangten.  1843  wurde  er  Konservator  am  Kölner 
Museum,  wo  er  als  Erhalter  und  B^staurator  alter  Gemälde  sich  Verdienst  erwarb. 
1854  besuchte  er  Jerusalem.  Von  ihm  die  Entwürfe  zu  den  Domteppichen  in  Köln, 
125  Steindrucke  nach  alten  Gemälden,  Adam  und  Eva  (Mus.  zu  Köln),  Bildnisse  (das.), 
Zeichnungen  zu  Dante  (Mus.  Frankfurt  a.  M.). 

Bamdohr,  Friedrieh  Wilhelm  Baailins  Ton,  Maler,  geb.  1752  im  Kreis  Hoya 
(Hannover),  f  1822  in  Neapel.  Er  malte  Bildnisse.  Die  Universität  Göttingen  und 
die  Berliner  Akademie  besitzen  Werke  von  ihm. 

Bam^e^  l>aniel,  Baumeister,  geb.  19.  (16.  ?  6.  ?)  Mai  1806  in  Hamburg,  Schüler 
seines  Vaters  Joseph  Jacques  R.,  auch  in  Dinant,  Mäzi^res  und  in  Paris  gebildet. 
Er  restaurirte  menrere  Dome,  z.  B.  die  zu  Senlis,  Beauvais,  Noyon,  femer  den 
Justizpalast  von  Beauvais,  mehrere  Abteien,  etc.  R.  übersetzte  Foersters  Denkmäler 
der  deutschen  Baukunst  und  Malerei  (Paris  1836),  sowie  Heideloffs  Ornamentik  des 
Mittelalters  und  verfasste  u.  A.  Allgemeines  Handbuch  der  Geschichte  der  Baukunst 
bei  allen  Völkern,  im  besonderen  der  französischen  Baukunst  im  Mittelalter  (1843), 
Geschichte  der  Baukunst  in  Frankreich  (1845),  Geschichte  der  Kutschen  (1856),  Ueber 
decorative  Plastik  (1864),  Polyglottes  architectonisches  Wörterbuch  (1868),  etc.,  auch 
Aufsätze  für  Zeitschriften.  R.  lebte  eine  Zeit  lang  in  den  Vereinigten  Staaten  und 
bereiste  Italien,  Deutschland,  Holland  und  England. 

Bam^e,  Josephe  Jaeqnes  (Jean  f),  Baumeister,  geb.  18.  April  1764  in  Charlemont 
(D6p.  Ardennes),  f  18.  Mai  1842  in  Beaurains.  Schon  mit  15  Jahren  lehrte  er  die 
Baiücunst  und  wurde  zwei  Jahre  später  Inspektor  in  den  Baubureaux  des  Grafen  von 
Artois.  1792  fiel  Verdacht  auf  ihn  und  musste  er  fliehen,  kam  1794  nach  Deutschland, 
wo  er  in  Hamburg  den  Börsenplatz  (1803—4)  erbaute.  Einige  Jahre  war  er  in  Schwerin 
für  den  Herzog  von  Mecklenburg  thätig  und  ging  auch  nach  Dänemark.  1811  kam  er 
nach  Amerika,  schuf  Pläne  für  mehrere  Städte  im  Staate  New-Tork  und  erbaute  das 
Union- College  zu  Schenectady.  1816  kehrte  er  nach  Frankreich  zurück,  hielt  sich 
darauf  einige  Zeit  in  Belgien  auf  und  Hess  sich  1823  in  Paris  nieder.  R.  veröffent- 
lichte die  ersten  Lieferungen  eines  grossen  Sammelwerkes  über  Gartenanlagen  und 
Landhäuser  (1830). 

Ramelli,  (Bameli)»  Padre  Fellee,  Maler,  geb.  1666  in  Asti  (Piedmont),  f  1740, 
Schüler  des  Dionysos  Rh o.  Er  lebte  meist  in  Rom,  besuchte  auch  den  König 
von  Sardinien  auf  dessen  Einladung.  Er  wurde  Mönch  und  Ganonicns  von  S.  Giovanni 
in  Laterano.  R.  malte  Historien,  besonders  aber  Miniaturen  von  denen  viele  Copien 
sind,  darunter  eine  Reihe  nach  den  Selbstbildnissen  in  den  Uffizien.  Eine  Miniatur 
von  ihm  besitzt  die  Dresdener  Galerie. 

Bamenglii.  Bartolommeo,  Maler,  gen.  da  BagnacavallO)  8.  d. 

Bamey»  Ciande,  d.  Ae.»  Bildhauer,  geb.  29.  October  1754  in  D^on,  f  5.  Juni 
1838  in  Paris,  Schüler  von  Desvoges  und  Geis  d.  Ae.  Er  erhielt  den  1.  Preis  1782 
auf  Grund  seines  Gleichniss  vom  Samariter.  Von  ihm:  Prinz  Eugen  Napoleon,  Vize- 
könig von  Italien  (1810  Marmorbüste,  Mus.  Versailles),  Napoleon  I.  im  Kaiserornat 
(Mus.  ebenda),  Kardinal  Richelieu  (1817  Palast  zu  Versailles),  Najade  (Statue,  Medi- 
cibrunnen  im  Garten  des  Luxembourg),  Die  Weisheit  (Statue  für  die  Thür  der  Bank 
von  Frankreich),  Verurtheilung  des  Verbrechens  (Mus.  Dijon),  Scipio  Africanus,  etc. 
Mitgl.  d.  Instituts,  Kreuz  d.  Ehrenleg.  1824. 

Bamey,  ftienne  Jnlee»  Bildhauer,  geb.  23.  Mai  179$  in  Paris,  f  29.  October 
1852  das.,  Schüler  seines  Vaters  Claude  R.  und  der  Ecole  des  beaux-arts.  Er 
erhielt  den  1.  Preis  1815  auf  Grund  seines  Ulysses  von  seinem  Hund  erkannt.    Von 

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Hamey  —  ftamsay.  13 

ihm  im  Mus.  tod  Bgon  Venus  Falconieri  (1820  Marmor,  nach  der  Antike),  Hector 
einen  Felsblock  werfend  (1816  Basrelief  in  Gips),  Sculpturen  am  Triumphbogen  zu 
Marseille,  Die  Tragödie  und  der  Ruhm  (Basrelief,  Hof  des  Louvre),  Theseus  be- 
kämpft den  Minotaur  (Marmorgruppe,  Garten  der  Tnilerien),  auch  Heiligen^Statuen, 
etc  für  die  Kirchen  Sorbonne,  St.  Germain- en-Laye,  Madelaine,  St.  Vincent  de  Paul, 
etc.    Med.  1827.    Mitglied  des  Instituts  1828. 

Ramey,  (Bamay,  Delle  Ramegre),  Jean,  Maler,  geb.  um  1580  in  Lüttich  (?), 
t  nach  1602  an  der  französischen  Grenze  auf  dem  Heimweg  nach  Lüttich,  Schüler 
von  Lambert  Lombard.  1576  schuf  er  ein  Abendmahl  für  die  Peterskapelle  in 
Lüttich.  1585  wurde  er  Dekan  der  Gilde.  Er  malte  (1599)  die  Bekehrung  Pauli, 
einige  Kirchenfenster  (1597)  und  12  flberlebensgrosse  Apostelmedaillons  für  die  Pauls- 
kirche. Die  Lambertskathedrale  besitzt  einen  Christus  am  Oelberg,  die  Kirche  zu 
Glains  bei  Lüttich  eine  Anbetung  der  Hirten  von  ihm.  Andere  Werke  tou  ihm  in 
weiteren  Lfltticher  Kirchen,  oft  wohl  als  L.  Lombards  bezeichnet.  Gegen  Ende  seines 
Lebens  wurde  er  nach  Paris  berufen,  um  den  Luxembourgpalast  zu  decoriren. 

Ramirez^  Andrea,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  um  1555  in  Sevilla. 
Er  malte  in  diesem  Jahre  und  1558  Miniaturen  in  die  Chorbücher  der  Kathedrale. 

RamireZ)  BeneTides  Jnan,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  1782  in  Saragossa, 
Schüler  seines  Bruders  Joseph  R.  eines  Bildhauers,  dann  des  Giaquinto.  Er  wurde 
ausserordentliches  Mitglied  der  San  Fernando- Akademie,  widmete  sich  aber  später 
ganz  der  Musik.    Von  ihm  Wahl  des  Königs  Pelayo,  etc. 

RamlreZy  Cristobal,  Illuminator  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Valencia,  f  1577 
im  Escorial  bei  Madrid.  Er  malte  Miniaturen  für  Philipp  II.,  dann  auch  in  seiner 
Vaterstadt.  Im  Escorial  befinden  sich  von  ihm  geschmückt  ein  neues  Gesangsbreyier, 
ein  Sterbemessbuch  und  ein  Intonarium.  —  Ein  Felipe  R«,  Maler,  wohl  mit 
Geronimo  R.  verwandt,  malte  ausgezeichnete  Stillleben  und  Thierstücke,  aber  auch 
Historien,  z.B.  ein  Martertod  des  Hl.  Stephanus  zu  Sevilla.  Hier  war  er  um  1650 (?) 
thätig.  —  Ein  Geronimo  B,.,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  Schüler  von  Roelas 
und  thätig  zu  Sevilla,  malte  Historien,  Bildnisse,  etc.  Die  Hospitalskirche  de  la 
Sangre  bei  Sevilla  besass  ein  Gemälde  des  Papstes,  von  Kardinalen,  etc.  umgeben, 
von  ihm. 

Ramirezy  Josef,  Maler,  geb.  1624  in  Valencia,  f  1692  das.,  Schüler  des  Ge- 
ronimo de  Espinosa.  Er  war  Doctor  der  Theologie  und  ahmte  die  Malweise 
seines  Lehrers  nach.  Das  Kloster  des  Hl.  Felipe  Neri  zu  Valencia  besitzt  Bilder 
im  Kreuzgang  sowie  eine  Madonna  de  la  Luz  von  ihm.  Er  schrieb  das  Leben  des 
Hl.  Felipe  Neri.  —  Ein  Jnan  R.«  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Sevilla, 
malte  Bildnisse,  auch  Historien  z.  B.  für  die  Kapelle  des  Hl.  Christoph;  doch  sind 
uns  nur  die  Bildnisse  erhalten.  -—  Ein  Pedro  R*^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  war 
in  Sevilla  thätig  und  wurde  eines  der  ersten  Mitglieder  der  dortigen  Akademie. 

Rammelaar^  s.  Koninek^  Darid  de. 

Rammelmayer,  Adam,  Bildhauer,  geb.  1810  in  Wien,  f  nach  1850  (?),  Schüler 
der  Wiener  Akademie,  in  Rom  weiter  gebildet.  Von  ihm:  Anchises  (Gruppe  1882), 
Christus  mit  dem  Kreuz  (1837),  Mutterliebe  (1838),  Amorettennest  (1840),  Fürst  Metter- 
nich  (Statuette),  Hercules  (Bronze,  für  Mehadia),  Kaiser  Franz  I.  (1842,  Statue),  etc. 

Rftmpoldly  8.  RamboldL 

Ramsay,  Allan,^  Maler,  geb.  1718  in  Edinburgh,  f  10.  Aug.  1784  in  Dover,  Schüler 
von  H.  Huyssing  in  London,  dann  seit  1736  von  Solimena  und  Imperiali  in 
Italien.  Er  hatte  sich  zuvor  durch  eigenes  Studium  in  Edinburgh  weitergebildet. 
Nach  der  Rückkunft  aus  Italien  (das  er  übrigens  später  noch  3  Mal  besuchte),  lebte 
er  erst  in  seiner  Vaterstadt  und  lies  sich  etwa  1762  in  London  nieder.  Rr  wid- 
mete sich  ganz  der  Bildnisskunst,  wurde  Hofmaler  Georgs  III.,  und  schuf  beinahe 
fabrikmässig  mit  Hülfe  vieler  Schüler  eine  grosse  Anzahl  von  Bildnissen  des  Königs 
und  anderer  Mitglieder  des  Hofs,  etc.  R.  war  ein  hochgebildeter  Mann,  der  unter  Anderen 
mit  Hume,  Rousseau,  Johnson  und  Voltaire  verkehrte  und  geschätzte  Essays  verfasste. 
Die  beiden  Nat-Portrait-Gal.  zu  London  und  Edinburgh,  die  Nat.-Gal.  zu  London, 
die  Gai.  zu  Glasgow  besitzen  Bildnisse  von  ihm;  Andere  in  schottischem  und  eng- 
lischem Privatbesitz. 

Ramsay,  James,  Maler,  geb.  1784,  f  1854  in  Newcastle-onTyne.  Er  malte 
Bildnisse,  zuerst  mit  Erfolg  in  London,  seit  1847  in  Newcastle-on-Tyne.  Von  ihm 
Th.  Bewick  (Nat.-Portr.-Gal.,  London),  Earl  Gray  (Stadthaus,  Newcastle-o.-T.),  Grattan, 
etc.  —  Ein  Milne  R«,  geb.  vor  1860  in  Philadelphia  (Pa.  ü.  S.  A.),  Schüler  von 
Bonnat  in  Paris,  malt  Genrebilder,  Geschichtliche  Scenen,  etc.  ^  j 

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14  ftamsteck  —  ftaiig. 

Bamsteek,  Johann  Georg,  Erzgiesser,  geb.  1675  in  Nürnberg,  f  2?  Juli  1716 
das.,  Scbaler  von  Gg.  Becken  das.  Er  war  in  Sachsen,  Polen,  Schlesien  and 
NOrnberg  tbätig. 

BaniDSy  Edmond^  Kupferstecher,  geb.  5.  Mai  1822  in  Paris,  f  1890.  Er  arbeitete 
mit  der  ^adel,  dem  Stichel  und  in  Aquatinta.  Für  die  Gaz.  des  Beaox  Arts  stach  er 
1869  Bins  Geburt  der  Eva,  ftlr  L'Art  v.  Haenens  Perlen arbeiterin  zu  Venedig.  Von 
ihm  andere  Blätter  nach  Adam,  Dacaen,  Daumier,  Defrance,  Deveria,  Edelfeldt,  Fabr^s, 
Hol],  Rubens,  v.  Rijn,  Teniers,  etc.    Med.  3.  El.  1881. 

RamnSy  Joseph-Marins,  Bildhauer,  geb.  19.  Juni  1805  in  Aix  (Dep.  Bouches- 
du-Rhöne),  studirte  an  der  Akademie  seiner  Vaterstadt,  dann  in  Paris  unter  Gor  tot, 
wo  er  1830  den  2.  Rompreis  auf  Grund  seines  Theseus  besiegt  den  Minotaurus  (Mus. 
Aix)  gewann.  Er  modellirte  die  Hauptwerke  der  Bildhauerkunst  des  15.  Jahrhunderts 
und  der  Renaissance  im  Auftrage  der  Regierung  für  den  Palast  der  schönen  Künste. 
Von  ihm  Portalis  (Statue  für  die  Pairskammer),  Anna  von  Oesterreich  (Statue  im 
Garten  des  Luxembourg),  Portalis,  Simeon  (Statuen  für  die  Stadt  Aix),  Vaovenargues 
(Büste  ftkr  die  Bibliothek  ebenda),  Gassendi  (Bronzestatue  für  Digne);  Andere  Werke 
von  ihm  in  Marseille,  Paris,  Aix,  Ronen,  Troyes,  Versailles  und  in  vielen  franz. 
Kirchen.     Med.  2.  Kl.  1831,  1.  Kl.  1839,  Kreuz  der  Ehrenleg.  1852. 

Ranc,  Jean,  Maler,  geb.  12.  Jan.  1674  in  Montpellier,  f  1-  Juli  1785  in 
Madrid,  Schüler  seines  Vaters  Antoine  R.  und  von  H.  Rigaud.  Er  wurde 
erster  Maler  des  Königs  von  Spanien  1724  und  malte  die  Biidnisse  der  könig- 
lichen Familien  zu  Madrid  und  Portugal.  Von  ihm  Bildniss  Nicolas  Lamoignons 
de  Basville  (Mus.  Montpellier);  Werke  von  ihm  besitzen  auch  die  Museen  Madrid 
(Felipe  V.  und  mehr  als  10  Andere),  und  Braunschweig.  Mitglied  der  franz.  Aka- 
demie 1703.  —  Sein  Vater  Antoine  B.,  geb.  in  Montpellier,  f  nach  1715,  war  auch 
Maler  und  einer  der  Lehrer  des  Rigaud.  Von  ihm  Himmelfahrt  Mariae  (Notre  Dame 
des  Tables),  Christus  Obergibt  Petri  die  Schlüssel  (Peterskirche,  Montpellier^  etc. 

Bauda,  Antonio,  Maler,  geb.  vor  1600  in  Bologna,  1 1650,  Schüler  des  Reni, 
dann  des  L.  Masari.  1614  wurde  er  Hofmaler  des  Herzogs  von  Modena.  Von 
ihm  S.  Filippo  Neri  (S.  Stefano,  Ferrara),  Madonna  mit  Hl.  (S.  Liberale  das.);  An- 
dere in  weiteren  Kirchen  zu  Ferrara  und  Bologna. 

Bandall,  James,  Maler  und  Zeichner,  geb.  vor  1785,  f  nach  1813,  th&tig  in 
London.  Er  malte  Architekturen  und  Landschaften,  1806  gab  er  eine  Aquatintfolge 
von  architektonischen  Zeichnungen  heraus. 

Randazzo,  Filippo,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  tbätig  in  Sizilien.  In  Palermo 
schuf  er  grössere  Wandbilder. 

Bändel,  Friedrich,  Maler,  geb.  1801  (?),  t  7.  Febr.  1886  in  Berlin,  Schüler 
von  Krüger.  Er  malte  Thiere  (besonders  Pferde),  Genrebilder  und  auch  Bildnisse, 
z.  B.  das  des  Gen.  Tumping.    R.  war  die  letzten  Jahre  seines  Lebens  blind. 

Bandle,  Frederick  W«,  Maler,  geb.  1847  in  London,  f  1880  in  Liverpool. 
1860  ging  er  nach  Amerika,  lebte  in  Philadelphia  (Pa.)  und  errang  als  Stillleben- 
maler einigen  Ruf. 

Bandolph,  Maler  des  16  Jahrhunderts,  th&tig  in  England.  Er  stand  in  Diensten 
des  Herzogs  von  Sussex. 

Banden,  Claude,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  begraben  den  22.  Nov. 
1679  in  Paris.    Er  erhielt  eine  Hofpension. 

Banden,  Gilbert,  Zeichner  und  Lithograph,  geb.  1810  (1814?)  in  Lyon, 
t  1.  April  1884  in  Paris.  Er  wurde  hauptsächlich  als  Militärcaricaturist  bekannt. 
Um  1850  gelangte  er  nach  Paris,  wo  er  unter  A.  für  .Journal  pour  Rire**,  ^Paris", 
„Journal  Amüsant**,  etc.  Beiträge  lieferte;  von  seinen  Albums  nennen  wir  „Ah, 
welche  Lust  Soldat  zu  sein!",  „Kleine  Leiden*,  „Militärisches  Alphabet*. 

Banden,  John,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  f  nach  1755.  Er  war  in 
Rom  für  die  Verleger  Rossi  tbätig  und  stach  einige  Platten  nach  antiken  Monu- 
menten, etc. 

BanftI,  Johann  Mathias,  Maler,  geb.  21.  Febr.  1805  in  Wien,  t  L  Nov.  1854 
das.,  Schüler  der  Wiener  Akademie  und  von  Peter  Krafft.  1826—27  besuchte  er 
Moskau  und  St.  Petersburg,  wo  er  Bildnisse  malte.  1888  war  er  in  London  tbätig.  Er 
malte  besonders  pointirte  Thierbilder  mit  gesuchten  Anspielungen  auf  menschliche 
Verhältnisse.  Von  ihm:  Scene  aus  der  Ueberschwemmung  zu  Budapest  (Wiener 
Museum),  Hundefamilie  (Gal.  Liechtenstein  das.),  etc. 

Bangr,  Mme«  Lonite.  seb.  Vaucorbel,  Malerin  und  Lithographin,  geb.  1806  in 
Saint-Malo  (Döp.  Ille-et-Yilaine),   f  ^^^^  1841,  Schülerin  von  Belloc.    Von   ihr; 

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tUnge  —  ftanvjef.  15 

Bildniss  des  Marineof&riers  Bisson  (1831  Mas.  Versailles),  Algetische  Trachten  (1844), 
Bildniss  des  Lotsen  Tr^mentin  (Lithographie),  etc.    Med.  3.  El.  1888. 

Bange,  Andreas,  Maler,  geb.  vor  1800,  f  nach  1828,  tbätig  in  Kassel.  Er 
malte  ThierstOcke  und  Bildnisse,  und  war  Professor  an  der  Kasseler  Kunstschule,  so- 
wie Lehrer  des  nachmaligen  Churfürsten  "Wilhelm  IL  Von  ihm  Bildniss  des  Heinrich  I. 
(SchloBs  Wilhelmshöhe,  Ahnengalerie). 

Range,  Conrad  Philipp  Wilhelm,  Goldschmied,  geb.  2.  Juni  1828  in  Kassel, 
thätig  daselbst. 

Ranger,  Henry  W.,  Maler,  geb.  1858  im  Staate  New-Tork.  Er  war  Autodidakt 
und  bildete  sich  auf  Reisen  in  Frankreich  und  Holland  ans.  Seine  Landschaften 
sind  im  Geschmack  der  älteren  holländischen  Schule  gemalt. 

Ranglet,  Charles,  Maler,  geb.  am  1820  in  der  Mothe-Saint-Häraye  (D^p.  Deux- 
Sövres),  Schfllor  von  Bert  in.  Von  ihm  besitzt  das  Museum  zu  Ghartres  eine  Land- 
schaft (1850).  Ferner  von  ihm  Ansicht  aus  der  Umgegend  von  Sassenage  (1844),  Rö- 
mische Campagna  (1880),  Regen  Stimmung  (Zeichnung),  etc. 

Rankley,  Alfred,  Maler,  geb.  1819  in  England,  f  7-  I>e<:*  1372  in  Kensiugton, 
(London),  Schüler  der  Londoner  Akademie.  Er  malte  Genrebilder,  meist  mit  mora- 
lischen Wendungen.  Von  ihm  Die  Rückkehr  des  verlorenen  Sohnes  (1858),  Der 
Doktor  kommt  (1864),  Miltons  erste  Begegnung  mit  Mary  Powell,  etc. 

Rannaeher,  (Rannaeher),  Johann  Baptist,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  11. 
März  1757  in  Graz,  hatte  in  Veupdig,  Rom  und  Deutschland  studirt.  1745  wurde 
er  Patron  der  Grazer  Malerbrflderschaft,  1746  Hofkammermaler  in  Graz.  1782  malte 
er  bei  den  Minoriten  das.  Das  Wunder  Christi  mit  den  Fischen  und  den  Broden. 

Ranson,  Thomas  Fräser,  Kupferstecher,  geb.  1784  in  Sunderland,  f  nach  1822, 
studirte  in  Kewcastle-on-Tyne,  erhielt  goldene  Medaillen  von  verschiedenen  Gesell- 
schaften für  seine  Stiche.  1818  wurde  er  in  eine  Banknotenfälschungsangelegenheit 
verwickelt,  doch  freigesprochen.  Von  ihm:  Duncan  Gray  (nach  Wilkie),  Georg  lY. 
(nach  E.  Scott),  Der  Herzog  von  Noi  thumberland  (nach  Pbillips),  etc. 

Ransonnet-Tillez,  Baron  Eugen,  Maler,  geb.  7.  Juni  1888  in  Hietzing  bei 
Wien,  Schüler  der  Wiener  Akademie,  studirte  auch  in  München.  Er  lebte  in  Wien, 
in  Nussdorf  am  Attersee  und  in  Abbazia.  R.  bereiste  Griechenland,  Gonstantinopel, 
Kleinasien,  den  Orient,  Arabien  (1862),  Ceylon  und  Indien  (1864),  Hinterindien,  China, 
Japan  und  Amerika  (1868).  Er  malte  Landschaften,  z.  B.  Morgen  an  den  Ufern  des 
Ganges,  Erste  Strickstnnde,  Hindufrauen  in  Bombay,  etc. 

Ransonnette,  Charles -NIeolas,  Maler,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb. 
27.  Mai  1793  in  Paris,  f  1877  das.,  Schüler  von  V.  Bertin  Er  wurde  Hofkupfer- 
stecher der  Herzogin  von  Berry  und  malte  verschiedene  Ansichten  in  Wasserfarben, 
z.  B.  Erinnerung  an  Hi^vres-le-Chalet  (1834),  Ansichten  von  Bercy,  Paris,  etc.  Ferner 
von  ihm  Platten  nach  Aligny,  Bertin,  Boisselier,  Giroux,  Thönot,  Watelet,  etc.  Ferner 
Kirche  in  Navarin,  sowie  mehrere  Ansichten  dieser  Stadt.  Auch  hat  R.  Platten  zu 
Yoyage  en  Gräce  von  Choiseul  -  Gonfier,  Voyage  en  Crim^e  von  Blois,  zu  Monuments 
et  rbistoire  des  Normands  et  de  la  maison  de  Souabe  von  dem  Herzog  von  Luynes, 
zum  Guide  pittoresque  du  voyageur  en  France,  etc  geschaffen.  Med.  2.  KL  1831. 

Ransonnette^  Pierre  -  Nicolas,  Kupferstecher,  geb.  9.  März  1745  in  Paris, 
t  18.  Dec.  1810  das.  Er  war  Hotkupferstecher  des  ^Monsieur  Fr^re  du  Roy*.  Von 
ihm  Heinrich  der  IV.  in  den  Louvre  zurückgefQhrt  (1791),  Der  ger&chte  Liebhaber, 
Exlibris,  etc.  Ferner  lieferte  er  alle  Ansichten  für  die  Geschichte  der  Sainte  Chapelle 
(Paris  1790),  viele  Blatt  fQr  die  Encyclopaedie  der  egyptischen  Expedition,  u.  a.  m. 
Auch  schrieb  er  ein  Lehrbuch  mit  96  Tafeln,  etc. 

Rants,  Friedrleh,  geb.  1812  (?),  f  2.  Jan.  1847  in  Köln  a./Rh.,  studirte  in 
Manchen  war  aber  meist  Autodidakt.  Er  malte  Bildnisse  und  war  in  Köln  a./Rb.  th&tlg. 

RannccI,  Nieeolo,  Cosmat  des  12.  Jahrhunderts.  Von  ihm  und  seinen  Söhnen 
befinden  sich  Tabernakel  in  San  Andrea  zu  Flumine  bei  Ponzano  und  in  Sa.  Maria 
di  Castello  zu  Corneto,  Kanzeln  zu  Fondi  (um  1168),  Alba  Fucese  und  in  der  ge- 
nannten Kirche  zu  Corneto  (1209).  —  Zur  Familie  gehörten  Niccolos  BruJer  Pietro^ 
seine  Söhne  Gioranni  und  Gnldo,  sowie  sein  Enkel  Giovanni  IL  —  Ein  Maler 
Ranaooi  soll  1228  den  Frieden  zwischen  Lucca  und  Pisa  mit  unterschrieben  haben. 

Ranvier,  Tietor  Joseph,  Maler,  geb.  1832  (?)  in  Lyon,  f  24.  Mai  1896  iu 
Ch&tillon-sous-Bagneux  (D4p.  Seine),  Schüler  von  Janniot  und  Richard.  Im 
Luxembourg  Mus.  von  ihm  :  Netzjagd  (1869)  und  Kindheit  des  Bacchus  (1865),  im 
Museum  zu  Lyon  Befreiter  Prometheus  (1874).  Ausser  anderen  decorativea  Sachen 
pialte  er  für  die  Decke  des  grossen  Saals  im  Palast  der  Ehrenlegion  Aurora.    Von 

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16  llanzo&i  —  tUppard. 

ihm  ferner  Dryade  (1868),  Das  Eiod  mit  dem  Schwan  (1882);  Tiele  Aquarelle,  etc. 
Med.  1865,  II.  Kl.  1873;  Ereaz  der  Ehrenlegion  1878. 

Banzonl,  GnstaT,  Maler,  geh.  10.  Mai  1826  in  üntemalh  (Niederdsterreich), 
Schüler  der  Akademie  in  Wien  und  von  A.  Schrödl,  th&tig  daselbst.  Er  malte 
Landschaften  und  Thierbilder,  z.  B.:  Ruhende  Viehherde,  ^Schafe  auf  der  Puszta 
(1890),  Blick  auf  den  Traunsee  (1864),  etc. 

Baoiiy  Jean,  Bildhauer,  geb.  1631  in  Paris,  f  4-  April  1707  das.  1672  wurde 
er  Mitglied,  1690  Professor  an  der  Akademie.  Von  ihm :  Der  Fleiss  (Steinstatue, 
Fa^ade  des  Pal.  zu  Versailles),  Eindergruppe  (Basrelief,  Aussenseite  der  Eapelle 
dieses  Palastes),  Marmoryase  (Park  des  Palastes  Tor  der  Orangerie),  Nymphe  (1688 
Marmor),  etc. 

Raoul,  Jean,  Maler  des  15.  Jahrhunderts.  1477  malte  er  eine  Genealogie  der 
französischen  Ednige  mit  ausgezeichneten  Miniaturen. 

Baonx,  Jean,  Maler,  geb.  12.  Juni  1677  in  Montpellier,  f  10.  Febr.  1734  in 
Paris,  Schaler  von  Ranc  in  Montpellier  und  BonBoulogne  in  Paris.  Er  erhielt 
den  Grossen  Rompreis  1704  auf  Grund  eines  David  und  Goliath,  studirte  8  Jahre 
in  Rom,  2  Jahre  in  Venedig;  1714  kehrte  er  nach  Frankreich  zurück  und  malte  im 
Auftrage  des  Grosspriors  von  Vend6me  die  vier  Menschenalter,  wofür  er  von  dem- 
selben eine  Pension  von  1000  Livres  sowie  freie  Wohnung  in  seinem  Palast  erhielt, 
von  dem  er  mehrere  Gemächer  mit  Gemälden  schmückte.  R.  hielt  sich  1720  einige 
Zeit  in  England  auf.  Von  ihm:  Telemach  seine  Abenteuer  erzählend  (Mus. Louvre), 
Marie- FranQoise  Perdrigon  (Mus.  Versailles),  Eine  Vestalin  (Mus.  Bordeaux),  Musik- 
spielerin (Mus.  Douai),  Vestalin  mit  dem  heiligen  Feuer,  Aiiadne  und  Bacchus 
(Mus.  Montpellier),  Bildniss  Anne  Marguerite  Petit  (Mus.  Orleans),  Rinaldo  und 
Armida  (Mus.  Nantes),  Junges  Mädchen  von  der  Grossmutter  überrascht  (Museum 
Marseille).  Werke  von  ihm  auch  in  den  Mus.  zu  Florenz,  Berlin,  St.  Petersburg, 
Schieissheim,  etc.    Mitglied  der  Akademie  1717. 

Bapetti,  Camlllo^  Maler,  geb.  1858  in  Mailand  (?),  wo  erthätigwar.  Er  malte 
in  Gel  und  Aquarell  Genrebilder  und  Bildnisse  und  hat  auch  radiert.  Von  ihm :  Der 
Auserwählte,  „Eommt  Papa  nicht?",  etc. 

Raph^  s.  Baff. 

Raphael,  (Raffaello),  s«  Santi« 

Raphael  tob  Messina,  s.  Allbrandi. 

BaphoDy  (Baphnn)^  Hans,  Maler  aus  Northeim,  der  um  1600  blühte,  f  1528  (?), 
thätig  in  Einbeck.  Von  ihm  im  Provinz.-Musenm  zu  Hannover  ein  Märtyreraltar  aus 
der  Jakobskirche  zu  Einbeck,  ein  Triptychon  aus  der  Georgskapelle  ebenda  (jetzt  in 
der  Cumberlandgalerie),  ein  Triptychon  im  Eapitelsaal  des  Halberstädter  Doms,  ein 
Triptychon  aus  dem  St.  Alexanderstift  in  Einbeck  (jetzt  in  der  Cumberlandgalerie  zu 
Hannover),  ein  Anderes  auch  aus  Einbeck,  ebenda.  Ein  Wandelaltar  in  der  Hildes- 
heimer  Micbaelikirche,  mehrere  Altäre  und  Flügel  im  Prov.-Museum  Hannover,  aus 
Teistungenburg,  etc.  In  des  Meisters  Werkstätte  worden  auch  Bildwerke  geschnitzt. 
Vergl.  D.  R.  Engelhard  „Hans  Raphon",  Lpzg.  1895. 

Bapianns,  s.  Ondendijk. 

Bapln,  Alexandre,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  vor  1850  in  Noroy-Le- 
Bourg  (D^p.  Haute  Saöne),  f  im  Nov.  1889,  Schüler  von  G^röme,  Franyais, 
Gleyre  und  Lancrenon.  Er  malte  Landschaften.  Von  ihm:  Bach  bei  Nans-Lison 
(Mus.  Besannen),  Teich  bei  Mortefontaine  (1874),  Bach  in  der  Franche-Comtä  (1882), 
etc.    Med.  111.  Kl.  1875,  IL  Kl.  1877. 

Bapine,  Maximillen,  Radierer,  geb.  1840  in  Beaune  la  Rolande  (D^p.  Loiret). 
Er  lebt  zu  Boulogne,  schuf  erst  zahllose  kartographische  Arbeiten  und  seit  1861 
Linienstiche.  Von  ihm  Ruhe  auf  der  Flucht  nach  Aegypten  (nach  Luc.  Oliv.  Merson), 
Rabbiner  am  Sabbath  die  Bibel  auslegend  (nach  Le  Gomte  de  Nouy),  Am  Hochzeits- 
morgen (nach  Mosler),  A.  nach  Dupuy,  Girard,  Metzmacher,  etc.  Ment.  Hon. 
London  1862  und  Paris  1880. 

Baplsardi,  Miehele^  Maler,  geb.  27.  Dec.  1822  in  Gatania,  Schüler  von  Costa 
in  Rom  und  der  San  Luca-Akademie  das.,  auch  in  Florenz,  Venedig  und  Paris 
weitergebildet.  Von  ihm :  Mädchen  aus  Catania  (Mus.  Civico,  Turin),  Episode  aus 
der  Belagerung  von  Messina  1301,  Der  gefangene  Troubadour,  S.  Benedict,  Die 
Jünger   in  Emaus,  Die  Dichter  am  Hofe  Friedrich««,  etc. 

Bappard)  Clara  Ton,  Malerin,  geb.  19.  Mai  1857  in  Wabern  bei  Bern,  Schülerin 
von  Dom.  Skntetzky,  F.  Dreher,  später  von  G u s s o w  in  Berlin.  Sie  Hess 
sich  nach  Reisen  durch  Italien  und  Deutschland  in  Interlaken  nieder  und  malte  Bildnisse, 

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Rascalon  —  RassenfoBse.  1? 

Genrebilder  nnd  Ulnstrationen,  z.  B.  Spitzenklöpplerin  (Mus.  Freibnrg  i.  B.).  Bei 
Bmckmana  in  Manchen  erschienen  16  Blatt  ^Fhantasien^  von  ihr.  Med.  II.  Kl. 
London. 

BasealoB,  GnlUanme-J^rdme^  Maler,  geb.  1786,  thättg  in  Paris,  Schaler  Ton 
C  i  c  6  r  i  and  B  o  u  t  o  n.  Er  decorirte  das  VaadeTÜle-Theater  in  Paris.  Von  ihm 
Inneres  eines  Hofes  (1821),  Ueberreste  einer  alten  Kirche  in  Belgien  (1883),  Ruioen 
in  Brüssel,  etc. 

BaMh,  Helnrleh,  Maler,  geb.  25.  Oct  1840  in  Norburg  auf  Alsen,  Schüler 
der  Kuustschule  zu  Karlsruhe,  der  Münchener  Akademie,  von  Mellye,  Gude  und 
Ramberg,  endlich  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Italien  und  die  Nord-  und  Ost- 
See-Küstenlfinder.  £r  Hess  sich  in  München  nieder.  Von  ihm  Venezianische  Lagune, 
Fischer  in  Prerow,  Groquef. 

Rasch,  Otto  Franz  LndwIiT)»  Maler,  geb.  10.  M&rz  1862  in  Artern  a.  d.  üostrut, 
Schüler  von  Thedy.  £r  malte  Bildnisse  und  Genrebilder  und  Hess  sich  in  Weimar 
nieder.  Von  ihm  Verlassene  Kinder,  In  der  Schreibstube,  etc.  Kl.  gold.  Med. 
Berlin  1891. 

Basehdorfy  Franz,  Baumeister,  geb.  15.  Aug.  1858  in  Köln  a.Rb.,  f  16.  Not. 
1888.  Er  war  an  den  Domentwürfen  1885—88  und  an  einem  Schlossplan  Ar  den 
nachmaligen  Kaiser  Friedrich  beschäftigt. 

Baschdorff,  Julias,  Baumeister,  geb.  2.  Juli  1823  in  Pless,  Schaler  der  Ber- 
liner Bauakademie.  1853  wurde  er  Stadtbaumeister  in  Köln  a.  Rh.,  wo  er  das 
Rathhaus  restaurirte,  einige  Schulgeb&ude  schu^  den  Gürzenich  umbaute,  und  am 
Stadttheater,  dem  Museum  und  mehreren  Kirchen  th&tig  war.  Von  ihm  ferner 
Postgebäude  in  Braunschweig,  Heidelberg  nnd  MOnster  i.  W.,  der  Bahnhof  in  Münster, 
das  Ständehaus  in  Düsseldorf,  etc.  1878  wurde  er  Baurath  und  Prof.  an  der  Ber- 
liner Akademie.  In  Berlin  schuf  er  u.  A.  die  Englische  Kirche  im  Monbijou-Garten, 
und  den  seiner  Vollendung  entgegenrückenden  Dom.  R.  hat  auch  mehrere  Vorlagen- 
werke^  Architektonische  Studien,  etc.  yeröffentlicht.    Geh.  Reg.-Rath. 

Basehdorff;  Otto,  Baumeister^  geb.  28.  März  1854,  Sohn  und  Schüler  des 
Julius  R.  Er  wurde  1881  Regierungsbaumeister,  ferner  Prof.  am  Charlottenburger 
Polytechnikum.  Er  war  an  den  Pergamon- Ausgrabungen,  sonst  meist  an  den  Werken 
seines  Vaters,  mitthätig. 

Basehigr»  Carl,  Holzschneider,  geb.  9.  Dec.  1849  in  Stolpen  in  Sachsen  und 
ist  in  Stockholm  ansässig.  Er  war  Schüler  von  C.  Dietrich  in  Dresden,  später 
arbeitete  er  unter  Bürkner  in  dessen  Atelier.   Er  schnitt  u.  A.  nach  L.  Richter. 

Baamnssen,  Carl,  Maler,  geb.  31.  Aug.  1841  in  Aeröskjöbing  (Insel  Aerö), 
t  1.  Oct.  1893  durch  Sturz  in's  Meer  auf  der  Rückfahrt  Ton  Grönland,  Schüler  Ton 
J.  Didrik  Frisch,  der  Kopenbagener  Akademie  und  von  Aagaard.  Er  bereiste 
Dänemark,  Grönland,  Italien  (1872X  Paris  und  England  (1878).  Von  ihm  Ansicht 
nahe  Skagen  (1863),  Mitternacht  an  der  Küste  von  Grönland  (1872),  Winterabend 
nahe  einem  Grönländer  Fjord  (1883)  u.  A.  in  der  Kopenhagener  Galerie,  Grossvater 
mit  kleinen  Kindern,  etc. 

BasmusBen,  Georg  AntOB,  Maler,  geb.  7.  Aug.  1842  in  Stavanger,  Schaler 
der  Stockholmer  Akademie  unter  Rhode,  sowie  Ton  0.  Achenbach  und  von  H. 
Gude  in  Dasseldorf,  thätig  als  Landschaftsmaler  in  letzterem  Ort.  Von  ihm 
MotiT  aus  dem  Sogne^ord  (1879),  Motiy  aus  Hardanger  (Mus.  Stockholm),  Motiv  aus 
Gudvangen  (Mus.  (Königsberg),  etc. 

Basp,  Carl  Gottlob,  Kupferstecher,  geb.  25.  Mai  1752  in  Dresden,  f  1807 
das.,  Schüler  von  Zucchi,  thätig  in  Leipzig.  Von  ihm  Stiche  nach  van  Dyck, 
FOger,  Graff,  Pesne,  Smugliewicz,  etc. 

Baspal,  Antoine,  Maler,  geb.  1738  in  Arles,  f  1811.  Von  ihm  besitzt  das 
Museum  zu  Aix  Bildniss  einer  jungen  Bäuerin  in  Altarlesischer  Tracht. 

Baspay,  Jean-Pierre,  Maler,  geb.  1748  in  Avignon  (D6p.  Vaucluse),  f  18.  März 
1825  das.,  Schaler  Ton  Joseph  V er n et.  £r  wurde  Mitglied  der  weissen  ßasser- 
braderschaft,  die  in  Avignon  eine  Art  Kunstakademie  bildete.  Werke  von  ihm  be- 
sitzt das  Museum  zu  Avignon,  z.  B.  Ansicht  des  päpstlichen  Palastes  zu  Avignon 
and  Bildniss  des  Abb^  Juenet. 

Baspell,  8.  BaespeU. 

Bassenfosse,  Armand,  Maler,  geh  6.  Aug.  1862  in  Li^ge,  lernte  zuerst  den  Handel, 
trat  mit  27  Jahren  zur  Kunst  aber,  in  der  er,  Autodidakt,  nur  von  den  Rathschlägen 
Ftflicien  Repa'  unterstatzt  wurde.  Er  hat  sich  besonders  mit  der  technischen  Durch- 
bildung  der  Radierung   befasst.    Wir  nennen    davon   Die  Plätterin,   Der  Geizhals, 

Allgemeines  Kflnstler-Lezicon.   8.  Aufl.   4.  Band.  Digitized  byi^jOOQ^^ 


18  HasBet  —  Ratti. 

Nacktes  Mädchen  mit  Lyra,  Weiblicher  Akt,  £x  Hbris  Mockel,  ferner  die  Plakate: 
Art  ind^pendant,  Blonde  superieure,  Bock  Champagne,  Date  Victoria,  Holle  russe,  n. 
8.  w.    Mehrere  Med.  der  Sociät^  des  Aqaafortistes  Beiges  1893—1895. 
Bagsety  Jean,  s.  Talentln. 

RassmanD,  Ednard,  Bildhauer,  geb.  1828  in  Meioingen.  Er  war  in  München 
thätig. 

Bassmnssen.  Tngre  Sigrnr,  Maler  und  Zeichner,  geb.  14.  December  1860  in 
Gothenbnrg,  Schfller  des  technischen  Instituts  und  der  Kunstakademie  in  Stockholm. 
Er  liefert  Zeichnungen  fflr  die  Zeitschrift  Annual  Achitectural  Review  London.    Plakat 
Konst  üstaellning  i  Goeteborg  (1896). 
BassmnsseDy  b.  RasmiigseB« 

BastelL  John,  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  London,  f  1536. 
Er  war  der  Schwager  des  Sir  Thomas  More.  1529  illustrirte  und  veröffentlichte  er 
ein  Werk:  The  Pastyme  of  the  People,  etc.  mit  Bildnissen  von  Päpsten,  Kaisern  und 
Königen.    1811  wurde  es  neu  herausgegeben  von  Dibdin. 

Rastrellii^  Conte  Carlo  Bartolomeo^  Bildhauer  und  Erzgiesser  des  18.  Jahr- 
hunderts, geb.  in  Italien,  thätig  u.  A.  in  St.  Petersburg  für  Peter  den  Grossen.  Von 
ihm  die  Bronzebüste  des  Artilleriemajors  S.  L.  Buchrostow  (1715),  Verzierungen  des 
Sommer hof garten s.  etc. 

Batttrelliy  Carlo  d.  J.»  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  f  1771.  Er  wurde 
russischer  Oberhofbaumeisler  und  baute  das  neue  Schloss  Sarskoe-Selo,  den  neuen 
Bau  zu  Peterhof,  den  neuen  Winterpalast  (1741),  die  pantheon artige  Andreaskirche 
zu  Kiew  (1744)  und  den  Pal.  Stroganow. 

Batgeb^  (Bathgeb)^  Jerg.  (Georg),  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Schwä- 
bisch Gmünd  (Bayern),  einer  der  besseren  Meister  der  schwäbischen  Schule,  dessen 
Werke  lange  Zeit  irrthümlich  unter  dem  Namen  Schwed  gingen.  Von  ihm  ein 
Altarbild  von  1519  in  der  Stiftskirche  zu  Herrenberg  (Württemberg),  Freskencyclus 
von  der  Schöpfung  bis  zum  jüngsten  Gericht,  im  Kreuzgang  des  Karmeliter-Klosters 
zu  Frankfurt  a.  M.  Das  Städelsche  Institut  daselbst  besitzt  farbige  Zeichnungen 
von  ihm. 

Bath,  Henriette,  Malerin,  geb.  1772  in  Genf,  f  1856,  Schülerin  von  Isabey. 
Sie  malte  Bildnisse  und  arbeitete  auch  in  Email.  Mit  ihrer  Schwester  stiftete  sie 
das  Mus^e  Rath  in  Genf.    Ehrenmitgl.  der  Soci^tä  des  Arts  1801. 

Bathansky,  Hans,  Bildhauer,  geh  23.  Nov.  1858  in  Wien,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  unter  Kundmann,  thätig  in  Wien.  Sein  Entwurf  für  ein  Wiener  Mozart- 
Denkmal  errang  den  III.  Preis.  Von  ihm;  Grabmal  des  Gen.  Fraticevicz  in  Zombor, 
Reiterstatuen  zu  Lainz,  Händel  und  Gluck  (Statuen,  Rudolfinum  zu  Prag),  Monu- 
mentalbrunnen mit  Helios  und  Semele  (Abbazia).  Gold.  Med.  Wien  1895,  München  1897. 
Bathbone,  John,  Maler,  geb.  um  1750  in  Chesbire,  f  l^^'^-  ^^  ^^^  Auto- 
didakt und  malte  ausgezeichnete  Landschaften,  die  er  oft  von  Moreland  und 
Jbbetson  und  auch  von  Anderen  stafßren  Hess.  Die  Mus.  zu  Liverpool  und 
Salford  besitzen  Landschaften  von  ihm.    Oft  gehen  sie  unter  falschem  Namen. 

Bathier,  Louis,  Maler,  geb.  vor  1800,  f  nach  1818,  Schüler  von  David, 
thätig  in  Paris.  Von  ihm :  Bildniss  des  Marschalls  von  Bournonville  (1817  Mus. 
Versailles),  ferner  Christus  der  gute  Hirte  (1812),  Ulysses  bei  Laertes  von  Dolius 
und  den  Seinen  erkannt  (1819),  etc. 

Battl,  Adriane,  Bildhauer,  geb.  24.  Mai  1845  in  Garrara,  Schüler  von 
Bonanni  in  der  Baukunst,  dann  von  der  Akademie  in  Carrara,  von  der  in  Massa, 
von  Carimini  in  Rom  und  Micheli  in  Florenz.  Er  wurde  Professor  in  Serravezsa. 
Von  ihm:  Mutterliebe,  Die  Ueberraschung,  Taufbecken  und  Kamin  im  Stil  des  16. 
Jahrhunderts,  sowie  viele  andere  decorative  Arbeiten,  etc. 

Batti,  Carlo  Giuseppe,  Maler,  geb.  1735  in  Genua,  f  1795,  Schüler  seines 
Vaters  Giovanni  R.,  dann  von  R.  Mengs.  Er  war  hauptsächlich  als  Schriftsteller 
thätig  und  schrieb  u.  A. :  Leben  des  R.  Mengs,  Leben  der  Genueser  Künstler,  etc. 

Batti,  Ednard,  Maler,  geb.  1816  in  Berlin,  f  nach  1848  (?),  Schüler  von 
Brücke  und  He n sei,  thätig  in  seiner  Vaterstadt.  Er  malte  Historien,  Genre- 
bilder, etc. 

Batti,  FranceBCO,  Maler  und  Holzschneider,  geb.  19.  Sept.  1819  in  Mailand, 
Schüler  von  L.  Sacchi.  1847  leitete  er  die  Holzschnittanstalt  der  „Mondo  illustrato* 
in  Turin.  1848  begab  er  sich  nach  Genua,  dann  nach  Mailand  und  Turin,  bis  er 
endlich  eine  xylographische  Abtheilung  an  der  Akademie  zu  Bologna  zu  errichten 
bekam.    Er  erfand  eine  Art  Staats-  und  Bankscheine  herzustellen,  die  die  Fälschung 

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Ratti  —  Rauch.  19 

ttomöfflich  macht  Nehen  zahllosen  ülustrationeo  far  Zeltschriften  schuf  er  solcLe 
für  Manzonis  „Promessi  Sposi^,  für  Maffeis  Uebersetzung  der  Trauerspiele  Schillers, 
fftr  Sappeys  Anatomisches  Werk,  etc.    Silb.  Med.  1845  Mailand. 

Rattiy  Giofanni  ▲(^ostlno.  Maler,  geb.  1699  in  Savona,  f  1775  in  Genua, 
Schüler  Ton  B.  Lutl  in  Rom.  Er  malte  Historien,  z.B.:  Die  Enthauptung  Johannes 
des  Täufers  und  andere  Bilder  aus  dessen  Leben  in  der  San  Giovanni-Kirche  zu 
Savona ;  besonders  bekannt  wurde  er  aber  durch  seine  Theaterdecorationen  und  seine 
Garicaturen.    R.  hat  auch  einiges  gestochen. 

Bau,  Ernst,  Bildhauer,  geb.  1838  in  Biberach,  f  24.  Aug.  1875  in  Stuttgart, 
Schüler  der  dortigen  Kunstschule,  dann  in  Berlin  weiter  gebildet.  Von  ihm:  Psycbe 
als  WasserträgeriD,  Die  Erfindung  der  Malerei  (für  den  Herzog  von  Meiningen), 
Uhland  (Büste  für  die  Stuttgarter  Liederhalle),  Knecht  (Büste  für  Biberach),  Pfaff 
(desgl.  für  Esslingen),  die  Germania  des  Kriegerdenkmals  in  Stuttgart,  das  Giebel- 
feld des  Züricher  Bahnhofs  und  die  Schillerstatue  für  Marbach. 

Bau,  Heinrich  Woldeoiar,  Maler  und  Lithograph,  geb.  5.  Aug.  1827  in  Dresden, 
t  7.  April  1889  das.,  Schüler  Ludwig  Richters,  in  Italien  weiter  gebildet.  Er 
wurde  Lehrer,  1877  Professor  am  Dresdener  Polytechnikum.  In  der  Dresdener  Hof- 
oper malte  er  verschiedene  kleinere  Wandbilder  in  Wachsfarben.  Sonst  schuf  er 
Landschaften  in  Gel  und  besonders  in  Aquarell.  Er  hat  viel  nach  L.  Richter 
lithographirt. 

Bau,  Karl  Emil,  Maler,  geb.  29.  Nov.  1858  in  Dresden,    Schüler  der  dortigen 

Akademie    unter    Pohle    und    der   Münchener   Akademie  unter  A.  Wagn  er  und 

Lindenschmit,  thätig  in  München.    Er  hatte  erst  Lithograph  werden  wollen,  ent- 

.  wickelte    sich   sp&ter   aber   als  Genremaler.    Von   ihm:   Schwere  Reiter,    Leichte 

Kavallerie,  Spottvögel,  Ein  Landler. 

Bau.  Leopold,  Bildhauer,  geb.  2.  März  1847  in  Nürnberg,  f  26-  J&<^-  1B80 
in  Rom,  Schüler  von  R.  Begas.  Von  ihm:  Hippokrates,  Plato  (für  die  Kieler 
UniTersität),  Abenddämmerung,  Victoria  (Bronzerohguss  in  der  Berliner  Nat.-Gal.), 
Die  Natnrforschung  (desgl.)»  etc. 

Bauch,  Carl,  Kupferstecher  und  Radierer,  geb.  17.  Aug.  1806,  f  24.  Febr.  1884, 
Schüler  seines  Bruders  Ernst  R.  und  von  Mo  11  er.  Er  war  Hofkupferstecher  zu 
Darmstadt,  wo  er  lebte.  Er  wurde  Mitgl.  der  Gesellschaft  Britischer  Architekten. 
Von  ihm:  Zeichenvorlagen  zu  Ornamenten  (nach  Hessemer),  Ansichten  von  Frankfurt, 
Nürnberg,  Würzburg,  u.  s.  w.;  Die  Kirche  zu  Pitonto  (nach  Cavalleri),  Vorhalle  und 
Hauptportal  des  Freiburger  Münsters  (Originalradierung),  A.  nach  L.  Lange,  u.  A.  m. 

Bauch,  Charlos,  Maler,  geb.  4.  Mai  1791  in  Strassburg,  f  16.  Febr.  1857  in 
Nancy,  Schüler  ?on  J.  Laurent  d.  Ae.  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Er  hielt 
sich  zuletzt  sieben  Jahre  in  Italien  auf.  Von  ihm:  im  Mus.  zu  Versailles  Bildnisse 
Franz  II.,  des  Herzogs  von  Broglie,  der  Herzogin  von  Lothringen,  des  Herzogs  von 
Penthiövre  und  seiner  Familie,  des  Herzogs  von  Enghien.  Im  Mus.  zu  Nancy  Ansicht 
von  Havre^  Ansicht  Ton  Ronen  und  eine  Copie  nach  Grenze.  Bildnisse  von  ihm 
auch  in  der  Gal.  des  Schlosses  von  Eu,  u.  s.  w.  R.  hat  Zeichnungen  für  den  Reise- 
führer durch  Frankreich  von  Girault  de  Saint-Fargeau  geliefert. 

Baiieh,  Christiaii,  Bildhauer,  geb.  2.  Jan.  1777  in  Arolsen,  f  5  Dec.  1857  in 
Berlin,  Sohn  eines  fürstlich  Waldeck'schen  Kammerdieners,  Schüler  von  Valentin, 
dann  Ton  Ruhl  in  Kassel.  1797  kam  er  als  Kammerdiener  Friedrich  Wilhelms  H. 
nach  Berlin,  wo  er  sich  weiterbildete.  Er  erhielt  seine  Pension  und  ging  1804  nach 
Rom,  wo  er  sich  Thorwaldsen,  Koch,  Schick  und  Reinhart  anschloss.  1811  wurde 
er  nach  Berlin  zurückberufen,  schuf  in  Gharlottenburg  die  liegende  Statue  der 
Königin  Louise  für  das  dortige  Mausoleum,  das  er  im  folgenden  Jahr  zu  Rom  in 
Marmor  ausführte,  obgleich  es  auf  dem  Trausport  in  60  Stücke  zerbrochen  worden 
war.  Der  fertige  Marmor  wurde  auf  einem  englischen  Schiff  verladen,  von  einem 
amerikanischen  gekapert,  aber  von  einem  englischen  zurückerobert  R.  wurde  einer 
der  angesehensten  Bildhauer  seiner  Zeit  und  hat  viele  Schüler,  darunter  Drake 
und  Rietschel  ausgebildet.  Von  seinen  zahlreichen  weiteren  Werken  nennen  wir 
die  Statuen  der  Generale  Scharnhorst  und  Bülow  für  Berlin  (1815),  die  Statue 
Blüchers  für  Breslau  und  Berlin  (1826),  das  Goethedenkmal  in  Frankfurt  a.  M.,  die 
sitzende  Statue  des  Königs  Max  für  München  (1829),  sechs  Polychrome  Victorien 
für  die  Walhalla  bei  Regensburg  (1888),  der  betende  Moses,  Büsten  von  Thorwaldsen, 
Hufeland,  Goethe,  Schleiermacber,  Dürer  und  vielen  Anderen,  als  Hauptwerk  aber 
das  Denkmal  Friedrichs  des  Grossen,  umgeben  von  seinen  bedeutendsten  Generalen 
(1851).    Seine  Arbeiten  wurden  1865  in  einem  Rauchmuseum  vereinigt. 

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20  Rauch  —  Rausch. 

Ranoh^  Ernst,  Kupferstecher,  geh.  1797  in  Darmstadt,  f  nach  1880  (?),  Schaler 
▼on  L.  Portmann,  auch  tou  J.  Hersent  in  Paris  (1822).  Mit  seinem  Bruder 
Carl  B.  stach  er  verschiedene  grössere  Illustrationen  in  Stahl.  Von  ihm  ferner:  Die 
Paulskirche  in  Rom  (Inneres,  nach  Lerch),  Betende  Italiener  (nach  Schorn),  Bildniss 
J.  V.  Liehigs   (nach  Trautschold),  etc.    Er  wurde  Hofkupferstecher  in  Darmstadt. 

Baneh^  Johann  Nepomnk,  Maler,  geb.  15.  Mai  1804  in  Wien,  f  im  März  1847  in 
Rom.  Er  malte  und  radierte  Thierbilder.  Die  Wiener  K.  K.  Museen  besitBen  von 
ihm  Kuh  von  einem  Stier  verfolgt  (1832).  —  Auch  seine  beiden  Brüder  Ferdinand 
R.  und  Johann  Joeeph  R*  waren  Tbiermaler  und  Radierer.  Letzterer  malte  auch 
Landschaften,  und  hat  Deutschland  sowie  Russland  bereist. 

Ranctamüller,  Mathias,  Bildhauer,  geb.  vor  1660  in  Tirol,  f  nach  1720.  Er 
wurde  K.  K.  Hofbildhaoer  in  Wien,  wo  er  1693  für  die  Dreifaltigkeitskirche  beschäftigt 
war.  Von  ihm  das  Modell  für  die  Prager  Brückenstatue  des  Hl.  Nepomuk  (1683  in 
Erz  gegossen  und  aufgestellt),  Der  Raub  der  Sabinerinnen  (Elfenbein,  Gal.  Liechten- 
stein), etc. 

Randner,  Robert  Hermann,  Maler  und  Radierer,  geb.  25.  Jan.  1854  in 
Nimkau  (Schles<'ep).  Er  war  erst  in  einer  Porzellanfabrik  beschäftigt,  besuchte  die 
Leipziger  Kunstschule,  dann  die  Münchener  Akademie  unter  Benczur,  Kraus- 
kopf, Löfftz,  Raab  und  Bträhuber.  Mehrere  Jahre  lang  reiste  er  im  Auftrag 
der  Gesellschaft  für  vervielf.  Kunst  in  Wien,  um  alte  Niederländische  Bilder,  etc. 
zu  radieren.  Ausserdem  schuf  er  Original radierungen,  meist  Köpfe,  die  etwas  über- 
mässig ausgrarbeitet  sind,  und  malte  Landschaften. 

Ranecker,  Theodor,  Maler,  geb.  15.  Nov.  1854  in  München,  studirte  erst 
am  dortigen  Polvtechnikum  um  Baumeister  zu  werden,  legte  sich  später  aber  auf  die 
Genremalerei.  Er  war  mehrere  Jahre  an  der  Inncndecoration  der  Ludwigsschlösser, 
besonders  in  Neuschwanstein,  betheiligt.  Von  Oelbildern  nennen  wir:  Ein  Früh- 
lingsdrama, Das  Ende  vom  Lied,  etc. 

Ranffer,  Karl,  Maler,  geb.  1727  in  Regensburg,  f  1802  in  München.  Er  war 
Secretär  des  Kurfürsten  Maximilian  III.  von  Bayern,  und  schuf  Miniaturen. 

Ranft,  Fran^^ois  Lonis,  Maler,  geb.  1780  in  Luzern,  f  1798  im  Haag,  Schüler 
seines  Vaters,  auch  in  Paris  und  Rom  gebildet.  Er  bereiste  Holland  und  Deutsch- 
land und  blieb  längere  Zeit  in  Hamburg  ansässig.  Er  decorirte  mehrere  Plafonds 
im  Schloss  zu  Kassel.  —  Ein  anderer  Schweizer  Rauft  (fRanflPt,  Ranffltf)  gewann 
1684  einen  Preis  an  der  Pariser  Akademie  auf  Grund  seines  Enoch  ruft  zuerst  den 
Namen  des  Herrn  an. 

Ranft,  Franz  Lndwig,  s.  Raff. 

Ranlin,  6.,  Malerin,  geb.  um  1820  (?)in  Montlis  (Ddp.  Seine-et-Mame).  Von 
ihr:  Das  Gebet  (Mus.  Marseille),  Episode  aus  den  Vend^e-Kriegen  (1852),  etc.^ 

Ranniaeher,  Anton  Franz,  Bildhauer,  des  18.  Jahrhunderts,  f  14.  Sept!  1787 
in  Wartenberg  (Böhmen).    Er  war  in  Grossglogau  thätig. 

Rann,  Hans  Rndoif,  Kupferstecher,  geb.  1805  in  Zürich,  wo  er  thätig  war. 

Rannaoher,  g.  Raniiactaer« 

Ranntaeiin,  Hermann,  Lithograph,  geb.  1817  in  Frankfort  a.  M.  1886  gelangte 
er  nach  Paris  und  Hess  sich  später  naturalisiren.  Von  ihm:  Sa.  Am^lie  (nach 
Delaroche),  Blätter  nach  Chardin  u.  A.  für  eine  „Galerie  Roccocco*,  Ansichten  von 
Paris  und  St.  Petersburg,  58  Bildnisse  von    Pariser  Bühnenkünstlern  (1846),  o.  v.  A. 

Ranpp,  Karl,  Maler,  geb.  2.  Mfirz  1887  in  Darmstadt,  Schüler  von  A.  Lucas 
in  Darmstadt,  J.  Becker  in  Frankfurt  und  von  der  Münchener  Akademie  unter 
Piloty.  Er  liess  sich  1868  als  Professor  an  der  Gewerbeschule  in  Nürnberg,  dann 
aber  wieder  (1879)  in  München,  endlich  am  Ghiemsee  nieder,  und  malte  fast  nur 
noch  staffirte  Landschaftspartien  von  diesem  See.  1882  wurde  er  Prof.  an  der 
Münchener  Akademie.  Von  ihm :  Vom  Sturm  gejagt  (1885  Gal.  Dresden),  Ave  Maria, 
Glücklich  gelandet,  Friede  (Nat.-Gal.  Berlin),  Abschied  (Gal.  Darmstadt),  Andere  in 
den  Gal.  zu  Mannheim,  Münster,  etc.    Bayr.  Michaelsorden,  Hess.  Verdienstorden  I.  Kl. 

Ranseta,  Anna,  Malerin,  geb.  28.  Aug.  1852  in  Kassel,  Schülerin  der  Akademie 
in  Stuttgart,  wo  sie  sich  auch  als  Stilllebenmalerin  niederliess. 

Rausch,  R^la,  Bildhauer,  geb.  1878  in  Pressburg,  Schüler  der  ungar.  Kunst- 
gewfrbeschule  unter  Lora nfi,  später  der  Bildhauer- Section  der  Landesmusterzeichen- 
schule  unter  Prof.  Strobl.    Von  ihm:  Kinderstatue,  Kinderbüste,  etc. 

Rausch,  Leonhard.  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1813  in  Jülich,  f  19.  April 
1895  in  Düsseldorf,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie  unter  Schirmer.  Er  malte 
und  stach  Rhein-,  Schweizer-  u.  a.  Landschaften. 

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Rauscher  —  Ravenet.  21 

Bangcher,  €feorg  Friedrioh.  Maler,  geb.  vor  1810  in  Coburg,  Schüler  seines 
Vaters  J.  August  Friedrich  R.,  weitergebildet  unter  Dillis  ucd  W.  Kobell. 
£r  wurde  Goburgischer  Hofmaler  und  Akademieprofessor.   Er  malte  Landschaften. 

Bauseher,  J.  Angrust  Friedrieh,  Maler,  geb.  1754  in  Coburg,  f  1808  das.  Er 
malte  staffirte  Landschaften  von  denen  sich  zwei  im  Museum  zu  Leipzig  befinden. 

Rauscher,  Karl,  Kupferbtfcher,  geb,  16.  Febr.  1841  in  München,  Schüler  der 
dortigen  Akademie,  unter  Thftter  und  Raab.  Er  war  in  seiner  Vaterstadt  th&tig. 
Von  ihm :  Haspinger  reizt  die  Tiroler  zum  Aufstand  (nach  Gabi),  Eindergruppe  (nach 
Laufberger),  Der  Besuch  (nacb  Defregger  radiert),  etc. 

Banschner,  Christian  Benjamin,  Wachsbossirer  und  Stuccateur,  geb.  1725  in 
Naumburg,  f  2.  Aug.  1798  in  Frankfurt  a.  M.,  wohin  er  1747  nach  Reisen  durcb 
Deutschland  gelangte.  Er  lieferte  schöne  Stuckdecorationen,  bossirte  Bildnisse, 
Landschaften,  etc.  in  Wachs,  formte  Gemmen  ab,  etc.,  hat  auch  endlich  aquarellirt. 
—  Sein  Sohn  Johann  Christoph  B«,  geb.  1760,  übte  dieselbe  Kunst. 

Bantz,  (aneh  Bnes),  Lambert,  Maler,  geb.  1647  in  München,  f  9.  Jan.  1697 
in  Prag.    Seit  1694  war  er  in  Prag  thätig. 

Banwaert,  Jakob,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Amsterdam,  Schüler 
des  Maerten  van  Veen,  den  er  sp&ter  1572  vor  spanischen  Verfolgungen  in 
Haarlem  schützte  und  in  seinem  Amsterdamer  Haus  verbarg.  Er  war  vielleicht  blos 
Dilettant  und  besass  selbst  eine  schöne  Bildersammlung. 

BavanalB,  Jnan  Bantista,  Kupferstecher  des  17.  und  18.  Jahrhunderts,  geb. 
1678  in  Valencia,  Schüler  von  Evaristo  Munoz.  Er  lieferte  viele  Titelblätter 
und  Buchillustrationen;  von  ibm  ferner  Reiterbildniss  D.  Felipe  V.,  Bildniss  des 
Gregorio  Ridaura,  Der  hl.  Rodrigo,  Stammbaum  der  kgl.  spanischen  Familie,  etc. 

Bayanlt,  Ange  Ben6,  Maler,  Kupferstecher  und  Lithograph,  geb.  4.  Febr.  1766 
in  Montargis  (D^p.  Loiret),  f  24.  November  1845  das.,  Schüler  von  Suvde.  Von  ihm: 
Niederlage  der  Arniida  und  ihrer  Schaaren  (1795,  Mus.  Montargis),  Selbstbild niss 
(Pastell,  ebenda),  Die  Wissenschaft  (ebenda),  Das  Studium  (ebenda),  Selbstbildniss 
(Miniatur,  ebenda),  Fünf  Ansichten  von  Schlossruinen  zu  Montargis  (Lithographien). 
Ferner  hat  R.  in  der  Kirche  zu  Montargis  die  Anbetung  der  Engel  ausgeführt. 

Bare,  Joanny,  Maler,  geb.  25.  Febr.  1827  in  Lyon,  f  im  August  1882,  Schüler 
von  Bonnefond  und  D r ollin g.  Er  Hess  sich  in  Marseille  nieder.  Von  ihm: 
Winzerlied  (1859),  Ein  Nachmittag  des  guten  Königs  Rend  in  Aix  (1877),  Petrarca 
in  Vaucluse  (1881);  auch  decorative  Gartons  zu  Glasfenstern,  etc. 

Bayeaa,  Mdme.  Emilie,  geb.  Bounieu,  Malerin,  geb.  um  1785  in  Paris,  f  nach 
1830,  Tochter  und  Schülerin  von  Michel  Honor6  Bounieu.  Von  ihr  Malende 
Frau  (1793),  Venus  von  Diomedes  verwundet  (1804),  Lautenspielerin  (1812),  etc.  Auch 
Bildnisse  und  Miniaturen. 

Bavel,  Ednard,  Maler,  geb.  1847  in  Genf,  thAtig  daselbst.  Das  Museum  Rath 
dort  besitzt  zwei  Genrebilder  von  ihm. 

Bavel,  Jnles,  geb.  4.  Dec.  1826  in  Paris,  Schüler  von  Gogniet.  Von  ihm 
Gefangennahme  des  Pierre  Broussel  (1857),  Die  schlechte  Nachricht  (1867),  Fiorentina 
(1878),  Bildniss  des  italienischen  Tragöden  Ernesto  Rossi,  etc. 

Bafelli,  Pieter  Anton^,  Maler,  geb.  1788,  f  nach  1815,  Schüler  von  B.  Bar- 
biers Pietersz  und  G.  H.  H o d g e s.  Er  war  in  Amsterdam  thätig,  malte  Genrebilder, 
besonders  aber  Bildnisse  in  Gel  und  Miniatur. 

Baven,  Ernst  t.,  Maler,  geb.  1816  in  Prenzlau,  f  13.  Januar  1890  in  Düsseldorf, 
thätig  in  Düsseldorf.    Er  malte  Landschaften,  besonders  aus  der  Schweiz. 

Bayen,  John  S.,  Maler,  geb.  21.  August  1829  in  Suffolk,  f  14.  Juli  1877  in 
Harlech  (Wales)  durch  Ertrinken,  Sohn  und  Schüler  eines  dilettirenden  Geistlichen, 
Thomas  R.,  hauptsächlich  aber  Autodidakt.  Er  malte  zuerst  in  der  Weise  Constables, 
später  eher  in  der  der  Praeraphaeliten.  Von  ihm:  Heuernte,  Kirche  zu  Salmsey, 
Mittsommer,  Mondschein  (1866),  Der  Himmel  verkündet  Gottes  Herrlichkeit  (1876),  etc. 

Baven,  Servatlns,  g.  Baeven. 

Bavenart,  Henneqnin  de,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  in  Brügge. 

Bavenat,  Th^dore,  Maler,  geb.  um  1820  in  Grenoble  (D6p.  Is^re).  Er  wurde 
Prof.  der  Zeichenscbule  in  Grenoble.  Von  ihm  Landschaft  am  Ufer  der  Isöre 
(Mus.  Grenoble),  Ansicht  von  den  Ufern  der  Rhone  (1848),  Weg  durch  das  Graisi- 
vaudonthal  (1844),  etc. 

Bavenet,  Simon,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  um  1755  in  London  (n.  A.  1749), 
t  nach  1813,  Sohn  und  Schüler  des  Simon  F.  R.,  studirte  auch  unter  Boucher  in 
Paris.    Durch  den  Grafen  Gaylus  gelangte  er  als  Kupferstecblehrer  an  ^  neuge- 

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22  Rayenet  —  Eaveste^n. 

gründete  Akademie  zu  Parma.  Dort  stach  er  die  Kuppelbilder  und  andere  Fresken 
Allegris,  für  die  ihm  grosse  Ehren  bescheert  wurden.  Doch  musste  er  wie  yiele 
Andere  sie  in  Folge  der  Revolution  schwinden  sehen.  Er  wurde  zu  Parma  in  den 
Ritterstand  erhoben.  Von  ihm  auch  Jupiter  und  Antiope  (nach  Rubens),  Theseus 
findet  sein  Schwert  (nach  Poussin),  etc. 

Barenet^  Simon  Francis,  Kupferstecher,  geb.  1706  in  Paris,  f  1774  in  Lon- 
don, Schaler  von  Lebas;  er  ging  um  1750  nach  London  und  verblieb  dort,  wo  er 
neben  Vivarez  und  viel  für  BoydcU  stach.  Yon  ihm  Georg  IL  (nach  Morier),  Der 
Teich  von  Bethesda  (nach  HogarthX  die  4.  und  5.  Platte  der  Folge  „Marriage  k  la 
Mode**  (nach  dems.),  Madonna  (nach  Beni),  A.  nach  Barbieri,  Brooking,Caliari,  Carracci, 
Cazali,  Gochin,  Coypel,  Dolci,  Feti,  Giordano,  Hayman,  Laori,  Lesueur,  van  Loo, 
Mercier,  Morelli,  Poussin,  Reynolds,  Rosa,  Tremoliöres,  Vecelu,  Watteau,  Wilson, 
Zoffany,  u.  A.  m. 

BaTenna,  Marco  da^  s«  Dente^  Maroo. 

RaveBna^  Severe  da^  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Padua.  An 
der  dortigen  Capeila  del  Santo  eme  Statue  des  Hl.  Hieronymus  (1500—2)  von  ihm. 
Zugeschrieben  wird  ihm  auch  die  Guidarello-Grabstatue  im  Mus.  zu  Ravenna. 

Bayennate,  IL  b.  Ingoll,  Matteo. 

BaTenttein»  Paul  tod»  Maler,  geb.  21.  Oct  1854  in  Breslau,  Schüler  von 
G u d e  und  Schönleber  in  Karlsruhe ,  weitergebildet  auf  Reisen  nach  Italien. 
Er  liess  sich  in  Karlsruhe  nieder  und  heirathete  die  Tochter  Moritz  v.  Schwinds. 
Von  ihm  Venedig  (Gal.  Karlsruhe),  Im  Albanergebirge,  Abend  im  Yalle  dei  Nervi, 
Waldlichtung  im  März,  Kastell  an  der  Riviera  (1884),  Blick  auf  Baden-Baden,  etc.  R. 
hat  auch  radiert.    II.  Med.  Melbourne  1881. 

Bafensteyny  Arnold  Tan,  Maler  des  17.  Jahrhunderts.  1626  verheirathete  er 
sich  in  Haarlem  und  liess  sich  1689  in  die  dortige  Gilde  einschreiben. 

Bavenzwaay^  Jan  van,  d.  Ae.»  Maler,  geb.  29.  Nov.  1789  in  Hilversum,  f  2.  Mftrz 
1869  das.,  Schfller  von  Jordan us  Hoorn  in  Amersföort  und  von  P.  G.  van  Os.  Er 
bereiste  Belgien,  Deutschland  und  dio  Schweiz.  Er  war  m  Westerborg,  Drenüie 
thätig  und  malte  Landschaften,  sowie  Thierstflcke.  Von  ihm  besitzt  das  R^ksmus.  zu 
Amsterdam  Weidendes  Yieh^  Schafstall  und  Kuhstall.  Mitglied  der  Amsterdamer 
Akademie  (1822). 

Bavenzwaay,  Jan  van^  d.  J»,  Maler,  geb.  28.  April  1815  in  Hilversum,  f  8.  Dec. 
1849  inBoppard,  Neffe  nnd  Schüler  des  Jan  van  R.  d.  Ae.,  in  dessen  Art  er  malte. 

Baveraty  tineent  Nicolas,  Maler,  geb.  22.  Jan.  1801  in  Montier  Saint- Jean 
(Ddp.  Cöte-d'Or),  f  80.  Juni  1865  in  Paris,  Schaler  vonDelacloze,  Abel  dePnjol 
und  der  Ecole  des  beaux-arts.  Von  ihm:  Bildniss  des  Generals  Junot,  Herzog  von 
Abrantds  (1834  Mus.  Versailles),  Eine  Seele  aus  dem  Fegefeuer  erlöst  (Mus.  Amiens). 
Im  Mus.  Versailles:  Einnahme  von  Farnes  den  11.  Juli  1844,  sowie  mehrere  Bila- 
nisse.  Im  Mus.  Dijon:  Liebe  die  Seele  quälend.  Ferner  von  ihm  Bilder  in  der 
Magdalenenkirche,  in  der  Kirche  von  Saulieu,  von  Gr^teil,  etc.    Med.  8.  Kl.  1887. 

Bavergle,  Hippolyte,  Maler,  geb.  im  April  1815  in  Paris,  Schüler  von  In- 
gres und  Delaroche.  Von  ihm  im  Mus.  zu  Versailles  Napoleon  III.  (Copie 
nach  Hippolyte  Flandrin).  Ferner  von  ihm  Die  Jungfrau  mit  dem  Jesus-Kinde  (1855), 
mehrere  Bildnisse,  etc. 

Bavesteijn,  (BaTestein).  Anton^  van^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  Bruder 
des  Jan  A.  van  R.,  th&tig  im  Haag,  wo  er  1614  Mitglied  der  Gilde  wurde  und  1656 
die  Gesellschaft  Pictura  mitbegründen  half.  Er  malte  Stillleben.  Drei  Bilder  von  ihm 
in  der  Münchener  und  eins  in  der  Kopenhagner  Gal 

Bayeste^n,  Arent  yan.  Maler,  geb.  1615  (?)  im  Haag,  f  nach  1687  das.,  Sohn  und 
Schüler  des  Anton ij  van  R.  Er  wurde  1649  Mitglied  und  dreimal  Dekan  der  Haager 
Gilde;  nach  Manchen  wäre  dieser  Maler  mit  Arnold  van  Ravensteyn  zu  identifiziren.  Für 
Willem  U.  von  Oranien  malte  er  Diana  und  Galisto.  —  Ein  Beinier  B«  malte  im 
18.  Jahrhundert  zu  Amsterdam  Landschaften. 

BaveBtelJny  Hendrik  yan,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1672.  Er  studirte  im 
Haag,  bereiste  Deutschland  und  Oesterreich,  malte  eine  Reihe  von  Bildnissen  am 
Wiener  Hof  und  liess  sich  zuletzt  in  Bommel  nieder,  wo  er  sich  meist  dem  StUUeben 
widmete. 

Rayeste^n^  Hnbert  van,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1640  in  Dordtrecht. 
Er  malte  FleischerULden,  St&Ue,  Küchenbilder  und  Derartiges. 

Bayesteljn,  Jan  Anthonisz  yan^  Maler,  geb.  1572  (?)  im  Haag,  begr.  21.  Juni  1657 
das.,  Schüler  v.  F.  Hals.  1598  wurde  er  Mitglied  der  Gilde  im  Haag.    Hier  entwickelte 

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Ravesteijn  —  Rayraorjd.  23 

er  sich  lu  einem  der  bedeutendsten  Bildnissmaler  Hollands,  der  allerdings  an  die 
etwas  spröde  Plastisität  des  16.  Jahrhunderts  mehr  erinnert,  als  an  die  malerischen 
Helldunkel -Leistuneen  des  17.  Seine  Zeichnung  und  Anordnung  sind  vortrefflich. 
Zwei  seiner  Hauptbilder,  grosse  Regenten stflcke,  befinden  sich  im  Haager  Doelen- 
hnis,  und  im  dortigen  Stadthaus.  Ferner  von  ihm  24  Bildnisse  (Mus.  Haag),  29  Bild- 
nisse (Mus.  Amsterdam);  Andere  in  den  Museen  zu  Berlin,  Braunschweig,  Brüssel, 
Dresden,  Florenz,  Gotha,  Kopenhagen,  Lille,  München,  Oldenburg,  Paris,  Turin,  etc. 

BaTesteUiiy  Nicolaes  ted,  Maler,  geb.  1661  in  Bommel,  f  1750  das.,  Sohn  und 
Schüler  des  Hendrick  van  R.,  auch  Schüler  von  W.  Doudijns  und  J.  de 
Baen.    Er  malte  viele  gute  Bildnisse,  vornehmlich  von  dem  Geldern'schen  Adel. 

RaTet^  Tietor,  Maler,  geb.  1840  in  Elsene  (Brüssel).  Er  malte  Genrebilder, 
Strassenscenen,  etc. 

BaTigituiOy  8.  Dente. 

BavB-Haiuieii,  Louise»  Radiererin,  geb.  19.  Juli  1849  in  Kopenhagen,  wo  sie 
ans&ssig  ist. 

Bavrio,  Antoine-Aiidr^,  Kleinbildhauer,  geb.  23.  Oct.  1759  in  Paris,  f  4. 
Dec.  1814  das.,  Schüler  seines  Vaters.  Er  schuf  sehr  gesuchte  Bronzeplastik  und  wurde 
einer  der  besten  Ciseleure  seiner  Tage.  Er  setzte  einen  Preis  von  8000  Frcs.  aus 
zur  Lösung  der  Frage,  wie  man  die  Quecksilbergefahr  bei  der  Herstellung  von  Gold- 
bronzeplastik vermindern  könne.  R.  war  auch  Dichter;  namentlich  schrieb  er  Lust- 
spiele und  Yaudevilles. 

Bawle,  Samuel,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  vor  1785,  f  nach  1806.  Er 
malte  Landschaften  in  Aquarell,  z.  B.:  Burg  in  einem  Park  (zweimal  South  Ken- 
sington Mus.  London),  Stiebe  von  ihm  in  Murphys  Antiquities  of  Spain,  etc. 

Bawlinsy  Thomas»  Medailleur,  geb.  um  1610,  t  1670,  thätig  in  London,  wo  er 
erster  Siegelschneider  der  Könige  Karl  I.  und  Karl  II.  war.  Von  ihm  Medaillen 
auf  W.  Parkhnrst,  auf  den  Bart.  Bolles  mit  Gemahlin  (1655),  auf  die  Königin 
Henriette  Maria,  mehrere  Münzen,  etc.  R.  veröffentlichte  auch  Gedichte  und  die 
Tragödie  Rebellion,  sowie  wahrscheinlich  zwei  Lustspiele.  —  Ein  anderer  R.  war 
um  1760  in  England  als  Bildniss-  und  Illustrationsstecher  th&tig. 

Rawlinson^  James»  Maler,  geb.  1769  in  Derbyshire,  f  1848,  Schüler  von 
R  0  m  n  e  y.    Er  malte  Genrebilder  und  Bildnisse,  z.  B.  das  des  Erasmus  Darwin. 

Baxis»  Pedro,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Granada,  wahrschein- 
lich in  Italien  gebildet.  Seine  Grotesken-Ornamente  wurden  besonders  gelobt.  Zwei 
Brüder  sollen  ihn  unterstütst  haben.  Historien  von  ihm  in  den  Kirchen  S.  Geronimo 
zu  Granada,  Sacromonte  das.,  S.  Carmen  Descalzo  das.,  Augustinerkirche  das., 
und  San  Juan  de  Dies  zu  Lucena. 

Raymond,  Jean-Arnaud,  Baumeister,  geb.  9.  April  1742  in  Toulouse  (Ddp. 
Haute-Garonne),  f  28.  Jan.  1811  in  Paris,  Schüler  seines  Vaters  (eines  Baugewerkes), 
dana  von  Blondel,  Hilaire  und  Leroi.  Er  erhielt  1766  den  L  Rom-Preis  auf 
Grund  eines  Portals  für  eine  Kathedrale.  Er  hielt  sich  acht  Jahre  in  Italien  auf. 
1775  wurde  er  nach  Montpellier  berufen,  um  mehrere  Arbeiten  auszuführen;  sp&ter 
auch  nach  Nlmes.  Ton  ihm  u.  A.  auch  ein  Projekt  zur  vollständigen  Restauration 
des  Alten  Louvre.  Ferner  schrieb  er  üeber  die  Kuppel  des  Invalidendoms,  verglichen 
mit  der  der  Maria  della  Salute-Kirche  zu  Venedig,  etc.  Seine  Biographie  (als  Vor- 
wort zu  einem  Triumphbogen-Entwurf  der  nach  seinem  Tod  erschien)  Paris  1812. 
Mitglied  der  Akademie  1784  und  des  Inst,  seit  dessen  Bestehens. 

Raymond,  Joseph.  Goldschmied  und  Emailleur  des  17.  Jahrhunderts,  Sohn  des 
Martial  R.  Die  Emailarbeiten  nach  1602,  die  mit  J.  R.  und  einer  Lilie  bezeichnet 
sind,  werden  diesem  Meister  zugeschrieben. 

Raymond^  Lodoyieo,  Maler,  geb.  1825,  Schüler  von  Arienti  und  der  Turiner 
Akademie,  weitergebildet  in  Rom  und  Florenz.  Er  Hess  sich  in  Turin  nieder  und 
malte  Genre-  und  Geschichtsbilder,  meist  in  kleinerem  Format,  z.  B.:  Nero,  Die 
Ikonoklasten,  Heloise  und  Ab^lard,  Mönchsbelustignngen,  etc.,  auch  einige  Historien. 

Raymond,  Martial,  Emailleur  und  Goldschmied  des  16.  und  17.  Jahrhunderts, 
thätig  inLimoges,  Sohn  des  Pierre  R.  Er  lieferte  einen  Leuchter  für  die  Brüder- 
schaft des  Saint-Sacrement  zu  Limoges  und  mehrere  bezeichnete  Emaillen. 

Raymond,  (Reymond,  Remmo,  Bemon,  Rexmen,  Bexman),  PlerrOf  Email- 
maler des  16.  Jahrhunderts.  Er  illuminirte  das  Buch  der  Brüderschaft  des  Saint- 
Sacrements  zu  Limoges  1556—1584  und  miJte  ein  Wappen  für  sie.  R.  wurde  einer 
der  vornehmsten  Nebenbuhler  der  Penicauds,  errang  ziemlichen  Reichthum  und  soll 
Bürgermeister  geworden  sein.    Von  seinen  Emaillen  findet  man  einige  im  Louvre,  in 


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24  R&yol  —  Ream. 

Berlin,  in  der  Samml.  BaBÜewski  zu  St.  Petersburg,  in  Brügge  und  in  vielen 
Privatsammlungen ;  wir  nennen  von  ihm  Das  Abendmahl  (nach  R.  Santi),  Das  Urtheil 
Salomonis,  Amor  und  Psyche,  Heinrich  II.  und  Diana  de  Poitiers  als  Jägerin,  Joseph 
die  Potiphar  fliehend,  Venus  und  Bacchus,  etc. 

Bayol^  Bildhauer  des  17.  Jahrhunderts.  Von  ihm  im  Park  des  Palastes  zu 
Versailles :  Plato  mit  einem  Medaillon  des  Socrates  (Marmor)  und  eine  Vase  mit 
Füllhörnern  geziert  (Marmor). 

Raygek,  s«  Batsek. 

Rayski,  Ferdinand  TOn,  Maler,  geb.  22.  Oct.  1807  in  Pegau,  f  ^ov.  1890  in 
Dresden,  wo  er  studirt  hatte.  Er  malte  in  flotter  Technik  und  schuf  Bildnisse, 
Thierstücke  und  Schlachtenbilder.  Das  Leipziger  Museum  besitzt  sein  Bildniss 
des  Ad.  Heb.  Schletter. 

Razali,  Sebastiane,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Bologna,  Schüler 
der  Carracci.  In  der  S.  Michele  in  Bosco-Eirche  zu  Bologna  befindet  sich  ein 
Heiliger  Benedict  yon  ihm. 

Sazzi,  fälschlich  für  Bazsi,  s.  Sodoma. 

Read,  Catherine,  Malerin  des  18.  Jahrhunderts,  f  um  1786,  thätig  in  London 
und  um  1770  während  mehrerer  Jahre  in  Ostindien.  Sie  malte  Bildnisse,  darunter  eins 
der  Königin  Charlotte  und  eins  der  Prinzen  George  und  Frederick. 

Bead,  Dayid  Charles,  Maler  und  Radierer,  geb.  1790,  f  1851  in  Kensington 
(London).  Er  war  eine  Zeit  lang  Zeichenlehrer  in  Salisbury,  malte  Landschaften 
und  yeröfi'entlichte  1832  eine  Folge  von  Radierungen. 

Bead,  Bichard,  Kupferstecher,  geb.  um  1745,  f  nach  1780,  thätig  in  London, 
Schüler  von  C  a Id  wa  1 1.  Er  stach  in  Schab-  und  Piinktirmanier.  Von  ihm  Maria  Stuart 
verzichtet  auf  die  Krone  (nach  6.  Hamilton),  Die  Findung  Mosis  (nach  Lesueur), 
Holländische  Frau  (nach  R.  van  Rijn),  Bildniss  des  J.  Herries  (1776  nach  Martin),  etc. 

Bead,  Samuel,  Zeichner  und  Maler,  geb.  um  1816  in  Needham  Market  bei 
Ipswich,  t  6.  Mai  1883  in  Sidmouth.  Er  studirte  erst  die  Rechte,  dann  bei  einem 
Baumeister.  1841  kam  er  nach  London  und  zeichnete  neben  Whymper  für  den  * 
Holzschnitt.  Er  arbeitete  40  Jahre  lang  für  die  London  Illustrated  News  und  war 
der  erste  Künstler,  der  je  für  eine  illustrirte  Zeitung  auf  Reisen  geschickt  wurde, 
indem  er  1858,  kurz  vor  dem  Krimkrieg,  nach  Konstantinopel  ging.  Seine  archi- 
tektonischen Zeichnungen,  namentlich  von  englischen  Kathedralen,  wurden  sehr 
gelobt.    Das  South  Kensington-Mus.  besitzt  zwei  Aquarelle  von  ihm. 

Bead,  Thomas  Buchanan,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  12.  März  1822  in  Chester- 
County,  Pa.  U.  S.  A.,  f  H*  Mai  1872  in  New-York.  1839  erlernte  er  die  Bild- 
hauerKunst  in  Cincinnati,  1841  malte  er  aber  schon  wieder  in  New-York.  Später 
war  er  in  Boston  und  Philadelphia  thätig,  reiste  1850  nach  Europa,  blieb  längere 
Zeit  in  Florenz  und  Hess  sich  endlich  in  Rom  nieder,  von  wo  aus  er  kurze  Besuche 
in  die  Heimath  machte.  Er  wurde  übrigens  am  bekanntesten  als  Dichter.  Von  ihm 
das  Bildniss  George  Peabodys,  Sheridan's  Ride,  Undine,  Der  Betblehemitische  Stern, 
Die  verlorene  Plejade,  etc. 

Beader,  William,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Maidstone,  f  in  London. 
Er  malte  Bildnisse. 

Beading,  Bumet,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  um  1751  in 
Colchester.  Er  war  Reit-  und  Zeichenlehrer  des  Lord  Pomfret  und  war  gegen 
Schluss  des  Jahrhunderts  in  London  als  Punktirstecher  thätig.  Von  ihm  Selbst- 
bildniss,  Charlotte  an  Werthers  Grab,  Lavinia  und  die  Mutter  (nach  W.  Bigg),  etc. 
—  Eine  Sarah  B«,  wahrscheinlich  mit  ihm  verwandt,  arbeitete  in  derselben  Weise, 
z.  B.  Olivia  und  Sophia. 

Beady,  William  James  Dnrrant,  Maler,  geb.  1823  in  London,  t  1B73  in 
Brighton.  Er  war  Autodidakt  und  malte  Marinen  in  Oel  und  Aquarell.  Einige 
Jahre  verbrachte  er  in  Amerika.  R.  lebte  sehr  zurückgezogen,  infolgedessen  seine 
Kunst  nicht  nach  Gebühr  bekannt  wurde. 

Bealfonso^  Tommaso,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  in  Italien  und  Schüler 
von  A.  Belved^re.    Er  malte  Blumen,  Stillleben,   auch  ab  und  zu  Landschaften. 

B^alier-Dumas,  Maurice,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1860  in  Paris,  Schüler  der 
Ecole  des  beaux-arts  unter  G^röme,  thätig  in  Chatou  (D6p.  Seine  et  Oise).  Von 
ihm  die  Plakate  Champagne  Jules  Mumm  &  Co.,  lucadescence  par  le  Gaz,  Paris- 
Mode  (1893),  etc. 

Beam,  Cadureis  Plantagenet,  Maler,  geb.  1848  in  Lancaster  (Ohio  U.  S.  A). 
Er  war  in  Chicago  thätig  und  malte  Früchte. 


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Ream  —  Beck.  25 

Beani)  Mortton,  Maler,  geb.  1840,  th&tig  in  New- York.  Er  malte  StilUeben, 
besonders  FrQcbte. 

R^attv,  Jacques,  Maler,  geb.  11.  Juni  1760  in  Arles  (D6p.  Bouchea-da-Rböne), 
t  7.  April  1838  das.,  Schüler  von  Regnault.  £r  erhielt  den  1.  grossen  Rompreis 
anf  Grund  seines  Daniel  lässt  die  zween  Alten  gefangen  nehmen.  Von  ihm  die 
Decoration  des  grossen  Theaters  zu  Marseille  mit  dem  runden  Plafond  Apollo  und 
die  Musen  Blumen  streuend  (1829X  Die  Geschichte  des  heiligen  Paulus  (Chor  der 
Kirche  zu  Beauvais).  Correspondirendes  Mitgl.  des  Inst,  und  der  Akademie  zu  Marseille. 
Seine  Biogr.  fon  Jules  Ganonge,  Nimesl863. 

Bebaeea,  Biagio,  Maler,  geb.  1735,  f  1808  in  London,  Schüler  der  dortigen 
Akademie,  an  der  er  1771  ausserordentliches  Mitglied  wurde.  Er  malte  decorative 
Arbeiten  in  Sälen  des  Somerse^Hou8e  zu  London,  des  Schlosses  zu  Windsor,  auch 
in  Audley  End  und  Harewood-House,  etc. 

Bebel^  Eleonore  Sophie^  geb.  Massard,  Kupferstecherin  unseres  Jahrhunderts, 
geb.  1790  in  Paris,  Schülerin  ihres  Vaters  Jean  Massard.  Von  ihr  Platten  zu 
naturgeschichtlichen  Werken  und  Vignetten. 

Bebell,  Josef,  Maler,  geb.  11.  Jan.  1787  in  Wien,  f  18.  Dec.  1828  in  Dresden, 
Schüler  Yon  M.  Wutky  an  der  Wiener  Akademie.  1809  reiste  er  nach  der  Schweiz 
und  von  da  nach  Mailand,  wo  er  am  Hofe  Eugene  Beauharnais'  zwei  Jahre  yerweilte. 
Später  begab  er  sich  nach  Rom  und  1811 — 15  an  den  Hof  Murats  in  Neapel.  Nach  Rom 
zurückgekehrt,  wurde  er  1824  vom  Kaiser  Franz  zum  Direktor  der  Belved^re-Galerie 
in  Wien  ernannt.  Er  malte  Landschaften  und  italienische  Ansichten,  Yon  denen  die 
Wiener  Museen  drei  besitzen.  Andere  in  dem  Ferdinandeum  zu  Innsbruck,  in  der 
neuen  Pinakothek  zu  München,  der  Scbackgalerie,  in  der  Czerningalerie,  der  Berliner 
Nationalgalerie,  der  Galerie  zu  Parma,  etc.  R.  hat  auch  einige  Blatt  radiert. 

Beben,  s.  Babon. 

Bebonet-Alboy,  Alfred-Marie,  Maler,  geb.  SO.  Noy.  1841  in  Paris,  f  im  April 
1875,  Schüler  Ton  Gleyre  und  Gär6me.  Von  ihm  Hund  (1864),  Keine  Rose  ohne 
Dornen  (1866),  Im  Atelier  des  Vetters  (1870);  auch  Bildnisse,  u.  s.  w. 

Beboul,  Jean  Baptiste,  Maler,  geb.  1810  in  Ch&teauneuf-Calcernier.  Das 
Museum  zu  AviRnon  besitzt  sein  Selbstportrait. 

Bebonl,  Therese,  s.  Vien. 

Becehi.  GioYanni  Battista,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  Schüler  von  Maz- 
zuchelli,  thätig  um  1660  in  Turin.  — Sein  Bruder  GiOTamni  Paolo  B.,  sowie  sein 
Neffe  GiOTanni  Antonio  (Andrea)  B.  unterstützten  ihn. 

Beeco,  Ginseppe,  Maler,  geb.  1634  in  Neapel,  f  1695  in  Madrid  (n.  A.  in 
Neapel),  Schüler  von  A.  Falcone  und  P.  Porpora.  Er  malte  sehr  geschätzte 
Stillleben.  Der  König  von  Spanien  berief  ihn  .an  seinen  Hof  und  ernannte  ihn  1667 
zum  Ritter  von  Calatrava.  Vier  Bilder  von  ihm  besitzt  das  Mus.  zu  Madrid,  Andere 
in  Aachen  (?),  Darmstadt,  HannoTer,  Schweriu,  Wiesbaden  und  Neapel.  —  Seine  Tochter 
Elena  B«  malte  in  der  Weise  des  Vaters. 

Beceo,  Pieter,  Maler,  geb.  1765  in  Amsterdam,  t  1814  in  Basel,  Schüler  von 
J.  C.  Schultsz  und  A.  de  Lelie.  Er  Hess  sich  in  Basel  nieder.  Das  Museum  in 
Bern  besitzt  ein  Blumenstück  (1810)  von  ihm. 

Becbambanlt,  Pierre,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  um  1555  in  Limoges. 
Er  malte  auf  Glas  und  in  Email,  auch  manches  gemeinschaftlich  mit  den  Penicauds, 
darunter  Arbeiten  für  die  S.  Sakraments-Brüderschaft 

Beebberger,  FrauS;;  Maler  und  Radierer,  geb.  4.  Oct.  1771  (n.  A.  1769)  in 
Wien,  t  1841  in  Güttensteio,  Nieder-Oesterreich  (n.  A.  1842  in  Wien),  Schüler  von 
Brand  an  der  Wiener  Akademie.  Er  wurde  Direktor  der  Sammlung  des  Grafen 
Fries  und  Gustos  an  der  Albertina  zu  Wien.  Von  ihm  Landschaft  mit  dem  Tempel 
der  Vesta  (Akademie  Gal.  zu  Wien),  Flusslandschaft  (Rudolfinum,  Prag),  Landschaften 
aus  Steiermark,  Sachsen,  Italien,  etc.  Seine  Radierungen  (ungefähr  80  Blatt)  nach 
Dietrich,  nach  eigener  Zeichnung,  etc.  wurden  gelobt. 

Beobenberger,  DaTid,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  24.  Juni  1595.  Er  war 
in  Komotau  thätig. 

Becbllu,  Karl,  Maler,  geb.  1804  in  Berlin,  f  26.  Dec.  1882  in  Tempelhof  bei 
Berlin.  Er  malte  Soldatenbilder.  Von  ihm  Prinz  Friedrich  Karl  vor  Metz,  Die 
Schlacht  bei  Kulm  1813  (Hamburger  Kunsthalle),  Episode  aus  der  Schlacht  bei 
Leipzig,  etc. 

Beck,  DaYld  Tan,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Flandern,  Schaler  von 
Van   Dyck.   Die  Königin  Christine  berief  ihn  nach  Schweden;  dort  Hess  er  sich 

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26  Recknftgel  --  Redgrave. 

nieder  und  malte  die  KönigiD  sowie  viele  Adelsbildnisse.  ^  Ein  Jaeob  R.  wird  1578  und 
1585  als  Goldschmied  in  Köln  a./Rb.  urkundlich  erwähnt  —  Ein  Peter  B«,  f  ▼or 
1581  (?),  sass  zwischen  1545—1578  im  Rath  der  Stadt  Köln  a./Rh.,  war  schon  1529 
verheirathet,  und  ebenfalls  Goldschmied  in  dieser  Stadt. 

Beeknagrelj  Otto,  Maler,  geb.  1845  in  Eisfeld  (Sachsen  -  Meiningen).  Er 
wurde  Coburgischer  Hofmaler  und  1892  Prof.  in  München.  Er  malte  Jagd-  und 
Thierbilder. 

Redam,  Friedrieliy  Maler  und  Radierer,  geb.  1734  in  Magdeburg,  t  1774, 
Schüler  von  A.  Pesne,  dann  you  J.  6.  Pierre  in  Paris,  auch  in  Deutschland  und 
in  Rom,  wo  er  1755—1762  verweilte,  gebildet.  Zuletzt  war  er  in  Berlin  thätig.  Von 
seinen  Radierungen  nennen  wir:  Morgen  (nach  Moucheron),  Abend  (nach  Dubois), 
Acht  italienische  Ansichten  (1755  nach  eigener  Zeichnung),  Friedrich  d.  Grosse, 
Ansichten  von  der  Umgebung  von  Paris,  etc. 

SeecvTrance;  Antoine  de^  Maler,  geb.  vor  1575  in  Avignon,  f  1641. 1588  wurde 
er  Hofmaler  des  Königs  von  Frankreich.    Er  malte  Bildnisse,  Kircheninterieurs,  etc. 

Rede!,  Josef,  Maler,  geb.  1774,  f  1836  in  Wien.  Er  malte  in  der  Art  Fügers 
und  wurde  Prof.  an  der  Wiener  Akademie.  —  Ein  Johann  Georg  R.,  Maler,  war 
zwischen  1717—24  in  Prag  tbfttig. 

Redelmayer,  (RedelmeTer),Jo8epli.  Maler,  geb.  1727  in  Prag,  f  18.  Febr.  1788 
das.,  Schüler  von  Franz  Müller,  später  bei  Balko,  endlich  bei  Bibiena  in  Berlin 
weiter  gebildet  Er  malte  erst  Theaterdecorationen,  dann  meist  Altarbilder,  z.  B. 
bei  den  barmherzigen  Brüdern  in  Prag,  sowie  Fresken  in  S.  Adalbert  zu  Weipemitz, 
in  Mariahilf,  am  Sandthor  zu  Prag,  etc.  —  Ein  Ferdinand  Michael  R»,  Maler,  war 
1718—46  in  Prag  thätig. 

Redenti^  Franeeaeo.  Maler  und  Zeichner,  geb.  1820  in  Correggio,  f  25.  Febr. 
1876  in  Turin.  Er  wurde  durch  gute  Garicaturen  für  das  Witzblatt  Fischietto  bekannt. 

Reder,  Christian,  Maler,  genannt  Leander,  geb.  1656  in  Sachsen,  f  1729. 
1686  besuchte  er  Rom  und  malte  im  selben  Jahr  Schlachtstücke  der  türkisch-christ- 
lichen Kämpfe  in  Budapest.  Später  besuchte  er  Hamburg,  Venedig,  England  und 
Holland. 

Reder,  Cyriakna,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  um  1594.  Sein  Bildniss  des 
Churf.  August  I.  ids  Greis  (1586)  befindet  sich  im  Historischen  Mus.  zu  Dresden. 

Reder^  Heinrieli  von,  Maler,  geb.  19.  März  1824  in  Mellrichstadt  (Bayern), 
Schüler  von  C.  Miliner  in  München.  Er  war  erst  Soldat  und  brachte  es  bis  zum 
Oberst.  R.  bereiste  die  Alpen,  Italien,  Dalmatien,  Spanien,  etc.  Er  malte  Land- 
schaften und  zeichnete  auch  mit  der  Feder. 

Redfern,  James  Franko  Bildhauer,  geb.  1838  (?)  in  Hartington  (Derbyshire), 
t  18.  Juni  1876,  Schüler  der  Londoner  Akademie.  Von  ihm :  60  Statuen  an  der 
Fa^ade  der  Kathedrale  zu  Salisbury,  Andere  für  die  Kathedrale  zu  Gloucester  und 
das  Kapitelbaus  der  Westminster-Abtei,  Statue  des  Herzogs  von  Devonshire  (vor 
dem  Laboratorium  in  Cambridge),  Bildnissbüsten,  etc. 

Redfleld,  Edward  WilUa,  Maler,  geb.  1867  (1869  ?)  in  BridgeviUe  (Del.  U.  S.  A.X 
Schüler  der  Akademie  zu  Philadelphia  und  von  Bouguereau,  sowie  Robert-Fleury 
an  der  Akademie  Julien  in  Paris,  liess  sich  in  Glenside,  Pensylvania,  nieder  und 
malte  Landschaften.  Von  ihm  Strasse  im  Wald  von  Fontainebleau,  Französischer 
Winter,  etc. 

Redgrave^  Richard.  Maler,  geb.  30.  April  1804  in  Pimlico  (London),  f  14.  Dec. 
1888  in  Kensington  (Lonoon),  Schüler,  aber  nur  auf  kurze  Zeit,  der  Akademie.  Er 
rief  eine  staatliche  Zeichenscbule  in 's  Leben,  an  der  er  später  Direktor  wurde.  Mit 
H.  Cole  bildete  er  ein  Museum  der  decorativen  Künste  in  Marlborough  House ;  dieses 
wurde  später  der  Kern  des  jetzigen  grossartigen  South  Kensington-Museums.  1862 
war  R.  Commissar  ffOüe  die  Abtheilung  der  englischen  Kunst  in  der  Weltausstellung. 
1858  erhielt  er  die  Oberaufsicht  über  die  Gemälde  der  Krone,  von  denen  er  einen 
Katalog  zu  verfertigen  begann.  Für  das  S.  Kensington-Mus.  besorgte  er  besonders 
die  historische  Samml.  von  Aquarellen.  1880  legte  er  seine  Aemter  nieder.  Von 
ihm :  Gulliver  auf  dem  Tisch  des  Pächters  (S.  Keosington-Mus.),  Ellen  Oscford,  Die 
Gouvernante  (1845),  Ruinen  (1855),  etc.  R.  hat  auch  ein  Werk  „A  Century  of  Painters" 
(1866)  gemeinschaftlich  mit  seinem  Bruder  Samuel  R.  herausgegeben  und  endlich 
auch  einiges   radiert    Mitgl.  der  Londoner  Akademie  1851,  Kr.  der  Ehrenleg.  1855. 

Redgrave,  Sanmel»  Maler  und  Zeichner,  geb.  3.  Oct.  1882  in  London,  f  20. 
März  1876.  Er  stand  im  Staatsdienst,  im  D^p.  des  Inneren  und  bat  viel  für  künstlerische 
Veranstaltungen,  z.  B.  für  die  Jahresdusstellungen  der  Akademie,  ftlr  d|e  historische 

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Redi  —  Redoat^.  27 

englisclie  Abth.  auf  den  beiden  Weltaosstellongen  1862  und  1867,  für  die  BiidnissauB- 
BtellQDg  1866—68,  etc.  gewirkt.  Endlich  ist  er  uns  als  Kunstscbriftsteller  bekannt 
durch  Theilnahnie  an  seines  Broders  Richard  R.'s  ,A  Century  of  Painters"  und  durch 
sein  Lexicon  englischer  Künstler. 

Bediy  TommMO,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1665  in  Florenz,  f  1726  das., 
Schüler  von  Gabbiani,  Maratti  und  Balestra.  Er  errang  einigen  Ruhm,  so 
dass  Peter  der  Grosse  ihm  Wer  junge  Moskowiter  als  Schüler  schickte,  ihn  auch  als 
Leiter  und  Begründer  einer  Akademie  in  Moskau  haben  wollte.  R.  malte  für  den 
Grossberiog  im  Pal.  Pitti  zu  Florenz,  sowie  für  verschiedene  dortige  Kirchen.  — 
Eine  GioTanna  R.  war  ebenfalls  Malerin  und  Schnlerin  von  Gabbiani. 

Bedig,  L..  Maler  und  Radierer,  geb.  1822,  t  1-  Jan-  1861  in  Antwerpen.  Er 
malte  Genrebilder  und  Landschaften,  z.  B.  Das  Dorffest  Von  seinen  Blättern  nennen 
wir  Dorf  mit  Windmühle  (1855),  Die  Fischer  und  Die  Dorfstrasse  (1860). 

Bedly  Joseph,  Maler,  geb.  1774  in  Wien,  f  18S6,  Schüler  Ton  Füger  an  der 
Wiener  Akademie,  an  der  er  später  Professor  wurde.  Die  Galerie  dieser  Anstalt 
besitzt  seine  Auffindung  der  Leiche  Abels,  die  Kirche  Gumpendorf  seinen  Christus 
am  Kreuz.    Er  lieferte  auch  Federzeichnungen. 

Bedlleh,  Heinrtcli,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1840  in  Lasko,  f  um  1889 
in  Warschau,  Schüler  der  dortigen  Kunstschule,  dann  in  Dresden  und  München 
unter  Thäter.  1866  ging  er  nach  Wien;  1878  liess  er  sich  in  Wien  nieder.  Um 
1880  war  er  einige  Jahre  in  Paris  thätig.  Er  malte  Bildnisse  und  Landschaften; 
von  seinen  Blättern  nennen  wir  Madonna  Tempi  (nach  R.  Santi),  Peter  Skargas 
Predigt  (nach  Matejko),  Juden  in  der  Bibliothek  (Radierung),  A.  nach  Gerson  und 
J.  Brandt,  etc.,  auch  Kunstvereinsblätter.  Mitglied  der  St.  Petersburger  Akademie; 
Kr.  der  Ehrenleg.  1878,  etc. 

Redmondy  Thomas^  Maler,  geb.  um  1745  in  Brecon,  f  1785  in  Bath,  lernte 
bei  einem  Decorationsmaler  in  Bristol,  dann  in  der  St.  Martinas  Lane-Akademie 
zu  London.    Er  liess  sich   in  Bath  nieder  und  malte  mit  gutem  Erfolg  Miniaturen. 

Bedoiif  Odilon,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1840  in  Bordeaux,  studirte  eine 
Weile  unter  G^röme  und  bildete  sich  nach  da  Vinci  weiter.  R.  wurde  ein  ziemlich 
überspannter  Symbolist.  Er  yerOffentlichte  Tersshiedeno  Sammlungen  von  Litho- 
graphien, z.  B.  An  Edgar  Poe  6  Platten  (1882),  Huldigung  an  Goya  (1885)  6  Platten, 
an  Gusfaye  Flaubert  7  Platten  (1888),  Les  Fleurs  du  Mal  (Baudelaire)  6  Platten 
(1890),  auch  einige  Radierungen,  etc. 

Redondlllo^  Istdoro  de,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  Schüler  von  A.  Nardi. 
Er  war  in  Madrid  thätig  und  malte  Historien  und  Bildnisse.  Er  wurde  Hofmaler 
des  letzten  Habsbnrffer  König  Spaniens,  Karl  II. 

Redont^y  Ant^ine  Ferdinand,  Maler,  geb.  21.  Juni  1756  in  Saint  Hubert 
(Belgien),  f  3.  Kot.  1809  in  Paris,  wo  er  sich  ausbildete  und  niederliess.  Er  war 
Sohn  und  Schüler  des  Charles  J.  R.  Von  ihm  die  Decorationen  des  Schauspiel- 
hauses zu  Bordeaux,  des  Tribun alsaales  im  Palais-Rc^al,  des  Elysöe-Bourbon ; 
auch  zu  Malmaisoo  und  zu  Compi^gne.  Ferner  von  ihm  Korb  mit  Blumen  auf  einem 
Marmortisch  (1798),  Früchte  und  Pilze,  Rosenzweig  (1795),  auch  Aquarelle. 

Bedeute,  Charles  Joseph.  Maler,  geb.  24.  Juli  1715  in  Jamagne  bei  Philippe- 
yille,  t  28.  Dec.  1776  in  St.  Hubert,  Sohn  und  Schüler  des  Jean  Jacques  R., 
auch  seit  1787  an  der  Pariser  Akademie  gebildet.  Er  verliess  Paris  1743  und  malte 
darauf  für  die  Abtei  zu  St.  Hubert  und  die  Adelsschlösser  in  der  Umgegend ;  ferner 
Altarbilder  und  Bildnisse. 

Bedont^,  Henri  Joseph,  Maler,  geb.  25.  Mai  1766  in  Saint-Hubert  (Belgien), 
t  nach  1801,  Schtüer  seines  Bruders  Pierre  Joseph  R.,  Sohn  des  Charles  J.  R. 
Er  lieferte  mehr  als  60  Zeichnungen  für  das  grosse  Werk  über  Egypten,  sowie  eine 
grosse  Anzahl  für  ,La  Description  des  plantes  rares  de  Syrie"  von  Labillardi^re, 
.La  Flore  du  mont  Atlas"  von  Desfontaines,  Geschichte  der  amerikanischen  Obst« 
bäume  Yon  Michauz,  die  Encyclopädie  Ton  Lamarck  und  für  Coqueberts  Fischsamm- 
lung  des  Mittelländischen  Meeres,  etc.;  auch  vieles  für  das  natnrgeschichtliche  Museum. 

Bedout^y  Jean  Jacques,  Maler,  geb.  1687  in  Dinant,  f  18.  Oct.  1762.  Er  war 
der  StanomTater  der  Malerfamilie  R.,  doch  selbst  nicht  von  grosser  Bedeutung. 

Bedoat^^  Pierre  Joseph.  Maler  und  Lithograph,  geb.  10.  Juli  1759  in  Saint- 
Hubert  (Belgien),  f  19.  Juni  1840  in  Paris,  Schüler  seines  Vaters  Charles  Joseph 
R.  Er  kam  schon  mit  15  Jahren  nach  Paris,  wo  er  sich  ausschliesslich  der  Blumen- 
malerei widmete.  Er  lieferte  mindestens  sechstausend  Aquarelle  füi*  die  Sammlung 
des  naturgeschichtlichen  Museums.  Zu  den  folgenden  Werken  lieferte  R.  Zei<;br.ungen,: 

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28  Redtenbacher  —  Regamey. 

La  Flore  antique  (too  Desfontaines),  La  Flore  de  Navarre  (von  Bonplant),  Les  plantes 
rares  du  jardin  de  Gels,  Les  plantes  du  jardin  de  la  Malmaison,  etc.  etc.  Er  selbst 
veröffentlichte:  La  famille  des  Liliac^es,  La  Monographie  des  roses.  Er  wurde 
Zeichner  der  Marie-Antoinette,  Mitglied  der  Akademie  der  Wissenschaften  und  Hof- 
blumenmaler  der  Kaiserin  Josephioe  (1805),  etc.    Kreuz  der  Ehrenlegion  1825. 

Redtenbacher,  Rudolf,  Baumeister,  geb.  17.  Mai  1840  in  Zürich,  f  ^L  Dec. 
1885  in  Freiburg  i./B.,  Schüler  des  Karlsruher  Polytechnicums  und  der  Berliner  Bau- 
akademie unter  Adler  und  Bottich  er,  endlich  von  Nicolai  in  Dresden  und  F. 
Schmidt  in  Wieu.  R.  bereiste  auch  Italien.  Er  war  an  den  Mainzer,  Regensburger 
und  Frankfurter  Dom- Ausbauten  betheiligt.  Ihm  wurde  dann  die  Inventarisirung  holl&n- 
discher  und  badischer  Denkmäler  anvertraut.  Allmählich  wandte  er  sich  mehr  der 
schriftstellerisi hen  Thätigkeit  zu.  Wir  nennen  von  ihm:  Beiträge  z.  Eenntniss  mittel- 
alterlicher Baukunst  in  Deutschland  (1868),  Leitfaden  ('1861),  Tektonik,  Architek- 
tonik und  Handbuch  der  italienischen  Renaissance- Architektur  (1885). 

Beed.  Ethel,  Malerin  und  Zeichnerin,  geb.  1876  in  Newburyport  (Mass.  U.  S.  A.), 
Schülerin  der  Cowles-Kunstscfaule  in  Boston.  Sie  wurde  durch  decorative  Zeichnungen 
Titelblätter,  Plakate,  etc.  vortheilhaft  bekannt.  Wir  nennen  die  Plakate,  „Behind  the 
Arras  by  Bliss  Carman^,  »Folly  or  Saintliness  by  Jos^  Echegaray^,  ^Is  Polite  Society 
Polite  and  other  Essays  by  Julia  Ward  Howe",  „Jacques  Damour  by  Emile  Zola", 
„Pierre  Puvis  de  Gbavannes  a  Sketch**,  „Uncle  Sams  Churcb  by  J.  B.  Bolton",  ^A 
Virginia  Cousin  by  Mrs.  Burton  Harrison",  ,The  White  Wampum  by  E.  P.  Johnson*, 
„Trilby,  the  fairy  of  Argyle*,  etc. 

Reed,  Joseph  Charles,  Maler,  geb.  1822,  f  26.  Oct.  1877  in  London.  Er  malte 
farbenfreudige  Landschaften  aus  England,  Schottland  und  Irland  in  Wasserfarben. 
1866  wurde  er  Mitglied  der  Englischen  Aquarellisten-Gesellschaft. 

Reeder,  Maerten  Frana,  Maler,  geb.  28.  Oct.  1802  im  Haag,  f  nach  1840, 
Schüler  von  Cuijlenburgh  und  Pieneman.    Er  malte  Stillleben   und  Interieurs. 

Reekers,  Hendrik,  Maler,  geb.  21.  Sept.  1815  in  Haarlem,  t  1^-  M&i  1854 
das.,  Schüler  seines  Vaters  Jan  R.  und  von  Georgius  J.  J.  von  Os,  thätig  in 
Brüssel  und  seiner  Vaterstadt  Er  malte  Blumen  und  Früchte.  Das  Museum  zu  Rotter- 
dam besitzt  ein  Stillleben  von  ihm.    Mitgl.  der  Amsterd.  Akademie  184S. 

Reekers,  Jan,  Maler,  geb.  1790  in  Haarlem,  f  29.  Nov.  1858  das.,  Schüler 
von  Horstock.   Er  malte  Bildnisse  und  Landschaften.   R.  hat  auch  einiges  radiert. 

Rees,  Johann,  Münxgraveur,  geb.  vor  1590,  t  $•  Oct.  1629  in  Köln  a.  Rh. 
1605  wurde  er  Münzmeister  in  Köln  am  Rh.,  war  aber  vorher  schon  Jülich*scher 
Münzmeister,  welches  Amt  er  ferner  inne  behielt. 

Reesbroeek,  (Reesbroueq,  Rysbroeck),  Jacob  Tan,  Kupferstecher  des  17. 
Jahrhunderts,  f  1704  in  Hoogstraeten  (Belgien).  1642  wurde  er  in  die  Antwerpener 
Gilde  eingeschrieben.  Er  malte  Bildnisse,  z.  B.  Balthasar  Moretus  II.,  dessen  Frau, 
Balthasar  Moretus  III.  (alle  drei  im  Mus.  Plantin -Moretus  zu  Antwerpen).  Er  hat 
auch  in  Kupfer  gestochen,  z.  B.  Bildniss  des  Jesuiten  C.  Hasart. 

Reeth,  Pierre  Jean  Baptlste  yan,  Kupferstecher,  geb.  1822  in  Merzem,  f  7.  Aug. 
1866  in  Antwerpen,  Schüler  von  E.  Corr.  Von  ihm  Blätter  nach  Grenze,  Keyzer,  Leys, 
V.  d.  Poorten,  Snieders,  etc.,  auch  zu  Mertens  und  Torfs  Geschichte  von  Antwerpen. 

Rega,  Filippo,  Steinschneider,  geb.  26.  August  1761  in  Chieti,  t  7.  Dec  1883 
in  l^eapel,  Schüler  von  Ant.  Pich  1er  in  Rom.  Er  ahmte  Antiken  vortrefflich 
nach,  wurde  Prof.  an  der  Neapolitan.  Akademie  und  Vorstand  der  Münze.  Von  ihm 
Kronprinz  von  Neapel  (Chrysolith),  Arethusa  (Sardonix),  Jupiter  von  Capo  di  Monte 
(Copie),  Fürstin  Butera,  König  Joachim,  Königin  Karoline,  etc.  Mitglied  der  Aka- 
demie zu  Neapel  und  des  Französischen  Instituts. 

R^amey,  Felix  Elle,  Maler  und  Zeichner,  geb.  7.  Aug.  1844  in  Grenelle  bei 
Paris,  Schüler  von  Lecoq  de  Boisbaudran,  Sohn  des  Guillaume  R.  d.  Ae.  Er 
zeichnete  fOr  die  Zeitschriften  Journal  Amüsant,  etc.  auch  für  Zeitschriften  in  Amerika, 
das  er  öfters  besuchte.  Mit  Guimet  besuchte  er  auch  Japan  und  schuf  zahlreiche 
ethnographische  Zeichnungen.  Von  ihm:  Gen.  Lee  besucht  Valentini  in  seinem  Atelier, 
Negertaufe  in  Philadelphia,  Illustrationen  für  den  japanesischen  Roman  Okoma, 
Unter  den  Tannen  (Deckfarben),  etc. 

Regauiey,  Fr^d^rlc,  Maler,  Radierer,  Lithograph  und  Zeichner,  geb.  4.  Juli 
1849  in  Paris,  Schüler  von  Lecoq  de  Boisbaudran,  Sohn  des  Guillaume  R.d.  Ae., 
wurde  hauptsächlich  durch  Zeichnungen  für  Pariser  Journale  bekannt.  Von  Ge- 
mälden nennen  wir  .Horizon  parisien,  Novembre**  (1880),  von  Radierungen  Paris  ä 
l'eau   forte  und  M^moires  des  fr^res  Hanlon-Lee  (6  Blatt) ;  auch  einige  Steindrucke. 

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S«gamey  —  Regnaalt  29 

Regamey,  Anillaune  d.  Ae«,  Lithograph,  geb.  1814  in  Paris,  f  1878  das. 
Er  schuf  eiDe  grosse  Anzahl  von  FarbeDSteindrucken,  z.  Th.  reio  gewerbliche  Ar- 
beiten, z.  Th.  Illustrationen  zu  den  Erangelien  nach  Foucquet,  zu  kulturgeschicht- 
lichen Werken,  etc. 

Begamey,  eaillanme,  Maler,  geb.  1838  (?  1837  ?  1882  ?)  in  Paris,  f  3.  Jan. 
1875,  Schaler  von  Lecoq  de  Boisbaudran,  Bonyin  und  Barve,  Sohn  des 
Guillaume  R.  d.  A.e.  Er  lebte  eine  Zeit  lang  (während  des  deutsch-franzOsischen 
Kriegs)  in  London,  wo  er  viel  für  die  Illustrated  London  News  thätig  war,  R.  war 
meist  kränklich  und  malte  militärische  Bilder,  z.  6.  Trainsoldaten  (Mus.  Ch&lons 
snr  Marne),  Algerische  Schützen  (Mus.  Marseille),  Vorposten  im  Erimkrieg  (1874 
ebenda),  Batterie  (1865  Mus.  Pau),  etc.    S.  Biographie  yon  Chesneau  1879. 

Regan,  Anna,  %•  Schimon. 

R6ge,  Henriette  de^  Malerin,  geb.  8.  April  1849  in  Posen,  Schfilerin  yon 
Gussow  und  Skarbina  in  Berlin,  dann  yonCourtois  und  Boutet  de  Monyel  in 
Paris.  Sie  malte  Frauen  und  Kinderbildnisse  und  lebt  abwechselnd  in  Przystanki 
und  Detmold. 

Regemorter,  Ignatina  Josephns  Tan^  Maler  und  Radierer,  geb.  4.  Dec.  1785 
in  Antwerpen,  f  16.  Juni  1878,  Schüler  seines  Bruders  Pierre  R.  und  yon  Omme- 
ganck,  1809  auch  in  Paris  und  Umgegend  gebildet.  Er  malte  langweilige,  anekdoten- 
hafte Genrebilder,  auf  denen  eine  Violine  unausbleibliches  Versatzstück  ist.  Von  ihm 
Jan  Steen's  Haushalt  (1828  Mus.  Amsterdam),  Herbstmorgen  (Mus.  Brüssel),  Jan  Steen 
und  Mieris  (Mus.  Fodor,  Amsterdam),  In  einem  holländischen  Zimmer  (Neue  Pinakothek; 
München).  Von  seinen  Radierungen  nennen  wir  Die  schlafende  Spitzenklöpplerin, 
Die  Schafe,  Die  Hirtin  (nach  Ommeganck),  etc.  Mitgl.  des  niederländ.  Instituts, 
der  Amsterdamer  Akad.;  Leop.  Orden. 

Begemorter^  Petms  Johannes  Tan,  Maler,  geb.  8.  Sept.  1755  in  Antwerpen, 
1 17.  Not.  1830  das.,  Schüler  der  dortigen  Akademie,  auch  durch  Gopiren  gebildet.  1796 
bis  1804  war  er  Professor  an  der  Antwerpener  Akademie.  1815  war  er  einer  der 
Abgesandten  Antwerpens  nach  Paris,  um  die  1794  von  den  Franzosen  weggeschleppten 
Gemälde  zurück  zu  schaffen.  Besondere  Beachtung  verdient  er  als  Restaurator  von 
alten  Gemälden.  Seine  Spezialität  waren  Mondscheinbilder.  In  dem  einen  Bild 
Lucas  van  Udens  in  der  Antwerpener  Gal.  sind  die  Figuren  von  ihm;  das  Mus.  zu 
Gotha  besitzt  ein  Gesellscbaftsstflck  von  ihm. 

BegeSy  Johann  Andreas  Benjamin,  Maler  und  Radierer,  geb.  81.  Jan.  1772 
in  Frankfurt  a.  M.,  f  18.  Jan.  1847.  Er  war  Zeichenlehrer  an  verschiedenen  Frank- 
furter Instituten,  malte  u.  A.  den  sterbenden  Seneca,  und  radierte  mit  mehr  Erfolg 
Banernscenen,  etc. 

RegirlOy  BalTaelino  dl,  s.  Motta,  BalTaelo. 

BegUlo,  8.  Lieinio  da  Fordenone. 

Begnard,  Tal^rlen,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  Schüler  von  O.T  hö- 
rn assin,  thätig  in  Frankreich  und  Rom  (um  1615).  Von  ihm  Platten  nach  A.  Ciam- 
poUi,  F.  Barroccio  (Die  Heimsuchung),  Lelli,  A.  Pomerancio,  A.  Tempesta,  etc.  Auch 
nach  den  Antiken  des  Kab.  Giusttniani. 

Regnandin^  Thomas.  Bildhauer,  geb.  11.  Febr.  1622  in  Moulins  (D^p.  Allier), 

SS.  Juli  1706  in  Paris,  Schüler  von  Fran^ois  Anguier.  1657  wurde  er  Mitgl. 
er  Akademie,  1658  Professor  und  1694  Rektor  an  derselben.  Von  ihm  die  Sculp- 
toren  am  Plafond  des  Königlich.  Gemaches  im  Louvre ;  gemeinschaftlich  mit  Gir  ardon 
restaurirte  er  diejenigen  der  Apollo-Galerie.  Im  Palast  zu  Versailles  von  ihm  Der 
iSrieden,  Der  Ruhm,  Amerika  (Steinstatuen),  etc.;  in  die  Kapelle  des  Schlosses  zu 
Saint  Fargean  und  für  die  Bernardiner  von  Port-Royal  lieferte  er  ebenfalls  Sculpturen. 

Begnanlt,  Alexandre  Georges  Henri,  Maler,  geb.  80.  Oct.  1843  in  Paris, 
t  19.  Jan.  1871  das.,  Schüler  von  Gabanel,  La  motte  und  Montfort  an  der 
£cole  des  beauz-arts,  an  der  er  1866  mit  Thetis  bringt  dem  Achilles  die  Waffen 
den  Rompreis  errang.  1866—8  verweilte  er  in  Italien,  besuchte  1868  Spanien,  wo 
er  das  Reiter-Bildniss  des  Gen.  Priro  malte,  das  ihn  bekannt  machte,  kehrte  1869  nach 
Italien  zurück,  besuchte  1870  Afrika  und  wurde  durch  den  Ausbruch  des  Krieges  in 
die  Heimath  zurückgerufen.  Bei  dem  Ausfall  gegen  Buzenval  erhielt  er  eine  Kugel 
durch  den  Kopf.  Von  ihm  Automedon  (1867  Mus.  Boston),  Bildniss  des  Gen.  Prim 
(1869  Louvre,  Paris),  Hinrichtung  in  der  Alhambra  (1870  ebenda),  Judith  und  Hole- 
fernes  (Mus.  Marseilles),  Salome,  etc.  Aquarelle  von  ihm  im  Luxembonrg  bez.  im  Louvre. 

Begnanlt,  Etlenne,  Maler,  geb.  1646  in  Paris,  f  30.  März  1720  das.  Von 
ihm  das  Maibild  1701  in  der   Notre-Dame.    Ferner  nennen  wir  noch  Töi^tung  d< 


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30  ttegoMiit  —  ftegnier. 

Entgebart  (1704),  Der  heilige  Stephan   wird   in*8   GeOngniBS    geführt.    Mitglied 
der  Akademie  1708. 

Begnavlt,  Jean  Baptiste,  Baron,  Maler,  geb.  19.  (10.?)  Oct.  1754  in  Paris, 
t  12.  Nov.  1829  das.,  Schaler  tod  Bardin.  Er  errang  den  1.  Rompreis  1776  auf 
Grund  seines  Alezander  besucht  Diogenes.  Mit  zehn  Jahren  kam  er  nach  Amerika, 
wo  er  fünf  Jahre  lang  auf  einem  Handelsschiff  als  Schiffsjunge  diente.  Hierauf 
kehrte  er  nach  Paris  zurück,  wo  de  Monyal  ihn  unter  Bardin  Malerei  studiren 
Hess,  den  er  auch  nach  Italien  begleitete.  Später  (1776)  ging  er  nochmals  nach  Rom  als 
Pensionär  des  Königs.  1785  wurde  er  Professor  an  der  Akademie,  1819  geadelt 
Von  ihm  im  Louvre  Die  Erziehung  des  Achilles  durch  den  Centauren  Cheiron, 
Ereuzaboahme  (1789),  Die  drei  Grazien  im  Mus.  Versailles,  Hochzeit  des  Prinzen 
J^röme  Bonaparte  und  der  Priozessin  Frederike  Catharine  Ton  Würtemberg,  Tod 
des  Generals  Desaix,  etc.  Andere  Bilder  von  ihm  in  den  Museen  zn  Amiens,  Mar- 
seillo,  Angers,  Montpellier,  Avignon,  Hamburg.  R.  hat  auch  drei  Platten  radiert 
und  ausserdem  140  Zeichnnogen  zum  Ovid  hinterlassen.  Mitgl.  d.  Akademie  1783, 
Mitgl.  d.  Instit.  1795;  Ritter  d.  St.  Michaels-Ord.  und  der  Ehrenlegion. 

Begnanlt,  Nicolas  Fransig,  Maler  und  Radierer  des  18.  Jahrhunderts,  geb. 
1746  in  Paris.  Er  war  Autodidakt  und  stach  in  fein  punktirter  Manier.  Von  ihm : 
Liebestraum  (Fragonard),  Liebesbrunnen  (nach  dems.),  Der  Abendkuss  (nach  dems.), 
«Schlafl  schlaf  1",  „Ach  wenn  er  erwachte  1"  Morgen,  Abend,  Nacht,  Das  Bad  (nach 
Baudouin),  etc.  —  Auch  seine  Frau  CtoneTl^TeB.)  geb.  Naugis,  war  Kupferstecherin 
in  Punktirmanier. 

Begnavlty  Thomas  Casimir,  Kupferstecher  und  Maler,  geb.  18.  Aug.  1823  in 
Bayeux  (D^p.  Calvados),  f  durch  Selbstmord  um  1872,  Schüler  yon  Henriquel- 
Dupont  und  Juinne.  Von  seinen  Kupferstichen  nennen  wir  Bildniss  Voltaires, 
Fa9ade  der  Fontaine  des  Innocents  (1850),  Römische  Ruinen  (1857  Kupferstiche);  auch 
Bildnisse  nach  dem  Leben;  femer  das  Aquarell  Erinnerung  an  das  Hospital  St. 
Louis  (1865). 

Regnanlt-Delalande.  Francis  L^andre,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1762 
in  Paris,  f  20.  Not.  1824  das.  Er  war  als  Sachverständiger  in  Bilderversteigerungs- 
angelegenheiten  thätig  und  verfasste  Kataloge.  Von  ihm  besitzt  das  Louvre  Bildniss 
von  Garde]  d.  Ae.  (Pastell). 

Segnanlt  de  Manlman,  Emile^  Maler,  geb.  1.  Jan.  1886  in  Lons-le-Saulnier 
(Däp.  Jura),  Schüler  von  Frl.  Lamottie,  von  Lobrichon  und  Pasini.  Er  war 
in  N^VY  (Däp.  Jura)  thätig  und  hat  auch  Algier  besucht.  Von  ihm  Morgen  des 
Hl.  Valentin  (1863),  Die  Buden  der  KMber- Strasse  in  Algier  (1866),  Auf  die  Audienz 
des  Pascha  wartend  (1882),  etc. 

Be^eason,  Nieolas,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  1680  in  Reuns,  f  14. 
Oct.  1670  in  Paris.  Er  war  Lehrer  und  Schwager  Robert  Nanteuils,  Schwiegervater 
von  G^rard  Edelinck.  R.  hat  eine  Anzahl  Bildnisse  n.  s.  w.  nach  eigener  Zeichnung 
sowie  nach  P.  de  Champaigne,  Beaubmn,  F.  Chauveau,  etc.  gestochen. 

Begnier,  Antony,  Maler,  geb.  19.  Nov.  1835  in  Marseille,  Schüler  von  Gleyre, 
thätig  in  seiner  Vaterstadt.  Von  ihm  besitzt  das  Mus.  zu  Annecy  Rückkehr  vom 
Markt  und  Junges  Mädchen  vonBellevauz;  ferner  von  ihm  Christus  predigend  (1868), 
Strickende  Bäuerin  aus  den  Pyrenäen  (1876),  Frauen  bildniss  (1882),  etc. 

Regnler,  Ferdinand  Josepb,  Maler,  geb.  24.  Febr.  1802  in  Paris,  f  21.  April 
1870  in  der  Anstalt  Dubois,  Schüler  von  Blonde!.  1886  erhielt  er  Anstellung  in  der 
Sä vres -Porzellanmanufaktur.  Von  ihm  Tod  des  Königs  Eumenius  (1827),  Quentin 
Durward  lässt  den  Herzog  von  Orleans  in  die  Galerie  Roland  eintreten  (1835), 
Louis  XI.  von  Räubern  im  Wald  zu  Fontainebleau  überfallen  (1836),  etc. 

Regnier,  Frau,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  um  1776  im  Haag.  Er 
malte  Bildnisse. 

Begnler,  Hyaeinthe-Jean.  Bildhauer,  geb.  18.  April  1808  in  Paris,  f  18.  Febr. 
1870  in  Gambais  bei  Houdan  (D^.  Seine-et-Oise),  seit  1825  an  der  Sbvres-Porzellan- 
fabrik  angestellt.  Er  war  Bruder  des  Ferdinand  J.  R.  Von  ihm  Geburt  des  Grafen 
von  Paris  (1840  Glasfensterentwnrf,  gemeinschaftlich  mit  Louis  Robert),  Vase 
(1841).    Kreuz  der  Ehrenleg.  1855. 

Regrnier,  Jaeques-Angnste,  Maler,  geb.  28.  Aug.  1787  in  Paris,  f  2.  Juni  1860 
das.,  Schüler  von  Bert  in.  Er  gerieth  zuletzt  in  Vergessenheit  und  rToth  und  nahm 
sich  das  Leben  durch  Ertränken  in  einem  Kanal.  Bilder  von  ihm  in  der  Kapelle 
St.  Denis,  in  der  Rochuskirche  zu  Paris,  im  Schloss  Fontainebleau,  ferner  Eingang 
In  den  V7ald  (Mus.  Arras),  Ein  Karthäuserkloster  in  der  Auvergne  (Mus.  Toulouse), 

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Regnier  —  ttehn.  Sl 

Landschaft  aus  der  Umgegend  von  Grenoble  (1850,  Mos.  Chartres),  viele  andere 
Landschaften  and  Ansichten  in  Privatbesits.  Med.  2,  Kl.  1819,  1.  Kl.  1828;  Kreuz  der 
Ehrenlegion  1837. 

Begier,  Jean,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  th&tig  um  1853.  Er  wurde  Pro- 
fessor an  der  Knnstgewerbeschule  zu  Yerviers  und  malte  Genrebilder. 

Begnler,  Jean-Marie,  Maler,  geb.  1796  in  Lyon  (D6p.  RhöneX  f  1865  das., 
Schaler  von  R^voil  und  der  Schule  zu  Lyon,  wo  er  thätig  war.  Er  malte  Bild- 
nisse, z.  B.  Arl^s  Dufour  (Mus.  Lyon). 

Begnier. Tietorine,  geb.  Barbier,  Malerin,  geb.  17.  Sept.  1824  in  Ch&lons- 
sar-Marne,  Scnalerin  von  A.  Tissier  und  T.  Gouture,  thitig  in  Paris.  Von  ihr 
Jonges  lesendes  M&dchen  (1863),  Träumerei  (1864),  etc.,  auch  Frauenbildnisse. 

Begny.  Alph^e  de,  Maler,  geb.  1799  in  Lyon,  f  1881  (n.  A.  1875)  in  Genf. 
Er  war  aucn  in  Paris  tbätig  und  malte  Landschaften  sowie  Bildnisse,  z.  B.  Triumph- 
bogen des  Titns  zu  Rom  (Mus.  Bern),  Neapolitanische  Barke,  Ansicht  von  Neapel, 
Fischerfamilie,  etc.  Med.  8.  KL  1838. 

Begoüron,  (Begolino,  Begolo,  Begali),  Bemardino,  Mosaikarbeiter  des  18. 
Jahrhunderts,  Schaler  von  P.  P.  Christofani.  Von  ihm  S.  Michael  nach  G.  Reni 
in  der  Peterskirebe  zu  Rom,  Bildnisse  des  Kaisers  Joseph  11.  und  seines  Bruders  Leo- 
pold nach  Battoni  im  Wiener  Belvedere  (1772). 

Begters,  Tiebont,  Maler,  geb.  24.  Dec.  1710  in  Dortrecht,  f  1768  in  Amster- 
dam, Schaler  von  Ten  Hage  zu  Arnheim,  Meyer  in  Rotterdam  und  J.  M.  Qainck- 
hard  zu  Amsterdam,  wo  er  sich  niederliess.  Das  Reichsmuseum  besitzt  eine  ^ Anato- 
mische Vorlesung"  und  zwei  Bildnisse  seiner  Hand. 

Behbenita,  Theodor.  Maler,  geb.  1791  in  Borstel  (Holstein),  f  19.  Febr.  1861 
in  Kiel, studirte  in  Wien  una  Rom,  wo  er  von  seinem  Schwager  Overbeck  beeinflusst 
vrurde.  1825  befand  er  sich  noch  in  Italien,  1888  in  München.  Zuletzt  wurde  er 
Universitätszeichenlehrer  in  Kiel  Er  malte  und  zeichnete  Historien,  und  hat  auch 
lithographirt. 

Behberg,  Friedrich,  Maler,  Radierer  und  Lithograph,  i<eb.  22.  Oct.  1758  in 
Hannover,  f  20.  Aug.  1835  in  München,  Schüler  von  Oeser,  Casanova  und 
Sehen  au,  1777  von  Mengs  in  Rom.  1783  kehrte  er  in  die  Heimath  snrOck,  wurde 
1784  Zeichenlehrer  in  Dessau,  1786  Mitglied  und  1787  Prof.  der  Berliner  Akademie. 
Er  ging  wieder  nach  Rom,  darauf  1791  nach  Neapel,  wo  er  u.  A.  12  Attitüden  der 
Lady  Hamilton  zeichnete,  1813  nach  London,  1814  wieder  nach  Rom  und  um  1820 
nach  München,  wo  er  sich  niederliess.  Von  ihm  Orpheus  und  Eurydice,  Eros  und 
Bacchus  (Schloss  Wörlitz),  Kains  Brudermord,  Allegorie  auf  Napoleons  Entthronung, 
Panorama  von  Innsbruck,  etc.  Von  ihm  femer  die  Radierungen  Poetische  und  Male- 
rische Scherze,  88  Blatt  nach  R.  Santi,  etc.,  sowie  die  lithographischen  Werke 
«Raffael  Sanzio*',  »Anfangsgründe  des  Steinzeichens''  (1828),  auch  einzelne  Bildniss- 
litbographieo.    Endlich  verfasste  K  auch  eine  Biographie  R.  Santis. 

Behder,  Jnlins,  Maler,  geb.  23.  Nov.  1861  in  Flensburg.  Nachdem  er  als  Litho- 
graph in  Hamburg,  Berlin  und  München  bis  1883  th&tig  gewesen  war,  wurde  er 
Schaler  der  Karlsruher  Kunstschule  unter  F.  Keller  und  der  Berliner  Akademie. 
1892  liess  er  sich  in  Hamburg  nieder  und  maite  meist  Bildnisse.  Von  ihm  femer 
Hieb,  In  der  Klosterzelle,  Herbstsonne,  etc. 

Behlender,  Georg,  Baumeister  und  Maler,  geb.  10.  (19.?)  Dec.  1845  in  Treb- 
bin  (Brandenburg).  Sein  Projekt  für  die  Museumsbauten  in  Breslau  erhielt  den 
zweiten  Preis.  R.  malte  Genrebilder  und  Architekturen ;  ferner  zeichnete  er  Illustra- 
tionen, z.  B.  Reconstructionen  antiker  Bauwerke  für  Zeitschriften  und  geschichtliche 
Werke. 

Behm,  Paul,  Decorationskünstler  und  Maler,  geb.  5.  Juni  1858  in  Schneeberg, 
Schüler  der  Dresdner  Kunstgewerbe -Schule  unter  Beck,  Eckert,  Diethe,  Nau- 
mann  und  Rade.  1882—4  war  er  in  Berlin  thatig.  Darauf  nach  Dresden  zurück- 
gekekrt,  wurde  er  künstlerischer  Leiter  der  Luxus -Papierfaprik  Paul  Süss.  Von  ihm 
Trio  im  Garten -Pavillon,  Fächermenuett,  etc.    Bronzene  Med.  Chicago. 

BehB,  Frank  Knox  Morton,  Maler,  geb.  12.  April  1848  in  Philadelphia  (Pa. 
U.  8.  A.),  Schüler  der  dortigen  Akademie  und  von  C.  Schusse lle.  Er  liess  sich 
sp&ter  in  New  -  York  nieder.  Von  ihm  Das  verlorene  Schiff  (Mus.  Detroit),  Das  Ende 
eines  Sommertages  (Mus.  Bnffalo),  Ein  Nachmittag  im  Hochsommer,  Ein  September- 
stnrm,  etc.    Auch  Aquarelle.    Gold.  Med.  New-Tork  1885. 

Behn,  Karl,  Holzschneider,  geb.  1862  in  Eilenbnrg.  Er  liess  sich  in  Stutt- 
gart nieder  und  arbeitete  nach  G.  Fehr,  etc. 

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32  ftehnen  -  tteid. 

Betanen^  Heinrieh  tob,  Manzschneider  des  17.  Jahrhunderts,  thitig  für  Chorf. 
Joachim  Friedrich  in  Magdeburg,  1608  in  KOlln-Berlin,  1605—1624  war  er  als 
Churs&chBischer  MOnzmeister  in  Dresden  th&tig. 

Reiber,  Emile  Auguste,  Baumeister,  geb.  8.  April  1826  in  Schlettstadt, 
Schüler  von  Blouet  und  der  fScole  des  beauz-arts.  Er  lieferte  u.  A.  decorative 
Entwürfe,  architektonische  Ornamente,  etc. 

Beibisch,  Cfttnther  Friedrich,  Maler,  geb.  18.  Febr.  1816  in  Zeitz,  Schüler 
der  Dresdener  und  Antwerpener  Akademien.  Er  lebte  in  Plauen  bei  Dresden  und 
malte  Bildnisse,  besonders  in  Miniatur. 

Seieh,  Wendel,  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  um  1515  in  Lyon 
und  um  1540  in  Strassburg,  hier  auch  als  Buchhändler.  Ihm  wird  ein  Holzschnitt 
Geflügelte  Frau  mit  einem  Winkelmaass  etc.  zugeschrieben. 

Beieh,  Wilhelm,  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Köln,  wahr- 
scheinlich Geistlicher,  der  eine  Copienfolge  von  Dürers  Kupferstichpassion  ver- 
legte, und  selbst  wahrscheinlich  einige  geringe  Blätter  zu  einem  Gebetbuch  (1589) 
stach. 

Beicta,  XaTer,  Bildhauer,  geb.  1815  in  Hfifingcn  (Baden),  f  8  Oct.  1881  das., 
Schüler  von  Zwerg  er  in  Frankfurt  a.  M.,  dann  in  München  weiter  gebildet,  wo  er 
auch  thätig  war.  Von  ilim  Bischof  Conrad  und  Bischof  Gebhard  (Gonstaoz,  Rhein- 
brücke), Nymphen  (Donaueschingen,  Schlossgarteo),  Grossherzos  Leopold  (Bronzestatue 
Baden-Baden),  Die  Bildhauerei  und  Die  Malerei  (Karlsruhe,  Kunsthalle).  A.  Weike 
im  Schloss  Heiligenberg  am  Bodensee,  in  Bonndorf,  etc. 

Beiehardt,  Hans,  8.  Beitz. 

Beichel,  Jakob  Ton,  Maler,  geb.  vor  1800  (?),  f  1856  in  Brüssel.  Er  war  in 
St.  Petersburg  thätig,  wo  er  Miniaturen  malte,  darunter  die  Bildnisse  Alexander  I., 
der  Kaiserin  Marie,  etc.  Er  legte  auch  MedaiUen  und  Kupferstich-Sammlungen  an. 
Er  wurde  russischer  Staatsrath. 

Beiobel,  Jobann,  Bildhauer  und  Erzgiesser  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Lands- 
berg am  Lech  (n.  A.  in  Rain  a  L.).  Von  ihm  unter  A.  die  4  Erzstatuen  am  Kreuzaltar 
▼on  S.  Ulrich  zu  Augsburg,  S.  Michael  (1607  Bronzegruppe)  am  Portal  des  Zeug- 
hauses das.,  etc. 

Beiebenbach,  Hngo  von,  Maler,  geb.  1821  in  Erfurt,  Schüler  der  Düssel- 
dorfer Akademie,  auch  in  Italien  gebildet.  Er  malte  erst  Historien,  Landschaften 
und  Bildnisse,  dann  aber  mit  mehr  Erfolg  Pferde  und  war  in  Berlin  thätig.  Von  ihm 
Die  beiden  Frauen  des  Grafen  v.  Gleichen,  Störung  beim  Reiten,  etc. 

Beiebenbacb,  Lndorike,  s.  Siuianowita. 

Beichenbaeh,  Woldemar,  Graf,  Maler,  geb.  7.  März  1846  in  Walddorf  bei 
Neisse,  Schüler  der  Weimarer  Akademie,  von  Gussow  und  von  A.  Brendel. 
Weitergebildet  auf  Reisen  nach  München,  England,  Italien  und  den  Niederlanden. 
Er  Hess  sich  in  Wachwitz  bei  Dresden  nieder.  Von  ihm  Pax  vobiscum.  Rast  auf 
der  Alm,  Eselsritt  (Mus.  Stockholm),  Gloria  Doloris,  etc. 

Beicbentbal,  Ulrich  Ton,  Maler  des  15.  Jahrhunderts.  Er  schrieb  eine  „Ge- 
schichte des  Konzils  zu  Konstanz",  welche  er  eigenhändig  mit  zum  Theil  satirischen 
Miniaturen  ausstattete. 

Beiebert,  Carl,  Maler,  geb.  27.  (22.  ?)  Aug.  1886  in  Wien,  Schüler  der  Grazer 
Akademie,  weitergebildet  in  München  und  bei  Passini  und  Romaks  in  Rom.  Er 
malte  Landschaften,  Thiere  (besonders  Hunde)  und  Genrebilder  und  war  in  Wien 
thätig.    Von  ihm:  Einst  und  Jetzt,  Kampf  mit  dem  Drachen,  Hundebildniss. 

Beiebert,  Friedrich,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  Magdeburg,  f  1881  in 
Dresden.  Von  ihm:  Gutenbergs  erster  Druck  (Galerie  Mainz),  Beraubung  TetzelSi 
„Und  sie  bewegt  sich  doch*',  etc. 

Beichmann,  Georg  Friedricli,  Maler,  geb.  1798  in  Münden,  f  1858  in  Han« 
nover,  Schüler  der  Akademien  zu  Gassei  und  München.  Er  war  in  Hannover  thätig 
und  malte  Bildnisse  sowie  Genrebilder,  z.  B.  Zitherspielende  Bäurin  im  AUgäu, 
Agathe  aus  dem  Freischütz,  Bildniss  des  Malers  Kraflft  (Mus.  Hannover),  etc. 

Beid,  George,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1842  in  Aberdeen,  wurde  erst 
Lithograph,  dann  Schüler  von  Niddrie,  von  der  Akademie  in  Edinburgh,  und 
endlich  von  Mo  Hinge  r  in  Utrecht  und  Tvon  in  Paris.  Er  malte  schöne  Stim- 
mungslandschaften, Ansichten  und  besonders  Bildnisse.  Von  ilim:  A.  Anderson  und 
zwei  andere  Bildnisse  (Stadtbaus,  Aberdeen),  Ansicht  von  Domoch  (Nat-Gal.  Edin- 
burgh), etc.  Auch  Blumenstücke  und  viele  ausgezeichnete  Buchillustrationen,  Mitgl. 
der  Schott.  Akademie  (1877). 


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fteid  --  fteimert.  33 

fteid,  Aeorge  Agnew,  Maler,  geb.  1860  in  WiDgham  (Ontario  Ganada),  bildete 
sich  in  Toronto,  Philadelphia  und  Paris.  Ein  Werk  von  ihm  befindet  sich  in  der 
National- Galerie  zu  Ottawa.    Von  ihm  Familiengebet,  Eine  Weide,  etc. 

Beid)  John  Robertson,  Maler,  geb.  6.  Aog.  1861  in  Edinburgh,  Schüler  der 
dortigen  Akademie.  Er  liess  sich  in  London  nieder  und  malte  Genrebilder,  heitere 
Scenen  ans  dem  Fischerleben  und  dergl.  m.,  z.  B.  Die  Dorfschöne.  Umgeschüttet, 
Abeodstille  (1886),  Eine  unangenehme  Kunde  (Neue  Pinakothek,  München).  Gold. 
Med.  Berlin  1886,  Wien  1892;  Ehrenmitgl.  der  Münchener  Akademie  1890. 

Beifertt  Carl  Friedrioli  Anton,  Maler,  geb.  23.  Mai  1865  in  Frankfurt  a.  M., 
Schüler  des  St&delschen  Instituts,  der  Karlsruher  Kunstschule,  von  Burger,  llas- 
selhorst  und  Schönleber.    Er  malte  Landschaften,   Dorfbilder,  Jagdstücke,  etc. 

BeiJBTi  Benediet  yon.  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  tbätig  in  Graz,  wo  er 
1564  mit  Peter  Tade,  Domenico  delTAglios  Landhausbau  Tollendete. 

Beiff,  Frani,  Maler,  geb.  12.  Febr.  1835  in  Aachen,  Schüler  von  E.  Gorrens 
und  Piloty.  Er  wurde  Prof.  am  Aachener  Polytechnikum.  Von  ihm  Kirchenstrafe 
einer  Gefallenen,  Bildniss  des  Kaisers  Wilhelm,  Nymphe  im  Walde,  etc.  Gr.  gold. 
Med.;  Schwed.-Norwegischer  und  Sachs.  Ernestinischer  Orden,  etc. 

Beiffenstein,  Carl  Theodor,  Maler  und  Kadierer,  geb.  12.  Jan.  1820  in 
Frankfurt  a.  M.,  f  6.  Dec  1893  das.  Er  war  Schüler  von  Meiler  und  Hof  mann, 
dann  des  Stidelschen  Instituts  unter  Jak.  Becker,  Hessemer  und  Veit.  Er 
bereiste  Belgien,  Deutschland,  England,  Frankreich,  Italien  und  die  Schweiz.  Er 
malte  viel  aus  dem  „Alten  Frankfurt*'  (1700  Aquarelle,  1875  Stadt-Mus.  dort).  Wir 
nennen  von  ihm:  Landschaften  aus  dem  Harz,  vom  Rhein,  etc.,  auch  in  Aquarell, 
Kloster  an  der  Nahe,  Der  Dachstein,  Die  pontinischen  Sümpfe,  Waldstille  (1845 
Gal.  Magdeburg),  Landschaft  mit  Wasser  (Originalradierung),  Im  Frankfurter  Stadt- 
wald (desgl.),  auch  Cyklen  zu  Goethes  Dichtung  und  Wahrheit,  etc.  Med.  Wien 
1878;  Mitgl.  des  Belgischen  Cercle  artistique  1868. 

Beiffenstein,  Leo^  Maler,  geb.  27.  Juli  1856  in  Wien,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  und  von  Makart.  Er  liess  eine  Zeit  lang  sich  in  Salzburg,  dann  in 
Mondsee  nieder  und  malte  Historien  und  Bildnisse,  z.  B.  Wandgemälde  in  der  Kirche 
Keulengbach  bei  Wien,  Gutenberg  und  Fust  (Gal.  Bremen),  Krönung  Friedrichs  II.  in 
Palermo  (Gal.  Halle),  etc. 

Belffenstein,  Paul,  Maler,  geb.  6.  Juli  1858  in  Wien,  f  10.  Mai  1897  in 
Weimar.  Er  war  Schüler  der  Wiener  Akademie,  hatte  Dalmatien  bereist  und  malte 
Landschaften  sowie  Genrebilder. 

Beignier,  Jean  (Marie),  Maler,  geb.  3.  Aug.  1815  in  Lyon,  f  im  Jan.  1886 
das.,  Schüler  der  dortigen  Ecole  des  beaux-arts,  an  der  er  1854  Professor  wurde. 
Er  malte  besonders  Blumen,  auch  in  Aquarell.  Von  ihm  Allegorie  (1842  Mus.  Nlmes), 
Bildniss  der  Königin  Hortense  von  Holland  (1857  Mus.  Lyon),  Fruchtstück  (Mus. 
Grenoble).    Med.  IL  Kl.  1848,  1861,  Kreuz  d.  Ehren!.  1863. 

Beiniy  Otto,  Kupferstecher,  geb.  30.  Aug.  1864  in  Beuthen,  Schüler  der 
Berliner  Akademie  unter  Hans  Meyer.  Von  1888—1894  war  er  für  das  Berliner 
Galeriewerk  beschäftigt  (meist  altitalienische  Bilder);  1894  wurde  er  als  Assistent 
an  das  StädeFsche  Institut  zu  Frankfurt  berufen;  dort  stach  er  u.  A.  das  Bild 
A.  Bronwers,  Bittere  Medicin. 

Beimann,  Emil  Heinrieh,  Holzschneider,  geb.  11.  Nov.  1857  in  Berlin,  Schüler 
der  Berliner  Akademie,  1878  von  Knesing  in  München,  1879  von  Specht  in  Stutt< 
gart,  wo  er  sich  niederliess.  Er  schnitt  für  die  deutschen  illustr.  Zeitschriften  nach 
Gemftlden  von  Alvarez,  Defregger,  Savini,  Serra,  Spec)it,  Veiten,  Yinea,  etc.  Medaille 
München  1888. 

Beimbean,  Angnste,  Baumeister,  geb.  1820  in  Reims,  f  1865,  Schüler  von 
Brünette.  Von  ihm  Studie  über  den  Pont-Neuf  (1857),  Monograprfaie  über  die 
Frauenkirche  za  Noyoa,  sowie  zehn  Zeichnungen  für  den  Wettbewerb  der  Notre*Dame 
de  la  Treille  (gemeinschaftlich   mit  H.  E.  Leblan  und  E.  Henszlmann). 

Beimer.  Georg.  Maler,  geb.  17.  Mai  1828  in  Leipzig,  f  17.  Sept  1866  in 
Berlin,  Schüler  von  Ehrhardt  in  Dresden  und  Jordan  in  Düsseldorf.  1854  ver- 
brachte er  in  Paris,  lebte  dann  in  Berlin,  Düsseldorf,  Weimar  (1862),  Wiesbaden  und 
zuletzt  Berlin.  Von  ihm  Spielende  Kinder  (1862),  Complimente  (Nat.  -  Gal.  Berlin), 
Vor  der  Predigt,  etc. 

Belmerty  Jolianii.  Maler  und  Medailleur,  geb.  2.  Febr.  1819  in  St.  Petersburg, 
t  25.  Nov.  1868  das.,  Schüler  der  dortigen  Akademie,  in  Paris,  München  und  Rom 
weitergebildet  erst  als  Medailleur,  dann  als  Maler.    1862  wurde  er  Prof,  an  der  St, 

Ailgemeines  KflnsUer-Lexicon.    8.  Aufl.    4.  Band,  t^r^r^r-^]^ 

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34  Reimerswalen  •—  ReiDdrmann. 

Petenbarger  Akademie.  Von  ibm  Italienisches  Begräbniss,  Markt  in  Italien;  ferner 
Medaille  zur  100  jährigen  Gedächtnissfeier  der  St.  Petersburger  Akademie,  Silberner 
Tafelaufsatz  fQr  den  GrossfQrstl.  Thronfolger,  etc. 

ReimerswaleDf  s.  Marinns  Tan  Bomenwale. 

Beina,  Caledonio,  Maler,  geb.  im  Febr.  1848  in  Gatania,  Schflier  von  Mo- 
rel 1  i  in  Neapel,  auch  in  Florenz  und  Rom  gebildet.  Ton  ihm  Schwester  Clara 
Tom  Dämon  verfahrt,  Ada,  Amor  und  Tod,  das  kranke  Herz,  etc.    R.  war  auch  Dichter. 

Beinagle,  George  Philip,  Maler,  geb.  1802  in  London,  f  6.  Dec.  1885  das., 
Schüler  seines  Vaters  Richard  R.  R.  Weiter  gebildet  durch  Copien  nach  Bak- 
huijsen  und  W.  van  deYelde.  Er  malte  Marinen  und  machte  zu  diesem  Zweck  ver- 
schiedene Seeschlachten  mit,  die  er  dann  verewigte  z.  B.  die  von  Navarino,  und 
Napiers  Sieg  über  Dom  Miguel. 

Reinagle,  Philip,  Maler,  geb.  1749,  f  27.  Nov.  1888  in  Chelsea  (London),  Schüler 
von  Allan  Ramsay  und  der  Akademie  in  London,  deren  Mitglied  er  1812  wurde. 
Er  copirte  alte  Niederländer  und  malte  Sportbilder,  nachdem  er  zuvor  als  Grehilfe 
Ramsays  zum  Ueberdruss  KOnigsbildnisse  gemalt  hatte.  Seine  bekannteste  Leistung 
ist  das  Hundebuch  ,The  Sportsman^s  Gabinet",  gestochen  von  J.  Scott  Endlich  malte 
er  mit  Barker  Panoramen  von  Rom,  dem  Golf  von  Neapel,  dem  Golf  von  Algesira, 
Florenz  und  Paris. 

Beinagle,  Biehard  Bamsay,  Maler,  geb.  19.  März  1775  in  London,  f  17.  Nov. 
1862  in  Chelsea  (London),  Schüler  und  Sohn  des  Philip  R.,  auch  in  Rom  gebildet. 
1823  wurde  er  Mitglied  der  Akademie.  1848  stellte  er  ein  gekauftes  Bild  als  sein 
eigenhändiges  Werk  aus  und  musste  aus  der  Akademie  treten.  Er  malte  lAndschaften 
und  Thierstücke  z.  B.  Copie  nach  Rubens  «Coup  de  Lance"  (Nat-Gal.  Edinburgh), 
Sturm  in  den  Rydal  Bergen  und  5  Aquarelle  (South  Kensington  Mus.).  Andere  in 
Londoner  Privatsammlungen. 

Beinaldns,  s.  Bainiüdns. 

Beinbeck,  Emilie,  geb.  Hartmann,  Malerin,  geb.  vor  1800 (?)  in  Stuttgart, 
t  1846  das.,  Schülerin  von  Steinkopf.  Das  Museum  ihrer  Vaterstadt  besitzt  zwei 
Landschaften  von  ihr. 

Beincke,  Friedricli  Wilhelm,  Maler  und  Lithograph,  geb.  15.  März  1839  in 
Berlin,  Schüler  von  H.  Brüge  uod  W.  Bülow.  Er  copirte  Historien  und  malte 
Bildnisse,  darunter  Fritz  Reuter  und  das  des  Grossherzogs  von  Mecklenburg.  Auf 
Stein  zeichnete  er  die  drei  Eaiserbildnisse. 

Beindel,  Albert  Christoph,  Kupferstecher,  geb.  25.  Juli  1784  in  Nürnberg, 
t  19.  Mai  1858  das.,  Schüler  von  Guttenberg,  auch  in  Paris  gebildet  1821  er- 
wies er  sich  als  geschickter  Restauiator  bei  der  Wiederherstellung  des  Schönen 
Brunnens  in  Nürnberg.  1837  stellte  er  die  protestantische  Hauptkirche  und  die 
Synagoge  in  Fürth  wieder  her.  1811  wurde  er  Direktor  der  Nürnberger  Akademie 
und  des  Kunstgewerbemuseums,  sowie  Conservator  der  dortigen  Gemäldesammlung. 
Von  seinen  Stichen  nennen  wir  Die  4  Apostel  (nach  Dürer),  Karl  der  Grosse  (nach 
dems.),  Das  Sebaldusgrabmal  (nach  P.  Yischer),  A.  nach  Carracci,  Rauch,  Stieler,  etc. 
Bayr.  Civilverdienst-Ord.;  Ehrenmitgl.  der  Münchener  Akademie  der  Wissenschaften. 

Beineeke,  (Beiniek,  Belneke),  Peter,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Danzig,  f  ^or  1769.    Er  war  an  der  Meissener  Poraellanmanufaktur  beschäftigt. 

Beiner,  Wenzel  Lorena,  Maler,  geb.  8.  Aug.  1689  (n.  A.  1686)  in  Prag, 
t9.  Oct.  1748  das.,  Schüler  von  P.  Brandel  und  Schweiger,  Sohn  des  Bildhauers 
Joseph  R.  Er  malte  in  Fresco  und  Oel,  Historien,  Schlachten  und  Genrebilder,  z.  B. 
Himmelfahrt  Mariae,  Abendmahl,  Selbstbildniss,  und  4  Andere  (Prag,  Rudolfinum), 
Altarbild  f  Jakobskirche  das.),  Gigantensturz  (Pa).  Czernin  das.);  A.  Werke  in  weiteren 
dortigen  Pal.  und  Kirchen;  in  der  Dresdener  Gal.  Römischer  Yiehmarkt  (2mal). 

Reinermann,  Anna  Margarethe  geb.  Holl  erm  ann ,  Malerin,  geb.  1781,  f  1855, 
Gemahlin  des  Friedrich  G.  R.  Sie  schuf  Blumen,  sowie  Fruchtstücke  in  Aquarell 
und  Oel. 

Beinermann,  Friedrieh  Christian,  Maler  und  Radierer,  geb.  8.  Oct.  1764  in 
Wetzlar,  f  7-  Febr.  1835  (1884?)  in  Frankfurt  a.  M.,  Schüler  von  Nothnagel  in 
Frankfurt  a.  M.,  copirte  dann  alte  Holländer  und  Gl.  Geläe  in  Kassel  und  studirte 
auch  in  Rom.  Zehn  Jahre  lang  weilte  er  in  der.  Schweiz  und  malte  Landschaften 
für  Mechel.  1808-11  war  er  in  Frankfurt  a.  M.,  1811—18  in  Wetzlar,  1818—35 
in  Frankfurt  a.  M.  thätig.  Von  ihm :  Wetzlar  (Mus.  Frankfurt  a.  M.),  Die  Cascaden 
von  Tivoli,  Die  Mühle  von  S.  Martin,  Viehstück  (Rad.  nach  Roos),  Apenninen- 
Hirten  (Rad«  nach  Berghem),  Mosel-  und  Lahn  -  Ansichten  (Aquatinta),  etc. 


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fieinhard  ^  Keinhart.  d5 

Reinhard,  Anna  Marias  b.  Knster,  A.  M. 

Reinhardt,  Andreas,  Kapferstecher,  geb.  1715  in  EopenhageD  (?),  f  25.  Jan.  1752 
in  Frankfurt  a.  M.,  Sohn  und  Schüler  eines  Kupferstechers  A.  R.,  kam  um  1728 
nach  Augsburg  und  1740  nach  Frankfurt  a.  M.  Er  stach  kleine  Bildnisse,  Land- 
schaften, Buchillustrationen  u.  dergl.  m. 

Reinliardt,  Emilie,  s.  Reinhart. 

Reinhardt,  Friedrich  Angnst,  Maler,  geb.  20.  März  1831  in  Leipzig,  Schüler 
der  dortigen  Akademie  und  von  Prof.  Prell  er.  Er  besuchte  Italien,  Wien,  und  liess 
Bicfa  in  Dresden  nieder,  wo  er  Lehrer  am  Cadettencorps  wurde.  Er  hat  u.  A.  auch 
für  die  Gartenlaube,  etc.  gezeichnet.  Von  ihm :  Blick  auf  Palermo,  Römische  Land- 
schaft, etc. 

Reinliardt,  Johann  Jakob,  Maler,  geb.  1835  in  Mannheim,  Schüler  yon 
Schirmer  und  Wintergers t  an  der  Düsseldorfer  Akademie.  Nach  Studienreisen 
in  Oberitalien  liess  er  sich  in  Karlsruhe,  dann  in  Mannheim,  zuletzt  als  Hofmaler 
in  Eoburg  nieder  und  malte  Landschaften,  z.  B.  Blumenfeld  im  Höbgäu,  Schwarz- 
waldlandschaft, etc. 

Reinhardt,  Karl  Angrast,  Maler,  geb.  25.  April  1818  in  Leipzig,  f  11.  Aug.  1877 
in  KOtzschenbroda  bei  Dresden,  Sohn  eines  Knpferstechers  Karl  Christian  R.  und 
alterer  Bruder  des  Friedrich  A.  R.  Er  war  erst  Theologe,  wurde  Landschaftsmaler 
und  bereiste  Norwegen,  Tyrol  und  Italien.  Spftter  legte  er  sich  auf  das  Garicatur- 
zeichnen  und  gründete  1874  das  Witzblatt  .Der  Galculator  an  der  Elbe".  Yon  ihm: 
Reisen  des  Malers  Kohle,  Der  5.  Mai  (Roman  1867),  Tintenklexe,  (Humor.  Er- 
zählungen 1869),  etc.  Yon  ihm  rührt  auch  das  bekannte  Blatt  .Der  Löwe  ist 
los"  her. 

Reinhardt,  Ludwig,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  ^^  S^P^-  (?)  1870  durch 
Selbstmord  am  Traunsee.    Er  malte  Landschaften. 

Reinhardt,  Robert,  Baumeister,  geb.  11.  Jan.  1843  in  Neuffen  (n.  A.  in 
Ravensburg)  (Württemberg),  Schüler  des  Stuttgarter  Polytechnikums  und  ron  Leins, 
weitergebildet  auf  einer  italienischen  Reise,  sowie  1867  in  Paris.  Für  Leins  führte  er 
die  Johanneskirche  in  Stuttgart  auf,  und  wurde  dort  1872  Professor  am  Polytechnikum. 
Yon  ihm  ferner  Reithalle,  Gedächtnisskirche,  Marienspital  und  ylele  Frivatbauten 
in  Stuttgart,  Kirche  zu  Weinsheim,  Die  Harmonie  zu  Heilbronn,  Yilla  Rosenau  bei 
Konstanz  u.  A.  m.  Er  hat  auch  Yerschiedenes  veröffentlicht,  z.  B.  Palastbauten  von 
Genua.    Oberbaurath;  Württemb.  Kronenorden. 

Reinhardt,  Sebastian  Karl  Christian,  Maler,  geb.  vor  1740  (?)  in  Ortenburg 
(Baiem),  f  30.  Mai  1817  in  Hirschberg  (Schlesien),  Schüler  yon  Busch  in  Salzdahlum. 
Er  lebte  eine  Zeit  lang  in  EEamburg  und  Berlin,  dann  in  Hirschberg.  Er  malte 
schlesische  Ansichten  und  Landschaften,  von  denen  eine  grössere  Anzahl  in  das 
Berliner  Schloss  gelangten.    Mitglied  der  Berliner  Akademie. 

Reinliardt.  Sophie,  Malerin  und  Radiererin,  geb.  1775  in  Kirchberg,  f  1843  in 
Karlsruhe,  Schülerin  von  Becker,  auch  auf  Reisen  in  Italien  und  Oesterreich-Ungarn 
gebildet.  Yon  ihr  Sa.  Elisabeth  mit  dem  kl.  Johannes  (Kunsthalle,  Karlsruhe^  Der 
Tod  Taasos,  Tod  der  Sa.  Catharina  von  Alexandrien,  Illustrationen  zu  Hebels  Ale- 
mannischen Gedichten  (12  radierte  Platten),  etc. 

Reinhardt,  Wilhelm,  Maler,  geb.  1814  (1815?)  in  Bayreuth,  f  13.  April  1881 
in  München.  Er  besuchte  Russland  und  war  sonst  seit  1834  meist  in  München  thätig. 
Yon  ihm  Deutsches  Dorf  (1845  Prag,  Rudolfinum),  Winterlandschaft,  etc.,  auch 
Stillleben. 

Reinhart,  Reqjamin  Franklin,  Maler,  geb.  29.  August  1829  in  Waynesburg 
(Penna.  U.  S.  A.),  f  8-  Mai  1885  in  Philadelphia  (Penna.  ü.  S.  A.),  gebildet  in 
Pittsburgh  und  New-Tork  (an  der  Akademie),  dann  auf  Studienreisen  nach  Düsseldorf, 
Paris,  Rom  (1850—8),  England  (1861)  und  durch  Amerika  (1868  u.  ff.).  Yon  ihm 
Pocahontas  (1878),  Nach  der  Kreuzigung,  Bildnisse  der  Prinzessin  yon  Wales,  des 
Carlyle,  des  Tenn\^on,  des  Lord  Brougham,  etc. 

Reinhart,  Charles  Stanley,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1844  in  Pittsburgh 
(Pa.  ü.  S.  A.),  t  1896.  Er  studirte  in  München  unter  St  ra  huber  und  Otto,  sowie 
in  Paris,  nacndem  er  zuvor  an  der  Eisenbahn  sowie  in  einer  Stahlfabrik  angestellt 
gewesen  war.  1882—86  war  er  in  Paris,  sonst  meist  in  New- York  thätig  und  zwar 
ungefUir  1870—76  als  Zeichner  in  der  Yerlagsanstalt  Harper  Brothers,  dann  als 
Leiter  eines  selbständigen  Ateliersaus  dem  Zeitschriften-Illustrationen,  auch  Aquarelle 
etc.  hervorgingen.  Yon  ihm  Septembermorgen  (1879),  Fischer  von  YillerTiile  (1886) 
Altes  Rettungsboot,  Der  Yerweis,  etc.  {^  ] 

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36  beinhart  —  tteinhold. 

Beinhart,  Emilie,  Malerin,  geb.  24.  Juni  1809  io  Amsterdam,  f  nach  18^2, 
Schfllerin  von  Redout^  und  der  königl.  Zeichenschule,  Tochter  des  Jean  B.  R. 
Sie  malte  Blumen  und  lebte  eine  Zeit  laag  in  Paris. 

Beinhart,  Hang,  geo.OrieningerCOrttninger)»  Buchdrucker  und  Holzschneider 
des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Grüningen  (Württemberg)  vor  1465,  f  nach  1531.  1480 
war  er  Drucker  in  Basel  und  wurde  zwei  Jahre  später  Bürger  in  Strassburg,  wo 
sein  erstes  Buch  1488  erschien.  Er  war  der  Erste,  der  seine  Werke  auf  eine  höhere 
Stufe  der  künstlerischen  Illustration  brachte  und  hat  yielleicht  Anfangs  einige  Stücke 
selbst  geschnitten  bez.  gezeichuet. 

Beinhart,  Heinrich,  Erzgiesser  des  17.  Jahrhunderts,  tbfttig  um  1627  in 
Büchsenhausen.  Er  goss  in  diesem  Jahr  das  Erzherzog  Max-Denkmal  in  der  Inns- 
brucker  Pfarrkirche,  sowie  die  Reiterstatue  Erzherzog  Leopolds  (nach  Kaspar  Gros). 

Beinhart,  Heinrich,  Maler,  geb.  8.  Sept.  1829  in  Wien,  Schüler  tou  Führ  ich 
an  der  Wiener  Akademie,  auf  Reisen  nach  Italien,  etc.  weiter  gebildet.  Er  malte 
Aquarelle  z.  B.  Junge  aus  Chioggia  (K.  K.  Mus.,  Wien),  Junger  Hund  (ebenda), 
Föhrenwald,  etc. 

Beinhart,  Jean  Baptiste,  Maler,  geb.  1778,  f  nach  1807,  thätig  in  Paris. 
Er  malte  Figuren  und  Bildnisse  auf  Porzellan. 

Beinhart,  Johann  Christian,  Maler  und  Radierer,  geb.  24.  Jan.  1761  bei 
Hof,  t  8.  Juni  1847  in  Rom,  Schüler  von  Oeser  in  Leipzig  und  Kien  gel  in 
Dresden.  Er  malte  für  den  Herzog  von  Meiningen  und  ging  dann  nach  Rom,  wo 
er  sich  mit  Koch,  etc.  verband.  1804 — 5  war  er  in  Neapel  th&tig  und  veranstaltete 
1810—11  Ausgrabungen  in  Ostia.  Um  1790  war  er  von  Rom  aus  für  Frauenholz 
in  Nürnberg  thfttig.  Von  ihm  Landschaft  mit  Psyche  (1829  Mus.  Leipzig),  Land- 
schaft mit  Kain  und  Abel  und  eine  Andere  (Frankfurt  a.  M.,  StädePsches  Institut), 
Landschaft  nahe  Rom  und  drei  Andere  (München,  Neue  Pinakothek),  Andere  in  Gotha, 
Stuttgart,  in  der  Villa  Massimi  zu  Rom  (1825),  bei  dem  preussischen  und  spanisdien 
König,  beim  Kaiser  von  Russland,  etc.  Er  hat  auch  Über  150  Bl.  radiert  (Heroische 
Landschaften,  Italienische  Ansichten,  Thierstudien,  Alte  Grabmftler,  etc.)  und  einiges 
lithographirt.  Mitglied  der  Akademien  zu  Berlin  (1810),  Rom  (1818),  München  (1830). 
S.  Biographie  von  0.  Baisch,  Leipzig  1852. 

Beinhart,  William  H«,  Bildhauer,  geb.  1825  (?)  in  Amerika,  f  im  Oct.  1874 
in  Rom,  wo  er  thätig  war.    Von  ihm:  Antigene,  Rebecca  am  Brunnen,  etc. 

Beinheimer,  Johann  George  Kupferstecher,  geb.  1776  in  Frankfurt  a.  M., 
t  13.  Juni  1820  das.,  Schüler  und  Schwiegersohn  des  Johann  G.  Pres tel.  Er 
war  erst  in  dessen  Atelier,  dann  selbständig  als  Stecher  und  Verleger  thätig  und 
schuf  namentlich  Ansichten  und  Landschaften. 

Beinheimer,  Ursula  Magdalena,  s.  PresteL  U«  M. 

Beinhere,  Conrad,  Maler,  geb.  vor  1855  in  Breslau,  f  20.  Juli  1892  in  München. 
Er  malte  Landschaften,  z.  B.  Dorfparthie,  An  der  Wurm  bei  München,  Die  Isar 
bei  Tölz,  etc. 

Beinhold,  Bernhard,  Maler,  geb.  23.  April  1824  in  Ratzeburg,  f  22.  Nov. 
1892  in  Dresden-Pia uen,  zuerst  Schüler  von  Bissen  und  Thorwaldsen,  1846  in 
München  und  seit  1847  in  Rom  als  Maler  weiter  ausgebildet.  Er  lebte  sp&ter  in 
Dresden  und  war  auch  in  Bremen  als  Genre-  und  Bildnissmaler  thätig.  Von  ihm 
Römerin  (1855  Gal.  Schwerin),  Römischer  Karneval,  Erntezeit,  etc. 

Beinhold,  Frani^  Maler,  geb.  19.  Dec.  1816  in  Wien,  studirte  unter  Ender, 
Mössmer  und  Stein feld  an  der  Akademie  das.  und  malte  österreichische  Land- 
schaften, z.  B.  Wirthshaus  bei  Meran,  Burgstall  in  Niederösterreich,  etc. 

Beinhold,  Friedrich  Philipp,  Maler,  geb.  1799  in  Gera,  f  22.  April  1840  in 
Wien ,  studirte  in  Dresden  und  in  Wien  an  der  Akademie.  Von  ihm  Der  Hoben- 
staufen  (K.  K.  Mus.  Wien),  Bauernhaus  (ebenda),  Die  Einsiedelei,  etc. ;  auch  Bildnisse. 

Beinhold,  Heinrich,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1790  in  Gera,  t  15.  Jan. 
1825  in  Albano,  studirte  in  Dresden  und  in  Wien  an  der  Akademie,  Bruder  des 
Friedrich  P.  R.  1809  ging  er  nach  Paris  um  unter  Denen  an  den  Stichen  zu  dem 
Werk  über  Napoleons  Feldzüge  mitzuarbeiten.  Er  malte  dann  in  Wien  Landschaften, 
ging  1819  nach  Italien  und  war  zuletzt  in  Rom  th&tig.  Vom  ihm  Der  Capo  d'Or- 
lando  in  Sizilien  (gemeinschaftlich  mit  J.  A.  Klein,  1822  Nat.  Gal.  Berlin),  Hagar  in 
der  Wüste  (Thorwaldsen  Mus.  Kopenhagen),  Der  barmherzige  Samariter  (ebenda). 
Der  Kapuzinergarten  bei  Sorrent  (Neue  Pinakothek,  München) ;  Andere  in  den  Samml. 
zu  Leipzig,  Tübingen,  etc.  Von  Stichen  nennen  wir  noch  die  Ansichten  von  Kloster- 
neuberg, Die  Pestsäule  in  Wien,  Landschaften  (nach  F.  P.  Reinhold),  etc. 


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Reinhold  —  Reiterer.  37 

Relnbold,  ILarl»  Maler,  geb.  1818  In  Wien,  Schüler  der  dortigen  Akademie. 
Er  malte  Landschaften. 

Belniek,  Peter,  s.  Beineeke. 

Seinick,  Boberti  Maler  und  Radirer,  geb.  22.  Febr.  1805  in  Danzig,  f  7.  Febr. 
1852  in  Dresden,  Schüler  von  Begas  in  Berlin,  arbeitete  7  Jahre  in  Düsseldorf, 
bereiste  Italien  und  liess  sich  in  Dresden  nieder.  Er  schuf  u.  A.  den  Text  zu 
Rethels  Auch  ein  Todtentanz,  zu  Terschiedenen  EinderbQchem,  übertrug  Hebels  alle- 
mannische  Gedichte  und  veröffentlichte  verschiedene  künstlerische  und  poetische  Skiz- 
zenbflcher.  Vom  ihm  Jakob  und  Rahel  (Mus.  Stettin),  Brunnen  bei  Olevano  (Mus. 
Danzifr),  Kopf  eines  alten  Juden,  u.  A.  (ebenda),  etc. 

Beinlcke,  Paul  Ben^,  Maler  und  Zeichner,  geb.  22.  März  1860  in  Strenz- 
Naundorf  (n.  A.  in  München),  Schüler  der  Weimarer  Kunstschule,  dann  von  A.  Struy  s, 
£.  V.  Gebbardt  und  B.  Piglhein,  den  er  nach  Jerusalem  begleitete.  Er  liess  sich 
in  München  nieder  und  wurde  besonders  als  Illustrator  für  die  Fliegenden  Blätter,  etc. 
bekannt.  Von  ihm  Wartesaal  I.  Kl.  im  Münchener  Bahnhof  (Nat.  Gal.  Berlin),  Die 
Dulderin,  Der  Spieler,  etc.  1890  erschienen  seine  „Spiegelbilder  aus  dem  Leben. ** 
Gold.  Med.  1882. 

BelBiger,  Ernst,  Maler,  geb.  25.  Mai  1841  in  Stuttgart,  f  12.  (10.?)  April  1873 
das.  (n.  A.  in  München),  Schüler  von  II.  Funk  in  Stuttgart  und  Pilot  j  in  München, 
auch  von  £.  Schleich  beeinflusst,  sowie  auf  Reisen  in  Italien  weitergebildet.  Er 
malte  Landschaftern,  z.  B.  Das  Maderaner  Thal,  Aus  der  Ramsau  (Mus.  Stuttgart), 
Mühlthal  beim  Starnbergersee,  Am  Ammersee,  Der  grosse  Kanal  in  Venedig,  etc. 

Beiniger»  Otto,  Maler,  geb.  27.  Febr.  1863  in  Stuttgart.  Er  lebt  in  seiner 
Vaterstadt  und  malt  Landschaften,  z.  B.  Am  Abend,  Baumblüthe,  Fluss  am  Morgen,  etc. 
Med.  II.  El.  München  1889. 

Beinow,  Christian  Carl,  Maler,  geb.  1685,  f  15.  Nov.  1749  in  Dresden.  Er 
war  Hofmaler  und  Lackirer,  und  bemalte  und  vergoldete  den  oberen  Theil  vom 
Thomaes  Altar  in  der  DreikOnigskircbe  zu  Dresden-Neustadt. 

Beinsperger,  Johann  Christoph^  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1711  in  Nürn- 
berg, t  1777  in  Wien,  Schüler  von  Liotard.  Er  malte  und  stach  Bildnisse  z.  B. 
Die  Kaiserin  Wittwe  Elisabeth  Christiana,  Joseph  IL  (nach  Falko),  Kaiserin  Maria 
Theresia  (nach  Liotard),  etc. 

Beisaeher,  Alois,  Maler,  geb.  1817  in  Hall  (Tirol),  f  1890  in  Innsbrnck.  Er 
wurde  in  Wien,  wo  er  1848 — 1878  thätig  war,  Professor  und  malte  Schlachten bilder, 
▼on  denen  das  Ferdinandeum  zu  Innsbruck  zwei  besitzt. 

Beisen,  Charles  Christian,  Medailleur  und  Siegelschneider,  geb.  um  1680  in 
London,  f  15.  Dec.  1725  das.  Er  war  hervorragender  Zeichner  und  Direktor  von 
Sir  Godfrey  Knellers  Schule.  Als  Siegelschneider  war  er  über  die  Grenzen  Englands 
rühmlich  bekannt.    R.  hat  auch  Medaillen,  Zeichnungen  und  Bücher  gesammelt. 

Beisewiti,  Georg,  Freiherr  von,  Baumeister,  geb.  vor  1730  in  Schlesien  (?), 
t  1768  in  Reinsberg,  wo  er  1757  Intendant  geworden  und  verschiedene  Bauten  und 
Verschönerungen  ausführte. 

Beisinger»  Andreas  Ton,  Maler,  geb.  1857  in  Lemberg.  Er  war  in  Wien  thätig. 

Beissj  Anton  Josef,  Bildhauer,  geb.  25.  October  1835  in  Düsseldorf,  Schüler 
von  Beyerle  das.,  weitergebildet  auf  Reisen  nach  Frankreich,  den  Niederlanden, 
Berlin  und  München.  Von  ihm:  Madonna  (Holzschnitzerei, Pfarrkirche  zu  Andernach), 
Mercator-Denkmal  (Duisburg),  Stcinaltäre  (Dom  zu  Neuss),  Holzaltar  (Hüls),  Pietä,  etc. 

BoisS)  FritSy  Maler,  geb.  1857  in  Düsseldorf.  Er  Hess  sich  in  Stuttgart  nieder 
and  malte  Genrebilder,  auch  in  Pastell,  z.  B.  Ein  Geheimniss. 

Belsimanny  Max.  Maler;  geb.  1856  in  Gotha,  studirte  in  München  und  Berlin 
bei  Langer  und  Koch,  auch  an  den  Leipziger  und  Wiener  Akademien. 

Beiter,  (Beitter,  Benter),  Bartolome,  Maler  und  Kupferstecher  des  17.  Jahr- 
hunderts^ t  1622  in  München,  Schüler  von  Hans  Ostendorfer  d.  J.  und  He n ne- 
ber g  er.  Er  soll  s.  Zt.  in  München  als  einer  der  besten  Maler  gegolten  haben.  In 
der  Kapelle  zu  Kapel  bei  Unterammergau  wird  ihm  ein  S.  Veit  vom  Jahr  1618  zu- 
geschrieben. Von  seinen  19  Radierungen  nennen  wir:  Der  Schmerzensmann  (1615), 
Ecco  Homo  (1612),  Nymphe,  Satyr  und  Amor  (1610),  Acht  Kinderstudien ;  Andere  nach 
Palma  und  Georg  Pecham. 

Beiter^  Johann  Baptist»  Maler,  geb.  1813  in  Linz  a.  d.  Donau,  Schüler  der 
Wiener  Akademie.    Er  malte  Genrebilder. 

Beiterer»  Josef,  Maler  und  Lithograph,  geb.  15.  Mai  1821  in  Pettau  (Steier- 
mark), Schüler  der  Grazer  Zeichenakademie,  auch  in  Wien  gebildet.    Von  ihm  Die 

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38  Reith  —  Remeeas. 

Grablegung  (Garmeliterkirche  za  Graz),  Vier  Ereuzwegstationen  (S.  Peter,  Mar- 
burg), etc. ;  ferner  viele  aquarellirte  Ansichten,  sowie  zahlreiche  lithographische 
Ansichten  Ton  Admont,  aus  Steiermark,  Panoramen  vom  Buchkogel,  etc. 

Reith,  Angrnst,  Maler  und  Zeichner,  geb.  30.  Jan.  1838  in  Dflsseidorf;  studirte 
erst  die  Rechte,  dann  die  Kunst  in  Frankfurt  a.  M.  Er  arbeitete  als  Slustrator  in 
Wien  und  Köln.  Von  einem  Augenleiden  1892  durch  Operation  befreit,  widmete  er 
sich  besonders  dem  Bildniss.  Von  ihm  ^Das  gothische  Chorgestflhl  im  Kölner  Dom", 
Illustrationen  zu  Lauflfs  ,^Jan  van  Calker**,  etc. 

Reithoffer,  Anton,  Maler,  geb.  1825  (?),  f  22.  M&rz  1888  in  Wien.  £r  malte 
Historien. 

Reitter,  Josef,  Maler,  geb.  21.  Febr.  1803  in  Linz,  f  ^*  April  1875  in  Mar- 
burg (Oest.).  Er  malte  Historien  meist  in  Fresko,  z.  B.  in  Draubnrg  (Probsteikirche), 
Kriechenberg  (Sa.  Anna),  Wurmberg  (S.  Martin),  etc.  Von  ihm  auch  die  YerktUidigung 
(Schiein itz  bei  Marburg). 

Reitz»  (Riez,  Ritz)»  Heinrich  d.  Ae.»  Goldschmied  und  Medailleur  des 
16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Leipzig.  Von  ihm  der  berflbmte  Moritzthaler  von  1540 
(avers  Die  Dreifaltigkeit,  revers  Atiianas.  Glaubensbekenntniss),  Med.  mit  dem  Brust- 
bild Karls  d.  Y.,  Mflnze  mit  dem.  Brustbild  des  Ghurf.  Job.  Friedrich  voi^  Sachsen, 
Münzen  mit  Adam  und  Eva,  und  mit  der  Kreuzigung.  (Nach  Einigen  heisst  dieser 
Medailleur  Hans  Reichard t.)  —  Heinrieh  R.  d«  J.,  thätig  zwischen  1588  und 
1615,  stand  in  Diensten  des  Herzogs  von  Braunschweig,  auf  den  mehrere  seiner  Schau- 
münzen Bezug  haben.  —  Ein  E.  R.  war  um  1700  in  Schweden  als  Kupferstecher  th&tig. 

Rejchan,  Alois,  Maler,  geb.  1808  in  Lemberg,  f  6.  Oct.  1861  da».,  Sohn  und 
Schüler  des  Josef  R.,  weitergebildet  an  der  Wiener  Akademie  und  in  Italien.  Seit 
1835  war  er  wieder  in  Lemberg  thätig.  Von  ihm  Die  Kinder  des  Künstlers,  Italie- 
nischer Bandit,  Ansicht  von  Neapel,  etc. 

R^ehan,  Josef,  Maler,  geb.  1762  in  Warschau,  f  1822  in  Lemberg.  Den 
ersten  Unterricht  genoss  er  in  Warschau.  Er  machte  den  Feldzug  von  1794  mit,  war 
einige  Zeit  in  Pulawy  thätig  und  lebte  von  1798  an  in  Lemberg.  Von  ihm  Die 
Kreuzigung  (Lutherische  Kirche  in  Lemberg),  Die  Geburt  Christi  (Sa.  Anna,  das.), 
Selbstbild  niss,  Tempio  di  Diana  in  der  Villa  Borghese  (1799),  etc. 

Rektorzik,  Franz  Lorenz  Joseph,  Maler  und  Radierer,  geb.  25.  Aug.  1798 
in  Brunn,  f  13.  April  1851  das.,  bekleidete  verschiedene  Yerwaltnngsposten,  etc. 
und  erlernte  ohne  Lehrer  die  Malerei  und  die  Aetzkunst.  Von  seinen  83  Blättern 
nennen  wir  Kirche  zu  Gurein,  Schafe,  Kühe  und  Ziegen  (11  Bl.),  Im  Adamsthale 
bei  Brunn  (1848),  Französische  Fuhrleute,  etc. 

R^lin,  Pierre  Napoleon  Engine,  Maler,  geb.  1.  Dec.  1887  in  B^ziers  (Däp. 
Herault),  Sebüler  von  C.  Jalabert.  Er  war  in  Paris  thätig.  Von  ihm  Bildniss  von 
Nenette  (1865),  Thierbilder,  etc.    R.  hat  auch  radiert  und  in  Wachs  bossirt. 

Relinde.  Aebtissin,  thätig  im  Nonnenkloster  Alteneyck  bei  Maeseyck  während 
des  7ten  Jahrhunderts.  Ihr  und  ihrer  Schwester  Her  linde  werden  Miniaturen  im 
Schatz  der  Kirche  zu  Maeseyck  zugeschrieben. 

Rem,  Jasper,  Maler,  geb.  1542,  f  i^^ch  1614,  Schüler  von  Wilh.  van  Cleve 
in  Antwerpen  (1554).  Um  1578  war  er  in  Venedig  gewesen.  Die  einzigen  bekannten 
Werke  von  ihm  besitzt  das  Wiener  Museum,  nämlich  ein  Selbstbildniss  und  den 
Hl.  Hieronymus,  den  R.  Sadeler  1603  stach.  —  Um  1603  gab  es  ferner  die  Maler 
Hans  R.,  Joris  R.  und  Lodewyck  R« 

Remant,  Pierre,  Maler,  geb.  1771  in  Brügge,  f  1^26,  Schüler  der  Akademie 
zu  Brügge.  Für  das  Johannishospital  das.  malte  er  ein  Bildniss  eines  der  Oberen 
dieser  Anstalt. 

Remanx,  —  des.  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Ypem.  Dia  Bertinas- 
kirche zu  Poperinghe  oesitzt  eine  Hl.  Familie  von  ihm. 

Rembold,  Matthaens,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  der  1635  m  Ulm, 
1654  in  Stuttgart  thätig  war.  Er  schuf  Bildnisse  der  Herzöge  von  Württemberg  a. 
A.  m.;  ferner  die  architektonischen  Platten  für  J.  Furtenbachs  Buch  von  der  Bau- 
kunst. —  Ein  R.  lebte  um  1600  als  Maler  in  Köln  a.  Rh.  und  war  1607  schon  gestorben. 

Rembrandt,  s.  Rijn. 

Remde,  Friedrich,  Maler,  geb.  1801  in  Weimar,  f  nach  1847.  Er  malte 
Genrebilder  und  Bildnisse,  auch  in  Miniatur. 

Remeeas, David, Maler, geb.  vor  1560,t  vor  1625/26,  Schüler  vonP.  Liesaert, 
wurde  1581  Meister,  1601  Dekan  der  Antwerpener  Gilde.  Er  hatte  viele  Schüler, 
darunter  C.  und  P.  de  Vos.    Von  ihm  Sa.  Magdalena    (Jakobskirche  in  Antwerpen). 


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Bemes  —  Remy.  39 

Remes^  Karel,  Maler  anieres  Jahrhanderts,  geb.  Tor  1800  in  Wetteren.  Yon 
ihm  8.  Dominikas  vor  Maria  (Bagijnen-Eirche  zu  Gent),  Der  Blinde  und  der  Bettler, 
Seifenblasen  (1835),  etc. 

Remfllienx^  Pierre  ftlenne,  Maler,  geb.  vor  1825  in  Yienne  (D6p.  Isbre), 
t  9.  Febr.  1856  in  Lyon,  Scbfiler  von  Bonnefond  und  Ton  Tbierriat,  thätig  in 
Lyon.  Er  malte  Blumen  und  Stillleben.  Das  Mus.  zu  Lyon  besitzt  von  ihm  Bronze- 
schale mit  Blumen  und  Früchten  gefüllt  (1849),  das  zu  Montpellier  Vase  mit  Blumen. 
Med.  8.  Kl.  1841,  2.  Kl.  1847. 

Remingtony  Clement»  Baumeister  und  Zeichner,  geb.  1861  in  Philadelphia, 
Schüler  der  dortigen  Akademie  unter  A.  Hutton  und  6.  T.  Pearson.  Von  ihm 
die  Zeichnung  Aus  der  Umgegend  Tom  Lisieux  in  der  Normandie,  etc. 

Remingitoii,  Frederik,  Maler  und  Zeichner,  geb.  im  Oct.  1861  in  Ganton  New- 
Tork,  Schüler  der  Tale  Kunstschule,  hauptsftchlich  aber  Autodidakt.  Er  lieferte 
zahlreiche  Zeichnungen  für  Journale.  Von  seinen  Oelgemälden,  meist  militärischen 
Inhalts,  nennen  wir  Die  letzte  Pause  im  Kampf,  Der  letzte  Stand,  Im  Sturmschritt 
auf  das  Gehdh.    Silb.  Med.  Paris. 

Remmo,  s.  Raymond. 

Remon,  s.  Raymond. 

Ramend,  Jean  Charles  Joseph,  Maler,  geb.  19.  April  1795  in  Paris,  1 15  Juli 
1875  das.,  Schüler  der  £cole  des  beaux-arts,  Ton  Regnault  und  von  Bertin, 
1821—6  auf  Reisen  nach  Italien  weitergebildet.  Er  erhielt  den  1.  grossen  Bompreis 
1821  anf  Grund  seines  Raub  der  Proserpina  durch  Pluto.  R.  war  bis  zu  einer  Stunde 
▼or  seinem  Tode  in  seinem  Atelier  thätig.  Er  malte  heroische  Landschaften,  sowie 
Ansichten  aus  Süd-Frankreich  und  Italien.  Von  ihm  im  Mus.  zu  Versailles  Die 
Belagerung  von  Lärida  14.  Mai  1810,  Die  Uebergabe  yon  Tortosa  den  2.  Jan.  1811, 
Die  Einnahne  von  Tarragooien  den  28.  Juni  1811,  im  Mus.  zu  Angers  Marius  in 
Mintumä,  im  Mus.  von  Ghartres  Thalansicht  in  den  Vogesen,  im  Mus.  Dijon  Der 
Wolf  nnd  das  Schaf,  im  Mus.  Douai  Die  Folge  eines  Sturmes,  Aufgehende  Sonne,  etc. 
Andere  in  den  Museen  zu  Epinal,  Montpellier,  Nantes  und  Perpignan,  sowie  auch  in 
franz.  Kirchen,  etc.  R.  hat  auch  in  den  20er  Jahren  Lithographien  Terö£fentlicht. 
Med.  2.  Kl.  1819,  1.  Kl.  1827,  Kreuz  d.  Ebrenl.  1881. 

Remonde,  (Romnnde,  Rormnnde,  Roarmnnde).  Ererard^  Maler  des  17.  Jahr- 
hunderts, der  1616  von  der  Brabantischen  Rechnungskammer  beauftragt  wurde  die 
Bildnisse  Alberte  und  Isabellas  zu  maleui 

RemoTille,  Marquis  de,  s.  La  Lire  de  Jnlly. 

Remp,  (Remb»  Rempp),  Frans  Carl;  Maler,  geb.  vor  1670  (?),  f  nach  1712, 
in  Italien  gebildet,  thätig  in  Graz  und  seit  1710  in  Wien.  Er  malte  Allegorien, 
Sopraporten,  etc.  im  Attem*schen  Palais  zu  Graz.  Andere  Gemälde  von  ihm  in  der 
Landesgallerie  und  der  Ursulakirche  daselbst,  in  der  Kirche  zu  Kremsmünster,  in 
der  Kirche  zu  Pfarrkirchen,  etc. 

Remsdyke^  John,  Zeichner,  geb.  vor  1750  in  Holland,  t  i^ftch  1778.  Er  war 
in  Bristol  thätig  und  gab  mit  seinem  Sohn  1778  einen  Band  naturgeschichtlicher  Zeich- 
nungen nach  Gegenständen  im  Brit.  Mus.  heraus. 

Remshardtf  Eleonora  Katharina,  Malerin,  geb.  1701  in  Augsburg,  f  1767. 
Sie  malte  Bildnisse  in  Miniatur.  —  Ihre  Schwester  Sabine  R«,  f  1775  in  Augsburg, 
war  gleichfalls  Malerin. 

Remshardt,  Karl,  Kupferstecher,  geb.  1698  (1678  ?)  in  Augsburg,  f  1755  das. 
Er  gab  ein  Monogrammenlexikon  heraus.  Von  seinen  Stichen  nennen  wir  22  Blatt 
nach  Marratti,  Die  Alexander  schlachten  nach  Lebrun,  25  Blatt  Copien  nach  G.  Cesio 
Gal.  Farnese,   12  Bl.  berühmte  Gärten  Augsburgs  nach    I.  T.  Kraus,   Bildnisse,  etc. 

Remy,  Carl  Heinrich  Friedrich  Avgnst,  Maler,  geb.  1800  (1801  ?)  in 
Pasewalk,  f  1872  in  Berlin,  Schüler  der  Dresdener  Akademie,  auch  in  Rom  gebildet. 
Er  wurde  Prof.  an  der  Berliner  Akademie  und  malte  Bildnisse,  Historien  und  Genre- 
bilder, z.  B.  Des  Fischers  Weib,  Auferstehung  (Nicolaikirche  in  Pasewalk),  Christus 
auf  dem  Oelberg  (Dom,  Halberstadt),  etc. 

Remy,  Lonis  Jean  Marie,  Maler,  geb.  4.  Dec.  1792  in  Paris,  t  im  Febr.  1869 
das.,  Schüler  von  J.  Coignet  Von  ihm  Ansicht  bei  Coeuvres  (Mus.  Cambrai), 
Ansicht  Ton  Sept-Monts  in  Aisne  (1827),  Inneres  eines  Bauernhauses  (1837),  etc. 

Remy,  Marie^  Malerin,  geb.  21.  Not.  1829  in  Berlin,  Schülerin  ihres  Vaters 
August  R.,  dann  Ton  Hermine  Stilke  und  Theude  Grönland,  besuchte  England, 
Italien,  Paris  und  die  Schweiz.  Sie  malte  Blumen  und  Stillleben  in  Wasserfarben,  da- 
runter 20  Bl.  für  die  Berliner  Nat.-GaL  and  gab  Albums  ä  la  «Kennst  du  das  Land;  heraus^ 

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40  Renan  —  Renaud. 

Renan^  Ary,  Maler,  geb.  1855  in  Fans,  Schfller  von  Delaunay  und  Puvis 
de  Gbavannes,  Sohn  des  bekannten  Erneste  R.  Von  ihm  Der  Taucher  (1882), 
Bildnisse,  etc. 

Renard^  Antoine  Edouard,  Maler  and  Zeichner,  geb.  im  Aug.  1802  in  Paris, 
t  21.  Mai  1857  das.  Von  ihm  Landschaft  (Aquarell),  Ansicht  vonMarly  (1888),  etc. 
R.  hat  100  Sepiazeichnungen  für  das  Werk  Les  Monuments  et  antiquit^s  du  Bas- 
Rhin  Yon  Schweigh&user  (?),  zahlreiche  Zeichnungen  Mr  „L'Exposition,  Journal  des 
arts  utiles'',  auch  solche  für  LlUustration,  Journal  des  m^res  et  des  Enfants  und  f&r 
das  Magasin  pittoresque,  etc.  geschaffen.  —  Ein  Frl.  AdMe  YalMe  R*  war  um 
1878  in  Paris  als  Porzellanmalerin  thätig.  —  Eine  Frau  Camille  R.  malte  1879—82 
in  Paris  Blumen  und  Stillleben.  —  Ein  Frl.  Lude  Gabrielle  R«  war  um  1880  in 
Paris  als  Bildhauerin  thätig.  —  Ein  Frl.  Marie  Louise  R.  stellte  1880—2  in  Paris 
Porzellanmalereien  aus. 

Renard^  Urnno^  Baumeister,  geb.  80.  Dec.  1781  in  Tournai,  f  nach  1819.  Er 
baute  in  seiner  Vaterstadt  den  Concertsaal,  eine  Tapetenfabrik,  Arbeiterwohnungs- 
compleze  und  Privath&user.  Er  wurde  Prof.  an  der  dortigen  Zeichenakademie  und 
gab  1827  ein  Werk  Über  die  Handzeichnung  heraus.  Mitglied  der  Amsterdamer 
Akademie. 

Renard.  fniile»  Maler,  geb.  vor  1855  in  S^yres  (D^p.  Seine-et-Oise),  Schaler 
Ton  Gabanel  und  C.  de  Gock.  Von  ihm  Bildniss  der  Grossmutter  (1876  Luxem- 
bourg  Mus.),  Die  Taufe  (ebenda),  Waldweg  zu  S^vres  (1873),  Schlechte  Nachricht 
(1878),  Bildnisse,  etc.  Med.  8.  El.  1876.  —  Ein  anderer  l^mile  R.^  geb.  in  Paris,  thfttig 
an  der  Manufaktur  in  S^vres,  stellte  1868 — 69  Kupferstiche  aus.  —  Ein  Francis 
Xaiier  R.^  stellte  von  1864—70  in  Paris  Landschaften  aus.  —  Ein  Henri  R.,  stellte 
von  1861 — 66  in  Paris  TbierstOcke,  Stillleben  und  Landschaften  aus.  —  Ein  Henri 
Constantin  R.^  war  um  1881  in  Paris  als  Genremaler  thätig.  —  Ein  Jean  R«,  war 
um  1710  in  Paris  als  Kupferstecher  thätig  und  lieferte  u.  A.  Ansichten  des  Parks  und 
des  Schlosses  zu  Versailles. 

Renardy  Jean  Angnstin^  Baumeister,  geb.  28.  Aug.  1744  in  Paris,  f  24.  Januar 
1807  das.,  Schüler  vonLeroi.  Er  wurde  Inspektor  der  königl.  Gebäude  1784, 
Unterinspektor  der  Steinbrüche  1785,  Mitglied  der  Akademie  fflr  Baukunst  1792,  etc. 
Von  ihm  Die  grossen  Ställe  in  S^vres  und  St.  Germain  en  Laye  (auf  Befehl  Lud- 
wigs XYI.  erbaut),  Die  innere  Decoration  des  Hotels  von  Orsay  sowie  desjenigen  vom 
Prinzen  Bdnevent,  Die  Restanration  des  Schlosses  von  Yalencay,  etc.  Auch  hat  er 
mitgearbeitet  an  dem  Werk  Yoyage  pittoresque  d'Italie  vom  Abt  Saint-Non.  —  Ein 
Fran^oia  Auguste  R«,  ebenfalls  Baumeister,  lebte  um  1840  in  Paris. 

Renardj,  Marina^  Maler,  Illustrator  und  Schriftsteller,  geb.  6.  Oct.  1869  in  Homu. 
Er  hat  viele  Bücher  illustrirt,  sowie  Zeichnungen  ftir  verschiedene  Zeitschriften  geliefert, 
z.  B.  für  Petit  Bleu,  la  Libre  Critique  et  le  Libre  Journal.  Auch  hat  er  viele  Romane 
geschrieben.  Von  ihm  die  Plakate  Apdritif  Lejeune,  Bon  Youloir  exposition,  Gourse 
de  la  Louvi^re,  Imprimerie  Dufrane-Friart,  u.  s.  w. 

Renard  de  Saint-Andr^,  Simon,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1618  in  Paris, 
t  13.  Sept.  1677  das.,  Schüler  von  Louis  Beaubrun.  Er  wurde  1664  ordentl. 
Mitglied  der  Akademie  auf  Grund  seiner  Bildnisse  der  Anna  von  Oesterreich  und  der 
französischen  Königin  Maria  Theresia  (Miniaturen?  jetzt  in  Yersailles ?).  Yon  ihm 
auch  die  Radierung  Der  Ghristusknabe  betrachtet  das  Kreuz.  —  Sein  Sohn  Angnstin 
Jaqnes  R.,  geb.  2.  Juni  1659,  f  nach  1706,  war  ebenfalls  Maler  und  Kupferstecher. 
Yielleicht  war  er  Urheber  der  „Petite  galerie  du  Louvre,  1695*. 

Renatns;  s.  Boyvin,  Ren^. 

Renand»  gen.  Der  Alte^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Nimes,  f  1690. 
Yon  ihm  besitzt  das  Mus.  zu  Nimes  Johannes  der  Täufer  und  Herodias,  Johannes 
d.  T.  wird  in's  Gef&ngniss  geführt,  Enthauptung  Johannes  d.  T. 

Renand,  Charles^  Bildhauer,  geb.  um  1756  in  Beire-le-Ghätel  nahe  Dijon,  f  nach 
1789,  Schfller  der  Schule  von  Dijon.  1777  kam  er  als  erster  Pensionär  der  Stadt 
D^on  nach  Rom.  Yon  ihm  Gopie  des  Apollo  von  Belved^re  (1779  Marmor,  Mus.  von 
Dijon),  Prometheus  (Gipsstatue,  ebenda),  Milon  von  Groton  (Gips,  ebenda),  Garyatide 
(Gips,  ebenda),  Glaude  Hein  (Gipsbüste,  ebenda);  Der  Prometheus  und  die  Garyatide 
wurden  für  Marseille  ausgeführt.    Femer  Bildnissbüsten,  etc. 

Renand,  fidonard,  Baumeister,  geb.  1808  in  Gravelines  (D^p.  Kord),  f  nach 
1877,  Schüler  von  Alavoine.  1852  wurde  er  Bauaofseher  in  Paris  und  vordem 
Baumeister  der  Orleans-Eisenbahn-Gesellschaft.  Yon  ihm  Projekt  für  ein  Invaliden- 
haus (1849),  Projekt  für  einen  Monumental-Brunnen  (1850),  Restauripuigsprojekt  für 

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Renaod  —  RenL  41 

den  Sommerpalast  der  französischen  Botschaft  in  Theraia  (1857),  Schloss  in  Arroain- 
▼fllliers,  Das  Stadthaus  und  der  Gerichtshof  in  Csmbrai  (gemeinschaftlich  mit  E.  J. 
B.  Gnillaame),  etc.  Med.  3.  Kl.  1849,  2.  Kl.  1878,  1.  Kl.  1857,  Kr.  d.  Ehrenl.  1858. 

Benandy  Jean  Marlin,  Bildhauer  und  Medailleur,  geb.  vor  1770  in  Saarge- 
mttnd,  t  nach  1816.  Von  ihm  besitzt  das  Mus.  zu  Versailles  Colbert  (Gipsbaste),  General 
Louis  Andr4  (MarmorbOste),  La  Touche-TräTÜle  (Bfiste  in  Torracotta),  das  Mus. 
zu  Yalenciennes  vier  Bas-Beliefs  Der  Titanensturz,  Kinder  der  Niobe,  Götterfest  im 
Olymp  und  Nymphentanz.  —  Ein  Frl.  —  R.,  war  um  1812  in  Paris  ebenfalls  als  Mflnz- 
graveurin  th&tig. 

Benandf  Marie  Honor^,  Maler,  geb.  1797  in  Paris,  f  nach  1856,  Schfiler  von 
Anbry.  Er  malte  auf  Porzellan,  Email  und  Miniaturen,  z.  B.  Der  Bauer  (1824 
Porzellan  nach  Dauloiz),  Bildniss  Napoleons  (1888  nach  Muneret,  Email),  etc.  R.  hat 
auch  lithographirt.  Wir  nennen  Schlafende  Nymphen,  Rückkehr  des  Matrosen, 
Bildniss  Byrons,  etc.  —  Ein  Frl.  Denise  B.  malte  um  1875  Bildnisse  und  Minia- 
turen in  Paris.  —  Eine  Frau  Elisabeth  B.  war  um  1880  in  Paris  als  Kupferstecherin 
th&tig.  —  Eine  Frau  Georges  Elisabeth  B.  malte  um  1880  in  Paris  Bildnisse  und 
Miniaturen. 

Benand  de  Cormont,  8«  Benanlt  de  C. 

Benanlty  Charles  £dmondf  Maler,  geb.  28.  Oct.  1829  in  Paris,  Schüler  von 
Flers,  Corot  und  Rousseau.  Von  ihm  Stall  inneres  (1857),  Im  Aumale  Thal 
(1868),  Frühling  auf  der  Insel  Saint- Ouen  (1881),  etc.  — Ein  Gaston  B.  geb.  in  Fon- 
tenay,  Schüler  von  Bonnat,  Bouguereau  und  Fleury,  war  als  Maler  um  1880 
in  Versailles  thfttig.  —  Ein  Henri  B*^  geb.  in  Rouen,  malte  um  1870  Landschaften 
in  Paris. 

Benanlt  de  Cormont,  (Benand  de  Cormont),  Maitre,  Baumeister  des  18.  Jahr« 
hunderte,  dem  die  Vollendung  der  herrlichen  Kathedrale  zu  Amiens,  1288,  zuge- 
schrieben wird. 

Bendenx,  Engelbert,  Maler,  geb.  1719  in  Lütticb,  f  31.  Dec.  1777  in  Rom, 
Schüler  seines  Vaters  Renier  Panhay  de  R.  Auch  in  Italien  (unter  J.  Vorn  et) 
gebildet,  wo  er  in  den  geistlichen  Stand  eintrat.  Er  malte  Marinen  im  Pal.  Berzonico 
zu  Rom,  und  war  auch  als  Musiker  begabt. 

BeBdi^.  (Bendik),  Ivan^  Bildhauer,  geb.  24.  Mai  1849  in  Supetar  (Dalmatien), 
Schüler  der  Akademie  zu  Venedig  und  von  Dupr^  in  Florenz.  Er  Hess  sich  in  Triest 
nieder.  Von  ibm  Büste  Giolio  Clovios  (Agram),  Büste  Andrea  Schiavones  (desgl.),  drei 
Grabmale  auf  dem  Centralf riedhofe,  viele  Bildnissbflsten  nach  dem  Leben,  etc. 

Bendina,  Federico»  Baumeister,  geb.  1814  in  Neapel.  Er  bekleidete  st&dtische 
Aemter  in  Neapel.  Von  ihm  Die  Villa  Piscione  auf  dem  Posilipp,  Der  Pal.  Balso- 
rano,  Die  Mausoleen  Mercadante,  Beyr^s,  Statella,  etc.;  auch  Bauten  und  Grabmale 
ausserhalb  Neapels.  Mitglied  verschiedener  Gesellschaften;  Commandeur  des  ital. 
Kronenordens. 

Ben^.Graf  von  Anjou  und  der  Provence,  der  berühmte  Titularkönig  von 
Neapel  und  Jerusalem,  gen.  „der  Gute^,  geb.  16.  Jan.  1409  in  Angers,  f  10.  Juli  1480 
in  Aiz,  soll  angeblich  selbst,  namentlich  Miniaturen,  gemalt  haben.  Das  Mus.  zu  Mar- 
seille besitzt  von  ihm  2  Selbstbildnisse,  das  Mus.  von  Rennes  Todtentanz  (bezeichnetes 
Bild),  das  Mus.  zu  Avignon  Betender  Kardinal,  das  Hospital  zu  Villeneuve  ein 
Diptychon  mit  dem  Gesicht  des  Hl.  Bernhard  und  der  Krönung  der  Jungfrau.  Authen- 
tisch scheinen  ferner  noch  die  Miniaturen  in  der  Handschrift  „La  tres  douce  mercy** 
zu  Wien,  und  die  Bildnisse  Philipps  des  Guten  und  Karls  des  VII.  zu  sein.  Alle 
anderen  ihm  zugeschriebenen  Werke  sind  zweifelhaft,  doch  sollen  übrigens  auch  viele 
Gem&lde  seiner  Hand  während  der  Revolution  zu  Grunde  gegangen  sein.  Seine 
Biographie  erschien  mit  seinen  „Oeuvres*  (Angers,  1845). 

Benedo.  Juan  de,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  um  1666  in  Sara- 
gossa.   Er  schuf  Titelblätter,  etc. 

Benesse,  Constantijn  Adriaen,  Maler  und  Radierer,  geb.  vor  1620,  f  1680  in 
Eindhoven.  Er  ist  hauptsächlich  durch  seine  Radierungen,  die  Rembrandt  von  Rijnsche 
täuschend  nachahmen,  bekannt.  Die  Gal.  Czernin  zu  Wien  besitzt  ein  Familien- 
bildniss  von  ihm,  früher  dem  R.  van  Rijn  zugeschrieben ;  von  ihm  auch  Die  lesende 
Frau  (Samml.  v.  d.  Burgh,  im  Haag).  Von  den  etwa  12  Radierungen  heben  wir 
hervor  Joseph  von  den  Brüdern  verkauft,  Eirmess,  Der  kleine  Cbarlatan,  Bildnisse 
und  Köpfe,  etc. 

Beniy  GnidOf  Maler  und  Radierer,  geb.  4.  Nov.  1575  in  Calvenzano  bei  Bologna, 
t  18.  Aug.  1642  in  Bologna,  der  begabteste  unter  den  Eklektikern  und  Schülern  der 

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42  Renid  —  Renoa. 

Garracci,  zu  denen  er  gelangte,  nachdem  er  bei  D.  GaWaert  studirt  hatte.  Ferner 
erlernte  er  die  Frescotet^nik  bei  Ferrantiui  und  suchte  als  er  1596  Rx>m  besuchte, 
sich  R.  Santis  Geist  anzueignen.  Endlich  hat  er  noch  Tiele  seiner  Typen  der  Antike 
nachgebildet.  Er  war  abwechselnd  in  Rom  und  Bologna,  kurze  Zeit  auch  in  Neapel 
thfltig  und  hatte  in  den  beiden  erst  genannten  Stftdten  eine  grosse  Anzahl  von 
Schülern.  In  seiner  ersten  Periode  malte  er  in  einer  ziemlich  harten  grellfarbigen 
Manier,  dann  ging  er  zu  einem  energischeren  Stil  mit  zu  schwarzen  Schatten  an 
Amerighi  erinnernd  über,  zuletzt  malte  er  mit  einem  Silberton  und  sehr  dünnen  Farben- 
auftrag. Wenn  auch  im  grossen  Ganzen  ein  rfickgratsloser  Schnellmaler,  der  in  seinen 
gewöhnlichen  Galeriebildern  recht  ungeniessbar  ist,  so  hat  er  doch  in  der  berühmten 
Aurora  (Gartenpayillon  des  Pal.  Rospigliosi)  das  einzige  Meisterwerk  aus  der  Zeit 
des  Manierismus  geschaffen,  das  sich  noch  den  Werken  der  grossen  italienischen 
Maler  zur  Seite  stellen  Iftsst.  Diesem  beinahe  oder  ganz  ebenbürtig  ist  die  unvol- 
lendet hinterlassene  Geburt  Ghristi  im  Ghor  der  S.  Martino- Kirche  zu  Neapel.  Von 
weiteren  Hauptwerken  in  Italien  nennen  wir :  S.  Michael  (Sa.  Goncenzione  zu  Rom), 
Kleopatra  (Pal.  Pitii,  Florenz),  S.  Andrea  (Pinak.  Bologna),  Madonna  della  Pietä 
(das.),  Caritas  (das.),  Bethlehemitischer  Eindermord  (das.),  Glorie  des  S.  Domenico 
(Fresco,  S.  Domenico  zu  Bologna),  Sog.  Beatrice  Cenci  (Pal.  Barberini,  Rom),  Ecce 
homo  (Pal.  Ck)rsini  in  Rom),  Desgleichen  (Gal.  Dresden),  Madonna  mit  dem  schlafen- 
den Kind  (Quirinal,  Rom).  Selten  erfreulich  sind  die  zahlreichen  Bilder,  die  man  von 
Reni  in  den  cisatpinen  Galerien  z.  B.  Berlin,  Braunschweig,  Brüssel,  Darmstadt, 
Dijon,  Dresden,  Dulwich,  Edinburgh,  Glasgow,  Hampton  Court,  London,  Madrid, 
München,  Nantes,  St  Petersburg,  Toulouse  undWien  (auch  Gal.  Liechtenstein)  findet. 
R.  hat  auch  an  die  60  Radierungen  geschaffen,  die  geschickt  und  elegant  jedoch 
etwas  flüchtig  in  der  Arbeit  sind  und  mehr  einer  zerstreuenden  Nebenbeschäftigung 
als  wie  einem  ernsten  Anlauf  in  ein  neues  Kunstgebiet  gleichen.  Wir  nennen  Ma- 
donna mit  dem  schlafenden  Kind,  die  Heilige  Familie  mit  Engeln,  Triumph- 
bogen zu  dem  Einzug  Clemens  VIÜ.  in  Bologna,  Die  Büste  Pauls  V.,  etc.,  auch 
einige  Blatt  nach  Cambiaso,  Carracci,  etc. 

Reni^,  Andr^  Marie^  Baumeister  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1789,  Schüler  von 
Yaudoyer  und  Percier.  Er  erhielt  1811  den  2.  grossen  Preis  auf  Grund  seines 
Planes  für  ein  UniversiUltsgebäude.  Von  ihm  Das  Residenzschloss  des  Herzogs  von 
Sach8en-Ck>burg  (im  gothischen  Stil)  und  der  Theater-Saal  dieses  Palastes.  Femer 
restaurirte  er  das  Innere  des  Palastes  vom  Herzog  von  Sachsen-Meiningen.  Er  war 
herzoglich  sächsisch -coburgischer  Baumeister.  —  Ein  Jean  £mile  R.»  Schüler  von 
Rousseau  undDiaz,  war  1870—82  in  Paris  als  Landschaftsmaler  thätig. 

Reni^,  Nioolas^  Maler,  geb.  1808  in  Paris,  Schüler  von  Ramey  und  Wa tele t 
Von  ihm  Mühle  am  See  Retournemer  (1833),  Die  letzten  Augenblicke  des  Alasco 
(1848),  Ansicht  aus  den  Thälern  zu  Auvers  (1859),  etc. 

Renlerl;  Nieeolo,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Venedig.  Er  lernte  erst 
bei  einem  Ylamen,  dann  bei  dem  Caravaggisten  Manfredi.  Yon  ihm  besitzt  die 
«Accademia**  zu  Venedig  Verkündigung,  Judith,  Gabriel  und  Die  erithraeische  Sibylle. 

Renell,  s*  ReynelL 

Bennoldson,  — ,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  in  London  um  1750. 
Er  arbeitete  in  Schabmanier.    Von  ihm  Die  Tanzlehrerin  (nach  J.  CoUet). 

Renodi^  Abraham)  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  um  1770  im  Haag.  Er 
malte  meist  Bildnisse. 

Benoir,  Firmin-Aiiernste)  Maler,  geb.  25.  Febr.  1841  in  Limoges.  Er  malte 
besonders  treffliche,  lebenswahre  Gruppenbildnisse,  z.  B.  Diner  ä  Chaton,  Moulin  de 
la  Galette.  ~  Ein  Pierre  Aiigraste  U.,  geb.  in  Limoges  und  Schüler  von  Glayre, 
stellte  1864—82  Bildnisse  und  Genrebilder,  auch  in  Pastell,  aus. 

Benoir,  Joseph  Alexandre,  Bildhauer,  geb.  9.  Mai  1811  in  Gray  (D^p.  Haute- 
Sa^ne),  f  im  Januar  1855,  Schüler  von  Ramey  und  Pradier.  Er  war  in  Paris 
thätig.  Von  ihm  Eva  (1852  Marmorstatue,  Mus.  Amiens),  Horaz  als  Kind  (1848 
Gipsstatue),  Bdränice  (1855  Marmorstatue).  Med.  8.  Kl.  1852. 

ReBon,  Antoine»  Maler,  geb.  1781  in  Paris,  t  13.  Dec.  1806  das.,  Schüler  von 
Pierre  und  Vien.  Er  erhielt  den  2.  Preis  1758  auf  Grund  seines  Opfer  Abrahams. 
Er  hielt  sich  6  Jahre  in  Polen  auf,  wo  er  als  Hofmaler  des  Königs  Stanislaus  thätig 
war.  Nach  dessen  Tod  kehrte  er  nach  Paris  zurück.  Für  die  Kirche  des  College 
de  Louis-le-Grand  malte  er  Der  zwölQährige  Christus  im  Tempel  1767,  für  die  ürsu- 
linenkirche  zu  Lyon  Die  heilige  Angelika,  ferner  Deckenbilder  im  Apollosaal  des 
Louvre  und    in   der  Münze  zu  Paris,  Die  Verkündigung  (S.  Germain   en  Laye),  etc. 

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Benoa  —  Benti.  43 

B.  war  aach  Schriftsteller;  er  schrieb  Beeret  poor  fixer  le  pastel;  ferner  Theater- 
stflcke.    Mitglied  der  Akademie  1781. 

Renov,  Louise  Aiitoiiiette.  geb.  Lucas,  Eupferstecherin  des  18.  Jahrhunderts, 
geb.  1754  in  Paris,  Gemahlin  des  Antoine  R.  Sie  stach  nach  gleichzeitigen  fran- 
zösischen Bildern. 

Benovardy  Louis  Hyaclnthe  Engine,  Maler,  geb.  20.  März  1825  (?)  in  Cour 
Cheyerny  (D4p.  Loir-et-Cher),  Schüler  Ton  Yernet,  Barrias  und  Lazerges. 
Von  ihm  Die  Braut  Ton  Lammermoor  (1848),  Der  Hirte  und  das  Meer  (1860),  Bild- 
nisse, etc.  —  Ein  Eogr^ue  Antony  B.,  geb.  in  Cour  Gheyerny,  Schüler  Ton  Yernet 
und  Barrias,  war  von  1878—82  in  Paris  als  Maler  thätig. 

Renovard,  Paal,  Maler,  Badierer  und  Lithograph,  geb.  1845  in  Gour-Gheverny 
(Ddp.  Loir-et-Gher),  Schüler  von  Pils.  Er  bereiste  Nord-Italien,  Frankreich,  London 
und  Irland.  Er  half  bei  der  Decorirung  der  grossen  Oper  in  Paris  (1871)  und  seit- 
dem sucht  er  sich  Stoff  für  seine  Gemälde  und  Zeichnungen  ▼ornehrolich  in  der 
Oper  und  dem  Ballet.  Zuerst  lieferte  er  zahllose  Zeichnungen  für  „L'Illustration*, 
«Paris  Illustr^^,  London  „Graphic",  etc.  Sein  Hauptwerk  ist  ,Le  nouvel  Op^ra" 
mit  mehr  als  80  Badierungen  (Aquatinta).  Von  ihm  femer  Gambetta  auf  dem  Todten- 
bett,  Die  iSrossmutter,  etc. 

Renoiif,  Aniiie,  geb.  Whelpley,  Malerin,  geb.  1852  in  Boston  (Mass.  U.  S.  A.), 
Schülerin  Ton  Hartwich,  Löfftz,  B.  Maison  und  Tbedy  in  München.  Sie 
malte  Genrebilder,  z.  B.  Die  Lieblinge.    Bronze-Med.  London  1884. 

Renoiif,  £iuile,  Maler,  geb.  23.  Juni  1845  in  Paris,  t  im  Mai  1894  das.,  Schüler 
▼on  Bou langer,  Lefebre  und  Garolus-Duran.  1886  besuchte  er  Amerika.  Er 
malte  Landschaften,  Genrebilder  und  Bildnisse,  z.  B.  Ansicht  aus  der  Umgegend  Ton 
Honflenr  (1870),  Morgenfrost  (Pastell),  Ein  Handschlag  (1881,  Gal.  Washington),  etc. 

B.  hat  auch  radiert ;  z.  B.  Der  Fischer.   Med.  2.  El.  1880,  1.  El.  München  1888. 

BeiioiiX)  Charles  CaYvs,  Analer  und  Lithograph,  geb.  1795  in  Paris,  f  15.  März 
1846  das.  Sein  Inneres  der  Ste.  Etienne  du  Mont-Kirche  gelangte  in  das  Luxembourg- 
Museum.  Von  ihm  ferner  Ansicht  Tom  Scbloss  Amboise,  Papierfabrik  im  Thal 
St.  Ponce,  Ansicht  von  Bacharach.  Andere  Bilder  Ton  ihm  in  den  Museen  zu  Amiens, 
Bordeaux,  Golmar,  Leipzig,  Lisieux,  Nantes,  Orleans  und  Versailles.  Seine  Stein- 
drucke bestehen  aus  Abbildungen  Ton  alten  Gebäuden,  Beiträgen  zu  Prachtwerken,  etc. 
Med.  2.  El.  1822,  1.  El.  1831 ;  Ereuz  d.  Ehrenleg.  1888. 

Benowitzky,  Percy  Ernst,  Maler,  geb.  12.  Aug.  1866  in  Berlin,  Schüler  der 
dortigen  Akademie  unter  Eoner;  in  München,  dann  in  Paris  unter  Bouguereau 
und  Ferrier  weitergebildet.  Er  war  zunächst  als  Bestaurator  in  Holland  und  der 
landgräflich  hessischen  Gal.  zu  Pbilippsruhe  thätig.  1898  restaurirte  er  die  Samm- 
lung des  Schlosses  Adolphseck  bei  Fulda.    Zwischendurch  malte  er  Bildnisse. 

Benoz,  Baumeister,  geb.  1729  in  Lflttich,  t  1786  das.  Von  ihm  die  Andreas- 
kirche zu  Lüttich,  das  Stadthaus  zu  Veryiers,  Das  Vauxhall-Etablissement  zu  Spa,  etc. 

Bensn,  Matheas,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  1753  in  Lüttich.  1778 
erhielt  er  zu  Bom  einen  1.  Preis. 

Benseh,  s.  Bentzsch. 

BenteL  Max,  Maler,  geb.  1850,  thätig  in  München.  Von  ihm  Feierabend,  Dünen- 
landscbaft.  Tanzende  Fischer. 

Bentinek.  Arent  (Aernoat),  Maler,  geb.  1712  in  Amsterdam,  t  1774  (1775?) 
in  Berlin,  Schüler  tou  A.  van  Boonen  N.  Verkolje  und  E.  de  Moor.  Er  malte 
Bildnisse  und  Genrebilder,   copirte  alte  (remälde   und  hat   auch   einige  Blätter  nach 

C.  Troost,  T.  Vanloo  etc..  geschabt. 

Bentinek,  Jan,  Maler,  geb.  1789  in  Nieuwerbrug  bei  Bodegraven,  f  im  Oct.  1846  in 
HilTersum,  Schüler  Yon  P.  C.  Wonder  und  J.  yan  Bavenszwaay,  sowie  der  Utrechter 
Zeichenakademie.   Er  liess  sich  in  Hilversum  nieder  und  malte  Interieurs  und  Stillleben. 

Bentseh.  Friedrieh  Ernst,  Maler  und  Decorationskünstler,  geb.  17.  April  1867 
in  Dresden,  Schüler  der  dortigen  Akademie  unter  Pöble,  dann  Ton  Löfftz  und 
Herterich  in  München,  Sohn  des  Bildhauers  Garl  Friedrich  Ad.Bentsch.  Er  bildete 
eine  Verbindung  Ton  Seidenstickerei  und  Seidenmalerei  zu  einer  wirkungSToUen 
Spezialität  aus.  Von  ihm  Deckenbilder  im  Dresdener  Gentraltheater,  5  Märchen- 
bilder  (Villa  Strauss,  Dresden),  Wandbilder  (,Stieglitzens  Hof",  Leipzig);  auch  Stim- 
mnngslandschaften,  Bildnisse,  etc. 

Bentc,  Kasimir,  Maler,  geb.  25.  April  1749  in  Eukus  (Böhmen),  f  14.  April 
1799  in  Prag  (?),  studirte  in  Prag  und  malte  Fresken,  besonders  aber  Wappenschilder. 
B.  hat  auch  radiert,    B.  war  Sohn  des  Michael  H.  B. 

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^4  Rente  —  Restallino. 

RentK,  (Eenz),  Michael  Heiniicb,  Maler  und  Kupfersteclier,  geb.  1701  in 
Nürnberg,  f  1758  in  Eukus  (Böhmen),  Schüler  Ton  Preissler  und  Montalegre. 
Graf  Spork  berief  ihn  nach  Eukus ;  er  bildete  viele  SchOler.  Mit  Montalegre  stach 
er  200  Blatt  Anachoreten,  212  Leben  der  Altyfiter,  300  Das  Christliche  Jahr;  femer 
allein,  53  Blatt  Todtentanz,  16  Blatt  Leben  des  S.  Eligius,  11  Blatt  Jugend  des  Grafen 
Spork,  Bildnisse,  etc. 

Rentzelly  Angnst  Ton,  Maler,  geb.  1810  in  Marienwerder,  f  im  Dec.  1891  in 
Berlin,  Schüler  von  E.  Begas  in  Berlin,  auch  in  Düsseldorf  gebildet  Er  malte 
Genrebilder,  z.  B.  Die  schlafende  Grossmatter  (Gal.  Rayen^  Berlin),  Verspätetes 
Einpacken,  Alpenjäger,  etc.,  auch  Bildnisse. 

Reutzsch^  (Rentach,  Rensch),  Johann  Friedrich  Jakoh,  Maler,  geb.  9.  April 
1792  in  Dresden,  f  20.  Sept.  1856  das.,  Schüler  von  J.  Schubert  Er  wurde  Prof. 
der  Zeichenkucst  an  der  Dresdener  Bau-  und  Industrieschule.  Von  ihm  Sa.  Eunigunde, 
Hagar  in  der  Wüste,  Gretchen  am  Spionrocken,  etc. 

Renzly  Cesario,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  San  Genesio.  Er  war 
Schüler  Guido  Renis. 

Rephnn^  Johann  Adam,  hessischer  Münzgraveur  (des  17.  Jahrhunderts,  der 
1693  Münzmeister  zu  Darmstadt  wurde.  • 

Repin,  lija  (Elias)  JefimowitBch,  Maler,  geb.  25.  Juli  1844  zu  Tschugujew 
(im  Steppen gouvernement  Charkow),  als  Eosakenkind  unter  ärmlichen  Verhältnissen 
aufgewachsen ;  Srhüler  der  St  Petersburger  Akademie,  an  der  er  1871  eine  goldene 
Med.  und  ein  sechsjähriges  Heise  Stipendium  gewann.  In  Wien  1873  trat  er  mit  seinen 
.Barkenziehern  auf  der  Wolga''  auf,  die  1878  nach  Paris  kamen.  Später  malte  er 
auch  mit  Vorliebe  Schreckensbilder,  so  z.  B.  1885  „Tod  des  Zarewitsch  Iwan".  Im 
Ausland  (Rom  und  Paris)  fühlte  er  sich  nicht  behaglich,  und  er  kehrte  vor  Ablauf 
des  Stipendiums  nach  Russland  zurück.  Kach  einer  Reihe  Ton  pessimistischen  und 
tendenziösen  Gemälden  Ton  halb  historischem  Anstrich,  malte  er  ein  Repräsentations- 
stück im  kaiserlichen  Auftrag  (1886)  und  seitdem  meist  Bildnisse,  aber  auch  1892  das 
überladene,  unkünstlerisch  pointirte  und  theatralische  Eosakenbild  „Saporoger*.  Als 
erfreulichste  Leistung  seiner  Ennst  werden  wohl  seine  Bildnisse  bezeichnet  werden 
müssen,  deren  grosse  Anzahl  uns  Jung-  und  Alt-Russland  während  der  letzten  dreissig 
Jahre  vorführt  R.  ist  Prof.  an  der  neuorganisirten  St  Petersburger  Akademie.  Die 
Städtische  Galerie  der  Gebr.  Tretjakow  zu  Moskau  besitzt  über  50  Werke  Yon  ihm, 
darunter  einen  plastischen  Versuch.    R.  hat  auch  Einiges  auf  Eupfer  gebracht 

Reqnena,  VIneente,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Concentayna,  f  nach 
1590,  in  welchem  Jahr  er  zu  Valencia  thätig  war.  In  der  Elosterkirche  zu  S.  Miguel 
de  Los  Reyes  malte  er  die  Unbefleckte  Empfängniss  und  S.  Hieron ymus  mit  der 
Sa.  Anna. 

Resani,  Arcangelo,  Maler,  geb.  1670  in  Rom,  f  um  1740.  Er  malte  Vieh- 
und  Jagdszenen  und  wurde  in  Bologna,  Siena  und  Venedig  hoch  geschätzt 

ResanoT,  (Rezanoff),  Alezander,  Baumeister,  geb.  1817,  Schüler  der  St.  Peters- 
burger Akademie.  Er  wurde  1852  (?)  Professor  in  Wilna.  Dort  schuf  er  die  Alexanders^ 
und  Nikolaus-Eapellen  sowie  die  H.  Prascowia-Eirche. 

Reschf  Ernst»  Maler,  geb.  1808  in  Dresden,  f  1865  in  Breslau,  wo  er  sich 
1839  niedergelassen  hatte.  Er  malte  Genrebildnisse,  Landschaften  und  besonders 
Bildnisse,  von  denen  das  Breslauer  Museum  2  besitzt    R.  war  k.  Professor. 

Resohy  (Rösch),  Hieronymns»  Formscbn eider  des  16.  Jahrhunderts,  f  1556, 
thätig  in  Nürnberg.  Er  arbeitete  vielfach  nach  Dürer,  namentlich  die  Schnitte  des 
Triumphwagens;  von  ihm  auch  ein  Blatt:  Die  Narrenmühle. 

Resoh,  Josef,  Maler,  Zeichner  und  Lithograph,  geb.  1819  in  München.  Er 
malte  Landschaften  und  Architekturen,  z.  B.  Das  Eostthor  mit  dem  Schuldthurm, 
Harlaching;  auch  Bildnisse,  etc. 

Resoh^  Woltgangy  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  um  1580  in 
Nürnberg.  Von  ihm,  z.  Th.  vielleicht  nach  eigener  Zeichnung,  Tarokkartenspiel 
(52  Bl.),  Bildniss  J.  Fuggers,  E.  Maximilians  L  (1519),  Earls  d.  V.  (1519),  Alle- 
gorie, etc. 

Besohl,  Pandolfo,  Maler,  geb.  1643  in  Danzig,  f  1699,  Schüler  von  G.  Bor- 
gognone  in  Italien,  wohin  er  noch  jung  gelangte.  Er  malte  Perspectiven,  Schlachten- 
bilder und  Landschaften,  letztere  in  der  Art  S.  Rosas. 

Restallino^  Carlo,  Maler,  geb.  1776  in  Zornasco  (Domo  d'Ossola),  f  1864  in 
München,  Schüler  von  J.  Dornor  und  M.  Elotz  das.  Er  besuchte  auch  Dresden  und 
Berlin,  sowie  sein  Vaterland.  Er  malte  Miniaturen  und  wurde  1808  Hofmaler  in  München, 

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ttestlein  —  ttetbel.  4S 

1^  Jabre  sp&ter  Lehrer  am  Max  Joseph-Stift  das.    Er  malte  Bildnisse,   darunter 
viele  vom  Bayrischen  Hof. 

Restlein,  (ReBtlin),  Georg.  Maler  und  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts, 
geb.  in  Zwabach  bei  Nürnberg.  Von  ihm  Bildniss  des  Goldschmidts  Paul  Stein,  Die 
Leichenfeier  Joachim  Ernsts  von  Brandenburg  (1625),  etc. 

Bestont^  Charles^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1.  Jan.  1668  in  Gaej, 
fünfter  Sohn  und  Schüler  des  Marc  R.  Er  wurde  Benediktinermönch.  Er  schmückte 
mehrere  Kirchen  mit  Deckenbildern  und  Altargeroälden. 

Bestonty  Eustaehe,  Maler,  geb.  12.  Nov.  1655  in  Gaen,  f  1743  in  der  Abtei 
von  Mondaye  bei  Bayeux,  zweiter  Sohn  des  Marc  B.  Er  war  da  Praemenstratenser 
Mönch  geworden  und  malte  mehrere  Plafonds   für  die  Kirche,  etc.  dieser  Abtei. 

Bestout«  Jaeqnes,  Maler,  geb.  vor  1655,  t  i^ach  1681,  ftltester  Sohn  und 
Schüler  des  Marc  R.,  auch  Schüler  von  LeTellier  deVernon.  Er  war  Prior 
der  Abtei  von  Moncel  bei  Vitrj  an  der  Marne  und  schrieb  eine  Abhandlung  über 
die  Farbenharmonie,  sowie  eine  „Reform  der  Malerei**  (Gaen,  1681). 

Restouty  Jean  d.  Ae.,  Maler,  geb.  26.  März  1663  in  Gaen,  f  21.  Oct  1702  in 
Ronen  (?),  dritter  Sohn  und  Schüler  des  Marc  R.  Er  wurde  Schwager  des  J.  Jou- 
venet.  Mehrere  Bilder  von  ihm  in  Kirchen  zu  Ronen.  —  Seine  Toehter  wurde  Nonne 
in  Gaen  und  zeichnete  sich  als  Malerin,  sowie  in  der  Musik  aus. 

Bestout,  Jean  d.  J.^  Maler,  geb.  26.  März  1692  in  Rouen,  f  1.  Jan.  1768  in 
Paris,  Schüler  seines  Oheims  Jean  Jouvenet,  Sohn  des  Jean  R.  d.  Ae.  Er  erhielt 
den  1.  gr.  Rompreis  auf  Grund  seiner  Venus  vom  Vulkan  Waffen  für  Aeneas 
fordernd.  Er  schuf  zahlreiche  Wandgemälde,  Vorlagen  für  Gobelins  und  Staffelei- 
bilder.  Werke  von  ihm  in  vielen  franz.  Kirchen,  ferner  Petrus  übernimmt  das 
Schlüsselamt  (Mus.  Marseille),  Die  Verkündigung  (1759  Mus.  Orleans),  Ghristus  heilt 
den  Gelähmten  (Mus.  Louvre),  Ananias  legt  die  Hände  auf  Paulus,  um  ihn  von  der 
Blindheit  zu  heilen  (ebenda),  Bildniss  v.  Fran^ois  Pourfonr  du  P^tit  (Mus.  Versailles), 
Erminia  bei  dem  Hirten  (Pal.  Fontainebleau),  Toilette  der  Hermice  (ebenda);  Andere 
in  den  Mus.  zu  Amiens,  Angers,  Bordeaux,  Darmstadt,  Djjon,  Florenz,  Grenoble, 
Kopenhagen,  Lille,  Madtid,  Metz,  Nancy,  Orleans,  Remy,  Rouen,  St.  Petersburg, 
Valenciennes,  etc.    Mitgl.  der  Akademie  1720,  Prof.  1738,  Dir.  1760. 

Bestont»  Jean  Bernard^  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  22.  Febr.  1782  in 
Paris,  t  18.  Juli  1797  das.,  Sohn  und  Schüler  des  Jean  R.  d.  J.  Auf  Grund  seines 
Jupiter  und  Merkur  bei  Pbilemon  und  Baucis  (jetzt  im  Mus.  Tours)  wurde  er  1769 
Mitglied  der  Akademie,  zu  der  er  aber  später  in  ausgesprochene  Gegnerschaft  ge- 
rieth.  Während  der  Revolution  erhielt  er  ein  Amt,  entging  mit  knapper  Noth  der 
Guillotine  und  starb  plötzlich  bald  darauf.  Von  ihm  Anacreon  (Mus.  Tours),  Dio- 
genes (Mus.  Toulouse),  S.  Bruno  in  der  Wüste  (Louvre,  Paris),  Audienz  des  Kaisers 
von  Marokko  (1782),  etc.  R.  hat  auch  5  Bl.  radiert,  darunter  einen  betenden  Heil. 
Bruno  (1764,  Rom). 

Bestont.  Marc,  Maler,  geb.  14.  Febr.  1616  in  Gaen,  begr.  5.  April  1684  das., 
Schüler  von  N.  Jouvenet.  Er  bereiste  Holland  und  Italien.  Von  seiner  Malerei 
ist  nichts  bekannt;  er  war  eine  Zeit  lang  Schöffe  in  Gaen.  —  Sein  Vater  Margnerin 
B.  war  auch  Maler.    Er  war  Stammvater  der  Familie  und  in  Gaen  thätig. 

Bestonty  Pierre^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  15.  Nov.  1666  in  Gaen, 
vierter  Sohn  und  Schüler  des  M  a  r  c  R.   Ueber  seine  Arbeiten  ist  nichts  Näheres  bekannt. 

Bestont,  Thomas,  Maler,  geb.  15.  März  1671  in  Gaen,  f  2.  Mai  1754  das., 
sechster  Sohn  und  Schüler  des  Marc  R.  Er  bereiste  Holland,  sowie  Italien  und 
wurde  als  Bildnissmaler  bekannt 

Beth,  Caspar  von,  Maler,  geb.  29.  Oct.  1850  in  Aachen,  Schüler  von  J.  Pützer 
und  A.  Fischer  dort,  von  A.  Wolff  und  der  Akademie  in  Berlin.  1874  (?)  wurde 
er  Zeichenlehrer  am  Karlsgymnasium  zu  Aachen  und  wendete  sich  nun  unter  A.  Baur 
ganz  der  Malerei  zu.  Er  widmete  sich  fortan  dem  Bildniss  und  dem  Thierbild  (be- 
sonders Hundeportraits). 

Bethaan^  Anthony^  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  1685  in  Middelburg.  Er 
malte  Bildnisse. 

Bethely  Alfred^  Maler  und  Zeichner,  geb.  15.  Mai  1816  in  Diepenbend  bei 
Aachen,  f  1.  Dec.  1859  in  Düsseldorf,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie  und  von 
Veith  in  Frankfurt  a.M.  Auf  der  Akademie  ausserordentlich  hoch  geschätzt,  erhielt 
er  schon  mit  24  Jahren  den  Auftrag,  einen  grossen  Freskencyclus  im  Aachener  Rathhaus 
zu  vollenden.  Dieses  monumentale  Werk  ist  zweifellos  die  Hauptleistung  der  älteren 
^listorischen  Malerei  unseres  Jahrhunderts  in  Deutschland,  und  athmet  den  Geist  der 


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46  Rethel  ->  Bettich. 

Orösse  und  Einfachheit,  nach  dem  ein  Cornelius  wohl  trachtete,  zu  dem  er  sich  aher 
nie  durchgearbeitet  hat.  Die  Ausführung  wa  r  fOr  R.  mit  peinlichen  Intriguen  verknOpft, 
in  Folge  deren  er  lange  Zeit  mit  der  Arbeit  aussetzen  musste.  Er  bereiste  jetzt  Italien 
und  kam  nach  Dresden.  Als  er  an  die  Vollendung  herantrat,  konnte  er  nur  4  Ent- 
würfe selbst  ausführen,  ehe  eigene  Krankheit,  diejenige  seiner  Braut  sowie  der  Neid 
seiner  Gegner  den  Ausbruch  einer  Geisteskrankheit  (1852)  beschleunigten,  von  der 
er  sich  nicht  erholte.  Der  Freskencyclus  wurde  von  Kehren  fertig  ausgemalt,  der 
leider  zu  einem  ganz  anderen,  schlecht  angebrachten  Colorit  für  die  letzten  Bilder 
griff.  R.'8  beide  andere  Hauptleistungen  sind  die  aquarellirten  Zeichnungsfolgen  «Der 
Hannibalzug*  und  «Auch  ein  Todtentanz*  mit  den  sich  anreihenden  Compositionen 
,Der  Tod  als  Feind",  »Der  Tod  als  Diener',  Der  Tod  als  Freund".  Sie  wurden  alle 
weitTer breitet  durch  die  trefflich  gelungenen  Holzschnittreproductionen,  die  Bürkner 
auf  den  Stock  gezeichnet  hat,  wobei  er  z.  B.  dem  merkwürdig  zaghaften  Strich  der 
Todtentanzfolge  DOrerische  Kraft  verliehen  hat.  Die  eben  genannten  R.*8chen  Origi- 
nalzeichnungen gelangten  mit  dem  Nachlass  in  das  Kupferstichkabinet  zu  Dresden. 
Wir  heben  daraus  noch  hervor :  Ein  Neujahrswunsch,  Die  Genesung,  Die  drei  Stftnde, 
Nemesis  (Justitia),  Bestattung  Frauenlobs,  Kaiser  Wenzel  der  Faule  und  das  Luther- 
lied. Von  Oelbildern  nennen  wir  ferner  S.  Booifacins  (Berlin,  Nat.-Gal.),  Daniel  in 
der  Löwengrnbe  (Mus.  Aachen),  Auffindung  der  Leiche  Gustav  Adolfs  (Mus.  Stuttgart), 
Kaiser  Karl  V.  und  vier  Andere  (Frankfurt  a.  M.,  ROmer),  Petrus  und  Johannes 
heilen  den  Lahmen  (Leipzig,  Mus.);  von  Fresken:  Der  Rettungsengel  (Frankfurt 
a.  M.,  St&delsches  Institut).  R.  hat  auch  Illustrationen  zu  einer  Bibel,  zu  dem 
Nibelungenlied,  zu  Rheinischen  Sagen,  zu  Rottecks  Weltgeschichte,  etc.  geliefert. 
Seine  Biographie  von  Müller  von  Königswinter  (Leipzig  1868),  von  Veit  Valentin 
(Berlin  1892),  von  Max  Schmid  (Leipzig  1898). 

Bethel^  Otto,  Maler,  geb.  26.  Dec.  1822  in  Aachen,  f  7.  April  1892  in  Düs- 
seldorf, Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie,  seines  Bruders  Alfred  R.  und  von 
Schade w  und  Sohn.  Er  malte  Historien,  dann  Genrebilder.  Thätig  in  Düsseldorf. 
Von  ihm  Boas  und  Ruth  (1855  Leipzig,  Mus.),  Rückkehr  des  Tobias  (1860),  Paulus 
und  Silas  (1860),  Die  kleinen  Gratulanten,  etc.,  auch  Bildnisse. 

R^tiy  iBtrAn,  (Stephan),  Maler,  geb.  1872  in  Nagy-Banya,  Schüler  von  Hello sy  in 
München,  von  der  Acadämie-Julien  in  Paris,  von  Doucet  und  von  Bramtot.  Von  ihm 
Weihnachtsabend  der  „Boh^mes"  in  der  Fremde  (1893  Nat  -Mu9.,  Budapest),  Unruhe,  etc. 

Bettberg(-Wettbergen)5  Ralf  Leopold  von,  Maler,  Holzschneider  und  Kunst* 
schriftsteiler,  geb.  25.  Dec.  1812  in  Lissabon,  f  12.  März  1885  in  München,  Schttler 
von  Cornelius,  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Westeuropa.  Er  schuf  32  Facsi- 
miles  seltener  Holzschnitte  Dürers  und  dessen  Schule.  Seine  Schriften  und  Figuren- 
gemftlde  wurden  nur  an  Freunde  und  Verwandte  verschenkt,  nicht  verkauft.  Er 
wurde  hauptsächlich  als  Kunstschriftsteller  bekannt,  z.  B.  durch  sein  kritisches 
Verzeichniss  der  Kupferstiche,  etc.  Dürers,  seine  Nürnberger  Briefe  (1846)  und 
Nürnbergs  Kunstleben  mit  Bildern  (1854). 

Bettelbnsehy  Adolf,  Maler,  geb.  15.  Dec.  1858  in  Gammerforst,  Schüler  der 
Weimarer  Kunstschule,  der  Berliner  Akademie  und  des  Kunstgewerbemuseums  das. 
1886/87  ging  er  nach  Italien;  1888,  1890  und  1893  nochmals,  sowie  nach  Paris  und 
Spanien.  Er  wurde  Lehrer  an  der  Kunstgewerbeschule  in  Magdeburg  und  widmete 
sich  der  decorativen  Malerei,  sowie  dem  Landschaftsaquarell.  Von  ihm  Decke  der 
Kirche  in  Vogelsdorf,  Malereien  in  der  Hauptballe  der  Magdeburger  Gartenbau- 
ausstellung, Strasse  in  Stolberg  a.  H.  (Aquarell),  etc. 

Retti^  Donato  Bieeardo,  Stuccateur  und  Baumeister,  geb.  1687,  f  1741  in 
Ellwangen,  Bruder  des  Paolo  R.  1731—41  erbaute  er  die  Stiftskirche  zu  Ellwangen. 
—  Sein  Bruder  Livio  R*  war  als  Bialer  in  Württemberg  thätig. 

Bottly  PaolOy  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  f  in  Ludwigsburg,  wohin  er 
aus  Wien  berufen  worden  war.  Von  1717  an  baute  er  am  Schloss  zu  Ludwigsburg,  das 
sein  1714  verstorbener  Vater  begonnen  und  Frisoni  1738  vollendet  hat.  Von  ihm  femer 
die  Thürme  der  Stadtkirche  das.  (1730)  und  die  Lustschlösser  Freudenthal  (1728)  und 
Heimsheim  (1728—30).  —  Sein  Bruder  Leopold  B.,  geb.  vor  1700  (?),  studirte  in 
Paris,  wurde  1726  herzogl.  württembergischer  Baumeister,  1730  Baudirektor  in 
Ansbach.  1744  kehrte  er  nach  Stuttgart  zurück,  wo  sein  Schlossprojekt  wenigstens 
zum  Theil  zur  Ausführung  gelangte.  Er  wurde  hier  nachpinander  Oberbau  direkter, 
Major  und  Oberstlieutenant,  legte  aber  1752  seine  Stelle  nieder. 

Bottich,  Karl  Lorons,  Maler,  geb.  10.  Juni  1841  in  Rosenhagen  (Mecklenburg), 
Schüler  von  A.  Lier,  dann  von  A.  Flamm  und  T.  Hagen.  Er  besuchte  Norwegen 


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Rettig  -  Seater.  47 

uod  Italien,  lebte  8  Jabre  in  Dresden,  13  in  Weimar  und  malte  Landscbaften.  R. 
copirte  aucb  die  von  Rottmann  in  Mfincben,  wo  er  sich  1885  niederliess,  um  scbliess- 
lich  wieder  in  die  beimatblicbe  Gegend  zurückzukebren.  Von  ibm  Panorama  der 
Insel  Straabolmen  bei  Kragerd,  Ostseestrand  bei  aufziebendem  Gewitter  (1888  Mus. 
Lftbeck),  Frflhlingsstimmung,  Aus  Oberbayem,  Morgen  am  Gardasee,  etc.  R.  bat 
aucb  einiges  radiert.    Med.  II.  El.  London  (1874),  Melbourne,  Manchen  (1876). 

Rettigr,  Heinrich,  Maler,  geb.  80.  Mai  1859  in  Breslau,  Schfller  der  Berliner 
Akademie  unter  Ehrentraut,  Hildebrand,  Knille  und  Thumann.  Er  besuchte 
Italien,  liess  sieb  in  MOnchen  nieder,  und  widmete  sich  mit  Vorliebe  dem  lebens- 
grossen  Aqnarellbildniss.  Von  ihm  ferner  Am  Weiher,  Die  Unzertrennlichen,  Mutter 
und  Kind,  „Fratz",  etc.    IL  Gold.  Med.  1897. 

Rettigr>  Wilhelm,  Baumeister,  geb.  25.  Febr.  1845  in  Heidelberg,  studirte  u.  A. 
auch  bei  Wallot  in  Berlin.  Er  war  in  Heidelberg  und  Mannheim  thätig,  gewann 
dann  mit  P.  Pfann  zu  Berlin  den  I.  Preis  für  das  Kaiser  Wilh'^lm  I.  Denkmal. 

Setz,  (Rös),  Stefan,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1654  in  Graz,  wo  er  im 
Dec  1644  Landesanstellung  erhielt  Er  malte  Decorationen  zu  einem  Feuerwerk 
1658 ;  1649  Gem&lde  im  Grazer  Landhause,  ferner  Historien,  Stillleben,  Land- 
schaften, etc. 

Retxseh,  Anernst,  Maler,  geb.  1777,  f  1885,  Schfller  von  Kien  gel,  Bruder  dea 
Friedrich  Aug.  M.  R.    Er  malte  Winterlandschaften. 

Retssch,  Friedrich  Angnst  Moritz,  Zeichner,  Radierer  und  Maler,  geb. 
9.  Dec.  1779  in  Dresden,  f  11.  Juni  1857  in  der  Lössnitz  bei  Dresden,  Schaler  ron 
Grassi  an  der  Dresdener  Akademie,  an  der  er  1824  Professor  wurde.  Bis  zu 
welchem  Grade  die  Kunst  in  Deutschland  einstens  gesunken  war,  ersehen  wir  aus 
dem  Umstand,  dass  dieser  hohle,  bombastische  Pfuscner,  so  unglaublich  es  uns  auch 
jetzt  erscheinen  mag,  ehedem  nicht  nur  unter  die  Kflnstler,  sondern  unter  die  be- 
deutenden gerechnet  wurde.  Es  gibt  nichts  Affektirteres,  Alberneres  als  die  fad 
geistreicbelnden  Illustrationen  zu  den  deutschen  Klassikern ,  zu  Shakspere ,  etc. 
des  R.,  der  nicht  einmal  genflgend  Können  besass,  um  seine  Platten  selbst  zu  ätzen. 
Einigermassen  erträglich  ist  er  noch  in  seinen  Bildnisseu  in  Miniatur,  von  denen 
die  Dresdener  Galerie  zwei  besitzt.  Dem  dortigen  Kupferstichkabinet  wurde  R.*s 
gesammter  zeichnerischer  und  radierter  Nachlass  gestiftet 

Bengeh,  Johann  Friedrich,  Bildhauer,  geb.  5.  Sept.  1848  in  Siegen  (West- 
MenX  Schüler  der  Berliner  Akademie,  dann  von  A.  Wolff,  auch  in  Rom  weiter- 
gebildet Er  wurde  1881  Lehrer  an  der  Königsberger  Kunstakademie  und  1888 
Professor.  Von  ihm  Der  Dämon  des  Dampfes  (Nat-Gal.  Berlin?),  Kaiser  Wilhelm  I. 
(Reiterstatue,  Siegen),  desgl.  (Mflnster  i.W.),  Marmorgruppe  (BellealliancebrQcke,  Berlin), 
Herzog  Albrecht  (Schloss,  Königsberg),  Wilhelm  I.  (ebenda),  desgl.  (Duisburg).  Roth. 
Adler-Ord.  III.  Kl.,  Kronen-Ord.  HI.  Kl. 

Rensche,  Fedor,  Holzschneider,  geb.  4.  April  1828  in  Magdeburg,  wo  er  als 
Metallgraveur  ausgebildet  wurde.  Dann  lernte  er  in  W.  A.  Nicholls'  Atelier  zu 
Leipzig  und  arbeitete  später  bei  H.  Bflrkner  unter  dessen  Einfluss.  Als  er  später 
Beamter  wurde,  gab  er  die  Kunst  auf.  Er  hat  u.  A.  viel  nach  A.  L.  Richter  ge- 
schnitten. 

Renter,  Alfred^  Maler,  geb.  1868  (?),  f  1898  in  Dresden.   Er  malte  Genrebilder. 

Benter,  Bartolome,  s.  Reiter. 

Reuter,  Elisabeth,  Malerin,  geb.  21.  Sept  1858  in  Lflbeck,  Scbfllerin  von 
J.  Zimmermann  in  München,  A.  Schliecker  in  Hamburg  und  H.  Eschke  in 
Berlin,  machte  auch  Studienreisen  nach  Düsseldorf  und  Skandinavien.  Sie  malte 
Landschaften  und  Kostenbilder,  u.  A.  sechs  Aquarelle  vom  Park  zu  Friedrichsruh. 

Renter,  Friedrich,  Maler,  geb.  1852  (?),  f  im  Juli  1895  in  Genua. 

Benter,  Jobann,  Erzgiesser  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  zwischen  1604—1685 
in  Köln  a.  Rh.    Er  goss  Rüstzeug,  Taufbecken,  Glocken,  etc. 

Renter,  Richard  Paul,  Baumeister,  geb.  6.  Mai  1861  in  Chemnitz,  Schüler 
der  Dresdener  Bauschule,  von  Giese  und  von  Rossbach  in  Leipzig,  später  auf 
Reisen  nach  Italien  gebildet  Eine  Zeit  lang  verband  er  sich  mit  Theo.  Fischer. 
R.  liess  sich  in  Dresden  nieder  und  führte  meist  Kirchen  auf,  z.  B.  zu  Albernao, 
Beierfeld,  Niederwiesa,  Schlema,  etc.    Gold.  Med.  München  1891. 

Renter,  Wilhelm,  Maler,  geb.  26.  Sept  1859  in  Karlsruhe,  Schüler  der 
dortigen  Kunstschule  unter  F.Keller,  nachdem  er  zuvor  die  Baukunst  studirt  hatte. 
Er  malte  Allegorien,  Bildnisse,  Genrebilder,  etc.  Von  ibm  Hagar  und  Ismael,  Im 
M«ien,  etc. 


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4&  fteatern  ^  fiererctiott. 

Bentem»  Clerhard  Christoforowitsoh  tob,  Maler  und  Radierer,  geb.  18.  (o.  A.  8.) 
Juli  1794  (n.  A.  1791)  in  Rösthof  (Livland),  f  22.  März  1865  in  Frankfurt  am  Main, 
gebildet  unter  G.  Lory  d.  J.,  Hildebrandt  und  Schadow.  ZuYor  war  er  Oberst- 
lieutenant geworden  und  hatte  in  der  Schlacht  bei  Leipsig  den  rechten  Arm  Ter- 
loren.  Seit  1827  widmete  er  sich  der  Kunst.  Er  malte  zuerst  Landschaften,  dann  Histo- 
rien und  Genrebilder.  1835  wurde  er  russischer  Hofmaler.  1844  Hess  er  sich  in 
Frankfurt  a.  M.  nieder.  Von  ihm  Das  Opfer  Abrahams  (1849,  Galerie  St.  Peters- 
burg), Drei  Sängerinnen  (Schloss  Zarskoje  Selo),  Die  Versuchung,  Kleinkinderschule, 
etc.    £r  hat  11  Bl.  meistens  Thierbilder  radiert. 

Bentlingeii,  s«  Keller,  Paul  Wilhelm,  auch  im  Nachtrag. 

Beattimann,  (Bnidiman,  Bentliman),  Johann  Conrad,  Kupferstecher  des  17. 
Jahrhunderts,  thätig  in  Augsburg.  Er  schuf  yersdiiedene  Folgen  Ton  Goldschmidts- 
Ornamenten,  mit  dem  Stichel,  der  Punze  und  der  Roulette. 

Benyen,  Pieter,  Maler,  geb.  1650  in  Leyden,  f  1718  (1716?),  Schüler  Ton  Jor- 
daens  in  Antwerpen.  Zum  Einzug  Wilhelms  111.  in  den  Haag  entwarf  er  Triumph- 
bogen und  schmückte  darauf  mehrere  Säle  im  Schloss  Loo  mit  decorativen  Malereien. 
Ferner  malte  er  eine  Decke  im  Hans  de  la  Court  Yandervoort  zu  Leyden,  die  sehr 
gelobt  wurde. 

Benrer,  Theodoma  de,  Maler,  geb.  1761  in  Utrecht,  t  1808  das.  Er  malte 
Landschaften  und  ahmte  alte  Meister  nach. 

Renwich,  Erhard,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  in  Utrecht.  1474—88  be- 
gleitete er  Breydenbach  auf  seinen  Reisen  und  lieferte  die  Illustrationen,  die  dessen 
Berichte  illustriren. 

B^ieil,  l^tienne  Aehille,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  21.  Dec.  1800  in 
Paris,  Schüler  von  Gros,  Girodet-Trioson,  Abel  de  Pujol  und  der  Ecole  des 
beaux-arts.  Von  seinen  Umrissstichen  nennen  wir  „OeuTre  de  Flaxman",  „OeuTre  de 
Ingres*,  „Oeuvre  de  Ganoya*,  Die  Dianagalerie  zu  Fontainebleau  (nach  A.  Dubois), 
sowie  zahlreiche  Beiträge  zu  Galeriepublikationen,  n.  dgl.  m. 

Berel,  Alfred,  Kupferstecher,  geb.  vor  1825  in  Paris,  f  1865,  Schüler  von 
T.  Job  anno  t,  thätig  in  Paris.  Er  schuf  StahlstichTJgoetten  für  Bücher  im  Ver- 
lag Curmers,  etc.  Ferner  Der  zerbrochene  Krug  (1850  nach  Greoze),  Die  guten  Freunde 
(nach  Meissonier),  etc.  Med.  3.  Kl.  1842.  —  Ein  Andr6  B.  war  von  1831—1842  in 
Paris  als  Bildniss-  und  Genremaler  thätig.  —  Ein  Charles  B.«  geb.  in  Lyon,  Schüler 
der  J&cole  des  beaux-arts  zu  Lyon  und  Ton  Bonnefond,  malte  Bildnisse  und  Genre- 
bilder.   Von  1864—1880  stellte  er  in  Paris  aus. 

Berel,  Gabriel,  Maler,  geb.  16i3  in  Ghätean-Thierry  (D6p.- Alane),  f  8.  Juli 
1712  In  Dijon,  Schüler  von  Lebrun.  R.  arbeitete  unter  Lebrun  an  der  Decoration 
des  Palastes  zu  Versailles.  Von  ihm  Bildniss  des  Pierre  Lenet  (Mus.  Dijon),  Bildniss 
des  Jean  Dubois  (ebenda),  Bildniss  einer  Hofdame  Ludwigs  XIV.  (Mus.  Besannen). 
Mitgl.  d  Akademie  1683. 

Beiel,  Jean,  Zeichner,  geb.  6.  Aug.  1684  in  Paris,  f  5.  Dec.  1751  in  Lyon, 
Sohn  des  Gabriel  R.  Nachdem  er  zuerst  als  Bildnissmaler  einige  Zeit  in  Lyon  thäUg 
gewesen  war,  widmete  er  sich  ganz  dem  Musterzeichnen  für  Stoff-  und  Seidenfabriken 
und  erwarb  sich  eine  grosse  Fertigkeit  hierin. 

BeTello,  Gioranni  Battista,  gen.  n  Mnstacehi,  Maler,  geb.  1672  in  Genna  (?), 
t  1732,  Schüler  von  Anton  Haffner.  Er  verband  sich  mit  F.  Costa  und  malte  20 
Jahre  lang  mit  ihm  für  Monumentalmaler  die  Landschaften  und  das  Beiwerk  in  deren 
Bilder.  Als  Hauptleistung  gilt  ihre  Ausschmückung  einer  Anzahl  von  Zimmern  des 
Pal.  Grillo  zu  Pegli. 

Berera,  Maler,  geb.  vor  1820  (?),  f  im  Jan.  (?)  1895  in  Venedig.   Er  malte  Historien. 

Beverchon,  Andr^,  Maler,  geb.  1808  In  Lyon,  Schüler  von  den  Nicoles  des 
beaux-arts  zu  Lyon  und  Paris.  Von  ihm  Kain  vor  dem  Todtschlag  Abels  (1822), 
Odalisque  von  dem  Bad  zurückkommend  (1B57),  Tödtlich  verwundeter  Franctireur 
(1880),  Bildnisse,  etc.    Auch  Steindrucke. 

Bererehon^  Fran^ois  Joseph  Charles,  Edelsteinschneider,  geb.  11.  April  1829 
in  Menden  (D6p.  Seine  et  Oise),  Schüler  von  Gaillouette,  D.  d 'Angers  und  A. 
Lebas  d.  Ae.  Von  ihm  Kopf  des  Silen  (1857  Muschelkamee),  Bildnisse  der  kaiser- 
lichen Familie  (Kameen)  und  vieler  bekannter  Hofleute,  etc,  Bildniss  des  Admirals 
Clouä  (Zeichnung)  u.  A.  mehr.  —  Seine  Gattin  und  Schülerin  Louise  B.,  geb.  in 
VaugirardParis  hat  auch  Kameen  geschnitten.  —  Beider  Sohn  Cliarleg  B«,  geb.  in 
Paris  und  Schüler  seines  Vaters,  war  ebenfalls  Kameenschneider.  —  Ein  Marc  Emile  B., 
geb.  in  Cuieaux  (Ddp.  Jura),  Schüler  von  Genod,  stellte  von  1846—1859  Historien  aas, 


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fteverdino  —  ftei.  49 

Bererdlno,  Cesare^  Eapferstecber  des  16.  Jahrhanderts,  thätig  von  1581 — 64  S>-^    <m^^ 
in  Italien.    N&here  Daten  Ober   den  KOnstler,  der  oft  Achnlichkeiten  mit  den   nor-  0)»^^>^^  «y^ 
dischen  Stechern  aufweist,  fehlen.     Von  ihm  sind  ungefähr  20  heilige,  25  antike  und  ir*-*^^^"^  ^  ^ 
allegorische  und   etwa  10  andere  Darstellungen   bekannt;   darunter  Judith,  Christus /j^*'^     ^v 'v'^^' 
▼or  Zacchaeus,  Tarquin  und  Lucrezia,  Leda,  Kindertanz,  Alphabet,  etc.  U.i»*^*^     *^\^ 

Berere,  Paul,  amerikanischer  Kupferstecher,  geb.  1735,  f  1818.  ',^>-^ 

Beresty  Cornelia  Lonisa^  Malerin,  geb.  1795  in  Amsterdam,   f  1856  in  Paris,   "^vX^--^" 
Schfllerin  von  S^rang^ly  und  Vafflard   in  Paris.    Von  ihr  Magdalene  zu  Füssen  ^X>^:*~T^ 
Christi  (1814  für  eine  Kirche  zu  Marseille),  Junge  Mandolinenspielende  Mutter,  etc.,  j^  V*"^  /^ 
auch  Tiele  Bildnisse.    Med.  2.  Kl.  1819,  1831.  V  w>'^ 

B^T^u,  Imre,  (Emerieh),   Maler,  geb.  21.  Jan.  1859  in  S.-A.-Ujhely,  Schüler   J^i,  ^ 
der  Wiener  Akademie,  von  B.  Sz^leky,  von  K.  L.Müller  und  studirte  schliosslich   ^'y     ^».^^  ' 
anter  Munkacsy  in  Paris.    Von  ihm  Die  Flüchtlinge  (1889),   |,Csärda*,   Petöfi  im     >  ^> 
Lager,  etc.    Bronze-Med.  Paris  1889,  Med.  II.  Kl.  Budapest.  • 

Beretty  NIeholas,  Maler  und  Baumeister,  geb.  1721  in  Brandeston-Hall  (Suifolk), 
t  1804  in  London,  Schüler  von  Benefiale  in  Rom.  1748  besuchte  er  Neapel,  ging 
1751  nach  Athen,  um  archäologische  Studien  zu  treiben.  Er  verweilte  bis  1755  in 
Griechenland,  wurde  von  Korsaren  gefangen  genommen  und  musste  sich  loskaufen. 
1764—6  besachte  er  lonia.  Er  hatte  grossen  Einfluss  auf  die  erneuerte  Werth- 
schfttznng  des  griechischen  Baustils  gegenüber  dem  römischen.  Von  seinen  Veröffent- 
lichungen nennen  wir:  Antiquities  of  Athens  (1762—94),  lonian  Antiquities  (1769— 
1797,  gemeinschaftlich  mit  Ch and  1er  und  Pars),  Baalbec  and  Palmyra;  von  seinen 
Bauten,  die  Kirche  zu  Ayott  St.  Lawrence,  Hertfordshire. 

B^TlIle,  Jean  Baptiste»  Kupferstecher,  geb.  1767  in  Paris,,  f  1825,  Schüler  von 
Berthault.  Er  lieferte  Bl&tter  zur  grossen  „Description  de  PEgypte*,  zur  ,,Voy'age 
de  Constantinople"  and  ähnlichen  unternehmen. 

B^Tillon,  Aim6  Jean,  Bildhauer,  geb.  1.  Juli  1823  in  Paris,  Schüler  von 
Lequien.  Von  ihm  Flora  und  der  Frühling  (1848  Bronzegruppe),  Die  kindliche 
Furcht  (1869  Bronzegruppe),  auch  Bildnisse.  —  Ein  George  Jules  B.^  geb.  in  St. 
Petersburg,  war  1879  als  Maler  in  Paris  thätig. 

B^Tlllon.  Jean  Baptiste,  Bildhauer,  geb.  1819  in  Paris,  f  23.  Dez.  1869  das., 
Schüler  von  Feuch^re.  Von  ihm  Die  Medizin  (allegorische  Statue  an  der  Fa^ade 
des  Hotel  de  Ville,  Paris),  Der  Fries  im  Foyer  des  Th^ätre  fran^ais.  Die  vier 
Evangelisten  (S.  Romain,  Ronen),  Basrelief  (Mus.  Blois),  Bacchusfest,  Lesbia,  etc. 

B^TOily  Henri  Antoine,  Baumeister,  geb.  19.  Juni  1822  (n.  A.  12.  Febr.  1820) 
in  Aix  (D^p.  Bouches-du-Rböne),  Schüler  der  £cole  des  beaux-arts  und  von  Caristie. 
Er  Hess  sich  in  Nlmes  nieder  und  wurde  Regierungsbaumeister  der  Departements 
Bouches-dn-Rböne,  H^rault  und  Var.  Von  ihm  das  Karmeliter-Seminar  in  Aix,  das 
Grabmonument  Cart  in  Nlmes,  die  ungewölmliche  Kathedrale  zu  Marseille,  viele 
Restaurationen  alter  Geb&ude,  etc.  Ferner  veröffentlichte  er  ein  dreibändiges 
Werk  über  die  romanische  Baukunst  in  Südfrankreich.  Kr.  d.  Ehrenleg.  1865, 
Offizier-Kr.  1878. 

B^TOil,  Pierre  Henri,  Maler,  geb.  13.  Juni  1776  in  Lyon,  t  19.  Mftrz  1842  in 
Paris,  Schüler  von  David.  1809—80  war  er  Prof.  an  der  Akademie  in  Lyon,  vor- 
dem schon  Maler  der  Dauphin^.  Er  gilt  als  früher  Vertreter  der  romantischen 
Schale,  die  gegenüber  der  frostigen  antikisirenden  Kunst  ihrer  Vorgänger  sich 
Anekdoten  aus  der  älteren  französischen  Geschichte  zuwendete  und  viel  Werth  auf 
Kostflmtreae  und  sattes  Colorit  legte.  Von  ihm  Das  Tournier  in  Reims  (Mus.  Lyon), 
Jeanne  d' Albret  (1819  Fontainebleau),  Giotto  als  Kind  (Mus.  Grenoble),  Befreiung 
von  Cbristensklaven  (Aquarell,  Mus.  Aix),  Der  Ring  Karls  V.  (1810,  gelangte  ins 
Laxembourg-Mus),  Philipp  Augustus  zu  St.  Denis  (1841,  Mus.  Versailles),  Tancred 
ninunt  Bethlehem  ein  (1840  ebenda).  Er  war  auch  dramatischer  Schriftsteller,  etc. 
Kr.  d.  Ebrenleg.  1814.    Correspond.  Mitgl.  des  Instituts. 

Bewich,  s.  Beawich. 

Bexy  Oskar,  Maler,  geb.  26.  März  1857  in  Graz,  Schüler  der  Münchener 
Akademie  und  von  M.  Lieb  (Munkaczy),  Boulanger  undJ.  Lefebvre  in  Paris. 
Er  Hess  sich  in  Prag  nieder.  Dort  schuf  er  eine  überaus  abgeschmackte  und 
künstlerisch  geringwerthige  Folge  von  30  Taschzeichnungen  „ Grossstadtluft ".  Von 
ihm  ferner:  Ehebrecherin,  Im  Caf^,  etc. 

Bex,  Bndolt,  Graf,  Maler,  geb.  23.  Jan.  1858  in  Dresden,  Autodidakt.  Er 
Hess  sich  in  München  nieder  und  malte  Bildnisse,  Genrebilder,  etc.  Von  ihm  Kartoffel- 
schalen,  Hans  Sachs,  etc. 

Allgemeines  KanBtler-Lexicon.    3.  Aufl.    4.  Band.  Digitized  by  vfeiOOQlC 


50  tlexman  —  fteynolds. 

Bezman»  s.  Baymond« 

Bezmon,  g.  Baymond. 

Bey,  Arthur  de,  Maler,  geb.  tor  1880,  t  1B49.  Er  war  in  Paris  tbfttig.  Von 
ihm  ätienne  Pascal  nnd  sein  Sobn  Blaise  (1848),  Die  Malstande  (1849),  Bildnisse,  etc. 
—  Ein  Fräulein  Am^lie  Charlotte  Marie  B«,  geb.  in  Paris,  Schttlerio  tob  Garte  ron 
Palianti,  stellte  zwischen  1878—80  aqnarellirte  Landschaften  in  Paris  aus. 

Bey»  ftienne,  Maler,  Lithograph  und  Radierer,  geb.  28.  Jan.  1789  in  Lyon, 
t  14.  Jan.  1867  das.,  Schfller  von  Pillement,  Gogel  und  R^ToiL  Er  wurde 
1814  Professor  an  der  Zeichenschule  in  Vienne,  1821  an  der  Kunstschule  seiner  Vater- 
stadt. Er  malte  und  zeichnete  Landschaften  und  Ansichten.  Ferner  lieferte  er 
Blätter  zu  den  „Monnm ents  de  Tls^re ",  lithographirte  zwei  Reiterstatuen  Ludwig  XIV., 
radierte  einiges  und  schrieb  u.  A.  zwei  maltechnische  Abhandlungen.  Mitgl.  d.  Akad. 
zu  Lyon,  Med.  2.  El.  1824. 

Bey,  Louis,  Maler,  geb.  12.  April  1816  in  Orleans,  Schfller  von  Dussance. 
Er  malte  Stillleben,  besonders  aber  decorative  Arbeiten,  z.  B.  Die  Kuppel  der  S. 
Rochuskirche,  Saal  des  Herrn  Watson  in  London,  etc.  Er  war  auch  schriftstellerisch 
für  Kunstzeitschriften  tbätig. 

Bey  de  Sarlat,  Charles,  Maler,  geb.  16.  Jan.  1819  in  Paris,  f  nach  1870, 
Schfller  von  J.  OuTriä.  Er  malte  Landschaften  und  Ansichten,  besonders  von 
Neapel  und  Umgegend. 

Beyers  (BUJers),  NicolaeSf  Maler,  geb.  1719  in  Leyden,  f  Yor  1778  (?),  Schfller 
von  JeromeVanderMeij.    Er  malte  Bildnisse  und  Genrebilder. 

BeijerSy  Zeger,  Baumeister,  geh,  1790  in  Amheim,  f  7.  Juni  1857  im  Haag, 
Schfller  von  VierTant,  weitergebildet  in  Deutschland,  Frankreich  und  Italien. 
1819  wurde  er  Stadtbaumeister  von  Haag.  Von  ihm  Die  Oranje-Kaserne  das..  Das 
-Badhuis*^  zu  Scheveningen,  Zeichen-  und  Musik-Akademie  im  Haag,  Ausstellungshalle 
das.,  etc.  Mitgl.  der  Amsterdamer  Akademie,  der  Soc  of  British  Architects,  des  K. 
Niederländischen  Instituts. 

Beijgers^  Jan  Hubert^  Maler,  geb.  1767  in  Gorinchem,  thätig  in  Middelburg. 
Er  gab  Zeichenstunden,  malte  Bildnisse  und  besass  auch  grosses  Geschick  im  Verfertigen 
Ton  konstlichen  Spielereien  aus  Papier. 

Beyher»  Bobert«  Kupferstecher,  geb.  18.  Febr.  1888  in  Berlin,  f  8.  Mai  1877 
durch  Ertrinken  in  der  Havel,  Schfller  der  Berliner  Akademie  und  von  Mandel. 
Von  ihm  Maria  Mancini  (1870  nach  P.  Mignard),  Gräfin  Potocka  (1872  nach  Tond), 
Die  Bildnisse  von  Liszt,  BeethoTen,  Carey,  Goethe,  etc. 

Beymond,  s.  Baymond. 

Beyn,  Jan  (Hans)  de,  Maler,  geb.  1610  in  Dflnkurchen,  f  20.  Mai  1678  das., 
Schfller  von  Van  Dyck  in  Antwerpen,  den  er  nach  England  begleitete  und  an 
seinen  Arbeiten  bis  zu  dessen  Tode  unterstfltzte.  Von  ihm  Vier  Märtyrer  (S.  Eloi 
zu  Dflnkirchen),  Tod  des  Totila  (Englisches  Kloster  das.),  Herodias  (Bergues  St. 
Vinox  bei  Dflnkirchen),  Weibliches  Bildniss  (1637  Mus.  Brflssel),  Thetis  und  Peleus 
(Mus.  Madrid),  etc.  viele  seiner  Bildnisse  gehen  wahrscheinlich  unter  Van  Dycks 
und  Anderer  x^amen. 

Beyna^  Franeiseo  de»  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Sevilla,  f  1659, 
Schfller  des  F.  de  Herrera.  Von  ihm  ein  gutes  Bild  Die  Seelen  im  Fegefeuer  in 
der  Allerheiligen-Kirche  seiner  Vaterstadt. 

Beynarty  fidonard,  Maler,  geb.  1.  Mai  1802  in  Lille,  f  1878,  Schfller  von 
Li^nard  und  Souchon.  Er  war  in  seiner  Vaterstadt  thätig,  wo  er  1842  Direktor 
des  Museums  wurde.  Femer  hatte  er  das  Amt  eines  Akademie-Administrators  inne. 
Er  malte  Landschaften,  Ansichten,  Bäume,  etc.  aus  Frankreich  und  Italien.  Kr.  der 
Ehrenleg.  1867. 

Beynell,  (Benneil).  Thomas,  Maler,  geb.  1718  nahe  Ghndleigh  in  Devonshire, 
t  1788  in  Dartmouth,  Schfller  von  Hudson  in  London.  Er  war  die  längste  Zeit 
als  Bildnissmaler  und  Musiker  in  Exeter,  dann  in  Dartmouth  thätig,  war  aber  faul 
und  nachlässig,  so  dass  er  später  in  grösste  Armuth  verfiel. 

Beynier,  Emil,  Maler,  geb.  11.  Dec.  1837  in  Nieder-Ingelheim  (Rheinhessen), 
studirte  an  der  Karlsruher  Kunstschule  und  der  Mflnchener  Akademie.  Von  ihm 
Bflssende  Magdalena,  Waldidyll,  Aus  dem  Bayerischen  Hochland,  etc. 

Beyuolds,  Elisabeth,  s.  Walker. 

Beynolds,  Franees,   Malerin,   geb.    1729  in  Plympton,  f  1807  in  Westminster 

gjondon),   Schwester   des   Sir  Joshua  R.     Sie   malte   Miniaturen   und    copirte   die 
emftlde  ihres  Bruders,  dessen  Haushalt  sie  fQhrte. 


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Reynolds  —  fteya.  51 

BejBoldSy  Sir  Joshva,  Maler,  geb.  16.  Juli  1723  in  Plympton  bei  Plymoath, 
f  28.  Februar  1792  in  London.  Schon  als  Knabe  entwickelte  er  grosses  Talent 
znr  Kunst  nnd  besuchte  1740  das  Atelier  von  Thomas  Hudson.  Er  studirte  später 
in  Rom,  Florenz,  Venedig  und  anderen  italienischen  Städten.  Er  war  1749  mit 
Gommodore  Keppel  nach  Italien  gefahren.  ZnrQckgekebrt  malte  er  1753  dessen 
Bildniss,  das  seinen  Ruf  begründete.  In  der  Sistina  hatte  ersieh  einst  eine  Erkältung 
beim  Copiren  zugezogen,  deren  Folge  Taubheit  war.  1768  bei  der  Gründung  der  Londoner 
Akademie  wurde  er  zum  ersten  Präsidenten  gewählt  und  wurde  im  folgenden  Jahre 
in  den  Adelsstand  erhoben.  1784  folgte  er  A.  Ramsay  in  der  Würde  des  I.  Hof- 
malers. In  späteren  Jahren  yerlor  er  sein  Augenlicht  fast  ganz,  so  dass  er  auf  die 
Präsidentschaft  verzichten  wollte,  seine  Abdankung  wurde  jedoch  nicht  angenommen. 
Wenig  Malern  ist  ein  so  ruhmreiches  und  äusserlich  glänzendes  Dasein  beschieden 
worden  wie  ihm.  Nicht  nur,  dass  ihm  fast  alle  Berühmtheiten  Englands  seiner 
Tage  sassen  und  er  mit  lohnenden  Bildnissaufträgen  überhäuft  wurde,  mannigfaltige 
Ehrungen  seitens  des  Hofes,  der  Universität,  der  Städte  wurden  ihm  zu  Theil  und 
schliesslich  hat  kaum  ein  Anderer  so  viel  yerschiedene  bedeutende  Männer  der 
Wissenschaft  und  der  Künste  zu  seinen  engen  Freunden  gerechnet  wie  R  1781  und 
1783  besuchte  er  die  Niederlande,  hauptsächlich  um  kritische  Studien  zu  machen, 
die  er  in  seinen  Akademievorlesungen  yerwerthete.  Diese  enthalten  zum  Theil  sehr 
richtige  und  auch  heute  angesehene  Anschauungen.  R.  hat  zwar  auch  Historien 
und  Landschaften  gemalt,  doch  ist  sein  Hauptfach  das  Bildniss  und  hat  er  als 
Bildnissmaler  in  England  höchstens  Romney  als  gleichwerthigen  Nebenbuhler.  Sein 
Geschmack,  die  Eleganz  und  Grazie  seiner  Pose,  vor  allem  das  hervorragende 
Geschick  aus  dem  Bildniss  ein  Bild  zu  machen  und  endlich  der  interessante  Vortrag, 
sowie  das  kräftige,  schöne  Golorit  stempeln  ihn  zu  einem  der  ersten  Maler  überhaupt. 
Leider  machte  er  wie  andere  grosse  Coloristen  auch  (z.  B.  Turner)  die  unvorsich- 
tigsten Versuche  mit  neuen  Bindemitteln,  Mischungen  etc.  in  Folge  dessen  viele  seiner 
Werke  gesprungen,  verblasst  und  sonstwie  verdorben  sind.  Seine  literarischen 
Werke  erschienen  in  drei  Bänden,  London  1801,  in  zwei  Bänden,  London  1852. 
Zu  den  berühmtesten  Gemälden  gehören  Mrs.  Siddons  als  tragische  Muse  (London, 
Grosvenor  Honse,  Replik  in  der  Dulwich -Galerie),  Garrick  zwischen  der  Tragödie 
und  Gomödie,  Mrs.  Abington  als  komische  Muse,  Hercules  in  der  Wiege  (St.  Peters- 
burg, Eremitage),  Die  drei  Grazien  eine  Hymenterme  schmückend  (Bildnisse,  Nat.- 
Gal.),  ,The  Snake  in  the  grass"  (ebenda,  Replik  St.  Petersburg,  etc.),  Robinette 
(ebenda),  Selbstbildnisse  (drei  verschiedene,  ebenda),  Muscipula  (London,  HoUandhouse), 
Das  Erdbeermädchen  (Wallace  Mus.  London,  verschiedene  Repliken),  Feiina  (Samml. 
des  Earl  of  Feversham),  Ugolino  im  Hungerthurm,  Puck,  etc.  Ausser  in  den 
genannten  Sammlungen  findet  man  noch  Bilder  von  ihm  in  den  Museen  zu  Dresden, 
Edinburgh,  Glasgow,  Liverpool,  London  (Nat.  Port.  Gal,  South  Kens-Mus.,  Stadt.  Gal. 
Akademie,  Soane  Mus.,  Buckingham  Pal.  und  den  zahlreichen  Privatsammlungen), 
Oxford,  in  vielen  Schlössern  des  englischen  Adels,  etc.  Etwa  700  verschiedene 
Stiche  existiren  nach  seinen  Bildnissen,  besonders  viele  der  berühmten  englischen 
Schab-  nnd  Punktirstecher.  Ueber  sein  Leben  nnd  seine  Werke  schrieben  Knight 
(1798),  James  Northcote  (1818),  J.  Fadington  (1819),  Cotton  (1856),  Leslie  und 
Taylor  (1865),  Stephens  (1866),  Conway  (1868).' 

Reynolds,  Samuel  WUliam,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1773  in  London, 
t  1835  m  Bayswater  (London),  Schüler  von  Ho  dg  es  und  der  Londoner  Akademie.  Im 
Laufe  der  Zeit  wurde  er  Zeichenlehrer  der  Töchter  König  Georgs  III.  Er  verbrachte 
zweimal  mehrere  Jahre  in  Paris,  und  arbeitete  meist  in  Schabmanier.  Seiner  Zeit, 
namentlich  in  den  SOer  Jahren,  wurden  seine  Leistungen  auch  in  Frankreich  enthu- 
siastisch begrttsst,  doch  sind  sie  meist  kalt  und  flach,  vielfach  auf  Stahl  geschabt  und 
können  den  Blättern  der  früheren  grossen  englischen  Schwarzkünstler  nicht  entfernt  gleich- 
gestellt werden.  Von  ihm  3  Bde.  mit  über  300  kleinen  Wiedergaben  der  Bildnisse  seines  be- 
rühmten Namensvetters  Sir  Joshua  R.  Einzelblätter  nach  Bonington,  Chantrey,  Goignet, 
Cosway,  Dance,  Dawe,  Delaroche,  Dubufe,  Edridge,  Fowler,  Gericault,  Hoppner,  Jackson, 
Laurence,  Luciani,  Moreland,  Northcote,  Owen,  Phillips,  Rubens,  Singleton,  Yernet,  etc. 

BeUnljens,  Hemrleiis  Engelbertns,  Maler,  geb.  4.  Juni  1817  in  Amsterdam, 
t  nach  1859,  Schüler  von  Kruseman.  Er  malte  Interieurs  und  Genrebilder,  z.  B. 
Die  Wache,  Seemannsherberge,  etc.    Mitgl.  der  Amsterdamer  Akademie  1855. 

Reysy  Jenny  Augnstine,  geb.  Allais,  Malerin,  geb.  1798  in  Paris,  f  nach  1880, 
Schülerin  ihrer  Mutter  und  von  Van  Spaendonck.  Sie  malte  Blumen  und  Frucht*« 
Stück«  in  Wasserfarben. 

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52  Reysek  —  Rkeinhold. 

Bejsek,  Matthias.  Banmeister  nod  Bildhauer,  thfttig  zwischen  1475—1493  in 
Prag,  wo  er  den  PulTerthurm  begann.  Ferner  von  ihm  Die  Barbarakirche  in  Entten- 
berg,  Monument  des  Bischofs  A.  Lncianus  (Marienkirche  in  Thein),  etc. 

Be^SBChoot)  Anne  Marie  Tan^verehel.  Deginant,  Malerin,  geb.  1758  in  Gent, 
t  nach  1835,  Schfllerin  ihres  Bruders  Pieter  N.  van  R.,  Tochter  des  Emanuel  R. 
Sie  malte  Genrebilder,  auch  Friese.    Von  ihr:  Mutter  bei  der  Wiege. 

Beijgschoot,  Emannel  Pieter  Tan,  Maler,  geb.  13.  Dec  1718  in  Gent,  f  27.  Aug. 
1772  das.  1739  wurde  er  Mitgl.  der  Malerbrüderschaft.  Für  die  Baudeloo  Abtei  za 
Gent  malte  er  1758  Christus,  Maria  und  die  12  Apostel.  Von  ihm  femer  eine  Heilige 
Familie,  etc. 

Beijssehooty  F.  ran,  Maler  und  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts.  Von  ihm 
einige  gute  Blatt  nach  Teniers,  sowie  Thierstflcke  wohl  nach  eigener  Zeichnung.  Er 
hat  u.  A.  auch  das  Bildniss  der  Herzogin  Ton  Norfolk  gemalt. 

Beijsschoot,  Pieter  Jan  ran.  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Gent,  t  25. 
Februar  1772  das.  Er  besuchte  fftngere  Zeit  England  und  erhielt  den  ■  Spitznamen 
„der  Engländer*^.  Von  ihm  Zwölf  Apostel  (ehemalige  Augustinerkirche,  Gent),  Bild- 
nisse, etc. 

Beljsschoot,  Pieter  Norbert  Tan,  Maler,  geb.  4.  April  1788  in  Gent,  f  12.  Febr. 
1795  das.,  Sohn  uodSchQler  des  Emannel  Pieter  R.,  auch  Pieter  Jan  t.  R.'s,  seines 
Onkels  Schüler.  1770  wurde  er  Prof.  an  der  Akademie  seiner  Vaterstadt  Er  malte 
Historien  für  S.  BaTO  zu  Gent,  und  andere  Kirchen  in  Flandern.  Von  ihm  ferner 
Antike  Götterversammlung,  S.  Bernard  tor  Christus  liegend,  etc.  Er  war  auch  im 
Baufach,  etc.  beschlagen. 

Bejt)  Conrad;  Bildhauer  und  Elfenbeinschnitzer  des  16.  Jahrhunderts,  aus  der 
Schweiz,  thätig  in  Brüssel.  Er  schuf  die  schönen  Sibyllen  an  Philiberts  Ton  Savoyen 
Grabmal  in  der  burgundischen  Kirche  Bourg  en  Bresse  (1511—36),  die  er  auch  in 
Elfenbein  copirte. 

Beyter,  s.  Reiter^  Bartolom^. 

RezanoiT)  s.  BesanoT. 

Bhead,  Lonis  J.,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1858  in  Etrnria  (Staffordshire,  Eng- 
land), studirte  unter  Boulanger  in  Paris  und  vier  Jahre  lang  an  der  Kunstschule  vom 
South  Kensington  Museum,  arbeitete  dann  fQr  Londoner  Verleger  und  kam  1883 
nach  Amerika,  wo  er  sich  besonders  durch  seine  Tortrefflichen  Plakate  für  die  New 
York  World,  Century,  St.  Nicholas  (Weihnachten  1894),  Harper's  Bazar  (Nov.  1894), 
New  York  Sun  (1895),  Lundborgs  Perfume,  Prang*s  Easter  Publications  und  zahlreiche 
Andere  bekannt  machte.  Von  seinen  Gemftlden  nennen  wir  Come  unto  these  yellow 
Sauds  (1886  zu  Shaksperes  Sturm). 

Bheen,  Theodoms  Jnstinns^  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  in  Indien,  Schüler 
von  Treyisani  in  Italien,  th&tig  in  Amsterdam.  Er  erhielt  eine  Staatsstellung,  die 
ihn  nach  Ostindien  führte. 

Bheidt,  Melehior  Ton,  Holzbildhauer  und  Kunstschreiner,  geb.  vor  1575,  f 
nach  1623,  thätig  in  Köln  a.  Rh.  Er  schuf  u.  A.  eine  schöne  Thür  mit  Verkleidung 
im  Rathhaussaal  dort. 

Bhein,  Nicolas,  Kupferstecher  und  Maler,  geb.  1767  in  Wien,  f  9.  Jan.  1819 
das.,  Schüler  von  Jacobe.  Er  arbeitete  in  Schabmanier.  Von  ihm  Prinz  Kaunitz 
(nach  Duvivier),  Prinz  Liechtenstein  und  viele  andere  Bildnisse,  Venus  (nach  Vecelli), 
Der  lauernde  Löwe,  Der  wüthende  Stier  (nach  Casanova),  Tigerin  (n.  Rubens),  Andere 
nach  Hamilton,  Kobell,  Livens,  Ruthardt,  J.  Verriet,  etc. 

Bheineok,  Georg,  Bildhauer,  geb.  1848  in  Neckarsulm.  Er  lebt  in  Stuttgart. 
Von  ihm  Am  Wasser,  etc. 

Bheinemann»  Albert  Leopold,  Maler,  geb.  6.  Nov.  1838  in  Koblenz,  Schüler 
der  Karlsruher  Kunstschule,  von  Gude,  Scherres  und  Steffeck.  Er  bereiste 
Italien  und  Skandinavien,  Hess  sich  in  Berlin  nieder,  war  auch  Ingenieur  und  Geo- 
graph des  grossen  Generalstabs.    R.  malte  Landschaften,  meist  Strandscenen. 

Bheinfelder,  (Bheinfelder-Anspach),  Friedrich,  Maler  und  Zeichner,  geb. 
19.  Sept.  1838  in  Wien,  Schüler  der  Weimarer  Kunstschule  und  von  A.  Baur  und 
Ch.  Verlat.  Er  malte  Thier-  und  Genre  -  Bilder,  auch  in  Wasserfarben.  Von  ihm 
Mars  und  Venus,  Balzender  Auerhahn,  Tanzfest,  etc. 

Rheinhold^  Hugo  Wolfgang,  Bildhauer,  geb.  26.  Mftrz  1853  in  Oberlahnstein, 
Schüler  von  M.Kruse  in  Berlin,  sowie  der  dortigen  Akademie,  nachdem  er  zuvor  als 
Kaufmann  in  San  Francisco  (U.  S.  A.)  und  Hamburg  gelebt  hatte.  Von  ihm  Am  Wege 
(Marmor,  Nat.-Gal.  Berlin),  Das  Dynamit  im  Dienst  der  Cultur  (Hamburg,  Nobelhof),  etc. 


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Rheni  —  Ribault.  53 

Rheni,  (Rhen),  ReMlgius  teb.  Maler,  geb.  1560  in  Brüssel,  f  1619.  Er  be- 
reiste Deutschland  und  wurde  ein  Pension&r  des  Grafen  Ton  Wolfes.  £r  malte 
Historien. 

Rhoden,  Johann  Martin»  s«  Roden. 

Rhodos,  John,  Maler,  geb.  1809  in  Leeds,  f  im  Dec  1842  das.,  Sohn  und 
Schüler  des  Joseph  R.  Er  kam  nach  London,  wo  er  zwischen  1832  und  1842  auch 
in  der  Akademie  ausstellte.  Er  malte  Thierstücke,  Banernstücke  etc.,  schuf  auch 
schiene  Pastell-  uod  Bleistiftzeichnungen. 

Rhodos,  Joseph,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1864.    Er  war  Autodidakt. 

Rhodes,  Riehard,  Kupferstecher  in  Linieomanier,  geb.  1765,  tl838  in  London. 
£r  arbeitete  lange  unter  Heath  und  lieferte  u.  A.Blätter  f£r.das  Werk  über  die  Antiken 
Terrakotten  des  British  Museums. 

Rhökos,  Bildhauer  und  Baumeister  um  600  t.  Chr.  Er  war  der  erste  Bau- 
meister des  HeraeODs  zu  Samos,  machte  durch  seinen  Rath  die  Errichtung  des 
Ephesischen  Tempels  in  sumpfigem  Terrain  möglich  und  soll  mitTheodoros  den  Ers- 
guss  erfunden  haben. 

Rhomberg,  Hanno,  Maler,  geb.  1820  (1819  ?)  in  München,  f  17.  Juli  1869  in 
Walchsee  (Tirol),  Sohn  und  Schüler  des  Joseph  Anton  R.,  weitergebildet  an  der 
Müochener  Akademie  unter  J.  Schnorr,  Bernhard  und  Eububeri  Yoo  ihm  Die 
reisenden  Schüler  u.  A.  (München,  Neue  Pinak.),  Der  Uhrmacher  (Berlin,  Nat. 
Gal.),  Bittere  Medicin  (Mus.  Breslau),  Der  zerrissene  Stiefel  (1860),  Der  bestrafte 
Nftscher. 

Rhomberg,  Josef  Anton,  Maler,  geb.  24.  Sept.  1786  in  Dornbirn  (Vorarlberg), 
t  3.  Dec.  1853  (1855?)  in  München,  Schüler  der  Münchener  Akademie  unter 
P.  Yon  Langer.  Er  war  in  Wien  und  München  thfttig  und  wurde  dann  Zeichen- 
lehrer am  Polytechnikum  in  letzterer  Stadt.  Viele  Bilder  von  ihm  in  bayrischen  Land- 
kirchen. Von  ihm  Sibylle  (Mus.  Innsbruck),  Anbetung  der  Hirten  (Frauenkirche, 
München),  Gerasjäger  und  Sennerin  (1832  Mus.  Leipzig^,  Taufe  Christi  (Kirche 
zu  Rosenheim),  Rebecca  am  BruDoen,  etc.   Er  hat  auch  Einiges  litbographirt  und  radiert. 

RlanO)  Diego  de,  Baumeister  und  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  f  1533, 
thätig  in  Sevilla.  1530  entwarf  er  Plftne  für  die  grosse  Sakristei  und  die  de  los 
Calices,  sowie  für  den  Kapitelsaal  der  Kathedrale  zu  Sevilla.  Alle  drei  Bauten 
wurden  angeblich  in  verschiedenen  Stilarten  gedacht  und  nach  R.'s  Tod  von  M.  de 
Gainza  ausgeführt 

Ribalta,  Franeisoo  de,  Maler,  geb.  zwischen  1550  und  1560  in  Gastelion  de  la 
Plana  (Valencia),  f  12.  Jan.  1628  in  Valencia.  Er  studlrte  erst  in  Valencia,  dann  die 
Classiker  in  Italien  (angeblich  angespornt  durch  die  Aussicht  auf  die  Hand  der  Tochter 
seines  spanischen  Meisters,  wenn  er  selbst  als  Meister  zurückkehrte).  Er  errang  bald 
grossen  Ruhm,  nachdem  er  in  die  Heimath  zurückgekehrt  war,  und  malte  namentlich 
viel  für  das  (Corpus  Christi  Gollegium  in  Valencia,  darunter  als  gepriesenstes  Werk 
«Das  Abendmahl*^.  Auch  hatte  er  als  Lehrer  grossen  Erfolg.  Von  ihm  ferner:  Christi 
Leichnam  und  Engel  (Mus.  Madrid),  Die  verlorene  und  die  gerettete  Seele,  u.  A. 
(ebenda),  Maria  und  Johannes  kehren  vom  hl.  Grabe  zurück  (München,  alte  Pinak.), 
Die  Himmelfahrt  (Mus.  Valencia),  Johannes  d.  T.  (ebenda),  Die  unbefleckte  Em- 
pf&ngniss,  u.  A.  (ebenda),  Christus  am  Kreuz  (St.  Petersburg,  Eremitage),  Joachim  und 
Anna,  u.  A.  (ebenda).  Die  Kreuzigung  (Oxford,  Magdalen  College  Kapelle)  etc.,  viele 
auch  in  Kirchen  von  Valencia  und  Umgegend. 

Ribalta,  Jnan  de,  Maler,  geb.  1597  in  Valencia,  f  10.  Oct.  1628  das.,  Sohn 
und  Schüler  des  Francisco  de  R.,  dessen  Manier  er  trefiflich  nachahmte,  so  dass 
viele  seiner  Worke  als  die  des  Vaters  gelten.  Mit  18  Jahren  schuf  er  die  vorzügliche 
Kreuzigung,  jetzt  im  Mus.  zu  Valencia.  Er  malte  auch  viele  Bildnisse.  Von  ihm 
ferner :  Die  vier  Evangelisten  (Mus.  Madrid),  S&nger  mit  Musik  in  der  Hand  (ebenda), 
Die  Messe  des  Gregor  (zugeschrieben,  Dresden,  Gal.),  Jephtha  (St.  Petersburg,  Ere- 
mitage), Marter  der  Hl.  Catharina,  u.  A.  (ebenda),  Sa  (3ecilia  (Kloster  La  Murta, 
Valencia),  etc. 

Riban,  Rudolf,  Maler,  geb.  80.  Mai  1848  in  Wien,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  und  von  A.  Zimmermann,  hielt  sich  auch  in  Brüssel  und  Paris  auf.  Er 
malte  Landschaften  und  Genrebilder  aus  Tirol,  Holland,  Venetien,  Frankreich,  etc. 

Ribanlt,  Athalie,  Malerin  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1781  in  Paris,  Schülerin 
von  Lafitte,  Gemahlin  des  Jean  F.  R.    Sie  malte  Landschaften  und  Bildnisse. 

Ribanll^  Jean  Franoois,  Kupferstecher,  geb.  1767  in  Paris,  f  1820,  Schüler 
von  Ingo  u  f.    Von  ihm  Bildniss  des  Bernardin  de  St  Pierre  (1806  nachLafitte;, 

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54  Ribault  —  Ribera. 

Napoleon,  Die  Dornenkrtoang  (1810  nach  Vecelli),  etc.,  auch  Platten  fOr  das  Mua^e 
Royale,  für  ein  Hof- KosttLm- Werk,  u.  A.  m.  —  Aach  sein  Sohn  Auguste  B.^  stach 
in  Kapfer,  Paris  und  Oenone  (nach  A.  y.  d.  Werff). 

Ribavlt^  Julie,  Malerin,  geb.  1789  in  Fresnay  (D^p.  Sarthe)^  f  nach  1838,  Schülerin 
von  Laf  itte.  Sie  malte  Bildnisse  und  Genrebilder,  z.  B.  Weihopfer  an  Esculape 
(1810),  Mignard  malt  Madame  de  Maintenon  (1827),  Piron  am  Hafen  Ton  Auteuil,  etc. 
Med.  2  El.  1824.  —  Ein  Augvste  Lonls  Fran^ois  B«,  geb.  in  Paris,  war  zwischen 
1831  und  1865  als  Kupferstecher  thätig. 

Ribbrol,  Louis  Francois  Hippolyte,  Maler,  geb.  30.  Aug.  1839  in  Blois  (D6p. 
Loir-et-Cher),  Schüler  yon  Couture.  Er  Hess  sich  in  Orions  nieder.  Von  ihm 
Das  PressoirVert  (Landschaft,  Mus.  Orleans),  Die  Rollin-Quelle  bei  Orleans  (1877), 
Ansicht  von  Grey,  etc. 

Ribellier,  Nicolas,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts.  Er  wurde  1726  ausser- 
ordentliches Mitglied  der  Akademie  auf  Grund  einer  Terracotte,  brachte  es  aber 
nie  zum  ordentlichen  Mitglied. 

Ribera,  Carlos  Lnis,  Maler,  geb.  1812  in  Rom  von  spanischen  Eltern, 
1 14.  April  1891  in  Madrid,  Sohn  und  Schüler  des  Juan  Antonio  R.,  dann  Schüler 
von  Delaroche  zu  Paris.  Er  malte  geleckte  geschichtliche  Darstellungen,  z.B.  die 
Deckenbilder  im  Saal  der  Cortes  zu  Madrid.    Med.  8  Kl.  1839,  2.  Kl.  1845. 

Ribera,  Juan  Tinoente»  Maler  des  18.  Jahrhunderts  th&tig  in  Madrid.  Werke 
von  ihm  in  der  Kuppel  der  S.  Felipe  el  Real-Kirche,  der  La  Victoria-Kirche  (zwei 
Bilder  aus  dem  Leben  des  Hl.  Franz  von  Paula),  etc.  Er  wurde  1725  vom  Rath 
zu  Castilien  zu  einem  der  offiziellen  Bilderschätzer  ernannt. 

Ribera,  Jnsepe  de,  gen.  Lo  Spagnoletto,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  12. 
Jan.  1588  in  Jativa  (Valencia),  f  2.  Sept.  1652  auf  dem  Posilipp  bei  Neapel  wohin 
er  sich  krankheitshalber  zurückgezogen  hatte;  Schüler  von  Ribalta  in  Valencia. 
Er  besuchte  dann  Rom,  wo  er  nach  Entbehrungen  die  Gunst  eines  Kardinals  gewann, 
doch  bald  darauf  verzichtete,  da  er  selbst  den  Stachel  der  Armuth  für  sich  als  nöthig 
hielt.  Hier  studirte  er  unter  M.  A.  Amerigi,  wurde  einer  dessen  bester  Schüler, 
brach  aber  mit  ihm  und  verliess  Rom.  Nach  wechselreichen  Jahren,  während  der 
er  Soldat  und  algerischer  Galeerensklave  gewesen  sein,  auch  Parma  besucht  haben 
soll,  Hess  er  sich  in  Neapel  nieder,  wo  er  einer  der  H&upter  der  naturalistischen 
Schule  wurde,  eine  reiche  Heirath  machte,  und  mit  einigen  Genossen  (Oorenzio, 
Garacciolo,  etc.)  eine  Malertyrannis  errichtete,  die  verschiedenen  Mitgliedern  der 
Garracci-Schule  übel  mitspielte  und  sie  aus  Neapel  vertrieb.  Er  wurde  vom  neapoli- 
tanischen Hof  hochgehalten,  wurde  1630  Mitglied  der  Lukasgilde,  und  erhielt  1644 
vom  Papst  den  Ghristusorden.  Er  war  vielfach  für  die  Jesuiten  thätig.  R.  liebte 
den  extremen  Realismus,  scheute  nicht  vor  abschreckenden  Vorwürfen,  elenden 
Modellen  zurück,  schwelgte  in  Marterscenen  und  brachte  gern  heftige  Licht-  und 
Schatten-Kontraste  an.  Voll  Energie  und  Kraft  hat  es  ihm  oft  an  Mass  und  Ein- 
fachheit gefehlt  Gemälde  von  ihm  in  den  Museen  und  Galerien  zu  Berlin,  Dresden, 
Dublin,  Dulwich,  Edinburgh,  Florenz  (Pitti  und  Uffizi),  Frankfurt  a.  M.  (Städelsches 
Inst.),  Genua  (Pal.  Brignole),  Glasgow,  Hampton  Court,  London,  Madrid,  Montpellier, 
München  (alte  Pinak.),  Neapel  (Mus.  und  San  Martino),  Paris  (Louvre),  Parma,  Rom 
(Quirinal,  etc.),  Salamanca  (Augustinerkloster),  St.  Petersburg,  Turin,  Wien,  etc. 
Ganz  vortrefilich  ist  auch  R.  als  Radierer;  wir  nennen:  Schindung  des  Hl.  Bartho- 
lomäus, Der  Dichter,  S.  Hierouimus,  Don  Juan  d*Au8tria,  Silen,  Zeichenstudien,  etc.  — 
Seine  Tocher  und  Schülerin  Maria  Bianca  R«,  war  ebenfalls  Malerin.  Sie  war  auch 
eins  seiner  Hauptmodelle.  Die  Geschichte  ihrer  Verführung  durch  Don  Juan  d'Austria 
und  die  hierdurch  hervorgerufene  Beschleunigung  des  Todes  ihres  Vaters  gilt  jetzt 
als  Erfindung. 

Ribera,  Lutz  A.,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Sevilla,  wo  er  1668 
die  Akademie  mit  begründen  half. 

Ribera  j  Fernandez,  Juan  Antonio,  Maler,  geb.  17.  Mai  1779  in  Madrid,  f 
15.  Juni  1860  das.,  Schüler  von  Bayeu  und  der  San  Fernando-Akademie,  dann  von 
David  zu  Paris.  Er  besuchte  Rom  und  wurde  1811  Hofmaler  Karls  des  IV.  Von  1835 
an  lebte  er  in  Navalcarnero,  wurde  1838  Professor  und  später  zweiter  Direktor 
des  Museums  zu  Madrid.  Von  ihm .  Cincinnatus  (Mus.  Madrid),  Wamba  (ebenda), 
Nachmittag,  Abend,  Sommer  und  Herbst  (ebenda),  Christus  mit  der  Dorneiücrone 
(Schloss  Aranjuez),  Die  Auferstehung  (das.),  Kardinal  Ingranzo  (Toledo,  Kathe- 
drale), etc.  Mitglied  der  San  Luca- Akademie;  1820  Ehrenmitglied  der  S.  Fernando- 
Akademie. 


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Ribet  —  Ricchi.  55 

Ribetf  Jean  ConstantiD,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  Cherbourg,  f 
24.  December  1858  in  Paris,  Schüler  Ton  Fo restier.  Er  war  als  Restaurator  im 
LouTre  th&tig.  Von  ihm  Gefecht  des  Schififes  aFormidable"  (1808),  Gefangennahme 
Ton  zwei  englischen  Fregatten  von  französischen  Fregatten,  etc. 

Bibolty  Wilhelm  Wilken,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  th&tig  um  1700  in 
Deutschland.    Ein  Bild  mit  trinkenden  Eriegem  von  ihm  befindet  sich  zu  Kopenhagen. 

BIboiiy  Fr,,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1790  in  Paris,  Schaler  von 
Balte.    Er  malte  meist  auf  Porzellan. 

Bibot,  Avgrvstin  TböodDle,  Maler  und  Radierer,  geb.  8.  Aug.  1823  in  Breteuil 
(D^p.  Eure),  f  11.  Sept.  1891  in  Colombes  (D^p.  Seine)»  SchQler  von  Glaize.  Er  malte 
erst  Stillleben,  dann  Genrebilder  (Eirchenstücke,  Strassenscenen,  etc.),  Historien  und 
zuletzt  Köpfe  in  der  Art  Riberas,  mit  besonderer  Betonung  des  Gegensatzes  von 
Licht  und  Schatten.  Von  ihm  Jesus  im  Tempel  (Gal.  Luxembourg,  Paris),  S.  Se- 
bastian (1865  das.).  Der  barmherzige  Samariter  (1870  das.),  „Le  supplice  des  coins^ 
(Mus.  Ronen),  Cabaret  Normand  (1875),  etc.  Von  Radierungen  nennen  wir  nüne 
grande  douleur,  «Seines  GuHnaires**,  kleine  Bildnisse,  etc.  Med.  1864,  1865,  3.  El. 
1878;  Kreuz  d.  Ehrenleg.  1878.  -—  Sein  Sohn  Germain  Tb^odiile  Clement  B.,  geb. 
in  Paris  und  Schüler  von  ihm  und  von  YoUon  war  ebenfalls  Maler.  —  Louise 
Aim^e  B.»  Tochter  und  Schülerin  des  Th^odule  Augustin  R.  (?),  geb.  in  Fonten- 
nay-auz-Roses  (D^p.  Seine),  malte  StiUleben  und  Genrebilder. 

Bieamatore»  s«  HannL 

Bieard,  Auguste,  gen.  de  Montferrand,  Baumeister,  geb.  24.  Jan.  1786  in 
Chaillot  (Ddp.  Seine),  f  11.  Juli  1858  in  St.  Petersburg,  Schüler  von  Percier  und 
Fontaine.  Er  war  am  Bau  der  Madeleine  betheiligt;  1818  trat  er  in  die  Ehren- 
garde, welche  er  erst  nach  der  Schlacht  bei  Leipzig  verliess.  Von  1816  ab  war  er  in 
Russland  thätig,  wurde  Kabinetsbaumeister  und  mit  dem  Bau  des  jetzigen  Kriegs- 
ministeriums vom  Prinzen  Lobanow  beauftragt.  Er  vollendete  die  St.  Isaakskirche 
(an  der  er  40  Jahre  arbeitete),  baute  die  Alexandersäule,  schuf  Jahrmarktsbauten  in 
Nishni* Nowgorod  und  leitete  die  Aufstellung  der  grossen  Glocke  im  Kreml  zu  Moskau 
(1829).  Sein  letztes  Werk,  ein  Reiterstandbild  Nikolaus  II.,  vollendete  er  nicht.  Er 
veröffentlichte  auch  Werke  über  die  Isaakskirche  uud  das  Alezandermonument. 

Bieard.  Lonis  Gnstate,  Maler,  geb.  1.  Sept.  1823  (nach  A.  1824)  in  Marseille, 
t  24.  Jan.  1873  in  Paris,  Schüler  von  Auber  in  Marseille  und  Gogniet  in  Paris. 
1847  besuchte  er  Italien,  später  England.  Er  bildete  sich  hauptsächlich  an  den  alten 
Meistern,  die  er  nachahmte,  und  wurde  der  heutige  van  Dyck  genannt.  Seine  Färbung 
wurde  äusserst  ruhig  und  verfeinert.  Von  ihm  Selbstbildniss  (Mus.  Luxembourg), 
Paul  de  Musset  (ebenda),  Bildniss  des  Grafen  Harispe  (Mus.  Versailles),  Bildniss  des 
Diodore  Rahoult  (Mus.  Qrenoble),  Bildniss  des  Malers  £mile  Loubon  (Mus.  Marseille), 
Bildniss  des  M.  A.  Bruyas  (Mus.  Montpellier),  etc.  Med.  IL  Kl.  1851,  I.  Kl.  1852. 
Seine  Biographie  von  Paul  de  Musset  (Paris  1873). 

Bieeay  Bemardo^  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  CTremona.  Um  1512 
malte  er  im  dortigen  Dom. 

Bieea,  Claudio,  Bildhauer,  geb.  9.  Nov.  1828  in  Rom,  Schüler  der  Akademie 
in  Neapel,  wo  er  sich  niederliess,  nachdem  er  lange  Zeit  in  Paris  thätig  gewesen 
war.  In  den  70er  Jahren  hat  er  nochmals  Paris  besucht.  1848  nahm  er  an  der 
Bewegung  Theil  und  wurde  gefangen  genommen.  Er  wurde  zuletzt  Prof.  der  Zeichen- 
konst  und  Skulptur  an  den  Bürgerschulen  in  Neapel.  Von  ihm  Die  4  Evangelisten 
(S.  Severin  (?)  in  Toulouse),  Francesca  da  Rimini  (Marmor  1877),  Basrelief  (S.  Gusiello 
Kap.  in  Castellamare),  La  Lora  (Marmorbüste),  etc.  —  Ein  Pagqnale  B«  stellte  seit 
1888  in  Italien  Genrebilder  und  Landschaften  aus.  —  Ein  Prospero  B.,  geb.  in 
Salazzo,  stellte  seit  1872  in  Italien  Landschaften  und  Stillleben  aus. 

Bloea»  Pietro.  Maler,  geb.  6.  März  1838  in  Saluzzo  (Piemont).  Er  war  erst 
Jurist,  ehe  er  sich  aer  Landschaftmalerei  widmete,  die  er  zu  Turin  ausübte.  Von 
ihm  Umgegend  von  Turin,   Umgegend  von  Bussoleno,  etc.,  auch  einige  Genrebilder. 

Biecardi,  Bernardino,  Maler,  geb.  19.  März  1814  in  Parma,  f  20.  Oct.  1854, 
Schüler  von  J.  B.  Borghesi,  auch  in  Rom  gebildet,  wo  er  u.  A.  viel  aqaarellirte. 
Das  Mus.  seiner  Vaterstadt  besitzt  ein  Selbstbildniss  und  zwei  andere  Werke  von  ihm. 

Biecardi,  Luigi,  Maler,  geb.  1807,  f  29.  Juni  1877  in  Mailand.  Er  wurde 
Prof.  an  der  Brera  und  malte  effektvolle  Marinen  etc.,  z.  B.  Sturm  auf  dem 
Corner  See. 

Biechi,  Pietro,  gen.  II  Lnecliesey  Maler,  geb.  1606  in  Lucca,  f  15.  Aug.  1675 
in  Udine,  Schüler  yob  Passignano,  später  von  Guido  Reni,  ahmte  auch  läberi 


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56  Ricchini  —  Ricci. 

in  Venedig  nach.  Er  reiste  durch  Italien  und  Frankreich.  1668  war  er  in  Venedig 
thätig.  Von  ihm  Die  Verlobung  der  Hl.  Katharina  (Gal.  Dresden),  Die  Reuige  Mag- 
dalene  (Mus.  Wien),  Zwei  Altarbilder  (S.  Francesco  zu  Lucca),  Anbetung  der  Könige 
(S.  Pietro  a  Oastello  zu  Venedig),  etc. 

Bicehiniy  Francesco  Maria^  Baumeister  des  1 7.  Jahrhunderts,  thätig  in  Mailand. 
Er  war  Baumeister  des  Cardinais  Federico.  Von  ihm  die  reiche  gothisirende  Mittel- 
fa^ade  des  grossen  Hospitals  zu  Mailand  1624  und  der  Barockhof  das.,  der  pracht- 
volle Säulenhof  des  Pal.  Brera  das.,  ferner  Entwürfe  zu  dem  Pal.  Annoni,  Durini 
und  der  Kirche  S.  Giaseppe.  Eire  Sammlung  seiner  architectonischen  Zeichnungen 
bei  dem  Herzog  von  Litta.  —  Auch  sein  Sohn  sowie  sein  Enkel  Francesco  B«,  f 
1710,  waren  tüchtige  Baumeister. 

Biechino^  Francesco,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Brescia,  th&tig  um 
1568.    Er  hatte  T.  Vecelli  studirt  und  ahmte  meist  Moretto  nach. 

Bicei^  Antonio»  s.  Barbalonga. 

Bieci^  Artoro.  Maler,  geb.  19.  April  1854  in  Florenz,  Schüler  von  Tito 
Conti  das.    Von  ihm  Hochzeitsschmauss,  Der  Kuss,  Blindekuh,  etc. 

Bieci^  Camillo.  Maler,  geb.  1580  in  Ferrara,  f  l^^B  das.,  Lieblings-Schüler 
von  J.  Sears ello,  dem  er  aber  nicht  gleichkam.  Von  ihm:  S.  Vincenzo  (Dom  zu 
Ferrara),  Sa.  Margherita  (ebenda),  Verkündigung  (S.  Spirito,  das.),  Die  Wunder  des 
Hl.  Nicolaus  (Deckengemftlde,  S.  Niccolo,  das.),  Tod  des  Andrea  Avellino  (Theatiner- 
kirche,  das.),  etc. 

Bioci)  Domenico.  s.  Biccio  Domenico  del. 

Bicci,  Feiice  del»  s.  Biccio.  Feiice  del. 

Bicciy  Cfioranni  Battistay  Maler,  gen.  Da  Xorarra^  geb.  1545  in  Novarra, 
t  1620,  Schüler  von  Kaffaellino  daRcggio  in  Bom.  Siztus  V.  soll  ihn  im 
Lateran  und  in  der  Vatikanbibliothek  beschäftigt,  später  zur  Aufsicht  über  die  Gemälde 
im  Pal.  Monte  Cavalle  eingesetzt  haben.  Auch  für  Clemens  VIII.  war  er  thätig.  Von 
ihm  Die  Heimsuchung  (Fresko:  Sa.  Maria  Maggiore,  Kom),  Himmelfahrt  (de8gl.)t 
Himmelfahrt  Mariae  (desgl.),  Bilder  aus  der  Passion  und  dem  Marienleben  (Fresco: 
S.  Marcel! 0,  Rom),  S.  Silvester  weiht  die  Lateransbasilika  ein  (Laterankirche, 
das.),  etc.  R.  soll  auch  in  Kupfer  gestochen  haben. 

Bieci^  Giovanni  Pietro^  s.  Giampietrino,  mit  dem  er  muthmasslich  identisch  ist. 

Bicci,  Marco^  Maler  und  Radierer,  geb.  1679  (1676?  1680?)  in  Cividal  di 
BelluDO,  t  1729  in  Venedig,  Schüler  seines  Oheims  Sebastiano  R.  Er  malte  meist 
Landschaften  mit  römischen  Ruinen  und  dergl.  nach  Zeichnungen,  die  er  auf  einer 
Romreise  gemacht  hatte.  1710  besuchte  er  England,  wo  er  längere  Zeit  thätig  war. 
Der  Wasserfall  (Gal.  Venedig),  Sturzbach.  u.  A.  m.  (ebenda),  Landschaft  mit 
S.  Hieron jmus  (Gal.  Dresden),  Winterlandschaft  (ebenda),  Landschaft  mit  Rund- 
tempel und  7  Andere  (ebenda),  Andere  in  den  Gal.  zu  Turin,  Wien  (auch  Gal.  Liechten- 
stein), etc.  Von  Radierungen  nennen  wir  Landschaftsfolge  (20  BL),  Heerde  aus  dem 
Stall  gebend,  Das  Dorf,  Der  Felsen,  Die  Eremiten,  etc. 

Bicciy  Natale,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Fermo,  Schüler  von 
Maratti.  —  Ein  übaldo  B*  wird  ebenfalls  als  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Fermo  und  Schüler  Marattis,  angefilhrt. 

Bicciy  Pietro,  s.  Giampietrino,  mit  dem  er  muthmasslich  identisch  ist. 

Bicci,  (BizjEi)^  Sebastiano,  Maler,  geb.  1659  (1660?)  in  Cividal  di  Belluno, 
t  15.  (13.?)  Mai  1784  in  Venedig,  Schüler  von  F.  Cervelli  in  Venedig  und  AI. 
Maguasco  in  Mailand.  Auch  in  Bologna  und  Rom  gebildet.  Noch  jung  arbeitete 
er  in  verschiedenen  italienischen  Städten,  und  wurde  dann  nach  Wien-Schönbmnn 
berufen,  um  das  kaiserliche  Scbloss  zu  schmücken.  Darauf  kam  er  über  Venedig  nach 
London,  wo  er  10  Jahre  verblieb  und  viel  malte,  darunter  für  den  Herzog  von  Port- 
land ein  Abendmahl,  auf  dem  er  sich  selbst  in  modernem  Gewand  anbrachte.  Er 
ahmte  mit  Erfolg  bald  Allegri,  bald  Barbieri,  bald  Caliari  nach,  und  malte  ausser- 
ordentlich leicht,  wenn  auch  oft  recht  charakterlos.  Von  ihm  Himmelfahrt  und  2  Andere 
(Gal.  Dresden),  Christus  erscheint  den  Hl.  Frauen  (Venedig,  Akademie),  Tod  der 
Polyxena  u.  A.  (Paris,  Louvre),  Andere  in  den  Gal.  zu  Bordeaux,  Florena,  Hampton 
Court,  London,  Modena,  Schleissheim,  Turin,  Wien  (Gal.  Liechtenstein),  etc.,  in  vielen 
Kirchen  zu  Venedig,  Padua  (S.  Giustina),  Bergamo  (S.  Alessandro),  etc. 

Bicciy  Stefano^  Bildhauer  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1790  in  Florenz,  Schüler 
des  l.  Spinazzi.  Von  ihm  Skotnicki  -  Denkmal  (Sa.  Croce,  Florenz),  Signorini- 
Denkmal  (das.),  Pignotti  Denkmal  (Pisa,  Campo  Santo),  Denkmal  des  P.  Mascagni 
(Siena,  Dom),  Dante-Denkmal,  etc. 


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Ricciani  —  Bichard.  57 

Bleeianl,  Antonio,  Eopfentecher,  geb.  1775  in  Rom,  f  nach  1826.  Er  schuf 
in  Linieomaoier  u.  A.  Judith  (nach  P.  Benvenuti),  Der  Tod  des  Priam  (nach  dems.), 
Darstellnog  im  Tempel  (nach  Camuccini),  Magdalena  (nach  L.  da  Vinci?)  Galathea 
(nach  R.  Saoti). 

Biooianti,  Antonio,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Florenz,  Schaler 
TOn  Daadini.    Er  malte  Historien. 

Blcelardelli,  Gabriele,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  um  1743,  Schüler 
von  Van  Bloemen.  Er  malte  Marinen  und  Landschaften  und  war  am  Hof  Carlos 
in  Neapel  thätig. 

Blcdarelli,  Daniele^  gen.  Daniele  da  Yolterra,  Maler,  Bildhauer  und  Erz- 
giesser,  geb.  1509  in  Voltcrra,  f  *•  April  1666  iu  Rom,  Schüler  von  G.  A.  Bazzi, 
spftter  Ton  Peruzzi.  Noch  jung  kam  er  in  Rom  zu  Perino  del  Yaga  und  end- 
lich zu  Buonarotti  in  die  Lehre.  Letzterer  hat  ihn  äusserlich  und  vielleicht  auch 
künstlerisch  unterstützt  bei  seinem  Hauptwerk,  an  dem  er  7  Jahre  lang  arbeitete, 
bei  den  Fresken  in  der  Orsini  -  Kapelle  der  Trinitk  de'  Monti-Kirche.  Die  Bilder 
stellen  die  Geschichte  des  Kreuzes  dar,  und  die  Kreuzabnahme  (bei  der  man  be- 
sonders auf  Buonarrottis  Beihilfe  schliesst),  galt  einst  als  das  Hauptwerk  Roms,  das 
nach  R.  Santis  Transfiguration  entstanden  sei.  1547  folgte  R.  dem  P.  del  Vaga  in 
der  Oberaufsicht  über  die  Werke  im  Vatikan,  und  PaulIII.  liess  ihn  von  P.  del  Yaga 
begonnene  Arbeiten  zu  Ende  führen.  Un* er  Julius  III.  verlor  er  sein  Amt  und  widmete 
sich  meist  der  Skulptur.  Kr  kam  u.  A.  nach  Florenz,  kehrte  dann  nach  Rom  zurück, 
wo  er  im  Auftrag  Paals  lY.  die  nackten  Körper  auf  Buonarottis  Jüngstem  Gericht, 
mit  Draperien  bemalte  und  dadurch  den  Spottnamen  ,11  Bracchettone''^  Der  Hosen- 
macher errang.  Nächst  den  Bildern  der  Orsiui-Kapelle  ist  sein  Kindermord  (für 
S.  Peter  gemalt,  jetzt  in  den  Uffizien  zu  Florenz),  sein  schönstes  Gemälde.  Yon  ihm 
ferner  Bilder  aus  dem  Marienleben  (S.  Trinitä  de'  Monti,  Rom),  Bacchustriumphzug 
(Farnesina,  das.),  Taufe  Christi  (S.  Pietro  in  Montorio,  das.),  Kreuzabnahme  (Mus. 
Madrid),  David  und  Goliath  (Louvre,  Paris),  Enthauptung  des  Täufers  (Gal.  TurinX 
Sa.  Petronilla  (Dom,  Lucca:  zweifelhaft),  etc.  — -  Yon  plastischen  Arbeiten  werden 
genannt  mehrere  Statuen  für  S.  Lorenzo  zu  Florenz  unter  Buonarrottis  Leitung  und 
das  Pferd  zu  einem  Henri  lY.-Denkmal  für  Catharina  de*  Medici  (jetzt  unter  Louis  XUI. 
auf  der  Place  Royale  zu  Paris). 

Bioolo,  Andrea^  s.  Briosoo. 

Biedoy  Antonello.  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  nach  1575,  Sohn  und  wohl 
Schüler  des  Mariano  R.,  in  dessen  Weise  er  arbeitete. 

Bieeio,  Bartolommeo,  s«  Neroni« 

Bioeio,  (Bicci)^  Domenleo  del»  gen.  Brnsaaorei,  Maler,  geb.  1494  in  Yerona, 
t  1557,  Schüler  ron  G.  Pippi  dei  Gianuzzi  in  Mantua,  auch  durch  Studium  der 
Werke  Barbarellis  und  T.  Yecellis  in  Yenedig,  endlich  Buonarottis  ge- 
bildet. Yon  ihm  Kuppel  und  andere  Fresken  (S.  Stefano,  Yerona),  Fagadenmalereien 
(Pal.  Murari  della  Corte,  das.).  Die  grosse  Cavalcade  Karls  Y.  und  Clemens  YU.  in 
Bologna  (Pal.  Ridolfo,  das.),  Phaeton  (Pal.  zu  Mantua);  Andere  Werke  in  den 
Kirchen  S.  Rochus,  Sa.  Maria  in  Organo,  8.  Fermo  und  S.  Giorgio  in  Braida,  alle 
zu  Yerona,  etc. 

Bieeioy  (Rieei),  Felico  del,  gen.  Bmaaaoreiy  Maler,  geb.  1540  in  Yerona,  f 
1605,  Schüler  seines  Yaters  Domenico  R.  und  von  Ligozzi  in  Florenz.  Yon  ihm: 
Christus  tfn  der  Säule  (Gal.  Yenedig),  Die  Dreieinigkeit,  S.  Sebastian  (ebenda),  Sa. 
Helena  (Sa.  Helena,  Yerona),  Schmiede  Yulkans  (Samml.  Gazzola,  das.  ?X  Sieg  der 
Yeronesen  bei  Desenzano  (Mus.  Yerona);  Andere  in  Kirchen  Yeronas,  etc. 

Bieeio,  Mariano^  Maler,  geb.  1510  in  Messina,  Schüler  ron  Franco  und 
später  von  Caldara,  den  er  nachahmte. 

Blodolinl,  Niecola,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1637  in  Rom,  Schüler 
von  P.  Berrettini.  Er  lieferte  gegen  Franceschini  Cartons  für  Mosaiken  im  Yatikan 
ein.    Yon  ihm  Kreuzigung  Petri  (Mosaik,  Rom),  Kreuzabnahme,  etc. 

Biceiolino,  Michelangelo,  Maler,  geb.  1654  in  Rom,  f  1715  das.  Sein  Selbst- 
bildniss  befindet  sich  in  den  Ufißzien.  Yon  ihm  ferner  Werke  in  S.  Lorenzo  in  Pis- 
cibus  und  Sa.  Maria  in  Campitelli  zu  Rom,  sowie  in  dortigen  Privatsammlungen. 

Bieeoy  Beraardo,  s.  Bleoa. 

Biee,  WUlUm  Morton  Jaekson,  Maler,  geb.  1854  in  Brooklyn  (N.  Y.,  (J.  S.  A.), 
Schüler  von  J.  C.  Beckwith  und  von  Carolus  Du  ran  in  Paris. 

Blehard»  Maler  des  13.  Jahrhunderts,  führte  1270  Glasmalereien  für  den  Chor 
des  Doms  zu  Tours  aus. 

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58  Bichard  —  Bichard-CaTaro. 

BIchard,  Charlotte  JosephlBe,  geb.  So  hier,  Malerin  aoseres  Jahrhunderts^ 
geb.  1791  in  Paris,  SchQlerin  von  Chaadet  und  Ducq.  Sie  malte  Bildnisse  und 
Genrebilder.  —  Ein  Alfred  Pierre  B.^  geb.  in  Paris,  Schüler  von  Gogniet,  war 
Bildhauer  und  stellte  zwischen  1867  und  1882  in  Paris  aus.  —  £in  Antoiae  B«, 
geb.  in  Ch&lons-sur-Saöne  (D^p.  Saöne-et-Loire),  SchOler  von  Gogniet,  malte  zwischen 
1859  und  1880  Landschaften  und  Genrebilder.  —  Eine  Christine  B»,  geb.  Souchon, 
geb.  in  Paris,  war  SchOlerin  Yon  Boussel  und  A.  Loyer,  copirte  Bilder  nach 
Baudry  auf  Email  und  Porzellan  und  malte  Bildnisse.  Thfttig  um  1865.  —  Ein 
Edmoud  Camille  B.^  geb.  in  Neauphle-le-Chäteau  (Ddp.  Seine-et-Oise),  Schüler  Ton 
Normand  und  Gabanel,  war  um  1880  in  Paris  als  Maler  thätig.  —  Ein  Eugene  B. 
malte  von  1888—47  in  Paris  auf  Porzellan.  —  Ein  F^liz  B.»  geb.  in  Nantes,  Schüler 
▼on  Jouffroy,  war  in  Paris  als  Bildhauer  zwischen  1872  und  1880  thfttig.  Med. 
3.  Kl.  1880. 

Bichard,  Ernst  Heinrieh^  Maler,  geb.  28.  Febr.  1819  in  Karlsruhe,  stndirte 
dort,  in  Mannheim  und  in  München.  Er  wurde  1846  Hofmaler,  später  Oberinspektor, 
1893  Direktor  an  der  Galerie  zu  Karlsruhe.  Er  malte  Thierbilder,  z.  B.  Binder- 
heerde  am  Wasser  (Gal.  Karlsruhe),  Der  ruhende  Ackersmann,  etc.  Bitterkreus 
I.  Klasse. 

Bichard,  Flenry  Francis  d.  J.,  Maler,  geb.  25.  Febr.  1777  in  Lyon,  f 
14.  März  1852  (n.  A.  1842?)  in  Ecully  (Däp.  Bh(^ne),  Schüler  von  Dar  id.  Er 
wurde  das  Haupt  der  Alteren  Bomantik  zu  Lyon  und  1825  Direktor  der  dortigen 
Kunstschule.  Von  ihm  Yert-Vert  (Mus.  Lyon),  Montaigne  besucht  Tasso  (1822 
ebenda),  Die  Herzogin  von  Montmorency  im  Kloster  von  Moulins  (ehemals  im  Mus. 
des  Luxembourg),  Die  Einsiedelei  yon  Vaucouleurs  (desgl.),  etc.  Andere  gelangten  in  die 
ehemalige  Galerie  des  Prinzen  Eugen  von  Beaobamais  in  Manchen.  —  Ein  Francis 
B.9  geb.  in  Paris,  SchOler  von  Frl.  Perlet,  malte  zwischen  1840  und  1864  in  Paris 
auf  Porzellan.  —  Ein  Fflix  Pierre  B.,  geb.  in  Grouche  (D^p.  Is^re),  Schüler  von 
Jouffroy,  war  als  Bildhauer  in  Paris  um  1880  thfttig.  —  Eiue  Mme.  Hortense  Rf 
geb.  in  Paris,  SchQlerin  von  D.  de  Gool  und  J.  Bertrand,  war  Porzellanmalerin 
und  stellte  zwischen  1875  und  1882  in  Paris  aus.  —  Ein  Ir^n^  B.5  geb.  in  Lyon, 
und  thfttig  dort  um  1865,  malte  Historien  und  Bildnisse.  —  Ein  Joseph  B«»  geb.  und 
thfttig  in  Paris,  malte  zwischen  1866  und  1878  Fayencen  u.  dgl.  auf  Porzellan.  — 
Ein  Jnles  B.,  geb.  in  Paris,  Schaler  von  T.  Doriot,  war  Bildhauer  und  zwischen 
1870—82  thfttig.  —  Ein  Louis  B«  stellte  zwischen  1839  und  1848  Bildnisse  in  Paris 
aus.  —  Eine  Louise  Anrolle  B.,  geb.  in  Orleans,  Schülerin  von  Got,  Bobert 
Fleury,  A.  Serre,  Mdme.  Gool  und  Frl.  Burat,  malte  um  1880  in  BatignoUes  bei 
Paris  in  Email  und  auf  Porzellan.  —  Eine  Melanie  B«^  geb.  Mozin,  geb.  in  Paris, 
SchQlerin  von  A.  Bichard,  war  Bildhauerin.  Zwischen  1868  und  1876  stellte  sie 
Bildniss-Medaillons,  etc.  aus.  —  Eine  Octavie  B.,  geb.  Bicois,  geb.  in  Paris,  SchQlerin 
von  L.  Gogniet,  malte  um  1865  Pastolle.  —  Ein  Pierre  Lonis  B«,  geb.  in  Bercy- 
Paris,  Schüler  von  Gogniet,  malte  Genrebilder,  Historien  und  Landschaften,  und 
stellte  zwischen  1861  und  1880  in  Paris  aus. 

Bichard,  Pierre  Olivier  Joseph,  Maler,  geb.  3.  Juni  1801  in  Bennos,  Schüler 
von  Gros  und  der  Ecole  des  beaux-arts. 

Bichard,  Theodore,  Maler,  geb.  24.  Nov.  1782  in  Millau  (Ddp.  Aveyron),  f 
10.  Dec.  1859  in  Toulouse  (D^p.  Haute-Garonne),  Schüler  von  Bertin,  Aubry  und 
Ingres.  Er  stand  längere  Zeit  als  Geometer  in  Staatsdiensten.  Durch  Brascassat, 
den  er  spftter  adoptirte,  wurde  er  ganz  der  Kunst  zugeführt.  Von  ihm  8  Land- 
schaften (Mus.  Bordeaux),  Ziehende  Heerde  (ebenda),  Wald  in  den  Bergen  mit 
Schafen  (Mus.  Orleans),  Eine  Farm  in  der  Umgegend  von  Pau  (Mus.  Montpellier), 
Ansicht  d.  Stadt  und  des  Schlosses  von  Pau  (ebenda).  Die  Holzhauer  (Mus.  Toulouse), 
Die  Trftnke  (ebenda),  Eichenstudien  (Sepiazeichnungen,  ebenda).  Med.  2.  Kl.  1831, 
Kreuz  der  EhroDleg.  1854.  Seine  Biographie  von  E.  Negrin,  Toulouse  1857.  — 
Ein  W.  B«  in  Paris  war  Maler  und  stellte  1836  Landschaften  in  Aquarell  aus.  — 
Eine  Mdme  Pauline  B.-Boiiffö,  geb.  in  Paris,  Schülerin  von  Frl.  Dubois-Davesne 
und  von  A.  Millet,  war  Bildhauerin  und  stellte  1878  u.  79  Bildnissbüsten  aus. 

Bichard-Cayaro^  Charles  Adolphe,  Maler,  geb.  20.  April  1819  in  Yemon 
(Däp.  Eure),  Schüler  von  Ingres,  L.  Gogniet  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Von 
ihni  Die  Verbannten  (1849  Mus.  Besannen),  Eine  Bacchantin  (1844),  Frühlingsabend, 
Venezianisches  Lied  (1880),  Bildnisse,  Aquarelle,  auch  Gopien  nach  alten  Meistern. 
—  Eine  Mdme  B^-Gallois^  Malerin,  geb.  in  Lorient  (Ddp.  Morbihan),  Schülerin  von 
Gor  oller,  malte  Landschaften  und  stellte  zwischen  1878  und  1880  in  Paris  aus. 


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Richard!  —  Rlchardson.  59 

Blehardi,  Pietro  de%  Holzschoitzer  des  16.  Jahrhunderts,  aus  Ferrara, 
Tollendete  1519  das  herrliche  Chorgestühl  des  dortigen  Doms,  jetzt  leider  beinahe 
lerstört. 

Riehards^  Emma,  s.  Gaggriotti-Rioliards. 

Biehards,  John  Inigo,  Maler,  geb.  vor  1750,  t  IBIO  in  London.  Er  half 
die  dortige  Akademie  begründen,  deren  Sekretär  er  1788  wurde.  Er  malte  lange 
für  das  CoYfnt  -  Garden  Theater  Coulissen.  Seine  Oelgem&lde  stellten  meist  alte 
Ruinen  dar.  R.  bat  auch  den  Liooardo-Carton  der  Akademie  restaurirt. 

Bichardsy  Thomas  Addison,  Maler,  geb.  3.  Dec.  1820  in  London,  kam  jung 
nach  Amerika  und  war  1848—47  Schüler  der  New-Torker  Akademie,  deren  Mitglied 
und  SekretAr  er  wurde.  Er  wurde  der  erste  Direktor  des  Gooper-Kunstinstituts  für 
Frauen,  sowie  Professor  der  Kunst  an  der  ÜDiversität  in  New-York.  Von  ihm  Der 
pingmanbach  in  Pennsylvania,  Im  Thal  des  Wallkill,  Am  Thuner  See,  Gbatsworth 
in  England,  etc.  Ferner  schuf  er  viele  Illustrationen  für  Appleton,  Harper,  etc. 
MitgL  der  Amerikanischen  Nation.- Akademie. 

Biehards,  William  Trost,  Maler,  geb.  14.  Nov.  1888  in  Philadelphia  (U.  S.  A.), 
Schüler  von  P.  Weher  das.,  meist  aber  Autodidakt.  Er  machte  Studienreisen 
nach  Florenz,  Rom,  Deutschland,  England  und  Paris  und  Hess  sich  1856  in  Phila- 
delphia nieder.  Die  Corcoran  Galerie  in  Washington  besitzt  von  ihm  Bucht  im  Staate 
New-Jersey,  die  Akademiesammlung  in  Philadelphia  Das  Glockenboje,  die  Eunsthalle 
zo  Hamburg  Trebarwitch  Strand  an  der  Küste  von  Cornwall.  Aquarelle  von  ihm 
im  Metropolitan  Museum  zu  New-York  und  im  Lyceum  zu  Vassar.  Med.  1876 
Philadelphia,  Bronze- Med.  1889  Paris;  Ehrenmitglied  der  amerikanischen  National- 
Akademie. 

Biehardson,  Charles  James,  Baumeister,  geb.  1806,  f  20.  Nov.  1871  in 
London,  Schüler  von  Sir  J.  Soane.  Von  ihm  das  Haus  des  Earl  of  Harrington, 
Privatb&user  in  Kensington.  etc.  Er  interessirte  sich  besonders  für  Baukunst  und 
lonendecoration  z.  Zt.  der  Kgu.  Elisabeth  und  veröflfentlichte  „Architectural  Romains 
of  the  time  of  Elisabeth  und  James  L  (1840),  Studios  in  Ornament  (1848),  Hosting 
und  Ventilation  (1856),  The  Englishman's  home  from  cottage  to  Castle  (1871),  Old 
title  pages",  etc. 

Biehardson,  Frank  Henrr,  Maler,  geb.  1859  in  Boston  (Mass.,  ü.  S.  A.), 
Schüler  von  Boulanger  und  Lef  ebvre  in  Paris.  Er  Hess  sich  in  seiner  Vaterstadt 
nieder,  wo  er  u.  A.  als  Lehrer  th&tig  war.  Von  ihm  Betende  Wittwe  in  der 
Bretagne,  etc. 

Biehardsoii^  Jonathan  d.  Ae.,  Maler,  geb.  1665,  t  28.  Mai  1745  in  London, 
Schüler  ron  John  Riley.  Es  gelang  ihm,  neben  Kneller  sich  einiges  Ansehen  zu  ver- 
schaffen, und  hatte  er  besonders  nach  dessen  Tod  als  Bildnissmaler  grossen  Erfolg. 
Der  Nachwelt  ist  er  als  Konstschriftsteller  besser  im  Gedächtniss  geblieben,  denn  als 
Maler.  Ein  Bildniss  von  ihm  besitzt  die  Nat.  6al.,  6  die  Nat.  Portr.  Gal.  zu  London. 
R.  hat  auch  Einiges  radiert,  z.  B.  Johannes  d.T.  als  Kind,  Xenocratesbüste,  Milton, 
Pope,  und  andere  Bildnisse,  etc.  Von  seinen  Schriften  nennen  wir:  Theorie  der 
Malerei,  Der  Kenner,  Ueber  Italienische  KunstdenkmAler,  Ueber  Milton's  Verlorenes 
Paradies  (die  letzten  zwei  gemeinschaftlich  mit  seinem  Sohn). 

Biehardson,  Jonathan  d.  J.,  Maler,  geb.  1694,  f  1771  in  London,  Sohn  und 
wahrscheinlich  Schüler  des  Jonathan  R.  d.  Ae.,  malte  als  Liebhaber  Bildnisse, 
z.  B.  das  des  Dichters  M.  Prior,  und  half  dem  Vater  bei  seiner  literarischen 
Thfttigkeit. 

Biehardson,  Mrs.  Mary  C,  Malerin,  geb.  1848  in  New-York,  Schülerin  von 
R immer  und  an  der  Kunstschule  das.,  sowie  an  der  Zeichenschule  in  San  Francisco 
unter  V.  Williams.  Sie  liess  sich  in  New-York  nieder.  Von  ihr  Der  Meister, 
Orangen,  Frühlingslilien,  etc. 

Biehardson,  Thomas  Miles,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  15.  Mai  1784  in 
Newcastle-on-Tyne,  f  7-  März  1848  das.,  widmete  sich  1818  ausschliesslich  der 
Kunst,  nachdem  er  zuvor  Kupferstecher,  Kunstschreiner  und  Schullt  hrer  gewesen  war. 
Er  malte  Landschaften  in  Oel  und  Aquarell,  und  gab  1816  ein  Werk  mit  Aquatinten 
über  Newcastle,  1833  eins  mit  Schabkunstbl&ttera  über  die  Burgen  an  der  Englisch- 
Schottischen  Grenze  heraus,  die  beide  jedoch  nicht  vollendet  wurden.  Von  ihm 
femer  Flussbild  (Gal.  Dublin),  Lage  Maggiore  (Gal.  Liverpool),  Schweizer  Ansicht 
(das.).  Der  Lomond  Berg  (Aquarell,  S.  Kensington  Mus.),  etc.  —  Sein  Sohn  Thomas 
MUes  B.  d«  J.,  malte  ebenfalls  Landschaften  in  Aquarell,  von  denen  das  S.  Ken- 
sington Mus.  acht  besitzt.  ^  , 

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60  Richart  —  Richomme. 

Bieharty  •«  Lamarre« 

Rieharte^  Antonio,  Maler,  geb.  1690  in  Yecla,  f  ^764,  Schüler  von  Senen 
Yila  in  Murcia  und  Menendez  in  Madrid.  Er  war  in  Valencia  tfaätig,  wo  er  viel 
Anklang  fand  und  besonders  Gildefabnen  für  ümzOge  schuf. 

Richund,  Joseph.  Maler,  geb.  vor  1825  in  Aiz  (Däp.  Booche8-du-Rh6ne),  t  nach 
1854,  Schüler  von  P.  Delaroche.  Von  ihm  Interieur  der  Kapelle  in  Saint-M^ry 
(1855  Mus.  Aix),  ßildniss  des  Luce  Michel  (ebenda),  Die  Grablegung  (Skizze, 
ebenda),  Die  Kommunion  (1848  für  das  Taufbecken  der  Kathedrale  zu  Aix),  etc. 
Med.  2.  Kl.  1848. 

Rich^,  AdMe,  Malerin,  geb.  1791  in  Paris,  f  nach  1885,  Schülerin  von  6.  van 
Spaendouck  und  Vandael.    Sie  malte  Blumen  und  Früchte  in  Aquarell. 

Riehier,  Ligier  (Leger),  Bildbauer,  geb.  1506  (um  1500?)  in  Dagonville  bei 
St.  Mihiel  (in  St.  Mihiel  selbst?),  f  1572  (1567?).  Als  Waise  soll  er  seines  Onkels 
Heerden  gehütet  und  dabei  Thiere  aus  Thon  modellirt  haben.  Er  kam  jung  nach 
Eoni,  wo  er  wahrscheinlich  Schüler  Buonarottis  wurde.  Nach  5— 6  Jahren  kehrte 
er  nach  Frankreich  zurück  und  lies«  sich  in  Lothringen  nieder.  Von  ihm  Danielsurtheil 
(Steinrelief,  Louvre),  Jesuskind,  zwei  Engel  (desgl.,  ebenda),  Herzogin  Philippine  von 
Lotbringen  (Gipsstatue,  Versailles),  Sterbender  Christus  (Gips,  Mus.  Nancy),  Kal- 
varienberg  (Kirche  zu  Hatten -If-Cliätel),  Skelett  (Marmor,  Altar  in  S.  Peter  zu  Bar- 
le-duc,  ursprünglich  für  das  Grabmal  des  Oranischen  Prinzen  Bend  von  Nassau  be- 
stimmt), Grablt  gung  Christi  (Stephanskirche  zu  S.  Mihiel),  Grosser  Altar  (Marcus- 
kirche zu  Bar),  etc.  Seine  Biographie  von  Dauban  (1861),  A.  Lepage  (1868X 
Cornault  (1888  ?). 

Richieri,  Antonio,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1600  (?)  in  Ferrara, 
Schüler  des  G.  Lanfranco,  dem  er  nach  Neapel  gefolgt  sein  soll,  um  bei  den 
Theatinem  nach  dessen  Entwurf  Fresken  auszuführen.  Er  hat  auch  nach  Lanfranco 
radiert,  z.  B.  Tod  eines  Heiligen. 

Riehiety  Jacqoes  (Jacob),  Baumeister  und  Bildbauer  des  16.  Jahrhunderts, 
geb.  in  Grenoble,  f  19.  M&rz  1641  in  Yizille  (Däp.  Is^re).  Von  ihm  Bau  und 
SchmGckung  des  Schlosses  von  Yizille  (1611).  Er  schmückte  das  St.  Lorenzthor  und 
das  französische  Thor  zu  Grenoble  mit  Troph&en  und  Statuen.  Femer  von  ihm  Das 
Reiterstandbild  von  Lesdigui^res  in  Yizille  (1622  Bronze),  eine  Yictoria  (Place  Mal- 
Conseil),  eine  Friedenstatue  (St.  Andreasplatz  in  Grenoble),  etc. 

RIchmond,  George,  Maler,  geb.  28.  M&rz  1809,  -f  1S96  in  London,  Schüler 
von  William  Blake,  Sohn  des  Thomas  R.  d.  Ae.  Nach  Blakes  Tode  bildete  er 
sich  8  Jahre  in  Italien  weiter  aus  und  war  auch  SchQler  der  Londoner  Akademie. 
Er  malte  hochgeschätzte  Aquarelle,  besonders  aber  mehr  als  8000  Bildnisse  in  Oel 
und  Pastell,  z.  B.  Macaulav  (1850),  Rob.  H.  Inglis,  Earl  of  Elgin  (1860),  Dnke  of 
Buccleugh,  Marchioness  of  Salisbury  (1877j.  Mitgl.  der  Akad.  1869. 

Riehmond,  Thomas,  d.  Ae«,  Makr,  geb.  1771  in  Kew,  f  1B37  in  London, 
Schüler  von  Engleheart  und  der  St.  Martin*s  Lane  Academy.  Seine  Miniaturen 
waren  beliebt  und  er  stellte  etwa  80  Jahre  lang  in  der  Akademie  aus. 

Richmond,  Thomas,  d.  J.,  Maler,  geb.  16.  Sept.  1802  in  London,  f  18.  Nov. 
1874  in  Keswick,  Schüler  seines  Yaters  Thomas  R.  d.  Ae.,  studirte  auch  an  der 
Londoner  Akademie  und  in  Paris.  1841  besuchte  er  Rom.  Er  malte  Bildnisse  etc. 
in  Oel  und  Wasserfarben,  und  war  erst  im  Norden  Englands,  dann  in  London,  zu- 
letzt in  Cumberland  thfttig. 

Richmond,  William  Blake,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  29.  Nov.  1842  in 
London,  Sohn  des  George  R.,  Schüler  von  Sir  Fred.  Lei ghton.  Er  begann  als 
Praeraphaelit,  wurde  aber  auf  einer  italienischen  Reise  umgestimmt  und  neigte 
sich  zuletzt  der  classicistischen  Richtung  eines  Leighton  zu.  Am  Besten  blieb  er  in 
feinen  Kinderbildnissen.  Yon  ihm  Yenus  und  Ancbises,  Die  thörichten  Jungfrauen, 
Amor  vincit  Omnia,  Die  Jungfrau  von  Orleans,  Yorstellung  des  Agamemnon  zu 
Athen  (Gal.  Birmingham),  Charles  Darwin,  Miss  Wormald,  etc.  Kl.  gold.  Med. 
Berlin. 

Riehomme,  Joseph  Theodore,  Kupferstecher,  geb.  28.  Mai  1785  in  Paris,  f 
22.  Sept.  1849  das.,  Schüler  von  Regnault  und  J.  J.  Coiny.  1806  erhielt  er  den  ersten 
grossen  Preis  und  brachte  es  zum  angesehenen  Stecher  in  Linienmanier.  Yon  ihm 
Bilduiss  Ludwig  XYIU.  (1814),  Triumph  der  Galathea  (1822  n.  R.  Santi),  auch  Andere 
n.  dems.,  Heinrich  lY.  und  seice  Kinder  (1835  n.  Ingres),  sowie  Stiche  nach  Gu^rin, 
Gdrard,  A.  Carracci,  G.  Pippi  dei  Gianuzzi,  etc.,  auch  Bildnisse  nach  dem  Leben. 
Med.  1814,  Kreuz  d.  Ehrenleg.  1824;  Mitgl.  d.  Inst  1826. 

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tUcliomme  —  fticlitei*.  61 

RiellOHme.  Jnles,  Maler,  geb.  9.  Sept.  1818  in  Paris,  Soho  des  Joseph 
Th^dore  R.,  Schaler  tod  Drolling.  Von  ihm  Der  heilige  Peter  von  Alcantara  ein 
Kind  heilend  (1864,  Mus.  d.  Luxemboorg),  Die  Enthauptung  Johannes  des  Täufers 
(1866,  Mus.  Besan^on).  Ferner  von  ihm  Trösterin  der  Bekümmerten,  (1868  Kirche 
Ton  Bercy),  Anbetung  der  Hirten  (Verkündigungskapelle  der  Kathedrale  zu  Bordeaux), 
Die  Malereien  der  Saint  Vincent  de-Paul- Kapelle  in  der  Saint-SdreriDkirche  (1861), 
Die  Malereien  der  Tauf-  (1863)  und  Marienkapellen  (1861)  der  Frauenkirche  zu 
Bercy,  sowie  die  Malereien  im  Schwurgerichtshof  des  D^p.  Seine  (1868),  Bildnisse 
und  Genrebilder.  Med.  8.  Kl.  1840,  2.  Kl.  1842,  desgl.  1862  und  1868,  Kreuz  der 
Ehrenl.  1867. 

Biehter,  Adolf^  geb.  1816  in  Thom,  f  20.  Nor.  1852  in  Düsseldorf,  Schüler 
der  dortigen  Akademie,  Hess  sich  dann  dort  nieder.  Von  ihm  Rückkehr  des  rhei- 
nischen Landwehrmannes  (1851,  Gal.  Dresden),  Weinlese  am  Rhein,  Neue  Schul- 
kinder, etc. 

Biehter,  Adrian  Ludwig^  Maler,  Zeichner  und  Radierer,  einer  der  grössten 
Volkskünstler  aller  Zeiten,  geb.  28.  Sept.  1803  in  Dresden,  f  19.  Juni  1884  in  Loschwitz 
bei  Dresden,  Sohn  und  Schüler  des  Kupferstechers  Carl  August  R.,  bereiste  1820 
Frankreich  bis  Nizza,  1822  die  Alpen  und  1828—6  endlich  Italien,  wo  er  sich  weiter 
ausbildete.  Zurückgekehrt  erhielt  er  1828  Anstellung  an  der  Zeichenschule  der 
Meissener  Fabrik,  1836  an  der  Dresdener  Akademie,  an  der  er  1841  Professor, 
dann  auch  Mitglied  des  Senats  wurde.  Die  Leipziger  Uniyersit&t  ernannte  ihn  zum 
Ehrendoktor,  die  Akademien  zu  München,  Wien  und  Berlin  zum  Ehrenmitglied. 
An  ftusseren  Ereignissen  war  das  Leben  des  erossen,  schlichten  Mannes  nicht  reich. 
Als  Maler  suchte  er  das  Genrebild  eng  mit  der  Landschaft  zu  verknüpfen.  Gelang 
es  ihm  auch  öfters,  seiner  Empfindung  warmen  Ausdruck  zu  verleihen,  so  hinderten  die 
engen,  annlichen  Verhältnisse  es  doch,  dass  er  zu  einer  grossen  Entfaltung  auf  dem 
Gebiet  der  Malerei  gelangen  konnte.  Auch  in  der  Radierung  brachte  er  es  nie  so 
weit,  dass  man  seinen  Ausgang,  die  kleine  Vedute,  die  man  zum  Broderwerb  ohne 
gerade  viel  Genialität  schafft,  vergässe.  Wie  Dürer,  tritt  er  uns  in  seiner  freien 
Eigenart  ids  grosser  Künstler  nicht  mit  dem  Pinsel,  noch  dem  Stichel,  sondern  erst 
als  Zeichner  für  den  Holzschnitt  entgegen.  Er  hat  mehrere  tausend  Blatt  ge- 
zeichnet und  in  ihnen  verbinden  sich  Empfinden  und  Können  zu  seltener  Harmonie. 
Wie  kaum  ein  Anderer  ist  er  volksthümlich,  steht  seine  eigene  Individualität  mit 
ihren  Wurzeln  in  dem  Boden  der  Welt,  die  er  schildert.  Die  Innigkeit  seines  Ge- 
müths,  die  erfrischende  Einfalt,  lernt  man  doppelt  hoch  schätzen,  wenn  man  die 
Süsslichkeit  und  Absichtlichkeit  seiner  Nachfolger,  eines  Pletsch  z.  B.  sieht.  Mit 
sicherem  Stilgefühl  bat  er  die  Holzscbnittillustration  in  den  Schranken  gehalten,  die 
ihr  die  Berechtigung  als  Textbild  wahrt  Wenn  man  die  geradezu  abschreckende 
Buchillustration  unserer  Tage  betrachtet,  mit  der  stillosen  Einfügung  von  Tonholz- 
schnitten oder  gar  Autotypien  in  den  Text,  und  zu  den  zahlreichen  Büchern,  die 
Richter  verziert  hat,  greift,  so  athmet  man  auf,  und  nennt  ihn  gern  einen  der 
grössten  Illustratoren.  Von  seinen  Gemälden  nennen  wir:  Ue herfahrt  beim  Schrecken- 
stein (Dresden  Gal.),  Frühlingslandschaft  mit  Brantzug  (das.),  Abendlandschaft  mit 
Betenden  (1842  Lpzgr.  Mus.),  Im  Sabiner-Gebirge  und  8  Andere  (ebenda),  Sturm  auf 
dem  Monte  Serrone  (Frankfurt  a.  M.  Gal.),  Blick  im  Riesengebirge  (1889  Berlin,  Nat.- 
Gal.),  etc.  Eine  grössere  Sammlung  von  Zeichnungen  im  Dresdener  Kupf.-Kab.  und 
bei  Herrn  E.  Cicborius  (Leipzig-Dresden).  Von  seinen  240  Radierungen  sind  etwa 
140  kleine  Ansichten  aus  Sachsen  und  der  sächsischen  Schweiz,  zum  Theil  gemein- 
schaftlich mit  dem  Vater  radiert;  ferner  6  Blatt  aus  der  Umgebung  von  Salzburg, 
6  Blatt  aus  Rom  und  der  Campagna,  auch  einige  Kunstvereinsblätter  nach  Gemälden 
anderer  Maler,  etc.  Von  den  Büchern  mit  Holzschnitten  sind  vor  Allem  die  vielen 
Jahrgänge  von  Hom^s  Die  Spinnstube,  hervorzuheben ;  dann  Ausgaben  von  Becbsteins, 
Musaeus*,  Beinicks  Märchen,  Des  alten  Schmidtjakobs  Erzählungen,  Horn's  gesammelte 
Schriften,  Hebels  alemannische  Gedichte,  Liederbuch,  Volksbücher,  etc.  Endlich 
Holzschnittcyclen  wie  Das  Vaterunser,  Erbauliches  und  Beschauliches,  Für*s  Hans, 
Christen freude.  Altes  und  Neues,  Es  war  einmal,  u.  s.  w.  Gomthur  des  sächs.  Albert-Ord., 
Franz  Josef-0.,  Bayer.  Michaels-O.  Seine  Selbstbiographie  (7.  Aufl.  1890),  Biographie 
etc.  von  Steinfeld  (1878)  und  Hoff  (1877). 

Rlehter»  Aim^,  vereblichte  Gab  er,  Holzschneiderin,  geb.  27.  Mai  1834  in 
Dresden,  f  12.  October  1863  daselbst,  Schülerin  von  A.  Gab  er  in  Dresden,  Tochter 
Adrian  L.  R.'s.  Sie  hat  eine  ziemliche  Anzahl  der  Bilder  zu  „Löschkes  Kinder- 
buch* geschnitten,  sowie  einige  für  die  Spinnstube. 

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62  fiiclite^ 

Richter,  Albert»  Maler,  geb.  29.  Juli  1845  io  Drefiden,  f  28.  Juni  1898  in  Lange- 
brück  i.  S.,  gebildet  an  Werken  Guido  Hammers  und  an  der  Dresdener  Akademie, 
hat  später  in  München  unter  A.Zimmermann  und  in  Wien  weiter  studirt.  Er  bereiste 
die  Alpenlander,  Ungarn,  Tunis,  Algerien  und  die  Sahara,  Nord-Amerika.  Er  wurde 
ein  beliebter  Tbiermaler  und  Illustrator;  selber  ein  eifriger  Jäger,  wurden  seine 
Werke  ron  den  Waidmannsbrüdem  hochgeschätzt  Gelegentlich  des  Wettinfestes 
veröffentlichte  er  ein  Erinnerungswerk  mit  Darstellungen  des  Armeefestes. 

Richter^  August,  Maler,  geb.  8.  Juni  1801  in  Dresden,  f  19.  Not.  1878  auf 
dem  Sonnenstein  zu  Pirna,  Schüler  der  Dresdener  Akademie,  dann  der  Düsseldorfer 
unter  Cornelius.  Er  wurde  Prof.  an  der  Akademie  zu  Dresden.  Von  ihm  Hagar 
und  Ismaöl  in  der  Wüste  (Gal.  Dresden),  Rebekka  und  Eleazar  am  Brunnen  (Gal. 
Weimar),  Der  ungläubige  Thomas,  etc.    R.  hat  auch  einiges  radiert. 

Richter,  Rengt  (Renedikt),  Medailleur,  geb.  1670  in  Stockholm,  f  1787  in 
Wien,  Schüler  seines  Schwiegervaters  Earlsteens.  Er  war  erst  an  Louis  XIV. 
Uistoire  mätallique  beschäftigt,  kehrte  in  die  Heimath  zurück,  um  einige  Stücke  zur 
Geschichte  Karls  Xn.  zu  schneiden,  und  wurde  dann  vom  Kaiser  nach  Wien  be- 
rufen. Hier  schuf  er  die  Med.  auf  Wiederherstellung  des  Goldenen  Yliess-Ordens 
(1712),  auf  die  Säule  am  Hohen  Markt  und  die  Preis-Med.  der  Akademie. 

Richter,  C.  F,,  Baumeister,  geb.  1701  in  Berlin,  f  1766.  Er  wurde  Bau- 
adjutant  in  Berlin  und  schuf  dort  u.  A.  das  Scbulenburgische  Haus  in  der  Wilhelm- 
strasse, den  Johanniter-Ordenspalast  (nach  Bodts  Plänen),  das  Lusthaus  im  Splitt- 
gerber-Garten, eine  Kaserne,  viele  Privathäuser,  etc. 

Richter,  Carl  August,  Kupferstecher,  geb.  1778  in  Wachau  bei  Radeberg, 
t  6.  Juli  1848  in  Dresden,  Schüler  von  Zingg.  Er  stach  in  dessen  Manier  unter 
Anderem  eine  grosse  Anzahl  von  sächsischen  Veduten  und  sollen  viele  der  angeblichen 
Arbeiten  Zinggs  aus  seinem  Alter  eigentlich  von  R.  herstammen.  Von  ihm  femer 
Waldeinsamkeit  (nach  Ruisdael),  Ansicht  von  Neapel,  Am  Altar  des  Hymen  (nach 
S.  Gessner),  Pillnitz,  Der  Kuh  stall  u.  a.  Ansichten  aus  der  sächs.  Schweiz,  Triumph* 
bogen  in  Warschau  (nach  S.  Vogel),  etc. 

Richter,  Caroline  Therese,  Malerin,  geb.  10.  Dec.  1777  in  Dresden,  f 
18.  Oct.  1865  das.,  Schülerin  von  Caroline  F.  Friedrich.  Sie  war  in  Dresden 
thätig  und  malte  Stillleben,  von  denen  die  dortige  Galerie  zwei  besitzt. 

Richter,  Christian,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Stockholm,  f  1782. 
Gebildet  an  den  Werken  M.  Dahls.  1702  kam  er  nach  England.  Er  malte  Bildnisse 
in  Oel  und  Miniatur,  widmete  sich  zuletzt  aber  meist  der  Schmelzmalerei.  •—  Ein 
anderer  Christian  R«  war  1627—1680  als  Maler  und  Kupferstecher  in  Weimar  thätig. 

Richter,  Christian  Samnel  Hieronymna,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  t 
8.  Sept.  1776.  Er  war  Miniaturmaler  und  Malvorsteher  an  der  Manufaktur  in 
Meissen. 

Richter,  David,  Maler,  geb.  1661  (1662?)  in  Schweden,  f  1785  (1780?).  Die 
kgl.  Gewehrgalerie  zu  Dresden  besitzt  ein  Bildniss  des  Churf.  Job.  Georg  IV.  (1692) 
von  ihm,  die  Wiener  Galerie  zwei  Ideallandschaften,  die  Stockholmer  Galerie  ein 
Selbstbildniss.  Es  gibt  auch  Miniaturbildnisse  von  R.  Wahrscheinlich  lebten  gleich- 
zeitig zwei  David  R.,  woraus  die  verschiedenen  Lebensdaten  sich  erklären  würden. 

Richter,  Kmil  Theodor^  Maler,  geb.  1801  in  Berlin,  f  11.  Febr.  1878  in 
München.  Er  besuchte  Italien,  Hess  sich  1840  in  München  nieder  und  malte  Land- 
schaften, z.  B.  In  der  Campagna,  Die  Kanisflur  im  Bregenzer  Wald,  Landschaft  mit 
Hirschen,  etc. 

Richter,  Friedrich,  Maler,  geb.  1828  (?),  f  25.  Febr.  1898  in  Berlin,  wo  er 
Hofmaler  war. 

Richter,  Georg,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  6.  Oct.  1687  in  Meissen. 

Richter,  Guido  Panl,  Maler,  geb.  18.  März  1859  in  Strieseu  (Dresden), 
Schüler  von  Pöble  und  Grosse  an  der  Dresdener  Akademie.  1888—1892  war  er 
als  Prof.  an  der  Kunstgewerbescbule  in  Lissabon  thätig.  Nach  Dresden  zurückgekehrt 
übernahm  er  die  Kunstschule  Kops.  Von  ihm  Frühlingseinzug,  Fischmensdien,  etc., 
besonders  aber  Bildnisse. 

Richter,  Gastay,  Maler,  geb.  12.  Mai  1847  in  Dessau,  Schüler  von  M.  Schmidt 
und  Gussow  in  Berlin.  Er  malte  Bildnisse  und  Landschaften  (z.B.  Schwarzpappel - 
gruppe  an  der  Elbe,  Schloss  Dessau),  und  Hess  sich  in  Berlin  nieder.  In  Regierungs- 
auftrag malte  er  zahlreiche  Bildnisse  der  Kaiser  Wilhelm  I.,  Friedrich  und  Wilhelm  II., 
von  denen  manche  für  Schulen  chromolithographirt  werden.  1895  wurde  er  Professor. 
Yersch.  Med.  und  Orden. 

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fticilter.  6d 

ftlehter,  finstaV  Carl  Ludwig,  Maler,  geb.  3.  Aug.  1823  in  Berlin,  f  8.  April 
1884  das.,  Schaler  der  dortigen  Akademie,  von  £d.  Holbein,  von  L.  Gogniet  in 
Paris,  auch  in  Rom  gebildet,  wohin  er  des  öfteren  reiste.  Er  war  an  den  Wand- 
bildern des  neuen  Museums  zu  Berlin  beschäftigt  und  malte  dann  fQr  das  Mazimi- 
lianeum  den  »Bau  der  Egyptischen  Pyramiden',  was  ihn  neben  einer  einjährigen 
Studienreise  nach  Egypten  18  Jahre  lang  in  Anspruch  nahm.  1872  reiste  er  nach 
der  Ejrim  und  Livadia.  Spftter  wurde  er  mit  seiner  sflsslichen,  weichlichen  Bildniss- 
kunst der  ausgesprochene  Liebling  der  Berliner.  Von  ihm  Die  Auferweckung  Jairi 
Töchterlein  (Nat  6al.  Berlin),  Selbstbildniss  (das.),  Bildniss  Ed.  Hildebrandts  (Mus. 
Dansig),  Kaiser  Wilhelm  I.  (Mus.  Breslau),  Königin  Lnise  (Mus.  Köln  a.  Bh.), 
Zigeunerm&dcben,  Odaliske,  etc.  Zu  Ebers  Prachtwerk  über  Aegypten  lieferte  er 
auch  ninstrationen.  Mitgl.  der  Berliner  Akademie  und  Prof.;  Med.  U.  Kl.  Parts, 
gr.  gold.  Med.  Berlin,  BrOssel,  München,  etc. 

Biehter,  Henry  J«,  Maler,  geb.  1772,  f  1857  in  London,  wo  er,  obgleich  von 
deutscher  Abkunft,  die  Iftngste  Zeit  thfttig  war.  Er  veröffentlichte  eine  englische 
Schrift,  in  der  Kants  Philosophie  auf  die  Malerei  angewendet  wurde.  Von  ihm 
Christus  heilt  den  Blinden,  Die  Ruthe,  Der  enge  Schuh,  Der  brutale  Ehemann,  etc. 

Siehter,  Hermann,  Baumeister  unseres  Jahrhunderts,  f  23.  Jan.  1886  in 
Berlin,  Bruder  des  Gustar  K.  L.  R.  Von  ihm  Das  Wallner  -  Theater  in  Berlin, 
Umbau  des  Friedrich  Wilhelmstftdtischen  Theaters,  zahlreiche  Privathftuser  und 
Villen,  etc. 

Richter,  Hieronymns,  Maler,  geb.  11.  Jan.  1837  in  Altwilmsdorf  bei  Glatz,  Schüler 
Ton  W.  T.  Kaulbach  und  Schraudolph  an  der  Münchener  Akademie.  Er  malte 
Historien  und  Bildnisse;  thfttig  in  Glatz,  wo  er  Gymnasialprofessor  wurde.  Er  hat 
auch  Deutschland  und  Italien  bereist,  und  kam  nach  Paris.  Von  ihm  Christus 
im  Tempel,  Predigt  Johannes  d.  T.,  Mutter  Gottes,  etc.,  auch  Genrebilder  und 
Bildnisse. 

Biehter,  Johann  (Hans)^»  Maler,  geb.  ror  1638  in  Meissen  (?),  f  24.  Jan.  1672 
bei  Zadel,  Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  des  Georg  R.  Mit  dem  Bildhauer  V. 
Otto  schuf  er  einen  Altar  für  die  Kirche  zu  Mittweida.  —  Sein  Sohn  Johann 
Daniel  B«,  ebenfalls  Bildhauer,  heirathete  1683.  —  Sein  zweiter  Sohn  Johann  Frie« 
drieh  I.  B«  war  ebenfalls  als  Bildhauer  in  Meissen  thfttig  und  starb  Tor  1719.  —  Sein 
Enkel  Johann  Friedrieh  II.  B.,  Sohn  des  Johann  Friedrich  I.  R.,  geb.  in  Meissen, 
war  als  Bildhauer  in  Bautzen  thfttig. 

Biehter,  Joliann,  Maler,  geb.  5.  Mftrz  1749  in  Prag,  f  nach  1814,  Schüler  Ton 
Peter  de  Wit  und  Schmutzer  in  Wien.  Er  bereiste  einen  Theil  ron  Deutschland 
und  liess  sich  in  Prag  nieder,  wo  er  Bildnisse  und  decorative  Arbeiten  schuf. 

Bichter^  Johann^  Kupferstecher,  geb.  1823,  studirte  in  München  und  blieb  da 
ansftssig.    Von  ihm  2  Landschaften  nach  Ebert,  etc.    Med.  Wien  1878. 

Biehter,  Johann  Adolph,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1748  in  Leipzig, 
t  1769.    Von  ihm  Bl&tter  nach  Barbieri,  de  Bray,  Carpioni,  de  Vos,  etc. 

Biehter,  Johann  Ernst»  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  f  2.  Juni  1742.  Er 
war  Sohn  eines  Malers  in  Oschatz  und  hatte  Anstellung  an  der  Meissener  Manufaktur. 

Bichter,  Johann  Heinrich,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  f  15.  Sept.  1712 
in  Meissen,  wo  er  thfttig  war.  —  Ein  Cliristian  Joaehlm  B.  war  um  1750  als  Bild- 
hauer  und  Modelleur  an  der  dortigen  Manufaktur  thfttig. 

Biehter,  Johann  Heinrich»  Maler,  geb.  1803  in  Koblenz,  f  1845  das.,  Schüler 
Ton  G ^ r a r d  und  Girodet-Trioson  in  Paris,  wohin  er  sich  als  Goldschmied  begeben 
hatte.  Er  kam  nach  München,  wo  er  Bildnisse,  1832  nach  Italien,  wo  er  Genrebilder 
malte.  1835  kehrte  er  Tom  Süden  zurück  und  malte  von  nun  an  wieder  meist  Bild- 
nisse, z.  B.  das  König  Ottos  von  Griechenland.  Sein  „Mftdchen  von  Albano*  befindet 
sich  in  der  Gal.  Karlsruhe,  zwei  Genrebilder  in  dem  Thorwaldsen  -  Museum  zu 
Kopenhagen. 

Bichter,  Johann  Salomon,  Kupferstecher,  geb.  1761  in  Dresden,  f  1802  in 
Leipzig.  Von  ihm  Volkstypen  Leipzigs  (12  Bl.),  Leipziger  Moden  (13  Bl.  1780), 
Ansichten,  Bildnisse,  etc.  —  Ein  Johann  Karl  B*,  geb.  1775  in  Berlin,  schuf 
Aquatintbildnisse,  etc. 

Bichter^  Josef,  Maler,  geb.  1780  in  Dresden,  f  22.  Mai  1837  in  Warschau, 
Schüler  Zinggs  in  Dresden.  Er  wurde  1806  nach  Pulawy  berufen,  lebte  1811—1816 
in  Sieniawa  (Galizien),  dann  kurze  Zeit  in  Dobromil  und  seit  1820  in  Warschau. 
Von  ihm  u.  A.  die  Zeichnungen  Ansicht  von  Pulawy,  Schloss  in  Krakau,  Schloss  in 
TrDjzorze  und  Jelin. 

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6i  Hicliter  —  ftidolfl. 

Richter,  Karl  Gottlob,  Maler,  geb.  7.  Sept  1765  in  Meisseo,  f  SO.  Oct.  1834, 
Schüler  der  KonstBcfaule  an  der  Porzellanfabrik  in  Meissen.    Er  malte  Blumen. 

Bichter,  Lndwlir»  Baumeister,  geb.  15.  Aug.  1865  in  Wien,  Schüler  des  dortigen 
Polytechnikums  und  der  Akademie  unter  Hansen.  Von  ihm  Gruftkapelle  Altham 
(Murstetten  bei  St.  Polten),  Palais  Graf  Vrints  (Wien),  Sanatorium  Loew  (das.), 
sowie  Tiele  andere  Privatbauten  und  Villen  in  Wien  und  Umgegend. 

Bichter,  Rudolph  Heinrich^  Baumeister  und  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb. 
in  Altenbnrg,  f  1770  in  Bayreuth.  £r  war  am  Schloss  zu  Schwedt  thfttig,  und 
zwar  auch  in  Bayreuth  Baninspektor,  doch  hat  er  dort  meist  gemalt,  besonders 
Decken,  Wände,  etc.  im  Lustschloss  Eremitage.  Nach  seinen  Zeichnungen  stach 
Wolflfgang  1741  sehr  seltene  Ansichten  der  Schlösser  etc.  von  Schwedt. 

Richter,  Wilhelm,  Maler,  geb.  1824  (1820?)  in  Wien,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  unter  Ender  und  Eupelwieser.  Er  malte  Genrebilder,  Eriegsscenen 
und  Thierbilder.  Von  ihm  Gassenkehrer  (1889),  Gefangene  Piemootesen  (1858), 
Hundezwinger  (1871),  Königliche  Jagd  in  Ungarn  (1882),  etc. 

Richter-Lefensdorf,  Hugo,  Maler,  geb.  9.  Jan.  1854  in  Lefensdorf  (Mecklen- 
burg), Schüler  der  Berliner  Akademie  unter  Bracht  und  Wilberg.  Er  malte 
Landschaften,  z.  B.  Sonnenaufgang  im  Hochgebirge,  Spätherbst  im  Hochmoor,  etc. 

Rlek,  Johann  TOn,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  in  Köln  a.  Rh. 
J.  Sartor  stach  einige  Altarblätter  (1714)  nach  ihm.  —  Ein  Jost  TOn  R*  war  um 
1539  zu  Köln  a.  Rh.  als  Glasmaler  thätig. 

Ricke,  8.  Rycke. 

Rlckel,  Panl  de,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  f  1560,  der  die  1542  toI- 
lendete  Martinskirche  zu  Lttttich  erbaute,  und  auch  an  den  Stadtthoren,  Stadtwällen, 
etc.  beschäftigt  war. 

Rickelt,  Carl,  Maler,  geb.  1857  in  Lippstadt  (Westfalen),  stndirte  in  Münster, 
dann  in  München  unter  Lofftz.  Er  malte  Genrebilder  und  hat  auch  viel  illustrirt, 
z.  B.  J.  Wolffs  «Wilden  Jäger**.  Von  ihm  Turnier  in  Köln  (Drachenberg  am  Rhein), 
Schuhplattler,  Christnncht,  etc. 

Rico,  Andrea,  Maler  des  12  Jahrhunderts,  thätig  in  Kreta,  einer  der  ersten 
neugriechischen  Maler,  von  dem  Werke  in  den  Occident  gelangten.  Von  ihm  be- 
sitzen die  Ufßzien  zu  Florenz  eine  Madonna  mit  Engeln,  die  die  Passions  Werkzeuge  halten. 

Rico,  Martin,  Maler,  geb.  ror  1850  in  Madrid,  Schüler  der  Akademie  das., 
wo  er  das  Reisestipendium  bekam.  Er  ging  nach  Paris,  wurde  durch  Zamacols 
mit  Daubigny  und  Meissonier  bekannt  Er  arbeitete  in  Italien  viel  mit  Fortun y 
zusammen,  dessen  Vortragsweise  er  sich  aneignete.  Von  ihm  der  Canal  Grande  in 
Venedig,  Marktscene,  Italienischer  Garten  (Mus.  New -York).  Auch  Aquarelle, 
Illustrationen,  u.  s.  w.    Med.  3.  Kl.  1878,  Kr.  d.  Ehrenleg.  1878,  Carlo  IlL  Orden. 

Rloois,  Francois  Edme,  Maler,  geb.  29.  Aug.  1795  in  Gourtalain  (D^p.  Eore- 
et-Loir),  f  1881  in  Paris,  Schüler  von  L.  Bertin,  Girodet,  C.  Bourgeois  und 
der  £cole  des  beauz  arts.  Er  malte  viele  Landschaften  aus  Frankreich  und  der 
Schweiz,  z.  B.  Ansicht  in  Tr^port  (1833  Mus.  von  Cambrai),  Die  Quellen  von 
Royat  (1822),  Ansicht  aus  Vevey  (1837),  Der  Place  de  la  Concorde  mit  der  Brücke 
(1875),  etc.    Med.  2.  Kl.  1824. 

Ridel,  Rndolf,  Maler,  geb.  1828  in  Weimar,  wo  er  als  Landschaftsmaler  thätig 
war.    Von  ihm  Gegend  bei  Eisenach,  Im  Walde  bei  Heringsdorf,  Herbstmorgen,  etc. 

Ridlnger,  (Rledinger),  Johann  Eliasy  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  16.  Febr. 
1698  in  Ulm,  f  10.  Apr.  1767  in  Augsburg,  Schüler  von  C.  Resch  in  Ulm  und  J. 
Falk  und  Rügen  das  in  Augsburg.  Er  lebte  13  Jahre  in  Regensburg  und  wurde 
1759  Direktor  der  Akademie  zu  Augsburg.  Seine  Thierbilder,  namentlich  die  Jagd- 
stücke,  wurden  ausserordentlich  beliebt,  hauptsächlich  aber  in  den  Kreisen,  die  das 
Schwergewicht  auf  eine  naturtreue  Wiedergabe  der  Fährten  etc.  legen,  dagegen 
gar  nicht  in  denen,  die  ein  ästhetisches  Vergnügen  an  einer  wirklich  künstlerischen 
Darstellung  der  Thiere  haben.  Von  Oelgemälden  nennen  wir  Hirsch  von  Hunden 
gehetzt  (Gal.  Kassel^  Ruhende  Hirsche  (Gal.  Fürstenberg,  Donaueschingen),  Bären 
im  Walde  (1710  Gal.  Schwerin),  Fasanenjagd  bei  Nacht  (Gal.  Weimar),  etc.  Er 
stach  bezw.  veröffentlichte  über  1300  Bl.  z.  Ph.  in  Schabkunst.  —  Sein  Sohn  Johann 
Jacob  R.  hat  ihn  unterstützt. 

Rldley,  William,  Kupferstecher,  geb.  1764,  f  1838  in  Addlestone.  Er  arbeitete 
fQr  die  Bücherillustration  und  verschiedene  Zeitschriften. 

Ridolfl,  Carlo,  Maler,  geb.  1602  in  Vicenza,  f  1658  (1660?)  in  Venedig,  Schüler 
yon  A.  Vassilacchi,  weitergebildet  durch  Studium  der  besten  Meister  in  Venedig 


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Ridom  —  Riedel.  65 

und  Verona.  Seine  Heimsuchung  gelangte  in  die  Ognissantikirche  zu  Venedig;  er 
malte  auch  Bildnisse.  Am  besten  ist  sein  Name  durch  seine  treffliche  biographische 
Arbeit  ober  die  berühmtesten  Maler  Venetiens  (1648)  erhalten. 

Bidolfly  Claudio,  Maler,  geb.  1560  in  Verona,  f  1644  in  Corinaldi,  Schüler 
Ton  D.  Pozzo,  P.  Caliari  und  F.  Barroccio.  Er  war  meist  in  seiner  Vaterstadt 
th&tig,  hat  sich  aber  auch  in  Rom,  ürbino  und  Gorinaldi  bei  Ancona '  aufgehalten. 
Von  ihm  Die  Verkündigung  (Gal.  Dresden),  Geburt  des  T&ufers  (Sa.  Lucia,  ürbino), 
Darstellung  im  Tempel  (Hl.  Geistkirche,  das.),  Kreuzabnahme  (Rimini),  etc.;  auch 
Bildnisse. 

Bldolfl,  Mieliele^  Maler,  geb.  1795  in  Lucca,  f  1854  das.,  studirte  1813  in 
Rom,  wo  er  unter  Cornelius*  und  Overbecks  Einfluss  gerieth.  Er  malte  in  deren 
Sinn  Historien,  hatte  aber  seinen  grössten  Erfolg  als  Gemälde-Restaurator,  nament- 
lich bei  B.  Aspertinis  Fresken  in  einer  Seitenkapelle  Ton  S.  Frediano  zu  Lucca.  Er 
wurde  Conservator  in  Lucca,  und  Ehrenmitglied  der  Akademie  zu  Dresden.  Päpstliche 
Gold.  Med.  —  Ein  Pietro  B.  war  um  1710  in  Italien  als  Vedutenstecher  thätig. 

Biebenstein,  s*  Bnbinstein. 

Bied,  Benedikt.  8.  Benedikt  ron  Laun. 

Biedely  Anton  Heinrioli^  Maler  und  Radierer,  geb.  1768  in  Dresden,  f  nach 
1824.  Er  malte  Bildnisse.  Von  Radierungen  nennen  wir  Abrahams  Opfer  (nach 
Dietrich),  andere  nach  Carracci,  Flink,  Holbein,  Honthorst,  Pauditz,  R.  v.  Rgn,  Will- 
mann, etc. 

Biedel,  Angrast  Heinrieh,  Maler,  geb.  27.  Dec.  1802  (nach  A.  1799)  in  Bayreuth, 
t  8.  (6.?)  Aug.  1883  in  Rom,  Schüler  der  Mttnchener  Akademie  unter  P.  von  Langer. 
1828  begab  er  sich  nach  Rom,  wo  er  mit  geringen  Unterbrechungen  sein  Leben  ver- 
brachte. Zur  Zeit  der  Cartonzeichner  suchte  er  als  Einziger  dem  Colorit  und  leb- 
haften Beleuchtungseffekten  in  der  Malerei  gerecht  zu  werden.  Man  nannte  ihn  den 
deutschen  Leopold  Robert,  doch  ist  er  dem  Franzosen  in  Realistik  und  Können  weit 
überlegen.  Heute  sind  wir  freilich  über  seine  Effektmalerei  ebensoweit,  wie  er  seiner 
Zeit  etwa  dem  Cornelius  voraus.  Von  ihm  Siesta  (Gal.  Raczynski,  Berlin),  Sakuntala 
(Gal.  Stuttgart),  Medea  (das.).  Badende  M&dchen  (Nat.  Gal.,  Berlin),  Albanische  Frauen 

SGal.  Hamburg),  Neapolitanische  Fischersfamilie  (1884  Neue  Pinakothek,  München), 
)ildniss  Rottmanns  (das.),  Judith  und  6  Andere  (das.).  Die  Peri,  etc.;  auch  Fresken 
im  Palais  Herzog  Max  zu  München.  Mitgl.  und  Prof.  der  San  Luca  -  Akademie  zu 
Rom,  Mitgl.  der  Akademien  zu  Berlin,  München,  St.  Petersburg  und  Wien. 

Riedel^  Carl»  Maler,  geb.  11.  Nov.  1830  in  Freudenthal  (Schlesien),  Schüler 
von  Waldmüller  an  der  Wiener  Akademie,  von  der  Antwerpener  Akademie  und  von 
Cogniet  in  Paris.  Er  malte  Genrebilder  und  Bildnisse,  z.  B.  Die  Vorleserin  (Akad. 
Gal.  Wien),  V.  Priessnitz,  etc.    Med.  in  Philadelphia  und  Wien. 

Biedei^  Eduard  Ton^  Baumeister,  geb.  1.  Febr.  1818  in  Bayreuth,  f  24.  Aug. 
1885  in  Starnberg,  Schüler  der  Münchener  Akademie  und  von  Gaertner,  zuvor  des 
Polytechnikums  und  der  Universität,  Bruder  des  August  R.  1889—41  studirte  er 
auf  Staatskosten  in  Italien  und  Griechenland.  Er  wurde  Direktor  der  Hofbauinten- 
danz zu  München.  Von  ihm  Damenstift  (1885,  München),  Eon.  Schloss  (Athen), 
Marmorkaskade  und  Fontäne  (Schieissheim),  Schloss  Hohenschwangau,  Der  neue 
Wintergarten  im  Müncbener  Schloss,  Nationalmuseum  in  München  (1859—68),  Kirche 
zu  Dornbirn,  etc.   Michaelsorden  I.  El.,  Griechischer  Erlöser- Orden. 

Biedel)  GottMed  Friedrieh,  Maler,  geb.  1724  in  Dresden,  f  1784  in  Augs- 
burg, Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  des  Johann  G.  R.  Er  malte  Historien, 
Bildnisse  und  hat  auch  Einiges  auf  Kupfer  gebracht. 

Biedel,  Joliann  Anton,  Maler  und  Radierer,  geb.  1788  in  Prag,  f  1816  in 
Dresden,  Sohn  des  Johann  G.  R.  1758  wurde  er  ünterinspektor  an  der  Dresdener 
Gal.,  1757  alleiniger  Inspektor.  Von  seinen  Radierungen  nennen  wir:  Madonna 
(nach  Barocci),  desgl.  (nach  Crespi),  Rembrandts  Selbstbildniss,  u.  viele  Andere 
(nach    R.  van  Rijn);  Andere  nach  Bol,  Both,  Livens,  Pauditz,  etc. 

Biedel,  Joliann  Oottfiried,  Maler  und  Kupterstecher,  geb.  1691  in  Talken 
(Bühmen?X  t  12.  Dec.  1755  in  Dresden,  Schüler  von  Maennl  in  Wien  und  von 
Solimena.  1789  wurde  er  als  Hofmaler  nach  Dresden  berufen,  1742  Inspektor  der 
dortigen  Galerie. 

Biedei,  Wilhelm,  Maler,  geb.  1888  in  Antoniwald  bei  Reichenberg,  f  1876  in 
Knndratitz  bei  Leitmeritz,  Schüler  der  Prager  Akademie  und  von  0.  Achenbach 
in  Düsseldorf.  Er  war  in  Rom  und  Paris,  zuletzt  in  Prag  th&tig;  im  Rudolfinum 
dort  seine  „Mövenkapelle  auf  der  Insel  Sark  bei  Jersey". 

AUgemelnes  Künstler-Lezioon.  8.  Aufl.  4.  Band.  Digitized  by^^^OOQlC 


66  Rieder  —  Riemenschneider. 

Bieder^  Georg,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  ^^^  1^69.  Er  war  in  Ulm 
th&tig  und  erhielt  dort  1650  das  Bürgerrecht 

Bieder,  Wilhelm  Anguat,  Maler,  geb.  30.  Sept.  1796  in  Döbling  bei  Wien, 
t  8.  Sept.  1880  in  Wien,  Schaler  der  dortigen  Akademie;  wurde  1825  Zeichen- 
professor. 1835  reiste  er  nach  Florenz  und  Rom  zu  weiterem  Studium;  hat  auch 
Tirol  und  Nord-Italien  besucht;  1857  wurde  er  Kustos  der  k.  k.  Galerie.  Von  ihm 
Lilie  von  St.  Leonhard  (Mus.  Wien),  Bildniss  Kaiser  Franz  I.  (Universität,  Qraz), 
Maria  Stuarts  Abschied,  Effie  Deans  im  Gefftngniss  (nach  Scotts  Roman),  etc. 

Biedingrer,  s.  Bidinger. 

Biedmttller,  Franz  Xayer  von,  Maler,  geb.  22.  Jan.  1829  in  Eonstanz, 
Schüler  der  Kunstschule  in  Karlsruhe  unter  Schirmer,  besuchte  auch  Frank- 
furt a.  M.,  Strassburg  und  Stuttgart,  wo  er  sich  niederliess.  Er  malte  Landschaften 
und  wurde  1878  Grosshrz.  badischer  Hofmaler.  Von  ihm  Parthie  bei  Strassburg 
(1875  Gal.  Stuttgart),  Stimmungslandscbaft,  etc.,  auch  Aquarelle  und  Kohlezeich- 
nungen (von  diesen  zwei  in  der  Gal.  Karlsruhe).    Med.  UI.  Kl.,  Med.  London. 

Biedmüller,  (Biedmilier),  Johannes  Eyangelist,  Bildhauer,  geb.  1815  in 
Heimertingen,  f  13.  Febr.  1895  in  München,  Schüler  von  Schwanthaler,  Schön- 
laub und  Entres,  nachdem  er  als  Fa^aden-  und  Bildnissmaler  angefangen  hatte.  Ton 
ihm  Christus,  Maria,  die  Apostel,  etc.  (Kirche  zu  Waldstetten),  Maria  (Kirche  zu  Tölz), 
sechs  Überlebensgrosse  Statuen  (Regensburger  Dom),  Der  Gekreuzigte  (Friedhof  za 
Keuenkirchen  bei  Rostock),  Büsten  Schwanthalers,  Liebigs,  Pettenkofers,  etc.,  viele 
Grabdenkmäler  in  Münchener  Friedhöfen,  etc. 

Biefstahl,  Wilhelm  Ludwig  Friedrich,  Maler,  geb.  15.  August  1827  in  Neu- 
strelitz,  f  11.  Oct.  1888  in  München,  Schüler  der  Berliner  Akademie  unter  Schirm  er, 
weitergebildet  auf  Reisen  durch  ganz  Deutschland  und  die  Alpenl&nder.  1869  be- 
suchte er  Rom,  yon  1870—3  war  er  Professor  an  der  Karlsruher  Kunstschule,  ging 
nach  Rom  zurück  und  wurde  1875  Direktor  der  Kunstschule  in  Karlsruhe.  1878 
liess  er  sich  in  München  nieder.  Er  malte  Landschaften,  dann  allm&hlich  Figuren- 
bilder mit  Landschaften.  Von  ihm  Eine  Beerdigung  in  Rom  (1871  Gal.  Dresden), 
Im  anatomischen  Theater  zu  Bologna  (ebenda),  Gesellschaft  ron  Leidtragenden  in 
Appenzell  (Gal.  Karlsruhe),  desgl.  (Gal.  Wiesbaden),  Allerseelentag  (1869  Nat.  Gal. 
Berlin),  Hirtenandacht  auf  dem  Felde  (1864,  ebenda),  Kapuziorrprozession,  etc.  Gold. 
Med.  Berlin,  Wien;  Ehrenmitglied  der  Münchener  Akademie,  Prof.  und  Mitglied  der 
Berliner  Akademie. 

Biegel^  Johann  Georg,  Baumeister  und  Maler,  geb.  18.  Nov.  1883  in  Nürn- 
berg, Schüler  und  Bruder  des  Kupferstechers  Jobst  R.  Er  lieferte  besonders  viele 
architektonische  Zeichnungen  für  Fachzeitschriften,  Publikationen  über  das  Schweriner 
Schloss,  das  Berliner  Ratbhaus,  etc. 

Bieger,  Albert,  Maler,  geb.  im  Mai  1884  zu  Triest,  Sohn  und  Schüler  des 
Joseph  R.  Er  liess  sich  in  Wien  nieder  und  malte  Marinen,  sowie  Landschaften. 
Von  ihm  Mondnacht  bei  Spitzbergen,  Königin  Waldliebe,  Wasserfall  in  den  Pyren&en, 
Regenstimmung  an  der  Donau,  etc.,  Gold.  Yerdienstmed. 

Bielilf  Gerhard  yon,  %•  Gerhard  yon  Bile. 

Biehly  Helene  Christine,  verehel.  Vogler,  Malerin,  seb.  19.  Dec.  1850  in 
Wiesbaden,  Schülerin  ?on  Linaenschmit,  Bamberger  und  J.  Lange,  auch  auf 
Reisen  weitergebildet.  Sie  malte  Landschaften,  z.  B.  Am  Gardasee,  Der  Ammersee 
mit  der  Zugspitze,  etc. 

Biemenschneider,  Hans  Tilmann,  genannt  Meister  Dill,  hervorragender  Bild- 
hauer und  Bildschnitzer,  geb.  1460  in  Osterode  im  Harz,  f  1581.  Er  wanderte 
nach  Würzburg,  wo  er  1483  in  die  Lucasbrüderschaft  aufgenommen  wurde.  1495 
wurde  er  Bürger,  1504  Mitgl.  des  unteren,  1518  des  oberen  Raths.  In  Folge  der 
Bauernkriege  verlor  er  diese  Aemter  und  starb  in  Zurückgezogenheit.  Er  arbeitete 
in  einer  dem  A.  Kra£ft  verwandten,  doch  minder  herben  Weise.  Später  von  der 
Renaissance  beeinflusst  und  nur  in  geringen  Massen  die  Polychromie  anwendend.  Von 
ihm  Adam  und  Eva  (Würzburg,  Südportal  Frauenkirche),  Madonna  auf  der  Mond- 
sichel (1493  das.,  Neumünster),  iSischof  Rudolph  von  Scherenberg  (das.  Dom),  Grabmal 
des  Kaiser  Heinrich  II.  und  seiner  Gemahlin  (1513  Bamberg  Dom),  Beweinung  Christi 
(1508  Kirche  zu  Heidin gsfeld),  Maria  im  Rosenkranz  (Schnitzwerk  1521  Wallfahrts- 
kapelle bei  Volkach),  Kreuzabnahme  (Relief  1525  Kirche  zu  Maidbrunn).  Ferner 
viele  weitere  Grabmftler  in  WOrzburger  Kirchen,  Schnitzaitare  etc.  ebenda  und  in 
Kirchen  zu  Rothenburg  ob  der  Tauber,  im  Germanischen  Mus.  zu  Nürnberg,  im  Nat 
Mus.  zu  München,  etc.    Seine  Biogr.  von  C.  Becker,  Leipzig  1849. 

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Biemerschmied  —  Biese.  67 

Rlemerselimled,  Richard.  MaJer,  geb.  20.  Juni  1868  in  Manchen,  th&tig  das. 
Von  ibm  »Und  Gott  der  Herr  schuf  einen  Garten  Eden  etc.«  (Gal.  Dresden),  Idyll,  Aus 
Fassen  am  Lech,  etc.  Er  schuf  auch  ausgezeichnete  kunstgewerbliche  Arbeiten, 
Zimmereinrichtungen,  etc. 

BiepenliavgeB,  Ernst  Ludwig,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  1765  in 
Gottingen,  f  28.  Jan.  1840  das.  Er  wurde  Universit&tsstecher  dort,  arbeitete  viele 
kleine  Bl&tter  in  Chodowieckis  Manier,  stach  Copien  nach  Hogarth  für  die  Göttinger 
Almanache,  nach  Flaxmans  Umrisse  zu  Dias  und  Odyssee,  etc. 

Biepenhanseii,  Frans,  Maler,  geb.  1786  in  Göttingen,  f  8.  Jan.  1831  in  Born, 
Schaler  von  W.  Tischbein  in  Kassel,  Sohn  des  Ernst  Ludwig  B.  Mit  diesem  und 
seinem  Bruder  lieferte  er  erst  im  classizistisehen  Geschmack  Illustrationen  zu  Homer 
und  yersuchte  Polygnots  Gemälde  zu  recoostruiren.  Er  wurde  dann  romantisch,  trat 
1805  in  Dresden  zum  Katholizismus  Ober  und  schuf  mit  Johannes  B.  14  Blatt  Leben 
der  Hl.  GenoTefa.  Seit  1807  mit  dem  Bruder  in  Bom  ansftssig,  neigte  er  sich  den 
Nazarenem  zu.  Sie  gaben  zusammen  eine  iU.  Geschichte  der  italienischen  Malerei 
heraus.  Ihre  verschiedenen  Werke  illustrirten  sie  mit  zusammen  115  Badierungen. 
Von  ihm  Der  Traum  Baphaels  (wie  die  meisten  Anderen,  gemeinschaftlich  mit 
Johannes  B.,  Gal.  Baczynski,  Berlin),  Copie  nach  B.  Santis  Transfiguration,  Madonna 
mit  dem  Hl.  Johannes  (Gal.  Schwerin),  Ansicht  von  Bom  (1820),  Das  Mädchen  aus 
der  Fremde  (nach  Schiller),  etc. 

Biepenhanaen,  Johannes,  Maler,  geb.  1789  in  Göttingen,  f  17.  Sept  1860  in 
Bom,  Schüler  von  W.  T  i  s  c  h  b  e  i  n.  Er  arbeitete  vielfach  gemeinsam  mit  seinem  Broder 
Franz  B.  Nach  dessen  Tod  veröflfentlichte  er  12  Zeichnungen  zum  Leben  R.  Santis. 
B.  malte  auch  Thaten  des  Braunschweiger  Herrscherhauses,  Christus  als  Kinderfreund, 
Madonna,  Untergang  der  Cenci,  Madonna  (Neue  Pinakothek,  Manchen),  Dichtkunst 
(Gal.  Hamburg),  Christus  segnet  die  Kinder  (Gal.  Hannover). 

Bieper,  Angrnst^  Maler,  geb.  17.  Oct.  1865  in  Hamburg,  Schüler  der  dortigen 
Gewerbeschule  und  der  Münchener  Akademie,  meist  aber  Autodidakt.  Er  malte 
meist  Stillleben  und  Genrebilder,  z.  B.  Der  Gelehrte,  Im  Hofbräubaus,  Schlechte 
Karten. 

Bieppely  Ferdinand^  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1882. 

Bieg.  Bemliard,  Goldschmied,  geb.  9.  Juni  1567,  t  3.  Oct.  1611.  Er  war  erst 
in  Schmalaalden,  dann  in  Meiningen  thätig. 

Biea^  Georg  I«,  Goldschmied  und  Edelsteinschneider,  geb.  20.  Febr.  1586  in 
Schmalkalden.  f  21.  Sept.  1640.  Sohn  des  Bernhard  B.  —  Sein  Bruder  Georg  B.  IT., 
t  23.  Oct.  1611  in  Augsburg,  war  auch  Goldschmied.  —  Sein  Sohn  Georg  B.  HI«, 
geb.  19.  Oct.  1622,  war  Goldschmied  und  Edelsteinschneider  in  Kassel.  —  Sein 
zweiter  Sohn  Jeremias  B.,  geb.  29.  Aug.  1625  in  Schmalkalden,  war  dort  als  Gold- 
schmied thätig. 

Bios,  (Biese»  Biess)»  Joliannes»  Gold-  und  Silberschmied,  geb.  17.  Juni  1619, 
t  25.  Oct  1678,  thätig  in  Kassel,  wo  er  1650  Meister  war.  —  Sein  Sohn  Johann 
Hermann  B^  geb.  14.  Jan.  1651  in  Kassel,  f  1721  das.,  war  dort  als  Goldschmied 
thätig.  —  Sein  anderer  Sohn  Johann  Helfrioli  B«,  geb.  17.  Febr.  1656  in  Kassel, 
war  als  Goldschmied  und  Edelsteinschneider  in  Frankfurt  a.  M.  thätig,  wo  er  1683 
in  die  Goldschmiedsinnung  eintrat.  Er  arbeitete  fOr  alle  deutschen  Höfe  und  sogar 
der  Papst  liess  sein  Wappen  von  ihm  fertigen.  Auch  in  Frankfurt  waren  seine  Binge 
etc.  allgemein  hoch  geschätzt. 

Bieg.  Johann  Andreas,  Silberarbeiter  des  17.  Jahrhunderts,  f  1708.  Er  war 
in  Schmalkalden  thätig. 

Biea,  Johann  Jaeob,  Goldschmied  und  Edelsteinschneider  des  17.  Jahrhunderts, 
geb.  31.  Oct  1630  in  Schmalkalden,  Bohn  des  Georg  B.  I.    Er  war  in  Giessen  thätig. 

Bieg,  Mathias,  Edelsteinschneider,  geb.  im  Juni  1685  in  Frankfurt  a.  M.,  f  im 
Oct.  1743,  Sohn  und  Schüler  des  Johann  Helfrich  B.,  auch  in  Bom  gebildet. 
Von  ihm  Bacchnskopf  (Carneol),  ChurfOrst  Joh.  Wilh.  von  der  Pfalz  und  Gemahlin 
(grosser  Carneol),  etc. 

Bieg,  Tobias,  Goldschmied  und  Edelsteinschneider  des  17.  Jahrhunders,  geb.  4. 
Nov.  1616,  thätig  in  Schmalkalden. 

Bieseh,  Otto,  Bildhauer,  geb.  80.  Mai  1851  in  Berlin,  Schaler  der  dortigen 
Akademie  und  von  Siemering,  auch  in  Italien  gebildet.  Er  lieferte  viele  Arbeiten 
fOr  das  Panoptikum.  Von  ihm  ferner:  Aschenbrödel,  Badende  Kinder,  Christus  und 
die  Samariterin,  etc. 

Biese,  Johann  Helfirieh  und  Mathias,  s.  Bies. 

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68  Biesenberger  —  Rietschel. 

Riesenberger,  falsche  Lesart  für  Niesenbersrer,  s.  d« 

Biesener,  Henri  Francis,  Maler,  geb.  19.  Oct.  1767  in  Paris,  f  7.  Febr. 
1828  das.,  Schüler  von  Vincent  nnd  David,  Sohn  eines  Eanst-Tischlers  Louis  XV L 
Während  der  Revolution  Hess  er  die  Kunst  liegen  und  widmete  sich  dem  militftriscfaen 
Beruf,  musste  aber,  da  seine  Familie  durch  die  politischen  Ereignisse  verarmt  war, 
den  Dienst  verlassen  und  sich  sein  Brod  mit  Bildnissmalen  verdienen.  1816  ging  er 
wegen  Arbeitsmaiigel  nach  Russland,  wo  er  sechs  oder  sieben  Jahre  lang  in  St.  Peters- 
burg und  Moskau  th&tig  war  und  die  Bildnisse  der  bedeutenden  Persönlichkeiten 
seiner  Zeit  malte.  1823  kehrte  er  nach  Paris  zurück.  Von  ihm  Bildniss  des  Grafen 
von  Cessac  (1810,  Mus.  Versailles),  Bildniss  des  Jean-Fran^ois  Aim6  (ebenda),  Bildniss 
des  Jean-Baptiste  Collin  (ebenda),  Bildniss  des  Ravrio  (Mus.  Louvre).  Sein  Bildniss 
Napoleon  L  musste  er  über  15  Mal  wiederholen.    Med.  1808. 

Riesener,  Lonig  Antoine  L^n,  Maler,  geb.  21.  Jan.  1808  in  Paris,  t  1878 
das.,  Schüler  seines  Vaters  Henri  P'raufois  R.  und  von  Gros.  Er  malte  mit 
Vorliebe  frisch  und  realistisch  aufgelasste  weibliche  Akte.  Von  ihm  die  Malereien 
von  7  P'eldern  der  Decke  der  Senatsbibliotbek,  die  Decoration  des  Irrenhauses  zu 
Charenton,  ferner  Erigone  (1864  Mus.  Luxembonrg),  Zwei  Frauen  und  eine  Ziege 
im  Stall  (1838),  Die  Geburt  Mariae  (1849),  Die  Musen  (1870),  etc.,  sowie  viele  Bildnisse 
auch  in  Pastell.  Med.  3.  Kl.  1836,  2.  Kl.  1855,  Med.  1864,  Kreuz  d.  Ehrenl.  1873.  — 
Seine  Tochter  Rosalie  R«9  geb.  in  Paris  und  Schülerin  ihres  Vaters,  war  auch 
Malerin,  sie  schuf  Bildnisse. 

Rieser,  Michael,  Maler,  geb.  5.  Sept.  1828  in  Schlitters  (Tirol),  Schüler  der 
Wiener  und  Münchener  Akademien,  und  von  Ruhen,  weitergebildet  auf  Reisen  durch 
Italien  (3  Jahre).  Er  malte  Historien,  wurde  Mitglied  der  Wiener  Akademie,  und 
von  1868—88  Professor  an  der  Schule  des  K.  E.  Oester.  Museums.  Von  ihm  Abend 
vor  Christi  Geburt  (Prag,  Rudolfinum),  viele  Altarbilder,  namentlich  aber  Gartons 
zu  Glasfenstern,  etc.  für  Kirchen  in  Nancy,  Trier,  Wien  (Schottenkirche,  Votiv- 
kirche),  etc. 

Riessy  s.  Ries. 

RiesSy  Karl,  Baumeister,  geb.  1833  (?),  f  5.  Jan.  1886  in  Stuttgart.  Unter 
Zwirn  er  war  er  am  Kölner  Dombau  thätig  und  restaurirte  dann  die  Wiesenkircbe  in 
Soest.  1860  wurde  er  Lehrer,  später  Prof.  am  Polytechnikum  zu  Stuttgart  und  lieferte 
zahlreiche  Zeichnungen  für  Fachzeitschriften,  Egles'  Ulmer  Chorgestühl,  Aus'm 
Weerths  Niederrheinische  Eunstdenkmale,  etc. 

Riessy  Paul,  Maler,  geb.  15.  März  1857  in  Ficht werder  (Brandenburg),  studirte 
in  Berlin,  Weimar  und  München,  auch  unter  H.  Eschke  und  Th.  Hagen.  Er 
lebte  in  Weimar,  wo  er  Professor  wurde,  in  München  und  Dessau,  hat  auch  Italien, 
Holland,  Norwegen,  Lübeck,  Dachau  besucht.  Er  malte  Landschaften,  z.  B.  Mond- 
nacht, Strand  bei  Scheveningcn,  Fjordlandschaft,  etc.   R.  hat  auch  radiert. 

Riester,  Martin,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  1815  in  Eolmar,  f  1883. 
1888  kam  er  nach  Paris  und  war  kunstgewerblich  tbfttig.  Von  ihm  Fragments 
d'Ornements,  etc.^  (200  Platten),  Entwürfe  zu  Waffendecorationen,  kleine  Bildnisse,  etc. 
Med.  1855. 

Rieter,  Heinrich,  Maler  und  Radierer,  geb.  15.  Sept.  1751  in  Winterthur, 
t  10.  Juni  1818  in  Bern,  Schüler  von  Schellen  berg,  Graff  und  Aberli.  Er  malte 
Schweizerlandschaften  in  Gel  und  Aquarell  und  war  als  Zeichenlehrer  in  Bern  thätig. 
Von  ihm  Gegend  von  Uttigen  bei  Thun  mit  der  Aare  und  Alpenkette  (Museum  in 
Bern),  Der  Reichenbach  (Kunsthalle,  Winterthur),  etc.  Von  seinen  Kupfern  nennen 
wir  Wasserfall  bei  Reichenbach,  der  Giessbach  am  Brienzer  See,  Gipfel  der  Jung- 
frau, etc. 

Rietfeld,  Joliann,  Bildhauer  des  17.  Jahrhunderts,  f  1703.  Um  1700  war  er 
kgl.  preussischer  Hofbildhauer. 

Rietb,  Benedikt,  g.  Benedikt  von  Lann. 

Rietlioorn,  Jan  Albert  van  den,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  begraben 
13.  Juni  1669  in  Haarlem,  wo  er  1646  Mitgl.  der  Gilde  geworden  war.  Schüler  von 
G.  Vis  seh  er.    Er  malte  Bildnisse  uud  Genrebilder. 

Rietseliel,  Emat,  Bildhauer,  geb.  15.  Dec.  1804  in  Pulsnitz,  f  21.  Febr.  1861 
in  Dresden,  Schüler  der  Dresdener  Akademie,  seit  1826  von  Rauch  in  Berlin,  nach- 
dem er  inzwischen  für  das  Eisenwerk  Lauchhammer  modellirt  hatte  und  vom  Grafen 
Eiusiedel  unterstützt  worden  war.  1830  ging  er  auf  ein  halbes  Jahr  nach  Italien. 
1832  wurde  er  Prof.  an  der  Dresdener  Akademie.  1843  besuchte  er  Holland,  Belgien 
und  Paris.  1851  reiste  er  Erankeitshalber  nach  Palermo.  R.,  eine  der  bedeutendsten 


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Bietschel  —  Rigaud.  69 

Grössen  der  deutschen  Plastik  unseres  Jahrhunderts  verdankt  emen  Theil  seines  Ruhms 
der  Thatsache,  dass  er  mit  dem  strengen  Classizismus  der  Zeit  und  seines 
Lehrers  Rauch  hrach.  Als  fesselnde  Persönlichkeit  lernen  wir  ihn  in  seiner  Selhst- 
hiographie  kennen.  Seine  erste  noch  unter  der  Leitung  Pettrichs  geschaffene  Arheit 
war  ein  Neptun  für  einen  Brunnen  in  Nordhausen.  Als  Hauptwerke  nennen  wir 
ferner:  Denkmal  Friedrich  Augusts  (Dresden),  Lessing  (Braunschweig),  Pietä, 
(Friedenskirche,  Potsdam),  Goethe  und  Schiller  (Weimar),  Carl  M.  von  Weber 
(Dresden),  Lutherdenkmal  zu  Worms  (nicht  eigenh&ndig  ausgeführt),  Büste  Rauchs 
(1857),  Hochrelief  am  Berliner  Opernhaus  (1844),  Bildnissbüsten,  etc.  Mitgl.  und 
Ehrenmitgl.  vieler  Akademien  und  des  Institut  de  France ;  mehrere  gold.  Ehrenmed., 
Preuss.  Orden  pour  le  m^rite,  etc.  Seine  Biographie  (z.  Th.  Selbstbiographie),  von 
A.  Oppermann,  Lpzg.  1868. 

RietBchely  Ernst  (Wilhelm)»  Maler,  geb.  1824  in  Giessmannsdorf  (Sachsen), 
t  2.  Dec.  1860  in  München,  Schüler  der  Dresdener  Zeichenschule.  Er  malte  Aquarelle 
und  Bildnisse  für  die  Höfe  zu  Dresden,  München  und  Wien.  Darauf  bereiste  er  den 
Orient  und  verweilte  einige  Jahre  bei  König  Otto  in  Griechenland.  Die  Lipper- 
heide'schen  «Blätter  für  Kostümkunde "  bergen  einige  seiner  Orientstudien. 

Bietschoof»  Hendrik,  Maler,  geb.  1678  in  Hoorn,  f  um  1746  in  Koog,  Schüler 
seines  Vaters  Jan  C.  R.    Er  malte  und  zeichnete  ebenfalls  Marinen. 

Bletschoofy  Jan  Glaesz  (vielleicht  Claeu  Jansz),  Maler,  geb.  1652  in  Hoorn, 
t  1719  das.,  Schüler  von  A.  Liedts  und  Lud.  Bakhuizen.  Von  ihm  Ruhiges 
Meer  (Mus.  Amsterdam),  Stürmisches  Meer  (ebenda). 

Bietstap,  Antonius  Benardus,  Maler,  geb.  7.  Sept.  1814  im  Haag,  f  1.  April 
1837  das.,  Schüler  von  A.  Seh  elf  h  out.    Er  malte  und  zeichnete  Landschaften. 

Biene,  (Drienx,  Drenx)«  Jehan,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  f  ^^^^  H^* 
1439  illuminirte  er  ein  livre  d'heures  für  den  Herzog  von  Burgund,  1449—50  war 
er  Yalet  de  chambre  und  Illuminator  Philipps  des  Guten. 

Riewel.  Edmund,  Holzschneider,  geb.  14.  März  1829  in  Leipzig,  SchtQer  von 
W.  Alfred  Nie  ho  11s  aus  London.  Er  liess  sich  in  Wien  nieder.  Von  ihm  10 
Friesmedaillons  und  6  Allegorien  (nach  Eiseomcnger,  gez.  von  Bürkner),  5  Mftrchen- 
bilder  und  vieles  Andere  (nach  Richter),  etc. 

Riez,  8«  Beitz« 

BiATant,  Adolphe  Pierre,  Kupferstecher  in  Aquatiutmanier,  geb.  23.  Juni  1821 
in  Paris,  f  10.  Apr.  1859  in  der  Irrenanstalt  zu  Charenton,  Schüler  von  Roemhild, 
J.  Collignon,  L.  Marvy,  Eug.  Giraud  und  A.  Colli n.  Er  stach  viele  Platten 
für  J.  Niels  Werk  „Portraits  de  personnages  cäl^bres  du  XVIe  siäcle",  sowie  für  die 
Zeitschrift  TArtiste.  Ferner  Mutter  Gottes  (1845  nach  Schopin),  Ecce  Homo  (1846 
nach  Guido  Reni),  Andere  nach  Defrance  de  Li^ge. 

Bigra,  8«  Müller  von  Biga. 

Biga,  Jean.  Maler,  geb.  1680,  f  19.  Febr.  1726  in  Lüttich,  wo  er  thfttig  war. 
Für  die  dortige  Nicolauskirche  malte  er  Die  Hochzeit  zu  Gana,  Die  letzte  Oelung, 
etc.    Im  Stadthaus  malte  er  1717—20  verschiedene  Decken  aus. 

Biga,  N.  J.,  Maler,  geb.  1653,  f  1717,  thätig  in  Lüttich,  wo  die  Minoriten- 
Idrche  ein  grosses  Altarblatt  Unsere  Frau  mit  den  Engeln  (1688)  von  ihm  besitzt. 
Andere  Werke  in  weiteren  dortigen  Kirchen,  z.  B.  Kreuzkirche,  St.  Denis,  S.  Johannes 
d.  T.,  S.  Servals,  etc. 

Bigan  j  Bos,  Gaspar  Franoiseo  Joseph  Joan  Matias  Baldiri  und  Hiacinto 
Franciseo  Honorat  Matias  Fere-Martir  Andren  Joan,  Taufnamen  der  Gebrüder 
Claspard  und  Hyacinthe  Bigand,  s.  d. 

Bigand,  (le  Bonx,  g.  Bigan  y  Bob),  Gaspard,  Maler,  geb.  1.  Juni  1661  in 
Perpignan  (Däp.  Pyrönäes  Orientales),  t  28.  M&rz  1705  in  Paris,  jüngerer  Bruder 
des  Hyacinthe  B.  Er  wurde  Hofmaler  und  1701  ausserordentliches  Mitglied  der 
Akademie.  Viele  nicht  bestimmt  bezeichnete  Bildnisse,  die  unter  Hyacinthe  R/s  Namen 
gehen,  mögen  von  Gaspard  R.  herstammen.  Von  ihm  G.  F.  Brignole  (Gal  Brignole- 
Säle  zu  Genua),  Sigra.  Battina  Raggi  Brignole  (das.). 

Bigand,  (le  Bonx,  s»  Bigan  y  Bos),  Hyadnthe,  geb.  18.  (getauft  d.  20.)  Juli 
1659  in  Perpignan  (D^p.  Pyr^nees  Orientales),  f  29.  Dec.  1743  in  Paris,  Schüler  von 
Pezey,  Yerdier  und  Ranc  d.  Ae.  Er  war  4  Jahre  lang  in  Montpellier,  dann  in 
Lyon  thätig  gewesen.  1682  gewann  er  den  grossen  Rompreis,  blieb  aber  in  der 
Heimath,  um  sich  der  Bildnisskunst  zu  widmen,  von  der  er  einer  der  grössten  Ver- 
treter in  Frankreich  wurde.  1688  sass  ihm  der  Bruder  Louis  XIY.  und  war  sein 
Rof  von  da  an  befestigt    1687  wurde  er  Mitglied  der  Akademie  als  Bildnissmaler, 


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70  Bigaud  —  Billaer. 

1700  auf  Grund  seines  S.  Andreas  (jetzt  im  Louvre)  als  Historienmaler,  1710  Pro- 
fessor, 1783  Rektor.  1709  wurde  er  geadelt  Er  malte  62  Jahre  lang  und  darch- 
schnittlich  etwa  35  Bildnisse  im  Jahr.  Ihm  sassen  lünf  Könige,  ziemlich  alle  die 
französischen  königlichen  Prinzen  und  die  meisten  der  Pariser  Berahmtheiten  seiner 
Zeit.  Bilder  yon  ihm  in  den  Galerien  zn  Amiens,  Bamberg,  Basel,  Berlin  (Depot), 
Gasse],  Darmstadt,  Donai,  Dresden,  Dulwich,  Florenz  (Uffizien),  Genf,  Grenoble,  Karls- 
rahe, Lausanne,  Lissabon,  London  (Nat.  Gal.,  Nat.  Portr.  Gal.),  Lyon,  Madrid,  Metz, 
Montpellier,  München,  Nantes,  Neapel,  Nlmes,  Orleans,  Paris,  Ronen,  St.  Petersburg, 
Stockholm,  Strassburg,  Toulouse,  Yalenciennes,  Versailles,  Wien,  (auch  Gal.  Czernin 
und  Liechtenstein),  Zarich,  etc. 

Bigand.  Jean,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1700,  t  ^754.  Er  stach  mehr 
als  hundert  Blatt,  meist  Ansichten,  und  lebte  wohl  in  England  gegen  Ende  seines 
Lebens.  Von  ihm  Marly,  St.  Cloud,  Die  Promenade  im  Tuilerien-Garten,  Marseille, 
Greenwich,  Hampton  Court,  St.  James'  Palace,  etc.  —  Sein  Sohn  (Neffe?)  Jean 
Baptiste  B.9  war  ebenfalls  Kupferstecher. 

Bigand,  John  Francis,  Maler,  geb.  18.  Mai  1742  in  Turin,  f  6.  Dec.  1810 
in  Packington  Hall,  dem  Besitzthum  von  Lord  Aylesford«  Er  stammte  von  einer 
altfranzösischen  Hugenottenfamilie  ab,  kam  1772  nach  England  und  wurde  1784 
Mitglied  der  Ijondoner  Akademie.  Er  veröffentlichte  eine  Uebersetzung  von  Leonardo 
da  Vincis  , Abhandlung  über  die  Malerei.*  Wir  nennen  von  ihm  Deckengemälde  in 
Trinity  House,  Towerhill,  Altarbild  fflr  die  Kirche  zu  Packington,  desgl.  für 
St.  Martin-Outwich  zu  London,  Venus  und  Psyche  (Aquarell);  Verschiedenes  für 
Boydells  Shakspere  -  Gallery,  etc.  —  Sein  Sohn  Stephen  Francis,  geb.  am  1780, 
t  nach  1850,  malte  Bildnisse  und  Historien,  auch  viel  in  Wasserfarben. 

Biganlt,  Napoleon  Engine,  Baumeister,  geb.  26.  Febr.  1841  in  Paris,  Schüler 
von  Lebas  und  der  Ecole  des  beaux-arts.  Er  errang  1868  den  2.  grossen  Rom- 
Preis  auf  Grund  seines  Projekts  für  eine  Haupttreppe  in  einem  Herrscherpalast 

Riggenbaoh,  Christoph,  Baumeister,  geb.  1810  in  Basel,  f  1863  das.,  Schüler 
von  M oller  in  Darmstadt,  weitergebildet  auf  Reisen  nach  Berlin,  München,  Italien 
uud  Frankreich.  Er  restaurirte  das  Baseler  Münster  und  baute  dort  nach  F.  Stadlers 
Plftnen  die  Elisabethkirche.  R.  war  auch  als  archäologischer  Schriftsteller  thfttig. 
Bighettiy  Mario,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  nm  1590  in  Bologna, 
Schüler  von  L.  Massari.  Von  ihm  Erzengel  Michael  (S.  Guglielmo  zu  Bologna), 
Christus  erscheint  der  Magdalene  (S.  Giacomo  Maggiore  das.X  Geburt  (Sa.  Lucia  das.). 
BlghettOy  Agoatino,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  Mit  Andrea  della 
Valle  baute  er  1552— -70  den  Dom  zu  Padua. 

BigO|  Jnlea  Alfred  Vincent,  Maler,  geb.  1810  in  Paris,  Schüler  von  L.  Gogniet. 
Von  ihm  Einnahme  von  Zaatcha  (1858  Mus.  Versailles),  Die  Chirurgen  Scrive  und 
Parier  den  verwundeten  Russen  in  der  Schlacht  von  Inkermann  Hilfe  bringend  (1857 
ebenda),  Heldenmüthige  Hingabe  des  Bürgermeisters  Richaud  von  Versailles,  (ebenda), 
Ueberfahrt  über  den  Tagliamento  u.  A.  (ebenda),  Tnotilo  besucht  den  Heiligen 
Benedikt  (1865  Altar  der  Heiligen  Benedikt-Kapelle  in  der  Kirche  St.-Etienne  du 
Mont),  Die  Kommunion  des  Hl.  Benedikt  (1867  ebenda),  etc.  Med.  3.  Kl.  1857, 
2.  Kl  1859,  1861,  1868. 

Bigo,  Michel,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1815.    Von  ihm  im  Mus.  zu 
Versailles  sechs  Bildnisse   der  Scheiks  von  Cairo.    Ferner   von  ihm  Fanaten-Predigt 
im  Orient  (1804),  Der  Kaiser  am  Grabe  Friedrichs  (1810),  etc. 
Rigonldts,  (Bighola),  s.  Thielen. 

Bikker,  Willem,  Maler,  geb.  2.  Juni  1812  in  Amsterdam,  Schüler  von  F. 
de  Braekeleer.  Er  Hess  sich  in  Rotterdam  nieder  und  malte  Bildnisse,  sowie 
Interieurs. 

Bile,  a.  Gerhard  von  Bile. 

Biley,  John.  Maler,  geb.  1646  in  London,  f  1691  das.,  Schüler  von  J.  Füller 
und  G.  Zoust  Erst  nach  Lelys  Tod  wurde  er  bekannt,  dann  aber  bald  über 
Kneller  vergessen.  Karl  H.,  Jakob  IL  und  William  und  Mary  sassen  ihm,  unter 
Letzteren  wurde  er  Hofmaler.  Von  ihm  femer  Mftnnl.  Bildniss  {Venedig,  Accademia), 
Bishop  Bumet,  Lord  Crewe  und  drei  andere  (London,  Nat.-Portr.-Gal.),  Bishop 
Saunderson  (Christ  Church  Oxford),  etc. 

Billaer,  Jan  ran,  d.  Ae.,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  zwischen  dem  26.  April 
und  28.  August  1568,  wahrscheinlich  in  Löwen,  wo  er  th&tig  war.  1547  übernahm 
er  fflr  die  Stadt  Ldwen  die  künstlerischeVersorgung  des  „Ommegank",  1549  deoorirte 
er  die  Estrade  für  Philipp  H.  Einiug;    1562  schmückte  er  Zimmer  im  Stadthaoa. 


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Rillaer  —  Bing.  71 

Von    ihm   ürtbeil   Salomonis  (1528   Mos.  Berlin,   Depot),   die  Himmelfahrt  Mariae 
(Wien),  Einweihung  eines  Bischofs  (S.  Pierre,  Löwen),  etc. 

BiUaer,  Jan  yan,  d.  J.,  Maler,  geb.  nach  1546  in  Löwen,  f  nach  1591,  Sohn 
und  wahrscheinlich  Schaler  des  Jan  ▼.  B.  d.  Ae.  Er  kam  1580  nach  D&nemark, 
1588  lebte  er  wieder  in  gutem  Ansehen  in  seiner  Vaterstadt.  Seine  Malereien  stehen 
denen  seines  Vaters  nach.    Im  S.  Pierre  zu  Löwen  eine  Auferstehung  von  ihm. 

Bimando.  Glaeomo,  Bildhauer,  geb.  1855  in  Caltagirono,  Schaler  der  neapoli- 
tanischen Akademie.  Er  wurde  Professor  an  dem  Technicum  Flario  Gioia  und 
anderen  Instituten  in  Neapel.  Von  ihm  Entwurf  zu  einem  Viktor  Emmanuel- 
Monument  für  Rom,  Flora  (Marmorstatue,  Zaricb),  Bildnissbasten,  etc.  Qold.  Med. 
Turin. 

Riminaldiy  Orazlo.  Maler,  geb.  1598  in  Pisa,  f  1630,  Schaler  ron  A.  Lomi, 
dann  Ton  0.  Lomi  in  Rom,  bildete  sich  an  Werken  des  Galdara  und  Zampieri 
weiter.  Von  ihm  Martertod  der  Heiligen  Cftcilia  (Oal.  Florenz),  Die  eherne  Schlange 
(Dom  Pisa),  Assunta,  etc.  —  Sein  Bruder  Girolamo  war  ebenfalls  als  Maler  in  Pisa 
thfttig   und  hat  u.  A.  Orasio  R.'s  Assunta  vollendet. 

Bimmer,  William,  Bildhauer,  geb.  20.  Febr.  1821  in  Boston  (Mass.  U.  S.  A.), 
t  21.  Aug.  1879  in  South  Milford  (Mass.  ü.  S.  A.)  War  erst  Mediziner  gewesen, 
1860—70  war  er  Director  der  Kunstschule  in  New- York.  Von  ihm  Der  fallende 
Gladiator,  Osiris,  S.  Stephan.    1864  gab  er  ein  Zeichenlehrbuch  heraus. 

Blnaldi.  Alessandro,  Maler,  geb.  5.  April  1889  in  Cremona,  Schaler  von 
Gallo  Gallina  und  von  Hayez  und  Bertini  an  der  Brera  Akademie  in  Mai- 
land. Er  machte  den  Garibaldi -Aufstand  mit  Von  ihm  Die  letzten  Augenblicke 
Michelangelos,  Die  Waise,  Hamlet  und  Ophelia,  viele  Bildnisse,  etc.  Mitglied  der  Brera 
Akademie;  mehrere  Auszeichnungen.  —  Ein  Antonio  B.  (auch  Blnaldo)  malte  in 
Venedig  seit  1880  Genrebilder.  —  Ein  Claudio  B.  thfttig  in  Florenz  stellte  seit  1884 
Genrebilder  aus. 

Binaldiy  Carlo,  Baumeister,  geb.  1611,  f  1641,  Sohn  des  Girolamo  R.  Von 
ihm  u.  A.  das  Innere  yon  Sa.  Agnese  in  Piazza  Navona  zu  Rom. 

Binaldl,  Domenieo,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thfttig  um  1550  in  Mantua, 
Schaler  von  G.  Pippi  dei  Gianuzzi.  Eine  Folge  von  7  Historien  zur  römischen 
Geschichte,  die  unter  dem  Namen  seines  Lehrers  gehen,  sind  wahrscheinlich  von 
ihm.  Hiervon  besitzt  die  Nat.  Gal.  zu  London  .Jugend  Scipios*  und  „Raub  der 
Sabinerinnen^.  Die  E.  E.  Museen  zu  Wien  .Triumphzug  des  Julius  Caesar**.  R. 
starb  jung. 

Binaldiy  Girolaais  Baumeister,  geb.  1570,  f  1655,  thfttig  in  Rom  und  Bologna. 
Er  war  unter  Andern  an  Sa.  Maria  in  Campitelli  und  S.  Andrea  della  Valle  zu  Rom 
thfttig.  Femer  wird  ihm  die  Eirche  S.  Girolamo  und  Eustachio  vor  dem  S.  Mammolo 
Thore  in  Bologna  zugeschrieben. 

Blnaldi,  Blnaldo,  Bildhauer,  geb.  18.  April  1793  in  Padua,  t  27.  Juli  1878  in 
Rom,  SchOler  der  Akademie  zu  Venedig  unter  M  a  1 1  e  i  n  i ,  dann  von  C  a  n  o  v  a 
in  Rom,  wo  er  spftter  Professor  an  der  San  Luca-Akademie  wurde.  Von  ihm  Adonis 
(Marmor,  Gal.  Parmaj,  Jungfrau  von  Orleans,  Chiron  und  Achilles,  Eva  vor  dem 
Sandenfall,  Armida,  etc.    Gregors  Orden;  Ehrenmitgl.  der  Akademie  in  Philadelphia. 

BinaldL  Santo,  Maler,  gen.  II  Tromba,  geb.  um  1620  in  Florenz,  f  1676  (?), 
Schaler  von  F  n  r  i  n  i.    Er  malte  Schlachtenbilder,  Architekturen  und  Landschaften. 

Blneon,  Antonio  del,  Maler,  geb.  um  1446  in  Guadalajara,  f  um  1500.  Er 
studirte  vielleicht  in  Rom.  Zurackgekehrt  wurde  er  Hofmaler  Ferdinand  des  Eatho- 
lischen,  dessen  Eammerdiener  und  Ritter  des  Santiago  Ordens.  Er  gilt  als  Vater 
der  spanischen  Schule  und  sind  Kor  wenige  Werke  von  ihm  erhalten,  z.  B.  die  Bild- 
nisse von  Ferdinand  und  Isabella  in  der  Eirche  S.  Juan  de  los  Reyes  zu  Toledo  und 
ein  Altar  in  der  Eirohe  zu  Robledo  de  Chabela.  —  Sein  Sohn  und  Schaler  Fer- 
nando del  B.  war  auch  Maler  und  war  1511—14  fdr  die  Eathedrale  zu  Toledo, 
1518  fOr  das  S.  Ildefonso  Collegium  zu  Alcala  thfttig. 

Blnehardt,  (Binehart,  Bhlnehardt),  Bildhauer  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in 
Baltimore  (U.  S.  A.),  f  28.  Oct  1874  in  Rom,  wo  er  stndirt  hatte.  Von  ihm  Bronze- 
thar  am  Eapitol  zu  Washington  (gemeinschaftlich  mit  Thomas  Crawford),  Latona, 
Samariterin,  Flora,  Der  Morgen  (Basrelief),  Die  Nacht  (desgl.),  etc. 

Bing,  Ferdinand  Edvard,  Bildhauer,  geb.  28.  April  1829  in  Eopenhagen, 
t  28.  Mai  1886  das..  Schaler  von  Bissen  und  der  Stockholmer  Akademie,  weiter- 
gebildet auf  Reisen  nach  Deutschland,  Frankreich  und  England;  besuchte  auch  1876 
Italien.   Von  ihm  der  ornamentale  Schmuck  fftr  das  Schloss  Marsvinholm  zu  Höganäs, 


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72  Ring  —  Rinzi. 

6  grosse  Figuren  fOr  das  Rathhftus  zu  Malmö,  Neptun  für  die  Navigationsschule  ra 
Gotenburg,  Froiitongruppe  für  das  Theater  zu  Kopenhagen  (1874— 76)i  die  Statuen 
AndersoDS  und  N.  Ebbesons  zu  Randos,  etc.  Verschiedene  Medaillen. 

Ring^  Herman  toni,  Maler,  geb.  1521  (?)  in  Münster,  f  in  oder  vor  1597  das., 
Sohn  und  Schüler  des  Ludger  tom  R.  de  Ae.,  auch  von  Italien  beeinflusst  Yon 
ihm  Erweckung  des  Lazarus  (1546,  Dom  zu  Münster),  Christus  heilt  die  Kranken  und 
Die  Kreuzigung  (ebenda),  Christus  am  Kreuz  mit  Donatoren  (1560  Mus.  des  Kunst- 
vereins zu  Münster),  Verkündigung,  Auferstehung,  Bildniss  des  Domherrn  6.  von 
Ransfeld  (1565)  u.  A.  (ebenda),  Die  Propheten  und  Sibyllen  (Mus.  Augsburg^ 
Johann  von  Leyden  und  seine  Frau  (1535  Gal.  Schwerin). 

Ringy  Lanritz,  Maler,  geb.  15.  Aug.  1854,  thfttig  in  Kopenhagen.  Er  malte 
Baucrnbilder,  meist  ernste  Episoden. 

Bing,  Lndger  tom,  d.  Ae»,  Maler,  geb.  1496  in  Münster,  f  am  Tage  nach 
Palmsonntas;  1547  das.,  wo  er  thätig  gewesen  war.  Von  ihm  Bildniss  eines  jungen 
Mannes  (1586;  u.  A.  (Mus.  Münster),  Männliches  Bildniss  (Mus.  Berlin). 

Ring.  Lndger  tom^  d.  J«,  Maler,  geb.  nach  1521  in  Münster,  t  1583  (1584?), 
Sohn  und  Schüler  des  Ludger  tom  R.  d.  Ae.  Er  Hess  sich  in  Brannschweig  nieder, 
wo  er  1561  Bürger  wurde.  Von  ihm  Bildnisse  in  Privatsammlungen  und  im  Museum 
des  Kunstvereins  zu  Münster,  Die  Hochzeit  zu  Cana  (1562  Museum  Berlin  Depot), 
Bildniss  eines  Geistlichen  (ebenda),  Miniaturbildniss  (1564  Mus.  Berlin). 

Ring,  Max,  Maler,  geb.  7.  Jan.  1857  in  Lublinits  (Schlesien),  Schüler  der 
Berliner,  der  Dresdener  Akademie  und  von  F.  Keller  in  Karlsruhe,  thfttig  in 
Berlin.  1894  hatte  er  die  Bretagne  besucht  und  unter  A.  Harrison  in  Paris 
weiter  studirt  1898  bereiste  er  Italien.  Von  ihm  Nixe,  Loreley,  Die  Rose,  Ruhe 
nach  dem  Bade,  sehr  viele  Bildnisse,  etc. 

Bing^  NicolanB  tom,  Maler,  geb.  vor  1580,  f  nach  1600,  Sohn  des  Hermann 
tom  R.,  an  den  Italienern  gebildet.  Von  ihm  Die  Grablegung  (1598  Ludgeri-Kirche 
zu  Münster). 

Ring,  (Ryngh),  Pieter  de,  Maler,  geb.  um  1615  in  Leiden  (?),  f  22.  Sept. 
1660  das.,  Schüler  des  J.  D.  de  Heem.  1648  wurde  er  Meister  der  Gilde  za 
Leiden.  Er  midte  Früchte  und  Stillleben  und  bezeichnete  seine  Bilder  oft  mit  einem 
Ring.  Werke  von  ihm  in  den  Museen  zu  Amsterdam,  Berlin  (im  Depot  1650  dat.), 
Dresden  und  Schwerin  (eins  1659  datirt). 

Ringe,  Christoph  Gottfried,  Maler,  geb.  1713  in  Bernburg,  f  1797.  Er  wurde 
irrsinnig  und  zeigen  viele  seiner  Werke  Spuren  der  Krankheit. 

Ringeling,  Hendrik,  Maler,  geb.  23.  Mftrz  1812  in  Leiden,  Schüler  von 
B.  V.  d.  Broeck.    Er  malte  Genrebilder,  Kostümstücke  und  Bildnisse. 

Ringgli,  Gotthart]  Maler  und  Radierer,  geb.  27.  Jan.  1575  in  Zürich,  f  29. 
Jan.  1685  das.  1607  berief  ihn  der  Ratb  von  Bern,  um  den  Glockenthurm  zu  zieren, 
der  1610  vollendet  war;  die  Gem&lde  können  wir  aber  nur  aus  Zeichnungen  und 
Beschreibungen  kennen  lernen.  Von  ihm  ferner  in  Bern  Die  B&renjagd,  Die  Stiftung 
Berns,  Die  Erbauung  der  Stadt,  und  anderweitig  Hiobs  Geduld  und  ein  Gemftlde 
mit  dem  Wappen  von  Zürich.  Von  Radierungen  nennen  wir  Allegorien  auf  die 
Tugenden  (1598),  Allegorie  auf  den  Krieg  und  ein  Todtentanzbild  (1628). 

Ringler,  Ludwig,  Glasmaler,  geb.  1535,  f  1605  in  Basel.  Er  hat  sich  etwas 
an  Holbein  angelehnt,  war  im  übrigen  steif  und  kalt  in  der  Zeichnung.  R.  starb 
als  Senator.  Von  ihm  Wappenscheiben  für  P.  J.  Schenk  zu  Schweinsperg  (Fulda), 
Th.  Brand,  Chr.  Kosin  (1558),  etc.  Auch  Wappen  und  andere  Zeichnungen  sind  von 
ihm  erhalten. 

Ringler^  Slgmnnd  Karl  August,  Bossirer  und  Bildhauer,  geb.  6.  Febr.  1837 
in  Kloster-Kirchheim  (Württemberg),  Schüler  des  Polytechnikums  und  der  Akademie 
in  München.  1855  war  er  an  der  Nymphen  burger  Porzellanmanufaktur  beschäftigt, 
im  folgenden  Jahr  trat  er  in  die  zu  Meissen.  Hier  arbeitete  er  erst  unter  Prof. 
Leuteritz,  dann  selbstständig  als  guter  ornamentaler  Bossirer  und  Modellirer. 

Rint,  Johannes  (Josef).  Bildschnitzer,  geb.  1843  (1845?)  in  Kukus  (Böhmen), 
t  10.  Febr.  1876  in  Wien.  Nachdem  er  schon  als  Knabe  Oebrauchsgegenst&nde  wie 
Pfeifenköpfe,  Schachfiguren,  MessergriiFe,  Pokale,  etc.  geschnitzt  hatte,  bildete  er 
sich  in  München  weiter  aus.  Von  ihm  Radetzkys  Einzug  in  Mailand  (1849  Uolz- 
relief),  Altar  (für  die  Stadt  Budweis),  Kaiserbecher  (1862—64  Hauptwerk,  für  die 
Kaiserin  Elisabeth),  etc.    1865  wurde  er  Hofbildschnitzer. 

Rinziy  Gioyanni)  Graveur,  Ciselleur  und  Plattner,  geb.  18.  Jan.  1838  in  Mai- 
land, Schüler*  der  dortigen  Akademie.    Er  wurde  Zeichenlehrer  an  Torschiedenen 


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Rioliet  —  Riss.  73 

dortigen  Institttten.  1861  scbof  und  Terzierte  er  mit  Goldeinlagen  das  Schwert  das 
Hodena  dem  Viktor  Emmanuel  schenkte  (jetzt  im  Museum  zu  Turin);  1868  trieb  er 
ein  Silberrelief  mit  Paulus  und  Petrus  in  Rom  far  Pio  Nono;  1870  cisellirte  er  eine 
Silbertasse  mit  Jagdemblemen  für  Viktor  Emmanuel,  u.  dergl.  Arbeiten  mehr. 
Italien.  Kronenorden. 

Biollety  Marie  Catherine,  Eupferstecberin,  geb.  14.  August  1755  in  Paris, 
t  1788  (?)  das.  Sie  wurde  1787  die  dritte  Frau  des  Kupferstechers  Jacques  Firmin 
BeauTarlet.  Von  ihr  Der  schlechte  Reiche  (n.  D.  Teniers)  und  Ajisicht  Yon  Gler- 
mont  en  BeauToisis  (1787). 

Bios,  Bieardo  de  los,  Mal^  und  Radierer,  geb.  1846  in  Valladolid,  Schüler 
der  £cole  des  beauz-arts  in  Paris  unter  Pils.  Von  seinen  Radierungen  nennen  wir 
La  fille  du  berger,  Die  Suppe,  Garibaldi,  Thierstück,  Illustrationen  zu  Dumas'  Kame- 
liendame (nach  Besnard),  etc. 

BiOQ,  fdonard,  Maler,  geb.  vor  1846  in  Saint -Servan  (Däp.  Ille-et-Vilaine). 
Von  ihm  Der  Felsen  von  Samois  im  Wald  zu  Fontainebleau  (1863  Mus.  Havre)^ 
Eine  kaiserliche  Jagd  (ebenda),  Enteigagd  am  Meeresstrand  (ebenda);  ferner  Illu- 
strationen zu  „Le  Tour  du  monde",  Ansichten  aus  Südamerika,  Pastelle,  etc. 

Biovlt,  Louis  tidoaard,  Maler,  geb.  26.  October  1780  in  Montdidier  (D^. 
Somme),  f  10.  MArz  1855  in  Paris,  Schfller  von  D  a  t  i  d  und  E  e  g  n  a  u  1 1  (1814). 
Er  gewann  den  2.  Rompreis  auf  Grund  seines  Diagoras'  Triumph.  Durch  Krankheit 
Terlor  er  den  Gebrauch  der  rechten  Hand  und  malte  seit  1820  ausschliesslich  mit 
der  linken.  Von  ihm  Zwei  badende  Frauen  (Mus.  Amiens),  Belagerung  von  Ostende 
im  August  1745  (1887  Mus.  Versailles),  Schlacht  von  Hastembeck  den  26.  Juli  1757 
(ebenda),  Bildniss  des  grossen  Cond^  (ebenda),  Bildniss  Philipps  V.  Ton  Spanien  und 
andere  Bildnisse  (ebenda).  Schlafender  Sayoyard  (Mus.  Douai),  Dorine  und  Tartuffe 
(Mus.  Montargis),  Aurora  (Mus.  St.  Etienne),  etc.  Er  hat  auch  einige  Blatt  auf  Stein 
gezeichnet.    Med.  2.  Kl.  1824,  1.  KI.  1838. 

BiposO)  Spitzname  des  Feliee  Fieherelli,  s.  d. 

Bipp,  8.  VaTasseury  Engine  Charies  PanL 

Bippanda^  Giaeomo,  Maler  des  15.  Jahrhunderts.  Er  studirte  in  Rom  und 
malte  Budnisse. 

Bippel,  Nieolans,  Maler,  geb.  1568  (?)  in  Basel,  f  2.  März  1631  das.  Er 
wurde  1587  Mitglied  der  Malerzunft  und  1624  Bürgermeister.  Er  malte  und  zeich- 
nete Wappen  für  Adelige,  Die  hl.  drei  Könige,  etc.  und  war  kein  bedeutender  Meister, 
der  Tielleicht  in  späteren  Jahren  die  Kunst  aufgab. 

BipplngiUe,  Eduard  Villiers,  Maler,  geb.  1798  in  King's  Lynn  (Norfolk), 
t  22.  April  1859  in  Swan  village  bei  Birmingham.  Er  war  Autodidakt,  bildete  sich 
später  auf  Reisen  nach  Frankreich,  Italien  (1837  und  41)  und  dem  Orient  Von  ihm 
Bildniss  des  Doctor  Raffles  (Mus.  LiTerpool),  Bettler  in  der  Campagna  (Mus.  South 
Keosington),  Der  Fortschritt  der  Trunksucht,  Das  Postamt  auf  dem  Lande,  etc.  Er 
hielt  auch  kunstgeschichtliche  Vorlesungen  und  war  Schriftsteller. 

Bippl-Bdnai^  Joseph,  Maler,  Zeichner  und  Radierer,  geb.  24.  Mai  1861  in 
KaposTär  (Ungarn).  Schaler  von  Herterich  und  Dietz  in  München,  von  Bou- 
guereau,  T.  Robert  Fleury,  Munkaczy  und  Köpping  in  Paris.  Von 
ihm  Mohamed,  F.  Liszt  (Radierung),  Illustrationen  zu  G.  Rodenbachs  yLes  Vierges*, 
Bildnisse  in  Gel  und  Pastell,  etc. 

Blqnler,  Lodewijk,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1795  in  Antwerpen, 
Schtller  von  M.  van  B  r  e  e ,  mit  dem  er  nach  Paris  und  Italien  reiste.  Seit  1820 
war  er  wieder  in  seiner  Vaterstadt  thätig.  Er  malte  genrehafte  Geschichtsbilder, 
Bildnisse,  etc.  Von  ihm  Brigantenfamilie  (Mus.  Brüssel),  Rubens  stellt  seiner  Frau 
Adriaen  Brouwer  vor. 

Bisambovrgy  Fabien  yan^  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1866  in  Lyon, 
Schfller  von  R  e  v  o  i  1  und  der  Schule  zu  Lyon.  Sein  Selbstbildniss  befindet  sich  im 
Mus.  zu  Lyon. 

Bising,  John.  Maler,  geb.  um  1750,  f  nach  1813.  Er  stellte  auf  der  Londoner 
Akademie  Generebilder  besonders  auch  Bildnisse  aus,  von  denen  sich  je  eins  in  Hat- 
fild  House  und  in  der  Bodleian  Librany  zu  Oxford  befinden. 

Bispoliy  Giovanni,  Medailleur,  geb.  1888  in  Neapel,  Schüler  der  dortigen 
Akademie.  Von  ihm  Medaille  für  die  Maritime  Ausstellung  in  Neapel,  Stempel  für 
die  Societä  Pellattieri  das.,  etc. 

Bisg,  Fran^oiSy  Maler,  geb.  1804  in  Moskau,  Schüler  von  Gros.  Von  ihm 
Bildniss  des  Kanzlers  H.  F.  Daguesseau   (Mus.   Versailles),  Tod  des   Erzbischofs 


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74  Risse  —  Ritter. 

Amboise  von  Moskau  (1838),  ErweekuDg  Jalri  Töchterlein  (1866),  Bildoisse,  etc.  — 
Eine  Mdme.  Panline  B.  (GemahliQ  des  Fran^ois  R.?)  war  1838—42  als  Porzellan- 
malerin  in  Paris  th&tig  und  stellte  Gopien  nach  T.  Yecelli,  P.  Yeronese,  Van  Dyck, 
etc.  aus. 

Blsse^  Bolandy  Maler,  geb.  4.  Jan.  1835  in  Köln  a.  R.,  Schüler  der  Düssel- 
dorfer Akademie  unter  Bendemann,  Schadow  und  G.  Sohn,  machte  Studien* 
reisen  nach  Dresden,  München,  Paris  und  den  Niederlanden.  Er  liess  sich  in 
Darmstadt  nieder.  Von  ihm  Christus  vor  Pilatus  (1856),  Der  Gott  und  die  Bajadere, 
Johanna  Sebus  (1864),  Die  letzten  Tage  Yon  Pompeji,  Aschenbrödel  (1868),  riele 
Bildnisse,  etc. 

Risay,  Johann  Anton«  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  t  13.  Mai  1758  in  Prag, 
wo  er  thfttig  war.  —  Ein  Johann  Bmno  B.  (Rissi),  Maler,  aus  der  Schweiz,  war 
im  17.  Jahrhundert  in  Prag  tbälig  und  wurde  dort  1694  getraut. 

Bist,  Johann  Christoph^  Maler,  geb.  17.  März  1790  in  Stuttgart,  f  15.  Mai 
1876  in  Augsburg,  Schüler  der  Wiener  Akademie,  weitergebildet  in  Italien.  Seit 
etwa  1828  w&r  er  in  Augsburg  als  Zeichenlehrer,  1830—40  in  München,  dann  wieder 
als  Vorstand  der  Augsburger  Zeichenschule  thfttig.  Von  ihm  Teich  im  Wald  (Mus. 
Stuttgart),  Bad  Gastein,  etc.  —  Sein  Bruder  Gottfried  B.,  f  1827  (?),  war  Kupfer- 
stecher und  Schüler  yon  G.  ▼.  Müller.  Von  ihm  Stiche  nach  Dannecker,  Riepen- 
hausen.  Schick,  Seele,  Stirnbrand,  Wächter,  etc. 

Riatoro,  Fra.  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts  aus  Campi,  f  1283.  Mit  Fra 
Sisto  (t  1289)  aus  Florenz  begann  er  1278  die  Dominikanerkirche  Sa.  Maria  Noyella 
in  Florenz  zu  errichten.  1280  begannen  sie  die  einzige  gothische  Kirche  Roms  Sa. 
Maria  sopra  Minerva.  R.  kehrte  nach  Florenz  zurück.  Beide  sollen  auch  1252  am 
Pal.  deTriori  zu  Florenz  an  der  Erweiterung  von  Sa.  Maria  Vecchia  (1256)  und  an 
der  Wiederherstellung  der  Garrajabrücke  th&tig  gewesen  sein. 

Risyenno.  (Blsneno),  Jnsepe  (Josef),  Maler,  geb.  um  1640  in  Granada,  f  1721 
das.,  Schüler  aes  Alonso  Gano.  Werke  von  ihm  in  den  Kirchen  seiner  Vater- 
stadt z.  B.  die  Decoration  der  Kuppel  der  Karthftuser.  Er  hatte  auch  die  Bild- 
bauerei  studirt. 

Bitohie,  Alezander  Hay,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  14.  Jan.  1822  in 
Glasgow,  Schüler  yon  Sir  William  Allen  in  Edinburgh.  1841  siedelte  er  nach 
New-Tork  über.  Von  ihm  Washington  und  seine  Generftle,  Baby  wer  ist  das? 
Präsident  Mc.  Gosh  (Bildniss),  etc.  Von  seinen  Kupferstichen  nennen  wir  Washington 
und  seine  Generftle,  Mitleid;  auch  Blätter  nach  Darley,  Guy,  Huntington,  etc. 
Mitgl.  d.  Nat.-Akademie  1871. 

Bitgen,  Hngro  yon,  Baumeister,  geb.  8.  Mftrz  1811  in  Stadtberge  (Westphalen), 
t  1.  August  1889  in  Giessen.  Er  wurde  Professor  und  Geh.  Banrath  in  Giessen.  Von 
ihm  ein  Plan  zur  Burg  Eltz  im  Moselthal.  Ferner  die  Restaurirung  des  Rittersaals 
der  Burg  Reisenberg  bei  Sterzing,  besonders  aber  der  Wartburg  (Aeusseres  und  Inneres 
des  Landgrafenhauses  mit  der  Kapelle,  dem  Zimmer  des  Grossherzogs,  dem  Festsaal, 
der  Kemenate  mit  dem  Bergfried,  etc.).  R.  schrieb  einen  Führer  durch  die  Wart- 
burg. 

Bltrati,  (Bitratti),  Franeesco  de',  s.  Negri,  Glanfiraneesoo. 

BltBcher,  Gottlob  Moritz^  Maler,  geb.  24.  Sept.  1827  in  Dresden,  f  14.  Oct. 
1875  das.,  Schüler  der  dortigen  Akademie  unter  Bendemann.  Von  ihm  Siesta, 
Bauernkind,  Besuch  bei  der  Amme  (1874  Gal.  Dresden),  Genofeya,  etc. 

Bitschl  Ton  Hartenbaeh,  Hieronymns  Heinrich  Jaeoby  Holzschneider,  geb. 
29.  Oct.  1796  in  Erfurt.  Er  war  Autodidakt.  1813  kämpfte  er  in  den  Freiheits- 
kriegen mit,  trat  dann  in  das  Buchüruckergescbäft  seines  Vaters,  wurde  eifriger 
Kunstforscher  und  Sammler  und  arbeitete  1837—1847  für  Leipziger  Buchhändler, 
dann  lange  Zeit  selbständig,  endlich  ausschliesslich  nach  Richter'schen  Zeichnungen. 
Unter  diesen  nennen  wir  Blätter  zu  den  Volksbüchern  von  Marbach,  zu  Dullers 
Deutscher  Geschichte,  zum  Reineke  Fuchs,  etc. 

Ritt,  Angnstin,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  St  Petersburg,  Schüler 
von  De  Quoertemont  in  Antwerpen.    Er  war  in  seinem  Vaterland  thätig. 

Bitter,  Abraham  de,  Maler,  geb.  im  Mai  1668  in  Haarlem,  f  21.  Oct.  1738 
das.    Er  malte  Bauerngenrebilder  in  Wasserfarben. 

Bitter,  Caspar,  Maler,  geb.  7.  Febr.  1861  in  Esslingen,  Schüler  der  Münchener 
Akademie  unter  Herterich  und  L 6 f f t z.  Er  wurde  Lehrer  an  der  Kunstschule 
in  Frankfurt  a./M.,  dann  in  Karlsruhe,  an  der  er  1890  Professor  wurde.  Von  ihm 
Idylle,  Bei  Grossmama,  Nach  dem  Bade,  etc.,  auch  Bildnisse.    Kl.  gold.  Med.  Berlin  1896. 


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Ritter  --  Ritz.  75 

Bitter,  Eduard,  Maler,  geb.  1808  in  Wien,  f  1853  das.,  Schfller  der  dortigen 
Akademie,  deren  Mitglied  er  1848  wnrde.  Von  ihm  Heimgekehrte  Wallfahrerin  (E.  E. 
Mas.,  Wien),  Morgen  nach  dem  Kirchtag  (ebenda),  Der  kranke  Musiker  (1847  ebenda),  etc. 
auch  einige  graphische  Werke. 

Bitter,  FritB,  Maler  und  Radierer,  geb.  1868  in  Nürnberg,  f  1888.  Er 
aquarellirte  und  radierte  alte  Bauten,  Stftdtebilder,  etc. 

Bitter,  €f*  N«,  Maler,  geb.  1748  in  Heilbronn,  f  1809  in  Amsterdam,  wo  er 
eine  Zeit  lang  als  Miniaturbild nissmaler  th&tig  war.  — -  Auch  seine  Tochter  Lonisa 
Cliarlotte  B.  verehel.  de  Nenyille,  f  1813,  war  Malerin. 

Bitter,  Henry,  Maler,  geb.  24.  (26.?)  Mai  1816  in  Montreal  (Canada),  f 
21.  Dec.  1853  in  Düsseldorf,  Schüler  Ton  Groeger  in  Hamburg,  wohin  er  als 
Knabe  gelangte,  von  C.  Sohn  und  yon  R.  Jordan  in  Düsseldorf.  Er  malte  humo- 
ristisehe  Qenrebilder.  Yon  ihm  Die  Strafpredigt  des  Schiffsjungen  (Gal.  Köln),  Ver- 
lobung in  der  Normandie  (1842  Mus.  Leipzig),  Der  Prairiebrand  (1851  Kunsthalle 
Hamburg),  Der  ertrunkene  Sohn  des  Lotsen  (1844  Gal.  Raven^  Berlin),  etc.  R.  hat 
auch  Einiges  radiert  und  eine  Anzahl  von  Steindrucken  geschaffen. 

Bitter,  Johann  Paul,  Maler  und  Radierer,  geb.  1775  in  Köln  a.  R.,  f  um 
1816  das.,  Schüler  von  G.  Manskirch.  Von  ihm  die  Radierungen  Der  Kölner 
Dom,  Graburne,  kleine  Landschaften,  etc.  —  Auch  sein  Bruder  Heinrieh  Joseph  B«, 
geb.  1777?,  t  4.  Aug.  1810  in  Köln  a.  R.,  zeichnete  und  radierte. 

Bitter.  Lorenz,  Maler  und  Radierer,  geb.  27.  Nov.  1832  in  Nürnberg,  Schüler 
▼on  Heide! off.  Er  Hess  sich  in  seiner  Vaterstadt  nieder,  wurde  Professor  und 
aquarellirte  und  radierte  meist  alterthümliche  Städteansichten,  Architekturen  aus 
Nürnberg,  Frag,  Lübeck,  etc.  z.  Th.  nach  Gemälden  seines  Bruders  Paul  R.  Sein 
Aquarell  Die  ehemal.  Wöhrder  Bastei  zu  Nürnberg  gelangte  in  das  dortige  Ger- 
manische Museum. 

Bitter,  Panl,  Maler,  geb.  4.  März  1829  in  Nürnberg,  Schüler  von  G.  Hei- 
de lo  ff  und  £.  Korn,  weitergebildet  auf  Studienreisen  nach  Dänemark,  Frankreich, 
Italien  und  Oesterreich.  Er  war  seit  seinem  4.  Jahre  taubstumm,  wurde  Professor, 
lebte  in  Nürnberg,  und  malte  und  radierte  dessen  alte  Baudenkmäler.  Von  ihm 
Einführung  der  Reichskleinodien  und  Heiligthümer  in  Nürnberg  1424  (Rathhaus  zu 
Nürnberg),  Der  Pellerhof,  etc.    Gold.  Med.  Berlin  1878. 

Bitter,  Paul  d.  J.,  Maler  und  Radierer,  geb.  1859  in  Nürnberg,  f  30.  Aug. 
1888  das.,  Schüler  seines  Vaters  Lorenz  R.  und  von  J.  L.  Raab.  Er  malte 
Bildnisse,  etc.    Yon  ihm  ferner  die  Radierung  Die  böse  Gans  nach  E.  Zimmermann. 

Bitter,  Philipp  Lorenz,  Maler,  geb.  25.  Nov.  1867  in  KOthen  (Anhalt),  Schüler 
der  Berliner  Akademie.    Er  Hess  sich  in  Berlin  nieder  und  malte  Bildnisse. 

Bitter,  Wilhelm,  Maler,  geb.  1860  in  Nürnberg,  Sohn  und  wahrscheinlich 
Schüler  des  Lorenz  R.  Er  malte  Ansichten  aus  Nürnberg  in  Oel  und  Wasser- 
farben. Von  ihm  die  Lichtdruckfolge  Nürnbergs  Vergangenheit  und  Gegenwart 
mit  Text  yon  H.  Boesch  (Nürnberg  1878). 

Bitter,  Willielm  Georflr»  Maler,  geb.  18.  Febr.  1850  in  Marburg  (Hessen), 
Schüler  Ton  G.  Horst  und  A.  v.  Ramberg  in  München.  Er  hielt  sich  mehrere 
Jahre  lang  in  Portugal  und  Madeira  auf.  Um  1883  Hess  er  sich  dauernd  in  Dresden 
nieder.  R.  malte  anheimelnde  Architekturstücke,  besonders  aber  treffliche  Land- 
schaften yon  einfacher  grosser  Auffassung,  frischer  Farbengebung  und  interessanter 
Technik.  Seine  Motive  wählte  er  an  der  Elbe  entlang,  in  Grosssedlitz,  in  Goppeln, 
Dürröhrsdorf  und  anderen  Ortschaften  der  Umgebung  Dresdens,  doch  ist  ihm  alles 
Vedutenhafte  fern.  Von  ihm  Vorfrühling  (1893  Gal.  Dresden),  Mühle  bei  Goppeln, 
Heimkehr  Tom  Felde,  Forellenweiber  im  Sommer,  Strasse  bei  Goppeln,  Vorfrühling 
bei  Neu  Ostra,  Bei  Antons  an  der  Elbe,  etc.  R.  hat  auch  Einiges  auf  Stein  gezeichnet. 
Ehren-Diplom  IL  Kl.,  London  1891. 

Bittig,  Peter,  Maler,  geb.  1789  in  Coblenz,  f  14.  Aug.  1840  in  Rom,  Schüler 
▼on  J.  L.  D ay  id  in  Paris,  dann  besonders  yon  Oyerbeckin  Rom  beeinflusst,  in  dessen 
Manier  er  Historien  schuf,  z.  B.  Der  ungläubige  Thomas  (Potsdam,  Garnisonkirche), 
Sieg  der  Tugend  (Berlin,  Schloss  Belleyue),  Die  Flucht  nach  Egypten,  Merkur  als 
Erfinder  der  Leier,  etc. 

Bittig,  Wenzel,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  f  1772  in  Bilin,  wo  er 
thätig  war. 

Bits,  Heinrieh,  s.  Beitz. 

Bits.  Baphael,  Maler,  geb.  1829  in  Niederwald  (Ganton  Wallis),  Schüler  der 
Düsseldorf  Akademie  und  yon  R.  Jordan  dort.    Nach  Reisen   durch  Deutschland 


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76  Ritzberger  —  Rivera. 

und  die  Schweiz  Hess  er  sich  in  Sion  nieder.  Von  ihm  Ingenieure  im  Gebirge, 
(1881  Mus.  Zürich),  desgl.  (1870  Mus.  Bern),  Der  Hausirer  (1857  ebenda),  Inneres 
der  Kirche  zu  Sion  (Mus.  Hannover). 

Ritzberger,  Albert,  Maler,  geb.  20.  Mai  1853  in  Pfaffstädt  (Oesterreicb), 
Schaler  der  Wiener  Akademie  unter  v.  Angeli.  Er  Hess  sich  in  Salzburg,  dann 
in  München  nieder  und  malte  Genrebilder  sowie  Bildnisse.  Von  ihm  Ghypre,  Gold- 
fische, Herzensfrage,  etc. 

Rivaltay  Angnsto,  Bildhauer,  geb.  1888  (1886?)  in  Genua,  Schüler  der  dortigen 
Akademie,  weitergebildet  seit  1859  in  Florenz,  wohin  er  nach  Theilnahme  am 
Feldzug  zur  Befreiung  Italiens  wiederkehrte  um  bei  G.  Duprä  sich  zu  vervoll- 
kommnen. 1874  wurde  er  Professor  der  Skulptur  an  der  Florentiner  Akademie. 
Von  ihm  Cavour  (im  Hof  der  National-Bank  zu  Florenz),  Monument  Del  Dragos 
(Campo  Santo,  Genua),  Grabmal  Trachil  (Friedhof,  Nizza),  Kind  mit  einem  Bock 
spielend  (Marmorgruppe),  G.  B.  Niccolini  (Königl.  Gal.,  Neapel),  Viktor  Emmanuel- 
Monument  (Livorno),  Herkules  den  Gentauren  niederschlagend  (Nat.TGa].,  Berlin),  etc. 
Mehrere  Auszeichnungen. 

RlyalZy  Antoine«  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  6.  März  1667  in  Toulouse, 
t  7.  Dec.  1735  das,  Sohn  und  Schüler  des  Jean  Pierre  R.  Er  hielt  sich  kurze 
Zeit  in  Paris,  dann  wieder  in  Toulouse  auf  und  Ring  darauf  nach  Rom,  wo  er 
einen  Preis  an  der  Luca-Akademie  auf  Grund  seines  Titanensturzes  gewann.  Endlich 
kehrte  er  in  seine  Vaterstadt  zurück,  wo  er  viele  Geschichtsbilder  malte  und  eine 
Schule  gründete,  die  1726  zur  königlichen  Akademie  erhoben  wurde.  Von  ihm  im 
Mus.  Toulouse  Gründung  der  Stadt  Angora,  Gefangennahme  Sosthenes  Königs  von 
Macedonien,  Die  Verkündigung,  Selbstbildniss  u.  A.  mehr;  Diana  und  Acteon  (Mus. 
Narbonne),  Geburt  des  Dauphins  (Kirche  d.  Minimes  zu  Toulouse),  Christus  (Kapelle 
der  christlichen  Brüder).    R.  hat  eine  Anzahl  Platten  radiert. 

Biyals,  Barth^lemy,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1702  (n.  A.  1724  in  Tou- 
louse), t  nach  1771,  Schüler  und  Nefife  (?)  des  A  n toine  R.  Er  hat  nach  den  Werken  der 
drei  R.'s  und  auch  nach  B.  Luti  radiert  und  war  bedeutender  als  Stecher,  wie  als  Maler. 

Bivalz,  Jean  Pierre,  Maler  und  Baumeister,  geb.  27.  Juli  1625  in  Labastide 
d*Anjou  (D^p.  Aude),  f  17.  Mai  1706  in  Toulouse,  studirte  erst  die  Rechte  ehe  er 
sich  der  Kunst  widmete  und  Schüler  des  Geistlichen  Ambroise  Fredeau  wurde. 
Dann  ging  er  nach  Italien,  und  hielt  sich  9  Jahre  lang  in  Rom  auf.  Nach  Toulouse 
zurückgekehrt,  wurde  er  zum  Maler  und  Baumeister  des  H6tel-de-Ville  ernannt, 
welches  er  mit  Kunstwerke  schmückte.  Von  ihm  Selbstbildniss  (Mus.  Toulouse),  Cl^- 
mence  Isaure  (ebenda),  Die  Heimsuchung  (St.  Etienne,  Toulouse),  Johannes  der  Täufer 
der  Jungfrau  das  Abendmahl  reichend  (Saint-Sernin,  Toulouse);  ferner  baute  er  das 
Haus  der  Theatiner,  die  Kirche  Saint  Järöme  und  das  Hotel  de  Malte. 

BiralZy  Jean  Pierre»  gen.  Chevalier  Bivalz,  Maler,  geb.  im  Sept.  1718 
(n.  A.  1720  ?)  in  Toulouse,  t  26.  Juli  1785  das.,  Schüler  seines  Vaters  Ante  in  e  R.  und 
des  Suhl ey ras,  weitergebildet  während  eines  zwölQährigen  Aufenthalts  in  Italien, 
worauf  er  in  die  Heimaüi  zurückkehrte  und  Maler  des  Stadthauses  zu  Toulouse  wurde. 
Von  ihm  Geburt  Christi  (Mus.  Toulouse),  Geburt  des  Hl.  Johannes  des  Täufers, 
(Peterskirche  das.),  Apotheose  des  Hl.  Saturnin  (St.  Exupärekirche).  R.  verö£fent- 
lichte  „l'Analyse  des  Ouvrages  de  peinture,  scuptnre,  etc.  qui  sont  dans  THötel-de- 
Ville  de  Toulouse",  und  „Recueil   des  morceaux  d'antiquitäs  composant  son  cabinet". 

Bivarola,  Alfonso,  gen.  II  Ohenda,  Maler,  geb.  1607  in  Ferrara,  1 1640  das.  (?), 
Schüler  von  C.  B  o  n  o  n  i.  Werke  von  ihm  in  den  Kirchen  seiner  Vaterstadt  z.  B. 
Taufe  des  Hl.  Augustin  (Augnstinerkirche),  die  Auferstehung  (Theatinerkirche),  Marter 
der  Heiligen  Catharioa  (S.  Guglielmo),  etc. 

Biyas,  Francesco  Paolo«  Baumeister,  geb.  15.  Febr.  1854  in  Palermo,  Schüler 
der  Akademie  zu  Neapel.  Von  ihm  zahlreiche  Entwürfe  z.  B.  zum  Justizpalast  in 
Rom,  zum  Zootechnischen  Institut  in  Palermo,  das  Haus  des  Bildhauers  Valenti  und 
viele  andere  Privathäuser  das.,  etc. 

Bive.  Pierre  Lonis  de  la,  s.  Lariye-Godefroy* 

Bivelli,  Galeazzo^  gen.  DeUa  Barba,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  aus  Cremona. 

Biyelloy  B.  Moretto,  GrUtofero. 

Biveray  Gioyanniy  Kupferstecher,  geb.  um  1776,  t  ^^^^  1B28,  Schüler  von 
R.  Morghen,  thätig  in  Florenz.  Er  stach  in  Linienmanier  nach  Angeli,  Barbieri, 
Dolce,  Reni,  Vecelli,  etc. 

Rivera,  J.  A.,  Maler  des  19.  Jahrhunderts,  f  1860  in  Madrid,  wo  er  Direktor 
des  Museums  und  der  Akademie  wurde.  Ven  ihm  Der  Eid  des  Prinzen  von  Asturien. 


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RWerditi  —  Bizi.  77 

Rlyerditi,  Mareantonlo,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Alessandria  della 
Paglia,  t  1744  in  Bologna,  studirte  in  Bologna,  welche  Stadt  auch  Werke  von  ihm 
in  den  Kirchen  besitzt,  z.  B.  Die  Empföugniss  (Kirche  der  Kamaldnlenser),  Der  Hl. 
Franz  yon  Paula  (Sa.  Maria  de  Foscherari-Kirche). 

Riy^re.  Briton^  Maler,  geb.  14.  Aug.  1840  in  London,  Sohn  und  Schaler  des 
William  B.,  auch  SchQler  von  J.  P  e  1 1  i  e ,  auf  Beisen  nach  Italien  weitergebildet. 
Er  liess  sich  in  London  nieder  und  wurde  der  yiclleicht  hervorragendste  Thiermaler 
seiner  Zeit,  der  es  yerstand  die  Thiere  uuposirt,  nicht  yermenschlicht  darzustellen,  und 
sie  yortrefflich  im  Zusammenhang  mit  antiken  Menschen  malte.  Von  ihm  Odysseus 
und  seine  verwandelten  Gefährten  (Gal*  Schwerin),  Daniel  in  der  Löwengrube,  rerse- 
polis,  Nimrod  (1890),  Sein  einziger  Freund,  Spielgenossen,  Sympathie,  Die  Nachtwache 
(1880),  Argus.    Mitgl.  der  Akademie  1881.    Med.  Philadelphia,  Wien,  etc. 

Biyi^re^  Charles  Philippe  de  1«,  s.  Lariyi^re,  Cliarlea  Pliilippe  de. 

Biyi^re,  Fran^ois,  Maler,  geb.  vor  1675  in  Paris,  f  nach  1746,  in  welchem  Jahr 
er  noch  in  Livomo  lebte,  SchQler  von  Largillibre.  Er  malte  treffliche  Werke  in 
Livorno,  blieb  aber  ziemlich  unbekannt.  Von  ihm  dort  Der  Hl.  Gregor  tauft  einen 
König  (Armenische  Kirche),  Ausschmückung  der  Villa  Jabach,  TQrkenbilder,  etc. 

Riyiere^  Gillis  yan  der,  Bildbauer  des  16.  Jahrhunderts,  gen.  Egidio  Fla- 
mingo und  Egidio  della  Riyiera,  f  1600  in  Bom.  Von  ihm  dort  Moses  (S.  Giovanni 
in  Laterano),  Grabmal  eines  Herzogs  yon  Cleve  (Sa.  Maria  delF  anima),  Basreliefs 
(Sa.  Maria  Maggiore),  etc. 

Biyi^re,  Henii^  Maler,  Badierer  und  Holischneider,  geb.  1860  in  Paris.  Seine 
Badierungen  zeigen  uns  Ansichten  von  Paris,  etc.  Ganz  prachtyoU  sind  seine  Farben- 
holzschnitte, manchmal  von  14  und  mehr  Stöcken  gedruckt,  die  er  alle  selbst 
schneidet,  ihre  Farbenstimmung  ist  meist  wunderbar.  Er  hat  u.  A.  grosse  An- 
schauungsbilder für  Schulen  in  dieser  Art  geschaffen :  wir  nennen  L'hiver,  Der  Morgen 
(SchifferdorfJ,  Mittag  (Flusslandschaft),  Abend  (Pferd  zur  Tränke  gefQhrt),  Nacht 
(Fischer  auf  hoher  See),  etc.  Zu  Albums  vereint  eritchienen  La  tentation  de  St. 
Antoine,  La  Marche  a  T^toile,  L*enfant  prodigue,  Glair  de  lune,  Le  juif  errant,  u.  A.  m. 
(meist  mit  Musik). 

Riyi^re,  Henry  Parsonsy  Maler,  geb.  vor  1820,  f  im  Mai  (?)  1888  in  St  John's 
Wood  (London),  Schüler  der  Londoner  Akademie.  1884  wurde  er  Mitglied  der 
Aquarellisten-Gesellschaft.  1867  zog  er  nach  Bom,  wo  er  längere  Zeit  yerweilte. 
Er  malte  Gescliichtsbilder  und  Genre  in  Wasserfarben. 

Riyi^re,  William,  Maler,  geb.  1806  in  London,  f  im  Sept.  1876  in  Oxford, 
SchOler  der  Londoner  Akademie,  Bruder  des  Henry  Parsons  B.  Von  1849—59  war 
er  Zeichenlehrer  in  Cheltenham,  dann  in  Oxford. 

Riyola,  Ginseppe,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  1740,  Schüler  von  Ph.  Abbiati. 

Biyola,  Miehael,  Kupferstecher,  geb.  yor  1680,  f  ^^^^  ^716.  Seit  ungefähr 
1690  war  er  in  Prag  thätig.  Von  ihm  eine  Folge  aus  dem  Leben  des  Hl.  Romedins, 
Die  Dreieinigkeit,  Ansichten  von  böhmischen  Schlössern  und  Kirchen,  Sinnbilder,  etc. 

Riyonlon,  Antoine,  Maler,  geb.  16.  Febr.  1810  in  Cusset  (Däp.  Allier),  f  28. 
März  1864  in  Paris  durch  Selbstmord,  Schüler  von  Picot.  Von  ihm  Schlacht  von 
Alma  (1857  Mus.  Versailles),  Tod  des  d'Ailly  (1835),  Eine  Fahrt  auf  dem  Wasser 
(1842),  Junges  Mädchen  die  Liebe  fliehend,  Bildnisse,  etc.  Er  hat  auch  Einiges 
lithographirt,  darunter  das  gute  Bildniss  des  Baron  Ideville.  Med.  8.  Kl.  1^6, 
desgl.  1857,  1859. 

Rixmont,  s«  Raymond. 

Riii,  Franoiaooy  Maler,  geb.  1608  in  Madrid,  f  2.  Aug.  1685  im  Escorial  bei 
Madrid,  Sohn  des  Antonio  B.,  Schüler  des  Yiucenzio  Carducho.  1658  wurde  er 
zum  Maler  der  Cathedrale  zu  Toledo,  1656  zum  Maler  Philipps  IV.,  später 
Carls  U.  ernannt.  Er  malte  überaus  rasch  und  nicht  besonders  gut.  Mit  P.  Nuikez 
decorirte  er  1648  das  Alcazar  Theater  in  Madrid.  Ferner  von  ihm  Auto  da  Fe 
1680,  Bildniss  eines  Generals  (Mus.  Madrid),  Decorationen  für  das  Buen  Betiro 
Theater,  Die  Anbetung  der  Hirten,  etc.  Anderes  in  Königl.  Palästen,  in  der  Kapelle 
del  Ochavo,  in  der  Kuppel  yon  S.  Antonio  de  los  Portugueses,  etc. 

Billy  Fray  Jnan,  Maler,  geb.  1595  in  Madrid,  t  1675  in  Monte  (Jassino 
(Italien),  Schüler  von  Mayno,  Bruder  des  Francisco  B.;  1628  (1626?)  wurde  er 
Benedict inermönch  in  Montserrat,  studirte  in  Salamanca  und  wurde  Abt  des  Klosters 
MediLa  de  Gampo  in  Madrid.  Zuletzt  kam  er  nach  Italien  wo  ihm  Clemens  X.  ein 
Bistbum  schenkte,  doch  starb  er  ehe  er  es  antreten  konnte.  Von  ihm  S.  Francisco 
empfiängt  die  Wnndenmale  (Mus.  Madrid),  Altarblatt  u.  A.,  (S.  Millan  de  la  Cogulla 


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78  Rizo  —  Robbia. 

de  Ynso),  Altarbild  (S.  Mariin  in  Madrid^  desgL  (8.  Juan  Baotisia  in  Bnrgos),  Meise 
des  Hl.  Benedikt  (Akad.  San  Fernando),  etc. 

Blio.  (Biuo),  Francesco,  ••  Santa  Grooe. 

Blui;  Sebastiane,  s.  Ricci. 

Rizzo^  Andrea^  eigentl.  A.  BreirnOy  (aacb  Crispo  gen.),  Bildbaner  und  Gold- 
schmied, geb.  1421  in  Osteno  bei  Como,  f  1^06  in  Rom.  Von  ihm  Altar  in  der 
Sakristei  von  Sa.  Maria  del  Popolo  za  Rom  (1473),  Zwei  Alt&re  in  einer  Kapelle 
das.,  der  Piccolomini-Altar  im  Dom  zu  Siena  (1485),  das  Tabernakel  in  der  Mad. 
della  Quercia  vor  Viterbo  (1490),  das  Grabmal  RoTerella  in  S.  demente  (gemeinsch. 
mit  G.  Da  Im  ata),  Zwei  Tabernakel  in  Osteno,  etc. 

BiizO)  Antonio«  (auch  Crispo  gen.),  Baumeister  und  Bildhauer,  geb.  um  1430 
in  Verona,  f  nach  1497.  Von  ihm  Adam  und  Eva  (Porta  della  Garta  am  Dogen- 
palast   und    Schildhalter   ebenda),  sodann   muthmasslich    das    Grabmal   des  Dogen 

F.  Foscari  in  der  Frarikirche  zu  Venedig,  das  des  Dogen  Tron,  ebenda,  das  des 
Dogen  P.  Malipiero  in  S.  S.  Giovanni  e  Paolo  und  das  des  Dogen  N.  Marcelk) 
ebenda,  etc.  Er  war  Ingenieur  der  Republik  im  Krieg  gegen  die  Türken  und  leitete 
1483—90  die  Ausschmückung  des  grossen  Hofs  des  Dogenpalasts.  Als  Hauptwerk 
wird  ihm  die  Riesentreppe  zugeschneben.  Er  arbeitete  auch  in  Rongo  und  Vicenza. 
1498  entfloh  er  wegen  Unterschlagungen  nach  Ancona  und  Foligno. 

Bizzoni»  Alexander,  geb.  28.  Jan.  1886  in  Riga,  Schaler  der  St  Petersburger 
Akademie,  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Westeuropa,  besonders  in  Paris  und  Rom, 
wo  er  sich  1865  niederliess.  1869  erhielt  er  den  Professortitel.  Von  ihm  Jude  und 
Soldaten  beim  Wtlrfeln,  Osteria  (Gal.  Riga^,  Dilettanten-Quartett,  Synagoge  in  Lir- 
land,  GemasebandluDg  in  Frascati,  etc. 

Bizzoni.  P.  A.,  Maler,  geb.  1822.  Er  malte  u.  A.  Thierbilder. 

Boba^  (Bobba),  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts  aus  Venedig,  liess  sich  vor 
1728  in  Laibach  nieder.  Von  ihm  BOste  Kaiser  Karls  VL,  Brunnen  mit  4  Figuren 
in  Laibach  (1788—43),  Altar  mit  zwei  schwebenden  Engeln  (St  Jakob,  LaibachX  etc. 

Bobatto^  Gioyanni  Stefano.  Maler,  geb.  1649  in  Savona,  f  1783,  Schüler  yon 

G.  Maratti  in  Rom.  Er  malte  Historien  in  Rom  und  Genua,  wurde  zuletzt  aber 
Spieler  und  vemachlftssigte  die  Kunst.  Von  ihm  u.  A.  S.  Franciscus  empfftngt  die 
Wundenmale  in  der  Kapuzinerkirche  zu  Genua. 

Bobant,  Alfired  Ernesft,  Lithograph,  geb.  20.  Mai  1830  in  Douai  (D^p.  NordX 
Schüler  seines  Oheims  G.  Dutilleux  und  seines  Vaters  Felix  F.  R.  Er  arbeitete 
besonders  nach  Delacroix  und  Corot,  u.  A.  Erziehung  des  Achilles  (1879  nach 
Eugene  Delacroix),  Zwei  Personen  im  Stehen  plaudernd  (nach  E.  Meissonier),  Zeich- 
nungen auf  collodionirtem  Glas  (nach  Corot),  etc.,  in  Allem  Ober  200  Blatt  Med. 
3.  Kl.  1879  Paris. 

Bobant,  F^lix  Flenry  d.  Ae*;  Lithograph,  geb.  8.  Aug.  1799  in  Douai  (D6p. 
Nord),  Schüler  von  Watelet  Von  ihm  Bildniss  des  Plouvain  (Autolithogr.),  Bildniss 
des  Doctors  Escallier  (desgl.),  Bildniss  des  P.  Pr^vost  (desglA  Ansicht  aus  der  Um- 
gegend von  Brüssel  (Gouache  Mus.  Cambrai).  R.  hat  600  Bildnisse  auf  Stein  ge- 
zeichnet und  der  Stadt-Bibliothek  zu  Douai  eine  Sammlung  historisch  interessanter 
Ansichten,  Bildnisse,  etc.  geschenkt 

Bobba,  s.  Boba. 

Bobbe,  Henri,  Maler,  geb.  1608  in  Courtrai,  f  6.  Mftrz  1899  in  Brüssel  Er 
war  in  Brüssel  thfttig  und  malte  Blumen  und  Fruchtstücke,  Ton  denen  sich  eins  im 
Mus.  zu  Brüssel  befindet.    Leopold -Orden,  Med.  Brügge,  London,  Wien  (1878),  Tperen. 

Bobbe.  Lonis  Marie  Dominique»  Maler  und  Radierer,  geb.  17.  l^oy.  1807 
(1806?)  in  Cfourtrai,  f  1887  (?),  Schüler  der  dortigen  Kunstschule,  Bruder  des  Henri 
R.  Er  war  erst  Advokat  gewesen  und  liess  sich  1830  in  Courtrai,  1840  in  Brüssel 
nieder.  Von  ihm  Schafe  in  den  Bergen  (Kunsthalle,  Hamburg),  Hunde  fallen  einen 
Stier  an  (Mus.  Brüssel),  Landschaft  mit  Thierstaffage  (Mus.  Ghent).  Er  radierte 
u.  A.  5  Thierstücke.  Med.  2.  Kl.  Paris  1855,  gold.  Med.  Brüssel,  etc.;  Mitgl.  der 
Amsterdamer  Akademie  1855;  Kr.  der  Ehrenleg.  1845. 

Bobbia,  Ambrogio  deUa,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  Sohn  (?)  und  Schüler 
des  Andrea  dolla  R.  Von  ihm  Anbetung  der  Hirten  (1504  S.  Spirito  zu  Siena) 
und  vielleicht  Cruzifix-Altar  (ebenda). 

Bobbia,  Andrea  della,  Bildhauer,  geb.  28.  Oct  1485  (n.  A.  1487)  in  Florenz, 
t  4.  Aug.  1525  (n.  A.  1528)  das.,  Neffe  und  Schüler  des  Luca  della  R.,  dem  er 
im  Ganzen  ähnelt  Er  strebt  jedoch  mehr  nach  Lieblichkeit  und  erweiterte  seinen 
Darstellungskreis.    Er  arbeitete  fast  nur  in  Thon;  von  Marmorarbeiten   kennt  man 


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Robbia  —  Robelin.  79 

Dur  den  Hocbaltar  in  Sa.  Maria  delle  Grazie  zu  Arezzo.  Im  Dom  das.  mehrere 
Altftre  (Tbon  wie  die  folgenden),  desgl.  in  dem  Wallfahrtsort  Verna  bei  Arezzo ;  an 
der  Halle  der  Innocenti  in  Florenz  die  berühmten  Wickelkinder;  in  der  Loggia  di 
S.  Paolo  das.  Medaillons  mit  Heiligen  und  eine  ThOrlnnette;  im  Mus.  zu  Viterbo 
eine  Bildnissbfiste;  Madonnendarstellungen  am  Portal  des  Doms  zu  Prato  (1487),  des 
Doms  zu  Pistoja  (1509),  im  Chor  von  Sa.  Maria  Nuova,  im  Mus.  Nazionale  und 
▼iele  Andere  auch  in  cisalpinen  Museen.  An  manchen  seiner  Werke  hatteü  seine 
f&nf  Söhne  Theil. 

BobMa,  OiOTamil  della,  Bildhauer,  geb.  1469,  f  1^29  (?),  Sohn  und  SchOler 
des  Andrea  della  R.,  der  letzte  Hauptmeister  dieser  bertUimten  Familie.  Seine 
Werke  sind  meist  schon  yielfarbig  bemalt,  die  Glasur  ist  schlechter  als  die  seines 
Vaters  und  des  Luca  della  R.  Von  ihm  Brunnen  (1497  Sa.  Maria  Novella,  Florenz), 
Fries  Ober  der  Halle  des  Ospedale  del  Ceppo  zu  Pistoja  (1514—25  Hauptwerk), 
Pietä  (S.  Feiice  Florenz),  desgl.  (S.  Salvatore  das.),  viele  andere  Arbeiten  in  anderen 
Kirchen  von  Florenz,  sowie  des  übrigen  Italiens.  Er  oder  seine  Schüler  fingen 
schon  an,  plastische  Werke  anderer  Künstler  in  glasirtem  Thon  zu  copiren. 

Bobbia,  Girolamo  della,  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  in  Florenz,  f  4.  Aug. 
1566  in  Nesle.  Vor  dem  Jan.  1529  kam  er  nach  Paris  und  arbeitete  bis  1535  am 
Ghateau  de  Madrid  (Ghat.  de  Boulogne)  das.  1546  erwarb  er  ein  Haus  in  Puteaux. 
1564/5  schuf  er  die  Marmorstatue  Gatherina  de'Medicis  für  das  Grabmal  Henri  II. 
zn  8.  Denis. 

Robbia,  Lnea  della,  berühmter  Bildhauer,  geb.  1399/1400  in  Florenz,  f  20. 
Febr.  1482  ebenda.  Sein  Hauptruhm  beruht  auf  der  Ausübung  seiner  Erfindung, 
den  Thon  zu  bemalen  und  zu  glasiren.  Er  behält  bei  allem  Naturalismus  eine  hohe 
Schönheit  stets  im  Auge  und  kommt  in  der  stilvollen  Behandlung  des  Reliefs  der 
Antike  am  nftchsten,  obwohl  sich  nie  unmittelbare  Anklftnge  an  diese  bei  ihm  vor- 
finden. Seine  Werke  waren  zu  seinen  Lebzeiten  ebenso  hoch  gesch&tzt  wie  heute, 
seine  Thonplastik  wurde  ajs  monumentales  Decorationsmittel  hr  die  Architektur 
mit  Freuden  begrüsst  und  verwendet.  Meist  sind  es  Reliefs,  die  Figuren  weiss  auf 
blauem  Grund ;  auch  andere  Farben  kommen  vor,  sowie  später  naturalistisch  bemalte 
Arbeiten.  Von  seinen  Werken  nennen  wir  Orgelbalnstrade  fbr  den  Dom  in  Florenz 
(von  1431  an,  jetzt  im  Müseo  deirOpera,  dort),  Bronzethürflügel  (Sakristei,  Dom 
Florenz),  Grabmal  des  Bischofs  Federighi  (1456  Sa.  Trinitä,  Florenz)  und  die  glasirten 
Thonarbeiten,  Medaillons  mit  den  Evangelisten  (Gappella  Pazzi,  Sa.  Groce,  Florenz), 
Gassirte  Decke  (Gruzifixkapelle  in  S.  Miniato  das.),  Vier  Medaillons  mit  den  Gardinal- 
tugenden  (1459—66  Grabkapelle  des  Gardinais  von  Portugal,  ebenda);  ferner  Reliefs 
(Lunetten  und  Tabernakel)  in  der  Sakristei  des  Doms  zu  Florena,  S.  Domenico  zu 
Urbino,  in  vielen  Kirchen  nahe  bei  Florenz,  im  Museo  Nazionale  das.,  in  Orsanmichele  das., 
in  S.  Giovanni  fuorcivitas  zu  Pistoja,  etc.;  auch  in  Museen  zu  London,  Paris  und  Berlin 

Robbia.  Lneca  deUa,  n.,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  f  nach  1546  in  Paris, 
Sohn  des  Andrea  della  R.  Mit  seinem  Bruder  Matt ia  della  R.  schuf  er  den  Fnss- 
boden  in  den  Loggien  etc.  des  Vatikan.  Von  ihm  auch  in  der  Bibliothek  das.  eine 
Madonna  mit  Heiligen  (1499).  Zuletzt  kam  er  mit  seinem  Bruder  Girolamo  nach 
Paris  und  half  ihm  bei  dessen  Arbeiten. 

Robbia,  Hattia  della,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  Sohn  und  Schüler  des 
Andrea  della  R.  Er  arbeitete  mit  seinem  Bruder  Lticca  dellaRII.  im  Vatikan. 
Von  ihm  ferner  Altar  mit  Mariae  Krönung  (1527  in  der  GoUegiata  a  Montecessiano 
bei  Macerata)  und  wahrscheinlich  der  Altar  mit  Mariae  Verktlndigung  in  Sa.  Maria 
del  Soccorso  zu  Arcevia  (nach  1580). 

Bobbins,  Horaee  Woloott,  Maler,  geb.  21.  Gct.  1842  in  Mobile  (AlaU.  S.  A.), 
Schüler  von  August  Weidenbach  und  James  M.  Hart,  1865  besochte  er 
Jamaica,  die  drei  folgenden  Jahre  Paris,  Südfrankreich,  die  Schweiz,  etc.  Von  ihm 
Herbstzwielicht,  Strasse  in  den  Bergen  (1885),  Ulmen  am  Wege,  etc.,  auch  Aquarelle. 
Mitglied  der  amerik.  National-Akademie. 

Bobbins,  Lney  Lee,  s«  Lee-Bobbins. 

Bobbins,  Biehard  Smith,  Maler,  geb.  1862  in  Selon  (Ghio  ü.  S.  A.),  Schüler 
von  B.  Gonstant,  J.  Lefebvre  und  L.  Doucet  an  der  Akademie  Julien  zu  Paris. 
Er  malte  Landschaften,  auch  in  Pastell,  z.  B.  Einbrechender  Abend,  Alter  Garten,  etc. 

Bobelin«  Charles,  Baumeister,  geb.  1787  in  Nevers,  f  nach  1837,  Schüler  von 
Alavoine.  von  ihm  die  Restauration  der  ersbischü fliehen  Kapelle  zu  Reims  und 
die  Restauration  der  gemalten  Glasfenster  der  Metropolitankirche  von  Besan^n,  ferner 
Project  zur  Restauration  der  Metropolitankirche  von  Tours,  etc. 

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80  Robelot  —  Robert. 

Bobelot,  Jean  Pierre^  Maler,  geb.  1802  in  Lotbringen,  f  nacb  1849,  Scbaler 
▼on  Mansion.  Von  ibm  Miniaturbildnisse,  darunter  ein  Selbstbildniss  (1847)  und 
das  Bildniss  seines  Sobnes  (1850). 

Boberty  Bildbaoer  des  17.  Jabrbunderts.  Eine  Marmorvase  von  ibm  siebt  man 
in  einer  Allee  des  Parks  za  Versailles,  für  den  er  wabrscbeinlicb  aucb  weitere 
Werke  scbuf. 

B6bert,  Alexandre,  Maler,  geb.  17.  Febr.  1817  in  Trazegnies  (Belgien),  f  1890 
in  Brüssel,  Scbüler  der  Brüsseler  Akademie  und  von  Navez,  weitergebildet  in 
Italien.  Er  liess  sieb  in  Brüssel  nieder,  wo  er  Prof.  und  Mitglied  der  Akademie 
wurde.  Von  ihm :  Luca  Signorelli  malt  seinen  todten  Sobn  (Mus.  Brüssel),  Plünderung 
des  Earmeliterklosters  (das.^  Betende  Möncbe  (Mus.  Danzig),  Eine  Probe,  Auf  dem 
Balkon,  Bildnisse,  etc.    Gold.  Med.  Brüssel  1848,  Paris  1855,  Leopoldorden,  etc. 

Bobert,  Alphonse,  Maler,  geb.  19.  März  1807  in  Sövres,  Scbüler  von  L. 
Gogniet,  f  c&cb  1879.  Von  ibm  Ansiebt  des  Ard^be-Tbales  bei  Aubenas  (1827), 
Das  Kloster  Saint  Ponce  zu  Nizza  (1842),  In  den  Wftldem  zu  S^vres  (1880),  etc.  Med. 
2.  Kl.  1831. 

Robert,  Anne  Philippe  £donard,  Zeicbner  und  Litbograpb,  geb.  vor  1800 
in  Paris,  Scbüler  von  Gi rodet.  Er  war  taubstumm  geboren.  1829  etablirte  er 
sieb  als  lithographiscber  Drucker.  Von  ibm  Bildniss  Pius  VII.  (1827  Litbograpbie 
nach  David),  sowie  andere  Bildnisse. 

Robert,  Angnste,  Baumeister,  geb.  25.  Jan.  1790  in  Gray  (D^p.  Haute-Sa6ne), 
Schüler  von  Yergnoux  in  DÖle,  weitergebildet  in  Strassburg.  Er  wurde  Dep.-Bau- 
meister  in  Lons-le-Saulnier.  Von  ihm  mehrere  Brücken  im  Jura,  ein  grosses  Seminar 
(in  Lons-le-Saulnier),  ein  Justizpalast  (ebenda),  Gef&ngnisse  und  eine  Gendarmerie- 
Kaserne  (ebenda),  ferner  Monumentalspringbrunnen,  Kirchen,  Stadthäuser,  etc. 

Robert,  AnrMe,  Maler,  geb.  18.  Dec.  1805  in  Aux  Eplatures  bei  La  Ghaux-de-Fonds 
(Ganton  Neuenburg),  f  21.  Dec.  1871  in  Ried  bei  Biel,  Schüler  seines  Bruders 
Louis  Leopold  R.  1822—30  lebte  er  in  Rom,  1833—85  in  Venedig,  dazwischen 
in  Paris,  1885— -88  in  der  Schweiz,  darauf  bis  1843  in  Italien,  von  nun  an  endlich 
in  der  Schweiz.  Von  ihm  Das  Innere  der  St.  Markuskirche  In  Venedig  (1854  Mus. 
Bern),  desgl.  (Mus.  Basel),  Die  Taufkapelle  in  der  Markuskirche  zu  Venedig  (Nat.- 
Gal.  Berlin),  Seitenkapelle  ebenda  (Mus.  Zürich),  L.  Roberts  Atelier  in  Rom  (1829 
Mus.  Neuenburg),  Sch&fer  aus  der  Gampagna,  etc.  Auch  ein  paar  Steindrucke. 
Gold.  Med.  Paris  1881.  —  Auch  sein  Sohn  Leopold  Panl  R.  war  Maler  und  schuf 
besonders  Bildnisse.  Ein  Bild  von  ibm  gelangte  als  Geschenk  in  die  Luxembourg- 
Gal.  zu  Paris. 

Robert,  Charles,  Maler,  geb.  1837,  f  9.  Nov.  1864  in  Folge  einer  auf  der 
Jagd  erhaltenen  Wunde.    Er  malte  Landschaften. 

Robert,  Charles,  Kupferstecher,  geb.  1806  in  Edinburgh,  f  1872  das.  Er 
arbeitete  kleine  Bildnisse,  Vignetten  und  aucb  grössere  Platten  für  Verleger,  z.  B. 
In  Erwartung  des  Groschens  (nach  A.  Fräser),  Die  Wittwe  (nach  AllanX  etc. 

Robert,  Charles  Jnles,  Holzschneider,  geb.  6.  Dec.  1848  in  Gbartres,  f  5.  Not. 
1898  in  Paris,  Schüler  der  £cole  des  baux-artsund  vonChapon.  Er  schnitt  u.  A. 
nach  Baudry  den  neuesten  100  frcs.-Schein  der  Republik.  Von  ihm  ferner  Der 
Herbst,  Kopf  des  Hl.  Johannes  (nach  Henner);  Anderes  für  „PHistoire  des  peintres** 
von  Gh.  Blanc,  für  das  Journal  „nilustration*,  das  .Magasin  pittoresque*^,  ,Le 
Monde  illustre«.  Med.  8.  Kl.  Paris  1878,  2.  Kl.  1880,  2.  Kl.  Sidney  1879,  Mel- 
bourne 1880,  etc.;  Kr.  derEbrenleg.  1882. 

Robert,  Ernst  Friedrich  Ferdinand,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  15.  Aug. 
1763,  t  12.  Jan.  1843  in  Kassel,  Schüler  seines  Oheims  J.  H.  Tischbein,  weiter- 
gebildet auf  Reisen  nach  Paris  und  Rom.  Am  bekanntesten  wurde  er  seit  1806 
durch  Radierungen,  Schabkunst-  und  Aquatint-Bl&tter.  Er  wurde  Professor  an  der 
Akademie  und  Inspektor  an  der  Galerie  zu  Kassel.  1814  holte  er  die  geraubten 
Bilder  aus  Paris  zurück. 

Robert,  Hnbert,  gen.  Robert  des  Rnines,  Maler,  geb.  22.  Mai  1783  in  Paris, 
t  15.  April  1808  das.,  Scbüler  von  P.  Pann  ini,  weitergebildet  w&hrend  eines  zwölf- 
jährigen Aufenthaltes  in  Italien.  Er  malte  zahllose  Architekturen,  aus  Rom,  Paris  etc. 
1766  wurde  er  Mitglied,  1784  Rath  der  Akademie.  Er  wurde  auch  Museumscustos 
und  Zeichner  der  kgl.  Gärten.  In  der  Revolutionszeit  verlor  er  seine  Aemter,  wurde 
am  8.  Nov.  1793  gefangen  genommen,  erlangte  aber  am  27.  Juli  1794  durch  Ro- 
bespierres  Fall  die  Freiheit  wieder.  1782  und  1791  lud  ihn  Katbarina  II.  nacb 
St.  Petersburg  ein,  er  schickte  aber  nur  Werke  hin.    Bilder  yon  ihm  in  den  Museen 

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Robert  —  llobert-Fleury.  81 

£n  Angen,  Besan^on,  Bordeaux,  Chälons-Bur-Sadne,  Chartres,  Darmstadt,  Dijon, 
Havre,  Marseille,  Montpellier,  Orldaos,  Paris,  Bouen,  St.  Petersburg,  Troyes,  Versailles, 
etc.  R.  hat  auch  in  jungen  Jahren  18  Blatt  radiert,  z.  B.  Kavalleriegefecht, 
Visitenkarte,  Antike  Basreliefs,  10  Ansichten  Les  Soirdes  de  Rome,  etc. 

Robert,  Jean  Fran^ois,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1778  in  Ghantilly,  f  im 
Mai  1832  in  S^vres  (?),  Schüler  yon  Demarne.  Er  wurde  Landschaftsmaler  der 
Grossherzogin  von  Toscana  und  Jagdmaler  des  Herzogs  von  Berry;  ferner  fand  er 
Anstellung  an  der  Manufaktur  zu  S<ävres  und  malte  viel  auf  Porzellan.  R.  starb  an 
der  Cholera.  Von  ihm  Ansicht  im  Park  St.  Cloud  (1819),  Landschaft  (nach  Dujardin 
auf  Porzellan^,  Ansichten  aus  Italien  (Steindrucke),  Selbstbildniss  (desgl.),  etc.  — 
£in  Jean  B.  war  im  18.  Jahrhundert  als  Kupferstecher  thätig.  Er  war  Schaler  von 
Chr.  Lebion  and  soll  in  dessen  Drei-  heziehw.  Vierfarbenmanier  gestochen 
haben.  —  Ein  anderer  Jean  B.,  geb.  1652  (?),  f  7.  April  1715  in  Paris  war  Bild- 
hauer und  hatte  einen  Sohn  Jean  Baptiste  B.,  der  ebenfalls  Bildhauer  war. 

Boberty  Louis  Leopold^  Maler  und  Kupferstecher,  geh  13.  Mai  1794  in  C%aux- 
de-Fonds  (Canton  Neuenburg),  f  20.  M&rz  1835  in  Venedig,  Schüler  von  Gir  ardet  und 
David,  seit  1818  in  Rom  weitergebildet.  Ganz  in  den  Überlieferungen  der  heroi- 
schen, classizistischen  Malweise  steckend,  wendete  er  sich  in  Folge  seines  italienischen 
Aufenthaltes  Darstellungen  aus  dem  südlichen  Volksleben  zu,  mit  denen  er  epo- 
chemachenden Erfolg  hatte.  Seine  Heimkehr  Tom  Feste  der  Madonna  delP  Arco  und 
Ankunft  der  Schnitter  in  den  pontinischen  Sümpfen  (beide  im  Louvre)  wurden  welt- 
berühmt Er  verliebte  sich  in  die  Schwftgerin  Napoleon  IlL  und  nahm  sich  selbst 
das  Leben.  Von  ihm  besitzt  der  Louvre  noch  eine  rOmische  Landschaft ;  ferner  von 
ihm  Studie  einer  Italienerin  (Mus.  Bern),  Eremit  auf  dem  Berg  Epomeo  (Mus.  Nantes), 
Schlafende  Jungfrau  (Berlin  Nat.-Gal.),  Repliken  von  zwei  Louvrebildero  (Berlin, 
Gal.  Raczynski),  Procidanerin  mit  ihrem  Kinde,  etc.,  auch  25  Radierungen,  ein  paar 
Stiche  und  einige  Steindrucke.  I.  Preis  1824;  Ehrenleg.  1831.  Seine  Biographie  von 
Deleduse  (1888),  Feuillet  de  Gonches  Paris  1849,  Zoller  1862,  Clement  Paris  1874, 
L.  Rosenthal  Paris  1898. 

Bobert^  Lonis  Valentin  Elias,  Bildhauer,  geb.  1822  in  Etampes  (Ddp.  Seine-et- 
Oise),  1 1.  Mai  1874  in  Paris,  Schüler  von  D.  d'A  n  g  e  r  s  und  P  r  a  d  i  e  r.  Von  ihm  Christus- 
kind  (1846,  -Mus.  Montargi^,  Houdon  (1852  Marmorbüste  Mus.  Louvre),  General  Pasjol 
u.  A.  (Mus.  Versailles),  4  Karyatiden  (Musical  Academy  Philadelphia),  andere  Werke 
in  den  Museen  zu  Besangen  und  Dijon,  für  die  grosse  Oper  und  andere  GebAude  in 
Paris,  Statuen  und  Büsten  für  die  Städte  Limoges,  Etampes,  Lissabon,  Roanne,  etc. 
Med.  3.  KI.  1847;  Kreuz  der  Ehrenleg.  1858.  —  Eine  Frau  Mathilde  B.,  geb.  in  Nimes, 
Schülerin  von  A.  Tissier,  stellte  zwischen  1870  und  1882  Bildnisse  und  Genrebilder 
an  Paris  aus.  Eine  Venezianerin  von  ihr  gelangte  in  das  Mus.  Marseille. 

Boberty  Nioolas,  Maler  und  Radierer,  getauft  den  19.  April  1614  in  Langres, 
t  25.  Mftrz  1685  in  Paris.  Er  wurde  berühmt  als  Blamen-  und  Miniaturmaler,  nach 
dessen  Zeichnungen  die  Stickerinnen  arbeiteten.  Um  1638  ging  er  nach  Rom.  Für 
den  Prinzen  Gaston  d'Orl^ans  arbeitete  er  an  dem  Recueil  des  Velins.  Er  hat  auch 
Blumen  und  Ornamente  gestochen  z.  Th.  gemeinschaftlich  mit  A.  Bosse,  L.  de 
Chätillon  und  G.  Audran. 

Boberty  Panl  Ponee  Antoine.  Maler  und  Radierer,  geb.  11.  Jan.  1686  in 
Sery  (D^p.  Ardennes),  f  2^*  ^^^'  l'B3  in  Paris,  Schüler  von  J.  Jouvenet  und 
Tisseron,  auch  in  Italien  weitergebildet.  Er  wurde  von  dem  Cardinal  De  Rohan 
protegirt,  Terfeindete  sich  aber  mit  den  meisten  seiner  CoUegen.  Er  leitete  die 
Herausgabe  des  2.  Theiles  vom  bekannten  „Cabinet  Crozat*"  und  hat  selber  14  Blatt 
radiert,  darunter  Loth  (1717),  Elias  Opfer,  Madonna  (nach  R.  Santi),  Bimmelfahrt 
Mariae  (nach  Passari),  Jupiter  und  Antiope  (1723)  und  Bildniss  Villermes.  R.  hat 
auch  einige  Kinderfiguren  modellirt.  Von  seinen  Gem&lden  befinden  sich  mehrere 
in  der  Kapuzinerkirche  Du  Marais  zu  Paris,  Eine  Parade  von  Musketieren  im  Mus.  zu 
Versailles.    Seine  Biographie,  etc.  you  Latouche  (Döle  1810). 

Bobert  le  Long  a«  Long^  Bobert  de. 

Boberl-Flenry^  Josepli  Kieolas,  Maler,  geb.  8.  Aug.  1797  in  Köln  als  Sohn 
franzüsischer  Eltern,  f  5.  Mai  1890  in  Paris,  Schüler  von  Gros,  Girodet  und 
H.  Vernet,  weitergebildet  in  Italien.  Von  ihm  Bartholomäusnacht,  Tasso  im 
Kloster  St.  Onuphrius  (1827),  Heinrich  IV.  im  Louvre  (1836),  Carl  V.  im  Kloster  von 
St.  Just  (1857),  Bildniss  Dr.  Grisolles  und  Karl  V.  (1867),  Cloyis  in  Tours  (Mus. 
Versailles),  Philipp  IV.  u.  zwei  A.  (ebenda),  Christoph  Columbus  (Mus.  Lnxembourg), 
Galilei  (das.),  Zusammenkunft  in  Poissy  u.  A.  (das.);  Andere  in  den  Mus.  Antwerpen. 

AUgemeines  Kflntaer-Lexieon.    8.  Aufl.    4.  Band,  Digitized  by  VfijOOQlC 


82  llobert-Fleury  *—  Roberts. 

MoDtpellier,  Nantes,  Neuenbürg,  Raven^  (in  Berlin),  etc.  Aoeh  4  Wandi^emftlde  im 
Saal  des  Pariser  Handelsgerichts.  Med.  2.  Kl.  1824,  1.  Kl.  1834,  1855  und  1867; 
Er.  d.  Ehrenleg.  1846,  Eomthurkreuz  1867;  Mitgl.  d.  Acad.  des  beaux-arts  1850, 
Prof.  1855,  Dir.  1868  und  1865  wnrde  er  Direktor  der  franz.  Akad.  in  Roul 

Robert-Flenry,  Tony,  Maler,  geb.  16.  Sept.  1838  in  Paris,  Sohn  des  Joseph 
Nicolaus  R.-F.,  Schüler  von  P.  Delaroche  und  L.  Gogniet  Von  ihm  Warschau 
am  8.  April  1861,  Die  letzten  Tage  yon  Gorinth  (1870  Mus.  Luxemboarg),  Yaoban 
reicht  die  Pläne  für  die  Festung  Beifort  ein  (1882  Mus.  Beifort),  Alte  Frauen  in 
der  Kirche,  Mazarin  und  seine  Nichten,  etc.  Med.  1866,  1867,  1870,  1878,  Er.  der 
Ehrenleg.  1873. 

Roberth,  Minna,  Malerin,  geb.  21.  Jan.  1851  in  Frankfurt  a.  M.,  SchCklerin 
yon  A.  Goebel,  A.  Burger  und  Liezenmayer.  Sie  lebte  in  ihrer  Vaterstadt  und 
malte  Genrebilder,  Inneres  von  Bauernhäusern,  etc. 

Roberti,  Albert»  Maler,  geb.  1811  in  Brüssel,  f  1864,  Schüler  Ton  Navez. 
Von  ihm  Taufe  Ghristi,  Karl  Y.  besichtet  das  Kapitel  des  Goldenen  Vliese- Ordens,  eio. 

Robert!,  Domenleo,  Maler,  geb.  um  1690  (?)  in  Rom,  wo  er  als  Architektur- 
Maler  berühmt  und  Lehrer  G.  P.  Paoninis  war.  Von  ihm  besitzt  die  Galerie  za 
Dresden  4  Bilder  von  römischen  Ruinen. 

Robert!,  Ercole,  Maler,  yon  Müller  oben  irrthümlich  unter  Grandi,  Ercole 
de  Boberti  eingeordnet,  ist  um  1455  zu  Ferrara  geb.,  f  gegen  Ende  Juni  1496  das. 
Er  war  Nachfolger  des  G.  Tura,  yon  J.  Bell  in  i  und  A.  Mantegna  beeinfluset^ 
in  Bologna  und  Ferrara  thfttig. 

Roberts,  Dayid,  Maler,  geb.  24.  Oct.  1796  in  Stockbridge  bei  Edinburgh,  f 
25.  Noy.  1864  in  London,  war  erst  Decorationsmaler,  schuf  dann  Theatercoulissen 
und  endlich  Architekturen.  1822  kam  er  nach  London,  bereiste  nach  einander  die 
Normandie,  Spanien  (1832—88),  den  Orient  (1838— 39),  Italien  und  Oesterreich  (1851). 
Er  malte  fast  nur  Architekturen,  daneben  ein  paar  Landschaften  und  geschichtliche 
Darstellungen.  Er  brachte  es  zu  grossem  Ansehen.  Werke  yon  ihm  in  der  Nat.- 
Gal.  zu  London,  dem  South-Kensington-Mus.  das.  (auch  yiele  Aquarelle)  und  der 
Nat.-Gal.  zu  Edinburgh.  R.  yeröffentlichte  auch  einige  Radierungen  und  mehrere 
grosse  lithographirte  Folgen,  z.  B.  Picturesque  Sketches  in  Spain,  Sketches  in  the 
Holy  Land  und  Syria,  Italy  dassical,  historical  und  picturesque.  Seine  Biogr.  yon 
J.  Ballantyne  London  1866. 

Roberts,  Edyyard  Jolin,  Kupferstecher,  geb.  1797,  f  22.  M&rz  1865,  Schüler 
yon  Ghas.  Heath.  Er  arbeitete  für  die  Verleger  nach  Zeichnungen  yon  Birket 
Fester,  Maclise,  S.  Prout,  D.  Roberts  u.  A.,  besonders  aber  ätzte  er  Platten  für 
andere  Stecher  yor. 

Roberts,  Elisabeth  Wentwortli,  Malerin,  geb.  1871  in  Philadelphia  (Pa.ü.S.A.), 
Schülerin  der  dortigen  Akademie  sowie  yon  Bouguerean,  J.  Leiebyre  und  T. 
Robert-Fleury  in  Paris.  Von  ihr  Selig  sind,  die  da  Leid  tragen,  denn  sie  sollen 
getröstet  werden. 

Roberts,  Henr]r,  Kupferstecher,  geb.  um  1710,  f  yor  1790,  thätig  in  England. 
Er  war  auch  eine  Zeitlang  Kunsthändler  und  schuf  meist  kleinere  leicht  yerkäufliche 
Platten.  Von  ihm  u.  A.  Eine  Landschaft  (1743  nach  T.  Smith  of  Derby).  —  Ein 
Henry  B«  R.  lebte  um  1865  in  England  als  Genremaler  und  Aquarellist. 

Roberts,  Howard,  Bildhauer,  geb.  1843  in  Philadelphia,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  unter  Bailly,  1866  yon  Dumont  und  Gumery  an  der  J^cole  des  beauz- 
arts  in  Paris.  Er  liess  sich  in  seiner  Vaterstadt  nieder.  Von  ihm  Hypatia. (Büste), 
Das  erste  Modellstehen,  Lot*s  Weib,  etc. 

Roberts,  James  d«  Ae«,  Kupferstecher,  geb.  1725  in  Deyonshire,  j*  1799  in 
London.  Von  ihm  Landschaften,  etc.  nach  G.  Barret,  Pillement,  J.  Seymour,  Smith 
of  Ghichester,  R.  Wilson,  etc. 

Roberts,  James  d.  J.,  Maler,  geb.  um  1750  in  Westminster  (London),  f  nach 
1808,  Sohn  des  James  R.  d.  Ae.  Er  war  in  Oxford  und  Westminster  thätig  und 
wurde  Hofbilduissmaler  des  Herzogs  yon  Glarence.  Das  British  Mus.  besitzt  Aquarelle 
yon  ihm,  die  Bodleian-Bibliothek  zu  Oxford  und  der  Garrick  Glub  zu  London  Bild- 
nisse.   1809  gab  er  ein  Lehrbuch  der  Aquarellmalerei  heraus. 

Roberts,  Thomas  Sayrtelle,  Maler,  geb.  nach  1750  in  Irland,  f  1826.  Er 
war  erst  Baumeister,  widmete  sich  dann  aber  der  Landschaftsmalerei,  liess  sich  in 
London  nieder,  kehrte  1823  aber  nach  Irland  zurück,  wo  er  eine  Künstlergesell- 
schaft mit  begründen  half.  Das  S.  Kens.  Mus.  London  besitzt  ein  Aquarell  yon  ihuL 
—  Sein  älterer  Bmder,  geb.  um  1750  in  Waterford,  Schüler  yon  G.  Mullens,  war 


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Robertson  —  ttobineaa.  83 

ebenfalls  Maler.  —  Seine  Sehwester  war  ebenfalls  Landschaftsmalerin  und  schuf 
Theaterdecorationen. 

BobertsoB,  Andrew,  Maler,  geb.  14.  Oct.  1777  in  Aberdeen,  f  6.  Dec.  1845 
in  Hampstead  (London),  ScliQlcr  von  A.  Nasmyth.  1801  ging  er  zu  Fuss  nach  London 
nnd  fand  die  UnterstQtzuag  des  B.  West.  Er  wurde  ein  Äusserst  beliebter  Miniatur- 
maler und  Hofmaler  des  Herzogs  von  Sussex,  1815  besuchte  er  Frankreich  und 
Italien.  1841  zog  er  sich  von  der  Kunst  zurück.  Er  war  nebenbei  auch  ein  sehr 
guter  Geigenspieler.  ->  Seine  beiden  Brüder  Alexander  B.  und  Arehibald  R.,  der 
erstere  Schüler  ron  S.  Shelley,  waren  ebenfalls  Maler  und  kamen  nach  New-York. 
—  Ein  Charlea  R.  war  um  1800  in  Dublin  und  London   als    Miniaturmaler  th&tig. 

Robertson»  George,  Maler,  geb.  um  1742  (1749?)  in  London,  f  27.  Sept.  1788 
das.,  Schüler  von  Shiplev^s  Zeichenschule,  weitergebildet  in  Italien,  besuchte  auch 
Jamaica.  Seine  Landschaften  hatten  wenig  Erfolg  und  er  renssirte  darauf  besser 
als  Zeichenlehrer.  Von  ihm  Ansichten  von  Windsor  Castle,  Westminster  Abbey, 
Golebrook  Dale,  auch  einige  Radierungen.  —  Eine  Mrs.  J.  R.  war  tou  1824—44 
als  Miniatnrmalerin  in  London  thätig,  wanderte  nach  Russland  aus  und  wurde  Mitgl. 
der  St.  Petersburger  Akademie. 

Robertson,  Walter,  gen.  Irisli  Robertson.  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  nach 
1800  (?)  in  Ostindien,  thätig  in  Dublin,  wo  er  Miniaturen  malte.  1793  ging  er  nach 
Amerika  und  Ton  dort  nach  Ostindien. 

Robertns  dl  Oderisio.  s.  Oderisio. 

Robetta,  Goldschmiea  und  Kupferstecher  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  tou 
1490 — 1522  in  Florenz.  Um  1512  hat  er  einer  exclusiven  Künstlergeselhchaft  ange- 
hört, die  sich  die  Compagnia  del  Pajuola  nannte,  und  hier  wird  er  als  Goldschmied 
aufgeführt.  Er  arbeitete  nach  F.  Lippi  und  Sandro  Filepepi,  gen.  Botticelli,  hat 
auch  Einiges  Ton  Dürer  entlehnt  R  gehört  zu  den  bedeutenden  frühen  Kupfer- 
stechern Italiens.  Man  hat  ungefähr  15  bezeichnete  Blätter  von  ihm,  im  Ganzen 
werden  ihm  wahrscheinlich  mit  Recht  über  30  zugeschrieben,  darunter  7  Darstellungen 
ans  dem  Alten  Testament,  12  aus  dem  Neuen  und  circa  12  mythologische. 

Roblciek,  Kar],  Maler,  geb.  1887  in  Landshut  (Mähren),  Schüler  der  Wiener 
und  Münchener  Akademien.  Er  arbeitete  in  der  Umgegend  Yon  München  und 
malte  Genrebilder. 

Robida,  Albert,  Maler,  Illustrator,  Radierer  und  Lithograph,  geb.  14.  Mai 
1840  (1848?)  in  Compiägne  (D6p.  Oise).  Von  ihm  Alte  Städte  Yon  Italien,  Alte 
St&dte  der  Schweiz,  von  Frankreich,  Spanien.  Er  lieferte  auch  Garicaturen  für  ver- 
schiedene Zeitschriften,  z.  B.  Paris* Caprice,  La  Kature,  Les  Hommes  d'aigourd*hui 
Garicatnre.  Von  ihm  ferner  Das  zwanzigste  Jahrhundert,  Grande  Mascarade  parisienne, 
PortefeniUe  dHin  vieux  gar^on,  Paris  k  travers,  Tflistoire.  Er  illustrirte  auch  die 
Werke  tou  Rabelais  u.  s.  w.  nnd  war  endlich  als  Schriftsteller  thätig. 

Robie,  Jean  Raptlate^  Maler,  geb.  21.  Not.  1821  in  Brüssel,  Schüler  der 
Brüsseler  Akademie.  Er  malte  StUUeben  und  Blumen.  Ein  Bild  von  ihm  befindet 
sich  lim  Mos.  zu  Gent  Med.  Brüssel,  Haag,  Paris,  Sidney;  Leopold-Orden  1861, 
Komtur  desselben  1881. 

Robin,  Jean  Raptlste  Clande.  Maler,  geb.  24.  Juli  1784  in  Paris,  f  im  Not. 
1818  in  GhoQsy  (D^p.  Loire  et  Ober).  1772  wurde  er  ausserordentl.  Mitglied  der 
Akademie.  Er  malte  Historien  für  die  Kathedralen  yon  Lisieux,  Blois,  für  Kirchen 
in  Orleans,  Fontainebleau,  etc.,  ferner  auch  Bildnisse,  Genrebilder,  etc.  R.  schrieb 
ein  Buch  über  die  Freskenmalerei  und  line  £loge  de  M.  Falconet,  Paris  1791.  — 
Ein  —  R»9  Baumeister,  geb.  1804  in  Roanne,  Schüler  tou  Duphot,  war  seit  1840 
lange  in  St.  Petersburg  thätig,  wo  er  u.  A.  das  Palais  Leuchtenberg  baute.  Später 
Hess  er  sich  in  Bellevue  bei  St.  Marcellin  nieder. 

Robin,  LonlSy  Maler,  geb.  18.  Oct  1845  in  Yillefranche  (D6p.  Rhone),  Schüler 
Yon  J^röme  und  Gnichard.  Von  ihm  Der  rasende  Roland  (1869),  Die  Aepfel 
(1877),  Kriegsrath  im  Jahre  1792  (1881),  etc.,  auch  Bildnisse. 

Roblnean,  C«;  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  um  1750  in  Frankreich.  Er 
wurde  Inspektor  in  den  Zeichenschulen  zu  Paris.  Sein  Bildniss  des  Ministers  Abel 
befindet  sich  in  Hampton  Court,  des  Georg  lY.  als  Kronprinz  in  den  königlichen 
Samminngen.  —  Ein  Jean  Charles  R.  (derselbe  ?)  war  im  18.  Jahrhundert  zu  Paris 
als  Kupferstecher,  Maler  und  Musiker  thätig.  —  Dessen  Sohn  Ang^nste  R.  stellte  in 
Paris  zwischen  1791  nnd  99  Bildnisse,  etc.  aus.  —  Ein  Fräulein  Ciaire  R.9 
Sehfllerin  Yon  Regnault,  stellte  zwischen  1804  und  1824  zu  Paris  staffirte  Land- 
schaften aus. 


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d4  tlobinean-Salare  ^  Bobinson. 

Bobinean-Salare,  Ferdinand  DMt^  Maler,  geb.  20.  April  1828  in  Paris, 
t  30.  Janaar  1870  daselbst,  Schüler  yon  Abel  de  Pujol.  Von  ihm  Markt  in 
Bordeaux  (1864),  Die  Rast  des  Modells,  Selbstbildniss,  etc.,  auch  Pastelle  und 
Aquarelle. 

Robinet,  Pnnl  GoBtaye,  Maler,  geb.  11.  April  1845  in  Magny-Yernois  (Däp. 
Haute  Sa6De),  Schüler  ron  Barrias,  Gabat,  Meissonier  und  Zünd«  Er  bereiste 
Italien,  Oesterreich  und  Russland  und  Hess  sich  zuletzt  in  der  Schweiz  nieder.  Von 
ihm  Der  Yitznauerbach  am  Yierwaldst&dtersee  (1869),  Ansicht  Ton  Monaco  (1874X 
Der  Urirothstock  bei  Sonnenaufgang,  Trappisten  sur  Winterszeit  im  Wald  arbeitend, 
etc.    Med.  1869  Paris,  1878  Wien. 

Roblnety  Pierre  Alfred,  Bildhauer,  geb.  1814  in  Paris,  f  im  April  1878  das., 
Schüler  von  Blondel,  David  d'Angers,  Pradier  und  Ramey  Jun.  1840  gewann 
er  den  2.  grossen  Preis.  Yon  ihm  Marmorstatue  des  Baron  Larrey  (für  die  medici- 
nische  Akademie),  Marmorstatue  des  Baron  Desgenettes  (ebenda),  Christas  am  Kreuz 
(Holzstatue  für  die  S.  Rochuskirche),  Bronzebflste  des  Bürgermeisters  J.  Fouquet 
(Hospiz  zu  Bolbec),  Undine  (1863  Marmorstatue) ;  Andere  Werke  für  das  Mus.  zuYer* 
sailles,  für  den  Louvre  Napoleon  III.,  etc.,  zahlreiche  BildnissbOsten,  Statuetten, 
Medaillons,  etc.    Med.  1870. 

Bobinety  Stephan,  Bildhauer,  geb.  6.  Dec.  1799  in  Paris,  f  im  Dec.  1869  das. 
Er  war  hauptsächlich  Chemiker  und  Arzt,  hat  aber  eine  Anzahl  ron  BildnissbOsten 
verfertigt  und  in  den  Pariser  Salons  ausgestellt. 

Robins,  Thomas  8«,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1880  (?).  Er  war  eine 
Zeitlang  Mitglied  der  Londoner  Aquarellisten-Gesellschaft  und  malte  Marinen,  sowie 
Landschaften.  Das  Eensington-Mus.  besitzt  8  Aquarelle  von  ihm.  —  Ein  niliiam 
B.  war  um  1738  in  England  als  Schabkünstler  thätig. 

Robinson,  Hngli»  Maler,  geb.  um  1755,  f  1790.  Um  1782  besuchte  er  Rom, 
wo  er  8  Jahre  verblieb.  Auf  der  Heimreise  ging  das  Schiff  mit  ihm  anter.  Er 
malte  Bildnisse  in  der  Weise  des  Reynolds. 

Robinson,  John,  Maler,  geb.  1715  in  Bath,  f  1745,  Schüler  von  J.  Yander- 
bank  in  London.  Er  malte  mit  ([utem  Erfolg  Bildnisse  und  liess  seine  Modelle 
sich  in  Yan  Dyck'sche  Kostüme  kleiden. 

Robinson,  John  Henry,  Kupferstecher,  geb.  1796  in  Bolton,  f  21.  Oct.  1871 
in  Petworth,  Schüler  von  Heath  in  London.  Er  stach  in  Linienmanier  zuerst 
Blatter  für  die  Bücherillustration  (z.  B.  zu  Rogers  «Italy*),  dann  mit  gutem  Erfolg 
Einzelblatter  nach  Yan  Dyck,  Landseer,  Leslie,  Lawrence,  Lister,  Mulready,  Mu- 
rillo,  Partridge,  Wilkie,  etc.  R.  trat  eifrig  ein  für  die  Aufnahme  der  Kupferstecher 
in  die  Akad.  und  wurde  selbst  1856  ausserordentliches,  1867  ordentliches  Mitglied. 
Robinson.  Feter  Frederick,  Zeichner  und  Baumeister,  geb.  1776,  f  1858  in 
Boulogne,  Schüler  von  H.  Holland.  1811  erbaute  er  die  Egyptian-Hall  in  Piccadilly 
(London).  Er  gab  heraus  Rural  Cottages  (96  Blatt),  Yillage  Architecture  (41  Blatt), 
Ornamental-Yillas  (96  Blatt)  und  Farm  Buildings. 

Robinson,  Robert,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts  in  Schabmanier,  f  nm 
1690,  einer  der  bedeutendsten  der  frühen  Schabkünstler  Englands,  der  meist  nach 
eigener  Zeichnung  arbeitete.'  Yon  ihm  Die  sieben  verklagten  Bischöfe,  Charlotte 
Gräfin  Litchfield,  James  Hersog  von  Monmouth,  Wilhelm  von  Oranien,  Frances 
Herzogin  von  Richmond,  Sir  James  Worseley,  Diana  und  Actaon,  Apollo-Tempel, 
Diana-Tempel,  Der  Hahn,  The  Eing's  Birds,  Todtes  Geflügel,  etc. 

Robinson,  Theodore,  Maler,  geb.  3.  9hni  1852  in  Irasburg  (Yennont),  f  2.  Apr. 
1896,  Schüler  von  Yilmarth  in  New- York,  Garolus  Duran  und  G6r6me  in 
Paris,  später  von  Gl  au  de  Monetbeeinflusst.  1892  kehrte  er  endgültig  nach  Amerika 
zurück.  Yon  ihm  Winterlandschaft,  in  der  Sonne,  Seinethal,  Römischer  Brunnen, 
Port  Ben  am  Delaware-  und  Hudson-Kanal,  Bauernhof  in  der  Normandie,  etc. 
Med.  1892  in  Philadelphia,  1898  in  Ghicago,  1895  in  Gleveland. 

Robinson,  Thomas,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  1755.  Er  war  in  Italien 
gebildet  und  nebenbei  auch  ein  guter  Musiker  geworden.  In  sp&teren  Jahren  wurde 
er  blind  und  durch  seine  Tochter,  eine  berühmte  S&ngerin,  nachmalige  Lady  Peter- 
borough,  erhalten. 

Robinson,  Thomas,  Maler,  geb.  vor  1770  in  Wiadermere,  f  27.  Juli  1810  in 
Dublin.  Schüler  von  Romney  (1785).  1801— -8  war  er  in  Belfast  thätig,  dann  zog  er 
nach  Dublin,  wo  er  Yorsitzender  der  Künstlervereinigung  wurde.  Yon  ihm  Pro- 
zession zu  Ehren  Lord  Nelsons  (Hafenamt  Belfast),  Das  Treffen  von  Ballynahinch, 
The  Gianf  s  Gauseway  (in  Irland),  etc. 


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Robinson  —  Rocca.  85 

B#biiitoii9  Thomas»  Maler,  geb.  1835  in  Noya  Scotia,  Schüler  von  Gonrbet 
und  Auguste  Bonbeur.  Er  war  in  Providence  und  Boston  in  Amerika,  sowie  in 
Paris  tb&tig.    R.  malte  Thierstflcke,  Ansichten  und  Landschaften. 

Bobinson,  WUliam,  Maler,  geb.  1799  in  Leeds,  f  1839  das.,  Schüler  yon 
Lawr  ence  und  der  Akademie  in  London,  wohin  er  nach  Ueberwindung  grosser  Schwie- 
rigkeiten gelangte.  1823  kehrte  er  in  seine  Vaterstadt  zurück  und  malte  Bildnisse, 
darunter  die  des  Lord  Nelson,  des  Herzogs  ron  Wellington,  Georgs  lU.,  etc. 

BoMnaon,  William  S,,  Maler,  geb.  1861  in  East  Gloucester  (Mass.  U.  S.  A.), 
Schüler  ron  B.  Constant  undLefebvre  an  der  Acad^mie  Julien.  Er  Hess  sich  in 
Philadelphia  nieder.    Von  ihm  Abendschatten,  Das  Meer,   Im  Tannenwald,  etc. 

Bobionoly  de«  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  um  1560  in  Yerviers  (?). 
]>ort  befinden  sich  3  Bilder  von  ihm,  wovon  eins  bezeichnet  ist.  Er  gehörte  der 
Schule  L.  Lombards  an. 

Bobson,  George  Fennel,  Maler,  geb.  1790  in  Durham,  f  8.  Sept.  1833  in 
London.  Er  war  Autodidakt,  kam  mit  jungen  Jahren  nach  London,  wo  er  sich  durch 
den  Verkauf  von  Zeichnungen  erhielt  und  so  viel  Geid  yerdiente,  dass  er  eine  Reise 
zu  Fuss  durch  das  schottische  Hochland,  Wales  und  Irland  unternehmen  konnte.  Er 
malte  Landschaften  und  Ansichten  in  Wasserfarben,  von  denen  das  South  Kensiogton 
Mus.  eine  Anzahl  besitzt.  1808  gab  er  Ansichten  von  Durham,  1819  Ansichten  aus 
dem  Grampian-Gebirge,  1826  malerische  Ansichten  englischer  Städte  heraus. 

Bobson,  Thomas,  Maler,  geb.  1798  (?)  in  Washington,  f  17.  Oct.  1871  das.  (?), 
Schaler  yon  Fothergill  und  der  Londoner  Akademie.  Er  war  jahrelang  Gehülfe  des 
Sir  Thomas  Lawrence  und  J.  Jackson.  Er  schuf  besonders  gute  Gopien  nach  Reynolds, 
Allegri,  R.  v.  Ryn,  T.  Vecelli,  etc. 

Bobnsti,  Domenico,  Maler,  geb.  1562  in  Venedig,  f  1637,  Sohn  und  Schüler 
des  Jacopo  R.,  in  dessen  Weise  er  mit  einem  gewissenhaften  Naturalismus  arbeitete. 
Werke  von  ihm  im  Dogenpalast  (Sala  di  Gonsiglio)  in  der  Scuola  di  S.  Marco,  auch  zu 
Rom  in  der  Gal.  des  Kapitels  (z.  B.  eine  heilige  Magdalena),  den  Wiener  Museen 
(z.  B.  die  heiligen  3  Könige  und  mehrere  Bildnisse),  in  der  Gal.  zu  Parma,  etc. 

Robastiy  Jacopoy  gen.  II  Tintoretto,  Maler,  geb.  29.  (n.  A.  16.)  Sept.  1518  in 
Venedig,  t  31.  Mai  1594  das.,  Schüler  T.  Ve colli s,  der  bedeutendste  Meister  der 
spateren  yenetianischen  Schule,  wollte  Tizians  Colorit  mit  Michelangelos  Zeichnung 
Terbinden.  Er  war  reich  begabt,  hatte  ein  stürmisches  Temperament  und  arbeitete 
angeheuer  ra^ch,  so  dass  er  den  Beinamen  11  Furiose  erhielt.  Seinem  tiefsten 
Wesen  nach  ist  er  Realist,  hat  aber  in  yielen  Fällen  die  venetianische  stilisirte 
Farbengluth  bewahrt.  Leider  kam  bei  seiner  wie  gewöhnlich  bei  der  improvisatori- 
schen und  Schnellmalerei  auch  viel  Geringwerthiges  zu  Tage.  Seine  besten  Werke 
schuf  er  in  dem  ersten  Jahrzehnt  seiner  Thätigkeit  Sein  Paradies  (im  Dogen- 
palast zu  Venedig)  ist  das  grösste  Oelgem&lde  der  Welt  (ungefähr  25  Meter  lang  und 
10  Meter  hoch);  am  sympathischsten  ist  er  uns  yielleicht  in  seiner  Bildnissmalerei. 
Zu  seinen  Hauptwerken  gehören:  Männl.  Bildniss  (Florenz,  Pitti),  V.  Zeno  (ebenda), 
Selbstbüdniss  (Florenz,  üffizien),  Admiral  Venier  u.  A.  (ebenda),  Bildniss  eines  Durazzo 
(Pal.  Durazzo,  Genua),  viele  Bildnisse  auch  im  Dogenpalast  zu  Venedig,  etc.  Vulkan, 
Venus  und  Amor  u.  A.  (Pitti,  Florenz),  Bildniss  u.  A.  (Pal.  Colonna,  Rom),  Taufe 
Christi,  Ecce  Homo  u.  A.  (Rom,  Capitol),  Pietä  (Brera,  Mailand),  Bilder  zu  Ovid 
(Gal.  Modena),  Wunder  des  S.  Marco  (1548  Accad.  Venedig),  Auffindung  der  Leiche 
des  S.  Marcus  (Brera,  Mailand),  Christus  und  die  Ehebrecherin,  Adam  und  Eva,  u.  A. 
(Accad.  Venedig),  Hochzeit  zu  Cana  (Sa.  Maria  della  Salute,  Venedig),  Kreuzigung 
Christi  u.  A.,  im  Ganzen  56  Gemälde  (1560—1594  Scuola  di  San  Rocca,  Venedig). 
Viele  geschichtliche  Darstellungen  im  Dogenpalast  zu  Venedig  (1560^1594),  Wunder 
der  Hl.  Agnes  u.  A.  (Sa.  Maria  deir  Orto,  Venedig);  Andere  Werke  in  vielen  der  an- 
deren Hauptkirchen  Venedigs,  Das  Fegefeuer  (Gal. Parma),  Der  todte  Heiland  (das.),  etc. 
Ferner  in  ausseritalienischen  Galerien  Staffeleibilder  zu  Berlin,  Braunschweig,  Darm- 
stadt, Dresden,  Dublin,  Edinburgh,  Haag,  Hamptoncourt,  Kassel,  Liverpool,  London, 
Madrid,  Mailand,  München,  Paris,  St.  Petersburg,  Wien,  etc.,  auch  in  vielen  englischen 
Privatsammlungen.    Seine  Biographie  von  Galant!  (Venedig  1876),  Osler  London  (1879). 

RobVBtiy  Marietta,  Malerin,  geb.  1560  in  Venedig,  t  1590,  Tochter  und 
Schülerin  des  Jacopo  R.  Sie  malte  vortreffliche  Bildnisse,  wurde  vom  Kaiser 
Maximilian  sowie  Philipp  11.  eingeladen,  an  deren  Höfen  zu  malen,  doch  trennte  sie 
sich  nicht  von  ihrem  Vater. 

Boeea,  (Roeka),  Antonio  (Anthonins),  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Brüssel  (?),  f  vor  1660  in  Rom.    Werke  von  ihm  gelangten  in  die  Minnebroeders-    j 

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86  Rocca  —  Rocliegrosse. 

kerk  zu  Brfissel;  ferner  malte  er  in  Rom  und  im  Piedmont  mit  viel  Erfolg,  doch  sind 
keine  Werke  hier  als  die  seinigen  identificirt  worden. 

Rof  CEy  Carlo  della^  Kupferstecher  des  19.  Jahrhunderts,  f  nach  1824,  Schüler 
von  Longhi.    Er  stach  nach  Luini,  Orsi,  Tisi,  etc. 

Roeca,  Daniele  Jaoopo,  Maler,  geb.  vor  1525,  f  1600  in  Rom,  Schüler  Ton 
Daniele  Ricciarelli. 

Roeca,  Michele«  gen.  Parmlglaiio  d«  J.  und  Miehele  da  Parau^  Maler,  geb. 
1671  in  Parma,  f  nacn  1751,  thätig  in  Rom.  Von  ihm  Anbetung  der  Hirten  (Gal. 
München),  Bathseba  (Gal.  Kassel),  etc. 

Roceadirarae,  Ingelo«  Maler,  geb.  1896  in  Neapel,  f  1460  (?).  Bilder  toh 
ihm  in  neapolitanischen  Kirchen,  s.  B.  Erzeigel  Raphael  (SS.  SereriDO  e  Sosio). 

Rocchetti-TorreSy  Antonino,  Maler,  geb.  1851  in  Palermo,  war  erst  lange  Zeit 
Lehrer,  ehe  er  sich  der  Kunst  widmen  konnte.  Von  ihm :  Atelierecke,  Die  Versuchung, 
Ein  Hof,  Behaglichkeit. 

Rocco^  Lili  Rosalla,  Malerin,  geb.  1868  in  Maszara  del  Yallo  (Sizilien),  Schülerin 
der  Akademie  zu  Neapel  und  von  Solar i.  Sie  wurde  Zeichenlehrern  in  einer  Muni- 
zipalschule  Neapels  und  malte  in  Oel  und  Pastell  Bildnisse,  Blumen,  etc. 

Rocco,  Michele»  s.  Rocca. 

Roohard,  Fran^ois,  Maler,  geb.  1798  in  Frankreich,  t  1858  in  Notting  Hill 
(London),  Schüler  der  Pariser  Akademie.  Um  1820  kam  er  nach  London  und  stellte 
lange  Zeit  Miniaturen  in  der  Akademie  aus. 

Roohard,  Simon  Jacques,  Maler,  geb.  28.  Dec.  1788  in  Paris,  f  10.  Juni  1872 
in  Brüssel,  Schüler  der  £cole  des  beaux-arts  zu  Paris  unter  Merim^e  und  I sähe 7. 
Er  malte  hervorragende  Miniaturbildnisse,  auch  Aquarelle  und  Pastelle;  1816—86 
lebte  er  in  London,  1846  zog  er  sich  nach  Brüssel  zurück.  Von  ihm  Bildniss  einer 
Engländerin  mit  ihren  8  Kindern  (1852)  M.-W.  Mellish,  M.-P.  (1867),  Bildniss 
Wellingtons,  Selbstbildniss,  L.  Merimäe,  Prosper  Merim^e,  Prinz  Orloff,  Mdme. 
Vcstris. 

Roetaardy  Sophie,  geb.  Bresson,  Malerin,  geb.  1810  in  Paris,  Schülerin  Von 
Delaroche.  Von  ihr  Herzog  Antoiae  III.  von  Gramont  nach  einem  alten  Original 
(Mus.  Versailles),  Graf  von  Artagnon  (ebenda),  Graf  von  Chevcrny,  sowie  6  andere 
Bildnisse  (ebenda),  Tod  Atalas  (n.  Girodet,  Mus.  Orle'ans),  Bildniss  des  Ritters 
Dunois  (ebenda),   etc.    Med.  8.  Kl.  1885. 

Roche^  Alexander,  Maler,  geb.  1862  in  Glasgow.  Er  gehört  der  Glasgow- 
Boys-Scbule  an.   Von  ihm  Herbstlaub,  Klostermauer  und  Garten  in  Dysart,  Nessie,  etc. 

Roche,  Alexander  Marie,  Maler,  geb.  14.  Febr.  1823  in  Paris,  f  1878,  Schüler 
von  Picot.  Von  ihm  die  Malereien  der  Katechismus-Kapelle  in  St.  Pierre  du  Gros- 
Caillou.  Ferner  Keuschheit  der  Susanna  (1846),  Der  Arbeiter  (1850),  Muttersorgen 
(1868),  Bildnisse,  etc.    Med.  8.  Kl.  1849. 

Roehe,  Benediet,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Valencia,  f  1785,  Schüler 
von  Gaspar  de  la  Huerta,  in  dessen  Weise  er  malte. 

Roche^  (Breche?).  Jean,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  geb.  in  Garcassonne. 
1365  malte  er  mehrere  Bilder  für  die  Notre  Dame  des  Domes  zu  Avignon. 

Roche»  Sampson  Towgood,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  nach  1816.  Er 
malte  Miniaturen,  stellte  in  London  aus,  war  aber  in  Bath  thätig. 

Roehebrnne,  Oetave  GniUanme,  Comte  de,  Zeichner  und  Radierer,  geb. 
1.  April  1824  in  Fontenay-le-Gomte  (D6p.  Vend^e),  Schüler  von  J.  Ouvriä  und 
J.  L.  Petit,  im  Radieren  aber  Autodidakt  Er  übte  die  Kunst  zwar  nur  als 
Liebhaber,  wurde  aber  einer  der  hervorragendsten  Architekturradierer  Frankreichs, 
namentlich  in  grossem  Format.  Von  ihm  Ansichten  und  Interieurs  z.  B.  Strassburger 
Münster  (Zeichnung),  Ansicht  der  grossen  Treppe  Franz  I.  im  Hof  des  Schlosses  zu 
Blois  (1869,  Radierung),  Notre  Dame  (desgl.),  Le  Palais  de  Justice  de  Ronen  (desgl.), 
Scbloss  Chenonceauz  (desgl.),  etc. ;  auch  Kupferstiche.  Med.  1865, 1868,  2.  Kl.  1872, 
Kr.  d.  Ebrenl.  1874. 

Roohefort,  Charles  (P«?)  de»  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  1678  in  Frank- 
reich, t  nach  1708  in  Lissabon.  Er  stach  viele  Vignetten,  etc.  nach  Chereau,  Dela- 
monce,  Gillot,  Girard,  Watteau,  etc.  und  kam  dann  nach  PortugaL 

Rochegrosse«  Georges,  Maler,  geb.  2.  Aug.  1859  in  Versailles,  Schüler  von 
J.  Lef^bvre  una  Boulanger.  Er  wurde  eine  der  sensationellen  ^Erscheinungen 
in  der  Pariser  Kunstwelt  und  wirkte  oft  durch  äusserliche  Coups,  so  s.  B.  besetzte 
er  seinen  Tannhäuser  bei  Venus  mit  Edelsteinen,  etc.  Selten  erreicht  er  eine  wirklich 
vornehm  künstlerische  Wirkung.    Wir  nennen   von  ihm  Vitellius  durch  die  Strassen 

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Rochenoir  —  Rodarf.  87 

Roms  geschleift  (1882),  Scene  ans  dem  Bauernkriege  (1885),  Salome  Yor  König  Herod. 
(1887),  Nebukadnezar  mit  Wahnsinn  bestraft  (1887),  Das  Ende  Babylons.  Med.  3.  KL 
1882,  2.  Kl.  1883. 

Bochenoir  la»  g«  La  Boehenoir« 

Rooliers^  EUeniie  Johandier,  s.  Dearoehen. 

Bochety  Lonia,  Bildhauer,  geb.  24.  Aug.  1813  in  Paris,  begr.  23.  Jan.  1878  das., 
Schfller  Ton  D.  d'Angers.  Von  ihm  Napoleon  Bonaparte  (1855  Marmorstatue  fOr 
Brienne  -  Napoleon),  Kaiser  Pedro  I.  (1861  Kolossalreiterstandbild  mit  decorativen 
Figuren,  etc.  Bronze,  fflr  Rio  de  Janeiro),  Bronsestatue  des  franz.  Marschalls  Erlon 
(1847  Reims),  Wilhelm  d.  Eroberer  (1851  Falaise),  Der  Erfinder  R.  Lenoir  (Yillers- 
Bocage),  General  Daumesnil  (P6rigueux),  desgl.  (Yincennes),  Notre  Dame  de  Sayoie, 
etc.  R.  hat  einen  Leitfaden  der  chinesischen  Sprache  herausgegeben.  Med.  3.  Kl. 
1841,  1855,  Kr.  der  Ehrenleg.  1856. 

Bofhetety  Mlehel,  Maler  des  16.  Jahrhunderts.  Er  malte  Historien  und  Bild- 
nisse, ferner  auch  unter  Primaticcios  Leitung  Decorationen  su  Fontainebleau  und  im 
Louvre. 

Boehienne»  Pierre^  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  um  1551,  in 
welchem  Jahre  Holzschnitte  zum  Neuen  Testament  sowie  zur  Legenda  Aurea  erschienen. 

Boehmanii,  Oregror  tod,  Maler,  geb.  1.  Juni  1850  in  Nehat  (Esthlaod).  1868 
liess  er  sich  in  Dasseldorf  nieder  und  malte  Landschaften. 

Bofholl,  Bndolf  Theodor^  Maler,  geb.  11.  Juni  1854  in  Sachsenberg  (Wal- 
deck), studirte  in  Dresden,  München  (unter  Pilo ty)  und  Düsseldorf  (unter  Sohn  und 
Gebhard).  Er  malte  erst  geschichtliche  Genrebilder,  dann  Schlachtenbiider.  Von 
ihm  Kaiser  Wilhelms  1.  letzte  Heerschau  (1889  Gal.  Stettin).  Nachzügler  bei  sieg- 
reicher Attacke  (Gal.  Düsseldorf),  Episoden  aus  der  Schlacht  von  Vionville  (Gal. 
Magdeburg),  Eulenspiegel,  Landlaiecbtsflucht   Med.  11.  KL,  München  1892. 

Boehassen,  Hendrik  d«  Ae«,  Maler,  geb.  ?or  1795,  f  1852.  Er  übte  die  Kunst 
als  Liebhaber  aus  und  wurde  besonders  als  Sammler  bekannt. 

Boehnssen^  Hendrik  d.  J.,  Maler,  geb.  15.  Aug.  1812  in  Rotterdam,  Schüler 
Ton  Wappers  in  Antwerpen  und  Eeckhout  im  Haag,  weitergebildet  auf  Reisen 
durch  Frankreich,  Deutschland,  die  Alpenländcr  und  Norditalien.  Er  blieb  längere 
Zeit  in  Mflochen  und  kehrte  1841  in  die  Heimath  zurück,  um  sich  im  Haag  nieder- 
zulassen.   Er  malte  Historien  und  Genrebilder.    Mitgl.  der  Amsterdamer  Akademie. 

Bocirassen,  Karel^  Maler  und  Radierer,  geb.  1.  August  1814  in  Rotterdam, 
t  24.  Sept.  1894  das.,  Schüler  yon  W.  J.  J.  Nuijen  und  Waldorp,  zweiter  Sohn 
des  Henri  R.  d.  Ae.  Er  malte  Schlachten bilder,  besonders  gute  Pferde  und  hat 
auch  viel  illustrirt,  u.  A.  den  Mflnchhausen.  Von  ihm  Schlacht  von  Malplaquet, 
(Mus.  Rotterdam),  Uebungen  der  reitenden  Artillerie  (ebenda).  Die  „Gueux  de  mer^ 
Tor  Leyden  1574  (Müs.  Amsterdam),  Schlacht  you  Castricum,  Graf  Florens  von  Hol- 
land bek&mpft  die  Friesen,  Haussuchung  zur  Zeit  der  franz.  Revolution,  etc.  K 
radierte  u.  A.  das  Titelblatt  und  die  Abb.  No.  14  zu  «De  Waterramp  van  1855". 
Niederl.  Löwenorden,  Kr.  d.  Ehrenleg.  (1878). 

Boek^  le^  a.  Le  Book. 

Bocka,  8.  Boeca. 

Boeqne,  J«,  Zeichner  und  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Frank- 
reich (?),  th&tig  um  1750  in  England,  wo  er  Karten  und  Ansichten  (z.  B.  von  Wan- 
stead  House)  stach.  Vivarez  stach  eine  Ansicht  von  Kensington  Palace  nach  R.'s 
Zeichnung. 

Bocqneitef  Jolian  de  la,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  nach  1694  im  Haag, 
Schüler  von  M.  Leu  gel e  das.  Er  malte  bis  1667,  scheint  aber  später  Offizier  ge- 
worden zu  sein.  Von  ihm  Bildniss  eines  orientalisch  gekleideten  Herrn  (1667  Mus. 
Amsterdam). 

Bedakowskiy  Heinrleli,  Maler,  geb.  9.  Juni  1823  in  Lemberg,  f  28.  Dec.  1894 
in  Krakau.  Er  trat  1846  in  das  Atelier  Gogniets  in  Paris,  wo  er  dann  seinen  stän- 
digen Aufenthalt  nahm  und  sich  zu  einem  angesehenen  Bildnissmaler  ausbildete.  1867 
bis  1893  lebte  er  abwechselnd  in  Lemberg  oder  auf  seinem  Gute  Bortniki.  1893  liess 
er  sich  in  Krakau  nieder,  wo  er  zum  Vorsitzenden  des  Kunstvereins  gewählt  wurde. 
Von  ihm  Bildniss  der  Frau  B.  Singer,  Bildniss  der  Mutter  des  Künstlers,  Vision  im 
GeflbigniBs,  Allegorie  auf  die  Arbeit,  Bilder  zu  der  Ilias  und  Odyssee,  etc.  Med.  I.  Kl. 
1852,  1857  u.  A.,  Belgischer  Leop.  Orden  1873,  Kr.  der  Ehrenleg.  1861. 

Bodariy  Tommaso^  Bildhauer  und  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  Von  ihm 
yerschiedene  Altäre  (1492,  1498),  im  Dom  zu  Como,  ein  Fries  innen  über  dem  Süd- 


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88  Rodde  ^  Rodin. 

portal  das.,  sowie  der  Schmnck  aussen  an  diesem  Portal,  eine  Inschrift-Tafel  an  der 
AuBsenseite  des  Chors  das.  (1513).  Sehr  zweifelhaft  erscheint  es,  ob  er  den  Chor  des 
Doms  zu  Como  und  S.  Lorenzo  in  Lugano  (1517)  gebaut  hat,  die  ihm  einst  zag&- 
schrieben  wurden.  •—  Ein  Jaeopo  B.  unterstützte  Tommaso  B.  bei  mehreren  seiner 
Arbeiten. 

Bodde,  Carl  Gustaf.  Maler,  geb.  29.  Aug.  1830  in  Danzig,  Schüler  von  J.  C. 
Schultz,  dann  von  der  Düsseldorfer  Akademie,  von  Schirmer,  Lessing  und 
6  n  d  e ,  auch  in  Italien  weitergebildet.  Er  war  zu  Weimar  und  Berlin  thätig  und 
malte  Landschaften  und  Ansichten,  z.  B.  Der  Nemisee,  Die  Wartburg,  Deutsche  Haide, 
Thalesstille  (Kat-Gal.  Berlin),  Landschaft  mit  Schloes  und  Dorf  (Gal.  Wiesbaden), 
Der  Petersdom  von  der  Villa  Doria  Pamphili  aus  gesehen,  etc. 

Boddelstedt,  Peter«  eigentlicher  Name  des  Feter  Qottlandt,  s.  d« 

Bode,  Christian  Bernhard,  Maler  und  Radierer,  geb.  1725  in  Berlin,  f  24.  Juni 
1797  das.,  Schüler  von  A.  Pesne  in  Berlin  und  Carle  van  Loo  in  Paris  weiter- 
gebildet in  Rom  und  Venedig.  1783  wurde  er  Direktor  der  Berliner  Akademie.  Er 
arbeitete  viel  für  Friedrich  d.  Gr.  und  gewann  grosses  Ansehen  im  Historien-  und 
Bildnissfach.  Von  ihm  Plafonds  im  Neuen  Palais  zu  Sanssouci,  Kreuzabnahme 
(Marienkirche,  Berlin)  u.  A.  m.  Er  schuf  mehrere  hundert  interessant,  wenn  auch 
nicht  im  geläutertsten  Stil  radierte  Platten,  darunter  die  Schlüterscheo  Masken  am 
Berliner  Zeughaus,  Illustrationen  zu  Gessners  Idyllen  und  Gellerts  Fabeln,  etwa  80 
Blatt  aus  dem  Alten,  40  aus  dem  Neuen  Testament,  über  50  mythologische  Scenen 
und  an  die  100  geschichtliche  Darstellungen.  —  Sein  Oheim  Heinrich  B.»  Bildhauer, 
war  Schüler  von  Schlüter  und  starb  auf  einer  Rf^ise  nach  Italien  in  Florenz. 

Bode,  Godfried  Hendrik,  Maler,  geb.  1752  im  Haag,  f  nach  1793,  Schüler 
von  J.  J.  Schalgh  und  Hurte r.    Er  schuf  Bildnisse  in  Email,  Miniatur  und  Kreide, 

Bode,  Johann  Heinrieh,  Kupferstecher,  geb.  1727  in  Berlin,  f  1759  das.  (?), 
Schüler  von  J.  G.  Wille  in  Paris,  nachdem  er  zuvor  als  Goldschmied  und  Kupfer- 
Stecher  in  Berlin  thätig  gewesen  war.  Er  war  Bruder  des  Christian  B.  R.  und  stach 
nach  diesem  Jacob  ringt  mit  dem  Engel,  Das  Delphische  Orakel,  Ecce  Homo  und 
andere  Blätter,  femer  von  ihm  Blätter  nach  G.  F.  Schmidt,  Wille,  nach  eigener  Zeich- 
nung, etc. 

Bode,  (Boode),  Niels,  Neils  oder  CorneUs,  Maler,  geb.  1742  (1743?)  in  Kopen- 
hagen,  f  1794  in  Leiden,  Schüler  von  J.  G.  Ziesenis  im  Haag,  wo  er  1776  Mit- 
glied der  „Pictora"- Gesellschaft  wurde.  Später  liess  er  sich  in  Leiden  nieder.  Er 
malte  Bildnisse.    Eine  Gruppe  von  ihm  im  Stadtbaus  zu  Haag. 

Bodeok,  Carl^  Maler,  geb.  1842  in  Emden,  Schüler  von  Böcklin,  dann  von 
Michel is  in  Weimar.  1867  ging  er  nach  Berlin,  1870  nach  Hamburg,  wo  er  sich 
niederliess.   Er  malte  Landschaften,  besonders  den  Wald. 

Bodemeier«  Max,  Maler,  geb.  18.  Aug.  1858  in  Stettin,  gebildet  in  München, 
wo  er  erst  als  Tneatermaler,  dann  in  der  Kunstanstalt  Pizis  beschäftigt  war.  Später 
studirte  er  noch  bei  Neide  und  Steffeck  an  der  Königsberger  Akademie.  Er  besuchte 
Berlin,  Dresden,  Hamburg,  Wien,  Antwerpen,  etc.  1890  wurde  er  Lehrer  an  der 
Kunstgewerbeschule  zu  Königsberg.  Von  ihm  Altar  (Kirche  zu  Gehsen),  Familien- 
haupt, Fastenpredigt,  etc. 

Boden,  (Bhoden,  Bohden),  Johann  Martin  von,  Maler,  geb.  30.  Juli  1778  in 
Kassel,  f  8.  (19?)  Sept.  1868  in  Rom,  studirte  in  Rom.  1827  wurde  er  Hofmaler  in 
Kassel,  kehrte  aber  1833  nach  Rom  zurück.  Er  malte  farbenreiche  italienische  Land- 
schaften, z.  B.  der  See  von  Nemi  (Gal.  Gotha),  Der  Eremit  in  der  Grotte  (1829  Gal. 
Kassel),  Die  Villa  Hadrians,  Das  Kloster  S.  Benedetto  bei  Subiaco,  etc.  —  Sein  Solin 
ebenfalls  Maler  schuf  Historien  und  schmückte  eine  Kirche  zwischen  S.  M.  Maggiore 
u.  d.  S.  Croce  mit  Fresken. 

Boden,  Mathys,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  f  nach  1482,  thätig  in  Gent,  wo  er 
1475  Mitglied  der  Gilde  wurde.  Zum  Einzug  des  Herzogs  Max  schi^  er  1477  einige 
decorative  Gemälde. 

Boderigo,  s.  Bodrignei. 

Bodermont,  (Bottermondt),  Aegidins  Panl  (?),  gen.  Botermans,  Maler  des 
17.  Jahrhunderts,  thätig  um  1640.  Er  ist  durch  einige  radierte  Bildnisse  und  Köpfe 
bekannt,  in  denen  er  an  R.  van  Rgn  erinnert,  z.  B.  Der  Dichter  Joannes  Secondus, 
Sir  Wm.  Waller  (nach  G.  Jansen),  etc.  Auch  werden  ihm  Bilder  aus  der  Rembrandt- 
Schule  in  Kassel,  England,  etc.  zugeschrieben. 

Bodlni  Angnste,  berühmter  Bildhauer,  geb.  1840  in  Paris,  Schüler  von  Barges 
und  Carrier-Belleuse.   Man  hat  ihn  den  Michel -Angelo  unsrer  Tage  genannt,  und 


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BodrigueE.  89 

bewundert  in  ihm  die  geniale  Originalit&t,  die  reiche  Phantasie,  das  rastlose  Natur- 
Studium  und  die  Gestaltuogskraft.  Von  ihm  Bildniss  von  Garnier  (TerracottabQste), 
Die  Erschaffung  des  Meuschon  (1881  Gipsstatue),  Bildniss  des  J.  P.  Laurens  (1882 
BronzehQste),  Bildniss  Jean  Daious  (Berlin  Nat.  Gal.),  Statue  Claude  G^l^es  (Nancy), 
Danaide,  Der  Kuss,  Das  Thor  der  Hölle,  Die  Chimäre,  FrauenbOste  (Gal.  d.  Luxem- 
bourg),  Btisten  Victor  Hugos,  Puvis  de  Chavannes  und  H.  Rocfaeforts,  S.  Joannes 
Baptista  (Statue  im  Luxembourg),  Eva,  das  Denkmal  der  Bourgeois  de  Calais,  Das 
Denkmal  für  Victor  Hugo,  Balzac,  R.  hat  auch  eine  Anzahl  von  Bildnissen  radiert, 
meist  mit  der  kalten  Nadel.    Med.  3.  Kl.  1880. 

Rodrigvez,  Frate  Adriaen^  eigentlich  Adriaen  Dierix^  Maler,  geb.  1618  in 
Antwerpen,  f  1669  in  Madrid.  Um  1650  kam  er  nach  Spanien,  wurde  Jesuit,  änderte 
seinen  Namen  des  Wohlklangs  wegen  und  malte  fflr  das  Colegio  Emperial  Abraham 
bewirthet  die  Engel,  Hochzeit  zu  Cana,  Heilige  Familie,  Christus  in  Emaus  und  Mag- 
dalena salbt  Christum. 

BodrigOy  Alfonso^  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts.  1789  war  er  Leiter  des 
Baus  der  Kathedrale  von  Toledo.  —  Ein  Maestro  B.  schnitzte  1495  die  unteren 
ChorstQhle  in  dieser  Kathedrale  mit  Darstellungen  der  Eroberung  von  Granada.  — 
Dessen  Sohn  schuf  eine  Anbetung  der  Könige,  im  Privatbesitz  zu  Valencia. 

Bodrigvei^  Alfonso^  Bildbauer  des  15.  Jahrhunderts.  Er  schmückte  die  Fagade 
der  Kathedrale  von  Toledo.  —  Ein  anderer  (?)  Alfonso  B«  war  1496  an  der  Kathe- 
drale von  Sevilla  thätig. 

Bodrigaez,  Alfonso,  Maler,  geb.  1578  in  Messina  als  Spross  einer  spanischen 
Familie,  f  1648  das.  Er  bildete  sich  an  den  Werken  der  grossen  Meister  der 
Renaissance.  Von  seinen  Werken  in  Messina  nennen  wir  Der  Gichtbrüchige  zu 
Bethesda  (S.  Cosimo  de'Medici),  Der  Kindermord  (S.  Elena  de  Constantino),  Madonna 
mit  Heiligen  (S.  Filippo  Neri),  Die  Auferstehung,  etc. 

Bodrlgveiy  Alonso,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts«  1513  fertigte  er  mit 
AntonioEgasdie  Risse  zur  Kathedrale  von  Salamanca.  —  Ein  Alonso  B.  Carplntero 
erbaute  1415  die  Universität  das. 

Bodrignezi  DoMingo,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Portugal,  thätig  um 
1682  in  Salamanca,  wo  er  Augustinermönch  war  und  für  sein  Ordenskloster  Heiligenbilder 
malte.  —  Ein  Franeiaco  B«  war  seit  1472  Baumeister  an  der  Kathedrale  zu  Sevilla. 

Bodrignei,  Gioyanni  Bernardino,  gen.  II  Pittor  Sauto»  Maler  des  17.  Jahr- 
hunderts, t  1667  in  Neapel,  Schüler  von  Luigi  R.,  Sohn  des  Alfonso  R.  Erschloss 
enge  Freundschaft  mit  D.  Zampieri  in  Neapel.  Von  ihm  dort  Maria  und  das  Christus- 
kind entreissen  dem  Teufel  eine  Seele  (Mad.  del  Soccorso)  und  S.  Carlo  in  gloria 
(del  Gesü  Nuovo).  —  Ein  Juan  B.,  geb.  in  Bejar  (?),  malte  1476  für  Herzog  Alba 
Arabesken  in  seinem  Palast  Barco  di  Avila. 

Bodrlgnei)  Lnigi^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1585  in  Messina,  f  in 
Neapel,  in  Rom  und  Neapel  gebildet,  Bruder  des  Alfonso  R.  Er  malte  eine  Zeit 
lang  mit  B.  Corenzio,  soll  aber  von  diesem  aus  Neid  vergiftet  worden  sein.  In 
Messina  schuf  er  12  monochrome  Darstellungen  des  Trojanischen  Kriegs.  —  Ein 
Simon  B.  malte  im  16.  Jahrhundert  in  Spanien  Historien.  Von  ihm  eine  Geburt 
Christi  (Kloster  Belem  am  Tigo). 

Bodrignei^  Toribio,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Toledo.  Um 
1565  schuf  er  mit  Juan  Mancano  die  Sculptur  an  der  Tbür  vom  Kapitel  der  Kathe- 
drale zum  Kreuzgang.  —  Ein  Ventura  B.  war  im  18.  Jahrhundert  in  Spanien  als 
Baumeister  berühmt.  Von  ihm  die  Decoration  der  Kirche  der  Nonnen  zur  Incarnation 
(Madrid),  Fontänen  (Prado),  Fa^ade  der  Kathedrale  tou  Santiago,  sowie  der  Ton 
Pampelona,  etc. 

Bodrlgnei  de  Miranda,  Franelseo^  Maler,  geb.  1701,  f  l^^l»  Bruder  des 
Pedro  R.  de M.  Er  wurde  Maler  des K.  Stallmeisters.  1746  malteer  12  Bilder  aus  dem 
Leben  S.  Petri  für  das  S.  Gil-Kloster  zu  Madrid.  —  Sein  Bruder  Nicolas  B«  de  M», 
t  vor  1752  in  Madrid,  malte  Landschaften. 

Bodrignei  de  Miranda,  Pedro,  Maler,  geb.  1696  in  Madrid,  f  1766,  Schüler 
und  Neffe  des  Juan  Garcia  de  Miranda.  Er  malte  Paneele  für  Kutschen,  Genre- 
bilder, Landschafteu,  ein  Bildniss  des  Pater  Aller,  Die  unbefleckte  Empfängniss, 
yerschiedene  heilige  Darstellungen  für  die  Barfüssigen  Karmeliter,  etc. 

Bodrignei  de  Bibera,  Isidoro,  Maler  des  18.  Jahrhunderts.  Er  war  Hof- 
maler in  Madrid  und  wurde  1725  zum  Bilderschätzer  ernannt 

Bodrigues  Blanea,  Benito,  Maler,  geb.  1650  in  Granada,  f  1737  das.  Er  war 
Nachahmer  des  AI.  Cano  und  wurde    Geistlicher.    Von  ihm  Bildniss  eines  Seehelden 


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90  Eoebbecke  ^  Roederstein. 

(MQnchen,  alte  Pinakothek),  Madonna  (Erzbiscb.  Palais  zu  Granada),  Historien,  etc. 
fQr  S.  Maria  de  las  Augustias,  für  die  Auguetinerkirche  und  die  Barfüssigen  Kar- 
meliter das. 

Boebbecke^  Friedrich  Morlti^  Maler,  geb.  13.  Jan.  1857  in  Meerane,  ScbQler 
der  Münchener  Akademie,  von  Lindenschmit,  Loefftz  und  Max.  Er  malte 
decorative  Arbeiten,  Genrebilder,  Historien,  z.  B.  Christus  heilt  den  Lahmen,  Pharis&er 
und  zollner,  Am  Meer,  Rosen  im  Winter,  Seelenfriede,  etc.,  auch  Aquarelle.  Gr. 
silb.  Med.,  München. 

Roeber.  Emst^  Maler,  geb.  23.  Juni  1849  in  Elberfeld,  Schüler  von  Bende- 
m  a  n  n  an  aer  Düsseldorfer  Akademie.  Nachdem  er  decorative  Arbeiten  in  der 
Berliner  Nat.-Gal.  geschaffen  hatte,  Hess  er  sich  in  Düsseldorf  nieder  and  wurde 
dort  1889  Professor  an  der  Akademie.  Von  ihm  Theatervorhang  (für  Barmen), 
Der  Olymp,  (Nat.*Gal.  Berlin),  Jagdzug  der  Nibelungen;  auch  Wandbilder  im  Kölner 
Gürzenich,  Berliner  Zeughaus,  Danziger  Rathhaus,  etc.  Ferner  Bildniss  Kaiser  Wil- 
helms U.  (Rathhaussaal  zu  Elberfeld)  u.  A.  m.,  auch  viele  Illustrationen. 

Roeber,  Friti,  Maler,  geb.  15.  Oct.  1851  in  Elberfeld,  Schüler  der  Düssel- 
dorfer Akademie  und  von  Bendemann,  Bruder  des  Ernst  R.  Er  war  an  decorativen 
Malereien  in  der  Berliner  Nat.-Gal.  betheiligt  und  wurde  1893  Professor  an  der 
Düsseldorfer  Akademie.  Er  malte  im  Kölner  Gürsenich  Heinrich  IV.  wird  von 
Kölner  Bürgern  aufgenommen,  sowie  Decorationen,  Wandbilder,  etc.  im  Stadttheater 
zu  Barmen,  in  der  Düsseldorfer  Kunsthalle,  in  der  Akademie  zu  Münster,  im  Rath- 
haussaale  zu  Elberfeld,  etc.  Von  ihm  ferner  Friedrich  d.  Gr.  vor  der  Schlacht  bei 
Leuthen  (Berlin,  Ruhroeshalle),  Tod  Johannes  XII.,  Ein  toller  Tag  des  Kaisers 
Wenzel,  «Und  die  Eogel  lehrten  ihn**,  etc.,   auch  Aquarelle  und  einige  Steindrucke. 

RSctallngr^  Rftrl,  Maler,  geb.  18.  Oct.  1855  in  Saarbrücken,  bildete  sich  in 
Berlin  und  Karlsruhe  auf  den  Akademien,  thätig  in  Berlin.  Er  malte  Schlachten- 
bilder und  Panoramen  z.  B.  gemeinschaftlich  mit  A.  v.  Werner  und  Bracht  ein 
Sedaupanorama.  Von  ihm  ferner:  Appell  im  Manöver,  Aufbruch  zum  Fischfang, 
Einzug  der  Preussen  in  Danzig  (Uathhaus,  Danzig). 

Böckel,  Wilhelm,  Maler,  geb.  23.  Juli  1801  in  Schleissheim,  f  2.  Jan.  1843  (42?) 
in  München,  Schüler  der  Mflnchener  Akademie  unter  Langer,  weitergebildet  in 
Düsseldorf.  1827  nach  München  zurückgekehrt,  legte  er  sich  auf  die  Glasmalerei  und 
schuf  unter  u.  A.  Hochzeit  zu  Gana  (Kirche  zu  Au -München),  Grabtragnng  Mariae 
(ebenda).  Von  Wandbildern  nennen  wir  Illustrationen  zu  Theokrit  und  Sophokles  (im 
Königsbau  des  Münchener  Schlosses,  nach  H.  Hess,  Schwanthaler  und  eigener  Zeichnung) 
und  Vermählung  Ottos  des  Erlauchten  (Arkaden  im  Münchener  Schlossgarten). 

Rdcker,  H.  L^on,  Maler,  geb.  1860  in  Burlington  (Iowa  ü.  S.  A.),  Schüler 
von  N.  Gysis  an  der  Münchener  Akademie.  Er  Hess  sich  in  Chicago  nieder  und 
malte  Landschaften,  z«  B.  Herbst  in  Tenncssee. . 

Röd,  Holger  Peter,  Maler,  geb.  2.  Nov.  1846  in  Kopenhagen,  f  20.  Febr.  1874 
auf  dem  Herrenhofe  Iselinge,  Schüler  seines  Vaters  Jörgen  R.  und  der  Kopen- 
hagener Akademie,  weitergebildet  auf  Reisen  nach  Paris,  Rom  und  Neapel  (1870—2). 
Von  ihm  Die  Siutfluth,  etc.    Gr.  gold.  Med.  (der  Akademie  Kopenhagen). 

EM,  Jörgen,  Maler,  geb.  13.  Jan.  1808  in  Ringsted  auf  Seeland,  f  8*  August 
1888  in  Kopenhagen,  Schüler  der  Kopenbagener  Akademie  unter  Hansen,  weiter- 
gebildet in  Italien  (1837--41).  1844  wurde  er  Mitglied,  1862  Professor  an  der 
Kopenbagener  Akademie.  1851  besuchte  er  Dresden,  um  die  Sistina  zu  copiren,  1861 
zum  zweiten  Mal  Italien.  Von  ihm  Die  Kreuzigung  (1866,  Kapelle  in  Schloss  Fred- 
riksborg),  Mädchen  mit  Früchten  (Gal.  Kopenhagen),  Familienleben  in  einem  Fischer- 
lager u.  A.  (ebenda),  Der  Dom  von  Roeskilde,  Der  Dom  zu  Ribe  (1837),  etc.  Dane- 
brog- Orden. 

Boeder,  Jnllns  Sigismandy  Maler,  geb.  5.  Sept.  1824  in  Berlin,  f  81.  Juli  1860 
das.,  Schüler  von  Her  big  und  der  Berliner  Akademie,  weitergebildet  auf  Reisen 
durch  den  Harz  und  Thüringen.  Er  wurde  zuletzt  geisteskrank.  Von  ihm  Trauben- 
händlerin (Nat.-Gal.  Beriin),  Der  letzte  Segi  i  (1850X  etc.    Kl.  gold.  Med.  Beriin  1850. 

Boeder,  Max,  Maler,  geb.  29.  Aug.  1866  in  München-Gladbach,  Schüler  von 
Paul  Nauen  in  München,  weitergebildet  auf  Reisen  nach  Italien  (1888).  Er  malte 
Landschaften  und  Architekturen,  z.  B.  Tusculum,  Der  Aetna,  Die  Gralsburg,  etc. 

Boederstein^  Ottilie,  Malerin,  geb.  22.  April  1859  in  Zürich,  Schülerin  von 
£.  Pfyffer  dort,  dann  von  Gussow  in  Berlin,  Carolus-Duran  und  Henner  in 
Paris,  wo  sie  sich  niederliess.  Sie  malte  Genrebilder  und  Bildnisse,  von  denen  da9 
KflnBtlergütli  in  Zürich  eins  besitzt. 


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Roedig  —  Boeloft.  91 

Boedl^f  Jab  CtarlstlAens,  Maler,  geb.  1751  im  Haag,  f  1802  das.,  Schüler 
TOD  Tan  der  Aa.  Er  malte  Blumen  and  Frflchte.  1794  wurde  er  Secretär  der  Haager 
KuDBtschnle. 

Roedlgy  Morits,  Maler,  geb.  6.  Mai  1844  in  Dresden,  SchQler  der  Dresdener 
Akademie  und  von  Schnorr  von  E.  £r  lebte  in  seiner  Vaterstadt.  Von  ihm 
Silhouettenfries  (Dresden,  WaldschlAsschen),  Bildniss  König  Alberts,  Die  12  Apostel 
(Kirche  su  Storcha  bei  Leipzig),  Wandmalereien  (Stadtkeller  au  Bautzen),  etc.;  ferner 
viele  Bildnisse. 

Roegge,  Ernst  Friedrich  Wilhelm,  Maler,  geb.  28.  April  1829  in  Osterkappeln 
(Hannover),  SchQler  eines  Malers  und  Lithographen  Tepe  in  Osnabrflck,  dann  von 
Bhomberg  uud  der  Akademie  unter  Ph.  Volz  in  München.  £r  besuchte  darauf 
Italien,  lebte  drei  Jahre  in  Düsseldorf,  Hess  sich  dann  in  München  uieder  und  malte 
geschichtliche  und  Genrebilder,  z.  B.  Aussöhnung  Kaiser  Ottos  mit  seinem  Bruder 
Heinrich  (Mus.  Hannover),  Drei  Wandgemälde  im  Nat.-Mus.  zu  München,  Brautwerbung, 
Die  fürstliche  Wöchnerin,  etc.    Med.  London,  Sidney  und  Wien. 

Boehllng,  Carl,  Maler,  geb.  21.  Nov.  1849  in  Berlin,  Schüler  der  dortigen 
Akademie,  wo  er  erst  die  Sculptur  pflegte,  sich  dann  aber  den  graphiachen  Künsten 
und  der  Malerei  zuwandte.  Er  malte  Geschichtsbilder,  zeichnete  Illustrationen  und 
schuf  Aquarelle.  Von  ihm  auch  die  Originalradierung  »Wein,  Weib  und  Gesang**, 
das  Buch  «Otto  von  Bismarck*,  etc. 

BoehliDg,  Ernst  Avgrnst,  Maler,  geb.  9.  Nov.  1845,  f  1*  Febr.  1887  in  Dres- 
den, Bruder  des  Carl  R.    Er  malte  Genrebilder  und  Illustrationen  zu  Dichterwerken. 

Roehm,  David)  Baumeister,  geb.  28.  Mai  1846  in  Nürnberg,  lernte  in  Holz- 
minden, dann  in  München  an  der  Akademie  unter  Ziebland  und  am  Polytechnikum 
unter  Neureuther.    Er  war  in  Nürnberg  thätig. 

Boehn-9  Adolphe  Engine  Gabriel»  Maler,  Lithograph  und  Radierer,  geb. 
5.  März  1780  io  Paris,  f  19.  Oct.  1867  in  Malakoff  (D6p.  Seine),  Autodidakt.  Er  war 
Prof.  der  ZeichenscbuIeLouis-le- Grand.  Von  ihm  Milit&risches  Hospital  der  Franzosen 
und  Russen  zu  Marienbnrg  Juli  1807  (1808  Gal.  Versailles),  Unterredung  Napoleons  und 
Alexanders  u.  A.  ebenda,  BiidnisB  des  A.  P.  Corsin  (Mus.  Avignon),  Landprediger 
auf  dem  Schlachtfeld  (Mas.  Havre),  Griseldis  (im  Grand  Trianon),  etc.  Ferner  etwa 
ein  Dutzend  Steindrucke  und  sieben  Radierungen.  Med.  2.  KJ.  1819,  Kreuz  der 
Ehrenl.  1832. 

Roehn,  Jean  Alphonge^  Maler,  geb.  81.  Jan.  1799  in  Paris,  f  10.  Mai  1864 
das.,  Schüler  von  Regnault,  Gros  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Er  wurde,  wie 
sein  Vater  Adolphe  E.  G.,  Zeichenlehrer  d.  Schule  Louis  le  Grand.  Von  ihm  Die 
Badende  (Mus.  Perpignan),  Rückkehr  des  verlorenen  Sohnes  (1824  in  S.  Thomas  von 
Aquino),  Die  gezwungene  Taufe  (1840),  Jugenderinnerung  (1864),  Bildnisse,  etc.  Med. 
2.  KL  1827.  1857,  59,  63. 

Boehrer,  Lina^  Malerin,  geb.  1866  in  Ingolstadt,  Schülerin  der  Münchener 
Kunstgewerbeschule  und  von  Frau  Wiesinger-Florian  in  Wien.  Sie  malte  Blumen 
und  Stillleben,  z.  B.  Beim  Wildprethändler,  Die  Kirschenernte,  Zwiebeln,  etc.  Med. 
Chicago  1898. 

Boelandty  Lodewjjk  Josepli  Adrlaen»  Baumeister,  geb.  81.  Jan.  1786  in  Nienw- 
poort,  t  5.  Apr.  1864  in  Gent,  Schüler  der  Genter  Akademie,  weitergebildet  in  Paris 
unter  Percier  und  Fontaine.  Nach  seiner  Rückkehr  wurde  er  Stadtbaumeister 
und  Professor  in  Lüttich,  nachher  in  Gent  Von  ihm  Justizpalast  (Gtont),  Universit&t 
(GentX  Schauspielhaus  (das.),  Hospital  (Lokeren),  zahlreiche  Kirchen,  etc.  Leopolds- 
Orden;  Mitgl.  d.  Akad.  Amsterdam,  Bordeaux,  Brüssel,  Gent,  London. 

Ro^lasy  Jnan  de  Las^  gen.  £1  Lieeneiado  oder  El  Clerigo  Bo^laa,  auch 
Do«ior  PablOy  Maler,  geb.  um  1559  in  Sevilla,  f  28.  April  1625  in  Oliv&rez.  Er 
bildete  sich  wahrscheinlich  in  Venedig  an  den  Werken  T.  Vecellis  und  Robustis, 
nachdem  er  sich  schon  vorher  für  den  ärztlichen  Beruf  vorbereitet  hatte.  1603 
erhielt  er  ein  geistliches  Amt  in  Oliv&rez,  verblieb  aber  noch  bis  1624  in  Madrid 
und  Sevilla.  Er  ist  einer  der  Hauptmeister  der  Schule  von  Sevilla.  Von  ihm  Die 
Ooncepeion  (Gal.  Dresden),  Marie  von  einem  Jesuiten  verehrt  (Mus.  Berlin),  Moses 
schl&gt  Wasser  aus  dem  Felsen  (Mus.  Madrid),  Communion  d.  Heiligen  Theresa 
(Eremitage  St.  Petersburg),  Marter  des  S.  Andreas  (Collegium  des  S.  Thomas  in 
Sevilla),  Tod  des  hl.  Isidor  (S.  Isidoro,  das.),  S.  Jacob  (Jacobskapelle  im  Dom  das.), 
Andere  in  der  Akademie  und  der  Universit&tskapelle  das.,  etc. 

BoeloflSy  Willem,  Maler  und  Radierer,  geb.  10.  M&rz  1822  in  Amsterdam, 
t  14.  Mai  1897  in  Berchem  bei  Antwerpen,  Schüler  von  v.  d.  Sande -Bakhnyzen 

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92  Roemer  —  Roeser. 

und  de  Winter.  Er  lebte  eine  Zeitlang  im  Haag,  auch  in  Brflssel  (seit  1848).  Von 
ihm  Eflhe  am  Flussufer,  Wald  im  Herbst  (Mus.  Lattich),  Landschaft  bei  Haag  (Mus. 
Amsterdam),  Ansicht  bei  Abcoude  (ebenda),  Andere  im  Mus.  Rotterdam,  Mus.  Fodor 
zu  Amsterdam.  Von  seinen  Radierungen  nennen  wir  Der  Sumpf  (1851),  Die  Pappeln, 
Der  Bach,  etc.  Med«  Brüssel  1848,  Leopolds-Orden,  Frans  Josefs-Orden,  Offiz.  d. 
Eichenkronen-Ordeus. 

Roemer,  Bernhard,  Bildhauer,  geb.  21.  Febr.  1852  in  Gross-Strehlits  (Schlesien), 
t  im  Juni  1891,  Schüler  der  Berliner  Akademie  und  von  Prof.  Wolff,  auch  in 
Rom  gebildet.  Er  suchte  eine  leicht-polychromirte  Bildnisskleinplastik  einzubürgern. 
Von  ihm  Jugend,  Nixe,  Kain  und  Abel,  Büste  der  Kaiserin  Augusta,  Bildniss- 
Statuetten,  etc. 

Roemer,  Christoph,  gen.  Romanns,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  th&tig 
in  Cburfflrstl.  Diensten  1557  zu  Spandau,  wo  er  die  Befestigung  anfing,  auch  1571 
in  Stettin.    Er  soll  auch  gemalt  haben. 

Roemer,  Hermann,  Kupferstecher,  geb.  4.  April  1888  in  Königsberg,  f  21.  Aug. 
1883  in  Berlin.  Er  studirte  an  der  Akademie  zu  Königsberg  unter  Trossin.  Von 
ihm  Das  Kartenhaus  (nach  H.  Kretschmer),  Bildniss  des  Kanzler  Cocceji  (nach 
A.  Pesne),  Lautenspielerio  (nach  Metzu). 

Römer,  Karl,  Zeichner,  Maler  und  Lithograph,  geb.  21.  Febr.  1842  inDanzig, 
Schüler  von  R.  Kretschmer  und  J.  G.  Bac  h  in  Leipzig,  dann  der  Leipziger  Akademie 
unter  Hennig  und  Jäger.  Er  hat  Saaldecorationen  geschaffen,  meist  lieferte  er 
aber  Buch-  und  Musikalien-Titel,  Zeitschriftenillustrationen,  etc. 

Roepel,  Coenraety  Maler,  geb.  6.  Nov.  1678  im  Haag,  f  4.  Jan.  1748  das., 
Schüler  von  Constantijn  Netscher.  Er  malte  zuerst  Bildnisse,  wurde  in  Folge 
von  Kränklichkeit  Gärtner  und  malte  dann  Blumenstücke,  in  denen  er  J.  Tan  Huysum 
nachzuahmen  suchte.  Eine  Zeitlang  war  er  für  den  Pfalzgrafen  in  Düsseldorf  thätig. 
1718  wurde  er  Mitglied,  später  Direktor  der  Gesellschaft  Pictura.  Bilder  von  ihm 
in  den  Galerien  zu  Amsterdam,  Diesden  und  Kassel. 

Roer,  Jacob  Tan  der,  Maler,  geb.  1648  in  Dortrecht,  f  1699  das.,  Schüler  von 
J.  de  Baen.  Er  malte  Bildnisse  und  war  auch  eine  Zeit  lang  in  England  thätig, 
wo  ihn  Kneller  beschäftigte. 

Rörbye,  Christ.  Martin  Wesseltoft,  Maler,  geb.  17.  Mai  1808  in  Drammen 
(Norwegen),  f  29.  Aug.  1848  in  Kopenhagen,  Schüler  der  dortigen  Akademie  und 
von  Eckersberg,  weitergebildet  auf  Reisen  (1884—37)  nach  Italien,  Griechenland 
und  der  Türkei.  Zurückgekehrt  wurde  er  1888  Mitglied  der  Akademie,  ging  1839 
wieder  nach  Italien  und  wurde  1844  Akademieprofessor  in  Kopenhagen.  Von  ihm 
Einwohner  von  Skagen  (Mus.  Kopenhagen),  Türkischer  Ehevertrag,  Leben  im  Orient, 
Markt  in  Amalfi,  etc.,  auch  Bildnisse. 

Roesoh,  Georg  Slgismnnd,  Maler  und  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  f 
1786,  thätig  in  München.  Er  stach  Heiligenbilder,  Bildnisse,  Die  12  Monate,yignetten,  etc. 

Roesch,  Jacob,  Bildhauer  des  15.  Jahrhunderts,  fertigte  um  1499  den  pracht- 
vollen Hochaltar  im  Dom  zu  Gbur  mit  Darstellungen  der  Passionsgeschichte. 

Roeich,  Wilhelm,  Bildhauer,  geb.  29.  Oct.  1850  in  Neckarems,  f  6.  Aug.  1893 
in  Stuttgart,  studirte  an  der  dortigen  Kunstschule  unter  Donndorf  und  in  Dresden, 
auch  auf  einer  italienischen  Reise  gebildet  Von  ihm  Hauff  (Überlebensgrosse  Büste), 
Kepler  (Statue  fOr   das  Stuttgarter  Polytechnikum),   Des  Sängers  Finch  (Relief),  etc. 

Roesel,  Johann  Gottlob  Samnel,  Zeichner  und  Maler,  geb.  9.  Oct.  1768  in 
Breslau,  f  8*  Juli  1848  in  Potsdam.  Er  wurde  Professor  an  der  Berliner  Bauschule 
und  1824  Mitglied  der  dortigen  Akademie.  Seine  Gemälde  sind  selten,  häufiger  seine 
Landschaftszeichnungen. 

Rögel  von  Roaenhof,  Angnst  Johann,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1705  in 
Augustenberg  bei  Arnstadt,  f  1759  in  Nürnberg,  Schüler  seines  Oheims,  weitergebildet 
in  der  Akademie  zu  Nürnberg.  Er  malte  erst  Bildnisse,  schuf  später  aber  hauptsächlich 
Kupfer  für  naturwissenschaftliche  Werke,  z.  B.  zu  „Insektenbelustigungen "  (Nürnberg 
1746—55),  zu  G.  Hallers  „Historia  ranarum  nostratium*^  (Nürnberg  1758)«  etc. 

Rösel,  (RÖBler,  Roselins)  yon  Rosenhof  (Rooshof),  Frani,  Maler  des  17.  Jahr- 
hunderts, tbätig  um  1666  in  Nürnberg.  Er  wetteiferte  erfolgreich  mit  Paudiss.  Yon 
ihm  Wolf  ein  Lamm  zerreissend  (Gal.  Bamberg),  Fuchs  ein  Huhn  yerzehrend  (1666 
Gal.  Augsburg),  Hahn  (1665  das.),  etc. 

Roeser,  Mathias,  (Edme  Mathlen  Barthelemy  Abflljr-Roser)^  Maler,  geb.  um 
1737  in  Heidelberg,  f  im  Mai  (?)  1804,  Schüler  von  Loutherbourg.  Er  copirte  alte 
Gemälde,  war  aber  hauptsächlich  als  Restaurator  am  Lou?re  zu  Paris  thätig. 

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Roesl  —  fiöettiers.  dS 

Boesl,  Joiefy  Maler,  geb.  20.  Jao.  1853  in  Mfinchen,  Schüler  von  E.  Seitz 
und  der  dortigen  Akademie  unter  Löfftz  und  Lindenschmit.  £r  machte  Studien- 
reisen nach  Paris  und  Italien.  Von  ihm  Die  Mussestunde,  Das  Stiftungsfest,  Prophe- 
zeiungen, etc.,  auch  Porzellanmalereien.    Gold.  Med.  London  1884. 

Roesler,  Ettore  Franceseo,  Maler,  geb.  12.  Mai  1845  in  Rom.  Er  war  Auto- 
didakt und  malte  Landschaften,  besonders  aber  römische  Denkmäler  in  Aquarell. 
Qold.  Med.  Berlin  1888. 

BSsiier^  Karl,  Baumeister,  geb.  19.  Juni  1804  in  Wien,  f  18.  Juli  1869, 
Schüler  der  Wiener  Akademie,  gewann  den  grossen  Preis  und  bildete  sich  in  Italien 
weiter  aus.  £r  schuf  in  Wien,  wo  er  Perspectiv- Professor  an  der  Akademie  wurde. 
Von  ihm:  Die  Johanneskirche  an  der  Jägerzeil  und  die  Arsenalskapelle,  ferner  die 
Karolinenthalerkirche  in  Prag  und  die  Kathedrale  von  Diakovas  in  Slawonien.  Von 
ihm  auch  ein  Architekturbild  in  den  Wiener  K.  K  Museen.  Oberbanrath;  Franz  Josefs - 
Ord.,  Gregors  Ord. 

Boesaler,  Adalbert  toh,  Maler,  geb.  29.  Aug.  1853  in  Wiesbaden,  Schüler 
der  Mftnchener,  Antwerpener  und  Berliner  Akademie  und  von  Werner.  Von  ihm 
Nach  Walhall,  Die  Schlacht  bei  Zorndorf.  K.  hat  auch  Illustrationen,  z.  B.  zu 
Hamerlings  «König  von  Sion^,  zu  Jugendschriften,  Zeitungen,  etc.  geliefert. 

BSssler,  (Bl^sler),  Johann  Karl,  Maler,  geb.  18.  Mai  1775  in  Görlitz,  f  20.  Febr. 
1845  in  Dresden,  Schüler  der  dortigen  Akademie,  nachdem  er  zuvor  Schmied  gewesen 
war;  auch  in  Italien  weitergebildet.  1810  wurde  er  Mitglied,  1815  Professor  an  der 
Dresdener  Akademie.  Von  ihm  König  Anton  (Bathhaus  zu  Dresden-A.),  Die  8  Marien 
am  Grabe,  Churfürst  Moritz  nach  der  Schlacht  von  Sievershausen,  etc. 

Boessler,  Ludwig  Christian  toh,  Maler,  geb.  13.  Juni  1842  in  Wiesbaden,  studirte 
in  Antwerpen,  Düsseldorf  (unter  Lasch),  Karlsruhe  und  München,  Bruder  des 
Adalbert  von  R.  Er  wurde  Professor  und  Leiter  einer  Kunstschule  für  Damen  in 
Frankfurt  a.  M.  R.  malte  Genrebilder  und  Architekturen,  darunter  Das  Atelier 
Bronwers  (1866  Gal.  Wiesbaden)  und  Landsknechte. 

Boestraeten»  Pieter^  Maler,  geb.  1627  in  Haarlem,  f  1698  in  London,  Schüler 
und  Schwiegersohn  von  Frans  Hals.  Er  malte  erst  Bildnisse,  kam  dann,  durch 
Lelya  Ruhm  angefeuert  nach  London,  wo  er  von  jenem  gut  aufgenommen  und  Karl  II. 
vorgestellt  wurde,  jedoch  finden  sich  Werke  von  ihm  in  den  kgl.  Sammlungen  nicht 
vor.  Er  malte  mit  besonderem  Erfolg  Gold-  und  Silber- Gefässe,  Instrumente,  Reliefs, 
etc.  Beim  Brand  in  London  1666  widerfuhr  ihm  ein  Unfall,  in  Folge  dessen  er  für 
den  Rest  seines  Lebens  lahm  blieb. 

Boeth,  Philipp,  Maler,  geb.  10.  März  1841  in  Darmstadt,  Schüler  von  A.Lucas 
und  P.  Weber  das.,  von  Karl  Seeger  in  Karlsruhe  und  von  J.  W.  Schirm  er. 
1864  Hess  er  sich  in  Düsseldorf,  1870  in  München  nieder  und  malte  Landschaften, 
z.  B.  Im  Dachauer  Moos,  Am  Ufer  der  Amper,  Am  Main,  Regenstimmung,  etc. 

BSting,  Jnlinsy  Maler,  geb.  7.  Sept.  1821  in  Dresden,  f  22.  Mai  1896  in 
Düsseldorf,  Schüler  der  Dresdener  Akademie  unter  Bendemann,  weitergebildet  in 
Düsseldorf,  wo  er  später  Professor  an  der  Akademie  wurde.  Er  wurde  Mitglied  der 
Berliner  und  Wiener  Akademie.  Von  ihm  Kolumbus  vor  dem  geistlichen  Rath  zu 
Salamanca  (1851  Gal.  Dresden),  Bildniss  Seh  adows  (1852  Gal.  Düsseldorf),  Bildniss  Arndts 
(Mus.  Stettin),  Die  Grablegung.   Michaels-Ord.,  Med.  3.  KI.  1855  Paris,  gold.  Med.  Berlin. 

Boetteheii,  Carl,  Maler,  geb.  1880  in  Lemgo  (Lippe-Detmold).  Er  liess  sich 
in  Düsseldorf  nieder  und  malte  Landschaften  aus  Deutschland  und  Italien,  von  denen 
das  Museum  zu  Hannover  eine  besitzt. 

BoettlerSy  (Boethler),  Charlea  Norbert,  Medailleur,  geb.   1720  in    Paris, 

L19.  Nov.  1772  das.,  Sohn  und  Schüler  des  Joseph  Charles  R.  Er  wurde  1764 
tglied  der  Akademie  auf  Grund  einer  Medaille  Die  Malerei  und  die  Bildhauerkunst. 
Von  ihm  femer  sieben  Medaillen  auf  Mitglieder  der  Familien  Gallitzln  und  Trubetzkoi 
in  Russland,  etc. 

Boettiers,  (Boethier),  Francis,  Radierer,  geb.  um  1682  in  Paris,  f  1770  (?), 
Sohn  des  Philippe  R.,  wahrscheinlich  Schüler  von  Nicolas  de  Largilli^re,  nach 
dessen  Zeichnungen  er  z.  B.  Kreustragender  Christus  und  Die  Kreuzigung  radierte. 
Er  war  flämischer  Abstammung. 

Boetüers,  (Boethier),  Georges,  Medailleur,  geb.  um  1677,  begr.  7.  Jan.  1749 
(nach  Jal  dagegen  1758  noch  am  Leben)  in  Paris.  Er  war  Conseilleur  du  roy  und 
hatte  Stellung  an  der  Münze. 

Boettlersy  Jaeobns^  Münzgravenr,  geb.  um  1701,  f  14.  Juli  1771  in  Brüssel, 
iro  er  Leiter  der  Münze  war. 


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94  Roettiert  —  Rogef. 

Roettlers,  (Roethler),  Jacques,  Medaillear  und  Goldschmied,  geb.  29.  Ang.  (?) 
1707  in  St.  Germainen-Laye  (Ddp.  Seine-et-Oise),  f  17.  Mai  1784  in  Paris,  Sohn 
des  Norbert  R.  1773  wurde  er  Mitglied  der  Akademie  auf  Grund  seiner  Bildnissmedaillen 
Yon  Locke  und  Newton.    Spater  wendete  er  sich  gans  der  Goldschmiedeknnst  zu. 

Boettiers,  (Roettaier),  James,  Medailleur,  geb.  1663  in  London,  f  109B  durch 
einen  Sturz  vom  Pferde  in  Bromley,  2.  Sohn  des  Jean  (John  I.)  R.  Er  war  Gehilfe 
seines  Vaters  und  kOnigl.  Grareur. 

Roettiers,  (Roetfaier),  Jean  (John  L).  Medailleur,  geb.  vor  1640  in  Paris, 
t  1703  in  London,  Sohn  eines  Goldschmieds,  der  Karl  II.  mit  Geld  unterstützt  hatte. 
Um  1662  kam  er  zu  diesem  nach  London  und  wurde  an  der  Mflnze  angestellt.  Von 
ihm  unter  Anderen  Med.  auf  den  Regierungsantritt  der  Königin  Anna  (unyoUendet 
hinterlassen).    Seine  Arbeiten  wurden  sehr  gelobt 

Boettlersy  (Roethier)|  John  IL,  Medailleur,  geb.  1661  in  Paris,  Sohn  des  Jean 
(John  I.)  R.,  t  ▼or  1695  (?J.    Er  wurde  königlicher  Hofgraveur  in  London. 

Roettiers^  (Boetbier),  Joseph,  Medailleur,  geb.  um  1635  in  Antwerpen,  f  11. 
Sept.  1703  in  Paris.  Er  wurde  1683  Mitglied  der  Akademie  auf  Grund  seines  Bild- 
nisses Colberts.  Er  ging  mit  seinen  beiden  Brüdern  Jean  (John  I.)  R.  und  Philipp  R. 
erst  nach  England,  siedelte  dann  aber  nach  Paris  über,  wo  Golbert  ihn  zum  General- 
münzmeister ernannte.   Er  arbeitete  u.  A.  an  der  Histoire  m^talliqne  de  Louis  XIY. 

RoettierS)  (Roethier),  Joseph  Charles,  Medailleur,  geb.  13.  April  1692  in 
Paris,  t  14-  März  1779  das.,  Sohn  und  Schüler  des  Joseph  R.  Er  wurde  1717  Mit- 
glied der  Akademie  auf  Grund  eines  Bildnisses  des  Königs,  welches  als  Modell  fftr 
die  Preismedaillen  der  Akademie  diente,  für  die  er  auch  einen  Wappenstempel  schnitt. 
1748  wurde  er  Rath  der  Akademie  und  folgte  auch  seinem  Vater  im  Amt  eines  General- 
münzmeisters. Von  ihm  viele  BildnissmedaiUen  bekannter  Persönlichkeiten,  Triumph 
der  Malerei,  Anbetung  der  Hirten  (Rötheizeichnung),  Bildniss  seines  Vaters  (Kupfer- 
stich), etc.    II.  Preis  1711. 

Roettiers,  (Roethier),  Norbert,  Medailleur,  geb.  um  1666  in  Antwerpen,  f  18.  Mai 
1727  in  Choisy-leRoi  (I)^p.  Seine),  Sohn  des  Jean  R.;  seine  Mutter  war  der  Pest 
wegen  nach  Antwerpen  geflohen.  Er  war  erst  Gehilfe  seines  Vaters,  verliess  1695 
wegen  der  Revolution  England  und  wurde  1704  Nachfolger  des  Joseph  R.  an  der  Pariser 
Münze. 

Roettiers,  (Roethier).  Philipp,  Medailleur,  geb.  nach  1640,  f  1732  in  Antwerpen, 
2.  Bnider  des  Jean  (John  I.)  K.  Er  war  erst  in  England  thätig,  wo  er  u.  A.  eine  Medaille 
auf  Karl  II.  fertigte,  die  auf  dem  Revers  die  Britannia  mit  den  Zügen  der  schönen 
Mrs.  Stuart  trug.  Aus  Ärger  über  die  Bevorzugung  seiner  Neffen  trat  er  1678  in  die 
Dienste  des  Königs  von  Spanien  in  Brüssel.  1712  lebte  er  in  Antwerpen. 

Roffe,  John.  Kupferstecher,  geb.  1769,  f  1850  in  Holioway.  Er  stach  für  die 
Buchb&ndler,  z.  B.  Platten  für  die  Werke  British  Museum  Marbles  (1812)  und 
Murphys  Arabian  Antiquities  of  Spain. 

Rog'aar  Snellebrand,  Cornelis^  Maler,  geb.  19.  Mai  1816  in  Amsterdam, 
Schüler  von  J.  A.  Kruseman,  weitergebildet  auf  emer  Reise  durch  Frankreich 
(1837).    Er  malte  Bildnisse  und  Genrebilder. 

Rogely  Maestro,  s.  Yfejden,  Roger  yan  der« 

Rogel,  Johann  Hans«  Holzschneider,  geb.  1531  in  Augsburg,  f  1592,  th&tig  in 
Augsburg.  Yon  ihm  Kalender  (1564),  Scbreibvorlagen  (1568),  Ansicht  von  Kempten 
(1569),  Schlacht  von  Lepanto  (1571),  Selbstbildniss  (1588),  etc. 

Roger,  Adolphe,  Maler,  geb.  1800  (1797  ?)  in  Palaiseau  (Däp.  Seine-et-Oise), 
f.  23.  Febr.  1880  in  Paris,  Schüler  von  Gros.  Er  malte  angesehene  Dekorationen 
und  schuf  auch  Wandmalereien  in  den  Pariser  Kirchen  Sa.  Elisabeth,  8.  Roch  und 
Notre  Dame  de  Lorette.  Von  ihm  ferner  Die  Schlacht  von  Civitella  (1842  Mus. 
Versailles),  Karl  Y.  zieht  in  den  Louvre  ein,  u.  A.  (Trianon,  Versailles),  Dorfbeer- 
digung (1822),  etc.  Med.  2.  Kl.  1822,  1.  Kl.  1831;  Kr.  d.  Ehrenleg.  1841.  Seine  Biogr. 
Anonym  Paris  1848. 

Roger,  Barthel^my  Joseph  Fnlcran,  Kupferstecher,  geb.  31.  Oct  1767  in 
Lod^ve  (Däp.  Härault),  f  ^-  Mai  1841  in  Sceanx-les-Chartreux  (D^p.  Seine-et-Oise), 
Schüler  von  Copia.  Er  arbeitete  meist  in  Punktirmanier,  wurde  der  Hauptstecher 
Pmd'hons  und  lieferte  ferner  zahlreiche  Vignetten  zu  Ausgaben  von  Voltaire,  Racine, 
Corneille,  St  Pierre,  etc.  Wir  nennen  von  ihm  Briefkopf  fQr  das  Departement  de 
la  Seine-Inf^rieure,  desgl.  für  das  Ministerium  des  Inneren,  beide  nach  Prud'hon, 
Daphnis  und  Chloe  (3  Platten  nach  dems.),  Die  trotte  (desgl.),  Marie  Antoinette 
(1828  nach  Roslin). 


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Rogei"  —  fioghmatt.  95 

Boger,  Eiigdne,  Maler,  geb.  1807  in  Sens  (Dep.  Tonne),  f  29.  Juli  1840  in 
Paris,  Schaler  von  Hersent  und  Ingres.  Er  erhielt  den  1.  grossen  Rompreis  1833 
auf  Grnnd  seines  Bildes  Die  eherne  Schlange.  Von  ihm  Auffindunji;  der  Leiche 
Karls  des  Kflhnen  (1837  Mus.  Nancy),  Aufhebung  der  Belagerung  von  Salerno  (1840 
Mas.  Versailles),  Karl  der  Grosse  überschreitet  die  Alpen  (ebenda),  Silen  und  die 
Hirten,  Predigt  Johannis*  in  der  Waste,  etc. 

Roger,  Leonard,  Bildhauer  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  vor  1650.  1672  wurde 
er  ausserordentliches  Mitgl.  der  Akademie,  an  der  er  verschiedene  Preise  gewann. 
Von  ihm  an  der  Fa^ade  au  Versailles  Flora  und  Zephyr,  im  Park  das.  Asien. 

Boger  de  Bmgeg  s.  Weyden^  Boger  van  der« 

Bogen.  Frank  Whiting,  Maler,  geb.  1854  in  Cambridge  (Mass.  ü.  8.  A.), 
SchOler  von  F.  Oole  und  T ho.  Robinson.  Er  malte  Genrebilder  und  Thierstttcke, 
namentlich  Hunde. 

BogrerSy  George,  Maler,  geb.  vor  1745,  f  um  1786.  Er  malte  als  Liebhaber 
Landschaften,  stellte  1761—62  in  London  aus  und  zog  sich  zuletzt  nach  der  Isle 
of  Wight  zurück. 

BofTors,  Jobn,  Bildhauer,  geb.  1829  in  Salem  (Mass.  ü.  S.  A.),  Antodidakt.  Er 
hat  besonders  Statuetten  und  kleine  Gruppen,  z.  B.  Ablegung  des  Eides,  Proviant- 
vertheilung,  Beim  Pfarrer,  einige  Scenen  nach  Shakspere,  Das  Findelkind,  Sklaven- 
versteigemng ,  Die  Scharfschützen,  Unionflüchtlinge ,  etc.  geschaffen.  Seine  aber- 
lebensgroBse  Statue  des  Pr&sideoten  A.  Lincoln  gelangte  in  Manchester  New-Hampshire 
ZOT  Aufstellung.  Med.  1893  in  Chicago. 

BoflTorSy  Johu  Bandolph,  Bildhauer,  geb.  6.  Juli  1826  im  Staat  New- York, 
Schaler  von  Bartolini  in  Florenz,  auch  in  Rom  gebildet.  Er  war  lange  in  New- 
Tork,  dann  wieder  in  Rom  thätig.  Von  ihm  Denkmal  John  Adams  (Aubum  Friedhof, 
Boston),  Denkmal  des  Col.  Colt  (Hartford,  Conn.),  Denkmal  far  die  Gefallenen  im 
amerikan.  Bürgerkriege  (Worcester)  desgl.  (1863  Cincinnati),  desgl.  (Providence  R.  I.), 
desgl.  (Detroit,  Mich.),  Denkmal  Lincolns  (1871  Philadelphia),  Denkmal  Sewards  (1876 
New-Tork),  Die  beiden  Bronzethüren  am  Kapitel  zu  Washington  mit  8  Scenen  aus 
dem  Leben  Colombus'  (1856 — 61),  Die  Plejade,  Streitende  Indianer,  etc. 

Bofpers,  Philip  Hntcbins  (Hitehings  ?),  Maler,  geb.  1794  (n.  A.  1787)  in 
Plymouth,  f  1^53  in  Lichtenthai  bei  Baden-Baden  (n.  A.  1852  in  Karlsruhe).  Er 
malte  Landschaften  und  Marinen  z.  B.  Der  Hafen  von  Plymouth  (Gal.  Karlsruhe), 
Badenweiler  (ebenda),  Eingang  vom  Hafen  zu  Plymouth  (Mus.  Strassburg),  etc. 

BogrorBy  WllUam^  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  um  1545  in  London, 
einer  der  ältesten  englischen  Kupferstecher,  von  dem  wir  ungefähr  zehn  Bildnisse 
besitzen,  die  z.  Th.  zur  Buchillustration  bestimmt  waren. 

Bogera,  WilUam  Gibbs,  Holzschnitzer,  geb.  10.  Aug.  1792  (1791)  in  Dover, 
t  21.  M&rz  1875,  bildete  sich  nach  G.  Gibbons.  Von  ihm  dekorative  Arbeiten  im 
Carltonhouse,  im  Pavillion  zu  Brighton  und  im  Kensington-Palast.  Ferner  die  Kanzel 
in  St  Anne  Limehouse  und  Arbeiten  für  8.  Michaels  Cornhill  (London)  und  St.  Mary- 
at-Hill  London.    1872  erhielt  er  eine  Pension. 

Bogreraon^  B.,  Maler  des  17.  Jahrhunderts.  Er  malte  1688  ein  Zimmer  in 
der  »The  Pope's  Head*  Tavern  in  London  aus. 

Boffory,  Boger  de,  Maler  des  16.  Jahrhunderts.  Um  1570  malte  er  zu  Fontalne- 
hleau  einen  Bildercyolus  aus  dem  Leben  des  Herkules. 

Boghmaii,  Geertmydt,  Kupferstecherin,  geb.  nach  1615,  Tochter  des  Roeland 
R.,  (n.A.  soll  sie  schon  1590  gearbeitet  haben  und  wäre  demnach  dessen  Schwester) 
nach  dessen  Werken  sie  stach,  z.  B.  13  Blatt  „Plaisaote  Landschappen**.  Von  ihr 
femer  Kindermord  (nach  Robusti),  Landschaften,  Frauenbeschäftigungen,  u.  s.  w.  —  Ein 
Hendrik  Lambert  B.»  sowie  ein  F.  H.  B^  kommen  als  Kupferstecher  im  17.  Jahr- 
hundert vor.  Von  ersterem  besitzen  wir  Bildnisse  (eins  aus  dem  Jahre  1627),  von 
letzterem  ein  Bildniss  des  Erasmus,  ein  Blatt  nach  Rubens,  eto. 

Bogbman,  Boelant,  Maler  und  Radierer,  geb.  1597  in  Amsterdam,  f  nach  1686 
(87)  das.  Er  war  in  Amsterdam  thätig  und  mit  Bembrandt  von  R^n  bekannt,  hat 
auch  Reisen  in  die  Alpenländer  gemacht  Besonders  verbreitet  sind  seine  Land- 
schaftszeichnungen (z.  B.  25  Mus.  Rotterdam),  darunter  eine  grosse  Anzahl  von  An- 
sichten holländischer  Schlösser.  Öfters  malte  er  die  Perspectiven  zu  Bildern  von 
Lingelbach.  Landschaften  von  ihm  in  den  Gal.  zu  Amsterdam,  Berlin,  Kopenhagen, 
Kassel  und  Oldenburg.  Von  seinen  aber  50  Radierungen  nennen  wir  die  6  Ansichten 
im  Bosch  beim  Haag,  24  Ansichten  aus  Holland  (in  drei  Folgen),  Acht  italienische 
Ansichten,  Der  Indisch -Holländische  Postdienst  (10  BL),  etc. 


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96  Rogier  —  tlolincli. 

Rogiery  Nicolang,  gen.  Kaynoot  Bnggier«,  Maler  des  16.  Jahrbnnderts,  thätig 
etwa  TOD  1520  bis  1540.  Er  war  ein  Ylanie  und  soll  Landschaften  in  der  Weise 
Joachim  Patiniers  gemalt  haben. 

BogoirskT,  Johann  Jacob,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Augsburg, 
th&tig  seit  mindestens  1700  in  Prag. 

Rogozinskl,  Anton,  geb.  1797  in  Warschau,  f  11.  Oct.  1885  das.,  Schüler 
Blank  8.    £r  malte  Miniaturen  und  Bildnisse. 

Bognet,  Lonis,  Bildhauer,  geb.  24.  Dec.  1824  in  Sainte-Junien  (D6p.- Haute 
Yienne),  f  1815  in  Rom,  Schaler  der  Ecole  des  beaux-arts  an  der  er  1849  den  grossen 
Rompreis  gewann.  Von  ihm  die  Republik  (Bronsestatue  Mus.  Orläans),  Homer 
tr&gt  seine  Gesänge  vor  (Terrakotta  Relief  das.),  Ecce  Homo,  Nacktes  Mädchen,  etc. 

Rognier,  Henri  Tietor,  Bildhauer,  geb.  1758  in  Besan^^on,  f  nach  1821,  SchOler 
von  B  0  i  z  0 1  Er  erhielt  an  der  Fabrik  in  S^vres  Anstellung.  7on  ihm  Admiral 
Duquesne  (Marmorstatue,  Ehrenhof  im  Yersailler  Schloss),  Die  poetische  Einbildungs- 
kraft (1808),  Die  Weisheit  und  die  Grazien. 

Rohaalt  de  Flenry,  Charles,  Baumeister,  geb.  22.  Sept.  1801  in  Paris,  f  11.  Aug. 
1875  das.,  Schfller  der  polytechnischen  Schule  1820,  anfangs  Bildhauer,  dann  Bau- 
meister. Von  ihm  Pl&oe  zu  der  Italienischen  Oper  (1840),  Die  Chambre  des  Notaires, 
mehrere  Priratbauten  in  den  Ghamps  Elys^es,  etc.  und  besonders  das  naturgeschicht- 
liche Museum,  über  welches  eine  Publication  Tom  Jahre  1876  Yorliegt.  Seine  Oesammt- 
werke  herausgegeben  von  seinem  Sohn  Georges  R.  de  F.  1884.  184S  Kreuz  der 
Ehrenleg.,  Offiz.  Kr.  1861. 

Bohanlt  de  Flenry,  Georges,  Baumeister,  geb.  23.  Dec.  1835  in  Paris,  Schfller 
seines  Vaters  Charles  R.  d.  F.  und  der  j&cole  des  beaux-arts,  erhielt  den  grossen 
Rompreis  und  schickte  aus  Italien  zahlreiche  Aufnahmen  und  architektonische  Zeich- 
nungen. 1866  gab  er  ein  Werk  mit  eigenhändigen  Radierungen  über  die  Mittel- 
alterlichen Denkmäler  Pisas  heraus.    Med.  1867,  1870,  Med.  1.  Kl.  1874. 

Bohanlt  de  Flenry,  Hnbert,  Baumeister,  geb.  1777  in  Paris,  f  nach  1829, 
Schüler  von  Durand  und  der  £cole  des  beaux-arts,  an  der  er  1802  den  grossen  Rom- 
preis erhielt.  Er  wurde  Baumeister  der  Polizeipräfectur  und  1824  Generalinspektor. 
Von  ihm  verschiedene  Kasernen,  etc.,  die  Restauration  der  Waisenkapelle  1824,  so- 
wie Tcrschiedener  Hospit&ler,  Anstalten,  etc.  zu  Paris.  Kr.  d.  Ehrenleg.  —  Ein 
Hnbert  IL  R«  d.  F.,  Schüler  yon  Anastasie  und  Brascassat,  stellte  zwischen 
1863  und  1870  Marinen  zu  Paris  aus. 

Rohde,  Fr.  M.,  D&nischer  Landschaftsmaler,  geb.  1816,  f  14.  Juli  1886. 

Rohde,  Johan,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1.  Not.  1856,  thätig  in  Kopen- 
hagen. Er  malte  stimmungsvolle  Landschaften.  Von  seinen  Steindrucken  nennen 
wir  N&hendes  M&dchen,  Sommerabend  in  Tönning,  Die  Hflgelmflhle,  Der  Tod  und 
der  Holzsammler,  Bildniss  Willumsens  und  Bildniss  J.  Verkades. 

Rohde,  Karl,  Maler,  geb.  28.  Juni  1806  in  Heisa  (Niederhessen),  f  15.  M&rs 
1878  in  Kassel,  Schüler  dpr  Düsseldorfer  Akademie.  Er  wurde  Zeichenlehrer  am 
Kasseler  Gymnasium  und  der  Realschule.  R.  malte  Bildnisse,  Landschaften  und 
besonders  Genrebilder. 

Rohde,  Karl,  Maler,  geb.  1840  in  Koblenz,  f  23.  Aug.  1891  in  München, 
Schüler  Ton  Neher  und  Rüstige  an  der  Stuttgarter  Kunstschule.  1864  liess  er  sich 
in  München  nieder.    Er  malte  Thiere,  Marktbilder,  Hühner  und  dergl.  m. 

Rohden,  Johann  Martin,  a.  Roden« 

Rohl-Sniith,  Karl,  Bildhauer,  geb.  1848  in  Dänemark,  gelangte  nach  Amerika 
und  liess  sich  in  Chicago  nieder.  Er  schuf  mehrere  Bronzestatuen  für  das  lowa- 
Btate  Monument,  Bildnissbüsten,  etc. 

Rohlfls,  Christian  Fr.,  Maler,  geb.  22.  Dec.  1849  in  Niendorf  (Holstein).  Er 
studirte  in  Weimar  unter  Schauss  und  A.  Struys,  liess  sieb  dort  nieder  und  malte 
Landschaften  meist  aus  der  Umgebung  Weimars. 

Rohr,  Johann  Heinrioh,  Goldschmied,  geb.  1728  (?),  f  2.  Juni  1807,  th&tig  in  Köln, 
wo  er  u.  A.  1768  (?)  die  Verzierungen  an  verschiedenen  Altären  des  Doms  vergoldete. 

Rolir,  Wilhelm,  Radierer,  geb.  1848  in  Leipzig,  Schüler  der  Akademie  in 
München,  wo  er  th&iig  war.  Er  arbeitete  Bildnisse  nach  dem  Leben,  ferner  Bl&tter 
nach  J.  Brandt,  Defregger,  F.  Hals,  Liotard,  Vig6e-Lebrun,  etc. 

Rohrich  d«  Ae«,  Maler,  f  1818  in  Nürnberg.  Er  soll  Cranachs  Bildniss  der 
Sachs.  Herzogin  Katharina  mit  deren  Sohn  mehr  als  40 mal  copirt  haben;  Exemplare 
befinden  sich  in  der  Gal.  Raczynski  zu  Berlin,  Alte  Pinakothek  zu  München,  Mus. 
Mainz,  etc.  —  Auch  sein  Solin  kopirte  alte  Gem&lde  t&uschend. 

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fiolirwasder  —  tlolland.  d? 

ftokrwjMSer,  lanrA,  Malerin,  geb.  22.  April  1864  in  Wien,  Schülerin  von 
Straschiripka.    Sie  lebte  in  ihrer  Vaterstadt  und  malte  Stillleben. 

Boi»  PietrOy  Maler,  neb,  1820  in  Sandrigo,  Schüler  der  Akademie  in  Venedig. 
1841  liesB  er  sich  in  Vicenza  nieder,  wo  er  schon  als  Kind  gemalt  hatte.  1843  ging 
er  weiterer  Studien  halber  nach  Rom.  1848  machte  er  verschiedene  Gefechte  mit. 
Er  war  dann  abwechselnd  in  Vicenza,  Rom  und  Venedig,  auch  5  Jahre  lang  ausser- 
halb Italien  in  Deutschland,  Dänemark,  den  Niederlanden  und  Frankreich  thätig, 
bis  er  sich  1869  dauernd  in  Venedig  niederliess.  Von  ihm  Selbstbildniss  (Florenz 
Uffizien),  Romeo  und  Julia  (Mus.  Vicenza),  Bildniss  Pius  IX.,  Sa.  Dorothea,  Liebes- 
iied,  etc.    Med.  1861. 

Rokesy  Hendriek  Martensz.  b.  Sorgh« 

Rokotoir,  Theodor  Peter  Stephanowitscb,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  am 
1810,  Schüler  von  Lorrain,  Rotari  und  der  St.  Petersburger  Akademie.  Er 
wurde  Hofmaler  Katharinas  II.  und  malte  besonders  Bildnisse. 

BoksandlCy  Simon  J«,  Maler,  geb.  1869  in  Agram,  Schüler  der  dortigen  Ge- 
werbeschule nnd  der  Münchener  Akademie  unter  Rimann.  Von  ihm  Rurik,  russi- 
scher Fürst,  u.  A.  m. 

Bolan,  Fangrnerbe^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  um  1653  in  der  Um- 
gegend von  Serilla.    Er  malte  Historien. 

Boland,  angeblicher  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts.  Die  1528  verfertigten 
Reliefe  und  Statuetten  am  ehemaligen  Lettner,  jetzigen  Orgelchor  der  Maria  in  der 
Kapitolkirche  zu  Eoln  a.  R.  wurden  ihm  zugeschrieben.  Das  Werk  stammt  aus 
Mecheln. 

Roland,  Jacques  F.  Joseph,  Maler,  geb.  vor  1780  in  Lille,  f  17.  Febr.  1804 
in  Paris,  Schüler  von  David,  Bruder  des  Philippe  L.  R.  Von  ihm  Die  Unschuld 
in  Gefahr,  Bildnisse,  etc. 

Boland,  Philipp  Laurent,  Bildhauer,  geb.  13.  Aug.  1746  in  Marc-en-PevMe 
(Mp,  Kord),  tu.  Juli  1816  in  Paris,  Schüler  von  einer  Zeichenschule  in  Lille 
and  von  Pajon,  weitergebildet  in  Rom.  Nach  5  Jahren  kehrte  er  nach  Paris  zurück, 
wnrde  ansserordentliches  Mitglied  der  Akademie  und  erhielt  durch  Pajon,  den  er 
bei  dekorativen  Arbeiten  in  Versailles  unterstützt  hatte,  Wohnung  im  Louvre.  Von 
ihm  Suv^  (1789  Louvre),  E.  Lesueur  (Marmorbüste  das.),  Homer  (Marmorstatue 
das.),  Admiral  Ruyter  (Marmorbüste,  Versailles),  Tronchet  u.  A.  (das.).  Andere  Arbeiten 
von  ihm  im  Mos.  zu  Angers,  am  Pantheon  zu  Paris,  im  Justizpalast,  in  der  Depu- 
tirtenkanamer,  am  Theater  Feydeau,  etc.  Mitgl.  d.  Instituts.  Seine  Biogr.  von  David 
d'Angers,  Paris  1847. 

Boldan,  Lnlsa.  Bildhanerin,  geb.  1656  in  Sevilla,  f  1704  in  Madrid,  Tochter 
ond  Schfilerin  des  Pedro  R.  Sie  half  diesem  und  schuf  selbständig  kleine  Thon- 
fignren,  namentlich  Madonnen,  sowie  eine  S.  Miguel-Statue  fbr  den  Escorial.  Hof- 
bildhanerin. 

Boldan,  Pedro^  Bildhauer,  geb.  1624  in  Sevilla,  f  1700  das.,  Schüler  von 
J.  M.  Monta&es.  Von  ihm  Pietk  (Altar  der  Los  Vezcainos-Eapelle  der  Franzis- 
kanerkirche zu  Sevilla),  sowie  andere  Werke  in  dortigen  Kirchen.  Auch  seine  Zeich- 
nungen werden  gesch&tzt. 

Roll,  (Belli),  Antonio,  Maler,  geb.  1643  in  Bologna,  f  1696  das.,  Schüler 
des  A.  Bf.  Colon  na.  Er  malte  decorative  Arbeiten,  z.  B.  in  der  Earthause  zu  Pisa, 
sowie  in  S.  Paolo  zu  Bologna. 

Boliy  (Belli),  Ginseppe  Maria,  Maler  und  Radierer,  geb.  1645  in  Bologna, 
t  1727  das.,  Schüler  von  D.  M.  Canuti,  Bruder  des  Antonio  R.  Er  malte  Fresken 
in  verschiedenen  Kirchen  seiner  Vaterstadt  und  kam  auch  nach  Rastatt,  wo  er  das 
Schloss  schmückte.  Von  seinen  sorgfältigen  Radierungen  nennen  wir  Lucretia  (nach 
Canuti),  Caritas  (nach  L.  Carracci),  Die  Zeichenkunst  (nach  Pasinelli),  Eme  Sibylle 
(nach  dems.),  Die  Taufe  Christi  (nach  Albani),  etc. 

BoD,  Alfi-ed  Philippe,  Maler,  geb.  10.  März  1847  in  Paris,  Schüler  von 
Bonnat,  Gdr6me  und  Harpignies.  Er  malte  Freilichtbilder,  auch  schlagende 
treffliche  Bildnisse.  Von  ihm  Scene  aus  der  üeberschwemmung  von  Toulouse  (Mus. 
Havre),  Das  Fest  des  Silen  (1879),  Strike  der  Kohlen arbeiter  (Mus.  Valenciennes), 
Normandie  (1883.  Mus.  Luxembourg),  Bauplatz  in  Suresnes  (1885),  Coquelin  Cadet 
(1890).    Med.  8.  Kl.  1875,  1.  Kl.  1877,  Kreuz  der  Ehrenleg.  1888. 

JEtoUand,  Angrnste,  Maler,  Architektur -Zeichner  und  Modelleur,  geb.  4.  Juni 
1797  in  R^milly  (Lothringen),  f  27.  April  1859  das.  Er  bereiste  die  Schweiz  und 
die  Pyrenäen  und  malte  hauptoftchlich  Landschaften  in  Pastell.    Von  ihm  besitzt  das 

An^femeines  Künstier-Lexicoiu    3.  Aufl.    4.  Band,  Digitized  b^  VjOOQIC 


do  tlolland  —  Romagneai. 

Mas.  zu  Metz  Stall  in  den  Pyrenften,  der  Teicb  von  Bouligny,  Fürth  mit  Kflhen  ood 
Eber  im  Walde. 

BoUandi  Beqjamiii  de.  Maler,  geb.  1777  in  Guadeloupe,  f  ^*  April  1855  in 
Grenoble,  Schaler  yon  David.  £r  wurde  in  Neapel  Lehrer  der  Kinder  des  Königs 
Murat,  1817—53  Direktor  der  Malschule  zu  Grenoble,  endlich  auch  Gonserrator 
des  dortigen  Museums.  Von  ihm  Der  Vater  mit  dem  kranken  Kind  (Mus.  Grenoble), 
Orestes  und  Fylades  entführen  Ipbigenie  (1801),  Bildnisse,  etc. 

Rolland  de  la  Porte,  Henri  Uoraoe,  Maler,  geb.  1724  in  Paris,  f  1793.  Er 
malte  Stillleben,  FrOchte,  Blumen  und  Reliefs.  1763  wurde  er  Mitglied  der  Akademie. 

Roller,  Andreas.  Maler,  geb.  8.  Jan.  1805  in  Regensburg,  Schiller  yon  De 
P i a n ,  Geil  und  N e f te  in  Wien,  sowie  Primavesi  in  Kassel.  Er  malte  Tbeater- 
decorationen  und  war  auch  Tbeatermaschinist,  1822  in  München,  1826  am  Joseph- 
städter Theater  in  Wien,  1827  in  Kassel,  1830  am  Königsstädtertheater  in  Berlin, 
yon  1833  an  am  kaiserlichen  Theater  in  St.  Petersburg,  wo  er  für  90  Ballets  und 
121  Opern  die  Decorationen  malte  und  die  Maschinerie  erfand.  Professor,  Mitglied 
der  Akademie;  Preuss.  Kronenord.,  Vladimir  Orden,  u.  s.  w. 

Roller,  Jean,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  30.  Dec.  1798  in  Paris,  f  21.  Noy. 
1866  das.,  Schüler  yon  Gautherot,  nachdem  er  zuvor  Klayiermacber  gewesen  war. 
Er  malte  und  meisselte  Bildnisse.  Med.  8.  Kl.  1840,  2.  Kl.  1842,  1.  Kl.  1843;  Kr.  der 
Ebrenleg.  1844. 

Rollet,  Lonis  Ren^  Lveien,; Kupferstecher,  geb.  8.  Sept  1809  in  Paris,  f  12.  Man 
1862  das.,  Schüler  yon  Daguerre  und  Jazet.  Er  arbeitete  meist  in  Aquatint- 
auch  in  Schabmanier.  Von  ihm  Eifersucht  (nach  Franquelin),  Abschied  Napoleons 
von  seinem  Sohn  (1844  nach  Grenier),  Venedig  im  15.  Jahrhundert  (1859  nach  Gen- 
dron).    Auch  nach  Bellang^,  Dequesne,  Jacquand,  Lepoitteyin,  Schopin,  H.  Vernet,  etc. 

Rolll,  s.  Roll. 

Rollin,  Maler  der  ersten  Hälfle  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Avignon. 

Rollin,  Ludwigr,  Münzmeister  und  Goldarbeiter  des  18.  Jahrhunderts,  t  1744 
in  Kassel,  wo  er  1716  seinen  Sohn  Christian  Jeremias  R.  in  die  Lehre  nahm,  1723 
fürstlicher  Mflnzmeister  wurde,  und  bis  1744  Münzen  schuf.  —  Sein  gleichnamiger 
Sohn  (?),  t  1780,  war  Gold-  und  Silberarbeiter  und  ist  seit  1748  in  Kassel  nach- 
weisbar. 

Rollmann,  Jnlins,  Maler,  geb.  13.  Dec.  1827,  f  30.  April  1865  in  Soest 
(Düsseldorf?),  Schüler  der  Berliner  und  Düsseldorfer  Akademie,  liess  sich  in  München, 
1858  in  Düsseldorf  nieder.  Er  besucbte  die  Alpen  und  Italien.  Von  ihm  Bayrische 
Gebirgslandschaft  (1864  Nat.-Gal.  Berlin),  etc.  Seine  Skizzenbücher  yermachte  er 
der  Düsseldorfer  Akademie. 

Rollos,  Johann  Jakob,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  nach  1698  bei  Murten 
(Kanton  Freiburg),  Sohn  des  Peter  R.,  studirte  in  Berlin  und  auf  churfürstl.  Kosten 
in  Holland  und  Paris  (um  1670).  Auf  der  Reise  nach  Italien  zeichnete  er  den  Ent- 
wurf für  das  Sigismund  von  Erlach-Grabmal  in  Spiez  am  Thuner  See.  Er  führte 
einen  lüderlicben  Lebenswandel  und  wurde  auf  der  Strasse  erschlagen. 

Rollos,  Peter,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  um  1620  in  Frank- 
furt (?),  1628—1639  in  Berlin.  Er  arbeitete  für  die  Buchillustration,  besonders 
Bildnisse.  —  Auch  sein  gleichnamiger  Sohn  (?  1662  in  Berlin  getraut)  war  Kupferstecher. 

Rolls,  Charles,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  um  1800,  f  nach  1856.  Er 
lieferte  Platten  zu  Finden's  Gallery  of  British  Art,  Andere  nach  Hilton,  Leslie,  Shee, 
Westall,  Wilkie,  etc.  und  hat  auch  Frucht-  und  Blumenstücke  ausgestellt 

Rolofh,  Joseph.  Holzschneider,  geb.  19.  März  1833  in  Düsseldorf,  wo  er  sich 
niederliess.  Er  war  Schüler  yon  H.  Bürkner  in  Dresden  und  hat  u«  A.  sehr  yiel 
nach  L.  Richter  geschnitten. 

Rolshoyen,  Jnlins,  Maler  und  Zeichner,  geb.  28.  Oct.  1858  in  Detroit  (Michigan, 
ü.  S.  A.).  Er  studirte  in  Düsseldorf,  Florenz,  München  und  Paris.  Er  malte  meist 
Bildnisse,  aber  auch  Genrebilder,  z.  Th.  in  Pastell. 

Roma,  Spiridone,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  1787.  Er  stellte  zwischen 
1774  und  1778  in  der  Akademie  zu  London  aus  und  malte  dort  Bildnisse  nnd 
Decorationen,  unter  A.  die  Decke  in  dem  alten  East  India-House. 

Romagnest,  Joseph  Antoine,  Bildhauer,  ^eh.  1776  in  Paris,  f  9.  April  1852  das., 
Schüler  von  Cartellier.  Von  ihm  Louis  XVIII.  (Büste  1814,  Mos.  Versailles),  Bas- 
relief (Fontaine  am  Place  de  la  Bastille),  Der  Jurist  Pothier  (in  Orleans),  Galliope  and 
Polyhymnia  (Basrelief  in  einem  Hof  des  Louvre),  Minerva  beschützt  Frankreich 
(Mus.  Toulouse),  Frühling,   Verwundete   Venus,   etc.    Med.  1817.  —   S^in  Vater  (?) 

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ftomagny  —  ttomanelli.  99 

war  Lithograph  nnd  stellte  Proben  ans  einem  Werk  von  100  Blatt  der  Hanptsculp- 
taren  ans  (von  A.  werden  diese  Steindrucke  dem  Joseph  A.  R.  lugescbrieben).  — 
Sein  Sohn  (?)  Hareisse  R»,  geb.  1796,  war  ebenfalls  Lithograph  und  stellte  zwischen 
1819—84  Ansichten,  Architekturen,  etc.  aus. 

Romagny,  Charles  Emest,  Maler,  geb.  27.  Sept  1828  in  Melle  (D6p.  Oise), 
t  18.  M&rz  1858  in  Paris,  Schaler  von  L.  Cogniet.  Von  ihm  Jesus  yerjagt  die 
Händler,  Bildnisse,  etc.    Med.  8.  Kl.  1857. 

Bomaln,  Le,  g.  Dnmont,  Jaeqnes. 

Romain,  Le,  s.  Parrocel,  lltienne. 

Romain,  La,  n.  Pieart,  fetienne. 

Romain,  Fran^ois,  Baumeister,  geb.  1646  in  Gent,  f  1735  in  Paris.  Er  wurde 
1675  Laienbmder  bei  den  Dominicanern  zu  Maestricht,  wo  er  deren  Kloster  mit  der 
Kirche  baute.  Femer  restaunrte  er  die  Predigerkirche  in  Oent,  schuf  deren  Thurm 
und  baute  die  grosse  Maasbrflcke.  In  Folge  davon  berief  ihn  1685  Louis  XIV.  nach 
Paris  um  den  Pont  royal  zu  volleoden.  Er  wurde  Bracken-  und  Strasseninspektor, 
sowie  Generalaufifteher  der  kOnigl.  Paläste  in  Paris. 

Romako,  Anton,  Maler,  geb.  20.  Oct.  1884  in  Atzgersdorf  bei  Wien,  f  8.  M&rz 
1889  in  Wien,  Schaler  der  Wiener  Akademie  und  von  Kahl,  liess  sich  in  Rom 
nieder,  nachdem  er  auch  in  Manchen  und  Venedig  studirt  hatte.  Von  ihm  Louis  XV. 
Schildwachp,  Sevillanerin  (1851  Neue  Pinakothek,  Manchen),  Bildnissstudie  (das.), 
Sabiner  Mädchen,  Pio  nono,  Ristori  als  Phaedra,  Romeo  und  Julie,  etc.  Med.  1869, 
1872,  Kreuz  der  Ehrenleg.  1882. 

Roman,  Rartolom^,  Maler,  geb.  1596  in  Madrid,  f  1659  das..  Schaler  von 
V.  Carducci,  auch  in  der  Velasquez-Schule  gebildet.  Seioe  Historien  werden 
gepriesen  nnd  findet  man  einige  in  der  Franziskanerkirche  zu  Alcala  de  Los  Henares, 
sowie  in  der  Sacristei  der  Gajetan- Väter  zu  Madrid. 

Roman,  Frida  Helene,  Malerin,  geb.  14.  Dec.  1859  in  Freiburg  i.  B.,  studirte 
in  Karlsruhe,  auch  bei  R.  Co  Hin  in  Paris.    Sie  malte  meist  Blumen,   auch  Köpfe. 

Roman,  Jean  Raptiste  Lonia,  Bildhauer,  geb.  31.  Oct.  1792  in  Paris,  f 
11.  Febr.  18o5  das..  Schaler  von  Carte  liier  und  der  £cole  des  beauz-arts  an  der 
er  1816  den  grossen  Rompreis  gewann.  Zurückgekehrt  wurde  er  1831  Mitgl.  des 
Instituts.  Von  ihm  S.  Victor  (S.  Sulpice,  Paris),  Sa.  Flora  (S.  Oermain  des  Pris,  das.X 
Girodet^Trioson  (Marmorbaste,  Louvre),  Unschuld  (Marmorstatue,  das.),  Gato  von 
Utica  n.  A.  m.  (das.);  Andere  Werke  im  Louvre-Hof,  im  Trianon,  an  dem  Bastille- 
Brunnen,  am  Schloss  Yilleneuve-Etang,  etc.    Kr.  d.  Ehrenleg.  1827. 

Roman,  Max  Wilhelm,  Maler,  geb.  80.  April  1849  in  Freiburg  i./Br.,  Schaler 
von  Krelinger  und  Wanderer  in  Narnberg,  E.  Lugo  in  Rom,  Gude,  Bracht 
nnd  ScbOnleber  in  Karlsruhe.  Er  wurde  Lehrer  an  der  Malerinnenschule  in  Karls- 
ruhe nnd  malte  Landschaften,  z.  B.  Aus  den  Sabinerbergen,  Olivenwald  bei  Bordig- 
hera,  Italienischer  Gebirgspfad,  etc. 

Romandon,  Gedoon,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Frankreich,  f  1698, 
kam  1675  als  Refogi^  nach  Berlin,  wo  er  Hofmaler,  1689  Gemälde -Inspektor,  end- 
lieh Akademie- Professor  wurde.  Der  Kurillrst  schickte  ihn  nach  Italien  um  alte 
Italiener,  besonders  Allegri  zu  copiren.    Femer  schuf  er  Bildnisse. 

Romanelli,  Carlo,  Bildhauer,  geb.  24.  Aug.  1872  in  Florenz,  Schaler  von 
A.  Bortone  und  der  Florentiner  Akademie,  thätig  in  seiner  Vaterstadt  und  Rom. 
Von  ihm  Die  Furcht  (Basrelief),  Das  Glack  (desgl.),  Bildniss  seiner  Mutter  (Baste), 
C.  Golombus  (Statuette),  etc. 

Romanelli,  FeriUnando,  Bildschnitzer,  geb.  1889  in  Florenz.  Er  war  Auto- 
didakt. Er  schuf  Kasetten,  Intaglioarbeiten,  Kamine,  Basreliefs,  Crucifize,  etc. 
Werke  von  ihm  gelangten  in  das  Berliner  Kunstgewerbe-  und  andere  Museen,  in  die 
St.  Jakobskirche  in  Chili,  etc.    Med.  1876  Philadelphia,  1885  Paris,  etc. 

Romanelli,  GiOTanni  Franoeaoo,  Maler,  geb.  um  1610  (n.  A.  1617)  in  Viterbo, 
t  im  Joli  1662  das.  (n.  A.  in  Rom),  Schaler  von  Zampieri  und  Berrettini.  Er 
errang  die  Gunst  der  Barberini- Familie  und  malte  im  Vatikan  Fresken  far  ürban  VIII. 
In  Rom  wurde  er  Haupt  der  San  Luoa -Akademie.  Mit  Cardinal  Barberini  kam  er 
1648  nach  Paris  und  malte  Fresken  im  Pal.  Mazarin.  1651  zurackgekehrt  rief  ihn 
8  Jahre  später  Mazarin  wieder  nach  Paris  und  malte  er  diesmal  far  Ludwig  XIV. 
Fresken  (zur  Aeneis)  im  Louvre.  Von  ihm  femer  Herodias  (Gal.  Schieissheim), 
Marter  des  Hl.  Laurentius,  Venus  und  Aeneas,  Das  Mannalesen,  und  A.  (Gal.  Louvre). 
Andere  in  Darmstadt,  Hamburg,  Hampton  Court,  Wien,  etc.,  auch  in  Kirchen  zu 
Viterbo  (Kathedrale),  Rom  (S.  Agostino,  S.  Ambrogio,  etc.}.  _  . 

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lOÖ  Bomaneili  —  itombooid. 

RomanelU,  Raffaello,  Bildhaaer,  geb.  13.  Mai  1856  lo  Florenz,  Schüler  aeinei 
Vaters  Pasquale  R.  und  der  Florentiner  Akademie.  Von  ihm  das  Monument 
Demidow  in  Kiew,  Jakob  und  Rahel,  Mutios  Scaeyola,  der  wanderbare  Fiscbzug, 
Kapelle  Ambrosana  im  S.  Miniato  Kirchhof  zo  Florenz,  BildnissbQsten,  Medaillen  und 
Reliefs.  Correspondirender  Professor  der  Florenzer  Akademie. 

Romanelli^  Urbano,  Maler,  geb.  um  1650  in  Viterbo,  starb  jung  1682,  Schüler 
seines  Vaters  Qiovanni  F.  R.  und  von  C.  Ferri.  Werke  von  ihm  in  Kirchen  zu 
Velletri  und  Viterbo. 

RomanejL  Antoine  Lonis.  Kupferstecher,  geb.  um  1748  in  Paris,  f  1806  (1807  ?), 
Schaler  von  Wille  und  Mechel,  dem  er  nach  Basel  folgte.  Nach  zwei  Jahren 
kehrte  er  (1768)  nach  Paris  zurflck.  Er  arbeitete  viel  für  die  Verleger,  von  £inzel- 
blättem  nennen  wir  Qrosse  Toilette  (nach  Moreau),  Das  Bad  (nach  FreudenbergX  Die 
Familie  des  Landmanns  (nach  Fragonard),  Gruss  vom  Vielgeliebten  (nach  QueverdoX 
etc.  auch  Bildnisse.    R.  vollendete  vielfach  Platten,  die  Andere  vorradiert  hatten. 

Romanino,  Cfirolamo,  Maler,  geb.  um  1485  in  Brescia,  f  1566  das.,  vielleicht 
Schaler  von  F.  Ricci  und  F.  Ferramola,  wahrscheinlich  auch  eines  Friauler 
Meisters.  Vor  1510  war  er  schon  Mitglied  der  Gilde.  Nach  der  Erstflrmung  Bres- 
cias  fand  er  Unterkunft  bei  den  Benediktinern  in  Padua.  Um  1516  kehrte  er  nach 
Brescia  zurück  und  malte  dort  neben  A.  Bon  vi  ein  o  in  der  Corpus  Christikapelle  von 
S.  Giovanni  Evangelista.  Um  1517  war  er  auch  in  Gremona,  um  1540  in  Trient  th&tig. 
Zu  seinen  Hauptwerken  rechnet  man  Thronende  Madonna  (S.  Francesco  Brescia),  desgl. 
(Gal.  Padua),  Kreuzabnahme  u.  A.  (Gal.  Brescia),  Orgelflttgel  (Dom  das.),  Beweinong 
Christi,  u.  A.  (Mus.  Berlin),  Geburt  (Nat.-Gal.  London);  Andere  in  S.  Alessandro  zu 
Bergamo,  S.  Pietro  zu  Modena,  Sa  Maria  Calchera  zu  Brescia,  u.  s.  w. 

Romano,  s.  Nogari,  Paria. 

Romano,  s«  Penni,  Luoa« 

Romano,  Gian  CriBtoforo,  Bildhauer,  Goldschmied  und  Medailleur,  geb.  um 
1470  in  Rom(?),  f  vor  1518  (1512?).  Er  war  fOr  die  Höfe  von  Ferrara,  Mantua, 
sowie  für  die  Päpste  tbätig.  Von  ihm  das  Grabmal  Trecchi  in  S.  Viocenzo  zu  Cre« 
mona  und  nach  seinem  Entwurf  das  Grabmal  des  Giangaleazzo  Visconti  in  der  Cer- 
tosa  bei  Pavia;  Med.  auf  Isabella  von  Mantua,  Isabella  von  Aragon  und  auf  Papst 
Julius  II.  (1504). 

Romano,  Ginlio,  s.  PippL 

Romano,  D,  s.  Ainemolo. 

Romano  von  Ringe,  Johann  Jnling,  Baumeister,  geb.  1820  (1821?)  in  Konstanz, 
t  14.  April  1882  in  Wien.  Er  wurde  Oberbaurath  in  Wien,  wo  er  n.  A.  daa  Adel- 
kasino und  den  Pal.  Colloredo  schuf. 

Romanowflki  von  Wendorff,  Ignms,  Zeichner,  geb.  um  1790,  t  nach  1850, 
Schaler  von  Orlowski.  Er  erreichte  den  Oberstenrang  im  Milit&rstande,  dem  er 
angehörte,  und  abte  die  Kunst  als  Liebhaber  aus.  Von  ihm  Zwei  Bauern  auf  einem 
einspännigen  Wagen  1856,  Federskizze,  etc.  —  Ein  Philipp  (A.  ?)  R.  war  zur  selben 
Zeit  als  Radierer  tb&tig. 

Rombants.  Jan,  gen.  Soaeldeken,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  1584  in 
Löwrn,  wo  er  tbätig  war,  wahrscheinlich  Schaler  von  D.  Bouts,  Neffe  von  Nicolas 
R.  Er  wird  1485  zuerst  urkundlich  erwähnt  Von  seinem  Altar  fttr  die  Peters- 
kircbe  zu  Löwen  hat  sich  ein  Tbeil  des  Flttgels  erhalten.  Vor  seinem  Tode  schuf 
er  den  Carton  far  den  Altar  der  Weberinnung  das.  .—  Sein  Sohn  Jean  II.  R«,  f 
1559,  war  Gel-  und  Glasmaler.   1543  war  er  Schöffe  in  Löwen. 

Rombants,  Nioolaes,  Glasmaler  des  15.  Jahrhunderts,  f  nach  1518.  1480  ist 
er  in  Brügge,  1485  in  Löwen,  1486—1501  in  Brassel,  1501—8  in  Löwen  nachweisbar. 
£r  schuf  drei  prachtvolle  Glasfenster  fOr  den  Antwerpen  er  Dom,  eins  für  die  Gand- 
Bigard  Abtei  bei  Brüssel,  eins  für  die  Klosterkirche  zu  Grnnendale,  etc. 

Rombonts,  Qillis,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  nach  1663.  Im  Juli  1652 
wurde  er  in  die  Gilde  zu  Haarlem  aufgenommen.  £r  arbeitete  im  Charakter  Hob* 
bemas  und  Ruisdaels.  Von  ihm  Dorfmarkt  (1657  Gal.  Dresden),  Inneres  eines 
Weberbauses  (1656  Gal  Haarlem),  Waldlandschaft  (Mus.  Berlin,  Depot),  desgl.  (Mus. 
Amsterdam),  A.  in  den  Gal.  zu  Basel,  Braunschweig,  Gotha,  Hamburg,  Leipzig, 
MüDcben,  etc.  —  Ein  J«  (wahrscheinlich  JllUa  und  nicht  Jan)  R.  ist  wohl  mit 
Gillis  R.  identisch. 

Rombonts,  Salomon,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  vor  1702  in  Haarlem, 
tbätig  das.,  vielleicht  Bruder  des  Gillis  R.  Andererseits  ist  er  Oberhaupt  mit  jenem 
identifizirt  worden.    £r  malte   in    der  Art  J.  Ruisdaels.    Ihm  werden  zugeschriebeQ 

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Rombouts  —  Romoey.  101 

Landschaft  mit  Hfltten  (Oal.  Dresden),  Bauernhof  (Alte  Pinakothek,  München),  Hol- 
ländischer Park  (Stftderscbes  Institut,  Frankfürt  a.  M.)f  Strand  bei  Scbeveningen 
(Mos.  Lpzg.),  etc. 

RombontSy  Theodor,  Maler,  getouft  2.Jalil597  in  Antwerpen,  f  14.  Septl6S7 
das.,  SchQler  von  A.  Janssens,  1617—25  in  Italien  weitergebildet.  1625  wurde  er 
Meister  der  Lucasgilde  in  seiner  Vaterstadt.  Während  er  in  Italien  war,  lud  der 
Orosshersog  Ton  Toskana  ihn  ein,  im  Pal.  su  Florenz  zu  malen.  Auch  in  der  Heimath 
wurde  er  sehr  geschfitxt.  Seine  Feindschaft  gegen  Rubens  ist  ein  Mährchen.  Von  ihm 
Der  Zahnbrecher  (Mus.  Madrid),  Kartenspieler  (ebenda),  Kreuzabnahme  (S.  fiavo, 
Oent),  Allegorie  (Mus.  das.),  Die  Fflnf  Sinne  (ebenda^  Vermählung  der  Hl.  Katharina 
(1686  Hauptkirche,  Yperen),  desgl.  (1634  S.  Jakobskirche  Antwerpen),  Kartenspieler 
(Eremitage,  St.  Petersburg),  desgl.  (dort  unter  Valentins  Namen,  Mus.  Antwerpen), 
A.  in  Frankfurt  a.  M.,  Karlsruhe,  Lille,  Manchen,  etc.,  auch  zwei  Radierungen. 

Bom^graSy  Jean  Baptlste,  Maler,  geb.  vor  1820,  f  1867  in  Marseille,  Schüler 
der  dortigen  Kunstschule.  Er  malte  Marinen  und  Landschaften,  z.  fi.  Der  Hafen 
▼on  Marseille  (Mus.  Colmar),  Schiffbruch  zweier  Fahrzeuge  (1886),  etc. 

Bomeglalloy  GiOTanni  Pietro,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  1789  in  Mor- 
begno  (Yeltlio),  Schaler  von  G.  F.  Cotta,  weitergebildet  in  Rom  unter  Agostino 
Masucci.  Er  copirte  viele  Bilder  von  Barbieri,  Berrettini  und  Reni.  Werke  fon 
ihm  in  Kirchen  etc.  des  Veltlins. 

Bomeoy  Don  Jos^,  Maler,  geb.  1701  in  Gerrera  (Arragonien),  f  1772  in 
Madrid,  Schüler  von  A. Masucci  in  Rom,  wohin  er  in  seiner  Jugend  ging.  Zurück- 
gekehrt lebte  er  eine  Zeit  lang  in  Barcelona,  wo  er  u  A.  für  die  Kirche  der  Mer* 
cenarios  Galzados  malte.    Später  war  er  in  Philipp  V.  Diensten  zu  Madrid. 

RoDiero,  s.  SeTllla. 

Romerswalei  Tan,  b«  Marinvs  ran  Bomerswale. 

Romeyn,  (Romljn),  WlUein,  Maler,  geb.  um  1624  in  Haarlem,  f  nach  1693 
das.,  Schüler  fom  Berchem  (1642).  1646  wurde  er  Meister  der  Gilde.  Seine 
schonen  Landschaften  zeigen  auch  Verwandtschaft  mit  A.  v.  d.  Velde  und  K.Dujardin. 
Wahrseh einlich  hat  er  Italien  besucht.  Viele  seiner  Oemälde  gehen  wohl  noch  unter 
fremden  Namen.  Von  ihm  Die  Heerde  in  der  Fürth  und  4  A.  (Mus.  Amsterdam), 
Ruhende  Heerde  (Gal.  Dresden),  Viehstück  (Oal.  Dulwich),  A.  in  den  Gal.  zu  Berlin, 
Frankfurt  a.  M.,  Kopenhagen,  München,  New-York,  Paris,  St.  Petersburg,  Wien  (Gal. 
Czernin,  Liechtenstein),  etc. 

Romiiej,  GeorgrOy  hervorragender  Maler,  geb.  15.  Dec.  1784  in  Dalton-le- 
Furness  (Lancashire,  England),  f  15.  Nov.  1802  in  Kendal.  Nach  einer  Jugend,  die 
wenig  Hoffnungen  erweckte,  liess  ihn  sein  Vater  mit  19  Jahren  als  Lehrling  eines 
ezcentrischen  Malers  Christopher  Steele  (gen.  ,|Count^  Steele)  einschreiben,  bei 
dem  er  aber  nicht  3  Jahre  ausharrte.  Er  heirathete  mit  noch  nicht  22  Jahren,  und 
malte  zunächst  5  Jahre  lang  in  Kendal  Bildnisse  für  geringes  Geld.  Auch  andere 
Darstellungen  schuf  er  und  erreichte  grossen  lokalen  Ruf.  1762  kam  er  nach  London, 
gewann  einen  Preis  für  ein  geschichtliches  Bild,  der  ihm  aber,  wahrscheinlich  in 
Folge  der  neidischen  Zwischenkunft  Reynolds',  Torenthalten  wurde,  und  ward  mit 
ungewöhnlicher  Geschwindigkeit  als  Bildnissmaler  berühmt.  Bald  war  er  ein  toH- 
bflrtiger  Rivale  Gainsboroughs  und  Reynolds'  geworden.  1764  besuchte  er  Frankreich, 
1778---5  Rom,  wo  er  u.  A.  R.  Santi  copirte.  Zurückgekehrt  ferdienie  er  nun  allein 
durch  Bildnissmalen  3—4000  Pfd.  Str).  das  Jahr.  Nach  1780  wurde  er  mit  Lady 
Hamilton  bekannt,  die  ihm  Jahre  lang  ein  Ideal  blieb,  and  von  der  er  zahlreiche 
Bilder,  bald  wirkliche  Bildnisse,  bald  allegorische  Figuren  schuf.  Gegen  Ende  seines 
Lebens  wurde  er  irrsinnig.  Er  war  stets  ein  Sonderling  gewesen,  und  suchte  z.  B. 
seine  Frau  erst  nach  mehr  als  80  Jahren  auf,  als  es  mit  ihm  zu  Ende  ging.  Wenn 
vielleicht  die  Summe  dessen,  was  Reynolds  und  am  Ende  auch  Gainsborough  ge- 
schaffen haben,  die  Romneys  überragt,  so  hat  Romney  doch  im  Einzelnen  Werke 
geschaffen,  die  uns  grösser  und  sympathischer  erscheinen  als  irgend  welche  seiner 
beiden  Rivalen.  Die  Freiheit  und  Sicberheit  seiner  Technik,  wie  er  sie  z.  B.  in  den 
Bildern  der  Londoner  Nat.Gal.  zeigt,  ist  eminent.  Von  seinen  geschichtlichen  etc. 
Darstellungen  besitzt  das  Royal  Institution  zu  Liverpool  mehr  als  ein  Dutzend, 
darunter  das  bekannte  Bild  .Infant  Shakspere*.  Von  seinen  Bildnissen  befinden  sich 
Lady  Hamilton  als  Bacchantin,  und  «The  Parson's  daughter*"  in  der  Nat.Gal.  zu 
London.  Andere  in  der  dortigen  NatPortrait-Gal.,  in  der  NatGal.  zu  Edinbargh, 
im  South  Kensiogton  Museum,  hauptsächlich  aber  in  Englischem  Privatbesitz.  Seine 
Biographie  Yon  W,  Hayley  (1809),  J.  Romney  (1880),  Gamlin  (1894);  yergl«  auch^Lord 

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102  Romoey  —  Rondelet. 

R.  Covers  „Romney  and  Lawrence*.  —  Sein  Bruder  Peter  B.  war  ebenfiills  Bildnias* 
maier.    Er  war  in  Cambridge  und  Ipswich  thätig,  verfiel  in  Schulden,  und  starb  jung. 

Romnejy  John,  Kupferstecher,  geb.  1786,  f  1863  in  ehester.  Von  ihm  Sonn- 
tag Morgen  (nach  Farrier),  Die  balladensingende  Waise  (nach  Gill),  etc.,  besonders 
aber  Blätter  far  die  Buchillustration. 

Somondty  Helena  Margreta  tmi^  geb.  van  Dielen,  Malerin,  geb.  14.  Mära 
1774  in  Utrecht,  f  23.  Jan.  1841  das.    Sie  malte  Blumen  und  Stillleben. 

Bomstedt,  Christian,  Kupferstecher  des  17.  und  18.  Jahrhunderts,  thfttig  in 
Leipzig.  Es  gab  mehrere  R.  und  wahrscheinlich  auch  zwei  mit  dem  Vornamen 
Christian.  Sie  traten  zwischen  1680  und  1720  auf  und  schufen  meist  mittelm&ssige 
Bildnisse,  auch  81  Bl.  La  Galerie  Famese  (nach  An.  Carracci),  etc. 

BomnlOy  Diego,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Madrid,  f  1625  in  Rom, 
Sohn  und  SchQler  eines  Cincinnato  R.  Er  kam  nach  Rom,  malte  Urban  YIII. 
Bildniss,  infolgedessen  er  das  Ritterkreuz  des  portugiesischen  Christusordens  vom 
Papst  erhielt.  Er  starb  aber  sehr  kurze  Zeit  darauf.  —  Sein  Brud^  Franciaco  B., 
ebenfalls  in  Madrid  geb.  und  Schfller  des  Cincinnato  R.,  erhielt  Diego  R.*s  Ritter- 
würde  nach  dessen  Tod  und  reiste  nach  Rom,  wo  er  mit  Erfolg  als  Maler  th&tig  war. 

Bomnlng,  s.  Orerbeok,  BonaTentnra  Tan« 

Bomnnde,  s«  Bomonde. 

Bomijn,  s.  Bomeyn. 

Bona,  Jöszef,  Bildhauer,  geb.  1.  Febr.  1861  in  Lovasberäny,  studirte  in  Buda- 
pest, dann  an  der  Wiener  Akademie  bei  Hei  Im  er  und  Zumbusch,  weitereebildet 
in  Italien  und  Frankreich,  tbätig  in  Budapest.  Von  ihm  Der  Faun  in  der  Klemme 
(Bronzeßruppe  1890),  Letzte  Liebe  (1894),  Der  kleine  Ungeduldige,  Grabdenkmal 
fiQr  G.  ▼.  Klapka,  etc.    2.  Gold.  Med.  1894  Antwerpen;  mehrere  Preise. 

Bdnai,  s.  Bippl-B<Snai. 

Boncalli,  Chriatoforo,  gen.  Dalle  Pomaranoe,  Maler,  geb.  1552  in  Pomarance 
bei  Yolterra,  f  im  Mai  1626  in  Rom,  Schtkler  von  Niccolö  Circignani.  Papst 
Paul  Y.  bat  ihn  vielfach  im  Yatican  beschäftigt.  Yon  ihm  Tod  des  Ananias  und 
Saphira  (Cap.  Clementina),  Taufe  Konstantins  (S.  Giovanni  Laterano),  Marterbilder 
(S.  Stefano  rotondo),  Kuppelfresken  (Sa.  Casa  zu  Loreto),  Geburt  Christi  (S.  Filippo 
Neri,  Neapel),  Marter  des  Simon  (Alte  Pinakothek,  Manchen),  Joseph  legt  die  Tr&ume 
aus  (Gal.  Schleiasheim),  Madonna   mit   dem   kl.  Johannes  (Gal.  Borghese,  Rom),  etc. 

Boncelli,  Giuseppe,  Maler,  geb.  1677  in  Bergamo,  f  1729.  Er  malte  mit 
Yorliebe  n&chtliche  Brandscenen,  zu  denen  ein  Celesti  die  Figuren  schuf.  —  Ein 
Fabio  B.  (Bonzelii)  malte  um  1627  in  Bergamo,  z.  B.  Marter  des  Hl.  Alexander 
in  der  Sa.  Grata  Kirche.  —  Dessen  Yater  (?)  Piero  B.  (BonielU)  malte  um  1600 
Bildnisse  in  Bergamo. 

Bonelie,  Pietro,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thfttig  um  1650.  Er  schuf  Land- 
schaften, auch  Bildnisse,  von  denen  die  Gal.  zu  Parma  eins  besitzt. 

Boneo,  Miehele  dl,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  geb.  in  Mailand.  Er  malte 
zwischen  1875  und  1877  im  Dom  zu  Bergamo. 

Bondani,  Francesco  Haria,  Maler,  geb.  1490  in  Parma,  t  ^^^^^  dem  Nov. 
1548,  Schüler  von  A.  Alle  gri,  den  er  genau  nachahmte.  Er  untersttltzte  ADegriinden 
Decorationen  in  S.  Giovanni  Evangelista.  1524  arbeitete  er  im  Pal.  des  Gouverneurs. 
Mehrere  Werke  in  Kirchen  seiner  Yaterstadt.  Yon  ihm  eine  Madonna  in  der  dortigen 
Galerie,  eine  andere  in  der  Gal.  zu  Ferrara,  eine  Hl.  Familie  in  der  Eremitage  zu 
St.  Petersburg;  endlich  nennen  wir  noch  die  Fresken  in  der  5ten  südl.  Kapelle  des 
Doms  zu  Cremona. 

Bondel,  Frederick  d.  Ac,  Maler,  geb.  1826  in  Paris,  Schüler  von  Jugelet 
und  T.  Gudin,  von  der  fScole  des  beauzarts  und  den  Gobelins  in  Paris.  Er  kam 
nach  Amerika,  wo  er  Mitglied  der  National-Akademie  wurde  und  sich  in  New- York 
niederliess.  Yon  ihm  Parloridge  N.  J.  im  Sommer,  Die  gefangene  Puritanerin,  Sonnen- 
schein, Ijandschaften,  etc. 

Bondel,  Frederick  d.  J«,  Maler,  geb.  1855  in  Maiden,  (Mass.  ü.  S.  A.),  Schüler 
seines  Yater s  Frederick  R.  d.  Ae.,  studirte  auch  in  Kew-Tork  das  Kunstgewerbe. 
Er  malte  Landschaften,  z.  B.  Auf  dem  Bronxflnss. 

Bondelet,  Antolne  Jean  Baptiste,  Baumeister,  geb.  1785  in  Paris,  f  5.  Dec.  1868 
das.,  Schüler  seines  Yatera  Jean  11.  R.  Er  wurde  Conservator  der  Marmordenk- 
mftler  des  Staats.  Er  schrieb  u.  A.  einen  Yersuch  über  die  Rialto-Brücke  zu  Yenedig 
(mit  111.  nach  eigenen  Zeichnungen)  und  eine  Studie  über  die  Pantheonskuppel  zu 
Rom  (Paris  1860). 

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Rondelet  —  Rooker.  103 

BoBdelet,  Gnillanme  und  Jean  I.,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  Brüder.  1552 
malten  sie  decorative  Arbeiten  in  Fontainebleau. 

Bondelet,  Jean  II.,  Baumeister,  geb.  4.  Juni  1784  in  Lyon,  f  26.  Sept.  1829 
in  Paris,  Schüler  von  Loyer  und  Soafflot,  1783—85  auf  Reisen  in  Italien  weiter- 
gebildet Er  wurde  Prof.  an  der  £cole  des  beaux-arts  und  half  die  polytechnische 
Schule  gründen.  Nach  Soufflots  Tod  führte  er  den  schwierigen  Bau  des  Pariser 
Pantheons  fort  und  schuf  z.  B.  die  Kuppel.  R.  schrieb  viele  wissenschaftliche 
Werke,  darunter  eins  über  das  Pantheon,  die  Getreidehalle,  eine  ,Trait6  de  l'art 
de  bätir"  (Paris  1802—17),  üeber  alte  und  neue  Schiffe, etc.  Mitglied  des  Instituts; 
Kr.  der  Ehrenleg. 

BoDdinello,  Nieeolö,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  Schüler  von  Gioy.  Bellini 
in  Venedig,  thfttig  in  Venedig,  Ravenna  und  Forli.  Er  malte  Madonnen  in  der 
Weise  seines  Lehrers,  die  er  sogar  manchmal  mit  dessen  Namen  versah.  Später, 
wurde  er  von  M.  Palmeszano  beeinflnsst.  Von  ihm  Madonna  (Pal.  Doria,  Rom), 
desgl.  (Oal.  Forli),  S.  Sebastian  (Dom,  das.),  Erscheinung  des  Joannes  Ey.  (Brera, 
Mailand),  A.  in  Kirchen  zu  Ravenna,  Oal.  das.,  etc. 

Rondinosi,  Zacearia,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  begr.  1680  in  Pisa.  Thätig 
zwischen  1665  u.  80  in  Pisa,  wo  er  zwei  Compositionen  des  B.  Gozzoli  an  der  West- 
wand des  Gampo  Santo  übermalte.    Sonst  malte  er  decoratives  Beiwerk. 

RondolinOi  II,  s«  Terenzl. 

Bondot,  Louis  Joseph,  Zeichner,  Kupferstecher,  Goldschmied,  etc.,  geb.  28.  Nov. 
1756  in  Troyes  (D^p.  Aubc),  f  nach  1783.  Er  wurde  Prof.  an  der  kgl.  Freischule 
seiner  Vaterstadt. 

Roidaty  £tienno  Antoine  Joseph  Eng^ne^  Maler,  geb.  19.  April  1822  in 
Vienne  (D^p.  Is^re),  Schüler  von  Bonne fond  und  Pirouelle.  Von  ihm  Die 
Freuden  des  Friedens,  Zwei  Praetendenten,  Bildnisse,  etc. 

BonjODy  Louis  Augaste,  Maler,  geb.  6.  Aug.  1809  in  Paris,  f  1876  das., 
Schüler  von  J.  M.  Langlois.  Er  wurde  zuletzt  Lehrer  und  malte  selbst  nicht 
mehr.  Von  ihm  Richelieu  und  der  Pater  Joseph  (1842),  Ermordung  des  Guise  (1844), 
etc.    Med.  2.  Kl.  1834. 

Bonmy,  Gnillanme  Fr^^rlo,  Maler,  geb.  1786  in  Ronen,  f  1854  in  Passy, 
Schüler  von  Taunay  und  Vien.  Mit  Prdvost  malte  er  verscniedene  Panoramen. 
Von  ihm  Laban  holt  seine  Hausgötter  (1810),  Henri  IV.  bei  der  Belagerung  von 
Paris  (1819),  Ansicht  des  Nemi  Sees  (1827),  Die  Kirche  von  Bruyöre  (1836),  etc. 
Med.  3.  Kl.  1812,  2.  Kl.  1817,  1.  Kl.  1827. 

Sonner,  Henriette,  geb.  Knip,  Malerin,  geb.  31.  Mai  1821  in  Amsterdam, 
Schülerin  ihres  Vaters  Joseph  August  Knip.  Sie  malte  Thiere,  besonders  Katzen. 
Bilder  von  ihr  in  den  Mus.  zu  Haaß,  Haarlem,  Hannover,  Stettin,  etc. 

Ronoty  Charles,  Maler,  geb.  28.  Mai  1820  in  Belan-sur-Ource  (D6p.  G6te  d'Or), 
Schüler  von  Glaize,  thätig  in  Dijon.  Von  ihm  Die  Wuth  der  Pharisäer  (Mus. 
Montpellier),  Der  gute  Samariter  (1847),  Bonaparte  in  Egypten  (1853),  Die  Reissig- 
sammler  (1864),  Die  Gänsf^blümchen  (1886),  Spielplatz  des  Kinderspittels,  Bildnisse, 
ete.    Med.  2.  Kl.  1876,  1.  Kl.  1878. 

Ronse,  Philippe,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1645.  Mit  Pauvert  und 
Vesprd  malte  er  im  Dom  zu  Chartres. 

RoBseray,  s.  Lorme« 

Bontini,  Alessandro,  Maler,  geb.  5.  April  1854  in  Florenz,  thätig  das.  Von 
ihm  Unschuldige  Liebe,  Im  Garten,  Frühling,  etc. 

Bonielli,  s.  Roneelli. 

Roode,  s.  Rode« 

Boode.  Nieolaes  Jaa  Willem  de,  Maler,  geb.  2.  April  1814  in  Voorburg  beim 
Haag,  Schüler  von  W.  H.  Schmidt  in  Rotterdam,  auf  Reisen  durch  Belgien  weiter- 
gebildet   Er  malte  besonders  Bildnisse. 

Soode,  Theodor  de,  Maler,  geb.  1736  in  Rotterdam,  f  17^1  das.  Er  bereiste 
Belgien  und  Deutschland,  lebte  dann  eine  Zeit  lang  in  Wien  als  Hofmaler  des  Erz- 
herzogs Karl.    1771  kehrte  er  in  seine  Vaterstadt  zurück. 

Boodtaens,  s«  Rootius. 

Booker,  Edward,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  um  1712  in  London, 
t  22.  Nov.  1774  das.  Er  stach  sehr  gute  Architekturen  und  Ansichten  nach  Gwyn, 
P.  Sandlr,  R.  Wilson,  etc.,  auch  für  Prachtwerke  von  Sir  Wm.  Chambers,  Stuart, 
(über  Athen),  etc.  R.  soll  auch  als  derbkomischer  Schauspieler  grosse  Erfolge  ge- 
habt haben. 


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104  Rooker  —  Roos. 

Booker,  MIeliael  Angelo.  Eupfentecber  und  Maler,  geb.  1748  in  London, 
t  3  März  1801  das.,  Schüler  der  St  Martin's  Lane  Academy,  tod  P.  Sandby, 
endlich  der  Londoner  Akademie.  Wegen  Augenleidens  gab  er  das  Stechen  auf  und 
wurde  zunächst  Goulissenmaler  am  Haymarket  Theater.  Später  machte  er  Reisen  zu 
Fuss  durch*s  Land  und  malte  Erinnerungen  an  die  Gegenden,  die  er  durchstreifte. 
Von  seinen  Stieben  nennen  wir  die  Titelkupfer  zu  dem  Oxford  -  Alman ach.  Von 
seinen  Landschafts -Aquarellen  besitzt  das  S.  Eensington-Mus.  Ober  10  Stack.  Er 
lieferte  auch  Illustrationen  zu  Sterne  (1772). 

Boom,  Henry,  Maler,  geb.  1802,  f  1850  in  London.  Er  war  in  Birmingham 
und  London  thätig,  und  malte  Bildnisse,  auch  RepraesentationsstOcke,  z.  B.  Audienz 
der  Madagascar-Prinzen  bei  der  Königin  zu  Windsor. 

Boore,  Jacob  Ignatins  de,  Maler,  geb.  20.  Juli  1686  in  Antwerpen,  -f  17.  Juli 
1747  im  Haag,  Scbüler  von  Caspar  J.  ran  Opstal.  1787  wurde  er  Meister  der 
Gilde.  Er  malte  decorative  Arbeiten  in  Amsterdam,  Antwerpen  und  Rotterdam,  Hess 
sich  dann  im  Haag  nieder,  war  aber  1728 — 9  wieder  in  Antwerpen  thätig.  Von  ihm 
SelbstbildnisB  mit  seiner  Frau  (Kunsthalle  Hamburg),  Moses  und  Aaron,  und  1  Anderes 
(Mus.  Tournay),  Auslösung  von  Cbristensklavrn  (Jacobskirche,  Antwerpen). 

Boos,  Cornelia  Frans^  Maler,  geb.  15.  Sept.  1802  in  Amsterdam,  Schfller 
von  C.  Steffel  aar,  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Mitteleuropa.  Er  malte  Land- 
schaften.   Mitglied  der  Amsterdamer  Akademie. 

Boos,  Gaetano,  Maler,  geb.  1690  in  Tifoli,  f  1750  in  Wien,  wo  er  längere 
Zeit  thätig  war,  und  u.  A.  ThierstOcke  malte.  Von  ihm  Abschied  vom  Wirthshaus 
(Mus.  Bern),  etc. 

Boos,  Jacobe  gen.  Bosa  da  Napoli^  Maler,  geb.  1680  in  Tivoli.  Er  war  Sohn  und 
wohl  Scbfiler  des  Philipp  Peter  R.,  m  dessen  Weise  er  malte.  Er  war  meist  in 
Neapel  thätig. 

Boos,  Jan^  Maler,  geb.  1591  in  Antwerpen,  f  ^^^^  >'"  Genua,  Schfller  von 
Snyders,  weitergebildet  in  Italien,  wohin  er  1615  gelangte.  Er  war  eine  Zeit  lang 
mit  grossem  Erfolg  in  Rom,  dann  in  Genua  als  Thicrmaler  thätig.  Er  malte  aber 
auch  Historien  z.  B.  eine  Grablegung  (S.  S.  Cosmus  und  Damianus,  Genua),  etc.  —  Ein 
Jan  IL  B«,  geb.  um  1785  in  Amsterdam,  f  nach  1820,  malte  Landschaften  und  Bild- 
nisse und  war  erst  in  Dresden,  dann  meist  in  Rom  thätig. 

Boos,  Johann  Heinrieb,  Maler  und  Radierer,  geb.  27.  Oct.  1631  in  Otterberg 
(Pfalz), f  8.  Oct  1685  in  Frankfurt  a.  M.,  Schüler  von  Jul.  du  Jardin  in  Amsterdam, 
von  Barend  Graat  und  von>^A.  de  Bie.  1650—4  bereiste  er  Italien,  Frankreich 
und  England.  1657  Hess  er  sich  in  Frankfurt  a.  M.  nieder,  wo  er  1668  Bürger 
wurde.  1678  wurde  er  pfälzischer  Hofmaler.  R.  malte  erst  Historien  und  Bild- 
nisse, dann  aber  Thierstflcke  mit  landschaftlichem  Hintergrund,  durch  die  er  sehr 
bekannt  wurde.  Besonders  Schafe  gelangen  ihm  gut  Seine  Werke  wurden  glänzend 
verkauft  und  er  erhielt  von  verschiedenen  Höfen  Bestlellungen.  R.  kam  bei  Ge- 
legenheit einer  Feuersbrunst  ums  Leben.  Von  ihm  Selbstbildniss  (Städersches 
Institut,  Frankfurt  a.  M.),  Zigeuner  und  6  Andere  (ebenda).  S.  Joannes  (Amalienstift 
Dessau),  Italienische  Landschaft  (Mus.  Haag),  Drei  Hirtenstücke  (Gal.  Dresden),  A. 
in  Aschaffcnburg,  Berlin,  Braunschweig,  Carlsruhe,  Cassel,  Copenhagen,  Darmstadt, 
Leipzig,  London  (S.  Kens. -Mus.),  München,  Nürnberg,  Oldenburg,  Pommersfelde, 
Prag,  Schieissheim,  Schwerin,  St  Petersburg,  Stuttgart,  Turin,  Wien,  Wörlitz,  etc. 
Er  malte  auch  oft  Staffage  in  die  Bilder  von  Bemmel  und  Ermels.  Seine  einst  Über 
Gebühr  gepriesenen  44  Radierungen   stellen  gleichfalls  Thierstücke  dar. 

Boo8|  Johann  Melchior,  Maler,  geb.  1659  in  Frankfurt  a.  M.,  f  1781  das.,  Sohn 
und  Schüler  des  Johann  Heinrich  R.,  weitergebildet  in  Italien,  wo  er  1685—90  ver- 
weilte. Später  kam  er  nach  Kfimberg  und  Heidelberg,  war  auch  eine  Zeit  lang  als 
Bildnissmaler  in  Scbaffbausen,  Winterthur,  etc.  thätig.  Man  nannte  ihn  Samstag- 
Roos,  weil  er  seine  Werke  an  diesem  Tag  feil  zu  bieten  pflegte.  Er  malte  beson- 
ders wilde  Thiere,  z.  B.  die  Menagerie  des  Landgrafen  Karl.  Von  ihm  Verkündigung 
an  die  Hirten  (Gal.  Cassel),  Christus  am  Oelberg  (Amalienstift  Dessau),  Landschaft 
mit  Löwenfamilie  (StädeFsches  Institut,  Frankfurt  a.  M.),  Hirsche  im  Wald  (Gal.  Dres- 
den), Die  Flucht  nach  Egypten (Liebfrauenkirche,  Frankfurt  a.M.),  A.  in  Bamberg,  Darm- 
stadt, Meiningen,  Schwerin,  Stuttgart,  Wiesbaden,  etc.  —  Sein  Bruder  Frani  B»,  getauft 
22.  Dec.  1672  in  Frankfurt  a.  M.,  malte  Bauernstücke  und  Hess  sich  in  Stralsund  nieder. 

Boos,  Peter,  Maler,  getauft  29.  Aug.  1675,  f  1727  in  London,  Maler,  Schüler 
seines  Vaters  Jobann  H.  R.,  auch  seines  Bruders  Johann  M.  R.  Er  malte  Bild- 
nisse und  Stillleben. 


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Roos  —  Rop8.  105 

BoAiy  (RMft),  Josef,  Maler,  geb.  9.0ct.  1726  in  Wien,  f  25.  (30?)  Aug.  1880 
das.,  Schofer  seines  Vaters  Gaetaoo  R.  und  der  Wiener  Akademie,  auch  durch 
Studium  der  Werke  des  Philipp  P.  R.  gebildet.  Er  reiste  nach  Dresden,  wo  er 
chttiffirstlicber  Hofmaler  und  Mitglied  der  Akademie  wurde.  1757  kam  er  nach 
Berlin,  endlich  nach  Wien  zurück  und  wurde  1772  Direktor  der  k.  Gal.  dort.  Er 
malte  Thiere  in  Lflndschaften,  von  denen  man  Proben  in  den  k.  k.  Museen  Wien, 
Schönbrunn,  Ga).  Liechtenstein,  in  den  Gal.  zu  Dresden,  Parma,  etc  findet.  R.  hat 
auch  einige  Tbierstflcke  radiert. 

B00S9  Philipp  Peter,  Maler  und  Radierer,  gen.  Rosa  di  Tiroli,  auch  Mer- 
e«riv8,  geb.  1657  in  Frankfurt  a.  M.,  f  1705  in  Rom,  Schüler  seines  Vaters  Johann 
Heinrich  R.,  weitergebildet  in  Italien,  (1677)  auf  Kosten  des  Landgrafen  von  Hessen- 
Cassel.  Er  wurde  unter  dem  Namen  Mercurius  Mitglied  der  Niederländischen  Maler- 
genossenschaft  Schilderbent.  R.  Itbte  in  TiToli  ziemlich  ItLderlich  und  malte  Thiere 
mit  Landschaften.  Von  ihm  Hirten  und  Heerden  unter  Tivoli  und  7  Andere  (Gal. 
Dresden),  Jagdbeute  und  11  Andere  (Gal.  Cassel),  Heerde  in  einer  Landschaft  (Rudol- 
finum,  Prag),  A.  in  Augsburg,  Bamberg,  Bologna,  Braunscbweig,  Brüssel,  Darmstadt, 
Florenz,  Gotha,  Karlsruhe,  Leipzig,  Madrid,  Nürnberg,  Oldenburg,  Paris,  Parma,  St 
Petersburg,  Schleissheim,  Schwerin,  Wien  (auch  Gal.  Liechtenstein),  etc.  Seine  wenigen 
radierten  Hirt  anstücke,  etc.  sind  selten. 

Roos,  Theodor,  Maler,  geb.  1638  in  Wesel,  f  1698,  Schüler  von  A.  de  Bio, 
Bruder  des  Heinrich  J.  R.  Er  war  in  Mannheim  (1657),  Strassburg  (1681)  und  zu- 
letzt in  Stuttgart  als  Hofmaler  th&tig.  Li  Mannheim  schuf  er  Bildnisse,  die  in*s 
Rathhaus  gelangten,  in  Stuttgart  für  den  Hof  8  grosse  historische  Bilder.  Eine 
Geburt  Christi  von  ihm  in  der  Schleissheimer  Galerie.  1667  veröffentlichte  er  sechs 
radierte  Landschaften  mit  Ruinen. 

Reese,  Nieolaas,  s«  Llemaek^re. 

Roeseuboom,  Margareta  Vogrel-,  Malerin,  geb.  28.  Oct.  1843,  f  26.  Dec.  1896 
in  Voorburg  beim  Haag.  Sie  lebte  in  Hilversum  bei  Utrecht  und  malte  gesch&tzte 
Blumenstücke,  von  denen  eins  in's  Rijksmusenm  zu  Amsterdam,  eins  in  das  Museum 
zu  Breslau  gelangte.    Med.  U.  Kl.  1892,  München. 

Roosenboom,  Nieolaes  Jan,  Maler,  geb.  21.  Aug.  1805  in  Schellingwouw,  Schüler 
Ton  Schelfhout.  Er  malte  Landschaften  aus  Deutschland,  Schottland,  etc,  von 
denen  eine  in  das  Teijler  Mus.  in  Haarlem  gelangte.  1889  liess  er  sich  im  Haag 
nieder.    Er  radierte  auch  eine  Landschaft  mit  einem  Storch. 

Roesnnael,  s.  Rosemale. 

Rooster,  Adrlaen  de,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Mecheln,  Schüler 
Yon  G.  Dughet    Er  malte  Landschaften  und  war  in  Italien  th&tig. 

Bootivs,  Jakob,  Maler,  geb.  nach  1685  (?),  f  1681  (n.  A.  1669  in  Utrecht), 
Schüler  des  1).  de  Heem,  Sohn  des  Jan  A.  R.  Er  malte  im  Geschmack  seines  Lehrers. 

RootiuB,  (Rootsens),  Jan  Albertsz,  Maler,  geb.  um  1615  in  Hoorn,  t  1674 
das,  Schüler  von  P.  Last  man.  Er  malte  gute  Bildnisse  und  Stillleben.  Drei 
Schützenstücke  tou  ihm  im  Schützenhaus  zu  Hoorn,  zwei  einzelne  Bildnisse  (1652 
und  1661)  im  Mus.  zu  Amsterdam. 

Boo^,  Johannes  Baptista  yan,  Maler,  geb.  11.  März  1808  in  Antwerpen, 
Schüler  von  M.  yan  Bree,  weitergebildet  in  Italien,  Frankreich  und  England.  Von 
ihm  Die  letzten  Augenblicke  Egmonts  (1836),  Nonnen  kehren  in  ihr  Kloster  zu- 
rück, etc    Med.  1886. 

Booyen,  Gabriel  ran,  Maler,  geb.  1752  in  Utrecht,  t  1817  in  Amsterdam. 

Bopllns^  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Steiermark,  t  ▼or  1584,  der 
1528  urkundlich  erwähnt  wird  und  die  Kirche  zu  Frazeneto  in  Carnien  erbaute.  — 
Seine  Sühne  Loreni  B.  und  Nicolans  B«,  ebenfalls  Baumeister,  errichteten  1584  die 
Koppel  Ton  S.  Giovanni  zu  Mione  und  das  Glockenhaus  der  Kirche  zu  Luint  in  Carnien. 

Bopreelit,  Peter,  Goldschmied  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Köln,  f  8.  April 
1666  das.    Er  lieferte  Kirchenschmuck  für  dortige  Kirchen,  u.  A.  eine  Pieti. 

Bops,  F^Ueien,  Maler,  Radierer  und  Lithograph,  geb.  10.  Juli  1888inNamur, 
t  22/3.  Aug.  1898  in  Essounes  (Ddp.  Seine-et-Oise).  Nach  einigen  Jahren  gelehrten 
Studiums  erbte  er  ein  Vermögen,  das  er,  nun  sich  dem  Geniessen  hingebend,  bald 
durchbrachte.  Jetzt  musste  er  sich,  des  Erwerbes  halber,  der  Kunst  zuwenden,  die 
er,  wie  es  scheint,  ziemlich  ohne  Meister  erlernte.  Er  begann  mit  Caricaturen  und 
Lithographien  für  den  «üylenspiegel*  u.  a.  WiUblfttter.  Er  war  in  Brüssel,  an  der 
belgischen  Küste,  endlich  besonders  in  Paris  thätig.  In  der  Gesinnung  ist  seine 
Kunst  cynisch,  ihm  ist  nichts  heilig,  nicht   einmal  die  Gemeinheit  sozusagen,  denn 


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106  Roqaeplan  —  Rosa. 

er  gibt  selbst  ein  Zerrbild  des  eigenen  Spottes  Aber  die  Reinheit.  Mit  beispielloser 
Kühnheit  begibt  er  sich  auf  das  Gebiet  des  Anstössigen.  Sein  Gedankengang  gipfelt 
in  der  Auffassung  des  Weibes  als  der  Sprungkraft  alles  Uebels.  Jedoch  mass  man 
nicht  vergessen,  dass  man  eine  ziemlich  grosse  Ropssammlnng  anlegen  kano,  ohne 
anstössige  Arbeiten  aufnehmen  zu  müssen.  Seine  Eünstlerschaft  bew&hrt  sieb  ganx 
enorm  in  der  fabelhaften  Sicherheit  der  Zeichnung  und  in  der  Gewalt  Aber  ver- 
schiedene graphische  Techniken.  Von  Oelgemälden  nennen  wir  Alte  Frau  aus  Ant- 
werpen, An  den  Ufern  der  Meuse;  von  Aquarellen  Die  Absinthtrinkerin,  Der  Skandal, 
Pornocralie,  Die  Versuchung  des  Hl.  Antonius;  von  Radierungen  Die  Amüsements 
des  dames  de  Broxelles,  Dame  au  cocbon,  Psychc's  Lampe,  Le  grand  et  le  petit 
trottoir,  Mme.  Hamelette,  Pubertä,  Maturit^,  Mors  siphilitica,  £ve,  La  vice  supr6me, 
Der  Tod  als  Saemann,  Les  Diaboliques,  Les  Sataniqnes,  etc.  R.  schuf  angeblich 
über  500  Radierungen  und  aber  300  Steindrucke.  Viele  sogenannte  .Ropsblfttter** 
sind  jedoch  nur  nach  seiner  Zeichnung  geschaffen,  manche  sogar  ganz  unächt 
Sein  Leben,  etc.  von  Ramiro  1897. 

Roqveplaii^  CamiUe  Josephe  £tieniie,  Maler  und  Lithograph,  gen.  Bocoplan» 
geb.  18.  Febr.  1802  (1800?)  in  Mallemort  (D4p.  Bouchesdu-Rhöne),  f  15.  Oct.  (?) 
1855  in  Paris,  Schfller  von  Gros,  A.  de  Pujol  und  der  £cole  des  beaux-arts.  £r 
wurde  Katuralist  und  malte  mit  Erfolg  Marinen  und  Landschaften.  Von  ihm  Albaner- 
see  (Gal.  Raczynski,  Berlin),  Marine  (Mus.  Louvre),  Schlacht  von  Elchingen  am 
15.  Oct.  1805  (Mus.  Versailles),  Schlacht  von  Rocoux  11.  Oct.  1746  (ebenda),  Bildniss 
des  Marquis  v.  Cbastellux  (ebenda),  Brunnen  in  den  Pjren&en  (Luxembourg,  das.); 
Andere  in  den  Mus.  zu  Bordeaux,  Chartres,  Grenoble,  Havre,  Königsberg,  Leipziir, 
Lille,  etc.  Von  seinen  Ober  60  guten  Steindrucken  nennen  wir  Album  lyrique,  111. 
zu  Kenilwortb,  Der  Sturm,  Zwei  Marinen,  etc.  Med.  2.  El.  1824,  1.  Kl.  1828,  Kr. 
d.  Ehrenleg.  1832,  Offiziers-Er.  1852. 

RoqueSy  GnlUanme,  gen.  Joseph^  Maler,  geh.  1.  Oct.  1754  in  Toulouse,  f  27* 
Dec.  1847  das.,  SchQler  von  Rivalz.  Schon  mit  11  Jahren  trat  er  in  die  Ecole  des 
beaux-arts  zu  Toulouse,  bildete  sich  dann  während  eines  mehrjährigen  Aufenthaltes 
in  Rom  weiter  aus.  Nach  der  Revolution  wurde  R.  an  die  Zeichen-  und  Malschule 
von  Montpellier  als  Direktor  berufen,  wo  er  aber  nur  wenige  Jahre  blieb,  um  wieder 
in  seine  Vaterstadt  zurflckzukehren.  Von  ihm  Das  Grab  des  Amyntas  (Mus.  ToulouseX 
Die  Gommunion  des  Grafen  von  Angoul^me  (1828  ebenda),  Hirten  vom  Campanthal 
(ebenda),  Bildniss  der  Mutter  des  Künstlers  (ebenda),  etc.  Er  hat  auch  das  Bilduiss  des  J. 
P.  Virebent  lithographirt.  S.  Biographie,  etc.  von  George  1864.  —  Ein  Barth^lemj  B. 
stach  1745/46  dänische  Ansichten  inKopenhagen  und  verliess  bald  dar  auf  wieder  das  Land. 

BoritEer,  Konrad,  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts;  1451  wurde  er  Werk- 
führer,  dann  Baumeister  am  Regensburger  Dom.  Nach  seinem  Plan  wurde  der 
Chor  der  Lorenzkirche  zu  Nürnberg  erbaut  und  war  er  auch  hier  als  Werkmeister 
thatig.  Er  soll  auch  in  Freiburtr,  München  und  Wien  gearbeitet  haben.  —  Sein  Sohn 
Mathias  B.,  Baumeister  und  Bildhauer,  war  1462  Ballier,  1468  Werkmeister  an  S. 
Lorenz  zu  Nürnberg,  wurde  1473  in  München  zu  Rathe  gezogen,  war  um  1484  am 
Dom  zu  Eichstätt  und  seit  etwa  1480  am  Dom  zu  Regensburg  th&tig.  Dort  wird  der 
Brunnen  mit  den  Statuen  Christus  und  die  Samariteriu  (1500)  auf  ihn  zurückgeführt. 
1486  liess  er  ein  „Büchlein  von  der  Fialen  Gerechtigkeit*  erscheinen.  —  Sein  zweiter 
Sohn  Wolfgang  iL,  f  l^H  als  Aufrührer  auf  dem  Schaffet,  wurde  1495  Werkmeister 
am  Dom  zu  Regensburg,  wo  das  Sakramentshaus  (nach  Zeichnung  des  Mathias  R.) 
auf  ihn  zurückgeführt  wird. 

Bormunde,  a.  Bemonde. 

Bosa,  a.  Badaloechlo,  Sisto. 

Bosa,  8.  aneh  Booa. 

Bosa,  Crlstoforo,  Maler,  geb.  um  1520  in  Brescia,  f  1576  an  der  Pest.  Er 
war  wegen  seiner  Architekturen  rühmlichst  bekannt  und  soll  deren  sogar  in  Tiziaoo 
Vecellis  Bilder  gemalt  haben,  mit  dem  er  befreundet  war.  Werke  von  ihm  im  Vor- 
zimmer der  Markusbibliothek,  auch  anderswo  in  Venedig  und  Brescia. 

Bosa^  Ercole,  Bildbauer,  geb.  1853,  f  12.  Oct.  1893  in  Rom,  ohne  akademisches 
Studium  in  einem  römischen  Atelier  als  Gehülfe  gebildet.  Von  ihm  Tod  der  Giovanni 
und  Enrico  Cairoli  vor  Rom  (Bronze -Gruppe,  Villa  Medici,  Rom),  Denkmal  Vittorio 
Emanueles  (Mailand),  Büste  Manzonis,  Büste  Garibaldis,  Diana,  etc. 

Bosa«  Francesco  di,  Maler,  gen.  Paccccoy  (Pacieco),  Maler,  geb.  um  1600  in 
Neapel,  f  1654  das.,  gebildet  in  der  Schule  des  M.  Stanzioni.  Von  ihm  S.  Thomas 
d'Aquino  (Sa.  Sanitä,  Neapel),  Taufe  der  Hl.  Candida  (S.  Pietro  d'Aram,  da?.)*  ^^ 


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Rosa  —  Roschaeh.  107 

Ros%  Lnigi,  Maler,  geb.  6.  Aug.  1850  in  Venedig,  Schüler  der  dortigen  Aka- 
demie. Er  malte  venezianische  Ansichten,  Architekturen  und  Landschaften,  z.  B. 
Inneres  der  Frarikirche,  In  den  Lagunen,  Zwielicht,  etc. 

Rosa,  Pietro,  Maler,  geb.  um  1550,  f  1576  an  der  Pest,  Schaler  T.  Yecellis, 
Sohn  des  Cristoforo  R.  £r  wurde  einer  der  Lieblingsschaler  Yecellis  und 
malte  Historien,  z.  B.  fflr  den  Dom  zu  Brescia,  S.  Francesco  und  Sa.  Maria  delle 
Grazie  das. 

Rosa,  Salratore,  Maler  und  Radierer,  geb.  20.  Juni  1615  in  Renella  bei 
Neapel,  f  15.  Mftrz  1678  in  Rom,  Schfller  seines  Oheims  Paolo  Greco  und  seines 
Schwagers  Francesco  Fracanzano,  sp&ter  des  A.  Falcone.  Er  sollte  erst 
Studiren,  doch  Hess  dies  sein  unruhiges  Temperament  nicht  zu.  Mit  18  Jahren  soll  er 
eine  Zeit  lang  unter  die  Banditen  gegangen  sein.  Nach  seiner  Rackkehr  wurde  er 
in  Folge  des  Todes  seines  Vaters  von  der  Noth  heimgesucht,  erlangte  dann  aber  die 
Unterstützung  Lanfranros,  spftter  des  Gardinais  Brancacci,  für  den  er  in  Viterbo  th&tig 
war.  Ein  Theil  seines  Erfolges  verdankte  er  seinem  Auftreten  als  satirischer  Dichter, 
Musiker  und  Schauspieler.  Von  Neapel  ging  er  1689  nach  Rom,  kehrte  1647  wieder 
nach  Neapel  zorOck,  um  Masaniello  zu  unterstützen.  Von  da  wendete  er  sich  wieder 
nach  Rom,  das  er,  als  ein  satirisches  Bild  unangenehme  Folgen  für  ihn  hatte,  mit 
Florenz  vertauschte.  1652  endlich  kehrte  er  definitiv  nach  Rom  zurOck.  R.  malte 
in  allen  F&chem,  hatte  den  Ehrgeiz  in  geschichtlichen  Darstellungen  zu  gl&nzen,  war 
ins  Schlachtenmalen  ein  guter  Nebenbuhler  Falcones,  schuf  auch  Genrebilder,  Bild- 
nisse und  Marinen,  war  abir  wohl  am  tOchtigsten  in  seinen  Landschaften.  Er  ist 
ernster  Naturalist,  liebt  starke  Beleuchtungseffekte  mid  hat  viel  von  dem  sensatio- 
nellen Zug  der  neapolitanischen  Kunst  Seine  beliebtesten  Bilder  wurden  die  Ban- 
diten-Scenen;  seine  besten  und  meisten  Werke  befinden  sich  in  England.  Werke 
von  ihm  in  den  Galerien  und  Museen  zu  Aachen,  Augsburg,  Bergamo,  Berlin,  Carls* 
ruhe,  Cassel,  Darmstadt,  Dresden,  Dublin,  Düsseldorf,  Dulwich,  Edinburgh,  Florenz 
(Uffizi,  Pitt],  Pal.  Martelli),  Genf,  Genua  (Pal.  CataneoX  Glasgow,  Hamburg,  Han- 
nover, Kopenhagen,  London,  Madrid,  Mailand,  Modena,  Manchen,  Neapel,  New-Tork 
(Hist.  Soc),  Narnberg  (Germ.  Mus.),  Oldenburg,  Paris,  Rom  (Pall.  Chigi,  Colonna, 
Corsini,  Doria),  St.  Petersburg,  Stettin,  Stockholm,  Stuttgart,  Turin,  Wien,  Wies- 
baden, etc.  Von  seinen  lebhaften  und  z.  Th.  recht  guten  Radierungen  nennen  wir 
Plato  und  seine  SchOler,  Tritonenkampf,  Glaucus  und  Scylla,  und  die  62  Blatt  der 
Folge  von  Soldaten,  etc.    S.  Biographie  von  Salvini. 

Rosa,  Slgismondo,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  Schaler  von  G.  Chiari.  Er 
war  in  Rom  tbat<g.  —  Stefano  R»,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Brescia 
und  dort  th&tig  um  1570,  war  Bruder  des  Cristofero  R.  und  malte  Architekturen, 
Decorationen,  Bildnisse  und  Historien. 

Rosalba,  s.  Canienu 

Rosales.  Ednardo.  Maler,  geb.  1887  in  Madnd,  f  18.  Sept.  1878  in  Rom, 
SchOler  der  Madrider  Akademie  unter  L.  Ferrant  und  Madrazo.  1857  studirte 
er  die  alten  Meister  in  Rom  und  Siena.  Sp&ter  arbeitete  er  eine  Zeit  lang  in 
Murcia  und  wurde  endlich  Direktor  der  spanischen  Akademie  in  Rom.  Von  ihm 
Königin  Isabella  macht  ihr  Testament  (1867  Mus.  Madrid),  Bildniss  u.  A.  (ebenda). 
Die  Heil.  Jobannes  und  Matthaeus  (S.  Tom&s,  das.),  S.  Joseph  (Kirche  zu  Vergara), 
Tod  der  Lucrezia,  etc.   Med.  L  Kl.  1866,  1871  Isabellen- Orden. 

Bosaliba,  AntonellOy  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thfttig  um  1505  in  Messina. 
Seine  Werke  sind  allm&hlich  aus  Sicilien  verschwunden,  darunter  eine  Madonna,  ehe- 
dem in  der  Kirche  zu  Postunina. 

Boiaspliia,  Franeesco,  Kupferstecher,  geb.  2.  Jan.  1768  in  Montescudolo  bei 
Rimini,  f  2.  Sept.  1841  in  Bologna,  Schaler  von  Bartolozzi,  unter  dem  er  punk- 
tirte,  aber  meist  Autodidakt.  W&hrend  der  Revolution  besuchte  er  Paris  und  nahm 
sich  seitdem  Edelink,  Nanteuil,  etc.  zum  Muster.  Er  hat  auch  vernis-  mou-  und 
Arbeiten  in  anderen  Techniken  geschaffen.  Von  ihm  S.  Francesco  (nach  D«  Zam- 
pieri),  Kindertanz  (nach  Albani),  Sammlung  von  Zeichnungen  Mazzuolis  (1788),  etc. 
8.  Leben  von  Bolognini.  —  Auch  sein  Sohn  Giuseppe  B.  wurde  Kupferstecher. 

Bosehaeli,  Johann  Sebastian,  Maler,  geb.  1697,  begr.  6.  Juli  1784  in 
Frankfurt  a.  M.,  Sohn  und  wohl  Schaler  des  Johann  W.  R.,  in  dessen  Manier  er 
arbeitete. 

Bosehach,  Johann  Wolflsrang,  Maler,  geb.  um  1664  am  Bodensee,  begr.  den 
22.  Aug.  1780  in  Frankfurt  a.  M.,  gebildet  durch  Studium  des  A.  Mignon.  Er  malte 
Blumen  und  umgab  auch  alte  Madonnen,  etc.  mit  gemalten  Kr&nzen. 

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108  Ro8«  —  Rosengarten. 

Roge,  Julius,  Maler,  geb.  1828  in  KönigsbrOck  i.  S.  Er  war  in  Dresden  und 
München  th&« ig  und  malte  Alpcnlandschaften,  c.  B.  Der  Dachstein,  Der  Königssee  i.  B., 
Am  Montblanc,  etc.  ^       ^__      . 

Rose,  William  8,,  Maler,  geb.  1810  (?),  t  25.  Mai  1873  in  Edenbridge  (Kent). 
Er  malte  kleine,  gc^rngesebeue  Landschaften  aus  SOdengland. 

Roseland»  Harrj,  Maler,  geb.  1865  in  Brooklyn  (N.  Y.,  U.  S.  A.).  Er  malte 
Genrebilder,  z.  B.  Die  Bettlerin  (1889).  ,.     «x   ^ 

Rosemale,  Dominlcns  Ambroglna,  Maler,  geb.  um  1620  in  Utrecht  (?),  f 
81.  Dec.  1699  das.  Er  war  Advocat  und  übte  die  Kunst  als  Liebhaber  aus;  seine 
Werke  sind  selten.    Das  ütrechter  Museum  besitzt  ein  Architekturstück  von  ihm. 

Rosen,  Georg  Johann  Olto,  Graf  ron,  geb.  18.  Febr.  1843  in  Paris,  gebildet 
in  Stockholm,  Weimar,  München,  London  und  Antwerpen  (unter  Einfluss  von  Leys), 
bereiste  auch  den  Orient,  Mitteleuropa  und  Italien.  Er  hielt  sich  seit  früher  Jugend 
in  Schweden  auf  und  wurde  Direktor  der  Stockholmer  Akademie.  Von  ihm  Bildniss 
Norder.skjölds,  Erich  XIV.  u.  A.  (Mus.  Stockholm),  Katharina  MSjisdotter  (Mus. 
Kopenhairen),  Bravo  (Mus.  Aarhuus),  Selb8tbildniss(Florena,  üffizien),  Luthers  Zimnior 
auf  der  Wartburg,  etc.  Er  hat  auch  aquarellirt  und  radiert.  Mitglied  der  Akademien 
Stockholm  und  Kopenhagen;  Wasa  und  viele  A.  Orden;  Kr.  der  Ehrenleg.,  Med. 
1868,  I.  Kl.  1888,  1892  (München),  1896  (Berlin). 

Rosen,  Johann,  Maler,  geb.  1854  in  Warschau,  thfttig  in  München. 

Rosenbanm,  HieronininS)  a.  JeronlnraSi  Meister. 

Rosenberg,  Edvard,  Maler,  geb.  1854,  th&tig  in  Stockholm.  Er  malte  Land- 
schaften, Hafenansichten,  etc.   * 

Rosenberg,  Friedrich,  Maler  und  Radierer,  geb.  8.  März  1758  in  Danzig, 
t  15.  Mai  1833  in  Altena,  gebildet  im  Umgang  mit  Gessner,  Fflssli,  etc.  in  der 
Schweiz.  1782  kam  er  nach  Oberitalien,  1789-92  nach  Paris,  1798  nach  Holland, 
1794/5  nach  Hamburg.  Hier  wurde  er  Zeichenlehrer,  1828  Leichenbitter  in  Altona. 
Er  schuf  Landschaften,  z.  B.  Die  Alm  (Gal.  Schwerin),  15  Ansichten  aus  der  Schweiz 
(radiert  für  Henzis  Album,  Amsterdam  1785),  etc. 

Rogenberg,  George  F.,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  t  17.  Sept.  1869  in  Bath. 
Er  malte  gute  Landschaften  in  Aquarell,  meist  bergige  Gegenden  aus  Schottland 
und  Norwegen. 

Rosenberg,  Hermann,  Maler,  geb.  29.  Aug.  1872  in  Drohobycz,  Schüler  der 
Berliner  Akademie,  auch  in  Hamburg  und  München  gebildet.  Er  malte  besonders 
Münchener  Strassenbilder,  Landschaften  und  Bildnisse. 

Rosenberg,  Jotaann  Geor^,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  1739  in  Berlin, 
Vetter  des  Johann  K.  W.  R.  Er  malte  Theaterdecorationen  für  Danzig,  Hamburg, 
Frankreich,  Holland;  ferner  Bildnisse  und  Berliner  Ansichten.    R.  hat  auch  radiert. 

Rosenberg,  Johann  Karl  WUhelni,  Maler,  geb.  1737  in  Berlin,  f  1809, 
Schüler  von  A.  Krüger  und  J.  Bibiena.  Er  malte  Decorationen  und  radierte 
Köpfe  in  Rembrandts  Manier. 

Rosenberg,  Lassar,  Maler,  geb.  25.  Dec.  1862  inKowno,  Schüler  von  Pietrow 
in  Wilna,  Steffeck  an  der  Königsberger  Akademie,  E.  Hildebrand  und  M. 
Michael  in  Berlin,  Bonnat,Lefeb vre  und  T.  Robert  Fleury  in  Paris.  Erliesssich 
in  Berlin  nieder  und  malte  Bildnisse,  Genrebilder  und  Landschaften  in  Oel  und  Aquarell. 

Rosenberger,  Miehael,  Bildhauer,  geb.  1816  in  S.  Johann  bei  Herberstein 
(Steiermark),  f  30.  Juni  1875  in  Graz,  Schüler  von  Glössl  und  A.  Rath.  Er 
wurde  erster  Steinbildhauer  in  dem  Bildhauergeschäft  von  Hanke.  Von  ihm  50 
Figuren  für  das  Maricnkloster  i.  d.  Labornergasse  zu  Graz,  Tabernakel  für  die 
Minoritenkirche  zu  Gilli  (1850),  Kanzelfiguren  in  der  Pfarrkirche  das.  (1851),  Grab- 
monnmente  in  Graz,  etc. 

Rosendaal,  Nicolaes,  Maler,  geb.  1636  in  Enkhuizen,  f  1686.  Mit  Tooren- 
vliet  besuchte  er  Rom.    Er  malte  Historien  und  Landschaften. 

Rogenfelder,  Karl  Ludwig  Jnlins,  Maler,  geb.  18.  Juli  1813  in  Breslau, 
t  18.  April  1881  in  Königsberg,  Schüler  der  Berliner  Akademie  unter  Hcnsel. 
1845—74  war  er  Direktor  der  Königsberger  Akademie,  1851—52  besuchte  er  Italien, 
Von  ihm  Besitznahme  von  Marienburg  durch  den  Deutschen  Orden  (Mus.  Königsberg), 
Betende  am  Grabe  Heinrichs  IV.  (Mus.  Köln),  Bildniss  (Gal.  Dresden),  Theologie 
(1865  Wandgem&lde,  Universität  Königsberg),  Medizin  (desgl.  ebenda),  Christus  am 
Kreuz  (Kirche  zu  Rastenburg),  etc.    Gold.  Med.  1850,  Roth.  Adl.-Ord.  IV.  Kl.  1855. 

Rosengarten,  Albert,  Baumeister,  geb.  5.  Jan.  1809  in  Kassel,  f  17-  Ang. 
1893  in  Wiesbaden,  wurde  akademisch  gebildet  und  kam  zur  Oberbaudirektion  in 


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ftosenliageii  —  Itosief.  lOd 

Kassel,  vo  er  die  Synagoge  erbaute,  dann  einen  Preis  gewann,  der  es  ihm  erlaubte, 
in  Paris  unter  H.  Labrouste  und  Hubert,  endlich  swei  Jahre  lang  in  Italien 
sich  weiter  auszubilden.  Nach  dem  Brand  in  Hamburg  gelangte  er  in  diese  Stadt, 
wo  er  u.  A.  das  Schröderstift  (1852),  das  Neue  Stift  (1866),  die  Synagoge  (1857), 
das  jüdische  Waisenhans  (1857),  das  Siechenhaus  in  St.  Georgi  (1858)  und  das  Ober- 
altenstift  erbaute.  Er  schrieb  auch  auf  kunstgeschichtlichem  Gebiet,  z.  B.  Arch.  Mit- 
theilungen über  Italien  (1847  mit  L.  Runge),  Die  arch.  Stilarten  (1857),  Architektur- 
bilder  aus  Paris  und  London  (1860),  Arch.  Briefe  (1854),  etc.  Gr.  gold.  Med. 
-  (Hannover),  Kronen- Ord.  4.  Kl. 

Bosenhag^n,  Nieolaea,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  um  1658  im  Haag. 
Er  malte  Stillleben  in  der  Weise  des  De  Heem,  von  denen  das  Haager  Maurits- 
huis  eins  besitzt. 

Baseabofy  g.  Boesel. 

Bosenkranz^  Karl  Helnrleliy  Maler,  geb.  1802  in  Frankfurt  a.  M.,  f  1851 
durch  Selbstmord,  Schaler  von  Reges  und  A.  Radi,  weitergebildet  auf  Reisen 
durch  Deutschland  und  die  Alpen.  Er  malte  Landschaften  und  Ansichten,  am  ge- 
lungensten in  Wasserfarben. 

Bosen-Seliöplielliiy  Baumeister  des  14.  Jahrhunderts.  Er  war  Laienbruder 
und  1808  mit  Anderen  am  westl.  Kreozgang  der  Oistercienserkirche  zu  Maul  brenn  thfttig. 

Besenatana^  Wilbelm  Jakob,  Maler,  geb.  81.  (13.?)  Juli  1838  in  Kopenhagen, 
Schttler  von  Marstran d.  Er  lebte  meist  in  Italien  und  malte  Genrebilder,  z.  B. 
Der  Dorffriseur,  Vor  einem  Pariser  Gafä,  Die  Gratulanten,  etc.    Med.  1859,  1861. 

Rosenthaly  Adolf,  Maler,  geb.  2.  Juni  1817  in  Hannover,  Schüler  des  Poly- 
technikums zn  Hannover  und  der  Akademie  zu  MQnchen  unter  Cornelius.  Er  ging 
dann  zur  Landschaftsmalerei  über  und  lebte  in  München. 

BoaeHtkal,  Av^rust,  Maler,  geb.  1820  in  Hannover,  thätig  in  München.  Von 
ihm  Heranziehendes  Gewitter  (Mus.  Hannover),  etc.  Auch  Bildnisse  und  Radierungen. 

R^aenihal,  Bernhard  Wilhelm,  Maler,  geb.  1804  in  Emden,  in  Berlin  gebildet 
Von  ihm  Apostel  und  Evangelisten  (Fresken  in  S.  Nicolai  zn  Potsdam,  nach 
Schinkels  Entwürfen),  etc. 

RoseuthaL  Toby  Edward,  Maler,  geb.  15.  März  1848  in  New  Haven  (Gönn. 
XJ.  S.  A.),  Schüler  der  Münchener  Akademie  unter  Straehuber,  G.  Raupp  und 
Piloty.  Er  Hess  sich  in  München  nieder  und  malte  gef&Uige  Genrebilder,  nachdem 
er  noch  als  Knabe  in  San  Francisco  gelernt  hatte.  1871—2  besuchte  er  San  Fran- 
cisco wieder  und  malte  dort  einige  Bildnisse.  Von  ihm  Morgenandacht  in  der 
Familie  Bachs  (Mos.  Leipzig),  Eine  Tanzstunde  unserer  Grossmütter,  Der  Geiger, 
Alarmlrtes  Mftdchenpensionat,  etc.  Med.  L  KL  Philadelphia  1876,  Gold.  Med.  IL  Kl. 
München  1883. 

Bosenthaler,  Kaspar,  sowie  die  Brüder  Hana  und  Jaeoh,  früher  irrthflmlich 
als  Nürnberger  Künstler  angeführt  Bei  Kaspar  R.  wurden  zwei  Bücher  mit  Holz- 
schnitten, Nürnberg  1512  und  1514  verlegt. 

Boaenswelg,  Adan,  Holzschneider,  geb.  1.  Febr.  1826  in  Kassel,  wo  er  an- 
sässig blieb.  Er  war  erst  Formstecher  in  einer  Kattunfabrik  und  wurde  später 
Schüler  von  J.  Metzger  in  Braunschweig.  Er  hat  u.  A«  Einiges  nach  A.  Ludwig 
Richter  (z.  B.  in  Gampes  Robinson)  geschnitten. 

Bosettl,  s.  Bossetti. 

Bosez,  Nicola,  gen.  Nieoletto  da  Modena,  Kupferstedier  und  Goldschmied 
des  16.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Norditalien  zwischen  1500  und  1512.  Er  hat  nach 
Dürer  und  Schoogauer  copirt,  und  im  Ganzen  etwa  100  Blatt  geschaffen.  Wir  nennen 
Satyr  ein  Reh  ausweidend,  Venus  und  Amor,  Paris-Ürtheil,  Apollo,  Pan,  Vulkan, 
etwa  10  biblische  Blätter,  ungefähr  20  einzelne  Heilige,  Kinder,  Genredarstellungen 
und  Omamentstiche. 

Boshoff,  8»  Boesel. 

Boal,  Alesaandro,  geb.  1627  (?)  in  Florenz,  f  1697  das.,  Schüler  von  C.  Dan- 
dini.  Er  malte  Historien,  Mythologien,  etc.,  z.  B.  S.  Francesco  dl  Paolo  (Dom  zn 
PratoX  Bacchanal  (ehemal.  Grossherzogl.  Sammlung  Florenz);. Andere  in  Florentiner 
Kirchen  und  Privataammlungen.  —  Ein  ttiovaani  B.,  thätig  um  1620  in  Florenz,  malte 
Landschaften.  —  Ein  Zanobi  B«,  f  nach  1620,  Schüler  von  G.  Allori,  hat  u.  A. 
einige  von  dessen  nachgelassenen  Werken  vollendet. 

Bosier,  AnM^,  Maler,  geb.  27.  Aug.  1881  in  Meauz  (D^p.  Seine-et -Marne), 
Schüler  von  Cogniet  und  Durand  Brager.  Von  ihm  Strand  zwischen  Honfleur 
und  Villerville  (1867   Mus.  St.  £tienne),  Seekampf  von  Sebastopol  (1857),  Sonnen- 


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HO  Koiiti  -  Itosll. 

antergaog  ia  der  Umgegend  yon  Venedig  (1882),  die  Rita  degli  ScliiaToni,  etc.  Med. 
8.  EL  1876. 

Bositiy  CflOTanni  Battista«  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Forli.  Die 
Sa.  Maria  deir  Orto  Kirche  zu  VeUetri  besitzt  eine  Madonna  von  ihm. 

BoskOTlcs,  IgnAes,  Maler,  geb.  1854  in  Szalök,  Schaler  yon  Hererdle  und 
Yidra  von  der  Landes- Master -Zeicbenschale,  and  von  der  MAnchener  Akademie, 
weitergebildet  in  Rom.  Im  Auftrag  der  Stadt  Kolozsv&r  malte  er  «Die  ungarisch- 
siebenbOrgische  Union''.  Von  ihm  ferner  Die  Fresken  der  Budapest- Josefstadter 
Pfarrkirche  sowie  Gem&lde  in  mehreren  ungarischen  Provinz -Kirchen,  Die  Offen- 
bar nng  des  hl.  Geistes,  Könnt  Ihr  wechseln,   Der  Feinschmecker,  Bildnisse,  etc. 

Boslaaey,  Wells,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  1-  Oct  1776.  Er  war  in 
London  thätig  und  schuf  decorative  Arbeiten. 

Boslin,  Alexandre.  Maler,  geb.  15.  Juli  1718  in  Malmoe  in  Schweden,  f  5.  Juli 
1793  in  Paris,  wo  er  sich  zum  Bildnissmaler  ausgebildet  hatte.  1753  wurde  er  Mit- 
glied der  dortigen  Akademie,  1767  Rath,  1765  gewann  er  gegen  Qreuze  einen  Preis. 
Nach  dem  Tod  seiner  Frau  (1772)  kehrte  er  auf  einige  Zeit  nach  Schweden  curflck, 
wo  er  Mitglied  der  Akademie  und  1774  Ritter  des  Wasaordens  wurde.  Spater  war 
er  auch  in  Russland  th&tig.  Er  war  einer  der  an  den  verschiedenen  Höfen  beliebtesten 
Bildnissmaler  seiner  Zeit,  und  hat  auch  in  Pastell  gemalt.  Von  ihm  Bildniss  Linn^s 
(QaL  Versailles),  Marie  Antoinette,  Mädchen  eine  Amorstatue  bekränzend  u.  A.  (Lourre 
Paris),  Damenbildniss  (Sammig.  La  Caze,  ebenda),  Gustav  II.  und  seine  Brüder  ^Gal. 
Stockholm),  Des  Künstlers  Frau  u.  A.  (ebenda),  die  Bildnisse  Bouchers,  Gochins, 
der  Herzogin  Marie  Christine  von  Schweden,  des  Herzogs  von  Rochefoucauld,  etc. 

Boslin,  Marie  Suanne,  geb.  Giroust,  Malerin,  geb.  9.  März  1784  in  Paris, 
t  81.  April  1772,  SchOlerin  von  Yien,  Gemahlin  des  Alexandre  R.  1770  wurde 
sie  Mitglied  der  Akademie  auf  Grund  einps  Bildnisses  von  Pigalle  (Pastell).  Yon 
ihr  Bildniss  von  Dumont  le  Romain  (1786  Pastell  Mus.  Louvre),  etc. 

Rosette»  Charles  Joseph  Edouard,  Kupferstecher,  geb.  2.  Febr.  1827  in  Paris, 
Schüler  von  Girard  und  Leroux.  Von  ihm  Kupferstiche  und  Radierungen  für 
.l'Artiste"  und  .Gazette  des  Beauz  Arts",  etc.  nach  Hamon,  Ingres,  Poussin,  R. 
Santi,  etc.,  sowie  Bildniss  v.  Mme.  Bazin  (nach  F.  Girard),  etc. 

Rospatt I  Johann  Joseph,  Holzschneider  und  Buchdrucker,  geb.  1771  (?), 
t  8.  Oct.  1843  in  Köln  a./Rh.,  wo  er  thätig  war.  Von  ihm  mehrere  Ansichten  des 
Kölner  Doms,  des  Strassburger  Münsters,  Madonna,  etc. 

Rosa,  ChristUn  Meyer,  Maler,  geb.  22.  Nov.  1848  in  FlekkeQord  (Norwegen). 

Boss,  F.  W.  B»,  Zeichner  und  Aquarellist,  geb.  1792,  f  1860  in  Topsham 
(Devonshire,  England).  Er  war  Marineoffizier  und  übte  die  Kanst  als  Liebhaber  aus. 
Von  ihm  natur geschichtliche  Zeichnungen,  besonders  treffliche  Vögel. 

Ross,  H«,  Maler,  geb.  vor  1780,  f  vor  1885  (?).  Er  malte  Bildnisse  und  Gmppen 
in  Miniatur. 

Boss,  James,  Kupferstecher,  geb.  1745,  f  1821  in  Worcester,  Schüler  von  R. 
Hancock.  Er  war  an  der  köoigl.  Ponellanfabrik  in  Worcester  angestellt  Von  ihm 
verschiedene  Ex  libris,  Ansichten  von  Hereford  (nach  G.  Powle),  etc. 

Ross,  Karl,  Maler,  geb.  18.  Nov.  1816  in  Altekoppel  (Holstein),  f  5.  Febr.  1857 
in  Manchen,  etudirte  in  Kopenhagen.  Er  lebte  in  Athen  (1837—9;,  Rom  (1842—8, 
auch  1850),  MOnchen  und  anderen  Städten  Deutschlands,  Paris  (1846),  sowie  in  Däne- 
mark. Er  malte  griechische  Ansichten  (darunter  Naxos  1854  in  der  Kansthalle 
Hamburg),  Italienische  Landschaften  (eines  ebenda),  Grotte  der  Egeria  (in  der  Gal. 
Schack  zu  Manchen),  Nordische  Waldbilder,  auch  stilisirte  Landschaften. 

Ross,  Mrs.  Maria,  Malerin,  geb.  1766,  f  1886  in  London,  Gemahlin  des  H.  R., 
Schwester  des  Kupferstechers  Anker  Smith.  Sie  malte  einige  Historien,  meist  aber 
Bildnisse  und  stellte  in  der  Akademie  ans. 

Ross,  Robert  Thombvni,  Maler,  geb.  1816  in  Edinburgh,  f  Juli  1876,  Schüler 
der  Akademie  zu  Edinburgh  und  von  Simson  sowie  Sir  W.  Allan.  Er  malte  erst 
Bildnisse  in  Pastell  zu  Glasgow,  trat  dann  aber  zur  Genremalerei  über  und  kehrte 
in  die  Heimath  zurück,  wo  er  1869  Mitglied  der  Akademie  wurde.  Von  ihm  Der 
zerbrochene  Krug,  Der  Dom  im  Fuss,  Das  Versteckspiel,  Die  Rückkehr. 

Ross,  Sir  William  Charles,  Maler,  geb.  8.  Juni  1794  in  London,  f  20.  Jan.  1860 
das.,  Sohn  und  Schüler  von  H.  und  Maria  R.,  weitergebildet  an  der  Akademie  1808. 
Er  malte  schon,  als  er  noch  Knabe  war,  Historien  mit  Erfolg  und  gewann  viele 
Aaszeichnongen.  1814  wurde  er  Gehilfe  Andrew  Robertsons  und  warf  sich  bald 
liernaeh  selbst  ganz  und  gar  auf  die  Miniaturmalerei.    Er  wurde  einer  der  aner- 


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fioBsbacb  —  Roteellino.  111 

kuintesten  Meister  Englands  in  diesem  Fach,  von  vielen  Höfen  hocbgeschätxt  nod 
worde  1839  Mitglied  der  Akademie  sowie  geadelt.  Seine  Bildnissminiatoren  sind  farben- 
krftftig,  individualisirt  und  elegant  bebandelt;  sie  yerrathen  den  Einfluss  Reynolds*. 
£r  soll  aber  2200  Miniataren  geschaffen  haben,  malte  aber  anch  grosse  Composi- 
tionen  und  gewann,  z,  B.  mit  seinem  Garton  Der  Erzengel  Raphael  und  Eva,  1848 
einen  Preis.  Ihm  sassen  a.  A.  Königin  Victoria,  Prinz  Albert,  der  König  und  die 
Königin  tod  Portugal  und  Belgien,  Louis  Philippe,  Napoleon  III.,  etc. 

Bossbaehy  Martin,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  12.  M&rz  1787  in  Colmar, 
t  nach  1812,  Schaler  von  C.  Harn  ff.  Er  wurde  Professor  des  Seminars.  Von 
ihm  Bildniss  von  P^tro  Romonenski  (Mos.  Colmar),  etc. 

Boaae»  Frans,  Bildhauer,  geb.  10.  Nov.  1858  in  Berlin,  Schüler  von  Wiese 
in  Hanau  und  Seh  aper  an  der  Berliner  Akademie.  Von  ihm  Blnmenorakel,  H.  P. 
Kreinerdenkmal,  Genregruppen,  Bildnissbflsten,  etc. 

R<Mseel8,  Jacques,  Maler,  geb.  1828  in  Antwerpen.  Er  schuf  vortreffliche 
Landschaften.  Das  Mus.  seiner  Vaterstadt  besitzt  von  ihm  ,|Nahe  Waesmunster*. 

Bosse!  de  Ceroj,  Avgnste  Louis,  Marquis  4e,  Maler,  geb.  vor  1800.  Er  war 
königlicher  Schiffskapitfin  und  wurde  vom  Kriegsministerium  beauftragt  Bilder  der 
Seegefechte  zu  malen.  Von  ihm  Einnahme  der  Inseln  Saint- Christophe  und  N^vis 
am  18.  Febr.  1782  (Mus.  Versailles),  Ansicht  von  Constantinopel,  etc. 

Rossell.  Jnsepe  (Josef),  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  thfttig  in  Valencia,  wo 
er  Mitglied  aer  Akademie  Sa.  Barbara  war.  1754  stiftete  er  diesem  Institut  sein 
,,8.  Lukas'. 

Boaselll,  Coslmo  dl  Lorenxo  Filippi,  Maler,  geb.  1489  in  Florenz,  f  7.  Jan. 
1507  das..  Schaler  und  Gehilfe  des  Neri  di  Bicci,  spftter  Schftler  oder  beeinflusst 
von  B.  Qoszoli.  Er  war  in  Lueca,  Florenz  und  (1480  etc.)  in  Rom  thfttig,  wohin  ihn 
Sixtos  IV.  zum  Wettbewerb  mit  Bigordi,  Signorelli  und  Vanucci  in  der  AnsschmOckung 
der  Sistina  einlud.  Der  Papst  soll  ihn  vorgezogen  haben,  weil  er  soviel  Gold  und 
Ultramarin  verwendete.  Im  Ganzen  genommen  ist  er  ein  schwächerer  Meister,  der 
sehr  von  den  Eingebungen  Anderer  lebt.  Von  seinen  Fresken  in  der  Sistina  ist  die 
Bergpredigt  die  beste;  Die  Gesetzestafeln,  Das  Abendmahl  sind  schwftcher.  Gelobt 
worden  weiterhin  Die  Procession  der  wunderthätigen  Kelche  (S.  Ambrogio,  Florenz), 
Die  Krönung  Mariae  (Sa.  Maria  M.  de'Pazzi,  das.).  Andere  YTerke  von  ihm  in  S.  Martine 
zu  Lucca,  in  S.  Spirito  zu  Florenz,  ferner  in  den  Museen  zu  Berlin,  Florenz  (UAIzien, 
Akademie,  Mus.  Sa.  Maria  Nuova),  Königsberg,  London,  Neapel,  Paris,  St  Petersburg. 
Bosselli,  Domenico,  Bildhauer,  geb.  14B9  in  (oder  bei)  Pistoja,  f  1497/8  in 
Fossombrone.  Er  schuf  meist  decorative  Arbeiten  und  war  1462  in  Pisa,  1464—1472 
in  Florenz,  1473  in  Pesaro,  dann  in  Urbino  und  Fossombrone  thfttig.  Von  ihm  Basis 
far  einen  Osterkerzenleuchter  im  Dom  zu  Pisa,  Taufstein  für  die  Sa.  Maria  a  Monte- 
Eirdie  zu  Florenz,  Kamine  und  dergl.  in  den  herzogl.  Pal&sten  zu  Pesaro  und 
Urbino,  Grabmal  der  C.  Santucci  in  S.  Francesco  zu  Urbino,  Grabmal  des  F.  Dra- 
coni  von  Mercatello  in  S.  Francesco  zu  Fossombrone,  Portale,  Kamine,  etc.  im 
bisdiöfl.  Palast  zu  Fossombrone  und  im  Palast  Santucci  zu  Urbino,  etc. 

RosseUi,   Hatteo,   Maler,    geb.  1578,  f  ^0.  Aug.  1651,   Schaler  von  Pagani 
und  Passignano,  ein  Verwandter  des  Cosimo  R.    Er  bildete  sich  auch  an  Antiken 
und   stand   in  Diensten  der  Höfe  zu  Modena   und  Florenz.    In   Sa.  Annunziata  zu    » 
Florenz  malte  er  Fresken  in  dem  sQdl.  Querschiff,   erste  Kapelle  r.  und  einige  der 
Lflnetten  im  Klosterhof. 

Bosselli,  (BosoUi),  Niceolo.  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Ferrarra, 
vielleicht  in  der  Dossi-Schule  gebildet.  Er  ist  ein  schwftcherer  Meister,  der  viele 
Altarbilder  fOr  die  Certosa  zu  Ferrara,  fOr  den  Dom  u.  a.  Kirchen  daselbst  schuf. 
—  Ein  Pletro  B.  aus  Florenz  fahrte  1516  u.  ff.  nach  G.  Pippi  dei  Gianuzzis  Ent- 
wurf den  Palast  Cicdaporci  in  Rom  ans. 

SosselUiio,  Antonio  di  Mattes  di  Domenieo  Ganibarelli,  gen.  Bossellino, 
Baumeister  und  Bildhauer,  geb.  1427  in  Settignano,  f  um  1478,  SchOler  seines  Broders 
Bernardo  Gambarelli,  auch  von  Desiderio  da  Settignano  beeinflusst.  Er 
zeichnet  sich  durch  sein  Schönheitsgefahl,  feinen  Geschmack,  sichere  Technik  und 
Irischen  Naturalismus  in  seiner  Plastik  aus.  Sein  bester  Bau  ist  die  Grabkapelle 
des  Kardinal  von  Portugal  in  San  Miniato  al  Monte  bei  Florenz.  Mit  Anlehnung  an 
Donatello  schuf  er  den  prftchtigen  Grotten brunnen  in  der  Villa  di  Castello  das. 
Sein  plastisches  Hauptwerk  ist  das  Grabmal  des  Kardinal  von  Portugal  in  dessen 
oben  genannter  Kapelle  (1461  u.  ff.);  femer  nennen  wir  Altar  der  Cap.  Piccolomini 
in  der  Montoliveto-Kirche  zu  Neapel,  Die  Anbetung  der  Hirten  (Relief,  Mus.  Nazionale, 

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112  ttoBsellino  —  ftössetti. 

Florenz),  Matteo  Pftlmieri  (1468  BOste,  ebenda),  Kinderbflsten  (Kirche  de'VancbetonI, 
Florenz),  8.  Sebastian  (in  der  Pieve,  Empoli),  Sarkophag  des  S.  MarcolinaB  (1458, 
Mos.  Forli),  etc. 

BoBsellino,  Bernardino  dl  Matteo  di  Domenieo  Oambarelliy  gen.  BoaselUno, 
Banmeister  and  Bildhauer,  einer  der  Hanptmeister  der  Frabrenaissance,  geb.  1409 
in  Florenz,  f  1464,  beeinflusst  von  Donatello  nnd  L.  B.  Alberti.  Ffir  letzteren 
baute  er  wahrscheinlich  den  Pal.  Rucellai  in  Florenz  nnd  copirte  den  Ban  im 
Pal.  Piccolomini  zu  Pienza.  Von  ihm  auch  ein  grossartiger  Entwurf  zur  neuen 
Peterskirche  in  Rom  sammt  UmgebuDg  und  Residenz,  für  Papst  Nikolaus  Y.  ge- 
schaffen, doch  wegen  dessen  Tod  nicht  ausgeführt  Von  der  Peterskirche  hat  Bra- 
mante  die  Anfänge  theil weise  beibehalten.  R.*b  Grabmal  des  L.  Aretino  in  Sa.  Croce 
zu  Florenz  gilt  als  Vorbild  far  das  florentiner  Nischengrab  des  15.  Jahrhunderts. 
FQr  Nicolas  Y.  hat  er  flbrigens  zahlreiche  andere  Bauten  restaurirt  und  errichtet, 
z.  B.  in  Rom  Theile  der  Mauern  und  der  Engelsburg,  S.  Francesco  in  Fabriano, 
S.  Benedetto  zu  Gualdo,  ferner  viele  Festungen  zu  Naroi,  Onrieto,  Spoleto,  etc.  Yon 
seiner  Sculptur  ist  das  Hauptwerk  Grabmal  des  L.  Bruni  in  Sa.  Croce  zu  Florenz. 

Bossenbaiimy  Jalina,  Lithograph  und  Zeichner,  geb.  18.  Febr.  1848  in  Kopen- 
hagen, Schfller  der  dortigen  Akademie.  Er  war  in  seiner  Vaterstadt  thfttig  und 
schuf  besonders  Bildnisse  in  Steindruck. 

Roasety  Joseph^  Bildhauer,  geb.  1706  in  Saint-Glaude  (Ddp.  Jura),  f  B.  Dec. 
1786  das.  Er  war  Autodidakt  und  ist  nie  aus  seinem  Vaterland  heraasgekommen.  Dodi 
hat  er  die  Aufmerksamkeit  Friedrichs  des  Grossen,  sowie  Voltaires  auf  sich  ziehen 
können.  Yon  ihm  Voltaire  (BOste),  Voltaire  unter  einem  Baume  sitzend  hilft  armen 
Leuten  (Basrelief,  1779),  viele  Kruzifixe  in  Elfenbein,  etc.  —  Sein  Sohn  und  Schfller, 
ebenfalls  in  Saint-Claude  geboren,  war  auch  Bildhauer.  Von  ihm  u.  A.  eine  Statuette 
J.  J.  Ronsseaus.  —  Ein  —  B.  war  als  Landschaftsmaler  im  vorigen  Jahrhundert  an 
der  Porzellanfabrik  zu  S^vres  thätig. 

Rosset  d'ISlovrTille.  A.  F.  C«,  Maler,  geb.  vor  1785,  f  29.  Mai  1820  in  D61e 
(D^p.  Jura).  Er  war  Professor  an  der  £cole  centrale  du  Jura.  Yon  ihm  Tobias  von 
der  Blindheit  geheilt,  Telemachos  und  Penelope,  Bildniss  J.  Rossets  (Mus.  Besan^n),  etc. 

BoBsettiy  Bf  RoTore. 

Rossetti,  Antonio  (Ancrelo?),  Bildhauer,  geb.  81.  Oct.  1819  in  Mailand, 
Schfller  von  Simoini,  auch  in  Rom  gebildet.  Von  ihm  wenig  bedeutende,  aber 
beliebte  Statuen  und  Statuetten,  z.  B.  Die  Cupidoverkäuferin,  Die  Unschuld,  Nymphe 
am  Brunnen,  etc. 

Bossettiy  Biagioy  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  in  Ferrara,  wo  er 
den  schiefen  Backsteinthurm  von  S.  Giorgio  (1485)  und  di  Oertosa  errichtete  nnd 
mit  B.  Tristan!  seit  1478  die  Kirche  Sa.  Maria  in  Vada  Zu  Padaa  schuf  er  die 
zierliche  Loggia  del  Consiglio  auf  dem  SignorienplaU  (1528— 26?). —Ein  CesareR.« 
Maler  des  17.  Jahrhunderts,  war  Schaler  und  GehOlfe  des  Giuseppe  Gesari  und 
unter  diesem  in  S.  Giovanni  in  Laterano  th&tig. 

Rossetti»  (Rosetti),  Domenieo,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  ror  1660  (?) 
in  Venedig,  f  lu^ch  1719.  Er  malte  Architekturen,  ist  aber  am  Besten  durch  seine 
Stiche  bekannt.  Im  Auftrag  des  Pfalzgrafen  schuf  er  zu  DOsseldorf  12  Scenen  ans 
dem  Leben  Alexanders  d.  Gr.  nach  Lairesse.  Fflr  den  Verleger  D.  Lonisa  in  Venedig 
stach  er  einige  der  Hauptbilder  der  Venezianischen  filflthezeit;  Andere  fflr  eine 
Biblische  Geschichte  (Venedig  1696)  und  nach  Caliari,  Liberi,  Robusti,  etc. 

Rossetti^  Gabriel  Charles  Daste^  einer  der  hervorragendsten  Maler  des 
19.  Jahrhunderts,  geb.  12.  Mai  1828  in  London,  f  9.  April  1882  in  Birchington  bei 
Margate.  Dante  Gabriel,  wie  er  sich  schrieb,  war  das  2te  und  begabteste  von  den 
4  Kindern  eines  eingewanderten  italienischen  Sprachlehrers.  Nach  einleitenden 
Studien  wurde  er  Schfller  der  Akademie,  wo  er  nur  kurze  Zeit  verblieb  und  dann  in 
Ford  Madox  Browns  Atelier  trat  Er  kam  auch  nach  B*rankreich,  Belgien,  Schott^ 
land  etc.,  ist  aber  im  Ganzen  wenig  gereist.  Im  Herbst  1848  begrflndete  er  mit 
einigen  Freunden  die  „Pre-Raphaelitic  Brotherhood*,  s.  Zt.  in  schmachvollster  Weise 
hemntergerissen,  doch  dazu  bestimmt,  die  englische  Kunst  nea  zu  beleben  and  zu  ihrer 
heutigen  Grösse  zu  f&hren.  In  einem  Organ,  das  es  leider  nur  bis  za  4  Nummern 
brachte,  trat  R.  als  Vertheidiger  seiner  Kunsttheorien,  besonders  aber  in  seiner 
zweiten  Eigenschaft  als  bedeutender  Dichter  auf.  Seine  frflhesten  GemSlde  waren 
etwas  absichtlich  archaisirende;  doch  trat  er  nachher,  wenn  man  will,  zu  einer  Art 
Roman ticismus  Aber.  Obwohl  meistens  seine  Gemälde  an  Dichtungen  anknflpfen,  so 
sind  sie  alles  andere,  nur  nicht  literarisch-novellistisch.    Sie  sind  ganz  lediglich 


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ttosBetti  —  ftoBsi.  113 

eiaem  loiensiTen  Eanstempfinden  entstanden,  schwelgen  in  Formenreichthum  nnd 
gläpxen  in  prachtvoller  Farhenfreude.  Leider  sind  sie  der  Welt  im  Original  fast 
unzugänglich  und  im  Prirathesitz  (zwei  der  schönsten  Sammlungen  hei  Herrn  Rae 
und  Frau  Leathart  io  Birkenhead,  gegenüber  Liverpool).  Zu  seinen  schönsten 
Werken  gehören:  The  Damsel  of  the  Sanc  Grael,  The  Loving  Cup,  Proserpina, 
Sibylla  Palmifera,  The  Beloved  or  the  Bride,  Found,  Kindheit  Mariae,  Lady  Lilith, 
La  Bella  Mano  und  Salutation  of  Beatrice.  Von  ihm  ferner  Ecce  Ancilla  Domini 
(Nat.-Gal.  London),  Beata  Beatrix  (das.),  Dante  Vision  (1870  Gal.  Liyerpool),  Altar 
(Cathedrale  in  Llandaff),  La  Pia,  etc.  Er  hat  auch  viele  Aquarelle,  einige  Glasfenster 
und  eine  Reihe  von  Buchillustrationen  geschaffen.  S.  Biographie,  etc.  von  Gaine 
(London  1882),  W.  Sharp  (London  1882). 

Bossetti,  GiOTaniii  Paolo,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geh.  in  Yolterra,  f  nach 
1599,  Schaler  seines  Oheims  Daniele  Ricci arelli  in  Rom.  Er  malte  um  1568 
fnr  die  Kirchen  seiner  Vaterstadt,  z.  B.  Die  Kreuzabnahme  (S.  DalmazioV 

Bossetüy  Paolo,  Maler  und  Musivarbeiter  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Cento, 
t  1621  in  Rom,  Schüler  von  G.  Muziano.  Er  ist  besonders  durch  Musivarbeiten 
nach  C.  Roncalli  in  der  Peterskirche  (Gregor-Kap.,  Clemens-Kap.,  Kuppel)  bekannt 

Bo88i,  Agnolo»  Maler,  geb.  1694,  f  1755,  Schaler  Ton  D.  Parodi,  aber  Ton 
Maratti  beeinflusst.  Er  war  in  Genna  thfttig,  und  malte  Historien,  ferner  auch 
komische  Vorwürfe. 

Bossi,  (auch  A.  de  Rubels),  Andrea,  Kupferstecher,  geb.  um  1726,  f  1790. 
Von  ihm  Sa.  Margareta  da  Cortona  (nach  D.  Ricciarelli),  Kaiser  Joseph  d.  IL  (nach 
Battoni);  A.  nach  Carracci,  Dolce,  Frezza,  Novelli,  etc.;  auch  Bildnisse  von  P&psten. 

Bossi,  Angelo  de%  Bildhauer,  geb.  um  1671  in  Genua,  t  1715,  Schaler  von  G. 
F.  Parodi,  auch  in  Rom  und  Venedig  gebildet.  Von  ihm  und  nach  seinen  Modellen 
Das  Grab  Alexanders  VIII.  (S.  Peter,  Rom),  Die  Statue  Clemens  des  XI.  (das.),  etc., 
auch  treflliche  Basreliefs. 

Bossi,  Aniello,  Maler,  geb.  um  1660  in  Neapel,  f  1719  in  Venedig  (?),  Schaler 
von  L.  Giordano,  den  er  mit  M.  Pacelli  nach  Spanien  begleitete,  wo  er  wohlge- 
schätzt  bis  1702  verweilte.  In  diesem  Jahr  kehrte  er  nach  Italien  zurack  und  Hess 
sich  in  Venedig  nieder. 

Bossi,  (Bosse),  Antonio,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  in  Zoldo  (Cadore), 
t  nach  1506.  Er  soll  der  erste  Lehrer  T.  Vecellis  gewesen  sein.  Von  seinen  Werken 
ist  nur  ein  kleiner  Theil  erhalten,  darunter  ein  Altar  in  S.Lorenzo  (Selva,  Cadore), 
desgl.  (Kirche  zu  Vigo,  Cadore),  Madonna  mit  Heiligen  (Kirche  zu  Fonzaso  bei 
Feltre);  A.  in  venetianischem  Privatbesitz,  etc. 

BossjL  Antonio,  Maler,  geb.  1697/1700  in  Bologna,  f  1750(1753?),  Schaler 
des  M.  A.France  seh  in  i.  Er  malte  oft  Figuren  in  die  Architekturbilder  von  Orlandi 
und  F.  Brizzi.  Von  seinen  Historien  nennen  wir  Martertod  des  Hl.  Andreas  (S.  Do- 
menico, Bologna);  Andere  in  anderen  dortigen  Kirchen. 

Bossi,  Antonio,  Maler,  geb.  1834  in  Parma.  Die  dortige  Galerie  besitzt  eine 
Ansicht  des  Kreuzgangs  Ton  S.  Quentin  zu  Parma  von  ihm. 

Bossi,  Bemardino  de',  Maler,  geb.  vor  1475  in  S.  Colombano  (?),  f  nach  1510. 
Er  wurde  Ton  Pavia  1490  nach  Mailand  berufen,  um  sich  an  der  Ausschmackung 
des  Porto  Giovia  Pal.  zu  betheiligen.  Die  Kirche  Sa.  Maria  della  Pusteria  zu 
Pavia  besitzt  eine  Madonna  mit  Heiligen,  etc.  (1491)  von  ihm.  Von  ihm  ferner 
Wandmalereien  in  S.  Spirito,  Propheten,  Putti  und  Ornamente  im  Atrium  der  Certosa 
di  Pavia  (1508),  Die  Passion  im  Krankenzimmer  das.,  etc.  Die  1511  ausgefahrten 
Fresken  in  der  Kirche  zu  Vigano  sind  untergegangen.  Manche  seiner  Gemälde 
dürften  heute  noch  dem  Luini  zugeschrieben  werden. 

Bossi,  Carlantonio,  Maler,  geb.  um  1580,  f  1648,  th&tig  zu  Mailand.  In 
Procaccinos  Manier  malte  er  einen  S.  Siro  für  den  Dom  zu  Pavia. 

Bossi,  Carlo,  s.  Bossi,  Joiin  Cliarles  Felix. 

Bossi,  Enea,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  Schüler  der  Carracci,  th&tig  in 
Bologna,  für  dessen  Kirchen  er  yiele  Historien  malte. 

Bossi,  Enrioo,  Maler,  geb.  8.  Sept.  1856  in  Neapel,  Schüler  der  Akademie 
unter  Morelli  und  Polizzi  das.    Er  malte  Genrebilder,  etc. 

Bossi,  Franeoseo  dei,  Maler,  gen.  II  Ceccliino  de!  Sälriati,  oder  kurz  n 
SalTiati  (weil  der  Kard.  Salviati  ihn  unterstützte),  geb.  1510  in  Florenz,  f  11.  Not. 
1568  das.  (n.  A.  in  Rom),  Schüler  von  Bugiardini,  A.  Angeli  und  B.  Bandi- 
nelli.  Er  war  oft  gemeinschaftlich  mit  Vasari  th&tig,  malte  erst  in  Rom,  dann  in 
Bologna,  Verona,  Mantua,  Venedig  und  Florenz.    Mit  dem  Kardinal  Ton  ^Lothringens 

AUfemelnes  KOnstier-Lezicoii.  8.  Aufl.  4.  Ban4  8 


114  ftoßBl. 

kam  er  nach  Frankreich  und  wurde  in  Fontalnehleaa  tod  Primaticcio  gat  aafge- 
nommen,  erwies  sich  aher  als  neidisch  und  undankhar.  Er  kehrte  nach  Rom  zurück, 
zankte  sich  aher  dort  bald  wieder  mit  Daniele  Ricciorelli  und  P.  Ligorio.  R.  zeichnete 
gut  und  obwohl  eigentlich  ein  Manierist  und  Qbertriehener  Nachahmer  Buonarottis, 
besass  er  noch  Schönheitssinn.  Seine  geschichtlichen  Darstellungen  weisen  gute 
archäologische  Kenntnisse  auf.  Von  seinen  Fresken,  etc.  nennen  wir  Scenen  aus  der 
Geschichte  des  Furius  Camillus  (Florenz,  Uffizien,  Sala  d'üdienza),  Geschichte  der 
Psyche  (Venedig,  Pal.  Grimaldi),  Verkündigung  u.  A.  (Rom,  Sa.  Maria  della  Pace), 
Leben  Joannis  d.  T.  (Rom,  Kap.  des  Kardinal  SaWiati);  A.  im  Chateau  de  Dampiere,  etc., 
von  Staffeleibildern:  Der  Unglaube  des  Thomas  (Paris,  Louvre),  Caritas  u.  A.  (Florenz, 
Uffizien),  Die  Geduld  (Florenz,  Pitti);  A.  in  den  Galerien  zu  Berlin,  London,  Rom 
(Vatikan),  Wien,  etc. 

Rossi,  Gaetano,  Bildhauer,  geh.  18.  Mftrz  1829  in  Neapel,  Schüler  der  dortigen 
Akademie.  Er  copirte  hauptsächlich  Antiken.  Von  Originalarbeiten  nennen  wir 
Venus,  ein  kleiner  Fischer,  Bildniss- Büsten,  etc. 

Rossi^  Giaeomo,  Bildhauer,  geb.  1748  in  Bologna,  f  1817,  Schüler  von  Dom. 
P  i  0.  Von  ihm  mittelmässige  Statuen  in  S.  Giulianio.  Er  war  besser  in  der  Theorie 
als  in  der  Ausführung  und  wurde  1804  Sekretär  der  Akademie. 

Rosgiy  GioTannl,  Baumeister  und  Ingenieur,  geb.  1821  in  Barletta,  gebildet  in 
Neanfl,  wo  er  Prof.  am  Polytechnikum,  der  Ingenieurschule  und  der  Militftrscbule 
wurde.  Von  ihm  Kasernen  in  Caseita,  Klinik  in  Neapel,  etc.  Er  gab  audi  technische 
Schriften  heraus.   Mitglied  mehrerer  Akademien. 

Rossiy  GioTanni  Antonio^  Baumeister,  geb.  1616  in  Rom,  f  1695.  Er  war 
u.  A.  in  seiner  Vaterstadt  thätig.  —  Ein  GioTanni  Antonio  de'  B.^  Medailleur  des 
16.  Jahrhunderts,  war  in  Mailand  geboren  und  lange  in  Florenz  thätig.  Von  ihm 
Cosimo  L  und  Familie  (Eameo),  Med.  auf  König  Heinrich  IL,  Plus  IV.,  etc. 

Rossi,  Giovanni  Battista^  di  Jacopo  di  Gaspero  äe\,  Maler,  gen.  II  B088O9 
B08BO  Fiorentino,  Bosso  de'  Bossi,  Xaltre  Bonx,  geb.  8.  März  1494  in  Florenz, 
t  1541  in  Fontainebleau.  Er  war  an  den  Werken  A.  Angelis  und  M.  Buonarottis 
gebildet.  Er  trat  frühzeitig  mit  den  grossen  Meistern  in  Wettbewerb  zu  Florenz, 
und  ging  dann  nach  Rom,  wo  er  1527  bei  der  Plünderung  grosse  Verluste  erlitt  und 
gefangen  genommen  wurde.  Er  entkam  nach  Volterra,  zog  von  da  nach  Venedig 
und  endlich  1580  an  den  Hof  Franz  I.  nach  Frankreich,  wo  er  es  zu  hohen  Ehren 
brachte.  Dort  baute  er  die  grosse  Galerie  und  schmückte  sie  mit  Fresken,  die  aber 
meist  unter  der  Hand  seines  Nachfolgers  Primaticcio  Terschwanden.  R.  war  ein 
gebildeter  und  angenehmer  Gesellschafter,  und  stand  als  solcher  in  des  Königs 
Gunst.  Er  verklagte  seinen  Collegen  F.  Pellegrini,  Geld  von  ihm  gestohlen  zu  haben ; 
dieser  wurde  gefoltert,  nachher  unschuldig  befunden,  in  Folge  dessen  R.  sich  ver- 
giftete. Von  ihm  Assunta  (Sa.  Anunziata,  Florenz),  Vermählung  der  Jungfrau 
(S.  Lorenzo,  das.),  Altar  (Sa.  Maria  della  Pace),  Transfiguration  (Dom,  Castello),  etc 
Staffeleibilder  in  den  Galerien  zu  Berlin,  Florenz  (Pitti  und  Uffizien),  Oldenburg, 
Paris  und  St.  Petersburg.  In  Fontainebleau  bestehen  angeblich  noch  13  Fresken, 
Allegorien  auf  Franz  L,  etc.,  seiner  Hand,  doch  auch  diese  sind  anerkanntermassen 
stark  übermalt. 

BoBsiy  Gioyannl  Battista,  Maler,  geb.  um  1627  in  Rovigo,  f  nach  1679,  Schüler 
von  D.  Varotari.  Die  Kirche  S.  demente  zu  Padua  besitzt  ein  Werk  von  ihm. 
Später  war  er  auch  in  Venedig  thätig.  —  Ein  anderer  Giovanni  Battista  B.  war 
Kupferstecher  und  gab  1640  Römische  Ansichten  heraus.  —  Ein  dritter  Giovanni 
Battista  B«,  gen  II  Gobbino,  war  Maler,  Schüler  desA.  Turchi,  und  im  17.  Jahr- 
hundert mit  Erfolg  in  Verona  thätig. 

Bossiy  Girolamo  d.  Ae.«  auch  G.  de'  Bnbeis,  Maler  und  Kupferstecher,  geb. 
um  1630  in  Rom,  Schüler  von  S.  Cantarini  in  Bologna.  Er  ist  wenig  durch  Gemälde, 
mehr  durch  Stiche,  besonders  aber  durch  seinen  Verlag  bekannt  geworden.  Er 
stach  nach  Barbieri,  An.  Garracci,  L.  Carracci,  S.  Gaetano,  G.  Reni,  etc. 

BoBsi,  Girolamo  d.  J.,  auch  G«  de'  Bnbels,  Kupferstecher,  geb.  um  1680  in 
Rom,  t  nach  1748  (?),  Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  de3  Girolamo  R.  d.  Ae. 
Er  war  besonders  Verleger,  stach  aber  selbst  viel,  darunter  Ansichten  von  Rom  und 
dessen  Antiken,  Bildnisse  von  Kardinälen,  A.  nach  A.  AUegri,  F.  Bonavilla,  G. 
Odazzi,  etc. 

Bossi,  Ginseppe,  Kupferstecher,  geb.  um  1810  (?),  f  1848  (1842?),  thätig  in 
Florenz.  Von  ihm  Stiche  nach  Gemälden  des  Campo  Santo  zu  Pisa,  Maria  das 
Kind  anbetend  (nach  F.  Lippi),  Die  Jünger  in  Emaus  (1886  nach  Palmavecchiojly  etc. 

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ftoBsly  tohn  Charles  Felix  (Carlo),  Bildhauer,  geb.  8.  März  1762  in  Not- 
tingham, t  21.  Febr.  1839  in  London,  Sohn  eines  Sienesen,  Schüler  eines  einge- 
wanderten Italieners  und  der  Londoner  Akademie  (1780—84),  in  Rom  weitergebildet 
(1785—88).  Er  wnrde  Hofbildhaner  Georg  IV.  Von  ihm  Venus  führt  Helena  zu 
Paris  (1784),  Merkur,  Britannia,  Grabmal  des  Gen.  Gomwallis  (London,  S.  Paul), 
Grabmal  der  Lords  Heathfield  n.  Rodney  (ebenda),  A.  Werke  im  Buckingham-Pa]., 
etc.    Gold.  Med.  1784. 

Bossi«  LorensEO,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1702,  Schüler  von  P.  Dandini, 
thatig  in  Florenz.    Er  malte  geleckte  kleine  Bildchen  in  der  Art  des  L.  Mehus. 

BossL  Lnigi,  Maler,  geb.  1853  in  Lugano,  in  Mailand  und  1894/95  in  Paris 
gebildet.  Er  war  in  Mailand  thatig  und  malte  italienische  Volkssceneo,  z.  B.  Dolce 
hl  niente,  Serpentintänzerin,  Bauernstube,  etc. 

Bossiy  Mariano,  Maler,  geb.  1731  in  Sciacca  (Sicilien),  f  1807  in  Rom.  Ton 
ihm  dekorative  Arbeiten  in  der  Gal.  Borghese  zu  Rom. 

Bosd,  Mattia  de%  Baumeister,  geb.  um  1636  in  Rom,  f  1695,  Schüler  von 
Bernini.  Er  lieferte  ein  Modell  des  Louvre  in  Paris  und  wurde  später  Baumeister 
der  Peterskirche  zu  Rom,  wo  er  auch  Anderes  schuf,  z.  B.  Sa.  Franciscana  Ro- 
mana, Sa.  Galla. 

Bossi^  MuziOy  Maler,  geb.  1626  in  Neapel,  f  1651,  Schüler  von  M.  Stanzioni, 
dann  tou  G.  Reni.  In  Bologna  malte  er,  noch  nicht  20  Jahre  alt,  eine  hochge- 
priesene Geburt  für  die  Earthause.  Seine  Ausmalung  der  Tribuna  Ton  S.  Pietro 
in  Majello  zu  Neapel  wurde  durch  seinen  frühen  Tod  abgebrochen. 

Boasiy  Niocolö  Maria,  Maler,  geb.  um  1645  in  Neapel,  f  1700,  Schüler  von 
L.  Giordano,  der  ihn  bei  mancher  Arbeit  wesentlich  unterstützte,  z.  B.  in  der 
Egl.  Kapelle  zu  Neapel.    Seine  Thierdarstellungen  wurdei^  besonders  geschätzt. 

Bosii»  Pasqnale,  Maler,  geb.  1861  in  Altamura,  Schüler  Ton  F.  Lorusso 
und  der  Kunstakademie  in  Neapel.  Er  liess  sich  in  seiner  Geburtsstadt  nieder, 
wo  er  Zeichenlehrer  wurde  und  Bildnisse  malte.  Von  ihm  femer  Yerbrauchtes  Feuer, 
Mysterium,  etc. 

Boaai,  Paaqnale,  Maler,  gen.  Pasqualino,  geb.  1641  in  Vicenza,  f  1700 
(n.  A.  1725),  Autodidakt,  durch  Copiren  alter  Meister  gebildet  Er  malte  Gesell- 
schaftsstücke und  dergleichen,  aber  auch  Historien,  z.  B.  S.  Gregor  als  Fürsprecher 
(Dom  zu  Matelica),  Christus  auf  dem  Oelberg  (S.  Carlo  al  Corso  in  Rom),  Taufe 
Christi  (Sa.  Maria  del  Popolo,  Rom),  etc. 

Bossi,  Pietro,  Bildhauer,  geb.  1821  (?},  f  im  Juli  1895  in  Novara. 

Bosaiy  Properala  de'.  Bildhauerin  und  Eupferstecherin  des  16.  Jahrhunderts, 
t  16S0,  Schülerin  von  M.  A.  Raimondi,  von  Tribolo  beeinfiusst,  thatig  in 
Bologna.  Von  ihr  Die  Einfassung  der  Hauptaltarnische  (Sa.  Mad.  di  Baracano, 
Bologna),  Zwei  Engel  (S.  Petronio  das.,  neben  Triboloa  Himmelfahrt).  Ferner  werden 
ihr  zugeschrieben  ein  Relief  und  eine  Bildnissbüste  in  der  Bauhütte  von  S.  Petronio. 
Aach  soll  sie  Passionsdarstellungen  auf  Pfirsichkerne  geschnitzt  haben,  etc. 

Boasl,  Tineenso  deL  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  thatig  in  Florenz.  Ton 
ihm  8.  Matthaeus  (Dom,  Florenz),  mehrere  Herculeskämpfe  (Pal.  Vecchio  das.,  jetzt 
im  Mus.  Nationale),  Paris  und  Helena  (Grotte  der  Boboli-Gärten).  A.  in  der  zweiten 
Bfldl.  Kapelle  von  Sa.  Maria  della  Pace  zu  Rom,  etc. 

Bosai-Scotti»  Lemmo,  Maler,  geb.  1848  in  Perugia,  Schüler  von  T.  Minardi. 
Er  malte  meist  Soldatenbilder,  aber  auch  Illustrationen  zu  Tasso,  mythologische 
Darstellungen  und  Genrebilder.    Mitglied  versch.  Akademieen. 

Boaaignoli,  Jacopo,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  1604  (?)  in  Turin.  Er 
malte  Grottesken  in  der  Weise  des  Perino  del  Vaga  und  wurde  Hofmaler  am  Hof 
Ton  Savoyen. 

Boasigaon^  Louis  Joseph  Tonssaint.  Maler,  geb.  81.  Dec.  1781  in  Ayesne 
(D^p.  Nord),  t  nach  1849,  Schüler  tou  Vincent  und  der  £cole  des  beauz-arts. 
Von  ihm  Zenobia  Ton  den  Hirten  empfangen  (1810),  Tod  des  polnischen  Generals 
Sowinski  (1833),  Bildnisse  in  Pastell,  etc.  Med.  2.  El.  1850.  —  Seine  Tochter  OetaTie 
B«,  geb.  in  Paris,  Schülerin  ihres  Vaters  und  H.  Vernets,  stellte  zwischen  1831—64 
Genrebilder  und  Bildnisse  aus. 

Bosalter,  Charles,  Maler,  geb.  1827.  Er  war  in  England  thatig  und  malte 
Genrebilder,  z.  B.  Der  kleine  Sänger  (1867),  Die  Erinnerung  (1871),  Das  Halsband 
(1872),  etc. 

B4M8lter,  Thomas  F.,  Maler,  geb.  29.  Sept.  1818  in  New-Haven  (Gönn.  U.  S.  A.), 
t  17.  Mai  1871   in  Gold   Spring   (N.  Y.,  ü.  S.  A.),  Schüler  von   N.  Jocelyn,  seit 

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116  ttofiskopf  —  Aota. 

1840  in  London  und  Paris  weitergebildet.  1841—46  besachte  er  Italien,  die  Scbweii 
und  Deutschland.  1858  besuchte  er  wieder  £uropa  und  war  3  Jahre  in  Paris  thätig. 
Von  ihm  Rebecca  am  Brunnen  (6al.  Washingtoo),  Venedig,  Die  klugen  und  die 
thOrichten  Jungfrauen,  Washingtons  erstes  Eabinet,  etc.    Gold.  Med.  Paris  1855. 

Rosskopf)  HVendely  Baumeister,  geb.  um  1480,  f  vor  1567«  Wahrscheinlich 
Schaler  des  Benedikt  von  Laun.  Er  war  erst  in  Görlitz  th&tig,  wo  er  1520  Borger 
wurde.  1525—30  etwa  war  er  Stadt-  und  BrQckenbaumeister  in  Breslau.  Er  war 
einer  der  Hauptvertreter  der  Renaissance  und  schuf  u.  A.  den  Umbau  des  Görlitzer 
Rathhauses,  viele  Bürgerhäuser  dort  und  war  auch  auf  dem  Gröditzberg  thfttig. 

Bossmaesler,  (Roagmaeasler)^  Johann  jLdolph,  Kupferstecher,  geb.  1770  in 
Leipzig,  t  1821,  Schüler  von  Oeser,  Bruder  des  Job.  August  R.  Von  ihm  Bild- 
nisse, Vignetten   für  Verleger,  ein  Zeichenbuch  nach  Oeser,  etc. 

Bossanaesler,  (Bossmaessler),  Johann  Angnst,  Kupferstecher,  geh  1752  in 
Leipzig,  t  1788  das.  (in  Dresden  ?),  Schüler  von  F.  Oeser.  Von  ihm  Ansichten  von 
Leipzig  und  Umgegend,  Bildnisse,  Vignetten  und  Buchillustrationen,  darunter  Copien 
nach  Chodowiecä,  etc. 

Boasmlsler,  (Bossmaessler))  Johann  Friedrich,  Kupferstecher,  geb.  um  1775 
in  Leipzig,  f  1858  daselbst    Er  hat  u.  A.  Einiges   nach  Ludwig  Richter  gestochen. 

Rosso,  8.  Bartolo,  Gioxanni. 

Rosso,  8.  Rosaly  Antonio. 

B08SO9  ^h  s«  BoBsiy  G.  B.  dei. 

R0B80  de'Rossi,  s.  Rossi»  G.  B.  dei. 

RosBOWski,  Ladislana,  Maler,  geb.  1857  in  Monasterzyska  (VolhynienX  studirte 
in  Krakau  unter  Matejko,  später  in  München,  Dresden  und  Paris.  Er  lebt  in 
Krakau  und  malte  Geschichtsbilder,  z.  B.  Königin  Hedwigs  Einzug  in  Krakau  (1884). 

Rosstanscher,  Adam,  Erzgiesser  des  17.  Jahrhundert«,  f  am  1690  in  Graz. 
1669  verfertigte  er  die  Bronzene  Marienstatue  am  Jacominiplatz  das.  Er  wurde 
Hof-,  Stuck-  und  Glockengiesser. 

Rossnm,  Gerard  van»  Zeichner  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Rotterdam,  f  1772 
das.  Er  lieferte  erst  in  Amsterdam  kunstgewerbliche  Entwürfe  (Patronen  für  Seiden- 
stoffe), zeichnete  dann  Landschaften  in  Waterloos  Manier,  Ansichten  der  Umgegend 
von  Rotterdam,  etc. 

Roasnmy  Jan  yan^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  um  1669  iu  Vianen*  Er 
malte  besonders  gute  Bildnisse  und  Genrebilder  in  der  Art  des  Ger.  Terborch.  Von 
ihm  Weibliches  Bildniss  (1662  Mus.  Amsterdam),  Der  Spaziergang  (1665  Mus.  Wien), 
Bildniss  des  Geistlichen  J.  A.  Husinga,  etc.  ^ 

Rossnm,  Jan  Cornelia  xan^  Maler,  geb.  1.  März  1820  in  Amsterdam,  Schaler 
von  Kruse  man.    Er  malte  Bildnisse  und  Interieurs. 

RoBsy^  Lonia  Joseph)  Maler  und  Decorateur,  geb.  18.  Mai  1817  in  Valenciennes 
(Däp.  Nord),  Schüler  von  A.  de  Pujol  und  Labrouste.  Er  wurde  Prof.  an  der 
Zeichenschule  von  Condä  und  gründete  eine  öffentliche  Freischule  für  Handwerker, 
wofür  ihn  die  Akademie  decorirte.  Von  ihm  L'hötel  de  Sens  zu  Paris  (Mus.  Valen- 
ciennes), Ein  Thor  der  Stadt  Condä  (ebenda).  Das  alte  Stadthaus  von  Valenciennes 
(Aquarell,  Hist.  Mus.  das.),  Alte  Kirche  Saint-G^ry  (Aquarell,  ebenda).  Alte  Johannes« 
Kirche  (Aquarell,  ebenda^  Alte  Kirche  Salle-le-Comte  (desgl.,  ebenda).  Er  baute  und 
decorirte  den  kleinen  Scnauspielsaal  von  Gondä,  decorirte  ferner  viele  Schlösser,  etc. 
mit  Wandgemälden. 

Rost;  Amalie^  Malerin,  geb.  1843  in  Altenburg.    Sie  war  in  Leipzig  thätig. 

Rost.  Ernest  C«,  Maler,  geb.  1766  in  Mount  Vernon  (N.  Y.,  U.  S.  A.),  Schüler 
der  New-Yorker  Akademie  und  v.  R.  G.  Minor,  th&tig  in  New -York.  Er  malte 
Landschaften  z.  B.  Partie  aus  Connecticut,  Der  Einbruch  der  Nacht,  etc. 

Rostovrski,  Osear,  Maler,  geb.  um  1820,  f  1861,  Schüler  der  MOnchener 
Akademie.    Er  malte  Genrebilder,  etc.    Von  ihm  Pferd  im  Stall,  etc. 

Rota,  Cesare,  Maler,  geb.  1848  (?)  in  Verona,  f  8.  Jan.  1885  in  Venedig.  Er 
malte  in  der  Manier  des  Tiepolo  Deckenfresken  im  Pal.  Tiepolo  am  Canal  Grande  au 
Venedig. 

Rota,  Martine,  Kupferstecher,  geb.  um  1540  in  Sebenico  (Dalmatien),  f  nach 
1572,  thatig  in  Venedig  und  Rom.  Seine  Stiche  nähern  sich  emigermassen  denen 
der  deutschen  Kleinmeister.  Er  stach  besonders  Bildnisse  (über  80),  aber  auch 
Anderes  nach  eigener  Zeichnung.  Von  ihm  ferner  Das  Jüngste  Gericht  (1573  nach 
M.  A.  Buonarotti),  Martertod  des  Hl.  Peter  (nach  T.  Vecelli),  Venus  und  Adonis  nach 
dems.),  Christus  erscheint  Petrus  (nach  R.  Santi),  Ansichten  und  Landscha^n,  etc. 

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Rotari  —  Rothsteio.  117 

B«turl,  Pietro  Gonte  dei,  Maler,  geb.  1707  in  Verona,  f  1762  (1770?)  in 
St  Petersburg,  SchOler  Ton  A.  Balestra,  nacbdem  er  schon  als  Dilettant  gemalt 
hatte.  Er  studirte  anch  1728—81  unter  Trevisani  in  Rom  und  Solimena  in 
Neapel.  Er  war  mit  Erfolg  an  den  Höfen  zu  Wien  und  Dresden,  besonders  aber 
sn  St.  Petersburg  thätig,  wo  er  Hofmaler  wurde.  Katharina  IL  erwarb  für  den 
Peterhof  663  M&dchenköpfe,  die  er  auf  einer  russischen  Reise  gemalt  hatte.  Seine 
Bildnisse  waren  graziös,  aber  geleckt  und  manirirt.  Von  ihm  Ruhe  auf  der  Flucht 
(6al.  Dresden),  Maria  Magdalena  u.  4  A.  (ebenda).  Zwei  Mädchenköpfe  (München, 
Alte  Pinakothek),  Zwei  Bildnisse  (Gal.  Schieissheim),  Verkündigung  (Kirche  zu 
Guastalla),  Geburt  Mariae  (S.  Giovanni,  Padua),  etc.  R.  hat  femer  über  20  interessante 
Blatt  radiert,  nach  eigener  Zeichnung  und  nach  Balestra. 

Rotermang,  s.  Bodermont. 

Botermmidy  Julius  Wilhelm  Louis,  geb.  11.  Mftrz  1826  in  Hannoyer,  f  14.  Juni 
1859  in  Salzbrunn  (Schlesien),  Schüler  von  E.  Bendemann  und  der  Dresdener 
Akademie.  Er  hinterliess  eine  Beweinung  Christi,  die  nach  seinem  Tod  von  Bende- 
mann vollendet  und  der  Dresdener  Giüerie  geschenkt  wurde. 

Botfelser,  s.  Dahn-Botfelser,  Heinrich  toh. 

Roth^  Christoph,  Bildhauer,  geb.  22.  Juli  1840  in  Nürnberg.  Er  war  Auto- 
didakt, Hess  sich  in  München  nieder  und  erhielt  den  Professortitel.  Von  ihm  Büste 
des  Frinzregenten  Luitpold  (Nürnberg,  Rathhaus),  Prinz  Karl-Denkmal  in  Tegernsee, 
Siebolddenkmal  in  Würzburg,  Büste  des  Grafen  Pocci;  A.  im  Münchener  Armee« 
Museum,  etc.  R.  gab  für  Künstler  einen  plastisch-anatomischen  Atlas  heraus.  Mehrere 
Med.  —  Ein  Christoph  Melchior  B.,  f  1798  in  Nürnberg,  war  als  Kupferstecher 
für  die  Verleger  thätig. 

Roth,  George  Andries,  Maler  und  Radierer,  geb.  11.  Sept.  1809  in  Amster- 
dam, Schüler  von  P.  G.  Westenberg.  1835/86  bereiste  er  Deutschland.  Im  Rijks» 
museum  zu  Amsterdam  befindet  sich  Der  Wald  von  Bentheim  (1870)  von  ihm.  Er 
radierte  eine  Ansicht  des  Dorfes  Kessel  und  den  Dammbruch  zwischen  Mare  und 
Allen  (für  ,De  Waterramp  van  1855*). 

Both^  Joseph  Anton,  Maler,  geb.  1807  in  Miltenberg,  f  2.  Aug.  1868  in 
Wflrzburg,  Autodidakt  in  der  Landschaftsmalerei,  nachdem  er  die  Rechte  und  anderes 
Stadium  getrieben,  Italien,  Paris  und  Nordamerika  besucht  hatte.  Zurückgekehrt 
lebte  er  Jahre  lang  in  München  und  wurde  1858  Kustos  der  Wagner'schen  Samm* 
lungen  an  der  Universität  in  München.  Neben  Landschaften,  ethnographischen 
Zeichnungen  schuf  er  auch  Bildnisse,  Scenerien  u.  A.  m. 

Bothy  Peter,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1866,  thätig  in  Köln  als  Bildniss- 
maler, besonders  auch  als  Gemälde- Restsurator.  —  Ein  William  B.  malte  um  1768 
in  England  Bildnisse  und  Miniaturen.    Eine  Zeitlang  lebte  er  in  Reading. 

Bothbart,  Ferdinand,  Maler,  geb.  3.  Oct.  1823  in  Roth  am  Sand  (Franken), 
t  1.  Febr.  1899  in  München.  Er  lebte  in  Stuttgart  und  München,  gewann  dann 
das  Wagner'sche  Italien-Reisestipendium  uod  Hess  sich  später  in  München  nieder, 
wo  er  eine  Zeitlang  Konservator  am  Kupferstich -Kabinet  war.  Von  ihm  Illustrationen 
zu  Schiller,  Hebel,  Tiele  Aquarelle,  Cartons  zu  Glasfenstern,  Genrebilder,  etc. 

Boihermel,  Peter  F.,  Maler,  geb.  18.  Juli  1817  in  Luzerne  Gounty  (Pa.  U.  S.  A.), 
t  1895  nahe  Philadelphia.  1847—55  war  er  einer  der  Direktoren  der  Akademie  zu 
Philadelphia,  reiste  dann  nach  Europa  und  studirte  nochmals  1858 — 59  in  München. 
Er  malte  grosse  theatralische  Geschichtsbilder  und  Illustrationen  zu  Dichterwerken, 
z.  B.  Die  Schlacht  7on  Gettysburg,  Columbus  Tor  Isabeils,  Desoto  entdeckt  den 
Mississippi,  Einschiffung  des  Columbus  (Akademie,  Philadelphia),  König  Lear,  etc. 
MitgL  der  Pennsylvania  Academy. 

Bothfeidne,  Nelli,  geb.  Hirsch,  Malerin,  geb.  1871  in  Budapest,  Schülerin 
der  Landes-Musterzeichenschule  zu  Budapest  unter  B.  Szekely.  Von  ihr  u.  A. 
Illustrationen  zu  Gedichten  von  P.  GyulaL 

Bothmayer»  s*  Bottmayr. 

Boihmeyer,  s«  Bottmayr. 

Bothmfiller,  Jaeqnes,  Zeichner  und  Lithograph,  geb.  29.  Dec.  1804  in  Colmar, 
t  10.  Febr.  1862  das.  R.  veröffentlichte  1839  Malerische  Ansichten  der  Schlösser, 
Denkmäler  und  Sehenswürdigkeiten  des  EUass  nach  der  Natur  gezeichnet  und 
llthographirt  (128  Tafeln).    Von  ihm  femer  Bildnisslithographien,  etc. 

Bothsteia,  Emil  Edxard  af,  Baumeister,  geb.  1.  Nov.  1821  in  Eriksund 
(Schweden),  Schüler  der  Stockholmer  Akademie,  dann  der  Berliner  Bauschule,  nach- 
dem er  in  Hamburg  praktisch  th&tig  gewesen  war.    Er  trat  zu  Stockholm  in  den 


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118  Roth  well  —  Rottmann. 

Staatedienst,  widmete  sich  hesocders  dem  Wasserbanamt  und  errichtete  mehrere 
Geh&ude.  1875  trat  er  in  den  Ruhestand.  Er  verfasste  ein  Handbuch  der  allge- 
meinen Baulehre.    Prof.  d.  Akademie  (1871),  Wasa-0.,  Nordstern-O. 

Rothwell^  Richard,  Maler,  geb.  1800  in  Athlone,  f  im  Sept  1868  in  Rom, 
studirte  in  Dublin,  kam  dann  nach  London,  wo  er  Sir  Thomas  Lawrence's  nach- 
gelassene Werke  z.  Th.  Tollendete.  Sein  Erfolg  als  Bildnissmaler  war  gut,  doch  nicht 
so,  dass  er  sich  in  London  dauernd  niederliess.  Er  hielt  sich  später  in  Dublin, 
Leamington,  Paris,  BrOssel  und  Rom  auf  und  kam  selbst  nach  Amerika.  Von  ihm 
besitzt  das  S.  Eensington  Mus.  zu  London  drei  Genrebilder  und  die  Nat-Portr.-Gal. 
das.  zwei  Bildnisse.    Mitglied  der  Irischen  Akademie. 

Rothwelly  Thomas,  Kupferstecher,  geb.  1742,  t  1807  in  Birmingham.  Seine 
Werke  sind  unbedeutend. 

Botins,  Jan  Albertsz,  Maler,  geb.  um  1615  in  Hoorn,  f  1674  das.  Er  malte 
Bildnisse. 

Botky,  Baroness  Hanna,  Bildnissmalerin,  geb.  24.  Febr.  1859  zu  Czemowits 
(Bukowina),  Schülerin  von  J.  Swerdts,  Blaas  und  A.  Trentino.  Sie  liess  sich  io 
Wien  nieder  und  malte  Bildnisse  z.  B.  Freiherr  v.  Sterneck  (Militärakademie  zu 
Wiener-Neustadt). 

Rotta,  Antonio,  Maler,  geb.  28.  Febr.  1828  in  Görz,  Schüler  der  Akademie 
zu  Venedig.  Er  malte  Genrebilder  aus  dem  dortigen  Volksleben  und  Thierstflcko. 
Von  ihm  Beim  Schnhfiicker  (1867),  Schmerz  und  Hoffnung  (1872),  Grosser  Schmerz 
(1882  Wiener  Akademie),  Schlechte  Gesellschaft  (1883),  etc. 

Botta,  Silyio  Giulio,  Maler,  geb.  15.  Aug.  1853  in  Venedig,  Schüler  der 
dortigen  Akademie,  auch  in  Paris  gebildet,  Sohn  des  Antonio  R.  Er  malte  Genre- 
bilder in  Oel  und  Aquarell,  z.  B.  Im  Wein,  Galeerensklaven,  Der  erste  Schritt  in^s 
Leben  (Gal.  Köln),  etc.    Verschiedene  Med. 

Rottenbacher,  Josef,  Zeichner  und  Lithograph,  geb.  1803  in  Graz,  f  nach 
1888,  Schüler  der  Landeszeichenscbule  in  Graz.  Er  malte  Bildnisse  und  Ansichten, 
zeichnete  „Das  Vater  Unser*  in  mehreren  Blatt,  etc. 

Rottenhammer,  Johann,  Maler,  geb.  1564  in  München,  f  1623  in  Augsburg, 
Schüler  seines  Vaters  Thomas  R.  und  von  J.  Donauer  (1582),  weitergebildet  an 
alten  Meistern  in  Venedig  (besonders  Robusti  in  der  Scuola  di  S.  Rocco)  und 
in  Rom.  Hier  musste  er  Figuren  in  die  Landschaften  von  J.  Brueghel  und  P.  Bril 
malen.  Er  war  u.  A.  für  den  Herzog  von  Mantua  thätig ;  nach  längerem  italienischem 
Aufenthalt  liess  er  sich  in  Augsburg  nieder  und  wurde  dort  sowie  in  Prag,  das  er 
auch  besuchte,  von  Kaiser  Rudolph  II.  begünstigt.  R.  malte  gern  mythologische 
Scenen  und  Allegorien  mit  vielen  nackten  Figuren,  und  haben  seine  Bilder  etwas 
Porzellanartiges,  wenn  sie  auch  nicht  gerade  schlecht  sind.  Gemälde  von  ihm  in 
den  Galerien  und  Museen  zu  Amsterdam,  Aschaffen  bürg,  Augsburg,  Bamberg,  Betlin, 
Cassel,  Dreden,  Genf,  Glasgow,  Gotha,  Haag,  Hamburg,  Karlruhe,  Kopenhagen, 
London,  München,  New- York,  Paris,  Rotterdam,  St.  Petersburg,  Schieissheim,  Schwerin, 
Stuttgart,  Weimar,  Wien  (auch  Gal.  Liechtenstein  und  SchönbornX  Wiesbaden,  etc.  — 
Sein  Vater  Thomas  R.  malte  im  16.  Jahrhundert  in  München  und  war  an  den 
Herzogl.  MarstäUen  beschäftigt.  —  Sein  Sohn  Dominions  R.  malte  zwischen  1612—40 
gute  Miniaturen. 

Rottenwald,  s.  LiSba,  Johann  Christoph. 

Rottermondt,  s.  Rodermont. 

Rottermnnd,  Gottfried,  Bildhauer,  geb.  1761  in  Bamberg,  f  1824  in  Nürnberg, 
Schüler  von  M.  Mutschelle.  Von  ihm  Grabmal  des  Bischofs  Fechenbach  (Dom, 
Bamberg),  Kanzel  (ebenda),  Altar,  Kanzel  und  Orgel  (Schlieffenberg,  Mecklenburg- 
Schwerin),  Die  neue  Hauptthür  an  der  Lorenzkirche  in  Nürnberg,  Hochaltar  (Sebaldus- 
kirche,  das.  nach  K.  A.  Heideloff),  etc. 

Rottmann,  Friedrich,  Maler  und  Radierer,  geb.  vor  1780  m  Handschuhsheim, 
t  1817,  Autodidakt.  Er  wurde  CJniversitätszeichenlehrer,  malte  und  radierte  Veduten, 
sowie  militärische  Scenen,  und  hat  auch  die  Abenteuer  eines  reisenden  Malers 
humoristisch  illnstrirt.  Von  ihm  Kampf  um  die  Neckarbrücke  (Wasserfarben),  Um- 
gebung von  Heidelberg,  etc. 

Rottmann,  Karl,  Maler,  geb.  11.  Jan.  1798  in  Handschuhsheim  bei  Heidelberg, 
t  6/7.  Juli  1850  in  München,  Schüler  seines  Vaters  Friedrich  R.  und  Kellers, 
dann  von  K.  Fohr  beeinfiusst.  1822  kam  er  nach  München  und  bereiste  später 
die  Alpen,  Italien  sowie  Griechenland.  1841  wurde  er  Hofmaler  in  München.  Für 
die  südliche  Landschaft  entwickelte  er  sich  einen  ganz  eigenen  aufs  Grosse  aus* 


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RoUmaon  —  Rouband.  119 

gehenden  Stil,  der  das  Monumentale  in  der  Composition  betonte,  im  Golorit  auf 
leuchtende  Kraft  ausging,  in  Beiden  sich  Tom  Realismus  entfernte.  Wenn  es  uns  auch 
in  jüngster  Zeit  etwas  gefröstelt  bat  bei  seiner  Kunst,  die  so  wenig  intimen  Reiz 
bietet,  so  geht  uns  jetzt  doch  wieder  der  Sinn  für  den  grossen  Zug  in  seiner  Malerei 
auf.  In  den  bekannten  Arkadenfresken  zu  München  war  das  Problem  der  Verein- 
fiachung  und  Stilisirung,  das  er  sich  gestellt  hat,  ein  vielleicht  zu  schwieriges,  Tor  dem 
Eindruck  des  Rottmannsaales  in  der  Neuen  Pinakothek,  wo  er  auch  mit  ihm  besser  liegen- 
den Mitteln  arbeitete,  können  wir  uns  nicht  verschliessen.  Von  Staffeleibildern  nennen 
wir  Der  Tempel  von  Aegina  und  ein  Anderes  (Gal.  Racynski  Berlin) ;  A.  in  der  Nat.- 
Gal.  daselbst,  und  in  den  Gal.  und  Museen  zu  Darmstadt,  Frankfurt  a.  M.,  Ham- 
burg, Karlsruhe,  Köln,  Leipzig,  Manchen  (auch  Schack-Gal.),  Stuttgart,  Wien  (Gal. 
Czemin),  etc.  —  S.  Biographie  von  C.  Bayersdorfer. 

Rottmanu.  Leopold,  Maler,  geb.  2.  Oct.  1812  in  Heidelberg,  f  26.  Mftrz  1881 
in  München,  Schüler  von  Rouz,  dann  seines  Bruders  Karl  R.  in  München  und 
der  dortigen  Akademie.  £r  wurde  Hofmaler  und  schuf  naturalistische  Land- 
schaften, z.  B.  Der  Altenauer  See  in  Steiermark  (1837  Gal.  Donaueschingen),  Berg- 
landschaft (Mus.  Hannover),  Barmsee  im  bayrischen  Gebirge  (Neue  Pinak.,  München),  etc. 
Er  veröffentlichte  Ornamente  an  den  Bauwerken  München,  (1845—9),  Das  Herzogthum 
Salzburg,  etc.  (gemeinschaftlich  mit  G.  Petzold  und  G.  Herwegen),  Jagdstandalbum 
(50  Bl.  für  Max  II.),  Der  Vierwaldstädter  See,  Wagner  -  Album,  etc.,  auch  Stein- 
drucke. —  Sein  Bruder  Anton  B*  malte  und  radierte  militärische  Scenen. 

Bottmayr,  (Rothmeyer)  von  Bosenbanm,  Johann  Franz  Michael,  Maler, 
geb.  um  1660  in  Laufen  (Salzburg),  f  25.  Oct  1780  in  Wien,  Schüler  von  C.  Loth 
in  Venedig.  £r  war  erst  in  Salzburg  für  Kirchen  thätig,  dann  (1785)  in  Wien,  wo 
er  Hofmaler  Leopolds  d.  L,  Kammermaler  Josephs  d.  IL  und  Karls  d.  VI.,  auch 
geadelt  wurde.  Er  malte  Historien,  etc.  in  Gel  und  besonders  in  Fresko.  Von  ihm 
Iphigenia  in  Anlis  (Mus.  Wien),  A.  Werke  im  Joanneum  zu  Gratz,  in  den  Schlössern 
zu  Pommersfelden,  Pal.  Liechtenstein  und  Schönbrunn  zu  Wien,  im  neuen  Rathhaus 
das.,  in  der  Universit&tskirche,  der  Spitalskirche  und  der  K.  zur  rotben  Bruderschaft 
zu  Salzburg,  in  der  Jesuitenkirche  zu  Breslau,  im  Dom  zu  Passau,  in  der  Carme- 
literkirche  zu  Regensburg,  in  der  Klosterkirche  zu  MöIk,  in  der  Peters-  und  Karls- 
kirche zu  Wien,  etc. 

Rotjy  Lonis  Oscar,  Medailleur,  geb.  12.  Juni  1846  in  Paris,  Schüler  von 
Dumont  und  Ponscarme;  1875  gewann  er  den  Rompreis.  Mit  Ponscarme  und 
Chaplain  ist  er  der  Erneuerer  der  französischen  Medaille  und  Plakette,  in  diesem 
Fach  einer  der  bedeutendsten  Meister  aller  Zeiten.  Sein  Lebenswerk  ist  gut  in  der 
Hamburger  Kunsthalle  (über  60  Stück)  zu  sehen.  Einige  seiner  hervorragendsten 
Arbeiten  sind  die  Med.  zur  Eröffnung  einer  Ostbahn  in  Algerien,  auf  M.  E.  Cheuvreul, 
auf  Mme.  Boucicault,  eine  Hochzeitsmedaille;  femer  die  Plaketten  „Die  Schaf hirtiu^, 
auf  C.  Christofle,  auf  seine  Eltern,  auf  seinen  Sohn,  auf  Pasteur,  auf  die  Pariser 
chirurgische  Klinik,  „In  Labore  Quies''  und  viele  Andere;  auch  Gebrauchsgegen- 
stände, wie  Handspiegel,  etc.    Med.  8.  Kl.  1878,  Mitgl.  d.  Akad. 

Ronargne,  Adolphe^  Maler,  geb.  6.  Dec.  1810  in  Paris,  Schüler  von  A.Colin, 
D.  d'Angers  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Er  aquarellirte  Landschaften  und 
Marinen,  z.  B.  Ansicht  von  Dünkirchen,  Ansicht  der  Insel  SaintGeorges  (1848), 
Ansicht  des  Dorfes  und  der  Bucht  von  Loquirec  (1870),  etc.;  ferner  eine  grössere 
Anzahl  von  Steindrucken  (Architekturen,  Veduten  u.  dergl.).  —  Sein  älterer  Bruder 
Cmlle  B«9  Schüler  von  Delaunay  und  Mariage,  war  Kupferstecher  und  schuf 
besonders  Vignetten  auf  StahL 

Bonband,  Benjamin,  Maler  und  Zeichner,  geb.  im  Juni  1811  in  Roquevaire 
(D^.  BoucheS'du-Rhöne),  f  14.  Jan.  1847  in  Algier  im  Dey-Krankenhaus,  Schüler 
von  Hersent.  Von  ihm  Neapolitanische  Köhler  in  der  Provence  (1883),  Die  schlechten 
Miether  (1887),  Maurisches  Fest  in  der  Umgegend  von  Algier,  etc.,  sowie  viele 
Algerische  Zeichnungen  für  L'Illustration,  etc. 

Bonband,  Fran^ois  F^lix,  Bildhauer,  geb.  1825  in  Gerdon  (D^p.  Ain), 
t  21.  Dec  1876  in  Lyon,  Schüler  von  Pradier  nnd  der  £cole  des  beaux-arts. 
Von  ihm  Die  Skulptur  (Statue  für  den  Hof  des  Louvre),  Der  Maler  N.  A.  Taunay 
(Marmorbflste,  Mus.  Versailles),  Die  Philosophie  und  die  Poesie  (Steinbasreliefs  am 
Denonpavillon  des  neuen  Louvre),  Die  Skulptur  und  die  Malerei  (Basreliefs,  eben- 
da), Die  Gerechtigkeit  und  die  Macht  (Steinstatuen  für  den  Justizpalast,  Lyon), 
Terpsichore  nnd  Erato  (Steinstatuen,  Theater  zu  Lyon),  sowie  viele  Bildniss- 
medailons,  etc. 


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120  Roubaud  —  Rouget 

Bonband,  Frans^  Maler,  geb«  1856  in  Odessa,  Schfller  von  J.  Brandt  und 
der  Münchener  Akademie.  Er  Hess  sich  in  München  nieder  und  malte  Landschaften, 
Soldatenbilder,  etc.  aus  dem  Kaukasus,  z.  B.  Verwundet  (Neue  Pinakothek,  München), 
Im  Kaukasus  (ebenda),  Heuernte  iu  Frankreich,  etc.  Med.  2.  Kl.  1892,  L  Kl. 
1893  u.  mehrere  A. 

Bonbaud,  Loula  Aii|p8te«  Bildhauer,  geb.  29.  Febr.  1828  in  Gerdon  (D6p. 
Ain),  Schüler  Ton  Dur  et,  H.  Flandrin  und  der  £co]o  des  beauz-arts.  Von  ihm 
L.  A.  Pirou  (1864  Marmorbflste  für  dessen  Grabmal),  Beethoven  (1869  Konserva- 
torium der  Musik),  Die  Tragödie  und  Komödie  (Thäatre  des  C^lestins  zu  Lyon), 
Lamartine  (1877  Entwurf  zu  einem  Monument  für  die  Stadt  M&con).  Med.  1865, 
1866,  Med.  2.  KI.  1875. 

Bonbillae,  (Bonbilliao,  Bonbiliac)»  Lonls  FraiiQOis,  Bildhauer,  geb.  1690 
(n.  A.  1695  od.  1708)  m  Lyon,  f  11.  Jan.  1762  in  London,  Schüler  von  Perm  ose  r, 
N.  Couston  und  der  £co]e  des  beaux-arts.  1744  begab  er  sich  nach  Eugland, 
wo  er,  von  der  Familie  Walpole  protegirt,  zahlreiche  Aufträge  ausführte.  Er  war 
technisch  ein  grosser  Meister,  liebte  aber  die  theatralische  Pointe  und  mangelte 
der  Ruhe  und  Einfachheit.  Von  ihm  in  der  Westm inster- Abtei  die  Monumente  Ton 
dem  Herzog  von  Argyle,  J.  Fleming,  Haendel,  W.  Hargrave,  Mrs.  Kightingale, 
Admiral  Warren  und  Gen.  Wade;  in  Golden  Square,  London,  Georg  II.*,  zu  Cam- 
bridge Georg  I.,  Sir  Isaac  Newton  u.  A.  Ferner  die  Büsten  in  der  Trinity  C!ollege 
zu  Dublin,  Haendel  (Statue  für  die  ehemaligen  Yauxhall  Gardens),  Der  Kanzler  der 
UniTersität  Cambridge,  Locke  (Statue,  Oxford),  Die  Religion  (Statue,  Copsal),  Denk- 
mal des  Herzogs  und  der  Herzogin  yon  Montague,  Die  Beredsamkeit  (Statue),  Doctor 
Mead  (Büste),  Shakspere  (Statue),  etc.  —  Ein  B«^  geb.  1789  in  Bayonne,  war 
Kupferstecher. 

Bouchier,  Marie  Margnerite  Franfoise,  geb.  Jaser,  Malerin,  geb.  1782  in 
Nancy,  t  1873,  Schülerin  von  Isabey,  Aubry  und  Regnaul t.  Von  ihr  Bildnisse 
und  Miniaturbildnisse,  z.  B.  Prinzessin  von  Dänemark  (1822),  Kinderkopf,  etc. 
Med.  3.  Kl   1835. 

Bonchon,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  Bernhardiner  Mönch^  der  für  die 
S.  Jacques  de  la  Boucherie- Kirche  zu  Paris  ein  Breviarium  mit  prachtvollen 
Miniaturen  schmückte. 

Bouette,  Gabriel)  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  wahrscheinlich  SchtÜer  von 
Oudry.  Von  ihm  besitzt  das  Mus.  Nantes  Fuchs  und  Wildkatze  um  einen  Hasen 
k&mpfend. 

BonfflO)  Albert  Alexandre  Paul,  Maler,  geb.  vor  1855  in  Marseille,  Schüler 
Yon  Ca  baue]  und  Chazzal.  Von  ihm  Simson  und  Delila  (1874  Mus.  Marseille), 
Die  Wahrheit  (1877),  Badezeit  (1882),  etc.    Med.  3.  Kl.  1879. 

Bougelety  Benedicty  Bildhauer,  geb.  vor  1855  in  Tournus  (D^p.  Sa6ne-et- 
Loire),  f  18.  Juli  1894  in  Petit,  Schüler  von  Duret.  Von  ihm  J.  B.  Grenze 
(Büste  für  Tournus),  die  Steinmedaillons  von  Guärin,  Cauchy,  etc..  die  den  Präfekten- 
hof  im  neuen  Stadthaus  zu  Paris  schmücken,  Hero  und  Leander,  Kindergruppen, 
etc.  Med.  —  Seine  Schwester  und  Schülerin  Emllie  Jeanne  B*^  auch  in  Tournus 
geboren,  stellte  von  1876—82  Bildoissbüsten  aus. 

Bougemonty  Emilie,  geb.  Gohin,  Malerin,  geb.  1821  in  Paris, f  1859,  Schülerin 
von  L.  Cogniet.  Sie  malte  Bildnisse,  auch  einige  Genrebilder,  darunter  Die 
Sängerin  und  Hirt  in  den  Abruzzen  (1857). 

BougeroBf  Jules  James^  Maler,  geb.  1841  in  Gevray-Chambertin  (D^p.  Cöte 
d'Or),  t  14.  Juli  1880  in  Paris,  Schüler  von  Cabanel  und  Picot.  Er  war  mit 
H.  Regnault  eng  befreundet  und  meist  in  Spanien  thfttig.  Von  ihm  Oeffentlicher 
Schreiber  in  Spanien  (1869),  Henne  und  zwei  Hähne  (spanisches  Interieur),  Kinderbegräb- 
niss  in  Andalusien  (1879),  etc. 

Bongety  Francis,  Holzschneider,  geb.  vor  1825  in  Nansous-Thil,  (Däp.  Cöte 
d'Or),  Schüler  von  Andrew  et  Best.  Er  schnitt  nach  Vernet,  Charlet,  Raffet, 
David,  Giacomelli,  Jacques,  etc.  für  »Le  Magasin  pittoresque*,  „L'Oiseau"  von 
Michelet,  |,L'lnsecte**  von  demselben,  für  die  A.  Bry'sche  Bibel  (1851),  etc.;  auch 
nach  eigener  Zeichnung. 

Bougret,  Georges,  Maler,  geb.  2.  Mai  1784  in  Paris,  f  d.  April  1869  das.. 
Schüler  von  David  und  Garnier.  Er  gewann  den  2.  Rompreis  1808  auf  Grund 
seines  „Aeneas  und  Anchises*.  Yon  ihm  Die  französischen  Prinzen  huldigen  dem 
König  von  Rom  (1812  Gal.  Versailles),  Tod  des  Hl.  Ludwig  vor  Tunis  (1817  ebenda), 
Bildniss   des  Marschalls   Herzog   von  Coigny  u.  A.  (ganze  Figur,  ebenda),  Bildniss 


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RouilUrd  ^  Boosseau.  121 

(Mas.  Beims),  Oedipus  nnd  Antigone  (Mos.  Rouen),  General  Meanier  (Mus.  Be- 
BaoQOo),  Tod  des  Marschalls  Lannes  (Mus.  Douai),  £cce  Homo  (Kirche  Saint  Gervais, 
Paris),  Die  Herzogin  von  Angoultoe  begiebt  sich  nach  Pouillac  (Schloss  Villeneuve 
PEtaDg),  etc.;  A.  im  Schloss  au  Fontaineblean,  etc.  auch  einige  Steindrucke.  Med. 
2.  KL  1814,  Kr.  d.  Ehrenl.  1822,  Med.  1.  Kl.  1855. 

Bovillardy  Fran^oise  Julie  AldoTrandine,  geb.  Lenoir,  Malerin,  geb.  1801 
in  Paris,  f  im  Juli  1832  an  der  Cholera  das.,  Schülerin  ihres  Gatten  Jean  R., 
sowie  von  Saint  und  Delecluze.    Sie  malte  Miuiaturbildnisse.   Med.  2.  Kl.  1824. 

Bonillard,  Jean  Söbastien,  Maler,  geb.  1789  in  Paris,  f  1852  das:,  Schüler 
von  David.  Er  malte  geschichtliche  Darstellungen,  besonders  aber  Bildnisse,  da- 
runter Marschall  Grouchy  (1888  Mus.  Versailles),  Napoleon  Bonaparte  (1836,  Mus. 
ebenda),  General  Dumouriez  u.  6  A.  (ebenda),  Herzog  von  Reggio  (Mus.  Nancy), 
Karl  X.  (Mus.  Aix),  Marschall  Grouchy  (Mus.  Amiens),  etc.  Med.  2.  Kl.  1822, 
1.  KI.  1827,  Kr.  d.  Ehrenlegion. 

BoniUard,  Pierre  Louis,  Bildhauer,  geb.  16.  Jan.  1820  in  Paris,  f  2.  Juni 
1881  das.,  Schüler  der  £cole  des  beaux-arts  und  von  Cor  tot  Er  wurde  Prof.  an 
der  damaligen  Kaiserl.  Zeichen-  und  Mathematikschule.  Er  schuf  besonders  Thier- 
plastik.  Von  ihm  acht  Adler  (Neues  Operohaus  1868),  Gruppen  und  Thiere  am 
nenen  Louvre  (1856—58),  eine  Thür  am  Kriegsministerium,  Restauration  der  Hunde 
und  des  Kopfes  der  Diana  (1875  an  der  Bibliothek  des  Louvre),  viele  andere 
Arbeiten  am  alten  und  neuen  Louvre,  im  Tribunal  de  Commerce ,  im  Schloss 
d'Eclimont,  etc.;  auch  Bildnissbüsten  und  Statuetten.  Med.  3.  Kl.  1842,  desgL  1861, 
Krenz  der  Ebrenlet;.  1866. 

Bonllant  de  Bonx^  — ,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  schuf  um  1518  mit  Ge- 
hilfen die  Grabdenkmäler  zweier  Kardinäle  von  Amboise  im  Dom  zu  Ronen. 

Ronlleaii,  Jules  Pierre,  Bildhauer,  geb.  1855  (?)  in  Libourne  (Däp.  Gironde), 
t  28.  März  1895  in  Paris,  Schüler  von  Barrias,  Cavelier  und  £.  Lafon.  Von 
ihm  Jeanne  d'Arc  im  Kampfgewühl  (Platz  bei  der  Ruine  des  Schlosses  von  Chinon), 
Statue  des  Lazare  Carnot  (für  dessen  Geburtsstadt  Nolay  im  D^p.  C6te  d'Or), 
Denkmal  des  Präsidenten  Sadi  Carnot,  Hebe,  Bildnissbüsten,  etc. 

BouIleanx-dQ-GargeSy  s.  Lef^vre-Denmier. 

BovIIety  Jeau  Louis,  Kupferstecher,  geb.  1645  in  Arles  (D^p.  Bouches-du- 
Rh6ne),  f  15.  Sept  1699  in  Paris,  Schüler  von  J.  Lenfant  u.  F.  de  Poilly, 
weitergebildet  während  eines  10  jährigen  Aufenthaltes  in  Italien  (1673—83).  Er 
wurde  Hofkupferstecher  und  stach  Bildnisse  seiner  Zeitgenossen,  darunter  dasjenige 
seines  Lehrers  F.  de  Poilly.  Ferner  von  ihm  Stiche  nach  Giro  Ferri,  Lanfranco, 
Mignard,  Ann.  Carracci  (Christus  und  die  Hl.  Frauen),  zusammen  über  45  Platten. 
Ausserord.  Mitglied  der  Akademie  1698. 

Bonlliet,  Nicolas  Amarantlie,  Maler,  geb.  2.  Febr.  1810  in  Varosvre  (Ddp. 
Seine-et^Loire),  Schüler  der  Kunstschule  zu  Lyon.  Von  ihm  Waldinneres  (1831),  Die 
verlassene  Mühle  (1835),  Der  Schläfer,  Landschaft  im  Calvados  (1880),  etc.,  auch  Bildnisse. 

Bou^t,  Cliaries,  Maler,  geb.  1821  (?),  f  18.  Jan.  1895.  Er  war  Direktor  der 
Kunstschule  in  Dijon. 

Bonqnel»  Jean  Andr^^  Emailmaler,  geb.  um  1703  in  Genf  als  Sohn  französischer 
Eltern,  f  1759  im  Irrenhaus  in  Charenton.  1753  wurde  er,  obwohl  Protestant,  Mitglied, 
der  Akademie  auf  Befehl  des  Königs,  der  ihm  1754  eine  Wohnung  im  Louvre  anwies. 
Er  war  auch  längere  Zeit  in  London  thätig  gewesen.  Von  ihm  Bildniss  des  Mar- 
quis von  Marigny  (1755  Mus.  Louvre),  Bildniss  von  Silvestre,  Bildniss  Cochins  d.  J.,  etc. 
Er  veröffentlichte  „Lettre  de  M. . . .  ä  un  de  ses  amis  pour  lui  ezpliquer  les  estampes 
de  Hogarth'  Londres  (Paris)  1746  „Etat  des  arts  en  Angleterre*  Paris  1755  „L*art 
nonveau  de   la  peinture  en  fromage  ou  ramequin,  invent^  pour  suivre  le   louable 

Srojet  de  trouver  graduellement  des  fa90ns  de  peindre  infdrieures  k  Celles  qui  existent", 
laroUes  1755  (Streitschrift  gegen  Diderot),  etc.,  auch  literaturgeschichtliche  Werke. 
R^Qggeaii,  £dm^,  Maler,  geb.  1.  Juni  1815  in  Paris,  f  15.  Jan.  1868  das., 
Schaler  von  P  i  c  o  t  und  M  e  u  r  e  t.  Er  malte  Miniatur-Bildnisse.  Seine  Biographie 
von  Miette  de  Villars,  (Paris  1858).  —  Ein  Antoine  B.  war  1645  Hofmaler  in 
Frankreich.  1643  stand  P.  de  Champaigne  Pathe  bei  einem  seiner  Kinder.  Er  arbeitete 
in  den  Schlössern  für  die  Königin- Begentin  Anna  von  Oesterreich. 

Rovaaeaiiy  Jaeques,  Maler,  Baumeister  und  Kupferstecher,  getauft  4.  Juni 
1630  in  Paris,  f  16.  Dec.  1693  in  London,  Schüler  seines  Schwagers  Her  man  van 
Swanevelt,  weitergebildet  in  Italien.  1662  wurde  er  Mitglied  der  Akademio  auf 
Grund  einer  architektonischen  Landschaft,   1679  Bath,  1681  als  Protestant  ausge- 


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122  BouBseaa  —  Rouaseaux. 

schlössen,  1688  wieder  aufgenommen  in  Folge  seiner  Bekehrung.  1660  arheitete  er 
für  die  Schlösser  zu  Versailles,  su  Saint- Cloud  und  Saint  Germain  en  Laye.  Er 
decorirte  das  Hotel  Lambert  und  das  H6tel  Dangeau  am  Place  Royale  mit  Fresken 
(1679);  1690  ging  er  nach  London,  um  in  Gemeinschaft  mit  La  Fosse  und  Mounoyer 
Bau  und  Decoration  des  Montague  House  (jetzt  British  Mus )  auszuführen.  Von  ihm 
ferner  decorative  Wandgemälde  für  Hampton  Court.  R.  hat  Ober  20  Platten  radiert, 
8  nach  eigenen  Zeichnungen,  darunter -Fluss  im  Walde,  S.  Joannes  in  der  Wüste, 
zwei  Hirtinnen,  etc. 

BoQSseaii^  Jean  Charles^  Bildhauer,  geb.  81.  Dec.  1818  in  Paris,  wo  er  thätig 
war.  Von  ihm  Der  Neid  (1849  Gipsstatue},  Robespierre  auf  der  Tribüne  (1869  Mar- 
morstatue), Fest  zur  Einweihung  des  Schlosses  De  la  Gaudinibre  (1873  Basrelief 
Gips),  Bildnissbüsteu,  etc.  —  Ein  Jean  Fran^ois  R«  war  um  1760  in  Paris  als 
Kupferstecher  th&tig,  schuf  einige  Einzelblätter,  arbeitete  aber  meist  Vignetten  und 
Illustrationen  für  die  Verleger. 

Bongaeau,  L^on,  Maler,  geb.  Tor  1835  in  Pontoise  (Ddp.  Seine-et-Oise),  Schüler 
von  Cicäri  und  Pingret.  Er  malte  Tornehmlich  Stilllebeu  —  eins  (1857)  im  Mus.  zu 
Angers  — ,  ferner  Traum  Heinrich  IV.,  etc.  auch  Pastelle.  —  Ein  anderer  L6on  R.» 
geb.  in  Tours,  Schüler  von  Pannemaker  und  Quartley,  wurde  zwischen  1875 
und  1882  in  Paris  als  Holzschneider  bekannt  und  schnitt  nach  Bougereau,  Brück- 
Lajos,  Jacquet,  Lobrichon,  Vely,  Wauters,  etc. 

Bonsaean,  Philippe,  Maler,  ^eb.  22.  Febr.  1816  in  Paris,  f  5.  Dec.  1887  das., 
Schüler  von  Gros  uud  V.  Bertin.  Anfangs  malte  er  Landschaften,  wandte  sich 
dann  aber  mit  Erfolg  dem  Thiorbild  zu.  Vom  ihm  Ein  Hühnerhof  (1848  Mus. 
Chartres),  Eiu  Zudringlicher  (Mus.  Luxembourg),  Die  Ratte  (1885  ebenda),  Ein  Früh- 
stück (Mrs.  Valenciennes),  Die  Erforschung  des  Absoluten  (1863  Mus.  Nantes),  Ein 
Markt  von  ehemals  (1864  Mus.  Caen).  Andere  in  den  Museen  zu  Gaen  und  Valen- 
ciennes;  ferner  ein  Theil  der  Wanddecoration  im  Speisesaal  J.  von  Rothschilds,  desgl. 
im  H6tel  Albi  (1859),  etc.  Med.  3.  El.  1845,  2.  Kl.  1855,  1.  Kl.  1848,  Kreuz  der 
Ehrenlegion  1852,  Offic.  1870. 

Konasean,  Pierre  fitienne  Theodore,  berühmter  Maler,  geb.  15.  April  1812 
in  Paris,  f  22.  März  1867  in  Barbizon  (Dep.  Seineet-Marne),  Schüler  von  L^thiere 
und  Remond.  Er  ist  Vorkämpfer  des  „Naturalismus^  in  der  Landschaftsmalerei, 
und  bildete  mit  Corot,  Daubigny,  Diaz  und  Dupr^  die  berühmte  Schule  Ton  1880,  die 
Schule  von  Barbizon,  die,  von  englischen  Anregungen  (Gonstable,  Creme)  ausgehend, 
selbst  ungeheuren  Einfluss  auf  die  spätere  Landschaftsmalerei  übte.  Zwischen  1888 
und  1848  wurden  seine  Werke  von  der  dünkelhaften  academischen  Jury  aus  den 
Salons  zurückgewiesen.  Von  da  an  war  der  Sieg  im  grossen  Ganzen  auf  seiner  Seite, 
wenn  auch  oft  umstritten  und  wenn  auch  sein  Lebensende  durch  erneute  Intriguen 
wegen  Auszeichnungen  verbittrrt  wurde.  Er  hat  gleich  Millet,  den  Wald  von  Fon- 
tainebleau  in  die  grosse  Kunst  eingeführt  und  Wenigen  ist  es  wie  ihm  gelungen, 
Luft  und  Licht  in  ein  Bild  zu  bannen.  In  Amerika  wurde  seine  Grösse  zuerst 
anerkannt  und  weitaus  die  schönsten  seiner  Werke  befinden  sich  dort.  In  europäischen 
Museen  findet  man  von  ihm  Ausgang  des  Waldes  zu  Fontainebleau  mit  Sonnenuntergang 
(Mus.  Luxembourg),  desgl.  und  ein  Anderes  (Mus.  Lonvre),  Landschaft  (Aquarell,  Mus. 
Havre),  Flusslandschaft  (Mus.  Nantes),  Kühe  an  der  Tränke  (ebenda).  Weidende  Kühe 
(Mus.  Montpellier);  Andere  in  der  Gal.  Tretjakow  zu  Moskau,  etc.  R.  hat  auch 
einige  Blatt  radiert,  z.  B.  Waldsaum  von  Clairbois  und  Steineichen.  Med.  3.  Kl.  Paris 
1884,  1.  Kl.  1849,  1.  Kl.  1855,  Kreuz  d.  Ehrenleg.  1852,  Gff.-Kr.  1867,  Ebrenmed.  1867. 
Seine  Biographie  tou  Sensier  (1872). 

Rousseau,  Theodore  Angnste^  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  vor  1835  in 
Saumur  (D^p.  Maine-et- Loire),  f  in  Californien,  Schüler  von  L.  Cogniet.  Von  ihm 
Bildniss  des  J.  B.  Nomp^re  de  Champagny  (Mus.  Versailles),  Der  Friede  den  Ueber- 
fluBS  zurückbringend  (Mus.  Saumur),  etc. 

Rousseau  de  Corbeil^  Bildhauer  des  17.  Jahrhunderts,  welcher  an  der  Deco- 
ration des  Palasts  zu  Versailles  arbeitete.  Von  ihm  an  der  Aussenseite  der  Kapelle 
Kindergruppe  (Basrelief  in  Stein),  sowie  eine  grosse  Vase  aus  egyptischem  Marmor 
im   Park  nahe  bei  dpr  Kapelle. 

Ronsseaux,  £inile  Alfred,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  1831  in  Abbeville 
(D^p.  Somme),  f  3.  Dec.  1874,  Schüler  Ton  Henriquel-Dupont.  Von  ihm  Stiche 
nach  P.  Dclaroche  (Christliche  Märtyrerin),  Francia  (Männl.  Bildniss  im  LouTre), 
L.  da  Vinci,  A.  Schefifer,  etc.  Ferner  Bildniss  des  V.  Sardou  (1867)  u.  A.  m.  Med. 
2.  Kl.   1863,  3.  Kl.  1867.    S.  Biogr.  Ton  Deligni^res  (1882). 


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RoQBsel  —  Boiix.  123 

lUvstel,  Alphoiue,  Maler,  geb.  20.  Juni  1829  in  Paris,  f  18.  Sept.  1868  das.. 
Schaler  von  Drolling  und  Picot  an  der  &ole  des  beauxarts.  Von  ihm  Yittoria, 
Italienerin  am  Brunnen,  etc. 

Ronssel)  Fremyiiy  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts.  Zwischen  1540  und  1550 
war  er  am  Schloss  Fontainebleau  thätig.  Von  ihm  ferner  Caritas  (Basrelief  am 
Grabmal  Henri  IL  zu  S.  Denis),  Das  Erwachen  (Basrelief,  Louvre)  und  Genius  der 
Geschichte  (Statue,  eher  da).   Die  meisten  seiner  Werke  wurden  Anderen  zugeschrieben. 

Bonssely  Henri,  Medailleur  des  17.  Jahrhunderts,  thfttig  in  Paris.  Von  ihm 
Med.  auf  Louis  XIV.,  Titon,  Colbert,  etc.  Er  war  auch  an  der  Histoire  metalliq. 
de  Louis  le   Grand  beschäftigt. 

BoiisseL  J^röme^  Medailleur,  geb.  1663,  f  22.  Dec.  1713.  Er  wurde  1709 
Mitgl.  der  Akademie,  fOr  die  er  ein  Siegel  schuf.  —  Ein  Modeste  R.  war  Elfen- 
beinschnitser  und  wurde  1752  Mitgl.  der  Akademie  auf  Grund  eines  Crucifizes.  — 
Ein  Paul  B.  war  1647  Hofkupferstecher  und  Kupferdrucker  in  Paris.  Vielleicht 
erhielt  dieser  B.  (der  Vorname  fehlt)  1688  350  Lires  fflr  zwei  Stiche,  Einnahme 
▼on  Besan9on  und  Die  Stadt  Cambrai. 

Roussel,  Paul  Marie,  Maler,  geb.  8.  Febr.  1804  in  Paris,  f  1877,  Schüler 
Ton  Chenavard.  Er  wurde  Glasmaler  in  Sörres.  Er  schuf  Glasfenster  fQr  den 
Louvre  (nach  Alaux,  Cheravard  und  Devdria),  für  die  S.  Ferdicand  -  Kapelle  (nach 
Ingres),  für  die  Kapelle  von  Drenx  und  S.  Louis  zu  Versailles  (nach  Deväria). 
Femer  nennen  wir  die  Gemälde  Russische  Zigeuner  (1845),  Der  Scarabeus  (1869), 
Prima  vera,  etc.,  auch  Bildnisse  und  ein  Steindruck.    Kr.  der  Ehrenleg.  1868. 

Rousselet,  Alexis  £tienne»  Medailleur,  geb.  vor  1715,  t  ^or  1778.  Er  war 
in  Reims  und   Paris  tlsätig,  schnitt  auch  Verzierungen  auf  Waffen,  etc. 

Bonsselet,  Gilles,  Kupferstecker,  geb.  1610  in  Paris,  begr.  den  16.  Juli  1686 
das.  1668  wurde  er  Mitglied  und  später  Rath  der  Akademie.  Er  arbeitete  viel  mit 
Le  Brun;  zuletzt  erblindete  er.  R.  gehört  zu  den  guten  Stechern  zweiten  Ranges 
seiner  Zeit.  Von  ihm  Die  schöne  Gärtnerin  (nach  R.  Santi),  Die  Grablegung  (nach 
T.  VeceUi),  Finduog  Mosis  (nach  N.  Poussin),  Bildniss  des  P.  Säguier  (nach  LeBrun), 
Hl.  Familie  (nach  dems.),  Pi^tä  (nach  dems.)  u.  nach  Bourdon,  Reni,  Valentin, 
Zampieri,   etc.,  zusammen  über  100  Platten. 

Bonsselet,  Jean,  Bildbauer,  geb.  1656  in  Paris,  f  18.  Juni  1693  das.,  Sohn 
des  Gilles  R.  1686  wurde  er  Mitglied  der  Akademie.  Der  Louvre  besitzt  ron  ihm 
Die  Dichtkunst  und  die  Musik. 

Bonsselet,  Marie  Anne,  verehel.  Tardieu,  Kupferstecherin  des  18.  Jahr- 
hunderts, geb.  7.  Dec.  1732  in  Reims,  Tochter  des  Alexis  £.  R.  Von  ihr  Marinen 
(nach  Backhuysen),  desgl.  (nach  Van  de  Velde),  desgl.  (nach  J.  Vernct),  Johannes 
d.  T.   in  der  Wfiste  (nach  Vanloo),  etc.    Auch  naturgeschichtliche  Illustrationen. 

Bonsselin-Corbean  de  Saint-Albin,  Hortense  Coline,  geb.  Duhamean, 
Malerin,  geb.  1817  in  Mayenne,  f  1874,  Schülerin  von  Jacobber.  Sie  malte 
Blumen    und  Frflchte  anf  Porzellan.    Med.  8.  Kl.  1845. 

Bonsset«  Jnles,  Maler,  geb.  15.  März  1840  in  Aillant-sur- Milleron  (Ddp. 
Loiret),  Schüler  von  Cogniet  und  Pils.  Von  ihm  Kopf  einer  Italienerin  (1878 
Mus.  Orleans),   Bettler  (1867),  Vittoria  (1877),  Bildnisse,  etc.,  auch  Aquarelle. 

Bonssignenx,  Charles  FranQois,  Illustrator  und  Zeichner,  geb.  4.  Febr.  1818 
in  Paris;  1868—70  entwarf  er  eine  Illustrationsfolge  zu  den  Evangelien. 

Bonssin,  Vietor  Marie»  Maler,  geb.  3.  M&rz  1812  in  Quimper  (Däp.  Finis- 
tire),  Schüler  von  S.  Fort,  Lapito,  Luminais  und  Ricois.  Er  malte  Land- 
schaften ans  der  Normandie,  den  Pyrenäen,  etc.,  auch  einige  Historien-  und  Genre- 
bilder.   Das  Mus.  zu  Orleans  besitzt  von  ihm  Alte  Frau  Hanf  rupfend. 

Bonst^  Jean  Uenri^  Maler,  geb.  1795  in  Troyes  (D^p.  Aube).  Er  wurde 
Eabinetmaler  der  Herzogin  von  Berrv  und  malte  Insekten  und  dergl. 

Bont6,  Gilbert  Gaspard,  Elfenbeinschnitzer  des  18.  Jahrhunderts.  1751 
wurde  er  auf  Grund  eines  Crucifixes  Mitglied  der  Akademie. 

Bonvl^re,  Philibert,  Maler,  geb.  19.  MSrz  1805  in  Nlmes,  f  19.  Oct.  1865 
in  Paris,  Schüler  von  Gros  an  der  j^cole  des  beaux-arts.  Er  malte  einige 
Barricadenscenen,  besonders  aber  Bildnisse.  R.  war  auch  ein  angesehener  Schau- 
spieler. 

BonTTOjy  Marie  von,  Malerin,  geb.  19.  Juli  1826  in  Dresden,  Schülerin  von 
J.  Scholz  und  Grosse  in  Dresden;  sowie  Böttcher  in  Düsseldorf,  auch  durch 
Copiren  gebildet.    Sie  malte  Bildnisse. 

Bons,  Maitre,  s.  Bosse  de'Bossi. 

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124  Roux  —  BoTira. 

Boux,  Carl»   Maler,  geb.  14.  Aug.  1826  in  Heidelberg,  f  21.  JaU  1894  in 

Mannheim,  Schüler  tod  K.  Hübner,  auch  in  Dasseldorf,  München,  Antwerpen  und 
Paris  gebildet,  Sohn  des  Jacob  W.  R.  Er  lebte  in  München  und  Karlsruhe,  bis  er 
1882  Direktor  der  grossherzoglichen  Gemälde- Galerie  in  Mannheim  wurde.  Er 
malte  erst  Historien  und  geschichtliche  Sceneu,  dann  Genrebilder  und  suletxt  Thiere. 
Von  ihm  Plünderung  eines  Dorfes  während  des  30jährigen  Krieges  (Gal.  Karls- 
ruhe), Dorothea  mit  dem  Ochsengespann  (das.))  Landslcnechtsrast  (Gal.  Hamburg), 
Yiehmarkt  beim  Octoberfest  in  München,  Auf  der  Alm  (Gal.  Mannheim),  Heuernte, 
etc.    Med.  2.  El.  Melbourne. 

Bonx»  Jacob  WUhelm  Christian,  Maler,  geb.  1771  in  Jena,  f  1831  in  Heidel- 
berg. Er  studirte  in  Jena  und  Dresden,  malte,  zeichnete  nnd  radierte  Bildnisse 
und  Landschaften.  Von  ihm  Der  Rheinfall  bei  SchaflThausen,  Umgegend  Ton  Hei- 
delberg, etc.  Er  schrieb  ein  Werk  über  Farbentechnik  der  Malerei  (Heidelberg 
1829),  hat  Einiges  in  Wacbsfarben  gemalt  und  radierte  eine  Folge  Landschaften 
am  Rhein,  sowie  den  Studententumult  in  Jena  1792. 

Boux,  Jaeqnes  Louis,  gen.  Browne.  Maler,  geb.  16.  Sept.  1824  in  Bordeaux, 
Schüler  tou  Belloc,  C.  Roqueplan  nna  der  £cole  des  beaux-arts  zu  Paris,  wo 
er  sich  niederliess.    Er  malte  Pferde,  Hunde  und  Katzen,  später  Bildnisse« 

Rovx,  Julien.  Bildhauer,  geb.  28.  Juli  1836  in  Saint  Michel  de  Ghaisne  (Dtfp. 
Maine-et-Loire),  Schüler  des  Abbd  Choyer  in  Angers  und  Jouffroy  in  Paris; 
auch  in  Italien  weitergebildet.  Er  schuf  hauptsächlidi  Marmorbüsten  und  Bronze- 
medaillons; auch  eine  Statue  Die  Komödie  (1874),  etc.  Das  Mus.  zu  Angers  besitzt 
Ton  ihm  eine  Büste  Linn^^s,  der  Marsdiallsaal  in  den  Toilerien  die  des  A.  de  Colbert 

Ronx,  Louis  Prosper,  Bialer,  geb.  13.  Febr.  1817  in  Paris,  Schüler  von 
Delaroche.  1839  gewann  er  den  2.  Rodipreis.  Von  ihm  Rembrandts  Atelier, 
(Akad.  St.  Petersburg),  Der  junge  Linnä  und  2  A.  (Gal.  Rayen^,  Berlin),  8.  Rochus 
(1846  Luxem bourg-Mu8.)>  14  Kreuzesstationen  (St.  Madeleine  in  Ronen),  etc.,  auch 
Tiele  Bildnisse.  Med.  3.  Kl.  1846,  2.  Kl.  1857,  1859.  —  Von  einem  Pierre  B. 
besitzt  das  Mus.  Versailles  zwei  Seegefechtstücke. 

Bonx,  Marie  Gnillaiime  C,  a.  Le  Boux. 

Borere,  Giofannl  Mauro,  gen.  FiammingThino  (auch  Gian  Manro  Bossetti), 
Maler  nnd  Kupferstecher,  geb.  1570  in  Mailand,  aber  vlämischer  Abstammung, 
t  1640,  Schüler  von  den  Procaccini.  Von  ihm  besitzt  die  Gal.  zu  Parma  eine 
Geisselung  Christi  und  eine  Skizze  hierzu,  die  Kirche  S.  Anselo  zu  Mailand  ein 
Letztes  Abendmahl.  Er  malte  auch  Schlachtenbilder,  Landschaften  und  Thierstücke. 
R.  hat  auch  dieselben  Themata  radiert.  —  Seine  beiden  Brüder  Gianbattista  B. 
und  Marco  B«,  waren  auch  Maler  und  schufen  z.  Tb.  gemeinschaftlich  mit  ihm  viele 
Fresken  u.  Oelbilder  in  Mailänder  Bauten  und  in  der  Kirche  zu  Dongo  am  Corner  See, 
etc.  —  Ein  GioTanni  Battista  B.  malte  um  1627  in  Turin.  Das  dortige  Franzis- 
kaner-Kloster besitzt  eine  Todesallegorie  auf  ihn.  —  Ein  Girolamo  B«  war  ebenfalla 
um  1626  in  Turin  als  Maler  thätig. 

BoreszanOy  Benedelto  da,  Baumeister  und  Bildhauer,  geb.  1474  (?)  in  Ro- 
▼ezzano  bei  Florenz,  f  1554  (?).  Er  war  zuerst  in  Florenz,  dann  in  London  für 
Heinrich  VIII.,  später  wieder  in  Florenz  thätig,  bis  er  erblindete.*  In  London 
schuf  er  ein  Grabmonument  für  Kardinal  Wolsey,  das  er  nicht  Tollenden  konnte  und 
das  jetzt  nicht  mehr  vorhauden  ist.  Von  seinen  Bauten  nennen  wir  zwei  Kapellen  an 
der  Badia  in  Florenz.  Von  seiner  Plastik  das  Grabmal  des  P.  Soderini  (Chor  der 
Carmine-Kirche),  das  Grabmal  des  0.  Altoviti  (S.  S.  Apostoli),  Kamin  (Mus.  Nazionale), 
Zwei  Marmornischen  (das.),  Kirchthür  too  S.  S.  Apostoli,  desgl.  von  der  Badia, 
Altar  (Sa.  Trinitä),  S.  Johannes  (Dom),  Alle  in  Florenz. 

BoTiale,  8.  Bnbialea. 

BoTigo  daürbino,  Maestro  (Franceseo  Santo  AtoUo)»  Majolika-Maler  des 
16.  Jahrhunderts,  in  seinem  Fach  berühmt  1530—50  arbeitete  er  in  der  Manufaktur 
Fermignano  für  Herzog  Guidobaldo  II.  Ton  Urbino,  ferner  auch  für  Herzog  Ercole  II. 
von  Ferrara.  Von  ihm  Platte  mit  Hero  und  Leander  (1587  Gal.  Modena),  Platte 
mit  Herkules  und  Kakus  (Paris,  Louvre). 

BoYira  y  Brocandel,  Hipölito^  Maler,  geb.  1693  in  Valencia,  f  1765  das. 
in  der  Irrenanstalt.  Wahrscheinlich  Autodidakt,  im  Atelier  des  E.  Munoz  thätig. 
Kam  um  1720  nach  Rom,  wo  er  sich  stark  überarbeitete,  sich  kaum  Zeit  zum  Essen 
und  Schlafen  nahm  und  sich  nie  auskleidete.  Durch  Vermittelung  des  Dominikaner- 
Generals,  dessen  Bildnias  er  gemalt  hatte,  sollte  er  Luis  I.  malen;  doch  zeigten 
sich  Merkmale  geistiger  Störung  bei  ihm.  Er  entfloh  nach  Valencia,  schien  zu  genesen 


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Sowbotham  —  Itoyef.  125 

und  ttbernahm  Fresken  fQr  S.  Lnfs  su  malen,  die  er  auch  Tollendete,  ehe  der 
Irrsinn  wieder  bei  ihm  ausbrach.  Ton  ihm  ausser  rielen  Gopien,  St.  Bartolomeo 
nnd  Yalerian  (8.  Domingo  zu  Valencia),  etc.  Von  seinen  Kupferstichen  nennen  wir 
Bildniss  Riberas,  Zwei  Märtyrer,  S.  Juan  Pemsia  u.  A.  Heilige,  Platten  far  El 
Museo  pittorico  7  Escala  optica  (Madrid  1715—24),  etc. 

Bowbofham,  Thomas  Leesos,  Maler,  geb.  21.  Mai  1823  in  Dublin,  f  30.  Juni 
1875  in  Kensington  (London),  Sohn  und  Schüler  eines  T.  L.  R.,  den  er  im  Amt 
eines  Zeichenlehrers  an  der  Marine-Schnle  zu  New  Gross  abitote.  Er  bereiste 
Wales,  Schottland,  Deutschland,  die  Kormandie  und  Italien.  Er  malte  Landschaften 
und  Ansichten  in  Wasser&rben,  von  denen  fünf  in  das  S.  Kensington  Mus.  geriethen. 

Rowe,  TryihaUy  Maler,  geb.  1856  in  England,  studlrte  an  der  £cole  des 
beaoz-arts  in  Paris,  Hess  sich  spftter  in  Amerika  nieder.  Er  malte  Landschaften  in 
Wasserfarben,  s.  B.  Die  Dorfttrasse,  Der  Park  zu  Nottingham,  Am  Rand  der  Wiese,  etc. 

Bowlandson.  Thomas,  Zeichner  und  Radierer,  geb.  im  Juli  1756  in  London, 
t  22.  April  1827  das.,  Schüler  der  dortigen  Akademie,  zeichnete  schon  Caricaturen 
In  seine  SchulbOcher.  Er  besuchte  den  Continent  öfters,  fing  an  sich  als  Maler 
anssuzeichnen,  als  ihm  eine  grosse  Erbschaft  zufiel,  die  ihn  zum  loderlichen  Lebens- 
wandel verflQhrte.  Er  sass  z.  B.  36  Stunden  ununterbrochen  am  Spielertisch.  Bald 
wurde  er  durch  Noth  gezwungen,  sich  wieder  der  Kunst  zu  widmen  und  warf  sich 
auf  die  Garicatur.  Er  lieferte  meist  leicht  getuschte,  auch  aquarellirte  Federzeich- 
nungen, zuerst  vortrefflich,  sp&ter  in  zu  grosser  Zahl  nnd  sorglos.  Zu  den  besten 
gehören  die  drei  yerschiedenen  «Tours*  des  Dr.  Syntax,  Der  Todtentanz,  Der  Tanz 
des  Lebens,  Illustrationen  zu  den  Werken  Ton  Goldsmith,  Smollett  und  Sterne, 
sowie  für  The  Humonrist,  The  English  Spy  und  andere  Zeitschriften.  S.  Biographie 
▼on  J.  Orego  (2  Bde.,  London  1880). 

Rowse,  Samuel  Woroester,  Maler,  geb.  29.  Jan.  1822  in  Bath  (Maine,  U.  S.  A.). 
Er  war  Autodidakt  und  zeichnete  und  malte  Bildnisse  und  Idealköpfe. 

Roy,  s«  Leroy« 

Roy,  Jean  Bapliste  de,  Maler,  geb.  29.  M&rz  1759  in  Brfissel,  f  7.  Jan. 

1839  das.,  Autodidakt,  durch  Studium  Potters  gebildet  Er  malte  Thierstacke, 
Ton  denen  die  Genter  Akademie  nnd  die  Mus.  in  Brüssel,  Gotha  und  Liechtenstein- 
Wien  je  eins  besitzen.    R.  hat  auch  Mehreres  radiert 

Roybet,  Ferdinand  Yictor  L^on,  Maler  nnd  Radierer,  geb.  11.  (20.?)  April 

1840  in  Uz^  TD^p.  Gard),  Schüler  von  Yibert  an  der  Akademie  zu  Lyon.  Er  wurde 
Prof.  der  Knpmrstechkunst  dieser  Akademie.  Vorher  (1864)  hatte  er  sich  in  Paris 
niedergelassen.  Von  ihm  Rendez-Tous  zur  Jagd  (Gal.  Köln),  Page  mit  Hunden 
(Gal.  Tre^akow,  Moskau),  Der  Liebesantrag,  Das  Blutbad  zu  Nesles,  etc.  Von 
Radierungen  nennen  wir  Zu  spät  fOr  das  Fest,  Die  Henmacherinnen  und  Der 
Schachspieler.    Med.  1866. 

Royen,  Willem  Frederik  xan,  Maler,  geb.  1654  in  Haarlem,  f  1723  in  Berlin. 
1669  wurde  er  Hofmaler  in  Berlin,  wohnte  zunächst  20  Jahre  in  Potsdam,  dann  in 
der  Hauptstadt  selbst,  wo  er  1698  Prof.,  1706  Direktor  der  Akademie  wurde.  R. 
malte  Blumen,  Früchte  nnd  Thiere.  Ein  Bild  von  ihm  befindet  sich  im  Braun- 
schweiger Museum. 

Boyer,  s.  Le  Boyer. 

Boyer,  Adolphe,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1880,  Schüler  der  £cole  des 
beanx-arts  an  der  er  den  Grossen  Rompreis  gewann.  Er  wurde  in  Rom  stark  von 
OTorbeck  beeinflusst  und  schuf  Historien,  z.  B.  für  die  N.  Dame  de  Lorette -Kirche 
and  tSLT  S.  Roch. 

Boiler»  Lodew^k,  Bildhauer,  geb.  2.  Aug.  1798  in  Mecheln,  f  5.  Juni  1868 
in  Amsterdam,  Schüler  der  Akademie  zn  Mecheln  nnd  tou  J.  F.  van  Geel;  auch 
in  Paris  unter  deBaij,  später  1824—28  in  Italien  gebildet  Er  war  in  Amsterdam 
nnd  im  Haag,  wo  er  1884  Hofbildhauer  wurde,  thätlg ;  1887  wurde  er  Direktor  der 
Akademie.  Viele  seiner  Werke  findet  man  in  den  holL  kgl.  Schlössern.  Von  ihm 
Büste  Rembrandts,  Heilige  Familie  (Basrelief),  Erasmus  (Bihliothek,  Haag),  Admiral 
de  Ro^r  (Ylissingen),  Vondel  (Statue,  Amsterdam).  Gr.  Med.  1821,  Niederl.  Löwen- 
Orden  1889,  Mitgl.  des  Niederl.  Instituts. 

Beyer,  Pierre  Alexandre,  Maler,  geb.  1706  (?),  begr.  28.  Dec.  1787.  Er 
war  HofioDaler  der  Königin.  Von  seinen  sechs  Söhnen  waren  Marie  Fran^ols,  Pierre 
Alexandre  und  Henri  Maler,  Francis  Raymond  Bildbauer.  —  Ein  Pierre  B«, 
fielleicht  der  ebengenannte  Sohn,  war  im  letzten  Viertel  des  18,  Jahrhunderts  zu 
London  als  Landschafts-  und  Vedutenmaler  thätig.  ^  1 

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126  ttoymetiwale  —  ftobön«. 

Boyinenwaley  s.  Hariniif  tu  Bomenwale. 

BoyDard,  (Beynard?),  Tinoent,  Maler,  geb.  vor  1630,  f  16$6.  1642  and 
1655  erhielt  er  grössere  Geldbeträge  für  Bildnisse,  die  er  im  Auftrag  der  Königin 
Anna  von  Oesterreich,  als  deren  Hofmaler  er  in  Paris  lebte,  gescLaffeo  hatte. 

Boze^  B.  Liemack^re^  Nicolaes  de« 

Boae,  Jean  Baptlste  de  la,  Bildhauer  und  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb. 
▼or  1650,  f  in  Touloo,  wo  er  Zeit  seines  Lebens  thätig  war.  R.  war  der  bedentendste 
eines  Künslergeschlechts,  dessen  Vertreter  mehrere  Jahrhunderte  lang  in  Toolon 
in  Verbindung  mit  dem  Marine- Amt  als  KQnstler  thätig  waren.  Neben  Füget  arbeitete 
R.  an  einer  Sammlung  von  Zeichnungen  aller  Marinebaaten  Golberts.  Werke  von 
ihm  im  Mus.  zu  Toulon. 

Boze^  Paseal  de  1%  Maler,  geb.  1665  In  Toulon,  f  1785  das.,  Schüler  aeioes 
Vaters  Jean  B.  de  la  R.    Von  ihm  im  Mus.  Marseille  Die  königliche  Galeere. 

Boa^e,  Eunststickerin,  etc.,  geb.  1682  in  Leiden,  f  1682.  Ihre  Arbeiten  sollen 
Oelmalereien  t&uschend  nachgeahmt  haben. 

Bozier,  Jnlea  Charlea«  Maler,  geb.  14.  l^ov.  1821  in  Paris,  f  im  Oct  1882 
in  Versailles,  Schüler  von  Bert  in  und  Delaroche.  Von  ihm  Ufer  der  Seine 
bei  RoUeboise  (1863  Mus.  Nantes),  Umgegend  Ton  Honfleur  (1866  Mus.  La  Rochelle), 
Der  letzte  Wintertag  (1870),  etc.  Er  hat  auch  Einiges  radiert  —  Sein  Sohn  und 
Schüler  Victor  Alexandre  B«,  geb.  in  Paris,  malte  ebenfalls  Landschaften.  Von 
ihm  Waldweg  im  Herbst  (1865),  etc. 

Bozinay,  IstTän  (Stephian),  Baumeister,  geb.  1858  in  Rimabrezö,  Schüler  der 
Berliner  Bau-Akademie,  hierauf  thätig  bei  dem  dortigen  Baumeister  H.  Licht  Von 
ihm  das  Zinshaus  der  ungar.  Staatseisenbahnen  in  Budapest,  Die  Markthalle  am 
Räköczy-Platz  das.,  etc.  R.  stellte  auch  ein  Werk  „Die  Bauten  von  Budapest* 
(100  Blatt)  zusammen. 

Bdzsayy  Emil,  geb.  4.  März  1889  in  Eaachau,  Schüler  Ton  P.  Kauen  in 
München,  meist  aber  Autodidakt.  Er  Hess  sich  in  Pressburg  nieder  und  wurde 
Prof.   am  Gymnasium.    R.  malte  Landschaften  und  Thiere. 

Bostworowski,  Stanialani  Graf,  Maler,  geb.  1856,  f  9.  August  1888  in 
Krakau,  Schüler  der  St  Petersburger  Akademie,  bildete  sich  in  Rom  weiter.  Er  malte 
Genrebilder  und  Landschaften,  z.  B.  Lieder  ohne  Worte  An  den  Ufern  der  Sieniawa. 

Bvbblo»  Lnigiy  Maler,  geb.  yor  1801  in  Rom,  f  1878.  Von  ihm  besitzt  die 
Gal.  zu  Parma  Priam  erbittet  die  Leiche  Hectors  von  AchilL 

Bnb^)  Anguate  Alfred,  Maler,  geb.  1815  in  Paris,  f  18.  April  1899  das., 
Schüler  Ton  Giceri.  Er  wurde  durch  Theaterdecorationen  rühmlichst  bekannt, 
a.  B.  für  die  Oper  Hamlet,  für  Jean  de  Thomeray  (in  der  Comddia  Fran^aise),  femer 
Vorhänge  in  der  grossen  und  der  komischen  Oper  zu  Paris;  auch  Landschaften,  etc. 
Er.  der  Ehrenle^.  1869. 

Bubeia,  s.  BossL 

Buben,  Christoph  Christian,  Maler,  geb.  80.  Nor.  1805  in  Trier,  f  8.  Juli 
1875  in  der  Irrenanstalt  Inzersdorf  bei  Wien,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie 
unter  Cornelius,  auch  io  München  gebildet  1841—52  war  er  Direktor  der 
Prager  Akademie,  1852—72  Direktor  der  Wiener  Akademie.  Er  malte  geschicht- 
liche Darstellungen,  Genrebilder,  etc.  Von  ihm  Sennerin  (Neue  Pinakothek,  München), 
Schlacht  bei  Lipau  (Mus.  Wien),  Altar  (Neue  Gothische  Kirche,  Gastein),  Die  Macht 
des  Glaubens  (Gal.  Leuchtenberg,  St  Petersburg),  etc.;  ferner  Cartons  zu  Glasfenstern 
f&r  die  Kirche  Au-München,  den  Regensburger  Dom,  für  Schloss  Hohenschwangan  (hier 
und  im  Belvedere  auf  dem  Hradschin  zu  Prag  auch  Freiken),  auch  Miniaturen,  etc. 
Gold.  Med.  1864.    Mitglied  der  Akademie  zu  Dresden  und  Wien.    Versch.  Orden. 

Bnben,  Franz  Leo^  Maler,  geb.  16.  Aug.  1842  in  Prag,  Schüler  der  Wiener 
Akademie  und  seines  Vaters  Christian  CR  Auch  in  Italien  gebildet  und  die 
längste  Zeit  in  Venedig  thätig.  Er  malte  Genrebilder,  Bildnisse,  Landschaften  und 
geschichtliche  Scenen.  Von  ihm  Canal  Sa.  Marta  in  Venedig,  8.  Marco  im  Winter, 
Turnier  z.  Zeit  Maximilians  I.,  Die  schöne  Melusine,  etc.  Auch  Aquarelle,  von 
denen  die  Wiener  Mus.  zwei  besitzen.  Päpstl.  Sylyester-Ord.,  Med.  München,  Venedig, 
Wien,  Philadelphia,  Mitgl.  der  venezian.  Akademie. 

Bnbeni  LadTik^  Kupferstecher,  geb.  1818,  f  81.  März  1875  in  Stockholm, 
Mitgl.  der  dortigen  Akademie.  Er  war  in  Schweden  thätig  und  aeine  Arbeiten 
werden  gelobt 

Bnbena,  Petrna  Panlng,  berühmter  Maler,  geb.  28.  Juni  1577  in  Siegen,  f 
80.  Mai  1640  in  Antwerpen,  Schüler  von  T.  Verhaegt  und  A.  Tan^^oort 


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tixihentu  127 

Sonders  aber  von  Otto  van  Veen.  Er  beschlofls  seine  Studien  in  Venedig  durch 
Ck>piren  der  Werke  Barbarellis  und  Ypcellis.  Von  dort  wurde  er  nach  Mantua  als 
Hofmaler  berufen.  Der  Herzog  schickte  ihn  1601  nach  Bom,  um  Bilder  zu  copiren. 
Zwei  Jahre  später  zog  er  fOr  den  Herzog  in  diplomatischen  Diensteo  nach  Spanien. 
Er  malte  dort  für  den  König,  aber  auch  für  seioen  Herzog  Bildnisse  und  Historien. 
1605  ging  er  Ober  Mantua  wieder  nach  Rom.  Dort,  in  Genua,  Mailand,  etc.  war 
er  mit  grossem  Erfolg  tbätig,  als  ihn  die  Kunde  von  der  Krankheit  seiner  Mutter 
nach  Hause  rief;  er  traf  sie  nicht  mehr  am  Leben.  Sogleich  bei  seiner  Rückkehr 
wurde  R.  vom  Erzherzog  Albert  in  Brüssel  hoch  geehrt,  mit  Privilegien  bedacht 
und  bald  zum  Hofmaler  ernannt.  Er  liess  sich  nun  in  Antwerpen  nieder,  heirathete 
die  wohlhabende  Isabella  Braut,  erbte  selbst  und  wurde  so  mit  Aufträgen  über- 
häufty  dass  er  sich  schon  1611  ein  prachtvolles  Haus  mit  einer  Galerie  bauen 
konnte,  das  (aber  im  vorigen  Jahrhundert  etwas  umgebaut)  heute  noch  zu  den 
Sehenswürdigkeiten  der  Stadt  gehört.  Im  selben  Jahr  hatte  er  schon  über  100 
Schüler  zurückweisen  müssen.  In  den  ersten  vier  Jahren  seit  seiner  Rückkehr 
malte  er  die  vier  Hauptwerke,  Anbetung  der  Könige  (jetzt  im  Mus.  Madrid),  Der 
Hdefonso-Altar  (jetzt  im  Mus.  Wien),  Die  £[reuzigung  (jetzt  im  Dom  zu  Antwerpen), 
Die  Kreuzabnahme  (ebenda).  Sehr  bald  mussten  Schüler  einen  Theil  der  Aus- 
führung übernehmen;  doch  wurde  das  immer  schon  bei  Uebernahme  des  Auftrags 
klar  angegeben,  so  z.  B.  bei  den  Deckengemälden  für  die  Antwerpener  Jesuiten- 
kirche (1718  durch  Feuer  verloren  gegangen),  die  R.  erfinden,  v.  Dyck  u.  A.  malen, 
und  R.  nur  eigenhändig  vollenden  sollte.  1620—25  malte  er  für  die  ehemal.  Galerie 
des  Pal.  Luzembourg  einen  Cyclus  Bilder  aus  dem  Leben  der  Maria  von  Medici 
O'etzt  im  Louvre,  Paris).  Seit  1620  ungefähr  befasste  sich  Rubens  mit  diplomatischen 
Angelegenheiten,  erst  inoffiziell,  später,  nachdem  er  1628  vom  König  von  Spanien 
herbeigeholt  worden  war,  als  Secretair  des  Geh.  Raths  der  Niederlande.  1680 
wurde  auf  Grund  seiner  Vorarbeiten  der  Friede  zwischen  England  und  Spanien 
geschlossen;  in  demselben  Jahr  war  R.  zum  Ritter  geschlagen  worden.  In  Madrid 
sowohl  als  in  London,  war  R.  auch  künstlerisch  thätig  und  erlangte  hierdurch  die 
grössten  Ehren.  In  London  hatte  er  für  Karl  I.  dessen  Bildniss  und  neun  andere  Ge- 
mälde gemalt  und  die  Deckenfresken  für  das  Banqueting-Hall,  vor  dem  der  unglück- 
liche König  später  enthauptet  werden  sollte,  entworfen.  1626  war  R.'s  erste  Frau 
gestorben;  1680  heiratbete  er  die  16jährige  Helene  Fourment,  ein  Bild  von  schöner 
Gesundheit,  die  in  allen  denkbaren  Arten  zu  malen  er  nie  ermüdete.  So  völlig 
kam  sie  seinem  Ideal  nahe,  dass  man  ihr  Bildniss  in  Figuren  zu  ersehen  meint, 
die  R.  malte,  ehe  sie  nur  geboren  war!  1631  widmete  sich  Rubens  abermals  diplo- 
matischen Angelegenheiten,  die  aber  nicht,  wie  gehofft,  verliefen  und  ihm  viel  Un- 
annehmlichkeiten sowie  Sorgen  schufen.  Dies  und  das  Podagra  haben  seine  male- 
rische Tbätigkeit  in  den  letzten  Jahren  sehr  beeinträchtigt,  doch  sind  gerade  die 
Arbeiten  der  letzten  Periode,  wenn  auch  minder  zahlreich,  vortrefflich  und  bedeutend. 
Seine  letzten  Tage  verlebte  er  im  Schloss  Steen,  das  er  sich  1635  gekauft  hatte. 
R.  ist  die  glänzendste,  wenn  nicht  die  bedeutendste  Erscheinung  unter  den  nordischen 
Malern  und  wegen  seiner  derben,  urwüchsigen  Kraft,  sowie  wegen  seines  frischen, 
leuchtenden  Colorits  berühmt.  In  der  letzten  Periode  bedient  er  sich  eines  genialen, 
pastosen  Farbenauftrags.  Er  ist  ein  universeller  Geist,  der  alle  Gebiete  beherrscht; 
eine  seiner  grossen  Leistungen  ist  die  Schaffung  der  modernen  Landschaftsmalerei; 
am  prachtvollsten  äussert  sich  seine  Kunst  vielleicht  in  den  mythologisch -klassischen 
Gemälden  und  den  Bildnissen.  Ueber  2200  Gemälde,  z.  Th.  grossen  Umfanges, 
entstanden  in  seinem  Atelier.  Einige  wenige  der  schönsten  sind  der  Kindermord 
(München),  Mfleager  und  Atalanta  (das.),  Die  Amazonenschlacht  (das.),  Schäferscene 
(das.),  Selbstbildniss  mit  I.  Braut  (das.),  Spaziergang  im  Garten  (das.)»  Helene  Four- 
ment (4  mal  das.).  Die  Söhne  des  Künstlers  ^resden  und  Wien),  S.  Hieronymus 
(Dresden),  Liebesgarten  (Dresden  und  Madrid),  ül.  Gäcilia  (Berlin),  Andromeda  (das.), 
Bildniss  der  Helene  Fourment  (St  Petersburg).  Fast  jede  öffentliche  Galerie  besitzt 
Gemälde  von  ihm,  die  meisten  in  München,  Wien,  Madrid  und  St.  Petersburg; 
Antwerpen  hat  in  den  Sammlungen  und  Kirchen  allein  etwa  100.  R.  schuf  auch  Ent- 
würfe zu  Teppichen,  viele  Omamentzeichnangen  und  einige  Illustrationen  für  Plantin- 
Moretus.  Es  steht  nicht  fest,  ob  er  selbst  gestochen  hat,  doch  wird  ihm  eine 
Hl.  Catharina  mit  ziemlicher  Sicherheit  zugeschrieben.  Jedenfalls  bildete  er  eine 
grosse  Schule  von  Stechern  (darunter  Yorsterman  und  Pontius),  die  seine  Werke  in 
seinem  Auftrag  vervielfältigten  und  von  ihm  beaufsichtigt  wurden.  Seine  Briefe 
gaben    Gachet    (Brüssel»    1840)    französisch,     Sainsbury     (London    ISöä^englisch 

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128  RttberÜB  -  Radd. 

nnd  Rosenberg  (Leipzig  1881)  deatch  heraas.  Von  Biographien,  etc.  nennen  wir  Van 
Hasselt  (Brassel  1840),  Waagen  (London  1840),  Dnmortier  (Brüssel  1861/62),  G^nard 
(Antwerpen  1877),  Eett  (London  1882),  Michiels  (Paris  1877),  Burckhardt  (Basel  1898). 
SchneeToogt  rerfasste  (Haarlem  187S)  ein  Verseicbniss  der  nach  R.  gestochenen 
Blfttter  und  M.  Rooses  gab  sein  Werk  in  4  Binden  (Antwerpen  1886—90)  heraus. 

Robertls,  s.  Oraiidl,  Ereole  de'Bobertl. 

Rnblales;  Pedro,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Estremadura,  f  nach 
1559  in  Rom,  Schaler  Ton  F.  Salviati.  Er  war  meist  in  Rom  und  Florenz  th&tig 
nnd  hat  seinen  Lehrer,  sowie  G.  Vasari  bei  manchen  ihrer  Arbeiten  unterstutzt, 
I.  B.  den  Letzteren  bei  Fresken  im  Farnese-Palast.  In  S.  Spirito  zu  Rom  malte  er 
eine  Bekehrung  Pauli. 

Bnbln,  HIppoljte,  Bildhauer,  geb.  10.  Mai  1880  in  Grenoble  (D^.  Is^re). 
Von  ihm  Bildniss  von  Mounier  (fflr  die  Prftfektnr  zu  Grenoble),  Heilige  Familie 
(Marmorbasrelief,  Karthänserkloster  das.),  Schamhaftigkeit  und  Koketterie  (1864),  etc. 

Bnbino,  Salyatore,  Maler  und  Bildbauer,  geb.  1847  in  Salemi  (Sizilien), 
Schfiler  der  Akademie  zu  Palermo  unter  S.  Lo  Forte  und  von  Morelli  in  Neapel, 
nachdem  er  als  Wunderkind  GemeindeunterstQtzung  erreicht  hatte.  Er  malte  und 
modellirte  Bildnisse,  Phantasieköpfe,  eine  Statue  „La  Fioraia',  etc. 

Bablnstein,  (Robensteln)  Blebenstein),  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  um 
1768  in  London.  Er  war  l&ngere  Zeit  in  England  th&tig,  malte  Stillleben  und  Bild- 
nisse, besonders  aber  die  Kleider  auf  Bildnissen  anderer  Meister. 

RnblOy  Antonio,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1653,  Schfiler  von  A.  Piearro. 
Er  wurde  Maler  des  Kapitels  zu  Toledo.  —  Ein  Felipe  U.,  thfttig  um  1765 
in  Valencia,  baute  dort  das  Zollhaus  und  war  Direktor  der  Akademie  daselbst.  — 
Ein  Lnigi  R.  malte  zwischen  1828  und  1870  Historien,  Genrebilder,  etc.  nnd  wurde 
Prof.  an  der  Florentiner  Akademie. 

Bnbira,  Andres  de^  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Escacena  del  Campo, 
t  19.  Febr.  1760  (1790?)  in  Sevilla,  Schüler  von  D.  Martinez  und  F.  Vieira, 
den  er  nach  Lissabon  begleitete.  Er  malte  in  der  H.  Sakramentskapelle  des 
Collegiums  8.  Salvador,  im  Coli.  S.  Alberto  und  im  Kreuzgang  des  Klosters  del 
Carmen  Calzado.    Ferner  schuf  er  auch  Küchenstflcke  und  Bambocciaden. 

Rnbira,  Jos^  de.  Maler,  geb.  1747  in  Sevilla,  f  1787,  Sohn  nnd  Schfiler  des 
Andres  de  R.    Er  anmte  Murillo  gut  nach. 

RnokeU)  fflldebrandi  Mfinzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  f  29.  Juni  1598. 
1588  war  er  vom  Landgrafen  zum  Mfinzmeister  in  Marburg  (Hessen)  ernannt 
worden. 

Rnckstnbl,  F.  W.,  Bildhauer,  geb.  22.  Mai  1858  in  Breitenbach  (Elsass).  Er 
kam  1855  nach  Amerika,  modellirte  und  schnitzte  von  Kindheit  an,  musste  aber 
erst  im  Geschftft  thätig  sein,  ehe  er  mit  82  Jahren  sich  ganz  der  Kunst  widmen 
konnte.  Nun  studirte  er  mit  Unterbrechungen  7  Jahre  in  Paris  an  der  l^cole  des 
beauz-arts unter  Boulanger,Lef6vre,Theo.Tholenaar  und  A.  Merci^,  bildete 
sich  später  auf  Reisen  weiter  aus  und  Hess  sich  in  New- York  nieder.  Von  ihm 
Der  Abend  (Marmorstatue^  New-York,  Museum),  Spielender  Merkur  (Bronzegruppe, 
auf  dem  Portlandplace  in  St.  Louis),  Goethe,  Macaulay  und  Franklin,  (Bfisten, 
Bibliothek  zu  Washington),  Monument  Patrick  Gilmore's  (Madison  Square,  New- 
York),  Kriegermonument  (Jamaica,  Long  Island).    Gold.  Med.  Chicago  1898. 

Rnektäsehel,  Emil  Richard,  Maler,  geb.  11.  Juli  1868  in  Dresden,  Schfiler 
der  dortigen  Akademie,  weitergebildet  in  Karlsruhe  unter  G.  Ritter  und  auf 
Reisen  nach  Holland,  München,  Tirol,  etc.  1891  Hess  er  sich  in  Berlin  nieder.  Er 
malte  Bildnisse,  hat  auch  viele  Zeichnungen  ffir  «Dorfbarbier",  «Gartenlaube*', 
^Bazaar"  etc.,  geliefert 

Rncs,  Lambert»  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  9.  Jan.  1697  in  Prag,  wo  er 
thälig  gewesen  war. 

Rodanx.  Edmond  Adolphe,  Maler  und  Radierer,  geb.  1840.  Von  seinen  Blättern 
nennen  wir  Itlustrationsfolgen  zu  Sands  ^La  mare  au  diable*  Nervals  .Sjlvie", 
Fabres  „L'Abb^  Tigrane",  Gelegenheitsblätter,  einige  Titel,  Vignetten,  etc. 

Rndd.  Jan  Bmno,  Baumeister  nnd  Kupferstecher,  geb.  13.  Dec.  1792  zu  Brftgge 
als  Sohn  eines  Engländers,  f  nach  1829,  Schüler  der  Brflgger  Akademie.  1830  wurde 
er  Leiter  der  öffentlichen  Bauten  nnd  Professor  der  Akademie  zu  Brfigge.  Er  schuf 
dort  den  Konzertsaal,  verschiedene  Brunnen,  Altäre  und  Beichtgestfihl,  etc.  1824—30 
erschienen  4  Lieferungen  seines  grossen  Werkes  (mit  eigenhändigen  Stichen)  fiber 
die  Brflgger  Baudenkmale  des  14.-17.  Jahrhunderts.  r^r^r^^]r^ 

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tüadier  —  ttficker.  129 

Endder,  Isidorei  Bildhauer,  geb.  1855,  th&tig  in  Belgien.  Das  Museam  zu 
Antwerpen  besitzt  von  ihm  die  Marmorgruppe  „Das  Nest*. 

Bndder,  Louis  HeDrjde,  Maler  und  Lithograph,  geb.  17.  Oct.  1807  in  Paris, 
t  1886  (?),  Schfller  von  Gros  und  G  ha  riet  und  der  Ecole  des  beauz-arts.  Er 
malte  Bildnisse,  Historien  und  Genrebilder,  z.  B.  Nicolas  Flamel  Alchemist  des 
XV.  Jahrhunderts  (Mus.  Luxembourg),  Ecce  Homo  (1865  Mus.  Saint  £tienne),  Bild- 
niss  des  Historikers  E.  Pasquier  (Mus.  Versailles).  B.  hat  viele  decorative  Decken- 
nnd  Wandgemälde  fQr  Amerika  geschaffen,  ferner  40  Bl&tter  für  Soltykows  «Vojage 
dans  rinde"  und  808  Bl&tter  zu  Gu^iers  „Anatomie  compar^e*  lithographirt.  M^. 
8.  Kl.  1840,   2.  Kl.  1848,  Er.  d.  Ehrenl.  1868. 

Bvde,  Fran^oia,  Bildhauer,  geb.  4.  Jan.  1784  in  Dijon  (D^p.  Göte-d*Or),  f 
8.  Not.  1855  in  Paris,  Schüler  von  Devosge  und  Gartellier.  1812  erhielt  er  den 
1.  gr.  Rompreis  auf  Grund  seines  „Arist  beklagt  den  Verlust  seiner  Bienen*.  Bis  zu 
seinem  16.  Jahre  arbeitete  er  in  der  Werkstatt  seines  Vaters,  der  Pfannenschmied 
war.  1804  führte  er  die  Büste  Monniers  im  Auftrag  Fremiets  aus,  der  ihn  sehr 
protegirte  und  ihn  andern  einflussreichen  Künstlern  empfahl.  Von  ihm  La  Peyrouse 
(1881  Marmorbflste,  Marine  Mus.),  David  (desgl.,  Mus.  Louvre),  Neapolitanischer 
Fischer  (1855  Marmor,  ebenda),  Merkur  seine  Flflgelschuhe  befestigend  (1855  Bronze, 
ebenda),  Jeanne  d'Arc  (Marmorstatne  1852,  Mus.  ebenda^,  Der  Gekreuzigte  (Marmor- 
büste, ebenda),  Louis  d'Armagnac  u.  A.  (Mus.  Versailles),  Hebe  mit  dem  Adler 
Jupiters  (Mus.  Dgon),  Fran^ois  Devosge  (Marmorbüste,  ebenda);  A.  in  den  Mus.  Ronen, 
i|i  der  Kirche  Saint  Gervais,  der  Madeleine,  ferner  Grabdenkm&ler,  etc.  Gr.  Ehrenmed. 
1855,  Er.  d.  Ehrenleg.  1883.  Seine  Biographie  etc.  von  M.  Legrand  (Paris  1856), 
C.  Poisot  (1857). 

Bude,  Sophie,  geb.  Fr^miet,  Malerin,  geb.  20.  Juni  1797  in  Dijon  (D^p.  C5te 
d'Or),  t  4.  Dec.  1867  in  Paris,  Schülerin  von  Devosge  und  L.  David,  Gattin  des 
Francis  R.  Sie  hielt  sich  eine  Zeit  lang  in  Belgien  auf.  Von  ihr  Der  Schlaf  d^ 
Jungfrau  (1881  Mus.  D^oo),  Die  Herzogin  von  Bonrgogne  an  den  Thoren  von  Brügge 
(ebenda  1841),  Glaube,  Liebe,  Hoffnung  (1857  Kapelle  zu  Mont-Saint-Michel),  Bild- 
nisse, etc.  Sie  hat  auch  mehrere  Bilder  von  L.  David  copirt,  die  er  dann  signirte. 
Med.  2.  Kl.  1828. 

Bndolfy  Sanmely  Maler,  geb.  1639,  f  1718.  Er  war  in  Erlangen  und  Nürnberg 
th&tig  und  malte  Bildnisse. 

Bvdolfl,  Claudio,  s.  Bidolfl. 

Badolpb,  Frledrieli  Gotthelf  Ferdinand,  Lithograph,  geb.  16.  Juli  181$ 
in  Meissen,  war  dort  ansässig.  Er  war  Schüler  von  Julius  Steinmetz  und  hat 
u.  A.  nach  A.  L.  Richter  lithographirt. 

Bndolpli  van  Antwerpen,  Maler  des  16.  Jahrhunderts.  1558  malte  er  einen 
Altar  für  die  Viktorskirche  in  Xanten. 

Bvdolphly  Johann  Georg,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Brakel  (West- 
phalen),  f  80.  April  1693  das.  Er  war  für  den  Fürstbischof  Fürstenberg  th&tig, 
malt6  Alt&re  für  Kirchen  zu  Paderborn,  Allegorien,  etc. 

Bndow,  Gnatav  Lndwig,  Maler,  geb.  29.  Mai  1850  in  Merseburg,  Schüler  von 
J.  Hühner  an  der  Dresdner  Akademie.  Er  malte  Bildnisse  und  geschichtliche 
Genrescenen.    Sein  Selbstbildniss  besitzt  die  Gal.  zu  Dresden.    Gold.  Med.  1878. 

Bne,  s.  anch  Straeten« 

Bne,  Abraham  de  la,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  30.  Mai  1647  in  Frank- 
furt a.  M.,  wo  er  th&tig  War.  Er  war  durch  Studium  der  Werke  von  Rubens  ge- 
bildet.   In  Frankfurt  findet  man  Die  Grossmuth  Scipios,  1682,  von  ihm. 

Bne,  Liilnaka  A.  Z.  de,  u.  Mirbel. 

Bne,  Lonis  F^Ux  de  la,  Bildhauer,  geb.  1720  (?)  in  Parb,  f  1765  das.,  Bruder 
des  Philibert  B.  de  la  R.  Er  hat  sechs  Bacchanale  radiert.  Von  ihm  besitzt  das 
Mnseum  zu  Besannen  drei  Zeichnungen  und  Ziervasen. 

Bne,  Philibert  Benott  de  la,  Maler  und  Radierer,  geb.  1718  in  Paris,  1 1768, 
Schüler  von  Parrocel,  in  dessen  Weise  er  Schlachtenstücke  mit  dem  Pinsel  und 
der  Nadel  schuf.  Von  ihm  ferner  Landschaften,  Genrebilder  und  Bildnisse.  Dag 
Mus.  zu  Orleans  besitzt  sechs  Feder-  und  Tuschzeichnungen  von  ihm. 

Bieker,  Carl,  Holzschneider,  geb.  10.  April  1846  in  Wien.  Er  arbeitete  mit 
A.  Günther  zusammen.  Von  ihnen  Schule  von' Athen,  gez.  von  J.  Schöobrunner 
nach  R.  Santi,  Disputa  (ebenso),  Die  tiburtinische  Sibylle  (nach  L.  Cranach),  etc. 

Bidisflhll,  Jakob  Lorena,  Maler,  geb.  18.  Oct.  1885  in  Sennwald  (St.  Gallen), 
lernte  in  der  Bleuler'schen  Kunstanstalt  in  Schloss  Laufen,  in  der  er  mehrere  Jahre 

AUgemeines  Kfinstler-Lezicon.    3.  Aufl.    4.  Band.  Digitized  byGoO^lC 


iSÖ  tlQdbflhli  —  Ragendas. 

th&tig  blieb,  dann  beim  Kupferstecher  Hofmeister  io  Dflsseidorf,  endlich  Ton 
M.  Lieb  (Munkacsy)  beeinflusst  Er  schuf  eine  Zeit  lang  als  Kupferstecher  in 
Deutschland,  von  1861  auf  acht  Jahre  in  Lenzburg,  yon  da  ab  bis  1870/71  in  BaseL 
Infolge  des  deutsch-französischen  Krieges  hatte  er  mit  von  ihm  yerlegten  Werken 
Verluste,  und  legte  sich  fortan  ganz  auf  die  Malerei.  R.  malte  romantische  Parka, 
Waldlandschaften,  etc.  Von  ihm  Waldeinsamkeit,  Verlassen,  Alpenglflhen,  Die 
Quelle,  etc.  Zwei  seiner  Gemälde  besitzt  das  Mus.  zu  Basel,  zwei  weitere  das.  zu 
Bern;  A.  in  St  Gallen  und  Mainz.  Med.  8.  Kl.  Melbourne,  1.  Kl.  Paris,  gr.  gold. 
Med.  Florenz  1888,  etc. 

Bttdisühll,  Trangott  Hermann,  Maler,  geb.  10.  Juni  1864  in  Lenzbarg  (Ganton 
Aargau),  Schfller  seines  Vaters  in  Basel  und  von  der  Karlsruher  Kunstschule.  Er 
Hess  sich  in  Stuttgart  nieder  und  malte  Bildnisse,  Genrebilder  und  Landschaften, 
z.  B.  Das  Terlassene  Schloss,  Abondonata,  Iphigenie,  etc. 

Bnhling,  Wilhelm,  Maler,  geb.  1828  (?),  f  25.  Jan.  1886.  Er  lebte  in  Berlin  and 
malte  Landschaften. 

Rnel,  Gabriel  de,  Maler  des  17.  Jahrhundert«,  f  24.  Dec.  1641.  Er  war  meist 
in  Granada  th&tig   und  wurde  1681  amtlicher  Maler  der  Kathedrale  von  Toledo. 

Bnel,  Jan  Baptist  de,  Maler,  geb.  1634  (n.  A.  1606)  in  Antwerpen,  f  1680 
(1685?,  1715?),  Schüler  von  Jan  Thomas  van  Yperen  in  Mainz,  wohin  er  als 
cburfürstl.  Sänger  gelangt  war.  Er  war  sp&ter  in  WQrzburg  thätig,  wo  er  Historien 
und  Bildnisse  malte.  Die  Schleissheimer  Gal.  besitzt  von  ihm  das  Bildniss  Dembachs 
Bischofs  von  WOrzburg,  das  Mus.  zu  Gotha  eine  Madonna  (1678). 

Bneland,  F.  (Wolfgang?),  Muthmasslicher  Käme  eines  Monogrammisten  RF, 
der  um  1490  th&tig  war  und  von  dem  die  Wiener  Mus.  vier  Passionsdarstellungen 
besitzen.  Andere  in  der  Marienkirche  zu  Gross-Gmain  bei  Reichenhall  und  im  Stift 
Klostemeuburg  bei  Wien. 

Bndand.  Marina  geb.  Dorfmeister,  Kunststickerin,  geb.  1738  in  Wien,  f 
nach  1778.  Sie  war  Lehrerin  der  Gemahlin  Franz  IL;  viele  ihrer  Arbeiten  kamen 
nach  Russland.  Sie  schuf  besonders  historische  Darstellungen  aaf  Teppiche, 
Tapeten,  etc. 

Bnelle,  Clande  de  la,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  als  lothringischer 
Hofmaler  um  1611  in  Nancy.  Er  entwarf  Staatsactionen,  Leichenbeg&ngnisse,  etc., 
die  nach  seiner  Zeichnung  von  Fr.  Brentel  radiert  wurden. 

Bnemann,  Wilhelm  Ton,  Bildhauer,  geb.  11.  Nov.  1850  in  Hannover,  Schfller 
der  Mflnchencr  Akademie  und  von  WagmQller,  dessen  Liebigdenkmal  er  vollendete. 
1887  wurde  er  Professor  an  der  Münchener  Akademie.  Von  ihm  Brunnen  (Lindau), 
desgl.  (Landau),  Gruppe  der  Siegesgöttin  (Bayrisches  Denkmal,  WOrth),  Rflckert- 
denkmal  (Schweinfurt),  Ohm  (Statue,  Manchen),  Wilhelm  I.  Denkmal  (Stuttgart), 
desgl.  (Heilbronn),  Venus  (Statuette),  Bildnissbflsten,  Grabdenkm&ler,  etc.  Gold.  Med. 
München  1892. 

Bnempler,  Johann  Wilhelm,  Maler,  geb.  28.  Juni  1824  in  Frankfurt  a.  M., 
Schfller  des  St&derschen  Instituts  das.  Er  bereiste  Sflddeutschland  (Manchen,  Wien) 
und  kam  auch  nach  Amerika.  Er  malte  Landschaften,  Thiere  and  Bildnisse,  and 
war  in  Prankfurt  a.  M.  th&tig. 

«net,  Claude  de,  s.  Dornet,  Clande. 
net,  Lonis,  Radierer,  geb.  1861  in  Paris,  Schfller  vonLerat  undMaielle. 
Er  radierte  nach  Beutet  de  Monvel,  Flandrin,  Lawrence,  Meissonier,  etc.,  auch  eine 
Thür  nach  Luca  della  Robbia,  und  Illustrationen  su  Manon  Lescault,  Uernani,  a.  A.  m. 

Bnetger,  Christian,  Bildhauer,  geb.  12.  Jan.  1821  in  Köln  a.  Rh.,  f  8.  Oct 
1846  in  Bensberg  bei  Köln,  Schfller  von  Schwanthaler  in  Mflnchen. 

Bnf,  Heinrieh,  Bildhauer,  geb.  1825,  t  im  Juni  1888  durch  Selbstmord.  Von 
ihm  Einderengel  mit  Blumenkorb,  Statuette  Halms,  desgl.  E.  v.  Blazers,  Der  Minne- 
sänger, Die  Reliefs  Nacht  und  Morgen,  etc. 

Bnfer,  Jaeob,  Bildschnitzer  des  16.  Jahrhunderts.  1522—24  fertigte  er  mit 
Heinrich  Seewagen  das  schöne  Chorgestflhl  im  Mflnster  au  Bern. 

Baff,  Margaret,  Malerin,  geb.  1847  in  Philadelphia,  stodirte  das.  and  in  Paria. 
Sie  Hess  sich  in  ihrer  Vaterstadt  nieder. 

Bngar,  Jenny  S«.  Malerin,  geb.  1867  in  Galesburg  (111.  ü.  S.  A.),  Schfllerin 
von  F.  W.  Freer  und  den  Kunstschulen  von  Chicago  und  New-Tork.  Th&tig  in 
ihrer  Vaterstadt.    Sie  malte  Blumen. 

Bngendas,  Georg  Philipp,  Maler,  geb.  27.  Nov.  1666  in  Augsburg,  f  19.  Mai  1742 
das.,  Schaler  von  J.  Fischer,  durch  Studium  der  Werke  J.  Courtois',  Lembkea 


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Rugendas  —  ttuliieite.  I8l 

nndTempestae  weitergebildet  Er  wurde  einer  der  angeBehensten  Schlachtenmaler. 
Nachdem  er  eine  Studienreise  nach  Venedig  und  Rom  gemacht  hatte,  kehrte  er  1695 
in  die  Vaterstadt  zurück,  wo  ihm  die  Belagerung  Gelegenheit  gab,  Vorwürfe  zu 
sehen,  die  er  mit  eigener  Lebensgefahr  kanstlerisch  festhielt.  Er  wurde  Direktor 
der  Attgsburger  Akademie.  Dieselben  Vorwürfe,  die  er  malte,  daneben  auch  Jagd- 
und  ThierstOcke,  hat  R.  auch  geschabt  und  radiert.  Er  schuf  Ober  40  Schabkunst- 
bl&tter  und  über  80  Radierungen,  darunter  die  Folge  .Capricci".  Von  ihm  Auf  dem 
Schlachtfeld  (6al.  Dresden),  Acht  Schlachtenbilder  (Hampton  Court  Gal.),  neun  desgl. 
(Mus.  Braunschweig);  Andere  in  den  Gal.  zu  Augsburg,  Bamberg,  Basel,  Bern, 
Christiania,  Copenhagen  (Moltke-Sammlung),  Donaueschingen,  Königsberg,  Schleiss- 
heim,  Schwerin,  Stockholm,  Stuttgart,  Wien  (Schönbrunn  und  Liechtenstein),  etc. 

BngendaS)  Georg  Philipp  d*  J.,  Kupferstecher,  geb.  1701,  f  1774,  Sohn  und 
wahrscheinlich  Schulet'  des  Georg  P.  R.  d.  Ae.  Er  schabte  u.  A.  Die  Kreuzigung 
(nach  Herz),  Halt  bei  der  Schenke,  u.  v.  A.  (nach  Georg  P.  R.  d.  Ae.),  etc. 

Rngendas«  Jeremias  Gottlob.  Kupferstecher,  geb.  1710,  f  1774,  Sohn  und 
wahrscheinlich  Schüler  des  Georg  P.  R.  d.  Ae.  Von  ihm  ungef&hr  40  Blatt,  nach 
Eichler,  Preissler,  Reni,  Ribera,  Treyisani,  etc. 

BogendaS)  (Johann)  Christian,  Kupferstecher,  geb.  1708,  f  1781  in  Augsburg, 
Schüler  seines  Vaters  Georg  P.  R.  d.  Ae.  und  von  B.  Probst.  Er  schabte  nach 
dessen  Erfindung  etwa  60  Blatt,  und  hat  ungefähr  80  Originalradierungen,  auch 
Clairobscurs  gefertigt. 

BngendaS)  Johann  Lorenz,  Maler,  geh  1775  in  Augsburg,  f  19.  Dec.  1826, 
Urenkel  des  Georg  P.  R.  d.  Ae.  Er  war  Prof.  in  Augsburg  und  Direktor  der 
Zeichenschule  das.  Von  ihm  Tuschzeichnungen  der  Schlachten  von  Marengo,  Austerlitz, 
Zürich,  etc.  Er  hat  auch  einige  Bildnisse,  ein  Dutzend  Schlachten,  Jagdstücke,  etc. 
auf  das  Kupfer  gebracht. 

Bngendas,  Joliann  Moritz,  Maler  und  Lithograph,  geb.  29.  Mftrz  1802  in 
Augsburg,  f  29.  Mai  1858  in  Weilheim  a.  T.  (Württemberg^  Schüler  you  A.  Adam 
und  Quaglio  an  der  Münchener  Akademie,  Sohn  des  Joh.  Lorenz  R.  1821  unter- 
nahm er  eine  längere  Reise  nach  Brasilien,  besuchte  dann  Italien,  und  reiste  1881—47 
durch  ganz  Mittel-  und  Südamerika.  Seine  Sammlung  Ton  3353  ethnographischen, 
landschaftlichen  etc.  Skizzen  gelangten  gegen  eine  Leibrente  in  das  Münchener 
Kupferstich-Kabinet.  1825  hatte  er  schon  ein  Werk  mit  100  eigenhändigen  Ab- 
bildungen über  seine  erste  Brasilien-Reise  erscheinen  lassen.  R.'8  sehr  grosser  Stein- 
druck „Brasilianischer  Urwald**  verdient  Erwähnung.  Sein  unToUendetes  Oelbild, 
Columbus  entdeckt  Amerika,  gelangte  in  die  Müncbener  Neue  Pinakothek. 

Rvjggerij  Ferdinande.  Maler,  geb.  1881  in  Neapel,  Schüler  von  D.  Caldara 
an  der  Akadrmie  das.  Er  lebte  zwei  Jahre  lang  in  Paris  und  malte  geschichtliche 
Genrebilder,  Bildnisse  etc.,  z.  B.  Columbus  am  spanischen  Hof,  Pergoleses  letzte 
Stunde,  Tartinis  Traum,  Mittag  auf  dem  Lande,  etc.   Gold.  Med.,  Ital.  Kronen-Orden. 

Bnggerl,  |[Bvggierl)y  Gnlde^  Maler  und  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts, 
thätig  um  1550  in  Bologna,  Schüler  des  F.  Raibolini.  Mit  Primaticcio  ging  er  nach 
Fontainebleau,  um  dort  zu  malen.  Er  hat  nach  Primaticcio  (Alexander,  Vulkan  und 
Cyelopen,  etc.)  und  nach  eigener  Zeichnung  (Ornamente,  Einzelfiguren,  etc.)  gestochen, 
doch  steht  sein  Werk  noch  nicht  fest. 

Bngiri^rl»  GIoTanni  Battizta^  gen.  del  Geszi,  Maler,  geb.  1606  in  Bologna, 
t  1640  in  Rom,  Schüler  vonZampieri  und  von  F.  Gessi.  Er  unterstützte  letzteren 
bei  Werken  in  Bologna  und  Neapel.  In  Rom  hat  er  auch  für  den  Marchese 
GiuBtiniani  gemalt.  Die  S.  Barbazianokirche  seiner  Vaterstadt  erhielt  3  Altar- 
gemälde von  ihm.  —  Sein  Bruder  Ereole  B.  ahmte  F.  Gessi  trefflich  nach.  Von 
ihm  Tod  des  Hl.  Joseph  (S.  Cristina  di  Pietralata,  Bologna),  Madonna  mit  Hl. 
(Servikirche  das.),  etc.  —  Ein  Ferdinande  B»,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts, 
baute  1786  das  vorzügliche  Innere  von  S.  Felidtä  zu  Florenz  und  stach  mehrere 
architektonische  Platten. 

Bnggierl^  Girolamo,  Maler,  geb.  1662  in  Vicenza,  f  1717.  Er  malte  Land- 
schaften, sowie  Schlachtenstflcke  und  war  in  Verona  thätig. 

Bnhlerre,  Edme  Jean,  Kupferstecher,  geb.  29.  Dec.  1789  in  Paris,  f  nach  1836, 
Schüler  von  Boutrois,  Malbeste  und  der£cole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Ariost 
nnd  die  Räuber  (1827),  Dals  (1831),  Heinrich  IV.  bei  Micbau  (nach  Menjaud);  Andere 
nach  V.  Adam,  Destouches,  Robert  Fleury,  Girodet,  Monvoisin,  etc. 

Bnliierre,  Francis  Theodore,  Kupferstecher,  geb.  31.  Oct  1808  in  Paris,  f 
1888,  Schüler  seines  Oheims  Edme  J.  R.  und  von  König.  Er  war  zwischen  1855—81 

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13^  tlubl  -  Kaisdael. 

als  Eupferstecber  in  Paris  thfttig  und  hat  besonders  xahllose  Heiligenbildchen  ge- 
stochen. 

Rnhly  Johann  ChristiaB,  Bildhauer  und  niostrator,  geb.  15.  Dec  1764  m 
Kassel,  f  29.  Sept.  1849  (1842?)  das.,  Schüler  Ton  Nahl  an  der  dortigen  Akademie, 
Ton  Pajou  in  Paris,  endlich  in  Rom  weitergebildet.  Werke  Ton  ihm  besitst  das 
Kasseler  Museum.  Er  schuf  auch  ein  Hessendenkmal  vor  dem  Friedberger  Thore  zu 
Fraikfurt  a.  M.  1829  wurde  er  in  Göttingen  Ehrendoktor.  Von  seinen  Dlnstrationen 
nennen  wir  die  zu  Ossian  (Radierungen  1805—7),  Bürgers  Lenore  (1827)  und  Apuleins' 
Amor  und  Psyche. 

Buhl,  Julius  Eugen,  Baumeister,  geb.  18.  Oct  1796  in  Kassel,  f  27.  Not.  1871 
das.,  Scbfiler  von  Jussow,  Sohn  des  Johann  C.  R.  Er  wurde  Hofbaumeister,  Hof- 
baudirektor und  entwarf  das  Kasseler  St&ndehans.  R.  gab  auch  baugeschichtliche 
Prachtwerke  heraus. 

Buhl,  Ludwig  Sigismnnd.  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  10.  Dec.  1794  in 
Kassel,  f  8.  M&rz  1887  das.,  SchOler  der  dortigen  Akademie  und  seines  Vaters  Johann 
C.  R.,  auch  in  Dresden,  Mflnchen  und  Rom  gebildet  1882  wurde  er  Direktor  der 
Kasseler  Galerie.  Acht  Jahre  später  machte  er  eine  zweite  Italienische  Reise.  Er 
schuf  Historien  und  geschichtliche  Genrebilder,  z.  B.  Jakob  U.  am  Hof  zu  Yersailles, 
Rubens  bei  Karl  I,  Fortuna,  etc.  Auch  eine  Reihe  Ton  Radierungen  und  Illustra- 
tionen zu  Shakspere.  Zuletzt  widmete  er  sich  der  Schriftstellerei  unter  dem  Pseudonym 
Cardenio. 

Bvidiman,  s«  Beuttlmann. 

Buinart  de  Brimont,  Jules,  Maler,  geb.  1888  in  Goblenz,  f  26.  Mai  1898  in 
Rilly  la  Montaigne  bei  Reims,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie  unter  Achenbach. 
1870  kam  er  nach  ausgedehnten  Reisen  nach  Frankreich  und  gewann  mit  «Paris 
in  der  Zukunft"  den  ersten  Preis  einer  Figaro-Goncurrenz.  Er  liess  sich  in  RiUy 
nieder,  malte  Bildnisse,  Historien  und  Genrebilder. 

Buinesy  Bobert  de,  s«  Bobert,  Hubert. 

Buisch,  8«  Buysch. 

Buisdael,  (Bu^fsdael),  Isaek  Tan,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Naarden, 
begr.  4.  Oct.  1677  in  Haarlem,  Bruder  des  Salomon  R.  1642  war  er  einer  der 
Direktoren  der  Haarlemer  Gilde.  Er  malte  Landschaften  in  der  Weise  seines  Bruders 
und  Goyens.  Werke  von  ihm  in  den  Gal.  zu  Aachen,  Berlin,  Bordeaux,  Braun- 
schweig, Dessau,  Frankfurt  a.  M.,  Kopenhagen,  Leipzig,  Mflnchen,  Wien  (Akademie),  etc. 

Bnisdael,  (Bnijsdael),  Jacob  Iiaeksi  Tan»  Maler  und  Radierer,  geb.  1628 
(1629?)  in  Haarlem,  begr.  14.  M&rz  1682  das.,  wahrscheinlich  Schüler  seines  Oheims 
Salomon  van  B.  und  des  G.  Vroom,  Sohn  des  Izack  yan  R.  1648  wurde  er 
Mitglied  der  Haarlemer  Gilde,  1659  Bflrger  Ton  Amsterdam,  wo  er  1657—1681  sich 
aufhielt.  Er  war  Mennonit  und  von  seinen  Zeitgenossen  so  wenig  geschAtzt,  dass 
er  ganz  yerarmte.  Die  Kachwelt  hat  ihn  dafflr  wohl  etwas  über  GebQhr  gepriesen 
und  ihn  schlechtweg  den  grössten  hollftndischen  Landschaftsmaler  genannt,  was 
keineswegs  zutrifft.  Berghem,  Lingelbach  und  riele  Andere  malten  Figuren  in  seine 
Bilder.  Ein  grosser  Theil  seiner  Gem&lde  zeigt  uns  die  Umgegend  Ton  Haarlem 
und  Bentheim.  Aehnlich  wie  Claude  Geläe  ist  er  origineller  und  rielleicht  bedeutender 
in  seinen  Radierungen  (leider  nur  10  Blatt)  als  in  seinen  Oelgem&lden.  Zwei 
seiner  bekanntesten  Gemälde  sind  Der  Wasserfall  fMus.  Amsterdam)  und  der  sog. 
Judenkircbhof  (Gal.  Dresden).  Andere  in  diesen  Gal.  und  in  denen  zu  Antwerpen, 
Bergamo,  Berlin,  Braunschweig,  Brflssel,  Cassel,  CJopenhagen,  Darmstadt,  Dublin, 
Dulwich,  Edinburgh,  Florenz  ^Uffizi  u.  Pitti),  Frankfurt  a.  M.,  Glasgow,  Gotha, 
Haag,  Hamburg,  London,  Madrid,  Mflnchen,  Nflmberg,  Oldenburg,  Paris,  Rotterdam, 
St.  Petersburg,  Schieissheim,  Schwerin,  Stuttgart,  Turin,  Weimar,  Wien  (auch  GaL 
Schönbrunn,  Liechtenstein,  Harrach  und  Gzemin),  etc.,  besonders  aber  in  englischem 
Privatbesitz. 

Bnisdael,  (Bntjsdael).  Jacob  Salomonx  Tan,  Maler,  geb.  Tor  1640,  begr. 
den  16.  Not.  1681  in  Haarlem,  Sohn  und  Schaler  des  Salomon  yan  B.  1664 
wurde  er  Meister  der  Gilde  in  Haarlem;  1666  siedelte  er  nach  Amsterdam  Aber. 
Er  malte  Landschaften  in  der  Art  seines  Vaters,  Ton  denen  sich  Proben  m  den 
Mus.  zu  Berlin  (zweifelhaft),  Bordeaux,  Cassel,  Mflnchen  und  Rotterdam  befinden. 

Bnisdaely  (Bn^sdaeOi  Salomon  Tan,  Maler,  geb.  nach  1600  in  Haarlem  (?), 
begr.  1.  Not.  1670  das.,  Tielleicht  Schfller  Ton  E.  y.  d.  Yelde  und  Goyen.  1623 
wurde  er  Mitglied,  1648  Dekan  der  Gilde  und  war  in  Haarlem  als  Landschafts- 
maler thfttig,  besuchte  jedoch   anscheinend  auch  Dordtrecht,  Leiden,  etc.    Werke 

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Ruiz  —  BumpeL  133 

Ton  ibm  in  den  Gal.  und  Mus.  zu  Amsterdam,  Antwerpen,  Aschaffenburg,  Bamberg, 
Basel,  Berlin,  Brflssel,  Gassei,  Copenbagen,  Dresden,  Dublin,  Frankfurt  a.  M.,  Qlasgow, 
Mailand,  Mflncben,  Kew-Tork,  Oldenburg,  Rotterdam,  Stockholm,  Weimar,  Wien 
(Gzemin),  Wörlitz,  etc. 

Rüit,  Juan  SalTadore^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Sevilla,  wo  er 
1671  Mitglied  der  Akademie  war.  —  Ein  Juan  B.  war  Silberscbmied  und  Schüler 
Ton  J.  de  Arfe  und  fertigte  um  1513  die  Custodia  für  die  Kirchen  zu  Jaen,  Baeza 
und  das  PauUkloster  zu  Sevilla  an. 

Baia  de  la  Iglesla,  FraBeiaeo  Ignaelo.  spanischer  Maler,  geb.  1648,  f  1704, 
Schaler  Ton  F.  Gamilo  und  J.  GareSo.  Er  wurde  1689  Hofmaler  Philipps  V. 
und  1702  der  der  Königin.  Sein  Hauptwerk  ist  Das  Leben  des  heil.  Jobannes  in 
der  BarfQsser-Kirohe  zu  Madrid;  in  der  Kirche  S.  Felipe  Neri  ein  S.  Joseph,  in 
8.  Tomas  Die  Himmelfahrt  und  Krönung  Maria  Ton  ihm.  Dann  malte  er  auch 
Theaterdekorationen  und  Dekorationen  fQr  Festlichkeiten,  z.  B.  am  Stadthaus  beim 
Einzog  der  Maria  Anna  Ton  Neoburg;  endlich  auch  Bildnisse. 

Bnia  Gixon^  Juan  Carlos^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  um  1677  in 
Sevilla,  wahrscheinlich  Schfiler  von  F.  Herrera  d.  J.  Eine  unbefleckte  Empfkigniss 
von  ihm  in  der  Kathedrale  von  Sevilla. 

Biila  Gonialei,  Pedro,  Maler,  geb.  1633  in  Madrid,  f  1709  das.,  Schaler  von 
J.  A.  Escalante  und  J.  GareSo.  Er  malte  Historien,  von  denen  viele  (z.  B. 
die  fOr  S.  Millan)  zu  Grunde  gegangen  sind. 

Bvia  Sarlonoi  Juan,  Maler,  geb.  1701  in  Higuera  de  Aracena,  f  1763  in 
Sevilla,  Schüler  von  A.  M.deTobar.    Er  malte  Historien  in  Sevilla. 

Bvl,  Henrii  Maler  und  Badierer,  geb.  1862  in  Antwerpen,  thatig  das.  Von 
seinen  Bl&ttern  nennen  wir  »Soir*',  »Hiver",  „En  Hollande*,  etc. 

Bnlloiann,  Ludwig,  Maler,  geb.  1765  in  Bremen,  f  1822  in  Paris,  Schaler 
der  Dresdener  Akademie,  auch  in  Paris  gebildet.  Von  ihm  besitzt  die  Kunsthalle 
in  Bremen  eine  Auferstehung.  Ein  B«,  wohl  dieser,  lithographirte  in  Paris  viele 
Bildnisse,  Bl&tter  zu  dem  „Proc^s  Fualdös*  und  hat  auch  gezeichnet  sowie    radiert. 

Bnmbler,  Heinrich,  Badierer,  geb.  1831  in  Frankfurt  a.  M.,  |  1875.  Wir 
nennen  von  ihm  die  zwei  Originalradierungen  Inneres  eines    Hofes   und    Doristrasse. 

Rummel,  Alfona,  Freiherr  von,  Maler,  geb.  9.  Nov.  1840  in  Landshut,  Schaler 
von  Heinr.  Kaulbacb.  Er  liess  sich  in  Manchen  nieder,  wo  er  Kammerherr  und 
Major  a.  D.  wurde.    Er  malte  Genrebilder  und  Bildnisse. 

Bammel,  Peter,  Bildhauer,  geb.  12.  Juli  1850  in  Begensburg,  Schaler  der 
Manchener  Akademie,  dann  von  Zumbusch  in  Wien;  auch  auf  Beisen  in  Italien 
gebildet.  Er  liess  sich  in  der  Nähe  von  Wien  nieder.  Von  ihm  Grabdenkmale  in 
Manchen  und  Wien,  Statuen  Air  Troppao,  etc. 

Bvmmelgpaelier,  Josef,  Maler,  geb.  23.  Nov.  1852  in  Berlin,  Schaler  der 
Akademien  zu  Berlin  und  Weimar,  hat  auch  in  Dasseldorf  studirt.  Er  liess  sich  in 
seiner  Vaterstadt  nieder  und  malte  Landschaften,  z.  B.  Märkische  Mahle,  Gorte  auf 
Ck>rsica,  Am  Sognefjord,  An  der  Grawandalm,  etc. 

Bnmllly,  Tietorine  Ang^llqne  Am^lie,  geb.  Gen^ve,  Malerin,  geb.  1799  in 
Grenoble  (D6p.  Is^re),  f  1849  in  Paris,  Schalerin  von  Begnault.  Von  ihr  Die 
fiachtige  Königin  Brunehaut  (Mus.  Grenoble),  Historische  Scene  (ebenda),  Bildniss 
Mdme.  von  Graffigny  und  ein  Anderes  (Mns.  Versailles);  auch  Genrebilder  und  Historien. 

Bnmolir,  Karl  Friedrich  Ludwig  Felix  von.  Zeichner  und  Badierer,  geb. 
6.  Jan.  1785  in  Beinhardtsgrimma  (Sachsen),  f  25.  Juli  1843  in  Dresden.  B.  wurde 
als  Kunsthistoriker  durch  seine  «Italienische  Forschungen",  etc.  bekannt  und  abte 
die  Kunst  nur  als  Dilettant.  Er  lebte  in  Dresden,  Heidelberg,  Kopenhagen,  Bein- 
hardtsgrimma und  Italien.  Die  Gal.  Baczynski  in  Berlin  besitzt  eine  Federzeichnung 
von  ihm.  B.  hat  auch  ein  paar  Blatt  radiert,  darunter  eine  Landschaft  nach  Buis- 
dael.    Mitgl.  der  Berl.  Akademie.    S.  Leben  von  H.  W.  Schulz  (Leipzig  1844). 

Bvmp,  Christian  Gottf^ed,  Maler,  geb.  8.  Dec.  1816  in  Hilleröd,  f  25.  Mai 
1880  in  Frederiksborg,  Schaler  von  Lund  an  der  Kopenhagener  Akademie,  auf 
Beisen  durch  Korwegen,  Deutschland  und  Italien  weitergebildet.  Er  malte  erst 
Historien  nnd  Bildnisse,  dann  aber  besonders  Landschaften,  z.  B.  Frahling  im  Park 
zu  Frederiksborg  u.  A.  (Gal.  Kopenhagen),  Das  K&röthal  (Gal.  Aärhus),  Vier  Jahres- 
seiten (Gal.  Moltke),  etc.    1866  Mitgl.,  1874  Prof.  der  Kopenhagener  Akademie. 

Bsmpel,  Friedrieli  Garl,  Maler,  geb.  21.  Juni  1867  in  Potsdam,  Schaler  von 
F.  Hejser,  M.  Koch  und  Prof.  Thedy.  Er  malte  viele  decorative  Arbeiten  in 
Leipzig,  Erfurt,  Aschersleben,  Halle,  etc.  nnd  besonders  im  neuhergestellten^chter- 

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134  Rumpf  —  RungaMier. 

manns-Thurm  zu  Goslar,  in  welchem  Ort  er  sieb  niederliess.  Von  ihm  femer 
Genrebilder,  Bildnisse,  etc^  auch  Illustrationen. 

Rumpf,  Anton  Karl,  Bildbauer,  geb.  24.  März  1838  in  Frankfurt  a.  M.,  Sohn 
und  ScbOler  des  Baumeisters  Friedrieb  R.,  dann  ScbOler  von  Zwerger  am 
St&dePschen  Institut  in  Frankfurt  a.  M.,  von  Burpscbmiet-Lenz  (1859—60),  von 
Widemann  an  der  Müncbener  Akademie  (1860—8)  und  Schilling  in  Dresden 
(1868—66).  Er  besuchte  1866—68  Italien,  1869—70  wieder  Dresden  und  liess  sich 
dann  in  seiner  Vaterstadt  nieder.  Von  ihm  das  nördl.  Giebelfeld  am  Opernhaus  zu 
Frankfurt  a.  M.,  Moses  (Domthurm  das.),  Aaron  (ebenda),  Esther,  Nebemias,  Jud. 
Maccabaeus  (ebenda),  Handel  und  Industrie  (Börse,  das.),  Ph.  Reis -Denkmal  (Geln- 
hausen), Gruppe  der  Vergnflgungsreisenden  (Frankfurter  Hauptbahnbof),  Goethe- 
büste,  etc.  (Goethehaus,  Frankfurt  a.  M.),  Bildnissbflsten,  Grabdenkm&ler,'etc. 

Rumpf,  Emil,  Mater,  geb.  28.  (24.?)  Febr.  1859  in  Frankfurt  a.  M.,  SchOler 
seines  Vaters  Peter  Ph.  R.,  der  Düsseldorfer  Akademie  und  der  Karlsruher  Kunst- 
schule. Er  war  in  seinem  Geburtsort,  in  Karlsruhe  und  in  Oronberg  thfttig.  Er 
malte  militärische  Genrebilder,  illustrirle  Hackl&nders  Soldatengescbichten,  etc. 

Rumpf,  FritS)  Maler,  geb.  16.  Febr.  1856  in  Frankfurt  a.  M.,  Schaler  des 
StadePschen  Instituts  das.  und  der  Akademie  zu  Kassel.  Er  liess  sich  in  Potsdam 
nieder  und  malte  Bildnisse,  Ansichten,  Genrelalder,  etc.,  z.  B.  Oedipus  in  Rococo, 
Die  breite  Brtkcke  zu  Potsdam,  etc. 

Rnmpf,  Peter  Philipp,  Maler  und  Radierer,  geb.  19.  Dec.  1821  in  Frank- 
furt a.  M.,  t  16.  Jan.  1896  das.,  Schüler  von  Rüstige  und  Jac.  Becker,  th&tig 
als  Zeichenlehrer  zu  Frankfurt  a.  M.,  dann  in  Cronberg,  nachdem  er  Dresden,  München, 
Paris  und  Norditalien  besucht  hatte.  Er  malte  Genrebilder,  tou  denen  die  frühesten 
Courbets  Einfluss  verratben,  z.  B.  M&dcbeu  mit  Handarbeit,  RendezTous,  etc.,  auch 
Aquarelle  und  die  Radierungen  Mühle,  Näherin  und  Mutter  ihr  Kind  stillend. 

Rnmpler,  Frans,  Maler,  geb.  4.  Dec.  1848  in  Tachau  (Böhmen),  Schüler  von 
Engerth  an  der  Wiener  Akademie,  thätig  in  Wien,  wo  er  1887  Akademieprofessor 
wurde.  Er  malte  Genrebilder  in  der  Art  des  Knaus.  Von  ihm  Abendandacht, 
Gute  Freunde,  Ansichten  aus  Venedig  und  Wien ;  auch  Bildnisse.  Med.  1882,  8.  Kl. 
Antwerpen  1885. 

Rnndman,  Alexander,  Maler,  geb.  1786  in  Edinburgh,  f  21.  Oct.  1785  das., 
Schüler  der  Foulis  Academy  in  Glasgow,  meist  aber  Autodidakt.  1766—71  machte 
er  Studien  in  Rom.  1771—72  war  er  in  London  thätig,  liess  sich  dann  in  Edinburgh 
nieder,  wo  er  die  Akademie  leitete.  Für  Sir  James  Clerks  Scbloss  Pennycuick  malte 
er  11  Illustrationen  zu  Ossian.  Von  ihm  ferner  ein  Altarbild  für  die  Kapelle  in 
Cowgate,  Scenen  aus  Dichtungen,  etc.;  auch  einige  Radierungen,  z.  B.  Sigismunda 
trauert  um  Tancred  und  Ansicht  des  Netherbow  Port  zu  Edinburgh. 

Rnneiman,  John,  Maler,  geb.  1744  in  Edinburgh,  f  1768  in  Neapel,  Bruder 
des  Alezander  R.,  den  er  um  1766  nach  Rom  begleitete.  Von  ihm  besitzt  dieNat- 
Gal.  zu  Edinburgh  Christus  in  Emaus,   König  Lear  im  Sturm  und  ein  Selbstbildnisa« 

RnndalzoW)  Michael,  Holzschneider,  geb.  1871  in  St.  Petersburg,  Schüler  tod 
Basil  Matthäe.  Er  erhielt  Anstellung  in  der  Petersburger  Staatsdruckerei.  Von 
ihm  Studienkopf  (nach  Bobrow),  etc. 

Rnndt.  Karl  Lvd^ig,  Maler,  geb.  um  1800  (?)  in  Königsberg,  f  nach  1880, 
studirte  in  Königsberg  und  Berlin,  bereiste  1828—40  Italien,  später  nochmals  Italien 
sowie  England  (wo  er  malerische  Ansichten  der  Univers.  Oxford  aufnahm)  und  wurde 
Prof.  und  Hofmaler  in  Berlin.  Er  malte  Landschaften,  besonders  aber  Architekturen,  tod 
denen  mehrere  in  das  Scbloss  zu  Berlin  gelangten.  Andere  im  Mus.  Königsberg,  n.  s.  w. 

RnneberiT»  Walther,  Bildhauer,  geb.  29.  Dec.  1838  in  Borge  (Finnland),  Schüler 
von  Bissen  und  der  St.  Petersburger  Akademie.  Er  liess  sich  in  Helsingfors 
nieder.  Von  ihm  Psyche  und  der  Adler  Jupiters,  Apollo  und  Marsyas,  Schlafender 
Amor,  etc.    Mitgl.  der  St.  Petersburger  Akademie. 

Rnngaldier,  Ignaz,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  9.  Juli  1799  in  Graz, 
t  20.  Not.  1876  das.,  Schüler  von  Kauperz  an  der  Landesseichenschule  und  von 
der  Wiener  Akademie.  Er  war  mit  Erfolg  als  reproducirendcr  Kupferstecher  thfttig, 
bis  der  Steindruck  seine  Technik  verdr&ngte.  Hierauf  warf  er  sich  auf  das  Bildnisa- 
malen,  besonders  in  Miniatur  uud  hatte  dabei  soviel  Glück,  dass  er  sich  um  1845 
schon  nach  Graz  zur  Ruhe  setzen  konnte.  Namentlich  die  Wiener  Hofkreise  sassen 
ihm.  Er  war  auch  als  Lehrer  beschäftigt.  Von  seinen  Stichen  in  Schabkunst  heben 
wir  hervor  Jupiter  und  Thetis  (nach  Füger),  Selbstbildoiss  (nach  dems.),  S.  Sebastian 
(nach  Reni),  Ossian  (nach  P.  Kraft),  etc. 


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Ruoge  —  Rappert.  135 

Bonge,  Julias,  Maler,  geb.  28.  Juni  1843  in  Roebel  (Mecklenburg),  Scbfiler 
der  Mfinchener  und  Karlsruher  Akademien  und  von  Prof.  Gude.  £r  Hess  sich  in 
Mflncben  nieder  und  bat  Skandinavien,  den  Orient  und  Italien  bereist  Von  ihm 
Hftrintsfiscber  (Mns.  Altenbur^),  Küste  bei  Jftderen  (Prag.  Radoipbinum),  Fischfang 
auf  Skagen,  Der  Hafen  zu  Hamburg,  Hafendamm  in  Frederikshafen,  etc. 

Rvngei  Otto  Sigmund,  Bildhauer,  geb.  30.  April  1806  in  Hamburg,  tl6.  M&rz 
1839,  Schüler  yon  Tieck  in  Berlin  und  Ton  Thorwal dsen,  hat  auch  in  München 
studirt.  Er  war  erst  in  Hamburg,  dann  in  St.  Petersburg  thfttig,  wo  er  7  grosse 
Basreliefs  für  das  Winterpalais  schuf.    R.  hat  auch  lithographirt 

Rnnge,  Philipp  Otto,  Maler,  geb.  28.  Juli  1777  in  Wolgast,  f  2.  Dec.  1810 
in  Hamburg,  Schüler  you  H.  J.  Herterich,  G.  Hardorff,  der  Kopenhagener 
(1799—1800)  und  Dresdener  (1801—4)  Akademien.  R.  war  eine  der  eigenthüm- 
liebsten  Erscheinungen  des  Jahrhunderts,  in  soinen  künstlerischen  Anschauungen 
der  Zeit  meist  weit  voraus  und  verkündete,  wenn  auch  nicht  stets  ganz  klar,  ein 
Bekenntniss,  das  sich  gegen  die  damalige  Kunst  der  Akademien,  Epigonen  und 
Wortmaler  auf  unmittelbares  Naturstudium  und  naives  stark-persönliches  Empfinden 
beruft.  Er  ist  eine  Art  Vorläufer  des  Plein-air,  der  neueren  dekorativen  Kunst  und 
der  modernen  Landschaft  geworden.  Doch  ist  das  meist  alles  bei  der  Theorie 
geblieben  und  merken  wir  den  Unterschied  «wischen  ihm  und  den  Zeitgenossen  mehr 
aus  seinen  Aufzeichnungen  als  ans  den  wenigen  Gem&lden,  die  sein  früher  Tod  ihn 
schaffen  Hess.  Am  besten  sind  noch  die  BiMnisse  ausgefallen.  Seine  sogen.  4  Tages- 
zeiten, so  wie  sie  uns  aus  den  Umrissstichen  bekannt,  sind  kaum  geniessbarer  als 
andere  gleichzeitige  Malereien.  Zur  monumentalen  Ausführung  in  Oel  kam  es  nicht 
Eine  kleine  Sammlung  seiner  Gem&lde  etc.  befindet  sich  in  der  Hamburger  Kunst- 
halle. R.'8  hinterlassene  Schriften  gab  sein  Bruder  1840,  Hamburg,  in  2  Bdn.  heraus. 
R.  schrieb  auch  ein  farbentheoretisches  Werk  « Farbenkugel **  (Hamburg  1810). 

Blink,  Ferdinand,  Maler,  geb.  14.  Oct.  1764  in  Freiburg  i.  ßr.,  f  4.  Dec.  1834 
in  Wien,  Schüler  der  dortigen  Akademie.  Er  liess  sich  in  Wien  nieder  und  malte 
Alpenlandschaften,  von  denen  die  dortigen  Museen  eine  besitzen.  Von  ihm  ein 
Cyclus  Die  Natur  (8  Bilder  vom  Eisgipfel  zur  Seeküste),  24  Tiroler  Ansichten  (von 
Piringer  aquatintirt),  etc.,  auch  einige  Radierungen. 

Bvoppoliy  Giuseppe,  Maler,  geb.  1600  in  Neapel,  f  1659  das.  Er  malte 
Blumen  und  Früchte,  besonders  Trauben. 

Riiotte,  Lonls  Charles,  Kupferstecher,  geb.  1754  in  Paris,  f  nach  1814, 
Schüler  von  Lemire,  dann  von  Bartolozzi  in  London.  Er  stach  in  Punktir- 
manier  viele  Gelegenheits*  und  politische  Blätter;  einigermassen  besser  sind  aber 
Genrebilder,  etc.  nach  Challe,  Huet,  Lebarbier,  Lethiöre,  Moreau  d.  J.,  Schiavonetti, 
und  Bildnisse,  z.  B.  Napoleon  (nach  Hervier),  Louis  XVIII.,  Presid.  Gharriäre, 
Princesse  Lamballe  (nach  Danloux),  etc. 

Bnpalley,  Galiriel  Narcisse,  Maler,  geb.  1745  in  Bayeux,  f  1779  das.  Von 
ihm  J.  D.  de  Cheylus,  Bischof  zu  Bayeux  (Mus.  Bayeux),  F.  Genar  du  Homme  (ebenda). 

RvpaUey,  Joachim,  Maler,  geb.  1718  in  Bayeux  (D^p.  Calvados),  f  1780 
ebenda,  Schüler  v(n  J.  Res  tont.  Yon  ihm  die  Bildnisse  Paul  d'Albert  de  Luynes 
(Mus.  Bayeux),  P.  J.  G.  de  Rochechouart  (1771  ebenda),  Y.  Fr6ard  du  Gastel  (ebenda), 
M.  A.  J.  Freart  du  Gastel  (1756  ebenda),  S.  Jakob  in  einer  Landschaft  mit  Hochwild, 
(Tuschzeichnung,  Mus.  Alengon). 

Rvpert,  s«  Rnppreeht. 

Bnpp«  Ladislaas,  Baumeister  und  Kupferstecher,  geb.  1790  in  Wien,  f  nach 
1822,  Schüler  der  Wiener  Akademie,  auf  Reisen  nach  Italien  weitergebildet.  Er 
lieferte  Zeichnungen  und  Radierungen  zu  Prachtwerken  über  den  Dom  zu  Mai- 
land (1828),  etc. 

Bappe,  Hieliael,  Bildhauer  und  Maler,  geb.  24.  März  1863  in  Schafflein  im 
Gottachee.  Nach  schwerer  Jugend  wurde  er  Bildschnitzer  in  Gröden  und  zuletzt 
Schüler  von  Prof.  Klotz  in  Wien.  Er  war  in  Salzburg,  zeitweilig  auch  in  Deutsch- 
land, besonders  in  München  thätig.  In  letzter  Zeit  widmete  er  sich  der  Landschafts- 
malerei. Yon  ihm  Madonna  (Oesterr.  Mus.  f.  K.  undl.,  Wien),  Hochaltar  (Schöfflein); 
Andere  Werke  in  der  Stiftskirche  zu  Salzburg,  etc. 

Bappert,  Otto,  Freiherr  von,  Maler,  geb.  2.  Aug.  1841  in  Waldshut  (Baden), 
Schüler  von  Schaff  er  in  Wien  und  0.  Seitz  in  München.  Er  machte  auch  Studien- 
reisen durch  Deutschland,  Oesterreich  und  nach  Yenedig.  Im  bürgerl.  Brauhaus  zu 
München  malte  er  8  grosse  Ansichten  von  Altmünchen.  Mit  Prof.  Braun  schuf  er 
die  Panoramen  Weissenbnrg  und  St.  Privat,  mit  Fleischer  die  von  Neapel  und  Hohen- 


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136  Rupprecbt  —  Rascooi. 

zollern.  Ton  ihm  ferner  Cortile  San  Gregorio  in  Venedig,  Auer  Doli,  Meisaen,  etc., 
auch  Stillleben  und  Aquarelle. 

Bnppreclit,»  EmU,  Holeschneider,  geb.  24.  Not.  1857  in  Leipzig,  Schfiler  der 
dortigen  Akademie  und  tou  0.  Roth.  Von  ihm  Louise  Dflrbach  (nach  F.  Schmidt^ 
Goethe  (nach  F.  Preller),  Gänsehüterin  (nach  ThumannX  etc. 

Bnpprechty  Friedrich  Karl^  Maler,  Holzschneider,  Radierer  und  Baumeister, 
geb.  1779  in  Oberzeun  (bei  Ansbach),  f  1881  in  Bamberg,  Schfiler  von  Froer  in 
Nfirnberg,  in  Dresden  weitergebildet.  1802  machte  er  eine  Studienreise  durch  Süd- 
deutschland,  die  der  Krieg  unterbrach.  B.  wurde  Dolmetsch  des  Generals  Drouot, 
dessen  Bildniss  er  malte.  Später  liess  er  sich  in  Bamberg  nieder,  wo  er  den  Dom 
seines  nach  und  nach  angewachsenen  Schmuckes  beraubte  und  „ stilvoll **  in  eine 
«ursprüngliche*  Nüchternheit  zurflckversetzte.  Im  Besitz  des  Domes  yiele  Auf- 
nahmen und  Architekturzeichnungen  yon  ihm.  Er  aquarellirte  viele  minutiöse  Land- 
schaften, schuf  einige  20  gerühmte  Radierungen  (Veduten,  Titelblätter,  Landschafteo, 
Bildnisse,  etc.],  einige  Holzschnitte  und  einen  Steiu  druck.  S.Leben  von  J.Heller  1843. 

Buppreeht)  (Ruprecht),  Otto,  Maler,  geb.  5.  Mai  1846  in  Augsburg,  f  7.  Mai 
1893  in  München,  Schüler  von  W.  Diez  und  der  Akademie  das.  Yon  ihm  Der 
Protzenbauer,  Rath-  und  Radlos,  Idylle,  etc. 

Rnpprecht  tod  der  Pfalx,  Prinz,  (Prinee  Rupert),  der  dritte  Sohn  des  Pfals- 
grafen  Friedrieh,  nachmaligen  WinterkOnigs  und  seiner  Gemahlin  Elisabeth  von 
England,  geb.  27.  Dec.  1619  in  Prag,  f  29.  Nov.  1682  in  London,  galt  lange  Zeit 
als  Erfinder  der  Schabkunst,  dessen  Gebeimniss  ihm  jedoch  von  Ludwig  von  Siegen 
verrathen  wurde.  Er  brachte  es  nach  England  mit  und  hat  als  Liebhaber  die 
Kunst  ausgeübt,  unter  deren  frühesten  Yeitretem  er  einer  der  bedeutendsten  ist. 
Ungefähr  ein  Dutzend  Blatt  (sowie  einige  Radierungen)  werden  ihm  zugeschrieben» 
darunter  Der  Henker  (nach  Ribera,  gross),  dasselbe  (klein  als  Probe  zu  Evelyns 
Sculptura,  das  erste  Druckwerk  in  dem  die  Schabkunst  erwähnt  wird),  Sa.  Magdalena 
(nach  Merian),  Junge  mit  Kerze,  Der  Fahnenträger,  Köpfe,  etc. 

Ruprecht,  Johann  Christian,  geb.  um  1600  in  Nürnberg,  f  1654  in  Wien. 
Um  1650  war  er  in  Prag  thätig.  Ferdinand  III.  berief  ihn  nadi  Wien,  wo  er 
treffliche  Copien  von  Dürer*s  Allerheiligenbild  und  den  10,000  Märtyrern  anfertigte. 
Ferner  von  ihm  Die  Erweckung  des  Lazarus  (S.  Sebald,  Nürnberg),  etc. 

Rnprich-Robert,  Tietor  Marie  Charles,  Baumeister,  geb.  18.  Febr.  1820  in 
Paris,  t  3-  ^&>  1837  in  Cannes,  Schüler  von  ConstantDufeux  und  der  Ecole 
des  beauz-arts.  1853  wurde  er  Prof.  d.  Ornamentik  an  der  Zeichen-  und  Baukunstschule 
zu  Paris,  nachdem  er  Diöcesanbaumeister  des  D^p.  Calvados  u.  Orne  gewesen  war. 
Von  ihm  Zeichnungen  der  Kirchen  St  Nicolas  und  St.  Lucas  in  Caen  (1847),  der 
Ostlichen  Fagade  der  Kathedrale  von  S^z  (1849),  etc.,  Restauration  der  Trinitatis- 
kirche  in  Caen,  Kirche  von  Bemi^res  (Calvados,  1875),  etc.  R.  hat  mehrere 
Brochuren  veröffentlicht:  Le  preooier  des  d^corateurs,  C'est  l'architecte,  L'Eglise  de 
la  Sainte-Trinit^  et  TEglise  Saint-Etienne  de  Caen  (1864),  Le  Chateau  de*  Faloise 
1864,  etc.    Med.  2.  Kl.  1855,  Kreuz  der  Ehrenleg.  1861,  Med.  1.  Kl.  1878. 

Rnsca,  Francesco  Carlo,  geb.  1701  in  Lugano,  f  1769  in  Mailand,  Schüler 
von  Amiconi,  weitergebildet  auf  Reisen  durch  die  Schweiz,  Norddeutschland  und 
England.  Er  malte  Bildnisse,  von  denen  das  des  Herzogs  Karl  I.  von  Braunschweig 
in  die  dortige  Galerie,  das  eines  Berner  Magistraten  (1724)  in  das  Museum  zu 
Bern  gelangten. 

Rusche,  Richard,  Bildhauer,  geb.  17.  März  1851  in  Diesdorf  bei  Ma^eburg, 
Schüler  der  Berliner  Akademie.  Von  ihm  Schnitze- Delitzsch-D enkmal  (Görlitz), 
Cimber  beim  Alpenübergang,  Freia;  Thierplastik  und  Bildnissbüsten,  etc. 

Rnscheweyli,  Ferdinand,  Kupferstecher,  geb.  1785  in  Neustrelits,  f  1845  das., 
studirte  in  Berlin  und  Wien,  kam  dann  nach  Rom,  wo  er  sich  Cornelius  und  Over- 
beck  anschloss.  Er  ahmte  in  schwächlicher  Weise  M.  A.  Raimondi  nach  und  hat 
besonders  viel  werthlose  Carton-  und  Umrissstiche  geschaffen  nach  Bendemann, 
Carstens,  Cornelius,  Metsu,  Overbeck,  Pforr,  Pippi  dei  Gianuzzi,  R.  Santi,  J.  Schnorr, 
Schroeder,  Steinle,  Thorwaldsen,  Veith,  Zampieri,  etc. 

Bnaconi,  Camillo,  Bildbauer  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Mailand,  f  1728, 
Schüler  von  Chiari  und  F  er  rata,  vielleicht  auch  von  C.  Maratti  in  Rom,  wo 
er  später  Vorsteher  der  S.  Luca-Akademie  wurde.  Von  ihm  Grabmal  Gregors  XITL 
(1723  Peterskirche  zu  Rom,  eines  der  besten  der  späteren  Grabmonumente  dort! 
Ignatius  Loyola  (7%  Vier  Apostel  (8.  Giovanni  in  Laterano),  Statuen  und  Basrelien 
(S.  Ignazio  Cap.  in   der  Gesükirche).  —   Ein  filoranni  Antonio  R.  war  als  Hols- 


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Riuerati  —  RaBso.  187 

Schneider  gegen  Ende  des  16.  Jahrhunderts  in  Italien  thfttig,  flbersetzte  den  Vitmy  und 
schnitt  die  Illustrationen  zu  seiner  Ausgabe.  —  Ein  Oloseppe  B«,  t  1828,  war  als 
Bildbauer  in  Rom  tb&tig.    Von  ihm  Ignatius  Loyola  in  der  Peterskirche  das. 

Rvsemtl^  s.  Bnsutl. 

Rvsleckl,  Kannt;  Maler,  geb.  1801  in  Littbauen,  f  2.  Juni  1860  in  Wilna. 
Er  war  SchOler  Ton  Letier  und  Camucini  in  Rom,  liess  sich  1831  in  Wilna 
nieder  und  malte  Bildnisse. 

Rnskiewiezy  Maler,  geb.  1819  in  Warschau,  t  ^m  1880  das.  Er  malte  Land- 
schaften und  Genrebilder. 

Boas,  Clementine^  Malerin,  geb.  um  1810,  f  1850,  SchOlerin  ihres  Vaters, 
th&tig  in  Wien.    Sie  malte  Historien. 

Boss,  Frans,  Maler,  geb.  27.  März  1844  in  Wien,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  unter  Rüben,  auch  in  Paris  gebildet.  Er  malte  geschichtliche  Genre- 
bilder, sowie  Bildnisse  und  war  in  Wien,  dann  in  Paris  tb&tig.  Von  ihm  Demaskirt 
(Mus.  St.  Gallen),  Das  alte  Burgtheater  (Aquarell,  Wiener  Mus.),  Marie  Antoinette 
und  Maria  Theresia,  Am  Klarier,  etc.  —  Ein  Ignaa  B.»  geb.  1786  in  Trautenau 
(Böhmen)  malte  Bildnisse  und  TbierstQcke. 

Bnss,  Karl,  Maler,  geb.  11.  Aug.  (10.  Mai?)  1779  in  Wien,  f  19.  Sept.  1848 
das.,  Schaler  der  dortigen  Akademie  unter  Jac.  Schmutzer  und  Maurer;  Bruder 
des  Franz  R.  Er  wurde  Eammermaler  und  Gustos  am  Belvedere.  E.  W&chter 
hat  ihn  beeinflusst.  Von  ihm  Hekuba  (1810  Wiener  Mus.),  Noahs  Opfer,  Pietä, 
Drohender  Amor,  etc.;  auch  Bildnisse,  Genrebilder,  Trachten,  LandschidPten,  sowie 
ca.  40  Originalradierungen. 

RiiSB,  Leander,  Maler,  geb.  25.  Nov.  (28.  Sept.?)  1809  in  Wien,  f  8.  Mftrz 
1864  in  Kaltenleutgeben  bei  Wien,  Schaler  der  Wiener  Akademie,  Sohn  des  Karl  R. 
Von  ihm  Tarkensturm  auf  die  Löwenbastei  1688  (Wiener  Mus.,  auch  Zeichnungen 
das.),  Sancbo  Pansa  wird  geprellt,  Umgebung  tou  Cairo,  Bildnisse,  etc.  Mitgl. 
der  Wiener  Akademie. 

Bnsa,  Boberty  Maler,  geb.  7.  Juni  1847  in  Wien,  SchOler  der  dortigen  Akademie 
unter  A.  Zimmermann.  Er  malte  Landschaften  und  Ansichten  aus  der  Umgebung 
Ton  Wien,  Tirol,  Yenetien,  den  Rheinlanden,  etc.,  z.  B.  Burghof  u.  A.  (Wiener  Mus.), 
Nach  dem  Wolkenbruch  (Rudolphinum,  Prag),  MOhle  in  Sadtirol  (das.).  Der  Ortler, 
Holländischer  Kanal,  etc.;  auch  Illustrationen.  Mitgl.  der  Wiener  Akademie;  Med. 
2.  Kl.  Antwerpen  1885,  Gr.  gold.  Med.  Wien  1891  u.  A.  m. 

Bnssel,  Anthony,  Maler,  geb.  um  1660,  f  ^'^^^t  SchOler  von  Riley,  Sohn 
des  Theodore  R.    Er  war  in  England  thfttig  und  malte  Bildnisse. 

Bvsael,  Theodore,  Maler,  geb.  1614  in  BrOgge,  f  ^'^^^  1^^^  ^^  England  (?), 
Schaler  seines  Oheims  G.  Jansen  und  von  Van  Dvck,  mit  dem  er  nach  England  kam. 
Er  malte  Bildnisse,  besonders  aber  Copien  nach  Van  Dyck  und  anderen  berOhmten 
Meistern.  Von  ihm  Sir  John  Suckling  (nach  Van  Dyck,  Nat.  Portr.-Gal.,  London), 
Tbomyris  erh&lt  Cvrus*  Haupt  (nach  Kubens,  Hampton  Gourt),  Charles  II.  (Schloss 
Holyrood  bei  Edinburgh),  James  U,  (das.),  etc. 

BnsseUy  Eva,  Malerin,  geb.  1856  in  Chicago,  SchOlerin  der  dortigen  Kunst- 
schule. Sie  wurde  Lehrerin  an  einer  höheren  Schule  das.  Von  ihr  Betteln,  Ein 
Schulm&dchen,  etc. 

Bnaaell.  John,  Maler,  geb.  20.  Mftrz  1745  (n.  A.  im  April  1744)  in  Gnildford 
(Snrrey),  f  20.  April  1806  in  Hall,  SchOler  von  Cot  es.  Vornehmlich  malte  er 
Bildnisse  in  Pastell,  veröffentlichte  auch  1772  ein  Werk  Ober  diese  Technik  und 
wurde  HoQ}ortr&tzeicbner  Georgs  IH.,  sowie  des  Prinzen  von  Wales.  Er  erfand  eine 
Maschine.  Selenographia,  zur  Darstellung  der  Mondphasen,  die  er  in  einem  mit 
eigenhändigen  Stichen  versehenen  Buch  beschrieb.  Von  ihm  Lady  Grantley,  Mrs. 
Fitzherber^  General  Sydenham,  Mrs.  Nichalls,  Mary  Louth,  Mrs.  Bates,  Mrs.  Bell, 
George  Earl  of  Onslow,  etc.  Mitgl.  der  Londoner  Akademie  1788.  —  Sein  Sohn 
WiUlam  B.,  f  nach  1808,  war  auch  Bildnissmaler. 

Bnaaeil,  Louise  W.,  Malerin,  geb.  1872  in  Chicago,  SchOlerin  der  dortigen 
Kunstschule.    Sie  malte  Bildnisse. 

Bnssiy  Franeo  de%  u.  Criyelli,  Taddeo  dL 

Bvasoy  Alfred»  Maler,  geb.  22.  Sept.  1868  in  Wien,  SchOler  von  Nieper  an 
der  Leipziger  Akademie,  dann  der  Berliner  und  MOnchener  Akademien.  Er  malte 
viele  Bildnisse  und  copirte  alte  und  neue  Gemälde.  Von  ihm  ferner  Reni  malte 
Beatrice  Cenci,  Walpurgisnacht,  Manöveridyll,  etc.  —  Ein  Giovanni  Fietro  B. 
war  im  17.  Jahrhundert  als  Maler  zu  Capua  thätig. 

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138  Rnstem  —  Rut«. 

Bnslem,  Johann,  Maler,  geb.  am  1760  in  Pera  (Konstantinopel),  f  1885  in 
Wilna,  Schüler  von  Norblin  und  Bacciarelli.  1798  vurde  er  Adljunkt  an  der 
Akademie  in  Wilna  nnd  nach  dem  Tode  Smagliewicz'  1807  Professor.  Von  ihm 
Selbstbildnisse  Tflrke  zu  Pferde  (1791),  Genrebilder,  ctc 

Busticl,  (Rnstlehlno),  Franceaeo,  Maler,  geb.  um  1595  in  Siena,  f  1625 
(1652?),  Schaler  von  F.  Vanni  und  M.  Amerighi.  Er  ahmte  den  Letzteren,  sowie 
die  BeleuchtuDgsstQcke  G.  Honthorsts  nach.  Von  ihm  Sterbende  Magdalene  (Florenz, 
Pitti),  S.  Sebastian  und  Sa.  Irene  (Pal.  Borghese,  Rom),  VerkAndigung  (Siena),  etc. 

Rnstlcl.  GioTanni  Francesco,  Bildhauer,  geb.  18.  Nov.  1474  in  Florenz,  f 
1554  in  Frankreich,  unter  dem  Einfluss  Verrocchios,  besonders  aber  seines  angeb- 
lichen Mitschülers  L.  da  Vinci  gebildet.  Die  Unruhen  um  1528  yeranlassten  ihn 
zu  Franz  I.  zu  gehen,  der  ihm  Arbeiten  zu  Fontainebleau  anwies.  Sein  Hauptwerk 
und  eines  der  besten  aus  dieser  Zeit  ist  Die  Predigt  Johannes  d.  T.  (1511  Bronze- 
gruppe, Baptisterium  Florenz).  Von  ihm  weiter  Merkur  auf  der  Weltkugel  (Bronze), 
Neptun  und  Vulkan,  Leda  und  Europa,  etc. 

Rnstige,  Heinrich  Frans  Gandenz  Ton,  Maler,  geb.  11.  April  1810  in  Werl 
(Westfalen),  Schaler  der  DOsseldorfir  Akademie  nnd  des  Städerschen  Instituts  in 
Frankfurt  a.  M.,  an  dem  er  auch  zwei  Jahre  lang  lehrte.  Er  liess  sich  nach  Reisen 
nach  England,  Italien,  Niederlande,  Berlin,  Paris,  Wien,  etc.  in  Stuttgart  nieder  und  wurde 
Prof.  sowie  Galeriedirektor  dort.  R.  hat  aach  Eunstberichte  und  Dramen  geschrieben. 
Von  ihm  Gebet  beim  Gewitter  u.  A.  (Nat.-Gal.,  Berlin),  Hohnerfütterung  (Gal. 
Karlsruhe),  Das  wiedergefundene  Kind  (Rosenstein  bei  Stuttgart),  Alba  in  Rodolstadt 
u.  A.  (Gal.  Stuttgart),  A.  in  der  Gal.  zu  Stettin,  etc.  Gr.  gold.  Med.,  yerschiedene 
Orden. 

Bnsnti,  (Rnsntti.  Bvsemti)!  Filippo,  Mosaicist  des  18.  Jahrhunderts.  Seine 
Hauptarbeit  sind  die  Mosaiken  an  der  alten  Fa^ade  von  Sa.  Maria  Maggiore  zu  Rom. 

Bota,  Clementi,  Maler,  geb.  1668  in  Parma,  t  1767,  Schüler  yon  Gignani 
und  Spolverini.    Er  war  in  Neapel  thfttig  und  erblindete  zuletzt 

Rntehlel,  s.  Rnxthiel. 

Ratelli«  Mario^  Bildhauer,  geb.  4.  April  1859  in  Palermo,  studirte  dort,  in  Neapel 
und  Rom.  Er  besuchte  auch  andere  italienische  Städte.  Von  ihm  eine  Gruppe  zum 
VIII.  Canto  yon  Dantes  Inferno,  Hamlet,  Vittorio  Emanuele  (Reiterstandbild), 
Garibaldi  (desgl ),  Grabmonumente,  etc. 

Bntger,  Baumeistor  des  14.  Jahrhunderts,  f  1838.  Er  wurde  1831  Leiter  des 
Dombaus  in  Köln  a.  Rh. 

Rntharty  Karl  Borromftns  Andreas.  Maler,  geb.  vor  1650,  wahrscheinlich  in 
Sflddeutschland,  f  nach  1680  (?J  wahrscheinlich  in  Italien.  1668/64  ist  er  Mitglied 
der  Antwerpener  Gilde,  1664  in  Regensburg,  1672  in  Venedig  nachweisbar.  Er 
wurde  ein  gerahmter  Tbier-  und  Jagdmaler.  Von  ihm  Odysseus  und  Circo  u.  3  A. 
(Gal.  Dresden),  Hirchjagd  (Wiener  Mus.).  Andere  in  den  Gal.  zu  Bamberg  (?),  Berlin 
(Depot),  Budapest,  Florenz  (Pitti),  Innsbruck,  Paris,  Oldenburg,  Pommersfelden, 
Schlei^sheim,  Wien  (auch  Gal.  Czernin,  Harrach,  Liechtenstein,  SchönbrunnX  etc. 
R«  hat  auch  einige  Blatt  radiert. 

Bnths,  Johann  Georg  Valentin,  Maler,  geb.  6.  März  1825  in  Hamburg, 
studirte  in  Düsseldorf  (unter  Schirme r),  München  und  Rom,  nachdem  er  erst 
Kaufmann  und  Lithograph  gewesen  war  und  liess  sich  1857  in  Hamburg  nieder,  wo 
er  Landschaften,  Allegorien,  etc.  malte,  z.  B.  Abendlandschaft  in  den  Sabinerbergen 
u.  A.  (Kunsthalle  Hamburg),  Nordische  Haide  (Rudolphinum  Prag),  Der  Wald- 
brunnen (Mus.  Königsberg),  Promenade  (Kunsthalle  Bremen),  Holsteinische  Land- 
schaft (Mus.  Breslau),  Herbstmorgen  in  der  Schweiz  (Gal.  Dresden),  Waldbmnnen 
(Gal.  Danzig),  An  der  Ostsee  (Nat.-Gal.  Berlin),  etc.;  auch  acht  Wandgemälde  im 
Treppenhaus  der  Kunsthalle  zu  Hamburg,  sowie  einige  Steindrucke.  Mitgl.  der 
Berliner  und  Wiener  Akademien.    Kl.  gold.  Med.  1872. 

KnthxieL  8.  RnxthieL 

Rntseheil.  s.  Bnxthiel. 

Bniten,  Jan,  Maler,  geb.  81.  Juli  1809  in  Dordtrecht,  Schaler  von  A.  yan 
Strij  und  G.  A.  Schmidt.  Er  war  als  Zeichenlehrer  in  seiner  Vaterstadt  thätig, 
malte  auch  Architekturen  und  Ansichten. 

Blitz,  Gnstar,  Bildhauer,  geb.  14.  Dec.  1857  in  Köln  a.  Rh.,  Schüler  fon 
A.  Hess  in  Manchen.  Er  liess  sich  in  Düsseldorf  nieder.  Von  ihm  Die  Quelle, 
Kaiser  Wilhelm  I.  -  Denkmal  (Burgsteinfurth),  Giebelgruppen  (Bankhaus  Trink  in 
Düsseldorf),  Bildnissbüsten,  Grabdenkmäler,  etc. 

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Rariale  —  RyaJl.  139 

RnTiale»  Fraiieesco,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  gen.  11  Polidorino,  geb.  in 
Spanien,  gebildet  in  Rom  und  Neapel,  wo  er,  wie  sein  Sobriqaet  bezeugt,  Polidoro 
Galdara  nachahmte  und  um  1540  thätig  war.  Von  ihm  u.  Ä.  eine  Pieta  in  der  Kapelle 
des  Gerichtshofs  zu  Neapel. 

Rowersma,  Wessel  Pieter,  Maler,  geb.  1750  in  Kollum  (Friesland),  f  1827  in 
Bnitenpost.     Er  war  Autodidakt  und  malte  Bildnisse  sowie  Landschaften. 

Bnxtblel,  (Rnthxleli  Batsehell,  Butehlel),  Hendrik  Jozef,  Bildhauer,  geb. 
1775  in  Lierneux  (Belgien),  f  15-  Sept  1837,  Schüler  von  Dewandre,  dann  ron 
Hondon  und  David  in  Paris  an  derEcole  des  beaux-arts,  an  der  er  den  Rompreis 
gewann ;  später  gelangte  er  in  Paris  zu  hohen  Ehren.  Von  ihm  Zephyr  und  Psyche 
(1814  Paris,  Louvre),  Herzog  von  Angoul^me  (Büste,  Ifus.  Dijon),  Der  kleine  capito- 
linische  Faun  (Copie  das.),  Herzog  von  Berry  (Büste,  Mus.  Yersailles),  E.  Clarke 
de  Feltre  (Büste,  Mus.  Nantes),  Büsteo  Napoleons,  Marie  Louise  und  deren  Sohnes, 
Leda,  Pandora,  Bossuet  (Kirche  zu  Meaux),  etc.  Er.  der  Ehreuleg.;  MitgL  des 
Instit.  SU  Gent,  etc. 

Bvysbroeek,  Jan  Tan  (auch  Jan  yan  den  Berghe),  Baumeister  des  15. 
Jahrhunderts,  thfttig  in  Brüssel,  wo  er  mit  Anderen  das  berühmte  Stadthaus 
(1444-54)  baute. 

Rnjjsch,  Rachel,  verehel.  Pool,  Malerin,  geb.  1664  in  Amsterdam,  f  12.  Aug. 
1750  das.,  Schülf'rin  von  W.  yan  A eist.  1701  wurde  sie  in  die  Haager  Gilde 
eingeschrieben,  1708  Hofmalerin  des  Pfalzgrafen  Johann  Wilhelm.  Sie  lebte  dann 
einige  Zeit  in  Düsseldorf  und  kehrte  1716  in  die  Heimathsstadt  zurück.  Sie  malte 
Blumen  und  Fruchtstücke,  von  denen  eins  in  Lille  anscheinend  im  85ten  Jahre 
gemalt  worden  ist.  A.  in  den  Gal.  zu  Aachen,  Amsterdam  (auch  Samml.  Six),  Berlin, 
Braunschweig,  Cassel,  Darmstadt,  Dresden,  Florenz  (Pitti  n.  Uffizi),  Glasgow,  Gotha, 
Haag,  Innsbruck,  Karlsruhe,  München,  New- York,  Wien  (auch  Gal.  Czernin  und 
Liechtenstein),  Wiesbaden,  etc.  —  Eine  Anna  R.  wird  gleichzeitig  mit  ihr  als  im 
selben  Genre  in  Holland  thätig  angeführt  und  war  vielleicht  mit  ihr  verwandt. 

Raijsdael,  s.  BnisdaeL 

Rnyssen,  Nioolas  Joseph,  Maler,  geb.  17.  Mftrz  1757  in  Hazebrouck  (D^p. 
Kord),  t  18.  Mai  1826.  Er  war  Zeichenlehrer  der  königlichen  Prinzessinnen  von 
England  unter  Georg  III. 

Royten,  Jan  Michel^  Maler  und  Radierer,  geb.  9.  April  1818  in  Antwerpen, 
f  1881,  Schüler  von  Nuijen  und  Regem  ort  er.  Er  war  in  Antwerpen  thfttig 
und  malte  Landschaften  sowie  Architekturen.  Bilder  von  ihm  in  den  Museen  zu 
Danzig,  Königsberg,  Stettin,  Stuttgart,  etc.  Von  ihm  ferner  die  Bl&tter  Der  Thurm- 
baa  zu  Babel  und  Die  Barke  Louis. 

Rnijtenseblldt,  Abraham  Jan,  Maler,  geb.  22.  April  1778  in  Amsterdam, 
t  13.  Mai  1841  das.,  Schüler  von  J.  Andri essen  und  P.  Barbiers.  Er  wurde 
Zeichenlehrer  und  malte  Genrebilder,  Landschaften  und  Ansichten. 

Rnijyen,  Fleier  Janas  yan,  Maler,  geb.  7.  Mftrz  1651  in  Delft,  f  17.  Mai 
1716,  Schüler  yon  J.  Jordaens  (?).  Er  schmückte  das  Lustschloss  von  Loo  mit 
dekorativen  Arbeiten,  malte  einen  Triumphbogen  für  William  III.  von  England  bei 
dessen  Einzug  in  Haag,  etc.,  Hahn  mit  Hühnern  (Rijksmus.  Amsterdam),  Ceres,  Kain 
and  Abel,  etc. 

Rnanlone,  PletrOi  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  f  ^^^  1^16,  Schüler  yon 
Yigilia  (?),  tbfttig  in  Palermo.  Von  ihm  kennt  man  eine  Kreuzigung,  etc.  (1484 
Dom  zu  Termini.) 

VLj,  Comelis  D.  de,  s.  Banckerta,  Pieter. 

Ry,  Karl  Du»  s.  Bnry,  Karl. 

Ry,  Pieter  B.  de,  a.  Banckerts,  Pieter. 

Bjy  (Bnry),  Simon  Lonls  dn,  Baumeister,  geb.  um  1750  in  Kassel,  f  1792, 
in  Rom  gebildet.  Er  wurde  Oberbaudirektor.  Von  ihm  das  Mus.  Friedericianum, 
die  kath.  Kirche,  das  Opernhaus,  alle  in  Kassel,  und  das  Schloss  Wilhelmsböhe  in 
dessen  Nfthe. 

Ryall,  Henry  Thomas,  Kupferstecher,  geb.  1811  in  Frome,  f  14.  Sept.  1867 
in  Cookham  (Berkshire),  Schüler  von  S.  Reynolds.  Er  verband  Linien-  mit 
Punktirmanier  und  wurde  Hofstecher  der  Königin.  Er  lieferte  Blätter  für  ver- 
schiedene Bildnisswerke,  darunter  das  bekannte  von  Lodge,  Königin  Victoria  (nach 
W.  Rosa),  Golumbus  zu  La  Rabida  (nach  Wilkie),  Weidewechsel  (oach  Rosa  Bonheur), 
A.  nach  Ansdell,  Burton,  Gorbeaux,  Ch allen,  Hayter,  Landais ,  Landseer,  Leslie, 
Taylor,  etc. 

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140  Rybkonski  —  R^ckwaerts. 

Bybkonskly  Johann»  Maler,  geb.  1808  in  Tarlöw,  f  185S  in  Warschau,  atadirte 
in  Erakau;  lebte  im  Sandomierer  Kreis,  in  Kjelze  und  seit  1850  in  Warschau,  wo 
er  Zeichenlehrer  an  der  Realschule  wurde.    Er  malte  Bildnisse,  etc. 

Bybkowskl,  Thaddaens  Ton,  Maler,  geb.  80.  Mära  1848  in  Kjelse  (Rossland), 
ScbOler  der  Krakauer  Kunstschule,  Ton  Löffler  und  Makart  Er  Hess  sich  in 
Wien  nieder,  malte  decorative  Deckenbilder,  Sopraporten,  etc.,  dann  Genrebilder  ans 
Galizien,  Polen  und  dergl.  m. 

Byeerakli  Alexander,  Maler,  geb.  1828  in  Kjelze,  f  Ende  NoTomber  1866  in 
Paris.  1864  wanderte  er  nach  Frankreich  aus.  Er  malte  Genrebilder,  z.  B. 
Lesende  Greisin  (1850). 

Bijok,  Pieter  Oorneliai  Tan,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1568  in  Delft, 
t  1628  (?)  das..  Schaler  von  J.  Willemsz  Delff  und  H.  Jacobsa  Grimani, 
endlich  in  Italien  weiter  gebildet,  wo  er  15  Jahre  verblieb.  Zurückgekehrt,  war 
er  eine  Zeitlang  in  Haarlem  thätig.  Er  malte  Landschaften,  Interieurs,  Genrebilder, 
etc.  Von  ihm  Die  Küche  (zweifelhaft,  Mus.  Amsterdam),  desgl.  (Mus.  Braunschweig), 
etc.  —  Ein  B.  B«  (auch  F.  Bycx  und  BleijawijkX  Bildhauer  des  16.  JabrhunderU, 
schuf  um  1658  das  Grabmal  W.  G.  de  Witte  in  der  Laurentiuskirche  zu  Rotterdam. 

B^ekaert,  David  I.,  Maler,  geb.  vor  1560,  f  nach  1585,  in  welchem  Jahr  er 
Meister  der  Gilde  in  Antwerpen  wurde.  Er  scheint  Brauer  gewesen  zu  sein,  ehe 
er  das  Malen  aufnahm  und  hat  meist  Bilder  Anderer  staffirt,  aber  auch  Bauern- 
Stacke  gemalt. 

Btjekaerty  Barid  II.,  Maler,  get.  9.  Aug.  1589  in  Antwerpen,  begr.  8  Oct. 
1642  das.,  Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  des  David  I.  R.  Er  malte  Land- 
schaften und  Bauerngenrebilder.    Er  war  der  Schwiegervater  des  G.  Goqnes. 

Bljekaert,  David  III.,  Maler,  get.  2.  Dec.  1612  in  Antwerpen,  f  U.  Not. 
1661  das.,  Sobn  und  Schüler  des  David  II  R.,  wurde  1686  Mitglied  der  Gilde.  Er 
malte  Bauernstücke,  etc.  mit  besonders  gelungener  Kerzenbeleochtung.  Von  ihm 
In  der  Bauernstube  u.  4  Andere  (Gal.  Dresden),  Musicirende  Gesellschaft  (Gal. 
Liechtenstein,  Wien),  Anbetung  der  Hirten  (ebenda),  Kirmess  u.  A.  (Mus.  Wien^, 
Lustige  Tischgesellschaft  (Gal.  Antwerpen),  Werkstatt  des  Seilers  (Mus.  Amsterdam), 
Andere  in  den  Gal.  zu  Berlin,  Brüssel,  Cassel,  Frankfurt  a.  M.,  Florenz  (Uffizi), 
Genf,  Kopenhagen,  Leipzig,  Lille,  Madrid,  München,  Paris,  St.  Petersburg,  Schleiss- 
heim,  Schwerin,  etc.  Er  hat  auch  ein  paar  Blatt  radiert.  —  Ein  FreMk  B.  war 
1550  Mitgl.  der  Lucas*Gilde  zu  Antwerpen  und  malte  1570  einen  Altar  für  die 
Jacobskirche  dort. 

Rijckaert,  Haerten,  Maler,  get.  8.  Dec  1587  in  Antwerpen,  f  1681/82  das., 
Sobn  des  David  I.  R.,  in  Italien  gebildet,  auch  Schüler  des  T.  Yerh aecht. 
J.  Brueghel  hat  Gem&lde  von  ihm  stafürt  und  er  war  mit  A.  van  Dyck  gut  befreundet. 
Er  war  einarmig  und  malte  Landschaften  mit  Ruinen  und  dergl.,  von  denen  das 
Mus.  Madrid  eine  vom  Jahre  1616,  die  Uffizi- Galerie  eine  andere  besitzt.  —  Sein 
Bruder  Panl  B«^  geb.  1592  in  Antwerpen,  war  auch  Maler. 

BUeke,  (Bijke,  Be^ek)^  Willem  de,  Maler,  geb.  1635  in  Antwerpen,  f  1697 
in  Loodon.  Er  war  ursprünglich  Goldschmied,  wurde  dann  Maler  und  kam  unter 
William  III.  nach  England.  Er  hat  auch  einige  Platten  radiert  und  geschabt,  z.  B. 
Mars  und  Venus,  und  Susanna  im  Bad.  —  Seine  Tochter  Catharina  de  B«  war  anch 
Künstlerin. 

Bljckemans,  (Bjjekman),  Nleolaes,  Kupferstecher,  geb.  vor  1600  (?)  in  Anir 
werpen,  f  nach  1622  (?),  wahrscheinlich  Schüler  von  Pontius.  Er  stach  besonders 
nach  Rubens,  war  wohl  auch  eine  Zeitlang  in  Brüssel  th&tig. 

B^ekere,  Abraham  de,  Maler,  get  5.  Juli  1566,  f  1^^»  Sohn  und  Schüler 
des  Bernaar d  de  R.,  schuf  1591  ein  Triptychon  für  die  Jacobskirche  zu  Ant- 
werpen, dessen  Flügel  in  das  dortige  Museum  gelangten.  Zwei  andere  Flügel  aus 
dem  Dom,  ebenda. 

B^ckere^  (Bijeke,  Bijke),  Bemaard  d^  Maler,  geb.  um  1585  in  Gourtrai, 
t  1.  Jan.  1590  in  Antwerpen,  wo  er  1561  Mitgl.  der  Gilde  wurde  und  1589  als 
Sachverständiger  für  das  Genter  Altarbild  von  R.  van  Coxcie  urtheilte.  Die  Mar- 
tinskirche  seiner  Vaterstadt  besitzt  eme  « Kreuztragung " ,  eine  „Enthauptung 
Matthiä**  u.  A.  von  ihm. 

Bijckwaerta,  Cornelig^  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Holland, 
t  1693  in  Cüstrin,  wohin  er  1667  in  churfürstl.  Dienste  kam.  Von  ihm  Die 
Festung  Cüstrin,  Das  Scbloss  zu  Sonnenburg,  das  zu  Zerbst,  Mittelbau  des  Schlosses 
zu  Schwedt,  eine  fliegende  Brücke   bei  Dessau,   Entwurf  zu  einem  Thurm  für  die 

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Petrikircbe  in  Berlin,  Die  HafenAnlage  m  Bflgenwalde,  etc.  —  Sein  Sohn  Adriaen 
Daniel  R.  folgte  ihm  im  Amt 
Bijex,  8.  Rijx. 

Rydberg,  Gustaf  Fredrik,  Maler,  geb.  13.  Sept.  1835  in  MaImO,  Schüler  der 
Eopenhagener  Akademie,  auch  1857—59  in  Stockholm  und  darauf  in  Dflsseldorf 
unter  Qu  de  gebildet.  1868  besuchte  er  Norwegen,  1873  wiederum  Dttsseldorf. 
Er  malte  peinlich  durehgefflhrte  schwedische  Landschaften,  z.  B.  Blick  bei  Mörum 
(Mus.  Stockholm),  FrOhlingslandschaft  aus  Schonen  u.  A.  (ebenda). 

Ryder.  Albert  Pinkham,  Maler,  geb.  19.  März  1847  in  New  Bedford  (Mass. 
U.  S.  A.),  Schaler  von  William  E.  Marshall.  Er  bereiste  1877  Holland,  London 
und  Paris,  1882  Deutschland,  Italien  und  Spanien  und  Hess  sich  dann  in  New- York 
nieder.    R.  malte  Landschaften,  Thierstflcke  und  Bildnisse. 

Ryder,  Platt  Powell,  Maler,  geb.  11.  Juni  1821  in  Brooklyn,  Schfller  von 
La.  Bonnat  in  Paris,  auch  in  den  Niederlanden  gebildet,  Hess  sich  in  New-Tork 
nieder  und  malte  Bildnisse  und  Genrebilder. 

Ryder,  Thomas,  Kupferstecher,  geb.  1746  in  London,  f  1810,  Schaler  der 
Londoner  Akademie  und  von  Basire.  Er  stach  in  Linien-  und  Punktir-Manier 
(darunter  acht  grosse  Platten  für  Boydell's  Shakspere-Gkillery)  nachDurno,  FueBsli, 
Hamilton,  Eauftnann,  Northcote,  Ramberg,  Rigaud,  Shelley,  Smirke,  Stothard, 
West,  Wright,  etc. 

Rygler,  Teodoro,  Bildhauer,  geb.  9.  Not.  1841  in  Warschau,  studirte  in 
Warschau,  an  der  Berliner  Akademie  sowie  an  denen  zu  MOnchen  und  Paris.  Er 
stand  erst  in  der  Heimath  einer  Terracotta-Fabrik  yor,  die  in  einer  Feuersbrunst 
zu  Grunde  ging.  1874  liess  er  sich  in  Florenz  nieder.  Von  ihm  Der  Glaube,  Die 
Kokette,  Madonna,  Copernicus,  Der  auferstandene  Christus,  Zusammensturz  unterm 
Kreuz  (1875,  Basrelief),  etc.    Mitgl.  verschied.  Akademien,  mehrere  Med. 

RUJers,  8.  Reijers« 

Rijl^  James  de,  Maler,  geb.  17.  Mai  1806  in  Hilversnm,  Schüler  von  J.  yan 
Rayenswaaij,  bereiste  auch  Belgien.  Er  malte  Viehstflcke.  Mitgl.  der  Amster- 
damer Akademie. 

Ryland,  William  Wynne«  Kupferstecher  in  Punktirmanier,  geb.  1788  in 
London,  f  29.  Aug.  1783  das.,  Schüler  yon  S.  F.  Bayenet  in  London,  dann  Ton 
Roubillac,  F.  Boucher  und  Lebas  in  Paris,  wo  er  5  Jahre  lang  yerweilte. 
Zurückgekehrt  wurde  er  Hofkupferstecher  und  warf  sich  hauptsächlich  auf  die 
Punktir-  und  Kreidemanieren.  Er  gab  besonders  Zeichnungen  alter  Meister,  sowie 
Bilder  der  A.  Kanifmann  wieder.  Er  gelangte  zu  grossem  Ansehen  und  Reichthum, 
B.  Th.  durch  seinen  guten  Kunsthandel.  Infolge  einer  Liebschaft  und  der  Spiel- 
wnth  yerlor  er  Alles,  gerieth  in  Schulden,  fälschte  Banknoten  und  wurde  gehenkt. 
Seine  letzte  Platte,  Unterzeichnung  der  Magna  Charta  (nach  Mortimer),  hat  Bartolozzi 
1785  yollendet  Er  hat  etwa  200  Platten  gestochen  und  sind  seine  zart  punktirten 
Blätter  sehr  gut,  wenn  auch  nicht  den  besten  Bartolozzi,  C.  Watson  und  Bnrkes 
nnz  ebenbürtig.  Ausser  nach  der  Angelika,  stach  er  nach  Berrettini,  Boucher, 
Gipriani,  Gotes,  yan  Dydc,  R.  Santi,  L.  da  Vinci,  etc. 

Rylander,  Carl  Isaok,  schwedischer  Maler,  geb.  1779,  f  1810.  Er  malte 
Miniaturbildnisse,  z.  B.  das  des  schwedischen  Lieutnants  zur  See  A.  G.  Ijung  auf 
Elfenbein. 

Ryley,  Charles  Renben,  Maler,  geb.  1752  in  London,  f  1798  das.,  Schüler  yon 
J.  H.  Mortimer,  nachdem  er  eine  Zeitlang  als  Stecher  thätig  gewesen  war.  Er 
malte  dekoratiye  Arbeiten  in  Goodwood  House  (für  den  Herzog  yon  Richmond),  war 
Zeichenlehrer  und  hat  auch  illustrirt.  Lüderlieher  Lebenswandel  hat  sein  Talent 
sich  nicht  entfalten  lassen. 

RilJii,  Rembrandt  Harmensi  Tan,  Maler  und  Radierer,  einer  der  grOssten 
Künstler  aller  Zeiten,  geb.  15.  Juli  1606  in  Leiden,  begr.  8.  Oct.  1669  in  Amsterdam, 
Schüler  yon  J.  y.  Swanenburgh,  dann  yielleicht  y.  Pinas  und  endlich  yon 
P.  Lastman  in  Amsterdam,  der  ihn  besonders  anregte.  Zuyor  war  er  in  Leiden 
als  Student  eingeschrieben  gewesen,  um  1623  war  er  in  Amsterdam,  darauf  bis 
1631  in  Leiden,  yon  da  ab  wieder  in  Amsterdam  thätig.  uns  sind  datirte  Werke 
▼on  ihm  seit  1625  erhalten;  1682  erhielt  er  seinen  ersten  grossen  Auftrag,  die 
berühmte  «Anatomie-Stunde*  (jetzt  im  Mus.  Haag).  1634  heirathete  er  die  yor- 
nehme  Saskia  yan  Uyienburgh,  mit  der  er  bis  zu  ihrem  Tod  1642  glücklich  lebte. 
In  Folge  der  Erbschaft,  die  er  beim  Tode  semer  Mutter  (1640)  erhielt,  des  Yer- 
mfigeas  seiner  Frau  und  des  eigenen  guten  Verdienstes,  konnte  er  sich  ein  schönes 


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Google 


142  fi^'n. 

Haus  kaafen  aod  mit  Ennstsammlangeo  fallen.  Er  onterhielt  ein  Verb&ltaiss  mit 
seiner  Haushälterin,  seine  VermögenBurostände  verschlimmerten  sich  und  1656  wnrde 
er  bankrott  erkl&rt.  Seine  Sammlungen  und  sein  Haus  wurden  yerkauft  und  er 
verbrachte  seine  letzten  Jahre  in  Armutb.  1665  heiratbete  er  zum  zweiten  Mal. 
Er  ist  nie  aus  Holland  heraus  und  auch  da  nur  in  wenige  St&dte  gekommen.  B., 
zweifellos  die  eigenartigste  und  wohl  nach  allem  die  bedeutendste  Erscheinung  auf 
dem  Gebiet  der  Kunst  während  des  17.  Jahrhunderts,  ist  uns  einer  der  sympathischsten 
Meister,  da  er  die  Kunst  rein  empfand  und  klar  zwischen  dem  Schönen  in  der 
Natur  und  dem  Schönen  in  der  Kunst  zu  scheiden  vermochte,  gänzlich  von  aller 
Association  absah.  Ein  jeder  Vorwurf  wird  von  ihm  durch  eine  geistige  That 
umgeschafTen,  erhält  das  Gepräge  seines  Willens  und  so  ist  er  auch  der  Aufgabe 
überhoben,  seine  Vorwürfe  besonders  auszuwählen,  da  durch  seine  Stilisimng  ein 
jeder  zu  einem  Kunstwerk  wird.  Anfänglich  noch  mehr  oder  minder  in  der  herkömm- 
lichen Malweise  befangen,  arbeitet  er  sich  in  seinem  Alter  zu  einer  unübertroffenen 
Freiheit  und  Grösse  des  Vortrags  durch.  Wie  kein  Anderer  hat  er  das  eigenartige 
Helldunkel,  das  wir  schon  von  seinem  Meister  Lastman  her  kennen,  zur  Schönheit 
ausgebildet.  Man  möchte  fast  sagen,  jedoch,  dass  er  in  der  Radierung  noch  grösser 
sei  als  in  der  Malerei,  da  er  alle  die  Elemente  dieser  Kunst  folgerichtig  zu  ihrem 
Höhenpunkte  entwickelte,  die  Selbständigkeit  der  Linie,  die  Verwendung  des  Grats 
etc.,  und  nie  Missgriffe  machte,  es  sei  denn  in  einigen  der  Bildnisse,  die  ein  zuviel 
der  Arbeit  aufweisen.  R.  wählte  seine  Vorwürfe  aus  allen  Gebieten,  die  religiösen 
Bilder  und  die  Bildnisse  sind  aber  seine  höchsten  Leistungen,  auf  dem  Kupfer  treten 
ihnen  noch  die  Darstellungen  aus  dem  täglichen  Leben  würdig  zur  Seite.  Er  war 
der  Eiste,  der  in  unserem  Sinne  das  Malerische  der  Zerlumptheit  und  des  Schmutzes 
erkannte  und  hat  oft  das  alte  Judenviertel  von  Amsterdam  mit  seinen  orientalischen 
Erscheinungen  aufgesucht.  Seine  grossartige  Künstlerschaft  macht  sich  auch  besonders 
in  den  Handzeichnungen  geltend.  Er  hatte  viele  nachmals  geschätzte  KflnsÜer  zu 
Schülern,  von  denen  manche,  wie  Bol,  Eeckhoudt  und  Livens  direkte  Nachahmer 
wurden.  Von  den  circa  850  Gemälden  R.'s  besass  sein  Vaterland  1891  nur  25;  die 
reichste  Sammlung  findet  man  in  England.  Von  festländischen  Museen  sind  St. 
Petersburg,  Kassel,  Dresden,  München,  Paris,  Stockholm,  Amsterdam  und  Haag 
hervorzuheben.  Als  einige  der  schönsten  Gemälde  nennen  wir  Hochzeit  des  Simson 
(Dresden),  Saskia  als  Mädchen  (das.),  Saskia  mit  der  Blume  (das.),  „Wein,  Weib 
und  Gesang*  (das.),  Manoah  Opfer  (das^  Simson  bedroht  seinen  Sdiwiegervater 
(Berlin),  Die  Kreuzabnahme  (München),  Heilige  Familie  (das.),  Saskia  (Gal.  Kassel), 
Simson  und  Delila  (das.),  Selbstbildniss  (das.),  Die  Jünger  in  Emaus  (Paris),  Selbst- 
bildniss  im  Alter  (LondonX  Anbetung  der  Hirten  (das.)»  Die  Ehebrecherin  vor  Christo 
(das.),  Selbstbildniss  (Offizien,  Florenz),  i>ie  sog.  Nachtwache  (Amsterdam),  Die 
«Staalmeesters**  (das.),  Bathseba  im  Bade  (Samml.  Steengracht,  Haag).  Andere  in 
den  genannten  Gal.  und  in  denen  zu  Amsterdam  (Samml.  Six),  Antwerpen,  Aschaffen- 
burg, Augsburg,  Braunschweig,  Brüssel,  Cambridge,  Darmstadt,  Dulwicb,  Florenz 
(Pitti),  Frankfurt  a.  M.,  Gotha,  Hampton  Court,  Innsbruck,  Kopenhagen,  Leipzig, 
London  (Sammlgn.  Buckingham  Palace,  Bridgewater,  Grosvenor  House,  Hope,  Wallace, 
etc.),  Madrid,  Moskau  (Samml.  Massaloff),  Oldenburg,  Paris  (Samml.  Seilliöres  a.  A.JL 
Rotterdam,  Stockholm,  Stuttgart,  Wien  (auch  Akademie,  Sammlungen  Harrach  und 
Liechtenstein),  Windsor,  etc.  Dem  R.  werden  über  860  Radierungen  zugeschrieben, 
doch  rühren  wohl  viele  davon  von  Schülern  her  und  ist  man  heute  noch  nicht  über 
die  Zutheilung  einig.  Auch  hier  können  wir  nur  einige  der  berühmtesten  und 
schönsten  anführen :  Jesus  heilt  die  Kranken  (schon  zu  R.'s  Zeit  als  «Hundertgulden- 
blatt**  bezeichnet,  acht  Abdrücke  des  ersten  Zustande  wurden  bekannt,  einer  errang 
neuerdings  den  Preis  von  83,000  Francs!),  Predigt  Jesu,  Flucht  nach  Egypten,  Ver- 
kündigung an  die  Hirten,  Abraham  bewirthet  die  Engel,  Ecce  Homo,  S.  Hieronymus 
im  Freien  (2  mal),  Selbstbildniss  an  der  Rampe  (im  Ganzen  über  15  Selbstbildnisse), 
Clement  de  Jonghe,  Jan  Asselijn  ToUing  (ein  Abdruck  eines  seltenen  Zustandes  erzielte 
neoerdings  fast  40,000  Frcs.l),  Die  drei  Bäume,  Die  drei  Hütten,  Das  Stecket,  Die 
Brücke  des  Six,  Der  Rattengiftverkäufer,  Die  spanische  Zigeunerin,  Das  Schwein,  Die 
Muschel,  Die  badende  Frau,  etc.  Die  Radierungen  wurden  facsimilirt  von  Dutuit  (Paris 
1880),  Amand  Durand  (Paris  1880),  Janitsch  und  Lichtwark  (1885).  S.  Biographie,  etc. 
von  Burnet  (1849),  Vosmaer  (1877),  C.  Blaue  (Paris  1880),  Scheltema  (Paris  1866), 
MoUett  (London  1882X  Michel  (1898),  Vosmaer  und  viele  A.  Lippmann  publicirte  1888 
u.  ff.  vier  Bände  Zeichnungen  von  ihm ;  Bode  und  de  Groot  veröffentlidien  seit  1897 
ein  Rembrandt-nWerk*,  das  seine  sAnuntlichen  Oelgemälde  in  Heliogravure  bringen  aolL 


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Kgnbont  —  &.  Ueistet.  143 

BUnboiit,  Jan,  Bildhauer,  geb.  29.  Jan.  1800  in  Utrecht,  Autodidakt.  Von 
ihm  St.  BaTO  (Kirche  zu  Harmelen),  Statuen  am  Justizgeb&ude  su  Utrecht,  etc. 

Bijnbonty  Jan  Jacob,  Wachsbossirer  und  Bildschnitzer,  geb.  16.  Juii  1798  in 
Utrecht,  f  12.  Aug.  1849  das.,  SchQler  der  dortigen  Zeichen-Akademie.  Er  copirte 
Compositionen  von  B.  Sauti,  Van  der  WerfT,  etc. 

BUne,  Jan  ran,  Kupferstecher,  geb.  1712  in  Holland,  f  1760,  um  1750  th&tig 
in  London.    Er  stach  Ansichten  von  England,  Ostindien,  Afrika,  etc. 

B^ngh,  s.  Bing» 

B^sbrack)  Michiely  Bildhauer,  geb.  24.  Juni  1693  in  Antwerpen,  f  11.  Jan. 
1770  in  London,  vieleicht  Sohn  des  Pieter  B.  Er. kam  noch  jung  (1720)  nach  Eng- 
land, wo  er  zu  hohem  Ansehen  gelangte.  Von  ihm  William  III.  (Bristol),  George  I. 
(Börse,  London),  George  II.  (ebenda),  Hercules  (Stourhead,  Wilts.),  Grabmal  Sir 
G.  Kneller  u.  A.  (Westminster  Abtei,  London),  etc. 

B^sbraek,  Pieter,  Maler,  get.  25.  April  1655  in  Antwerpen,  f  1729  (?)  in 
Brüssel,  Schüler  des  P.  A.  Immenraet,  dann  von  Francisque  Millet.  Er 
malte  gekOnstelte  Landschaften,  nahm  sich  G.  Dughet  zum  Muster,  war  mit  vielem 
Erfolg  in  Paris  thätig  und  kehrte  nach  Antwerpen  zurück,  wo  er  1713  Direktor  der 
Akademie  wurde.  Er  hat  auch  in  Brüssel  gelebt  Landschaften  von  ihm  in  den 
Mus.  zu  Antwerpen,  Aschaifenburg,  Bamberg,  Berlin  (Depot),  Dresden  (?),  Hamburg, 
Pommersfelden,  Schieissheim  und  Stuttgart.  B.  hat  auch  6  staffirte  Landschaften 
ge&tzt.  —  Sein  Sohn  G«  B«,  geb.  1696  in  Antwerpen,  malte  Fische,  Geflügel,  etc.  — 
Sein  anderer  Sohn,  Pieter  Andrieg  B«,  wurde  1709  Meister,  1713  Dekan  der  Ant- 
werpener Gilde  und  starb  1748  (?)  in  London.  Er  malte  Landschaften  in  der  Weise 
seines  Vaters. 

BUsbraeck,  Jakob  Cornill,  Maler,  geh:  1685  (?),  t  22.  Febr.  1765  in  Paris, 
Sohn  des  Pieter  B.  Er  war  vor  1729  Meister  geworden.  —  Von  einem  LndOTievs 
B«  besitzt  die  Liechtenstein* Gal.  in  Wien  eine  Waldlandschaft  vom  Jahre  1716. 

Bijsbroeelt«  8.  Beesbroeek. 

Bgsen,  8,  Bysen» 

BJJswÜck,  Lambert  Tan,  Ciseleur,  geb.  1821  (?),  t  27.  Juli  1894.  Er  spielte 
auch  eine  Bolle  unter  den  vlAmischen  Dichtern  und  Dramatikern.  —  Ein  Dirok 
Tan  B«  (auch  BiJe8wUck),  war  um  1653  als  Medailleur,  Goldschmied,  Ebenist,  etc. 
thatig.     Ein  Tisch  von  ihm  im  Grottensaal  zu  Sanssouci. 

Byther,  Angnstine,  Holzschneider  und  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts, 
thatig  um  1590  in  London,  einer  der  frühesten  dortigen  Meister,  der  zugleich  Ver- 
leger und  Kunsthändler  war.  Von  seinen  Schnitten  nennen  wir  die  Karten  von 
Yorkshire,  Pl&ne  von  London  und  Westminster;  von  Stichen  Plane  von  Oxford  und 
Cambridge,  Die  Spanische  Invasion,  etc. 

B^x  (Bijokx,  Bijex)»  Nieolaes,  Maler,  geb.  1637  in  Brügge,  f  nach  1695 
(?  n.  A.  1667)  das.,  Sohn  eines  Jan  R.  (1585— 164S).  Er  bereiste  den  Orient,  blieb  lange 
in  Jerusalem  und  wurde  1667  Mitglied  der  Gilde  in  seinem  Heimathsort.  Er  malte 
Landschaften  und  Ansichten  mit  orientalischer  Staffage,  etc.  —  Sein  Bruder  Paul 
B.  d.  Ae.9  geb.  1612  in  Brflgge,  wurde  1685  Mitglied  der  Lucasgilde  dort,  und  malte 
1644  einen  S.  Hieronymus  (Salvatorkirohe  zu  Brügge)  —  Ein  Paul  B.  d«  J.»  geb. 
1649  in  BrOgge,  f  1690,  war  Maler  und  1672—77  Mitglied  der  BrQgger  Gilde. 

Bijsen  (Bijsen),  Warner  (Wamard)  van,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb. 
in  Zaltbommel,  f  in  Spanien,  Schüler  von  G.  van  Poelenburg,  bereiste  auch 
Italien.  1664  malte  er  in  der  Heimath,  1665  wurde  er  Juwelier  und  zog  nach 
Spanien.  Das  einzig  bekannte  Gemälde  von  ihm  Die  büssende  Magdalena,  besitzt 
die  Gal.  zu  Kassel. 


S. 

8.  Heister,  8.  Heiater  S. 

8.  Meister  £.,  8.  Meister  £.  8. 

Saal,  Georg  Eduard  Otto,  Maler,  geb.  1818  in  Koblenz,  f  3.  Oct  1870  in 
Baden-Baden,  Schüler  der  Düsseldorfer  AJcademie  unter  Schirm  er,  besuchte  die 
Bheinlande,  dann  Norwegen  und  Lappland,  hielt  sich  aber  am  längsten  in  Paris  auf. 
Von  ihm  Mitternachtssonne  (Mus.  Leipzig),  Dorfstube  in  Tyrol  (Mus.  Donaueschingen)^ 


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144  Saar  ^  gabbatini. 

Blick  im  Scliwarzwald  (1867  Paris,  Loayre),  Nftchtliclies  Begr&bniss  im  Hardanger 
Fjord  (Gal.  Earlsrube),  Hardanger  Fjord  bei  Nacbt  (Gal.  Frankfurt  a.  M.),  Blick  im 
Walde  von  Fontainebleau,  etc.,  Prof.,  Badiscber  Hofmaler.  Mebrere  Med.  u.  Ord.  — 
Ein  T.  S.  stacb  um  1670  Vignetten  fQr  Bficberillustration. 

Saar^  Alois  Ton,  Maler,  geb.  1799  in  Traiskircben  (Niederösterreich),  f  nach 
1840,  Schüler  der  Wiener  Akademie.  Er  malte  Architekturen  in  Oel  und  Wasser- 
farben, z.  B.  Prag  und  die  KarlsbrQcke  (Wiener  Mus.),  Belgrad  im  Mondschein,  Die 
Dominikaner-  und  Karolinen-Basteien  zu  Wien,  etc. 

Saar.  Karl  tob,  Maler,  geb.  1771  in  Traiskircben  (Niederdsterreich),  f  1858. 
Er  malte  Miniaturbildnisse  auf  Elfenbein. 

SaaYedra,  s.  Caatillo  j  SaaTodra. 

Sabatelli,  Franoeaeo,  Maler,  geb.  22.  Febr.  1803  in  Florenz,  f  18.  Aug.  1829 
in  Mailand,  Sohn  und  Schüler  des  Luigi  S.,  weitergebildet  in  Rom  and  Venedig. 
Leopold  II.  berief  ihn  1828  nach  Florenz  und  ernannte  ihn  dort  zum  Professor. 
Von  ihm  Mitten  im  Sturm  (Mod.  Gal.  Florenz),  Hector  greift  griechische  Schiffe  an 
(iiVesko  im  Gal.  Pitti:  Theil  des  Olymp  seines  Vaters),  8.  Antonius  erweckt  einen 
Todten,  etc.    Mitglied  der  Venezian.  Akademie. 

Sabatelliy  Giuseppe,  Maler,  geb.  24.  Jnni  1818  in  Mailand,  f  27.  Febr.  1843 
in  Florenz,  Sohn  und  Schüler  des  Luigi  S.  1834  berief  ihn  Leopold  II.  als  Prof. 
an  die  Akademie  zn  Florenz.  Von  ihm  F.  degli  Uberti  in  der  Schlacht  am  Serchio 
(1841  Mod.  Gal.  Florenz),  Sa.  Philomena  ((1887  8.  Francesco,  Pisa),  Zwei  Wunder 
des  Hl.  Antonius  (1834—35  Sa.  Groce,  Florenz),  Die  Versuchung  des  Hl.  Antonius 
(8.  Tommaso,  Mailand),  etc. 

SabateUi,  Lniiri  d.  Ae.,  Maler  und  Radierer,  geb.  19.  Febr.  1772  in  Florenz, 
t  29.  Jan.  1850  in  Mailand,  Schüler  der  Florentiner  Akademie  unter  Pedroni, 
weitergebildet  in  Rom  und  Venedig.  1808  berief  ihn  Eugene  Beauhamais  an  die 
Akademie  zu  Mailand  als  Prof.  Von  ihm  die  Fresken  Der  Olymp  (1820—25  Pal.  Pitti, 
Florenz),  Die  Verm&hlung  der  Psyche  (1881  Pal.  Busca-Serbelloni  in  Mailand),  A. 
in  S.  Gaudenzio  zu  Novara,  in  der  Kirche  zu  Valmadrera  bei  Lecco,  etc.,  femer 
Abigail  vor  David  (1806  Marienkapelle  zn  Arezzo),  Vertreibung  Heliodors,  P.  Gapponi 
serreisst  die  französischen  Friedensbedingungen,  etc.  Von  seinen  Bitdierungen  nennen 
wir  Die  l'est  zu  Florenz  (1802),  Die  Visionen  der  Offenbarung  (1809),  Bildnisse,  etc. 
im  Ganzen  etwa  50  Blatt.  Mitglied  der  Akademien  zu  München,  Wien  und  aller 
Italienischen.    Jos.  Ord.,  Oester.  gr.  gold.  Med. 

Sabatelli,  Lnfgl  d.  J.,  Maler,  geb.  12.  Febr.  1818  in  Mailand,  Sohn  nnd 
Schüler  des  Luigi  S.  d.  Ae.,  dem  er  bei  den  Fresken  half.  Von  ihm  Sa.  Maria 
(1869  Nazarethkirche,  Mailand),  Die  Evangelisten  u.  A.  m.  (1871  Kathedrale  ron 
Cunardo),  Scenen  aus  dem  Leben  des  Hl.  Stephan  (1858  Kirche  zu  Mariano),  etc. 
Er  malte  auch  Bilder  von  Bombay  und  Hongkong  in  Oel. 

Sabateriiy  Pierre,  Glasmaler  des  13.  Jahrhunderts,  thfttig  um  1298  in  Mont- 
pellier. Er  lieferte  der  Kathedrale  prachtvolle  Fenster.  —  Sein  Sohn  Laurent  S. 
war  in  gleicher  Weise  th&tig. 

Sabatini,  s.  Sabbatini. 

Saband,  Caroline,  Malerin,  geb.  9.  April  1883  in  Paris,  f  im  Sept.  1868  das., 
Schülerin  von  Dupont  und  Chabal-Dussurgey.  Sie  malte  Blumen  und  Copien 
auf  Porzellan,  darunter  nach  Saint-Jean,  Chaplain. 

Sabbatini,  (Sabatini),  Andrea,  Maler,  gen.  Andrea  da  Salemo,  geb.  um  1480 
in  Salemo,  t  1545  in  Gafita,  Schüler  ron  B.  Epifanio  zu  Neapel,  soll  darauf  be- 
Torzngter  Schüler  B.  Santis  geworden  sein,  doch  ist  dies  bezweifelt  worden,  da  S. 
sich  nur  als  in  Neapel  th&tig  nachweisen  l&sst  Besonders  gelobt  werden  seine  (jetzt 
z.  Th.  entstellten)  Fresken  zur  Geschichte  des  S.  Gennaro  in  der  Vorhalle  des  inneren 
Hofes  Ton  8.  Gennaro  de'  Poveri.  Von  ihm  fem  er  Pidtä  (Dom,  Salerno),  Altar 
(Sa.  Maria  delle  Grazie,  Neapel),  desgl.  (8.  Severino,  das.).  Madonna  (S.  Domenico 
Maggiore,  das.),  Anbetung  der  Könige,  8.  Nicolaus  thronend,  u.  A.  (Mus.  das.),  etc. 

Sabbatini,  (Sabatinl),  Franeeaoo,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  Schüler 
Ton  Vanvitelli,  dem  er  bei  der  Sa.  Annunziata  zu  Neapel  half.  Carlos  HL  berief 
ihn  nach  Spanien,  wo  er  u.  A.  die  Dogana  und  das  llior  yon  AlcaU  errichtete. 

Sabbatini,  (Sabbatani?),  Lorenzo,  Maler,  gen.  Lorensino  da  Bologna,  geb. 
1538  (?)  in  Bologna,  f  1577  in  Rom,  Schüler  desProspero  Fontana  (nnd  des 
Tibaldi?),  besuchte  sp&ter  Rom  und  ahmte  R.  Santi,  M.  A.  Buonarotti, 
auch  Mazzuoli  nach.  Für  Gregor  XHL  malte  er  in  der  Oapelle  Paolina  Scenen 
aus  dem  Leben  des  Hl.  Paul,  und  den  Triumph  des  Glaubens  in  der  Sala  Reggia. 


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gabina  -  gaccU  145 

Er  erhielt  darauf  die  Oberau&icht  Ober  die  derzeitigen  malerisdien  Decorationen 
des  Vatikan.  Von  ihm  Die  Verlobung  der  Hl.  Katbarina  (Gal.  Dresden),  Thronende 
Maria  (Mus.  Berlin),  Zwei  Bildnisse  (Gal.  Parma),  Weibl.  Bildoiss  (Gal.  Borgbese,  Rom), 
Madonna  (Paris,  LouTreX  Die  Pilger  in  Emmans,  n.  A.  (GaL  Bologna),  yiele  Altar- 
gemälde  in  Bologneser  Kirchen^  etc. 

Sablaay  g.  SaTlna. 

Säblet,  Jaequet  Henri,  (auch  Jaeob  le  peintre  du  Soleil  gen.),  Maler,  geb. 
1749  (1751?)  in  Morges  am  Genfer  See,  f  1808  in  Paris,  Schüler  von  Dubois  und 
Co  eher  zu  Lyon,  hielt  sich  20  Jahre  lang  in  Italien  auf,  besuchte  auch  Spanien. 
Von  ihm  Sitzender  lesender  Greis  (Mus.  Nantes),  Italienische  Wäscherinnen  (ebenda), 
Weinlese  in  Italien  (ebenda).  Inneres  des  Ginq-Cents- Saales  zu  Saint  Cloud  (ebenda), 
Bildnis«  des  Francis  Cacault  in  seinen  G&rten  spazierend  (ebenda).  Er  hat  auch  radiert 

Säblet,  Jean  Fnui^is,  Maler,  geb.  1746  in  Morges  (Schweiz),  +  1819  in 
Nantes,  Schaler  ron  Vien,  Bruder  des  Jacques  H.  S  Er  bereiste  auch  Italien. 
Darauf  half  er  Mm e.  Lebrun  bei  ihren  Aufträgen  flCbr  Louis  XVI.  und  liess  sich 
endlich  in  Nantes  nieder.  Für  die  Bi^rse  in  Nantes  malte  er  6  Grisaillenbilder  auf 
Napoleons  Besuch  dort  bezüglich,  die  später  nach  Amerika  gelangten.  Von  ihm 
Ansicht  Ton  Tivoli  und  der  Campaigna  (Mus.  Nantes),  Eingang  in  Savoyen  (ebenda), 
Italieni9che  Ansicht  (ebenda),  Bildniss  des  Malers  P.  R.  Cacault  u.  A.  (ebenda). 

SaMoB,  Pierre,  Kupferstecher,  geb.  1584  (?)  in  Ghartres,  f  nach  1606.  Man 
kennt  von  ihm  eine  Copie  des  Lamech  und  Kain  von  Lucas  van  Leiden,  Der  gute 
Samariter,  dag  Bildniss  Babelais'  und  ein  Selbstbildniss  vom  Jahre  1607. 

Saeea,  Paolo.  Intarsienarbeiter  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Bologna,  wo 
er  (1517—21)  das  Chorgestühl  in  S.  Giovanni  in  Monte  schuf.  Ferner  von  ihm  das 
Chorgestühl  in  S.  Francesco  zu  Cremona  (1584). 

Saeehettiy  GiovaMBl  Battlata,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Turin, 
t  1766  in  Madrid,  Schüler  von  F.  Juvara,  nach  dessen  Tod  er  1784  den  kgl.  Palast 
zu  Madrid  begann  und  um  1746  vollendete.  Er  hatte  Juvaras  Pläne  hierzu  wesent- 
lich verändert  Von  ihm  ferner  die  Zeichnung  zur  Fa^de  des  S.  Udefonso- 
Palastes.    Prof. 

Saoehly  Amdrea^  Maler,  gen.  (hiehey  geb.  im  Nov.  1600  zu  Nettuno  bei  Rom, 
t  21.  Juni  1661  in  Bom,  natürlicher  Sohn  und  Schüler  eines  Benedetto  S.,  dann 
Hanptschüler  des  F.  Albani.  Kardinal  Maffeo  Barberini,  nachmals  Urban  Vlil., 
unterstotzta  ihn,  und  liesa  ihn  das  Wunder  des  Hl.  Gregor  (jetzt  im  Vatikan)  malen ; 
dieses  Bild,  Die  göttliche  Weisheit  (PaL  Barberini)  un>l  Die  Vision  des  Hl.  Bomuald 
(Vatikan)  begründeten  seinen  Ruf.  Er  errichtete  nach  1650  die  letzte  römische 
Schule.  Von  ihm  ferner  Bildniss  eines  Priesters  (Gal.  Borgbese,  Rom),  Tod  der 
Sa.  Anna,  (S.  Carlo  di  Catinari,  das.),  Verspottung  Noah  u.  A.  (Mus.  Wien),  Selbst- 
bildniss u.  A.  (Gal.  Madrid),  Ruhende  Venus  u.  A.  (St.  Potersburg,  Eremitage),  etc.  — 
Sein  Sohn  und  Schüler  Ginseippo  S«f  nachmals  Minoriten-Frater,  war  auch  Maler 
and  acbof  Bildnisse  sowie  Historien. 

Saecbl,  Antonio^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Como,  1 1694.  Er  hatte 
in  Rom  studirt  und  soll  an  Schmerz  über  seine  eigene  schlechte  Arbeit  gestorben  sein. 

Saoflily  BiaglOy  Kupferstecher  des  19.  Jahrhunderts,  geb.  in  Busseto,  f  1878, 
Schtüer  Tose  bis,  an  dessen  grossem  Allegri-Werk  er  thätig  war. 

Saedü,  Carlo,  Maler  und  Radierer,  geb.  1616/17  in  Pavia,  f  1707  das.,  Schüler 
von  Rossi  in  Mailand,  weitergebildet  in  Rom  und  Venedig.  Er  ahmte  P.  Caliari 
und  J.  Robusti  nach«  von  ibm  S.  Jacobus  (Osservanti,  Pavia),  Anbetung  der  Hirten 
(Rad.  nach  J.  Robusti),  Anbetung  der  Weisen  (nach  P.  Caliari),  etc. 

SmoU.  Gasparo,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Imola,  f  nach  1520. 
Er  war  in  Ravenna  und  der  Romagna  thätig.  Von  ihm  Altar  (1517  Sakristei  des 
Caatel  8.  Pietro,  Imola),  desgl.  (1521  S.  Francesco  in  Tavola,  Bologna),  etc. 

Saedii,  H^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  ^en.  TL  SaoeU,  geb.  in  Casale.  Dort 
malte  er  Die  Enelotterie  (S.  Francesco)  und  eme  Kirchenfahne,  Madonna  mit  Hei- 
ligen (S.  Agostino). 

Saoolily  Pler-Franoeaeo,  Maler  des  16.  Jahrhunderte,  gen.  II  PaTeae«  geb.  in 
Pavia,  thätig  von  1512—26  in  Genua,  wahrscheinlich  Schüler  oder  beeinfiusst  von 
Carlo  del  Mantegna.  1520  ist  er  Mitglied  der  Gilde  zu  Genua.  Von  ihm:  S.  Jo- 
hannes Baptista  scheidet  von  seinen  Eltern  (1512  Sa.  Maria,  Genua).  Drei  Heilige 
in  einer  Landschaft  (Sa.  Maria  di  Castello,  das.),  SS.  Martin  und  Benedict  (1514 
Mus.  Berlin)^  Christus  am  Kreuz  (ebenda).  Die  &euzigung  (Kirche  zu  Multedo  bei 
Genna),  Die  Vier  Doctores  der  Kirche  (Paris,  Louvre)^  etc. 

AUgemeines  KttosOer-Lezieon.   a  Aufl.    4.  Bud.  Digitized  byCSoOglc 


146  Saccbi  —  Sadeler. 

Saeehiy  de%  s.  Lieinfo  da  Pordenone. 


Saechiatiy  Pietro»  HolzBchneider  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  um  1598  in  Ra- 
venna.    Er  schuf  Holzschuitte  und  Glair-obscurs  nach  Bildern  der  Renaissancemeiater. 
Saeehienae,  ü,  f 

Sacchiensia,        [  a.  Lieinio  da  Pordenone. 
SaeehiSy  de,       J 
8aeco,  (Saechi),  Seipione,   Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geh.  in  Ceaena,  an- 

§eblich  Schüler  R.  Santis.  Von  ihm  S.  Gregor  (1545  Dom  zu  Gesena),  Tod  des 
.  Petrus  Martyr  (S.  Domeoico,  das.),  etc. 

Saeha,  Heinrieh,  Kupferstecher,  geb.  18.  April  1881  in  Berlin,  Schaler  von 
Ed.  Mandel  und  der  dortigen  Akademie.  1868  verbrachte  er  in  Italien,  1864 — 66 
in  Mönchen ;  dann  kehrte  er  nach  Berlin  zurück.  Von  ihm  Kupferstecher  Georg 
Friedrich  Schmidt  und  seine  Frau  (nach  A.  Peane),  A.  nach  Kaulbaoh,  8.  Rosa, 
Spangenberg,  Terburg,  etc. 

Sachs,  Mfehael  Emil,  Maler,  geb.  25.  Oct.  1836  in  Hadamar  (Nassau),  1 6.  Juli 
1898  in  Partenkirchen,  Scboler  Ton  Scheuer  in  Wiesbaden,  Schirm  er  in  Karls- 
ruhe und  Oswald  Achenbach  in  Dflsseidorf.  Er  liess  sich  erst  in  Wiesbaden 
nieder  und  wurde  spftter  Director  der  Ton  ihm  gegründeten  Distriktsschnitzschule 
in  Werdenfels  bei  Partenkirchen  (Baiern).  Er  malte  Landschaften,  i.  B.  Die 
Yegetationsgrenze,  Eiffellandschaft,  Im  Taunus,  etc.  Med.  1868,  Gr.  gold.  Med. 
für  Kunst  und  Wissenschaft,  Adolf-Ord. 

Saehsen-Cobnrg,  ilbert  Frans  August  Karl  Emannel,  Herzog  Ton  (Prlnee 
Consort  Ton  England),  geb.  d.  26.  Aug.  1819,  f  1^*  ^«c-  ^861  in  Windsor,  seit 
1840  Gemahl  der  Königin  Victoria,  die  nach  seinen  Zeichnungen  mehrere  Blatt 
radiert  hat. 

Saebaen-Cobnrg,  Ferdinand  Angnat  Frani  Anton.  Prinz  von  (K5nig 
Ferdinand  IT.  Ton  Portugal),  geb.  29.  Oct  1816  in  Wien,  f  15.  Dec.  1885,  radierte 
Tiele  Platten  nach  eigener  Erfindung  und  nach  A. 

Sachsen-Tesehen,  Albert  Kasimir,  Her  sog  von,  geb.  11.  Juli  1788  in  Morits- 
burg,  t  11.  Febr.  1822  in  Wien.  Er  begründete  die  berühmte  Albertina-Sammlang 
in  Wien  und  hat  selbst  Zeichnungen  geliefert,  die  Boetius,  Holtzmann  und  Schmutzer 
gestochen  haben. 

SaohtleTon,  s.  Saftleven. 

Saok,  Eduard,  Maler,  geb.  6.  M&rz  1857  in  Boppard,  Schüler  der  Kunst- 
schulen in  Karlsruhe  und  Berlin.  1881  liess  er  sich  in  München  nieder,  war  dort 
an  der  Kunstgewerbeschule  thAtig  und  wurde  dann  Ck>nserTator  am  Kunstgewerbe- 
museum in  Kaiserslautem.  1898  kam  er  als  Leiter  der  Aosstellungen  des  Kunst- 
vereins  nach  Hamburg.  Von  ihm  Urtheil  des  Paris,  Orientalische  Frauen,  Tiele 
decorative  Arbeiten,  etc.  Ferner  unter  dem  Namen  K.  Gassius  die  Caricatnren  zum 
.SpottYOgel  im  Münchener  Glaspalast^,  auch  schriftstellerische  Arbeiten. 

Saor6,  £mile,  Maler,  geb.  1844  (?),  f  1882.  Er  malte  Bildnisse  und  Genre- 
bilder, z.  B.  Der  Tod  des  Brunnenmachers. 

Sad^e,  Philiip  LodewUk  Jaeob  Frederik,  Maler,  geb.  7.  Febr.  1887  im  Haag, 
Schüler  von  J.  E.  J.  ▼.  d.  Berg  an  der  dortigen  Akademie,  weitergebildet  auf 
Reisen  durch  Deutschland  und  Frankreich;  er  malte  erst  Historien,  dann  Genre- 
bilder aus  dem  Fischerleben,  etc.  Von  ihm  Ernte  (1874  Mus.  Amsterdam),  Rückkehr 
vom  Fischmarkt  (ebenda),  SchiflTbruch,  etc. 

Sadeler,  Gilles  (Aegidius),  Kupferstecher  und  Maler,  geb.  1570  (1575?)  in 
Antwerpen,  f  1629  in  Prag,  Schüler  seiner  beiden  Oheime  Jan  S.  d.  Ae.  und  Raphael 
d.  Ae.  Er  bereiste  mit  ihnen  Deutschland  und  Italien  und  wurde  dann  von  Rudolph 
II.  nach  Prag  berufen,  wo  er  hohes  Ansehen  und  Pension  auch  bei  dessen  Nacn- 
folgern  Matthias  und  Ferdinand  II.  genoss.  Er  schuf  zahlreiche  Bl&tter  und  gehOrt, 
wenn  er  auch  der  beste  der  Stecherfamilie  Sadeler  ist,  doch  wohl  nicht  ganz  in 
die  erste  Reihe  der  grossen  Stecher  überhaupt  Ausser  Folgen  Ton  Ansichten,  etc. 
z&hlt  man  über  250  BlAtter  von  ihm,  davon  viele,  namentlich  Bildnisse  nach  eigener 
Zeichnung,  Andere  nach  Baroccio,  Bril,  Brueghel,  Duerer,  Palma  d.  J.,  da  Ponte, 
Procaccini,  Robosti,  R.  Santi,  G.  Schwartz,  6.  Spranger,  A.  de  Vries,  P.  de  Wit, 
etc.    S.  hat  auch  gpmalt;  die  Wiener  Mus.  besitzen  einen  HI.  Sebastian  von  ilim. 

Sadeler,  Jan  d.  Ae«,  Kupferstecher,  geb.  1550  in  Brüssel,  f  1610  in  Venedig. 
Er  lernte  bei  seinem  Vater,  einem  Waffen&tzer  und  wendete  sich  erst  mit  20  Jahren 
dem  eigentlichen  Kupferstich  zu.  Er  bereiste  Italien  und  Deutschland.  Er  war  in 
Antwerpen,  Frankfurt  a.  M.  (1587),  KOln  a.  Rh.  (1580-87),  München  (1588—1595),  Rom, 


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Sadeler  —  Saöy.  147 

Venediijf  und  Verona  th&tig.  Besonders  am  Bayrischen  Hof  hatte  er  Tiel  Erfolg. 
Seine  Bildnisse  sind  meistens  sehr  gut.  Er  st&ch  eine  grössere  Anzahl  von  Folgen, 
Die  Planeten,  Die  Monate,  Die  Eremiten,  Die  Jahreszeiten,  etc.  Von  ihm  Blätter  nach 
J.  ▼.  Aachen,  T.  Bernard,  H.  Bol,  P.  Bril,  P.  Galdara,  An.  Garracci,  M.  Cocxie, 
Mostaert,  da  Ponte,  M.  de  Vos,  C.  de  Witte,  F.  Zuccaro,  etc.,  zusammen  Aber 
200  Platten. 

Sadeleri  Jan  d.  J^  Kupferstecher,  geb.  vor  1600,  f  nach  1G66.  Er  war  1638—52 
in  Manchen  tbätig.  Wir  nennen  von  ihm  Bildniss  des  J.  Mandel,  Liebfraaen-Altar 
zu  Oetting,  Die  Schlacht  bei  Prag  (1621),  Ansichten  ron  Venedig,  etc. 

Sadeler»  Jnstna,  Kupferstecher,  geb.  vor  1600,  f  1620  (n.  A.  1729  in  Amster- 
dam), Sohn  und  Schüler  des  Jan  S.  d.  Ae.  Er  war  meist  als  Verleger  thätig;  doch 
hat  er  auch  gestochen,  n.  A.  Bildnisse  und  Blätter  nach  Rottenhammer,  Zuccaro,  etc. 

Sadeler,  Harens«  Kupferstecher  des  17.  Jahrbunderts,  get.  11.  Juni  1614  in 
München,  Sohn  eines  Eisenschneiders  Daniel  S.  Er  Hess  sich  später  in  Venedig  ids 
Kunsthändler  nieder.  Er  war  besonders  als  Verleger  thätig  und  gab  u.  A.  späte 
Drucke  der  älteren  Sadeler-Stiche  heraus.  Er  selbst  stach  gegenseitige  Kopien  nach 
DQrer  und  Saenredam,  etc. 

Sadeler,  Philipp,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Manchen  (?), 
thätig  das.  um  1624—29,  angeblich  Sohn  des  Gilles  S.  Von  ihm  S.  Aloysius  (1625), 
Bildnisse,  Landschaften,  etc.  —  Sein  Bruder  (?)  Tobiaa  S.  war  um  1675  in  Wien 
als  Kupferstecher  thätig  und  schuf  Stiebe  nach  Heiligenbildern  in  Bodweis,  Bechin,  etc. 

Sadeler^  Raphael  d.  Ae.«  Kupferstecher,  geb.  1555  (1561?)  in  Brüssel,  1 1616 
in  Venedig,  jOngerer  Bruder  des  Jan  S.  d.  Ae.,  den  er  auf  seinen  Reisen  nach 
Venedig  und  Manchen  begleitete.  In  letzterem  Ort  arbeitete  er  an  der  grossen  minder- 
werthigen  Folge  «Bavaria  Sancta  et  Pia"  etc.,  doch  hat  er  auch  bessere  Blätter 
geschaffen,  darunter  die  Schlacht  von  Prag,  Sardanapal  (nach  J.  a  Winghen),  etc. 
Er  stach  u.  A.  nach  J.  v.  Aachen,  A  Carracci,  J.  Caraca,  M.  Grünewald,  M.  Kager, 
6.  Mostaert,  J.  Stradanus,  P.  de  Witte,  M.  de  Vos,  etc.  zusammen  über  200 
Platten. 

Sadeler,  Baphael  d.  J.,  Kupferstecher,  geb.  vor  1580  (?),  f  1628  in  München, 
Sohn  und  Schaler  des  Raphael  S.  d.  Ae.,  den  er  bei  seinen  grösseren  Folgen  (1618—24 
in  München)  unterstützte.  Von  ihm  ferner  Die  Verkündigung  (nach  C.  Schwartz), 
Venus  und  Adonis,  Assnnta  (nach  M.  Kager),  etc. 

Sadler,  Thomas,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  zwischen  1680  und  1705 
in  England.  Er  malte  Bildnisse  in  Oel  und  Miniatur,  darunter  den  theologischen 
Dichter  Bunyan  und  den  Herzog  von  Monmouth.  —  Ein  William  S«,  Maler  des  18. 
Jahrhunderts,  geb.  in  England,  f  in  Dublin,  malte  hier  Bildnisse. 

Saefrenbom,  Johan.  Maler,  geb.  1721,  f  1784,  Schüler  von  J.  Vernet  in 
Paris.  Er  war  in  seiner  neimath  Schweden  thätig.  Im  Mus.  zu  Stockholm  Schiff- 
bruch nahe  einer  Festung  von  ihm. 

Saemiaehy  Andreas,  Maler,  geb.  16.  Oct.  1849  in  Garith  bei  Magdeburg,  Schüler 
der  Düsseldorfer  Akademie,  später  von  Bier  mann  und  Gussow  in  Berlin.  Er 
wurde  Gymnasialzeichenlehrer  in  Wismar  und  Ratibor.  Von  ihm  besitzt  das  Mus. 
zu  Schwerin  ein  Bildniss. 

Saenredaniy  Jan»  Kupferstecher,  geb.  1565  in  Zaandam,  t  1607  in  Assendelft, 
Schüler  von  Goltzius,  nachdem  er  Korbflechter  gewesen  war,  auch  unter  J.  de  Gheyn 
gebildet.  Er  hat  (nach  Weigel)  124  Platten  gestochen,  darunter  etwa  ein  Dutzend 
nach  eigener  Zeichnung,  die  am  meisten  geschätzt  werden;  A.  nach  Bloemaert, 
P.  Galdara.  P.  Galiari,  Cornelis  von  Haarlem,  Goltziua,  P.  Isaacx,  L.  v.  Leyden, 
K.  y.  Manaer,  Spranger  u.  A. 

Saenredam,  Pieter  Janaz,  Maler  und  Radierer,  geb.  9.  Juni  1597  in  Assendelft, 
begr.  31.  Mai  1665  in  Haarlem,  Scbüler  von  F.  P.  de  Grebberj,  auch  seines  Vaters, 
des  Jan  S.  1628  war  er  Mitglied  der  Haarlemer  Gilde,  1636  in  Utrecht  thätig,  be- 
suchte auch  andere  holländische  Städte  und  malte  getreue  Ansichten  von  dortigen 
Kirchen,  z.  B.  Marienkirche  zu  Utrecht  u.  A.  (Samml.  Siz,  Amsterdam),  Inneres  der 
Kirche  zu  As^ndelft  u.  5  A.  (Mus.  Amsterdam),  Andere  in  den  Sammlungen  zu 
Berlin,  Braunschweig,  Gassei,  Haarlem,  Rotterdam.  Turin,  Utrecht,  etc.  Von  seinen 
Radierungen  nennen  wir  Statue  des  L.  Goster  zu  Scbloss  Berckenroode 


SaenberUehy  Lorenz«  Holzschneider  des  17.  Jahrhunderts,  f  1613  (?).   1599  er- 
schienen Holzscbnitte  in  Wittenberg  von  ihm. 

IchQler  von 
n  1660  als 

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Saejy  Jacqnea  Ferdinand,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  der  1672  Schaler  von 
T.  Ehrenberg  war.  —  Ein  anderer  S.^  geh    in  Antwerpen,  wird  schon  1660  als 


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148  Saff  —  SagBtätier. 

Maler  angeführt  und  hat  vielfach  mit  Hieronyrnns  Janssen  gemalt.  Er  schaf 
meist  Architekturen.  • 

Saffy  (Schaff)^  Yoyt^h  E.  (Idalbert  Edoard),  Bildhauer,  geh.  1865  in  Polil^ka 
(BöhmeD),  thätig  in  Rom.    Er  schuf  Bildnissreliefs,  etc. 

Safft,  J.  C.  Iff  Maler  und  Kupferstecher,  geh.  4.  Oct  1778  in  Amsterdam, 
t  Tor  dem  Fehr.  1850  das.,  Schfiler  von  P.  Bar  hier  s.  Er  malte  Interieurs  und 
Landschaften  und  schuf  einige  Radierungen. 

Saftleren.  (Zaehtleren,  Saftleben),  ComeliSy  Maler  und  Radierer,  seh.  1606 
in  Rotterdam,  begr.  4.  Juli  1681  das.,  Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  des  Her- 
man  S.  IL,  von  Brouwer  und  Teniers  beeinflusst.  1667  wurde  er  Vorstand 
der  Gilde  in  Rotterdam,  wo  er  immer,  ausser  einem  Ausflug  nach  Utrecht  1B84,  ver- 
weilte. Er  malte  Landschaften,  Interieurs,  Thierstücke  und  Stillleben.  Von  ihm 
Betende  Hirten  vor  dem  Sturm  u.  A.  (Mus.  Amsterdam),  Im  Stalle  u.  A.  (Gal.  Dresden), 
Landschaft  mit  Vieh  (Gal.  Haag),  Unterhaltung  im  Wirthshaus  (Rudolfinum,  Prag); 
A.  in  Aachen,  Braunschweig,  Karlsruhe,  Köln,  Madrid,  Nürnberg,  Paris,  Schieissheim, 
Schwerin,  St.  Petersburg,  Wien  (Gal.  Liechtenstein),  eta  Von  seinen  Badiemngen 
nennen  wir  Die  fünf  Sinne,  Hirt  mit  Herde,  Thierstücke,  etc. 

Saftleven,  (Zaehtleven^  Saltleben),  Herman  IL,  Maler  des  17.  Jahrhunderts, 
t  1627.  Er  malte  Mondscbemlandschaften,  auch  Biblische  Historien.  Es  gab  einen 
noch  alteren  Künstler  dieses  Namens. 

Saftleven.  (Zaehtteven,  Safllebeii),  Herman  m«,  Maler  und  Radierer,  geb. 
1609  in  Rotterdam,  f  d-  J&o*  1685  in  Utrecht,  Schüler  seineB  gleichnamigen  Yatera 
und  vielleicht  seines  Bruders  Gornelis  8.  1688  Hess  er  sich  in  Utrecht  nieder, 
1655  wurde  er  Vorstand  der  Malergenossenschaft  Er  malte  Landschaften,  besonders 
Rheingegenden  mit  zahlreichen  Figuren.  Bilder  von  ihm  in  den  Gal.  und  Mus.  in 
Aachen,  Amsterdam,  Ajschaffenburg,  Berlin,  Braunscliweig,  Brüssel,  Dresden,  Frank- 
furt a.  M.,  Gotha,  Haarlem,  Kopenhagen,  London,  München,  Oldenburg,  Rotterdam, 
Schwerin,  St.  Petersburg,  Stockholm,  Wien  (auch.  Gal.  Caemin,  Liechtenstein  und 
Schöuborn),  etc.  Von  seinen  ca.  40  Radierungen  nennen  wir  Selbstbildniss,  Bettler 
und  Hund,  Entenjfiger,  Die  4  Jahreszeiten,  Landschaften,  etc. 

Sage»  Angnste  Jules,  Maler,  geb.  16.  März  1829  in  Paris,  Schüler  von  Picot 
und  der  Ecole  des  beauz  arts.  Von  ihm  Christus  auf  dem  Oelberg  (1876),  Die 
Familie  (1880),  Die  göttliche  Gerechtigkeit  beschützt  den  Unglücklichen  (1881), 
auch  Bildnisse. 

Sager,  Miekael,  Baumeister,  geb.  18.  Sept.  1825  bei  Frontenhansen  (Nieder- 
baiern),  f  6.  Jan.  1898  in  München.  Von  1869—88  baute  er  in  Oesterreich-Ungam 
und  Bosnien  eine  sroBse  Anzahl  Bahnen  und  führte  einen  der  schwierigsten  Theile 
des  Nordostseekanals  (mit  der  Hochbrücke  bei  Grünthal)  aus,  wobei  er  mit  seinen 
Einrichtungen  für  die  Arbeiter  Vorbild  für  den  Staat  und  von  demselben  nachge- 
ahmt wurde.  Später  war  er  bei  der  Regulirung  des  Wienflusses  in  Wien  th&tig.  £r 
war  Baurath. 

Sagert,  Carl  HermanH»  Kupferstecher,  geb.  1.  Jan.  1822  in  Berlin,  f  20. 
April  1889  in  Friedenau  bei  Berlin,  Schüler  von  H.  Fincke  in  Berlin,  wo  er  auch 
als  Kunsthändler  lebte.  Von  ihm  Die  Rast  (nach  E.  Meyerheim),  Neapolitanerinnen 
am  Meeresstrande  (nach  Aug.  Riedel^  und  Stiche  nach  Ludwig  Richter,  Plockhorst, 
L'Allemand,  H.  Heidel,  Becker,  Vautier,  Tidemand,  etc. 

Saglio,  Camille,  Maler,  geb.  1804  in  Strassburg,  f  1889,  Schüler  von  Jolivard 
und  C.  Roqueplan.    Er  malte  Landschaften  vom  Rhein  und  der  Rhone. 

Sagrera,  Gnillermo,  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts,  baute  1426—48  die 
schöne  BOrse  (Lonja)  von  Falma  auf  Mallorca. 

Sagrestani,  Giovanni  CamUlo,  Maler,  geb.  1660  in  Florenz,  f  1781,  studirte 
in  der  Giusti-  und  C.  Cignani-Schule.  Er  ahmte  letzteren  nach  und  war  auch  Dichter. 

Sagst ätter,  Goltfk-ied  Heinrieh,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1811  in  München, 
t  25.  Dec.  1883  das.  Er  schuf  allegorische  Zeichnungen,  Historien  und  Genrebilder, 
z.  B.  eine  Madonna  auf  Wolken,  Die  Rauferei,  Buchstaben  längst  vergangener  Zeit 
alter  deutscher  Herrlichkeit 

Sagst ätter,  Uerntann,  Maler,  geb.  1808  in  München,  f  nach  1883  (?),  Schüler 
der  Münchener  Akademie.  Er  malte  erst  Genrebilder,  Bauernscenen  und  dergL,  dann 
Historien,  u.  A.  Altarbilder  für  Kirchen  zu  Dürfen,  Gilching,  Haching,  München^Schwa- 
bing  u  A.  (Bayern),  Kettershausen,  Monheim  u.  A.  (Schwaben).  Von  ihm  femer 
Cartons  zu  4  Glasfenstem  mit  den  Propheten  (Kölner  Dom),  Luther  und  Melanchthon; 
Wandgemälde  (Rathhaus,  Landsberg),  etc. 


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Sabib  —  Saint-Aubin.  149 

8a]ilb,  eigentlieb  Lonls  Einest  Lesacr^  Zeicbner,  geb.  1847  in  Paris.  Er 
lieferte  gelnngeDe  Garicaturen  Ober  die  Marine,  etc. 

Säleri  Otto  Cbrlstiaii,  Enpferstecber  nnd  Goldscbmied  des  18.  Jabrbnnderts, 
tbätig  in  Deutschland. 

Sahnii  HermaBtti  Maler,  geb.  19.  Januar  1867  in  Königsberg  i.  Pr.,  Schüler  von 
Heydeck  und  Steffeck  an  der  dortigen  Akademie.  Von  ihm  Modellpause,  Rück- 
kehr Tom  Maskenball,  etc.,  auch  Bildnisse. 

Saillaiity  Pire,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  ^^  Avignon.  Er  malte  gute 
Miniaturen  und  war  Angustinermönch. 

Saillary  (Sabler),  Lonis,  Kupferstecher,  geb.  1748  in  Paris,  f  1798  in  London. 
In  London  war  er  f&r  Boydell  th&tig.  Von  ihm  Blätter  nach  Dou,  Hontborst,  Reynolds, 
Rubens,  Smart,  Zampieri,  etc. 

SaOmakery  Isaae,  Maler,  geb.  1633  in  England,  t  28.  Juni  1721,  Schaler 
▼on  6.  Gelder p.  Er  malte  Marinen  and  Seeschladiten,  n.  A.  im  Auftrag  Gromwells 
Die  Flotte  vor  Mardyke. 

Saln,  Edouard  Alexandre,  Maler,  geb.  13.  Mai  1830  in  Glnny  (Dep.  Sa6ne 
et  Loire),  Sdiüler  n»n  Picot,  der  Akad.  su  Yalenciennes  und  der  £cole  des  beauz- 
arta.  Er  Hess  sich  in  Nanterre  nieder.  Von  ihm  Der  Aufbruch  cur  Messe  (1863 
Mus.  Macon),  Erinnerung  an  den  Platz  Montanara  zu  Rom  (Mus.  Autun),  Ausgrabungen 
in  Pompeji  (1866  Mus  Luxembourg),  Hochzeitsmahl  bei  einem  Gapriner  (Mus.  Valen- 
ciennes)  etc.,  auch  Bildnisse.    Med.  1866,  3.  Klasse  1875;  Kr.  der  Ehrenleg.  1877. 

Saln,  Panly  Maler,  geb.  1853  in  Avignon,  tb&tig  in  Paris.  Er  malte  Landschatten 
and  Ansichten,  z.  B.  Alte  Gasse  in  Banx,  Zwischen  Villeneure  und  Avignon,  Sonnen- 
untergang in  der  Bucht  SaintMichel. 

Saine,  ThommSy  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  in  England.  Er  gab 
Plans,  Elevations  and  Sectlons  of  Noblemen  and  Gentlemen*s  Houses,  2  Bde.  mit 
176  Tafeln  heraus. 

Saint,  Daniel,  Maler,  geb.  1778  in  Saint-Lö  (D6p.  Manche),  f  23.  Mai  1847 
das.,  Schaler  von  Regnault  und  Anbry.  Er  malte  Miniaturbildnisse,  von 
denen  zwei  in  die  Leu  vre- Sammlungen  gelangten.    Med.  2.  Kl.  1806,  1.  Kl.  1808. 

Saliit-Andr^  Simon  Renard  de,  Maler,  geb.  1614  in  Paris,  t  1^77  das., 
Schüler  von  Beaubrun.  Er  besuchte  Rom.  Er  malte  Bildnisse  fOr  den  Pariser 
Hof  nnd  wurde  Mitglied  der  Akademie.   Von  ihm  auch  der  Kupferstich  Das  Jesuskind. 

Saint-Anber^  Antoine  Francis,  Maler,  geb.  11.  Sept.  1715  in  Gambrai  (D^p. 
Nord),  t  10.  April  1788  das.  Er  wurde  in  Paris  ausgebildet  und  später  Prof.  an  der 
Zeichenschule  in  Gambrai.  Von  ihm  Carneval  auf  dem  Rathhaus-Platz  zu  Gambrai 
(Mos.  Gambrai),  Allegorie  (ebenda),  „Z^mire  und  Azor*'  u.  A  (ebenda),  Aufbruch 
ZOT  Jagd  u.  A.  (Rötheizeichnungen,  Mus.  Wicar  zu  Lille). 

Saint-Anbert,  Antoine  Levis,  Maler,  geb.  1.  Sept.  1794  in  Gambrai,  f  16.  Sept. 
1854  das.,  höhn  und  Schüler  des  Louis  Joseph  Nicolas  S.  Von  ihm  besitzt  das 
Mos.  Gambrai  eine  Marine. 

Saint-Anbert,  Lonis  Joseph  Nieolms,  Maler,  geb.  13.  Mai  1755  in  Gambrai 
(Mp.  Nord),  t  12.  Nov.  1810  das.,  Sobn  nnd  Schüler  des  Antoine  Frau^ois  S., 
dessen  Nachfolger  er  an  der  Zeichenschule  seiner  Vaterstadt  wurde.  Von  ihm  im 
dortigen  Mus.  Ghristus  im  Grab. 

Saint-Anbln,  Anirnstln  de,  Kupferstecher,  geb.  8.  Juni  1736  in  Paris,  f  9. 
Nov.  1807  das.,  Schüler  seines  Bruders  Gabriel  Jacques  de  S.  und  von  Cars; 
er  wurde  einer  der  berühmtesten  Vignettenstecher  des  18.  Jahrhunderts  in  Frankreich. 
Er  stach  nach  Boucher,  Galiari,  Gochin,  Duplessis,  Grenze,  Vanloo  mehr  als  800 
Bildnisse,  zahllose  (hemmen,  Medaillen,  Vignetten  u.  A.  m.,  schuf  auch  Bildnisse  in 
Bleistift  nnd  Pastell,  etc.  Ausser  den  zahlreichen  Illustrationen  für  Sammelwerke, 
stach  er  an  die  300  Einzelblätter.  1793  wurde  er  Kupferstecher  an  der  Nat.-Bibliothek. 

Saint-Anbin,  Charles  Germain  de,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  1721  in 
Paria,  f  17.  M&ri  1786  das.,  Sohn  und  Schüler  des  Gabriel  Germain  S.  Er 
wurde  Hofkupferstecber  für  Trachten.  Von  ihm  eine  seltene  Folge  von  Radierungen 
genannt:  Essais  de  papillonneries  humainea,  sowie  zwei  weitere  Folgen  Meine  kleinen 
Strittsse  und  Die  Blümchen. 

Saint-Anbin,  Gabriel  Jaeqnea  de,  Maler  und  Kupferstecher,  {^b.  1724  in 
Paris,  t  d.  Febr.  1780  das.,  Schüler  von  Jeanrat,  G.  de  Vermont  nnd  Boucher, 
Sohn  des  Gabriel  G.  de  S.  EnttAuscht  darüber,  dass  sein  »Laban  mit  seinen  Haus- 
göttern* nur  den  2.  Rompreis  errang,  verzichtete  er  auf  akademische  Ehren  und 
arbeitete  fernerhin  für  sich.   Von  ihm  Mutter  ihr  Kind  stillend,  ein  jnngesJlftdchen. 

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150  Saint- Anbin  —  Saint-Marcel. 

zeichnet  daneben  (getuschte  Federzeichnung,  Mne.  Louvre),  Voltaire  bei  der  Irene- 
Aufführung  (Zeichnung,  ebenda).  Von  Gemfilden  nennen  wir  Triumph  der  Liebe,  Dorffest, 
Selbstbildniss,  Yersuchung  des  Hl.  Antonius.  S.  hat  auch  48  Blatt  radiert,  z.  B. 
Der  Gharlatan  des  PontNeuf,  Der  Salon  von  1753,  Fest  in  den  Tuilerien,  etc. 

Saint-Anbin,  Lonia  Michel  de,  Maler,  geb.  20  März  1731  in  Paris,  t  1779 
das.,  Sohn  des  Gabriel  Germain  de  S.  1764  wurde  er  als  Maler  an  der  Porzellan- 
fabnk  zu  S^vres  angestellt. 

Saint-Anbin,  Pougin  de,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  nach  1777,  thätig 
zwischen  1751  und  1764.  Er  malte  Bildnisse  in  Gel  und  Aquarell  und  war  Mitglied 
der  St.  Lucas- Akademie. 

Saint-Anlaire,  F^lix  Aehille  Beanpoil,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1801  in 
Piedmont,  t  n&ch  1837,  Schüler  von  Garnerey.  Wir  nennen  von  ihm  Seegefecht 
(1827),  Lootse  in  Havre,  Der  Kil  bei  Cairo,  etc. ;  von  seinen  Lithographien  Der  Lootse 
(n.  Isabey),  Normannische  Fischer  (n.  Mozin),  Hafenansichten  (nach  eigenen  Ge- 
mftlden),  etc. 

Saint-Ere,  Jean  Marie,  Kupferstecher,  geb.  9.  Juni  1810  in  Lyon,  f  4.  Sept. 
1856  in  Montmartre  (Däp.  Seine),  Schüler  der  Ecole  des  beau^-arts  zu  Lyon  und 
Paris,  von  V.  Vibert  und  von  Richomme.  1840  gewann  er  den  I.  grossen  Rom- 
preis auf  Grund  einer  gestochenen  ,Akademie^  Von  ihm  Stiche  nach  Andrea  Angeli 
(Madonna  mit  Heiligen),  R.  Santi  (Heilige  Cäcilia,  die  Poesie,  etc.),  auch  Bildnisse 
nach  A.  Scheffer,  Ingres,  etc.  Med.  1.  El.  1848.  Sein  Leben  von  J.  S.  Bourgeois 
(1860X  G.  Fraisse  (1862). 

Saint-ETre,  Gillot,  Maler  urd  Lithograph,  geb.  1791  in  ßault-sur-Suippe 
(Däp.  Marne),  f  1858  in  Paris.  Er  war  Artillerie- Gffizier  gewesen.  Von  ihm  Schlafender 
Soldat  von  R&ubern  überrascht  (Mus.  Angers),  Karl  V.  von  Frankreich  (Mus.  Versailles), 
Gründung  drr  Pariser  Bibliothek  1379  und  \U\e  Andere  auch  Bildnisse  (ebenda), 
ferner  etwa  ein  Dutzend  Steindrucke.  Med.  2.  Kl.  1824,  1.  Kl.  1827.  Kr.  d.  Ehren- 
legion 1838. 

SaiHt-Gandena,  Anirnstna,  Bildhauer,  geb.  1848  in  Dublin  (Irland),  kam  früh 
nach  Amerika.  Er  studirte  in  Paris  unter  Jouffroy  an  der  £cole  des  beaux-arta 
und  in  Rom,  nachdem  er  schon  bei  seinem  Vater  das  Steinschneiden  geübt  hatte. 
S.  ist  einer  der  bedeutendsten  neueren  Bildhauer  Amerikas.  Von  ihm  ein  Baarelief- 
bildniss  von  Basti en-Lepage  in  dessen  81.  Jahre  (1880  Bronze,  Paris),  Hiawatha, 
Farragut  (Statue),  Basreliefs  (S.  Thomas  in  New-York).    Versch.  Med. 

Saint-Genys,  Marie  Caniille  Arthur,  Marquis  de,  Maler,  geb.  vor  1845  in 
Angers  (D^p.  Maine-et- Loire),  Schüler  von  Aligny,  Bienuourry  und  Pignerollea. 
Von  ihm  Einsamkeit  (1864  Mus.  Angers),  Ansicht  auf  der  Insel  Wight  (1867),  Der 
erste  Schnee  (1879),  etc. 

Saint-Igny,  Jean  de,  Maler,  Bildhauer  und  Radierer,  geb.  vor  1600  in  Rouen, 
t  nach  1648.  Von  ihm  besitzt  das  H6tel  Cluny  zu  Paris  7  altrömische  Scenen  auf 
vergoldetem  Leder  gemalt.  Viele  haben  nach  seiner  Zeichnung  gestochen,  er  selbst 
radierte  ca.  60  Blatt  und  schrieb  ein  Buch  über  die  Grundzüge  der  Bildnissmalerei 
(1680  mit  18  Tafeln  und  einem  Anhang  von  51  kL  Büsten  und  anatomischen  Figuren). 

Saint-Jean,  Lonla  HoHor^,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1798  in  DOn- 
kirchen,  Schüler  von  S^nave.  Er  malte  Genrescenen  und  Bil-uisse,  s.  B.  Der  Liebes- 
unterricht, Der  Flötenunterricht,  etc. 

Saint-Jean,  Simon,  Maler,  geb.  14.  Oct.  1808  in  Lyon,  f  8.  Juli  1860  in  Ecully- 
Lyon,  Schüler  der  Lyoner  Schule,  von  Thierriat  und  von  F.  Lepage,  auch  durch 
Studium  van  Huysums  gebildet.  Von  ihm  Blumentragei des  M&dchen  (1839  Mus. 
Lyon),  Ghristiiskopf  mit  den  Abendmahlsemblemen  u.  A.  (ebenda),  Blumen  und  Früchte 
(1845  Mus.  Dijon),  Blumenstück  (1857  Mus.  Amsterdam),  Blumen  in  den  Ruinen  u.  A. 
(1855  PariB,  Louvre),  Die  Segenbringende  (Paris,  Luxtmbourg),  Blumen  in  einem  Hat 
(Mus.  Rouen),  etc.  S.  war  auch  schriftotellerisch  thätig.  Med.  3.  Kl.  1834,  2.  Kl.  1844, 
1855;  Kr.  d.  Ehrenleg.  1848.  —  Sein  Sohn  Paul  S.  war  ebenfalls  Maler  und  schuf 
Bildnisse,  Genrebilder,  etc. 

Saint-MareeanXf  Charles  Ben^  Paul  de,  Bildhauer,  geb.  im  Sept  1845  in 
Reims,  Schüler  Jouffroys.  Von  ihm  Die  Jugend  Dantes  (1868),  Harlequin,  Genius 
das  Geh(  imniss  des  Grabes  hütend  (Marmorstotue,  1879  Luxembourg,  Paris),  Bildniss- 
büsten, etc.  Med.  2.  Kl.  1872,  1.  Kl.  1879:  Kr.  d.  Ehrenleg.  1880. 

Saint-Marcel,  Charles  Edme  (Cnlin),  Maler  und  Radierer,  geb.  1819  in  Paris, 
t  1890,  Schüler  von  Delacroix.  Er  malte  und  radierte  Landschaftea,  besonders 
aus  dem  Fontainebleauer  Wald  und  ThierstQcke.    Von  ihm  Löwe  seine  Beute  ver- 


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SaiDt-Marcel  —  Saiotio.  151 

BchliDgeBd  (Mu8  Lnxembourg),  Herbstlandschaft,  ÄDBicht  der  Wolfrachlucht  im  Wald 
TOD  FoDtainebleau  (1857),  Zweite  Andcht  hienron  (1881),  etc.;  ferner  12  RadienioKen 
nach  alten  Meistern,  4  BlAtter  ans  dem  Wald  von  Fontainebleau,  vier  andere  Ra- 
dierungen und  1  Steindruck.  * 

Saint-Hareel»  £mile  Hormand.  Maler,  geb.  11.  Juli  1840  in  Paris,  Scbüler 
seines  Vaters  £.  S.  und  von  Pils.  Von  ihm  Pferdeverkauf,  Hochzeit  im  Mai,  Quai 
in  Paris,  Musketier  von  1677,  Arbeitspause,  etc.    Auch  Aquarelle  und  Fayencen. 

Saint-HartiBy  Alexandre  n.  Pierre,  s.  Pan  de  St,  Martin. 

Saint-MartlBf  Andr^  de,  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts.  Mit  Colinet 
de  la  Chesnaye  hat  er  1499  die  Notre-Dame-Brflcke  zu  Paris  erneuert. 

SalBt-MartIa,  l^^nl  de^  Maler,  geb.  Tor  1880  in  Bolbec  (D^p. Seinelnferieure), 
Schfller  Ton  P.  Delaroche.  Von  ihm  Ansicht  nahe  Meauz  (Mus.  Cambrai),  Sumpf 
in  der  Dormandie,  Landschaft  mit  der  Taufe  Christi,  Umgebung  Ton  Reuen,  etc. 

Saint  Memin,  Clinrles  B.  J.  F.  de,  amerikanischer  Kupferstecher,  geb. 
1780,  t  18^2. 

Saint-Non»  Jean  Gande  Richard»  Abb^  de,  Zeichner  und  Radierer,  geb.  1780 
in  Paris,  f  1804  (n.  A.  1792).  Aus  Eunsteifer  verkaufte  er  seine  Stellung  als  Paria- 
mentsrath,  bereiste  Italien  und  machte  Studien  nach  den  Werken  der  grossen  Meister, 
die  er  dann  radierte.  Ferner  von  ihm  Blätter  nach  Fragonaid,  Leprince,  Robert, 
etc.  19  Blatt  antike  Geräthe  und  Ornamente  und  das  Werk  »Yoyage  pittoresque 
dltalie*. 

Saint-Onrs,  Jean  Pierre  (Panl),  Maler,  geb.  4.  April  1752  in  Genf,  f  6.  April 
1809  das.,  Schaler  der  £co]e  des  beauxarts  in  Paris  und  von  Vien.  1780  gewann 
er  mit  seinem  Raub  der  Sabinerinoen  (jetzt  im  Louvre?)  den  grossen  Rompreis. 
Gesundheitshalber  musste  er  1792  Italien  verlassen  uod  liess  sich  wieder  in  Gent 
nieder.  1808  wurde  von  der  französischen  Regierung  unter  72  Entwarfen  zu  dem 
Thema  .Concordat"  nur  seiner  mit  einer  Auszeichnung  bedacht.  Von  ihm  Olympische 
Spiele  u.  viele  A.  fMus.  Rath,  Genf),  Spartanisches  Gericht  über  die  Neugeborenen 
(1795  Gal.  Schieissheim),  David  und  Abigail,  Homer  singend,  etc.  Mitgl.  des  Instituts. 

Saint-Plerre,  Gasten  Casimir,  Maler,  geb.  12.  Mai  1888  in  Nlmes  (Däp. 
Gard),  Schfller  von  Cogniet  und  Jalabert.  Er  bereiste  Frankreich  und  Algerien. 
Im  Chor  der  Kathedrale  von  Oran  malte  er  St  Louis  sich  ausschiffend  in  Tunis, 
n.  A.  m.  Von  ihm  Leda  (1865  Mus.  Nlmes),  Schlafende  Nymphe  (Mus.  Marseille), 
Spottender  Amor  (1868  Mus.  Ch&teauroux),  Kind  aus  Tlemcen,  Selbstbildniss,  etc. 
Med.  1868.  2.  Kl.  1879;  Kr.  der  Ehrenleg.  1881. 

Saint-Urbain,  Ferdinand  de,  Baumeister  und  Medailleur,  ^eb.  30.  Juni  1658 
in  Nancy,  f  11.  Jan.  1728  das.  1671  besuchte  er  Manchen,  bereiste  dann  Deutsch- 
land und  Italien  und  trat  in  die  Akademie  zu  Bologna  ein.  Dort  wurde  er  1678 
Direktor  des  Manzkabinets  und  Stadtbaumeister.  Nach  zehn  Jahren  berief  ihn  in 
letzterer  Eigenschaft  Innocenz  XI.  nach  Rom,  wo  er  20  Jahre  verblieb,  um  dann  auf 
Einladung  Leopold  I.  von  Lothringen  nach  Nancy  zurflckzukehren.  1703  begann  er 
die  Kirche  zu  Font-a-Mousson,  die  drei  Jahre  nach  seinem  Tode  vollendet  wurde. 
Im  Ganzen  schuf  er  etwa  120  Med.  fflr  die  genannten  Höfe,  fflr  Spanien,  Orleans, 
den  Churf.  v.  d.  Pfalz,  etc.  Cbristus-Ord.  Sein  Leben  von  H.  Lepage  (1867).  —  Sein 
Sohn  Clnnde  Angnstin  de  S.»  geb.  in  Nancy,  f  1761,  schuf  Med.  auf  verschiedene 
Lothringer  Herzöj^e  und  gins  mit  Franz,  nachmaligen  Kaiser,  nach  Wien.  — 
Auch  seine  Tochter  Marie  Aune  S»|  verehel.  de  Yaultrin,  schuf  verschiedene 
Medaillen. 

Snint-Tvegi  Pierre  de,  Maler,  geb.  1666  in  Maubert-Fontaine,  f  20.  März 
1716  in  Paris.  1708  wurde  er  Mitgl.  der  Pariser  Akademie  auf  Grund  seines  .Jephtha^, 
jetzt  im  Mus.  Tours. 

Sninte-Alary,  Henri  de«  Zeichner  und  Stahlstecher,  geb.  1846  in  Tersailles, 
lebt  in  Dainville.  Er  lieferte  Zeichnungen,  besonders  gern  militärische,  für  die 
Zeitschriften  Paris  Bouffon,  Panurge,  Chat  Noir  u.  A.  und  illustrirte  zahlreiche, 
meist  in  kleiner  Auflage  erschienene  Bacher.  Von  ihm  Album  Soudard  et  Troupiäs, 
ein  Alphabet  Armäe  fran^aise,  viele  humoristische  Plaketten,  15  Zeichnungen  zu 
einer  Novelle  von  Y.  Rambaud  „Der  Strauss*,  Das  Leben  zu  Pferde,  u.  s.  w. 

Saintin,  Jnles  llmile,  Maler,  geb.  14.  Aug.  1829  in  Lemde  (Ddp.  Aisne),  f 
14.  Juli  1894,  Schaler  von  Drolling,  Le  Boucher,  Picot  und  der  Ecole  des 
beaux-arts.  Er  lebte  10  Jahre  in  Amerika,  wo  er  u.  A.  die  Indianer  studirte.  Er 
malte  hauptsächlich  Bildnisse  (darunter  viele  PastelleX  dann  auch  einige  Allegorien, 
Genrebilder,  etc.    Med.  1866,  1870;  Kr.  der  Ehrenleg.  1877. 


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152  Saintin  —  Salamanca. 

Salntfn,  Louis  Henri,  Maler,  geb.  18.  Oct  1846  in  Paris,  Scbüler  Ton 
Cointepoin,  Pils,  St.  Marcel  and  A.  Sega.  Von  ihm  Fussweg  im  Wald  (1878 
Mus.  Montpellier),  Waldsumpf  im  St.  Gennain-Tbal  zur  Winterszeit  (1867),  Alte 
Stiege  des  Carroes-Elosters  zu  Bennos  (1881),  etc.  Med.  3.  Kl.  1882. 

Sajösj,  Alois,  Maler,  geb.  11.  Sept.  1886  in  GyOngyös  (Ungarn),  Scbülfr  der 
Akademien  zu  Budapest,  Wien,  München,  Brüssel  u.  Venedig.  Er  malte  biblische 
Bilder  und  Bildnisse,  z.  B.  Franz  Deak,  den  Erzbischof  ron  Erlau,  Ober  50  Altar- 
gemälde,  etc. 

Saiter,  (Seiter,  Seiiter,  Syder).  Daniel,  Maler,  gen.  n  CaTallere  Daniele 
and  Der  Abendstern,  geb.  1649  in  Wien,  f  1705  in  Turin,  Schüler  Ton  G.  Loth  ii 
Venedig  und  Maratta  in  Rom.  Er  war  in  Rom  und  Turin  (für  den  HoO  th&tig. 
Von  ihm  Euppelfresken  im  Ospedale  Maggiore  zu  Turin ;  ferner  Venus  auf  Wolken 
(Gal.  Augsburg),  S.  Hieronymus  (Gal.  Dresden),  A.  in  Braunschweig,  Turin,  etc. 

Saiter,  (Seiter,  Senter),  Johann  Gottfried,  Kupferstecher,  geb.  1718  (1717?) 
in  Augsburg,  f  1800  das.,  Schüler  von  Ridinger  und  G.  M.  Preissler,  studirte 
dann  in  Venedig,  Rom  und  Florenz,  das  er  sp&ter  nochmals  besuchte.  Seit  1758 
war  er  wieder  in  Augsburg  thätig.  Von  ihm  Goethe,  Kopetzky,  Rugendas,  die  Hoch- 
zeit zu  Cana;  A.  nach  Albani,  A.  Angeli,  Caliari,  Carracci,  Celesti,  Procaccini,  R.  Santi, 
Solimena,  da  Vinci,  etc.;  auch  Buchillustrationen. 

Saire,  (Sayre),  Jean  Baptiste  de,  Maler,  gen.  Jean  de  Hamvr,  geb.  am 
1550  in  Namur,  f  1624  (?)  in  Mecheln.  £r  kam  nach  Brüssel  und  malte  das  Bildniss 
Alessandro  Farnese  III.  (jetzt  in  der  Gal.  Parma),  dessen  Hofmaler  er  wurde.  Dann 
kehrte  er  nach  Namur  zurück  und  Hess  sich  endlich  in  Mecheln  nieder.  Werke 
von  ihm  in  den  Rombaut-  utd  Notre  Dame-Kirchen  das.,  auch  im  Cercle  arch^lo- 
gique  zu  Namur,  etc. 

Sala,  GiOTanni  Battista,  Baumeister,  geb.  vor  1580, 1 1621  in  Berlin.  Um  1590 
trat  er  in  Churfürstl.  Brandenburgische  Dienste,  restaurirte  die  Festungen  in  Spandau 
und  Peiz,  und  Theile  des  Berliner  Schlosses,  baute  auch  viele  Privathauser  in  Berlin. 

Sala,  Migrnel,  Bildhauer,  geb.  1627  in  Cardona,  f  1704  in  Barcelona,  Schüler 
von  F.  de  Sa.  Cruz  das.  Von  ihm  Statue  des  Stifters  in  S.  Cajetano,  Statuen 
am  Altar  der  Minimos,  Pietä  in  Sa.  Maria  del  Mar  (alle  in  Barcelona),  Altar  (Pfarr- 
kirche zu  Cardona),  etc. 

Sala,  Paolo,  Maler,  geb.  1846  in  Mailand,  th&tig  das.  Von  ihm  Ansichten  von 
Venedig,  London,  etc. 

Sala,  Vitale,  Maler,  geb.  1808  in  Cernusco  bei  Brianza,  f  1885  in  Mailand, 
Schüler  der  Brera- Akademie  daselbst  1834  besuchte  er  Venedig.  Von  ihm  KrOnnng 
Maria  (1881—34  Kath.  v.  Novara),  Tod  Romeos  und  Juliets,  Abschied  des  Re- 
gulus.  A.  Werke,  z.  Tb.  Fressen  in  den  Kirchen  zu  Bosiro  und  Desio,  in  Sa.  Caterina, 
S.  Lazzaro  und  S.  Stefano  zu  Mailand,  in  der  Villa  Raconigi,  etc; 

Sala  y  Francs,  Emilio,  geb.  1850  in  Alcoy  (Valencia).  Er  liess  sich  in  Paris 
nieder  und  malte  Rokokoscenen ,  südliche  Landschaften,  etc.,  auch  geschichtliche 
Scenen,  wie  „Austreibung  der  Juden  aus  Spanien  1493*',  Gefangennahme  des  Fürsten 
von  Viana.    Med.  2.  Kl.  1871. 

Salaert,  s.  Sallaert« 

Salaino,  (Salai,  Salario),  Andrea,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  von  dem  man 
kaum  mehr  weiss,  als  dass  er  1504  Schüler  L.  da  Vincis  war,  der  angeblich  an 
manche  seiner  Bilder  die  letzte  Hand  legte.  S.  war  wohl  auch  sein  Freund  und 
Faktotum.  Man  nimmt  an,  dass  er  um  1488  geb.  und  nach  1520  gest  ist.  Ihm 
werden  zugeschrieben  Bacchus  (Paris,  Louvre),  S.  Johannes  (ebenda),  Sa.  Anna  (Oal. 
Leuchtenberg,  St.  Petersburg),  etc.  Auch  schiebt  man  ihm  einige  zweifelhafte 
L.  da  Vincis  zu. 

Salamanca,  Antonio,  Kupferstecher,  geb.  1510  (?)  in  Rom,  t  n&<^^  1^7,  £r 
ist  als  Verleger  berühmt  und  gab  zahlreiche  Platten  Raimondis  und  von  dessen  Schale 
heraus.  Von  ihm  selbst  rühren  wohl  her  eine  Pietä  (1547  nach  Buonarotti),  Bildniss 
Bandinellis  (1545),  Schöpfung  der  Thiere  (1548  nach  R.  Santi]^  vielleicht  auch  eine 
Folge  von  80  heroischen  Frauenbüsten  und  eine  von  14  Wappenschildern. 

Salamanca,  Gristöbal  de,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts.  1578  schnitzte  er 
das  Chorgestühl  im  Montserrat-Kloster  (Catalonien)  und  arbeitete  am  Gitter  der  Haupt- 
kapelle  das.  Von  ihm  ferner  das  prächtige,  graziöse  Chorgestüh]  in  der  Kathedrale 
von  Tortosa  (1588—93). 

Salamanca,  Fray  Franeiseo  de,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  Dominikaner- 
laienbruder, ward  um  1518  aus  Castilien  nach  Sevilla  berufen,  wo  er  das  berühmte, 


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Salario  —  Salinas.  158 

seböoe  Gitter  in  der  E[athedrale,  auch  die  eisernen  Kanzeln  mit  Basrelief  und  reichem 
Schmnck  (1529—88)  scbof.  —  Ein  Geronimo  de  S.  war  im  16.  Jahrhundert  als 
Maler  in  Sevilla  thfttig. 

Salario,  s.  Salalno. 

Salas,  Carlos,  Bildhauer,  geh.  1728  in  Barcelona,  f  1788  in  Zaragoza,  Schaler 
von  F.  de  Gastro,  J.  D.  Olivieri  und  der  Akademie  zu  Madrid.  Er  gewann  das 
Romstipendium,  musste  aber,  um  seine  Eltern  tu  unterstützen,  nach  Zaragoza  gehen. 
Von  ihm  Marmormedaillons  (Marienkapelle,  del  Pilar-Kathedrale,  Zaragoza^  S.  Yicente 
und  S.  Bartolomö  (Seu-Kathedrale),  Holzstatuen  (Agonizantenkirche  zu  Madrid),   etc. 

Salasar,  Juan  de,  Dluminator  des  16.  Jahrhunderts,  f  1604  in  Toledo.  Von 
ihm  schöne  Chorbtkcher  im  Escorial  und  Messbücher  zu  Toledo. 

Salb^  Joseph,  Baumeister,  geb.  5.  Aug.  1845  in  Wien,  Schüler  des  dortigen 
Polytechnikums  und  der  Kunstgewerbeschule;  weitergebildet  auf  Reisen  .nach  Italien 
(1888),  Deutschland  (1884),  etc.  Von  1868-76  war  er  besonders  kunstgewerblich 
ihfttig;  1876  wurde  er  Prof.  für  Architektur-  etc.  Zeichnen  in  Salzburg.  Von  ihm 
Entwurf  zum  Gitter  des  neuen  Friedhof  zu  Salzburg,  23  Illustrationen  zum  Band 
Salzburg  in  „Die  österr.  Monarchie  in  Wort  und  Bild",  viele  Glftser,  etc.,  auch 
Oel-  und  Aquarellbild^r.    Mehrere  Auszeichnungen. 

Säl^,  Jean  Lambert.  Bildhauer,  geb.  21  Mftrz  1788  in  Ans  bei  Lflttich, 
t  nach  182^,  Schaler  von  Fraiick,  dann  yon  Lemot  in  Paris,  dem  er  besonders 
bei  seiner  Bronzestatue  Henri  lY.  half.  1818  kehrte  er  nach  Lüttich  zurück  und 
wurde  Prof.  an  der  Zeichenschule.  Von  ihm  Büste  Gretrys,  Philoktet,  etc.  Med.  1818, 
Gold.  Med.  1824. 

Saleh,  Baden,  s.  Badin  Saleh  Ben  Jarja,  Bd.  lY,  S.  4  und  im  Nachtrag. 

Salentin.  Hnbert,  Maler,  geb.  15.  Jan.  1822  in  Zülpich  (Rhelnprov.),  war  erst 
Grobschmied,  dann  Schüler  vonRamboux  in  Köln  und  der  Düsseldorfer  Akademie 
unter  K.  Sohn,  W.  t.  Schadow  und  A.  Tidemand.  Er  malte  Genrebilder  und 
Landschaften.  Yon  ihm  Dorfkirche  (Gal.  Düsseldorf),  Betender  blinder  Knabe  (Mus. 
Besangen),  Wallfahrer  (Mus.  Köln),  Der  Kronptinz  auf  dem  Lande,  Der  Storch,  Das 
Findelkind,  Die  goldene  Hochzeit.  A.  in  den  Samml.  zu  Prag,  Berlin  und  Stettin. 
Med.  Wien;  Kronen-Ord.  lY.  Kl. 

Salemo,  Andrea  da,  s.  Sabbatini. 

Salesses,  J.  B«,  Bildhauer,  geb.  2.  Not.  1817  in  Toulouse,  f  20.  März  1878 
in  Orions.  Das  dortige  Museum  besitzt  von  ihm  Büste  Mejerbeers  und  Christus 
(Gipsstatuette).    Er  war  auch  Componist 

Saletti.  AntoniOf  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  Er  war  in  Yerona  thätig 
und  starb  senr  jung.    Yon  ihm  das  Portal  von  SS.  Nasaro  e  Celso. 

Salfl,  Enrico,  Maler,  geb.  im  Dec.  1858  in  Gosenza  (Galabrien),  Schüler  der 
Akademie  zu  Neapel.  Er  malte  Pompejanische  Bilder  und  Historien,  z.  B.  S.  Francesco 
di  Paula  in  Yerzückung,  Kopf  Gbristi,  Pompcganische  Nacht,  etc.  S.  war  auch 
Dichter. 

8alilN^  Antonello  da,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  gebildet  an  Antonello  da 
Messina,   tb&tig  in  Sicilien.    Yon  ihm  Madonna   (1497   Mus.   CaUnia),  S.  Thomas 

g.  Domenico,  Palermo),  Christus  und  die  Marien  am  Grabe  (ebenda),  Anbetung  der 
öoige  (Sa.  Maria  delle  Cancelliere,  das.),  etc. 

Saiigo,  Carel  Lodew^k,  Maler,  geb.  1804  in  Grammont  (Ostflandem),  Schüler 
▼on  Huffel  und  Gros.  Yon  ihm  Briseis  zurückgeschickt  (1831),  Junge  Corsicanerin 
(1848),  Heilige  Familie,  riele  Bildnisse,  etc. 

Salimbene,  (Salimbeni),  Arcangiolo  (Angelo),  Maler  des  16.  Jahrhunderts, 
geb.  in  Siena,  f  1580,  Schüler  des  F.  Zuccaro.  Yon  ihm  S.  Petrus  Martyr  n.  A. 
(Dominikanerk.  Siena),  Die  Kreuzigung  (Kirche  zu  Losignano),  etc. 

Sallmbene,  (Salimbeni),  Cav.  Yentnra,  Maler,  gen.  nCaraliere  BeTilaeqna, 
geb.  1557  in  Siena,  f  1618  das.,  Sohn  und  Schüler  des  Arcangiolo  S.,  weitergebildet 
an  Werken  A.  Allegris.  1585—90  war  er  in  Rom  u.  A.  im  Yatikan  thfttig.  Er  wurde 
durch  Yermittelang  des  Kard.  Berilacqua  geadelt.  S.  war  auch  in  Bologna,  Florenz, 
Genua,  Pisa  und  Siena,  etc.  thfttig.  Yon  ihm  Fresken  und  Wandbilder  im  Chor  des 
Doms  zu  Siena,  in  der  Serri-Kirche  zu  Florenz,  in  Sa.  Caterina  zu  Siena,  in  S. 
Domenico  su  Rom,  etc.  A.  Werke  im  Dom  zu  Foligno,  S.  Pietro  zu  Perugia,  Sa. 
Maria  Maggiore  u.  a.  Kirchen  Roms,  in  den  Pitti  und  üffizi  zu  Florenz,  etc.  Yon  seinen 
Radierungen  nennen  wir  Die  Yerkündigung,  Sposalizio,  Madonna  (nach  G.  Reoi). 

Salinas,  Pablo,  Maler,  geb.  1871  in  Madrid,  studirte  in  Rom  und  war  eine 
Zeitlang  das.  thfttig.    Yon  ihm  Der  Stierkftmpfer  und  seine  Geliebte,  etc. 

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154  SalincoTDO  —  Salmier. 

SalincornOy  HirabeHo»  Maler  des  16.  Jahrbundorts,  gen.  CftTsloii,  f  nach 
1578  ^;,  Schaler  von  B.  Bigordi.  Kr  var  u.  A.  mit  an  M.  A.  Buonarottis  Katafalk 
th&tig. 

SaXfniy  GaTaliere  Tommaso»  Maler,  geb.  1570  ? (1575  ?),  in  Rom,  t  um  1680 
das..  Schaler  des  B.  Pintelli;  Sohn  eines  Bildhauers.  Er  malte  Historien,  Blumen 
und  Fruchtstocke. 

Salins»  Nicolas  Alexandre  de^  Ingenieur  und  Baumeister,  geb.  Tor  1785  in 
Versailles,  t  1B88  in  Warzburg.  Er  gehörte  cu  den  Emigranten  der  ReTolutionsseit, 
Hess  sich  in  Frankfurt  a.  M.  nieder,  wurde  1807  hersogl.  WOrzburgischert  sp&ter 
kgl.  Bayerischer  Hofbaumeister,  kehrte  1818  pensionirt  nach  Frankfurt  a.  Bi.  und  von 
dort  1828  wieder  nach  Warzburg  zurOck.  Seine  bargerlichen  Bauten  in  Frankfurt 
a.  M.  ffehOren  zu  den  besten  der  Zeit  z.  B.  der  nachmalige  BOrgervereini  das 
Goutard'sche,  Gartenhaus,  das  Bothschild'sche  Haus  auf  der  ZeU,  etc. 

Saug,  Carlo«  Maler,  geb.  1680  in  Verona,  t  1763,  Schaler  ron  6.  dal  Sole 
und  A.  Balestra,  welch  letzteren  er  nachahmte.  Von  ihm  S«  Vincenzio  (Altarbild 
in  Bergamo),  etc. 

Sallaertf  (Sallaerta,  Salaert),  Anthonie,  Maler,  Radierer  und  Holzschneideri 
geb.  um  1590  in  Brassel,  f  nach  1648,  Schaler  von  M.  de  Bordeau.  1613  wurde 
er  Meister,  1633,  1684,  1646  und  1647  Dekan  der  Gilde.  Er  war  mit  Bubens  be- 
freundet und  malte  gute  Historien  z.  B.  Allegorie  auf  die  Passion  u.  A.  (Mus.  Brassel)^ 
Paris  Urtheil  (Mus.  Madrid),  Heil.  Familie  (Mus.  Ghent).  Von  seinen  Holzachmtten 
nennen  wir  Die  4  Erangelisten  und  Die  Frau  mit  dem  Todtenkopf. 

Salle,  Sebagtien  Eugene,  geb.  29.  Febr.  1812  in  Metz.  Von  ihm  der  Severus- 
bogen  in  Rom,  S.  Vincenz  de  Paula  (nach  E.  Cabuchet). 

SalI6,  Pierre,  Maler,  geb.  10.  Mai  1835  in  Bordeaux,  ScbQler  von  H.  Bonnefond 
und  H.  Fla  ndrin.  Er  war  in  Lyon  th&tig.  Von  ihm  Inneres  eines  Bauernhauses 
(1866),  Der  Segen  (1877),  Ernte  in  den  Bergen  um  Mejs  (1882),  etc.,  auch  Bildnisse. 

Sattes,  Adellieid,  geb.  Wagner,  geb.  1825  in  Dresden,  f  1890  in  Paris, 
SchOlfrin  vou  J.  Bernhard  und  C.  Jacqu and,  Schwester  der  E.  Payroche-Wagner. 
Sie  war  in  Paris  thfttig.  Von  ihr  Elias  in  der  Wüste  (Mus.  Lyon),  Psyche  im  Olymp 
(18661  Die  Legende  von  den  ,Aly8camps*  (Mus.  Nlmes),  Die  Töchter  Jerusalems  in 
der  Babylonischen  Gefangenschaft  (1882),  Jairi  Töchterlein;  auch  Bildnisse,  etc. 

Batlietli.  Hatliiag,  Kupferstecher,  geb.  1749  in  Prag,  f  1791  in  Rotterdam, 
Schaler  von  Mansfeld  in  Wien  und  J.  P.  Lebas  in  Paris.  Er  liess  sich  1778  in 
Rotterdam  nieder.  Von  ihm  Stiche  fOr  Voyage  pittoresque  de  France,  für  die  Gal. 
Lebrun,  Vier  Schlachtenbilder  nach  D.  Langeudyk,  4  Flussansichten  nach  W.  y.  d. 
Velde;  A.  nach  Bakhuijzen,  Kobell,  Storch,  y.  d.  Capellen,  etc. 

Satlin,  Maurice,  Bildbauer  und  Graveur,  geb.  1760  in  Italienisch -SaYoyen, 
t  22.  Juni  1809  in  Lyon.    Er  kam  in  frOher  Jugend  nach  Frankreich. 

Satltor,  Marie  Angvgtin,  Maler,  geb.  6.  April  1788  in  Paris,  f  nach  1811, 
Schaler  von  Regnault  und  der  £cole  des  beauz-arts. 

Satm,  B.  Nieolag,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1810  in  Köln  a./Rh.,  f  1883  in 
Aachen,  wo  er  Zeichenlehrer  war.  Er  scbmackte  den  Gürzenich  1835  mit  CarneTals- 
decorationen,  schuf  Gelegenheitsblätter,  ein  Selbstbildoiss,  etc.  —  Ein  A.  ran  8. 
malte  im  17.  Jahrhundert  in  Holland  Ansichten  und  Marinen.  Er  suchte  mit  Pinsel 
und  Oelfarben  die  Federzeichnung  nachzuahmen. 

Salm,  Isaae,  Maler,  geb.  14.  Aug.  1812  in  Amsterdam,  Schaler  der  dortigen 
Akademie,  deren  Mitglied  er  1883  wurde.  Er  malte  Landschaften,  von  denen  eine 
in  das  Haarlemer  Mus.  Teyler  gelangte. 

Satm,  Jenny,  (Jolianna,  GrAfin  Salm-Beiffergelieldt,  geb.  Pachta-Ray- 
hofen),  Malerin,  geb.  18.  M&rz  1780,  f  13.  Sept  1857  in  Prag.  Eine  Landschaft 
aus  dem  Jahre  1829  von  ihr  besitzt  das  Rudolfinum  zu  Prag. 

Salmeggto,  s.  Tatpino. 

8a1meron,  Crigtöbat  Garcta,  Maler,  geb.  1603  in  Cuenca,  f  1666  in  Madrid, 
Schaler  Yon  P.  Orrente.  Philipp  IV.  bestellte  bei  ihm  ein  Gem&lde  des  Stier- 
kampfs zu  Ehren  Carlos  II.   Von  ihm  ferner  die  Geburt  (8.  Francisco,  Cuenca),  etc. 

Salmeron,  Franeiseo,  Maler,  geb.  1608  in  Cuenca,  f  1632  in  Madrid,  Schaler 
des  P.  Orrente,  Bruder  des  Cristobal  S.  Er  soll  GemAlde  der  Venezianer  chemisch 
untersucht  haben,  um  hinter  die  Geheimnisse  des  Colorits  zu  kommen.  Von  ihm 
besitzt  die  S.  Francisco-Kirche  zu  Cuenca  eine  Grablegung. 

Salutier,  Jogge,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Mecheln  (?),  thfttig  um 
1620,  Lehrer  des  D.  Herregouts,  mit  dem  er  Yerwandt  war. 


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Salmineio  —  Saloman.  1'55 

SalmiDdo,  Andrea,  Eupferstecher  und  Holzschneider  des  17.  Jahrhunderts,  geb. 
in  Bologna.  Dort  hat  er  Einiges  gestochen  und  geschnitten,  war  auch  als  Buch- 
händler thätig. 

Salinon,  Idrien  Alphonse,  Maler,  geb.  6.  Mfirz  1802  in  Paris,  f  nach  1847, 
Schfiler  der  Ecole  des  beauzarts,  seines  Vatfrs  und  von  Lecourt.  Er  war  besonders 
auch  als  Restaurator  th&tig,  z.  B.  in  der  Gal.  des  Prinzen  Cond6.  Von  ihm  Eartoffel- 
scbälerin  (1831),  Die  Pest  in  Marseille  1720  (1834),  Ansicht  im  Busch  Ton  Montreau 
(1848).  etc. 

Salmon,  Alexandre  Francis  Florimond,  Baumeister,  geb.  6.  Juni  1816  in 
Paris,  t  D<^ch  1861,  Schfiler  YonMesnager.  Er  musste  seine  Studien  aus  Geldmangel 
unterbrechen  und  eine  Zeitlang  in  der  Marine  dienen.  1852  wurde  er  in  Paris 
st&dtischer  Bau-Expert.  Von  ihm  dort  die  Amerikanische  Kirche  (Rne  de  Berry), 
viele  Privat  bauten  am  Boulevard  Haussmann,  etc.    Kr.  der  Ehrenleg.  1864. 

Salmoa,  Emile,  Maler  und  Radierer,  geb.  1840,  Schüler  von  Hädouin' 
Sohn  des  Theodore  F.  S.  Er  radierte  Bl&tter  nach  Bertrand,  Yan  Dyck,  Greuze, 
Leloir,  Morot,  Willems,  etc. 

SalmoB.  Jaeqnea  Pierre  Fran^oig,  Maler,  geb.  16.  Aug.  1781  in  Orleans, 
t  10.  MArz  1855  das.,  SchQler  von  Bardin  und  Regnault  45  Jahre  lang  war 
er  Professor  an  zwei  Instituten  in  seiner  Vaterstadt  Von  ihm  Ansicht  des  Hauses 
De  la  Motte  am  Luiret  (Mus.  Orleans),  Die  Taufe  Christi  (S.  Paul,  Orleans],  An- 
sichten von  Loirot,  von  Orleans,  etc. 

SalmoB,  Louis  Adolphe,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1806  iu  Paris,  f  im 
Sept.  1895,  Schfiler  der  £cole  des  beaux^arts,  von  Heuriquel  Dupont  und  Ingres. 
1834  gewann  er  den  grossen  Rompreis  auf  Grund  einer  gestochenen  Akademie.  Er  copirte 
in  Italien  viele  Meister- Werke  in  Aquarell.  Ferner  von  ihm  die  Bildnisse  Pio  Nono, 
einer  Prinzessin  Borghese,  eines  Herssogs  von  Montebello  u.  A.  m.,  und  Stiche  nach 
A.  Angel),  Ingres,  Lehmann,  Seb.  Luciano,  Nauteuil,  R.  Rosso,  R.  Santi,  A.  Scheffer, 
L.  da  Vinci,  etc.    Med.  2.  EI.  1852,  57,  59,  68,  67;  Kr.  der  Ehrenleg.  1867. 

SalmoH,  Theodore  Fr^d^ric,  Maler  und  Radierer,  geb.  11.  April  1811  in  Paris, 
Schüler  von  Ingres.  Er  war  in  Belleville  thätig.  Von  ihm  Vom  Land  lurfick 
(1858  Mua.  Avignon),  Die  Ährenleserinnen  (1868  Mus.  Chartres),  Einsegnung  der 
Herden  (1847),  Junge  Mutter  ihr  Kind  stillend  (1866),  etc.;  ferner  radierte  Thier* 
BtQcke,  Titelblatter,  etc. 

Salmaon,  Hugo  Frederik,  Maler,  geb.  7.  Juli  1843  in  Stockholm,  f  1.  Aug. 
1894  in  Lund  (Schweden),  Schfiler  von  Job.  Boklund  an  der  Akademie  au  Stock- 
holm und  von  Gh.  Com te  in  Paris,  wo  er  sich  1869  niederUeaa.  Von  ihm  Ver- 
haftung in  einem:  Dorfe  der  Picardie  (1879)  und  ein  Bild  mit  schwedischem  Motiv 
im  Luzembourg- Museum;  ferner  von  ihm  Historien,  elegante  Genrebilder,  das 
Geburtstagsfest  der  Grossmutter  u.  s.  w.  1871  Mitglied  der  Akademie  zu  Stockholm. 
Med.  3.  Kl.  1879;  Kr.  d.  Ehrenleg.  1879. 

Salmson.  Jean  Jalea»  Bildhauer  und  Medailleur,  geb.  vor  1840  in  Paris, 
SchQler  von  Dumont,  Ramey  und  Toussaint.  Von  ihm  Die  Garnwinderin 
(Mus.  Luzembourg),  Vier  Karyatiden  (Vaudeville-Theater,  Paris),  Der  Ruhm  (Am 
Neuen  Louvre,  daa),  Haendel  (Statue,  Grosse  Oper,  das.).  Das  Parisurtheil  (Poly- 
chrome Terracottengruppe),  etc.  Er  schrieb  auch  eine  auf  das  Institut  bezQgliche 
Broachflre.    Med.  2.  Kl.  1863,  1867;  Kr.  d.  Ehrenleg.  1867. 

Salmaon^  Joban  Baptigt,  Medailleur  und  Gemmenschneider,  geb.  vor  1840  in 
Stockholm,  f  1866  in  Paris,  SchQler  von  Bosio.  Er  hat  sich  in  Frankreich 
natnralisiren  lassen  und  war  dort  thätig.  Von  ihm  Medaillen  und  Cameen  mit 
Bildnissen  Napoleon  IU.,  des  Königs  von  Spanien,  der  Königin  von  Spanien,  vieler 
Privatpersonen,  etc.    Med.  3.  Kl.  1855,  2.  Kl.  1859. 

Salöy  Domenieo  da»  Baumeister  und  Bildbauer  des  16.  Jahrhunderts,  thAtig 
in  Venedig,  Schüler  seines  Vaters  Pietro  da  S.  und  des  J.  Tatti.  Von  ihm  die 
Fa^ade  von  Sa.  Maria  Formosa  mit  der  Statue  V.  Gapello  (um  1541),  M.  Ruzzini 
(Bfiste),  Casa  Priulil  Sa.  Famiglia  (1571  Relief,  S.  Giuseppe  di  Castello). 

Halomaiip  Geakel,  Maler,  geb.  1.  April  1821  in  Tendern  (Schleswig),  Schüler 
der  Kopenhagener  Akademie,  von  Lund  und  Eck  erber  g.  Er  war  Vorsänger  in 
der  Synagoge,  kam  1850  nach  Göteborg,  1850  nach  Paris  (wo  er  bei  Gouture 
weiter  studirte),  1860—61  nach  Algerien.  Von  ihm  Nachrichten  von  der  Krim 
(Mus.  Göteborg),  M&dchen  mit  Brief  (Mus.  Stockholm),  Das  Opfer  der  Hühner,  etc. 
Aucb  viele  Bildnisse.  S.  verfasste  ferner  Zeichenschulen.  Mitgl.  der  Schwed. 
Akad.  1871;  Prof.;  Hofmaler  1876;  Wasa-Ord.  1869. 


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156  Salomtf  —  Saltsmano. 

Salom^,  tmll^  Maler,  geb.  17.  Dee.  1883  in  Lille,  t  25.  Aag.  1881,  Schaler 
TOD  SouchoD,  weitergebildet  als  PeDsionAr  seiner  Vaterstadt  in  Rom.  Von  ihm 
Balass  Bnbin  Fabrikantin  Ton  Mont-Noir  (Mus.  Lille),  Capri  (1868),  Der  ver- 
lorene Sohn,  etc. 

SalomoD,  Idam,  Bildhauer,  geb.  1818  in  Fert6  sons  Jonarre,  f  im  April  1881, 
Schtkler  von  J.  Petit,  auf  Kosten  der  Gemeinde  Fontainebleau  in  Paris  ausgebildet. 
Er  beschäftigte  sich  auch  mit  der  Photographie.  Von  ihm  Beranger  (Basrelief), 
Charlotte  Gorday,  Scribe,  Hal^vy  u.  A.  Basten,  Grabmal  Lamartine,  desgl.  D.  Fix 
und  Herzog  yon  Padua;  Die  Musik  u.  A.  (Am  Neuen  Louvre,  etc.). 

Salomon,  Antony  Sanmel  Adam,  g.  Adam-Salomon. 

Salomon,  Bernard,  Maler  und  Ilolsschneider  (?),  gen.  Le  petit  Bemard  and 
Bernardva  Galliig^  geb.  um  1508,  wahrscheioHch  in  Lyon,  t  1561  (1562?)  das. 
1540  war  er  dort  etablirt  und  hatte  vermuthlich  einige  Jahre  in  Paris  verbracht. 
Er  malte  Decorationen  zu  forstlichen  Einzigen  etc.,  Bildnisse,  etc.,  ist  besonders 
aber  durch  seine  Illustrationen  bekannt  (1546—1560  besonders  für  Jean  de  Tournes' 
Presse),  die  er  erfand  und  teicbnete,  möglicherweise  auch  selbst  schnitt,  i.  B.  m 
.  Pasquiers  Plutarcb,  zum  Petrarca  (1547),  zu  Alciati  Emblemata,  zu  den  Aesopischen 
Fabeln,  zur  Aeneis  (1552),  zu  Biblischen  Bildern  (1558),  zu  den  Ovidischen  Meta* 
morphosen  (1557),  zu  den  Hrmues  du  temps,  etc.  (1560),  Die  7  Planeten,  Amor  und 
Psychf  (82  Blatt),  etc.    S.  Biographie  von  Nat  Rondot  (Lyon  1897). 

Salomon  toh  Friedberg,  Emanuely  Baron,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1829 
in  Prag,  tli&tig  das.    Er  schuf  Ansichten,  Genrebilder,  etc. 

Salomomiy  Carl,  Maler,  geb.  12.  Aug.  1864  in  Elberfeld,  Schaler  von  M.  Koch 
an  der  Berliner  Kunstgewerbescbule,  der  MQncheBer  Akademie,  von  Kalckreuth 
in  Weimar  und  von  Hynais  in  Paris.  Von  ihm  Allegorien  (Foyer,  etc.  im 
Stadttheater  zu  Elberfeld),  Decorative  Gem&lde  (Aula  des  Gymnasiums,  das.), 
Illustrationen,  etc. 

Salonn»  Ladislans,  Bildhauer,  geb.  1870  in  Prag,  thätig  das.  Von  ihm  Merlin, 
Sa.  Agathe,  etc. 

Salt,  Henry,  Zeichner,  geb.  um  1785  in  Lichfield,  f  30.  Aug.  1827  bei  Galro, 
stndirte  in  Loodun  und  begleitete  1802  Lord  Valentia  nach  Ostindien,  fOr  den  er 
die  Bilder  zu  seiner  Reisebeschreibung  lieferte.  Im  Auftrag  der  Regierung  reiste 
er  nach  Abyssinien,  Qber  das  er  1814  ein  Werk  herausgab.  1815  wurde  er  General- 
Konsul  in  Cairo  und  hat  Egypten  und  Aethiopien  arch&ologisch  erforscht 

Saltarello.  Lnca«  Maler,  geb.  1610  in  Genua,  t  noch  jung  nach  1634  in  Rom, 
Schtkler  des  D.  Fiasella.  Nachdem  er  schon  mit  Erfolg  in  Genua  gemalt  hatte, 
ging  er  1635  nach  Rom,  um  weiter  zu  studiren  und  erlag  seinem  Qberangestrengten 
Eifer.  Von  ihm  Wunder  des  Hl.  Benedict  (S.  Stefano,  Genua);  Martertod  des 
Hl.  Andreas  (S.  Andreas,  das.).  Die  Dreieinigkeit  (Lissabon),  etc. 

Salter,  William,  Maler,  geb.  1804  in  Honiton  (Devonsbire),  f  22.  Dec.  1875  in 
London,  Schüler  von  Northcote  (1822—27).  Er  ging  nach  Florenz,  wo  er  Prof. 
and  Mitgl.  der  Akademie  wurde,  dann  nach  Rom,  Parma  (hier  wurde  er  auch  Mitgl. 
der  Alcad.)  und  1833  nach  London  zurück,  wo  er  Viceprftsident  der  Society  of  British 
Artists  wurde.  Von  ihm  Waterloo  Bankett  (1883),  Socrates  vor  dem  Areopag, 
Jephtbas  Gelnbde,  Shakspere-Illustrationen,  etc. 

Saltini,  Pietro,  Maler,  geb.  21.  Febr.  1889  in  Florenz,  Schaler  der  dortigen 
Akademie,  von  A.  Lessi,  R.  Martini  und  E.  Pollastrini.  Von  ihm  Die  Novize, 
Familienglück,  Nach  dem  Mahl,  etc.  Er  hat  auch  auf  Stein  gezeichnet.  Brons. 
Med.  Florenz  1877. 

Saltiberir^r,  P.»  Hokschneider  des  16.  Jahrhunderts,  thitig  um  1580.  Er 
copirte  in  J.  Ammann. 

Saltmann,  Carl,  Maler,  geb.  23.  Sept.  1847  in  Berlin,  Schaler  von  H.  Eschke 
in  Düsseldorf.  Er  reiste  nach  Holland,  Skandinavien,  Italien,  etc.,  dann  mit  dem  Prinzen 
Heinrich  um  die  Welt  und  mit  Kaiser  Wilhelm  II.  nach  Norwegen,  von  wo  er  mehrere 
Bilder  mitbrachte.  Er  malte  meiste  Seestficke  und  ist  in  Neubabelsberg  bei  Potsdam 
th&tig.  1896  wurde  er  Prof.  der  Berliner  Akademie.  Die  Natiooalgalerie  zu  Berlin 
besitzt  von  ihm  Eine  Manöverfahrt  (1896)  o.  A.,  das  Breslauer  Mus.  In  der  Magalhaens- 
Strasse,  das  Kieler  Mus.  üebirgabe  des  Christian  VIIL  bei  Eckernförde.  Von  ihm 
ferner  Einfahrt  in  den  Hafen  zu  Kolberg,  Im  Stillen  Ozean,  Gefunden,  etc.  Gr.  Gold. 
Med.  Berlin  u.  A.  versch.  Orden. 

Saltimann,  Heinrleh  Gnstav,  Maler,  geb.  vor  1830  in  Colmar,  Schüler  von 
Calame  und  Renoux.    Er  liess  sich  in  Lancy  bei  Genf  nieder.    Von^hm  Ansicht 

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Salva  —  SalTettL  157 

in  8a?ojen  (Mus.  Colmar),  Aquadnct  bei  Rom  (ebenda),  ErinneroDg  an  Corsica  (ebenda ) 
Scblucht  bei  Nepi,  Im  Elsass,  etc.  —  Sein  Bruder  und  Schaler  Angnst  8«  malte 
ebenfalls  Landschaften  aus  Italien,  Afrika  etc.,  von  denen  sich  mehrere  im  Mus.  zu 
Colmar  befinden.  —  Seine  Schwester  Anna  S.  malte  Historien,  Bacchanale,  etc. 
8  Bilder  von  ihr  im  Mus.  zu  Colmar. 

SalTa,  Carniero  JoaqiiiH  de,  Kupferstecher,  geb.  1727  in  Oporto,  f  1818  in 
Lissabon,  gebildet  in  Rom.    Er  wurde  Professor  an  der  Stecherschule  in  Lissabon. 

Salrador,  Maler  des  15.  Jahrhunderts  aus  Valencia.  Calixtus  III.  bescbftftigte  ihn, 
nnd  er  arbeitete  um  1450  mit  B.  Gozzoli  in  Rom. 

Salradory  Antonio,  Bildbauer,  geb.  1685  in  Onteniente  bei  S.  Felipe,  f  1766, 
Schaler  von  J.  Artig ues,  L.  Capuz  in  Valencia  nnd  von  C.  Rusconi  in  Rom. 
Capuz  yeranlasste  ihn  nach  Valencia  zurttckzukehren  und  er  half  ihm  bei  den  Statuen 
des  Königs  nnd  der  Königin  für  die  Alameda.  Von  ihm  ferner  die  Sculpturen  der 
Kapelle  der  Soledad,  Kebuchadnezzar  uud  die  Mftnner  im  Feuer  (Relief),  Maria  (La 
Puridad),  Hochaltar  (bei  den  Trinitarios  descalzos),  viele  Crucifixe,  etc. 

Sayador,  Mariano  Maello,  Maler,  geb.  1789  in  Valencia  (?),  f  1819,  Schaler 
Ton  Gonsalez  Velasquez.  Er  wurde  Hofmaler  und  Direktor  der  Akademie  in 
Madrid.  1775  ersetzte  er  mit  Bayeu  J.  de  Borgo&as  Fresken  durch  schlechtere 
eigene.  Femer  lieferte  er  auch  die  Zeichnungen  zu  des  Infanten  D.  Gabriels  Sallust, 
die  SaWador  Carmona  stach. 

SalTador-Carmona,  Luis,  Bildhauer,  geb.  1709  in  Nava  de  Roa  bei  Valladolid, 
t  1767  in  Madrid,  Schaler  von  Juan  Ron.  Er  wurde  Vicedirector  der  S.  Fernando- 
Akademie  und  schuf  aber  500  Statuen,  z.  B.  S.  Isidoro  und  Sa.  Maria  (Toledoliracke, 
gemeinschaftlich  mit  Ron),  S.  Joaquin,  Sa.  Anna  (S.  Juan  de  Dios,  gemeinschaftlich 
mit  J.  Galban),  sechs  Könige  (Pal.  Madrid),  Statuen  des  Hochaltars  in  Merced 
Calzada.,  etc.  —  Sein  Sohn  BrvDO  S*  war  auch  Bildhauer. 

SalTador-Carmona,  Manoel,  Kupferstecher,  geb.  1780  in  Paris,  f  1807  in  Madrid, 
Schaler  von  Du  puis  in  Paris.  Er  ist  der  geschätzteste  spanische  Linienstecher  und  stach 
nach  Barbieri,  van  Dyck,  van  Loo,  Mengs,  Murillo,  Roslin,  Solimena,  Velasquez,  etc., 
auch  Buchillustrationen. 

SalTador-Ch^mea,  Lueiano,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  Schaler  des  Jacinto 
de  Espinosa,  tb&tig  um  1662.  In  Valencia  werden  ihm  eine  Sa.  Barbara  (Dom) 
und  ein  S.  Erasmus  (bei  den  Dominikanern)  zugeschrieben. 

SalTador-Gomeiy  Vicente,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Valencia  (?), 
th&tig  das.y  wo  er  um  1670  Direktor  der  Akademie  wurde,  vielleicht  Bruder  des 
Luciano  S.  Er  malte  besonders  Thiere  und  Perspectiven  gut.  Er  begrandete  seinen 
Ruf  mit  Scenen  aus  dem  Leben  des  Ignatius  Loyola.  1675  schuf  er  zehn  Fresken 
im  Chor  der  Kirche  El  Remedio.  Von  ihm  ferner  Salvator  Mundi  (Sa.  Ursula), 
S.  Francisco,  etc.  (Kloster  de  la  Corona),  Simson  nnd  Delila,  eta 

SalTanh.  (SalTants.  Salralug),  AntolBe,  Baumeister,  geb.  1477,  f  nach  1514. 
1518 — 14  wird  er  urkundlich  als  Baumeister  der  Kathedrale  von  Radez  erw&hnt  — 
Sein  Sohn  Jean  S«  wird  1580  in  dieser  Stellung  erwftbnt,  hat  auch  an  der  Pfarrkirche 
von  Castanet  und  namentlich  (schon  1561)  am  Erzbischöflichen  Schloss  von  Oagis  gebaut 

SaWatore  d'Antonio^  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  vielleicht  Schaler  (n.  A. 
Vater)  desAntonellodaMessina.  InS.  Niccolo  zu  Messina  von  ihm  S.  Franciscus 
empfängt  die  Wundenmale. 

SalTatori,  EnriM»  Bildhauer,  geb.  1852  in  Neapel,  Schaler  der  dortigen 
Akademie  unter  Lista.  Von  ihm  Diana  als  J&gerin,  Plato,  Narciss,  Cicero,  Faun, 
etc.    Med.  London,  Paris,  Turin,  etc.         * 

SalTatoreUi,  a.  OliTieii^  Domenieo. 

SalTestrini,  Bartolommeo,  Maler,  geb.  um  1600,  t  1680  an  der  Pest,  thätig 
in  Florenz,  wo  er  J.  Bilivert  nachahmte. 

SalTeatrini.  Coamo,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  f  nach  1620  (?),  Schaler 
und  Gehilfe  des  R.  Curadi,  von  dem  er  das  Arbeiten  in  Porphyr  erlernte. 

SalyeatrOy  Mosaicist  und  Medailleur  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  um  1580  in 
Rom,  vielleicht  Lehrer  des  0.  P.  Galeotto. 

SglTettl,  Antonio  9  Baumeister  und  Maler,  geb.  1854  in  Celle  di  Val  d'Elsa 
(Toscana),  Schaler  der  Floreotiner  Akademie,  weitergebildet  in  Paris  und  Manchen. 
£r  Hess  sich  dann  eine  Zeitlang  in  Korditalien  nieder,  wo  er  besonders  als  Pastell- 
maler  thätig  war  und  zeichnete  vielfach  fOr  die  staatlichen  Aufnahmen  der  Archi- 
tektur-Denkmäler. Von  ihm  Der  Liebesbrief,  Am  Fenster  (Pastell),  Bildnisse,  etc. 
Med.  1888  Bologna. 


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158  SaWetti  —  Salier. 

Salrettif  FraneescOy  Maler  and  Kupferstecher,  geb.  1701,  f  1768,  Schfller  TOn 
A.  D.  Grabbiani,  th&tig  in  Florenz. 

SalTi^  OioTaniii  Battista»  Maler,  gen.  II  Sassoferrato,  geb.  11.  Jani  1605 
auf  dem  Schloss  Sassoferrato  bei  ürbino,  t  8.  April  1685  in  Rom,  Schaler  seines 
Vaters  Tarquinio  S.  und  vielleicht  des  Zampieri,  auch  in  Rom  durch  eclec- 
tisches  Studium  gebildet.  Er  malte  meist  sehr  sflssliche  Madonnenbilder.  Als  bestes 
Werk  wird  genannt  die  Madonna  del  Rosario  (Altar  in  Sa.  Sabina,  Rom).  Von  ihm 
ferner  Gopie  nach  der  Fornarina  R.  Santis  (Pal.  Borghese,  RomX  Anbetung  der 
Hirten  (Mus.  Neapel),  Josephs  Werkstatt  (ebenda),  Kreuzigung  (Kirche  zu  North 
Gray  in  Kent),  A.  in  den  Gal.  und  Mus.  zu  Berlin,  Brüssel  Gassei,  Dresden,  Frank- 
furt a.  M.,  Haag,  Hampton  Gourt,  London,  Madrid,  Mailand,  München,  Paris,  Rom 
(Vatikan,  Akademie,  Pal.  DoriaX  St.  Petersburg,  Venedig,  Wien,  etc. 

SalTl)  Nlccolö.  Baumeister,  geb.  1699  in  Rom,  f  1751,  Schüler  von  A.  Gannevari, 
auch  in  den  freien  Wissenschaften  'erzogen.  Sein  Hauptwerk  ist  die  berühmte  Fon- 
tana Trevi  in  Rom. 

SalTi^  Tarquinio^  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  auf  Schloss  Sassoferrato 
bei  ürbino,  thätig  in  Rom.  Man  kennt  ein  „Rosario*  (1558)  in  der  Eremitani  au 
Rom  Ton  ihm. 

SalTlati^  Antonio»  Mosaicist,  geb.  1816  in  Vicenza,  f  25.  Jan.  1890  in  Venedig, 
errichtete  1859  eine  Email mosaikenanstalt,  die  weltbekannt  wurde,  nachdem  er  zuTor 
schon  als  Advokat  th&tig  gewesen  war.  Er  restaurirte  erst  die  Offenbarungsmosaiken 
in  S.  Marco  zu  Venedig,  decorirte  den  Palast  des  Vicekönigs  tou  Egypteu,  die  Wolsej 
Ghapel  zu  Windsor  (nach  Gartons  von  Bell  und  Glayton),  die  Kuppel  von  S. 
Paul  in  London  (nach  Gartons  von  Stevens),  das  S.  Kensington  Museum,  die  Londoner 
Houses  of  Parliament  und  viele  englische  Kirchen;  ferner  von  ihm  Arbeiten  in 
Wien,  im  Aachener  Dom,  an  der  Siegessäule  zu  Berlin  (nach  A.  v.  Werner^  etc. 

Salvlati,  6»,  s.  Porta»  Oinseppe. 

Salviati,  li«  s.  Bossi»  Francesco  dei. 

Salvini,  Salvino,  Bildhauer,  geb.  26.  M&rz  1824  in  Livomo,  f  im  Sommer  1899 
in  Arezzo,  Schüler  der  Akademien  zu  Florenz  und  Rom.  Er  war  Professor  und  eine 
Zeitlang  Vicedirector  der  Akademie  zu  Bologna.  Vom  ihm  Gardinal  Valeriani  (Dom 
zu  Florenz,  Fagade),  Giotto  als  Kind,  G.  Rossini  (Marmorbüste),  etc. 

Salvioniy  Bosalba  Maria^  Malerin,  geb.  vor  1700  in  Rom,  f  nach  1729,  Schülerin 
von  S.  Gonca.  Von  ihr  Bildniss  des  Paptes  (mit  15  Jahren  gemalt),  Sa.  Gaterina 
(Minoritenkirche  zu  Frascati),  Gopien  nach  Maratti,  etc.  Ehrenmitgl.  der  Akademie 
Glementina  zu  Bologna  (um  1830). 

SalTOlini,  Oinstino  de,  gen.  Episeopio,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Gastel  Durante,  wo  er  thätig  war.    S.  gehört  der  römischen  Schule  an. 

Salway,  If.«  Schabkünstler  des  18.  Jahrhunderts,  th&tig  um  1760  in  England. 
Er  schuf  gute  Bildnisse. 

Salwicky  Joseph,  Medailleur,  geb.  1761  in  Langenargen  (Württemberg),  f  1820 
in  Mailand,  Schüler  der  dortigen  Müoze,  an  der  er  sp&ter  Direktor  wurde. 

Salv,  (Sailly),  Jacqoea  Francis  Joseph,  Bildhauer  und  Radierer,  geb.  20.  Juni 
1717  in  Yalenciennes,  f  4.  Mai  1776  in  Paris,  Schüler  von  Pater  und  Gilis,  dann 
von  Goustou  und  der  £cole  des  beaux-arts,  an  der  er  alle  Preise  gewann.  1740  ging 
er  nach  Rom.  1751  wurde  er  Mitglied,  1752  Profe&sor  der  Akademie;  1758  nach 
Kopenhagen  berufrn,  wurde  er  dort  Akademie- Direktor,  1774  kehrte  er  nach  Paris 
zurück.  Von  ihm  Louis  XIV.  (Statue  für  Valenciennes),  J.  B.  Pater  (Terracotta-Büste, 
Mua  das.),  Amor,  Faun  mit  der  Flöte,  Friedrich  V.  (Reiterstatue,  Ämalienburg  Kopen- 
hagen, klein  1756,  gross  1764—1771),  etc.  Er  radierte  eine  interessante  Folge  von 
80  Vasen  und  vier  Grabmonumente. 

Salienberg,  Wilhelm.  Baumeister,  geb.  10.  Jan.  1808,  f  28.  Oct.  1887  in  Mon- 
treux am  Genfer  See,  Schüler  von  Schi nkel.  Er  wurde  namentlich  in  decorativer 
Hinsicht  gelobt.  S.  war  Mitherausgeber  des  Archit.  Albums  (Potsdam  1888)  und 
gab  1854  das  tüchtige  Werk  über  Altchristliche  Denkmale  in  Gonstantinopel  vom 
y. — XII.  Jahrhundert  heraus. 

Salier,  Friedrich,  Maler,  geb.  1.  Juni  1827  in  Heilbronn,  f  H*  (4-  ?)  Mai 
1876  das.,  Sohn  eines  Lackierers,  den  -er  erst  bei  seinen  Arbeiten  unterstützte,  dann 
Schüler  von  Bau  mann  aus  Heidelberg,  von  1846  an  in  München  weitergebildet 
unter  Rhomberg  u.A.  Er  widmete  sich  dort  der  Landschaft  1863  siedelte  ersieh 
in  Heilbronn  an  und  übernahm  das  (Geschäft  seines  Vaters.  Er  malte  den  land- 
schaftlichen Theil  des  von  Kaiser  Nikolaus  bei  A.  v.  Kotzebue  bestellten  Sehlaohten- 


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Salzmann  —  San.  159 

eyklns.  Die  Stuttgarter  Galerie  besitzt  Ton  ibm  Winterlandschaft.  —  Im  18.  Jahr- 
handert  waren  Igrnai  S.,  Johann  Nepomnk  S«,  Karl  I  nnd  Karl  11  S.  (geb.  1740 
in  Presnitz,  Böhmen)  als  Knpfersteeher  in  Prag  und  Böhmen  thätig. 

Salamaiiny  Jolioa^  Holzschneider,  geb.  1.  Mai  1849  in  Berlin,  ist  daselbst  an- 
Bfissig.  Er  war  SchQler  Ton  J.  Ritschi  Ton  Hartenbach  in  Leipzig.  Später 
wurde  er  Kaufmann. 

Salnnann»  Konrad  Max,  Baumeister,  geb.  20.  Aug.  1850,  f  7  Febr.  1897  in 
Bremen.  Er  abemahm  die  Restaurirung  und  Vollendung  des  Bremer  Doms,  und 
wurde  bis  zu  seinem  Tode  mit  den  Westthürmen  und  der  Ausschmückung  der  Nord- 
Seite  fertig. 

Sam,  Engel»  (Aiigelo)^  Maler,  geb.  1699  in  Rotterdam,  f  1769  in  Amsterdam. 
Er  war  Dilettant,  copirte  alte  Zeichnungen  trefflich,  malte  gesch&tzte  ähnliche  Bild- 
nisse (auch  in  Pastell)  und  kleine  EabinetstQcke,  in  denen  er  t.  d.  Werff ,  Metsu, 
etc.  copirte. 

Samaeeliiiii,  (Sammacehiiii,  Sommaechini),  Orazio,  Maler,  gen.  Orazio  da 
Bologna,  geb.  20.  Dec.  1582  in  Bologna,  f  12.  Juni  1577  das ,  wahrscheinlich  Schfller 
des  P.  Tibaldi,  an  Allegri  weitergebildet,  kam  nach  Rom,  wo  er  mit  Sabbatini 
fftr  Pius  lY.  im  Vatican  malte.  Von  ihm  Krönung  Mariae  (Pinacoteca,  Bologna), 
Deckengemälde  (Dom  zu  Parma),  desgl.  (S.  Abbondio,  Gremona),  Madonna  mit  Heiligen 
(Herzogssaal,  Modena),  yiele  A.  in  Bologneser  Kirchen,  etc. 

SamaiD)  Lovis,  Bildhauer,  geb.  1834  in  Belgien.  Das  Mus.  zu  Antwerpen  be- 
sitzt Ton  ihm  die  Marmorstatoe  «Auf  dem  Anstand*  (?). 

Sambaeh,  Franz  Kaspar,  Maler,  geb.  6.  Jan.  1715  in  Breslau,  f  im  Febr.  1795 
in  Wien,  Schfiler  Ton  Reinert  und  de  1  Ep^e,  später  Ton  Donner  an  der  Wiener 
Akademie,  an  der  er  nachher  Prof.,  Rath  und  Direktor  einer  Abtheilung  wurde.  Er 
malte  Grisaille-Basreliefs,  Fresken  in  der  Jesuitenkirche  zu  Stuhl weissenburg,  etc., 
AHar  in  der  Franciskanerkirche  zu  Gamischa  (1747),  etc. 

Samberger,  Leo,  Maler,  geb.  14.  Aug.  1861  in  Ingolstadt,  Schfller  der  Münchener 
Akademie  unter  Benczur  und  Lindenschmit.  Er  malte  einige  Historien,  meist 
aber  Bildnisse  und  zeigt  sich  als  blosser  Nachahmer  Lenbachs. 

Sambin,  Hngves,  Baumeister,  Bildhauer  und  Holzschneider  (?)  des  16.  Jahr- 
hunderts, thatig  in  D\jon,  Schfller  tou  Buonarotti.  Von  ihm  Portal  und  Kuppeln 
▼on  S.  Michael  (1^50—70),  Das  jüngste  Gericht  (Basrelief,  Hauptthflr,  ebenda),  Die 
Entwürfe  Ton  S.  Etienne  und  der  S.  Benignus-Abtei,  etc.  1572  erschien  sein  Werk 
Aber  die  in  der  Baukunst  gebräuchlichen  Hermen  mit  86  Holzschnitten. 

Samellngj  Ben|amln^  Maler,  geb.  1520  in  Gent,  f  nach  1614  das.,  gebildet  in 
der  Schule  des  F.  Floris.  Er  malte  Bildnisse  und  Historien,  darunter  einige  ftkr 
die  S.  Janskirche  zu  Gent  nach  Zeichnungen  des  L.  de  Heere. 

SaniengO)  AmbrogiOy  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  Schfller  des  A.  Ferrari. 
Er  starb  jung  und  seine  Gemälde  (Landschaften)  sind  selten. 

Sambeimer.  Jobann  Jacob,  Baumeister  und  Ingenieur  des  18.  Jahrhunderts. 
1727  war  er  Stadtbaumeister  in  Frankfurt  a.  M. ;  dort  errichtete  er  die  neue  Bauptwache. 

Sammaecbiuly  s«  Samaeebini. 

Sammartinoy  s.  San  Marttno. 

Sammet-Bmeghel^  s*  Braegbel^  Jan  d.  Ae« 

Sammiebele,  s.  San  Hiebele. 

Sampietroy  Franeesco,  Maler,  geb.  2.  Juni  1815  in  Garlasco  (Prov.  Pavia), 
Schfller  der  G.  Garavaglia  in  Pavia,  dann  in  Mailand  und  in  Rom  weitergebildet. 
Er  besuchte  1848  Venedig,  war  dann  in  Rom,  seit  1849  in  Turin  thätig.  von  ihm 
8.  Rochus  und  die  Pestkranken,  Die  Seelen  im  Fegefeuer,  S.  Johannes  ETangelista, 
Julius  n.  nnd  Michelangelo,  viele  Altarbilder  fflr  kleinere  italienische  Kirchen,  etc. 

Samnel,  Abt,  Baumeister  des  11.  Jahrhunderts.  Zwischen  1056  und  1074  bauto 
er  den  Thurm  und  andere  Theile  der  gothiscben  Peter-  und  Pauls-Kirche  zu  Weissen- 
bnrg  in  Elsass.  Es  ist  nicht  ausgeschlossen,  dass  er  bloss  Bauherr  und  nicht  selbst 
Baumeister  war. 

Samnel«  C^eorge,  Maler,  geb.  Tor  1770,  f  nach  1828.  Er  war  in  London 
thätig  und  malte  Landschaften.  —  Ein  Richard  S.^  Maler  und  Kupferstecher,  war 
in  England  zwischen  1772 — 79  thfttig  und  schuf  meistens  Bildnisse.  1778  erhielt  er 
einen  Preis  fflr  eine  neue  Art,  die  Kopferplatte  zur  Schabkunst  herzurichten. 

San,  Oerard  de,  Maler,  geb.  81.  Mai  1754  in  Brflgge,  f  9.  Febr.  1880  in 
Groningen,  Schfller  von  L^gillon  an  der  Brflgger  Akademie,  weitergebildet  in  Frank- 
reich und  Rom,  wo  er  4  Jahre  yerweilte.    1790  wurde  er  Direktor  der  Brflgger 

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160  San  -  San. 

Akademie,  i?ing  1795  wegen  der  ReToIntion  nach  Groningen,  wo  er  1798  Pr&sident 
der  neugegrOndeten  dortigen  Akademie  wurde.  Er  malte  Bildnisse,  hat  anch  Einiges 
modellirt. 

San  Antoiil4H  Fray  Bariolom^  de^  Maler,  geb.  1708  in  Cienpozoelos,  f  8.  Febr. 
1782,  wurde  mit  15  Jahren  Geistlicher,  studirte  die  Malerei  in  Madrid  und  Rom. 
In  Italien  blieb  er  6  Jahre  lang,  kehrte  1740  in  sein  Kloster  surflck  (Trinitarios, 
Madrid),  das  und  dessen  Kirche  er  mit  zahllosen  Werken  ausmalte.  Auf  Grund  seines 
Ferdinand  VI.  und  die  katholische  Religion  wurde  er  Mitglied  der  San  Fernando- 
Akademie. 

San  Bernardo,  II  Teeehio  dl,  s.  Miniocelil. 

San  Daniele,  Pellegrino  da,  s.  Martine  di  Battüta. 

San  Daniele,  Battlsta  da,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  in  Dalmatien, 
Vater  des  sogen.  Pellegrino  da  S.  Er  war  um  1450  in  üdine  und  San  Daniele  thätig. 
1468  malte  er  einen  Vorhang  fttr  die  Kirche  von  Comerso,  1470  einen  Altar  für  die 
Brüderschaft  von  S.  Daniele  di  Castello.  Kein  Werk  von  ihm  ist  bis  jetst  auf- 
gefunden worden. 

San  Feliee,  Ferdinande,  Maler  und  Baumeister,  geb.  1675  in  Neapel,  f  1750, 
Schüler  von  A.  Monforte  und  L.  Porzio,  in  der  Malerei  von  Solimena,  dessen 
Gönner  er  war.  Mit  Hilfe  Solimenas  malte  er  Historien  fda  Terschiedene  Kirchen. 
Er  entwarf  die  Kirchen  de'  Gemiti,  Nunziatella  (Monte  Ecchia),  S.  Maria  succurre 
miseris,  viele  Palazai,  die  Bibliothek  S.  Giovanni  in  Garbonara,  etc.  S.  wurde  Direktor 
der  kgl.  Bauten;  sein  Haus,  das  Solimena  mit  Fresken  versah,  wurde  später  eine 
Akademie. 

San  Friane,  Maie  da»  g.  Manxneli. 

San  Galle,  Ajitonio  L  da,  Baumeister,  geb.  1455  in  Floreni,  f  27.  Dec  1584 
das.,  Sohn  des  Francesco  di  Bartolo  Giamberti,  Bruder  des  Giuliano  S.,  mit  dem  er 
studirte.  Er  wandelte  für  Alexander  VI.  das  Mausoleum  Hadrians  in  die  Engels- 
burg um,  baute  und  verbesserte  viele  Festungen  und  Castelle  in  Rom  und  für  den 
Kirchenstaat  und  wurde  nach  1523  Oberintendant  der  toscanischen  Festungen.  Von 
ihm  femer  die  Pal&ste  del  Monte,  Bellarmini,  S.  Prassede,  und  Kirchen  zu  Arezao 
(Sa.  Annunziata),  Gortona,  Monte  Pulciano  (Mad.  di  San  Biagio),  Monte  San  Sabina,  etc. 

San  Galle.  Antonio  ü.  da,  eigentlich  A.  Cerdiani,  Baumeister,  geb.  1482 
(1485?)  in  Mugello  bei  Florenz,  f  1546,  Neffe  mütterlicherseits  der  Antonio  I  und 
Giuliano  da  S.,  zu  denen  er  nach  Rom  in  die  Lehre  ging.  Er  erbaute  in  Rom 
mehrere  Pal&ste  und  S.  Madonna  di  Loretto;  dann  wurde  er  Baumeister  der  Petera- 
kirche,  hat  den  Vatican  vergrtesert  und  mehrere  Kirchen  restaurirt,  inspioirte  und 
verstärkte  auch  1523  mit  Antonio  I.  da  S.  die  Festungen  des  Kirchenstaates.  Mit 
Clemens  VIL  flüchtete  er  nach  Orvieto  und  schuf  dort  einen  berühmten  Brunnen. 
Von  ferneren  Werken  nennen  wir  Triumphbogen  zur  Rückkehr  Karls  V.  (Venedig), 
Porta  di  S.  Spirito  (Rom),  Festungen  zu  Ancona,  Florenz,  Parma  und  Piaeenza,  die 
Gap.  Paolina  in  Rom,  zwei  Kapellen  auf  dem  See  von  Bolsena,  die  Sala  reggia  des 
Vaticans  in  Rom,  den  Pal.  Sacchetti  das.,  und  begann  dort  auch  den  PaL  Fameae. 
Er  erlag  einem  Sumpffieber,  das  er  sich  bei  einer  Arbeit  am  See  von  Temi  zuge- 
zogen hatte.  —  Sein  Bruder  und  Gehilfe  Antonie  IIL  Eattiata  da  S^  gen.  n  Gebibe 
war  tüchtiger  Baumeister.  Er  übersetzte  den  Vitruv  und  lieferte  Noten  sowie  Zeich- 
nungen dazu.   Von  ihm  das  Modell  zum  Grabmal  Piere  de'  Medici  in  Monte  Gassine. 

San  Gallo,  Franeeaee  da,  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  1.  Man  1494  in 
Rom,  t  17.  Febr.  1576  in  Florenz,  Sohn  und  Schüler  des  Giuliano  da  S.,  auch 
Schüler  des  Sansovino,  unter  dem  er  in  Loretto  th&tig  war.   Von  ihm  Altargruppe 

SOr  San  Michele,  Florenz),  Peter,  Paul  und  der  schlafende  Piere  (Grabmal  des  Piere 
le'  Medici  in  Monte  Gassino),  P.  Giovio  (Statue  im  Klosterhof,  San  Lorenzo),  Grab- 
mal A.  Marzi-Medici  (Sa.  Annunziata),  Madonna  und  S.  Rocco  (Reliefköpfe  in  Sa.  Maria 
Primerana,  Fiesole),  einige  Münzen,  etc. 

San  Galle,  Glnliane  da,  Baumeister,  geb.  1443  (1445?)  in  Florenz,  f  1517  daa, 
Sohn  des  Francesco  di  Bartolo  Giamberti,  erhielt  den  Beinamen  San  Gallo  vom  Ban 
des  Augustinerklosters  vor  der  Porta  San  Gallo  in  Florenz.  Er  war  erst  ab  Holz- 
schnitzer, Kupferstecher  und  Ingenieur  thfttig  und  baute  für  den  nachmaligen  Julius  IL 
Befestigungen  in  Ostia.  Als  dieser  Papst  geworden,  hat  S.  die  ersten  Plane  für  die 
Peterskirche  geschaffen,  doch  wurde  Bramante  als  1.  Baumeister  berufen  und  8.  ver- 
liess  verletzt  Rom.  Kach  Bramantes  Tod  wurde  er  zurückberufen,  doch  R.  Santi 
ihm  zur  Seite  gestellt,  weshalb  er  wieder  nach  Florenz  ging.  Leo  X.  hat  ihn  noch- 
mals nach  Rom  zur  Leitung  der  Peterskirche  berufen,  doch  war  er  an  alt,  das  Amt 


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San  Gallo  —  San  Seyerino.  l6l 

tum  noch  zu  fibernehmen.  Von  weiteren  Werken  in  and  bei  Rom  nennen  wir  den 
Pal.  Magliana,  den  Deckenbau  von  Sa.  Maria  Maggiore,  die  Kuppel  von  Sa.  Maria 
di  Loretto,  die  Fa^ade  von  Sa.  Maria  delP  Anima;  und  ferner  die  Citadelle  von 
Pisa,  den  Pal.  Poggio  in  Cajano,  Sa.  Maria  delle  Garceri  in  Prato,  das  Earmcliter- 
kloster  Sa.  Maddelena  dei  Pazzi  in  Florenz,  die  Sacristei  von  S.  Spirito  (das.). 

San  C^allo^  Sebastiano  da^  Maler  und  Baumeister,  gen.  Aristotile,  geb.  1482 
in  Rom  (1481  in  Florenz?),  f  1551,  SchOler  desP.  Yanucci,  auch  vouBaonarotti 
beeinflusst,  Sohn  eines  Gmliano  Giamberti  (des  Giuliano  da  8.?).  Er  malte  viele 
decorative,  ephemere  Sachen  und  ward  von  Buonarotti  zur  Aushülfe  bei  den 
Arbeiten  in  der  Sixtina  berufen,  hat  auch  dessen  Carton  von  Pisa  grau  in  grau 
copirt  Als  Baumeister  schuf  er  unter  R.  Santi  den  Palast  Pandolfini  zu  Florenz 
(n.  A.  rQhrt  diese  Arbeit  von  einem  Giovanni  Francesco  da  S.  her). 

San  Gimlgnanoj  Sebastiane  da,  s.  Mainardi. 

San  Glmignano,  Tineenio  da,  a.  Tamagni.  Tincenio* 

San  Giorgio.  Abbondio,  Bildhauer,  geb.  1798  in  Mailand,  f  1879  das.  Von 
ihm  die  Pferde  am  Triumphbogen  della  Face  zu  Mailand,  die  Dioskuren  auf  der  Piazza 
reggia  in  Turin ,  Lucifer  von  Michael  geschlagen,  Bildniss-BOsten  und  Medaillons,  etc. 

San  Giorgio^  Ensebio  di,  s.  Ensebio. 

San  Giovanni,  Cav.  Ercole,  Maler,  gen.  Ercolino  di  Gnido  Beni,  Ereole 
di  Maria,  geb.  um  1620  in  Bologna  (in  Gastello?),  f  in  Rom  noch  jung  um  1640, 
Schfiler  von  G.  B.  Ruggieri,  besonders  aber  von  G.  Reni,  dessen  Werke  er 
genau  copirte,  wofQr  er  von  Urban  YIII.  ein  Adelsdiplom  erhielt.  Von  den  sogen. 
Repliken  Renis  mögen  manche  von  ihm  herrühren. 

San  GioTanni,  Gerardo  di,  a.  Haarlem,  Geertgen  van* 

San  Giovanni,  Giovanni  da,  s.  Giovanni  da  San  Giovanni. 

San  Giovanni,  Maso  da,  g.  Masaeeio. 

San  Lncano,  Novello  da,  s.  ÜTovello. 

San  Marti,  Fr.  Gaspar.  Baumeister  und  Bildhauer,  geb.  1574  in  Lucena, 
t  1644.  Er  war  in  Valencia  tnätig,  wo  man  ihm  zuschreibt  den  Plan  des  Portals 
der  Kathedrale,  den  Altar  in  der  Kommunionskapelle  des  Karmeliterklosters  und 
das  Marmorgrab  des  Juan  Sanz. 

San  Martino,  Abt  von,  8.  Primaticclo. 

San  Martino,  Ginseppe,  Bildhauer,  geb.  1728  in  Neapel,  f  1800  (n.  A.  1752). 
Er  schuf  ein  Kunststückchen,  ein  ins  Leichentuch  gehüllter  Leichnam  Christi  (Sa. 
Maria  della  Pietk  deVSangri,  Neapel),  sowie  verschiedene  Grabmale  in  dortigen 
Kirchen,  z.  B.  das  des  Kard.  Sersale  im  Dom.  —  Ein  Marco  S.  war  um  1680  als 
Maler  und  Kupferstecher  u.  A.  in  Rimini  thätig.  Er  war  ans  Venedig  (n.  A.  Neapel) 
ebürtig,  malte  schöne  Landschaften  mit  kleinen  Figuren,  ferner  Historien  wie  z.  B. 
'aufe  Constantins  (Dom,  Rimini)  und  Predigt  in  der  Wüste  (S.  Vincenzio,  Venedig) 
und  hat  einige  80  Kupferstiche  geschaffen. 

San  Michele,  (Sammicheli),  Giovanni  Girolamo,  Baumeister,  geb.  1513, 
t  1558,  Neffe  und  Schüler  des  Michele  S.,  den  er  oft  unterstützte.  Eigenhändig 
von  ihm  S.  Nicola  am  Hafeneingang  von  Sebenico. 

San  Michele,  (Sammichele),  Miehele,  Baumeister  und  Bildhauer,  geb.  1484 
in  Verona,  f  1559  (1549?  1558?)  auf  Corfu,  Sohn  und  Schüler  eines  Giovanni  S., 
unter  Beeinflussung  Bramantes  ausgebildet.  Er  besuchte  Rom,  baute  dann  die 
Mad.  delle  Grazie  in  Monteflascone  und  S.  Domenico  in  Orvieto,  sowie  Privathäuser 
an  diesen  Orten.  Darauf  besichtigte  und  verbesserte  er  mit  A.  San  Gallo  die  Be- 
festigungen Mittel-Italiens,  trat  dann  in  Dienste  Venedigs  und  restaurirte  fast  alle 
von  dessen  Befestigungen  vom  Castell  auf  dem  Lido  bis  Cjpern.  Er  brachte  das 
Bastionftrsystem  auf.  Von  ihm  ferner  die  Tbore  Porta  Nuova,  Stuppa  und  S.  Zeno 
in  Verona;  die  Paläste  Bevilacqua  Canossa,  Pompei  und  Verzi  in  Verona,  Grimani 
und  Corner-Mocenigo  in  Venedig,  Roneali  in  Rovigo;  die  Kirchen  Madonna  di  Gam- 
pagna,  S.  Giorgio  in  Braida  und  Sa.  Maria  in  Organe  (diese  zwei  nur  theilweise) 
in  Verona,  und  viele  andere  Bauten  in  Venedig,  etc.  Fr.  Ronzani  und  G.  Lucioli 
gaben  ein  illustrirtes  Werk  (Venedig  1881)  über  seine  Bauten  heraus. 

San  ({nirieo,  Paolo,  Baumeister  und  Bildhauer,  geb.  1565  in  Parma,  f  1630, 
SchOler  des  Cam.  Mariani.  Er  hat  Bildnisse  in  Wachs  bossirt  und  Erz  gegossen. 
Paul  V.  beschäftigte  ihn  und  er  fertigte  eine  Medaille  mit  dessen  Bildniss  und  der 
Fa^ade  von  S.  Peter  (n.  1608).    Er  war  Canonicus. 

San  Severino,  Lorenio  di,  Maler,  geb.  1874,  f  n&^h  1415.  Von  ihm  und 
seinem  Bruder  Jaeopo  Fresken  aus  dem  Leben  des  Täufers  und  eine  Kreuzigung  im 

Allgemeines  KOnitler-Lexicoii.    8.  Aufl.    4.  Band.  Digitized  byÄLiOOQlC 


Tj 


t62  Sanchez  —  Sand. 

Oratorium  von  S.  Giovanni  Battista  zu  Urbino.  —  Von  seinem  Sohn  (?)  toremott. 
di  S*  kennt  man  ein  Bild  1481  für  die  Sacristei  der  Kirche  zu  Pausola  bei  Macerata ; 
ein  Fresko  in  der  Collegiatkircbe  zu  Samano  und  eine  Verlobung  der  Hl.  Gatharina 
(1488  Nat'Gal.  London). 

Saaehes,  Alonsoi  Maler,  geb.  vor  1480,  f  nach  1507.  Er  malte  Fresken  in 
der  Universität  AlcaU  de  Henares,  im  Ereuzgang  und  in  anderen  Tbeilen  des  Doms 
zu  Toledo,  etc. 

Sanehesy  Andrds^  Maler,  geb.  in  Portillo  bei  Toledo,  Schfller  von  Theo  toco pul  i , 
tbfttig  um  1600.    Er  malte  Altarbilder  für  spanische  Missionskirchen  in  Südamerika. 

—  Ein  Clemente  S.  malte  1620  in  Valladolid  u.  A.  für  die  Dominikaner  von 
Aranda  de  Duero.   —   Ein    Luis  S.   war  um  1611    in   Madrid  als  Zeichner  thätig. 

—  Ein  Haimel  S«,  Geistlicher,  war  um  1780  in  Murcia  als  Maler  thätig. 

Sanchezy  Mariano  Bamoiii  Maler,  geb.  1740  in  Valencia,  f  1822  in  Madrid. 
Er  malte  Architekturen,  Veduten,  Ilafenbilder,  etc. 

Sanehez^  Unfro^  Bildbauer  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  in  Sevilla,  wo  er  von 
1464  an  beinahe  das  ganze  Chorgestühl  der  Kathedrale  mit  Statuetten,  Friesen, 
Heiligengeschichten  in  Relief,  etc.  schnitzte.  —  Ein  Pedro  8.  malte  1462  in  der 
Kathedrale  zu  Toledo. 

Sanohes,  S«,  s.  Barbndo-Sanehez^  Salyatore. 

Sanchez  Barba,  Jnan^  Bildhauer,  geb.  um  1615  bei  Burgos,  f  1670  in  Madrid. 
Von  ihm  Statuen  am  Hochaltar  (Sa.  Cruz,  Madrid),  desgl.  (Carmen  calzado,  das.), 
La  Agonia  (Kruzifix,  Kirche  der  Padres  agonizantes),  etc. 

Sauohez  Coello,  Alonao,  eigentlicher  Name  des  Coello«  Alonao  Sanches«  s.  d. 

SaaeheE  Coello,  Isabella,  Malerin,  geb.  1564  in  Madrid,  1 1612  das.,  Schülerin 
ihres  Vaters  Alonso  S.,  Gemahlin  des  F.  de  Herrera.  Sie  malte  Bildnisse  und 
Miniaturen,  war  auch  in  der  Musik  und  der  Dichtkunst  geschätzt. 

Sanchei  Cotan,  Fray  Juan»  geb.  1561  in  Alcazar  de  San  Juan,  f  8.  Sept« 
1637  in  Granada,  Schüler  von  Blas  del  Prado  zu  Toledo.  1604  wurde  er  Kartbäaser 
Mönch,  erst  in  Paular,  dann  in  Granada.  Er  malte  Historien  für  seine  Klöster, 
nachdem  er  lange  mit  grösserem  Erfolg  Stillleben  und  Blumen  gemalt  hatte.  Beiwerk 
malte  er  so  natürlich,  dass  Vögel  getäuscht  wurden. 

Sanehei  D^Aylla,  Andr^,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Toledo,  f  1762. 
Er  kam  noch  jung  nach  Paris  und  Hess  sich  später  als  Bildnissmaler  in  Wien  nieder. 

Sanehez  de  Castro.  Jaan,  Maler,  geb.  vor  1480,  t  nach  1516,  einer  der  ältesten 
Andalusischen  Meister,  der  in  seinem  Sa.  Lucia- Altar  in  der  Josephs -Kapelle  der 
Kathedrale  von  Sevilla  den  Einfiuss  der  van  Eyck  zeigt.  Sein  Fresko  des  Hl. 
Christopher  in  S.  Juliano  (1484)  ist  stark  restaurirt  worden.  Er  soll  eine  Madonna 
mit  einer  Brille  gemalt  haben. 

Sauohei  Sarabia,  Diego,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  t  1779.  Er  war  1762 
Mitglied  der  S.  Fernando-Akademie  in  Madrid,  die  seine  ausführlichen  Zeichnungen 
der  Alhambra  und  des  Pal.  Karls  V.  in  Granada  aufbewahrt 

Sanehiz,  TomaSi  Bildhauer  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Valencia,  Schüler  von 
S.  M  u  ü  oz.  Von  ihm  Die  4  Doktoren  (Hochaltar,  S.  Juan  del  Mercado,  Valencia),  S.  Blas, 
S.  Francisco  und  andere  Statuen  (Kathedrale,  das.),  Madonna  del  Rosario  u.  A. 
(Hochaltar,  S.  Domingokloster,  das.),  etc. 

SanchOy  Est^baa»  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  gen.  Maneta  (weil  er  die  r. 
Hand  verloren  hatte),  geb.  auf  Minorca,  t  1778,  Schüler  von  P.  Ferrer.  Historien 
von  ihm  in  den  Kirchen  auf  Minorca. 

Sancing  Fiorentiniig,  Bildhauer  des  14.  Jahrhunderts.  Nach  1848  fertigte  er 
mit  GiovanniFiorentinus  das  Grabmal  des  Königs  Robert  in  Sa.  Chiara  zu  Neapel. 

SanetiSy  Glaeomo  de'^  Baumeister  und  Bildhauer  des  15.  Jahrhunderts,  f  1485, 
Schüler  des  Masuccio  II.  Von  ihm  in  Neapel  der  Pal.  del  Balzo,  Sa.  Maria  delle 
Grazie,  £arche  und  Kloster  della  Croce,  das  Castel  S.  Elmo,  die  Karthause  von  S. 
Martino,  etc.  Er  vollendete  Masuccios  Kirche  S.  Lorenzo  in  Carbonera,  die  Kirche 
S.  Giovanni  (hier  viele  Grabmäler  von  ihm)   und  den  Glockenthurm  von  Sa.  Chiara. 

Sanetis,  Gnglielmo  de,  Maler,  geb.  1880  in  Rom,  wo  er  als  Bildnissmaler  in  der 
hohen  Gesellschaft  einen  Ruf  errang.  Von  ihm  ferner  Michelangelo  und  Ferruccio 
Btudiren  den  Befestigungsplan  von  Florenz  (1875  Gal.  Turin),  etc.  SS.  Manrixio  e 
Lazzaro-Ord. 

Sand,  Manriee»  gen.  Dodevanty  Zeichner  und  Maler,  geb.  1828  in  Paris, 
Schüler  von  Delacroiz,  Sohn  der  berühmten  .George**  Sand.  Von  ihm  Leandre 
\xnd  Isabella,  Markt  zu  Pompeji,  etc.    S.  veröffentlichte  mehrere  Werke,  zu  welchen 


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SAndan  ~  Sanders.  163 

er  Text  und  Illustrationen  lieferte,  s.  B.  Italifnische  Komödianten  (Lustspiel  1859), 
Die  Welt  der  Schmetterlinge  (1866),  etc.  Er  bat  auch  gedichtet.  Kreuz  der  Ehren- 
leg. 1860. 

SandarS;  Thomas,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Rotterdam,  f  nach 
1774.  Er  kam  nach  London,  wurde  Mitglied  der  St.  Martin's  Lane  Academy  und 
atacb,  sowie  radierte  Veduten,  auch  Blätter  nach  J.  Yernet. 

Sandberir»  Johan  GnstaT,  Maler,  geb.  1782  in  Stockholm,  f  1854  das.  Das 
dortige  Museum  besitzt  von  ihm  „Gustav  Adolf  II  bei  der  Schlacht  von  Stuhm"  und 
zwei  andere  Bilder. 

Sandbjy  Paul,  Maler  und  Radierer,  geb.  1725  in  Nottingham,  f  9.  Nov.  1809 
in  London,  wurde  1741  Schaler  der  militärischen  Zeichenschule  im  Tower  zu  London, 
wo  er  darauf  bis  1752  Beschäftigung  (auch  auf  einer  Amtsreise  nach  Schottland) 
fand,  und  liess  sich  in  Windsor  nieder.  Er  bat  eine  grosse  Anzahl  von  landschaft- 
lichen und  architektonischen  Aufnahmen  aus  Schottland,  Wales  und  Sfidenglaud 
aqnarellirt,  auch  ?iel  radiert  und  besonders  aquatintirt  S.  ist  augeblich  der  erste 
Engländer,  der  das  Leprince'sche  Aquatintverfahren  anwendete.  Von  1768—99  war  er 
Zeichenlehrer  in  der  Militär- Schule  zu  Woolwich;  er  hat  auch  Garicatureo  geliefert 
und  half  die  Londoner  Akademie  begrQnden.  Das  South  Kensington-Museum  besitzt 
ein  Dutzend  Aquarelle  und  Zeichnungen  von  ihm. 

Saadb/y  Thomas.  Baumeister  und  Zeichner,  geb.  1721  in  Nottingham,  f  25.  Juni 
1798  in  Windsor,  Bruaer  des  Paul  S.  Er  war  Zeichner  beim  schottischen  Genie- 
corps, meldete  die  Landung  des  Prätendenten,  und  wurde  dann  Zeichner  des  Herzogs 
▼on  Oumberland,  den  er  nach  Flandern  begleitete;  1746  wurde  er  Yiceforstmeister  zu 
Windsor,  wo  er  das  Virginia- Wasser  anlegte  (hierüber  ver offen tlichte  er  ein  Werk 
mit  8  Illustrationen),  1768  wurde  er  Mitglied  der  Akademie  und  Professor,  1775 
erbaute  er  die  Freimaurerloge  und  lieferte  Entwürfe  für  die  Holzschnitzereien  in  der 
S.  Qeorgskapelle.  Zeichnungen  von  ihm  im  British  Museum,  dem  Soane  Museum 
und  in  der  Windsor- Sammlung. 

Saude -BakhujEen.  Gerardina  Jacoba  ran  de,  Malerin,  geb.  27.  Juli  1826  im 
Haag,  Tochter  und  Schülerin  des  Hendrik  v.  d.  S.  Sie  malte  Blumen  und  war 
in  ihrer  Vaterstadt  thätig.    Med.  Amsterdam. 

Sande-Bakhnyzen,  Hendrik  Tan  de,  Maler,  geb.  1795  im  Haag,  f  1860  das., 
Schüler  von  H  e i  j  m  a  n  s ,  meist  aber  Autodidakt.  1822  wurde  er  Mitglied  der  Akademie 
zu  Amsterdam.  Er  malte  Landschaften  mit  Thierstaffage,  z.  B.  Holländische  Winter- 
landschaft (Neue  Pinakothek,  München).    Löwen-Ord.  1847. 

Sande-BakhoyEeo,  Julius  Jacobns  van  de^  Maler,  geb.  18.  Juni  1835  im  Haag, 
Sohn  und  Schüler  des  Hendrik  v.  d.  S.  Er  malte  ebenfalls  Landschaften  mit 
Vieh.    Med.  Philadelphia,  Haag,  etc. 

Sander.  Johann  Heinrieh^  Maler,  geb.  18.  Mai  1810  in  Hamburg,  f  1865, 
Schüler  von  Barkhaus,  in  Holland  weitergebildet.  Er  malte  Marinen  und  Land- 
schaften, wurde  jedoch  später  Maschinentechniker. 

Sanderat)  ftienne^  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  der  1447  für  Jean  de  Chalon, 
Seigneur  de  Vittan,  ein  Werk  mit  50  Miniaturen  schuf. 

Sandersi  (Sandres),  Frans^  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  schuf  1526  ein  Jüngstes 
Gericht  in  Mechelo.    Dürer  lobte  eine  Madonna  von  ihm. 

Sanders»  Beorge  L.«  Maler,  geb.  1774  in  Kingshorn  (Fifeshire,  Schottland), 
t  26.  März  1846  in  London,  Schüler  von  Smeaton  und  Autodidakt.  Er  malte  ein 
Panorama  von  Edinburgh,  wandte  sich  dann  der  Miniaturmalerei  zu,  mit  der  er  von 
1807  an  in  London  sein  Glück  machte.  Er  besuchte  oft  das  Festland  und  sammelte 
Zeichnungen  alter  Meister.  Später  hat  er  auch  mit  gutem  Erfolg  lebensgrosse  Oel- 
bildnisse  gemalt 

Sanders,  Gerard,  Maler,  geb.  1702  in  Wesel,  f  1767  in  Rotterdam,  Schüler 
seines  Schwiegervaters  Tobias  van  Nymwegen,  auch  in  Düsseldorf  gebildet.  Er 
hat  mit  Elias  van  Nymwegen  u.  A.  kunstgewerbliche  Entwürfe  geliefert. 

Sanders,  Hercnles,  Maler,  geb.  1606,  f  "Ach  1668  in  Amsterdam  (?).  Er  malte 
Veduten  und  Bildnisse,  von  denen  das  Rijksmuseum  zu  Amsterdam  eins  besitzt. 

Sanders,  Jan  n*  Catharina,  eigentlicher  Name  der  Uemessen,  J.  n*  C.  Tan,  s.  d. 

Sanders,  John,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1750  in  London,  f  nach  1804, 
in  der  Bartolozzi-Schule  gebildet.  Er  arbeitete  in  Puoktir-,  Schab-  und  Aquatint- 
manier  und  malte  Genrebilder.  Sein  bestes  Blatt  soll  eine  Ansicht  des  Domchors 
SU  Norwich  sein.  1802  kam  er  als  Hofkupferstecher  nach  St.  Petersburg  und  gab 
gemeinschaftlich  mit  Podolinsky  u.  A.  Umrissstiche  nach  den  Gemälden  der  Eremi- 

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164  Sandenon  —  Sandrart. 

tage  heraus  (1805).  —  Es  gab  noch  andere  John  S.,  die  im  18.  Jahrhundert  als 
Maler  in  London  th&tig  waren. 

Sandenon,  Charles  Wesley,  Maler,  geb.  1888  in  Branden  (Vermont,  U.  8.  A.\ 
Schaler  von  James  Hope  und  Gerry,  nachdem  er  schon  als  Musiklehrer  etablirt 
war.  Später  studirte  er  noch  an  der  £cole  des  beanz-arts  und  in  England.  Er 
malte  Landschaften  aus  der  Heimath,  aus  der  Schweiz,  etc.  in  Oel  und  Aquarell. 

Saiidhaas,  (SaniUias)^  Karl.  Maler,  geb.  1801  in  Haslach  (Baden),  f  12.  April 
1859  das.  geisteskrank  im  Spital,  Schüler  seines  Oheims  Jos.  S.  in  Darmstadt,  dann 
von  Cornelius  in  München,  studirte  auch  in  Italien  (u.  A.  in  Mailand)  und  wandte 
sich  1822  nach  Frankfurt  a.  M.  Er  war  auch  eine  Zeitlang  in  Freiburg  i.  Br.  thfitig. 
Er  malte  Yolksscenen,  Trachten,  auch  Bildnisse,  die  Tielfach  gelobt  wurden.  S.  ra- 
dierte Tier  Blätter  in  Friesform  „Träume  und  Schäume  des  Lebens"  (1844).  Werke 
von  ihm  im  StädePschen  Institut  zu  Frankfurt  a.  M.  und  auf  der  Universität  sa 
Freiburg  i.  Br. 

Sandbanif  Henry,  Maler,  geb.  24.  Mai  1842  in  Montreal  (Canada),  studirte  in 
England  und  Frankreich  (1880  und  1884).  Er  wurde  Mitglied  der  Canadischen 
Akademie,  Hess  sich  aber  in  Boston  (Mass.)  nieder.  Von  ihm  Nebel  im  St.  Johns- 
Hafen  (Gal.  Ottowa),  Schlacht  von  Lexington,  Die  Freiheit  tagt,  etc. 

Sandors,  Thomas,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Holland,  t  nach 
1780.  Er  kam  bald  nach  1750  nach  London  und  stach  Ansichten,  topographische 
Blätter,  etc. 

Sandrart,  David,  Goldschmied,  geb.  1711,  f  1782;  1740  wird  er  als  Gold- 
arbeiter in  Frankfurt  a.  M.  angeführt.  Er  malte  auch  in  Email.  —  Ein  Hans 
Jakob  T.  S*  wird  dort  1675  als  Silberarbeiter  in  das  Meisterbuch  eingetragen. 

Sandrart,  Jakob  van,  Kupferstecher,  geb.  81.  Mai  1630  in  Frankfurt  a.  M., 
t  16.  Aug.  1708  in  Nfirnberg,  Schüler  von  C.  Danckerts  und  W.  Hondius,  den 
er  nach  Danzig  begleitete.  Er  war  1685  nach  Hamburg  und  dann  nach  Holland  (1640) 
zu  seinem  Oheim  Joachim  v.  S.  gekommen.  Um  1654  war  er  in  Begensburg,  zwei 
Jahre  später  in  Nürnberg,  wo  er  1662  Lehrer  an  der  Akademie  wurde  und  endlich 
eine  Kunsthandlung  gründete.  Er  hat  über  400  Bildnisse,  Karten,  etc.  gestochen, 
darunter  die  Kaiser  Rudolph  II.,  Ferdinand  II.  und  HL,  Joachim  Sandrart  und  Erz- 
herzogin Sophie  von  Sachsen. 

Sandrart,  Joaebim  von,  Maler,  geb.  12.  Mai  1606  in  Frankfurt  a.  M., 
t  14.  Oct  1688  in  Nürnberg,  Schüler  von  Merian  und  De  Bry,  dann  von  Aeg. 
Sadeler  in  Prag  (1625),  Honthorst  in  Utrecht  und  vielleicht  von  A.  Bloemaert. 
1687  war  er  mit  Poelenburg  in  London  thätig.  1627  besuchte  er  Italien,  erst 
Venedig,  um  Tizian  zu  studiren  und  dann  Rom,  wo  er  das  Bildniss  Urbans  VIII. 
schuf  und  einer  der  12  Meister  wurde,  die  für  den  König  von  Spanien  ein  Bild 
malen  mussten.  1635  kehrte  er  aus  Italien  zurück.  Er  lebte  eine  Zeitlang  in  Amster- 
dam, Augsburg  (1672—74),  Wien,  Frankfurt  a.  M.,  die  längste  Zeit  aber  in  Nfirn- 
berg, wo  er  eine  der  Hauptstützen  der  Akademie  wurde.  Er  war  ein  tüchtiger, 
wenn  auch  nicht  origineller  Künstler  und  besonders  im  Bildnissfach  angesehen. 
Von  ihm  Friedensbankett  (1650  Rathhaus,  Nürnberg),  Jacobs  Traum  (Barftlsser- 
kirche,  Augsburg),  Kreuzabnahme  (Dom,  Würzburg),  Schützenstück  u.  A.  (1688  Mus. 
Amsterdam);  A.  in  den  Gal.,  etc.  zu  Aschaffenburg,  Augsburg,  Bamberg,  Berlin  (Depot), 
Florenz  (Uffizi),  München,  Wien,  etc.  S.  war  auch  schriftstellerisch  thätig,  gab  ver- 
schiedene Sammlungen  und  illustrirte  Werke  heraus  (Qesammt-Ausgabe,  8  Bde.,  Nürn- 
berg 1769—75)  und  ist  endlich  am  bekanntesten  durch  seine  .Teutsche  Akademie** 
(Künstlergeschichte,  etc.,  Nürnberg  1675—79)  geworden. 

Sandrart,  Johann  Jakob  von,  Kupferstecher,  geb.  1655  in  Regensbnrg,  1 24.  Mai 
1698  in  Nürnberg,  Schüler  des  Joachim  v.  S.,  auch  in  Rom  und  Venedig  gebildet, 
Sohn  des  Jakob  v.  S.  Er  hat  viele  architektonische  Entwürfe  gestochen  und  radiert, 
ferner  Illustrationen  zu  den  Werken  seines  Grossonkels,  Platten  fOr  .Suecia  antiqua 
et  hodierna*,  Bildnisse  und  Einzelblätter  nach  Leclerc,  Joach.  v.  Sandrart,  etc.  — 
Sein  Bruder  Joaehlm  t*  S*  d.  J.  war  ulentvoller  Maler.  —  Ein  Johann  t.  S«,  geb. 
vor  1589,  t  nach  1669,  war  in  Frankfurt  a.  M.  als  Maler  und  Radierer  thätig.  — 
Ein  Lorenz  v*  S.,  Emailmaler  und  Kupferstecher,  f  nach  1709,  wahrscheinlich  mit 
ihm  verwandt,  lieferte  u.  A.  Illustrationen  zu  Ovid  (1700).  —  Ein  Philipp  v.  S«, 
geb.  15.  Januar  1615  in  Frankfurt  a.  M.,  f  nach  1642,  war  Sohn  des  Jobann  v.  S. 
und  ebenfalls  Maler. 

Sandrart,  Sisanna  Maria  von,  verehel.  Auer  und  verehel.  Endter,  Malerin 
nnd  Kupferstecherin,  geb.  10.  Aug.  1658  in  Nürnberg,  t  20.  Dec.  1716,  Schülerin 


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Sandres  —  Sans.  165 

ihres  Vaters  Jakob  van  S.  Sie  heirathete  erst  einen  Maler,  dann  einen  Bachhändler, 
und  ist  am  besten  darch  ihre  Arbeiten  auf  Kupfer  nach  Bartoli,  R.  Santi,  etc.,  auch 
erotische  Scenen,  bekannt. 

Sandresi  s.  Sanders. 

Sandrenter»  Hans,  Maler,  geb.  1850  in  Basel.  Er  ahmte  Böcklin^sche  Bilder 
nach.  Von  ihm  Rebekka,  An  der  Himmelspforte,  Dolce  far  niente,  Rheinufer  bei 
Stein,  etc. 

SandrInOy  Tommasot  Maler,  geb.  1575  in  Brescia,  f  1630.  Er  malte  decoratiTe 
Arbeiten,  Perspektiven  und  Architekturen  in  Ferrara,  Mailand  und  in  seiner  Vater- 
stadt (die  Decken  im  Dom,  S.  Domenico  und  S.  Faustino). 

Sandrocky  CliTlstlany  Maler,  geb.  23.  Jan.  1863  in  Rotterdam,  Schüler  der 
Münchener  Akademie  unter  Herterich  und  Prof.  Scbrader,  weitergebildet  in  Berlin. 
Von  ihm  die  Verhaftung  von  Oldenbameveldt,  Hans  Sachs  und  Eychen.  Er  malte 
auch  Bildnisse. 

SandnÜk,  Frans  Tan,  Maler,  geb.  1641  (1642?)  im  Haag,  f  nach  1670  (?), 
Schüler  von  Terwesten  und  Wieling.  Er  malte  Historien  und  Bildnisse,  wurde 
spftter  aber  Ingenieur  und  trat  in  Staatsdienste. 

SAndT,  Oynla  (Jalins),  Baumeister,  geb.  1868  in  Epeijes  (Ungarn),  Schüler 
des  Polytechnikums  zu  Budapest  unter  Victor  Giigler,  weitergebildet  unter  Steindl 
und  S.  P  e  s.  Unter  Steindl  war  er  beim  Bau  des  Parlamentsgeb&udes  thatig.  Bei  der 
Goncurrenx  um  den  Haupteingang  der  Millenniums- Ausstellung  erhielt  er  den  zweiten 
Preis.  Er  erbaute  ein  Gymnasium  in  Hödmezö-Vas&rhely  und  wurde  Professor  an  der 
kOnigl.  ungarischen  Staats-Gewerbeschule,  Von  ihm  femer  Entwurf  für  ein  Rathhaus 
in  Raab,  etc. 

Sandys.  Freilerick  K.,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1832  in  Norfolk.  Seine  Bild- 
nisse und  phantastischen  Gem&lde  zeigen  einen  eigenartigen  bedeutenden  Künstler, 
der  viele  Beziehungen  zu  den  englischen  Präraphaeliten  aufweist  Einige  80  Illustrationen 
zu  Zeitschriften,  etc.  in  den  60er  Jahren  genügten  allein,  um  ihm  dauernden  Ruhm 
zu  gewinne!.  Von  Gemälden  nennen  wir:  Oriana  (1861),  Morgan-le-Fay  (1864), 
Medea  (1869),  Perdita  (1879),  etc. 

San«)  i.  F.,  Maler,  geb.  vor  1750  (?),  f  1^80  in  Paris.  Er  war  eine  Zeit- 
lang in  Rom  th&tig.  Von  ihm  zwei  Genrebilder  (Mus.  Angers),  S.  Paulus  auf  Malta 
(Mus.  Douai),  Petrus  uod  Johannes  heilen  die  Kranken  am  Tempeleingang  (S.  Pierre, 
Douai),  Tod  des  Socrates,  etc. 

Sanese,  %•  Slena,  da* 

Bangster,  Samuel,  Kupferstecher,  geb.  1804,  f  24.  Jan.  1872  in  London, 
Schüler  von  W.  Finden.  Er  stach  für  die  Buchillustration  und  für  das  Art  Journal. 
Von  ihm  Blätter  nach  Briggs,  Egg,  Etty,  Jenkins,  Maclise,  Newton,  Pickersgill, 
Uwins,  etc. 

Sangninetti,  Franeeseo,  Bildhauer,  geb.  1800  in  Garrara,  f  15.  Febr.  1870  in 
München,  Schüler  seines  Vaters  Gaetano  S.  und  besonders  von  Rauch  in  Berlin. 
1829  führte  er  für  diesen  das  Modell  König  Max  in  München  aus.  Er  bereiste  dann 
Italien  und  führte,  1881  nach  Berlin  zurückgekehrt,  a.  Werke  nach  Rauch  aus.  Dann 
siedelte  er  nach  München  über  und  fertigte  nach  Schwanthalers  Modellen  Aristoteles 
(Bibliothek),  Hippokrates  (ebenda),  etc.,  nach  C.  Eberhard  Sa.  Ottilie  (Blindeninstitut), 
Sa.  Lucia  (ebenda),  etc.,  nach  eigener  Erfindung  Gelehrtenbildnisse  (Medaillons  an 
der  Universität),  Der  Omamentist  (Figur  am  Giebel  der  Glyptothek),  etc. 

Sannt.  Domingo  Maria,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  in  Spanien.  Zwei 
Bilder  ron  ihm  besitzt  das  Mus.  zu  Madrid. 

SannitoB,  s.  Sannto» 

San<^,  E.  B.,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  t  1S78  in  Antwerpen.  Er  malte 
Interieurs  und  Ruinen. 

Sano,  (Anzano)  di  Pietro  dt  Menieo,  Maler,  geb.  1406  in  Siena,  t  1481, 
Schüler  Ton  Sassetta.  Die  Bibliothek  seiner  Vaterstadt  besitzt  Tiele  Miniaturen 
Ton  ihm;  die  Akademie  das.  46  Bilder,  darunter  eine  Himmelfahrt  Mariae;  die 
Kirchen  in  Siena  und  der  Umgegend  Fresken.  Im  Louvre  von  ihm  5  Bilder  aus  dem 
Leben  des  Hl.  Hieronymus,  im  Vatican  Scenen  aus  dem  Leben  der  Jungfrau,  in  der 
Dresdner  Galerie  zwei  Kruzifixe  u.  A.,  u.  s.  w.  Von  ihm  auch  der  Entwurf  für  das 
Taufbecken  im  Baptisterium  zu  Siena. 

Sans  j  Cabot,  Francisco,  Maler,  geb.  1834  in  Barcelona,  f  5.  Mai  1881  in 
Madrid,  Schüler  der  Kunstschule  seiner  Vaterstadt  und  von  Gouture  in  Paris.  Er 
wurde  in  Madrid  Direktor  des  Museums  und  Mitgl.  der  Akademie.    Neben,  vielen 

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166  Sansoo  —  Santa  Groce. 

Fresken  in  Palästen,  etc.,  malte  er  Schlacht  von  Trafalgar  (1862  Mus.  Madrid), 
Isabella  IL,  Karl  V.  u.  A.  Bildnisse  (Universität,  Barcelona),  Franz  I.  besucht  Karl  Y. 
(Fresko,  Alcazar,  Toledo),  Apollo  verjagt  die  Nacht,  etc.  Med.  IL  El.  1860,  1862, 
I.  KL  1871.  —  Ein  Jos^  S.  malte  Genrebilder  in  der  Art  Meisioniers. 

SansoHy  Justin  Chrysostomei  Bildhauer,  geb.  8.  Aug.  1888  in  Nemour  (D^p. 
Seine-et-Mame),  Schfller  der  £cole  des  beaax-arts  und  Jonffroys.  1861  erhielt 
er  den  grossen  Rompreis  für  seine  Rückgabe  der  Chrys^is.  Von  ihm  Das  Geseti,  Die 
Gerechtigkeit  (Jastizpalast,  Amiens),  Die  Baukunst  (Basrelief,  Neuer  Louvre),  Diogenes 
(Mus.  Melun),  Die  Musik  (Neue  Oper,  Paris),  Pietä,  Saltarello* Tänzer,  etc.  Med. 
8.  Kl.  1867,  Med.  1869;  Er.  der  Ehrenleg.  1876. 

SansoBe  II,  s.  Mareheai,  Oinseppe. 

SaiiBOTinO)  Andrea,  eigentlich  Andrea  Contnecly  nach  seinem  Geburtsort 
(SansoYlno,  früher  Sa.  Sabina)  genannt,  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  1460  (1450  ?) 
in  Monte  Sansovino,  f  1529  das.,  Schüler  des  A.  del  Pollajuolo  in  Florenz.  Seine 
Ursprünglichkeit  ist  durch  die  Anlehnung  an  die  Antike  beengt  worden,  doch  ist 
seine  Empfindungsweise  sehr  schön.  1491—1500  war  er  in  Lissabon  thätig,  wo  er 
einen  Palast  kaufte  und  verschiedene  Sculpturen  schuf.  Zu  seinen  Hauptwerken  in 
Italien  rechnet  man  Terracotta-Altar  (Kirche  in  Sansovino),  Sacramentsnische  (S. 
Spirito,  Florenz),  Das  Grabmal  Basso  (von  1505  ab,  Hauptwerk,  Sa.  Maria  del 
Popolo,  Rom),  Grabmal  Sforza  Visconti  (von  1507  an,  ebenfalls  Hauptwerk  das.), 
Grabmal  Vicenti  (1504  Sa.  Maria  in  Araceli,  Rom),  Sa.  Anna  Selbdritt  (1512  S. 
Agostino,  Rom),  Taufe  im  Jordan  (Baptisterium  Florenz,  Ostportal),  etc.  Er  war 
am  Bau  von  S.  Spirito  in  Florenz  thatig,  und  schuf  die  Loggien  des  Pal.  del  Com- 
mune in  Jesi,  auch  einige  Bauten  in  Sansovino,  etc.  Von  1580  an  entwarf  er  uud 
führte  theilweise  selbst  aus  den  reichen  Marmorschmuck  der  Santa  Casa  im  Dom  zu 
Loretto.  —  Ein  Domenloo  da  S*«  f  1530,  war  Schüler  des  Andrea  8. 

SaaBOfino,  Jaeopo,  s.  Tatii. 

Santy  James.  Maler,  geb.  28.  (29?)  Apr.  1820  in  Groydon  (London?),  Schüler 
von  Yarley,  stuoirte  an  der  Royal  Academy.  Er  wurde  sehr  erfolgreicher  Bild- 
nissmaler,  besonders  seine  Einder  wurden  beliebt.  1872  wurde  er  Hofmaler  der 
EOnigin  Victoria.  Viele  Werke  von  ihm  zu  Strawberry  Hill.  Von  ihm  Samuel 
(1858),  Einder  des  Waldes  (1854),  Die  erste  Sorge,  Die  Frühpost,  Pfirsiche  (1874) 
und  die  Bildnisse  des  Duc  d'Aumale,  des  Bischofs  von  London  (1865),  der  EOnigin 
Victoria,  der  Einder  des  Prinzen  von  Wales  (1872),  der  Adeline  Patti  (1886),  etc.  Mit- 
glied der  Londoner  Akademie  1871.  —  Ein  George  S*  war  um  1870  als  Landschafts- 
maler in  England  th&tig. 

Sant-Aekeri  F.^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Holland.  Er  malte 
Stillleben,  von  denen  sich  eins  in  den  Berliner  Mus.,  ein  Anderes  von  1668  in  Haager 
Privatbesitz  befindet 

Sant'  Agnese,  s«  Pievan. 

Santa  Croce.  Filippo  da,  Bildschnitzer  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  um  1560  in 
Urbino.  Er  war  Hirtenknabe  und  Autodidakt  und  Hess  sich  in  Genua  nieder.  Mit 
seinen  5  Söhnen  schnitzte  er  hier  die  Decke  des  grossen  Rathsaals,  die  Hauptgaleeren 
der  Republik,  etc.,  dann  Spielereien  wie  12  Gflsarenköpfe  auf  einen  Pfiaomenkern,  etc. 
—  Seine  Söhne  Agostino  da  S«,  Ginlio  da  S.  (von  ihm  die  Orgel  in  S.  Lorenzo, 
um  1612,  wurde  zur  Galeere  verurtheilt,  doch  begnadigt,  weil  unentbehrlich  bei  den 
Schnitzereien  im  Rathhaus),  Lnea  da  S.^  Matteo  da  S.  und  Seiplone  da  S« 
arbeiteten  wie  ihr  Vater,  nur  Lnea  da  S*  schuf  mehr  Statuen,  als  kleine  Schnitzarbeiten. 

Santa  Croee,  Franeeseo  da,  Bildbauer,  geb.  1680,  1 1662,  Sohn  des  Luca  da  S., 
fertigte  lebensgrosse  Statuen,  weniger  kleine  Schnitzereien.  <—  Sein  Vetter  OIOTanni 
Battlsta  da  S.«  f  um  1670  in  Genua,  Sohn  des  Matteo  da  S.,  war  der  tüchtigste 
Bildhauer  der  Familie.   Von  ihm  Madonna  del  Rosario  (S.  Venanzo,  Genua),  etc. 

Santa  Croee,  Franeeseo  di  Simone  Biso  da,  Maler,  geb.  vor  1490  in  Sa. 
Croce  bei  Bergamo,  t  n^ch  1548,  in  der  Schule  G.  Bellinis  gebildet,  vielleicht  unter 
Carpaccio  oder  Previtali.  Von  ihm  besitzt  die  Akademie  zu  Venedig  Der  Heiland 
erscheint  den  HL  Frauen  und  Aposteln,  S.  Spino  bei  Santa  Croce  eine  Verkflndigung 
(1504),  S.  Pietro  zu  Murano  Thronende  Madonna,  die  Gal.  Poldi-Pezzoli  in  Mailand 
M&nnliches  Bildniss,  die  Eirche  zu  Mestre  ein  Altarbild;  Andere  in  den  Galerien  zu 
Bergamo  und  Berlin. 

Santa  Croce,  Girolamo  L  da,  Bildhauer,  geb.  1502,  f  1587.  Von  ihm  ein 
Alter  mit  S.  Petrus  in  der  Eirche  Montoliveto  zu  Neapel,  ein  Theil  vom  Grabmal 
Sannasaro  in  Sa.  Maria  del  Parte  das.,  etc.  ^  . 

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Santa  Groce  —  Santerre.  167 

Santa  Croee  Oirolamo  II.  da,  Maler  d«8  16.  JahrhuDderto,  geb.  vielleicht  in 
Santa  Croce  bei  Bergamo,  f  in  Venedig,  muthmasslicb  Schaler  des  Francesco  da  S., 
in  der  Bellini-Schnle  gebildet  und  meist  zu  Vpnedig  zwischen  1520  und  1549  thfttig, 
Von  ihm  Der  ETangelist  Johannes.  Apostel,  Heiland,  Madonna  n.  A.  (Oal.  Venedig), 
Oeburt  Christi  u.  A.  (Mus.  Berlin),  Die  Anbetung  des  Christkindes  u.  A.  (GaL  Dresden). 
Zwei  Heilige  (Nat-Gal.  London),  Abendmahl  (S.  Martine,  Venedig),  Thomas  k  Becket 
mit  Heiligen,  (S.  SiWeatro,  das.),  S.  Martin  (1527  Kirche  zu  Lnvigliano  bei  Padua). 
—  Von  einem  Pietro  Paolo  8.  befinden  sich  einige  Bilder  in  der  Gal.  zu  Venedig, 
A.  in  Padua. 

Santa  Cruz,  Franeiaeo  de,  Bildhauer,  geb.  1586  in  Barcelona,  f  1658  das., 
wahrscheinlich  in  Italien  gebildet.  Von  ihm  Gott  Vater,  der  todte  Christus,  der  hl. 
Geist  und  Engel,  und  andere  Statuen  am  Hochaltar  (Trinitarios  Calzados,  Barcelona), 
S.  Francisco  Kavier  (Ecke  der  Jesnitenkirche,  das.),  Jesusknabe  (Thflre,  ebenda),  etc., 
auch  Werke  in  anderen  catalonischen  St&dten. 

Santa  Fede,  Fabrizio,  Maler,  geb.  um  1560  in  Neapel,  f  16S4,  Schüler  seines 
Vaters  Francesco  S.  nnd  des  F.  Curia;  auch  an  den  Werken  der  Venezianer 
gebildet.  Er  besuchte  Rom,  Bologna,  Florenz  und  Venedig.  Masaniellos  Gefährten 
sollen  zwei  S&le,  die  S.  mit  Fresken  ausgemalt  hatte,  verschont  haben.  In  der  Gal. 
zu  Haag  wird  ihm  eine  Madonna  zugeschrieben;  von  ihm  femer  Madonna  (1595 
Mus.  Neapel),  Die  Geburt  (Sa.  Annunziata,  das.),  Die  Auferstehung  (Kap.  des  Monte 
di  Pietk,  das.);  A.  Werke  in  anderen  dortigen  Kirchen. 

Santa  Fede,  Franeeaco,  Maler,  aeh.  um  1519,  f  nach  1560  (?),  Schüler  des 
Andrea  Sabbatini.  Seine  Werke  und  die  seines  Sohnes  werden  oft  verwechselt. 
Von  ihm  u.  A.  Deckeobilder  im  Dom  und  in  Sa.  Maria  nuova  zu  Neapel. 

Santagostino,  Oiacomo  Antonio,  Maler,  geb.  1588  in  Mailand,  f  1648,  Schüler 
von  G.  C.  Procaccini.  Werke  von  ihm  in  den  Mail&nder  Kirchen,  z.  B.  S.  Lorenzo 
Maggiore,  Sa.  Maria  del  Lantasio  und  S.  Vittore.  —  Seine  Sühne  Giacinto  S.  und 
Agoatino  S.  malten  Bilder  für  Mailänder  Kirchen  und  gemeinschaftlich  Werke  für  8. 
Fedele  das.  Agoatino  S.  veröffentlichte  1671  „Llmmortalitk  et  Glorie  del  Pennello'' 
über  Bilder  in  Mailand. 

SantarelU.  Emllio.  Bildhauer  unseres  Jahrhunderts;  geb.  1801  in  Florenz, 
Schüler  seines  Vaters  und  von  Thorwaldsen  in  Rom.  Er  wurde  lebloser  Classi- 
cist  Vom  ihm  Michel  Angelo  Buonarotti  (Statue  an  den  Uffizien,  Florenz),  Corinna, 
Boahafter  Amor,  Tanz  der  Hören  (Basrelief),  Bildnissbüsten,  etc.  Professor  an  der 
Akademie  zu  Florenz.  —  Ein  Gaetano  S*  aus  Pescia,  Schüler  von  0.  Dandini, 
lebte  im  18.  Jahrhundert  als  Maler  und  starb  jung.      * 

SantarelU,  Giovanni  Antonio,  Medailleur  und  Gemmenschneider,  geb.  1759  in 
Manopello,  f  30.  Mai  1826  in  Florenz,  war  erst  Maler,  dann  im  Modelliren  Autodi- 
dakt, ging  1779  nach  Rom,  lernte  Edelsteinschneiden  und  arbeitete  für  Pichler, 
dessen  Maschinen  er  verbesserte^  1797  kam  er  nach  Florenz,  wo  er  Mitglied  der 
Akademie  und  Vorstand  der  Steinschneideschule  wurde.  Von  ihm  zahlreiche  Medaillen 
auf  berühmte  alte  Italiener,  auf  die  römischen  Kaiser,  auf  die  Familie  Bonaparte,  etc. 
Schanmflnzen,  Gemmen,  etc.  Mitglied  verschiedener  Akademien. Kr.  d. Ehrenleg.;  Prof.; 
Reuniona-Ord. 

SantelU,  Feliee,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thatig  u.  A.  in  Rom,  z.  B.  für 
die  P.P.  Spagnuoli  del  Riscatti  Scalzi.  Die  Sa.  Rosa-Kirche  zu  Viterbo  hat  ein 
Bild  von  ihm. 

Santen,  Gerard  van»  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  t  nach  1649.  1629  wurde 
er  Mitglied  der  Haager  Gilde.  Er  malte  Schlachtenbilder  und  wnrde  vom  Prinzen 
Fred.  Hendrik  von  Oranien  besch&fUgt. 

Santen,  Jan  ran,  Baumeister,  geb.  nach  1550  in  Utrecht,  f  1623,  kam  früh 
nach  Italien  und  liess  sich  in  Rom  nieder.  Er  schnitzte  erst  in  Elfenbein  und 
Ebenholz,  wnrde  dann  unter  F.  Ponzios  Leitung  Baumeister  und  schuf  die  Villa 
Borghese  für  den  Cardinal  Sdpio  Borghese ;  später  wnrde  er  p&pstlicher  Baumeister 
und  vollendete  S.  Sebastiane  vor  der  Porta  Capena,  das  Lusthaus  von  Mondragone 
bei  Frascate,  das  Landhaus  von  Monte  Cavallo  und  schuf  einen  Vorgiebel  am  Vatikan. 

Santerre,  Jean  Baptiste,  Maler,  geb.  1.  Jan.  1658  (nach  Jal  1650  oder 
1652?)  in  Magny  (Döp.  Seine-et- Oise),  t  21.  Nov.  1717  in  Paris,  Schüler  von 
F.  Lemaire  und  Bon  Boullogne.  1708  wurde  er  Mitglied  der  Akademie  auf 
Gnmd  seines  Bildnisses  K.  Coypel  und  einer  Susanna  im  Bade  (1704,jetKtim  Louvre). 
Er  machte  viele  Versuche  mit  Malmitteln,  um  seinen  Werken  lange  Daner  zu  sichern. 
Von  ihm  Sa.  Thereaa  (für  Louis  XIV.  gemalt,  Versailles,  Kapelle),  Marie  Adelaide 


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168  Santi. 

Ton  SaToyen  u.  A.  (Gal.  Y0rsaille8),  Die  Köchin  (Mub.  Bordeaux) ;  A.  in  den  Mqb. 
xa  Darmstadt,  Nantes,  Niort,  Orleans,  Reims,  Bonen,  St  Petersborg,  Sanmur, 
Tours,  etc.    S.  Leben  Ton  Potiquet  (1876). 

Santi)  Antonio»  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Rimini,  f  i^OO,  Schnier 
Ton  Cignani.  Er  hatte  grosses  Talent,  starb  aber  sehr  jung.  —  Ein  Bartolommeo 
8*9  geb.  in  Lucca,  gebildet  in  Bologna,  malte  im  18.  Jahrhundert  Decorationen,  auch 
für  die  Theater. 

Santi,  DomeaieOy  gen.  MlDgaeelno»  Maler,  geb.  1621  in  Bologna,  t  1694, 
Schaler  des  A.  Metel-li,  mit  dessen  Werken  seine  kleineren  Oelbilder  oft  verwechselt 
werden.  Er  malte  viele  Perspectiven  und  Architekturen,  in  die  Andere  die  Figuren 
setsten,  für  Kirchen  und  Palaste  Bolognas,  a.  B.  Pal.  Ratta,  Sa.  Golombana  und  die 
Servikirche. 

Santiy  Oiaeomo  de',  Baumeister,  geb.  um  1851,  t  1^21,  Schüler  von  Ma- 
succio  II.  (l<kut  Angabe  des  Cicerone,  t£atig  um  1580?  und  angeblich  Schüler  des 
Giccione).  Von  ihm  Sa.  Maria  delle  Grazie  in  Neapel,  S.  Pellegrino  (1885  ebenda), 
S.  Onufrio  (1420  Formullo),  etc.,  auch  viele  jetzt  nicht  mehr  erhaltene  PalAste. 

Santi.  OiOTannii  Maler,  geb.  vor  1440  in  Golbordolo  bei  Urbino,  t  1-  A^S- 
1494  in  Urbino,  ausgebildet  unter  Piero  della  Francesca  und  von  Melozso  da 
Forli  beeinflusst.  Er  war  ausser  in  Urbino  auch  in  Gagli,  Pesaro  und  Fano  (?) 
thatig  und  war  erst  Höker  gewesen.  Von  ihm  Fresken,  etc.  in  S.  Domenioo  zu 
Gagli  (1481,  oben  die  Auferstehung,  unten  Madonna),  zu  Fano  (Madonna  in  Sa. 
Groce,  Heimsuchung  in  Sa.  Maria  Nuova),  zu  Urbino  (Madonna  in  S.  Francesco) 
n.  s.  w.,  Madonna  mit  Heiligen  (Mus.  Berlin),  Madonna  mit  dem  Kinde  (ebenda), 
desgl.  (Nat.-Gal.,  London),  Verkündigung  (Brera^  Mailand),  Knabe  im  Profil  (Pal. 
Golonna,  Rom).  Er  schrieb  ein  Epos  zu  Ehren  seines  Gönners,  des  damaligen 
Herzogs  von  Urbino.    Sein  Leben  von  Schmarsow  (1887). 

Santi|  LorenzOf  Baumeister,  geb.  1783  in  Siena,  1 1389,  Schüler  seines  Vaters, 
war  erst  als  Decorationsmaler  thAtig,  wurde  Baumeister  und  ging  nach  Rom.  Er 
gewann  Goncurrenzpreise  in  Mailand  und  Florenz,  kam  als  Gehilfe  Solis  nach 
Venedig,  wurde  Zeichenlehrer  am  Mariencollegium ,  dann  Baumeister  des  kgl. 
Palastes  und  1828  Adjuukt  der  Direction  der  öffentl.  Bauten.  Er  baute  den  kgl. 
Palast  um,  decorirte  Saie  darin,  errichtete  die  Fa^ade  des  Patriarchalpalastes  und 
baute  S.  Silvestro  um. 

Santiy  PietFOy  eigentlicher  Name  des  Bartoli,  Pietro  Santi»  s.  d. 

Santi,  Baffaelloy  (Sanslo^BaphaelyBalTaelle  d'Urbino,  Baphael  UrbinaSietc), 
Maler  und  Baumeister,  geb.  7*  April  (29.  M&rs?)  1483  in  Urbino,  f  6.  April  1520 
in  Rom,  Sohn  und  Schüler  des  Giovanni  S.,  wahrscheinlich  Schüler  des  T.  Viti 
in  Urbino,  dann  (1495  oder  1499/1500)  Gehilfe  des  Pietro  Vanucci,  seit  Ende  1504 
unter  dem  Einfluss  da  Vincis  und  Fra  Bartolommeo  Pagholos  in  Florenz 
ausgebildet.  1508  kam  er  nach  Rom,  wo  die  Antike,  dann  Seb. Luciano  und  endlich 
M.  A.  Buonarrotti  ihn  beeinflussten.  Er  war,  ftweit  festzustellen  ist,  bis  1504 
in  Perugia,  1504—8  hier  und  in  Florenz,  auch  kurze  Zeit  in  Gittk  di  Gastello, 
Siena  (1504)  und  Urbino,  seit  1508  in  Rom  thätig,  wo  er  das  Haupt  der  Malersohule 
wurde.  In  Julius  U.  und  Leo  X.  fand  er  hervorragende  Gönner,  Letzterer  ernannte 
ihn  zum  Inspektor  über  alle  ausgegrabenen  Antiken;  im  Auftrag  beider  malte  er  die 
weltbekannten  Stanzen  im  Vatikan.  Er  soll  in  Folge  von  Ausschweifung  gestorben 
sein.  Schon  zu  Lebzeiten  war  er  der  Liebling  aller  Völker  und  sein  Ruhm  ist 
besonders  im  Lauf  unseres  Jahrhunderts  ins  Unendliche  gestiegen,  z.  Th.  vermöge 
des  lawinenhaften  Anhaufens  der  von  Nicht-Fachleuten  verfassten  Kritik.  Wie  kein 
anderer  grosser  Künstler  ist  er  allgemein-  und  leichtverständlich  und  die  bei  ihm  stark 
Ausschlag  gebende  Neigung  zum  Anmuthigen,  dies  beides  zusammen  musste  ilin 
derartig  populär  machen.  In  seiner  ersten  Periode  spricht  er  durch  ein  intensives 
Empfinden,  eine  offene  Naivität  und  durch  einen  frischen  coloristischen  Sinn  uns  an. 
Während  der  zweiten  Periode  in  Florenz,  in  der  das  landschaftliche  Element  in 
seinen  Bildern  hervortritt,  werden  diese  Eigenschaften  schon  gedämpft  durch  be- 
wusstere  Stilisirung  und  das  Verlangen  nach  grösserer  Naturwahrheit  In  der  letzten 
Römischen  Periode  beherrscht  ihn  der  Wunsch  zn  componiren  ganz.  Im  Einzelnen 
besteht  der  Realismus  fort,  doch  jedes  Werk  als  Ganzes  ist  ein  Produkt  der  geistigen 
Stilisirung.  Es  ist  überraschend,  dass  gegen  Ende  seines  Schaffiens  er,  trotz  allen 
Erfolgs  und  trotzdem  so  grosse  Arbeiten  ihn  erfüllen,  seine  Selbständigkeit  nicht 
bewahren  kann  und  sie  allmählich  dem  grossen  Michel  Angelo  Buonarrotti  opfert 
Will  man  ihn  von  seiner  reinsten  künstlerischen  Seite  gemessen,  so  muss  man  die 


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Santi  —  Santoro.  169 

Handseichnaiigen  studireD.  (Grosse  SammloDgen  in  Windsor,  Paris,  Oxford,  Florenz, 
Venedig,  Lille,  Wien  (Albertina),  Berlin,  Samml.  Malcolm,  etc.).  Als  Baumeister 
hat  er  sich  am  S.  Peter  wenig  ausgezeichnet;  der  schöne  Pal.  Pandolfini  in  Florenz 
wird  ihm  zugeschrieben,  doch  wurde  er  erst  nach  seinem  Tode  wirklich  ausgeführt. 
Ein  Yerzeichniss  seiner  Oelbilder  und  Fresken  zu  geben,  ist  an  dieser  Stelle  zwecklos; 
die  berühmtesten  sind  allgemein  bekannt,  Aber  diese  hinaus  sind  viele  der  kaum 
minder  bekannten  zweifelhaft  und  müssten  einer  Liste  dieser  die  neuesten  kritischen 
Urtheile  hinzugefügt  werden,  wozu  der  Platz  hier  nicht  vorhanden.  Wir  verweisen  auf 
das  altere  Baffael-Werk  von  LQbke.  bei  Gutbier  in  Dresden  erschienen.  Von  Biographien 
nennen  wir  Duppa  (London  1816),  de  Quincy  (Paris  1824),  Passavant  (Paris  1860),  Grimm 
(Berlin  1872),  Crowe  und  GavalcaseDe,  A.  Springer,  £.  MOntz,  Mioghetti,  etc.;  femer 
gibt  es  zahllose  Schriften  Ober  Spezialfragen  auf  dem  Gebiet  der  R.  Santi-Eunde. 

Santi,  Sebastiane,  Maler,  geb.  1788,  f  1^66  in  Venedig.  Er  war  erst 
Restaurator,  malte  dann  Fresken  in  der  Frarikirche,  in  S.  Luca  und  anderen 
Venezianischen  Kirchen.    Er  war  auch  Prof.  an  der  Akademie. 

Santi  di  Tito,  s.  Tito. 

Santiago  PalomAres,  Francisco  Xavier  de,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1728 
in  Toledo,  f  18.  Jan.  1796  in  Madrid,  Autodidakt.  Er  copirte  alte  Codices  mit 
Miniaturen,  malte  Ansichten  von  Toledo,  Bildnisse  und  hat  namentlich  viele  Tusch- 
zeichnungen zu  Bücher-Titelbl&ttern  entworfen.  S.  war  aber  hauptsächlich  Arch&olog, 
Archivar  und  Geograph. 

Santiliana,  Jnan  de,  Glasmaler  des  15.  Jahrhunderts.  Von  seinen  mit 
J.  de  Valdivieso  gemalten  4  Fenstern  für  die  Kathedrale  von  Avila  (1497)  ist  noch 
eins  mit  dem  Hl.  Johannes  beim  Altar  de  Gracia  erhalten.  Im  dortigen  Kloster  und 
auch  in  der  Kirche  noch  einige  andere  Fenster  (Geburt,  Erscheinung  und  Himmel- 
&hrt  Christi)  von  ihm. 

Santiid»  Francesco,  Baumeister,  geb.  1768  in  Bologna,  t  1840.  Von  ihm  das 
Theater  del  Corso  in  Bologna  und  das  Haus  Rossinis  (jetzt  Salina).  Er  war  Perspectiv- 
Lehrer  an  der  Akademie  in  Bologna.  —  ?  S.  d.  Ae.  und  ?  S.  d.  JT.,  Maler  des  17. 
Jahrhunderts,  th&tig  in  Arezzo.  Vom  Aelteren  wird  eine  Sa.  Caterina  bei  den 
Convent-Brüdern  zu  Arezzo  erwähnt. 

Santino  de'  Ritrattt,  s.  Vandi,  S. 

Santis,  Francesco  de',  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts.  Mit  Specchi  baute 
er  die  sogen,  spanische  Treppe  von  Trinita  de'  Monti  in  Rom  (1721>-25),  sowie  die 
Fa^ade  von  Sa.  Trinitä  de*  Monti.  —  Ein  Oraiio  di  S.,  geb.  in  Aqnila  (?),  war 
zwischen  1568—84  als  Kopfentecher  thädg  und  schuf  ca.  20  Blatt,  meist  nach 
Pompeo  Aquilone,  femer  mit  Cherubino  Alberti  74  Blatt  antike  Statuen  (1584). 

Santisimo  Sacramento,  Fray  Jnan  del,  eigentlich  Jnan  de  Qnsman.  Maler, 
geb.  1611  in  Puente  de  D.  Gonzalo,  f  1680  in  Aguilar,  stndirte  in  Rom,  Hess  sich  1884 
in  Sevilla  nieder  und  galt  hier  mehr  als  Kunstlehrer  und  Gelehrter,  denn  als  Maler. 
Spater  ging  er  in  Folge  Betheiligung  an  einem  Aufruhr  in  ein  Kloster  und  malte 
in  Aguilar,  dann  für  seine  Ordenskirdie  in  Corduba  (nach  1665).  Er  fibersetzte  P. 
Ascoltis  Lehrbuch  der  Perspective. 

Santo,  n  Pittor,  s.  Bodrignea,  Giovanni  Bernardino. 

Santo,  Girolamo,  s.  Sordo. 

Santo-Domingo,  Fray  Viccnte  de,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  der  Grisaillen 
im  Kloster  der  Kirche  zu  Estella  und  Bilder  im  Kloster  Sa.  Catalina  da  Talavera  de  la 
Reyna  malte,   hauptsächlich  aber  als  erster  Lehrer  des  J.  F.  Navarrete  bekannt  ist 

Santo  Peranda,  Maler,  geb.  1566  in  Venedig,  f  1638,  wahrscheinlich  Schüler 
von  Palma  d.  J.  und  L.  Corona.  Er  malte  viel  im  Dogenpalast,  darunter  einen 
Sieg  über  die  Türken,  war  auch  für  die  Herzöge  von  Mirandola  und  Modena  th&tig 
In  S.  Procolo  eine  Kreuzabnahme  von  ihm. 

Santo  Binaldi,  Maler,  gen.  II  Tromba,  geb.  um  1620  in  Florenz,  f  1676  (?), 
Schüler  von  Furini.     Er  malte  Landschaften,  Schlachten  und  Architekturen. 

Santo  Zago  (Zaso),  s.  Zago. 

Santoro,  Bosalbino,  Maler,  geb.  15.  Mai  1858  in  Fuscaldo  (Calabrien),  Schüler 
von  Postiglione  und  der  Neapolitanischen  Akademie.  Von  ihm  Die  beiden 
Freundinnen,  Seebader  von  Fuscaldo,  Albaneserin,  etc. 

Santoro,  Bnbens,  Maler,  geb.  1843  in  Mongrasseno  bei  Cosenza,  Schüler  der 
Neapolitanischen  Akademie  und  von  Morelli,  besonders  aber  von  Fortuny  be- 
einflosst.  Er  malte  farbenglühende,  glitzernde  Volks-  und  Kirchenfestlichkeiten,  etc. 
Von  ihm  ferner  Marine  bei  Neapel,  Zigeuner,  Die  Ponte  de'  Turchetti,  etc. 


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170  SantoB  —  Sarasin. 

SantOB,  Eogenio  dos,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts.  Nach  dem  Erdbeben 
von  1755  entwarf  er  den  neuen  Plan  von  Lissabon. 

SantoB^  Juan.  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  um  1660  in  Gadiz.  Er  malte 
Standarten  fOr  die  Marine  und  kleine  Eabinetsstflckchen  für  Gurtisanen  von  Andalusien. 

Santos,  Simao  Franeisco  dos»  EJelsteinschneider,  geb.  1758  in  Lissabon,  f 
1880,  Schaler  von  Joäo  Gross i  und  J.  Oaspart.  Unter  Eg.  Jobann  VI.  wurde 
er  MOnzgraveur.    Er  hat  auch  Medaillen  geschaffen  und  Gemmen  geschnitten. 

Sautos  Croi,  Maler'  des  15.  Jahrhunderts.  Mit  Berreguete  malte  er 
1475—99  am  Hochaltar  des  Doms  zu  Ayila  (Evangelisten,  Anbetung  der  Könige, 
Darbringung  im  Tempel). 

SantTOort^  DIrek  DirckBz,  Maler,  geb.  1610  in  Amsterdam,  begr.  9.  März  1680 
das.  Er  malte  mit  besonderem  GlOck  Bildnisse,  die  an  R.  van  Riin  erinnern.  Von 
ihm  Familienbildniss  (Mus.  Amsterdam),  Die  Regentinnen  des  „Spinhuis^  u.  5  A. 
(1688  ebenda),  Christus  und  die  Jünger  in  Emaus  (1683  Louvre,  Paris),  Mftdchen- 
bildniss  (1644  Mus.  Darmstadt),  Sch&fer  (1682  Mus.  Rotterdam). 

SantToort,  Pieter  Yan,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  begr.  10.  Oct  1681  in 
Haarlem.    Er  soll  Landschaften  in  der  Art  des  J.  v.  Aken  gemalt  haben. 

Sanuto^  (Sammtus),  Gliillo»  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Venedig,  thätig  dort  zwischen  1540  und  1570.  Er  arbeitete  mit  einer  breiten  ein- 
fachen Linie.  Von  ihm  Das  monströse  Kind,  Apollo  und  Marsyas  (n.  Allegri),  Bacchanal 
im  Wald;  A.  nach  Santi,  Vecelli,  etc. 

San  Yltale,  Giisepplna^  geb.  Folcheri ,  Malerin,  geb.  im  April  1800  in  Goneo, 
t  1848  in  Marseille.     Die  Gal.  zu  Parma  besitzt  ein  Pastell  von  ihr. 

San  Tito,  g.  Amalteo,  F. 

Sani  j  Cabot,  s.  Sans  y  Cabot. 

Sanzei,  Felix*  Bildhauer,  geb.  25.  Jan.  1829  in  Paris,  Schaler  von  Dumont 
und  Fromanger.  Von  ihm  Ixus,  Amor  als  Sieger,  „L'espiögle"  (Mus.  Orleans),  Die 
Warde  (Foyer  der  Grossen  Oper,  Paris),  Kleine  Bacchantin,  BildniBsbOsten  und 
Medaillons,  etc.    Med.  1868. 

Saniio,  a.  Santi. 

Saporetti,  Fietro,  Maler,  geb.  1832  in  Bagoacavallo,  Schaler  von  A.  Moni, 
weitergebildet  in  Florenz  und  in  Venedig  unter  R.  Ferrari.  Er  kehrte  1855  nach 
Florenz  wieder,  Hess  sich  darauf  in  Rom  nieder,  verbrachte  die  Jahre  1859—67  in  der 
Heimat  und  wurde  1867  Zeichenlehrer  am  Technicnm  zu  Ravenna.  Von  ihm  Arbeit 
und  Liebe,  Besuch  bei  den  Gefangenen,  Die  Emanzipirte,  etc. 

Saporitoi  s.  Oriffo-Saporito. 

SapoviuB^  (Sapao)|  David,  Bildhauer  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Danzig. 
Sein  Schaler  Schlüter  berief  ihn  nach  Berlin  zum  Schlossbau.  Dim  werden  die 
Grabmale  des  Ernst  Boguslaw  und  dessen  Gemahlin  in  der  Schloeskirche  zu  Stolp 
zugeschrieben. 

Sappey,  Flerre  Victor,  Baumeister  und  Bildhauer,  geb.  11.  Febr.  1801  in 
Grenoble,  t  1856  das.,  Schaler  von  Raggi,  Rameyjr.  und  der  £cole  des  beanx- 
arts.  Von  ihm  Tod  der  Lucretia  u.  A.  (Mus.  Grenoble),  Brunnen  (Place  Grenette, 
Grenoble),  Gen.  Ghampionnet  (1848,  Bronce-Statue,  Valence),  etc. 

Sarabia.  Franciaeo  Antolinez,  Maler,  geb.  1644  in  Sevilla,  f  1700  in  Madrid. 
Er  war  von  Haus  ans  Jurist,  studirte  in  der  Schule  Murillos,  war  dann  eine  Zeit- 
lang Richter  in  Sevilla,  kehrte  nach  Madrid  zurück  und  wurde  Geistlicher. 

Sarabia,  JoBef  de,  Maler,  geb.  1608  in  Sevilla,  f  21.  Mai  1669  in  Gordova, 
Schaler  von  A.  del  Castillo  und  F.  Zurburan,  Oheim  des  Francisco  A.  S.  Er 
malte  für  Kirchen  in  Gordova,  etc.,  copirte  oft  Rubensische  Compositionen,  die  er  aus 
Stichen  der  Sadeler  kennen  lernte  und  für  eigene  ausgab.  Von  ihm  u.  A.  eine  Flucht 
nach  Egypten. 

Saraceniy  (Saraeini,  Saraeino»  etc.),  Carlo^  Maler,  gen.  Venetiano.  geb.  1585 
in  Venedig,  t  1625  das.,  Schüler  des  C.  Mariaui,  an  M.  A.  Amerighi  weiter- 
gebildet. Er  malte  Historien,  von  denen  sich  3  in  der  Münchener  Pinakothek,  A.  im 
Pal.  Borghese  u.  a.  Palästen  und  Kirchen  Roms,  im  Pal.  Manfrini  zu  Venedig,  etc. 
befinden. 

Sarazana,  Sariano  IL,  s.  Fiagelli. 

Saraiin,  (Sarraiin,  Saraain),  Benigne  (Benoft),  Maler,  get.  14.  Jan.  1635 
in  Paris,  f  8.  Aug.  1685  das.,  Sohn  des  Jacques  S.  Er  war  Pensionär  Louis  XIV. 
und  wurde  Hofmaler.  1674  malte  er  eine  Reihe  von  Bildern  für  das  Stadthans  zu 
MarBeille. 


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Sarazin  —  Sarri.  171 

Sarazin^  (Sarraiin,  Sarasln).  Jaeqnes,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  1588  (1590?) 
inNoyoD,  t  8.  Dec.  1660  in  Paris,  Schüler  von  N.  Guillain  de  Cambrai,  weiter- 
gebildet in  Rom,  wo  er  18  Jahre  lang  verweilte,  mit  Zampieri  befreundet  war,  und 
Buonarrotti  studirte.  Er  kehrte  nach  Lyon  zurück  und  kam  1628  nach  Paris,  wo 
er  die  Akademie  begründen  half  und  1655  ihr  1.  Rektor  wurde.  Wir  uennen  von 
ihm  Vier  Engel  (Hauptaltar  (8.  Nicolas-deB-Champs,  Paris),  Acht  Karyatiden  (Pavillon 
d*horloge,  Louvre,  das.),  Mausoleum  des  Card.  BeruUe,  Kindergruppen  (Marly),  Mauso- 
leum des  Prince  de  Cond^,  Henri  de  Bourbon.  Das  Mus.  zu  Rennes  besitzt  eine 
Zeichnung  von  ihm;  er  malte  Madonnen,  etc.  —  Ein  Jean  Baptiste  S«,  Hofmaler 
Louis  XVI.,  war  Professor  der  Akademie  8.  Luc  zu  Paris  und  malte  Landschaften 
sowie  Marinen  1762—1798. 

Sarazin,  (Sarrazin,  Sarasln),  Pierre,  Bildhauer,  geb.  1601  (?)  in  Noyon, 
t  7.  April  1679  in  Paris,  Schüler  und  Bruder  des  Jacques  8.  1665  wurde  er  Mit- 
glied der  Akademie. 

Sarazin.  (Sarrazin,  Sarasin),  Pierre  Jean,  Maler,  get.  8.  Dec.  1688,  f  nach 
1692.    Sohn  des  Jacques  8. 

Sarazin  de  Belmont,  Lonise  Jos^phine,  Malerin  und  Lithographin,  geb.  14. 
Febr.1790  in  Versailles,  1 1871,  Schülerin  von  Valenciennes.  Von  ihr  (3 il  Blas  und 
Alfonso,  Ansichten  von  Gavamie,  Das  Thal  Ard  bei  Tivoli,  etc.  Werke  von  ihr  in 
den  Mus.  zu  Nantes  und  Toulouse.  Sie  lithographirte  eine  Folge  von  Ansichten  aus 
den  Pyrenften  (1881  und  ff.).    Med.  8.  Kl.  1881,  1.  Kl.  1884. 

Sareng,  Charles  Marie  de,  Maler,  geb.  26.  Mai  1821  in  Dijon,  Schüler  von 
Paul  Delaroche.  Von  ihm  B&uerinnen  aus  der  Umgegend  von  Rom  (1846), 
Hirten  in  der  Campagna,  etc.  Unter  dem  Namen  Quillenbois  lieferte  er  audi 
Caricaturen  für  viele  französische  Blätter  (1845—58). 

Sardi,  (SaM),  Ginaeppe,  Baumeister,  geb.  um  1680  in  Marco  bei  Lugano, 
t  1699  in  Venedig.  Von  ihm  Sa.  Maria  Zobenigo  (1680,  Venedig),  Die  Fagaden  von 
der  Scuola  di  S.  Teodoro,  von  S.  Salvatore,  S.  Lazzaro  und  von  der  Scalzi.  Ferner 
das  Monument  Mocenigo,  (S.  Lazzaro)  und  aie  Pal.  Savorgnan-  Galvagna,  Surian  und 
Foscarini. 

Sargrent,  Aft-ed  Lonis,  Holzschneider,  geb.  11.  Mai  1828  in  Paris,  Schüler  von 
Timms.  Von  ihm  Bl&tter  nach  Bodmer,  Constable,  Decamps,  Diaz,  Dorä,  Grandsire, 
Laurens,  Troyon,  etc.  Er  hat  vielfach  nicht  selbst  auf  den  Block  übertragen.  —  Sein 
Bruder  und  Schüler  Lovls  S.,  geb.  in  Eu,  war  ebenfalls  Holzschneider. 

Sargrent,  Henry,  Maler,  geb.  25.  November  1770  in  Gloucester  (Mass.  U.  S.  A.), 
t  21.  Febr.  1845  in  Boston,  Schüler  in  London  von  Gopley  und  West.  Er  malte 
Historien,  Genrebilder,  geschichtliche  Scenen,  besonders  aber  Bildnisse,  von  denen 
einige  in  den  Besitz  mehrerer  historischer  Gesellschaften,  etc.  in  Boston  gelangt  sind. 

Sargent,  Jolin  Sing^er,  Maler,  geb.  1856  in  Florenz,  als  Sohn  amerikanischer 
Eltern,  Sdiüler  von  Carolus  Duran.  Er  Hess  sich  in  Paris,  auch  in  London  nieder 
und  wurde  einer  der  angesehensten  Vertreter  der  amerikanischen  Kunst,  namentlich 
im  Bildnissfach.  Ausser  Bildnissen  schuf  er  auch  einige  Genrebilder  and  Landschaften. 

SaijankO;  SergeT,  Maler,  geb.  1818,  f  1870.  1856  wurde  er  Lehrer  an  der 
Akademie  zu  Mfoskau.  Er  malte  Bildnisse  mit  peinlich  genauer,  harter  Durchführung. 

Sarrabat,  Daniel  L,  Münz-  und  Medaillenschneider,  geb.  1612  in  Tours  (?), 
t  26.  Sept.  1669  in  Paris. 

Sarrabat,  Daniel  11.,  Maler  und  Kupferstecher,  get.  10.  Oct.  1666  in  Paris, 
t  22.  Juni  1748  (1747?)  in  Lyon,  Schüler  von  Pillement.  1702  wurde  er  ausser- 
ordentliches Mitglied  der  Akademie.    Er  malte  biblische   und  mythologische  Bilder. 

Sarrabat,  Isaac,  Schabkünstler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1667  (?)  in  Les 
Andelvs.  Er  war  einer  der  frühesten  Künstler  seines  Faches  in  Frankreich.  Von  ihm 
Selbstbildniss  R.  Tourniöres',  Et.  Gantrel  (nach  Largilliöre),  Bossuet  (nach  Rigaud), 
Heraclit  (nach  Corneille).  A.  nach  Coypel,  Dou,  Haeften,  Heriuyson,  Lebrun,  Teniers, 
etc.,  zusammen  etwa  85  Bl. 

Sarrazin,  s*  Sarazin* 

Sarri,  Corrado«  Maler,  geb.  5.  Mai  1866  in  Florenz,  Schüler  von  Amois 
Cassioli  und  P.  Saltini.  Er  malte  besonders  Bildnisse,  darunter  den  König  Umberto  I. 
und  Amadeo,  Herzog  von  Aosta.  Ven  ihm  femer  Der  Amuletverk&ufer,  Das 
Glück,  etc.    R.  hat  auch  viele  Illustrationen  und  Caricaturen  gezeichnet. 

Sarri,  Eipiato,  Maler,  geb.  1886  in  Figline  im  Arnothal,  Schüler  vonBezzuoli 
und  Pollastrini  an  der  Florentiner  Akademie.  Von  ihm  Das  Duell  L.  MartaUis, 
Bildnisse  Vittore  Emanueles,  G.  Rossinis,  etc.,  auch  Fresken  und  decorative^rbeiten.^ 

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172  Sarrocchi  —  Sartori. 

Sarrocclii,  Tito»  Bildhauer,  geb.  1824  in  Siena,  Schüler  der  Akademie  la 
Florenz  unter  Bartolini  nach  entbehrungsreicher  Kindheit,  auch  von  Dupr^beein- 
flu88t.  Seit  1855  war  er  wieder  in  seiner  Vaterstadt  th&tig.  Von  ihm  Bacchantin, 
Odaliske,  Madonna  mit  Kind  (Domfa^ade,  Florenz),  S.  Bandini  -  Denkmal  (SienaX 
Grabmal  Traversi  (Dom  zu  Massa),  Grabmal  Gampori  (Friedhof  zu  Modena),  Monu- 
ment fftr  die  Gefallenen  (Fiazzi^  delP  Independenza),  etc.  Mitglied  Terschiedener 
Italien.  Akademien.    S.  S.  Maurizio  e  Lazzaro-Ord.,  ital.   und   preuss.  Kronenorden. 

Sart^  du,  s«  Dnsart. 

Sartain,  Emily,  Malerin  und  Kupferstecherin,  geb.  1841  in  Philadelphia, 
Schülerin  der  dortigen  Akademie,  von  Luminais  in  Parisund  Ton  ihrem  Vater 
John  S.  Sie  war  in  ihrer  Vaterstadt  tb&tig  und  malte  Landschaften,  Genre- 
bilder, etc. 

Sartain,  John,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1808  in  London,  f  25.  Oct 
1897  in  Philadelphia  (U.  S.  A.).  1830  kam  er  nach  Amerika.  Er  leitete  seit  1848 
verschiedene  illustrirte  Zeitschriften,  für  die  er  zahlreiche  Stiche  lieferte  und  hat 
auch  Entwürfe  zu  Denkmälern  geschaffen,  z.  B.  zu  den  Lafayette-  und  Washington- 
Denkmälern  in  Philadelphia.  Auch  einige  Ex  libris  und  viele  Schabkunstbifttter 
nach  B.  West,  K.  Schussele,  P.  Bothermel,  etc.  hat  man  von  ihm. 

Sartain.  William,  Maler  und  Radierer,  geb.  1848  in  Philadelphia,  Schüler 
der  dortigen  Kunstschule,  dann  von  Bonnat,  Yvon  und  der  £cole  des  beaoz-arts 
zu  Paris.  Er  besuchte  Algier,  Rom,  England,  die  Niederlande,  Sevilla  und  lebte 
dann  in  New-Tork,  wo  er  Professor  an  einer  Zeichenakademie  wurde.  Er  hat 
Originalradierungen  gefertigt.  Von  Gemälden  nennen  wir  Strasse  in  Algier,  Arabischer 
Friedhof  (1888),  Canal  in  Venedig,  Ein  Kapitel  aus  dem  Koran. 

Sartarelll,  s.  Saltarello. 

Sarter,  Amin,  Maler,  geb.  3.  Febr.  1S37  in  Bonn.  Er  studirte  in  Düsseldorf, 
München  und  Paris  und  malte  Thier-  und  Genrebilder. 

Sarti,  (Sarto),  Ercole,  Maler,  gen.  II  Miito  di  Fiearolo.  geb.  1593  in  Ficarolo 
(FerraraX  t  um  1637,  Schüler  von  Bononi,  taubstumm  von  Geburt  ab,  überraschte 
vor  seinem  16.  Jahr  durch  eine  heimlich  gemalte  Anbetung  der  Weisen.  Er  malte 
später  in  der  Weise  des  J.  Sears  eil ino,  und  seine  Hauptwerke  befinden  sich  bei 
den  Benedictinern  io  Bologna,  ein  Bildniss  des  Papstes  Sylvester  in  der  Galerie 
Costabili.  —   Ein   Antonio  S.   war  um  1600  in  Italien  als  Maler  tbätig. 

Sarto,  Andrea  del,  eigentlich  Andrea  Ang eli  (d'Angelo^  Andrea  d'Agnolo 
di  Franoesoo),  nach  dem  Beruf  seines  Vaters,  der  Schneider  war,  del  Sarto  (auch 
lange  Zeit  ohne  Grund  Vannncchi)  genannt,  Maler,  geb.  16.  Juli  1486  in  Florenz, 
t  22.  Jan.  1581  das.,  Schüler  des  Gian  Barile  und  des  Piero  di  Gosimo, 
später  aber  unter  dem  Einfluss  von  Fra  Bartolommeo  Pagholo,  da  Vinci 
und  Buonarrotti  ausgebildet.  1518/9  war  er  kurze  Zeit  in  Paris,  sonst  in  Florenz 
thätig.  Franz  I.  hatte  ihn  eingeladen  und  er  malte  ftUr  ihn  die  Caritas  (jetzt  im 
Louvre),  bekam  auch  Geld,  um  in  Italien  Gemälde  für  den  König  zu  kaufen,  doch 
verbrauchte  er  es,  um  sich  ein  Hans  in  Florenz  zu  bauen.  Namentlich  als  Fresken- 
maler ist  er  berühmt  und  wurde  schon  zu  Lebzeiten  hoch  geschätzt  (man  nannte 
ihn  .Andrea  seoza  enori*') ;  auch  in  den  Staffelbildern  schuf  er  Herrliches  und  ist 
namentlich  im  Golorit  vorzüglich.  Seine  berühmtesten  Fresken  sind:  Fünf  Bilder 
zur  Geschichte  des  Hl.  Philipp  (Hof  der  Sa.  Annunziata,  Florenz),  Zug  der  drei 
Könige  und  Geburt  Mariae  (1514  ebenda),  Madonna  del  Sacco  (1525  ebenda),  Geburt 
S.  Jobannis  u.  A.  (gemeinschaftlich  mit  Francia  Bigio,  in  Lo  Scalzo,  Florenz), 
Abendmahl,  etc.  (1526—27  S.  Salvi,  das.),  etc.  Von  Staffeleibildem  nennen  wir  noch 
Heilige  Familie  n.  A.  (Gal.  Dresden),  desgl.  (Louvre,  Paris),  Madonna  (Mus.,  Berlin), 
Assunta,  Verkündigung,  Kreuzabnahme  u.  A.  (Pitti,  Florenz),  Selbstbildniss  (?)  u.  A. 
(Uffizi,  das.).  Zwei  Engel  u.  A.  (Accademia,  das ),  Selbstbildniss  u.  A.  (Nat.-Gal^ 
London) ;  A.  in  Madrid,  St.  Petersburg,  Wien,  etc.  Ueber  ihn  schrieben  L.  Biadi 
(Florenz  1832)  und  E.  Breton  (Paris  1848). 

Sartor,  Johann  Jakob,  Kupferstecher,  geb.  vor  1690  in  Köln  a.  Rh.  (?>,  f 
nach  1786.  Er  war  in  Köln  a.  Rh.,  zeitweilig  auch  in  London  thätig  und  schuf 
Buchillustrationen,  Bildnisse,  Heiliffenbilder,  Copien  nach  Bolswert  u.  A.  m. 

SartoreUi,  Franceaco,  Maler,  geb.  1854  in  Venedig,  thätig  das.  Er  malte 
venetianische  Ansichten. 

Sartori,  s.  Hoilknann,  Felieitas. 

Sartori,  Enrico,  Maler,  geb.  1881  in  Parma,  f  1889.  Die  Gallerie  zu  Parma 
besitzt  sechs  Bilder,  meist  Ansichten  aus  Parma,  von  ihm. 


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Sartori  —  Sattlet  173 

Sariorl,  Olvseppe,  Maler,  geb.  8.  Sept.  1863  in  Venedig,  Schüler  von  L.  Ghir- 
taii,  thfttig  in  Mailand.     Er  malte  Landschaften  und  Genrebilder. 

Sirtoriy  Karl  Josef,  Stuccatenr  nnd  Baumeister,  geb.  1709  in  Wien,  f  1770, 
1784  ging  er  nach  Schlesien  und  war  hier,  sowie  in  Polen  längere  Zeit  thätig,  1745 
kam  er  nach  Berlin  and  fertigte  hier  und  in  den  Potsdamer  Schlössern  schöne  Stucca- 
turen  nach  eigener  Erfindung. 

Sartorivs.  Franets.  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  um  1806.  Er  war  in  Eng- 
land thfttig,  malte  Sportbilder,  Hunde-  und  Pferde-Bildnisse,  etc.  —  Sein  Sohn  John 
H.  S.  malte  zwischen  1778— 1824  Bilder  gleicher  Art.  — Ein  Jakob  Christopher  S. 
war  zwischen  1694  und  1787  in  Nürnberg  als  Bildniss-  und  Vignettenstecher  thfttig. 

Sanana,  a.  Flasella. 

Sariettfy  Anglolo,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Rxmini,  Schaler  ?on 
Gignani,  thfttig  um  1700,  u.  A.  für  S.  Angioli  in  seiner  Vaterstadt. 

SBBf  ClirlBtiaD.  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  thfttig  zwischen  1680  und 
1660.    Er  stach  nach  Circignano,  Stella  (Leben  des  Filippo  Neri),  etc. 

Sase^  Jnlie  de,  geb.  Liszewska,  s.  d. 

Saaonowy  Waasily  Kondratlewlteh,  russischer  Maler,  geb.  um  1789  in  Qomel 
(Mohylew),  f  1870  in  St.  Petersburg.  Er  war  an  der  St  Petersburger  Akademie  und 
unter  Ougrumow  gebildet.  Von  ihm  Der  Grossherzog  Dmitry  Donskoy  nach  der 
Schlacht  ?on  EonlikoYO  (Eremitage,  St.  Petersburg),  etc. 

Sass,  Henry»  Maler,  geb.  1788  in  London,  f  1844.  Er  war  als  Lehrer  geschätzt 
und  ging  1816  nach  Rom.   Von    ihm  u.  A.  Ulysses  steigt  in  den  Hades  hinab. 

Saas,  (Saaae)»  Blehard.  Maler,  geb.  1774  in  London  (?),  f  7.  Sept  1849  in 
Paris,  Vetter  des  Henry  S.  1811  wurde  er  Lehrer  der  Prinzessin  Charlotte  in  Eng- 
land und  Hofmaler  des  Prinz-Regenten.  Er  besuchte  1815  das  Festland  und  Hess 
sich  1825  in  Paris  nieder.  Er  hat  das  e  später  an  seinen  Namen  gehängt.  Das  S. 
Kensington  Museum  besitzt  zwei  von  seinen  Landachafts-Aquarellen. 

SaBBetta.  s.  Stefano  dl  Otoyannl. 

Saasi,  OioTannl  Battlsta^  Maler  des  18.  Jahrhunderts  in  Mailand,  Schüler 
▼on  F.  Parza,  dann  von  Solimena  in  Neapel,  kehrte  um  1715  nach  Mailand 
zurück,  nnd  malte  dort  Altarbilder,  etc.  u.  A.  Medaillons  f&r  S.  Ambrogio.  S.  hat 
auch  unfertig  hinterlassene  Bilder  des  P.  Giraldi  vollendet.   Ritter  des  H.  Grab.-Ord. 

SaBsnleky  Georg,  Bildhauer  und  Maler,  geb.  25.  Febr.  1858  in  Berlin.  Er 
studirte  bei  Schweinitz  und  auf  der  Akademie  in  Berlin  bei  Michael,  weiterge- 
bildet auf  Reisen  nach  Skandinarien,  Italien,  Oesterreich  und  der  Schweiz.  Er  malte 
einige  Historien,  Landschaften  und  besonders  Bildnisse,  darunter  das  des  Prinzen 
Georg  Ton  Preussen. 

Saasoferrato^  s.  SalTi,  G.  B. 

Sassoll,  FaManOy  Glasmaler  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  in  Arezzo.  —  Sein 
Sohn  Stagio  S.  war  ebenfalls  Glasmaler  und  später  mit  D.  Pecori  sowie  Guillaume 
de  Marseille  associirt. 

Sassone,  n,  s.  Meng«,  A.  R. 

Satterlee,  Walter,  Maler,  geb.  18.  Jan.  1844  in  New-York  (Brooklyn?),  Schüler 
der  Newyorker  Akademie,  von  E.  White  und  L.  Bonnat  (1878-— 9)  in  Paris, 
weitergebildet  auf  Reisen  durch  Frankreich  und  Italien.  Er  Hess  sich  in  t^ew-York 
nieder.  Von  ihm  Das  entlaufene  Pärchen,  Der  alte  Garten,  Das  Fest  der  Flora, 
Die  Gokette  aus  alter  Zeit,  Alte  Balladen,  etc.,  auch  Aquarelle. 

Sattler.  Carl  Wilhelm  Jalins^  Maler,  geb.  17.  Febr.  1796  in  Dresden,  f.  8.  Mai 
1866  das.  Er  malte  viele  Bildnisse  und  restaurirte  1855  Silvestres  Deckengemälde 
im  grossen  Saal  des  Brühl'schen  Palais  zu  Dresden. 

Sattler,  Caroline,  verehel.  Tridon,  Malerin  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1800 
in  Erlangen  (?),  Schülerin  von  Augustin  und  Lef 6  vre  in  Paris.  Später  lebte  sie  in 
Dresden  und   malte  feine  Miniaturen. 

Sattler,  Johann  Michael,  Maler,  geb.  28.  Sept.  1786  in  Neuberg  (Oesterreich), 
t  28.  Sept.  1847  in  Mattern  bei  Salzburg,  Schüler  der  Wiener  Akademie.  1819  Hess 
er  sich  in  Salzburg  nieder.  Er  malte  Panoramen  und  bereiste  grössere  Städte  damit. 
—  Sein  Sohn  und  Schüler  Hubert  S«,  geb.  1810  in  Salzburg,  unterstützte  seinen  Vater. 

Sattler,  Joaeph,  Maler  und  Zeichner,  geb.  '26.  Juli  1867  in  Schrobenhausen 
(Baiem),  Schüler  der  Mflnchener  Akademie.  Er  erneuerte  eine  bewusst  archaisirende 
Zeichnungsweise  und  schlug  aus  der  zur  Mode  erhobenen  Parole  .Dürer"  etwas 
Kapital.  Doch  hat  er  ausgezeichnete  Zeichnungen  geliefert,  namentlich  dort,  wo  er 
nur  illustrirt,  wie  in  verschiedenen  Blättern   zu  den   ,|Fliegenden*,  zu  «Pan",  zur 

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174  Sanberlicti  —  SauTagd. 

.Geschichte  dc-r  Hheioischen  Städtekultur^,  weniger  dort,  wo  er  in  gesuchter  Weise 
geistreichelt,  z.  B.  in  Meine  Harmonie,  Bilder  vom  internationalen  Knnstkrieg,  Die 
Wiedertäufer  und  Todtentanzbilder.  Seine  Ex  libris  leiden  auch  an  gesuchter 
Originalität,  die  im  Grunde  genommen  nur  mehr  oder  weniger  verstandene  Wieder- 
belebung alter  Motive  sind.  Von  ihm  das  Plakat  fflr  die  Zeitschrift  ^Pan*  1895—96; 
auch  einige  Radierungen,  Aquarelle,  etc. 

Savberlleh,  s.  Saeaberlicli. 

Sauer,  W«,  Bildhauer,  geb.  1865  in  Amt  Kehl,  Schfller  der  Karlsruher  Kunst- 
gewerbeschule und  Akademie;  auch  in  Paris  und  Born  gebildet.  Von  ihm  Reliefbflste. 

Saüerland,  Philipp,  Maler,  geb.  1677  in  Danzig,  f  um  1760  in  Breslau. 
Um  1709  war  er  in  Berlin  th&tig.    Er  malte  gute  Thierstflcke. 

Saaerweid,  Alexander,  Maler  und  Radierer,  geb.  1782  (1788?)  in  Kurland, 
t  1844  (1849?)  in  St.  Petersburg,  SchQler  der  Dresdener  Akademie;  er  wurde  1814 
vom  Gzaren  Alexander  nach  St  Petersburg  berufen.  £r  malte  Scblachtenbilder  in 
Nachahmung  der  Manier  H.  Vernets  und  hat  auch  viele  Pferdebilder,  Gefechts- 
scenen,  etc.  radiert. 

Saulnier,  M**«-,  geb.  Guä,  Malerin  unseres  Jahrhunderts,  f  1867  in  Bordeaux, 
Tochter  und  SchOlerin  des  dortigen  Museumsdirektors  0.  Gn^.  Sie  war  Zeichen- 
lehrerin und  malte  auf  Porzellan.  —  Auch  eioe  Elia«  S«,  geb.  Regnier,  war 
Malerin  und  stellte  1868—70  in  Paris  Fayencen  aus. 

Saünders,  Joaef,  Radierer,  geb.  1773  in  London,  f  1B30  in  Italien;  er  lernte 
in  London  und  sp&ter  in  Italien.  1796  folgte  er  einem  Rufe  nach  St.  Peterabarg, 
wo  er  in  der  Eremitage  als  Radierer  thatig  war.  1810  wurde  er  zum  Zeichenlehrer 
an  der  Universität  zu  Wilna  ernannt  und  bekleidete  dieses  Amt  bis  1821.  Von  ihm 
Thorvaldsen  (1823),  Ant.  Canova(1820  nach  T.  X.  Fahre),  etc.  —  Ein  anderer  Joseph  S. 
malte  um  1785  Miniaturen  in  London.  —  Auch  dessen  Sohn  B.  8.  war  Miniaturmaler. 

Saüra,  Mosen  DomlDgo,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Lncena  (Valencia). 
Er  wurde  Priester  und  hat  viel  in  Valencia  gemalt. 

Sautai,  Paul  fimile,  Maler,  geb.  29.  Jan.  1842  in  Amiens,  Schüler  von 
J.  Leföbvre  und  RobertFlenry  an  der  £cole  des  beaox-arts,  1865—70  in 
Italien  weitergebildet.  Von  ihm  Tag  vor  einer  Hinrichtung  (1875,  Mus.  Luxem- 
bourg),  Inneres  der  Kirche  von  Lavardin  (das.),  Dante  verbannt  (1880),  Fra  Angelico 
malend  (1872),  Gefängniss  von  Suhiaco,  etc.   Med.  1870,  2.  Kl.  1875,  3.  KL  1878. 

Santer,  George,  Maler,  geb.  20.  April  1866  in  Retheobach  (Baiern),  Schüler 
der  Münchener  Akademie,  meist  aber  Autodidakt.  Seit  ungef&hr  1890  in  England 
th&tig,  von  wo  aus  er  Studienreisen  durch  Mitteleuropa  machte.  Er  malte  besonders 
Bildnisse.    Sein  Geoi&lde  „Musikfreunde**  gelangte  in   die  neue  Galerie   zu  Venedig. 

Sauter«  Johann,  a.  Senter. 

Santerlevthe«  Josepli,  Glasmaler,  geb.  1796  in  Weingarten,  f  1S43  in  Nürn- 
berg, lernte  Schmeizroalerei  in  der  Fabrik  zu  Ludwigsbnrg  unter  Isopi,  1812—15 
Glasmalen  unter  Frank  in  Nürnberg.  Er  copirte  Blatter  aus  Dürers  Marienleben, 
malte  1837  zwölf  Fenster  für  den  Fürsten  Thurn  und  Taxis  in  Regensburg  und 
gemeinsam  mit  Vörtel  (München)  die  Fenster  des  Minnes&ngerzimmers  auf  Schloss 
Landsberg  bei  Meiningen. 

Santoj,  Jaeqnes  L^on  du,  Maler,  geb.  18.  Oct.  1817,  f  22.  Sept.  1894  in 
Fontainebleau,  wo  er  Direktor  der  Zeichen-  und  Malscbule  war. 

Santa,  T.,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  wahrscheinlich  im  Haag  um  1650  thAtig. 
Er  malte  Stillleben,  von  denen  eins  in  die  königl.  Museen  zu  Berlin  gelangte. 

SavTage,  Antoine,  Maler,  genannt  Lemire  Jenne,  geb.  1773  in  Luneville, 
t  nach  1818,  Schüler  seines  Vaters  Charles  G.  S.  und  von  Regnault.  Er  malte 
Bildnisse,  etc.  Von  ihm  u.  A.  Tod  Hannibals  (Mus.  Douai),  Oedipus  und  Antigene, 
Schiffbruch  (nach  Ossian),  etc.    Med.  1806  und  1808. 

Sanvage,  Charles  Gabriel,  Bildhauer,  gen.  Lemire,  geb.  1741  in  Luneville, 
t  1827  in  Paris.  Von  ihm  Hirt  (1808),  Bogenspannender  Amor  (1814),  Die  Dicht- 
kunst (Mus.  Maiseille),  Die  Unschuld  (1819),  etc.    Med.  1808. 

Saavage,  Jean  Baptiste,  Maler  des  16.  Jahrhunderts.  Von  ihm  besitzt  das 
Mus.  zu  Valenciennes  ein  Bildniss  des  Dichters  J.  B.  Rousseau. 

Sanvage,  Joseph  Qr^oire,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  in  Brüssel  (?  angeb- 
lich im  Hospital  S.  Pierre).  Er  malte  Miniaturen,  sowie  in  Email,  und  war  17  Jahre 
lang  Hofmaler  des  Herzogs  Karl  von  Lotbringen. 

Sanvasre,  Piat  Joaenh  (M.)»  geb.  19.  Jan.  1747  (1744?)  inTournai,  f  10.  Juni 
1818  das.,  gebildet  unter  J.  Geeraerts   in  Antwerpen  und  in  Paris,   wo  er  lange 


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Saa?age  —  Savary.  175 

ftosissig  war.  1810  kebrte  er  in  seiüe  Vaterstadt  zurück  und  wurde  Lehrer  an  der 
Zeichenschule.  Er  malte  in  Email  und  auf  Ponellan  Blumen,  Friese,  etc.,  besonders 
aber  während  seines  Pariser  Aufenthalts  Basreliefs,  meist  mit  antiken  Scenen, 
von  denen  die  Mus.  zu  Lille,  Montargis,  Montauban,  Montpellier,  Orleans  und  Tou- 
loase  Proben  besitzen ;  A.  in  Schlössern  zu  Fontainebleau,  Compi^ne,  etc.  Werke 
Ton  ihm  auch  in  der  bischöfl.  Kirche  seiner  Vaterstadt.  Mitglied  der  Acad.  8t  Luc 
in  Paris  und  in  Toulouse.  Mitglied  der  kgl.  Akad.  zu  Paris  (1783). 

SamTage,  Sophie,  geb.  Brinisholtz,  Malerin  gen.  Lemire;  geb.  1785  in  Ver- 
sailles, t  nach  1818,  Schülerin  und  Gemahlin  des  Antoine  S.  Von  ihr  Glycera  am 
Grabmal  der  Mutter  (1810),  Krankes  Kind,  Fliehendes  Mädchen,  etc.  Med.  2.  Kl.  1812. 

Saniageot,  Charles  Tb^edere»  Maler,  geb.  1826  in  Paris,  f  15.  Febr.  1888 
in  Fontainebleau,  Schüler  Ton  Isabey.  Von  ihm  Alte  Mühle  an  der  Marne  (1868), 
Umgegend  von  Paris,  Bauernhof  (Aquarell  1877),  Ufer  des  Loing,  etc.  —  Ein  Claude 
S.^  geb.  in  Santenay,  Schüler  tou  L.  Gaucherel,  war  zwischen  1855  und  1874 
als  Kupferstecher  in  Paris  th&tig. 

Samageot*  Denis  Franeols,  Maler,  geb.  2.  Sept.  1798  in  Paris,  f  nach  1880, 
Schüler  von  C.  Bourgeois,  von  ihm  Inneres  eio es  Klosters,  Alte  Schi ossruinen,  etc. 

Savrageot,  Deslr^e  Charlotte,  geb.  Galliot,  Malerin,  geb.  25.  Mai  1800  in 
Paris,  t  Dach  1847,  Schülerin  von  Beuchet.  Von  ihr  Junger  Anachoret,  Alter  mit 
Kind  Tor  der  Kirchthür,  Bildnisse,  etc. 

SavTED,  Philippe,  Maler,  geb.  1698  in  Arles  (D^p.  Bouches  du  Rhone),  f  8  Jan. 
1792  das.,  Sohn  und  Schüler  des  Honorä  8.,  dann  bei  P.  Parrocel  und  in  Italien 
ausgebildet.  Er  Hess  sich  in  Avignon  nieder,  malte  Heiligenbilder,  Bildnisse,  etc. 
Sechs  Werke  von  ihm  im  dortigen  Museum.  Er  hat  auch  einige  Blatt  radiert, 
darunter  Die  wandernde»  Musikanten,  Laura  und  Petrarca,  etc.  — -  Seine  Tochter 
GabrieUe  8.  und  sein  Sohn  Pierre  S.  malten  ebenfalls;  letzterer  lies  sich  in  Spanien 
nieder. 

SavT^,  Jean»  Kupferstecher,  geb.  vor  1645  in  Paris,  t  n^ch  1690.  Er  besuchte 
Italien.  Von  ihm  Die  Religion  (1668  Titelblatt),  Einzug  des  Cardinal  Chigi  in  Paris 
(1664),  Das  Grab  des  Hl.  Domeoicus  in  Bologna  (nach  N.  Pisano   und  Buonarrotti). 

SaüT^y  Jean  Jaeqnes  Theodore»  Maler  uod  Kupferstecher,  geb.  25.  Aug.  1792 
in  Paris,  t  im  Jan.  1869  das.,  Schüler  von  DaTid  und  der  i^ole  des  beaux-arts. 
Er  stach  in  Punktirmanir  Charakterköpfe  nach  Bourgeois,  Bildniss  Louis  XVIII., 
Charles  X.,  etc.,  hat  auch  Steindrucke  nach  R.  Santi  geliefert. 

Sau,  Sophie  de»  geb.  Bouteiller,  eigentlicher  Name  der  Henriette 
Browne;  s.  d. 

Sauay,  Adrien^  Maler,  geb.  vor  1855  in  Paris,  Schüler  von  J.  Andr6  und 
Pas  in i.  Von  ihm  Strasse  bei  Criqneboeuf  (1874  Mus.  Harre),  Teich  Ton  Vangoing 
(1882),  etc.    Med.  8.  Kl.  1881. 

Sarage^  James,  Baumeister,  geb.  10.  April  1779  in  London,  f  7.  Mai  1852 
das.,  Schüler  der  dortigen  Akademie.  Von  ihm  Plan  zur  Ormondbrficke,  Dublin 
(1805),  zur  Richmondbrücke,  ebenda  (1808),  zur  Ousebrücke  bei  Temsford  (1815),  Die 
Lukaskirche  in  Chflsea  (1819),  Der  HallGlockenthurm  (1830);  ferner  die  Londoner 
Kirchen  S.  James,  Trinitj,  S.  Michael,  S.  Thomas,  S.  Mary  bei  Newbury,  etc.  und 
die  Restauration  der  Templechurch  (1840).  Er  schrieb  „Obseryations  on  English  Archi- 
tecture"  1836.  Mitglied  des  Instit.  of  Brit.  Arch.  —  Ein  John  S«,  geb.  um  1640 
in  London,  war  Kupferstecher  uud  lebte  um  1680  in  Old  Bailey.  Er  schuf  viele 
Bildnisse  von  berühmten  und  berüchtigten  Zeitgenossen,  Blätter  für  Erelyn's  „Numis- 
mata",  Tempests  ,Cries  of  London**,  etc. 

Sajage,  William^  Maler,  Kupferstecher  und  Formschneider,  geb.  um  1785, 
t  nach  1821,  Schüler  der  Londoner  Akademie.   Er  machte  sich  bekannt  durch  seine 

Werke   „Practical  Hints   on   decoratire   paintiug,  with  111 in  colours  by  the 

type  press*  Londoo  1822. 

SaTalOy  —f  Maler  des  12.  Jahrhunderts,  th&tig  um  1180  in  Arras.  Die  Bibl. 
zu  Valenciennes  besitzt  einen  Codex  mit  Miniaturen  ?on  ihm. 

Saiarty  Pierre,  Kupferstecher,  geb.  1750  in  Paris,  f  Q^ch  1779.  Er  arbeitete 
kleine  Blfttter  und  Bildnisse  in  der  Art  der  Ficqnet,  z.  B.  Louis  XIV.  (1771  nach 
Rigaud),  Rabelais  (1767  nach  Sarrabat),  Montesquieu  (1779),  D'Alembert  (1780  nach 
C.  Lesnrienr),  etc. 

Saiary,  Angaate«  Maler,  geb.  15.  April  1799  in  Nantes,  t  nach  1858,  Schüler 
Ton  Bois s  i  er  und  der  Ecole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Ansicht  von  La?al  an  der  Mayenne 
(1824),   Schmiede  bei  Voiron  (1835),   Long-Rocher  im  Wald  von  Fontainebleau,  etc. 


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^r/f)  ia  Courtrai,  f  1602  in  Amsterdam, 
^'^  j   i.    Msler,  &t.i1^d  sndere  Thiere. 

^^  /«lr«J^  *•  tuJ  Fische,  J^»^'  icq2  in  Amsterdam,  f  nach  dem  October 

^^^SI'^'''  Hd''f.^^^^^^  S-  ^-  ^«-    Er  malte   Land- 

wo  ^Jrferff  ^*^    hrscbeiii^^^  ^  y^erke  sind   sehr  selten   und  erinnern  an  D. 

isg7,  Sohn  %UnenFigoren^;;;iUirmes  (öal.  Haag);    A.  auf  der  Universit&t  zu 

^ckhoöt^'^'^    PWi.^^^-^^'"^'^  Kupferstecher,  geb.  1597  in  Courtrai.  t  1655.  Wahr- 

fTosai«  '^^'^  '"  jin   ^^^''    Aat  Roeland  S.    Er  radierte    nach  eigener  Zeichnung 

^ ^^''WJt^^^  ^''"^lonünd  der  Löwe,  etc. 

gebeioU^^'  I^^A.cbMfi^^^  ^JI^Z  geh.  1576  in  Courtrai,   f  25.  Febr.  1639  in  Utrecht, 

5^Ji«/'^''^;f  V^/*nrf^  ^X'b  d.  Ae.  und  von  W.    van  Nieuwland.    Vor  1591 

,       Id'^   ^^^'^^tZ   bereiste  dann  in  Diensten  Rudolfs  IL  Deutschland,  Oester- 

ScböJer  sei^^  ^^^^^^"^1^12  malte  er  für  Mathias  IT.,   kehrte  dann  in  die  Heimath 

^'^h^üDd  die^^Kfifi  in  Amsterdam   auf  und   war   1619   Mitglied   der   ütrechter 

^nck  *'^'*  ^^^^  Wahnsinn  und  verarmt.    Er  malte  Landschaften  mit  Thierstaffage 

rrfde.  '^'  '**^VSer  ^on  ihm   in  den   Mus.   und   Gal.    zu    Amsterdam,    Bamberg, 

^Jd   ßlatneo.    ^^^^^  ^g^g^   London,  München,  Botterdara,   St.  Petersburg,  Utrecht, 

Pf^rmst^dt,  vre 

yfieo,  0^'       (Sarrjh  Salomon^   Kupferstecher,   geb.  1594  in  Amsterdam,  f  nach 

^*^^^'  war  vielleicht   eine  Zeitlang   in  England    tbätig   und  stach   Buchillu- 

16B9  (V'    ^jjj  Bildnisse,   auch  Einzelblätter   nach   Backer,   Cuyp,   Castleyn,  Quast, 

0tr»tk)n^  .^  (Christus  vertreibt  die  Händler  aus  dem  Tempel),  S.  de  Vlieger,  etc. 

H-  ^^a^yinOf   (Sabina),   Bildhauerin  des  13.  Jahrhunderts,  deren  Namen  uns  durch 

.  ^   jD8chrift  auf  der  (jetzt  verloren  gegangenen)    Paulusstatue   am  Strassburger 

Monster  erhalten   ist.    Sie   war   wahrflcheinlich  um   1285  tbätig.    Man    vermuthet, 

jgsB   sie   die   ganze  Ausschmückung  des  südlichen  Portals  des  Münsters  geschaffen 

hftben  mag. 

SaTini)  AlfOBSO,  Maler,  geb.  1839  in  Bologna,  tbätig  das.  Von  ihm  Der 
Versucher.  —  Ein  Pompeo  S.  aus  Urbino  war  um  1760—70  in  Rom  als  Holz-  und 
Stein-Intarsienarbeiter  thätig ;  er  benutzte  manchmal  die  orientalisch-spanische  Relief- 
technik. 

SetIho  del  Monte,  s*  SanaoTino. 

Savoldo,  QioTEBnt  Qirolamo,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  gen.  Breacian^, 
geb.  um  1480  in  Brescia,  f  nach  1547  in  Venedig  (?).  1508  wurde  er  Meister  der  Gilde 
zu  Florenz,  1548  war  er  in  Venedig  noch  am  Leben.  Er  war  kurze  Zeit  in  Florenz 
nnd  Treviso,  dann  in  Brescia  und  besonders  in  Venedig  thätig.  Er  war  an  den 
Werken  Morettos  und  T.  V  e  c  e  1 1  i  s  gebildet  Seine  Werke  gehen  meist  unter  falschem 
Namen.  Von  ihm  Dominikanerbildniss  (Gal.  Venedig),  Kopf  (GaI.  Borghese,  Rom), 
Die  Venetianerin  (Mus.  Berlin),  Pietä  (ebenda),  Sa.  Magdalena  (Nat.-Gal.,  London); 
A.  in  der  Gal.  etc.  zu  Brescia,  Florenz  (Uffizi  und  Pitti),  Hampton  Court,  Mailand, 
Paris,  Turin,  Wien,  etc.,  auch  in  S.  Barnaba  zu  Brescia.  —  Ein  Jacopo  S.  malte  1570 
ein  Bild  mit  zwei  Einsiedlern,  jetzt  in  der  Gal.  zu  Venedig. 

SaTona,  Prete  dl,  s.  GüidobonL 

SaTonansiy  (SaYonazzI)^  Enülio^  Maler,  geb.  19.  Juni  1580  in  Bologna,  f  um 
1660  in  Gamerino,  Schüler  von  Calvaert,  von  den  Garracci  und  von  Reni.  Er 
bereiste  Spanien  und  Frankreich,  war  viel  in  den  Marken  thätig  und  hat  in  Rom 
auch  gebildhauert.  Von  ihm  Anbetung  der  Hirten  (Gal.  Parma),  Verlobung  der 
Sa.  Catharina  (S.  Filippo,  Gamerino),  Madonna  am  Fnss  des  Kreuzes  (La  Santa, 
Bologna),  etc. 

SaYorelli,  Gaetano,  Maler  und  Zeichner,  thätig  1750—75  in  Rom.  Er  malte 
Bildnisse  und  mythologische  Scenen;  ferner  zeichnete  er  Giov.  da  Udines  Grottesken 
für  den  Stich.  —  Ein  Sebastiane  S»^  Priester  und  Maler,  SchMer  von  Cignani, 
war  um  1690  in  Forli  tbätig. 

Saroye«  C^sar^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Grenoble,  t  ^or  1670. 
Im  Schloss  Grolles  malte  er  eine  Folge  aus  dem  Leben  Alexanders  des  Grossen. 

Savoje,  Daniel  de,  Maler,  geb.  1644  in  Grenoble,  f  1716  in  Erlangen,  Schüler 
von  S.  Bourdon  in  Paris.  Er  reiste  viel,  besonders  in  Deutschland  und  weilte  18 
Jahre  lang  in  Dresden.    Die  dortige  Gal.  besitzt  von  ihm  das  Bildniss  seiner  Frau. 

SaTOjen,  Kare!  Tarn  Maler,  geb.  1619  in  Antwerpen,  f  1669  (n.  A.  nach  1679) 
das.,  thätig  in  Holland.  Er  malte  Kabinetsstücke  mit  nackten  Figuren  und  hat  sein 
Selbstbildniss  auf  Kupfer  gebracht. 


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Sayry  -  Scalberg.  177 

HmjtJj  SelimstiMii  fälschlich  far  Sarery,  SalomoB^  s.  d. 

Sawitikx,  Kdnstantin^  Maler,  geb.  1845.  Er  malte  pointirta  Genrebilder. 
Von  ihm  Abschied  der  Rekraten. 

SaxoB.  JameS)  Maler  anseres  Jahrhunderts,  geb.  in  Manchester,  f  1816 
(1817?)  in  London.  Er  war  in  Edinburgh,  St.  Petersburg,  London  und  Olasgow 
th&tig  und  malte  Bildnisse  u.  A.  das  des  Sir  Walter  Scott. 

Sayy  William»  Kupferstecher  in  Schabmanier,  geb.  1768  in  Lakenham  bei 
Norwicb,  f  24.  Aug.  1834  in  London,  Schaler  von  J.  Ward.  Seit  1788  in  London, 
wurde  er  1807  Kupferstecher  des  Heriogs  von  Gloucester.  Seit  1820  wandte  er 
sich  der  seichten  Manier  auf  Stahl  zu.  Er  schuf  ungefUir  885  Blatt  (ein  ganies 
Werk  im  Kupferstichkabinet  des  British  Museum)  meist  nach  Bildern  seiner  Zeit- 
genossen, doch  auch  Einiges  nach  alten  Meistern. 

StLjer,  James»  Zeichner,  geb.  1748  in  Yarmouth,  f  20.  April  1828  in  London, 
wohin  er  1780  gelangte,  nachdem  er  schon  Gehilfe  bei  einem  Adrokat  gewesen 
war.  Er  wurde  bekannter  und  gefflrchteter  politischer  Caricaturen*Zeichner  und 
von  Pitt  durch  einträgliche  Stellen  belohnt.  Nach  dessen  Tod  ?erOffentlichte  er 
.Elijah's  Mantle"*. 

Sayter»  &•  Sevter. 

SajT«9  8«  Saire. 

SaijeplD»  Nieolai  Konstaiitlnoifitseht  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1855 
in  Sebastopol.  Er  war  Oberst  und  Gommandaot  eines  Sapeurbataillons  und  fiel  bei 
der  Einnahme  von  Sebastopol.  Als  Dilettant  malte  er  mit  Erfolg,  z.  B.  Nonne  im 
Kirchencbor  (1858). 

Sbarbi»  Antonio»  Maler  des  18.  Jahrhonderts,  geb.  in  Cremona.  f  in  Mailand. 
Schaler  von  Bernasconi  und  L.  Paainelli.  Er  malte  besonders  Thiere  gut  una 
war  n.  A.  für  den  Herzog  Ranucci  Farnese  in  Piacenza  th&tig. 

Sbiseo  de  Trotina,  (Sbinko  de  Trotina),  Angeblicher  csechischer  Miniatur- 
maler des  14.  Jahrhunderts.  Der  Name  ist  eine  Fälschung  des  1861  Terstorbeneu 
Bibliothekars  Hanka. 

Scabarl,  Nioeolo,  Maler,  geb.  1735  in  Yicenza,  f  1802.  Er  malte  in  der 
Weise  der  da  Ponte  Historien  für  Kirchen  zu  Padua,  Verona  und  Yicensa,  sowie 
Gemälde  far  Landhäuser  in  der  Umgegend  von  Yicensa. 

Scaeclaiiiy  CamlUOf  gen.  CarbonOi  Miüer  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Pesaro, 
zur  römischen  Schule  gehörig.  Der  Dom  seiner  Yaterstadt  besitzt  einen  S.  Andrea 
Avellino  Ton  ihm. 

SoAMiati)  Andrea.  Maler,  geb.  1642  in  Florenz,  t  nach  1708,  Schaler  von 
M.  Bailassi  und  Lor.  Lippi.  Er  wurde  Tom  Grossherzog  Ton  Toscana  beschäftigt 
und  malte  Thiere,  Blumen  und  Früchte. 

SeMeinti)  Andrea,  Kupferstecher,  geb.  1726  (?)  in  Florenz,  t  1771,  Schtder 
des  G.  A.  Schweickart.  Er  stach  nach  Cardi,  Diepenbeck,  Gabbiani,  Yanni,  etc. 
und  mit  Stef.  Mulinari  41  Aquatintblätter  nach  Handzeichnungen  der  Ufftzien 
(1766  und  fif.). 

Seneldeken«  a.  Romliaata. 

Seaffalf  Lnigi,  Maler,  geb.  18.  Aug.  1887  in  Livomo,  Schaler  der  Akademie 
in  Florenz,  wo  er  thätig  blieb.    Er  malte  Genrebilder. 

Seaglin,  Girolamo,  gen.  n  ParmiiriAiüiiOy  Maler  des  17.  Jahrhunderts, 
geb.  in  Lucca,  in  Florenz  gebildet.    1672  war  er  in  Pisa  thätig. 

Seaiario,  Antonio,  (Antonio  da  Ponte,  Antonio  Baasano)^  Maler  des  17. 
Jahrhunderts,  geb.  in  Bassano,  f  1640,  Schaler  der  da  Ponte;  er  war  Schwiegersohn 
des  Giambattista  da  Ponte. 

Seala,  Andrea,  Baumeister,  geb.  15.  März  1820  in  Udine,  gebildet  in  Padua, 
an  der  Tenezianischen  Akademie  und  in  Rom.  Er  nahm  an  den  italienischen 
Freiheitsbestrebungrn  bedeutenden  Antheil.  Auf  Gmnd  seines  Gutachtens  wurde  die 
neue  Fagade  des  Florentiner  Doms  im  Stil  des  Gampanik  ausgeführt.  Yon  ihm 
Theater  in  Conegliano,  Florenz  (Tom.  Salnni),  Goers,  Mailand  (Manzoni),  Triest, 
üdine,  etc.;  auch  Paläste  und  Pri?athäuser.  Er  hat  auch  architektonische  Arbeiten 
veröffentlicht.    Gold.  Med.  Paris;  Mitglied  mehrerer  Akademien. 

Sealabrino,  Lo,  (Soalabrinns  Pistoriensis),  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb. 
in  Pistoja  (?),  Schaler  von  Bazzi.  Er  zeigte  im  Malen  von  Grottesken  einereiche 
Erfindungsgabe. 

Soalberg,  Pierre,  Maler  und  Radierer  des^l7.  JahrhunderU,  f  nach  1650  (?). 
Um  1688  war  er  in  Paris   thätig  und  ist  hauptsächlich    durch  ein  halbes  Hundert 
AUQpemeines  Künstler-Lezicon.   8.  Aufl.  4.  B^a^,  Digitized  byfeiOOQlC 


178  Sealberge  —  ScannaTiDi. 

RadieruDgen  bekannt,  darunter  Die  Grablegung  (nach  R.  SantiX  Diana  mit  Nymphen 
(nach  D.  Zampieri),  Yenus  und  Gupido  (1688),  etc. 

Sealberge,  (Soalle  Berge),  Frederie,  Kupferstecher,  thAti«  zwischen  1628—86. 
1628  erschienen  ?ier  Radierungen  in  Rom  von  ihm.  Um  1680  war  ein  EQnstler 
dieses  Namens,  der  auch  radierte,  vielleicht  derselbe,  in  Paris  unter  Vouet  thfttig. 

Seaifnrotto,  OlofaDni  IntoniO)  Baumeister,  geb.  um  1690  in  Venedig,  f 
1764  (?).  1718  wird  er  als  Regierungssachverstflndiger  erw&hnt;  1718—88  erbaute 
er  S.  Simone  e  Juda;  1725  begann  er  das  Innere  von  8.  Rocco   wiederherzustellen. 

Scaligeri,  Bartole,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  um  1605  in  Padua, 
Schaler  des  A.  Yarotari  in  Venedig,  wo  er  sich  niederliess.  Er  malte  ftkr  dortige 
Kirchen,  n.  A.  1666  Fresken  für  die  1815  abgetragene  Corpus  Domini-Eirche. 

Sealigeri,  Lneia,  Malerin,  geb.  1688,  f  1700.  Schfllerin  von  A.  Varotari, 
Nichte  des  Bartolo  S.,  den  sie  flbertroffen  haben  soll.  Sie  war  auch  in  der  Literatur 
und  Musik  begabt. 

Sealrati,  Antonio.  Maler,  geb.  1599  in  Bologna,  f  1622,  Schaler  desT.Lau- 
retti,  den  er  nach  Rom  begleitete  und  im  Sala  di  Constantino  unterstatste. 
Sixtus  V.  beschäftigte  ihn  in  der  Bibliothek  des  Vatikan.  Ferner  malte  er  Clemens  VIII. 
und  viele  andere  gerahmte  Bildnisse. 

Scalia,  Ippolito.  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  1582  in  Orvieto(?),  f  1617. 
Von  ihm  u.  A.  Pietji  (Dom,  Orvieto)  und  S.  Tommaso  (das.). 

Seaminosai,  (Seiaminossl,  Sehiamlnossl),  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  um 
1570  in  Borge  San  Sepolcro,  f  nach  1619,  Schaler  des  R.  dal  Celle.  Fttr  die 
Kathedrale  seiner  Vaterstadt  malte  er  den  Hochaltar.  Bekannter  wurde  er  durch  seine 
Stiche,  z.  B.  Die  Sibyllen,  Die  Mysteria  rosarii  B.  Mariae  V.  (1609,  U  BL),  S.  Franciscus 
predigend  (1604),  Madonna  mit  Kind  (1618),  etc.,  auch  nach  F.  Baroccio,  L.  Cambiaso,  etc. 

Soamoizi«  Ottavloy  (eigentlicn  0.  Bertotti)^  Baumeister,  geb.  1726  in  Vicenza, 
t  nach  1784.  Er  war  der  erste  Baumeister,  der  Vincenzo  S.'s  Erbe  antrat  und  in 
Folge  dessen  seinen  Namen  annehmen  musste.  Von  ihm  Verbindun^gallerie  und 
Fremdenhaus  (Castelfranco),  Pal.  Trissino  (Scantripo),  Pal.  Schio  (Alpiero),  etc.  Er 
verdflfentlichte  einen  Fremdenfahrer  für  Vicenza,  ein  Buch  Ober  Palladio  und  eins 
aber  die  römischen  Bäder. 

Scamozzl^  Vincenzo^  Baumeister,  geb.  1552  in  Vicenza  (Venedig?),  f  1616  in 
Venedig,  Schaler  seines  Vaters  Oian  Domenioo  S.,  seit  1569  von  Jacopo  Tatti, 
besonders  durch  Palladio,  später  auch  von  Bernini  und  Fontana  beeinflusst  Er 
war  eitel  und  ruhmredig,  gewandt  im  Nachahmen,  phantasievoll  und  kahn  in  seinen 
Constructionen.'  In  Venedig  hatte  er  grossen  Erfolg  und  wurde  1582  Werkmeister 
der  Procuratori  de  sopra.  Am  bekanntesten  ist  er  durch  sein  Buch  Idea  dell*  Archi- 
tettura  (1615  Venedig  und  spätere  Aufl.)  geworden,  dessen  6.  Theil  auch  als  Eiozelwerk 
aber  die  Säulenordnung  erschien.  Er  schrieb  auch  Anderes,  und  setzte  zunächst  seinen 
Adoptivsohn  auf  Lebensdauer,  dann  aber  immer  den  jeweilig  besten  (nach  Urtheil 
der  Marchesi  Capri)  Baumeister  Vicensas  auf  Lebensdauer,  als  Erben  seines  Ver- 
mögens ein.  Seine  Hauptwerke  sind  die  neuen  Procuratien  zu  Venedig,  die  Tattis 
Bibliothek  einfach  weiterftUirten  (S.  musste  aber  ein  8tes  Stockwerk  auÜBetzen)  und 
der  Pal.  Trissino  am  Corso  in  Vicenza.  Von  ihm  femer  Pal.  Comaro  in  Venedig, 
Pal.  Duoda  (das.),  Umbau  der  Kuppeln  von  S.  Salvatore  (das.),  Pal.  Corner  in  Murano, 
Villa  Pisani  bei  Lonigo,  Villa  Molino  bei  Padua,  S.  Niccolo  bei  Tolentini  (1691—96), 
Ospedale  S.  Lazzaro  dei  Mendicanti  (1602),  etc.  1614  begann  er  auch  die  Prager 
Burg  aufi^fabren.    S.  Leben  von  F.  Scolari  (Treviso  1887). 

Seandretty  Thomas^  Maler  und  Zeichner,  geb.  1797  in  Worcester,  f  1870.  Er 
schuf  Bildnisse,  besonders  aber  architektonische  Zeichnungen. 

Seannabeeolüy  Fillppo,  Maler,  gen.  LIppo  di  Dalmaaio  und  Lippe  delle 
Madonne.  geb.  vor  1860,  f  nach  1409,  Schaler  des  Vitale  da  Bologna,  Sohn 
eines  Malers  Dalmasio  S.  Er  war  einer  der  froheren  Bolognesen,  durch  seine  zahl- 
reichen  Madonnen  bekannt  und  wurde  hoch  geschätzt.  Von  ihm  Madonna  (Nat. 
Gal.,  London),  Sa.  Maddalena  (S.  Domenico,  Bologna),  Madonna,  ötc.  (S.  Procola, 
das.),  A.  in  weiteren  Bologneser  Kirchen,  z.  Th.  neaeraings  Obertancht. 

Seannabeeehi.  Tereaa,  a.  Mnrateri. 

SeaMnardi  d'Averaray  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  in  Bergamo.  1477 
war  er  mit  Troso  da  Monza  thätig.  Ihnen  werden  Fresken  aus  Sa.  Maria  della 
Grazie,  jetzt  im  Bischöfl.  Palast  zu  Bergamo  zugeschrieben. 

Seannavini,  (Soanavinf,  Seamiaveai),  M.  Airalio^  Maler,  geb.  1655  in  Ferrara, 
t  1698  das.,  Schaler  des  F.  Ferrari,  dann  des  C.  Cignani  in  Bologna.    Von  idm 


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Scappetta  —  Bchaal.  179 

Leben  des  Hl.  Dominicus  (14  Oemftlde,  Dominikaner -Refektorium,  Ferrara),  Die 
VerkOndigung  (S.  Stefano»  das.),  Sa.  Brigitta  (Sa.  Maria  delle  Grazie^  etc.,  ferner 
kleinlich  durchgeführte  Bildnisse,  etc. 

Seapp«tta5  Pietro^  Maler,  geb.  1863  in  Amalfl,  Schfller  von  Ghirico  zu 
Neapel,  auch  in  Rom  gebildet.  Er  lieferte  Zeichnungen  für  die  illustrirten  Zeit- 
schriften.   Ferner  von  ihm  Wer  ist  da  (Qal.  Gapodimonte),  Marine,  Landschaften,  etc. 

Scjuranveeia)  GloiaBni  AntoniOf  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1580, 
Schüler  des  Roncalli,  thätig  in  Perugia,  wo  er  Historien  für  die  Kirchen,  in  der 
Art  der  Carracci  malte. 

Soaranraeei^  Lnigi  Pelltgrini»  Maler,  gen.  n  Perngrino,  geb.  1616  in  Perugia, 
t  1680  in  Mailand,  Schüler  seines  Vaters  Giovanni  A.  S.,  auch  in  den  Reni-  und 
Barbieri'Schulen  gebildet.  Von  ihm  Sa.  Barbara  (S.  Marco,  Mailand),  Darstellung  im 
Tempil  (S  Filippo,  Perugia),  Krönung  Karls  V.  (Pal.  Pubblico,  Bologna),  etc. 
S.  radierte  vier  Blatt  nach  Ann.  Carracci,  Lod.  Carracci  und  T.  Yecelli,  etc.  und 
gab  ein  biographisches  Werk  „Le  finezze  de'  Penelli  italiani*  heraus. 

Searamiissa,  Camillo^  Maler,  geb.  1848  in  Parma,  thätig  das.  Die  dortige 
6al.  besitzt  Ansichten  von  ihm. 

Searamiuia,  Francesco^  Maler,  geb.  15.  Juli  1808  in  Sissa  (Parma),  f  1886, 
stndirte  AUegri  in  Parma  und  bildete  sich  in  Rom  weiter  aus.  Er  wurde  auch 
durch  Federzeichnungen  bekannt  (z.  B.  zu  Dante),  in  denen  er  bald  Cham,  Dor^ 
bald  die  Zeichner  der  Fliegenden  Bl&tter  nachahmte.  Die  Gal.  zu  Parma  besitzt  riele 
Werke  von  ihm. 

Searatiglla,  Torquato,  Zeichner,  geb.  1850  in  Todi.  Von  ihm  u.  A.  Auf- 
nahmen im  Pantheon,  (Zeichnungen  für  die  Reproduktion).  Mitgl.  der  Akademie  zu 
Urbino,  Wien  1878,  Todi  1875,  Mailand  1881,  u.  A.  m. 

Searfly  GiOTumi,  Bildhauer,  geb.  im  Not.  1852  in  Fano  Superiore  bei  Messina, 
Schüler  von  Monteverde  und  Masini  in  Rom  als  Stipendiat  der  Stadt  Messina. 
Von  ihm  Grabstatoe  F.  Sasia  (Friedhof,  Messina),  Zwei  Marmor- Grabstatuen  VoUano 
(ebenda),  Der  Glaube  und  die  Liebe  (Cap.  Nova,  Friedhof  Catania),  König  Humbert 
(Marmorbüste,  Börse,  Messina),  Garibaldi  (Marmorbüste,  Bellini  di  Catania),  etc. 
Verschiedene  Auszeichnungen. 

Scarpaeeia,  fSearpaia).  s.  Garpaeeio. 

SearpagDly  Antonio,  Baumeister,  gen.  Lo  Searpagnino,  auch  Zanfrlgruino. 
geb.  vor  1490,  t  1558.  1506  war  er  Obmann  des  Fondaco  dei  Tedeschi,  1511 
erbaute  er  die  Faoade  von  S.  Sebastiano,  1520  die  Fabriche  recchie  del  Rialto,  um 
1580  S.  Giovanni  Elimosinario,  1527—86  Thor,  Treppe  und  Albergo  der  berühmten 
Scnola  di  S.  Rooco,  und  war  1545—50  an  der  Ausschmückung  des  Hofs  des  Dogen - 
palastos  thätig. 

Searsella«  IppoUto^  gen.  Lo  Searselllno^  Maler,  geb.  1551  in  Ferrara,  f 
28.  Oct.  1621  das.,  Sohn  und  Schüler  des  Sigismondo  S.,  hielt  sich  2  Jahre  in 
Bologna  auf,  stndirte  auch  die  Werke  P.  Cagliaris  und  der  da  Ponte  in  Venedig. 
Er  war  zuletzt  in  Ferrara  thätig,  wo  sich  zahlreiche  Werke  von  ihm  befinden.  Er 
hatte  ausserdem  in  Venedig,  Mantua,  Modena,  Bologna,  etc.  gemalt.  Von  ihm 
mehrere  Tafelbilder  (S.  Benedetto,  Ferrara),  Fresken  (S.  Paolo,  das.),  Uftheil  des 
Paris  (Florenz,  Uffizien),  Himmelfahrt  Mariae  (Gal.  Ferrara),  Hochzeit  zu  Kana 
(ebenda),  Enthauptung  Johannis  des  Täufers  u.  A.  (ebenda),  Flucht  nach  Egypten 
u.  A.  (Gal.  Dresden),  Jesuskind  und  St.  Johannes  (Neue  Pinakothek,  München), 
Madonna  mit  Kind  (Mus.  Brüssel);  A.  in  den  Gal.  zu  Modena,  Madrid,  Mailand, 
Parma,  Berlin,  Gal.  Borghese  in  Rom,  etc. 

Searaella,  SlgtsmondOi  gen.  Mondino»  Maler,  geb.  1580  in  Ferrara,  f  1614, 
Schüler  von  P.  Cagliari,  seit  etwa  1551  in  seiner  Vaterstadt  thätig.  Von  ihm 
Martertod  der  Hl.  Catharina  (Gal.  Ferrara);  A.  in  den  dortigen  Kirchen  Sa.  Elena, 
S.  Paolo,  S.  Stefano,  etc. 

Searsello,  GirolamOy  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  vor  1645  in  Bologna, 
t  nach  1670  in  Turin  (?),  Schüler  von  Gessi.  Er  war  in  Bologna,  Mailand  und 
Turin  thätig.    Von  ihm  Madonna  u.  A.  (nach  Reni),  Saturn  u.  A.  (nach  Sirani),  etc. 

Seayeiso,  Proapero,  gen.  Breaelano^  Bildbauer,  geb.  1562  in  Brescia,  f  l&^O 
in  Venedig,  gebildet  an  der  Antike  in  Rom.  Von  ihm  Grabmal  Gregor  XHI. 
(1586—88),  Moses  (Aqua  Feiice),  Sixtus  V.  (SUtue  1589),  Bildnisse,  Ornamente, 
Anatomien,  etc. 

Sohaaly  Lonis  Jacqaes  Nicolas,  Maler,  Kupferstecher  und  Lithograph,  geb. 
18.  Febr.  1800  in  Paris,  f  nach  1858,  Schüler  von  Lethidre,  Daguerre  und  d^r 

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180  Bchacbioger  —  Schadow. 

i^cole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Kapelle  bei  AUevar  in  der  Dauphin^  (1824),  Das 
Bad  (1835),  etc.  SUche  und  Steindrucke  nach  Cbenavard,  Decamps,Pradhoii,  Roqaeplan 
u.  A.  Femer  schrieb  S.  eine  Trait^  de  paysage  (1824  mit  24  Steindrucken),  eine 
Perspectivlehre.  sowie  andere  LehrbQcher  und  auf  Kunst  bezflgliche  Schriften.  —  Ein 
Francis  S.^  Baumeister  unseres  Jahrhunderts,  Schfller  von  A.  Leclerc,  baute  die 
Quarant&ne,  etc.  in  Odessa,  sowie  das  Lazareth  u.  A.  zu  Kertsch  Jenikol  in  der  Krim. 

Sehaehinger^  Gabriel,  Maler,  geb.  81.  März  1850  in  Mttnchen,  Schaler  der 
MOnchener  Akademie  unter  Anschtttz,  A.  Wai|;ner  und  Piloty,  weitergebildet 
in  Italien  1876—78.  Er  malte  meist  Genrescenen,  Bildnisse  und  Stillleben;  z.  B. 
Patricierfrauen  beim  Abzüge  der  Eidgenossen,  Im  japanischen  MorgenkostQm,  Ludwig  II. 
von  Baiern  und  Kaiser  Friedrich,  etc. 

Sohaehinanii,  Karl  Adolpli  Gottlieb  (Gottfried),  Freiherr  Ton,  Maler 
und  Radierer,  geb.  1725  auf  SchloBS  Hermsdorf  (Sachsen^  1 1*789  auf  Gut  Königshayn, 
gebildet  auf  ausgedehnten  Reisen.  Er  malte  besonders  Bildnisse  fOr  Verwandte, 
jetzt  auf  Besitzungen  in  der  sächs.  Lausitz,  und  hat  zarte  Radierungen  geschaffen. 
Er  war  selbst  Sammler  und  hat  auch  Kunstgeschichtliches  geschrieben. 

Sdiaehner^  Friedrieh,  Baumeister,  geb.  1841  in  Atzenbrugg  (Niederösterreich), 
Schaler  der  Akademie  in  Wien,  wo  er  thätig  war. 

SchaehteL  Anirvstin  Pavl,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Kemnath 
(P&lz),  t  80.  l4ov.  1605  in  Wien.  Er  war  Soldat  und  Laienbruder  und  zu  Kloster- 
bruch, Prag  und  Wien  thätig. 

Sehady  Aquilin,  Kupferstecher,  geb.  1815  in  Steinach,  Schüler  von  S.  Amsler. 
Von  ihm  Blfttter  nach  R.  Santi,  P.  Voltz,  etc. 

Soliady  Paul,  Maler,  geb.  1.  Jan.  1862  in  Nürnberg.  Er  studirte  erst  die  Bild- 
hauerei in  Nürnberg,  dann  unter  Löfftz  und  Defregger  in  München  die  Malerei, 
copirte  auch  viele  alte  Meister,  z.  B.  Holbeins  Madonna  in  Darmstadt  Von  ihm 
Es  will  Abend  werden,  Asyl,  Frohnleichnam,  etc. 

Schade,  JohanB  Daniel,  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  1730  in  Nowgorod, 
t  28.  Juli  1798  in  Dresden.  Er  wurde  Hofbauconducteur  und  war  1787/8  mit 
Reparaturen  am  Dresdener  Zwinger  betraut 

Sehade,  Rudolph  Christian.  Maler  und  Zeichner,  geb.  um  1760  (1770?)  in 
Hamburg,  t  16.  Mai  1811  das.,  Schüler  von  A.  Tischbein,  A.  Ehren  reich  und 
Juel.    Er  schuf  Bildnisse  in  Berlin,  Dresden  und  Hamburg. 

Schadow,  Albert  Dietrioli,  Baumeister,  geb.  1797  in  Berlin,  t  7*  Sept  1869 
das.,  Schüler  von  Schinkel,  bereiste  Italien  und  wurde  1835  Hofbaumeister  in 
Potsdam,  wo  er  (in  Nickelskoy)  eine  Kirche  erbaute.  1889  wurde  er  Schloss- 
baumeister in  Berlin,  1848  Baurath,  sp&ter  Oberbaurath.  Er  schuf  in  und  um 
Berlin  Villen  und  Landhäuser,  baute  auch  1841  die  Villa  der  Fürstin  von  Liegnitz  um. 

Schadowy  Felix,  Maler,  geb.  21.  Juni  1819  in  Berlin,  f  25.  Juni  1861  das., 
Schüler  von  J.  Hübner  (1888—39)  und  E.  Bendemann,  Stiefbruder  des  Friedrich 
W.  von  S.  Er  kehrte  in  seine  Vaterstadt  zurück,  wo  er  an  den  Schinkel-Fresken 
im  alten  Museum  beschäftigt  war.  Von  ihm  Schmückung  der  Braut  (1858  Gal. 
Schwerin),  Gottfried  Schadows  Leben  (Fresken  in  dessen  Haus),  etc. 

Sehadow^  Friedrioli  Wilhelm  Ton.  Maler,  geb.  6.  Sept  1789  in  Berlin, 
t  19.  März  1862  in  Düsseldorf,  Sohn  und  Schüler  des  Job.  Gottf.  S.,  weitergebildet 
unter  Weit  seh,  durch  Copiren  in  Potsdam,  und  1810—19  in  Rom,  wo  ihn  Cornelius, 
Overbeck  und  Veit  begeisterten,  so  dass  er  1814  auch  zum  Katholizismus  übertrat. 
1819  wurde  er  Prof.  in  Berlin,  1826  Akademiedirektor  in  Düsseldorf,  1829  gründete 
er  den  Kunstverein  für  Westphalen.  Seine  süssliche,  marklose  Kunst  wurde  bald 
angegriffen,  auch  seine  Thfttigkeit  an  der  AJcademie  bemängelt,  so  dass  er  sich  1859 
vom  Amt  zurückziehen  musste.  1840  hatte  er  Italien  nochmals  besucht,  1842 
ernannnte  ihn  die  Universität  Bonn  zum  Ehrendoctor  Ph.,  1848  wurde  er  geadelt 
als  von  S.-Godenhaus.  Zuletzt  erblindete  er  am  schwarzen  Staar,  wurde  aber  glück- 
lich operhrt,  hörte  jedoch  zu  malen  auf.  Seine  Bildnisse  sollen  noch  am  ehesten 
geniessbar  sein,  Werke  von  ihm  in  den  Gal.  zu  Aachen,  Antwerpen,  Berlin,  Frank- 
nirt  a.  M.  und  München ;  ferner  im  Schauspielbaus,  der  Werder-  und  Garnisonskirche 
zu  Berlin,  in  der  Casa  Bartholdi  zu  Rom  (Fresken),  etc.  Rother  Adler- Orden,  Mitgl. 
der  Berliner  Akad.,  des  Institut  de  France,  etc.   S.  Leben  von  Hübner(  Bonn  1869). 

SehadoWy  Johann  Gottfk*i6d,  Bildhauer  und  Radierer,  geb.  20.  Mai  1764  in 
Berlin,  f  *^7.  Jan.  1850  das.,  Schüler  eines  gewerblichen  Bildhauers,  dann  von 
Tassaert,  1785  in  Italien  weitergebildet,  nachdem  er  sich  in  Wien  hatte  trauen 
lassen.     Zurückgekehrt,    wurde   er  1788  Hofbildhauer  und  Secretärder  Akademie 


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Schadow  —  Schaefer.  181 

an  Tassaerto  Stelle;  1805  wurde  er  Rektor,  1816  Direktor  der  Akademie.  Von  ihm 
Grabmal  des  Grafen  von  der  Mark  (1790  Berlin,  Dorotheenkirche),  Friedrich  d.  Gr. 
(Mannoretatue,  1798/4  Stettin),  Ziethen  (desgl.  Berlin),  Der  alte  Dessaner  (ebenda), 
Qnadriga  und  Metopenreliefs  am  Brandenburger  Thor  (1795  and  ff.,  Berlin),  Tauen- 
zien- Denkmal  (Breslau),  Blacher  (Statue,  1819  Rostock),  Luthermonument  (1821 
Wittenberg),  Schlafende  Nymphe,  Karl  d.  Grosse  and  andere  BQsten  (Walhalla), 
Seb.  Bach-BOste,  Lessing-BOste,  etc.  S.  hat  nngefthr  90  Blatt  radiert  und  auf  Stein 
geseichnet,  darunter  sehr  geschätzte  Sachen.  Er  verfasste  1880  Lehre  von  den 
Knochen  und  Muskeln,  1888  Polyklet,  1884/5  Nationalphysiognomieo,  1845  u.  fif. 
gab  er  seine  gesammten  Werke  heraus.  Mitgl.  vieler  Akademien,  Ehrendoktor, 
verschiedene  Orden;  s.  Leben  von  J.  Friedlaender  (2.'^ufl.  Stuttgart  1890). 

Sehadow,  Rnddlpl^  Bildhauer,  geb.  9.  Juli  1786  in  Rom,  f  81*  Jao- 1822  das., 
Sohn  und  Schüler  des  Johann  Gottf.  S.,  auch  an  Ganova  und  Thorvaldsen 
ie  Rom  gebildet.  Von  ihm  Paris,  Sandalenbinderin  and  Spinnerin  (oft  wiederholt), 
S.  Joannes  Baptista,  Diana,  Madonna,  Bar^shus,  Basreliefs  fbr  das  Grabmal  des  Mar- 
quis of  Landsdowne  u.  A.,  Achill  mit  dem  Körper  der  Penthesilea.  Seinen  Jugend- 
werken  besonders  werden  Anmuth  und  Grasie  nachgertlhmt 

Sebaedler^  s.  Sehedl^r. 

Sebaefels^  Henry  Francis  Maler  und  Radierer,  geb.  2.  Dec.  1827  in  Ant- 
werpen. Von  ihm  Louis  XIY.  an  Versailles  (1858  Mus.  Leipzig),  Schlacht  bei  Trafalgar 
(Mus.  Antwerpen),  Wegnahme  der  Flotte  vor  Lissabon  1572,  etc.  Er  hat  auch  Ober 
40  Blatt  radiert.    Leopold-Ord.  (1875). 

SehaefelBy  Lveai,  Maler  und  Radierer,  geb.  5.  Oct.  1824  in  Antwerpen,  wo 
er  Professor  an  der  Akademie  wnrde.  Er  malte  Stillleben  und  schuf  einige  Radie- 
rungen, z.  B.  Frontispice  (1868),  Verziertes  Feld  (1881).  Gold.  Med.  Antwerpen. 

8ehaefer,  Antone  Mfinzschneider,  geb.  1722.  f  1799,  Sohn  und  wahrschein- 
lich Schaler  des  Wiegan d  8.  Er  war  StempelKnneider,  Mftnzmeister  und  MOnz- 
rath  zu  Mannheim. 

Sohftfer,  €arl|  Radierer,  geb.  1820,  Schlüer  von  Jac.  Becker,  thätig  in  Frank- 
furt a.  M.    Von  ihm  Mflhle  Dotzheim  bei  Wiesbaden,  etc. 

Schaefer,  Friedrieh  Wilhelm,  Maler,  geb.  am  1763  in  Frankfdit  a.  M.,  f  1807 
das..  Schaler  von  Nothnagel  und  der  Wiener  Akademie.  Katharina  II.  berief  ihn 
nach  St.  Petersburg,  das  er  aber  unter  Paul  Terlassen  mosste.  Er  war  dann  bis 
1807  wieder  in  Frankfurt  a.  M.  thätig,  wollte  nach  Paris,  erkrankte  aber  auf  der 
Reise  schon  in  der  FUAjl  Von  ihm  eine  Allegorie  (1799)  im  Römer  zu  Frankfurt  a.  M., 
andere  Werke  in  St.  Petersborg  und  Wien;  auch  einige  Radierungen. 

Sehaefer^  Earl,  Baumeister,  geb.  18.  Jan.  1844  in  Cassel,  Schüler  des  dortigen 
Polytechnicnms,  an  dem  er  1868  Lehrer  wurde.  1870  kam  er  als  Universit&tsbau- 
meister  nach  Marburg,  habilitirte  sich  1878  in  Berlin,  wurde  1884  Prof.  am  Poljtech- 
nicum  dort.  1894  Oberbaurath  und  Prof.  in  Karlsrahe.  Von  ihm  Universität  (Mar- 
burg), Schloss  Holzhausen  (bei  Kirchhatn),  Eqoitable  Palast  (Berlin),  etc.  Er  hat 
auch  kunstgeschichtliche  Schriften  verfasst. 

Sehaefer^  Karl  Friedrieh.  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Berlin, 
1 1782  in  Italien  (?),  SchtÜer  von  Knoeffler  in  Dresden,  wo  er  f&r  das  jetzige  Land- 
haas 2  Kinderengel  als  Lampenträger  schuf.  Seit  1778  stand  er  in  churfQrstlichen 
festen  Diensten  und  ging  1778  Studienhalber  nach  Italien.  Von  ihm  ferner  Jupiter- 
statue, lebensgrosse  Hirsche  (Fasanerie  zu  Moritzbarg),  etc. 

Sehaefer,  Lavrem,  Maler,  geb.  5.  Juli  1840  in  LOftelberg  (Kreis  Rheinbach), 
Schüler  Sohns,  Bendemanns  und  der  Akademie  zu  DOsseldorf.  Er  malte  viele 
Bildnisse,  z.  B.  die  Kaiser  Wilhelm  L,  Friedrich  III.  und  Wilhelm  II.  fftr  den  Rath- 
haossaal    in  Eupen,  Prinz  Anton  von  Hohenzollern,  u.  s.  w. 

Sohaefer^  Frl.  Maria^  Malerin,  geb.  18.  Juni  1854  in  Dresden,  Schülerin  von 
A.  Noack  in  Darmstadt,  B.  Budde  und  Bauer  in  Düsseldorf  und  A.  Eisen - 
menger  in  Wien.  1879  besuchte  sie  Italien  and  Hess  sich  dann  in  Darmstadt  nieder. 
Von  ihr  Mariae  Abschied  von  Christi  Leichnam  (Kirche  zu  Nierstein  a.  Rh.),  Sa. 
Elizabeth  (Kirche  zu  Biedenkopf  a.  d.  Lahn),  Christus  mit  St.  Ludwig  und  Sa.  Elisa- 
beth (kath.  Kirche  zu  Darmstadt),  Rosenkranzbild  (das.);  die  Bildnisse  der  Baumeister 
Friedrich  v.  Schmidt  und  seines  Sohnes  Heinrich  u.  s.  w.  Ferner  hat  sie  die  Hol- 
bein*8che  Madonna  öfters  copirt,  einmal  für  den  König  von  Rumänien,  einmal  als 
Geschenk  der  Stadt  Darmstadt  für  dieCzarin  Alexandra.  Rumän.  Bene-merenti-Med.  I.  Kl. 

Sehaefer,  MaxlmiliaB,  Maler,  geb.  19.  Juli  1851  in  Berlin,  Schüler  der 
dortigen  Akademie,  weitergebildet  in  Weimar.     Er  wurde  Lehrer  am  Kunst^ewerbe- 


imewerbe- 

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182  Schaefer  —  Schae6er. 

maseum  und  an  der  Akademie  sa  Berlin.  Von  ihm  BDder  aus  dem  Kinderleben  fllr 
Jagendschriften,  etc. 

Sdiaefer,  Philipp  Otto,  Maler,  Zeichner  und  Bildhauer,  geb.  28.  April  1868 
in  Darmstadt.  Es  studirte  nacheinander  unter  Eröh  und  Noack  in  Darmstadt, 
Griekenkerl,  Trenkwald,  Eisenmenger  und  W.  Unger  in  Wien,  F. 
Keller  in  Karlsruhe,  LOfftx  in  MOnchen  und  F.  Kirchbach  in  Frankfurt  a.  M. 
Nach  1892  war  er  l&ngere  Zeit  in  Florenz  und  Rom  thfttig,  und  liess  sich  dann  in 
Darmstadt  nieder,  wo  er  als  Bildnissmaler  in  Adelskreisen  viel  Erfolg  hatte.  Von 
ihm  4  Apostelmedaillons  (kathol.  Kirche  in  Darmstadt),  Madonna  als  Patrona  Hun- 
garia  (Bischöfl.  Kapelle  in  FOnfkirchen),  Bildniss  seines  Vaters,  des  Kunsthistorikers 
Oeb.-Rath  G.  Schaefer;  u.  s.  w.  Von  plastischen  Arbeiten  nennen  wir  Bronserelief- 
bildniss  des  Forsten  Alexander  y.  Bulgarien,  Grabmal  des  Grafen  Max  too  Erbach, 
u.  s.  w.  S.  hat  auch  in  verschiedenem  Auftrag,  Copien  alter  Gemälde  geliefert, 
darunter  far  den  Grossherzog  von  Hessen  eine  Copie  nach  Bellinis  herlichem  Trip- 
Uchon  in  der  Frarikirche  zu  Venedig.  Zeichnungen  von  S.  wurden  im  hessischen 
Kunstdenkmälerwerk,  Band  Erbach  1891,  reprodncirt.  Im  neuen  Prunksaal  des 
Schlosses  Sigmaringen  decorirte  er  die  Decke. 

Schaefer,  WiegaDd,MansgraYeur,  geb.  1687  (1689  ?)  in  Kopenhagen,  f  1758.  Er 
war  als  Stempelschneider  in  Mainz,  Heidelberg  und  Mannheim  thätig.  Von  ihm  gute 
Med.  für  die  Landgrafen  von  Hessen-Darmstadt.  —  Auch  sein  Sohn  Joseph  8«  war 
MOnzgraveur. 

Schaefer,  Wilhelm,  Maler  und  Zeichner,  eeb.  8.  März  1889  :in  Berlin,  Schaler 
von  W.  Bülow  das.  Er  malte  Geschichts-  und  Genrescenen  in  Aquarell  und  illn- 
strirte  Jugendschriffen. 

Schaefer -Berger,  Franclsque  :  Jean^  Maler,  geb.  13.  Febr.  1808  in  Paris, 
t  1874,  Schüler  von  Bertin  und  Ingres.  Von  ihm  Landschaft  (1886),  Erianerung 
an  Civita-Castellana  (1845),  Waldinneres  bei  Qnimperl^  (Mus.  Bayenx),  etc.  Med« 
8.  Kl.  1844. 

Schftffel,  Carl  WUhelm,  Maler,  geb.  1842  (?),  f  1898  in  Berlin.  Er  malte 
Kostümbilder. 

Schiffer,  Adalbert,  Maler,  geb.  1815  in  Nagy  Käroly  in  Ungarn,  f  1.  März 
1871  in  Düsseldorf,  studirte  in  Budapest  und  Wien.  Von  ihm  Stillleben  (1849  Mus. 
Wien),  Blumen  und  Früchte  (1862),  etc. 

Schaeffer,  Avgust,  Maler  und  Radierer,  geb.  SO.  April  1888  in  Wien,  Schüler 
▼on  F.  Steinfeld  an  der  Wiener  Akademie,  weitergebildet  auf  Reisen  durch 
Fraokreicb,  Deutschland  und  Italien.  Er  wurde  Gustos  und  1892  Direktor  der 
Gemäldegalerie  in  Wien  und  malte  meist  Landschaften,  z.  B.  An  der  Nordsee,  Mond- 
aufgang, Prater;  naturbistorische  Landschaften  (für  das  oaturhistorische  Museum 
Wien),  etc.  Von  seinen  Radierungen  nennen  wir  die  Folge  für  die  Monographie  über 
das  Schloss  Laxenbnrg,  Im  Salzburger  Moor,  Kirchhof  in  Salzborg,  etc.  Mitgl.  der 
Wiener  Akademie,  Franz  Joseph-Ordv,  Offizier  des  belgischen  Leopold-Ord.,  Med. 
Strassburg  1859. 

Schftffer,  Eiigen  Eduard,  Kupferstecher,  geb.  30.  März  1802  in  Frankfurt  a.  M., 
t  7.  Jan.  1871  das,  Schüler  des  Städelschen  Instituts  zu  Frankfurt  a.  M.,  weiter 
gebildet  unter  Cornelius  in  München,  1824—26  in  Düsseldorf.  1844-- 52  war  er 
in  Italien  thätig.  Er  stach  ziemlich  farblose,  nüchterne  Cartonstiche,  z.  B.  Madonna 
della  Sedia  (nach  R.  Santi),  Leben  der  heiligen  Euphrosyne  (nach  E.  Steinle),  Romeo 
und  Julia  u.  A.  (nach  P.  y.  Cornelius);  A.  nach  Eberhard,  Fiesole,  Goltzius,  Kaul- 
bach,  Memlinc,  Neher,  Overbeck,  Steinbrück,  Vecelli  u.  A.;  ferner  Bildnisse.  S. 
hinterliess  eine  Geschichte  des  Kupferstiches  im  Mauuscript  und  einige  Schauspiele. 

Schiffer^  Gustl,  Malerin,  geb.  1865  in  Wien,  thätig  das.  Sie  malte  Still- 
leben. —  Ein  Hans  Jacob  S.  (Sch9ffer),  f  20.  Aug.  1662,  wurde  1640  Bürger  zu 
Frankfurt  a.  M.  und  war  als  Maler  dort  thätig.  Von  ihm  dort  im  Römer  Gastmahl 
des  Belsazzar  (1682). 

Schäffer,  Magd.  Marg..  s.  Birens. 

Schiffer,  Heinrich,  Bildhauer,  geb.  1818  in  Trier,  f  d*  Sept.  1878  in  Rom. 
Er  restourirte  das  kostbare  Mosaik  zu  Nennig  bei  Saarburg  und  schuf  besonders 
Bildnissbüsten,  z.  B.  Gen.  Grant,  Gen.  Sherman,  Rückert,  ühland,  etc. 

Schiffer,  l^TB^ai^  b.  Schaefer,  Wlegand. 

Schaefler.  (Schelller),  Christoph  Thomaa,  Maler,  geb.  um  1700  in  Augsburg, 
t  1756  das.  Er  war  eine  Zeitlang  Laienbruder.  Von  seinen  Historien  l^finden 
sich  einige  in  der  alten  Kapelle  zu  Regensburg,  in  der  ehemal.  Klosterkirche  zu 

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Schaeken  —  Schagen.  183 

Ettal,  in  S.  Ulrich  su  Augsbarg,  bei  den  Eapniinern  su  Eichsttdt,  etc.    Er  lieferte 
auch  Bachillnstrationen. 

Seliaekeiii  Willem,  Maler,  geb.  1754  in  Weerd,  t  28.  Jan.  1880  in  Antwerpen, 
Schaler  von  J.  Borrekens»  weitergebildet  zwei  Jahre  lang  in  Italien,  nachdem  er 
in  Antwerpen  schon  Akademie-Professor  gewesen.  Er  liess  sich,  zurückgekehrt, 
wieder  in  Antwerpen  nieder  und  malte  Historien,  «.  B.  Christi  Leichnam,  Maria,  etc. 

SoliaepkeDB,  Alexandre,  Maler,  geb.  1815  in  Maestricht,  Schüler  der  Anir 
werpener  und  (1835—87)  der  Brüsseler  Akademie,  weitergebildet  an  den  alten 
Holländern  in  Paris,  Bruder  des  Arnaud  S.  und  Theodoor  S.  Von  ihm  Landschaften, 
Historien,  Aquarelle,  etc.,  auch  31  Radierungen.  Mitgl.  der  Amsterdamer  Akademie, 
Luxemburgischer  Eichenkronen-Orden  1857. 

SoluMpkeiis,  Arnaod,  Kupferstecher,  eeb.  1817  in  Maestrieht,  Schüler  von 
E.  Corr,  Bruder  des  Alexandre  S.  und  Theodoor  S.  Von  ihm  u.  A.  80  Platten  zu 
«Träsor  de  l'art  ancien,  .  .  en  Belgiqne,  etc.*  (Brüssel  1846),  85  Original - 
Radierungen,  etc. 

SehaepkenSf  Theodoor,  Maler,  ceb.  1810  (1812?)  in  Maestrieht,  Schüler  von 
M.  Yan  Bree  an  der  Antwerpener  Akademie,  Bruder  des  Alexandre  S.  und  Arnaud 
8.,  besuchte  Frankreich,  Italien  und  Deutschland.  Von  ihm  Ermordung  der  Spanier 
zu  Maestrieht  1599  (Gal.  Brüssel),  Hl.  SerTstins  (8.  Serratius  zu  Maestrieht),  Betender 
Hl.  Lambert  (Frauenkirche  das.),  Himmelfahrt  Mariae  (Kirche  zu  Hasselt).  Er  hat 
auch  86  Platten  radiert  und  Eostümbl&tter  lithographirt. 

Schaeufelein,  (Seheafelin,  SoheyffeliBy  etc.),  Hans  Leonhard,  Maler  und 
Holzschneider,  geb.  vor  1490  in  Nürnberg,  f  1589/40  in  Nürdlingen,  Schüler  von 
Dürer,  dem  er  1502  an  einem  Altarbild  half.  Er  war  in  Augsburg  (1512)  und 
Nürnberg  thfttig,  liess  sich  zuletzt  in  Nördlingen  nieder,  wo  er  1515  Bürger  wurde. 
Wenn  auch  zweifellos  ein  Meister  zweiten  Ranges,  hat  er  doch  immerhin  so  riele 
Vorzüge,  dass  öfters  seine  Bilder  för  die  Dürers  gehalten  wurden.  Reiche  Einbildungs* 
kraft,  Geschmack  in  der  Oewandung  zeichnen  ihn  aus,  doch  ist  die  Zeichnung  oft 
nachlässig  und  er  liebt  platte,  unschöne  Typen.  Werke  von  ihm  in  den  Kirchen  zu 
Anhausen,  Beuren,  Hohfheim,  Nördlingen  (S.  Georg),  Tübingen  (desgl.),  Ulm  (Münster) ; 
in  den  Sammlungen  zu  Bamberg,  Berlin,  Donaneschingen,  Dresden,  Karlsruhe,  Leipzig, 
München,  Nördlingen  (Ratbhaus),  Nürnberg,  Prag,  Schieissheim,  Wien,  etc.;  auch 
vielfach  in  Privatbesitz.  Von  seinen  zahlreichen  Zeichnungen  für  den  Holzschnitt 
sind  die  berühmtesten  die  118  zum  .Thewrdannkh*,  die  Folge  von  20  Hochzeits- 
tAnzeroaaren  und  die  Passion.    Sein  Leben  etc.  von  U.  Thieme  (Leipzig  1892). 

HeUvfelein,  Hana  d«  J.»  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Nördlingen; 
1543  siedelte  er  nach  Freiburg  über.  Sohn  des  Hans  S.,  dem  einige  seiner  Werke  irr* 
thümlich  zugeschrieben  wurden.  Es  werden  ihm  zugetheilt:  ein  weibliches  Bildniss 
(1568  Nürnberg,  German.  Mus.)  und  Tod  Mariae  (Mus.  Köln). 

Sehafertlln«  (Sohefertiii),  Holzschnitzer  des  18.  Jahrhunderts,  th&tig  um  1785 
im  Kanton  Uri.  von  ihm  besonders  Bettler  und  Wilhelm  Teils,  auch  Versuche  in 
Steinsculptur. 

Sekaf^  8.  Saff. 

Sehidbier,  Martin,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thfttig  von  1499—1585  in  Ulm. 
Er  malte  viele  Bildnisse  sowie  Historien  und  ist  neben  Zeitblom,  dessen  Schüler 
er  vielleicht  war,  Ulms  bedeutendster  Meister.  Seino  Fftrbung  neigt  sich  der  Manier 
zu  und  auch  die  Zeichnung  ist  etwas  italienisirend  verweichlicht.  Von  ihm  Graf 
Oettingen  (1508  München,  Alte  Pinakothek),  Peter  Appian  (ebenda),  Verkündigung 
(1523  ebenda),  Christus  im  Tempel  (1824  ebenda),  Ausgiessung  des  hl.  Geistes  (1824 
ebenda),  Tod  der  Jungfrau  (1824  ebenda),  Pietk  (ebenda).  Die  Passion  (1815  Gal. 
Augsburg),  Christi  Einzug  in  Jerusalem  und  drei  weitere  Scenen  aus  dem  Leben 
Jesu  (Gal.  Schieissheim),  Stammbaum  Josse  (Ulm,  Dom);  Andere  in  den  Gal.  zu 
Berlin  (jetzt  nach  Bonn  abgeffebeni  Karlsruhe,  Nürnberg,  Sigmaringen,  Stuttgart, 
Wien  (Liechtenstein-Gal.),   in  der  Hauptkirche  zu  Merklingen,  etc. 

Sehagen,  GilHa  Tan,  Maler,  geb.  1616  in  Alkmaar,  f  1668  das.,  Schüler  von 
S.  van  Ravesteijnund  P.  Verbeek  Er  reiste  1637  nach  Danzig,  Elbing  und 
Polen,  wo  er  das  Bildniss  des  Königs  Stanislaus  malte.  Durch  Künstlerneid  fort- 
getrieben, kam  er  nach  Paris,  malte  Bildnisse  in  Orleans,  kebrte  nach  Paris  und  von 
da  in  die  Heimath  zurück,  wo  er  Stadtbaumeister  wurde.  Von  ihm  ausser  Bildnissen, 
Seegefecht  zwischen  Admiral  Trump  und  Oquendo,  Copien  nach  Buonarotti  und  Rubens, 
Küchenstücke,  Interieurs,  etc.,  auch  eine  Radierung.  —  Von  einem  Oerrlt  jaD  S« 
(vielleicht  derselbe?)  gibt  es  einige  Radierungen  nach  Berghem,  Ostade,  etc. 


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184  Schaleh  -  SchaUer. 

Sdlaleh»  Jokann  Adolpk,  Maler  and  Radierer,  geb.  1728  id  Schaffhaosen, 
t  um  1778«  Schaler  von  Hamilton.  Er  radierte  eine  Flucht  nach  Egypten,  einige 
Landschaften,  etc. 

8ehaleke|  Carnelis  Symonsi  Tan  der,  Maler,  get.  15.  Febr.  1611  in  Haarlem, 
begr.  5.  Mftrz  1671  das.  Er  schuf  Landschaften  und  kommt  als  Sergeant  yor  auf 
dem  Gem&lde  von  Frans  Hals,  Mahlzeit  der  GeorgsschOtzen  (1639  Mus.  Haarlem). 
Von  ihm  selbst  in  diesem  Mos.  Landschaft  mit  Schafherde  (1645). 

Sekaleken,  GadMed,  Maler,  geb.  1648  in  Made,  f  16.  Nov.  1706  im  Haag, 
Schüler  tod  S.  van  Hoogstraten  und  Tielleicht  Ton  G.  Dou.  Er  lebte  erst  in 
Dordtreeht,  bereiste  darauf  England,  wo  er  Bildnisse  malte  und  liess  sich  1691  im 
Haag  nieder,  wo  er  die  BÜdnissmalerei  mit  mehr  Glück  betrieb.  Um  1708  war  er 
auch  in  Dflsseidorf  thatig.  Man  hat  von  ihm  einige  Historien  (s.  B.  Die  Yerlanguung 
Petri,  Gal.  Harrach,  Wien),  Landschaften  (z.  B.  Der  Angler,  Berlin),  hauptsachlich 
aber  Kerzetilichtbeleuchtungsstücke,  die  sehr  beliebt  wurden.  Bilder  Ton  ihm  in  den 
Gal.  und  Mus.  zu  Aachen,  Amsterdam,  Antwerpen,  Berlin,  Braunschweig,  Brüssel, 
Cassel,  Darmstadt,  Dresden,  Glasgow,  Gotha,  Haag,  Karlsruhe,  Köln,  Kopenhagen, 
London,  (anch  PriTatsammlungen^  Madrid,  München,  Nürnberg,  Paris,  St.  Peters- 
burg, Schleisshetm,  Schwerin,  Stuttgart,  Wien  (auch  PrivatsammlungenX  etc.  S.  hat 
einige  seltene  Bildnissradierungen  geschaifen.  —  Seine  Schwester  Maria  8.  soll 
in  gleicher  Manier  wie  er  gemiüt  haben. 

Sohaleken.  Jaeok,  Maler,  geb.  1688/4,  f  1721/2  in  Amsterdam,  Neffe  und  Schüler 
des  Godfried  8.,  in  dessen  Art  er  Bildnisse  und  Kabinetstückchen  schuf. 

Sehalbaa.  s.  Sehallhaa. 

Schalk,  Ernst,  Maler  und  Zeichner  unseres  Jahrhunderts,  f  1865  in  Frank« 
fürt  a.  M.,  wurde  besonders  durch  humorist.  Zeichnungen  zur  .Laterne**  bekannt 

Sehalk,  Heinrich  Fram,  Maler,  geb.  8.  M&rz  1791  in  Mainz,  f  15.  Oct.  1882 
in  Karlsrohe.   Er  malte  geschützte  Miniaturbildnisse  und  bat  auch  in  Kupfer  gestochen. 

Seball,  Rudolf,  Maler,  geb.  1816  in  Breslau,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie 
(1884-42)  unter  Sohn.  —  Sein  Vater  Joseph  8.  war  1810--20  in  Breslau  als 
Zeichner  und  Miniaturmaler  tbatig. 

Sehaller,  Anton,  Maler,  geb.  1772  in  Wien,  f  1844.  Er  war  erst  Porzellan- 
maler, trat  dann  zur  Oelmalerei  über,  wurde  Lehrer  an  der  Elementarschule  und 
spater  Anatomieprofessor  an  der  Wiener  Akademie.  Seine  Miniaturbildnisse  werden 
gerahmt. 

Sehalier,  Ednard,  Maler,  geb.  1802  in  Wien,  f  1848  das.,  Schüler  der 
Wiener  Akademie,  Sohn  des  Anton  S.  1826  kam  er  zur  Fürstin  Auersperg  nach 
Moor  in  Ungarn,  1881  mit  ihr  nach  Prag,  von  da  nach  Rom  nnd  Neapel,  1832 
nach  München,  wo  er  nochmals  unter  Cornelius  studirte,  1886  zurück  nach 
Wien.  Von  ihm  S.  Anna  Selbdritt  (Sind,  Oberegypten),  Rudolph  von  Habsbnrg  mit 
dem  Priester,  Moses,  etc. 

Sehaller,  £•  Johann,  Maler,  geb.  1841  in  Wasungen,  f  25.  Juni  1887  in 
Kobnrg,  bchüler  von  F.  Preller  in  Weimar,  später  Ton  Genelli  beeinflusst.  Er 
wurde  Lehrer  am  Kunstgewerbe-Museum,  sowie  am  Polytechnikum  in  Berlin,  and 
fahrte  decoratire  Arbeiten,  z.  Th.  gemeinschaftlich  mit  M.  Menrer,  aus,  z.  B.  im 
Treppenbaus  des  Handelsministeriums  (Berlin),  Kapelle  der  Kadettenanstalt  (Lichter- 
felde), Kunstgewerbemuseum  (Berlin),  Schlesisches  Museum  (Breslau),  etc. 

Sehaller,  Johann  Nepomok,  Bildhauer,  geb.  1777  in  Wien,  t  16.  Febr.  1842 
das.,  Schüler  der  Porzellanmanufaktur  und  der  Akademie  in  Wien,  mit  Stipendium 
1812—28  in  Rom  weitergebildet.  Zurückgekehrt,  wurde  er  Professor  an  der  Wiener 
Akademie.  Von  ihm  Andreas  Hofer  (1831—88  Hofkirche,  Innsbruck),  Franz  I.  (1887 
Stanislawow,  Galizien),  Todesgenius  (Friedhof,  Hintziog  bei  Wien),  Bellerophon  die 
Chimäre  tOdtend  (1822),  Venus  nach  dem  Bad,  Bildnissatatuette  Raimunds,  Bildnias- 
büsten,  etc.  auch  Zeichnungen  zu  Basreliefs.    Er  war  Bruder  des  Anton  S. 

Schaller,  Lndwig,  Bildhauer,  geb.  10.  Oct.  1804  in  Wien,  t  29.  April  1865  in 
München,  Schüler  seines  Vaters  Anton  S.,  des  Prof.  Kähssmann  und  des 
Johann  N.  S.  1828  studirte  er  in  München  weiter  unter  Leeb,  E.  Mayer  und 
Schwanthaler.  Von  1881  ab  arbeitete  er  selbständig.  Von  ihm  Die  Olympischen 
Spiele  (Fries,  Akademie  Karlsruhe)  Prometheus  und  Phidias  (1889  —41  an  der  Glypto- 
thek, München),  Reliefs  (Pinakothek,  München),  Herdermonument  (1845-50  Weimar), 
zahlreiche  Grabdenkmäler  in  Soddeutschland,  Statuetten  von  15  Dichtern,  Bildniss- 
büsten,  etc.  in  der  Ruhmashalle,  etc.  Mitgl.  der  Akademien  Wien,  Manchen,  Rom; 
Weiss,  Falken-Ord.;  Ehrenbürger  ton  Weimar. 


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Sohallhas  —  Scharf.  I8h 

SoballkaB»  Carl  Philipp^  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1767  in  Pressburg, 
t  21.  Sept.  1797  in  Wien,  Schüler  der  dortigen  Akademie  an  der  er  1792  bereits 
Prof.  wurde.  Er  malte  und  zeichnete  geschickt  staifirte  Landschaften,  sowie  An- 
sichten, hat  diese  auch  radiert  und  aquatintirt 

Seliallliammer,  Dominik,  Baumeister,  geb.  15.  Febr.  1842  in  Ehrenhausen 
(Steiermark),  Schfller  des  Polytechnicums  zu  Graz  und  1863—67  der  Wiener  Akademie. 
Von  ihm  Schloss  Remeteseg  bei  Totis,  Schloss  Nadelburg,  Kirche  zu  Kocs  bei  Totis, 
PrivathAuser  in  und  um  Wien,  etc. 

Sokaltegger,  Emanael,  Maler,  geb.  2.  Sept.  1857  in  Altersweilen  (Thurgau, 
Schweiz)^  Schüler  von  Hakl  (1878—79),  Raab,  A.  Wagner  und  Defregger  in 
München.  Von  ihm  M&dchen  mit  Laute,  Madonna  mit  dem  Kinde,  Bildnisse,  etc. 

Seliampholeer»  Edmond,  Main,  geb.  1824  in  Brüssel,  f  12.  Mftrz  1899  in 
Molenbeek  bei  Brüssel,  Schüler  you  E.  de  Block.  Er  war  mehrere  Jahre  lang  in 
München  ansässig  und  malte  Landschaften;  hat  auch  3  Blatt  radiert.  Von  ihm  Der 
alte  Rhein  bei  Qouda  (Mus.  Brüssel),  Abendlandschaft  (1835  Kunsthalle  Hambirg), 
Ernte  (Mus.  Stettin),  etc.  Gold.  Med.  Dünkirchen  1864,  Brüssel  1866,  Berlin  1872, 
Paris  1877. 

Scltama,  Franz.  Maler,  geb.  22.  Mftrz  1823  in  Wien,  Schüler  der  Wiener 
Akademie.  Von  ihm  Herzog  Heinrich  IV.  als  Minnesftnger  Ton  den  Tirolern  erkannt 
(1861  Mus.  Wien),  Taufe  (1869),  Wir  wollen  einander  heiratheo,  etc.  Letzteres  Bild, 
sowie  andere,  hat  er  auch  gut  lithographirt. 

SebJunBehin,  MiehaUdwltsoli,  Maler,  geb.  1815  (1811?),  Schüler  der  St. 
Petersburger  Akademie.  1841  bereiste  er  Italien;  zurückgekehrt,  wurde  er  Professor 
an  der  genannten  Akademie.  Er  malte  Allegorien  und  Genrebilder. 

8e]ianell6|  Chinnan  (Hermann),  Maler,  geb.  1829  (1828?)  in  Bergen  (Norwegen), 
Schüler  der  Düsseldorfer  Akad.  unter  Gude,  bereiste  Deutschland,  Portugal  und 
SkandinaTien.  Von  ihm  Werke  in  der  Gal.  zu  Ghristiania  und  im  Mus.  zu  Stockholm. 

Hehanta,  Friedrieli  (bekannt  unter  dem  Namen  Moos)^  Maler,  geb.  7.  Jan. 
1822  in  Wien;   er  malte  Blumen  und  Landschaften. 

S^aper^  Hugo  Wilhelm  Friedriek.  Bildhauer,  geb.  81.  Juli  1841  in  Aisleben 
a.  d.  Saale,  war  erst  Steinmetzlehrling  in  Balle,  dann  Schüler  von  A.  Wolff  und 
der  Akademie  in  Berlin,  an  der  er  später  Professor  wurde.  Er  reiste  auch  nach 
Wien,  München  und  Paris.  Er  schuf  die  Figuren  für  das  Kriegerdenkmal  in  Halle, 
das  Kruppdenkmal  für  Essen,  das  Bismarckdenkmal  für  KAln;  Berlin  besitzt  von 
ihm  ein  Goethedenkmal,  die  Siegesgöttin  im  Zeughaus;  Erfurt  einen  Luther:  Hamburg 
einen  Lessing;  Braunschweig  einen  Gauss;  ferner  schuf  er  Bacchus  und  Ariadne, 
Siegfried,  Bildnissbüsten,  etc.  Orden  pour  le  märite;  Mitgl.  der  Berliner  Akad.  1880. 

Sehapper,  (Sehaper),  Johann,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Harburg, 
t  1670  in  Nürnberg,  wohin  er  1640  kam.  Er  malte  schöne  Wappen,  Trinkgläser, 
Krüge,  etc.,  tou  denen  Proben  in  das  Grüne  Gewölbe  an  Dresden  und  in  das 
Kunstgewerbemuseum  zu  Berlin  gelangten. 

Seharf,  (Seharff),  Anton,  Bildhauer,  geb.  10.  Juni  1845  (?)  in  Wien,  Schüler 
der  Wiener  Akademie,  von  1862-65  des  J.  D.  Boehm.  Er  wurde  Direktor  der 
Graveur- Akad.  an  der  Münze  in  Wien,  und  einer  der  besten  Medailleure  Oesterreichs. 
Ehrenmitgl.  der  Wiener  Akad.;  versch.  Med.    S.  Leben  von  K.  Domanig. 

Scliarf,  George  d.  Ae^  Maler  und  Lithograph,  geb.  1788  in  Mainborg  (Baiem), 
t  IL  No?.  1860  in  Westminster-London,  gebildet  in  München,  Antwerpen  und  Paris. 
1815  zog  er  auf  die  Schlachtfelder  mit  dem  englischen  Heer,  1816  kam  er  nach 
London,  wo  er  naturwissenschaftliche  und  andere  Zeichnungen  für  die  gelehrten  Qe- 
sellschaiien,  auch  topographische  Zeichnungen  lieferte  und  zu  den  frühesten  Stützen 
der  englischen  Lithographie  gehörte.  Seine  Aquarelle  einer  Parlamentssitzung  und 
eines  Lord  Mayors  Bankett  hat  er  auch  lithographirt.  Ein  Aquarell  von  ihm  besitzt 
das  South  Kensington  Mus. 

Soliarf,  Sir  Oeorge  d.  J.,  Maler,  Illustrator  und  Kunstgelehrter,  geb.  16.  Dec. 
1820  in  London,  f  19.  April  1895  das.,  Sohn  und  Schüler  des  George  S.  d.  Ae. 
1840  (1888?)  wurde  er  Schüler  der  Londoner  Akademie;  kam  dann  auf  Reisen  nach 
Italien  und  Kleinasien.  Er  radierte  Shakspere  -  Illustrationen ,  illustrirte  Smiths 
klassisches  Lexikon,  Macaulays  Werke,  Keats'  Gedichte,  etc.  Seit  1857  war  er  Direktor 
der  National  Portrait  Gallery  und  blieb  es  auch  durch  den  Einfluss  Gladstones  u.  A. 
nach  seinem  70.  Lebensjahre.  Er  besass  ein  staunenswerthes  Ged&chtuiss  für  Alles, 
was  mit  der  Bildnissmalerei  zusammenhängt.  Kurz  vor  seinem  Tode  wurde  er  noch 
in  den  Adelsstand  erhoben.    Er  zeichnete  sieh  als  Schriftsteller  durch  seine  Histary 

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186  Scharf  —  Scbaamann. 

of  the  Gbaracteristics  of  Greek  Art,  eine  Abhandlung  aber  Shakspere-BUdnisse  (1864), 
die  wiBsenschaftlichen  Kataloge  der  Nat  Portrait  Gallery  an  London,  der  Oal.  an 
Knowsley  Hall,  6]enheim  Palace  nnd  Wobnm  Abbey  o.  Anderes  ans.  Inhaber  dee 
Bath  Ordens;  Mitgl.  des  archäolog.  Instituts  in  Rom. 

Scharf,  Johann^  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  18.  Juli  1722  (?X  t  5.  Oct 
1794  das.  Lr  war  erst  Kachenjnnge  in  einem  Kloster,  dann  Tapetenmaler,  endlich 
unter  des  Botaniker  Jacqnins  Anleituuff  Blumenmaler.  Durch  üebereifer  zog  er  sich 
Schwindsucht  zu.  Von  ihm:  die  Abbildungen  zu  N.  J.  Jacquins  Oxal.  Monographiü, 
und  180  Tafeln  mit  Pflanzen  des  Oartens  zu  Schönbmnn. 

Scharfenberg,  Georg,  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  th&tig  1560  in 
Sachsen,  1571  in  Frankfurt  a.  d.  0.  Er  schnitt  Bildnisse,  Kalenderzeichen,  Pla- 
neten, etc.,  auch  Ar  Thurneisser. 

Scharia  Anto«,  g.  Seharf« 

Scbarfl;  J.  Mlohael,  Medailleur,  geb.  1806  in  Hotteldorf  bei  Wien,  f  1855, 
Schaler  der  Wiener  Akademie. 

Sehamagel,  Franz  Sebastiaa,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1791  in  Bamberg, 
t  1881  das.,  Schüler  yon  Sensburg,  Geibel,  Dorn  und  der  MOnchener  Akademie, 
NeiFe  des  Georg  J.  S.  1815  kehrte  er  nach  Bamberg  zurflck  und  wurde  1882  k.  Zeichen- 
lehrer. Er  malte  Reiterscenen  und  Schlachten;  ferner  Marter  des  Hl.  Bartholomaeus 
(Marklengast),  Die  Stationen  der  Leidensgeschichte  (Staifelstein),  etc.  S.  hat  auch  radiert. 

Scilamagel,  Georg  Joseph,  Zeichner  und  Ingenieur,  geb.  1776  in  HöchsUdt 
(Bayern),  Schaler  des  Prof.  Westen.  Far  Landschaftszeichnungen  und  Situations- 
pl&ne  erhielt  er  1810  eine  goldene  Medaille. 

Seharrath,  Karl,  Bildhauer,  geb.  1870  in  Bielefeld,  thfttig  in  Stuttgart.  Von 
ihm  Bildnissbasten,  etc. 

Scharrer,  J.  Dafid,  Goldschmied,  geb.  28.  Juni  1799  in  Regensburg,  f  nach  1830  in 
Amerika  (?),  wurde  in  diesem  Jahre  Mitgl.  der  Zunft  zu  Cassel.  Er  wanderte  sp&ter 
nach  Amerika  aus.  —  Auch  sein  Vater  Joliaan  Gotilieb  8«,  geb.  in  Regensburg, 
war  Goldschmied  in  Cassel. 

Sehartmaan,  Emih  Maler,  geb.  1809  in  Berlin,  Schaler  von  Herbig.  Er  malte 
Bildnisse,  siedelte  nach  Dasseldorf  aber   und  widmete  sich  dann  der  Blumenmalerei. 

Sohartow,  Marianne,  Malerin,  geb.  27.  Oct.  1856  in  Frankfurt  a.  M.  Sie 
Hess  sich  in  Berlin  nieder  nnd  malte  Landschaften  und  Aquarelle. 

Sehaten,  Hubert,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Kopenhagen, 
wo  er  zwischen  1675  nnd  1694  Bildnisse  stach. 

Sohattanhdfer,  Amalte  tou,  geb.  Baader,  Malerin,  geb.  1768  in  Erding 

?)ayernX  t  1840  in  Manchen,  Schalerin  yon  J.  D  o  r  n  e  r.  Seit  1810  war  sie  als 
astellmalerin  in  MOnchen  angesehen.  Von  ihr  auch  die  Radierungen  Graf  Haimhausen 
(nach  Kellerhofen)  und  A.  nach  R.  v.  Rnn,  G.  F.  Schmidt,  etc.  copirt. 

Sehanberger,  Johann  Georg,  Bildhauer  und  Stuccatenr  des  18.  Jahrhunderts, 
t  1751  in  BrOnn,  gebildet  an  Fontana  und  anderen  Italienern.  1725 — 80  war  er  in 
Wien,  1780—1786  in  Olmatz,  dann  in  BrOnn  th&tig.  Altäre  und  Statuen  Ton  ihm 
in  der  dortigen  Minoriten-  und  anderen  Kirchen,  sowie  in  Helleschau. 

Sehanbert,  Ednard,  Baumeister,  geb.  um  1800  in  Lauban  (Schlesien),  f  nach 
1850  (?),  studirte  in  Breslau  und  Berlin,  kam  um  1880  nach  Griechenland,  wo  er 
Oberbau-  und  Ministerialrath  wurde.  Er  nahm  Ausgrabungen  und  Aufzeichnungen 
alter  Gebfiude,  namentlich  des  Theseustempels  vor.  Von  ihm  dort  ferner  die  neue 
Kirche  und  die  Sternwarte.    1844  siedelte  er  nach  Rom  aber. 

Sehanbroeek,  s.  Sehonbroeck. 

Sohaner,  Leopold,  Maler,  geb.  2.  Mai  1841  in  Malescbau  (Böhmen),  Schaler 
der  Akademien  zu  Frag,  Dresden  und  Wien.    Er  malte  Historien. 

Sehanfass,  (Schaiifas),  Heinrich  Gotthelf,  Maler  und  Kupferstecher,  geb. 
2.  Oct.  1760  in  Chemnitz,  f  19.  Mai  1888  in  Meissen,  Schaler  von  J.  E.  Zeisig 
an  der  Dresdener  Akademie;  1781  kam  er  an  die  Porzellanfabrik  in  Meissen.  Er 
schuf  Oelcopieo,  Miniatnrbildnisse  und  Porzellanmalereien  (besonders  oft  die  Sixtinische 
Madonoa  und  die  beiden  Kinder  darauf).  Von  seinen  Radierungen  nennen  wir  Danae 
nach  ▼.  Dyck,  Bildnisse  nach  Mengs,  A.  nach  Solimena,  etc. 

Sehanmann,  Wilhelm  Heinrieh,  Maler,  geb.  2  Febr.  1841  in  Tabingen, 
t  6.  Juli  1893  in  Stuttgart,  Schaler  der  Stuttgarter  Kunstochule  unter  Rüstige, 
N  e  h  e  r  nnd  H.  Funk,  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Belgien,  Holland,  England 
und  in  Paris.  Er  malte  Genrescenen,  Thiere  und  Bildnisse.  Von  ihm  Volksfest  in 
Caonstadt  (1877  Gal.  Stuttgart),  Kinderraub  (Neue  Pinakothek,  Manchen),  Hochzoita- 


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Sehaumburg  —  Scheemaeckers.  187 

ladaog  (Mus.  St  Gallen),  etc.  Gr.  go]d.  wflrttembergiBche  Med.  für  K.  u.  W.,  Med. 
Sidney.  —  EId  Johann  Carl  8.  lebte  am  1789  als  Wachabossirer  in  Nflrnberg  and 
lieferte  in  geftrbtem  Wacbs  gute  Bildnisse,  Thiere,  FrQchte,  etc. 

Soliannibirg»  Carl,  Baameister,  geb.  17.  April  1812  in  Wiener-Neustadt,  Schüler 
des  Wiener  Polytechnicoms  und  der  Akademie  das.  1864—65  war  er  bei  der  Bau- 
direktion in  Gra«  thfttig.  Er  wurde  k.  k.  Oberbaurath  in  Wien.  Von  ihm  Projekte 
zu  Kirchen  in  Dobowa  und  Licbtenwald,  zu  S.  Bartholomaeoa  in  Graz,  etc. 

Sehanmbirg,  Conrad,  Goldschmied,  geb.  21.  Febr.  1791  in  Gaasel,  f  20.  Febr. 
1847  das.,  Sohn  und  Schüler  des  J  u  s  t  u  s  S.  —  Dieser  Jnatns  S^  f  7.  Nov.  1822 
(1828?)  in  Cassel,  Schüler  von  Kordel,  war  dort  Meister  der  Goldarbeiter-Zunft 
seit  1789.  —  Ein  anderer  Jnstna  S.,  geb.  10.  Juni  1798  in  Cassel,  wurde  1825  Mitgl. 
der  dortigen  Goldschmiede-Zunft. 

Sehanpp,  Johann  Christoph,  Medailleur  und  Edelsteinschneider,  geb.  1685  in 
Biberach,  f  1757  das.  Von  ihm  eine  vortreffliche  Folge  von  197  Bildnissen  römischer  und 
neurömischer  Kaiser  (bis  Franz  I.)  in  Karneol,  vier  seltene  Reformationsmedaillen,  etc. 

Sehanaa,  Ferdinand,  Maler,  geb.  27.  Oct.  1832  in  Berlin,  Schüler  ▼.  C.  Steff eck 
in  Berlin  und  L.  Cogniet  in  Paris,  weitergebildet  auf  Reisen  in  Belgien,  England, 
Holland,  Italien  und  Spanien.  1878  wurde  er  Professor  an  der  Weimaraner  Kunst- 
schule; 1876  kehrte  er  nach  Berlin  zurück.  Er  malte  mythologische  Scenen  etc., 
besonders  aber  Büdnisse.  Von  ihm  Stillleben  (Gal.  Kavent,  Berlin),  Callisto  (Gal. 
der  Wiener  Akad.),  Franz  Liszt,  etc. 

SokansSy  Martin,  Bildhauer,  geb.  25.  Sept.  1867  in  Berlin,  Schüler  der  Kanst- 
gewerbeschule,  der  Porzellan-Fabrik  und  Akademie  in  BerlUi  unter  Herter  und 
Schaper,  1892—95  der  Pariser  Akad.  unter  Chapu  und  Pnecb.  Von  ihm  das 
Relief  Faun  mit  badenden  Weibern,    S.  Johannes,  viele  Büsten,  etc. 

Seheb^ieir,  (franz.  Soh^bonlew,  engl.  SehebonyolT  etc.),  Wasallii  Koavitaeh. 
Maler,  geb.  1777  in  Kronstadt,  f  1855  in  St  Petersburg,  Schüler  von  Ugrumow  und 
der  dortigen  Akad.,  an  der  er  spater  Prof.  and  Rektor  wurde.  Von  1808—07  war 
er  in  Rom  gewesen.  Er  schrieb  mitBujalskji  eine  Anatomie  für  Künstler.  Von  ihm 
S.  Joannes  in  der  Wüste  (Eremitage,  St  Petersburg),  Himmelfahrt  Maria  (das.), 
Igolkine  (1889,  das.);  A.  in  dortigen  Kirchen,  etc. 

Seheek,  QottliebyBildhauer,  geb.l5.  M&rz  1844  in  Rntesheim  (Württemberff),Schüler 
von  Wagner  in  Stuttgart  und  Jouffroy  in  Paris  (1866-67).  Von  ihm  Hnmboldt- 
statue  (Polytechn.,  Stuttgart),  BildnissmedaiUon  Manch  (Prag,  Friedhof  das.),  Kinder- 
gmppen  (Villa  Siegle,  das.),  etc. 

Sehedol  Ton  Qreifeniteiny  NiUas.  Baumeister,  geb.  1752  in  Waidhaus  (Bayr. 
Oberpfalz),  f  1810.  Er  war  erst  churbaynscher  Ingenieur-Hauptmann,  dann  Staatbau- 
direktor in  München  und  1809  Minist-OberbaucommissAr.  Von  ihm  in  München 
Seminar  nebst  Kirche,  Maxthor  und  Brücke,  Krankenhaus  vor  dem  Sendlinger  Thor, 
Pfarrhof  und  Schule  in  Au;  in  Landshut  die  ehemalige  Universit&t 

Sehedler,  (Sehnedler),  Johann  George  Maler  und  Radierer,  geb.  1777  in 
Konstanz,  f  nach  1845  in  Innsbruck,  Scbüler  von  Haamann,  Hneber  (in  Zürich) 
und  der  Augsburger  Akademie.  Er  verblieb  6  Jahre  in  Augsburg  und  liess  sich 
zuletzt  in  Innsbruck  nieder.  Er  malte  Miniaturen,  Landschaften  in  Oonache  und  Oel, 
und  hat  auch  Einiges  radiert  und  lithographirt. 

Sehedone,  Sehedoni,  s.  Sehldono. 

Sehedrtn,  a.  Sehtsenedrln« 

Seheel,  Gettlieb  Angroitf  Goldschmied,  geb.  10.  Juni  1816  in  Cassel,  t  26.  Mai 
1879  das.,  wo  er  seit  1842  Mitgl.  der  Zunft  war. 

Seheel,  Johann  Daniel,  Maler,  geb.  1773  in  Frankfurt  a.  M.,  f  25.  Jan.  1888 
das.,  wurde  1808  Mitgl.  der  dortigen  Innung,  nachdem  er  in  Paris  gewesen  war. 
Er  schuf  Landschaften,  decorative  Malereien  (z.  B.  im  Aschaffenburger  Schloss) 
Radierungen,  etc. 

Seheel,  Sebastian,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Innsbruck.  Von  ihm 
im  Ferdinandeum   das.   zwei  Gemälde  der  Hl.  Sippe  (1517  und  spater)  und  die  Auf- 
erweckung  des  Lazarus  (1544X  in  der  Augsburger  Galerie  Die  hl.  Sippe. 
.  Seheele  Neel,  a.  Molenner^  C. 

Seheemaeekera,  Pleter  d.  Ae«,  Bildhauer,  geb.  1640  in  Antwerpen,  f  1714  in 
Arendonk,  Schüler  von  P.  Verbruggen.  Er  wurde  1675  Mitgl.  der  Antwerpener 
Lucasgilde.  Von  ihm  Grabmal  van  Delft  (Dom,  Antwerpen),  Marquis  Pico-Denkmal 
(Citadellenkirche,  das.),  Mausoleum  des  Grafen  Hoogstraeten  (Katharinenkirche, 
Hoogstraeten),  etc.  {^  ] 

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188  Seheemaeckers  —  Scbdfer. 

SeheeMaeeker8|  Pleter  d.  J.,  Bildhauer,  geb.  1691  io  Antwerpen,  f  nach 
1769  das.i  Schaler  seines  Vaters  Pieter  S.  d.  Ae.  Er  ging  nach  Kopenhagen,  zu 
Fuss  weiter  nach  Rom,  und  ebenso  nach  London.  1728  besnchte  er  wieder  Born,  uud 
kehrte  1785  nach  England,  1769  nach  Antwerpen  zorflck.  Von  ihm  Sbakspere-Denk- 
mal  u.  14  A.  (Westminster  Abtei,  London!  Ghamberlain-Denkmal,  Meaddenkmal 
(Temple  Ghurcb,  das.),  viele  Statuen  fhr  den  Park  zu  Stowe,  etc. 

Seheemaeckers»  Thomas»  Bildhauer,  geh.  1740,  t  15-  JuH  1B08  in  London, 
Sohn  und  wahrscheinlich  Schfller  des  Pieter  S.  d.  J.  Er  schuf  Bildnissbflsten, 
Medaillons,  Denkmale,  etc. 

Seheerenberg»  Hermanii«  Maler,  geb.  1826  m  SwinemQnde,  studirte  in  Dassei- 
dorf,  Antwerpen  und  Paris  (bei  Couture).  Er  Hess  sich  in  Berlin  nieder  und  malte 
Genrebilder  sowie  Bildnisse,  e.  B.  Der  verstellte  Kranke  (1859). 

Seheeres,  Hendrik  Jan,  Maler,  geh.  8.  Aug.  1829  im  Haag,  f  12.  Jan.  1864 
das.,  Schfller  von  vanHove.  Er  malte  kleine  Interieurs  mit  Staffage  aus  dem 
17.  Jahrhundert. 

Sehefertiu»  s«  SehafertÜB. 

Sehefliaiier«  Philipp  Jakob  tob,  Bildhauer,  geb.  1756  in  Stuttgart,  f  18.  Nov. 
1808  das.,  Scbfller  von  Lejeune  und  Pajou  (in  Paris),  1785  weitergebildet.  Er 
war  schon  1780  zum  Hofbildhauer  ernannt  worden.  1789  wurde  er  nach  Stuttgart 
zurflckberufen  und  Prof.  an  der  Karlsschule.  Dannecker  war  sein  Mitschüler  und 
Nebenbuhler.  Von  ihm  Bflste  Friedrich  Euirens  (Schloss  Stuttgart!  Theseus  und 
Ariadne  (ebenda).  Schlafende  Venus  (Cassel),  Bflste  Keplers,  Reliefbildniss  Schillers, 
Ganymed,  Hebe,  Paetus  und  Arria,  etc.    Civilverdienst-Ord. 

Seheffel,  Johaon  Heiiirleh,  Maler,  geb.  1691  in  Pommern,  f  1781,  th&tig  in 
Stockholm.    Er  malte  Bildnisse  in  der  Art  Denners. 

Beheffer,  —  ^^1^»  ^^^^h  ^^®'»  i^^-  1^-  ^^^^'  l''^^  ^^  Dordtrecht,  f  15.  Juni 
1858  in  Argenteuil  bei  Paris,  Schfller  semes  Vaters  Johann  Baptist  S.,  dann  von 
P.  Go^rin  an  der  Ecole  des  beaux-arts.  1829  studirte  er  auf  einer  Reise  durch 
die  Niederlande  R.  van  R\jn  und  änderte  seinen  Stil  in  Folge  dessen  merklich.  Er 
hat  auch  England  hesucht.  Er  war  warmer  Vertreter  der  orleanistischen  Interessen 
und  wurde  1826  Lehrer  der  Kinder  Louis  PhiÜppes;  1848  fahrte  er  ein  Bataillon 
der  Nationalgarde.  S.  einst  sehr  geschatst,  wurde  eins  der  Haupter  der  roman- 
tischen Schule.  Er  empfindet  schön  und  hat  dichterische  Phantasie,  doch  ist  sein 
Können  gering  und  von  Stimmung,  die  in  der  heutigen  Malerei  eine  so  grosse  Rolle 
spielt,  weiss  er  nichts.  Infolge  seiner  Freigebigkeit  hat  er  keine  Reichthflmer  erspart. 
Aus  Liebe  zu  seiner  Mutter  hat  er  ihr  Grahmal  eigenhändig  in  Marmor  ausgeführt. 
Er  malte  erst  Genrebilder,  dann  Illustrationen  su  Dichterwerken,  suletzt  Historien; 
fflr  Versailles  schuf  er  geschichtliche  Scenen,  auch  seine  Bildnisse  werden  geschatit. 
Werke  von  ibm  in  den  Mus.  und  Gal.  su  Amsterdam  (Mus.  Fodor),  Berlin  (Gal. 
Raczynski),  Blois  (Gal.  Ghambert),  KOnigsherg,  Lille,  London  (auch  Nat.  Portr.  Gal. 
und  Wallace  Mus.)  Marseille,  Montpellier,  Nantes,  Paris,  Rotterdam,  Versailles,  etc., 
in  S.  Thomas  und  der  Hl.  Franz  von  Assisie  Kirche  su  Paris,  etc.  S.  hat  auch  un- 
gefähr 20  Blatt  auf  Stein  und  Kupfer  gebracht.  Leopolds-Ord.,  Kr.  der  Ehrenleg. 
1828,  Of&zierskreuz  1885;  Med.  1817.  S.  Lehen  etc.  von  J.  Canonge  (1858),  A.  Etex 
(Paris  1859),  Mrs.  Grote,  Hofistede  de  Groot  (Bielefeld  1870),  Gh.  Lenormant 
(Paris  1859). 

Seheffer.  Arnold,  Maler,  geb.  vor  1845  in  Paris,  Schfller  seines  Vaters 
Henry  S.  und  von  Picot.  Von  ihm  Begräbniss  des  ermordeten  Henogs  von  Guise 
(1868  Mus.  Besannen),  Heinrich  III.  empf&ngt  eine  Gesandtschaft  (1868),  Bildnisse,  etc. 

Seheffer,  Cornelia)  geb.  Lamme,  Malerin,  seb.  vor  1803  in  Dordtrecht,  f 
16d9  in  Paris,  Tochter  und  Schfllerin  (?)  des  ArieLamme,  Gemahlin  des  Johann 
B.  S.  Durch  ihre  Charaktereigenschaften  errang  sie  die  grösste  Achtung.  Mehr  denn 
als  Kflnstlerin  ist  sie  als  Mutter  Ary  und  Henry  S.'s  bekannt  geworden. 

Scheffer,  Hendrik,  (Henry),  Maler,  geb.  27.  (25.?)  Sept.  1798  im  Haag,  f 
15.  März  1862  in  Paris,  Schfller  von  Guar  in  und  der  £cole  des  beaux-arts,  Sohn 
des  Johann  B.  S.  Von  ihm  Charlotte  Corday  (Mus.  Luzembourg),  Schlacht  bei 
Cassel  (1837  Mus.  Versailles),  Rathsversammlung  im  Schloss  von  Champl4treux  u.  A. 
(ebenda),  Bildniss  von  M.  Collot  (Mus.  Montpellier),  Christus  (Kirche  St.  Rochus). 
Andere  in  den  Mus.  zu  Amiens,  Königsberg,  Rotterdam,  etc.  Med.  2.  Kl.  1824,  1.  Kl. 
1881  und  1855,  Kr.  d.  Ehrenleg.  1887.  S.  Leben  von  G.  d'Heilly. 

Seheffer,  Jean  Gabriel,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1797  in  Genf,  f  nach 
1845,  Schfller  von  Regnault.  Von  ihm  Der  barmherzige  Samariter  (18d8),  Die  Ab. 

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Scheffer  —  Scheins.  189 

fahrt  des  Gastes  (1846),  Bildniese  etc.  S.  hat  mehr  als  100  Lithographien  veröffent^ 
]icht,  darunter  „Was  mau  denkt  and  was  man  sagt*,  Der  hinkende  Teufel  in 
Paris,  etc. 

Seheffer,  Johanii  Baptist,  Maler,  geh.  1778  (?)  in  Mannheim,  f  1809  in 
Amsterdam,  SchOler  von  Tischbein.  Er  ging  frQh  nach  Dordtrecbt,  heirathete 
Cornelia  S.  nnd  wurde  Vater  von  Ary  und  Henry  S.  Er  malte  Geschichtsbilder,  z.  B. 
Admiral  J.  S.  de  Rijk  im  Kerkpr,  besonders  aber  Bildnisse,  yon  denen  5  in  die 
Darmst&dter  Galerie  gelangten.  Von  ihm  ferner  Kg.  Louis  Napoleon,  Interieur 
(Mus.  Rotterdam^  etc. 

Sehefferf  Robert,  Maler,  geb.  6.  Mai  1859  in  Wien,  Schlüer  der  Wiener 
Akademie  und  der  Kunstschule  in  Karlsruhe,  th&tig  in  letzterer  Stadt  Von  ihm  FrOh 
(\bt  sich,  Weils  mi'  freut,  Unliebsame  Ueberraschung.  —  Ein  Paul  S.  aus  Deutsch- 
land soll  1560  Bilder  für  S.  Severino  in  Neapel  gemalt  haben. 

Seheffor  tob  Leonharilshoff;  Johann  ETangelist,  Ritter,  Maler,  geb.  80.  Oct. 
1795  in  Wien,  f  12.  Juni  1822  das.,  Schfller  der  dortigen  Akademie  nnd  Ton 
Kreithner,  weitergebildet  auf  Kosten  der  FOrstin  Salm-Reifferscheidt  in  Italien 
(1815  und  1817)-,  1820  ging  er  zum  dritten  Mal  nach  Rom,  wo  er  mit  Overbeck  be- 
freundet wurde.  Von  ihm  Sa.  Caecilia  von  Engeln  beweint  (Mus.  Wien),  Pio  VII., 
Sa.  Caecilia  spielend,  etc.  Auch  viele  Zeichnungen,  zwei  Radierungen  und  vier  Stein- 
drucke.   Christps-Ord. 

Seheffersy  N«,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Utrecht.  Er  kam  nach 
England,  wo  es  ihm  schlecht  ging,  bis  er  Beschäftigung  unter  Yerrio  fand. 

Seheffler^  s.  Sehaefler« 

Seheffler,  Felix  Anton,  Maler,  geb.  29.  Aug.  1701  in  Bayern,  f  10.  Jan.  1760 
in  Prag,  wo  er  k.  k.  Hofmaler  wurde.  Von  ihm  Der  Heiland  am  Kreuz,  S.  Joseph 
(Stadtkirche,  Reichenberg),  etc. 

Schega»  Franz  Andreas»  Maler,  Kupferstecher  und  Stempelschneider,  geb.  1710 
in  Nenstftdtl  (Krain,  n.  A.  16.  Dec.  1711  in  Rudolph swerth),  f  6.  Dec.  1787  in  München, 
Sohn  eines  Bachsenmachers,  in  dessen  Fach  er  selbst  als  Graveur  tbätig  war.  Dann 
stach  er,  malte  Pastellbildnisse  und  fing  in  Wachs  zu  bossiren  an.  Durch  das  bossirte 
Bildniss  Churf.  Karl  Alberts  von  Bayern  wurde  er  Hofmedailleur.  Von  seinen  Medaillen 
nennen  wir  18  Witteisbacher  Fürsten,  Hofmaler  Albrecht,  eine  Med.  auf  sich  selbst, 
etc.    um  1780  erblindete  er. 

Scheib,  Christian  Friedrieh,  Maler,  geb.  1737  in  Worms,  f  1810  in  Hamburg 
im  Armenhaus,  SchOler  von  C.  Seekatz,  weitergebildet  auf  einer  Reise  durch  Frank- 
reich. Er  liess  sich  in  Hamburg  nieder  und  malte  mit  Vorliebe  Lichteffekte,  Brand- 
scenen,  etc.  in  Aquarell  und  Oel.  Zwei  derartige  Bilder  besitzt  die  Gal.  za  Schwerin,  6 
Zeichnungen  die  Kunsthalie  zu  Hamburg. 

Seheid,  s.  Seheith. 

Seheidlin»  Carl  Ton,  Maler,  «eb.  15.  Nov.  1822  in  Wien,  Schüler  von  Ranftl, 
lebte  später  in  Pressbuii^.    Er  war  k.  k.  Rittmeister  und  malte  Thiere  und  Stillleben. 

Seheidner,  Heinrich,  Holzschneider,  geb.  5.  April  1851  in  Leipzig,  thfttig  in 
München,  wo  er  für  die  Fliegenden  Bl&tier  nach  Harbnrger,  Seitz,  Vogel,  etc. 
arbeitete. 

Seheindel,  »•  Seheyndel. 

Scheiner.  Jakoh,  Maler,  geb.  22.  Febr.  1820  in  Hof  Sohlbach  bei  Siegen 
(Westphalen).  Er  war  Autodidakt  und  liess  sich  in  Deutz  bei  Köln  nieder.  Er  malte 
Landschaften  nnd  Architekturen,  hauptsächlich  in  Aquarell,  z.  B.  die  grosse  Rhein- 
brücke bei  Duisburg,  verschiedene  Städte  aus  der  Y<»elschau  nach  eigener  per- 
spektivischer Methode,  Rheinland  Schäften,  etc.  Kronen-Ord.  4.  KI. 

Scheinert,  Karl  Emannel»  Maler,  geb.  12.  Jan.  1791  in  Dresden,  f  20.  Jan.  1868 
in  Meissen,  Schüler  der  Dresdener  Akademie.  Er  malte  erst  Landschaften  und 
Schlachten  in  Oel  und  Aquarell,  trat  dann  zur  Schmelzmalerei  über  und  wurde 
Lebrer,  1848  Malervorsteher  an  der  Meissener  Manufaktur.  Von  ihm  Fenster  in  der 
kgl.  Weinbergskapelle  bei  Dresden,  in  der  Kirche  zu  ROdigsdorf  bei  Altenburg,  in 
der  Kirche  zu  Oschatz  (nach  J.  Hübner),  in  der  Dominikanerkirche  zu  Krakau 
(ebensoX  etc.  —  Auch  seine  Gattin  war  Glasmalerin. 

Scheinhfitte,  Michael  Hnbert  Aloys  Joseph,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1796 
in  Köln  a./Rh.,  f  8.  Sept.  1836.  Er  malte  Miniaturbildnisse  and  schuf  Steindrucke 
für  die  Buchillustration. 

Scheins^  Karl  Ludwig,  Maler,  geb.  5.  Sept.  1808  in  Aachen,  f  28.  Oct  1879 
in  Düsseldorf,  Schüler  der  dortigen   Akademie   unter   Schirm  er.    Er  malte  meist 

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190  Scheith  -  Scbellioks. 

trflbe,  schwere  Landschaften,  z.  B.  Staffirte  Winterlandschaft  (Gal.  DOsseldorf),  desgl. 
(Mus.  Leipzig),  Tannen  im  Schwarswald,  etc. 

Seheith,  (Seheitt,  Selield)^  Johann  B.,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  20  April 
1755  in  Gras,  wo  er  seit  1745  Mitglied  der  Gilde  war.  Von  ihm  Freskencyclus 
(Maria  Trostkirdie  in  Graz),  Altarbilder,  Yedutenzeichnungen,  etc. 

Seheita,  (Seheutz),  Andreaa,  Maler  und  Radierer,  geb.  um  1665,  f  um  1690  in 
Hannover,  Schfller  seines  Vaters  Matthias  S.  Er  wurde  Hofmaler  in  HannoTer. 
Von  ihm  Bildniss  des  Leibniz  (Gal.  Braun  schweig),  etc.  Er  radierte  aber  ein  Dutzend 
Blatt,  die  meisten  nach  der  Zeichnung  seines  Vaters. 

Sehelts,  (Sehents),  Matthias,  Maler  und  Radierer,  geb.  Tor  1640  in  Hamburg, 
t  um  1700  das.,  gebildet  auf  Reisen  in  den  Niederlanden  an  R.  van  Rijn  und 
van  Dyck.  Er  malte  Gesellschaftsbilder.  Er  iUustrirte  die  sogen.  Stemsche 
Bibel  (Lüneburg  1672).  Von  ihm  Rebekka  und  Eliezer  und  5  A.;  auch  viele  Zeich- 
nunffen  (Eunsthalle  Hamburg),  Bauernessen  (Gal.  Aschaffenburg),  Schlachtenbild  u.  A. 
(GaT  Schwerin),  desgl.  (G<(ttingen,  Üniversit&ts-Sammlung),  Bildniss  (Gal*  Cassel),  eta 
Seine  14  Radierungen,  darunter  Die  Jahreszeiten,  Der  Violinspieler,  Das  Bauempaar, 
Der  Tod  und  der  Reissigsammler,   sind  sehr  selten. 

Seheiwl,  Josef,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1888  in  Königgrätz,  thätig  in  Prag. 
Er  zeichnete  unter  A.  biblische  Scenen. 

Sehel.  Sebaatian,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  1554,  in  der  Schule  Dftrers 
gebildet,  ffr  war  in  Innsbruck  thätig  und  decorirte  den  Paradiessaal  im  Schloss  das.; 
auch  ein  Altarbild  in  einer  dortigen  Kirche  von  ihm. 

Sehelberi  s.  Schelyer. 

Seheide»  Lieyen  yan  der,  Maler  des  16.  Jahrhunderte,  th&tig  um  1580  in  Gent. 
Er  malte  Miniaturen  sowie  Decorationen  zu  Festzflgen,  etc.  z.  Th.  unter  Lucas  de 
Heere. 

Sehelfhont,  Andreaai  Maler,  geb.  16.  Febr.  1787  im  Haag,  f  19.  April  1870 
das..  Schaler  von  Breche nheijmes,  wurde  in  der  Folge  ein  sehr  geschätzter  Land- 
schaftler. Er  malte  Holländische  Landstriche  im  Winter  und  Sommer.  Werke  von 
ihm  in  den  Gal.  zu  Amsterdam  (auch  Smlg.  Fodor),  Berlin  (Raczynski  Smlg.),  Gent, 
Haarlem,  Hamburg,  Königsberg,  Manchen  (Neue  Pinak.),  Rotterdam,  St.  Petersburg, 
Stuttgart,  Weimar,  etc.  Med.  in  Antwerpen,  Brüssel,  Gent  und  im  Haag;  Mitgl.  der 
Akademien  dieser  Städte;  Leopold-Ord.  1845,  Löwen-Ord.  1889. 

Sehellbaeh.  Karl,  Maler,  geb.  27.  Febr.  1850  in  Beriin,  stndirte  1868—70  an 
der  Berliner  Akademie,  1878—76  in  Weimar  unter  Gussow  und  Brendel,  Hess  sich 
in  Berlin  nieder  und  malte  Bildnisse  und  Genrescenen. 

Sehellenberg,  Johami  Rudolph,  Maler,  Zeichner  und  Radierer,  geb.  1740  in 
Basel  (?),  t  1806  in  Töss  bei  Winterthur,  Schaler  seines  Grossvaters  Rud.  Huber, 
Sohn  des  Johann  ü.  S.  Er  schuf  eine  Smlg.  von  Ober  2000  entomologischen  Zeichnungen, 
die  an  den  Ghurfdrsten  Theodor  von  Pfalzbayern  kamen,  Frttchte  und  Blumen  in 
Aquarell,  Illustrationen  zu  naturgeschichtlich en  Werken,  auch  Bildnisse,  Genrebilder 
und  Landschaften.  Von  ihm  ferner  eine  illustrirte  biblische  Geschichte  (1775), 
Freund  Heins  Erscheinungen  (1785),  Radierungen  nach  Chodowiecki,  Graft  und  eigener 
Zeichnung;  endlich  auch  Gedichte. 

Sehellenbergy  Johann  ülrieh.  Maler,  geb.  1709  in  Winterthur,  f  1770  das., 
Schaler  von  Hu  her  in  Bern.  Er  leitete  eine  Zeichenschule  in  Winterthur  und  schnf 
Bildnisse,  sowie  Landschaften. 

Sehellenbergery  Johann  Jaeeb^  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  f  »ach 
1678.  Er  war  in  Deutschland  thätig  und  stach  u.  A.  Platten  fftr  Prioratos  „Kaiser 
Leopold". 

Sehellingy  Henri,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  der  1455  als  «Figurenmaler* 
in  Löwen  erwähnt  wird. 

Sehellinks«  (SehelUneks),  Daniel,  Maler,  geb.  1688  (?)  in  Amsterdam,  f  1701, 
Bruder  des  Willem  S.  Er  malte  Landschaften,  Marinen,  etc.  Schöne  Zeichnungen 
von  ihm  besitzt  die  Albertina  in  Wien. 

SehelUnkB«  (Sehellineks),  Willem,  Maler,  geb.  2.  Febr.  1627  in  Amsterdam, 
t  im  Oct  1678  das.,  ffebildet  auf  Reisen  durch  Italien,  Mitteleuropa  und  England, 
während  derer  er  andi  interessante  Anfzeichnungen  niederschrieb.  Er  malte  Land- 
schaften, Marinen,  etc.,  z.  B.  Abfahrt  Karl  IL  von  der  holländischen  KQste,  Die 
brennende  engliscbe  Flotte  im  Medway  (Smlg.  Siz,  Amsterdam);  Andere  in  den  Gal. 
zn  Augsburg,  Frankfurt  a.  M.,  Kopenhagen  und  St.  Petersburg,  auch  Figuren  in 
Bilder  von  Heusch  und  Wijnants. 


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Scheltema  —  Schepp.  191 

Sekeltema,  Taco  d.  Ae«,  Maler,  geb.  1760  in  Harlingen,  f  7.  Sept.  1837, 
stodirte  in  DOBSeldorf,  bildete  sich  besonders  an  Van  Dyck,  war  eine  Zeit  lang  in 
Sachsen,  dann  in  Amsterdam  und  Rotterdam  thätig.  Er  malte  Bildnisse  und  Landschaften. 

Seheltema,  Taeo  d.  J.,  Maler,  geb.  2.  April  1881  in  Amheim,  f  14.  Oct.  1867 
im  Haag,  Schüler  des  J.  £.  J.  van  den  Berg.  Er  malte  geschichtliche  Genrebilder, 
etc.    Von  ihm  besitzt  das  Mus.  Amsterdam  Der  Kupferstichliebhaber. 

SchelTer,  Angraat  Frani«  Maler,  geb.  1805  in  Osnabrück,  f  1844  in  München, 
Schüler  von  Neelmeyer,  auch  in  München  gebildet.  Er  war  dort,  sowie  in  der 
Heimath  th&tig  und  malte  Jagdscenen,  Schlachtenbilder,  Pferdemärkte,  etc.,  z.  B. 
Schlacht  von  Hanau  (1835  Königsberg,  Mus.),  Fuhrwagen  auf  einer  Bergstrasse 
(München,  Neue  Pinak.),  A.  in  Hannover,  St.  Petersburg,  etc. 

Sehenak,  Matthias,  Baumeister,  geb.  1650  (?),  f  20.  Juni  1720  in  Prag,  wo 
er  thätig  war. 

Scheuan,  Johann  Eleazar.  s.  Zeisig. 

Schenck,  An^st  Frledrieli  Albreeht,  Maler,  geb.  23.  April  1828  in  Glückstadt 
(Holsteiu))  Schüler  von  L.  Cogniet  und  der  £cole  des  beaux-arts  nachdem  er  schon 
in  England  und  Portugal  für  sich  gezeichnet  hatte.  Er  liess  sich  in  £couen  bei 
Paris  nieder  und  malte  besonders  Thiere,  z.  B.  Das  Erwachen  der  Schafherde  (1865 
Mus.  Bordeaux),  Polnische  Bauern  von  Wölfen  überfallen  (1861),  Einnerungen  aus 
der  Auvergne  (1881),  etc.    Med.  1865,  Philadelphia  1876;  Portugies.  Ghristus-Ord.,  etc. 

Sehenek,  Edwin,  Maler,  geb.  1845  in  Colnmbus  (Ohio,  ü.  S.  A.),  Schüler  der 
Kunstschule  in  Baltimore  und  der  Akad.  Julian  in  Paris.  Er  Hess  sich  in  Baltimore 
nieder  und  malte  Genrebilder. 

Schenck,  (Sehenk),  Peter,  Kupferstecher,  geb.  1645  io  Elberfeld,  f  um  1715 
in  Amsterdam,  wo  tr  studirt  hat,  unter  A.  auch  bei  G.  Yalck,  mit  dem  er  sich 
1683/4  geschäftlich  verband.  August  II.  von  Sachsen  ernannte  ihn  zum  Hofknpferstecher. 
Er  arbeitete  salillos«»,  selten  über  das  Mittelmässige  steigende  Schabkunstblätter,  und 
hat  auch  noch  viele  verlegt,  die  wohl  nur  unter  seiner  Aufsicht  entstanden  sind. 
Femer  machte  er  Versuche  im  Farbendruck,  indem  er  alte,  schon  Torhandene  Platten 
einmalen  Hess.  Obwohl  selbst  Schabkünstler,  benutzte  er  hierzu  seltsamerweise  meist 
gestochene  Platten.  Es  sind  meist  Blumen-  und  Yügelstücke.  —  Auch  sem  gleich- 
namiger Sohn  war  Kupferstecher. 

Sehende!,  Bemnrdf  Maler,  geb.  1634  in  Haarlem,  f  um  1698,  Schüler  von 
H.  Mommers.    Er  malte  Gesellschaftsstttcke,  Volksfeste,  etc. 

Sehende!,  Pieter  yan,  Maler,  geb.  21.  April  1806  in  Ter  Hegden  (Nord- 
brabant),  f  28.  Dez.  1870  in  Brüssel,  Schüler  der  Antwerpener  Akad.  unter  van 
Bree.  Er  lebte  nacheinander  in  Amsterdam,  Rotterdam,  Haag  und  seit  1845  in 
Brüssel.  Er  malte  besonders  Marktscenen  mit  Lichteffekten,  auch  andere  Genrebilder, 
einige  Historien  und  Bildnisse.  Gemälde  Ton  ihm  in  den  Gral,  zu  Amsterdam,  Berlin 
(Nat.-Gal.X  Haag,  Hamburg,  Hannover,  Leipzig,  München,  Stuttgart,  etc.  Med.  Amster- 
dam, Paris  1844,  1847,  Brüssel  1845;  Mitgl.  der  Amsterd.  Akad. 

Sehendeler,  Johannes,  Baumeister  des  14.  Jhdts.  1814  (?)  begann  er  die 
Wiesenkirche  in  Soest,  Westphalen. 

Sehenky  C.  Wllheimi  Kupferstecher,  geb.  1780  in  Leipzig,  f  1827  in  Braun- 
schweig, Schüler  der  Leipziger  Akademie  (1802—4),  kam  später  nach  Braunschweig. 
Er  stach  kleine  Bildnisse  und  Buch  Illustrationen  auf  Stahl;  auch  eine  Copie  von 
L.  da  Yiocis  Abendmahl,  12  Propheten  und  Sibyllen  nach  Buonarotti,  etc. 

Schenk)  Simon  Peter,  s«  TlUemans« 

Sehenkel,  Heinrieh,  Holzschneider,  geb.  1856  in  Zürich,  Schüler  des  Instit. 
Bachmann  das.  Er  erhielt  Anstellung  an  der  St  Petersburger  Staatsdruckerei.  Von 
ihm  Juninacht  in  Finnland  (H.  in  Farben,  nach  A.  Benois);  A.  nach  Horschelt,  Repin,  etc. 

Sehenker,  Jaeqnes  Matthias,  Maler,  geb.  24.  Febr.  1854  in  Luzern,  bildete  sich 
in  Düsseldorf  unter  A.  Flamm  und  in  Weimar  unter  Th.  Hagen;  1874  liess  er 
sieh  in  Dresden  nieder.  Er  malte  Landschaften,  z.  B.  Ebbe  bei  Dieppe  (1881  Gal. 
Dresden),  Frühhngslandschaft  (1889  das.),  Vorfrühling  am  Teich,  etc.  Auch  ein 
Bild  in  der  Gal.  St.  Gallen. 

Schenker,  S.  Nikolans,  Kupferstecher,  geb.  um  1760  in  Genf,  f  nach  1822, 
studirte  1779  in  Paris,  wo  er  sich  1786  selbständig  machte.  Von  ihm  Madonna  di 
Foligno  (1616  nach  R.  Santi),  Wieland  (1822  nach  Kügelgen),  Henri  IV.,  etc. 

Sehepp,  An^te»  Malerin,  geb.  1850  in  Wiesbaden,  studirte  in  München, 
Düsseldorf  und  Berlin.  Sie  liess  sich  in  Kassel  nieder  und  malte  Genrebilder,  s.  B. 
Im  Atelier.  Med.  London  1874. 


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192  Schepp  —  Sobertle. 

Sehep P)  Johann  Heinrich^  Müozgraveur  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Nmsaq- 
Diets,  f  1773  in  Frankfurt  a.  M.  1750—60  war  er  Siegelstecher  und  MOnsgraveur 
des  Landgrafen  Wilhelm  YIII.  von  Hessen-Cassel  und  zog  dann  nach  Frankfurt  a.  M. 
—  Ein  €(eorg  Lndwig  S«  war  in  der  ersten  Hftlfte  des  18.  Jahrhunderts  als  MOnz- 
graveur  in  Cassel  and  Hanau  thfttig. 

Scheppere,  Louis  Beiiolt  Ferdinand,  Kupferstecher,  geb.  1748  in  Benaix  (?), 
t  am  1811,  Schaler  von  S.  Legros.    Er  hat  n.  A.  drei  kleine  Landschaften  radiert. 

Seherenberg,  Haas,  Maler,  geb.  1865  (?),  f  1899  in  Gross -Licbterfelde.  Er 
malte  Bildoissc. 

Soherenberg^  Hermann,  geb.  20.  Jan.  1826  in  Swinemflnde,  f  21.  Ang.  1897 
in  Gross -Lichterfelde  bei  Berlin,  Schtder  der  Berliner  Akademie  und  1845  Ton 
Ph.  Hildebrandt  in  Dflsseidorf,  auch  in  Antwerpen,  1854  endlich  unter  Couture 
in  Paris  weitergebildet.  Er  malte  in  der  Heimath,  dann  in  den  russischen  Ostsee- 
provinzen und  Hess  sich  endlich  in  Berlin  nieder.  Seit  1860  zeichnete  er  erst  für 
die  Leipziger  lUustrirte  Zeitung,  yon  1872  an  auch  fflr  die  Zeitschrift  Ulk.  Yon 
ihm  Schwestern  am  Sterbebett  der  Mutter  (Gal.  Schwerin). 

Seherer,  Alois,  Maler,  geb.  1818  in  Aretsried  (Schwaben),  f  28.  Mai  1887. 
1885  kam  er  nach  Manchen,  malte  erst  Genrebilder,  trat  dann  aber  zur  Glasmalerei 
über  wie  sein  Bmder  Joseph  S.  Von  ihm  Christnacht  (1848  nach  Hess),  Die  Nonne 
(1844  nach  Hoyol),  etc. 

Seherer,  Giorgio,  Maler,  geb.  1830  in  Parma,  Schüler  Ton  F.  Scaramuzza, 
in  Bom  weitergebildet  Yon  ihm  Der  König  Ton  Sidon  (Gal.  Parma),  Aldbiades 
u.  A.  (ebenda),  etc. 

Seherer,  Johanii  Jakob,  Baumeister,  Stnccatenr  und  Maler,  geb.  1676  in 
Schaffhansen,  f  1746  das.  Er  war  meist  Autodidakt.  Yon  ihm  Das  Bathhans  in 
Z&ricb,  Das  Begierungsgebftnde  in  Schaffhausen,  Kloster  in  Solothum,  etc. 

Seherer,  Joseph,  Glasmaler,  geb.  1.  Nov.  1814  in  Aretsried  bei  Dinkel- 
scherben (Schwaben),  f  25.  Mftrz  1891  in  Ettelried  bei  Dink(>lscherben,  studirte  1829 
in  Augsburg,  1832  in  München,  1834  die  Glasmalerei  unter  Yürtel,  1842  besuchte 
er  Athen,  Constantinopel  und  Italien.  Dann  liess  er  sich  in  München  nieder.  Yon 
ihm  einige  Historien  in  Gel  fOr  Augsburg  und  FOhrenbach;  die  Glasgemftlde,  Yier 
Fenster  für  die  Stiftskirche  in  Stuttgart,  (1847  nach  Neher);  A.  für  Kirchen  in 
Amsterdam,  Aretsried,  Bonn  (Spital),.  Buffallo  (N.  Y.,  ü.  S.  A.),  Heidelberg,  Landshnt, 
München  (Frauenk.,  Fetersk.),  New-Tork,  Passan,  Bottenburg,  Salzburg,  Worms,  ^ 
Yieles  davon  gemeinschafdich  mit  Alois  S.  und  Leo  S. 

Seherer,  Leo,  Maler,  geb.  1830,  f  1876,  Bruder  des  Joseph  S.,  den  er  bei 
seinen  Glasmalereien  unterstützte. 

Seherm,  Lorenic,  Kupferstecher,  geb.  um  1690  in  den  Bheinlanden,  f  nach 
1784.  Er  war  seit  1720  in  Amsterdam  thätig,  stach  Architekturen,  Maschinen,  auch 
Landschaften,  etc.,  endlich  yermuthlich  eine  Folge  von  romischen  Geb&uden. 

Sehermanl,  Jenny,  Malerin,  geb.  1828  in  Liblin  bei  KraÜowitz,  tbätig  in 
Prag.    Sie  malte  Blumen. 

Sehermerhom,  €•  £•,  Baumeister,  geb.  im  Mftrz  1872  in  Philadelphia  (ü.  S.  A.), 
thfttig  das.  Er  bereiste  Europa  und  lieferte  u.  A.  Zeichnungen  nach  dortigen  Bau- 
denkmftlem. 

Sehermier,  Gomells,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Brüssel,  wo  er  in 
Ste.  Gudule  beschäftigt  war. 

Seherpe,  Johann,  Bildhauer,  geh,  18.  Dec.  1855  in  Wien ,  Schüler  der  Wiener 
Akademie  bei  Kund  mann. 

Seherres,  Carl,  Maler,  geb.  81.  Mftrz  1833  in  Königsberg,  studirte  an  der 
dortigen  Akademie  und  unter  Behrendsen,  bereiste  die  Schweiz,  Oberitalien  und 
den  Rhein  und  liess  sich  1858^66  in  Danzig,  1867  in  Berlin  nieder.  Er  wurde 
Professor  und  Lehrer  an  der  Künstlerinnenschule  und  malte  Landschaften,  z.  B.  Ost- 
preussische  Landschaft  (Mus.  Königsberg),  Ueberschwemmung  in  Ostpreussep  (1876 
Nat.-Gal.  Berlin),  Grosse  Landscbi^  (Artushof  in  Danzig),  Das  erste  Eis  bei 
Baureif,  etc. 

Sehertl,  Joseph,  Maler,  geb.  10.  Jan.  1810  in  Augsburg,,  f  8.  Mftrz  1869  in 
München,  Schüler  eines  Lithographen  in  Augsburg,  von  1832  ab  von  Fohr  und 
Morgenstern  in  München.  Er  malte  Landschaften  aus  der  Umgegend  von  München, 
Oberbayem,  Algftu,  etc.  Yon  ihm  Am  Ghiemsee,  Aus  Partenkircben,  Der  Hintersee,  etc, 

Sehertle,  Talentin,  Lithograph  und  Maler,  geb.  1809  in  Yillingen  (Baden),  j 
24.  Febr.  1885  in  Frankfurt  a.  M.,  SchOler  der  Münchener  Akademie  und  Ton  F.  Hanf- 

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Scheltky  —  Schearen.  193 

fitaengl,  mit  dem  er  in  Dresden  das  Qaleriewerk  lithographirte.  Daraof  litho- 
grtphirte  er  Uem&lde  sowie  Bildnisse  nach  dem  Leben  in  St.  Petersburg  und  Warschau, 
liess  sich  in  MOncben  nieder  und  war  dann  Jahre  lang  in  Frankfurt  a.  M.  thätig. 
Yon  ihm  Einaelblätter  nach  Heinemann,  Reni,  R.  Santi,  P.  Veit,  Zampieri,  etc. 

Sehetky,  Joha  Alexander,  Maler,  geb.  1785  in  Edinburg,  t  1B24  nahe  Cape 
Goast  Castle  an  der  afrikanischen  Eftsta,  Autodidakt,  Bruder  des  J.  Christian  S.  Er 
war  Arst  von  Profession,  machte  den  Krieg  in  Spanien  mit  und  schickte  von  dort 
geschätzte  Landschaftsseichnuogen  nach  der  Heimath.  Später  widmete  er  sich  ana- 
tomischen Zeichnungen  und  starb  als  Inspektor  der  Hospitäler  an  der  afrikanischen 
Kaste. 

Sehetky.  John  Clirlstiaii,  Maler,  geb.  11.  Aug.  1778  in  Edinburg,  1 29.  Jan.  1874, 
Schaler  von  Nasmyth.  1801  besuchte  er  Paris,  dann  zu  Fuss  die  Sdiweiz  und  Rom. 
Zurückgekehrt,  lebte  er  6  Jahre  in  Oxford,  zwei  als  Zeichenlehrer  in  Great  Marlow; 
im  Kriegsjahr  1810  besuchte  er  Portugal,  1821  Irland,  1861  Lissabon.  Er  war  Hof- 
maler yers<  hiedener  Mitglieder  des  Englischen  Herrscherhauses  und  malte  meist 
Marinen  in  Oel  und  Wasserfarben,  von  denen  die  Nat.-GaL  zu  London  Untergang 
des  Royal  George  vor  Spithead  1782  (um  1840  gemalt)  besitzt.  In  yerschiedenen 
Militär-  und  Miuine-Schulen  war  er  47  Jahre  lang  Zeichenlehrer  gewesen. 

Sehen,  Heiiiriehy  Holzschneider,  geb.  19.  Oct.  1845  in  Wien,  Schüler  von 
Hecht  Er  war  in  Zürich  thätig.  Sein  Hauptwerk  ist  das  grosse  socialdemokra- 
tische  Blatt  «The  Triumph  of  Labour"  nach  W.  Crane. 

Sehenbel,  Johaan  Jeeeph  d«  Ae.,  Maler,  geb.  um  1675  in  Regensburg,  flllS^ 
wurde  1712  fürstbischöflicher  Hofmaler  und  kam  auf  Kosten  seines  Gönners  1716—8 
nach  Venedig.  Von  ihm  Steinigung  des  Hl.  Stephan  (Stephanskirche,  Bamberg), 
Kreuzabnahme  u.  A.  (das.),  Altar  (Jakobskirche  das.),  Deckengemälde  (Gangolfs- 
kirche das.). 

Sehenbel,  Johanii  Jeeeph  d,  J.,  Maler,  geb.  um  1720  in  Bamberg,  t  1788, 
Schaler  des  G.  Desmaräes,  Sohn  des  J.  J.  S.  d.  Ae.,  kam  1763—6  auf  fOrst- 
bischefliche  Kosten  nach  Frankreich  und  Italien  (Venedig),  wurde,  zurückgekehrt, 
1767  Hofmaler  und  1776—7  nochmals  nach  Paris  geschickt.  Hier  malte  er  vier 
Fresken  (Allegorien)  im  H6tel  de  Ville  und  eignete  sich  kecken  Vortrag,  sowie 
frisches  Colorit  an.  Nach  seiner  Rückkehr  malte  er  dort,  in  Ebrach  und  in  Vier- 
zeh nheiligen. 

Sekenehser^  Wilhelm,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1803  in  Zürich,  f  29.  März 
1866  in  München,  Schüler  von  H.  Maurer.  Er  bereiste  die  Schweiz  und  1826—9 
für  den  Fürsten  von  Fürstenberg  den  Schwarzwald.  Die  Ergebnisse  aquarellirte  und 
lithographirte  er  dann  in  Karlsruhe.  1829  liess  er  sich  als  Landschafts-  und  Archi- 
tekturmaler in  München  nieder.  Von  ihm  Sechs  encaustische  Wandgemälde  für 
Hohenschwangau,  Insel  Ufenau  (1861  Neue  Pinak.  München),  Ariola-Kapelle  (1832 
Hamburg),  Eingang  in  das  Vilsalpthal  u.  A.  (St.  Gallen),  Im  Fulscher  Thal,  (Zürich), 
Die  alte  Kapelle  bei  Taufers  (1858),  Aus  dem  Oberinnthal  (1859),  Sensenschmiede 
im  Allgäu  (1860),  Aquarellcopien  nach  Rottmann,  etc 

Seheuer,  Philipp  Otto,  Maler,  geb.  8.  Oct  1865  in  Frankfurt  a.  M.,  Schüler 
des  StädePsehen  Instituts  das.,  unter  Hasselhorst  und  Ritter.  Die  Kirchen  zu 
Dreieichenhain,  Oestrich  und  Sprendlingen  besitzen  Historien  von  ihm.  Sonst  malte 
er  Landschaften,  Bildnisse,  Genrebilder  und  war  auch  als  Restaurator  tbätig. 

SeheuemuuiD,  Ludwig  Gostay  Wilhelm,  Maler,  geb.  18.  Oct.  1859  in  Burg- 
hersdorp  (Afrika),  Schüler  der  Münchener  Akademie  (1879^84)  unter  Benczur, 
Löfftz  und  Straehuber,  dann  der  Akademie  Julian  in  Paris.  Er  bereiste  Italien 
und  Kordafrika.  Er  malte  Genrebilder,  Bildnisse,  später  Landschaften,  und  hat  auch 
radiert  sowie  lithographirt. 

Sehenfele,  (Sehenfel,  Sehluffel),  Joseph  Ignai,  Stempelschneider  und  Münz- 
gravear,  geb.  1783  in  Ahrenstein  bei  Passau,  f  1790  in  München.  Er  bereiste  1768 
die  Schweiz  und  Italien  und  wurde  darauf  bayrischer  Ho&nedailleur. 

Sehenffelein»  s«  SeUnfelein. 

Seheafler^  Georg,  Maler,  geb.  um  1880  in  Meissen,  Schüler  Ton  K.  Scheinert, 
thätig  an  der  Glasmaleranstalt  in  Meissen. 

SekeareBf  Kaspar  Johann  Nepomuk,  Maler  und  Radierer,  geb.  22.  Aug.  1810 
in  Aachen,  t  12.  Juni  1887  in  Düsseldorf,  Schüler  seines  Vaters  und  der  Düsseldorfer 
Akademie  unter  Lessing  und  Schirm  er.  Er  bereiste  Holland,  Tirol  und  Italien. 
1856  wurde  er  Professor  an  der  Akademie  in  Düsseldorf.  Er  malte  poetische,  für 
die  Zeit  bemerkenswerthe  Landschaften,  und  schuf  eine  grosse  Anzahl  recht  reiz- 

AUeemeines  Kfliurtler-LexicoD.    8.  Aufl.    4.  Band,  Digitized  b^OOglC 


194  Scheurenberg  —  Schiavonotd. 

voller,  leicht  aquarellirter  Titelblätter,  Dedikationen,  etc.,  endlich  auch  über  20  kleine 
Landschafts-Radiernngen.  Gem&lde  von  ihm  in  den  Gal.  zn  Berlin  (Raczynski, 
Raven^),  Hamburg,  Hannover,  Köln  a.  Rh.,  Leipzig,  Mflnchen,  Schwerin,  Stettin,  etc. 
Roth.  Adler-Ord.  3.  Kl.,  Falken-Ord.  2.  EI.;  Schwedische  Med.  f.  Kunst  u.  W. 

Sehenrenberg,  Josef»  Maler,  geb.  7.  Sept.  1846  in  Düsseldorf,  SchQler  der 
Dflsseldorfer  Akademie  unter  Karl  und  W.  Sohn,  weitergebildet  auf  Reisen  in  den 
Niederlanden,  Mitteldeutschland,  Nord-Italien  und  Paris,  liess  sich  in  Berlin  nieder. 
1879—81  war  er  Professor  an  der  Casseler  Akademie  gewesen.  Er  malte  4  Wand- 
gemälde im  Justizpalast  zu  Gassei,  A.  im  Berliner  Rathhause;  ferner  von  ihm  Der 
Tag  des  Herrn  (Nationalgalerie  Berlin),  Luthers  Verlobung,  viele  Bildnisse,  darunter 
Dr.  £.  Zeller,  etc.  Mitglied  der  Berliner  Akademie;  Gold.  Med.  Berlin,  Bairischer 
Michaels-Orden. 

Sehearer,  (Seheyher,  Schayer),  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  begr.  14.  Nov.  1620 
in  Graz.  Er  betheiligte  sich  an  der  Errichtung  einer  Triumphpforte  zur  Krönung 
Ferdinands  H. 

Schevts,  s.  Scheits. 

SeheyenhoUseiiy  Antoon,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Holland. 
Er  stach  eine  Folge  von  100  Blatt,  Gewerbetreibende. 

Sehejy  Jeau,  Bildhauer,  geb.  23.  April  1791  in  Paris,  f  1848,  Schüler  von 
Lemot  und  Regnault  und  der  £cole  des  beauz-arts.  Von  ihm  Hirsch  (1839  Gips), 
Masaniello  (1840  Gipsstatue),  Kolossalbflste  (Selbstbildniss).    Med.  8.  Kl.  1840. 

Seheyerer,  Frani,  Maler,  geb.  1762  in  Prag,  f  l^BS  in  Wien.  Von  ihm  be- 
sitzt das  Rudolftnum  zu  Prag  drei  Landschaften. 

Seheyffelin,  s«  Sehaevfeliii« 

Heheyher,  s«  Sehevrer. 

Seheyndel,  (Scheindel),  OiUls  (Aeiridiiis)  van.  Radierer,  geb.  um  1600  in 
Rotterdam,  f  um  1662.  Er  fertigte  Landschaften,  Blätter  in  Callots  Geschmack, 
auch  Einiges  nach  W.  Buytenweg,  D.  Hals,  etc.  Sein  grosses  und  seltenes  Blatt 
(4  Platten)  Leichenzug  des  Prinzen  von  Nassau  und  Uranien  zu  Delft  (1625)  wurde 
sehr  geschätzt. 

Sfihiatflno,  Bernardo,  Bildhauer,  geb.  1678  in  Camagli  (Genua),  f  1726, 
Schaler  von  A.  M.  Parodi,  auch  von  D.  Piola  beeinflusst.  Er  mässigte  den 
barocken  Charakter  der  damaligen  Plastik  und  wurde  Direktor  der  Skulpturabtheilung 
der  Akademie  Liguatica.  Von  ihm  Altar  (S.  Agostino  alla  Gonsolaaiooe,  Genua),  Sa. 
Famiglia  (Relief,  Casa  Piola  das.),  etc. 

SobiafflnOy  Franeescoy  Bildhauer,  geb.  1689  in  Camagli  (Genua),  f  1768  in  Genua, 
Schfller  seines  Bruders  BernardoS.  und  des  C.  R  u  s  c  o  n  i.  Zurückgekehrt  erhielt  er  viele 
Aufträge,  auch  vom  König  von  Portugal  fUr  die  h.  Grabkirche  in  Jerusalem.  Yon  ihm 
Madonna  und  Sa.  Monika  mit  dem  Hl.  Augustin  (Sa.  Agostino  alla  Consolazione, 
Genua),  Raub  der  Proserpina  (Pal.  Reale,  das.),  Sa.  Anna  (Sa.  Anna,  das.),  Richelieu 
(Rathhaus,  das.). 

Sehiaminogsi.  a.  SeaminossL 

SehiaToney  gleichbedeutend  mit  Slavonier  (Dalmatler,  ülyrler)»  gewöhnlich 
nur  Beiname  fflr  Künstler,  die  unter  ihrem  richtigen  Namen  zu  suchen  sind,  z.  B. 
Andrea  Meldolla. 

SehiaTone.  Gregorio,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  in  Dalmatien,  thätig 
1440—70  in  Padua,  Schfller  des  Squarcione  und  1441  Mitglied  der  Malerzunft  in 
Padua.  Von  ihm  Thronende  Madonna  (Mus.  Berlin),  Fltkgel  zu  vorhergehendem  Bild 
fPadua,  Sacristei  der  Canonici),  Thronende  Madonna  mit  Heiligen,  und  Madonna 
(Mus.  Berlin),  Madonna  (Gal.  Turin),  S.  Hieronimus,  S.  Alessius  (Gal.  Bergamo),  etc. 
—  Ein  Liioa  S«  war  um  1450  in  Mailand  thätig  und  schuf  besonders  Stickereient- 
wflrfe  fflr  Geistliche  Trachten. 

SehiaToaetti,  Luiiri»  Kupferstecher,  geb.  1.  April  1765  in  Bassano,  f  7.  Juni 
1810  in  London,  Schfller  von  ($.  Golini,  A.  Orio  und  F.  Bartolozzi.  Er  eopirte 
fflr  Testolini  eine  Phitte  des  Bartolozzi  täuschend,  wurde  von  T.  nach  London  ge- 
nommen und  von  Bartolozzi  gefördert.  Er  arbeitete  auch  in  Linien-,  Schab-  aber 
meist  in  Punktirmanier  und  hat  es  zu  gutem  Ansehen  gebracht.  Von  ihm  Blätter 
nach  Benazech,  Blake,  Bosc,  Boyle,  Buonarotti,  Cossin,  v.  Dyck,  Loutherbourg,  Pelle- 
grini,  R.  v.  R^n,  Singleton,  Stothard,  Tischbein,  Tresham,  Westall,  etc.,  auch  fftr 
illustrirte  Werke. 

SehiaTonetti«  NIecolo,  Kupferstecher,  geb.  1771,  f  28.  April  1813,  jflngerer 
Sruder  des  Luigi  S.,  dem  er   oft  bei   Arbeiten   half     Voi^  ihm  ^^^b  empfingt 

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Schiavoni  —  Schickhard.  195 

Josephs  blotiges  Gewand  (nach  BarbieriX  Madonna  (nach  Rubens);  A.  nach  Hamilton, 
Lebrun,  Pelegrini,  Philips,  R.  ▼.  R^jn,  Singleton,  etc. 

SohiaToniy  Felice,  Maler,  geb.  1808  in  Triest,  f  1868,  Schüler  seines  Vaters 
Natale  S.,  dem  er  nach  Wien  und  Mailand  folgte.  Seit  1880  trat  er  als  selb- 
ständiger Künstler  in  Venedig  auf.  Von  ihm  Raffaello  und  die  Fornarina  (Gal.  Tosi, 
Venedig),  Kreuzabnahme,  Venus  und  Gupido  (1832),  etc.  Gold.  Med.  vom  Kaiser 
Nikolaus;  Mitglied  der  Akademie  zu  Venedig  und  Wien.  —  Seine  Tochter  Garo- 
Itna  S«  malte  Landschaften.  —  Seine  Tochter  Julia  S.  malte  Historien  und 
Bildnisse. 

SchiaTOni,  Gioyaiini,  Maler,  geb.  1804  in  Triest,  f  1848  f?),  Sohn  und  Schflier 
des  Natale  S.  Er  malte  Historien,  Genrebilder  und  reich  stamrte  Architekturen; 
sein  Moses  schlägt  Wasser  aus  dem  Fels  (1825)  gelangte  in  die  Wiener  Mus. 

SehlaToni,  Natale»  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  25.  April  1777  in  Ghioggia, 
t  15.  Apri  1858  in  Venedig,  Schflier  von  F.  Maggiotto  und  R.  Morghen.  1800 
—1810  war  er  in  Triest,  1810-16  in  Mailand,  1816—21  auf  kaiserliche  Einladung 
in  Wien,  von  da  ab  wieder  in  Venedig  tbätig,  wo  er  Akademieprofessor  wurde.  Von 
ihm  Bassende  Magdalene  (Mus.  Wien),  desgl.  (Nat.-Gal.  Berlin),  Bildniss  des  Marquis 
Manfredini ;  A.  in  der  Städelschen  Gal.  zu  Frankfurt  a.  M.,  in  S.  Antonio  zu  Triest, 
in  der  Brera  zu  Mailand,  in  der  Eremitage  zu  St  Petersburg,  etc.  Von  seinen 
Sticheu  nennen  wir  Assunta  (nach  T.  Vecelli),  Grablegung  (nach  dems.),  Magdalena 
(Canova),  etc. 

SehlftTOiil,  SebastianOy  Bildschnitzer  des  16.  Jahrhunderts,  dem  die  Holzreliefs 
am  GhorgestQhl  der  Markuskirche  in  Venedig  (1536)  zugeschrieben  werden. 

Schick,  Gottlieb,  Maler,  geb.  15.  Aug.  1779  in  Stuttgart,  f  H.  April  1812  das., 
Schüler  von  Hetsch,  Danoecker,  dann  David  in  Paris.  1802  kehrte  er  nach 
Stuttgart  zurück  und  ging  mit  Pension  nach  Rom.  Dort  gelangte  er  zu  grossem 
Ruhm,  sodass  ihm  eine  italienisch-französische  Künstlerdeputation  1809  den  Preis  und 
die  Krone  überreichte,  zog  sich  jedoch  durch  seine  Caricaturen  solche  Feindschaft  zu, 
dass  er  1811  Rom  wieder  verliess.  Seine  hochtrabende  Kunst  hat  sich  bald  überlebt. 
Von  ihm  Eva  am  Wasser  (Mus.  Köln  a.  Rh.),  David  vor  Saul  (1803  Gal.  Stuttgart), 
Apollo  unter  den  Hirten  (1809  das.),  Bildniss  Dannecker  u.  A.  (das.X  Noahs  Dank- 
opfer (Schloss  das.),  etc. 

Schick,  Karl  Friedrich,  geb.  17.  April  1826  in  Hilpertsau  (BadenX  t  26.  Juni 
1875  in  Tretenhof,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie,  auch  in  Italien  gebildet.  Von 
ihm  Kinder  bei  einem  todten  Gefährten  (Kunsthalle,  Karlsruhe),  Susanna  im  Bade 
(Gal.  Dresden),  Loreley,  etc. 

Schick,  Bndolf,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  26.  Febr.  1887  in  Berlin,  in 
Italien  gebildet  Von  ihm  Rückkehr  aus  dem  Gebirge,  Quelleinsamkeit,  Aus  den 
Marmorbrüchen  von  Carrara,  Hirtenknabe  und  Amor,  etc. 

Schickedana,  Albert,  Baumeister  und  Maler,  geb.  1846  in  Biala,  Schüler  des 
Polytechnicums  in  Karlsruhe,  des  Baumeisters  Tietz  in  Wien,  dann  von  Szkalnitzky 
in  Budapest.  Dort  half  er  auch  dem  Nie.  Ybl  beim  Bau  des  Kgl.  Opernhauses. 
Von  ihm  das  Batthvanyi  Mausoleum,  Die  Entwürfe  zu  den  Piedestalen  der  Denkmftler 
für  Job.  Ar&ny,  Franz  Deäk  und  zu  dem  Ofener  Honved  -  Monument ;  ferner  die 
Innendekoration  des  Prunksaales  im  Akademiepalast  zu  Budapest  und  kleinere  Entwürfe 
fBr  die  Dome  zu  Gran,  Erlau  und  Waitzen.  Im  Verein  mit  F.  Herzog  entwarf  er 
die  Hauptgeb&ude  der  historischen  Gruppe  der  Millenniumsaustellung  und  das  neue 
Ausstellungsgebftude  für  bildende  Künste.  Mit  dem  Architekten  Freund  erhielt  er 
Preise  für  die  Entwürfe  des  ständigen  Parlamentsgebaudes  und  des  Kunstgewerbe- 
museums zu  Budapest. 

Schickeiitani,  Hans,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  seit  1494  u.  A. 
an  der  Augustusbrflcke  in  Dresden.  1514—17  war  er  an  der  Kreuzkirche,  1522 
an  einem  Gefängniss,  1580—37  am  Georgenthor  thätig. 

Schickhard,  (Schickhart),  Heinrich  d.  Ae.,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts, 
geb.  in  Siegen,  f  1560,  einer  der  besten  Meister  der  Ulmer  Schule.  Von  ihm  das 
schöne  Chorgestühl  in  der  Stiftskirche  zu  Herrenberg  und  vielleicht  die  Reliefbildniss- 
figur des  Grafen  Heinrich  v.  Württemberg  im  Schloss  Urach. 

Schickhard,  (Schickhart),  Heinrich  d.  J.,  Baumeister,  geb.  1558  in  Herren- 
berg, t  1634  das.,  Enkel  des  Heinrich  S.  d.  Ae.,  Autodidakt;  baute  schon  1580  zwei 
Schlosser,  1590,  1598  am  Lusthaus  (jetzigem  umgebauten  Hoftheater)  in  Stuttgart 
for  Herzog  Ludwig.  Er  baute  mehrere  abgebrannte  Ortschaften  auf  und  legte  Freu- 
denstadt  neu  an.   1598  besuchte  er  Italien,  1599  nochmals   mit  Herzos^riedricb, 

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196  Schickhardt  —  Scbiess. 

1599—1609  erbaute  er  den  sogen.  Neubau  in  Stuttgart  (1757  ausgebrannt,  1779  und 
1782  niedergerissen).  Er  wurde  während  der  Plünderung  von  Herrenberg  mit  einem 
Beil  tödtlich  verletst. 

Sehiekhardt,  Karl,  Maler,  geb.  1866  in  Esslingen.    Er  malte  Landschaften. 

Sehidone»  (Schedone,  Sehedoni),  BartolOMmeo,  Maler,  geb.  um  1580  (?  1570?) 
in  Modena,  f  1615  in  Parma,  gebildet  an  den  Werken  AUegris  nnd  in  der  Schule 
der  Garracci.  Er  kam  als  Hofmaler  des  Herzogs  Ranuccio  nach  Parma.  Seine 
Fresken  wurden  besonders  gelobt  und  galten  einige  seiner  Werke  die  längste  Zeit 
fQr  AUegris ;  er  malte  meist  Historien,  war  aber  auch  im  Bildnias  vortrefflich.  Durch 
Spielsacht  vergeudete  er  seine  Zeit  und  soll  in  unmittelbarer  Folge  eines  grossen 
"  '  Iverlustes   gestorben    sein.     Von   ihm   S.  Gimignano  (Dom,   Modeua),   Coriolan 

Esko,  Pal.  Pubblico,  das.),  S.  Sebastian  u.  viele  A.  (Mus.  Neapel);  A.  in  den 
mlungen  zu  Darmstadt,  Dresden,  Florenz  (Pitti  n.  Uffixi),  Genua  ^al.  Pallavicini), 
Glasgow,  London  (Bridgewater-Gal.),  Modena,  Paris,  Parma,  Rom  (Gal.  Borghese), 
St  Petersburg,  Turin,  Venedig,  Wien,  etc. 

Schiebe!,  Jehann  Gottlieb.  Bildhauer,  geb.  5.  Man  1775  in  Niedeijahna, 
t  nach  1798,  Schaler  der  Dresoener  Akademie.  Er  wurde  1798  Bossirer  an  der 
Meissener  ü^ufaktur. 

Schiebel,  Karl  ChriBtian,  Maler,  geb.  22.  April  1784  in  Niederjahna,  f 
25.  Dec  1838,  Schflier  der  Dresdener  Akademie,  Bruder  des  Johann  G.  S.  1805 
trat  er  als  Figurenmaler  in  die  Meissener  Manufaktur  ein. 

Sebiebliag,  Cliristian  d.  J.,  Maler,  geb.  2.  März  1608  in  Dresden,  f  22.  Febr. 
1663  das.  Er  war  Oberhofmaler.  Von  ihm  Job.  Georg  HL  zu  Pferd  (1659  Kgl. 
Schloss,  Dresden). 

Sehleffer,  Peter,  Lithograph,  seb.  1811  (?),  f  15.  Dec  1869  in  Köln  a.  Rh. 
Er  schuf  Ansichten  aus  dem  alten  und  neuen  Köln. 

Sehler,  Fraas,  Maler,  geb.  5.  Juli  1852  in  Neuwelt  (Böhmen),  Schaler  der 
Kunstgewerbeschule  in  Mflnchen.  Er  malte  auf  Glas  und  Porzellan  nach  A.  t.  d.  Werff, 
Mieris,  etc:   auch  Bildnisse  auf  Porzellan. 

Sehierbolx,  Georg  Friedrieh.  Bildhauer,  geb.  27.  April  1841  in  Frankfurt  a.M., 
t  3.  Febr.  1894  das.,  studirte  in  seiner  Vaterstadt  unter  Zwerger  am StädePschen 
Institut  und  in  Mflnchen  unter  Widnmann.  Von  ihm  Die  Gruppe  Poesie  und 
Genius  (Opernhaus  in  Frankfurt  a.  M.),  Statuen  för  den  Dom  in  Frankfurt  a.  M., 
das  NationalMus.  in  Mflnchen,  den  Goncertsaal  in  Nauheim;  die  Basten  Schopenhauers, 
der  Frau  Schröder-Hanfstängl,  der  Fflrstin  Tsenburg-W&chtersbach,  Beethovens,  ete. 

SehiertSy  August  Ferdinand^  Maler,  geb.  1804  in  Leipzig,  f  10.  Sept.  1878 
in  Niederf)&hre  bei  Meisseo.  Er  war  erst  Kaufmann,  dann  Schauspieler,  seit  1880 
etwa  Maler  und  schuf  Genrebilder  in  holländischem  Geschmack,  sowie  Historien. 
Von  ihm  Die  Vergänglichkeit  (Mus.  Leipzig),  Anbetung  der  Weisen  (Kirche  zu 
Bösenstädt),  Zinsgroschen  und  Pfingstfest  (Kirche  zu  Podelwitz),  etc.  Er  hat  auch 
alte  Gemälde  restaurirt. 

Sehierti,  Franz  Wilhelm,  Baumeister  und  Maler,  geb.  1813  in  Leipzig,  Schflier 
von  Da  hl,  Bruder  des  August  F.  S.  Er  bereiste  wiederholt  Skandinavien,  einmal 
um  fflr  Friedrich  Wilhelm  IV.  die  Holzkirche  zu  Vang  in  Valders  nach  Warmbrunn 
in  Schlesien  zu  transportiren,  und  Hess  sich  1851  in  Bergen  nieder,  wo  er  in  Folge 
des  Brandes  1854  zur  Baukunst  abertrat  Dort  schuf  er  die  Börse,  das  Landesge- 
fängniss  und  das  Bathhaus.  Von  ihm  auch  Landschaften,  Märinen,  Ulnstrationen 
zu  Dahls  Werk  Aber  Holzbauten,  etc. 

Sehies,  Hermann,  Bildhauer,  geb.  29.  Juli  1886  in  Eltville  a.  Rh.,  f  19.  Febr. 
1899  in  Wiesbaden,  Schflier  von  E.  Hopfgarten  und  Drake  in  Berlin.  Er 
wurde  Lehrer  an  der  Bau-  und  Kunstgewerbeschule  zu  Wiesbaden.  Von  ihm 
Kriegerdenkmäler  fflr  Wiesbaden,  Eisenaoh,  Castrop  u.  a.  Städte  n.  einzelne  Figuren 
fflr  viele  Andere;  Die  Stärke,  der  Fleiss,  die  Gerechtigkeit  und  Mildthätigkeit 
(RathhauB,  Wiesbaden);  A.  fflr  das  Archivgebäude  das.,  F.  Abt -Denkmal,  n.  s.  w. 
Med.  Nassau  1868. 

Sehiesehneek,  Emst^  Maler,  geb.  1849  in  Wien,  thätig  in  Prag.  Er  malte  Land- 
schaften nnd  Ansichten. 

Sehieal,  Ferdinand,  Lithograph  und  Kuferstecher,  geb.  1775  in  Mflnchen,  t 
1820,  Schflier  von  Mettenleiter.  Er  stach  Vignetten  mr  die  Buchillustration  und 
schuf  Caricaturen,  Sprichwörter  in  Bildern,  etc. 

Sehiessy  Trangott,  Maler,  geb.  1884  in  Herisau  (Appenzell).  Schflier  von  Steffen 
in  Mflnchen,  wohin  er  1854  kam,  dann  (1858—59)  von  Koller  m  Zflrich^  endlich  von 

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ScbieiBold  -  BchUd.  197 

A.  Böcklin  beeinflusst  Er  besuchte  Köln,  Antwerpen  und  malte  erst  Gebirgs- 
und  Wald-,  später  Ideal-Landschaften.  Von  ihm  In  den  Glarner  Bergen  u.  A.  (Mus. 
St.  Gallen),  Bei  Murg  am  Wallensee  (Gal.  Zürich),  Sommerabend,  etc.  Med.  Bern  1857. 

Sdüetiold,  Auffvtt  Robert  Bndolph,  Maler,  geb.  4.  Juli  1842  in  Dresden, 
Schiller  der  Dresdener  Akademie  und  L.  Richters,  weitergebildet  unter  Einfluss 
Schleichs  und  Liers,  dann  in  Italien;  Hess  sich  1870  in  München  nieder.  Er  malte 
Landschaften,  z.  B.  Anf  Gapri  (Gal.  Dresden^  Am  SUrnberger  See  (1877  ebenda). 

Sekieyelbeiiiy  Friedrich  Hemuuui»  Bildhauer,  geb.  18.  Not.  1817  in  Berlin, 
t  6.  Mai  1867  das.,  Schfller  der  Berliner  Akademie  und  von  L.  Wich  mann,  in  Russ- 
land und  Italien  weitergebildet.  Zurückgekehrt  wurde  er  1853  Mitglied,  1859  Professor 
an  der  Akademie.  Von  ihm  Apostelgestalten  (Kirche  zu  HelsingOr),  Untergang  von 
Pompeji  (Fries,  Nat.-Gal.  Berun),  Athene  (Schlossbracke,  das.),  Oestliches  Relief 
(Dirschauer  EisenbahnbrUcke),  Apostelstatuen  (Katharinenkirche,  Brandenburg),  Die 
Frömmigkeit,  Die  Treue  (Schloss,  Berlin),  Raffaello  Santi  (Akademie,  Budapest),  Ent- 
würfe zu  Denkm&lem  in  Köln  a.  Rh.,  Königsberg,  etc. 

Sehleyelkamp,  HeUnvthy  Bildhauer,  geb.  15«  April  1849  in  Berlin,  Schaler  der 
Berliner  Akademie.    Yon  ihm  u.  A.  Das  Kaiser  Friedrich -Denkmal  in  Wilmersdorf. 

Schiffer,  Anton,  Maler,  geb.  1811  in  Graz,  f  13.  Juni  1876  in  Wien,  Schaler 
der  Akademie  das.  Er  malte  Alpine  Landschaften,  z.  B.  Der  Schneeberg  in  Nieder- 
Gesterreich  (Wiener  Mus.),  Der  Grondelsee  in  Ober-Oesterreich  (Gal.  Harrach,  Wien), 
Der  Hintersee  bei  Berchtesgaden  (1854),  etc. 

Schiffer»  Matthias,  Maler,  geb.  1744  in  Puch  bei  Weiz  (Steiermark),  f  1827  in 
Graz.  Er  midte  Fresken  in  Tielen  Kirchen  und  Profanbauten  zu  Regensburg  (im 
Goldenen  Kreuz),  Straubing  (im  Posthaus),  Bleiburg  (Kftmtheo),  Marburg  (Steiermark), 
Gras  und  Gilli  (Deutsche  Kirche).  Von  ihm  femer  zwei  Kircheninterieurs  (Gal. 
Schwerin),  Hochaltar  (1815  Kirche  zu  Pettau),  desgl.  (S.  Rochus  bei  Rann),  auch 
mrthologische  und  Genre-Mder.  —  Sein  Sohn  Josef  S.  malte  u.  A.  die  Theater  in 
Klagenfurt  and  Bmck  a.  d.  IL 

Schifteann,  Joat  (Joseph),  Maler,  geb.  SO.  Mars  1822  in  Luzem,  f  11  Mai  1888 
in  Manchen,  Schaler  Ton  Jac.  Schwegler  und  £.  Gehrhardt  in  Manchen,  nach- 
dem er  inzwischen  in  der  Pftp^tlichen  Sdiweizergarde  gedient  hatte.  1870  liess  er  sich 
in  Salzburg  nieder,  wo  er  bis  1881  Consenrator  des  Museums  war.  Von  da  ab  lebte 
er  wieder  in  Manchen.  Er  malte  Landschaften  und  Architekturen,  z.  B.:  Im  Tirol 
(Mns.  St.  Gallen),  Ein  altes  Reichsstftdtchen  am  Rhein  (1861),  Erinnerung  an  den 
Wallerstftdtersee  (1858),  etc. 

Schlffteer^  —9  Maler  und  Radierer,  geb.  1755  in  Dresden,  t  1795,  Schaler  von 
Zeisig.    Er  hat  mehrere  kleine  Landschaften  radiert. 

SAikaneder,  Jakob,  Maler,  geb.  16.  August  1842  (n.  A.  1.  März  1855) ,  in 
Prag,  Schaler  der  dortigen  Akademie  unter  J.  M.  Trenkwald  und  J.  Swerts, 
weitergebildet  in  Paris  und  auf  Studienreisen  in  Deutschland.  Er  liess  sich  in  Prag 
nieder  und  wurde  dort  Lehrer  an  der  Kunstgewerbeschule.  Yon  ihm  Trabe  Heimfahrt 
(RudoUnum,  PragX  Lollarden-Prozession,  KoTomber,  M&rtyrerin  etc. 

SchUbach,  J.  Heinrich,  Maler,  geb.  1798  in  Barchfeld,  f  1851  in  DarmsUdt, 
SchOler  Ton  Primaresi  das.,  in  Italien  (1828)  weitergebildet.  1828  wurde  er  Hof-  und 
Theatermaler  in  Darmstadt.  Er  malte  Landschaften  und  Ansichten,  z.  B.  Castell 
Gandolfo  (Mns.  Darmstadt),  Ansicht  desGapitols  in  Rom(Thorwaldsen-Mus.,  Kopenhagen), 
Ansicht  des  Forum  Romanum  (ebenda),  Ansicht  tou  Mainz,  etc.  Er  hat  aucn  radiert. 

Schilder,  Anton  yon,  Maler,  geb.  1796  in  Mindelheim,  f  1828  auf  Paros. 
Er  war  bayerischer  Offizier,  und  kam  mit  Gen.  Heydegger  nach  Griechenland.  Er 
malte  und  zeichnete  miUtOnsche  sowie  l&ndliche  Genrebilder. 

SchUcher,  JMedrich,  Maler,  geb.  1811  in  Wien,  t  6.  Mai  1881  das.,  Schaler 
der  Wiener  Akademie,  bereiste  Ungarn,  Siebenbargen  und  die  Wallachei.  Yon  ihm 
Bacchantin  (Wiener  Mus.),  Quos  Egol,  Drahtbinder  aus  dem  Tremsier  Gomitat,  etc.; 
auch  Bildnisse  und  CostUmstacke. 

Schild,  Charlotte  Behecca,  rerehel.  Damiset,  MedaUleurin  des  vorigen  Jahr- 
hunderts, geb.  1784  in  Frankfurt  a.  M.,  Tochter  und  Schülerin  des  Christian 
L.  8.    Sie  kam  1756  nach  Hanau,  dann  nach  Paris,  wo  sie  auch  starb. 

Sdüld.  CliriBtiaB  Lehrecht,  Steinschneider  und  Medailleur,  geb.  1711  in 
Harburg  (Schwaben),  f  8.  Oct  1751  in  Sachsenhausen ;  er  war  als  Jude  geboren, 
wurde  1781  reformirt  und  liess  sich  1738  in  Frankfurt  a.  M.  nieder.  Von  ihm 
Siegel  des  (Jhurf.  tou  Bayern,  des  Kaisers  Karl  YII.  und  Franz  I.,  Frankfurter  Ge< 
dAditnissmedaille,  etc. 


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198  SchUd  —  Schming. 

Seliild,  Ferdinand^  Maler,  geb.  1861  in  Heidenheim,  liess  sich  in  Mftnchen 
nieder. 

Selilld,  Johann  Mathias,  Maler,  geb.  19.  Sept  17B9  in  Düsseldorf,  f  28.  Not. 
1775  in  Bonn.  Er  wurde  Hofmaler  and  schuf  Bildnisse,  namentlich  aber  Jagd-  und 
Tbierstücke.  —  Sein  Sohn  Bartholomftns  Franz  S«,  geb.  8.  Nov.  1749  in  Bonn, 
malte  Blumen,  Historien  und  Bildnisse. 

Sehildj  Maria  Helena  Florentina,  Malerin,  geb.  3.  Mai  1745  in  Bonn, 
t  17.  April  1827  das.,  Schfllerin  ihres  Vaters  Johann  M.  8.  und  der  DOsseldorfer 
Akademie.    Sie  wurde  churfQrstl.  Kölnische  Hofmalerin  und  schuf  Historien. 

Schilder,  s.  v.  wie  Maler:  Johann  S«  Ton  Babinherg,  s.  Joliann,  Maler  Ton 
Bamberg. 

Schildluiecht,  Ferdinand,  Maler,  geb.  1857  in  Fürth,  thfttig  in  seiner 
Vaterstadt. 

Schildknecht,  Georg,  Maler,  geb.  30.  April  1850  in  Fürth  bei  Nürnberg, 
Schüler  der  Nürnberger  Kunstschule  unter  Raupp,  der  Düsseldorfer  Akademie 
und  von  J.  Rötin g.  1875—1881  war  er  Lehrer  an  der  Leipziger  Akademie,  dann 
in  München  ansässig.  Er  malte  Genrescenen,  z.  B.  Die  Gemeindesitzung,  Die  Kar- 
tenschlägerin,  ünterschondorferin. 

Schiigen,  Philipp  Anton,  Maler,  geb.  1793  in  Osnabrück,  f  1857  das. 
(München?),  Schüler  Ton  Cornelius  in  Düsseldorf  und  München.  Von  ihm  Fest- 
stellung der  Bayerischen  Erbfolge  (Wandbild  in  den  Arkaden,  München),  Illustrationen 
zu  Aeschylos  (nach  Schwanthalers  Entwürfen,  kgl.  Scbloss  das.),  Entführung  der 
Helena  (nach  Cornelius'  Carton,  Neue  Pinak.  das).,  etc. 

Schilking,  Heinrieh,  Maler,  geb.  25.  Nov.  1815  in  Warendorf  (Westphalen), 
Schüler  von  Schirmer,  Lessing  und  der  Akademie  zu  Antwerpen;  weitergebildet 
auf  Reisen  an  der  Nord-  und  Ost-See,  sowie  in  den  Alpen.  Er  wurde  Hofmaler  des 
Grossherzogs  von  Oldenburg  und  Professor;  S.  malte  Landschaften  und  Seestücke, 
für  den  Herzog  von  Braunschweig  Jagd  bei  Blaokenburg,  etc.  Von  ihm  auch 
Radierungen.    Verdienstkreuz. 

SchiU,  Adolf«  Baumeister  und  Aquarellmaler,  geb.  14.  Mai  1848  in  Stattgart, 
Schüler  des  dortigen  Polytechnicums,  von  Leins  und  Gnauth,  und  Ton  E.  R.  ron 
Foerster  in  Wien,  weitergebildet  auf  Reisen  in  Italien.  1880  wurde  er  Professor 
an  der  Düsseldorfer  Akademie.  Von  ihm  Das  Bauwerk  an  der  Düsseldorfer  Rhein- 
brücke, Privatbauten,  viele  Aquarelle  italienischer  Kirchen,  viele  decorative  Entwürfe, 
etc.   Roth.  Adler-Ord.  IV.  Kl.,  Kronen-Ord.  IIL  Kl.,  Med.  Chicago. 

SchiUer,  Franz  Bernhard,  Bildhauer,  geb.  1815  in  Ostritz  (Lausitz),  f  1872  (?) 
in  Solabona  bei  Hamburg,  Schüler  von  Gareis,  Schwanthaler  und  Rietsohel. 
Er  Hess  sich  in  Hamburg  nieder.  Von  ihm  Statuen  am  neuen  Altar  (Lindenholz, 
Katharinenkirche  Hamburg),  Hautrelief  am  Portal  (Bank,  das.)»  Bürgermeister  Bartels 
(Marmorbuste),  kleinere  Metallarbeiten,  Elfenbeinschnitzereien,  etc. 

SchiUer,  Johann  Felix  von,  Maler,  geb.  1805  in  Breslau,  f  1852  in  München, 
studirte  von  1829  ab  in  München,  nachdem  er  bereits  Referendar  geworden  war.  Von 
ihm  Am  Kochelsee  (1889),  Aus  dem  Oberinnthal  (1842),  Burg  Dürnstein,  etc. 

Schillinck)  Emmerich,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts.  Von  ihm  gelangte  ein 
Denkmal  (schwarzer  Marmor  und  Alabaster)  mit  den  4  Evangelisten,  den  theologischen 
Tugenden,  Leben  der  Mariae,  in  den  Loovre  zu  Paris. 

Schilling,  Alexander,  Maler,  geb.  1859  in  Chicago,  Schüler  von  6.  P.  Collis, 
meist  aber  Autodidakt.  Er  Hess  sich  in  New-York  nieder.  Von  ihm  Heumarkt, 
Hochsommer  an  den  Aux  Plaiues,  Nach  dem  Regenschauer,  etc.  --  Eine  Clotilde  S», 
geb.  um  1855  ist  in  Dresden  als  Blumenmalerin  thfttig. 

Schilling,  Georg,  Maler,  geb.  1785  in  Unterthingau  (Schwaben),  f  1889  das. 
Er  malte  mit  Geschick  Arabesken,  z.  B.  an  der  Decke  in  den  Rottmann- Arkaden  zu 
München.  Im  Conversationssaal  der  Residenz  das.  malte  er  zehn  Landschaften  nach 
Rottmanns  Aquarellen  in  Tempera. 

Schilling,  Hans,  Miniaturmaler  und  Kalligraph  des  15.  Jahrhunderts,  thfttig  in 
Hagenau.  Cm  1459  schrieb  er  eine  deutsche  Reimbibel  und  schmückte  sie  mit 
518  kleinen  und  zwei  grösseren  Bildern  aus. 

SchiUing,  Johannes,  Bildhauer,  geb.  23.  Juni  1828  in  Mittweida,  Schüler  der 
Dresdener  Akademie,  von  Rietschi,  Hfthnel  und  von  Drake  an  der  Berliner 
Akademie,  weitergebildet  in  Italien  (1854—6);  1868  wurde  er  Professor  an  der 
Dresdener  Akademie.  Von  ihm  Ueberlebensgrosse  Giebelgruppe  (Hoftheater,  Dresden), 
Die  Tageszeiten  (4  Gruppen,  BrühPsche  Terrasse  das.),  Niederlftndische  und  deutsche 

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Scbilperoort  —  Schinkel.  199 

Mftler  (Fries,  VestibQl,  Neues  Museum  das.)«  Rietscheldenkmal  (Terrasse,  Dresden), 
Demianidenkmal  (Qörlits),  Scbillerdenkmal  in  Wien,  Kaiser  Maxdenkmal  (Triest), 
Niederwalddenkmal,  Kriegerdenkmal  in  Hamburg,  ßildoissbflsten,  etc.  Die  Modelle 
seiner  Werke  befinden  sieb  zu  einem  Scbilling-Museum  vereint  in  Dresden.  Dr.,  Prof. 
Geb.  Hofratb.  1882  Pour  le  m^rite  Ord.  —  Ein  Loreni  S.  war  im  17.  Jabrbundert 
als  Stempelscbneider  in  Frankfurt  a.  M.  tbätig. 

Sehilperoorty  A.  B.,  s«  Meerteiu  A«  B«  Tan. 

Schilt,  Abel,  Maler,  geb.  20.  Sept.  1820  in  Paris,  Scbfller  seines  Vaters 
Louis  P.  S.  und  von  Roqueplan.  Er  malte  auf  Porzellan,  z.  B.  Gespräcb  im 
Park  (1859  nacb  Watteau). 

Sehilt,  Louis  Pierre,  Maler  und  Litbograpb,  geb.  11.  Sept.  1790  in  Paris, 
t  13.  Sept.  1859  in  Sövres,  Scbüler  von  Gonstaut,  Lef^vre  und  Jussieu  am 
Museum.  1822  trat  er  in  die  Porzellan-Manufaktur  von  Sbvres  ein,  wo  er  bis  zu 
seinem  Tode  als  Porzellanmaler  tbätig  war.  Von  ibm  Mediceiscbe  Vase  (1889  Mus. 
Florenz),  Service  fOr  den  Cburfürsten  von  Sacbsen  1830,  Tiscbplatte  (1832,  Palais, 
Potsdam),  etc.  S.  veröffentlicbte  ,Die  Monate"  (12  Litbograpbien),  Blumen  und  FrUcbte 
(12  Blatt),  etc.  Kr.  d.  Ebrenl.  1850. 

Scbimatsehek,  Anton,  Maler,  geb.  1845  in  Hostin  (Böbmen),  tbätig  in  Wien. 
Von  ibm  Am  Dogenpalast  in  Venedig,  Stillleben,  etc. 

Sehlmek,  s«  Simek. 

Sehlnunel,  (Schimele),  Johann  Lndirigr,  Holzscbneider  und  Briefmaler  des 
17.  Jabrbunderts,  geb.  und  tbätig  in  Frankfurt  a.  M.,  wo  er  1611  Bürger  wurde. 
Von  ibm  u.  A.  zwei  seltene  Flugblätter  auf  eine  Judenplündernng  dort  und  die 
Krönung  des  Kaisers  Mattbias  I. 

Schimon,  Ferdinand,  Maler,  geb.  6.  April  1797  in  Budapest,  f  29.  Aug.  1852 
in  Müncben,  war  erst  Sänger  und  Schauspieler,  ebe  er  Bildnissmaler  wurde.  S. 
arbeitete  auch  an  Cornelius'  Loggien  in  der  alten  Pinakotbek  zu  Manchen  und 
hat  Mebreres  litbograpbirt.  Von  ibm  besitzt  das  Museum  Bern  Die  besorgte 
Mutter  (1844). 

Schimon,  Max,  Maler,  geb.  1806  in  Budapest,  f  nacb  1879  (?),  studirte  in 
Budapest  und  München  (1881—6),  Bruder  des  Ferdinand  S.  Er  malte  Bildnisse  und 
ongariscbe  Volksscenen. 

Schindler,  Albort,  Maler,  geb.  19.  Aug.  1805  in  Engelsberg  (Schlesien),  f 
3.  Mai  1861  in  Wien,  Scbüler  der  dortigen  Akademie  unter  Feudi.  Von  ibm  Kapu- 
ziner und  sterbender  O^ier  (Wien,  Mus.)  Das  Almosen,  Letzte  Pilgerfahrt,  etc. 

Schindler,  Emil  Jakoh,  Maler,  geb.  1842  in  Wien,  f  9.  Aug.  1892  inWestern- 
land  a.  Sylt,  Schüler  von  A.  Zimmermann  in  Wien,  wo  er  sich  auch  nieder] iess. 
Später  bildete  er  sich  an  den  alten  Niederländern,  zuletzt  an  Th^o.  Rousseau 
weiter,  und  wurde  einer  der  wenigen  vorzüglichen  Maler  Wiens,  dessen  stimmungs- 
volle Landschaften  hodi  geschätzt  wurden.  Wir  nennen  z.  B.  Mondaufgang  an  der 
March,  Laeroma,  An  der  Teile  bei  Wien,  Partie  aus  Haslau  a.  d.  Donau,  Aus  Amster- 
dam, Das  Thal  des  Friedens,  Kartoffelernte,  Waldstrasse,  Mondaufgang,  Eckernmahle 
bei  Hallstatt,  Friedhof  in  Dalmatien,  etc.  Er  lieferte  auch  schöne  Illustrationen,  z.  B. 
zu  Zedlitz'  Waldfräulen.   Med.  2.  Kl.  München  1883;  Berlin  1886. 

Sehindler,  Johann,  Bildbauer,  f  2.  Juli  1893  in  Wien. 

Sohindler,  Johann  Joseph,  Maler,  geb.  28.  Juli  1777  in  St  j'ölteo,  f  22.  Juli 
1836  in  Wien,  Schüler  der  dortigen  Akademie,  an  der  er  später  Professor  wurde.  Er 
malte  erst  Historien,  dann  Bildnisse,  Landschaften  und  Genrebilder.  Von  ibm  Altar 
(S.  Michael,  Wien),  Feuer  im  Prater  (1834  Wiener  Mus.),  Viehstück,  etc.,  auch 
Aquarelle,  Radierungen,  lithograpbirte  Landschaften.  Mitgl.  d.  Wiener  Akademie, 
k.  k.  Kammermäler. 

Schindler,  Karl,  Maler,  geb.  1822  in  Wien  (?),  t  22.  Aug.  1842  in  Laab  bei 
Wien,  Scbüler  von  Feudi.  Er  malte  militärische  Genrebilder  und  hat  auch  Bucb- 
illuBtrationen  geliefert. 

Sehindler,  Philipp  Ernst,  Baumeister  und  Maler  des  18.  Jabrbunderts,  geb.  in 
Dresden,  f  14.  Juli  1765.  1727  wkd  er  als  Porzellanmaler,  später  als  Kunst-  und 
Mmiaturmaler,  1753  aJs  Baucondukteur  erwähnt. 

Schinkel,  Karl  Friedrich,  Baumeister  und  Maler,  geb.  13.  März  1781  in  Neu- 
ruppin,  t  9.  Oct.  1841  in  Berlin,  Schüler  der  dortigen  Bauakademie  unter  David 
und  Friedrich  Gilly,  welch  letzterer  ibm  die  Liebe  zur  Antike  einimpfte.  18G3 
bereiste  er  Italien  und  kam  1806  über  Paris  zurück,  konnte  zunäcbst  nur  malen, 
Landschaften  und  Panoramen,  sowie  lehren ;  dabei  erzog  er  sich  Gropius  zum  Ge- 


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200  ScluDoagel  —  8chirm«r. 

hilfeo.  1810  wnrde  er  AssesBor  an  der  neueiDgerichteten  Baodepatatioii,  1811  Mit- 
glied der  Berliner  Akademie,  1815  Geh.  Oberbaurath,  1819  Mitglied  der  technischen 
Deputation  des  Ministeriums,  1820  Professor  und  Mitglied  des  Senats  an  der  Aka- 
demie. 1824  besuchte  er  nochmals  Italien,  1826  Frankreich  und  Italien.  1889  wurde 
er  Oberlandbaudirektor.  1840  überfiel  ihn  ein  organisches  Gehirnleiden.  Er  führte 
den  griechischen  Baustil  wieder  ein,  Tersuchte  aber  auch  oft  griechische  Elemente 
in  die  Gothik  einzufahren,  wie  im  Schloss  Babelsberg,  Rathbaus  in  Zittau,  Werder- 
kirche in  Berlin,  Pal.  Redem  das.,  Bauakademie  das.,  Kirche  in  Straupitz,  Johannes- 
kirche in  Zittau,  etc.  Besser  wenn  auch  recht  wenig  originell,  sind  die  rein-classischen 
Bauten,  darunter  das  alte  Museum,  Schauspielhaus,  Hauptwache,  Sternwarte,  Palast 
Prinz  Karl,  etc.  in  Berlin,  Altst&dter  Wache  in  Dresden,  Triokbrunnen  in  Aachen, 
Nicolaikirche  und  Gasino  in  Potsdam,  etc.  Von  seinen  Malereien  nennen  wir  Pano- 
rama Yon  Palermo,  Italieoische  Landschaft  u.  9  A.  (Nat-Gal.  Berlin),  die  Entwürfe 
zu  den  Wandgemftlden  der  Vorhalle  des  alten  Museums  zu  Berlin,  viele  Idealland- 
schaften,  Copien,  Costümbilder  und  Theaterdecorationen.  Er  Teröffentliohte  eine 
grössere  Anzahl  architektonischer  und  decorativer  Werke  und  hat  auch  Einiges  radiert 
sowie  auf  Stein  gezeichnet.  Viele  Auszeichnungen.  Sein  Leben  etc.  von  K.  Bötticher, 
Grimm  (1867X  Kugler  (1842),  Quast  (1866),  Wolzogen  (1864),  etc. 

SehinDagl,  Max  Joseph,  Maler,  geb.  1694  (1697?)  in  Bnrghansen  (BayemX 
t  1761  in  Wien,  Schftler  des  Jos.  Kammerloher.  Er  malte  Landschaften,  die 
A.  staffirten.  Von  ihm  Sa.  Anna  (Frauenkirche,  Alt-Ötting),  Gebirgslandschaft  und 
4  A.  (Budolfinum,  Prag),  Jagdbild  u.  A.  (Gal.  Aschaifenburg),  Landschaften  auch  in 
den  Gal.  zu  Wien  und  Schleissheim.    Er  hat  ein  Blatt  radiert. 

SeiÜBi,  JohanB  Georg,  Maler,  geb.  1794  in  Zflrieh,  f  1845,  Schaler  Ton 
S.  G essner.    Er  malte  Landschaften. 

Sehiiix,  Joluuiii  Kaspar,  Maler,  geb.  1798  in  ZQrich,  f  1882,  Schaler  Ton 
Huber,  in  Rom  von  Oyerbeck  beeinflusst.  Er  malte  Historien  und  mit  besserem 
Gelingen  Genrebilder. 

SeliiStt,  Heinrich,  Maler,  geb.  17.  Dec.  1828  in  Helsingör,  Schaler  der  Kopen- 
hagener Akademie.  1850  besuchte  er  London,  Paris  und  lulien,  spftter  Norwegen 
und  Ishind,  1872—1878  endlich  Griechenland,  den  Orient  und  nochmals  Italien.  1854 
wurde  er  Mitglied  der  Eopenhagener  Akademie,  1866  Professor.  Von  ihm  Islftndische 
Braut,  Norwegische  Freiwerbung,  Architekturbilder  aus  Syrien  und  Aegypten,  etc. ;  auch 
riele  Bildnisse,  darunter  Mitglieder  des  dänischen  Hofes  und  das  des  Malen  J.  L.  Lund. 

Schippers,  Karel,  Maler,  geh.  24.  Oct.  1818  in  Antwerpen,  Schaler  Ton  M.  ran 
Bree.    Er  malte  geschichtliche  Genrebilder. 

Sohippems,  Pleter  Adriaen,  Maler,  geb.  6.  Man  1840  in  Rotterdam,  thätig 
das.  Er  malte  Landschaften.  Das  Museum  seiner  Vaterstadt  besitst  einen  schönen 
Sonnenuntergang  von  ihm. 

Schirm,  Johann  Wühelm  Carl  Cowen,  Maler,  geb.  24.  Not.  1852  in  Wiesbaden, 
studirte  in  Karlsruhe  unter  des  Goudres  und  Gude,  beeinflusst  tou  Herkomer, 
lies^.  sich  nach  Reisen  durch  Bayern,  Schottland,  den  Harz,  den  Orient  etc.  in  Berlm, 
zuTor  in  Breslau  nieder.  Von  ihm  Oase  Ain  Gharandel  (Budolfinum.  Prag),  Abend- 
stimmung (Mus.  Breslau),  Der  See  Assynt  (Schottland),  Grundabelhorn  in  Bayern, 
Vorberg  des  Sinai,  Abendstimmung  am  Todten  Meer,  etc. 

Schirmer, .Angnst  Wilhelm  Ferdinand,  Maler,  geb.  6.  Mai  1802  in  Berlin, 
t  8.  Juni  1866  in  Nvon  (Genfer  See),  Scholer  der  Berliner  Porzellanmanufaktnr 
unter  Völker  und  der  Akademie,  an  der  ihn  Schinkel  beeinflnsste;  1827  in 
Italien  an  Koch,  Reinhardt  und  Turner  weitelgebildet.  1831  Hess  er  sich  in 
Berlin  nieder,  wurde  1885  Mitglied,  1889  Lehrer,  1840  Prot  und  1852  Senatsmit- 
glied der  dortigen  Akademie.  1845  besuchte  er  Italien  zum  zweiten,  1865  zum 
dritten  Mal.  Er  erkrankte  in  Rom  und  starb  auf  der  zu  frOh  angetretenen  Heim- 
reise. Von  ihm  Kaste  bei  Neapel  u.  A.  (Nat-Gal.  Berlin),  Hafenthor  ron  Genua, 
Tassos  Hans  in  Sorrent,  etc.;  auch  4  WandgemAlde  in  der  griechischen  und  ägyp- 
tischen Abth.  des  Neuen  Museums  zu  Berlin. 

Sehirmer,  Carl  Josef,  Maler,  geb.  16.  Febr.  1888  in  Graz,  Schaler  der  Aka- 
demie zu  Berlin,  Dresden,  MOnchen  und  Stuttgart,  auch  ron  Dr.  Stanz.  1866  Hess 
er  sich  als  Glasmaler  in  seiner  Vaterstadt  nieder.  B'enster  Ton  ihm  in  der  Stifts- 
kirche zu  Admont,  Pfarrkirche  zu  Gonobitz,  desgl.  in  Rottenmann,  im  Schloss  Turickel 
(Westfalen),  etc. 

Sehirmer,  Heinrieh  Ernst,  Baumeister,  geb.  vor  1885,  f  im  Dec.  1887  in 
Glossen.    Er  stand  85  Jahre  lang  in  norwegischen  Staatsdiensten,  leitete  die  Wieder- 


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Schirmer  —  Schlatter.  201 

herstellnog  des  Doms  Ton  Trondbjem,  bftute  die  Irrenanstalt,  Landhäoser,  etc.  in 
Christiania  and  illnstrirte  baugeBchichtliche  Werke. 

Sehlrmeri  Johanii  Wllbelm,  Maler  und  Radierer,  geb.  5.  Sept.  1807  in  Jfllicb, 
t  11.  Sept  1868  in  Karlnrube,  Schaler  der  Dflsseldorfer  Akademie  anter  Schadow, 
nachdem  er  suTor  Bachbinder  gewesen  war;  dann  ron  Lessing  beeinflasst  1880 
besachte  er  Belgien  und  wurde  Hilfslehrer  an  der  Düsseldorfer  Akademie,  1881 
bereiste  er  die  Mosel,  den  Schwarzwald,  1885  die  Schweis,  1887  die  Normaodie, 
1889  Italien,  and  wurde  Professor,  1854  wurde  er  Direktor  der  Karlsruher  Kunst- 
schule. Er  malte  erst  romantische  Waldpartien  und  dergl.,  ging  aber  später  zur 
spröden  classizistischen  Landschaftsmalerei  Aber.  Von  ihm  Sechs  biblische  Doppel- 
landscbaften  (Nat.-6al.  Berlin),  Italienischer  Park  u.  A.  (ebenda),  Herbetlandschaft 
(OaL  Aremberg,  BrQssel),  Raub  desHylas  u.  A.  (Mus.  HannoTor),  A.  in  den  Oal.  zu 
^raunschweig,  Christiania,  Darmstadt,  Dasseldorf,  Halberstadt,  Hamburg,  Karlsruhe, 
Kassel,  Königsberg,  Leipzig,  Prag,  St.  Gallen,  Stuttgart,  etc.  Von  Radierungen  nennen 
wir  Pan  bei  den  Nymphen,  Brunnen  bei  Ariccia,  Ideallandschaft,  etc.  Mitgl.  der 
Berliner  und  Dresdener  Akademie. 

Sehimier,  Karl  Hiehael.  Maler,  geb.  1.  Juni  1808  in  Greifwald,  f  l*  Mai  1876 
in  Dresden,  gebildet  in  Kopen nagen  und  Dresden,  wo  er  1884  Restaurator  an  der 
Gal.  wurde.    Ton  ihm  u.  A.  zwei  Köpfe  nach  Seybold  (Gal.  Schwerin). 

Sehlmeg.  Albert.  Maler,  geb.  18.  Febr.  1838  in  Leipzig,  f  28.  Juli  1899  in 
Wettin  a.  d.  s.  (?),  Sebttler  ron  Traute,  Ton  der  Leipziger  Akademie  und  von 
A.  Eltiner.    Er  malte  Ansichten  und  Landschaften  in  Aquarell. 

SehiseUlB,  Iwan,  Maler,  geb.  18.  Jan.  1827  (1831?)  in  Jelabiu;a  (Wjatka, 
Rassland),  f  20.  MAra  1898  in  St.  Petersburg,  Schttler  der  Kunstschule  in  Moskau  und 
der  St  Petersbarger  Akademie.  1868  wurde  er  Mitglied,  1866  Professor  dieser  Akademie. 
Er  malte  Landschaften  und  schuf  namentlich  geschfttzte  Fedeneichnungen.  Ton  ihm 
Im  Urwald  (1878  Gal.  der  Akademie,  St.  Petersburg),  Der  erste  Schnee  (1874;, 
MorgendAmmerong  im  Fmhling  (1874)  etc.;  auch  Landschafts -Radierungen.  Stanis- 
laos- Orden. 

Sehi-tM^n^  (SeMa  Tsehöu  gen.  KlBan),  chinesischer  Maler,  geb.  1427  (?X  f  1509; 
er  malte  Landschaften. 

Sckiti,  Jvles,  Maler,  geb.  9.  Febr.  1817  in  Paris,  f  29.  April  1871  in  Troyes, 
Schaler  Ton  R6mond.  Er  war  Direktor  der  städtischen  Zeichenschule  in  Trojes, 
Von  ihm  Ansicht  ans  der  Umgegend  ron  Grenoble  (1840),  Ein  Windstoss  (1850),  Apriltag 
in  der  Umgegend  von  Troyes  (1865),  etc.  Med.  8  Kl.  1844;  Silb.  Med.  1860  Troyes. 

Sekiteiiofflia,  Lo,  s.  Baliiieri,  F.  M. 

SelÜTerty  Tlktor,  Maler,  geb.  8.  Mai  1868  in  Jassy  (Rumänien),  Schüler  der 
Grazer  Akademie,  sowie  derManchener  unter  Gabi  und  Seiti,  bereiste  Oberitalien, 
Belgien  und  Paris.  Er  malte  Genrebilder  sowie  Bildnisse  und  hat  viele  Dlustra- 
tionen  geliefert. 

SehlBione^  —  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  ein  Freund  des  Yincenzio  di  S. 
Gimignano.  Bei  der  PlQnderung  Roms  scheint  er  umgekommen  zu  sein  oder  hat 
wenigstens  die  Kunst  aufgegeben. 

SeUndir,  ChrlstlaB,  Kupferstecher,  geb.  1741  in  Pegau  (Sachsen),  t  1311  in 
Wittenberg.  Von  Hans  aus  Botaniker,  dann  Optiker  und  1781  Mechanikus  der 
Universität  Wittenberg,  legte  er  sich  auüs  Stechen  und  Radieren.  Er  gab  ein 
botanisches  Handbuch  mit  eigenhändigen  Tafeln  heraus. 

B«hlabiti,  Gustav  Adolf,  Maler,  geb.  7.  Juni  1854  in  Gross -Wartenberg 
(Schlesien),  Schfiler  der  Akademien  zu  Berlin  (1875—82)  und  Paris  unter  Lef^bvre 
und  Boalanger,  bereiste  das  Elsass,  Tirol,  Amerika,  etc.,  lebte  8  Jahre  in  Manchen 
und  Hess  sich  1887  in  Berlin  nieder.  Er  malte  Bildnisse  und  Genrescenen,  z.  B. 
Schworgerichtssitaung  (Mus.  Breslau),  Das  Solo,  Sftngerchorin  einer  Tiroler  Dorf- 
kirche, etc. 

Sehlaehter,  J.  Anton,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Prag,  wo  er  1779 
einen  Triamphbogen,  1777—80  Fresken  in  der  Trinitarierkirche  malte. 

SeUafhorsty  Marie^  Bildhauerin,  geb.  1865  in  MOnchen,  Schülerin  von  H. 
Woderä.  Sie  schuf  meist  Bildnissbflsten.  Von  ihr  Liebedenkmal  (Haimberg,  Gera), 
Jnl.  Sturm,  etc. 

SeUatter,  Caspar,  Maler  und  Holzschneider  des  16.  Jahrhanderts,  thitig  in 
der  Schweiz,  1580  kommt  er  auf  Berner  Staatsrechnungen  vor.  Ihm  wird  neuerdings 
die  Folge  von  .Standarten  der  Kantone*  (Landsknechte,  Holzschnitte)  zugeschrieben, 
die  mit  einem  Monogramm  S.  C.  (verschlungen)  versehen  sind. 


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202  SchlauD  -  Schleich. 

Sehlam,  Johaiui  Konrad  tob,  Baumeister,  geb.  1695  (?),  f  21.  Oct.  1773  in 
Monster,  onter  Einfluss  Neumanns  gebildet.  Er  wurde  cburkölnischer  General- 
major, sowie  Oberlandesingenieur  and  ist  einer  der  Hauptmeister  des  deutscben 
Barockstils.  Von  ihm  Das  Schloss  Brühl  am  Rhein  (dessen  Baa  er  bis  1728  leitete), 
Das  ScbloBS  zu  Münster,  Der  Erbdrostehof  das.,  Bestauration  des  Doms  zu  Speyer 
(1744-47),  etc. 

Sehleer,  (Sehleher,  Sehloer),  —  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Schwäbisch  Hall.  Von  ihm  Vier  Württembergische  Orafen  (1581—82  Sandsteinstatuen, 
Stiftskirche,  Stuttgart).  Ihm  ferner  zugeschrieben  werden  Skulpturen  der  ehemaligen 
Stuttgarter  Rennbahn  und  des  Lusthauses,  jetzt  zum  Theil  auf  Burg  Lichtenstein 
bei  Reutlingen  befindlich. 

Sehlegel,  August  Friedrich,  Maler,  geb.  18.  M&rz  1828  in  Heidersdorf  (SAchs. 
Erzgebirge^  Schüler  der  Dresdener  Akademie.  Er  Hess  sich  in  Dresden  nieder  und 
malte  Miniaturen,  sowie  Aquarelle.    Bronze-Med. 

Schlegel,  Johann  Caspar,  Maler,  geb.  um  1689  in  Frankfurt  a.  M.,  t  ün 
Januar  1777  das.,  vielleicht  Bruder  des  Johann  Hugo  S. 

Sehlegel,  Johann  Heinrich,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  im  Sept.  1742  in 
Prag,  wo  er  seit  1729  ansässig  war.    Er  malte  in  Brandeis  Manier. 

Schlegel,  Johann  Hngo,  Maler,  geb.  in  Frankfurt  a.  M.,  begr.  26.  Sept  1787 
das.    Er  malte  Fresken  an  den  Aussenseiten  von  Frankfurter  Häusern. 

Schlegel,  Johann  Theobald,  Maler,  geb.  um  1726  in  Frankfurt  a.  M.,  begr. 
21.  April  1801  das.,  wahrscheinlich  Sohn  des  Johann  C.  S. 

Schlegel,  Moritz  Friedrich,  Maler,  geb.  27.  Dec.  1865  in  Prag,  Schüier  der 
Wiener  Akademie  unter  Griepenkerl  und  Trenkwald.  Er  malte  geschichtliche 
Scenen,  Genrebildnisse,  dekorative  Arbeiten,  Bildnisse,  Stillleben,  etc.  z.  B.  Ball- 
geheimnisse,  Judith,  Rendez- vous  im  Belvedere,  etc. 

Schieh,  Anna,  Malerin,  geb.  1838  in  Berlin,  Schülerin  von  Sehr  ad  er,  weiter^ 

gebildet  in  Rom  (1868).  Sie  Hess  sich  in  Rom  nieder.  Von  ihr  Die  Marien  am 
irabe  (1861),  Die  Citronenverkäuferin,  Sechs  Ahnenbilder  für  die  Familie  Henkel 
von  Donnersmark,  etc. 

Schleher,  s.  Schleer« 

Schlolbener,  Kaspar,  Maler,  geb.  1868  in  Hallstadt,  thätig  in  München.  Von 
ihm  Maiandacht,  Mette,  Cäcilia,  etc. 

Schleich,  Adrian.  Kupferstecher,  geb.  7.  Dec.  1812  in  München,  f  B.  Nov. 
1894  in  München,  Schüler  von  S.  Am s  1er,  Bruder  des  August  S.  Er  Hess  sich 
in  München  nieder  und  arbeitete  ausschliesslich  auf  Stahl.  Von  ihm  Stiche  nach 
Nilson  zu  der  Glocke,  nach  Kanlbach  zum  Reinecke  Fuchs,  nach  den  12  Fresken 
Scbraudolfs  im  Speyerer  Dom,  etc.;  auch  Einzelblätter  nach  H.  Hess,  Kimer,  Ried- 
müller, Rietschel,  R.  Santi,  F.  Schön,  Schwanthaler  u.  A.  m. 

Scklelch,  Angnst,  Maler,  Radierer  und  Lithograph,  geb.  1814  (1813?)  in 
München,  f  26.  Dec.  1865  das.,  Schüler  der  dortigen  Akademie,  Bruder  des  Adrian  S. 
Er  zeichnete  Geflügel  und  andere  Hausthiere  mit  grossem,  malte  sie  mit  weniger 
Geschick.  Erwähnenswerth  sind  seine  „Rauchbilder *,  mit  Holzgriffel  und  Wischer 
auf  berusstem  Papier  hergestellte  Thierzeichnungen. 

Schleich,  Carl  Johannes  (Hans).  Maler,  geb.  24.  Juni  1834  in  Stettin.  Bis 
1881  war  er  Operntenor  und  widmete  sich  dann  erst  der  Kunst  Schüler  von  Eschke, 
dann  von  Gude  an  der  Berliner  Akademie.  Er  malte  Landschi^n  und  Seestflcke. 
Med.  Melbourne,  London. 

Schleich,  Eduard  d«  Ae.,  Maler,  geb.  12.  Oct.  1812  in  Harbach  (Bayern^  t 
8.  Jan.  1874  in  München,  Schüler  der  dortigen  Akademie,  die  ihn,  der  einer  der  be- 
deutendsten deutscben  Landschaftsmaler  wurde,  als  talentlos  zurückwies,  worauf  er  sich 
auf  Reisen  durch  die  Alpenländer  selbst,  und  durch  Studium  der  alten  Niederländer 
weiterbildete.  Später  besuchte  er  Ungarn,  ItaUen,  Belgien  und  Frankreich,  das  ihn 
beeinflusst  hat.  Er  ist  eine  Art  Gonstable  für  Deutschland  geworden,  ein  Vorläufer 
der  prachtvollen  Stimmnngslandschaftsmalerei.  Namentlich  sind  einige  seiner  Isar- 
landschaften  ihm  zauberhaft  gelungen.  Von  ihm  Am  Stamberger  See  u.  A.  (Schack- 
galerie,  München),  Im  Isarthal  (Neue  Pinak.  das.),  Sturm  an  der  Küste  u.  A.  (ebenda), 
Mondnacht  bei  Rotterdam  (Germanisches  Mus.  Nürnberg);  A.  in  der  Gal.  zu  Berlin, 
Darmsta'U,  Dresden,  Hamburg,  Karlsruhe,  Königsberg,  Stuttgart,  etc.  Prof.  (1868),  Ehren- 
mitglied der  Münchener  u.  a.  Akademien;  grosse  goldene  Medaille  Berlin,  etc.,  Mich.-Ord. 

Schleich,  Ednard  d.  J.,  Maler,  geb.  1852  (?),  t  28.  Oct.  1893  in  München, 
Schüler  seines  Vaters  Eduard  S.  d.  Ae.    Er  malte  Landschaften  gleich  ihm. 


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Schleich  —  SchleBinger.  203 

Sehleldi)  Johann  Karl,  Kapfentecher,  geb.  1759  in  Aagsburg,  f  1842  in 
Mflnchen,  wohin  er  1805  berufen  worden  war,  Schüler  ron  Jangwirth  und  Metten- 
leiter.  Von  ihm  Selbstbildniss  (nach  MierisX  Die  Hoffnung  nfthrt  die  Liebe  (nach 
Bejnolds),  Bildnisse,  topographische  Blatter,  etc. 

Sehleieb,  Karl,  Kupferstecher,  geb.  1788  (1789?)  in  Augsburg,  f  1840  in 
München,  Schüler  seines  Vaters  Johann  K.  S.  Er  arbeitete  erst  punktirt,  sp&ter 
in  Linienmanier  und  mit  der  Nadel.  Von  ihm  12  Landschaften  (nach  Dogardin, 
Ostade,  etcX  Bauemfamilie  (nach  Potter),  Ansicht  ron  München,  Der  Dom  zu 
Begensburg,  etc. 

Scbleictay  Karl  Peter«  Kupferstecher,  geb.  1828  in  München,  f  30.  Oct.  1887 
das.  (?),  Schüler  der  Mflnchener  Akademie.  Er  wurde  sp&ter  Inspektor  des  königl. 
topographischen  Institutes  das.  und  stach  unter  A.  kleine  Ansichten  von  Venedig. 

Sctaleietay  Bobert,  Maler,  geb.  1845  in  München,  Schüler  von  W.  Dies  an 
der  Mttnchener  Akademie.    Med.  Wien  1873. 

Sehleietay  Xayer,  Maler,  geb.  1834  in  Stettin,  thfttig  in  Berlin. 

Sebleleher,  Wilhelm,  Baumeister,  geb.  6.  Aug.  1857  in  Stolberg  (Bheinlande), 
studirte  in  Aachen  und  Berlin  bei  Jacobsthal  und  Baschdorff.  1836  wurde  er 
Begierungsbaumeister  und  liess  sich  in  Düsseldorf  nieder.  Er  bereiste  Griechenland 
und  den  Orient,  Italien  (wiederholt),  Spanien,  England,  die  Niederlande  und  Oester- 
reich-üngarn.    Er  baute  riele  Villen,  etc.  in  Düren,  Düsseldorf,  Wiesbaden  etc. 

Seblelden,  Edward,  Maler,  geb.  6.  Mai  1808  in  Pyrmont.  Er  malte  erst 
Kinderbilder,  widmete  sich  dann  aber  der  Landschaftsmalerei  in  München.  Von  ihm 
Bauernmadchen  am  Brunnen,  Parthie  bei  Gauting,  etc.    Silb.  Med.,  Linz. 

Sehlelll.  Pierre,  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  in  Valendennes,  f  Ih  Aug. 
1641  das.  Man  weiss  ron  diesem  Künstler  nur,  dass  er  als  Bildhauer  und  Bau- 
meister zugleich  an  der  Abtei  ron  Vicoigne  thfttig  war  und  dass  er  das  Portal  der 
Carmeliterkirche  zu  Valendennes  schuf.  Seine  Marmorbüste  Simon  Leboucqs  befindet 
sich  im  Mus.  Grenoble. 

SeblelssBer,  Christian  Andreas,  Maler,  geb.  2.  Kot.  1810  in  Lyngby  bei 
Kopenhagen,  f  14.  Juli  1882  in  Kopenhagen,  Schüler  der  dortigen  Akademie,  1840 
bis  1842  als  Stipendiat  auf  Beisen,  namentlich  in  München  weitergebildet  1852 
wurde  er  Mitglied,  1858  Professor  der  Kopenhagener  Akademie.  Von  ihm  Ein  Ge- 
flügelhändler (1842,  Neue  Pinak.  München) ,  Kupferschmiede  (das.),  Grossmutter 
lehrt  ihren  Enkel  beten  (Gal.  Schwerin),  A.  in  den  Gal«  zu  Kopenhagen  und 
Hamburg.  , 

Sehlesinger,  Adam,  Msler,  geb.  1759  in  Ebertsheim  (Bheinbayem),  1 1829.  Er 
malte  Fruchtstücke,  von  denen  die  Nat-Gal.   Berlin  zwei  Proben  besitzt 

SetalealBgery  Felix,  Maler,  geb.  9.  Oct.  1888  in  Hamburg,  Schüler  der  Düssel- 
dorfer Akademie  und  von  Jordan.  Er  hielt  sich  längere  Zeit  in  Paris  auf  und 
liess  sich  schliesslich  in  München  nieder.  Von  ihm  Holsteiner  Bauern  bereiten  sich 
zum  Kirchgang  vor  (1854  Kunsthalle  Hamburg),  Der  Landarzt,  Beim  Juwelier.  — 
Ein  Georg  S.  war  1816—27  in  Frankfurt  a.  M.  als  Bildnissmaler  thfttig.  Von  ihm 
auch  eine  Verspottung  Hiobs. 

Setaleaiuger,  Jakob,  Maler,  geb.  1798  (1792?)  in  Grünstadt  (Pfiilz),  f  1855  in 
Berlin,  Schüler  seines  Vaters  Johann  S.,  weitergebildet  in  Mannheim  und  München. 
Drei  Jahre  lang  war  er  Augenkrank,  dann  restaurirte  er  viel  für  die  Gebr.  Boisser^e. 
1822  kam  er  als  Prof.  und  Bestaurator  nach  Berlin.  Von  ihm  Bildnisse,  Frucht- 
und  Blumenstücke.  Gopien  nach  der  Sistinischen  Madonna  (Dom  Speyer,  Akademie 
London)  und  anderen  Benaissance* Bildern,  etc. 

Seiilesinger,  Joiianii.  Maler,  geb.  um  1770  in  Mannheim,  f  1840  in  Sausen- 
heim.   Er  malte  Bildnisse,  hauptsftchlich  aber  Fruchtstücke. 

Sclileslnger,  Karl,  Maler,  geb.  1826  in  Lausanne,  f  12.  Juni  1893  in  Düssel- 
dorf, Schüler  von  Hardorff  und  Kauffmann,  1844  von  der  Akademie  zu  Prag 
(unter  Chr.  Buben)  und  1850  von  der  Akademie  zu  Antwerpen  unter  Dykman.  Er 
liess  sich  1852  in  Düsseldorf  nieder  und  malte  Landschaften  und  Genrescenen,  z.  B. 
Die  letzten  Garben,  Abend  an  der  Mosel  u.  A.  (Kunsthalle  Hamburg),  Fahrt  zu 
einem  Sterbenden  (Mus.  Hannover),  etc. 

SeUesiBger,  WlHielm  Heinrleii.  Maler,  geb.  1814  in  Frankfurt  a.  M.,  f  21. 
Febr.  1893  in  Neuilly  bei  Paris,  Schüler  der  -Wiener  Akademie,  weitergebildet  in 
Paris,  wo  er  sieb  naturalisiren  liess.  Von  ihm  Bildniss  des  Sultans  Mohammed-Khan  H. 
(1830  Mus.  Versailles),  Fest  der  Madonna,  Doppelhaft,  Die  5  Sinne,  etc.  Med.  8.  Kl. 
1840,  2.  Kl.  1847,  Kreuz  der  Ehrenlegion  1866. 

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204  Schtoy  -~  SchUtte. 

Sehley.  Jaeob  TtD  der,  Knpfentecher,  geb.  1715  in  Amiterdam,  f  1779, 
Schüler  des  B.  Picart,  dessen  anferüg  hinterlassene  Platten  er  theilweise  ToUen- 
dete.  Von  ihm  BachrigDetten,  Bildnisse,  etc.  nach  M.  des  Angles,  t.  Pee,  t.  Dyck, 
6.  F.  Schmidt,  etc. 

Sehlej,  Philipp  Tan  der,  Kupferstecher,  geb.  1724  in  Amsterdam,  t  29.  Oct. 
1817  das.,  Schttler  seines  Bruders  Jacob  t.  d.  S.  Er  war  hauptsächlich  als  Zeichen- 
lehrer, später  auch  als  Kunsthändler  thfttig. 

Schlicht,  Abel,  Baumeister,  Zeichner  and  Radierer,  geb.  1754  in  Mannheim, 
t  1826,  Scbfller  ron  L.  Quaglio.  Er  wurde  Professor  an  der  DOsseldorfer  Aka- 
demie nnd  churpfSlaischer  Baumeister.  Am  bekanntesten  machten  ihn  seine  Aqua- 
tintbUtter  nach  Berchem,  Bibiena,  Pannini,  t.  d.  Yelde,  Yemet,  Yerschaffelt, 
Weeniz,  etc. 

Schlicht.  Karl  tob,  Maler,  geb.  1.  Juni  1883  in  Quten-Paaren  bei  Branden- 
burg a.  H.,  Schüler  y.  A.  Achenbach  und  Gude;  weitergebildet  unter  Graf 
Kalckreuth,  Böcklio,  Niessen  u.  A.  in  Weimar,  lebte  sp&ter  in  Düsseldorf, 
München,  Kreuznach  und  Potsdam.  Er  malte  Landschaften,  z.  B.  Am  Gardasee, 
Buchen  im  RhOogebirge,  Werft  Ton  Wilhelmshayen ;  auch  Schlüsser  und  Grabst&tten, 
Gebirgsbilder  aus  der  Schweiz  und  Tirol,  etc. 

Schliehten,  Jan  PhUips  Tan  der,  Maler,  geb.  1681,  t  17^^  i»  Mannheim  (?), 
Schüler  des  A.  yan  der  Wer fl  Er  war  in  Rotterdam,  spiter  für  den  Pfalzgrafen 
Karl  Philipp  wie  es  scheint  in  Mannheim  thAtig.  Von  ihm  S.  Andreas  m.  d.  Kreuz, 
(1732  Alte  Pinak.  München),  Der  Dorfmnsikant  (1781  ebenda),  Die  Lautenspielerin 
u.  A.  (1780  Gkl.  Schieissheim). 

Sehliehtea»  Johuui  Friedrieh  tu  der,  Maler,  geb.  1725  in  Mannheim,  tl795 
daa^  Schüler  von  F.  Torelli  und  S.  Conca,  Sohn  des  Jan  P.  van  der  S.  Er  malte 
in  Metsus  nnd  Netschers  Geschmack,  namentlich  Kunststückchen,  wie  nachgeahmte  Bas- 
reliefs, etc.    S.  wurde  Galeriedirektor  in  Mannheim. 

Schlichting,  Ernst  HermanB,  Maler,  geb.  5.  Mai  1818  in  RcTal,  stndirte  an 
der  Düsseldorfer  Akademie,  th&tig  in  St  Petersburg  und  Reval,  seit  1872  in  Dresden. 
Er  malte  Bildnisse  und  Landschaften,  z.  B.  Bilder  ans  Norwegen  nnd  Finnland. 

Sehliehtliig,  Max,  Maler,  geb.  1866  in  Sagan.  Er  Hess  sich  in  Gharlottenburg 
nieder.  Von  ihm  Moderne  Sphinx,  Rue  Faubourg  Mont  Martre  in  Paris,  Im 
Garten,  etc. 

Schlick,  Benjaniiii,  Baumeister,  geb.  6.  Sept.  1796  in  Kopenhagen,  f  1872  in 
Paris,  Schüler  der  Kopenhagener  Akademie,  weitergebildet  in  London  nnd  Paris.  Da 
er  aus  persönlicher  Feindschaft  ron  der  Landesakademie  ausgeschlossen  wurde,  ging 
er  in's  Ausland,  war  yielfach  in  Paris,  Karlsruhe,  dann  in  Italien  (Rom,  Pompeji) 
th&tig.  Von  ihm  Restauration  ron  42  antiken  Häusern  Pompejis  mit  ihren  Fresken. 
Bayr.  Michaels^Ord.,  Kr.  der  Ehrenleg.;  Mitgl.  des  frans.  Instituts. 

Sehlieeker,  Antust  Eduard,  Maler,  geb.  12.  Sept  1838  in  Hamburir,  Schüler 
der  Düsseldorfer  (unter  0.  Achenbach  und  Gude)  nnd  Münchener  Akademie.  Er 
bereiste  die  Schweiz,  Belgien  und  die  Normandie,  kehrte  1868  nach  seiner  Vaterstadt 
zurück  und  malte  Landschaften  nnd  Architekturen,  z.  B.  Alte  Strasse  in  Rouen, 
St.  Goar  am  Rhein,  Mondschein  im  Winter,  etc. 

Schlier,  Michael,  Maler,  geb.  1744  in  KOnigstein  (Taunus),  f  23.  Juli  1807, 
Schüler  ron  Christi  an  StOcklin.  Er  malte  Architekturen,  besonders  gothisohe 
Kirchen  in  Oel  und  Aquarell. 

SehliessmaiiBy  Haas,  Zeichner  nnd  Illustrator,  geb.  6.  Febr.  1852  in  Mainz, 
Hess  sich  in  Wien  nieder.  Er  zeichnete  Garicaturen,  hanptsichlioh  Wiener  Typen 
fttr  die  .Fliegenden  Bl&tter*,  für  KliSs  .Humoristische  Bl&tter*,  den  Wiener 
.Figaro",  etc.  Es  erschien  1889  in  Wien  ein  S.- Album,  und  1892  das.  »Wiener  Schatten- 
bilder* Ton  S. 

Schlipf,  Eagea,  Bildhauer,  geb.  1869  in  Biberach,  th&tig  in  Stuttgart  Er  schuf 
Bildnissbüsten,  etc. 

Schutt,  Heiarich,  Zeichner  und  Maler,  geb.  21.  Aug.  1849  in  Biebrich  (n.  A. 
1850  in  Wiesbaden),  Schüler  ron  Barth  nnd  Lindenschmit  an  der  Münchener 
Akademie,  nachdem  er  zuror  hoU&udischer  Soldat  gewesen  war.  Er  malte  Friese 
für  das  Palais  Prinz  Leopold  in  München;  femer  Aus  dem  Gircusleben,  Niederlftnd. 
Maleratelier,  Gonfh>ntation  eines  Todtschl&gers,  etc.;  endlich  Tiele  Illustrationen  fhr 
Wochenschriften. 

Sehlitte.  Friedrichf  Holzschneider,  geb.  14.  Oct  1820,  gebildet  als  Metall- 
grayeur  in  Magdeburg,  sp&ter  in  Bitschi  von  Hartenbachs  Atelier  und  unter 

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ScUittgen  —  ächlotthaaet.  205 

Benwortbs  Leitung.  Er  war  in  yerschiedenen  Leipiiger  zylographischen  Institoten 
th&tig. 

Sehlittgen»  HermaBn,  Maler  und  Zeichner,  geb.  28.  Juni  1879  in  Roitsach 
(Preossen),  Btadirte  in  Paris.  Er  wurde  besonders  durch  seine  ülostrationen  fOr  die 
Fliegenden  Blfttter  bekannt.  Von  ihm  ferner  8alonbildcben  in  Wasserfarben,  Bild- 
nisse in  Oel  und  Pastell,  etc. 

Sehloeder,  Johann  Fiiedrioh^  Maler,  geb.  um  1700  in  Frankfurt  a.  M.,  begr. 
10.  März  1754. 

Sehloeder,  Johann  GottMed^  Maler,  geb.  um  1701  in  Frankfurt  a.  M.,  begr. 
21.  Not.  1754,  wahrscheinlich  Bruder  des  Johann  F.  S.  und  Sohn  eines  —  Martin  S., 
Maler  zu  Frankfurt  a.  M.,  der  zwischen  1678  und  1680  an  der  inneren  Ausmalung 
der  Katharinenkirche  betheiligt  war,  auch  Wappen  und  Inschriftep  auf  den  BarfOsser- 
Thurm  malte. 

SehlSgl,  Franiy  Maler  und  Zeichner,  geb.  15.  Jan.  1851  in  Pr&yali  (Kftrnthen), 
Schttler  des  Polyteclmicums  in  Graz  und  der  Zeichenschnle  in  EOnigsbrunn.  Er 
machte  den  Bosnischen  Feldzug  mit,  schuf  militärische  Aquarelle  und  lieferte  Illn- 
strationen  fOr  Zeitschriften. 

Sehleel,  s.  Sehleer. 

Sehloepfce^  TlModor,  Maler,  geb.  6.  März  1812  in  Schwerin,  f  18.  Jan.  1878 
das.,  Schüler  der  Berliner  Akademie,  weitergebildet  unter  H.  Yernet  in  Paris 
(1847--48  und  1855-57).  Er  machte  den  Schleswig-Holstein-Feldzug  mit  und  wurde 
1858  Mecklenburgischer  Hofinaler.  1874—75  verweilte  er  in  Italien.  Von  ihm  riele 
Aqoarellbildnisse  und  Eriegsscenen,  das  Bildniss  der  Esserin  Engenie  (ftr  St.  Gloud), 
römische  und  pompejanische  Landschaften,  endlich  in  der  Qal.  Schwerin  Der  Tod 
Nidots,  Des  Stalljungen  Freude,  Selbstbildniss,  Graf  Schadr,  Grossherzog  Paul 
Friedrich  und  9  Andere. 

9ehl6t8er,  Hemann  Jnlina.  Maler,  geb.  21.  Dec.  1882  in  Elberfeld,  f  un  Juni 
1894  in  Rom  durch  Selbstmord,  Schfller  der DOsseldorfer  Akademie  unter  E.  Sohn, 
weitergebildet  in  Paris  und  Rom  (wo  er  sich  1862  niederliess),  nachdem  er  den 
grossen  Preis  der  Berliner  Akademie  gewonnen  hatte.  Von  ihm  Peleus  überrascht 
Thetis  (1872  Hamburg,  Eonsthalle),  Pandora  vor  Prometheus  und  Epimetheus  (1878 
Nat.-Gal.,  Berlin),  etc.    Gold.  Med.,  Berlin  1871. 

SehlStser,  Karl,  Maler,  geb.  21.  Juni  1886  in  Darmstadt,  Schüler  tou 
J.  Becker  in  Frankfurt  a.  M.,  weitergebildet  unter  Coutnre  in  Paris,  Hess  sich 
in  Darmstadt,  1875  in  London  nieder.  Von  ihm  Rath  in  der  Noth  (Städelsches  Inst., 
Frankfurt  a.  M.),  Erinnerung  an  Palermo,  Der  Dorfadrokat,  Pianissimo,  etc.;  auch 
einige  Radierungen.    Prof.;  Med.  Wien  1873,  Hessischer  Ludwigs-Ord. 

SehlSsser,  Leopold,  Maler,  geb.  nach  1800  (?)  in  Berlin,  f  1836  in  Düsseldorf, 
Schüler  tou  Schadow.  Von  ihm  eine  Landschaft  mit  Wolfen,  die  ihn  als  riel- 
Yorsprechend  erscheinen  Hess.    Er  starb  aber  jung. 

SehlSth,  Lnkas  Ferdinand,  Bildhauer,  geb.  26.  Jan.  1818  in  Basel,  f  2.  Aug. 
1891  in  Thal  (St.  Gallen),  war  erst  Schlosser,  lernte  dann  in  Basel,  München  und 
Rom.  Von  ihm  Winkelrieddenkmal  in  Stons  (1865),  S.  Jakobsdenkmal  in  Basel  (1872), 
Tegethoifdenkmal  für  Wien,  Adam  und  Eya,  Jason,  etc. 

Sehlotterhecfc)  Chriitlan  Jakob»  Maler  und  Eupferstecher,  geb.  1757  in 
Böblingen  (Württemberg),  f  1812  das.,  erst  Autodidakt,  dann  Schüler  der  Earlsakademie 
unter  J.  G.  Müller,  nachdem  er  zuvor  sich  schon  der  Medizin  gewidmet  hatte. 
Er  wurde  1785  Hofkupferstecher,  später  Schlosskastellan  in  Böblingen.  S.  malte 
den  Herzog  Earl  sowie  den  E6nig  Friedrich  von  Württemberg  und  stach  viele 
Bildnisse,  Vignetten,  Antiken,  etc. 

Sehlotterbeeky  Wilhelm  Friedrieh,  Eupferstecher,  geb.  1777  in  Härtingen 
(Schweiz),  f  1819  in  Wien,  Schüler  des  C.  ä  Mechel.  Er  arbeitete  meist  in 
Aquatintmanier  lange  Zeit  fQr  die  Ghalcogr.  Gesellschaft  in  Dessau,  dann  (1808)  fbr 
MoUo  in  Wien,  für  den  er  Oesterreichische  Ansichten  schuf.  Von  ihm  ferner  Die 
Tageszeiten  (nach  Gl.  Gel^),  A.  nach  Hackert,  y.  d.  Pool,  eigener  Zeichnung,  etc. 

Sehlotthaner,  Joseph,  Maler  und  Lithograph,  geb.  14.  März  1789  in  München, 
t  5.  Juni  1869  das.,  meist  Autodidakt.  Er  war  erst  Schreiner  und  1809  FreiwiUiger 
im  Tiroler  Feldsug.  1819  wurde  er  von  Cornelius  in  München  beeinflusst  und 
führte  mehrere  von  dessen  Fresken  in  der  Glyptothek  aus  1880  studirte  er  in 
Rom  weiter  und  wurde  1881  Prof.  an  der  Münchener  Akademie.  1845  untersuchte 
er  mit  Gaertner  die  antiken  Malereien  in  Pompeji.  1846  erfand  er  mit  Oberbergrath 
Fuchs  die  Stereochromie,  eine  Art  Frescomalerei,  die  nach  Belieben  ftqrtzumalen 

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206  Schlüter  -  Schmeller. 

gestattet,  ohne  dass  die  Farben  sich  ändern  (von  Kaulbach  im  Berliner  Mus.  ange> 
wendet).  1882  gab  er  Steindmckcopien  des  Holbein'schen  Todtentanzes  heraus,  um 
1840  hatte  er  l&ngere  Zeit  eine  orthopädische  Anstalt  geleitet  und  Heilrerfahren  bei 
Verkrümmungen  (durch  Flexion)  erfunden.  Von  seinen  Bildern  nennen  wir  Dornen- 
gekrönter Ghristuskopf  und  (1888)  Seitenaltäre  im  Bamberger  Dom.  —  Sein  Schüler 
und  Neffe  Karl  S«,  geb.  1808  iu  München,  malte  Alpenlandschaften  und  wurde 
Prof.  der  Zeichenkunst  in  Lindau. 

Sehlilter,  Aadreas,  herTorragender  Baumeister  und  Bildbauer,  geb.  20.  Mai 
1664  in  Hamburg,  f  1714  in  St.  Petersburg,  Sohn  eines  Bildhauers,  der  nach  Danzig 
kam  und  nach  dessen  Tode  S.  Schüler  von  D.  Saporius  wurde,  worauf  er  sich  in 
Italien  vollends  ausbildete.  1691  arbeitete  er  für  den  König  von  Polen  in  Warschau, 
1694  wnrde  er  als  Hofbildhaner  nach  Berlin  berufen  und  fertigte  die  Dekorationen 
im  Marmorsaal  zu  Potsdam.  1695  wurde  er  Mitdirektor  der  Berliner  Akademie  und 
baute  1696  das  Hauptgebäude  des  Charlottenburger  Schlosses.  Sodann  modellirte  er 
die  stehende  Churiürstenstatne  und  die  berühmten  wunderbaren  Masken  sterbender 
Krieger  im  Hof  des  Berliner  Zeughauses,  dessen  Bau  er  leitete.  1698  schuf  er  die 
Reiterstatue  des  Grossen  Churfflrsten.  1699—1706  baute  er  den  nördlichen  Theil  des 
Berliner  Schlosses  um  und  schuf  viel  von  dessen  äusserer  und  innerer  Stuckversierung. 
Da  sich  der  Schlossthurm  senkte,  verlor  er  Amt  und  Titel  eines  Scblossbaumeisters, 
blieb  aber  Hofbildhauer.  1718  modellirte  er  das  Grabmal  König  Friedrichs  I.,  ging 
dann  aber  nach  Russland,  wo  er  die  Gunst  des  Czaren  Peter  in  hohem  Grade  genoss. 
S.  war  einer  der  grössten  nordischen  Baumeister  des  Barock  und  wohl  der  bedeu- 
tendste Bildhauer  seiner  Zeit  überhaupt.  Für  Berlin  hat  er  über  80  Marmorstatuen 
und  eine  Menge  Reliefs  und  Zeichnungen  gefertigt.  S.  Leben  von  F.  Adler,  Dohme 
(1877)  und  Gurlitt  (1891). 

Schlflter,  Anlast,  Maler,  geb.  22.  Jan.  1858  in  Münster,  (^'estf.),  Schüler  der 
Düsseldorfer  Akademie  unter  Duck  er  (1882—88),  bereiste  Norddeutschland,  die 
Schweiz  und  Italien  und  liess  sich  in  Düsseldorf  nieder.  Von  ihm  Gehöft  in  West- 
fiüen,  Dülmer  Haide,  Abend  im  Moor,  etc.;  auch  Adressen  etc. 

Sehlflter,  Karl  H.  W.,  Bildhauer,  geb.  24.  Oct.  1846  in  Pinneberg  (HolsteinX 
f.  26.  Oct.  1884  in  Dresden,  Schüler  Schillings  an  der  Dresdener  Akademie, 
lebte  als  Stipendiat  3  Jahre  in  Rom  und  liess  sich  1876  in  Dresden  nieder.  Von 
ihm  Römischer  Hirtenknabe  (1878  Nat.-Gal.,  Berlin),  Hermannsstatue,  Büste  seiner 
Frau,  Der  Blick  ins  Leben,  Das  Räthsel  des  Lebens,  Mädchen  in  Empiretracht, 
Badendes  Mädchen,  viele  Bildnissbüsten,  etc. 

SeMumpreehty  Heinrich,  Holzschneider,  geb.  4.  Jan.  1859  in  München,  Schüler 
von  Wolf  das.,  A.  Closs  in  Stottsart  und  des  Inst.  Kaeseberg  und  Oertel  in 
Leipzig.  Er  war  in  seiner  Vaterstadt  thätig  und  arbeitete  nach  Büchner,  R.  Reinicke, 
Vogel,  etc. 

Schlninprecht,  Rapert,  Holzschneider,  geb.  im  März  1854  in  München,  Schüler 
von  Wolf  in  München,  Hecht  das.  und  K.  Oertel  in  Leipzig.  Er  war  in  München 
thätig  und  arbeitete  nach  Conadam,  Reinicke,  Vogel,  etc. 

Sebmftdel»  Max  tob.  Maler,  geb.  14.  Mai  1856  in  Augsburg,  Schüler  der 
Münchener  Akademie.  Er  liess  sich  in  München  nieder  und  malte  Genrescenen,  z.  B« 
Für  Allerseelen,  Klostersupp,  etc. 

Sehmalaigangy  Ferdinand»  Maler,  geb.  15.  Febr.  1847  in  Friedrichshafen  am 
Bodensee,  Schüler  von  Piloty  in  Mündien.  Er  malte  Thierbilder,  von  denen  eins 
in  das  Kölner  Mus.  gelangte. 

Setamans,  Karl,  Bildhauer,  geb.  1841  in  Nymphenburg  bei  München. 

Sehmeidler,  Karl  Gottlob,  Maler,  geb.  1772  in  Nimptoch,  f  1838  in  Breslau, 
Schüler  der  Dresdener  Akademie,  nachdem  er  das  theologische  Studium  aus  Geld- 
mangel aufgegeben  hatte.  Er  liess  sich  in  Breslau  als  Bildnissmaler  nieder,  wurde 
auch  1832  Landtagsabgeordneter.  Von  ihm  Bildnisse  verschiedener  Mitglieder  des 
preuss.  Königshauses,  Gkn.  Bennigsen,  etc.  Roth.  Adler-Ord. 

Schmeller)  Johann  Joeepta)  Maler,  geb.  1796  in  Gross-Obringen  bei  Weimar, 
t  1841  in  Weimar,  Schüler  von  Jagemann,  dann  von  vanBree  in  Ant«'erpen, 
nachdem  er  inzwischen  als  freivnlliger  Jäger  die  Freiheitskriege  mitgemacht  hatte. 
Er  wurde  Lehrer  an  der  Zeichenschule  zu  Weimar.  Von  ihm  Allegorische  Plafonds 
im  Schloss  zu  Gromsdorf,  ein  Stammbuch  mit  Bildnissen  der  Freunde  Goethes,  Bild- 
nisse der  Weimarer  Offiziere,  verschiedene  Goethe-Bildnisse,  etc.  1837  gab  er  eine 
lithographirtc  Sammlung  von  Köpfen  nach  grossen  Meistern  für  Zeichenschulen 
heraus. 

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Schmelzer  ~  Schmidgruber.  207 

Schmelier,  Johans  Bernhard,  Maler,  geb.  1838  in  Annaberg  (SacfaBen),  Schaler 
von  J.  Hübner,  auch  durch  Copiren  gebildet  Er  liess  sich  in  Dresden  nieder  und 
malte  Genrebilder,  z.  B.  Tod  des  Wilddiebs,  Viehhindler  in  der  Residens,  Die  Ver- 
weigerung des  Tanzes,  etc. 

Sehmerfeld,  Jotaaiiii  Daniel,  Zeichner,  geb.  21.  Juni  1774  in  Gassei,  f  1811 
in  Charkow,  Sohn  der  Jobanna  E.  ▼.  S.,  wurde  akademischer  Lehrer  und  UniTcrsi« 
t&ts-Profcssor  zu  Charkow.    Er  lieferte  u.  A.  architektonische  Zeichnungen. 

Sehmerfeld,  Johanna  Elisabeth  ron,  geb.  Schwarzenberg,  Malerin,  geb. 
23.  Febr.  1749  in  Cassel,  f  12.  April  1808,  Schalerin  des  älteren  J.  H.  Tischbein. 
Sie  malte  Landschaften  in  der  Art  Cl.  Oeläes. 

Sehnerling,  Panline  Ton»  geb.  von  Koudelka,  Malerin,  geb.  1806  in  Wien, 
t  1840  das.,  Schülerin  Ton  F.  Fetter.  Sie  malte  Frucht-  und  Blumenstücke,  Ton 
denen  eins  in  die  k.  k.  Museen  gelangte. 

Sehmetterlingy  Ohriatlana  Josefa^  Malerin,  geb.  19.  Dec.  1796  in  Amsterdam, 
t  18.  Mftrz  1840  das.,  Schülerin  und  Tochter  des  Josef  A.S.  Sie  malte  Frucht- und 
Blumenstücke  in  Aquarell. 

Setametterling,  Elisabetha  Barbara,  Malerin,  geb.  30.  Not.  1804  in  Amsterdam, 
t  nach  1821,  Schülerin  und  Tochter  des  Josef  A.  S.  Sin  war  erst  als  Kupferatecherin, 
dann  als  Miniaturmalerin  tbatig  und  hat  auch  gelehrt. 

Sehnetterllng,  Josef  Adolf,  Maler,  geb.  1758  in  Wien,  f  1828  in  Amsterdam. 
Er  malte  Miniaturen. 

Sehmid.  Hans  Sebastian,  Bildhauer  und  Maler,  geb.  22.  Juui  1862  in  München, 
Schüler  der  dortigen Euastgewerbeschule  und  Akademie,  dann  yonWidnmann.  Aus 
Gesundheitsrücksichten  musste  er  die  Bildhauerei  aufgeben  und  sich  dem  Kunst- 
gewerbe sowie  der  Malerei  zuwenden.  Ton  ihm  Entwürfe  zu  Pokalen,  etc.  Alt&gyp- 
tische  Harfenroielerin  (1898  Oelgemälde),  Bildnisse,  etc.  Er  schrieb  und  illustrirte 
eine  .Kunststilunterscheidnng". 

Sehmid,  Julins,  Maler,  geb.  3.  Febr.  1854  in  Wien,  Schüler  der  Wiener 
Akademie,  an  der  er  sp&ter  Assistent  wurde.  Er  erhielt  dort  den  Rom-  sowie  andere 
Preise  und  malte  langweilige,  unkünstlerische  Historien.  In  der  Schottenkirche  zu 
Wien  malte  er  die  Deckenbilder.  Von  ihm  femer  »Lasset  die  Eindlein  . .  .*,  Sommer- 
zeit, etc. 

Sdunid,  Karl  Angnst»  Maler,  geb.  1807  in  Keuburg  a.  d.  D.,  f  1884.  Schüler 
der  Münchener  Akademie  (1822—25),  auf  Reisen  durch  die  Alpen  und  Oberitalien 
weitergebildet.  Er  malte  Aquarelllandschaften  und  zeichnete  für  botanische,  sowie 
andere  naturgeschichtliche  Werke  ron  Martins  und  Spix. 

Sehmid,  Matthias,  Maler,  geb.  14.  Nor.  1885  in  See  (Tirol,  Paznauner  Thal), 
Schüler  der  Münchener  Akademie  unter  Schraudolph  und  Piloty,  nachdem  er 
erst  in  Tirol  Malerlehrling  und  in  München  bei  einem  Vergolder  gewesen  war.  Vom 
katholischen  Clerus  verfolgt,  r&chte  er  sich,  indem  er  eine  Zeit  lang  dessen  Schatten- 
seiten in  seinen  Genrebildern  blossstellte.  Später  entwickelte  er  sich  zu  einem  der 
besten  Tiroler  Maler,  bei  dem  die  künstlerischen  Qualit&ten  nicht  durch  lokale 
Pointen  uod  Hübschemadchenmalerei  erstickt  sind.  Er  wurde  kgl.  Professor  in 
München,  wo  er  sich  niederffelassen  hatte.  Von  ihm  Der  Herrgottshftndler,  Bettel- 
mönche, Der  Sittenrichter,  Die  Beichtzettelsammlung,  Ruth,  Die  drei  Marien  am 
Grabe  (Fresko,  Kirchhof  Innsbruck),  etc.  Michael-Ord.  1  Kl.,  Med.  Wien  1878. 

Setamtd.  Peter,  Maler,  geb.  1769  in  Trier,  f  n&ch  1888,  gebildet  auf  Kosten 
des  Grafen  Waltersdorf.  Er  war  Zeichenlehrer  in  Stettin,  Berlin  und  Frankfurt  und 
gab  ein  Lehrbuch  über  seine  neue  Methode  heraus.  1884  wurde  er  Professor 
in  Berlin. 

Sehmid,  Simon,  Graveur  in  Stein,  geb.  1760  in  München,  f  1840.  Er  war 
Hofkaplan  und  beschäftigte  sich  mit  dem  Kehlheimer  Stein  in  der  Weise  wie  Sene- 
felder  es  that,  ehe  er  die  Lithographie,  d.  h.  den  chemischen  Fladidruck  erfand. 
1788  lieferte  er  18  Steine  in  erhabener  und  in  yertiefter  Manier,  mit  naturwissen- 
schaftlichen Zeichnungen. 

Sehmid-Breitenliaeh,  Frani,  Maler,  geb.  17.  Aug.  1857  in  München,  Schüler 
der  Münchener  Akademie  unter  Echter,  Benczur  und  Loefftz.  Von  ihm  Mein 
Sohn  kommt,  Im  Hezenwahn,  Das  leidige  Rauchen,  etc.   Med.  München,  London,  etc. 

Sehmidgrnber,  Anton,  Bildhauer,  geb.  26.  M&rz  1887  in  Wien,  studirte  an 
der  Wiener  Akademie  unter  Bauer  und  als  Stipendiat  1868  in  Rom.  Von  ihm 
Poseidon  (Parlamentsgebftude,  Wien),  Die  Freude  und  Die  Menschenliebe  (ebenda), 
Die   Römerin   (Brunnenfigur),   Dürer   (Künstlerhaus,  Wien),   Peter   und  Paul  (Fünf- 

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208  ächmidliammer  --  Schmidt. 

hauserkirche);  auch  Werke  f&r  die  UDiyeraiUt,  a.  Gebinde,  Brflcken  und  Pl&tse 
WieDB,  etc. 

»ehmidlianiiner,  Arpad,  Zeichner  und  Maler,  geb.  12.  Febr.  1857  in  Keuberg 
(Steiermark),  stadirte  an  der  Wiener  und  Münchener  Akademie.  Er  lieee  sich  in 
Manchen  nieder  und  lieferte  zahlreiche  Illustrationen  lu  Zeitschriften,  £U  Boseggers 
Werken,  etc. 

Sehmldt,  Adolph,  Maler,  geb.  1804  (?)  in  Berlin,  f  n^ch  1860,  Schfiler  Ton 
Wach,  auch  in  Düsseldorf  gebildet.  Er  Hess  sich  in  Berlin  nieder  und  malte 
Bildnisse  sowie  Oenrebilder,  s.  B.  Rheinisches  Milchmädchen  und  Der  gefundene 
Liebesbrief. 

Sebmldty  Albert,  Baumeister,  geb.  16.  Sept.  1841  in  Sonneberg  (Thüringen), 
Schüler  des  Münchener  Polytechnicums  und  von  Oottge treu,  auch  ai^ Italienischen 
Reisen  (1864—65)  gebildet  Von  ihm  Schloss  Franenau  im  Bayerischen  Wald,  S. 
Lukaskirche  (1898—96  München),  Löwenbraukeller  (das.),  PriTatbanten  in  München, 
etc.   Mitglied  der  Münchener  Akademie  1889 ;  Prof. ;  2.  Med. 

Sehmidt,  Alf^ed^  Maler,  geb.  1867  in  Dresden,  Schüler  der  dortigen  und  der 
Karlsruher  Akademie,  dann  der  Akademie  Julian  in  Paris.  Er  liess  sich  in  Karls- 
ruhe nieder  und  malte  Bildnisse,  etc.  Von  ihm  ferner  Liebe  auf  dem  Land,  In  Er> 
Wartung,  etc.;  auch  schöne  Steindrucke. 

Sehnidty  Auguste,  Malerin,  geb.  1844  in  Stuttgart.  Sie  malte  in  Wasserfarben. 

Sehmid^  Bernhard,  Maler,  geb.  21.  M|rz  1820  in  Zettenim  (Meckl.X  f  4. 
Dec  1870  in  Niesky,  Schüler  von  Schirmer,  der  Münchener  und  der  Düsseldorfer 
Akademie,  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Deutschland  und  die  Alpen.  Er  malte 
Landschaften,  war  als  Zeichenlehrer  in  Rostock  und  Schwerin  thätig  und  lebte  auch 
in  Berlin,  wo  er  viele  Entwürfe  an  Kirchen  schuf,  z.  B.  einen  Goncurrens-Entwurf  zum 
Berliner  Dom.    Das  Mus.  zu  Schwerin  besitzt  eine  Landschaft  tou  ihm. 

Sehmidt,  Carl,  Maler,  geb.  1861  in  Dresden,  war  erst  Stubenmaler,  dann 
Schüler  der  Leipziger  Akademie  und  Kunstgewerbeschule,  1886  des  ProlHellquist, 
1893  der  Akademie  Julian  in  Paris.  Er  ist  in  Dresden  th&tig  und  widmet  sich  be- 
sonders der  dekoratiyen  Malerei.  Sein  Plakat-Entwurf  für  die  Leipziger  Industrie* 
Ausstellung  1897  gewann  den  ersten  Preis. 

Sehmidt,  CoBatantlB,  Maler,  geb.  1817  in  Mainz,  f  nüch  1851,  Schüler  dar 
Düsseldorfer  Akademie  (1837—41).  Er  malte  Landschaften,  a.  B.  Hallstadt  am 
See  (1842),  Das  Heidelberger  Schloss  (1845),  Am  C^mer  See  (1846),  Wald  in  der 
Mittogssonne  (1850),  etc. 

Sehmidt,  Eduard,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  BerUn,  f  1862,  Schfiler 
▼on  Blechen.  Er  besuchte  Helgoland,  die  schwedische  und  die  englische  Küste 
und  malte  Marinen,  von  denen  die  Oal.  su  Schwerin  eine  besitzt.  —  Ein  Elias  S«, 
t  22.  Aug.  1639,  war  Bildbauer  und  Bürger  in  Meissen. 

Sehmidt,  Frledrieli,  Baumeister,  geb.  22.  Oct  1825  in  Frickenhofen  (Württem- 
berg), t  21.  Jan.  1891  in  Wien,  Schüler  des  Stuttgarter  Polytechnicums  unter  Brey- 
mann  und  Manch,  erlernte  dann  das  Steinmetshandwerk,  maass  1842  die  Lieb- 
firauenkirche  in  Esslingen,  trat  1843  unter  Zwirner  in  die  Kölner  Bauhütte  und 
bestand  1856  seine  Baumeister-Prüfung  in  Berlin.  Von  Köln  aus  wurde  er  1858 
Prof.  an  der  Mailänder  Akademie  und  restanrirte  S.  Ambrogio  dort  Als  die  Oester- 
reicher  die  Lombardei  rerloren,  wurde  er  Prof.  an  der  Wiener  Akademie  1859,  wo 
er  eine  fruchtbare  Th&tigkeit  als  Lehrer  und  Bauender  entwickelte.  1862  wurde  er 
Dombaumeister  und  vollendete  den  Stephanathurm  1864  und  übte  als  erster  Vertreter 
der  Gothik  in  Oesterreich  grossen  Einfluss  aus.  Von  ihm  femer  Entwurf  zur  Wiener 
Yotiykirche  (womit  er  den  III.  Preis  gewann),  desgl.  zum  Berliner  Rathhaus  (I.  Preis, 
aber  nicht  ausgeführt),  Lazzaristenkirche  (1860—62  Wien),  Pfarrkirche  (1867—75 
Fünfhaus),  desgl.  (Brigittenau),  Gothische  Kirche  (Graz),  Das  akademische  Gymnasium 
(Wien),  Das  neue  Rathhaus  (1872  u.  ff.  Wien),  etc.  Oberbaurath,  Mitglied  Yieler 
Akademien,  zahlreiche  Orden  und  Auszeichnungen. 

Schmidt,  Friedrieh  Albert,  Maler,  geb.  9.  Dec.  1846  in  Sundhausen  i.  K, 
t  28.  Jan.  1891.  Er  zeichnete  erst  für  industrielle  Zwecke,  widmete  sich  dann  1871 
aber  der  Malerei  in  München,  Paris  und  Italien,  wo  er  sich  zuletzt  unter  Böcklin 
in  Florenz  weiterbildete.  Später  liess  er  sich  in  Weimar  nieder  und  malte  Landschaftoi. 

Sehmidt,  Friedrieh  Max  Alfred,  Maler,  geb.  24.  April  1856  in  Dresden, 
Schüler  der  Dresdner  Akademie,  liess  sich  in  Dreäen  nieder  und  malte  Bildnisse. 

Sehmidt,  Friedrieh  WUhelm,  Goldschmied,  geb.  vor  1740,  f  un  Jan.  1794, 
Schüler  des  J.  C.  Wiskemann,  war  seit  1772  Meister  der  Kasseler  Zunft. 


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Schmidt.  209 

Sebmidty  0«arg»  Ooldschmied,  geb.  ror  1690,  f  17^^  in  KasseJ,  Schaler  Ton 
J.  Jehner.  seit  1708  Mitglied  der  Kasseler  Zunft 

Sehmidt,  «e#rg  Adan,  Maler,  geb.  17.  Mai  1791  in  Dordtrecht,  f  22.  Mftrs 
1844  das.,  Schaler  von  Pieter  Hofman.  Er  malte  Genrebilder.  Von  ihm  be- 
utst das  Rnksmasenm  zn  Amsterdam  Bibellesen.  Mitglied  der  Amsterdamer  Aka- 
demie und  des  niederländischen  Instituts. 

Sdinidt,  tteorg  Friedrieh,  Kapferstecher,  geb.  24.  Jan.  1712  in  Berlin,  f  25. 
Jan.  1775  das.,  Schaler  ron  G.  P.  Bosch  an  der  Berliner  Akademie,  seit  1786  Ton 
N.  Larmessin  in  Paris,  wo  er  1742,  obwohl  Protestant,  Mitglied  der  Akademie 
wurde;  1744  worde  er  Hofknpferstecher  in  Berlin;  1757—62  war  er  in  St.  Petersburg 
thatig,  um  das  Bildniss  der  Kaiserin  sn  stechen  und  eine  Kupferstichschule  einzu- 
richten. S.  ist  der  bedeutendste,  glansTollste  Kupferstecher  Deutschlands  in  Linien- 
manier und  kommt  seinen  fransMschen  Vorbildern  oft  sehr  nahe.  Seit  1762  legte 
er  sich  auch  auf  das  Radieren  in  Rembrandts  Manier  und  hat  u.  A.  eine  unTOÜendet 
hinterlassene  Platte  des  grossen  Holl&nders  weitergefahrt  Sein  Werk  beläuft  sich 
auf  ca.  140  Stiche  und  150  Radierungen.  Eine  Ansahl  der  firaheren  Arbeiten  ist 
noch  mit  dem  Namen  der  Lehrer  Busch  und  Larmessin  beseichnet.  Zu  den  besten 
Blättern  gehören  die  Bildnisse  August  III.  you  Polen,  Graf  Erreux,  Latour,  P.  Mignard, 
Dr.  Silra;  Köpfe,  etc.  nach  Rembrandt,  Sara,  Agar  und  Abraham,  Darstellung 
Mariae  im  Tempel,  Satyr  und  Ziege,  Simsen  bedroht  seinen  Schwiegervater  (n.  R. 
Tan  Rfjn),  „Le  th^tre  Italien*,  Nicaise,  etc.  S.  Leben  etc.  von  Crayen  (1789), 
Jacoby  (1815),  Apell  (1886),  Wessely  (1887). 

Sdimidi,  Hans  W.»  Maler,  geb.  1859  in  Hamburg,  thätig  in  Weimar. 

Sehmidt,  Heinrieht  Maler,  geb.  1740  (?  1760  ?)  in  Saarbracken,  f  1821  (1818  ?), 
studirte  in  Italien  und  hielt  sich  hauptsächlich  in  Neapel  auf.  Er  war  Grossberzogi. 
Darvstädtischer  Hofinaler  und  hat  auch  alte  Gemälde  copirt,  sowie  restaurirt.  Von 
ihm  Jairi  Töchterlein  (Mus.  Darmstadt),  Aus.  der  Campagna  (1792)  das.,  Adam  und 
Era  hören  sum  ersten  Mal  den  Donner  (dat.),  Kallisto  im  Bade  (das.),  etc. 

Sehmidty  HeiBrlch  tos,  Baumeister,  geb.  1850  in  Köln  a.  Rh.,  Sohn  und  Schaler 
(1874 — 75)  des  Dombaumeisters  Friedrichs.,  auch  im  Wiener  Polytechuicum,  und 
unter  G.  W.  Hase  in  HannoTer  gebildet.  Er  restaurirte  die  Pfarrkirche  su  Gelnhausen 
(1876—79),  die  Katharioenkirche  zu  Oppenheim  (1878—79).  ZuTor  war  er  schon 
Mufbhrer  am  Frankfurter  Dom  gewesen.  1888  wurde  er  Professor  am  Manchener 
Polytechuicum.  Von  ihm  ferner  Marienkirche  zu  Kaiserslautern  (1892),  Johannes- 
kirche in  Darmstadt,  Mazimilianskirche  in  Manchen;  auch  kunstgewerbliche  Ent- 
werfe. Med.  2.  Kl.  Manchen  1889,  Hessischer  Yerdienst-Ord.,  BayeriMher  Michaels- 
Ord.,  ete. 

Sehmldty  Heinrieh  Friedrieh  Thenas»  Maler  und  Kupferstecher  unseres  Jahr- 
hunderts, geb.  1780  in  Berlin,  Sohn  und  Schaler  von  JobannH.  S.  Er  war  in  Leipzig 
und  Wehnar  thfltig,  malte  in  Oel  und  Pastell,  schuf  aber  besonders  Kupferstiche. 
Yen  ihm  Bildnisse  Schillers,  Kants,  Wielands,  etc. 

ielUBidty  HemaBB,  Maler,  geb.  1819  in  Magdeburg,  war  kurze  Zeit  Schaler 
der  Berliner  Akademie  1887,  zeichnete  Bildnisse,  Hess  sich  1845  in  Hamburg  nieder 
und  malte  Landschaften,  nachdem  er  Salzburg,  Steiermark,  etc.  besucht  hatte.  Von 
ihm  Das  Bodethal  (1850),  Der  Königssee,  Winterlandschaft,  etc. 

Sehmidt,  Henaaniiy  Maler,  geb.  12.  Dec.  1883  in  Hamburg,  thätig  das.  Er 
malte  geschichtliche  und  dekorative  Bilder. 

Sebsidt»  Hugo  Ernst,  Maler,  geb.  1862  (?),  f  25.  JuU  1899  in  BerUn.  Er 
malte  Landschaften,  Banembilder,  etc.,  ist  aber  besonders  als  Kritiker  (unter  dem 
Namen  Robert  Richter)  bekannt. 

Schmidt,  Iiaak,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  11.  Juni  1740  in  Amsterdam, 
t  17.  Mai  1818  da»..  Schaler  von  J.  ▼.  Huysum  und  J.  M.  Quinkhardt.  Er 
malte  erst  Bildnisse,  dann  mit  besserem  Erfolg  Landschaften.  1759  half  er  die 
Zeichenakademie  in  Amsterdam  begranden  und  blieb  deren  Direktor  bis  zu  seinem 
Tod.  Er  war  auch  Dichter,  sowie  Musiker  und  abersetzte  ein  Leben  P.  P.  Rubens*. 
Endlich  hat  er  auch  sechs  holländische  und  eine  Arkadische  Landschaft  radiert.  — 
Sein  Sohn  Iiaak  Biewert  S.  d.  J.,  f  26.  Jan.  1826  in  Delft,  Schaler  Ton  A.  de 
Lelie,  malte  Bildnisse,  wurde  aber  später  Professor  an  der  Ingenieur-  und  Militär- 
Schule  zu  Delft 

Schmidt,  Jean  PhlUpp,  s.  Sehmity  Jena  P. 

Sekaddt,  Jeh.  Smat,  Kupferstecher,  geb.  5.  Juni  1809  in  Eiaenach,  f  20.  Not. 
1868.    Er  stach  u.  A.  nach  Ludwig  Richter. 

AUgemeiiiM  Kfinftler^Lexieoii.    3.  AiiiL    4.  Band,  Digitized  by  VhOOQIC 


210  Schmidt 

Selunidt,  Johaim  Oeorir»  Baumeister  des  18.  JahrbandertB,  f  1774  in  Dresden, 
wo  er  die  AuDenkirche(  1769)  erbaute  und  an  der  Kreuskircfae  thfttig  war.  Von  ihm 
ferner  die  Stadtkirche  zu  Orossenhain. 

Sehmidt,  Johann  GottfHed.  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts»  seh.  1764  in 
Dresden,  Schfller  von  Rasp.  Er  schuf  hauptsächlich  kleinere  Bildnisse,  s.  B. 
Prediger  Rets  (n.  Abildgaard),  Enoch  Seemann,  etc. 

Schmidt,  Johann  Heinrteh,  Maler,  geb.  14.  Febr.  1749  in  Hildburghausen, 
1 28.  Oct.  1829  in  Dresden,  Sohn  und  Schuler  des  Johann  Thomas  S.,  bereiste  Italien, 
Frankreich,  Russland,  hielt  sich  auch  in  deutsehen  Städten  auf  und  wurde  1775 
Hofmaler  in  Dresden.  Von  ihm  Prinzessin  Augusta  von  Sachsen  (1788  Gal.  Dresden), 
FOrstenversammlung  au  Pillnits  (1791),  Pastell-Bildnisse  von  Napoleon,  Nelson  u.  A.  m. 
Mitgl.  der  Akademie  Dresden  1795. 

Sehmidt,  Johann  Hatthaens«  Baumeister  und  Maler,  geb.  1702  in  Plan,  t  28.  Oct. 
1754  in  Prag.  Er  war  Gommissftr  beim  FortiBcationsban  in  Prag  und  auch  als 
Maler  bekannt. 

Schmidt,  Joscphy  Maler,  geb.  1767,  f  1824.  Er  war  eine  Zeit  lang  in  Frank- 
furt a.  M.  th&tig. 

Schmidt,  JnstuB  Heinrich,  Goldschmied,  geb.  yor  1725,  f  17^t  Sohn  und 
Schüler  des  Georg  S.,  war  seit  1754  Mitgl.  der  Zunft  in  Kassel. 

Schmidt,  Karl  Christian,  Maler,  geb.  1808  in  Stuttgart,  f  5.  Not.  1892  das., 
Schüler  von  J.  G.  v.  Müller  in  Stuttgart,  Cornelius  (1827—80)  in  München  und 
Ingres  in  Paris.  Er  wurde  Professor  an  der  Kunstschule  seiner  Vaterstadt  und 
gab  eine  Proportionslehre  (1849  Stuttgart)  heraus.  Von  ihm  Verurtheihing  Christi 
(1861  Mus.  Stuttgart),  Auferstehung  CJhristi  (1865  Altarbild.  Rottenburg),  Maria  und 
Johannes  am  hfiligen  Grabe  (1844),  u.  A. 

Sclimidt,  Karl  Samnel,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  f  1784.  Er  wurde 
kOnigl.  Kriegs-  und  Dom&nenrath,  sowie  Oberbaudirektor  und  bat  viele  Kammer- 
bauten in  der  Mark  Brandenburg  dirigirt. 

Schmidt,  Leopold,  Kupferstecher,  geb.  16.  Nov.  1824  in  Prag,  Schüler  der 
Wiener  Akademie  und  von  Stoeber,  thfttig  in  Wien.  Von  ihm  Illustrationen  der 
Königshofer  Handschrift,  Der  Fugger'schc  Sarkophag  in  der  Sammlung  Schloss 
Ambras;  A.  Blfttter  nach  Allegri,  Euder,  Geiger,  Palacky,  Ruhen,  etc. 

Schmidt,  Lncien  Lonia  Jean  Baptiate,  Maler,  geb.  22.  Aug.  1825  in  Miellin 
(D^p.  Haute-Saöm),  Schüler  tou  F.  Groben,  Bonne fonds  und  den  Gebrüder 
Fl  an  drin.  Von  ihm  Stillleben  (1857),  Ein  guter  Schuss  (1878),  Angespannte 
Rinder  (1882),  etc.;  auch  Bildnisse. 

Schmidt,  Martin  Johann,  Maler  und  Radierer,  gen.  Kremser  •  Schmidt,  geb. 
25.  Sept.  1718  in  GrafenwGrth  (NiederOsterreich,  n.  A.  in  Grafenstaden  bei  Krems), 
t  am  28.  Juni  1801  in  Stein  a.  d.  D.,  Schüler  seines  Vaters,  eines  Bildhauers,  durch 
Studium  alter  Meister  weitergebildet.  Er  schuf  über  1000  Oelgemftlde,  ausser  seinen 
vielen  Wandbildern.  Werke  von  ihm  in  der  Gallerie  zu  Graz,  in  der  Akademie- 
Sammlung  lu  Wien,  in  der  Stadtpfarrkirche  zu  Krems,  etc.  8.  Leben  von  A.  Mayer 
(1879  Wien). 

Schmidt,  Mathias,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1749  in  Mannheim,  f  1828 
in  München,  wo  er  Direktor  der  Kupferstich -Sammlung  wurde.  Er  malte  Land- 
schaften, radierte  sechs  Blatt  Hunde,  A.  Blätter  nach  F.  Kobell  und  R.  v.  Rgn, 
sowie  Copien  von  Radierungen  Fyts,  D^jardins,  van  d.  Veldes,  etc. 

Sclimidt,  HaximiliaD,  Maler,  geb.  28.  Aug.  1818  in  Berlin,  Schüler  der 
Berliner  Akademie,  von  Begas,  Karl  Krüger  und  W.  Schirmer.  Bereiste  die 
Türkei,  Palästina,  Egypten.  die  ionischen  Inseln,  Italien  und  England  (1861,  1870). 
1868  wurde  er  Lehrer  und  Professor  an  der  Weimarer  Kunstschule,  1872  au  der 
Akad.  zu  Königsberg,  an  der  er  spftter  Direktor  war.  Er  malte  meist  Landschaften 
und  Architekturen.  Werke  von  ibm  in  den  Galerieen  zu  Berlin  (Nat.-Gal.),  Danvg, 
Köln  a.  Rh.,  Königsberg,  München,  (Gal.  Scheck),  Rostock,  etc.  Auch  Fresken  im 
Irenen  Mus.  zu  Berlin  und  ein  Steindruck.  Gr.  gold.  Med.  Berlin,  Med.  Wien; 
Mitgl.  der  Berliner  Akad.;  mehrere  Orden;  Dr.  h.  c.  1895  Königsberg. 

Schmidt,  Michael  Mathiaa,  Baumeister,  geb.  1626  (?)  in  Rotterdam,  f  1692  in 
Berlm.  In  Rotterdam  ist  der  Glockenthurm  der  Marienkirche  nach  seinem  Entwurf 
1668  begonnen  worden.  Er  kam  dann  in  den  Dienst  des  Churfürsten  Friedr.  Wilbehn 
und  war  in  Berlin  thatig. 

Schmidt,  Ole  Jttrireii,  Baumeister  und  Zeichner,  geb.  18.  Juli  1798  in  Kopen- 
hagen,  t  27.  Febr.   1848    in  Hamburg,   Schüler  der  Kopenhagenor  Akademie  (1815 

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Schmidt  —  Scbmiths.  211 

bis  1818X  weitergebildet  in  Italien.  Von  ihm  Englische  Kirche  (HunbargX  Synagoge 
(Altona),  etc.  1880  gab  er  Contourzeichnungen  nach  alten  Wandgemälden,  Orna- 
menten, etc.  in  Herculanenm,  Pompeji  und  Stabiae  heraus. 

Schmidt»  Oskar  Friedrieh,  Holsschneider,  geb.  8.  Oct  1825  in  Weissenfeis 
an  der  Saale,  f  28.  Jan.  1871  in  Leipzig.  Er  war  SchOler  ron  H.  Bflrkner  in 
Dresden  und  arbeitete  nach  Zeichnungen  von  Ludwig  Richter. 

Sehmidt,  Reinhold.  Maler,  geb.  1861  in  I<lein  (Heilbronn),  thätig  in  Stutt- 
gart.   Von  ihm  Auf  Wache,  etc. 

Sebmidty  Theedor,  Maler,  geb.  22.  Jan.  1855  in  Stuttgart^  Schaler  der  Stutt- 
garter Kunstschule  und  der  Mtkncbener  Akademie  unter  Lindenschmit.  Er  liess 
sich  in  Manchen  nieder.  Von  ihm  Cameval  auf  dem  Lande,  Flachsbrechen  in 
Schwaben,  Einkehr,  etc. 

Sehmidt,  Wilhelm,  Bildhauer,  geb.  27.  Min  1842  in  Assumstadt  (Warttemberg), 
Btudirte  in  Stuttgart,  liess  sich  in  Reutlingen  nieder,  wo  er  Zeichenlehrer  am  Real- 
gymnasium wurde.    Von  ihm  die  BIldDissbfisten  C.  v.  Kurta,  Herzog  ▼.  Urach  u.  A. 

Schmidt,  WiUem  HeDdrik,  Maler,  geb.  12.  April  1809  in  Amsterdam,  f  1-  J^oi 
1849  in  Delft,  Schaler  Ton  0.  de  Meijer.  1840  bereiste  er  Deutschland  und  wurde 
zwei  Jahre  daranf  Lehrer  an  der  Akademie  zu  Delft.  Von  ihm  Mönche  (Mus.  Rot- 
terdam), Emilie  von  Nassau  (ebenda).  De  Profundis  (1845  Mus.  Köln),  Holländische 
Schulstube  (Neue  Pinak.  Manchen),  Karl  Y.  erhält  die  Sterbesakramente  (Gal.  Raven^, 
Berlin),  etc.  Niederlftnd.  Eichenkrone,  yerschied.  Med.;  Mitgl.  des  Niederlindischen 
Instituts. 

Schmidt-Helmbreehta,  Carl  H.|  Lithograph  nnd  Maler,  geb.  5.  Juli  1872  in 
Helmbrechts  (Fichtelgebirge),  Schaler  der  Narnberger  Kunstschule.  Er  war  1889—91 
als  Lithograph  in  Farth  i.  B.  thätig  und  wurde  dann  Schaler  von  K.  Ra  upp  und  Gysis 
an  der  Manchener  Akademie.  Von  ihm  Schlangenbraut,  Zlatorog,  yiele  Illustrationen, 
etc.;  auch  Radierungen. 

Schmidt-Miehelsen,  Alexander,  Maler,  geb.  5.  Not.  1859  in  Leipzig,  Schaler 
der  Manchener  Akademie  (1880—88)  und  der  Akademie  Julian  in  Paris  unter  Fleury 
und  Bouguereau  (1884),  auch  von  E.  Jettel  beeinflusst.  1892  liess  er  sich  in 
Berlin  nieder.    Er  malte  Genrebilder  und  Landschaften,  auch  in  Wasserfarben. 

Sehmidt-Oppermaniiy  Fanny,  geb.  Oppermann,  Malerin,  geb.  18.  Sept  1858 
in  Dasseldor  f,  Schalerin  von  Engelhardt  und  E  s  c  h  k  e  in  Berlin,  so  wie  B  a  r  t  h  el  m  e  s, 
Fahrbach  und  Kraut  in  Düsseldorf.  Sie  malte  Landschaften  aus  Norwegen  und 
ROgen,  schuf  auch  kunstgewerbliche  Entwarfe  und  war  als  Lehrerin  thätig. 

Sehmieehen,  Hermann,  Maler,  geb.  22.  Juli  1855  in  Neumarkt  (Schlesien), 
Schaler  Yon  Br&uer  in  Breslau,  der  Dasseldorfer  Akademie  unter  K.  Maller  und 
T.  Gebhardt,  auch  der  Akademie  Julian  in  Paris.  Er  war  in  Dasseldorf  und 
London  thätig,  wo  er  die  Bildnisse  der  Prinzessinnen  Viktoria  und  Elisabeth  Ton 
Hessen-Darmstadt,  Prinzessin  Mary  of  Tech,  Kaiser  Wilhelms  I.,  Mad.  Nordica,  etc. 
malte.    Von  ihm  ferner  Traum  nach  dem  Feste,  Faustina,  etc. 

Sehmiedt,  Johann  Georg,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Plan,  f  21.  Sept. 
1765  in  Prag,  wo  er  thätig  gewesen  war.  •—  Sein  Vater  Kaspar  S«,  geb.  in  Plan, 
t  in  Prag,  war  ebenfalls  Maler  und  hatte  in  der  Pfalz  gelernt  —  Sein  Bruder 
Paal  8«,  Schaler  des  Vaters  Kaspar  S.,  malte  Blumen  und  Fracbte,  später  mit 
Johann  G.  Altäre,  etc. 

Sehmiedt,  Wennel,  Maler,  geb.  1694  in  Plan,  t  1756  das.,  Sohn  und  Schaler 
des  Kaspar  S.,  auch  in  Freising  und  Manchen  gebildet.  Er  malte  Bildnisse,  be- 
sonders aber  Fresken  in  böhmischen  Schlössern  (Trpiest)  und  Kirchen  (Miesz,  Plan, 
Czernossin,  Habakladran),  etc.  ^ 

Sohmity  Jean  Philippe,  Kupferstecher  und  Lithograph,  geb.  18.  März  1790  in 
Paris,  t  nach  18o2.  Von  ihm  Steindrucke  nach  Bosio,  Bouton,  Dejuinne,  Stabey  etc.; 
auch  Yiele  nach  eigener  Zeichnung,  z.  B.  Ihr  ,La  muse  romantique*  und  fhr  Baron 
Taylors  «La  France  pittoresque*.    Er  war  femer  schriftstellerisch  thätig. 

Sehmitgen,  Oe#rg9  Maler,  geb.  1856  in  Bernoastel  a.  d.  Mosel,  Schaler  der 
Manchener  Akademie  unter  Hackl  und  Qabl,  weitergebildet  bei  Bracht  in  Berlin, 
wo  er  sich  niederliess.  Er  malte  Landschaften,  besonders  märkische,  und  Kasten- 
bilder aus  Norwegen,  der  Ostsee,  etc. 

Schmithi,  (Sehmiti),  Heinrieh  V«,  Kupferstecher,  geb.  1758  in  Kaiserswörth, 
t  1790  in  DOsseldorf,  Schaler  Ton  J.  L.  Krähe  und  J.  0.  Wille  in  Paria.  Er 
wurde  Professor  der  Kupferstichkunst  in  DOsseldoxf.  Von  ihm  LandschafteUi  auch 
Blätter  nach  Baroccio,  Kubens,  Scarsellino,  etc. 

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212  Schmitson  —  SchmitK. 

SebmitooB,  Tevtwart,  Maler,  geb.  18.  (28.?)  April  1880  in  Franlrfart  a.  M., 
t  2.  Sept.  1868  in  Wien,  Autodidakt.  Er  kam  nach  DOsseldorf  nnd  KarlBnihe,  1857 
nach  Berlin,  besuchte  1860—1  Italien  und  Hess  sich  in  Wien  nieder.  Er  naltel  gnte 
Bildnisse  und  besonders  Pferde;  ferner  entwarf  er  viele  Palaste  und  Monumente. 
Von  ihm  ungarische  Pferde  scheuen  Tor  einem  umgefallenen  Gef&hrte  (Oal.  Karlt- 
ruheX  Ungarischer  Stuten  -  Transport  (Gal.  Kavent,  Berlin),  Scheuendes  Ochsen- 
gespann, etc. 

Schmitt)  Frans  Jakob,  Baumeister,  geb.  5.  Mai  1842  in  Worms,  Scbfller  Ton 
B.  Harros  in  Darmstadt,  Adler,  Arnim,  BOtticher,  Lucae,  Spielberg  und 
Strack  in  Berlin,  endlich  Ton  F.  Schmidt  in  Wien.  1865—66  besuchte  er  Italien. 
Er  Hess  sich  1875  in  Frankfurt  a.  M.,  1886  in  Karlsruhe,  1894  in  Manchen  nieder. 
Von  ihm  Ostgiebel  am  Dom  zu  Speyer  (1869—74),  Hallenkirche  zu  Zweibrficken,  Peter- 
und Paulskirche  in  Geinsheim  (1870—74),  yiele  Priyat-  uud  Qeschftftshaoser  in  Frank- 
furt a.  M.,  Liebfrauenkirche  in  Karlsruhe,  St.  Rochuskapelle  in  Mingolsheim,  etc.  Er 
war  auch  schriftstellerisch  auf  dem  Gebiet  der  Baukunde  Üiatig. 

Sehmltt.  Gnido,  Maler,  geb.  1834  in  Heidelberg,  Sohn  und  Schaler  eines 
G.  Philipp  8.,  weitergebildet  in  Frankreich  und  Italien.  Er  ging  nach  Schottland, 
wo  er  Tiefe  Jahre  als  Bildniss-  und  Historienmaler  thatig  war.  Von  ihm  Königin 
Viktoria,  Henog  Ton  Bocdeugh  und  seine  Familie,  Allegorie  auf  die  Rnpeito- 
Carola,  etc.    Med.  London  1878. 

Sehnltty  Nafhanael,  Maler,  geb.  1847  in  Heidelberg,  Sohn  und  Schaler  eines 
Georg  Ph.  S.,  auch  auf  der  Karlsruher  Kunstschule  und  auf  Reisen  nach  England, 
Holland,  Oesterreich,  Paris,  sowie  besonders  Rom  gebildet  1881— 86  war  er  in  Saar- 
brflcken  thätig,  seit  etwa  1888  in  Karlsruhe.  Er  besuchte  spftter  Griechenland  und 
Constantinopel.  S.  malte  meist  Bildnisse,  ferner:  Die  kleine  Festjungfer,  Orangen- 
yerkftuferin,  etc. 

Sehmltl«  Wilhelm,  Maler,  geb.  1830  in  Buchheim,  thfttig  in  Karlsruhe.  Er 
malte  Thierbilder,  z.  B.  Kaninchen  und  An  der  Tr&nke. 

Sehiaitt-Scheiikh.  Maria,  Malerin,  geb.  20.  Aug.  1837  in  Baden,  studirte  in 
Italien,  Karlsruhe  nnd  Mflnchen.  Sie  Hess  sich  in  Manchen  nieder  und  malte  Historien 
far  Kirchen  in  Kirrlach  bei  St.  Leon,  Mauer  bei  Heidelberg,  Wieblingen  am  Neckar, 
Erfingen  bei  Pforzheim,  Ziegelhausen  bei  Heidelberg,  etc.;  auch  Gartons  zu  Glas- 
fenstem  fOr  die  Liebfrauenkirche  zu  Karlsruhe,  Aquarelle,  etc. 

Sehmiti,  (Sehmitz-CrolenbnrgTh),  Adolph,  Maler,  geb.  4.  Juni  1825  in  Darm- 
stadt, t  18.  Man  1894  in  Düsseldorf,  Schfiler  des  Staderschen  Instituts  in  Frank- 
furt a.  M.,  weitergebildet  an  französischen  nnd  belgischen  Meistern.  Von  ihm  Das 
Schorflein  derWittwe  (1854),  Jahrmarktlotterie  (1861X  Theaterrorhang  fOr  das  Stadt- 
theater in  DOsseldorf,  Geschichtliche  Wandgemälde  im  kleinen  Gttrzenichsaal  zu 
K6ln  a.  Rh.,  Deckengemälde  im  Pal.  Pringsheim  zu  Berlin,  desgl.  im  Haus  Thiele- 
Winkler  das.,  Fries  im  Malkasten  zu  DOsseldorf,  etc.;  auch  Shakspere-lUustrationen. 
Prof.;  Hohenzollem-Ord. 

Sehniiti,  Antolne  GaiUaiune,  Maler,  geb.  24.  Mai  1788,  f  nach  1849,  Schaler 
Ton  Gros  und  der  £cole  des  beanx-arts.  Von  ihm  Metamorphose  des  Driop  (1814), 
Der  Yielfrass  (1850),  etc.;  auch  Bildnisse. 

8«]imiti,  AntoB,  Maler,  geb.  2.  Juli  1855  in  Grimlinghansen  (Rhein^Profins), 
Schaler  von  Deiker  (1876)  in  Düsseldorf,  nachdem  er  zuTor  Kaufmann,  Porzellan- 
maler, 1874  in  Weimar  Dekorationsmaler  gewesen  war.  Er  malte  Thiere  nnd  Jagd* 
scenen. 

Sahnlti,  Bnuio,  Baumeister,  geb.  21.  Not.  1858  (n.  A.  29.  Nor.  1859)  in 
DOsseldorf,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie,  war  erst  in  Leipzig,  seit  1886  in 
Berlin  thätig.  Er  wurde  Professor.  Von  ihm  ein  Yittorio  Emanuele^Deakmal  in 
Rom  (nur  Entwurf),  das  Nationaldenkmal  in  Indianapolis  (Ind.,  ü.  S.  A.),  das  Kaiser 
Wilhelm- Denkmal  auf  dem  Kyffh&user,  das  KOnstlerhaos  in  Amsterdam,  das  Mus.  zu 
Linz,  das  Bankgebäode  in  St  Gallen,  das  Mus.  zu  Stockholm,  die  neue  Synagoge  in 
Berlin,  etc..  Das  Denkmal  an  der  Porta  Westphalica,  desgl.  am  Deatuhen  Eck. 
Verschiedene  Preiso 

Behnlti.  Ernst,  Maler,  geb.  27.  Febr.  1859  in  Dasseldorf,  Schfiler  der  Akademie 
das.  und  Fr.  Kellers  in  Stuttgart,  weitergebildet  in  München.  Er  malte  erst  in 
Karlsruhe,  Freiburg  i.  B.,  Stuttgart  nnd  München  Bildnisse,  spater  Bauern-  und  Kinder- 
Bilder  in  Mtlncben. 

Sduniti,  Fraai,  Baumeister,  geb.  8.  Nor.  1882  in  Köln,  t  8>  Aug.  1894  in 
Bad^D-Baden,  Schüler  von  Friedrich  Schmidt  und  dessen  Nachfolger  am  Kölnar 

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SchmitE  --  Schmutzer.  213 

Dombau.  Er  erbaute  Kirchen  zu  Hflckeswagen,  Aarhu8  (Dänemark),  Kopenhagen  (mit 
Hospital),  Speidorf,  Odenkirchen,  Solingen  u.  A.;  auch  Profanbauten,  z.  B.  Die  Oe- 
werbebank  zu  KOln.  Er  erneuerte  auch  die  alten  Kirchen  St.  Seyerin,  St.  Gereon, 
St  Ursula  SU  Köln  und  das  Münster  zu  Bonn.  1884  wurde  er  DiOcesanbaumeister 
zu  Köln  und  blieb  es  bis  1891,  obgleich  er  schon  am  1.  Mftrz  1890  zum  Dombau- 
meister Ton  Strassburg  ernannt  worden  war.  Er  TorOffentlichte  ein  grosses  Werk 
Ober  den  Kölner  Dom  (1880  mit  bist.  Text  ?on  Dr.  Ennen),  was  die  Dombaurer- 
waltong  eine  Zeit  lang  zu  verhindern  suchte.  Mitglied  der  Berliner  Akademie.  Preise 
für  Entwürfe  1864  Sachsenhausen  bei  t^rankfurt  a.  M.  (Kirche),  1867  Paris,  Welt- 
ausstellung. 

Sehmiti,  HeiHrieb,  s.  Sehmithi« 

Sehmlti.  HermaUf  Maler,  geb.  1812  in  Düsseldorf,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  (1826—90).  Von  ihm  Im  Kloster,  Der  Alchymist,  Goldschmied  mit 
Lehrlingen  (1B87),  etc. 

Sehmltz,  Johanii  Jakob,  Maler,  geb.  1724  in  Köln  a.  Rh.,  f  nach  1796.  Er 
wurde  Hofmaler  und  schuf  Historien,  besonders  aber  Bildnisse.  —  Sein  Sohn  Frau 
HieroiifiBiis  8«  wurde  1774  Meister  und  schuf  Bildnisse. 

Sehmltiy  JohaiiB  Joseph,  Zeichner  und  Maler,  geb.  1784  in  Hannover,  f  nach 
1815,  Schüler  von  B.  Wolff  in  Amsterdam.  Er  schuf  Landschaften,  etc.  und  ging 
1816  in  Staatsauftrag  nach  Java. 

SehmitEy  Josef,  Baumeister,  geb.  8.  Nov.  1860  in  Aachen,  Schüler  von  Franz 
8.,  1881—88  von  Hauberrisser  in  München.  Er  resUurirte  bes.  baute  an  S. 
Sobald  in  Nürnberg,  S.  Adalbert  in  Würsburg,  Pfarrkirchen  in  Aschaffenbnrg,  Ge- 
münden, Wörth,  etc. 

Seknlt^  Michael  Hnl^rt,  Maler,  geb.  1881  (?X  t  1^-  Jan.  1898  in  Aachen. 
Er  wurde  Honnaler. 

Sehniti,  Peter,  Baumeister,  geb.  1760  (?),  t  24.  Aug.  1822  in  Köln  a.  Rh., 
wo  er  85  Jahre  lang  st&dtischer  Werk-  und  Baumeister  gewesen  war. 

SehBÜtf,  Phil.,  Maler,  geb.  1824  (?),  f  16.  Mai  1887  in  Düsseldorf,  wo  er 
thfttig  gewesen  war  und  Bildnisse  malte.  Dim  verdankt  der  Düsseldorfer  Malkasten 
seinen  Namen. 

Sehmitzberger,  Joseph,  Maler,  geb.  28.  Jan.  1851  in  München,  Schüler  von 
K.  Otto  und  der  Akademie  zu  München,  thätig  das.  Von  ihm  Reinecke  vor  der 
Staffelei,   Jagender  Wanderfalk,  Zu  heiss,  viele  Katsenbilder,  etc. 

Sehmolie,  Karl  Hermann,  Zeichner  und  Maler,  geb.  1828  m  Zweibrücken, 
t  nach  1847  in  Amerika.  Er  wurde  durch  Zeichnungen  für  die  Fliegenden  Blätter 
bekannt.  S.  betheiligte  sich  am  Aufstand  in  der  Pfolz  1848  und  musste  über  Paris 
und  London  nach  Amerika  flüchten. 

Sehmnth,  Thomas  Yalenttn,  Maler  des  vorigen  Jahrhunderts,  f  29.  Juni  1749 
in  Prag,  wo  er  thfttig  war. 

Selunntij,  OnsUve,  Maler,  geb.  in  Golmar  i.  E.  Von  ihm  besitzt  das  dortige 
Museum  als  Geschenk  ein  Oelgemftlde  Päonien  and  eine  farbige  Kreidezeichnung 
Heüige  Familie  nach  A.  Angeli 

SeliBnti,  J.  Johann  Rndolph,  Maler,  geb.  1670  in  Regensperg  (Kanton 
Zürich),  t  1715  in  London,  Schüler  von  M.  Fnessli  d.  J.,  warf  sich  auf  die  Bild- 
nissmalerei und  wurde  in  London,  wo  er  sie  ausübte,  von  Kneller  beeinflusst.  Seine 
Frauenbildnisse  wurden  gelobt, 

Sehnintier,  Ferdinand«  Maler  und  Radierer,  geb.  1870  in  Wien,  Schüler  der 
dortigen  Akademie  unter  W.  ünger,  weitergebildet  während  eines  zwe^ährigen 
Aufenthalts  in  Holland.    Von  ihm  Entdecktes  Geheimniss,  Im  Herbste,  u.  s.  w. 

Sclunntzer,  Jakob,  Kupferstecher,  geb.  5.  April  1738  in  Wien,  f  2.  Dec.  1811 
das.,  Sohn  des  Andreas  8.,  nach  dessen  Tod  M.  Donner  ihn  die  Baukunst  studireii 
Hess.  Er  war  erst  in  Ungarn  als  Bauzeichner  thätig,  widmete  sich  wieder  in  Wien 
dem  Stich  und  wurde  1762  als  k.  k.  Pensionair  Schüler  Will  es  in  Paris.  1766 
kehrte  er  nach  Wien  zurück,  brachte  den  Kupferstich  zu  Ehren  und  wurde  Direktor 
der  nengegründeten  Stecher-Akademie.  Von  ihm  S.  Ambrosios  und  der  Kaiser 
Theodosius  (nach  Rubens),  Mucius  Scaevola  (nach  dems.),  Ulysses  entreisst  der 
Andromache  ihren  Sohn  (nach  Prinz  Albert  von  Sachsen-Tetschen^,  Fürst  Kannita 
(dreimal  nach  Hagenauer  n.  A.);  A.  nach  du  Greux,  Ruüiardt,  Sn^aers,  etc. 

Sehnnilzer,  Johann  Adam,  Kupferstecher,  geb.  um  1700  in  Wien,  f  1789, 
Sohn  eines  Graveurs.  Er  stach  Einiges  nach  Gemälden  der  Wiener  Museen, 
Bildnisse,  etc.  r^  T 

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214  Schmutser  —  Scbneider. 

Sehniitsery  Joseph,  Kapferstecber,  geb.  am  1700  in  Wien,  1 1740,  Brader  des 
Johann  A.  S.  und  des  Andreas  S.  (+1741),  mit  welch  letsterem  er  fast  immer  zu- 
sammen arbeitete,  so  dass  sie  ihre  Werke  gemeinschaftlich  Jos.  Andr.  S.  oder  Andr. 
Jos.  S.  bezeichneten,  je  nachdem  der  Eine  oder  der  Andere  den  grösseren  Antheil  daran 
hatte.  Von  Ihnen  Die  drei  Deciusbilder  in  der  6al.  Liechtenstein  (nach  Rubens), 
Questenberg  (nach  Seybold),  Gräfin  Questenberg  (nach  Auerbach),  Kar)  VI.,  etc. 

Sehmntgery  Joseph»  Maler  und  Lithograph,  geb.  1806  in  Wien,  f  1^37,  Schfl]er 
der  dortigen  Alrademie.  Seine  Lithographien  wurden  gelobt;  Yon  Oelbildem  nennen 
wir  Papst  Leo  vor  Attila  und  Leopold  vi.  auf  den  Mauern  Ton  Ptolemais. 

SchiiiQg-Baadlss.  Theodor ^  Maler,  Zeichner  und  dekorativer  Künstler,  geb. 
4.  Aug.  1859  in  Hermhut,  Schüler  Ton  Prof«  Lindenschmit  auf  der  Mflnchener 
Akademie.  S.  lieferte  viele  Illustrationen  (z.  B.  für  Gerlach  und  Schenk  und  die 
Münchener  »Jugend*)  auch  Historien  etc.  W&hrend  eines  verregneten  Sommers  (1896) 
in  Diessen,  verbrachte  er,  weil  er  nicht  draussen  malen  konnte,  die  Zeit,  in  einer 
Dorftöpferei.  In  der  Folge  erlernte  er  das  Drehen,  Malen  und  Brennen  von  Fayencen, 
(spftter  von  Porzellan)  ganz  von  seihst,  entwickelte  hierin  eigene  Phantasie  und  Formen, 
so  dass  seine  Arbeiten  bald  zu  den  gesuchtesten  wurden,  in  einer  Zeit  die  gerade 
auf  diesem  Gebiet  an  anderen  Stidten  Dentschlands  und  im  Ausland  viel  Gutes  ent- 
stehen Hess.  Viele  Proben  gelangten  in  verschiedene  Kunstgewerbe-Museen  Deutsch- 
lands. Neuerdings  wandte  er  sich  auch  anderen  kunstgewerblichen  Zweigen,  Möbeln, 
Intarsien,  etc.  zu.    Goldene  Med.  Dresden  1899. 

Sehmuery  a.  Schmntier. 

Sehnaphan,  Abrahani.  Maler,  geb.  2.  Nov.  1651  in  Leiden,  f  L  Sept.  1691.  Er 
wurde  Anhalt-Dessauischer  Hofmaler,  und  malte  Bildnisse  sowie  Gesellschaftsstücke 
in  der  Art  des  Mieris.  Vier  seiner  seltenen  Werke  befanden  sich  in  der  ehemal. 
Galerie  Nassau- Oranien  und  wurden  mit  dieser  an  die  Familien-Mitglieder  des  Hauses 
vertheilt. 

Sehntra-Alqvisty  Hugo,  Maler,  geb.  29.  Oct.  1855  in  Hamburg,  Schüler  von 
H.  Gude  in  Berlin,  auf  Reisen  weitergebildet.  Die  deutsche  Kunstgenossenschaft 
schickte  ihn  zur  Weltausstellung  nach  Melbourne  und  Chicago.  Von  ihm  Schiff- 
brüchige, Strandung  des  Gosmopolitan,  Nordaeefischer,  etc.  Gold.  Med.  Victoria 
(Austrslien);   Roth.  Adler  Ord.  IV.  Kl. 

Sehnataler^  Johami  Ulrieh,  Maler,  geb.  1704  in  Schaflfhansen,  t  1768.  Er 
malte  mit  Geschick  Bildnisse,  versuchte  sich  auch  in  der  Plastik,  führte  aber  einen 
schlechten  Lebenswandel. 

Sehnebbelle,  Jaeob  C«,  Kupfersteeher  und  Hlustrator.  geb.  1760  in  Londoni 
t  1792  das.  Er  war  erst  Kaufmann,  wurde  dann  Zeichenlehrer  und  hat  viele  topo- 
graphische und  arch&ologische  Werke  illustrirt,  sowie  Radierungen  und  Aquatinten 
dafür  geschaffen  (z.  B.  für  das  Gentleman's  Magazine  und  für  Morris*  Monastic 
Remains).  —  Sein  Sohn  Robert  Breramel  S«,  f  um  1849,  zeichnete  ebenfalls  für 
das  Gentleman's  Magaxine  und  andere  Zeitschriften.    Er  soll  verhungert  sein. 

SehBeO)  Hermano,  Maler,  geb.  5.  Sept.  1840  in  Treuenbrietsen,  studirte  in 
Düsseldorf  unter  Gude,  auch  in  Karlsruhe  und  gründete  nach  1867  in  Berlin  eine 
Malschule  for  Damen,  haupts&chlich  fAr  Landschaftsmalerei.  Von  ihm  HubertUBJagd 
im  Grunewald,  Potsdam,  Mühlen  im  Juragebirge,  etc.  Die  Nat-Gal.  Berlin  besitzt 
Aquarelle  von  ihm.    1898  wurde  er  kgl.  Prof. 

Sehneider,  F^lieie,  geb.  Fournier,  Malerin,  geb.  28.  Dec.  1881  in  Saint- 
Cloud  (Ddp.-Seine-et-Oise),  Schülerin  ihres  Vaters  und  von  L.  Go^niet,  Gemahlin  des 
Louis  A.  S.  Von  ihr  Bildnisse,  Genrescenen  und  Landschaften  m  Oel  und  Aquarell. 
Med.  1870. 

Sohneider.  Frans,  Bildhauer,  geb.  1828,  studirte  u.  A.  an  der  Berliner  Akademie 
und  siedelte  nacli  Leipzig  über.  Er  lieferte,  vielfach  in  Holz,  Altäre  und  Kanzeln 
für  Kirchen  in  Borna,  Dahlen,  Holmst&dt,  Huttenburg  bei  Meissen,  Kallenberg, 
Schoeneck,  Staucha,  etc. 

Schneider^  Heinrieh  JnsinSf  Maler,  geb.  1811  in  Koburg,  Schüler  von  Schnorr 
in  München,  weitergebildet  in  Rom.  Er  wurde  Professor  in  Gotha.  Von  ihm  Der 
sächsische  Prinzenraub  (1848),  Das  Wunder  der  Hl.  Elisabeth,  etc.  Auch  Illustrationen 
SU  Heys  Das  Kind  von  der  Wiege  bis  zum  Grabe  und  dem  Leben  des  Herzogs  Ernst 
des  Frommen,  etc. 

Sehneider.  Hermamiy  Maler,  geb.  16.  Joni  1846  in  München,  Schüler  der 
Münchener  Akademie  und  yonPiloty.  1866  uqd  1875  besuchte  er  Italien.  Von  ihm 
Venus    mit  Liebesgottern  (1878  Mus.  Leipzig),  Karle  V.    Zug  nach  dem   Kloster 

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Schneider  —  Scbnitzler.  215 

S.  YuBte,  BUdniBse,  UlDStratioDen,  etc.  Far  die  Dracbenburg  a.  Rh.  malte  er  12 
Bachas-Bilder;  flir  ein  Diorama  das  Bad  einer  römischen  Kaiserin. 

Selmelder,  Hugo.  Baomeister  and  Maler,  geb.  12.  Mftrz  1841  in  Kassel,  wo 
er  Prof.  an  der  Akademie  wnrde.  Von  ihm  der  L6wenbrunnen  am  Friedrich - 
Wilbelmsplats  das. 

Schneider,  Johans  Kaspar^  geb.  1754  in  Mainz,  f  1889,  Schaler  Ton  Hei- 
deloff,  meist  aber  Aatodidact,  Er  war  in  Erfurt,  Mannheim,  meist  in  Mainz  thfttig 
und  malte  Altarbilder,  Bildnisse  und  Landschaften.  Von  ihm  Mondlicht  im  Wald 
(Mus.  Darmstadt),  Alte  Borg  am  Rhein  (Neue  Pinak.  Manchen),  Nacht  im  Walde 
(1786  Gal.  Oldenburg),  etc.  —  Sein  Bruder  Georg  S.  war  auch  Landschaftsmaler. 

Sehneitler.  Josepli.  Glasmaler  des  18.  Jahrhanderts,  geb.  in  Geisslingen,  f  1790 
in  Frankfurt  a.  M.,  wurde  aus  Ulm  von  den  zanftigen  Malern  vertrieben  und  Hess 
sich  dann  eine  Zeit  lang  in  Söflingen  nieder.  Er  malte  Bildnisse,  Historien  und  Land- 
schaften'auf  Glas,  z.  B.  Jean  Calas  nach  Ghodowiecki.  —  Sein  Vater  Leontaard  S* 
war  in  Ansbach  und  Ulm  als  Bildnissmaler  thfttig. 

Selweider»  Lisbeth  Selraa,  Holzschneiderin,  geb.  18.  Juli  1854  in  Dresden, 
SchOlerin  von  H.  Barkner  das.    Sie  schnitt  u.  A.  nach  L.  Richter. 

Seluieider.  Louis  Amable»  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  18.  Oct.  1824  in 
Paris,  war  erst  bis  1868  Kupferstecher,  dann  Schaler  ron  Drolling  und  Fournier. 
Ton  ihm  Krönung  der  Jungfrau  (1861  nach  H.  Flandrin  in  S.  Paul  zu  Nlmes),  Der 
Schulweg  (1815),  Der  erste  Schmerz  (1869),  Dienstmädchen  in  der  Bretagne  (1882), 
etc.  Med.  3.  Klasse  1861  (flir  den  genannten  Stich).  —  Ein  N.  N.  S.,  geb.  in 
Brabant,  war  als  Landschafts*  und  Vogelmaler  im  18.  Jahrhundert  thfttig.  1753  war 
er  Mitglied  der  Pictura- Gesellschaft  im  Haag  und  ging  dann  nach  Amsterdam. 

Sioluieider)  Otkar  Albin,  Holzschneider,  geb.  28.  Juni  1852  in  Dresden,  Scholer 
Ton  H.  Bark n er  das.    Er  hat  u.  A.  nach  L.  Richter  gearbeitet. 

Sehneider,  Saseba  (Alezander),  Maler  und  Zeichner,  geb.  21.  Sept.  1870  in 
St  Petersburg,  Schaler  der  Dresdener  Akademie.  Er  malt  Athleten  unter  allen 
denkbaren  Vorw&nden.  Von  ihm  eine  Art  JOngstes  Gericht  (Johanneskirche,  Kölln- 
Meissen),  Das  Gefahl  der  Abhängigkeit,  Judas  Ischario^  etc. 

Sebneider-Didam.  Wilhelm,  Maler,  geb.  14.  Mai  1869  in  Altenhunden  (West- 
phalen),  Schaler  der  Dasseldorfer  Akademie  seit  1888,  machte  Studienreisen  nach 
Belgien,  Frankreich,  Holland,  Italien  und  Hess  sich  in  Düsseldorf  als  Bildniss- 
maler nieder. 

Sebneiderg  teb  GreiJlPenawert,  Bonifbeina  Comelis,  Maler,  geb.  21.  Oct. 
1804  in  Zierikzee  (Zeeland),  Schaler  von  A.  J.  Couwenberg,  auf  Reisen  nach 
Belgien  und  Deutschland  (1829)  und  der  Schweiz  (1886)  weitergebildet.  Er  war  auch 
Doktor  der  Rechte.    S.  malte  Landschaften. 

Scbneidt,  Max,  Maler,  geb.  1858  in  Geisenfeld,  thfttig  in  Manchen. 

Scbneil,  Ludwig  Friedrieb  (?),  Kupferstecher,  geb.  1790  in  Darmstadt,  t  14, 
Juni  1834  in  Karlsruhe,  Schaler  tou  Haldenwang.  Von  ihm  Das  Manster  in 
Strassburg  (nach  einer  Zeichnung  von  A.  y.  Bayer),  Das  Manster  in  Freiburg  (nach 
dems.),  Sechs  Ansichten  too  Mannheim  (nach  E.  Fries),  etc.  —  Ein  Johann  S«, 
Bildnissmaler  Ton  Basel,  kam  um  1720  nach  England  und  starb  in  Bristol. 

Sebnellboltiy  (SebneUboltz),  Gabriel.  Zeichner  und  Kupferstecher  (?)  des  16. 
Jahrhunderts,  geb.  1536  in  Wittenberg  (n.  A.  in  Merseburg).  1562/68  veröffentlichte  er 
Werke  in  Wittenberg,  scheint  also  auch  Drucker  und  Buchh&ndler  gewesen  zu  sein. 

Sebnets,  Jean  Victor.  Maler,  geb.  14.  April  1787  in  Versailles,  f  1^-  Mftrz 
1870,  Schaler  von  David,  Regnault,  Gros  und  O^rard.  Später  kam  er  nach 
Italien,  wnrde  1840  Direktor  der  französischen  Akademie  in  Rom,  lebte  1847—52  in 
Paris,  1852—66  abermals  als  Direktor  in  Rom  und  kehrte  1866  nach  Paris  znrack. 
Von  ihm  Tod  des  General  Golbert  (1810  Mus.  Donai),  Der  General  Gondä  in  der 
Schlacht  von  Senef  u.  A.  (Mus.  Versailles),  Esther  und  Mardochai  (Mus.  Arras), 
Begrftbnisszug  eines  jungen  Mftrtjrrers  in  Rom  (Mus  Nantes);  A.  in  den  GaL  zu  Amiens, 
Havre,  Valenciennes,  etc.,  auch  in  Kirchen.  Med.  1.  Kl.  1819,  1855,  Kr.  d.  Ehrenl. 
1825,  Of8z.-Kr.  1843,  Gomm.-Kr.  1846;  Mitgl.  d.  Inst.  1887;  Gregors-Ord. 

Sebneyder,  Zeichner,  geb.  1730  (?),  f  1813  in  Vienne  (Ddp.  Is^e^  wo  er  Prof. 
an  der  Zeichenschnle  war. 

Sebnitser,  Jobanny  Holzschneider  des  15.  Jahrhanderts.  1486  erschien  zu  Ulm 
eine  Karte  zum  Ptolemaeus,  auf  die  er  zehn  Köpfe  geschnitten  hat. 

Sebnitiler,  Friti»  Maler,  geb.  1851  in  Tönisheide  bei  Elberfeld.  Er  war  in 
Dttaseldorf  thfttig.    Von  ihm  Marktscene,  Im  Concerthaus,  etc. 


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216  Schnitiler  —  Schnorr. 

SebBlteler,  J«  MlehaeL  Maler,  geb.  24.  Sept  1782  in  Neustadt  (Oberpfals), 
t  1.  Oct.  1861  in  Mflnchen,  Sohn  eines  Malers,  kam  mit  18  Jahren  nach  Aogsborf, 
malte  in  Oel  und  auf  Glas,  stndirte  an  der  Alcademie  weiter.  Er  war  darauf  in 
Stuttgart,  Ulm  und  auletzt  in  München  als  Decorations-  und  Thiermaler  tbätig  und 
wurde  Hoftheatermaler.  Von  ihm  Todes  Federvieh  (Neue  Pinak.  Manchen),  Geier 
eine  Taube  tödend  (1860  ebenda),  Aasiftndische  YOgel  (Gal  Schieissheim),  Reb- 
hühner (Nat.Gal.  Berlin),  etc. 

Solultsspahn,  Christlaii,  Medafllenr,  geb.  1829  in  Darmstadt,  f  15.  Juli  1877 
das.,  Sohn  und  Schaler  eines  Goldschmieds,  studirte  in  Hanau  weiter  und  wurde 
dann  SchOler  Ton  Hai  big  am  Polytechuicum,  sowie  Widnmann  an  der  Akademie 
in  München,  endlich  noch  Ton  K.  Fischer  an  der  Berliner  Akademie.  Ein  Jahr 
rerblieb  er  bei  Wyon  in  London  und  war  dann  als  Münz*  und  Hofgrayenr  in  seiner 
Vaterstadt  thfttig.  Von  ihm  Medaillen  auf  die  Vollendung  des  Lntherdenkmals  in 
Worms,  auf  den  Geschichtsschreiber  Schlosser  und  viele  andere  BikLniss-Medaillen, 
etc.  Prof.,  Ehrenmitglied  der  Wiener  und  St  Petersburger  Akademie;  zahlreiche  Orden. 

Sehiilzery  Joseph  Ton»  Maler,  geb.  19.  März  1792  in  Weinsarten  bei  Ravens- 
burg, t  80.  April  1870  in  Stuttgart,  Schüler  der  Münchener  Akademie  und  während 
seiner  Soldatenseit  von  Seele  in  Stuttgart  1815  trat  er  aus  dem  Offiziersstand  and 
widmete  sich  ganz  der  Malerei.  Zuerst  schuf  er  Soldatenbilder  und  wurde  Hofmaler, 
muBste  diese  Stelle  aber  aufgeben,  als  er  1883  liberaler  Abgeordneter  wurde.  Von 
da  ab  malte  er  Bildnisse. 

Schnorr^  Johann  DanieK  Bildhauer,  geb.  1718  in  Frankfurt  a.  M.,  f  1784. 
Von  ihm  Marmorgrabmal  Graf  Solms  (1779  Kirche  zu  lUdelheim),  Steinmets  (an 
einem  Hause  am  Markt,  Frankfurt  a.  M.1  etc. 

Sehnorr^  Johann  Georg  Frledricn^  Bildhauer,  geb.  1755,  f  1811,  Sohn  des 
Johann  D.  S.    Er  war  in  Frankfort  a.  M.  thätig  und  schuf  besonders  Banvenierungen. 

Sehnorr  von  Karolsfeld.  Johann  Veit>  (Veit,  Hans)^  Maler  und  Radierer,  geb. 
11.  Mai  1764  in  Schneeberg  (Sachsen),  f  80.  April  1841  in  Leipzig,  Schüler  der 
dortigen  Akademie  unter  Oeser,  nachdem  er  zuvor  die  Jurisprudenz  studirt  hatte. 
1788  zog  er  nach  Königsberg,  kehrte  1790  nach  Leipzig  zurü^  besuchte  1802  Wien 
und  Paris,  wurde  1808  Lehrer,  1816  Direktor  und  Professor  an  der  Leipziger  Akademie. 
Er  hat  Bildnisse  und  Miniaturen  gemalt  und  viele  Illustrationen  zu  Dichterwerken 
geliefert,  Landschaften  u.  A.  radiert.  Das  Leipziger  Museum  besitzt  von  ihm  ein 
männliches  Bildniss  und  Die  Jünger  heilen  Kranke. 

Schnorr  von  Karolsfeld,  JnUnt,  Maler  und  Zeichner,  geb.  26.  März  1794  in 
Leipzig,  t  24.  Mai  1872  in  Dresden,  Schüler  seines  Vaters  Johann  V.S.,  1811  der 
Wiener  Akademie,  später  von  Ferd.  Olivier  beeinflusst.  1817  studirte  er  die  alte 
Kunst  in  Florenz,  1818  in  Rom.  Dort  malte  er  1822>-27  Fresken  zum  Ariost  in 
der  Villa  des  Marchese  Massimi.  Er  besuchte  auch  SicHien.  1827  kam  er  als  Pro- 
fessor an  die  Mflnchener  Akademie  und  malte  nun  einen  Cyclns  zum  Nibelungenlied 
in  den  unteren  Sälen  der  Münchener  Residenz,  dem  1885—42  Bilder  aus  dem  Leben 
Karls  des  Grossen,  Barbsrossas  und  Rudolfs  v.  Habsburg  im  sogen.  Saalbau  das. 
folgten.  1848  wurde  S.  Akademie-Direktor  und  Galerie-Direktor  in  Dresden.  1851 
besuchte  er  London  und  nun  begann  er  seine  niustrationsthätigkeit,  worin  er  eigent- 
lich Grösseres  als  wie  mit  dem  Pinsel  leistete.  Durch  seine  aUbekannte  Bibel  in 
Bildern  weht  ein  grosser  Zug;  wenn  er  auch  etwas  pathetisch  leer  und  conventioncll 
zeichnet,  so  beherrscht  er  doch  die  Form  und  den  Gesichtsausdruck,  führt  einen 
energischen,  ausdrucksvollen  SU-ich  und  trachtet  nach  einer  stilisirten  Schönheit,  für 
die  uns  neuerdings  das  Verständniss  wieder  etwas  zurückkommt.  Wir  nennen  von 
ihm  femer  Erlkönig  (Schack-Gal.  München);  Bekehrung  Pauli  u.  A.  (Gal.  Dresden), 
Luther  in  Worms  (Maximilianeum,  München).  A.  Gemälde  in  den  Gal.  zu  Basel, 
Berlin  (Nat  Gal.  und  Gal.  RaczynskiX  Frankfurt  a.  M.,  Karlsmhe,  Köln  a.  Rh., 
Leipzig,  München  (Neue  Pinak.),  etc.,  im  Dom  zu  Naumburg,  in  der  Paulskirche  in 
London  (Gissgemälde,  Entwurf  hierzu  im  kgl  Kupferstich -Kabinet,  Dresden).  Mitgl. 
vieler  Akad.;  Grosskreuz  des  Albrecht-Ord. 

Seknorr  von  Karolsfeld^  Lndwig  Ferdinand^  Maler,  geb.  11.  Oct.  1788  in 
Königsberg  (Preussen^,  1 18.  April  1858  m  Wien,  Schüler  seines  Vaters  Johann  V.  S., 
auch  der  Akademie  in  Wien,  wo  er  sich  niederliess  und  in  der  Folge  I.  Gustos  am 
Belvedere  wurde.  1884  hatte  er  München,  die  Alpen  und  Paris,  1887  Dresden, 
Weimar  und  Norddeutschland  besucht  Er  malte  romantische  Hlustrationen  zu 
Dichterwerkeui  auch  Historien  und  Landschaften.  S.  hat  auch  Mehreres  radiert  und 
auf  Stein  gezeichnet.    Von  ihm  Greis  in  altdeutscher  Tracht  (Gal.  Dresden),  Mephisto 


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Schfiflge  —  Schoen.  217 

und  Faust  u.  A.  (k.  k.  Museen  WienX  Der  Herzog  von  Beichstadt  (Zeichnung);  A. 
in  den  Oal.  su  Ootha,  Innsbruck,  etc. 

Scknflfe^  August^  Holzschneider,  geb.  4.  Juni  1870  in  Braunschweig,  Schfller 
des  Poljtechnicnms  das.  und  der  Anstalt  Th.  Enesing  in  München,  wo  er  skh 
Biederliess  und  nach  Earazin,  Röchling,  etc.  auch  gr6sse  Bildnisse  schnitt. 

Selwilr,  Maiie^  Malerin,  geb.  19.  Feh.  1869  auf  dem  Gut  Wegezin  bei  Anklam, 
Schflierin  von  G.  Fehr  in  Berlin,  Schmidt-Reutte  in  München  und  Prof.  Dürr. 
Sie  malte  yielfach  Bildnisse  in  Pommern  und  Mecklenburg.  Von  ihr  ferner  Finale, 
Sa.  Gaecilia,  etc. 

Sehobei  Hans,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  1^10  in  Gras.  Ihm  werden 
Fresken,  an  der  Aussenseite  des  Doms  dort,  zugeschrieben. 

Sehobelt,  Paul,  Maler,  geb.  9.  Mirz  1838  in  Magdeburg,  f  2.  Mai  1893  in 
Breslau,  Schüler  der  Akademien  zu  Düsseldorf,  Berlin  und  Paris,  weitergebildet  unter 
Gleyre  in  Paris;  erhielt  vom  preussischen  Staat  ein  Stipendium  zum  Aufenthalt  in 
Italien;  später  Hess  er  sich  in  Breslau  nieder,  wo  er  1882  Lehrer,  später  Professor 
an  der  Kunstschule  wurde.  Von  ihm  Venus  und  Bellona  (Nat.-€kil.  Berlin^,  Triumph 
des  Genius,  Raub  der  Proserpina,  Bildnisse,  etc.  Im  Festsaal  des  Eultusmmisteriums 
malte  er  die  Deckenbilder. 

Schober,  Johann  Wilhelm,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Zittau  und 
Dresden.  1675  staffirte  und  Tergoldete  er  den  Altar  der  Kirche  zu  Zittau.  Zwei 
Miniaturbildnisse  von  ihm  im  Historischen  Museum  zu  Dresden,  Churfürst  Johann 
Georg  lY.  im  Mus.  Schwerin. 

SehSbel^  Ge^rffs  Maler,  geb.  10.  Oct.  1858  (1861?)  in  Beriin,  Schüler  der 
Berliner  Akademie,  von  ihm  Sommertag,  Weihnachtsmarkt,  Schwere  Wahl,  etc., 
auch  viele  Illustrationen. 

MioeU,  Jehann,  Baumeister,  geb.  26.  Juni  1828  in  Tschernhausen  (Bühmen), 
t  20.  Dec  1870  in  Graz,  stndirte  in  Prag  und  Wien.  1855-1870  war  er  bei  der 
Baudirektion  in  Graz  thätig.  Von  ihm  Das  Zellengefiängniss  in  Oarlan,  Privat- 
bauten  in  Graz,  etc. 

SehMl^  mtOL,  Maler,  geb.  2.  Febr.  1884  in  Wien,  1854  Schüler  der  Wiener 
Akademie,  weitergebildet  bei  F.  Friedländer.  Er  bauchte  Italien,  London  und 
Paris  und  malte  Stillleben,  von  denen  sich  zwei  in  den  Wiener  Mus.,  eins  in  der 
Neuen  Pinak.  zu  München  befinden.    Med.  Wien  1878,  Sidney  1879. 

Scbödlberger^  Johann  Neponnk.  Maler  und  Radierer,  geb.  1779  in  ^Wien, 
t  26.  Jan.  1853  das.,  Autodidakt,  an  Cl.  Geläe  und  N.  Poussin  gebildet.  1813 
wnrde  er  Mitglied  der  Akademie,  1817  besuchte  er  Italien.  Von  ihm  Ansicht  des 
Traunfalls  u.  A.  (1821  Wiener  Mus.),  Wasserfall  bei  Tivoli,  Landschaft  (Gal.  Graz),  etc. 

Sehoeir,  (8«hnTfl)^  Ju  Pietem,  Maler,  geb.  1609,  f  nach  1660  im  Haag(?), 
thätiff  seit  1638  im  Haag,  wo  er  1641  die  Bürgerrechte  erhielt.  Er  malte  Land- 
schaften in  der  Art  des  v.  Gojen,  oder  des  P.  Mol^n  und  J.  v.  d.  Hagen,  z.  B. 
Wald  mit  Wanderern  (1651  Gal.  Schwerin),  Die  grosse  Eicbe  (zugeschrieben,  Gal. 
Haag);  A.  in  Privatbesitz  zu  Amsterdam,  Aachen  und  im  Haag. 

Sehdffer  von  £ttenbeini,  s«  SehBffer^  Hans  Jaeob  (unter  GnatI  8.)« 

Sehoell^  Johann  Abraham^  Maler  und  Goldschmied,  geb.  29.  Mai  1738  in 
Frankfurt  a.  M.,  f  24.  Aug.  1791,  wurde  1769  Mitgl.  der  Goldschmiede-Innung  in 
Frankfurt  a.  M.    Er  schuf  Medaillen,  malte  Miniaturen,  etc. 

Schoemaker,  Andiiea,  Zeichner,  geb.  9.  Oct  1660  in  Amsterdam,  f  28.  Dec 

1785  das.   Er  war  mehr  als  Münzkundiger  und  Sammler  denn  als  Eünstler  bekannt. 
Sehoemaker,  Gerrit^  Zeichner,  geb.  5.  Sept  1692  in  Amsterdam,  f  18.  OcL 

1786  das.,  Sohn  des  Andries  S.  Er  zeichnete  viele  vaterländische  Monumente,  etc. 
nach  der  Natur  und  anderen  Meistern. 

Sehoenaker^  Jaeob,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Breda,  f  1789 
(1740  ?).  1719  wurde  er  Meister  der  Gilde  im  Haag,  brachte  es  aber  trotz  seines 
Talents,  wegen  schwacher  Gesundheit  zu  wenig. 

Selioemaker-Doyer,  Jakob,  Maler,  geb.  24.  Juni  1792  in  Erefeld,  f  9.  Juni 
1867  in  Zütphen,  Schüler  von  S.  Andriessen  und  besonders  von  J.  vanBree.  Er 
malte  Historien,  Bildnisse  und  Genrebilder.  Drei  Gemälde  von  ihm  besitzt  das 
Byksmuseum  zu  Amsterdam. 

Sehoen,  Barthel,  s.  Sehongaver« 

Seb«en,  Erhard,  Maler  und  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  zwischen 
1515  und  1550  in  Nürnberg.  1538  und  1542  gab  er  eine  Proportionslehre  heraus. 
Yon  seinen  HoLsM^hnitten  nennen   wir  die  62  Blatt  zum  Hortulus  Aoimae  (1518X 

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218  Schoen  —  Schoener. 

86  Bl.  sur  Proportionßlebre,  einen  groBsen  RosenkruiE  mit  der  Dreifaltigkeit,  Blätter 
'  fftr  den  doatBchen  Vitniv  und  fikr  Rivias'  Architektarwerk.  ~-  Ein  anderer  Erhard  S» 
wird  als  Maler  des  15.  Jahrhunderts  sn  München  aufgeführt,  der  1486  dort  Vorstand 
der  Zuoft  war  und  um  1475  eine  Ereusigung  für  die  Frauenkirche  malte. 

SchoeBf  Evgen»  Maler,  g^b.  18.  Oct.  1868  in  Stuttgart,  Schüler  der  dortigen 
Kunstgewerbeschule  und  Akademie,  thätig  das.  nach  Studienreisen  dorch  Frankreich 
und  Italien.  Yod  ihm  Deckenbilder  im  Carolatheater  xn  Leipsig  und  im  Königin 
Olgabau  su  Stuttgart,  Bildnisse,  eta 

Sehoen.  Friedrieh  Wilhelm,  Maler,  geb.  1810  in  Worms,  f  1868  in  München, 
lernte  1826  die  Lithographie  in  Darmstadt,  war  1830—31  in  Karlsruhe  als  Lithograph 
th&tig  und  wurde  1832  Schüler  der  Münchener  Akademie.  Auch  hier  lithographirte 
er  erst,  malte  dann  Genrebilder  (besonders  Beleuchtungsscenen)  und  socialpolitische 
Bilder.  Von  ihm  Sonntag  Morgen  im  Schwarawald  (1846  Mus.  Darmstadt),  Unter- 
haltung in  der  Bauernstube  (1849  Neue  Pinak.,  München),  Künstlergesellschaft  im 
StubenYoll  in  München,  etc. 

Sehoen,  Johanii  Georg,  Bildhauer,  getauft  19.  Aug.  1680  in  Frankfurt  a.  M., 
begr.  27.  April  1740  das.  Verschiedene  Figuren  Ton  ihm  an  Aussenseiten  Ton 
dortigen  Häusern,  z.  B  Ecke  Schnur-  und  Komblnmengasse,  Ecke  Fahr-  und 
Tüngesgasse,  etc. 

Sehoen,  Luise,  Malerin,  geb.  1848  in  Wien,  thätig  das.    Sie  malte  Blumen. 

Sehoea,  Ludwig,  s.  Sehoagaver. 

SehoeB,  Martia,  einer  der  frühesten  Formschneider;  als  solcher  wird  er  1894 
zu  Ulm  urkundlich  erwähnt. 

Sehoeii,  Martin,  s.  Sehongaver. 

Sehönav,  Hermaniif  Bildhauer,  geb.  20.  Oct.  1861  in  Bollstedt  (Thüringen), 
Schüler  der  Dresdener  Akademie,  J.  Schillings  und  der  Kunstschule  lu  Nürnberg, 
wo  er  sich  später  niederliess.    Von  ihm  Pangruppe,  etc.    Silb.  Med.  Dresden. 

Sehoenaii,  JohaniK  E.)  s.  Zeisig* 

Sohoenbeek,  Biehard.  Maler,  geb.  20.  Mai  1840  in  Potsdam,  Autodidakt,  nach- 
dem er  bis  1890  es  als  Soldat  sum  Major  gebracht  hatte.  Von  ihm  Kaiserbildnisse 
für  Offizierskasinos  und  dergl.  mehr. 

Sehönbergery  Alfred  tod,  Maler,  geb.  9.  Oct.  1845  in  Graz,  studirte  in 
München  und  bereiste  dann  Europa,  Kleinasien  und  Afrika.  Er  malte  Hochgebirgs- 
und  Städteansichten. 

Sehfoberger,  Lorenz,  Maler,  geb.  um  1770  (1772?)  in  Vüslau,  f  1847  in 
Mainz,  SchQler  der  Wiener  Akademie  unter  Wutky.  Er  besuchte  Böhmen  und 
Konstanz,  lebte  eine  Zeit  lang  in  Italien,  gug  1804  nach  Paris,  1810  nach  Frank- 
furt a.  M.,  wo  das  städtische  Museum  zwei  dort  gemalte  Landschaften  Ton  ihm  besitzt. 
Ferner  bereist^  er  die  Niederlande,  Deutschland,  sowie  England,  war  aber  in  Wien 
ansässig.  Von  ihm  Sonnenuntergang  bei  Bajä  (1804  Mus.  Wien),  Wasserfall  u.  A. 
(Gal.  Czemin  das.),  Florenz  im  Mondlicht  u.  A.  (Gal.  Darmstadt),  Der  Rheinfall  bei 
Schaffhausen  (Gal.  Schieissheim),  etc.  Er  hat  auch  29  Platten  radiert. 

Schflnbnuiier,  Joseph,  Zeichner,  geb.  1831  in  Wien,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  unter  Führ  ich.  Er  schuf  treffliche  Zeichnungen  nach  alten  Gemälden, 
wurde  Gustos  an  der  Albertina,  und  hat  auch  kunstgeschichtliche  Werke  herausgegeben. 

SchSnbmiuier,  Karl«  Maler,  geb.  4.  Oct.  1832  in  Wien,  f  21.  Febr.  1877  in 
Hirschstetten  bei  Wien,  Schüler  der  Wiener  Akademie  unter  Rahl  und  Führich, 
weitergebildet  durch  Gopiren  in  Venedig,  dann  in  Born,  wo  er  1862--72  Terbrachte. 
Von  ihm  Gottfried  von  Bouillon  legt  seine  Waffen  am  bl.  Grabe  nieder  (1852),  Madonna, 
Tassos  Leonore  (1867),  etc. 

SehflneheD,  Leopold,  Maler,  geb.  1.  Febr.  1855  in  Augsburg,  Schüler  von 
Ba i 8 ch  und  SchOnleber.  Er  liess  sich  in  München  nieder  und  malte  Landschaften ; 
auch  ?er8chi(  dene  Panoramen  in  England.  Von  ihm  Pflügendes  Ochsengespann,  Vor- 
frühling, etc.  Gold.  Med.  London,  Ehrenvolle  Erwähnung  Berlin  1886. 

Sehoeneeker,  Regina  Catharina,  b«  Quarry. 

Schoeftenberghe»  s.  Seoenenberghe. 

Sehoener,  GvstaT  Friedrich  Adolph,  Maler,  geb.  1774  in  Massbach  bei 
Schweinfurt,  f  1841  in  Bremen,  Schüler  von  K.  Geiger  in  Schweinfurt,  A.  Graff 
in  Dresden  und  J.  L.  David  in  Paris;  hatte  auch  in  Berlin  studirt.  1804—6  lebte 
er  in  Bern,  ging  1807  nach  Italien,  und  war  um  1837  in  Halbersudt  thätig.  Er 
malte  Copien  nach  Carracci,  Reni  n.  A.,  besonders  aber  Bildnisse,  wovon  viele  in 
Pastell. 


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Scboenewerk  —  Sehoenmaim.  219 


Sehoeaewcrk^  Alexandre,  Bfldhauer,  geb.  18.  Febr.  1820  in  Paris,  f  24.  Juli 
1885  in  Paris  durcb  Selbstmord,  ScbOler  von  D.  d'Angers,  Jollivet  and  Triqaeti. 
Yon  ihm  Boochardon  (Marmorbüste  Oal.  Louvre),  Kind  and  Schwan  (Marmorgruppe 
Mos.  Nlmes),  Am  Morgen  a.  A.  (1879  Marmorstatae,  Lazemboarg«Mu8.),  Galathea 
(Sfld-Fa^ade  der  Galerie  des  Loavre),  Lully  (Marmorstatae  für  die  neue  OperX  Dieses 
Alter  ist  ohne  Mitleid  (Bronzegruppe),  etc.  Med.  8.  Kl.  1845,  1.  El.  1861,  1868, 
1878,  Kr.  d.  Ehrenl.  1878. 

SehoeBfeld,  Aaton,  Erzgiesser,  geb.  1674  in  Prag,  f  nach  1718.  1696—1708 
war  er  in  Prag  th&tig  and  goss  u.  A.  Glocken  fflr  Chlum  und  Prag  (S.  Benedict). 
—  Ein  Friedrieh  Mlehael  S.  war  etwa  80  Jahre  frflher  dort  in  gleicher  Weise  tbätig. 

Sehoenfeld,  Edvard,  Maler,  geb.  24.  April  1889  in  Dttsseldorf,  t  27.  Not. 
1885  das.    Von  ihm  Hochgebirgslandscbaft,  etc. 

Sehoenfeld.  Heinrieh,  Maler,  geb.  1809  in  Dresden,  f  18^  in  MOnchcn,  war 
erst  Cottlissenmaler,  zeichnete  dann  Vorlagen  für  Stecher  und  wurde  endlich  Archi- 
tekturmaler, etwa  seit  1880,  in  welchem  Jahre  er  nach  München  nng.  Er  bereiste 
Mitteleuropa.  Von  ihm  Der  Metzgerquai  in  Strassburg  (Neue  rinak.,  München), 
Dom  zu  Limburg,  Markt  zu  Basel  (1889),  etc. 

SehoeBfeldt,  JohanD  Hebirieb,  Maler  und  Radierer,  geb.  18.  (28.  ?)  März  1609 
in  Bibrach  (Wflrttembg),  f  nach  1675  (1695?)  in  Augsburg,  Schüler  Ton  J.  Sichel- 
bein zu  Memmingen,  weitergebildet  in  Rom.  Er  war  u.  A.  in  Bamberg,  München, 
Salzburg,  Wien,  Lyon,  zuletzt  in  Augsburg  thatig.  Yon  ihm  Ein  Hirtenfest  u.  A. 
(Gal.  Dresden),  Minerva  Opfer  u.  A.  (Mus.  Wien),  Himmelfahrt  Mariae  (Dom,  Augs- 
burg), Die  Kreuzigung  (Dom,  Würzburg]^  A.  in  den  Gal.  zu  Braunschweig,  Olden- 
burg, Schieissheim,  etc.  Yon  Radierungen  nennen  wir  Der  Maler  im  Kreis  seiner 
Familie,  Christus  am  Kreuz,  Nrmphen  umtaazen  eine  Panstatue,  etc. 

SehSaliaHpt^  Lovla,  Zeichner,  geb.  1822  (1810  ?),  t  Febr.  1895  in  Mfihlhausen 
(Elaass). 

SehflBlierr,  Karl  Gottlob^  Maler,  geb.  15.  Aug.  1824  in  Lengefeld  (Erzgebine), 
Schüler  der  Dresdener  Akademie  unter  Hühner;  erhielt  den  Rompreis  und  bildete 
sich  in  Italien  weiter.  Später  kehrte  er  nach  Dresden  zurück  und  wurde  Professor 
an  der  Akademie.  Er  malte  Historien,  etc.  in  einem  ganz  Teralteten  überlebten  Stil, 
z.  B.  Petrus  die  Tabea  erweckend,  Petrus  Forschegrund  (GaL  Dresden). 

SehSnlierry  Mathaevsy  Bildhauer  des  Torigen  Jahrhunderts,  f  16.  Jan.  1748  in 
Prag,  wo  er  thatig  war. 

SehSninger^  Leo^  Maler  und  Lithograph,  geb.  21.  Jan.  1811  in  Weil  d«  Stadt 
(Württemberg),  t21.Dec.  1879  inMünchen,kam  1825  als  Lithograph  in  dasBoisser^'sche 
Institut  und  mit  ihm  1827  nach  München,  wo  er  Schüler  der  Akademie  unter  Cor- 
nelius und  Stiel  er  wurde.  Yon  ihm  Steindrucke  nach  Allori,  Palma  d.  Ae., 
J.  Robusti,  R.  Santi,  etc.,  auch  galTanographische  Arbeiten.    Silb.  Med.  Paris  1855. 

SeliflnUiib^  Joh.  FldeUvi.  Bildhauer,  geb.  24.  April  1805  in  Wien,  t  20.  Dec. 
1888  in  München,  Schüler  tou  Fischer  und  Schaller  an  der  Wiener  Akademie. 
1880  kam  er  nach  München,  schnitzte  einige  AltAre  für  die  Auerkirche  und  führte 
Büsten  fQr  die  Ruhmesballe  ans.  1882  ging  er  zu  weiteren  Studien  nach  Rom.  Yon 
ihm  ferner  Holzaltar  (Frauenkirche,  München),  Die  Leidensstationen  (Auerkirche  das.), 
Petrus  und  Paulus  (Basilica  das.),  Taufstein  und  AlUrstatuen  (Dom,  Bamberg), 
Leidensweg  und  Rosenkranz  ^ranziskanerkirche,  Passau),  etc. 

Sehflnlebery  GvitaT,  Maler  und  Radierer,  geb.  3.  Dec.  1851  in  Bietigheim 
(Württemberg),  Schüler  Ton  Kurtz  in  Stuttgart  und  von  A.  Li  er  in  München, 
weitergebildet  auf  Reisen  in  Holland,  Italien,  der  Normandie  u.  s.  w.  Er  liess  sich 
in  Karlsruhe  nieder  und  wurde  1880  Prof.  und  Direktor  der  Kunstschule.  Er  hat 
auch  Mehreres  radiert  und  Illustrationen  geschaifen.  Yon  ihm  Hollandisches  Dorf 
(Gal.  Karismhe),  Herbststürme,  Rapallo  (Nat-Gal.  Berlin),  Friedhof  in  Yenedig  (.GaL 
Mannheim),  Ebbe  in  Ylissingen  (Gal.  Dresden),  A.  in  Breslau,  Hamburg,  Mtlnchen, 
Stuttgart,  etc.    Med.  München  1879,  Gr.  Gold.  Med.  Berlin  1889,  Torsch.  Ord. 

Sehoeiunakers,  Jan  Pletera^  Maler,  geb.  1.  Not.  1755  in  Dordtrecht,  f  4*  Jnoi 
•  1842  das.,  Schüler  von  J.  Tan  Strij.  Yon  ihm  Stadtansicht  (die  Figuren  tou  Schotel, 
Mus.  Amsterdam),  etc.    Er  hat  auch  einige  Blatt  radiert. 

SehoeimianBy  Joseph,  Maler,  geb.  17.  April  1799  in  Wien,  f  26.  Mai  1879 
das.,  Schüler  der  Wiener  Akademie,  als  Stipendiat  in  Rom  weitergebildet  1848 
wurde  er  Mi^lied  der  Wiener  Akademie.  Yon  ihm  Madonna  (1888  Wiener  Mus.), 
Bildniss  des  Grafen  Sauran  (Johanneum,  Graz),  S.  Joseph  (1885  S.  Antonio,  Triesi), 
Die  grossen  Propheten  (Fresken,  Altlerchenfelderkirche,  Wien),  etc. 

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220  Schoenn  ^  Schoff. 

Sehoeatt,  lloiSy  Maler  und  Radierer,  geb.  11.  H&rz  1826  in  Wien,  f  16.  Sept. 
1897  in  Erampendorf  (Kämthen),  SehOler  Ton  FOhrich  and  L.  Rass,  1850—51  von 
H.  Vernet  in  Paris.  Er  machte  den  italienischen  Feldzng  1848  mit,  bereiste  den 
Orient  und  1856  Ungarn,  liess  sich  in  Wien  nieder  and  malte  Landschaften  und 
Genrescenen,  darunter  viele  orientalische,  egyptische  and  angarische  Bilder,  sowie 
Scenen  aas  dem  jüdischen  Volksleben.  Von  ihm  Aasaag  der  Stadenten  (Mas.  Inns- 
brack),  Zigeanerlager  (Mas.  Gotha),  Storm  aaf  Lodrone  u.  A.  (Mas.  Wien),  Yolka- 
theater  auf  Ghioggia,  Eirchenfest  a.  d.  Riviera,  EgrptiBche  Hochzeit,  etc.  Gold.  Med. 
Berlin  1875  u.  A. ;  Er.  d.  Ehrenleg.  1878,  Earl  Ladwig-Med.  Wien  1882,  Frana 
Joseph-Ord. 

Sdioennenbeek)  Carl  Adolf»  Maler,  geb.  10.  Mai  1869  in  Stenkanberg  bei 
Halver  (Westphalen),  Schfller  von  F.  Janssen  an  der  Düsseldorfer  Akademie.  Von 
ihm  Westph&lischer  Bauer,  Endlich  daheim.  Nicht  so  dick,  etc. 

SehSnroeky  Jnllvs,  Maler,  geb.  1885  in  Danzig,  Schüler  der  Eönigsberger  and 
Berliner  Akademien  und  von  W.  Schirmer.  Er  liess  sich  in  Berlin  nieder  und  malte 
Landschaften  und  Bildnisse.    Von  ihm  Parkparthie,  Waldrand,  etc. 

Sehoeiithaler,  Fransy  Baumeister,  geb.  24.  Jan.  1850  in  Wien,  thätig  das. 

Sehoepf,  Johann  Adam,  Maler  und  Radierer,  geb.  1702  in  Straubiog,  f  nach 
1759  das.  Er  malte  Historien.  1742  wurde  er  aus  Böhmen  und  allen  Erblanden 
nach  zweimonatlichem  Gefftngniss  wegen  Majest&tsbeleidigung  verwiesen,  um  1750 
wurde  er  als  Hofmaler  nadi  Bonn  berufen.  Er  malte  Fresken  etc.,  in  S.  Carlo 
Borromeo  (Prag),  Hieronymuskapelle  (1728  das.),  Lorettokapelle  (das.),  etc.  Er  hat 
auch  ein  halb  Dutzend  Blatt  radiert. 

Sehoepf,  Joieph,  Maler,  geb.  2.  Febr.  1745  in  Tel£s  (Tirol),  f  15.  Sept.  1822 
in  Innsbruck,  wurde  1768  Schfller  von  M.  Enoller,  1776—^8  in  Rom  von  Mengs 
beeinflusst  und  durch  Copiren  weitergebildet.  Er  liess  sich  in  Innsbruck  nieder,  malte 
in  Fresko  die  Eirche  der  Benedictiner  zu  Aschbach  und  die  Johanniskirche  in  Inns- 
bruck (1704)  u.  A.  aus.  Von  ihm  femer  Venus  mit  Taube  n.  A.  (Ferdinandeom, 
Innsbruck),  8.  Benedict  (Gal.  Schieissheim),  Christas  am  Ereuz  (Dom,  Brizen),  etc. 

Sehoepf,  Peter,  Bildhauer,  geb.  1804  in  München,  f  18.  Sept.  1875  in  Rom, 
Schüler  der  Mflnchener  Akademie,  1882  von  Thorwaldsen  in  Rom.  1845  kam  er 
zum  zweiten  Mal  nach  Rom.  Er  vollendete  Thorwaldsens  Eonradin  von  Hohenstaufen 
(Sa.  Maria  del  Carmine,  Neapel)  und  ftkhrte  den  letzten  Theil  von  Wagners  Fries  für 
die  Walballa  aus.  Von  ihm  ferner  12  Statuen  (Maximilianeum,  München),  Büste  Jean 
Paals  u.  A.  (Walballa)  Vulkan  (Fa^^ade  der  Glyptothek,  München),  Maria  mit  dem 
Christus-Eind  (Relief,  Sa.  Maria  dell*  Anima,  Rom),  Erato  und  Amor,  Blasender  Hirt,  etc. 

Sehoepfer)  Hans  d«  Ae.,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  nach  1548.  Er  war 
in  München  th&tig  und  wird  dort  seit  1585  orkondlich  erwähnt.  Von  ihm  Bildniss 
des  Markgrafen  Philibert  von  Baden  (Alte  Pinak.,  München),  Herzog  Friedrich  von 
Bayern  (1546  Gal.  Schieissheim),  Herzogin  Helene  (ebenda).  A.  in  dem  German.  Mus. 
zu  Nürnberg  und  dem  Hohenzollem-Mus.  in  Sigmaringen. 

Sohoepfer,  Hans  d.  J.,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  1610,  th&tig  in  München, 
wo  er  Hofmaler  war.  Von  ihm  5  Frauenbildnisse  (Gal.  Scbleissheim),  E.  von 
Pienzenau  (1558  Germao.  Mus.  Nürnberg),  Altar  (1588  Wallfahrtskirche,  Ramers- 
dorf  bei  München),  etc. 

SehoepfleTj»  Felix  AntoDi  Maler,  geb.  1701  in  München,  f  1760  in  Prag,  wo 
er  seit  1747  thätig  war.  Mit  seinem  Bruder  Thomas  S.  malte  er  die  Treppe  des 
Schlosses  zu  Worms  und  war  mit  ihm  auch  in  Schlesien  thätig.  Vou  ihm  fomer 
S.  Antonius  (Ereuzkirche,  Reichenberg),  S.  Joseph  (ebenda),  etc. 

SekoepheUn,  ••  Sosen-Sehoephelitt. 

Sehflrk,  BAn9.  Bildhauer,  geb.  6.  Dec.  1849  in  Wien,  Schüler  der  Wiener 
Akademie,  thätig  in  Hernais  bei  Wien. 

fitehoeyaerdtg,  Matthias,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  um  1665  in  Brüssel, 
t  das.,  Schüler  von  A.  Baudewyns,  wurde  1690  Meister  der  Gilde  und  hat 
wenigstens  Paris  besucht.  S.  hat  auch  vier  Platten  radiert.  Von  ihm  Fischmarkt 
(Mus.  Brüssel),  Der  Festochse  (ebenda),  Ansicht  von  St  Cloud  (Gal.  Scbleissheim  ?), 
Die  Dorfkirchweih  (Gal.  Berlin,  Depot),  Zwei  Landschaften  (Louvre,  Paris). 

SehoiTy  Alomo  Stepheiiy  Eupferstecher,  geb.  16.  Januar  1818  in  Danville 
(Vt,  U.  S.  A.).  Er  ist  Mitglied  der  National-Akademie  in  New-York  und  der  be- 
deutendste Linienstecher  Amerikas,  hat  aber  auch  viel  radiert.  Wir  nennen  von  ihm 
Die  Badenden  (nach  W.  M.  Hont),  R.  W.  Emerson  (nach  S.  W.  Roevze),  Wra.  Penn, 
Mrs.  C.  F.  Adams  (nach  W.  H.  Hunt). 

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Schokhotnigg  --  Scholz.  221 

Schokkoteigg,  (Sekvkodaig),  Josef,  Blldbaaer  des  18.  Jahrhunderts,  der  1745 
Mitglied,  1750  Patron  der  Malerbruderschaft  in  Graz  wurde.  Von  ihm  an  der  Fap 
cade  der  Stadtpfarrkirche  das.  Sandsteinstatuen  und  im  Inneren  der  Barmherzigen- 
kirche  ebenda  Holzgrappen  am  Hochaltar. 

SehekhotBikh,  Marens  (MatCUast),  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  tbfttig 
in  Gras.  Von  ihm  4  Sandsteinstatnen  im  Hofgarten  zu  Admont  (1717—19),  Bilder- 
rahmen, etc. 

Sekolander,  Fredrik  Yilkeln,  Baumeister  und  Maier,  geb.  1816  in  Stockholm, 
Schaler  der  dortigen  Akademie,  bereiste  1842—46  als  Stipendiat  Deutschland,  Frank- 
reich und  Italien.  Er  wurde  Prof.  und  Mitgl.  der  Stockholmer  Akademie,  hat  auch 
gedichtet  und  componirt  (Pseudomym  Acharius).  Von  ihm  viele  architektonische 
Aquarelle  und  die  Bauten  Technologisches  Institut  (Stockholm^  Barclay-Haus  (das.), 
Synagoge  (das.),  ete. 

Sehelderer,  <Hto,  Maler,  geb.  18d4  in  Frankfurt  a.  M.  Er  lebte  in  seiner 
Vaterstadt  und  in  London. 

Seliollf  Autos,  Bildhauer,  geb.  27.  Sept  1887  in  Mainz,  Schüler  von  B User  in 
Berlin,  studirte  auch  in  Paris,  London  und  Italien.  Von  ihm  Frftnkischer  Krieger 
(Römisch-germanisches  Museum,  Mainz),  Figurenschmuck  (Gentralbahnhof  das.),  Zwei 
Figuren  (Bahnhof  Frankfurt  a.  M.),  Ph.  y«it  (Marmorbttste,  Nat-Gal.  Berlin),  Abt 
(Bronzebildniss,  Wiesbaden),  decoratiye  Arbeiten  in  Paris,  u.  s.  w. 

SohoUy  Johamii  Baptist  d.  Ae.,  Bildhauer,  geb.  vor  1800  in  Mainz,  f  nach 
1837,  Bruder  des  Joseph  S.  Er  wurde  Hofbildhauer  in  Dannstadt.  Von  ihm  Statue 
Schoeflfers  (1885  Gernsbeim),  4  allegorische  Basreliefe  zu  einem  Monument  Ludwig  I. 
Yon  Hessen  (1887),  Kassauische  Wappen  (Pal.  Wiesbaden),  Entwurf  zu  einer  Herder- 
statne,  etc. 

SehoU,  Johann  Baptist  d.  J.,  Bildhauer  und  Maler,  geb.  1818  in  Mainz,  f  7. 
April  1892  das.  durch  Selbstmord,  Schaler  seines  Vaters  Johann  B.  S.  d.  Ae., 
1832—40  in  Mttnchen  weitergebildet.  Seit  1846  hatte  er  sein  Maleratelier  in  Rddel- 
heim  bei  Frankfurt  a.  M.,  sein  Bildhaueratelier  in  Darmstadt  Er  wurde  Grossher- 
zoglich Hessischer  Hofbildhauer.  Yoa  ihm  das  Schillerdenkmal  in  Mainz,  Landgraf 
Philipp  u.  a.  Statuen  (Darmstadt),  1840—45  viele  Grabmale  in  Darmstadt,  Frank- 
furt a.  M.  und  Mainz,  Sa.  Elisabeth  (1887  PaL  Prinz  Karl  von  Hessen),  Statuen  in 
Schlössern  zu  Darmstadt,  Hombiirg  und  Wiesbaden,  etc. 

SehoUy  Josepk  Frans,  Bildhauer,  geb.  1796  in  Mainz,  f  1S42  das.,  Sohn  und 
Schiller  eines  Georg  S.,  weitergebildet  unter  Thorwaldsen,  nachdem  er  Deutschland, 
Frankreich  und  Italien  bereist  hatte.  Von  ihm  Monument  Graf  Eesselstadt  (1822 
Kirehe  zu  Ehrenbreitstein),  Bischof  Koloman,  Bischof  Human  u.  A.  (Dom  Mainz); 
A.  Werke  auf  den  Mainzer  Friedhöfen,  ein  Yeteranendenkmal  (1855),  eine  Gutten- 
bergstatue  (1827),  etc. 

Seholteft,  Hendrik  Jaeob,  Maler,  geb.  11.  Juli  1824  in  Amsterdam,  Schüler 
von  P.  J.  Greive.  Er  malte  geschichtliche  Genrebilder  und  dergl.  Von  ihm  besitzt 
das  R^ksmuseum  zu  Amsterdam  Sonntagmorgen  und  Morgenspaziergang,  das  Mus. 
Fodor  das.  Stallbild;   ferner  radierte  er  eine  Ansicht  des  Dorfes  Dreumel. 

Seholten,  Pioter  Hieolaes,  Maler,  geb.  19.  Juli  1805  im  Haag,  Schüler  von 
Westenberg.    Er  malte  Stillleben. 

Seholteii)  W.  A.,  Baumeister,  geb.  1819  (?),  f  30.  April  1861  in  Rotterdam, 
wo  er  Direktor  der  Gemeindebauten  war. 

Schotts.  JnllBS,  Maler,  geb.  12.  Febr.  1825  in  Breslau,  1 2.  Juni  1898  in  Dresden, 
Schüler  von  Hühner  an  der  Dresdener  Akademie,  an  der  er  spfiter  Professor 
wurde.  Er  hat  Studienreisen  nach  Belgien  und  Frankreich  gemacht  und  hat  auch 
in  St,  Petersburg  Bildnisse  gemalt.  Von  ihm  Schlafender  Hirteigunge  (1874  Gal. 
Dresden))  Heimkehrende  Landleute  (das.),  Offizierswittwe  mit  Kindern  in  der  Kirche 
(1859  Neue  Pinak.  München),  Gastmahl  der  Wallenstein'schen  Gener&le  (1861  Gal. 
Karlsruhe),  Freiinllige  von  1818  vor  Friedrich  Wilhelm  lU.  (Nat.  Gal.  Berlin), 
Bildnisse,  etc.  Auch  Wandbilder  in  der  Albrechtsburg  zu  Meissen.  Gold.  Med.  Berlin; 
Mitglied  der  Berliner  Akademie. 

SekolSy  Max,  Maler,  geb.  80.  Sept.  1855  in  Neisse  (Schlesien),  Schüler  von 
F.  Barth  und  A.  Wagner;  er  liess  sich  in  München  nieder.  Von  ihm  Mönche  in 
der  Bibliothek,  Abschied,  etc.;  auch  Bildnisse. 

Seholx,  Biehard,  Maler,  geb.  29.Dec.  1860  in  Hannover,  Schüler  von  E.Hilde - 
brand  in  Berlin;  machte  Studienreisen  in  die  Alpen.  Er  malt  Bildnisse  und  alpine 
Bilder.  1889  liess  er  sich  in  Frankfurt  a.  M.,  1895  in  Dresden  nieder.    Von  ihm  «Der 

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222  Seholc  -  SchoonebMk. 

Gemeiode  •  Rath  cu  X",  Abgestürst,  Sorgenvoll  (Scbles.  Mus.  BreaUn),  Verfolgte 
Wilderer,  etc.    Med.  London,  Chicago,  etc. 

Seliolz,  Riehard  (IL)»  Maler  and  Illustrator,  geb.  19.  M&rs  1872  in  Berlin, 
7/0  er  thätig  ist.    Er  wurde  in  Berlin  und  in  Mflnchen  gebildet 

Sehols^  Willieln^  Zeichner,  geb.  1824,  f  20.  Juni  1898  in  Grunewald  bei 
Berlin. 

Sehommery  Francis»  Maler,  geb.  Tor  1850  in  Paris,  Schüler  ron  Pils, 
H.  Lehmann  und  Malenfant.  £r  gewann  1878  den  ersten  grossen  Rompreis. 
Von  ihm  Magdalene  (1878  Mus.  Besan^n),  Baomnymphe  (1876),  Bildnisse,  etc. 

SehomscUii»  Peter  M.,  Maler,  geb.  1810  (?),  f  1895  in  St  Petersburg. 

Sehoner,  Jost,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  24.  Sept  1624.  Er  war  in  Frank- 
furt a.  M.  th&Ug. 

Sehongaaer,  Barthel,  s.  Meister  B.  8.  mit  dem  Zeichen  SehoBgaaen« 

Sehongauer,  Caspar^  Goldschmied  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  in  Augsburg, 
t  1468  in  Colmar,  wo  er  1445  Borger  geworden  war.  —  Sein  Sohn  Caspar  S«  d«  J«, 
t  nach  1491  war  ebenfalls  Goldschmied.  —  Sein  Sohn  Paul  8.,  f  im  April  1516 
in  Colmar,  wo  er  1494  Bürger  wurde,  war  Goldschmied  und  handelte  auch  in  edeln 
Metallen.  —  Sein  Sohn  Georg  S.  war  ebenfUls  Goldschmied  und  wurde  1485  Mit- 
glied der  Zunft  in  Basel.    Er  lebte  noch  1492. 

SehODganer,  Lndwig^  Maler  und  Kupferstecher  des  15.  Jahrhunderts,  Sohn  des 
Caspar  S.  Er  lernte  in  Ulm,  wurde  dort  1479  BQrger,  sog  nach  Augsburg,  wurde 
hier  1486  Bürger  uud  nahm  Lehrlinge  an.  1491  war  er  in  Colmar  und  wurde  1493 
dort  Bürger.  1497  scheint  er  nicht  mehr  am  Leben  gewesein  su  sein.  Von  ihm  kennt 
man  eine  Reihe  yon  Stichen,  die  ihn  als  Schüler  seines  grossen  Bruders  Martin  S. 
zeigen,  darunter  eine  EreuzabmJime,  einige  Thierhilder,  etc. 

Sehongaiier^  Martin,  gen.  M.  Schoen  und  ^Hipseh'^  Martin  («▼on  wegen  seiner 
Kunst**),  der  grOsste  deutsche  Maler  und  Stecher  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  um  1420, 
wahrscheinlich  in  Augsburg,  f  2.  Febr.  1488  in  Colmar,  Sohn  und  Schüler  des  C  as  p  ar  8., 
femer  Schüler  oder  doch  beeinflnsst  Ton  Regier  t.  d.  Wey  den.  Er  liess  sich 
1465  etwa  in  Colmar  nieder.  Absolut  beglaubigt  ist  von  seinen  Gem&lden,  die 
er  nicht  beseichnete,  nur  die  berühmte  Madonna  im  Rosenhag  (1478),  doch  nennen 
wir  als  wahrscheinlich  noch  tou  ihm  stammend  Zwei  AltarflOgel  mit  der  Verkün- 
digung (ebenfalls  im  Mus.  Colmar),  Die  Geburt  Christi  (Alte  Pinak.  MOnchenX  desgl. 
(Mus.  Wien):  wahrscheinlich  mit  weniger  Recht  werden  ihm  Bilder  in  den  Gal.  su 
Basel,  Brüssel,  Londoo  (Nat-Gal.  und  S.  Keos.  Mus.),  Madrid,  Palermo,  Paris  (LouTre) 
BUgeschrieben.  S.'s  Bedeutung  als  Kupferstecher  ist  noch  grösser  als  wie  seine 
malerische,  denn  er  ist  der  erste  umfassende  Meister  im  Norden,  der  den  Stich  tou 
einem  Goldschmiedsgewerbe  hinauf  zur  freien  Kunst  hebt  Er  beherrscht  die  Stieb- 
technik vollkonunen,  hat  ein  feines  Stilgefühl  und  überschreitet  die  Grenzen  seiner 
Kunst  nie,  weiss  sie  aber  auch  seelisch  zu  vertiefen  und  lässt  eine  grosse  Persön- 
lichkeit durch  sie  herausschauen.  Seine  Arbeiten  haben  noch  M.  A.  Buonsrotti  Be- 
wunderung abgenöthigt  Von  seinen  ca.  120  Blatt  neonen  wir  Die  Passionsfolge,  Die 
klugen  und  thörichten  Jungfrauen,  Die  grosse  Kreuztragung,  Die  Versuchung  des 
Antonius,  Terschiedene  Madonnen,  Der  Marktbauer,  Die  streitenden  Goldscbmieds- 
lehrlinge.  Das  Wappen  mit  dem  wilden  Mann,  etc.  S.  Leben,  etc.  von  A.  v.  Wurzbach 
(Wien  1880). 

Sehooek^  (Sehook),  Hendrik,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  um  1675  (?)  in 
Utrecht,  Sohn  eines  Bommeler  Malers  Gisbert  S.    Er  schuf  Blumen  und  FrQchte. 

Sehoof,  Gerhard,  Maler,  geb.  Tor  1560  in  Mecheln,  f  nach  1611.  15^5  wurde 
er  Mitglied,  1588  Dekan  der  Antwerpener  Lukasgilde.  1612  schenkte  er  der  Kirche 
au  Hoboken  ein  grosses  Altarbild.  —  Von  seinen  Söhnen  (?)  wurde  Willem  S«  1614 
Meister,  Jan  S.  1622  Lehrling  der  Antwerpener  Gilde.  —  Sein  GrossTater  (?)  Jan  8. 
malte  im  städtischen  Auftrag  für  S.  Romuald  zu  Mecheln  Das  Concil  Karls  des 
Kühnen,  welches  Werk  die  Bilderstürmer  zerstörten.  —  Ein  Rudolf  S«,  aus  Flandern, 
war  Hofmaler  Louis  XIII.  von  Frankreich  und  Lehrer  des  A.  de  Bie. 

Sehoonboek,  Jan  Hioolaes,  Maler,  geb.  6.  Dec.  1778  in  Groningen,  f  nach  1828, 
Schüler  tou  G.  und  H.  Wieringa,  1802-6  von  David  in  Paris.  Er  malte  Land- 
schaften und  Bildnisse. 

Sehoonebeek^  Adriaen,  Kupferstecher,  geb.  1650  in  Amsterdam,  f  1714  in 
Moskau.  Er  arbeitete  in  R.  de  Hooghes  Manier  und  schuf  Buchtitel,  Vignetten,  etc., 
ferner  zwei  Bände  mit  Abbildungen  der  Trachten  aller  Geistlichen  Orden  Europas,  etc. ; 
auch  einige  Schabkunstbl&tter. 


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Schooiyanfi  —  Schorn.  228 

Sehoonjaiis,  Aftthoon,  Maler,  gen.  ParrliMiOB  Tan  Antwerp^  geb.  1650  in 
AntwerpeD,  f  1726  in  Wien,  Schaler  von  £.  Quell  in.  Er  kam  früh  nach  Rom,  und 
von  dort  als  Kammermaler  nach  Wien,  wo  er  Leopold  I.  etc.  malte  und  dadurch 
solch  einen  Ruf  gewann,  dass  man  ihn  nach  England  holte.  Sp&ter  lebte  er  im 
Haag,  in  Amsterdam,  in  DOsseldorf  (als  Hofmaler  Churf.  Job.  Wilhelms)  und  zuletzt 
wieder  in  Wien.  Er  war  ein  begabter  Manierist  Yon  ihm  Der  Arzt  u.  A.  (6a1. 
Hannover),  Selbstbildniss  (Gal.  Schieissheim),  Narciss  und  3  A.  febenda),  Hieb  (1710 
Gal.  Angsburg),  S.  Hieronimus,  8.  Sebastian  (Germ.  Mus.,  Nümberg),  Deckenbilder 
im  Schloss  Gbarlottenburg,  etc. 

Sekoor,  Lneaa  Tan«  Maler,  geb.  1566  in  Antwerpen,  f  1610,  studirte  in  Italien. 
Eine  Kreuzigung  in  Sa.  Maria  Maggiore  zu  Bergamo  wird  ihm  zugeschrieben. 

Seboor^  Nieolaes  yan,  Maler,  geb.  1666  in  Antwerpen,  f  1726  das.  Er  malte 
Figuren  in  die  Gem&lde  van  Rysbraeck  u.  A.,  hat  auch  Gobelins  in  Antwerpen 
und  Brüssel  entworfen.  Von  ihm  besitzt  das  Mus.  zu  Ghent  ein  Reiterbildniss  des 
Carlos  II.  von  Spanien  als  Prinz. 

Sehoorle,  s«  ScoreL 

Sehooten,  Fraas  yan  d.  Ae.,  Radierer,  geb.  1595  (?)  in  Leyden,  f  1<^6  das. 
Er  war  berQhmter  Mathematiker  und  hat  als  Liebhaber  Einiges  radiert,  darunter  ein 
Bildniss  Descartes.  —  Auch  sein  Sohn  Frau  t.  d*  8.  d«  J»,  der  ihm  im  Amt  an 
der  Leydenschen  Universität  folgte,  übte  die  Kunst  und  hat  Landschaften  gemalt. 

Sehooten,  Joris  Tan.  Maler,  geb.  1587  in  Leiden,  f  1651  das.,  Schüler  des 
C.  yan  der  Maes  in  Lei<ien.  Er  war  schon  mit  20  Jahren  bekannter  Bildnissmaler 
und  einer  der  Künstler,  die  1610  eine  Eingabe  um  Errichtung  einer  Künstlergilde 
dort  einreichten.  Er  ist  am  besten  im  Museum  seiner  Vaterstadt  zu  studiren,  das 
sieben  Schützen-  und  ein  Regentenstflck  ans  den  Jahren  1612—1650,  ferner  die  Tafel 
des  Cebes  und  die  Pest  in  Leiden,  von  ihm  besitzt.  Sorgfältige  AusfUhmng,  dunkles 
Colorit  und  etwas  luftlose  Behandlung  zeichnen  ihn  aus.  Von  ihm  ferner  Anbetung 
der  Weisen  (Rijksmus.,  Amsterdam),  Christus  und  die  Samariterin,  etc.  ~-  Ein  Floris 
yaM  8«  war  1641  Mitgl.  der  Lukasgilde  in  Haarlem  und  malte  Stillleben. 

Sehophoyen^  Jokami  Peter,  Zeichner  und  Kunstschmied,  geb.  1747  in  Köln  a.  Rh., 
t  19.  M&rz  1819  das.  Für  seine  Zunft  schuf  er  eine  Prachtschüssel  fQr  Feste ;  yon 
ihm  ferner  ein  Wanderbrief,  Blumenyasen,  etc. 

Sehopin,  Helnriek  Friedrieh,  (eigentl.  Heari  Frederie  Chopfai),  Maler,  geb. 
12.  Juni  1804  in  Lübeck  als  Sohn  französischer  Eltern,  f  23.  Oct.  1880,  Schüler  yon 
Gros.  Er  erhielt  den  1.  gr.  Rompreis  1881  auf  Grund  seines  .Achilles  von  Xanthos 
verfolgt*.  1885  kehrte  er  nach  Paris  zurück.  Von  ihm  Letzte  Augenblicke  der 
Familie  Cenci  (1885  Mus.  Douai),  Junger  Faun  mit  Bückehen  spielend  (Mus.  Valen* 
cienncs),  Schlacht  bei  Hohenlinden  u.  A.  (1836  Mus.  Versailles),  Laban  empfftngt 
Jakob  in  seiner  Familie  (1848  Mus.  Toulouse),  Schlacht  bei  Hohenlinden  (Mus.  Mets}, 
etc.  Mitglied  der  St.  Petersburger  Akademie  1850;  Med.  1.  Kl.  1885,  Kr.  d. 
Ehrenl.  1854. 

Sehoppe,  Jnlliu,  Maler,  geb.  1795  (?)  in  Berlin,  f  nach  1850  (?),  bildete  sich 
an  den  alten  Meistern  in  Italien  und  wurde  1825  auf  Grund  seines  Tod  Friedr.  Wilh.  UI. 
Mitgl.  der  Berliner  Akademie.  Er  malte  Oelminiaturbilder  am  Besten.  Von  ihm 
Mythologien  in  Schloss  Glienicke  und  Pal.  Prinz  Karl  in  Berlin,  Bildnisse,  etc.  Prof. ; 
Rother  Adler-Ord.  8.  Kl. 

Sekoppme/ery  Aasgar,  Maler,  geb.  28.  Juni  1857  in  Berlin,  Schüler  der 
Kunstgcwerbeschule  das.  und  Autodidakt  Er  wurde  1884  Lehrer  an  genannter  An- 
stalt, 1892  Priyatdocent  am  Polytechnicum  in  Berlin  und  beschftftigte  sich  haupt- 
sichlicb  mit  Schrift,  Kalligraphie,  Adressen,  Inschriften,  etc.,  worüber  er  Mehreres 
Yerüifentlichte.    Med.  Chicago  1898. 

Selior^  Johana  Ferdlaand,  Maler  und  Baumeister,  geb.  1686  in  Innsbruck,  f 
4.  Jau.  1767  in  Prag,  wo  er  seit  1734  Geometrie-  und  Architektur-Prof.  war.  Er 
war  in  Italien  unter  Vater,  Oheim,  Jos.  Waidemann  und  M.  A.  Riccio- 
lini  gebildet.  Er  besuchte  auch  Deutschland.  Von  ihm  Fa^de  der  St.  Veitskirche 
(1724),  Fresken  in  einem  Lnsthause  in  der  Karlshofergasse  (Prag),  etc. 

Hehoni,  Karl,  Maler,  geb.  16.  Oct.  1803  in  Düsseldorf,  f  7.  Oct.  1850  in 
München,  Schüler  ?on  Cornelius,  Gros,  Ingres  und  Wach.  1847  wurde  er 
Akademie  -  Professor  in  München,  nachdem  er  in  Berlin  thätig  gewesen  war  und 
Italien  bereist  hatte.  Er  hatte  nicht  genügendes  Talent,  die  ihm  gestellten  grösseren 
Aufgaben  zu  lösen ;  seine  kleineren  Bilder  waren  besser.  Von  ihm  Einkleidung  des 
Mönches  u.  A.  (Gal.  Raczynski,  Berlin),  Paul  HL  yor  Luthers  Bild  u.  A^  ()^at-Oal, 

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224  Schorn  —  Schouman. 

das.),  Cromwell  Tor  der  Schlacht  ?on  Dunbar  (Oal.  Königsberg),  IHe  Sintflath  (an- 
ToUendet,  Nene  Pinak.  München),  etc.  Auch  allegorische  Wanddekorationen  in  der 
Müncbener  Akademie.    Rother  Adler-Ord.  8.  Kl,  Michaels-Ord. 

Sehoni.  Theobald,  Maler,  geb.  17.  Ang.  1865  in  Mflnchen,  Schiller  der  Mflnchener 
Akademie.  Von  ihm  Moscheeplats  an  Samarkand  in  Turkestan,  Persische  Karawane 
in  der  Wüste. 

Sehorpp,  Miehel»  Maler  and  Hohsschneider  (?)  des  15.  Jahrhonderts,  thfttig 
in  Ulm.  Die  Biblioth^qae  Nat.  su  Paris  besitxt  ein  Blatt  mit  einer  Madonna  Ton 
ihm,  bes.  .Michel  Schorpp,  Maeler  sa  Ulm,  1496*. 

Sehorqneis,  Jai^  Knpferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Flandern,  th&tig 
1618—80  in  Madrid,  wo  er  haapts&chlich  Titelblätter  für  die  Verleger  schal  Von 
ihm  femer  eine  Ansicht  von  Lissabon  (f&r  den  of&z.  Bericht  über  die  Krönung 
Philipps  III.),  etc. 

8dtoteI,  OhristlM  Petrottell«,  Malerin,  geb.  26.  Febr.  1818  in  Dordtrecht,  f 
7.  Juli  1854  in  Aardenberg,  Tochter  und  Schülerin  des  Jan  G.  S.  Sie  malte  Blumen, 
Früchte  und  Stillleben. 

Sehotel^  Jan  Chrlstiaofty  Maler,  geb.  11.  j^ot.  1787  in  Dordtrecht,  f  22.  Dec. 
1888  das.,  Schülerin  Ton  A.  Meulemans  und  M.  Schouman n,  nachdem  er  Soldat 
gewesen  war.  Ebr  malte  mit  grossem  Erfolg  Marinen,  a.  B.  Strandaosicht  o.  A. 
(Mus.  Amsterdam),  Fischerhütten  u.  A.  (Mus.  Fodor,  das.);  A.  in  den  Gal.  au  Berlin 
(Nat.-6al.),  Haag,  Hamburg,  Karlsruhe,  München  (Neue  Pinak.),  Rotterdam,  etc. 
MitgL  der  Akademie  yon  Amsterdam,  Antwerpen,  Berlin,  Brüssel  und  Ghent. 

Schotet,  Pieter  Jan,  Maler,  geb.  19.  Aug.  1808  in  Dordtrecht,  f  23.  Juli  1865 
in  Dresden,  Schüler  seines  Vaters  Jan  G.  S.,  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Belgien, 
Frankreich  und  Deutschland.  Er  wurde  Prof.  an  der  SchiflFahrtsschule  zu  Medemblyk 
(1880),  Hess  sich  aber  1856  in  Düsseldorf  nieder.  Von  ihm  Meeresstille  (Mus.  Ghent), 
Stürmische  See  u.  A.  (Mus.  Amsterdam),  Hafen  tou  Bath  (Mos.  Fodor  das.);  Andere 
in  den  Gal.  au  HannoTer,  Königsberg,  Schwerin,  etc.  Versch.  Med.;  Mitgl.  der 
Akademien  Amsterdam  und  Rotterdam. 

Schott,  Albert,  Maler,  geb.  1888  in  KOOach  (Steiermark),  Schüler  der  Zeichen- 
akademie in  Gras  (1850—56),  weitergebildet  in  München  und  als  Stipendiat  1869—71 
in  Düsseldorf.    Er  wurde  Lehrer  in  Graz  und  malte  Landschaften. 

Sehott,  Avgast,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1811  in  Giessen,  f  1848,  Schüler 
Ton  Ducor^e,  dann  (1829)  des  St&dePschen  Instituts  in  Frankfurt  a.  M.,  seit  1881 
der  Münchener  Akademie.  Er  schuf  kleine  Historien,  Bleistiftzeichnungen,  Stein- 
drucke nach  OTerbeck  und  SteinJe,  auch  Gemälde  in  deren  Geschmack,  etc. 

Sehott,  Walther,  Bildhauer,  geb.  18.  Sept  1861  in  Ilsenburg  (Harz),  Schüler 
▼on  Dopmejer  in  Hannover  und  der  Berliner  Akademie.  Von  ihm  Wilhelm  L 
(Reiterstandbild,  Goslar),  Kandelabergruppen,  etc.  (Neues  Palais,  Potsdam),  Albrecht 
der  Bftr,  etc  (Siegesalläe,  Berlin),  Dr.  K.  Peters  (Büste),  Graf  Stollben-Wemigerode 
(desgl.),  Brunnengrnppe,  Entwurf  zu  einem  Lessing-Denkmal,  etc.  KL  gold.  Med. 
München  und  yiele  A.,  Kronen-Orden. 

Sohoa,  Lvdwi«  Abelin,  Maler,  geb.  11.  Jan.  1888  in  Slagelse,  f  80.  Sept. 
1867  in  Florenz,  Schüler  der  Kopenhagener  Akademie  seit  1858,  ging  1866  nach 
Italien.  Von  ihm  Italienische  Bauern,  Römische  Arbeiter  führen  eine  antike  Kaiser- 
Statue  durch  den  Titusbogen,  etc. 

Sehoabroeek,  (Sehanbroek,  Sciliibniek,  Sehoebroek),  Pieter,  Maler  des 
16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Antwerpen  (?X  f  ▼or  1609,  Schüler  des  Gillis  Tan  Goninzloo 
in  Frankenthal,  wo  sein  Vater  als  emigrirter  Pfarrer  ans&ssig  war  und  wo  er  sich  1598 
Terheirathete.  Seine  Bilder  gingen  rielfach  unter  J.  Broeghels  Namen.  Von  ihm 
Johannes  predigt  (GaL  Braunschweig),  Zerstörang  Trojas  u.  A.  (Gal.  Cassel),  Dorf- 
ansicht (1597  Gal.  Kopenhagen),  Landschaft  (1604  Gal.  Schieissheim),  Zerstörung  Trojas 
(1605  Mus.  Wien),  Die  Amazonenschlacht  (1608  GaL  Dresden^  etc. 

Sehovbvrg,  (Sehonbergr)»  Jah  Pieter,  Medailleur,  geb.  10.  Jan.  1798  im  Haag, 
t  6.  Jan.  1864  in  Utrecht,  Scbüler  seines  Vaters  Jan  S.  Er  besuchte  Preussen  und 
Belgien  und  war  in  Utrecht,  Amsterdam,  sowie  im  Haag  th&tig.  1812—52  war  er  in 
der  kgl.  Münze  beschäftigt.    Mehrere  Grd.,  etc. 

Sehonman,  AerHunt  (Aert).  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1710  in  Dordtrecht, 
t  5.  Juli  1792  im  Haag,  war  erst  8  Jahre  lang  in  Dordtrecht,  fortan  im  Haag  th&tig, 
wo  er  1750  Vorsteher  der  Zeichenakademie  wurde.  Er  malte  besonders  Vügel  cor 
Zoologie  des  Pallas,  ferner  auch  Bildnisse  und  Tapeten,  copirte  Zeichnungen 
Mter    Meister,   grarirte   auf  Glas,   etc.    Von  seinen  Schabkunstbl&ttem  nennen  wir 


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Sclioumän  --  Seliramtii.  ^25 

l)er  Hancher  (nach  G.  Dou),  Mr.  Collins  (nach  M.  ran  Loo),  A.  nach  F.  Hals,  Potter, 
Sehalcken. 

Schonman^  Maerten^  Maler,  getauft  81.  Jan.  1770  in  Dordtrecht,  f  30.  Oct. 
1848  in  Breda,  Schaler  seines  Oheims  Aernoat  S.  und  von  G.  Vers teeg.  Er 
irar  in  Dordtrecht  und  Breda  thätig.  Von  ihm  Marine  (Gal.  Raczynski,  Berlin), 
BeschiesBung  yon  Algier  1816  und  3  A.  (Rijk^mus.  Amsterdam),  Bewegte  See  (Gal. 
Haarlem),  etc.  —  Sein  Sohn  Izaek  S.,  geh.  29.  Mal  1801  in  Dordtrecht,  wurde  Prof. 
an  der  Militftr-Akademie  xu  Breda  und  malte.  Bildnisse,  Thiere  und  Soldatenhilder. 
Schonpp^,  Alfred^  Maler,  geb.  1812  bei'  Sanok  (Galizien).  Er  bildete  sich  in 
Warschau  aus  und  malte  Landschaften,  z.  B.  Berg  Pyszna  im  Tatragebirge  (1865); 
Giewont  im  Tatragebirge  (1865),  Warschau  bei  Nacht. 

SchonteD,  Gerrit  Jan^  Maler,  geb.  8.  Oct.  1815  in  Amsterdam,  Schaler  von 
L.  Meijer  (1884 — 85),  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Deutschland,  England,  Frank- 
reich und  Italien.  1888  Hess  er  sich  in  seiner  Vaterstadt  nieder  und  malte 
Landschaften. 

Sehonteoy  H.  P,,  Kupferstecher  und  Zeichner,  geb.  1747  in  Amsterdam,  f  1822 
in  Haarlem,  Schaler  seines  Vaters  J.  G.  S.,  eines  Euperferstechers,  auch  von  P.  van 
Amstel  und  P.  y.  Liender.  Er  stach  Platten  für  die  Buchillastration,  zeichnete 
Architekturen  und  copirte  Gemälde  in  Kreide,  etc.  ' 

Seho/i  Johann  Jakob,  Bildhauer,  geb.  vor  1700  in  Marburg  (Steiermark), 
t  4.  April  1733  in  Graz,  Schaler  der  Schule  in  Maria  Rast.  Von  ihm  Figuren  am 
Hochaltar  der  Franziskaner-Kirche  in  Graz,  S.  Antonius  (1719  Aussenkapelle  das.), 
J.  Nepomukgruppe  (Garlauer  Bracke),  desgl.,  (Kapelle  zu  Seiersberg  bei  Strassgang),  etc. 
Sehoyen,  G«,  Maler,  geb:  nach  1840  (?)  in  Norwegen,  f  1870,  Schaler  von  Eckers- 
burg und  Gude.   Er  malte  Landschaften  und  war  in  Deutschland  thätig. 

Schoyerer.  Josef,  Maler,  geb.  7.  März  1844  in  iBerching  (Pfalz).  Er  widmete 
sich  der  Landschaftsmalerei  und  bildete  sich  hauptsächlich  selbst  auf  Reisen.  Von 
ihm  die  Jungfrau,  Der  Chiemsee,  Bilder  von  der  Riviera. 

Sehrader,  Bertha,  Malerin,  geb.  1846  in  Memel,  thätig  in  Dresden.  Sie  ahmte 
mit  geringem  Talent  besonders  P.  Baum  nach  und  hat  auch  einige  minderwerthige 
Steindrucke  geliefert. 

Sehrader,  Jnlins  Friedrich  Antonio,  Maler,  geb.  16.  Juni  1815  in  Berlin, 
Schaler  der  Berliner  Akademie,  dann  der  Düsseldorfer,  besonders  unter  Schadow. 
1844  ging  er  als  Stipendiat  nach  Italien  und  später  nach  England,  Holland  und 
Belgien,  Er  wurde  Lehrer  an  der  Berliner  Akademie,  1848  Professor,  später 
Senator.  Er  wurde  durch  das  Colorit  von  Biefve  und  Gallait  beeioflusst.  Von  ihm 
Uebergabe  von  Calais  an  Eduard  III  von  England  1847  (1847  Nat.-GaL  Berlin), 
Friedrich  ü.  nach  der  Schlacht  von  Kollin  (1849  Mus.  Leipzig),  Huldigung  der  Städte 
Berlin  und  Kolln  1415;  A.  in  den  Gal.  zu  Danzig,  Köln  a.  Rh.,  Königsberg, 
Schwerin,  Stuttgart,  etc.,  darunter  auch  Die  Bildnisse  Cornelius  u.  A. ;  ferner  Wand- 
gemälde im  neuen  Museum  zu  Berlin,  Schlosskapelle  das.  S.  hat  auch  radiert.  Mitgl. 
d.  Akad.  Wien,  Berlin  und  Dresden.  II.  gold.  Med.  Berlin,  Gold.  Med.  Paris  u.  A.; 
Bairischer  Michaels-Ord.  u.  A. 

Schrader,  Bndolf,  Maler,  geb.  2.  Dec.  1853  in  Paddeim  (Ostpreussen),  Schaler 
der  Manchener  und  der  Akademie  Julian  in  Paris  (unter  Bouguereau  und  Fleury). 
Von  ihm  Scenen  aus  dem  Kriege  1870—71,  Sommer  im  Waldhof  bei  Riesenburg, 
Pferdebildnisse,  etc. 

Sehraid,  Oeorgr  Adam,  Maler,  geb.  1729  in  Darmstadt,  f  im  Sept.  1786.  Er 
wurde  1711  in  Frankfurt  a.  M.  Barger.  Er  malte  Bildnisse  und  Genrebilder  in  Gel 
und  Pastell.  Von  ihm  ferner  Frahling  (1776  Römer  an  der  Kaiserstiege,  Frank- 
furt a.  M.),  etc. 

Sehram,  Aloys  Hanns,  Maler,  geb.  20.  Aug.  1864  in  Wien,  Schaler  der 
Wiener  Akademie  unter  Makart  und  Trenkwald;  er  erhielt  den  8.  Staatspreis 
zu  zweijährigem  Aufenthalt  (1889—90)  in  Rom,  besuchte  Frankreich,  die  Niederlande 
(1898—94),  England,  Spanien,  Sizilien  (1896),  Griechenland,  Egypten,  etc.,  und  war 
seit  1891  in  Wien  thätig.  Von  ihm  Bianca  Capello  (Mus.  Denver,  Col.  (J.  S.  A.). 
Maximilian  I.  bei  Guinegate  1479.  Am  Morgen,  yiele  Bildnisse,  Deckengemälde,  etc. 
Sehram,  OnitaT,  Maler,  geb.  1851  in  Wien.  Er  Hess  sich  in  Klausen  nieder. 
Von  ihm  Das  Kreuz  im  Walde,  Eisack- Au  im  Winter,  Bauernhof  bei  Klausen  im 
Herbst,  etc. 

Sehramm,  Christian  Gottfded,  Baumeister,  seb.  17.  Not.  1857  in  Flensburg;; 
Schiller  ron  H  a  s  0  in  Hannover.   1884  liese  er  sich  in  Dresden  nieder.  _Von  ihm 
AUfraialnas  Künsaer-Lazleon.   9.  Aufl.  4.  Band.  Digitized  by^iOOglC 


226  Schramqn  —  Schreiner. 

Paulikircbe  (dasX  Markuskirche  (Dr.-Striesen),  Marthakirchc  (BauUen),  Nikolaiktrche 
(GhemDits),  Peter-  and  Pauhkircbe  (Bad  Elster),  etc.    Yerach.  Orden. 

SehramM^  JohaHn  Heiariek.  Maler,  geb.  1809  in  Teschen,  f  7  M&rz  1865  in 
Wien.  Er  reiste  viel  und  malte  Bildnisse  in  Wasserfarben,  hat  deren  aach  ?iele  als 
Bleistiftzeichnungen  ausgeführt.  Grossheraogl.  sftchs.-weim.  Hofmaler;  Prof.;  Kiederl. 
Eichenkronen  •  Orden. 

Sehimmiiy  Jobann  Miehael«  Maler,  geb.  8.  Dec.  1772  in  Snlzbach  (Bayern), 
t  1835  in  Mttnchen,  war  erst  Goldarbeiter,  dann  (1793)  in  Manchen  Miniaturmaler, 
sowie  Kupferstecher,  studirte  um  1801  weitere  3  Jahre  auf  der  Wiener  Akademie 
und  war  zuletzt  wieder  in  München  th&tig.    Er  schuf  Bildnisse. 

Sehrandolph,  Claudias^  Maler,  geb.  1813  in  Oberstdorf  im  AUgäu,  f  18.  Kor. 
1891  das.,  Bruder  und  Schüler  des  Johann  ?on  S.,  auch  an  der  Münchener  Akad. 
unter  H.  Hess  gebildet.  Er  war  an  den  Wandbildern  in  der  Basilica  und  der 
Allerheiligenkapelle  in  München,  dem  Pal.  zu  Athen  und  dem  Speyerer  Dom  thfttig 
(Cartons  zum  S.  Stephao,  und  Maria  and  Johannes  im  Stiftschor).  1848  musste  er 
Gesundheitshalber  eine  Zeitlang  das  Malen  aufgeben;  schuf  aber  sp&ter  noch 
Genrebilder. 

Sehrandolphy  ClaHdini  TOm,  Maler,  geb.  4.  Febr.  1843  in  München,  Schüler 
seines  Vaters  Johann  v.  S.,  femer  von  Anschütz  und  Hiltensperger  an  der 
Mttnchener  Akademie;  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Belgien,  Frankreich,  Italien, 
u.  s.  w.  Er  liess  sich  in  Stuttgart  nieder,  wo  er  1883  Direktor  der  Eonstschale 
wurde.  Er  schuf  Wandgemälde  im  Eunstausstellungssaal  in  Nürnberg  (1884)  und 
am  Hotel  Bellevue  in  München.  Von  Staffeleibildern  nennen  wir  Venezianisches 
Concert,  Faust  und  Wagner.  Ehrenmitgl.  der  Münchener  Akademie;  Württemberg. 
Kronen-Ord.;  Bayerischer  Michaels- Orden  U.A.;  viele  Med. 

Sehravdolpliy  Johann  fon^  Maler,  geb.  1808  in  Oberstdorf  (Allg&u),  f  31.  Mai 
1879  in  München,  Schüler  der  Münchener  Akademie  unter  Schlotthauer  und 
Cornelius.  Er  war  erst  thfttig  an  deo  Wandgem&lden  in  der  Glyptothek,  der 
Allerheiligenkirche  und  der  Basilica  in  München.  1844  ging  er  nach  Rom.  Sein 
Hauptwerk  ist  die  Ausmalung  des  Speyerer  Doms  (Kuppel,  drei  Chöre  und  die  meisten 
Bilder  im  Schiff).  Er  entwarf  auch  Cartons  zu  Fenstern  für  die  Kirche  in  Au- 
Müncheu  und  S.  Msrtin  in  Landshut.  Von  Staffeleibildern  nennen  wir  Engel  (Mus. 
Basel),  Madonna  und  Kind  u.  A.  (Neue  Pinak.,  München),  etc.  Mich  aels-Ord.,  Maxi - 
milian.-0rd.,  bayerischer  Kronen-Ord. 

Sehreeky  Konrad»  Medailleur  des  16.  Jahrhunderts,  f  1580,  thätig  in  Berlin. 
1572  wurde  er  dort  zum  Münzmeister  und  Eisenschneider  genommen.  —  Ein  Knrt  S« 
war  um  1550  Goldschmied  in  Berlin. 

Schreiber,  Hans,  Maler,  geb.  20.  April  1860  in  Filehne,  war  als  Knabe 
Malergehülfe  in  Stettin,  trat  1880  in  Berlin  znr  Dekorationsmalerei  und  Kunst- 
glaserei über,  worin  er  Schüler  von  Hanke  und  Schwenke  wurde.  Fenster  von 
ihm  in  der  Kirche  zu  Züsedom,  im  Kreishaus  zu  Guben,  in  vielen  Berliner  Privat- 
bauten, etc.    Gold.  Med.  Berlin  1896. 

Schreiber,  Johann  Georg,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geh«  10.  Dec. 
1676  in  Spremberg.    Er  stach  topographische  Arbeiten,  etc. 

Sehreiber,  Peter  Konrad,  Maler,  geb.  1816  m  Fürth,  t  19.  Febr.  1894  in 
Nürnberg,  studirte  in  München,  Berlin  und  Italien.  Er  malte  italienische,  sowie 
andere  Landschaften  und  hat  auch  radiert. 

Sehreiner,  Friedrieh  Wilhelm,  Maler,  geb.  1886  in  Köln,  stndirtebeiLindlar 
in  Düsseldorf  und  bildete  sich  weiter  auf  Reisen  durch  Deutschland.  Italieo  und 
die  Schweiz.  Er  malte  Landschaften,  z.B.  Eichenwald,  Ansicht  von  Monaco,  Wald- 
kapelle, etc. 

Sehrelft«r,  Johann  Baptist,  Bildhauer,  geb.  19.  Dec.  1866  in  München,  Schüler 
(1885 — 91)  der  Münchener  Akademie  und  von  Ruemann.  1894  liess  er  sich  in 
Köln  nieder.  Von  ihm  Wallraf  und  Richarts  Denkm&ler  (Köln  a.  Rh.),  Pan  tröstet 
Psyche,  Frühlingsahnen,  etc. 

Sehrdiner,  Johann  Friedrieh  Morits,  Kupferstecher,  geb.  1768  in  Dresden 
t  1795,  Schüler  von  G.  G.  Schnitze.  Er  stach  nach  Cipriani,  Leroy,  T; 
Vecelli«  etc. 

Sehreiner,  Johann  A^rgf  Lithograph,  geb.  1801  in  Mergektetten  (Württem- 
^®>*S)i  t  DAch  1844,  studirte  in  Stuttgart  und  München.  Von  ihm  die  Fresken  der 
AUerheiligen*Kapelle  in  München  (1887^41),  Bildniss  Goethes,  König  Ludwigs  I.  von 
Bayern  u,  vijBle  A.,  Zeichenschule  (1846),  etc. 


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Schreitter  —  Schroeder.  227 

Sf kreitter  tom  Schwars^nfeldy  Adolf  Frans  Christian»  Maler,  geb.  10.  No?. 
1854  in  Oberleutensdorf  (Böhmen),  ßchtder  (1885)  von  Jakobides  ond  Dfez  in 
MOncbeo,  nachdem  er  zuTor  Soldat  gewesen  war.  1890  liess  er  sich  in  Wien  nieder. 
Ton  ihm  Herzbua,  Sein  Schnadahftpfl,  Bildnisse,  etc. 

SehrelTOgely  Joaehtm  Friedrieh,  Maler,  geb.  18.  Nor.  1624  in  Dresden,  f 
18.  Febr.  1688  das.    Er  war  chnrf.  Hof-  nnd  Baoamts-Maler. 

Sehreneh,  Hermann,  Maler  nnd  Radierer,  geb.  1847  in  Dorpat,  Schaler  der 
Akademien  in  Düsseldorf  und  Weimar.  £r  liess  sich  in  Berlin  nieder  und  schuf 
Landschaften. 

Schrevder,  Bemaert»  Kupferstecher,  geb.  ror  1740,  f  1780  in  Hoorn.  Er 
schuf  Bl&tter  in  Zeichnungsmanier,  auch  Farbendrucke  nach  Bega,  R.  t.  R^n, 
▼.  de  Velde,  WouTerman,  etc. 

Sehrenelf  Jan  ChrlsÜaen  Aelbert  (Albreeht),  Zeichner  und  Maler,  geb.  1778 
in  Maestricht,  f  nach  1806,  studirte  in  Berlin,  nachdem  er  holl&nd.  Offizier  gewesen 
war,  sp&ter  (1806)  in  Dresden  unter  Grassi.  Er  malte  Miniaturbildnisse,  copirte 
alte  Gemälde  in  der  Dresdener  Gal.  und  erhielt  den  sftchs.  Professortitel. 

Schreyer,  Adolf,  Maler,  geb.  9.  Mai  1828  in  Frankfurt  a.  M.,  f  29.  Juli  1899 
in  Cronberg  i.  T.,  Schaler  des  St&derschen  Instituts  in  Frankfurt  a.  M.  und  der 
Münchener  Akaaemie.  Er  machte  als  Zeichner  den  Erimkrieg  mit,  hat  spater 
Nordafrika  sowie  Eleioasien  besucht  nnd  in  Paris  studirt,  wo  er  sich  1862  nieder  liess. 
Beim  Ausbruch  des  deutsch-franz.  Eriegs  zog  er  sich  nach  Cronberg  i.  T.  zurück. 
Er  wurde  ein  geschätzter  Pferdemaler  und  schuf  auch  Schlachtenstocke.  Werke 
Ton  ihm  in  den  Gal.  Raveia^- Berlin,  Hamburg,  Schwerin,  Washington,  etc.  Mitgl.  der 
Antwerpener  und  Rotterdamer  Akademie;  Mecklenburg-Schwerinischer  Hofmaler  (1862); 
Med.  Paris  1864,  65,  67;  Brüssel  1868,  Wien  1878,  München  1876;  LpopoIdOrd. 

Sehre/er,  Johann  Friedrich  Moritz,  Kupferstecher,  geb.  1768  in  Dresden, 
t  1795,  Schüler  von  G.  G.  Schnitze.  Von  ihm  Amor  (nach  Zeisig),  Mildchen  mit 
Vase  (nach  T.  Yecelli),  viele  Bildnisse,  etc. 

Schrieek,  Otto  Marsens  (Mareellit)  van,  Maler,  gen.  Snnffelaer,  geb. 
1619,  20  in  Nymwegen,  begr.  22.  Juni  1678  in  Amsterdam.  1652  weilte  er  in  Rom, 
besuchte  auch  Florenz  und  Neapel,  später  England  und  Frankreich,  kehrte  aber 
nach  Holland  zurOdc  und  hielt  sich  in  Amsterdam  auf.  Er  hat  für  den  Herzog  von 
Toscana,  Maria  de*  Medici  u.  A.  gearbeitet.  Von  ihm  Schlangen  und  Eidechsen  am 
Fasse  einer  Eiche  (1665  Gal.  Haag),  Vögel,  Insekten,  etc.  (Nat.  Gal.  London),  In- 
sekten, etc.  (Rgksmus.  Amsterdam),  A.  in  Schwerin,  Hannover,  etc. 

Schrieder,  Jaeoh,  Maler  des  18.  Jahrhunderts.  1760  war  er  Mitglied  der 
ütrechter  Malergilde.  Er  schuf  Bildnisse,  von  denen  sich  eins  im  E.  und  E.  Gasthüis 
zu  Wyk  hg  Duurstede  erhalten  hat. 

Sehro,  Dietrich,  Bildbauer  des  16.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Mainz,  wo  er  seit 
dem  18.  Juli  1545  urkundlich  erwähnt  wird.  Von  ihm  das  Grabdenkmal  eines  Kindes 
(1549?  Stadtkirche  zu  Cronberg  im  Taunus),  Denkmal  des  GhurfOrsten  Sebastian  von 
Heusenstamm  (1559,  Dom  zu  Mainz),  Standbild  des  Kardinals  Albrecht  von  Branden- 
burg (das.),  Familiendenkmal  derer  von  Solms  (1562  Stiftskirche  zu  Lieh). 

Schröder,  Frani  Adam,  Eupferstecber,  geb.  1809  in  Hamburg,  f  nach  1862. 
Er  stach  nach  Buonarotti,  Camphausen,  Carracci,  Speckter,  Willems,  etc. 

Sehroeder,  Friedrielu  Kupferstecher,  geb.  1768  in  Kassel,  f  1889  in  Paris, 
Schaler  von  Klaub  er.  von  ihm  Meereshafen  (nach  J.  Vernet),  Untergehende 
Sonne  (nach  dems.)  A.,  nach  Bommel,  Dujardin,  La  Hire,  Swanevelt,  Vignetten  nach 
Morean,  etc. 

Sehroeder,  Friedrieh  Alberi,  Maler,  geb.  8.  Nov.  1854  in  Dresden,  Schtüer 
der  Weimarer  und  Dresdener  Kunstschulen  unter  Ch.  Verlat  und  Pau weis,  be- 
reiste Belgien  und  Frankreich  nnd  liess  sich  1888  in  München  nieder.  Er  malte 
hauptsächlich  Kabinetbildchen,  Scenen  aus  dem  17.  Jahrhundert,  ferner  Wand* 
dekorationen  in  MOnchener  Bierrestaurants  (Augustiner,  Hacker,  etc.),  auch  viele 
Illustrationen  fhr  Zeitschriften.  Ein  Werk  von  ihm  besitzt  das  Mus.  zu  Magdeburg. 
Sehroederi  Georg  Engelhard,  Maler,  geb.  1684  in  Stockholm,  f  1750.  —  Em 
Hans  B.  war  um  1600  als  Kupferstecher  von  Oroamentblittern  thätig. 

Schroeder,  Johann  Heinrieh,  Maler,  seb.  1757  in  Mefningen,  f  1812  das.. 
Schaler  von  Tischbein  in  Kassel,  weitergebildet  auf  Reisen  nach  England  und  den 
Niederlanden.  Er  malte  an  verschiedenen  deutschen  Höfen,  besonders  zu  Braun- 
schweig und  Hannover,  ferner  auch  in  Frankfurt  a.  M.  Bildnisse  hauptsächlich  iq 
Pastell,  z.  B.  Friedr.  Wilhelm  U.  von  Preussen 


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228  Sdiroeder  ^  Scliroetef. 

Sehroeder^  Karl,  Kupferstecher  des  Torigen  Jahrhunderts,  geb.  1761  (1766?) 
in  Braunschweig,  gebildet  in  Augsburg  und  Paris.  Er  arbeitete  hauptsächlich  in 
Punktirmanier  nach  Oemälden  der  ehemaligen  Salsdahlum  -  Gal.,  s.  B.  Opfer 
Abrahams  (nach  Lievens),  etc.,  ferner  radierte  er  Ansichten  aus  der  Umgegend 
Braunschweigs.  —  Ein  anderer  Karl  S.,  geb.  1802  in  Braunschweig,  stndirte  1817 — 24 
an  der  Dresdener  Akademie  und  malte  in  Manchen,  sowie  in  Braanschweig  Genre- 
bilder aus  dem  Volksleben,  etc. 

Schroeder,  Karl  Wilhelm  Angast,  Bildhauer,  geb.  14.  Febr.  1852  in  Berlin, 
Schüler  der  dortigen  Akademie. 

Sehroeder,  Liska^  geb.  Eure,  Malerin,  geb.  80.  März  1884  (1885  ?)  in  Frank- 
furt a.  d.O.,  Btudirte  in  Düsseldorf  und  Berlin,  bei  Fl  i  ekel  und  Ludwig.  Sie  malte 
Landschaften  und  Stillleben,  s.  B.  Schierke  mit  dem  Königsberg,  Hohlweg  im  Teuto- 
burger  Walde,  Die  kalte  Bode  (Harz),  etc. 

Sehroeder,  Louis  Jean  Desir^^  Bildhauer,  geb.  24.  Dec.  1828  in  Paris,  f  1898, 
Schaler  von  Danton  sen.  und  Rüde.  Von  ihm  Der  betrübte  Amor  (1852  Luxem- 
boürg  Mus.  Paris),  Der  Fall  des  Laubs  (Mus.  Blois),  Oedipus  und  Antigone  (Mus. 
Dijoo),  Andere  Werke  Ton  ihm  in  den  Mus.  zu  Blois  und  Montauban,  am  Trocadero, 
Neuen  LouTre,  Stadthaus  und  verschiedenen  Kirchen  zu  Paris.  Med.  II.  Kl.  1852, 
1857,    1859,  bronz.  Med.  1889. 

SehrMer-CIreiliswald,  Max,  Maler,  geb.  3.  März  1858  in  Greifswald.  Er  Hess 
sich  in  Berlin  nieder  und  malte  Marinen. 

SehrSdl]^  Anton«  Maler,  geb.  1825  in  Schwechat  bei  Wien,  Schaler  der  Wiener 
Akademie,  weitergebildet  auf  Reisen  in  den  Alpen.  Er  malte  Landschaften,  Thiere 
und  Stillleben,  z.  B.  Ungarische  PuszU  (1862),  Im  Stall  (1870),  Fasanen  und  Beb- 
hühner, etc. 

Sehrödl^  Horbert  Ton»  Bildhauer  unseres  Jahrhunderts,  f  im  Dec  1889  in 
Dresden,  Vater  des  gleichnamigen  Malers. 

Sehrödl.  Norbert  Ton,  Maler,  geb.  16.  Juli  1842  in  Wien,  Schüler  J.  Beckers 
und  des  Städel'schen  Instituts  in  Frankfurt  a.  M.,  bildete  sich  weiter  auf  Reisen 
in  Italien  und  Frankreich.  Von  ihm  die  Bildnisse  der  Generäle  Napoleons  IlL, 
Kaiser  Wilhelm  I.  und  seine  Gemahlin;  Pferde-  und  Hundebildnisse;  ferner  Bi?ouak 
bei  Sedan,  Raub  der  Sabinerinneo,  dekorative  Arbeiten,  etc.  Ernestinisches  Ritterkreuz. 

Schroedter^  Adolf,  Maler,  Lithograph  und  Radierer,  geb.  28.  Juni  1805  in 
Schwedt,  t  9.  Dec.  1875  in  Karlsruhe,  Schüler  yoo  Buchhorn  und  der  Akademie 
in  Berlin,  1829  ?on  Schade w  in  Düsseldorf.  1848  ging  er  nach  Frankfurt  a.  M., 
kehrte  1854  nach  Düsseldorf  zurück.  1859  wurde  er  Prof.  an  der  Kunstschule  in 
Karlsruhe.  Er  malte  Genrebilder,  verdankt  aber  seinen  Ruhm  hauptsächlich  den 
Torzüglichen  humoristischen  Zeichnungen,  Steindrucken  und  Radierungen,  z.  B.  die 
Blätter  zum  Don  Qoixote  (16  Bl.),  Die  wandernden  Musikanten  (Steindr.)i  Yerlob- 
ungskarten,  etc.,  Illustrationen  zu  Musaeus,  Uhland,  Chamisso,  etc.  Von  Oelgemälden 
gelangten  Till  Eulenspiegel  als  Bäcker  in  die  Gal.  Raveu^  zu  Berlin,  Rheinwein- 
probe, Fluellen  und  Pistol  und  8  A.  in  die  Nat-Gal.  das.,  A.  in  die  GaL  zu  Düssel- 
dorf, Hamburg,  Karlsruhe,  Königsberg,  etc. 

Schroedtery  Alwine^  geb.  Heuser,  Malerin,  geb.  yor  1850,  f  19*  ^V^^  ^^'^ 
in  Karlsruhe,  Gemahlin  des  Ad.  S.  Von  ihr  Das  Gebet  des  Herrn  in  Arabesken, 
Blumenalbum,  Die  Penaten,  Blumenbilder,  Miniaturen,  etc. 

Sehroeter»  Bernliard,  Maler,  geb.  1.  Oct.  1848  in  Meissen,  Schüler  der  Dres- 
dener Akademie,  von  Hübner  und  1869  an  der  Weimarer  Kunstschule  unter 
Yerlat  1871— 78  lebte  er  in  Meissen  und  kehrte  1877  dorthin  zurück,  um  das 
photogr.  Geschäft  seines  Yaters  zu  übernehmen  und  nebenher  Bildnisse  zu  malen. 
Früher  hatte  er  Landschaften  und  Genrebilder  gefertigt. 

Sehroeter,  Gottlieb  Heinrieh  Ton^  Maler,  geb.  1802  in  Rendsburg,  f  ^^^ 
1886  (?},  studirte  in  Dresden,  nachdem  er  zu?or  Jurist  gewesen  war  und  wurde 
1821—26  in  Rom  von  Overbeck  beeinflusst.  h)r  bereiste  England,  DeuUchland 
und  Russland,  Hess  sich  erst  in  München,  daon  in  Mecklenburg  nieder.  Er  hat  auch 
kunstgeschichtliche  Arbeiten  geliefert.    Von  ihm  Judith,  Bildnisse,  etc. 

Beiiroeter,  Joiiann  Friedrich,  Kupferstecher,  geb.  1770  in  Leipzig,  f  1836 
das.,  Schüler  von  Bause  an  der  dortigen  Akademie.  Er  wurde  Universitätsknpfer- 
Stecher  und  lieferte  hauptsächlich  anatomische  Arbeiten.  Von  ihm  ferner  Junger 
Mann  im  Pelzmantel  (punktirt  nach  R.  van  R\jn),  etc.    Gold.  Civ.-Yerd.-Med. 

Sehroeter»  Johann  Friedrich  Karl  Konstantin,  Maler,  .-geb.  21.  März  1795  in 
Schkeuditz   bei   Leipzig,    f    I^-  Oct.  1885   in  Berlin,   Schüler  seines^oima,  «not 

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Schroeter  —  Sdiabert  229 

TiBcblen  In  Stnttgart,  1811  der  Leipsiger,  1817  der  Dresdener  Akademie,  endlich 
des  Prof.  Poch  mann.  1826  Hess  er  sich  in  Berlin  nieder.  Er  malte  erst  Bildnisse, 
dann  Oenrebilder,  z.B.  Die  Geigenstande  (1828  Nat.-6al.  Berlin),  Ruhende  Juden* 
familie  (1834),  Der  Appetit,  etc. 

Sebroeter^  Paul,  Maler,  geb.  1866  in  Kempen  (Posen)  tb&tig  in  München.  Yon 
ihm  Kaffeeschwester,  Selbstbildniss,  etc. 

Sehroeter,  Wilhelm,  Maler,  geb.  1849  in  Dessau,  thfttig  in  Karlsrahe.  Yon 
ihm  Mondaufgang  im  Winter,  Winterabend. 

Schroettely  SIgismiind,  Erzgiesser,  geb.  17.  April  1788,  f  16.  Dec.  1852.  Er 
war  kgl.  s&chs.  StQck-  und  Glockengiesser  und  goss  u.  A.  das  Monument  Lecoq  in 
Olies  bei  Brieg. 

.«  Schroetter,  Alfred  tob,  Maler,  geb.  12.  Febr.  1856  in  Wien,  Schaler  der 
Wiener  Akademie,  1879—80  von  Canon  und  Löfftz,  weitergebildet  in  Italien.  Er 
malte  besonders  Genrebilder  im  Kostflm  des  17.  und  18.  Jahrhunderts.  Von  ihm  Der 
Piqueur,  ROdenmeister,  Franz  Joseph  I.  zu  Pferd. 

Schrotsberg,  Frans,  Maler,  geb.  2  April  1811  in  Wien,  f  29.  Mai  1889  in 
Graz,  Schüler  der  Wiener  Akademie,  beeinflusst  von  Marko,  weitergebildet  auf 
Reisen  in  Deutschland,  Oberitalien  (1837),  Belgien  (1842),  Paris  und  London.  Er 
malte  erst  Mythologien,  z.  B.  Luna  bei  Endymion  (1889  Wiener  Mus.),  Toilette  der 
Venus,  etc.,  wurde  dann  aber  ein  beliebter  Bildnissmaler.  Von  ihm  Kaiserin  Elisa- 
beth Ton  Oesterreich  u.  A.  (Neue  Pinak.  Manchen),  Kaiser  Maximilian  ron  Mexiko 
und  riele  andere  forstliche  Persönlichkeiten.  Mitglied  der  Akademie  Wien;  Franz - 
Joseph-Orden. 

Sehtsehedrin,  Fedor,  Bildhauer  des  rorigen  Jahrhunderts,  f  ^^^^  ^B04.  Er 
war  Pro!  an  der  St.  Petersburger  Akademie.  Von  ihm  Basrelief  (Kasan'sche  Kirche, 
St.  Petersburg),  FlnssROtt  (Bronze,  Ca^caden  zu  Peterhof),  Schlafender  Endymion,  etc. 
Sehtschedrin,  Semett  Fedorowitseh,  Maler  des  vorigen  Jahrhunderts,  f  1B04, 
Schaler  der  St.  Petersburger  Akademie,  weitergebildet  in  Italien.  Er  malte 
Italienische  Landschaften,  Ansichten  der  kaiserl.  G&rten,  etc.  und  wurde  Eabinet- 
maler  Katharinas  d.  II 

Sehtsehedrin,  Silyester  Fedorowitseh,  Maler,  geb.  2  Januar  1791  in  St 
Petersburg,  f  27.  Oct  1830  in  Sorrent  (Neapel),  Schaler  von  Iwanow,  Worobiew 
und  der  St.  Petersburger  Akademie,  weitergebildet  in  Deutschland  und  Italien. 
Von  Ihm  Ansicht  des  Colosseums  in  Rom  (1822  Eremitage  St.  Petersburg),  Der  See 
Ton  Kemi  (ebenda),  etc 

Sehnbaek,  Gottlieb  Emil,  Maler,  geb.  28.  Juni  1820  in  Hamburg,  Schaler  tou 
0.  Hardorff  das.,  Cornelius  und  Hess  in  München^  Jordan  in  Dasseldorf 
und  bildete  sich  in  Rom  fl848-48)  weiter  aus.  Er  Hess  sich  1856  in  Düsseldorf 
nieder.  Far  den  Altar  in  Nortorf  malte  er  Christus  am  Oelberg ;  von  ihm  ferner 
Bildniss  des  Malers  Gensler  (1854  Euosthalle  Hamburg),  Das  Wiedersehen,  Vor- 
stf^lliiDg  des  neuen  Schalmeisters,  Ausgang  ans  der  Kirche,  etc. ;  auch  Bildnisse. 
Med.  London  u.  A. 

Schabart,  Christopher,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Ingolstadt.  Er 
war  meist  in  Blanchen  th&tig,  soll  aber  ein  Bildniss  der  Königin  Anna  von  England 
gemalt  haben.  —  Ein  Peter  S.  (auch  Schubert),  geb.  in  Deutschland,  war  um  1696 
zu  Vtnedig  als  Kupferstecher  thätig. 

Schubert,  Ferdinand,  Maler,   geb.  1824  in  Wien,  f  1858  das..  Schaler  der 
dortigen  Akademie.   Von  ihm  Radt  von  Habsburg  zeigt  seinem  Bruder  seine  Soldaten    ' 
(1852  Mus.  Wien),  Romeo  und  Julia,  Fischer,  etc. 

Sehnbert,  Franz  Augnst,  Maler  und  Radierer,  geb.  10.  Nov.  1806  in  Dessau, 
t  1898  das,  Schüler  von  Beck  das.,  der  Dresdener  Akademie  und  der  Manchener 
Akidemie  unter  Cornelius  und  Schnorr.  1888  ging  er  nach  Florenz,  1834  nach 
Rom,  1836  nach  Orvieto,  1888  nach  Neapel,  18S9  nach  Dessau,  1840  nach  München 
und  1845  nach  Venedig,  1850  siedelte  eich  S.  in  Berlin  an,  wohin  Cornelius  ihn 
einlud.  1860  erhielt  er  den  Anhalt  Dessauischen  Professor-Titel.  Von  ihm  Urtheil 
Salomonis  (Schwurgericht,  Dessau),  Macht  der  Musik  (Concertsaal  das.),  Grablegung, 
Auferstehung  (Schlosskirche  das.).  Die  Speisung  der  5000,  Jakob  und  Rahel,  Land- 
schaften, etc.  Er  illustrirte  die  Psalmen  Davids  und  Müllers  Müllerlieder,  radierte 
83  Blatt  (darunter  25  nach  R.  Santis  Psychefresken  in  der  Famesina)  und  hat 
5  Blatt  Holzschnitte  gefertigt. 

Sehvbert,  Heinrieh,  Maler,  geb.  1827  (?),  t  im  Februar  1897  in  Wien.  Er  war 
ein  Neffe  Franz  Schuberts,  des  Componisten,  und  malte  Landschaften. 


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230  Schubert  —  Schaler. 

Sdmbert^  Johann  DaTid»  Maler  and  EupferBtecher,  geb.  1761  in  Dresden,  t 
1822  das..  ScbQler  der  Dredener  Akademie  anter  Hutin  und  Klass.  1781  kam 
er  an  die  Manufaktur  in  Meissen,  wurde  1790  Lehrer  das.,  1800  Prof.  und  alter- 
ni^ender  Direktor  an  der  Dresdener  Akademie.  Von  ihm  Die  Mutter  Goriolans, 
Der  kranke  Adam,  etc.  Ferner  viele  Vignetten  und  Kupfer  fQr  BOcher,  i.  B. 
Oellert*s  Fabeln,  Pantheon  der  Deutseben,  Schlacht  (nach  Wou?ermao),  etc. 

Scbnbert,  losef,  Lithograph,  geb.  19.  Dec.  1816  in  BrOssel,  Schaler  der 
dortigen  Akademie.  Von  ihm  Madonna  (1846)  nach  F.  Naves),  Golumbus  (1850  nach 
J.  Leis),  Der  Malermeister  (1878  nach  Jan  Verhaes),  etc.    Leopold-Ord. 

Sehnbert-Soldern,  Tiktor  tob,  Maler,  seb.  15.  Aug.  18d4  in  Prag,  Schüler 
der  Prager  Akademie,  Leutses  in  DOsseldorf  und  Gogniets  in  Paris,  weiterge- 
bildet in  Antwerpen,  Brüssel  und  Rom  (1663—65).  Er  liess  sich  1876  in  Dresden 
nieder.  Von  ihm  Christus  am  Kreus  (Gap.  Weisser  Hirsch  bei  Dresden),  Das  Be- 
grftbniss  der  Königin  Marie  Antoinette,  Maria  Stuarts  letzter  Freund,  Die  Gr&fin 
Cosel  im  JohaDoesthorm  lu  Stolpen,  etc.;  auch  Bildnisse. 

Schubert  -  Solderni  Zdeiiko  toh,  Baumeister,  geb.  18.  Nov.  1844  in  Prag, 
Schüler  von  Sem  per  in  Zürich  und  T.  v.  Hansen  in  Wien,  1870  in  Italien  weiter- 

Sebildet.  £r  liess  sich  in  Prag  nieder,  wo  er  sich  1879  habilitirte  und  1887  am 
eutschen  Polytechnicom  Prof.  wurde.  Er  bereiste  Deutschland,  England,  Frankreich, 
Griechenland  (1898)  und  Geotralasien  (1896).  Er  baute  Priyath&user  in  Prag  und 
Wien.  Von  ihm  erschienen  Stilisiren  der  Pflansen  (Zürich  1887),  Die  Sprache  des 
Ornaments  (Darmstadt  1896),  etc. 

SohvblBy  Fedor  Iwanowitaehf  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  th&tig  in  St. 
I^etersburff,  wo  er  Mitglied,  1794  Prof.  der  Akademie  wurde.  Von  ihm  Katharina  II. 
(Büste,  Akademie  St.  Petersburg),  etc. 

Sehnbrinff,  Riehardi  Maler,  geb.  14.  Dec.  1858  in  Dessau.  Schüler  von  Hilde- 
brandt in  Karlsruhe,  von  Leon  Pöble  in  Dresdeo,  weitergebildet  auf  Reisen  in 
Italien  und  Frankreich.    Er  Hess  sich  in  Berlin  nieder  und  malte  Bildnisse. 

Sehubrocky  s.  Sehonbroeek» 

Sebneh^  Werner^  Maler,  geb.  2.  Oct.  1848  in  Hildesheim.  Er  wurde  zuerst 
als  Architekt  auf  dem  uannoverschen  Polytechnicum  (1860  —64)  aasgebildet  und  war 
^Is  Architekt  und  Professor  der  Baukunst  in  Hannover  und  Westphalen  bis  1872 
tb&tig,  zu  welcher  Zeit  er  sich  autodidaktisch  mit  der  Malerei  besch&ftigte.  Daraaf 
wurde  er  1877  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie.  Yon  ihm  Die  Schlacht  bei  Leipzig 

Sir  die  Rubmeshalle  zu  Berlin),  Landschaft  mit  Raubritterstaffage  (Nat.-Oal.  das.), 
flnengrab  (Gal. Dresden),  Raubritter  (Kunsthalle,  Hamburg),  Beim  Quacksalber  (Gal. 
fiannoTerl  Friedensstörer  (Gal.  Wiesbaden),  Schwedische  Rekruten  (Gal.  Königsberg), 
Haidelanaschaften,  Bildnisse,  ferner  viele  Illustrationen.    Kl.  gold.  Med.  Berlin  188o. 

Sehnebardt»  Ferdinand^  Jan.|  Maler,  geb.  14.  Mai  1856  in  New-York,  Schüler 
von  J.  G.  Brown  und  Wm.  Morgan.  Kr  ist  in  seiner  Vaterstadt  thätig.  Von 
ihm  Abend  am  Meere,  Kind  mit  chinesischen  Puppen,  Kind  im  Schnee. 

Sebnek,  Carl,  Holzschneider,  geb.  24.  Juni  1845  in  Wien,  Schüler  von 
Fl.  Ra  ms  berger.    Er  arbeitete  fbr  technische,  kunstgewerbliche  u.  a.  Werke. 

Sebnebler»  A.  0.  J.^  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts.  Er  schuf  eine  Gopie 
nach  Dürers  Raub  der  Amvmooe,  Bildnisse,  etc.  —  Ein  spaterer  A.  G.  S«  arbeitete 
in  Nürnberg  für  die  Bachillustration. 

Sebnebler^  Jobann  Jakob.  Baumeister,  Radierer  und  Zeichner  des  18.  Jahr- 
hunderts, f  1741  in  Nürnberg.  Er  gab  zahlreiche  Musterbücher,  Ornamentwerke,  etc. 
bei  Weigel  mit  eigenhändigen  Radierungen  und  solchen  von  Anderen  heraus. 

Sobneblein  (SebtIiBblin),  Hana,  Maler,  geb.  um  1440,  t  1506  in  Ulm,  viel- 
leicht Schüler  des  R.  v.  d.  Weyden.  1498  war  er  Vorstand  der  Ulmer  Malergilde, 
1497—1502  Kirchbaupfleger  des  dortigen  Münsters.  Von  ihm  Altarbilder  (1469 
Kirche  zu  Tiefenbronn,  Württemberg),  Flögelaltar  (für  die  Kirche  zu  Münster  bei 
Augsburg,  jetzt  Gal.  Budapest);  femer  nicht  vollkommen  beglaubigt  Kreuzigung 
(8.  Georg,  Dünkelsbühl),  Bewein ung  Christi  (Schloss  Meffersdorf  in  Schlesien),  Grab- 
legung (Gal.  Bamberg);  A.  in  Augsburg,  Nürnberg  und  Stuttgart. 

Sebnehlj,  Hans,  Maler,  geb.  1850  in  Schoenbrunn  bei  Wien,  f  28.  Aug.  1884 
in  Wien,  Schüler  der  dortigen  Akademie. 

Sebttler^  Al(k-ed,  Maler,  geb.  1860  in  Elberfeld,  thfttig  das.  Von  ihm  Besuch 
bei  den  Ursuhnerinnen,  etc. 

Sebfiler^  Max,  Maler,  f^eh.  26.  Juni  1854  in  Frankfurt  a.  M.  Er  studirte  in 
Düsseldorf  und  München,   reiste   nach    Paris,    nach  Madrid   und   nahm    dauernden 

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ScKttUz  —  Schliis.  231 

Wobnfiiti  in  seiner  Vaterstadt.    Von    ihm   Bildnisse  der  Mitglieder  der   spanischen 
KOnigsfanllie,  Qen.  von  ManteofFel  (Mus.  Strassborg),  Dr.  Miqttel,  ete.   Carlos  III.  Orden. 

Sehiltii  (Sohnlts),  Danlely  Maler  nnd  Radierer,  geb.  nm  1620  in  Danzig, 
t  1686.  Er  war  in  Paris  ond  Breslau  thfttig  und  malte  viele  Bildnisse,  darunter 
die  lebensgrossen  polnischen  Könige  im  Dansig^r  Rathbans.  Aasserordentlich  gut  sind 
seine  wenigen  und  seltenen  Radierungen  Der  entfederte  Pfau,  Der  Httbnerhof,  ond 
Hof  mit  Katze,  etc. 

Sehlmuinft,  Friedrieh.  Maler,  geb.  26.  Dec.  1840  in  Dorstfeld  bei  Dortmund, 
wurde  1874  üniTersit&ts-Zeichenlehrer  in  Marburg.  Er  malte  Ansichten  Ton  Mar- 
burg etc.  in  Wasserfarben  und  hat  auch  dergl.  lithographirt. 

SeliStB  (Sehis),  Chrlitlaii  Georg  d.  Ae.,  geb.  27.  Sep.  1718  in  Flörsheim  bei 
Mainz,  begr.  6.  Not.  1791  in  Frankfurt  a.  M.,  Schiller  Ton  H.  Schlegel  und 
Appiani.  Er  war  8  Jahre  lang  an  den  Höfen  Hohenzollem  und  Saarbrücken,  1749 
am  Theater  in  Salsdahlum  thfttig.  Darauf  malte  er  Fresko-Facaden,  Plafonds,  etc. 
in  Frankfurt  a.  M.  und  Schloss  Amalienthal  zu  Cassel  (1750),  um  sich  zuletst  der 
Landschaftsmalerei  zu  widmen.  W.  F.  Hirt  und  Pforr  malten  Figuren  darein.  Bilder 
von  ihm  in  den  Gal.  zu  Aschaifenburg,  Bamberg,  Bern,  Cassel,  Christiania,  Darm- 
Stadt,  Dessau  (Amalienstift),  Frankfurt  a.  M.,  Gotha,  Oldenburg,  Prag,  etc.  S.  hat 
auch  5  Blatt  radiert. 

Sehneti^  (Sehnea),  Ohriitlaii  Georg  d.  J.»  gen.  der  Vetter,  Maler,  geb.  1758 
in  Flörsheim,  f  10.  April  1828  in  Frankfurt  a.  M.,  Schaler  seines  Oheims  Christian 
Gg.  S.  d.Ae.,  bereiste  1779  den  Rhein  und  fing  1785  selbst&ndig  mit  Deckfarben  zu 
malen  an.  1789  besuchte  er  die  Schweiz.  Er  wurde  Vorsteher  der  2.  El.  des  Museums 
in  Frankfurt  a.  M.  und  yerkaufte  ihm  auTortraute  Holbeins,  die  die  Stadt  1866  zn- 
rflckkaofen  musste,  Teruntrente  femer  auch  Kupferstiche.  Von  ihm  Landschaft 
mit  Bauernhof  (1786)  u.  A.  (Gal.  Darmstadt),  Rheingegend  u.  A.  (Gal.  Schleies- 
heim),  etc. 

S«h«etij  Chrlstüui  Georg  IH,  Maler,  geb.  16.  April  1808,  t  im  Mai  1821  in 
Frankfurt  a.  M.(?),  Schüler  des  Christian  G.  S.  d.  J.,  Sohn  des  Johann  G.  S.  Er 
malte  Architekturaquarelle  und  versprach  viel  zu  leisten,  als  er  so  jung  starb. 

SehvetB,  (Sehnei)^  Fnuu,  Maler,  geb.  15.  Dec.  1751  in  Frankfurt  a.  M,  f  U. 
Mai  1781  in  Genf,  Sehfiler  seines  Vaters  Christian  G.  S.  d.  Ae.,  auf  einer  Studien- 
reise nach  Mailand  weitergebildet.  S.  war  ein  Original,  leistete  Bedeutendes  in  der 
Musik,  liebte  den  Wein  leidenschaftlich  und  trieb  tolle  Possen.  Sein  Studium  war 
nicht  tüchtig  genug  und  er  malte  manierirt;  er  hat  namentlich  viel  Kreidezeioh- 
nongen  geschaffen.  Von  ihm  2  Landschaften  (Mus.  Bern),  desgl.  (Städtisches  Mus. 
Frankfurt  a.  MX  etc. 

Sehnetif  Heliirieh  Joseph,  Kupferstecher,  geb.  1760  in  Frankfurt  a.  M.,  f  2. 
Juli  1822,  SchOler  Ton  Prestel,  Sohn  des  Christian  G.  S.  d.  Ae.  1792— 98  war  er 
in  London  bei  Stadler  und  Ackermann  thfttig.  Er  arbeitete  meist  Aquatintblfttter 
nach  Manskirsch,  Molitor,  Moucheron,  Pforr,  Roos,  Rnisdael,   C.  G.  Schatz  d.  J.  etc. 

Sehnotii  HermAttn^  Kupferstecher,  geb.  1807  in  Backeburg,  f  12.  April  1869 
in  Manchen,  Schaler  too  Amsler.  Von  ihm  12  Platten  fQr  die  Odyssee  (nach 
Widnmann),  86  Platten  ftkr  das  befreite  Jerusalem  (nach  B.  Genelli),  24  Platten  zum 
Leben  eines  Eanstlers  (nach  dems.),  4  Platten  zu  den  Nibelungen  (nach  Schnorr), 
Der  Tod  und  der  Reissigsammler  (nach  Schwind),  etc. 

Sefcneti,  Joluuiii)  Holzschneider  des  17.  Janrhunderts,  thfttig  in  Frankfurt  a.  M., 
wo  er  zwischen  1604  und  1620  eine  grosse  Ansicht  Ton  Mainz  schnitt. 

Behtseti^  JohaBB  Georf  y  Maler,  geb.  16.  Mai  1755  in  Frankfurt  a.  M.,  f  im 
Mai  1818,  SchOler  seines  Vaters  Christian  G.  S.  d.  Ae.  Er  kam  1779  nach  DOssel- 
dorf,  ahmte  Rubens  nach  und  rerweilte  1784—90  in  Rom,  um  R.  Santi  und  die 
AstUte  zu  Btndiren.  Er  gab  Unterricht  und  radierte  nebenher.  Von  Bildern  nennen 
wir  Der  Tod  des  SocratM,  Landschaften  und  Genrebilder. 

6ch«etz,  Karly  Radierer  und  Baumeister,  geb.  1746  in  Wien,  t  1800  Er 
wurde  Mitgl.  der  Wiener  Akademie.  Mit  J.  Ziegler  und  Jantscha  gab  er  eine  Folge 
Ansichten  ron  Wien  heraus.  Seine  Arbeiten  sind  bei  Weitem  die  Besten  der  drei 
und  sind  geschickte,  zum  C^loriren  bestimmte,  kulturgeschichtlich  Äusserst  reizTolle 
Veduten  der  Kaiserstadt.  Oft  zeigen  Gruppen  von  Figuren,  dass  S.  ein  trefflicher 
Zeichner  war  nnd  grossen  GesOhmack  in  der  Wahl  seines  Vorwurf^  besass.  Er  hat 
auch  militärische  und  landschaftliche  Blfttter  radiert 

Sehtti«  Karl,  Bildhauer,  geb.  8.  MArz  1854  in  Berlin.  Er  studirte  in  Berlin, 
zntefst  an  der  Akademie,  auch   bei  Hundrieser.    unter  Leitung  Dr.  Waldejers 

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232]  Schati  —  Schiller. 

fing  er  1884  an  ein  grosses  «natomiscbes  Werk  eu  schaffen.    Ferner  Ton   ihm  Bild- 
nisse, Copien  der  AlterthOmer  in  den  Schlössern  Grunewald  undEönigswosterhaosen,  etc. 

ScktttSy  Oskar^  Maler  and  Zeichner,  geb.  12.  Jan.  1842  in  Leipzig,  Schaler 
der  Dresdener  Akademie,  weitergebildet  aaf  Reisen ,  nach  denen  er  sich  in  Dresden 
niederliess.  Er  schuf  Landschaften  und  Architekturen,  a.  B.  Verlassene  MOhle  im 
BGhmerwald. 

SehnetS)  Philippinen  Malerin,  geb.  1767,  t  25.  Sept.  1797  das.,  Tochter  und 
SchQlerin  des  Christian  G.  S.  d.  Ae.  Sie  copirte  Waterloo'sche  und  Ruisdaersche 
Bilder,  bat  auch  Originallandscbaften  geschaffen. 

Sehnetie,  Wilhelm,  Maler,  geb.  1814  in  Berlin,  Schaler  Ton  Klo  eher.  Von 
ihm  Kinderbildniss  (1880  Neue  Pinak.  München),  Keller  mit  Studenten  und  Dirnen 
(1884),  Schachpartie,  etc. 

Sehnetie,  Wilhelm,  Maler,  geb.  19.  Juli  1840  in  Eaufbeuren,  f  81.  Mai  1898 
in  Manchen,  Schüler  der  dortigen  Akademie.  £r  malte  Genrebilder,  z.  B.  Blmde- 
kubspiel,  Kind  und  Kätzchen,  Zoologisches  im  Kindergarten,  etc. 

SchnetseBberger,  Ludwig  Friedrieh,  Maler,  geb.  8.  Sept.  1825  in  Strassburg, 
Schaler  von  Gleyre  und  der  £cole  des  beaux-arts  in  Paris.  Von  ihm  Terpsichore 
(1861  Luxemb.,  Paris),  Centauren  jagen  ein  Wildschwein  (18G4  ebenda),  Raub  der 
Europa  (1865  Mus.  Arras),  Die  verlassene  Ariadne,  Erinnerung  an  das  El8ass(1882), 
Bootsirau  am  Rhein,  etc.    Med.  8.  Kl.  1851,  2.  Kl.  18G1, 1868;  Kr.d.  Ebrenleg.  1870. 

Schfltsiiigeri  Woldemar^  Bildhauer,  geb.  1827  in  Kautendorf  (Bayern),  war 
erst  in  Wien,  dann  in  München  thätig  und  wurde  durch  Kindergruppen  bekannt. 

Sehttz,  Theodor,  Maler,  geb.  26.  M&rz  1830  in  Tbumlingen  (Württemberg), 
Schaler  von  Leibnitz  in  Tübingen,  Rüstige  an  der  Kunstschule  in  Stuttgart  und 
Piloty  an  der  Münchener  Akademie  (1857),  weitergebildet  auf  Reisen  nach  Italien 
1858  und  Mitteldeutschland  1859.  1866  Hess  er  sich  in  Düsseldorf  nieder.  Von  ihm 
Mittag  in  der  Ernte  (Gal.  Stuttgart),  Ostergosang,  Unterhaltung  im  Weinberge,  Kon- 
firmationsmorgen; auch  Bildnisse  und  Landschaften.  Silb.  Med.  MtUicben,  Ehrenv. 
Erwähn.  Berlin. 
^^  Schnes,  s«  Sehttti. 

SchuiTeDeeker^  E.y  Zeichner  und  Maler,  geb.  8.  Dec.  1851  in  Fresne-Saint- 
Mam^s  (Franche-Comtd).  Er  ist  Zeichenprofessor  an  einem  Staatslyceum  und  an  den 
städtischen  Schulen  von  Paris  und  malte  Landschaften,  Blumen  und  Figuren.  Von  ihm 
Die  frierenden  Theerosen,  Garten  in  der  Morgensonne,  Varech-Sammler  am  Meeres- 
ufer in  Yport,  Bildoiss  einer  Pariserin,  etc. 

Schnfried,  Dominik,  Maler,  geb.  1810  in  Wien,  Schüler  der  dortigen  Akademie. 
Das  dortige  Museum  besitzt  von  ihm  Bauemfamilie  bei  Gutenstein  (1856). 

Sehttkodnig,  s.  Schokhotnigg. 

Sehvlexi  (Scholz),  Ferencx  (Fram),  Baumeister  und  Zeichner,  geb.  1838  in 
Fünfkirchen,  f  22.  (25?)  Oct.  1870,  Schüler  der  Wiener  Akademie  unter  F.  Schmidt 
und  bereiste  als  Stipendiat  Mitteleuropa,  um  mittelalterliche  Geb&ude,  Ger&the,  etc. 
aufzunehmen.  Er  wurde  Professor  am  Polytechnicum  in  Ofen,  und  hat  unter  A.  dta 
Schloss  Vajda  Hunyad  restaurirt.  S.  veröffentlichte  mit  eigenen  Zeichnungen,  Bau- 
denkmaler aufMajorca  (150  Bl.),  Profanbauten  Roms  aus  dem  Mittelalter,  Die  Holz- 
kirchen im  Bisthum  Szatm&r,  Mittelalterliche  Militärbaukunst,  etc.  Mitgl.  der 
Madrider  Akademie. 

Sehnldes.  Wenzel,  Kupferstecher,  geb.  1775  in  Tabor  (?),  f  nach  1813.  Er 
war  in  Prag  th&tig  und  arbeitete  vielfach  in  Aquatintmanier.  Von  ihm  Enthaup- 
tung der  Sa.  Barbara  (nach  Screta),  Christkind  mit  der  Domenkrone  (nach  Amigoni), 
Krok  der  Böhme  (nach  Bergler),   Charoa  (nach  dems.),  etc. ;  auch  Bildnisse. 

Sehale,  Georg  Christian,  Kupferstecher,  geb.  1764  in  Kopenhagen,  f  1816  in 
Leipsig.  Von  ihm  Friedrich  der  Grosse  vor  der  Schlacht  von  Zomdorf  (nach 
Schubert),  Denkmal  Christian  VI.  (nach  Wiedevelt),  Bildnisse,  etc. 

Sehulery  Eduard^  Kupferstecher,  geb.  19.  Aug.  1806  in  Strassburg,  Sohn  und 
Schüler  des  Karl  C.  S.  1863  siedelte  er  sich  in  Lichtenthai  (Baden)  an.  Von  ihm 
Statue  Shaksperes  (nach  Roubillac),  Christus  und  die  Bedrückten  (n.  Ary  Scheffer),  A.  nach 
Cranach,  Gerard,  Hildebrandt,  de  Keyser,  Koopmann,  Rubens,  R.  Santi,  Zuccaro,  etc. 

Sehnler,  J.  Theophil,  Maler,  geb.  18.  Juni  1821  in  Strassburg,  f  26.  Jan. 
1878  daa,  Schüler  von  Müller,  Drolling  und  P.  Delaroche  in  Paris,  auch 
in  München  gebildet  Er  schuf  besonders  Federseichnunffen  und  Illustrationen.  Er 
leitete  eine  Zeichenschule  in  Strassburg  und  lebte  1872—77  in  Neuenburg.  Von 
ihm  Les  schlitteurs  des  Vosges  (Sepiazeichnung,  Mus.  Colmar),  Der  Wagen  des  Todes 


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Schaler  —  Schalte.  283 

(Uns.  ebenda),  Ankunft  der  Bchweizerisebeo  Delegirten  in  Straasburg  w&hrend  der 
BeschiesBUng  dieser  Stadt  (Mus.  Bern),  Die  Flösser  von  Sarine  (Mus.  Neuenburg), 
Souvenir  d'Alsace  (Mus.  ebenda),  etc.  S.  bat  auch  illustrirt,  z.  B.  Arnolds  Pfingst- 
montag, Die  Werke  von  Y.  Hugo,  Stahl,  J.  Macä,  J,  Verne,  Erckmann-Chatrian,  etc., 
sowie  Zeichnungen  fflr  das  Magaiin  pittoresque  geliefert 

Sehnler,  Karl,  Bildhauer,  geb.  1847  in  Nflrnberg,  f  13.  April  1886  in  Friedenau 
bei  Berlin,  Schüler  der  Nfirnberger  Kunstschule,  sowie  von  Afinger  und  Blftser 
in  Berlin.  Von  ihm  Prinz  Adalbertdenkmal  (1882  Bronze,  Wilhelmsbafen),  Friedrich 
Wilhelm  IV.  (Bronzestatue,  Berliner  Zeughaus)  viele  Büsten,  Venus,  etc. 

Schiller^  Karl  Anirnst,  Kupferstecher  und  Lithograph,  geb.  11.  MSrz  1804  in 
Strassburg,  f  23.  Oct.  1859  das.,  Schüler  und  Sohn  des  Karl  L.  S.,  ferner  Schüler 
Ton  H.  C.  Müller,  Bein,  Guerin  und  der  £cple  des  beauz-arts.  Von  ihm  Stiche 
nach  Allegri,  Oesterley,  Salvi,  T.  Vecelli,  etc.;  auch  Bildnisse,  Lithographien  nach 
Leop.  Robert,  etc. 

Sehnler,  Karl  Lvdwlr,  Kupferstecher,  geb.  1784  (1785?)  in  Strassburg,  f  1852 
in  Licbtenthal,  studirte  in  Paris.  Er  arbeitete  in  Strassburir  und  Karlsruhe  für  die 
Bucbiltustration.  Von  Einzelblättern  nennen  wir  Himmelfahrt  Mariae  (nach  Reni) 
und  Hl.  Familie  (nach  R.  Santi);  A.  nach  Dürer,  Lebrun,  Solario,  etc. 

Sehvlte^  Auguste  tooi  Malerin,  geb.  1800  in  Hannover,  f  nach  1858  das. 
Das  dortige  Provinzialmuseum  besitzt  „Die  Libelle*  von  ihr. 

Schulte  Im  Hofe.  Rudolf,  Maler,  geb.  9.  Jan.  1865  in  Ueckendorf  (Westphalen), 
Schüler  von  Schmidt-Reutte,  Hackl,  Loef  ftz  und  der  Akademie  in  München.  Er 
malte  Landschaften,  besonders  aber  Bildnisse  und  hat  auch  Lithographien  TeröfTentlicht. 

Schulten,  Arnold«  Maler,  geb.  1809  in  Düsseldorf,  f  80.  Juli  1874  das., 
Schüler  der  dortigen  Akademie  unter  Schirm  er.  Er  malte  Landschaften,  staffirt 
nach  Motiven  der  bayerischen  GebirgsSagen,  etc.  Von  ihm  Kapelle  am  Wald  (Prov.- 
Mus.  Hannover),  Isola  Bella  (Rosenstein  bei  Stuttgart),  Kochelsee,  Hirscbjagd  (1841), 
Pyrmont  an  der  Ehe,  Klosterruine  (1888),  etc. 

SehulthelsB,  Albreeht  Ffirchtegott,  Kupferstecher,  geb.  7.  Mftrz  1823  in  Nürn- 
berg, Schüler  der  Nürnberger  Kunstschule  unter  Geisler,  der  Leipziger  Akademie  und 
Ton  Sichling.  Er  kam  1848  nach  Leipzig,  1845  nach  Dresden,  1846  nach  Berlin, 
wo  er  die  Schabkunst  erlernte  und  liess  sich  1849  in  München  nieder.  1867  besuchte 
er  Paris,  1872  Rom  und  Neapel,  1873  Wien.  Von  ihm  Linienstiche  nach  Amsler, 
Böttcher,  Defregger,  Dieffenbach,  W.  Diez,  Engerth,  Flüggen,  Grützner,  Hess.  Hofner, 
Liezenmayer,  Lindenschmit,  Mozet,  Netscher,  Piloty,  Rubens,  R.  y.  Rijn,  Schrader, 
Schüz,  K.  Schultheiss,  Simanowitz,  Vanucci,  Vecelli,  Zimmermann.  Silberne  Med. 
München  und  Nürnberg. 

f  Schultheiss,  Karl.  Maler,  geb.  21.  Juli  1852  in  München,  Schüler  der  Münchener 
Akademie  nnd  des  Wiln.  Diez,  Sohn  des  Albrecht  F.  S.  Er  malte  2  grosse  Friese 
im  CM  Luitpold  in  München.  Von  ihm  Siesta,  Friedensgeläute,  Der  Bienenvater, 
An  Mutterstelle,  Am  Rhein,  An  der  Mosel,  etc. 

Schultheiss,  Natalie,  Malerin,  geb.  1867  in  Wien,  th&tig  in  München.  Von 
ihr  Vom  Herbste,  etc. 

Schnlthess,  Karl,  Maler,  geb.  1775  in  Neuenburg,  f  nach  1803,  studirte  seit 
1796  in  Dresden,  naebdem  er  schon  zuvor  Zeichnen  gelehrt  hatte.  Spftter  studirte 
er  noch  7  weitere  Jahre  unter  J.  L.  David  in  Paris  Er  wurde  Zeichenlehrer  an 
der  Bürgerschule  seiner  Vaterstadt.    Von  ihm  Achill  als  Kind,  etc. 

SehnltsB,  Jean  Christoffel,  Maler,  geb.  1749  in  Amsterdam,  f  1812  das.  Er 
war  als  Zeichenlehrer  thfttig  und  malte  Landschaften.  Er  hat  auch  Einiges  auf 
Kupfer  gebracht. 

Schultz,  Daniel,  ••  Schuelti* 

Sehalta.  Elise  Johanna  Friederike»  Malerin,  geb.  1817,  t  Sept  1898  in 
Frankfurt  a.  M.  .  Sie  malte  Blumen. 

SehultEy  (Schulze),  Erdmann,  Maler,  geb.  um  1810,  f  nach  1841,  Schüler  von 
V  dick  er.  Er  malte  Früchte  nnd  Blumen.  1841  erhielt  er  ein  Patent  auf  sein  Ver- 
fahren, Wasserfarben  für  die  Porzellanmalerei  herzustellen. 

Schnlta,  George  F.,  Maler,  geb.  1868  in  Chicago,  thfttig  das.  Er  ist  Auto- 
didakt nnd  malt  Genrebilder. 

SehultE)  Gottfried,  Maler,  geb.  4.  Febr.  1842  in  Darfeld  (Westphalen),  Schüler 
Ton  Hunold  in  Heiligenstadt,  J.  W.  Preyer  und  der  Düsseldorfer  Akademie  (unter 
Jansen,  Lauenstein  und  A.  Müller),  Hess  sich  in  Düsseldorf  nieder  und  malte 
Bildnisse  und  Stillleben. 

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234  Schtiltis  —  Schnlti^ndörff. 

Sehnltz,  (Selisls),  HermaM  T]i6odor,  Maler,  geb.  1816  in  WitUtock,  Schaler 
yöü  Wach  und  Blechen.  Er  malte  nach  Schiokels  Eatwflrfen  4  der  Wandbilder 
in  der  Vorhalle  des  Alten  Maseoms  zu  Berlin;  ferner  Decken-  und  Wandbilder  in 
der  neuen  Kapelle  des  Berliner  Schlosses.  Von  Staffeleibildem  nennen  wir  neben 
Landschaften,  Italienerin  mit  blindem  Knaben  betend,  Bildnisse,  etc. 

Sehnlt«,  jr«  A«,  Radierer  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  Zeeland,  f  um  1865 
in  Utrecht.  Man  kennt  8  Blatt  von  ihm,  darunter  die  Spitzenklöpplerio,  Die  Schftnke 
und  Der  S&nger. 

Sehvlti^  Johann  Karl,  Maler  und  Radierer,  geb.  5.  Mai  1801  in  Daniig,  f 
13.  Juni  1873  das.,  Schüler  von  A.  Breysig  an  der  dortigen  Kunstschule,  Hummel 
in  Berlin  (1820)  und  D.  Quaglio  in  Manchen  (1823).  1824  besuchte  er  Mailand  und 
Rom,  1828  Terliess  er  Italien,  wurde  1882  Professor  und  Direktor  der  Danziger 
Kunstschule,  1836  Mitglied  der  Berliner  Akademie  und  besuchte  1839  wiedemra 
Rom.  Von  ihm  Der  Mailänder  Dom  1827  u.  A.  (Nat.-Gal.,  Berlin),  Der  KOnigsberger 
Dom  (Mus.  Königsberg),  Artushof  in  Danzig,  Dom  von  Onrieto,  Inneres  des  Ulmer 
Doms,  Die  Dome  zu  Meissen  und  Regensburg,  Die  Marienburir,  etc.  Von  seinen 
Radierungen  nennen  wir  54  Ansichten  aus  Dansig  (1859),  Tutti  frutti  (1869,  12  Bl.). 
Gr.  gold.  Med.,  Mitgl.  der  St  Petersburger  Akademie. 

Schnltst  Johann  Theodor,  Maler,  geb.  1817  in  Marne  (Holstein),  f  4.  Mai 
1893  in  Hamburg  (?),  studirte  in  Dresden  (1868),  Dflsseidorf  (1868  unter  Lasch), 
Berlin  und  Paris,  sowie  Italien  (1869—70).  Er  malte  Bildnisse,  Anscbauungsbilder 
ftlr  die  Schulen,  etc. 

Sehnlts,  Woldenuir,  Maler,  geb.  1841  in  Gora  (Westprenssen).  Er  lobte  in 
Jastremken.    Von  ihm  Sommernacht  in  Nordland,  etc. 

Sehnltae,  Christian  Gottfriedi  Kupferstecher,  geb.  1749  in  Dresden,  f  1819, 
Schaler  Yon  Hutin  und  Game  rata,  von  1778  an  mit  UnterstOtznng  des  sAchsischen 
Hofes  von  Wille  in  Paris.  1783  kehrte  er  zurück,  wurde  Mitgl.  und  Prof.  dar 
Dresdener  Akademie  und  stach  in  Linienmanier  besonders  nach  dortigen  Galerie- 
bildem,  darunter  die  sistinische  Madonna  und  G.  Renis  EcceHomo;  A.  nach  Angeli, 
Ann.  Clarracci,  Casanova,  Clemens,  Graff,  Grebber,  Greua«,  Hutio,  A.  Kanffmann, 
y .  Lebrun,  Kymli,  Liciino,  Loth,  Maratti,  Mathaei,  Mieris,  Neubert,  G.  Pippi  dei  Gianuni, 
Reni,  Ribera,  Rubens,  R.  v.  Rijn,  Schalcken,  Taraval,  Zampieri,  Zeisig,  etc.  Znsammen 
Aber  150  Platten. 

Sehnltie,  Frans^  Maler,  geb.  12:  Juni  1842  in  Berlin,  Schfller  der  dortigen 
Akademie  unter  Daege,  in  Paris  (1867)  weitergebildet;  später  studirte  er  noch  anter 
de  Keyser  in  Antwerpen  und  W.  Sohn  in  Dflsseldorf.  Er  liess  sich  1890  in 
Weimar  nieder  und  malte  Genrebilder,  sowie  Bildnisse. 

SehnltEOi  Franilska,  Malerin,  geb.  1805  io  Wehnar,  +  1864  das.,  Sdifllerin 
von  Kaiser  und  Prell  er,  1859  in  Dresden  durch  Copien  nach  Huijsum,  Mignon,  etc. 
weitergebildet.  Sie  hat  Federzeichnungen  und  Miniaturen  geschaffsn  und  wurde 
später  Blumenmalerin  in  Aquarell. 

Sehnltse,  GnstaT.  Maler,  geb.  1821  (?),  f  3.  April  1898  in  Naumburg. 

Schnltse,  Karl,  Maler,  geb.  17.  Aug.  1856  in  Dflsseldorf,  Schfller  seines  Vaters 
Robert  S.,  dann  von  Lanenstein  und  A.  Mflller  an  der  DOsseldorfer  Akademie, 
später  Ton  G.  Oeder;  weitergebildet  1881  in  Paris.  Er  besuchte  Deutschland, 
Oesterreich  und  Holland.  Von  ihm  Mflhle  in  der  Eifel  (Mus.  Hannorer),  Winter,  etc.; 
auch  Thiorbilder. 

Sehiatse,  Robert,  Maler,  geb.  20.  März  1828  in  Magdeburg,  Schfller  der 
Dresdener  Akademie,  1847  von  Schirmer  in  Dflsseldorf,  wo  er  sich  niederlieBB. 
Er  malte  Landschaften,  z.  B.  Norwegische  Kflste  bei  Aalesund,  Das  Lauterbninner- 
thal,  Der  Beroinapass,  etc.    Silberne  Med.,  London. 

Sehnltae-Nanmbnrg,  Erneatine,  geb.  Mach,  Malerin,  geb.  2.  Febr.  1869  in 
Hanau,  studirte  in  Karlsruhe  und  Manchen,  Gattin  des  Paul  S.  Sie  malte  Kinder- 
und  Frauenbildnisse,  auch  einige  männliche,  sowie  sahireiche  StilHebeo. 

Schnltie-NanmbQrg^  Paul,  Maler,  geb.  10.  Juni  1867  in  Naumburg,  Schfller 
von  Ferd.  Keller  in  Karlsruhe,  weitergebildet  1898  in  Mflnchen,  1897  in  Berlin. 
Er  malte  Landschaften  und  Figurenbilder,  hat  auch  viele  Entwflrfe  für  Innendekora- 
tion, Mob  1,  etc.  geschaffen.  S.  schrieb  ,|Studiengang  eines  modernen  Malers*  und 
tflehtige  Kunstberichte  fflr  Zeitschriften. 

Sehnltiendorff,  Wilhelm  Albert  Slgisninnd  Ton,  Maler,  geb.  18.  Febr.  1890 
in  Berlin,  Schfller  von  Beron,  Bamberg,  Panwels  und  Verlat  in  Weimat, 
nachdem  er  zuvor  Jurist  und  Soldat  gewesen  war.    Er  liess  sich  in  preiden  (wo  er 

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Schul«  -  Scbolse.  ä85 

kgl.  Kammerberr  wurde)  nieder  und  malte  Genrescenen,  z.  B.  Auffindung  eines 
Codieili,  Trauernde  Wittwe,  etc. 

Selrali.  Edvard,  Holzschneider,  geb.  26.  Mai  1844  in  Wien,  Schüler  von 
L.  flahn.    von  ihm  Landschaft  (nach  Liebscher),  etc. 

Sehulsi  Emü,  Lithograph  u.  Zeichner,  geb.  1822  in  Wolfenbflttel,  Schfller  von 
Brandes  in  Braunschweig  (1887—40).  1840  kam  er  nach  Dresden  und  war  am 
Hanfstaengrschen  Galeriewerke  thätig.  1844—48  lithographirte  erinlfttnchen.  1849 
studirte  ^r  die  Malerei  unter  Hildebrandt  an  der  Dflsseldorfer  Akademie,  Hess 
sich  aber  bald  in  Braunschweig  als  Lithograph  und  Bildnisszeichner  nieder. 

Sehnlz,  Franz,  b.  Sehvlez,  F. 

SehvliL  Herrmanii  Bndolf,  Maler,  geb.  80.  Aug.  1862  in  Dresden,  studirte 
in  seiner  Vaterstadt  und  Hpss  sich  in  Berlin  nieder.  Er  malte  Landschaften, 
Btumen,  u.  s.  w.  fQr  Chromolithographie.    Diplom,  Dresden. 

Sehulz,  Karl  Friedrieh,  gen.  Jagd-Sehvlz,  Maler,  geb.  2.  Koy.  17%  in  Selchow 
(Brandenburg),  f  8.  März  1866  in  Neu-Buppin,  Schüler  der  Berliner  Akademie, 
weitergebildet  auf  Reisen  in  die  Rheingegenden,  1821  nach  Holland,  Frankreich  und 
England.  1822  kehrte  er  nach  Berlin  zurück  und  wurde  1840  Prof.,  besuchte  1841 
München  (um  die  Glasmalerei  zu  stndiren)  und  1847  St.  Petersburg.  Er  war  kurze 
Zeit  Akademielehrer  und  hat  neben  Menzel  zahlreiche  Costflmbl&tter  Friedericiani- 
scher  (sp&ter  auch  russischer)  Soldaten  geliefert.  Von  ihm  Wilddiebe  (1881  Nat.- 
Gal.,  Berlin),  Seesturm  bei  Calais  (1831  das.),  Nordsee  bei  CuxhaTen  (1831  das.), 
Der  Mansefallenhändler  (Mus.  Weimar),  Wildprethändler  (Mus.  Königsberg),  etc. 

Selivlz,  Leopold,  Maler,  geb.  1804  in  Wien,  t  6.  Oct.  1878  in  Heiligenstadt 
bei  Wien,  Schüler  der  Wiener  Akademie,  1829  von  Cornelius  und  Schnorr  in 
München.  Er  besuchte  Italien  und  malte  das  Bildniss  Gregors  d.  XYL  Er  kehrte 
nach  München  und  von  dort  nach  Wien  zurück,  wo  er  1844  Conrektor  der  Akademie 
wurde.  Von  ihm  Scenen  aus  Theocrit  u.  A.  (Münchener  Residenz),  Tod  des  Hl.  Florian 
(1837  Stiftskirche,  St.  Florian),  Ludwig  der  Baier  verkündet  Friedrich  dem  Schönen 
die  Freiheit  (1851  Wiener  Mus.),  etc.  Auch  Wandbilder  in  Leipzig,  gemeinschaft- 
lich mit  Schwind  und  Bleistiftzeichnungen.    Gregors^Ord. 

Seliiilz,  Martin^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  um  16S0,  thätig  in  Berlin,  wo 
er  1607  Hofmaler  war  und  rier  Gesellen  hielt 

Schulz«  Moritz,  Bildhauer,  geb.  4.  Not.  1825  in  Leobschfltz  (Ober  Schlesien), 
Schüler  der  Berliner  Akademie  unter  Dake,  weitergebildet  in  Rom  (1854—70),  ftr 
das  er  den  grossen  Staatspreis  erhielt.  Er  besuchte  auch  das  übrige  Italien.  Er 
wurde  Prof.  Von  ihm  das  Relief  mit  K6niggrätz  am  Siegesdenkmal  zu  Berlin, 
Critas  (Berlin,  Tor  der  Nat-Gal.),  Entwickelung  der  deutschen  Kunst  (22  M.  langes 
Relief  an  der  Nat-Gal.),  Friedrich  d.  Gr.  (Statue,  Thom),  Borussia  (Post,  Oranien- 
burgerstrasse in  Berlin),  Bacchantin,  etc.  Ehrenmitglied  der  Akademie  Rotterdam. 
Mehrere  Med.;  Roth.  AalerOrden. 

Selivlz,  Toni,  Maler,  geb.  22.  Oct  1857  in  Beriin,  Schüler  des  Kunstgewerbe- 
museums das.  unter  E.  Job.  Schall  er,  sowie  von  C.  Ludwig.  Er  malte  audi 
Btillleben  und  Blumen  und  blieb  in  seiner  Vaterstadt  thätig.    1.  Preis  Berlin  1882. 

Sohvlz.  WllhellB,  Elfenbeinschnitzer,  geb.  1774  in  Meiningen,  f  nach  1888  (?}. 
Yon  ihm  Tabaks-  und  Jagdgeräthe  nach  Ridinger,  Pokal  mit  der  Rückkehr  Karl 
Augusts  von  Weimar  von  der  Jagd  nach  Schwerdtgeburth ,  Coromunionsbesteck  nach 
Dürer,  Pokale  mit  Schlacbtenscenen,  etc.  Silb.  Med.;  Mitglied  der  Berliner  Akademie. 

Solivlzberg,  Anshelm,  Maler,  geb.  1862  in  Falun,  Schüler  des  Technicnms 
und  der  Akademie  zu  Stockholm,  als  deren  Stipendiat  er  Italien  und  Paris  be* 
suchte.  Er  malte  Landschaften,  ron  denen  zwei  in  der  Nat-Gal.  Stockholm  zu 
sehen  sind. 

Belmlz-Brleson.  Eduard,  Maler,  geb.  11.  Mai  1881  auf  Haus  Amstel  bei  Neuss, 
t  21.  Febr.  1891  in  Düsseldorf,  Schüler  von  Hildobrand,  Sohn,  Sohadow  und 
Yantier,  dann  in  Antwerpen  von  Dykmanns  und  Wappers;  weitergebildet  auf 
Reisen  in  Frankreich,  der  Schweiz  u.  s.  w.  Von  ihm  Scene  im  Gerichtshof  (Gal. 
Düsseldorf),  Verhaftung,  In  Gedanken,  Gottesdienst  auf  dem  Lande,  etc. ;  auch  Bild- 
nisse und  niustrationen.  Gold.  Med.  London,  Belgien,  Ehrenvolle  Erw&hnnng 
Berlin. 

Sohvlze,  Erdmami,  s.  Solraliz« 

Setalze,  Johann  Bernhard,  Medailleur  und  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts, 
t  1696.  Seit  1686  schnitt  er  Stempel  zu  Med.  und  Denkmünzen.  1688  schuf  er  ftlr 
den  ChurfOrzten  einen  perspektiTiseneu  Plan  von  Berlm.  ^  i 

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286  Sdiamicher  -«  Sehorig . 

Sciliiiiiaclier,  (Gereon*  Maler,  t^oh,  1716,  f  18.  Aug.  1792  in  EOln  a.  Rh.  Die 
dortifl^e  Maria  -  Himmelfabrtskirche  besitzt  zwei  Heilige  Stacke  Yon  ihm.  Er  war 
Jesuit 

Sehmnaeher,  Karl  Georg  Cbrtstlaii,  Maler,  geb.  U.  Mai  1797  in  Doberan, 
t  22.  Juni  186a  in  Dresden,  Schaler  von  R.  Suhrlandt,  weitergebildet  1819-21 
in  Dresden,  1821—28  in  Rom.  Er  besuchte  Neapel,  Florenz,  OrTieto,  etc.  und  liess 
sich  dann  in  Dresden  nieder.  1830—84  malte  er  im  Schweriner  Regiernngsgebftade 
und  wurde  Mecklenb.  Hofmaler,  1852—55  lebte  er  wieder  in  Dresden  und  kehrte 
dann  nach  Schwerin  zurück,  wo  er  1863  erblindete.  Von  ihm  Heil.  Familie  (1821 
Mas.  Schwerin),  Schlacht  Ton  Gransee  u.  A.  (ebenda),  A.  im  Schloss  das.,  etc.  Er 
bat  auch  6  Blatt  radiert  und  8  auf  Stein  gezeichnet. 

Sehnmanny  Johann,  Maler,  geb.  1702  (?),  t  10.  März  1755  in  Prag,  wo  er 
tb&tig  war. 

Sehnmann,  Johann  Gottlob,  Kupferstecher,  geb.  1761  in  Dresden,  f  11.  Not. 
1810,  Schaler  der  dortigen  Akademie  nnter  Kien  gel.  Er  kam  nach  London,  wo 
er  gemeinschaftlich  mit  W.  Byrne  arbeitete.  Von  ihm  Scene  ans  Oberon  (nach  Koch), 
Landschaften  nach  Both,  Klengel,  Norblin,  Ruisdael,  Wagner,  etc.  Er  hat  auch 
»Anfanffsgründe  des  Landschaftszeichnens"  herausge?eben. 

Sehnmann,  Karl  Frans  Jakeb  Heinrieh,  Maler,  geb.  8.  Ao«.  1767  in  Berlin, 
t  27.  Sept.  1827  das.,  Schüler  von  J.  G.  Frisch  an  der  Berliner  Akademie.  1795 
bereiste  er  als  Stipendiat  Italien.  1801  wurde  er  Mitglied  des  Senats  der  Berliner 
Akademie  und  Professor  der  Anatomie.  1815  wurde  ihm  der  Unterricht  im  Malen 
an  der  kgl.  Galerie  abertragen;  1816  wurde  er  Sekretär  der  Akademie.  Von  ihm 
BlOcher  geht  Aber  den  Rhein  (Kgl.  Schloss,  Berlin),  Gefangennahme  des  Julius 
Sabinus,  Kaiser  Alexander  and  Napoleon,  etc. ;  auch  anatomische  Tafeln. 

Sohnmery  Johann,  Maler  und  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  thatig  in 
Prag.    Er  hat  u.  A.  fOnf  gute  ThierstOcke  radiert. 

Sehnpfy  8.  Sehoepfi 

Sehnpnen,  Jaeqnes  Tan,  Maler,  geb.  26.  Jan,  1670  in  Paris,  f  28.  Jio.  1751 
in  Wien,  Schüler  von  Largi liiere,  Sohn  des  Pieter  L.  Tan  S.  1704  (1708?)  wurde 
er  Mitglied  der  Pariser  Akademie;  er  trat  dann  in  Dienste  des  Herzogs  Ton  Lothringpn 
und  wurde  1716  nach  Wien  berufen,  wo  er  1726  die  Aka<lemie  nach  Pariser  Muster 
neu  leitete.  S.  malte  Bildnisse  und  wurde  1720  Oesterr.  Hofmaler.  Von  ihm  S.  Lnca« 
(Karlskirche,  Wien),  Selbatbildniss  (Gal.  Liechtenstein  und  Akademie-Gal.  das.),  Kaiser 
Karl  VI.  und  Gemahlin  (Gal.  Graz),  Parrocel  und  ein  anderes  Bildniss  (Mus.  Wien), 
Prinz  Engen  von  Savoyen  (Rijksmus.  Amsterdam),  etc. 

Sehnppen,  Pieter  Lodewijk  Tan,  Kupferstecher,  geb.  1627  (?)  in  Antwerpen, 
t  7.  Mftrz  1702  in  Paris,  Schüler  von  Nanteuil.  Er  kam  um  1655  nach  Paris  und 
wurde  dort  1663  Mitglied  der  Akademie.  S.  wurde  einer  der  besten  Kupferstecher 
in  Linienmanier  und  erhielt  den  Beinamen  «der  kleine  Nanteuil".  Er  arbeitete  sehr 
sorgfältig  und  langsam.  Er  hat  etwa  150  Platten  gestochen,  darunter  Madonna 
della  Sedia  (nach  R.  Santi),  S.  Sebastian  (nach  ▼.  Dyck),  etc.,  besonders  aber  Bild* 
nisse,  nach  eigener  Zeichnung  und  nach  Bourdon,  Grayer,  Gharapagne,  Fran^ois, 
Largilliire,  Lebrnn  (Louis  XIV.),  Lef^bTre,  Lesueur,  Mignard  (Mazarin),  Nocret, 
Ovens,  Querin,  J.  ▼.  Schnppen,  Vouet,  etc.  —  Auch  sein  Sohn  Pierre  Gaauird 
Tan  S«,  geb.  1.  März  1672  in  Paris,  f  nach  1716,  war  Kupferstecher. 

Sehnrawlew,  Thyrsns  Sergewitseli,  Maler,  geb.  1836  in  Saratow,  Schaler  der 
St.  Petersburger  Akademie.  Von  ihm  Die  untreue  Bäuerin,  Einsegnung  der  Braut 
(1874),  Heimfahrt  Tom  Ball,  etc. 

Sehnrda,  Anton  Ton,  Maler,  geb.  1854  in  Käsmark  (Ungarn),  thätig  in  Pilsen. 
Er  malte  Landschaften  und  Ansichten. 

Sehnrieht,  Christian  Friedrich,  Baumeister,  geb.  5.  März  1758  in  Dresden, 
t  12.  Aug.  1831  das.  Er  erbaute  1814  Die  Treppe  zur  Brflhrschen  Terrasse  in 
Dresden. 

Scharig,  Felix,  Maler,  geb.  14.  Febr.  1852  in  Dresden,  Scbflier  der  Akademie 
zu  Dresden  und  Weimar  und  von  Pauwels.  Er  liess  sich  in  seiner  Vaterstadt 
nieder   und   malte  Bildnisse,  sowie  Genrescenen,  s.  B.  Picknick  ans  der  Rocooozeit 

Schnrig,  Karl  Wilhelm,  Maler,  geb.  17.  Dec.  1818  in  Leipzig,  f  10.  Mära 
1874  in  Dresden,  studirte  in  Leipzig  und  Dresden,  auch  unter  Bendemann.  Nach 
längerem  lulieniscben  Aufenthalt  wurde  er  1857  Professor  an  der  Dresdener  Aka- 
demie. Er  hat  viele  Kreidecopien  nach  Hauptwerken  der  Galerie  gefertigt,  als  Vor* 
lagen  fOr  Photographen.    Von  ihm  JudenTerfolguttg  in  Speyer  (1851  Gal.  Preaden), 

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gctinrman  —  Sclintzesbefgeir.  23? 

Kaiser  Albrecbt  nnd  die  Schweiser  Gesandten  (1842  Mus.  Leipzig),  Himmelfahrt  Giristi 
(Kirche  zu  Eppendorf),  etc. 

Sehvnnany  Anna  Maria  Tan»  Maleria  und  Badiererio,  geb.  5.  Nov.  1607  in 
Köln  a.  Rh.,  f  4.  Mai  1678  in  Wie  wert  bei  Leeuwarden.  Sie  war  ein  Wunderkind 
nnd  wurde  später  wegen  ihrer  ungewöhnlichen  und  Tielseitigen  Bildung  bekannt. 
Sie  war  eine  Anbftngerin  des  wallonischen  Predikanten  J.  de  Labadie,  dem  sie  nach 
Middelburg,  Amsterdam  und  Deutschland  folgte.  Sie  malte  ihr  Selbstbildniss,  hat 
es  auch  öfters  (1640),  sowie  andere  Bildnisse  auf  Kupfer  gebracht  und  hat  endlich 
mehrere  Büsten  modellirt,  sowie  viele  Bildnisse  gemalt,  besw.  geseichnet. 

Sehvseil)  Friedrich  Hermano^  Holzschneider,  eeb.  21.  Juni  1822  in  Magde* 
barg,  liess  sich  in  Altoua  nieder,  wo  er  Professor  wurde. 

Sohasaele,  Christian,  Maler,  geb.  um  1824  in  £l8ass,  f  21.  Aug.  1879  in 
Merchantville  (N.-Y.,  U.  S.  A.),  Schüler  von  Yvon  in  Paris.  1847  kam  er  nach 
Amerika  und  war  11  Jahre  lang  Direktor  an  Schalen  in  Philadelphia.  Von  ihm 
Wie  wir  die  Schlacht  gewannen,  Leisberger  predigt  vor  Indianern,  etc. 

Selivsser,  Josef,  Maler,  geb.  1864  in  Scholtits,  thätig  in  Prag.  Von  ihm 
Wiesenblumen,  Herbst,  Nacht,  etc. 

Schuster,  Johan«  Martio,  Maler,  geb.  um  1667  in  Nürnberg,  f  1738,  Schüler 
Yon  Murr  er.  Er  wurde  Direktor  der  Nürnberger  Akademie.  Von  ihm  Jüngstes 
Gericht  (nm  1718,  Fresko,  Decke  yoo  S.  Aegidius,  Nürnberg)^  Abendmahl  (um  1724, 
S.  Lorenz,  das.),  Bildnisse,  etc. 

Sdiuster,  Johann  Mathias,  Kupferstecher,  geb.  nach  1780  in  Nürnberg,  f  1760, 
Schüler  Ton  Lesuear  in  Berlin.    Er  hat  einige  Platten  geschabt. 

Schuster,  Karl,  Maler,  geb.  80.  Jan.  1854  in  Freiburg  i.  B.  Er  studirte  das 
Baufach  am  Polytechnicum  in  Karlsruhe  and  die  Malerei  bei  Schön  lebe  r.  Er 
lebte  in  Freiburg  und  malte  Architekturen. 

Schnster,  Lndwig  Albreclit,  Maler,  geb.  9.  Mai  1824  in  Berthelsdorf  bei 
Stolpeu  (Sachsen),  Schüler  von  Hübner  (1842—47)  an  der  Dresdener  Akademie,  in 
Paris  und  Versailles  weitergebildet.  Er  liess  sich  1861  in  Dresden  dauernd  nieder. 
Er  malte  Sehlacbten,  z.  B.  Schlacht  Ton  Borodino  (Gal.  Dresden)  and  Schlacht  bei 
Jena  (ebenda). 

Schnster  Ton  Bftrnrode,  Robert,  Maler,  geb.  28.  Mftrz  1845  in  Podgörze 
(Galizien),  Schüler  der  Kunstschule  zu  Krakau  und  der  Wiener  Akademie ;  er  liess 
sich  in  Wien  nieder  nach  beendigten  Beisen,  die  er  mit  einem  1871  von  der  Aka- 
demie erhaltenen  Stipendium  machte. 

Schuster-Weidenberg,  Johann  Angnat,  Maler,  geb.  27.  Sept.  1858  in  Weiden- 
berg (bei  Bayreutb),  Schüler  der  Münchener  Akademie  (1882—89),  auch  in  Paris  etc. 
gebildet.    Er  malte  Landscbaften,  Bildnisse  und  Genrebilder. 

Schnster-Wittek,  Johanna  Ton,  Malerin,  geb.  19.  Oct.  1860  in  Wien,  Schülerin 
Yon  Ha  laus  ka  uiiil  Schindler.  Sie  malte  Landschaftsaquarelle,  darunter  .Zell 
am  Sfe*,  seit  188b  meist  Blumen. 

Sehnt,  Cornells,  Maler  ui.d  Kupferstecher,  get.  18.  Mai  1597  in  Antwerpen, 
t  29.  April  1655  das,  Schüler  Tun  F.  P.  Bubens,  seit  1619  (?)  Mitgl.  der  Ant- 
werpeuer  üildo.  Er  ist  einer  der  besten  Nachfolger  des  grossen  Ylamen.  1635  war 
er  einer  der  fünf  Künstler,  die  die  Ehrenpforte  zum  Einzug  Ferdinands  malten. 
\ielleicht  bat  er  seinen  Bruder  in  Madrid  besucht.  Er  malte  oft  Figuren  in  die 
Blumenstöcke  seines  Freundes  D.  Seghers.  Von  ihm  Martertod  des  Hl.  Georg  U.A. 
(Mus.  Antwerpen),  Martertod  des  Hl.  Jakob  (Mus.  Biüssel),  Sanct  Nicolas  erscheint 
dem  Kaiser  Konstantin  (Kirche  zu  Willebroek),  A.  in  den  Gal.  zu  Achaffenburg, 
Bamberg,  Gent,  Kopenhagen,  Lille,  München,  St.  Petersburg,  Stockholm,  Wien,  etc. 
auch  in  Kirchen  zu  Antwerpen.  Von  seinen  Ober  100  Radierungen  nennen  wir 
David  und  Goliath,  Susanna  im  Bade,  Die  Verkündigung,  Salvator  mundi,  Madonna 
▼on  Heiligen  angebetet,  Venus  und  Amor,  Die  7  freien  Künste,  Die  4  Elemente,  etc. 

Sehnt,  Cornelis  d*  J.,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Antwerpen,  f 
1675  (1676?)  in  Sevilla,  SchQler  und  Neffe  des  Cornelis  S.,  kam  mit  seinem 
Vater  Pieter  S.,  einem  Ingenieur,  nach  Spanien  nnd  wurde  1660  einer  der  Haupt- 
begründer der  Akademie  zu  Sevilla,  sowie  sp&ter  deren  Direktor.  Seine  Werke, 
besonders  die  Federzeichnungen,  wurden  oft  mit  Murillo  yerwechselt.  Ein  A*  S* 
war  1718—88  als  Kupferstecher  in  Amsterdam  tbfttig.  —  Ein  J«  S»  war  als  Maler 
nöd  Zeichner  im  17.  Jahrhundert  th&tig.  —  Ein  Pieter  H.  S«  war  um  1650—60 
als  Kupferstecher  in  Amsterdam  thatig. 

Schntionbergor,  Lonia  FrMMc,  a.  Sclinetienberger,  L«  F.      v^  j 

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238  Schnur  —  Schwanthaler. 

Sebuiir,  Theodoor  ran  der»  Maler,  ^eh,  1628  im  Haag,  f  1705  das.,  Schaler 
von  S.  Bourdon  in  Paris,  weitergebildet  m  Rom  an  K.  Santi,  etc.  Dort  nannte 
man  ihn  „Freundschaft".  1665  kehrte  er  nach  dem  Haag  zurück,  war  wiederholt 
Vorsteher  der  dortigen  Zeichenakademie,  verlor  sein  Vermögen  durch  Handelsspekn- 
laUon  und  wurde  als  Maler  von  Allegorien,  Heiligenbildern  und  Bildnissen  geschfttst. 
Die  Gal.  zu  Leyden  besitzt  von  ihm  eine  Abbildung  von  der  Pest  1682. 

Sclmarman^  s«  Schnrmaiu 

Schv^leiibiirg,  Hendrik  Tan,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1669  in  Middel- 
burg,  wo  er  thätig  war  und  1642  in  die  Gilde  aufgenommen  worden  war.  Er  malte 
Bildnisse. 

Schwabe,  Emil,  Maler,  geb.  12.  Juni  1856  in  Ziellenzig  (Neumark),  Schüler 
von  W.  Sohn,  Grola,  Gebhardt,  und  Janssen  in  Düsseldorf,  nachdem  er 
zuvor  Buchdrucker  gewesen  war.  Von  ihm  Auf  dem  Friedhof,  Ungelöste  Fragen, 
Neugier,  etc. 

Sehwabe,  Heinrieh,  Bildhauer,  geb.  80.  Oct.  1847  in  Wiesbaden,  studirte  an 
der  Kunstgewerbescbule  zu  Nürnberg  und  auf  Reisen.  1875  wurde  er  Prof.  an  der 
genannten  Anstalt.    Von  ihm  Er  liebt  mich,  er  liebt  mich  nicht,  etc. 

Sehwabeda,  Johann  Michael,  Maler,  geb.  1784  in  Erfurt,  f  1794  in  Ansbach, 
Schüler  von  Zöllner  und  Beck.  Er  bossirte  anfangs  in  Wachs,  malte  Bildnisse 
in  Fulda  und  Würzburg  und  wurde  1760  Hofmaler  in  Ansbach,  wo  er  besonders 
Blumen  und  Landschaften  schuf.    Er  hatte  auch  swei  malende  Töchter. 

Schwabenm^er,  s«  M^er,  GnstaT. 

Schwach,  Caroline«  geb.  von  Fräst,  Malerin,  geb.  4.  Jan.  1841  in  Graz, 
Schülerin  der  Akademie  das.,  reiste  1870  als  Stipendiatin  nach  Venedig,  1872  nach 
München.  Seit  1873  war  sie  als  Bildniss-  und  Genremalerin  in  ihrer  Vaterstadt  thätig. 

Schwach,  Heinrich  Angntt,  Maler,  geb.  19.  Sept  1829  in  Neutitechein 
(Mähren),  Schüler  Wald mü Hers  und  Rahls  an  der  Wiener  Akademie,  weiter- 
gebildet auf  Reisen  nach  Düsseldorf,  Brüssel  und  Antwerpen  (bei  Dvkman).  Er 
malte  Historien,  Schlachtenbilder,  Bildnisse,  etc.,  war  aber  besonders  als  Restaurator 
alter  Gemälde  in  zahlreichen  Gemeinden  Oesterreichs  thätig. 

Schwachhefer,  Johann  Joseph,  Maler  des  19.  Jahrhunderts,  geb.  1772  in 
Mainz,  Schüler  von  J.  Enyper  in  Amsterdam  und  verschiedener  Anstalten  dort. 
Er  malte  und  zeichnete  meist  Bildnisse.  Von  ihm  auch  eine  Sappho  die  sich  in's 
Meer  stürzt. 

Schwager,  Richard,  Maler,  geb.  1822  in  Duppau  (Böhmen),  f  8.  Sept.  1880 
in  Wien,  Schüler  der  dortigen  Akademie.    Er  malte  Miniaturen. 

Schwaiger,  Christoph,  Steinschneider,  geb.  1532  (?),  f  1600.  Er  war  am  Hof 
Rudolfs  II.  in  Prag  thätig. 

Schwaiger.  Hans,  Maler,  geb.  1854  in  Neuhaus  (Böhmen),  Schüler  der  Wiener 
Akademie  unter  Trenkwald  undWürzinger,  liesssich  in  Wien  nieder  und  malte  in 
Aquarell.    Von  ihm  Ertappter  Alraun,  Wasserkobold,   Cyklus  zum  Rattenfänger,  etc. 

Schwalbe,  s«  Kiprenaky. 

Schwanfelder,  Charles  Henry,  Maler,  geb.  1778  in  Leeds,  t  1837.  Er  malte 
Thiere  und  Landschaften,  hin  und  wieder  au<3i  Bildnisse.  Er  wurde  Hof-Thiermaler 
Georgs  III. 

Schwaiihart,  Georg  d.  Ae«,  Bildhauer  und  Steinschneider,  geb.  1601  in  Nürn- 
berg, t  8.  April  1667  das.,  Schüler  von  P.  Walch  und  C.  Harrich,  sp&ter(1618?) 
von  K.  Lehmann  in  Prag.  1622  kehrte  er  nach  Nürnberg  zurück,  wurde  1652  nach 
Prag,  1658  von  Ferdinand  HI.  nach  Regensburg  berufen;  er  wurde  k.  k.  Hofedel- 
Steinschneider,  und  war  auch  für  die  Bischöfe  von  Bamberg  und  Wflrzbnrg,  sowie  für  den 
Churfürsten  von  Mainz  thätig.  —  Seine  Kinder  Georir  9«  d.  J«,  Maria,  Sophie  und 
Snianna  S«  waren  alle  auch  als  Edelstein-  und  Glasschneider  thätig. 

Schwanthaler,  Frana,  Bildhauer,  geb.  1762  in  Ried  (Oberösterreich),  f  1820 
in  München,  studirte  erst  bei  seinem  Vater,  dann  in  Wien,  Stuttgart,  Mannheim  und 
liess  sich  1785  in  München  nieder,  wo  er  Hofbildhauer  wurde,  von  ihm  Genius  des 
Landlebens  (Engl.  Garten,  München),  Rumford-Denkmal,  Büsten  des  Königs  Max 
Joseph  und  der  Königin  Carolina;  viele  Grabm&ler,  etc. 

Schwanthaler,  Lndwig  Michael,  Bildhauer,  geb.  26.  Aug.  1802  in  München, 
t  15.  Kov.  1848  das.,  Schüler  seines  Vaters  und  der  Münchener  Akademie,  wo  ihm 
jedoch  P.  von  Langer  alles  Talent  absprach.  Er  hatte  sich  auch  in  der  Malefei 
versucht.  1828  schuf  er  für  König  Max  Joseph  einen  silbernen  Tafelaiiftatz  mit  einem 
Göttereinzttg  in  den  Olymp,  der  in  Folge  des  Tods  dieses  Königs  erst  1856  vollendet 


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Sckwanthal^r  —  Schwartte.  23d 

wurde.  Sodaun  schuf  er  die  plastUchen  Ausscbrnflckaageo  in  der  Glyptothek.  1826 
ging  er  als  Stipendiat  Ludwig  I,  1832  nochmals  nach  Rom;  1884  kam  er  zurück  und 
wurde  Akademie-Professor  iu  München.  Man  bezeichnete  ihn  als  den  romantischen 
Bildhauer  im  Gegensatz  zn  solchen  mit  moderner  Empfindung  und  den  classizirenden. 
Von  ihm  Reliefs  zu  Aeschylos,  Hesiod,  etc.,  sowie  Statuen  im  Münchener  Schloss 
(Königsbau),  25  kleine  Künatlerstatueu  für  die  Pinakothek  (München),  Die  Hermanns- 
schlacht (Giebelfeld  der  Walhalla  bei  Regensburg),  Giebelfeld  an  den  Münchener 
Propyläen,  12  grosse  Ahnenstatuen  (Münchener  Residenz),  Mozart-Denkmal  (Salz- 
burg), Jean  Paul-Denkmal  (Bayreuth),  Goethe-Denkmal  (Frankfurt  a.  M.),  Grossherzog 
Ludwig  (Darmstadt),  Grossherzog  Karl  Friedrich  (Karlsruhe),  Die  Ba^aria  in  MOncheo 
(1837--48),  Leiden  des  Philoctet,  TafelaufaaU  mit  Gestalten  des  Nibelungenliedes. 
Er  hat  auch  ein  Blatt  fOr  das  Buddeus-Album  radiert  Badisch.,  bayr.,  grieeh., 
preuss.,  schwed.  Orden,  etc.  —  Auch  sein  Neffe  Rudolf  S.,  t  27.  April  1879,  war 
Bildhauer. 

Seliwantbaler^  XaTer,  Bildhauer,  geb.  1798  in  Ried  (OberOsterreich),  f 
23.  Sept.  1854  in  München,  Vetter  des  Ludwig  S,  dessen  Arbeiten  er  vielfach  nach 
1816,  in  welchem  Jahr  er  nach  München  kam,  ausführte.  Von  ihm  selbst&ndig, 
Mozart  (Büste  in  der  Walhalla),  Gangkofer  (Statuette),  die  Ornamente  im  Münchener 
Hoftheater,  etc.    Er  war  auch  als  Lehrer  thätig. 

Schwär.  Wilbelaiy  Maler,  geb.  1860  in  Münster  (Westphalen).  Er  liesi  sich  in 
München  nieder  und  malte  Genrebilder. 

Sobwarti,  Albert  (lagtaT,  Maler,  geb.  6.  Juli  1888  in  Berlin,  Schüler  der 
Berliner  Akademie  unter  Max  Schmidt  und  Werner,  weitergebildet  in  Rom,  Hess 
sich  in  Manchester  nieder.  Er  malte  Genresceoen,  z.  B.  Die  geknickten  Blumen, 
Süsse  Früchte,  Ein  Schlummerlied  (1876),  etc.  Gold.  Med.  1874. 

Sehwartz^  Frans,  Maler,  geb.  19.  Juli  1850  in  Kopenhagen,  Schüler  der 
dortigen  Akademie,  auch  auf  Reisen  gebildet  nach  Deutschland,  Holland,  Nordttalien, 
Paris  und  Spanien.  Von  ihm  Hieb  und  seine  Freunde,  Im  Krankenzimmer,  Jakobe 
Tod  (1878),  etc.  —  Ein  G.  S,  geb.  um  1800  in  Berlin,  malte  dort  (z.  B.  für  das 
Schloss)  und  in  St.  Petersburg  militärische  Bilder. 

Sehwarta,  Hans,  Holzschneider  und  Medailleur  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Augsburg,  t  1588  in  Nürnberg.  Er  schnitt  gute  Bildnisse  in  Buchsbaum,  von  denen 
zwei  in  das  Berliner  Kunstgewerbemuseum  gelangten  (?),  ferner  von  ihm  ausge- 
zeichnet gegossene  Schaumünzen  in  Blei  und  Srz. 

Sehwarti,  Jan.  a.  Swart. 

Seliwarti»  (Sehwan),  Martini  Maler  des  XV.  Jahrhunderts,  der  zu  Rothen- 
burg 0.  d.  T.  Dominikaner  war  und  in  Zeitblooms  Manier  malte.  Von  ihm  Der  Gekreuzigte 
(Mus.  Wien,  dort  als  Scbongauer),  S.  Sebastian  (ebenso),  4  Altarflügel  (Moritzkapelle, 
Nürnberg),  Christus  am  Kreuz,  etc.  (Pfarrkirche,  Schwabach),  Aussendung  der 
Apostel,  etc.  (Gal.  Bamberg),  Anbetung,  etc.  (German.  Mus.,  Nürnberg). 

Sehwarti,  Michaeli  s.  Sehwarz. 

SehwartSy  Stephan,  Bildhauer  und  Ciseleur,  geb.  20.  Aug.  1851  in  Neutra 
(UDgarn),  SchOler  0.  Königs  in  Wien,  wo  er  sich  später  niederliess  und  1884 
Professor  au  der  Kunstgewerbeschule  wurde.  Er  leitete  seit  1876  eine  Ciseleurschule 
dort.  Von  ihm  K.  von  Eitelbergerdenkmal  (Gentralfiiedhof,  Wien),  Reiterfigur  (Silber, 
Mus.  Wien),  Erzherzog  Rainer  Büsten;  Medaillen,  z.  B.  auf  Billrotb,  auf  die  Jubiläums- 
geWerbeausstellung,  etc.    Silb.  Med.  Paris  1878. 

Schwartig WJacealans  Grigoijewitsehi  Maler,  geb.  1889  (1888?)  in  Kursk  (Russ- 
land), t  1869,  Schüler  von  Schrad  er  und  Kaulbach  in  Berlin  1867,  TonLef^bTre, 
Gomte  und  Meissonier  in  Paris,  auch  von  der  St.  Petersburger  Akademie.  Er 
malte  meist  Sccnen  aus  der  russischen  Geschichte  des  16ten  und  17ten  Jahrhunderts, 
z.  B.  Frühlingswallfahrtszug  drs  Zaren  (1868),  hat  ferner  auch  Werke  von  A.  Tolstoi 
und  Lermontow  illustrirt.    Mitgl.  der  St.  Petersburger  Akad.  1865. 

Sehwartze,  JFohan  George  Maler,  geb.  20.  Oct.  1814  in  Amsterdam  (n.  A.  in 
Philadelphia  Pa.,  U.  S.  A.),  f  27.  Aug.  1874  in  Amsterdam,  Schüler  von  Leutze, 
1888—44  von  Lessing,  Schadow  und  Sohn  an  der  Düsseldorfer  Akademie.  Er 
Hess  sich  in  Amsterdam  nieder  und  suchte  R.  van  Rgn  nachzuahmen.  Von  ihm  Das 
Gebet  (Mus.  Amsterdam),  Puritaner-Gottesdienst  (1858),  Die  Harrende  (1858),  M.  A. 
Bnonarotti  an  der  Leiche  Tittoria  Ck>]onnas,  etc.  Mitgl.  der  Amsterdamer  Akad. 
(18441;  Gold.  Med.  Amsterdam  1860. 

Sehwartie.  Theresei  Malerin,  gab.  20.  Dec.  1851  (1852  ?)  in  Amsterdam, 
Schülerin   ihres   Vaters  Johann  G.  S.,   bildete   sich   in   München   (unter  G.  Ma^) 


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240  SchwArtieboi'gef  —  Sctiwarsebargdf . 

und  Paris  weiter  ans,  worauf  sie  nach  Amsterdam  zurflckkehrte.  Von  ihr  haupt- 
sächlich Bildnisse,  s.  B.  Selbstbildniss  und  Königin  Emma  der  Niederlande;  feruer 
Drei  Waisen  (1885  Mus.  Amsterdam),  ,Er  kommt*  (1882  ebenda),  Mädchenkopf 
(1878  ebenda),  Maagdenhuis  (Mus.  Rotterdam),  etc.   Mehrere  Medaillen.  '* 

Sehwartsebnrger,  t.  Schwanebarger« 

SebwartseDbergf  Melchior^  HoUscbneider  des  16.  Jahrhunderts.  Zwischen 
1530—50  war  er  fOr  Sigm.  Feyerabend  thätig. 

Sehwars,  Alfred,  Maler,  geb.  27.  Mai  1867  in  Berlin.    Er  malt  Bildnisse. 

Schwärs,  Carl  Benjamin,  Maler  und  Radierer,  geb.  1757  in  Leipzig,  f  1813, 
Schüler  von  Oeser.  £r  radierte  ungefähr  50  Platten,  Ansichten,  etc.,  darunter  auch 
Bilder  von  Dietrich,  Ferg,  Fransen,  Neefs,  etc. 

SohwariL  Christoph,  Maler,  geb.  1550  bei  Ingolstadt,  f  um  1597  in  Manchen, 
Schaler  Ton  M.  Bocks  berger  dort,  in  Venedig  an  Robusti  und  Vecelli  weiter- 

febildet.  Zurückgekehrt  wurde  er  Hofmaler  des  Herzogs  Wilhelm  I.  Yon  Bayern. 
Sr  malte  Altarbilder  far  zahlreiche  bayerische  Kirchen-,  auch  schmückte  er  Tiele 
Müncbener  Häuser  mit  Fresken.  Von  ihm  Kreuzabnahme  (Gal.  Aschaffenburg),  Die 
Kreuzigung  (Martinskirche,  Landshut),  Der  Engelsturz  (S.  Michael,  München),  Die 
Passion,  etc.  (Frauenkirche,  Ingolstadt);  A.  in  den  Gal.  u.  Mus.  zu  Bamberg,  Braun? 
schweig,  Darmstadt,  Dresden,  Gotha,  Innsbruck,  München,  Scbleissheim,  etc. 

8ohwari,  Eugen^  Maler,  geb.  1.  Mai  1851  in  Bürgein  (Baden),  stndirte  in 
Karlsruhe  unter  Ferd.  Keller  und  in  Wien  unter  Straschiripka,  auf  Reisen 
nach  München,  Paris,  Italien  und  den  Balkanl&ndern  weitergebildet.  Er  liess  sich 
dann  in  Berlin  nieder  und  malte  Jagdbilder,  StilUebon  und  Bildnisse,  z.  B.  6  Bürger- 
meisterköpfe  für  das  Museum  zu  Salzburg,  Dr.  y.  Ruthner,  Graf  Thun,  etc. 

Sehvrara,  Franz,  Maler,  gen.  Wenzel-Schwarz,  geb.  24.  Oct.  1842  in  Spittel- 
grund  bei  Grottau  (Böhmen),  Schüler  von  Rietschel  und  Schnorr  an  der  Dres- 
dener, van  LeriuB  an  der  Antwerpener,  C.  Ruhen  und  Feuer bach  an  der 
Wiener  Akademie.  1882,  1886  und  1893  besuchte  er  Italien,  das  letzte  Mal  auch 
Kordafrika  und  Spanien.  1895  bereiste  er  die  Balkanl&nder.  Er  war  seit  1877 
in  Dresden  thfttig.  Er  malte  viele  Bildnisse,  Gartons  zu  Fenstern  in  Kirchen  zu 
Mittweida,  Langensalza  etc.,  Altarbilder  für  den  Bautzener  Dom  und  die  katholische 
Kirche  zu  Pirna,  etc. 

Schwarz,  Hans,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Oettingen  (Schwaben). 
1520  war  er  in  Antwerpen,  später  in  Nürnberg,  wo  er  bei  den  Fuggers  Dürers 
Bildniss  malte,  thätig. 

Schwari.  Joseph,  Bildhauer,  geb.  1750  in  Nixlorf  (Böhmen),  f  nach  1808.  Er 
kam  mit  9  Janren  nach  Dresden,  studirte  dort  die  Bildhauerei  und  schuf  besonders 
dekorative  Arbeiten. 

Sehwan,  H«,  Holzschneider,  geb.  26.  Jan.  1851,  Schüler  von  H.  Fischer  und 
H.  Paar.     Von  ihm  Winterbild  (nach  W.  Heine),  eto. 

Sehwan,  Martio,  a«  Sehwarta* 

Sehwara,  Michael,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  der  in  Dürers  Manier  arbeitete. 
1516  schuf  er  ein  Altarwerk  mit  Scenen  aus  dem  liOben  Mariae  und  der  Passion  für 
die  Marienkirche  in  Danzig. 

Sebwarz,  Paal  Wolfgang,  Kupferstecher,  geb.  1760  in  Nürnberg,  f  1815, 
Schüler  von  Mechel  in  Basel.  1789  wurde  er  Hofgraveur  des  Herzogs  von  Sachsen • 
Coburg-Saalfeld.  Er  arbeitete  meist  in  Punktirmanier,  gab  (1804—06)  Zeichenlehr- 
bücher heraus  und  stach  nach  Adam  Hackert,  F.  Kobell,  ▼.  Ostade,  etc. ;  auch 
Ansichten. 

Sehwan,  Budolf,  Bildhauer,  geb.  13.  Juni  1865  in  Wien,  Schüler  von  Zum- 
husch  an  der  Wiener  Akademie. 

Sehwarse,  Jnlins  Heinrich«  Baumeister,  geb.  1716,  f  18.  Oct.  1775.  Er  wurde 
1744  Bürger  in  Dresden  und  baute  1756  einen  Flügel  des  iPal.  am  Tascbenberg, 
1762—64  das  Coseirsche  Pal.  (hinter  der  Frauenkirche)  das. 

Sehwarzebnrger,  Johann  Bernhard,  Bildbauer  und  Cameenschneider,  geb. 
4.  Juni  1672  iu  Frankfurt  a.  M.,  f  im  Juli  1741  das.  In  den  meisten  seiner  Arbeiten 
wurde  er  von  seinen  Söhnen  Adolph  S«  (geb.  um  1714,  t  in»  März  1738),  Franz  8. 
^eb.  um  1699,  t  im  ^ov.  1785)  und  Talentin  S.  (geb.  um  1704,  t  im  April  1732) 
nnterstützt.  Von  ihnen  besitzt  das  Grüne  Gewölbe  su  Dresden  eine  Reitersta^uette 
August  des  Starken.  Der  Vater  schuf  auch  Statuen  für  den  ehemaligen  Hochaltar 
im  Frankfurter  Dom,  Schnitsereien  am  Altar  der  ehemaligen  Dominikanerkirche 
das.,  eto.  n  J 

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Sctiwarzenb6r|(  —  Scliwegman.  241 

Schwänenberg,  Prinzessin  Pavline  tod.  geb.  Herzogin  von  Arenberg, 
Badiererin.  geb.  2.  Sept.  1774,  f  1810  (?)  in  Paris.  Sie  bat  a.  A.  16  böhmische  An- 
sichten radiert. 

Schwanmaiiii,  Josepliy  Maler,  geb.  1.  Febr.  1801  in  Prutz  (Tirol),  f  18.  Juli 
1890  in  Manchen.  Er  malte  hauptsächlich  Ornamente,  z.  B.  in  Aschafifenburg  (Pom- 
pejanum),  Kissingen  (Conyersationssaal,  Protest.  Kirche),  Mannheim  (Synagoge), 
Manchen  (Allerheiligenkapelle,  Basilica,  Bibliothek,  Ludwigskirche,  Witteisbacher 
Palais)  und  Speyer  (Dom). 

Sebwatlo^  Karl,  Baumeister,  geb.  19.  Aug.  1881  in  Hermsdorf  (Ostpreussen), 
t  24.  Dec.  1884  in  Berlin,  Schüler  der  dortigen  Bauakademie.  Er  trat  in  Staats- 
dienste und  wurde  1872  Regiernngs-  und  Baurath.  Von  ihm  Generalpostamt  (Berlin, 
Leipzigerstrasse),  Postgeb&ude  in  Bremen,  Danzig,  Mainz,  Merseburg,  Witten,  etc., 
Kurhaus  in  Zoppot,  Ständehaus  in  Königsberg  i.  Pr.,  etc.  Er  hat  auch  Mehreres 
über  Baukunst  veröffentlicht. 

Scbwas^  Hana  toiI|  muthmasslicher  Name  eines  Monogrammisten  des  16.  Jahr- 
hunderts, der  in  Tirol  als  Bilduissmaler  thätig  war  und  dessen  schlichte,  gesund 
natürliche  und  mehr  zeichnerisch  als  malerische  Bildnisse,  bislang  meist  Sch&ufelein, 
Strigel,  Amberger  und  anderen  Meistern  zugeschrieben  waren.  Bilder  von  ihm  Königin 
Anna  (1523  Wörlitz,  Goth.  Haus),  König  Ferdinand  (ebendas.),  Moritz  Welltzr  (1524 
Wien,  Akademie),  König  Ferdinand  (1525  Eovigo),  W.  Tanvelder  (1524  Born,  Pal. 
Corsini),  Ronner  (1529  München),  u.  s.  w.    Vergl.  M.  Friedlaender  im  Report,  für 

K.  xvm.  6. 

Scbweebten,  Franz  Heinrieb»  Baumeister,  geb.  12.  Aug.  1841  in  Köhi  a.  Rh., 
Schüler  der  Berliner  Akademie  unter  Adler,  Gropius,  Spielberg  und  Stieler, 
dann  von  Raschdorf  f.  1869—70  besuchte  er  Italien.  Er  Hess  sich  in  Berlin 
nieder  und  wurde  kgl.  Baurath  und  Mitgl.  der  Akademie.  1871—82  war  er  beim 
Eisenbahnbau  beschäftigt ;  baute  den  Anhalter  Bahnhof  in  Berlin,  A.  in  Dessau  und 
Wittenberg,  das  Goncerthaus  in  Dessau,  Landhauser  in  Berchtesgaden,  den  Bech- 
steinsaal  in  Berlin,  die  Kaiser  Wilhelm-Ged&chtniskirche  das.,  die  Paulskirche  und 
die  Simeonskirche  das.  (1893),  die  Fürstengruft  in  Dessau.  Im  Verein  mit  dem  Bild- 
hauer B&rwald  schuf  er  das  Kaiser-  und  Kriegerdenkmal  in  Lennep.  1878  veröffent- 
lichte S.  ,1  Wanddekorationen  a.  d.  Kaiserpal&sten  in  Rom".  1894  kl.  gold.  Med. 
Berlin;  verschied.  Orden. 

Sebwecbten,  Friedrieh  Wilbelm,  Kupferstecher  und  Glasmaler,  geb.  2.  Dec 
1796  in  Berlin,  f  28.  April  1879  in  Meissen,  Schüler  der  Berliner  Akademie.  Er 
siedelte  1864  nach  Meissen  über.  Von  ihm  zwei  Giasfenster  nach  Hübner  (Schloss- 
kapelle Wolffsberg,  Ulyrien),  Dom  zu  Meissen  (23  Blatt),  Huldigung  Friedr.  Wilhelm  lY. 
(Stahlstich),  Amazonengruppe  (1842  nach  Kiss),  etc. 

Sebwedy  Meiatei^^  %•  Batgeb« 

Scbweden^  s.  Karl  XY«,  König  Ton  S« 

Sebweden,  Piini  Eugen  Ton,  s.  Engen  im  Nachtrag. 

Scbwedery  G»  F.  Theodori  Bildhauer,  geb.  23.  Febr.  1812  in  Magdeburg, 
Schiller  von  Klieber  in  Wien,  Rauch  in  Berlin  und  Schwanthaler  in  München, 
weitergebildet  auf  Reisen.  1848  liess  er  sich  in  Hamburg,  1853,  da  er  keine  Be- 
schäftigung fand,  in  Yalparaiso  nieder.  Yon  ihm  Casimir  Perier  (Paris),  Christus, 
Maria  und  Apostel  (Lüttich),  Mediceische  Yenus  und  Apollino  (Kunsthalle  Hamburg),  etc. 

Scbwedler,  Angnat  Ferdinand,  Maler,  geb.  1816  in  Berlin,  f  11.  März  1887 
das.,  Schüler  von  Köhler.  Er  bereiste  Deutschland  und  die  Schweiz,  arbeitete 
in  Potsdam,  Berlin,  Stettin  und  seit  1850  in  Darmstadt,  wo  er  1859  Hofmaler  wurde. 
Er  schuf  meist  Scenerien,  z.  B.  1848  zu  Lucifers  Tochter  (iür  Berlin),  1854  zum 
Tannh&user  (für  Darmstadt),  1857  zur  Sicilianischen  Yesper  (für  Hamburg),  1857  zur 
Undine  (für  Leipzig),  1860  zum  Faust  (für  Leipzig),  1861  desgl.  (fUr  Hamburg). 

Sebwedler,  Jobann  Qotü.,  Baumeister,  geb.  1805,  f  18.  :Nov.  1859  in  Köln  a.  Rh. 
wo  er  Wasserbau -Inspektor  war.  Mit  seinem  Bruder  schuf  er  den  Entwurf  zur 
Kölner  Rheinbrücke. 

Sebwegleri  Xayer^  Maler,  geb.  1832  in  Luzern,  th&tig  das.  Yon  ihm  Trink- 
gefasse  aus  dem  16.  und  17.  Jahrhundert  (Mus.  Bern),  etc. 

Scbwegman«  Hendrik,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  1761  in  Haarlem, 
t  1816  das.,  Schüler  von  P.  van  Loo.  Er  erfand  einige  technische  Griffe  im  Kupfer- 
stich und  veröffentlichte  1793  eine  Schrift  hierüber,  1806  eine  über  Aquatintverfahreu. 
£r  malte,  zeichnete  und  schuf  Blumen  (z.  B.  für  ein  botanisches  Werk  von  Scheevoogt), 
radierte  Landschaften,  etc.,  auch  Bl&tter  nach  E.  van  Drielst.  ^  j 

Allgemeines  Kttnstler-Leiicon.   8.  Aufl.   4.  Band.  Digitized  bj^OOgle 


242  SdiifBicii  —  SchwsissiDi^r. 

SeliWeleli)  Carl^  Maler,  geb.  6.  Dec  1828  in  Darmstadt,  f  28.  April  1898  in 
Düsseldorf,  Schaler  von  Lukas  und  Seeger  in  Dar mstadt,  des  StAdePschen  Instituts 
in  Frankfurt  a.  M.  unter  Jac  Becker,  von  Rottmann  in  München  und  der  Ant- 
werpener Akademie  unter  Dyckmans  und  Wappers.  Seit  1858  lebte  er  in  Düsseldorf 
und  pflegte  die  Landschafts-,  daneben  auch  die  Bildniss-Malerei.  Die  Gai  au  Darmstadt 
besitEt  Yon  ihm  Herbstmorgen  am  Fuss  des  bayerischen  Gebirges. 

Sehweiekart)  Johann  Adam,  Kupferstecher,  geb.  1722  in  Nürnberg,  f  1787 
das.,  Schaler  von  G.  M.  Preissler,  weitergebildet  in  Italien,  wohin  er  1742  sog.  Er 
lebte  18  Jahre  lang  in  Florenz,  wo  er  1756  Mitglied  der  dortigen  Akadvmie  wurde, 
und  an  Stichen  nach  Gemmen  des  Gab.  Stosch  arbeitete.  Er  erfand  eine  Manier 
Tuschzeichnungen  im  Kupferstich  nachsuahmen.  Von  ihm  Andromeda  (nach  Torini), 
Apollo  und  Marsyas  (nach  Seutter);  A.  nach  Gabbiani,  etc.,  auch  Bildnisse. 

Schweiekhartf  Heinrich  Wilhelm,  Maler,  geb.  17i6  in  der  Mark  Brandenburg, 
t  8.  Juli  1797  in  London,  Schülerin  von  G  Lapis.  Er  Hess  sieh  im  Haag,  wo  er 
Direktor  der  Akademie  wurde  und  1786  in  London  nieder.  Er  malte  LandBchaften  mit 
Thierstailage,  femer  auch  Bildnisse,  Strassenansichten,  etc.  S.  hat  auch  Thierstücke 
radiert,  z.  B.  «Eight  Etcbings  of  Animals*^  (Lond.  1778). 

Sehweiofcle,  Konrad  Heinrich.  Bildhauer,  geb.  1779  in  Stattgart,  f  18S8  das., 
Schüler  von  Dannecker  und  S  cheifauer  in  Stuttgart,  sowie  David  in  Paris.  1802 
gmg  er  nach  Bom,  kam  1808  als  Prof.  nach  Neapel  und  wurde  1830  entlasBen,  weil 
er  in  die  Carboaari-Umtriebe  verwickelt  war.  Von  ihm  Amor  als  Jüngling  mit  Keule, 
Pisanisarkophag  (S.  Francesco  di  Paula,  Neapel),  Die  Religion,  S.  Ludwig  febeoda),  etc. 

Schweiger, (Schweickfaard),  Georf,  Bildhanerund  Medailleur,  geb.  6.  April  1618 
in  Nürnberg,  f  18.  Juni  1690  das.,  Schüler  seines  Vaters  Emanuel  S.  und  des 
Chr.  Bitter.  Von  ihm  4  Scenen  aus  dem  Leben  Johannis  d.  T.  (1644—48  Steinreliefs, 
Ambraser  Sammlung),  Bildnissmedaillon  Kaiser  Ferdinand  III.  (ebenda),  Quos  Ego 
(Erzgruppe),  Geschnitzte  Kanzel  (S.  Sobald,  Nürnberg),  Bildnissmedaillons  auf  Melanch- 
thon,  Paracelsus  und  Pirckheimer,  kleine  Statuetten,  etc. 

Sdiw^igl,  Andreas,  Bildhauer  des  vorigen  Jahrhunderts,  geb.  80.  Nov.  1785 
in  Berlin  (Mähren).  Werke  von  ihm  in  Kirchen  zu  Mähren  und  (>e8terreich.  Schlesien. 

Sehwelkarty  (S^C(jkart),  Karl,  Maler,  geb.  1769  (1770  ?)  in  Württemberg,  f  1855 
in  Tamepol,  studnrte  in  Karlsruhe,  Stuttgart  und  Wien.  1800  ging  er  nach  Galizien 
und  lebte  meist  in  Lemberg  und  soll  auch  in  Prag  th&tig  gewesen  sein.  Er  malte 
Bildnisse,  namentlich  aber  Miniaturen. 

Sehweinester,  Klans,  Bildhauer,  geb.  1862  in  Koes^en  (Tir<ri).  Er  ist  in 
München  th&tig. 

SchWefail\Brth|  Emst»  Maler,  geb.  1818  in  Karlsruhe,  f  24.  Oot.  1877  in  Rom, 
Schüler  von  I.  Feodor,  Frommel  und  der  Münchener  Akademie.  Von  ihm  Ansicht 
der  Bai  von  Cattaro  (Gal.  Karlsruhe),  Bewaldetes  Ufer  (Gal.  Donanesehingen), 
Ansicht  von  Gervera  bei  Rom  (Schack-Gal.,  Mttnchen),  ^tc. 

Schwelnftarth,  JnUns  A«,  Banmeister  und  Zeichner,  geb.  1859  in  Aubum 
(New-York),  thätig  in  Boston.  Er  veröffentlichte  »Sketches  Abroad**,  SiEBsen  aus 
Frankreich,  Italien  und  Spanien.  Von  ihm  n.  A.  auch  ein  Plakat  ^Boston  Festival 
Orchestra'*  (1895). 

Schweinits,  Bndolf,  Bildhaner,  geb.  15.  Jan.  1889  in  Charlottenburg,  f  7.  Jan. 
1896  durch  Selbstdiord  in  Berl  in  (?),8chüler  der  Berliner  Akademie,  weitergebildet 
unter  Schiev elbein,  den  er  in  sein«  Weriien  noterstütete.  Er  beieiste  Italien 
und  ging  auch  nach  Paris  und  Kopenhagen.  An  der  Auschaiückung  der  National- 
galerie in  Berlin  nahm  er  viel  Antheil  (z.  B.  die  drei  bildenden  Künste  im  Giebel- 
dreieck). Die  Berliner  Nationalgalerie  besitzt  sein  „Der  gef&hrdete  Amor";  von 
ihm  femer  Mädchen  nach  dem  Bade,  üEür  das  Rathhaus  in  Bremen  Reliefs  fftr  den 
Balcon.;  für  die  Stadt  Gera  schuf  er  eine  Germania  als  Kriegerdenkmal;  A.  für  die 
Stadt  Thorn  (an  der  Weichselbrücke),  für  das  Postamt  der  Stadt  Küln  420  ^Statuen, 
ReliefB  fOr  das  Reiterstandbild  Friedrich  Wilhehns  I.,  Büdnissbüsten,  u.  s.  w.  Inhaber 
des  Preussischen  Krooenordens. 

Schwdsslnger,  Georg  Karl,  Maler,  geb.  14.  Nov.  1822  in  K5nigdMrg  (?), 
Bruder  des  J.  F.  Theodor  S.    Er  malte  ebenfalls  geschichtliche  Genrebilder. 

Schwelsglnger,  Jehann  Frle4rtch  Theddcr,  Maler,  geb.  7.  April  1819  in 
Königsberg,  Schüler  der  dortigen  Akademie  und  nachdem  er  eine  lithographische 
Anstalt  geleitet  hatte,  von  J&ger  und  der  Leipaiger  Akademie  (1847).  Er  bereiste 
Bavern,  Salzburg  und  Tirol.  Von  ihm  Wittekind  und  Karl  d.  Gr.  (1855),  KrOnnng 
XJlrich^  von  Huttens  als  Dichter  (1861),  etc.  ^  . 

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;  ScbweitMr  —  Sdiwtr.  2^ 

Sokwdtser.  Adolf  Ovstay,  Maler,  geb.  19.  April  1847  in  DessAHi  Schal«  von 
G.  Becker  is  Dessau,  der  Düsseldorfer  Akademie  unter  Osv.  Achenbacb  and 
Docker.  Er  liess  sich  nach  Reisen  durch  Mittel-  und  Ijfo^d-Suropa  in  POsseldorf 
nieder  und  malte  Landschaften,  s.  B.  Wintertag  (1897  Gal.  DOsseldorf),  Winterabßnd 
(Gal.  Wiesbaden),  Sogneijord,  Sonnenuntergang  im  Walde,  etc. 

Schweitzer,  Frans  Xarer,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  t  im  Mai  1778.  Er 
wurde  1757  Mitgl.  der  Zunft  in  Köln  a.  Rh.  und  malt«  Fresken  in  SS.  Aposteln,  Sa. 
Ursula,  S.  Pantaleon  und  Sa.  Caecilia,  die  meist  aber  schon  verschwunden  sind.  — 
Ein  Konra«  6«  wurde  1749  Mitglied  der  Kölner  Malergilde. 

Sehweltser^  Lorens,  Maler,  geb.  1586  in  Frankfurt  a.  M.,  f  1612  in  Wflrzbiirg, 
Sohn  des  Matthias  S.  (?). 

Sehweltier,  Matthias,  Maler,  geb.  um  1560  in  Frankfurt  a.  M.,  f  1604,  thätig  das. 

Schweizer,  Johann,  Maler,  geb.  1585  in  Frankfurt  a.  M.,  f  3.  Aug.  1642  das. 
Er  besuchte  Köln  und  liess  sich  1608  in  Aachen  nieder. 

Schweizer,  Johann,  Kupferstecher,  geb.  vor  1650  in  Heidelberg,  f  1679.  Er 
schuf  Platten  fir  einen  .Parnassus  Heidelbergensis*^  u.  a.  Bnchillnstrationen.  —  Von 
einem  Johann  S»,  wohl  nicht  derselbe,  kennt  man  einige  Radierungen  und  Kupfer- 
stiche, darunter  Bildnisse  nach  W.  Yaillant. 

Schwcmminger,  Heinrich,  Maler,  geb.  1808  in  Wien,  t  ▼or  1895  (?),  Schüler 
der  Wiener  Akademie,  besuchte  auch  München  und  1837  Rom.  Er  wurde  1848  Mit- 
glied, später  Prc^essor  der  Wiener  Akademie  und  1861  I.  Custos  an  deten  Qalerie. 
Von  ihm  Die  Ermordung  des  Ibycus  (Wiener  Mus.),  Der  Abschied  Siegfrieds  von  der 
Cbriembild  (1844),  Bekehrung  Wittekinds,  etc. ;  auch  Wandgemälde  in  der  Kapelle 
des  Wiener  Irrenhauses. 

Schwenuninger,  Josef,  Meier,  geb.  1805  (1804?)  in  Wien,  f  12*  Jad-  1^^  das., 
Schaler  der  dortigen  Akademie,  Bruder  des  Heinrich  S.  Er  bereiste  Oesterreich, 
Bayern  und  Italien,  wurde  Lehrer  an  der  Wiener  Akademie  und  malte  Landschaften. 
Die  letzten  10  Jahre  seines  Lebens  war  er  fast  gans  blind.  Von  ihm  Jagd  in 
Galizien  (Hofsalon,  im  Nordbahnhof,  WienX  Ansichten  ans  Italien,  Tirol,  Bayern,  an 
der  Donau,  Mtiiren,  Schlesien,  etc. 

Bchwendenwein,  Angutt  Ton  Lananberg,  Baumeister,  geb.  1816  in  Wien,  f 
8.  Kot.  1885  das.  Von  ihm  Pal.  Metternich  (gemeinsch.  mit  Romano),  Pal.  Graf 
Hardegg  u.  A.  in  Wien ,  Jagdschloss  bei  Mürzsteg,  etc.  Seit  1872  war  er  nicht  mehr 
praktisch  thätig. 

SdiweMlimaiin,  Kaspar  Joseph,  Medailleur,  geb.  1741  im  Kanton  Luzern, 
1 1786  in  Roon.  Er  stach  Anfangs  Bauernsiegel,  es  gelang  ihm  aber,'  1772  Studienhalber 
nach  Rom  au  gehen,  wo  er  14  Jahre  lang  bUeb,  bis  ihn  ein  schleaischer  Petschaft- 
Btedher  ermordete.  Von  ihm  Med.  auf  Menge,  Pio  YI.,  Card.  Gonzaga,  Die  Yer- 
einigong  4er  Pfalz  mk  Bayern,  etc. 

S^w«ndy,  Albeiii,  Maler,  geb.  20.  Oct.  1820  m  Berlin,  Schüler  vonM.Neher 
in  München,  Bier  mann  in  Berlin  (1846)  and  E.  Lepoittevin  in  Paris  (1847—48). 
1848—55  war  er  in  Berlin,  1855—59  in  München,  1859—71  wieder  in  ßerlin, 
von  da  ab  in  Dessau  thätig,  wo  er  Professor  wurde.  Er,  der  erst  die  Baukunst 
stodirt  hat,  maJte  Architekturen,  MarktpläUe,  Kirchen  (auch  Interieurs)  aus  der 
Bretagne,  .aus  deutschen  Städten,  .etc.    Ord.  für  Kunst  und  Wissenschaft. 

Sch«raiinger,  Karl,  Maler,  geb.  1818  in  Wien,  f  18.  Oct.  1887  das.  Er  be« 
suchte  die  dortige  Akademie,  war  aber  meist  Autodidakt  und  malte  biblißche  und 
Genrebilder,  sowie  Bildnisse  und  Landschaften. 

Schwcnftnger,  Karl,  Maler,  geb.  17.  Mai  1854  in  Wien.  Von  ihm  Phryne,  etc. 

8ehweninger,  Koaa,  Malerin,  geb.  3.  Febr.  1854  in  Wien,  Schülerin  der 
dortigen  Akademie. 

Schwenk,  Frladridi  Karl,  Bildhauer,  geb.  1880  in  Dresden,  t  28  Febr.  1871 
das.,  Schüler  von  E.  Rietschel,  1856—58  als  Stipendiat  in  Italien  weitergebildet. 
Von  ihm  Geliert  (nach  Rietsohels  Entwarf  für  Hainichen),  Job.  Georg  I.  (Bautoen), 
Heinrich  d.  (FroflM&e  und  SojAie  (Sophienkirche,  Dresden),  JLuther,  Melanchthon  (1869 
Bürgetaehule,  Sautaen),  .etc. 

•Scbwcnaer,  Knii,  Medailleur,  geb.  1843  in  Löwenstein  (Württemb.),  studirte 
in  StnttgAfft,  Nürpberg  (1864)  und  Paris  (1867).  1868  arbeitete  er  in  London.  Von 
ihm  Wiener  Pr^ismedaille  (1872),  Erinnerungsmed.  an  die  ^jäbr.  Jubiläumsfeier  der 
Univers.  Tübingen,  etc.,  Ehrenmitgl.  der  Wiener  Akademie. 

Schwer,  .Georg,  Maler,  geb.  26.  März  1827  in  Nürnberg,  f  7.  Juli  1877  in 
Dflaseldoif,  «tudirte  in  London,   dann  bei  C.  Sohn   und  R.  Jordan,   und  bereiste 


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244  Schwerdgebortli  -^  Schwind. 

Deutschland,  Frankreich  and  Italien.  Er  malte  Anfangs  Figurenbilder,  dann  Land- 
schaften. 

Sohwerdgrebnrth,  Imalie  Charlotte,  Malerin,  geb.  1795  in  Dresden,  f  1B31 
das.,  Schwester  des  Karl  A.  S.,  studirte  in  Dessau  und  Weimar.  Sie  war  erst  als 
Lehrerin  in  Gera,  seit  1822  in  Dresden  thfttig,  wo  sie  sich  durch  Aquarellcopien 
nach  Gemälden  der  Galerie  bekannt  machte. 

Sehwerdgeburtfay  Karl  August,  Kupferstecher,  geb.  5.  Aug.  1785  in  Dresden, 
t  25.  Oct.  1878  in  Weimar,  Schüler  der  Dresdener  Akademie.  Er  war  in  Dessau, 
seit  1805  in  Weimar  thfttig  gewesen.  Von  ihm  Bildnisse,  Madonna  (nach  Allegri), 
desgl.  (nach  A.  Angeli),  Das  Abendmahl  (nach  Steinle),  viele  Lutherbilder,  etc. 

Schwerdgebnrth,  Otto,  Maler,  geb.  5.  Mftrz  18S$  in  Weimar,  f  16.  Dec.  1866 
das..  Schaler  seines  Vaters  Karl  A.  S.,  von  Preller  und  (1856)  der  Antwerpener 
Akademie.  Dort  unterstützte  er  Guffens  und  Swerts  bei  Wandgem&lden  und 
kehrte  erst  1860  nach  Weimar  zurück.  Von  ihm  Osterspaziergang  (Mus.  Köln  a.  Bh.), 
Abschied  der  Salzborger  Protestanten  (Gal.  Bremen),  Churfürstin  Sibylla  und  Karl  V.,  etc. 

Schwerdtner,  Johann,  Graveur  und  Medailleur,  geb.  14.  Juli  1834  in  Wien, 
Schüler  von  J.  Fischer  an  der  dortigen  Akademie,  später,  nachdem  er  inswischen 
Schauspieler  und  Soldat  gewesen,  nochmals  von  W.  Seid  au.  Er  ätzte  in  Bronze 
und  Elfenbein,  schuf  zahlreiche  Medaillen,  z.  B.  die  zu  einem  Jubiläum  des  Oesterr. 
Kaisers,  etc.    Viele  Orden  und  Preise;  Gold.  Savator-Med. 

Sehwerin,  Amelle  von,  geb.  Chrysander,  Malerin,  geb.  2.  April  1819  in 
Schoonen  (Schweden),  studirte  in  Düsseldorf  und  München  (unter  F.  Voltz).  Sie 
malte  Thiere  und  Landschaften. 

SohwertfUlirer,  Rudolph,  Holzschneider,  geb.  18.  Juni  1831  in  Lins  a.  Rh., 
Schüler  von  H.  Bürkner.  Er  Hess  sich  in  Stuttgart  nieder  und  schnitt  u.  A. 
nach  A.  L.  Bichter. 

Schwerzeck,  Karl,  Bildhauer,  geb.  16.  Oct.  1848  in  Friedek  (Oesterr.  Schlesien), 
Schüler  seines  Vaters,  seit  1867  der  Wiener  Akademie,  als  deren  Stipendiat  er  sich 
zwei  Jahre  lang  in  Italien  weiter  ausbildete.  Später  besuchte  er  auch  Athen  und 
London,  um  eine  Beconstruction  des  westlichen  Parthenongiebels  zu  schaffen.  Von 
ihm  Plato,  Aristoteles,  Moses,  Petrus  und  Herzog  Rudolf,  Marmorstatuen  (Wiener 
Universität),  Lenau  und  A.  Grün  (Marmordenkmale,  Schillerplatz,  das.),  Malerei, 
Baukunst,  Bildhauerei  (Mus.  Troppau),  Engelsbergdenkmal   (Parkanlagen,  das.),  etc. 

Schweyer,  Jeremias  Paul,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  8.  Nov.  1754  in 
Nürnberg,  f  16.  Dec.  1813,  malte  in  Urlaubs  Manier  und  in  der  der  Holländer 
Genrebilder.  Um  1782  war  er  schon  Hof-  und  Gabinets-Maler  in  Zweibrücken,  seit 
etwa  1790  in  Frankfurt  a.  M.  thätig.  Er  hat  mehrere  Bildnisse,  Landschaften,  etc., 
darunter  nach  Boissieu,  Ledrn,  Hirt,  Rauscher,  Ruisdael,  v.  Stry  und  Wynants  radiert. 

Schwill,  William  Valentine,  Maler,  gab.  2.  März  1864  in  Gincinnati  (Ohio, 
U.  S.  A.),  Schüler  von  Gysis,  Linde nschmit  und  Loefftz  an  der  Mflnchener 
Akademie.    Er  malte  Bildnisse,  Landschaften  und  Genrebilder. 

Schwind,  Erneatine,  b«  Qnanttn. 

Schwind,  Moritz  Ton,  berühmter  Maler  und  Radierer,  geb.  21.  Jan.  1804  in 
Wien,  t  8.  Febr.  1871  in  München,  Schüler  von  L.  Schnorr  an  der  Wiener  Akademie, 
dann  (1828)  der  Münchener  Akademie ;  1882—34  malte  er  schon  in  der  Münchener 
Residenz,  1884—35  im  Schloss  Hohenschwangau  und  besuchte  darauf  1885  Rom.  1839 
siedelte  er  nach  Karlsruhe  über  und  malte  im  Treppenhaus  der  dortigen  Kunsthalle 
Die  Einweihung  des  Freiburger  Münsters.  1844  kam  er  nach  Frankrart  a.  M.  und 
malte  für  das  StädePsche  Institut  den  „Sängerkrieg".  1847  wurde  er  Akademie-Prof. 
in  München.  1853—55  führte  er  die  bekannten  Gyclen  zur  Legende  der  Hl.  Elisabeth 
u.  A.  in  der  Wartburg,  1864—67  die  Bilder  in  der  Wiener  Hofoper  aus.  Kein 
anderer  Maler  des  Jahrhunderts  hat  uns  eine  romantische  Kunst  so  frei  von  allem 
theatralischen  und  sentimentalen  Beigeschmack  gegeben  wie  S.,  wenige  eine  so  ächte, 
volksthümlicbe  Kunst  wie  er,  den  man  mit  Stolz  zu  den  grössten  Meistern  Deutsch- 
lands rechnen  darf.  Wie  Richter  der  Maler  des  schlichten  deutschen  Volksgemüths 
ist,  so  ist  S.  der  Maler  des  deutschen  poesievollen  Märchens.  Die  beste  Sanomünng 
seiner  Werke  (35)  befindet  sich  in  der  Schack-Gal.  zu  München,  wenn  sie  auch  keines 
der  grossen  Hauptwerke  birgt.  Ferner  von  ihm  Vater  Rhein  (Berlin,  Gal.  Raczynski), 
Die  Rose  (Nat.-Gal.,  das.).  Der  Sängerkrieg  (1846  Frankfurt  a.  M.),  Ritter  Kurte 
Brautfahrt  u.  A.  (Karlsruhe),  Rudolf  v.  Habsburg  (Kiel),  Ritter  Falkensteins  Ritt 
u.  A.  (Leipzig),  Symphonie  (1852  München),  Die  7  Raben  u.  A.  (Weimar),  Melusine 
(Wien),   Kaiser  Max    an   der  Martinswand  u.  A.  (Akademie-Gal,  das.),  ElfentAnz, 

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Schwindt  -<  SOBm.  245 

BornrflBcbeii,  Die  7  Raben  (1858),  Anbetung  der  Eflnige  (1858  Frauenkirche,  München), 
84  Gartons  zu  Glasfenstern  (Dom,  Glasgow),  Der  Rhein,  etc.  (Trinkhalle,  Baden- 
Baden),  etc.  S.  radierte  eine  Folge  von  Pfeifen  und  Becher,  Der  Eremit  mit  dem 
Ritter  und  Der  Sänger  mit  der  Nymphe.  Ehrenmitglied  der  Akademien  Berlin  und 
Wien;  zahlreiche  Orden,  etc.  Sein  Leben  von  ^Fuhrich  (1871  Leipzig),  Holland 
(1878  Stuttgart),  Müller  (1873  Eisenach).  —  Ein  Wilhelm  S.,  geb.  1858  in  Frank- 
furt a.  M.,  war  ebenfalls  Maler. 

Schwindt,  C«,  Maler  nnd  Lithograph  unseres  Jahrhunderts,  f  1878  in  Graz,  wo 
er  ihätig   gewesen   war.    Er  lithograpbirte  Bildnisse  und  aquarellirte  Landschaften. 

Schwingen^  Peter,  Maler,  geb.  1815  in  Muffendorf  bei  Godesberg  am  Rhein, 
Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie  1882—45.  Er  malte  Bildnisse  und  besonders 
Genrebilder,  z.  B.  Kinder  pflegen  einen  kranken  Hund  (1842),  Der  Zahnarzt  (1849) 
nnd  Der  neue  Wein  (1852).    S.  hat  auch  lithographirt. 

Schwiter,  Ludwig  August,  Baron  tod,  Maler,  geb.  tot  1810  im  HannoTerschen 
(Menburir  ?),  t  1^65  in  Paris,  wohin  er  schon  in  jungen  Jabren  zu  seinem  Studium 
kam  und  40  Jahre  lang  verblieb.  Er  malte  viele  Bildnisse,  auch  einige  Genrebilder 
und  Landschaften.    Med.  8.  El.  1845. 

Sehwörer,  Friedrieh,  Maler,  geb.  1883  in  Weil  (Baden),  f  25.  M&rz  1891  in 
München,  1847  Schüler  der  dortigen  Akademie  unter  Foltz,  auch  von  Cogniet  in 
Paris.  Er  malte  erst  Genre-,  später  Geschichtsbilder,  darunter  2  Fresken  im  Nat.-Mus. 
München  und  eines  im  Conciliumssaal  in  Konstanz.  Von  ihm  femer  Eifersucht,  Letzte 
Stunde  der  Cimbernschlacht,  etc. 

Schwoiser,  Eduard,  Maler,  geb.  18.  Mfirz  1827  in  Brüsau  (Mähren),  Schüler 
der  Münchener  Akademie,  nachdem  er  Zimmennaler  gewessen  war.  Er  bereiste 
England,  Frankreicb,  Italien,  die  Niederlande  und  Spanien.  Er  wurde  Professor  nnd 
lebte  in  München.  Von  ihm  Turnier  auf  dem  Marienplatz  und  3  A.  (Fresken,  Nat.- 
Mus.,  München),  Kaiser  Heinrich  lY.  in  Canossa  (Maximilianeum,  das.),  Gebart  der 
Venus  (Deckenbild,  Schloss  Linderbof),  Jugend  des  Garzun  (Scbloss  Neuschwanstein), 
Aurora,  Göttermorgen,  Götterrath  (Deckenbilder,  Schloss  Herrenchiemsee),  Cartons 
zur  Jugend  des  Garzun  (Deutscbes  Haus,  Brunn),  Fresken  im  Bathhans  zu  Lands- 
berg am  Lech,  etc.    Gold.  Med.  f.  Kunst  u.  W.;  Michels-Ord.  1.  KL,  etc. 

Schwiiellery  F.  W.»  Baumeister  unseres  Jahrhunderts,  f  9.  Juni  1894  in  Berlin. 
Er  wurde  Oberbaurath. 

Sehljndelf  Bamardns  T01I5  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Weesp,  f  in 
Haarlem,  1696  war  er  Mitgl.  der  Malergilde  in  Haarlem;  nach  A.  ist  dieser  Künstler 
identisch  mit  B.  Seh  ende  1,  s.  d.  —  Eine  Anna  S«  wurde  1709  Mitgl.  der  Malergilde 
zu  Haarlem. 

SchQnTOet,  Symon,  Baumeister,  geb.  1652  im  Haag,  f  1727  in  Amsterdam.  In 
Amsterdam  bekleidete  er  verschiedene  Staatsämter.  Er  hat  auch  radiert.  —  Ein 
Jaeob  S*  war  um  1700  in  Amsterdam,  auch  in  London  als  Stecher  thätig  und  hat 
n.  A.  nach  R.  Rogbman  und  S.  Schijnvoet,  femer  Ansichten  der  Paulskirche  zu  London 
und  des  Abconde-Schlosses  gestochen. 

Sciacoa,  TommasOt  Maler  des  vorigen  Jahrhunderts,  geb.  um  1784  in  Maziara. 
Er  war  mitCavalucoi  in  Bom  thätig,  hat  auch  umfangreidie  Werke  in  Kirchen  zu 
Rovigo  gemalt 

Sdamlnottiy  R.^  s.  Scaninossi. 

Seiatsiat  DomenicO)  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Grisone  oder 
Grisona,  f  1679  in  St.  Lambrecht.  1640—44  erbaute  er  dort  das  prächtige  Stifts- 
gebände.    1648  baute  er  die  Kirche  Maria  Zell  um. 

Seifoni,  Anatolio^  Maler,  geb.  2.  Mai  1841  in  Florenz,  studirte  in  Turin  nnd 
Paris.  Er  malte  antike  Genrescenen,  Hess  sich  in  Bx>m  nieder  und  verweilte  längere 
Zeit  in  Pompeji.  Von  ihm  Opfer  an  die  Hausgötter,  Vorabend  einer  Hochzeit  in 
Pompeji,  Frigidarium,  etc.  Med.  L  Kl.  Paris  und  Philadelphia;  Ital.  Kronen-Ord. 

Solidere.  L.  de^  t.  Baet,  Lonis. 

SeiUay  (Silla),  Agostlno«  Maler,  geb.  1629  (?)  in  Messina,  f  1700  in  Rom, 
Schüler  von  A.  Ricci  und  auf  dessen  Veranlassung  von  A.  Sacchi  als  Pensionär 
seiner  Vaterstadt.  Vier  Jahre  verblieb  er  in  Rom,  gründete  dann  in  Messina  eine 
Schule,  entfloh  aber  wegen  der  Revolution  wieder  nach  Rom,  wo  er  später  Mitglied 
und  Vorstand  der  Maler-Akademie  wurde.  Er  hat  nochmals  zu  naturwissenschaft- 
lichen Zwecken  Sizilien  besucht.  S.  malte  alte  Männer,  Landschaften,  Thierbilder, 
Fruchtstücke,  etc.  Er  hat  auch  über  Münzkunde  und  Versteinerungen  geschrieben.  —  Sein 
Bmder  Oiaelnto  St»  f  i^äch  1710  (?)  —  nnd  sein  Sohn  SftTerio  S.  waren^uch  Maler. 

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Sdorini,  (Bella  Selorina),  LoiMio,  Malfr  d«8  16.  Jabfiittuderts,  geb.  ia 
Floront,  Schaler  von  Bronsino.  £r  half  bei  der  Aasschmackung  des  KatalulkB 
M.  A.  Buonarrottis. 

Scipiene  da  Gaeta,  b«  Polzont»  Sctptone* 

Sdtiyanx  de  Grelschey  Anatole  de.  Maler,  geb.  1826  in  Nancy  (D6p.  Meurthe). 
Von  ihm  ein  mit  4  Pferden  bespannter  Hen wagen  (1857  Aquarell),  Drama  am  dem 
Leben  der  Wilden  (1870  Aquarell),  Erinnerung  an  eine  Jagd  im  Elsass  1875  (1876 
Aquarell),  etc. 

ScitiTaax  de  Oreische,  Roger  de,  Maler,  geb.  1880  in  Nancy  (Ddp.  Menrthe), 
t  im  Febr.  1870  in  Paris,  Scbüler  von  T.  Couture.  Er  malte  Bildnisse  nnd 
Genrescenen. 

Selvtif  Glvseppey  Maler,  geb.  im  M&rz  1835  in  Zafferano  am  Aetna,  Schaler 
von  Destefani  nnd  Gandolfo.  Er  war  in  Gatania,  Neapel,  Florenz  und  seit 
1875  in  Bom  tb&tig.  Von  ihm  Eine  Yersachung,  Hausfriede,  Griediische  Hochseit, 
BestattQfig  des  Timoleon  (1874). 

Sckell,  (Skell),  Friedricli  Ludwig,  Baumeister  and  hervorragender  Garten- 
ingenieur,  geb.  13.  Sept  1750  in  Weilburg  an  der  Lahn,  f  1820  in  MOnchen,  lernte 
in  Bruchsal,  ZweibrOcken  und  Versailles.  1773  reiste  er  auf  Ghurfarstl.  Kosten 
nach  England,  wo  er  die  dortige  Gartenkunst  unter  Brown  sowie  die  Baukunst 
untet  Chambers  studirte.  1777  legte  er  den  Schlossgarten  zu  Schwetzingen,  1796 
den  za  Rohrbach  an  der  Bergstrasse  an.  1799  wurde  er  Gartenbaudirektor  und 
entwarf  1800  den  Plan  zur  Umwandlung  der  Mannbeimer  Festungswerke  in  Pro- 
menaden. Darauf  schuf  et  Gftrten  in  Landshut,  der  Pfalz  und  Hessen,  wurde  1804 
als  Hofgartenintendant  nach  Manchen  berufen,  nahm  die  herrliche  Nympfaenburger 
Anlage  in  Angriff  nnd  legte  den  Englischen  Garten  dort  an,  sowie  die  Anlage  Mnlg« 
der  Yorstadt  Schönfeld,  die  zu  Biederstein,  etc.  Die  in  diesen  G&rten  nöthigea 
Paviltons,  Villen,  Bracken,  etc.  hat  er  selbst  entworfen.  —  Ein  LndwHr  &•  (auch 
Skell)  war  in  unserem  Jahrhundert  als  Landschaftsmaler  zu  München  Uiatig. 

Sooeneiilyerghey  Ja»  van,  Glasmaler  des  15.  Jahrhunderts,  t  vor  dem  4.  April 
1458,  tfaätig  in  und  um  Löwen.  1434  schuf  er  Fenster  fQr  die  Kirche  zn  Averbode, 
1441  im  Auftrag  der  Stadt  Löwen  ein  Glasgemälde  fOr  den  .Blauwen-Put",  1446 
eins  finr  die  Kirche  zu  Wercbter  bei  Löwen  (1656  zerstört),  1453  eins  für  die  Kirche 
St.  Quentin.  —  Sein  zweiter  Sohn  Henri  van  S.  war  in  gleicher  Weise  zu  Löwen 
tbattg,  wurde  1450  selbständig,  und  starb  zwischen  1490  und  1494.  Ex  schuf 
Fenster  fOr  das  Batbhaus  in  Löwen,  fttr  die  Kirche  Ste.  Snlpioe  in  Diest»  fftr  die 
Abtei  de  Parc  in  Löwen,  etc. 

Sooenere,  Saladin  de,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  wird  als  in  Gent  tkatig 
angefiüirt,  nnd  als  wahrschemlich  ein  Schaler  der  Van  Eyck.  Am  14.  Oet.  1434 
erhielt  er  den  Auftrag,  ein  Gem&lde  far  die  Minoritenkircbe  zu  Gent  zu  edhaffea; 
1486  malte  er  ein  Altarwerk  mit  dem  Gekreuzigten  far  die  Franziskaner-Kirche  d«rt 
—  'Eon  Liefen  de  S«  wird  1483/84  in  Gent  als  Wappenmaler  genannt. 

Scolari,  Qiaseppe,  Maler  und  Holzschneider  des  16.  Jahrhundeds,  geb.  in 
Vincenza,  Schüler  von  J.  G.  B.  Maganza.  Er  war  um  1580  thatig  und  ist -ausser- 
ordentlich interessant,  da  er  vielleicht  der  erste  war,  der  in  der  Weise  dos  modaraen 
Holzstichs  z.  Th.  aus  dem  Dunkeln  ins  Helle  arbeitete.  Man  kennt  von  ihm  Der 
Dornengekrönte,  Die  Kreuztragung  (nach Maganza),  Christi  Leichnam  von  einem  £ngel 
gehalten.  Die  Grablegung,  8.  Ambrosius,  S.  Georg,  S.  Hieronymus  (nach  T.  Vecelli) 
und  Raub  der  Proserpina. 

ScopaS)  8«  Skopas. 

Scopp%  Gnstaro.  Maler,  geb.  7.  Matz  1856  in  Neapel,  Schaler  der  dortigen 
Akademie  nnd  seines  Vaters.  Er  malte  Landschaften  und  Marinen,  z.  B.  Bei  Puzzano, 
Sorrent,  etc.  —  Ein  Orario  S.^  wahrs<$heinlich  Goldschmied,  stach  um  1642  au 
Neapel  15  Blatt  kirchliche  Ger&the. 

Scoppa,  Raimondo,  Maler,  geb.  22.  März-1820  in  Neapel,  SehülervonPolTtolä 
und  Smargian^o.  Von  ihm  Christus  im  Garten  von  Getiiisemane,  viele  {Landschaften 
und  Marinen.  Gold.  Med. 

Seopvla,  «Giovaniii  Maria,  Maler  des  13.  Jahrhunderts,  geb.  in  Irunto.  Von 
ihm  besitzt  die  Gampana*Samnilung  im  Louvre  zu  Paris  ein  Triptyohon. 

Seerel,  (^ehoorle),  Jan  wau,  Maler  und  Baumeister,  geb.  1 .  Augnst  1495  lin 
Scorel  (damals  Schoorl)  bei  Alkmaar,  f  5.  Dec.  1562  in  Utrecht,  Sefafiler  von 
J.  Gornelisz  in  Amsterdam  (um  1512)  und  J.  Gossaert  dn  Utrecht  (um  1517). 
1618  üeiste  er  fitudienhalber  über  Deulsdiland  (Dtlzer  in  NOrnberg  beaaelMad)  juush 


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ScoroAmow  «^  Scott  ?347 

Italiefl.  1520  fuhr  er  von  Venedig  nach  PaleBtina.  Nach  Italien  znrttclqrekehtt,  er- 
nannte ihn  Adrian  VI.  som  Conservator  des  Belvedere;  nach  dessen  Tod  sog  S. 
1523  wieder  Dach  Holland  nnd  Hess  sich  iD  Utrecht  nieder,  wo  er  bis  an  seioeo  Tod, 
ausser  einem  knrzen  Aufenthalt  1527  in  Hannelen,  verblieb.  Die  Könige  von  Frank- 
reich und  Schweden  suchten  vergebens  ihn  an  ihre  UOfe  zu  fesseln.  Bei  Kaiser  Karls 
£inzug  1540  und  dem  des  Grafen  Philipp  1549  in  Utrecht,  hat  er  verschiedene 
Ehrenpforten,  etc.  entworfen.  1586—38  war  er  am  Bau  der  Festung  Breda  be- 
theiligt 1550  restaurirte  er  das  Van  Eyck'sche  Altarbild  in  8.  Bavo  zu  Ghent  Er 
verfasste  auch  lateinische  Gedichte.  Kr  war  der  erste  italienisireode  Hollftnder, 
seinen  bald  darauf  folgenden  Nachahmern  aber  weit  Überlegen.  Viele  seiner  Werke 
gingen  bei  den  Bilderstürmen  zu  Grunde;  die  werthvoUste  Sammlung,  namentlich  vor- 
zügliche Bildnisse,  in  Utrecht;  A.  in  den  Gal.  und  Mus.  zu  Amsterdam,  Berlin, Bonn, 
Brügge,  Dresden,  Haarlem,  Köln  a.  Eh.,  London,  Rotterdam,  etc. 

S^orodomowy  (SeorodumoiO»  C^abriel,  Kupferstecher,  geb.  1748  in  St  Peters- 
burg, t  1792  in  Russland,  Schüler  von  Bartolozzi  in  London,  wo  er  zwischen 
1775—1782  thfttig  war.  £r  arbeitete  in  Punktirmanier  nach  Hamilton,  A.  Kauff- 
mann,  Loutherbourg,  G.  Maratti,  Reynolds,  Rokotow,  West,  etc.,  zusammem  etwa 
50  Platten. 

SeorranOy  Lnigi,  Maler,  geb.  im  Juni  1849  in  Lecce,  Schüler  der  Akademie 
zu  Neapel.  Von  ihm  Liebeslied,  Traurige  Erinnerungen,  Kleidertiftadler,  etc.  Aach 
Allegorien  im  Ratbsaal  zu  Fealizzi  (Prov.  Bari). 

Seorsa,  SinibaMe,  Maler,  geb.  16.  Juli  1589  in  Voltaggio  bei  Genua,  f  1631 
in  Genua,  Schüler  von  Carosio  und  G.  B.  Paggi.  1619 — 1625  war  er  in  Turin 
th&tig,  wurde,  der  Verschwörung  verdächtig,  nach  Massa  verbannt  und  kam  auch 
nach  Rom.  Er  malte  staffirte  Landschaften  und  hat  auch  auf  Kupfer  gestochen. 
Von  ihm  Die  Verkündigung  (Voltaggio),  Landschaft  (Pal.  Cambiaso,  GenuaT,  etc. 

Se^in^  G^rard,  Kupferstecher,  geb.  um  1643  in  Antwerpen,  t  16.  Nov.  1715 
in  Paria,  Schüler  von  F.  de  Poilly,  Sohn  des  Bildhauers  Pierre  S.  Er  war  Hof- 
kupferstecher Ludwigs  XIV.  Von  ihm  Bl&tter  nach  Lanoret,  Lebrun,  Mignard,  Turchi, 
Watteau,  Zampieri,  etc. 

Seotiii,  4JI6rard  Jean  Baptltte^  (S«otiii  4«  Ae.)»  Kupferstecher,  get.  26.  Dec. 
1671  in  Paris,  f  1.  Febr.  1716  das.,  Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  desG^rard  S. 
V<m  ihm  Omamentfolgen  nach  Beraio,  Ansichten  von  Paris,  Türkische  Trachten, 
Vignetten,  etc. 

SeotiSy  C^rard  Jean  Baptiste  II«,  (auch  Lonia  G^rard  8«  genannt),  Kupfer- 
stecher des  18.  Jahrhunderts,  geb.  18.  Sept.  1698  in  Paris,  f  nach  1744,  Sohn  des 
gleichnamigen  sogen.  S.  d.  Ae.  Er  war  auch  in  London  th&tig.  Von  ihm  Lln- 
different,  La  Cascade^  Le  Plaisir  du  Bai  n.  A.  (nach  Watteau),  Die  ^ftnsige  Gelegen- 
heit (nach  LancretX  Die  Geburt  des  Adonis  (nach  BoncherX  Oartengesellsohaft  n«  A. 
(nach  Pater),  17  Platten  zu  Grandvals  «Vice  puni^  etc.,  2  zu  Hogarths  «Marriage  lä 
la  mode",  etc. 

Seotin,  Jean  Baptiste^  (Scotin  d*  JO9  Kupferstecher  des  18.  Jahrhonderts, 
geb.  9.  Juli  1678,  Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  desG^rardS.  Er  schuf  xahUese 
Bildnisse  und  Vignetten,  Ansichten  der  Kathedrale  von  Rheims  und  .a.  Kirchen,  «tc. 

Sootin,  Pierre,  Bildhauer,  geb.  um  1618,  f  12.  F^r.  1681  in  Paris, 

Scotnikow^  Egor  (Georg),  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  Schüler  von 
Kl  au  her,  th&tig  in  St.  Petersburg,  wo  er  Mitglied  der  Akademie  wnrde.  Von  ihm 
Christus  am  Kreuz  (nach  Lebnin),  etc. 

8eott,  Dmvid,  Maler  und  Zeichner,  geb.  10.  (12.  ?)  Oct.  1806  in  Edinjbnrgh, 
t  5.  M&rz  1849  das.,  Sohn  und  Schüler  des  Kupierstechers  Robert  S.,  dessen  Beruf 
er  auch  ergriff;  mit  20  Jahren  widmete  er  sich  aber  »der  Malerei  unter  schwierigen 
VerhftltDissen.  1887  besuchte  er  Paris  auf  kur^e  Zeit,  dann  auch  Italien,  um  jn 
Rom  15  Monate  zu  verweilen.  S.  gehört  «zu  den  mystischen  Künstlern,  den  Malern, 
die  das  Heil  der  Kunst  in  der  lebhaften,  grandiosen  Phantasie  auchan.  Doch,  gleich 
vielen  seiner  Zeitgenossen  auf  dem  Festland,  blieb  er  im  grossen  Wollen  stecken, 
da  seine  Missachtnng  des  Könnens  es  ihm  versagte,  dieses  Wollen  nur  wirklicheti 
That  heranreifen  zu  lassen.  Er  schrieb  auch  über  Kunst  und  sind  einige  seiner 
ürtheile  sehr  bezeichnend  für  seine  Ideale.  „Tizian  ist  ein  Greis,  ohne  (Eirduidungs* 
kraft  in  allen  seinen  Werken,  Tintoretto,  ein  blinder  Pclyphem,  Vesonese,.  ein  Dogen- 
page«* Rubens  erschien  ihm  als  der  erste  grosse  >neaerer  Künstler.  Yon^deniLfiben* 
den  ech&tfete  er  Blake  am  höchsten.  Von  seinen  Oelbildem  .nennen  wir  JuAel  und 
Galiban  (Gal.  »Ediobnrgh),  Weinlese  (ebenda),  Savpedon  (1881),  Sapplio.und^An|»«Mn 

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248  Scou  '^  S(j6tto. 

(1888),  Pack  vor  dem  Morgen  fliehend  (1887),  Tod  der  Jane  Shore  (1840),  Vasco  de 
Oama  (1842)  and  viele  Bildnisse,  die  zu  den  besten  seiner  Arbeiten  gehören.  Von 
seinen  Zeichnungen  und  Radierungen  nennen  wir  The  Monograms  of  Man  (1^81), 
40  Blatt  zu  Buoyan's  Pilgrim's  Progress,  25  Blatt  zu  Coleridge's  Ancient  Mariner. 
Mitgl.  der  schottischen  Akademie.  Seine  Memoiren  and  Briefe,  Edinburgh  1850, 
Sein  Leben  von  J.  M.  Gray,  Edinburgh  1884. 

Soott,  Edmund,  Kupferstecher,  geb.  um  1746  in  London,  f  um  1810,  Schaler 
Ton  Bartolozzi.  Er  stach  in  Punktiimanier  nach  Denthome,  Morland,  Bamberg, 
Bussel,  Stothard,  etc. 

Scott,  Frank  Edwin,  Maler,  geb.  1862  in  Buffalo  (Staat  New-Tork),  Schaler 
von  Cabanel  in  Paris  an  der  Ecole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Auf  dem  Canal  zu 
Venedig,  Mondschein  auf  dem  adriatischen  Meer,  Sa.  Salute  in  Venedig. 

Scott,  Sir  George  Gilber^  Baumeister,  geb.  1811  (1810  ?)  in  Gawcott  (Bucking- 
hamshire),  f  27.  M&rz  1878  in  London,  Schaler  der  dortigen  Akademie,  auf  Beisen 
weitergebildet.  Er  gehörte  zu  den  gothischen  Fanatikero,  die  alles  Spätere  aus 
Kirchen  herausreissen  und  sie  in  phantasieloser  Nachternheit  in  ihren  angeblich  ur- 
sprünglich en  Zustand  zurückversetzen  wollen.  In  dieser  Art  restaurirte  er  die  Dome 
zu  ehester,  Ely,  Exeter,  Gloucester,  Uereford,  Lichfield,  Peterborougb,  Bipon,  Salis- 
bury,  Worcester,  etc.  Von  ihm  M&rtyrerdenkmal  (St.  Giles,  Oxford),  Nicolaikirche 
(Hamburg),  Kathedrale  (St  Johns,  Newfoundland),  Bathhaus  (1855  Hamburg),  S. 
Pancras  Station  (London),  viele  Kirchen  und  Profangebäude  in  und  um  London, 
Das  Begierungsgebäude  inWhitehall  (gemeinschaftlich  mit  Sir  Digby  Wyatt  in  Be- 
naissancestil)  und  das  geschmacklose  Albert-Memorial  im  Hyde  Park.  Er  hat  auch 
aber  Baukunst  geschrieben.    Seine  Selbstbiographie,  London  1879. 

Scott,  John,  Kupferstecher,  geb.  12.  März  1774  in  Newcastle  o.  T.,  f  1828  in 
Ghelsea  (London),  Schüler  von  PoUard.  Er  arbeitete  in  Linien-  und  Aquatint- 
Manier,  vielfach  Thierstücke  für  iUustrirte  Werke,  ferner  Einzel-Blätter  nach  Call- 
cott,  Edwards,  Faed,  Fisk,  Gainsborough,  Kraft,  Beioagle,  Beynolds,  Weenix,  etc. 

Scott,  John  Hendersonf  Maler,  geb.  10.  Febr.  1829,  f  6.  Dec.  1886  in  Brighton, 
Sohn  und  Schüler  des  William  H.  S.  Er  war  in  Brighton  als  Aquarellist  und 
LeJirer  thätig  und  malte  Landschaften  aus  Südengland,  Kordfrankreich,  etc. 

Scott,  Julian,  Maler,  geb.  14.  Febr.  1846  in  Johnson  (Vermont,  ü.  S.  A.), 
Schüler  von  der  New- Yorker  Akademie  (1863—1864)  und  von  £.  Leutze  (1865—68), 
nachdem  er  den  Bürgerkrieg  mitgemacht  hatte.  1866  besuchte  er  Paris,  1870  Hess 
er  sich  in  Plainfield  (New  Jersey)  nieder.  Von  ihm  Tod  des  Generals  Sedgwick, 
Die  Friedensunterhändler,  etc. 

Scott,  Robert,  Kupferstecher  und  Zeichner,  geb.  13.  Nov.  1771  in  Lanark, 
t  im  Jan.  1841,  Schüler  von  A.  Bobertson  und  der  Trustees'  Academy  zu  Edin- 
burgh, wo  er  Uiätig  blieb.  Er  schuf  u.  A.  das  Ex  libris  der  Cupar  Library,  zahlreiche 
topographische  und  architektonische  Blätter  für  das  Scot's  Magazine,  weitere  Zeit- 
schrSten  und  Bücher,  etc. 

Scott,  Samuel,  Maler,  geb.  1700  (?)  in  London,  f  12.  Oct  1772  in  Bath.  Er 
war  mit  Hogarth  befreundet  und  nahm  &n  der  berühmten  Wassergesellschaft  nach 
Gravesend  1732  Theil.  Er  malte  Veduten  und  Marinebilder  in  Oel,  gehört  daneben 
zu  den  frühesten  suten  Aquarellisten.  Wir  nennen  Ton  ihm  Die  alte  Londoner 
Brücke  (London,  Nat-Gal.),  Die  alte  Westmlnster  Brücke  (ebenda),  Die  Themse, 
Der  Tower  am  Geburtstag  des  Königs,  etc. 

Scott,  William  Bell,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1811,  f  1890  (?),  Sohn  des  Bobert 
S.  Er  war  lange  als  Zeichenlehrer  in  Newcastle  o.  T.  thätig  und  malte  in  Schlössern 
der  Umgegend,  etc.  Wandbilder  aus  der  Englisch-Schottischen  Geschichte.  Von  ihm 
Die  Tage  vor  der  Sintfluth,  etc.,  ferner  mehrere  Ex  libris.  S.  war  auch  als  Kunst- 
Bchriftsteller  thätig;  wir  nennen  „Murillo  und  die  spanische  Schule",  mit  vielen 
eigenhändigen  Illustrationen  und  « Meisterwerke  der  deutschen  Kunst*. 

Scott,  William  Henry  Stothard,  Maler,  geb.  7.  März  1788,  f  27.  Dec.  1850, 
thätig  in  Brighton.  Er  malte  Landschaften  aus  Südengland  in  Wasserfarben.  — 
Seine  Schwester  Maria  S.  verehrl.  Brooksbank  malte  Frucht-  und  Blumenstücke  in 
Wasserfarben. 

Scotti,  L.,  g.  BosBi-Seotti. 

Scotti,  Antoine  Marcel,  Kupferstecher,  geb.  1765  (?),  f  1795,  Schüler  von 
Weirotter.   Er  schuf  liandschaften  nach  eigener  Zeichnung,  nach  Weirotter,  etc. 

Scotto,  Girolamo,  Kupferstecher,  geb.  1780,  f  nach  1833,  Schüler  von  B. 
Morghen  und  Longhi.    Er  stach   nach  Amerighi,  Angeli,  CaliarL4}eorge,jG. 

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Scoagall  ~  Sebotb.  249 

Longhi,  R.  Santi,  etc.  —  Ein  Franceseo  S.«  geb.  um  17G0  iu  Venedig,  stacb  viele 
Zeichnungen  R.  Santis  in  Facsimile,  die  Celotti  1829  veröffentlichte ;  ferner  Bescheiden- 
heit und  Eitelkeit  (nach  da  Vinci  ?J,  etc.  —  Ein  Stefano  S.  war  um  1500  in  Mailand 
als  Maler  thfttig.  Er  schuf  schöne  Grottesken  und  war  der  Lehrer  des  Gaudenzio 
Ferrari,  wohl  auch  des  Luini. 

Scovgally  John^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  nach  1673.  Er  soll  in  Leith 
thätig  gewesen  sein.  Gegen  das  Gerücht,  dass  er  Lieblingsmaler  James  VI.  von 
Schottland  war,  sprechen  einige  zu  spftte  Datirungen  auf  seinen  Bildern.  Er  malte 
Bildnisse;  sein  Selbstbildniss  besitzt  die  Nat.-Gal.  zu  Edinburgh.  —  Sein  Sohn  (?) 
George  S«,  stark  von  Lei y  beeinflusst,  malte  auch  Bildnisse. 

Seoaler,  Janies,  Maler,  geb.  1741  (?),  f  nach  1786.  Er  stellte  in  London 
Miniaturen  und  Kreidezeichnungen  aus. 

Sereta,  Carlo,  s.  Sskreta  Ssottnowsky  k  Saworsitz.  —  Ein  Mathias  S.  war 
1685  als  Maler  far  den  Forsten  Lobkowitz  in  Raudnitz  thätig. 

Soriven,  Edward,  Kupferstecher,  geb.  1775  in  Alcester  bei  Stratford,  o.-A., 
t  28.  Aug.  1841  in  London,  Schüler  von  R.  Thew.  Er  arbeitete  in  Kreide-  und  Punk- 
tirmanier  für  Boydell  und  andere  Londoner  Verleger,  wurde  Hofkupferstecber  des 
Prinzen  von  Wales  und  begründete  den  -Artists'  Fund.  Von  ihm  Miranda  (nach  Hilton), 
Weibl.  Kopf  (nach  R.  v.  Rijn),  Graf  Surrey  (nach  Holbein);  Blätter  für  die  Shakspere- 
Gal.,  Treshams  „Gallery  of  Pictures*^,  Dibdins  „Aedes  AI thorpianae*;  Bildnisse  nach 
Lely  für  Grammonts  Memoiren,  etc. 

Serope,  William,  Maler,  geb.  1772,  f  20.  Juli  1852.  Er  stellte  in  London 
aus  und  veröffentlichte  „Schottische  Landschaften'*,  ,| Hirschjagden"  u.  a.  Bücher  mit 
eigenhändigen  Abbildungen. 

Serota,  Wilhelm,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Flandern,  wurde  1537 
Hofmaler  der  Kgn.  Maria  von  Ungarn  und  malte  Bildnisse. 

Senltore,  Adamo,  gen.  A.  Mantovano  (fälschlich  A*  Gtaiai),  Kupferstecher,  geb. 
vor  1540  in  Mantua,  t  i^&ch  1584  (?),  wahrscheinlich  Sohn  des  Giovanni  B.  S.  Er 
war  in  Mantua,  sowie  iu  Rom  thätig,  stach  etwa  130  Platten  meist  nach  G.  P. 
dei  Gianuzzi  und  M.  A.  Buonarotti  (darunter  die  Fresken  in  der  Sistinischen  Kapelle). 

Sealtore,  Diana,  verehel.  Riccia relli,  gen.  D«  Mantovano  (fälschlich  D«  GhisiX 
Kupferstecherin,  geb.  um  1535  in  Mantua,  -f  nach  1587,  wahrscheinlich  Tochter  und 
Schülerin  des  Giovanni  B.  S.  Sie  schuf  an  die  50  Einzel-Platten,  besonders  nach 
G.  P.  dei  Gianuzzi-,  ferner  nach  Nogari,  R.  Santi,  Zuccaro,  etc. 

Soultore,  Giovanni  Battista,  gen.  G.  B.  Mantovano  (fälschlich  Ghisi,'Ber- 
tano),  Baumeister  und  Kupferstecher,  geb.  1508  in  Mantua,  f  1575  das.,  Schüler  von 
P.  dei  Gianuzzi  und  M.  A.  Raimondi.  Er  wurde  nach  dei  Gianuzzis  Tod 
erster  Baumeister  des  Herzogs  von  Mantua.  S.  soll  Altargemälde  entworfen  haben, 
die  Brusasorci,  Guisone  und  J.  Costa  ausführten.  Von  seinen  ca.  20  Platten  sind 
die  meisten  nach  G.  P.  dei  Gianuzzi  und  eigener  Zeichnung. 

Scnri,  Enrico,  Maler,  geb.  26.  April  1806  in  Bergamo,  f  im  Mai  1884  das. 
(nach  Gubernatis  1892  noch  am  Leben),  Schüler  von  Diotti.  Von  ihm  Fresken 
in  der  Kuppel  des  Santuario  deir  Incoronata  (Lodi),  desgl.  in  der  Kuppel  der  Sa. 
Immacolata  (Bergamo),  Triumph  Mariae  (Altar,  S.  Lorenzo,  Lodi),  Diana  und  En- 
dymion,  C.  Beltrami  entdeckt  die  Quellen  des  Mississippi  (Bibl.  Bergamo),  König 
Starus  tödtet  seine  Tochter  (1830  Wien,  Mus.),  Bildnisse,  etc.;  auch  Aquarelle  und 
Zeichnungen. 

Searle,  Henry  Robin8on,\Baumeister,  geb.  1836  (?),  f  22.  Oct.  1882  in  New- 
York  (ö.  S.  A.),  wo  er  tbätig  war. 

Sears,  Frau,  Sarah  ۥ,  Malerin,  geb.  1858  in  Cambridge  (Mass.,  U.  S.  A.), 
studirte  in  Boston  und  malte  Bildnisse  sowie  Idealköpfe  in  Aquarell  und  Pastell. 
Med.  1898,  Chicago. 

Sebaatiani,  Lazcaro,  s*  BastianL 

Sebaatiano  dei  Piombo,  8.  Lneiani. 

S^belon,  Claude  Marie,  Maler,  geb.  1819  in  Meximieuz  (Dep.  Ain),  f  vor  1885 
in  Lyon.   Von  ihm  Prof.  Bonnefond  (Mus.  Lyon),  Der  Kupferstecher  Vibert  (ebenda). 

Sebenieo.  s.  Giorgio  von  Sebenloo« 

Sebea,  Pleter  Willem,  Maler,  geb.  1820  in  Harlingen,  Schüler  von  J.  de  Jong 
und  der  Akademie  zu  Antwerpen.  Er  war  in  Leeuwarden  und  Brüssel  th&tig.  Von 
ihm  besitzt  das  Museum  zu  Antwerpen  drei  Copien  nach  Bildnissen  des  15.  Jahrhunderts. 

Seboth,  Josef,  Maler,  geb.  12.  Febr.  1814  in  Wien,  Schüler  der  dortigen  Akademie, 
später  an  der  k.  k.  Porzellanfabrik  das.  thätig.   1859—60  reiste  er  für  das  k.  botanische 


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250  Sebron  -  8MUle. 

Hofkabinet  in  Wien  nach  Sicilien,  Cypem,  Armenien  und  Kurdistan.  1870  Hess  er 
sich  in  Graz  nieder.  Er  malte  Landschaften,  Thiere  und  besonders  Blumen;  hat  auch 
zahllose  Illustrationen  zu  botanischen  und  anderen  naturwissenschaftlichen  Werken 
geliefert 

Sebron,  Hippolyte  Tietor  Taientin,  Maler,  geb.  21.  Aug.  1801  in  Caudebec 
(Ddp.  Seine  Infärieure),  f  1879,  Schüler  von  Daguerre  und  L.  Gogniet.  Er  be- 
reiste Mitteleuropa,  den  Orient  und  Nord-Amerika  (wo  er  1849—55  verweilte,  Bild- 
nisse in  Pastell  und  eine  Ansicht  des  Niagara  schuf).  Von  ihm  Die  Moschee  zu 
Gordoya  (1857  Mus.  Luxembourg,  Paris),  Die  Karthause  Miraflor^  bei  Burgos  in 
Spanien  (1864  Mus.  Rodez),  Niagaraf&Ue  (1878).  viele  Landschaften,  Dioramen,  Bild- 
nisse una  Historien,  auch  in  Pastell  und  Aquarell.  Ferner  hat  er  einige  Blatt 
lithographirt.   Med.  8.  Kl.  1838,  2.  Kl.  1840,  1848,  1.  Kl.  1844,  Kr.  d.  Ehrenleg.  1867. 

Seeano,  Geronimo,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  1688  in  Saragossa,  f  1710, 
studirte  in  seiner  Vaterstadt  und  in  Madrid.  Von  ihm  Deckengemälde  u.  A.  (Miguels- 
kapelle von  S.  Pablo  zu  Saragossa),  Vier  Oelbilder  (Rathbaus,  das.).  Mit  50  Jahren 
begann  er  noch  sich  der  Sculptur  zu  widmen  und  schuf  Statuen  fOr  die  Lorenzkapelle 
Ton  S.  Pablo,  hat  auch  eine  Maler-  sowie  Bildhauer -Schule  geleitet. 

Seeeante,  Sebastiane,  Maler,  geb.  nach  1500  in  üdine,  f  1576,  Schaler  und 
Schwiegersohn  des  P.  Am  alte  o.  Von  ihm  Kreuztragender  Ghristus  (S.  Giorgio,  Udine), 
Bildnisse  (Stadthaus,  das.),  etc. 

Secchi,  GioTanni  Battista,  Maler,  gen.  II  Cararaggrio  (CararagglDo),  geb. 
▼or  1600  in  Garavaggio,  f  nach  1620  (?).  Für  S.  Pietro  in  Gessato  soll  er  eine  Aus- 
giessuDg  des  Hl.  Geistes  gemalt  haben. 

Secchiari^  GioliO}  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Modena,  f  1681,  Schaler 
der  Garracci  in  Bologna.  Er  war  auch  in  Mantua  und  Rom  thfttig.  Werke  von  ihm 
gelangten  in  Kirchen  zu  Modena. 

S^ehan^  Polycarpe  Charles,  Maler,  geb.  29.  Juni  1808  in  Paris,  f  14.  Sept. 
1874,  Schaler  von  Lefövre  und  Gicöri.  Von  ihm  zahlreiche  Scenerien  far  die 
grosse  Oper  und  das  Porte-Saint-Martin-Theater  zu  Paris.  Ferner  hat  er  die  decora- 
tiven  Malereien  in  vielen  Theatern,  Palästen  und  Kirchen  (auch  in  Deutschland  1840, 
Gonstantinopel  1858,  etc.)  zum  Theil  restaurirt,  zum  Theil  gemalt.  Kr.  d.  Ehrenl.  1849, 
Medjidie-Ord. 

Seekel,  Norbert,  Maler,  geb.  1725  in  Böhmen,  f  nach  1784.  Er  war  u.  A.  in 
Prag  thfttig  und  malte  Architekturen,  Landschaften  sowie  Blumen  in  Fresko. 

SMalne,  Michel  Jean,  Baumeister,  geb.  7.  Juni  (n.  A.  4.  Juli)  1719  in  Paris, 
t  17.  Mai  1799  (n.  A.  1797)  in  Paris,  war  in  seiner  Jugend  Steinschneider,  dann 
SchOler  des  Baumeisters  Buron,  dessen  Mitarbeiter  er  wurde.  Mitgl.  d.  Akad.  f&r 
Baukunst  1768,  Sekretär  1776.  S.  wurde  als  dramatischer  Schriftsteller  bekannter 
wie  als  Baumeister. 

SeddoB,  Thomas,  Maler,  geb.  28.  Aug.  1821  in  London,  f  28.  Nov.  1856  in 
Gairo,  war  erst  Schreiner,  studirte  in  Paris  und  London,  widmete  sich  seit  1851  ganz 
der  Malerei  und  begrandete  mit  A.  eine  Zeicbenschule  in  Gamden  Town  (London  N.). 
1858—54  besuchte  er  den  Orient  mit  H.  Hunt,  1856  zum  zweiten  Mal,  erkrankte 
aber  gleich  in  Gairo.  Von  ihm  Jerusalem  (1854,  Nat.-Gal.  London),  Penelope  am 
Webstuhl,  Landschaften,  etc.  —  Ein  J.  P«  8*  malte  in  der  zweiten  Hftlfte  unseres 
Jahrhunderts  Architekturen. 

Sedebneyer,  Jereroias  Jakob,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1704  in  Augs- 
burg, t  1761  das.,  Schofer  von  Pfeffel  dort,  dem  er  1780  nach  Wien  entfloh.  Er 
zeichnete  im  Geschmack  Lafages  Aquarelle  und  Tuschseichnungen,  die  seinen  wenig 
mit  Erfolg  gekrönten  Stichen  vorzuziehen  sind.  Von  Letzteren  nennen  wir  5  Blatt 
Deckeogem&lde  der  Wiener  Bibliothek  (nach  Gran),  vier  Allegorien  (nach  Solimena) 
A.  nach  Bertoli,  Roy,  Ryckaert,  etc. 

Seder,  Anton.  Maler,  geb.  1849  in  Mönchen,  wo  er  thfttig  war. 

Sedgwick,  William,  Kupferstecher,  geb.  1748  in  London,  f  um  1800.  Er  ar- 
beitete, von  Bartolozzi  beeioflusst,  nach  A.  KaiuSmann,  Miller,  Penny,  etc. 

SMIUe,  Charles  Jnles,  Baumeister  und  Maler,  geb.  26.  Mftrz  1807  in  Paris, 
t  1871,  SchOler  von  Vaudoyer  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Episode 
aus  der  Schlacht  von  Tracktir  1855  (1869),  Letztes  Treffen  zwischen  den  Preussen 
und  den  franz.  Dragonern  1815  (1870).    Kr.  d.  Ehrenleg.  1858. 

S^dille.  Panl.  Baumeister  und  Maler,  geb.  1886  in  Paris,  f  6.  Jan.  1900  das., 
Sohn  und  SchOler  aes  Charles  J.  S.  Er  war  an  den  Bauten  für  die  1878er  Welt- 
ausstellung thfttig.    Von  ihm  femer  Basilika  Joanne  d'Arc  (Domr^my),   Magasin  du 


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Sedlecsky  -  Seelig.  251 

Printemps  (Paris),  die  Restauration  des  Tb^tre  da  Palais-Royal,  sowie  vieler  fran- 
zödschpii  Schlösser,  etc.    S.  war  aach  schriftstellerisch  thätig.    Kr.  d.  Ehrenleg. 

Sedlerskjy  s.  Setletsky. 

Sedlmayr,  Johann  Anton,  Lithograph  und  Maler,  geb.  1797  in  Manchen, 
t  nach  1827,  ScbQler  der  Mflnchener  Al^ademie  unter  Dillis  und  W.  t.  Kobell. 
Er  malte  Landschaften  und  lithographirte  Bl&tter  für  das  Mflnchen-Schleissheimer 
Galeriewerk.    1827  wurde  er  Aufseher  an  der  Pinakothek. 

Seeber,  Carl,  Maler,  geb.  80.  Nov.  1855  in  Sbitschin  (Kreis  Poln.  Wartenberg), 
Schüler  der  Akademie  zu  Berlin,  wo  er  sich  sp&ter  als  Bildnissmaler  niederliess. 

Seeberger,  Gnstar,  Maler,  geb.  1812  in  MarktRedwiu  (Oberfranken),  f  21. 
April  l&b8  in  München,  studirte  an  der  Nürnberger  Kunstschule,  Hess  sich  in 
München  nieder  und  wurde  dort  1865  Professor  an  der  Akademie.  Er  malte  Archi- 
tekturen, z.  B.  Taufkapelle  in  San  Marco  zu  Venedig,  Schlosskapelle  in  Eger.  1860 
gab  er  eine  Perspectiv  lehre  heraus. 

Seefisch,  Hermann  Lvdwig»  geb.  1810  in  Potsdam,  f  nach  1841,  Schüler  von 
Wach  in  Beriin  (1832)  und  Watelet  in  Paris  (1886).  Von  ihm  Paris  vom  Pantin 
aus  (Kgl.  Schioss  Berlin),  Janina  (Rosen stein  bei  Stuttgart),  Der  Mont  Blanc  von 
Sallencbes  aus  (1842),  etc. 

Seegen,  (Segen),  Franz  Xaver»  Bildhauer,  geb.  5.  Oct.  1724  in  Wien,  f  1780, 
Schaler  der  Wiener  Akademie  (1736):  er  arbeitete  besonders  gut  in  Holz.  Von  ihm 
18  Holzbasreliefs  zum  Leben  des  S.  Eomuald  (Kloster  Zabor  bei  Neutra),  Das  Grab 
Christi  (Wallfahrtskirche  KirchbOchel),  Grabmal  Apponyi,  etc. 

Seeger»  Dr.  Hermann,  Maler,  geb.  15.  Oct.  1857  in  Halberstadt,  hatte  sich 
erst  philosophischen  Studien  gewidmet,  ging  aber  sp&ter  zur  Malerei  unter  Th um ann 
und  Gttssow  über,  worauf  er  sich  in  Berlin  niederliess  und  Bildnisse  schuf. 

Seeger,  Karl  Ludwig,  Maler,  geb.  1809  in  Alzey  (Rheiuhessen),  f  1866  in 
Darmstadt,  Schüler  von  Catoir  in  Mainz  und  der  Müncbener  Akademie  (1825).  Er 
wurde,  von  Rottmann  u.  A.  beeioflusst,  1831  Landschaftsmaler  und  kam  1837  als 
Galerieinspektor  nach  Darmstadt,  wo  er  1889  Direktor,  1859  Professor  wurde.  Von 
ihm  Rheinlaodschaft  (1837  Neue  Pinak.  München),  Abendandacht  (1843  Gal.  Darm- 
stadt), Gewitter  (1854  das.),  Am  Kochelsee  (das.),  A.  in  den  Gal.  zu  Mainz,  etc. 

Seeger,  Max,  Lithograph,  geb.  1841,  thAtig  in  Stuttgart    Gold.  Med.  1881. 

Seehaa,  Christian  Lndwig,  Maler,  geb.  1754,  f  26.  Juli  1802  in  Schwerin,  ge- 
bildet in  Dresden  und  Wien,  besuchte  auch  1789  Rom.  1794  wurde  er  Hofmaler  in  Schwerin. 
Von  ihm  Bildniss  Jos.  Haydns  (1785  Gal.  Schwerin),  Das  Golosseum  u.  A.  (ebenda),  etc. 

Seeknts,  Johann  Konrad,  Maler,  geb.  4.  Sept.  1719  in  Grünstedt  (Pfalz), 
t  25.  Aug.  1768  in  Darmstadt,  Schüler  seines  älteren  Bruders  Martin  S.  und  von 
Brinkmann.  1753  wurde  er  in  Darmstadt  landgräflicher  Hofmaler.  £r  war  ein 
vielseitiges,  aber  unbedeutendes  Talent,  etwa  in  der  Art  des  C.  W.  E.  Dietrich.  Von 
ihm  Selbstbildniss,  Christus  auf  dem  Ölberg,  Bettelkinder  und  18  A.  (Gal.  Darm- 
stadt), Mädchen  mit  Kerze  u.  2  A.  (Gal.  Frankfurt  a.  M.).  A.  in  den  Gal.  und  Mus. 
zu  Aachen,  Basel,  Christiania,  Dessau  (Amalienstift),  Leipzig,  Weimar,  etc. 

Seel,  Adolf,  Maler,  geb.  1.  März  1829  in  Wiesbaden,  Schüler  der  Düsseldorfer 
Akademie  (1844—50)  unter  K.  Sohn,  weitergebildet  in  Paris,  Italien  (1864-65), 
Spanien,  Portugal,  Nordafrika  (1870—71)  und  im  Orient  (1873—74).  £r  malte  meist 
Architekturen  und  ist  in  Düsseldorf  thätig.  Von  ihm  Arabischer  Hof  in  Cairo  (1876 
Nat-Gal.  Beriin),  Der  Dorfküster  (Mns.  Hannover^,  Inneres  der  Markuskirche  zu 
Venedig  und  Egyptischer  Harem  (1897  Düsseldorf  Gal.),  Kreuzgang  des  Halber- 
städter Doms  im  Winter;  A.  in  der  Gal.  zu  Wiesbaden,  etc.  Gr.  gold.  Med.  Wien 
(1876),  kl.  gold.  Med.  Berlin  (1878). 

Seele,  Alexander  Cttsar,  Maler,  geb.  1849  in  Dresden.  Er  Hess  sich  in  München 
nieder. 

Seele,  Johann  Baptist,  Maler,  geb.  1772  in  Wolfach  (Fürstenberg;  n.  A.  1775 
in  Mürsburg),  f  1814  in  Karlsruhe,  Schüler  der  Karlschule  in  Stuttgart,  wo  er  1804 
Hofmaler  und  Direktor  der  Privat-Hofgalerie  wurde.  Nach  vielen  Erfolgen  bildete  er 
sich  1808  nochmals  in  München  und  Wien  weiter.  Von  ihm  Selbstbildniss  (dreimal), 
Schlachtenbild  (11  Mal)  und  viele  andere  Bilder  (Gal.  Dooaueschiuffen),  Schlachtenbilder 
(1806—1809,  Kgl.  Schioss,  Stuttgart),  König  Friedrich  von  Württemberg,  andere  Bild- 
nisse, etc.;  auch  einige  Radierungen.    Württ.  Civil-Verd.-Ord. 

Seelig,  Jnllng  Morlts,  Bildhauer,  geb.  25.  Dec  1809  in  Annaberg,  f  12.  Sept. 
1887  in  Gotta  bei  Dresden.  Er  war  u.  A.  an  Restaurationsarbeiten  am  Prinzenpalais 
zu  Dresden  betheiligt.  ^^  ^ 

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252  Seeligmann  —  Segar. 

Seeligraann,  s.  SeUgmanii. 

Seeling,  Bernbard,  Bildbaner,  geb.  1850  in  Prag,  t  1895  (?).  Von  ihm 
Madonna,  etc. 

Seelinger,  Alfred,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  Bayern,  f  1873  in 
Rio  de  Janeiro.    Er  wurde  Professor  und  malte  Geschichtsbilder. 

Seelos,  Gottfried,  Maler,  geb.  9.  Jan.  1828  (1829?)  in  Bozen,  Schüler  Sellenys 
und  der  Akademie  in  Wien,  wo  er  sich  niederliess,  hat  auch  Studienreisen  nach  Tirol 
und  Oberitalien  gemacht.  Von  ihm  Waldlandschaft  (Wiener  Mus.),  Vogelweidhof 
(mit  Staffage  von  DefreRger),  Koloman  in  Tirol,  Hochthal  Balojet,  Scoglio  Pomo, 
Das  Schlachtfeld  von  Kolin,  etc. 

Seelos,  Ignaz,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1827,  Schüler  von  Rahl,  Bruder 
des  Gottfried  S.  Mit  diesem  gab  er  einen  lithograpbirten  Cjclus  zu  Tristan  und 
Isolde  heraus,  den  sie  in  Schloss  Runglstein  bei  Bozen  gemalt  hatten.  Ferner  schuf 
er  Genrebilder  und  Blumen  in  Aquarell. 

Seeman,  (Zeeman)^  Enoch,  Maler,  geb.  1694  in  Danzig,  t  1744  in  London, 
Sohn  und  Schuh r  eines  Isaak  S.  Er  malte  viele  Bildnisse  in  England,  darunter 
Mitglieder  der  kgl.  Familie.  Sein  Selbstbildniss  besitzt  die  Dresdener  Gal.  —  Sein 
Brnder  Isaak  S.,  f  1751  und  sein  Sohn  Paul  S.  waren  auch  Bildnissmaler. 

Seeman,  Reinier,  s«  Nooms. 

Seemann,  Dora,  Malerin,  geb.  1857  in  Insterburg,  thätiff  in  Breslau;  sie 
malte  hauptsächlich  Landschaften,  z.  B.  An  der  Friedhofsmauer,   In  den  Dünen,  etc. 

Seemann^  R.  Max,  Maler,  geb.  9.  A]  ril  1838  in  Kraupischkebmen  (Ostpreussen), 
Schüler  der  Königsberffer  Akademie.  Er  wurde  Lehrer  der  Prinzessinnen  Friedrich 
Karl  und  Hess  sich  1868  in  Berlin  nieder.     Er  malte  Genrescenen  und  Bildnisse. 

Seffher,  Carl  Ludwig,  Bildhauer,  geb.  19.  Juni  1861  in  Leipzig,  Schüler  der 
dortigen  Akademie  und  von  zur  Strassen,  weitergebildet  bei  Hund  rieser  sowie 
bei  Schul  er  in  Berlin  und  in  Italien.  Von  ihm  Fliegenfänger  (ßronzestatuette  Mus. 
Leipzig),  Glaubens&child  (Ridd«  rholmkirche  bei  Stockholm),  Kaiser  Maximilian  (Bronse, 
Kaufhaus  Leipzig),  BOste  Kiingers  (Albertinum  Dresden),  Anton  Springer  (Büste), 
König  Albert  von  Sachsen  (desgl.  Mus.  Leipzig).  Er  half  seinem  Lehrer  zur  Strassen 
bei  der  Aussohmückui  g  des  Leipziger  Museums  (Rubens  und  Van  Dyck-Siatuen);  für 
das  grosse  Schützenfest  in  Leipzig  (1884)  bildete  er  einen  decorativen  Centaur  u.  s.w. 
Preise  in  Dresden  und  Stettin,  Med.  Dresden,  Med.  2.  Kl.  München. 

Segrala,  Franeesco,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  Schüler  von  Jac.  Tatti. 
Von  ihm  Johannes  der  Täufer  (1565  Statuette  a.  d.  Taufbecken  in  S.  Marco,  Venedig), 
Zwei  Statuen  (1595  Scala  d'Oro,  Dogenpalast),  Sa.  Gaterina  (Weihbecken  in  S. 
Antonio  zu  Padua),  etc. 

Segala,  Giovanni,  Maler,  geb.  1663  in  Venedig,  f  1720,  Schüler  von  A.  Zanchi. 
Für  die  Scuola  della  Carita  in  Venedig  malte  er  eine  unbefleckte  Empfllngnisa. 

Segantini,  Giovanni,  hervorragender  Maler,  geb.  15.  Jan.  1858  in  Arco,  f 
29.  Sept.  1899  im  oberen  Schafbergerrestaurant  bei  Pontresina  (Oberengadin).  Er 
floh  als  Kind  und  Waise  mit  7  Jahren  aus  Mailand,  wurde  Schweinehirt  in  den  Bergen 
und  zeichnete,  wie  man  es  von  Giolto  erzählt,  seine  Thiere.  Darauf  studirte  er  einige 
Jahre  an  der  Mailänder  Akademie,  lebte  und  wirkte  nur  kurze  Zeit  dort,  stieg 
dann  wieder  auf  seine  geliebten  Berge  hinauf  und  weilte  erst  in  der  Brianza,  suletzt 
in  Soglio  di  Val  Bregaplia  in  Graubünden,  die  er  für  die  Kunst  erobert  bat.  Er 
schuf  ganz  aus  sich  selber  heraus  eine  der  geistvollsten  und  brillantesten  Techniken, 
die  die  Kunstgeschichte  kennt;  sie  löst  den  Farbenfleck  in  seine  Bestandtbeile  auf, 
zwingt  das  Auge  zum  Mitschaffen,  hat  aber  nichts  von  der  aufdringlichen  Manierirt- 
heit  der  Pariser  und  Belgischen  Pointillirmalerei  an  sich.  Sie  ermöglichte  es  ihm, 
in  seinen  Bildern  „das  Licht  der  Sonne  zu  erobern*^,  wenigstens  mehr  als  irgend 
einem  anderen  Künstler.  Er  empfindet  gross,  einfach  und  wahr;  die  physische  and 
psychische  Majestät  der  Bergesriesen  sprechen  aus  seinen  Bildern.  Er  lebte  ganz 
und  gar  in  der  freiesten  Natur;  tief  empfunden  hat  er  sie  unmittelbar  wiedergegeben. 
Der  Tod  überraschte  ihn  mitten  in  der  Arbeit  an  einem  ungeheuren  Gebirgspanorama 
der  Graubündner  Hochalpen,  das  er  für  die  Pariser  Weltausstellung  schuf.  Von  ihm 
Ave  Maria  in  Trasbordo  (Gal.  Rom),  Trübe  Stunde  (Nat  -Gal.  Berlin),  Weide  in  den 
Hochalpen,  Zwei  Mütter,  Im  Stall,  Das  Kind  der  Liebe,  Alpen  im  Mai,  etc.;  auch 
viele  herrliche  Zeichnungen.  Goldene  Med.  Amsterdam,  Antwerpen,  Dresden, 
Paris,  etc. 

Segar,  Francis  and  William^  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  tbätig  za  London 
im  Bildnissfach. 


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Segarra  •—  Segovia.  253 

HegtarrA^  Jayme,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Spanien.  1580  malte 
er  ein  Altarbild  f&r  N.  D.  de  Belen  zu  Rens. 

S^g6,  Alexandre,  Maler  und  Radiprer,  geb.  1817  in  Paris,  f  27.  Oct  1885  das., 
Schfller  Ton  Flers  und  L.  Gogniet  Von  ihm  Biobender  Dornhusch  (ehemals  im 
Mus.  Luxerobourg),  Eichen  Ton  Eertr^gonnec  (desgl.),  Thal  Ton  La  Sd<^  (1885),  etc., 
auch  radierte  Landschaften.  Med.  1869,  2.  El.  1876,  3.  Kl.  1878,  Er.  der  Ehrenleg.  1874. 

Segen,  s.  Seegen« 

SereDseliniiilt,  Franz  X.^  Maler,  geb.  2.  Dec.  1889  in  Wien,  Schaler  der 
technischen  Hochschule  und  der  Akademie  zu  Wien,  wo  er  Landschaften,  Stillleben 
und  geschichtliche  Bilder  malte. 

Segers,  Daniel,  s«  Seghers. 

Segrers«  (Segbers,  Zegers),  Herknles  Pietersz,  Maler  und  Radierer,  geb.  1589 
in  Haarlem  (?),  f  "">  1650  in  Amsterdam,  SchOler  von  G.  van  Gonincxloo.  1612 
war  er  Mitglied  der  Liikasgilde  zu  Haarlem.  1614  war  er  in  Amsterdam  sesshaft, 
wo  er  mindestens  12  Jahre  verweilte;  danach  hielt  er  sich  in  Utrecht  auf  und  wie 
es  scheint  im  Haag,  wo  er  1633  (am  28.  Jan.  und  18.  Febr.)  urkundlich  erwähnt  wird. 
Endlich  lebte  er  wieder  in  Amsterdam,  wo  er  mit  R.  van  Rijn  zusammenkam.  S. 
ist  einer  der  bedeutendsten  Landschafter  gewesen,  der  seiner  Zeit  weit  voraneilte  und 
eine  Auffassung  zur  Schau  träfrt,  wie  wir  sie  etwa  in  Goyen,  oder  der  jQngsten  Land- 
scbaftskunst  unseres  Jahrhunderts  bewundern.  Von  seinen  zahlreichen  Gem&lden 
sind  uns  jetzt  nur  8  sicher  bekannt;  2  Holländische  Flachland  Schäften  (eine  be- 
zeichnet) in  den  Berliner  Museen,  eine  Landschaft  in  den  üffizien  zu  Florenz  (dort 
als  Rembrandt).  Bedeutend  ist  S.  durch  seine  prachtvollen  und  seltenen  Radierungen. 
Er  galt  eine  Zeitlang  irrthflmlich  als  Eifinder  des  Farbendrucks,  doch  sind  seine 
Platten  immer  nur  mit  einer  Farbe  fredruckt,  allerdinirs  oft  auf  vorher  grundirtem 
und  bemaltem  Papier,  oder  auch  gar  Leinwand,  wodurch  er  die  Wirkung  eines  .ge- 
druckten Oelftemaldes"  erzielen  wollte.  Die  grössten  Sammlungen  seiner  Blätter 
besitzen  die  Eabinette  zu  Amsterdam,  London  und  Dresden,  andere  in  Berlin,  etc. 

Seghers,  Cornelia  Jan  Adriaen,  Maler  und  Radierer,  geb.  28.  Mai  1814  in 
Antwerpen,  Schaler  der  dortigen  Akademie.  Er  war  lange  in  Srfaaerbeek  tbätifi;  und 
schuf  Genrebilder  und  Bildnisse,  z.  B.  Tanzende  Maske,  Angriff  auf  eine  Batterie, 
etc.  Von  Radierungen  nennen  wir:  Der  Gehenkte,  Die  Kavaliere,  Der  Wolf,  Der 
Räuber,  etc. 

Seghera,  (Zeghera,  Zegers,  Segers)^  Daniel«  Maler,  geb.  5.  Dec.  1590  in 
Antwerpen,  f  2.  liov.  1661  das.,  Schüler  seines  Vaters  Picter  S.  und  des  J.  Brueorhel. 
1611  wurde  er  Mitglied  der  Antwerpener  Gilde.  Er  wurde  Katholik  und  1614  Jesuit, 
besuchte  dann  auch  Italien.  Er  wurde  einer  der  berühmtesten  Blumen  maier  und 
arbeitete  für  seine  Ordenskirchen  sowie  für  Fürsten,  die  ihm  grosse  Zugeständnisse 
zu  Gunsten  der  Jesuiten  machten,  um  Gemälde  von  ihm  zu  erlangen.  Er  malte  auch 
oft  Kränze  um  Madonnen  etc.  von  Rubens,  Quellin  u.  a.  Meistern.  Blumenstücke 
von  ihm  in  den  Gal.  und  Museen  su  Antwerpen,  Aschaffenburg,  Bamberg,  Berlin, 
Bologna,  Braunschwetg,  Brüssel,  Cassel,  Gopennagen,  Donaueschingen,  Dresden,  Dul- 
wich,  Florenz  (üffizi),  Haag,  Hampton  Court,  Karlsruhe,  London  (S.  Kens.),  Madrid, 
München,  Oldenburg,  Rotterdam,  Schieissheim,  Weimar,  Wien,  etc. 

Seghers,  Gerard,  n.  Zegers. 

Seghers,  Herknles,  a.  Segera« 

Seghizsi,  Andrea,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1630  in  Bologna,  Schüler 
von  Albani.   £r  malte  decorative  Arbeiten  in  Ravenna,  Parma,  Modena  und  Bologna. 

Seirla,  Andr^,  Bildhauer,  geb.  1755  in  Marseille,  f  vor  1818.  1773  gewann 
er  in  Paris  den  grossen  R^mpreis. 

Segna  di  BnonaTentiira,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  thätig  in  Siena,  Schüler 
des  Duccio  di  Buoninsegoa.  Von  ihm  Altarbild  ( Castifirlione  Floren tino),  Christus 
am  Kreuz  (Abtei,  S.  Fiore),  Jungfrau  mit  Heiligen  (Akademie  Siena),  Christus  am 
Kreuz  mit  Maria  und  Johannes  (Nat.-Gal.  London),  etc. 

Segoni,  Aleide,  Maler,  geb.  im  April  1847  in  Florenz,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  und  von  C  i  s  e  r  i.  Von  ihm  Auffindung  der  Leiche  Catalinas  (Gal  Florenz], 
Wie  wird  es  enden?,  Die  Braut  wird  dem  Onkel  Cardinal  vorgestellt,  etc.  Gold.  Med. 

Segovia,  Fray  Juan  de,  Goldschmied  des  15.  Jahrhunderts,  t  1487,  Laien- 
bruder  des  Klosters  von  Guadalupe,  für  das  er  Kirchengeräth  schuf;  besonders 
nennenswerth  ein  Kästchen  für  das  hl.  Grab  zur  Gründonnerstagsfeier,  und  ein 
Salzfsss  mit  der  Darstellung  eines  Löwen,  der  eine  Heerde  zerreisst.  —  Ein  zweiter 
Jian  de  S^  malte  um  1650  Marinen  zu  Madrid.  r^r^r>.r^}r> 

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254  Segretain  —  Seidel. 

Seirretaln,  Pierre  Thöophile^  Baameister  unseres  Jahrhunderts,  geh.  1798  in 
Niort  (Däp.  Deux-Sävres),  Schfiler  des  Polytechnicums,  thätift  io  Niort.  Von  ihm 
Justizpalast,  Protostan tischer  Tempel,  etc.,  Brücken  und  Prirath&user. 

Segaier,  John,  Maler,  geh.  1785  in  London,  f  1856  das.,  Schüler  der  Akademie, 
Bruder  des  William  S.,  den  er  als  Superintendent  des  British  Institution  ablöste. 
Er  malte  Ansichten. 

Segnier»  William,  Maler,  geb.  1771  in  London,  f  1848  in  Brighton,  Schfiler 
von  6.  M  o  r  1  a  n  d.  Kr  wurde  Superintendent  des  British  Institution,  Kustos  der 
Kgl.  Gemäldesammlung,  sowie  der  London  Nat.  Call,  bei  deren  Begründung  1824. 
Er  malte  Ansichten  aus  London  und  Umgegend. 

S^gnin,  O^rard,  Maler,  geb.  Ib05  in  Paris,  Schüler  von  Langlois,  thätig 
in  Strassburg.  Er  malte  Bildnisse  und  Illustrationen  zu  Romanen,  auch  einige 
nazarenisch  empfundene  Historien. 

S^gar^  li^aston  de,  Maler,  geb.  15.  April  1820  in  Paris,  f  19.  Juni  1881, 
Schüler  von  Delaroche.  Er  war  Canonicus,  etc.  Er  malte  einige  Heiligen-  und 
Genre  Bilder,  sowie  Bildnisse.  Ein  Werk  von  ihm  in  Ste.  Sulpice  zu  Paris.  S.  war 
auch  schriftstellerisch  thätig.    Med.  8.  Kl.  1841. 

Segara,  Antonio  de,  Maler  und  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in 
S.  Miguel  de  la  Cogolla  (in  der  Rioja),  f  1605  in  Madrid.  Er  baute  die  Kuppel  des 
Klosters  von  Ucles,  copirte  Tizians  Apotheose  Karls  d.  V.,  und  malte  nach  J.  de 
Herrerns  Zeichnung  1580  einen  Altar  in  das  Kloster  S.  Juste  für  Philipp  II. 

Sehanlt,  Fran^oit  Leonard,  Baumeister,  geb.  11.  April  1771  in  Nantes, 
t  1.  März  1840  das.,  Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  eines  Baumeisters  dort.  Er 
baute  in  Nantes  den  kleinen  Palast  der  Sociöte  des  Beaux-Arts,  Privathäuset,  in 
Anjou  und  der  Touraine  mehrere  kleine  Schlösser. 

Sehringy  Bernhard,  Baumeister,  geb.  1.  Juni  1855  in  Adderitz,  thätig  in  Berlin. 
Von  ihm  Künstlerheim  a.  d.  Fasanenstrasse  und  andere  Privatbauten  Berlins,  Kirche 
in  Köthen,  Theater  des  Westens  (Cbarlottenburg-Berlin),  etc. 

Selb,  Wilhelm,  Bildhauer,  geb.  18.  Mai  1854  in  Stockerau  bei  Wien,  Schüler 
von  K.  Kundmann  und  der  Wiener  Akademie,  reiste  dann  mit  einem  Staats- 
stipendium nach  Italien.  Von  ihm  2  Statuen  (Stein)  für  das  Rudolfiunm  zu  Prag, 
ein  Reit(  rdenkmal  für  Montevideo,  Reliefs  für  das  R^ichsrathsgebäude  in  Wien, 
Ehrengrabdetikmal  für  Herbeck,  Des  Sängers  Fluch  (Bronzegruppe),  Statuette  Graf 
Starhembrrg  (Wiener  Mus),  etc.    I.  Preis. 

Seibela,  Karl,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1877  in  Neapel,  Schüler  von 
0.  Achenbacb  und  der  Düsseldorfer  Akademie.  Er  malte  holländische,  dann 
italienische  Landschaften,  vielfach  mit  ThierstaiTage;  z.  B.  Frühlingsanfang,  Schaf- 
heerde,  etc. 

Seibertz,  Engelbert,  Maler,  geb.  21.  April  1813  in  Brilon  (Westphalen),  Schüler 
der  Düsseldorfer  (1880)  und  Münchner  (18.S2~85)  Akademien;  er  besuchte  auch  Tirol, 
Italien,  Oesterreich  und  Berlin.  Er  liess  sich  1852  in  München  nieder,  wo  er  im 
Maximilianeum  Wandmalereien  ausführte,  ebenso  Fresken  auf  dem  nördlichen  Friedhof. 
Später  zog  er  nach  Arnsberg.  Er  wurde  Prof.,  leitete  die  Münchner  Ausstellungen 
1854,  sowie  1858  und  erfand  ein  Verfahren  mit  trockenen  Farben  stereochromisch  su 
malen.  Ferner  von  ihm  Zeichnungen  zu  Faust  (Cotta  -  Ausgabe),  Cartons  zu  Glas- 
fenstern (Dom,  Glasgow),  Bildniss  der  Schauspielerin  Fried.  Gossmann  (1861)  und  A., 
auch  Garicaturen.   Maximilians-Ord. 

Seibold,  (Seybold),  Christian,  Maler,  geb.  1697  (1703?)  in  Mainz,  f  19.  Mai 
1768  in  Wien,  Autodidakt.  Er  malte  Bildnisse  in  der  kleinlichen  Manier  Denners. 
1749  wurde  er  Kabinetsmaler  der  Kaiserin  Maria  Theresia.  Von  ihm  Selbstbildniss 
(Gal.  Liechtenstein,  Wien),  desgl.  und  4  andere  Köpfe  (Gal.  Dresden),  A.  in  den  GaL 
zu  Bamberg,  Christiania,  Gotha,  Nürnberg,  Paris,  Stuttgart,  Wien. 

Seidan,  Thomas,  Bildhauer,  geb.  1880  in  Prag,  wo  er  thätig  war. 

Seidan,  Wenzel,  Stempelschneider,'  geb.  1817  in  Prag,  f  29.  März  1870  in 
Wien,  Schüler  der  Prager  Akademie,  in  Italien  weitergebildet.  1847  besuchte  er 
Paris.  Von  ihm  Denkmünzen  auf  Overbeck  und  Cornelius  (1847),  die  Prager  Univer- 
sität (1848),  Radetzkydenkmalentbüllung  (1858),  Palacky  (1867),  etc.  Grosse 
Preuss.  Med. 

Seidel,  (Sefdl),  Angnst,  Maler,  geb.  5.  Oct.  1820  in  München,  Schüler  der 
Akademie,  dann  selbständig  weitergebildet  und  von  Rottmann  beeinflusst.  Er  malte 
Landschaften,  z.  B.  Sommernachmittag  nahe  Salzburg,  Herbst  nahe  München  (1860), 
Postillon  in  der  Dorfschmiede.  ^  j 

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Seidel  —  Seifferi.  255 

Seidel,  Danielf  Formscbneider  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Banel  (?j.  Etwa 
1571—88  stand  er  zu  Berlin  im  Dienste  T hu rn ei ssers,  und  schnitt  u.  A.  die  Titel- 
eiufassung  zur  Magna  Alchymia.    Er  kehrte  nach  Basel  zurück. 

Seidel,  (Soidl)^  Frans^  Maler,  geb.  1818  in  München,  von  Rottinann  beein- 
flusst,  Bruder  des  August  S.  Er  malte  Landschaften,  z.  B.  Der  Uintersee  (1856), 
Seeufer  (1859),  Waldlandschaft. 

Seidel,  Gastar,  Kupferstecher,  geb.  28.  April  1819  in  Berlin,  Schüler  der 
dortigen  Akademie  unter  Buchhorn  und  Mandel.  Er  arbeitete  in  Linienmanier, 
sowie  Schabkunst  und  war  in  seiner  Vaterstadt  thätig.  Von  ihm  Amor  und  Psyche 
(nach  Kloeber),  A.,  darunter  Bildnisse,  nach  Daege,  Kaulbach,  Kocrner,  Magnus,  Pesne, 
6.  Richter,  Schadow,  Schrader,  Vecelli,  etc.,  auch  Banknoten.  Mitgl.  der  St.  Peters- 
burger Akad. 

Seidl,  Andreas,  Maler,  geb.  1760  in  München,  f  1884,  Schüler  yon  Ig.  Oefele, 
1781  weitergebildet  auf  Kurf.  Theodors  Kosten  in  Italien.  Er  gewann  in  Rom 
einen  S.  Luca- Akademie -Preis  und  wurde  1787  Hofmaler  und  Akadcmieprof.  in 
München.  S.  ahmte  G.  Reni  und  Zampieri  nach  und  schuf  Mythologien,  sowie 
Historien;  auch  Fresken  in  der  Gal.  Churf.  Theodors.  Er  radierte  auch  einige  Blatt, 
namentlich  «Akademien*^. 

Seidl,  Emanuel,  Baumeister,  geb.  1856  in  München,  Schüler  des  dortigen 
Polytechnicums.  Er  blieb  in  München  thfttig.  Von  ihm  dort  Bau  der  Kunstgewerbe- 
ausstellung lb88,  Augustinerbrftu,  Theresien-Gymnasium,  Umbau  der  Gal.  Schack  und 
viele  Privathäuser ;  ferner  Sengerschloss  (Tegernsee),  Schloss  Stumm  (Ramholz),  Villa 
Mayer  (Starnberg),  etc.  Michaels-Ord.  IV.  Kl.,  Rother  Adier-Ord.  IV.  Kl.,  Prof.  (1896). 

Seidl,  Gabriel,  Baumeister,  geb.  9.  Dec.  1848  in  München,  Schüler  des  dortigen 
Polytechnicums  und  von  G.  Neureuther.  Von  ihm  das  neue  National  -  Museum, 
das  Künstlerhaus,  Annenkirche,  Franziskanerkeller,  Arzliergerkeller,  Villa  Lenbacb, 
Villa  Kaulbach,  das  Deutsche  Haus  (alle  in  München),  Villa  Heyl  (Darmstadt),  Rath- 
haus  (1882  Ingolstadt),  desgl.  (1884  Worms),  Spatenbr&u  (1888  Berlin),  Münchner 
Kiudl  (Strassburg),  Schloss  Büdesheim,  Schloss  Repten  (iu  Schlesien),  etc. 

Seidl,  Karl,  Baumeister,  geb.  13.  März  1858  in  Schöuberg  (Mähren),  Schüler 
des  Polytechnicums  in  Zürich  und  der  Wiener  Akademie.  Er  Hess  sich  in  Wien 
nieder. 

Seidler,  Caroline  Luise,  Malerin,  geb.  15.  Mai  1786  in  Jena,  f  7.  Oct.  1866  in 
Weimar,  Schülerin  von  D  oel  1  (Gotha),  G.  v.  Kugel  gen  (1811  Dresden)  und  Langer 
(1817  München),  endlich  1818—28  in  Italien  an  Vanucci  und  R.  Santi  weiterge- 
bildet. 1823  wurde  sie  Lehrerin  der  Prinzessinnen,  1824  Galerieaufseherin  in  Weimar. 
Von  ihr  Bilduiss  Goethes,  Christus  der  Erl  armer  (Kirche  in  Sehestadt,  Holstein), 
Ulysses  und  die  Sirenen  (1889),  etc.;  ferner  Copien  nach  R.  Santi  und  Zeichnungen 
von  Köpfen  aus  alten  Bildern  (lith.  1836  von  Scbmeller).  Grossh.  sächs.  Hofmalerin. 

SeidlitK,  Josef  Narciss  Cajetan  (d.  Ae.)«  Maler,  geb.  28.  Oct.  1789  in  War- 
schau, t  J«»oi  1845  das.,  Schüler  von  S.  Vogel  (Warschai*  1801—3)  und  der  Dres- 
dener Akademie  (1808—9).  1809-10  lebte  er  in  Warschau,  1810—1834  in  Krzemieniec, 
seit  1834  in  Warschau  und  malte  Landschaften,  sowie  Ansichten. 

Seifert»  Alfred,  Maler,  geb.  6.  Sept.  1850  in  Horovic  (Böhmen),  Schüler  von 
Kirnig  in  Prag,  dann  (1869)  der  HAünchcner  Akademie  unter  Echter,  Strähuber 
und  Raab,  ferner  von  Wagner  und  Lindenschmit.  Von  ihm  Philippine  Welser 
und  Bischof  Jan  Augusta  im  Kerker  (Rudolfinum  Prag),  Oberen,  Titania,  Minne- 
sänger, Ein  Gelöbniss,  Im  Herbst,  etc. 

Seifert,  Emanuela,  Malerin,  geb.  1854  in  Horovic.  Sie  lebte  eine  Zeit  lang 
in  Paris  und  malte  Genrebilder  und  Stillleben. 

Seifert»  Franc,  Bildhauer,  geb.  2.  April  1866  in  Wien,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  unter  Hellmer  und  Kundmann,  später  von  Kaff  sack  und  Siemering 
in  Berlin.  Kach  Reisen  durch  Deutschland  und  Italien  Hess  er  sich  in  Wien  nieder. 
Von  ihm  Bauernfeldgrabdenkmal,   Bacchant,  F.  von  Saar  (Büste),  etc. 

Seifert,  Karl  Friedrieli,  Kupferstecher,  geb.  1829  in  NeusUdt  bei  Stolpen 
(Sachsen),  Schüler  der  Dresdener  Akademie  unter  Hübner,  sowie  der  Düsseldorfer 
unter  Keller.  1865 — 72  stach  er  in  Rom  für  Brognolis  Verlag  Die  Messe  von 
Bolsena,  Die  Jurisprudenz  und  Die  Marter  des  Hl.  Stephan.  1873  wurde  er  Lehrer 
an  der  Leipziger  Akademie. 

Seilfert,  Karl  Friedrich,  Maler,  geb.  6.  Sept.  1809  in  Grüneberg  (Schlesien), 
t  25.  April  1891  in  Berlin,  Schüler  der  Berliner  Akademie  und  von  E.  Bier  mann, 
weitergebildet  auf  Reisen  durch  die  Alpenländer  und  Italien.    1858  malte  er  mit 


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256  deignac  —  Seili. 

Pape  Wandbilder   im    neurömiscben  Saal   des  Berliner  Maseams.    Von  ihm  ferner 
Blaue  Grotte  von  Capri  (Nat.-Ga).  Berlin),  Die  Jungfrau,  Ccfalu,  etc. 

Seigrnac,  Paul,  Maler,  geb.  12.  Febr.  1826  in  Bordeaux,  Scbüler  yod  Picot, 
thätig  in  £couen  (D^p.  Seineet-Oise).  Von  ihm  Das  Gescbenk  des  J&gers  (1859),  Bad 
(1868),  Die  Schreibstunde  (1877),  etc;  auch  Bildnisse. 

Seil,  Cbristian,  Maler,  geb.  1831,  thätig  in  Düsseldorf.  Von  ihm  Recognos- 
cirungspatroui  lle  ( 1 873). 

Seiler,  Adolf,  Maler,  geb.  25.  Oct.  1824  in  Gross-Rionersdorf  bei  Laben,  f  22. 
April  1873  in  Breslau,  studirte  in  Berlin,  Meissen  und  Manchen  die  Glasmalerei  und 
errichtete  in  Breslau  eine  Anstalt  für  Glasgem&lde. 

Seiler,  Carl  Wilhelm  Anton,  Maler,  geb.  3.  Aug.  1846  in  Wiesbaden,  studirte 
erst  an  den  Berliner  und  Münchener  Bauakademien,  dann  wurde  er  Schüler  der 
Müochener  Akademie  und  von  Raupp  das.  1889  wurde  er  Professor  und  1890 
Ehrenmitglied  der  Manchener  Akademie;  1894—95  lehrte  er  an  der  Berliner  Aka- 
demie, kehrte  aber  1895  wieder  nach  München  zurück.  £r  malte  Genrebilder,  z.  B. 
Im  Wald  von  Parchwitz  (Gal.  Dresden),  Bibliothek  (Neue  Pinak.  München),  £&  bleibt 
dabei  (Mus.  Leipzig),  etc.  Mitgl.  der  Berliner  Akad.;  Bayr.  Michaelsorden  4.  Kl., 
Med.  Berlin,  Wien,  München,  Madrid. 

Seillor,  Johann  Geor^,  Kupferstecher  des  17.— 18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Schaff- 
hausen. £r  stach  in  Schabmanier  Bildnisse  (Kaiser  Josef  I.,  Kaiserin  Eleonora,  B. 
Kilian),   Genrebilder,   Mönch  ein  Mädchen  küssend,  Zwei  Schweizerlaodschaften,  etc. 

Seinsheim,  Angnst  Karl,  Graf  von,  Maler,  Lithograph  und  Radierer,  geb. 
11.  Febr.  1789  in  München,  f  1^^^  das.,  Schüler  von  S.  Klotz  in  Landshut  und  der 
beiden  Langer  an  der  Münchener  Akademie.  1816  kam  er  nach  Rom  und  schloss 
sich  den  Nazarenern,  besonders  aber  Koch  an.  £r  war  von  Haus  aus  Jurist  und 
trat  1887  in  die  Kammer  der  ReichsrAthe  ein.  Von  ihm  Maria,  Die  14  Nothhelfer, 
etc.  (Kirche  zu  Grünbach),  Die  Schlüsselübergabe  (Kirche  zu  Vohberg),  Bischof  Sailer 
(1829),  etc.;  auch  10  Radierungen,  P'ederzeichnungen,  etc. 

Seisenegiror,  Jakob,  Maler,  geb.  1505  in  Oesterreich,  f  1567  in  Linz.  1530 
malte  er  ein  Bildniss  Karls  d.  Y.  auf  dem  Reichstag  zu  Worms,  1532  nochmals  in 
Bologna.  1531  wurde  er  Hofmaler  des  Erzherzogs  Ferdinand,  mit  dem  er  1532  nach 
Wien,  1550  nach  Augsburg  kam.  Zwischen  1535—45  besuchte  er  Spanien  und  Bel- 
gien. Um  1558  Hess  er  sich  in  Linz  nieder.  Bildnisse  Ton  ihm  in  der  Ambraser 
Sammlung  uud  den  K.  K.  Museen  zu  Wien,  sowie  im  Weimarer  Museum. 

Soiiser,  Martin  B.,  Maler,  geb.  1845  in  Pittsburg  (Penna.,  U.  S.  A.),  Schüler 
von  K.  Otto  (1868)  in  München  und  der  dortigen  Akademie  unter  P  i  l  o  t  y  und 
Schwind.  Seit  1871  malte  er  wieder  in  der  Heimath  Geschichtsbilder  und  Bildnisse. 

Seiter,  s«  Saiter. 

Soits,  Alexander  Maximilian,  Maler,  geb.  1811  in  München,  f  18.  April  1888 
in  Rom,  Schüler  von  Cornelius,  Sohn  eines  Kupferstechers  Johann  Baptist  8. 
Er  kam  nach  1835  nach  Rom  und  wurde  von  Overbeck  beeinfiusst.  Von  ihm  Vier 
Sacramente  (nach  Hess,  Allerheiligen,  München),  Heimkehr  des  verlorenen  Sohnes 
(Sa.  Trinitä  de'  Monti,  Rom),  Die  klugen  und  tbörichten  Jungfrauen,  etc.  (ebenda), 
Fresken  in  Castel  Gandolfo  (nach  Overbeck)  und  in  der  Kapelle  des  Duca  Torlonio 
im  Albanergebirge,  Genrebilder  aus  dem  römischen  Volksleben,  etc. 

Seitz,  Anna,  Malerin,   geb.  1829,  thätig  in  München.     Von   ihr  Mutterliebe. 

Seits,  Anton,  Maler,  geb.  23.  Jan.  1829  in  Roth  am-Sand  bei  Nürnberg,  Schüler 
der  dortigen  Kunstschule  unter  F.  Wagner  undReindel  und  der  Münchener  Akad. 
unter  G.  Flüggen.  Er  malte  Genrebilder  etwas  in  Meissoniers  Geschmack,  z.  ß. 
Fahrendes  Volk  (Neue  Pinak.  München),  Kapuziner-Mönch  im  Bauernhaus  (1883  Mus. 
Lpzg.),  Ländliche  Briefsteller  (Germ.  Mus.  Nürnberg),  Kartenspieler,  Schützenkönig. 
Gold.  Med.  München  (1869),  Wien :  Prof.,  Ehrenmitgl.  d.  Münchener  Akad.;  Michael-Ord. 

Seits,  Franz  von,  Maler,  geb.  31.  Dec.  1817  in  München,  f  12.  April  1883  das., 
Schüler  der  Münchener  Akademie,  weitergebildet  auf  Reisen  nach  England,  Frank- 
reich und  Italien.  Er  war  als  Decorationsmaler  und  Illustrator  in  München  th&tig. 
Von  ihm  die  Zeichnungen  zu  Blumauers  Aenelde,  A.  für  die  «Leuchtkugeln**,  etc. 
1855  wurde  er  Costümier  am  Münchener  Hoftheater  und  decorirte  auch  viele  Zimmer 
in  den  kgl.  Schlössern.    Mitgl.  der  Akademie,  Inh.  mehrerer  Orden. 

SeitSy  Johann,  Gold-  und  Silberscbmied  des  18.  Jahrhunderts,  f  18.  Aug.  1750  in 
Prag,  wo  er  th&tig  war.  —  Ein  anderer  Joliann  S.,  f  nach  18ü7,  war  ebenfalls 
Goldschmied,  ferner  Thier-  und  Blumenmaler,  meist  in  seiner  Vaterstadt  Prag  th&tig, 
bereiste  aber  auch  Deutschland,  Frankreich,  etc. 


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Seite  —  Selleny.  2&1 

Selti^  LodoTleo  (Lvdwl?),  Baumeister  und  Maler,  geb.  1843  (1844?)  in  Rom, 
Schaler  semes  Vaters  Alexander  M.  8.,  dann  von  G  o  r  n  e  1  i  u  s  und  Overbeck. 
Er  ahmte  die  alten  Meister  nach,  blieb  in  Rom  und  wurde  Direktor  der  vaticanisohen 
Galerien.  Im  Verein  mit  seinem  Vater  malte  er  Fresken  iu  der  Kathedrale  zu 
Diakofar  am  1870;  restaurirte  und  decorirte  die  Anima-  und  Aracoeli-Kirche  in 
Rom,  malte  Fresken  für  die  Kapelle  des  Hl.  Bonaventura  (auch  Glasfenster)  und  8t.  Ito 
in  Rom,  sowie  für  das  Manster  zu  Freiburg  (Krönung  Marift)  und  die  Kapelle  des 
Schlosses  des  Fürsten  von  Fflrstenberg  am  Bodensee.  Ferner  von  ihm  die  Oelbilder 
Madonna  mit  musizirenden  Engeln,  Ecce  Homo  (auf  Holz),  Zeichnungen  zu  Holz- 
schnittillnstrationen,  u.  s.  w. 

Seitiy  Max  Josef^  Kupferstecher,  geb.  1811,  f  7.  Febr.  1875  in  Mönchen. 

Seili,  Otto^  Maler,  geb.  3.  Sept  1846  in  Manchen,  Schfller  des  P  i  1  o  t  y.  1873 
wurde  er  Professor  an  der  MOnchener  Akademie.  Von  ihm  Der  entfesselte  Prometheus, 
Ricdos  Ermordung,  Lose  BIfttter  —  todte  Liebe,  Landschaften,  Genrebilder,  etc.,  femer 
ein  Todtentanz  (Federzeichnungen,  in  der  Mflnchener  Jugend  reproducirt).  Med. 
Baltimore,  Wien,  M&nchen. 

SeitSy  Badolf,  Zeichner  and  Maler,  geb.  15.  Juni  1842  in  Manchen,  Schfller 
seines  Vaters,  des  Frans  von  S.,  dann  Pilotys.  Er  wurde  Conservator  am  National- 
maseam  und  Professor  an  der  Akademie  in  Manchen.  Er  malte  Genrebilder,  etc., 
besonders  aber  Wanddekorationen  in  Mtknchener  Wirthshäusem  und  dergleichen. 
Auch  yiele  konstgewerblicbe  Zeichnungen  und  Illustrationen,  Mflnchener  Kalender, 
etc.    Med.  IL  Kl.  Manchen  1888. 

Sein,  Joseph,  Maler,  Lithograph,  geb.  12.  April  1784  in  Stockach  (Tirol), 
t  1882  in  Mflnchen,  Schfller  seines  Bruders  Karl  S.  (geb.  1774X  ^^  ^^m  er  io 
DOsseldorf  weiter  studirte.  Er  wurde  Graveur  bei  der  Steuerkatasterlithographie 
in  Mflnchen  und  als  lithogr.  Drucker  so  bekannt,  dass  ihm  z.  B.  Vernef  sehe  Steine 
aus  Paris  zum  Druck  flbergeben  wurden.  1816  leitete  er  eine  lithogr.  Anstalt. 
1820  setzte  er  mit  Mannlich  das  Strixner'sche  Galeriewerk  fort  und  betheiligte  sich 
am  Leuchteubergischen  Galeriewerk.  Von  ihm  u.  A.  Tilly  (nach  Vao  Dyck),  Max 
Joseph,  Ludwig  I.  u.  A.  (n.  Stieler),  etc.  —  Sein  Sohn  August  8.  wurde  auch 
Lithograph. 

Seliger,  Max,  Maler,  geb.  12.  Mai  1865  in  Bublitz,  Schaler  von  £.  Doepler 
d.  J.  undM.  Koch.  1889  besuchte  er  Italien.  1894  wurde  er  Lehrer  an  der  Berliner 
Kunstgewerbeschale.  Er  schaf  zahlreiche  decorative  Entwürfe  fflr  Wandmalerei, 
Stickerei,  Glas,  Mosaik,  Papier,  etc.    Med.  Chicago,  Mflnchen;  Kronen-Ord.  IV.  Kl. 

SelisrmAiiii,  Adaibert  Frans^  Maler,  geb.  2.  April  1862  iu  Wien,  Schfller  der 
Wiener  Akademie  nnd  von  A.  Wagner  in  Mflnchen,  wo  er  1884—87  verweilte,  um 
dann  nach  Wien  zurflckzakehren.  Von  ihm  der  Billroth^sche  Operationssaal  im 
Wiener  Erankenhause,  Thisbe,  Heilige  jFamilie,  Rauchzimmer,  etc.,  endlich  viele 
Illustrationen  fflr  Ganghofers  Romane,  etc. 

Seligmamiy  Georg,  Maler,  geb.  22.  April  1866,  thfttig  in  Kopenhagen.  Er 
malte  gute  Darstellungen  aus  dem  Alltagsleben. 

SeligmaBD,  fSeeUgmann),  Johann  Miehael,  Kupferstecher,  geb.  1780  in  Nflm- 
borg,  1 1762,  Schfller  der  dortigen  Akademie  (1789)  und  von  Preissler.  1744  kam  er 
nach  Rom,  dann  nach  St  Petersburg,  und  arbeitete  meist  fflr  naturwissenschaftliche 
Werke,  z.  B.  Nahrungsgef&sse  der  BlAtter  (1748,  84  Bl.),  Hortus  nitidissimus  (1768— 
1786,  190  Bl.),  Vögel  (1749);  femer  Abendmahl  (1745  nach  Schuster),  Christus  a.  d. 
S&ule  (1741),  Bildnisse,  etc. 

S«ll.  Christian,  Maler,  geb.  14.  Aug.  1881  in  Altena,  f  21.  April  1888  in 
DOsseldort,  Schfller  seines  Vaters  und  der  Dflsseldorfer  Akademie  (1851-56),  unter 
Hildebrandt  und  Schadow,  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Deutschland  und 
Belgien.  1864,  1866  und  1877  begleitete  er  das  deutsche  Heer.  Von  ihm  Soldaten 
mit  verwundetem  Fflhrer  (Mus.  Hannover),  Wilhelm  I.  auf  der  Verfolgung  bei  König- 
grftti  (1872  Nat-Gal.  Berlin),  A.  in  den  Gal.  zu  Hamburg  und  Leipzig. 

Sellarl)  Girolamo  de*»  eigentlicher  Name  des  Girolamo  da  Carpi^  s.  d. 

Sellenj;  JlMieph,  Maler  und  Lithograph,  geb.  2.  Febr.  1824  in  Meidling,  f 
22.  Mai  1875  in  Inzersdorf  (Irrenanstalt  bei  Wien),  Schfller  der  W.  Akademie  unter 
Ender  und  Steinfeld,  weitergebildet  als  Akademiepensionär  auf  Reisen  durch 
Urol,  Italien,  Istrien,  etc.  1857—59  machte  er  auf  der  Novara  eine  Reise  um  die 
Welt,  später  eine  Reise  mit  dem  Erzherzog  (Kaiser)  Maximilian  nach  Nordafrika 
und  Brasilien  (1859).  1867  wurde  er  Vorstand  der  Wiener  Kunstgenossenschaft,  zog 
sich  1868  nach  Bozen  zurflck,  sollte  1873  die  Kais.  Kunstschätze  in  Ischk  ordnen  ,t 
AllgeneiaM  Kflnsaer-Lexieon.    S.  Aufl.   4.  B«ii4.  Digitized  b^y^OOglC 


258  Seilet  —  Sementi. 

wurde  aber  geisteskrank.  Er  malte  Landschaften  meist  aas  den  entfernten  Gegenden, 
die  er  besucht  hatte.  Von  ihm  Verlassener  Kirchhof  (Mus.  Wien),  Madeira  mit 
Funchal,  Ruinen  des  Amphitheater  zu  Terradna,  etc. 

Seilet,  James,  Maler,  geb.  um  1764,  t  1840  in  Norwich.  Er  malte  Bildnisse, 
Früchte,  Blumen,  Genrebilder  und  Architekturen. 

Selller,  Charles  Francis,  Maler,  geb.  25.  Dec.  1880  in  Kancy  P^p.  Menrthe), 
t  26.  NoY.  1882  das.,  Schaler  von  Cogoiet  und  Leborgne,  gewann  1857  den  grossen 
Bompreis.  Er  wurde  später  Conservator  am  Museum  seiner  Vaterstadt,  das  ein 
Kirchensttkck,  eine  büssende  Magdalena,  Erioneruoe  an  Italien,  u  A.  m.  Ton  ihm 
besitzt  Femer  schuf  er  Bildnisse,  Historien  in  der  St  Denis  •Kapelle  und  der 
St.  BernardKirche,  etc.    Med.  1865. 

Sellmajr.  Lndwigr»  Maler,  geb.  1884  in  Manchen.  Er  malte  Thiere,  Still- 
leben  und  Lanaschafteo. 

Selbner»  Karl^  Maler,  geb.  1855  in  Landsberg  a.  W.  Er  war  in  Kassel  thfttig 
und  malte  Genrebilder. 

SeUstedty  Lars  Gustaf,  Maler,  geb.  1819  in  Schweden.  War  erst  Mstrose, 
Hess  sich  1842  in  Buffalo  (N.-T.)  nieder  und  studirte  die  Malerei.  Er  half  dort 
eine  Akademie  begründen,  deren  Secretär,  Director  und  Präsident  er  wurde.  Von 
ihm  Der  verlassene  Garten,  Bildnisse,  Genrebilder,  etc.  Mitglied  der  amerikanischen 
Nat-Gal. 

Selma,  Fernando,  Kupferstecher,  geb.  1760  (1748?)  in  Madrid,  f  1810,  Scblüer 
der  Madrider  Akademie  unter  Carmona,  auch  in  Paris  n^ebildet  Er  stach  Platten 
für  Galeriewerke,  Bildnisse  für  Bflcber,  etc.;  von  Einzelblftttero  nennen  wir  Karl  V. 
(nach  T.  Vecelli),   Madonna  mit  dem  Fische  (n.  R.  Santi),   BiJdniss  Magelhaens,   etc. 

Seloos,  Henry  C,  Maler,  geb.  um  1812,  f  1890,  thätig  in  London.  Er  malte 
Geschichtsbilder  und  Scenen  aus  Dichterwerken;  ferner  von  ihm  22  Illustrationen  ni 
Buuyans  Pilgrim's  Progress  (1845),  etc. 

Selti,  Joles,  Maler,  geb.  1851  in  H6ricourt,  f  im  April  1896  in  Nenvilles-les- 
Raon.    Er  malte  Bildnisse  und  Genrebilder. 

Seltcer,  Otto,  Maler,  geb.  1854  in  Gera.  Er  war  in  München  thätig  und 
malte  Landschaften. 

SelTa,  GioTanni  Antonio  (Gianantonio),  Baumeister,  geb.  18.  Juni  1758,  t 
22.  Jan.  1819,  SchOler  von  Temanza  in  Venedig,  weitergebildet  1778  in  Florenz 
und  Rom,  1779  in  Paris  (unter  Charles),  dann  in  England  und  Holland.  1780  kehrte 
er  zurQck  nach  Venedig  und  baute  da  das  Theater  della  Fenice  ^1800— 6),  den  Pal. 
Erizzo,  die  Kirche  S.  Maurizio  (1806,  gemeinschaftlich  mit  A.  Diedo),  die  Kirche 
del  Nome  di  Geso,  die  Anlagen  der  Giardini  Pubblici,  etc.  Von  ihm  femer  viele 
Umbauten  im  Inneren  älterer  Paläste,  die  Neueinrichtung  des  della  Gariti-Klosters 
in  eine  Kunstakademie,  der  Plan  zum  Theater  in  Triest,  die  runde  Kirche  in  Possagno 
(1812),  etc.    Er  schrieb  u.  A.  aber  die  Construction  der  Jonischen  Schnecke. 

SelTatieo,  Paolo,  Stempelschneider,  geb.  1547  in  Ferrara,  t  1^^»  arbeitete 
nacheinander  fQr  Alfonso  II.  von  Ferrara.  Cesare  d'Este  und  Ranuccio  I.  Farnese  in 
Parma.  Von  ihm  schöne  Mtknzstempel,  Meo.  mit  dem  Bildniss  Giovannis  de'  Medict,  etc. 

SelTl,  Antonio,  MedaUleur  des  18.  Jahrhunderts,  1 1755,  SchOler  von  Sold  an  i- 
Benzi,  thätig  in  Florenz,  wo  er  fftr  die  HerzogL  Familie  Med.  auf  Bertini,  Galilei, 
Malaspina,  etc.  ausführte. 

Selsam,  Edvard  Karl  Friedrloh  Valentin,  Maler,  geb.  2.  Oct.  1869  in  Worms, 
SchtÜer  der  MQnchener  Akademie  unter  Löfftz.  1886  wurde  er  Pleinairist  und  zog 
sich  an  den  Ammersee  zurück.  Von  ihm  Die  Harfenspielerin  (1885),  Und  vergteb 
uns  unsere  Schuld,  Im  Buchenwald,  etc. 

Semant,  Paul  dt,  Maler  und  Zeichner,  geb.  18.  Nov.  1855  in  Nenvy-le-Boi 
(Ddp.Iodre-et-Loire).  Er  lieferte  Buchillustrationen  f(kr  Flammarion,  Jouvet,Dentn.u.  s.w.; 
auch  für  Zeitschriften  wie  .La  Bombe",  »La  Caricature",  etc.  Von  ihm  remer  2 
Plakate  für  ,La  Ddbacle  par  E.  Zola". 

Semen,  Leiano,  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts.  Für  Garlos  III.  von  Navarra 
schuf  er  den  Palast  von  Tafalla. 

Sementi,  (Semenza),  Giovanni  Giacomo^  Maler,  geb.  18.  Juli  1580,  f  nach 
1619  in  Rom,  LieblingsscbUler  Renis,  nachdem  er  bei  D.  Calvaert  gelernt  hatte; 
sie  nnterstützten  sich  bei  mehreren  Werken  gegenseitig.  S.  liess  sich  später  in  Rom 
nieder.  Von  ihm  Die  Vermählung  der  Hl.  Katharina  (Mus.  Wien),  Marter  der  8a. 
Eugenia  (Pinak.  Bologna),  Altarbilder  in  den  bologneser  Kirchen  Sa.  Elena,  S.  Francesco, 
S.  Gregorio  und  S.  Michele,  sowie  in  der  Aracoeli  su  Rom, 


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fiemlni  —  Senault.  259 

Semlal^  (Senlno),  Andrea,  Malor,  irob.  un  1525  in  Genua,  f  1591,  Soho  des 
Antonio  8.,  gebildet  durch  Stadium  der  W^iku  Duouaooisi;!  und  R.  Santis  in  Rom. 
Er  wurde  mit  seinem  Bruder  Ottavio  nach  Mailand  berufen.  Von  ihm  Die  Aussen- 
decoration  am  Pal.  Passagno  (Genua),  Die  Geburt  (Gal  Turin),  Die  unbefleckte  Em- 
pftngniss  (S.  Pictro,  Genua),  etc. 

Semini^  (Semino),  AntonlOy  Maler,  geb.  um  1485  in  Genua,  f  n<^ch  1547, 
Schaler  ron  L.  Brea.  Er  malte  oft  gemeinschaftlich  mit  T.  Piaggio.  Von  ihm 
Marter  des  Hl.  Andreas  (S.  Ambrogio,  Genua),  Die  Geburt  (S.  Domenico,  Savona), 
Krenaabnahme  (Accad.  Genua),  Cleopatra,  etc.  —  Ein  Gliilio  Cesare  S«  in  Genua 
geboreui  war  in  Toledo  und  für  Philip  III.  im  Schloss  des  Prado  als  Maler 
thAtig. 

Seminl,  OttaflOy  Maler,  geb.  um  1530  in  Genua,  f  1604  in  Mailand,  Sohn  des 
Antonio  S.,  in  gleicher  Weise  gebildet  wie  sein  Bruder  Andrea,  mit  dem  er  in  Mai- 
land thAtig  war,  nachdem  er  aus  Genua  wegen  eines  Todtschlags  hatte  flüchten  mflssen. 
Er  decorirte  u.  A.  den  alten  Doria-Pal.  (Genua)  und  die  S.  Girolamo-Kapelle  in  S. 
Angelo  (Mailand). 

Semlteeolo,  Nlecolö^  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  thätig  in  Venedig,  der 
ftbigste  Meister  seiner  Zeit.  Von  ihm  Krönung  d.  Jungfrau  (1351  Gal.  Venedig),  Se- 
bastiansaltar (1867  Bibliothek  des  Doms,  Padua),  Madonna  mit  Heiligen  (1400  Mus. 
Gorrer,  Venedig).    Er  ist  vielleicht  identisch  mit  Paradisi  s.  d. 

Henmler,  Avgrnst  Frani,  Kupferstecher,  geb.  10.  Juni  1825  in  Leipzig, 
t  17.  Juni  1898  in  Dresden,  Schtkler  der  Leipziger  Akademie  unter  Hennig  und 
Neher  (1889—44)  und  von  Steinla  (1844—51)  in  Dresden.  Er  bereiste  1851  Süd- 
deutschland,  Wien  und  Tirol,  1858  den  Rhein,  die  Alpen,  Paris  und  Belgien.  1854 
lieas  er  sich  in  Dresden  nieder.  Von  ihm  Madonna  (nach  Murillo),  C.  F.  von  Rumohr 
(nach  K.  Schneider),  A.  n.  C.  Dolce,  Palma  d.  Ae.  R.  Santi,  P.  Veit,  etc. 
Semolel,  II,  s.  Franeo,  9.  B. 

SempellnSy  D.  G.»  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts,  der  um  1580  th&tig 
war  und  verschiedene  Arbeiten  DQrers  copirte,  z.  B.  Christus  in  der  Vorhölle. 

Semper,  GottMed,  Baumeister,  geb.  29.  No?.  1803  in  Altena,  f  15.  Mai  1879 
in  Rom,  war  erst  Jurist  und  bildete  sich  seit  1826  in  der  Kunst  zu  Hamburg,  Berlin, 
Dresden,  München  und  Paris  (1826—27  unter  Gau),  sowie  auf  Reisen  nach  Griechen- 
land und  Italien.  1884  wurde  er  Professor  in  Dresden,  wo  er  bis  1849  th&titf  blieb. 
Er  betheiligte  sich  am  Mai-Aufstand  und  entkam  nach  Paris,  Belgien  und  (1851) 
England,  wo  er  Akademie-Professor  wurde.  1858  wurde  er  als  Direktor  der  Bau- 
ahtheilung  an  das  Züricher  Polytechnicumlberufen.  1871  ging  er  nach  Wien,  um 
eine  Zeitlang  künstlerisch  thfttig  zu  sein.  S.  gilt  mit  Recht  als  eine  der  bedeutendsten 
künstlerischen  Erscheinungen  der  Neuzeit,  doch  passt  dieses  Lob  eigentlich  nur  auf 
den  allerdings  blendenden  Theoretiker  und  den  Decorationskünstler.  In  der  Anlage 
und  der  Construction  hat  er  sich  manches  zu  Schulden  kommen  lassen  (ich  erinnere 
z.  B.  im  Dresdener  Hoftheater  an  die  durchaus  ungenügende  Anlage  der  Verkehrs- 
wege: das  berühmte  dortige  Museum  zeigt  ein  klägliches  Treppenhaus,  eine  gänzlich 
verfehlte  Disposition  der  R&ume  mit  dem  unnütz  erhöhten  Kuppelsaal  und  schlechte 
Beleuchtung;  aussen  werden  Console  als  Schlusssteiue  verwendet  und  auf  das 
Material  keine  Rücksicht  genommen,  so  dass  das  Hauptstockwerk  wie  angeklebte 
Schein  wand  aussieht,  etc.),  doch  ist  es  möglich,  dass  hiervon  einiges  die  Baumeister 
trifft,  die  seine  Pl&ne  ausführten.  Von  seinen  Bauten  nennen  wir  in  Dresden  das 
Theater  (1887-41,  1869  abgebrannt,  an  dessen  Stelle),  das  Altstädter  Opernhaus 
(1870  und  ff.),  die  Svnagoge  (1886-- 40)*  das  Frauenhospital  (1841--43),  den  gothischen 
Brunnen  am  Postplatz  (1843—44),  die  Villa  Rosa  (1844),  das  Oppenbeim'sche  Haus 
(1845—46),  das  neue  Museum  (1847  und  ff.);  in  Zürich  das  neue  Polytechnicum,  die 
Sternwarte,  das  Stadtkrankenhaus;  in  Wien  die  Kunstmuseen  und  Umbau  der  Hof- 
burg (mit  Hasenaue r);  in  Winterthur  das  Rathhaus.  Von  seinen  Schriften  nennen 
wir  nur  das  meisterhafte  Hauptwerk  Der  Stil  (1860—63).  Mitgl.  d.  Royal  Society 
London,  Ebrenmitgl.  der  Münchener  und  Berliner  Akademie,  Oberbaurath ;  Ord.  pour 
le  mdrite.  S.  Leben  u.  s  w.  von  K.  Lipsius  (Berlin  1880),  H.  Semper  (1880)  und 
M.  Semper  (Lpzg.  1881). 

Senat,  Prosper,  L..  Maler,  geb.  1852  in  Germantown  (Pa.  U.  S.  A.),  Schüler 
von  K  Hampden  und  oer  £cole  des  beaux^arts  in  Paris.  Er  Hess  sich  in  Phila- 
delphia nieder.    Von  ihm  Sommersturm  in  der  Fundy-Bucht. 

Senaalty  GvlUaniiie,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  der  1502—08  am 
Schloss  Gaillon  thfttig  war. 


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^60  Senave  —  Senyel 

Senafe»  Jaeqves  Albert^  Maler,  geb.  12.  Sept.  1775  in  Loo  (Bel^'en),  f  1829 
in  Paris,  ScbOler  der  Eunstschulen  zu  Dflnkirchfn  and  St.  Omer,  dann  Ton  Julien 
and  Suv^e  in  Paris,  wo  er  sich  niederliess.  Er  wurde  Ehrendirektor  der  Akad. 
Ton  Tpem,  als  er  diesem  Institut  seine  ^Eflnstlerversammlnng  im  Atelier  Rembrandts" 
schenkte.  Von  ihm  Marktplau  u.  A.  (Mus.  Nantes),  Pferd  und  Juoge  u.  A.  (Mus. 
BaselX  Sarah  Hagar  und  Abraham  (Mus.  Leipzig),  Zwei  Architekturbilder  (Mus. 
Gotha),  Die  7  Werke  der  Barmherzigkeit  (Kirche  zu  LooX  etc.  Ebrenmitgl.  Akad.  Ohent. 

Senefelder,  Jobann  Nepomnk  Franc  Aloys,  Lithograph,  geb.  6.  Nor.  1771  in 
Prag,  t  *^'  F**^'*  ^^^  ^^  Manchen,  studirte  erst  die  Rechte,  war  dann  Schauspieler 
und  dramatischer  Schriftsteller  und  erfand  beim  Versuche  seioe  Arbeiten  billig  lu 
drucken  1798  den  Steindruck,  nachdem  er  zuTor  die  Tief&tzung  sowie  die  Hoch&tzung  (der 
Radierung,  dem  Holzschnitt  entsprechend)  auf  Stein  gefibt  hatte.  Namentlich  mit 
Letzterem,  eine  Art  Vorläufer  der  heutigen  Zincographie,  hatte  er  einige  Erfolge  zu 
yerzeichnen,  die  jedoch  durch  die  Erfindung  eben  der  eigentlichen  Lithographie,  des 
Flachdrucks,  ▼oUständig  in  Schatten  gestellt  wurden.  Im  Uebri^en  war  des  Erfinders 
Leben  voll  Ton  Entt&uschungeu  eher  als  Erfolgen  und  Andere  heimsten  oft  den  Ruhm« 
meist  den  Verdienst  seiner  Leistungen  ein.  Er  Terband  sich  mit  And r^  aus  Offenbach, 
suchte  und  erhielt  (wenigstens  für  Andere)  Privilegien  in  Manchen,  Paris,  London,  Berlin 
und  Wien.  Anf&nglich  wurde  die  Kuost  meist  Polyautographie  genannt  1806  kehrte 
er  nach  Mfinchfu  surack  und  erhielt  nach  Tielen  Sorgen,  die  ihm  selbst  seitens  der 
engsten  Verwandten  zu  Theil  wurden,  1809  Ehrung  und  Staatsanstellung  in  Manchen. 
1818  gab  er  sein  Lehrbuch  des  Steindrucks  heraus,  das  zugleich  die  Geschichte 
seiner  Erfindung  bis  zu  diesem  Jahr,  ein  gutes  Stack  Selbstbiographie  und  ein 
praktisches  Handbuch  bietet  Ausser  der  Lithotintmanier  hat  er  so  ziemlich  Alles 
erfunden,  was  man  mit  dem  Steindruck  machen  kann  rdie  Sp&teren  haben  es  nur 
nochmals  erfunden),  so  z.  B.  die  Stangenpresse,  den  Umdruck,  die  Ersatzplatten  fftr 
den  Stein,  den  Ueberdruck  von  alten  Druckwerken,  Kupferstichen,  etc.  1826  erfitnd 
er  den  Mosaikdruck,  1883  den  Abdruck  yon  Oelgemalden  und  eine  neue  Art  Bilder, 
Tapeten  und  Spielkarten  zu  drucken.  Er  selbst  hat  wenige  ktUistltrische Zeichnungen 
auf  den  Stein  gebracht.  Silb.  Med.  1820,  Gold.  Med.  1817,  Bayer.  Giril-Verdienst- 
Ord.  S.  Leben  von  Pfeilschmidt  (1877).  —  Seine  Brader  Clemens  S.,  Georg  8.» 
Marl  Sf  Thoobald  S«  und  sein  Sohn  Heinrich  S.  waren  alle  in  gleicher  Weise 
wie  er  thatig,  d.  h.  mehr  als  Steindrucker,  denn  als  Steinzeichner. 

S^nety  Bafkely  Maler,  geb.  7.  Oct  1856  in  Sevilla,  Schaler  von  E.  Cano  dort, 
auch  in  Mailand  und  Rom  gebildet 

Senex.  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  f  1741*  "^  stach  BlAtter  für 
Londoner  Almanache  zwischen  1717—27. 

Seneseonrty  Jnles  de,  Maler,  geb.  1816  in  St  Omer,  f  1866.  Er  liess  sich 
1841  in  Brassel  nieder  und  malte  Bildnisse,  sowie  Genrebilder. 

Senff,  Adolph.  Maler,  geb.  um  1785  in  Halle,  f  1863  in  Ostrao,  Schaler  von 
KOgelgen  in  Dresden  (1810),  nachdem  er  zuvor  in  Leipzig  Theologe  und  Lehrer 
ffewesen.  Er  copirte  in  Rom  die  Madonna  di  Foligno  u.  a.  Werke  des  Urbinaten 
rar  den  Raffaellosaal  zu  Sanssouci  und  malte  einige  Kirchenbilder,  mit  mehr  Erfolg 
jedoch  Blumen  und  FrOchte. 

SenJr^  Karl  Angnst»  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  um  1770  in  Halle,  f  nach 
1811,  Bruder  des  Adolph  S.  Er  war  Universitats-Kupferstecher  in  Dorpat  Von  ihm 
Bildniss  Wüikelmanns  (n.  Menge),  Die  Grotte  von  Liebenstein,  Wappen  der  Geiz- 
kofler,  etc. 

Sennqnler,  —,  Maler  imseres  Jahrhunderts,  f  1868  in  Toulon.  Er  war  Zeichen- 
professor der  Marine  und  Mitglied  des  Kanstlerverbandes  des  D^p.  Var. 

Sens,  GniUanme  de^  Baumeister  des  12.  Jahrhunderts.  Er  arbeitete  an  der 
Kathedrale  von  Sens  und  an  der  zu  Canterbury,  wo  er  nach  dem  Brand  von  1174 
den  Chor  und  das  Östliche  Querschiff  aufbaute  (1175—79). 

Sentles,  Pierre  Asthasie  Theodore,  Maler,  geb.  23.  Febr.  1801  in  Paris, 
t  nach  1868,  Schaler  der  Ecole  des  beaux-arts  unter  Gros  und  Regnaalt  Er 
lebte  in  Dieppe.  Von  ihm  Die  Auferstehung  (Dom  zu  Valence);  femer  Bildnisse, 
Genrebilder,  gezeichnete  Copien  nach  alten  GemAlden,  etc. 

Senns,  W*  ran,  Kupferstecher  unseres  Jahrhunderts,  f  1851  (?)  in  Amsterdam. 
Er  schuf  Bildnisse,  darunter  manche  als  Buchillustration,  Madonna  (nach  v.  Dyck),  etc. 

Senyei,  Kiroly  (Karl),  Bildhauer,  geb.  1854  in  Budapest,  Schaler  von  Enabl 
und  Eberle  an  der  MUnchener  Akademie.  Von  ihm  Eitelkeit,  Sa.  Elisabeth,  Triumph- 
wagen, Bildnissbasten,  etc.    Gross.  Med.  1885  Budapest 


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Sepp  —  Sergeot-Marceaa.  261 

Sepp,  Jan  Christtaen,  Kopfentecher,  geb.  1789  in  Amsterdam,  t  1811  das.« 
Schfiler  seines  gleichnamigen  Vaters.  Er  schuf  Platten  f&r  natargeschichtliehe  Werke, 
s.  B.  fflr  Nozemans  MNiederl.  Vögel",  Kops'  „Flora  Batava*,  etc. 

SeppeuinOj,  Franeeseo^  Maler,  geb.  1530  in  Genua  (?),  f  1^79,  Schaler  too 
Cambiasi  uod  Gastilli.    Er  malte  Historien  und  war  in  seiner  Vaterstadt  th&tig. 

Septlmns,  s.  Settl. 

SepvlTeda,  Mateo  Nnftei  de^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  den  Felipe  IV.  1640 
sum  Marinemaler  und  Vergolder  ernannte.  Er  hatte  das  ausschliessliche  Recht  fOr 
die  Schiffe  Standarten  zu  malen.    S.  soll  auch  Fresken  geschaffen  haben. 

Seqneira,  Gay.  Domlngos  Antonio  de»  Maler,  geb.  1768  in  Lissabon,  f  1887 
in  Rom,  Schüler  der  Akademie  an  Lissabon  und  Yon  A.  Cavallucci  in  Rom  (1788). 
1796  kehrte  er  nach  Portugal  surOck  und  malte  iflr  Kirchen  und  Pal&ste;  seine 
Cabinetsbilder  waren  die  besten.  1823  musste  er  aus  Portugal  entfliehen  und  kam 
erst  nach  Paris,  dann  nach  Italien.  Hier  wurde  er  Äusserst  fromm  und  malte  nur 
noch  Heiligenbilder.  Zuletzt  wurde  er  Pr&sident  der  Portugiesischen  Akademie  in 
Rom.  Von  ihm  S.  Bruno  (Akad.  Lissabon),  Letzte  Augenblicke  des  Camoens,  Kreua- 
abnähme,  etc.    Er  hat  1824  auch  ein  Blatt  in  Paria  lithographirt 

Seqaena,  Franc,  Maler,  geb.  1836  in  Pilsen,  t  14.  Juni  1896  in  Prag,  Schaler 
der  Prager  Akademie,  weitergebildet  in  Müncheo,  Rom  und  Paris.  1880  wurde  er 
Professor  an  der  Prager  Akademie  und  1890  Rektor  derselben.  Von  ihm  Heim- 
suchung Mariae;  yiele  Bilder,  sowie  Glasmalereien  in  böhmischen  Kirchen  und  Kapellen« 

Seraflnl,  Seralino  del^  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Modena.  Die 
dortige  Kathedrale  besitzt  eine  Krönung  der  Jungfrau  (1385)  Ton  ihm. 

Seralino.  s.  Breaeiano^  Seralino. 

Serangeil,  Qloacehlno»  Maler,  geb.  1778  in  Mailand,  f  nach  1888  (?),  Schüler 
Ton  DaTid  in  Paris,  wo  er  lange  thätig  war.  Zuletzt  wurde  er  Prof.  an  der  Mai* 
lander  Akademie.  Von  ihm  Napoleon  redet  die  Abgeordneten  der  Armee  an  (1808), 
Bilder  zur  Amor-  und  Psychelegende  (Villa  Sommarija,   Comersee),  Genrebilder,  etc. 

Seregno,  Vineenio,  Baumeister,  geb.  1509,  f  1^94.  1564  erbaute  er  das  CoUegio 
de*  Nobili  auf  der  Piazzo  de'  Mercaoti  in  Mailand. 

Serenari,  Gasparo^  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Palermo,  Schaler  von 
S.  Gonca  in  Rom.  £r  malte  Historien  in  Oel  und  Fresko,  z.  B.  Altar  in  der  Sa. 
Carita  zu  Palermo,  und  die  Kuppel  in  der  Jesuitenkirche  das. 

S^Sr^TÜle.  Philippe  de,  Maler,  geb.  17.  M&rz  1820  in  Moulins  (Däp.  Allier). 
Er  malte  Vögel,  Stillleben,  etc. 

Sergeant-KendeU,  WiUlam,  Maler,  geb.  1869  in  Spuiten  Duivel  N.  Y.,  U.  S. 
A.),  Schaler  von  T.  Eakins  und  der  Akademie  von  Philadelphia,  dann  der  Ecole 
des  beaox-arts  und  von  L.  0.  Merson,  sowie  L.  Doucet  in  Paris.  Er  war  in 
New- York  thätig.    Von  ihm  An  der  See,  Spanier,  etc. 

Sergell,  Johan  Tobias  Ton,  Bildbauer,  geb.  8.  Sept.  1736  (1740?)  in  Stock- 
holm, t  '^6.  Febr.  1813  (1814?)  das.,  Schüler  von  1/Archev6cque,  1767  in  Paris, 
auch  in  Rom  weitergebildet.  1779  kehrte  er  zurück  und  wurde  Akademieprofessor, 
sowie  Hofbildhauer  GusUafs  III.,  den  er  später  nach  Italien  begleitete  und  für  den 
er  Kunstwerke  dort  kaufte.  Für  ihn  hat  er  auch  viel  geschaffen;  1808  wurde  er 
geadelt,  später  Hofiotendant.  Seine  Werke  sind  in  einem  Raum  (im  Nat-Mus.?)  zu- 
sammengestellt worden.  Von  ihm  Betrunkener  Faun,  Amor  und  Psyche,  Gustaat  III. 
(Bttste)^  desgl.  (Bronzestatue  am  Kai,  Stockholm),  Auferstehung  (Basrelief,  Adolf-Fred.- 
Akad.),  Landgraf  Friedrich  II.  (Museumsgeb&ude  zu  Gassei),  etc. 

Sergent,  Lneien  Pierre,  Maler,  geb.  8.  Juni  1849  in  Massy  (D6p.  Seine-et-Oise), 
Schüler  von  Laurens,  Pils  und  Vauchelet.    Er  malte  Soldatenbilder. 

Sergent-Marcean,  Antoine  Franooia,  Kupferstecher,  geb.  9.  Oct.  1751  in 
Chartres,  f  24.  Juli  1847  in  Nizza,  Schüler  von  St  Anbin.  Er  war  Schwager  des 
General  Marceau,  leitete  zur  Zeit  der  Republik  die  Feste,  bekleidete  zu  yerschiedenen 
Zeiten  Aemter  als  Friedensrichter,  Polizeicommiss&r,  Deputirter,  etc.  Als  Secret&r 
des  Jacobiner-Clubs  hat  er  viele  vor  dem  Guillotiniren  gerettet.  Zwei  Jahre  lang 
wurde  er  nach  der  Schweiz  verbannt.  Zurückgekehrt  war  er  in  mannigfacherweise 
der  Kunst  förderlich.  Da  er  sich  aber  mit  der  Politik  des  9.  Nov.  1799  nicht  ab- 
finden konnte,  musste  er  abermals  Paris  meiden.  Er  wurde  Mitglied  des  Atbenaeums 
zu  Brescia,  1824  Bibliothekar  der  Universität  zu  Turin.  S.  schuf  zahlreiche  Farben- 
stiche, meist  kleineren  Formats  und  von  geringerem  künstlerischem  Werth,  darunter 
ein  grosses  Trachtenwerk,  politische  Flugblatter,  Buchillustrationen,  Bildnisse,  etc. 
Zuletst  erblindete  er.    Seine  Biographie  von  N.  Parfait  1848.  i 

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262  Sergent-Marceau  —  Serres. 

Serirent-HAreeaiiyEnilrmy  geb.  Marceau,Kapfer8techeriD,  geb.  1753  in  Chartrei, 
t  6.  Mai  1884  id  Nizza,  zweite  Gattin  dea  Antoine  F.  8.,  nach  dessen  Zeichnong 
sie  Bildnisse  stach. 

Seri,  P.  P«  A.  Robert  de,  g.  Robert,  Paul  P.  A. 
Sericns,  s  Soye,  P.  de« 

Serin,  Jan,  Maler,  geb.  1678  in  Gent,  f  1764  (1765)  im  Haag,  Schaler  seines 
Vaters  N.  S.  Er  malte  Altarbilder,  besonders  aber  Bildnisse,  darunter  die  des 
Marqais  de  F^n^lon  und  seiner  Gemahlin,  die  ihm  im  Haag  sassen.  Von  seinem  Vater 
besitzt  8.  Martin  zu  Doomgk  Der  hl.  Martin  tbeilt  seinen  Mantel.  —  Sein  Sohn  Jan 
8.  d.  J«  war  zwischen  1740—48  als  Maler  thfttig. 

Serlio,  Sebaatlano.  Maler  and  Baumeister,  geb.  6.  Sept.  1475  in  Bologna, 
1 1554  in  Fontainebleau,  Schfller  seines  Vaters  Bartolommeo  8.  und  des  B.  Peruzzi, 
bei  dem  er  in  Rom  studirte,  nachdem  er  zuvor  in  Pesaro  Baumeister  gewesen  war. 
Er  schuf  dann  eine  Decke  fflr  die  Markusbibliothek  zu  Venedig,  durchzog  Istrien, 
Dalmatien  und  Italien,  wo  er  flberall  alte  Kunstdenkmaler  vermass,  kam  1587  nach 
Venedig  znrQck  und  1540  nach  Paris,  wo  er  im  folgenden  Jahre  Hofbaumeister  m 
Fontainebleau  wurde.  Er  hat  hier  am  Louvre  und  an  den  Tuilerien  gearbeitet,  za 
Venedig  am  Pal.  Zeno  (1531),  8.  Francesco  della  Vigna  (1538)  und  wahrscheinlich 
am  Pal.  Bembo  Correr.  Nach  Franz  I.  Tod  yerliess  er  seine  Stellung,  lebte  einige 
Jahre  in  Lyon,  und  kehrte  erst  1558  nach  Fontainebleau  zurück.  Genau  welchen 
Antheil  an  dem  Palast  zu  Fontainebleau  er  hat,  ist  nicht  festzustellen.  Mit  am 
wichtigsten  ist  er  durch  sein  Werk  Aber  die  Architektur  nach  Vitruv,  Ton  dem  nach- 
einander sieben  Bücher  in  Venedig  und  Lyon  erschienen.  Zuerst  das  4.  (Allgemeines), 
1540  das  8.  (Grundrisse,  Inneres^  1545  das  1.  und  2.  (Geometrie  und  Perspective), 
1547  das  5.  (Tempel formen);  Ms.  etc.  des  6.  und  7.  Buches  verkaufte  er  au  Strada 
in  Lyon,  der  nach  1560  das  Werk  wohl  selbst  zu  Ende  geführt  hat.  Siehe  L.  Charvet 
Biograpbies  d^arcbitectes,  Sebast.  Serlio  (1869). 

Sermeiy  Cesare^  Maler,  geb.  1516  in  Orvieto,  f  1600  in  Assisi.  Er  malte 
Fresken  in  Orvieto  und  Assisi,  mit  noch  mehr  Glflck  Oelbilder,  Märkte,  Processionen, 
Geremonien  und  dergl. 

Sffrn^,  Adriaen,  Maler  und  Radierer,  geb.  5.  Juli  1778  in  Haarlem,  f  1847 

in  Zwolle.   Er  wurde  Akademiedirektor  in  Zwolle,  und  malte  Landschaften.   Von  seinen 

Blättern  nennen  wir  Die  Plaudernden,  Die  Faulen,  Die  Wäscherin  (n.  Teniera),  etc. 

Serner,  Otto,  Maler,  geb.  10.  April  1857  in  Sagan,  Schaler  der  Berliner  and 

Düsseldorfer  Akademien.    Er  malte  Landschaften. 

Serra.  Enrique,  Maler,  geb.  1859  in  Barcelona.  Er  Hess  sich  in  Rom  nieder 
und  malte  Landschaften  aus  dessen  Umgegend. 

Sefra,  Lnfgi,  Maler,  geb.  1885  (?)  in  Bologna,  f  l^-  ^^^  ^^^  ^^b-  ^^  ^^^^ 
Geschichtsbilder. 

Serre,  Mietael  Gaspard  Jaeqnes  (Mignel  Serra).  Maler,  geb.  10.  Jan.  1668 
in  Tara^ona,  als  Kind  franz.  Eltern,  f  9.  Oct.  1783  in  Marseille.  Er  entfloh  seiner 
Mutter  im  8.  Jahre,  wurde  von  einem  Karthäusermönch  im  Malen  unterrichtet  und 
▼on  diesem,  der  ihn  nach  Rom  gebracht  hatte,  Terlassen.  Er  yerdiente  sich  nun  bei 
andern  Malern  genug,  um  nach  Marseille  zu  kommen,  wo  er  sich  1676  niederliesa 
und  1690  BQrger  wurde.  1704  besuchte  er  Paris  und  erhielt  A  usseichnurgen  yon 
Louis  XIV.  Während  der  Pest  in  Marseille  seichnete  er  sich  durch  werkthfttige 
Menschenliebe  aus.  Er  hat  auch  zum  Besten  der  Stadt  zwei  Pest-Darstellungen 
gemalt,  die  gegen  Geld  ausgestellt  wurden.  Beide  befinden  sich  jetst  mit  mehr  als 
25  anderen  Werken  des  Künstlers  im  Mus.  zu  Marseille.  Sein  Bacchus  und  Ariadne 
besitzt  das  Mus.  zu  Gaen.    Mitgl.  d.  Akad.  zu  Paris  1704. 

Serrea,  Antony^  Maler,  geb.  18.  Febr.  1828  in  Bordeaux.  Von  ihm  Die  Ter- 
lassene  Glytia  (Mus.  HaTre),  Die  Verurtheilung  der  Jungft-au  von  Orläans  n.  A.  (Mna. 
Bordeaux),  Predigender  Christus  (1857),  etc. 

Serres,  Dominique,  Maler,  geb.  1722  (1730?)  in  Auch  (Gascogne),  t  6  Not. 
1798  (n.  A.  1810)  in  London,  ging  auf  die  See,  um  nicht  (Geistlicher  werden  in 
müssen  und  wurde  1752  von  den  Engländern  gefangen.  Auf  Parole  freigelassen 
widmete  er  sich  in  London  unter  Brooking  der  Marinemalerei.  1768  wurde  er 
Mitgl.  d.  Akad.,  1792  deren  Bibliothekar;  er  wurde  auch  Marinemaler  Georgs  III.  Von 
ihm  Georg  III.  bei  einer  Flotteurevue  in  Portsmouth  u.  A.  (Gal.  Hampton  Court), 
Howes  Sieg  bei  Gibraltar,  A.  im  Green  wich  Hospital,  etc. 

Berrea,  Henri  Charles  de,  Maler,  geb.  29.  Oct.  1823  in  Paris,  Schaler  yon 
de  Rudder.    Er  malte  Landschaften,  Bildnisse,  Stillleben  und  BlumenQQQJp 


Serret  —  Servin.  263 

Serresy  Jobs  Thomas,  Maler,  geb.  1759  in  London,  f  28.  Dec.  1825  dat., 
Schaler  Beines  Yaters  Dominique  S.  Worde  Zeichenlehrer  an  der  Marineschule 
in  Chehea,  beBucbte  1790  Frankreich  and  Italien  and  wurde  1793  Marine-Maler  d(>s 
Königs  und  Zeichner  der  Admiralität.  Seine  Frau  gtib  sich  als  Hersogin  von  Cum- 
berland  aus  und  ruinirte  ihn  so,  dass  er  bankerott  als  Schuldner  starb.  Er  malte 
Marinen  in  Oel  und  Aquarell  und  Teröffentlichtn  1801  „Die  kleine  See&ckel  für  Kflsten- 
schiffe*'  (mit  vielen  geschabten  und  colorirten  Blatt),  1805  ein  ,Liber  nauticus*  (Leit- 
faden cur  Marinemalereil  —  Auch  sein  jflngerer  Bruder  Dominio  S*  war  Maler  und 
Zeichenlehrer.  £r  schul  Landschaften  und  stellte  swischen  1783—87  in  der  Aka- 
demie aus.  Sp&ter  wurde  er  trübsinnig  und  musste  suletit  von  seinem  Bruder  er- 
halten werden. 

Serres,  OUto,  geb.  Wilton,  Malerin,  geb.  1772  in  Warwick,  f  21.  Nov.  1834, 
Oemahlin  des  John  T.  S.  Sie  gab  sich  als  Tochter  des  Herzogs  Henry  Frederick  von 
Cumberland  aus  und  wurde  1822  vom  House  of  Gommons  abgewiesen  mit  ihren 
Ansprflrhen.    Sie  malte  Landschaften. 

Sermr^  Henry  Auguste  Calixte  C^sar,  Maler,  geb.  9.  Febr.  1794  (1795?)  in 
Lambersarte,  f  2.  Sept  1865  in  Paris,  Schüler  der  Kunstschule  in  Lille,  der  £cole 
des  beauz-arts  und  von  Regnault  Von  ihm  Brunehaut  (1827  Mus.  Arras),  Die 
Schlacht  von  Coni,  Die  Schlacht  von  Jaffa,  Maria  Stuart,  u.  A.  (Mus.  Versailles); 
A.  in  den  Mus.  zu  Bordeaux,  Cambrai,  Douai,  Lille,  Bennes,  Yalendennes,  etc.;  auch 
in  Kirchen.    Med.  8.  Kl.  1836,  2.  Kl.  1837. 

Sermr^,  Lodewijk  AngastaSy  Baumeister,  geb.  1.  Juni  1799  in  Antwerpen, 
t  nach  1835,  Schüler  der  Antwerpener  Akademie.  Er  zeichnete  die  Bl&tter  für  ein 
grosses  Werk  über  den  Antwerpener  Liebfrauenthurm.  Mitgl.  des  Roy.-Inst.  of 
British  Architects. 

Serraes^  Uermany  Maler,  geb.  1601  in  Antwerpen  (?)^  f  ^^^  l^^^»  Schüler 
von  van  Dyck.  1650  war  er  Mitgl.  der  Lucasgilde« 

Serrandony,  Jean  Nicolas,  Maler  und  Baumeister,  geb.  2.  Mai  1695  in  Lyon^ 
t  19.  Jan.  1766  in  Paris,  Schüler  von  Pannini  und  J.  J.  Rossi  in  Italien,  wohin 
er  jung  kam.  Er  gelangte  nach  Lissabon,  wo  er  Fest-  und  Theaterdecorationen  schof, 
1724  liess  er  sich  in  Paris  nieder,  wo  er  Decorationen  für  die  grosse  Oper  malte 
und  18  Jahre  lang  die  Leitung  der  Decorationen  dort  inne  hatte.  1783 — 45  schuf 
er  die  Fa^e  von  St.  Snlpice  (nicht  die  jetzigen  Thfirme),  1739  leiteti»  er  die  Fest- 
lichkeiten zu  Ehren  der  Hochzeit  Elisahethens  von  Frankreich.  1738  '»hatte  er  den 
Hofbaumeistertitel  und  die  Genehmigung  erhalten,  in  einem  grossen  Saal  der  Tuillerien 
Festaufführungen  abzuhalten,  die  glänzend  wurden  und  seinen  Ruf  so  verbreiteten, 
dass  er  z.  B.  1747  zur  Leitung  eines  grandiosen  Feuerwerks  nach  London  berufen 
wurde,  auch  fflr  August  den  Starken  in  Dresden  thStig  war,  1760  die  Festlich- 
keiten zur  Hochzeit  Joseph  II.  in  Wien  leitete  und  endlich  Feste  am  württem- 
bergischen Hof  diriffirte.  Zurückgekehrt  schuf  er  einen  Triumphbogen  fQr  Ludwig  XV., 
eine  runde  Kapelle  und  verschiedene  Privatbauten  in  Paris,  Altare  in  Lyon  und  Sens, 
die  Kirche  von  Goutangesla-Vineuse  in  Bourgogne,  etc.;  endlich  noch  zahllose  Entwürfe 
zn  Festdecorationen  und  eine  grössere  Reihe  derartiger,  sowie  architektonischer 
Gem&tde.    Christus- Orden  u.  A. 

Serrlf  Constantlno  de!»  Maler  und  Baumeister,  geb.  1554  (?)  in  Florenz,  f 
1622,  Schüler  von  Santo  Titi.  Er  kam  nach  Deutschland  und  malte  in  ^ourbus* 
Manier.  Seine  Florentiner  Mosaiken  machten  ihn  bekannt.  Er  war  ferner  als  Archi- 
tekt und  Ingenieur  für  den  Prinzen  von  Wales,  den  Schah  von  Persien,  die  General- 
sUaten  und  den  Kaiser  Rudolf  II.  (der  ihn  adelte)  tbStig. 

Senrl,  Gloraiini«  Maler,  geb.  1799  (?)  in  Venedig,  f  8.  Juni  1885  in  Mailand, 
gebildet  in  Rom,  wurde  Akademieprofessor  in  Mailand.  Von  ihm  Riensi,  Die  Leiche 
Garracciolis  taucht  vor  Kdnig  Ferdinand  und  Nelson  auf,  Bildnisse,  etc. 

Servl^res,  Eng^nie  Hargnerite  Uonor^e,  geb.  Charen,  Malerin,  geb.  1786, 
t  nach  1823,  Schülerin  von  Lethi^re.  Von  ihr  Blanche  de  Castille  befreit  Gefangene 
(Mus.  Libourne),  Sceoe  aus  dem  vierten  Akt  von  Othello  (1824),  Hagar  in  der 
VITüste,  eta 

Senrin,  AmM^e  £lle,  Maler,  geb.  6.  Sept.  1829  in  Paris,  f  im  Mai  1884  in 
Vitliers-sur-Morin,  Schüler  der  £cole  des  beauz-arte  unter  Drolling.  Er  Hess  sich 
in  Villierssnr-Morin  nieder.  Von  ihm  Interieur  in  der  Brie  (1865  Mus.  Maus),  Mühle 
bei  VilliersrSurMorin  (1872  Mus.  Marseille),  Strasse  von  Ru,  u.  A.  (Mus.  MelunV  In 
der  Picardie,  etc.  Er  hat  auch  Mehreres  für  illustr.  Zeitschr.  etc.  radiert  und  kleine 
Bronzen  geschaffen.    Med.  1867,  1869,  2.  Kl.  1872. 


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264  Servoisler  —  Seurat 

Serroisi^r,  Zenobie  HoDorlney  Malerin,  geb.  6.  April  1821  in  Paris,  Sdbfllerin 
TOD  L.  Cogniet.    Von  ihr  P.  L.  Binet  (Mas.  Versailles)  und  andere  Bildnisse. 

Serwonter,  (Serwonters),  Pieter,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb. 
28.  Oct  1586  in  Antwerpen.  !Er  arbeitete  in  Londerseels  Weise  besonders  nach  D. 
Yinckboons;  A.  nach  L.  van  Leiden,  P.  Sibrantsi,  A.  ▼.  d.  Venne,  etc. 

Herjt  P.  P.  A.  Robert  de,  s.  Bobert,  Paul  P.  A* 

SenSf  Johann  Georg,  Kupferstecber,  geb.  20.  Febraar  1808  in  Narnberg. 
Er  wurde  von  C.  Meyer  inX^Ornberg  gebildet  und  wanderte  in  den  fünfziger  Jahren 
nach  Amerika  aus.  Er  hat  Stahlstiche  nach  Ludwig  Richter,  A.  nach  K.  Santi, 
T.  Vecelli,  etc.  geschaffen. 

Sesshin,  (Ota),  japanischer  Maler,  geb.  1421  (?),  f  1507  (?),  Schüler  des  Jos  e  ts  u. 
Er  stammte  aus  aristokratischer  Familie  und  wurde  zum  Priester  erzogen;  spater  nahm 
er  vom  Tempel  Unkokiiji  den  Namen  Ünkoku  an.  Er  schlug  unter  chinesischem 
Einfluss  die  naturalistische  Richtung  ein  und  wurde  sogar  nach  China  berufen,  um 
den  Kaiserpalast  zu  schmücken.  Seine  Landschaften,  sowie  Figuren  und  Vögel 
bilden  die  ein  für  allemal  feststehenden  Motive  für  die  nachfolgenden  Künstler.  Er 
erfand  die  Scbnellmalorei  und  machte  oft  die  Umrisse  einer  Figur  mit  einem  Pinsel« 
strich.  Im  British  Museum  (London)  von  ihm  Landschaften;  Hotei  mit  einer  Gruppe 
kleiner  Spielkameraden  u.  A. 

Seato,  Cesare  da,  Maler,  gen.  Milanese,  geb.  um  1480  in  Sesta  Calendo  am 
Lago  Maggiore,  f  1521  (?),  (n.  d.  Cicerone  n&ch  1523),  Schüler  von  L  da  Vinci,  spater 
Freund  und  Nachahmer  des  R.  Santi  in  Rom.  Er  besuchte  auch  Neapel  und 
Messina  (1515—20),  1506  Rom  und  war  wahrscheinlich  1507—12  unter  da  Vinci  thätig. 
Mehr  oder  minder  sicher  sind  von  ihm  Anbetung  der  Könige  (Mus.  Neapel),  Madonna 
della  Cintura  (zweifelhaft  1521,  Vatikan),  Taufe  Christi  (Smlg.  Duca  Scotti,  Mailand), 
Madonna  im  Rund  (Smlg.  Duca  Melzi,  das.),  Maria  mit  Heiligen  (ebenda),  Madonna 
unter  einem  Lorbeerbaum  (Brera,  Mailand),  Hl.  Familie  (ebenda);  A.  in  den  Moa. 
zu  Madrid,  Turin,  Venedig  (Gal.  Manfredini),  Wien.  —  Von  einem  Stefano  da  8« 
(Bruder  des  S.?),  Bildhauer,  rührt  das  blendende  1.  Chortabernakel  in  der  Certoaa 
di  Pavia  her. 

Seatri,  s.  TravI. 

Hetletsky,  Balthasar  Sigismond,  Kupferstecher,  geb.  1695  in  Augsburg, 
t  1770,  Schüler  des  J.  A.  Pfeffel.  Er  war  von  polnischer  Abkunft  und  ein  unter- 
geordneter Meister,  der  nach  Eckstein,  Roos,  Watteau,  etc.  stach. 

Settegast,  Joseph,  Maler,  geb.  8.  Febr.  in  Coblenz,  t  19.  M&rz  1890  in 
Mainz,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akad.  und  von  Veit  in  Frankfurt  a.  M.,  1838—43  in 
Rom  weitergebildet.  Er  schmückte  viele  rheinische  Kirchen  mit  biblischen  Bildern, 
s.  B.  Kastorkirche  zu  Düsseldorf  (Fresko),  Mazkircbe  (das.),  Franzkirche  (das.^ 
Mainzer  Dom  (Koppel)  und  Kreuzkirche  (Ehrenbreitstein). 

Settella,  Hanf^ed^  Maler,  geb.  1600  in  Mailand,  f  1680.  Er  wurde  in  Mailand 
Akademiedirektor  und  war  auch  Mechaniker. 

Setti,  Ereole  (Heronles  Septimua),  Maler  und  Kupferstecher  des  16.  Jahr- 
hunderts, geb.  in  Modena,  f  nach  1592.  Er  malte  Historien  für  Modeneser  Kirchen 
und  hat  Einiges  radiert. 

Settignano,  Antonio  dl  diorgto  da,  Baumeister  und  Ingenieur,  geb.  vor  1450, 
t  um  1494,  thatig  in  Neapel,  wo  er  für  König  Ferdinand  I.  den  Bau  der  öffentlichen 
Geb&ude  leitete  und  ihm  auch  nebenbei  in  der  Regierung  half.  Von  ihm  die  jetzt  nicht 
mehr  vorhandene  Kirche  S.  Giusto  alle  Mnra  bei  Florenz. 

Settignanoy  Desiderio  da,  §•  Desiderio. 

Settignano,  Meo  del  Caprina  da,  s.  Gaprina. 

Senbert.  Johann  Friedrieh.  Maler,  geb.  28.  März  1780  in  Stuttgart,  f  12.  Juli 
1859  das.,  Schüler  von  Heideloff.  1818  wurde  er  Zeichenlehrer  am  Katharinen- 
Stift  in  Stuttgart,  1829  an  der  Gewerbeschule  dort,  an  der  er  1888  Professor  wurde. 
Er  gab  eine  Zeichenschule  (100  Bl.  von  Elias  lithographirt)  heraus  und  hat  De- 
korationen, Bildnisse  und  Blumen  gemalt,  sowie  naturwissenschaftliche  Hlustrationen 
(z.  B.  zu  Gocks  „Traube*)  geschaffen. 

Sevpeli  Johann  Adam^  Kupferstecher,  geb.  1660  in  Strassburg,  f  1714  das. 
Er  schuf  Bildnisse  zum  Theil  nach  dem  Leben,  strebte  den  Schabknnstwirknngen 
in  seinen  Stichelarbetten  nach  und  hat  anch  eine  Nachtansicht  von  Strassburg  ge- 
schabt. 

Senrat,  Georges  Pierre,  Maler  und  Zeichner,  geb.  2.  Dec  1859  in  Paria, 
t  im  M&rz  (?)  1891  das.,  Schüler  der  £cole  des  beanx-arto,  studirte  auch  besonders 


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Seorre  —  S^Tin.  265 

die  Fresken  £.  Delacroixs  in  der  Kirche  8t.  Sulpice.  Er  malte  Landschaften  in 
grauem  friedlichem  Ton,  Scenen  aus  der  Normandie  und  A8ni^r«>8,  sowie  Bildnisse; 
▼on  ihm  Circusparade  (1887),  Poseuae  (1888),  Un  dimanche  k  la  Grande  Jatte,  etc. 

Senrre.  Bernard  Gabriel,  Bildhauer,  geb.  11.  Juli  1795  in  Paris,  f  5.  Oct. 
1867  das.,  ScbQler  der  £cole  des  beauz-arts  unter  Gartellier.  1818  gewann  er 
den  grossen  Rompreis  und  wurde  1853  Mitglied  des  Instituts.  Von  ihm  Die  Badende 
a824  THanonX  Sa.  Barbara  (1827  Kirche  der  Sorbonne),  J.  de  la  Fontaine  (Mus. 
Versailles),  Admiral  Behuchet  (das.X  P^^'b  n)>t  dem  Apfel  (Mus.  Nantes),  Der  Acker- 
bau (Böise,  Paris),  Maiia(Marietikapelle  in  S.  Nicolas  de  Chardonnet),  S.  Louis  (Kapelle 
nahe  Tunis),  Siegerwageu  und  Anderes  (Are  de  l'^toile,  Paris),  Kr.  der  Ebrenleg.  1887. 

Senrre,  Charles  Emile  Marie,  Bildhauer,  geb.  80.  Sept.  (22.  Febr.?)  1798  in 
Paris,  t  12.  Jan.  1858  das.,  SchOler  von  Gartellier  an  der  £cole  des  beaux-arts, 
an  der  er  1824  den  grossen  Rompreis  gewann,  Bruder  des  Bernard  G.  S.  Von  ihm 
Napoleon  I.  (1833  auf  der  Yendöme-Sftule,  1863  nach  Courbevoie  gebracht),  desgl. 
(Mus.  Versailles)  Louis  XII.  (Reiterstatue,  Schloss  zu  BloisX  Charles  VII.,  Gaston  de 
Foix  u.  A.  m.  (Mus.  Versailles),  Boileau  (Mus.  LouYre),  Die  Dichtkunst  (Delavigne- 
Grabmal  auf  dem  P^re  Lachaise,  Paris)»  etc.    Kr.  der  Ehrenleg.  1841. 

Seoter,  a.  Saiter. 

Seraiix,  Charles^  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  5.  Mai  1751.  Auf  Grund 
eines  »Kinderspiels*  wurde  er  Mitgl.  der  Akademie  St.  Luc. 

S^Te,  (auch  Des^ie),  Gilbert  de,  Maler,  geb.  1615  (?)  in  Moülins  (Ddp.  AUier), 
t  9.  April  1698.  Er  war  1648  einer  der  ersten  Mitgl.  der  Akademie,  an  der  er 
1655  Professor,  1689  Rektor  wurde.  Von  ihm  unterfieganRene  Malereien  im  Zimmer 
der  Königin  im  Schloss  zu  Versailles.  Ferner  Ton  ihm  Moses  tränkt  die  Herde  der 
Töchter  Jethro. 

S^ye,  (auch  Des^re)^  Pierre  de,  Maler,  geb.  1623  (?)  in  Moulins  (Ddp.  Allier), 
t  9.  Nov.  1695  in  Paris,  jüngerer  Bruder  des  Gilbert  de  S.  Von  ihm  Erneuerung 
des  Bundes  awischen  Frankreich  und  der  Sdiweiz  1663  (Mus.  Versailles),  Belagerung 
▼on  Tonmay  1667  (ebenda),  Ludwig  XIV.  besucht  die  Gobelin-Fabrik  (ebenda),  Bild- 
oiss  der  Anna  t.  Oesterreich,  A.  in  Prlyatsammlungen.  Mitgl.  der  Akademie  1663, 
Prof.  1672. 

Seyerin,  Julius^  Maler,  geb.  29.  April  1840  in  Rom,  f  19.  Mai  1883  in 
München,  Autodidakt.  Er  besuchte  1865  MOnchen,  liess  sich  1870  dauernd  dort 
nieder  und  malte  Landschaften,  sowie  heitere  Genrebilder. 

Seierlno^  VlneeBso,  Maler,  geb.  1859  in  Caiaszo  (Prov.  Terra  di  Lavoro). 
Er  war  u.  A.  in  Rom  thatig,  decorirte  Kapellen,  Paläste  etc.  und  schuf  Bildnisse, 
Landschaften  und  Genrebilder. 

Sererlno,  s.  San  Seierliio. 

SeTem,  Joseph,  Maler,  geb.  um  1795,  f  3.  Aug.  1879  in  Rom.  Er  kam  1827 
nach  Rom,  und  war  Begleiter  Keats'  in  Italien.  1840  kehrte  er  nach  London  zurück, 
gewann  1843  bei  der  Concurrenz  in  Westminster  Hall  einen  Preis,  befand  sich  1861 
wieder  in  Rom  und  bekleidete  dort  bis  1872  das  Amt  des  British  Consul.  Von  ihm 
besitzt  die  Nat.  Portrait  Gal.  zu  London  das  Bildniss  Keats*,  das  S.  Kensingt.  Mus. 
das.  4  Oelgem&lde  und  ein  Aquarell.  —  Ein  Arthmr  S.  war  um  die  Mitte  unseres 
Jahrhunderts  als  Marine-  und  Bildnissmaler  zu  London  thätig. 

SererBy  Marj^  §•  Newton. 

Seieme^  — ^  lanf  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts,  thfttig  in  Gent.  Mit  W. 
Märten s  baute  er  die  Georgscapelle  an  der  Nicolauskirche  dort  auf. 

Seieatre,  Jean,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  18.  Oct.  1650  in  Paris.  Er 
war  wahrscheinlich  bei  den  Gobelins  und  in  den  kgl.  Schlössern  bescbäftigt.  —  Ein 
Jean  n.  S.  geb.  1623  (?),  f  8.  Aug.  1694  in  Paris,  war  gleichfalls  Maler.  ^  Dessen 
Soho  Jean  III.  8.»  getauft  26.  Nov.  1676  in  Paris,  war  auch  Maler. 

SeTllla  Boniero  y  Esealante,  Juan  de,  Maler,  geb.  1627  in  Granada,  f  28.  Aug. 
1695  das.,  Schiller  Ton  A.  A.  Arguelles  und  P.  de  Moya,  durch  Studium  der 
Werke  Ruhens*  und  Van  Dycks  weiter  gebildet.  Er  schuf  Historien  far  die  Carme- 
liter,  Augustiner,  Jesuiten  und  a.  Kirchen  in  Granada,  sowie  fOr  Kirchen  in  Gordova, 
Henares,  etc.  Eine  Beweinung  Christi  in  der  Dresdener  Gal.  (No.  708)  wird  ihm  zu* 
geschrieben. 

S^Tin^  Pierre  Panl,  Maler,  geb.  um  1650  in  Tournon,  f  ni^b  1689.  Er  war 
in  Lyon  als  Bildnissmaler  th&tig  und  hatte  kurze  Zeit  st&dtische  Anstellung.  1688 
war  er  in  Paris  anwesend.  Vermeulen  stach  nach  seinen  Zeichnungen.  Von  ihm 
Alezander  und  Diogenes  (Mus.  Toulouse),  Darstellungen  der  Thaten  Loni|XIV.,  etc. 

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266  Benin  —  Seymonr. 

Seyrln»  Jan  Baptist^  Maler,  geb.  28.  Oct.  1817  in  Antwerpen,  Schüler  ron 
K.  de  Keijser.    Er  malte  kleine  geschichtlicbe  Bilder. 

Sewellf  Amanda  Brewster,  Malerin,  geb.  1860  in  New-Tork,  Scbfllerin  der 
Akademie  Julian  in  Paris,  Gemahlin  des  Robert  V.  V.  S.,  thfttig  in  ihrer  Vater- 
stadt   Von  ihr  Die  kloinen  Fischer,  In  den  Dflnen,  Bildnisse,  etc. 

Sewell,  Bobert  Tan  Vorst,  Maler,  geb.  1857  in  New-York,  ScbOler  der  Akademie 
Julian  in  Paris,  th&tig  in  seiuer  Vaterstadt.  Von  ihm  Holländische  Fischersleute, 
Kinder  des  Meeres,  etc. 

Sewrin-Bassompierre,  Aim^  Henrj  Edmond.  Maler,  geb.  1.  Not.  1809  in 
Paris,  t  nach  1874,  Schüler  von  Hersent,  Detouche  und  der  Ecole  des  beaux- 
arts.  Er  malte  Bildnisse,  namentlich  in  Pastell,  auch  einige  Historien  und  Genre- 
bilder.    Med.  3.  Kl.  1846. 

8ejbold,  Christian,  s.  Seibold. 

8ejbold,  Georg  Ton,  Maler,  geb.  20.  März  1882  in  Schrobenhausen,  Schfller 
von  Kaulbach  an  der  Münchener  Akademie  und  von  Couture  in  Paris.  Er  malte 
Soldatenbilder,  darunter  eins  in  Fresko  im  MQnchener  National museum. 

Serdel,  Gnstay  Ed.,  Maler,  geb.  18.  März  1822  in  Luxemburg,  f  80.  Sept.  1881 
in  Dresden,  Schüler  der  Düsseldorfer  sowie  Antwerpener  Akademie  und  liess  sich 
spflter  in  Dresden  nieder.  Das  dortige  Musenm  besitzt  Die  Trauerbotschaft  (1867) 
von  ihrn. 

Sejdelmann,  Apollonle,  geb.  de  Forgue,  Malerin,  geb.  1708  in  Triest  (n. 
A.  1767  in  Venedig),  f  1840  in  Dresden,  Schülerin  ihres  nachmaligen  Gatten  Jakob 
C.  S.,  mit  dem  sie  1790  nach  Italien  kam,  wo  sie  unter  Mms.  Maren  die  Miniatur- 
malerei erlernte.  Sie  stand  kaum  Ober  der  Dilettantin  und  machte  besonders  Sepia- 
copien  nach  iftten  Gem&lden,  darunter  die  Vorlage  für  J.  F.  W.  Müllers  Stich  der 
Sistinischen  Madonna.    Mitgl.  der  Dresdener  Akademie. 

Seydelmanny  Jakob  Crescentinsy  Maler,  geb.  25.  Juni  1750  in  Dresden,  f 
27.  M&rz  1829  das.,  Schüler  von  B.  Beiotto  und  Casanova,  1772  auch  in  lUlien 
unter  Mengs  gebildet.  Er  schuf  zuerst  viele  Sepiazeicbnungen  nach  der  Antike  etc., 
kam  dann  zurück  und  wurde  Prof.,  sowie  Mitglied  der  Dresdener  Akademie.  1790— 
1794  besuchte  er  wiederum  Rom,  spAter  noch  zweimal,  sowie  St.  Peteisbars  zweimal. 
Er  malte  Sepiacopien  nach  Renaissance- Gemälden  (manchmal  in  Original  grosse)  und 
Sepiabildnisse. 

Sejdliti,  Reinhard,  Freiherr  von,  Maler,  geb.  20.  Oct  1850  in  Berlin, 
Schüler  der  Münchener  Akademie,  vonPiglhein,  Uhde  U.A.  SpAter  ging  er  nach 
London,  Paris  und  Berlin,  um  sich  kunstgewerblichen  Studien,  besonders  dt  n  japanischen 
zu  widmen.    Er  war  auch  schriftstellerisch  thAtig.     Von  ihm  Richard  wagner,  etc. 

Sejffartb,  s,  Sharpe. 

Sejffer,  Angnst,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1774  in  Lauifeo  am  Neckar, 
t  1845,  gebildet  in  Stuttgart  und  Wien.  Er  wurde  Hofkupferstecber  in  Stuttgart 
und  Inspektor  des  Kupferstich  Kabinets  dort  S.  aquarellirte  Landschaften  und  hat 
auch  Ansichten  aus  'Württemberg,  etc.  gestochen  und  radiert,  z.  Th  in  Woolletts  Manier. 

Sejffert,  Johann  Gotthelf»  Kupferstecher,  geb.  7.  Juli  1761  in  Dresden,  f  29. 
MArz  1824  das.,  Schüler  von  Casanova  und  Stoelzel.  Er  wurde  Prof.  und  In- 
spektor an  der  Akademie;  zuletzt  (1814)  musste  er  in  Folge  dieser  Stellungen  das 
Kupferstechen  aufgeben.  Von  ihm  David  (n.  Preti),  Sibylle  (n.  Kügelgen);  die  besten 
Platten  für  das  „Augusteum*,  Bildnisse,  etc. 

Sejfried,  Ferdinand,  Maler,  geb.  1751  (?),  f  2.  Jan.  1828  in  Köln  a.  Rh.,  wo 
er  1787  in  die  Zunft  aufgenommen  wurde  und  decorative  Arbeiten  schuf.  —  Sein 
Vater  Norbert  S*  war  auch  Maler,  kam  aus  Prag  nach  Köln  a.  Rh.,  wo  er  1771 
Mitgl.  der  Zunft  wurde.    Handzeichnungen  von  ihm  im  dortigen  Museum. 

Seymonr,  Edward,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  begr.  1757  in  Twickenham.  Er 
malte  in  England  Bildnisse  in  Knellers  Art. 

Seymonr,  James,  Maler,  geb  1702  in  London,  f  30.  Jan.  1752  das.  Er  wurde 
als  Pferdemaler  geschAtst,  besonders  wegen  der  Zeichnung,  weniger  wegen  des  Co- 
lorits.    Man  kennt  Bilder  von  ihm  durch  Stiche  von  Burford  und  Houston. 

Seymonr,  Robi^rt,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1800  in  London,  t  20.  April  1836 
durch  Selbstmord.  Er  malte  erst  Historien  und  Bildnisse,  wandte  sich  aber  dann 
ganz  der  Holzschnitt-Illustration  zu  und  lieferte  Zeichnungen  zu  Odd  Volumes  (1830), 
Comic  Magazine  (1832-34),  Figaro  in  London  (1831-36),  The  Schoolmaster  abroad, 
Humorons  Sketches,  etc.,  besonders  aber  die  ersten  Illustrationen  zu  Dickens*  Pickwick 
Papers,  in  denen  er  die  Typen  Pickwick,  Tupman,  V7inkle  etc.  festlegte^  j 

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Seymoor-bamer  —  Sharp.  267 

Seymonr-Dameri  Hme.  Ann«»  g.  Damer« 

Seynes,  Adolphe,  Maler,  geb.  1786  in  Ktmes,  f  7.  Oct.  1844  das.  Das  dortige 
Museum  besitzt  Sepiateicbnungeo,  (Diaoatempel,  Augustusthor,  Französisches  Thor 
und  3  A.)  Ton  ihm. 

Seyppel,  Karl  Maria,  Maler  und  niuatrator,  geb.  28.  Juli  1847  in  Düsseldorf, 
Schtller  der  dortigen  Akademie  und  too  Knaus;  er  bereiste  Westdeutschland.  1894 
besuchte  er  Brüssel,  1895  London.  Von  ihm  Der  Kampf  ums  Dasein  (6al.  Hannover^ 
Schachspieler  (Gal.  Magdeburg^  ^>b  ^^^^  Altarbild,  auch  Bildnisse  und  Architekturen. 
Am  bekanntesten  wurde  er  jedoch  als  humoristischer  Schriftsteller  und  Illustrator 
namentlich  der  angeblich  ausgegrabenen  altägyptischen  Scherze  «Schlau,  schlauer, 
am  schlausten*,  „Er,  Sie,  Es**,  etc. 

Seyst,  Hendrik  ran,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  nach  1521.  1508  war  er 
Mitglied  der  S.  Lucasgilde  in  Antwerpen. 

Seienlne,  Yalentin.  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  thatig  1620—26.  Er 
schuf  Ornamente,  Qrottesken,  etc. 

Sfondrini,  AehUle»  Baumeister,  geb.  1886  in  Mailand.  Von  ihm  Nationalbad 
in  Mailand  (1869),  Das  Theater  in  Sa16  (1870),  Restauration  des  Carcano-Theaters 
in  Mailand  (1872)  und  des  Theaters  zu  Pavia  (1878),  Das  Costanzi-Theater  in  Rom 
(1880,  sein  Hauptwerk  und  eines  der  bedeutendsten  Theater Euroias),  etc.  SS.  Maurizio- 
nnd  Lazxaro-Ord.,  Italien.  Kronen-Orden;  Mitgl.  verschied.  Akad. 

Sgnaxella,  (Chiassella),  Andrea,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  Schüler  des 
Andrea  Angeli,  den  er  nach  Frankreich  begleitete,  wo  er  auch  nach  dessen  Rück- 
kehr blieb  und  besonders  im  Schloss  Semblancay  viel  malte.  Ausser  dem  Altarbild 
der  Kapelle  gingen  diese  Werke  alle  bpi  der  Zerstörung  des  Qeb&udes  1793  zu 
Grund.  1557  erbte  S.  die  Habe  des  J.  Carrucci  als  dessen  nächster  Verwandter. 
Nach  ihm  stachen  E.  Yico  (mit  Yer&nderungen  und  als  angeblicher  B.  Santi)  nnd 
A.  Girardet  eine  Kreuzabnahme. 

Sbaekleton,  John,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  1767.  Er  wurde  Hofbildniss- 
maler  Georgs  IL  und  stellte  viele  Bildnisse  aus.  1755  versuchte  er  mit  A.  eine 
Akademie  zu  gründen.  Von  seinen  Bildnissen  Georgs  IL  befindet  sich  eins  in  der 
Nat.-Portr.-Ga1.  zu  London. 

Shade,  William  Angmt,  Maler,  geb.  19.  Not  1848  in  New-Tork,  t  26.  Sept. 
1890  in  der  Schweiz,  Schüler  von  W.  Sohn,  verliess  krankheitshalber  Düsseldorf, 
kam  nach  Italien  und  liess  sich  in  Rom  nieder.  Er  malte  Genrebilder  und  Bildnisse, 
z.  B.  Erste  Liebe  (Nat-Gal.  Berlin),  Rast  auf  der  Flucht  nach  Egypten,  Bildnisse,  etc. 

Shalders,  George,  Maler,  geb.  1826  (?),  f  27.  Jan.  1878  in  Portsmoutb,  wo  er 
thatig  war.  Er  malte  seit  1848  Landschaften  und  Thierstücke  in  Wasserfarben  ans 
Surrey,  Hampshire,  auch  Irland,  z.  B.  Stiller  Winkel,  Bei  Seiborne,  etc. 

Shannon,  Charles  Hasel wood,  Maler,  Holzschneider,  Radierer  und  Lithograph, 
geb.  26.  April  1865,  Schüler  von  Charles  Ricketts,  tbfttig  in  Richmond  unweit 
London.  Er  hat  Flandern,  Frankreich.  Italien  etc.  besucht  und  stellte  in  verschiedenen 
Londoner  Instituten,  auch  auf  den  Champs  de  Mars  zu  Paris,  in  München,  etc.  aus.  Seine 
Oelbildnisse  werden  sehr  gelobt.  Am  bekanntesten  wurde  er  durch  seine  wunderbaren 
Steindrucke,  das  Erzeugniss  seiner  freien  Phantasie  und  zauberhaft  in  ihrem  grauen 
Silbertoo.  Eine  grosse  Anzahl  davon  erschienen  in  den  5  Nummern  der  vornehmen  Zeit- 
schrift ^The  Dial*  die  er  mit  Ricketts  u.  A.  erschienen  liess.  Von  Buchillustrationen 
nennen  wir  die  zu  «Daphne  und  Cbloe*  und  „Hero  und  Leander*.  Gr.  gold.  Med. 
München  1897. 

Shannon^  J«,  J»,  Maler  geb.  1863  in  New-England,  kam  1878  nach  London, 
wo  er  an  der  S.  Kensington  Schule  unter  Poynt er  und  Sparks  studirte.  Er  wurde 
einer  der  beliebtesten  Bildnissmaler  Englands  und  bekam  besonders  Frauen-  und 
Kinderschönheiten  zu  malen. 

Sliaplelgh,  Frank  Henry^  Maler,  geb.  7.  M&rz  1842  in  Boston  (Mass.  U.  S.  A.), 
Schüler  von  Lambinet  in  Paris.  Er  Hess  sich  in  Boston  nieder  und  malte  An- 
sichten, sowie  Landschaften  aus  verschiedenen  Gegenden  Amerikas. 

Sharp,  George,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1878.  Er  wurde  Mal-  und 
Zeichen-Lehrer  in  Dublin  und  1861  Mitgl.  der  Hiberoian  Acad.  Von  ihm  Rast 
(Mns.  Dublin),  Schulgang  (Mus.  ebenda),  etc. 

Sharp,  Mlehael,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  jireb.  in  London,  f  1^0  in 
Boulogne,  Schüler  der  Londoner  Akademie  nnd  von  Sir  W.  Beechey.  Er  malte  Bild- 
nisse, später  Genrebilder.  Ein  Schauspielerinnenbildniss  von  ihm  besitzt  das  S.  Kens. 
Mos.  —  Ein  Thomaa  8«  war  um  1850  erfolgreich  als  Bildhauer  in  London  thatig, 

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268  Sharp  —  SUjer. 

Sharp,  William,  Kupferstecher,  geb.  29.  Jan.  1749  in  London,  f  25.  Juli  1824 
in  Ghiswick,  Schaler  von  B.  Longmate,  und  arbeitete  sich  yon  beschpidenen  An- 
fangen zum  Rang  eines  der  ersten  englischen  Linicnstecher  herauf.  Er  war  aber- 
irlaubisch,  wurde  desVerratbsyerd&cbtig,  aber  von  dem  geheimen  Richtbof  freigesprochen. 
Von  ihm  Platten  nach  Andreas,  Benwell,  Ann.  Carracci,  Cbobday,  Copi*  y,  van  Dyck, 
Joseph,  Raeburn,  Reni,  Reynolds,  Romney,  Smirke,  Stothard,  Trumbull,  West, 
Woodford,  Zampieri,  etc.,  auch  mehrere  Exlibris,  Schriftkarten,  etc.  S.  Leben  von 
W.  S.  Baker  (1876). 

Sharpe,  Edmonil,. Baumeister,  geb.  1809,  t  8.  Mai  1877.  Er  war  in  England 
th&tig  und  ist  besonders  durch  seine  Werke  Ober  die  Baukunst  der  Gistercienser, 
sowie  die  Ornamentik  der  Uebergangsperiode  (1145—90)  in  der  engl.  Baukunst  be- 
kannt geworden. 

Sharpe,  Eliza»  Malerin,  geb.  1796,  f  11.  Juni  1874  in  Chelsea;  sie  malte 
Aquarelle  und  war  in  späteren  Jahren  meist  mit  Gopireo  im  S.  Kens.  Mus.  beschftfrigt. 

Sharpe^  Lonisa,  verehel.  Seyffarth,  Malerin,  geb.  um  1805  in  London,  f 
28.  Jan.  1843  in  Dresden,  Schwester  der  Eliza  S.  Sie  malte  Bildnisse  und  Miniaturen, 
spater  Genrebilder  u.  A.  in  Wasserfarben.  1834  verheirathete  sie  sich  nach  Dresden. 
Von  ihr  Ruth  und  Naemi,  Brunetto  (111.  zu  Addison^  Der  Alarm  (1841),  etc. 

SbarpleSt  (Sharpless),  Mrs.  — -,  Malorin,  geb.  um  1758  in  Birmingham,  f  im 
März  1849  in  Bristol,  Gemahlin  des  James  S.,  nach  dessen  Tod  sie  nach  England 
zurückkehrte.  Sie  malte  Bildnisse  in  Miniatur,  Oel  und  Pastell.  Sie  stiftete  ihr 
Vermögrn  der  Stadt  Bristol  zur  Errichtung  einer  Kunstakademie  Die  Kat-Portr.  6al. 
zu  London  besitzt  zwei  Pastelle  von  ihr,  Priestley  und  Washington. 

Sharples»  (Sharpless),  James,  Maler,  geb.  1751  in  England,  f  26.  Febr.  1811 
in  New -York,  war  erst  Theologe,  dann  wahrscheinlich  SchOler  von  Romney  und 
begab  sich  1794  mit  Frau  und  Kindern  nach  Amerika,  wurde  jedoch  von  Franzosen 
geängen  genommen  und  konnte  erst  nach  einigen  Monaten  seine  Reise  wirklich 
vollenden.  In  Amerika  zog  er  mit  Pferd  und  Wagen  von  Ort  zu  Ort,  um  die  Berühmt- 
heiten zu  malen.  134  solcher  Pastellbildnisse  befinden  sich  in  Independence  Hall, 
Philadelphia,  einige  seiner  Werke  auch  im  Kunstverein  zu  Bristol. 

SharpleSy  (SharplesB),  James  d.J«,  Maler,  geb.  vor  1794  in  England,  f  1839 
in  Bristol,  Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  des  James  8.  Er  malte  Bildnisse.  — 
Sein  Bruder  Felix  S«,  (beofalls  Maler,  war  in  North- Carolina  thati«,  wo  er  auch  starb. 

Sharples«  (Sharpless)^  Rollnda,  Malerin,  geb.  vor  1794  in  England,  f  10.  Febr. 
1838  in  Bristol,  Tochter  und  Schülerin  des  James  S.  Sie  war  meist  in  Bristol 
thätig  und  schuf  Genrebilder,  sowie  geschichtliche  Darstellungen. 

Shattuoky  Aaron Draper»  Maler,  g<  b.  9.  M&rz  1832  in  Francestown  (N.  H.,Ü.S.  A.), 
Schüler  von  A.  Ransom  in  Boston  und  der  New -Yorker  Akademie,  deren  Mitglied 
er  1861  wurde.  Er  malte  Landschaften,  Ansichten  und  Thierstücke,  z.  B.  unten  auf 
der  Weide,  Blick  auf  den  ChamplainSee  und  Bauerngehöft  an  der  See  (1884). 

Shaw,  Annie  Coruelia»  Mal«  rin,  geb.  16.  Sept.  1852  in  West-Troy  (N.-T.,ü.  S.  A), 
t  1887  in  Chicago,  Schalcrin  von  H.  C.  Ford  das.  Das  dortige  Museum  besitzt  von 
ihr  Das  Aepfeljahr  (1885),  Am  Strand  im  Herbst  (1882),  Am  Strand  im  Sommer  (1884). 

Shaw,  Henry^  Kupferstecher  ucd  Zeichner,  geb.  4  Juli  1800  in  London,  f 
12.  Juni  1873  das.  Er  war  Mitglied  der  Alterth  ums -Gesellschaft  und  schuf  u.  A. 
Exlibris,  Aquarellcopien,  etc.,  besonders  aber  die  Illustrationen  zu  einer  grossen  Reihe 
von  bedeutenden  Werken,  darunter  Wells  (in  Britton's  Kathedralen  Serie),  Gloucester 
(1828,  des)!l.),  The  Antiquities  of  Luton  Chapel  (1825),  Details  of  Gothic  Architecture 
(1832),  Uluminated  Ornaments  (1883),  Ancient  Fnmiture  (1839),  Mittelalterliche 
Trachten  (1839).  Encyclopadie  des  Ornaments  (1842),  Alphabete,  etc.  (1845),  Wappen 
(1855),  Fliesen  (1858),  etc. 

Shaw^  James,  Maler  des  vorigen  Jahrhunderts,  t  um  1772,  thatig  als  Pferde« 
maler  in  London.  —  Ein  anderer  James  S«,  geb.  in  Wolverhampton,  f  in  London 
um  1784,  war  Schüler  von  E.  Penny  und  malte  Bildnisse. 

Shaw,  Joshnüf  Maler  des  vorigen  Jahrhunderts,  geb.  1776  in  Bellingborough 
(Lincolnshire,  England),  Autodidakt,  war  erst  Hausmaler  in  Manchester,  kam  dann 
nach  London,  wo  er  Landschaften,  Stillleben,  besonders  aber  Copien  nach  alten  Hol* 
landern  schuf,  und  wanderte  zuletzt  nach  Amerika  aus,  wo  er  in  gleicher  Weise, 
nebenbei  auch  als  Mechaniker  thätig  war. 

Shayer,  William,  Maler,  geb.  um  1777  (n.  A.  1788)  in  Soutbampton,  f  21. 
Dec.  1879  in  Shirley  bei  Southampton.  Er  malte  landliche  Scenen  und  stellte  viel 
in  London  aus.    Das  S.  Kensington  Mus.  zu  London  besitat  zwei  Oelbilder  von  ihm. 

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Sliee  -  Sherlock.  269 

She^  Sir  Martin  Archer,  Maler,  geb.  20.  Dec.  1769  <n.  A.  23.  Dec.  1770) 
in  Dublin,  f  19.  Aug.  1850  in  Brighton,  studirte  in  Dublin,  dann  an  der  Londoner 
Akademie  (1790).  1800  wurde  er  Mitgl.,  1880  Präsident  der  Londoner  Akademie  und 
augleich  geadelt.  Er  malte  einige  Genrebilder,  besonders  aber  Bildnisse.  S.  hat 
auch  Trauerspiele,  Romane,  etc.  verfasst.  Von  ihm  Bauernmädchen  (Mus.  Dublin), 
Bacchus  als  Kind  und  zwei  Bildnisse  (Nat.-Gal.  Jjondon),  Picton  (Nat.-Port.-Gal. 
London),  William  IV.  und  Königin  Adelaide  (Schloss  Windsor),  etc. 

Shellej,  Sanmel,  Maler,  geb.  um  1750  in  Whitecbapel  (London),  f  22.  Dec. 
1808  in  London,  Autodidakt,  durch  Studium  des  Reynolds  gebildet.  Er  wurde  an- 
gegebener Miniaturmaler.  S.  hat  auch  einige  seiner  Bilder  selbst  auf  Kupfer  gebracht 
und  Buchilliistrationen  geliefert  Von  ihm  Othello  und  Desdemona  (Aquarell,  Mus. 
Dublin),  Macbeth  und  die  Hexen,  und  8  A.  (S.  Kens.  Mus.,  London)  etc. 

Shenton»  Henry  Chawner  d.  Ae.»  Kupferstecher,  geb.  1808  in  Winchester, 
t  15.  Sept  1866  in  London,  Schüler  seines  Schwiegervaters  G.  Warren.  Er  er- 
blindete zuletst  allmählich.  Von  ihm  Genrebilder  etc.,  nach  Collins,  Gross,  Mulready, 
Rcdgrave,  etc.;  auch  Platten  für  die  Buchillustration. 

Shenton»  Henry  Ghawner  d.  J.,  Bildhauer,  geb.  nach  1818,  f  7.  Febr.  1846 
in  London,  Sohn  des  Henry  C.  S.  d.  Ae.,  Schüler  von  B ebnes,  in  Italien  weiterge- 
bildet Von  ihm:  Begräbniss  der  Kinder  König  Edwards  im  Tower  (1845),  Christus 
und  Maria,  etc. 

Shenton^  William  Kenton,  Bildhauer,  geb.  1836  (?),  f  19.  April  1878.  Er 
leitete  eine  Schule  im  Crystal-Palace  und  schuf  Bildnissmedaillons,  etc. 

Hhepkeardy  George»  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  der  Grafkhaft  Here- 
ford,  t  nach  1829,  bchüler  der  Londoner  Akademie.  Er  aquarellirte  Landschaften, 
von  denen  sich  8  im  S.  Kensington  Mus.  befinden. 

Slieplieard.  George  Wallwyn,  Maler,  geb.  1804,  f  18^2,  Sohn  des  George  S., 
bildete  sich  auf  Keisen  durch  Deutschland,  Frankreich  und  Italien.  Er  malte  Land- 
schaften, Ansichten  etc.  —  Sein  Bruder  Lewis  H«  S«  war  auch  Maler. 

Shepkerd,  George,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  um  1760,  thätig 
in  London.  Er  verband  die  Radierung  mit  der  Schabkunst.  Von  ihm  Attitüden  der 
Lady  Hamilton  (15  Blatt),  Bildnisse,  etc. 

Hliepherd,  George  Sydney^  Maler,  geb.  vor  1805,  f  nach  1859.  Er  schuf 
architektonische  Zeichnungen  und  aquarellirte  besonders  alte  Bauten  in  London.  Das 
S.  Kens.  Museum  in  London  besitzt  3  Aquarelle  von  ihm. 

Slieppardy  Ella  W.»  Malerin  und  Zeichneria,  geb.  1864  in  Greenwich  (New* 
Jersey),  Schülerin  von  A.  W.  Dow  und  vom  Pratt  Institute  in  Brooklyn,  thätig  in 
Weymouth  (Massachusetts).  Von  ihr  u.  A.  ein  Plakat,  South  End  Free  Art  Ezhi* 
bition  (1895). 

Skerbom,  Cy  Kupferstecher,  geb.  1716,  t  vor  1787,  thätig  in  London.  Von 
ihm  verschiedene  Exlibris,  etc. 

SheriiorD^  Charlea  William.  Kupferstecher,  geb.  14.  Juni  1881,  Schüler  von 
P.  Girometti  in  Rom  und  von  Andern  ursprünglich  als  Zeichner  und  Graveur  für  das 
Goldschmiedegewerbe  gebildet,  und  so  in  Paris,  Florens  der  Schweiz  etc.  thätig.  Seit 
1872  wendete  er  sich  der  Radierung  und  dem  Stich  zu.  Er  wurde  in  England  durch 
seine  zahlreichen,  in  der  Weise  der  Kleinmeister  sorgfältig  durchgeführten  (be- 
sonders heraldischen)  Exlibris  bekannt,  von  denen  er  über  800  schuf  (Frülgahr  1899). 

Sliere,  H.  Prnet^  Maler,  geb.  1853  in  Santa  Cmz,  Schüler  der  New-Yorker 
Akademie.  Er  liess  sich  in  New- Jersey  nieder.  Von  ihm  Brieflesende  Dame  im 
Wald,  etc. 

Sheridan,  J.,  Maler  des  vorigen  JahrhnnderU,  geb.  in  der  Grafschaft  Kilkenny 
(Irland),  f  1790  in  London,  Schüler  der  Londoner  Akademie,  weitergebildet  in  London, 
wo  er  zwischen  1785^89  die  Akademie  -  Ausstellungen  beschickte,  Er  malte 
Bildnisse. 

Slierll^  William  Craig,  Maler,  geb.  26.  Oct  1786  nahe  Haddington  (Schott- 
landX  t  17.  März  1805,  Schüler  der  Trustees'  Academy  in  Edinburgh.  Er  malte 
ein  vielversprechendes  Bild,  Maria  Stuart  entkommt  aus  Lochleveo,  das  seinen  frühen 
Tod  bedauern  liess.  ^  Ein  Charlea  S.  (auch  SkerrilT)  war  in  der  zweiten  Hälfte 
des  vorigen  Jahrhunderts  als  Maler  thätig,  bis  1778  in  Edinburgh,  dann  in  London, 
seit  1796  in  Bath  und  zuletzt  angeblich  in  Indien.  Er  war  taubstumm;  seine 
Miniaturen  wurden  gerühmt. 

Sherloeky  Wifilamy  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  nm  1738  in  Dublin,  f  nach 
1805,  Schaler  der  St.  Martin's  Lane  Academy  in  London  und  von  J.  Ph.  Lebas  in 

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29Ö  giierlock  -  äliaid. 

Paris.  Er  malte  Bildnisse  in  Oel  und  Aquarell,  auch  Miniataren,  und  hat  Land- 
8chafteD|  sowie  Bildnisse  hauptsächlich  fQr  die  Buchillnstration  gestochen.  Thfttig  in 
London. 

Sherlooky  William  F.,  Maler,  Radierer  und  Zeichner,  geb.  um  1780,  f  nach 
1810.  Kr  malte  Architekturen  in  R.  Wilsons  Manier,  illnstrirte  Dickimions  ,Aj)ti* 
quities  of  Nottinghamshire",  radierte  Bl&tter  nach  Oirtin,  Payne,  Powell,  alten  Bild- 
nissen, etc. 

SherwlD»  John  Keyse,  Kupferstecher,  geb.  1751  in  Eastdean  (Süsses),  f  24. 
Sept.  1790  in  London,  tichflier  von  Astley  und  Bartoloszi,  welch  letiteren  er  in 
einigen  Platten  unterstfltzte.  In  seinen  selbständigen  Werken  erinnert  er  mehr  an 
Woollett  (den  er  als  Hofkupferstecher  ablöste)  und  wendete  sich  dem  Linienstich  zu. 
Er  stellte  anfangs  auch  geschätzte  Zeichnungen  aus.  Infolge  unregelm&ssigen  Lebens- 
wandeis  Terarmte  er.  Von  ihm  AufBodung  Mosis  (n.  eigener  Zeichnung),  Christus  mit 
dem  KreuB  (mich  Reni),  A.  nach  Berettiui,  Dance,  Gainsborough,  Kaufmann,  Maratti, 
Mengs,  Pine,  Poussin,  Ramsey,  Reni,  Reynolds,  Stothard,  Wilton,  etc.,  auch  Bildnisse. 

Sberwin^  William^  Kupferstecher,  geb.  vor  1650  in  Wellington  (Shropshire), 
t  nach  1710.  Er  schuf  eine  Anzahl  geschätzter  Bildnisse  nach  dem  Leben  (darunter 
Charles  I.,  Charles  II.,  William  III.,  Georg  I.),  mehrere  Buchillustrationen  und  endlich 
einige  Schabkunstblätter,  darunter  das  Bildniss  Charles  II.,  als  frühestes  datirtes 
Blatt  in  dieser  Manier  in  England  (1669).  S.  erhielt  ein  Patent  als  Hofkupferstecher. 
Von  ihm  Blätter  nach  Ferrers,  Kneller,  Muyk,  Riley,  Santi,  etc. 

Sherwood»  fiosina  Emmet^  Malerin,  geb.  1854  in  Kew-York,  Schtilerin  von 
W*  M.  Chase  und  der  Acad.  Julian  in  Paris. 

Sherwood,  Wladimir,  Maler,  Bildhauer  und  Architekt,  geb.  1833  (?),  t  im  Juli 
1897  in  Moskau.  Von  ihm  die  Denkmäler  Alexanders  II.  in  Kasan  und  Samara, 
des  Radetzki  in  Odessa  und  das  Pirogow-Denkmal  in  Moskau.  Er  erbaute  das 
historische  Museum  in  Moskau,  malte  Bildnisse  und  verfasste  einen  »Versuch  der 
Erforschung  der  Gesetze  der  Kunst**. 

Shiels,  William,  Maler,  geb.  1785  in  der  Grafschaft  Berwick,  f  1857.  Er  war 
in  Edinburgh  thätig  und  malte  ländliche  Genrebilder. 

SShIerclIffe,  Edward,  Maler  des  vorigen  Jahrhunderts,  f  nach  1775,  thätig  in 
Bristol.    Er  schuf  Miniaturen. 

ShlnleT,  William.  Maler,  geb.  1714,  t  im  Dec.  1803  in  Manchester.  Er  war 
erst  Zeichenlehrer  in  Nlanchester,  kam  dann  nach  London,  wo  er  die  St  Martin's 
Lane  Academy  begründete.  Er  grtlndete  auch  andere  Knnstinstitute  und  erhielt  als 
Anerkennung  1758  eine  goldene  Medaille.  —  Seine  Nichte  Georglna  S.»  verehel. 
Naylor,  f  1806,  war  als  Bildnissmalerin  thätig. 

Shirlaw,  Walter,  Maler,  geb.  6.  Aug.  1838  (1837?)  in  Paisley  (Schottland), 
kam  im  Alter  von  4  Jahren  nach  Amerika,  studirte  7  Jahre  lang  in  München  unter 
Raab,  Wagner,  Ramberg  und  Lindenschmit,  bildete  sich  nachher  auf  Reisen 
in  Italien,  England,  Holland  und  Frankreich  aus.  Er  war  in  Chicago,  München  und 
New- York  thätig  und  hat  auch  sehr  viele  Illustrationen  gezeichnet.  Von  ihm  Stimmen 
der  Glocken,  Schafschur,  Ruffina,  Guten  Morgen,  Die  Klatschbasen,  etc.  Med.  1876 
Philadelphia  und  in  Paris.    Mitgl.  d.  amerik.  Nat.-Akad. 

81ilnbiin5  Soga  (auch  Shunikn,  Tekkei),  japanischer  Maler,  Lieblingsschüler 
des  Josetsu,  wird  als  Maler  breiter,  kühner,  naturalistischer  Landschaften  und  an- 
muthiger  Figuren  gerühmt. 

»hobel.  KlyoBoboy  Holzschneider,  geb.  1688,  f  nach  1730  (?)  in  Kyoto,  siedelte 
später  nach  Yedo  über.  Er  wird  als  der  erste  Künstler  betrachtet,  der  farbige  Holz- 
schnitte einführte.  Er  gebrauchte  drei  Farben,  schwarz,  grün  und  rosa,  aber  seine 
Technik  ist  so  gut,  dass  sie  auf  einen  früheren  Ursprung  schliessen  lässt. 

Shnck,  Cliarle«  F.,  Maler,  geb.  1868  in  Cumberland  (Maryland,  U.  S.  A.).  Er 
war  Autodidakt  und  in  Sandusky  (Ohio)  thätig.    Er  malte  Landschaften.    - 

Slramway,  Henry  ColtoD»  Maler,  geb.  4.  Juli  1807  in  Middeltown  (Conn.,  U. 
S.  A.),  f  6.  Mai  1884  in  New-York,  Schüler  der  dortigen  Akademie.  Er  malte  mit 
Erfolg  Miniaturen  sowie  Bildnisse  und  war  in  New-Tork,  Washington  etc.  thätig. 

Slrnnro,  Katangawa,  s.  Hoknami. 

Shnrtleff,  Roswell  Morse,  Maler,  geb.  14.  Juni  1841  in  Rindge  (N.  H.,  ü. 
8.  A.),  Schüler  des  Lowell-Institute  in  Boston  und  der  Nat  Acad.  in  New-Tork,  in 
welcher  Stadt  er  sich  niederliess.    Er  malte  Thiere  und  Landschaften. 

Shnte«  John,  Maler  und  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  CoUumpton 
(Deron,  England),  f  1563.   1550  besuchte  er  auf  Kosten  des  Herzogs  ron  Northumber- 


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dibelius  —  Sidiein.  271 

land  Italien.  Er  wird  als  einer  der  frQbesten  Maler  Englands  genannt,  der  Studien 
nach  dem  lebenden  Modell  machte.  1568  kam  sein  der  Königin  gewidmetes  und  mit 
▼ielen  Abbildungen  versehenes  Werk  „The  first  and  cbief  grounds  of  Architectore* 
heraus. 

SibelloSy  M*y  Kupferstecher  des  vorigen  Jahrhunderts,  geb.  in  Amsterdam,  f 
1785  in  London,  wohin  er  unfref&hr  1775  gelangte,  nachdem  er  (1769)  im  Haag 
thaüg  gewesen  war.  Er  schuf  Bildnisse,  botanische  Tafeln  für  Banks,  Buch- 
illuatrationen,  et& 

Stber,  OnstaTy  Bildhauer,  geb.  22.  Nov.  1864  in  Kflssnacht  bei  Zürich,  Schaler 
von  KisslinK  in  ZQrich  (1887)  und  Chapu  in  Paris  (1889)  Von  ihm  Besser  spät 
als  nimmer  (Mus.  Rith,  Genf),  Die  Unerbittliche,  Bildnissbüsten,  etc. 

Siberechta,  Jan.  Maler,  get.  29.  Jan.  1627  in  Antwerpen,  f  1703  in  London. 
1648—49  wurde  er  Mitglied  der  Antwerpener  Gilde  und  kam  dann  nach  England. 
Er  malte  Landschaften  und  näherte  sich  aen  holländischen  Meistern.  Er  decorirte 
u.  A.  fflr  den  Herzog  von  Buckingham,  Cliefden  House,  Newstead  und  Chatsworüi. 
Auch  seine  Aquarelle  wurden  geschätzt.  Werke  von  ihm  in  den  Sammlungen  su 
Antwerpen  (von  1666),  Bordeaux,  Brüssel  (1660),  Hannover,  Kopenhagen,  Lille  (1663), 
München,  Valenciennes,  Wien  (Gal.  Liechtenstein),  etc.  —  Sein  gleichnamiger  Vater 
Jan  fiL  war  Kupferstecher  und  1622  Mitgl.  der  Lucasgilde  zu  Antwerpen. 

Sibmaeher,  Jobanii  (Hans),  Wappenmaler  und  Kupferstecher  des  16.  Jahrhun- 
derts, t  1611  in  Nürnberg.  Er  radierte  ein  grosses  Wappenbuch  mit  über  8000 
kleinen  Wappen  (in  der  2.  Aufl.  von  1612;  1.  Aufl.  1605).  Von  ihm  ferner  Die  12 
Monate,  10  Bl.  Jagden,  7  Bl.  Soldaten,  9  Omamentblätter,  10  Bl.  Früchte,  41  Bl. 
Ornamente  nach  Ducerceau,  Schlachtenbilder,  Stammbäume,  Ansichten,  viele  Bild* 
nisse,  etc. 

Stbrichty  (TOD  Siebnrgf)»  GUlia,  Goldschmied  und  Münzmeister  des  16.  Jahr* 
hunderts.  1581  wurde  er  Münzmeister  in  Deutz-Köln,  um  1589—1596  pfälzischer 
Münzmeister.    Im  Rathsschats  von  Wesel  zwei  Prnnkpokale  von  ihm. 

SibtODy  Thomas,  Maler,  geb.  1817  in  Cumberland,  f  1844  in  Malta,  Autodi- 
dakt, nachdem  er  zuvor  Kaufmann  gewesen.  Er  kam  1838  nach  London  und  illu- 
strirte  Bücher,  darunter  die  .Abbotsford*  Ausg.  von  Scotts  Romanen.  1842  ging 
er  nach  München,  um  unter  Kanlbach   weiter  zu  studiren,  erkrankte  jedoch  bald. 

Steard,  Lonla,  gen.  Steardy,  Maler,  geb.  vor  1778  in  Avignon  (D^p.  Vanclase), 
t  18.  Juli  1825  in  Paris,  Schüler  seines  Vaters.  Er  wurde  Hofmaler  Louis  XVI. 
Von  ihm  Bildnisse,  Miniaturen,  Genrescenen  und  Allegorien. 

Sicard,  Lonia  Appolinaire^  Maler,  geb.  25.  April  1807  in  Lyon  (Däp.  Rh6ne), 
t  nach  1866.    Er  malte  Blumen  und  Früchte  in  Pastell. 

Sicard,  Hieolaa,  Maler,  geb.  vor  1855  in  Lyon  (D^p.  Rhone),  Schüler  von 
Vibert,  Danguin  und  der  £coIe  des  beauz-arts  zu  Lyon,  wo  er  thätig  blieb.  Von 
ihm  Strasse  an  einem  Markttage  (1876  Mus.  Saint-i^tienne),  Steeple-Ghase  (1869), 
Ein  Unglücksfall  (1882),  u.  A.  m. 

Sieeard  Ton  Hiceardsbnrir^  Angnst,  Baumeister,  geb.  6.  Deo.  1813  in  Wien, 
t  11.  Juni  1868  in  Weidling,  beeioflusst  von  v.  d.  Null,  mit  dem  er  Vieles  gemein* 
schaftlich  baute  (s.  d.).  18^  wurde  er  Prof.  an  der  Akademie.  Allein  baute  er 
viele  Privathänser  und  Villen;  in  den  gemeinschaftlichen  Monumentalleistungen  fiel 
ihm  der  constructive  Theil  zu.    Eiserne  Krone,  Bayer.  Micbaels-Ord. 

Sichel,  Nathanaely  Maler,  geb.  8.  Jan.  1848  in  Mainz,  Schüler  vonSchrader 
an  der  Akaidemie  zu  Berlin,  wo  er  den  Rompreis  errang,  besuchte  anch  Paria. 
Er  malte  meist  widerlich  süssliche  Genrebilder,  Frauen,  etc.,  auch  viele  Bildnisse. 
Von  ihm  Francesca  da  Rimini,  Philipp  der  Grossmüthige  (Gal.  Darmstadt),  Maria 
Stuarts  Abschied  von  Melville,  Fatme,  etc. 

Siehelbeiiiy  Johann  Friedrieh,  Maler,  geb.  1648  in  Memmingen,  f  1719  das. 
Er  war  auch  Kupferstecher. 

Sieheniy  Christolfel  Tan,  d«  Ae.^  Kupferstecher  und  Holzschneider,  geb.  um 
1550  in  Delft  (?),  f  nach  1600,  th&tig  in  Augsburg,  Basel  und  Strassburg.  Die  Daten 
dieses  van  S.,  sowie  der  Anderen,  stehen  nicht  fest  Man  schreibt  ihm  zu,  an  Kupfer- 
Stichen  Karl  V.,  Königin  Elisabeth,  Hersog  von  Alen^on,  Graf  Leicester,  etc.  An  Holz- 
schnitten 13  Blatt  Orte  der  I6bl.  Eidgenossenschaft  (^Basel  1578),  180  Blatt  in 
Marpurchs  Kriegshelden  (Basel  1577),  ferner  diejenigen  im  Livius  (Strassburg  1690), 
J.  Meyers  Fechtkunst  (Augsburg  1600),  Josephus  (Strassburs,  1601). 

Sieheniy  Cliriatoirel  van,  d.  J.  (oder  Kare!  Tan  S»  i),  Kupferstecher  des  16. 
Jahrhunderts.    Vielleicht  gab  es  zwei  getrennte  Künstler  und  waren  es  Sühne  des 


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272  Sichern  -  Siebel. 

Christoffel  Tan  S.  d.  Ae.  Ihnen  (oder  ihm)  werden  xageschriehen  eine  Folge  der 
Grafen  von  Holland  (in  ganzer  Figur),  die  Iconica  Haeresiarcharum  (Amhein,  1609),  etc. 

Slcheniy  Cornelia,  KupfersUcher  und  Holzschneider  des  17.  Jahrhunderts,  Mb. 
um  1580  in  Delft  (?).  Wahrscheinlich  Schaler  Ton  Goltzius,  und  in  Amsterdam 
eine  Zeitlang  thfttig.  Von  ihm  Die  Beschneidung  (nach  Goltzius),  Sa.  Caecilia  (nach 
demsj,  A.  nach  Bloemaprt,  Matham,  etc.  ^  Es  werden  noch  angeführt  ein  Chilatoffel 
Tan  S.  d.  Jüngste  und  ein  P,  C.  Tan  8«,  über  alle  sind  die  Angaben  noch  nicht 
genügend  gesichtet. 

SleUing,  Lasaros  6ottlieb5  Kupferstecher,  geb.  17.  Juli  1812  in  Nürnberg, 
1 18.  Aug.  1863  in  Leipzig,  Schüler  Ton  K.  Majrer  und  A.  Rein  de  1  in  Nürnberg, 
kam  1882  in  Frommeis  Atelier  nach  Karlsruhe  und  1834  an  die  Münchener  Akademie. 
Er  besuchte  auch  London  und  Paris.  Zwei  Jahre  lang  arbeitete  er  für  die  Gallerie 
de  Versailles  unter  Alercuri  und  Calamatta.  1889  kehrte  er  nach  Nürnberg  zurück 
und  liess  sich  kurz  danach  in  Leipzig  nieder.  Von  ihm  Lessing  (n.  Gra^  Prutz 
(n.  Richter).  A.  nach  Begas,  Bloemaert,  Friedmann,  Graff,  Haussmann,  Hennig,  Knauer, 
Lehmann,  Pecht,  Ramberg,  Rein,  Schex,  Schlick,  Schnorr,  Sebbers,  Tischbein,  Vogel- 
stein,  etc. 

Slellianli  Roderlgo,  §•  Bodrignes  GtOT.  Bernardino. 

Sloilianoy  Tommaso,  s*  LanretL 

Stoloiante^  GIrolamo,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Sermoneta,  f  1580 
in  Rom,  Schüler  des  L.  da  Pistoja  und  des  P.  Bnonaccorsi,  den  er  bei  den 
Fresken  im  Castell  S.  Angelo  unterstützte,  bildete  sich  an  R.  Santi  weiter. 
Gregor  XIU.  beschäftigte  ihn  im  Vatikan,  wo  er  Pipin  sibt  Ratenna  der  Kirche  in 
Fresko  (Sala  Regia)  malte.  Andere  Fresken  (Taufe  Chlodwigs)  schuf  er  in  8.  Luigi 
dei  Franceschi.  Ferner  Ton  ihm  Madonna  u.  A.  (Gal.  Borghese,  Rorn^,  Thronende 
Madonna  (S.  Bartolommeo,  Ancona),  Christi  Geburt  (Sa.  Maria  della  Pace,  Rom), 
Pietk  (Gal.  Raczynski,  Berlin),  Die  verklftrung  (Ära  Coeli  Kirche,  Rom),  etc. 

Siekerty  Oswald,  Maler,  geb.  1828  in  Altena,  Schüler  der  Kopenhagener 
(1844 — 46)  und  der  MOnchener  (1846— ö2j  Akademien,  1854  bei  Coutnre  in  Paris 
gebildet.  Er  hat  auch  London  besucht.  Er  liess  sich  1856  in  München  nieder  und 
malte  Landschaften,  sowie  Genrebilder  z.  B.  Ernte  (1855)^  Heimkehr  von  der  Ernte  (1859). 

Sickinger,  Anselm,  Bildschnitzer,  geb.  1807  in  Geringen  (HohensoUern- 
Hechingep),  1 17-  Oct.  1873  in  München,  wo  er  zuerst  als  Steinmets  in  der  Residenz- 
und  Ludwigskirche  th&tig  war.  Dann  arbeitete  er  AltAre  nach  Guggenberger,  Knabl, 
G.  Schneider,  etc.  endlich  solche  nach  eigenem  Entwurf  (für  die  Jodocuskirche, 
Landshut;  Pfarrkirche,  Velden;  etc.);  auch  goth.  Grabm&ler. 

Siekinger,  Gregorina,  Maler>  Radierer  und  Formschneider  des  16.  Jahrhunderts, 
geb.  in  Solothum,  f  n&<^h  1606.  Von  ihm  Ansicht  Ton  Fribonrg  (Cantonale  Smlg.), 
Ansicht  von  Freiburg  i.  Br.  (1589  Stich  auf  3  Platten),  Jüngstes  Gericht  (gelangte 
in  den  Rathsaal,  Fribonrg),  Aquarellirte  Wappen,  5  Platten  radierte  Ansichten,  etc.; 
einige  seiner  seltenen  Holzschnitte  besitzt  die  Albertina  in  Wien. 

Sionlo*  JaeopO)  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Spoleto,  wo  er  die 
Capella  Eruli  (Baptisterium)  des  Doms  schmückte  und  1538  ein  Raffaelleskes  Bild 
für  S.  Mamigliaoo  schuf.  Werke  von  ihm  auch  in  S.  Niccolö  und  dem  Pal.  zu 
Spoleto.    Er  war  Giovanni  di  Pietros  (gen.  Lo  Spagna)  Schwiegersohn. 

Sldley,  Samuel^  Maler,  geb.  um  1820,  f  8.  Juli  1896  in  London,  Schüler  der 
Kunstschule  zu  Manchester  und  der  Londoner  Akademie.  Er  malte  Bildnisse, 
darunter  Prinz  Francis  of  Teck,  der  Herzog  und  die  Herzogin  tou  Buckingham  and 
Chandos,  Lady  Brassey,  Lady  Egidia  Hastings  u.  A. 

Sidoli^  Alessandro,  Baumeister,  geb.  30.  Juni  1812  in  Cremona,  f  21.  Juli 
1855  in  Mailand,  studirte  in  Cremona  und  1827  an  der  Brera  Akademie  in  Mailand. 
Von  ihm  der  Entwurf  zum  Campo  Santo  in  Mailand.    Mitgl.  der  Mail&nder  Akad. 

Sidorowici.  Slegmnndy  Maler,  geb.  1846  in  Lemberg,  f  2.  Mai  1881  in  Wien. 
Er  war  seit  186y  Schüler  der  Wiener  Akademie  und  studirte  spAter  in  München. 
Er  malte  Landschaften. 

Siebelf  Fransy  Silhouettenschneider,  Porzellan-  und  Glasmaler,  geb.  1777  in 
Lichtenfels,  f  1S42  das.,  wurde  schon  als  Knabe  zu  Würzburg,  Frankfurt  a.  M. 
und  Wien  durch  Silhouettenschneiden  bekannt,  trat  1804  als  Maler  in  eine  Porzellan* 
fabrik,  wo  er  1814  das  Abziehen  von  Kupferstichen  auf  Porzellan,  zwei  Jahre  spAter 
die  Glasfergoldung  im  Feuer  mit  nachherigem  Graviren  erfand.  Er  übte  eine  be- 
sondere Miniaturmalerei  auf  Glas  aus  und  erhielt  dafür  rem  König  von  Holland  die 
gr.  gold.  Med. 


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Siebenbargen  —  Siegert.  273 

Siebenbllrgen,  Jakob^  s.  Corona^  Jakob  Lacins. 

Siebenhaertsy  Uans^  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  th&tig  um  1517—1519  in 
Zug.    Er  malte  Historien. 

Sieber,  Michael,  Kupferstecher,  geb.  29.  August  1724  in  Treskowits  (Mähren), 
t  27.  Dec  1788  in  Lang-Lhota  (Böhmen).  £r  war  Paulinermönch  und  stach  Heili- 
genbilder. 

Sieberg,  Heribert,  Maler,  geb.  2.  Mai  1798  in  Köln  a.  Rh.,  f  1.  März  1829 
das..  Schaler  von  C.  B.  Beckenkamp.  Er  schuf  eine  Gopie  des  Kölner  Dombilds 
in  Miuiatur,  die  dem  Kronprinzen  (1823)  geschenkt  wurde,  Zeichnungen  nach  Glas- 
gemälden,  etc. 

Sieber^  Adolph,  Maler,  geb.  1806  in  Halberstadt,  f  1832  in  Rom,  Schüler 
Ton  Wach  in  Berlin,  gewann  den  Rompreis  und  studirte  als  Stipendiat  in  Rom 
weiter.  Er  war  taubstumm.  Von  ihm  Fhilemon  und  Baucis,  S.  Lukas  malt  die 
Jungfrau  (Schloss  Believue,  Berlin),  Daedalns  und  Ikarus,  Abschied  des  Tobias,  etc. 

Siebert,  Franz,  Maler,  geb.  18.  August  1845  in  Rosswein  (Sachsen^  Schfller 
der  Dresdner  Akademie,  Ton  Schnorr  und  Grosse,  dann  von  Gussow  in  Berlin, 
weitergebildet  in  Paris  (fünf  JahreX  hielt  sich  darauf  drei  Jahre  in  England  auf  und 
Hess  sich  in  Dresden  nieder.    Er  malte  besonders  Bildnisse. 

Slebert,  Ludwig,  a.  Blnme-Siebert. 

Siebrecht,  Philipp,  Bildbauer,  geb.  1806  (1808?)  in  Cassel,  f  1844  (?)  in 
New-Orleans  (Lia.  U.  S.  A.),  Schüler  yon  Ruhl,  in  Italien  weitergebildet,  yon  wo  er 
1831  zurückkehrte.  1833  siedelte  er  nach  Hanau,  dann  nach  Frankfurt  a.  M.  über. 
Da  er  auch  hier  nicht  sicheres  Auskommen  fand,  ging  er  über  Paris  (wo  ihm  ein 
Auge  ausgestossen  wurde)  nach  Amerika,  und  widmete  sich  dem  Kaufmannsstand. 
Von  ihm  Paris  und  Helena  (Gipsabguss,  Gal.  Cassel),  Flora,  viele  Copien  von  Dan- 
neckers  Ariadne,  Bildnissbüsten,  etc. 

Siebnrger,  Bernhard,  Maler,  geb.  1825  in  Danzig,  thätig  in  Prag.  Von  Ihm 
Pfingstrosen,  Leonore,  Heilige  Familie,  Bildnisse,  etc. 

Siebnrger,  Frieda,  Malerin,  geb.  1862  in  Prag,  th&tig  das.  Yon  ihr  Wald- 
lichtung, Bergmühle  im  Zillergrund  Tyrol,  etc. 

Sieeke,  Wilhelm,  Maler,  geb.  24.  Sept.  1844  in  Berlin,  studirte  m  seiner  Vater- 
stadt unter  Lulve.    Er  malte  Bildnisse. 

Siedentopf,  CliriBtian,  Maler,  geb.  1818  in  Frankfurt  a.  M.,  Schüler  von 
E.  Sch&ffer,  Uiätig  in  seiner  Vaterstadt,  auch  als  Musiker.  Von  ihm  Venus  (nach 
T.  Vecelli),  Friedrich  IL  (nach  Lessing),  etc. 

Siegen,  Ludwig  yon,  Kupferstecher,  geb.  1609  in  Utrecht,  als  Sohn  eines 
deutschen  Vaters,  f  n^ch  1656  (um  1680?).  Er  wurde  als  Soldat  1621—26  in  Hessen 
erzogen,  kehrte  nach  Holland  zurück,  wurde  1639  Kammerjunker  am  hessischen  Hof, 
war  1641  wieder  in  Amsterdam,  und  erfand  nun  die  Sohabmanier,  deren  erstes  Er- 
gebniss,  ein  Bildniss  der  Landgräfin  Amalia  Elisabeth,  er  mit  einem  Brief  am  19. 
August  1642  an  ihren  Sohn,  den  damaligen  Landgrafen  von  Hessen,  sandte.  S.  wnrde 
«Obristwachtmeister",  stand  1654  in  churfürstl.  Mainzischen  Diensten  und  wurde  1654 
Untermarschall.  Später  kehrte  er  wegen  Erbschaften  nochmals  nach  Holland  zurück 
und  ist  zuletzt  verschollen.  Seine  Erfindung  bewahrte  er  als  Geheimniss,  theilte  sie 
aber  dem  Prinzen  Rupert  von  der  Pfalz  mit,  der  sie  in  England  veröffentlichen  liess 
und  dort  lange  Zeit  als  eigentlicher  Erfinder  galt.  Ausserdem  ist  sie  in  Mainz  wohl 
an  Fürstenberg  verrathen  worden.  S.  hat  seine  Erfindung  nicht  ausnützen  können 
und  hat  sie  selbst  mehr  als  Dilettant  geübt.  Zuerst  scheint  er  mit  der  Wiege  positiv, 
ohne  nachheriges  Schaben  gearbeitet  zu  haben,  fand  aber  bald  die  Vorzüge  des 
Schabens  heraus,  und  arbeitete  ganz  aus  dem  Dunkeln  in's  Helle.  Wir  kennen  von  ihm 
Landgräfin  Amalia  Elisabeth,  Kaiserin  Eleonora  von  Gonzaga,  Prinz  Willem  von 
Oranien,  dessen  Gemahlin,  Kaiser  Ferdinand  IIL,  Papst  Alexander  VIL,  Heilige 
Familie  (nach  Ann.  Carracci),  S.  Bruno;  als  zweifelhaft  gelten  ein  Hl.  Hieronimus, 
und  Bildniss  eines  Unbekannten. 

Sieger,  Viktor,  Maler,  geb.  17.  Mai  1843  in  Wien,  Schüler  der  Akademien  von 
Wien  und  München,  wo  er  sich  niederliess  und  Genrescenen  malte. 

Siegert,  Angnst,  Maler,  geb.  25.  Dec.  1786  in  Schweidnitz,  f  2.  Sept.  1869  in 
Jordansmühl  (Schlesien),  Sohn  und  Schüler  eines  Goldschmieds,  lernte  dann  die 
Miniaturmalerei  bei  einem  Italiener,  ging  1808  nach  Paris,  wo  er  Schüler  von  Vincent 
und  David  wurde.  1811  musste  er  mit  einem  glänzenden  Attest  Davids  versehen 
in  die  Heimath  zurück,  wurde  1812  Zeichenlehrer  an  der  Universität  Breslau.  Er 
malte  viele  Bildnisse  und  eine  Episode  aus  der  Schlacht  an  der  Katzbach^^l816— 1J8 

Allgemeines  Kflnstler-Lexieon.    S.  Aufl.    «.Band,  Digitized  by  VISOOQLC 


274  Siegert  —  Stena. 

machte  er  Studienreisen  nach  Italien,  1848  tarn  zweiten  Mal,  1833  besuchte  er  die 
Earpathen.  Neben  zahlreichen  Bildnissen  sind  besonders  seine  stafBrten  Landschaften, 
meist  aus  Italien,  hervorzuheben,  darunter  ein  sehr  grosses  Panorama  rom  Aetna, 
an  dessen  Fuss  er  4  Monate  Terweilte. 

Siegerty  Aogust  Friedrich.  Maler,  geb.  5.  Mftrz  1820  in  Neuwied  a.  Rhein, 
t  11.  Oct.  1888  in  DOsseldorf,  Schaler  der  Düsseldorfer  Akademie  unter  Hilde- 
brandt und  Schadow,  weitergebildet  in  Antwerpen,  MQnchen,  Holland  und  Paris; 
Hess  sich  1851  in  Düsseldorf  nieder.  Er  wurde  1872  Professor  an  der  Akademie 
dort  und  malte  meist  Genresceoen,  aber  auch  Historien  und  Bildnisse.  Von 
ihm  Saul  und  David  (1845  Mus.  Hannover),  Der  Liebesdienst  (Kunsthalle  Hamburg), 
Sonntag  Morgen  (Mus.  Fodor,  Amsterdam),  Kinder  im  Atelier  (Mus.  Stettin), 
Fruchtmaler  (1876  GaL  Dasseldorf),  etc.  Med.  Wien,  Mitglied  der  Akademie  zu 
Amsterdam. 

Siegle  Carl,  Ritter  von,  Radierer  und  Zeichner,  geb.  6.  Juni  1842  in  Laucnt 
(Galizien).  £r  war  erst  Eisenbahningenieur,  dann  Schaler  der  Wiener  Akademie  unter 
Griepenkerl,  Lichtenfels  und  L.  Maller  (1877X  endlich  desW.  Unger  (1879). 
Von  ihm  Doktor  Faustus  (Cop.  n.  R.  v.  Rijn),  Weibliches  Bildniss  (1881  nach 
Maroni),  Stillleben  (Originalrad.),  viele  111.  für  Zeitschriften  und  BOcher,  u.  s.  w. 

Slegnmfeldty  Herman  Carl,  Maler,  geb.  18.  Sept  1888  nahe  Esrom  (Nord 
Zeeland),  Schaler  der  Eopenhagener  Akademie  (1844)  und  von  Simonsen.  1859 
erwarb  er  ein  Reisestipendium,  brach  1860  in  Schweden  seinen  Arm,  wodurch  er 
fast  zum  Krüppel  wurde  und  besuchte  1863  Paris,  Brüssel  und  Rom.  Besonders  seine 
Bildnisse  fanden  hohe  Anerkennung.  Von  ihm  ferner  SchulmAdel  mit  Büchern  (1856), 
Vom  Lande  (1860),  Römische  Bauern  in  der  Kirche  (1866),  etc. 

Siemenrothy  Konrad.  Maler,  geb.  9.  Dec.  1854  in  Kflstrin,  Schüler  der  Kunst- 
akademie zu  Berlin  u.  v.  Werner.    Er  malte  Historien. 

SiemeriDg,  Leopold  Rodolf,  Bildhauer,  geb.  10.  Aug.  1885  in  Königsberg, 
Schüler  der  dortigen  Akademie  und  von  Bläser  in  Berlin,  wo  er  sich  niederliess 
und  Professor  wurde.  1863  hat  er  Italien  und  Frankreich  besucht.  Von  ihm  die 
SUtuen  Dr.  Gräfes  (Berlin),  Leibnitz',  Washingtons  (1897  Philadelphia),  Luthers  (1883 
Eisleben),  Denkmal  Friedrichs  des  Grossen  (1878  Marienburg),  Krieger* Denkmal 
(1888  Leipzig),  König  Wilhelm  (Marmor,  sitzend),  Wilhelm  L  (1897  Magdeburg); 
auch  Silberstatuetten,  Bildnissbüsten,  etc.    Roth.  Adler-Orden  II.  Kl. 

Siemianowski,  Fram  Xaver,  Maler,  geb.  1811  in  Galizien,  f  1883  in  Lemberg. 
Er  war  Bezirkscommissär  daselbst.  Sein  Bruder  unterstützte  ihn  bei  zahlreichen 
Aquarellen,  welche  auch  beider  Unterschrift  tragen  z.  B.  Türke  im  Turban,  einen 
grauen  Hengst  führend  (1881),  Türke  im  Fez,  einen  Falben  fbhrend  (1831). 

Siemiaiiow8ki«Jiaxi]iiillan,  Maler,  geb.  um  1812  in  Galizien,  f  nach  1860. 
Er  lebte  1853  in  Wien  und  1860  noch  als  Conservator  der  Kunstdenkmäler  in 
Ungarn.    Er  malte  meist  gemeinschaftlich  mit  seinem  Bruder  Franz  X.  S.  a  d. 

Siemiradzki,  Hendrik,  Maler,  geb.  15.  Sept  (Nov.  ?)  1848  in  Charkow  (Gouv. 
Grodno).  Er  stodirte  an  der  St  Petersburger  Akademie,  später  in  München  unter 
Piloly  und  in  Rom,  wo  er  sich  1872  niederliess.  Von  ihm  Wandmalereien  (Heilands- 
kirche, Moskau),  Verbrennung  eines  Kapitäns  (Mus.  das.),  Weib  oder  Vase,  Die 
Fackeln  Neros,  Elegie  (1876),  etc.  MitgL  versch.  Akad.,  Med.  Wien  1878,  Philadelphia 
(1876X  Paris  (1878);  mehrere  Ord. 

Sieilay  Agostiko  und  Angelo,  8.  Agogtino. 

8ien%  Benvennto  da,  s»  Benveiiuto  da  8. 

Slena^  Borna  oder  Barna^  b»  Barna. 

Slena,  Franeesco  dl  GIot^Io  da,  s.  Giorgio  Franeesco  H*  di« 

Siena,  Guido  da,  s«  Guido. 

Siena,  Lorenzo  di  Pietro  da,  a.  Lorenio  dl  Pietro« 

Siena,  Hareo  da,  a*  Pino,  Marco. 

8iena,  Matteo  da,  8.  Hatteo  da  Siena. 

Siona,  Matteo  di  Giovanni  da,  s.  Matteo  di  Giovanni. 

Siena,  Hiclielangelo  da,  s.  Anselmi. 

Siena,  Minneeio  (Mino)  da,  a.  Minneeio. 

Siena,  Paatorino  da,  a.  Paatorino,  G.  M. 

Siena,  Sano  da,  a.  Sano  di  P.  di  M. 

8iena,  Simone  da,  s.  Martini,  Simone. 

Siena,  Tino  da,  a.  Caraaino« 

Siena^  Ogolino  da^  a.  Ugolino  da  8.  r^  ]     ' 

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Sierakowslri  —  Signol.  275 

Slerakowskl^  Jösef^  Graf,  Zeichner  and  Radierer,  geb.  1765  in  Opule  (Pod- 
lachien),  f  28.  Mai  1881  in  WarBchau.  Er  war  erst  Gesandtschaftssekretär  in  Schweden, 
trat  aber  nach  der  Theilung  Polens  sa  den  schönen  Eflnsten  Ober  und  bildete  sich 
anf  Reisen.  Er  wnrde  St&nderath  nnd  Mitglied  der  ünterrichtscommission.  Von 
ihm  Kopf  eines  Jünglings,  Rast  auf  dem  Marsche  (n.  Orlowski),  Architektarenzeich- 
nungen, etc. 

Sierra,  Franelseo  Peres,  Maler,  geb.  1627  in  Neapel,  f  1709,  Schaler  Ton 
A.  Falcone.  Er  kam  als  Page  des  D.  de  la  Torre  nach  Madrid  und  bildete  sich 
hier  bei  Juan  de  Toledo  weiter  aus.  Zuletst  wnrde  er  Gef&ngnissinspektor  nnd 
trieb  die  Kunst  nor  nebenher.  Von  ihm  Copien  nach  Ribera,  Heiligenbilder  fQr  eine 
Kapelle  in  Madrid,  Blumenstöcke,  etc. 

Sievracy  Fran^ois  Joseph  Jnste,  Maler,  geb.  1781  in  Cadiz  als  Kind  fran- 
zösischer Eltern,  f  um  1832  in  Sor^ze  bei  Toulouse,  Schaler  der  Akademie  zu 
Toulouse  und  von  Au  gast  in.  Er  war  eine  Zeitlang  in  Paris  thfttig  und  wurde  Prof. 
der  Zeichenschule  zu  Sor^ze.  Er  mzlte  Miniaturbildnisse,  z.  B.  Thomas  Moore, 
Washington  Irving,  Byron,  etc.  S.  hat  auch  einige  Bildnisse,  etc.  lithographirt. 
Med.  1827. 

Sievrae»  Henri,  Maler,  geb.  15.  Aug.  1828  in  Paris,  f  18.  Dec  1863  das., 
Schüler  seines  Vaters  Fran^ois  J.  J.  S.  und  des  Delaroche.  Von  ihm  Die  Wie- 
dergebart der  Künste  und  der  Literatar  (1857  Mus.  Toulouse),  Triumph  des  Fabius 
(Mus.  Aiz),  Glaube,  Liebe,  Hoffnang  (1863  Mus.  Dgon),  Geburt  des  Bacchus  (Mus. 
Ghalons-sur-Saöne),  etc. 

SieTier,  Robert  William,  Kupferstecher,  geb.  1794  in  London,  f  1865,  Schüler 
von  £.  Scriven.  Von  ihm  Blätter  nach  Beechey,  Holbein,  Jackson,  Lawrence, 
Newton,  etc. 

8igaIoB,  Xailer,»  Maler,  geb.  im  Dec.  (?)  1788  (n.  A.  1790)  in  üz^s  (Ddp. 
Gar),  t  18.  Aug.  1887  in  Rom,  SchOler  von  Monrose,  Souchon  und  P.  Gudrin. 
Er  lebte  in  sehr  dürftigen  VorhAltnissen,  ersparte  sich  mit  Bildnissmalen  1500  Fr., 
womit  er  mit  29  Jahren  nach  Paris  reiste  und  Schüler  von  Guörin  wurde.  1838 
zog  er  nach  Italien,  um  im  Auftrage  des  Ministers  des  Innern,  Baonarottis  Jüngstes 
Gericht  zu  copiren,  wofOr  er  88,000  Fr.  und  eine  Pension  von  3000  Fr.  erhielt. 
Von  ihm  Junge  Courtisane  (1822  Lourre),  Gesicht  des  Hl.  Hieronimus  (1831  ebenda), 
Locust  versucht  Gift  an  einem  Sklaven  (1824  Mus.  Nlmes),  Bildniss  Louis  Philippe  I. 
und  5  A.  (ebenda),  Athalie  l&sst  ihre  Kinder  ermorden  (1827  Mus.  Nantes),  A. 
Werke  in  franz.  Kirchen,  etc.    Med.  1824,  Kr.  d.  Ehrenleg.  1831. 

Sigavlt,  Jan  Frans,  Bildhauer,  geb.  1797  (?),  20.  Jan.  1833  in  Amsterdam, 
war  in  Haarlem  nnd  Amsterdam  thfttig  und  schuf  Grabmale,  Ged&chtnissmonumente, 
etc.  —  Sein  Vater  Karel  8.  war  auch  Bildhauer  und  in  Amsterdam  thfttig  gewesen. 

Slghlnolfly  Cesare^  Bildhauer,  geb.  1833  in  Modena,  Schüler  vonL.  Mainoni 
und  der  Akademie  zu  Modena,  dann  von  Duprö  in  Florenz.  Er  war  viel  für  den 
portngiesischen  Hof  thfttig.  Von  ihm  Monument  Card.  Fortegneoci  (Pistoja),  Grab- 
Btatuen  im  Friedhof  zu  Modena  u.  A.,  Bildnissbüsten,  Leda,  Vaterlandsliebe,  etc. 
Mehrere  Orden. 

SigmoBd  III.,  König  von  Polen,  geb.  20.  Juni  1566  in  Stockholm,  f  30. 
April  1632  in  Warschau,  war  eifriger  Kunstliebhaber  und  brachte  es  im  Malen  so 
weit,  dass  eine  Allegorie  auf  die  Stiftung  eines  Jesuitenklosters  von  ihm  lange  Zeit 
für  ein  Robust!  gehalten  wurde.  Das  Bild  ehemals  in  Düsseldorf  befindet  sich  jetzt 
in  Sdileissheim.    £ine  Mater  dolorosa  von  seiner  Hand  besitzt  die  Augsburger  Galerie. 

Sigmund,  Uollö,  Zeichner  und  Maler,  geb.  1858  in  Mikolcz  (Ungarn),  Schüler 
der  Akademie  zu  Budapest  unter  Szdkely  und  Soti.  Er  wurde  Zeichenprofessor. 
Von  ihm  die  Bildnisse  Nik.  von  Perczel,  des  Ministers  Trefort;  ferner  Guten  Morgen, 
etc.    Ehrendiplom,  Ffinfkirchen  1888. 

8igBinndt,  Ludwig,  Maler,  geb.  1861  in  Graz.  Er  war  in  Wien  thfttig  und 
malte  Landschaften,  z.  B.  Abend  im  Marchgebiet. 

Signac,  Panl,  Maler,  Radierer  und  Lithograph,  geb.  11.  Nov.  1863  in  Paris. 
Er  malte  pointillistische  Bilder,  schuf  Plakate,  Kaltnadelarbeiteo,  Federzeichnungen,  etc. 
181K)  erschien  von  ihm  „Erziehung  des  Formensinns*.  Von  ihm  Port-en  Bessin, 
Comblat-le-Cb&tean,  Sftngenn  im  Caf6,  Bildnisse,  etc. 

Signol,  £mile,  Maler,  geb.  11.  (8?)  Mai  1804  in  Paris,  f  1B92,  Schüler  von 
Gros,  erhielt  1830  den  Rompreis  auf  Grund  seines  Meleagcr  legt  seiner  Frau  zu 
Liebe  die  Waffen  ab.  Von  ihm  Koah  flucht  seinem  Sohn  (1834  Mus.  Aiz),  Trauer- 
feier Ludwig  XV.   zu  Reims   und   16  A.   (Mus.  Versailles),   Gelübde 

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276  Signol  -ISilamon. 

(Mos.  Arras),  Bildniss  Dumftis  (Mos.  Montargis),  Die  Ehebrecherin  (Mas.  Luzem- 
bourg);  A.  Werke  in  franz.  Kirchen,  etc.  Med.  2.  £1.  1834,  1.  EL  1885,  Er.  der 
Ehrenleg.  1841,  Off.  Er.  1865,  Mitgl.  des  lostitnts  1860. 

Signol,  Lonia  Eugene,  Maler,, geb.  17.  Febr.  1809  in  Lille  (D^p.  Nord),  t  nach 
1847,  Schaler  von  Picot  und  der  Ecole  des  beauz-arts.  Auch  in  Italien  gebildet 
Von  ihm  Ansicht  aus  der  Umgegend  yon  Rom  1837,  Ansicht  aus  Capri  (1848),  Don  Juan 
und  Haidel,  etc.;  auch  Bildnisse. 

SigDoraceto,  Paolino  del,  gen.  Fra  Paolino  (Paolo)  da  PIstoJa,  Maler, 
geb.  um  1490  in  Pistoja,  f  1547  am  Sonnenstich  das..  Schaler  seines  Vaters 
Bernardino  del  Signoraccio.  Er  wurde  Dominicaner -Mönch  tu  Prato,  und 
Atelier-Genosse  des  Fra  Bartolommeo  della  Porta,  mit  dem  er  sowie  mit  Alber- 
tinelli  eine  Zeitlang  gemeinschaftlich  arbeitete,  z.  B.  Heilige  Familien  im  Pal.  Corsini 
zu  Florenz  (von  1511),  im  Pal.  Borghese  (Rom,  auch  1511),  Fresko  mit  der  Ereuzigung 
(S.  Spirito  zu  Siena,  1516),  etc.  Von  ihm  femer  eigenh&ndig  eine  Madonna  mit 
Heiligen  (1510  Mus.  Wien),  Die  Gkburt  (1511  Pal.  Borghese),  Madonna  und  Hl.  Johannes 
(Pal.  Sciarra  zu  Rom);  Andere  in  S.  Agostino  u.  a.  Eirchen  von  San  Gimignano,  in 
S.  Domenico  zu  Pistoja,  etc. 

Signorellly  Lnea  d'Egidlo  di  Ventora  de'^  Maler,  gen.  Liica  da  Cortona^ 
geb.  wahrscheinlich  1441  in  Gortona,  f  1523  das.,  Schttler  seines  jDheims  L.  Vasari 
und  bis  1460  des  P.  de'  F r  a n c e s c h i ,  und  kam  dann  wahrscheinlich  unter  den 
Einfluss  yon  Pollajuolo  und  Verrocchio  in  Florenz.  1472  malte  er  jn 
S.  Lorenzo  zu  Arezzo,  im  Nov.  1474  an  dem  Stadthaus  ron  Gittä  di  Castello. 
Zwischen  1476 — 79  malte  er  Fresken  in  der  Sa.  Gasa  zu  Loreto  und  kehrte  dann 
nach  Gortona  zurOck.  1478  hatte  Julius  II.  ihn  nach  Rom  berufen,  um  in  der  Sistina 
zu  malen  und  er  kam  dem  Ruf  Tor  1484  nach.  1491  schuf  er  eine  Verkflndignng 
ffir  den  Dom  in  Volterra  und  wurde  im  gleichen  Jahr  ein  Mitglied  der  Florentiner 
Gommission,  die  die  Pläne  fOr  die  Domfacade  das.  begutachtete.  1497  malte  er  im 
Eloster  Monte  Riveto  Maggiore  nahe  Siena,  1498  in  Siena  selbst  einen  Altar  für 
S.  Agostino.  1499—1504  war  er  an  seinem  Hauptwerk,  den  grossen  Auferstehungs*  etc. 
Fresken  im  Dom  zu  Grvieto  beschäftigt.  1506  uud  1509  malte  er  muthmasslich.  die 
Fresken  im  Pal.  Petmcci  zu  Siena.  1513  ging  er  als  Abgesandter  Gortonas  (seit  1488 
war  er  Barger  der  Stadt  geworden  und  bekleidete  städtische  Aemter),  um  Leo  X.  als 
Papst  zu  beglQckwanschen.  Er  besuchte  M.  A.  Buonarotti ;  als  Maler  .war  er  Ton 
R.  Santi  yerdr&ogt  worden.  Er  zog  sich  nun  nach  seiner  Vaterstadt  zurück  nnd  be- 
suchte 1520  noch  einmal  Arezzo,  um  in  S.  Girolamo  sein  Altarbild  aufzustellen,  ihier 
sprach  ihn  der  8  jährige  G.  Vasari.  S.'s  grosse  Bedeutung  liegt  in  der  EinfQhrung 
eines  monumentalen  Stils  des  Nackten:  sein  Hauptwerk  zu  Oryieto  übte  Einfluss 
selbst  auf  M.  A.  Buonarotti.  Er  malte  fast  nur  Historien  und  einige  griechisch- 
mythische Stoffe.  Gemälde  von  ihm  in  den  Smlgen.  zu  Arezzo,  Berlin,  Gittä  di 
Gastello,  Dresden,  Florenz  (Academie,  Pal.  Gorsini,  Pitti,  Pal.  Torrigiani,  üffizi), 
Eeir,  London,  Mailand,  Paris,  Rom  (Pal.  Rospigliosi),  Siena  (Pal.  Petmcci  und 
Academie),  St.  Petersburg  (Gal.  Leuchtenberg),  ferner  in  S.  Medardo  (Arcevia),  S.  Spirito 
(Arezzo),  S.  Antonio  (Borge  S.  Sepolcro),  Sa.  Gecilia,  S.  Domenico,  S.  Giovanni 
(Gittä  di  Gastello),  Dom,  S.  Domenico, .  S.  Gesü,  Gompagnia  di  S.  Niocolo  (Gortona), 
Gollegiat  Eapelle  (Fojano),  Gasa  Santa  (Loreto),  Dom  (Orrieto),  Dom  (Perugia), 
S.  Gregorio,  Gap.  Sistina  (Rom),  S.  Domenico  (Siena),  Spirito  Santo  (ürbino),  Dom 
und  S.  Francesco  (Volterra).    S.  Leben  von  R.  Vischer  (Leipzig  1879). 

SlgDorinl,  Gaetaiio,  Maler,  geb.  14.  Aug.  1806  in  Suzzara  (Guastalla),  f  16.  Aug. 
1879  in  Parma.    Die  dortige  Gal.  besitzt  sein  Bildniss  des  J.  San  vitale. 

Signorinly  Telemaco,  Maler  und  Radierer,  geb.  18.  August  1885  in  Florenz, 
Autodidakt.  Er  lebte  in  Venedig  und  Florenz,  besuchte  Öfters  Paris,  London,  Schott- 
land und  nahm  1859/60  an  den  Feldzügen  Theil.  1882  wurde  er  zum  Prof.  in  seiner 
Vaterstadt  ernannt  Von  ihm  Der  Ghetto  in  Venedig,  Die  Rialto-Brücke,  Vor  dem 
Arianna  Thor  zu  Ravenna,  Princess  Street  Edinburgh,  Ansichten  von  der  Insel  Elba,  etc. 

Sigrtst,  Frauiy  Maler  nnd  Radierer,  geb.  um  1720  in  Wien,  f  1807  (?),  Schüler 
der  Wiener  Akademie.  Von  ihm  besitzt  das  Prager  Rudolfinum  Bacchus  undAriadne, 
Der  Damenschneider,  und  2  A.    Er  hat  einige  biblische  Scenen  radiert. 

HikoTee^  VoytSoh  (Adalbert)^  Maler,  geb.  1854  in  Prag,  thätig  das.  Er  malte 
Landschaften,  Ansichten  nnd  Stillleben. 

Silanion,  griechischer  Bildhauer  des  4.  Jahrhunderts  v.  Ghr.  aus  Athen.  Er 
schuf  besonders  Bildnisse,  darunter  eine  Bronzestatne  des  Plato  und  eine  Büste  der 
Sappho;  ferner  von  ihm  eine  sterbende  Jokaste,  bei  der  er  das  Erz  mit^ilber  mischte 

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Silberauum  —  SU^a.  277 

um  dem  Gesichte  die  BiAsse  des  Todes  zu  geben;  Plinius  erz&hlt  auch  von  seiner 
Statae  des  Bildhauers  Apollodoros.    Er  soll  über  Symmetrie  geschrieben  haben. 

Silbermaui,  Heinrich  Bvilolph  GnstaT^  geb.  1801.  £r  war  in  Strassburg 
th&tig  und  brachte  eine  Art  des  Farbendrucks  in  der  Buchdruckerpresse  auf,  die  s.  Zt. 
aber  von  der  Chromolithographie  rerdrängt  wurde.  So  veröffentlichte  er  u.  A. 
1861—5  die  Glasfenster  des  Münsters  tu  Strassburg. 

Sttbemagelt  Karl,  Bildhauer,  geb.  1837  in  Berlin. 

Silemann,  Johannes,  Goldschmied  des  17.  Jahrhunderts,  f  1661.  Er  war  1653 
Mitgl.  der  Casseler  Zunft  und  dort  thfttig. 

8illa,  s.  Seiila. 

Sillemans,  ExperienS}  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  um  1611  in  Ajnster- 
damj  t  1653  das.  Das  dortige  Rijksmuseum  beutst  eine  Landschaftsfederzeichnung 
Ton  ihm* 

Sillet,  James,  Maler,  geb.  1764  in  Norwich,  f  1840  das.,  Schüler  der  Akad. 
in  London.  Er  malte  Miniaturen,  Stillleben,  Theaterdecorationen  und  besonders 
Blumen,  lieferte  endlich  auch  Illustrationen. 

Sillig,  Georg  Tictor^  Maler  und  Radierer,  geb.  1806  in  Dresden,  t  nach  1870(7). 
Er  war  lang  in  München  thfttig  und  aquarellirte,  sowie  radierte  besonders  Soldatenbilder. 

Slllittg,  Theodor,  Goldschmied,  geb.  1577  in  Amsterdam,  f  ^-  ^&n  1657  in 
Köln  a.  Rh.  Er  ?cnrde  Jesnit  und  war  in  Köln  thfttig,  wo  er  Kirchenrath  und  Altar- 
schmuck schuf. 

Silo,  Adam,  Maler  und  Radierer,  geb.  1670  in  Amsterdam,  f  1760  (?)  das., 
Schüler  yon  T.  v.  Pce,  nachdem  er  Schiffbauer  und  Kapitftn  gewesen  war.  Peter  d. 
Gr.  schfttzte  ihn.  Von  ihm  Ruhiges  Meer  (St.  Petersburg,  Eremitage)^  Bewegte  See 
(Wien,  Gal.  Liechtenstein),  etc.;  man  kennt  neun  Radierungen  Ton  Schiffen,  etc.  von  ihm. 

Silo6,  Diego  de,  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  vor  1500  in  Burgos,  f  1563 
in  Granada,  Sohn  und  Schüler  des  Gil  de  S.  Von  ihm  in  Granada  an  der  Kathe- 
drale Thor  nach  der  de  la  Cftrcel  Strasse  mit  feinem  Blattwerk,  3  andere  Thore  mit 
Kcce  Homo,  S.  Hieronimns  und  8.  Onofrtus,  femer  eine  Büste  des  Gonzalez  de  CordoTa. 
Als  Baumeister  lieferte  er  bedeutende  Pl&ne  für  die  Kathedrale  von  Granada  und 
wahrscheinlich  die  von  Malaga. 

Silo«,  Gil  de,  Bildhauer  des  15.  Jahrhunderts,  th&tig  zwischen  1486  und  1499 
in  Borges.  Von  ihm  die  berühmten  Marmor«Grabdenkm&ler  des  Königs  Juan  IL, 
und  des  Infanten  Alonzo  in  der  Karthause  Miraflores  bei  Burgos,  mit  grossen  Statuen, 
9  Statuetten  und  16  allegorischen  Reliefs  auf  ersterem,  einer  knieenden  Statue  und 
zahlreichen  kleineren  Figuren  auf  dem  anderen.  Auch  der  Alabaster-Hochaltar  das. 
mit  Aposteln,  Evangelisten  und  Heiligen  ist  von  ihm. 

HÜTa,  Domingo  Jos«  da,  Münzgraveur  und  Kupferstecher,  geb.  vor  1800,  f 
nach  1836,  Schüler  seines  Bruders  Simfio  F.  dos  San  tos,  der  Lissaboner  Akademie, 
des  Joaquim  G.  da  Silva  und  (1814)  des  Bartolozzi.  1830  wurde  er  Münz- 
graveur, 1836  Professor  der  Gravirknnst  an  der  Akademie  zu  Lissabon.  Von  seinen 
Stichen  nennen  wir  Jesns  da  boa  sentenga. 

Silva,  Felix  Jos^  da,  Baumeister  des  19.  Jahrhunderts,  geb.  in  Portugal, 
t  1825  in  Rio  de  Janeiro,  Schüler  der  Akademie  zu  Lissabon,  und  der  San  Luca- 
Akademie  zu  Rom,  deren  Mitglied  er  sp&ter  wurde.  1805  wurde  er  Zeichen-  und 
Baukunst-Professor  in  Lissabon,  errichtete  Pal&ste  und  Privath&user  dort  und  be- 
gleitete den  Hof  nach  Brasilien.  Von  ihm  in  Rio  de  Janeiro  das  S.  Joio-Theater 
und  der  Pal.  Joias,  in  Santa  Cruz  der  Palast. 

Suva,  Franeia  A.,  Maler,  geb.  1835  in  New-Tork,  t  31*  M&rz  1886  das., 
Autodidakt  Er  machte  den  Bürgerkrieg  mit,  liess  sich  1866  als  Marinemaler  in 
New-Tork  nieder.  Von  ihm  Vorübergehender  Regenschauer,  Monmouthstrand,  Sonnen* 
aufgang  auf  dem  Meere,  etc.  —  Ein  Henriquei  Jos^  de  S.  war  um  1800  als  Maler 
th&tig  und  wurde  Direktor  der  Akademie  zu  Rio  de  Janeiro. 

Silva,  Joaqnlm  Carneiro  da,  Kupferstecher,  geb.  1727  in  Oporto,  f  1818.  Von 
ihm  Joseph  L  (nach  Machado),  S.  Joseph,  Madonna  (1767),  etc. 

Silva,  Joaquim  Possiiloiiio  Nareiso  da,  Baumeister,  geb.  1806  in  Lissabon, 
t  nach  1870  (?),  lernte  als  Kind  das  Zeichnen  in  Rio  de  Janeiro,  kehrte  1821  nach 
Lissabon  zurück,  wo  er  die  Bauschule  besuchte  und  wurde  1825  Hugots  Schüler 
in  Paris.  1830—81  bereiste  er  Italien  und  arbeitete  darauf  unter  Fontaine  an 
der  Gal.  des  Pal.  Royal.  1833  ging  er  nach  Portugal,  nahm  Theil  am  Freiheits- 
kampf und  wurde  im  folgenden  Jahr  Baumeister  der  Königin.  1860  nahm  er  die 
Bauwerke  Portugals  auf  und  veröffentlichte  sie  1862.   Er  schrieb  über  baogeschicht- 


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278  SÜTa  —  SÜTCStre. 

liehe  und  arcb&ologische  Themata,  gründete  den  portugiesischen  Architekten-Verein, 
das  Archftol.  Museum  in  Lissabon  und  ein  Asyl  fflr  Ärbeitsinvaliden.  1864  wurde 
er  geadelt  und  Kammerherr.  Von  ihm  das  Depotirtenhaus,  das  Schloss  der  Kaiserin, 
das  Gubhaus  und  mehrere  Pal&ste  in  Lissabon,  der  Pal.  Alfeite  am  1.  Tejoufer,  die 
Wiederherstellung  des  Schlosses  Pena  zu  Gintra,  Entwurf  sum  Pedrodenkmal  auf 
dem  Rocio,  etc.  Thurm-  u.  Schwert-Ord.,  A.  ital.,  span.  u.  brasilian.  Ord.  Mitgl.  der 
Akad.  Lissabon,  des  franx.  Instituts,  des  engl.  u.  amerik.  Inst,  of  Architects. 

S11t%  Moreira  Gypriano  da,  Mfinzgraveur,  geb.  1754  in  Lissabon,  f  1826, 
Schfller  der  Zeichenschule  des  Arsenals  in  Lissabon  und  von  Joäo  deFigueiredo. 
Von  ihm  Medaillen  auf  König  Johann  VI.  (nach  Joaquim  G.  da  S.),  auf  Kg.  Jos^  L, 
und  auf  Wellington.    1816  wurde  er  kgl.  (?)  Mans^veur. 

SilTaBaian  y  Sarmlento,  Mariana«  Hersogm  Ton  Huescar  und  von  Arcos, 
Malerin  und  Bildhauerin,  geb.  14.  Dec.  1750  in  Madrid,  t  17.  Jan.  1784.  Neben  den 
bildenden  Kansten  trieb  sie  auch  die  Poesie.  1766  wurde  sie  Ebrenmitgl.  (später  Ehren- 
direktor) der  S.  Fernando-,  1772  der  St.  Petersburger  Akademie. 

Sllyacriii«  GioTanni,  Maler,  geb.  1790  in  Rom,  f  1854,  Schaler  TonG.  Landi. 
Das  Mus.  zu  Parma  besitzt  Ton  ihm  Oedipus  blind. 

StlTani,  FerdinaDdo,  Kupferstedier,  geb.  1828  in  Parma,  Schfller  von  Toschi. 
Er  war  an  dessen  Allegriwerk  betheiligt. 

SilTanl»  Gaetano,  Kupferstecher,  geb.  1798  in  Parma,  f  1879,  Schfller  von 
Toschi.  Er  war  an  dessen  Allegriwerk  betheiligt,  und  hat  femer  nach  Rubens, 
Saenredam,  Teniers,  etc.  gestochen. 

Silyanl,  Gherardo,  Baumeister,  geb.  1579  (?),  1 1675.  Von  ibm  Die  Erweiterung 
des  jets.  Pal.  Giuntini  (1688,  Florenz^  das  Seminar  bei  S.  ]<>ediano  (das.),  die  Kap. 
Ck>r8ini  im  Garmine  (das.),  etc. 

SilTanl,  Mentore,  Maler,  geb.  1843  in  Trarersetolo  (Parma).  Die  Gal.  zu 
Parma  besitzt  eine  Ansiebt  von  ihm. 

SÜTeira,  Bento  Coelho  da,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1708,  thfttig  in 
Portugal.  Er  malte  Historien  und  errang  eine  solche  Achtung,  dass  seine  Werke 
neben  Yan  Dycks  gestellt  wurden.  Viele  seiner  Werke  gelangten  in  Kircben  zu 
Lissabon  (S.  bento,  S.  Jorge,  Madre  de  Deo,  Sakristei  Ton  da  Penha,  S.  Pedro,  etc.). 

Silfestre,  Alexandre,  Kupferstecher,  geb.  27.  Dec.  1672  in  Paris,  Sohn  des 
Israel  S.  Er  wurde  Mönch,  und  brachte  lliomas  von  Kempens  Nachfolge  CSiristi 
in  lateinische  Verse.   (Paris  1709).   Von  ihm  u.  A.  einige  Radierungen  nach  Louis  8. 

SIlTestre,  An^stin  Fransig.  Baron  de,  Maler  und  Zeichner,  geb.  7.  Dec. 
1762  in  Paris,  f  im  Sept  1851  das.,  Sohn  und  Schfller  des  Jacques  A.  de  S.,  weiter- 
gebildet während  eines  vierjährigen  Aufenthaltes  in  Rom.  Nach  Frankreich  zurflck- 
gekehrt  wurde  er  sum  königlichen  Vorleser  und  Bibliothekar  Ludwig  d.  XVIII. 
ernannt.  Von  jetzt  ab  widmete  er  sich  ausschliesslich  den  Naturwissenschaften,  in 
denen  er  es  zu  grossen  Ehren  brachte,  so  dass  er  Mitgl.  des  Instituts  wurde  (1806), 
auch  im  Ministerium  der  Landwirthschaft,  etc.  hohe  Stellung  einnahm.  Ludwig  XVIII. 
ernannte  ihn  zum  Baron.  Nach  der  BcTolution  1880  lebte  er  in  Zurflckgezogenheit. 
Er  ist  der  letzte  Spross  dieser  Kflnstlerfamilie,  seine  Gemälde  befinden  sich  meist 
in  Italien. 

Silyestre,  Charles  Fran^ola  de.  Zeichner,  Kupferstecher  und  Maler,  geb. 
10.  April  1667  in  Paris,  f  um  1788  das.,  Schfller  seines  Vaters  Israel  S.,  von  C. 
Lebrun  und  J.  Parrocel.  ErToUendete  seine  Studien  in  Italien  und  folgte  seinem 
Vater  im  Amte  als  Zeichenlehrer  der  königlichen  Kinder.  Er  wurde  Hofmaler  des 
Königs  August  III.  von  Polen,  der  ihn  adelte.  1691  bezog  er  die  Louvrewohnung 
seines  Vaters.  Er  malte  Landschaften  und  Historien,  und  hat  deren  auch  nach 
eigener  Zeichnung,  sowie  nach  Louis  de  S.  le  jeune  auf  Kupfer  gebracht.  Mitgl. 
der  Akad.  1787. 

Silrestre,  Fran^ols,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  um  1620  in  Nancy, 
Sohn  und  Schfller  des  Gilles  S.    Er  hat  einige  Landschaften  gestochen. 

SllTestre,  Franools  Charles  de,  Maler,  geb.  vor  1707,  t  nach  1765  in  Paris 
(?),  Sohn  und  Schfller  des  Louis  de  S.  d.  J.  und  dessen  Nachfolger  als  Direktor  der 
Dresdner  Akademie.  Infolge  des  7  jährigen  Krieges  verlor  er  sein  Erbe,  sowie  Selbst- 
erworbenes und  musste  sich  nach  Paris  begeben. 

SilTestre,  Gilles,  Maler,  geb.  um  1590  in  Nancy,  f  nach  1620.  Er  widmete 
sich  erst  im  hohen  Alter  der  Malerei,  worin  er  aber  einigen  Erfolg  hatte.  Er  gilt 
als  der  Stammvater  c^er  Kflnstlerftimilie  dieses  Namens;  das  Geschlecht  stammt  ans 
SchottJiuid  ^nd  hiess  dort  Sylvester. 


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SiWestre  —  SiWius.  279 

SÜTegtre,  IsraSl,  Zeichoer  und  Kupferstecher,  geb.  15.  Aug.  1621  in  Nancy, 
t  11.  Oct.  1691  in  Paris,  Sohn  des  Gilles  S.,  Schüler  seines  Oheims  Isragl  Henriet, 
eines  Freundes  Callots  und  Herausgeber  von  dessen  Radierungen.  1640—63  bereiste  er 
Italien  und  besuchte  inzwischen  öfters  Frankreich.  B.  hat  beinahe  1000  Blatt  ge- 
stochen, meist  treffliche  Ansichten,  die  oft  einen  besonderen  historischen  Werth  besitzen, 
da  sie  das  Ansehen  alter,  jetzt  untergegangener  Denkmäler  vorführen.  Von  ihm 
Hafenansicht  bei  Rom  (Bleistiftzeichnung,  Mus.  Louvre),  Heilige  Agaeskirche  vor  den 
Mauern  Roms  (Sepiazeichnung,  Mus.  Besan^n),  Constantinbogen  und  Ruinen  des 
Colosseums  (ebenda).  S.  war  Hofzeichner  und  Kupferstecher,  Zeichenlehrer  des 
Dauphins  und  der  Pagerie.  Mitglied  d.  Akad.  1670.  Ein  Katalog  seiner  ^erke 
erschien  1857  in  Paris.  Seine  Biographie  zugleich  mit  der  verschiedener  anderer 
Mitgl.  der  Familie,  von  £.  de  Silvestre,  1868. 

Silvestre,  Jaeqnes  Aufrnstin  de»  Maler  und  Zeichner,  geb.  1.  Aug.  1719  in 
Paris,  t  10  Juli  1809  das.,  Sohn  und  Schaler  des  Nicolas  G.  de  S.,  dessen  Nach- 
folger als  Zeichenlehrer  der  königlichen  franz.  Kinder  er  ^urde.  Er  hielt  sich  8  Jahre 
lang  in  Rom  auf,  wo  er  sehr  viele  der  dortigen  Meisterwerke  zeichnete.  Seine 
Kupferstich-Sammlung  wurde  1810  verkauft. 

Silyestre,  Louis,  d.  Ae*.  Maler,  geb.  20.  März  1669  in  Paris,  f  18.  April 
1740  das.,  Sohn  des  Israöl  8.  Er  wurde  1705  Mitgl.  der  Akad.  auf  Grund  einer 
Landschaft 

Silvestre,  Loais  de,  d.  J«,  Maler,  geb.  23.  Juni  1675  in  Paris,  f  12.  April 
1760  das.,  Schüler  seines  Vaters  Israöl  S.,  von  Ch.  Lebrun  und  von  Bon  Boulogne. 
1693  ging  er  nach  Italien.  1702  wurde  er  Mitglied,  1706  Prof.  an  der  Pariser 
Akademie,  und  nach  seirer  RQckkehr  1748  Rektor  und  1752  Direktor.  1716  berief 
ihn  der  Kurfürst  von  Sachsen  an  die  Akademie  zu  Dresden,  wo  er  24  Jahre  lang 
als  Direktor  thätig  war.  1741  kehrte  er  nach  Frankreich  zurück,  mit  Wohlthaten 
Augusts  UI.  überh&uft,  der  ihn  1742  adelte.  Von  ihm  Erschaffung  des  Menschen 
von  Prometheus  (Mus.  Montpellier),  Minerva  lobt  Prometheus  Werk  (ebenda),  Bildniss 
Friedrich  August  II.  von  Polen  u.  A.  (Mus.  Versailles),  Unterredung  der  Kaiserin 
Amalie  mit  August  UI.  zu  Neuhaus  in  Böhmen  u.  6  A.  (Mus.  Dresden).  A.  in  den 
Sammlungen  zu  Leipzig,  St  Petersburg,  Schwerin,  etc.,  sowie  im  Kgl.  Schloss  zu 
Dresden  (namentlich  viele  Bildnisse).  S.  hat  mehrere  Gemächer  des  Zwingers  in  Dresden, 
den  Ballsaal  des  BrühPschen  Palais  das.,  den  grossen  Saal  im  Japanischen  Palais  das.^ 
die  Sacramentskapelle  in  Versailles,  das  Refectorium  zu  St.  Martin  des  (ühamps 
geschmückt.  Oberhofmaler  d.  Königs  von  Polen  1724,  Direktor  der  Dresdner  Akademie 
1727.  —  Seine  Frau  Marie  Catherine  S«,  geb.  H krault,  geb.  1683  in  Paris  hat 
ibn  bei  manchen  Arbeiten  unterstützt  undf  Copien  seiner  Gem&lde  geliefert,  sowie 
Miniaturen. 

Silvestre.  Maximiliane  de,  Malerin,  geb.  1708  in  Paris,  f  1797,  Tochter  und 
Schülerin  des  Louis  de  S.  d.  J.  Sie  malte  Pastellbildnisse  z.  B.  das  des  Kurf. 
Friedrich  Christian  v.  Sachsen.  Um  1743  kam  sie  als  Vorleserin  der  Prinzessin 
Marie  Josepha  nach  Paris. 

Silvestre,  Nieolas  Charles  de,  Maler,  geb.  1698  in  Paris,  f  30.  April  1767 
in  Valenton  (D^p.  Seine-et-Oise),  Sohn  und  Schüler  des  Charles  F.  S.,  dem  er  als 
Zeichenlehrer  der  königlichen  französischen  Kinder  folgte.  1747  wurde  er  Mitgl.  der 
Akad.,  1741  hatte  ihn  August  der  Starke,  zugleich  mit  seinem  Onkel  Louis  de  S.  d. 
J.  geadelt.    Von  ihm  Landschaft  (Louvre),  meherere  Radierungen,  etc. 

Silvestre,  Snzanne  Elisabeth,  verehel.  Lemoine,  Kupferstechorin  des  18. 
Jahrhunderts,  geb.  14.  Juli  1694  in  Paris,  Tochter  und  Schülerin  des  Charles  F.  S. 
Sie  stach  Bildnisse  nach  Van  Dyck,  Largilliäre,  Lebrun,  Nocret,  Rubens,  Vivier  u.  A. 

SUvestro,  Maler  des  14.  Jahrhunderts.  Er  war  Camaldulenser  Mönch  und 
malte  zwischen  1350—1410  treffliche  Miniaturen.  Für  sein  eigenes  Kloster  Sa.  Maria 
degli  Angeli  in  Florenz  schuf  er  ein  prachtvolles  Clhoralbuch ;  ein  herausgeschnittenes 
Blatt  daraus  besitzt  das  Liverpool-Institution. 

Silvios,  (Sylvias,  Silvyns),  Antoon,  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  geb. 
um  1525  in  Antwerpen,  th&tig  das.  (für  Plantin)  und  in  Köln  a.  Rh.  Der  Meister 
zeichnet  mit  einem  Monogramm,  das  man  als  A  S  auslegen  könnte,  jedoch  beruht 
die  Benennung  A.  Silvius  vielleicht  auf  einem  Irrthum  Papillons,  der  sie  zuerst  an- 
wandte und  einen  Schriftsteller  mit  einem  Holzschneider  identificirte.  Von  ihm  20 
lUustr.  zu  einer  spanischen  Ausgabe  des  Chevalier  delib^rö  von  0.  de  la  Marche 
(1553  Antwerpen),  Copien  des  Holbein'schen  Todtept^nz  (1555  Köln  a.  Rh.^  53  Blatt), 
verschiedene  Bib^lUlustrationen,  Colophons,  etc. 


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280  Sil?itt8  —  Simmler. 

SUtIiul  Bftltliasar^  Enpfentecber  des  16.  Jahrhanderts,  thfttig  am  1555  in 
Flandeni.  Kr  stach  nach  H.  Bob,  F.  Floris,  L.  Lombardos,  K.  v.  Mander,  etc.,  auch 
nach  eigener  Zeichnung  (Loth  und  seine  Töchter,  20  Gtoldschmiedsomamente,  etc.). 

SimanowitK,  Ludorlke  tob,  geb.  Beichenbach,  Malerin,  geb.  1761  in  Stutt- 
gart, t  1827  in  Ludwigsburg,  Schülerin  von  Guibal,  1786—9  Ton  J.  Testier  in 
Paris.    Sie  malte  Bildnisse  z.  B.  Schiller,  Wächter,  etc. 

SImart,  Pierre  Charles.  Bildhauer,  geb.  27.  Juni  1806  in  Troyes  (D6p.  Aube), 
f  27.  Mai  1857  in  Paris,  Schaler  Ton  Dupaty,  Pradier  und  Ingres,  sowie  der 
£cole  des  beaux-arts.  1833  erhielt  er  den  I.  gr.  Preis  auf  Grund  seines  Greis  mit 
8  Söhnen.  Yen  ihm  Herzog  Anton  von  Boargogne  (Gipsbüste  Mus.  Versailles),  Tod 
des  Coronis  (Gipsstatue  Mus.  Troyes),  Karl  X.  Ton  Frankreich  (MarmorbQste  ebenda), 
Orest  (MarmorsUtue  Mus.  Ronen),  Tod  des  Cato  u.  A.  (ebeoda).  A.  Werke  tou 
ihm  in  franz.  Kirchen  und  an  öffentl.  Geb&uden;  auch  Grabm&ler  etc.  Med.  1.  Kl. 
1840,  1855,  Kr.  d.  Ehrenl.  1846,  Off.  Kr.  1856;  Mitgl.  d.  Inst.  1852.  Sein  Leben  von 
G.  Eyrifts  (Paris  1860),  V.  Courdaveaux  (Paris  1860),  HaWvy  (Paris  1861). 

Simbrecht,  (Giymprecht^  Zlmpreeht)^  Mathias,  Maler  des  17.  Jahrhunderts, 
geb.  in  Prag  (München?),  f  1680  das.,  dort  und  wahrscheinlich  auf  Reisen  in  Italien 
gebildet.  Von  ihm  Altarbild  (S.  Stephan,  NeusUdt-Prag),  S.  Daniel  (S.  Gastulus, 
Altstadt  Prag),  Altar  (S.  Bartholomäus,  Colin)  u.  a.  Bilder  für  böhmische  Kirchen, 
sowie  ^Pal&ste. 

Simek,  Ludwig,  Bildhauer,  geb.  19.  Januar  1837  in  Prag,  f  25.  Januar  1886 
in  Prag,  Schüler  des  Emanuel  Max  und  Prof.  Wittmann  an  der  Münchener 
Akademie.  1864—70  Torbrachte  er  in  Rom.  Von  ihm  Johann  von  Weert  (Marmor- 
statue,  1866  Wiener  Arsenal),  Gipsmodell  dazu  (Rudolfinum,  Prag),  etc. 

Simil,  Alphonse  Panly  Baumeister,  geb.  vor  1855  in  Ntmes  (D^p.  Gard), 
Schüler  von  Laisnd  und  RÖTOil.  Von  ihm  besitzt  das  Mus.  Nlmes  Aufnahmen  des 
römischen  Amphitheaters  in  Nlmes  (5  Zeichnungen).  Er  baute  mehrere  Kirchen 
s.  B.  zu  Domont,  Belloy,  etc.  Med.  1868,  1.  Kl.  1877,  1878.  —  Sein  Sohn  Abel  S. 
war  auch  Baumeister. 

Simtl^  Louis  Angostitty  Maler,  geb.  5.  Februar  1822  in  Nlmes,  liess  sich  in 
Lunel  nieder.    Er  malte  Bildnisse  und  Historien. 

Sinun,  Franz,  Maler,  geb.  24.  Juni  1853  in  Wien,  Schüler  der  Wiener  Akademie 
anter  von  Engerth  und  Feuerbach.  Er  erhielt  ein  Reisestipendium  nach  Rom 
und  ging  von  da  nach  Tiflis,  um  im  dortigen  Museum  die  Wände  zu  schmücken. 
Sp&ter  liess  er  sich  in  München  nieder,  wo  er  Prof.  wurde.  Für  das  Leipziger 
Diorama  malte  er  ein  grosses  Haremsbild;  ferner  von  ihm  Duett  (Berlin,  Nat.-Gal.), 
Tod  Kaiser  Wilhelms  I.,  Christos  und  Jobannes  mit  der  Madonna,  Johannestriebe, 
sowie  die  Illustrationen  zu  der  Hallbergerschen  Ausgabe  des  Faust,  und  viele  Andere. 
Gold.  Med.  Wien  1889. 

Sinun,  Georg  Wilhelm  von,  Maler  und  Illustrator,  geb.  1820,  f  im  April  1895 
in  Berlin. 

Simm,  Marie,  geb.  Mayer,  Malerin,  geb.  8.  Juni  1853  in  Bozen,  Schülerin 
von  Löfftz  in  München,  kam  nach  Rom  und  war  mit  ihrem  späteren  Mann  1881 
zu  Tiflis  an  Wandgemälden  im  dortigen  Museum  thätig.  Sie  malte  Bildnisse,  sowie 
Genrebilder  und  unterstützte  ihren  Mann. 

Simmler,  (Simler),  Friedrich  Karl  Josef,  Maler  und  Lithograph,  geb.  4.  Mai 
1801  in  Hanau,  f  2.  Nov.  1872  in  Aschaffenburjr,  Schüler  von  W.  v.  K  o  b  e  1 1 , 
Langer  und  Wagenbauer,  auch  an  der  Wiener  Akademie  und  auf  Reisen 
weiter  gebildet.  1835  liess  er  sich  in  Geisenheim,  1862  in  Aschaffenburg  nieder, 
nachdem  er  zuvor  in  Wien,  Hannover,  München,  Italien,  am  Rhein,  etc.  thätig  ge- 
wesen war.  Von  ihm  Thierstück  (Gal.  Raczynski,  Berlin),  Mittagsrast  (1830  Mus. 
Königsberg),  Wilder  Stier  (1835  Nat-Gal.,  Berlin);  A.  in  den  Sammlungen  zu  Hannover, 
Wiesbaden,  etc.;  ferner  Thierstudien  nach  der  Natur  (4  Radierungen  und  12  Stein- 
drucke). 

Simmler,  Joseph,  Maler,  geb.  14.  März  1823  in  Warschau,  f  1.  März  1868  das., 
Schüler  von  Bendemann  an  der  Dresdner  Akademie,  von  Genelli  in  München  und 
Dela röche  in  Paris.  1848  kehrte  er  in  die  Heimath  zurück,  wurde  schnell  bekannt, 
ging  aber  noch  einmal  Studienhalber  nach  Florenz  und  Rom.  Er  malte  Historien, 
besonders  aber  polnische  Geschichtsbilder.  Von  ihm  Hochzeit  des  Amor  und  der  Psyche 
(Deckengemälde  in  einem  Warschauer  Palast),  Die  Drei  Marien,  Tod  der  Königin 
Barbara,  Erziehung  König  Sigismunds,  etc.  Ehrenmitglied  der  St.  Petersburger 
Akad.  (1866). 


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Simmler  —  Simon.  281 

Sfmnder,  Wilbelni  Carl  Melebior,  Maler,  geb.  6.  Sept.  1840  in  Geisenbeim 
(Rbeingau),  Schnler  (1857)  der  Düaseldorfer  Akademie  unter  Eöbler,  Sobn, 
Scbadow  und  Bendemann;  1861  in  München  und  ümgefrend  weiter  gebildet; 
Sobn  des  Friedrich  S.  S.  zeichnete  Illustrationen  fflr  BOcber  und  Zeitschriften,  malte 
Genrescenen  aus  dem  Jägerleben  u.  s.  w.  Von  ihm  auch  das  Bildniss  des  Schau- 
spielers Haase,  das  Kriegspanorama  Sturm  auf  St.  Privat  (gemeinschaftlich  mit 
£.  HQnten)  und  Bilder  im  Berliner  Rathhaus.  Med.  Wien,  Preuss.  Eronen- 
orden  IV.  Kl. 

Stmmonds«  Julius^  Maler,  geb.  12.  Juni  1848  in  Pyrmont,  studirte  in  Weimar 
unter  A.  Ton  Ramberg  und  Plockhorst  und  in  Düsseldorf  unter  H i d  d e • 
mann;  Hess  sich  in  Hamburg  nieder.  Von  ihm  Interieur  aus  der  Reformationszeit, 
Schachmatt,  Die  unverhoffte  Erbschaft,  etc. 

Slmmons,  Edmund  L.,  Baumeister,  geb.  1872  in  Saint -Thomas,  thättg  in 
Lansdowne  (Pa.  U.  S.  A.),  wo  er  Priratbauten  schuf. 

Simmons,  Edward  Emerson,  Maler,  geb.  21.  Oct.  1852  in  Goncord  (Mass.  U.  8.  A.), 
SchQler  von  Lefebvre  und  G.  Boulanger,  lebte  in  Paris  und  Boston.  Von  ihm 
Mutter  und  Kind,  Mädchen  aus  der  Bretagne,  Bildnisse  und  Marinen.  Brenz.  Med. 
1889  Paris;  A.  in  Boston,  Chicago,  Philadelphia  und  New-York. 

Simmons,  Franklin^  Bildhauer,  geb.  11.  Jan.  1842  im  Staat  Maine  (U.  S.  A.)« 
Autodidakt.  £r  schuf  erst  BildnissbQsten  in  Washington,  D.  C.,  und  begab  sich  1867 
nach  Rom.  Von  ihm  Roger  Williams  (Statue  am  Kapitel,  Washington),  desgl.  (Provi- 
dence,  R.  I.),  BildnissbOsten  von  Pres,  Lincoln,  See.  Seward,  Gen.  Sherman,  etc., 
Das  verheissene  liand,  Medusa,  etc. 

Simmons,  (Slmmonds),  John,  Maler,  geb.  um  1715  in  Nailsea  (Somerset, 
England),  f  18.  Jan.  1780  in  Bristol,  war  erst  Hausmaler  und  schuf  später  Historien 
nnd  besonders  Bildnisse.  Altargemälde  von  ihm  gelangten  in  die  Allerheiligenkirche 
zu  Bristol,  und  in  die  Johanniskirche  zu  Dovizes. 

Sinunong,  William  Henry,  Kupferstecher,  geb.  11.  Juni  1811  in  London, 
t  6.  Nov.  1882,  Scholer  der  Finden'schen  Anstalt.  Er  gelangte  in  der  Linienmanier 
zu  einigem  Ansehen,  und  stach  nach  R.  Bonheur,  Calderon,  Faed,  Fritb,  Hook, 
H.  Hunt,  Landseer,  Lerius,  Lejeune,  Maclise,  Millais,  Nichol,  Paton,  A.  Solomon, 
F.  Stone,  Tissot,  Winterhalter,  etc. 

SImo,  (Simone),  Juan  Bautiata,  Maler,  geb.  vor  1680  in  Valencia,  f  1717. 
Mit  A.  Palomino  malte  er  Fresken  in  S.  Juan  del  Mercado  zu  Valencia,  folgte  dann 
Palomino  nach  Madrid,  wo  er  in  S.  Felipe  el  Real  Arbeiten  anfing  die  —  sein  Sohn 
Pedro  S.  vollendete. 

SImoena,  Jan  Baptist,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Ghent, 
t  15.  Nov.  1779  das.,  wo  er  1770  Direktor  dnr  Akademie  wurde.  Von  ihm  Marieo- 
kapelle,  St.  Peters  Gotteshaus  bei  Ghent,  CreditansUlt  in  Ghent,  Kirche  zu  Ledeghem,  etc. 

Simon,  Baumeister  des  13.  Jahrhunderts,  aus  Maus.  Er  soll  an  dem  Bau  der 
Cathedrale  von  Tours  thätig  gewesen  sein.  Am  19.  Oct.  1279  wird  er  urkundlich 
erwähnt. 

Simon,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  f  1450,  thätig  in  Troyes,  wo  er  u.  A.  fOr 
S.  Pierre  Miniaturen  malte. 

Simon,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Chälons  in  der  Champagne. 
Zwischen  1545  und  1565  malte  er  in  Avignon.  Von  ihm  dort  Gnadenjungfrau  und 
Anbetung  der  Weisen  (Mus.  Calvet),  Die  Geburt  (S.  Pierre),  Pfingstfest  (S.  Didier). 

Simon,  Abraham,  Medailleur  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Yorkshire  (England), 
Bruder  des  Thomas  S.  Er  reiste  eine  Zeitlang  mit  der  Königin  Christine  von 
Schweden,  besuchte  Schweden,  Paris,  Holland  und  fand  viel  Beifall  mit  seinen 
Wacbsbildnissen.  Für  einen  projektirten  Orden  schuf  er  ein  Bildniss  des  Königs 
Charles  II.  von  England.    £r  starb  in  Armuth. 

Simon,  Alexander,  Maler,  geb.  um  1810  in  Stuttgart,  f  nach  1859  (?)  in 
Amerika,  Schaler  der  Stuttgarter  Kunstschule,  auch  auf  Reisen  in  lUliien  gebildet 
Er  war  eine  Zeitlang  in  Amerika  thätig.  Von  ihm  Erschaffung  des  Menschen  (Mus. 
Leipzig),  etc. 

Simon,  Charles,  Maler,  geb.  6.  Sept.  1799  in  Paris,  Schüler  von  Gros  und 
der  Ecole  des  beaux-arts.  Vom  ihm  die  Seine  bei  Vernon  (1840),  Inneres  einer 
Farm  in  der  Normandie,  etc. 

Simon,  Fran^ois,  Maler,  geb.  29.  Jan.  1818  in  Marseille,  f  im  Märt  1896  das., 
Schaler  von  Aubert  und  Loubon.  Er  malte  meist  Landschaften  ans  der  Provence 
mit  ThiersUffage.  Von  ihm  Auf  dem  Weg  zum  Schhchthof  und  ein  A.  (1859  und  1861 

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282  Simon  ^  Simonau. 

Mos.  Marseille),  Einbrach  der  Nacht  nahe  Marseille  (Mus.  SaintrEtienne),  Im  Stall 
(1872  Mus.  Strassburg),  etc. 

StmoBt  Friedrich,  Maler,  geb.  1809  in  Heidelberg,  f  nach  185Q,  Scbfiler  der 
MOncbener  Akademie;  er  malte  Beleuchtungsstficke  und  komische  Genrebilder,  i.  B. 
Nachtwächter  mit  Betrunkenen  (1843X  Der  Poet  und  die  Eatsen  auf  dem  Dach  (1845),  etc. 

Simon,  Friedrich,  Maler,  geb.  1828  in  Ben,  f  1862  iu  Hydres.  Er  war 
Schaler  von  B.  Menn  in  Genf.  Von  ihm  An  der  Heerstrasse  (1856,  Mus.  Bern), 
Schiffszng  an  der  Zihl  (ebenda),  etc. 

Simon,  H.^  Medaillenr,  geb.  um  1752  in  Frankreich,  f  im  Mars  1884  in  Br&ssel. 
Er  war  mit  Erfolg  in  den  Niederlanden  thfttig. 

Simon,  Jean  (John),  Kupferstecher,  geb.  1^75  in  der  Normandie,  f  um  1755 
in  London.  Er  erlernte  den  Linienstich  in  Frankreich,  kam  etwa  1735  als  Refugi^ 
nach  England  und  wurde  durch  die  Bekanntschaft  mit  den  Arbeiten  des  J.  Smith  be- 
stimmt, gans  sur  Schabkunst  flbersugeben.  Kneller  beschäftigte  S.,  nachdem  er 
sich  mit  Smith  entzweit  hatte.  Von  ihm  Platten  (hauptsächlich  Bildnisse)  nach 
Bargas,  Baroccio,  Berchet,  Chardin,  Corner,  Goypel,  M.  Dahl,  Dyck,  Fountain,  Uilliard, 
Kneller,  Laguerre,  Lebmn,  Murray,  Pellegrini,  Philips,  Richardsoo,  £.  Santi, 
T.  d.  Vaart,  Yanloo,  Tan  Yeen,  Worsdale,  etc.,  zusammen  Ober  200  Platten. 

Simon,  Jean  Pierre,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  1769  in  Paris. 
Von  ihm  Blätter  nach  Desora,  Flaxman,  Isabey,  Landen,  etc. 

Simon,  Loida  Andr^  Maler  dos  18.  Jahrhunderts,  geb.  1764  in  Paris,  wo  er 
thätig  war.    Er  malte  decorative  Arbeiten. 

Simon,  Peter  fPierre),  Kupferstecher,  geb.  vor  1750  in  London,  f  um  1810. 
Er  arbeitete  in  Kreide  und  Funktirmanier,  namentlich  für  Worlidgea  .Gems'  und 
Boydells  Shakspere-Gallery,  nach  Originalen  von  Cipriani,  Downman,  Fuessli,  Gains- 
borough,  Hamilton,  Kirk,  Lauri,  Miller,  Opie,  Peters,  Beynolds,  Smirke,  Slotbard, 
Westall,  Wheatley,  etc. 

Simon,  Pierre,  Kupferstecher,  geb.  1640  in  Paris,  f  nach  1710  das.,  Tielleicht 
Schaler  des  Nantenil,  angeblich  auch  in  Italien  gebildet  Er  stach  gute  Bildnisse 
und  a.  Gemälde,  s.  Th.  nach  eigener  Zeichnung,  z.  Th.  nach  Bloemaert,  Laborde, 
Lebron,  Maratti,  N.  Poussin,  S.  Rosa,  etc. 

Simon,  Simon,  Kupferstecher,  geb.  1759  in  Paris,  f  20.  Jan.  1807  das.,  Schaler 
Ton  F.  A.  DaTid. 

Simon.  Thomas,  Medailleur  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Yorkshire  (England), 
t  1665  (?),  Schaler  (1688)  von  Nie.  Briot,  dem  er  1646  als  1.  Graveur  der  Mfinze 
folgte.  Er  stach  fdr  Charles  I.,  dann  fOr  Cromwell  und  wurde  1649  Hauptmünz- 
meister des  Commonwealth.  Als  solcher  schnitt  er  das  Staatssiegel  und  Stempel  zu 
Kronen,  Halben  Kronen  und  Schillingen.  Nach  der  Restauration  Torhaftet,  schnitt  er 
im  Gefllngniss  eine  Krone  far  Charles  IL,  mit  einer  Bittschrift  am  Band  und  erhielt 
die  Freiheit  sowie  frühere  Stellung.  Ein  Exemplar  dieser  Krone  erzielte  1832  225  Xstr. 
1663  verliess  S.  wegen  Streit  mit  Roettiers  die  Münze,  schnitt  aber  noch  einen 
schönen  Kronenstempel.  Seine  sämmtlichen  Werke  gab  Vertue  1753  in  Kopferstich 
heraus. 

Simon  de  Brief,  Henri,  Edelsteinschneider  und  Medailleur,  geb.  vor  1775, 
t  nach  1830.  Er  führte  ein  bewegtes  lioben  erst  als  Revolutionär,  dann  als  Napoleonist 
gegen  die  Alliirten.  Er  hatte  zur  Zeit  des  Kaiserreichs  eine  Lehrerstelle  an  einer 
Normalschule  in  Paris  bekleidet,  und  Hess  sich  nach  1815  in  Luxemburg  nieder. 
Später  ernannten  ihn  der  Prinz  t.  Oranien,  Charles  X.  und  Louis  Philippe  zum  Hof- 
graveur, Louis  XVIII.  zum  Professor.  Von  ihm  BQdniss  Napoleons  (Caroeol),  viele 
andere  Edelsteinbildnisse  berühmter  Zeitgenossen,  auch  mythologische  Darstellungen ; 
ferner  stach  er  Wappen  französischer  Prinzen  und  gab  1813  ein  zweibändiges 
Wappenbuch  heraus. 

Simon  de  ChAlons,  a.  Simon. 

Simon  de  Troyes,  s.  Simon. 

Simon  dn  Mans,  g.  Simon. 

Simonan,  Francis,  Maler,  geb.  1788  in  Bornhem,  f  1859  in  London,  studirte  in 
Brügge  und  bei  Gros  in  Paris.  Um  1815  kam  er  nach  London,  wo  er  sich  mit  Er- 
folg als  Bildnissmaler  niederliess.  Von  ihm  besitzt  das  Mus.  zu  Brüssel  einen  Orgel- 
spieler (1828). 

Simonan,  Gnstav  Adolphe^  Maler  und  Litho^aph,  geb.  10.  Juni  1814  (1810?) 
in  Brügge,  f  10.  Juli  1870  in  Brüssel,  Sohn  eines  Lithographen,  der  als  solcher  sich 
in  London  niederliess,  Neffe  des  Fran9ois  S.  S.  lithograplurte  24  Batt  „Principaux 


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Simone  —  Simonis.  283 

moonments  gothiqnes  de  FEurope*,  nnd  aquarellirte  viele  Achitekturen,  beeouden 
SUdteansicbten  ans  dem  Mittelalter. 

Stmone,  intonto  di,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  Schfller  des  L.  Giordano, 
thätig  in  Italien.  —  Ein  andrer  Antonio  dl  S.  war  im  18.  Jahrhundert  zu  Neapel 
als  Schlacbteo-  nnd  Landschaftsmaler  thätig. 

Simone,  Francesco  di,  8«  Ferrncci«  Francesco  di  S. 

Simone,  Jnan  Bantista,  s«  Simo. 

Simone  da  Bellnno  \  .   p^,^«   «1«.^«^  ü.i 

Simone  da  Cnsighej  ••  ^^^^*  ^*'"*"®  ^*- 

Simone  da  Pesaro,  s.  Cantarini. 

Simone  da  Slena,  s«  Martini,  Simone. 

Simone  decrli  Avanai,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  gen.  dal  Crocliissl,  wahr- 
scheinlich Schaler  des  Franco  Bolognese.  Er  malte  besonders  viele  Kruzifixe 
für  Bologneser  Kirchen,  s.  B.  S.  Giacomo  MagKiore  (1370  datirt),  S.  Stefano  (4.  und 
7.  Kirche),  etc.  A.  Werke  in  der  Pinacoteca  das.,  in  S.  Michele  in  Bosco,  femer  zu 
Ferrara,  Modena,  etc. 

Simone  di  Martine,  a.  Martini,  Simone. 

Simone  Napoletano,  Maler,  thätig  um  1400  in  Neapel.  Der  Name  ist  be- 
glaubigt, jedoch  rfibren  keinesfalls  alle,  und  vielleicht  Oberhaupt  keine  der  ihm  dort 
in  S.  Lorenzo  Mafrgiore,  S.  Domenico  Maggiore,  Sa.  Ghiara  und  im  Dom  zugeschrie- 
benen Werke,  wirklich  von  ihm  her. 

Simonelli,  fifinseppe,  Maler,  geb.  1649,  f  1713,  Bedienter  und  Nachahmer  des 
L.  Giordano.  Sein  Heil.  Nikolaus,  für  die  Kirche  von  Tolentino  gemalt,  wurde 
den  Arbeiten  seines  Lehrers  gleich  gestellt 

Slmonet»  Jean  Baptiste,  (n.  Bei  Her  Jean  Jacqnes  Francis),  Kupferstecher, 
geb.  1742,  t  um  1810.  Er  stach  viele  Architekturen,  sodann  Vignetten  fflr  Verleger 
(z.  B.  zu  Basans  »Ovid")  und  Einzelblätter  nach  Baudouin,  Berettini  (Orleans  Gal.) 
Grenze,  Moreau,  etc.  —  Sein  Sohn  Adrien  S*.  geb.  29.  Dec.  1791  in  Paris,  war  in 
gleicher  Weise  thätig  und  hat  namentlich  Buchvignetten  für  die  Grabstichelarbeiter 
vorgeätzt. 

Simonetti,  Alfonso,  Maler,  geb.  29.  Dec.  1840  in  Neapel,  Schaler  der  dortigen 
und  der  Florentiner  Akademie.  Er  wurde  später  Prof.  an  der  neapolitanischen 
Akademie,  und  malte  Bildnisse,  Genrebilder,  geschichtliche  Darstellungen,  etc.,  be- 
sonders aber  Mondlandschaften.  Von  ihm  Strasse  in  Castrocielo  u.  A.  (Gal.  Gapo- 
dimontcX  Die  Serenade,  Tramonto,  Reqniescat,  Olivenlesen,  etc.    Itai.  Kronen-Ord. 

Simonettl,  Domenico,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  gen.  II  Magatta«  thätig 
in  Rom,  wo  er  Historien  fttr  die  Kirchen,  namentlich  fbr  die  Suffragio  malte. 

Simonetti,  Giovanni,  Baumeister  nnd  Bildhauer,  geb.  1652  in  Roveredo,  f  1716 
in  Berlin.  Er  wurde  nach  Prag,  dann  Berlin  berufen,  wo  er  1683  Hofmaurermeister 
wurde.  1686  arbeitete  er  am  Leipziger  Rathhans  und  an  der  Börse.  1694  schuf  er 
Gipsarbeiten  fOr  die  Oranienburg.  Von  ihm  in  Berlin  das  Werdersche ,  Rathhans, 
die  Werdersche  Kirche  (1699),  die  neue  Kirche  in  der  Friedrieb  Stadt  (1700).  1706 
wurde  er  nebenbei  fürstl.  Zerbstischer  Baumeister  und  fing  in  Zerbst  das  Schloss 
an,  errichtete  dort  die  Dreifaltigkeitskirche,  ferner  das  Schloss  Koswik.  Von  ihm 
ferner  Gipsarbeiten  nach  Sdilflter  im  Berliner^  Schloss,  die  Dompropstei  in  Magde- 
burg, etc. 

Simonetti,  Michelangelo,  bedeutender  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  thätig 
in  Rom.  Unter  Pio  VI.  baute  er  im  Vatican  die  Sala  delle  Muse,  Sala  rotonda,  Sala 
a  croce  greca  und  die  prachtvolle  Doppeltreppe. 

Simon!,  Onstavo,  Maler,  geb.  1846  (1847?)  in  Rom,  thätig  das.  Von  ihm  Liebe 
in  der  römischen  Gampagna,  Teppicbmarkt  in  Tlemken  (Algerien),  Die  Waffen  des 
Besiegten  (1895),  etc. 

Simonini,  Francesco,  Maler,  geb.  1689  in  Parma,  t  nach  1758,  Schüler  von 
J.  Spolverini  nnd  Monti.  Er  gründete  eine  Schule  in  Bologna  und  soll  auch  in 
Venedig  thätig  gewesen  sein.    Er  malte  militärische  Scenen  und  Architekturen. 

Simonis,  Bnfföne,  Bildhauer,  geb.  11.  Juli  1810  in  Lfittich,  f  10.  Juli  1882  in 
Brüssel,  Schüler  der  Kunstschule  in  Lüttich,  seit  1829  von  Kessel  und  C.  Finelli 
in  Rom.  1886  kehrte  er  nach  Lüttich  zurück  und  wurde  dort  Akademieprofessor, 
ging  jedoch  bald  darauf  nach  Brüssel,  wo  er  1868  Akademiedirektor  wurde.  Von  ihm 
Reiterstatue  Gottfried  v.  Bouillon  (1848  Erz,  Brüssel),  Leopold  L  (1877,  Mens),  A. 
Dumont  (Lüttich),  P.  Marius  (das.),  Bacchus  mit  Tiger,  Knabe  mit  Trommel,  etc. 
Offiz.  des  Leopold-Ord.;  Mitgl.  der  fransös.  Akademie. 


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284  Simonifl-Empis  —  Simpson. 

StaiMils-Eiiipls,  Catherine  Edmte,  Malerin,  geb.  1806,  f  1878,  Sehttleria  too 
Watelet    Sie  malte  Landschaften. 

Simonneaiiy  Charles.  Eapferstecher,  geb.  81.  Aagust  1645  (n;  A.  1656)  in 
Orleans,  f  22.  M&n  1728  in  Paris,  Schüler  des  N.  Coypel  und  G.  Cb&iean.  Er 
wurde  Hofknpferstecher  und  schuf  allein  über  130  Blatt  nach  gleichzeitigen  fransös. 
Malern.  Femer  von  ihm  Christus  und  die  Samariterin  (n.  Carraoci),  A.  nach  Pagholo, 
Rubens,  Sacchi,  Santi,  etc.  Mitglied  der  Akademie  1710.  —  Sein  Sohn  und  Schüler 
Philippe  S.  war  ebenfalls  Kupferstecher  und  arbeitete  nach  Albaai,  Perino  del  Vaga, 
Giulio  P.  dei  Gianussi,  etc. 

Simonnean,  Lonis,  Kupferstecher,  geb.  22.  Mar  1654  (n.  A.  1657)  in  Orleans, 
t  16.  Januar  1727  in  Paris,  Bruder  des  Charles  S:.  an  Andr  ans  Werken  gebildet;  1706 
wurde  er  Mitgl.  der  Akademie,  1717  Hofkupferstecher.  Er  stach  fast  nur  nach  Werken 
seiner  französ.  Zeitgenossen,  darunter  Bourdon,  Champagne,  Coypel,  Dieu  und  Lebmn. 

Simonnet^  —  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  f  1742.  1785  wurde  er  Mitgl. 
der  Akademie. 

Simons,  Miehtel,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  der  1669  und  1671  in  ütredit 
urkundlich  erwähot  wird.  Er  malte  StilUeben',  Bhimen  und  Früchte.  —  Em  J.B.S. 
malte  um  1748  in  Flandern.  Die  Augnstinerkirche  zu  Ghent  besitzt  zwei  bezeichnete 
Bilder  von  ihm. 

Sinonsen,  HIele,  Maler  und  Bildhauer,  geb;  10.  Dec.  1807  in  Kopenhagen, 
t  12.  Dec.  1885  das.,  Schüler  der  dortigen  Akademie,  1883  in  München  weiter» 
gebildet  Er  besuchte  Tirol,  lUlien,  Algerien  (1889),  Hess  sich  1845  in  Kopenhagen 
nieder,  betheiligte  sich  1848  und  1864  an  den  Kriegen,  bereiste  1857  Schweden  und 
1870  Rom.  1854  war  er  Prof.  an  der  Eopenhagener  Akademie  geworden.  Er  malte 
erst  Schlachten,  nadidem  er  Afrika  besucht  hatte,  orientalische  Vorwürfe.  Die 
Plastik  hatte  er  nur  eine  Zeitlanr  an  der  Akademie  getrieben,  bis  er  bei  der  Bewerbung 
um  die  gold.  Med.  durchfiel.  Von  ihm  Schwedische  Verlobung  u.  A.  (GalL  Kopen- 
hagen), Seegefecht  zwischen  Türken  und  Griechen  (Gal.  Karlsruhe),  Karawane  im 
Sturm  (Gal.  Christiauia),  Rauchender  Soldat  (Neue  Pinak.,  München),  etc.  Mitgl.  der 
Akad.  zu  Kopenhagen,  München  und  Stockholm;  Danebrog-Ord.  —  Sein  Sohn  Simoii  8« 
wurde  auch  Maler,  und  schuf  Hundebilder. 

Slmonaen,  Darid,  Maler,  geb.  15.  März  1881  in  Dresden,  f  8.  Febr.  1896  das., 
Schüler  £.  Bendemanns  an  der  Dresdner  Akademie.  1858  besuchte  er  Italien  und 
Aegypten.  Nach  seiner  Rüdekehr  lebte  er  einige  Jahre  in  London,  dann  dauernd  in 
Dresden,  wo  er  eine  Kunstschule  gründete.  Von  ihm  Bildniss  seiner  Gattin  (Gal. 
Dresden),  Altarbild  (Eibenstock),  Genrebilder  und  Bildnisse. 

SimoBson,  Ernst  OttOy  (nannte  sich  später  Shnonson  •  Castelli),  Maler,  geb. 
20.  Not.  1864  in  Dresden,  Schüler  der  Dresdener  Akademie  unter  Päuwels  und 
G.  Kuehls  in  München;  weitergebildet  in  Paris  uuter  J.  Dupr^  und  an  der 
Academie  Ju4an.  Er  bereiste  Mitteleuropa  und  lulien.  Von  seinem  Vater  übernahm 
er  die  Leitung  einer  Kunstschule  in  Ihresden.  Von  ihm  Gloria  Deo,  u.  A.  (Mus. 
Schwerin),  Der  Philologe  (Mus.  Lübeck),  Beim  Frühstück,  etc.  Med.  Lyon;  Gross- 
herzgl.  Mecklenburgischer  Ord. 

Simonaon,  Otto,  Baumeister,  geb.  1829  in  Dresden,  f  nach  1856,  Schüler  (auf 
Kosten  derisrael.  Gemeinde)  der  Dresdener  Akademie  und  von  G.  Semper.  1853—54 
baute  er  die  Synagoge  in  Leipzig,  liess  sich  dann  taufen,  um  die  Tochter  eines 
russischen  Beamten  heiratben  zu  kennen,  war  1854— 56  in  St.  Petersburg  thitig,  und 
wurde  darauf  von  der  mss.  Statthalterschaft  nach  Tiflis  berufen,  um  öffentl.  Bauten 
auszuführen. 

Simony,  Stefan,  MMer,  geb.  1860  in  Wien,  th&tig  das.  Von  ihm  Sehiüzug 
an  der  Donau,  Strand  in  Capri,  etc. 

Sirapllee,  Maler,  geb.  vor  1570  in  Verona  (?),  f  1654,  Schüler  Ton  Feiice 
de]  Ricci 0,  thatig  in  Rom.    Er  war  MOnch. 

Simpel,  rSaint*Pol),  Clavde  de,  Maler,  geb.  Tor  1670  (?)  in  Clamecy  (D^. 
Ni^vre),  f  81.  Oct.  1716  in  Paris,  Schüler  von  Boulogne.  Er  erhielt  dem  2.  Preis 
1687  auf  Grund  seiner  Sintflut.  Von  ihm  Christus  mit  Martha  und  Maria  (Louvre), 
Spielende  Kinder  (Pal  Fontainebleau),  etc. 

Sfanpsony  Franeis,  Zeichner,  geb.  1796,  f  1861.  Er  war  Bürgermeister  in 
Stamford  und  übte  die  Kunst  als  Liebhaber.  Er  zeichnete  Altertümer,  u.  A.  eine 
Reihe  tou  Taufbecken. 

Simpson,  John>  Maler,  geb.  1782  in  London,  f  1847,  Schüler  der  Akademie, 
war  dann  eine  Zeitlang  Gehül/e  Yon  Lawrence^   Er  malte  Bildnisse  und  kam  1884 


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Simpson  —  Siogleion.  .285 

nach  Lissabon,  wo  er  Hofmaler  der  Kdnigin  wurde.  Von  ibm  Kopf  eines  Ntgers 
(ehemals  in  der  Nat-Gal.  London),  Hersog  von  Braunschweig  (Windsor  Castle), 
William  IV.,  etc.  —  Sein  Sohn  Philipp  8.  war  Oenremaler .  and  stellte  bis  1886 
in  der  Akademie  zu  London  aus.   Das  S.  Kensington  Mus.  besitst  ein  Werk  Yon  ihm. 

Simpson,  Joseph  d«  Ae.^  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  f  nach  1710. 
Er  begann  als  WappeDgraveur,  körnte  sich  dann  zeichnerisch  ausbilden  >nttd  stach 
Bl&ttor  nach  Monamy,  t.  d.  Velde,  Wootton,  etc. 

Simpson,  Joseph  d«  J.,  Eupfierstecher,  geb.  nach  1700,  f  1786,  Sohn  des 
Joseph  S.  d.  Ae.  Von  ibm  Heil.  Familie  (1728  nach  F.  Lauri),  Charles  L  (nach 
T.  Dyck),  etc.  —  Ein  Matthew  S*  war  Miniaturmaler  in  England  z.  Zt.  Karls  I., 
dessen  Kioder  er  das  Zeichnen  lehrte.    Er  liess  sich  spAter  in  Schweden  nieder. 

Simpson,  William,  Zeichner,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1828,  f  17.  Aug.  1899 
in  Willesüen.  Er  wurde  als  Zeichner,  Reisender  und  Literat  bertlhmt  durch  seine 
Berichterstattungen  für  die  111.  London  News,  etc.,  Ober  den  Krimkrieg  Htthographirt 
fikr  «PallMall*),  Indische  Reise  mit  Himalayabesteigung  (India  lllustrateo,  1859  u..ff.), 
Abessinischen  Krieg,  Die  ErO£Fnung  des  Snez-Canals,  .desgl.  des  Mt.  Cenis<Tunnels, 
eioe  Reise  um  die  Welt,  etc.  Als  Ergebniss  seiner  indischen  Rei^e  (1860—64)  stellte 
er  Ober  200  Ansichten  aus,  von  denen  eine  (Aquarell,  1868)  in  das  S.  Kensington 
Mus.  gelangte.  Mitgl.  der  Geolog,  und  Ehrenmitgl.  vieler  a.  Gesellschaften ;  mehrere 
Ord.  —  Ein  anderer  William  S«  war  um  1635  in  England  als  Kupferstecher  ihr  die 
Bucbillustration  tb&tig. 

SImson,  DaTld,  Maler,  geb.  in  Dondee,  f  29.  März  1874  in  Edinburgh  (?). 
Er  malte  Landschaiten. 

SImsoB,  George,  Maler,  geb.  1791  in  Dundee,  f  1862  in  Edinburgh,  Bruder 
des  David  S.,  war  erst  Buchdrucker  und  konnte  sich  erst  mit  80  Jahren,  .der  Kunst 
widmen.    Er  malte  fiüldnisse.  und  wurde  Mitgl.  der  schottischen  Akademie. 

Simsen«  WHllan,  Maler,  geb.  1800  in  Dundee,  f  29.  August  1847  in  Chelsea 
(London),  ScoQler  der  Trustees'  Academy  in  Edinburgh,  Bruder  des  David  S.  Er 
malte  Küsten*  und  Flussbilder,  wurde  1830  Mitgl.  der  schottischen  Akademie,  besuchte 
Italien  und  liess  sich  1838  in  London  nieder.  Von  ihm  Viebschuppen  (S.  Kensing- 
ton<Mus.),  Gil  Blas  und  Laura  u.  A.,  auch  Aquarelle  (ebendsX  Schif e.  bei  Dordtrecht 
(Nat.-Gal.,  Edinburgh),  Hagar  und  Ismael  (Bridgewater  Gal.X  etc. 

Mmnnek,  Carl,  Maler»  geb.  1869  in  Beraun,  thatig  in  Prag.  Er  matte  Still- 
leben, Bildnisse,  etc. 

SlndUff,  Ellsabetli,  Malerin,  geb.  16.  M&rx  1846  in  SUvanger.  Sie  war  um 
1884  in  Manchen  th4tig. 

SIndInff,  Otto  Lndilk,  Maler,  geb.  16.  Dec.  ,1842  in  Kongsberg  (l^orwegenX 
SchOler  von  Eckersberg  in  Christiania,  H.  Gude  undRiefstabl  in  Karlsruhe  und 
Piloty  in  Manchen  (1872—76).  Er  war  in  Manchen,  Bodo  und  Berlin  thfttig,  nach- 
dem er  die  Heimath  und  1880  Italien  besucht  hatte.  Er  malte  Landschaften,  z.  B. 
Frühling  in  den  Lofoten  und  ein  A.  (1882  Gal.  Kopenhagen),  Tarantella  (Mus.  Buda- 
pest), /Herbstmorgen. im  Walde,  Ruth;Uod  Boas,  etc.  Med.  Philadelphia  1876  n.  83, 
Nürnberg  1882,  London  1884,  Berlin  1886;  Mention  honorable  Paris  1878  u.85',.Mit- 
.  glied  der  MOnchener  Akademie. 

SIndlnf ,  Stefano,  Bildhauer,  geb.  4.  August  1840  in  Trondl^em,  SchQler  von 
Alb.  Wolff  in  Berlio,  weitergebildet  auf  Reisen  nach  Paris,  und  Italien;  hier  , liess 
er  sich  spater  nieder.  Von  ihm  Merkur  (Statuette),  JLphigenia  (desgl.  Marmor  und 
auch  Bronze),  Madonna,  Bildnissbasten,  etc. 

SInfpendonck,  lliederiek  Jan,  Maler,  geb.  1784  in  Groenesteyn  bei  Utrecht, 
f  10.  Dec.  1888  in  Utrecht,  Autodidakt.  Er  war  erst  Soldat,  gelangte  in  preussiscbe 
Dienste,  wurde  bei  Auerstadt  schwer  verwundet,  bekam  das  Bein  amputirt,  Hess  sich 
später  in  Utrecht  nieder  und  widmete  sich  der  Stilllebeumalerei,  wobei  er  sich  Wee.niz 
zum  Vorbild  nahm. 

Singher,  Hans  (Jan),  Maler,  geb.  um  1510  in  Hessen-Kassel,  f  nach  1550  (?). 
Er  gelangte  nach  Antwerpen,  wo  er  1548  Mitgl.  der  Akademie  wurde»  S..  malte  gut 
staffirte  Landschaften  und  Cartons  fQr  Gobelins. 

Singleton,  Henrj,  Maler,  geb.  .19.  Qct  1766  in  London,  f  15.Sept  1889  des., 
Schaler  seines  Oheims  William  S.  und  der. Londoner  Akademie,  wo  er.  1788  die 
gold.  Med.  gewann  und  von  Reynolds  besonders  gelobt  wurde.  Er  malte  rasch,  leicht 
und  ohne  bedeutende  Auffisssung,  auch  farblos.  Seine  besten  Werke  simi  eine  kleine 
Serie  von  Scenen  aus  Shakspere  und  seine  Illustration.  Von  ihm  Mutter-Liebe, 
Gruppenbild  decMitgL.  der  Akademie  (1793),. Die  ErstArmong  von  Seriogapatam,  auch 

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286  Öinfifry  —  Sirouy. 

Historien,  etc.  S.  ist  auch  einer  der  frOhesten  Lithographen  England^,  der  schon 
1803  Versuche  f&r  Yollweiler  geschaffen  hat. 

SiBgrryi  Jean  Baptlste,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1782,  f  1824,  Schaler  von 
Isabey  und  Vincent.  Er  malte  Miniaturen  und  schuf  auch  geschätzte  Bildniss- 
steindrucke. 

SlBibaldl,  1       j., 

Slnibaldo  da  Perngia,  f   ••  ^"^'* 

Sinkel,  Hendrik  Jan,  Maler,  geb.  1836  in  Almelo  (Holland^  Schaler  der 
Dasseldorfer  Akademie  unter  K.  MO  11  er,  weitergebildet  auf  Reisen  durch  Italien, 
Deutschland  und  die  Niederlande.  Er  malte  religiöse  Bilder  im  nazarenischen  Styl 
und  Bildnisse,  z.  B.  Graf  Spee,  Gräfin  Spee,  Ittenbach,  Baroness  Ketteier  (1886),  Wind- 
horst u.  A. 

Sint,  Jana^  a.  Haarlem,  Geertgen  Ton. 

Sintea.  GiOTanni  Battiata,  Kupferstecher,  geb.  um  1680  in  Korn,  f  um  1760, 
Schaler  von  Far  jat.  Von  ihm  Blätter  nach  Calendrucci,  Masucci,  Memmi,  R.  Santi,  etc. 

SIntienieh.  (Slnienich)^  Heinrieliy  Kupferstecher,  geb.  1752  in  Mannheim, 
t  1812  in  Manchen,  SchOler  Ton  Bartolossi  in  London  (1775—79).  Er  wurde 
Hoikupferstecher  in  Mannheim  und  gab  viele  pnnktirte  Blätter  heraus,  theilweise 
in  Farben  (eingeriebene  Ein-Platten- Drucke),  1790  ging  er  nach  Berlin  und  wurde 
Mitj^lied  der  Akad.;  zuletzt  Hess  er  sich  in  Manchen  nieder.  Von  ihm  Blätter  nach 
Beckenkamp,  Caliari,  Graff,  Hickel,  Kehrer,  Kloss,  Mengs,  Pagholo,  Rijn,  Rubens,  Santi, 
Schröder,  Solimena,  W«itsch,  etc.  —  Audi  sein  Bruder  Peter  8«  war  Kupferstecher 
und  lebte  1789  in  London.  —  Sein  Sohn  und  Schaler  Friedrich  Heinrich  8.,  lebte 
in  Dresden  und  Berlin  als  Kupferstecher. 

Siotto,  PiOy  Gemmenschneider,  geb.  8.  Mai  1824  in  Rom,  Schaler  der  dortigen 
San  Luca- Akademie,  Yon  Tenerani  und  Ton  B.  Rinaldi.  Er  schnitt  zahllose 
Cameen  far  Ringe  etc.,  Bildnisse,  Mythologisches,  etc.,  darunter  von  1860—^70  eine 
Reihe  Polnischer  Könige,  eine  MedaiUencopie  des  Laokoon,  Copie  nach  Fedis  Raub 
der  Polyxena,  Copien  nach  Thorwaldsen,  Gibson,  Canova  u.  A.  Med.  Rom,  Melbourne, 
Wien,  Neapel,  Philadelphia. 

Sipmann,  (Sippmann),  Gerhard^  Maler,  geb.  1790  in  Dasseldorf,  f  30.  Dec. 
1866  in  München,  Schaler  der  Dasseldorfer  Akademie  und  (1814)  von  Langer,  sowie 
Cornelius  in  Manchen.  1829—60  wurde  er  Zeichenprofessor  am  Cadettenhause. 
Er  malte  erst  Bildnisse  und  Historien,  um  1828  Landschaften,  ist  jedoch  am  meisten 
bekannt  als  Arabeskenmaler,  und  half  in  dieser  Eigenschaft  Cornelius  bei  den  Glypto- 
tbekfresken.  Von  ihm  ferner  eine  Zeichenschule.  Michael  Ord.  —  Sein  jOngerer 
Bruder  Karl  8*  malte  auch  Arabesken. 

Sirani»  Eiiaabeta,  Malerin,  geb.  8.  Jan.  1638  in  Bologna,  f  28.  Ang.  1665, 
Schalerin  ihres  Vaters  Giovanni  A.  S.,  wurde  dann  ganz  Nachahmerin  von  G. 
Reni.  Mit  17  Jahren  erhielt  sie  schon  Aufträge,  wurde  aber  mit  26  Jahren  angeblich 
von  einem  Diener  aus  Bosheit  vergiftet,  und  hatte  in  der  kurzen  Zeit  schon  aber 
150  grosse  Werke  hinterlassen,  daneben  eine  Reihe  von  Kupferstichen.  Von  ihr 
Lucrezia  (Gal.  Borghese,  Rom),  Der  Tod  Abels  (Gal.  Turin),  Madonna  (Pal.  Corsini, 
Rom),  S.  Antonius  von  Padua  (Pinak.  Bologna),  Caritas  (Pal.  Sciarra),  Allegorie 
(Alte  Pinak.  MaocheuX  Martha  und  Magdalena  (Mus.  Wien),  etc.,  auch  in  Bologneser 
Kirchen.  ~  Auch  ihre  Schwestern  Anna  8«  und  Barbara  8«  waren  Malerinnen. 

Siranl^  Giovanni  Andrea,  Maler,  geb.  4.  Sept.  1610  in  Bologna,  f  21.  Mai 
1670  das..  Schaler  und  Nachahmer  des  G.  Reni,  hatte  auch  bei  Cavedone  gelernt 
Er  fahrte  eine  grosse  Schule  und  arbeitete  zuletzt  mehr  in  Amerighis  Manier.  Von 
ihm  Maria  betend  (Gal.  Venedig),  Die  unbefleckte  Empfängniss  (Pinak.  Bologna),  etc., 
ferner  viele  in  Bologneser  Kirchen.  S.  hat  auch  einige  mythologische  etc.  Platten 
radiert. 

Sireena^  Philippe»  a.  Soye« 

Siriea»  Violante  Beatrix»  Malerin  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  um  1700  in  Florenz, 
Schalerin  von  G.  Fratellini,  dann  von  Boucher  und  Rigaud  in  Paris,  endlich  von 
F.  Conti  in  Florenz.  Sie  malte  in  Gel,  Pastell  und  Aquarell  geschichtliche  Bildnisse, 
Blumen  und  Frachte.  —  Ein  Lodovieo  (Lonia?)  8«  war  im  18.  Jahrhundert  als 
Goldschmied  und  Edelsteinschneider  in  Florenz,  wegen  seiner  Filigranarbeiten  und 
Bildnisscameen  rahmlich  bekannt. 

Sirony^  Achille  Lonia  Joaeph»  Lithograph  und  Maler,  geb.  29.  Nov.  1834  in 
Beauvais  (Däp.  Oise),  Schaler  von  Las  alle  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Er  malte 
Bildnisse  .und  hat  auch  aqnarellirt.   Von  ihm  Blätter  nach  Ailland,  Bonhepri  Brochart, 

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diseo  -  Sliarbek.  t61 

Giappori,  Decamps,  Delacroiz,  Dnbufe,  Earl,  Fröre,  Oabd,  Gtraad,  Gär6me,  Goodall, 
Hamon,  Herbelin,  Isabey,  Jalabert,  Linder,  LoDguet»  Lorenüs,  Laden,  Magand^  Marcbai, 
MeisBonier,  Mnlready,  Pabst,  Prad*bon,  Raffet,  Ribera,  Rousseau,  Tassaert,  etc.  Med. 
8.  Kl.  1859,  1861,  1863,  Kr.  d.  Ebrenleg.  1869. 

SIsoOy  Lovia  Hereale»  Kupferstecher,  geb.  vor  1810  in  Paris,  f  24.  Sept.  1861 
das.,  SchOler  yon  Ingouf.  Von  ihm  Bl&tter  nach  Carbillet,  Delaroche,  Desenne, 
Dev^ria,  G^rard,  Gros,  Guärin,  Menjaud,  J.  Pottier,  Charles  Yernet,  etc. 

SIsely  — ,  Maler,  geb.  om  1750  in  Antwerpen,  f  1813  das.  Er  malte  Blumen  und 
Früchte,  auch  anf  Glas. 

Sislej,  Alfred,  Maler,  geb.  30.  Oct  1840  in  Paris,  als  Sohn  englischer  Eltern, 
t  29.  Jan.  1899  in  Moret-sur-Loing  (Ddp.  Seine-et-Marne),  Schfiler  Ton  Gleyre, 
dann  von  Corot  beeinflusst,  malte  er  stimmungsvolle,  oft  melancholische  Land- 
schaften, Waldwege  im  Winter,  üeberschwemmnngslandschaften,  etc.  um  1875  ver- 
wandelte er  in  Folge  seiner  Freundschaft  mit  Renoir  und  besonders  Monet  sich 
gänslich  um.  Er  malte  von  nun  an  grelle  Beleuchtungsstacke,  mit  lila  Tönen  in  den 
Schatten,  und  mit  einem  stark  impressionistischen,  in's  pointillisttsche  übergehenden 
Vortrag.  Seine  Motive  wählte  er  meist  immer  noch  aus  der  weiteren  Umgebung 
von  Paris,  einigemal  auch  aus  Sad-England.  Seine  Gemälde  sind  äusserst  selten 
staffirt.   Einige  besitzt  das  Mus.  Luxembourg  (Stiftung  Caillebotte).   S.  hat  auch  radiert. 

Sisto,  Fra,  s.  Rlstoro,  Fra. 

Sitte,  Camino,  Baumeister,  geb.  17.  April  1843  in  Wien,  Schüler  seines  Vaters 
Franz  S.,  des  Wiener  Polytechnicums,  und  von  Ferstel  sowie  H.  Klein  in  Wien. 
Er  bereiste  Mitteleuropa,  Griechenland,  Kleinasien  und  Aegypten.  Von  ihm  Die 
Mechitaristen-Kirche  (Wien),  Marienkirche  (Privoz),  Rathhausneubau  (das.),  Fürstl. 
Jagdhaus  (Zbirow),  Lagepläne  verschiedener  Städte  wie  Olmüts,  Laibach,  etc.  Er  war 
auch  schriftstellerisch  thätig.  K.  k.  Regierungsrath,  Eiserne  Krone  IIL  KL,  Offizier 
der  Pariser  Akademie. 

Sitte,  Frans,  Baumeister,  geb.  8.  Juli  1818  in  Weisskirchen  (Böhmen),  Schüler 
der  Wiener  und  Münchener  Akademie.  Von  ihm  Vollendung  der  Altlerchen felder 
Kirche  (Wien),  Priesterhauskapelle  (das.),  Uoth.  Kirche  (Vöslau),  desgl.  (Jedenspeigen), 
Denkmal  des  Fürstbischof  Milde  (S.  Stephan,  Wien),  etc. 

Slttmann,  Leonard  Hubert,  Maler,  geb.  1802  in  Köln  a.  Rh.,  f  1.  Febr.  1840 
das.  Er  war  eine  Zeitlang  in  Eiber feld  als  Bildnissmaler  thätig.  Nach  seiner 
Zeichnung  des  Kölner  Dombilds  erschienen  in  Paris  Steindrucke  von  Foucaud 
und  Lecler. 

Slvalll,  Lulgl,  Kupferstecher,  geb.  1811  in  Cremona,  f  1887  in  Parma,  Schüler 
von  Toschi,  an  dessen  Allegriwerk  er  betheiligt  war.  Von  ihm  ferner  Blätter  nach 
Sustermans,  Vecelli,  eto. 

Slvers,  B.  KrUger  Ton  Sivers,  Clara.    Sie  wurde  am  28.  Oct  1854  geb. 

SIx,  Nieolaes,  Radierer,  geb.  1695  (?)  in  Haariem,  f  18.  Mai  1731  das., 
Schüler  von  K.  de  Moor.    Er  hat  als  Liebhaber  einige  Blatt  radiert 

Slzdenlers,  Alexandre  Vincent,  Kupferstecher,  geb.  28.  Dec  1795  in  Paris, 
t  10.  Mai  1846  durch  Ertrinken  in  der  Seine.  Er  erhielt  1816  den  2.  gr.  Preis  auf 
Grund  einer  gestochenen  Akademie.  Er  arbeitete  erst  in  Linien-,  dann  in  Aquatint- 
manier,  besonders  nackte  Frauen.  Er  stach  nach  Bergeret,  Bosio,  Bouchot,  Bouterwek, 
Briard,  Colin,  Delaroche,  Destouches,  Dev^ria,  Ducis,  Franquelin,  Girodet,  Grenze, 
Gn^rin,  Johannot,  Langlois,  Latil,  Pag^s,  Rioult,  H.  Scheffer,  Steuben,  Vemet,  etc., 
auch  Bildnisse.    Med.  1824. 

SJÖatrand,  Karl  Eneag,  Bildhauer,  geb.  11.  Sept.  1828  in  Stockholm,  Schüler 
der  dortigen  Akademie,  war  dann  in  Kopenhagen  thätig.  Reiste  1857  nach  Finnland, 
1860  nach  Rom,  kehrte  1861  nach  Schweden  zurück,  und  gründete  1863  eine  Bild- 
hauerschule  in  Helsingfors.  Von  ihm  Porthan  (Erzdenkmal,  Abo),  Christus  (Statue, 
Dreifaltigkeitskirche,  Upsala),  Die  Wikinger,  Büste  Shaksperes,  Beethovens,  etc. 

SJollema,  Dirk  (TblerrT)  Piebes,  Maler,  geb.  6.  Juli  1760  in  Terbantsterchans 
(Friesland),  f  28.  Dec.  1840  in  Heerenwal.  Er  malte  Landschaften  und  Marinen. 
Zwei  seiner  Werke  befinden  sich  im  Mus.  zu  Leeuwardeu. 

Sk&nbersr,  Karl,  Maler,  geb.  1850,  f  1888,  in  Paris  gebildet,  sUrb  als  er 
eben  iu  sein  Heimathland  nach  Stockholm  zurückgekehrt  war.  Er  hatte  Holland 
und  Italien  besucht  und  malte  farbenkräftige  Landschaften,  sowie  Ansichten. 

Skarbek,  Friedrich,  Graf,  Maler,  geb.  1792  in  Thom,  f  1866  in  Warschau. 
Er  malte  als  Liebhaber  Landschaften  z.  B.  Die  Gedenkkirke  in  Zelazowa  Wola,  dem 
Geburtsorte  Fr.  Chopins  (1825). 

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288  Skarbina  -  Skopas. 

Skarbina,  Frani,  Maler,  geb.  24.  Febr.  1849  in  Berlin,  Scbfller  der  dortigen 
Akademie,  1885~*86  in  Paris  weitergebildet,  auch  auf  Reisen  durch  die  Niederlande. 
Er  machte  Terschiedene  Perioden  der  Geschichtsmalerei,  des  Naturalismus,  Im- 
pressiooismus,  etc.  durch,  und  malte  dann  treffliche  Stimmungsbilder  aus  Paris, 
Berlin,  etc.,  besonders  auch  in  Wasserfarben.  Er  wurde  Professor  an  der  Berliner 
Akademie.  Von  ihm  Spiüsenklöppleriunen  in  Brügge  (Nat.*Gal.  Berlin),  Hof  in  einer 
Forme  der  Picardie  (Neue  Pinak.  München),  Belgische  Schfinke  (1891  Gal.  Dresden), 
Hamburger  Strassenleben  (Kunsthalle,  Hamburg),  etc.,  ferner  auch  yerschtedene  litho- 
graphische Versuche,  einige  Radierungen  und  Illustrationen.  Mehrere  Medaillen. 
Mitgl.  dv  Berliner  Akad.  1898. 

Skeibroky  Mathias,  Bildhauer,  geb.  1851,  f  22.  M&rz  1896  in  Ghristiania. 

8kell,  (Sckell),  Ladwif^  Maler,  geb.  14.  Oct.  1888  auf  Scbloss  Berg  (SUm- 
>  borg  (Stambergersee),  Schüler  der  Münchener  Akademie.  Er  malte  Landschaften, 
B.  B.  Mühle  bei  Berchtesgaden.   (Dieser  S.  wurde  schon  oben  unter  Sckell  erwähnt). 

Skelly  Ludwig,  Zeichner  und  Maler,  geb.  1842  in  Obergünaburg,  Schüler  der 
Münchener  Akademie.  Er  malte  Genrebilder,  Landschaften  und  Bildnisse,  machte 
Zeichnungen  zu  Eünstl erfesten,  illustrirte  Märchen  und  Gedichte  (Schneewittchen, 
Erlkönig)  und  war  auch  als  Lithograph  th&tig. 

SkeltoB,  William,  Kupferstecher  und  Zeichner,  geb.  14.  Juni  1763  in  London, 
t  13.  Aug.  1848  das.  Schüler  der  dortigen  Akademie,  Ton  J.  Basire  und  W.Sharp. 
Er  arbeitete  in  Linien>Manier  (Antiken  des  British  Museum),  sowie  Punktirmanier 
(für  Boydell,  die  Dilettanti  Society,  etc.).  Von  ihm  auch  mehrere  Ex  libris,  eine  Folge 
königlicher  Bildnisse  Ton  Georg  III.  bis  Victoria,  etc.  —  Sein  jüngerer  Bruder 
Joteph  S«,  ebenfalls  Kupferstecher,  lernte  in  London  und  stach  und  radierte  für 
grössere  illustrirte  Werke  zwischen  1809—1850.  Vor  1844  kam  er  nach  Paris, 
arbeitete  für  das  Versailler  Galeriewerk  und  gab  ,Le  Ghateau  d'Eu  illustre* 
heraus. 

SkMie,  Louts,  Maler,  geb.  1851  in  Alexorice  (Mähren).  Er  war  eine  Zeit  lang 
in  Florenz  th&tig. 

Skilly  John  F.,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  8.  März  1881.  Er  war  als 
Aquarellist  in  London  th&tig  und  schuf  Landschaften,  sowie  Marinen.  Das  South 
Kensington  Mus.  besitzt  zwei  Werke  Ton  ihm. 

Skillmorey  William^  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  um  1666  in 
London.    Von  ihm  verschiedene  architektonische  Platten,  etc. 

Sklppoy  John,  Holzschneider,  geb.  vor  1760  in  Ledbury,  f  naeh  1811,  Tiel- 
leicbt  Schüler  Yon  J.  B.  Jackson.  Er  war  Dilettant  und  schnitt  eine  Reihe  von 
28  Helldunkelholzschnitten  nach  Allegri,  Mazznoli,  R.  Santi,  T.  VeccUi,  etc.,  die  er 
zwischen  1770  und  1812  Teröfifentlichte,  hat  auch  eine  Landschaft  aquatintirt. 

Skinring,  Arehlbald,  Maler,  geb.  1749  in  Haddington,  f  1819.  Er  bildete  sich 
in  Rom  und  war  dann  in  London  th&tig,  wo  er  Aquarelle  malte  und  Ereidebildnisse 
zeichnete.  Nach  1800  ging  er  nach  Edinburgh.  Von  ihm  besitzen  die  Schottische 
Nat.  Gal.,  sowie  die  Schottische  Nat.  Portrait-Gal.  Bildnisse. 

Sl^öldebrandy  — ,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  yor  1785  in  Schweden, 
1 1835.  Er  war  Oberst,  ging  1799  mit  Acerbi  nach  dem  Nordkap,  und  gab  (1801—2, 
Stockholm)  ein  Werk  über  die  Reise  heraus,  von  dessen  60  Kupfern  er  die  meisten 
selbst  gefertigt  hatte.  Von  ihm  ferner  1804  ein  Kupferwerk  über  die  Wasserfälle 
des  TroUh&tta. 

Skopas,  berühmter  griechischer  Bildhauer  und  Baumeister  des  4.  Jahrhunderts, 
gebürtig  ausParos;  th&tig  im  Peloponnes,  in  Attika  und  Kleinasien.  Er  erbaute  nach 
394  den  neuen  Tempel  der  Athene  Alea  zu  Tegea;  um  852  bildete  er  die  Reliefs 
in  dem  Ostgiebel  des  Mausoleums  zu  Halikaroassos.  Von  ihm  Bilder  der  Aphrodite 
Pandemos,  des  Apollo,  der  Artemis,  der  Hekate,  Asklepios  Hygieia,  u.  s.  w.  Sein 
berühmtestes  Werk  war  die  Rasende  Bacchantin  (aus  pariscbem  Marmor,  wie  über- 
haupt beinahe  alle  seine  Werke)  die  die  bis  zur  aussersten  Grenze  gehende  Leiden- 
schaftlichkeit darstellte,  während  doch  dem  Gleichgewicht  völlig  Rechnung  getragen 
war.  Gn.  D.  Ahenobarbus  stellte  im  Tempel  des  Neptun  bei  dem  Gircus  Flaminius 
ein  grosses  Werk  des  Skopas  auf,  das  er  wahrscheinlich  aus  Kleinasien  dahin  ge- 
bracht katte ;  es  stellte  Thetis  nod  Achilles,  Poseidon  und  die  Nereiden,  Tritonen, 
Phorkys  und  andere  Seegötter  dar.  In  dem  Marstempel  des  Brutus  Gallaecus  befand 
sich  ein  Ares  des  S.,  sowie  eine  nackte  Aphrodite,  welche  die  des  Praxiteles  über- 
troffen haben  soll.  Die  Niobideugruppe,  die  ihm  zugeschrieben  wurde,  gehört  wahr- 
scheinlich einer  späteren  Periode  an.    Vgl.  über  ihn  Ulrichs  (1863). 

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Skorodomow  —  Slattery.  289 

SkorodonMWf  C^awril,  s«  SeorodomoWy  Gabriel. 

SkOTiriuird^  jMehim,  Maler,  geb.  18.  Not.  1856  in  Kopenhagen,  Sohn  und 
Schaler  des  Peter  C.  S.,  in  Italien  weitergebildet,  beBuchte  auch  Griechenland.  Er 
malte  erat  Landschaften,  beschäftigte  sich  mit  der  Keramik,  wurde  dadurch  auf  ein- 
fachere decoratiTe  Stilisirung  hingefQhrt  und  schuf  nun  einige  bedeutende  Historien, 
B.  B.  Der  Engel  am  See  Bethesda  und  Christus  als  Paradiesw&chter.  Von  ihm  auch 
Illastrationen. 

SkoTgTMurd^  Niels^  Maler,  geb.  2.  Nov.  1858  in  Kopenhagen,  Sohn  und  Schaler 
des  Peter  C.  S.,  besuchte  mit  seinem  Bruder  Griechenland  und  Italien.  Er  malte 
Landschaften  und  hat  auch  viele  Illustrationen  geliefert,  namentlich  zu  d&nischen 
Yolksliedern. 

SkoTffaard,  Peter  Christian)  Maler,  geb.  4.  April  1817  in  Hammerhus  bei 
Ringstsd,  f  18.  April  1875  in  Kopenhagen,  Schaler  seiner  Mutter,  dann  der  Kopen- 
hagener Akademie.  Er  wurde  zun&cbst  Zimmermaler.  1854  besuchte  er  Rom  und 
Neapel,  wo  er  T.  Yecelli  und  C.  Gelläe  studirte.  1864  wurde  er  Mitgl.  der  Kopen- 
hagener Akademie  und  Professor.  1869  besuchte  er  nochmals  Italien.  Er  malte 
schlichte  naturgetreue  Landschaften,  namentlich  Waldbilder  und  solche  aus  dem 
«Thiergarten*  in  Kopenhagen,  wo  er  sich  niedergelassen  hatte.  Von  ihm  Im  Tidsnlder 
Wald  (1889  Gal.  Christiansborg),  Weibliches  Bildniss  (1860  GaL  Kopenhagen),  Bach 
bei  DromingemoUen  u.  8  A.  (das.)»  etc.    Med.  1845,  1846  Kopenhagen. 

Skramliky  Johann  yon.  Maler,  geb.  1860  in  Prag,  thfttig  das.  Von  ihm  Wein- 
kenner,  Christus  und  die  Sanderin,  etc.;  auch  Bildnisse. 

Skramstad.  LndTik^  Maler,  geb.  30.  Dec.  1855  in  Hamar  (Norwegen),  gebildet 
in  Dasseldorf  und  Manchen.    Er  malte  nordische  Landschaften. 

SkredSTlg.  Ckriitian,  Maler  und  2Seichner,  geb.  12.  März  1854  in  Modum, 
Schaler  von  Eckersberg,  auch  in  Manchen  und  Paris  gebildet  Er  malte  Nor- 
wegische Landschaften,  Volksscenen,  etc.    Med.  3.  Kl  Paris  1881. 

Skreta,  s.  Ssottnowsky. 

Skntetiky,  Dorne  (Dominik),  Maler,  geb.  9.  Febr.  1850  in  Neusohl  (Gairing, 
(Ungarn),  Schaler  von  Wursinger  u.  Engerth  an  der  Wiener  Akademie  und  tou 
Molmenti  an  der  zu  Venedig.  Yon  ihm  Schadenfroh  (Ungar.  National- Museum), 
Das  neue  Modell,  Andacht,  Souvenir  de  Venise,  Im  Freien,  u.  A.  Mehrere  seiner 
Bilder  gelangten  in  den  Besitz  seiner  Vaterstadt  und  in  den  des  Kaisers  Yon  Oester- 
reichs.    Med.  Budapest 

SkylliSy  8.  Dipoenos. 

Slabkaert.  Karel^  Maler,  geb.  1618  (1619?)  in  Zieriksee,  begr.  6.  Not.  1654  in 
Middelburg,  vielleicht  Schaler  von  Dou.  1645  verheirathete  er  sich  in  Amsterdam, 
später  lebte  er  in  Middelburg,  wo  er  Mitglied  und  nach  1653  öfters  Dekan  der  Gilde 
wurde.  Von  ihm  Tischgebet  (Mus.  Amsterdam),  Knabe  mit  einem  Vogel  (Mus. 
Braunschweig),  Lagerscene  (GaL  Haag),  Selbstbildniss  (St&del'sches  Mus.,  Frank- 
furt a.  M.),  etc.    Man  kennt  auch  zwei  radierte  Bildnisse  von  ihm. 

Slabj,  Franz,  Maler,  geb.  1863  in  Sasena  (Böhmen),  th&tig  das.  Er  malte 
Historienbilder,  z.  B.  Petrus  als  Hirt. 

Stade.  J.  Morgan,  Baumeister  unseres  Jahrhunderts,  t  Anfang  Dec.  1882  in 
New-York  (ü.  S.  A.). 

Slafter,  Tbeodore  S.,  Maler,  geb.  1854  in  Dedham  (Mass.  U.  S.  A.)^  in 
Manchen  gebildet    Von  ihm  Tr&ume  in  der  Dämmerung,  etc. 

Slangenbnrghy  Karel  Jakob  Baar  ran,  Maler,  geb.  2.  Oct.  1783  in  Leeuwarden, 
f  um  1850,  Schaler  von  Beekkerk,  Nicolaij  und  v.  d.  Kooi,  auch  in  Dassel- 
oorf  |;ebildet  Er  war  in  Leeuwarden,  Haarlem,  Utrecht  und  Delft  thätig  und^malte 
Bildnisse,  Interieurs  und  Architekturen. 

Sliuigensekilder^  s«  Vronuuuu 

Slater,  William,  Baumeister  unseres  Jahrhunderts,  f  1872,  thfttig  in  Grosa- 
britannien.  Er  restaarirte  die  Hauptkirchen  von  Brixworth,  Burton,  Latimer, 
Chichester,  Cranslev.  Kingsthoroe,  Limerick,  Pitsford,  Scaldwell,  etc.  Femer  baute 
er  die  gothischen  firchen  zu  Hilmore  und  S.  Peter  in  Edinburgh.  —-  Ein  J«  S«  war 
als  deoorativer  Maler  im  Anfang  des  vorigen  Jahrhunderts  zu  Mereworüi  Castle, 
Stowe,  etc.  thfttig.  —  Ein  J«  IV«  S«  geb.  in  England,  f  n^ch  1786,  war  als  Miniatur- 
maler erst  in  Dublin,  spftter  in  der  Heimath  thfttig.  —  Ein  T.  S«  stach  um  1630 
Bildnisse,  etc.  in  England. 

Slattery,  John,  Maler,  geb.  vor  1830,  f  n^ch  1860,  thfttig  in  Dublin.  Das 
dortige  Museum  besitzt  ein  Bildniss  von  ihm. 

Allgemeinos  Kttnstter-Lexioon,  8.  Aofl.  4.  Band,  Digitized  by  (5oOq1^ 


S9Ö  Slaugliter  —  ßloiiM. 

■  Slanghter,  Stephen,  Maler,  geb.  Tor  1715,  f  1765  in  KensiDgton  (tx»ndoii). 
Er  war  zwischen  1780  and  1750  in  Irland  als  Bildnissmaler  th&tig  und  wurde  sp&fcer 
Kustos  der  kgl.  Gemälde.  Ton  ihm  Bildniss  des  Erzbiscbofs  John  Hoadly  von 
Armagh  (Mus.  Dublin),  Sir  Hans  Sloane  (Kat.  Portr.  Gal.  London)  etc.  —  Seine 
Sehwesier  war  auch  Eflnstlerin. 

Sleap.  Joeeph  Aze,  Maler,  geb.  30.  Mai  1808  in  London,  f  16.  Oct  1859 
das.  Er  malte  Aquarelle  und  hatte  stets  mit  der  bittersten  Noth  lu  k&mpfen.  Gerade 
als  er  anfing  bekannt  zu  werden,  starb  er.  Von  ihm  St  Paul's  (Gal.  Glasgow),  Lago 
Maggiore  (S.  Kensington  Mus.,  London),  etc. 

SIempop,  8.  Tiescher,  Theodoor. 

SIeBdatnskI,  Tineens,  Maler,  geb.  1.  Jan.  1887  in  Skrebiny  (Gour.  Wilna), 
Btudirte  in  Wilna  und  seit  1855  an  der  Moskauer  Akademie.  1868—1872  hielt  er  sich 
vorwiegend  in  Charkow  auf,  war  seit  1872  im  Auslande,  auch  in  Dresden  th&tig 
und  Hess  sich  dann  in  Wilna  nieder.  Er  malte  Genrebilder,  z.  B.  Litthauische 
Kinder  (1873),  Schlafendes  M&dchen  (1878),  etc. 

SUngelandt,  (Slingerland),  Pieter  Conielisi  Tan,  Maler,  geb.  20.  Oct  1640 
in  Leiden,  t  7*  Not.  1691  das.,  Schaler  von  G.  Don,  den  er  mit  peinlichstem  Fleiss 
aber  massigem  Talent  nachahmte.  Von  ihm  Zwei  Bildnisse  (Mus.  Dublin),  Familie 
Meermann  n.  A.  (LouTre,  Paris),  Spitzenklöpplerin  u.  A.  (Gal.  Dresden),  A.  in  den 
Gal.  und  Mus.  zu  Amsterdam,  Berlin,  Brauuschweig,  Cassel,  Frankfurt  a.  M., 
Glasgow,  Karlsruhe,  Kopenhagen,  Leipzig,  London  (auch  Buckingham  PaL,  Brid- 
gewater  Gal.  etc.),  Manchen,  Rotterdam,  Schwerin,  St  Petersburg,  Stockholm,  Wien 
(Gal.  Czemin  und  Liechtensteiu),  etc. 

SllngeneUeri  Ernest.  Maler,  geb.  29.  Mai  1823  in  Loochristy  (bei  GhentX 
t  27.  April  1894  in  Brassel,  Schüler  Ton  J.  Wappers.  Er  malte  geschichtliche 
Darstellungen,  die  s.  Zt  grosse  Bewunderung  erregten,  auch  einen  geschichtlichen 
Gyclus  von  12  Belgischen  Begebenheiten  im  Pal.  des  Acaddmies  zu  Brüssel.  Von 
ihm  Untergang  des  Le  Yengeur  (Mus.  Köln  a.  Rh.)»  Schlacht  von  Lepanto  u.  A. 
(Mus.  Brassel),  eta,  auch  italienische  Genrebilder.  Mitgl.  d.  Akad.  Brüssel ;  Gommand. 
d.  Leopold-^rd. 

SllwliisU,  Bobert,  Maler,  geb.  1840,  thätig  in  Breslau.  Er  malte  Land- 
schaften, etc. 

Sllsleiiy  BalaeL  Maler,  geb.  27.  Juni  1808,  in  Bartniki,  f  20.  Mai  1881  in 
Lnböw,  Schaler  von  Rntem,  studirte  auch  in  St  Petersburg.  Dort  war  er  im 
Ministerium  des  Innern  angestellt,  malte  aus  Liebhaberei  Bildnisse,  zeichnete  Gari- 
caturen  und  beschäftigte  sich  mit  der  Architektur,  sowie  der  Medaille. 

Sloaae,  Miehael^  Kupferstecher  des  vorigen  Jahrhunderts,  f  nach  1800, 
Schüler  Yon  Bartolozzi.  Von  ihm  Die  Geburt  (n.Allegri),  Die  Taufe  (n.  Wheatlej), 
Gefangennahme  Robespierres  (n.  Barbier),  Prince  u.  Princess  of  Wales,  etc. 

81«eombe,  Edward^  Maler  und  Radierer,  geb.  1850  in  London.  Von  seinen 
Radierungen  nennen  wir  Canal  in  Ghent  (1890),  Bei  Zermatt,  Angelica,  Thames  bei 
Ghiswick,  etc.  —  Sein  Bruder  (?)  G.  P.  S.  war  ebenfalls  Maler  und  Radierer.  Yon 
Ihm  Tintem  Abber,  Waldschatten,  Stonehenge  im  Mondschein,  etc. 

SloeombOi  rrederlek,  Maler  und  Radierer,  geb.  1847  in  London.  Er  malte 
Genrebilder.  \on  seinen  Radierungen  nennen  wir  Die  Eule,  Herbstzwielicht,  Alte 
H&ttser  in  Ronen,  etc. 

Slodtiy  Antoine  Sebastien,  Zeichner,  geb.  Dec.  1694  (?)  in  Paris,  f  25.  Dec 
1754  das.,  Sohn  des  Sebastien  S.    Er  war  königL  Kabinetszeichner. 

Slodti.  Dominique  Fran^ois,  Maler,  geb.  20.  Mai  1711  in  Paris,  f  11.  Dec. 
1764  das.,  Sohn  des  Sebastien  S.  Er  war  Hofmaler  und  Mitglied  der  St  Luc- 
Akademie. 

Slodtiy  Jean  Baptiste,  Maler,  geb.  11.  Aug.  1699  in  Paris,  f  9.  Sept  1759 
das.,  Sohn  des  Sebastien  S.  Louis  Ul.,  Duc  d'Orl^ans  übergab  ihm  die  Aufsicht 
über  die  Gem&lde  im  Palais  Royal. 

Slodtij  PanI  Ambroise,  Bildhauer,  geb.  2.  Juli  1702  in  Paris,  f  16.  Dec 
1758  das:,  Sohn  des  Sebastien  S.  Er  wurde  1754  Kgl.  Kabinetszeichner.  Von  ihm 
Der  Sturz  des  Ikarus  (Marmorstatue,  Mus.  Louvre).  Jeanne  D'Arc  (1756  zu  Ronen), 
Durchschnitt  und  Dekorationsplan  zum  Opernsaal  des  Pal.  zu  Versailles  (Aquarellirte 
Federzeichnung  Mus.  Yersailles);  A.  Werke  in  den  Kirchen  8aint-Bartb^l6my,  Sainte- 
Snlpice,  Notre-Dame,  Saint-Merri,  etc.    Mitgl.  der  Akademie  1748. 

Slodlsy  Ren^  Miehel,  (gen.  Michel-Ange),  BUdhauer,  geb.  27.  Sept  1705  in 
Paris,  t  im  NoY.  1764  das.,  Sohn  und  Schüler  des  Sebastien  S.,  weitergebildet 


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als  t^eosionar  der  Akademie  in  Rom,  wo  er  von  1730—47  verbUeb.  1741  kam  er 
nach  Garrara,  erhielt  1742  einen  grossen  Auftrag  fQr  ein  Kardinals- Grabmal  im  Dom 
zu  Vienne,  das  er  1746  dort  aufstellte  und  ging  von  dort  1747  nach  Paris.  Hier 
wurde  er  1758  Kabinetszeichner  des  Königs  und  musste  die  Dekorationen  etc.  fQr 
Festlichkeiten  entwerfen,  so  dass  ihm  keine  Müsse  für  die  Bildhauerei  verblieb.  Von  ihm 
S.  Bruno  (Peterskirche  in  Bom),  Qrabmal  (Dom,  Yieune),  Grabmal  Languet  (vielfarbiger 
Marmor  und  Bronze,  Se.  Sulpice,  Paris),  7  Steinbasreliefi  u.  A.  (das.),  Grabmal 
Yleughels  mit  BQste  (S.  Louis  des  Fran^ais,  Rom);  A.  Werke  in  der  Schlosskapelle 
zu  Versailles,  etc.  Auch  Zeichnungen  im  Louvre.  Ausserordentliches  Mitglied  der 
Akademie  1749. 

Slodti.  S^bagtieii,  BUdhauer,  geb.  um  1655  in  Antwerpen,  f  8.  Mai  1726  in 
Paris,  Schüler  von  Girardon  in  Paris,  wohin  er  ganz  jung  gelangte  und  wo  er 
Mitgl.  der  St.  Luc- Akademie  wurde.  Von  ihm  Der  Glaube  (Steinstatue,  Palastkapelle 
zu  Versailles),  Die  Milde  und  Barmherzigkeit  (Basrelief,  das.),  Hannibal  (1720  Ihiile- 
rien-Garten),  Vase  und  eine  Marmorgruppe  (Park  zu  Versailles).  A.  im  Tuilerien- 
Garten,  im  Schloss  Marly,  in  der  Invalidenkirche,  etc. 

Slodtz,  Sebastien  Ben^.  Bildhauer,  geb.  vor  1694  in  Paris,  f  vor  1780,  Sohn 
und  Schfller  des  Sebastien  S. 

Slooty  s«  Droofh-Sloot. 

Slop,  Jan  Jansei  Glasmaler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1643  im  Edam,  Schaler 
von  J.  Gostfries. 

Slothonwer.  H«  J.,  Maler,  geb.  1809  in  Tiel,  SchOler  seines  Vaters  und  von 
Gosterhout  Er  war  in  Amersfoort,  Utrecht,  N^'megen  und  Rotterdam  th&tig  und 
ging  1841  nach  Deutschland. 

Slott-Moeller^  Agrnes,  Malerin,  geb.  1862,  Gemahlin  des  Harald  8.,  th&tig  in 
Kopenhagen.    Sie  schuf  Illustrationen  zu  Kinderbflcbern,  etc. 

SIott-Moeller,  Harald,  Maler,  geb.  17.  Aug.  1864.  Er  malte  farbenfrohe 
Genrebilder  und  dekorative  Arbeiten.  Von  ihm  Im  Wartezimmer  des  Arztes,  Frauen- 
bildniss,  etc. 

Slvls,  8.  Slnys. 

Sinter,  Nicolaes  (Claes«  Glanx),  Bildhauer  des  U.Jahrhunderts,  fnach  1408; 
er  war  in  den  Niederlanden  tb&tig  und  schuf  mit  Glaux  de  Vausonne  und  J.  de 
Baerze  das  Grabmal  des  Herz.  Philipp  von  Burgund  (Mus.  Dijon).  Von  ihm  ferner 
Vier  Marmorstatuen  (Hotel  de  Cluny,  Paris);  A.  in  Nancy,  Paris,  etc. 

Sln78|  — ,  Baumeister,  geb.  1782  in  Belgien,  f  1861  auf  Schloss  Munken-lez-Bmges, 
gebildet  in  Paris,  wo  er  den  I.  Arehitekturpreis  gewann,  thfttig  in  den  Niederlanden. 
Von  ihm  Sdiloss  Mariemont,  S.  Joseph  in  Brüssel,  Kirchen  in  Holland,  etc.  Er  ver- 
öffentlichte Arbeiten  aber  das  Parthenon  und  den  Pal.  Massimi. 

SlnjB,  (Slnis).  Jaeob  van  der,  Maler,  geb.  1660  in  Leiden,  f  1732  das., 
Schfller  von  A.  de  Vois  und  Slingelandt.  Er  schuf  ausgezeichnete  Gesellschaffcs- 
Btflcke  und  Allegorien.  Von  ihm  Im  Gartenpavillon  u.  8  A.  (1699  Mus.  Leiden),  Junge 
mit  Vogelbauer,  etc. 

SlnJUter^  Dirk  Jurlaen^  Maler  und  Radierer,  geb.  14.  Nov.  1811  inAmsterdam, 
Schaler  von  Taurel.  Er  radierte  2  Platten  zum  «Waterramp*'  von  1855  nach 
Koster  und  Pelgrom,  Austernessende  Dame  (nach  J.  Steen),  Der  Violinspieler  (nach 
A.  de  Vois),  etc.  Mitgl.  der  Akademie  zu  Amsterdam,  versch.  Med.  —  Sein  Vater 
Dirk  S.,  geb.  19.  Jan.  1790  in  Amsterdam,  war  Kupferstecher  und  Schaler  von 
L.  Portman. 

Slnytery  P^  Kupferstecher,  thätig  in  Holland  um  1700.  Er  schuf  Buch- 
illustrationen fftr  P.  V.  d.  Aa,  etc. 

Smak-Gre^oor,  Oillis^  Maler,  geb.  10.  Jan.  1770  in  Dordrecht,  f  4.  Dec.  1843 
das.,  Schfller  seines  Oheims  v.  Strys,  von  Versteeg  und  Vanleen.  Er  malte 
Landschaften  and  Thiere. 

SmaUwood,  WiUiam  Frome,  Zeichner,  ^b.  1806  in  London  (?),  f  1884, 
Schfller  von  Göttin gham.  Er  schuf  architektonische  Zeichnungen  fOr  ^The  Penny 
Magazine*,  etc. 

Smargiasso,  Lo,  s.  CialTeri  im  Nachtrag. 

Smart,  John,  Maler,  ge6i^.  um  1740,  f  1811  in  London,  Schfller  der  St  Martin's 
Lane  Acad.  das.  1783  Hess  er  sich  in  Ipswich  nieder,  1788  ging  er  nach  Indien; 
seit  1793  etwa  war  er  dauernd-  in  London  thätig.  Er  malte  gute  Miniaturen.  — 
Ein  Samnel  Panl  S.  war  zwischen  1769  and  1787  in  London  ebenfalls  als  Miniatur- 

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292  Ömart  —  ämiclitiifl. 

Smart,  John,  Maler,  geb.  16.  Oct  1838  in  Leith,  f  1.  Joni  1809  in  Edinborg, 
Schaler  seines  Vaters  und  von  M'Culloch.  Er  wurde  1877  Mitglied  der  schot- 
tischen Akademie ;  seit  1851  als  Kupferstecher,  seit  1860  als  Maler  th&tig  schuf  er 
besonders  schottische  Hochlandscenen. 

Smedlej,  William  T.,  Maler  und  Dlustrator,  geb.  1858  in  Chester  Connty 
(Pa.  U.  S.  A.),  Schaler  der  Philadelphia  Akad.,  kam  dann  nach  New- York,  wo  er 
Zeichnungen  fOr  Zeitschriften  lieferte.  Sp&ter  bereiste  er  Australien  uad  Europa, 
studirte  zwei  Jahre  in  Paris  und  widmete  sich  ganz  der  Malerei.  Von  ihm  Verlegen- 
heit, Erschöpft  (1881),  etc. 

Smees,  Jan,  Maler  und  Radierer,  geb.  vor  1700  (?),  f  1729.  Er  arbeitete  in 
J.  Boths  Manier:  man  kennt  5  stafßrte  Landschaftsradierungen  von  ihm. 

SmekenS)  Oerard  Joseph  Karel,  Maler,  geb.  80.  M&ra  1812  in  Antwerpen. 
Er  malte  Landschaften,  besonders  stille  und  bewegte  jlewftsser. 

Smeltsing,  Jan,  Medailleur,  geb.  8.  Aug.  1656  in  Leiden,  f  18.  Oct  1693  das. 
Er  arbeitete  im  Auftrag  rerschieidener  FOrstenhOfe,  musste  wegen  einer  satirischen 
Medaille  aus  der  Heimath  fliehen,  und  konnte  jedoch,  nachdem  er  eine  Ehrenschau- 
mOnze  auf  Leiden  geschaffen  hatte,  hierhin  wieder  zurück.  —  Sein  Bruder  (?)  Maertea 
S«9  begr.  14.  Febr.  1714  in  Leiden,  war  ebenfalls  Stempelschneider.  —  Sein  Oheim 
Arend  S.»  1 4-  Oct.  1710  in  Leiden,  war  dort  stadtischer  Wappenschneider.  —  Dessen 
Sohn  Jan  11.  S«,  get  5.  Juli  1668  in  Leiden,  f  lUkch  1731,  folgte  dem  Vater 
im  Amt. 

Smeraldl^  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  1596  begann  er  die  Kirche  8.  Pietro 
di  Castello  zu  Venedig,  angeblich  nach  einem  Plan  Palladios. 

Smet,  Gomelis  de,  Bildhauer,  geb.  1742  in  Dendermonde,  f  1815,  Schüler 
Ton  J.  J.  van  der  Neer  und  der  Akademie  in  Antwerpen,  an  der  er  Prof.  wurde. 
Werke  von  ihm  an  Eirdien  und  öffentlichen  Gebäuden  dort. 

Smets^  Christiaeii^  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Mechehi.  1550  kam 
er  nach  Frankreich  und  trat  in  Hofdienste.  —  Ein  Antonj  S*  oder  de  8.  war  Maler, 
um  1665  in  Haag  thätig  und  malte  u.  A.  Thiere,  sowie  StilUeben. 

SmeUers,  GiUis  (Aegidins)  d.  Ae.,  Maler,  geb.  1685  in  Mecheln,  f  1710 
das..  Schaler  seines  Vaters  Nicolaes  S.  und  des  J.  Verhoefen.  1657  wurde  er 
Mitgl.,  1682  Schatzmeister  der  Gilde.  Von  ihm  Gruppenbildniss  (Mus.  Mecheln). 
Zwei  Scenen  aus  dem  Leben  des  Hl.  Norbert  (Mus.  Brüssel);  A.  gelangten  in  Brüsseler 
und  Mechelner  Kirchen. 

Sme^ers,  GUUa  (Aegidins,  Glllis  Joseph)  d.J.,  Maler,  geb.  1694  in  Mecheln, 
t  1774  das.,  Sohn  des  Jakob  S.,  studirte  in  Düsseldorf.  Er  musste  seine  plötzlich 
erblindeten  Eltern  unterstützen,  durch  Uebemahme  von  Bildnissen,  decorati?en 
Malereien,  etc.,  besonders  durch  ausgedehnte  literarische  Thätigkeit  S.  schrieb  u.  A. 
eine  Fortsetzung  Ton  K.  Ton  Manders  Biographien  und  eine  InYontarisation  der 
KunstdenkmAler  in  Mecheln.  Zuletzt  gerieth  er  doch  in  Armuth  und  starb  im  Hospital. 
Von  ihm  Gruppenbildniss  (1785  Mus.  MechelnX  Kardinal  de  Boussu  (ebenda),  Historien 
in  Kirchen  Mechelns  und  oer  Umgegend,  etc. 

Smetjers,  Jakob,  Maler,  geb.  1657  in  Mecheln,  f  1732  das.,  Schüler  seines 
Vaters  Gillis  S.  d.  Ae.,  1688  wurde  er  Mitgl.  der  Gilde.  Er  malte  besonders  Bild- 
nisse, aber  auch  Genrebilder  und  Historien,  Yon  denen  die  Katharinenkirche  und  das 
Kloster  der  schwarzen  Nonnen  zu  Mecheln  Beispiele  besitzen. 

Bme^ers,  Nicolaes,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  um  1600  in  Mecheln, 
Schüler  von  L.  Fran^ois.    1632  wurde  er  Meister  der  Gilde. 

Smiberty  JohD^aler,  geb.  um  1684  in  Edinburffh,  f  1751  in  Boston  (U.  S.  A.), 
war  erst  Haus-  und  Wagenmider,  dann  Schüler  der  Thomhill-Akademie  zu  London 
und  hielt  sich  3  Jahre  in  Italien  au£  wo  er  u.  A.  in  Florenz  für  den  Herzog  Tar- 
tarenbildnisse  schuf,  die  als  Geschenk  fOr  den  Czaren  bestimmt  waren.  1729  Hess 
er  sich  auf  Bischof  Berkeleys  Bermudaprojekt  ein  und  kam  so  nadi  Amerika.  Er 
war  dann  in  Boston  als  Bildnissmaler  thatig.  Von  ihm  Gruppen-Bildniss  (Mus. 
Dublin),  £.  Quincy  (Mus.  Boston),  B.  Codmann  u.  A.  (Harrard  College  Boston),  etc. 

Smibert,  Nathaniel.  Maler,  geb.  20.  Jan.  1734  in  Boston  (Mass.,  U.  8.  A,), 
t  8.  Nov.  1756  das.,  Schüler  seines  Vaters  John  S.  Er  hatte,  trotz  seiner  Jugend, 
schon  grossen  Erfolg  mit  Bildnissen  erreicht. 

SmiehftnSy  Anton,  Maler,  geb.  1704  in  Prag,  f  1770  in  Laun.  Er  bereiste 
Deutschland  und  Italien,  hielt  sich  längere  Zeit  (1741)  in  Neapel  auf  und  liess  sidi 
endlich  in  Laun  nieder.  Von  ihm  u.  a.  Fresken  zur  Marienlegende  (Decke  der 
Augustinerkirche  zu  Rpczow). 

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Smid  —  Smith.  293 

Sntid,  Smldts,  s.  Schmidt,  Hiehael  Mathlag. 

Smles,  Jakob,  Zeichner,  geb.  1765  in  Amsterdam,  f  1888  ri825?)  das.,  Schüler 
der  dortigen  Akademie.  £r  war  als  Lehrer  thätig  nna  schuf  Buchillostrationen, 
Oaricatoren,  etc. 

SmillSy  griechischer  Bildhauer  und  Baumeister  des  6.  Jahrhunderts  aus  Aegina 
(Tielleicht  Ton  Samos  eingewandert),  Sohn  des  Eukleides.  Er  baute  um  580  mit 
Rhoakos  und  Theo dorus  das  Labyrinth  von  Lemnos.  Fflr  das  Heraion  zu  Samos 
bildete  er  die  Statue  der  Göttin  in  Mols.  Das  Heraion  zu  Olympia  besass  von  ihm 
die  Hören  in  Qold  und  Elfenbein. 

Smlllle,  George  Henry,  Maler  und  Radierer,  geb.  29.  Dec.  1840  in  New- 
Tork,  Schflier  von  J.  M.  Hart,  Sohn  des  James  S.,  bereiste  die  Rocky  Mountains, 
das  Yosemite  Valley,  sowie  Florida.  Er  malte  Landschaften  z.  B.  Ebbe,  Grindstone 
Neck,  Mahlenteich  bei  Ridgefield,  etc.,  auch  viele  Aquarelle.  Mitgl.  der  amerikan. 
Kat.-Akademie  1882. 

SmlUie,  James,  Kupferstecher,  geb.  1807  in  Edinburgh,  f  1885  in  Amerika, 
wohin  er  mit  14  Jahren  kam.  Er  war  erst  Silbergraveur  und  als  Juwelier  in  Quebec 
thatig.  Dann  erlernte  er  bei  A.  Wilson  den  Kupferstich  und  Hess  sich  1829  in 
New- York  nieder,  wo  er  Banknoten,  dann  aber  auch  Landschaften  stach  nach  Bierstadt, 
Chapman,  Cole,  Cropsey,  Huntington,  Weir,  etc.  Mitgl.  der  Amerikan.-Nat.-Akademie. 

Smillle,  James  David,  Maler  und  Radierer,  geb.  16.  Jan.  1833  in  New-Tork, 
Schaler  seines  Vaters  James  S.,  in  der  Malerei  Autodidakt.  Er  bereiste  Amerika 
und  besuchte  1862  Europa.  Er  malte  in  Oel  und  Aquarell  amerikanische  Land- 
schaften und  hat  auch  deren  radiert. 

Smirke,  Biehard,  Zeichner,  geb.  1778,  f  5.  Mai  1815,  Schaler  der  Londoner 
Akademie,  Sohn  des  Robert  S.  Er  gab  die  Malerei  auf  und  beschränkte  sich  darauf, 
Zeichnungen  nach  alten  Kunstdenkmälern  zu  liefern. 

Smirke,  Robert,  Maler,  geb.  1752  in  Wigton,  f  5.  Jan.  1845  in  London.  Mit 
19  Jahren  kam  er  auf  die  Londoner  Akademie,  zu  deren  Mitglied  er  1793  gewählt 
wurde.  Eine  grosse  Anzahl  seiner  Bilder  sind  kleine  Gemälde  in  Grisaille  als  Vor- 
lagen ftlr  ninstrationstecher  geschaffen.  Seine  letzten  Arbeiten  waren  Entwarfe  zu 
Reliefs  flir  die  Fa^ade  der  Oxford-  und  Cambridge- Glubhäuser  in  Fall  Mall.  Er 
malte  und  zeichnete  Illustrationen  zu  Shakspere,  Cervantes,  1001  Nacht,  der  Bibel  etc. 
Bilder  Ton  ihm  im  S.  Kensington  Mus.,  im  Mus.  zu  Stoke-upon-Trent,  etc. 

Smirke,  Sir  Robert,  Baumeister,  geb.  1780  in  London,  f  18.  April  in  Chelten- 
ham.  Schaler  von  Soane  und  der  Londoner  Akademie,  Sohn  des  Robert  S.  1801 — 5 
bereiste  er  Deutschland,  Frankreich,  Griechenland,  Holland  und  Italien.  1811  wurde 
er  Mitgl.,  1820—50  Schatzmeister  der  Akademie.  1881  wurde  er  geadelt  Er  baute 
meist  in  Jonischem  Stil.  Von  ihm  Lowther  Castle  (1807 — 11  ?),  die  Kgl.  Manze,  das 
CoTontgarden-Theater  (1809),  die  General  Postoffice  (1828—29),  das  British  Museum 
1828—45),  das  Medical  College  (Trafalgar  Square),  die  Temple  Library  (Gothisch), 
King's  Cfollege,  Carlton -Club,  Union- Club,  Oxford -Club,  Cambridge -Club,  alle  in 
London,  die  Gerichtshöfe  in  Gloucester,  Hereford  und  Perth,  etc.  S.  restaurirte  auch 
das  Monster  zu  York  und  gab  „Specimens  of  Continental  Architecture"  heraus. 

Smirke,  Sydney,  Baumeister,  geb.  1799  in  London,  f  8.  Dec.  1877  das.,  in 
Manchen  gebildet,  Sohn  des  Robert  S.  Er  wurde  Mitgl.  der  Akademie  und  Prof.  Von 
ihm  Der  grossartige  Lesesaal  im  Brit  Mus.  (1857),  Der  ConserTative  Club  (1886),  Der 
Junior  üniTersity  Club,  Die  neue  Akademie,  Die  Sa?oy  Kapelle,  Die  Arkaden  im 
Botanischen  Garten,  Polychrome  Verzierungen  im  Pantheon  Bazaar,  Restauration  der 
Dome  zu  Lichfield  und  York,  schönes  Projekt  fClr  den  Reform-Club,  etc.  Gr.  Gold. 
Med.  1860. 

Smisoliek,  (Smissek),  Johann,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  seit 
etwa  1650  in  Frag.  Er  stach  Heiligenbilder,  Prager  Ansichten,  Omamentfolgen, 
Sinnbilder,  etc.  —  Sein  Sohn  (?)  Johann  Christoph  8.  scheint  in  gleicher  Weise 
dort  bis  1752  thätig  gewesen  zu  sein. 

Smissen,  Dominiens  Tan  der,  Maler,  geb.  1704,  f  1760,  Schaler  und  Schwager 
B.  Donners,  in  dessen  Manier  er  zu  Hamburg  Bildnisse,  FrOcbte  und  Blumen  malte. 

Smit.  AndrieSf  (Aeront  de?)  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  der  1699  Borger 
in  Amsterdam  wurde.  (Vielleicht  gab  es  zwei  verschiedene  S.)  Man  kennt  Marinen 
▼on  ihm  in  den  Galerien  zu  Berlin  (Depot),  Hamburg,  Kopenhagen,  Mannheim  und 
Schwerin. 

Smitb,  Alfred  E»,  Maler,  geb.  1868  in  Lyon  (Mass.  ü.  8.  A),  studirte  in  Boston 
und  au  der  Akademie  Julian  in  Paris,    Er  malte  Bildnisse. 

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294  Smitli. 

Smith,  Alfred  Georges,  Maler,  geb.  9.  April  1842  in  Harre,  Schlkler  Ton 
Ochard  (am  1864),  nachdem  er  zuTor  Kaufmann  gewesen.  1866  kam  er  nach  Paris 
und  balfQiraud  bei  den  Bestaurationsarbeiten  in  der  Hirschgalerie  zu  Fontainebleau. 
Darauf  malte  er  Landschaften  aus  dem  Fontainebleauer  Wald. 

Smith,  Anker,  Kupferstecher,  geb.  1759  in  London,  f  23.  Juni  1819,  Schüler 
von  Tay  lor,  nachdem  er  in  einem  AdTokatenbureau  tbfttig  gewesen  war.  Er  erlernte 
den  Linienstich  und  wurde  Gehilfe  des  J.  Heath.  £r  schuf  namentlich  gute  Illustra- 
tionen far  Bflcber,  darunter  zu  Beils  British  Poets,  Woods  ^iSbakspere*,  Smirkes, 
Don  Quixote,  etc.  Von  grösseren  Platten  (darunter  auch  punktirte)  nennen  wir  10 
zu  Boydells  «Shakspere*,  A.  nach  Allegri,  Northcote,  Yecelli,  da  Vinci,  etc.  Ausserord. 
Mitglied  der  Londoner  Akademie. 

Smith,  Archibald  Cary,  Maler,  geb.  4.  Sept.  1837  in  New -York  (D.  S.  A.\ 
Schaler  von  M.  F.  H.  de  Haas.  Er  war  in  New- York  als  Marinemaler  tbfttig.  S. 
hat  selbst  Bauzeicbnungen  zu  Yachten  entworfen. 

Smith,  BenJamiB,  Kupferstecher  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  London,  f  1833, 
Schüler  von  Bartolozzi.  Er  arbeitete  unter  u.  A.  an  Boydells  Shakspere- Galerie. 
Von  ihm  Blatter  (meist  in  Kreide-  oder  Punktir- Manier),  nach  Appiani,  Becchey, 
Brown,  Copley,  Hogarth,  Reynolds,  Rigaud,  Romney,  West,  etc. 

Smith,  CalTin  Rae,  Maler,  geb.  1850  in  New-York  (U.  S.  A.),  studirte  das., 
ging  1874  an  die  £cole  des  beaux-arts  zu  Paris  unter  C.  Duran,  D.  Maillart  und 
A.  Yyou  und  bildete  sich  in  Italien  weiter  bis  1879.  Er  wurde  Lehrer  an  der  Akademie 
in  New-York.    Von  ihm  Liebesarbeit,  Der  kleine  Bacherwurm,  Bahn  freil  (1888),  etc. 

Smith,  Carl  Fritl^of,  Maler,  geb.  5.  April  1859  in  Christiana,  Schüler  dei 
Münchener  Akademie  (1880—1884}  unter  Löfftz.  Er  wurde  1890  Professor  an  der 
Weimarer  Akademie.  Von  ihm  In  der  Dorfkirche  (1885  Mus.  Leipzig),  Im  Trauerhanse 
Henrik  Ibsen,  Auf  der  Wiese,  Im  Abendsonnenschein,  Selig  seid  Ihr  Armen,  etc. 
Med.  IL  Kl.  1886  und  1891  Berlin,  1888  München. 

Smith,  Charles,  Maler,  geb.  vor  1780  auf  den  Orkney-Inseln,  tl824  inLeith. 
1793  stellte  er  in  Edinburgh  aus  und  reiste  nach  Indien.  Dort  wurde  er  Maler  dee 
Grossmogul  und  kehrte  1796  nach  London  zurück.  Er  malte  mythologische  Vor- 
würfe und  gab  1802  eine  Spieloper  .A  trip  to  Bengal"  heraus. 

Smith,  Charles  Harriot,  Baumeister,  geb.  1.  Febr.  1792  in  London,  t 
21.  Oct  1864,  Schüler  der  Akademie,  nachdem  er  Steinmetz  gewesen  war.  Er  trieb 
auch  Archäologie,  Chemie,  Geologie,  Mechanik,  Perspective  und  selbst  etwas  Bild- 
hauerei. Wegen  seiner  Kenntniss  der  Werksteine  wurde  sein  Rath  von  Baumeistern 
gesch&tzt.  FOr  den  Entwurf  einer  Akademie  erhielt  er  einen  Preis.  Ehrenmitgl.  des 
Inst,  of  British  Architects. 

Smith,  CliarleB  John,  Kupferstecher,  geb.  1808  in  Chelsea  (London),  f  1^38, 
Schüler  von  C.  Pye.  Er  stach  Illustrationen  zu  Büchern  antiquarischen  Inhalts 
(z.  B.  Stotbards  »Sepulcbral  Effigies",  Dibdins  »English  Tour"),  gab  1828  eine  Folge 
Ton  Autograpben  (mit  Text  Ton  J.  G.  Nichols)  heraus  und  hatte,  als  er  starb,  eine 
Folge  „Historical  und  literary  Curiosities''  begonnen. 

Smith,  Coirin,  Maler,  geb.  1795  in  Brechin,  f  1875,  ^hüler  der  Londoner 
Akademie.  Er  besuchte  Belgien,  sowie  Italien  und  Hess  sich  in  Edinburgh  nieder. 
Er  malte  mit  Erfolff  Bildnisse,  darunter  das  Walter  Scotts  an  die  20  Mal.  Werke 
von  ihm  in  den  Nat  Portr.  Gall.  zu  London  und  Edinburgh,  sowie  in  der 
Glasgow  Gall. 

Smith,  Constant  Louis  Felix,  Maler,  geb.  18.  Not.  1788  in  Paris,  t  ^^ 
1826,  Schüler  Ton  David,  Girodet  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Der 
Traum  der  Athalie  (1822  Mus.  Nlmes)  Andromache  am  Grabe  Hektors,  (1824  Mus. 
Amiens),  Bildniss  des  A.  Yespucci  und  2  A.  (Mus.  Versailles),  Italienische  Land- 
schaft (Mus.  Orleans),  A.  in  franz.  Kirchen,  etc.  Med.  1817. 

Smith.  De  Cost,  Maler,  geb.  1864  in  Skaneateles  (N.  Y.,  U.  S.  A.\  studirte 
unter  Bou langer  und  Lefehyre  zu  Paris.  Von  ihm  Sioux  Vorposten,  Der 
Gefangene,  etc. 

Smith,  Edward  Blonnt,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  19.  Juni  1899  in  London, 
war  erst  Jurist,  seit  1870  etwa  Landschaftsmaler.  Er  malte  meist  italienische  Motive. 
—  Ein  Edward  S,  war  am  Anfang  unseres  Jahrhunderts  bis  nach  1844  in  Eng- 
land als  Kupferstecher  thätig  und  stach  nach  Caliari,  Eastlake,  Reynolds,  WiUde, 
Zampieri,  etc. 

Smith,  Emma,  Malerin,  geb.  um  1787,  f  nach  1804,  Tochter  und  Schülerin  (?) 
des  John  R.  Smith.    Sie  malte  Aquarelle. 


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Smith.  295 

Smltk,  Francis,  Maler,  geb.  vor  1750  in  Italien  (?X  t  um  1779.  Er  beiaehte 
den  Orient,  zeichnete  orientalische  Trachten,  etc.  und  malte  Ansichten  aus  der  Um- 
gegend von  Neapel,  sp&ter  desgl.  tod  London,  wo  er  th&tig  war. 

Smith,  Franols  Hopkinson,  Maler,  geb.  23.  Oct.  1838  in  Baltimore  (ü.  S.  A.), 
Autodidakt,  tb&tig  in  New-Tork.  Er  malte  meist  in  Aquarell  und  lieferte  Illustra- 
tionen fflr  Zeitschriften.  1887  gab  er  einen  Band  Skiuen  ,Well  wom  Boads* 
heraus.  Von  ihm  Sommermorgen  in  Venedig,  Auf  der  Riva,  Waschtag  in  der 
Bretagne,  etc. 

Smith,  Frank  Hill,  Maler,  geb.  1841  in  Boston  (Mass.,  ü.  S.  A.\  Schaler  ron 
H.  Billings  das.,  dann  Ton  Bonoat  und  des  Atelier  Suisse  in  Paris,  besuchte  auch 
die  Niederlande  und  Italien.  Er  malte  Bildnisse,  Landschaften  und  Genrebilder, 
endlich  besonders  decorativen  Schmuck  in  HAusem.  S.  wurde  Direktor  der  Akademie- 
schulen in  Boston. 

Smith,  Frederiek  Coke,  Maler,  geb.  nach  1800,  f  1839.  Er  besuchte  den 
Orient  und  Amerika  und  gab  1836  eine  Folge  Eonstantinopolitaner  SUzzen  (litho- 
graphirt  Ton  Lewis),  später  Skizzen  aus  Canada  heraus. 

Smith^  Gabriel^  Kupferstecher,  geb.  1724  in  London,  f  1788,  erlernte  den 
Linienstich  in  England,  die  Ereidemanier  in  Paris  und  war  in  London  u.  A.  fbr  BojdcU 
thfttig.   Von  ihm  Platten  nach  Lesueur,  Robusti,  S.  Rosa,  R.  ran  Ryn,  Snyders,  etc. 

Smith,  George,  gen.  Smith  of  Cliiehester,  Maler,  geb.  1714  in  Ghichester, 
t  17.  Sept.  1776  das.,  an  den  Werken  G.  GeUes  und  Poussins  gebildet  S.  war 
auch  Musiker  und  Dichter  und  auf  allen  drei  Gebieten  Ton  seinen  Zeitgenossen  sehr 
aberschätzt.  Mit  seiqem  Bruder  John  S.  gab  er  58  kleine  LandschafUradierungen 
heraus.  Von  ihm  Landschaft  (Mus.  Dublin),  desgl.  (S.  Kensington  Mus.),  Die 
Bauemhatte,  Ansichten  aus  Wales,  etc.  Er  hat  auch  aber  25  Landschaften  auf 
Kupfer  gebracht. 

Smith,  George,  Maler,  geb.  1802  in  London,  t  15.  Oct.  1888,  Schaler  der 
Londoner  Akademie  und  als  deren  Stipendiat  in  Italien  weitergebildet.  1888  kehrte 
er  nach  London  zurack,  hatte  aber  mit  seiner  Kunst  keinen  Erfolg.  Das  S.  Ken- 
sington Mus.  besitzt  ein  Geschichtsbild  Ton  ihm. 

Smith,  George,  Maler,  geb.  18.  April  1829  in  London,  Schaler  der  Carey- 
Schule,  der  Londoner  Akademie  (18451  und  von  Gope.  Ton  ihm  Versuchung  und  2  A« 
(S.  Eensington  Mus.),  Die  7  Lebensalter,  Der  rechtmässige  Erbe,  etc. 

Smith,  Henry  Pember,  Maler,  geb.  20.  Febr.  1854  in  Waterford  (Gönn. 
U.  S.  A.),  Autodidakt;  er  hat  England.  Frankreich  and  Italien  besucht,  thätig  in 
New-TorK  und  New-London  (Gönn.).  Er  malte  Landschaften  und  Marinen  in  Gel  a.AquareU. 

Smith.  Herbert  Luther,  Maler,  geb.  181 1^  t  18-  März  1870,  Schaler  der 
Londoner  Akademie.  Er  malte  Bildnisse  und  geschichtliche  Darstellungen,  auch  riel- 
fach  Gopien  im  Auftrag  der  Königin  Victoria.  —  Ein  Jaeob  S.  war  um  1780  als 
Kupferstecher  in  England  thätig.  Er  fahrte  u.  A.  ein  Doppelbildniss  (Newton-Soane) 
als  Spiralstich  aus. 

Smith,  J.  John,  Maler  und  Radierer,  geb.  um  1775  in  London,  f  nach  1820. 
Er  schuf  Landschaften. 

Smith,  Jolin,  Kupferstecher,  geb.  1652,  f  1742  in  Northampton,  Schaler  ron 
Tillet,  J.  Bocket  und  J.  t.  d.  Vaart.  Er  wurde  der  beste  unter  den  älteren 
Schabkansüern  Englands,  hat  an  die  500  Platten,  dabei  aber  280  Bildnisse,  ge- 
stochen, und  Ton  £esen  allein  ungefähr  120  nach  Kneller,  der  sein  Bildniss  midte 
und  ihn  sehr  protegirte.  Er  stach  nach  englischen  Malern,  sowie  nach  den 
italienischen  Renaissance-Meistern  und  einigen  Niederländern. 

Snüth,  John,  Maler,  geb.  1717  in  Ghichester,  f  1764  das.,  Bruder  des 
George  S.,  mit  dem  er  öfters  gemeinschaftlich  arbeitete.  Er  hat  auch  ein  paar 
Blatt  radiert. 

Smith,  John,  Maler,  gen.  Warwiek  Smith,  geb.  26.  Juli  1749  in  Irthington, 
(Gumberland,  England),  f  22.  März  1831  in  London.  Er  besuchte  mit  Lord  Warwiek 
Italien  (1786—95)  und  lebte  später  als  Aquarellist  in  London,  wo  er  1807—18  Mit- 
glied, 1816  Präsident  der  Aquarelli8ten-(3bsellschaft  war.  Das  S.  Kensington-Mus. 
besiut  10  Ansichten  von  ihm. 

Smith,  John  Orrln,  Holzschneider,  geb.  1799  in  Golchester,  f  15.  Oct.  1848 
in  London,  Schaler  von  W.  Harvey  (1824),  nachdem  er  schon  die  Baukunst  stadirt 
hatte.  Er  schnitt  Illustrationen  zu  Seeleys  Bibel,  Paul  und  Virginia  (1885),  Herders 
Gid  (Stuttgart  1889),  Kenney-Meadows'  Shakspere,  (^wpers  Gedichte  (1841),  Tausend 
und  eine  Nacht  (1841),  Berangers  Liedern,  etc. 


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296  Smith  -  Smith-Hald. 

Smith,  Jobn  Baphael ,  Maler,  Zeichner  and  Eupfemiecher,  geb.  1752  in 
Derby  (?),  f  28.  Mfirz  1812  in  Doncaster,  Sohn  des  Thomas  S..  war  erst  Ladendiener, 
erlernte  dann  den  Kupferstich  und  brachte  es  zu  grossem  Ruf  in  der  Punktirmanier, 
wie  auch  besonders  in  der  Schabkunst  Später  wan  er  sich  auf  das  Bildnissseichnen 
in  Kreide  und  hat  auch  Genrebilder  gemalt.  Sein  grosses  Talent  und  seine  Chancen 
hat  er  nicht  ausgenützt,  da  er  sich  zu  sehr  den  Vergnügungen  hingab.  Das  S.  Ken- 
sington Mus.  besitzt  5  Originalwerke  Ton  ihm.  Yen  seinen  etwa  dOO  Kupferstichen 
sind  allein  beinahe  180  geschabte  Bildnisse,  darunter  prachtvolle  Arbeiten  nach 
Reynolds ;  ferner  Blätter  nach  Danloux,  t.  Dyck,  Fuessli,  Gainsborough,  v.  d.  Gucht, 
Hone,  Lawrence,  Morland,  Northcote,  Opie,  Peters,  Rusca,  Ward,  West,  Woodford,  etc. 

Smith,  John  Thomas,  Kupferstecher,  geb.  1766,  f  1838  in  London,  Schüler 
Ton  Nollekens,  der  Londoner  Akademie  und  von  Sherwin.  Er  war  erst  Zeichen- 
lehrer und  gab  dann  Bücher  antiquarischen  Inhalts  heraus:  Antiquities  of  London 
and  Environs  (1791—1800,  96  Platten),  Antiquities  of  Westminster  (246  BL),  Andent 
Topography  of  London  (1815  82  Radierungen),  Yagabondiana,  Nollekens  and  bis 
Times,  etc.    1816  wurde  er  Direktor  des  Kupferstich-Kabinets  im  British  Museum. 

Smith,  Joseph  Clarendon,  Maler,  geb.  1778  in  London,  f  im  Aug.  1810  auf 
der  Reise  yon  Madeira  nach  England,  war  erst  Matrose,  erlernte  den  Kupferstich 
und  dann  die  Aquarellmalerei.  Er  malte  Ansichten,  yon  denen  sich  zwei  im  S.  Ken- 
sington-Museum befinden. 

Smith,  Joseph  Linden.  Maler,  geb.  1865  in  Pawtucket  (R.  J.  ü.  S.  A.).  Er 
war  Lehrer  am  Museum  zu  Boston.    Yon  ihm  In  den  Tropen,  In  Mexiko. 

Smith,  Karl,  s.  Rohl-Smith. 

Smith,  Samuel,  Kupferstecher,  geb.  um  1745  in  London,  f  um  1808.  Von 
ihm  Niobe  (n.  Wilson),  Auffindung  Moses  (n.  Zuccarelli).  A.  nach  Carter,  Marlow, 
Ruisdael,  etc.;  auch  Landschaften. 

Smith,  Samuel  S«,  Kupferstecher,  geb.  1809,  f  im  März  1879  in  London.  Er 
arbeitete  vielfach  für  das  Art  Journal  und  stach  nach  Eastlake,  Zampieri,  etc. 

Smith,  Stephen  Catterson,  Maler,  geh,  12.  März  1806  in  Skipton  (Yorkshire, 
England),  f  81.  Mai  1872  in  Dublin,  Schüler  der  Londoner  Akademie  und  in  Paris  gebildet, 
kam  1840  nach  Irland,  wo  er  als  Bildnissmaler  thfttig  war,  erst  in  Londonderry, 
dann  in  Dublin.  Yon  ihm  Selbstbildniss  (Mus.  Dublin),  William  Dargan  und  vier 
weitere  Bildnisse  (Mus.  ebenda),  Lord  Dungannon  (S.  Kensington  Mus.),  etc.  MitgL 
d.  Hibernian  Akademie  und  deren  Präsident  (1859—1866). 

Smith,  Thomas,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  gen.  Smith  of  Derbr,  f  12.  Sept. 
1769  in  Bristol  Hotwells,  Autodidakt  Er  war  ein  ausgezeichneter  Landschafter,  der 
meist  in  Derby  lebte  und  Gegenden  dieser  Grafschaft  malte.  Eine  Folge  von  40  BUtt 
gestochen  von  Yiyares,  erschien  1760  bei  Boydell;  1800  zeichnete  er  die  Wandgemälde 
des  alten  Parlamenthauses  ab,  ehe  die  Restauration  erfolgte.  S.  hat  auch  einige 
Sportbilder  und  Radierungen  geschaffen.  ~  Sein  Ältester  Sohn  Thomas  Correggio  S. 
war  Miniaturmaler  und  Bildnisszeichner  yon  geringer  Begabung,  meist  in  üttoxeter 
thatig. 

Smith,  Thomas,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  gen.  Sqnire  Smith. 
t  1785,  Schüler  yon  G.  Grignon.  Er  arbeitete  Einiges  gemeinschaftlich  mit  0. 
White,  gab  jedoch  bald  die  Kunst  auf,  da  ihm  eine  Erbschaft  zufiel  und  starb 
noch  jung. 

Smith.  Thomas  Lochlan,  Maler,  geb.  S.  Dec.  1885  in  Glasgow,  t  S-  ^^^'  1^^  ^ 
New-York,  kam  in  jungen  Jahren  nach  Amerika,  wo  er  Schüler  yon  G.  H.  Boughton 
in  Albany  wurde.  Thfttig  in  New-York  seit  1862.  Yon  ihm  üeber  dem  Schneefeld, 
Winternacht  in  Markham  HoUow  (18881  Alte  Sägemühle  im  Winter  (1884),  etc. 

Smith,  William,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1707  in  Guildford,  f  1764  in 
Shopwyke  bei  Chichester,  Bruder  des  George  S.  und  John  S.  Er  malte  Bildnisse, 
Landschaften  und  zuletzt  Frucht-  sowie  Blumenstücke.  Femer  yon  ihm  Bl&tter  nach 
Gel^,  Loutherbourg,  Pillement,  Taylor,  Yernet,  etc.  —  Ein  anderer  William  8., 
Schüler  yon  Pether,  war  um  1775  in  England  als  Schabkünsüer  thatig  und  stach 
Platten  nach  Barry,  Coply,  Yertue,  Zinck,  etc. 

Smith,  WiUiAm  Collinrwood,  Maler,  geb.  1815  in  England,  t  15.  März  1887 
in  London.  Er  hatte  Itelien  besucht,  war  yielfach  als  Lehrer  thfttig  und  malte 
Landschaften,  Ansichten,  etc.  in  Aquarell,  yon  denen  das  S.  Kensington  Mus.  Yersteck 
der  Otter  und  Landschaft  mit  Yieh,  besitzt. 

Smith-Hald,  Fritl^of,  Maler,  geb.  18.  Sept.  1846  in  Christiansand  (Ghristian- 
sund?)  (Norwegen),  Schüler  yon  Gude   und  Rief  stahl,   thfttig  in  Bergen.    Er 


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Smits  —  Soayen.  297 

malte  Genrebilder.  Von  ihm  Fischerkinder  in  Cornwallis,  Octobermorgen,  Nach 
der  Arbeit,  etc. 

Sntlts,  Engine  Joseph  Henri,  Maler  and  Radierer,  geb.  1826  in  Antwerpen, 
Schüler  der  Brüsseler  Akademie  nnd  vom  Bildhauer  Triqneti  zu  Paris,  besuchte 
dann  Brüssel  (1857—60),  Italien  (1861—64),  Deutschland  und  Holland.  Von  ihm  Der 
Verlauf  der  Jahreszeiten  (Mus.  Brtkssel),  Erinnerung  an  Neapel,  Roma,  etc.,  auch 
Bildnisse  und  Landschaften.  Von  seinen  über  20  Blättern  nennen  wir  Der  Brief, 
Clociara  und  Der  verwundete  Soldat.  Gold.  Med.  1866;  Leopold  Ord.,  Oesterr.  Frans 
Joseph  Ord. 

Smits,  Frans  Marens,  Maler,  geb.  1760  in  Antwerpen,  f  15.  März  1838  im 
Hospital  das.,  Schüler  der  Antwerpener  Akademie  und  von  A.  d.  Quertemont  Er 
verfiel  zuletzt  in  Armuth.  S.  malte  Bildnisse,  von  denen  dasjenige  des  Malers  Her- 
reyns  in  das  Antwerpener  Mus.  gelangte. 

Smits,  Jacob,  Maler,  geb.  1856  in  Rotterdam.  Er  liess  sich  in  Achterbosch, 
Belgien,  nieder.    Von  ihm  Mutter  Gottes,  In  Trauer,  etc. 

Smits,  Lodewijk  (Lndolf),  Maler,  gen.  Harteamp,  geb.  um  1635  in  Dordtrecht, 
t  nach  1674.  Er  malte  Blumen  and  Früchte,  doch  soll  seine  Malweise  der  Zeit 
nicht  Stand  gehalten  haben. 

Smits,  Nicolaes,  Maler,  geb.  um  1672  in  Breda,  f  1731  (?).   Er  malte  Historien. 

Smitz.  (Smits),  Casper,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  gen.  Magdalenen-Smiti, 
geb.  in  Holland,  t  1707  (1689?)  in  Dublin,  in  Rom  gebildet,  kam  etwa  um  1665  nach 
England  und  von  dort  nach  Irland.  Er  malte  geschätzte  Bildnisse,  ferner  viele 
Magdalenen  und  auch  Blumen-  sowie  Fruchtstücke.  8.  hat  auch  eine  Hagar,  eine 
Magdalene  und  ein  Bildniss  geschabt. 

Smökowski,  Tineeni,  Maler  und  Radierer  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1797,  in 
Warschau  gebildet;  er  illustrirte  literarische  Werke,  malte  Genrebilder,  Bildnisse 
und  widmete  sich  auch  der  Schriftstellerei. 

Smolik,  Vinceni  R«,  Bildhauer,  geb.  1857  in  Sichrow  (Böhmen),  thätig  in  Prag. 
Er  schuf  Bildnissbüsten,  etc. 

Smont,  Lneas  d.  Ae.,  Maler,  geb.  1620,  f  1678  (74?),  Schüler  von  A.  Wolf  aert; 
1653/54  wurde  er  Meister.    Er  malte  Historien. 

Smont,  Lucas  d.  J.,  Maler,  get  27.  Febr.  1671  in  Antwerpen,  f  6.  April  1718 
das.,  Schüler  seines  Vaters  Lucas  8.  d.  Ae.  und  des  H.  van  Min  der  h  out.  Er 
malte  Marinen  und  Landschaften,  von  denen   die  Schweriner  Galerie  8  besitzt. 

Smnglewici,  Anton,  Maler,  geb.  um  1743  in  Warschau,  f  1810  in  Wilna,  Sohn 
des  Lukas  S.  Er  lebte  hauptsächlich  in  Warschau,  wo  er  Decorationen  für  das  dortige 
Theater  malte.  1796—1801  lebte  er  in  Lemberg,  1801  in  Ealisz,  1804—10  in  Wilna. 
Von  ihm  ferner  Antike  Ruinen  in  einer  italienischen  Landschaft  (1776),  etc. 

Smnglewics,  Frans,  Maler,  geb.  6.  Oct  1745  in  Warschau,  f  18.  Sept.  1807  in 
Wilna,  Schüler  vonCzechowicz  und  (seit  1763)  von  R.  Mengs  (in  Rom).  Um  1785 
ging  er  nach  Warschau  zurück  und  wurde  1797  Prof.  der  Malerei  zu  Wilna.  Vom 
Czaren  Paul  1800  nach  St.  Petersburg  zur  Ausmalung  des  Michaelspalastes  berufen, 
kehrte  er  1801  nach  Wilna  zurück.  Von  ihm  Verlobung  Maria,  Heldentod  des  Adam 
Siemienski  vor  Wien,  Polonia  in  Ketten,  Cftsars  Tod,  Selbstbildniss,  etc. 

Smnth,  Thomas  Valentin,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  29.  Juni  1749  in 
Prag,  wo  er  thfttig  war. 

Smjrbert,  s.  Smibert, 

Smyth,  John  Talfonrd,  Kupferstecher,  geb.  1819  in  Edinburgh,  f  18.  Mai  1851 
das.,  Schüler  der  Trustees  Academy  das.  und  von  Sir  W.  Allan.  1887  ging  er  auf 
einige  Zeit  nach  Glasgow.  Er  stach  u.  A.  fOr  das  Art  Journal.  Von  ihm  Der  Trunk 
im  Bügel,  A.  nach  Allan,  Mulready,  Wilkie,  etc. 

SmvtieB.  Arnold,  Maler,  geb.  1687,  f  27.  April  1744,  thfttig  in  Lüttich.  Er 
entwarf  Gobehns,  schuf  decorative  Arbeiten  und  malte  todtes  GeÜügeL 

Snaplimaii,  s.  Sehnaphnn. 

Snayers,  (Snjrers),  Hendrik,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  um 
1612  (1616?)  in  Antwerpen,  arbeitete  als  einer  der  besten  sogen.  Rubensstecher  in 
S.  k  Bolswerts   Art.    Von   ihm  Die   Madonna   auf  der  Treppe  (nach  Rubens},  Die 


Kirchenvftter  u.  A.  (n.  dems.),  A.  nach  Jordaens,  Van  Dyck,  Vecelli,  etc.,  auch  Bildnisse. 
Snnjers,  Pietor.  Maler,  geb.  24.  Nov.  1592  in  Antwerpen,  f  1667  in  Brüssel, 
Schüler  von  H.  v.  Baien  und  S.  Vrancz.  1618  wurde  er  Mitgl.  der  Gilde,  1824 
Hofmaler  des  Erzherzoes  Albrecht  und  des  Kardinal  Infanten  Ferdinand  zu  Brüssel. 
ISr  malte  Historien,  Bildnisse,  besonders  aber  Landschaften  und  Schlachten^  Werke 

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298  Snell  —  Soan«. 

Ton  ihm  in  den  Mus.  und  Gal.  zu  Berlin  (Depot),  Brüssel  (5),  Cassel  (2),  Darmstadt, 
Dresden  (7),  Frankfurt  a.  M.,  Gent,  Hampton  Court,  Madrid  (16),  Prag  (2),  Schleiss- 
heim,  Wien  (17;  A.  in  Gal.  Gzemin  und  Liechteosteio),  etc. 

Snell,  Rudolf,  Maler  in  Bern,  geb.  1823  in  Basel.  Er  malte  Alpenland- 
schaften, z.  B.  Der  Schmadribach  im  Lauterbrunnenthal  (1866  Mus.  in  Bern). 

Snellaert,  Abraham,  Bildhauer,  get.  4.  Mai  1646  in  Haarlem,  begr.  5.  Dec.  1693 
das.,  Schüler  von  Jac  de  Weth.  1668—92  war  er  Dekan  der  Gilde.  Er  schuf 
▼iele  Arbeiten  am  „Nieuwe  poort*,  die  später  demolirt  wurden. 

Snellaert,  Jan,  Maler,  geb.  vor  1440  in  Antwerpen,  f  nach  1479.  1453 
wurde  er  Meister  der  Gilde  in  Doornijk,  später  auch  Dekan  der  Antwerpener 
Gilde.  Er  war  in  beiden  Städten  auch  als  Lehrer  thätig  und  wurde  Hofmaler  der 
Maria  ▼.  Burgund. 

Snellaert,  Nlcolaes,  Maler,  geb.  1542  (?),  f  1602  (?)  angeblich  in  Dordtrecht, 
Schüler  des  Karel  ran  Tperen,  dem  er  bei  seinem  Jüngsten  Gericht  fÜrHooglede 
half.  Er  war  auch  in  Eoortrgk  und  Holland  thätig.  —  Sein  Vater  Willem  S« 
war  um  1560  in  Koortrijk  thätig. 

Snelllnck,  Jan  d.  Ae«,  Maler,  geb.  1549  in  Mecheln,  f  1.  Oct  1638  in  Ant- 
werpen. Er  war  vor  1575  nach  Antwerpen  gekommen  und  wurde  Erzherzoglicher, 
dann  auch  Luxemburgischer  Hofmaler.  Er  malte  Historien,  Bildnisse,  Schlachten- 
stücke, etc.  und  fertigte  Cartons  für  die  Gobelinfabrik  zu  Oudenaerde.  Von  ihm 
Christus  zwischen  den  Schachern  (1597  Mus.  Antwerpen),  Madonna  u.  A.  (das.), 
Auferstehung  Christi  u.  A.  (S.  Romuald.  Mecheln),  Schöpfung  Adams  (Frauenkirche 
Oudenaerde),  etc.  —  Von  seinen  13  Kiodern  waren  die  Söhne  Abraham  S.,  Andreas 
S.  (t  12.  Sept.  1653),  Daniel  S.  (geb.  1576),  Geeraerd  S.  (geb.  1577)  und  Jan  S. 
d.  J.  (geb.  1575)  auch  Maler. 

Snelling.  Matthew^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  London.  Er  malte 
Bildnisse  und  Miniaturen. 

Snelllnks,  J.,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1691  in  Rotterdam.  Er  malte 
staffirte  Landschaften  in  der  Art  Moucherons. 

SnnlTelery  s.  Laar,  P.  yan  und  Sehrieek,  0.  H«  Tan. 
Snijders,  Franz,  Maler,  get.  11.  Nov.  1579  in  Antwerpen,  f  18.  Aug.  1657 
das.,  Schüler  von  P.  Brueghel  d.  J.  und  H.  ran  Baien.  1602  wurde  er  Mitgl. 
der  Antwerpener  Gilde,  1608  besuchte  er  Mailand  und  Rom  und  war  seit  dem 
Frühjahr  1609  in  Antwerpen  oft  gemeinschaftlich  mit  den  grössten  dortigen  Malern, 
besonders  mit  Bubens,  der  ihn  als  Freund  hochhielt,  thätig.  Er  gilt  allgemein  als 
der  hervorragendste  Thier-  und  Jagdenmaler  seiner  Zeit  und  erhielt  u.  A.  zahlreiche 
Aufträge  Yom  spanischen  Hof.  Werke  Ton  ihm  in  den  Sammlungen  au  Aachen  (2), 
Amsterdam  (2),  Antwerpen  (2),  Berlin  (3),  Braunschweig,  Brüssel,  Budapest,  Cassel  (3), 
Dresden  (6),  Edinburgh,  Florenz  (Uffizi),  Frankfurt  a.  M.  (2),  Genf,  Haag  (2), 
Hamburg,  Hampton  Court,  Kopenhagen  (2),  London  (S.  Eensington  Mus.  u.  Nat.-Gal.), 
Madrid  (22),  München  (7),  New-York  (2),  Nürnberg  (2),  Oldenburg  (3),  Paris  (8),  Rot- 
terdam, St  Petersburg  (14),  Stockholm  (5),  Schieissheim  (2),  Turin,  Wien  (6),  etc. 
Auch  werden  ihm  4  Radierungen  zugeschrieben. 
SnTerS)  Hendrik»  g.  Snayers. 

Snyersy  Isabella»  Malerin,  geb.  nach  1800  in  Antwerpen,  f  nach  1841, 
Schülerin  von  Kinson  in  Paris  (1826/7),  war  später  auch  in  England  thätig.  Sie 
malte  Geschichtsbilder,  Bildnisse  und  Genrebilder. 

Snljers,  Pieter,  Maler,  geb.  30.  März  1681  in  Antwerpen,  f  4.  Mai  1762  das., 
Schüler  von  A.  von  Bredael.  Er  malte  Landschaften,  Thiere  und  Früchte  und  war 
meist  in  Antwerpen  thätig,  wo  er  1707  Meister  der  Gilde  wurde.  Um  1726  besuchte 
er  London  und  wurde  bei  seiner  Rückkehr  in  die  Heimathstadt  Akademiedirektor.  Von 
ihm  Bergige  Landschaft  (Mus.  Antwerpen),  Die  Speisekammer  (Mus.  Frankfurt  a.  M.), 
Händlerin  (Mus.  Amsterdam),  Hühnerhof  (German.  Mus.,  Nürnberg),  etc. 

Snljers,  Pieter  Jan,  Maler,  geb.  1696  in  Antwerpen,  f  1757,  Neffe  und  Schüler 
des  Pieter  S.    Er  malte  Jagdscenen,  gab  aber  mit  25  Jahren  die  Kunst  auf. 

Snykens,  Henri,  Maler,  geb.  3.  Sept.  1854  in  Brüssel,  Schüler  der  Düssel- 
dorfer Akademie  unter  v.  Gebhardt  u.  W.  Sohn.  Von  ihm  Beichte,  Anbetung 
der  Hirten,  Doppelte  Anziehung,  etc.;  auch  Landschaften. 

SoanOy  Sir  John,  Baumeister,  geb.  10.  Sept.  1752  in  Reading  (Berks.,  England), 
t  20.  Jan.  1887  in  London,  Schüler  Ton  G.  Dance,  H.  Holland  (bis  1766)  und 
der  Londoner  Akademie;  1777—80  in  Italien  weitergebildet.  1778  wurde  er  Bau- 
meister der  Bank  of  England  (deren  westlichen  Theil  er  aufführte),  1791  des  St.  James 


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Sobre  —  Sodoma.  2d9 

Palace  und  des  Honses  of  Parliament  und  1795  des  ForötdepartemeDts.  1802  wurde 
er  Mitglied  der  Akademie,  1806 Prof.;  1807  baute  er  am  ueuen  Chelsea-Hospital  und 
an  der  Dulwich  Gallery.  Sein  Plan  fQr  die  neuen  Gerichtshöfe  (1820)  wurde  abge- 
ändert, der  fflr  einen  Palast  auf  Constitution  Hill  nicht  ausgeführt;  seine  Fassaden  fOr  das 
öffentliche  Amtsgeb&ude  in  Whitehall  und  das  Staatspapieramt  wurden  später  zer- 
stört. Er  baute  im  griechischen  Stil.  S.  hat  auch  viele  architektonische  Werke  ver- 
öffentlicht. Seine  Kunst-  etc.-  Sammlungen  zu  einem  Soane-Museum  (Lincoln's  Inn- 
Fields,  London)  vereinigt,  vermachte  er  dem  Staat.  1831  war  er  geadelt  worden. 
Ehrenmitgl.  der  Akademien  zu  Wien  und  St.  Petersburg. 

Sobre,  Fran^ois  Hyaolnthe,  Bildhauer,  geb.  28.  März  1798  in  Paris,  f  nach 
1858,  Schaler  von  Gartellier  an  der  £cole  des  beauz-arts.  Von  ihm  Die  etruskische 
Malerei  (1855  Gipsstatue),  Die  Unschuld  (1857  desgl.),  etc. 

Sobre,  Hyacinthe  Phil^as,  Bildhauer,  geb.  3.  Febr.  1826  in  Paris,  t  oftch 
1878,  Schaler  von  Ramey  und  Dumont,  sowie  der  £cole  des  beauz-arts.  Von  ihm 
Arbeit  und  Vergnügen  (Grosse  Oper  Paris),  Christus  die  Wundmale  zeigend  (1857), 
Junger  Araber  0867),  Griechischer  Philosoph  (1872  Broocestatue),  u.  A.  m. 

Sobrlno,  Cecilla,  geb.  Morulae,  Malerin  und  Bildschnitzerin,  geb.  1588,  f  21. 
Oct  1581  in  Madrid.  Sie  war  vielseitig  gebildet,  schnitzte  in  Holz,  malte  und  fertigte 
Karten,  sowie  Globen.  —  Von  ihren  7  Söhnen  war  Joa^  S»  ebenfalls  Maler.  —  Von 
ihren  beiden  Töchtern  wurde  Cftollla  S.  d.  J.,  Karmeliternonne  zu  Yalladolid  und 
malte  ebenfalls,  besonders  Werke  für  ihr  Kloster. 

Soehacsewsky,  Alexander,  Maler,  geb.  3.  Mai  1842  in  Itowa  (Russisch  Polen), 
Schaler  von  Simmler  an  der  Warschauer  Akademie,  weitergebildet  in  München. 
Von  ihm  Selbstbildniss,  etc. 

Soehor,  Eduard,  Maler,  geb.  1862  in  Citolib  (Böhmen^  thätig  in  Prag.  Er 
malte  Landschaften  und  Ansichten.  Von  ihm  Mein  Heim  auf  der  Sahara^  Der  Burg- 
hof von  Blois  in  Frankreich,  Schloss  Chambord,  etc. 

Soehor,  TaosIaT  (Weniel)^  Maler,  geb.  8.  Kov.  1855  in  Citolib  (Böhmen), 
Schüler  von  Bonnat  und  C.  Duran  in  Paris.  Er  malte  Bildnisse,  nachdem  er  sich 
in  seiner  Vaterstadt  niedergelassen. 

Sodar,  Frans,  Maler,  geb.  1827  in  Dinant,  f  im  Jan.  1900  in  Assissi.  Er  machte 
weite  Reisen,  unter  Anderen  nach  den  Heil.  Stätten  und  liess  sich,  nachdem  er 
geschichtliche  und  Genrebilder  gemalt  hatte,  1888  in  Assissi  nieder,  um  sich  der 
religiösen  Malerei  zu  widmen.    Gold.  Med.  f.  christl.  Kunst  von  Leo  XHI. 

Soderini,  Hanro,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  Schüler  des  G.  J.  dal  Sole. 
Von  ihm  besitzt  S.  Stefano  zu  Florenz  „S.  Zaobio  erweckt  ein  todtes  Kind." 

Sodlni,  Dante,  Bildhauer,  geb.  29.  August  1858  in  Florenz.  Von  ihm  SS. 
Bonaventura,  Calisto,  Celestino  und  Girolamo  (Domfassade,  Florenz),  Beatrice  (Dante- 
Haus,  das.X  Grabdenkmäler  (dort,  in  Montevideo,  Rimini,  etc.).  Goldne  Med.  Paris  1889. 

Sodoma,  II,  eigentlich  GioTan  Antonio  de*  Bazzi  gen.  II  Sodoma,  Hattaeeio, 
u.  A.  m.  geb.  1477  (?)  in  Vercelli  (Savoyen),  f  15.  Febr.  1549  in  Siena,  Schüler  von 
Spanzone tti  (1490—97),  dann  unter  Florentiner  Einfluss,  sowie  in  der  Da  Vinci- 
Schale  weitergebildet,  vielleicht  ging  er  sogar  direct  bei  ihm  1497—1500  in  Mailand 
in  die  Lehre.  Von  1501—1518  war  er  in  Siena  th&tig,  und  besuchte  von  hier  zwei- 
mal Rom,  1507  um  in  der  Camera  della  Segnatura,  1514  um  die  berühmten  Famesina- 
Fresken  zu  malen.  Ueber  seinen  Aufenthalt  zwischen  1518  und  1525  wissen  wir 
nichts  Bestimmtes;  von  da  ab  war  er  wieder  bis  zu  seinem  Tode  in  und  um  Siena 
thätig.  Er  war  heissblütig,  voll  toller  Einfälle  und  erhielt  den  Spottnamen  II  Mat- 
taccio  s=  Der  Erz-Narr;  er  besass  grosses  Schönheitsgefühl  und  ausserordentliche 
Begabung,  die  noch  viel  Höheres  gezeitigt  hätten,  wäre  er  als  Mensch  und  Künstler 
strenger  mit  sich  selbst  verfahren.  Den  Namen,  unter  dem  wir  ihn  hier  einordnen 
und  unter  dem  er  allgemein  bekannt  geworden  ist,  erhielt  er  vielleicht  nur  in  Folge 
eines  sohlechten  Witzes.  Von  seinen  Fresken  führen  wir  an  Die  wunderbare 
Speisung  u.  A.  (1508—4  Sa.  Anna  in  Greta  bei  Pienza),  Leben  des  Hl.  Benedikt 
(1505—6  Benediktinerkloster  Monte  Oliveto  Maggiore  bei  Buonconvento),  Mytho- 
ioffische  Darstellungen  u.  A.  (Decke  der  Segnatura  im  Vatikan),  Die  Vermählung 
Alexanders  mit  Roxane,  etc.  (Farnesina,  Rom),  A.  in  S.  Francesco,  S.  Bernardino, 
S.  Domenico,  Sa.  Caterina,  S.  Spirito  etc.  zu  Siena,  im  Stadthaus  und  am  Stadtthor 
S.  Viene  das.,  etc.  Staffeleibilder  von  ihm  in  den  Sammlungen  zu  Bergamo,  Berlin, 
Florenz  (üffizi,  Pitti),  Frankfurt  a.  M.,  Genua,  London,  Lucca,  München,  Neapel,  Pisa, 
Rom  (Borghese),  Siena,  Turin,  Wiei,  etc.,  auch  in  Sieneser,  sowie  anderen  italienischen 
Kirchen,  und  namentlich  in  Privatsammlungen  in  und  um  London,  Mailand,  Rom,  etc. 


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300^  Söborg  —  Soggi. 

S9borg,  Paol,  Maler,  geb.  22.  Oct.  ISSiz  in  Berlin,  Schaler  Ton  Wilbergnod 
Bracht.    Von  ihm  Sonnenuntergang,  Landschaft,  etc. 

S5borg  -  Meri|  JoBepbine,  Malerin,  geb.  29.  Juni  1861  in  Halberstadi, 
Schülerin  des  Eunstgewerbemuseums  in  Berlin,  Skarbinas  und  L.  Deschamps' 
in  Paris.  Sie  ging  dann  nach  Berlin  zurück  und  malte  Bildnisse,  sowie  Genre- 
bilder. 

Soeekler,  Johann  Miohaely  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  1744  in 
Auffsburg,  Schüler  von  Jungwirt h.  Man  kennt  einige  Heiligenbilder  und  kleine 
Bildnisse  von  ihm. 

SSdermark,  Johan  Per.  Maler,  geb.  8.  Juni  1822  in  Stockholm,  f  1889 
das.,  Schüler  der  Stockholmer  Akademie,  Sohn  des  Olof  J.  S.  Er  war  erst  Soldat, 
ging  mit  seinem  Vater  1845  nach  Italien,  kehrte  1848  durch  Frankreich  zurück 
und  studirte  1852—54  an  der  Düsseldorfer  Akademie,  1855->56  bei  Couture  in 
Paris  weiter.  Er  malte  militärische  und  geschichtliche  Darstellungen  und  besonders 
Bildnisse.    Mitglied  der  Stockholmer  Akademie  (1874). 

Södermark,  Olof  Johan,  Maler,  geb.  1790(1799?)  in  Stockholm,  f  11.  Oct.  1848. 
Er  war  erst  Soldat  und  widmete  sich  seit  1819  der  Kunst,  1882  in  München,  1834 
(auch  1889,  1844)  in  Rom  studirend.  Er  malte  Genrebilder  und  Bildnisse,  z.  B. 
Jenny  Lind  als  Norma,  F.  Riepenhausen  (Gal.  Stockholm)  „La  Grazia^  (das.)  etc. 
Sein  Leben  von  L.  LoostrOm  (1879). 

SdUer,  Anton,  Maler,  geb.  6.  Jan.  1807  in  Köln  a.  Rh.,  f  9.  Dec.  1875  in 
Mülheim,  Schüler  der  Akademien  zu  Düsseldorf  und  München.  Eine  Zeit  lang  (bis 
1864)  war  er  Zeichenlehrer  an  der  Mülheimer  Bürgerschule.  S.  malte  Bildnisse  und 
Lanoscbaften,  war  im  Restauriren  alter  Gemälde  bewandert  und  handelte  auch  mit 
Bildern,  Antiquitäten,  etc. 

SoemmeringyMargarethOigeb.  Grunelius,  Malerin  und  Radiererin,  geb.  1768, 
t  1802  in  Frankfurt  a.  M.,  Schülerin  von  Reges  und  Prestel.  Sie  malte  Minia- 
turen, kleine  Copien  berühmter  Gemälde,  Bildnisse,  Aquarelle  etc.  und  radierte  in 
Kreide-Manier  Alceste  (n.  Tischbein)  und  die  Tier  Jahreszeiten  (n.  Bartolozzi). 

Soemmering,  Samuel  Thomas  yon»  Zeichner,  Maler  und  Radierer,  geb. 
28.  Jan.  1755  in  Thorn,  f  2.  März  1880  in  Frankfurt  a.  M.  Er  war  Anatom  und 
Phjsiolog,  und  betrieb  die  Kunst  als  Liebhaber.  Er  zeichnete  anatomische  Illustra- 
tionen, radierte  Bildnisse,  auch  Allegorien  nach  Chodowiecki  und  malte  Aquarelle. 

Soens,  Jan,  Maler,  geb.  1547  (1553?)  in  Hertogenbosch,  f  1611  in  Parma, 
Schüler  von  J.  Boon  und  Mostaert  in  Antwerpen.  Er  malte  mit  vielem  Erfolg 
kleine  Landschaften  mit  FigOrchen  auf  Kupfer,  ging  dann  nach  Rom  und  malte 
Landschaftsiresken  im  päpstlichen  Palast.  Endlich  malte  er  auch  Figurenbilder  für 
den  Herzog  Ranuccio  von  Parma. 

Soentgens,  Johann  Jakob,  Maler,  geb.  1650,  f  nach  1699.  1668  wurde  er 
Meister  in  Köln  a.  Rh.  Sein  Jüngstes  Gericht  gelangte  in  die  Rathsstube  dort; 
femer  malte  er  Allegorien,  Thesen,  etc. 

Soerensen,  Carl  Frederik,  Maler,  geb.  8.  Febr.  1818  in  Besserby  bei  Kopen- 
hagen, t  24.  Jan.  1879  in  Kopenhagen,  Schüler  der  dortigen  Akademie.  1846  und 
später  öfters,  machte  er  Seereisen  auf  dänischen  Kriegsschiffen.  Auch  besuchte  er 
z.  Th.  als  Stipendiat  Deutschland,  England,  Frankreich  (1853—54),  Italien  (1864)  und 
die  Niederlande.  1869  wurde  er  Professor.  Von  ihm  An  der  Küste  von  Jütland 
nach  dem  Sturm  (1848  Gal.  Kopenhagen),  An  der  isländischen  Küste  u.  1  A.  (das.). 
Der  Sund  bei  Kronborg  (1871  Gal.  Christiania),  Kriegsschiffe  (Gal.  Stockholm),  etc.  Mitgl. 
der  Kopenhagener  und  Stockholmer  Akademien;  Danebrog-Ord.,  Wasa-Ord.  —  Ein  J.  L« 
S.  radierte  zwei  Blatt  für  die  „Waterramp*  von  1855. 

Soest,  (Zonst),  Gerard,  Maler,  geb.  um  1637  in  Westfalen,  t  H.  Febr.  1680 
in  London,  gebildet  an  den  Werken  van  Dycks.  Um  1656  kam  er  nach  England, 
wo  er  mit  Erfolg  Bildnisse  malte,  die  an  Terborgh  erinnern,  z.  B.  Dr.  J.  Wallis, 
Lord  Mayor  Scheiden,  etc. 

Soesty  Jarenns  van,  s.  Jarenns. 

Soeterik,  Theodoor,  Maler  und  Lithograph,  geb.  18.  Jan.  1810  in  Utrecht, 
Schüler  von  C.  van  Geelen  und  H.  v.  Straaten.    Er  schuf  Landschaften. 

Soenr,  s.  Le  Soenr. 

Soggi.  Niccolö,  Maler,  geb.  1480  in  Arezzo,  f  1551  daselbst,  kam  jung  nach 
Florenz  und  studirte  unter  P.  Yanucci.  1512  ging  er  nach  Rom  und  erhielt  durch 
seinen  Gönner  Card,  di  Monte  viele  Aufträge  in  Arezzo.  Er  soll  auch  in  Prato  und 
1550  nochmals  in  Rom  thätig  gewesen  sein.   Historien  von  ihm  im  Dornt  S.  Agostino, 


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Sogliani  —  Soiron.  301 

S.  Domenico,  S.  Michele,  Sa.  Maria  delle  Lagrime,  etc.  zu  Areszo.  Ferner  schuf  er 
Bildnisse. 

Sogllanit  GioTannl  Antonio.  Maler,  geb.  1492  in  Florenz,  f  17.  Juli  1544  das., 
Schüler  und  lange  GehOlfe  des  Lorenzo  di  Credi.  1522  wurde  er  Mitgl.  der 
Gilde  in  Florenz.  Sn&ter  wurde  er  yon  Pagholo,  A.  Angeli  und  Albertinelli  beein- 
fluBSt.  Von  ihm  Anbetung  der  Hirten  (Gopie  nach  Gredi,  Mus.  Berlin  Depot),  Ma- 
donna (Florenz  Uffizien),  S.Martin  (Cr  San  Michele,  Florenz),  Madonna  (ron  Perino 
del  Vaga  begonnen,  Dom  Pisa);  A.  in  S.  Giovanni  Battista,  S.  Lorenzo,  S.  Marco  zu 
Florenz,  in  Sa.  Maria  del  Fosso  zu  Anghiari,  etc. 

Sogliaro,  s.  Oattl,  B.  nnd  G. 

Sognl,  Ginseppe,  Maler,  geb.  1797,  f  nach  1839,  Schfiler  der  Mail&nder  Aka- 
demie unter  Pacetti  und  Sabatelli,  Ton  1880  an  auch  in  Rom  gebildet  1484—39 
war  er  Prof.  an  der  Akademie  zu  Bologna,  1889  an  der  Brera  Akademie  zu  Mailand. 
Von  ihm  Baub  der  Sabinerinnen  (1881),  Letzte  Stunde  der  Beatrice  Cenci,  Adam 
und  £?a,  etc.;  auch  Bildnisse,  sowie  Fresken  in  S.  Pietro  al  Rosario  zu  Norara. 
Mitgl.  der  Akademie  Mailand  1829. 

Sohier,  Charlotte  J«,  s.  Biehard,  €•  J* 

Sohiery  Heotor,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Caen.  1521  baute 
er  die  Apsis,  das  Ghorgewölbe  und  das  südliche  Seitenschiff  von  S.  Pierre  zu  Caen. 

Sohn,  Alfred.  Maler,  geb.  8.  Febr.  1875  in  DOsseldorf  (?),  Schaler  der  dortigen 
Akademie,  weitergebildet  auf  Reisen  nach  Italien  und  bei  Cormon  sowie  Dagnan- 
Bouveret  in  Paris,  Sohn  des  Karl  R.  Sohn.  Er  Hess  sich  in  Neuilly  bei  Paris 
nieder,  malte  Landschaften,  Genrebilder,  Bildnisse  und  Thierstacke  und  hat  auch 
Buchillustrationen  gezeichnet. 

Sohn,  Johann  Angnst  Wilhelm,  Maler,  geb.  29.  Aug.  1829  in  Berlin,  f  16. 
M&rz  1899  in  der  Heilanstalt  Pützchen  bei  Bonn,  Schüler  seines  Oheims  Karl  F. 
S.  und  Schadows  an  der  Düsseldorfer  Akademie.  Er  malte  erst  Historien,  dann 
Genrebilder.  1874  wurde  er  Lehrer,  sp&ter  Prof.  an  der  Düsseldorfer  Akademie. 
Yon  ihm  Christus  auf  dem  Meer  (St&dt.  Gal.  Düsseldorf),  Eine  Gewissensfrage  (Gal. 
Karlsruhe),  Verschiedene  Lebenswege  (Gal.  Wiesbaden),  Consultation  beim  Rechts- 
anwalt (1866  Mus.  Leipzig);  A.  in  den  Gal.  zu  Berlin  und  Königsberg.  Mitgl.  der 
Berliner,  Amsterdamer  und  Stockholmer  Akademie;  Gold.  Med.  Paris  1867  u.  a.  m. 
Roth.  Adl.-Ord.  II.  Kl.,  Kronen-Ord.  IL  Kl. 

Sohn,  Karl  Ferdinand,  Maler,  geb.  10.  Dec  1805  in  Berlin,  f  25.  Nov.  1867 
in  Köln  a.  Rh.,  Schüler  der  Berliner  Akademie  unter  Schadow,  den  er  nach  Düs- 
seldorf begleitete.  Er  besuchte  die  Niederlande  und  1880  Italien.  1838  wurde  er 
Prof.  an  der  Düsseldorfer  Akademie.  Von  ihm  Der  Raub  des  Hylas  u.  a.  (Nat-Gal., 
Berlin),  Die  beiden  Leonoren  (Sammlung  Raczynski,  das.),  Gräfin  Monts  (Mus. 
Köln  a.  Rh.).  A.  in  den  Gal.  zu  Christiana,  Karlsruhe  und  Leipzig,  etc.  auch  Bild- 
nisse, besonders  von  Frauen.  S.  hat  auch  ein  Blatt  für  Reinicks  Malerlieder 
radiert 

Sohn,  Karl  Bndolph,  Maler,  geb.  21.  Juli  1845  in  Düsseldorf,  Schüler  des 
Polytechnikums  in  Karlsruhe,  der  Düsseldorfer  Akademie  und  seines  Vetters  Wil- 
helm S.,  Sohn  des  Carl  F.  S.  Er  bereiste  Frankreich,  England,  die  Niederlande, 
Spanien  und  Italien  und  liess  sich  sp&ter  in  München,  dann  in  Düsseldorf  nieder. 
1878  heirathete  er  die  Tochter  des  Malers  A.  Rethel.  Von  ihm  Genrescenen  z.  B. 
Eidechs'chen,  Nachtisch  und  viele  Bildnisse  fürstlicher  Personen,  darunter  Königin 
Victoria,  Grossfürstin  Sergius,  Prinzessin  Heinrich  von  Preussen,  etc. 

Sohn^  Fanl  Eduard  Richard,  Maler,  geb.  11.  Nov.  1884  in  Düsseldorf,  Schüler 
seines  Vaters  Carl  F.  S.,  der  Düsseldorfer  Akademie  1852—60  und  von  R.  Jordan. 
Er  bereiste  Deutschland,  sowie  Frankreich  und  malte  Bildnisse  und  Genrescenen, 
z.  B.  Einquartierung  (1862),  Mutterfreude  (1868),  etc.;  auch  Bildnisse. 

Sohn-R«thel^  g.  Sohn,  Alfred. 

Soldas,  griechischer  Bildhauer  vom  Anfang  des  5.  Jahrhunderts,  der  mit 
Menaichmos  eine  Statue  der  Artemis  Laphria  aus  Gold  und  Elfenbein  bildete,  die 
AugustuB  21  V.  Chr.  aus  Calydon  entführte  und  den  Bewohnern  von  Patras  schenkte; 
in  Pompei  und  in  Venedig  wurden  Copien  derselben  entdeckt. 

Soignie,  Jaeqnea  Joachim  de,  Maler,  geb.  1720  in  Mens,  f  1788,  studirte  m 
Paris  und  war  in  Lyon,  dann  in  Mens  th&tig,  wo  das  Museum  Historien  und  Genre- 
bilder seiner  Hand  birgt. 

Soiron,  Francis,  Maler,  geb.  1755,  f  1818  in  Paris.  Er  schuf  Schmelzmale- 
reien, z.  B.  Napoleon,  die  Kaiserin    Josephine,  n.  A.   Med.  I.   Kl.   1Q08.  —  Sein 

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802  SoiBBOüd  —  Solarl. 

Sohn   and   Schüler  Philipp  S.   war  als  Porzellan  maier  th&tig  und  lieferte  ioa  die 
Herzogin  von  Berry  ein  Jagdsenrice,  sowie  Bilder  anf  Porzellan. 

SoissonS)  Jean  de»  s.  Jean  de  Soissons  (im  Nachtrag). 

SoltonX)  Jean  Fran^ois,  Bildhaner,  geb.  16.  Sept.  1816  in  BesaoQon,  Schflier  von 
Feuchdre  und  David  d' A n g e r s.  Von  ihm  Die  Republik  (Statue  1848,  erst  1880  in 
Paris  enthüllt),  Der  Genius  des  Kampfes  (Louvre,  ParisX  Erato,  Clio  (Statuen,  Tufle- 
rien),  Paul  de  Flotte  (Büste),  Montaigne,  Papin  (Statuen),  etc.  Gr.  Preis  1848;  Med. 
II.  Kl.  1851;  Kr.  d.  Ehrenleg.  1880. 

I^oitzy  G.  G*y  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts  der  um  1530  Bildnisse  für 
die  Buchillustration,  etc.  zu  Wien  stach. 

Soinsy  8.  Soye. 

Sojaro,  II,  8.  Gatt!  B.  und  G. 

Söjoy  Toba,  8.  Kaknjn. 

Sokolow,  Iwan,  Kupferstecher,  geb.  1717,  f  1756,  Schüler  von  Ell  ig  er  und 
Wortmann,  thätif  in  Kussland.  Von  ihm  Czarin  Elisabeth  Petrowna,  Czarin  Anna 
Ivanowna,  Freudeufeuer,  B uch Vignetten ,  Bildnisse,  Wappen,  etc.  —  Ein  anderer 
Iwan  8.)  geb.  1828  in  Astrachan,  Schüler  der  St.  Petersburger  Akademie  und  1860 
Prof.  in  Sudscha,  malte  russische  Genrebilder  in  Oel  und  Wasserfarben. 

SokoloWy  Peter^  Maler  des  vorigen  Jahrhunderts,  f  1791  in  St.  Petersburg, 
Schüler  von  Battoni  in  Rom.  Er  malte  geschichtliche  und  mythologische  Bilder, 
z.  B.  Merkur  und  Argus. 

Sokolow,  Peter  Petrowitseh,  Maler,  geb.  1821  (?),  f  1809  in  St.  Petersburg, 
wo  er  th&tig  war.  Er  malte  Genrebilder,  vielfach  in  Wasserfarben,  z.  B.  Die  Land- 
kutsche, Dorfbegr&bniss,  Reise  im  Winter  und  Der  Betrunkene.  Goldne  Med. 
Paris  1889. 

Sokolowskiy  Jakob)  Maler  und  Radierer,  geb.  1784  in  Wyczölki  bei  Warschau, 
t  1837  in  Buköw  (Kreis  Lublin),  Autodidakt  und  von  Orlovski  beeinflusst,  dem  er 
in  St.  Petersburg  näher  trat.  1820  zog  er  sich  auf  das  Land  nach  Buköw  zurück. 
Er  malte  Genrebilder  und  zeichnete  Garicaturen. 

Sokolowski;  Siegmnndy  Maler,  geb.  1859  im  Posenschen,  f  1888  (?)  in  Paris, 
Schüler  der  Krakauer  Kunstschule  und  der  Münchener  Akademie  unter  Wagner. 
Von  ihm  Josef  von  seinen  Brüdern  verkauft  (1883),  Birkenw&ldchen,  Weideplatz  im 
Walde,  etc. 

Solaris  eigentlicher  Familienname  der  Baumeister  und  Bildhauer  LombardOy 
Antonio.  Hartino,  Horo.  Pietro,  Sante,  Tommaac,  Tnllio,  etc.,  a«  d. 

Solari,  Achille,  Maler,  geb.  9.  Oct.  1835  in  Neapel,  Schüler  der  dortigen 
Akademie.    Er  malte  in  Aquarell  und  Oel  Landschaften  sowie  Ansichten. 

Solari,  Gninifortef  Baumeister,  gen.  G.  da  Camplonet  geb.  1429  in  Gampiooe, 

J17.  Jan.  1481,  Schüler  seines  Vaters  Giovanni  I.  S.,  dem  er  1459  als  Hauptleiter 
es  Mailander  Doms  beigegeben  wurde.  Von  ihm  ferner  der  erste  Stock  des  grossen 
Hospitals  das.  (nach  1456),  Theile  der  Gertosa  di  Pavia,  die  Brücke  über  den  Tanaro 
bei  Alessandria  und  (1480)  Sa.  Maria  della  Rosa  (1840  zerstört).  Von  ihm  ferner 
für  Galeazzo  Sforza  die  Restaurirung  der  Kastelle  von  Novara,  Porta  Giovia  und 
Gambolate;  endlich  wahrscheinlich  Sa.  Maria  delle  Grazie  (1464—76)  und  Theile 
von  S.  Niccolö  (1460),  Alles  in  lombardisch-gothischem  Stil. 

Solariy  Marco,  Baumeister  des  14.  Jahrhunderts,  gen.  Hareo  da  Gamplone, 
unter  welchem  Kamen  er  schon  oben  angeführt  ist.  Wir  fügen  hier  zu,  dass  er  den  fünf- 
schiffigen  Dom  zu  Monza,  so  wie  er  jetzt  erhalten  ist,  erbaute  und  1396  die  berühmte 
Gertosa  di  Pavia  begonnen  hat  —  Sein  Sohn  (?)  Giovanni  I.  S.  war  um  1428  Bau- 
meister der  Gertosa  di  Pavia.  ~  Dessen  Sohn  (?)  Giovanni  11«  S*  war  um  1475 
Baumeister  von  Dolcebono.  —  Dessen  Bruder  Franoeseo  S«  war  Bildhauer  in  S. 
Angelo.  —  Ein  Agostino  S.  war  Bildbauer  am  Mailänder  Dom. 

Solariy  Santini,  Baumeister  und  Bildhauer,  geb.  um  1576  in  Gomo  (?),  t  1^46 
in  Salzburg,  wo  er  um  1614  den  Dom  nach  Plänen  des  Vinc.  Scamoszi  baute. 
Ferner  von  ihm  Statuen  im  bischöfl.  Palais  und  Garten  das. 

Solaris  Tommaso,  Bildhauer,  geb.  4.  Sept.  1820  in  Neapel,  sollte  erst  Bau- 
meister werden,  studirte  als  Pensionär  in  Rom.  Er  wurde  Prot,  an  der  Neapolit 
Akademie.  Von  ihm  David  und  Abigail,  Christus  (Kgl.  Kapelle,  Neapel),  Mariae 
erster  Tempelgang  (Hauptkirche  in  Capua),  S.  Tommaso  d'Aqnino  und  S.  Agostino 
(Dom  zu  Gaeta),  Bacchantin  (Pinak.  zu  Capodimonte),  12  Bechtsgelehrtenbüsten 
(Appellatiooshof,  Neapel),  etc.  Mitgl.  der  Neapel,  und  der  Römis<äen  San  Luca- 
Akademie;  SS.  Maurizio  e  Lazzaro  Ord.,  versch.  Med. 

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Soiario  -  Sola.  303 

Solarto,  Andrea^  Maler,  een.  Andrea  da  Hllano,  geb.  Tor  1475,  f  nach  1514. 
1490  war  er  mit  seinem  Bruder,  dem  Bildhauer  Cristoforo  S.  in  Venedig,  1498  in  Mailand, 
1507—09  in  Gaillon  in  der  Normandie,  wo  er  die  Kapelle  des  Kardinals  d'Aiiiboise. 
schmückte,  thätig.  £r  weist  eine  Yereinignog  von  Lombardischen  und  Venezianischen 
Zogen  auf  und  galt  in  Mailand  unbestritten  als  zweiter  neben  L.  da  Vinci.  Ein  grosses 
Altarwerk  für  die  Certosa  di  Pavia  hinterliess  er  unvollendet.  Ferner  von  ihm  Ma- 
donna mit  Heiligen  (1495,  Brera,  Mailand),  Sa.  Catharina,  S.  Joannes  Baptista  (1495 
Mus.  Poldi  Fezzoli,  das.),  Flucht  nach  Egypten  (1515  ebenda),  Madonna  u.  A.  (1503 
Louvre,  Paris),  Bildniss  eines  Senators  (1505  Nat.-6al.,  London),  Pietk  (Sammlung 
des  Lord  Kinnaird,  Rossie  Priory),  Die  Kreuztragung  (Gal.  Borghese,  Born),  desgl. 
(6al.  Brescia),  Gardinalsbildniss  (Mus.  Neapel),  Sogenannter  Mass.  Sforza  (Gal.  Crespi, 
Mailand),  Ein  Haus  (Gal.  Bergamo),  etc. 

SolariOy  Antonio  da^  Maler,  gen.  Lo  Zlngaro^  wahrscheinlich  eine  ganz  mys- 
tische Persönlichkeit,  angeblich  um  1382  in  CMik  di  Penna  geb.,  f  1455  (?)  in 
Neapel,  mit  Legenden  von  der  Art  des  Q.  Massys  umgeben.  Der  Maler  dem  man 
die  betreffenden  Bilder  zuschreibt,  scheint  Ümbrisch-Florentinische  Schule  durchge- 
macht zu  haben.  Besonders  hervorzuheben  ist  eine  Madonna  mit  Heiligen  im  Mus. 
Neapel.  Die  meisten  der  ihm  ehemals  zugetheilten  Gemälde  werden  jetzt  gänzlich 
anderen  Meistern  z.  Th.  sogar  (wie  in  Dresden)  Nichtitalienern  zugeschrieben. 

SoIariOy  Cristoforo.  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  vor  1475,  f  nach  1525, 
Bruder  des  Andrea  S.  Vm  1490  war  er  mit  diesem  in  Venedig  thätig  und  wurde 
in  Mailand  Hofbildhauer  L.  Sforzas  bis  zu  dessen  Tod.  Später  kam  er  auch  nach 
Rom,  wo  er  ungflnstig  beeinflusst  wurde,  kehrte  1501  als  Bildhauer  am  Dom  nach 
Mailand  zurück  und  wurde  1519  auch  Dombaumeister.  Von  seinen  Bauten  nennen 
wir  ferner  die  Fortführung  von  S.  Ambrogio  zu  Mailand,  ein  Plan  zur  Erweiterung 
des  Doms  von  Como,  die  obere  Fassade  der  Certosa  von  Pavia,  Sa.  Maria  della  Paa- 
sione  zu  Mailand  und  Sa.  Croce  in  Pavia.  Seine  plastische  Glanzleistung  war  das 
leider  zerstörte  Grabmal  der  Beatxice  d'Este  für  Sa.  Maria  delle  Grazie,  dessen 
beide  Hauptfiguren  (1498  u.  ff.)  im  1.  Schiff  der  Certosa  di  Pavia  erhalten  sind.  Wir 
nennen  weiter  ebenda  Die  Pietä  am  Antependium  des  Hochaltars  im  Mönchschor,  in 
der  Sacristei  des  Mailänder  Doms,  Christus  an  der  Säule  (am  Aeusseren  das.), 
Adam,  etc. 

Soldaditseliy  s«  Saoldatios, 

Soldani-BenzL  Massimiliano,  Bildhauer  und  Medailleur,  geb.  um  1658  in 
Florenz,  f  1740  in  M!ontevarchi,  Schüler  von  G.  Arrighi,  dann  auf  Kosten  Cosimo  JH., 
von  C.  Ferri  und  E.  Ferrata  in  Rom,  endlich  auch  in  Paris  gebildet.  In  Rom 
fertigte  er  für  die  Königin  Christine  von  Schweden,  Medaillen  auf  Ferri,  Ferrata, 
Card.  Azzollini,  Chigi,  Rospigliosi;  in  Paris  für  Louis  XIV.  eine  grosse  gestochene 
Friedensmedaille;  in  Florenz  Enthauptung  des  Täufers  (BasrelieOi  Broncekandelaber 
(für  Sa.  Annunziata),  Reliquarium  (für  Sa.  Maria  Maddalena  de*  Pazzi),  die  Mausoleen 
des  M.  A.  Zondadari  und  M.  de  Villena  (Beide  für  Grossherzog  Fernando),  kleine 
Figuren  und  Reliefs  in  Edelmedall,  12  Büsten  und  3  Broncestatuen  für  Fürst  J.  A. 
von  Liechtenstein,  etc. 

Soldl,  Andrea^  Maler,  geb.  um  1682  in  Florenz,  f  ii^cb  1766.  Er  besuchte 
Palestina,  kam  um.  1735  nach  England  und  malte  Bildnisse,  sowie  Historien  nicht 
ohne  Glück,  docl)  war  er  leichtsinnig. 

Soldii  imile  Arthur,  Medailleur  und  Bildhauer,  geb.  29.  Mai  1846  in  Bellevillc 
(Paris),  Schüler  von  Dumont,  Farochon  und  Lequesne.  1869  erhielt  er  den 
1.  gr.  Rompreis  auf  Grund  einer  Medaille:  Das  Glück  und  das  Kind.  Von  ihm 
Actaon  (1877  Marmor-Basrelief  Mus.  Besan^on),  Gallia  (1873  Luzembourg,  Paris), 
Erinnerung  an  Venedig  (Gemme),  Huldigung  an  Beethoven,  Bildnissmedaillen  und 
Büsten,  etc.  S.  veröffentlichte  .Recueil  et  memoires  pour  THistoire  et  TArt*  und 
,La  Sculpture  ^gyptienne*,  sowie  Mehreres  in  Fachzeitschriften.  Med.  3.  Kl.  1873, 
Kr.  d.  Ehrenleg.  1878. 

Sole,  Giovanni  Antonio  Maria  dal,  Maler,  gen.  n  Monchino  dai  Paesi 
(weil  er  mit  der  1.  Hand  malte),  geb.  1606  in  Bologna,  f  1684,  in  der  Albanischule 
gebildet,  in  deren  Manier  er  gute  staffirte  Landschaften  malte. 

Sole,  Giovanni  Giuseppe  dal,  Maler,  geb.  10.  Dec.  1654  in  Bologna,  f 
22.  Juli  1719  das.,  Schüler  seines  Vaters  G.  Antonio  M.  dal  S.,  des  Canuti  und 
des  L.  Pasinelli,  dem  er  besonders  nachstrebte.  Seine  sorgsame  Durchführung 
und  sein  Verständniss  für  Gostüm,  Landschaft  und  Architektur  wurden  gerühmt 
Von  ihm  Abend  Nacht  und  Morgen  (Casa  Zappi,  ImolaX   Der   ungläubige-^homas  j 

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304  Solemacker  —  Solii. 

(Mad.  di  Oaliera,  Bologna),  Die  YerkOndiguDg  (San  Gabrielle,  das.),  Fresken 
(S.  Biagio,  das.),  Hercules  und  Omphale  (6al.  Dresden),  Rahe  aof  der  Flacht  (GaL 
Augsbarg),  etc.  auch  einige  Radierungen  nach  eigener  Zeichnung  und  nach  Pasinelli. 
Mitglied  der  Accad.  Clementina  zu  Bologna. 

Solemaekery  s*  Soolmaker. 

Soleriy  Giorgio,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  nach  1500  (?)  in  Alessandria, 
t  1557,  wahrscheinlich  Schüler  seines  Schwiegervaters  B.  Lanini,  an  R.  Santi 
weitergebildet  Er  war  far  Felipe  II.  im  Escoriat  thätig,  sowie  fQr  den  Herzog 
Emmanuel  von  Savoyen.  Von  ihm  Die  Jungfrau  als  Schutzpatronin  (S.  Francesco, 
Alessandria),  Sa.  Maria  mit  S.  Lorenz  (1573  Dominikaner-Kirche,  Casale),  gute 
Bildnisse,  etc. 

Solfarolo,  II,  s.  TaTolla. 

Solger,  Bernhard,  Baumeister,  geb.  1821  in  Rentweinsdorf  (Bayern),  Schfller 
von  Gärtner.  Er  wurde  in  Nürnberg  städtischer  Baurath  und  schuf  meist  im 
gothischen  Stil  dort  das  Krankenhaus,  das  Bankgebftude,  die  Handelsschule,  die  neue 
Katharinenmühle,  das  Marienthor,  das  Leichenhaus  des  S.  RochuskirchhofiB.  Von 
ihm  ferner  die  protestantische  Kirche  zu  Stein,  das  Mausoleum  des  Fürsten  von 
Thurn  und  Taxis  in  Regensburg  und  das  des  Grafen  Pückler  in  Farnbacb. 

Soli,  Gniseppe  Maria,  Baumeister  und  Maler,  geb.  1745  in  Vignola  bei 
Modena,  f  1822,  gebildet  in  Bologna  und  als  Pensionär  in  Rom  unter  Battoni  u.  A. 
1784  wurde  er  Gründer  und  Direktor  der  Akademie  zu  Modena,  später  ProCi  der 
Zeichenkunst  an  der  Militärschule  und  dann  wieder  an  der  Akademie  dort  Von 
ihm  Pal.  Bellucci  (Vignola),  mehrere  Brücken,  Theile  des  herz.  Palaata  (Modena), 
Spital  und  Kirchhof  (Cento),  Pal.  Reggio  am  MarcusplaU  (Venedig),  etc.  Ferner 
malte  er  auch  Landschaften  und  Architekturen. 

Soliero,  Domenioo  (gen.  Horelli),  Maler,  geb.  4.  August  1826  in  Neapel, 
Schüler  der  Akademie  das.,  an  der  er  mit  21  Jahren  1847  den  Rompreis  gewann. 
In  Rom  war  er  Schüler  G.  Guerras.  Dort  malte  er  eine  Madonna  das  Christos- 
lund  wiegend,  kämpfte  dann  auf  den  Barrikaden  in  Neapel,  als  der  Aufruhr  gegen 
die  Bourbonen  ausbrach,  und  kehrte  von  seiner  Wunde  geheilt,  zur  Arbeit  zurück. 
Später  von  F.  Palizzi  angeregt,  studirte  er  mehr  nach  der  Natur  und  bereiste  Frank- 
reich, Deutschland  und  Holland,  wo  er  auch  die  Kunst  und  Unterrichtsmethoden  studirte. 
Als  die  Kunstschule  in  Neapel  reorganisirt  wurde,  wurde  F.  Palizzi  Präsident  und 
er  Professor  und  Direktor  des  Zeichenunterrichtes,  den  er  aus  den  alten  akade- 
mischen Geleisen  befreite.  Von  ihm  Himmelfahrt  Mariae  (Deckenbild  in  der  Schloss- 
kapelle  zu  Neapel),  Die  Bilderstürmer  (Galerie  von  Capodimonte),  Die  Versuchung 
des  Hl.  Antonius,  Christus  auf  dem  Meere  schreitend,  Talitalumi,  die  Hl.  Magdalena 
begegnet  dem  Erlöser.  Mitglied  vieler  europäischer  Akademien ;  Inhaber  mehrerer 
Orden  und  Senator  seit  1886. 

Sollman  -  Lievtaiid,  —,  Kupferstecher,  geb.  um  1810,  t  1880.  Er  stach 
einige,  unbedeutende  Bildnisse,  wurde  aber  als  Bildniss-Kenner  und  -Schriftsteller 
geschätzt. 

Solimena,  Franoeseo,  Maler,  gen.  L'Abbate  Ciocio,  geb.  4.  Oct  1657  in 
Nocera  de'  Pagani,  f  5.  April  1747  in  Neapel,  Schüler  seines  Vaters  Angelo  8., 
dann  von  F.  di  Maria  und  G.  del  Pd,  auch  an  den  Werken  der  Eclectiker  in 
Rom  gebildet  Card.  Orsini  (nachmals  Benedikt  XIII.),  König  Felipe  V.,  u.  A.  be* 
günstigten  ihn.  Er  schuf  Fresken  in  S.  Paolo  Maggiore  und  S.  Domenico  Maggiore, 
Gesü  nuovo.  Alle  in  Neapel;  A.  in  Assissi  und  Monte  Cassino.  1702  ertheilte  Felipe  V. 
ihm  Auftrag  für  Gemälde  in  der  kgl.  Kapelle  zu  Madrid.  Staffeleibilder  \on  ihm  befin- 
den sich  in  den  Sammlungen  zu  Dresden  (7  BilderJ^  Florenz  (Utfisi),  Genua  (Pal.Ducale), 
Gal.  Haag  (Die  Verkündigung^  Madrid,  Mailand,  Paris,  Prag,  Rom  (Pal.  Corsini), 
St.  Petersburg,  Stockolm,  Wien,  etc.,  sowie  in  neapolitanischen  u.  A.  Kirchen.  Von 
ihm  auch  2  Radierungen. 

Solls,  Franeisoo  de,  Maler,  geb.  1629  in  Madrid,  f  25.  Sept  1684  das.,  sollte 
erst  Theologe  werden,  dann  Schüler  seines  Vaters  Juan  de  S.  Er  hatte  schon  mit 
18  Jahren  Erfolg,  und  malte  die  Thaten  des  Herkules  zum  Einzug  der  Königin 
Louise  von  Orleans.  Eine  Zeit  lang  unterhielt  er  eine  Akademie  in  eigenem  Hause, 
sammelte  ferner  ausserordentliche  Kunst-  und  Bücherschätze.  Sein  Reichthum  und 
seine  Trägheit  verhinderten,  dass  er  es  in  der  Malerei  weiter  brachte.  Sein  werth- 
Tolles  Ms.  mit  Biographien  spanischer  Künstler  ging  leider  verloren.  Er  malte 
Historien  für  Klosterkirchen  zu  Madrid,  Alcala  und  Valladolid,  z.  B.  Die  unboflttckte 
Empfängniss  (Kapuzinerkloster,  Madrid). 


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Solis  -  SolT^ns.  30g 

Soli«,  NikolAVBy  Radierer  nnd  Holzschneider  des  16.  Jahrbonderts,  wahrschein- 
lich in  NOrnberg  geb.,  f  nach  1570 ;  vielleicht  Bruder  des  Yirgil  S.  1567  wurde  er 
nach  Mönchen  berufen,  um  Yermihlungsfestlichkeiten  auf  15  Blatt  zu  stechen.  Von 
ihm  ferner  die  9  Mnsen  (1565  radiert),  6  weibliche  Gottheiten,  12  Blatt  Soldaten, 
und  von  Holzschnitten  Die  Passion  (24  BL)  und  einige  Bildnisse. 

SoliS)  YirgUy  Maler,  Kupferstecher  und  Holzschneider,  geb.  1514  inNflrnberg, 
t  1.  Aug.  1562  das.  Seine  Bilder  sind  selten,  dagegen  schuf  er  Ober  800  Stiche, 
Radierungen  und  Holzschnitte.  Er  gehört  zu  den  Eleinmeistern  der  NachblOthe  und 
ist  entschieden  zweiten  Ranges,  von  Kupferplatten  nennen  wir  Vasen  und  Qold- 
schmiedsverzierungen  (1541),  Jagdbildchen  (1541),  Cupido  und  Psyche,  etc.  (n.  R.  Santi), 
Das  Wiedertftuferbad  (n.  Aldegrever);  von  Holzschnitten  Französische  Könige  von 
Pharamond  bis  Henri  111.,  mehrere  Bibelfolgen.  Die  Metamorphosen  des  Ovid  (1568), 
Alciati  Emblemata  (1581),  etc. 

SolitoriOy  Emesto^  Bildhauer,  geb.  im  Juli  1838  in  S.  Giorgio  Lamulara 
(Benevent),  als  Pensionär  SchOler  der  Neapolit.  Akademie.  Er  war  als  Lehrer  thfttig. 
Ton  ihm  Drei  grosse  Terracotta-Statuen  (Kirche  zu  Saviano),  Sechs  Archaeologen- 
Bildnisse  (Mus.  Nazionale,  Neapel),  Bacchus  mit  einer  Ziege  spielend,  BildnissbOsten 
ond  Medaillons,  etc. 

Sollaizino,  II,  (eigentlich  Givliano  da  HonMnol),  Maler,  geb.  um  1470, 
t  1548  in  Pisa.  1506  arbeitete  er  mit  G.  B.  Volponi  m  Pistoja.  Ton  ihm  femer 
Altar  (S.  Stefano,  Serravalle).    A.  Bilder  in  Gasöle  und  Pisa. 

SoUer,  kagnni,  Baumeister,  geb.  14.  März  1805  in  Erfurt,  f  5.  Nov.  1853. 
In  seiner  Vaterstadt  gebildet,  kam  er  1888  durch  Schinkel  als  Landbaumeister  nach 
Berlin.  1887  wurde  er  Assessor  (und  nächster  Gehilfe  Schinkels),  1841  Ober-,  1843  Geh. 
Gber-Baurath;  1846  bereiste  er  Italien.  Von  ihm  der  Entwurf  zur  katbol.  Kirche 
in  Berlin  (1850,  romanisch)  und  die  Kirche  zu  Miikhowitz  in  Oberschlesien  (gothisch). 
Mit  Busse  und  StOler  gab  er  eine  Sammlung  von  KirchenentwOrfen  heraus. 

Sollewljüy  Hendrina,  Malerin  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1784  in  Haarlem, 
SehOlerin  von  W.  Hendriks.    Sie  malte  Blumen  und  FrOchte. 

SoUier,  Cl^mence  Marie  Louise,  Malerin,  geb.  vor  1825,  t  18^9.  Von  ihr 
Junge  Badende  (1849  Pastell),  Johannes  der  Täufer  (1845),  Bildnisse,  etc. 

SoUier,  Paul  LoniB  En^toe,  Bildhauer,  geb.  vor  1855  in  Paris,  SchOler 
von  G.  Oordier.  Von  ihm  Roulin  (1876  MarmorbOste,  Bibliothek  d.  Instituts),  etc., 
auch  Bildniss-Medaillons. 

B^IomOD,  Abraliam,  Maler,  geb.  1824  in  London,  f  19.  Dec.  1862  in  Biarritz, 
Schüler  der  Bloomsbury  Kunstschule  (1838)  und  der  Londoner  Akademie  (1839). 
Von  ihm  In  Erwartung  des  Urtheils  (1857),  Freigesprochen  (1859),  ,The  Lost  Found*, 
Der  eingebildete  Kranke,  etc. 

Soion,  Marie  Jeaiine.  Malerin,  geb.  1836  in  Montauban  (D^p.  Tarn-et-Ga- 
ronneX  SehOlerin  von  Belloc  Sie  malte  Miniaturen  (meist  Bildnisse)  und  kleine 
Aquarell«,  sowie  Porzellan-Gopien. 

SelorzanOy  Martina,  spanischer  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  Um  1504 
vollendete  er  die  Kathedrale  von  Palencia. 

Holasmeo,  II,  (eigentlich  Antonio  dl  Giovanni!),  Bildhauer  und  Maler  des 
16.  Jahrhunderts,  SchOler  von  A.  Gontucci  und  A.  Angel  i.  Von  ihm  besitzt  die 
Badia  di  S.  Fedele  zu  Poppi  eine  Madonna  mit  4  Heil.  (1527). 

SolsamnS)  Maler  des  13.  Jahrhunderts.  Von  ihm  (1207)  die  Mosaiken  an  der 
Fa^ ade  des  Domes  zu  Spoleto. 

8altan,  Heinrioh  Wilhelm,  Maler  und  Radierer,  geb.  in  Hamburg,  f  1861, 
in  Manchen  gebildet,  besuchte  aucb  1840  Paris.  Er  midte  Architekturen,  Genre- 
bilder, Miniaturen  und  Adressen,  radierte  Illustrationen  zu  Kinderliedem,  Gedichten 
und  zeichnete  kirchliche  Kunstwerke  ab.  Von  ihm  Hamburger  Dankesadresseo  (1843), 
Allerseelenfest  (1885),  Eingang  im  Pal.  Castei  zu  Venedig,  Flossfahrt  auf  der  Isar,  etc. 

Soltan,  Panline^  geb.  Suhrlandt,  Malerin,  geb.  nach  1817,  SehOlerin  ihres 
Vaters  Rudolf  S.  und  des  Dubufe  in  Paris.  Sie  malte  Genrebilder  (z.  B.  Der 
erste  Unterricht),  besonders  aber  Bildnisse,  von  denen  eins  in  die  Schweriner  Gal. 
gelangte. 

HolT^nSy  Vrana  Baltasar,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1760  in  Antwerpen, 
t  1824,  SchOler  von  Quertemont,  weitergebildet  unter  Vincent  in  Paris.  Er 
wurde  Kapitän  von  Fort  Lille  und  Schlosshauptmann  zu  Laeken.  Nach  der  Revolu- 
tion folgte  er  dem  engl.  Admiral  Popham  nach  Indien,  wo  er  zahlreiche  Zeichnungen 
von  ethnogr^hischem  Interesse  anfertigte.  Auf  der  Heimreise  litt  ex  bei  Spanien  Schiff 

AllgemeiBes  Kttasaer-Lexlcon.   S»  Avi.  «•Band,  20 


306  Soly  —  Sommet. 

brach,  rettete  aber  seine  Zeichnangeo,  und  radierte  288  Bl.  danach,  die  er  1808  in 
4  Bdn.  in  Paris  herausgab.  (»The  Hindoos  etc.*,  zuTor  1798/d9  schon  einmal  als  „The 
Costume  of  Hindostan*  herausgegeben):  Andere  hat  Scott  radiert  Zuletit  war  er 
Hafenkapitän  von  Antwerpen.  S.  malte  Marinen.  Ein  Bild  von  ihm  gelangte  in  das 
Wiener  Schloss. 

Soljy  Arthur,  Kupferstecher,  geb.  Tor  1C70  (?),  f  um  1695.  Er  war  in  England 
thätig,  arbeitete  für  Roh.  White,  und  stach  Bildnisse. 

Somainiy  Franeesco,  Bildhauer,  geb.  vor  1815  in  Lugano,  f  13.  Aug.  1855 
in  Mailand,  Schüler  yon  Paccetti  an  der  Breria  Akademie.  Von  ihm  Kindheit  des 
Bacchus,  Grabmal  Pagaves  (Bresda,  Campo  Santo),  Theile  des  Friedensbogens  in  Mai- 
land, etc. 

Somer,  (Someren),  Jan  yan.  Kupferstecher,  geb.  um  1640  in  Amsterdam  (?), 
t  um  1700,  einer  der  frühen  Schabkünstler  Hollands.  Man  kennt  von  ihm  ca.  40 
Bildnisse  und  Köpfe,  6  alttestamentliche,  11  neutestamentliche,  15  mythologische  und 
über  70  Genre*  Darstellungen. 

Soner,  (Someren),  Mathys  yan^  Kupferstecher,  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Amsterdam,  scheint  zwischen  1650—70  auch  in  Regensburg  und  Nürnberg  th&tig 
gewesen  zu  sein.  Von  ibm  viele  Buchillustrationen,  über  20  Einzelbildnisse,  Die  7 
Werke  der  Barmherzigkeit,  Landschaften,  etc. 

Somer,  Paul  Tan,  Maler,  geb.  um  1570  (5.  Jan.  1576  ?)  in  Antwerpen,  begr. 
5.  Jan.  1621  in  London.  1604  malte  er  noch  mit  seinem  Bruder  Bernard  S.  Bild- 
nisse in  Amsterdam,  ging  aber  bald  darauf  nach  London.  Auch  hier  schuf  er 
geschätzte  Bildnisse,  von  denen  sich  5  in  der  Hampton  Court-Gal.,  4  in  der  Hat 
Portr.-Gal.  zu  London,  A.  in  St.  James  Pal.,  Windsor  Pal.,  Sammig.  Duke  ofKorfolk, 
Panshanger  House,  Gal.  Kopenhagen,  etc.  befinden. 

Somer,  (Someren),  Paul  Tan,  Kupferstecher,  geb.  um  1649  in  Amsterdam, 
t  1694  in  London.  Er  war  in  der  Heimath,  besonders  aber  in  Paris  und  London, 
als  Radierer  und  Schabkünstler  th&tig.  Man  kennt  ungefHbr  200  Radierungen  und 
125  Schabkunstblatter  von  ihm,  nach  eigener  Erfindung  und  nach  Berghem,  £ls- 
heimer,  Lauron,  Lebrun,  Lefebvre,  Lely,  Lorent,  Mignard,  Potter,  Poussin,  Robosti, 
R.  von  RiJD,  Santi,  t.  der  Velde,  etc. 

Semen,  LodewUk  Jan^  Maler,  geb.  25.  Nov.  1818,  f  8.  Juni  1880,  Schüler 
F.  de  Braekeleers,  auch  m  Paris  und  Italien  gebildet.  Er  war  in  Antwerpen 
thatig  und  malte  geschichtliche  Sccnen,  sowie  humoristische  Genrebilder,  z.  B.  Interieur 
(Amstersam,  Mus.  Fodor),  Cromwell  entdeckt  eine  Verschwörung  (1837  Mus.  Leipzig); 
A.  in  den  Gal.  zu  Darmstadt,  Donaueschingen,  etc. 

Somersy  WUlern,  Maler,  geb.  12.  Dec.  1819  in  Antwerpen,  Schüler  von  Wappers. 
Er  malte  Interieurs,  Kerzenbelenchtungen,  Genrebilder,  etc. 

SomerTille»  Andrew,  Maler,  geb.  um  1808  in  Edinburgh,  t  1833,  Schüler  der 
Trustees'  Academy  in  Edinburgh.  1882  wurde  er  Mitgl.  der  Schottischen  Akademie. 
Von  ihm  Blumen  des  Waldes,  Die  Braut  Ton  Jarrow,  etc. 

Somm,  Henri,  g«  Sommler,  F*  C« 

Sommer,  Angnat,  Bildhauer,  geb.  5.  März  (April?)  1839  in  Coburg,  gebildet  in 
Stuttgart  und  an  der  Münchener  Akademie.  Er  war  12  Jahre  lang  in  Oesterreich- 
Ungarn  thätig  und  ging  vor  1880  nach  Rom.  Für  das  Zollamt  und  die  Universitäts- 
Bibliothek  in  Budapest  schuf  er  mehrere  Figuren,  für  das  Opernhaus  in  Wien  mehrere 
Büsten  und  Reliefs;  ferner  von  ibm  Dieb  mit  aurchschossenem  Weinschlauch  (Nat. 
Gal.  Berlin),  Sirene  (ebenda),  Schlafende  Sphinx,  Der  Teufel  Fliegen  fangend,  etc. 
Gold.  Med.  London,  Berlin  (1886),  Nürnberg. 

Sonuner,  Carl  Augnst,  Maler,  geb.  1829  in  Veitlahm  (Bayern),  thätig  in  Altona. 
Von  ihm  Aus  Green  County  New-Tork,  etc. 

Sommer, Engenie,  Terehel.  Hauptmann,  Malerin,  geb.  1865  in Bühmisch-Leipa, 
gebildet  in  Wien,  München  (unter  L.  Herterich)  und  Paris,  thätig  in  ihrer  Heimath. 
Von  ihr  Lisette;  Genrebilder,  StiUleben  und  Bildnisse. 

Sommer,  Heinrioli  Philipp,  Bildbauer,  geb.  1.  März  1778  zu  Staden  in  der 
Wetterau,  f  nach  1818.  Er  war  in  Hanau  thätig.  Von  ihm  Daa  Prinz  Carl  v.  Oet- 
tingen-Spielberg-Denkmal  in  Oettingen,  Alabasterarbeiten,  etc. 

Sommer,  I^az,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  f  4.  März  1787  in  Friedland 
(Böhmen),  wo  er  thätig  war. 

Sommer,  Oskar,  Baumeister,  geb.  im  Dec.  1840  in  Wolfenbüttel,  f  13.  Febr. 
1894  in  Frankfurt  a.  M.,  Schüler  des  Hannoverschen  Polytechnikum  und  Sempers 
in  Zürich.   Er  kam  nach  Florenz,  wo  er  einen  Concurrenzentwurf  fördie  I)omfa^e 

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Sommer  —  SonderUnd.  307 

sehnig  dann  nach  Berlin  in  Hitsigs  BaabOreao,  endlich  (1869)  als  Architektorlebrer 
an  das  StAdel'sche  Institnt  in  Fraokfort  a.  M.  Dort  baute  er  das  neue  StAdePsehe 
Knnstinstitat  (in  Sacbsenbansen)  nnd  die  neue  Börse  (gemeinschaftlich  mit  Bnrnits); 
ferner  von  ihm  das  neue  Museum  su  Braunschweig  und  das  Rathhaus  zu  £rfurt  (1871—75). 

Sommer^  Trangott  Heinrieh,  Lithograph,  geb.  17.  Oct  1818  in  Meissen, 
Schfller  Ton  Ch.  £.  Elinkieht  das.  Er  erhielt  in  der  E.  K.  Hof-  und  Staats- 
dmckerei  zu  Wien  Anstellung. 

Sommerard,  Edmond  dn.  Lithograph,  geb.  1817,  t^l885.  Er  war  ArchAolog 
und  hat  für  seines  Vaters  Werk  »Les  Arts  au  Meyen-Age**  einige  Blatt  auf  den 
Stein  gebracht,  sowie  etliche  Bildnisse  geschaffen. 

Sommeran,  Lndwif  ,  Mater  und  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  1750 
in  WolfenbOttel,  Schaler  von  C.  ä  Mechel  in  Basel.  Er  kam  nach  Rom,  wo  er  die 
Teppiche  R.  Santis  und  seiner  Schule  (20  Bl.  1780  in  Rom  und  1887  mit  Ergän- 
zungen in  London  erschienen)  stach.  ZurOokgekehrt,  stach  er  zwei  Bilder  aus  der 
GaL  Salzdahlum,  A.  nach  Barbieri,  Reni,  Vecelli,  Zampieri,  etc. 

Sonunier,  Franoois  Cltoent,  französischer  Zeichner  und  Radierer  gen.  Henri 
Somm,  geb.  1844  in  Rouen,  wurde  zum  Kaufmann  in  Afrika  ausgebildet,  kam  aber 
zurflck  und  wurde  Schfller  G.  Mo r ins  in  Rouen,  sowie  Pils' in  Paris.  Er  trachtete 
darnach  Ton  der  Regierung  zum  Kunststudium  nach  Japan  geschickt  zu  werden,  was 
der  Krieg  rerhinderte.  Burty  liess  ihn  die  Facsimile-Skizzen  fflr  sein  Buch  Aber 
japanische  Kunst  zeichnen.  Seine  besten  selbständigen  Blätter  behandeln  die  Pariserin. 
Er  lieferte  Illustrationen  für  die  Zeitschriften  Inutile.  Granache,  EQgh  Life,  Monde 
Parisien,  Charge,  Paris  a  l'Eau  forte,  etc.  Ton  ihm  femer  Lecons  coigugales,  Was 
man  nicht  zu  sagen  wagt,  Der  Bazar  zu  Dreizehn  (Text  von  Melandri).  Auch  fOr 
das  Chat  Noir  war  er  thätig  als  Zeichner  und  Schriftsteller.  S.  war  einer  der 
Gründer  der  Pariser  Gesellschaft  der  Maler-Radierer. 

Sommi^roy  Barth^lemy  de^  Baumeister  des  14.  Jahrhunderts,  der  1860  fbr 
König  Charles  Y.  im  Schloss  Ton  Melun  thätig  war. 

Semogyif  Danlei,  Maler,  geb.  18.  Sept.  1837  in  Nyiregyhäza  (Ungarn),  studirte 
in  München,  wo  er  sich  1870  niederliess,  nachdem  er  zuvor  in  Malta  aquarellirt  hatte. 
Er  malte  Landschaften  aus  den  Alpenländem. 

Sompel)  (SompeleB)^  Pieter  Tan»  Kupferstecher,  geb.  um  1600  in  Antwerpen, 
t  nach  1642,  Schüler  von  P.  Sontman,  in  dessen  Weise  er  nach  v.  Dyck,  v.  Eyck, 
Honthorst,  Rubens  (Jünger  in  Emmaus  1643),  Sontman»  etc.  gute  Historien  und  Bild- 
nisse stach. 

Son»  (Zoon),  Jan  van,  Maler,  get  16.  August  1658  in  Antwerpen,  f  um  1718 
in  London,  Schüler  des  J.  P.  Gillemans,  Sohn  des  Joris  van  S.  Er  kam  früh 
nach  England  und  malte  Blumenstücke  und  Stillleben.  Von  ihm  Blumen  (1705  Mus. 
liiUe),  A.  in  Augsburg,  Brüssel,  Lyon  und  Nantes.  —  Ein  Frans  S«,  der  oft  als 
zwischen  1700—1750  in  gleicher  Weise  thätig  angeführt  wird,  ist  wahrscheinlich 
identisch  mit  diesem. 

Sony  (Zoon))  Joris  van^  Maler,  get.  24.  Sept.  1623  in  Antwerpen,  begr. 
25.  Juni  1667  das.,  Schüler  oder  wenigstens  Nachahmer  des  J.  de  Heem,  in  dessen 
Art  er  Blumen  und  Früchte  malte.  1644  wurde  er  Meister.  Werke  von  ihm  in  den 
Sammlungen  zu  Bamberg,  Copenhagen,  Dresden,  Gotha,  Karlsruhe,  Madrid,  Schleiss- 
heim,  Toumay,  etc. 

Son>  (Sore),  Nleolas  de,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  vor  1600  in  Rheims, 
t  nach  1624.  Von  ihm  unter  A.  Die  Fa^de  von  S.  Nicaise,  Portal  der  Kathedrale 
zu  Rheims,  Copien  nach  Callot,  Die  Belagerung  von  DQnkirchen,  u.  A.  Stiche. 

Sonderland,  Frits^  Maler,  geb.  20.  Sept  1886  in  Düsseldorf,  f  12.  Juni  1896 
das.,  Sohn  und  Schüler  des  Johann  B.  S.  und  weitergebildet  auf  der  Düsseldorfer 
Akademie,  sowie  bei  Hiddemann.  Er  bereiste  die  Mosel,  den  Schwarzwald  etc, 
malte  Bauernscenen  u.  s.  w.,  dann  auch  Salonbilder.  Von  ihm:  Ein  unbescheidener 
Gast,  Die  lustigen  Arrestanten,  Egoismus,  Kommunismus,  etc  Med.  London  1874, 
Diplom  München  1876. 

Sonderlaad.  Johann  Baptist  Wilhelm  Adolph.  Maler  und  Radlerer,  geb. 
2.  Febr.  1805  in  Düsseldorf,  f  21.  Juli  1878  das.,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie 
unter  Schade w  und  Cornelius,  sowie  auf  Reisen  in  Frankfurt  a.  M.,  Paris  und 
Holland  weitergebildet  Er  malte  Genrebilder,  z.  B.  Hans  und  Grethe  (1889  Nat  Gal. 
Berlin),  Bärentanz  (1831  Mus.  KünigsbergX  Rheinische  Fähre.  Er  radierte  40  Illus- 
trationen und  Randleisten  zu  Deutschen  Dichtungen,  und  illustrirte  ferner  Reinicks 
Malerlieder,  Immermanns  Münchhausen,  Kinder-,  katholische,  Volk8-Schr|ften^etfi^Tp 

igi  ize     y  g 


308  Sondermann  —  Sons. 

Sondermann,  HermaBn,  Maler,  geb.  19.  Oct.  1882  in  Berlin,  Schüler  der 
Akademie  und  yon  Prof.  Otto  in  Berlin,  der  Antwerpener  Akademie  (1858—55)  und 
der  DflBseldorfer  unter  Schadow,  sowie  R.  Jordans  dort.  1859—61  lebte  er  in 
Berlin,  dann  in  Düsseldorf.  Er  malte  Bildnisse  and  Genrescenen,  z.  B.  Unsere  Helden 
(Gal.  Wiesbaden),  Das  Kaffeekränzchen,  Im  Lesekabinet  des  Kurhauses  zu  Wies- 
baden, In  der  Schale,  etc.   Silb.  Med.  London. 

So^Je^  Jan  Gabrielu^  Maler,  geb.  um  1625  in  Delft,  f  nach  dem  Sept.  1707 
in  Rotterdam  (?),  Schüler  von  A.Pijnacker.  1646  wurde  er  Mitgl.  der  Delfter  Gilde. 
1654  liess  er  sich  in  Rotterdam  nieder  und  war  1678,  1686  und  1692  Vorstand  der 
Gilde.  £r  malte  Landschaften  und  einige  Historien.  Von  ihm  Das  Thal  (Gal.  Haag), 
Ansicht  nahe  Rotterdam  (1692  Mus.  Rotterdam),  Landschaft  (fraglich,  Gal.  Augs- 
burg), etc. 

Sonne,  JQrgen  Talentln,  Maler,  geb.  24.  Juni  1801  in  Birkeröd  (Seeland), 
t  im  Sept  1890  in  Kopenhagen,  Schüler  yon  Gebaner  und  der  Kopenhagener 
Akademie  (1815—26),  dann  Ton  P.  Hess  in  München.  1831—41  war  er  in  Rom  thätig. 
Er  malte  Schlachtenbilder,  dann  Yolksscenen,  etc.  Er  malte  auch  die  Sgraffito- 
Bilder  zu  Ehren  Thorwaldsens  am  Aeusseren  von  dessen  Museum  in  Kopenhagen. 
Von  ihm  Kranke  am  Grabe  der  Sa.  Helena,  Angriff  auf  Düppel  (1840  Nat.  Gal. 
Kopeohagen),  Kayallerie- Angriff  auf  Sehestedfc  (1822  das.).  Alte  Fischer  a.  A.  (1844 
das.).   Mitglied  der  Kopeohagener  Akademie  1846;  Danebrog-Ord.  (1852). 

Sonnenleiter,  Johannes^  Kupferstecher,  geb.  20.  Febr.  1825  in  Nürnberg,  ge- 
bildet dort,  in  Leipzig  und  Dresden.  1852—58  war  er  inTriest  als  Leiter  der  Lloyd- 
Kunstanstalt  thätig  und  wurde  1882  (bis  1895)  Professor  an  der  k.  k.  Akademie  in 
Wien.  Yon  ihm  Speckbacher  (N.  Defregger),  Boreas  entführt  die  Oreithyia  (n. 
Rubens),  Yenusfest  (nach  dems.) ;  A.  nach  Angeli,  y.  Dyck,  Kurzbauer,  Laufberger  etc. 
auch  Banknotenstiche.  Ehrenmitglied  der  Wiener  Akademie  (1879);  yersch.  Med., 
Deutsche  u.  Oesterreich.  Orden. 

Sonnenschein»  Jotaann  Talentln,  Bildhauer  und  Stuccator,  geb.  1749  in 
Ludwigslust,  t  1816.  1771  wurde  er  Lehrer  an  der  Karlsakad.  in  Stuttgart,  ging 
1776  nach  der  Schweiz,  wo  er  Anfangs  in  einer  Porzellanfabrik  zu  Zürich  thätig 
war,  und  dann  Professor  an  der  Berner  Akademie  wurde.  Yon  ibm  Stuccaturen  im 
LuBtschloss  Solitude,  Ganymed  (1804),  Modell  zu  dem  Hailerdenkmal,  etc. 

Sonnin»  Ernst  Georg»  Baumeister,  geb.  1709  in  Mertensdorf  bei  Perleberg, 
t  1794  in  Hamburg,  ging  bei  einem  Töpfer  zu  Altena  in  die  Lehre,  studirte  dann 
Theologie  uod  Mathematik  in  Halle,  errichtete  in  Altena  ein  Cabinefc  physikal.  nnd 
mathemat.  Instrumente  und  studirte  nun  die  Baukunst.  Nachdem  er  eine  Brauerei 
erbaut  hattf,  wurde  er  2.  Baumeister  an  der  Michaelskirche,  die  er  aber  meist  ganz 
allein  schuf,  namentlich  deren  hohen  Thurm. 

Sonnins^  Emannel^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  der  1652  Hofmaler  in  Gleve 
wurde.  —  Sein  Yater  Heinrich  S«|  war  Lehrer  der  Kurfürstin  gewesen.  —  Ein 
Hendrik  S«9  thätig  als  Maler  um  1650  im  Haag  (wo  er  1656  die  Picturagesellschaft 
begründen  half),  war  Schüler  des  J.  y.  Rayesteijn  und  soll  nach  England  gekommen 
sein,  wo  er  in  hohem  Alter  starb. 

Sonntag,  Josef,  Maler,  geb.  1786  in  Dresden,  f  1«  Februar  1884  in  Krakau, 
Schüler  tou  Klass.  1806  ging  er  nach  Warschan,  später  nach  Krakau,  wo  er  1825 
Zeichenlehrer  am  Barbaralycenm  wurde.    Er  malte  Bildnisse  und  Miniaturen. 

Sonntag,  Karl  Ed.,  Baumeister  und  Maler,  geb.  1814  (?),  f  28.  Juni  1887  in 
Bockenheim  bei  Frankfurt  a.  M.    Er  schuf  u.  A.  Architektur-Aquarelle. 

Sonntag,  Wilhelm  Morita,  Maler  und  Radierer,  geb.  6.  April  1816  in  Dresden 
t  8.  Jan.  1842  das.,  Schüler  yon  Professor  A.  Richter. 

Sonntag,  William  L«,  Maler,  geb.  2.  März  1822  in  East  Liberty  (Penna.  ü. 
S.  A.),  Autodidakt.  Er  bereiste  Europa  mehrmals,  studirte  in  Italien,  liess  sich  dann 
in  New-York  nieder  und  malte  amerikanische  Landschaften,  z.  B.  Yon  der  Sonne 
beleuchtetes  Thal,  Berge  bei  Bethlehem  in  New-Hampshire  (1871),  Ruinen.  Mitgl. 
d.  Amerik.  Kat.-Akad.  1861. 

Sonntag,  William  Lonls  d.  J«,  Maler,  geb.  1870  in  New-York  (ü.  S.  A.),  Sohn 
und  Schüler  des  William  L.  S.  d.  Ae.,  thätig  das.  Yon  ihm  Ihre  letzte  Station,  etc. 

Sons»  Jan,  Maler,  gen.  Tl  Flammingo,  geb.  1558  in  Hertogeobosch,  f  1611  in 
Parma,  Schüler  yon  G.  Mos  ta ort.  Er  kam  nach  Italien  und  wurde  1580  Hof- 
maler in  Parma,  wo  er  im  (jetzt  zerstörten)  Gartenpalast  yiel  malte.  In  der  Land- 
schaft zeichnete  er  sich  aus.  Ein  grosses  Madonnenbild  yon  ihm  besitzt  die  Galerie 
an  Parma,  ^g.^.^^^ ^^ GoOglc 


Sonrille  —  Somet.  309 

SoBTille»  (SonneTille),  Da,  s.  Dasionyllle. 

Soolmaker,  Jan  Frang,  Maler,  geb.  um  1635  iu  Antwerpeo,  f  n^c^  1665  in 
Italien  (?),  Schüler  von  J.  deBruin  und  Tielleicht  Yon  N.  Berghem,  den  er  nach- 
ahmte. 1654  wurde  er  Meister  der  Antwerpener  Gilde,  1665  lebte  er  in  Amsterdam 
und  begab  sich  auf  eine  Seereise.  Er  malte  mit  Vieh  staffirte  Landschaften  auf 
Holz.  Yon  ihm  Italienische  Landschaft  (Gal.  Haag),  Rinder  in  hOgeliger  Land- 
schaft (Mus.  Dublin),  A.  in  Bamberg,  Brüssel,  Darmstadt,  Wien  (Gal.  LiechtensteinX  etc. 

Soöa»  FrauElem6r  tob,  geb.  Anna  Eoränyi,  Malerin,  geb.  1864  in  Nagy- 
K&116,  Schülerin  yon  G.  ▼.  Telepy,  Lots  und  Ebner.   Von  ihr  Stillleben  (1891),  etc. 

Soot,  Eilif,  Maler,  geb.  24.  April  1868  in  Aremark.  Er  malte  plain-air-Land- 
schaften. 

Soothe»  Paul,  Baumeister,  geb.  vor  1665,  t  o^ch  1708.  Er  war  Hauptmann, 
in  der  Civil-  sowie  Kriegs  -  Baukunst  beschlagen,  war  1680  in  Berlin  und  Provinz 
thätig  und  kam  dann  nach  Hamburg. 

Sopraniy  Bafaello,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1612  in  Genua.  Er  malte 
als  Liebhaber  Landschaften  und  schrieb  ein  biographisches  Werk  über  ligurische 
Künstler. 

Soqnetii  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts,  der  1477  gemeinschaftlich  mitAlve- 
ringe  das  Portal  der  Kathedrale  zu  Aix  schuf. 

Sorbi,  BaffaellOy  Maler,  geb.  24.  Febr.  1844  in  Florenz,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  und  von  A.  Ciseri.  Er  maJte  Genrebilder  und  geschichtliche  Scenen,  auch 
einige  Historien,  z.  B.  Der  Raucher  (Rudolfinum,  Prag),  etc. 

Sorbill,  Giuseppe  AntOBio,  Bildhauer,  geb.  1824  in  Quammarö  (Prov.  Catan- 
zaro),  lernte  als  Kind  das  Zeichnen  in  Monteleone,  dann  Schüler  von  G.  Gamma- 
rano  in  Neapel,  F.  Citarelli  und  G.  Coli  das.  Von  ihm  Die  Kunst  und  die 
Wissenschaft  (Polytechn.  Neapel),  4  Evangelisten  (Kreuzgang  des  Doms  zu  Avellino), 
Spolasizio,  etc.  (Basrelief,  Dom  Capua),  Cimarosa  (S.  Cano-Theater  in  Neapel),  etc. 
Ehrenprofessor  der  Akademie  zu  Neapel.    Gr.  gola.  Med. 

Soreh,  (Sorgh,  Zorg),  Headriek  Haertensz,  gen.  Bokes  (von  Rochus),  Maler, 
geb.  um  1611  in  Rotterdam  (?X  f  im  Juli  1670  das..  Schüler  von  W.  Buyetewech. 
1630—82  war  er  in  Antwerpen  thfttig.  1686  verkaurte  er  ein  Haus  in  Rotterdam,  wo 
er  meist  weilte.  Er  malte  meist  Bauern,  Genrescenen,  aber  auch  Historien,  Land- 
schaften, Marinen  und  Bildnisse.  Yon  ihm  Das  Frühstück  (Mus.  Dublin),  Die 
Rotterdamer  Fischfrau  u.  A.  (1664  Gid.  Dresden),  Der  grosse  Markt  in  Rotterdam 
und  1  A.  TMus.  Rotterdam),  Der  Lautenschi &ger  u.  4  A.  (Mus.  Amsterdam).  A.  in 
den  Sammlungen  zu  Augsburg,  Berlin,  Braunschweig,  Cassel,  Karlsruhe,  Kopenhagen, 
London,  Madrid,  München,  Paris,  St.  Petersburg,  etc. 

Sordieehloy  Lo,  s.  Plntnriechlo. 

SordOy  Glrolamo.  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  gen.  Girolamo  da  Padova, 
6.  PadoranOf  G*  del  Santo»  f  nach  1545,  thätig  in  Padua,  wo  er  u.  A.  Fresken 
am  Cornaro  Palast  in  Sa.  Giustina,  in  S.  Francesco  und  einen  Stammbaum  im  Santo 
schuf.  —  Ein  GioTanni  del  S;  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  gen.  Mone  da  Pisa^ 
war  Schüler  von  F.  Barocci  und  in  Pisa  thätig. 

Sordo  dl  Seatin,  D,  s.  Travl. 

Sore,  8.  Soll. 

Sorella,  Slmeone,  Baumeister,  geb.  vor  1575  in  Venedig,  f  nach  1616.  1587 
entwarf  er  den  Glockenthurm  von  S.  Giorgio  dei  Greci  (ausgeführt  von  B.  Ungarin?) 
und  baute  1595—1617  S.  Lorenzo,  ebenfalls  in  Venedig. 

Sorello,  Miguel»  Kupferstecher,  geb.  um  1700  in  Barcelona,  t  1765,  Schüler 
J.  Freys  in  Rom  (1724).  Er  stach  nach  Renaissance-Gemälden,  8  Blatt  nach  den 
Teppichen  R.  Santis,  Blätter  für  die  Antiquitäten  von  Herculanum  (1757—61).  A. 
nach  Conca,  Martinez,  Monaldi,  etc. 

Serif  ■•  Hokusal. 

Sorian,  Daniel«  Maler  und  Baumeister,  thätig  in  Hanau.  Von  ihm  besitzt  die 
Kopenhagener  Gal.  ein  Stillleben.  —  Sein  Sohn  Peter  S.  war  um  1675  als  Blumen-, 
Früchte-  und  Stilllebenmaler  thätig  und  hat  auch  ein  Architekturblatt  radiert 

Sorienl,  Jean,  Maler,  geb.  1824  in  Ronen  (Ddp.  Seine-et-Oise),  f  13.  Aug.  1871, 
Schüler  von  Bellangä  und  L.  Cogniet.  Von  ihm  Schlachtenbild  (Mus.  Arras), 
Desgl.  (1852  Mus.  Mans),  Schlacht  von  Tracktir,  etc.   Med.  8.  Kl.  1851,  1868. 

Sorley»  a.  Sonrley. 

Sornet,  £dme  Jean  Lonis.  Bildhauer,  geb.  18.  Jan.  1802  in  Paris,  f  1876, 
Schüler  von  Bosio  und  der  £cole  des  beaux-arts.    Von  ihm  Gen.  Brunet  (Marmor- 


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310  Sorniqae  —  SotU. 

bttste,  Mus.  Versailles),  Zwei  MAdchen  yor  dem  Bade  (1885  Gippsgruppe),  Watteau 
(1841  MarmorbQsteX  etc.    Med.  8.  El.  1839. 

Sorniave,  Dominiqve,  Kapferstecher,  geb.  1722  (d.  A.  1707)  in  Paris,  f 
1756  (?),  Schfiler  ron  G.  Dupuis  und  C.  Simonneaa  (?).  Von  ihm  Laban  mit 
seinen  Hausgöttern  (o.  Cazes),  Danae  (n.  AUegn),  Diana  (n.  dems.),  Die  Tabakbude 
(n.  Teniers),  A.  nach  Oiordano,  Jeaurat,  Le  Iiorrain,  Mignard,  Nanteuil,  Bigaud, 
etc.;  ferner  Bildnisse  für  Odieuvre  und  besonders  zahllose  Buchyignetten  nach 
Cochin,  de  Söye,  Oudry,  etc. 

Sorri,  Pietro,  Maler,  geb.  1556  in  S.  Ousmä  (nahe  Siena),  t  1622  das., 
Schaler  Ton  Salimbeni,  dann  yon  D.  da  Passignano  in  Florenz.  Er  malte  Die 
Einweihung  des  Domes  u.  A.  im  Dom  zu  Pisa.  Später  ging  er  nach  Venedig, 
studirte  P.  Galiari,  kam  1610  nach  Genua,  wo  er  eine  Schule  leitete  und  endlich 
nach  Born,  wo  er  ein  Altarbild  fflr  die  Kirche  von  Santuccio  in  Siena  schuf. 

Sorrien.  Fr^d^rie,  Lithograph,  geb.  17.  Jan.  1807  in  Paris,  f  nach  1880, 
Schaler  von  Cassas  und  Deroy.  Von  ihm  Die  Bast  (1865),  Das  Frahstack  (1866), 
Landschaften  und  Ansichten  aus  Frankreich,  Brasilien,  Arabien,  Modekupfer,  Theater- 
scenen,  Buchyignetten.  etc. 

Sose«,  (Morl),  japan.  Maler,  geb.  1746  (?),  f  1821,  Schaler  der  Shijoschule, 
aber  yon  selbständiger  Bedeutung.  Er  malte  Thiere  (Affen,  Fische,  Pfauen,  Hirsche, 
Batten,  Tiger,  Hasen).  Es  wird  yon  ihm  erzählt,  dass  er  monatelang  in  der  Wildniss 
yon  Wurzein  und  Früchten  gelebt,  um  den  Körperbau  und  die  Gewohnheiten  der 
Affen  zu  studiren  und  dass  er  selbst  in  seinen  Bewegungen  etwas  Affenartiges  ange- 
nommen habe.  Zu  seinen  Lebzeiten  wurde  er  nicht  anerkannt,  später  aber  um  so 
berühmter. 

Sosias,  grischischer  Vasenmaler.  Eine  zu  Camposcala  bei  Vulci  gefundene 
Trinkschale  yon  ihm,  mit  homerischer  Darstellung,  gelangte  nach  Berlin. 

Sosibiogy  griechischer  Bildhauer  von  Athen,  aus  der  römischen  Kaiserzeit.  Von 
ihm  im  Louyre  eine  Vase  mit  bacchischen  Figuren,  welche  den  Stil  der  alten 
Meister  nachahmt 

Sosnowskl,  Oscar  Thomas^  Bildhauer,  geb.  1812  in  Polen,  f  80.  Jan.  1886  in 
Rom  (?).  Er  wurde  Prof.  und  Geh.  Rath  der  San  Luca-Akademie  in  Rom.  Von 
ihm  Jagiello  und  Jadwiga  (St  Petersburg),  Madonna  (Marmorgruppe),  Dayid  (Mar- 
morstatueX  Victoria,  etc. 

Sosos,  Mosaikarbeiter  zu  Pergamos.  Von  ihm  ein  berühmter  Fussboden  (gen. 
,Des  ungefegten  Hauses")  jetzt  im  Capitolinischen  Mus.  zu  Rom  und  ein  Mosaik, 
Fische  darstellend,  in  der  Sammlung  des  Earl  of  Lonsdale. 

Softer.  Bartolommeo,  Kupferstecher,  geb.  um  1808  in  Valdagno,  Schüler  yon 
Longhi.    Von  ihm  Bathseba  im  Bade  (n.  HayezX  Madonnen  nach  Reni,  Salyi,  etc. 

Sostratogy  Baumeister  yon  Knidos,  geb.  um  800  y.  Chr.  Er  baute  den 
Ptolemäem  den  Lenchtthurm  yon  Alezandria,  sowie  schwebende  Terrassen  zu 
Knidos. 

Sotaiiiy  NoSI  Engine,  Holzschneider,  geb.  19.  (27?)  Febr.  1816  in  Paris,  Schüler 
yon  Barbaut  Er  schnitt  für  das  Magazin  Pittoresque,  die  Gazette  des  Beaux- 
Arts,  für  Blaues  Malergeschiehte,  etc.,  nach  Bocourt,  Dorä,  Dürer,  Fragonard, 
Raffet,  Renaud  u.  A. 

Sote.  Jvan  de^  Maler,  geb.  1592  in  Madrid,  t  1620  das.,  Schüler  yon  B.  Car- 
dueho,  den  er  oft  unterstützte.  Er  erhielt  den  Auftrag  Fresken  im  Ankleide- 
zimmer der  Königin  zu  malen,  und  auch  seine  Oelgemälde  wurden  geschätzt. 

Soto»  Lorenso  de,  Maler,  geb.  1684  in  Madrid,  t  1688,  Schüler  von  B.  M. 
deAguöro.  Er  malte  staffirte  Landschaften  und  Historien,  z.  B.  ein  AlUr  für 
die  Atochakirche.  Als  man  den  Malern  eine  Steuer  auferlegte,  zog  er  sich  nach 
Tecla  zurück  und  wurde  Steuereinnehmer.  Die  nebenbei  gemalten  Landschaften  brachte 
er  nach  langer  Abwesenheit  wieder  nach  Madrid,  fand  aber  keine  Käufer  dafQr  und 
mussie  sie  auf  öffentlichen  Plätzen  feil  bieten. 

Sotomayor,  Luis  de,  Maler,  geb.  1635  in  Valencia,  t  1678  in  Madrid,  Schüler 
yon  E.  March  (den  er  wegen  dessen  Rauheit  yerliess)  und  der  J.  Garrefio-Schule 
in  Madrid.  Nach  Valencia  zurückgekehrt,  malte  er  mit  Erfolg  Historien  z.  B. 
S.S.  Ghristofer  und  Augustin  mit  Ghristus  und  Maria  (Kirche  der  Augustiner-Nonnen), 
zwei  Bilder  zur  Marienlegende  (Kirche  der  Garmelitas  calzadas),  etc. 

Sotta,  L«,  Maler,  geb.  vor  1820,  f  nach  1837,  thätig  in  Paris.  Er  malte 
Bildnisse,  z.  B.  Marschall  Scepeaux  (Mus.  Versailles),  Junges  Mädchen  (1883),  Männ- 
liches Bildniss  (1888). 


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Soiutrt  —  Soulaoge-Teissier.  811 

Sovarty  — ,  Baumeister  des  18.  Jabrhnnderis,  begr.  7.  Sept.  1785  in  Paris.  Er 
leitete  dort  königliche  Bauten. 

SonlieTran,  Pierre,  Kupferstecher  und  Baumeister,  geb.  1713  (1697  ?  1708  ?)  in 
Genf,  t  nach  1750  (1775?),  Schüler  ron  Gardelle.  Er  war  20  Jahre  lang  zu  Paris 
all  Kupferstecher  thfttig,  kam  um  1750  wieder  nach  Genf  zorQck  und  war  Ton  dann  ab 
meist  als  Baumeister  tbätig.  S.  wurde  dort  auch  Direktor  der  Zeichenschule.  Von 
ihm  die  Schlacht  Ton  Fontenay,  Bildnisse  und  besonders  Buchillustrationen  nach 
Boochardon,  Boucher,  Carayaque,  Cochin,  Lesueur,  Natoire,  Verschnring,  etc. 

Sonehoii^  Christine,  s.  unter  Biehard,  G.  J. 

Sonchon,  Franeois,  Maler,  geb.  19.  Noy.  1787  in  Allais  (Ddp.  Gard),  t  5.  April 
1758  in  Lille  (D^p.  Nord),  Schüler  von  David.  Er  wurde  1836  Direktor  der  Kunst- 
schule in  Lille.  Seine  Copien  nach  Benaissance-Gem&lden  wurden  gerühmt.  Von  ihm 
Ein  Kranker  (1827  Mus.  Lille),  Marter  des  Hl.  Sebastian  (Mus.  Wicar,  Lille),  Odalisken 
u.  12  A.  (Zeichnungen  ebenda),  Marter  des  Hl.  Sebastian  (1824  Gathedrale  Bordeaux), 
Die  Auferstehung  des  Lazarus  (Kirche  S.  Nicolas  des  Ghamps),  etc.  S.  Leben  Ton 
Der6my  (1875  Douai). 

Sooelioii,  Wilhelm  Ferdinand,  Maler,  geb.  1825  in  Halberstadt  yon  französischer 
Herkunft,  Schüler  der  Berliner  Akademie  unter  Remy  (1841—6),  von  Kaalbach  und 
Anschütz  in  München  (1848),  auch  in  Rom  und  Neapel  weiter  gebildet  (1851— 54). 
1855  Hess  er  sich  in  Leipzig  nieder  und  malte  Historien,  sowie  Genrebilder.  Von  ihm 
80  biblische  Bilder  (Griech.-kathol.  Kirche  in  Leipzig  Seilender  Ghristus  (Kirche 
zn  Thronitz  bei  Lützen),  Abendmahl  (Grünau  bei  Weissenfeis),  etc.,  auch  Genre- 
bilder. 

Sondain,  Alexandre  Marie,  Kupferstecher,  geb.  1883  in  Paris,  Schüler  von 
£.  Olli  Tier.  Er  stach  gute  Platten  für  zahlreiche  architektonische  Werke  Ton 
Leblanc,  Ruprich  Robert,  Royer,  etc.    Med.  8  Kl.  1861,  1868. 

Sonfüot,  Jaeqnes  Germain.  Maler  und  Baumeister,  geb.  im  Januar  1709  in 
Nancy  bei  Auzerre  (Däp.  Yonne),  f  29.  August  1780  in  Paris.  Zu  einem  andern  Beruf 
bestimmt,  entfloh  er  nach  Lyon  um  die  Baukunst  zu  studiren.  Mit  19  Jahren  hatte 
er  sich  soTlel  Geld  erspart,  dass  er  nach  Rom  gehen  konnte,  wo  er  eine  Freistelle 
an  der  Akademie  erhielt.  Er  bereiste  nach  8  Jahren  Kleinasien.  Er  baute  dann  den 
Karthäusern  zu  Lyon  ihre  Kirche  um.  Nach  1756  besuchte  er  wieder  Rom,  musste 
aber  gesundheitshalber  gleich  umkehren  und  bekam  nun  die  Aufsicht  über  die  Bauten 
in  Marly,  dann  die  über  die  kgl.  Bauten  in  Paris.  Von  ihm  das  Krankenhaus  zu 
Lyon,  das  heutige  protestantische  Bethaus  das.,  ein  Konzertsaal  das.,  die  Hl.  GenoTOya- 
basilUca  („Pantheon")  zu  Paris,  die  Juristenschule  ebenda,  das  Schloss  yon  Ghatoa 
und  a.  Schlösser,  die  Heimsuchnngskirche  in  Maus,  etc.  Er  yeröffentlichte  ein  Werk 
über  die  Tempel  zu  Paestum  (1764),  eins  über  Italienische  nnd  französische  Bauten 
(1781),  über  eigene  Entwürfe  (1767),  etc.  Mitgl.  d.  Akad.  1749;  Michaelsorden  1757; 
Generalinspekt.  d.  königl.  Bauten  1776.    Sein  Leben  von  P.  T.  Bienaimä. 

Sonlfron,  Pierre,  Baumeister  und  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Auch  (Dtfp.  Gers),  f  nach  1600;  er  entstammte  einer  italienischen  Familie  die  Snffroni 
hiess,  und  wurde  .Gonsul'^  sowie  Bauführer  der  Marienkirche  zu  Auch.  Dort  schuf 
er  einen  Altar  im  Dom,  einen  anderen  in  der  Ck>llegiumskapelle  und  das  Thor  der 
alten  Carmeliterkirche.    In  Toulouse  yoUendete  er  die  Saint-Subra-Brücke. 

Sovkens,  e^sbert,  Maler,  geb.  1685  in  Bommel,  f  1760,  Sohn  und  Schüler 
des  Jan  S.;  er  malte  Landschaften. 

Sonkens,  Hendrik.  Maler,  geb.  1680  in  Bommel,  t  1711  das.,  Schüler  seines 
Vaters  Jan  S.,  auch  in  Rom  gebildet  Er  malte  Historien,  Landschaften,  etc.  und  ist 
besonders  durch  Zeichnungen  bdcannt  —  Sein  Vater  Jan  S.,  geb.  in  Bommel  war 
Schüler  yon  J.  Vorsterman  und  malte  staffirte  Flusslandschaften.  Er  hat  anch 
eine  Landschaft  1689  radiert 

Sonlacroix,  Joseph  FrödMe  Charles,  Bildhauer  und  Maler,  ceb.  6.  Juli  1825 
in  Montpellier  (D^p.  Härault),  Schüler  yon  Gorndlius,  Dttmont,Ramey  und  der 
£co]e  des  beaux-arts  zu  Paris,  Von  ihm  Cartons  zu  Fresken  für  Notre  Dame  zn 
Boulogne  sur  Mer,  Die  Thürbogenfelder  der  Kirche  yon  St  Ambroise  (1878),  Die 
Samariterin  (1870),  Bildnissbüsten,  Aquarelle,  etc. 

Sonlange-Teissier,  Lonis  Emmanuel,  Lithograph  und  Maler,  geb.  8.  Juli  1814 
in  Amiens,  f  12.  Febr.  1898.  Er  schuf  ausgezeichnete  Wiedergaben  yon  Grem&lden 
der  Rosa  Bonheur,  (Moutons  Merinos,  Boeufs  du  Gantal,  Les  charbonniers,  etc.),  Bagin, 
Benouyille,  Gabanel,  Ghardin,  Gharpin,  Giceri,  Decamps,  Guä,  H^ert,  Houz6,  Jaoquand, 
Jonmet,  Lalbn,  Lansac,  Landseer,  Prudhon,  Rousseau,  Schlesinger,  Velasquez,  Yyon,  etc. 


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312  Soulary  —  Soye. 

und  hat  auch  einige  Landschaften  und  StiUleben  gemalt.    Med.  8.  El.  1841 ,  2.  El. 
1857,  Ereuz  der  Ehrenlegion  1859. 

Sovlarj,  Claude,  Maler,  geb.  1792  in  Lyon,  f  im  Februar  1870  in  Saint- 
£tienne,  Schüler  von  Gros  und  Rävoil.  Er  war  80  Jahre  lang  Direktor  der 
Zeichenschule  su  Saint  £tienne.  Von  ihm  ügolino  mit  seinen  Eindem  im  Honger- 
thurm  (1819  Mus.  Lyon),  Selbstbildniss  (Mus.  St  J&tienne),  Ansicht  in  Petit-Treuil 
(Mus.  St.  £tienne).  Betender  Greis  u.  5  A.  (ebenda). 

Sonics,  Engine  Edouard,  Maler,  geb.  vor  1820  In  Paris,  f  1876.  Er  malte  aqua- 
rellirte  Landschaften  und  Ansichten,  s.  B.  Ansicht  yon  Rouen  (1881),  Ansicht  bei  Godes- 
berg  am  Rhein,  Schloss  Menou  (1870),  etc.,  auch  Interieurs.    Med.  3.  El.  1841. 

Sonli«,  Henri,  Maler,  geb.  8.  Mai  1826  in  Amouville  (Däp.  Seine- et-Oise), 
Schaler  YonGleyre  und  der  £cole  des  beauz-arts.  Von  ihm  Ansicht  des  Schlosses 
▼on  Ghatenoy  (Bleistift  -  Zeichnung,  Mus.  Montargis),  Badendes  MAdchen  (1849X  Der 
Fischfang  (1870),  etc.,  auch  Bildnisse. 

Sonli^,  Leon,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1807,  f  im  Mai  1862  in  Toulouse  durch 
Selbstmord.  Er  war  ein  mittelmässiger  Maler  aber  herrorragender  Zeichner  und 
verarmte  TöUig.  Zeichnungen  von  ihm  befinden  sich  im  Mus.  zu  Toulouse.  1840  gab 
er  ein  Heft  mit  17  autographirten  Blatt  „Panorama  du  Salon  de  Toulouse  en  1840' 
heraus. 

Sonmy,  Joseph  Paul  Marina.  Maler  und  Eupferstecher,  geb.  28.  Febr.  1881  in  Puy 
Amblay,  (D^p.  Haute  Loire),  f  25.  Juli  1868  in  Oulins  bei  Lyon,  indem  er  sich  in  einem 
Fieberanfall  aus  dem  Fenster  stOrzte,  Schüler  yon  Guy  und  Bonne fond,  dann  von 
Vi  her  t,  der  £cole  des  beaux-arts  zu  Paris  und  yon  Henriquel  Dupont.  1855 
besuchte  er  Italien.  Er  zeichnete  nach  Gem&lden  der  Renaissance,  sowie  Bildnisse 
nach  dem  Leben,  die  er  auch  radierte.  Von  ihm  ferner  Bildniss  (n.  Barbarelli),  Franz  I. 
(n.  Yecelli),  Einzug  Christi  in  Jerusalem  (n.  H.  Flandrin).  A.  nach  Chifflart  und 
eigener  Zeichnung,  Heiligenbilder,  Landschaften,  etc.  Zeichnungen  yon  ihm  besitzen 
die  Mus.  zu  Lyon  und  Marseille. 

Sonnes,  William  Henry,  Maler,  geb.  1880  in  London,  f  1878  In  Sheffield.  Er 
wurde  Lehrer  in  den  Eunstschulen  zu  Birmingham  und  Bheffleld.  Von  ihm  besitzt 
das  8.  Eensington-MuB.  zwei  architektonische  Zeichnungen. 

Sonplet»  Lonis  Ulysse»  Maler,  geb.  1819  in  Compi^gne  (D6p.  Olse),  ScbQler 
yon  L.  Cogniet  und  Jacque.  Von  ihm  Ansicht  yon  Notre-Dame  de  I'J&pioe  bei 
Ch&lons-sur-Marne  (1845),  Hammelbeerde  (1857),  L&mmerhirten  (1877),  etc. 

Sonrchea,  Lonis  Franeola  dn  Bonehoty  Marquis  de,  Radierer  des  17.  Jahr- 
hunderts, Grossprofoss.  Er  war  wahrscheinlich  Schaler  des  Stefano  della  Bella 
nach  dem  und  in  dessen  Weise  er  81  Blatt  radierte,  die  z.  Th.  della  Bella  selbst  zu- 
geschrieben werden.  Femer  soll  er  ein  Bildniss  der  Mme.  de  Neyelet  und  eine 
Schlacht  gestochen  haben. 

Sonrlay,  (Sorlay,  Sonrley),  J^rome,  Maler  des  17.  Jahrhunderts.  Schüler  und 
Freund  des  P.  Mignard.  1664  malte  er  das  Maibild  Air  Notre-Dame,  Jesus  erscheint 
dem  Petrus.  Von  ihm  ferner  Madonna,  8.  Frandscus  Xaverius  und  wahncheinlich 
Vieles  an  der  Euppel  yon  Yal  de  Gr&ce  zu  Paris. 

8ontman,  Pleter  Claesi,  Maler  und  Eupferstecher,  geb.  1850  in  Haarlem, 
1 16.  August  1657  daselbst.  Schaler  yon  Rubens.  Er  war  Polnischer  Hofmaler,  wurde 
daon  1620  Bürger  in  Antwerpen,  kehrte  aber  nach  Haarlem  zurück,  heirathete  dort 
1680,  und  wurde  unter  Anderem  Commissar  der  Gilde.  In  Antwerpen  bewog  ihn 
Rubens  zum  Enpfersticb  überzutreten  und  sind  seine  Hauptblfttter  gute  Wieder- 
gaben der  Gemälde  dieses  Meisters.  Von  Oelbildem  besitzt  das  Museum  zu  Haarlem 
zwei  Schützenstücke,  die  Easseler  Gal.  Laokoon  und  seine  Sühne. 

Sonza-Plnto*  Jos«  Jnlio  de,  Maler,  geb.  1858  auf  Terceura  (Azoren),  th&tig  in 
Paris.    Er  malte  Genreszenen.    Yon  Ihm  Ohne  Familie,  etc. 

Sowerby,  Jamei,  Zeichner,  geb.  1757,  f  ^.  Oct.  1822  in  London.  Er  war 
Botaniker,  wurde  Mitglied  der  Linnä'schen  Gesellschaft,  hat  yiele  Werke  illustrirt, 
z.  B.  Smiths  „Jeones  pictae  plantamm"  (1790—8),  Shaws  Zoologie  yon  Neu  Holland 
English  Botany  (1790-1820),  British  Mineralogy  (1804—17),  Elucidation  of  Colours 
(1809),  etc. 

Soye,  Caroline,  Maleria,  geb.  yor  1820,  t  1878,  thätig  in  Paris.  Sie  malte 
Miniatnrbildnisse.    Med.  8.  El.  1888. 

Soye»  (Seriens,  Sytiena,  Sorge,  etc.)»  Philippe  de,  Eupferstecher,  genannt  der 
Meister  der  Eampfhfthne,  geb.  1588  in  Holland,  f  nach  1567,  Schüler  des  C.  Gort, 
den  er  nach  Rom  begleitete.    Von  ihm  Eine  Folge  yon  28  Papstbildnissen  (1568), 


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Soyer  —  Spagnoleito.  313 

Das  Oericht  des  Joseph  (o.  Cort),  Pieti  u.  A.  (o.  Buonarotti),  A.  nach  Buonacorsi, 
0.  CloTio,  Mazzuoli,  Muziano,  Yecelll,  Zuccaro,  etc. 

Soyer, Emma, geb.  Jones,  Malerin,  geb.  1818  mLondon,  f  1842  daselbst,  Schalerin 
Ton  Simoneau.  Mit  12  Jahren  hatte  sie  schon  über  100  Bildnisse  nach  dem  Leben 
gezeichnet  Sie  malte  und  seichnete  femer  Ober  400  Genrebilder,  darunter  ein  Citronen- 
▼erkaufender  Judenknabe  und  eine  Ceres,  Bildnisse,  Landschaften,  etc.;  1836  heirathete 
sie  einen  berühmten  Kochkflnstler. 

Soyer,  Jan,  (Hans),  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  der  um  1828  die  Bildnisse  des 
Grafen  und  der  Gräfin  yon  Flandern  fflr  die  Stadt  Yperen  malte.  —  Ein  Jean  S; 
malte  gegen  1500  Miniaturen  in  Tours,  und  illnminirte  kleinere  Liyres  d'heures  der 
Anna  too  der  Bretagne. 

SoTor,  Marie  Panüiie,  geb.  de  Saint  Ttos Land on,  Kupferstecherin  unseres 
Jahrhunderts,  geb.  26.  April  1786  in  Gaen,  SchOlerio  von  F.  U.  Massard. 

Soyer.  Paiü  Constant,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  24.  Febr.  1823  iu 
Paris,  Schüler  von  L.  Cogniet.  Von  ihm  Probe  Tor  der  Messe  (1863,  Mus.  Cher- 
boarg),  Faun  und  Bacchantin  (1864,  Mus.  Amiens),  Spitaenklöpplerinnen  in  Asniöres- 
sur-Oise  (1865  Mus.  Luxembourg) ,  Inneres  einer  Schmiede  (1870,  Mus.  Saint-£tienneX 
Marter  des  Hl.  Sebastian  (1859,  Kirche  Saint  Paul-Page,  Narbonne),  u.  s.  w.  Med. 
1870,  2.  Kl.  1882. 

Spaehmami,  Iiaae,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  7.  Jan.  1771  in  hlington 
(London).    Er  malte  meist  Yögel  und  andere  Thiere. 

Spada,  Lo,  s«  Maresoalco»  Pietro« 

Spada,  Leonello,  Maler,  geb.  1576  in  Bologna,  f  17-  Mai  1622  in  Parma, 
gebildet  bei  den  Caracci  (bei  denen  er  erst  Farbeureiber  war),  dann  bei  Amerighi 
in  Rom.  Er  war  darauf  in  Bologna,  Reggio  und  Parma  th&tig,  wo  er  das  Pilotta- 
Theater  decorirte  und  zuletst  in  grosser  Gunst  stand.  Von  ihm  Die  Enthauptung 
des  Täufers  (Gal.  Paima),  Judith  n.  A.  (das.),  Das  Concert  (Gal.  Borghese,  Rom), 
S.  Dominicus  verbrennt  heretische  Bücher  u.  A.  (S.  Domeoico,  Bologna),  Fresken- 
Cyclus  (S.  Michele  in  Bosco,  das.);  A.  in  Kirchen  zu  Parma  und  Reggio  und  Samm* 
lungen  zu  Bologna,  Dresden,  Florenz  (Ufßzi),  Madrid,  Modena,  Neapel  und  Paris. 

Spadaro,  Hleeo,  §•  Garginoll,  Domooieo. 

Spadeiiy  Jan»  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  f  vor  1894,  thätig  seit  1864  für  die 
Stadtgemeinde  Löwen.  Er  hiess  dort  Jan  Ollepot  (Oeltopf).  —  Sein  gleichnamiger 
Sohn  war  auch  Maler. 

Spaendonek,  Comelfa  Tan,  Maler,  geb.  7.  Dec.  1756  in  Tilburg,  f  im  Jan. 
1840  in  Paris,  Schüler  yon  Herreyns.  Er  war  in  Antwerpen  und  Mechelen,  dann  in 
Paris  thitig.  Er  malte  Oelbildnisse,  lieeonders  aber  Blumen  und  fand  Anstellung  in  der 
S^yres- Porzellanfabrik.    Im  Louvre  befindet  sich  ein  Blumenstück  von  ihm. 

Spaendoiiek»  Gerard  yan,  Maler,  geb.  22.  März  1746  in  Tilburg,  f  H.  Mai 
1822  in  Paris,  Schüler  yon  Herreyns.  In  Paris,  wo  er  um  1770  kam,  weiter  ge- 
bildet. 1774  wurde  er  dort  Miniaturmaler  des  Königs,  warf  sich  auf  die  Blumen- 
malerei und  wurde  1798  Prof.  der  Iconographie  am  botanischen  Garten.  1781  wurde 
er  Mitglied  des  Instituts.     Ein  Blumenstück  von  ihm  besitzt  der  Louvre  zu  Paris. 

Spaety  Fr.  Joseph,  Kupferstecher  des  voriiren  Jahrhunderts,  geb.  in  München, 
t  1785.  Er  war  in  München  und  Paris  thfitig.  Von  ihm  Bildnisse  und  Blätter  nach 
A.  Angeli,  Bergmflller,  Maratti,  Miller,  Vivien,  Wellagitsch,  Wolf,  etc. 

Spaglaal»  Glovanoi,  Maler  des  vorigen  Jahrhunderts,  geb.  in  Reggio,  f  1730. 
Er  stand  in  den  Diensten  des  Königs  von  Polen. 

Spagiaslf  Pellegrlno,  Maler  des  vorigen  Jahrhunderts,  f  1746  in  Frankreich, 
Schüler  von  Bibiena.    Er  malte  Theaterdecorationen,  Interieurs  und  Perspectiven. 

Spagna,  Lo»  Maler,  genannt  Giovanni  Spagnnolo«  eigentlich  Giovanni  dl  PletrO| 
geb.  vor  1500  in  Spanien,  f  um  1530,  Schüler  von  Yanucci  und  B.  di  Betto,  di 
Biagi,  vielfach  von  seinem  Bfitschüler  R.  Santi  beeinflusst.  In  der  That  verband 
er  die  Qualitäten  Peruginos  und  Raphaels.  Er  war  in  Todi,  etc.,  meist  in  Spoleto, 
wo  er  Vorstand  der  Lucasgilde  und  Bürger  wurde,  thätig.  Neuerdings  ist  ihm  mit 
Bestimmtheit  das  berühmte  Sposalizio  in  Caen  zugeschrieben  worden,  das  demnach 
nicht  länger  als  Vorbild  RafTaellos  zu  gelten  hätte,  sondern  nach  dessen  Mailänder 
Werk  geschaffen  worden  wäre.  Schöne  Fresken  von  S.  befinden  sich  in  Assisi,  Karni, 
Perugia,  Spoleto,  Todi  und  Trevi ;  Staffeleibilder  von  ihm  in  Bergamo,  Berlin  (Depot), 
Florenz  (Pitti),  London,  Paris,  Perugia,  Rom  (Pal.  Colonna,  Gal.  des  Capitols),  Rovigo, 
etc.    Vergl.  Bereuton  in  der  Gazette  des  Beaux-arts  1896  I. 

Spagnolotto^  Lo,  ■•  Ribera,  J«,  de« 


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314  Spagnuolo  -*  SpamuaiiL 

Spagiivolo,  L9,  ■•  Grespi,  Oiiw.  M. 

SpagBvolo  degli  Peiei,  Lo,  8.  Herrera^  FnuieiiM  de. 

SpaldlD^i  Otto  Wilhelm.  Baumeister,  geb.  24.  Mai  1868  in  Jahnkow  (Kreis 
Grimmen).    Er  erhielt  einen  Kompreis  and  wnrde  sp&ter  Regiernngsbaameister. 

8palthof^  N.,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Holland  wahrscheinlich 
n.  A.  in  Italien  gebildet,  wohin  er  dreimal  zn  Fuss  wanderte.  Er  malte  um  1650 
YolksbelttstiguDgen,  Jahrmärkte,  etc. 

Spavgeiiberry  Friedrich,  Maler,  geb.  um  1566  in  Friedberg  (Wetterau,  s.  A. 
in  den  Niederlanden),  f  80.  April  1617  in  Frankfurt,  wo  er  mindestens  seit  1592 
th&tig  war. 

Spangenbergi  Friedrich,  Maler,  geb.  3.  Dec.  1848  in  Göttingen,  f  3.  Juni  1874 
auf  dem  VesuT,  Schüler  der  Mttnchener  Akademie  (1859)  und  Ton  P  au  weis  in 
Weimar  (1861),  Sohn  fioes  gleichnamigen  Malers  und  Photographen.  Er  schloss 
sich  sp&ter  an  Ramberg  in  München  an.  1878  erhielt  er  in  Berlin  einen  Staatspreis 
für  jährigen  Aufenthalt  in  Italien  und  ▼eruaglOckte  auf  dem  Vesuy.  Von  ihm 
Geiserich  und  Eudozia,  Triumph  of  the  Union  (Capitol,  Washington),  PlOndemde 
Yandalen,  etc. 

Spangenberg»  Gostay  Adolf,  Maler,  geb.  1.  Febr.  1828  in  Hamburg,  f  19.  Oct. 
1891  in  Berlin,  Schaler  Ton  K auf f  mann  in' Hamburg,  der  Gewerbeschule  su  Hanau, 
der  Antwerpener  Akademie,  dann  ron  Conture  und  Triqueti  in  Paris.  Er  be- 
suchte Julien  (1855—57),  England  und  Holland;  1858  liess  er  sich  in  Berlin  nieder. 
Er  malte  Historien  und  Genrebilder,  z.  B.  Luther  musicirend  (Mus.  Leipzig),  Zug  des 
Todes  (Nat.-Gal.  Berlin),  Der  Rattenfänger  tou  Hameln,  Walpurgisnacht  (Eunst- 
halle,  Hamburg),  Luthers  Einzug  in  Worms  (Mus.  Königsberg),  etc.,  auch  Fresken 
in  der  UniyersitAt  Halle.  Professor,  Mitgl.  der  Berliner,  Wiener  und  Hanauer  Aka- 
demien ;  Med.  Köln,  Beriin  (1876),  Wien  (1878). 

Spangenberg»  Hans  Friedrieh,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  t  22.  Juni  1628 
in  Frankfurt  a.  M.,  wahrscheinlich  Sohn  des  Friedrich  8.    Er  malte  Bildnisse. 

Spangenberg,  Louis,  Maler,  geb.  1824  in  Hamburg,  f  17.  Oct.  1893  in  Berlin, 
Schaler  Ton  Eisenlohr  in  Karlsruhe,  dann  yon  E.  Kirchner  in  Manchen,  Bruder 
des  GusUt  A.  S.  Er  bereiste  Belgien,  England,  Frankreich,  Griechenland  and 
Italien  und  liess  sich  1857  in  Berlin  nieder.  S.  malte  Landschaften  sowie  Archi- 
tekturen. Von  ihm  Im  Engadin  (1878),  Die  Akropolis  Ton  Athen,  Gsteria  in  Piemont, 
Oldenburgischer  Bauernhof,  etc. 

Spaagenberg,  Pa«],  Maler,  geb.  26.  Juli  1848  in  Gfistrow  (Mecklenburg), 
studirte  in  Berlin,  Dasseldorf  und  Paris,  bereiste  auch  Spanien,  sowie  Itolien  und 
liess  sich  in  Berlin  nieder.   Er  malte  Bildnisse  und  wurde  Grossherz.  Mecklenb.  Professor. 

Spant,  Prospero.  eigentlicher  Name  des  Clementi  F.,  t.  d. 

Spanö»  Maria,  Malerin,  geb.  25.  Sept  1848  in  Neapel,  Scholerin  ihres  Vaters 
Raffaelo  S.  Sie  malte  Bildnisse  (auch  nach  Photographien),  Genrebilder,  Land- 
schaften, Blumen,  etc.  Von  ihr  Im  Vertrauen  (Gal.  Copodimonte),  Hof  in  der  Cam- 
pagna,  Bäuerinnen,  etc. 

Spanö.  BalTaello.  Maler,  geb.  1817  in  Neapel,  Schaler  der  dortigen  Akademie. 
Von  ihm  Madonna  mit  Heil.  (AUerheiligenk.  in  Neapel^  Abigail  und  Darid  (Gal. 
Capodimonte),  Peter  und  Paul  und  8  A.  (Kathedr.  yon  Smyrna),  etc.,  auch  mytho- 
logische Stoffe.  Mehrere  Gold.  Med.;  Mitgl.  yerschiedener  Akaaemien;  Italienischer 
Kronen-Orden. 

Spanji,  B^la  tob,  Maler,  geb.  19.  März  1852  in  Budwest,  Schaler  der  Wiener 
Akademie,  weitergebildet  in  Paris  und  Manchen.  Von  ihm  Eine  henimirrende  Seele, 
Die  Festung  Jaice  in  Bosnien,  Sa.  Genorefa,  Das  Schloss  Frangipanis,  etc.  Werke 
▼on  ihm  auch  im  Budapester  Nationalmuseum.  Med.  Agram  (1891),  Budapest  (1898), 
Berlin  (1891),  Gold.  Verdienstmed.,  etc. 

Spänyik,  Komel  (Cornelius),  Maler,  geb.  1858  in  Pressburg,  Schaler  der 
Akademie  zu  Wien,  yon  Liezen-Mayer  und  J.  Benczur  in  Budapest  Von 
ihm  S.  Norbert,  Die  Rast,  etc.;  auch  Bildnisse. 

Spardaro,  Miceo,  s.  Garginoli,  D. 

SparmaBB.  Karl  Cliristiaii,  Maler,  geb.  3.  Febr.  1805  in  Hintermauer  bei 
Meissen,  f  18.  Dec.  1864  in  Dresden,  Schaler  yon  Arnhold  in  Meissen  und  Dahl 
in  Dresden.  1824  wurde  er  Zeichenlehrer  Louis  Napoleons  am  Bodensee,  1826 
kehrte  er  nach  Dresden  zurOck  und  wurde  1828  Zeichenlehrer  in  Aarau.  Er  lebte 
roäter  abwechselnd  in  Tirol  und  Dresden  und  bezog  eine  Pension  yon  Napoleon. 
8.  malte  LandMhaften  aas  der  Umgegend  Dresdens  und  aus  den  Alpenländem. 


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Sparrgren  —  Specklio.  315 

Sparnrreii,  Lorenti  SYens^n,  schwedischer  Maler,  geh.   1763,   f  1828.    Er    ' 
malte  Miniatarbildnisse. 

Sparrier»  Pierre  de»  Maler,  geb.  um  1660  in  Italien  als  Sohn  eines  Franzosen, 
t  27.  Mftra  1731  in  Florenz,  Schaler  Ton  Oennari  in  Bologna,  wo  er  erst  th&tig 
war.  In  Rom  war  er  als  Bildnissmaler  beliebt.  Auf  seiner  Reise  nach  Frankreich 
wurde  er  in  Florens  durch  Arbeiten  festgehalten.  Er  malte  auch  Historien,  Schlachten, 
Blumen,  etc.    Sein  Selbstbildniss  besitzt  die  Uffiri  Gal.  zu  Florenz. 

Spati,  Willy,  Maler,  geb.  7.  Sept.  1861  in  DOsseldorf,  th&tig  das.,  ScbQler  der 
dortigen  Akademie.  Von  ihm  Friede  auf  Erden,  Kommet  her  zu  mir  Alle,  die  Ihr 
mOhsam  und  beladen  seid,  etc. 

Spareiito»  Giorgio»  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  f  nach  1508,  th&iig  in 
Venedig.  1501  entwarf  er  eine  (nicht  ausgeführte)  RialtobrQcke.  1506  wurde  er 
Oberintendant  der  üferbauten  und  arbeitete  am  Hafendamm  zu  Malamocco.  Sein 
Hauptwerk,  S.  SaWatore,  hat  er  nicht  Tollenden  können  (1506  u.  folg.).  1507/8 
arbeitete  er  in  der  Sala  d^Audienza  und  der  Gancellaria. 

Spaiii»  Lorenao  degli,  wird  als  Baumeister  aus  Gampione  angeführt,  der  um 
1391  am  Mailänder,  seit  1896  am  Gomoer  Dom  th&tig  war. 

Speeart,  Speceard,  g.  Speeekarrt. 

Speeehi»  Alessandro»  Baumeister  und  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts. 
Mit  De  Santis  erbaute  er  die  Treppe  von  Trinitk  d^  Monti  in  Rom.  Ferner  sUch 
er  Pal&ste  u.  a.  Oeb&ude  Roms  (1699)  und  schrieb  ein  Werk  Ober  die  Baukunst 

Speeht,  Angnst,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1.  Aug.  1849  in  Lauffen  a.  Neckar, 
Schaler  Ton  L&pple  in  Heilbronn,  Ton  Käppis  a.  d.  Stuttgarter  Kunstschule  und 
von  seinem  Bruder  Friedrich  S.  Er  erlernte  unter  Hochdanz  n.  Bai  seh  die 
Lithographie,  bereiste  dann  ganz  Deutschland  und  ging  nach  Paris.  Er  nahm 
Theil  an  der  Illustration  naturireschichtlieher  Werke  (Brehms  Thierleben,  Dr.  Yogts 
Katurgeschichte,  zoologischer  Theil).  Ferner  arbeitete  er  fflr  die  Oartenlaube  u.  a« 
Zeitschriften.    Von  Gem&lden  nennen  wir  Auf  der  Weide. 

Specht,  Carl  Gottlob^  Holzschneider,  geb.  11.  M&rz  1846  in  LauiTen  a.  Neckar, 
Schaler  der  AnsUlt  Allgai er  und  Siegle  in  Stpttgart,  Bruder  des  August  S. 
1864—67  war  er  in  Kopenhagen  th&tig  und  gründete  1868  ein  Holzschnittinstitut 
in  Stuttgart.  Von  ihm  Schnitte  in  Brehms  Thierleben,  Vogt-Spechts  S&ugethiere,  etc. 
Gr.  Silb.  Med.  »    -^     *- 

Speehty  Friedriehy  Maler,  geb.  6.  Mai  1889  in  Lauffen  am  Neckar,  Schüler 
der  Stuttgarter  Kunstschule,  auch  in  der  lithographischen  Anstalt  von  Bai  seh  gebildet, 
Bruder  des  August  S.  Er  besuchte  Hamburg,  Berlin,  Dresden,  Köln,  Paris,  etc.  und 
lieferte  Beitrftge  zu  Brehms  Thierleben,  zu  der  Zeitschrift  Diana,  zu  »Wanderungen 
durch  das  Thierleben  aller  Zonen*,  etc.  Mit  K.  Vogt  gab  er  die  S&ugethiere  in  Wort 
und  Bild  heraus  (München  1883).    Von  ihm  in  Gel  Affengesindel,  etc. 

Speehty  Johann  Georgi  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  vor  1750  in 
Bregenz.    Von  ihm  Grundriss  und  Fa^ade  der  Klosterkirche  zu  Wiblingen  bei  Ulm. 

Specht,  Wilhelm  £mile  Charlea  Adolphe  de,  Maler,  geb.  90.  Noy.  1843  in 
Saint-Denis  (Ddp. Seine).  Schüler  Ton  Cogniet,  Barrias  und  derEcoledes  beaux- 
arts.  Ton  ihm  Frühling  (1866),  Ansichten  Ton  Paris,  etc.,  auch  Aquarelle  und 
Bildnisse. 

Speek.  Friedrieh  Angaati  Maler  und  Radierer,  geb.  1747  in  Dresden,  t  am 
1788  in  Holland,  Schüler  Ton  Zucchi.  Er  radierte  nach  Bambini,  Ceruti,  Glume, 
Kern,  Nogari,  etc. 

SpeekliBy  (Speekle),  Daniel,  Baumeister,  geb.  1536  in  Strassburg,  f  1589  das., 
bildete  sich  zum  Baumeister  und  Ingenieur  aus,  nachdem  er  schon  als  Holzschnitzer 
und  Seidensticker  th&tig  gewesen  war.  Er  bereiste  Skandinarien  und  Ostdeutschland, 
wurde  Direktor  des  Artilleriemuseums  in  Wien  unter  Maximilian  II.  und  kehrte  um 
1574  nach  Strassburg  zurück.  Er  wurde  im  Festungsbau  gewissermassen  ein  Vor- 
l&ufer  Yaubaus  und  befestigte  n.  A.  Ulm,  Ingolstadt  und  zahlreiche  Ortschaften  im 
Elsass.  Ferner  restaurirte  er  viele  alte  Bauten  und  führte  andere  weiter,  so  z.  B. 
das  Strassbui^er  Münster  (Gewölbe  der  Katharinenkapelle),  die  Burg  Lichtenberg 
bei  Nenweiler,  etc.  Zwei  Holsschnittansicbten  des  Strassburger  Münsters  wurden  nach 
ihm  geschnitten.  Von  grosser  Wichtigkeit  ist  sein  illustrirtes  Werk  «Architectura 
von  Festungen*  (1588). 

Speeklia,  (Speekle),  Teit  Ridolph,  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  thätig 
am  1540  in  Strassburg.  Von  ihm  p.  A.  Bildnisse  und  Illustrationen  au  L.  Fuchs* 
»»»tejrbuch  (I542). 

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316  Speckter  —  Spengler. 

Speekter,  Enrla,  Maler,  geb.  18.  Jali  1806  in  Hamburg,  f  28.  Noy.  1835  das., 
Schaler  von  Cornelius  in  München,  1880  in  lulien  an  den  YeneKianem  weiter- 
gebildet Er  malte  biblische  und  mythologische  Bilder,  s.  B.  Die  drei  Marien  am 
Grabe,  u.  A.  (Kunsthalle  Hamburg),  Simson  und  Delila  (Mus.  Leipzig),  etc.  Aus 
seinem  Nachlasse  erschienen  Briefe  eines  deutschen  Künstlers  aus  Italien  (1846, 
4  Bde.). 

Speckter,  Hani,  Maler,  geb.  1848,  Sohn  des  Otto  8.  Er  war  in  Hamburg 
th&tig  und  malte  Historien,  Deckenbilder,  etc.,  hat  auch  Illustrationen  geliefert. 

Speekter,  Otto,  Lithograph,  Radierer  und  Maler,  geb.  9.  Nov.  1807  in  Ham- 
burg, t  29.  April  1871  das.,  Bruder  des  Erwin  S.  Er  malte  Thierbilder,  wurde  aber 
besoodera  durch  Lithographien  (nach  Orbeck,  etc.)  und  dann  durch  Illustrationen  und 
Radierungen  su  Heys  50  Fabeln  für  Kinder,  Luthers  Lieder,  K.  Grotbs  Quickborn 
Reuters  Hanne  NütP,  Neues  Fabelbuch  mit  40  Bildern  u.  A.  bekannt 

Speeckaert,  (Speecard,  Speeart,  Spekart),  Jan  (Hans),  Maler  des  16.  Jahr- 
hunderts, geb.  in  Brüssel,  f  um  1577  in  Rom.  Er  gelangte  nach  Italien  und  war  in 
Florenz  und  Rom  l&ngere  Zeit  thätig.  Er  hat  auch  Einiges  auf  Kupfer  gebracht. 

Speeckaert,  Jan,  Maler,  geb.  1748  in  Mecheln,  f  17.  Sept  1838  in  Brüssel. 
Er  malte  Blumen  und  Früchte  und  war  meist  in  Mecheln  thätig  gewesen. 

Speer,  Martin  (Michael),  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1700  in  Regensburg, 
t  1762  (?),  wahrscheinlich  Schüler  yon  Solimena,  den  er  nachahmte  und  nach  dem 
er  Allegorien,  etc.  stach.  Er  malte  Altarbilder,  etc.  und  hat  auch  nach  eigener 
Zeichnung  gestochen. 

Speeth,  Peter,  Baumeister,  geb.  1772  in  Mannheim,  f  1881,  Schüler  seines 
Oheims  0.  Weber  in  Frankfurt  a.  M.  Er  zeichnete  für  Primayesi  in  Heidelberg, 
wurde  dann  Baumeister  des  Fürsten  von  Leiningen  und  des  einstigen  Grossherzogs 
yon  Würzburg.  In  dieser  Stadt  erbaute  er  das  grosse  Zuchthaus.  Von  hier  nach 
Russland  gelangt,  wurde  er  Baumeister  yon  Bessarabien  und  leitete  den  Bau  der 
Metropolitankirche  zu  Kischenew.  Von  ihm  anch  etwa  15  Kupfer  und  einige 
Steindrucke. 

Speets,  Cornelis,  Maler,  geb.  19.  Oct.  1794  in  Ouddorp  bei  Alkmaar,  t  nach 
1825.  Er  malte  Interieurs,  Küchenstocke,  etc.  und  hat  auch  decoratiye  Arbeiten 
geliefert 

Speier,  ChristiaB,  Maler,  geb.  1855  in  Yorbach- Zimmern.  Er  war  in  Stutt- 
gart thitig. 

Spekart,  s.  Speeckaert. 

Spelt,  Adriaen  Tan  der,  Maler,  geb.  um  1680  in  Gouda  (Leiden?),  t  1^73  in 
Gouda,  Schüler  von  W.  P.  Crabeth.  Er  malte  gesch&tzte  Blumenstöcke  und  war 
eine  Zeit  lang  Hofmaler  in  Berlin. 

Spence,  Bei^amiii  Edward,  Bildhauer,  geb.  1822  in  Liverpool,  f  28.  Oct  1866 
in  Livorno,  Schüler  seines  Vate  s,  dann  des  Wyatt  in  Rom,  dessen  WerksUtt  er 
nach  des  Meisters  Tod  (1850)  übernahm.  Yon  ihm  Büste  Roscoes,  Auffindung 
Mosis,  Yenus  und  Cupido,  „The  Lady  of  the  Lake*,  das  Flüstern  des  Engels,  etc. 

Speneer,  Frederiek  B.,  Maler,  geb.  1805  in  GanistoU  (U.  S.  A.),  t  S.  April 
1875  das.,  Autodidakt.  Er  kam  um  1880  nach  New- York,  wo  er  als  Bildnissmaler 
viel  Erfolg  hatte  und  1848  Mitglied  der  Nat-Akademie  wurde.  1858  zog  er  sich 
nach  seinem  Geburtsort  zurück. 

Spencer,  Jarvis  (Oerraae),  Maler  und  Radierer,  geb.  vor  1785,  f  80.  Oct 
1763.  Er  war  erst  Hausdiener,  konnte  aber  sich  der  Kunst  widmen  und  wurde  ge- 
schätzter Miniatur-  und  Schmelzmaler.  S.  hat  mehrere  Bildnisse,  darunter  sein 
eigenes  nach  Reynolds  trefflich  radiert. 

Speneer,  Gräfin  Larinia,  geb.  Bingham,  Zeichnerin,  geb.  vor  1770,  f  8.  Juni 
1831.  Sie  war  die  Frau  des  zweiten  Earl  Spencer  und  übte  die  Kunst  als  Lieb- 
haberin aus.    Nach  ihr  stach  Bartolozzi  .Neue  Schuhe*,   und  Gillray  „Die  Waise*. 

Speneer,  Yincent,  Maler,  geb.  1826  (?),  f  1.  Nov.  1889  in  London.  Er  malte 
in  Wasserfarben. 

Speiif  el,  Josepli,  Maler,  geb.  1819  in  Hamburg.  Er  kam  1841  nach  München 
und  malte  Moor*,  sowie  Sumpflandscbaften.  Da  sie  nicht  beachtet  wurden,  wandte 
er  sich  später  der  Landschaftsgärtnerei  und  dem  Antiqnitätenhandel  zu. 

SpoBgler,  Loreni,  Elfenbeinschnitzer  und  Kupferstecher,  geb.  1720  in  Schaff- 
hausen, t  1807  in  Kopenhagen,  Schüler  als  Kunstdrechsler  von  Teuber  in  Regens- 
hnrg.  Er  bereiste  Deutschland,  Holland,  England  und  kam  1748  nach  Kopenhagen, 
wo  er  Lehrer  des  Königs  und  der  Königin,    1771  auch  Verwalter  der  Knnstk»mmer 


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Sperandio  —  Spezzä.  317 

warde.  Arbeiten  Ton  ihm  befinden  sich  in  Kopenhagener  Sammlangen.  S.  besasc 
auch  ein  Naturalienkabinet  and  ichrieb  über  Physik. 

SperaDdlo.  Nieeolö,  Bildhauer  und  Medaillenr,  geb.  nm  1447  in  Mantua, 
t  nach  l&OO.  Et  war  in  Bologna  und  besooders  am  Hofe  Ercoles  I.  in  Ferrara 
thatig.  Von  ihm  Grabmal  Papst  Alexanders  Y.  (S.  Francesco,  Bologna),  das  Portal 
(Corpus  Domini,  das.)«  treffliche  Bildnissbüsten  und  ausgezeichnete  Medaillen  (aiif 
Duca  Federigo  d'Urbino,  Dott  A.  Barbazza,  Carbone,  Gen.  Carraccioli,  etc.) 

Speranza,  Domenleo,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1729  in  Mailand,  f  nach 
1757.    Er  radierte  eine  Madonna  und  Christus  und  die  Sünderin. 

SperaBia^  GloYanni,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Yicenza,  rielleicht 
Schüler  Ton  Mantegna.  Wahrscheinlich  sind  einige  der  noch  B.  Montagna  znge- 
theilten  Bilder  in  verschiedenen  Galerien  yon  ihm.  Bezeichnete  Werke  von  ihm, 
Madonna  mit  2  Heil.  (Mailand,  Brera,  hier  auch  noch  ein  Altarbild),  Thronende 
Madonna  (S.  Giorgio,  Velo),  Himmelfahrt  Mariae  (Gal.  Vicenza).  Auch  Werke 
in  Sa.  Corona  und  Sa.  Chiara  zu  Vicenza;  in  der  Casa  Nievo  das.  und  der  Casa 
PioTeni  zu  Padua,  in  der  Nat-Gal.  zu  London,  etc. 

Speranza,  Gloyaiini  Battiita,  Maler,  geb.  um  1610  in  Rom,  f  1^0,  Schüler 
von  F.  Alb  an o.  Von  ihm  Leben  der  Jungfrau  (Fresken,  Sa.  Caterina  da  Siena, 
Rom),  Das  Leiden  Jesu  (Decken bilder,  Orfanelli,  das.). 

Sperl,  Johann,  Maler,  geb.  8.  Nov.  1840  in  Buch  (Bez.  Fürth  in  Baiem), 
Schüler  der  Kunstgewerbeschule  in  Nürnberg  unter  Kreling  und  der  Münchener 
Akademie  unter  Anschütz  und  Ramberg.  Er  Hess  sich  in  München  nieder.  Von 
ihm  Bauernhochzeit,  Der  Urlauber,  Zum  Feste,  etc. 

Sperlieh.  Hana»  Maler,  geb.  24.  Nov.  1847  in  J&gemdorf  (Oesterr.-Schlesien), 
Schüler  der  wiener  Akademie  nnd  von  Lindenschmit  in  München.  Er  Hess 
lieh  in  Würzburg  nieder  nnd  malte  Bildniase  und  Genrescenen,  z.  B.  Musicirende 
Herren. 

Sperling^  Heinrieh,  Maler,  geb.  23.  März  1844  in  Wattmannshagen  (Meckl* 
Schwerin),  Schüler  der  Dresdener  Akademie,  Steffecks  und  P.  Meyerheims 
(1869).  von  ihm  Ruhe  nach  der  Arbeit  (Mus.  Schwerin),  Lüte  Gusting,  Amor 
und  Esel,  Ruppsack  und  Rüppel,  Hundevolksfest,  Bildnisse  berühmter  Pferde  nnd 
Hnnde,  etc. 

Sperling,  Hieronpnnay  Kupferstecher,  geb.  1695  in  Augsburg,  f  1777  das., 
Schüler  von  Preissl er  in  Nürnberg.  Von  ihm  Das  grosse  Feuerwerk  zu  Turin 
(1742),  Wiener  Kirchen,  Statuen  in  Dresden,  Die  12  Monatp,  Herzog  Wilhelm  V. 
von  Bayern,  and  viele  andere  Bildnisse,  etc.  —Seine  Frau  Katliarina  S.geb.  Heckel 
war  eine  geschickte  Miniaturmalerin. 

Speriing,  Joliann  Cliristian,  Maler,  geb.  1691  in  Halle,  f  1746  in  Ansbach, 
Schüler  seines  Vaters  Johann  Heinrich  S.  1710  kam  er  an  den  Hof  nach 
Ansbach,  sp&ter  nach  Rotterdam,  wo  er  sich  unter  A.  van  der  Wer  ff  weiter 
bildete.  Von  nun  an  copirte  er  dessen  Gemälde  für  verschiedene  deutsche  u.  a. 
Höfe.  Ferner  malte  er  auch  Bildnisse.  Von  ihm  Pomona  und  Vertumnus  (Ga). 
Dresden),  Kopf  eines  Persers  (1748  (}otha,  Mus.X  etc. 

Sperr,  Kndolpli,  Baumeister,  geb.  1850  (?),  f  6.  Jan.  1898  in  Berlin. 

Spertlnl,  GiOYanni,  Bildhauer,  geb.  1821  (1824?)  in  Pavia,  f  im  Febr.  1895  in 
Mailand,  Schüler  der  Brera- Akademie  und  von  Benzoni,  Labus  und  Magni. 
In  den  letzten  Jahren  war  er  Professor  der  Modellirkunst  an  der  Gewerbeschule  zu 
Mailand.  Von  ihm  Die  Schreiberin  (Brera,  Mailand),  Büste  Mazzinis  (Campidoglio), 
Vittorio  Emanuele  (Büste,  Castellamare  di  Stabia),  Victor  Hugo  (1886),  etc.  Ehren- 
Mitgl.  der  Mailänder  Akademie;  mehrere  Med. 

Sperwer»  Pieter^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Antwerpen,  t  nach 
1702.  1675/76  wurde  er  MitgL  der  Antwerpener  Lucasgilde.  1708  malte  er  ein 
Bildnis«  des  Königs  für  das  Stadthaus. 

SpaJJ)  Maerten^  Maler,  geb.  1777  in  Antwerpen,  f  nach  1818.  1809  kam  er 
nach  Paris.    Er  malte  Blumen,  Bildnisse  und  todtes  Wild. 

Sneyer,  Giriitian,  Maler,  geb.  21.  Febr.  1855  in  Vorbachzimmern  (Württem- 
berg), Schüler  der  Stuttgarter  Kunstschule,  des  C.  Häberlin  und  des  B.  v.  Neher. 
Von  ihm  Fantasie.  Reiterspiel,  Scenen  aus  dem  30jährigen  Kriege;  Zeichnungen  zu 
„Unser  Volk  in  Waffen**,  etc. 

Spesia^  Andrea^  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts,  f  1628.  Er  war  n.  A. 
am  Pal.  Waldstein  zu  Prag  thätig.  —  Seine  beiden  S6hne  Anlonio  8.  nnd  Pietro  8t 
waren  »m  gleichen  B«a  beMh&ftigt.  ^.^.^.^^^  ^^  GoOgle 


318  Spezsino  —  Spien. 

Speiilno^  Francesco,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Genua,  SchQler 
▼on  Cambiasi  und  G.  B.  Gastel.li,  dann  in  Rom  an  den  Werken  Buonarottis,  etc. 
weitergebildet.  Er  malte  AltAre  fflr  Genueser  Kirchen,  z.  B.  S.  Colombano  und  starb 
jung  an  der  Pest. 

Spicer,  Henry,  Kupferstecher,  geb.  um  1741,  t  1802  in  London  {9\  wo  er 
Bildnisse  nach  Reynolds,  etc.  schabte. 

Spiccker,  Friedrich  Hermann  Jacob,  Goldschmied  unseres  Jahrhunderts,  geb. 
10.  Oct  1794  in  Verden.    1822  wurde  er  Meister  in  der  Kasseler  Zunft 

Spiegel»  Johann»  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  Er  stand  Ton  1539—1547 
in  st&dtischen  Diensten  zu  Strassburg. 

Spicker,  Panl,  Baumeister,  geb.  1826  in  Trarbach,  t  ▼or  1890  (?)  in  Wies- 
baden. Er  schuf  die  Kgl.  Observatorien  für  Astrophysik,  Meteorologie  nnd  Geodaesic 
bei  Potsdam.    Oberbaudirektor;  Ehrendoktor,  Berlin. 

Spiel,  Angnst,  Bildhauer,  geb.  15.  Kot.  1888  in  HannoTcr,  Schüler  von 
Hengst  und  der  Akademie  zu  München,  kehrte  dann  nach  Hannover  zurück  und 
wurde  dort  städtischer  Lehrer  im  Zeichnen  und  Modelliren.  Von  ihm  Blumentrigerio, 
Darid,  Ceres  (Medaillon),  Büsten,  etc. 

Spielberg,  Hermann,  Baumeister,  geb.  21.  Oct.  1827,  t  80.  Not.  1886.  Ge- 
bildet auf  Reisen  in  Italien,  seit  1858  Lehrer  an  der  Berliner  Bauakademie,  später 
Professor  sm  Polytechnikum  dort.  Von  ihm  zahlreiche  Architekturzeiehnungen  und 
Aquarell- Aufnahmen  aus  Italien,  etc.  Er  schuf  z.  Th.  prämiirte  Entwürfe  zum  Berliner 
Dom,  Reichstag  und  zur  Museumsinsel,  bekam  aber  keine  grössere  Aufgabe  zur 
AusfQhrung  übertragen.  Von  ihm  nur  PriTathäuser  in  Halle  und  Berlin.  Mitgl.  der 
Berliner  Akademie;  Gold.  Med.,  etc. 

Spidbcrg,  Job«,  s.  Spillierg« 

Spielberger  g.  Spilnberger. 

Spieler,  Ungo,  Bildhauer,  geb.  28.  Febr.  1854  in  Berlin,  Schüler  der  Münchener 
Akademie  und  Kunstgewerbeschale.  Er  wurde  Lehrer  an  der  köntgl.  Kunstgewerbe- 
schule in  Dresden. 

Spieler,  Marie,  Malerin,  geb.  14.  Jan.  1845  in  Breslau,  Schülerin  von  F. 
Voll  mar,  dann  yon  Gebhardt  in  Düsseldorf,  auch  in  München  gebildet.  Nach 
ausgedehnten  Reisen  durch  Westeuropa  thätig  in  Breslau.  Von  ihr  Grcthchen  und 
Marthe,  In  einer  schlesischen  Dorfkirche,  etc.;  auch  Bildnisse. 

Spicltcr,  Karl  Johann,  Maler,  geb.  1.  Febr.  1861  in  Bremen,  Schüler  Ton  G. 
Max  (1879)  u.  A.  an  der  Münchener  Akademie  und  TonH.  Makart  (1881)  in  Wien, 
nachdem  er  zuvor  Kaufmann  gewesen.  1891  Hess  er  sich- in  Charlottenburg,  1894  in 
Bremen  nieder.  Von  ihm  Ophelia,  Das  letzte  Kleinod,  Heilige  Nacht,  etc^  auch  Bildnisse. 

Spierinckx,  (Spierinx^  otc),  Antoon  I«,  Holtzschneider,  geb.  1565  in  Antwerpen, 
t  5.  Jan.  1625  das.  £r  wurde  1584  Mitgl.  der  Lucasgilde.  —  Sein  Sohn  Antoon  IL 
S«,  geb.  29.  Juli  1592  in  Antwerpen,  war  ebenfalls  Holzschneider  und  wurde  1612 
Mitgl.  der  Antwerpener  Gilde.  —  von  dieser  weitTcrbreiteten  Künstlerfamilie  werden 
in  Antwerpen  und  Brüssel  noch  angeführt:  Bernard  S.«  Chrlgtoph  S.«  Frans  S«9 
Jan  S.,  Karcl  Philip  S«,  und  Nicoiaea  S«  Die  Lyoner  Mitgl.  der  Familie  schrieben 
sich  meist  Spirinx,  ■•  d. 

Spierinckx^  (Spicrinx,  etc.)»  Pietcr,  Maler,  geb.  29.  Aug.  1635  in  Antwerpen, 
begr.  30.  Aug.  1711  das.,  Sohn  des  Antoon  II.  S.  1655/56  wurde  er  Meister  der 
Antwerpener  Gilde,  von  1660  an  verbrachte  er  einige  Zeit  in  Italien  und  arbeitete  auch 
in  Frankreich.  Er  malte  Landschafteo,  sowie  Historien  und  war  u.  A.  für  Louis  XIV. 
thätig.  Werke  von  ihm  in  den  Mus.  zu  Madrid,  Nürnberg,  Schieissheim,  etc.  und  in 
der  Augustinerkirche  zu  Antwerpen. 

Spierinckx^  s.  auch  Spirinx. 

Spierrc,  Francis«  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1643  in  Nancy,  t  1681  in 
Marseille,  Schüler  von  F.  de  Poilly  und  BerrettinL  £r  stach  in  Linienmanier 
eine  Reihe  von  oft  recht  guten  Blattern  nach  Allegri,  Bemini,  Berrettini,  Bichi, 
Ferri,  Morandi,  Susterman,  Vanni,  Velasquez,  etc.,  auch  nach  eigener  Zeichnung. 

Spiera,  Aelbert  ran,  Maler,  geb.  1666  in  Amsterdam,  f  1718,  Schüler  von 
W.  van  Ingen,  weitergebildet  durch  Studium  der  Werke  R.  Santis,  P.  Caliaris, 
Zampieris,  etc.  in  Italien.  7  Jahre  weilte  er  m  Rom  und  3  in  Venedig.  1697  kehrte 
er  zurück  und  Hess  sich  in  Amsterdem  nieder,  wo  er  Plafonds,  Sopraporten  u.  a. 
decorative  Arbeiten  mit  Erfolg  ausführte. 

Spiera,  B*  Phcn^  Baumeister,  geb.  1838  in  Oxford,  Schüler  der  £cole  des 
beauxarts  in  Paris  unter  Questel  (1858—61)  und  Ton  D.  Wyatt  (18$;i— 64).  1864 

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Spiess  —  Spilnberger.  319 

bereiste  er  Deatschland,  Egypten,  Frankreich,  Oriecheolftod,  Italien,  Eleinasien  und 
die  Tflrkei.  Er  wurde  Yorstand  der  Bau -Akademie  in  London  ond  Prftsident  des 
Architekten- Vereins.  Von  ihm  Die  Schulen  yon  Millwall  und  Bow-Common  (1872/78), 
Der  Thurm  in  Locke  Park  (Bamsley  1874—76),  Das  Herrenhans  an  Impney  bei 
Droitwich  (1878—77,  gem.  mit  Tronquois).   Med.  1863. 

SpiesSy  Angnsty  Maler,  geb.  18.  Jan.  1841  in  MOnchen,  Schfller  der  Münchener 
Akademie  unter  Folts,  Bruder  des  Heinrichs.  £r  schmflokte  die  Wftnde  des  Rath- 
hanses  zu  Landshut,  den  Sängersaal  n.  A.  in  Neuschwanstein  und  die  Albrechtsburg 
in  Meissen  mit  historischen  Darstellungen.  Von  ihm  auch  Fresken  in  den  Arkaden 
des  Münchener  Maximilianeums,  Illustrationen  sn  Brockhaus'-,  Shakspere-Galerie,  etc. 

Splesi,  Avgvflt  Friedrieh,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  8.  M&rs  1806  in 
Castell  (Franken),  f  10.  Juli  1855  in  München,  Schüler  der  dortigen  Akademie  unter 
Amsler.  Er  malte  Pastell bildnisse,  ist  aber  besonders  bekannt  durch  Linien-  und 
Farbstiche  nach  Genelli,  Holbein.  Kellerhoyen,  R.  Santi,  L.  da  Vinci,  etc. 

Splesa,  Heinrieh,  Maler,  geb.  10.  Mai  1832  in  München,  t  9.  Ang.  1875  das., 
Schüler  der  dortigen  Akademie  unter  P.  Folts  (1849—56)  und  von  Kauibach.  Er 
unterstützte  Schwind  in  der  Wartburg,  und  malte  Tiel  im  Mazimilianeum,  in  der 
Villa  Feodora  zu  Liebenstein  gemeinschaftlich  mit  seinem  Bruder  August  S.  Zwei 
geschichtliche  Bilder  von  ihm  besitzt  das  Nat.Mus.  zu  München. 

Spless,  Michael,  Bildhauer,  geb.  1838  in  Würzburg,  t  27.  Dec.  1894  in  Rom. 
Er  wurde  Professor. 

Spieasy  Theodor,  Maler,  geb.  20.  Jan.  1846  in  Kenzingen  (Baden),  Schüler  der 
Kunstschule  in  Karlsruhe,  der  Akademie  und  der  Kunstgewerbeschule  in  München. 
Er  wurde  Prof.  an  letztgenanntem  Institut  und  lehnte  Berufungen  nach  Berlin  und 
Düsseldorf  ab.  8.  schuf  nur  kunstgewerbliche  Entwürfe.  Bayerischer  Micbaels- 
Ord.  L  Kl.,  Z&hringer  Löwe  L  Kl. 

Sptghi,  Cesare»  Baumeister,  geb.  28.  April  1854  in  Florenz,  Schüler  des 
dortigen  Polytechnikums  und  der  Akademie,  auch  in  Pisa,  sowie  in  den  Ateliers 
Comparini,  Galderinie,  Micheli  und  Prof.  0.  Gastelazzi  gebildet  Von  ihm 
Entwürfe  zum  Denkmal  Vittorio  Emanuele  II.  in  Rom,  zur  Erweiterung  der  Bibl. 
Laurensiana  in  Florenz,  zur  Umgestaltung  des  Centrums  dieser  Stadt.  Er  wurde  in  die 
Commission  zur  Erhaltung  der  Baudenkmäler  Toskanas  gesetzt,  baute  Tiele  Privat- 
Villen,  etc.  und  wurde  Mitglied  Terscb.  gelehrter  Gesellschaften. 

SplUr,  Karl,  Maler,  geb.  1871  in  Pilsen,  thätig  in  Prag.    Von  ihm  Nacht,  etc. 

Spilberg,  (Spielberg),  JohaBues,  Maler,  geb.  80.  April  1619  in  Düsseldorf, 
t  10.  Aug.  1690  das.,  Schüler  yon  G.  Flinck  in  Amsterdam  wo  er  1686—53  und 
sp&ter  nochmals  thätig  war.  Er  wurde  Hofmaler  des  Rheinischen  Pfalzgrafi-n 
Philipp  Wilhelm.  Von  ihm  Schützen-Gastmahl  (1650  RQksmus.,  Amsterdam),  Frauen- 
bildniss  (1648  Mus.  Darmstadt),  Die  Thaten  des  Hercules  (für  das  Pfalsgr&fl.  Schloss), 
Altargemälde,  etc.  A.  Bilder  werden  ihm  in  den  Gal.  zu  Augsburg,  München,  Wien- 
Liechtenstein,  etc.  zugeschrieben.  —  Sein  Bruder  (?)  Gabriel  S«,  wurde  spanischer 
Hofmaler.  —  Seine  Tochter  Adrlana  8«,  geb.  1646  in  Amsterdam,  war  Pastell- 
malerin.   Sie  heirathete  den  Maler  Breckvelt  nnd  dann  Eglon  ▼.  d.  Neer. 

SpOimbergo.  Irene  dl,  Malerin,  geb.  um  1540  in  Udioe,  f  1559,  angeblich 
Schülerin  yon  T.  Vecelli,  der  ihr  Bildniss  malte.  Schon  als  Kind  üsst  gelangte 
sie  zur  grossen  Fertigkeit  und  schuf  in  Udine,  sowie  Venedig  Historien,  die  tob 
Tasso  ^besungen  wurden. 

HpiUar»  JaroalaT,  Maler,  geb.  1869  in  Pilsen,  thätig  in  Prag.  Er  malte 
Oenrescenen,  z.  B.  Mitleid,  Eine  arme  Gegendl,  Das  Ende  vom  Lied,  etc. 

Spillmann,  Frani  Benedikt^  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  f  17.  Febr. 
1683  in  Gras.  Er  stach  14  Platten  zu  Vischers  Schlüsserbuch  tou  Steiermark, 
Bildniss  yon  J.  Peccatoris,  etc. 

SpUmiBt  Hendrik)  Maler  nnd  Kupferstecher,  geb.  1721  in  Amsterdam,  f  1784 
in  Haarlem,  Schüler  yon  A.  de  Haan.  Er  wurde  1742  MitgL  der  Haarlemer  Gilde, 
malte  Landschaften  und  Marinen  und  hat  auch  nach  Goyen«  Molyn,  Eyerdingen, 
J.  de  Beyer,  etc.,  sowie  nach  eigener  Zeichnung  radiert,  z.  B.  eine  Folge  der  Griufen 
▼on  Holland.  An  interessantesten  sind  seine  (über  40)  Blatt  in  Zeichnungsmanier 
radiert,  theilweise  in  Farben  gedruckt,  die  mehr  oder  minder  an  Ploos  Ton  Amstels 
Arbeiten  erinnern.. 

SpOnberger,  (Spillenberger,  Spielborger),  Hana,  Maler  nnd  Radierer,  geb. 
1628  in  Kaschan,  f  1679,  wahrscheinlich  in  Italien  gebildet  Er  wurde  Hofmaler 
in  Augsburg,  dann  in  Wien,  das  er  wegen  der  Pest  Torliess,   der  er  aber  auf  den 

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320  Spilsliiiry  —  Spirinx. 

Beise  erlag.  Ton  ihm  8.  Feten  Pfingstpredigt  (Hl.  Ereuzkirche,  Regensbarg),  Tod 
des  S.  Benedikt  (S.  Emmeran,  das.),  Himmelfahrt  Mariae  (8.  Stephan,  Wien).  A.  in 
Augsburg,  Kitzbücbel,  Pommersfelden,  etc.,  femer  die  Radierung  Feuertod  des  Herakles, 
Lucretia,  Vertumous  und  Pomona,  etc. 

Spilsbnry,  John,  Kupferstecher,  geb.  1730  in  England,  f  1795.  Er  gewann 
1761  und  1762  zwei  Preise,  errichtete  1760  auch  eine  Kupferstichhandlung.  Er 
radierte  Karten,  Pl&ne  und  dergl ,  auch  eine  Folge  von  50  Radierungen  nach  ge- 
schnittenen Steinen  (London  1785).  —  Sein  Bruder  Jonathan  (gen.  «Inigo")  S«  war 
zwischen  1776—1807  in  Lonion  als  Bildnissmaler  th&tig.  Er  arbeitete  in  Schab- 
nnd  dann  auch  in  Punktirmanier.  Von  ihm  Bildnisse  und  Platten  nach  ▼.  Dyck, 
Fesche,  Murillo,  Reynolds,  Ricci,  Rubens,  R.  ▼.  Rijn.  —  Seine  Tochter  Maria  S.» 
Terebel.  Taylor,  geb.  1777  in  London,  stellte  dort  bis  1807  Genrebilder  aus.  Sie 
starb  in  Irland.  —  Ein  F.  B«  S.  war  um  die  Wende  des  yorigen  Jahrhunderts  als 
Maler  und  Zeichner  (obwohl  Chirurg  yon  Beruf)  thfttig.  Von  ihm  Scenerie-  und 
KostQmentwürfe ,  Ansichten  aus  Syrien  und  Palestina,  desgl.  aus  West -Afrika 
(1805),  etc. 

Spinazilf  InnoceniiOy  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  in  Rom  und 
Florenz  (für  den  Grossberzog  Leopold),  wo  er  Yorstand  der  Bildhauerakademie  und 
Kupferstecherschule  wurde.  Von  ihm  S.  Calasanzio  (S.  Peter,  Rom),  Grossherzog 
Leopold  (Büste,  Pal.  Pitti,  Florenz),  Macchiavellideukmal  (1787  Sa.  Croce,  das.), 
Reue  und  Glaube  (S.  M.  Maddelena  de'Pazzi,  das.),  etc. 

Splndler,  Erwin,  Maler,  geb.  27.  März  1860  in  Dresden,  Schüler  der  Dresdener 
Akademie,  von  J.  Schenker  und  tou  A.Fink  in  München,  wo  er  sich  niederliess. 
Er  malte  Landschaften,  z.  B.  Gang  zur  Christmette  in  Tirol  und  Aus  den  Ampez- 
zaner  Dolomiten. 

Splndler,  Lonis  P.«  Maler,  geb.  29.  Juni  1800  in  Hüningen  a.  Rh.,  Schüler 
von  Girodet,  Regnault  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Yon  ihm  Melancholie, 
(1880),  Der  wohlth&tige  Richter  (1833),  Die  gnte  Tochter,  etc. ;  auch  Bildnisse. 
Med.  3.  Kl.  1883. 

Spinell!,  Gasparo,  (Clasparrl,  Parri),  Maler,  geb.  1387  in  Arezzo,  f  1452, 
Sohn  und  Schüler  des  Spineflo  S.,  sp&ter  von  Ghiberti  in  Florenz  beeinflusst 
und  dann  L,  Monaco  nachahmend.  Er  war  ein  geringer  Meister,  von  dem  man  noch 
jetzt  vielfach  übermalte  Fresken  in  S.  Domenico,  S.  Francesco,  und  Sa.  Maria  della 
Misericordia  zu  Arezzo  sehen  kann. 

Spinell!»  Lnoa,  Maler,  gen.  Spinell«  Spinell!»  und  Hpinello  Aretino,  geb. 
um  1338  in  Arezzo,  f  14.  März  1410  das.,  Sohn  eines  gleichnamigen  flüchtigen 
Ghibellinen,  Schüler  von  JacdiCasentino.  Er  arbeitete  in  der  Weise  B.  Daddis 
und  strebte  besonders  G.  di  Bondone  nach.  In  seinen  Fresken  ist  er  wohl  bedeutend, 
doch  oft  roh  und  nachlässig  in  der  Zeichnung.  Um  1848  malte  .  er  im  Chor  von 
Sa.  Maria  Maggiore,  Carmine  und  Sa.  Trinitä,  ferner  Altarbilder  für  Sa.  Croce  und 
andere  Kirchen.  1361  malte  er  einen  Altar  für  die  Camaldulenser  in  Arexzo,  sowie 
Fresken  in  S.  Francesco  etc.  1384  war  er  wieder  in  Florenz  th&tig  und  malte  u.  A. 
Fresken  in  S.  Miniato  (zur  Geschichte  des  Hl.  Benedikt),  darauf  desgl.  im  Campe 
Santo  zu  Pisa  (zur  Geschichte  der  HH.  Ephesus  und  Potius,  1891).  1400—1  malte  er 
Fresken  in  Sa.  Croce  zu  Florenz  und  einen  Altar  für  Sa.  Felicit&  (jetzt  in  der 
Accademia).  Sein  grosses  Fresko  des  Engelsturzes  ging  mit  Sa.  Maria  degli  Angeli 
zu  Arezzo  zu  Grunde  bis  auf  einige  Fragmente,  die  die  Nat.-Gal.  in  London  besitzt. 
1404 — 5  malte  er  mit  seinem  Sohn  im  Dom  zu  Siena,  kehrte  nach  Florenz  anrück 
und  kam  nochmals  1408  nach  Siena,  um  im  Pal.  Pobblico  mit  seinem  Sohn  14  Fresken 
zum  Krieg  Venedigs  gegen  Barbarossa  zu  malen.  Wir  nennen  noch  von  ihm  Drei- 
einigkeit (Pinacoteca,  Arezzo)  und  Tod  der  Jungfrau  (Accademia,  Siena). 

Spinny,  Willem  de,  Maler,  geb.  1721  in  Brüssel,  begr.  13.  Oct.  (f  am  10.)  1785 
in  Eikenduinen  beim  Haag.  Er  bereiste  Frankreich,  wurde  1756  in  die  Haager 
.Malcrbrüderschaft  eingeschrieben  und  lebte  seitdem  dort  als  Bildnissmaler.  Werke 
von  ihm  im  dortigen  Museum,  im  Stadtmuseum  das.  und  im  Museum  zu  Amsterdam. 

SpintharoSy  Baumeister  aus  Korinth,  erbaute  um  548  v.  Chr.  den  Apollo- 
tempel  zu  Delphi  neu  auf. 

Splrinx,  Jean,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts.  1596  lebte  er  in  Ant- 
werpen. 1634—36  ist  er  in  Lyon  nachweisbar.  -^  Ein  Verwandter  von  ihm  Nicolas 
8.  lebte  1606  als  Kupferstecher  in  Lyon,  siedelte  dann  nach  Dgon  über,  wo  er  auch 
als  Drucker  th&tig  war.  C"r\r^n](> 

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Spirinx  -^  äpoOneh  321 

Spirinx,  Lavent,  Kupferstecher,  geb.  5.  Jan.  1645  in  Lyon,  f  nach  1687, 
Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  des  L  o  u  i  b  S.  £r  stach  mittelm&ssige  Arbeiten 
für  den  Buchhandel. 

Spirinxy  (Spirinck),  Louis,  Kupferstecher,  geb.  2.  März  1596  in  Antwerpen, 
t  1669,  Sohn  und  wahrscheinlich  Schüler  des  Jean  S.  1636—1648  und  1658—1668 
ist  er  in  Lyon  nachweisbar.  Er  war  ein  Linienstecher  zweiten  Ranges  und  man 
kennt  bis  jetzt  83  Blatt  von  ihm,  darunter  20  heilige,  7  geschichtliche  Darstellungen 
und  23  Bildniese.    Vergl.  Bondot  Les  Spirinx  (Lyon  1898). 

Spiaano,  Ylncenio^  Maler,  gen.  Lo  Spisanelli,  geb.  1594  (?)  in  Orta  (im  Mai- 
Iftndischen),  t  1662,  gebildet  in  der  Schule  des  D.  Galvaert  in  Bologna.  Er  malte 
Historien  und  geringere  Altarbilder,  yon  denen  S.  Domenico,  S.  Francesco, 
S.  Giacomo  Maggiore  und  Sa.  Maria  Maggiore  zu  Bologna  Proben  besitzen. 

SpisiekiBy  Jean»  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  für  die  Oräfin 
Ton  Hennegau.  1441  beaufsichtigte  er  die  Arbeiten  in  deren  Kapelle  in  der 
Margarethenkirche  in  Quesnoy. 

Spitael,  Gabriel,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1697  in  Augsburg,  t  17^ 
das.,  Schüler  yon  T.  Laub,  dann  bei  Bei ch  in  München  thfttig,  wo  er  u.  A.  viel 
Amigoni  copirte.  Von  Stichen  nennen  wir  Die  Jahreszeiten,  Die  Welttheile,  Die 
Sinne  (alle  nach  Biedinger),  Genrebilder  nach  Blum  und  Lambrecht,  Bildnisse,  etc. 

Spitier,  Emanvel^  Maler,  geb.  80.  Oct.  1844  in  Päpa  (Ungarn),  studirte  in 
München  und  Paris,  Hess  sich  1871  in  München  nieder  und  malte  in  unkünstlerischer 
Auffassong  Anecdotenbildchen.  Auch  schuf  er  yiele  Zeichnungen  für  die  Fliegenden 
Blätter.  Yon  ihm  Mama  hat*8  Tanzen  erlaubt.  Die  Lehrerin  kommt,  Der  ayisirte 
Bahnnnfall,  etc. 

Spitzer,  Johann  Wenzel,  Maler,  geb.  1711  in  Prag,  f  1774  das.,  Schüler  von 
F.  D.  Barbieri  in  Prag,  dann  der  Wiener  Akademie.  Von  ihm  Fresken  in  der 
Grottauer  Kirche,  in  der  Reichenberger  Kirche,  im  Hradisstko  (Stift  Strahow),  etc.; 
auch  Altarbilder. 

Spitzweg^  Karl,  Maler,  geb.  5.  Febr.  1808  in  München,  t  23.  Sept  1885  das., 
Autodidakt,  thätig  in  München.  Er  war  erst  Apotheker  gewesen  und  ging  zur 
Malerei  über  in  Folge  einer  Krankheit.  Seine  gemüthyoUe  Genrekunst,  die  ohne  sn 
yerletzen  das  Philisterthum  in  gutmüthiger  Weise  blosstellt,  erinnert  durch  den  ge- 
sunden, ftchten  Humor  an  Schwind.  Er  hat  auch  LandschsÄen  und  yiele  Zeichonngen 
für  die  Fliegenden  Blätter  geschaffen.  Von  ihm  Kirchgang  bei  Dachau  (Gal.  Dresden), 
Das  Ständchen  u.  2  A.  (Rudolfinum,  Prag),  Des  Schulmeisters  Serenade  n.  1  A. 
(Proy.  Mus.  Hannover),  Der  Hypochonder  das  Wetter  prüfend  u.  5  A.  (Gal.  Schack, 
München),  Im  Dachstübl,  Die  beiden  Eremiten  (Neue  Pinak.,  das.),  Der  Poetwagen, 
Nächtliche  Runde,  Der  Bücherwurm,  etc.  Bayer.  Michaelsord.  I.  Kl.  Es  erschienen 
mehrere  Spitzweg- AI  bums. 

Spli^erber,  Karl  Martin  Angnat,  Maler,  geb.  27.  Aug.  1844  in  Steingaden 
(Oberbayem),  Schüler  der  Münchener  Akademie  unter  Anschütz.  Er  malte  Land- 
schaften, z.  B.  Abend  (Nene  Pinak.,  München),  Isarau  bei  München  und  (Germanischer 
Opferplatz  im  AltmühlthaL 

Spoede,  Jan  Jacob,  Maler,  geb.  yor  1715  in  Antwerpen,  f  nach  1760,  Schüler 
der  Antwerpener  Akademie.  Er  kam  nach  Paris  und  wurde  Rektor  der  Saint  Lucas- 
Akademie,  sowie  intimer  Freund  des  Antoine  Watteau.  Er  war  auch  als  Kunsthändler 
thätig.  Von  ihm  Bildniss-Garicatur  des  Dekan  Bolureau  (Mus.  Orions),  ,Quo8 
Ego*"  (1751),  Frühling  (1752),  etc. 

Spoerer,  Ednard,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  22.  Noy.  1898  in  Royal.  Er 
malte  Landschaften,  besonders  aus  der  Bretagne  und  der  Rhdnegegend, 

Spohler,  Jan  Jaeob,  Maler,  geb.  7.  Noy.  1811  in  Nederhorst  den  Berg,  Schüler 
yon  Pieneman.    Er  malte  Landschaften  und  war  in  Haarlem  thätig. 

Spol,  Charles,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  16.  Aug.  1800  in  Brüssel  als  Sohn 
französischer  Eltern,  Schüler  yon  Petitot  und  Gnörin  und  der  j^le  des  beaux-arts. 

Spoletl,  Pier  Lorenao,  Maler,  geb.  1680,  f  1726,  Schüler  yon  D.  Piola.  Er 
war  Genueser  und  yerbrachte  einige  Zeit  mit  Erfolg  als  Bildnissmaler  in  Madrid. 

SpolTorlni,  Uario,  Maler,  geb.  1657  in  Parma,  f  1734  in  Piacenza,  Schüler 
des  F.  Monti,  in  Florenz  an  Werken  Borgognohes  weitergebildet.  Er  war  u.  A.  in 
Venedig  thätig  und  malte  Schlachtenbilder,  yon  denen  eins  in  die  Gal.  Parma  ge- 
langte; der  Dom  und  die  Karthause  das.  besitzen  Altäre  yon  ihm. 

Spooner,  Charles,  Kupferstecher,  geb.  um  1720  in  der  Grafschaft  Wexford 
(Irland),   t  1767  in  London,  wohin  er  auf  Ersuchen  Mac  Ardells  gekommen  war. 

Allgemeines  Künstler-Lexicon.    8.  Aufl.    4.  BanOr  ^21  T 

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322  Sporck  —  Sprioginklee. 

Zwiflchen  1752  und  1762  schabte  er  eine  Ansah!  Bildnisse  nach  Adams,  Gotes, 
Houston,  Liotard,  Meyer,  Reynolds,  van  Nost,  Worlidge,  etc.,  auch  einige  Oenrebilder 
nach  Benvell,  Mercier,  R.  ▼.  Rijn,  Schalcken,  Teniers  u.  A. 

Sporck^  Johann  Rudolf,  Graf  von,  Zeichner  des  18.  Jahrhunderts,  f  21.  Jan. 
1759  in  Prag.  Er  zeichnete  Gopien  nach  alten  Gemälden  in  Tusche  und  besonders 
Bildnisse.    Von  ihm  besitzt  die  Strahower  Bibliothek  Tiele  hundert  Blatt 

Sporekmaiia.  Habert,  Maler,  geb.  13.  Oct.  1619  in  Antwerpen,  begr.  14.  Aug. 
1690  das.,  in  der  Kubensschule  gebildet.  1640  wurde  er  Meister  der  Gilde  und  1659 
deren  Dekan.  Von  ihm  Die  Stadt  Antwerpen  erfleht  die  Eröffnung  der  Scheide 
(Stadthaus,  Antwerpen,  gelangte  nach  1870  in  das  dortige  Museum),  etc. 

Sporer,  Hans,  Buchdrucker  und  vielleicht  Holzschneider  des  15.  Jahrhunderts, 
t  1498  (?)  in  Bamberg.  Er  gab  Blockbttcher  u.  A.  eine  deutsche  Ausgabe  der  Ars 
Moriendi  (1478)  heraus. 

Spragne,  Howard,  Maler  und  Zeichner  unseres  Jahrhunderts,  t  15.  Mai  1899. 
Er  schuf  Marinen  und  war  in  Amerika  th&tig. 

Spranflrher,  (Spranger  Tan  den  Schilden)»  Bartholornftis»  Maler,  geb.  21.  März 
1546  in  Antwerpen,  f  1611  (?  n.  A.  1625, 1629,  etc.)  in  Prag.  Schaler  Ton  J.  Mandij  n 
u.  A.,  auch  in  Frankreich  (1565)  und  Italien,  Mailand,  Parma,  Rom  gebildet.  1575 
wurde  er  Kaiser  Maximilian  empfohlen,  kam  nach  Wien  und  malte  für  ihn,  besonders 
aber  nach  dessen  Tod  für  seinen  Sohn  Rudolph  H.  in  Prag,  wohin  er  nach  einem 
Besuch  der  Heimath  (1602)  zurückkehrte.  Er  wurde  Hofmaler  und  1595  geadelt.  Er 
gehört  zu  den  maaslosesten  Manieristen,  der  nur  noch  in  den  Bildnissen  geniessbar 
ist,  jedoch  einst  hoch  gefeiert  war.  Bilder  (meist  mythologische)  von  ihm  in  den 
Gall.  und  Mus.  zu  Antwerpen,  Aschaffenburg,  Berlin  (Depot),  Braunschweig,  Brüssel, 
Christiania,  Kopenhagen,  London  (Depot),  München,  Oldenburg,  Prag,  Schieissheim, 
St.  Petersburg,  Stockholm,  Stuttgart,  Wien,  etc.    S.  hat  auch  sechs  Blatt  radiert 

Spread.  Henry  F«,  Maler,  geb.  1844  in  Kinsale  (Irland),  Schüler  der  Kunst- 
schule des  S.  Kensington  Mus.,  später  Ton  Riyi^re,  H.  war  reu,  endlich  Ton 
Slingeneijer  in  Brüssel.  Er  ging  als  Bildnissmaler  nach  Melbourne,  dann  über 
Neuseeland  und  Tasmanien  nach  Amerika  und  Hess  sich  1870  in  Chicago  nieder, 
wo  er  Allegorien  und  Genrebilder  malte. 

Sprenger,  WUhelm,  Maler,  geb.  10.  Oct.  1850  in  Rosenberg  (W.  Prenssen), 
Schüler  der  Berliner  Akademie  und  Gussows.  Er  liess  sich  in  Berlin  nieder  und 
malte  Bildnisse,  Genrescenen  und  Landschaften,  z  B.  Wintertag  an  der  preussiseh- 
russischen  Grenze. 

Sprenger,  Wilhelm  Paul  Eduard,  Baumeister,  geb.  20.  Aug.  1798  in  Sagan, 
t  29.  Oct.  1854  in  Wien,  studirte  in  Breslau  und  1817  unter  Nobile  an  der  Wiener 
Akademie.  1828  wurde  er  Professor  der  Mathematik,  1834—85  entwarf  er  eine  Bau- 
ordnung für  Pest,  baute  1835  die  Münze,  1836  das  Hauptzollamt  1842  wurde  er  Hof- 
baurath,  bereiste  Belgien,  England,  Frankreich  und  Holland  und  übernahm  1844 
die  Direktion  der  ungarischen  Central -Eisenbahn.  1845  schuf  er  den  Plan  zum 
Wiener  Ausstellungsgebäude  und  1844—46  dortige  Regierungsgebände.  Von  ihm 
auch  Zeichnungen  zu  vielen  Medaillen. 

Spilnek,  Christian  Friedrich,  Kupferstecher  des  Torigen  Jahrhunderts,  geb. 
21.  Febr.  1769  in  Dresden,  Schüler  von  Darnstedt.  Er  hatte  einen  Kunsthandel 
und  erschienen  bei  ihm,  wohl  z.  Th.  Ton  ihm  selbst  gestochen,  kleine  zum  Bemalen 
bestimmte  Ansichten  von  Dresden,  u.  dergl.  mehr. 

Spring,  Alphons,  Maler,  geb.  80.  Mai  1848  in  Libau  (Russland),  SchtÜer  der 
Akademie  zu  St.  Petersburg  nnd  München,  auch  yon  W.  D  i ez.  Er  liess  sich  in  München 
nieder.    Yon  ihm  Zoologisches  Museum,  Die  Grossmutter,  Aus  dem  Klosterleben,  etc. 

Springer,  Cornelis,  Maler  und  Radierer,  geb.  25.  Mai  1817  in  Amsterdam, 
t  18.  Febr.  1891  in  HiWersum,  Schüler  von  Karsen.  Er  malte  gute,  manchmal 
etwas  trockene  Stadtansichten.  Yon  ihm  Das  Rathhaus  in  Köln  u.  1.  A.  (Museum 
Amsterdam),  Rathhaus  yon  Naarden  (Mus.  Rotterdam^  Haarlemer  Markt  u.  2  A. 
(Mus.  Fodor,  Amsterdam),  etc.  Er  radierte  2  Blatt  für  die  nWaterramp*^  yon  1855 
nach  Koster  und  Pelgren.  Mitgl.  der  Akademie  Rotterdam;  Eichenkronen-Orden, 
Leopold-Orden;  Gold.  Med.  Haag  1857. 

Springinklee,  Hans.  Maler  und  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  f  um 
1540  (?),  in  der  Schule  (yielleicht  im  Haus)  Dürers  gebildet  Er  war  wohl  auch  Illu- 
minator, man  kennt  nur  noch  Holzschnitte  yon  ihm,  z.  B.  im  nHortulus  animae,  etc." 
(Nürnberg  1516,  etc.),  im  ^Weiszkunig",  biblische  Hlustrationen  und  yielleicht  auch 
einzelne  Theile  der  Dürerischen  Triumphpferte. 


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Sprinkmann  —  Ssolosetf.  32S 

SprinlpiADD,  Christel,  Maler,  geb.  17.  Aug.  1847  in  Hannover,  studirte  an 
der  Akademie  zu  München  und  in  Nürnberg.  Von  ihm  Beim  Aufräumen,  Lensefl- 
trftnme,  Weiblicher  Kopf,  etc. 

SproDCk,  s.  Yerspronck. 

Sprong,  Oerard,  Maler,  geb.  1600  in  Haarlem,  f  1651.  Er  malte  Interieurs 
und  Bildnisse. 

Sprosse.  Karl,  Maler  und  Radierer,  geb.  11.  Juni  1819  in  Lelpiig,  f  1-  Jftü* 
1874  das.,  Schüler  der  dortigen  Akademie  unter  F.Brauer  und  Schnorr,  1886/87 
auf  Reisen  durch  Sachsen  und  die  Rheinlande  weitergebildet.  1838  zeichnete  er  für 
Dr.  Puttrich  in  Leipzig  Architekturen  und  entwaif  den  Plan  für  die  Leipzig- 
Stöttritzer  Irrenanstalt.  1840  besuchte  er  Rom  und  malte  in  Oel,  sowie  in  Aquarell 
viele  Ansichten  und  alte  Monumente  dort.  1848  wieder  in  Deutschland  radierte  er 
den  Halberstädter  Dom.  1849  wurde  er  von  den  Franzosen  in  Rom  gefangen  und 
nach  Sa.  Margarita  gebracht.  Von  1850—58  war  er  dann  in  Venedig  und  Italien 
als  Architekturmaler  und  Radierer  Uiätig  und  blieb  1859  kurze  Zeit  als  Zeichen- 
lehrer in  Chemnitz.  S.  hat  auch  Griechenland  besucht.  Von  ihm  Die  Scaliger- 
grabmäler,  Der  alte  Leipziger  Stadtgraben,  Der  Regensburger  Dom  von  Osten  (Mus. 
Leipzig),  Das  römische  Forum,  etc.    Gold.  Med.  1854. 

Spmyt,  Karely  Maler  und  Radierer,  geb.  26.  Juli  1769  in  Brüssel,  f  1827  (?) 
das.,  Schüler  seines  Vaters  Philip  L.  J.  und  der  Genter  Akademie.  1815  ging 
er  Studienhalber  nach  Rom;  1821  kehrte  er  nach  Brüssel  zurück.  Er  malte  Historien, 
Architekturen  und  Geschichtsbilder,  z.  B.  Francias  Tod  vor  einem  Gemälde  Raphaels, 
Inneres  einer  unterirdischen  Kirche  in  Rom,  etc.  Er  radierte  einige  Blatt  nach 
Gel^e,  Murillo,  Reni,  R.  Santi,  etc.  Mitgl.  d.  Genter  Akademie. 

Sproßt,  Philip  Lambert  Joseph^  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  8.  April 
1727  in  Gent,  f  5.  Mai  1801  das.,  Schüler  von  J.  B.  Mil6,  Carle  Vanloo  in 
Paris  und  (1757)  Mengs  in  Rom.  1760  ging  er  nach  Neapel,  1761  nach  Brüssel 
und  1770  als  Professor  an  die  Genter  Akademie.  Er  betrieb  auch  den  Kunst- 
handel und  erhielt  von  Maria  Theresia  den  Auftrag,  die  Kunstwerke  in  Belgischen 
Kirchen  etc.  zu  inventarisiren.  Er  schrieb  auch  Anderes  über  Kunst  und  hat  nach 
Go^en,  Rubens,  Teniers,  etc.  auch  nach  eigener  Zeichnung  radiert. 

SpUkermaDy  Pieter,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  begr.  22.  Mai  1666  in 
Haarlem,  wo  er  seit  1660  Mitglied  der  Gilde  war. 

Sqvarelna,  GioTanni,  Maler,  geb.  11.  Sept.  1825  in  Zara,  Schüler  der  Akademie 
zu  Venedig  (1842—48),  dann  in  Rom  weiter  gebildet.  Zehn  Jahre  vergeudete  er  an 
einem  Riesenbild  Galileis  Abschwörung,  das  keinen  Käufer  fand,  und  schuf  dann 
Genrebilder,  Bildnisse  etc. 

Sqnareione,  Francesco,  Maler,  geb.  1394  in  Padua,  f  1474  das.,  Sohn  eines 
Notars,  war  erst  Schneider  und  Sticker  und  bereiste  Italien,  wafa^cheinlich  auch 
Griechenland,  wo  er  Antiken  studirte,  sammelte  und  abzeichnete.  1428  hatte  er 
noch  eine  Schneiderwerkstatt^  1441  erscheint  er  aber  auf  der  Malerliste  und  hatte 
inzwischen  die  erste  Akademie  gegründet,  die  137  später  meist  bedeutende  Schüler 
aufwies,  mit  deren  Hülfe  er  grosse  Aufträge  übernahm,  so  z.  B.  die  Decorirung  der 
S.  CristoforO'Kapelle  in  der  Eremitani  (1443)  und  Deckenbilder  in  S.  Antonio  (1445). 
Er  selbst  hat  sich  wohl  blos  durch  Entwurf  und  Anordnung  an  diesen  Arbeiten  be- 
theiligt und  ist  er  überhaupt  als  Lehrer  („Vater  der  Malerei")  von  weit  grösserer 
Bedeutung,  denn  als  Maler.  1465  wurde  er  von  der  Steuer  befreit,  weil  er  eine 
Reliefkarte  der  Stadt  und  Land  Padua  gemacht  hatte.  Der  von  ihm  aufgebrachte 
Stil  wird  gekennzeichnet  durch  einen  kräftigen  Realismus,  gekleidet  in  die  Form 
einer  Verehrung  der  äusseren  Merkmale  der  Antike.  Von  ihm  selbst  rührt  eine 
bezeichnete  Madonnentafel  im  Berliner  Museum  und  eine  ebensolche  Verherrlichung 
des  Hl.  Hieronimus  in  der  Galerie  zu  Padua  (Beide  ehemals  in  der  Casa  Lazzara  das.)  her. 

Squsrolone,  Zoppo  di,  s.  Zoppo,  Marco. 

Squindo.  Joseph  Emil,  Maler,  geb.  13.  Febr.  1857  in  Nördlingen,  f  18.  Nov. 
1883  in  München.  Sein  Hauptbild  (unvollendet)  „Der  6.  Oktober  1789*'  befindet  sich 
in  der  Neuen  Pinakothek  zu  München. 

Ssokolow,  Peter  Petrowitach,  Maler,  geb.  1821  (?),  t  U.  Oct.  1899  in 
Zarskoje  Szelo.  Er  war  Mitglied  der  St  Petersburger  Akademie.  Von  ihm  Ross- 
markt  (Aquarell).    Gold.  Med.  Paris  1889. 

Saolnseff^  Fedor  Grigoijewitscli.  Maler,  geb.  14.  April  1801  im  Jaross- 
lowschen  Gouvernement,  f  im  März  1892  in  St.  Petersburg;,  Schüler  der  dortigen 
Akademie,  weitergebildet  durch  Copiren  und  auf  Reisen  im   Ausland   (1824).    Er 


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Sä4  SsottnowBky  —  Stackeiberg. 

zeichnete  viele  nationale  Denkmale  zu  Moskau  im  Auftrag  des  EaiBers  Nikolaus. 
1876  wurde  er  zum  Professor  ernannt  Mitgl.  der  k.  archäologischen  Gesellschaft; 
gold.  Med. 

Ssottnowskj  s  Zaworsles,  Karel  Sskreta  (Carlo  Sereta),  Maler,  geb.  um 
1605  in  Prag,  begr.  1.  Aug.  1674  das.,  gebildet  in  Venedig,  Bologna,  Florenz  und 
Rom  (1634).  £r  kehrte  nach  Prag  zurück  und  war  schon  1644  Mitglied.  1653—61 
Aeltester  der  Malerbrflderschaft  dort.  Von  ihm  S.  Lucas  malt  die  Jungfrau  (Prag, 
Rudolfinum),  S.  Wenzel  (ebenda),  Bildniss  des  Bramberg,  u.  ▼.  A.  (ebenda),  Vier 
Eyangelisten  (Gal.  Dresden),  Moses  u.  5  A.  (ebenda).  A.  in  Prager  und  anderen 
böhmischen  Kirchen.    S.  Leben  von  £.  Pazaurek,  Prag  1889. 

Stay  H.  de,  s.  Sainte-Alsry,  Henri  de. 

Stasffy  Karl  Theodor,  Maler,  geb.  28.  Juni  1816  in  der  ProTinz  Herjedalen 
(Schweden),  Schüler  der  Stockholmer  Akademie  (1831),  deren  Mitglied  er  1856  wurde. 
Er  ging  Ton  der  Historien-  zur  Bildnissmalerei  über.  Ihm  sassen  Oskar  L,  Karl  XY., 
Prftsident  Asher,  etc.    S.  hat  auch  Tegoer  illustrirt 

Staal,  Pierre  GustaTO  Eugene.  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  2.  Sept.  1817 
in  Yertus  pdp.  Marne),  f  im  Oct.  1882  in  lyry,  Schüler  von  Dela röche  und  der 
£cole  des  beaux-arts,  sowie  des  A.  Varin,  thfttig  in  Ivry.  Yon  ihm  Madelj  (1853 
Studie),  Die  Fischerstochter  (1865  Pastell),  etc.;  viele  Bildnisse.  S.  hat  auch  yiele 
Bildnisse  und  Yignetten  gestochen,  eine  Beihe  von  Blättern  lithographirt  und  zahl- 
reiche Illustrationen  gezeichnet. 

Staats«  Gertrud^  Malerin,  geb.  21.  Febr.  1859  in  Breslau,  Schülerin  von  Ad. 
Dressler  das.  und  Bf.  Gude  in  Berlin.    Sie  malte  Landschaften,  z.  B.  Bergwiese. 

Stäben,  Hendrik,  Maler,  geb.  1578  in  Antwerpen,  f  1658,  gebildet  in  der 
Bobusti-Schule  zu  Yenedig.  Er  Hess  sich  in  Paris  nieder  und  malte  gut  staffirte 
Interieurs,  sowie  Architekturen. 

Stabile,  Lnlgi.  Maler,  geb.  10.  Juni  1822  in  Neapel,  Schüler  von  Maldarelli. 
Für  Yittorio  Emanuele  malte  er  zwei  weibliche  Heilige  für  die  kgl.  Kapelle  in  Neapel. 
Yon  ihm  Fresken  in  S.  Michele  zu  Neapel,  in  der  Garmine  zu  Teduccio,  in  der 
Kuppel  von  Spirito  Santo  zu  Torre  Annunziata,  im  Stadthaus  zu  Neapel,  Saul  und 
David,  Alezander  und  Bucephalus,  etc.    Gold.  Med.  1851;  Kreuz  des  Mauritius-Ord. 

Stablin,  Jaeqnes,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  begr.  21.  Jan.  1784  in 
der  Sainte-Croiz-Kirche.    Th&tig  in  Paris. 

Staeeoli,  Franeeseo,  Maler,  geb.  vor  1800,  f  1815,  Schüler  von  A.  v.  Maren, 
thfttig  in  Bom.  Er  aquarellirte  Mythologien. in  halber  Lebensgrösse  und  copirte  alte 
Meister.. 

Staeey,  John  F.,  Maler,  geb.  1859  in  Biddeford  (Maine,  U.  S.  A.),  studirte  erst 
in  Massachusetts,  dann  an  der  Akad.  Julian  in  Paris  unter  Boulanger.  Yon  ihm  Ein 
Stück  von  Annisquam  in  Massachusetts. 

Staehe.  Ernst,  Maler,  geb.  1849  in  Ober-Peilau,  thfttig  in  München.  Yon  ihm 
Die  goldene  Pforte  zu  Yenedig,  etc. 

Staehe,  Friedrieh  Angnst  von,  Baumeister,  geb.  30.  Juni  1814  in  Wien,  f 
Juli  1895  in  Graz,  Schüler  der  Wiener  Akademie,  bereiste  1836—39  Italien  und  wurde 
dann  fürstl.  Kinsky'scher  Baumeister.  Er  baute  das  Kinsky'sche  Palais  in  Wien  um, 
erhielt  einen  ersten  Preis  für  seinen  Plan  zur  Stadterweiterung  und  gründete  das 
Wiener  Künstlerhaus  (1865).  Spftter  sog  er  nach  Graz.  Oberbaurath;  Franz  Joseph- 
Ord.,  Eiserner  Kronen-Ord. 

Staelüewies,  Peter,  Maler  und  Zeichner,  geb.  29.  Oct.  1858  in  Nowosiölki 
gÖBcinne  (Galizien),  Schüler  der  Krakauer  Kunstschule  (1877—1883)  und  (1883—1885) 
von  Seitz  an  der  Münchner  Akademie.  Er  liess  sich  in  Krakau  nieder  und  malte 
Historien  z.  B.  Yor  dem  Kreuz  (1885).  Yon  ihm  auch  eine  Anzahl  Badierungen,  z.  B. 
Der  Abschied,  Die  Schftferin  im  Paradies  und  Marie  als  Schutzherrin. 

Stnehowies,  Hieliael,  Maler  und  Badierer,  geb.  14.  August  1768  in  Krakau, 
t  26.Mftrz  1835  das.,  Schüler  von  Molitor  und  Molodzinzki  in  Krakau.  1817  wurde 
er  Zeichenlehrer  am  Barbaralyceum  das.  Er  malte  Wandgem&lde  aus  der  polnischen 
Geschichte  im  bischöflichen  Palast  zu  Krakau  und  andere  zur  ünivertisätsgeschichte 
im  Jagellonensaal  der  dortigen  Hochschule.  Er  ersetzte  mangelnde  künsUerische 
Eigenschaften  durch  blinden  nationalen  Eifer  und  war  der  erste  hierdurch,  die 
polnische  Kunst  in  üble  Bahnen  zu  leiten. 

Staekelberg,  Otto  Magnus,  Freiherr  von,  Zeichner,  geb.  1787  in  Beval  f  1837 
in  St.  Petersburg,  gebildet  in  Dresden.  Er  wurde  durch  archftologische  Forschungen 
die  er  mit  Andern  in  Italien    und   Griechenland   unternahm   bekannt,  so  durch  die 


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Stademann  —  StaeyaerU.  325 

Entdeckungen  der  Tempelreste  auf  Aegina,  des  Apollo-Tempels  zu  Bassae,  von  Wand- 
gemftlden  m  Etrnrien,  etc.  Alle  diese  Funde  beschrieb  er  (1826,  etc.)  und  stattete 
die  Werke  mit  guten,  gezeichneten  Aufnahmen  aus. 

Stademan»  Adolph,  Maler,  geb.  19.  Juni  1824  in  Mflnchen,  f  im  Not.  1895  das., 
Schüler  Ton  Lepsche,  Lotze  und  der  MQnchener  Akademie.  Er  wurde  Hofmaler 
und  malte  Landschaften,  z.  B.  Winter  (1887  Neue  Pinak.  München),  desgl.  (Gal. 
Schack  das.),  Regen  und  Sonnenschein  (1860),  etc.   Med.  Wien  1878. 

Stading,  ETellne,  Malerin,  geb.  1803  in  Stockholm,  f  1829,  Schülerin  von 
Fahlcrantz,  dann  in  Dresden  durch  Ruisdael-Gopiren  weitergebildet  1827  ging 
sie  über  Salzburg  und  Tirol  nach  Rom.  Sie  malte  Ansichten  aus  der  sächsischen 
Schweiz,  aus  Tirol  und  Italien,  von  denen  die  Gal.  Ghristiania  zwei  besitzt« 

Stadler,  Aloia  Martin,  Maler,  geb.  12.  April  1792  in  Imst  (Tirol),  f  H.  Mftrz 
1841  in  Sterzing,  Schüler  von  Job.  J.  Schopf  in  Innsbruck  und  (1812—19)  P. 
Langer  an  der  Münchener  Akademie,  weitergebildet  an  den  alten  Meistern  in  Italien. 
1822  kehrte  er  nach  München  zurück,  lieferte  Kreidezeichnungen  und  auch  viele 
Altarbilder  für  Tiroler  Kirchen,  z.  B.  Himmelfahrt  Mariae,  für  die  Pfarrkirche 
zu  Imst 

Stadler,  Dominik,  Baumeister  und  Bildhauer,  geb.  1821.  f  s^i  Oct  1885  in 
Wien,  Schüler  der  Akademie  in  München  und  Wien.  Von  ihm  aer  Hochaltar  in  der 
Wiener  Votivkirche. 

Stadler,  Ed.,  Maler,  geb.  1827  (?),  f  14.  Mai  1896  in  München.  Er  war  Hof- 
decoratioDsmaler. 

Stadler,  Ferdinand,  Baumeister,  geb.  1818  in  Zürich,  f  1870  das.,  Schüler  von 
Hübsch  und  6g.  Moller,  Sohn  eines  Nürnberger  Bauinspectors  Hans  Caspar  S. 
Er  erhielt  auf  15  Concurrenzen  11  Prämien  und  konnte  in  Folge  dessen  grosse 
Studienreisen  nach  Italien,  Spanien  und  dem  Orient  machen.  Er  plante  und  baute 
eine  Anzahl  von  Kirchen  in  der  Schweiz,  z.  B.,  die  gothische  Elisabethenkirche  zu 
Basel.  S.  schrieb  auch  Aufs&tze  über  orientalische  Kunst,  etc.  —  Ein  Frani  S« 
war  um  1830  als  Linienstecher  tbätig.  Von  ihm  u.  A.  Sa.  Maddalena  (n.  AUegri), 
und  Madonna  Alba  (n.  R.  Saoti).  —  Ein  Joseph  Constantin  S.  geb.  in  Deutschland 
aquatintirte  zwischen  1780—1812  in  London  viele  Ansichten,  Qelegenheitsbl&tter,  etc. 
auch  Darstellungen  nach  Farington,  Heideloff,  Loutherbourg,  etc. 

Stadler,  Hans  Konrad,  Baumeister,  geb.  1788  in  Zürich,  f  1846  das.,  studirte 
in  Genf,  Paris  und  Wien,  weitergebildet  auf  Reisen  in  Deutschland,  Frankreich  und 
Italien.  Von  ihm  u.  A.  das  Postgebflude  in  Zürich,  sowie  Privathäuser,  etc.  das.  — 
Sein  Sohn  Jnlins  S«,  ebenfalls  Baumeister,  wurde  Lehrer  am  Polytechnicum  zu  Zürich. 
Stadler,  Johann  Jacob,  Maler  in  Zürich,  geb.  1819  in  Zürich,  f  1855  in 
Zürich.  Er  war  Schüler  von  Hub  er  und  Diday.  Von  ihm  Landschaft  (1842, 
Mus.  Bern). 

Stadler,  Toni,  Maler,  geb.  9.  Juli  1850  in  GöUersdorf  (NiederOsterreich),  seit 
1878  thfttig  in  München;  er  erlernte  die  Kunst  nachdem  er  zuvor  Medicin  studirt 
hatte.  Von  ihm  Haidelandschaft  (Rudolfinum,  Prag),  In  den  Dünen  bei  Haarlem, 
Birkenwald  bei  Vahrn,  Dünen  bei  Zandvoort,  etc.,  auch  einige  gute  Steindrucke. 

St&bli,  Adolf,  Maler,  geb.  81.  Mai  1842  in  Winterthur,  gebildet  in  München, 
von  A.  L  i  e  r  und  der  Barbizonschule  beeinflusst,  tbätig  in  München.  Von  ihm 
meist  Landschaften  aus  der  dortigen  Umgegend  oder  aus  der  Schweiz,  z.  B.  Nach 
dem  Gewitter  im  Tessin  (Mus.  Bern),  Parthie  an  der  Limmat,  üeberschwemmung 
bei  Abenddämmerung,  etc.  —  Ein  Diethelm  S.,  geb.  1818  in  Brugg  (Schweiz),  war 
Schüler  von  Amsler  und  stach  Blätter  nach  Begas,  Kaulbaoh,  Schwanthaler, 
Schwind,  etc. 

Staeelc.  Josef  Magnus,  Maler,  geb.  1812  in  Sund,  f  1868,  gebildet  in  Stock- 
holm und  München.  Er  bereiste  Tirol  und  Italien  und  malte  Landschaften.  Von 
ihm  Das  EIfvethal  in  Dalecarlien  (Gal.  Stockholm),  Italienische  Landschaft  1860 
und  2  A.  (das.),  München  und  das  Bayerische  Hochland  (Kgl.  Schloss,  das.),  etc. 

Staeger,  Balz,  Maler,  geb.  1861  in  Glarus,  Schüler  von  R.  Koller  in 
Zürich  und  J.  0.  Steffan  in  München.  Seit  1892  in  Zürich  thätig,  malt  er  Ge- 
witterstimmungen, etc.  aus  der  Schweiz.  Das  Mus.  Glarus  besitzt  von  ihm  ^Sturm 
bei  Unterstertzen  am  Walensee**. 

Stahle,  Albert,  Maler,  geb.  14.  Februar  1858  in  Philadelphia,  studirte  an  der 
Akademie  zu  München,  wo  er  sich  niederliess  und  Genrescenen  malte. 
Staelbent,  s.  Stalbent. 
StaeraertSf  s.  Stevaerts. 

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326  Stagi  —  Stamm. 

Stagl,  Stagioy  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts  aus  Pietrasanta.  Er  war  in 
Pisa  thfttig  und  schuf  dort  im  Gampo  Santo  das  Grahmal  Decio  (nach  1535)  im  Dom 
die  Nische  mit  S.  Blasius  und  das  Grabmal  Gamaliel,  Nicodemus  und  Abdias. 

StaiTiKon.  Antoine  Marie)  Zeichner  und  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts. 
Er  wurde  kgl.  sardinischer  Hofkupferstecher.  Von  ihm  43  Kostümblfttter  (1780) 
und  2  Bände  Sardinische  Trachten  (Turin  1790).  S.  war  Mitarbeiter  der  «Voyage 
pittoresque  dltalie"  von  R.  de  Saint-Non. 

StagrnrEy  GhbUt  Albert,  Maler,  geb.  1866  in  Dresden,  thfttig  das.  Von  ihm 
Hochgebirgssee,  Motiv  an  der  Reichestrasse  von  Abbazia,  Ajn  Strande  von  Abbazia,  etc. 

Stahl,  Friedrieh,  Maler,  geb.  27.  December  1868  in  München,  Schiller  der 
dortigen  Akad.  unter  Benczur,  Löfftz  und  H.  Diez.  Er  siedelte  1886  nach 
Berlin  Ober  und  bereiste  Deutschland,  England,  Frankreich.  Italien  und  die  Nieder- 
lande. Von  ihm  Schluss  der  Saison,  Friedhof  im  Winter,  Blumenkorso  in  Paris,  etc. 
auch  Bildnisse.  Er  hat  auch  plastische  und  keramische  Arbeiten  geschaffen,  von 
denen  einige  in  das  Kunstgewerbemus.  zu  Berlin  und  in  das  Mus.  zu  St.  Louis 
(U.  S.  A )  gelangten.  Ferner  zeichnete  er  eine  grosse  Anzahl  von  Illustrationen  für 
die  Zeitschriften,  für  Heines  Buch  der  Lieder  (200  BL),  etc.  Gold.  Med.  München 
1891,  Chicago  1898,  Dresden  1897. 

Staiil,  Johann  Lndwig,  Kupferstecher,  geb.  1759  in  NOrnberg,  f  1818,  Schüler 
von  M  0  e  g  1  i  c  h.    Er  stach  Ansichten  und  Bildnisse. 

Stahl,  Lndwig,  Maler  und  Illustrator,  geb.  1858  in  München,  thfttig  das. 

Stahlaehmldt,  Max.  Maler,  geb.  22.  Juli  1854  in  Berlin,  Schüler  von  Bracht 
und  Meyerheim,  bUaete  sich  unter  A.  Brendel  in  Wien  weiter  aus  und 
siedelte  dann  nach  Weimar  über.  Von  ihm  Winter  im  Mecklenburgischen  Moor, 
Fütterung  im  Euhstall,  Sommerfrische:  auch  Jagdstillleben  und  Pferdebildnisse. 

Stahn,  (Hto,  Baumeister,  geb.  10.  Juli  1859  in  Berlin,  Schüler  der  Berliner 
Bauakademie  unter  Otzen,  Raschdorff  und  E.  Schaefer,  weiter  gebildet 
auf  Reisen  durch  West-Europa  und  den  Orient.  Er  wurde  Regierungsbaumeister 
und  boBorgte  die  künstlerische  Ausschmückung  der  Moltke-,  Friedrichs-,  Herkules-, 
Waisen-,  Potsdamer^  und  vieler  anderer  Brücken  zu  Berlin,  schuf  das  Schlensenhaus 
am  Mühlendamm,  Flussbadeanstalten,  Zierbrunnen  auf  dem  Mftrkischen  Platz,  etc. 
daselbst  Femer  von  ihm  Kirche  in  Wannsee,  viele  Privat-  und  Gesch&ftshftuser 
in  und  um  Berlin,  in  Oberhof  i.  Th.,  in  Burg  auf  Rügen,  etc. 

Stahr,  Alwin,  Maler,  geb.  12.  Sept.  1836  in  Oldenburg,  Schüler  der  Berliner 
Akademie.  Er  liess  sich  in  Berlin  nieder  und  malte  Landschaften,  Stillleben,  Bild- 
nisse.   Weisser  Falkenorden,  silb.  Verdienstmed. 

Staigsr,  Biehard  M.,  Maler,  geb.  um  1820  in  Leeds,  f  11.  Oct  1881  in  Newport 
(R.  I.;  U.  S.  A.),  meist  Autodidakt  von  W.  Allston  beeinflusst.  Er  zeichnete  erst 
in  einem  Baubnreau,  malte  darauf  Miniaturen  auf  Elfenbein  und  wurde  1861  Mitglied 
der  Amerik.  Nai-Academy.  1867—69  besuchte  er  Paris,  1872—74  nochmals  Europa. 
Er  malte  nun  Bildnisse,  Landschaften  und  Genrebilder,  sowie  auch  immer  noch 
Miniaturen.  Von  ihm  Die  ersten  Schritte,  Eastanienlese  in  Italien,  Das  zahme  Eich- 
hörnchen (1880),  etc. 

Stalbemt,  (Staelbent),  Adriaen  Tan,  Maler,  geb.  12.  Juni  1580  in  Antwerpen, 
t  21.  Sept.  1662  das.,  Schüler  oder  doch  beeinflusst  von  J.  Brueghel.  1609  wurde 
er  Meister,  1618  Dekan  der  Oilde.  Etwa  1585—1610  war  er  in  Middelbnrg  thfttig. 
Er  wurde  von  Charles  I.  nach  England  berufen  und  wirkte  dort  etwa  von  1622  bis 
1642  (n.  A.  blos  16d2--83).  Er  malte  meist  staffirte  Landschaften,  auch  einige 
Historien  und  Interieurs.  Bilder  von  ihm  in  den  Oal.  und  Mus.  zu  Amsterdam^  Ant- 
werpen, Berlin,  Cassel,  Dresden,  Florenz  (Uffizi),  Frankfurt  a.  M.,  Kopenhagen,  M:adrid, 
Schwerin,  Wien  etc.    S.  hat  auch  sechs  Blatt  Landschaften  radiert 

Stallaert,  Joseph,  Maler,  geb.  1825  in  Merchtem  (Brabant),  Schüler  der 
Brüsseler  Akademie  unter  Navez,  auch  in  Deutschland,  Frankreich  und  Italien  auf 
l&ngeren  Reisen  gebildet.  Er  wurde  Prof.  an  der  Brüsseler  Akademie.  Er  malte 
decorative  Deckenbilder  im  Palast  des  Grafen  von  Flandern  und  (1878—74)  in  der 
Nationalbank  zu  Brüssel.  Von  ihm  femer  Tod  der  Dido  (Mus.  Brüssd),  Das  Opfer 
der  Polyxena  (Mus.  Ghent),  etc.  Med.  Brüssel  1860,  Wien  1878,  Philadelphia  1876; 
Off.  Leopolds-Ord.  1881,  Franz- Josephs-Ord. 

Stamm.  Johann  Gottlieb  Samuel,  Maler,  geb.  1767  in  Meissen,  f  12.  Jan.  1814 
in  Dresden,  Schüler  von  Klengel  dort  (1783—89).  Er  war  lange  in  Waldenbnrg, 
seit  1793  in  Dresden  thfttig.  Er  aquarellirte  Landschaften  und  copirte  berühmte 
Bilder,    S.  hat  auch  nach  Dietrich,  Klengel,  Vernet,  Wagner,  etc.  radiert,        j 

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Stammel  >-  Stanger.  327 

Stanmel,  Eberhard,  Maler,  geb.  19.  Sept.  1882  in  Düren,  Schüler  Ton  C.  Sohn 
?Ska  f.  ^^»««l^orfö'  Akademie,  weitergebildet  in  Antwerpen,  Paris  und  München. 
1869  Iiess  er  sich  in  Düsseldorf  nieder  und  malte  meist  Genrescenen,  a.  B,  Jnng- 
gesellenfrühstück,  Kavalier  und  Wucherer,  Kleinstädtisches  Gericht,  etc. 

Stammel,  Josef  Thaddäns,  Bildhauer,  geb.  nach  1699  (?)  in  St  MarUn  bei 
ö"*»  t  20.  Dec.  1765  in  Admont,  Schüler  von  Zeilinger  in  Graz,  dann  von  Schoy, 
endlich  in  Rom  weitergebildet.  Er  wurde  Stiftsbildhauer  in  Admont  und  arbeitete 
fast  nur  w  Hola.  Von  ihm  Hochaltargruppen  mit  3  lebensgrossen  Pferden  (ßt.  Martin 
bei  Graz),  Das  »Universum»  und  Crucifix  (Stift  Admont,  1865  verbrannt),  Reliefs  am 
FrauenalUr  (ebenda),  Bildnisse,  Reliefs  etc.  (ebendaX  Die  vier  letzten  Dinge  (Mittel- 
pavillon ebenda),  A.  AltÄre  etc.  in  Altoetting  (bei  Oberwoeb),  Kallwang,  St.  Lorenzen 
(bei  Rottenmann),  Wildalpen,  etc.  Von  ihm  femer  in  Stein  Job.  Nepomukstatue 
^uryorstodtplatz,  Graz),  Doppelgruppen  (Thüren  des  Hochaltars,  Graser  Dom),  etc. 
Vergl.  A.  Marguillier  in  der  Gazette  des  B.-Arts,  August  1896. 

Stampa^  Roberto,  Baumeister,  geb.  17.  August  1858  in  Neapel,  Schüler  der 
Ingenieur-Schule  das.  Er  wurde  ausserordentlicher  Professor  für  Baukunst  an  der 
UniversitÄt  zu  Neapel.   Er  schuf  verschiedene  Privatbauten  in  Neapel  und  Mergellina. 

Stampart,  Frans,  Maler  und  Radierer,  get.  16.  Jan.  1675  in  Antwerpen,  f 
vM?"^  1^^^  *"  'Wien,  Schüler  von  P.  Tysaens,  auch  durch  Studium  v.  Dycks 
gebildet.  Er  malte  Bildnisse  mit  Erfolg,  wurde  von  Kaiser  Leopold  als  Hofmaler 
nach  Wien  berufen  und  war  auch  für  Karl  VI.  und  dessen  Hof  th&tig.  Die  Wiener 
Mus.  besitzen  ein  männliches  Bildniss  von  ihm.  MitA.Prenner  arbeitete  er  am 
Theatrum  artis  pictoriae  (1728—38)  und  am  Prodomus  (1785),  einer  Folge  von 
Radierungen  nach  Wiener  Kunstschätzen. 

Standaart,  a.  Bloemen,  P.  van. 

Stanek,  Emmannel,  Maler  und  Zeichner,  geb.  24.  Juli  1862  in  Prag,  Schüler 
der  dortigen  Kunstschule  und  der  Schule  für  decorative  Kunst  in  Paris,  thätig  in  Paris. 
Von  ihm  das  Placat  E.  Boumier  Piano  musique. 

Stanileldy  George  GlarkBon,  Maler,  geb.  1.  Mai  1828  in  London,  f  22.  März  1878 
m  Hampstead  (London),  Schüler  seines  Vaters  William  G.  S.  und  der  Londoner 
Akademie.  Er  malte  Landschaften  und  Ansichten  aus  dem  Festland,  besass  jedoch 
kein  bedeutendes  Talent 

Stanfieldy  William  Clarkson,  Maler,  geb.  1798  in  Snnderland  (Durham),  f 
18.  Mai  1867  in  Hampstead  (London).  Er  war  erst  Matrose  in  der  kgl.  Marine,  gab 
diese  Stellung  in  Folge  eines  Unfalls  1816  auf  Er  hatte  schon  lange  Marinen  und 
Decorationen  gemalt  und  wurde  nun  Coulissenmaler  an  mehreren  Londoner  Theatern. 
Der  äusserlich  effectvolle  Stil  den  er  sich  dabei  angewöhnte,  haftete  auch  seiner 
Marinemalerei  an,  auf  die  er  sich  nun  warf.  Seinerzeit  hochgeschätzt,  werden  diese 
Bilder  beute  mit  Recht  nur  gering  geachtet  1832  wurde  er  ordentliches  Mitglied 
der  Akademie.  1889  besuchte  er  Italien  und  in  anderen  Jahren  die  Niederlande. 
Zu  seinen  bekanntesten  Gemälden  sind  zu  rechnen :  Die  Schlacht  von  Trafalgar  (1836), 
Isola  Bella  (1842),  Fischer  von  Honfleur,  Die  Schlacht  von  Roveredo,  Schloss  Tintagel, 
etc.  Im  Pavillon  des  Buckingham  Pal.  hat  er  auch  Fresken  gemalt  Werke  von  ihm 
in  den  Nat-Gal.  zu  London  und  Dublin  und  im  S.  Kensington  Mus.  zu  London. 

Stangr,  Rudolf,  Kupferstecher,  geb.  26.  Nov.  1881  in  Düsseldorf  f  im  Aug. 
1895  (?),  Schüler  der  Düsseldorfer  Akad.  unter  Jos.  Keller.  Er  wurde  dort  Prof., 
1884  Prof  an  der  Amsterdamer  Akademie  und  war  einer  der  letzten  tüchtigen  Ver- 
treter des  dem  Aussterben  geweihten  Standes  der  Linienstecher.  Seine  Hauptarbeit, 
L.  da  Vincis  Abendmahl  (1887)  bleibt  wohl  die  beste  Kupferstichwiedergabe  des 
Bildes.  Von  ihm  ferner  La  Fomarina  (n.  R.  Santi),  Das  Sposalizio  (nach  dema), 
Ruhe  a.  d.  Flucht  (Radierung,  n.  Van  Dyck),  A.  nach  Deger,  Guffens,  F.  Hals,  Kaul- 
bach, Landelle,  Overbeck,  da  Vinci,  etc.  Mitgl.  d.  Akad.  Amsterdam,  Berlin,  Brüssel 
und  München;  Med.  Berlin,  Metz,  München,  Wien  (1873) ;  Eisern.  Kronen-Ord., 
Albrechts-Ord. 

Stange.  Bernhard,  Maler,  geb.  24.  Juli  1807  in  Dresden,  f  10.  Oct  1880  in 
Sindeisdorf,  Schüler  von  Rottmann  in  München,  auch  von  Rahl  beeinflusst  1849 
besuchte  er  Venedig.  Zuletzt  zog  er  aufs  Land  als  Bauer.  Er  malte  Gesehichts-, 
Genre-Bilder  und  Landschaften.  Einige  seiner  Bilder  musste  er  20mal  wiederholen. 
Von  ihm  Mondscheinlandschaft  (1851  Kunsthalle,  Hamburg),  desgl.  (1861  Neue 
Pinak.  München),  Abendglocken,  Venezianische  Nacht  (Gal.  Sdiack,  das.),  etc. 

Stanger,  AloiB,  Bildhauer  und  Medailleur,  geb.  1886  in  München,  Schüler 
der  dortigen  Akad.  und  vonWidnmann  (1857),  nachdem  er  zuvor  Zinnf^esser  upd 

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328  Stonkiewicc  -  SUrk. 

Graveur  gewesen  war.  Er  erhielt  ein  Reisestipendiom  nach  Paris,  wo  er  (1860—61) 
unter  D  a  n  1 1  e  1 1  weiterstndirte.  1864  wnrde  er  kgl.  Münzmedailleor  in  Dresden. 
Yon  ihm  Bildnissmedaillons  auf  Liebig,  Eaalbach,  Schwind  n.  A. ;  Medaillen  auf 
Prinz  Lnitpold  von  Bayern,  Akademiepreismedaille  (Eonst  von  Pegasus  zu  den 
Sternen  getragen),  Bacchus  und  Amor  (Belief),  etc. 

Sümkiewies.  Alexander»  Maler,  geb.  1824  in  Warschau,  f  1892  in  Rom, 
Schaler  der  St.  Petersburger  Akademie,  1850—1851  in  Rom,  1852  in  Warschau 
weitergebildet.  Seit  1858  weilte  er  wieder  in  Rom  und  malte  Genrebilder,  Bildnisse,  etc. 

Stanley,  Caleb  Robert«  Maler,  geb.  1795 (?),  f  13.  Februar  1868  in  London, 
in  Italien  gebildet,  th&tig  in  London,  wo  er  Landschaften  in  Oel  und  Aquarell  malte. 
Von  ihm  Ansicht  Yon  Godalming  (Aquarell,  Mus.  Dublin),  „Kilchurn  Castle"  und  2  A. 
(S.  Eensingt.  Mus.,  London),  etc. 

Stanley,  Charles  Frederiek,  Bildhauer,  geb.  1738  in  London,  f  9.  M&rz  1813 
in  Eopenhagen,  Schüler  seines  Vaters  Simon  Charles  S.  und  der  Akademie  za 
Kopenhagen,  wohin  er  1746  gelangt  war.  1759  besuchte  er  Paris,  wo  er  ein  Relief 
(Taufe  des  Eunucheo)  ausführte.  Er  wurde  1777  Mitgl.  und  1778—1810  Prof.  an 
der  Kopenhagener  Akad.  Yon  ihm  Die  Vaterlandsliebe  (1777),  Grabmal  der  Eönigin 
Luise  in  Roskilde  (1778),  Reliefs  im  Schloss  Christian sburg,  Triumphzug  des  PauL 
Aemilius,  etc. 

Stanley^  Harold  John«  Maler,  geb.  1817  in  Lincoln,  f  1867  in  München, 
Schüler  Ton  Kaulbach  (1840),  weitergebildet  auf  Reisen  in  Italien.  Von  ihm  Eönig 
Alfred  mit  dem  Gesetzbuch,  Italienische  Schnitter  (1854),  Die  klagende  Italia,  Der 
Mönch  und  das  Irrlicht,  etc.  Für  das  Eönig  Ludwigs -Album  zeichnete  er  ^Einige 
Jahre  aus  dem  Leben  eines  Eünstlers'*. 

Stanley^  Montague»  Maler,  geb.  1809  in  Dundee,  f  1844  auf  der  Insel  Bute. 
Als  Kind  kam  er  nach  Amerika  und  spielte  seit  seinem  8.  Jahre  auf  dem  Theater. 
Sp&ter  wandte  er  sich  der  Malerei  zu,  wurde  Schüler  yon  J.  W.  £  w  b  a  n  k ,  malte 
Landschaften  und  wurde  ausserordentl.  Mitgl.  der  Akademie. 

Stannard,  Joseph,  Maler,  geb.  1797  in  Norwich,  f  1830,  Schüler  tou  R. 
Ladbrooke,  arbeitete  auch  einige  Zeit  in  Holland.  Er  malte  hanpts&chlich 
Marinen,  auch  einige  Bildnisse.  S.  hat  auch  radiert.  Von  ihm  Wassersport,  Am 
Fluss,  etc. 

Stansioni»  Massimo,  Maler,  geb.  1585  in  Neapel,  f  1656  das.,  Schüler  Ton 
F.  Santafede,  G.  B.  Carraciolo  und  B.  Corenzio,  dann  (1619)  in  Rom 
an  Carracci  und  Reni  weitergebildet.  Letzteren  ahmte  er  nach  und  wurde  der 
neapolitanische  Guido  genannt.  Er  arbeitete  neben  Ribera  an  der  Vollendung  Ton 
Arbeiten,  die  Zampieri  hinterlassen  hatte  und  musste  unter  der  Eifersucht  Riberas 
leiden,  der  unter  dem  Vorwand  eines  seiner  Bilder  auszubessern,  es  verdarb.  S.  war 
auch  Sänger,  Musiker,  schrieb  eine  neapolitanische  Eünstlergeschichte  und  errichtete 
eine  Schule,  ürban  VIII.  ernannte  ihn  zum  Ritter.  Freiten  von  ihm  in  Gtea 
Nuovo  (Neapel)  und  S.  Paolo  (das.);  Staffeleigemftlde  in  S.  Martine,  Sa.  Trinitä  dei 
Pellegrini,  dem  Museum  und  dem  Pal.  Cassaro  das.,  im  Louvre  zu  Paris,  in  der  GaL 
Liechtenstein  zu  Wien,  der  Gal.  zu  Dresden,  et& 

Stapleanx.  Michel  Ghislain,  Maler,  geb.  26.  Juni  1799  in  Brüssel,  f  im  Oct. 
1881  in  Ghent  (?),  Schüler  tou  D  a  ▼  i  d.  Er  erhielt  Preise  in  Antwerpen  (1822^ 
Brüssel  (1823)  und  Gbent  (1829)  und  wurde  Prof.  an  der  Brüsseler  Akad.  Von  ihm 
Rückkehr  des  verlorenen  Sohns,  Geschichtsbilder,  Bildnisse,  etc. 

Star,  Dirk  van.  Eupferstecher  des  16.  Jahrhunderts  (auch  Heister  mit  dem 
Stern  genannt),  ans  Kampen  gebürtig  (?),  arbeitete  in  der  Weise  der  Eleinmeister, 
mit  ziemlich  sorgfältiger  Zeichnung.  Er  ist  darin  fast  einzig,  dass  er  auf  vielen 
Bl&ttem  oft  Tag,  Monat  und  Jahr  angibt,  an  dem  sie  vollendet  wurden.  Verschie- 
dene einander  ähnliche  Monogramme  auf  Eupferstichen,  Holzschnitten  und  Glasge- 
mälden lassen  die  Möglichkeit  erscheinen,  dass  S.  auf  allen  diesen  Gebieten 
thätig  war.  Von  seinen  Radierungen  und  Eupferstichen  nennen  wir  Eva  und  Kain 
(19.  Aug.  1522),  Christus  und  die  Samariterin  (1523),  Der  Faun  (14.  Sept  1522),  Der 
Trommler  mit  dem  Eind  (14.  Oct.  1528),  etc. 

Starattoni,  Niceold,  eigentlicher  Name  des  Barattieri,  g.  d. 

Starbns,  Johann^  schwedischer  Maler,  geb.  1679,  f  1724.  Er  malte  Miniatnr- 
bildnisse. 

Stark,  James,  englischer  Maler,  geb.  19.  Nov.  1794  in  Norwich,  f  24.  März 
1859  in  London,  war  schottischen  Ursprungs,  Schüler  vom  Cromo  und  der  Londoner 
Akademie.   1812  wurde  er  Mitglied  der  Norwich  Society,  1821  giag  er  Ji|ich  Yarmouth 

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Stark  -  St«t2.  329 

kehrte  aber  bald  nach  Norwich  zurück.  Zwischen  1839  und  1849  war  er  in  Windsor, 
dann  wieder  in  London  th&tig.  Er  malte  Landschaften  und  Genrescenen.  Von  ihm 
Gowbarrow  Park  (Nat.  Gal.  Edinburg),  Das  Yare-Thal  (desgl.  London),  A.  im  S.  Kensington 
Mus.  und  im  Mus.  zu  Sheffield.  —  Sein  Sohn  Arthur  S.  malte  Landschaften  und  Thiere. 

Stark,  Joseph  August,  Maler,  geb.  6.  März  1782  in  Graz,  f  23.  Juli  1838  das., 
Schüler  der  Wiener  Akademie  (1806)  unter  Gaucig,  Lampi  und  Maurer,  nach- 
dem er  zuvor  Theolog  und  Jurist  gewesen.  1817  wurde  er  Akademie-,  1819  Galerie- 
Direktor  in  Graz.  1817  und  1826  besuchte  er  Italien.  Verschiedene  Historien  von  ihm 
befinden  sich  in  Grazer  Kapellen  und  Kirchen.  Er  malte  auch  Geschichtsbilder, 
Mythologisches  und  Bildnisse,  hat  ferner  Einiges  radiert.  Mitgl.  der  Venezianischen 
Akademie.  — -  Ein  Johann  Joseph  S.,  geb.  in  Schoenfeld  (Böhmen),  war  zwischen 
1732—38  in  Prag  (Kleinseite)  als  Maler  thätig. 

Stark,  Otto,  Maler,  geb.  1859  in  Indianapolis  ^nd.  ü.  S.  A.),  Schüler  von  C.  T. 
Weber  in  Cincinnati,  weitergebildet  in  New-York  und  in  Paris  unter  F.  Cormon, 
Lefebvre  und  Boulanger.  Von  ihm  Des  Farmers  Sohn,  Auf  dem  Kartoffelfeld, 
Kleines  Volk,  etc. 

Stark,  Rudolf,  Holzschneider,  geb.  1867  in  Stuttgart,  thätig  das.  Von  ihm 
Bismarck  (nach  Lenbach),  etc. 

Starke,  Johann  Friedrich,  Maler,  geb.  5.  Febr.  1802  in  Colin  a.  d.  E., 
1 10.  Jan.  1872  in  Dresden,  Schüler  der  dortigen  Akademie.  1824  kam  er  nach  Paris, 
wo  er  die  Kinder  Louis  Philippes  unterrichtete.  Nach  dessen  Vertreibung  wurde  er 
Direktor  der  Gobelinmanufactür  zu  Beauvais;  1851  kehrte  er  nach  Paris  zurück, 
bereiste  öfters  Südfrankreich,  kam  1858  wieder  nach  Meissen  und  Hess  sich  1861  in 
Dresden  nieder.    Er  malte  Blumenstücke,  von  denen  zwei  in  den  Louvre  gelangten. 

Starkenborgh.  Jacobus  Nikolaus,  Baron  TJarda  van,  Maler,  geb.  25.  Aug. 
1822  in  Wehe  (Groningen,  Holland),  f  4.  Aug.  1895  in  Wiesbaden,  Autodidakt,  durch 
Studium  der  alten  holländischen  Meister  gebildet.  Auf  Reisen  in  Nordamerika  (1844) 
wurde  in  ihm  die  Neigung  zur  Landschaftsmalerei  geweckt.  1852  kam  er  nach 
Düsseldorf  und  machte  von  dort  aus  Studienreisen  nach  England,  Thüringen  und  der 
Schweiz.  Von  ihm  Die  Ernte,  Wassermühle,  Einladung  zur  Kirmess,  etc.  Mitglied 
der  Akad.  Amsterdam;  Med.  Haag,  London,  Lvon,  Sydney  u.  Melbourne. 

Starnina,  Gherardo,  Maler  geb.  1354  (?)  in  Florenz,  f  1408  (?)  das.,  Schüler 
des  Antoni  Veneziano.  1384  wurde  er  in  die  Ciompi  Unruhen  verwickelt,  musste 
aus  Florenz  nach  Spanien  fliehen  und  erwarb  dort  als  Maler  Ruhm  und  Geld.  1887 
war  er  in  Florenz  zurück,  malte  in  der  Carminekirche  und  1406  in  Sa.  Maria  sopra 
Porta.  Von  ihm  besitzen  wir  noch  Die  Geburt  Mariae,  Mariae  Tempelgang  und 
Predigt  des  H.  Stephan  in  einer  Chorkapelle  des  Doms  zu  Prato. 

StArow,  Iwan  Igorowitsch,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts.  1794  wurde  er 
Adjunkt  Rektor  der  St.  Petersburger  Akademie.  Von  ihm  Die  Alexander  Newsky 
Kirche  und  der  taurische  Palast  in  St.  Petersburg. 

Stattler,  (Stattler-Staiiski),  Adalbert  Comel,  Maler,  geb.  1800  in  Krakau, 
t  1882  in  Warschau,  studirte  unter  J.  Brodowski,  Peszka,  Fr.  Lampi  und  in 
Rom.  1838  ging  er  wieder  nach  Krakau  und  wurde  1884  Professor  der  Malerei.  1858—55 
hielt  er  sich  wiederum  in  Rom  auf  und  liess  sich  dann  1857  in  Warschau  nieder.  Er 
trat  hier  in  den  Ruhestand.  Er  malte  Historien  (einige  in  Krakauer  Kirchen)  und 
Bildnisse  (besonders  der  Czartoryski-Familie).    Gold.  Med.  Paris. 

Stattler,  (Stattler-Stanski),  Heinrich  Anton,  Bildhauer  unseres  Jahrhunderts, 
geb.  1884  in  Krakau,  Autodidakt,  Sobn  des  Albert  G.  S.  Er  besuchte  Rom.  S.  ging 
am  Trinken  zu  Grund.  Von  ihm  Der  poln.  General  Chlopicki  (1852  Bronzebüste 
Mus.  Versailles),  Pannychis  (Mus.  Melun),  Sapieha  Grabmal  (Krakau),  Pater  Kordecki 
(Statue,  Gzentochau),  etc. 

Stata.  Vincenz,  Baumeister,  geb.  9.  April  1819  in  Köln  a.  Rh.,  f  21.  Aug.  1899 
das.,  Schüler  von  Zwirner  und  des  Kölner  Dombaubureaus.  1845  wurdo' er  hier 
Dombauwerkmeister  und  diese  neunjährige  Thätigkeit  liess  ihn  in  der  kalten,  phan- 
tasielosen Neu-Gothik  erstarren,  deren  bekanntester  Vertreter  er  wurde.  1857—61 
baute  er  die  Wallfahrtskirche  zu  Kevelaer,  1859—63  die  Marienkirche  in  Aachen, 
1861—65  die  Mauritiuskirche  in  Köln.  Er  wurde  nun  1863  Diöcesanbaumeister  und 
1866  kgl.  Baurath.  Seit  1862  erbaute  er  den  riesigen  Dom  zu  Linz,  den  einzigen 
neuen  katholischen  Dom  des  Jahrhunderts.  Er  gab  70  Blatt  Entwürfe  zu  gothischen 
Kirchen  heraus  (1858),  baute  auch  gothische  Privath&user  und  lieferte  Zeichnungen 
zu  Glasfenstern,  Kirchengeräth.  Päpstl.  Gregors-Ord.,  Bayer.  Michaels-Ord.,  An- 
haltischer Albrechts-Ord.  u.  A.;  Gold.  Med.  Hannover.  ^  j 

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330  Staaber  —  Steele. 

Stanbert  Johann  Peter,  Maler,  geb.  26.  Mftn  1760  in  Koblenz»  f  29.  März  1840» 
Scbüler  von  Beckenkamp.  £r  war  Vikar  nnd  eifriger  Eonstsammler.  S.  malte  meist 
Gopien  nach  Ostade,  Teniers,  etc. 

Stauben  Karl,  Maler,  geb.  1815  in  Amberg  (Bayer.  Oberpfalz).  Schüler  von 
Hess  und  Schnorr  an  der  MOnchener  Akad.  Er  wurde  besonders  aurch  Illustra- 
tionen (Alles  in  Allem  an  die  15,000)  für  die  «Fliegenden  Blätter*,  üeber  Land  und 
Meer,  niustrirte  Zeitung  und  Tiele  Bücher  bekannt. 

Stand,  Carl,  Holzschneider,  geb.  10.  Juni  1847  in  Stuttgart,  Schüler  von 
A.  Glos 8  das.  (1862),  in  Düsseldorf  und  München  weitergebildet  1872  trat  er  io 
die  Gloss'sche  Anstalt  ein,  deren  Besitzer  er  1894  wurde  und  schuf  neben  Holz- 
schnitten auch  photomechaDische  Wiedergaben. 

Standaeher,  Titns,  Maler,  geb.  13.  Nov.  1850  in  Saimersheim  bei  Ingolstadt, 
Schüler  von  Richard  in  Karlsruhe.    Er  malte  Landschaften. 

Standinger,  FrlA.,  Maler,  geb.  1829  (?),  f  15.  Febr.  1888  in  Wien.  Er  malte 
Historien. 

Stanlfer,  (Stanffer-Bem),  Karl,  Maler,  Radierer,  Bildbauer,  geb.  2.  Sept.  1857 
in  Trübschachen,  f  25.  Jan.  1891  in  Florenz,  gebildet  in  München  (als  Radierer 
unter  Raab  und  Hahn)  und  Berlin.  Er  mühte  sich  erst  mit  der  Oelmalerei,  dann 
mit  der  Stichradierung  ab,  bis  er  endlich  das  ihm  liegende  Gebiet  in  der  Plastik 
fand,  doch  ereilte  ihn  ein  unglücklicher  Tod  —  die  Folge  einer  Liebesverirrung  — 
ehe  er  es  hierin  zu  etwas  brachte.  Seine  grösste  wirkliche  Leistung  hat  er  in  seinen 
Kupferstichen  niedergelegt,  in  denen  er  eine  neue  Technik  entwickelte,  die  ein  bis 
dahin  nicht  bekanntes  Eindringen  auf  die  plastische  Form  ermöglicht  Jedoch  muss 
man  gestehen,  dass  eben  diese  Technik  eine  verständnisslose  Yergewaltigung  der 
Mittel  des  Kupferstichs  kennzeichnet  und  dass  seine  Blätter  unter  einem  absoluten 
Mangel  an  Raumgefühl  leiden  —  namentlich  die  KOpfe  sind  alle  3  bis  4  mal  zu 
gross  für  die  Platten,  auf  die  er  sie  zeichnete.  Das  Museum  zu  Bern  besitzt  von  ihm 
2  Bildnisse  seiner  Mutter  (1885),  2  seiner  Schwester  (1885),  Männliche  Stndienkdpfe 
(1880, 1886),  Schädelstudie  .Aus  ist  ee^  (1881)  und  Ein  Gekreuzigter  (1887);  das  Mus. 
zu  Berlin  Bildniss  Gustav  Freytags.  Von  seinen  Stichen  nennen  wir  Bildniss  seiner 
Mutter,  Weiblicher  liegender  Akt,  Selbstbildniss  (viele  mal),  Bildniss  P.  Halms  (desgl.), 
A.  Menzel,  G.  Freytag,  P.  Kühn,  G.  Keller  und  Lydia  Welti  Escher.  Die  besten  Smlgn.  be- 
sitzen die  Kabinete  in  Dresden  und  Berlin.    S.  Leben  von  0.  Brahm  (1898  III.  Aufl.). 

StanfTer,  Yiktor^  Maler,  geb.  1853  in  Wien.    Er  malt  Bildnisse. 

Staveren,  Jan  Adriaenz  van,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Leiden,  f  im 
April  1669  das.,  wahrscheinlich  Schüler  des  G.  Don.  Er  war  Bürgermeister  in  Leiden 
und  dort  schon  seit  1644  als  Maler  bekannt  Von  ihm  Betender  Alter  (Rijksmos. 
Amsterdam),  Der  Schulmeister  (das.),  Der  Einsiedler  (das.),  Die  Küchenmagd  (Gal. 
Kopenhagen),  S.  Hieronymus  (das.).  Gelehrter  in  der  Studirstube  (Louvre,  Paris), 
A.  in  Oldenburg,  St.  Petersburg,  etc^  —  Es  scheint  auch  einen  E«  S«,  einen  Jacob  8. 
und  einen  Panl  S.,  alle  um  die  gleiche  Zeit  als  Maler  thätig,  gegeben  zu  haben.  — 
Ein  GlJsbert  von  S«^  geb.  20.  Febr.  1790  in  Alphen  am  Rhein,  malte  Blumen  und 
Fruchtstücke. 

Stearns,  Jnnlns  Bmtng,  Maler,  geb.  1810  in  Burlington  (Vt.,  U.  S.  Ä.\ 
t  16.  Sept  1885  in  Brooklyn.  Er  wurde  1849  Mitgl.  der  Amerikan.  Nat  Academy 
und  malte  Bildnisse,  sowie  Genrebilder. 

Steeh,  Andreas,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Danzig,  f  1697  das. 
Er  malte  Bildnisse  und  Historien,  hat  ferner  auch  Illustrationen  zu  botanischen  und 
astronomischen  Werken  geliefert.  Bilder  von  ihm  im  Mus.  Braunschweig  (Spazier- 
gang vor  Danzigs  Thoren),  im  Artushof  zu  Danzig,  in  der  Dominikanerkirche  das. 
(Gesicht  der  Hl.  Rosa),  in  A.  Kirchen  dort  und  in  Oliva,  Pepplin,  etc. 

Steclin,  Hans,  Goldschmied  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  in  Köln  a.  Rh.  1434 
arbeitete  er  in  Yalenciennes  und  schuf  dort  1434—85  für  das  Domkapitel  von  Cam- 
brai  eine  Silbergruppe  mit  dem  Hl.  Martin.  Er  war  auch  1489  und  1449—1450 
für  Gambraier  Aebte  thätig  und  lebte  1462  noch  in  Yalenciennes. 

Steel,  James  W.,  Kupferstecher,  geb.  1799  in  Philadelphia  (Penna,  ü.  S.  A.), 
t  nach  1830,  Schüler  von  Tann  er  und  G.  Murrav.  Er  stach  Bildnisse  und 
Architekturen  nach  Lincoln,  Neagle,  Peal,  Reinagle,  Sully,  etc. 

Steele,  Edward,  Maler,  gen.  jyCount  Steele* , geb.  um  1720  in  Egremont  (Cumberland, 
England),  f  nach  1759  (?),  Schüler  von  Wright,  auch  in  Paris  gebildet  Er  malte 
Bildnisse  und  reiste  im  Norden  Englands  dazu  herum.  1756  brannte  er  mit  einer 
Schülerin  durch  und  ist  darauf  in  Irland  verschollen,  ^r^  j 

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Steele  —  StMowIfck.  331 

Steele,  Theodore  €.»  Maler,  geb.  1847  im  Staat  Indiana  (ü.  S.  A.)i  stndirte 
in  Mttnchen,  thätig  in  Indianapolis.  Von  ihm  Aagustnachmittag,  Längs  des  Kanals,  etc. 

SteeUnk,  Willem)  Maler  und  Radierer,  geb.  1856  in  Amsterdam,  ScbQler  von 
A.  B.  B.  T  a  a  r  e  1 8.  Von  ihm  Dorfmotiy,  etc. ;  er  radierte  und  stach  Platten  nach 
modernen  Meistern,  sowie  nach  R.  y.  Rijn,  Yandevelde,  Yermeer,  etc.,  für  die  Eunst- 
seitschriften  a.  A.  m. 

Steell,  OonrlAjy  Maler,  geb.  1820  in  Edinburgh,  f  1894,  Bruder  des  John  S. 
Er  wurde  ein  geschickter  Thiermaler  und  als  solcher,  nach  Landseers  Tod,  EgL  Hofinaler. 

Steelly  S  i  r  John^  Bildhauer,  geb.  1804  in  Aberdeen,  f  15.  Sept  1891  in 
Edinburgh,  studirte  erst  in  Edinburgh,  hielt  sich  dann  l&ngere  Zeit  in  Rom  auf 
und  kam  (1838)  nach  England.  Von  ihm  eine  Marmorstatue  Walter  Scotts  (Edin- 
burgh), eine  Eolossalstatne  der  Königin  (ebenda),  Reiterstandbild  Wellingtons  (ebenda), 
Robert  Burns  (1876),  etc.,  Denkmal  fOr  die  gefallenen  Highlanders  aus  dem  russischen 
Kriege  (Eathedrale  zu  Dunkeid),  Admiral  de  Saumarez  (Oreenwich),  Monument 
Prince  Albert  (1876  Edinburgh)  und  fiele  Andere.  Mitgl.  d.  schott  Akad.;  Eönigl. 
schottischer  Hofbildhauer. 

Steen,  Frana  Tan  der,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1604  in 
Antwerpen.  Durch  Unglücksfall  eines  Beines  beraubt,  wurde  er  Maler  und  Kupfer^ 
Stecher  und  kam  in  die  Dienste  des  Erzherz.  Leopold,  sowie  Kaiser  Ferdinands 
des  III.  Er  stach  nach  Bildern  in  Wien,  für  die  sogen.  „Teniers-Galerie',  nach 
A.  Allegri,  A.  Angeli,  Buonarotti,  Diepenbeeke,  Dürer,  y.  Dyck,  t.  Hoecke,  van 
Hoy,  Luycx,  Manfredi,  Rubens,  Vecelli,  Willeborts,  etc. 

Steen,  Jan  UaTiekss,  Maler,  ceb.  um  1626  in  Leiden,  begr.  8.  Februar  1679  das. 
Zuerst  Student  an  der  dortigen  üniTersit&t,  dann  Schüler  des  N.  Knüpf  er  und 
seines  Schwiegervaters  J.  van  Goijen,  auch  von  F.  Hals  und  A.  von  Ost  ade 
beeinflusst  1649—1654  lebte  er  im  Haag,  1661—1669  in  Haarlem,  sonst  meist  in 
Leiden,  wo  er  1648  Mitgl.  der  Gilde  wurde.  Er  soll  auch  in  Delft  eine  Brauerei 
gehabt  haben  und  reichte  1672  ein  Gesuch,  eine  Kneipe  eröffnen  zu  dürfen,  in  Leiden 
ein.  Wenn  auch  ein  sehr  derber,  so  ist  er  doch  ein  äusserst  künstlerischer 
Genremaler  und  gebührt  ihm  wohl  die  Palme  unter  den  Sittenmalem  Hollands.  Er 
malte  viel  (über  500  Bilder  bekannt),  scheint  aber  nicht  gut  bezahlt  worden  zu 
sein,  führte  auch  einen  etwas  ungeregelten  Lebenswandel  und  war  meist  Terscbuldet 
Gem&lde  Ton  ihm  in  den  Sammlungen  zu  Aachen,  Amsterdam  (17),  Antwerpen,  Berlin, 
Braunschweig,  Brüssel,  CasseL  Cöln  a.  Rh.,  Dessau,  Dresden,  Dublin,  Edinburgh,  Florenz 
(üffizi),  Frankfurt  a.  M.,  Glasgow,  Gotha,  Haag,  Hamburg,  Karlsruhe,  Königsberg, 
Kopenhagen,  London,  München,  New- York,  Oldenburg,  Paris,  Rotterdain,  Schwerin, 
St.  Petersburg,  Venedig,  Wien,  etc.  Besonders  viele  auch  in  Englischem  Privatbesitz. 
S.  Leben  von  Westrheene  (Haag  1856). 

Steenbergen.  Aelbert,  Maler,  geb.  26.  Mai  1814  in  Hoogeveen,  Schüler  von 
J.  V.  Ravenswaij.  Er  war  in  Hamstede  thätig  und  malte  Blumen,  Früchte  und 
Yögel.    Mitgl.  der  Amsterdamer  Akad. 

Steene,  Angastna  Tan  de«  Maler,  geb.  8.  Nov.  1808  in  Brügge,  Schüler  von 
Dncq,  auf  Reisen  in  Italien,  der  Schweiz  und  Frankreich  weitergebildet  Er  liess 
sich  in  Brügge  nieder  und  malte  Landschaften.    Med.  Ghent 

Steene,  Gillea  de,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts.  Er  war  Cistercienserabt 
von  Notre  Dame  de  Domes  in  Citeauz  und  folgte  einem  Am^ius  als  Baumeister  eines 
Klosters,  an  dem  er  5  Jahre  lang  arbeitete. 

Steenree,  s.  Stenree. 

Steenwljek^  Härmen^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  ^^^^  1655,  Schüler  (um 
1628)  von  D.  Bailly  in  Leiden.  Er  war  in  Delft  th&tig  und  malte  Stillleben,  von 
denen  das  Mus.  Amsterdam  zwei  besitzt. 

SteenwUck,  (Steinwiok,  eto.)^  Hendrik  d.  Ae.»  Maler,  geb.  um  1550  (1555?)  in 
Steenwvjck,  f  1605  (?)  in  Frankfurt  a.  M.,  Schüler  des  J.  Yredeman  de  Vries  in 
Antwerpen,  wo  er  1577  Meister  der  Gilde  wurde.  1579  ging  er  nach  Deutschland  und 
liess  sich  in  Frankfurt  a.  M.  nieder.  Er  wurde  einer  der  besten  Architekturmaler 
und  malte  meist  gothische  Kircheninterieurs,  oft  bei  künstlicher  Beleuchtung.  Bilder 
von  ihm  in  den  Sammlungen  zu  Amsterdam,  Aschaffenburg,  Braunschweig,  Brüssel, 
Casael,  Christiania,  Dessau,  Florenz  (üf&zi),  Haag,  London,  Schleissheim,  St.  Peters- 
burg, Stuttgart,  Wien,  etc. 

Steenwijeki  Hendrik  Tan,  d.  J.^  Maler,  geb.  um  1580  in  Frankfurt  a.  M. 
(Amsterdam?),  t  wahrscheinlich  1648  in  London  (?),  Schüler  seines  Vaters  Hendrik 
van  S.  D.  Ae.    Er  war  erst  in  Antwerpen,  dann  wohl  in  Amsterdam  und  schon  vo^ 

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332  Steevens  -—  Stefanoni. 

1617  in  Loodon  tfa&lig.  Er  malte  architektonische  DintergrOnde  in  Bildern  Tan  Djcks 
und  liess  seine  eigenen,  die  denen  des  Vaters  ähneln  nur  meist  grösser  sind,  Ton 
Broeghel,  Thuldeo,  etc.  Staffiren.  Oemälde  von  ihm  in  den  Sammlungen  zu  Aachen, 
Berlin,  Brannschweig,  Darmstadt,  Dresden,  Florenz  (UfGzi),  Gotha,  Haag,  Hamptoo 
Court,  Kopenhagen,  Leipzig,  London,  Madrid,  Paris,  Parma,  Schwerin,  St.  Petersburg, 
Wien,  etc. 

Steevens,  s.  SteTena. 

Stefaneschi^  GioTanni  Battista,  Maler,  gen.  L'Eremita  dl  Monte  Senario, 
geb.  1582  in  Roota  (bei  Florenz),  f  1659,  SchOler  von  A.  Commodi,  Ligozzi  und 
P.  Berrettini.  Er  malte  Bildnisse  und  besonders  Miniaturcopien  nach  Renaissance- 
Gemälden,  darunter  eiuige  fQr  Grossherzog  Ferdinand  III.  von  Toskana. 

Stefanie  Pietro  degli»  Bildhauer  und  Maler,  geb.  1228  in  Neapel,  f  nach  1318 
das.,  gebildet  durch  Studium  der  damals  bekannten  Antiken.  Von  ihm  werden  an- 
geführt Grabmal  Innocenz  IV.  (1318  Dom,  Neapel),  Holzcrucifize  (Sakristei  ebenda), 
desgl.  in  A.  Neapolitaner  Kirchen,  Carlo  I.  und  II.  (Sitzende  Statuen,  Inneres  des 
Domes  das.). 

Stefan!,  Tommaso  degll,  Maler,  geb.  1231,  f  1310,  Bruder  des  Pietro  degli  S. 
Er  hatte  Gemälde  in  S.  Francesco  und  Sa.  Maria  defle  Grazie  zu  Neapel  ausgeführt, 
als  der  dortige  Erzbischof  seine  Palastkapelle  von  ihm  ausmalen  Hess.  Seine  Fresken 
in  der  Kap.  Minntoli  des  Doms  dort  sind  durch  spätere  Uebermalungen  ganz  ihres 
Characters  beraubt 

Stefano^  Paolo  dl,  Maler  des  15.  Jahrhunderts.  U26  malte  er  ein  Fresko, 
Madonna  mit  Heiligen  in  S.  Miniato  zu  Florenz. 

Stefano  Tommaso  di,  s«  Giottino. 

Stefano  da  Bergamo,  s«  Bergamo. 

Stefano  da  Ferrara,  Maler,  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  in  Ferrara,  1 17.  Jan. 
1500  das.,  Schüler  des  Squarcione.  Vielleicht  hiess  er  eigentlich  Stefano  Falsa- 
gTAlloni.  Seine  vielgerühmten  Fresken  in  einer  Kapelle  von  S.  Antonio  zu  Padua  wurden 
1500  vernichtet.   Andere  Bilder  werden  ihm  in  der  Brera  (Mailand),  etc.  zugeschrieben. 

Stefano  da  Fossano,  s«  Borgognone. 

Stefano  da  Zevio,  d.  Ae«,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  auch  Stefano  da 
Verona  genannt  Er  malte  Fresken  im  Chor  von  S.  Zevio  zu  Verona,  eine  Kreuzigung 
nahe  der  Sakristeithflr  dort,  eine  thronende  Madonna  (Fresko)  in  der  Kirche  zu  Illasi,  etc. 

Stefano  da  Zevio^  d«  J.,  Maler  (auch  S.  da  Verona  genannt),  geb.  1893  in 
Zevio  bei  Verona,  t  1450,  wahrscheinlich  Schüler  vonVittore  Pisano.  Er  malte 
besonders  Miniaturen,  in  denen  er  sehr  gern  einen  Pfau  anbrachte.  Er  war  Vor* 
läufer  und  Grossvater  des  Girolamo  dai  Libri.  lieber  die  S.  sind  die  Forscher 
noch  nicht  einig  und  manche  glauben  in  beiden  nur  ein  und  denselben  Maler  sehen 
zu  dürfen.  Dem  S.  d.  J.  werden  u.  A.  noch  Bilder  in  der  Brera  zu  Mailand,  im 
Pal.  Colonna  zu  Rom,  in  Sa.  Eufemia  und  der  Gal.  zu  Verona  etc.   zugeschrieben. 

Stefano  dl  Giovanni«  Maler,  gen.  Sassetta^  geb.  vor  1415,  f  um  1450.  Er 
gehörte  der  archaistischen  Sieneser  Schule  an  und  wurde  1428  in  die  Zunft  aufge- 
nommen. Von  ihm  Geburt  Mariae  (Dom  Asciano),  Madonna  mit  Heil.  (S.  Domenico, 
Cortona),  Christus  am  Kreuz  (Akademie,  Siena),  Maria  mit  dem  Kind  (Mus.  Berlin),  etc. 

Stefano  Fiorentino,  Maler,  geb.  um  1301  in  Florenz,  f  1850,  angeblich  Schüler 
und  Enkel  von  G.  di  Bondone.  Ihm  wurden  eine  übermalte  Kreuzigung  (Sa.  Maria 
Novella  zu  Florenz)  und  Fresken  in  der  Bellucci-Kapelle  des  Doms  von  Pistoja  (später 
übertüncht)  zugeschrieben. 

Stefano  d'Antonio  di  Vannl,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  in  Florenz, 
nur  aus  der  Ueberlieferung  bekannt  1468  malte  er  im  San  Marco  Hospital;  1472 
malte  er  das  T.  Balducci-Mausoleum. 

Stefano^  Sant'  Anna,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Sicilien.  Von  ihm 
S.  Dionysius  (1519  S.  Dionisio,  Messioa),  etc. 

StefanonOy  Maestro,  Maler,  geb.  um  1325  in  Neapel,  f  um  1390,  angeblich 
Schüler  des  Simone;  die  Existenz  ist  aber  überhaupt  nicht  sicher  gestellt  Zuge- 
theilt  werden  ihm  Stammbaum  Christi  (Lorenz  Kap.,  Dom  Neapel),  Fresken  in  S. 
Giovanni  da  Carbonara  das.  und  A.  in  Sa.  Maria  della  Pietä,  sowie  S.  Domenico 
Maggiore  zu  Neapel. 

Stefanoni,  Pietro.  Radierer  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1600  in  Vicenza.  Mit 
seinem  Sohn  Giacomo  8.  gab  er  Radierungen  und  ein  Zeichenbuch  nach  den  Carracci, 
Pasinelli,  Reni,  etc.  in  Rom  heraus,  hat  auch  die  Platten  Andrer  retouchirt  und  mit 
seinem  eigenen  Monogramm  versehen. 

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Steffan  —  Stein.  333 

SteffAB}  irnoldy  Maler,  geb.  1848  in  MOncben,  Schaler  seines  Täters  Job.  G.  S. 
und  von  Sträbaber,W.  Diez  und  Piloty  an  der  Münchener  Akademie.  Er  bereiste 
die  Schweiz  und  Oberösterreich.  Von  ihm  Auf  der  Höbe  des  Wallenst&dter  Sees, 
Leustetten,  Hohlweg  in  der  Ramsau  bei  Berchtesgaden  (1879),  etc. 

/  Steffan,  Friedrieh,  Baumeister,  geb.  1847  in  Manchen,  tbätig  das. 

Steffan,  Johann  Gottfried,  Maler,  geb.  13.  Dec.  1815  in  W&denswyl  am 
Züricher  See.  1835  kam  er  nach  München  als  Lithograph.  Er  ging  zur  Landschafts- 
malerei über,  studirte  unter  B  o  d  m  e  r  und  an  der  Münchener  Akad.,  bereiste  die 
Alpenländer,  Italien  und  Paris.  Von  ihm  Gebirgslandschaft  in  Glarus  bei  aufziehendem 
Gewitter  (1852  Mus.  Bern),  Idylle  aus  der  Gegend  von  Meiringen  (1852  das.),  Murgsee 
im  St.  Gallischen  Oberland  (1889  das.).  A.  in  den  Smlgen.  zu  Basel,  Berlin,  Dresden, 
HannoTer,  Königsberg,  Leipzig,  München,  Prag,  St.  Gallen,  Zürich,  etc.  Med.  in 
Wien  und  Bern. 

Steffani,  Lnigi,  Maler,  geb.  1828  in  Bergamo,  kam  1844  nach  Mailand,  wo  er 
studirte.  1854  besuchte  er  Frankreich,  Belgien  und  Deutschland,  hielt  sich  dann  in 
Sicilien,  Neapel  und  Rom  auf,  verblieb  1858—59  in  Paris,  fuhr  nach  London  (1863) 
und  liess  sich  endlich  in  Mailand  nieder.  Er  malte  Marinen,  Ansichten,  Genrebilder, 
etc.,  z.  B.  Die  Riva  degli  Schiavone,  Im  Nebel,  Der  erste  Schnee,  Herbstblätter, 
Ein  WindstosB,  etc.    Mitgl.  der  Mailänder  Akad.;  Off.  des  Italien.  Kronenord. 

Steffeck,  Karl  Konstantin  Heinrich,  Maler,  Lithograph  und  Radierer,  geb. 
4.  April  1818  in  Berlin,  f  10.  Juni  1890  in  Königsberg,  Schüler  der  Berliner  Akademie 
(1837),  dann  von  Krüger  und  Begas,  weitergebildet  unter  Delaroche  in  Paris 
(1839)  und  1840—42  in  Rom.  Er  wurde  1859  kgl.  Professor,  1880  Direktor  der 
Akademie  in  Königsberg  und  malte  Historien,  besonders  aber  Thiere.  Von  ihm  Albrecht 
Achill  im  Kampfe  mit  Nürnbergern  (1848  Nat.-Gal.  Berlin),  Spielende  Hunde  (1850  das.), 
Büffelgespann  (Mus.  Königsberg),  A.  im  kgl.  Schloss  zu  Berlin,  der  Gal.  Ravän^  und 
dem  Arsenal  das.,  dem  Mus.  zu  Stettin,  etc.  Seine  Lithographien  und  Radierungen 
sind  Jagd-  und  Pferdebilder.  Er  hat  auch  einige  plastische  Arbeiten  geliefert. 
Mitgl.  der  Akad.  zu  Berlin  und  Wien;  Med.  8  Kl.  Paris  1855,  Philadelphia;  Kr.  der 
Ehrenleg.;  versch.  Ord. 

Steffelaer,  Cornelia,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  3.  März  1797  in  Amster- 
dam, t  28.  März  1861  in  Haarlem,  Schüler  von  Kobell.  Er  malte  Landschaften 
und  hat  Thierstücke,  Ansichten,  Landschaften,  etc.  radiert. 

Stegrlieh,  Jnlins,  Maler  und  Zeichner,  geb.  6.  Febr.  1839  in  Meissen,  Schüler 
der  Dresdener  Akademie,  von  Bendemann  und  J.  Schnorr.  Von  ihm 
Segnender  Christus  (Kirche  zu  Hirschfelde  bei  Zittau),  Abendmahl  (Kirche  zu  Gatzen 
bei  Groitzsch),  Weihnachtstransparent-Bilder,  etc.,  besonders  aber  Zeichnungen  für 
den  Holzschnitt,  z.  B.  Kinder-Bibel bil der  (J.  Naumanns  Verlag  Dresden). 

Stegrmaun,  Franz,  Maler,  geb.  16.  Sept.  1831  in  Gandersheim  (Braunschweig), 
t  19.  April  1892  in  Düsseldorf.  Er  studirte  in  Braunschweig  als  Architekt,  dann  an 
der  Brüsseler  Akademie  unter  Wauters  und  später  in  München  und  Düsseldorf  (1857). 
Er  malte  Kircheninterieurs,  Strassenansichten  aus  Belgien,  Deutschland  und  Frank- 
reich, unter  A.  auch  die  Rotunde  des  Wiener  Weltausstellungsgebändes. 

Stegmann  und  Stein,  Hans  tob,  Maler,  geb.  21.  Sept.  1858  in  Stachau  (Kreis 
Nimptsch),  Schüler  von  T human n  und  Friedrich  Bracht.  Er  wurde  Soldat, 
liess  sich  dann  in  Heinrichau  (Schlesien)  nieder  und  malte  Landschaften. 

Steidl,  Martin  Melchior,  Maler,  geb.  vor  1690  (?)  in  Innsbruck,  f  1720, 
Schüler  von  J.  A.  Wolf  in  München.  Er  malte  Historien  in  Fresko  und  Oel,  z.  B. 
Fischzug  Petri  (Dominikanerkirche  Eichstädt);  A.in  dem  Obermünster  zu  Regensborg,  etc. 

Steifensandy  XaTOr,  Kupferstecher,  geb.  1809  in  Caster  bei  Köln  a.  Rh., 
t  6.  Jan.  1876  in  Düsseldorf,  Schüler  von  Götzenberger  und  C a u e r  in  Bonn 
(1825—32),  der  Düsseldorfer  Akad.  (1833)  und  von  Fei  sing  (1884)  in  Darmstadt. 
Er  kehrte  nach  Düsseldorf  zurück,  wurde  Professor  und  fertigte  Linienstiche  in 
Kupfer  und  Stahl,  nach  Becker,  Bendemann,  Caliari,  Chauvin,  Deger,  Kaulbach, 
Köhler,  Lessing,  Mintrop,  Müller,  Overbeck,  Rethel,  R.  Santi,  Schrader,  Schröder, 
Stilke,  etc. 

Steigrerle^  Olifer,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  1795  auf  dem  Hradschin  in 
Prag.  Er  war  auch  als  Mechanikus  geschickt,  machte  lebensgrosse  Papiermache- 
Figuren,  Siegel-  und  Münzen- Abdrücke,  etc. 

Stein,  — ,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  f  1789  in  Breslau,  gebildet  durch 
Studium  der  Antike.  Von  ihm  Friedrich  II.  (Statue  Karlsruhe),  Gen.  t.  Seidlitz- 
Monument  (Garten,  Minkowsky),  Fronton  (Friedrichsthor  Breslau),  etc. 


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834  SteiD  ^  Steioer. 

SteiDy  Alwin  Jacob  Lorenz,  Ritter  Ton^  Maler  ond  Bildhauer,  geb.  81.  Juli 
1848  in  Kiel,  thätig  in  Wien,  Schüler  der  Wiener  Akademie.  Er  malt  Genrescenen 
z.  B.  Bauernfeld  bei  Orillparzer,  Offiziersdiener  (Aquarell),  Italienerin  mit  Tam- 
burin (desgl.).    Von  seinen  Bildhauerarbeiten  nennen  wir  Der  Amateur. 

Stein,  AngDst  Ludwig«  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1743  in  Pavia,  f  1815 
Schaler  der  Leipziger  Akaaemie.  £r  radierte  nach  Rani,  R.  y.  Ryn,  etc.  ferner 
Ansichten  von  Dresden,  Königstein,  etc. 

Stein»  Johann  Gabriel,  Maler,  geb.  14.  Juni  1874  in  Eolozsv&r  (Ungarn),  Schüler 
der  Berliner  Akademie,  auch  in  München  und  Paris,  sowie  auf  Reisen  durch  West- 
europa gebildet.  Er  malt  Bildnisse,  Genrebilder,  Landschaften,  etc.  z.  B.  Daphne  (1896 
Pastell).  Im  Park  von  Versailles  (1898),  König  Salomon  (1897),  Verleumdung  (1899),  etc. 

Stein,  Johann  Karl  Henrik  Theobald,  Bildhauer,  geb.  5.  (7.?)  Febr.  1829  in 
Kopenhagen,  Schüler  der  dortigen  Akademie  unter  G.  Christensen  und  Bissen,  in 
Rom  (1856)  weitergebildet  1861  wurde  er  Mitglied,  1867  Lehrer,  1874  Anatomie- 
Professor  an  der  Kopenhagener  Akademie.  Von  ihm  Loke  und  Sigyn  (1862  Mus. 
Kopenhagen),  S.  Matth&us  (1871  Schlosskirche  das.),  Holberg  (1873  Sitzende  Erz- 
statue, am  Neuen  Theater  das.),  Bischof  Münster  (1875  Statue  vor  der  Frauenkürche), 
Niels  Juel,  viele  Bildnissbüsten,  etc.    Kl.  gold.  Med.  1851 ;  Preise  1861,  1869. 

Stein,  Theodor  Friedrieh,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  1788  in  Lübeck. 
Er  war  in  Hamburg  thfttig  und  malte  Bildnisse  in  Miniatur  und  Pastell,  mit  besserem 
Gelingen,  weibliche. 

Stelnach,  Anton,  Maler,  geb.  1819  in  Breslau,  Schüler  der  Dresdener  Akademie 
(1840—42)  und  von  K.  Schulz  in  Berlin.  1852  ging  er  nach  München  und  nahm  etwas 
von  der  Rottmann'schen  Malweise  an.    Er  malte  unter  A.  Winterlandschaften. 

Steinbaeh,  s.  Ervrin. 

Steinberg,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  f  1782,  thätig  um  1742  in 
München.    Er  stach  nach  des  Maries,  F.  J.  Weiss,  etc. 

Steinbrecher,  Gnstav  Biehard,  Holzschneider,  geb.  25.  Mftrz  1828  in  Dresden, 
gebildet  unter  H.  Bürkner  das.,  musste  später  wegen  Augenschwäche  die  Kunst 
aufgeben  und  wurde  Beamter  in  Potschappel  bei  Dresden. 

Steinbrflek,  Ednard,  Maler,  geb.  3.  Mai  1808  in  Magdeburg,  f  8.  Febr.  1882 
in  Landeck  (Schlesien),  Schüler  von  Wach  in  Berlin  (1822—29),  in  Düsseldorf  (1829) 
und  Rom  (1830)  weitergebildet.  Er  kehrte  nach  Berlin  zurück,  lebte  von  1885—46 
in  Düsseldorf,  dann  wieder  in  Berlin  und  liess  sich  1876  in  Landeck  nieder.  1840 
war  er  Mitglied  der  Berliner  Akademie  und  1854  königl.  Professor  geworden.  Von  ihm 
Badende  Kinder  u.  A.  (1834  Nat.  Gal.  Berlin),  Sa.  Genofeva  (1835  Mus.  Darmstadt),  etc. 
Von  ihm  auch  Historien  in  der  Friedenskirche  zu  Sanssouci,  der  Jacobskirche  in 
Magdeburg,  der  Hedwigskirche  in  Berlin,  etc.  ond  Wandgemälde  im  Neuen  Museum 
(Berlin),  Landschaften,  einige  Radierungen,  etc. 

Steindl,  Imre  (Emerleh),  Baumeister,  geb.  1839  in  Budapest,  Schüler  der 
Wiener  Akademie  unter  F.  Schmidt  und  Van  der  Null.  Er  restaurirte den  Dom  zu 
Kaschau  (1877),  die  Kirchen  von  Bartfeld  und  Mariafalva  (1878).  Femer  von  ihm 
die  Gulyaische  Grabkapelle  in  Budapest  (1872),  Das  neue  Stadthaus  (1875),  Das  thier- 
ärztliche  und  das  technische  Institut  (1881  und  1882),  Das  Parlameotsgebäude  (1885), 
sowie  die  ßudapest-Elisabethstädter  Pfarrkirche  (1891),  etc.,  auch  kunstgewerbliche 
Entwürfe.  Med.  1873,  Officier  der  Acad^mie  in  Paris;  Franz-Joseph  Orden,  Gold. 
Med.  Stuhlweissenburg  und  Barcelona. 

Steinel,  Prokop,  Maler,  geb.  1732  in  Ssedietz  (Böhmen),  f  21.  April  1794  in 
Prag.    Er  mute  Pastell-  und  Mioiaturbildnisse,  vielfach  für  den  Grafen  Gzernin. 

Steinemann,  Hermann,  Bildhauer,  geb.  22.  Jan.  1852  in  Berlin,  Schüler  der 
Berliner  Akademie  unter  F  r  i  e  d  r.  D  r  a  k  e.  Er  schuf  die  Kriegerdenkmäler  zu 
Friedeberg  (Neumark)  und  Neumünster,  Werdol,  Tempelhof  b.  Berlin,  Rhinow,  etc., 
das  Kaiserdenkmal  in  Gross-Korotzschin,  Gruppen  am  Haupttelegraphenamt  zu  Berlin 
und  Friese  im  Hofpostamt  zu  Stuttgart,  Bildnissbüsten,  etc. 

Steinen,  Wilhelm  von  den,  Maler,  geb.  19.  Febr.  1859  in  Viersen,  kam  1879 
nach  Düsseldorf.  Er  nahm  1883  und  1888  Theil  an  Forschungsreisen  in  Südamerika, 
kehrte  nach  Düsseldorf  zurück  und  fertigte  dann  die  Illustrationen  zu  K.  v.  d. 
Steinens  „Durch  Centralbrasilien,  Expedition  zur  Erforschung  der  Schingu*.  Mitgl. 
der  Geogr.  Gesellschaft  in  Rio  de  Janeiro,  Brasilianischer  Rosenorden. 

Steiner,  Anna  Barbara,  a.  Krafft  und  Steiner  3.  K. 

Steiner,  Ednard,  Maler,  geb.  1811  in  Winterthur,  f  6.  April  1860,  in 
München  von  Cornelius  beeinflusst.    Von  ihm  Selbstbildniss  (1832),  Der  Schwur 


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Steiner  —  Steinhäaser.  335 

im  Grütli  (1842),  Ereidebildoisse,  LandscliaftsfederzeichnuDgeD,  Steindracke,  etc. 
Seine  Sammlungen  hinterliess  er  seiner  Vaterstadt. 

Stelnor,  Emannely  Maler  und  Radierer,  geb.  1778  in  Winterthur,  f  1831, 
Autodidakt;  auch  auf  Reisen  in  Italien  gebildet.  Er  malte  Landschaften  in  Aquarell 
und  Oel,  aquarellirte  dann  BlumenstQcke   und  hat  auch  viele  Landschaften  radiert. 

Steiner.  Johann  Konrad,  Maler  und  Radierer,  geb.  1757  in  Winterthur, 
t  1818,  SchOler  von  Geisaler  in  Genf  und  Zingg  in  Dresden;  weitergebildet  in 
Paris,  Rom  und  Neapel  wo  er  Gel^e  studirte.  1796  besuchte  er  mit  seiner  Frau 
zum  zweiten  Mal  Italien.  Er  malte  Schweizer  Ansichten  in  Aquarell  und  Oel, 
lieferte  Landschaftssepiazeichnungen  und  radierte  in  Gessners  Geschmack.  —  Seine 
Frau  Anna  Barbara  8.  war  im  selben  Fach,  wie  er  thfttig. 

Steiner^  Johann  üfepornnk,  Maler,  geb.  16.  Mai  1725  in  Iglau  (Mähren), 
t  1792  in  Wien,  Autodidakt,  sp&ter  in  Rom  von  Menge  beeinflusst.  Nach  Iglau 
zurückgekehrt,  malte  er  Altarbilder  in  Menge*  Geschmack.  1755  wurde  er  Kammer- 
maler und  malte  nun  in  Wien  Bildnisse  z.  B.  Maria  Theresia,  Joseph  IL,  FQrst 
Kaunitz,  etc.  Yon  ihm  besitzt  die  Wiener  Akademie  S.  Joseph  und  Der  Chemiker. 
Mitgl.  der  Wiener  Akademie  (1767).  —  Ein  Igrnai  S»  malte  um  1755  Miniaturen 
in  Prag. 

Steiner,  Kaspar,  Maler,  geb.  17S4  in  Winterthur,  f  1812  in  Bergamo.  Er 
betrieb  eine  Seidenhandlung  in  Bergamo  und  malte  daneben  Bildnisse,  sowie  staffirte 
Landschaften  in  Miniatur,  Pastell  und  Oel. 

Steinet,  Leopold,  Bildhaner,  geb.  1853,  f  im  Januar  1900  in  Bois-le-roi, 
Sohfller  der  £cole  des  beauz-arts.  Von  ihm  Rouget  de  l'Isle  (Choisy  le  Roi)  Ledru- 
RoUin  (1885  Paris),  Hirtengruppe  (Luxembourg,  das.),  Le  Declin  (Paris,  Place  Gam- 
betta),  Boston  (mehrere  im  Mus.  Limoges),  FlQgelross  (Alexander  III.-BrOcke  in 
Paris),  etc.    Med.  L  Kl.  1884,  Gold.  Med.  1889. 

Steiner^  Sebastian,  Bildhauer,  geb.  1837  (?),  f  1896  in  Meran,  Sohn  eines 
Schusters  aus  Sterzing.  Auf  Kosten  der  Familie  Auersperg  in  Innsbruck  und 
Manchen  ausgebildet.  Er  schnitzte  viel  in  Holz.  Eine  Zeit  lang  war  er  Direktor 
der  gewerblichen  Fortbildungsschule  in  Innsbruck.  —  Sein  Sohn  Josef  S«  wurde 
auch  Bildhauer. 

Steinfeld,  Frans,  Maler,  Radierer  und  Lithograph,  geb.  26.  Mai  1787  in  Wien, 
t  3.  Nov.  1868  in  Pisek  (Böhmen),  Schüler  der  Wiener  Akademie  als  Bildhauer, 
musste  dann  wegen  seiner  Gesundheit  zur  Landschaftsmalerei  abergehen  und  war 
hierin  meist  Autodidakt.  1815  wurde  er  Kammermaler  des  Erzherzogs  Anton,  1838 
Prof.  an  der  Wiener  Akademie.  Er  bereiste  ganz  Mitteleuropa  und  malte  an  die 
800  Landschaften,  öfters  in  Ruisdaels  Manier.  Von  ihm  Felsige  Gegend  bei  Baden 
(1820  Wiener  Mus.),  Der  Hallst&dter  See  u.  A.  (ebenda),  Wildbad  Gastein,  etc. 
S.  schuf  auch  Miniaturen,  Radierungen  und  13  Steindrucke.    Gold.  Med.  1848. 

Steinfeld,  Wilhelm,  Maler,  geb.  1816  in  Wien,  t  1854  in  Ischl,  Sohn  und 
Schaler  des  Franz  S.  Er  malte  Landschaften,  von  denen  die  Wiener  Mus.  eine 
(Gebirgslandschaft)  besitzen. 

Stoinftarth,  Hermann,  Maler  und  Lithograph,  geb.  28.  Aug.  1822  in  Hamburg, 
t  7.  Febr.  1880  das.,  Schüler  von  S o h n  in  Düsseldorf  und  Schadow  an  der 
dortigen  Akademie  (1845—52);  weitergebildet  in  Italien  (1852).  Er  kehrte  nach 
Düsseldorf  zurück,  Hess  sich  aber  sp&ter  in  Hamburg  nieder.  Von  ihm  Die  Erziehung 
des  Jupiter  (1846  Mus.  Köln  a.  Rh.),  Diana  und  Actaeon  (1847  Kunsthalle  Hamburg), 
Selbstbildniss  und  8  A.  (ebenda).  Die  Auferstehung  (St.  Petri  Hamburg),  etc.;  femer 
Prometheia  (8  lithographische  Kompositionen)  u.  A.  m. 

Steinhänser,  Adolph^  Bildhauer,  geb.  1825  in  Bremen,  t  28.  Mai  1858  das., 
studirte  in  Darmstadt  und  (1845)  bei  A.  Wolff  in  Berlin,  Broder  des  Karl  S.  1851 
ging  er  nach  Rom.  Von  ihm  Holzskulpturen  (Dom,  Bremen^  desgl.  (Johanniskirche, 
das.),  R.  Santi,  M.  A.  Buonarotti,  Dürer  und  Rubens  (Sandstein,  Kunsthalle  das.)^ 
Genrefiguren  in  Marmor,  etc. 

Steinhänser,  Karl,  Bildhauer,  geb.  8.  Juli  1818  in  Bremen,  t  12.  Dec.  1879 
in  Karlsruhe,  Schüler  von  Rauch  (1881—35),  in  Rom  weitergebildet,  wo  er  1862 
Mitglied  der  8.  Luca  Akademie  wurde.  1863  wurde  er  als  Professor  nach  Karlsruhe 
berufen.  Yon  ihm  Burds  Denkmal  (1851  Thomaskirche,  Philadelphia),  Goethe  und 
Psyche  (1855  Weimar),  MadonnensUtuen  (Paris,  Wien,  Breslau^  Osterleuchter  (Friedens- 
kirche,  Potsdam),  Gruppe  der  Hl.  Genofeva  (Vegesack),  Hermann  und  Dorothea 
(Karlsruhe^  Olbers  (Bremen),  Marmorvasen  n.  A.  (das.),  Hahnemann  (Lpzg).  1849 
kgl.  gold.  Med.  Berlin,  Mitgl.  der  Akad.  Philadelphia  (1858),  Gregor-Ord.  —  Seine 


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336  Steinhardt  —  SteiDle. 

Frau  Pauline  S«,  geb.  Frank,  f  1866,  malte  Historien,  etc.  z.  B.  Königin  £8ther, 
Genius  der  Rebe  (1848),  Der  kl.  Christus  und  Jobannes  (1857),  etc. 

Stelnhardt,  Friedrieh  Karl,  Maler,  geb.  6.  Jan.  1844  in  Frankfurt  a.  M. 
Er  war  einige  Zeit  in  Rom  thätig. 

Steinhaiiseiiy  Heinrieh  Rndolph,  Goldschmied,  geb.  1.  Sept.  1826  in  Cassel. 
1853  wurde  er  Mitgl.  der  Zunft  dort. 

Steinhansen,  Wilhelm  Angrust  Theodor,  Maler,  Zeichner  und  Lithograph, 
geb.  2.  Febr.  1846  in  Sorau,  Schüler  der  Berliner  Akademie  (1868—66)  und  der 
Karlsruher  Kunstschule  (1867—69),  auch  in  Rom  gebildet  Er  lehfk  einige  Zeit  in 
Berlin  und  liess  sich  1876  in  Frankfurt  a.  M.  nieder,  wo  er  sich  neben  HansThoma 
als  einer  der  eigenartigen,  grossen  deutschen  Künstler  behauptet.  Seine  ernste  religiöse 
Kunst  ist  von  feinem  Stilgefühl  und  aufrichtigem,  innigem  Empfinden  getragen.  Von 
ihm  Sgraffito-Malereien  am  Ravensteinschen  Kaus  zu  Frankfurt  a.  M.,  schöne  staffirte 
Landschaften  und  Historien,  ferner  die  Illustrationen  zu  C.  Brentanos  Gedichten,  zur 
Geschichte  von  der  Geburt  unseres  Herrn  (Halle  1872),  Bibellesezeichen,  etc.  endlich 
aus  den  90er  Jahren,  die  prachtvollen  Steindrucke  (z.  Th.  in  Farben,  und  viele 
Exemplare  eigenhändig  aquarellirt) ,  Christus  und  die  Sünder,  Mariae  Gang  zu 
Elisabeth,  Märebenprinzessin,  Christus  und  der  Jüngling,  Zur  Weihnacht,  Mutter  und 
Kind,  reizende  Tanzkarten,  etc.  Eine  fast  vollständige  Sammlung  seiner  graphischen 
Arbeiten  befindet  sich  im  Dresdener  Kupferstich-Kabinet. 

SteinheUy  Karl,  Maler,  geh«  12.  Nov.  1860  in  Schwabing  bei  München,  Schüler 
der  Akademie  zu  München,  wo  er  auch  thätig  ist.    Er  malt  Genrescenen. 

Steinheil,  Louis  Charles  Augrnste»  Maler  geb.  26.  Juli  1814  in  Strassbnrg, 
f  17.  Mai  1885  in  Paris,  Schüler  von  Decaisne,  D.  d'Angers  und  der  £cole 
des  beaus-arts  in  Paris.  S.  begann  als  Illustrator  und  Zeichner  von  Umrahmungen, 
Vignetten,  etc.  Er  hat  auch  einige  Blatt  radiert.  Von  ihm  Eine  Mutter  (1847  Mus. 
Nantes),  Vermählung  der  Jungfrau  (Mus.  Di^jon),  Wandmalerei  in  der  Ste.  Chapelle 
zu  Paris,  Glasfenster  in  deren  Ünterkapelle,  Glasfenster  des  grossen  Seminars  zu 
Nantes,  etc.,  Kampf  mit  dem  Drachen  (Georgenkapelle,  Kathedrale  zu  Paris),  Das 
jüngste  Gericht  (Münster,  Strassburg),  Glasfenster  (das.),  etc.  Med.  3.  Kl.  1847,  2.  Kl. 
1848,  3.  Kl.  1851,  Kr.  der  Ehrenleg.  1860.  —  Sein  Sohn  und  Schüler  Adolphe  Charles 
Edouard  S.y  malte  Blumen  und  Genrebilder. 

Steinhöfer,  Carl,  Baumeister  und  Ingenieur,  geb.  1746  in  Zweibrücken,  f  19.  Febr. 
1829  in  Cassel.  Er  legte  in  Wilhelmshöhe  den  Steinhöferschen,  sowie  den  sogen. 
Neuen  Wasserfall  an  und  wurde  Churfürstl.  hessischer  Brunnen-  und  Wasserkunst- 
Inspektor. 

Steinloken,  Christian^  Maler  und  Kupferstecher,  unseres  Jahrhunderts,  f  im 
Dec.  (?)  1896  in  München. 

Steiniicey  Helnriehy  Maler,  geb.  5.  Mai  1825  in  BoUinghausen  bei  Leer  (Ost- 
friesland), studirte  in  Hannover,  Berlin,  Köln  und  die  alten  Meister  im  Haag,  machte 
dann  Studienreisen  durch  viele  L&nder  Europas  (Norwegen,  Italien)  und  Hess  sich 
1852  in  Düsseldorf  nieder.  Von  ihm  Gebirgslandschaft  (1858  Mus.  Stettin),  Deutsche 
Landschaft  (Mus.  Crefeld),  Der  Obersee  in  Bayern  (1859  Mus.  Kortrijk),  Aus  dem 
Hardanger  Fjord  (Mus.  Hannover),  Aus  dem  bairischen  Hochgebirge.  Er  malte  auch 
Thiere.    Silb.  Med.  Metz  1860. 

Steinkopf,  Gottlob  Friedrich,  Maler,  geb.  1779  in  Stuttgart,  f  1861  das., 
Schüler  seines  Vaters  J  o  b  a  n  n  F.  S.  1799  ging  er  nach  Wien  und  ging  vom  Kupfer- 
stich zur  Malerei  über.  1807—1814  verweilte  er  in  Rom  wo  Koch,  Schick  und 
Overbeck  ibn  beeinflussten.  1814—1821  war  er  in  Wien,  von  da  an  in  Stuttgart 
tbfttig,  wo  er  1829  Lehrer,  1833  Prof.  und  1845  Vorstand  der  Kunstschule  wurde. 
1855  gab  er  sein  Amt  auf.  Von  ihm  In  den  elysäiscben  Gefilden  (1843  Gal.  Stuttgart), 
Odysseus  und  Nausikaa,  Cleobls  und  Biton,  Ansichten  aus  der  Stuttgarter  Umgegend, 
etc.    Mitgl.  der  Akademie  Berlin  1825,  Wien  1836.    Württ.  KronenOrd. 

Stelnkopf^  Johann  Friedrieh.  Maler  und  Radierer,  geb.  1737  in  Oppenheim, 
t  1825  in  Stuttgart,  hatte  erst  studirt,  dann  die  Porzellanmalerei  erlernt  und  kam 
etwa  1755  an  die  neuerrichtete  Ludwigsburger  Manufaktur.  Als  diese  Anstalt  ins 
Stocken  gerieth,  malte  er  Pferde-  und  Viehstücke  in  Wouvermans  und  Roos'  Ge- 
schmack.   1786  wurde  er  Gymnasialzeicheclebrer  in  Stuttgart,  1801  Hofmaler. 

Steinla,  a.  MüUer,  Moritz. 

Steinle,  Eduard  Jacob  von.  Maler,  geb.  2.  Juli  1810  in  Wien,  f  18.  Sept. 
1886  in  Frankfurt  a.  M.,  Schüler  der  Wiener  Akademie,  dann  von  Kuppelmeier, 
endlich  in  Rom  weitergebildet  (1828),  wo  er  von  Veit  und  Overbeck  beeinflusst 


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Steinlen  —  Stella.  SS? 

wurde  und  bis  18t4  verblieb.  1843  Hess  er  sieb  in  Frankfart  nieder  and  wnrde 
1850  dort  Prof.  am  St&delscben  Institut  Er  malte  Wandbilder  im  Münster  su  Strass- 
bürg  (1875),  im  Dom  zu  Frankfurt  a.  M.,  in  der  Burgkanelle  zu  Rheineck  (1888— 
1842  Bergpredigt),  im  Kölner  Dom  (Engelchöre),  im  Frankfurter  Kaisersaal  (IJrtbeil 
Salomonis),  in  der  Aegidi-Kirche  su  Manster,  im  Kölner  Museum  (Die  Kölner  Kunst- 
perioden),  in  der  Marienkirche  zu  Aachen  (1865>-1866X  etc.  auch  Kartons  für 
kirchenglasfenster.  Von  ihm  ferner  Maria  bei  Elisabeth  (1841  Gal.  Baczynski, 
Berlin),  desgl.  (1848  Gal.  Karlsruhe),  zwei  Kartons  (Nat-Gal.  Berlin),  S.  Lukas 
malt  die  Madonna  (Mus.  Basel),  Sibylla  Tiburtina  (1848  St&del'sches  Institut  Frank- 
fart a.  M.),  A.  io  den  Sammlungen  zu  Manchen  (Scback),  Weimar,  Wien,  etc.  So- 
dann aquarellirte  und  Sepia -Zeichnungen,  darunter  ein  Parsifal-Cyldus,  111.  zu 
Brentanos  Rheinmftrchen,  zu  Shakspere  u.  A.  m.  S.  radierte  auch  einige  Blatt.  Gold. 
Med.  Paris  1854.  0£f.  des  belgischen  Leopoldsord.  u.  A.  Viele  Med.  und  Orden.  Kr. 
der  Ehrenleg»  Mitgl.  der  Akademie  zu  Berlin,  Hanau,  München  und  Wien.  —  Sein 
Leben  Ton  Wurzbach  (Wien  1879). 

Steialen,  Alexandre  Theophile,  Zeichner  and  Maler,  geb.  20.  Not.  1859  in 
Lausanne.  Er  ging  mit  19  Jahren  nach  Paris,  wo  er  1884  im  Chat  Noir  hauptsächlich 
mit  Katzenbildern  und  Fabeln  debutirte;  darunter  Die  Odyssee  der  Katze  und  des 
Fisches,  Die  Katze  und  der  CigarrenstOmmel,  Das  schreckliche  Ende  der  Elster, 
Bazouge  oder  die  traurigen  Folgen  der  Trunksucht,  Die  Katze  u.  A.  Von  ihm  auch 
die  kflnstlerischen  Plakate  Gompaffnie   Fran^ise  des  Chocolats  et  des  Thds;  Lait 

?nr  de  la  Yingeanne  Stärilisd;  Mothu  et  Doria;  Trotte  Gailbert.  Fflr  Bruanti 
liederbuch  .Dans  la  rue*  lieferte  er  150  Skizzen,  ebenso  Illustrationen  ffOa  eine 
Anzahl  Romane  zu  Pariser  Strassenliedem  und  fflr  die  meisten  französischen  Witz- 
blätter.   Endlich  hatte  er  auch  einige  Einzellithographien  geschaffen. 

StelDliogf  Josef,  Maler,  geb.  12.  April  1846  in  Wien,  Schfller  der  dortigen 
Akademie  unter  Wurzinger,  dann  von  Pilo ty.  Er  wurde  Gemälde«Restaurator 
an  den  Wiener  K.  K.  Museen.  Yon  ihm  Hauptaltar  (Mechitharistenkirehe,  Wien), 
S.  Josef  (Sa.  Elisabeth,  das.),  etc.  Femer  viele  Genrebilder  ond  Bildnisse.  Inh. 
des  St.  Svlvesterordeus,  Fflger-Med. 

Steinmeti,  (Stetnmets-Noris),  Friedrich,  Maler,  geb.  31.  Oct.  1860  in  Nflmberg, 
Schfller  der  dortigen  Kunstschule  unter  Raupp,  Kreling,  Jäger  u.  A.,  sowie  der 
Mflnchener  Akademie  (1877—83)  unter  Lindenschmit.  Löfftz  und  G.  Max.  Yon 
ihm  Trost  im  Unglflck,  Der  Letzte  seines  Stammes,  Erinnerung  an  den  9.  März 
1888,  etc.  auch  Bildnisse,  Copien  nach  alten  Famüienbildnissen,  decorative  Arbeiten 
im  Schloss  Neuschwanstein,  etc. 

Steinmllller,  Joseph»  Kopferstecher,  geb.  28.  Februar  1795  in  Wien,  f  1841, 
Schfller  von  Maurer  an  der  Wiener  Akademie.  1818  begann  er  selbständig  inPra^ 
zn  stechen.  Yon  ihm  Madonna  im  Grflnen  (1841  n.  R.  Santi),  Madonna  mit  Heil, 
(n.  Luini),  desgl.  (1834  n.  Yanucci);  Blätter  fflr  das  Wiener  Galeriewerk,  Bildnisse,  etc. 

Stelnvrlok^  s.  SteenwIJk. 

Stella^  Antoine^  Antoinette,  Clavdine  und  FranQOlie  (s.  d.)^  waren  vier 
Schwesterkinder  des  Jacques  S.  die  eigentlich  Bonionnet  hiessen,  aber  den  Namen 
S.  annahmen,  da  ihr  Oheim  sie  erzog. 

Stell«,  ABtoine  Boasonnet,  Maler,  geb.  25.  Nov.  1637  in  Lyon,  f  9.  Mai  1682 
im  Louvre  zu  Paris,  Neffe  und  Schfller  des  Jacques  S.  Er  wurde  1666  Mitgl. 
der  Akademie  auf  Grund  seines  «Pythische  Spiele*  (Mus.  Louvre),  ond  1681  Prof. 
Jacques  S.  hinterliess  ihm  eine  Summe,  die  ihm  einen  fflnQährigen  Studienaufenthalt 
in  Rom  ermöglichte.  Er  malte  Historien  fflr  die  Kirchen  der  Jakobiner,  der  Jesuiten, 
die  Panlskircbe,  die  Kirche  Saint-Germain  PAuxerrois,  Saint-Gervais  zu  Paris  und 
ihr  die  Notre  Dame  de  Fourvidreskirche  zu  Lyon.  S.  hat  auch  mehrere  Blatt 
radiert 

Stella,  AMtolnelte  Bovzonnet.  Kupferstecherin,  geb.  24.  Aug.  1641  in  Lyon, 
t  30.  Oct.  1676  in  Paris  an  den  Folgen  eines  Falles,  Schwester  der  Claudine  B.  S. 
Yon  ihr  Romalas  und  Romas  (n.  Antoine  B.  S.),  Einzug  des  Kaisers  Sigismund  in 
Mantua  (25  Bl.  nach  J.  Romano). 

SteUa^  Claudine  Bonzonoet.  Malerin  und  Kupferstecherin,  geb.  6.  Juli  1686 
in  Lyon,  f  1«  Oct  1697  in  Paris,  Schwester  des  Antoine  B.  S.,  Schfllerin  ihres  Oheims 
Jacques  S.  Sie  widmete  sich  bald  ganz  dem  Stich,  stach  besonders  nach  Poussin 
und  wurde  ihm  selir  gerecht. 

Stellat  Franfols  L,  Maler,  geb.  1563  in  Mecheln,  f  26.  Oct.  1605  in  Lyon, 
Sohn  des  Jean  S.  1578  folgte  er  einem  Jesuiten  nach  Rom,  wo  er  die  Malerei^ 

AUgemeiiiM  KODitter-Leziooii.  8.  Avfl.  4.  Band.  22 


338  ätella  —  Stepliao. 

itudirte.  Er  liess  sich  in  Lyon  nieder  und  malte  Historien.  Von  ibm  ChriBtos  im 
Grab  (Hl.  Johannes-Kirche  Lyon),  Kreuzabnahme  (Cölestinerkirche  das.),  etc. 

Stella,  FranoolB  II.,  Maler,  geb.  1608  in  Lyon,  f  26.  Juli  1647  in  Paris, 
2.  Sohn  des  Franko»  S.,  Schaler  seines  Bruders  Jacques  S.,  den  er  nach  Italien 
begleitete.  Er  war  Hofmaler  des  Königs  und  führte  1639  Terschiedeoe  Werke  fOr 
das  Oratorium  der  Königin  im  Schloss  zu  Saint-Germain  aus.  Aus  seiner  Heirath 
erwuchsen  ihm  endlose  Misshelligkeiten,  die  ihn  an  der  Arbeit  hinderten  und  ihn  in's 
Grab  brachten.  Von  ihm  Heilige  Familie  (Mus.  Orleans),  Der  Hl.  Johannes  reicht 
dem  Jesuskind  das  Kreuz  (Mus.  ebenda^  etc. 

Stella,  FraB^oiae  Bonionnet,  Eupferstecherin,  geb.  12.  Dec.  1688  in  Lyon, 

S18.  April  1691   in  Paris,   Schwester  des  Antoine  B./S.    Von  ihr  66  Blatt   antike 
mamente,  56  Blatt  Vasen  (nach  Jacques  S.),  etc. 

Stella,  Oloyanni,  Gemmenschneider,  geb.  U.  Mftrz  1889  in  Keapel,  Schfller 
▼on  L.  Perrotti.  Er  modellirte  erst  C!opien  berühmter  Werke  und  schnitt  dann 
Cameen,  Reliefs  in  Lava,  etc.  S.  besuchte  Paris  und  London  und  kam  1868  nach 
Neapel  zurtlck.    Med.  Dublin  1865,  etc. 

SteUa,  Ignati,  g«  Stent,  J. 

Stella,  Jaeqvea,  Maler,  geb.  1596  in  Lyon,  f  29.  April  1657  im  Louvre  in 
Paris,  Sohn  und  Schüler  des  Fran^ois  L  S.,  später  Schüler  des  Nie.  Poussin. 
Er  wurde  Hofmaler  und  Ritter  des  hl.  Michaels  Ordens  1644.  Mit  20  Jahren  ging 
er  nach  Florenz,  wo  ihm  der  Herzog  Cosmo  de'  Medict  Wohnung  und  Pension  gab. 
Nach  7  jährigem  Aufenthalt  begab  er  sich  1623  nach  Rom,  wo  er  12  Jahre  lang 
thätig  war.  Im  Begriff  einem  Ruf  Philipps  IV.  nach  Spanien  zu  folgen,  wurde  er, 
sein  Bruder  und  seine  Dienerschaft  ins  Geftngniss  geworfen.  Bald  jeaoch  wurde 
seine  Unschuld  bekannt  und  er  und  die  Seinigen  in  Freiheit  gesetzt.  Er  bereiste 
nun  im  Gefolge  des  Marschall  Cr^qui  Italien,  schlug  eine  Direktorstelle  in  Mailand 
aus  und  kam  nach  Paris,  wo  er  die  Gunst  Richelieus  erlangte,  der  ihm  für  sich  und 
den  Hof  ausgiebig  beschäftigte.  Historien  von  ihm  in  den  GaL  und  Museen  zu 
Angers,  Greno  Die,  Hayre,  Lyon,  Montauban,  Montpellier,  Nantes,  Nimes,  Paris,  Ronen,  etc. 
S.  hat  auch  5  Blatt  radiert 

Stella,  Jean,  Maler,  geb.  1525  in  Antwerpen,  f  1601  in  Paris,  wohin  er  schon 
in  jungen  Jahren  kam.  Er  war  der  Stammvater  einer  grossen  französischen  Eflnst- 
lerfamilie. 

Stelson,  SylTia  C.  Malerin,  geb.  2.  Sept.  1828,  f  16.  Oct.  1872  in  Boston. 
Sie  hatte  sich  ohne  Lehrer  gebildet  und  malte  Stillleben,  besonders  aber  gute 
Blumenstücke. 

Steiler,  Johami  Jacob,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  zwischen 
1720  und  1783.  Er  schuf  u.  A.  Platten  für  das  Werk  über  die  Dresdener  Ant&en  (1733). 

Stelaner,  Heinrieli,  Maler,  geb.  1833  in  Bayreuth,  Schüler  der  Nürnberger 
Kunstschule  unter  Krehling.  £r  wurde  Professor  an  der  Kunstgewerbeschule  zu 
München.  Von  ihm  Luther  im  Kreise  seiner  Familie,  Stumme  Liebe,  Protestantischer 
Gottesdienst  während  des  30  jährigen  Krieges,  etc.,  auch  Landschaften. 

Steiboek^  Magnus,  Graf,  Maler,  geb.  1664  in  Stockholm,  f  1717  in  Kopen- 
hagen. Dieser  schwedische  Feldmarschall  beschäftigte  sich  mit  dem  Bildnissmalen 
und  Anfertigen  von  Filigranarbeiten,  mechan.  Kunstwerken,  etc.,  besonders  nach 
seiner  Gefangennahme  (1713  bei  Tönningen). 

Stengel,  Stephan,  Freiherr  Ton,  Radierer,  geb.  1751  in  Mannheim,  f  1B22 
in  Bamberg.  Er  radierte  als  Liebhaber  1771—1808  Ansichten  aus  den  Neckar-  und 
Rheingegenden.  —  Ein  Georg,  Freiherr  yon  S.,  geb.  1775 (?),  f  1824,  war  eben- 
falls in  Mannheim  als  Liebhaber-Radierer  thätig. 

StengUn,  Johann,  Kupferstecher,  geb.  1715  in  Augsburg,  f  1770  in  St  Peters- 
burg, Schüler  von  J.  G.  Bodenehr.  Er  arbeitete  in  Schabmanier  und  erhielt  1743 
einen  Ruf  nach  St.  Petersburg,  wo  er  eine  Gzarenfolge  und  Mitgl.  der  kaiserl.  Fa- 
milie schuf.  Von  ihm  ferner  Blätter  nach  Dinglinger,  Grooth,  J.  J.  Haid,  D.  Klein, 
N.  de  Meytens,  etc.  —  Ein  Ferdinand  S.  war  um  1710  in  Stuttgart  als  Schab- 
künstler thätig. 

Steni^re,  P.  Marie  Nicolas,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  begr.  17.  Febr. 
1790  in  der  Margarethenkirche,  Paris. 

Stenree,  (Steenree),  Willem  (Georg?),  Maler,  geb.  1600 (?)  in  Utrecht, 
t  1648 (?),  Nejßfe  und  Schüler  des  C.  Poelemburgh,  in  dessen  Art  er  malte. 

Stephan,  €hriBt4iph,  Bildhauer,  geb.  12.  Oct.  1797  in  Köln  a.  Rh.,  f  1&  Jm>- 
1864  das.,   Schüler  von  J.  C.  A.  Blöroing,   aber  meist  Autodidakt|<->£r  schmtste 

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Stephan  —  SteAi.  dSd 

erst  Bflderrahmen  und  ornamentale  Sachen,  später  Altäre,  a.  B.  den  Haaptaltar  der 
Stiftskirche  m  Gleve  und  des  Doms  zn  Riga. 

Stephan,  JohanB,  s.  Caloar.  Johamiea  8.  tob. 

Stephan,  Johann,  Maler  uno  Yergolder,  geb.  1795  in  Köln  a.  Rh.,  f  15.  Not. 
1855  das.  Er  war  als  Zeichenlehrer  und  Restaurator  alter  Bildwerke  thätig.  1846 
Hess  er  sich  auf  einige  Jahre  in  CIoto  nieder. 

Stephan.  Meister,  g.  Loehner,  Stephan. 

Stephan!,  s.  StOTons,  Pieter. 

StephanoB,  griechischer  Bildhauer  der  2.  Hälfte  des  1.  Jahrhunderts  t.  Chr., 
Schaler  des  Pasiteles.  Von  ihm  ist  die  Statue  eines  juniren  Mannes  erhalten,  die 
sich  in  der  YiUa  Albaui  befindet,  die  er  aber  wahrscheinlich  nach  dem  Werke  eines 
viel  älteren  Meisters  copirt  hat. 

Stophanow,  (Stephanoff),  Franels  Philip,  Maler,  geb.  1788  in  Brompton, 
t  15.  Mai  1860  in  West  Haonam  (Gloucestershire,  Englandi^  Sohn  des  N.  Phileter  S. 
Er  malte  seit  1804  Genrebilder  (Die  armen  Verwandten,  verhör  Algernon  Sydneys, 
etc.)  und  zeichnete  lUustr.  rar  Krönung  Georg  lY.  (S.  Eensugton  Mus.),  ra  Pynes 
»Royal  Residences",  zu  „Field  of  the  Cloth  o?  Gold",  etc. 

Stephanoir^  H.  Phileter,  Maler,  geb.  vor  1760  f?)  in  Russland,  f  ▼or  1790  in 
London  (?)  durch  Selbstmord.  Er  malte  Bildnisse,  Plafonds,  Theaterscenerien,  etc.  — 
Seine  Frau  Gertrnde  S.,  t  1806  in  Brompton,  malte  Blumen.  —  Deren  Tochter 
M.  9.  S.  malte  ebenfalls  Blumen. 

Stephnnng  Hollandiena,  s.  StoTen  Tan  Holland. 

Stephens,  Edward  Bowriny,  Bildhauer,  geb.  im  Dec.  1815  in  Exeter  (England), 
f  10.  Nov.  1882,  Schfller  der  Londoner  Akademie  und  von  E.  H.  Baily,  später 
3  Jahre  in  Rom  weitergebildet.  Von  ihm  Hagar  und  Ismael,  Eva  und  der  Satan, 
Eva  und  der  Tod  (1858),  Euphrosyne  und  Cupido  (1856),  Der  Gang  in*s  Bad  (1862), 
Das  Wrack,  Die  Statuen  Loa  Fortescues,  Sir  Thomas  D.  Aclands  (1862),  etc.,  auch 
viele  Bildnissbüsten. 

Stephens,  Henry  Lonis^  Maler  und  Illustrator,  geb.  11.  Febr.  1824  in  Phila- 
delphia (ü.  S.  A.),  t  13.  Dec.  1882  in  Bayonne  (N.  T.,  U.  S.  A.).  Er  studirte  an  der 
Akademie  seiner  Vaterstadt  und  wurde  bekannt  duroh  humoristische  Illustrationen 
zu  Einderbachern,  zur  komischen  Zeitschrift  ^Vanity  Fair",  die  vor  zwanzig  Jahren 
in  New  York  ersdiien,  etc.    Femer  hat  er  auch  aquarellirt 

Stephenson,  John  (James  t),  Kupferstecher,  geb.  26.  Nov.  1808  in  Manchester, 
t  SO.  Mai  1886  in  London,  Schüler  von  Finden.  Er  lebte  von  1888—47  in  Man- 
chester, dann  in  London.  Von  ihm  Ophelia  (n.  Millais),  Tennyson  (a  Watts),  Die 
Pferdebändigerin  (n.  Landseer);  A.  n.  Faed,  Gordon,  Landseer,  Maclise,  Martin,  etc., 
auch  fär  iUustrirte  Zeitschriften  und  BQcher« 

Steppes,  Edmnnd  K.  F»  M.,  Maler,  geb.  11.  Juli  1878  in  Burghausen  (Ober- 
bayem),  Schüler  von  Eniser  in  München  und  der  dortigen  Akad.  Er  bereiste  Süd- 
deutschland, sowie  Böhmen  und  malte  Landschaften,  aucn  Bildnisse. 

Sterbeeek,  Frans  Tan,  Maler,  get.  17.  Nov.  1630  in  Antwerjoen,  f  1693  das. 
Er  wurde  Geistlicher,  hat  aber  eifrig  Botanik  getrieben  und  malte  Pflanzen.  Ferner 
entwarf  er  eüien  marmornen  Haupialtar  für  die  Dominikanerkirche  in  Antwerpen. 

Sterekr^  Arthnr,  Kupferstecher,  geb.  1866  (?),  t  23.  Jan.  1896  in  Antwerpen. 
Er  erhielt  den  nossen  Rompreis.  Von  ihm  Lady  Godiva  (n.  Van  Lerius),  Jan  de 
Vos  (nach  dem  Bild  im  Antwerpener  Mus.),  A.  nach  Rubens,  etc. 

Sterl.  Robert  Hermann,  Maler,  Zeichner  und  Lithograph,  geb.  23.  Juni  1867 
In  GrossdoDrits  (Sachsen),  Schüler  der  Dresdener  Akademie  unter  P au  weis,  weiter- 
gebildet auf  Reisen  nach  Paris  und  Hessen.  Er  malte  Bildnisse,  Landschaften  und 
Genrebilder  z.  B.  Hessische  Bauern  im  Gespräch,  Arbeiter  in  den  Eibsandsteinbrüchen, 
Feierabend;  femer  schuf  er  zahlreiche  Illustrationen  für  Zeitschriften  und  Bücher. 
Von  seinen  Steindrucken  erschien  einer  in  »The  Studio*.    Gold.  Med.  Dresden. 

Stern,  Ignai,  Maler,  gen.  Stella,  geb.  1698  in  Ingolstadt,  f  1746  in  Rom, 
Schüler  von  Cignani  m  Bologna,  wohin  er  sehr  jung  gelangte«  Von  ihm  Ver- 
kündigung (für  Sa.  Annunziata,  Piacenza),  Fresken  (Sakristei  von  S.  Paolo,  Rom), 
Altarbilder  (Sa.  Elisabeta,  das.),  Madonna  (Mus.  Wien),  Eabinetsbildchen,  etc. 

Stern,  Josef,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Graz,  f  1773  in  Brunn,  io 
Rom  gebildet.  Er  Hess  sich  in  Brunn  als  Bildnissmaler  nieder  und  wurde  Hofmaler 
des  Grafen  von  Dietrichstein.  Neben  Bildnissen  malte  er  auch  einige  Fresken  und 
Historien  in  Kirchen  zn  Brunn  (Magdalenenkirche,  S.  Jakob,  Minoritenkirche,  etc.), 
Syrof  ic,  Rossic,  Struc,  in  der  Schloss-Bibliothek  zu  Kremsier,  etc. 

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34Ö  SteroWg  —  Stevaerts. 

Sternberyy  WmsIQ,  Maler,  geb.  1818  in  Rnssland  (?X  f  1845  io  Bom.  Er 
malte  Scenen  aus  dem  mssiBcben  Baaeroleben  und  war  seit  1841    in  Italien  thätig. 

Sterniy  (Stern),  Bafaelle,  Baameister,  geb.  Tor  1800,  f  1821  (?),  Sohn  einet 
Bänmeisters  (?)  Johann  S.,  th&tig  in  Rom,  wo  er  fbr  Pio  YIL  den  Braccio  naoTo 
des  yatikaniscben  Mnseams  baute.    Sein  Sohn  Joham  S«  war  ebenfalls  Baameister. 

Sterr,  Hans,  Glasmaler  des  16.  Jahrbnnderts,  tb&tig  in  Bern,  wo  er  Ratbsherr 
war.  Er  sobuf  n.  A.  sechs  grosse  Wappenseheiben  fflr  Jegistorf  (1515),  A.  fOr 
Hindelbank  (1519),  Lanperswil  (1518/19),  etc.  £s  finden  steh  aach  Alpengemälde  Ton 
ihm  vor,  s.  B.  in  Lenzingen. 

Sterrer,  Karl,  Bildhauer,  geb.  25.  Mai  1844  in  Wels  (Oberösterreich),  Schüler 
der  Wiener  Akademie  und  von  Melnfzky.  Von  ibm  Triptolemus,  Xicinius,  Stolo 
(Statuen),  Kriegers  Heimkebr,  Liebe  zum  Volk,  etc. 

Sterry,  Kar],  Maler,  geb.  29.  M&rz  1861  in  KenHaidan  a.  0.  (Niederschlesien), 
Sch&ler  der  Berliner  Akademie  n.  von  A.t.  Werner.  Er  liess  sich  in  Berlin  nieder 
nnd  malte  Genrebilder,  sowie  Bildnisse. 

Stetka,  Jvlivs,  Maler,  geb.  29.  Aug.  1855  in  Eiraly  Lehota  (Ungarn^  Schaler 
von  Benczur,  th&tig  in  Budapest. 

Stetson,  Charlei  Walter,  Maler,  geb.  1858  in  Tivertoo  (R.  I.,  ü.  S.  A.\  th&tig 
in  ProTidence  (R.  I.).  Von  ihm  Fort  von  geweihter  Erde;  auch  Bildnisse.  S.  hat 
einige  Platten  radiert. 

Stetten,  Karl  tob,  Maler,  geb.  1857  in  Augsburg,  th&tig  in  Nenilly  s.  S., 
SchOler  der  Akademie  zu  München  und  der  Ac.  Julian  (unter  Boulanger,  Gourtois, 
Dagnan  und  J.  Lefebvre)  zu  Paris.  Von  ihm  Italiener  in  Paris,  Cl^bis  und 
Biton,  Der  Ringkampf,  Am  Louvre,  Aprilabend,  ete.,  auch  Landschaften  und  Bild- 
nisse.   Med.  8.  El.  Paris. 

Stettier,  Wilhelm,  Maler,  geb.  yor  1655  in  Bern,  f  1708,  Schüler  von  K. 
Meyer  in  Zürich  und  Jos.  Werner  in  Paris.  Er  malte  Miniaturen  und  war  n.  A. 
in  der  Kostümkunde  sehr  bewandert,  so  dass  er  dem  Numismaten  C.  Patin  bei  der 
Herausffabe  von  Werken  helfen  konnte.  Von  ihm  Traum  des  Olympias,  Traum 
Alezanders;  Feder-  und  Sepia-Zeichnungen,  etc. 

Steoben,  Alexander  Joseph,  Baron  de,  Maler,  geb.  22.  Juni  1814  in  Paris, 
t  7.  Juni  1862  das.,  Schüler  seines  Vaters  G.  G.  L.  de  S.  und  ron  Ingres.  Er  Ter- 
lebte  10  Jahre  in  St  Petersburg  und  8  in  Rom.  Von  ihm  Jacob  segnet  seine  Kinder 
(Isaakskathedrale,  St.  Petersburg),  Ans  Miltons  Jugend,  Bmnnenbad,  etc.  Med. 
8.  Kl.  1880. 

Stenben,  Charles  Onlllavine  Henri  Angnste  Francis  Lonls,  Baron  de» 
Maler,  geb.  17.  April  1788  in  Bauerbaeh  bei  Mannheim,  f  21.  Not.  1856  in  Paris, 
Schüler  der  St  Petersburger  Akademie,  dann  yon  G^rard,  R.  Lefebrre  und  P  r  ud  'h  o  n 
in  Paris.  1887  wurde  er  Zeichendirektor  am  Pariser  Polytechnikum.  1844—54  war 
er  in  Rassland  thfttig,  Ton  da  ab  wieder  in  Paris.  Von  ibm  Peter  der  Grosse  auf 
dem  Ladogasee  (1812  Mos.  Amiens),  Jugendzug  Peters  des  Grossen  (1827  Mus.  Valen- 
ciennes),  Johanna  die  Wahnsinnige  erwartet  die  Auferstehung  ihres  Gatten  (1836 
Mus.  Lille),  Karl  Martells  Sieg  über  Abd^rame  und  12  A.  (1886  Mus.  Versailles), 
Esmeralda  (1889  Mus.  Nantes),  die  Decke  im  2.  Saal  im  Mus.  des  Louvre;  Andere 
Werke  von  ihm  in  dem  Dom  zu  Strassburg,  in  der  Isaacs  Kathedrale  zu  St  Peters- 
burg, etc.,  auch  Bildnisse.  Med.  1.  Kl.  1819.  Er.  der  EbrenL  1827.  Mitgl.  der  St 
Petersburger  Akademie  1888,  Rother  Adler  Ord.  1841. 

Stenben,  Baronin  Eignere  Anne  de,  geb.  Trollt,  Malerin,  geb.  25.  Dec.  1788, 
in  Paris,  f  29.  Dec.  1869  das.,  Gemahlin  und  Schülerin  des  G.  G.  L.  de  S.,  auch  unter 
R.  Lefeyre  gebildet    Sie  malte  Bildnisse. 

Stendtner,  Mark  Christoph,  Bildhauer  und  Eupferstecher,  geb.  1698  in  Augs- 
burg, t  1786.  Er  stach  in  Schwarzkunst  nnd  radierte  Bildnisse,  sowie  mythologische 
Scenen.  Femer  zeichnete  er  Gold-  nnd  Silberschmieds  -  Vorlagen.  —  Sein  Bruder 
Esijas  Phillpf  S.,  geb.  1691,  t  1760,  war  in  gleicher  Weise  th&tig. 

SteTaerts.  (Staeyaerts,  Sterens,  Steyers),  Antonie  Patamedesi,  Maler,  geb. 
nm  1601  in  Deift,  begr.  1.  Dec.  1678  in  Amsterdam,  Ton  MiereTclt  in  Delft  nnd 
Hals  in  Haarlem  gebildet,  Sohn  eines  Gemmenschneiders  Palamedes  S.  Er  wurde 
1621  Mitgl.  der  Gilde,  sp&ter  deren  Dekan,  war  in  Delft  th&tig  bis  1678  und 
starb  auf  einer  Reise  zu  seinem  Sohn.  S.  malte  Bildnisse  und  Gesellschaftsstocke, 
z.  B.  Tischgesellschaft  im  Park  u.  A.  (Mus.  Berlin),  Musikalische  Gesellschaft  und 
Bildnisse  (Gal.  Brüssel),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Dresden  (zweifelhaft),  Frankfort  a.  M., 
Haag,  Kopenhagen,  St  Petersburg,  Wien  (Liechtenstein),  etc.  ^  ^ 

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Stevaerts  —  Stevens.  341 

Stefaerts,  (StaeTaerta,  SteTens^  9teTers),  Palamedea  Palamedeai,  Malert 
geb.  1607  in  London,  f  26.  Biai  1688  in  Delft^  wohin  er  schon  in  der  Jugend  kam, 
Schaler  seines  Bruders  Antonie  P.  S.  and  an  Werken  des  Esaias  ?.  d.  Yelde 
gebildet.  1627  wurde  er  Mitglied  der  Delfter  Gilde.  Er  war  missgestaltet,  seine 
Werke  sind  in  Folge  seines  frühen  Todes  selten.  Von  ihm  Beitertreffen  (1684  Mus. 
Dresden),  Gefecht  swischen  Kaiserlichen  und  Schweden  (1630  Mus.  Berlin),  Andere  in 
den  Sammlungen  zu  MQochen  und  Wien  (auch  Sammlung  Liechtenstein). 

Stefen  Tan  Holland,  (StephaDiia  Hollaiidleii8)|  Stempelschneider  des  16.  Jahr- 
hunderts. Er  fertigte  Denkmünzen  auf  König  Sigismund  August  Ton  Polen,  auf  Graf 
Gg.  von  Egmond,  auf  Englische  Berühmtheiten,  etc. 

StOTeBH«  Alfted.  Maler,  geb.  11.  Mai  1828  in  Brüssel,  Schüler  von  Navei  in 
Belgien  und  Koqueplan  in  Paris,  thitig  in  Paris.  Er  malte  Interieurs  und  moderne 
Sittenbilder  mit  ungewöhnlich  feinem  Farbensinn,  sowie  fesselndem  Vortrag  s.  B. 
Aschermittwoch  (18Ö3  Mus.  Marseille),  Trost  (1857  Gal.  RaTon«  Berlin),  Dame  im 
Bosakleid  (1867  Mus.  Brüssel),  Salome  (1882  das.).  Am  Strande,  SoliUire,  eU.  Auch 
Wandbilder  (Die  Jahreszeiten),  im  Brüssler  königl.  Schloss.  Med.  1858  Paris,  1855, 
1867,  1878,  Off.  d.  Ehrenleg.  1867,  Kom.  1878;  Leop.  Ord.,  bair.  St.  Michaels-Orden, 
österr.  Ferdinands- Ord.,  etc. 

StOTens,  Alftred  George,  Bildhauer  und  Maler,  geb.  1817  in  Blandford  (Dor- 
setshire,  England),  f  1-  Mai  1875  in  Hayerstock  Hill  (London).  Er  konnte  schon 
mit  8  Jahren  ähnliche  Bildnisse  zeichnen  und  wurde  zur  Ausbildung  nach  Italien 
geschickt,  wo  er  zunftchst  in  Florenz  alte  Meister  ausgezeichnet  oopirte.  In  Rom 
wurde  er  Thorvaldsens  Schüler  und  Tersuchte  überhaupt  sich  auf  allen  Gebieten 
der  Kunst  gleichmassig  auszubilden.  Nach  England  zurückgekehrt,  wurde  er  Lehrer 
an  der  Kunstschule  in  Sheffield.  Er  war  besonders  als  Bildhauer  und  decoratiTor 
Künstler  thätig.  Von  seinen  Gem&lden  nennen  wir  einige  Bildnisse,  Entwurf  zur 
Ausschmückung  des  Lesesaals  im  British  Museum  (im  S.  Kens.  Museum^  desgl.  für 
die  Kuppel  der  Paulskirche  (z.  Th.  ausgeführt) ;  von  Skulpturen  das  Wellington- 
Denkmal  in  der  Paulskirche,  Sitzender  Löwe  Tor  dem  British  Museum,  etc.  S.  Leben 
▼on  W.  Armstrong  (1881). 

SteTODSy  AnthoniSy  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Mecheln,  Stamm- 
yater  einer  grossen  Künstlerfamilie  dort 

SteTOiB,  Fraaeis,  Maler  und  Radierer,  geb.  1781,  f  1822  (1828?)  in  Exeter, 
Schüler  von  P.  S.  Munn.  um  1810  war  er  in  Norwich,  später  in  Exeter  thätig. 
Er  malte  Landschaften  in  Aquarell,  von  denen  das  S.  Kensington  Mus.  eines  besitzt 
und  gab  1815  einen  Baod  Radierungen  heraus.  —  Ein  D.  S»  malte  im  18.  Jahrhundert 
in  England  Bildnisse. 

StOTeiia,  Onataye  Max^  Maler,  geb.  27.  Febr.  1871  in  Brüssel,  Schüler  von 
Portaels  in  Brüssel  und  Cormon  in  Paris.  Von  ihm  n.  A.  ein  Plakat  ,Le  Sillon". 

HteTena,  Jakob  d.  Ae.,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  vor  1630,  Sohn  des  Anth on i s 
S.    Er  war  in  Mecheln,  dann  in  Antwerpen,  später  (um  1614)  wieder  in  Mecheln  thätig. 

Steyena,  Jakob  d.  J.,  Maler,  geb.  1593  in  Mecheln,  f  1662,  Sohn  und  Schüler 
des  Jakob  S.  d.  Ae.    Er  war  in  Mecheln  thätig  und  dort  zweimal  Terheirathet 

SteTOiSy  Jan,  Maler  des  14.  Jahrhunderte,  gen.  de  CvTpere.  Er  war  1878  in 
Antwerpen  thätig.  —  Sein  Vater  Andrlea  S»,  war  dort  ebennuls  Maler  gewesen. 

Sleyens,  Jai,  Maler  des  15.  Jahrhunderte,  f  ^^^^  1^^^»  thätig  in  Löwen,  wo 
er  seit  1481  als  Figurenmaler  erwähnt  wird  und  nebenbei  Bilderhandel  betrieb. 

SteTeaa»  Jan,  Maler,  geb.  1595  in  Mecheln,  f  am  1627,  Sohn  und  Schüler  des 
Jakob  S.  d.  Ae.    Er  war  in  intwerpen  und  Mecheln  thätig. 

StOTena»  Jan  (John),  Maler,  geb.  vor  1700  in  Holland,  f  1722  London.  Er 
kam  kurz  nach  1700  nach  England  und  malte  Landschaften,  Sopraporten,  etc. 

StOTena,  John,  Maler,  geb.  um  1793  in  Ayr,  t  l^^S  in  Edinburgh,  Schüler 
der  Londoner  Akad.,  auch  in  Italien  gebildet,  wo  er  sich  dann  meist  aufhielt  Er  starb 
an  den  Folgen  eines  Eisenbahnunglücks,  das  ihn  in  Frankreich  betraf.  Er  malte 
Genrebilder  und  besonders  Bildnisse,  von  denen  die  Nat.-Gal.  zu  Edinburgh  und  die 
Nat-Portr.-Gal.  in  London  Proben  besiuen.  —  Ein  anderer  John  S.  lebte  in  Eng- 
land im  18.  Jahrhundert  als  Landschaftsstecher. 

SteTena.  Joseph,  Maler,  geb.  1819  in  Brüssel,  f  3.  Aug.  1892  das.,  Autodidakt, 
Bruder  des  Alfred  S.  Er  liess  sich  in  Paris  nieder  und  errang  besonders  mit  seinen 
Hundebildern  viel  Ruhm.  Von  ihm  Tantalusqual  (1850),  Erinnerung  an  die  Strassen 
in  Brüssel  und  1  A.  (1852  Mus.  Ronen),  Hund  eine  Fliege  betrachtend,  etc. 
Med.  2.  KL  1852,  1855,  1857,  Kr.  der  Ehrenleg.  1861,  Off.  dea  Leopold  Ocd.  1865. 

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342  SieTens  —  Sthennis, 

SteTens,  Palamedes,  s.  SteTaertt. 

Stetens,  (SteeTeiu),  Pieter,  Maler,  gen.  StephanI  (Stefan!),  geb.  1540  in 
Hecheln,  f  nach  1620  (n.  A.  1604)  in  Prag,  Sohn  des  Anthonis  S.  Um  1590  kam 
er  nach  Prag  und  wurde  Hofmaler  RudolphB  II. ;  1600  soll  er  in  die  Heimath  sn- 
rückgekehrt  sein.  Von  ihm  Zwei  Walmandscbaften  (Mus.  Wien),  Die  Amalekiter 
Schlacht  (Gal.  Braunschweig),  Die  4  Jahresseiten  (gest.  >on  Sadeler),  etc.  —  Sein 
Sohn  Pleter  S.  d«  J.,  war  schon  1590  in  Prag  als  Maler  und  Kupferstecher  th&tie 
und  erhielt  1594—1612  dort  Monatsgeld,  als  Sammermaler  Rudolphs  II.  Die  Gal. 
zu  Braunschweig  besitst  eine  Landschaft  yon  ihm.  —  Dessen  Sohn  Antoi  S.  d«  J« 
(auch  Stephan!  und  Stefena  Ton  St6!Bfel8),  t  1672  in  Prag,  war  dort  seit  1644 
als  Maler  th&tig,  nebst  seinem  Sohn.  —  Ein  ~  StelBfels  (SteteBs),  malte  1695—98 
hn  Kloster  Waldsassen  (Bayern).  —  Ein  Paul  S.  war  um  1644  in  Prag  als  Maler  thatig. 

SteTOns,  (St!eTeB8)|  Blehard.  Maler,  Bildhauer  und  Medailleur,  geb.  vor 
1550  (?)  in  Holland,  f  nach  1589.  Er  kam  nach  1557  nach  England  und  errang  da 
besonders  durch  seine  Medaillen  Ruhm.  Von  ihm  femer  Monument  des  Earl  of 
Sussez  (Boreham  Church,  Suffolk)  und  von  Gem&lden  John  Lord  Lumley  (1590), 
sowie  andere  Bildnisse  Ton  dessen  Familie  und  (sweifelhaft)  Königin  Elisabeth,  sowie 
Maria  Stuart,  beide  in  Hardwicke. 

SteTensoBy  R.  Maeavlay,  Maler,  geb.  1864  in  Glasgow,  th&tig  das.  Von  ihm 
Halbmond,  Mondlicht  bei  bewölktem  Himmel,  Tr&umerei,  Phantasie,  Friedenstraum,  etc., 
—  Ein  Thomas  S.,  malte  im  17.  Jahrhundert  su  London  Landschaften,  Bildnisse 
und  decoratiTe  Arbeiten. 

Steter,  Gnstay  Cnrt,  Maler,  geb.  16.  Mai  1828  in  Riga,  t  17.  M&rz  1877  in 
Düsseldorf.  Schüler  der  Berliner  Akademie  (1847),  kam  1850  nach  Stockholm,  um 
Bildnisse  fllr  den  Hof  und  die  üniyersit&t  Upsala  au  malen  und  studirte  1854  unter 
Gouture  in  Paris  weiter.  1859  Hess  er  sich  in  Ebmburg,  1865  in  Düsseldorf  nieder. 
Er  erhielt  den  Professortitel.  Von  ihm  Abisag  und  Darid  (1860  Gal.  Schwerin),  Die 
Auferstehung  (Johanniskirche,  Barmen),  Tod  des  Wendenkönigs  Gottschalk,  J.  Gossaert 
malt  sein  schlafendes  Kind,  etc.;  ferner  yiele  Cartons  zu  Glasfenstem  für  Mecklen- 
burger Kirchen  (Dobbertin,  Schwerin,  etc.).    Mecklenb.  Haus-Orden. 

SteTersy  g«  Steyaerts. 

Stewardson,  Thoouui,  Maler,  geb.  1781  in  Kendal,  f  18^9  i^  London,  wo  er 
Schüler  ron  Romney  war.  Er  malte  Bildnisse  und  wurde  Hofmaler  der  Königin 
Caroline.  Von  ihm  Der  Historiker  Grote  (Nat  Portr.-Gal.,  London),  George  UI., 
Königin  Caroline,  Canning,  etc. 

Stewart,  Anthony,  Maler,  geb.  1778  in  Crieff  (Perthshire,  Schottland),  f  1846  in 
London,  Schüler  von  A.  Nasmyth  in  Edinburgh.  Er  malte  erst  schottische  Land- 
schaften, dann  Miniaturen,  Hess  sich  in  London  nieder,  wo  er  die  erste  Miniatur 
malte,  zu  der  die  Königin  Victoria  je  gesessen  hat.  Seit  ca.  1680  malte  er  nur  noch 
Kinder. 

Stewart,  GUbert,  s.  Stnart. 

Stewart,  James,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1791  in  Edinburgh,  f  1S68 
am  Kap,  Schüler  von  R.  Scott  (1810)  und  J.  Burnet,  sowie  der  Trustees'  Aeademy 
unter  Graham.  Er  stach  erst  nach  Alhin,  Wilkie,  etc.  während  er  nebenbei  in  einem 
M&dcheninstitut  zu  Edinburgh  zeichnen  lehrte.  1880  zog  er  nach  London  und  stach 
Weiteres  nach  Wilkie,  femer  n.  eigener  Zeichnung,  die  ihm  als  Wilkies  yom  Verleger 
abgekauft  wurden.  Als  der  Käufer  sich  orientirt  hatte,  machte  er  den  Kauf  rück- 
gängig und  diese  Kränkung  unter  Anderen  yeranlasste  S.  1838  nach  der  Algoa-Bai 
auszuwandern.  Seine  Farm  dort  wurde  yon  Kaffern  geplündert  Er  musste  mit 
Familie  nach  Somerset  fliehen,  wo  er  durch  Bildnissmalen  so  yiel  yerdiente,  dass  er 
sich  eine  neue  Farm  kaufen  konnte.  —  Ein  Jalina  L.  S.,  geb.  in  Philadelphia  (U.  S.  A.), 
Schüler  yon  Zamacols,  Geröme  und  R.  deMadrazo  malt  seit  etwa  1880  Genre- 
bilder, sowie  Bildnisse.  Gold.  Med.  Berlin  (1896),  München  (1897),  etc.;  Krens  der 
Ehrenleg.  (1895),  LeopoldOrd.  (1894),  etc.  —  Ein  Bobert  S«,  geb.  1776,  war  in  Eng- 
land als  Bildnissstecher  thätig. 

Steyaert,  Anthonie,  Maler,  seb.  1765  in  Brügge,  t  1868  in  Ghent,  Schüler 
der  Akadentie  zu  Brügge.  Er  wurde  Professor  an  der  Ghenter  Akademie.  Von  ihm 
S.  Antonios  (S.  Nicolas,  Ghent),  etc. 

Steyn,  J.,  Maler,  geb.  1805  (?)>  t  19.  Bec.  1840.  Er  war  in  Amsterdam  thätig 
und  malte  Miniaturen. 

StheJinis^  griechischer  Bildhauer  des  4.  Jahrhunderts,  geb.  in  Olynth,  thätig  in 
Athen  im  Verem  mitLeochares.  Er  bildete  Weinende  Frauen  für  Gcabmäler* femer 

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Stibral  —  Stier.  343 

eine  Demeter,  Athene,  Zens,  Athletenstatnen  ond  die  Statue  des  Antolycos  des  Grftnders 
▼on  Sinope. 

StibraL  Maler,  geb.  1859  in  Prag,  thfttig  das.  Yon  ihm  Motiv  ans  Salesel, 
Die  grosse  Moschee  in  Ecrivan,  etc. 

Stlehart,  Alexander  Otto,  Maler,  geb.  11.  März  1838  in  Werdan  (Sachsen), 
t  2.  Juli  1896  in  Jöhstadt,  SchOler  von  Schnorr  an  der  Dresdener  Akademie,  ron 
Lerius  in  Antwerpen  und  Griepenkerl  in  Wien,  studirte  auch  in  Manchen.  In 
den  70er  Jahren  Hess  er  sich  in  Dresden  nieder;  dort  malte  er  mit  P.  Eiessling 
die  Gruppe  der  8  Grazien  im  Hoftheater  (Wachsmalerei);  femer  yon  ihm  biblische 
Gem&lde  für  sächsische  Kirchen,  Illustrationen  zu  Märchen  (z.  Th.  eigenen),  etc. 

Stiegel,  Eduard,  Maler,  geb.  20.  März  1818  in  Cassel,  f  18.  Dec  1879.  Er 
wurde  Prof.  an  der  Casseler  Akademie  und  malte  und  zeichnete  Landschaften,  etc. 
Preuss.  Erooen-Orden  4.  El. 

Stieger,  Oswald,  Maler,  geb.  22.  Juni  1857  in  Salzburg,  Schfller  der  Mflnchener 
Akademie  unter  Strähnber,  Löffts  undLindenschmit  Er  malte  Bildnisse  und 
Genrescenen. 

StieglitiL  Christ.  Ludwig,  Zeichner,  geb.  1756  in  Leipzig,  t  1836.  Er  war 
Jurist,  sowie  Eunstgelehrter  und  hat  seine  Schriften  über  Baukunst  der  Alten  (1796) 
und  Archäologische  Unterhaltung  mit  Abbildungen  nach  eigener  Zeichnung  versehen. 

Stiehler,  Karl  Gotthelf,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  f  5.  Oct.  1778  in 
Meissen. 

Stieler,  Engen  toh,  Maler,  geb.  19.  Sept.  1845  in  München,  Sohn  des  Joseph 
8.,  Schüler  tou  Piloty  an  der  Mflnchener  Akademie.  Als  Vorstand  der  Mflnchener 
Kunstgenossenschaft  (1881—83,  1885—1895),  machte  er  sich  um  deren  Organisation 
verdient.  1888  wurde  er  geadelt.   Er  malte  Bildnisse  und  Genrescenen.  Mehrere  Orden. 

Stieler,  Johann  Friedrii^h,  Stempelschneider,  geb.  1729  in  Reinsdorf  (Erzge- 
birge), t  1790  in  Dresden,  Schüler  von  M eil  und  Christ  in  Leipzig.  1751  fertigte 
er  Proben  zu  polnischen  Eupfermünzen.  1755  wurde  er  in  Dresden  k.  Mflnzgraveur. 
Von  ihm  Med.  auf  Gelierte  Tod,  auf  das  800  jährige  Jubiläum  der  Universität  Mains, 
auf  den  Frieden  von  Tescben,  etc. 

Stieler,  Josef  Karl,  Maler,  geb.  1.  Nov.  1781  in  Mainz,  f  9.  April  1858  in 
München,  war  erst  Miniaturmaler,  dann  Schüler  von  Fasel  in  Wflrzbnrg  und  Füger 
in  Wien.  1805  malte  er  Bildnisse  in  Krakau  und  Warschau.  Sodann  studirte  er 
unter  G6rard  in  Paris,  ging  1808  nach  Frankfurt  a.  M.,  1810  an  den  Hof  Eugens 
zu  Mailandy  endlich  nach  Rom.  1812  berief  ihn  König  Max  nach  Manchen,  um  die 
königl.  Familie  zu  malen  und  schickte  ihn  1816  zu  gleichem  Zweck  nach  Wien.  1820 
wurde  er  Hofiaaaler.  Von  ihm  Befreiung  S.  Leonhards  (Leonhardskirche,  Frank- 
furt a.  M.),  die  bekannte  Scbönheiten-Gallerie  (Königl.  Schloss,  Manchen),  König 
Maximilian  Joseph  (Alte  Pinakothek,  Mflnchen),  Ludwig  I.  (das.),  Goethe  (1828  Neue 
Pinak.  das.),  Kaiser  Franz  I.  u.  11  A.  (ebenda).  Gen.  Tettenborn  (1815  Hamburger 
Kunsthalle),  etc. 

Stieler,  Robert  Friedrieh,  Maler,  geb.  15.  Juni  1847  in  Heilbronn,  Schfller 
des  Polytechnikums  und  der  Kunstschule  zu  Stuttgart  und  Karlsruhe.  Er  liees  sich 
in  Stuttgart  nieder  und  malte  Landschaften,  sowie  Architekturen  aus  alten  Städten 
^thenburg  o.  d.  T.),  Klöstern  (Maulbronn),  u.  s.  w.;  darunter  auch  Aquarelle. 
Professor,  HohenzoUersche  und  Wflrttemb.  Med.  für  Kunst  u.  W.;  Preuss.  Kronen- 
Orden. 

Sti^mart,  f^an^ois,  Maler,  geb.  3.  Dec.  1680  in  Douai  (D^p.  Nord),  f  1740  in  Paris, 
Conservator  der  königL  Gemälde  und  Dekorationsmaler  des  Louvre.  Er  malte  vor- 
nehmlich Bildnisse.  1720  wurde  er  Mitglied  der  Akademie  auf  Grund  einer  Kopie: 
Bildniss  Ludwigs  XIV.  nach  Rigaud.  Von  ihm  Spielende  Kinder  mit  einem  Hund 
(Palais  de  Fontainebleau),  etc. 

Stier,  Hubert  Ludwig  Oswald,  Baumeister,  geb.  27.  März  1838  in  Berlin, 
Schfller  der  dortigen  Bauakademie  unter  Strack  und  von  Waesemann,  Sohn  des 
Wilhelm  S.  Er  bereiste  Deutschland,  Frankreich  und  lulien  (1867—68)  und  liess 
sich  1871  in  Berlin  nieder.  1876  ging  er  nach  Hannover,  wo  er  1879  Professor  am 
Polytechnikum  wurde.  Yon  ihm  Palmengarten  (Gharlottenburg),  Kriegerdenkmal, 
ßfarienberg  bei  Brandenburg),  Eisenbahnhöfe  zu  Hannover,  Hildesheim,  Kreiensen, 
Uelzen,  Bremen  und  Harburg,  Ratbhaus  zu  GeestemQnde,  Reformirte  Kirche  (Hannover), 
Neue  Flusswasserkunst  (das.),  etc.,  auch  Restaurationen  der  Nikolaikirche  zu  Eise- 
nach, der  Stadtkirche  zu  Sondershausen,  etc.  Both,  Adlerorden  IV.  Kl.,  Schwarzburg 
Ehrenkr.  IL  Kl^  verschiedene  Preise. 


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344  Stier  —  Stimmer. 

Stler^  Wllkeliu  Baameiiter,  geb.  1799  in  Bloaie  bei  Wendiaa,  f  1856,  Sehftler 
der  BerliDer  Bauakademie  (1815—17).  1817—21  war  er  als  Baufflhrer  in  der  Bhein- 
proTins  tbitig,  besocbte  1822  Paria  and  bieranf  m  Fon  SOdfraokreicb  ond  Italien, 
wo  er  5  Jabre  yerblieb  ond  bis  nacb  Bisilien  kam.  1828  wurde  er  Lebrer  an  der 
Berliner  Banakademie,  1842  Profeieor  an  der  Baugewerbscbule.  Er  baute  nur  sein 
eigenes  Wobnbaus,  docb  bat  er  mit  Entworfen  (Mflncbener  Atbenäum)  erste  Preise  er- 
rungen. Diese  Entwflrfe  gab  sein  Sobn  1867  berans.  Zwischen  1843—45  Teröffeni- 
lichte  S.  KflnstlemoTellen. 

Stierle.  JoIuuib  Jakob  GottMed,  MedaUlenr  des  18.  Jabrbunderts,  geb.  1764 
in  Berlin,  Schaler  Ton  D.  F.  Loos.  Von  ihm  SchaumODien  auf  den  Frieden  au  Basel, 
anf  den  Tod  des  Hersogs  Leopold  Ton  Braunscbweig,  etc. 

StIeTens,  s.  Steyens«  Biehard« 

Stifter,  Adalbort.  Maler,  geb.  23.  Oct.  1806  in  OberpUn  (BOhmen),  f  28.  Jan. 
1868  in  Lins.  Dieser  bekannte  Dichter  hat  auch  Miniaturen  gemalt,  darunter  eine 
Mondscbeinlandscbaft  auf  Kupfer  (Sammlung  R.  Fischer,  Wien). 

Stiglmayer,  Johann  BapÜsty  Ersgiesser,  geb.  18.  Oct  1791  im  FOrstenfeldbmck 
(Oberbaiem),  t  2.  Mftrz  1844,  Schtller  Ton  Pfeifer,  Strinssl  und  der  MOncbener 
Akademie  (1810).  1814  wurde  er  königl.  MOnzgraTeur  und  erhielt  1819  ein  Stipen- 
dium nacb  Italien.  1824  erlernte  er  in  Berlin  den  Hoblguss.  Darauf  erricbtete  er 
für  die  UntemebmoDgen  Ludwigs  I.  die  königl.  Ersggiesserei  uod  wurde  deren  In- 
spektor. Er  goss  unter  Anderen  Obelisk  auf  dem  Earolinenplatz  in  MOnchen,  die 
Bronsethore  f&r  die  Wallhalla  und  Glyptothek  (n.  Klenae),  König  Max  (Sutue  n. 
Bauch),  Ghurfarst  Max  L  (u.  Thonraldsen),  Schiller  (1837  n.  dems.),  12  bayerische 
Herzöge  (n.  Schwantbaler,  Maochener  Residenz),  Jean  Paul  (Bayreuth),  Goethe  (Frank- 
furt a.  M.),  etc.  Nach  S.  Tode  leitete  sein  Neffe  F.  t.  Miller  die  Arbeiten  in  der 
Ersgiesserel 

Sülheid.  s.  Lln^  Hermaiin  Taa. 

Stilkef  Hermann.  Maler,  geb.  29.  Jan.  1804  in  Berlin,  f  22.  Sept.  1860  das., 
Schüler  der  dortigen  Akademie  unter  Kolbe.  1821  kam  er  nacb  Mtlncben,  wo  ihn 
Gornelius  unterstatzte.  1827  besuchte  er  lulten.  Er  lebte  Iftngere  Zeit  in  Düssel- 
dorf und  siedelte  1850  nacb  Berlin  Ober.  1854  wurde  er  Professor.  Von  ibm  Das 
jüngste  Gericht  (ffemeinscbaftlicb  mit  Stürmer,  Assisensaal  Köln  a.  Rh.),  Glaube, 
Gerecbtigkeit  und  Treue,  etc.  (Scbloss  Stolzenfels);  auch  Fresken  im  Berliner  Scblosa 
und  im  neuen  Schanspielbans  zu  Dessau;  femer  Pilger  in  der  Wüste  (Gal.  Racsynski 
Berlin),  Die  Söbne  Eduards  (Nat.-Gal.  das.),  Christen  in  Syrien  (Mus.  Eönigsbexg). 

Stilke,  Hemlne.  geb.  Peipers,  Zeichnerin,  geb.  1808,  f  23.  Mai  1869  in 
Berlin,  Gemahlin  des  uernuuin  8.  Von  ihr  Bandseichnungen  zu  Psalmen  (1848), 
8  Initialen  zum  Mecklenb.  Erbvergleich  (1852),  Das  Jabr  in  Blüthen  und  BUttem, 
Reise  in  Bildern,  Hauschronik,  BlumensebmnÄ  zu  Goethe,  etc.,  meist  Binmenzeicb- 
nungen  in  Verbindung  mit  Ornamentik. 

Stimmel,  Emst^  Maler,  geb.  16.  Febr.  1858  in  Eennenburg  bei  Esslingen, 
Schüler  der  Stuttgarter  Kunstschule,  der  Karlsruher  Akad.,  etc.  Er  malte  Tbiere, 
besonders  Hunde  und  war  auch  schriftstelleriscb  th&tig. 

Stimmer,  Abel,  Glasmaler  und  Radierer,  geb.  7.  Juni  1542  in  Scbaffbausen, 
t  nach  1580,  Bruder  des  Tobias  S.  Er  war  in  Basel,  Schaffhausen  und  Strassburg 
(wo  er  1580  in  die  Zunft  aufgenommen  wurde)  thätig.  Von  seinen  Blättern  nennen 
wir  J.  Marbach  (1581),  L.  ▼.  Schwendi  (1579),  Das  Pferd  (1578),  AUegorie  anf  die 
Kunst,  HL  zu  F.  Platters  Anatomie  (1581).  —  Sein  Bruder  Joaiaa  8«,  geb.  24.  Febr. 
1555,  war  Maler. 

Stimmer«  Hans  Christoph,  Holzschneider,  geb.  17.  März  1549.  f  nacb  1577, 
Bmder  des  Tobias  S.  Er  war  etwa  1575  von  Strassburg  nach  Scbaffbausen  zurück- 
gekehrt, wo  er  1576  krank  und  1578,  als  seiner  Sinne  beraubt,  in's  Spital  ge- 
bracht wurde. 

Stimmer,  Tobias,  Maler  und  Zeichner  fBr  den  Holzschnitt,  geb.  7.  April  1589 
in  Scbaffbausen,  f  nacb  April  1583  und  vor  1587,  Tielleicht  mit  Anlehnung  an  Dürer 
gebildet  Von  etwa  1566  an  war  er  sessbaft  in  Schaffhausen.  Dort  hat  er  wabr- 
scbeinlicb  mit  seinem  Bruder  Christoph  S.  Fresken  am  Haus  zum  Ritter  geschaffen. 
Um  1570  arbeitet  er  schon  riel  in  Strassburg  und  lässt  sich  1572  dort  nieder.  Von 
ihm  H.  J.  Schwytzer  (Mus.  Basel),  Elisabeth  Schwytzer  (das.),  J.  Maurer  (SUdtbiblio- 
thek  Zürich),  Der  betblebemitiscbe  Eindermord  (Gal.  Sigmaringen),  riele  Wappen- 
zeichnungen, etc.  Man  kennt  ungefähr  200  Einzelholzschnitte  und  die  z.  Tb.  umfang- 
reicben  Illustrationsfolgen  zu  etwa  80  Büchern  von  ihm.    Wir  hoben  berror  Die 


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Stimming  —  Stocknumn«  345 

Altenstnfen  des  Mannes  und  des  Weibes,  Die  MosikanteD,  Der  Ball,  Das  Hauptsoblessen 
zu  Strassbor^,  Die  übr  im  Mflnster  das.,  Der  Komet  Ton  1572,  über  30  Bildnisse, 
Tiele  Titeleinfassungen  und  Druckersignete,  Die  111.  zu  Benssners  Contrafacturbucb, 
zur  Gwarin  Bibel,  zum  FlaTius  Josephus,  zu  Reussners  Emblemen,  zu  Bocks  Kräuter- 
bucb,  zu  J.  Meyers  Fechtbucb.  Es  werden  ibm  auch  2  Badierungen  zugescbrieben 
(Die  YersnchuDg  des  bl.  Antonius  und  Yenus).  Ferner  hat  S.  eioe  „Komedia* 
gedichtet. 

Stimmliff»  Paollne,  geb.  Kilger,  Malerin,  geb.  21.  Nov.  1836  in  Halle,  studirte 
in  Berlin  bei  Troschel  und  Scholz,  bildete  sich  in  der  Landschaftsmalerei  bei 
ScherfÜDg  und  Schleich  weiter,  machte  ihr  Examen  an  der  kgl.  Akademie  und 
wurde  Zeichenlehrerin  an  der  Sophienschule  in  Berlin. 

Stiide,  Sovhie,  Malerin,  geb.  21.  Sept.  1853  in  Leosahn  (Holstein),  Schülerin 
der  Malerinnenschule  in  Karlsruhe  und  Ton  P.  P.  Müller  in  München,  meist  aber 
autodidaktisch  auf  Reisen  in  Deutschland,  Frankreich  und  England  gebildet.  Sie  Hess 
sich  in  Dachau-Mflnchen  nieder.  Von  ihr  Kanal  in  Venedig,  Spätherbst,  Einsamer 
Schwan,  etc.    Gold.  Med.  1897  Brisbane. 

StirliBg,  Edward,  Bildhauer,  geb.  1819  in  Dryburgh  (Schottland^  t  1866  in 
Liverpool,  Schüler  von  Dar  nick,  dann  von  der  Kuostschule  in  Edinburgh.  Er 
war  in  UWerstone  und  Liverpool  tbätig.  Von  ihm  Prince  Albert  (1868  Hastings), 
desgl.  (Südfront  von  Horton  Hall  Gheshire),  Bildnissbüsten,  Ornamente,  etc. 

Stlmbrand,  Fraoi  Seraph,  Maler,  gefunden  um  1796  bei  Linz  als  etwa 
3 jähriges  Kind,  f  2.  Aug.  1882  in  Stuttgart,  Schüler  eines  Lackirers  B  i  e  g  e  r  in 
Linz  (1805—08).  1809—13  war  er  in  Frankfurt  a.  M.  thätig,  copirte  Bildnisse  auf 
Blechdosen,  etc.  1813  kam  er  nach  Stuttflrart,  besuchte  dann  Oesterreich  und  Paris, 
arbeitete  1820—24  in  Karlsruhe  und  studirte  1824—25  in  Rom  weiter.  Von  da  an 
war  er  in  Stuttgart  und  Ludwigsburg  als  Bildnissmaler  thätig  und  hat  Terschiedene 
Mitgl.  des  württemb.  Hofs  premalt. 

Stltea,  John  BaBdolph,  Maler,  geb.  1886  in  Bnffalo  (N.  T.,  ü.  S.  A.),  Auto- 
didakt Er  war  in  Chicago,  Kew-Orleans  und  New-Tork  thätig.  Von  ihm  An  den 
Ufern  des  Bronz,  Aepfel,  Die  Grabschänder,  etc.  Mitgl.  der  Chicag.  Akademie  1876. 

Stix,  Alaxander,  Holzschneider,  geb.  1819  in  Frankfurt  a.  M.,  wo  er  thätig  war. 

IMobbaertSy  Jan  Baptist,  Maler,  geb.  18.  März  1838  in  Antwerpen,  wo  er 
thätig  war  und  meist  Thiere  malte.  Von  ihm  Der  erste  Wagen  Heu  (Mus.  Ant- 
werpen), Hunde  (das.),  Nach  der  Fütterung,  Das  Recht  des  Stärkeren,  etc.,  ferner 
einige  radierte  Thierstücke  u.  dergl.  m.    Med.  Wien  1888. 

Stoek,  Andreas»  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  um  1616,  wahr« 
scheinlich  Schüler  Ton  Jac.  de  Gheyn,  thätig  in  Antwerpen.  Von  ihm  Platten  zu 
Thibeans  ,Acad6mie  de  TEsp^e",  die  Selbstbildnisse  Dürers  (1624),  Holbeins  und 
L.  Jacobsz'  van  Leiden,  8  Landachaften  nach  P.  Bril,  A.  nach  Rubens,  Snayers, 
ran  Dyck,  Wildens,  etc. 

Stoek,  Doris  (Bora),  Malerin,  geb.  1761  in  Leipzig,  f  1815,  Tochter  und 
Schülerin  (?)  eines  Kupferstechers  Johann  Michael  S.  Sie  wurde  1780  Mitgl. 
der  Dresdener  Ahademie  und  copirte  die  berühmten  Gemälde  der  dortigen  Gal., 
malte  femer  Pastellbildnisse  nach  dem  Leben« 

Stock,  Martin,  Maler  und  Radierer,  geb.  1746  in  Hermannstadt,  t  1800, 
Schüler  ton  Meytens.  Er  Hess  sich  in  Pressburg  nieder,  wo  er  Altarstücke  und 
Bildnisse  malte.  Er  hat  eine  Folge  von  Zigeunermusikanten  geätzt  Später  widmete 
er  sieh  dem  Handel. 

Btoek,  s.  aaeh  Tai  der  Stoek« 

Stookade,  a.  Helt-Stoekade,  Nie, 

Stocker,  Frau,  Maler,  f  d.  Juli  1887  in  Wien.    Er  malte  Historien. 

Stocker,  (Stückor),  Jörg,  Maler  der  Ulmer  Schule,  thätig  zwischen  1485  und 
1512.  Von  ihm  befindet  sich  ein  Jüngstes  Gericht  in  der  Kirche  zu  Oberstadion. 
A.  Werke  in  Ulm,  Bollingen,  Dischingen  und  Blaubeuren  (?). 

Stockman,  Jan  Gerriti,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  begr.  9.  Juli  1670  in 
Haarlem,  wohin  er  1686  aus  Harlingen  (?)  einwanderte.  Er  wurde  1637  Mitgl.  und 
1651  Schriftführer  der  Lucasgilde  zu  Haarlem.  —  Sein  Sohn  (?)  Leendert  S«»  auch 
Maler,  wurde  1670  Mitgl.  der  Gilde  dort 

Stocfcnami,  Jakob,  Maler^  geb.  um  1700  in  Hamburg,  f  1750  das.,  Schüler 
Ton  A.  Meyering  und  M.  Carree  in  Holland,  durch  eigenes  Studium  weitergebildet. 
Er  malte  Landschaften  mit  Thierstaffage,  Thierköpfe,  endlich  auch  Köpfe  in 
Denners  Manier. 


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346  Btockmesrer  —  StOlseL 

Stoekmejer,  Karl»  Maler,  geb.  15.  Juni  1858  in  Rio  de  Janeiro,  Schaler  der 
EoDStBcliule  zu  Karlsnihe.  Von  ihm  .Der  Preis  den  singend  du  rerdient,  du  kannst 
ihn  nicht  erringen,  nur  erhoffen",  Bildnisse,  etc. 

Stocks,  Lamb,  Kupferstecher,  geb.  30.  Nov.  1812  in  Lightcliffe  (Yorks.,  Eng- 
landX  Schaler  ?on  C.  Rolls  m  England,  wohin  er  1827  gelangt  war.  Er  stach  erst 
(1888)  Almanachsblätter,  sp&ter  grossere  Arbeiten  in  Lioieomanier  nach  Callcott, 
Faed,  Frith,  Maclise  (Wellington  und  BlOcher  nach  der  Schlacht  Ton  Waterloo), 
Millais  (Die  Prinzen  im  Tower),  Webster,  etc.    Mitgl.  der  Akademie  1872. 

StoekB»  MiDBa,  Malerin,  geb.  24.  Juni  1846  in  Schwerin,  SchQleiin  ron 
Schloepke  das.,  von  Steffeck  in  Berlin,  Ton  £.  Bosch  in  Dttsseldorf  und  yon 
J.  Bauck  in  Manchen.  Sie  malte  meist  Thiere.  Von  ihr  Blick  auf  den  Schweriner 
See  (Mus.  Schwerin),  Die  feindlichen  Brüder,  Die  Verstossene,  Eataenquartett 

StockTisch,  8.  Stoktia« 

Stöber,  Fram,  Maler,  geb.  1760  in  Wien,  f  4.  Oct  1834  in  Speyer,  Schaler 
der  Wiener  Akademie  unter  C.  und  F.  Brand,  nachdem  er  zuvor  Goldschmied  ge- 
wesen war.  Er  besuchte  Holland  und  liess  sich  in  Speyer  nieder,  wo  er  Inspektor 
der  Sammlung  von  Hütten  zu  Stolzenburg  wurde.  Von  ihm  Ruinen  von  S.  Jakob 
zu  Speyer  (1787  Wiener  Mus.),  Der  Rheinfall  bei  Schaffhausen,  etc. 

Stöber,  Frani,  Kupferstecher,  geb.  20.  Febr.  1795  in  Wien,  f  8.  April  1858, 
Schüler  seines  Vaters  Josef  S.  und  von  Maurer  an  der  Wiener  Akademie.  Er 
stach  erst  mit  seinem  Vater  Almanach-Modebilder  und  dergl.,  seit  1830  Kaiser-Bild- 
nisse, Kunstvereinsblatter,  etc.  und  hat  auch  in  Aquatinta,  Schabmanier,  Radiemng, 
sowie  in  gemischter  Manier  gearbeitet  1835  wurde  er  Mitglied  der  Akademie,  1842 
Hofkammerkupferstecher,  1844  Professor.  Von  ihm  Blätter  nach  Braener,  Danhanser, 
Ender,  Führich,  Gauermann,  Krafft,  Rieder,  Salvi,  R.  Santi,  Schrotzberg,  Stieler,  Wald- 
mOller,  etc.  Bayer,  gold.  Verdienstmed.  (1847),  Oesterr.  gold.  Med.  (1847).  —  Sein 
Vater  Josef  S.,  geb.  1768  in  Wien,  Schüler  von  Schmuzer,  stach  nach  de  Heem, 
Lenz,  Matthaei,  Rieder,  etc. 

Stöcker^  g.  Stocker. 

St5ekhardty  Helnrleh,  Baumeister  und  kunstgewerblicher  Künstler,  geb.  14.  Aug. 
1842  in  St  Petersburg,  Schüler  von  Nicolai  an  der  Dresdner  Akademie.  Bis  1869 
war  er  am  kgl.  Landbaoamt  Dresden  thätig  und  stellte  die  katholische  Hofkirche 
wieder  her.  1869—71  besuchte  er  Belgien,  Frankreich  und  Italien.  1871  liess  er 
sich  in  Berlin  nieder  und  gründete  1877  dort  ein  selbständiges  Atelier,  er  lehrte  dort 
auch  am  Kunstgewerbemus.  Von  ihm  Schloss  Wilhelmsborg  bei  Merzdorf  (Schlesien), 
Monumentaibrunuen  (Erfurt),  Silberner  Ehrenschild  für  Gen.  v.  Werder  (1871^  viele 
Privat-  und  Geschäftoh&user  in  Berlin,  Danzig.  etc.  S.  veröffentlichte  ein  Werk  über 
die  kath.  Hofkirche  zu  Dresden.    Mehrere  Med. 

Stöckler.  Emannel,  Maler,  geb.  24.  Dec.  1819  io  Kikolsburg  (M&hren),  Schüler 
der  Wiener  Axademie  unter  T.  Ender  und  Mössmer,  besuchte  dann  den  Grient, 
öfters  Italien  und  die  Balkanländer.  1868  wurde  er  Hofmaler,  1875  reiste  er  nach 
St  Petersburg,  1877  liess  er  sich  in  Aussee  nieder.  Er  malte  Genrescenen,  Archi- 
tekturen und  Stillleben,  darunter  Aquarelle.  Von  ihm  Belisarpalast  u.  1  A.  (Wiener 
Mus.),  N&hschule,  Sonntags  in  der  Ausseer  Kirche  in  Steiermark,  Maronenhändlerin 
in  Venedig,  etc.  auch  Bildnisse  und  Gopien  nach  Renaissance-Gem&lden,  sowie  einige 
Fresken.    Inhaber  österreichischer,  russischer  und  württembergischer  Grden. 

Stöcklin,  (Stöcklein),  Christian,  Maler,  geb.  14.  Juli  1741  in  Genf,  f  im  Juni  1795 
in  Frankfurt  a.  M.,  studirte  unter  Steudlin  und  seit  1757  in  Italien,  besonders  unter 
A.  Galli  da  Bibiena  zu  Bologna.  Seit  1764  malte  er  in  Frankfurt  a.  M.  meist 
Kircheninterieurs  in  der  Art  der  Neeffs,  von  denen  eins  in  die  Gal.  Weber  zu  Ham- 
burg, ein  zweites  in  das  Darmst&dter  Mus.  gelangte.  Er  decorirte  auch  Theater  in 
Stuttgart  und  Ludwigslust.  —  Sein  Sohn  Friedrich  S.,  geb.  1770  in  Prankfort  a.  M., 
1 1828,  malte  ebenfalls  Architekturen.  —  Auch  dessen  Sohn  Chriatiaa  Frledriok  S*, 
geb.  1809,  t  1852,  war  Maler. 

Stoeger,  Otto,  Maler,  geb.  1888  in  München,  wo  er  thätig  war. 

St5hr,  Martin,  Bildhauer,  geb.  1819  in  Windheim  (Baden),  f  im  Sept.  1896  m 
Kronstadt.    1867  wurde  er  durch  König  Karol  I.  nach  Rum&nien  berufen. 

Stölzel,  Christian  Emsl^  Kupferstecher,  geb.  11.  Febr.  1792  in  DresdeOf,  t 
4.  April  1837  das.,  Schüler  seines  Vaters  Christian  F.  S.  1822  machte  er  eme 
italienische  Reise  zu  Fuss  und  hielt  sich  Studienhalber  in  Rom  auf,  zurückgekehrt 
wurde  er  Lehrer  an  der  Dresdner  Akademie.  Von  ihm  anfangs  kleinere  Arbeiten 
und  Vignetten  in  Punktirmanier,  später  grössere  Linienstiche,  s.  B.  Heilige  Eliiabetb 


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StOlsel  —  Stoltenberg.  347 

(oach  H.  Naeke),  Krönung  der  HI.  Jungfrau  (nach  K  Santi),  A.  nach  Baroccio,  Fra 
Angelico  da  Fiesole,  Ludwig  Richter,  etc.  Mitgl.  der  Akademien  sn  Dresden  u.  Pemda. 

StSlieL  Christian  Friedrlcli,  Kupferstecher,  geh  1751  io  Dresden,  f  28.  Not. 
1815  das.,  Schaler  von  Zeisig  and  Canale.  1779  wurde  er  Hofkupferstecher  und 
Mitglied  der  Dresdner  Akademie.  Er  arbeitete  in  yerschiedenen  Manieren.  Von  ihm 
Kreuskirchen  Altar  (n.  Zeisig),  Sa.  Maddalena  (n.  Reni),  Zeisig  (n.  Yogel),  Allegranti 
(n.  Gaff6),  etc.,  auch  Landschaften  und  Genrebilder. 

Stoer^  Lorenz^  Maler  und  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  thfttig  in  Augs- 
burg um  1567.   Yom  ihm  u.  A.  12  Bl.  zu  einer  Geometria  et  PerspectiFS  (Augsburg  1567). 

StSttrnpp,  Andreas,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1754  in  Hamburg,  f  1812, 
SchOler  der  Kopenhagener  Akademie  (1771—74).  Er  Hess  sich  in  Hamburg  nieder, 
malte  Bildnisse  in  Oel,  sowie  Miniatur  und  stach  in  Punktirmanier.  Er  Teröffentlichte 
Schriften  Ober  das  Zeichnen  (1788)  und  das  Blumenzeichnen  (1808). 

Stdttmpp,  Christian  Georg,  Kupferstecher,  geb.  1789,  f  1838,  Sohn  und 
SchOler  (?)  des  Andreas  8.    Er  war  in  Altona  thätig. 

Stdyesindt,  Friedrieh  Adolph,  Maler,  geb.  1808  in  Dansig,  f  1888  das., 
Schfller  der  Danziger  Kunstschule,  ron  Gropius  in  Berlin  und  tou  der  Wiener 
Akademie.  Er  bereiste  Tirol,  Steiermark  und  Italien.  1887  zurückgekehrt,  malte  er 
Landschaften,  z.  B.  Der  Obersee  in  Bayern. 

Steeting,  Cnrt  Carl  Ludwig,  Maler,  geb.  6.  März  1868  in  Leipzig,  studirto 
erst  dort  und  in  Stuttgait  die  Baukunst,  dann  unter  0.  Werner,  meist  aber  ohne 
Lehrer  die  Malerei.  8.  bereiste  Belgien,  Deutschland,  Frankreich  und  Italien.  1892 
wurde  er  Privatdocent  am  Polytechnikum  in  Berlin,  leitete  auch  öfters  Malerinnen- 
klassen. Er  malte  Bildnirse,  auch  neu-idealistische,  decorative  YorwOrfe.  Yon  ihm 
C.  Werner  (Mus.  Leipzig),  M.  Klinger  (das.),  F.  Nietzsche  (Kietzsche-Archir,  Weimar), 
SommersonnenglUck,  etc.    Mehrere  Medaillen. 

Stoffe,  J.  Tan  den,  Mairr  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  um  1649  in  den  Nieder- 
landen.   Er  malte  Schlachten bilder  in  der  Art  des  K  ▼.  d.  Velde  und  des  D.  Stoop. 

Stohl.  Heinrieh,  Maler,  geb.  1826  in  Wien,  Schüler  der  dortigen  Akademie, 
weitergebildet  auf  Reisen  nach  Böhmen,  Oberösterreich,  Mtlnchen  (wo  er  1  Jahr 
Terblieb],  Triest  (wo  er  l'/s  Jahr  verblieb),  Venedig,  etc.  Er  malte  Landschaften 
und  staffirte  Arehitekturen  in  Aquarell  und  Oel,  z.  B.  Inneres  des  Markuskirche  (1855). 

Stohl,  Miehael,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1814  in  Wien,  f  18.  März  1881 
das.,  Schtiler  der  dortigen  Akademie.  1842  machte  er  Aquarellcopieu  nach  Renaissance- 
Gemilden  in  Rom,  fOr  die  Czarin  und  GrossfQrstin  Marie,  von  ihm  Die  Schach- 
partie (1847),  Posthof  mit  Pferden  (1866),  Bildnisse  in  Aquarell  und  Steindruck,  etc. 
Von  Steindrucken  nennen  wir  femer  die  ffir  ^Christliches  Knnststreben  in  der 
Oesterr.  Monarchie*. 

Stokes,  Adrian,  Maler,  geb.  1854  in  England,  th&tig  in  London.  Yoa  ihm 
Römische  Landschaft,  etc. 

Stokrig,  (StoekTiseh),  Hendrik,  Maler,  get.  6.  Febr.  1768  in  Leonen,  f  1824 
10  Amsterdam  (?),  SchOler  von  J.  G.  Schultsz.  Er  malte  und  zeichnete  Land- 
schaften, sowie  Thiere  z.  B.  Beis  Darthuizen  (1814  Mus.  Amsterdam). 

Stolba,  Leopold,  Bildhauer,  geb.  11.  Nov.  1868  in  Gaudenzdorf  bei  Wien, 
SchOler  von  Knndmann  an  der  Wiener  Akademie. 

Sloldo  di  Gino«  s«  Gino  Lorenzi,  Stoldo  dL 

Steif,  Frani,  Bildhauer  des  vorigen  Jahrhunderts,  geb.  in  Deutschland,  der 
zn  Valencia  fOr  die  1.  Abth.  der  Domfagade,  die  Statuen  des  HL  Vicente  Ferrer,  des 
HL  Luis  Bertran  und  des  Hl.  Lorenzo  schuf. 

Stoiker,  Jan,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1.  Juli  1724  in  Amsterdam, 
t  10.  Juni  1785  in  Rotterdam,  SchOler  von  J.  M  Quinkhard.  1766  und  1770  war 
er  im  Torstand  der  Rotterdamschen  Gilde.  Er  entwarf  Tapeten,  malte  Saaldecorationen, 
auch  Interieurs,  besonders  aber  Bildnisse,  z.  B.  W.  Schepers  (Mus.  Rotterdam),  155 
KOnstlerbildnisse  (grau  in  grau).  Er  hat  auch  einige  Blfttter  radiert  und  etwa  15 
geschabt,  darunter  nach  Brekelenkamp,  Eeckhout,  Ostade,  Raveste^n,  R.  van 
Rijn,  etc. 

Stoltenberg,  Friti,  Maler,  geb.  7.  April  1855  in  Kiel,  Schüler  der  Kunst- 
fchule  in  Weimar  (1872—76),  unter  Th.  Hagen.  1876—82  lebte  er  in  Mflnchen, 
1882—85  in  Gassei,  1885—89  in  München,  seit  1889  in  EUel.  Auch  machte  er  Reisen 
nach  Frankreich,  Italien,  Dänemark,  Norwegen,  den  Niederlanden,  etc.  Er  malte 
Landschaften  und  Seestflcke  in  Gel,  sowie  Aquarell,  hat  auch  viele  Illustrationen 
geliefert 

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348  Stoltenberg-Lerche  —  Stoop. 

Stoltenberg-Lerehe.  s.  Lerebe. 

Stolti,  Frledrlob,  Maler,  geb.  Tor  1800  (?),  f  1838/89  bei  Cassel  durch  Unfall. 
Er  war  Zeichenlehrer,  später  Museumainspektor  nnd  gab  1832,  sowie  1837  Be- 
schreibungen des  Museams  heraus. 

Stolie,  Karly  Baumeister  und  Ingenieur,  geb.  vor  1700  (?),  f  1746.  Er  war 
Lieutenant  und  wurde  1734  Prenss.  Kriegs-  und  Dom&neorath,  auch  Oberbaudirektor. 
Er  baute  das  Ton  Osten'scbe  (später  y.  Rochow*sche)  Haus  unter  den  Linden,  Berlin, 
den  Bauhof  hinter  dem  einstigen  Prini  Heinrich  Pal.,  Privathäoser  an  der  Wilhelm- 
strasse, etc. 

Stom,  8.  Strom. 

Stemme,  N.  B.  de,  Maler  des  17.  Jahrhunderts.  Das  BrOsseler  Museum  be- 
siUt  ein  1644  datirtes  Stillleben  Ton  ihm. 

Stemme  Tan  Kämpen,  s.  ATercamp« 

Stone»  Frank,  Mater,  geb.  22.  Aug.  1800  in  Manchester,  f  18.  Not.  1859  in 
London.  Er  war  erst  in  einer  Spinnerei  thälig,  konnte  dann  die  Malerei  erlernen, 
kam  1831  nach  London  und  malte  zunächst  sentimentale  Aquarelle,  die  ihn  bald 
beliebt  machten.  Um  1837  wandte  er  sich  der  Oelmalerei  lu  und  der  kflnstlerigche 
Werth  seiner  Arbeiten  stieg.  1856  hatte  er  Frankreich  besucht.  Von  ihm  Des 
Gärtoers  Tochter,  Die  alte  Geschichte,  Schachmatt,  etc. 

Stone,  Henry,  Maler  und  Bildhauer  des  17.  Jahrhunderts,  gen.  Old  Sione,  geb. 
in  London  (?X  f  24.  Aug.  1653  das.,  Sohn  and  Schüler  des  Nicholas  S.,  bereiste 
Holland,  Frankreich  und  Italien  (wo  er  4  Jahre  Terweilte).  Er  fahrte  mit  John  S. 
erst  des  Vaters  Geschäft  als  Bildhaner  fort,  verlegte  sich  später  aber  mehr  auf  die 
Malerei  und  copirte  alte  Meister,  so  a.  B.  T.  Yecellis  Ck)rnaro-Familie  (Hampton  ConrtX 
▼iele  Van  Dvck-Bildnisse,  etc.  S.  schrieb  auch  Qber  Malerei.  —  Sein  Bruder  John 
S«  war  in  gleicher  Weise  wie  er  thätig  und  hat  ausserdem  für  die  Buchillostratioii 
einige  Platten  gestochen. 

Stone,  Marens,  Maler,  geb.  4.  Juli  1840  in  London,  Schüler  seines  Vaters 
Frank  S.,  auf  Reisen  in  Italien  und  Frankreich  weitergebildet  Er  malte  geschicht- 
liche Georebilder,  später  süssliche  Genrebilder  in  Empire-Costüm,  etc.,  hat  aach 
aquarellirt,  sowie  Dickens,  Trollope,  etc.  illustrirt  Von  ihm  Ein  Friedensstifter, 
Neil  Gwynne,  Eduard  IL  und  Piers  Gaveston,  Verliebt,  etc.  Mitgl.  der  Akademie,  Med. 
Philadelphia,  Wien,  etc. 

Stone,  Hieholas,  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  1586  in  Woodbury  (Ezeter), 
t  24.  Aug.  1647  in  London,  arbeitete  erst  dort,  dann  in  Amsterdam  unter  P.  Tan 
Keijser,  zuletzt  mit  Tiel  Erfolg  in  England.  1616  schuf  er  Statuen  für  die  k6nigl. 
Kapelle  in  Edinburgh,  1619  für  das  Banqueting  Honse,  Wbitehall  (LondooV.  1615 
erbaute  er  die  Sutton-Kapelle  im  Charter  House,  die  Fa^ade  von  St.  Mary'e  College, 
Oxford,  Mehreres  in  Windsor,  dessen  Bauleiter  er  1620  wurde,  das  Grabmal  Ormonds 
in  Kilkenny,  Northamptons  in  DoTer  Castle,  Sponsere  in  der  Westminster  Abtei,  etr. 

St^ne,  WUlian  GÜTer,  Maler,  geb.  26.  Sept.  1830  in  Derby  (Conn.,  U.  S.  A.), 
t  15.  Sept.  1875  in  Newport  (R.  L,  ü.  S.  A.),  Schüler  von  N.  Jocelyn.  1851  kam. 
er  nach  New- York,  wo  er  1859  Mitglied  der  Nat.-Akademie  wurde.  Er  malte  Bild- 
nisse amerikanischer  Notabilit&ten,  mit  besonderem  Gelingen  Ton  Frauen  nnd 
Kindern. 

Stoof,  WiUem  Benedietns,  Maler,  geb.  4.  Aag.  1816  in  Utrecht,  Schüler  der 
dortigen  Akademie  and  von  Kruseman,  auch  studirte  er  im  Haag.  Er  malte  Bild- 
nisse, Interieurs  und  Qeachichtabilder. 

Stoom,  (Stom),  Matthys,  Maler,  geb.  1649  (?)  in  Holland,  f  1702  in  Verona, 
hatte  in  Holland  gelernt^  übte  seine  Kunst  aber  meist  in  Italien  ans.  Er  malte 
Schlachten-  nnd  Landschaftsbilder.  Von  ihm  Raubanfall  im  Hohlweg  (Gal.  Dresden), 
Truppenausschiffung  (das.).  —  Ein  anderer  Mattlu  S.,  geb.  in  Flandern,  soll  ein  Altar- 
bild in  der  S.  Caecilien- Kirche  zu  Messina  gemalt  haben.  Die  Existenz  beider 
Künstler  ist  nicht  zweifellos  erwiesen. 

Stoof ,  Dirk  (Theodoms,  Rodrignei),  Maler  nnd  Badierer,  geb.  1610  in 
Utrecht,  t  1686  das.,  wabrscheiDlich  Sohn  und  Schüler  eines  Glasmaler  Willem  J. 
Tan  der  S.  1638  wurde  er  Mitgl.  der  Gilde.  Im  Gefolge  der  In£uitin  Katharina 
kam  er  nach  Lissabon  (wo  er  sich  Rodrignes  S.  zeichnete  und  Hofmaler  wurde)  und 
als  sie  Königin  Ton  England  wurde  1662  nach  London.  1678  kehrte  er  nach  Dtrecht 
surftck.  Er  malte  Reitergefechte,  Jagden,  etc.  Von  ihm  Auf  der  Jagd  (Mus.  Amster- 
dam), J&ger  mit  Hunden  (Gal.  Dresden),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Berlin,  Brüssel, 
Haag,  Haarlem,  Kopenhagen,  Schwerin,  etc.   Seine  Radierungen  sind  ziemlich  selten, 


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Stoopeudael  —  ätoröf.  34d 

wir  Dennen  Platten  zu  Ogilyy's  Aeeop,  Die  Schlacht  Ton  Solebaji  Zwölf  Arten  von 
Pferden,  Olirer  Cromwell  aaf  dem  straffen  Seil,  Der  Raub  der  Helena,  Charles  II., 
dessen  Königin  Katharina,  Sieben  Ansichten  von  Lissabon,  Die  Prozession  der  Königin 
Katharina  Ton  Portsmouth  nach  Hampton  Court,  etc.  Einige  dieser  Blätter  sind  zweifel- 
haft. —  Ein  Maerten  S«  malte  im  17.  Jahrhundert  Genrebilder  und  Historien.  —  Ein 
Jan  Pleter  S.^  angeblich  1612  in  Holland  geboren,  soll  Bruder  des  Dirk  S.  gewesen 
sein  und  in  England  Schlachten,  sowie  Landschaften  gemalt  haben. 

Stoopendael^  Baatiaen,  Zeichner  und  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts, 
thätig  um  1710—12  in  Holland.  Er  radierte  und  stach  60  Holländische  Ansichten, 
24  Ansichten  aus  der  Umgegend  Ton  Haag,  König  Wilhelms  III.  Abreise  nach  Eng- 
land, A.  nach  P.  van  Laer,  Visscher,  etc.  ~  Ein  Daniel  S.y  sein  Zeitgenosse,  war 
eben&lls  Yedutenradierer,  etc. 

Stooter,  Cornelia  Leonarda.  Maler,  geb.  um  1600  in  Leiden,  f  im  Sept.  1655 
das.,  wo  er  seit  1622  schon  als  Maler  lebte.  Das  Mus.  HannoTer  besitzt  ein  Bild 
StQrmische  See  tou  ihm,  die  Dresdener  Galerie  Fischerschaluppe  auf  bewegtem  Meer, 
das  Mus.  zu  Leiden  drei  F^inzenbildnisse. 

Stopy  ■•  Morel-Reti«    ,.^ 

Stoppelaer,  Herbert,  Maler  des  yorigen  Jahrhunderts,  geb.  in  Dublin,  f  1772. 
Er  war  lange  als  Schauspieler  thätig,  hat  auch  gesungen,  Bühnenwerke  geschrieben, 
Theaterdecorationen  gemalt,  etc.  Zuletzt  legte  er  sich  auf  das  Bildnissmalen.  — 
Sein  Bruder  MIehael  8.  hat  gleichfalls  Bildnisse  gemalt. 

BtoppertJe»  s.  La  Tombe,  Nie. 

Starek,  Frau  Anna,  Malerin,  geb.  1815  (?),  f  im  Jan.  1898  in  Breslau.  Sie  malte 
Blumen. 

Storeh.  Frederik  Lüäilg,  Maler,  geb.  21.  Juli  1805  in  ^erte  auf  Fünen, 
t  2.  Sept.  1883  in  Kopenhagen,  Schaler  der  dortigen  Akademie.  1832—1852  lebte 
er  in  MOnchen,  ausgenommen  1845—1846.  welche  Zeit  er  in  Italien  verbrachte.  In 
die  Heimath^  zurückgekehrt,  wurde  er  Prot,  an  der  Kopenhagener  Akademie.  Er  malte 
nordische  und  italienische  Genrebilder,  Altäre,  Bildnisse  und  mythologische  Scenen, 
z.  B.  Psyches  EntfOhrung. 

StorclE«  (Stork),  Abraham^  Maler  und  Radierer,  geb.  um  1630  in  Amsterdam, 
f  um  1710  das.  Er  schuf  Marinen  und  Hafenansichten  in  der  Art  des  Bakhuizen, 
besonders  gern  Ansichten  des  Y  bei  Amsterdam.  Von  ihm  Italienischer  Seehafen 
(Mus.  Rotterdam),  Holl.  Hafen  im  Winter  (das.).  Der  Hafen  tou  Amsterdam  (1689 
Gal.  Dresden),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Amsterdam,  Aschaifenburg,  Berlin,  Brüssel, 
Darmstadt,  Ghent,  Gotha,  Haag,  Königsberg,  Kopenhagen,  Oldenburg,  Parma,  Schleiss- 
heim,  Schwerin,  etc.  Er  hat  auch  radiert.  —  Sein  Bruder  (?)  Jan  S.  malte  um  1660 
zu  Amsterdam.  Von  ihm  Schloss  Nyenrode  (Mus.  Amsterdam).  —  Von  einem  anderen 
(?)  Jan  8.,  angeblich  aus  dem  Anfang  des  18.  Jahrhunderts,  gelangte  eine  Rotter- 
dam'sche  Ansicht  in  das  Mus.  dieser  Stadt. 

Storck,  Adolf  Eduard^  Maler,  geb.  13.  Juli  1854  in  Bremen,  sollte  Kaufmann 
werden,  neigte  sich  aber  infolge  einer  Reise  nach  Frankreich  und  Oberitalien  zur 
Malerei  und  wurde  1874  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie  unter  A.Grass,  F.  Ebel 
und  Metzner.  S.  machte  dann  Studienreisen  durch  Deutschland,  die  Schweiz,  Tirol 
und  Egypten.  Er  malte  Landschaften  und  war  in  Düsseldorf,  seit  1883  in  München  thätig. 

Storeky  Josef,  Ritter  Ton,  Baumeister,  geb.  22.  April  1830  in  Wien,  Schüler 
der  dortigen  Akademie,  dann  Ton  t.  d.  Null  und  Siccardsburg.  Er  arbeitete  an 
deren  Bauten,  war  Lehrer  an  dem  Polytechnikum  und  wurde  1868  Direktor  am  neu 
begründeten  Oesterr.  Mus.  Er  war  auf  allen  kunstgewerblichen  Gebieten  thätig,  be- 
kleidete mehrere  Aemter,  wurde  Hofrath  und  Ritter.  Von  seinen  Veröffentlichungen 
fahren  wir  an  Die  Pflanze  in  der  Kunst,  Einfache  Möbel  und  Kunstgewerbliche 
Vorlageblätter.    Mitgl.  der  Wiener  Akademie;  viele  Oesterr.  und  andere  Ord. 

StorelHy  Fellce  Maria  Ferdlnando.  Maler,  geb.  1778  in  Turin,  f  19.  Juni 
1854  in  Paris,  Schüler  von  G.  P.  Palmieri,  seit  1800  in  Frankreich  thätig,  Maler- 
und Zeichen-Professor  der  Herzogin  von  Bemr.  Von  ihm  Schlacht  von  Abensberg 
1809  und  2  A.  (Aquarelle  Mus.  Versailles),  Wasserfall  (Pal.  Trianon),  Landschaft 
(Gal.  ParmaX  Ansicht  von  Livomo,  Die  Herzogin  von  Berry  legt  den  Grundstein 
zu  ihrer  Kapelle  in  Rosny,  etc.  Med.  I.  Kl.  1824,  Kr.  der  Ehrenleg.  1825.  —  Sein 
Sohn  und  Schüler  Ferdinand  Mlehel  S«,  war  Landschafts-  und  Genremaler.  — 
Dessen  Sohn  Andrö  S.^  malte  Architekturen  in  Wasserfarben. 

Storer,  James.  Kupferstecher,  geb.  1761  in  Cambridge,  f  28.  Dec.  1858  in 
London.    Er  stach  alte  Gebäude,   topographische  und  antiquarische  Illustrationen  zu 

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350  Storer  --  Stoss. 

einer  Anzahl  Prachtwerke,  die  er  theils  allein,  theils  gemeinschaftlich  mit  J.  Greig 
und  mit  seinem  Sohn  seit  1808  herausgab,  von  denen  wir  Description  of  Fonthill 
Abbey  (1812),  Gathedrals  of  Great  Britain,  Ansichten  von  London  und  Umgebung 
(1804—1805)  und  Delineation  of  Fountains  Abbey  herTorheben.  Er  war  in  Cambridge 
und  London  th&tig.  —  Sein  Sohn  Henry  Sargant  S.,  t  8.  Janui^r  1887  in  London, 
untersttttKte  ihn  bei  vielen  Arbeiten. 

Storer,  (Storrer),  Johann  Christoph,  Maler  und  Radierer,  geb.  1611  in 
Eonstanz,  f  1671  das,  Schfller  seines  Vaters  Bartholomäus  S.  und  von 
£.  Procaccini  in  Mailand.  Historien  von  ihm  im  Mus.  zu  Neapel,  in  der  Certosa 
di  Pavia  und  in  Kirchen  zu  Augsburg,  EichstAdt  (Engelskirche),  Meersburg,  Petera- 
hauscD,  etc.  Er  radierte  ein  Bacchanal,  Ruhe  auf  der  Flucht,  etc. 

Storejy  George  Adolphns,  Maler,  geb.  7.  Januar  1884  in  London,  studirte  in 
Paris  unter  J.  L.  Dulong  und  kehrte  1850  nach  London  zurück,  wo  er  Schaler  yon 
J.  M.  Leigh  wurde.  1854  trat  er  noch  in  die  Londoner  Akademie  ein  und  be- 
reiste 1863  Spanien.  Von  ihm  Familienbildniss  (1852),  Rothe  Wangen,  Die  ücber- 
raschung  der  Mme.  Finch,  Die  Tanzstunde,  etc. 

Stork,  8.  Storek. 

Storni  Tan'a  Grayesande.  Charlea^  Chev.  de,  Radierer,  geb.  1841  in  Breda 
(Holland),  studirte  erst  die  Recnte,  wandte  sich  dann  der  Kunst  zu,  bereiste  Frank- 
reich und  Hess  sich  in  Brüssel,  später  in  Wiesbaden  nieder.  Er  wurde  besonders 
durch  eine  grosse  Anzahl  Radierungen  bekannt,  die  die  einfachsten  landschaftlichen 
Vorwürfe  mit  künstlerischem  Feingefühl  und  grossem  technischen  Geschick  behandeln, 
z.  B.  Dordrecht  (1888  Rad.X  Alter  Hafen  von  Vlissingen  (1882  Kaltnadelarbeit), 
Dolmen  bei  Dr^gune  in  der  Bretagne,  etc.  Neuerdings  beschäftigte  er  sich  auch  er- 
folgreich mit  Steindruck  und  Algraphie. 

Storno,  Frau  d.  Ae.»  Maler  und  Baumeister,  geb.  20.  Februar  1820  in 
Eisenstadt,  Schüler  der  Gewerbeschule  zu  Landshnt,  weitergebildet  in  München.  Von 
ihm  Bilder  in  der  Hofkapelle  zu  Alceretto,  in  S.  Benedikt,  in  Kaemnitz,  in  der  S. 
Michaelikirche  zu  Oedenburg.  Mitglied  der  K.  K.  Bancommission  in  Wien  und  Budapest; 
Franz  Joseph-Ord.,  S.  Sylvester* Ord. 

Storno,  Frani  d«  J«,  Baumeister  und  Maler,  geb.  6.  Kot.  1851  in  Oedenburg 
(Ungarn),  Schüler  seines  Vaters  Franz  S.  d.  Ae.  und  in  der  Architektur  Ton 
Eber  lein,  auch  yon  Carl  Mayer  an  der  Wiener  Akademie  und  yon  der  Nürn- 
berger Kunstschule.  Er  erbaute  und  restaurirte  mehrere  Kirchen  in  Ungarn  und 
stellte  venezianische  Studien  aus.  Von  seinen  Bildern  nennen  wir  die  in  der  Kirche 
der  Barmherzigen  Schwestern  in  Oedenburg,  die  Fensterkartons  für  S.  Benedikt 
in  Garam;  von  Aquarellen  Die  Malerei,  Die  Skulptur,  Ecce  Homo,  Flucht  ans 
Egypten,  etc. 

Stortenbeker,  Ary  Wfllem,  Baumeister  und  Ingenieur,  geb.  17.  Oct  1887  im 
Haag,  Schüler  der  dortigen  Akad.    Er  erbaute  das  Ausstellungsgebäude  1888  das. 

Stortenbeker»  Pietery  Maler,  geb.  11.  (21.?)  April  1828  im  Haag,  Schüler 
seines  Bruders  Jan  S.,  auch  von  H.  v.  d.  Sande  Bakhuyzen  und  J.  B.  Tom. 
Von  ihm  Der  Morgen  (Mus.  Amsterdam),  „Bg  de  Plassen*  (Mus.  Rotterdam),  Zwie- 
licht auf  der  Düne  u.  1  A.  (Stadt-Mus.  Haag),  etc. 

Story,  George  H«,  Maler,  geb.  23.  Jan.  1835  in  New  Haven  (Ck>nn.,  ü.  S.  A.), 
Schüler  von  G.  H  i  n  e  und  Prof.  B  a  i  1  zu  New  Haven,  weitergebildet  in  Europa ; 
besuchte  auch  Cuba.  Von  ihm  Fischer  von  Cape  Ann,  Alte  Briefe,  Musik  in  der 
Luft.    Mitgl.  der  Amerikan.  Nat.-Akad. 

Story,  William  Wetmore.  Bildbauer,  geb.  12.  Febr.  1819  in  Salem  (Mass., 
U.  S.  A.),  t  9-  Oct.  1895  in  Vallambrosa  bei  Florenz;  S.  war  erst  kurze  Zeit  als 
Advokat  in  Boston  th&tig.  Seit  1848  lebte  er  in  Rom  und  widmete  sich  der  Kunst 
1850  gründete  er  dort  ein  Atelier.  Er  schuf  das  Nationaldenkmal  für  Philadelphia, 
Cleopatra,  Sibylle  von  Gumae,  Judith,  Shakspere,  G.  Peabody.  S.  hat  auch  belle- 
tristische, dramatische  und  kunsttechnische,  sowie  kunstgeschichtliche  Werke  ver- 
öjßfentlicht,  femer  Life  and  Letters  of  Joseph  Story  (2  Bde.  Boston  1851)  und  dessen 
Schriften  (Boston  1854).  Versch.  Ord.,  Kr.  der  Ehrenleg.,  Franz  L  Ord.;  MitgL 
mehrerer  Akad. 

Stossy  Veity  (polnisch  Fyt  Stvos),  Bildhauer  und  Kupferstecher,  geb.  um  1450 
wahrscheinlich  in  Nürnberg,  f  1^93  das.  Ueber  seine  Jugend  wissen  wir  nichts; 
1477  zog  er  nach  Krakau,  war  dort  zwischen  1489—95  öfters  Zunftmeister  und 
kehrte  1496,  reich  geworden,  nach  Nürnberg  zurück.  Er  war  zwar  nüchtern,  doch 
Streitsüchtig,  wurde  1504  der  Urkundenfälschung  überwiesen,  jedoch  bloss  gebrand 


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Stosskopf  —  Straaten.  351 

markt,  1505—06  öfUra  in  den  Thnrm  gelegt,  1506  durch  Kaiser  Max  I.  wieder  in 
seine  bürgerlichen  Ehrenrechte  eingesetxt  und  vielfach  beschäftigt.  Er  starb  erblindet, 
angeblich  95  Jahre  alt.  Er  ist  hauptsächlich  durch  seine  bemalten  Holzsdinitzereien 
bekannt.  Von  ihm  Sarkophag  des  Kasimir  lY.  (1492  Dom  Krakan),  Grabmal  des 
Bischofs  Olelnicki  (Dom,  Gnesen),  Rosenkranztafel  (Theile  im  Mus.  Berlin  und  German. 
Mos.  Nürnberg),  Madonna  (1504  WeUer-Altar,  Frauenkirche,  Nürnberg),  Hochaltar 
(1472—84  Marienkirche,  Krakau),  Rosenkranz  von  1518  (S.  Lorenz,  Nürnberg),  Cru- 
cifix  (8.  Sebald  das.),  Ecce  Homo  (Kirche  Heilsbronn),  etc.  Von  nicht  mehr  vor- 
handenen, bezw.  nidit  ausgeführten  Werken  nennen  wir  Cfaorgestühl  (Frauenkirche, 
Krakau)  und  Modelle  für  £is  Sebaldosgrab  (1496—97  Nürnberg).  Seine  elf  sehr  sel- 
tenen Stiche  stellen  dar  Christus  heilt  Kranke,  Pietä,  Madonna  (2  mal),  Werkstatt 
Josephs,  Christus  upd  die  Ehebrecherin,  zwei  Heiligen-Martern,  Eine  der  klugen 
Jungfrauen  und  zwei  Ornamentblätter. 

Stosakopf,  Sebaitiaiy  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Strassburg,  war 
lange  in  Frankreich,  Italien  und  zuletzt  (1651)  im  Dienste  Kaiser  Ferdinand  IIL 
thätig.    Er  malte  Torzfiglich  Früchte,  Stillleben,  etc. 

Stothardy  llfired  Josefb^  Medailleur,  geb.  1798,  f  6.  Oct.  1864,  Sohn  des 
Thomas  S. 

Stothard,  Charles  Alfred,  Maler,  Radierer  und  Zeichner,  geb.  5.  Juli  1787 
(1786?)  in  London,  t  28.  Mai  1821  in  Brere  Ferrers,  Schüler  der  Londoner  Akad., 
Sohn  des  Thomas  S.  Nach  einem  Misserfolg  in  der  Malerei  legte  er  sich  mit  viel 
Glück  auf  das  Zeichnen  und  Radieren  von  alten  Kunstdenkmälern.  1811  begann  er 
sein  nThe  Monumental  Efügies  of  Great  Britaiu".  1816  zeichnete  er  für  die  Society 
of  Antiquaries  die  .Bayeux  Tapestries*  und  entdeckte  dabei  die  Plantagenet-Grabmäler. 
Mit  L ys 0 n s  gab  er  «Magna  Britannia"  heraus.  DafElr  wollte  er  ein  Glasfenster 
in  der  Kirche  zu  Brere  Ferrers  durchpausen,  stürzte  von  der  Leiter  und  war  augen- 
blicklich todt 

Stothardy  Henry,  Bildhauer,  geb.  1791,  t  26.  Febr.  1847,  Sohn  des  Thomas  S. 

Stothard,  Thomas,  englischer  Maler,  geb.  17.  Aug.  1755  in  London,  f  27.  April 
1884  das.  In  seiner  Jugend  kam  er  zu  einem  Musterzeichner  für  Seiden  in  die 
Lehre,  nach  dessen  Tod  lieferte  er  an  die  5000  Zeichnungen  für  Zeitschriften  und 
Bücher.  1777  studirte  er  auf  der  Londoner  Akad.  und  malte  in  Oel  seit  etwa  1790. 
Seine  wichtigsten  Malereien  sind  diejenigen  im  Treppenhaus  von  Burleigh  House  und 
an  Decken  der  Advokatenbibliothek  zu  Edinburgh.  S.  gehört  zu  den  frühesten  Yer- 
tretem  der  Polyantographie  (Steindruck)  in  London  und  hat  auch  radiert  Von  ihm 
ferner  Canterbury  Pilger  und  9  A.  (Nat  Gal.  London),  Twelfth  Night  und  9  A.  (S.  Ken- 
sington Mus.),  Aquarell  (Mus.  Dublin),  Tag  der  Ansprache  in  Christ's  Hospital,  The 
Bape  of  the  Lock,  etc.    Mitgl.  der  Londoner  Akad.  1794,  deren  Bibliothekar  1810. 

Stett,  Williani,  (gen.  Stett  of  Oldham),  Maler,  geb.  20.  Not.  1857  in  Oldham, 
t  25.  Febr.  1900  auf  hoher  See,  Schüler  der  Ecole  des  beauz-arts  in  Paris  unter 
G^rdme,  studirte  dann  auch  in  Greta  an  der  Natur  weiter.  Er  malte  erst  Genre- 
scenen  mit  prachtvoll  abgetöntem  Farbenscbema,  später  allegorisch  -  idealistische 
Bilder,  bei  denen  der  Vortrag  etwas  weichlich  wurde.  Von  ihm  Badende  Kinder 
(Neue  Pinakothek  München),  Schreinerwerkstatt  (das.),  Bildniss  meiner  Eltern,  Eiger, 
Amethystwolke,  Yenns  Anadyomene,  Diana  Zwielicht  und  Tagesanbruch,  Die  Nymphe, 
etc.,  auch  Landschaften. 

Stoti,  Otto,  Maler,  geb.  1805  in  Ludwigsburg,  in  München  gebildet,  thätig  in 
Stuttgart  und  in  Wien,  wo  er  k.  k.  Hofmaler  wurde.  Von  ihm  Pferdefang  in  der 
Wallachei  (Mos.  Wien),  Rückkehr  von  der  Hasenjagd,  Pferde  im  Stall  (1870),  etc. 

Stovf,  Jean  Baptlste.  Bildhauer,  geb.  5.  Jan.  1742  in  Paris,  f  30.  Juni  1826 
in  Charenton-le-Pont,  Schüler  Ton  Coustou.  Er  erhielt  1769  den  2.  Preis  far 
Bildhauerkunst  und  wurde  1785  Mitgl.  d.  Akad.  Von  ihm  Der  sterbende  Abel  (Mus. 
LouTre),  LoiToissier  (Marmorbüste  Mus.  Versailles),  General  Jobert  (ebenda),  Snger 
der  Abt  von  Saint- Denis  (Ebrenhof  des  Pal.  Versailles),  etc.  Mitgl.  des  Inst.  1817. 
->  Bein  Sohn  und  Schüler  Abel  ViBeent  MIcbel  S«,  geb.  10.  Febr.  1800  in  Paris, 
war  ebenfalls  Bildhauer. 

Stow,  James,  Kupferstecher,  geb.  um  1770  nahe  Maidstone,  f  n*<^k  1820, 
Schüler  von  Woollett  und  W.  Sharp.  Er  verfiel  zuletzt  in  lüderlichen  Lebens- 
wandel. Von  ihm  8  Platten  zu  Boydells  Shakspere  (1795-1801),  12  zu  RoTorays 
Homer,  A.  für  Londina  Illustrata  (1811—28),  etc. 

Straaten,  Bnno  Tan,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1786  in  Utrecht  Das 
Mus.  zu  i^otteraam  besitzt  von  ihm  .Das  Bleichfeld". 


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352  Straaien  -^  Straeliut>er.| 

[Straaten^  Jan  Tan,  Baumeister  und  Radierer,   geb.  81.  Oct.  1781   in  ülreclit, 
t  nach  1831.    Von  ihm  Kirche  auf  der  Keizeregraacht  in  Amsterdam,  Lesemuseum 

idas.),  Landhäuser,  etc.  Er  veröffentlichte  Werke  über  Baukunst  (Amsterdam  1827—82), 
lie  er  mit  eigenhändigen  Radierungen  ausstattete. 

Straaten^  Jan  Joseph  Ignatins  Tan,  Maler,  geb.  1766  in  Utrecht,  f  1808, 
Schüler  von  C.  van  Geelen;  er  malte  todtes  Wild  in  der  Art  des  Weeoix,  Blumen 
und  Landschaften. 

Strabo,  s.  Molenaer,  Comells« 

StrachoTskjy  Josef,  Bildhauer,  geb.  1850  in  Euttenberg,  Schtller  von  Enabl 
in  München,  th&tig  in  Prag.    Von   ihm  Graf  Thun  (Büste,   Rudolfinum,  Prag),  etc. 

Strack,  Anton  Wilhelm,  Maler  des  yorigen  Jahrhunderts,  geb.  1758  in  Hayna 
(Hessen),  Schüler  von  Johann  A.  Tischbein.  Er  wurde  Bückeburgischer  Prof.  und 
Hofmaler.    Er  malte  Bildnisse,  unterrichtete  und  zeichnete  Westfälische  Ansichten. 

Strack,  Johann  Heinrieh,  Baumeister,  geb.  24.  Juli  1805  in  BOckeburg, 
t  12.  Juni  1880  in  Berlin,  Schüler  seines  Vaters  Anton  W.  S.  und  vonSchinkel. 
Eine  Studienreise  in  die  Altmark  zeitigte  „Arcbitect  Denkmäler  der  Altmark 
Brandenburg"  (Text  von  Kugler,  Berlin  1835);  1888  wurde  er  Baumeister  und  war 
bis  1848  Lehrer  an  der  Artillerie-Ingenieurschule,  seit  1889  an  der  Kunstakademie, 
sp&ter  an  der  Bauakademie  in  Berlin.  Er  bereiste  Dänemark,  England  und  Frank- 
reich. 1845  leitete  er  den  Bau  des  Schlosses  Babelsberg,  1856^58  den  des  Palais 
Friedrich  Wilh.  III.,  nachdem  er  mit  dem  Kronprinzen  Friedrich  Wilhelm  Italien  und 
Sizilien  bereist  hatte.  1862  ging  er  im  Regierungsauftrag  nadi  Athen  und  fand  das 
Dionysostheater  unter  der  Akropolis.  1866—76  erbaute  er  die  National-Galerie  in 
Berlin  und  das  Siegesdenkmal  das.  Von  ihm  ferner  in  Berlin  die  Villa  Borsig,  die 
Petrikirche,  die  Andreaskirche,  etc.,  bei  Kopenhagen  Schloss  Frederiksborg,  etc. 
Hof-Architekt  und  Geh.  Rath  1875,  MitgL  vieler  Akad.  und  gelehrter  Gesellschaften ; 
mehrere  Orden. 

Strack,  Lndwig  Philipp,  Maler,  geb.  1761  in  Hayna  (Hessen),  f  1886  in 
Oldenburg,  Schüler  seines  Vetters  Tischbein  in  Cassel.  1788  trat  er  in  Olden- 
bnrgische  Dienste,  kehrte  1786  nach  Cassel  zurück  und  begab  sich  1788  zu  weiteren 
LsJidschaftsstudien  nach  Italien.  1794  zurückgekehrt,  wurde  er  Hofmaler  in  Cassel, 
ging  1797  nach  Eutin  und  1808  nach  Oldenburg.  Er  malte  Bildnisse  und  Land- 
schaften, von  denen  Proben  in  die  Galerien  und  Schlösser  zu  Cassel  und  Oldenburg 
gelangten. 

Straek^y  Frans,  Bildhauer,  geb.  5.  Mai  1820  in  Dorsten  (Westphalen),  f  i™ 
AprO  1898  in  Baam.  Er  wurde  Prof.  an  der  Akademie  zu  Amsterdam.  Von  ihm 
Dr.  Boerhave  (Statue  Leiden),  Dichter  Tollens  (1860  desgl.  Rotterdam),  de  Rujter 
(ebenda),  S.  Joseph  (Ignatiuskirche,  Münster),  Bildnissbüsten,  etc.  Luxemb.  Eichen- 
kronen-Orden. 

Strack^  Jan  Theodoor,  Bildhauer,  geb.  9.  Juli  1817  in  Dorsten  (Westphalen), 
1 1891,  Sohn  und  Schüler  eines  Ignatius  JanS.,  war  erst  in  Rotterdam  thätig,  wo  er 
eine  Marmorstatue  von  Tollens  fertigte.  Sp&ter  wurde  er  Direktor  der  Königl.  Kunst- 
schule in  Hertogenbosch.  Das  Rotterdamer  Museum  besitzt  8  Gipsbüsten  von  ihm. 
(Man  vergl.  Frans  S.). 

Strada,  Jaeopo»  Zeichner  des  16.  Jahrhunderts  aus  Mantua  (Mailand?).  Er 
zeichnete  viele  Folgen  von  Münzen  und  Münzbildnissen.  Die  Wiener  Bibliothek  be- 
sitzt 10,  die  Gothaer  30,  das  Dresdener  Kupferstichkabinet  3  derartiger  Bände  von 
ihm.  Für  ein  Werk  seines  Sohnes  zeichnete  er  die  Bildnisse  der  ost-  und  west- 
römischen Kaiser. 

Strada,  Vespaslano^  Maler  und  Radierer,  geb.  um  1550  in  Rom  als  Sohn 
eines  spanischen  Malers,  f  1624  das.,  Autodidakt.  Von  seinen  Fresken  nennen  wir 
Maria  Magdalena  (S.  Onofrio  Rom),  Die  Heimsuchung  (das^,  Die  Anbetung  der 
Hirten  (das.),  etc.  Von  seinen  Radierungen  ein  kleines  Ecce  Homo,  ein  grosses  Ecce 
Homo,  Die  Hl.  Jungfrau,  Die  Hl.  Familie,  Die  Verlobung  der  Hl.  Katharina,  etc. 

Straehnher,  llexandBr,  Maler,  geb.  28.  Febr.  1844  in  Mondsee,  f  31.  Dec 
1882  in  Müncheo,  Schüler  der  dortigen  Akademie  (1829)  und  von  J.  Schnorr. 
Nach  dessen  Ideen  führte  er  zwei  Scenen  aus  dem  Leben  Karls  des  Gr.  im  Saalbau 
der  Münchencr  Residenz  aus.  Er  wurde  Prof.  und  Mitgl.  der  Münchener  Akademie. 
Von  ihm  Gartons  zu  Glasfenstern  für  die  Dome  zu  Glasgow  und  Regensburg,  Zeichnungen 
zu  Luthers  geistl.  Liedern  (1840),  zur  Gottaschen  Bilderbibel,  etc.;  auch  eine  Zeichnung 
nach  Kaulbachs  Jerusalem  für  den  Stich,  die  ihn  ein  Jahr  lang  beschäftigte.  Bayr. 
Michaels-Orden. 


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dtraely  —  Strangä.  S53 

Straely,  Sdwird,  Maler,  ceb.  am  1770  in  Dfisseldorf,  f  nach  1801.  Er  kam 
froh  nach  England,  wo  er  die  Miniaturmalerei  erlernte,  dann  nach  Italien  und  zur 
Ciarenkrönnng  Pauls  nach  Moskau.  In  Russland  wusste  er  durch  seine  flotte 
Malweise  su  imponiren,  musste  aber  bei  der  Thronbesteigung  Alexanders  St.  Peters- 
burg Terlassen,  ging  zuerst  nach  London  und  dann  nach  Wien.  Zuletzt  malte  er 
besonders  Bildnisse.  Von  ihm  Vier  Bilder  aus  dem  Leben  Peter  d.  Gr.,  Hebe  und 
der  Adler  Jupiters,  etc. 

Straety  Jan  Tan  der,  (OioTaBiii  della  Strada,  JohanaeB  Stradaniiflu  etc.) 
Maler,  geb.  1523  (?  1530?  1536?)  in  Brügge,  f  1605  in  Florenz,  SchQler  seines  Vaters, 
YonM.  Franck  und  P.  Aertszen,  in  Italien  auR.  Santi  und  Buonarotti  weiter- 
gebildet Er  arbeitete  zunächst  neben  Ricciarelli  und  Salviati,  wurde  Ton  D.  Juan 
d'Austria  nach  Neapel  berufen,  begleitete  ihn  nach  Flandern,  Hess  sich  aber  bald 
in  Florenz  nieder,  wo  er  mit  Vasari  für  den  grosshersogl.  Palast  und  in  Kirchen 
arbeitete.  Werke  Ton  ihm  in  den  Wiener  Mus.  (Götterbanquet,  Geisselnng)  und  der 
Gal.  Parma,  in  Sa.  Annnnziata,  Sa.  Felipe  Neri,  S.  Firenze,  S.  Spirito,  etc.  zu  Florenz; 
auch  in  römischen  und  neapolitanischen  Kirchen.  Nach  seinen  Bildern  sind  an  die 
400  Stiche  gefertigt  worden.    Er  zeichnete  auch  Illustrationen  zu  Dante. 

Straeten.  Charlea  Tan  der,  Baumeister,  geb.  um  1771,  f  1834  in  Brtkssel.  Er 
wurde  königl.  Hofbaumeister  und  baute  oder  Terschönerte  zu  Brüssel  die  Münze,  den 
Pal.  der  Generalstaaten,  den  Pal.  des  Prinzen  Ton  Oranien,  etc.  Von  ihm  ferner 
der  Plan  zum  liOwen  Ton  Waterloo. 

Straeteiif  (Verstraeten,  De  La  Biie).  Lambert  Tan  der.  Maler,  geb.  1631  in 
Haarlem,  f  1712.  Er  malte  Historien  und  Bildnisse,  hatte  auch  eine  Schule  geleitet.  — 
Sein  Sohn  Hendrik  S«,  geb.  um  1665,  wurde  Mitglied  der  Haarlemer  Gilde  in  1687. 
16iK)  kam  er  nach  England  und  malte  Landschaften  in  der  Art  des  RuisdaeL 

Straforo.  %.  NobUi  Ant« 

Straka,  Josef,  Maler,  geb.  12.  Febr.  1864  in  Schloss  Saar  (M&hren),  th&tig  in 
Wien,  wo  er  Schüler  der  Kunstgewerbeschnle  und  Akademie  (unter  Eisenmenge r) 
war.  Von  ihm  Zwei  Altarbilder  (Schottenkirche,  Wien),  Zehn  Deckengemälde  (S. 
Egidius,  das.);  femer  Genrebilder,  Bildnisse,  etc.,  auch  in  Wasserfarben. 

Strang,  William,  Radierer  und  Maler,  geb.  18.  Febr.  1859  in  Dumbarton 
(Schottland),  besuchte  die  Dumbarton- Academy  und  wurde  dann  Schüler  YonLegros 
an  der  Slade-School  in  London,  wo  er  seit  1875  ansässig  ist.  Bis  etwa  1895  war  er 
fast  nur  als  Graphiker  thätig,  hat  sich,  theils  gezwungen,  in  vielen  Terschiedenen 
Techniken  Tersucht,  ist  aber  besonders  als  Radierer  einer  der  grössten  Meister  des 
modernen  Englands  und  hat  sich  su  einem  persönlichen,  bewnssten  Stil  durchgearbeitet. 
Als  Bildnissradierer  gebührt  ihm  wohl  zweifellos  z.  Z.  die  erste  Stelle.  Von  grosseren 
Folgen  nennen  wir  111.  zu  Bnnyans  „Pilgrims  Progress",  zu  Lessings  Werken,  zu 
„The  earth  friend"  und  .Death  and  the  Ploughman's  Wife"  (zwei  Balladen,  die  der 
Künstler  selbst  gedichtet;  er  hat  auch  zu  gespensterhaften  Bildern  NoTcletten  ver- 
fasst),  zu  Monkhouses,  „The  Christ  upon  the  Hill*,  su  Miltons  .Paradise  lost*  und 
zu  Goleridges  «Rhyme  of  the  ancient  Mariner"  (Hauptwerk);  Ton  Einzelblättem  „The 
sick  tinker*.  Die  drei  Marien  am  Kreuz,  Anarchie,  Der  Krieg,  Die  Schlächter,  Armnth, 
Heuschober,  Abendmahl,  Sommer,  Landschaft  mit  der  alten  Burg,  Die  Socialisten  in 
Hyde  Park  und  die  Bildnisse  R.  L.  Sterenson,  T.  Hardy,  Rudyard  Kipling,  Lord 
Chief  Justice,  Linsey,  lan  Strang,  C.  Monkhouie,  7  Selbstbildnisse,  etc.  Er  hat  schon 
über  400  Platten  radiert  und  neuerdings  auch  einige  schöne  Steindrucke  freechaffen. 
Von  seinen  Gemälden,  die  manchmal  etwas  Ton  der  Formgebung  eines  Fenerbach  besitzen, 
nennen  wir  Strolche,  Das  rothe  Gewand,  Am  Grabe,  Decoratives  Kaminffemälde  mit 
den  Künsten,  Die  Badenden,  Diana,  etc.  Für  eine  Priratbibliothek  schuf  er  eine 
Folge  von  50  grossen  Gemälden  zum  Leben  Adam  und  Eras;  auch  ist  endlich 
seiner  herrlichen  Silberstiftzeichnungen  zu  gedenken.    Gr.  Gold.  Med.  Dresden  1897. 

Straage,  S  i  r  BtlMrt,  Kupferstecher,  geb.  26.  Juli  1721  in  Pomona  (Orkney- 
LiselnX  t  ^'  JQi>  ^^^  i»  London,  Schüler  Ton  Cowper  in  Edinburgh.  Er  nahm 
Theil  am  Bürgerkrieg  unter  dem  Prätenden  Charles  Edward  und  entkam  nach  der 
Schlacht  Ton  Gulloden  nach  Frankreich,  kehrte  jedoch  nach  der  Amnestie  1747  nach 
London  mrück.  1748  ging  er  nach  Ronen  und  tou  dort  nach  Paris,  wo  er  unter 
Lebas  weiter  studirte.  1751  versuchte  er  nun  in  London  den  Linienstich  einzu- 
blbrgerD,  konnte  aber  neben  Bartolozzi  und  der  Punkttrmanier  nicht  aufkommen. 
1761  ging  er  nach  Italien,  zeichnete  dort  Tiele  berühmte  Gemälde  fQr  den  Stich  Tor 
und  hat  einige  schon  dort  gMtochen.  Er  wurde  nacheinander  Mitglied  der  Akademieen  zu 
Rom,  Florenz,  Bologna,  Pam  und  Paris.   1787  kehrte  er  na<m  London  zurück,  hatte 

Al%«meiDM  K1l]iiÜer.Laxlcon.    8.  Anfl.    4.  Bwid.  Digitized  b^GoOglC 


354  StranoTer  —  dtraBsynskl. 

aewar  immer  oocb  lange  unter  der  Vorliebe  für  die  Ponktirmanier  aa  leiden,  wurde 
aber  endlich  auf  Grund  BeineB  Charles  I.  nach  Van  Dyck  von  Georg  III.  geadelt 
Er  ist  zweifellos  der  beste  Linienstecher  Englands  und  einer  der  besten  aberhaopt. 
S.  schuf  an  die  80  Platten  nach  Allegri,  Barbieri,  Berrettini,  Dobi,  ▼.  Djck,  Greoae, 
Holbein,  Marrati,  Mazzuoli,  Medina,  Mnrillo,  Pouisin,  Beni,  Ricciarelli,  Kosa,  Sacchi, 
Santi,  Schedone,  Yanloo,  Yecelli,  West,  WouTerman,  Zampieri,  etc.  S.  hat  auch  einige 
Schriften  TeröiTentlicht.  S.  Leben,  etc.  Ton  Leblanc  (Leipzig  1848). 

Stranofer,  T.,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  Schaler  Ton  J.  Bogdani,  in 
Dresden  und  London  weitergebildet.  Er  malte  Thiere  und  Stillleben.  Die  Galerie 
Schwerin  besitzt  7  Werke  von  ihm. 

Strasskjy  Gabriel,  Maler,  geb.  dO.  Juni  1818  in  Prag,  f  7.  Aug.  1887  das. 
Das  dortige  Rudolfinum  besitzt  2  Aquarelle  und  eine  Landschaftsseichnung  Ton  ihm. 

Straachirlpka»  Job.  tob.  s.  Canon  Job. 

Strassberger,  Chiistopn  Gottbell^  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  25.  Sept. 
1770  in  Frauenstein  (Sachsen),  f  18.  Juni  1841.  Er  war  erst  Theolog,  dann  Schiller 
▼on  0  e  s  e  r  an  der  Leipziger  Akademie.  Er  malte  erst  Bildnisse  in  Pastell  und  auf 
Porzellan,  stach  in  Kupfer,  ging  dann  zur  Oelmalerei  über  und  widmete  sich  inletzt 
ganz  dem  Lehren. 

Strassberg^r,  Ernst  Wilbelm,  Maler,  geb.  14.  Oct.  1796  in  Leipzig,  f  11.  Sept. 
1866  das.,  Schüler  seines  Vaters  Christoph  G.  S,,  dann  Ton  Berggold,  Schnorr 
und  Siegel  an  der  Leipziger  Akademie,  später  (1815)  an  der  Dresdener  Akademie 
weitergebildet.  1828  wurde  er  an  der  Meissener  Manufactur  angestellt,  1842  kehrte 
er  nach  Leipzig  zurück  und  malte  (auch  zeichnete,  radierte)  meist  Bilder  aus 
der  Schlacht  bei  Leipzig,  deren  Augenzeuge  er  gewesen,  ferner  Theaterdecorationen 
und  Festtransparente.  —  Sein  Sohn  wurde  Theater-Maler.  —  Seine  Tochter  Anna 
Sf  geb.  1824,  wurde  Zeichenlehrerin  in  Leipzig. 

Strassberger,  Blebard  Bmno,  Maler,  geb.  5.  April  1868  in  Leipzig,  Enkel 
des  Ernst  W.  S.,  gebildet  in  Leipzig  und  Karlsruhe  (1888  unter  Ferd.  Keller), 
in  welch  letzterem  Ort  er  sich  niederliess  und  besonders  mit  Pastell-Franenbildnissen 
Erfolg  hatte. 

Strassen,  Melebior  Anton  znr,  Bildhauer,  geb.  28.  Dec.  1832  in  Münster  (West- 
phalen),  Schüler  von  Im  hoff  in  Köln  und  Rauch  in  Berlin,  erhielt  das  prenssische 
Staatsstipendium,  mit  dem  er  1857  nach  Rom  reiste.  Nachdem  er  auch  in  Frank- 
reich, etc.,  gewesen,  Hess  er  sich  1868  in  Berlin  nieder.  1870  wurde  er  Professor  an 
der  Kunstsdinle  in  Nürnberg,  1875  an  der  Leipziger  Akademie.  Von  ihm  Kaiser 
Wilhelm  I.  und  Kronprinz  Friedrich  bei  Königgratz  (Keitergruppe  in  Silber),  10  Stand- 
bilder und  ein  Fries  (Mus.  Linz),  Caritas  (Marmorsruppe),  28  Büdnissreliefr  (Rath- 
haus-Bibliothek,  Berlin).  Mitglied  der  Amsterdamer  Akademie ;  Sächsisch  emestinischer 
Hans-Ord.  u.  A. 

Strasser,  Arthnr,  Bildhauer,  geb.  18.  Febr.  1854  in  Adelsberg  (Krain),  Schüler 
der  Wiener  Akademie,  dann  Yoa  Pilz  und  Kundmann  (Rudolfinum,  Prag).  Von 
ihm  Aegyptische  Wasserträgerin  (Rudolfinum,  Prag),  Japanerin,  Gebet  eines  Indiers, 
Gänsemädchen,  Elephantengruppe  (Terracotta),  Blick  in  die  Ewigkeit  (Terracotta). 
Er  poljchromirte  alle  seine  Schöpfungen.  Ment.  Hon.  Paris,  Gold.  Med.  München 
1888,  Berlin  1891. 

Strassffsebwandtner«  Josepb  Anton,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1826  in  Wien, 
t  5.  März  1881^  Schüler  der  Wiener  Akad.  unter  Kupelwieser  und  Steinfeld. 
Er  malte  und  liihograpirte  Landschaften,  Jagd-  und  Soldatenbilder  in  der  Art  Petten- 
kofens.  Von  ihm  Russische  verfolgte  Soldaten  (1856  Wiener  Mus.),  Ulanen- Vorposten 
(Kunsthalle  Hamburg),  Wallensteinische  Reiter  im  Hinterhalt,  etc. 

Strassgürtl,  Karl,  Kupferstecher,  geb.  1869  in  Budapest,  Schüler  der  dortigen 
Knnstgewerbeschule  unter  Doby,  dann  der  Berliner  Akademie  unter  Waldemar 
und  G.  E  i  1  e  r  s.  Von  ihm  Bildniss  des  Kro^rinzen  Rudolf  ▼.  Oesterreich  (Rad.), 
HoQagd  bei  GödöUö  (desgl.),  Bildniss  des  Kaisers  Franz  Joseph  y.  Oesterreich 
(ebenso),  etc. 

Stauiter,  Fray  Geronlmo,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts.  Er  war  1613 
Franziskaner  zu  Yalladolid  und  stach  Platten  für  ein  Werk  des  Erzbischo&  Ton 
Granada. 

StraszyfisU,  Leonbard,  Maler,  geb.  1828  in  Tokarowka  bei  Kiew,  f  4.  Febr. 
1879,  Schüler  Yon  Markow  und  (1847—1855)  der  St.  Petersburger  Akad.  Auch 
in  Brüssel  und  Paris  gebildet.  Von  ihm  Wallenstein  in  Böhmen  (1862),  Ermordung 
fies  Erzbischofs  yon  Lüttich  (1868),  Italienischer  Hofnarr  (1862  Aquarell),  etc. 


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Straten  -^  fitrockfuBS.  355 

Straten,  Joris  Tan  der^  Maler  des  16.  Jahrhimderts,  geb^  in  Flandern,  malte 
1556  in  Portugal  ein  Bildniss  des  Dom  Antonio  und  des  Prinzen  Dom  Sebastian. 

Stratonlkosu  griecbiscber  Bildhauer  ans  Kyzikos  auf  Pergamos,  thätig  wahr- 
scheinlich im  8.  Jahrhundert  t.  Chr.    Er  war  als  Toreut  berühmt. 

Stranbe^  A«,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  um  1750  in  Hamburg.  Er  malte 
staffirte  Landschaften  in  der  Art  des  Pijnaker. 

Stranbe,  Adolph,  Bildhauer,  geb.  1810  in  Weimar,  f  1889  das.,  meist  Auto- 
didakt. 1881—38  war  er  in  der  k.  Eisengiesserei  su  Berlin  thätig  und  besuchte  die 
Akad.  Wieder  in  Weimar  zurück,  traf  er  den  Bildhauer  David,  der  ihn  mit  nach 
Paris  nahm  (1884).  Von  ihm  L.  Cranach  (Büste),  Kapellmeister  Hummel  (desgl), 
Grossherzog  Yon  Weimar  (desgl.),  Wachsmedaillons,  etc. 

Straneh.  Georg,  Maler  und  Radierer,  geb.  17.  Sept.  1613  in  Nürnberg,  f  13.  Juli 
1675  das.,  Scnfller  von  J.  Hauer.  Er  malte  meist  Bildnisse  (aber  auch  Historien) 
in  Oel-,  Wasser-  und  Sohmelzfarben.  Yon  ihm  Die  unbefleckte  Empfängniss  (Mus. 
Wien),  Frauenbildniss  (German.  Mus.  Nürnberg),   Gustav  Adolph,   Wallenstein,  etc. 

Straneh,  Lorens,  Maler  und  Radierer,  geb.  1554  in  Nürnberg,  f  1680  das. 
Er  malte  und  radierte  (ca.  12)  Bildnisse,  sowie  Ansichten  von  Innsbruck,  Nürnberg,  etc., 
einen  Hl.  Hieronimus  nach  Dürer,  etc.  Von  Gemälden  nennen  wir  zehn  männliche, 
drei  weibliche  und  ein  Kioderbildniss  (German.  Mus.  Nürnberg),  Weibliches  Bildniss 
(St.  Petersburg),  desgl.  (1605  Schleissbeim). 

Straneher,  Walbnrga,  Malerin  und  Lithographin  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1807 
in  München,  gebildet  an  der  Akademie.  Sie  malte  erst  Bildnisse,  lithographirte  dann 
nach  Kimer,  Sagstätter,  ▼.  d.  Werff,  Wilkie,  etc.,  auch  Bildnisse  und  Tenesianische 
Ansichten.  —  Ihre  Schwester  Maria  Anna  S.  war  in  gleicher  Weise  thätig. 

Strane,  Friedrieh  Dionys,  Maler  und  Zeichner,  geb.  17.  Febr.  1660  in  Trebau 
^fähren),  f  17-  Juni  1720  im  Stift  Hradischt  bei  Olmütz,  wo  er  Prämonstratenser 
Chorherr  war,  Schüler  von  L  n  b  1  i  n  s  k  t  ,  auch  auf  Reisen  nach  Venedig,  Florenz. 
Rom  und  Neapel  gebildet  Er  malte  yiele  Fresken  in  seinem  Stift,  Altarbl&tter  und 
Deckengemälde  in  der  Kapelle  zu  Schebetau,  Geistl.  Bildnisse,  etc.  und  zeichnete 
Thesen  für  den  Stich. 

Strarins,  — ^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Hamburg.  Er  malte 
lebensgrosse  Thiere,  sowie  Landschaften  mit  Jagdgeräth  stafflrt. 

Straua.  GioTannf,  Bildhauer,  geb.  1817/18  in  Mailand,  f  19.  April  1875  das., 
Schüler  der  Brera  dort,  auch  in  Rom  gebildet.  Er  wurde  Lehrer  an  der  Brera- 
Akademie.  Von  ihm  Die  Braut,  Das  Gebet  (Cimeterio,  Mailand),  Der  Engel  des 
Schweigens  (Mazzacurati  Denkmal),  Aaron  (Dom,  Mailand),   A.  Manzoni  (Büste),  etc. 

Streater^  Robert,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1624  in  London,  f  1^^ 
das.,  Schüler  TonDumoulin.  Er  wurde  Hofmaler  Charles'  IL,  und  s.  Zt.  sehr  über- 
schätzt S.  malte  Historien,  Bildnisse,  Landschaften  und  Stillleben.  Seine  Deckenbilder 
in  Whitehall  gingen  durch  Feuer  zu  Grund.  Von  ihm  Plafond  (Theater,  Oxford), 
Moses  und  Aaron  (Michaelskirche,  Cornhill),  Landschaft  (Cartwright  Sammlung, 
Dnlwich),  etc.  Auch  eine  Radierung  der  Schlacht  von  Naseby  und  einige  architekton. 
Blätter. 

Strebet,  Richard,  Maler  und  Radierer,  geb.  28.  Juni   1861   in  Vera  Cruz 

glexiko),  Schüler  der  Akademie  zu  Kassel  (unter  Koch  und  Knackfnss)  und  der 
unstschule  zu  Karlsruhe  (unter  Baisch),  weitergebildet  in  München,  wo  er  sich 
niederliess.  Er  malte  Thierbilder,  besonders  Hunde.  Von  ihm  Nach  hartem  Strauss, 
Getreu  bis  in  den  Tod,  Hundebildnisse,  etc.    Bronze-Med.  London. 

Streehine,  Stephanie  ? on,  Malerin,  geb.  20.  Noy.  1858  in  Odessa,  Schülerin 
▼on  Willroider  in  München,  wo  sie  sich  niederliess.  Yon  ihr  Wald-Idylle,  Herbst, 
Landschaft,  etc. 

Streeker,  Emil,  Maler,  geb.  29.  Sept.  1841  in  Dresden.  Er  war  erst  Bildhauer 
in  Rom  (1867— 69)  und  Dresden,  dann  Schüler  von  Angeli  (1871X  auch  in  Düsseldorf 
unter  W.  Sohn  gebildet.  S.  liess  sich  in  Wien,  dann  in  Dümstein  nieder  und  malt 
Genrescenen,  Architekturen  und  Landschaften.  Yon  ihm  Die  neue  Schule,  Ghrossyaters 
Lektüre,  Der  Dorfpolitiker,  etc. 

Strecker.  Wilhelm,  Maler,  geb.  1795,  f  1857  in  Stuttgart,  wo  er  Galerie- 
Inspektor  wurde.  Er  malte  Scenen  aus  Romanen  nnd  Gedichten  Anderer,  sowie  nach 
eigener  Erfindung  romantische  Scenen. 

Streckfnssy  Karl  Wilhelm,  Maler,  geb.  8.  Nor.  1817  in  Merseburg,  f  6.  Nov. 
1896  in  Friedenau  bei  Berlin,  Schüler  von  Her  big  in  Berlin,  dann  der  Düsseldorfer 
Akademie  (unter  Sohn)  und  von  P.  Delaroche  in  Paris  (1841—48),  weitergebildet 


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356  dtreek  •-  Stricker. 

aaf  einer  Stadienreise  nach  Rom  1844.  1868  wurde  er  zom  VroteBwt  ernAnni  und 
1877  wurde  er  Lehrer  der  Perspektive  an  der  Berliner  Akademie.  Er  gab  mehrere 
Werke  Ober  Perspektive  heraus  und  erfand  zur  Erleichterung  des  Perspektiyseichnens 
zwei  Instrumente,  die  Fluchtpunktmaschine  (1865)  und  den  Zeichenstab  (1883). 
Von  ihm  Undine  (1838),  Der  verkaufte  Amor,  Anna  von  Oesterreich  zeigt  Ludwig 
XIV.  das  empörte  Volk,  Bildnisse  und  Landschaften. 

Streek,  Hendrik  van,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  11.  April  1659  in  Amster- 
dam, t  1713,  Schaler  seines  Vaters  Juriaen  van  S.,  dann  von  E.  de  Witte,  als 
Bildhauer  von  W.  vanderHoven.  Er  malte  meist  Eircbeninterieurs,  von  denen 
eins  in  die  Eremitage  zu  St  Petersburg  gelangte;  ferner  von  ihm  FrQhstflckstisch 
(Mus.  Schwerin),  etc. 

Streck,  Juriaen  van,  Maler,  geb.  um  1632  in  Amsterdam,  f  12.  Juni  1678 
das.  Er  malte  Stillleben,  auch  Bildnisse.  Ton  ihm  Yanitas  (1642  Gal.  Liechtenstein, 
Wien),  Frühstück  (ebenda),  Fiscbweib  (Schieissheim),  Frühstückstisch  (1649  und  ohne 
Jahr,  Schwerin),  Stillleben  (St.  Petersburg),  etc. 

Street^  George  Edmund,  Baumeister,  geb.  1824  in  Woodford  (Essez),  f  18.Dec. 
1881,  Schüler  von  0.  Carter  und  Q.  G.  Scott,  welch  letzterer  ihn  ganz  zur  Gothik 
bekehrte.  Er  wurde  Diöcesan-Baumeister  von  Oxford,  York,  etc.  Yon  ihm  St.  John's 
(1859  Westminster,  London),  St.  James  the  Less  (London),  St.  Denis  (das.),  St  Philip 
and  James  (Oxford),  Kirchen  zu  Bournemouth,  Cowley,  Hagley,  Torquay,  die  Krim- 
Kathedrale  in  Konstantinopel,  der  neue  Chor  in  der  Kath.  zu  Dublin,  die  Westthürme 
der  Kath.  zu  Bristol,  die  Gerichtshöfe  zu  London,  etc.,  auch  viele  Restaurationen 
alter  Kirchen.  Er  schrieb  „The  brick  und  marble  architecture  of  North  Italy*  (1855), 
«Gothic  architecture  in  Spain"*  (1865),  etc.  Mitgl.  der  Akademie  1871.  Kr.  der 
Ehrenleg.  1878. 

Streitt,  Fran«,  Maler,  geb.  24.  Nov.  1839  (1843?)  in  Brody  (Galizien),  Schüler 
der  Kunstschule  zu  Krakau  und  der  Wiener  Akademie  unter  v.  Engerth,  liess 
sich  1871  in  München  nieder.  Yon  ihm  ürtheil  des  Paris,  Kampf  ums  Dasein,  Kath. 
Jagiellonika  im  Gefängniss,  Geigender  Zigeunerknabe  (1884),  etc.   Silb.  Med.  London. 

Stremel,  Max  Arthur  Ferdinand,  Maler,  geb.  31.  Oct.  1859  in  Zittau,  ge- 
bildet kurze  Zeit  in  München,  dann  mit  übde  bei  Munkaczy  in  Paris,  besonders  aber 
durch  Naturstudium  in  den  Niederlanden.  Er  war  längere  Zeit  in  Knocke-sur-Mer 
thätig,  wo  er  sich  etwas  von  der  pointillistischen  Malweise  aneignete.  Yon  ihm 
Interieur  aus  Flandern  (Dresdener  Gal.),  Goethes  Sterbezimmer,  etc. 

Strempely  Ellsaheth,  Malerin,  geb.  7.  Dec.  1840  in  Rostock,  Schülerin  von  G. 
Biermann  in  Berlin,  weitergebildet  in  Dresden,  Paris  und  Italien.  Yon  ihr  Rem- 
brandts  Frau  Saskia  und  1  A.  (Hamburg,  Kunsthälle),  Bauemjunge  (1867  Gal.  Schwerin), 
Yolkstypen  aus  deutschen  Gauen  (1887).  Bildnisse,  etc. 

Streng»  Johann  Jeaehim^  schwedischer  Maler,  geb.  1706,  f  1763.  Er  malte 
Miniatur-  und  Oelbildnisse. 

Str^sor,  Anne  Ben^,  Malerin,  geb.  23.  Jan.  1651  in  Paris,  f  6.  Dec.  1718 
im  Kloster  zu  Chaillot.  1676  wurde  sie  Mitglied  der  Akademie.  Sie  malte  erst 
Miniaturen,  wurde  dann  umsonst  in  ein  Kloster  (als  Soeur  Marie)  aufgenommen,  unter 
der  Bedingung,  dass  sie  sich  die  Oeltechnik  aneigne,  und  für  das  Kloster  male.  Yon 
ihr  im  St.  Marienkloster  zu  Chaillot  Die  Empföngniss,  Die  sieben  Sakramente  (nach 
PousBin),  Yermählung  des  Hl.  Joseph  und  die  Geburt  Christi  (Josephskapelle)  und  11 
Copien  nach  Lesueur.  —  Ihr  Yater  Henri  S*,  geb.  1613  (?)  in  Deutschland,  begr. 
2.  Dec.  1679  in  Paris,  wohin  er  vor  1642  gelangt  war  und  wo  er  katholisch  wurde. 
Er  malte  Bildnisse,  darunter  dasjenige  Louis  XlY. 

Stretea,  (Streetes).  Gullllin.  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Holland  (?). 
1551  wurde  er  Hofmaler  Edwards  Vi.  Er  malte  Bildnisse,  die  bft  unter  dem  Namen 
Holbeins  gehen.  Werke  von  ihm  in  den  Schlössern  zu  Arundel,  Petworth  und  Windsor. 

9trich-GhatelI^  Ferdinand.  Holzschneider,  geb.  4.  Jan.  1850  in  Aachen,  Schüler 
von  W.  Aarland  in  Leipzig  una  Barkner  in  Dresden.  Ludwig  Richter  bestimmte 
Zeichnungen,  die  er  nach  ihm  schneiden  sollte.  Yon  ihm  auch  der  verloreiie  Sc^n 
nach  Steinhausen. 

Stricker,  Christiane  Friederike,  Malerin,  geb.  3.  April  1780  in  Weflburg,  f 
27.  Oct.  1840,  SchQlerin  von  Zsch  oche.  Sie  war  in  Frankfurt  a.  M.  thatig  und  malte 
Blumeti  in  Wasserfarben. 

Stricker,  Philipp  Yalentin  Wllhelln,  Zeichner  und  Radierer,  geb.  10.  Febr.  1782 
in  Weilburg,  f  18.  Juni  1830,  th&tig  in  Frankfurt  a.  M.    Er  copirte  Blätter  von  Klein, 


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Striebel  -^  Ströhl.  357 

RidiDger,  Ragendai  u.  A.  und  leichnete  Landschafteu,  Thiere,  etc.  nach  der  Natnr.  — 
Ein  Hiehael  S«,  Holzschneider  aus  Dinkelsbtthl,  starb  am  28.  Sept  1650  zu  Frank- 
furt a.  M. 

Striebel,  Franz  XaTer,  Maler,  geb.  1822  in  Mindelheim,  f  21.  Kov.  1871  in 
München,  SchQler  der  dortigen  Akademie.  £r  malte  Geschichts-  und  Genrebilder, 
z.  6.  Nach  der  Polizeistunde,  Ein  Liebesbrief,  Der  falsche  Sechser,  etc. 

Striedbergr*  Johann  11.,  Kupferstecher,  geb.  um  1665  in  Augsburg,  t  1714 
das.,  Sohn  und  Schüler  eines  gleichnamigen  Zeichners.  1705—10  war  er  in  Frank- 
furt a.  M.  thätig.  Er  stach  Städtepl&ne  und  Ansichten,  Trachtenbücher,  etc.  —  Sein 
Sohn  Johann  ni.  Sf,  war  ebenfalls  Kupferstecher  und  Holzschneider. 

Striep;  Christiaen,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  um  1650  in  Amsterdam  (?). 
Er  malte  Stillleben,  von  denen  die  Gal.  Schwerin  zwei  besitzt. 

Strigel,  Bernhard,  Maler,  geb.  1460  (1461)  in  Memmingen,  f  1528  das.  vor 
dem  23.  Juni.  1516  bis  1528  wird  er  in  Memmingen,  inzwischen  1517  in  Augsburg, 
1520,  1622  und  1525  in  Wien  urkundlich  erw&hnt.  Er  zeigt  sich  ron  Zeitblom 
beeinflusst.  S.  malte  mit  der  linken  Hand  und  wurde  von  Maximilian  I.  geadelt  Von 
ihm  Vier  Altarflügel  (Berliner  Mus.),  Joh.  Guspinian  mit  Familie  und  riele  A.  (ebenda^, 
Pietk  u.  A.  (Eunsthalle,  Karlsruhe),  Bildnisse  Familie  Kaiser  Max  I.  (Wiener  Mus.), 
König  Ludwig  II.  von  Ungarn  u.  A.  (ebenda),  Karl  Y.  (Rom  PaL  Borghese,  zuge- 
schrieben), A.  in  den  Sammlungen  zu  Florenz  (Uffizi,  zweifelhaft),  München  (alte 
Pinakothek,  Nat.-Mus.),  Mümbefg,  Royigo  (?),  Schwerin,  Wien  (Gal.  LiechtensteinX  etc. 

Stringa,  Franoeseo,  Maler  und  Radierer,  geb.  1684  (1638?)  in  Modena,  f 
1709  das.,  gebildet  durch  Studium  der  Werke  Barbieris,  Lanas,  etc.  Er  wurde 
Manierist  mit  langgezogenen  Figuren  und  krassen  Schlagschatten.  Werke  von  ihm 
im  Pal.  zu  Modena,  in  der  Chiesa  nuoTa  das.,  in  Venedig,  etc.  Von  Radierungen 
nennen  wir  Die  Grablegung,  S.  Johannes  Et.,  Herzog  Francesco  TL,  etc.  —  Ein 
Ferdinando  8.  war  um  1750  zu  Neapel  als  Kupferstecher  thätig. 

Strizner,  Johann  Nepomnk,  Lithograph,  geb.  1782  in  Alten-Oetting,  f  1855, 
Schüler  von  Eichhorn  in  Wasserburg  und  Mitterer  in  München.  Er  wurde 
Zeichner  des  churf.  Kabinets  und  widmete  sich  eine  Zeitlang  dem  Stich,  seit  1809 
aber  dem  Steindruck.  Er  gab  erst  ein  Facsimile  des  Dürerschen  Gebetbuchs  her- 
aus, dann  Blätter  zum  Münchener  Galeriewerk,  und  als  er  1820  nach  Stuttgart  über* 
siedelte,  die  Boisseräe'schen  Kirchenbilder.  Nach  München  zurückgekehrt,  litho- 
graphirte  er  u.  A.  zahlreiche  Facsimiles  Ton  Handzeichnungen  alter  Meister. 

Strobel,  Bartholomäns,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Breslau,  lernte 
dort.    1642  war  er  für  den  Polenkönig  Wladislaw  lY.  zu  Elbing  thätig. 

Strobentzy  Fritz^  Maler,  geb.  25.  Juli  1856  in  Budapest,  studirte  erst  das 
Ingenieurfach  am  Dresdener  Polytechnikum,  widmete  sich  aber  1877  der  Kunst  und 
wurde  Schüler  von  Jansen  und  von  Gebhardt  an  der  Düsseldorfer  Akademie, 
später  Ton  Löfftz  an  der  Münchener  Akademie.  Von  ihm  Junge  Liebe  (1897  Dresd. 
Galerie),  Schulkinder.    Gold.  Med.  München,  Ment.  Honor.  Paris. 

Starolierle,  Jo2o  GLimma,  Maler,  geb.  1708  in  Lissabon,  f  1792  in  Oporto, 
Schüler  von  Benefiale  an  der  San  Luca  Accad.  in  Rom,  wo  er  18 — 20  Jahre  Ter- 
blieb.  ZurücJcgekehrt,  zog  er  von  Lissabon  nach  Oporto,  1751/52  nach  London, 
1755  nach  Lissabon  und  in  Folge  des  Erdbebens  endlich  nach  Oporto.  Von  ihm 
Die  Decoration  des  k.  Theaters  in  Lissabon,  Abendmahl  (S.  Nicoläo,  das.),  Altäre 
in  S.  Joäo-nova,  Senhora  da  Victoria  das.  und  im  Dom  zu  Braga;  auch  eine  Dar- 
stellung des  Lissaboner  Erdbebens. 

Strobl,  Alsjoa  (Alois),  Bildhauer,  geb.  21.  Juni  1856  in  Liptö-Üjvär,  Schüler 
der  Wiener  Akademie  unter  Zumbusch.  Er  ist  Professor  an  der  Landes-Muster- 
zeicbenschule  zu  Budapest.  Von  ihm  Aranyi  Monument  (Budapest),  der  Sarkophag 
des  Deäk-Mausoleums,  das  Simordenkmal  in  Gran,  Perseusstatue,  das  St.  Stephan- 
monument u.  8.  w.,  auch  Büsten  (in  öffentlichen  Sammlungen,  etc.).  Gold.  Med.  Wien 
Internationale  Ausstellung  1891,  Gold.  Yerdienstkreuz,  etc. 

Strobl,  Zsöfla  (Sophie),  Malerin,  geb.  1866  in  Krakau,  Schülerin  Ton  G.  Lotz 
und  L.  Ebner  an  der  Musterzeichenschule  in  Budapest.    Sie  malte  Stillleben. 

Stroebel,  Jan  Anthonie  Balthasar,  Maler,  geb.  23.  Nov.  1821  im  Haag, 
Schüler  Ton  B.  J.  van  Hove,  später  von  dessen  Sohn  H.  van  Hove.  Von  ihm  be- 
sitzt das  Mus.  Amsterdam  ein  Gruppenbildniss  (1866),  das  Stadt^Mus.  im  Haag  Vor- 
bereitungen zum  Fest  (1868). 

Ströhl.  Ang 0  Gerard,  Zeichner  und  Illustrator,  geb.  24.  Sept.  1851  in  Wels 
(ObjBrösterreiQ^),  Schüler  der  Wiener  Akademie  und  Kunstgewerbeschule.  ^.  wurdft 

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358  Strohl  —  Sinidwick. 

Zeichenlehrer  an  der  Gewerbeschiile  in  Henals,  n.  A.  Er  zeichnete  Cartoochen 
nnd  ümrabmongen  filr  das  Bachgewerhe,  «Sühonetten  zu  Schnadahüpfeln*,  Kartons 
für  den  Wiener  «Floh",  die  ^Bombe",  etc.,  m  satiriachen  Bfichem,  etc.  Er  schrieb 
auch  fachwiBsenschaftliche  Bücher. 

Strohl.  Johann,  Bildhauer  des  18.  Jahrhonderts,  f  21.  Dee.  1747  anf  dem 
Heil.  Berge  bei  Pfzibram.    Er  war  in  Prag  th&tig. 

Strohmayer,  Hans,  Maler  nnd  Radierer  des  16.  Jahrhunderte,  f  nach  1592, 
thAtig  in  Prag.  Er  stand  in  Diensten  des  Erzherzogs  Ernst  und  wurde  1588 
Hofinaler,  sowie  Aetser  Kaiser  Rudolfs  EL  Von  seinen  Radierungen  nennen  wir 
Yenus  und  Amor  (1598),  etc. 

Stromeyery  Helene  Marie,  Malerin,  geb.  26.  Aug.  1884  in  Hannover,  Schülerin 
der  Düsseldorfer  Akademie  und  Ton  Baisch  in  Karlsruhe,  wo  sie  sich  niederlieas. 
Sie  malte  Blumen  und  Stillleben,  z.  B.  Gretchenrosen,  Allerseelen. 

Streng,  Joseph  D^  Maler,  geb.  1854  (?)  im  Staat  Connecticut  (U.  8.  A.), 
t  5.  April  1899.    Er  war  im  Staat  California  als  Bildnissmaler  thitig. 

Strongyllon,  griechischer  Bildhauer  zu  Athen  um  420  ▼.  Chr.,  Schüler  den 
Myron.  Von  ihm  war  das  trojanische  Pferd,  aus  dem  Menestheus,  Teukros  und 
die  Söhne  des  Theseus  herausschauten;  es  stand  auf  der  Akropolis.  Von  ihm  auch 
eine  Amazone,  die  wegen  der  schönen  Bildung  ihrer  Schenkel  yon  Nero  überall  mit- 
geführt  wurde;  femer  Musen  und  eine  Artemis  Soteira.  Seine  Stiere  und  Pferde 
wurden  gerühmt. 

S^oobant,  Frans.  Maler  und  Lithograph,  geb.  1819  in  Brüssel.  Er  malte 
Architekturen  und  zeichnete  Illustrationen  Ar  baugeschichtliche  Werke.  S.  war 
Direktor  der  Zeichenschule  Molenbeek-St.-Jean.  Yon  ihm  Brüsseler  GildenhAnser 
(Mus.  Brüssel),  Palastinneres  zu  Krakau^Eingang  zum  Heidelberger  Schloss,  Der 
Quai  du  Rosaire  zu  Brügge,  etc.  Yon  werken,  die  er  illostrirt  hat,  nennen  wir 
Moke  und  Fötis*,  Splendeurs  de  l'art  en  Belgique  (1844—45),  Monuments  en  Belgique 
(2.  Aufl.  1878)  und  Hymans'  Le  Rhin  monumental  (1854).  Er  schuf  auch  einige  Einsel- 
radiernngen.    Oold.  Med.  1854;  Leopold-Ord.  1868. 

Strossi.  Bemardo.  Maler,  gen.  n  Prete  GenoTOse  und  Capneelno,  geb.  1581 
in  Genua,  f  3.  Aug.  1644  in  Yenedig^  Schüler  des  P.  Sorri.  Er  gab  die  Kunst  auf 
und  wurde  Kapuziner,  durfte  das  Kloster  aber  wieder  verlassen,  um  durch  Malen 
Mutter  und  Schwester  zu  ernähren.  Als  die  eine  starb  und  die  andere  sich  Ter- 
heirathete,  wurde  er  widerwillig  wieder  io's  Kloster  gesperrt,  dem  er  8  Jahre  später 
nach  Yenedig  entfloh.  Er  ahmte  Amerighi  nach ;  sein  Colorit  wurde  besonders  ge- 
rühmt; Bildnisse  gelangen  ihm  am  Besten.  Fresken  tou  ihm  in  Kirchen  und  Palästen 
zu  Genua.  Ferner  Oelgemälde  in  den  Pal.  Briguole,  Adorno,  Durazzo,  Walli,  Fara- 
gina,  PallaTicini  und  Spinola  in  Genua,  Kapuzinerbildniss  (Gal.  Parma),  ETangelist 
Jobannes  (Mus.  Hannoyer),  S.  Hieronimus  (Gal.  Yenedig),  Die  Bassgeigerin  u.  8  A. 
(Gal.  Dresden),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Berlin  (DepotX  Christiania,  Florenz,  München, 
Paris,  Turin,  Yenedig,  Wien,  etc. 

Strossi,  ZanoU  di  Benedetto,  Maler,  geb.  1412  (?)  in  Florenz,  f  6.  Dec.  1468, 
Schüler  des  Fra  Angel ico  da  F.  Er  war  adelig  und  malte  aus  Liebhaberei,  be- 
sonders gut  Miniaturen  (Chorbücher  um  1463,  Laurenziana,  Florenz),  aber  auch  Kirchen- 
bilder und  Bildnisse,  darunter  G.  di  Bicci  de'  Medici. 

Stmek.  Hugo,  Maler  und  Radierer,  geb.  22.  Dec  1860  in  Lübeck,  Schüler  der 
Weimarer  Akad.  unter  W.  Friedrich,  Strujs  und  Thedy,  dann  Ton  W.  ünger 
in  Wien.  Er  war  eine  Zeit  lang  in  St  Petersburg  thätig,  seit  1890  in  Berlin  nnd 
hat  Radierungen  nach  F.  Hals,  Gussow,  Grützner.  Menzel,  R.  ▼.  Rgn,  etc.,  auch  einige 
Originalradierungen  geschaffen.    Gold.  Med.  St.  Petersburg,  Med.  Chicago. 

Strudel  tob  Strndendorf.  Peter,  Freiherr,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  1660 
in  aes  (Tirol),  f  4-  Oct.  1714  in  Wien,  Schüler  seines  Yaters  Jacob  8.  und  des 
C.  Loth  in  Yenedig.  1680  liess  er  sich  in  Wien  nieder,  wo  er  1689  Hofmaler 
Kaiser  Leopolds  wurde.  1698  wurde  er  geadelt  und  1704  erster  Direktor  der  Wiener 
Akad..  die  er  1692  halb  als  Priyatuntemehmen  gegründet  hatte.  Yon  ihm  Jupiter 
und  Aotiope  (Gal.  Dresden),  Susanna  im  Bade  (das.),  Die  Beweinung  Christi  u.  A. 
fWiener  Mus.),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Braunschweig,  Cassel,  Düsseldorf,  Schleisi- 
heim,  etc.  Als  Bildhauer  fertigte  er  mit  seinen  Brüdern  Dominik  S.  und  Paul  8. 
Statuen  Ar  die  kaiserl.  Gruft  bei  den  Kapuzinern  und  für  die  Dreifaltigkeitskirclie. 

Stmdwiek,  John  Melknish,  Maler,  geb.  1849  in  Clapham  (London),  Schüler 
der  S.  Kensington  Schule,  dann  der  Londoner  Akad.  und  zuletzt  tou  Burne -Jones. 
Er  gehört  zu  den  englischen  Prae-Raphaellten   und  ist  einer  deriwenn  audi  am 

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Straeit  —  Stuart.  S5d 

wenigsten  bekannten,  doch  bedeutendsten  Mitglieder  der  Schule.  Seine  Bilder  weisen 
eine  tiefdunkle  Färbung  auf.  Wir  nennen  ,A  LoTe  Song*,  «Mv  Beloved  is  sone  .  .  •  to 
gather  Lilies",  Marsyas  und  Apollo,  Circo  und  Scylla,  Elaine,  Isabella,  An  der 
Schwelle  Tom  Hause  Gott  Vaters. 

Stniett,  Johann  Jakob,  Maler  und  Badierer,  geb.  1773  in  Wiesenthal  bei  Basel, 
t  1820,  Autodidakt.  Er  colorirte  erst  Kupferstiche,  radierte  sodann  Ansichten  aus 
der  Salzburger  Gegend  und  schuf  Aquatintbl&tter. 

8tr11tsel»  Leopold  Otto,  Maler  und  Badierer,  geb.  2.  Sept  1865  in  Dessau, 
Schaler  der  Leipziger  und  Düsseldorfer  Akademien.  1885  liess  er  sich  in  München 
nieder.  Er  malte  schöne  frische  Landschaften,  z.  B.  Isarauen  (Nene  Pinak.  München), 
Am  Tannenweiher,  Waldweiher,  Weide  in  den  bayerischen  Hochalpen,  etc.  Von  seinen 
Radierungen  nennen  wir  Thüringisches  Bauernhaus. 

Stmtty  Jacob  George«  Maler  und  Radierer,  geb.  nm  1800,  f  nach  1851.  Er 
war  erst  in  England  thAtig,  Lam  1830  nach  Lausanne,  sp&ter  nach  Rom  und  kehrte 
1851  nach  England  zurück.  Er  malte  Landschaften,  z.  B.  Tempel  der  Yesta  (1842), 
Tassos  Eiche  auf  dem  Janiculus  und  radierte  u.  A.  die  Folgen  »SyWa  Britanmca" 
(1825),  und  .Deliciae  Sylvarum«  (1828). 

Strnlty  Joseph,  Kupferstecher,  geb.  27.  Oct  1749  in  Springfield  (England), 
t  16.  Oct.  1802  in  London,  Schüler  Ton  Ryland  und  der  Londoner  Akad.  (1769). 
Er  stach  in  Kreide  und  Funktirmanier  Platten  nach  Cipriani,  Gel4e,  Lesueur,  Pine, 
Stothard,  etc.,  besonders  aber  Illustrationen  für  Prachtwerke,  z.  B.  Alterthümer  Eng- 
lands (1778),  Sitten,  Kostüme  und  Waffen  (1774—76),  Chronik  Yon  England  (1775), 
Lexikon  von  Kupferstechern  (Selbstverfasst  1785—86),  Kostüme  des  englischen  Volkes 
Ton  der  Sachsenzeit  an  (1795),  etc.  S.  zog  sich  aufs  Land  zurück  und  gründete 
eine  Sonntagsschule.  Er  hinterliess  ein  Romanfragment  .Queen-Hoo-Hall*,  das  Walter 
Scott  zu  Tollenden  suchte. 

Stmysy  Alexandre  Theodore  Honor^^  Maler,  geb.  24.  Januar  1852  in  Berchem 
(Belgien),  Schüler  der  Antwerpener  Akademie.  Er  besuchte  London  und  Paris,  wurde 
1878  Prof.  an  der  Weimarer  Kunstschule,  siedelte  aber  1882  nach  dem  Haag  über. 
Von  ihm  Die  beiden  Schlachtopfer  (Mus.  DordtrechtX  Sechs  Bilder  zum  Leben  Luthers 
(Wartburg),  Raubvögel  (Jesuiten  als  Erbschleicher),  Verführt,  etc.  Weisser  Falken-Ord. 

StrU,  Abraham  im,  Maler,  geb.  81.  Dec  1758  in  Dordtrecht,  f  7.  Man  1826 
das.,  Schüler  des  J.  Ponse.  Er  gründete  1774  die  Pictura-Gesellschaft,  deren 
1.  Präsident  er  wurde.  Er  malte  Ornamente,  Genrebilder  in  der  Art  des  Metsu, 
Blumen,  Bildnisse  und  Viehstficke  in  Gugps  Art  Von  ihm  Die  Hausfrau  und  2  A. 
(Mus.  Amsterdam),  Dorfecbenke  und  1  A.  (Mus.  Rotterdam),  etc.,  auch  einige  Ra- 
dierungen.   Mitgl.  des  Niederl.  Instituts  und  der  Antwerpener  Akademie  (1818). 

StrU,  Abraham  yan  d.  J.,  Maler,  geb.  11.  Oct  1790  in  Dordtrecht,  f  6.  Not. 
1840  das.,  wo  er  Direktor  der  Fictura- Gesellschaft  wurde.  Er  malte  hauptsftchlich 
Copien  nach  den  Werken  seines  Vaters. 

Stry,  Jaeob  tm,  Maler,  geb.  2.  Oct  1756  in  Dordtrecht,  f  4.  Februar  1815 
das.,  Schüler  von  A.  C.  Lens,  Bruder  des  Abraham  van  S.  Er  ahmte  A.  Cum 
nach;  seine  Werke  wurden  häufig  als  die  jenes  Meisters  verkauft.  Von  ihm  Land- 
schaft mit  Rindern  (Mus.  Dublin),  Abend  auf  dem  Lande  und  3  A.  (Mus.  Amsterdam), 
A.  im  Mus.  Leipzig,  im  Mus.  Fodor  zu  Amsterdam,  in  der  Gal.  Czernin  zu  Wien, 
etc.  Mitgl.  des  Niederland.  Instituts. 

StryowBki,  Wilhelm  August,  Maler,  geb.  28.  Dec.  1884  in  Danzig,  Schüler 
von  Sohadow  an  der  Düsseldorfer  Akademie  (1850~54X  kehrte  dann  nach  Danzig 
zurück  und  wurde  Gustos  des  Stadtmuseums,  sowie  Lehrer  an  der  Kgl.  Kunstschule. 
1894  wurde  er  Professor.  Von  ihm  Scenen  aus  dem  jüdischen  und  slavischen  Volks- 
leben, z.  B.  Jndenhochzeit  (Mus.  Pest),  Taschlech  (Mus.  Danzig),  Sommerfilden  (Mus. 
Köln  a.  Rh.).    Gold.  Med.  1864,  Berlin. 

StraegoeU,  Nikolaus,  Maler  und  Radierer,  geb.  4.  Mai  1826  in  Gromnik 
(bei  Tam6w),  f  29.  Juni  1891  in  Brody,  Schüler  der  Wiener  Akademie.  Er  malte 
und  stach  Historien,  Ansichten,  etc. 

StsehedriB,  SylTOster,  Maler,  geb.  1791,  f  28.  Oct  1880  in  Sorrent  1818 
ging  er  nach  Italien.  Er  malte  hervorragende  Landschaften,  besonders  aus  der 
Umgegend  von  Neapel. 

Stuart,  Gttbert,  Maler,  geb.  8.  Dec.  1755  in  Karragansett  (R.  L,  U.  S.  A.), 
t  27.  Juli  1828  in  Boston,  Schüler  von  C.  Alexander,  den  er  nach  Schottland 
begleitete  (1772).  Nach  dessen  Tod  kehrte  er  zurück,  kam  aber  1775  zu  B.  West 
in  London  in  die  Lehre.    1785  etablkte  er  sich  mit  gutem  Glück  dort,  besuchte 

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360  Stuart  -  ßtabbeiL 

1788  Dublin,  ging  1792  nach  Amerika,  wo  er  zan&chst  zwei  Jahre  in  New-Tork, 
Washington  and  Philadelphia  malte  und  liess  sich  dann  dauernd  in  Boston  nieder. 
Er  gilt  als  der  hervorragendste  Bildnissmaler  Amerikas  aus  der  Alteren  Zeit  In  der 
Nat  Portr.-Gal.  zu  London  befinden  sich  von  ihm  J.  Hall,  Kemble,  G.  Washington, 
B.  West  (2  mal),  und  Woollett  A.  im  Mus.  Boston,  in  derHaryard  UniTersity,  in  der 
Pennsylyania  Akademie,  in  der  Gal.  Washington,  etc.  S.  Leben  Ton  Mason  (New- 
York,  1879). 

Stuart,  James,  Baumeister,  geb.  1718  in  London,  t  2.  Februar  1788  das.  Er 
flbte  sich  erst  im  Zeichnen  und  Malen,  ging  1741  fast  ohne  Geld  Ober  Holland  und 
Frankreich  zu  Fast  nach  Italien.  Ton  B^m  ging  er  mit  Nie.  Revett  1750  nach 
Athen.  Dann  machte  er  als  Ingenieur  der  Oesterr.  Armee  einen  Feldsug  in  Ungarn  mit. 
Er  kehrte  wieder  nach  Athen  zurück,  nahm  Messungen  vor,  ging  1753  nach  Thessar 
lonike,  dem  Archipel,  etc.  und  kehrte  1755  nach  London  zurück.  1762  gab  er  mit 
Reyett  den  I.  Band  der  Alterthfimer  Athens  heraus.  Den  II.  Band  yollendete  er 
auch,  er  kam  jedoch  erst  nach  seinem  Tod  1789  heraus;  der  III.  (1795)  wurde  von 
anderer  Hand  yoUendet  Er  malte  auch  Aquarelle  nach  alten  Gebäuden  und  grie- 
chischen AlterthOmern,  baute  mehrere  schöne  Hauser  in  London  und  die  Kapelle 
des  Greenwich-Hospitals  und  war  auch  im  Eupferstechen,  sowie  Schnitzen  bewandert 

Stiihbs,  George,  Maler  und  Radierer,  geb.  1724  in  Liyerpool,  f  10.  Juli  1806. 
Von  Haus  aus  Anatom,  studirte  er  auch  Kunst  in  London  und  yon  1754  an  in  Born. 
Er  wurde  als  Thiermaler,  besonders  yon  Pferden  und  Hunden,  yortheilhaft  bekannt, 
hat  auch  wilde  Thiere,  Genrebilder  und  Landschaften  gemalt,  sowie  radiert  ud 
geschabt.   1766  gab  er  eine  treffliche  Anatomie  des  Pferdes  (18  rad.  Tafeln)  heraus. 

StnblM,  George  TowHley»  Kupferstecher,  geb.  1756,  f  1815,  Sohn  des  George 
S.,  nach  dessen  Fferdebildern  er  Mehreres  gestochen  hat. 

Stnbenraneh,  Philipp  yon,  Kupferstecher,  geb.  1784  in  Wien,  f  1889,  SchOler 
yon  Füger.    Er  stach  nach  Fager,  G.  F.  Schmidt,  Tischbein,  etc. 

Stvdilik,  Camill,  Maler,  geb.  15.  Noy.  1868  in  Tetschen  a.  d.  Elbe,  studirte 
in  München  bei  Gysis,  Dietz  und  Löfftz.  Er  war  eine  Zeit  lang  in  Prag  thätig. 
Yon  ihm  Kaffeescbwestern,  Bildnisse,  Aquarelle,  etc. 

Btuekf  Frans.  Maler  und  Bildhauer,  geb.  23.  Febr.  1868  in  Tettenweis,  Schaler 
der  Milnchener  Akaaemie.  Er  liess  sich  dort  nieder  und  arbeitete  sich,  zeitweilig  mit 
Anlehnung  an  Böcklin,  zu  einer  hochangesehenen  Stellung  berauf,  sodass  er  jetzt 
neben  Klinger,  Thoma,  Böcklin,  Lenbach  genannt  inrd.  Für  die  fliegenden  Blatter 
zeichnete  er  Anfangs  treffliche  Vignetten  und  Embleme,  auch  für  den  Verlag  yon 
Gerlach  und  Schenk  in  Wien.  Er  hat  ferner  Einiges  radiert,  darunter  Forellenweiher 
und  ein  Bildniss  seiner  Mutter.  Als  Bildhauer  schuf  er  u.  A.  eine  Athletenstatuette 
(Bronzeaüsse  in  der  Berliner  Nat-Gal.,  Mus.  Budapest,  Hamburger  Kunsthalle,  etc.). 
Er  wurde  Professor  an  der  Münchener  Akademie.  Von  seinen  Bildern  nennen  wir 
Die  Sünde  (München,  Neue  Pinak.X  Der  Krieg  (ebenda),  Der  W&chter  des  Paradieses, 
Kampfende  Faune,  Selbstbildniss,  Bacchantenzug,  etc.    Mehrere  Med. 

StaeU,  Mariniu  Jaeebnsy  Zeichner  und  Maler,  geb.  15.  Oct.  1809  in  Utrecht, 
Schüler  der  dortigen  Akademie.  1885  zog  er  nach  Alkmaar.  Er  lieferte  besonders 
Zeichnungen  zu  natnrwissenschafUidien  und  medicinischen  Werken.  Er  wurde 
stadtischer  Zeichenlehrer  und  hat  anch  Miniaturen  gemalt. 

Stnekrady  Martha,  Malerin,  geb.  13.  M&rz  1854  in  Düsseldorf,  Schülerin  yon 
Lülyes,  Gussow  (Berlin^  Nauen  (München)  und  B.  Gollin  (Paris).  Sie  liess  sich 
in  Berlin  nieder  und  malte  Bildnisse  sowie  Historien. 

Stiideni.  Emat»  Maler,  geb.  1657,  f  1712  (?),  an  Mignon  gebildet,  thitig  in 
Hamburg.    Er  malte  Früchte  uud  Blumen. 

StvdiOf  s.  Linty  H.  Tan. 

Stfibhen^  HermaHn  Joseph,  Baumeister,  geb.  10.  Febr.  1845  in  Hülckratfa, 
Schüler  der  Berliner  Bauakademie,  wurde  1866  Bauführer,  1871  Regierunpbaiimeister, 
studirte  als  Pension&r  in  Italien  und  Frankreich  weiter,  war  1872--76  an  der  Beig- 
Märkischen  Bahn  beschäftigt  und  wurde  1876—81  Stadtbaumeister  in  Aachen.  1881 
wurde  er  Stadtbanrath  yon  KöId,  1892  kgl.  Baurath.  In  Aadien  restauiirte  er  die 
goth.  Bathhausfa^e  uud  erbaute  das  Badehans  zur  Kgn.  yon  Ungarn.  In  Köln  hst 
er  die  Stadterweiterung  durchgefthit.  Das  Hohenstaufenbad  (gemeinschaftlich  mit 
Alf.  Mül  1er),  Die  Domfreilegung,  Die  Canalisationsanlage,  etc.  auch  yiele Priyatbauten 
geschaffen.  Auch  hat  er  ziüilrekhe  städtische  Anlagen  (Ganalisationen  niid  dergL) 
ausserhalb  Kölns  übernommen.  S.  hat'^iele  bauwissenschaftliche  Au&Atae  rerfasst 
Viele  Preise,  etc. 


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Stäbchen-Kirchner  ^  Stflrmer.  961 

Stflbehen-Kirelinery  Bobert»  Maler,  geb.  1852  in  Prag,  thätig  in  Qablonz  a.  N. 
Er  malte  Bildnisse. 

Stflek,  Johann  Christoph^  Goldschmied,  geb.  28.  Dec.  1809  in  Cassel,  f  1841. 
Er  wurde  1835  Mitglied  der  Zunft. 

Stflekelberg,  Johann  Melehlor  Ernst,  Maler,  geb.  22.  Febr.  1831  in  Basel, 
SchQler  von  Dietler  das.,  1850  Yon  Dykmans  und  Wappers  in  Antwerpen, 
später  in  Paris,  Manchen  (1854)  und  Italien  (1856—67)  weitergebildet.  Er  besuchte 
auch  Holland  (1868,  1885),  Madrid  (1868)  und  liess  sich  in  Basel  nieder.  Von  ihm 
Marientag  im  Sabinergebirge  u.  A.  (Mus.  Basel),  Die  Stauffacherin  (Bundespalast,  Bern). 
Fresken  in  der  Teilskapelle,  A.  in  den  Sammlungen  zu  Genf,  Köln,  St.  Gallen, 
Winterthur,  Zürich,  etc.  Ehrendoktor  der  Philosophie.  Gold.  Med.  Manchen  1869, 
Med.  Wien  1873»  etc.,  Inhaber  des  Franz  Joseph-Ordens  u.  A. 

Stiller,  Friedrich,  Maler,  geb.  5.  Juni  1837  in  Lissen  bei  Naumburg,  studirte 
am  Polytechnikum,  bildete  sich  weiter  auf  Reisen  und  siedelte  sich  in  Breslau  an, 
wo  er  Lehrer  an  der  Kunstschule  wurde.  Von  ihm  Aquarelle  aus  Rothenburg 
o.  d.  Tauber,  aus  Breslau,  etc.;  ferner  ein  Werk  über  Perspective. 

Stiller,  Friedrioh  Angnst,  Baumeister,  geb.  28.  Jan.  1800  in  Mühlhausen 
(Thüringen),  f  18.  März  1865  in  Berlin,  studirte  dort  und  wurde  1827  Baumeister. 
1829—80  reiste  er  Studienhalber  nach  Frankreich,  der  Schweis,  Italien  und  Sicilien. 
1830  wurde  er  Hofbauinspektor,  1882  Hofbaurath  und  Direktor  der  Schlossbau- 
commission.  Er  schuf  nun  viele  Privatbauten  in  und  um  Berlin,  einige  Umbauten 
im  Schloss  daselbst  und  lehrte  an  der  Bauakademie.  Unter  Friedrich  Wilhelm  IV. 
musste  er  viele  PUne  von  dessen  Hand  um&ndern.  1842  reiste  er  auf  dessen  Befehl, 
um  Kirchen  zu  studiren,  nach  England,  1846  nach  Italien.  1858  begleitete  er  ihn 
nochmals  nach  Rom.  Von  ihm  in  Berlin  Das  Neue  Museum,  Der  (ehemalige)  Dom, 
Die  Matthäus-,  Jacobus-,  Marcus-  und  (1848^55)  Bartholom&usKirche,  in  Perleberg 
das  Rathhaus;  Burg  Stolzenfels,  Burg  Hohenzollern,  die  (alte)  Börse  in  Frankfurt  a.  M., 
das  Nat-Mus.  in  Stockholm,  die  Uuiversitlt  in  Königsberg,  die  Akadonie  in  Budapest, 
viele  Grafenschlösser,  kleinere  Kirchen;  Wiederherstellungen  und  Vollendungen  alter 
Gebäude,  etc.;  auch  kunstgewerbliche  Entwürfe.  Preuss.,  Sachs.,  schwed.  luid  russ. 
Orden,  etc..  Geh.  Oberbanrath. 

Steerhovt,  ••  Bovis,  Dierik. 

Stiierl^ovt,  Hviiert,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  f  1488/84  in  Löwen,  thätig 
seit  1450  das.,  als  Fignrenmaler.  Er  zeichnete  1449—51  250  biblische  Gom- 
positionen,  als  Vorlagen  für  Reliefs,  die  das  Rathhaus  sdunackten.  1454  wurde 
ihm  die  kflnstlerische  Leitung  des  »Omgang^  anvertraut;  auch  entwarf  er  Scenerien, 
etc.  fhr  Mysterien,  bemalte  Statuen  und  schuf  Historien  in  Gel.  1445  malte  er 
decorative  Arbeiten  in  der  Abbaye  de  Parc.  —  Sein  ältester  Sohn  Hubert  IL  S.» 
unterstotzte  den  Vater.  •—  Sein  Sohn  Frans  S.«  t  QAch  1523,  war  ebenfalls  Maler, 
und  schuf  decorative  Arbeiten.  —  Sein  Sohn  Gulls  ^f  f  1496/97  folgte  dem  Vater 
im  Amt  eines  Leiters  des  .Umgang",  malte  Wappen,  auch  Figurenbilder,  etc. 

Stfirler,  Frans  Adolf  lon,  Maler,  geb.  28.  Febr.  1802  in  Paris,  f  16.  Sept 
1881  in  Versailles,  Schüler  von  Ingres.  1831  ^g  er  nach  Florenz,  1858  kehrte 
er  nach  Paris  zurück  und  liess  sich  in  Versailles  nieder.  Von  ihm  Dame  von 
Florenz  (1835  Mus.  Madrid),  Cimabues  Madonna  in  Prooession  nach  Sa.  Maria  Kovella 
gebracht,  12  Allegorien  auf  den  1870— 71er  Krieg,  108  Illustrationen  zur  Göttlichen 
Komödie,  etc.    Med.  8.  KL  1842. 

Sitmer,  Johami  Heiarieh,  Maler,  geb.  1774/75  in  Kirchberg  (Hohenlohe), 
t  1855  in  Beriin,  studirte  in  Oehringen,  auf  der  Augsburger  Akademie  und  in 
Göttingen.  Er  liess  sich  in  Berlin  nieder  und  wurde  1816  Mitgl.  der  Akademie. 
Von  ihm  Ansichten  aus  dem  Thiergarten,  Historien,  Scenen  aus  den  Befreiungs- 
kriegen, etc. 

Sftlinner,  Karl,  Maler,  geb.  1803  in  Berlin,  f  29.  März  1881  das.,  Schüler 
seines  Vaters  Johann  H.  S.  und  von  Cornelius  in  Düaseldorf,  nach  dessen  Ent- 
würfen er  später  Fresken  in  München  und  Berlin  ausführte.  Von  ihm  nach  eigener 
Erfindung  Fresken  im  Schloss  Helltorf  bei  DQsseldorf,  in  den  Münchener  Arkaden 
(Niederlage  Gttokars  bei  Mühldorf  und  Eroberung  Belgrads),  im  alten  Museum,  Berlin, 
(einige  Fresken  zu  Herkules  und  Thesseussagen).  in  der  dortigen  Schlosskapelle;  ferner 
Autodafd  der  spanischen  Inquisition,  Landschaften,  Genrebilder,  etc. 

Stttmer.  Ladwl^  WlUieln«  Bildhauer,  geb.  1812  in  Berlin,  Schüler  von  L.  W. 
Wichmann  aas.  und  Schwanthaler  in  München.  Von  ihm  Preussische  Regenten- 
Btatuetten  (SchkisB  Königsberg),  Fflrsteastajlaen  und  Msdaill<ms  (Friedländer-  und 


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862  Stftrts  —  Starm. 

EöDigg-Thor,  das.),  Hers.  Albrecht  (Statae.  ErziehuDgeanstalt,  Rastenberg),  Italia 
(18^  Börse,  Berlin),  Industrie  und  Schifffahrt  (Dach  des  Berliner  Schlosses^  Der 
grosse  Kurfürst  (Statue,  Putbns),  etc. 

Stflrtzy  Ludwig,  Maler,  geb.  20.  Jan.  1848  in  Darmstadt,  SchQler  der  Mflnchener 
Akademie  und  von  Lindenschmit.  Er  malte  Genrescenen,  z.  B.  Abschied  des 
Wilderers,  Wandernder  Musikant. 

Stidümansy  Heinrieh^  Maler  und  Radlerer,  geb.  28.  Dec.  1808  in  Hamburg, 
t  28.  Oct.  1886  das.,  Scbfller  Ton  G.  Hardorff  und  der  Eopenhagener  Akademie 
unter  Gebauer,  sp&ter  Ton  Da  hl  in  Dresden.  Lange  miJte  und  seichnete  er  Pferde, 
sp&ter  Landschaften  und  Genrebilder,  ging  aber  endlich  sum  Aquarell  über  und  er- 
richtete 1868  ein  photogr.  Atelier.  Von  ihm  An  der  Alster  bei  Winterhude  (Kunst- 
halle, Hamburg),  Blankeoeser  Fischer,  Zeichnungen  an  HjUestedts  Werk  Aber  das 
dänische  Milit&r;  landschaftliche  und  Thier-Radiemngen,  etc. 

Stuhlreiter»  Marie,  Malerin,  geb.  20.  Juli  1865  in  Eisbar  (Ungarn),  Schülerin 
Ton  W.  0.  Noltzsch  in  Wien  und  von  R.  Geyling,  sowie  der  Wiesinger- 
Florian  das.    Sie  malte  Blumen,  Landschaften  und  Stulleben. 

Stuhr,  JohauH  Georg,  Maler,  geb.  um  1640  in  Hamburg,  f  8.  Mai  1721  das. 
Er  malte  Landschaften  und  Marinen  in  der  Art  des  A.  Storck  und  Lingelbach, 
Fedenrieh  in  Hondekoeters  Manier  und  einige  Historien.  Von  ihm  Hafisn  (Galerie 
Cassel),  desgl.  (Mus.  Gotha),  zwei  Seeschlachten  (Mus.  Schwerin),  Opfer  der  Iphigenie 
(Schloss,  Berlin),  etc. 

Stnmp^  John  8.,  Maler,  geb.  ?or  1790,  f  1868,  Schüler  der  Londoner  Akademie. 
Er  malte  sehr  geschätzte  Miniaturen,  Schweizer  Landschaften  und  einige  Bildnissse 
in  Gel. 

Stumpfeid,  Johane  Amalie  Caroline,  geb.  tou  Conrad i,  Malerin,  geb.  22.  Jan. 
1751  in  Rinteln,  f  26.  April  1829  in  Eiterhagen.  Sie  malte  in  Aquarell,  etc.  An- 
sichten Yon  der  Wilhelmshöhe  (Weissenstein),  Copien  nach  Alteren  Blumenstücken, 
Landschaften,  etc. 

Stnnts,  ■•  Freyberg,  M«  E.  tob. 

Stunti,  Johann  Baptist,  Lithograph,  geb.  1753  in  Ariesheim  bei  Basel, 
t  1886,  meist  Autodidakt  Er  malte  erst  Landschaften  und  Schweizer  Ansichten  in 
Deckfarben.  1792  trat  er  in  die  nenfr&nkische  Armee.  1802  trieb  er  einen  Kunst- 
handel in  Strassburg  und  gab  2  Rheinansichten  in  Aquatinta  heraus.  Später  ging 
er  nach  München,  widmete  sich  ganz  dem  Steindruck  und  arbeitete  neben  Strixner 
und  Piloty.    Von  ihm  u.  A.  eine  Ausgabe  der  Handzeichnungen  Dürers. 

Stur,  Karl,  Edler  Ton,  Zeichner  und  Maler,  geb.  10.  Febr.  1840  in  Wolfs- 
berg (K&rnthea),  Schüler  der  Wiener  Akademie.  Yon  ihm  H.  Anschütz  als  König 
Lear,  Bildnisse  Ernesto  Rossis  in  seinen  Hauptrollen,  Genrescenen,  etc. 

Sturely  Marie  Oetayie,  geb.  Paign^e,  Malerin,  geb.  9.  Mai  1819  in  Metz, 
t  18.  Jan.  1854  das.,  Schülerin  Ton  Marsch aL  Von  ihr  Blumenstrauss  (Pastell, 
Mus.  Metz),  Büdniss  des  D.  Erasmus  (Pastell«  n.  H.  Holbein,  ebenda),  Landschaft 
(ebenda).  Med.  8.  Kl.  1858. 

Sturgis,  R.  Clipetoiiy  Maler,  geb.  1860  in  Boston  (Mass.,  ü.  S.  A.).  Er  malte 
Landschaften  und  Ansichten  in  Wasserfarben. 

Sturler,  Adolphe  Francis,  Maler,  geb.  28.  Febr.  1802  in  Paris.  Schüler  von 
Ingres  und  der  Ecole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Brunehauts  Tod  (1885),  Bildniss 
einer  Florentinischen  Dame,  Der  ungläubige  Thomas  (1844),  etc.    Med.  8.  Kl.  1842. 

Sturm»  Anton,  Maler,  geb.  1686  in  Augsburg,  begr.  16.  April  1752  in  Frank- 
furt a.  M.  Er  lebte  lange  in  Rom  $As  Historien-  und  Bildnissmaler,  liess  sich  dann 
1720  in  Frankfurt  a.  M.  nieder.  Er  zeichnete  über  200  Blatt  nach  Statuen  Ton  St 
Peter  in  Rom,  Schwarz  und  Weiss  auf  blauem  Papier. 

Sturm.  Ferdinand,  (Hemando  Stnnnio),  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Ziriksee  (Holland).  1555  malte  er  in  einer  Kapelle  des  Doms  tou  SsTilla  S.  Gregorio, 
Die  Auferstehung  Christi  und  die  4  ETangelisten. 

Stum,  Friedrieh,  Maler,  geb.  1828  in  Wien,  studirte  auf  der  Wiener  Akademie, 
meist  aber  Autodidakt  Er  bereiste  Ungarn,  Serbien,  etc.  S.  malte  erst  auf  Porzellan 
und  in  Email,  hat  auch  gravirt  Dann  malte  er  Blumen,  Theaterdecorationen,  Bild- 
nisse, Historien  und  Genrebilder.  Zuletzt  malte  er  decorative  Allegorien  auf  Plafonds, 
Wänden,  etc.  in  Palästen  in  und  um  Berlin. 

Sturm,  Friedrieh  (Friti)  Ludwig  Christian,  Maler,  geb.  17.  Mai  1884  in 
Rostock,  Schüler  der  Berliner  Akademie,  vonEschke,  endlich  (1865)  tou  Gnde  in 
Karlsruhe,  nachdem  er  Seemann  u.  Stubenmaler  gewesen  war.  1862  bereiste  er  Schweden 


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Stnrm  —  Saan. 


368 


ond  Norwegen,  1868  Mecklenburg,  1864  den  Rhein,  Holland  und  die  Schweia.  1870— 75 
lebte  er  in  Düsseldorf,  dann  in  Berlin.  Kr  malte  Seestficke  und  Landschaften,  auch 
Stillleben,  «.  B.  Wismar  vom  Meer  ond  8  A.  (Gal.  Schwerin),  Ostsee  und  1  A.  QJat- 
Gal.  Berlin),  Heimkehrende  Lootsen.  Silb.  Med.  London  1872;  Mecklenb.  Prof.  1897. 
Htiinn,  Jaeques,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1808  in  Luxemburg,  t  10.  Jan. 
1844  in  Rom,  Schüler  von  J.  B.  Fresez.  Er  war  einige  Zeit  in  einer  lithograph. 
Anstalt  zu  Brössei  thätig,  ging  1841  nach  Paris  und  dann  nach  lUlien. 

Sturm,  Leonhard  Christoph,  Baumeister,  geb.  um  1669  in  Altdorf  bei  Nürn- 
borg,  t  1729  in  Blankenburg,  Sohn  eines  Mathematikers,  studirte  in  Leipzig  und 
wurde  selbst  Mathematiker  in  WolfenbOttel  und  Frankfurt  a.  d.  0.,  dann  Oberbau- 
direktor  in  Mecklenburg  (1711)  und  Braunschweig.  Von  ihm  der  Plan  zum  Lust^ 
schloss  Salzdahlum,  Das  Jagdschloss  Neustadt  a.  d.  Eide,  und  vielleicht  die  Nikolai- 
kirche  in  Schwerin  (1711).  Er  veröffentlichte  Werke  über  Civil-  und  Militarbaukunst 
(1676,  1702),  über  Festungsbau  (1703,  1708)  und  über  die  Baukunst  im  Allgememen 
(1718—20),  endlich  auch  viele  Calvinistische  Streitschriften. 

Sturm,  Leonhard  Johana,  Maler,  geb.  10  Febr.  1854  (?)  in  Bamberg,  itudirte  au 
der  Porzellsnmalschule  seiner  Vaterstadt  und  amStäderschen  Institut  zu  Frankfurt  a.  M. 
Er  liess  sich  in  Dresden  nieder  und  gründete  eine  Kunsthandlung  für  Porzellan  und 
OelgemÄlde.    Er  malte  Bildnisse.   Med.  1.  Kl.  Boston  1888.  «  v     -j* 

Sturm,  Ludwig,  Maler,  geb.  18.  Nov.  1844  in  Bamberg,  Schüler  des  Schmidt- 
Bchen  Instituts  das.  und  der  MOnchener  Akademie  unter  Otto  und  Strahuber, 
endlich  noch  der  Dresdener  Akademie.  Er  machte  die  Feldzüge  1866  und  1870  mit, 
lebte  dann  als  Bildnissmaler  in  Dresden  und  wurde  1880  Malvorsteher  an  der  Meissener 
Manufactur.  Er  malte  u.  A.  für  Ludwig  IL  von  Bayern  (Herrenchiemsee).  (Yergl.  d.  vor.). 
Sturm,  Marie,  Malerin,  geb.  21.  Jan.  1854  in  Nürnberg,  Schülerin  der  Kunst- 
schule  ihrer  VatersUdt  unter  Kreling,  Raupp  und  Jäger.  Sie  liess  »ich  in 
München  nieder  und  malte  Bildnisse,  sowie  Stillleben  und  hat  auch  kunstgewerbüclie 
Arbeiten  geliefert.    Med.  London  1886.  ^    ..««/%.   «oi»»  :« 

Storm,  Pierre  Henri,  EmailMaler,  geb.  1785  in  Genf,  t  26.  Oct.  1869  in 
Paris,  Schüler  von  A.  Constantin.  Er  war  französischer  Herkunft  und  malte  in 
EmaiL  Von  ihm  Die  drei  Menschenalter  (G^rard),  Jungfrau  (1864  n.  B.  SantiJ,  A. 
nach  Ghreuze,  Gu^rin,  Solari.  Med.  3.  Kl.  1842.  ^    .^  ^  x   *«.r«    a  v«i-.    a  • 

Stvrmhoefel,  Bernhard  Maximilian,  Maler,  geb.  12.  Oct  1853,  Schüler  der 
Berliner  Akad.  (1871-74)  und  von  J.  Sehr  ad  er.  Er  liess  sich  m  DaMig  nieder 
und  malte  Ansichten  der  Stadt,  sowie  Scenen  aus  deren  Geschichte,  von  denen  eine 
in  das  dortige  Mus.  gelangte.  8.  schuf  auch  Illustrationen,  Genrebüder,  AquareUe,  etc. 
Sturrini,  Marco,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thatig  »  Itahen.  Von  ihm  be- 
sitzen die  üffizien  zu  Florenz  eine  Reuige  Magdalena  vom  Jal^e  1654. 

Sturt,  John,  Kupferstecher,  geb.  6.  April  1668  m  London,  t  l^^A.°är!k 
ven  R.  White.  Er  stach  kleine  Vignetten  und  Schrift,  u.  A.  ein  ganzes  Gebetbuch 
(auf  SUber,  1717).  .    „      ^^_^       a   /%     q  um-.» 

Startevant,  Erich,  Maler,  geb.  15.  Oct  1869  in  FranWhrt  a.  d.  0. ,  Schüler 
der  Berliner  Akad.  (1889—92),  Sohn  des  Malers  Prol  Hans  S.  Er  schuf  viele  Il- 
lustrationen für  Zeitschriften  und  malte  Landschaften.  ^,«  ,  „  _  a^uAi^ 
Stnrtikopf»  (Stnrzkopf),  Franz,  Maler,  geb.  3.  Sept  1852  in  Hannover,  Schüler 
der  Weimarer  WsUchule  unter  Verlat  und  Schauss.  &  besuchte  die  Nieder- 
lande, Paris  und  Venedig  und  liess  sich  dann  in  Weimar  nieder.  Von  lUm  wesi- 
phalische  Schmiede  (Gal.  Dresden),  Interieur  im  Barockstil,  etc.  q^v«i^, 
Stüven,  Ernst,  Maler,  geb.  1657 (?)  in  Hamburg,  f  1712 mm  »o**«'^«"if^^^?I 
von  Hintsch,  J.  Voorhout,  W.  v.  Aelst(?)  und  M  i  gn  o  n  (?).  Er  malte 
Blumenstücke  und  war  seit  etwa  1675  in  Amsterdam,  sp&ter  in  Hamburg  und  in  Kotter- 


nach  Paris.    Er  lebte  in  Lemberg,  malte  Historien,  Genrebilder,  etc^      w„,^„   ,„ 

Styppax.  griechischer  Bildhauer,  geb.  auf  Kypros,  Schüler  des  JJ y r on  zu 
Athen.  Von  ihm  die  berühmte  Statue  des  Splandinoptes,  eines  Sklaven  d««  J«""«*» 
der  Eingeweide  röstete  und  das  Feuer  anblies,  ein  Seitenstück  zu  dem  feueranblasenden 
Knaben  des  Lykios,  Myrons  Sohn. 

Svardi,  Bartolommeo,  eigentlicher  Name  des  Branuuitino,  s.  d. 

Snares,  a.  Jnares,  Lorenio. 

Snan,  s.  Sweerta.  r^  i 

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364  Saaa  —  Sudre. 

HütaoL,  Jean^  Maler,  geb.  1758  in  Touloiue,  f  1836  das.,  Schaler  der  Akad.  wa 
ToaloQse,  dann  von  Riyalz.  £r  wurde  Prof.  an  der  Akad.  Toulouse  und  als  diese 
einging  an  der  Centralschule  des  D^p.  Haute-Garonne.  Er  grOndete  in  Touloase  das 
Antikencabinet,  wurde  dann  Direktor  des  Museums  dort  und  Mitgl.  der  kgl.  AkadL 
Von  ihm  Die  römische  Caritas,  Moses  schl&gt  Wasser  aus  dem  Felsen,  Der  Engels- 
sturs,  etc.  —  Sein  Sohn  Pierre  Theodore  S.^  geb.  in  Toulouse,  f  1856,  Schüler 
▼on  David,  malte  Historien,  darunter  viele  in  Kirchen  zu  Toulouse  und  Umgegend. 

SnaTins,  Lambert,  s.  Lombard,  L. 

SQAfius,  Lambert.  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts,  tb&tig  zwischen  1540 
und  1572  in  Lattich,  Schwager  und  SchOler  des  L.  Lombard,  nach  dem  er  eine 
Auferwecknng  des  Lazarus  u.  A.  m.  stach. 

Hubleyras,  Pierre,  Maier,  geb.  1699  in  Uz^  (D^p.  GardX  t  28.  Mai  1749  in 
Rom,  Schaler  seines  Vaters  Mathieu  S.  und  von  Rivalz.  1727  erhielt  er  den 
grossen  Rompreis  auf  Grund  seines  Bildes  «Die  eherne  Schlange*"  (jetzt  im  Louvre), 
reiste  nach  Rom^  heirathete  dort  die  Miniaturmalerin  M.  F.  Tibaldi,  Hess  sich  dort  dauernd 
nieder  und  wurde  1740  Mitglied  der  San  Luca-Accad.  Von  ihm  Die  Messe  des  Hl.  Basil 
(Louvre  Paris,  Mosaikcopie  in  S.  Peter  zu  Rom,  Skizze  in  St.  Petersburg),  Wunder 
des  Hl.  Benedikt  u.  A.  (Louvre  Paris),  S.  Stephan  und  S.  Franciscus  erscheinen  den 
Basern  (Mus.  Montpellier),  Theodosios  u.  1  A.  (Mus.  Nantes),  Zwei  Mönche  (Mus. 
Orleans),  Stillleben,  Bildniss  u.  A.  (Mus.  Toulouse),  Benedictus  XIV.  (Mns.  Versailles). 
A.  in  den  Sammlungen  zu  Berlin,  Dresden,  Genf,  Mailand,  Manchen,  Nlmes,  Rouen, 
Schieissheim,  Wien  (Gal.  Czemin),  Zürich,  etc.;  auch  in  der  Karthause  zu  Termini 
in  Sicilien  und  vielen  a.  italienischen,  sowie  französischen  Kirchen.  S.  hat  einige  Blatt 
radiert,  darunter  sechs  Historien  und  4  Illustrationen  zu  Lafontaine. 

Subtermamsy  s.  Suttermaiis. 

Sne,  ftieiine  Hicolas  Edouard»  Bildhaner,  geb.  1802  in  Lorient  (Ddp.  Morbihan), 
t  16.  MArs  1855  in  Nantes.  Er  schuf  BildnisshüBten,  Statuen  und  Medaillons,  einige 
Genregruppen  und  mehrere  religiöse  Werke.  Das  Museum  zu  Sanmur  besitzt  eine 
grosse  Sammlung  unvollendeter  Werke,  Skizzen,  etc.  von  ihm;  a.  Werke  in  den  Mus. 
zu  Nantes,  Bennos,  etc.    Med.  8.  Kl.  1888. 

Sveca,  AntooBy  Maler,  geb.  um  1577,  f  vor  1648,  th&tig  in  Antwerpen.  Er 
malte  besonders  Bildnisse  u.  A.  niederländische  Herrscher  filr  den  dortigen  Magis- 
trat (1600). 

Sackarda,  Auia^  Malerin,  geb.  1870  in  Nen-Paka,  th&tig  in  Prag.  Sie  malte 
Blumen.    Von  ibr  Pfingstrosen,  Hyacinthen,  Azaleen,  etc. 

Sttcliarday  StanislaiiSy  Bildhauer,  geb.  1866  in  Neu-Paka.  Von  ihm  S.  Wences- 
laus,  etc. 

Suehety  Joseph,  Maler,  geb.  16.  Juli  1824  in  Marseille,  Schaler  von  E.  Loubon, 
th&tig  in  seiner  Vaterstadt.  Von  ihm  Fischfang  in  der  Provence  (Mus.  Marseille), 
Fischerbarke  im  Marseüler  Hafen  (1865),  Dreimaster  im  Alten  Hafen  von  Marseille 
einlaufend  (1879),  etc. 

Suehodolska,  lisbeUi  von,  geb.  Brauer,  Malerin,  geb.  18.  Febr.  1844  in  Leipzig, 
SchOlerin  von  Pauwels  in  Weimar  und  von  Suchodolski,  in  Italien  weitergebildet. 
Von  ihr  Arch&ologische  Studien,  Tabulettkrftmerin,  Nachtwandlerin,  etc. 

Sudiodolski,  Jasnarlug,  Maler,  geb.  19.  Sept.  1797  in  Grodno,  f  20.  M&n  1875 
in  Boimie.  Als  Kadett  genoss  er  den  ersten  Zeichenunterricht,  trat  1816  ans  dem 
Milit&rdienst  und  studirte  1832—36  in  Rom  unter  H.  Vorn  et.  Ungef&hr  12  Jahre 
sp&ter  malte  er  gemeinschafüich  mit  Vorn  et  im  St.  Petersburger  Residenz-Schloss. 
S.  malte  Historien,  vornehmlich  aber  Schlaohtenbilder. 

Suehodolaki,  Peter,  Maler,  geb.  1836  in  Russland,  SchOler  der  St  Peters- 
burger Akademie.    Er  Hess  sich  in  Moskau  nieder  und  malte  Landschaften. 

8«chodolskly  Zdzislaw  tob,  Maler,  geb.  11.  Mai  1835  in  Rom,  SchOler  von 
Gleyre  in  Paris,  Sohn  des  Januarius  S.  Er  war  l&ngere  Zeit  in  Dresden,  dann 
in  Weimar  th&tig.  Von  ihm  Begr&bniss  eines  Mönches,  Anachoret,  Der  Idealist,  etc. 
Professor. 

Sachtelen,  Jacob  Hendrik  van,  Baumeister  und  Zeichner,  geb.  1722  in  Nymegen, 
t  1768  das.  Er  wurde  Stadtbaumeister  dort  und  zeichnete  biblische  Bilder,  sowie 
Blumen  und  Friichte. 

Sndkowsky,  Batln,  Maler,  geb.  1850,  f  1885.    Er  malte  Marinen. 

Sudre,  Jean  Pierre,  Lithograph,  geb.  19.  Sept.  1783  in  Alby  (D^p.  Tarn), 
t  im  Juli  1866  in  Paris,  Schüler  von  Suau,  1802  von  David,  widmete  sich  1818 
der  Lithographie.  Er  aquarellirte  Architekturen  und  lithographirie  zahlreiche  Blätter, 


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Saebach  -^  Snbrlandi.  365 

besonders  fiildnisse  (i.  6.  120  ffBit  Langlumds  »Pantheon*  1820—28);  ferner  Steine 
nach  Beanme,  Garracci,  Girodet,  Ingres  (dessen  besonderer  Interpret  er  wurde),  Lebrun, 
Rioult,  R.  Santi,  Scheffer,  da  Vinci,  etc.  Med.  IL  El.  1827, 1.  Kl.  1834,  Med.  Berlin  1848. 

Saebaeh,  ••  Swebaeh. 

Sarlin.  8.  Syrlin. 

Siies,  konrad  OwUt,  Maler,  geb.  10.  Juni  1823  in  Rambeck  a.  d.  Weser, 
t  23.  Dec.  1881  in  Düsseldorf,  Schüler  Ton  Rnhl  in  Gassei,  Liebig  und  Balzer 
in  Giessen,  J.  Becker  in  Frankfiirt  a.  M.  (1844)  and  der  Düsseldorfer  Akademie 
unter  Sohn  (1850).  Er  malte  erst  Scenen  aas  und  für  die  Kinderwelt,  später  be- 
sonders Federvieh.  Von  ihm  Abendlied  fMus.  Hannover),  Feierlicher  Empfang  eines 
neugeborenen  Hühnchens,  Die  Stalltragöaie,  Swinegels  Reiseabenteuer,  etc. 

Säet,  Wilhelm»  Maler,  geb.  80.  Juni  1861  in  Düsseldorf,  Schüler  der  dortigen 
Akademie,  dann  von  Gebhardt,  sp&ter  auch  von  Thoma  beeinflosst,  in  dessen 
Nähe  er  sich  niederliess  (Gronberg  i.  T.),  Sohn  des  Gustav  S.  Von  ibm  Pan  mit 
Nymphen,  Madonna,  St  Georg,  Abendlied,  etc.,  auch  mehrere  Original-Steindrucke 
in  Farben. 

Svessy  HftHSy  Maler  and  Zeichner  fAr  den  Holzschnitt  des  16.  Jahrhonderts. 
gen.  Hans  von  Knlnbach,  geb.  in  Kulmbach,  f  vor  1528,  Schüler  des  Jacopo  de^ 
Barbari,  an  Dürer  weitergebildet,  in  dessen  Werkstatt  er  vielleicht  tbätiff  war. 
Er  hat  einige  Gemälde  auf  Grund  Dürerisoher  Skizzen  ausgearbeitet,  s.  B.  Ghristus 
in  der  Weinkelter  (Stiftskirche,  Ansbach).  Von  ihm  Triptychon  (S.  Sebaldos,  Nürn- 
berg), Leben  der  Hl.  Katharina  (Marienkirche,  KrakauX  Anbetung  der  Könige  (1511 
Mas.  Berlin),  Scenen  zur  Peter-  and  Paul-Legende  (Florenz,  üffizi,  dort  Schaenffelein 
sageschrieben),  Joachim  nnd  Anna  und  3.  A.  (Alle  Pinak.,  München),  A.  in  den 
Sammlungen  zu  Leipzig,  Nürnberg,  Zwickau,  etc. 

Sflsanapp,  Carl,  Maler,  Bildhauer  nnd  Lithograph,  geb.  9.  Dec.  1828  in  Göslin, 
t  26.  Jan.  1891.    Er  malte  Bildnisse.  (Vielleicht  gab  es  2  Künstler  dieses  Namens.) 

Sttterlin,  Lndwlg»  Maler  und  Zeichner,  geb.  28.  Jali  1865  in  Lahr  (Baden), 
Schüler  von  Doepler  und  Koch  am  Kunstgewerbemuseum  zu  Berlin.  Er  schuf 
Buchschmuck,  decorative  Steindrucke,  Plakate  (z.  B.  das  der  Industrieausstellung 
1896  in  Berlin). 

Snenr,  ■•  Lesnenr. 

Sü  Wel»  chinesischer  Maler,  gen.  W5n-tt'lng  n.  ■•  w.«  geb.  1521,  f  1598. 
Er  malte  komische  und  satyrische  Gegenstände,  z.  B.  K'in  Kau  (ein  Weiser  auf 
einem  KarpfSen  reitend). 

Sngakndo.  jap.  Hohuchnittzeichner  der  1.  Hälfte  des  19.  Jahrhunderts.  Er 
zeichnete  besonders  Thier-  nnd  Pflanzenbilder. 

Svger,  —,  Baumeister,  geb.  um  1080  in  St  Omer,  f  12.  Jan.  1151.  Er  wurde 
1122  Abt  von  St  Denis  und  Staatsminister  Gharles  VL  1144  vollendete  er  den 
Ghor-Neubau  der  Kirche  seines  Klosters  und  schuf  damit  angeblich  den  ersten 
völlig  gotbischen  Kirchenbau.    S.  Leben  von  (^ombes  (1858)   und  Nettement  (1868). 

Snhr,  Christopk,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1771  in  Hamburg,  f  1842  das., 
studirte  in  Saladahlum,  dann  3  Jahre  lang  in  Italien.  Er  schickte  sein  Urtheil  des 
Midas  nach  Berlin  und  erhielt  dafür  den  Prof.-Titel.  1798  kehrte  er  nach  Hamburg 
zurück  und  malte  Bildnisse,  femer  Kostüme,  sowie  komische  Genrebilder.  Mit 
seinem  Bruder  Gornelius  S.  (der  auch  Kupferstecher  war)  malte  er  Bilder  lu  einem 
optischen  Kosmorama,  das  in  vielen  Iiändern  Europas  gezeigt  wurde. 

Snlirland,  Panllne,  n.  Soltau. 

Snhrlandty  Johann  Heinrleh,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  im  Frühjahr  1742 
in  Schwerin,  f  1.  Jan.  1827  in  Ludwigslust,  Schüler  von  Lehmann  und  Busch, 
später  von  F.  Findorff  beeinflosst  Er  schuf  viel  kleinere  decorative  Plastik  unter 
Busehs  Leitung,  wendete  sich  aber  nachher  wieder  ganz  der  Malerei  za.  Von  ihm 
Altar  (Kirche  zu  Ribnitz),  desgl.  (Kirche  zu  Lndwigslost,  von  Findorff  begonnen), 
Bildniss  Findorfifs  (Gal.  Schwerin),  Ansicht  bei  Altona  (ebenda),  Stillleben  (1799 
ebenda),  Hund  u.  A.  (1773  ebenda),  etc. 

Snhrlandt^  Bndolph  Friedrieh  Karl^  Maler,  geb.  19.  Dec  1781  in  Ludwigslust, 
t  2.  Febr.  1862  in  Schwerin,  Schüler  seines  Vaters  Johann  H.  S.,  von  Zei8ig(1799) 
nnd  Grassi  in  Dresden,  endlich  von  Füger  und  Maurer,  zuletzt  (1808)  in  Rom 
weitergebildet  1812—15  lebte  er  in  Neapel.  In  Italien  wurde  er  schon  Mecklen- 
burgischer Hofmaler  und  bei  seiner  Rückkehr  1817  Professor.  Auch  später  reiste  er 
noch  Öfters  in*s  Ausland,  besonders  um  Bildnisse  berühmter  Leute  zu  malen.  Von 
ihm  Mädchen  in  der  Grotte  (Mus.  Schwerin),  Venös  und  Amor  (das.),  Bildniss  seines 


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366  SiiiBse  —  Snppai&tschitocli. 

Vaters  und  mehrere  A.  (ebenda),  etc.,  aach  Copien  Dach  alten  Meistern.  ~  Sein  Sohn 
Karl  8*9  geb.  in  Schwerin,  in  Paris  unter  Ary  Scheffer  ansgebildet,  war  Aber  10 
Jahre  lang  in  Russland,  dann  in  Schwerin  als  Maler  thätig.  Er  wurde  Professor 
1874.  Von  ihm  besitzt  das  Schweriner  Mus.  Galilei  im  Gefingniss  (1853).  Mitgl.  der 
St.  Petersburger  Akademie. 

Saiaae,  JeaH  Philippe,  Baumeister,  geb.  9.  Juli  1807  in  Gorze  a.  d.  M.  Er 
wurde  Baumeister  des  D4p.  Cöte-d'Or  und  1860  Ritter  der  Ehrenlegion. 

Snkenobii»  Nlsklgawa.  geb.  1671  in  Kyoto,  f  1751,  Schaler  des  Karo 
Yeino,  Hess  sich  später  in  Osaka  nieder,  zeichnete  hauptsächlich  f&r  den  Holzschnitt 
und  zwar  einfarbig.  Er  schrieb  einen  Band  Legenden,  die  er  iUustrirte,  ferner  Ton 
ihm  Zeichnungen  f&r  Gedichtsammlungen,  .Beschäftigungen  den  Frauen*  (1729X 
sociale  Abhandlungen,  eine  Sammlung  Yon  Legenden,  die  er  illustrirte  und  mit  einem 
Essay  ftber  Malerei  versah,  u.  s.  w.  Seine  BOcher  wurden  1728—1761  Teröffentlicht. 
Er  nannte  sich  zuweilen  Bunkwado  und  Jitokusai. 

Sulkowski,  Josef  Fflrst,  Zeichner,  geb.  2.  Febr.  1848.  Er  zeichnete  Charakter- 
Köpfe,  etc.  und  Qbte  die  Kunst  als  Liebhaber  aus. 

SvlllTan,  Luke»  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  um  1705  in  Irland,  f  1771  in 
London,  wohin  er  1750  gelangt  war  und  wo  er  unter  T.  Major  Zeichnen,  sowie 
Stechen  lernte.  Er  malte  mit  Erfolg  Miniaturen  und  stach  nach  Heckel,  Hogarth, 
Teniers  u.  A.,  auch  Landschaften  nadi  eigener  Zeichnung,  —  Ein  Louis  S.  (identisch 
mit  Obigem?)  wird  als  1698  in  Troyes  geb.  angeführt.  Er  malte  und  stach  1751—56 
Ansichten,  sowie  Landschaften  zu  London. 

Svlly»  Tkomaa^  Maler,  geb.  8.  Juni  1788  in  Homcastle  (Lincolnshire),  t  5.  Not. 
1872  in  Philadelphia,  kam  mit  9  Jahren  nach  Amerika,  studirte  erst  in  Charlestoo 
unter  Beizens,  arbeitete  dann  in  Virginia,  lebte  1806^8  meist  in  New -York 
und  dann  in  Philadelphia.  S.  studirte  später  auch  bei  G.  Stuart  in  Boston  und  B. 
West  in  London.  Kr  bereiste  mehrere  Male  Europa  und  malte  meist  Bildnisse. 
Ihm  Sassen  die  Königin  Victoria  you  England  im  Krönungsornat  (1838),  Lafayette,  T. 
Jefferson  u.  A.  Ferner  Ton  ihm  Washington  flberschreitet  den  Delaware  (Mus.  Boston), 
Schauspielerinnen-  und  Schönheiten -Bildnisse,  Illustrationen  zu  Shakspere,  etc.  Mit- 
glied der  Akademie  zu  Philadelphia. 

Snlpisi  JeaH  Joseph,  Kupferstecher,  geb.  1826  in  Paris,  Schaler  von  Bury 
und  Traversier.  Er  arbeitete  zahlreiche  Platten  für  Gailhabaud,  Li6nard  u.  A. 
baugeschichtliche,  sowie  ornamentale  Werke.  Med.  8.  Kl.  1878.  —  Sein  Sohn  £mile 
S.  stach  Platten  nach  Brueghel,  Buonarotti,  Delobbe,  DOrer,  Mantegna  (1892X  etc. 

Summerfleld,  JohOf  Kupferstecher,  geb.  Yor  1785,  f  1817  (n.  A.  Yiel  später). 
Er  war  einer  der  besten  Schüler  Bartolozzis,  konnte  sich  aber  trotz  seiner  guten 
Arbeiten  nicht  von  der  Kunst  ernähren.  Von  ihm  Rubens  und  seine  Frau  (1800  n. 
Ruhens),  Schlafender  Knabe  (n.  Reynolds),  etc. 

Svnmers,  Charles,  Bildhauer,  geb.  1828  in  Somersetshire  (England),  f  24.  Oct. 
1878  in  Neuilly  bei  Paris,  auf  der  Heimreise  von  Rom,  Schüler  von  L.  Watson 
und  der  Londoner  Akademie.  1852  begab  er  sich  nach  Australien,  wo  er  erst  als 
Goldgräber  sein  Glück  versuchte,  dann  aber  in  Melbourne  wieder  bildhauerte.  Von 
ihm  Burke  und  Wills  (1866  Bronzegruppe),  Brooke  (MarmorbüsteX  Lynkeua  und 
Hypermnestra,  Königin  Victoria  und  der  Prince  Consort,  etc. 

Sniidery  s«  Cranach. 

SvnkOy  Emil 9  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  Steinbrück  (?),  f  1891, 
Schüler  Ton  Klein  an  der  Wiener  Akademie.  Von  ihm  Schwefelbad  (Aquarell), 
Jesus  erweckt  den  Todten  (Zeichnung),  etc. 

Suiter 9  Jacob 9  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  in  Bozen,  Brixen  und 
Umgegend.    Von  ihm  eine  Grablegung  (1470),  Christi  Auferstehung  (1471),  etc. 

SvpiiiOy  IgiHO  BenTeniitOy  Maler,  geb.  1859  in  Pisa,  Schüler  von  Lanfredini 
das.,  der  Florentiner  Akademie  und  von  Ciseri.  Er  wurde  Regierungsinspektor 
über  die  Kunstdenkmäler  Pisas.  Von  ihm  In  der  Pitti-Gallerie,  Im  Garten,  Die 
Genesende,  etc. 

Siippa,  Andrea,  Maler,  geb.  1628  in  Messina,  f  1671,  Schüler  tou  Triconi 
und  Casembrot,  auch  von  Barbalunga  beeinfiusst  Von  ihm  Die  Dreieinigkeit 
(Fresko,  S.  Gregorio,  Messina),  Apostel-Tb aten  (desgl.  S.  Paolo  doUe  monache),  S.  Gono 
Almosen  Tertheilend  (Abbild.,  S.  AgostinoX  Mariae  Himmelfahrt  (Theatinerkirdie, 
Verkündigungskapelle),  etc. 

Svppaatseiiitaeh,  Max,  Maler,  geb.  1865  in  Wien,  thätig  das.  Von  ihai 
Madonna  di  Chioggia,  Spielende  Kinder,  etc. 

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Surchi  —  SmtcUtfe.  367 

Svirehl,  GiOTani  Franeesco.  Maler  dee  16.  JahrhuDderts  gen.  DleUi,  geb. 
in  Ferrara,  f  1590,  Schüler  der  GebrOder  Dossi,  denen  er  bei  ihren  Arbeiten  in 
den  Pal.  Belriguardo,  BelTedere,  Gopparo,  GioTecca,  etc.  eu  Ferrara  half.  Von  ihm 
Die  Geburt  (S.  Giovanni,  Ferrara),   Anbetung  der  Hirten   (Gal.  Costabili,  das.),  etc. 

SvrilKOw«  Wassily,  Maler,  geb.  1848.  1877  half  er  die  Heilandskirche  eu 
Moskau  ausmalen.  Von  ihm  Hinrichtung  der  Strelitzen  (1881),  Bojarin  Morosowa  (1888). 

Snrmont»  Pauwel  Josef  Gaislaln,  Maler,  geb.  25.  April  1802,  Scboler  Ton 
de  Not  er,  weitergebildet  auf  Beisen  durch  Europa.  Er  Qbte  die  Kunst  als  Lieb- 
haber aus  und  schuf  Landschaften,  die  Ton  E.  J.  Yerboeckhoyen  u.  A.  staffirt  wurden. 

SmurnOf  Looiif  Kupferstecher,  geb.  1686  (?)  in  Paris,  f  6.  Oct.  1762  in 
Grand-Vaux  bei  Savigny  (Däp.  Loir-et-Cher),  ScbQler  Ton  Picart.  Er  stach  nach  A. 
Angeli,  Boucher,  Chardin,  Goypel,  Detroy,  Drouais,  Genga,  Goltzios,  Jeaurat,  Lebrun, 
Lesneur,  Mathieu,  Pater,  Rubens,  Teniers,  Yerkolje,  Vleughcls,  etc.  Mitglied  der 
Akademie  1735.    S.  Leben  mit  Veneichniss  seiner  Arbeiten  yon  Basan  (Paris  1769). 

Sorngie.  Pierre,  Bildhauer,  geb.  1728  in  Paris,  f  80.  April  1786  das.,  Schaler 
seines  Yaters  F.  £tienne  und  der  Akademie,  an  der  er  den  2.  grossen  Preis  erhielt. 
Yon  ihm  Tod  des  Adonis  (Wachsrelief),  Herkules  und  Omphale  (desgl.),  etc. 

Snmurve»  Pierre  fttenney  Bildhauer,  geb.  1698  in  Paris,  f  4.  März  1772  das., 
Bruder  des  Louis  8.  Er  wurde  Bath  der  Acad.  St.  Luc  Yon  ihm  Antiker  Hirte 
XBttstel,  Antike  Hirtin  (desgl.),  BildnissbOsten,  etc. 

Swnguey  Pierre  Lovis,  Kupferstecher,  geb.  10.  Febr.  1716  in  Paris,  f  29.  April 
1772  das.,  Sohn  des  Louis  S.  1747  wurde  er  Mitgl.  der  Akademie.  Er  stach  nach 
Allegri,  Boucher,  Chardin,  Goypel,  Goltdus,  Jeaurat,  Latour,  Reni,  Sandrart, 
Teniers,  Watteau,  etc. 

Smrj,  Max  Joseph  tob,  Maler,  geb.  11.  Aug.  1842  in  Solothurn,  thätig  in 
Bregens.    Er  malte  Landschaften. 

Svaan,  JaH  Daalely  Maler,  geb.  4.  Juli  1828  im  Haag,  f  U.  Mftrs  1848.  Yon 
ihm  besitzt  das  Stadt-Mus.  Haag  ein  Bildniss,  das  er  mit  16  Jahren  schuf. 

Svsemihly  Heinrieh,  Maler  und  XHostrator,  geb.  28.  M&rs  1862,  Schaler  Ton 
L.  Pöble  in  Dresden  (1886).  Er  malte  Bildnisse,  sowie  Illustrationen  und  war  be- 
sonders als  Illustrationszeichner  th&tig. 

Sosemihl,  Johann  Konrad^  Kupferstecher,  geb.  1767  in  Rainrod  (Hessen),  f 
nach  1888,  war  erst  Schneider,  dann  SchtÜor  Ton  M  Ol  1er  und  der  Akademie  in  Gassei. 
1789  ging  er  nach  Darmstadt,  wo  er  1800  Hofkupferstecher  wurde.  Zuletzt  ging  er 
zum  Stahlstich  über.  Yon  ihm  Platten  zur  Darmstädter  Ornithologie,  DrQmpelmann 
und  Friebes  .Thiere  der  russ.  Ostseeprovinzen*',  Mollers  Denkm&ler  deutscher  Bau- 
kunst, zu  einem  eigenen  Werk  „Die  Vögel  Europas**  (1839),  etc.  Auch  Einselplatten 
nach  Tischbein,  Bildnisse,  etc.  —  Sein  Bruder  Johann  Theodor  S«,  geb.  1772,  Schüler 
?on  Pforr,  lebte  l&ngere  Zeit  in  Paris  und  stach  auch  Thiere. 

SnsiUo-Sefillay  —,  spanischer  Bildhauer  unseres  Jahrhunderts,  f  im  Dec.  1896  in 
Madrid.    Yon  ihm  u.  A.  Bacchantin  (Terracottarelief).    Brooze-Med.  1889. 

Snainii  Antonio,  Bildhauer  des  17.  Jahrhunderts,  f  1624,  Schüler  tou  F.  Tra- 
ballesi  und  Giovanni  di  Bologna,  mit  dem  er  die  Lombardei  und  Rom  besuchte. 
Yon  ihm  Gopie  des  Farnesischen  Stiers  (Erz,  Rom,  Pal.  Borghese),  Fontaine  (Hof 
des  Päl.  Pitti,  Florenz),  Grucifix  (Ghor  von  SS.  Michele  e  Gaetano,  das.),  etc. 

Snssmann-Hellliorn,  Lonis,  Bildhauer,  geb.  20.  M&rz  1828  in  Berlin,  Schüler 
der  dortigen  Akademie  (1846—48)  unter  Wredow,  ging  1852  nach  Rom  und  bereiste 
ausser  Italien  noch  Frankreich,  England  und  die  Niederlande.  Er  kehrte  nach  Berlin 
zurück,  wurde  Professor  und  (1882 — ^86)  künstlerischer  Leiter  der  Porzellanfabrik. 
Yon  ihm  Friedrich  der  Grosse  (Marmorstatue  Rathhaus  Breslau),  Friedrich  Wilhelm  III. 
(Berliner  Rathhaus),  Trunkener  Faun  (Bronze,  Nat-Gal.  Berlin),  Domröschen  (ebenda), 
Friedrich  der  Grosse  (1878  Brieg),  etc.  Kl.  gold.  Med.  Berlin,  Brüssel,  Paris;  Mitgl. 
der  Rotterdamer  Akademie. 

ISSir*"  1  ■•  J^"^**>*  Lambert. 

Snstrit,  Frederik  und  Lambert,  s«  Enstris. 

Sntaine,  Maxime»  Maler,  geb.  im  April  1803  in  Reims,  thätig  das.  Er  malte 
Landschaften. 

SnUi  Angnste  Jean  Ferdinand,  Maler,  geb.  17.  Febr.  1814  in  Paris,  Schüler 
der  £cole  der  t)eaux-arts  und  von  David.    Er  malte  Historien,  Bildnisse,  etc. 

Snteliffe,  Thomaa,  Maler,  geb.  vor  1845  in  Torkshire,  f  1B71  in  Headingley 
bei  Leeds,  Autodidakt.  Er  malte  Stillleben  und  Landschaften,  meist  in  Wasserfarben, 


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36d  Satef  —  Sttyl 

Sater»  Jaeob,  Maler  nnd  Kupferstecher,  geb.  1807  in  Hattingen  bei  Züricb, 
Schüler  Ton  Wetzel,  1838—35  in  Rom,  dann  einige  Jahre  in  Mailand  weitergebildet. 
£r  schuf  Anfangs  Aqnatint-Blätter,  dann  Alpenlandschaften,  etc.  s.  B.  Seelisberg  am 
Vierwaldst&ttersee,  Nfttelt  und  Mollis  (1832),  etc. 

Sntherland,  Thomasy  Kupferstecher  unseres  Jahrhunderts,  geb.  um  1785.  Er 
war  in  London  th&tig  und  stach  Ansichten,  Jagdbilder  und  dergl.  in  Aqnatintmanier. 

Sntter,  Joseph»  Maler,  geb.  1782  in  Linz,  f  n^ch  1820  (?),  Schüler  Ton  Fflger 
an  der  Wiener  Akademie,  weitergebildet  in  Rom  und  Mflnchen.  Vom  ihm  Der 
sterbende  Matathias  (1809),  Die  BeschQtzung  der  Kirche  an  Fritzlar  u.  A.  (Basilika, 
Manchen),  Hagar,  Herodias  (Stift  Kremsmflnster),  etc.  —  Sein  Sohn  Daniel  S«»  unter- 
stQtzte  ihn  bei  den  Basilika-Fresken.  —  Ein  DaTi4  S«,  geb.  in  Genf,  seit  1839  in 
Paris  th&tig,  SchOler  von  Fl  er  s,  malte  Landschaften  und  hat  auch  Tlele  kunstwissen- 
schaftliche Werke  veröffentlicht 

Svttemians,  (Svatermant)  Sabtermans),  Jeost  (Jiigtas),  Maler,  get.  28.  Febr. 
1597  in  Antwerpen,  t  23.  April  1681  in  Florenz,  Schaler  (seit  1610)  vonW.  deVos 
in  Antwerpen  und  des  F.  Pourbns  d.  j.  in  Paris.  Er  reiste  aber  Deutschland  und 
Venedig  nach  Florenz,  wo  er  Grossherz.  Hofmaler  wurde.  1628 — 2i  wurde  er  nach 
Wien  berufen,  um  Kaiser  und  Kaiserin  zu  malen  und  erhielt  Adelsbrief  dafür.  1627 
malte  er  Urban  VIL  in  Rom;  1652*53  war  er  wieder  filr  den  Kaiser  in  Innsbruck 
thätig.  Er  war  mit  Rubens  und  y.  Dyck  befreundet  und  stand  letzterem  in  seinen 
Bildnissen  nicht  allsuriel  nach.  Von  ihm  Die  Florentiner  leisten  Ferdinand  IL  den 
Eid  (Uffizi  Florenz),  Galileo  und  6  A.  (ebenda^  Selbstbildniss  and  10  A.  (Pitti  das.), 
Margarete  Violante  von  Savoyen  u.  A.  (Gal.  Parma),  A.  in  Berlin  (zweifelhaft),  Cam- 
bridge (Trinity  College),  Edinburgh,  Lucca,  Turin,  Venedig,  Wien,  etc.  —  Seine 
Brüder  Comelif  H*,  Frans  S.  und  Jan  8«,  waren  auch  MiUer,  Letzterer  hi  Wien 
th&tig. 

SvT^e,  Joseph  BeneljL  Maler,  geb.  3.  Jan.  1743  in  Bragge,  f  9,  Febr.  1807  in 
Rom,  Schaler  von  M.  de  Vi  seh,  dann  in  Paris  an  der  Acad.  Saint  Luc  und  der 
£cole  des  beauz-arts  (unter  Bachelier),  an  der  er  1771  über  J.  L.  DaTid  den  grossen 
Rompreis  gewann,  in  Folge  dessen  er  sich  1772 — 78  unter  Vien  in  Rom  weiter  bildete. 
Er  besuchte  auch  Neapel  und  Sicilien.  1778  zurttckgekehrt,  wurde  er  1780  Mitglied  der 
Akademie  und  1792  Direktor  der  Französischen  Akademie  in  Rom,  wetehes  Amt  er 
in  Folge  der  politischen  Wirren  erst  1801  antreten  konnte.  Von  ihm  Tod  Colignys 
(Paris  LouTre,  zeitweilig  Mus.  Dijon),  Tancred  und  Clorinda  (Mus.  Nantes),  Minenra 
unter  Landleuten  (1776  Mos.  Ghent);  A.  in  den  Sammlungen  zu  Amiens,  Besan^n, 
Bragge  (Akademie^  Versailles,  etc.  —  Seine  Frau  Cluirlotte  Leiite  8.,  geb.  Rameau, 
malte  Miniaturen. 

Boytem,  James  k>,  Maler,  geb.  1817  in  New-Tork,  f  15.  Sept  1865  in  North 
Conway  (N.  H.,  U.  S.  A.),  SchOler  Ton  M.  C.  Kellogg,  Durand  und  Kensett 
Mit  Erstgenanntem  besuchte  er  Griechenland  und  die  TOrkei.  Er  half  die  New- 
Torker  Akademie  erbauen,  war  deren  Schatzmeister  und  hinterliess  ihr  seine  Ge- 
mäldesammlung.   Er  malte  Landschaften. 

Sv^rderhoei;  Jenas^  Kupferstecher  und  Maler,  geb.  1610  (?)  in  Haarlem  (?), 
t  im  Mai  1686  das.,  Schüler  Ton  C.  Visscher  und  P.  Soutmaa.  Ein  Chroppen- 
bildniss  von  ihm  besitzt  das  Haarlemer  Museum.  Er  schuf  über  185  meist  treffliche 
Kupferstiche  (über  hundert  davon  sind  Bildnisse)  und  gilt  als  der  Hauptinterpret  des 

F.  Hals.    Ferner  stach  er  nach  M.  A.  Amerigi,  D.  Bailly,  N.  Berghem,  A.  t.  Dyck, 

G.  Honthorst,  P.  van  Laer,  J.  Lievensz,  A.  Moor,  A.  van  Ostade,  R.  ▼.  Ryn,  Robens, 
P.  Soutman,  Terburgh  (Der  Friedensschluss  zu  Münster),  T.  Vecelli,  etc.  Verzdchniss 
seiner  Werke  etc.  Ton  Wussin  (Leipzig  1861)  mit  Naditrägen  Ton  H.  Hymans 
(Brüssel,  1868). 

SnySy  Leon  jnn.^  Baumeister,  geb.  1824,  f  7.  Mai  1887  in  Brüssel  Von  ihm 
S.  Georg  (Antwerpen,  1853  vollendet),  Börse  (1868—73  Brassel),  Badehaus  in  Spaa, 
der  architektonische  Theil  des  Leopold  I.-Denkmals,  etc.    Leopold-Orden. 

Sofs.  Tieleman  Frans,  Baumeister,  geb.  1783  in  Ostende,  f  il-  J«li  1861 
in  Kastei  Murken  by  Brügge,  Schüler  der  Akademie  in  Brügge,  dann  unter  P  er  ci er 
in  Paris  und  in  Italien  weitergebildet.  Er  gewann  1812  den  grossen  Rompreis  in 
Paris.  Später  wurde  er  Baumeister  Leopold  I.,  und  Prof.  an  der  Brüsseler  Akad. 
Von  ihm  Das  Wilbelmsthor  (Brüssel),  Lutherische  Kirche  (Amsterdam),  Katholische 
Kirche  (Haag),  Karmeliterkloster  (Brassel)»  Georgenkirehe  (Antwerpen),  S.  Joseph 
(das.),  Schloss  von  Marimont,  etc.  Er  gab  ein  zweibändiges  Werk  Aber  das  Pantheon 
in  Rom  und  mit  Haudebourt  eins  aber  den  Pal.  Massimi  das,  heraus.    Leop.*Ord, 


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SToboda  —  Swanefelt.  S6d 

SToboda«  Joltami«  Maler,  geb.  1787  in  Tornan  (Böhmen),  f  nach  1798.  Er 
war  eine  Zeit  lang  in  Key  thatig  und  war  weltl.  Priester.  S.  malte  Altarbilder  und 
in  Fresko  die  Kirchen  su  Przistanpin  und  Tismicz  ans. 

STOboda,  Karl,  Maler  und  Radierer,  geb.  24.  Jnni  1826  in  Planic  (Böhmen), 
t  12.  Sept  1870  in  l¥ien,  Schaler  Ton  Rüben  und  der  Akademie  in  Wien,  wohin 
er  1851  gelangte.  Er  besuchte  auch  Kroatien  und  andere  slavische  Provinzen.  Von 
ihm  Die  besiegten  Mail&uder  vor  Barbarossa  (1868  Rudolf.  Pragi  Der  Rüclung 
Kaiser  Karls  V.  (Mus.  Wien),  Ipbigenie-Cyclus  (Wiener  Oper),  etc.  Von  Radierungen 
nennen  wir  Folgen  su  Kinkels  Otto  der  Schau,  Zedlits'  Waldfräulein,  etc.,  ferner 
Maria  Theresia,  Titelblätter,  etc. 

Svoboda,  Karl«  Maler,  geb.  1860  in  Woshrasenitz  bei  Turnau,  thfttig  in 
Madrid.    £r  malte  Bildnisse. 

Svoboda,  s.  aveh  Swoboda. 

Swaerdeereoft,  Bemaerily  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  nach  1644,  th&tig 
in  Utrecht,  wo  er  1680—82  lernte.    £r  malte  Bildnisse. 

8waf  enu  Carolifte»  Malerin,  geb.  28.  Aug.  1808  in  Paris,  Scholerin  ihrer 
Mutter  Elisabeth  8.    Sie  malte  Bildnisse,  CharacterkOpfe  and  Genrebilder. 

Swagera,  Charlea»  Maler  uoseres  Jahrhunderts,  geb.  1792,  Sohn  des  Frans 
S.    Er  wurde  in  Dieppe  Professor. 

Swagera,  £4oiiar4y  Maler  und  Lithograph,  geb.  im  April  1811,  Sohn  des 
Charles  S. 

Swagera,  Elisabeth,  geb.  Meri,  Malerin,  geb.  vor  1785  in  Paris,  f  12.  Juni 
1887  das.,  Scholerin  von  Augustin,  Pajou  und  Mme.  Guiard-Vincent,  Gemahlin 
des  Frans  S.  Sie  wurde  Lehrerin  an  einer  Schule  in  Ecouen  und  malte  Miniatur- 
bildnisse. 

Swagenu  L»  Frans,  Maler,  geb.  1756  in  Utrecht,  t  24.  Juni  1886  in  Paris, 
studirte  in  Hofland,  hielt  sich  aber  gröestentheils  seit  1798  in  Paris  auf.  Von  ihm 
Landsdiaft  (Mus.  Dublin),  desgl.  (Mus.  Blois),  desgl.  (Mus.  Nimes),  etc.,  auch  Marinen. 

SwaiM.  Franeia,  Maler,  geb.  1780  (?),  f  1782  in  Chelsea  (London).  Er  malte 
Marinen  in  der  Art  v.  d.  Yeldes  und  Mondlichtbilder.  —  Sein  Sohn  (?)  Honamy  S.^ 
malte  fthnliche  Bilder. 

Swaiae^  John,  Kupferstecher,  geb.  1775  in  Stanwell  (Middlesez),  f  1860  in 
London,  Scbttler  von  J.  Schnebellie  und  B.  Langmate.  Er  facsimilirte  alte 
BildnisM,  schuf  archiologische  Abbildungen,  etc. 

Swaine,  John  Barak,  Kupferstecher,  geb.  1805  (?),  f  1828,  Sohn  und  Schaler  (?) 
des  John  S.,  in  dessen  Weise  er  arbeitete. 

Swanenboreh,  Willem  van^  Maler  und  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts, 
der  1667/68  Obmann  des  Malerkollegiums  su  Utrecht  war.  Er  malte  Bildnisse, 
von  denen  die  Universität  Utrecht  eines  besitst. 

SwanenboTfh,  (Swanenbnrg)»  Ismus  Ciaesa  van,  Maler,  gen.  Nicolai,  geb. 
1584  in  Leiden,  f  1614  das.  1596  wurde  er  Bürgermeister  von  Leiden  und  war 
besonders  als  Lehrer  th&tig.  Man  kennt  von  ihm  Entwflrfe  fflr  die  Glasfenater  der 
Johanneskirche  zu  Gouda  und  das  Stadthaus  zu  Leiden,  sowie  6  Oelgem&lde  im 
Leidener  Museum.  —  Sein  Sohn  Nlcolaes  B»  war  auch  Maler. 

Hwanenbnrgh,  (Swanenbnrg),  Jakob  Isaaeai  van,  Maler,  geb.  um  1580  in 
Leiden,  f  17.  Oct.  1688  das.,  Sohn  und  Schfiler  des  Isaac  G.  van  S.,  in  Italien 
weitergebildet.  Er  verheirathete  sich  in  Neapel  und  kehrte  1617  nach  Leiden  zu- 
rflck.  Von  ihm  Procession  vor  St  Peter  in  Rom  (1628  Gal.  Gopenhagen),  Durchzug 
durch's  rothe  Meer  (Rathhaus,  Leiden),  etc.   Er  war  der  erste  Lehrer  R.  van  Rijns. 

Swanenbnrffh,  Willem,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1581  (?)  in  Leiden, 
t  15.  Aug.  1612  das.,  Schüler  von  Saenredam.  Er  malte  nur  wenig  und  ist  be- 
sonders durch  z.  Th.  recht  gute  Stiche  nach  Bloemaert,  de  Gheyn,  Matham,  Miereveit, 
Moreelse,  Rubens,  Uytenwael,  v.  Veen,  Yinkboons,  etc.  bekannt 

Swanevelt»  Homan  van^  Maler  und  Radierer,  geb.  um  1600  in  Woerden  bei 
Utreeht,  f  1655  in  Paris  (?),  Schüler  von  G.  Gelde  in  Rom  (1640).  1623  hatte  er 
Paria  besucht,  1624—27  sich  in  Rom  aufgehalten,  wo  man  ihn  aen  »Eremiten*  nannte, 
1649  war  er  nach  Woerden  und  1652  wieder  nach  Paris  zurückgekehrt  Hier  wurde  er  1658 
Mitglied  der  Akademie  und  malte  mit  Patel  im  H6tel  Lambert  (1654).  Manche  an- 
gebliche Gl.  Geldes  dürften  von  ihm  herrühren.  Am  vortheilhaliesten  zeigte  er  sich, 
wie  jener,  in  seinen  Radierungen.  Von  ihm  Italienische  Landschaft  n.  1 A.  (Gal.  Haag),  Vier 
Landschaften  (Rom,  Pal.  Borghese),  Drei  Landschaften  (Hampton  Court),  A.  in  den 
Bamminngen  zu  Basel,  Braunschweig,  Cassel  (fraglich),  Gopenhagen,  Dresden,  Florenz 

AUgemdnei  KttnfOer^Laxiooii.   8.  Aufl.    4.  Bwd.  Digitized  b^OOglC 


d70  äwart  —  Swienynsld 

(Pitti),  Frankfurt  a.  M.,  Hamburg,  Madrid,  Paris,  Rom  (Pal.  Doria),  Stockholm, 
Wien,  etc.  Seine  über  70  Radierungen  erschienen  alle  in  Folgen  von  4-<-18  Blatt 
und  sind  staffirte  sadliche  Landschaften. 

Swart,  (Sekwarts),  Jan,  Maler  und  Holzschneider,  geb.  1469  in  Oroningen, 
t  1586  in  Oouda  (?X  gebildet  in  Italien  (Venedig).  Er  malte  Landschaften  und  Histo- 
rien, die  an  Scorel  erinnern.  Das  BrOsseler  Museum  besittt  ein  Triptychon  mit  der 
Anbetung  der  Könige,  die  Pinak.  zu  Miknchen  Predigt  J.  d.  T&ufers  Ton  ihm.  Von 
seinen  Holzschnitten  nennen  wir  Christi  Predigt  auf  dem  Wasser  und  Das  AbendmahL 

Swart.Jan,  Bildhauer,  geb.  um  1758  in  Amsterdam,  f  1798  das.,  Schaler  tou 
Ziesenis.  Werke  von  ihm  am  Gebäude  der  Felix  Meritis  in  Amsterdam,  im  Teyler 
Mus.  zu  Haarlem,  etc.  —  Ein  Corstian  Hendrik  de  S.f  geb.  16.  Oct.  1818  in  Am- 
heim  und  dort  gebildet,  malte  Landschaften. 

Swarti,  8.  Sweerta. 

SwebAch.  £doaardy  Maler,  Kupferstecher  und  Lithograph,  geb.  21.  Aug.  1800 
in  Paris,  f  2.  M&rz  1870  in  Versailles,  Schfller  seines  Vaters  Jacques  F.  J.  S.  und  der 
£cole  des  beauz-arts.  Mit  seinem  Vater  besuchte  er  Russland.  Er  hat  yiele  militftrische 
und  Sportscenen  lithographirt.  Von  Gemälden  nennen  wir  Jagdscenen  (Mus.  Cherbourg), 
Husaren  fangen  einen  Spion  ein  (Mus.  Besan^n),  Russische  Reise  im  Sommer  (1828),  etc. 

Swebaeh,  Jaeqnes  Fran^ois  Joseph^  Maler  und  Radierer,  gen.  Fontaine  und 
Swebaeh-Degfontainesy  Maler  und  Lithograph,  geb.  19.  M&rz  1769  in  Metz,  f  10. 
Dec.  1823  in  Paris,  Schüler  Ton  J.  Silfröde-Duplessis.  Er  malte  Schlachten- 
und  Pferdebilder  und  hat  desgl.  auf  Stein  gezeichnet  1810  wurde  er  Leiter  der 
Manufaktur  in  S^yres,  1814  der  kaiserl.  russischen  Poraellanmanufaktur,  konnte  das 
Klima  jedoch  nicht  lange  aushalten  und  kam  1820  zurflck.  Von  ihm  Napoleon  geht 
aber  die  Donau  (1810  Mus.  Cherbourg),  Pferderennen  (ebenda),  Hirschjagd  (1822  Mas. 
Marseille),  Reiter  (Mus.  Montpellier),  etc.  S.  radierte  5  Quartb&nde  mit  Skizzen,  etc., 
die  als  »Eucyclopödie  Pittoresque*"  erschien.  Gr.  Med.  1801,  1810,  n.  A. 

Sweerte»  Miohiely  Maler  und  Radierer  des  17.  Jahrhunderts,  gen.  CaT.  Swarts^ 
SiiArSy  th&tig  in  Rom  und  in  Holland.  Von  ihm  kennt  man  ein  Wirthshausinneres 
in  der  Münchener  Pinakothek;  A.  Bilder,  jedoch  zweifelhaft,  in  der  Qal.  Augsborg 
(No.  113)  und  Sammlung  Harrach  Wien  (No.  161);  ferner  an  die  20  Originalradierangen, 
meist  Köpfe  und  Einzelfiguren. 

Swertner»  Jan»  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  1748,  thätig  in 
Haarlem,  etc.  von  ihm  Ansicht  von  Haarlem,  desgl.  Ton  London,  etc.  Er  gelangte 
später  als  Prediger  nach  London. 

Swerts.  Jan,  Maler,  geb.  25.  Dec  1885  in  Antwerpen,  f  11.  Aug.  1879  in 
Marienbad,  Schiller  der  Antwerpener  Akademie,  dann  tou  de  Keyzer;  studirte 
auch  ein  Jahr  in  Paris,  bereiste  mit  Guffens  1850  Deutschland,  sowie  Italien.  Sie 
führten  darauf  die  Freskeomalerei  in  Flandern  ein.  1874  wurde  S.  Direktor  der 
Akademie  zu  Prag.  Von  S.  und  Gu  ffen  s  die  Ausschmückung  der  Kirche  in  St.  Nicholas 
nahe  Antwerpen,  der  neuen  Börse  in  Antwerpen  (1855  Terbrannt,  als  sie  vollendet 
war),  der  Kirche  St.  Georges  in  Antwerpen ;  von  S.  allein  der  Kapelle  der  Hl.  Anna 
im  Dom  zu  Prag,  A.  im  Stadthans  zu  Tperen  und  Koortryk,  etc. ;  femer  auch  Ge- 
schichtsbilder, Goaredarstellungen,  etc.  in  Oel.  Viele  Ord.,  Mitglied  mehrerer  Akad. ; 
Gold.  Med.  Brüssel  1854. 

Swertachkow.  Nicolai  Jegerowitseh,  Maler,  geb.  6.  MArz  1817  in  St  Peters- 
burg, t  1898  in  zarskoje-Selo.  Er  war  Autodidakt,  besuchte  Paris,  Deutschland 
und  die  Niederlande,  malte  Jagden,  Genrebilder,  sowie  militärische  Bilder,  s.  B. 
Truppenreyue  vor  dem  Zaren  Alexis  MicJiaelowitsch.  Prof.  und  Mit(^ied  der 
St  Petersburger  Akad. ;  Kr.  der  Ehrenleg.  1868,   Gold.  Med.  Weimar,   versch.  Ord. 

Swidde,  Willem,  Kupferstecher,  geb.  um  1660  in  Holland,  f  n^cl^  1700  (?). 
Er  war  meist  in  Schweden  thätig.  Von  ihm  6  Landschaften  nach  Dalen,  Marinen 
(1680),  Blätter  zu  PufendorÜB  „Leben  Karl  GusUvs*  und  fftr  das  Werk  «Suecia 
anti^oa  et  hodierna"  (1695),  Römische  Ansichten,  12  Friesische  Städte,  etc. 

Swiedomsky,  Alexander,  Maler,  geb.  1849,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie 
und  TonMunkaczy.  Er  lebte  eine  Zeit  lang  in  Rom.  —  Sein  Brnder  (?)  Panl  S. 
war  auch  Maler. 

Swiermaki,  Satnrnin.  Maler,  geb.  1820  in  Krakan,  f  1884  oder  1885  das., 
Schüler  you  Stattler,  von  Gryglewski  beeinflusst  Er  wandte  sich  seit  1856  der 
Architekturmalerei  zu.  Später  wurde  er  Bibliothekar  und  Gonsenrator  der  Samm- 
lungen des  Grafen  Peter  Morszynski  und  Zeichenlehrer  am  St  Annengymnasiom  in 
Krakan.    Er  malte  Bildnisse. 


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Bwiessewski  —  Sylv».  371 

SiriesiewBkiy  Alexander  Peter  Mareell  Grabie  t.^  Maler,  geb.  81.  Jan.  1889 
in  Warscban,  f  5.  Dec.  1895  in  MflncheD,  Schaler  von  Breslaaer  an  der  War- 
ichaaer  Eonstochole  (185^—1868)  und  Bamberger  in  Manchen  (1864—1869).  1870 
bis  1872  war  er  in  Rom  ond  bereiste  dann  noch  Frankreich,  Polen  und  die  Schweiz. 
Er  malte  Landschaften  und  war  in  Manchen  ansftssig.  Von  ihm  Der  Aronzosee 
(Rud.,  Prag),  Tatragebirge  (18671  Der  Chiemsee  bei  Sonnenuntergang  (1881),  Polnische 
Karpatin  (1892),  Der  Yierwaldstädter  See  bei  Mondschein  (1881),  etc.  Med.  Lem- 
berg,  St  Petersburg. 

Swift,  Jan  Warknpy  Maler  des  19.  Jahrhunderts,  f  1869,  war  erst  Seemann, 
lebte  in  Hüll,  dann  in  Newcastle  upon  True.    Er  malte  Marinen,  Flottenrevoen,  etc. 

SwinderswUk,  Willem  Willemsi,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thatig  um  1642 
in  Haarlem.    Er  malte  Landschaften. 

Swinton,  James  Rannie,  Maler,  geb.  11.  April  1816,  f  18.  Dee.  1888.  Er 
malte  Bildnisse,  s.  B.  Lady  Claude  Hamilton  (Mus.  Dublin),  Prof.  Wilson  (Nat.-6al. 
Edinburgh),  Napoleon  IH.,  Lady  Burdett^Coutts,  etc. 

Swoboda,  Ednard,  Maler,  geb.  14.  Not.  1814  in  Wien,  Schaler  der  Wiener 
Akademie,  an  der  er  einen  Preis  erhielt  und  sp&ter  Professor  wurde  und  von  F. 
Schilcher.  Von  ihm  das  Euppelbild  in  der  deutschen  Kirche  su  Schemnits  in 
Ungarn,  Ya  Banque  (Wiener  Mus.),  Kaiserbildnisse,  Landschaften,  QenrebÜder,  etc. 

Swoboda,  Emerieh  Alexins,  Bildhaaer,  geb.  17.  Juli  1849  in  Wörth  bei  Gloggniu 
(Nieder-Oesterreich),  Schaler  von  C.  TonZumbusch,  dem  er  beim  Beethorendenkmal 
und  dem  der  Maria  Theresia  half.  Selbständig  schnf  er  Statuen  cur  Ansscbmaekung 
der  Wiener  Museen,  der  Kunstakademie  u.  A.  Gebäude;  far  die  neue  Universität 
die  Bildnissbaste  des  Naturforschers  Stolibzka;  ferner  von  ihm  viele  a.  Bildnissbasten. 

Swoboda,  Jesephiney  Malerin,  geb.  29.  Jan.  1861  in  Wien,  Schaierin  von  Lauf  • 
her  g  er  nnd  I.  Y.  Berg  er.  Sie  malte  Bildnisse  in  Oel  und  Aquarell  2.  B.  Minister 
Banhans,  Prinsessin  Heinrich  von  Preussen,  Königin  Yietoria  (1893  an  Bahnoral)  und 
viele  Mitglieder  des  Österreichischen  Kaiserhauses. 

Swoboda,  Bndolph,  Maler,  geb.  1819  in  Wien,  f  1859  das.  Er  wurde  1848  Mitgl. 
der  dortigen  Akademie  und  malte  Thiere,  sowie  Landschaften.  Gold.  Med.  Yenedig  1842. 

Sword,  James  Brade,  Maler,  geb.  11.  Oct.  1839  in  Philadelphia  (Penna.,  U. 
S.  A.X  Schaler  von  C.  Schussele,  T.  Richards  und  A.  B.  Durand.  Er  malte 
Landschaften,  Marinen,  Jagdbilder,  etc. 

SwlJndregty  Frans  Montanban  Tan^  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  29.  April 
1784  in  Rotterdam,  Schaler  von  G.  Bakker,  W.  van  Leen  nnd  A.  de  Lelie.  Er 
war  Anfangs  Handler,  seit  1818  widmete  er  sich  gans  der  Kunst;  er  bereiste  Deutsch- 
land, etc.  S.  midte  Bildnisse  und  Interieurs.  —  Sein  Sohn  NieolaeSf  geb.  4.  Mars 
1810  in  Rotterdam,  war  auch  Maler. 

Sy»  Ludwig f  Maler,  geb.  um  1816  in  Stargard,  Schaler  der  Berliner  Akademie. 
Er  liess  sich  in  Danaig  nieder  und  wurde  Consenrator  der  Galerie  das.  Yen  ihm 
Gastmahl  des  Belsasar  (Schloss  Bellevue,  Berlin),  Die  Yier  Haimonskinder  (Friesbilder, 
Artushof,  Danzig),  Gopie  des  JOngsten  Gerichtes  in  der  Dansiger  Marienkirche,  Bild« 
nisse,  etc. 

Syberf,  Frits^  Maler,  geb.  28.  Juli  1862.  Er  malte  Genrebilder  und  war  in 
Kopenhagen  th&tig. 

Sybreehts,  g.  Sibereehta. 

Byelira,  Frana,  Maler,  geb.  1868  in  Wildenschwert,  thätig  in  Prag.  Yen  ihm 
Weide  bei  Kolin,  Holshatte  in  Wildenschwert,  Gerhartitzerthal  bei  Wildenschwert,  etc. 

Syder^  a.  Saiter. 

Syerj»  John,  Maler,  geb.  1815  in  Bristol  (?),  f  ^^  J^^i  1^85.  Er  malte  Land- 
schaften mit  Anlehnung  an  Wm.  Müller. 

BykeSy  Godfirey,  Maler,  Bildbauer  nnd  decorativer  Zeichner,  geb.  1825  in 
Malton,  t  28.  Februar  1866  in  London,  Schaler  der  Kunstschule  in  Sheffield  und 
▼on  A.  G.  Stevens.  1861  arbeitete  er  far  den  Prmce  Consort  an  den  Arkaden 
der  kgl.  G&rten,  dann  am  Gonservatorium  der  Horticultural  Gardens.  Er  decorirte 
Theile  des  S.  Kensington-Mus.  und  führte  die  Terracotteo-Ornamentik  ein,  hat  auch 
als  Erster  das  Eisenwerk  decoratir  bemalt.  1854  entwarf  er  Bronzetharen.  Yo% 
seinen  Gemälden  besitst  das  S.  Ken8.-Mu8.  Die  Schmiede  (Aquarell).  —  Ein  ^| 
Sykesy  t  Tor  1784,  malte  Bildnisse  und  Miniaturen.    Er  war  in  London  thatig. 

HylTay  Charlea  £mile  de,  Maler,  geb.  18.  Februar  1818  in  Douai,  Schaler 
der  Ecole  des  beaux-arts  in  Paris  und  fon  Abel  de  Pujol  nnd  Picot.  Er  malte 
Bildnisse,  Ton  denen  das  Mus.  seiner  Yaterstadt  eins  besitzt 


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372  Sylrelt  -  ßwMj. 

SylTelt,  s.  ZUlTelt 

SylTestrey  Joseph  HoSl.  Maler,  geb.  24.  Jani  1847  in  Btfzien  (Dep.  Heranlt), 
Schfller  tod  Gabanel.  Von  ihm  Locusta  yenacht  Gift  in  Gegenwart  Neros  (1876, 
gelangte  in  das  Lnxembarg.   Mns.),  Tod  Senecas,  Bildnisse,  etc.    Med.  I.  £1.  1876. 

8 jlTOStre^  Jnles  Emeste^  Zeichner  und  Radierer  unseres  Jahrhonderts,  f  im  Sept. 
1895  im  Asile  National  su  Yincennes,  Schüler  Ton  M.  Hubert    Ment.  hon.  1889. 

SylTestrO)  s*  aveh  SÜTestre. 

SylTinSy  s.  SÜTivs. 

Symbreeht,  s«  Zmbreelit. 

Syme,  Jolm,  Maler,  geb.  1795  in  Edinburgh,  f  1861  das..  Schaler  der  Trnstee's 
Academy  dort  und  Ton  R  a  e  b  u  r  n ,  Neffe  des  Patrick  S.  Er  war  einer  der  BegrOnder 
der  Schottischen  Nat.-Akad.  Er  malte  Bildnisse,  ron  denen  Proben  in  die  Akademie- 
Sammlung  und  die  Nat.-Gal.  zu  Edinburgh  gelangten. 

Syme,  Patriek,  Maler,  geb.  17.  Sept.  1774  in  Edinbui^h,  f  im  Juli  1845  in 
Dollar  (N.-B.).  Er  war  Zeichenlehrer,  Naturwissenschaftler,  besonders  Botaniker  und 
malte  mit  Vorliebe  Blumen.  1828  gab  er  ein  Werk  Ober  Britische  Singvögel  heraus. 

Symon^  —^  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts.  Er  leitete  kgl.  Bauten  in  Beancaire 
und  Ntmes.  1447  besichtete  er  den  Pont  Juvenal  su  Montpellier  und  fahrte  dessen 
Restaurirung  durch. 

SiJpkenSy  Ferdinand  Hendrik,  Maler,  geb.  22.  Juli  1818  in  Amsterdam,  Schaler 
von  Steffelaer  und  de  Rijk.  Er  war  in  verschiedenen  niederländischen  Orten 
thAüg,  liess  sich  zuletzt  in  Haarlem  nieder  und  malte  Landschaften. 

Syrlljii  (SfirliiOf  J5rg  (Georg)  d.  Ae«,  Schreiner  und  Bildhauer  des  15.  Jahr- 
hunderts, thätig  in  Ulm,  f  1491  (?),  einer  der  bedeutendsten  Holzschnitzer  seiner 
Zeit.  Sein  Hauptwerk  ist  das  grosse  Chorgestahl  im  MOnster  zu  Ulm  (1469—1474). 
Von  ihm  ferner  ein  Singpult  (1458  im  Alterthumsverein  dort),  und  in  Stein  der 
Fischkasten  (1482  Marktplatz,  Ulm) ,  sowie  das  Grabmal  Hans  von  Stadion  (1489 
Kirche  zu  Oberstadion  bei  Ulm);  zweifelhafte  Werke  im  Stuttgarter  Polytechnikum, 
in  der  Kirche  zu  Ober-Dischingen  und  im  Ulmer  Monster. 

Syrlin,  (Sfirlln),  J9Tg  (Georg)  d.  J.^  Bildscbniuer,  geb.  1455,  f  um  1521, 
Sohn  und  Schaler  des  J  0  r  g  8.  d.  A  e.  Von  ihm  Chorstahle  in  Blaobeoren  (1498), 
der  Gelebrantenstnhl  und  Anderes  das.  (1496),  ein  Stuhl  in  der  Neidhardtschen  Kap. 
des  Ulmer  Monster  (1505),  Chorgestahl  in  Geislingen  (1512)  nnd  Ennetach  (1509),  etc. 
Steinarbeiten  kennt  man  von  ihm  nicht,  dagegen  hat  er  wahrscheinlich  Kupfierstiche 
gefertigt  und  zwar  sind  es  (nach  den  Monogrammen  zu  schliessen,  die  man  auf  ihnen 
trifft)  ein  Weihkessel  und  ein  achteckiges  Ornamentblatt. 

Sysan^y  Johans  Christopliery  Kupferstecher,  geb.  1708  in  Leipzig,  f  1754  das., 
Schaler  von  Bernigeroth.  Er  war  eine  Zeit  lang  in  Dresden,  angeblich  auch 
zwischen  1720—88  in  Prag  thttig.  Von  ihm  kleinere  Heiligenbilder,  Jesaitenbüdnisse, 
eine  Folge  berOhmter  DAnen  (1746X  Mars  und  Venus  (n.  Abbatet  Bacchanal  (n. 
Chiron),  etc. 

IS«  1  ••  »•^'- 

Siamoisy,  LAsalö  (Ladislavs)»  Maler,  geb.  1866  in  Budapest,  Scholer  der 
MOnchener  Akademie,  1887—1889  von  Bon  na t  in  Paris  und  zuletzt  an  der  Scuola 
Libera  in  Rom.    Von  ihm  Partie  aus  der  Puszta  Csaba-Csad,  Flötender  Knabe,  etc. 

SsarnoTSkyi  Ferencs  (Franz),  Bildhauer  und  Medailleur,  geb.  28.  Dec.  1868 
in  Budapest,  SchtUer  ron  Hellmer  und  Weyr  an  der  Wiener,  dann  von  Falgui^re, 
Ch a p u  und  B a r r i a s  an  der  Pariser  Akademie,  in  London  ron  Edear  Böhm, 
endlich  ron  P  a  t  e  y  nnd  R  o  t  y  (als  Medailleur).  Von  ihm  das  Garay-Monnment  in 
Szegzärd,  Medaille  auf  das  Ungarische  Krönungsjubiläum,  Med.  fSr  das  Kunstgewerbe- 
museum, Basten  etc.,  Versch.  Auszeichnungen. 

Si^esly  Antal  (Anton),  Bildhauer,  geb.  29.  Mai  1856  in  Budapest.  Schaler 
der  Wiener  Akademie.  Von  ihm  eine  Reihe  von  Reliefs  auf  dem  Calrarienoerge  zu 
Budapest,  das  ArpAdmonument  (Budapest),  der  Zigeuner  Bifaari  RedTUt  (das.l  2  Knappen 
im  neuen  Parlamentsgebäude  (das.),  yerschiedene  Werke  in  Kirchen,  BildnissbOsten, 
etc.    Mehrere  Preise. 

SiAely  de  Adanas,  Bertalan  (Berthold),  Maler,  geb.  1885  in  Klausenburg, 
Schaler  von  Fahrich,  etc.  in  Wien,  Piloty  in  Manchen  nnd  Gallait  in  BrOssel. 
Er  besuchte  auch  Paris  und  wurde  Professor  in  Budapest.  Von  ihm  Flucht  Karls  VII. 
(Nat-Mus.,  Manchen),  Ladislaus  V.  und  sein  Lehrer,  u.  1  A.  (Mns.  Budapest^  Leda, 
etc.,  auch  Bildnisse.    S.  hat  ferner  Buchillustrationen  geliefert.    fVanz  JosephOrd. 


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Bsenes  —  SsyDftlewtki.  373 

Sienes,  Flll9p  (Philipp),  Maler,  geb.  1868  in  TOrök-Ssent-lfftlös,  stndirte  an 
der  Mnsterzeichenschnie  in  Budapest  unter  Szäkely  und  Lots,  ip&ter  unter  E. 
Marr  (Manchen)  und  J.  Ashbee.    Er  malte  Genrebilder  und  Bilduisse. 

SiermetowBki.  Josef,  Maler,  geb.  1838  in  Bodzentyn  (Gout.  Eielce),  +6.  Sept. 
1876  in  Paris,  ScbQler  von  J.  Kossak.  Seit  1858  war  er  in  Paris  th&tig.  £r  malte 
Landschaften,  ÄDsichten  und  Genrebilder. 

Siemer,  Wladislaw,  Maler,  geb.  1886  in  Warschau,  thätig  in  Manchen.  Ton 
ihm  Zur  Hochzeit  reitende  Hnzulinen,  etc. 

8ii]iTei-Merse,  Pal  (Paul),  Maler,  geb.  1845  in  Szinyn-Üjfalu,  Schaler  von 
Ludwig  Mezfy  in  Gross  wardein  und  von  Pilot  y  in  Manchen  1864—69.  Von  ilun 
Bade-Kabine  (1878),  Oculi,  Klatschrosen,  Der  Bach,  Schneeschmelze,  Maifest,  Bild- 
nisse, etc.    1878  Med.  IIL  Kl. 

Siirmai,  Avtel  (Anton),  Bildhauer,  geb.  1871  in  Budapest,  Schaler  der 
Kunstgewerbeschule  in  Budapest  unter  Ludwig  Mitral  und  der  MOnchener  Aka- 
demie unter  Prof.  fiberle,  bildete  sich  in  Paris  und  Rom  weiter  aus.  Von  ihm 
Der  Schmerz,  Der  Sensenachmied,  etc.  Sein  Brunnenproject  erhielt  1898  in  Buda- 
pest einen  Preis. 

Siirmai,  Antal  (Anton),  Maler,  geb.  11.  Juni  1860  in  Szabadka  (Ungarn), 
Schüler  von  Szökely  und  benczur  (Budapest),  Lindenschmit  (Manchen)  und 
Cour  toi 8  und  G  ollin  (Paris).  Später  wurde  er  Lehrer  am  Josephs-Folytochnikum 
zu  Budapest  Von  ihm  Schiffsiehen  an  der  Donau,  Abendmahl  ungarischer  Bauern, 
Nach  der  Taufe,  etc. 

SiUnyi,  Lajos  (Lndirig),  Maler  und  Zeichner,  geb.  1864  in  Genua,  Schaler 
des  G.  Morelli  in  der  Holsschneidekunst,  der  Wiener  und  Manchener  Akademie 
und  Ton  Lotz  und  Benczur.  Von  ihm  Die  Gasse,  Augustnachmittag,  Gegen  Abend, 
Vision,  etc.    Auch  Aquarelle. 

Silegel,  (SeUegel),  Kornell,  Maler,  geb.  29.  Mftrz  1819  in  Stanislau,  f  1870 
in  Lemberg,  Schaler  Ton  Scbweikart  und  (1836)  der  Wiener  Akademie,  in  Manchen, 
Italien  und  im  Orient  weitergebildet  S.  lebte  seit  1847  in  Lemberg  und  malte 
Historien,  Genrebilder  und  Bildnisse. 

Ssobonya,  MUmly  (Miehael),  Maler,  geb.  um  1860  in  Nemes  Orossi  (Barser 
Comitat  üogarn).  Er  war  1875—^  Schaler  der  ungarischen  Landesmusterzeichen- 
schule,  1882 — 87  der  Manchener  Akademie  unter  Alex.  Wagner  und  Otto  Seitz. 
Von  ihm  Familie  eines  Schmiedes,  Einschreiben,  Brodbacken,  etc. 

Snole.  (Scholz),  Kasimir,  Maler,  geb.  um  1840,  f  18.  Juni  1888  in  Jempol 
(Galizien),  m  Maochen  und  Rom  gebildet.  Er  malte  Landschaften  und  Historienbilder. 

Sioldatieo,  Ferenoi  (Franz),  Maler,  geb.  um  1810  (?)  in  Vesq^rim.  Er  wurde 
Nachahmer  OTorbecks  und  lebte  in  Kom,  wo  er  Madonnen,  etc.  malte.  Bilder  von  ihm 
im  ungarischen  Nationalmuseum  und  in  einigen  ungarischen  Kirdien. 

Hiotaikow,  —9  Kupferstecher,  geb.  1777,  f  1843,  Schaler  von  Utkin  und  der 
St  Petersburger  Akademie. 

Sitehio,  Otto»  Baumeister,  geb.  1851  in  Dobsina.  Er  stndirte  1875  unter 
Steindl's  Leitung,  unter  dem  er  am  Bau  des  Kaschauer  Domes  und  des  ständigen 
Paria mentsgeb&udes  mitwirkte.  Er  baute  die  reformirte  Kirche  und  das  Casino  zu 
Ssolnok,  das  Comitatshaus  zu  S»$kely-UdTarhely  und  die  evangelische  Kirche  zu  Czegläd. 
Mehrere  Med. 

SsyklMr-SieUors,  Xayer  Ten,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  t  IB.  Not.  1895 
in  Manchen. 

Siwcdkart,  s.  Schwelkart. 

Snymanowski,  Wenzel,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  28.  August  1859  in  Warschau. 
Bis  1880  Schaler  Ton  Godebski  und  tou  Delaplanche  in  Paris,  in  der  Malerei 
Ton  Löffts  in  Manchen.  Er  Hess  sich  in  Manchen  nieder  und  malte  Historien, 
sowie  Genrebilder. 

Siynaleirski,  FeUz,  Maler,  geb.  1825  in  Krakau,  f  Mitte  M&rz  1892  das., 
Schüler  tou  Stattler  in  Krakau  und  Fahr  ich  in  Wien.  Er  wurde  Professor  an 
der  Krakauer  Kunstschule.    Er  malte  Bis^rien^  Bildnisse,  etc. 


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374  Taanmann  —  Tacke. 


T. 

Tunmaiiii,  Jaeob,  Maler,  geb.  9.  Oct.  1886  in  Zaandam,  Schflltr  tod  P.  J. 
Oreive.  Er  war  in  Amsterdam  th&iig.  Das  Stadtmoseam  im  Haag  bedtit  toh 
ihm  ,Kioe  gnte  Alte"  (1873). 

Tabaeehiy  Odeardo,  Bildhauer,  geb.  19.  Dec  1831  in  Ydgranna,  Schaler  der 
Mailänder  Akad.,  weitergebildet  in  Rom,  Florenz  nnd  Neapel,  von  ihm  Arnold  Ton 
Brescia  (Brescia),  CaTonr  (1865,  Bronze,  Mailand),  Dante  (Gall.  Vitlorio  Emannele  das.), 
Lanzone  (ebenda),  Cassini  (Turin),  Hypatia,  Foscolo  und  Teresa,  Die  Taucherin 
(.Tuffolina*,  unz&hligemal  reproducirt),  etc. 

Tabagety  Gvillanme»  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts,  der  1619  an  der  Abtei- 
kirche von  St.  Bertin  beschäftigt  war. 

Tabar»  Fran^ois  Germain  Lipoid,  Maler,  geb.  1818  in  Paris,  f  29.  M&rs 
1869  in  Argenteuil  (Dep.  Seine-et^Oise),  SchOler  Ton  P.  De la röche.  Von  ihm  Hin- 
richtung der  Königin  Brunehault  (1853  Mus.  Ronen),  Episode  aus  dem  egyptischen 
Feldzug  (1855  Mus.  Bordeaux),  Zug  Verwundeter  (1864  Mus.  Saumur),  8.  SebastiaD 
als  Märtyrer,  Genrebilder,  etc.    Med.  1867. 

Tabley^  Baron  de,  8«  Leieeater,  Sir  John  Flemming. 

Taborda,  Jos^  da  Cnnha,  Maler  des  18.  Jahrhunderts  geb.  1766  in  Villa 
de  FuDdao  (Portugal),  ScbOler  von  J.  M.  da  Rocha  und  (als  Baumeister)  von  J.  da 
GostaySilva,  1788  in  Rom  unter  Gay  alucci  weitergebildet.  Zurflckgekehrt  wurde 
er  1799  Prof.  an  der  Akad.  und  1808  Hofmaler.  Von  ihm  Gincinnatus  wird  zum 
Diktator  berufen;  a.  Arbeiten  im  k.  Pal.  Ton  Ajuda  und  im  Gortessaale. 

Tabonrsy  Jean  aox,  Baumeister  des  14.  Jahrhunderts.  1369  und  1375  wurd 
er  als  im  kgl.  Dienst  (ma^on  du  roy)  zu  Mantes  tbfttig  erwähnt. 

Tacea,  Ferdinande^  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  8.  Oct  1619  in  Florens, 
t  24.  Febr.  1686  das.,  Schüler  seines  Vaters  Pietro  T.,  dessen  Reit^rstatue  Felipe  IV. 
er  in  Spanien  aufstellte  und  das  Piedestal  mit  4  Bronzelöwen  versah.  Dort  schuf  er 
auch  4  Eyangelisten  für  die  kgl.  Kapelle.  Er  beschäftigte  sich  besonders  mit  Theater- 
und  Festdecorationen  und  baute  z.  B.  das  Theater  in  Via  della  Pergola,  fertigte  fikr 
die  1652er  Feste  eine  Seeb&rin,  die  sich  in  ein  Schiff  yerwandelte,  leitete  die  Leichen- 
zflge  des  Eftnigs  tou  Spanien  (1655),  des  Grossherz.  Ferd.  U.,  der  Anna  tqu  Oesterreicli 
(1666),  fertigte  die  Maschinerie  für  das  Ballet  Hercules  in  Theben  (1660),  etc.  Von 
ihm  ferner  Ferdinando  I.  (von  Pietro  T.  begonnen,  8.  Lorenzo,  Florenz),  Grucifix 
(1658,  Prato),  desgl.  (Herz.  Kapelle  zu  Massa,  etc.),  TraubenausdrAckender  Knabe 
(Brunnenfigur  1659—65),  u.  A.  m. 

Tacca»  Giovanni.  Bildhauer,  geb.  1803  in  Garrara,  f  2.  Nov.  1881  in  Neapel, 
gebildet  in  Garrara  und  unter  Finelli  in  Rom  (1821—2).  Von  ihm  Königin  Isabella 
(Theater,  Foggia),  Amor  mit  dem  Schmetterling,  Prometheus,  Ariadne  und  Theseoa, 
etc.,  auch  BildnissbQsten. 

Taoca,  Pietro,  Bildhauer,  geb.  1577  in  Garrara,  f  26.  Oct  1640  nahe  Florens, 
wo  er  1592  SchOler  Giovanni  da  Bolognas  wurde,  bald  dessen  Entwikrfe  ausfahrte 
und  1608,  nach  dessen  Tod,  Hofbildhauer  wurde,  doch  stets  unter  der  schlediten  Be- 
zahlung zu  leidoD  hatte.  Von  ihm  Reiterstatue  Felipe  III.  (Stadtmagazin,  Madrid), 
deswl.  Felipe  IV.  (Plaza  del  Oriente,  das.),  Ferdinando  I.  mit  4  Sklaven  am  Postament 
(1623—24  Livorno,  Hafen),  Brunnenfiguren  CAnuunziata-Platz,  Florenz),  Drachen  (am 
Pal.  Novellucci,  Prato),  Altarrelief  (SS.  Stefano  e  Gecilia,  Florenz),  Bflste  Goaimo  IL,  etc. 

TaeconO]^  Innoeeniio,  Maler,  geb.  vor  1590  in  Bologna,  f  nach  1622  in  Rom, 
Schaler  (vielleicht  Verwandter)  des  Ann.  Garracci,  dem  er  1600  nach  Rom  folgte 
und  bei  den  Arbeiten  unterstützte,  so  z.  B.  bei  den  Gewölbefresken  in  Sa.  Maria  del 
Popolo.  Von  ihm  selbst  Gem&lde  zur  8.  Andreas -Legende  (Gapp.  8.  Andrea  der 
8.  Angelo  in  Peschiera  Kirche). 

Taceoni,  Francesco,  Maler,  geb.  vor  1450  in  Gremona,  f  nach  1490.  Mit 
seinem  Bruder  Filippo  T.  wird  er  1464  von  der  Steuerabgabe  befreit,  wegen  den 
Fresken,  die  sie  im  Pal.  Pubblico  zu  Gremona  gemalt  hatten.  1490  malte  er  an  den 
Orgelthftren  der  Markoskirche  zu  Venedig  (jetzt  in  Nebeor&umen  aufbewahrt).  Die 
Nat-Gal.  zu  London  besitzt  eine  Madonna  (1489)  frei  nach  Giov.  Bellini  copirt, 
von  ihm. 

Taeke,  Andreas  Christian  Lndirlg,  Maler,  geb.  6.  Dec.  1828  in  Braunschweig, 
t  im  Aug.  1899  das.,  Schüler  von  Brandes  in  Cassel,  von  der  Daaseldorfer  Akademie 


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Tadda  —  Tafel.  375 

(1849—51,  nachdem  er  nnter  Weiss  in  Brannsohweig  Theatennaler  gewesen  war) 
and  Ton  Piloty  in  München  (1853),  wo  er  1853—60  sich  niederliess;  von  da  ah 
lehte  er  wieder  in  Braunschweig.  Von  ihm  Plafond  (1860  Neues  Theater,  Braun- 
BchweigX  Intprieur  (Gal.  Darmstadt),  Eriegsrath  (St&dt.  Galerie,  Braunschweig),  Chor 
des  Kölner  Doms  (1853  Mus.  Hannover),  Der  Prager  Fensterstars  1618  (1869  Mus. 
Königsberg),  Wandgemälde  in  der  Bihliothek  nnd  dem  Gymnasium  su  Wolfenbüttel, 
Aas  dem  Krenzgange  der  Stiftskirche  ni  Königslutter,  etc. 

Tadda,  Franeeseo  de!«  eigentlich  F.  Ferroeoi,  gen.  de!  Tadda,  Bildhauer 
des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Fiesole,  f  20.  April  1585.  Er  arbeitete  besonders  in 
Porphyr.  Vom  ihm  Bildnissmedaillons  Cosimo  I.,  Gosimo  II.  und  Gemahlin  (Pal.  Pitti), 
Ghristuskopf,  Brunnen  (Hof  des  alten  Pal.,  Florenz),  Die  Gerechtigkeit  (1580  Sa. 
Trinitä,  das.),  etc.  —  Sein  Sohn  Bomolo  Fermoel  gen.  de!  Tadda,  t  1620,  erbte 
▼on  ihm  das  oenentdeckte  Geheimniss  der  Porphyrbearbeitung. 

Tade,  Baptlsta,  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Gras,  wo  er  um 
1671  in  Landesdiensten  sUnd.  —  Ein  M.  Dionisio  T*.  baute  1568  an  der  Stifts- 
kirche in  Eggenberg  und  1570  am  Jagdschloss  Gjaidhor  in  Tobl.  Er  war  Hofbau- 
Polier  in  Graz.  —  Ein  Mareo  Antonio  T*.  baute  1585  an  der  Graser  Burg  und  1596 
die  Reitschule  am  Tummelplatz  das.  Auch  er  war  Hofbaupolier.  —  Ein  Feter  T« 
vollendete  1564  mit  B.  Reiff  das  Grazer  Landhaus. 

Tadema,  Lanrenee  (Lanrens),  Alma,  eigentlicher  Name  des  Alma-Tadema, 
der  das  Alma  seinem  Namen  vorsetzte,  damit  er  in  Aosstellungsverzeichnissen  an 
erste  Stelle  käme. 

Tadolinl,  Adamo,  Bildhauer,  geb.  1789  in  Bologna,  f  28.  Febr.  1868  in  Rom, 
Schtüer  der  dortigen  Kunstschule,  dann  Geht^lfeGiac.  de  Marias,  und  1812  Canovas 
in  Rom,  nachdem  er  schon  mit  22  Jahren  Prof.  der  Anatomie  geworden  war.  Mvtho- 
logische  Bildwerke  gelangen  ihm  am  besten.  Er  war  Prof  an  der  San  Luca- Akademie 
in  Rom.  Vom  ihm  Bacchantin  (Mus.  •  Borghese,  Rom),  Paulus  (S.  Paolo,  das.),  S. 
Francesco  de  Sales  (S.  Pietro,  das.),  Grabmal  d.  Kard.  Lante  (BolognaX  Grabmal  d. 
Begum  Sombre  (Indien),  Raub  des  Ganymed,  David,  etc.  —  Seine  Fran  war  geschickte 
Steinschneiderin. 

Tadolini,  Franeeseo,  Baumeister,  geb.  1723  in  Bologna,  f  1805  das.,  Schaler 
des  C.  F.  DottL  Schon  in  jungen  Jahren  baute  er  die  Midonna  di  San  Luca  auf 
dem  della  Guardia  bei  Bologna  und  einen  Triumphbogen.  SpAter  schuf  er  die  Pal. 
MaWasia,  Stella  und  Gnudi,  die  Fa^e  des  Doms  und  dei  Celestini,  den  Porticus  des 
Seminars  und  den  botan.  Garten,  alle  in  Bologna,  den  Pal.  Aldovrandini-Mazzacurati 
in  Camaldoli,  die  Dominikanerkirche  in  Faenza,  etc.  Mitglied  der  Academia 
Clementina. 

Tadolini»  Ginlio,  Bildhauer,  geb.  22.  Oct.  1849  in  Rom,  Schaler  der  dortigen 
Akademie  unter  C.  Fracassini.  Von  ihm  Judith,  Rebecca,  Kgn.  Margherita  (Bronze- 
baste), Grabmonumente,  etc. 

Tadollnl,  Scipione*  Bildhauer,  geb.  1822  in  Rom,  Schaler  seines  Vaters 
Adamo  T.  Von  ihm  Sa.  Lucia  (Kirche  del  Gonfalone,  Rom),  Bolivar  (Reiterstatue, 
Lima),  Vittorio  Emanuele  (Baste,  Senatsgebäude,  Rom),  Sklavin  (40  Mal  wiederholt}, 
Eva  (86  Mal  wiederholt),  Nymphe  von  Amoretten  bekr&nzt,  etc.  Italien.  Kronen-Ord. 
a.  a.,  versch.  Med. 

Tadolini,  Tito,  Bildhauer,  geb.  1825  in  Bologna  (?),  Schaler  seines  Vaters. 
Von  ihm  Narziss,  Odaliske  dem  Bad  entsteigend,  Beethoven  QSronze),  etc. 

Taeger,  Eduard,  Bildbauer,  geb.  12.  März  1843  in  Hannover,  Schaler  von 
Dapmeyer  nod  der  MOnchener  Akademie.    Er  schuf  besonders  Grabmonumente. 

Taesena,  Jan,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  auch  Stasslus  genannt,  f  1527. 
Er  war  a.  a.  am  Stadthaus  zu  Ghent  thfttig. 

TInbert»  Lndwlg  Frledrleh  GustaT,  Maler,  geb.  21.  Febr.  1817  in  Dresden, 
Schaler  der  dortigen  Akademie.  Er  malte  Landschaften  und  war  als  Lehrer  th&tig. 
—  Sein  Vater  (?)  Karl  T.  geb.  1788  in  Dresden,  f  um  1820  das.,  war  Kupferstecher 
nnd  SchOler  von  Zingg. 

Tafel,  Emil  Otto,  Baumeister,  geb.  1838  in  Oehringen  (Warttemb.),  Schaler 
von  Egle  und  Leins  am  Stuttgarter  Polytechnikum  (1854-59),  war  1859  Offizier, 
daon  bis  1864  an  den  k.  k.  südlichen  Eisenbahnen  thätig,  verbrachte  1864—67  in 
t'rankreich  (besonders  Paris)  and  1867--68  in  Italien.  Von  ihm  Villa  Spitthftfer 
(»Gftrten  des  Sallast*,  Rom),  Inselhfttel  (ehemaliges  Dominikanerkloster,  Konstanz), 
Villen  etc.  in  Stuttgart,  Esslingen,  Ulm  und  Umgegend  etc.  Sein  mit  Bluntschli 
ausgearbeitetes  Projekt  eines  Bathhauses  für  München,  erhielt  einen  Preis, 


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376  Tafel  —  Tait. 

Tafel,  Hermann,  Holzscbneider,  geb.  1861  in  Oehringen.  Er  lebte  in  Ganmrtatt- 
Stuttgart  und  schnitt  nach  Lenbach,  Liebermann,  etc. 

TaJIy  Andrea,  Maler  and  Mosaicist,  geb.  nach  1250  in  Florens,  f  na^h  1820. 
Er  soll  nach  Venedig  gelangt  sein  and  dort  einen  Griechen  Apollonins  bewogen 
haben  nach  Florens  zu  kehren,  um  ihm  die  masinsche  Kunst  au  lehren.  In  der 
Kuppel  des  Baptisteriums  wird  dem  T.  der  grosse  Christus  sugeechrieben. 

Taft,  Lorado,  Bildhauer,  geb.  um  1860  in  Elmwood  (Hl.,  ü.  8.  A.),  Schaler  der 
£cole  des  beaux-arts  in  Paris.  Er  wurde  Lehrer  an  der  Kunstschule  au  Chicago  nnd 
schuf  BildnissbOsten,  etc. 

Taftari,  Baifaelle,  Maler,  geb.  1838  in  Salerno,  thätig  in  Venedig.  Von  ihm 
Fischmarkt,  Letzte  Sonnenstrahlen,  etc. 

Tagliafleo,  Andrea,  Baumeister,  geb.  1729  in  Genua,  f  1811  das.,  Autodidakt 
Von  ihm  Ein  Saal  im  Pal.  Serra  (Genua),  Villa  Durazao  («dello  SoogUetto",  Genua), 
Villa  Dinegro  (das.),  Treppenhaus  PaL  Duraxso  in  Via  Balbi  (das.),  Pal.  Doria  in 
Sampierdarena,  Villa  Lomellini  in  Pegli,  etc.  Mitglied  der  Akademie  Ligoatica, 
Ehren-Mitgl.  d.  Pariser  Akademie  (1778X  etc. 

Tagliani,  Lnigl,  Maler,  geb.  vor  1800  in  der  Schweiz,  f  nach  1820,  tb&tig  in 
Florenz,  wo  er  gelernt  hatte.  Die  Gal.  Parma  besitzt  von  ihm  Orid  geht  in  die 
Verbannung  (1821). 

Tagllapietro,  Glaeomo  (d.  h.  Jakob  der  Steinmet i),  Baumeister  nnd  Bild- 
hauer des  16.  Jahrhunderts.  Er  wird  als  in  Modena  thätig  angefahrt  und  BoU  z.  B. 
mit  seinem  Sohn  Paolo  T.  die  Basreliefs  des  Pal.  Rangone  angefertigt  haben. 

Tagllasacelii,  Gioyannl  Battlata,  Maler,  geb.  1697  in  Borgo  San  Donnino  bei 
Piacenza,  f  1787  in  Castel  Bosco  (Piacenza),  Schüler  des  G.  P.  Giorannini  und 
des  Gius.  dal  Sole,  an  den  Werken  Allegris,  Mazzuolis  und  Renis  weitergebildet. 
Er  malte  Historien  und  Bildnisse,  in  Piacenza,  Parma,  Cortemaggiore,  eta  Von 
ihm  Heil.  Familie  (Kathedrale,  Piacenza^  Madonna  mit  Heil.  (Gal.  Parma). 

Tagpret,  (Dachbrett),  Peter,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  in  Rarena- 
burg  (Württemb.),  malte  um  1489  in  der  Art  Zeitbloms;  seine  Werke  dflrften  yiel- 
fach  unter  falschen  Bezeichnungen  aufbewahrt  sein.  Von  ihm  besitzt  das  Stuttgarter 
Mus.  Joseph  und  Maria  Magdalena,  Johannes  d.  Et.,  Gregor  der  Grosse,  Nikodemua 
und  ein  Bischof. 

Tahy,  (Tahl),  Antal'  (Anton),  Maler,  geb.  2.  Sept.  1855  in  Bndapest,  Schaler 
der  Musterzeichenschule  das.  unter  J.  Greguss,  Lotz  und  Sz^kely,  dann  ron 
Munkicsy  in  Paris.  Von  ihm  Partie  von  Pirano  (Mus.  Fiume),  Episode  aua 
dem  Jahr  1848,  Aquarellansichten,  etc.    Gold.  Med.  Budapest. 

T'ai  Hi,  gen.  Schl-hi^  chinesischer  Maler  des  19.  Jahrhunderts,  f  1860. 
Von  ihm  Bambus-Stillleben  mit  Gold  gesprenkelt,  etc. 

Taüland.  idonard,  Kupferstecher,  geb.  1819,  Schüler  Ton  Sixdeniers.  Er 
ätzte  Platten  for  Geofiroy  vor,  schuf  Buchyignetten  und  namentlich  Modekupfer. 

Talllasaon,  Jean  Joseph,  Maler,  geb.  1746  in  Blaye  (Däp.  Gironde),  f  11.  Not. 
1809  in  der  Sorbonne  zu  Paris,  Schüler  von  Vien.  Er  erhielt  den  8.  gr.  Preia 
1769  auf  Grund  seines  „Achilles  mit  dem  Leichnam  Hektors*.  1773—76  Terbrachte 
er  in  Rom  auf  eigene  Kosten.  Von  ihm  Ulysses  und  Neoptolemos  entführen  dem 
Philoktet  die  Pfeile  des  Herkules  (1785  Mus.  Louvre),  Paulina,  Gattin  des  Seneca 
(1793  Mus.  Nantes),  Heilige  Therese  (Karmeliter  Kloster  zu  LimogesX  Heiliger 
Johannes  (ebenda),  A.  im  Mus.  Bordeaux,  etc.  Mitgl.  d.  Akad.  1784.  T.  war  auch 
schriftstellerisch  und  als  Dichter  th&tig.  S.  Leben  ron  Ponce  nnd  ron  Bmm-Neergard 
(Paris,  1810). 

TaiUefer,  Fran^ois  Alexandre^  Baumeister  nnserea  Jahrhunderts,  f  ün  Dec 
1869  in  Paris. 

TallleTent,  (Talleyen,  Talren),  Frans,  Maler  des  17.  Jahrhunderta.  Th&tig 
in  Flandern. 

Talt,  Arthur  FltiwIUiam,  Maler,  geb.  5.  Aug.  1819  in  Livesey  HaU  (nahe 
Liverpool),  Schaler  der  Manchester  Kunstschule,  aber  meist  Autodidakt  1850  Haas 
er  sich  in  New-Tork  nieder,  wo  er  1858  Mitgl.  der  Amerikan.  Nat.-Akad.  wurde. 
1874  besuchte  er  wieder  Europa.    Er  malte  geschätzte  Jagd-  and  Thierstflcke. 

Tait,  John  Bobinon,  Maler,  geh  14.  Jan.  1834  in  Gincinnati  (Ohio,  U.  8.  A.)i 
stttdirte  1862—54  in  Europa,  meist  in  Florenz,  dann  1859—71  ooter  Aug.  Weber, 
A.  Acbenbach  in  Düsseldorf,  endlich  1878—75  unter  H.  Baiach  nnd  Lier  in 
Manchen  und  dessen  Umgegend.  Zusammen  verbrachte  er  14  Jahre  in  Enropa  und 
liess  sich  dann  m  Baltimore   nieder.    Er  malte  Landschaften   (einige  damnter  ?on 


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Taito  —  TamAgiii  S77 

Knaus  und  Munk&csy  staffirt)  and  Tbiere.  Von  ihm  Einsamkeit,  Wasserfall  in  den 
Pyrenäen,  Abend  in  Norwegen,  etc.    Med.  Gincinnati  1871,  1872. 

Taito,  Pinselnsme  des  Hokvsai,  s.  d. 

Talami,  Orasio,  Malor,  g^h.  1625  in  Reggio,  f  1699  (n.  A.  1706),  Schfiler 
Ton  P.  Desani,  auch  in  Rom  durch  Studium  Ann.  Carraccis  gebildet.  Er  malte 
Historien  und  besonders  Architekturen  in  Fresko  und  Oel.  T.  war  meist  in  Reggio 
thatig,  wo  im  Presbiterio  des  Doms  seine  beiden  Hauptbilder  su  sehen  sind. 

Talarlco,  Aohille,  Maler,  geb.  28.  Jan.  1837  in  Catanzaro  (Galabrieo),  SchOler 
Ton  M  a  n  c  i  n  e  1 1  i  und  der  Akademie  in  Neapel.  Er  pflegte  besonders  das  Bildniss 
mit  eigenartiger  Manier.  Von  ihm  Nach  dem  Ball  (Gal.  Gapodimonte),  Bildnissgruppe 
des  Ehepaars  Sannini,  Geist  und  Materie,  etc.  Prof.  des  Kgl.  Instituts,  Italien.  Kronen-Ord. 

Talbot,  Jesae,  Maler,  geb.  Tor  1880,  t  1879.  1845  wurde  er  ausserordentl. 
Mitgl.  der  Amerik.  Nat-Akad. 

Talenti,  Franeeaeo,  Baumeister  und  Bildhauer  des  14.  Jahrhunderts,  thäüg 
in  Florenz,  wo  er  1853  Dombaumeister,  1858  und  1363  Oberdombaumeistcr  war.  Er 
entwarf  einen  neuen  Plan  zu  Ghor  und  TribOne,  scbuf  neue  weitere  Arkaden, 
Yollendete  den  Gampanile  und  zeichnete  eine  Fagade.  1357  meisselte  er  eine  Pro- 
phetenstatue  fOr  den  Dom.  Von  ihm  auch  ein  Theil  des  bildnerischen  Schmucks  der 
Loggia  dei  Signori.  —  Sein  Sohn  Sinone  T.  arbeitete  1878  nach  Orcagnas  Entwurf 
das  Fallwerk  der  Fenster  von  Orsanmichele,  die  er  1866  in  eine  Kirche  umzubauen 
begonnen  hatte,  baute  an  der  Loggia  de'  Lanzi,  errichtete  S.  Garlo,  etc. 

Talenti,  Fra  Jaoopo,  Baumeister  und  Bildhauer  des  14.  Jahrhunderts,  geb. 
in  Gastello  Nipozzano  bei  Pontassieve,  f  1862  in  Florenz.  Er  war  Dominikanermftnch 
und  war  erst  als  Bildhauer,  dann  als  Baumeister  an  der  Kirche  seines  Ordens  Sa. 
Maria  Novella  in  Florenz  tb&tig,  die  er  1389—57  Tollendete.  Von  ihm  rflbren  her 
der  Glockenthurm  (1830),  die  Sakristei  (1350),  das  Refektorium,  die  S.  Niccolo-Kapelle 
(1350—53),  die  Wölbung  des  Hospizes  (1359),  die  Bibliothek,  die  Gapp.  S.  Antonio 
Abbate  und  die  Schlafeale  (1360). 

Talfovrd,  Fleld,  Maler,  geb.  1815  in  Reading,  f  i™  M&rz  1874  in  London. 
Er  malte  (vielfach  in  Aqnarell)  Landschaften,  besonders  aber  Bildnisse.  Von  ihm 
Ansicht  von  Guemsey,  Morgenröthe  im  Wald,  Lledr  nach  der  Fluth,  etc. 

Tallbergr»  Axel,  Maler  und  Radierer,  geb.  1860,  th&tig  in  Stockholm.  Von  ihm 
Ein  Kenner  (1894  Rad.),  Alter  Bauer  (desgl.),  Studienkopf  (Rad.^  Bierprobe  (1893  Rad.). 

Talleyen,  g.  TaiileTent. 

Talman,  Wiiliaai,  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  West-Larington 
(England),  f  nach  1698.  Er  stand  in  Diensten  William  III.  und  sein  Hauptwerk  ist 
die  berahmte  Residenz  des  Herz,  tou  Deyonshire,  GhaUworth  House.  Von  ihm 
femer  Thoresby  Pal.  (jeUt  niedergebrannt),  Dynham  House  (1698),  Swallowfield,  etc. 
—  Sein  Sohn  JohB  T«,  der  1710  Rom  studienhalber  besuchte,  malte  und  zeichnete 
Architekturaufnabmen. 

Talpino,  Eiiea,  Maler,  gen.  Salne^rio  oder  SatneiBa  (Salmaaia),  geb.  1546  (?) 
in  Salmeggia  bei  Bergamo,  f  1626  in  Bergamo,  Schüler  des  Gampi  in  Cremona,  des 
Procaccini  in  Mailand,  meist  aber  durch  liebevolles  Studium  R.  Santis  gebildet. 
Er  ist  sorgfältig,  meist  aber  kraftlos.  Von  ihm  Die  Kreuzabnahme  (Brera,  Mailand), 
Madonna  (ebenda),  etc.  Er  schrieb  eine  Proportionslehre.  —  Auch  seine  Kinder 
Glara  T.  und  Franceseo  T.  malten. 

Talvet,  Ferdinand,  Bildhauer,  geb.  18.  Nov.  182()  in  Angers  (D^.  Maine-et- 
LoireX  Schfiler  von  Mercier,  D.  d* Angers  und  der  Ecole  des  beaux-arts.  Von 
ihm  Joachim  de  Bellay  u.  8  A.  (Mus.  Angers),  Die  Dichtkunst  (1872  Mus.  Grenoble), 
Brennus,  Statuen  und  Allegorien  an  öffentlichen  Plätzen,  in  den  Tuillerien,  am  Louvre, 
m  französischen  Kirchen  (Paris,  Yincennes),  etc.    Med.  1865. 

TalTeB,  8.  TaiileTent. 

TamagBiyYiBeemo,  Maler,  gen.  Ylneenio  da  San  Climlgiano,  geb.  10.  April  1492 
in  San  Gimignano,  f  nach  1529,  Schfiler  R.  Santis  in  Rom,  dem  er  bei  Arbeiten  im 
Vatikan  ausgiebig  geholfen  haben  soll.  Nach  dessen  Tod  kehrte  er  in  die  Heimath 
zurfick  und  malte  dort  1522.  1527  befand  er  sich  wieder  in  Rom,  das  er  nach  der 
Plünderung  mit  Montalcino  (bei  Siena)  yertauschte,  wo  sich  Fresken  von  1510  befanden, 
und  die  Soccorso-Kirche  eine  Madonna  tou  ihm  birst.  1528  malte  er  8.  Joschim 
und  Sa«  Anna  fflr  S.  Stefano  d*Ischia  nahe  Ghrosseto.  Mit  Lo  Spagn  a  malte  er  Fresken 
in  der  Apsis  von  Sa.  Maria  d'Arrone  in  Umbrien.  Von  ihm  ferner  eine  Madonna 
(1520)  in  der  Kapelle  S.  Niccolö  di  Tolentioo.  Die  Hauptquelle  fiber  ihn,  Vasari, 
scheint  nicht  ganz  zuTerläasig  su  sein.  ^  j 

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378  Tamarozzo  —  Tanner. 

Tamarouo»  (Tamaroeolo),  Ceaarey  Maler  des  16.  JabrhaDdertSy  Schüler  Ton 
Baibolini,  th&tig  in  Bologna.  Von  ihm  Taufe  des  Yalerian  ond  Martertod  der  Hl. 
Gaecilia  (Fresken  in  Sa.  Gaecilia,  Bologna,  vielleicht  nach  Costa  oder  BaiboliniX 
Madonna  mit  dem  Kl.  .Johannes  (Mus.  Poldi-Peszoli,  Mailand),  etc. 

Tamhnriniy  GioTanni  Maria,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  um  1590  in 
Bologna,  f  nach  1640,  Schaler  von  P.  Facini  und  G.  Reni.  Von  ihm  8.  Antonius 
(La  Morte,  Bologna),  Die  Verkündigung  (Sa.  Maria  della  Vita,  das.),  etc.  Er  zeichnete 
auch  eine  Folge  von  20  Bl.  Künste  und  Handwerker. 

Tambuseio.  Gioseppe,  Maler  und  Lithograph,  geb.  im  Mftrz  1848  in  Palermo, 
Schüler  von  Lotorte  und  Meli,  sp&ter  nochmals  der  neapolit.  Akad.  Er  wurde 
in  Palenno  Prof.  an  der  technischen  Schule,  widmete  sich  dann  dem  Steindruck  und 
war  für  das  Giornale  di  Scienze  Naturali  th&tig.  Er  aquarellirte,  zeichnete,  Uthogra- 
phirte,  etc.  viele  Antiken  aus  Sicilien.  Zuletzt  wurde  er  Pro£  an  der  kgl.  Kunst- 
schule in  Palermo. 

Tamizier,  Claude  Auguste,  Maler,  geb.  1818  in  der  Forte  (Däp.  Puy-de-Döme). 
Er  malte  Landschaften  z.  B.  Ansicht  aus  dem  Thal  von  Forie  (1864),  Die  Kirche 
von  Triel  (1869),  etc. 

Tamai,  Franz  Werner,  Maler  gen.  Dapper,  geb.  1658  in  Hamburg,  f  1724 
in  Wien,  Schüler  von  Theo  v.  Soesten  und  J.  Pfeiffer,  dann  von  Mario  Nuzzi 
in  Rom,  wo  er  sich  auf  die  Blumenmalerei  warf.  Später  wurde  er  nach  Wien  be- 
rufen und  arbeitete  in  Hondekoeters  Manier  für  den  Hof.  Von  ihm  Zwei  Tauben 
u.  8.  A.  (1714  Gal.  Dresden),  Jäger  mit  Beute  und  6  A.  (Wiener  Mus.),  Todtes  Wild 
und  V.  A.  (Gal.  Liechtenstein  das.),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Augsburg,  Gotha, 
Nürnberg,  Schleissheim,  Schwerin,  etc. 

Tancb^,  Nieolas,  Maler  und  Radierer,  geb.  1740,  t  nach  1770.  Man  kennt 
6  Originalradierungen  von  ihm. 

Tancini,  Lorenio,  Maler,  geb.  10.  Aug.  1802  in  Gaorso,  |  nach  1890  (?), 
Schüler  von  Girardi  in  Piacenza,  von  Landi  an  der  San  Luca  Akad.  in  Rom;  studirte 
auch  in  Mailand.  Er  war  lange  Zeit  Prof.  am  Gazzola  Institut  in  Piacenza.  Von 
ihm  Die  Verklärung  (Kirche  zu  Piacenza),  Tod  des  Herzogs  Farnese,  S.  Carlo 
Borromeo,  Bildnisa  des  Grafen  A.  Parma,  etc.   Rath  und  Prof.  der  Akad.  zu  Parma, 

Taaeredi,  FiUppo,  Maler,  geb.  1655  in  Messina,  f  1722  (1725?)  in  Palermo, 
studirte  in  Neapel,  dann  in  Rom  unter  C.  Maratti.  Seine  Werke  siebt  man  in 
Messina  und  Palermo,  z.  B.  hier  die  Decken  der  Theatiner  und  der  Gesu  Nuovo-Kirche. 

Taneredi,  Raffaele,  Maler,  geb.  1838  in  Resioa  bei  Neapel,  Schüler  von 
Mancinelli  in  Neapel.  Er  malte  geschichtliche  Scenen,  z.  B.  Caracciolo  wird  auf 
Nelsons  Befehl  erb&ngt,  Camoens  im  Gefängniss,  Buoso  do  Duero  wird  insultirt,  etc. 
Italien.  Kronenorden. 

T'ang  J-f8n,  gen.  Tfi-gckoag,  chinesischer  Maler  des  19.  Jahrhunderts, 
t  1858.    Er  pflegte  u.  A.  das  Bildniss. 

T'aBg  Tin,  gen.  Po-hn  u.  s.  w.,  chinesischer  Maler,  geb.  1470,  f  1523,  grösster 
Maler  der  Ming-Dyoastie.  Seine  Darstellung  der  Göttin  des  Erbarmens  Kuan-Tin 
beflndet  sich  im  Grassi-Museum  zu  Leipzig;  in  der  Sammlung  J.  Hirth  (München) 
sein  datirtes  Bild  Karpfen  1508.  Von  seinem  Bildniss  der  Amazone  Mulan  ezistiren 
nur  Kopien. 

Tange^  Tankioka,  japanischer  Illustrator,  geb.  1717,  f  1786.  Von  ihm  finden 
sich  Illustrationen  in  einem  .Führer*  yTögoka  Meishbski^.  Diese  Art  von  illnstrirten 
Büchern  Iraren  sehr  popalir  und  gaben  Proben  der  Sehenswürdigkeiten  irgend 
eines  Ortes. 

Tani^re,  Alexandre»  Baumeister,  geb.  1789  (?),  f  26.  Juni  1869  in  Paris. 

Tauje,  Pieter.  Kupferstecher,  geb.  1706  in  Bolsward  (Vriesland),  f  1761  in 
Amsterdam,  erst  Schifferknecht  und  Autodidakt,  dann  Schüler  von  Folkema.  Er 
ist  ein  guter  Stecher  dritten  Ranges,  von  dem  wir  zahlreiche  BuchiUustrationen,  aber 
auch  viele  Einzelblfttter  besitzen,  z.  B.  5  Blatter  für  die  „Dresdener  Galerie",  5  grosse 
Platten  nach  den  Fenstern  der  Johanniskirche  zu  Gouda,  Bildnisse  der  Holl&ndischen 
Statthalter  (gemeinschaftl.  mit  Houbraken),  A.  nach  Bourdon,  Faber,  Quinkhardt, 
Salviati,  Smever,  Troost,  Wissiog,  etc.,  zusammen  über  110  Einzel-Platten. 

Tanner,  Bei^aniB,  amerikanischer  Kupferstecher,  geb.  1775,  f  1848.  Er 
stach  in  Linienmanier  die  Bildnisse  Washington  (n.  Savage),  J.  Adams,  B.  Franklin 
(n.  C.  N.  Cochin),  etc. 

Tanner»  Bndolph,  Maler,  geb.  1775  in  Richtenswpil  am  Zürchersee,  f  1830 
in  München,  Autodidakt  (nachdem  er  lange  Schwertfeger  gewesen),   dann  (1814)   in 

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Tanneur  —  Tftraral.  S79 

MfiDchen  weitergebildet  Durch  sein  .Abschied  der  Rekruten*  wurde  er  1806  bekannt 
Er  malte  Landschaften,  Qeschichts-  und  Genrebilder. 

Tanneurf  Philippe,  Maler,  geb.  19.  Febr.  1795  in  Marseille,  f  1873,  Schüler 
TOB  H.  Yernet,  bereiste  auch  Studienhalber  Frankreich  und  Italien.  1885  erhielt 
er  Tom  Czaren  den  Auftrag,  die  russischen  Seehäfen  su  malen.  Von  ihm  Marine 
(1834,  Mus  Luxembourg),  Hafen-Ansicht  tob  Marseille  und  1  A.  (Mus.  Marseille), 
Marine  (Mus.  Montpellier),  Buhige  See  (Mus.  Nantes^  etc.  Med.  2.  EL  1831,  Er. 
der  Ebrenleg.  1834. 

TanneTean,  (TaBueTot),  Miehel«  Baumeister,  geb.  Tor  1710,  f  1762.  Er  baute 
den  .PaTillon  des  Bois"  im  Schloss  Bagnolet  bei  Paris,  ferner  die  Hotels  Derieux 
und  Castaniet  zu  Paris. 

TaBBoek,  James,  Maler,  geb.  1784  in  Eilmamock,  f  1863  in  London,  Schfller 
Ton  A.  Kasmyth,  nachdem  er  zuvor  Schuster  und  Hausmaler  gewesen  war.  Er 
malte  Bildnisse,  erst  in  seinem  Heimathsort,  dann  in  Greenock,  Glasgow,  endlich  seit 
1810  in  London.  Drei  seiner  Bildnisse  befioden  sich  in  der  Scottish  Nat  Portr.-Gal. 
—  Sein  jüngerer  Bruder  William  T.  malte  ebenfalls  Bildnisse. 

Taaqiierel,  CoBStaBt  Joseph  GermaiB,  Baumeister,  geb.  27.  April  1833  in 
St  Germain-en  Laye  (Ddp  Seine-et-Oise),  Schiller  Ton  Quänepin  und  der  £cole 
des  beaux-arts.     Von  ihm  Plan  zu  einem  Lehrer-  und  Lebrerinnenbeim  (1865),  etc. 

TantardlBi,  GaT.  AatOBio,  Bildhauer,  geb.  20.  Juni  1829  in  Mailand,  f  7.  März 
1879  das..  Schaler  der  Brera- Akademie  und  too  PompeoMarchesi.  Er  wurde 
Prof.  der  Mailänder  Akademie  Von  ihm  AoferstehungseuRel  (Triest),  Moses  (Bischöfl« 
Pal.  Mailand),  Bodoni  (PaTial  Grabmal  der  Sängerin  Pasta  (Gomo),  Die  Badende 
(14  Mal  wiederholt),  etc.,  auch  Tiele  Bildnissbttsten.  Med.  London,  Oporto,  Berlin, 
Wien,  etc. 

TaBtardiBi,  Carlo,  Bildhauer,  geb.  20.  Mai  1677  in  Introbbio  (Yalsassina), 
t  1748  in  Rom,  studirte  in  Turin,  nachdem  er  dem  Vater  entflohen  war,  um  nicht 
Eisenhändler  werden  zu  mQssen.  Er  leitete  eine  Reaktion  gegen  Berninische  Eunst- 
weise  ein.  Von  ihm  19  Statuen  auf  dem  hl.  Berg  Ton  Varallo,  Madonna  (Eirche, 
Introbbio),  desgl.  (S.  GioTanni  della  Castagna,  bei  I^co),  etc. 

Tanym,  Kbbo,  auch  MoriBObB  genaant,  japanischer  Maler,  thätig  zwischen 
1601  und  1674.  Er  war  Mitarbeiter  bei  der  malerischen  AusschmQckung  des  Tempels 
Ton  Nikko,  (erbaut  zum  GedSchtniss  des  Feldherm  Jyeyasu)  und  Eenner  der  Eunst- 
geschichte  seines  Landes.  Er  hioterliess  BOcher  mit  Skizzen  nach  den  Meisterwerken 
des  15.  und  16.  Jahrhunderts.  Er  wird  der  TolkstbOmlichste  Vertreter  der  Eano- 
Sehule  genannt  und  übte  einen  lange  währenden  Einfluss  auf  die  Eunst  Ton  Japan 
aus.    Mehrere  seiner  Bildnisse  etc.  besitzt  das  Brit  Mus.  su  London. 

Tanii,  (Taaiio),  EBiioo  ABtoBio,  Maler,  gen.  T.  D'Alairna  und  T.  dl  Varallo, 
geb.  1574  in  Alagna  (SesiathalX  f  1644  (?).  Gebildet  in  Rom.  Zurdckgekebri,  spielte 
er  in  Mailand  eine  Rolle  neben  Carloni.  Von  ihm  Tod  tou  Franziskaner-Missionaren 
und  2  Bildnisse  (Brera  Mailand),  Die  Schlacht  des  Senaherib  (S.  Gaudenzio  NoTara), 
Herodes,  n.  A.  (Varallo),  etc. 

Taparelli  IHAseglio,  Marchese  HassiBio,  Maler,  geb.  1798  in  Turin,  f  1866 
das.  Er  war  Soldat  Dichter  und  Staatsmann.  In  Rom  malte  er  Landschaften,  sowie 
Historien,  auch  die  Szenerien  zu  einer  selbstkomponirten  Oper. 

Taparelli  D'AiegUo,  Marchese  Roberto,  Maler,  geb.  1790  in  Turin,  f  1862 
das.,  Bruder  des  Massimo  T.  Er  wurde  Direktor  der  Turiner  Galerie,  schrieb  über 
Eunst  und  malte  in  der  Art  des  Gaudenzio  Ferrari 

Tapia,  Don  Isidoro  de,  Maler,  geb.  1720  in  Valencia,  f  1755  in  Madrid, 
Schfller  tou  E.MuSoz.  1743  gelangte  er  nach  Madrid  und  später  nach  Portugal.  Die 
San  Fernando- Akademie,  deren  Mitglied  er  war,  besitzt  ein  Opfer  Abrahams  Ton.ihm. 

Tarabottl,  Cateriaa,  Malerin  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Vieenza,  f  nach 
1658,  Schfllerin  des  AI.  und  der  Chiara  Varotari.  Sie  malte  Historien  und  war 
in  Verona  thätig. 

TaraTal,  FraB^ois,  Maler,  geh  1665  (?),  f  8.  Febr.  1715  in  Paris. 

TaraTal,  GBillanme  Thoaias,  (fälschlich  Tli.  Baphael  TX  Maler,  get  21.  Dec. 
1701  in  Paris,  f  1750  (?)  in  Stockholm,  wahrscheinlich  Schfller  Ton  Roy  er,  Sohn 
des  Francis  T.  Er  malte  Bildnisse,  wurde  1732  zum  schwedischen  Hofmaler  ernannt 
und  grflndete  eine  Malschule  in  Stockholm.  Im  Schloss  das.  Decken-  und  Wand- 
gemälde Ton  ihm,  auch  Bildnisse. 

TaraTal,  HngBOS,  Maler  und  Eupferstecher,  geb.  27.  Febr.  1729  in  Paris, 
t  27.  Oct  1785  das.,  Schfller  und  Sohn  des  G.  Thomas  T.    1756  erhielt  er  den 

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380  TarAYAl  —  TardieiL 

1.  Rompreis  auf  Grnod  seines  „Hiob  und  sein  Weib"  (Mos.  Marseille);  1769  wnrde  er 
Mitgl.  der  Akademie  auf  Grund  seines  Deckenhildes,  ^Triumph  des  Bacrhos*  (GaL 
d'Apollon,  LouTre).  1786  wurde  er  Professor.  T.  war  auch  Ober- Inspektor  an  den 
Gobelins.  Von  ihm  Selbstbild niss  (Mus.  Stockholm^  Triumph  der  Ampbitrite  (1777 
MuB.  Louvre),  Hochzeit  des  Saint  Lonis  (Kap.  der  KrieRSsrhule  zn  Paris^  Himmelfahrt 
Marias  (St.  Louis,  Paris),  Aogrustus  und  die  Cümaeische  Sibylle  (Kap.  Fontaineblean), 
etc.  T.  radierte  1  Blatt  nach  Robosti.  Im  M&rs  1786  wurde  sein  Nachlass  rersteigert. 

Tararal,  Jean  Gastaye,  Maler,  geb.  11.  Not.  1765  in  Parts,  f  1784  (?)  in 
Rom,  Scbfller  des  H  u  g  u  e  s  T.,  Sohn  des  Louis  GusUts  T.  1782  erhielt  er  den 
grossen  Rompreis. 

TaraTaly  Lonis  Gnstaye,  Baumeister  und  Kupferstecher,  geb.  1738  (?)  in 
Stockholm,  f  15.  Oct  1794  in  Paris,  Sohn  (und  Schaler?)  des  Guillaume  T.  T. 
Er  war  in  Paris  Inspektor  der  kgl.  Bauten  und  sUch  Ornamente,  Architekturen, 
Platten  für  Gapsas'  Reise  nach  Syrien,  etc. 

TarbelL  Kdann«  Ckarles,  Maler,  geb.  1862  in  West  Groton  (Mass.,  ü.  S.  A.), 
Schüler  von  der  Akademie  Julian,  ron  Boulanger  und  LefdbTre.  Er  liess  sich  in 
Boston  nieder,  wo  er  Lehrer  an  der  Museumsschule  wurde.  Von  ihm  Amethyst« 
M&dchen  mit  Geige,  Das  Bad,  Dame  in  Grau,  Sommeridylle,  etc.  Med.  Chicago 
1895,  gold.  Med.  Philadelphia  Art-Club  1895,  Med.  Boston,  n.  A. 

TarehionI,  Ermeirene,  Maler,  geb.  1809  in  Mailand,  f  1861  in  Paris  durch 
Selbstmord,  in  Parma  und  Rom  gebildet;  darauf  in  Parma,  Cremona  und  Paris 
thätig.    Von  ihm  besitzt  die  Gal.  Parma  eine  Ruinenlandschaft. 

Tardieo«  Ambroise,  Kupferstecher,  geh  2  Mfirz  1788  in  Paris,  f  1?-  ^^^ 
1841.  das.,  Neffe  uod  ScbOler  des  P  i  e  r  r  e  A.  T.,  Sohn  des  Antoino  Francois  T. 
Er  trieb  auch  Kupferstichhandel  und  war  Kartenstecher  der  Marine-,  der  Fortifirations- 
und  der  Forst- Aemter.  Von  ihm  eine  Sammlung  Ton  ca.  800  Bildnissen,  Die  Colonne 
der  gr  Armee  su  Ansterlits  (1822—23,  36  PL),  Tiele  Karten,  etc. 

Tardievy  Elisalieth  Clalre,  geb.  Tournay,  Kupferstecherin,  geb.  1731  in 
Paris,  t  3.  Mai  1773  das.,  zweite  Frau  des  Jacques  Nicolas  T.  Von  ihr  Das  Konzert 
(n.  Troy),  Die  alte  Kokette  (n.  Dumesnil),  A  n.  Hutin,  Jeaurat,  etc. 

Tardiea,  Jaeqoea  Nieolag,  Kupferstecher,  geb.  27.  Sept.  1716  in  Paris,  f  9.  Juli 
1791  das.,  Sohn  und  Schaler  des  Nicolas  Henri  T.  Er  bezeichnete  seine  Bl&tter 
meist  »Tardieu  fils*.  Von  ihm  Bildnisse  z.  B.  Marie  Antoinette  (n.  Nattier),  etc^ 
ferner  Stiche  nach  Allou,  Belle,  Boucher,  Christophe,  Coypel,  Drouais,  DuYiyier, 
de  la  Jone,  Lancret,  Leyn,  van  Loo,  Nonnotte,  Pagani,  Restout,  Rigand,  Teniers,  etc., 
Einiges  darunter  fOr  das  Dresdener  Galeriewerk  gestochen.  Königl  Holkupferstecher 
und  Kurfürstlich  Kölnischer  Kupferstecher.    Mitgl.  d.  Akad.  (1749). 

Tardien^  Jean  Bai^tiste  Pierre,  Kupferstecher,  geb.  1746  in  Paris,  f  18.  Sept. 
1816  das.,  Grossneffe  und  SchOler  des  Nicolas  Henri  T.  Er  war  der  erste  dieser 
Familie,  der  den  Titel  geographischer  Kupferstecher  annahm. 

Tardlevy  Jean  Charles,  Maler,  gen.  Coehin^  geb.  8.  Sept.  1765  in  Paris, 
t  3.  April  1830  des, SchOler  von  Regnault,  Sohn  des  Jacques  N.  und  der  Elisabeth 
C.  T.  Er  malte  geschichtliche  Bilder.  1790  hatte  er  den  2.  Rompreis  erbalten. 
Von  ihm  Napoleon  empf&ngt  die  Königin  von  Prenssen  in  Tilsit  1807  und  2  A. 
(1808  Mus.  Versailles),  Trophenius  und  Agameda  (Mus.  Hesan^on),  Ulysses  von  Eurydea 
erkannt  (Mus.  Marseille),  Susanna  im  Bade  (Mus.  Havre),  etc. 

Tardien^  Jeanne  Iionise  Fransige,  geb.  DuviTier,  Kupferstecherin,  geb. 
1719  in  Paris,  f  6.  April  1762  das.  Sie  war  die  erste  Frau  des  Jacques  NicoUs  T. 
und  hat  einige  Platten  gestochen. 

Tardleo,  Marie  Anne»  geb.  Horthemels,  Kupferstecherin,  geb.  1682  in  Paris, 
t  24.  Mftrz  1727  das.,  Gattin  des  Nicolas  Henri  T.  Von  ihr  Cardinal  de  Bisay, 
Cardinal  de  Rohan,  etc. 

Tardien,  M.  A.,  s.  Bonsselei.  Marie  Anne. 

Tardien,  Nicolas  Henri,  Kupferstecher,  geb.  18.  Jan.  1674  in  Paris,  f  27.  Jan. 
1749  das.,  Schiller  von  Lepantre,  G.  u.  B.  Audran;  1720  wurde  er  Mitgl.  d.  Akad. 
auf  Grund  eines  gestochenen  Bildnisses  des  Herzog  d' Antin  n.  Rigaud.  Er  wurde 
Königl.  Hotknpfersteeher.  Von  ihm  Dem  Constantin  erscheint  das  Kreuz  (1742), 
Schlacht  Constantins  gegen  Mazentius  (1745),  sowie  Stiche  nach  Bertin,  Bourdon,  Cazes, 
Coypel,  Haltd,  Lebrun,  Maratti,  Oudry,  Parrocel,  Rubens,  Ulin,  Watteau,  etc. 

Tardieo,  Pierre  Alexandre,  Kupferstecher,  geb.  2.  März  (Mai?)  1756  in  Paris, 
t  8.  Aug.  1844,  Bruder  des  Jean  B.  P.  T.,  Schüler  Ton  J.  G.  Wille,  Jacques  N.T. 
und  Nicolas  H.  T.   Von  ihm  Stiche  nach  AUori,  Bellier,  Cocaski,  Van  Dyck,  Darid, 

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Tardieu  —  Tassaert.  S61 

Dnlmont,  (x^rard,  Graff,  Hersent,  Isabey,  Eagelgen^  Ledrn,  Meys,  Maneret,  Pourbns, 
R.  Santi,  Zampieri.    Med.  1808,  Kr.  d.  Ehrenleg.  1822;  Mitgl.  d.  IdsL  1822. 

Tardiev,  Pierre  Francis»  Kupferstecher,  geb.  24.  Dec.  1711  in  Paris,  f  1774 
das.,  Neffe  und  Schaler  des  Nicolas  H.  T.  Von  ihm  Urtheil  des  Paris,  Persens 
und  Andromeda,  etc.  T.  stach  einen  grossen  Theil  der  Illnstrationen  nach  Otidry  fQr 
eine  Ausgabe  der  Fabeln  von  Lafontaine;  ferner  Platten  nach  Balestra,  Eisen,  Liotard, 
Rubens,  St.  Anbin,  Teniers,  Thiele,  etc.  —  Seine  Frau  Marie  Anne  T.  geb. 
Rousselet,  s.  d. 

Tardif,  OliTler^  Glasmaler  des  16.  Jahrhunderts,  der  in  Ronen,  wo  er  für  den 
Dom  arbeitete,  tu  grossem  Rnhm  gelangte.  —  Auch  sein  Sohn  HoSl  T.  war  Glasmaler. 

TarieeOy  Sebastiano,  Maler,  geb.  1645  in  Cberasco,  f  1710.  studirte  nach  Reni, 
NuTolone  und  Peruzzini.  Von  ihm  Die  Dreifaltigkeit  (Sa.  Trinitä,  Turin),  Vier 
Landschaften  (Stadthans,  Gherasco);  A.  Bilder  in  Kirchen  zu  Cberasco,  etc. 

Tariiely  (Tarissel),  Pierre,  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts,  in  Amiens  thätig. 
1475  gab  er  in  Noyon  ein  Gutachten  ab.  1477  nahm  ihn  Louis  XI.  nach  Arras, 
nm  den  Ort  an  befestigen.  Nach  Amiens  znrQckgekehrt,  entwarf  er  ein  Festangsthor 
in  10  Tagen,  und  war  darauf  an  ausgedehnten  Neubefestigungen  th&tig.  Er  war 
nebenbei  Dombanmeister,  errichtete  1488  den  Hauptaltar,  schloss  1490  den  Chor  der 
Kathedrale  ab;  endlich  hat  er  auch  die  Mauern  des  Gebäudes  theilweise  gefestigt 
durch  Eisenbftnder.  Die  St.  Germainkircbe  in  Amiens  wird  dem  T.  ebenfalls  zuge- 
schrieben. 

Tarl«^  Claude  Felix,  Bildhauer,  geb.  1666  (?),  t  5.  Juni  1735  in  Paris.  Er 
war  Hol-^Marbrier"  und  schuf  Kamine  u.  a.  decorative  Arbeiten  far  Marly,  Ver- 
sailles, Köln,  etc. 

Tamdeiy^  Bertlia  Ten,  Landschaftsmalerin,  geb.  1.  April  1846  zu  Innsbruck, 
Schfllerin  von  Hansch,  Her  und  Schindler.  Von  ihr  M&dchen  im  Garten, 
Blflhende  Wiese  (1888),  Herbstmorgen,  etc.    Ehrendipl.  Budapest  und  Agraro. 

Tamoiraka,  Gräfin  Valerie,  geb.  Stroynowska,  Malerin,  geb.  1782  in  Vol- 
hynien,  f  im  November  1849  in  DzikÖT.  1808  und  1804  besuchte  sie  Italien,  wurde  in 
Rom  SchOlerin  des  A.  und  der  Therese  Yon  Maren.  Als  sie  in  ihre  Heimat  zurück- 
kehrte, malte  sie  Miniaturen,  (Bildnisse  nnd  Copien),  1825  lebte  sie  in  Paris.  Von 
ihr  Napoleon  I.  im  Jahre  1808  (1804  nach  Isabey),  Fürstin  Johanna  tou  Lowicz,  geb. 
Grudzinska  (182S),  etc. 

Tamowski«  Graf  Stanislans,  Maler,  geb.  1886  in  Wröblewice,  Schüler  ron 
Maszkowsky  in  Lemberg,  dann  von  M.  Cercha  und  Dembowski  in  Krakau. 
Er  Hess  sich  in  Sinatynka  bei  Drohobycz  nieder  und  malte  aus  Liebhaberet  Von 
ihm  Landschaft  mit  tanzenden  Banemkindem,  etc. 

Taralliy  Eniüio,  Maler,  geb.  1633  in  Bologna,  f  (ermordet)  1696,  Schaler  von 
F.  Albani.  Mit  C.  Cignani  malte  er  im  Pal.  Pnbblico  zu  Bologna  und  begleitete 
ihn  dann  nach  Rom,  nm  dort  bei  den  Fresken  in  S.  Andrea  della  Valle  ihm  beizu- 
stehen. Er  malte  Historien,  Landschaften  und  Bildnisse.  Von  ihm  in  Bologna 
Madonna  mit  dem  Hl.  Domenicus  (Sa.  Maria  NuovaX  Madonna  etc.,  (S.  Pier  Celestino), 
etc.    Man  hat  auch  eine  mit  dem  8.  Ifai  1651  dadirte  Radierung  von  ihm. 

Tasea,  Cristoforo^  Maler,  geb.  1667  in  Bergamo,  f  1787  in  Venedig,  gebildet 
an  den  Werken  von  A.  Bellucci  und  C.  Loti.  Von  ihm  Geburt  der  Jungfrau 
(Sa.  AsBunzione,  Venedig),  Tod  des  Hl.  Joseph  (SS.  Filippo  e  Giacomo,  das.),  Die 
Geburt  und  Taufe  (Sa.  MarU,  das.),  etc. 

Taseh,  Georg  Pm  Baumeister  unseres  Jahrhunderts,  f  1851.  Er  war  Chnrf. 
Hessischer  Land-  und  Wasserbanmeister,  sowie  Strassenbau-Ingenienr.  1832  gab  er 
eine  Karte  des  Kreises  Schmalkalden  heraus. 

Tasni^r,  G.,  Kupferstecher,  geb.  um  1682  in  Bourgogne,  f  1704.  Er  war  in 
Turin  th&tig.  Von  ihm  Jagdstücke  nach  J.  Miel  (Turin  1674),  Platten  nach  Bada- 
rocca,  D.  Piola,  etc. 

Taasaert,  Jan  Pieter,  Maler,  geb.  7.  MArz  1651  in  Antwerpen,  f  29.  Sept  1725 
das.,  Sohn  eines  Maler»  Pieter  T.  1690  wurde  er  Mitgl.,  1701  Dekan  der  Gilde. 
Für  das  Gildenzimmer  der  Diamantschleifer  malte  er  acht  nicht  erhaltene  Scenen 
znr  Peter-  und  Paulgeschichte.  Das  Mus.  Antwerpen  besitzt  von  ihm  „Die  Philosophen*^. 

Taasaerty  las  Pieter  Anthoon,  Bildhauer,  geb.  1729  in  Antwerpen,  f  1788 
in  Berlin,  Enkel  des  Jan  P.  T.  Er  studirte  in  Antwerpen  und  kam  über  England 
nach  Paris.  Dort  schuf  er  eine  angesUnnte  Statue  Louis  XV.  und  für  den  Prinzen 
Heinrich  ron  Prenssen  Allegorien  für  dessen  Pal.  in  Berlin.  Von  1744  an  schuf  er 
in  Berlin  Büsten  Friedrichs  II.,  M.  Mendelssohns,  Abb^  Raynals   und  die  Statnea 


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382  Tassaert  -  Tassi. 

Keith  und  y.  Seidliu  (WilhelmsplaU,  Berlin).  T.  worde  Rektor  an  der  Berliner 
Akademie.  —  Seine  älteste  Tochter  Henriette  Felieitaa  T*  malte  PastellbildDiaae 
QDd  Btach  in  Schabmanier.  —  Seine  zweite  Tochter  Antonie  T.^  f  1787  in  Berlin, 
war  Kupferstecherin. 

Tassaert,  Jean  Josepli  Francis»  Kupferstecher,  geb.  1765  in  Paris,  f  1812 
(n.  A.  nm  1885)  das.,  Sohn  des  Jean  F.  A.  T.  Er  war  seit  1792  in  Fans  thätig. 
Zuerst  schuf  er  viele  ponktirte  Bildnisse  der  ReTolution&re,  dann  Napoleons,  dann 
Allegorien  auf  dessen  Sturz. 

Taasaerty  Nieolaa  Francis  Oetare,  Maler  nnd  Lithograph,  seb.  26.  Joli 
1800  in  Paris,  f  (durch  Selbstmord)  22.  April  1874  das.,  Schfller  der  Ecole  des  beaox- 
arts,  Ton  P.  Q  i r  a r  d  and  G.  Lethi^re.  Er  neigte  sich  aeitlebens  schwermikthigen 
Gedanken  hin.  Von  ihm  Die  unglflckliche  Familie  (1849  Mus.  Luxembourg),  Bildnits 
einer  Todten  (ebenda),  Begr&bniss  Dagoberts  n«  A.  (Mos.  Versailles),  Selbstbildnias, 
Selbstmord  u.  A.  (Mus.  Montpelier),  Christencommunion  in  den  Katakomben  (Mus. 
Bordeaux),  etc.  Zahlreiche  Zeichnungen  befinden  sich  bei  Pariser  Sammlern.  Dnmas 
fils  Hess  T«  eine  ewige  Ruhest&tte  im  Cimet^re  Montparnasse  herrichten.  Er  er- 
stickte sich  durch  Kohlendampf  aus  Noth*  Er  hat  Ober  100  Blatt  lithographirt  und 
auch  Einiges  gestochen.  S.  Leben  (mit  Oeuvrekatalog)  tou  B.  Prost  (Paris  1886). 
Med.  2.  Kl.  1888,  1.  Kl.  1849. 

Tasaaert,  Pierre  (Philippe!)  Joieplu  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1736  in 
Antwerpen  (Brüssel  ?X  f  6.  Oct.  1808  in  Soho  (London^  Enkel  des  Jan  P.  T.  Er 
wurde  Hofmaler  des  Prinzen  Karl  fon  Lothringen,  kam  sehr  früh  nach  London,  wo 
er  erst  unter  Hudson  arbeitete,  dann  als  Bilderrestaurator  und  Händler  thAtig 
war,  endlich  auch  Einiges  schabte,  darunter  Die  4  Jahreszeiten  nach  eigener  Zeichnung, 
mehrere  Blatt  nach  Rubens,  A.  nach  Dolce,  King,  Maratti,  Poussin,  etc. 

Tasiaray  C^ioTanni  Battista,  Bildhauer,  geb.  23.  Juni  1841  in  Genua,  Schaler 
Ton  Nomagnino  und  G e y a s c o,  machte  FeldzQge  1860  mit  nnd  errang  dabei 
höhere  Chargen.  Er  bereiste  das  Ausland  und  hat  dort  auch  gearbeitet.  1888  fing 
er  eine  Majolicafabrik  an,  die  nach  drei  Jahren  einging.  Von  ihm  Die  Cbisselung 
(Kirche  Sa.  Margherita  Ligure),  Garibaldi,  Moses  (Friedhof,  Staglieno),  Bellini  (Dom, 
Catania),  Aaron  (Fa^ade  des  Florentiner  Doms),  Samuel  (desgl.),  BildnissbOsten,  etc. 
Med.  I.  Kl.  Mailand;  Mitgl.  d.  Akad.  zu  ürbino^  Florenz  nnd  Genua. 

Tassel»  Jean^  Maler,  geb.  20.  M&rz  1608  in  Langres  (D^p.  Haute-Mame), 
t  6.  April  1667  das.,  Sohn  nnd  Schaler  desRichardT. 

Tassely  Pierre,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  12.  April  1521  in  Langrea 
D^p.  Haute-Marne).  Von  ihm  besitzt  das  Mus.  zu  Troyes  Aeneas  rettet  seinen 
iTater  Anchises. 

Taasely  Biehnrd,  Maler,  Bildhaner  und  Baumeister,  geb.  um  1580  in  Langrea 
(D^p.  Haute-MarneX  t  12.  Oct.  1660  das.,  Sohn  und  SchoTer  des  Pierre  T.  Mit 
18  Jahren  durchzog  er  bettelnd  als  armer  Pilger  sein  Vaterland,  um  die  Mittel  zu 
sammeln,  in  Rom  zu  studiren.  In  Bologna  arbeitete  er  unter  G.  R  e  n  i  nnd  begab 
sich  nach  einigen  Jahren  erst  nach  Rom,  wo  er  besonders  als  Maler,  dann  nach 
Venedig,  wo  er  besonders  als  Bildhauer  thätig  war.  Nach  Frankreich  zurttckgekehrt 
baute  er  Tiel  in  der  heimathlichen  Gegend.  Eine  Hl.  Martina  Ton  seiner  Hand  soll 
1668  datirt  sein.  In  den  H&ndeln  der  Fronde  zeichnete  er  sich  als  Artillerie-Commaad. 
durch  Muth  aas.  Von  ihm  Der  Tod  des  Heiligen  Joseph  nnd  8  A.  (Mns.  LangresX 
Johannes  der  T&ufer  in  der  WOste  und  14  A.  (Mus.  Troyes),  Selbstbildniss  and 
14  A.  (Mus.  Dgon),  etc. 

Tasset)  £•»  Kupferstecher  unseres  Jahrhunderts,  f  1879. 

Tassi«  AgostinOy  eigeotlich  Ag.  Bnonamiei^  Maler,  geb.  1565  in  Perugia  (1566 
in  Bologna?),  f  1644  (1642?)  in  Rom,  Schaler  Yon  P.  Bril,  in  dessen  Weise  er 
Landschaften,  Seehafen,  Stürme,  Windstillen  und  Architekturen  malte.  Aus  unbe- 
kannten Granden  war  er  eine  Zeitlang  zum  Galeerendienst  in  Livomo  deportirt.  Er 
wurde  der  Lehrer  C.  Geldes.  Werke  von  ihm  im  Pal.  Gorsini  zu  Rom,  m  den  Pitti 
nnd  den  üfflzi  zu  Florenz,  etc.   T.  hat  auch  Einiges  radiert. 

Tasai,  Matteo,  Maler,  geb.  6.  Oct.  1831  in  Perugia,  Schaler  der  dortigen 
Akademie,  dann  Ton  A.  Angelini  in  Rom  und  ron  MantOTani,  studirte  auch  in 
Florenz.  Er  führte  decorative  Arbeiten  in  Mantua,  Civitavecchia,  Perugia  (Pr&fektur), 
Pesaro,  Aquila,  Rom  (Fresken  mit  römischen  Ansichten  in  Vatikanischen  Loggien)  und 
Todi  (Teatro  Communale)  aus;  1880—82  malte  er  TOrschiedene  Räume  im  Pal.  des 
Fanten iTon  Monaco;  1888—85  restaurirte  er  alte  Gem&lde  im  Gemeindepalast  an 
Pemgiai    Ferner  schuf  er  Liandschaften,  Danteillustrationen,  etc. 


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Tassie  —  Tatti.  383 

Tassley  Jameg,  SteiDBchneider,  geb.  1785  bei  Glasgow,  f  1749  in  London, 
Schüler  der  Glasgower  Zeichenschnle  and  von  Quin  in  Dublin,  nachdem  er  saerst 
gewöhnlicher  Steinmets  gewesen,  unter  Qnins  Anleitung  erfand  T.  eine  Masse, 
nm  antike  Gemmen  nachzuahmen  nnd  liess  sich  1766  in  London  nieder.  Für  die 
Kaiserin  Katharina  II.  schuf  er  an  die  15,000  solcher  nachgeahmter  Gameeen  nnd 
Gemmen.  Er  wurde  berühmt,  da  er  nur  tadellose  Arbeiten  ausgab.  Raspe  yer- 
fertigte  einen  Gesammtkatalog  darüber. 

Tassln,  — »  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  gebürtig  aus,  bez.  tb&tig  in  Langres. 
Das  Mus.  Troyes  besitzt  von  ihm  S.  Nicolas  und  22  andere  Arbeiten  in  ge- 
brannter £rde. 

Tassln.  Nleolas^  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts.  Von  ihm  das  1609  begonoene, 
reiche  Portal  der  Karmeliterkirche  in  Dijon. 

Tasso^  OiOTamii  Battista,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Florenz, 
wo  er  den  TortrefBichen  Mercato  Nuoyo  (1548)  schuf.  —  Ein  Domenico  del  T. 
▼ollendete  1491  ein  prächtiges  Stuhlwerk  im  Dom  zu  Perugia,  das  Giuliano  da 
Majano  begonnen  hatte.  1490 — 98  schuf  er  Stublwerk  und  Pult  des  Gambio  das.  — 
Ein  Llonardo  de!  T.  war  im  16.  Jahrhundert  zu  Florenz  ebenfalls  als  decorativer  Bild- 
schnitzer th&tig  und  schuf  u.  A.  schöne  Rahmen.  —  Ein  Mareo  del  T.  schuf  im 
16.  Jahrhundert  die  Holzdecke  in  der  Sala  d'Udienza  des  Pal.  Vecchio  zu  Florenz 
und  1501  die  eioe  H&lfte  des  Stuhl werks  im  Chor  der  Badia  zu  Florenz. 

Täte,  William,  Maler,  geb.  um  1750,  f  1806  in  Bath,  Schüler  von  Wright 
of  Derby.  Er  malte  Bildnisse  und  war  nacheinander  in  Liverpool,  London,  Man- 
chester und  Bath  th&tig. 

Tatham,  Charles  Heathcote,  Baumeister  und  Radierer,  geb.  1770,  f  10.  April 
1842  in  Greenwich.  Er  machte  seine  Studien  1794—96  in  Italien,  wo  er  Mitglied  der 
San  Luca-Akad.  zu  Rom  und  des  Inst  von  Bologna  wurde.  Von  ihm  ein  Werk  mit 
Radierungen  von  BauornamoDten  nach  römischen  Originalen  (1799),  ein  anderes  ähn- 
liches Werk  (2  vols.  1806),  Entwürfe  für  Silberdecoration,  Die  Howard  Castle-Galerie 
(1811)  und  Die  Brocklesby- Galerie. 

TatkeleWy  Yogisny,  Maler,  geb.  nm  1818  im  Gout.  Borissow  (Russland),  als 
Sohn  eines  Leibeigenen.  Er  erlernte  die  Malerei,  war  Soldat,  machte  den  Krimkrieg 
(1854)  mit,  musste  sich  kümmerlich  durcbschlagen  und  gelangte  erst  zum  Ruhm,  als 
seine  für  die  Moskauer  Ausstellung  von  1873  gemalten  Scenen  aus  dem  Krimkrieg 
zu  grossem  Preis  für  den  kais.  Winterpalast  angekauft  wurden. 

Tatorae,  Y.)  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts.  Von  ihm  150  Holzschnitte 
zu  Ovid  (1537),  Die  Verkündigung  (1580  in  einem  Gebetbuch  erschienen),  etc. 

Tattegrain,  Franels^  Maler,  geb.  1852  in  P^ronne  (D^p.  SommeX  Schüler  von 
Boulanger,  Crauck,  Lefebvre  und  Lepic.  Von  ihm  H&ringsfischerei,  Selbst- 
bildniss  (1881),  Leidtragende  in  Staples  (1883),  Die  Moinetbrflche  bei  Amiens  (Rad.), 
Das  „Taubenhaus'^  in  Amiens  (desgl.)  und  14  andere  Radierungen.  Med.  2.  Kl.  Paris, 
München  (1888).  —  Ein  Georges  Gal>riel  T.^  ebenfalls  in  Päronne  geb.  war  zwischen 
1877—1881  als  Bildhauer  th&tig  und  stellte  in  den  Pariser  Salons  aus. 

Tatti,  Jaeopo^  Bildhauer  und  Baumeister,  gen.  SansOTino,  geb.  1486  in  Florenz, 
t  27.  NoY.  1570  in  Venedig,  Schüler  des  A.  Contucci  (daher  wie  dieser  Sansoyino  ge- 
nannt), kam  1505  nach  Rom,  wo  er  sich  an  Bramante  anschloss.  1512  nach  Florenz 
zurückgekehrt,  entwarf  er  eine  Fa^ ade  für  S.  Lorenzo,  die  aber  nicht  angenommen  wurde, 
ging  wieder  nach  Rom,  baute  die  Loggia  Gosda  an  der  Porta  del  Popolo,  die  Kirche 
S.  Marcello,  den  Pal.  Niccolini  und  begann  S.  GioT.  dei  Fiorentini,  das  er  aber  nicht 
▼ollendete,  sondern  nach  Venedig  auswich  (1523).  Hier  wurde  er  1529  Oberaufseher  der 
öffentl.  Bauten  mit  Ausnahme  des  Dogenpal.,  verstärkte  zun&chst  die  Kuppeln  von 
S.  Marco  (1527 — ^80),  erbaute  1532  den  Pal.  Gorner  C&  grande  mit  sehr  schöner 
Fa^ade,  die  Scuola  della  Misericordia,  die  Hauptkapelle  von  S.  Fantino,  die  Kirche 
S.  Francesco  della  Vigna  (1533),  wobei  aber  sein  Entwurf  verkümmert  wurde,  den 
Pal.  Gritti,  die  berühmte  Libreria  1536,  deren  im  Frost  fortgesetzte  Decke  1545  ein- 
stürzte und  ihm  1000  Duc.  Strafe  und  auf  8  J.  sein  Amt  kostete;  die  Münze  (Zecca) 
1536,  die  griecb.  Kirche  S.  Giorgio,  die  Loggetta  am  Fuss  des  Glockenthnrms  (1540), 
den  Pal.  Loredano,  die  reich  geschmückte  Scala  d'oro  im  Dogenpal.,  die  Pal.  Delphin, 
Cavrian  und  Da  Ponte.  Von  seinen  Bildhauerarbeiten  sind  zu  nennen  Die  Götter- 
figuren auf  und  an  der  Loggetta,  die  Bronzethüren  der  Sacristei  von  S.  Marco,  die 
Evangelisten  vor  dem  Hauptaltar  in  S.  Marco,  die  sehr  schöne  Statue  des  Tommaso 
Rangone  an  der  Fa^e  von  S.  Giuliano  (1558),  der  Hercules  in  Brescello  bei  Guastalla 
(1553),  die  liegende  SUtue  des  Dogen  Franc.  Venier  in  S.  Salvador e  (1556),  die 


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S84  Tanbert  —  fanrigny. 

Statuen  des  Neptan  und  Mars  auf  der  Riesentreppe  (1566), mehrere  schöne  Madonnen 
(in  der  Loggetta,  vor  dem  Arsenal,  in  der  Pal.-Kapelle),  etc. 

Taabert,  GnstaT,  Maler,  geb.  1754  in  Berlin,  f  1839  das.,  SchtQer  seines  Vaters» 
studirte  auch  in  Dresden.  1785—94  verbrachte  er  in  Warschau,  kam  dann  nach  Wien 
nnd  Berlin,  wo  er  1801  die  Stelle  eines  Leiters  der  Malereiabtheilung  in  der  könig- 
lichen Porzellanfabrik  einnahm.  Er  malte  Miniaturen,  Pastellbildnisse,  aoch  Historien 
in  Oel,  Garicaturen,  etc.  Mitglied  der  Berliner  Akademie;  Hofrath,  gold.  Med. 
Warschau. 

Taaler,  (Tavlier)^  Jean^  Maler  und  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb. 
in  BrQssel,  f  um  1640  in  Lüttich,  wo  er  sich  um  1600  niederliess.  Werke  von  ihm 
findet  man  in  Kirchen  und  Klöstern,  z.  B.  S.  Martin  dort  Von  seinen  Kupfern 
nennen  wir  eine  heilige  Familie  (1635). 

Taniiay,  Adrien,  Maler,  geb.  1803  in  Paris,  f  nach  1824  (?),  Sohn  des  Auguste 
T.  Er  begleitete  als  Zeichner  die  Gorrette  üranie  auf  ihren  Reisen  und  liäerte 
u.  A.  viele  naturwissenschaftliche  Zeichnungen. 

Tannay«  Auguste  Marie  Charles^  Bildhauer,  geb.  17.  Aug.  1791  in  Paris, 
t  1824  in  Rio  de  Janeiro,  Schüler  von  Moitte.  1792  gewann  er  den  grossen  Rom- 
preis.  1816  begleitete  er  seinen  Vater  Nicolas  A.  T.  nach  Rio  de  Janeiro,  wo  er 
Akademie-Professor  wurde.  Er  ertrank  im  Guapori.  Von  ihm  Gamoens  (Rio  de  J,\ 
Kürasäier  und  Zwei  Sutuen  des  Ruhms  (Are  du  Garrousel,  Tuillerien  Paris),  J.  B. 
Muiron  (Büste,  Mus.  Versailles),  Lasalle  (Statue,  ebenda^  Ducis  (desgl.,  Foyer  Theatre 
Fran^ais,  Paris),  etc. 

Tavnay,  Felix,  Maler,  geb.  1.  M&rz  1795  in  Paris,  f  1881,  Sohn  und  Sehftler 
des  Nicolas  A.  T.,  den  er  nach  Brasilien  begleitete  nnd  nach  dessen  Fortgang  er 
Direktor  der  Akad.  zu  Rio  de  Janeiro  wurde.  Er  malte  brasilianische  Landschaften, 
z.  B.  Wasserfall  Ton  Tejnco. 

Tannay,  Nicolas  Antoine,  Maler,  get.  10.  Febr.  1755  in  Paria,  f  20.  März  1880 
das.,  Schüler  von  Brouet,  F.  Gasano^a  und  Läpiciö,  studirte  auch  als  Pensionftr 
des  Königs  in  Rom.  Um  zu  ersetzen,  was  er  während  der  Revolution  yerloreo,  ging 
er  nadi  Rio  de  Janeiro,  wo  er  eine  Kunst- Akademie  gründete.  Er  kehrte  1824  nach 
Frankreich  zurück,  als  er  seinen  Sohn  durch  Ertrinken  im  Quapori  verlor.  Von  ihm 
Begegnung  Heinrichs  IV.  und  Sully  nach  der  Schlacht  bei  Ivry  (Mus.  Nantes),  Ein- 
nahme einer  Stadt  und  4  A.  (Mus.  Louvre),  Angriff  des  Schlosses  Gossario  und  8  A. 
(Mus.  Versailles),  Die  Ehebrecherin  (Mus.  Grenoble),  Dorffest  und  2  A.  (Mus.  Mont- 
pellier), Hafenansicht  (München  ehemal.  Gal.  Beauharnais),  Kriegslager  (Eremitage  St 
Petersburg),  etc.  Mitgl.  des  Instituts;  Gold  Med.  1803;  Kr.  der  Ehrenleg.,  Portugies. 
Ghristusorden. 

Tanpin,  Manrlee  Hippolyte  l!donard,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1795, 
Schüler  von  Budelot.    Er  war  besonders  als  Bilderrestaurator  th&tig. 

Tanrely  Andr6  Benoit  Barreaa^  Kupferstecher,  geb.  6.  Sept.  1794  in  Paris, 
t  1859,  Schüler  der  l^cole  des  beaux-srts  unter  Vincent,  Guerin  und  Balvay 
(Bervic).  1818  irewann  er  den  grossen  Rompreis  und  studirte  5  Jahre  in  Rom. 
1828  berief  ihn  Willem  L  nach  Amsterdam,  wo  er  die  Kupferstichschule  der  Akad. 
leitete.  Von  ihm  Blätter  nach  v.  d.  Hülst,  Krüger,  Kruseman,  Miereveit,  Pieneman, 
Royer,  etc. 

TanreL  Charles  Edonard^  Maler  und  Radierer,  geb.  15.  März  1824  in  Paris, 
Sohn  und  Schüler  des  Andr^  B.  B.  T.  Von  ihm  Sinnendes  M&dchen  (nach  Israels), 
A.  B.  B.  Taurel  (n.  Ingres).  Zwei  Blatt  zur  „Waterramp*  von  1855,  A.  nach  Miereveit, 
Mieris,  Soerensen,  etc.;  ferner  Genrebilder  und  Interieurs  in  Gel. 

Tanrel,  Henri,  Maler,  geb.  80.  Juli  1843  in  Maignolay  (D^p.  Oise),  Schüler 
von  Villa.    Von  ihm  An  den  Ufern  der  Marne,  Kind  und  Blnmen,  Sapho(1872),  etc. 

Tanrely  Jean  Jaeqves  FranodiSy  Maler,  geb.  1757  in  Toulon,  f  30.  Nov.  1832 
in  Paris,  Schüler  von  Doyen.  Er  besuchte  Italien,  malte  sp&ter  Seehäfen  und 
Marinen  mit  mythologischer  sowie  a.  Staffage.  Das  Mus.  Versailles  besitzt  von  ihm 
Einzog  Napoleons  in  Neapel. 

Tavrigny,  (Tanrini,  Tanrln)^  Blehard,  Bildhauer  nnd  Maler  des  16.  Jahr- 
hunderts, geb.  in  Ronen.  Er  soll  Schüler  Albrecht  Dürers  gewesen  sein  und  war 
in  Italien  thAtig.  Ihm  wurde  die  Ausführung  vom  Ghorgestühl  im  Mailänder  Dom 
(1577—81  n.  P.  Pelligrioi)  nnd  in  Sa-Giustina  zu  Padna  (1555--77,  n.  D.  Gampagnola) 
sowie  von  Schränken  und  der  Orgelversierung  im  Dom  von  Ascoli  zugeschriebeui 
endlich  auch  ein  Oelgemälde  (Erzengel)  für  S.  Secreta  zu  Mailand, 


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Tanriskos  —  taTernier.  d^S 

Tamiskos,  rbodischer  Bfldhauer  des  8.  Jahrhunderts  vor  Chr.  aiu  Tralles  (Earien), 
SohD  des  Artemidoros;  er  bildete  im  Verein  mit  seinem  Bruder  Apollonios 
die  Gmppe  Tod  der  Dirke  (bekannt  unter  dem  Namen  Der  famesische  Stier,  jetst 
im  Museum  in  Neapel).  Diese  Gruppe  war  ursprfinglicb  fOr  ein  dionysisches  Fest 
geschaffen  und  fOr  den  felsisen  Gipfel  des  Eithaeron  gedacht,  wodurch  sich  die 
pyramidale  Anordnung  und  £e  Häufung  der  Figuren  erklären  und  in  das  beste 
Licht  gestellt  werden.  Die  Gruppe  wurde  43  ▼.  Chr.  durch  Gassius  nach  Rom  ge- 
bracht, später  in  den  Bädern  des  Caracalla  aufgestellt  und  dort  1546  Terstflmmelt 
wieder  aufgefunden.  G.  B.  della  Porta  restaurirte  die  Gruppe,  die  dann  zuerst  eine 
Zeit  lang  im  Palast  Famese  aufgestellt  war.  Im  18.  Jahrhundert  wurde  die  Gruppe  zu 
den  grössten  Meisterwerken  griechischer  Kunst  gerechnet,  allein  die  Ausgrabungen  des 
19.  Jahrhunderts  haben  gelehrt,  dass  sie  an  die  Grösse  der  besten  griechischen  Meister 
nicht  heranreicht.  —  Ein  anderer  (?)  Tavriskos  wird  von  Plinius  als  Maler  angefahrt. 

TavtenhajTBy  Josef^  Bildhauer  und  Medailleur,  geb.  5.  Mai  1837  in  Wien, 
Schaler  der  dortigen  Akademie  unter  Bauer  und  Radnitzky,  auch  auf  der  Graveur- 
akademie  des  k.  k.  HauptmOnzamts  gebildet.  1881  wurde  er  Prof.  an  der  Wiener 
Akademie;  ferner  k.  k.  MOnz-  und  Eammermedailleur.  Von  ihm  Zwei  Rundschilde 
(NatGal.  Berlin),  Geburt  der  Athene  (Giebel,  Unifersität,  Wien).  Verschiedene 
Statuen  am  Parlament  und  den  k.  k.  Museen  in  Wien,  Ungarische  Erönungsmedaillct 
Med.  auf  die  Orientreise  des  Oesterr.  Kaisers,  auf  die  Wiener  Weltausstellung,  auf 
die  silb.  Hochzeit  des  Eaiserpaares,  etc.,  auch  viele  Bildnissmedaillen.  Gold.  Med. 
1892,  Franz-Josefs-Ord.  u.  A. 

TaTarone^  Laciaro^  Maler,  geb.  1556  in  Genua,  f  1641  das.,  Lieblings-Schaler 
des  L.  Gambiaso,  den  er  nach  Spanien  begleitete  und  dessen  unfertig  hinterlassene 
Werke  im  Escorial  (Hof  der  Evangelisten,  Saal  der  Schlachten)  er  vollendete.  1594 
kehrte  er  nach  Genua  zurück.  Er  malte  Historien  und  Bildnisse;  seine  Stärke  lag 
in  den  Frescomalereien  z.  B.  in  der  Tribuna  des  Domes  und  der  Fassade  der  Mauth 
zu  Genua,  im  Pal.  Saluzzo  zu  Albara  (Gesch.  des  Golumbus,  Sieg  der  Genueser  bei 
Antwerpen),  im  Pal.  Adorno,  etc. 

Tavel,  Richard,  Baumeister  und  Maler,  geb.  20.  März  1588  in  Langres,  f  1668, 
lebte  mehrere  Jahre  in  Lyon,  wo  er  den  Bau  einiger  Gebäude  leitete  und  mehrere 
Gemälde  schuf. 

Tarellay  Carlo  AntoBio,  Maler,  geb.  1668  in  Mailand,  t  1738  in  Genua, 
Schüler  des  P.  Molijn  (Tempesta),  den  er  eifrigst  nachahmte  und  so  den  Namen 
n  Solfarolo  erhielt  Später  bildete  er  sich  an  den  Werken  B.  Gastigliones  und 
Poussins  weiter  und  wurde  einer  der  besten  Landschaftler  Genuas.  Werke  von 
ihm  im  Pid.  Franchi,  etc.  dort  —  Seine  beiden  Töchter  Angiola  T.  und  Tereaa  T. 
malten  auch  Landschaften. 

Tavener,  William.  Maler,  geb.  1708,  f  20.  Oct  1772.  Er  malte  als  Liebhaber 
Landschaften,  schrieb  Theaterstacke,  etc. 

Tavenler^  Hendrik^  Maler,  geb.  1734  in  Haarlem,  f  1807  das.,  Schüler  von 
J.  Augastini.  Er  war  in  einer  Tapetenfabrik  thätig,  malte  und  zeichnete  dann 
Landschaften. 

TaTenraat)  Jan^  Maler  und  Radierer,  geb.  20.  März  1809  in  Rotterdam,  t  nach 
1863,  Schüler  von  C.  Bakker  und  W.  H.  Schmidt,  auf  Reisen  durch  Mitteleuropa 
weitergebildet.  Er  malte  Landschaften,  sowie  Ansichten.  Von  Radierungen  nennen 
wir  Der  betrunkene  Bauer,  Das  Reh,  Caricirte  Eopfstudien,  etc. 

Taverne,  Pierre  Gustave,  Radierer,  geb.  1860  in  Bordeaux,  Schüler  von  Laguil- 
lermie.    Von  ihm  Bildnisse,  Blätter  n.  Adan.  Gogghe,  Dupr^,  etc. 

Tavemer.  Jeremlak,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  vor  1750  (?).  Er  war  in 
England  als  BildnissmaJer  thätig  und  man  kennt  Stiche  von  v.  d.  Gucht,  Smith,  etc. 
nach  seinen  Werken. 

Tavemler.  Francis,  Maler,  geb.  1659  in  Paris,  f  10.  Sept  1725  das.  Von 
ihm  Nessus  rauot  Dejanira  (auf  Grund  dessen  er  1704  Mitgl.  d.  Akademie  wurde), 
Reue  des  Hl.  Petrus  (1699),  Neptun  auf  dem  Wasser,  etc.    Prof.  1724. 

Tavemiery  Melehior,  Eupferstecher,  geb.  1594  in  Antwerpen,  f  1641  in  Paris, 
Sohn  und  Schüler  eines  eingewanderten  protestantischen  Eünstlers,  gen.  Gabriel  T. 
1618  wurde  er  Hofkupferstecher  und  -Drucker.  Von  ihm  Bildnisse  des  Herzogs  von 
AleuQon,  des  Eardinals  Fr.  Barberini,  Ghristus  am  Ereuz,  eine  Folge  Französischer 
Garden  (8  Bl.X  Die  Ritter  des  Hl.  Geist-Ordens  (57  Bl.),  etc.  —  Sein  Vater  Gabriel  T., 
geb.  um  1544,  hat  nach  Aussage  des  Sohnes  die  Eupfer-Stich-  bez.  Druckkunst 
1573  in  Paris  eingeführt 


AOgemsinea  Kflnitler-Lezioon.  8.  Aufl.  4.  Band. 

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386  Tavemi6r  ^  Taylor. 

Taternierj  Pierre  Joieph,  Kupferstecher,  geb.  1787  in  den  Ardennen  (n.  A^ 
in  YannesX  f  24.  Joli  1859  in  Saint-Josse-ten-Noode,  les-Bmxelles.  Von  ihm  Bild- 
niss  d.  Königin  ▼.  England  (1845),  In  Ghrenoble  (1850  Rad.X  femer  Stiche  nach  Alhrier, 
Blondel,  Dnpaty,  Murillo,  Roqueplan,  Sehbfer,  etc.  (n.  A.  hAtte  es  swei  veradiiedene 
J«  F.'g  gegeben,  die  sich  in  die  aufgesAhlten  Werke  theilen). 

Tarollno^  Bleeardo,  Maler  des  IT.  Jahrhonderts,  t  1678  in  Mailand,  Schttler 
des  C.  Procaccini,  Sohn  eines  Bildhauers  Jacopo  T.  Er  war  lange  am  Hof 
Ferdinands  U.  su  Prag  th&tig. 

Tayler,  Frederlek,  Maler,  geb.  30.  April  1804  in  Barham  Wood  (Hertfordshire), 

L20.  Juni  1889  in  Harrystead,  Schüler  von  Sass  und  der  Londoner  Akad.,  dann  auf 
lisen  in  Italien  und  Paris  (an  Gericaalt,  Delaroche,  Bonington)  weiter 
gebildet  1828  kehrte  er  nach  England  sorflck  und  bereiste  dann  Schottland.  Er 
stellte  mit  grossem  Erfolg  Haus-  und  Jagdbare  Thiere  dar,  fast  ausschliesslich  in 
Wasserfarben.  1850  malte  er  sein  erstes  Oelbild.  1868--71  war  er  Präsident  der 
Aquarellisten-Gesellschaft  Das  S.  Kensington  Mus.  besitst  7  Werke  Ton  ihm.  Gr. 
Gold«  Med.  Manchen  1869. 

Tayler,  George  Ledwell^  Baumeister,  geb.  1790  (?),  thatig  in  England.  Seine 
Selbstbiographie  erschien  London  1870. 

Taylor^  Charles,  Kupferstecher  des  vorigen  Jahrhunderts,  geb.  1748  in  London, 
Schaler  von  Bartolozzi.  Er  arbeitete  u.  A.  viel  nach  A.  Kauffmann.  —  Ein 
Alezander  T.  war  zwischen  1776—96  in  England  als  Miniaturmaler  thätig. 

Taylor^  Edward  Clongh.  Radierer,  geb.  1786  (?)  in  Kirkham  Abbey  (Yorks.), 
t  1851.    Er  wir  Gelehrter  und  abte  die  Kunst  nur  zum  Yergnagen. 

Taylor,  Henry  Fiteh,  Maler,  geb.  1853  in  Gincinnati  (Ohio,  ü.  S.  A.),  Schaler 
von  Boulanger  und  Lefäbvre  in  Paris.    Von  ihm  Der  Balkon,  etc. 

Taylor,  Isaae  d.  Ae«,  Kupferstecher,  geb.  13.  Dec  1730  in  Worcester,  f  17. 
Oct.  1807  in  Edmonton.  Er  war  erst  Gelbgiesser,  Silberschmied  und  Landvermesser, 
dann  mit  Erfolg  als  Stecher  von  Buchillustrationen  th&tig  z.  B.  fOr  das  «Gentleman's 
Magazine*  und  fOr  eine  Ausgabe  von  Richardsons  Sir  Charles  Grandison. 

Taylor,  Isaae  d.  J.«  Kupferstecher,  geb.  um  1750  in  London,  f  11.  Dec  1829 
in  Onnr,  Schaler  Bartoiozzis,  Sohn  des  Isaae  T.  d.  Ae.  (?).  Er  war  far  Boydell 
z.  B.  fOr  dessen  Bibel  th&tig,  gab  jedoch  vor  1790  schon  die  Kunst  auf,  um  Dissidenten- 
Prediger  zu  werden.  Von  ihm  „The  Picture'  (1787),  Die  Ermordung  Rizzios  (1791 
n.  Opie),  A.  n.  Smirke,  Stothard,  etc. 

Taylor,  Isi^ore  Justin  Severln,  Baron,  Maler,  Kupferstecher  und  Lithograph, 
geb.  15.  Aug.  1789  in  Brassel  alsKiud  französischer  Eltern,  f  6.  Sept  1879  in  Paris, 
Schaler  von  Suväe.  Er  sollte  erst  Polytechniker  werden,  wurde  aber  ganz  von  der 
Kunst  angezogen,  besuchte  1811  die  Niederlande,  Deutschland  und  Italien,  bis  poli- 
tische Umwälzungen  ihn  zum  Waffendienst  nach  Paris  zurackriefen.  Nach  dem 
spanischen  Feldzug  liess  er  sich  z.  D.  stellen  und  widmete  sich  wieder  der  Kunst  Auf 
seinen  Vorschlag  (1828)  und  in  Folge  seiner  Yermittelung  (1830)  steht  jetzt  der  Luxer- 
Obelisk  auf  dem  Concordieoplatz  zu  Paris.  Eines  seiner  Hauptwerke  sind  die 
»Voyages  pittoresques  et  romantiques  dans  Tancienne  France"  (19  Bde.  Paris  1820 
—78),  zu  denen  er  die  besten  lithographischen  und  stechenden  Künstler  aller  L&oder 
heranzog.  Er  schrieb  auch  Theaterstacke.  Med.  2  Kl.  1824,  Kr.  der  Ehrenleg.  1822, 
Offizierskreuz  1834,  Commandeurskreuz  1837;  MitgL  des  Institute  1847,  Senator.  S. 
Leben  von  A.  Jubinal  (1844  Montpellier). 

Taylor,  James,  Kupferstecher,  geb.  1745  in  Worcester,  f  1797  in  London, 
Bruder  des  Isaae  T.  d.  Ae.,  dem  er  oft  bei  Arbeiten  behalflich  war.  —  Einem  Jeha 

S Joseph  f)  T.  wird  das  berahmte  sogen.  Chandos  Portrait  von  Shakspere,  jetit  in 
er  Londoner  Nat.  Portr.-Qal.  zugeschrieben.  —  Ein  fernerer  John  T.  war  um 
1655  in  Oxford  als  Bildnissmaler  th&tig.  —  Ein  anderer.  John  T.  geb.  in  Bath,  f 
1806  das.,  malte  dort  und  in  London  Landschaften,  sowie  Marinen  und  hat  auch 
Einiges  radiert 

Taylor,  John,  Maler  gen.  .Cid  Taylor",  geb.  1789  in  London  f  21.  Nov.  1888 
das.,  Schaler  von  F.  Hayman.  Er  zeichnete  viele  Graphit -Bildnisse,  war  dann 
aber  besonders  als  Lehrer  th&tig.  Im  hohen  Alter  liess  er  sich  gern  «Vater  der 
Englischen  Schule*  nennen. 

Taylor,  Simon,  Maler,  geb.  vor  1745,  t  1798  (?).  Er  malte  Blumen  und 
Pflanzen  besonders  für  Lord  Bute  (1760)  und  Dr.  Fothergill,  dessen  Sammlung  dieser 
Stadien  an  die  Kaiserin  von  Bassland  far  2000  Lstrl.  verkauft  wuide. 


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taylor  —  teiclimeisier.  387 

Taylor,  Thomas,  Maler  und  Kupfeniecher,  geb.  4.  Mars  1844  in  Paris,  Schfller 
▼OB  Qleyre,  G^rftme  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Von*  ihm  Paris  ans  der 
Vogelperspectire  (Kapferst.),  Die  üeberraschung  (1869),  Die  Mandoline  (1880),  Im 
Wald  von  Fontainebleaa,  etc.  —  Ein  Thomas  T.,  war  zwischen  1680  and  1720  in 
London  als  Kupfer-Stecher  and-  Händler  thätig.  — £in  anderer  Kupferstecher  Thomas  T. 
arbeitete  gegen  1800  AUr  Boydell  etc.,  darunter  Stiche  nach  J.  Gwyn,  y.  Harp, 
J.  Opie,  S.  Rosa,  etc. 

Taylor,  William  B.  Sarsfleld,  Maler,  geb.  1781  in  Dublin,  t  1850.  Er  war 
erst  im  Heeresdienst  beschäftigt,  stellte  darauf  zwischen  1820—47  Landschaften,  sowie 
Schlachtenbilder  zu  London  aus.  T.  wurde  Kustos  an  der  St.  Martin's  Lane  Academy 
und  hat  aach  Ober  Kunst  geschrieben« 

Taylor,  William  Dean,  Kupferstecher,  geb.  1794,  1 1857.  Er  stach  in  Linien- 
manier, z.  B.  Acis  und  Galathea  (n.  Cook)  and  Herzog  ▼.  Wellington  (n.  T.  Lawrence), 
und  hat  auch  Einiges  radiert. 

Teall.  Gardner  C,  Maler  and  Zeichner,  geb.  1876  in  Eau-Claire  (Wisconsin, 
U.  8.  A.),  tnäUg  das.  Er  liefert  Zeichnungen  für  die  Zeitschriften  «Art  Interchange*', 
,Ghap  Book*,  ,Lotus*  u.  s.  w.  und  wurde  Chefredakteur  einer  Zeitschrift  «Was  man 
essen  soll*  in  Minneapolis  (Minnesota).  Von  ihm  femer  Plakate  fflr  die  Zeitschriften 
„Echo*  (1896),  „Lotus*  (1896),  »The  Philisüne,  Easter  MDCCCXCYl*,  »What  to  eat* 
u.  A.  m. 

Tehaldi,  Giofanni.  Maler,  geb.  1787  in  Parma,  1 1852,  Schaler  von  Martini, 
auch  in  Rom  gebildet,     von  ihm  besitzt  die  Gal.  Parma  Adams  Tod  (1819). 

Teeklenhorg,  Johanne,  Malerin,  geb.  6.  Juni  1851  in  Bremen,  SchQlerin  von 
Th.  Her  in  Manchen,  wo  sie  sich  niederliess  und  Landschaften,  sowie  Stilllebeo 
malte.    Med.  Manchen  1888. 

Todeseo,  Adamo,  s.  Elsheimei^  A. 

Tedeseo,  Piero  di  GiOTanni,  Bildhauer  des  14.  Jahrhunderts.  Zwischen  1386 
und  1402  schuf  er  die  Einfassung  des  zweiten  sOdlichen  Portals  am  Dom  za  Florenz. 
—  Sein  Sohn  (?)  Nieeolo  di  Piero  T«  führte  Fresken  im  Seitenschiffe  desselben 
Doms  nach  Zeichnungen  T.  Gaddis  aus. 

Teerlink,  Abraham,  Maler,  get.  5.  Nov.  1776  in  Dordtrecht,  f  26.  Mai  1857 
in  Rom,  Schaler  von  M.  Yersteeg,  J.  Kelderman  und  A.  Lamme,  ferner  1808--09 
in  Paris  unter  David,  endlich  in  Rom  gebildet.  Er  malte  italienische  Landschaften 
und  ThierstOcke.  Von  ihm  Die  Gascaden  zu  Tivoli  u.  1  A.  (Mus.  Amsterdam),  An- 
sicht von  Ariccia  (1855  Nene  Pinak.,  Manchen),  etc.  Mitgl.  der  Amsterd.  Akademie, 
Löwen-Ord.  (1889). 

Tegetmeyer,  Ancrast  Heinrich  Ferdinand,  Holzschneider,  geb.  14.  M&rz  1844 
in  Leipzig,  Schaler  der  xylogr.  Anstalten  von  Brockhaus  u.  A.  in  Leipzig  (1858— -62), 
Closs  etc.  in  Stuttgart  und  Brend'amour  in  Dasseldorf.  1867  gründete  er  ein 
eigenes  Atelier  in  Leipzig  u.  schnitt  neben  wissenschaftlichen  Buchillustrationen,  grössere 
Stöcke  nach  vielen  modernen  deutschen  Kanstlern.  HI.  Preis  München  1876  und  Leipzig. 

Tegliacei,  Niceolo  di  Ser  Soiio  de^,  Maler,  geb.  nach  1300,  f  ^363,  thatig 
als  Miniaturmaler  in  Siena.  Man  kennt  von  ihm  eine  Himmelfahrt  Mariae  auf 
Bl.  1  des  Codex  Caleffo  im  Archivio  delle  Riformagioni  zu  Siena. 

Tetpier,  Hans,  Maler  and  Illustrator,  geb.  30.  Nov.  1854.  Am  bekanntesten 
warde  er  durch  Illustrationen  zu  einer  Ausgabe  von  Holbergs  Lustspielen. 

Teiohel,  Wilhelm  (Albert?),  Kupferstecher,  geb.  1815  (1822?)  in  Berlin, 
t  17.  Nov.  1873.  Von  ihm  Römerin  mit  Kind  (1841  n.  Daege),  Friedrich  II. 
(n.  Kaalbadi),  A.  nach  E.  Meyerheim,  Pesne,  Robert,  Roqueplan,  etc. 

Teichert,  Johann  Ferdinand,  Maler  des  vorigen  Jahrhunderts,  f  27.  Juli  1789. 
1756  kam  er  in  churfürstl.  s&chs.  Hofdienste  und  wurde  Malvorsteher  an  der  Meissener 
Mannfaktnr.    Seine  Aquarelllandschaften  wurden  gerühmt 

Teiehgrfther,  Carl  Friedrich  Angnst,  Lithograph  unseres  Jahrhunderts,  geb. 
9.  Aug.  1805  in  Oschatz  (Sachsen).    Er  hat  u.  A.  nach  L.  Richter  gearbeitet 

Teiehlein,  Anton,  Maler,  geb.  28.  Jan.  1820  in  München,  f  8.  Dec.  1879  in 
Schleisdieim,  Sichttler  von  Kaulbach  an  der  Münchener  Akademie.  Er  war  erst 
Historienmaler,  dann  realistischer  Landschaftler.  Er  hatte  viele  Studienreisen  ge- 
macht, war  In  ausgedehntem  Maase  kunstschriftstellerisch  thAtig  und  wurde  1872 
Conservator  der  Schleissheimer  Gemalde-Qalerie. 

Taiehmelster,  Bildhauer  des  19.  Jahrhunderts,  geb.  in  St  Georgen  (Windisch- 
Bühehi),  t  15.  Aug.  1876  in  Marburg.  Von  ihm  Grablegung  Christi  (1872  nach  Führich, 
Kirche  zn  Windischgr&tzX  Bischof  SlomSek  (Baste),  Bürgermeister  Tappeiner  (desgl.)  etc. 


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388  Teichs  —  Temanza. 

Telelig^  Friedlich  Adolf,  Maler,  geb.  1812  in  Brannscbweig,  Scbfller  der 
DOsseldorfer  Akademie  (1884—86),  anch  auf  Reisen  durch  Ungarn,  Tirol  nod  Nord- 
italien gebildet.  Zuvor  hatte  er  etwas  Jurisprudenz  und  Baukunst  studirt.  Von  ihm 
Kaiser  Otto  II.  (1886,  Römer,  Frankfurt  a.  M.),  Das  Todtenmahl  der  Girondisten 
(1849,  Mos.  Stettin),  Scene  aus  Hamlet,  etc. 

Teintnrier,  Lonis  Ferdinand  Yictor,  Maler,  geb.  25.  März  1825  in  Yalen- 
ciennes  (Ddp.  Nord),  Schüler  von  Decamps  und  Martin.  Er  malte  fast  aas- 
schliesslich  Ansichten  aus  dem  Wald  von  Fontaineblean,  von  denen  Wächterhaus  im 
Walde  zu  Fontaineblean  (1866)  in  das  Mus.  Yalenciennes  gelangte. 

Teirieh,  YalentiB,  Baumeister,  geb.  23.  Aug.  1844  in  Wien,  f  8.  Febr.  1876 
das..  Schaler  des  Polytechoikums,  seit  1868  der  Akademie  dort  unter  F.  Schmidt. 
1865—66  als  Stipendiat  weitergebildet  in  Italien,  das  er  spater  wiederholt  besuchte. 
Er  war  erst  Gothiker,  dann  Renaissander  und  neigte  sich,  in  ▼.  d.  Nulls  Atelier  ein- 
getreten, dem  Kunstgewerbe  sowie  der  Decoration  zu.  T.  bereiste  Deutschland, 
Frankreich,  die  Niederlande  und  England.  1868  wurde  er  Lehrer  am  Polytechnikum 
und  der  Kunstgewerbeschule  zu  Wien.  1872  grtlndete  er  die  Blatter  fftr  Kunstgewerbe. 
Er  hat  viele  Entwürfe  fQr  Möbel,  Bronze-  und  Bronzewaaren  etc.  geliefert,  anch 
mehrere  kunstgewerbliche  Schriften  verfasst,  darunter  ^Die  Bronzen  der  Italien. 
Renaissance"  (mit  20  Tafeln). 

Teissier^  Jan  Georg,  Maler,  geb.  1750  im  Qaag,  f  1821  das.  Er  malte  Bild- 
nisse und  Landschaften,  war  aber  besonders  als  Gem&lderestaurator  tbätlg.  T.  wurde 
in  den  Vorstand  der  Haager  Akademie  und  des  dortigen  Museums  gew&hlt  —  Ein 
Jean  T«,  Schüler  you  P.  Lebas,  war  um  1770  zu  Paris  als  Kupferstecher  thatig 
und  arbeitete  u.  A.  Mehreres  nach  B^nard. 

Teizeira  Barreta,  Joa^  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1767  in  Oporto,  1 1810 
in  Taborda.  1795  Hess  er  in  Parma  40  Blatt  «Scherzi  ^oetici  e  pittorici"  erscheinen. 
Von  ihm  femer  Das  Dariuszelt  (1797),  Aussetzung  Mosis,  etc. 

T^9Lj  Casimiro,  Zeichner,  geb.  1830  in  Turin,  t  22.  Oct.  1897  das.,  Schftler 
der  Acadämie  Albertine.  Er  gelangte  als  Caricaturenzeichner  durch  seine  Beitrage 
zu  den  Witzblattern  Fischietto,  Pasquino,  Mosca,  etc.,  zur  Berühmtheit 

TcsJada,  Moreno,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts.  Er  schuf  u.  A.  Platten 
für  eine  Quartausgabe  der  , Eroberung  Mejicos"  (1783  Madrid). 

Tejedor^  Aleazar^  Maler,  geb.  1852  in  Madrid.  Er  malte  Genrebilder,  etc.  in 
reichen  Kostümen. 

Telbin.  William,  Maler,  geb.  1813,  t  1873.  Er  malte  in  Aquarell  und  Oel, 
besonders  aoer  Theaterdecorationen  und  wurde  hierin  einer  der  angesehensten 
KtUistler  Englands. 

Telegdy,  Lasilo,  Maler,  geb.  1861  in  Budapest,  Schüler  der  dortigen  Mnster- 
zeichenschule  unter  Szäkelj.    Von  ihm  Gasse  in  Föth  (1887),  etc. 

TelephaneS)  griechischer  Bildhauer  des  Anfangs  des  5.  Jahrhunderts,  thatig 
unter  Darin«  und  Xerzes  in  Kleinasien.  —  Ein  Telephanes  aus  Sikyon  wird 
als  früher  Maler  angeAlhrt. 

Telepjy  Käroiy  (Karl  Ton),  Maler,  geb.  24.  Dec.  1828  in  Debreczin,  Schüler 
▼on  N.  Barabas  (1845—48),  der  Wiener  und  Münchener  Akademie;  auch  in  Rom, 
Venedig  (unter  Liparini),  etc.  weitergebildet.  Er  wurde  Cnstos  des  Landesyereins 
für  Bildende  Künste  in  Ungarn.  Von  ihm  An  der  Donau,  Der  Poprader  See,  Aus- 
blick 7om  Sarvalder  Berge,  Tivoli  Bronze-Med.  1854;  Franz-Joseph  Ord.;  Bayer. 
Verdienstkreuz  u.  A.  m. 

Tellier,  Le,  s.  Letellier. 

Telnmn,  Goldschmied  und  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts,  in  Wesel  thatig. 
Man  kennt  von  ihm  Madonna  (mit  der  Tollen  Bezeichnung  „Teleman  op  den  Dich 
Goltsmit  of  Prentesnier  to  Wesel*),  S.  Christopher,  SS.  Grispinus  und  Crispinian,  ein 
rundes  Kartenspiel  (Copien  nach  einem  alteren  Meister),  Ecce  Homo,  Die  Auferstehung, 
S.  Georg  und  zwei  €k>pien  nach  Dürer. 

Telmann,  Hermine,  s.  Prensehen,  Hermine  tob  Selimidt« 

Teltsch,  Ede  (Eduard),  Bildbauer,  geb.  1872  in  Baja,  Schüler  von  Hellmer 
an  der  Wiener  Akademie,  von  Zumbusch  das.,  u.  A.  Von  ihm  Die  Weintrinker, 
Gassenjunge,  Goliath,  etc.  auch  Bildoissbüsten.    Med.  IL  Kl.  Antwerpen. 

Temanza,  Tommaso,  Baumeister,  geb.  1705  in  Venedig,  t  1789  das.,  Schüler 
▼on  Poleni,  Seal fu rot ta  und  Zendrini.  Er  wurde  zuletzt  Wasserbauinspektor 
zu  Venedig.  Von  ihm  Sa.  Maria  Maddalena  (1750—55  Venedig),  Rotunde  (PiazzolaX 
Capp.  Sagredo  (S.  Francesco  della  Vigna,  Venedig),  Brücke  von  Dolo,  Theile   der 


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Temmel  —  Tendier.  389 

Fassade  yon  Sa.  Marsareta  (Padaa),  etc.  T.  hat  auch  Biographien  vieler  venezianischer 
Kanstler,  aber  die  Alterthflnier  Riminis,  u.  A.  m.  geschrieben. 

Temmel)  (Tömmel)*  Anton,  Maler  unseres  Jahrhunderts  geb.  in  Schlesien, 
t  1841  in  Rom,  Scbttler  der  Berliner  Akademie,  in  Rom  weitergebildet.  Er  lieferte 
hauptsächlich  Copien  nach  Reni  (Aurora),  Banti  (Disputa,  Lo  Spasimo),  Zampieri 
(Diana),  etc. 

Temminck,  Leonardna,  Maler,  geb.  1753  (1746?)  im  Haag,  f  1813.  Er  malte 
gute  Miniaturen. 

Temnel,  Abraham  van  den,  eigentlich  Abraham  Lambert  Jaeobsi,  gen.  Tan 
den  T^  Maler,  geb.  1622  (od.  1628),  in  Leeuwarden,  f  13.  Mai  1672  in  Amsterdam, 
Schüler  seines  Vaters  Lambert  Jacobsz  in  Leeuwarden  und  des  J.  van  Schoten 
in  Leiden,  wo  er  sich  schon  vor  1648  aufhielt,  in  diesem  Jahr  Meister  der  Oilde 
wurde,  1653  als  Student  eingeschrieben  war  und  bis  1.  Mai  1660  verblieb.  Später 
liess  er  sich  in  Amsterdam  nieder  und  malte  Historien,  Allegorien,  besonders  aber 
Bildnisse.  Von  ihm  Abraham  Yisscher  und  2  A.  (Mus.  Amsterdam),  H.  van  Wester- 
hout  und  1  A.  (Mus.  Berlin  im  Depot),  Drei  Allegorien  (Oal.  Leiden),  RegentenstQck 
(ebenda),  G.  van  Oroeoendyck  (1668  Stadtmus.  Haag),  A.  in  den  Sammlungen  eu 
Cassel,  Haag,  Hamburg,  Rotterdam,  etc. 

Temperelll,  (II  Teniperello)^  s.  Caselli. 

Tempest,  Pieree^  Kupferstecher,  geb.  um  1650,  t  1717  in  London,  Schfller 
von  Hollar,  doch  arbeitete  er  selbst  in  Schabmanier.  Er  war  auch  Knpferstich- 
händler.  Von  ihm  50  Platten  .Cries  of  London*  (n.  ,01d  Laroon*^),  Charles  L 
(n.  Van  Dyck),  James  H.  (n.  Lely),  Selbstbild niss,  Andromeda  (n.  Ann.  Carracd), 
etc,  besonders  Bildnisse. 

Tempesta,  Antonio,  Maler  und  Radierer,  geb.  1555  in  Florenz,  f  5.  Aug.  1680 
das.,  ScbQler  des  Santi  di  Tito,  dann  des  J.  van  der  Straet.  Er  liess  sich 
längere  Zeit  in  Rom  nieder,  wo  er  viel  f&r  Gregor  XIII.  im  Vatikan,  sowie  fflr  den 
Marchese  Giustiniani  thätig  war.  In  S.  Stefano  Rotonda  das.  malte  er  Marterscenen, 
sonst  vielfach  Scblachtenscenen,  Jagden,  Thierstttcke,  etc.  auch  Historien  (8  Bilder 
in  der  Gal.  Borgbese  zu  Rom).  T.  schuf  Aber  1500  meist  recht  unerfreuliche,  hinge- 
sudelte Radierungen,  darunter  150  Bl.  zum  Ovid,  eine  Folge  von  Martern,  lUustr. 
zur  Bibel  (z.  B.  220  kl.  Bl.  zum  A.  T.),  Römische  Eaiserbildnisse,  Thierfolgen,  eine 
Folge  abgeschmackter  Caricaturen  von  Ariosts  Helden,  endlose  Landschaften,  etc. 

Tempesta,  a.  Karchl.  Domenico. 

Tempesta,  II  Cavaliere,  s.  Mnlier,  Bieter  d.  J. 

Tempesti,  Giovanni  BattisU,  Maler,  geb.  9.  Aug.  1729  in  Volterra,  f  1804 
in  Pisa,  Schaler  von  T.  Tommasi  und  Melani  zu  Pisa,  sowie  Battoni  und  Luti 
zu  Rom.  Er  malte  besonders  Fresken  in  vielen  Villen  und  Pal.  Pisas,  im  Musiksaal 
des  Pitti  Pal.  zu  Florenz,  im  Dom  zu  Pisa  (Abendmahl),  im  Oratorium  von  S.  Vito 
(Tod  des  S.  Ranieri),  etc.  Von  ihm  ferner  Marter  der  Hl.  Ursula  (Oratorium  von 
S.  Yito),  Scenen  aus  dem  Leben  der  Hl.  Clara  Gambacorti  (S.  Domenico,  Pisa),  Messe 
Eugens  IH.  (Dom  das.),  etc. 

TempestinO)  8«  Marehi^  Domenieo. 

Temple,  Hans,  Maler,  geb.  7.  Juli  1857  in  Littau  (Mähren),  Schüler  von 
Straschiripka  und  der  Wiener  Akademie  unter  Angeli,  thätig  in  Wien.  Von  ihm 
Das  erste  Debüt,  Bildnisse,  etc.  —  Ein  W.  W«  T.  war  Holzschneider,  um  1809  thätig 
und  Schüler  von  Bewick,  für  dessen  .British  Birds"  er  Mehreres  schnitt 

Templetown,  Yiscountess,  geb.  Mary  Montague,  Zeichnerin,  geb.  um  1770, 
t  1824.  Sie  entwarf  Porzellangruppen,  die  Wedgwood  ausführte.  Das  S.  Kens.  Mus. 
besitzt  eine  Zeichnung  von  ihr. 

TemporelU,  s.  CasellL 

Temporiti,  Giuseppe  Franeeseo,  Bildhauer,  geb.  1684  (?)  in  Italien  (?), 
t  18.  Febr.  1674  in  Paris.  Er  hatte  Staatostellung  an  den  Gobelins,  wohin  er  durch 
Lebruns  und  Colberts  Verwendung  gelangt  war. 

Tempra,  (hürlno,  Bildhauer,  geb.  1849  in  Rom,  thätig  in  Mailand.  Von  ihm 
Die  Genesende,  Odaliske,  etc. 

Ten  Cate^  g.  Kate^  auch  im  Nachtrag. 

Ten  Compe»  s.  Compe^  Jan  ten. 

Teney.  Jan  Baptist  J.,  Maler,  geb.  vor  1770,  f  nach  1792.  Er  malte  Marinen, 
von  denen  das  Mus.  Antwerpen  eine  besitzt 

Tendier,  Caspar,  Maler,  geb.  1784  in  Krieglach,  t  24.  Dec  1841  in  Kindberg, 
Sohn  des  Johann  L  T.,  Schüler  der  Wiener  Akademie  (1B11--12).    Yon  ihm  Hoch- 

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390  Tendier  —  Teniers. 

altarbild  in  St  Kathrein  (1836),  Ausmalung  der  Fflrstengruft  in  Neuborg,  YaÜTbilder» 
SchüUenBcbeiben  und  andere  Brotarbeiten,  etc. 

Tendier 9  Johann  I«,  Holzmosaiker  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Krieg- 
lach,  als  zweiter  Sohn  des  Michael  T.  Er  fahrte  des  Letzteren  OeschAft  in  Krieg- 
lach  fort 

Tendier,  Johann  II.,  Maler  und  BildschniUer,  geb.  14.  Dec  1777  in  Voran, 
t  27.  Juni  1849  in  Eisenerz,  Sohn  und  SchQler  des  Mathias  T.,  mit  dessen  Arbeiten 
er  Reisen  machte.  Von  ihm  selbst  Malereien  in  der  Qrubenhans-Kapelle  am  Erzberg 
bei  Eisenerz,  Tod  des  Hl.  Josef  (Altar  zu  St  Johann  in  der  Gams),  Tabernakel  1882 
(Altar  zu  Laogenwand),  etc. 

Tendier,  Johann  Max,  Maler,  geb.  23.  Aug.  1811  in  Eiseners,  f  1^  ^pnl  1870  in 
Leoben,  SchQler  der  Wiener  Akademie  unter  F  üb  rieh,  zweiter  Sohn  des  Johann  IL  T. 
Seit  1835  war  er  in  Leoben  anp&ssig.  Er  malte  Historien  fQr  Kirchen  in  Leoben, 
Marburg  (Fresken  im  Dom),  decorative  Arbeiten  im  Stadthaus  zu  Leoben,  im  Gast- 
haus zu  Neudörfl  bei  Leoben,  etc.  Ferner  entwarf  er  Glasfenster,  zeidinete  alte 
Denkmäler  ab,  malte  Krippen,  etc.  — -  Sein  Sohn  Johann  in.  T«,  geo.  im  Juni  1838 
in  Leoben,  f  28.  Febr.  1869  in  PöUau,  widmete  sich  auch  der  Kunst,  erreiebte  aber 
in  Folge  von  Kränklichkeit  nur  wenig. 

Tendier,  Josef,  Maler,  geb.  21.  März  1821  in  Eisenerz,  f  80.  Jan.  1868  das., 
dritter  Sohn  des  Johann  II.  T.  Er  malte  besonders  Alpenblumen  und  zeichnete  anch 
alte  Denkmäler  ab. 

Tendier,  Mathftns,  Maler,  geb.  18.  Sept  1806  in  Eisenerz,  f  17.  Febr.  1881 
das.    Er  war  der  älteste  Sohn  des  Johann  T. 

Tendier,  Mathias,  Holzschnitzer,  geb.  15.  Febr.  1753  in  Krieglach,  f  28.  Joni 
1825  in  Linz,  Autodidakt,  Sohn  eines  Holzmosaikers  Michael  T.  Er  war  erst  in 
Voran,  dann  in  Eisenerz  thätig,  wo  er  mechanische  Figuren  mit  ausserordentlichem 
Geschick  fertigte.  1815  begab  er  sich  nach  Aufforderung  in  die  Wiener  Hofburg, 
um  seine  Automaten  vorzuführen.  Sein  Hauptwerk  war  ein  frei  arbeitender  Seilt&nzer- 
automat.    Er  hat  auch  viele  Krippenfiguren,  etc.  geschnitzt. 

Toner,  Ren^,  Maler,  geb.  11.  Oct  1846  in  Cherbourg,  Schaler  Yon  J.  Dnprd. 
Von  ihm  Ansicht  bei  Amiens  vor  dem  Hegen  (1876),  Die  Ufer  des  Oise  bei  auf- 
gehender Sonne  (1879),  Mondaufgang  in  Holland  (1882),  etc. 

Tenerani,  Pletro,  Bildhauer,  geb.  11.  Nov.  1789  in  Torano  bei  Garrara,  t  14. 
Dec.  1869  in  Rom,  Schüler  von  Desmarais  und  Bar  tolini  an  der  Akademie  zu  Garrara, 
wo  er  einen  Rompreis  gewann  und  darauf  Thorvaldsens  Schaler  wurde.  Er  wurde 
Prof.  an  der  San  Luca-Academie,  1860  Generaldirektor  der  Museen  und  Oal.  Roms. 
Yon  ihm  Christos  am  Kreuz  (Silber,  S.  Stefano,  PisaX  S.  Johannes  (1834  8.  Francesco 
di  Paola,  Neapel),  Kreuzabnahme  (Qrabmal,  Gapp.  Torlonia  in  S.  Giovanni  Laterano, 
Rom),  Grabmal  Pio  YIII  (1866,  Peterskirche  das.),  etc.  Seine  verschiedenen  Psyche, 
Panaora,  Venus  und  Amor,  FrOhling  etc.  -Statuen  musste  er  meist  2—7  Mal  wieder- 
holen, endlich  schuf  er  auch  zahlreiche  BildnissbOsten  und  -Statuen,  s.  B.  Bolivar 
(für  Bogota),  Kg.  von  Rom,  Pio  YIIL  und  IX.,  Gregor  XYL,  etc.  T.  war  Mitgl.  von 
24  Akad.  und  Inhaber  von  11  Orden. 

Tenler,  J«  Gh.,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  begr.  11.  Nov.  1787  in  Saint- 
Germain-rAuxerrois  zu  Paris. 

Tenionu  Abraham,  Maler,  geb.  1.  März  1629  in  Antwerpen,  f  Ende  September 
1670  das.,  Schaler  seines  Yaters  David  T.  d.  Ae.,  und  seines  Bruders  David  T.  d.  J. 
In  des  letzteren  Weise  malte  er  vl&mische  Yolksfeste,  etc.  Von  ihm  femer  Bildniss 
eines  Geistlichen  (Eremitage^  St  Petersburg),  Waffensaal  (Gal.  Madrid),  In  der  KQcho 
(Gal.  Dresden),  Affenbild  (Wien,  Gal.  Harrach),  desgl.  (Gal.  Turin),  etc. 

Teniers,  Dayid  d.  Ae«,  Maler,  geb.  1582  in  Antwerpen,  f  29.  Juli  1649  das., 
Schüler  seines  Bruders  Juliaen  T.,  von  Rubens  nnd  in  Rom  von  A.  Elsheimer. 
1606  wurde  er  Meister  der  Antwerpener  Gilde.  Er  malte  meist  Banemscenen  in 
Landschaften,  seine  späten  Arbeiten  ähneln  denen  seines  Sohnes.  Als  er  Italien  be- 
suchte, hat  er  auch  eine  Zeit  lang  Historien  geschaffen.  Yon  ihm  Die  Yersnchnng 
d.  HL  Antonius  (Mus.  BerlinX  Dorf  am  Fluss  (Gal.  Dresden),  Im  Dorf  (das.X  Felsen- 
landschaft u.  2  A.  (Nat-Gal.  London),  Juno,  Jupiter  nnd  Jo  nnd  7  A.  (Mus.  Wien), 
Die  7  Werke  der  Barmherzigkeit,  Christus  am  Oelberg  (Paulskirche,  Antwerpen^ 
YerklArung  Christi  (Kirche  zu  Termonde),  A.  in  den  Sammlangen  su  Bamberg,  Brann- 
schweig,  Brüssel,  Cassel,  Darmstadt,  Florenz  (UffiziX  Innsbruck,  Mflnchen,  New-Tork, 
Oldenburg,  St  Petersburg,  Schwerin,  Stockholm,  etc.  Man  schreibt  ihm  auch  einige 
Radierungen  zu,  doch  ist  es  sehr  zweifelhaft,  ob  er  sie  geschaffen.   ^  j 

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Tenien  —  Terbonch.  391 

Tenlen.  DaTid  d*  J.^  Maler  and  Radierer,  gei  15.  Dec  1610  in  Antwerpen, 
t  25.  April  1690  in  Perck  l)ei  Brüssel,  SchQler  seines  gleichnamigen  Vaters,  dann  von 
Rubens  und  Bronwer  beeinflusst  1632  wurde  er  Meister,  1644/5  Dekan  der  Gilde, 
dann  Hofinaler  und  Eammerherr  des  Erzhersogs  Leopold  Wilhelm,  Regenten  der 
Niederlande.  Er  Hess  sich  um  1650  in  Brüssel  nieder,  wo  er  erst  1675  Mitgl.  der 
Gilde  wurde,  und  schuf  zunächst  über  200  Gopien  nach  Gem&lden  in  der  Saxnmlung 
des  Erzherzogs,  die  er  dann  in  Kupfer  stechen  liess  und  1660  veröffentlichte.  120 
dieser  gemalten  kleinen  Copien  wunien  mit  der  Blenheim-Sammlung  für  2002  Lstrl. 
▼ersteigert.  Don  Juan  d'Austria  und  Felipe  lY.  bezeugten  ihm  ebenfalls  ihre  Gunst 
in  hohen  Maassen,  wie  allem  Anschein  nach  auch  die  Königin  Christine  von  Schweden. 
1668  veranlasste  er  die  Gründung  der  Antwerpener  Akademie  unter  Don  Juan,  der 
selbst  bei  ihm  Stunden  genommen  haben  soll.  Im  Auftrag  des  Grafen  Fnensaldafia 
reiste  T.  nach  England,  um  alte  Italiener  anzukaufen.  1663  wollte  er  einen  Adelsbrief 
erhalten,  da  er  aber  dann  die  Malerei  nicht  l&nger  zum  Erwerb  hätte  treiben  dürfen, 
wurde  nichts  daraus.  T.  malte  alle  möglichen  Vorwürfe,  doch  ist  er  als  Genremaler 
am  berühmtesten  geworden  und  gehört  darin  zu  den  allerersten  Meistern  der  südl. 
Niederlande.  Seine  erst  etwas  stumpf-braune  Färbung  weicht  allmählich  einem  Gold- 
ton;  dann  malt  er  eine  Zeit  lang  im  kühlen  Silberton,  um  erst  ganz  zuletzt  wieder 
zum  Goidton  überzugehen.  Er  sdiuf  zahllose  Werke,  von  denen  John  Smith  in  seinem 
Catalogue  raisonnä  ein  grosses  Verzeicbniss  gibt.  (London  1831).  Gemälde  von  ihm 
in  den  Sammlungen  zu  Aachen,  Amsterdam,  Antwerpen  (5),  Aschaffenborg,  Basel, 
Berlin,  Braunschweig,  Brüssel  (7),  Cassel,  Coblenz,  Darmstadt,  Dresden,  Dublin, 
Dulwich,  Edinburgh,  Florenz  (üffisi),  Frankfurt  a.  M.,  Genf  (Mus.  RäthV,  Glasgow, 
Gotha,  Haag,  Hamburg,  Hampton  Court,  Innsbruck,  Karlsruhe,  Köln  a.  Rh.,  Königs- 
berg, Kopenhagen,  Leipzig,  Lille,  London  (Nat-Gal.  15,  Bridgewater  Gal.  7, 
Buchingham  Pal.  15,  Grosvenor  Gal.  4,  etc.),  Madrid  (52),  München,  New-Tork, 
Oldenburg,  Paris  (Louvre  36),  PragJBudolfinnm),  St.  Petersburg  (40),  Schieissheim, 
Schwerin,  Stockholm,  Stuttgart  Turin, Wien  (19,  auch  bei  Czemin,  Harrach,  Liechtenstein, 
Schönbom),  etc.  Es  werden  ihm  35  Radierungen  zugeschrieben,  von  denen  mindestens 
10  zweifelhaft  sind.    S.  Leben  von  Vermoelen  (Antwerpen  1865). 

Tenierg,  DaTld  DL,  Maler,  geb.  1638  in  Antwerpen,  f  1685  in  Brüssel,  ältester 
Sohn  und  Schüler  des  David  T.  d.  J.  Er  wurde  in  Brüssel  und  Spanien  gebildet, 
soll  viel  an  seines  Vaters  Gemälden  mitgeholfen  und  seine  Werke,  z.  B.  den  ,H1. 
Dominikus"  in  der  Kirche  zu  Perck,  mit  „David  Teniers  junior*  bezeichnet  haben. 
Teniers,  Darid  Vf.,  Maler,  geb.  1672,  f  1771  in  Lissabon,  Sohn  und  Schüler 
des  David  III.    Er  lies  sich  in  Portugal  nieder. 

Teniers^  Jallaeii,  Maler,  geb.  1572,  t  1615,  älterer  Bruder  und  Lehrer  des 
David  T.  d.  Ae.    Von  seinen  Werken  ist  nichts  überliefert  worden. 
Ten  Kate^  g.  Kate^  auch  im  Nachtrag. 

Tennant,  John,  Maler,  geb.  im  September  1796  in  London,  t  1872.  Er  malte 
erst  Scenen  aus  Scotts  Romanen  und  Genrebilder,  dann  Landschaften.  Von  ihm  Meg 
Merrilies,  Die  Schmuggler,  Am  Weg  zwischen  Godalming  und  Sbalford,  etc. 

Tenniell)  Sir  Johii.  Zeichner,  geb.  1820  in  London.  Durch  seinen  Carton 
für  das  Engl.  Oberhaus  .Die  Gerechtigkeit*,  der  1845  Preisgekrönt  wurde,  hatte  er 
sich  zuerst  bekannt  gemacht.  Er  bildete  sich  erst  als  Maler  aus,  wurde  1850  aber 
plötzlich  zum  Ersatz  von  R.  Doyle  an  den  „Punch**  berufen  und  entwickelte  sich 
seitdem  zum  Caricaturenzeichner  und  Illustrator  (Once  a  Week,  Aesop,  Weihnachts- 
bücher, Lalla  Rookh,  etc.) 
Teodon,  a«  Theodoii« 
TeoseoBHli,  s.  TheotaoopulL 

Tepa,  (Teppa),  Franz,  Maler,  geb.  21.  Sept.  1832  (1828?)  in  Lemberg,  t  ün 
December  1889  das.,  Schüler  von  Maszkowski  in  Lemberg,  seit  1848  von  Wald- 
müller in  Wien  und  Kaulbaeh  in  München.  1852  und  1853  unternahm  er  Reisen 
in  den  Orient,  1855 — 1857  arbeitete  er  bei  Cogniet  und  Ary  Scheffer  in  Paris. 
Er  lebte  seit  1858  in  Lemberg  und  malte  Bildnisse  und  Genrebilder. 

Tepper,  Ernst»  Maler,  geb.  27.  Febr.  1843  in  Berlin,  f  1.  Mai  1890,  thätig 
in  Berlin.  Er  malte  Bildnisse  und  hat  unverbrennbare  Decorationsstoffe  erfunden.  — 
Ein  J.  D.  T.  war  zwischen  1731  und  1750  in  Prag  als  Maler  sesshaft. 

Terbareh,  (Ter  Boreh^  fälschlich  Terburg),  Gerard,  Maler,  geb.  gegen  1617 
in  Zwolle,  f  g.  Dec.  1681  in  Deventer,  Schüler  seines  gleichnamigen  Vaters,  dann 
des  P.  Molijn  in  Haarlem,  wo  ihn  auch  Hals  beeinflusste.  1635  wurde  er  dort 
Meister,  bereiste  darauf  Italien,  sowie  Deutschland  und  befand  sich  1646—48  in 

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392  Terbraggen  —  Terry. 

Monster,  wo  er  das  kleine  Gruppenbildniss  der  FriedensbevoUmflchtigten  aehnf, 
eine  seiner  wunderbarsten  Leistungen,  jetst  in  der  Nat.-Gal.  zu  London  befindlich. 
T.  besuchte  Spanien,  wo  Felipe  IV.  ihn  zum  Ritter  schlug,  dann  anch  Frankreich 
und  England.  Er  blieb  darauf  kurze  Zeit  in  Haarlem,  nm  sich  1655  in  Dementer  endgaltig 
niederzulassen,  wo  er  auch  BOrgermeister  wurde.  Seine  (kleinen)  Bildnisse  and  Genre- 
bilder gehören  zu  den  herrlichsten  Erzeugnissen  der  holländischen  Kunst,  und  berQcken 
durch  einen  feinen,  tiefgestimmten  Ton.  Von  ihm  Selbstbildniss  (Mus.  Amsterdam), 
sogen.  Väterliche  Ermahnung  u.  L  A.  (ebenda),  Der  Briefschreibende  Offizier  (Gal. 
Dresden^  Dame  sich  die  Hände  waschend  n.  3  A.  (ebenda),  Selbstbildniss  (Gal.  HaagX 
Die  Depesche  (ebenda),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Aachen,  Amsterdam  (Sammlung 
SixX  Antwerpen,  Berlin  {9\  Gassei,  Deventer  (Stadthaus),  Florenz  (üffizi),  Frankfort 
a.  M.,  Gotha,  Haarlem,  Innsbruck,  Kopenhagen,  London  (auch  Buckinghara  Pal., 
etc ),  München,  New-Tork,  Paris,  St.  Petersburg,  Schwerin,  Stettin,  Turin,  Venedig, 
Wien  (auch  GaL  Liechtenstein),  eto.    S.  Leben  von  £.  Michel  (Paris  1887). 

Terbmggen,  (Terbmgghen,  Terbrflggen))  Headrlek,  Maler,  geb.  1587  in 
Dementer,  t  1-  ^oy,  1629  in  Utrecht,  Schüler  Ton  Bloemaert  in  Utrecht,  dann  in 
Italien  gebildet,  wo  er  Rubens  besuchte.  Er  lebte  längere  Zeit  in  Rom,  befand  sich 
1614  in  Mailand  und  kehrte  über  die  Schweiz  nach  Utrecht  zurück,  wo  er  1616/17 
in  die  Gilde  aufgenommen  wurde.  Mit  Babueren,  Jordaens,  Rubens,  etc.,  war  er 
an  einer  Folge  Römischer  Kaiserbildnisse  betheiligt.  Von  ihm  ferner  Die  Eyangelisten 
(1621  Stadtbaus,  Deventer),  S.  Peter  im  Gefängoiss  (Gal.  Schwerin),  A.  in  den  Samm- 
lungen zu  Augsburg,  Gassei  (?),  Köln  a.Rh.,  Kopenhagen,  (auch  Sammlung  Moltke  das.),  etc. 
Terenzl  da  Urblno,  Terenzio,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  gen.  H  Roadollno, 
geb.  in  Urbino,  f  1620,  Schüler  von  Baroccio.  Er  kam  nach  Rom,  wo  ihn  Card. 
Montalto  begünstigte.  Er  konnte  Gemälde  berühmter  Maler  vortrefflich  nachahmen, 
täuschte  seinem  Göoner  ein  eigenhändiges  Werk  als  eines  von  R.  Santis  Haaa 
vor  und  fiel  infolgedessen  in  Ungnade.  Im  S.  SiWestro  zu  Rom  sieht  man  eine 
selbsterfundene  Madonna  mit  Heiligen  von  ihm. 

Teresa  del  NIno  Jesus,  Bildhauerin  und  Malerin,  geb.  1662,  f  1742.  Sie  war 
Schwester  des  Brigittenordens  in  Vallodolid  und  fertigte  eine  Maria  über  ihre  Kloster- 
thüre  (Stein),  die  Bilder  der  Erzengel,  die  Kreuzigung  und  Jesus  dictirt  der  Marina 
Escobar  die  Ordensregeln. 

Terhimpely  Anthoniiu  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in  Delft  nm  1650. 
Er  malte  Landschaften,  Eirmesse,  anch  viel  auf  Porzellan,  und  man  hat  viele 
Zeichnungen  von  ihm. 

Terlee,  —  Tan.  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1636  in  Dordtrecht,  der  an- 
geblich Schüler  von  R.  van  Rijn  war  und  gute  Historien,  Mythologien,  etc.  schuf. 
Termenlen,  Frans  Bieter^  Maler,  geb.  9.  März  1834  in  Bodegraven,  Schüler 
von  J.  V.  d.  Sande  Bakhnysen.  Von  ihm  besitzt  das  Mus.  Amsterdam  «Im  Wald*. 
Termisani.  Deeio^  geb.  1565  in  Neapel,  t  1600,  Schüler  von  Criscuoli, 
Pittone  und  Marco  da  Siena.  Ein  bezeichnetes  und  1597  datirtes  Abendmahl 
von  ihm  gelangte  nach  Sa.  Maria  da  Piazza  zu  Neapel. 

Ternante,  Am^d^e-Lemaire  de.  Maler  des  19.  Jahrhunderts,  geb.  vor  1885 
in  Cbätillon-sur-Seine  (D^p.  C6t-d*0r),  Schüler  von  Alaux,  thätig  in  Paris.  Von  ihm 
Johanna  von  Oesterreich  u.  1  A.  (Mus.  Versailles),  Die  Hl.  Genofeva  heilt  eine  Blinde 
(1857),  etc. 

Temer,  (Toemer)»  C.  J.,  Maler  und  Radierer,  geb.  1740  in  Braunschweig, 
t  um  1790.  Zwischen  1769—72  radierte  er  einige  Landschaften,  eine  Flucht  na£ 
Egypten  (n.  L.  W.  Busch),  etc. 

Ternite,  Wilhelm,  Maler,  geb.  1786  in  Neu-Strelitz,  f  1871  in  Potsdam,  Schüler 
von  Gros.  Er  war  in  Italien,  Berlin  und  Potsdam  (hier  zuletzt  als  Galerieinspektor) 
thätig.  Er  wurde  Hofrath.  Von  ihm  Johannes  d.  T.,  viele  Bildnisse  ans  höchaten 
Kreisen,  Winkelmann  (Copie  nach  Maren,  Mns.  Hannover),  A.  Copien  nach  Mantegna, 
R.  Santi,  Pompeianischen  Gemälden  (auch  lithographisch  verüffentlidit),  etc  Umriss« 
Zeichnungen  nach  G.  A.  da  Fiesole  (gestochen  von  Forseil),  etc. 

Terraiii^  Lnigi,  Maler,  geb.  1850  (?),  f  1897  in  Venedig.  Er  malte  vene- 
zianische Volksscenen  und  verbrachte  lange  Zeit  in  der  Umgegend  von  Wien. 

Terry.  H.  J«,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  England,  f  1880  in  Lau- 
sanne, Schüler  von  Galame,  dessen  Werke  er  vielfach  lithographirte.  Er  malte 
Schweizerlandschaften  in  Wasserfarben  und  wsr  in  Basel,  Lausanne,  sowie  Mülhauaen 
thätig.  —  Ein  G.  Terry,  war  zwischen  1770—88  in  England  als  SchabkOnstler,  be- 
sonders von  Bildnissen,  thätig. 


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Tenchack  —  Teschendorf.  398 

TerMhack,  Emil,  Maler,  geb.  27.  Mai  1858  in  Wien,  SchQler  der  MOnchener 
Akademie.    Er  malte  Landschaften,  z.  B.  Am  Nordkap,  etc. 

Terwee^  Aertai  (Jan),  Bildhauer,  geb.  1511  in  Dordtrecht,  f  1589  das.  Von 
ihm  u.  A.  das  GhorgestQbl  in  der  Orootekerk  das. 

Terweaten,  AngnstljB,  Maler  und  Radierer,  gen.  Snip,  geb.  1649  im  Haag, 
t  21.  Jan.  1717  in  Berlin,  erst  Audodidakt,  dann  Schaler  von  N.  Wieling  und  W. 
Bondijns,  auf  sechsjährigen  Reisen  nach  Rom  und  Venedig  weitergebildet.  Zurück- 
gekehrt trug  er  im  Haag  1682—83  viel  zur  Hebung  der  Zeichenakademie  bei,  an 
der  er  1691  Hauptmann  wurde  und  malte  Plafonds,  Sopraporten  etc.  mit  mythologischen, 
ovidischen  und  anderen  Yorwflrfen.  1692  berief  ihn  der  ChurfOrst  als  Hofmaler  nach 
Berlin.  Dort  half  er  die  Akademie  gründen,  an  der  er  Prof.  wurde.  Von  ihm  Tod 
des  Adoni  (Kgl.  Schloss  Berlin),  Plafond  (Porzellankammer,  Schloss  Oranienburg), 
Venus  und  Amor  (Mus.  Braunschweig),  etc.  Er  hat  etwa  ein  Dutzend  meist  mytho- 
logische Blätter  radiert. 

Terweaten,  Angiistijii,  d.  J^  Maler,  geb.  1711  im  Haag,  t  1781*  Sohn  und 
Schüler  (?)  des  Matthäus  T.  Er  wurde  Mitglied  der  „Pictura^'-Gesellschaft,  war  aber 
meist  in  Delft  th&tig. 

Terweaten,  Ellas,  Maler,  geb.  1651  im  Haag,  f  1729  in  Rom,  Schüler  seines 
Bruders  Augustijn  T.,  auch  in  Rom  gebildet  Dort  kaufte  er  im  Auftrag  des 
Churf&rsten  von  Brandenburg  Gipsabgüsse  und  Eunstgegenst&nde  für  die  neue 
Akademie.  Er  malte  Blumen,  Früchte  und  Thiere.  Die  Kollegen  nannten  ihn 
«Paradiesvogel".    T.  hat  auch  ein  Paar  Platten  radiert 

Terwesten,  Matthena,  Maler,  get  23.  Febr.  1670  im  Haag,  f  11.  Juni  1757 
das.,  Schüler  seines  Bruders  Augustijn  T.,  des  W.  Dondijns  und  D.  Mytens  (!!.> 
Eine  Zeitlang  (1696)  unterstützte  er  seinen  Bruder  in  Berlin.  Er  besuchte  darauf 
Rom  und  Venedig,  und  liess  sich  schliesslich  im  Haag  nieder,  wo  er  bald  nach  1700 
Akademiedirektor  wurde.  Von  ihm  Christus  am  Oelberg  (Jansenisten- Kirche,  Haag), 
Anna  Prinzessin  von  Oranien  (Mus.  das.),  Befreiung  der  Andromeda  (Mus.  Braunschweig). 

Terweaten,  Pieter,  Maler,  geb.  1714  im  Haag,  f  1798  das.,  Sohn  und  Schüler 
des  Mattheus  T.  1762  wurde  er  Secretair  der  Pictura-Gesellschaft  Er  hat  sich 
n.  A.  durch  Eunstschriftstellerei  herTorgethan. 

Terii,  Andrea.  Maler,  geb.  10.  Nov.  1842  in  Monreale  bei  Palermo.  Er  wurde 
besonders  bekannt  aurch  chromolithographische  Pracbtwerke  über  den  Dom  von 
Monreale,  die  Capeila  Palatina  zu  Palermo,  etc.    Italien.  Kronen-Ord. 

Tersl,  Criatoforo.  Maler,  geb.  1692  in  Bologna,  t  1743  das.,  Schüler  von 
G.  M.  Crespi.  Von  ihm  S.  Petronio  vor  der  Jungfrau  (S.  Giacomo  Maggiore 
Bologna),  andere  VlTerke  in  anderen  dortigen  Kirchen. 

Teni,  Enrico,  Maler,  geb.  1855  in  Parma.  Die  dortige  GaL  besiUt  eine  An- 
sicht aus  der  Umgegend  Parmas  von  ihm. 

Tenl,  Franeeaeo,  Maler,  geb.  um  1526  in  Bergamo,  f  ^^  1600  in  Rom, 
Schüler  von  G.  B.  Moroni.  Er  malte  Historien,  z.  B.  Die  Geburt  und  die  Himmel- 
fahrt Mariae  für  S.  Francesco  zu  Bergsmo  und  wurde  dann  von  Maximilian  II.  als 
Bildnisamaler  an  seinen  Hof  berufen.  Seine  66  Bildnisse  der  Fürsten  des  Ershauses 
Oesterreich  erschienen  in  Kupferstichen ;  seine  150  biblischen  Illustrationen  in  Holz- 
schnitt in  einer  Prager  Bibel  1570.    T.  hat  auch  einige  Staatsactionen  radiert 

Tesanro,  Bemardo,  Maler,  geb.  um  1440  in  Neapel,  t  lutch  1500  das.,  Schüler 
des  Silvestro  dei  Buoni.  Von  ihm  Himmelfahrt  Mariae  (S.  Giovanni  Maggiore, 
Neapel),  Fresken  im  Dom  zu  Neapel  (S.  Aspreno  Cap.,  restaurirt),  in  der  Kirche  dei 
Pappacodi,  etc. 

Teaanro»  Eraamo  (Baimof)  Eplfuiio.  Baumeister  und  Maler,  geb.  um  1480 
in  Neapel,  f  1511  das.,  Sohn  (Neffe?)  und  Schüler  des  Bernardo  T.  Er  malte 
besonders  Bildnisse,  aber  auch  Historien,  z.  B.  Die  Heimsuchung  (S.  Annunziata,  das.) 
und  Maria  mit  Heiligen  (S.  Lorenzo,  das.).  Er  baute  die  Kirche  S.  Giacomo 
della  Marca. 

Teaanro,  FIlippo  (Pippo),  Maler,  geb.  um  1260,  f  um  1820,  thAtig  in  Neapel. 
Er  malte  Fresken  in  Sa.  Restituto  das.  und  es  wird  ihm  eine  Madonna  mit  Heiligen 
im  Museum  dort  zugeschrieben. 

Teadiendorf»  EaiU,  Maler,  geb.  1828  m  Stettin,  t  4.  Juni  1894  in  Berlin, 
Schüler  von  Pilotj,  nachdem  er  zuerst  Theologie  studirt  hatte.  T.  malte  anfangs 
Lntherbilder,  dann  Bildnisse,  endlich  sentimenUle  Idealfiguren  und  Grenrebilder.  Er 
wurde  Prof.  und  (1877)  Sectariatsassistent  an  der  Berliner  Akademie.  Von  ihm 
Julie  mit  dem  Schlaftrunk,  Konradins  Abschied,  Oedipus  und  Antigene  (1979X  etc. 

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394  Teechner  —  Testarl 

Teschner,  Alexander,  Maler,  geb.  1816  in  Berlin,  t  9-  Aug.  1878  dai.,  Schüler 
der  Berliner  Akademie  unter  Herbig  und  Wach,  ipftter  von  CorneliuB  beeinflnsst. 
1857  besuchte  er  Rom.  Er  malte  erst  geschichtliche  Darstellungen,  dann  biblische 
Historien.  Er  wurde  Professor.  Von  ihm  Ecce  Homo  (1858,  Kirche  au  Perleberg), 
Pealmodirende  Engel  (Kirche  su  Baden-Baden),  Christus  und  die  Evangelisten  (Kirche 
zu  Teplitz),  Cartons  für  Glasfenster  im  Magdeburger  Dom,  in  der  Magdalenen-Kirche 
zu  Breslau,  in  den  Domen  zu  Stralsund  und  Aachen.    Gr.  Gold.  Hohenzollem-Med. 

Teslf  Manro  Antonie,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1730  in  Montebianco 
(Modena),  f  1766  in  Bologna,  Gehilfe  des  Wappenmalers  C.  Morettini,  durch 
Copiren  alter  Meister  weitergebildet  Er  malte  meist  Interieurs,  oft  nach  Angaben 
seines  Gönners  Graf  Algarotti.  Von  Kupferstichen  nennen  wir  Bildniss  der  Gräfin 
Algarotti,  Masken,  LaubomamentbUtter,  Vasen,  Arabesken,  etc. 

Tessart  Merlin,  — ,  Baumeister  des  14.  JahrhunderU.  1876  emenerte  er  das 
Schloss  zu  Nieppe. 

Tessin,  Karl  GnstaT,  Baumeister,  geb.  1694,  f  1770,  Sohn  und  Schüler  (?)  des 
NicodemusT.  d.  j.  Er  wurde  Reichsrath  und  (jesandter.  um  1788  stiftete  er  die 
Akademie  der  Künste  zu  Stockholm.  Mit  K.  von  Harleman  baute  er  das  dortige 
königl.  Schloss  im  italienischen  Renaissance-Stil  ans. 

Teasln^  Nieodemns  d.  Ae«,  Baumeister,  geb.  1619  in  Stralsund,  f  nach  1685. 
Küoigin  Christine  berief  ihn  nach  Schweden.  Dort  erbaute  er  den  Pal.  de  la  Gardie 
in  Stockholm,  einen  Theil  des  Skoklosters,  das  Gustavianum  in  üpsala,  den  Dom  in 
Calmar,  das  Rathhaus  in  Göteborg  (1670)  und  den  Carolin.  Grabchor  in  der  Ritter- 
holmkirche (1686). 

Teasin,  Nieodemns  d.  J.,  Graf  Ton,  Baumeister,  geb.  1654  in  Njköping, 
t  1748,  Schüler  seines  Vaters  Nieodemns  T.  d.  Ae.,  sowie  von  Bern  in  i  und 
Fontana  zu  Rom.  Er  wurde  nacheinander  Kammerherr,  Baron,  Graf,  Groes- 
marschall  und  Senator.  Von  ihm  das  k.  Schloss  zu  Stockholm  und  das  Lostschloaa 
Drottningholm,  das  Tessin'sche  Haus  in  Stockholm. 

Tesson,  Mathias,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts;  1572  schuf  er  das  Portal 
des  Stadthauses  von  Arras. 

Testiu  Felioe^  Bildbauer  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  Turin,  f  1826  das., 
hatte  erst  die  Malerei,  namentlich  durch  Studium  der  l^naissancegemälde  getrieben 
nnd  war  dann  zur  Plastik  übergetreten.  Von  ihm  Denkmal  des  Grafen  La  Maurienne 
(Cagliari),  des  Herzogs  Ton  Montferrat  (Sassari),  Mausoleum  des  Königs  Carlo 
Emanuele  (unvollendet),  Perseus,  Leda,  Cupido,  etc.  —  Ein  Angelo  T.,  geb.  um 
1775,  war  zu  Rom  als  Linienstecher  thätig  und  arbeitete  nach  Agricola,  Caldara, 
Canova,  Gelöe,  Poussin,  Santi,  Thorvaldsen,  etc. 

Testa,  GioTanni  Cesare^  Kupferstecher,  geb.  um  1630  in  Rom,  f  1655,  Neffe 
und  Schüler  (?)  des  Pietro  T.,  nach  dem  er  Didos  Tod,  Die  Beweinung,  Kaiser  Titua 
und  Basilides,  Caritas.  Chiron  lehrt  den  Achilles  u.  A.  radierte.  Von  ihm  femer 
Bildniss  P.  Testas,  S.  Hieronimus  (n.  Zampieri),  etc. 

Testa,  Pietro»  Maler  und  Radierer,  gen.  n  Lneebeaino,  geb.  1611  (1617  ?) 
in  Lucca,  f  1650  in  Rom,  Schüler  von  P.  Paolini,  Zampieri  und  P.  Berretini, 
auch  durch  Zeichnen  nach  den  Antiken  gebildet  Er  war  von  trübem  Naturell,  ver- 
warf sich  mit  allen  Leuten;  man  fand  seine  Leiche  im  Tiber,  ob  als  Opfer  oder 
als  Selbstmörder  ist  ungewiss.  Von  ihm  Tod  des  Hl.  Angelo  (S.  Uartino  ai  Monti, 
Rom),  Verkauf  Josephs  (Gal.  im  Kapitel  das.),  Opfer  der  Iphigenie  (Pal.  Spada,  das.), 
Tod  Didos  (Florenz,  Ufnzi);  Jl  Werke  in  S.  Paolino  zu  Lucca,  in  der  Gal.  BuonoTisi 
und  anderswo  das.  Von  seinen  etwa  hundert  ungewöhnlichen  Radierungen  nennen 
wir  Isaaks  Opfer,  Der  verlorene  Sohn  (4  Bl.),  Socrates  Gastmahl,  Triumph  des  Bacchus, 
Das  Opfer  der  Iphigenia,  Die  Jahreszeiten  (4  Bl.)»  Die  Ohnmäohtige  mit  dem  Cupido, 
Venus  und  Adonis,  etc. 

Teatana,  Gioaeffo  Maria,  Kupferstecher,  geb.  um  1648  in  Gfenaa,  f  nach  1679. 
Er  war  mit  G.  B.  T.  verwandt  und  1680  als  Kupierstecher  zu  Rom  th&tig,  in  welchem 
Jahr  er  eine  Bildnissfolge  der  lebenden  Kardinäle  herausgab.  Femer  stach  er 
Historien  nach  Berrettini,  Morandi,  etc. 

Testana,  Giorannl  Battista,  Kupferstecher,  geb.  nm  1645  in  Genua,  f  nach 
1699.  Er  war  meist  in  Rom  thfttig.  Er  arbeitete  mit  an  Caninis  Werk  über  antike 
Gemmen.  Von  ihm  femer  Der  SchuUengel  (n.  P.  Berrettini),  Taufe  Konstantins 
(n.  Ag.  CarracciX  e^. 

Teetard,  Jacqnea  Alphonse,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  7.  Jnli  1810  in 
Montargis  (Ddp.  Loiret),  Schüler  von  Van  der  Burch.    Von  ihm  Sch^eelandachaft 

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Testas  —  Tettelbach.  895 

i 

in  Flandern  (1842)«  Ansicht  der  Bueht  von  Ajaccio,  Ein  schöner  Wintertag  (1857), 
etc.    Er  hat  auch  Bildnisse,  Vignetteo,  Heiligenbilder,  etc.  auf  Kupfer  gebracht. 

Testas,  Willem  de  Famars,  Maler,  geb.  30.  Aug.  1834  in  Utrecht,  Schaler 
▼on  J.  K  J.  Tan  den  Berg.  Das  Mus.  zu  Amsterdam  besitzt  von  ihm  Inneres  eines 
Hofes  in  Cairo.    Er  hat  auch  radiert. 

Testelln,  (Tettelln),  Henri,  Maler,  geb.  um  1616  in  Paris,  f  17.  April  1695 
im  Haag,  Scbfller  von  Youet,  jüngerer  Bruder  des  Louis  L,  Mitbegründer  der  kgl. 
Akademie  1648,  deren  SekretAr  1650  und  Prof.  1656,  jedoch  1681  wegen  seines 
Protestantismus  ausgeschlossen.  Er  war  „Erster  Maler  des  Königs*  und  leitete  die 
Gobelins  bis  zum  Widerruf  des  Edict  von  Nantes,  in  Folge  dessen  er  nach  Holland 
flüchtete.  Er  schrieb  Mehreres  über  Kunst  und  stach  die  begleitenden  Kupfertafeln. 
Von  ihm  Bildniss  Louis  XIV.  als  Kind  (Mus.  Versailles),  ders.  als  Jüngling  (ebenda), 
P.  Seiruier  (ebenda),  Das  Mannalesen  (Kupferst  nach  Poussin),  etc. 

Teatelin,  (Tettelin),  Louis,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1615  in  Paris, 
t  19.  Aug.  1655  das.,  Schüler  seines  Vaters  Gilles  T.  und  von  Vonet  Er  war 
einer  der  Begründer  der  kgl.  Akademie  1648  und  wurde  1650  Professor.  Er  malte 
besonders  Kinderspiele  in  Grisaille,  z.  B.  im  Schloss  Baincey,  in  den  Schlössern 
Fontainebleau,  Conflans  bei  Cbarenton,  Luzembourg,  im  Auferstehungskloster,  dem 
Jesuitenkollegium  im  Palais  Royal  und  Privathötels  zu  Paris.  Von  ihm  Petrus  erweckt 
die  Tabitha  (Mus.  Rooen),  Uebergang  über  den  Rhein  1672  und  3  A.  (Mus.  Versailles), 
Magdalene  in  der  Wüste  (Mus.  Grenoble),  Pan  und  Syrinx  (Röihelzeichnung  Mus.  Bennos), 
Geisselung  der  Hl.  Paul  und  Silas  (Notre  Dame,  Paris);  T.  hat  auch  4  Platten  radiert. 

Test!)  DaTide,  Kupferstecher  des  19.  Jahrhunderts,  geb.  in  Piacenza,  t  1882 
in  Florenz,  Schüler  des  P.  ToschL  Er  arbeitete  gemeinsam  mit  Raimondi  ein 
Bildniss  der  Grossherzogin  von  Toskana.  Von  ihm  femer  Platten  nach  Buonarotti, 
Greenough,  G.  Reni,  etc. 

'  T^tar  Tan  Elyen,  Jan  Baptist^  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  11.  Febr.  1805 
in  Amsterdam,  f  nach  1879  (?),  SchfÜer  von  Menlemeester  in  Antwerpen  und 
Fran^ois  in  Brüssel.  1833  schuf  er  als  ersten  Stahlstich  in  Holland  ein  Bildniss 
des  Prinzen  von  Oranien.  1834  wurde  er  Direktor  einer  Zeichenschule,  1836  Mitgl. 
der  Akademie  in  Amsterdam.  Er  malte  Genrebilder  (von  denen  die  Hamburger  Gal. 
2  besitzt),  sowie  Bildnisse  und  stach  Buchillustrationen. 

T^tar  ran  Elren,  Maerten  Gerard,  Baumeister,  geb.  20.  Jan.  1803  in  Amster- 
dam, Schüler  der  Antwerpener  Akademie  von  Bourla,  van  Bree,  van  Geel  und 
Herreijns,  Bruder  des  Jan  B.  T.  1828,  1829  und  1830  erhielt  er  verantwort- 
liche Staatsanstellung  als  Wasserbauinspektor.  1832  wurde  er  Stadtbaumeister  und 
Direktor  der  Bauschule  in  Harderwijk.  1835  wurde  er  Direktor  der  Bauakademie 
und  Mitgl.  der  Akademie  in  Amsterdam.  Von  ihm  Odeonssaal  (Amsterdam),  Gasino 
(das.),  Art!  et  Amicitiae-Kunstsaal  (das.),  etc.  —  Sein  Bruder  und  Schüler  Kar«l  T.» 
geb.  1817,  t  1844  in  Amsterdam,  war  ebenfalls  Baumeister.  —  Sein  Sohn  und  Schüler 
Hendrik  Maerten  T«,  geb.  1827  in  Molenbeek  bei  Brüssel,  war  ebenfalls  Baumeister. 

T^tar  van  Elven,  Paul  Constaniln  Dominique«  Kupferstecher,  geb.  13.  Sept 
1823  in  Antwerpen,  Schüler  von  Taurel,  Demare  und  v.  d.  Berg,  Bruder  von  Jan 
B.  T.  1858  wurde  er  Zeichenlehrer  an  der  Delfter  Ingenieur-Akademie. 

T^tar  van  Elven,  Pierre  Henri  Theodore,  Maler,  geb.  13.  Sept.  1823  in 
Antwerpen,  in  Paris  und  Turin  ausgebildet,  dann  meist  in  Paris  th&tig,  Sohn  des 
Jan  B.  T.  Er  bereiste  Europa,  Asien  und  Afrika  und  malte  St&dtebilder,  sowie 
Architekturen.  Von  ihm  Place  de  FOp^ra  in  Paris  (1880  Mus.  Amsterdam),  Der  Golf 
von  Neapel  (1855  Gal.  Parma),  Inneres  des  Lateran  in  Rom,  etc. 

Tetas,  Jaeqnea  Martin,  Baumeister,  geb.  6.  M&rz  1818  in  Paris,  f  16.  Oct. 
1865  in  Bueil  (D^p.  Seine-et  Oise),  Schüler  von  Huyot  und  Lebas,  erhielt  1843 
den  1.  gr.  Preis  auf  Grund  eines  Projekts  zu  einem  Institutspalast.  Von  ihm  Projekt 
für  die  Grosse  Oper  (1859),  Der  Marstall  Napoleons  UI.  auf  dem  Quai  d'Orsaj, 
Bautechnische  Aufnahmen  des  Erechtheions  und  der  Basilika  zu  Palestrina  bei 
Rom,  etc.  Med.  2.  KL  1855,  1.  Kl.  1859. 

Tetrode,  WiUem  Danlelsi,  BUdhauer  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Delft,  in 
Italien  gebildet  Dort  hat  er  antike  Bildwerke  restauriren  helfen.  In  der  Heimath 
schuf  er  einen  Altar  mit  12  Apostelstatuen,  etc.  für  die  Delfter  Kirche,  der  sp&ter 
in  Besitz  des  Grafen  Schwarzburg  gelangte. 

Tettelbach^  Ernst  Gustor  Moritz,  Maler,  geb.  14.  März  1794,  t  12.  I>ec.  1870, 
Dritter  Sohn  des  Beigamin  T.  Er  malte  Blumen.  —  Sein  Bruder  Karl  Felix  T. 
war  Edelsteinschneideri  wie  der  Vater.  —  Seine  Schwester  Auguste  T.  war  Blumeiu^alem. 

igi  ize     y  g 


396  Tettelbach  —  Thackeray. 

Tettelbaehy  Gottfried  Besjamin.  MODigravear  und  Edelsteinschneider,  geb. 
1750  in  DresdeD,  t  IB.  Juli  1813.  Kr  war  erst  gewöhnlicher  Steinschneider,  dann 
Schüler  Lippe rts  and  wurde  1798  Sachs.  Hof-  und  Kabinetssteinschneider,  sowie 
Mitgl.  der  Berliner  und  St  Petersburger  Akademien.  Von  ibm  Siegel  M.  A.  Buona- 
rottis,  Opfer  der  Flora,  Oprer  der  Yesta,  Oedipus,  Leda,  etc.,  z.  Th.  t&uschend  der 
Antike  nachgeahmt 

Tettelbach,  Faal  Clemens»  Edelsteinschneider,  geb.  1776  in  Dresden,  Sohn 
und  Schaler  des  Gottfried  B.  T.  Er  fand  in  Russland  Anerkennung,  wurde  Mitgl. 
der  St  Petersburger  Akademie  und  ahmte  die  antiken  Gemmen  nach.  Von  ihm 
Medusenhaupt,  Ganymed,  Die  drei  Grazien,  etc. 

Tettelin,  s.  Testelin. 

Tetznery  Edmund,  Maler,  geb.  20.  November  1854  in  Langensalza,  f  21.  Mai 
1881  in  Weimar,  Schüler  von  Baur  das.  Er  besuchte  Italien.  Er  malte  Genre- 
bilder, z.  B.  „Die  Dorfmusik  in  Nöthen". 

Teneher,  Johann  Christoph,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Deutschland  (?).  thätig  um  1750  in  Paris.  Von  ihm  Madonna  mit  der  Rose  (n.  Mazzuoli, 
Dresdener  Galerie  werk). 

Teufel,  s.  Thflfel. 

TenfelB-Mflller,  b.  Hflller,  Friedrich« 

Tennissen,  s«  Meister  m.  d.  Zeichen  des  Hl.  Antonius  und  Antonias,  ComeliB, 
letzteren  auch  im  Nachtrag. 

Tezier,  Andr6  Lonis  Victor,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1777  in  La 
Rochelle  (Dep.  Cbarente-lDfdrieure),  f  24.  Dec  1864  zu  Paris  in  Folge  eines  Wagen- 
Unglücks,  Schüler  y.  F.  Piranesi  und  P.  Laurent  Von  seinen  Gem&lden  nennen 
wir  Kabinet  der  Königin  in  der  Alhambra  zu  Granada  (1810),  Ansicht  einer  maurischen 
Kapelle  in  der  Moschee  zu  Cordova,  etc. ;  von  seinen  Umrissstichen  und  Radierungen, 
die  zu  den  Werken  des  Grafen  Clarac  über  Antikenmuseum,  Louvre  und  Tuillerien, 
etc.    Med.  2  Kl.  1824. 

Texier,  Charles  Felix  Marie,  Baumeister,  geb.  29.  Aug.  1802  in  Versailles, 
t  nach  1885,  Schüler  der  Ecole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Restaurationsentwurf  ftlr 
die  JulianssAule  zu  Reims  und  das  Amphitheater  zu  Fr^jus.  Er  hat  auch  über  die 
Baukunst,  sowie  über  die  «Lithologie  des  Anciennes*  geschrieben.  Seine  Haupt- 
leistung jedoch  sind  die  Ergebnisse  einer  auf  Staatskosten  unternommenen  Orientreise, 
auf  der  es  ihm  gelang,  in  alle  Moscheen  von  Konstantinopel  zu  kommen  und  besonders 
die  Hagia  Sophia  aufzunehmen.  In  Kleinasien  fand  er  die  alte  Todtenstadt  der 
phrygischen  Könige  zu  Azani,  eine  gr.  Stadt  (Tavia  ?)  mit  Jupitertempel,  etc.  Nach 
seiner  Rückkehr  veröffentlichte  er  ein  Prachtwerk  über  Kleinasien.    Kr.  der  Ehrenleg. 

Texier,  Jean  Erneat»  Bildhauer  und  Maler,  geb.  29.  April  1829  in  Paris, 
Schüler  von  J.  Guitton  und  Mazerolle.  Von  ihm  David  (1861  Bronze),  Damen- 
bildniss  (1869  Marmormedaillon),  etc.,  Teich  von  Raffigny  1877,  Landschaft  (1881), 
etc.  —  Ein  G.  T«,  war  zu  Paris  zwischen  1780  und  1824  als  Kupferstecher  thätig 
und  Schüler  von  Lebas  gewesen.  —  Ein  Jean  T«,  war  als  Baumeister  an  der  Kathe- 
drale von  Rheims  thätig. 

Textor,  a.  Weber,  Frani  Joseph* 

Tejsonni^res,  (Teisoni^res,  Teysonni^re),  Pierre  SalTj  FrMMc,  Maler  und 
Kupferstecher,  geb.  6.  Juni  1834  in  Albi  (D^p.  Tarn),  Schüler  seines  Vaters,  von 
Laianne  und  L.  Drouyn.  Von  seinen  Gemälden  nennen  wir  Die  Quentinstrasse  in 
Bordeaux  im  J.  1865  (1869),  Notre-Dame  von  Arcachon  (1870),  von  seinen  Radierungen 
Die  Ufer  d.  Garonne  bei  Bordeaux,  S.  Ambrosius  unterrichtet  d.  jungen  Honorios  n. 
A.  (n.  Laurens),  A.  nach  Bayard,  Decamps,  Hobbema,  Jouvenet,  Laurens,  Rousseau, 
Tiepolo,  etc.,  sowie  n.  eigener  Erfindung.  Med.  3.  Kl.  1878,  Med.  London  1874.  — 
Seine  Tochter  Mathilde  T«,  geb.  in  Toulouse,  stach  und  radierte  nach  Dupr^, 
Fortuny,  Regnault,  S.  Rosa,  T.  Vecelli,  etc. 

Teytand,  Alphonse,  Maler,  geb.  1815  (?)  in  Lubersac  (Däp.  Corrtee).  Von 
ihm  Jesus  am  Ufer  des  Jordan  (Mus.  St  Etienne),  Diana  von  Actaeon  überrascht 
(1843),  Elegie  (1846),  Landschaften,  etc.    Med.  8.  Kl.  1850. 

Thacker,  Robert,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  um  1670  in  England. 
Er  war  Hofzeichner.  Von  ihm  u.  A.  eme  Ansicht  der  Kathedrale  von  Salisbury 
auf  4  Platten. 

Thaekeray,  William  Makepeace,  Zeichner  und  Radierer,  geb.  18.  Juli  1811 
in  Galctttta  t  24.  Dec.  1863  in  London.  Der  berühmte  Romanscbriftoteller  schwankte 
lange  zwischen  Kunst  und  Litteratur,  ehe  er  sich  für  Letztere  entschied.    1841  ver- 


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Thaeter  —  Tbeed.  397 

öffentlicbte  er  Radierungen  za  Pendennis  und  Yanity  Fair.  Auch  zu  vielen  anderen 
seiner  Werke  lieferte  er  wenigstens  Zeichnungen.  Eine  Sammlung  von  beinahe  600 
Skizzen  wurde  1875  Teröffentlicht.  Das  8.  Eensington  Mus.  besitzt  eine  Sammlung 
seiner  Originalzeichnungen.    T.  hat  auch  viel  Aber  Kunst  geschrieben. 

Thaeter,  Jnlios  Caesar,  Kupferstecher,  geb.  7.  Jan.  1804  in  Dresden,  f  13. 
Nov.  1870  in  Manchen,  Schüler  der  Dresdener  Akademie  und  von  Am sl er  in  MOnchen. 
Er  war  in  Dresden,  NQrnberg,  Berlin  und  Weimar  th&tig  und  wurde  1849  Prof.  an 
der  Münchener  Akademie.  Er  schuf  farblose,  geringwerthige  Gartonetiche  z.  B. 
Bund  der  Religion  mit  den  Künsten  (nach  Cornelius),  Das  St&odchen  (nach  Schwind), 
Ritter  Kurts  Brautfahrt  (nach  dems.);  A.  nach  Carstens,  Kaulbach,  König,  R.  Santi, 
Schnorr,  etc.  Mitgl.  der  Dresdener  Akademie,  Michaels- Orden  I.  Kl.  S.  Leben  von 
Anna  Thaeter  (1887). 

Thamm,  GnstaT  Adolf,  Maler,  geb.  18.  Juli  1859  in  Dresden,  Schüler  der 
dortigen  Akademie  unter  P.  Mohn,  dann  (1883— -89)  von  Tb.  Hagen  in  Weimar. 
1891—92  besuchte  er  Frankreich,  1893—95  Italien,  besonders  Rom.  Er  Hess  sich 
in  Dresden  nieder.  Von  ihm  Faraglioni,  Herbstabend  im  Walde  von  Barbizon,  Haupt- 
strasse  von  Capri,  Vor  der  Porta  Salarra  in  Rom,  etc. 

Thamm,  Julie  Maria  Else,  geb.  Adler^  Malerin,  geb.  15.  Jan.  1859  in  Berlin. 
Sie  war  Ungere  Zeit  in  Rom  th&tig  und  liess  sich  dann  mit  ihrem  Mann  Gusta? 
A.  T.  in  Dresden  nieder.  Von  ihr  meist  Blumen  und  Fmchtgewinde  in  Temperafarben. 

Tlian,  Mör  (Moritz),  Maler,  geb.  19.  (28?)  Juni  1828  in  Alt-Becse,  t  im  M&rz 
1899  in  Triest,  Schüler  vonN.  y.  Barabas,  dann  von  Rahl  (1852),  Kuppelwieser 
und  Führich,  auch  in  Paris  und  Italien  (1856  u.  f.)  gebildet.  1855  bereiste  er 
Deutschland,  Belgien  und  Frankreich.  Er  wurde  Direktor  der  modernen  üngarisdien 
Gal.  in  Budapest  Von  ihm  Fries  aus  der  Ungarischen  Geschichte  u.  6  A.  (Nat.-Mus. 
Budapest),  Attilas  Gastmahl  (StAdt.  Redoute,  das.),  Kg.  Mathias  und  seine  Gelehrten, 
Fresken  im  Nat.-Mus.,  der  Oper  und  der  Ostbahnhalle  zu  Budapest,  Leda^  Selbst- 
bildniss,  Kaiser  Franz  Josef  (Rathhaus  Budapest),  De&k  (ebenda),  etc.  Em  Werk 
von  ihm  besitzt  das  Mus.  Mod.  zu  Brüssel.    Med.  Budapest   1885,  Franz  Josef-Ord. 

Tiians,  Willem,  Maler,  geb.  20.  Juli  1816  in  Rotterdam,  Autodidakt.  Von 
ihm  Baueminterieur  bei  Kerzenlicht,  Bettler  mit  Mädchen,  etc.,  auch  Bildnisse,  ge- 
schichtliche Darstellungeo,  etc. 

Tlianlow,  Fritz,  Maler,  geb.  20.  Oct.  1847  in  Christiania,  Schüler  von  S  ö  r  e  n  s  e  n  an 
der  Kopenhagener  Akademie,  dann  von  Gude  in  Karlsruhe.  Er  ist  seit  einiger  Zeit 
in  Dieppe  ansässig  und  malt  ausgezeichnete  Landschaften,  auch  Pariser  Strassen- 
Scenen,  sowie  enge  Gassen  und  öde  Strassen  normannischer  Städtchen  im  Mondschein 
oder  bei  dürftiger  Gasbeleuchtung.  Von  ihm  Novembertag  in  der  Normandie  (Nat* 
Gal.  Berlin),  Dampfer  auf  der  Seine,  etc.  Ein  Bild  von  ihm  gelangte  auch  in  das 
Luxembourg-Mus. 

Tliayer,  Abott  Henderson,  Maler,  geb.  12.  Aug.  1849  in  Boston,  Schüler  von 
H.  D.  Morse  das.,  von  J.  B.  Whittaker  in  Brooklyn  und  von  L.  E.  Wilmarth  in 
New- York,  weitergebildet  unter  Lehman  und  G^röme  in  Paris.  Er  liess  sich  in 
Cornwall  am  Hudson  nieder.  Von  ihm  Junge  Löwen  im  Central-Park,  Lilian,  etc.; 
auch  Bildnisse,  Thierstücke  und  Landschaften. 

Th^anlon,  (Th^olon),  fitieDne,  Maler,  geb.  28.  Juli  1739  in  Aiguesmortes 
(D^p.  Gard),  t  10.  Mai  1780  in  Paris.  Schüler  von  Yien.  Er  wurde  mit  der  Aus- 
schmückung der  Boudoirs  von  Bagatelle  beauftragt  Von  ihm  Bildniss  einer  alten 
Frau  (Mus.  Louvre),  Das  junge  Mädchen  am  Spiegel  n.  1  A.  (Mus.  Angers),  Junge 
Mädchen  nach  dem  Bade  (Mus.  Montpellier),  etc. 

Tliedy,  Max,  Maler,  geb.  16.  Oct.  1858  in  München,  Schüler  der  dortigen 
Akademie.  Er  wurde  Prof.  an  der  Weimarer  Kunstschule.  Sein  ^Adoratio  crucis* 
gelangte  in  die  Gal.  zu  Dresden. 

Tiieed,  William^  d«  Ae.,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  1764,  f  1817,  Schüler 
der  Londoner  Akademie.  Er  malte  erst  Mythologien,  Bildnisse,  eta,  bildete  sich 
darauf  in  Rom  und  Neapel  bis  1794  weiter  fort  und  wandte  sich  allmählich  mehr 
der  Plastik  zu.  Einige  Jahre  lang  war  er  für  die  berühmte  Wedgwood- Manufaktur, 
dann  14  Jahre  lang  fQr  Rundell  &  Bridges  Goldwaarenfabrik  thätig.  1818  wurde 
er  Mitgl.  der  Akad.  Von  ihm  Thetis  (Bronze),  Kessus  und  Dejanira  (Gyps),  Thetis 
mit  Achilles'  Waffen  (Wachs),  Cephalus  und  Aurora  (1800,  Gemälde),  etc. 

Theed,  William,  d.  J«,  Bildhauer,  geb.  1804  in  Trentham,  t  10.  Sept  1891 
in  London,  Schüler  seines  gleichnamigen  Vaters.  Von  ihm  Prince  Albert  und  Königin 
Victoria  (Marmor,  Windsor),  Prince  Albert  (Bronze,  Koburg),  desgleichen  (Baimoral), 


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8d8  Theer  —  ThMore. 

Dachess  of  Eent  (Marmor,  Frogmore  bei  WindsorX  Dachess  of  Gloacester  (St.  George's 
Ghapel,  Windsor),  Newton  (Bronsse,  Grantham  in  Lincoln),  Sir  Homphry  Cheet£im 
(Kathedrale  Manchester),  Edmund  Barke  (Houses  of  Parliament,  London),  12  Relieft 
(ebenda),  Hallam  (St.  Paulis,  das.),  Sir  Wm.  Peel  (Oreenwich,  Hospitol),  Afrika  (Grappe 
am  Hyde-Park  Memorial,  London),  Gladstone  (1879  Manchester),  Die  Unschuld,  Rebecca 
am  Brunnen,  Hagar  und  Ismael,  etc. 

TheeTy  Robert^  Maler  und  Lithograph,  geb.  5.  Nov.  1808  in  Johannesberg 
(Schlesien),  f  15.  Juli  1863  in  Wien.  Er  schuf  gerflhmte  MiniaturbildDisse,  i.  B. 
A.  B.  Desnoyers  und  H.  RatakowskL  Er  lithographirte  nach  Daffinger,  Ffihricb, 
Rubens,  etc. 


Thefrerstroem,  Robert«  Maler,  geb.   1854  in  Schweden.    Er  besuchte  Paris, 

$r,  Egypten,  etc.  und  malte  aus  allen  Gegenden  schön  gestimmte  Landschaften. 

Th^l^ney  AmbrosivB  Joief,  Bildhauer,  geb.   1768  in  Lflttich,  f    1819.     Er 


arbeitete  decorative  Sachen  f&r  das  Schloss  Compi^gne,  den  Are  de  l'Etoile  an  Paris, 
das  Generalstaaten-GebAude  su  Brüssel,  etc. 

Thelott,  Ernst,  Maler,  geb.  1802,  f  1888  in  Augsburg,  Sohn  und  Schaler  des 
Ernst  K.  T.,  auch  an  den  Dflsseldorfer  und  Münchner  Akademien  gebildet  Er 
malte  Bildnisse. 

Thelott,  Ernst  Rar!  Gottlieb,  Kupferstecher,  geb.  1760  in  Augsburg,  f  1839, 
in  Augsburg  und  München  gebildet,  in  Düsseldorf  thAtig,  z.  B.  l8r  das  dortige 
Galeriewerk.  T.  stach  hauptsächlich  Illustrationen  für  Almanache  und  Bücher.  Von 
EinzelbUttern  nennen  wir  Die  Schlafende  (n.  AmorosiX  Die  Yerliebte  (n.  J.  Steen), 
Der  Tod  Senecas  (n.  Lotto),  Das  Dorffest  (n.  Teniers),  Tiele  Bildnisse,  etc.  Prof. 
an  der  Dflsseldorfer  Akademie. 

Thelott,  Jaeob  Gottlieb,  Kupferstecher,  geb.  1708  in  Augsburg,  f  1760, 
Schüler  und  Sohn  des  Johann  A.  T.,  auch  Schüler  von  Herz.  Von  ihm  Bildnisse, 
Platten  ftlr  ein  Werk  über  Dresdener  Antiken,  Christus  und  die  Samariterin  (nach 
Bemmel),  A.  nach  Baumgftrtner,  Jouvenet,  Marchesini,  Preissler,  Putz,  etc. 

Tlielott,  Johann  Andreas,  Goldschmied,  Zeichner  und  Radiereri  geh«  1654  in 
Augsburg,  t  1734.  Von  seinen  Radierungen  nennen  wir  Die  Jahreszeiten,  9  Blatt 
zu  Amor  und  Psyche,  24  Blatt  zur  Aeneis,  etc.  Er  schuf  auch  gute  architektonisdie 
und  allegorische  Federzeichnungen.  Vom  ihm  femer  Becher  mit  der  Sphinx-Fabel, 
Schreibtisch  mit  getriebener  Arbeit,  Altar  mit  S.  Julian,  Altar  aus  Silber  and 
Schildplatt,  etc. 

Thelott.  Johann  GottfHed.  Kupferstecher,  geb.  1714  in  Augsburg,  f  1778, 
Sohn  und  Schüler  des  Johann  A.  T.  Mit  Probst  stach  er  8.  Kleiners  12  BUtt 
nach  Thieren  aus  der  Schönbrunner  Menagerie.  Von  ihm  ferner  Bl&tter  nach  Gases, 
Herz,  Mignard,  Rubens,  Waterloo,  Weyermann,  Zampieri,  etc. 

Thelott.  Karl,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1793  in  Düsseldorf,  f  1880  in 
Augsburg,  Schüler  seines  Vaters  Ernst  Karl  G.  T.  und  der  Münchener  Akademie 
unter  Langer.  1821  war  er  in  Düsseldorf  th&tig.  Zwischen  1825—28  malte  er  in 
Frankfurt  a.  M.  Bildnisse,  darunter  auch  die  Büsten  Leopold  11.  und  Franz  IL  für 
den  Römer.  Er  war  dann  in  Berlin  und  1827  in  Westfalen  bei  dem  Hof  immer  als 
Bildnissmaler  bescbAftigt 

Themer»  Wilhelm,  Maler,  geb.  1815  (?),  f  11.  Sept  1849  in  Köln  a.  Rh. 
Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie.    Er  malte  Landschaften. 

Th^non,  C.  A.,  s.  Nargeot»  Clara  Agathe. 

Th^not,  Jean  Pierre,  Maler,  Zeichner  und  Lithograph,  geb.  21.  April  1808 
in  Paris,  1 11-  Oct.  1857  das.,  Schüler  TonThibault  und  der£cole  des  beaux-arts. 
Von  ihm  riele  aquarellirte  und  lithographirte  Ansichten,  z.  B.  Ansicht  ans  Clignancourt 
(1831),  Boulevard  des  Italiens  zu  Paris  (1885),  Jagd  auf  Wölfe  im  Wald  su  Fontaine- 
bleau,  Die  Schweiz  zur  Zeit  Wilhelm  Teils  (1845),  etc.  T.  war  auch  schriftstellerisch 
thfttig  und  schrieb  Artikel  über  Kunst  für  die  Gazette  de  France.  Med.  3.  Kl.  1835. 

Theobald,  Henry,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1849.  Er  war  in  England 
als  Aquarellist  thAtig. 

Theodon,  Jean,  Bildhauer  des  17.  Jahrhunderts,  f  18.  Jan.  1718  in  Paris, 
bildete  sich  in  Paris,  dann  in  Rom,  wo  er  sich  ansiedelte.  Von  ihm  das.  S.  GioTanni 
(LaterankircheX  Der  Glaube  und  das  Göuenthum  (S.  Ignazio),  Jakobs  Söhne  vor 
Joseph  (Relief,  Monte  di  PietäX  Relief  am  Grab  der  Königin  Christine  von  Schweden 
(S.  Pietro);  A.  Werke  befinden  sich  in  Paris  und  Versailles. 

Theodore.  — ,  Maler  und  Radierer  des  17.  Jahrhunderts,  thAtig  um  1700  in 
Frankreich,  Bcnüler  Ton  Francisque  Millet,  nach  dem  er  mehrere  Folgen  (sa- 

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Tli«odoric  —  Th^rin.  899 

lammen  28  Blatt)  Landschaften  radierte.  —  Ein  1.  T.  radierte  1636  ein  Blatt  mit 
einer  holländischen  Procession,  angeblich  in  Hollars  Manier. 

Tk^odorie«  Baomeister  des  11.  JahrhanderU.  Er  war  Abt  von  Saint-Tmdon 
nnd  soll  der  üeberlieferung  nach  grosse  Werke  der  Baukonst  geschaffen  haben. 

Theodorieh  (Dittrieh^  Dletrieh)  Ton  Frasr»  Maler  des  14.  Jahrhanderts,  geb. 
in  Prag,  th&tig  dort  und  auf  dem  Karlstein  zwischen  1S48  bis  nach  1375.  Er 
arbeitete  fast  nur  ftlr  Karl  IV.,  der  ihm  einen  Hof  su  Mofin  anf  ewige  Zeiten  yoU- 
kommen  steuerfrei  yerlieh.  Auch  in  Prag  besass  er  ein  Haus  und  war  dort  1848 
Erster  der  Malerznnft.     Von  ihm  Yotivbild  des  Erzbischofs  OIUeo  von  Wlaschim 

iRudolfinum,  Prag),  S.  Augnstin  (Wiener  Museum),  S.  Ambrosins  (ebenda);  seine 
lauptwerke  schuf  er  fflr  die  Burg  Earlstein.  Dort  werden  ihm  (gemeinsam  mit 
Wurms  er)  etwa  180  Einzelfiguren  yon  Heiligen,  Tempera  auf  Ooldgrund,  femer  die 
Jugendgeschichte  Christi  und  die  Apokalypse  (in  den  Fensternischen  der  Kreuzkapelle), 
auch  die  Bildnisse  Karl  lY.,  seiner  Gemahlin  und  seines  Sohnes  Wenzel  in  der 
Himmelfahrtskirche  zugeschrieben. 

TheodoroBy  griediischer  Baumeister  und  Erzgiesser  des  6.  Jahrhunderts  aus 
Samos,  Sohn  des  Telekles,  Genosse  des  Phoekos  und  Smilis,  mit  denen  er  das  lem- 
nische  Labyrinth  erbaute.  T.  erbaute  auch  die  Skias  (Schattendaoh)  zu  Sparta.  Es 
wird  Yon  ihm  ein  Selbstbildniss  auf  Samos  erw&hnt  Bei  den  Ausgrabungen  auf  der 
Akropolis  wurde  eine  Basis  mit  seiner  Inschrift  entdeckt  Er  leitete  allein  die  Zu- 
bereitung des  Bodens  ftlr  den  grossen  Tempel  der  Artemis  zu  Ephesos,  indem  er  die 
Feuchtigkeit  durch  Einschfltten  von  Kohlen  zu  beseiticren  suchte.  T.  soll  auch 
Winkelmass,  Richtwaage,  Drehbank  und  Schlüssel  erfunden  haben.  —  Es  werden 
auch  mindestens  drei  T.  als  antike  Maler  erwähnt 

Theokosmos,  griechischer  Bildhauer  aus  Megara,  Schüler  desPbidias,  bildete 
einen  olympischen  Zeus  ftkr  seine  Vaterstadt 

Theoloiiy  8.  Theanlon. 

Tkeomnettes,  Griechischer  Maler  des  4.  Jahrhunderts  Tor  Christi,  der  einst 
als  dem  Appelles  ebenbürtig  angesehen  wurde. 

Theon,  (Theoroe,  Theodoros),  Maler  aus  Samos,  thfttig  z.  Zt.  Alexanders  des 
Grossen.  Man  nannte  von  ihm  Orestes*  Muttermord,  Der  Fall  des  Sftngers  Thamyras, 
Der  Kampfer.  —  Zwei  weitere  T.  kommen  im  Alterthum  als  Maler  vor. 

Theotoeopnliy  Domenieo,  Maler,  Baumeister  und  Bildhauer,  gen.  n  Greeo 
(span.  El  Griesro),  geb.  um  1548  wahrscheinlich  auf  Kreta,  f  1625  in  Venedig, 
Schüler  des  Ve colli  und  wahrscheinlicher  noch  des  J.  Robust i,  in  dessen  Weise  er 
malte.  Er  war  in  Rom  th&tig,  wohin  ihn  Giulio  Clovio  gebracht  hatte  und  gelangte 
1575  nach  Toledo,  wo  er  zunächst  den  grossen  S.  Domingo- Altar  malte  (der  Haupt- 
theil,  eine  Himmelfahrt  Mariae,  jetzt  im  Schloss  Pau).  Es  brachte  ihm  einen  grossen 
Erfolg  ein,  und  er  schuf  nun  (1577—9)  für  das  Domkapitel  Abreissung  Christi  Rock 
Yor  der  Kreuzigung.  Fflr  den  Holzrahmen  dieses  seines  Hauptwerkes  erhielt  er  182 
Dukaten  mehr  als  für  das  Bild  selbst  Nun  arbeitete  er  far  Felipe  IL  im  Escorial, 
den  Traum  Philipps  und  den  Mauritius-Altar.  Von  ihm  ferner  Die  Heilung  des 
Blinden  (Gal.  Parma),  S.  Hieronimus  (London,  Nat-Gal.),  Der  todte  Heiland  u.  A. 

gladrid),  Bildniss  des  A.  Ercilla  (Eremitage,  St  Petersburg^  Bildniss  (Mus.  Wien), 
iulio  CloTio  u.  1 A.  (Mus.  Neapel),  Heilung  des  Blinden  (Gal.  Dresden)  etc.  —  Mit  diesem 
wurde  oft  ein  andrer  Domenieo  daUe  Greehe  yerwechselt,  der  nur  als  Holzschneider 
bekannt  ist  und  Tizianschüler  war.  Er  machte  eine  Pilgerfahrt  nach  den  heiligen 
Statten,  fand  darauf  zu  Rom  einen  Gönner  in  Pedro  de  Zarate,  führte  seine  Reise- 
ansichten in  Farben  aus  und  erhielt  1546  das  päpstliche,  sowie  yenezianiscbe  Privileg. 
Von  ihm  Der  Untergang  Pharaos  (1549,  12  Stücke,  n.  Vecelli),  Illustrationen  zu  U. 
Prefats  Pal&stinareise  (Prag,  1547). 

Theratae,  Vietor,  Bildhauer,  geb.  25.  März  1796  in  Paris,  f  4.  Febr.  1864  in 
der  Anstalt  Sainte-Perrine  bei  Anteuil,  Schüler  von  Bridan,  Lemot  und  der  Ecole 
des  beaux-arts.  Von  ihm  Bildnissbüsten  Claude  Perrault  (1833)  und  3  A.  (Mus. 
VersaillesX  Duquesnes  (1834  Mus.  Louvre),  Louis  XIV.  (Pal.  Trianon),  Begentin 
Bathilde  (1848,  Luxembourg- Garten);  femer  Cydippes  (1887  Marmorstatue  Mus. 
Grenoble),  etc.  Med.  2.  KL  1834. 

TherlNiseh^  JL  D*.  8.  Lltiewaka»  Anna  Dorothea« 

Th^rln.  Adolphe  Engine«  Baumeister,  geb.  28.  Oct  1821  in  Cond^  (D6p.  Nord), 
Schüler  yon  Garnaud  und  der  Ecole  des  bMuz-arts.  Er  bereiste  Spanien  und  machte 
u.  A.  Stttdienaninahmen  der  Moschee  zu  CordoTa.    Med.  1866. 


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400  thiron  —  theyef. 

Th^ron,  Alexandre  Franfois  Theodore,  Maler,  geb.  26.  Mai  1794  in  Paris, 
Schaler  Ton  Gharpentier,  Gros  und  der Ecole  des  beanx-arts.  Von  ihm  Italieoischer 
Brigant  stirbt  in  den  Armen  seiner  Fraa  (1881),  Malek-Adhel  (1835),  Kleiner  Hirt,  etc. 

Th^rond,  Emile  Th^dore»  Zeichner,  Kupferstecher  und  Lithograph,  geb. 
28.  M&rz  1821  iu  Saint-Jean-du-Gard  (D6p.  Oard),  Schfller  von  G.  Sdgnin  nnd 
Armand.  Er  schuf  sahllose  Illustrationen  fftr  den  Holzschnitt  and  radierte  einige 
Buchyignetten.  Von  ihm  femer  OeiFentlicher  Platz  mit  Monnmentalbmnnen  im 
Renaissancestil  (Gouache,  Mus.  Valenciennes),  Wasserpalast  (1865  Aquarell),  etc. 

Th^ronlde^  Tliomas,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  Er  war  (1501—6)  einer 
der  Erbauer  der  Gaudebec-Kirche  im  Däp.  Seine-Infärieure. 

Thesael,  Anton  Moriti  Ffirehtegott  Maler,  geb.  1830  in  Wnrzea  (Sachsen), 
t  4.  Sept.  1878  in  Dresden,  Schfller  yon  F.  Nestler,  auf  Reisen  nach  Bajem  und 
den  Alpenlftndem  weitergebildet.  Von  ihm  Mittag  in  der  Dresdener  Haide  (1859), 
Morgen  am  Vierwaldst&dter  See  (1865),  Stichisau  in  Glarus,  etc. 

Thener.  Julias,  Maler,  geb.  14.  Oct  1856  in  Melk  (Ober-Oesterr.X  Schfller  der 
Wiener  Akaaemie,  dann  von  Bencsur  und  Erdtelt  in  Mflnchen.  Er  war  Oher- 
lieutenant.    Von  ihm  Lesender  Gnom,  Stehschoppen,  Vision  des  Hl.  Franz,  etc. 

Theaerkaafy  Gottlob,  Maler  und  Lithograph,  geb.  21.  Jan.  1888  in  CSasiel, 
Schfller  der  dortigen  Akademie.  Er  war  erst  als  Lithograph,  seit  1865  als  Ulnstrator 
fflr  Zeitschriften  in  Berlin  th&tig,  und  ging  1875  zur  Wasserfarbenmalerei  Aber.  Er 
wurde  dann  Privatdocent,  1895  Prof.  am  Berliner  Polytechnikum.  T.  hat  aach  Musiic 
componirt. 

Th^Tenet,  Jean  Baptiate,  Maler,  geb.  11.  Sept  1800  in  La  Rochdle  (Dep. 
Gharente-Infärieure),  f  1867,  Schfller  yon  Rouget,  Cogniet  und  der  Eoole  des 
beanx-arts.    Er  malte  Miniaturbildnisse. 

Th^renin,  Catherine  Caroline,  verehel.  Cogniet,  Malerin,  geb.  23.  Oct  1818 
in  Lyon,  f  1876,  Schfllerin  ihres  Gatten  L^on  C.  Von  ihr  Im  Atelier,  Das  schlechte 
Geschöpf,  Sa.  Genofeva  als  Kind,  etc.    Med.  8.  Kl.  1840,  2.  Kl.  1848. 

Th^Tenin,  Charles,  Maler,  geb.  12.  Juli  1764  in  Paris,  f  21.  Febr.  1838  das., 
Schfller  von  Vincent.  Er  erhielt  den  1.  gr.  Rompreis  auf  Grund  seines  Regnlus' 
Rflckkehr  nach  Carthago.  1825  wurde  er  Mitgl.  des  Instituts,  1829  Oonservator  des 
Kupferstichkabinets  in  der  Kgl.  Bibliothek.  Von  ihm  Einnahme  von  Regensburg 
1809  (1810)  und  8  A.  (Mus.  Versailles),  S.  Ludwig  im  Gebet  (Pal.  von  Trianon), 
Joseph  erkennt  seine  Brflder  (Mus.  Angers),  Die  Rechtfertigung  der  Susanna  (Mua. 
Douai);  A.  im  Schloss  von  Villeneuve  l'^tang,  im  Foyer  des  Feydeau-Theaters,  etc. 
Kr.  d.  Ehrenleg. 

Tb^Tenin,  Ciaade  HoSI,  Maler,  geb.  20.  April  1800  in  Crämieuz  (D^p.  Is^re), 
t  30.  Nov.  1849  in  Paris,  Schfller  von  Maricot  und  A.  de  Pujol.  Von  ihm  Bildniss 
Louis  XI.  von  Frankreich  und  3  A.  (Mus.  Versailles),  Heilige  Margarethe  un  Gefilngnisa 
(Chapelle  de  la  Maternit^),  Heilige  Magdalene  (Pastell  n.  MurilloX  Bildnisse,  etc. 

Th^Tenin,  Jean  Charles  BieoTena  Gaapard^  Kupfersteeher,  Maler  und  Bild- 
hauer, ffeb.  19.  Mai  1819  in  Rom,  f  15.  April  1869  das.  (durch  Selbstmord  ?),  Schfller 
seines  Vaters  Charles  T.,  von  Henriquel-Dupont,  Mercuri  und  der  Ecole 
des  beauz-arts.  Er  modellirte  eine  Wachsgruppe,  Der  Liebesbote  und  stach  nach 
Allegri,  G.  Dow,  van  Dyck,  Ingres,  Murillo,  G.  Reni,  R.  Sauti,  A.  Scheffer,  T.  Vecelli,  etc. 
Med.  3.  Kl.,  1852,  1868. 

Therenoty  Etienae  Hormides^  Maler,  geb.  yor  1815  in  (Hermont-Ferrand, 
(D^p.  Puv-de  D6me),  wo  er  eine  Anstalt  fflr  Glasmalerei  errichtete,  aus  der  Fenster 
fnr  die  Kathedrale  yon  Clermont  (1834—35),  für  St  Germain  l'Auzerrois  (1839)  und 
St.  Eustache  zu  Paris,  fflr  Bourges,  Lyon,  etc.  henrorgingen,  alle  im  Stil  yon  etwa 
A.  D.  1400. 

Thew,  Robert,  Kupferstecher,^  geb.  1758  in  Partington  (Holdernesse),  f  1802 
in  Steyenage.  Er  war  bis  1783  Soldat,  legte  sich  in  Hnll  auf  das  Grayiren  yon 
Visit-  und  Adresskarten,  und  entwickelte  sich  allmählich  zum  Stecher.  Er  arbeitete 
in  Punktirmanier,  wurde  Hofstecher  des  Prince  of  Wales  und  arbeitete  yiel  f&r  Boydell, 
namentlich  fflr  die  grosse  Shakspere-Galery.  Von  ihm  Platten  nach  Boydell,  Dow, 
Hamilton,  Hoppner,  Northcote,  Opie,  Peters,  Reynolds,  Shee,  Smirke,  Westall,  Wright,  etc. 

Theyer,  Leopold,  Baumeister  und  decoratiyer  Zeichner,  geb.  14.  Oct.  1851  in 
Wien,  Schfller  des  dortigen  Polytechnikums  unter  y.  Ferstel,  seit  1874  der  Akademie 
unter  y.  Schmidt  Er  wurde  Docent  am  k.  k.  Museum,  besuchte  1878—84  Deutsch- 
land, England,  Frankreich,  lulien  und  die  Niederlande,  wurde  1884  Direktor  einer 
gewerbl.  Fachschule  in  Bozen  und  1887  Prof.  an  der  kunstgewerblichen  Abtheilang 


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Tbiac  -  lliiedricli.  40l 

der  Grazer  Staatsgewerbeschale.  Er  entwarf  über  1000  Bucheinbftnde  fftr  grosse 
deutsche  Finnen,  und  baote  n.  A.  Villen  fOr  Zschiesche  in  Naumburg  a.  d.  S^ 
BUlroth  am  St.  Wolfgangsee,  Schönberger  in  Abbaszia,  etc.  Femer  Wohn-  und 
Geschftftsh&nser  in  Wien  nod  Graz,  den  Musikverein  in  Elagenfurt,  etc. 

Thiacy  Joseph  Adolplie,  Baumeister,  geb.  4.  Juli  1800  in  Bordeaux  (Ddp. 
Gironde),  f  24.  Dec  1865  das.,  Sohn  und  Schaler  Yon  Jean  Baptist e  T.,  studirte 
onterLebas,  Gorcelles  nndan  der  Ecole  des  beanx-arts.  Von  1824'~28  war  er  in 
Rom  th&tig,  Hess  sich  hierauf  in  Bordeaux  nieder,  wo  er  Stadt-  und  Departements- 
Baumeister  wurde.  Von  ihm  Jastizpalast  and  Gefängnisse  (Bordeaux),  Kirche  nnd 
Kloster  der  Karmeliter  (ebenda),  Schlösser  in  der  Umgegend  yon  Bordeaox,  etc.  Kr. 
d.  Ehrenleg.  1846.  —  Sein  Vater  Jeaa  Baptiste  T«,  hatte  ebenfalls  in  der  Jagend 
einen  Rompreis  gewonnen  and  war  nach  Rückkehr  aus  Italien  am  Schlass  des  vorigen 
Jahrhunderts  in  Bordeaux  als  Baumeister  thfttig. 

Tliibaiilt,  Mme.  Aim^.  Malerin,  geb.  yor  1790.  f  1868,  Schalerin  yon  Saint 
und  Leguay.  Sie  malte  Bildnisse,  yornehmlich  Miniaturbildnisse.  Von  ihr  Der 
König  von  Rom,  Ferdinand  VII.  nnd  Marie  Isabelle  Frangoise,  Königin  von  Spanien,  etc. 

Thibavlt«  Jean,  Baumeister  nnd  Ingenieur  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  vor  1400, 
t  yor  1420.  Er  war  wahrscheinlich  Nachfolger  des  Jean  Duehemin  im  Amt  des 
königl.  Werkmeisters.  1421  übergab  seine  Wittwe  der  Stadt  Tours  Katapalte,  die  er 
verfertigt  hatte. 

ThllM»lt,  Jeaii5  Bildhauer,  geb.  1687  in  Orleans,  f  1708.  Er  war  Benediktiner- 
möneh. 

TUliflalt,  Jean  Thomasy  s.  Thiliaiit. 

Thlbaiat,  Maria  Marie,  Malerin,  geb.  1836  in  Saint-Did  (D^p.  Loir-et-Gher), 
Schttlerin  von  Coignard.  Von  ihr  Kühe  an  der  Trftnke  (1857),  Rosinen  and  Granat- 
ftpfel  (1859),  Pfirsiche  und  andere  Früchte  (1861),  etc. 

Thlbaolty  Michel.  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  11.  Juni  1794  in  Paris.  Er 
malte  Landschaften.    Mitglied  der  Akademie. 

Thlbant,  Charles  Eiig^ne,  Maler  nnd  Kupferstecher,  geb.  12.  März  1835  in 
Paris,  Schüler  von  Martin  et,  Glevre  und  der  £cole  des  beanx-arts.  Er  malte 
und  zeichnete  Landschaften,  sowie  Bildnisse  und  stach  nach  Aubert,  Cambon,  Ingres, 
Palma  Vecchio,  etc. 

Thlbast,  Jean  Thomas,  Baumeister  und  Maler,  geb.  20.  Nov.  1757  in  Mon- 
tierender (D^p.  Haute  Marne),  f  27.  Juni  1826  in  Paris,  Schüler  von  BoulU  and 
Paris.  Er  erhielt  den  ersten  gr.  Preis  für  Baukunst  nnd  war  Pensionflr  der  £cole 
de  France  in  Rom.  Zurückgekehrt  warde  er  Baumeister  von  Neuilly,  Malmaison  and 
Elis^e  Boarbon.  Während  des  ersten  Kaiserreichs  erhielt  er  den  Auftrag,  den  Pal. 
im  Haag  und  das  Stadthaus  in  Amsterdam  za  restauriren.  Später  wurde  er  Perspektiv- 
professor an  der  Pariser  Kunstschule.  Er  aqnarellirte  Ansichten  und  Architektaren, 
hat  endlich  auch  mehrere  Bücher  über  Architektur  und  Perspektive  hinterlassen. 
Mitgl.  d.  Inst  1818. 

Thibl^re,  Jeaa  Marie  Gabriel,  Baumeister,  geb.  14.  März  1758,  f  28.  März  1822. 

Thlboiisty  Benolty  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  um  1655  in  Chartres. 
Um  1679  war  er  in  Rom  thätig.  Er  stach  in  Mellans  Manier  80  PI.  Leben  des 
Hl.  Turribins  (n.  G.  B.  Gaetano),  Sa.  Teresa  (n.  Bemini),  A.  nach  Baldi,  Galandracci, 
G.  Ferri,  Pnlzone,  G.  Reni,  etc. 

Thlbontty  Jeaa  Pierre^  Maler,  geb.  1768  in  Paris,  f  nach  1818,  Schüler  von 
D.  Legnay.   Er  malte  Miniatarbildaisse.  Vom  ihm  auch  Genrescenen  auf  Porzellan. 

Thlboiit,  (Tybeut),  Willem,  Glasmaler  nnd  Radierer,  geb.  1526  (?)  in  Haarlem, 
t  24.  Jan.  1599  das.  Man  kennt  4  Radierungen  zur  Geschichte  der  Hagar  von  ihm. 
Glasfenster  von  ihm  in  Kirchen  zu  Delft,  Gonda  und  Haarlem. 

Thl^banlt,  Henri  L6on,  Bildbauer,  geb.  1856  (?),  f  12.  Jan.  1899,  Schüler 
von  J.  Lequien.  Er  schuf  Bildnissbüsten  und  besonders  kunstgewerbliche  Gegen- 
stände aus  Bronze,  a.  B.  Das  Meer  (Bronzevase),  Glockenspiel,  etc.  Med.  III.  Kl. 
1898,  Kr.  der  Ehrenleg. 

Thiebant,  — ,  Bronzegiesser,  geb.  1824  (?},  f  1-  Nov.  1888  in  Paris,  wo  er 
thätig  war. 

Thi^berty  Jnstinlen.  Baumeister,  geb.  1804  in  Villacourt  (D6p.  Meurthe), 
Schüler  von  Leclerc,  1827  wurde  er  in  Folge  eines  Wettbewerbes  zum  Bau- 
meister des  Arrondissements  von  Saveme  ernannt. 

TUe4rieh,  (Thierry),  Jean,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  der  1573  am 
Gloekenthurm  der  Cathedrale  von  Metz  thätig  war. 

AIlgemeinM  Künstler-Lezicon.    S.  Aufl.    4.  Band.  Digitized  byS6700QLC 


t 


402  Thiel  -  Thi^non. 

Thiel.  Ewaldy  Maler  und  Zeichner,  geb.  12.  Aug.  1855  in  K*manten  (Ö8t- 
preussen),  Schüler  von  Thnm&nn  an  der  Berliner  und  Löffts  an  der  Manchen« 
Akademie.    Er  malte  Bildniese  und  war  Tiel&ch  als  Illustrator  th&tig. 

Thiel,  enstET  Adolf  Wilhelm,  Goldschmied,  geb.  21.  Juni  1885  in  Gaisel, 
wo  er  18d4  in  die  Znnft  anfgenommeo  wurde. 

Thiele,  Frau.  Maler,  geb.  1868  in  Friedland  (Böhmen).  Er  war  in  Born 
th&tig.  Von  ihm  Christas  vor  Ahasvers  Haus,  etc.  —  Ein  Christtan  Ootttieb  T., 
Sohn  eines  Zsoheila-Meissener  Bildhauers  Johann  Christoph  T.,  war  am  1712  als 
Bildhauer  in  Dresden  thfttig. 

Thiele,  Hans,  Maler,  geb.  1850  in  Friedland  (Böhmen).  Er  liess  sich  in  Wien 
nieder.    Von  ihm  Domenica,  Bei  der  Haltestelle,  Ordonans,  TrajanssAule  in  Rom,  etc. 

Thiele.  Johann  Alexander,  Maler  und  Radierer,  geb.  26.  MArz  1686  in  Er- 
fürt, t  22.  Mai  1752  in  Dresden.  Er  war  AotodidaJct,  dann  Schfller  von  C.  L. 
Agricola  und  Manyoki,  (zuvor  Soldat  gewesen).  Er  arbeitete  am  Schwanborg- 
Sondershausenschen  Hof,  bis  er  1726  an  den  sftchs.  Hof  berufen  und  dort  1788  zam 
Hof-Prospektmaler  ernannt  wnrde.  Ton  seinen  Landschaften  besitzen  die  Qalerien 
zu  Aschaffenbarg,  Bamberg,  Dresden,  Gotha,  Hamburg,  Schwerin  und  Weimar  Proben. 
Andere  im  königl.  Scbloss  zu  Dresden  (etwa  40  Stack).  Er  radierte  Ober  30  An- 
sichten aus  der  s&chsischen  Schweiz  and  Landschaften. 

Thiele»  Johann  Friedrieh  Alexander,  Maler  and  Radierer,  geb.  6.  Ang.  1747. 
6.  M&rz  1808,  Sohn  und  Schfller  des  J.  Alezander  T.,  Schfller  Ton  Hntin  und 
oos.    Er  malte  Landschaften  in  Deckfarben  and  stach  viel  nach  seinem  Vater. 

Thiele,  Jnlins  Arthnr.  Maler,  geb.  10.  Jani  1841  in  Dresden,  Schfller  der 
dortigen  Akademie  unter  Hflbner,  auch  von  Krflner  in  Dflsseldorf  beeinflusst  Er 
war  darauf  erst  einige  Jahre  in  Wien,  dann  in  Manchen  thfttig  und  malte  mtist 
jagdbare  Thiere  in  Winterlandschaften.  Von  ihm  Todter  Hase  (6aL  Dresden), 
Winterjagdbild  u.  1  A.  (ebenda),  Im  Gamsgebirg,  Sauen  auf  dem  Wechsel,  etc. 

Thiele,  Karl  Christoph,  Maler,  geb.  26.  Juni  ,1715  in  Markersbach  bei  Pirna, 
t  7.  Mftrz  1796.  Er  war  als  Maler  bei  der  Meissener  Manafaktnr  angestellt  Er 
schrieb  auch  Gelegenheitsbroschflren  und  schuf  einige  Ansichts-Eupfer.  —  Ein  Johann 
Christoph  T.  war  nm  1703  als  Bildhauer  in  Meissen  thfttig. 

Thiele,  Karl  Gotüob,  Maler,  geb.  7.  Sept  1741  in  Meissen,  f  7.  Jan.  1811, 
Sohn  des  Karl  C.  T.,  kam  1758  an  die  Meissener  Maoufaktur.  &  malte  Blumen 
und  Pflanzen  und  unterstfltzte  den  Hofblumenmaler  C.  G.  Friedrich  in  Pillnitz. 

Thiele,  Karl  Helnrieh,  Maler,  geb.  1779  in  Meissen,  f  nach  1848?,  gebildet 
an  der  Meissener  Manufaktur.  Er  kam  nach  Dresden,  gab  Unterricht  und  malte 
Blumen,  Historien,  etc. 

Thielen.  Jan  Philips  ran»  Herr  yan  Conwenberch,  Maler,  gen.  Bigonldta, 
Blgholi  (nach  seiner  Matter),  get  1.  April  1618  in  Mecheln,  t  1667  in  Boissehot, 
Schfller  Ton  T.  Rombouts  und  des  Daniel  Seghers,  in  dessen  Weise  er  Blumen- 
stflcke  malte.  1641  wurde  er  Mitglied  der  Antwerpener  Gilde.  Werke  von  ihm  in 
den  Sammlungen  zu  Amsterdam,  Antwerpen,  Hermannstadt,  Lille,  Madrid,  Wien 
(auch  Sammlung  Liechtenstein),  etc.  •—  Seine  beiden  Töchter  Maria  T.,  geb.  17.  Mftiz 
1640  in  Antwerpen,  f  11.  Febr.  1706  das.,  und  Anna  T.  get  1.  Jan.  1642  in  Ant- 
werpen,  malten  auch  Blumen. 

Thielley,  Claude,  Maler  und  Lithograph,  geb.  20.  M&n  1811  in  Bully  (Mp. 
8a6ne-et-Loire).    Ton  ihm  Die  Säule  Fontaine  bei  Buxy  (1865),  In  den  Wftldem 

S868),  Juan-Golf  1880  etc.  Von  Lithographien  nennen  wir  .Siehe,  der  Teufeil*  und 
Ifttter  nach  Boss  Bonheur,  Girardet,  Hillemacher,  Martersteig,  Schlosser,  Wetter,  etc. 

Thiem,  Paul,  Maler,  geb.  2.  Nov.  1858  in  Berlin.  Schfller  von  Löfftz  an  der 
Mflnchener  Akademie,  hatte  auch  Kunstgeschichte  stodirt.  Er  malte  Landschaften, 
Bildnisse  und  Genrebilder,  z.  B.  Strohwittwen,  Spaziergang. 

Thlemo,  Abt,  Bildhauer  und  Maler  des  11.  Jahrhunderts,  f  1101.  Er  war  Abt 
Ton  St«  Peter  zu  Salzburg  und  es  werden  ihm  Steinguss-Statuen  in  seinem  Kloster 
und  in  Ens,  Gem&lde  in  Ens,  Admont,  Niederalteich  und  Kremsmflnster,  endlich  in 
Elfenbein  geschnitzte  Heilige  in  St.  Peter  zu  Salzburg  zugeschrieben. 

Thi^non,  Anne  Claude.  Maler  und  Lithograph,  geb.  1772  (1782?),  f  1^^ 
das.,  Schfller  YonMoreau  und  de  Monterare,  anch  in  Italien  gebildet.  Er  malte 
Landschaften,  sowie  Ansichten  meist  in  Aquarell  und  TerAffentlichte  •Yoyage  pitto- 
resque  dans  le  Bocage  de  la  Yendäe",  sowie  knnsttechnische  Schriften.  T.  war  einer 
der  frflhesten  Kflnstler  Frankreichs,  die  sich  mit  dem  Steindruck  beschftftigten-,  1817—19 
lithographirte  er  eine  Beihe  ron  Ansichten« 


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Thiteon  —  tixkny.  40ä 

f  hl^BOii»  Iionis  DMr^y  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  18.  Febr.  1812  in 
Paris,  Schfller  seines  Vaters  A.  Glande  T.  nnd  Ton  £.  Isabej.  Yon  ihm  Ansicht 
aus  dem  Saint  James-Park  (1888  Aquarell);  andere  landschamiche  und  Ansichts- 
Aquarelle  aus  England,  Franlcreich,  Italien,  Marokko,  der  Schweiz,  etc:  ferner  eben- 
solche Kupfer.    Med.  3.  Kl.  1836,  2.  Kl.  1846. 

Thienpondt»  Karl  Friedrieh,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  1720  in  Berlin. 
Schfller  you  Pesne,  spAier  meist  als  Miniatur-  und  Schmeh-Maler  in  Dresden  und 
Warschau  th&tig. 

Thier^  Bernhard  Heinrieh.  Maler  und  Radierer,  geb.  1748  in  Lüdinghausen 
(n.  A.  1751  in  Mflnster),  f  1814  in  Leiden,  Schfller  seines  Bruders  Evert  T.,  dann  von 
Barbiers  und  Meyer  in  Amsterdam.  Er  malte  Blumen,  sowie  Landschaften  und 
hat  ein  Dutzend  Thierstflcke  und  Landschaften  radiert 

Thl6rard,  Jean  Baptiste,  Bildhauer,  geb.  1757  in  Bethel  (D6p.  Ardennes), 
t  24.  Febr.  1822  in  Paris,  Schfller  Ton  Barth ^lemi.  Von  ihm  Die  Musik  und  die 
Dichtkunst  (1779),  Der  Krieg  (1801),  Venus  schmflckt  den  Helm  des  Mars  (1804), 
etc.;  auch  Bildnissbflsten. 

Thierhaeh,  Biehard,  Maler,  geb.  9.  Juni  1860  in  Stolberg  a.  H.,  Schfller  von 
Th.  Hagen  in  Weimar.  £r  liess  sich  in  Berlin  nieder  nnd  malte  schöne  Land- 
schaften aus  seiner  Heimathsgegend,  z.  B.  Felsen  am  Waldhang,  Blick  auf  Stolberg, 
Mflhlenhof  am  Wald,  etc. 

Thierr^,  Eag^ne  Stanislas,  Maler,  geb.  29.  M&rz  1810  in  Paris,  Schfller 
Ton  Langres.  Von  ihm  Ansicht  des  Dorfes  Gernay-les-Vanz  (1889),  Die  Promenade 
auf  den  Wällen  ton  Provins  (1847),  Ansicht  aus  Noyelles  (1868),  etc. 

Thierriat»  AagnatiB  AlezandrOy  Maler,  geb.  11.  M&rz  1789  in  Lyon,  f  14.  April 
1870  das.,  Schfller  der  Ecole  des  beanx-arts  zu  Lyon.  Als  Lanriat  wurde  er  vom 
MilitArdienst  befreit.  1828—54  war  er  Prof.  an  der  Kunstschule  zu  Lyon,  seit  1832 
Dir.  des  dortigen  Museums,  um  das  er  sich  durch  Sammeln  der  Lokalschule  sehr  yer- 
dient  gemacht  hat.  Man  verdankt  ihm  auch  einige  Qalerie-Kataloge.  Von  ihm 
Blumenstflck  (Mus.  LyonX  Brflder  der  christlichen  Religion  (1822),  Die  Erholung, 
Stillleben«  Aquarelle,  etc.  T.  hat  auch  77  kleine  Ansichten  und  Landschaften  radiert. 
Med.  2.  Kl.  1817,  1822. 

Thierry^  Charles  AlphoBaO)  Baumeister,  geb.  1.  Jan.  1880  in  Paris,  Schfller 
Yon  Lebas  und  der  Ecole  des  beaux-arts,  an  der  er  1859  den  gr.  Rompreis  gewann. 
Er  schickte  von  dort  die  flblichen  architektonischen  Aufnahmen  zurflck.  —  Ein 
Alexandre  Jean  T.|  geb.  in  Angonlöme  (D^p.  Gharente)  war  zwischen  1840  und  1880 
in  Paris  ebenfalls  als  Baumeister  thfttig. 

Thierryt  Charles  8.^  Baumeister,  geb.  1755  in  Paris,  f  1851  das.,  Schfller 
Ton  Bellissar.  Yon  ihm  Entwflrfe  zu  Wasserschlflssern,  Fontainen,  Ehrenmonu- 
menten, ein  Projekt  fflr  die  Yorlftuferin  der  Madeleine  in  Paris,  etc.  Er  hat  ban- 
technische  Werke  yerfasst. 

Thierryi  E«  J.«  Kupferstecher,  geb.  1787  in  Paris,  f  nach  1880,  Schfller  seines 
Vaters  Jaques  E.  T.,  you  Gaitte  und  yon  Baltard.  Er  stach  Architekturplatten 
zur  Voyage  en  Espagne  (von  Delaborde),  zur  Baukunst  (von  Rondelet)  und  Ahnlichen 
Werken.    1881  stellte  er  eine  Zeichenschule  in  145  Blatt  aus. 

ThierrT,  Jaeqnes  fitienne.  Baumeister,  geb.  1750  in  Paris,  f  nach  1816,  Schfller 
Yon  Blonde!  und  Radel.  46  Jahre  lang  war  er  Prof.  an  einer  Parictor  Zeichen- 
schule. Von  ihm  Entwflrfe  zur  Yerschflnerung  der  Stadt,  zu  einem  Ruhmesdenkmal 
fflr  den  Kaiser  und  König,  zu  dem  Are  de  r£toile,  etc. 

Thierry,  Jean^  Banmeister  des  14.  Jahrhunderts.  1880  wurde  er  Werkfflhrer 
an  der  Kathedrale  yon  Troves,  an  der  er  bis  1882  neben  Michelin  de  Joncheri 
th&tig  war,  um  dann  von  Henry  de  Bruxelles  Terdr&ngt  zu  werden. 

Thierry.  Jean,  Bildhauer,  geb.  8.  Juni  1669  in  Lyon,  f  20.  Dec.  1789  das., 
Schfller  yon  (loysevoz.  1717  wurde  er  auf  Grund  einer  Leda  (jetzt  im  Louvre) 
MitgL  der  Akademie.  In  Paris  arbeitete  er  für  die  Schlflsser  Marly,  YersaUles,  nnd 
wurde  von  Felipe  Y.  1721  nach  Spanien  bestellt  Dort  schuf  er  yiele  Marmorstatuen, 
Yasen  und  Brunnen  in  den  Ildefonso-Garten,  sowie  Statuen  im  Treppenhause  der 
Kapelle  des  Schlosses  Rio  Frio.  1728  kehrte  er  mit  einer  grossen  Pension  bedacht 
nadi  Paris  zurflck,  1736  nach  Lyon.  In  der  Kapelle  zu  Versailles  befinden  sich 
zwei  Steinbasreliefs  yon  ihm;  an  der  Notre  Dame  zu  Paris  die  beiden  Figuren 
aReinheit"  und  .Jungfernschaft". 

Thierry.  Joseph  Francis  DMr^y  Maler,  geb.  18.  Mftrz  1812  in  Paris, 
t  11.  Noy.  1866  das.,  Schfller  yon  Gros,  Philastre  und  der  Ecole  desbeaux-arts, 

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404  Thierrj  —  Thirion. 

Von  ihm  Ansicht  Yon  Nantes  (1883),  Tod  Laras  (1837),  Das  Feenreich  (186d),  etc., 
besonders  aber  gemeinsohaftlich  mit  Gambon  viele  Scenerien  fflr  die  grosse  Oper 
(Prophet,  Blutige  Nonne,  Ewige  Jade,  etc.)  und  die  komische  Oper  (Joseph,  Nord- 
stern, Sommemachtstranm,  etc.)  zu  Paris.  Er  hat  auch  vier  Vignetten  su  einem 
Roman  seines  Bruders  radiert    Med.  8.  El.  1844,  Er.  der  Ehrenleg.  1868. 

Tlilerry.  WUhalm»  Maler,  Baumeister  und  Radierer,  geb.  1766  in  Bruchsal, 
t  1828,  Schaler  von  F.  Eobell  in  Mannheim.  Er  wurde  Landschaftsmaler  und 
lebte  als  Hofoialer  in  Homburg,  dann  in  Meiningen.  1810  ging  er  nach  Earlsruhe, 
wo  er  unter  Weinbrenner  die  Baukunst  studirte  und  yon  nun  an  auf  diesem  Feld 
thfttig  war.   T.  radierte  auch  Ansichten  nach  W.  Eobell  und  nach  eigener  Zeichnung. 

Thierry  de  Sierek»  Baumeister  und  Bildhauer  des  15.  Jahrhunderts,  der  1400 
WerkfQhrer  an  der  Eathedrale  zu  Metz  wurde.  Er  schuf  dort  das  Grabmal  seines 
Lehrers  und  Yorgftngers  P.  Perrat  1442  begann  er  die  Niklaskapelle  in  der 
S.  Euchairekirche  dort;  1443  die  Brücke  ,Pont  auz  loups**  yor  Metz. 

TUerry-Ladrange,  Fnm^is,  Baumeister,  geb.  20.  Mu  1825  in  Yignory 
(Ddp.  Haute  Marne),  Schüler  yon  Dommey,  Daujoy  und  der  Ecole  des  beaox-arts 
zu  Paris.  Von  ihm  Entwurf  eines  Arago-Denkmals  (1864),  Entwurf  eines  Kunst- 
ausstellungsgebäudes  (1865);  A.  für  Arcaden,  Grabdenkmäler,  Innendecorationen, 
Alt&re  etc.    Med.  L  Kl.  1872. 

Thiers,  Le,  s.  Lethi^re. 

Thlerscb,  Frledrieh,  Baumeister,  geb.  18.  April  1852  in  Marburg,  Schüler  des 
Stuttgarter  Polytechnikums.  Er  war  1878—75  bei  Mylius  &  Blnntschli  in  Frank- 
furt a.  M.  thfttig.  bereiste  1876—78  Italien,  Griechenland,  England  und  Frankreich, 
1881  und  1884  aen  Orient  und  wurde  1879  Professor  am  Polytechnikum  und  der 
Akademie  zu  München.  Von  ihm  Die  Mainzer  Rheinbrücke  (gemeinschaftlich  mit 
Lauter,  I.  Preis),  Die  Mannheimer  Neckarbrücke,  Der  Justizpalast  in  Mfinchoi 
(1891— 95X  Umbau  des  Kunstyereins  das.  (1890),  Brunnen  zu  Lindau,  Bayemdenkmal 
bei  Wörth,  Erneuerung  des  Lindauer  Rathhauses,  etc.  Sein  Reichstagsprojekt  für 
Berlin  erhielt  neben  Wallot  einen  I.  Preis. 

Thierseli,  Ludwig.  Maler,  geb.  12.  April  1825  in  München,  Schüler  der 
dortigen  Akademie,  als  Bildhauer  unter  Schwanthaler,  als  Maler  unter  Schnorr, 
H.  Hess  und  Sehern,- 1849—52  m  Rom  weitergebildet  Er  besuchte  Griechenland 
mit  seinem  Yater,  einem  Philologen,  und  war  8  Jahre  lang  Professor  an  der  Kunst- 
schule in  Athen.  Dort  malte  er  1852—55  Fresken  in  der  S.  Nikodemuskirche  im 
Auftrag  der  Russischen  Regierung.  Aehnliche  Aufträge  erhielt  er  darauf  für  Wien 
(1856),  St  Petersburg  (1860—64),  Karlsruhe  (1864),  London  (1880)  und  Paris  (1892). 
Von  ihm  femer  Altäre  (S.  Markus  in  München,  Syrisches  Waisenhaas  in  Jerusalem, 
Kbrchen  in  Bad  Reichenhall  und  Berchtesgaden),  Mythologische  Scenen,  Rümische 
Genrebilderi  etc.  Ehrenmitgl.  der  St  Petersburger  Akad.,  Bayer.  Michaels -Ord., 
Off.  Griech.  Erlöser-Ord.,  Russ.  SUnislaus-Ord. 

Thi^ry.  Hllaire,  Bildhauer,  geb.  15.  Sept  1796  in  Paris,  Schüler  yon  Stouf 
und  der  £coie  des  beaux-arts  im  Jahre  1813. 

Thilly  Joharni  Carl  Haek  tod  SvI,  gen.,  Maler  und  Radierer,  geb.  20.  Jan. 
1624  in  Nürnberg,  f  7.  Dec.  (Oct?)  1676,  Schüler  yon  0.  Rupert,  in  Rom  unter 
M  e  r  i  a  n  weitergebildet  Er  radierte  26  Blatt  nach  Merian,  Sandraert  und  meist 
nach  eigener  Zeidinung,  darunter  16  Mdnisse. 

Thlm,  €oniellB«  Zeichner,  geb.  1755  (?)  in  Rotterdam,  f  1*  ^oy.  1818  das., 
Autodidakt.    Er  war  Eriegskapitän  und  zeichnete  Fluasansichten,  Marinen,  etc. 

Thiolleti  Alexandre,  Maler,  geb.  8.  Mai  1824  in  Paris,  Schüler  yon  DroUing, 
Robert-Fleury  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Yon  ihm  Daphnis  und  Chloe  (1846X 
Landschaft  mit  Viehstaffage  in  der  Normandie  (1859),  Abend  am  Strande  yon 
Grandcamp  (1869),  Seineufer  bei  Paris  (1881),  eto. 

Tliiollet,  FraB^lg,  Baumeister,  geb.  28.  Sept  1782  in  Poitiers  {Dip,  Yienne), 
t  nach  1850.  Er  machte  Aufoahmen  der  gallo  -  romanischen  Ausgrabungen  zu 
Besan^n,  Bourges,  Champlien  und  Sens  zwischen  1840—51  und  hat  auch  Einiges 
Hthographirt 

Thirion»  Ckarles  Yietori  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  80.  März  1883  in 
Langres  ^dp.  Hante-Mame),  f  1878,  Schüler  yon  Bouguerau,  Gleyre,  Pfnorr 
und  der  Ecole  des  beaux-arts  zu  Paris.  Er  stach,  yieliach  in  Schabmanier,  archi- 
tektonische Blätter,  yieles  nach  Bouffuereau,  etc.  von  seinen  Gemälden  nennen  wir 
Mädchen  Stiche  ansehend  (1870),  Nach  der  Schule  (1875),  Die  yerlasaene  Psyche 
(1877),  Hirten  in  der  Campagna,  Bildnisse,  etc.    Med.  1867.  ^  , 

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Thirion  ^  Thoma.  405 

TUrloB^  Evf^Be  Bomainy  Maler,  geb.  19.  Hai  1889  in  Paris,  Sehfiler  Ton 
Cabanel,  Picot  and  der  Ecole  des  beaox-arts.  Von  ihm  Tod  der  Maria  Aegypdaca 
(1868,  Mai.  Lisieax),  Ephraim  yerflucht  Gabaa  (1865,  Mus.  Perpignan),  8.  Vinoent 
(1866,  Mae.  Bordeaux),  S.  Seyerin  (1869,  Mas.  Caea),  Judiths  Bflckkehr  nach  Bethalien 
(1878,  Mas.  Tours),  Die  Aussetsung  Mosis  (1885,  Mus.  Luxemboorg,  Paris),  etc.  auch 
Bildnisse.  Femer  malte  er  Wandbilder  in  der  Ste.  Trinit6  zu  Paris,  im  Kriegs* 
ministerium,  etc.    Med.  1866,  1868,  1869,  1878;  Kr.  der  Ehrenleg.  1872. 

Thirioty  Jean»  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts.  Er  war  Baumeister  Louis  XIII. 
S.  Leben  you  Gh.  Bonne  (Bar  le  Duc,  1876). 

Thirtle^  Joho,  Maler,  geb.  1774  in  Norwich,  f  29.  8ept  1889  das.  Er  malte 
Landschaften  aus  Wales,  den  Themseufern,  Korwich  und  der  Norfolkkflste,  endlich 
auch  Bildnisse.    Das  S.  Kensington  Mus.  besitzt  zwei  Aquarelle  von  ihm. 

Thiry,  Leonard»  Maler,  Zeichner  und  Radierer,  geb.  um  1500  in  Deventer 
(Overyssel,  n.  A.  in  Bayay,  D^p.  Nord),  f  um  1550.  Er  war  neben  Bossi  nnd  Primaticdo 
in  Fontainebleau  thfttig  und  hat  viel  nach  deren  decorativen  Midereien  radiert  Man 
kennt  über  80  Einselbl&tter  von  ihm,  nebst  einigen  Folgen,  darunter  Geres  Fabel 
(12  Bl.),  Staffirte  Landschaftofolge  (12  Bl.),  etc.  Nach  ihm  stach  B.  Boyrin  26  Bl. 
zur  Jasonsage. 

ThiTier,  Engine»  Bildhauer,  geb.  11.  Oct.  1845  in  Paris,  Schaler  Ton  Dnbray, 
A.  Dumont  und  Loison.  Von  ihm  Sterbender  Meleager  (1865),  T&nzerin  aus 
dem  Ballet  Faust  (1870),  Margarethe  tob  Navarra  (1880,  Gipsbflste),  etc. 

ThSmlDg)  Christ.  Friedrloh»  Maler  und  Lithograph,  geb.  1802  in  Eckemförde, 
t  21.  April  1878  in  Neapel,  SchOler  der  Kopenhagener  Akademie,  1880  in  München, 
später  in  Rom  weitergebildet.  Von  ihm  Ansicht  der  Insel  Gapri,  Molo  di  Gafita, 
Küste  Ton  Galabrien,  etc.,  auch  lithographirte  Landschaften  z.  Th.  nach  eigener 
Zeichnung,  z.  Th.  nach  Bakhugzen  nnd  Guyp. 

TUnerty  Medardns,  Kupferstecher,  geb.  1754  in  Leipzig,  f  1812,  Schaler  von 
B  a  u  s  e  und  G  e  y  s  e  r,  nachdem  er  zuvor  Philosophie  und  Mathematik  stadirt  hatte. 
Er  stach  Bildnisse,  Vignetten,  etc.  nach  Graff,  Oeser,  G.  F.  Schmidt,  etc.,  auch  nach 
eigener  Zeichnung. 

Thörmer»  Benao,  s.  TSrmeri  Benno  Friedrieh. 

ThSme,  Alfred»  Maler,  geb.  1850.  Er  war  in  Schweden  th&tig  und  malte 
Berglaodschaften,  etc. 

Thola,  Benedetto,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  um  1574.  Mit  seinen  beiden 
Brfldern  (Gabriel  T.  und  —  T.)  und  F.  Biccini  schuf  er  Sgraffitomalereien  am 
Dresdener  Residenzschloss  und  der  jetzigen  Gewehrgalerie,  auch  Fresken  in  der 
Loggia  des  Schlossthurms.  Seinen  «König  David*^  kennen  wir  nur  durch  die  üeber- 
lieferung.    Er,  sowie  die  Brnder,  waren  ausgezeichnete  Musiker. 

TholoBy  Willem  Baatiaen,  Maler,  geb.  18.  Febr.  1860  in  Amsterdam,  Schüler 
von  P.  J.  G.  G  a  b  r  i  e  1.    Er  malte  Lanoschaften,  Yorstadtansichten,  Steinbruche,  etc. 

Tholloty  Benoit)  Maler,  geb.  L  Not.  1817  in  Lyon,  Schaler  Ton  Picot  und 
der  £cole  des  beauz-arts  zu  Paris.  Von  ihm  Gervantes  liest  Freunden  den  Don 
Quizote  Yor,  Ermordung  Marcels,  etc.,  auch  Bildnisse,  Fayencen,  Aquarelle,  etc. 

TiiODiy  James,  Maler,  geb.  um  1785  in  Edinburgh,  f  nach  1814,  gebildet  in 
seiner  Vaterstadt,  thätig  in  London.  Von  ihm  Der  junge  Rekrut,  etc.  —  Ein  James 
Crawford  T.y  geb.  vor  1850  in  Nord-Amerika,  war  Schaler  Ton  £.  Frbre  in  Paris 
und  malte  Genrebilder,  Landschaften,  etc. 

Thema,  Hans,  einer  der  henrorragendsten  Maler  unserer  Zeit,  geb.  2.  Oct  1839 
in  Bernau  (Baden),  Schüler  der  Karlsruher  Kunstschule  unter  S  c  h  i  r  m  e  r  (1859), 
nachdem  er  schon  lithographisch  und  als  ührenmaler  thatig  gewesen  war.  1867—68 
ging  er  nach  Dflsseidorf  und  Paris,  dann  nochmals  nach  Karlsruhe,  1870  nach 
München,  1874  nach  Italien.  1877  Hess  er  sich  in  Frankfurt  a.  M.  nieder,  wo  er 
mit  Unterbrechungen  (Reisen  nach  England  und  Italien)  bis  1899  yerblieb,  darauf 
einem  Ruf  als  Museums-  und  Akademie -Direktor  nach  Karlsruhe  folgend.  In  seiner 
Jugendzeit  nur  auf  Zurückweisung  und  Yerkennung  in  Deutschland  stossend  (einige 
Engländer  kauften  viele  seiner  Werke  auf),  lebte  er  bald  ganz  zurückgezogen  seiner 
Kunst.  Nur  der  Thätigkeit  einiger  Kunsthistoriker,  namentlich  Thodes,  ist  es  an 
danken,  dass  Deutschland  erkannte,  was  es  in  ihm  besitzt,  und  seit  etwa  1890  (Zeit- 
punkt einer  grossen  Gollektivausstellnng  in  München)  ward  der  nun  allerdings  schon 
50jährige  alGn&hlich  gebührend  geschätzt.  Seine  Kunst  ist  dem  innersten  Wesen 
nach  Yon  der  lautersten  Yolksthümlichkeit  erfüllt,  den  Vortrag  bestimmt  dn  ans- 
gebildeter  Sinn  fEür  prachtToUe  Farbenstimmung.    Dass  T.  so  lange  gezwungen  ton 


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406  Thomaea  —  ThomM. 

ftller  mitschaffenden  Kunst  entfernt  arbeiten  rnnsste,  liat  ihm  fireifich  die  Selbstkritik 
etwas  erschwert,  and  neben  den  allerprftchtigsten  Leistungen  erscheinen  mitonter 
seltsam  nngenfigende,  wfthrend  aUer  Perioden.  In  der  Landschaft  steht  er  nnüber- 
troffen  da.  Seit  1892  widmete  er  sich  dem  Steindruck,  aach  in  Farben,  namentlich 
die  frohen  Blfttter,  deren  einzelne  Abdrucke  er  meist  mit  auserlesenstem  Geschmack 
bemalte,  sind  herrlich.  Sp&ter  widmete  er  sich  leider  der  minderwerthigen  aber 
bequemeren  Algnphie  (Flachdruck  auf  Aluminiumplatten).  Im  Ganzen  schuf  er 
(bis  1900}  etwa  100  grössere  Blatter,  nebst  einer  Reihe  von  Rahmenleisten  etc. 
T.  hat  sich,  aber  mit  wenig  GlQck,  auch  der  Radierung  zugewandt;  auch  seine 
Vignetten  zu  mehreren  Schriften  Thodes  und  die  Kostamentwürfe  ftbr  Bayreuth  sind 
nicht  den  anderen  Schöpfungen  ebenbürtig.  Von  seinen  Gemftlden  nennen  wir  Der 
Hater  des  Thaies  (Gal.  Dresden),  Selbstbildniss  (ebenda),  Landschaft  mit  Kindern 
(ebenda),  Eva,  Offenes  Thal  (Frankfurt  a.  M.,  Stadeisches  Institut),  W&chter  yor  dem 
Liebesgarten  (Breslau),  Taunuslandschaft  (Neue  Pinak.  München),  auch  Wandbilder 
im  CM  Bauer  und  Restaurant  Kaiser  Karl  zu  Frankfurt  a.  M.,  im  RaTenstein'schen 
Haus  das.  und  im  Pringsheimer'schen  Haus  (München)  u.  s.  w.  Yergl.  aber  ihn  Thode 
(Frankfurt  a.  M.  1887,  1899,  München  ca.  1896,  etc.);  seit  1900  gibt  Thode  ein 
grosses  Lichtdruckwerk  der  Thoma'schen  Gem&lde  heraus. 

Thomaee»  (Thomasse)«  Coliiif  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts  aus  Dbiant. 
1404  begann  er  aie  Kirche  St  Siffirein  de  Carpentras,  deren  östliche  Theile  er  noch 
selbst  vollenden  konnte. 

Thomae,  Johana  Angnst,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  15.  April  1691  in 
Pesterwitz  bei  Dresden.  Er  war  jüngster  Bruder  des  J.  Benjamin  T.  und  in  Glauchau 
thatig. 

Thomae,  Johann  Benjamin.  Bildhauer,  geb.  23.  Jan.  1682  in  Pesterwitz  bei 
Dresden,  f  8.  März  1751,  wahrscheinlich  Schüler  von  G.  Fehrer  und  Kirchner, 
auch  unter  B.  Permoser  gebildet.  Seit  1712  bezog  er  ein  Gehalt  yom  König  und 
war  1733  schon  Hof  bildhauer.  Von  ihm  Die  Giebel  an  der  Dreikönigskirche  (Dresden  N., 
zweifelhaft),  Hauptaltar  (dasA  Restanrirung  der  Kanzel  (ebendaX  Reliefs,  etc.  (Rath- 
haus,  Dresden  A.),  Zwei  ffckbrunnen  (Dresden  N.,  Hauptstrasse,  zweifelhaft),  ein 
Theil  des  bildhauerischen  Schmuckes  am  Zwinger  (Dresden),  etc. 

Thomae,  Lneas  (d.  h.  L.  der  Sohn  des  T.),  Maler  des  14.  Jahrhunderts.  1355 
und  1339  in  Urkunden  erwähnt  Schüler  des  Barna  in  Siena.  Von  ihm  Madonna 
(Gal.  Siena),  Crucifiz  (1366  Akad.,  Pisa),  etc. 

Thomann,  (Thoman),  Christian  Bainrand,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts, 
thatig  um  1780.    Er  stach  u.  A.  Platten  ftlr  das  Werk  über  die  Dresdener  Antiken. 

Thomann  Ton  HagelsteiS)  Ernst  Philipp,  Maler  und  Kupferstecher,  geb. 
1657  in  Augsburg,  f  1726  das.  Um  1708  war  er  in  Berlin,  sonst  Tielfach  in  Linda« 
thatig.  Er  malte  Historien.  Von  ihm  femer  über  60  minderwerthige  Schabkunst- 
blatter, meist  grösseren  Formats,  in  der  Art  der  Spizel,  Rugendas,  etc.  —  Sein  Sohn 
Toblas  Heinrieh  T«,  malte  Thierstücke  und  hat  selbst  mehrere  Folgen,  über  50  BL 
Jagden  etc.  in  der  Art  der  Ridinger,  Rugendas  geschabt. 

Thomann  TOn  Hagelstein,  Jakob  Emsty  Maler,  geb.  1588  in  Lindau,  f  1658 
das.,  dort  und  in  Rom  (unter  Eisheime  r),  Genua,  sowie  Neapel  gebildet  1620 
etwa  kehrte  er  in  die  Heimath  surück  und  war  im  Dienst  des  Kaisers  thfttig.  Er 
malte  Landschaften  mit  biblischer  oder  geschichtlicher  Staffage  in  Elsheimers  Geschmack. 

Thomas,  Maitre,  Baumeister  des  14.  Jahrhunderts.  1365  baute  er  an  der 
Kathedrale  von  Troyes.  —  Ein  andrer  Maitre  Thomas,  war  im  16.  Jahrhundert 
Baumeister  in  Caudebec;  1543  wurde  er  nach  Lillebonne  berufen,  um  das  Kirehen- 
portal,  das  der  Blitz  zerschlagen  hatte,  neu  autobauen.  —  Ein  dritter  Baumeister 
Maitre  Thomas,  t  23.  Mai  1630  in  Mets,  sehof  dort  die  Niklas-Kapelle  der 
Kathedrale. 

Thomas,  Alexander  Lndwig  Joseph,  Maler,  geb.  13.  März  1810  (1820?)  in 
Malmedy  (Rheinproyinz),  f  9.  (12.  ?)  Aug.  1898  in  Brüssel,  Schüler  der  Akademie 
in  Düsseldorf,  sowie  Antwerpen  und  Hess  sich  in  Brüssel  nieder,  wo  er  mit  Erfolg 
Historien  malte.  Ton  ihm  besitzt  das  dortige  Museum  Barabas  und  der  wandernde 
Judas.  Von  ihm  femer  Die  Jungfrau  am  CalTarienherg,  Das  ürtheil  Salomonis,  etc. 
Mitglied  der  Antwerpener  Akad.,  Off.  Leopold-Orden,  Med.  Paris. 

Thomas.  Alezb  Franeois,  Bildhauer,  geb.  1795  in  Paris,  f  16.  Not.  1875^ 
Schüler  yon  Deseine  und  Dupaty.  Ton  ihm  Kain  (1838  Studienkopf  Marmor), 
Die  nnbefleckte  Empfangniss  (1849  HolzsUtue),  Junge  Muse  (1852  Marmorkop^ 
BUdnissbüsten,  etc.  /»        •  \ 


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Thomag.  407 

Thomas,  Aftna  BMina  Ka^Nlalena,  geb.  Willemer.  Zeichnerio,  geb.  11.  April 
1782,  t  16.  Mftn  1846.  Sie  lebte  in  FraDkfurt  a.  M.  and  hatte  in  erster  Ehe  einen 
gewissen  Stadel  geheirathet  Sie  radierte  und  Bdchnete  als  Liebhaberin  Ansiebten. 
Eine,  radierte,  von  Frankfurt  a.  M.,  von  der  sie  ein  Exemplar  Goethe  schenkte, 
galt  lange  Zeit  irrthamlicherweise  als  Handzeichnong  von  Goethe's  eigener  Hand. 

Themas,  Antoine  Jean  Baptlste,  Maler  und  Lithograph,  geb.  81.  Oct  1791 
in  Paris,  f  1848  das.,  Schüler  von  Vincent  und  der  £!cole  des  beaux-arts  an  der 
er  1816  den  grossen  Bompreis  gewann.  Er  yerOffentlichte  ein  Werk  mit  72  Stein- 
drucken ,Un  an  k  Borne",  femer  humoristische  Steindracke  nnd  eine  Anzahl  von 
Einzelblättern  auf  Stein  gezeichnet  Yen  Gemftlden  nennen  wir  Jesus  vertreibt  die 
Händler  (St  Roch,  Paris)^  Prozession  in  Neapel  (Trianon),  Rackkehr  des  Herzogs 
Ton  Angoulöme  (Schloss  YilleDeuye-l'Etang),  etc. 

Thomas^  Charles  Tristan,  Baumeister  und  Aquarellmaler,  geb.  18.  Febr.  1825 
in  Paris,  Schaler  Yon  Bleuet  und  der  £cole  des  beauz-arts.  llan  hat  römische 
Ansichten  yon  ihm. 

Thomas,  Christiaa  Ludwig,  Zeichner,  geb.  30.  Deo.  1757  in  Domburg  bei 
Grossgerau,  f  28,  Juni  1817  in  Frankfurt  a./M.  Er  war  ursprflnglich  Feldmesser 
und  machte  sich  später  bekannt  durch  Aufiiahmen  yerschiedener  Festungen  (z.  B. 
K6nig8tein),  durch  mehrere  Pläne  der  Stadt  Frankfurt  a7M.,  etc. 

Thomas,  £mile,  Holzschneider,  geb.  vor  1845  in  Yittel  (Ddp.  Yoeges),  Schiller 
Yon  G  u  8  m  a  n  d ,  thätig  in  Paris.  Er  schnitt  nach  A.  Angeli,  Antonello  da  Messina, 
Beygle,  Blanc,  Cano,  Decamps,  Delacroix,  Duviyier,  Guillaame,  Laarens,  Lenoir, 
Begnault,  etc.  fDr  Le  monde  illusträ,  Le  magasin  pittoresque  u.  a.  Zeitschriften. 

Thomas,  Engine  £mile,  Bildhauer,  geb.  6.  Febr.  1817  in  Paris,  f  2.  Jan.  1882 
in  Neuilly-sur-Seine,  Schaler  yon  P  r  a  d  i  e  r  und  der  J^cole  des  beaux-arts.  Yon  ihm 
Napoleon  (1849,  Mus.  Amiens),  Bezont  (Mas.  Melun),  Mgr.  Massonaix  (Mos.  P^riguenx), 
ChampoUion  (Yersailles),  Anbö  u.  A.  (ebenda),  Kard.  Latour  d'Auyergne  (Dom  zu 
Arras),  St  Peter,  St.  Paul  (St.  Sulpice,  Paris),  S.  Matthaeus  (Ste.  Trinitö,  das.),  etc. 

Thomas,  Felix,  Baumeister,  Maler  und  Kapferstecber,  geb.  28.  Dec.  1888  in 
Nantes,  f  15.  April  1875,  Schfller  yon  Gleyre,  Lebas  und  der£cole  des  beaux- 
arts,  an  der  er  1845  den  grossen  Rompreis  gewann.  Er  besuchte  nun  Italien  und 
Athen,  und  bereiste  1851  im  Staatsauftrag  mit  Y.  Place  Babylonien,  wo  er  yiele 
Monumente  aufnahm.  T.  malte  auch  zahlreiche  Landschaften,  meist  aus  Mittel-  und 
Süd-Frankreich.  Med.  2.  Kl.  1859,  Med.  1865,  ÜI.  El.  1867,  Kr.  der  Ehrenleg.  1867. 
Sein  Leben  yon  Girardot  (1875). 

Thomas,  Ferdinand,  Maler,  geb.  15.  Oct  1858  in  Hasselfelde,  Schüler  yon 
Tb.  Hagen  in  Weimar.  Yon  ihm  Schreiender  Hirsch  im  Herbstnebel,  Im  Harz, 
Schwarzwild  im  Schnee. 

Thomas,  Frlts,  Bildhauer,  geb.  26.  Aug.  1861  in  Geisenheim,  Schüler  der 
Berliner  Akademie.  Er  schuf  Bildnisse,  Thiere  und  decoratiye  Arbeiten  für  Bauten. 
Kronen-Ord.  lY.  El. 

Thomas,  Gabriel  Jules,  Bildhauer,  geb.  10.  Sept  1824  in  Paris,  Schüler  yon 
Dumont,  Ramey  und  der  £cole  des  beaux-arts,  an  der  er  1848  den  grossen 
Rompreis  gewann.  Yon  ihm  Attila  (Marmorkopf,  Mas.  Nantes^  Yirgil  (Mus.  Luxem- 
bourg),  Mlle.  Mars  (Comtfdie  Fran^aise,  Paris),  Lucien  Bonaparte  (Ajaccio),  Tod  des 
Hl.  Stephan  (Tympanon,  S.  £tienne  du  Mont,  Paris),  Marceau  (Mos.  Chartres),  La 
Bruyöre  (Mus.  Ghantilly),  La  Gomädie  (Grosse  Oper,  Paris),  La  Tragödie  (ebenda), 
Orpheus,  Christas  am  &reuz,  u.  y.  A.,  auch  Bildnissbüsten,  sowie  kirchliche  Plastik. 
Med.  8.  EL  1857,  1.  EL  1861,  1867,  1878,  Er.  der  Ehrenleg.  1867,  Off.  Er.  1888 ; 
Mitgl.  der  Akad.  1875. 

Thomas,  George  Honsman,  Maler,  geb.  17.  Dec.  1824  in  London,  f  21.  Juli 
1868  in  Boulogne,  Schüler  yon  Bonner,  auch  in  Paris  gebildet  Er  begann  mit 
ninstrationen  fOr  eine  amerikanische  Zeitschrift  und  für  Bücher,  schuf  auch  die 
Zeichnung  für  Banknoten  dort.  Darauf  ging  er  nach  Italien,  wohnte  der  Yertheidigung 
Roms  durch  Garibaldi  bei  und  schickte  Illustrationen  an  die  .London  Illustrated 
News*,  in  Folge  dessen  er  an  diese  Zeitschrift  berufen  wurde.  Er  zeichnete  yiel  für 
die  Eünigin  und  den  Prinzen  Albert  in  Wasserfarben.  Yon  Bnchillustratlonen  nennen 
wir  die  zu  Uncle  Tom's  Gabin  und  W.  CoUins  Armadale.  Er  malte  Staatsactionen, 
Landschaften,  Stadtansichten,  etc.  Er  starb  in  Folge  eines  Sturzes  yom  Pferd.  — 
Ein  Geraerdt  Th«,  t  1721  war  Mitgl.  und  Dekan  der  Antwerpener  Lucasgilde. 

Thomas,  Grosyenor.  Maler,  geb.  1856  in  Sidnej  (Australien).  Er  Hess  sich 
in  Lenzie  bei  Glasgow  nieaer.    Yon  ihm  Abend,  Weisse  H&user,  Mondschein,  etc. 

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408  Thomas —  Thomassin. 

Tbomaa,  Henrj  TlioiiiaSy  Zeicbnar  und  Radierer,  geb.  1840»  Schaler  der 
Londoner  Akademie.  Er  lebt  in  England.  Von  ihm  Verfi^ren  der  Bledischmiede 
in  den  Fabriken  Yon  Wales  (1881,  12  aquarellirte  Zeichnungen). 

Thoma»,  (Thomaa  toh  Tperen)^  imn,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  5.  Febr.  1617 
in  Tperen,  f  1673  in  Wien,  Schüler  Ton  Rubens;  wurde  1639/40  Meister  der  St. 
Lttcasgilde  in  Antwerpen;  briste  mehrere  L&nder,  darunter  Italien  mit  einem  anderen 
Schuler  yon  Rubens  Van  Diepenbeeok.  Er  malte  für  den  Erzbischof  Yon  Maini  und 
den  deutschen  Kaiser  Leopold,  der  ihn  nach  Wien  berief.  1658  war  er  w&hrend  der 
Krönung  Leopolds  I.  als  K.  Hofmaler  in  Frankfurt  a.  M.  anwesend.  Von  ibm  der 
Triumpbzug  des  Bacchus  (1656  Mus.  Wien),  Der  Alchimist,  Der  Bflcheryerk&ufer 
(Gal  Liechtenstein  das.),  S.  Franciscus  yor  der  Jungfrau  (Karmeliterkirche,  Antwerpen). 
A.  in  den  Sammlungen  su  Gotha  (?),  Kiel,  Wien  (Harrach)  und  Yperen.  T.  radierte 
eine  Anzahl  geschickter  Blfttter,  Schäferscenen  etc.  und  ist  besonders  noch  als  einer 
der  frühesten  Vertreter  der  Schabknnst  beachtenswerth.  Wir  nennen  Bildniss  T. 
Vecellis  (1661),  Kaiser  Leopold,  Kriegerbüste,  Diogenes,  Dame  mit  dem  Cnpido  und 
NachtstQck  (nach  Dow). 

Themas,  Jobn,  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  1813  in  (Jhalford,  f  9.  April 
1862  in  London,  wohin  er  gelangte  um  die  decoratiye  Plastik  am  Parlamentsneaban 
zu  beaufsichtigen.  Von  ihm  Die  Löwen  an  der  BritanniaBrücke,  Basreliefs  an  Eoaton 
Station  London,  Figuren  und  Vasen  am  Serpentine  im  Hyde-Park  das.,  Decorationen 
am  Eingang  des  Buckingham  Pal.,  Musidora,  Lady  Godiya,  etc.  Nach  seinen  Ent- 
würfen wurden  gebaut  Petos  Landsitz  Somerleyton,  die  Nat.-Bank  zu  Glasgow,  das 
Houldsworthmausoleum.  Sein  Entwurf  eines  Shakspere-Denkmals  nahm  die  Commission 
nicht  an,  worüber  er  sich  zu  Tode  gr&mte. 

Thomas.  Karl  Giistay  Adolf,  Maler,  geb.  28.  Sept.  1834  in  Zittau,  f  16.  Jao. 
1887  in  Dresden,  Schüler  der  Dresdener  Akademie  und  yon  L.  Richter;  dann  in 
München  yon  Li  er  und  F.  Volts  beeinflusst;  auch  in  Rom  gebildet.  Er  liesa  sich 
in  Dresden  nieder  und  malte  Landschaften.  Von  ihm  Oberbayrische  Gebirgslandschaft 
(1866  Gal.  Dresden),  Abend  auf  Gapri  (1872)  etc.,  auch  Federzeichnungen  und  Aquarelle. 
Thomas,  Louis  Charlemagiie,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  f  1.  Mftrz 
1793,  Schüler  yon  Beauyarlet.    Er  starb  auf  dem  Schlachtfeld  yor  Aachen. 

Thomas,  Viktor,  Maler,  geb.  31.  Oct  1854  in  Marburg,  Schüler  der  Akademie 
in  München,  wo  er  sich  niederliess.  Von  ihm  Sinnen  und  liünnen,  etc.  Silb.  Med. 
London  1884. 

Thomas,  William  Caye,  Maler,  geb.  1820  in  London,  Schüler  (zun&chst  als 
Bildhauer)  der  dortigen  Akademie,  dann  in  München  als  Maler  ausgebildet.  Er  be- 
reiste Italien  und  Deutschland  und  kehrte  1843  nach  London  zurück.  Von  ihm 
Rückkehr  des  yerlorenen  Sohnes,  S.  Augustin  predigt  den  Britten  (Garton  für  daa 
neue  ParlamentsgebAude),  Die  1^  Apostel  (Nene  griechische  Kirche,  London),  Der 
Geist  der  Gerechtigkeit  (S.  Kensington-Mus.),  Krönung  Königs  Wilhelm  I.  yon  Prenssen» 
etc.    1870  yeröffentlichte  er  ein  Werk  über  monumentale  Fl&chendecoration. 

Thomas,  William  Meredyth,  Bildhauer,  geb.  1819  (?)  in  Brecon  (South  Wales), 
t  7.  Sept.  1877  in  London,  Schüler  der  dortigen  Akademie  und  yon  Schwan thal er 
in  München.  Von  ihm  Prince  Albert  Memorial  (Tenby,  Wales),  Marqois  of  Bute 
(Statue,  Cardiff),  Ariel  (1865  Relief),  yiele  Bildnissbüsten,  etc. 

Thomas  de  Barbarin,  Emmamiel  Henri  Fraa^ eis,  Maler,  geb.  16.  Juli  1821 
in  Paris,  Schüler  yon  Delaroche,  Ary  Scheffer  und  der  £cole  des  beaux-arts. 
Er  schuf  fast  nur  Pastell- Bildnisse. 

Thomas  de  Candebee,  a.  Thomas,  Maitre. 
Thomas  de  Metz,  s.  Thomas,  Maitre. 

Thomas  de  Thomoa,  — ^  Baumeister  und  Maler,  geb.  1756  in  Paris,  f  1814 
in  St.  Petersburg,  Schüler  der  £co]e  des  beaoz-arts,  an  der  er  den  grossen  Rompreis 
gewann.  Er  wurde  Prof.  der  Perspektiye  und  Optik  an  der  St.  Petersburger  Akademie, 
auch  kaiserlicher  Baumeister  und  schuf  in  St  Petersburg  das  kaiserl.  Theater,  die 
Börse  (1805),  Die  Pultaya- Säule,  etc.  Von  ihm  ferner  das  Theater  in  Odessa;  yiele 
Architekturaquarelle,  yon  denen  die  Eremitage  Proben  besitzt,  etc.  Er  hat  auch  einige 
Römische  Ansichten  etc.  radiert 
Thomasae,  s.  Thomaee« 

Thomassin,  Nleolas  Fraafols,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  29.  An«.  1697 
in  Paris,  Sohn  des  Simon  T. 

Thomassin,  Philippe,  Kupferstecher  und  Holzschneider,  geb.  1554  (?),  t  1^9 
in  Rom,  Schüler  von  Corn.  Gort  dort,  wo  er  auch  th&tig  blieb.    Von  ihm  52  Blatt 


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ThoflUttiin  —  Thompton.  409 

Bftcli  antiktti  Statatflii,  eine  Fol^e  bertthmtw  Hemcher  ODd  Hanptleoie  (1^00)i  A. 
nach  A.  Aageli,  Baroccio,  Peroui^  Salimbeni,  R.  Saati,  Yanni,  Yasari,  Yillamenay 
F.  und  T.  Zoccaro,  eto.  8.  Leben  yoa  Brawaert  (1876). 

Tbomaagin^  Simon,  Kupferstecher,  geb.  1665  (?)  inTroyes  (D^p.  AnbeX  f  1732 
in  Paris,  Sebfller  von  Picart  und  in  Italien  gebildet,  Sohn  eines  gleichnamigen 
Yaters,  der  auch  Kupferstecher  war  und  Neffe  des  Pierre  T.  Er  wurde  Hofkupfer- 
stecher. Im  Auftrag  Louis  XIY.  stach  er  die  Yerkl&rung  nach  R.  Santi.  Yon  ihm 
femer  Louis  XIY.,  Churf.  Friedrich  III.,  Charles  XII.,  Cardinal  Ossat  u.  A.  nach 
eigeoer  Zeichnung,  sowie  Blatter  nach  B.  Boulegne,  Champaigne,  Jouyenet,  Lebrun, 
Lesaeur,  Poussin,  Renand,  Zampieri  u.  A.  m.;  auch  eine  grosse  Sammlung  (220  Bl.)  nach 
den  Statuen,  etc.  zu  Yersailles  (Paris  1694  und  in  2.  Auflage  Haag  1723).  —  Sein 
Sohn  Ylneeat  T«,  geb.  28.  Jan.  1662  in  Paris  war  auch  Kupferstedier. 

ThonaaalB,  Sinoa  Henry,  Kupferstecher,  geb.  26.  Febr.  1687  in  Paris, 
t  1.  Jan.  1741  das.,  Schfller  seines  Yaters  Simon  T.  und  des  B.  Picart,  den  er 
nach  Holland  begleitete.  Zwei  Jahre  blieb  er  in  Amsterdam.  1728  wurde  er  Mitgl. 
der  Akademie.  Seine  Arbeiten  nach  Watteau  Terdienen  Beachtung  und  soll  der 
grosse  Meister  die  eine  Platte  «Rekrut  zum  Regiment  gehend"  ihm  selber  Yorge&tst 
haben.  Yon  ihm  Stiche  nach  Caldara,  Caliari,  Cignani,  Detrey,  Feti,  Jouyenet, 
Lafoese,  Largillidre,  Rigand,  Rubens,  Tocquä,  Yleughels,  Watteau,  etc.  —  Man  nennt 
auch  zwei  yerschiedene  Francis  T.^  beide  Hofmaler,  die  1627  und  1648  urkund- 
lich erw&hnt  werden. 

ThonasEOOn,  Thomas^  Goldschmied  und  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts, 
geb.  in  Haarlem.  Alba  liess  ihn  unter  Yerdacht  reyolotionftrer  Gesinnungen  in  das 
GeAngniss  werfen.  Er  zeichnete  den  Plan  der  Stadt  Haarlem,  den  Doeticum  1582 
stach.    Er  war  Bflrgermeister  und  erhielt  als  solcher  Ehrengaben. 

noB^y  Lvea  di,  a«  Tom^« 

Thomire,  Pierre  Philippe,  Bildhauer,  geb.  6.  Dec.  1751  in  Paris,  t  15.  Juni 
1843  das.,  Schüler  der  Lukas- Akademie,  von  Pajon  und  Houdon.  Er  war  an  der 
Manofaktor  in  SdTres  als  Bildhauer  angestellt  Yon  ihm  Zwei  Kinder  streiten  sich 
um  ein  Herz  (1781,  Bronzegrnppe),  Triumph  des  Trigan  (1812,  n.  der  Zeichnung  von 
Dnpasqmer),  Bildnissbflsten,  etc.    Kr.  d.  Ehrenleg. 

ThOMmeii»  Aehflles,  Baumeister  und  Ingenieur,  geb.  25.  Mai  1832  in  Basel. 
1861—67  erbaute  er  die  Brennerbahn,  wurde  dann  an  die  Ungarischen  Staatsbahnen 
bemlra  und  Hess  sich  1870  in  Wien  nieder. 

ThoBioBy  T.  de,  a«  Thosaa  de  TkOMOn. 

Thenpami,  A.  WoHswoHh,  Maler,  geb.  26.  Mai  1840  in  Baltimore,  f  1896, 
Sehfiler  in  Paris  (1861)  von  C.  Gleyre,  E.  Lambinet  und  A.  Pasini. 
T.  machte  Studienreisen  nach  Marokko,  Algerien  und  Spanien.  Er  stellte  1865  in 
Paris  ans,  kehrte  1868  nach  New-Tork  zurück  und  malte  besonders  militärische 
Yorwairfe.  Yon  ihm  TruppenroToe  des  Generals  Washington  in  Philadelphia  1777, 
Nachrichten  von  der  Front,  Beim  Yorposten,  Postkutsche  in  den  White  Monntaina, 
Fiaeherbeim  in  New-Jersey,  u.  s.  w.  Med.  1889  Paris;  Mitgl.  der  Amerikaa.  Nat- 
Akad.  (1875.) 

TliMipflOBy  Allbert,  Maler,  geb.  1853  in  Wobnm  (Mass.,  ü.  S.  A.),  Schüler 
yon  W.  E.  K  0  r  1 0  n.  1872  und  1874  besuchte  er  England,  Frankreich  und  Italien. 
Yon  ihm  Waldinneres,  Obstgarten,  Am  Winnipiseogee-See,  etc. 

TliompsoBy  Oepliaa  GlOTanni,  Maler,  geb.  8.  Aug.  1809  in  Middleboroogh 
(Mass.,  U.  S.  A.),  1 1888,  Schüler  seines  Yaters  Cephas  T.,  meistens  aber  Autodidakt. 
1852  besuchte  er  London,  Paris,  Florenz  und  Rom,  wo  er  7  Jahre  Terweilte.  1860 
zurückgekehrt,  liess  er  sich  in  Kew-York  nieder.  Früher  war  er  auch  in  Boston, 
Philadelphia,  Proridence,  etc.,  th&tig  gewesen.  Er  malte  meist  Bildnisse,  von  anderen 
Yorwfirfen  nennen  wir  Die  Heimsuchung,  Prospero  und  Miranda  und  Die  Befreiung 
Petri.    1861  wurde  er  ausserord.  Mitgl.  d.  amerik.  Nat.-Akad. 

TliempaoB,  Charles,  Hohsschneider,  geb.  1791  in  London,  f  19.  Mai  1843  in 
Bourrla-Reue  bei  Paris,  Schüler  yon  Bewick  und  Brausten,  Bruder  des  John  T. 
1816  liess  er  sich  in  Paris  nieder,  wo  er  den  Holzstich  (d.  h.  die  Stichel-  und  Schnitt- 
arbeit auf  dem  Querholz)  einführte.  Blfttter  yon  ihm  findet  man  in  de  Sacys  Alt- 
und  Neu-Testoment  (1B35),  de  Barantes  Geschichte  der  Herzüge  yon  Burgund,  zu 
Lafontaine  (1836),  zu  «Corinne«  (1841)  etc.  —  Ein  anderer  Charles  T.  war  am 
AniaDg  unseres  Jahrhunderts  als  Stecher  f&r  die  Buchillustration  zu  London  th&tig. 

ThoMpgon,  Charlea  Thnraton,  Hohsschneider,  geb.  28.  Juli  1816  in  Peckham 
(Losdon),  t  22.  Jan.  1868  in  Paris,  Schüler  seines  Yaters  John  T.    Er  lieferte 

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410  ThompBOn  —  Thomson. 

Holzschnitte  zn  BOchem  im  Yerlage  von  Longman  und  Van  Yorsi  Er  half  bei  der 
Anordnung  der  1851er  grossen  Ausstellung,  wandte  sich  bei  dieser  Gelegenheit  der 
Photographie  in,  der  er  sich  seit  1858  ansschliessUch  widmete.  1867  wurde  er 
officieller  Photograph  des  Departements  fOr  Eanst  und  Wissenschaft. 

Thompson,  E.  W.»  Maler,  geb.  1770,  f  1847  in  Lincoln.  Er  war  die  Iftngste 
Zeit  in  Paris  als  Bildnissmaler  tbAtig. 

Thompson,  Elisabeth^  yerehel.  Lady  Butler,  Malerin,  geb.  1844,  Schwerin 
der  S.  Kensington  Schule.  Sie  arbeitete  sich  su  einer  der  beliebtesten  Schlachten- 
und  Soldaten-Malerinnen  Londons  hinauf. 

Thompson,  Gabriel,  Maler,  geb.  1861  in  Bridgewater  (England),  Schaler  you 
E.  Raupp,  Gysis  und  Löfftz  an  der  Akademie  zu  Manchen,  wo  er  lange  thAtig 
war.    Von  ihm  Aus  Rothenburg  a.  d.  T.,  Die  Genesende,  Frauenbildniss,  etc. 

Thompson,  Jacob,  Maler,  geb.  28.  April  1806  in  Penrith,  f  27.  Dec.  1879  in 
Hackthorpe,  Schfller  der  Akademie  in  London,  wo  ihn  Hilton,  Lawrence  und 
Smirke  beeinflussten.  Er  malte  erst  Bildnisse,  Gopien  nach  alten  Meistern,  nacAle 
Mythologien,  zuletzt  aber  meist  Landschaften  aus  Cumberland  und  Schottland.  Bein 
Leben  von  L.  Jewitt  (1882). 

Thompson,  (Thomson),  James,  Kupferstecher,  geb.  um  1790  in  Mitford  (North- 
umberland),  f  27.  Sept.  1850  in  London.  Er  stach  ftlr  .Lodge's  Portraits*  und  die 
.Townley  Marbles",  femer  Einselbildnisse  nach  Grant,  Lawrence,  Richmond,  Boss,  etc. 
—  Ein  James  Robert  T«.  f  nach  1842,  aquarellirte  und  zeichnete  Architekturen,  etc. 
Ein  Aquarell  von  ihm  besitzt  das  S.  Eensington  Mus. 

Thompson,  Jerome,  Maler,  geb.  80.  Jan.  1814  in  Middleborough  (Mass.,  ü.  8.  A.), 
t  2.  Mai  1886  in  Glen  Gardner  (N.  T.,  ü.  S.  A.),  Schfller  seines  Vaters  Gephas  T., 
Ton  JarTis  und  Morse.  Er  war  in  Amerika  als  Landschaftsmaler  gesch&tzt  und 
wurde  1851  ausserordeotlicbes  Mitglied  der  amerik.  Nat.-Akad.  1851—52  hat  er  in 
England  und  Frankreich  gemalt. 

Thompson,  John,  Maler,  geb.  vor  1575,  f  nach  1609,  thfttig  in  London,  wo  er 
Stadtmaler  war.  Bildnisse  von  ihm  befinden  sich  in  der  bmnng  der  Maler-Gfesell- 
Schaft  dort. 

Thompson,  John,  Holzschneider,  geb.  25.  Mai  1785  in  Manchester,  f  20.  Febr. 
1866  in  Eensington  (London),  Schfller  von  Branston,  yon  Thurston  beeinflusst 
Eine  Zeitlang  stand  er  im  Dienste  der  Bank  of  England,  schnitt  Mulreadys  Penny- 
Brief-Umschlag  und  die  Britannia  auf  den  englischen  Banknoten.  1852 — 59  war  er 
Leiter  der  Frauen-Holzscbneideschule  der  S.  Kensintrton- Kunstschule.  Er  schnitt 
flber  900  Zeichnungen  Thurstons ;  A.  nach  Gruiksbank,  Maclise,  Mnlready,  Stothard,  etc. 
Von  Bflchern,  die  er  mit  Holzschnitten  yersah,  nennen  wir  1001  Nacht  (1841),  Yicar 
of  Wakefield  (Mulready  1848),  WayerlfY-Koyels,  Hudibras  (1818),  Tasso  (Fairfax  1817), 
,The  London  Theatre*  (1814—18),  Shakspere  (1886),  Tarrells  Natural  History,  etc. 

Thompson,  Lann^  Bildbauer,  geb.  1888  in  Irland,  f  1B94  in  Amerika  (?), 
wohin  er  schon  1847  gelangt  war,  Schfller  yon  Palmer  in  Albany,  nachdem  er  zuyor 
Medicin  und  Malerei  f^etrieben  hatte.  1858  ging  er  nach  New- York  und  wurde  1862 
Mitglied  der  amerikan.  Nat.-Akad.  1875  Hess  er  sich  in  Florenz  nieder.  Yon  ihm 
Napoleon  (Bronzestatue),  Bryant  (Bflste),  Booth  als  Hamlet,  Idealköpfe,  eta 

Thompson,  Martin  £.,  Maler,  geb.  yor  1810,  1 1877,  thitig  in  Nord-Amerika. 
1826  wurde  er  Mitfrlied  der  amerikan.  Nat.-Akad. 

Thompson.  Thomas,  Maler,  geb.  yor  1820,  f  1852,  th&tig  in  Nord-Amerika. 
1884  wurde  er  Mitglied  der  amerikan.  Nat.-Akad. 

Thompson,  (Thomson),  Thomas  Clement^  Maler,  geb.  um  1780  in  Irland, 
t  nach  1857.  Er  war  erst  in  Dublin,  seit  1818  in  London  thfttiff.  Er  malte  Bild- 
nisse und  war  einer  der  Bpgrflnder  der  Irisdien  Akademie.  Die  Nat.-Gal.  zu  Dublin 
besitzt  zwei  mftnnliche  Bildnisse  yon  ihm,  das  S.  Eensington  Mus.  ein  weibliches. 

Thompson,  William,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  gen.  „Blarney  Thompson^ 
geb.  in  Dublin,  f  1800  in  London.  Er  malte  Bildnisse,  und  spielte  eine  Rolle  in  yer- 
schiedenen  Londonpr  Gesellschaftskreisen.    T.  yerOffentlichte  eine  ftsthetische  Schrift. 

Thompson,  William  John,  Maler,  geb.  1771  in  Sayannah  (Georgia,  U.  S.  A.). 
t  24.  März  1845  in  Edinburgh.  Er  kam  in  frflhester  Jugend  nach  England  nnd 
fing  zeitig  an  in  London  Bildnisse  zu  malen.  1812  Hess  er  sich  in  Edinburgh  nieder, 
wo  er  zu  Ruf  gelangte  und  Mitglied  der  Schottischen  Akademie  wurde. 

Thomson,  Angist  €arl  Wilhelm,  Maler,  geb.  8.  Sept  1818  in  Glflcksburg, 
t  6.  Sept.  1886  in  Kopenhagen,  Schfller  der  dortigen  Akademie.  Er  malte  erst  re- 
ligiöse, dann  landschaftliche  und  Genre-Bilder,    von  ihm  Hans  lausen  yerkflndet 


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Thomien  —  Thorn.  411 

die  •▼.  LeliM  (ED.  CMitkirdie,  KopenhAges),  Jenu  lehrt  im  Tempel  (1848;  Kirche 
▼on  Söborg),  etc. 

ThomseiiyCarl»  Maler,  geb.  6.  April  1847  in  Kopenhagen.  Er  malte  gnte  Genrebilder. 

Thomson,  0«  auch  Thompson. 

Thomson,  Henry,  Maler,  geb.  81.  Juli  1778  in  London  (Portsea?^  t  6.  April  1848 
in  Portsea,  Schaler  von  0  p  i  e  und  der  Londoner  Alcademie  (1790),  nachdem  er  bis 
snm  Ausbrach  der  Bevolniion  in  Paris  gelebt  hatte.  1798~-99  reiste  er  Studienhalber 
nach  Parma,  Bologna,  Florenz,  Rom,  Neapel.  Venedig,  Wien,  Dresden,  etc.  ZnrQck- 
gekehrt  malte  er  für  Boydell  Sbakspere- Illustrationen,  Genrebilder  und  Bildnisse. 
1804  wurde  er  Mitglied,  1825  .Keeper**  der  Akademie;  1828  sog  er  sich  aus  Ge- 
sundheitsrflcksichten  nach  Portsea  surflck.  Die  Londoner  Akademie-Gal.  besitst  ein 
Werk  von  ihm. 

Thomson,  John,  Maler,  gen.  Thomson  of  Dnddingston,  geb.  1.  Sept  1778 
in  Dailly  (Ayr,  Schottland),  f  20.  Oct.  1840  in  Doddingston  bei  Edinburgh,  wo  er 
Pfarrer  war,  Schiller  von  A.  N  a  s  m  y  t  h.  Er  malte  als  Liebhaber  Landschaften  in 
der  Art  Gelte's  und  Poussins,  tou  denen  die  Schottische  Nat-Gal.  8,  das  S.  Kensington« 
Mns.  eins  (Aquarell)  besitst    Ehrenmitgl.  der  Schottischen  Akad. 

Thomson«  John  Knighton,  Maler,  geb.  um  1820,  t  1888.  Er  stellte  seit  1849 
bei  Terschiedenen  Londoner  Gesellschaften  aus.  Wir  nennen  von  ihm  Das  erste 
Oster-Morgengrauen.  —  Ein  Paton  T.,  geb.  um  1750,  f  nach  1820,  war  m  London 
als  Bildnissknpferstecher  th&tig. 

Thon,  Sixtns  Arnim,  Bfaler  und  Radierer,  geb.  10.  Not.  1817  in  Eisenach, 
Sthfller  der  Leipziger  Akademie  (1887)  und  von  P  r  e  1 1  e  r  in  Weimar,  mit  dem  er 
Rflgen  besuchte;  weitergebildet  auf  Reisen  nach  Norwegen,  Holland  und  Belgien,  wo 
er  ein  Jahr  (in  Antwerpen)  studirte.  Er  wurde  Zeichenlehrer  in  Weimar,  malte 
Genrebilder,  sowie  Bildnisse,  lieferte  Illustrationen  für  Zeitschriften,  radierte  eini^ 
swansig  Blatt,  Landschaften,  Bildnisse,  Tbierstflcke,  und  hat  auch  lithographirt  Sem 
Schlafender  Junge  gelangte  in  die  Gal.  Ghristiania. 

Thopas,  Jan,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thfttig  in  Haarlem,  wo  er  1668 
Mitgl.  der  Lucasgilde  war.    Man  kennt  Bildnisszeichnungen  Yon  ihm. 

Thorna,  Walther,  Maler,  geb.  20.  Jan.  1856  in  Berlin,  dort  und  in  Dfisseldorf 
gebildet.    Er  malte  Landschaften  aus  dem  Nordosten  Deutschlands,  etc. 

Thortam.  Bohert,  Maler,  geb.  10.  M&rz  1818  in  Dnmfries,  f  2.  Not.  1885  in 
Tnnbridge  Wells,  Schaler  des  W.  Allen  in  Edinburgh,  der  dortigen  und  der 
Londoner  Akademieen.  Er  malte  erst  Miniatur-  dann  Oel- Bildnisse,  femer  auch 
Genrebilder,  Historien,  etc.  Yon  ihm  Die  Waisen  (1866),  Die  Marien  am  Grabe  (1879), 
Das  Schachspiel  (1883X  etc. 

Thorel,  Mme,  geb.  LariTidre,  Malerin.  Das  Mus.  su  Angers  besitst  Ton 
ihr  Bildniss  der  Marquise  tou  Rambouillet 

Thoren,  Otto  Ton,  Maler,  geb.  1828  in  Wien,  f  15.  JuU  1889  in  Paris,  stndirte 
hl  Brüssel  und  Paris  (1857),  nachdem  er  als  Offizier  den  ungarischen  Feldzng 
(1848--49),  etc.,  mitgemacht  hatte.  Er  Hess  sich  1865  in  Wien,  sp&ter  m  Paris 
nieder,  von  ihm  Reiterbildniss  des  Kaisers  Ton  Oesterreich,  Stute  mit  Fohlen  (Mus. 
Königsberg),  Der  herannahende  Wolf  (1870,  Akademie-Gal.,  Wien),  Rinder  tou 
Wölfen  angefallen  (Mus.  Wien),  A.  in  der  Gsernin-Gal.  das.  Gold.  Med.  Manchen, 
WladimiivOrd.,  Fransjoseph-Ord.,  Med.  Paris  1865,  Gold.  Ehrenmed.  Manchen  1869. 

Thorigny,  Felix,  Zeichner,  seh.  24.  M&rs  1824  in  Caen,  27.  M&rz  1870  m 
sebem  Atelier  zu  Paris  todt  aufgefunden.  Schaler  tou  Juli  e n.  Er  Ueferte  ülustrationen 
ihr  Le  monde  illustre,  Le  magasin  pittoresque,  The  illustrated  London  News,  etc.  und 
hat  auch  Ansichten,  sowie  Landschaften  gemalt 

Thorma,  JAnos  (Johann),  Maler,  geb.  1870  in  Kun-Halas,  gebildet  in  Buda- 
pest Manchen  (unter  S.  Hollösy  1889—90)  und  Paris  (unter  Doucet).  Von  ihm 
Leiaende,  etc.    Ment  Hon.  Paris  1894. 

Thormeyer,  Oottloh  Friedrieh.  Baumeister,  geb.  28.  Oct  1775  in  Dresden, 
t  11.  Febr.  1842  das..  Schaler  von  Mietssch,  Fechhelm  und  Hölzer.  Er  gab 
architektonisfhe  Entwarfe  in  AquatinU  heraus,  wurde  1812  Hofbaumeister  und  be- 
reiste Italien.  1814  baute  er  die  Treppe  sur  Brahrschen  Terrasse  zu  Dresden,  die 
1901  Tersttimmelt  werden  soll.  Von  ihm  femer  die  Badehftnser  su  Tharandt  und 
Radeberg,  einige  Radierungen,  etc. 

Thon,  Avgnst.  Maler,  geb.  1828  in  Neuwied,  f  1855  in  Dasseldorf,  Schaler 
der  dortigen  Akademie  (1840—46).  Er  malte  Genrebilder,  z.  B.  Der  ers&hlende  Alte 
(1850),  Muttersorgen  (1852),  etc. 


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412  Thorndyke  —  ThorrAldsen. 

Thorndyke,  George  telney,  Maler,  geb.  1825  in  Beeten,  f  1887,  in  Puis  ge- 
bildet (1847).  Er  lebte  in  Newport  ond  malte  Landscbaften,  sowie  Aagicbten.  1861 
wurde  er  Mitglied  der  amerik.  Nat-Akad. 

Thorne,  William,  Maler,  geb.  1864  in  Delayan  (Wisconsin,  ü.  S.  A.X  Schfller 
▼on  Leföbvre,  Benj.  Constant  and  J.  F.  Lanrens  in  Paris.  Er  schof  Bildnisse, 
decorative  Arbeiten,  etc. 

Thomet,  Ckristoph^  Maler,  geb.  14.  Jan.  1634  in  Memel,  f  8.  Dec.  1692  in 
Dresden,  wo  er  ChurfOrstl.  Hofionaler  geworden  war. 

Thornliill,  Sir  James^  Maler,  geb.  1676  in  Melcombe  Regis  (Dorset,  England), 
t  13.  Mai  1734  in  Thornbill  bei  Weymouth,  Sch&ler  von  T.  Highmore  in  London, 
auf  Reisen  durch  Frankreich  und  die  Niederlande  (um  1715)  weitergebildet  Nach 
I^endon  zurückgekehrt  malte  er  im  Auftrag  der  Königin  Anna  8  Scenen  aus  dem 
Leben  des  Hl.  Paulus  in  der  Kuppel  der  Paulskirche,  femer  einige  emblematiscb- 
allegorische  Bilder  im  Schloss  Hampton  Court,  sowie  decorati?e  Arbeiten  im  Greenwicfa- 
Hospital  (1708—27),  Blenheim  Palace,  Moor  Park,  Easton  Neston  und  Wimpole 
Chapel.  Ferner  schuf  er  AltarblAtter  für  All  Souls'  und  Queen's  Colleges  sn  Oxford. 
Es  gelang  ihm  im  Vergleich  mit  den  damals  in  London  arbeitenden  franzOsiscbeD 
Malern,  nur  ganz  geringe  Bezahlung  zu  erreichen  für  seine  Arbei^  doch  wurde  er 
Hofmaler  George  I.  (der  ihn  1720  in  den  Ritterstand  erhob),  sowie  George  II.  T. 
schuf  ferner  Copien  der  Raphaeliscben  Tapeten-Cartons,  jetzt  im  Besitz  der  Londoner 
Akademie,  Bildnisse  und  I^ndschaften.  Er  yersuchte  eine  Akademie  zu  grAnden, 
bekam  die  Unterstatzung  der  Regierung  jedoch  nicht,  und  leitete  eine  Kunstschule 
im  eigenen  Haus.  —  Sein  Sohn  John  (James?)  T.»  geb.  1782,  schof  Landschalten 
sowie  Marinen  und  war  bis  1797  Hofmaler  George  U. 

Thomthwaitey  J«,  Kupferstecher,  geb.  um  1740  in  London,  f  iuu;h  1798.  Er 
war  in  London  thätig  und  stach  kleine  Illustrationen  f&r  ,BelPs  Shakspere",  .Book- 
Seilers'  British  Theatre"  etc.,  auch  Bildnisse. 

Thomyerofly  Mary,  geb.  Francis,  Bildhauerin,  geb.  1814  in  Thomham  (Nor- 
folk), Schülerin  ihres  Vaters  J.  Francis  und  ihres  Mannes  Th.  T.,  1842  in  Rom 
unter  Thorvaldsen  und  Gibson  weitergebildet.  Yen  ihr  viele  Bildnissbflsten  und 
Statuen  des  englischen  Hofes,  Das  Blumenm&dchen,  M&dchen  mit  dem  Sprungseil, 
Sappho,  etc.  ~  Ihr  Gatte  Thoinas  T.  war  ebenfalls  Bildbauer,  yon  ihm  Köoigin 
Victoria  (Reiterstatue,  Liyerpool),  Charles  I.  (Royal  Gallery,  Parliamenthooses),  James  L 
(ebenda),  Meda,  verschiedene  Musen,  BildnissbOsten,  etc. 

Thoraycroft.  Walter  Hämo,  Bildhauer,  geb.  9.  M&rz  1850  in  London,  Sohn 
und  Schnler  des  Th.  T.,  der  M.  T.  und  der  Londoner  Akademie  (1869).  1871  besuchte 
er  Paris  und  Rom.  Von  ihm  Gen.  Gordon  (Trafalgar  Sque,  London),  Tencer  (1881 
BronzesUtue,  Mus.  Chicago),  Lots  Weib  (1878),  Steppingstones  (1879),  Diana  (1882),  etc. 

Thorpe,  Johiif  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  der  nach  einem  Band  mit  280 
Grund-  und  Aufrissen  seiner  Hand  im  Soane  Museum  zu  London  viele  der  be- 
rühmtesten Herrensitze  Altenglands  geschaffen  hat,  darunter  Holdenby  (1580),  Longleat 
(1^97),  WoUatonhall  (1611),  Burleighhouse,  HoUandhouse  (1607),  etc.  Auch  ftr  Paria 
scheint  er  Pl&ne  gefertigt  zu  haben. 

Thorraldsen»  (Thorwaldgen)»  Bertel  (Albert).  Bildhauer,  geb.  19.  Nov.  1770 
auf  der  See  zwischen  Island  nnd  Kopenhagen,  f  24.  März  1844  in  Kopenhagen,  Sohn 
eines  Bildschnitzers,  schon  mit  elf  Jahren  Schüler  der  Kopenhagener  Akademie,  an 
der  er  1798  einen  Bompreis  gewann.  Er  ging  erst  1796  per  Schiff  über  Sicilien  und 
Neapel  nach  Rom,  wohin  er  am  8.  Mftrz  1797  gelangte  und  w&re  1808,  ohne  eine 
grössere  Arbeit  vollendet  zu  haben,  in  die  Heimaih  zurückgekehrt,  hätte  nicht  Thomas 
Hope  sein  Jasonmodell  gesehen  nnd  die  Ausführung  in  Marmor  bestellt  Der  Erfolg 
war  so  gross,  dass  sich  T.  entschied,  in  Rom  zu  bleiben.  Erst  nachdem  er  durch 
ganz  Europa  berühmt  war,  kam  er  1819  in  die  Heimath.  Trotzdem  er  sehr  gefeiert 
wurde  und  vom  König  grosse  Auftrüge  erhielt,  kehrte  er  nach  Jahresfrist  nadi  Rom 
zurück.  Erst  1838  siedelte  er  nach  Kopenhagen  über,  wo  ein  Museum  für  ihn  be- 
sonders errichtet  wurde.  Er  starb  im  Hoftheater  zu  Anfang  einer  Aufführung.  Seine 
Kunst  ist  nen-klassisistisch;  jedoch  hat  er  die  Antike  nicht  nur  ftusserlich  nach- 
geahmt, sondern  selbst  in  derem  Geist  empfunden.  Seine  Mythologischen  sind  unter 
den  Statuen  die  besten,  weniger  gelungen  die  Christlichen,  am  wenigsten  die  Bildniss- 
Werke.  Sein  grösstes  Yerdienst  ist  die  Wiederherstellung  eines  reineUj^  von  allem 
malerischen  Beiwerk  befreiten  ReliefiBtils.  Die  kleinen  im  Rund  componirten  Flach- 
reliefs Die  Nacht  und  Der  Morgen  (1815  Pal.  Tosio  in  Brescia,  unendlich  oft  repro- 
duzirt)  sind  seine  besten,  überhaupt  ganz  hervorragende  Werke,  denen  sich  der  be- 


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Thonret  —  Thürmer.  413 

rühmte  Alexanderzug  (fCbr  einen  Saal  des  Quirinal  als  Huldigung  Napoleons  I.  ent« 
werfen,  in  der  Villa  Carlotta  zu  Gadenabbia  am  Comersee  in  Marmor  ausgeführt,  eine 
Wiederholung  im  Schloss  Kristiansborg  zu  Kopenhagen)  wflrdig  aoschliesst.  Von 
weiteren  Werken  nennen  wir  Adonis  (Glyptothek,  Mflnchen),  Ganymed  mit  dem 
Adler,  Merkur  als  ArgustOdter,  Die  Alter  der  Liebe  (Relieft),  Die  Jahreszeiten  (desgl.), 
Christus  (Frauenkirche  KopenhagenX  Die  Apostel  (ebenda),  Taufengel  (ebenda), 
Schillerdenkmal  (Stuttgart),  Gutenbergdenkmal  (Mainz),  Churfdrst  Maxi.  (Mflnchen),  etc. 
Prof.-Diplom  der  Florentiner  Akad.  1804,  Mitgl.  und  Prof.  der  Eopenhagener  Akad. 
1805,  Mitgl.  der  San  Luca  Accad.  1806.  Sein  Leben  Ton  Andersen  (Berlin  1845), 
Hammerich  (1876),  Eillerup  (Kop.  1852),  S.  Mflller  (1890),  £.  Plön  (Paris  1880), 
Thiele  (Leipzig  1852—56).  Vergl.  auch  Yerzeichniss  seiner  Werke  TOn  Misserini 
(1885,  2  Bde.)  und  L.  Malier,  das  Thorwaldsen-Mus. 

Thonret,  Nikolavg  Friedrich  tob,  Baumeister  und  Maler,  geb.  1767  in 
Ludwigsburg,  f  1845  in  Stuttgart,  Schüler  der  dortigen  Earlsschule,  in  Bom  weiter- 
gebildet Er  wurde  Hofbaumeister  und  leitete  die  Anlage  des  Stuttgarter  Schloss- 
gartens. Nach  Weimar  berufen,  baute  er  dort  das  Theater.  Nach  Saluccis  Abgang 
kehrte  er  nach  Stuttgart  zurflck,  wurde  Oberbaurath  und  Vorstand  der  Kunstschule 
und  erbaute  das  Katharinen-Hospital,  die  Trinkhalle  zu  Cannstatt  und  das  Bade- 
gebftude  zu  Wfldbad.  Er  zeichnete  und  aquarellirte  auch  Mythologien,  Historien,  etc. 

Thovrety  Paul,  Maler,  geb.  1814,  f  1874,  Sohn  und  SchQ]er(?)  des  Nikolaus 
F.  Ton  Ti    Er  malte  decorative  Arbeiten  und  Theaterscenerien. 

Thovmejsser,  etc.,  s.  Thnmejsen. 

ThoiroDy  (Thovrond),  Jacques,  Maler,  geb.  1787  in  Genf,  f  um  1790  in  Paris. 
Er  kam  schon  in  sehr  jungen  Jahren  nach  Paris  und  malte  Miniaturen  und  Emailen. 
Von  ihm  Bildniss  Franklins  (2  mal  Mus.  Louvre),  Bachantin  (n.  Lebmn,  Email, 
ebenda),  etc. 

TtaovTeniBy  Jean,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  um  1765  in  Paris. 
Er  arbeitete  in  Linien-  sowie  Punktirmanir  und  war  zu  London,  Paris  und  Rom 
th&tig.  Von  ihm  Blfttter  nach  AUegri,  Angeli,  Bosio,  Camuccini,  Hamilton,  Lebarbier, 
Lebrun,  Miller,  Morghen,  F.  Mflller,  Beni,  Rubens,  Santi,  Yecelli,  t.  d.  Werff, 
Westall,  etc. 

Thrln,  G.  G.  Ferdinand,  Baumeister,  geb.  1811,  f  1870  in  ühn,  Schüler  der 
Stuttgarter  J^unstschule,  in  Italien  weitergebildet.  Zurflckgekehrt,  widmete  er  sich 
der  Gothik  und  erhielt  von  1858  an  die  Leitung  der  Restanrirung  des  Ulmer  Mflnsters. 
1847  gab  er  Denkmale  altdeutscher  Baukunst,  Stein-  und  Holzsculpturen  Schwabens 
heraus. 

TlurasymedeS)  griechischer  Bildhauer  des  4.  Jahrhunderts,  aus  Faros,  Sohn 
des  Arginotos.  Er  schuf  eine  Statue  des  Asklepios  üi  Gold  und  Elfenbein,  fftr  dessen 
Tempel  in  Epidauros,  halb  so  gross  wie  der  olympische  Zeus  und  ganz  in  dessen  Art 
und  Stellung  gebildet. 

Thmpp^  Frederick,  Bildhauer,  geb.  1812  (?),  f  22.  März  1895  in  London.  Yon 
ihm  R.  Fitzwalter  (Houses  of  Parliament,  London),  Tod,  Sflnde  und  Satan,  Arethusa, 
Der  Worfepiess  schleudernde  Hindu,  Nymphe  und  Amor,  etc. 

Thnaire,  Jean  Fran^ois,  Maler,  geb.  29.  Juli  1794  in  Aix  (D^.  Bouches-dn- 
Rh6ne),  f  28.  Jan.  1828  in  Paris,  Scbfller  Ton  Prud'hon  und  der  £cole  des 
beauz-arts.    Von  ihm  Einderbildniss  (1819),  Psyche  (1822),  etc.  Med.  2.  Kl.  1822. 

TMfel  (Tenfel)t  Johann,  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  gen.  Meister 
mit  dem  DteMch,  nach  dem  Zeichen  das  er  auf  seinen  Bibelbildem  (in  der  Witten- 
berger Lutherbibel  die  Hans  Luft  1572  druckte)  öfters  anbrachte.  Er  war  zwischen 
1540—1570  in  Wittenberg  thfttig  und  schuf  anscheinend  auch  Sächsische  Fflrsten- 
büdnisse.    Die  Daten  flber  diesen  Meister  sind  nicht  Aber  allen  Zweifel  gestellt 

Thfllens,  Daniel,  Maler,  geb.  16.  Juli  1628  in  Frankfurt  a.  M.,  f  21.  Juli  1711 
das.  Er  war  einer  der  besten  Bildnissmaler  der  Stadt,  schuf  nebenbei  Fmchtstflcke 
und  YOgel,  war  endlich  auch  an  den  Malereien  der  Sa.  Katharinenkirche  betheiligt. 
Werke  Ton  ihm  im  stAdt  Museum  (Bibliothek)  zu  Frankfurt  a.  M. 

Thirmer,  Joseph^  Baumeister,  geb.  8.  Not.  1789  in  Mflnchen,  f  13.  Nor.  1888 
auf  der  Reise  dahin,  »chüler  der  dortigen  Akademie  unter  Fischer,  weitergebildet 
als  Stipendiat  in  Rom.  Er  zeichnete  dort  mit  Gutensohn  riele  Denkmäler  (Loggien 
des  Yatican,  Villa  Madama)  ab  und  gab  sie  heraus,  reiste  darauf  nach  Venedig  und 
Griechenland  und  gab  8  Hefte  Auftiahmen  als  Ergebniss  heraus.  1827  wurde  er  Prof. 
der  Baukunst,  sp&ter  Akademiedirektor  zu  Dresden.  Dort  schuf  er  die  Hauptwache, 
die  (jetzt  umgeänderte)  Hauptpost,  etc.  ^  . 

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414  Thaillier  ^  ThuneyBen. 

Tbnillier,  Int.  Ch.»  Bildhaaer  des  18.  Jahrhunderts,  begraben  18.  Jali  1789 
in  Paris. 

Thnillier,  Lovise»  s.  MomariL 

TtaniUier»  Pierre,  Maler,  geb.  17.  Jani  1799  in  Amiens  (Däp.  Somme),  1 19.  Kot. 
1858  in  Paria,  Schiller  Ton  Watelet  oDd  Gadi  n ,  meist  jedoch  Autodidakt.  Er  besnobte 
Öfters  Italien,  die  Schweiz,  die  Niederlande  und  Algerien.  Von  ihm  Waldeiogang  in  ' 
den  Ardennen  n.  1  A.  (1836  Mus.  Lyon),  Ansicht  Tom  Monte- San -Liberatore,  QM  Ton 
Salemo  und  8  A.  (1841,  Mus.  Amiens),  Kflsten  der  ProTence  (Mns.  Orleans),  etc. 
Med.  8.  Kl.  1835.  2.  El.  1837,  1.  El.  1839  und  1848,  Er.  d.  Ehrenleg.  1848. 

Thnin,  Jan  de^  d.  Ae«,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  f  1556  in  Mons,  wo 
er  an  der  Eirche  S.  Wandru  thätig  war.  •—  Sein  Sohn  Jeam  d.  T.  i.  J.^  f  1^96, 
TOllendete  den  Bau. 

Thnlden  s«  Tnldem. 

Thnmann.  Fanl,  Maler  und  Illustrator,  geh,  5.  Oct.  1834  in  Tssehacksdorf 
(ProT.  Brandenourg),  Schfiler  der  Akademie  in  Serlin  (1858— 55^  Ton  Hflbner  in 
Dresden  und  Ton  Fauwels  in  Weimar.  Er  bereiste  Italien,  Frankreich,  England 
und  wurde  1866  Professor  in  Weimar;  1872  kam  er  nach  Dresden  und  war  dann 
1875—77  Professor  an  der  Akademie  in  Berlin.  Er  bereiste  nochmals  Italien  nnd  über- 
nahm 1892  wieder  ein  Atelier  an  der  Berliner  Akademie.  Seine  Kunst  ist  sQsslich  nnd 
wenig  eii&eulich;  besonders  illustrirte  er  Dichterwerke  z.  B.  .Frauenliebe  nnd  -Leben* 
,Das  Yatemnaer  in  Zeichnungen*'  (18611  Amor  nnd  Psyche,  etc.  Von  Gemälden  nennen 
wir  Luthers  Trauung  (Gal.  Bamberg),  Der  unaufmerksame  Scholer  (Mns.  Stettin^ 
Szenen  aus  Luthers  Leben  (1882  Wartburg),  zwei  grossere  Bilder  im  Gymnasium  in 
Minden,  .Die  drei  Parzen*,  Das  ThränenkrOglein,  etc.    Gold.  Med.  Berlin  1879. 

Thunelonp,  Nieolas  Angnste,  Baumeister,  geb.  1.  Aug.  1804  in  Saint-Denis,  (D^p. 
Seine),  f  1854  in  TrouTille,  Schaler  tou  Guenepin  und  der  £cole  des  beauz-arts, 
an  der  er  1834  den  2.  Bompr.  erwarb.  Von  ihm  Französische  Akademie  in  Rom 
(1840),  Osmanische  Moschee  (Aquarell),  Ansicht  der  Eirche  Ton  Steinbault  ri884 
desgl.),  etc.  Von  1840  an  widmete  T.  sich  ganz  dem  Lehrfiich  und  wurde  Professor 
an  der  Central-Eunst-  und  Gewerbe-Schule.  Er  TerOffentlichte:  Le^ns  ältoentaires 
d'architecture  ou  aper^u  sur  les  proportions  des  portes,  des  fentoea  et  des  areades 
d'aprte  les  ^^s  antiques  et  modernes,  etc.  1  Vol.  in  8*  m.  Atlas  in  4*.  Er 
wurde  Prof.  d.  Ecole  centrale  des  arts  et  manufactures. 

TInimnier,  Johann  Cbristophy  Maler,  geb.  1649  (?),  t  21.  Min  1731  in  Prag. 
Arbeiten  von  ihm  (1684)  in  der  Lorettokirche  auf  dem  Hradschin  zu  Prag.  —  Ein 
1.  J.  T«  war  um  1716  als  Eupferstecher  in  Prag  thfttig. 

Thnrin»  Simon  Abraham,  Maler,  geb.  1797  m  F^mp  P^p.  Seine-Infdrienre) 
t  nach  1826,  Schfller  tou  Storelli.  Er  verbrachte  10  Jahre  au  dem  Meere  nnd 
malte  Marinen.  Von  ihm  Sturm  an  der  holländischen  Eflste,  etc.  T.  hat  eine  Be- 
schreibung der  Denkmäler  in  Rom  Teröffentlicht. 

Thnrin,  Thomas,  Bildhauer,  geb.  Tor  1590,  t  5.  Dec.  1629  in  Paris.  Er  war 
Hofbildhauer. 

Thnmeysen,  (Thonmeyssen,  Thonmeisser,  Tonmeysen  etc.)  Hans  laeob 
d«  Ae«  (Jean  Jacqnes).  Eupferstecher,  geb.  15.  Juni  1686  in  Basel,  f  15.  Febr.  1711 
das..  Schaler  von  P.  Aubry  in  Strassburg.  1655—^56  war  er  in  der  Heimath  thätig  nnd 
ging  Ende  April  1656  nach  Lyon,  wo  er  zunächst  bis  1659  blieb.  Er  kam  dann 
nacheinander  nach  Turin  (wo  er  für  den  Hersog  Ton  SaToyen  thätig  warX  Basel 
(1661),  Ltou,  Bourg-en-Bresse  (wo  er  sich  am  16.  Sept  1662  rerheirathete)  und  liess 
sich  endiich  dauernd  in  Lyon  nieder,  das  er  1681  aus  Furcht  vor  religiöser  Ver- 
folgung wieder  gegen  Basel  vertauschte.  Nun  ging  er  mit  seinem  Solm  1695  nach 
Wien  zum  Eaiser  Leopold  L,  1697  nach  Prag,  Nürnberg  und  Augsburg,  1699  wieder 
nach  Basel.  Er  war  ein  guter,  fleissiger  Linienstecher  zweiten  bis  dritten  Ranges, 
Ton  dem  Aber  350  Platten  bekannt  sind,  darunter  etwa  8  Thesen,  Tiele  Bachertitel« 
nnd  Dlustrationen,  mehr  als  60  Bildnisse,  etc. 

Thnmeysen,  (Thonrneyssen,  Thonmeiiser,  Tonmeysen,  etc.),  lean  laeab 
d.  1.,  Eupferstecher,  geb.  9.  Dec.  1668  in  Lyon,  f  ^8.  Febr.  1730  das.,  Sohn 
und  Schüler  des  Hans  J.  T.  d.  Ae..  1695  bildete  er  sich  in  Rom  weiter  ans, 
wo  er  den  Spitznamen  Phaeton  erhielt.  Von  da  an  begleitete  er  seinen  Vater  nach 
Wien,  etc.  nnd  war  bei  dessen  Tod  1711  wieder  in  BaseL  Er  arbeitete  TielfiMh 
gemeinschaftlich  mit  dem  Vater,  war  aber  geringer  und  schuf  einige  30  Platten 
selbständig,  darunter  sechs  Blatt  Goldschmiedsomamente  nach  G.  Enrts.  VeigL  über 
Vater  nnd  Sohn  Rondot  ,Les  Thumeysen*  Lyon  1899. 


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Thurot  -.  Tilmldi.  415 

Thnroty  Blanelie  Lvoie^  geb.  Hogner,  Malerin,  geb.  80.  April  1786  in  Ver- 
sailles, t  nach  1888,  Schfllenn  des  Baron  Regnault  Sie  malte  Bildnisse,  C^enre- 
bilder,  etc.,  meist  aber  Poriellancopien. 

Thorston^  — ^  Maler  and  lUastrator,  geb.  1774  in  Scarboroogfa,  f  1822  in 
Holloway.  Er  begann  als  Eirpferstecher,  lieferte  dann  Zeichnungen  fttr  gestochene 
nnd  besonders  geschnittene  Bnchillustradonen,  nnd  endlich  Aquarelle.  Von  ihm 
wnrden  illastrirt  Whittingham*s  Shakspere  (1814),  Falconer's  ,8hipweck*  (1817), 
Somerrilles  „Baral  Sports*  (1818),  etc. 

Tlivyiy  WalraTOM  Tan.  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  begr.  19.  Joli  1657  in 
Haarlem,  wo  er  1648  Mitglied  der  Qilde  geworden  war« 

Thnys,  Gilles  (Aegidivs),  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  der  1507—08  in 
Löwen  tbatig  war. 

ThTbant,  (Bebavlt,  Tebavt,  ThibaUt,  ete),  WiUem  Willemss,  Glasmaler  des 
16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Haarlem,  begr.  25.  Juli  1599  das.  1545  schuf  er  Fenster 
far  die  ParochiaUdrche  dort,  1549  ihr  8.  Johann,  1586  und  1595  fflr  S.  Bavo;  femer 
1557  Fenster  far  die  Kirche  zu  Medemblik,  1585  ftr  das  Tan  Warmondt^sche  Hans 
an  Haarlem,  etc.  —  Ein  Joseph  T.  war  als  Teppichmaler  in  Haarlem  1629—80  an- 
gesehen. —  Es  gab  im  16.  Jahrhundert  an  Haarlem  noch  einen  Dierik  WlÜemsi  T. 
nnd  einen  Willen  Dieriksi  T.,  beide  als  Glasmaler  thfttig. 

Thyaiy  Mosesi  Holsschneider  des  17.  Jahrhunderts,  thfttig  um  1618—17  in 
Altenburg.  1614  gab  er  eine  Folge  von  8  Bildnissen  S&chs.  Herzöge  nach  J.  Hauer 
heraus. 

Thynilosy  griechischer  Bildhauer,  der  einen  Eros  nnd  einen  Dionysos  schuf, 
welche  neben  dem  Satyr  des  Praxiteles  in  der  Dreifnssstrasse  aufgestellt  waren. 

Tlüjsy  Avgnstin,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thatig  in  Antwerpen.  Es  gab 
einen  jOngeren  und  einen  ftlteren  Künstler  dieses  Namens,  Ton  denen  der  erste  ftlMh- 
lieh  als  Sohn  des  Pieter  T.  angefahrt  worden  ist.  —  Von  einem  —  TlilJSf  einem 
Dominikaner  des  18.  (?)  Jahrhunderts,  besitzt  das  Mus.  Antwerpen  eine  KreuzabnjJmie. 

ThiljB,  Gljsbreeht.  Maler,  geb.  um  1616,  1 1684,  Schfller  Ton  J.  t.  d.  Bemden 
(1629—80).  Er  wurde  1686—87  Mitglied  der  Antwerpener  Gilde.  1669  (?)  malte  er 
ein  prachtTolles  PestTOtiTbild,  Madonna  mit  Heiligen,  das  in  die  Kirche  zu  Dender- 
monde  gelangte.  Er  malte  femer  Bildnisse,  sowie  Landschaften  mit  Staffage  in  der 
Art  Poelembnrghs. 

ThUs^  Jan  Fraas,  Maler,  geb.  15.  Sept.  1788  in  BrOssel,  f  1865,  Schfller  seines 
Vaters  Pieter  Joseph  T.,  ron  Garden,  sowie  der  Brflsseler  Akademie*  Von  ihm 
besitzt  das  Mus.  Brflssel  nZeghers  empfängt  Geschenke  des  Prinzen  Ton  Oranien". 
Von  ihm  femer  Kartenspiel,  Schlacht  bei  Waterloo,  Abendmahl  (1826),  etc. 

Th^Si  (T^sseiiB))  Pieter  d.  Ae»,  Maler,  get  5.  April  1616  in  Antwerpen, 
t  Tor  dem  14.  Febr.  1679  das.,  Schfller  ron  Denrwaerder.  Er  malte  mit  An- 
lehnung an  Yan  Dyck  und  G.  de  Craeyer.  1644--45  wurde  er  Meister,  1660  Dekan 
der  Gilde.  Kaiser  Leopold  ernannte  ihn  zum  Hofmaler.  Von  ihm  S.  Sebastian 
(Mus.  Ghent),  S.  Hadrian  (S.  Peter  das.),  S.  Benedict's  Marter  (Mus.  Brflssel),  Ikaros 
und  Daedalus  n.  A.  (Mus.  Antwerpen),  Groppenbildniss  (Trauungskapelle  ron  S.  Jakob 
das.),  Venus  und  Adonis  u.  A.  (Mus.  Wien).  A.  in  den  Sammlungen  zu  Basel,  Her- 
manostadt,  Kopenhagen,  Manchen,  Stockholm,  Wörlitz  (bei  Dessau),  etc.  —  Sein  Sohn 
Pieter  (Pavwel)  T.  d.  J«,  geb.  1652,  war  auch  Maler  und  wurde  1677  Meister  der  Gilde. 

Th^g,  Pieter  Joseph,  Maler,  geb.  1749  in  Lier,  f  1828,  Schfller  der  Ant- 
werpener Akademie,  von  Spaendonck,  mit  dem  er  Paris  besuchte,  beeinflusst  Er 
malte  Blumen  u.  A.  im  Orangeriesaal  des  Schlosses  Laeken  (durch  die  Franiosen  zer* 
stört),  und  war  als  Gemftlderestaurator  thfttig. 

Tiarlni,  Alessandro,  Maler,  geb.  20.  März  1577  in  Bologna,  f  8.  Febr.  1668  das., 
Schfller  Ton  P.  Fontana  und  Cesi,  dann  Ton  Passignano  in  Florenz,  endlich  Ton 
Lod.  Garracci  in  Bologna.  Er  war  äusserst  fleissig,  malte  riele  Fresken  sowohl 
als  Oelbilder  in  Bolocna,  Cremona,  Modena,  Reggio.  Parma,  etc.  Von  ihm  Angelika 
*  nnd  Medor  (Gal.  Dresoen),  Kreuzabnahme  CBrera,  Mailand),  Wunder  des  Hl.  Domenicus 
(S.  Domenico,  Bologna),  Darstellung  im  Tempel  (Sa.  Maria  de'  Senri  das.),  Rinaldo 
und  Armida  (Gal.  Borghese,  Rom),  Die  Kreuzabnahme  (ebenda),  Maria  Maddalena 
n.  A.  (Gal.  Parma),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Bologna,  Florenz  (Pitti,  Uffizi).  Mo- 
dena, Mflnchen,  Paris,  St.  Petersburg,  Wien,  etc.  und  in  Kirchen  zu  Bologna, 
Florenz,  Reggio,  etc. 

TIbaliUy  Maria  Feliee^  Terehel.  Subleyras,  Malerin  des  18.  Jahrhunderts, 
geb.  1707  in  Rom.    Sie  malte  Bildnisse  sowie  Historien  in  Oel  und  Pastell,  femer 

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416  Tibaldi  —  Tiebel. 

▼iele  Miniataren.  1789  beirathete  sie  Subleyras,  Ton  dessen  «Abendmabl^  sie  eine 
Copie  für  Benedictas  XIY.  anfertigte.  —  Ibre  Scbwestern  Isabella  T.  und  Tereea  T. 
waren  auob  Malerinnen. 

Tlbaldl  de'  Pelleirriiiiy  Bonenlco  Pellegriiie.  Maler  (?>,  Eapfentecber  and 
Baumeister,  geb.  1540  (n.  A.  1582)  in  Bologna,  f  1502  (n.  A.  1588),  in  Bologna  ge- 
bildet, jüngerer  Broder  des  Pellegrino  T.  Er  baute  z.  Tb.  gemeinschaftlieb  mit  dem 
Bruder  an  einer  Kapelle  in  S.  Pietro,  am  Zollhans  und  dem  Pal.  Magnani-Goidotti 
zu  Bologna.  Am  bekanntesten  wurde  er  durch  seine  trefflichen  Stiche,  Ton  denen 
eine  Ruhe  auf  der  Flucht,  ein  Triumph  des  Friedens  and  ein  Brunnen  nach  eigener 
Zeichnung,  A.  nach  G.  Alghisi,  Mazznoli,  Muziano,  Passarotti,  Sammacchini,  Yecelli 
etc.  sind. 

Tibaldi  de'  Pellegriiii,  Pellegiino,  Marchese  diValsolda,  Baumeister  und 
Maler,  geb.  1582  (n.  A.  1527)  in  Valsolda  bei  Mailand,  f  1592  in  Maüaad,  Schfller 
Ton  B.  Ramenghi  in  Bologna,  dann  (1547)  an  Yasari  und  besonders  zu  Born  an 
den  Werken  M.  Buonar ottis  weitergebildet  Dort  unterstützte  er  P.  Buonacomi  im 
KasteU  S.  Angelo  und  Ricciarelli  in  der  Trinitä  de'Monti.  1550  kehrte  er  nach 
Bologna  zurück  und  baute  für  den  Kardin.  Poggi  den  jetzigen  üniTersititspalast. 
Darin  malte  er  Odysseefresken.  Für  denselben  Günner  baate  er  eine  Kapelle  in 
S.  Giacomo  Maggiore  und  eine  Andere  in  der  Madonna  di  Loretto,  die  er  beide  mit 
Fresken  schmückte.  1586  berief  ihn  Felipe  II.  nach  Spanien.  Er  beseitigee  Zoccaros 
Werke  hn  Escurial  und  malte  Fresken  darüber,  auch  an  der  Decke  der  Bibliothek  zu 
Madrid.  Nach  neun  Jahren  kehrte  er  reich  und  geadelt  nach  Mailand  zurück,  wo 
er  1570  Dombaumeister  wnrde  und  die  moderne  Fa^ade  schuf.  Dort  erbaute  er  auch 
San  Fedele,  S.  Sebastiane  und  den  erzbischüfiichen  Palast.  Yen  seinen  Bauten  nennen 
wir  ferner  Yilla  Galli  (Pal.  Pero)  in  Gravedona  (1586),  S,  Gandenzio  za  Novara, 
Pal.  Magnani  (Bologna),  Pl&ne  zum  Pal.  della  Sapienza  za  Pavia;  von  Gem&lden: 
Taufe  Chlodwigs  und  8  Deckenbilder  (Remigiuskapelle,  S.  Luigi  d^  Francesi,  Rom), 
S.  Hieronimus  (Gal.  Dresden),  Yerm&hlung  der  Hl.  Katharina  (Gal.  Bologna),  Selbst- 
bildniss  (Florenz,  üffizi),  Sa.  Gaecilia  (Mus.  Wien),  Mad.  mit  Heil.  (Pal.  Borghese, 
Rom),  Apollo  und  die  Musen  (Gal.  Parma),  etc. 

Tiberghlen,  Pleter  Joseph  Jaeeb^  Goldschmied  und  Medailleor,  geb.  1755  in 
Menen,  f  9.  Dec  1810  in  Ghent,  Schüler  Ton  Nolf  an  der  Akademie  TonKoortryk, 
▼on  Yerbert  und  der  Antwerpener  Akademie.  Er  liess  sich  in  Ghent  nieder,  wo 
er  Direktor  der  Kunstakademie  wurde.  Für  die  Abtei  Baudeloo  schuf  er  ein  Gitter- 
werk und.  zwei  Yasen.  Yen  ihm  ferner  Arbeiten  für  den  Prinzen  Albert  too  Saehsen- 
Teschen,  Medaillen,  etc. 

Tiberio  d^Assiri»  Maler  des  16.  Jahrhunderte,  f  nach  1528,  angebüeh  Schfller 
▼on  P.  Yanucci,  in  dessen  Weise  er  malte.  Yon  ihm  Fresken  in  8.  Martine  bei 
TreTi,  in  S.  Francesco  und  S.  Fortunato  zu  Montefalco,  in  S.  Domenico  and  Sa. 
Maria  degli  Angeli  bei  Assisi. 

Tidemandy  Adoll^  Maler,  geb.  14.  Aug.  1814  in  Mandal  (Norwegen),  f  25.  Aug. 
1876  in  Christiania,  Schüler  der  Kopenbagener  Akademie  (1832—37),  dann  der 
Düsseldorfer  Akademie  unter  Hildebrand  und  Schadow,  in  München  und  Rom 
weitergebildet.  Zurückgekehrt  malte  er  für  den  Künig  und  die  Dniversit&t  Christiania, 
lebte  1846—48  in  Düsseldorf  und  liess  sich  1849  dort  dauernd  nieder,  von  wo  aus 
er  des  Sommers  die  Heimath  besuchte.  Er  wurde  Professor.  Yon  ihm  Die  Haogianer 
u.  A.  (Gal.  Christiania),  das.  u.  A.  (Gal.  Düsseldorf),  Das  Hl.  Abendmahl  in  einer 
Bauemhütte  (Gal.  KönigsbergX  Sommerabend  auf  einem  norwegischen  See  (Nat-Gal. 
Berlin),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Hamburg,  Karlsruhe,  Leipzig,  Oscarshall  bei 
Christiania,  Wien  etc.,  auch  in  der  Trinitatisldrche  zu  Christiania.  Med.  Berlin  (1848), 
Besan^n,  Paris  I.  Kl.  (1855),  Wien,  etc.  Mitglied  mehrerer  Akademien,  Wasa-Ord., 
Olaf-Orden,  Preuss.  rother  Adler-Ord.,  Kr.  d.  Ehrenlegion.  S.  Leben  tou  L.  Dietrichson 
(2  Bde.  Christiania,  1878—79). 

TIdey,  Henry  F.^  Maler,  geb.  7.  Jan.  1815  in  Wortbing,  f  21.  Juli  1872  in 
London,  Sohn  und  Schüler  eines  John  T.  Er  malte  Aquarelle  und  war  Mitglied 
der  Londoner  Aquarellisten-Gesellschaft.  Yon  ihm  Die  Samariterin  (Job.  4.  28.  29), 
Dar  Thule  (1861),  Sardanapal  (1870X  Waldblumen  (1871),  etc.,  besonders  auch  Kinder- 
bildnisse. —  Sein  Bruder  Alftred  T»,  geb.  1808  in  Wortiüng,  malte  Miniatur- 
bildnisse. 

Tiebel,  Johann  Gotüieb  Friedrich^  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Dresden,  f  17.  M&rz  1796.  Schüler  der  Dresdener  Akademie.  Ex  kam  177S  ün  die 
Meissener  Manufaktur  una  wurde  MalTorsteher. 


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Tieck  —  Tiepolo.  417 

Tieck,  Christian  Friedrieh,  Bildhauer,  geh.  14.  Aag.  1776  in  Berlin,  f  14.  Mai 
1851  das.,  Schüler  von  Bettkober  (1789—94)  und  Schadow  (1797),  Broder  des 
bekannten  Dichters.  Als  Pensionär  besuchte  er  Dresden,  Wien,  München  and  Paris, 
wo  er  3  Jahre  hei  David  verblieb  und  den  2.  Rompreis  erhielt.  Goethe  zog  ihn 
nach  Weimar,  wo  er  das  Schloss  mit  Bildnissreliefs  und  -BQsten  schmQckte,  1809  ging 
er  nach  Coppet  zu  Frau  von  Stael,  1812  auf  Einladung  des  bayrischen  Kronprinzen 
nach  München.  1819  kehrte  er  nach  Berlin  zurück  und  wurde  Mitglied,  dann  Senats- 
mitglied der  Akademie.  Von  ihm  Grabrelief  am  Neckerdenkmal  (Coppet),  Schelling 
und  viele  andere  Bildnissbüsten  (Walhalla  bei  Begensburg),  Friedr.  Wilhelm  II. 
(Neuruppin),  ferner  in  Berlin  Rossebändiger  (1829  auf  dem  Museum),  Genien  (Sieges- 
denkmal auf  dem  Kreuzberg),  Musenross  (Schauspielhaasgiebel),  Werke  im  (joncert- 
saal  des  Schauspielhauses,  in  und  an  Schlössern,  sowie  anderen  öffentlichen  Gebäuden, 
Ifflandstatue,  Schinkelstatue,  etc. 

Tiedemann,  Friedrich,  Maler,  geb.  1.  Aug.  1865  in  Stuttgart,  Schüler  der 
Stuttgarter  Kunstschule  und  von  Diez  an  der  Münchener  Akademie,  auch  aof  Reisen 
in  Italien  gebildet.    Er  malte  Landschaften  und  Bildnisse. 

Tiedemano,  (Tideman),  Philipp,  Maler,  geb.  1657  in  Hamburg,  f  1705  in 
Amsterdam,  Schüler  von  N.  Raes,  bei  dem  er  8  Jahre  verblieb,  dann  Schüler  und 
Gehilfe  des  G.  Lairesse  in  Amsterdam.  Er  malte  geschichtliche  und  allegorische 
Decorationen  in  Öffentlichen,  sowie  privaten  holländischen  Gebäuden,  so  t.  B.  die 
Geschichte  des  Aeneas  im  Yerschuurhaus  zu  Hoorn. 

Tieffentalf  Hans,  (Hans  von  Schlettstadt),  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  geh. 
in  Schlettstadt.  1418  erhielt  er  den  Auftrag,  eine  Kreuzkapelle  vor  dem  Theodors- 
thor in  Basel  auszumalen,  1433  zog  er  nach  Strassburg  und  wurde  dort  1444  in  den 
Rath  gewählt 

Tielemans,  Maerten  Fraus,  Maler,  geb.  1784  in  Lierre,  f  1864  das.,  Schüler 
der  Antwerpener  Akademie  und  von  David  zu  Paris.  Er  wurde  Direktor  der 
Zeichenschule  zu  Lierre  und  malte  Historien,  sowie  Bildnisse. 

Tielemaiis,  Lodewijk,  Maler,  geb.  1826  (?),  f  4.  Dec.  1856  in  Antwerpen.  Von 
ihm  Jahrmarkt  zu  Brügge. 

Tielens,  Hans,  s.  Tileng« 

Tielker^  Frans  Karl^  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1765(?)  in  Braunschweig, 
t  um  1824.  Er  war  erst  in  Berlin,  dann  bis  1812  für  den  westphälischen  Hof  in 
Cassel,  darauf  bis  1817  in  Frankfurt  a.  M.  thätig;  im  letzteren  Jahr  vertrieben  ihn 
die  zünftigen  Maler.  Er  malte  Bildnisse  und  zeichnete  mit  Silberstift.  Als  Kupfer- 
stecher hat  er  sich  besonders  in  der  Schwarzkunst  Verdienste  erworben. 

Tielker,  Johann  Friedrich,  Maler  und  Kupferstecher,  geh.  1762  in  Braun- 
schweig, t  1880.  Er  war  in  Darmstadt  als  Silhouettenschneider  und  Miniaturhildniss- 
maler,  dann  am  Berliner  Hof  thätig.  Hier  malte  und  stach  er  Bildnisse  (Iffland, 
Frl.  Döbbelin),  wandte  sich  der  Aquatinta-  dann  der  Landschafts-  und  endlich  der 
Panoramenmalerei  zu.  Er  kam  nun  nach  Russland,  wo  seine  Panoramen  von  St.  Peters- 
burg und  Moskau  viel  Erfolg  hatten  und  er  mit  den  ersteren  die  Gesandtschaftsreise 
nach  China  mitmachte.  Von  seinen  Kupfern  nennen  wir  noch  Die  Beschiessung  von 
Mainz,  Der  Schreckenstein  (n.  Zingg)  und  die  Cascaden  zu  Tivoli  (n.  Hackert). 

Tiepolo,  Giovanni  Battista,  Maler  und  Radierer,  get.  16.  April  1696  in 
Venedig,  f  27.  März  1770  in  Madrid,  Schüler  des  G.  Lazzarini,  von  Piatzetta 
und  Caliari  beeinflusst.  Er  wurde  der  grösste  decorative  Maler  Italiens  ans  der 
Spätzeit.  T.  malte  erst  Fresken  in  Mailand,  etc.,  und  wurde  1750  nach  V^ürzbnrg 
berufen,  wo  er  in  drei  Jahren  den  Plafond  des  berühmten  Treppenhauses  im  fürst- 
bischöflichen Schloss  und  andere  Arbeiten  ausführte.  1753  wurde  er  Direktor  der 
Venezianischen  Akademie.  Im  December  1761  berief  ihn  Carlo  III.  nach  Spanien, 
wo  er  mit  grossem  Erfolg  Fresken  (gemeinschaftlich  mit  seinem  Sohn)  schuf  und 
Mengs'  Neid  erweckte.  Von  ihm  Bankett  der  Cleopatra  (Eremitage  St.  Petersburg), 
Anbetung  der  Könige  (Alte  Pinak.  München),  Marter  der  Hl.  Agathe  n.  A.  (Mus. 
Berlin),  Taufe  des  Clovis  (Gal.  Darmstadt),  Zwei  Heilige  (Gal.  Parma),  Die  eherne 
Schlange  (Gal.  Venedig),  Die  Auffindung  des  Kreuzes  (ebenda),  S.  Cajetan  (ebenda); 
A.  in  den  Sammlungen  zu  Bordeaux,  Budapest,  Dresden,  Dulwich,  Edinburgh,  Frank- 
furt a.  M.,  Kopenhagen,  London,  Madrid,  New-Tork,  Padua,  Ronen,  Turin,  Udine, 
Verona,  Wien,  etc.,  im  Pal.  Labbia  und  ferner  in  vielen  Kirchen  zu  Padua,  Udine, 
Vicenza,  Venedig,  etc.  Von  seinen  über  50  Radierungen  sind  die  24  Capricci  nnd 
eine  Anbetung  der  Könige  hervorzuheben.  S.  Leben  etc.  von  Urbani  de  Gheltof 
(Venedig  1879),  Molmenti  (Venedig  1896),  Leitschuh  (Würzburg  1896). 

Allgemeinea  Kttnstler-Leziooii.    8.  Aufl.    4.  Band,  Digitized  ö^'JLjOOQIC 


418  tiepolo  —  Tilborgh. 

TiepolOy  OioTanni  Domenloo,  Maler  und  Radierer,  geb.  1726  in  Venedig, 
t  1804  das.,  Sohn  und  Schüler  des  G.  Battista  T.,  den  er  nach  Spanien  begleitete. 
Nach  dessen  Tod  kehrte  er  zurück.  Er  malte  19  Jahre  lang  an  der  Kuppel  Ton 
SS.  Faustino  e  GioTita  su  Brescia  und  mit  seinem  Vater  Fresken  in  der  Chiesa  della 
Puritä  zu  Udine.  Von  ihm  femer  Die  14  Kreuzesstationen  (1749  S.  Paolo,  Venedig), 
Jesus  Tertheilt  das  Brod  unter  die  Jünger  (Gal.  Venedig).  Seine  flotteu  Radierungen 
zeichnen  sich  durch  grosse  Originalit&t  aus,  z.  B.  die  27  PI.  zur  Flucht  nach  Egypten, 
die  14  PI.  zur  Leidensgeschichte,  die  Folge  von  26  Köpfen,  die  Folge  von  8  Blatt 
Satyren,  Türken  und  Araber,  etc.,  auch  mehreres  nach  dem  Vater.  —  Sein  Bruder 
LoreiUEO  T.,  geb.  1728 (?),  war  ebenfalls  Maler  und  hat  mehrere  Blatt  nach  Gem&lden 
des  Vaters  radiert  Er  war  auch  nach  Spanien  gezogen  und  dort  wahrscheinlich 
gestorben. 

Tierce,  Jean  Baptlste,  Maler,  geb.  30.  März  1741  in  Ronen,  f  nach  1787  in 
Italien,  Schüler  von  Pierre.  Er  hielt  sich  seit  1779  in  Italien  auf.  Er  malte 
Landschaften  und  Marinen.  Das  Mus.  Orleans  besitzt  eine  Zeichnung  zum  Rasenden 
Roland  Ariosts  von  ihm. 

TieroeTlIle^  Engine  Valentin  de,  Maler,  geb.  22.  Jan.  1816  in  Paris,  Schüler 
von  Ingres  und  der  ]&cole  des  beaux-arts.  Er  malte  Historien,  Bildnisse  und 
Genrebilder. 

Tierendorff,  Jeremie  van,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  um  1626.  Von 
ihm  in  S.  Pierre  zu  Yperen  eine  „Schlüsselübergabe'^  und  in  8.  Jacob  eine  „Geburt*. 

Tiersonnier,  Augnste,  Maler,  geb.  1797  in  Nevers  (D^p.  Niävre),  f  nach  1838, 
Schüler  von  Gu^rin,  Lethiöre  und  der  £co1e  des  beaux-arts.  Er  malte  italienische 
Genrebilder  und  Landschaften. 

Tiersonnier,  Lonis  Simon.  Maler,  geb.  1718,  t  4.  Juni  1778  in  Paris.  Er 
wurde  Mitgl.  und  ausserord.  Prof.  der  Acad^mie  Saint-Luc  T.  malte  Mythologien 
und  Scenen  aus  der  alten  Geschichte. 

Tiesenhansen,  Panl»  Freiherr  Ton,  Maler,  geb.  10.  Jan.  1837  auf  Idfer  in 
Esthland,  t  24.  Nov.  1876  in  München,  Schüler  von  Miliner,  Lier  und  der  Münchener 
Akademie,  nachdem  er  als  Offizier  den  Krimkrieg  mitgemacht  hatte.  Er  machte 
sich  als  Marinemaler  einen  Namen.  Von  ihm  Seehafen  beim  Eintritt  der  Nacht 
(Gal.  Stuttgart),  Bomarsund,  Ebbe,  Partie  auf  Helgoland,  eta 

Tieti,  Karl,  Baumeister,  geb.  1831,  f  9-  ^ug.  1874  in  der  IrrenansUlt  Döb- 
ling  bei  Wien.  Er  schuf  3  grosse  Hdtels,  den  Gircus  Renz  und  mehrere  Prachtbauten 
an  der  Ringstrasse  in  Wien.  1870  erhielt  er  mit  Hansen  den  Auftrag  auf  die  neue 
Börse,  wurde  aber  bald  darauf  krank. 

Tiffany^  Lonis  Comfort,  Maler,  geb.  18.  Febr.  1848  in  New-Tork,  Schüler  von 
G.  Innes  und  Golman,  weitergebildet  in  Paris  unter  L.  Belly.  Er  bereiste  Eng- 
land, Frankreich,  Spanien,  Italien,  Afrika  und  die  Alpen.  T.  malte  in  Gel,  noch 
mehr  in  Wasserfarben  und  wandte  sich  dann  der  decoratlven  Malerei  zu.  Von  ihm 
Ansicht  auf  dem  Hudson,  Schiffsscenen  im  New-Torker  Hafen,  etc.  T.  war  einer  der 
ersten  amerikanischen  Künstler,  der  sich  mit  dem  Kunstgewerbe  befasste.  Er  machte 
viele  Experimente  mit  Glas,  die  endlich  in  ganz  herrlichen  Erzengnissen  gipfelten 
(sowohl  Glasfensterdecorationen,  sowie  GlasgeflUse)  und  seinen  Namen  bald  weltbe- 
rühmt machten.  Die  Opalescent-Mosaik-Decoration  geht  auf  ihn  zurück.  MitgL  der 
amerikan.  Nat.-Akad. 

TilTon,  Claude,  Baumeister,  geb.  4.  Dec.  1798  in  Bar-sur-Aube  (D^p.  Aube), 
t  2.  Oct.  1868  in  Tarbes  (Ddp.  Hautes-Pyrenäes).  Er  wurde  Baumeister  des  Däp. 
Hautes  -  Pyrenäes  und  hat  viel  an  öffentlichen  Geb&uden  gearbeitet  Kr.  d.  Ehren- 
legion 1863. 

Tiger,  Jean,  Maler,  geb.  1623  (?)  in  Falaise  (Däp.  Calvados^  f  30.  Dec  1698 
in  Troyes  (Ddp.  Aube).  Er  malte  Bildnisse  und  wurde  1675  Mi^lied  der  Pariser 
Akademie. 

Tilborgh,  (Tilbnrg),  Gillis  (Aegldins)  van,  Maler,  geb.  um  1625  in  Brüssel, 
t  am  1678  das.,  Schüler  von  D.  Ten  iers  d.  J.;  1654  wurde  er  Meister  der  Brüsseler 
Gilde.  Er  malte  in  Teniers*,  aber  auch  in  G.  Coques'  Manier.  Von  ihm  Interieur  und 
1  A.  (Mus.  Brüssel),  Der  Schuhflicker  (Gal.  Kopenhagen),  VlAmische  Bauemhor1iz(*it 
u.  1  A.  (Gal.  Dresden),  Die  Mahlzeit  (Mus.  Haag),  A.  in  den  Sammlungen  zu  B«>r«ieaiix, 
Darmstadt,  Gotha,  Hamburg,  München,  Nantes,  Oldenburg,  Ronen,  St.  IVuraiiirg, 
Valenciennes,  Wien,  (Gal.  Liechtenstein  und  Gzernin).  —  Von  seinem  gl«  irln.an  i^iva 
Vater  besitzt  das  Mus.  zu  Lille  ein  Bauernfest  aus  den  90er  Jahren  des  17.  Jahr- 
biwd^rta» 


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Tilens  —  Tillot.  419 

Tilens^  (Tilen,  Tielen),  Jan  (Hans))  Maler,  get.  6.  April  1589  in  Antwerpen, 
t  25.  Juli  1630  das.  £r  malte  in  der  Weise  P.  Brils  und  wurde  1612  in  die  Gilde 
aufgenommen.  Man  kennt  von  ihm  eine  Landschaft  mit  Diana  unter  ihren  Nymphen 
(Mus.  Berlin)  und  eine  Gebirgslandschaft  (Mus.  Wien). 

Tilgrner,  Victor  Oskar,  Bildhauer,  geb.  25.  Oct.  1844  in  Pressburg,  f  16.  April 
1896  in  Wien,  Schüler  der  Wiener  Akademie  unter  Schönthaler,  auch  von  Prof. 
Bauer  und  J.  Gas  s  er  Ton  Wall  hörn;  er  erhielt  dort  mehrere  Medaillen  und  ein 
Stipendium.  1874  reiste  er  mit  Makart  nach  Italien.  Er  machte  sich  zuerst  durch 
einige  realistische  BildnissbOsten  bekannt,  z,  B.  Charlotte  Wolter,  Heinrich  Laube. 
Von  ihm  ferner  im  Wiener  Yolksgarten  die  Bronsegruppe  Triton  und  Nymphe, 
im  Garten  der  Kais. -Villa  zu  Iscbl  ein  Brunnen,  in  der  Gedächtnisskapelle  zu  Mayer- 
ling  eine  Mater  dolorosa,  im  Equitable- Palast  zu  Wien  eine  Statue  von  Rubens, 
andere  Stattien  und  Büsten  für  die  K.  K.  Hofmuseen,  das  Parlamentsgebäude,  das 
Burgtheater,  den  Wiener  Rathhausplatz,  den  Platz  am  Schwarzenbergpalais,  Das 
Lisztdeukmal  in  Oedenburg,  Das  Hummeldenkmal  in  Pressburg,  etc.  Sein  Haupt- 
werk ist  das  Mozartdenkmal  Wiens.    Gr.  Gold.  Med.  Berlin  1886. 

Tillns^  Jan,  Maler,  geb.  in  Hilvarenbeek  vor  1665,  f  nach  1698,  Schüler  des 
Slingelandt  in  Leiden.  1683  wurde  er  Mitglied  der  Lukasgilde  im  Haag.  1694 
war  er  in  London  thätig.  Von  ihm  Sophie  Amalie  von  Braunschweig  (Mus.  Hannover), 
Die  Näherin  (Gal.  Dresden),  Dudelsackpfeifer  (Mus.  Wien),  Frau  einem  Manne  eine 
Rose  anbietend  (Ferdioandeum,  Innsbruck),  etc. 

Till^  Johann,  Maler,  geb.  1826  in  Wien,  f  22.  Nov.  1894  das.,  stndirte  dort 
und  in  Düsseldorf,  München  und  Rom.  Er  Hess  sich  in  seiner  Vaterstadt  nieder  und 
malte  geschichtliche  Darstellungen.  Sein  Gottfried  von  Bouillon  gelangte  in  die 
Wiener  Museen  (n.  A.  wäre  Johann  T.  1801  geb.  und  am  23.  Jan.  1889  zu  Wien 
verstorben). 

Till,  Johann  Carl  Ton,  Maler  und  Radierer,  geb.  1624  in  Nürnberg,  f  1676  (?), 
dort  und  in  Rom  gebildet.  Er  malte  Vögel  und  Früchte  in  Oel,  sowie  Miniatur  und 
radierte  Bildnisse  z.  B.  das  des  Ferd.  '1  alientschger  (1644). 

Till,  Leopold,  Maler,  geb.  1829,  f  im  Juli  1893  zu  Wien. 

TUlard,  s.  TUliard. 

TiUenians,  (Tilman),  Pleter,  Maler,  geb.  1684  in  Antwerpen,  f  5.  Dec.  1734 
in  Norton  (ISuffolk,  England),  Sobn  eines  Diamanteoschleifers.  Er  kam  1708  nach 
England,  wo  er  durch  Copien  nach  Teniers,  Gourtois,  etc.  bekannt  wurde  und  die  Gönner- 
schaft der  Herzöge  von  Devonshire  und  Kingston,  sowie  des  4ten  Lord  Byron  ge« 
wann.  Er  malte  Ansichten  von  Landsitzen,  Bildnisse,  Jagden,  Pferde-  und  Hunde- 
bildnisse, etc.  Für  Bridges  Gesch.  von  Northamptonshire  (1719)  zeichnete  er  auch 
die  500  lUustratiooen.    T.  hat  auch  Einiges  radiert. 

TiUemaus,  (Tilman),  Simon  Pleter,  Maler,  gen.  Sehench,  geb.  23.  Juli  1601 
in  Breoicn,  f  nach  1667  in  Wien(?).  Er  bereiste  Italien,  Holland  und  Wien.  1639^42 
verweilte  er  in  Utrecht,  wo  er  einen  Auftrag  vom  König  von  Dänemark  erhielt.  Dann 
lebte  er  auch  nocb  einige  Zeit  in  Amsterdam.  Das  reformirte  Bürgerwaisenhaus  zu 
Utrecht  besitzt  „Die  Wohlthätigkeit'  von  ihm.  Sonst  malte  er  meist  Bildnisse.  Werke 
von  ihm  findet  man  zu  Bremen. 

TlUiard,  (TUlard),  Jean  Baptlste,  Kupferstecher,  geb.  1740,  f  30.  Aug.  1818 
in  Paris,  Schüler  von  £.  Fessard.  Er  hat  sehr  viel  radiert,  gestochen  und  verlegt. 
Wir  heben  hervor  Die  ülustrationen  zum  „Töldmaque*  (nach  Monnet,  Paris  1773), 
Mes  Gens  (7  Blatt  nach  St  Aubin).  A.  nach  Boucher,  Garmontelle,  Challe,  Ghoffard, 
Fragonard,  Frädou,  Grenze,  Leprince,  Liotard,  Monnet,  Porta,  St  Aubin,  Salvi, 
Vernet,  etc. 

TlUler^  Jean  Marie,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  Paris,  f  1824  das., 
Sohn  und  Schüler  (?)  eines  Hofmalers. 

TllUer,  Panl  Prosper,  Maler,  geb.  29.  Nov.  1834  in  Bonp^re  (D6p.  Yendöe), 
Schüler  von  L.  Cogniet  au  der  £cole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Pan  und  Psyche  (1864), 
Liebesstreit  (1873),  Ein  Traum  (1882),  etc.;  auch  Bildnisse. 

Tlllmaun,  Bernhard,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  t  ^^^h  thätig  in  Bern. 
Man  kennt  einen  S.  Mauritius  (getuschte  Zeichnung)  von  ihm. 

Tillmans^  Richard,  Maler,  geb.  28.  Dec.  1861  in  Lüttringhausen  bei  Remscheid, 
Schüler  der  Düsseldorler  Akademie  und  von  Boulanger  und  Leföbvre  in  Paris. 
Er  liess  sich  in  München  nieder.    Von  ihm  Tischgebet,  Nach  dem  Begräbniss,  etc. 

TlUot,  Charles  Tlctor,  Maler,  geb.  1825  in  Ronen,  Schüler  von  Scheffer 
und  Th.  Rousseau.    Er  verfasste  einen  Oeuvre-KaUlog  der  Werke  i^ousseaas 

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420  tiUy  —  Timocharift. 

und  einen  der  Werke  Millets  (1875).  Von  ihm  Aas  den  Pyrenäen  (1855),  Im  Walde, 
viele  Bildnisse,  etc. 

Tilly^  —9  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  begr.  7.  Aug.  1748  in  Paris.  — 
Ein  Auguste  T«,  geb.  vor  1855  in  Toul,  ScbQler  Ton  Gosson  und  Burn-Smeeton, 
wurde  als  Holzschneider  bekannt.  Er  arbeitete  nach  Breton,  Catenacci,  Clerget, 
Freeman,  F.  Hals,  Jacquet,  Larde,  Layieille,  Levy,  Lhermitte,  Mesnel,  Therese 
Schwartze,  Stroolant,  Ten  Kate,  ürrabieta,  Yuillier,  etc.  —  Des  letztgenannten  Sohn 
Pierre  Emil  T.,  ebenfalls  in  Toul  geb.,  SchQler  Gossons,  Burn-Smeeton s  und 
seines  Vaters,  strebte  diesem  auf  gleichem  Felde  nach.  Von  ihm  Holzschnitte  nach 
Bodmer,  Gorot,  Daumier,  Frao^ais,  Gilbert,  Laurens,  Renouard,  N.  de  Rothschild, 
Yan  Dargent,  etc. 

Tilly,  Jean  Nicolas,  Bildhauer,  geb.  1 746,  f  14.  Febr.  1784  in  Paris,  wo  er  thfttig  war. 

Tilmaii)  g«  Tillemans. 

Tilmoiity  Charles,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1842,  thätig  in  BrflsseL 

Tllsoiu  Henry,  Maler,  geb.  1659  in  Yorkshire  (England),  f  1695,  Schaler  von 
P.  van  der  Faes,  nach  dessen  Tod  er  mit  Dahl  nach  Italien  ging  und  sich  7  Jahre 
lang  weiter  bildete.  Er  malte  Bildnisse  in  Oel  und  Pastell.  Ueber  Liebeskummer 
wurde  er  trObsinnig  und  erschoss  sich. 

Tilton,  John  Rollin,  Maler,  geb.  1888  in  London  (New  Hampshire,  ü.  S.  A.), 
studirte  in  Florenz  und  Rom,  wo  er  sich  niederliess;  bereiste  auch  andere  italienische 
Statten,  eta  Von  ihm  Rom  vom  ATentiner  Berg  gesehen  (Gal.  Washington),  Lagune 
Ton  Venedig,  Thal  von  Ghamounix,  Dei  derah  in  Egypten,  etc. 

Timanthes,  Maler  aus  Kythnos,  th&tig  um  400  ▼.  Ghr.  zu  Sikyon.  Seine  Werke 
wurden  wegen  ihrer  Andeutungskraft  gepriesen.  Fünf  sind  der  Ueberlieferung  nach 
bekannt,  Streit  des  Ajax  und  Ulysses  um  die  Wehr  des  Achilles,  Tod  des  Palamedes, 
Heros  (im  Friedenstempel  zu  Rom),  Schlafender  Gyclope,  und  das  berflhmte  Opfer 
der  Iphigenie  (von  Gicero,  Quintilian,  etc.  erw&hnt),  von  dem  man  in  Pompeji  eine 
Nachahmung  gefnnden  haben  will. 

Timarchidesy  griechischer  Bildhauer  des  2.  Jahrhunderts  v.  Ghr.,  ans  Athen, 
Sohn  des  Polykles,  der  mit  seinem  Bruder  Timokles  gemeinsam  Athleten-  und  Götter- 
statuen bildete;  allein  bildete  T.  einen  Apollo  für  einen  Tempel  zu  Rom;  er  arbeitete 
auch  im  Auftrag  des  Metellus. 

Timarchides  II«^  griechischer  Bildhauer  der  letzten  H&lfte  des  2.  Jahrhunderts 
V«  Chr.,  Enkel  des  vorigen.  Er  schuf  mit  seinem  Oheim  Dionysios  eine  Statue, 
deren  Inschrift  kfirzlich  in  Delos  entdeckt  wurde  und  die  dem  Bibmer  Ofellins  Ferus 
zu  Ehren  errichtet  wurde. 

Tlmarehos,  griechischer  Bildhauer  der  letzten  Hälfte  des  4.  Jahrhunderts  v.  Chr., 
aus  Athen,  Sohn  des  Praxiteles.  Er  arbeitete  gemeinsam  mit  seinem  Bruder  Kephi- 
sodot  Statuen  des  Kadmus  ftlr  Theben,  des  Redners  Lykurg  und  seiner  drei  Söhne 
Qn  Holz),  des  Dichters  Menandros  (im  Dionysostheater),  etc. 

Timbal,  Lonis  Charles,  Maler,  geb.  26.  Febr.  1821  in  Paris,  f  20.  Nov.  1880 
das.,  SchOler  von  Dr ollin g,  Signol  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Er  schuf  Wand- 
malereien in  der  Kirche  der  Sorbonne,  in  St  £tienne  du  Mont,  in  der  Genofeven- 
Eapelle  von  St  Sulpice  und  der  Kirche  von  Pierrefitte.  Von  ihm  ferner  Die  Muse 
und  der  Dichter  (1866,  gelangte  ins  Mus.  Luxembourg),  Christus  auf  dem  Oelberg 
(1867,  ebenso).  Die  Juden  in  der  babylonischen  Gefangenschaft,  Die  Grablegung  (1848), 
Savonarola,  Bildnisse,  etc.  Delaborde  gab  (Paris  1881)  seine  »Notes  et  Causeries  sur 
L'Art"  mit  einer  Lebensbeschreibung  heraus.  Med.  2.  El.  1848,  1857,  1859,  1.  Kl. 
1861,  Kr.  der  Ehrenleg.  1864. 

Timm,  Georg  Wilhelm  tod,  Maler,  geb.  1820  (?),  t  1895  in  Beriin.  —  Ein 
Wilhelm  T.  (derselbe?),  geb.  in  Riga,  lieferte  Hlustrationen  namentlich  fßr  eine  Ztit- 
schrift,  die  er  selbst  herausgab. 

Timm,  Hermann  Anton  Friedrich,  Maler  und  Radierer,  geb.  1791  in  Eckfrii- 
förde,  t  l^BSj  Schfller  der  Kopenhagener  Akademie.  Er  malte  Blumen,  copirte  Ruis- 
dael,  hat  sich  aber  besonders  als  Gemälderestaurator  einen  Namen  gemacht.  T.  hat 
8  Ansichten  radiert  —  Sein  Bruder  Peter  Chr.  Jacob  von  T«,  geb.  1782  in  Eckern- 
forde,  war  ebenfalls  Maler  und  hat  auch  9  Bl.  radiert,  sowie  Einiges  litbographirt 
Er  war  seines  Berufes  Soldat  und  hat  mehrere  Feldzflge  etc.  mitgemacht  Als  Maler 
hatte  er  sich  in  Kopenhagen  gebildet 

Timoeharisy  griechischer  Bildhauer  der  2.  Hälfte  des  8.  Jahrhunderts,  aus 
Eleuthema.  Von  ihm  Statue  eines  Priesters  su  Lindos,  eines  Xenophantos  m  Rhodos ; 
er  gehörte  der  rhodischen  Schule  an. 

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Timokles  —  Tiolier.  421 

TlmokleSy  0*  Timarcbideg. 

Tiinomaohog,  Maler  des  1.  (?)  Jahrhunderts  ▼.  Chr.,  aus  Byzanz.  Julius  Cäsar 
kaufte  seine  Ajax  und  Medea  für  den  Tempel  der  Venus  Genetrix.  Diese  Werke  wurden 
gepriesen,  weil  er  das  Furchtbare  nicht  plump  darstellte,  sondern  ahnen  Hess.  Ferner 
werden  von  ihm  erwähnt  Orest,  Iphigenie  auf  Tauros,  Die  Gorgone,  etc. 

Timotheogy  griechischer  Bildhauer  der  1.  Hälfte  des  4.  Jahrhunderts,  wahr- 
scheinlich aus  Athen.  Er  war  an  dem  Tempel  des  Asklepios  in  Epidanrus  thätig,  an 
dem  er  die  Figuren  des  einen  Giebels  schuf  und  andere  nach  seinen  Zeichnungen 
arbeiten  Hess.  £r  arbeitete  mit  Skopas  am  Mausoleum  zu  Halicamassos;  seine  Artemis 
wurde  nach  dem  palatinischen  Apollotempel  in  Rom  gebracht.  Ein  Avianus  ETander 
restaurirte  deren  Kopf. 

Timoteo  da  Urbino,  g.  Yite. 

Tinayre«  Jean  Paul  Louis,  Maler,  Zeichner  und  Holzschneider,  geb.  14.  M&n 
1861  in  Neuilly-sur- Seine,  thätig  in  Paris.  Er  lieferte  Zeichnungen  für  «rUnivera 
illustr^*,  „Journal  des  Voyages'  u.  s.  w.  Von  ihm  die  Plakate  La  Marchande  des 
Quatre  Saisons  par  M.  Morphy,  Dioramas  sur  TExpödition  de  Madagascar,  etc. 

Tinelli,  Cav.  Tlberio^  Maler,  geb.  1586  in  Venedig,  1 1688  das.,  Schüler  Ton 
G.  Contarini  und  Leandro  da  Ponte.  Er  suchte  ▼.  Dyck  nachzuahmen.  Er  malte 
Historien  für  Kirchen  zu  Padua,  Venedig  und  Verona,  mit  grösserem  Erfolg  aber 
Costttmbildnisse,  sowie  Eabinetbilder  und  war  meist  in  Florenz  thätig.  Louis  XHI. 
ernannte  ihn  zum  Kitter  des  Hl.  Michael.  In  Folge  Ton  häuslichem  Unglück  soll  er 
sich  das  Leben  genommen  haben.  Die  Accad.  Gall.  zu  Venedig  besitst  ein  Bildniss 
von  ihm. 

Ting  Yfln-^'OMgy  chinesischer  bekannter  Figarenseichner,  thätig  um  1600  unter 
Wan-li.    Er  zeichnete  buddhistische  Figuren. 

Tinney,  John,  Kupferstecher,  geb.  nach  1700,  f  1761,  thätig  in  London  (wo 
er  auch  den  Kunsthandel  trieb)  und  auch  in  Paris.  Er  TerOffentlichte  eine  Anatomie 
für  Künstler.  Von  ihm  George  II.  (n.  Highmore),  Kitty  Clive  (n.  Ellys),  Die  Tages- 
zeiten (n.  Boucher),  8  Ansichten  von  Hampton  Court  (n.  Highmore),  Flora  (n.  R. 
Carriera),  etc. 

Tino  di  Camaino,  g«  Camaino. 

Tinter,  Karl,  Holzschneider,  geb.  1859  in  Wien,  thätig  an  der  K.  u.  K.  Hof- 
und  Staatsdruckerei  das.  Er  arbeitete  u.  A.  für  .Die  Oesterr.-Ung.  Monarchie  in 
Wort  und  Bild«. 

Tinthoin,  Jnleg  Lonig,  Maler,  geb.  19.  August  1822  in  St  Denis  (D^p.  Seine), 
Schüler  von  Delaroche  und  Gleyre.  Von  ihm  Versuchung  des  Eremiten  Bnrck- 
hardt  (1848),  Eine  Evastochter  (1857X  Die  Leidenschaften  des  Lebens  (1859X  etc., 
auch  einige  Steindrucke. 

Tinti,  GioTanni  Battiata,  Maler,  geb.  1.  Jan.  1558  in  Parma,  f  im  Jan.  1604, 
angeblich  Schüler  von  0.  Sammachini  in  Bologna,  in  Parma  an  Allegri  weiter- 
gebildet. 1588  malte  er  Fresken  in  der  Kuppel  der  Madonna  degli  Angeli-Kirche 
zu  Parma.  Er  malte  auch  Bilder  für  den  Dom,  S.  Alessandro,  S.  Ambrogio,  SS.  Cos- 
mas  und  Damian  (1594)  das.  Von  ihm  Maria  Magdalene  (Gal.  Parma).  —  Ein 
Camino  T.,  geb.  um  1788  in  Rom,  t  vm  1796,  stach  für  G.  Hamiltons  «Schola 
Italica**  Blätter  nach  A.  Angeli,  Caldara,  Lanfranco,  Mazzuoli,  Porta,  etc. 

Tinti,  Lorenzo,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1626  (n.  A.  1684)  in  Bologna, 
1 1672,  Schüler  von  Siran i.  Von  ihm  Die  Geisselung  (Madonna  del  Piombo,  Bologna), 
Madonna  mit  Heil.  (Sa.  Tecla,  das.),  etc.  Ferner  kennt  man  11  Radierungen  von 
ihm,  darunter  2  nach  Elisabetta  Siran!  und  1  nach  Rani. 

TintorettOy  g«  Bobngti* 

Tioda,  — -y  Baumeister  des  9.  Jahrhunderts,  thätig  für  die  König  Alonso  der 
Keusche  und  Ramiro  I.  in  Asturien.  Seine  um  802  vollendete  Basilica  8.  Salvador 
in  Oviedo  musste  1880  der  jetzigen  Kathedrale  weichen.  Femer  werden  ihm  zu- 
geschrieben Basilica  der  Hl.  Jungfrau  (Oviedo,  im  18.  Jahrhundert  zerstört^  S.  Tirso- 
Mijrnel  (das.,  fast  zerstört),  S.  Juliano  bei  Oviedo  und  Königsschloss  (jetzt  Biichöfl.  Pal.) 
in  O'i<»ilo. 

Tiolier,  Pierre  Jogeph,  Medailleur,  geb.  1768  in  London  als  Kind  französischer 
Eltfrn,  t  1819  in  Bourbonne-les-Bains,  Schüler  von  Du  vi  vi  er.  1808—16  war  er 
Haiirt-Münz'  und  Siegelgraveur  zu  Paris  und  schnitt  mehrere  Münzen  mit  Napoleons 
Bildniss.    Michaels-Ord.  1816. 

Tiolier^  Pierre  Hieolag,  Medailleur  und  Bildhauer,  geb.  1784  in  Paris, 
t  25.  Sept.  1853  das.,    Schüler  von  von  Jouffroy  und  Dejouz,   Sohn  des 


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422  Tirali  -  TischbeiiL 

P.  Josepb  T.;  gewann  1805  den  gr.  Preis  und  ging  als  Pensionftr  nacb  Rom.  Er 
lieferte  MarmorbQsten  und  Reliefs,  sowie  zablreicbe  Medaillon  (auf  die  Eröffnnng 
der  Börse,  etc.)*  Er  folgte  unter  Louis  XVIII.  und  Charles  X.  seinem  Vater  im  Amt  als 
Haupt-MflnsgraTeur.  Von  ihm  ferner  Jungfrau  und  Kind  (Marmorgruppe),  Die  Kraft 
und  die  Liebe  (1822),  etc.   Med.  2.  Kl.  1824;  Kr.  d.  Ehrenleg.  1821,  Offizierskr.  1825. 

Tirali,  Andrea,  Baumeister,  geb.  um  1660,  f  1737  in  Monselice,  thätig  in 
Venedig,  war  erst  Maurer.  Von  ihm  Gapp.  S.  Domenico  in  SS.  GioTanni  e  Paolo 
(1690),  Grabmal  der  Dogen  Berturci  und  Silvestro  Valiero  (1*708  in  der  ebengenannten 
Kirche),  Sa.  Triniti  (Chioggia),  Fa^ade  von  8.  Nicolo  dei  Tolentini  (1709),  Pal.  Diedo- 
Rimini  bei  Sa.  Fosca,  Pal.  Priuli  am  Canareggio,  Die  Brücke  delle  Penitenti,  Die 
Scuola  dell'  Angelo  custode  (jetxt  protest.  Kapelle,  17S4).  1728  legte  er  einige  Reifen 
um  geborstene  Kuppeln  der  Marcuskircbe. 

Tiratelli,  Aarelio,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  1842  in  Rom,  Scbfller  der  dortigen 
Accad.  San  Luca  zunächst  als  Bildhauer,  und  wendete  sieb  erst  1878  ganz  der  Malerei 
zu.  Seine  bedeutendste  Plastik  ist  das  Guerragrabmal  auf  dem  Campo  Santo  zu  Rom. 
Von  Gem&iden  nennen  wir  Bflffelgespann  in  den  pontiniscben  Sümpfen  (Mus.  Triest), 
Ernte  in  der  Gampagna  (Mus.  New- York),  Büffelkampf  in  der  Gampagna,  etc.  Med.  Rom, 
Santiapro,  Wien;  Ital.  Kronen-Ord.,  etc. 

Tiratelli,  Gesare,  Maler,  geb.  1864.    Von  ibm  Palmsonntag,  etc. 

Tir^n,  Johan,  Maler,  geb.  1858,  tbätig  in  Schweden  (Finnland?).  Er  malte 
nordische  Landschaften. 

Tlrpenne^  Jean  Lonla,  Maler  und  Lithograph,  geb.  26.  Aug.  1801  in  Hamburg, 
als  Kind  französischer  Eltern,  f  i^^ch  1878,  Schüler  Ton  Bouton,  Daguerre  und 
Remond  zu  Paris.  Er  hat  Reiseführer  und  dergl.  Terfasst,  auch  eine  Anzahl 
Theaterstücke  auf  die  Pariser  Bühnen  gebracht,  und  gemeinschaftlich  mit  A.  eine 
werthlose  «Zeichenmethode*  veröffentlicht.  T.  malte  und  lithographirte  pittoreske 
GebAnde,  Ansichten  Ton  geschichtlichem  Interesse  und  Landschaften. 

Tischbein,    üeber  diese  Familie  vergl.  E.  Michel  „Les  Tischbein*  Lyon  1881. 

Tisehbein,  Anton  Wilhelm,  Maler,  geb.  1784  in  Haina,  f  1804  in  Hanau,  Schüler 
seines  Bruders  Johann  Valentin  T.  d.  Ae.  Er  malte  Bildnisse  und  Landschaften. 
Er  besuchte  Holland  und  den  Rhein,  besonders  Mainz.  Zuletzt  war  T.  in  Hanau 
Hofmaler.  Von  ihm  Venus  und  Amor  (Gal.  Cassel).  —  Christian  Wilhelm  T.,  Vetter 
des  Johann  H.  T.  d.  Ae.  und  Sohn  eines  Mechanikers  in  Marburg,  war  zu  Warschau 
und  Schmiedeberg-Schlesien  als  Maler  thätig.  —  Dessen  Bruder  Georg  Heinrieh  T; 
t  nach  1797,  war  in  Bremen  als  Kupferstecher  th&tig. 

Tigehbeln,  Aagust  Anton,  Maler,  geb.  1805  (1806?)  in  Rostock,  f  nach  1844, 
Schüler  der  Gasseier  Akademie,  in  Dresden  und  München  (1882 — 37)  weitergebildet. 
Er  besuchte  Italien,  hielt  sieh  in  Venedig  auf  und  liess  sich  in  Triest  nieder.  Von 
ihm  Sennerin  und  Jäger  (1831,  Mus.  Schwerin),  Fensterin  und  3  A.  (ebenda). 

Tisehbein,  Heinrieh  Jaeob,  Maler,  geb.  1760  in  Hayna,  f  im  Jan.  1804,  Sohn 
des  Job.  Conrad  T.,  Schüler  des  Job.  Hei nr.  T.  d.  J.  und  des  J.  H.  Wilhelm  T.  L, 
auch  in  Dresden  gebildet.  T.  hielt  sich  erst  in  Cassel,  Berlin,  Basel,  Zürich  (1782), 
die  längste  Zeit  aber  in  Hamburg  und  Frankfurt  a.  M.  auf.  Er  wurde  Mitgl.  der 
Casseler  Akad.,  malte  Landschaften  und  gab  Unterricht. 

Tisehbein,  Heinrieh  Wilhelm,  Maler,  geb.  1751  in  Hayna  (Hessen),  Schüler 
seines  Vaters  Konrad  T.,  sowie  seiner  Onkel  Johann  H.  T.  und  Jacob  T.  In 
Hamburg  blieb  er  mehrere  Jahre  und  ging  1770  nach  Amsterdam,  sowie  anderen 
holländischen  Städten,  1772  nach  Cassel,  1777  nach  Berlin,  1779  nach  Italien,  1781 
in  die  Schweiz.  Er  malte  Bildnisse,  Landschaften  und  Historien.  S.  Leben  und 
Briefwechsel  Ton  F.  von  Alten  (Leipzig,  1872). 

Tisehbein,  Johann  Anton,  Maler,  geb.  1720  in  Kloster  Haina,  f  1784  in 
Hamburg,  Bruder  und  Schüler  des  Job.  Valentin  T.,  auch  in  Paris  gebildet  Er 
gelangte  dann  nach  dem  Haag,  wo  er  1752  Mitgl.  der  Pictura-Gesellschslt  war,  sowie 
1760  nach  Rom,  wo  er  Bildnisse  malte.  1766  war  er  in  Hamburg  ansässig,  wo  er 
eine  Zeichenschule  gründete.    1771  veröffentlichte  er  ein  Zeichenlehrbuch. 

Tisehbein,  Johann  Conrad,  Bildhauer  und  -Schnitzer  des  18.  Jahrhunderts, 
geb.  in  Haina,  f  1778  das.  Er  wollte  Constantinopel  besuchen,  kam  aber  nur  bis 
nach  Ungarn  und  der  Walachei  und  verweilte  dann  eii\jge  Jahre  in  Wien,  wo  er  ein 
Kanzelgelftnder  schnitzte.  Nach  Haina  zurückgekehrt,  verlegte  er  sich  besonders 
aufs  Lehren. 

Tisehbein,  Johann  Friedrieh  Angrnst,  Maler,  geb.  März  1750  in  Maestricht, 
t  21.  Juni  1812  in  Heidelberg,  Schüler  seines  Vetters  Johann  H.  W.  T.  und  seines 


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Tischbdo.  423 

Obeims  Johann  H.  T.  in  Cassel,  Sohn  des  Joh.  Valentin  T.  Er  besuchte  Paris 
(1780),  Italien,  Wien,  Haag,  Dessau  (1795—99)  und  war  1771  Hofmaler  in  Cassel, 
später  in  Waldeck,  dann  in  Leipzig  thätig,  wo  er  1800  Prof.  und  Direktor  der 
Akademie  wurde.  Später  kam  er  noch  nach  St.  Petersburg.  Von  ihm  Folge  von 
9  Pastellbildnissen  von  Prinzen  und  Prinzessinnen  TOn  Oranien-Nassau  (Mus.  Amster- 
dam), J.  V.  de  Poll  (1791,  das.),  Gemahlin  Willem  V.  von  Oranien  (Mus.  HannoTer), 
Prinzessin  Friederike  L.  W.  von  Preussen  u.  2  A.  (Mus.  Haag),  Bildnisse  des  Herrn 
Lauck  und  seiner  Frau  (Mus.  Frankfurt  a.  M.),  Bildniss  Schillers  (1804,  Mus.  Leipzig), 
Die  Lautenschlägerin  (Nat.-Gal.  Berlin?),  etc. 

Tisebbeln,  Johann  Heinrich  d.  Ae«,  Maler,  geb.  U.  (3.?)  Oct.  1722  in  Haina 
(Hessen),  f  22.  Aug.  1789  in  Cassel,  Schüler  von  J.  G.  van  Free se,  auf  Kosten 
des  Grafen  Stadion  18  Jahre  lang  in  Paris  unter  Carle  van  Loo  weitergebildet 
wo  er  auch  Boucher  und  Watteau  studirte.  1748  besuchte  er  Bologna,  Florenz, 
Rom  und  Venedig,  wo  er  noch  inPiazzettas  Atelier  eintrat  1751  kehrte  er  in  die 
Heimath  zurQck.  Als  Historienmaler  ist  er  schwacher,  manieKrter  Nachahmer,  als 
Bildnissmaler  etwas  besser  und  immerhin  einer  der  hervorragendsten  Meister  des 
18.  Jahrhunderts  in  Deutschland.  1752  (n.  A.  1760)  wurde  er  Hofmaler  in  Cassel, 
1776  Akademiedirektor  das.  Von  ihm  Augustus  und  Kleopatra  (1769,  Gal.  Cassel), 
Urania  (1782,  das.),  Blumenmädchen  in  der  Schenke  (das.),  Selbstbildniss  u.  26  A. 
(das.),  Graf  Waldner  v.  Freundstein  (1761,  Mus.  Versailles),  Lessing  (Nat-Gal.  Berlin). 
A.  in  den  Sammlungen  zu  Bamberg,  Oldenburg,  Schieissheim,  Schwerin,  Weimar,  etc. 
und  in  Casseler  Kirchen.  T.  hat  auch  einige  Historien  und  Mythologien  radiert. 
Sein  Leben  mit  Verzeichniss  seiner  Werke  von  Engelschall,  Nürnberg,  1797.  — 
Seine  Tochter  WiUieimine  Caroline  Amalie  T.  verehel.  von  Apell,  geb.  um  1756, 
malte  Miniaturen  und  wurde  Mitglied  der  Gasseier  Akademie. 

Tiaehbein,  Jobann  Heinrieli  d.  J«,  Maler  und  Radierer,  geb.  1742  in  Hayna(?), 
t  22.  Dec.  1808  in  Cassel,  Schüler  seines  gleichnamigen  Oheims,  Sohn  des  J.  Conrad  T. 
Er  bereiste  Holland,  war  1773  in  Cassel  etablirt  wo  er  1775  Galerieinspektor  wurde. 
Er  malte  staffirte  Landschaften,  von  denen  zwei  Ziegenbilder  in  das  German.  Mus.  zu 
Nürnberg  gelangten.  Von  Radierungen  veröffentlichte  er  84  Bl&tter.  mit  der  «kura- 
ge&ssten  Abhandlung"  (Cassel  1790),  20  Blatt  in  der  2.  Auflage  unter  dem  Titel 
„Die  Radier-  und  Aetzkunst"  (nach  seinem  Tode,  Zwickau,  1827  erschienen),  Vieh- 
studien (30  Bl.),  50  Blatt  Jagdbare  Thiere,  84  Bl.  Zeichnungen  von  Potter,  R.  v.  Rijn 
VL  A.,  160  Bl.  desgl.  von  Agricola,  Bellini,  etc. 

Tiaehbein,  Johann  Heinrieh  Wilhelm  L,  Maler  und  Radierer,  geb.  15.  Febr. 
1751  in  Kloster  Haina,  t  26.  Juni  1829  in  Eutin,  Schüler  seiner  Oheime  Joh.  Jacob  T. 
und  Joh.  Heinrich  T.  d.  Ae.,  Sohn  des  Joh.  Conrad  T.  Er  war  Anfangs  (1766)  in 
Hamburg  und  Bremen  thätig.  1772  besuchte  er  Holland,  hielt  sich  darauf  mehrere 
Jahre  in  Cassel,  Hannover,  Berlin  (1777),  Dresden,  Gotha,  Weimar,  Leipzig  auf, 
kehrte  nach  Cassel  surück  und  ging  1779—81  als  Akademiepensionair  nach  Italien, 
1781—82  war  er  in  Zürich  thätig  und  gelangte  durch  Goethes  Verwendung  1788 
wieder  nach  Rom.  Von  hier  ging  er  mit  Goethe  nach  Neapel,  wo  er  sich  niederliess 
und  1789  Direktor  der  neapolitaner  Akademie  wurde.  1799  zog  er  über  Livorno, 
Frankfurt  a.  M.,  Giessen,  Cassel,  Hannover  (1800),  Göttingen,  Hamburg,  nach  Entin, 
wo  er  sich  1808  niederliess  und  Hofmaler  des  Herzogs  von  Oldenburg  wurde.  Von 
ihm  Bildniss  Goethes  (Mus.  Frankfurt  a.  M.),  Kriegerbildniss  u.  A.  (Mus.  Gotha), 
B«  nningsens  Einzug  in  Hamburg  (Kunstballe,  Hamburg),  Selbstbildniss  u.  1  A.  (Mus. 
Hani.ovei).  A.  in  den  Sammlungen  zu  Oldenburg,  Schwerin  (auch  in  den  Schlössern 
dab),  etc.,  auch  in  der  St.  Ansgariikifche  zu  Bremen.  Von  seinen  147  Radierungen 
nc'unen  wir  81  Blatt  zum  Homer,  16  Bl.  Thierköpfe,  etc.,  femer  die  ümrissstiche  der 
Haniiiton- Sammlung  antiker  Vasen  (in  3  Bdn.,  Neapel  1791).  Seine  Selbstbiogra- 
phie (Bremen,  1822)  und  ausführlicher  (2  Bde.  Braunschweig  1861). 

Tischbein,  Johann  Jacob,  Maler,  geb.  1724  in  Haina,  t  1791  in  Lübeck, 
Bruder  des  Joh.  H.  T.  d.  Ae.,  in  Cassel  gebildet  und  von  P.  Hackert  beeinflusst 
Er  malte  staffirte  Landschaften,  auch  Thierstücke  in  der  Art  Berghems  und  Wouver- 
mans.  —  Sein  Sohn  Angrnst  Albert  T«,  geb.  in  Lübeck,  war  auch  Maler. 

Tischbein,  Johann  Valentin  d.  Ae.,  Maler,  geb.  in  Haina,  t  1767  in  Hild- 
burghausen, gebildet  in  Cassel  und  Frankfurt  a.  M.  Er  besuchte  Holland,  malte 
Bildnisse,  gab  Perspectivstunden  und  wurde,  in  die  Heimath  zurückgekehrt,  Hofmaler 
in  Hildburghausen.  Er  war  ein  älterer  Bruder  des  Johann  H.  T.  d.  Ae.  —  Joliann 
Valenttn  T.  d.  J.^  lebte  1768  in  Cassel  als  Hofdecorationsmaler. 

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424  Tischbein  —  Tissot. 

Tisehbein,  Karl  Ladwigr,  Maler,  geb.  1797  in  Dessan,  f  13.  Febr.  1855  in 
Bfickeburg,  Schüler  seines  Vaters  Job.  Fried r.  August  T.  und  von  Uartmann 
in  Dresden,  auch  1819  in  Italien  gebildet.  Er  wurde  1825  Prof.  an  der  Römischen 
Akademie,  bereiste  später  die  Niederlande,  liess  sich  endlich  in  Bückeburg  nieder  uud 
malte  Historien,  Bildnisse,  besonders  aber  Genrebilder. 

Tischbein,  Ludwig  Philipp,  d.  Ae«,  Baumeister  und  Maler,  geb.  1748  in  Cassel, 
t  1808  in  St.  Petersburg,  Sohn  und  Schüler  des  Job.  Valentin  T.  d.  Ae.,  ferner 
in  Hamburg  (um  1765),  dann  9  Jahre  in  Italien  gebildet.  Er  kam  1779  nach  St. 
Petersburg;  hier  erbaute  er  die  grosse  Oper,  für  die  er  auch  Decorationen  schuf. 
Seine  Arbeiten  mussten  durch  spätere  Künstler  hier  verbessert  werden. 

Tiseliler,  Anton,  Kupferstecher,  geb.  1721  in  Wien,  t  nm  1780,  Schüler  von 
Gamerata  in  Dresden,  auch  in  Paris  und  Berlin  gebildet.  Er  arbeitete  für  das 
Graf  Brühl'sche  Galeriewerk,  sowie  Platten  nach  Dou,  Feti,  Lion,  de  la  Pegna, 
Wouverman,  etc. 

Tisi,  BeuTenntOf  Maler,  gen.  Garofalo,  geb.  1481  bei  Ferrara,  f  6.  Sept.  1559 
in  Ferrara,  Schüler  von  S o r i  a n  i  und  D.  P  a n e  1 1 i ,  dann  von  B.  Boccaccino 
in  Cremona,  dem  er  entlief,  um  1499  su  Rom  unter  B  a  1  d  i  n  i  weiter  zu  studiren. 
Die  Krankheit  des  Vaters  rief  ihn  in  die  Heimatb  zurück,  doch  hat  er  später  Bologna, 
wo  ihn  L.  C  0  8 1  a  beeinflusste,  und  wahrscheinlich  nochmals  Rom  besucht  (zwischen 
1510—12).  1517—50  ist  er  in  Ferrara  nachweisbar,  wo  er  neben  Dossi  zu  den 
Häuptern  der  Schule  gehörte.  Er  erblindete  im  Alter.  Viele  seiner  grösseren  His- 
torien findet  man  in  Ferraresischen  Kirchen  (Dom,  S.  Domenico,  S.  Francesco).  Von 
ihm  femer  Die  Grablegung  u.  A.  (Mus.  Berlin),  Poseidon  und  Athene  u.  8  A.  (Gal. 
Dresden),  Die  Hochzeit  zu  Gana  u.  19  A.  z.  Th.  Schulbilder  (Gal.  Borghese,  Rom), 
Die  Geburt  u.  4  A.  (Gal.  Parma),  Madonna  mit  4  Heil.  (1518,  Gal.  Venedig);  A.  in 
den  Sammlungen  zu  Amsterdam,  Edinburgh,  Ferrara,  Glasgow,  London,  Mailand, 
Modena,  München,  Neapel,  Paris,  St.  Petersburg,  Rom  (Quirinal,  Gapitol,  etc.),  Wien. 

Tisikratesy  griechischer  Bildhauer  des  4.  und  8.  Jahrhunderts,  ans  Sikyod, 
Schüler  des  Euthykrates,  bildete  sich  auch  nach  dessen  Vater  Lysippos.  Von 
ihm  Thebanischer  Greis,  König  Demetrios  u.  A. 

Ti8oT,  Jänos,  (Johann),  Maler,  geb.  1867  in  Vuka  bei  Djakovar,  in  Agram, 
Wien  und  München  (unter  R  o  e  s  s  e  1  und  M  a  r  r)  gebildet.    Von  ihm  Die  Kunst,  etc. 

Tissandier^  Albert,  Baumeister  und  Zeichner,  geb.  1.  Oct.  1889  in  Anglure 
(D^p.  Marne),  Schüler  von  Andrd  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Er  gewann  den 
Preis  für  ein  grosses  Gbateau  d'eau  in  Bourges  und  übernahm  dessen  Ausführung. 
In  städtischen  Diensten  war  er  an  der  Pariser  grossen  Oper  unter  Garnier  thätig. 
Im  1870/7 1er  Krieg  (und  seither)  war  er  vielfach  als  Luftschiffer  thätig.  Ferner  ar- 
beitete er  für  zahlreiche  illuitrirte  Zeitschriften,  und  lieferte  namentlich  Kreide- 
zeichnungen, sowie  Lithographien  nach  alten  Pariser  Gebäuden. 

Tlsserand,  Jean,  Maler  des  18.(?)  Jahrhunderts.  Er  war  lange  in  Italien 
thätig  gewesen.  Das  Mus.  und  die  S.  Moritzkirche  zu  Rheims  besitzen  Werke  von 
ihm.  —  Eine  Lonise  Marie  Lueie  verehel.  T.,  malte  zwischen  1870--80  auf 
Porzellan  und  hat  auch  Holzschnitte  geliefert. 

Tlssi,  Matteo,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  t  iin  ^^c*  1^95  in  Rom. 

Tisai^-Sarma,  — -,  Maler,  geb.  1780  in  Garcassone,  f  26.  Dec.  1866  in  Mont- 
pellier.   Das  Mus.  zu  Montpellier  besitzt  eine  Studie  von  ihm. 

Tiasier,  Jean  Baptiste  Ange,  Maler,  geb.  6.  März  1814  in  Paris,  f  1876  das., 
Schüler  von  F.  Delaroche,  Arj  Sehe  ff  er  und  der  £cole  des  beaux*arts.  Von 
ihm  Gen.  Binot  (Mus.  Versailles),  Vicomte  A.  Reiset  (ebenda).  Schlafende  Nymphe 
von  Faunen  überrascht,  Kopf  der  Jungfrau,  viele  Bildnisse,  Genrebilder,  etc.  Med. 
3.  Kl.  1845,  1855,  2.  Kl.  1847,  1848,  1861,  Kr.  der  Ehrenleg.  1867. 

TiSBOt,  Am^d^  Angelot,  Maler,  geb.  vor  1820,  t  1867.  Er  schuf  Aquarell- 
ansichten aus  der  Umgegend  von  Paris,  aus  Südengland,  etc. 

Tissot,  Jacqnes  Joseph  (James),  Maler  und  Radierer,  geb.  15.  Oct.  1836  in 
Nantes,  Schüler  von  H.  Flandrin,  Lamothe  und  der  J^cole  des  beaux-arts.  Er 
malte  erst  romantische  Genrebilder  mit  archäologisch  genau  studirten  Gostümen  des 
15.  Jahrhunderts,  dann  nachdem  er  sich  in  England  niedergelassen,  ästhetisch-elegante 
Frauentypen,  zuletzt  auch  religiöse  Bilder.  Seine  glatten  flauen  Oelgemälde  sprechen 
heute  weniger  an  als  die  wirkungsvollen  Aquarelle  Ball-,  Restaurantscenen,  etc. 
Seit  1875  widmete  er  sich  der  Radierung,  besonders  der  Kaltnadelarbeit  und  schuf 
in  den  nächsten  9  Jahren  74  Platten.  Zu  den  besten  gehören  Malvourneen,  Die 
Galerie  des  ,|Galcutta*,  Das  Foyer  der  grossen  Oper  während  der  Belagerung,  Lang- 


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Tite  —  Toberentz.  425 

weili((e  Geschiebte,  Octobcr,  Am  Meeresstrand,  Die  ältere  Schwester,  Die  Bflckkehr 
des  yerlorenen  Sohnes,  Sonotag-Morgen.  Von  Oelgemälden  nennen  wir  Margarethens 
Begegnung  mit  Faust  (Mus.  Luxembourg),  Junge  Frau  in  der  Kirche,  Abschied  der 
Braut  (1S63).    Von  ihm  auch  ein  grosses  Prachtwerk  zur  Geschichte  Christi,  etc. 

Tite,  Sir  William,  Baumeister,  geb.  1803  in  London,  f  20.  April  1873  in 
Torquay,  Schaler  von  Laing.  Er  baute  (z.  Th.  gemeinschaftlich  mit  Cockerell)  viele 
Kirchen  in  London,  verschiedene  Hochbauten  an  der  Bahn,  das  London-  und  West- 
minster- Bankgebäude  zu  Lothbury  und  (1841)  die  Börse  in  London.  T.  veröffentlichte 
auch  Fachschriften.  1855  wurde  er  Parlamentsmitgl.  für  Bath,  1869  geadelt.  Mitgl. 
d.  Inst,  of  British  Architects,  etc. 

Titeax,  Philippe  Aagvste,  Baumeistpr,  geb.  19.  Sept.  1812  in  Paris,  f  1*  ^ebr. 
1846  als  Pensionär  in  Athen,  Scbüler  der  £cole  des  beaux-arts,  an  der  er  1842  den 
grossen  Rompreis  gewann.  Von  ihm  Entwurf  zur  Restauration  des  Schlosses  Ecouen, 
der  St.  Julien- le-Pauvre-Kirche  zu  Paris,  des  Minerveu-Tempels  zu  Assisi,  etc. 

Titeax,  Philippe  Josepli  H^Jaeinthe,  Bildhauer,  geb.  1744  in  Sint-Hubert, 
f  9.  Febr.  1809  in  Frenois  bei  Sedan,  in  Paris  gebildet.  Werke  von  ihm  am  Theater 
zu  Bordeaux,  den  Yariätäs  zu  Paris,  dem  Palais  Royal  das.,  der  Kirche  St.  Eloi  zu 
Dünkirchen,  etc. 

Tito,  Ettore»  Maler,  geb.  1859  in  Castellamare  (Sizilien),  bildete  sich  in  Venedig 
und  strebte  Fortuny  nach.  Er  malte  meist  venezianische  Volksbilder.  Von  ihm  Vor 
der  Kirche,  Prozession,  Eine  alte  Geschichte,  In  Pescheria,  etc. 

Tito,  Francesco,  Maler,  geb.  15.  Oct.  1863  in  Neapel,  SchOler  der  Akademie 
und  von  Petrucelli  das.  Von  ihm  Sieh,  was  mir  bleibt,  Augenblicke  der  Freude, 
Im  Busch  von  Capodimonte,  etc.  —  Ein  Pompilio  T«  war  um  1685  zu  Rom  als 
Kupferstecher  thätig. 

Tito»  Santi  di,  Baumeister  und  Maler,  geb.  6.  Oct.  1536  in  Borgo  San  Sepolcro, 
t  23.  Juli  1603  in  Florenz,  Schüler  von  A.  Bronzino.  Vom  22.-25.  Jahr  ver- 
weilte er  in  Rom.  Von  1566  ab  arbeitete  er  zu  Florenz.  Seine  Kenntniss  der  Archi- 
tektur und  Perspective  wurde  gerühmt.  Er  baute  einige  Villen  und  den  Pal.  Dardi- 
nelli  zu  Florenz.  Biblische  Historien  von  ihm  im  Dom  zu  Volterra,  in  S.  Marco, 
Sa.  Maria  d.  F.,  Sa.  Maria  Novella,  Sa.  Croce,  S.  Salvatore,  S.  Giuseppe  zu  Florenz,  eto. 
Ferner  von  ihm  Bildniss  (Gal.  Borghese,  Rom),  Taufe  Christi  (Pal.  Corsini,  das.),  Bild- 
niss  (Uffizi,  Florenz). 

Tito,  Tiberlo  (Valerie)  di,  Maler,  geb.  1573  in  Florenz,  f  1627,  Sohn  und 
Schüler  des  S  a  n  t  i  d  i  T.  Er  malte  besonders  Bildiisse  und  hat  auch  grössere 
Folgen  von  Bildnissen  in  Blei  gezeichnet. 

TitZy  LoniS)  Maler,  geb.  24.  Juni  1859  in  Brügge,  war  zuerst  Decorations-  und 
Theatermaler  und  machte  Pläne  für  Architekten.  Schliesslich  legte  er  sich  aufs 
Illustriren.  Er  arbeitete  für  mehrere  Zeitschriften,  illustrirte  Romeo  und  Julia  von 
Shakspere  u.  A.  Von  ihm  das  Plakat  Exposition  des  aquarellistes.  Mitglied  der 
Soci<$t^  royale  d^aquarellistes  beiges,  Ehrendipl.  Paris  1894. 

Tivoli,  Rosa  di,  s.  Roos« 

Tixier,  Louis  Leonard,  Maler,  geb.  1.  Juni  1839  in  Nevers  (Ddp.  Niövres), 
Schüler  von  Gleyre,  Hanoteau  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Die  Kehr- 
seite der  Medaille  (1864),  Die  kleine  Mama  (1866),  Ein  schöner  Herbsttag  (1874),  etc. 

Tizian,  s.  Vecelli,  Tiziano. 

Tiziano,  s.  Aspetti. 

Tjarda  van  Starkenborgrli,  s*  Starkenborgh. 

Tkadlik,  s«  Kadlik. 

Toba-Sdjo,  s.  Kaknyii. 

Tobar,  Alonso  Migruel  de,  Maler,  geb.  1678  in  Higuera  bei  Aracena,  f  1758 
in  Madrid,  Schüler  von  J.  A.  Fajardo  in  Sevilla,  durch  Studium  Muri  Hos  weiter- 
gebildet, den  er  später  ausgezeichnet  nachahmte ;  viele  seiner  Werke  werden  wohl 
als  Originale  Murillos  gelten.  1729  wurde  er  Hofmaler  Felipe  V.  und  begleitete  ihn 
1734  nach  Madrid.  Als  sein  bestes  Bild  gilt  Maria  als  Trösterin  im  Dom  zu  Sevilla. 
Von  ihm  ferner  Madonna  u.  A.  (Akad.  S.  Fernando,  Madrid),  Bildniss  Murillos 
(Prado,  das.),  S.  Joseph  und  das  Jesuskind  (Mus.  Berlin),  Knabe  Seifenblasen  blasend 
(Eremitage,  St.  Petersburg),  etc. 

Toberentz,  Robert,  Bildhauer,  geb.  4.  Dec.  1849  in  Berlin,  f  31.  Juli  1895  in 
Rostock,  Schüler  der  Berliner  Akademie   und   später  von  J.  Schilling,   1872—75   . 
in  Italien  weiter  ausgebildet    In  Rom  schuf  er  1872    «Perseus   verhüllt   das  Haupt 
der  Medusa*  im  Rauch'schen  Idealstil  gehalten.    Sein  Faun  mit  Amor  üßll)  und 

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426  Tobias  —  TörnqTMt. 

Rttheader  Hirt  (Bronze,  Kat.-6al.,  Berlin)  schliessen  sich  mehr  an  die  Natur  an. 
Von  1879  an  war  er  auf  einige  Jahre  Leiter  des  Meisterateliers  am  Schlesischen 
Museum  in  Breslau,  dann  bereiste  er  Europa  und  siedelte  nach  New- York  aber, 
kehrte  aber  nach  einigen  Jahren  nach  Berlin  zurück,  wo  er  in  Folge  seiner  yon 
New-Tork  aus  iibersandten  Arbeiten  mit  fsrossem  Beifall  empfanden  wurde.  Von 
ihm  die  kupf*  r^etriebene  Reiterstatue  Barbarossas  (Kaiserhaus,  Goslar),  Friedrich 
der  Grosse  (Weisser  Saal,  königl.  Schloss,  Berlin),  Marmorbüsten  der  kaiserlichen 
Prinzen,  die  Vollendung  des  Lutherdenkmals  in  Berlin,  Monumental brunnen  in  Görlitz, 
Grabreliefs,  u.  s.  w.    Er  führte  den  Bronzeguss  ^über  Wachs*  ein. 

Tobias,  Meister,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1615  in  Berlin,  wo  er  als 
angesehener  Mann  thätig  war. 

Tobln,  J.,  Kupferstecher  des  vorigen  Jahrhunderts,  thätig  um  1770  in  England. 
Er  radierte  nach  Grimm,  Both,  Ostade,  etc.  und  druckte  öfters  in  Farben. 

Tobler,  Viktor,  Maler,  geb.  13.  Jan.  1846  in  Trogen  (Schweiz),  Schüler  der 
Münchener  Akademie  unter  Lindenschmit,  thätig  in  München.  Von  ihm  Hochzeit 
im  Ampertbal  (Mus.  Zürich),  Schachmatt!  (1B77,  Mus.  Bern),  Zwingli  Disputotion  zu 
Zürich,  Bildnisse,  etc     Michaels-Ord.  II.  Kl. 

Toecagni,  s.  Piassa,  Alb. 

Toequ^y  Louis,  Maler,  geb.  19.  Nov.  1696  in  Paris,  f  10.  Febr.  1772  das., 
Schüler  von  N.  Bertin  und  Nattier,  dessen  Schwiegersohn  er  wurde,  Sohn  eines 
Architektur-Malers  Luc  T.  Er  wurde  schon  mit  jungen  Jahren  durch  seine  Bildnisse 
bekannt,  arbeitete  für  den  Hof  und  wurde  von  der  Czarin  nach  St.  Petersburg  be- 
rufen, wo  er  ihr  Bild  malte  und  1757 — 59  verweilte.  Er  kam  über  Kopenhagen,  wo  er 
den  König,  die  Königin  und  verschiedene  Prinzen  malte,  nach  Paris  1760  zurück.  1769 
besuchte  er  wieder  Kopenhagen  und  wurde  ausserord.  Mitgl.  der  dortigen  Akademie. 
1784  war  er  schon  Mitglied  und  1744  Bathsmitglied  der  Pariser  Akademie  geworden. 
Bildnisse  von  ihm  in  den  Sammlungen  zu  Amiens,  Bayeuz,  Kopenhagen,  Marseille, 
Nantes,  Paris,  Versailles,  etc. 

Toosaner,  Johann  Heinrich,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  1713  in  Prag, 
wo  er  th&tig  war. 

Todt,  Max,  Maler,  geb.  1847  in  Paderborn,  f  7.  Mai  1890  in  Manchen,  Schüler 
der  DtLsseldorfer  Akademie  und  W.  Sohns,  1877  in  München  weitergebildet.  Er 
malte  Soldatenbilder  im  Kostüm  des  30jährigen  Kriegs. 

Toelen,  Hendriek^  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  in  Löwen,  wo  er  um 
1430  als  Figurenmaler  vorkommt. 

Tolgryessj,  Arthur  von^  Maler,  geb.  1.  Mai  1853  in  Szegedin,  irebildet  in  Wien, 
München,  Paris  und  London  und  Hess  sich  in  Budapest  nieder.  Von  ihm  Vor  der 
Gsarda,  Hirtenfeuer,  Mondaufgang,  etc.    Med.  Budapest,  Stuhlweissenburg. 

Toemmel,  s«  Temmel. 

Topffer,  Adam  lYoltghng,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1765  in  Genf,  f  1847, 
Schüler  von  S u v d e  und  Delarive  zu  Paris.  Er  schuf  Landschaften  und  Genre- 
bilder aus  dem  Volksleben. 

TSpffer,  J.  Rudolph^  Zeichner,  geb.  17.  Febr.  1799  in  Genf,  f  18.  Juni  1846 
das.,  Sohn  und  Schüler  des  A  d  a  m  W.  T.  Wegen  eines  Augenflbels  musste  er  auf 
das  Malen  verzichten,  hat  aber  viele  gelobte  Caricaturen  und  Illustrationen  ge- 
schaffen, z.  B.  zu  Voyages  en  Zig  Zag,  Histoire  de  M.  Jabot,  Histoire  de  M.  Gr^pin. 
Kr  wurde  Prof.  der  Aesthetik  an  der  Genfer  Akad.,  hat  kunsttheoretische  Schriften 
verfasst,  ist  aber  am  Bekanntesten  durch  seine  Genfer  Novellen  geworden.  —  Sein 
Sohn  Charles  T.  wurde  Bildhauer. 

Toepnty  Lodewijky  Maler,  gen.  Poizo,  Pozso-Serrato  und  Lodovieo  da  Treflgiy 
geb.  um  1550  in  Mecheln,  f  nach  1603.  Er  kam  früh  nach  Italien,  lebte  meist  zu 
Trevigi  in  Venetien  und  malte  Jahrmärkte,  Landschaften,  Küchenstücke,  auch  einige 
Historien.    T.  wurde  auch  als  Dichter  bekannt. 

TSrmery  Benno  Friedrieh,  Maler,  geb.  4.  Juli  1804  in  Dresden,  t  6.  Febr. 
1859  in  Rom,  Schüler  der  Dresdener  Akad.  (1819)  unter  C.Vogel  von  Vogelstein. 
Er  liess  sich  in  jungen  Jahren  in  Rom  nieder,  wo  er  zuletzt  als  Legat  am  päpst- 
lichen Stuhl  und  Professor  lebte.  Von  ihm  Der  Musikunterricht  (1857  Gal.  Dresden), 
Der  Falkenjäger  (1888),  Die  kranke  Nonne,  Heimkehrender  Ritter,  Nymphen  im  Bade,  etc. 

Toerner,  s.  Terner. 

Tömqvisty  Henrik  Albert,  Baumeister,  geb.  7.  Jan  1818  in  Stockholm,  Schüler 
der  dortigen  Akad.,  bereiste  als  Pensionär  Deutschland,  Frankreich,  Italien  und  den 
Orient    Zurückgekehrt,  baute  er  das  Irrenhaus  Konradsberg  (Stockholm),  die  Akad. 

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Tofanelli  —  Tohtoy.  427 

der  Wißsenschaften  (1860—1865  das.),  Das  Thiergartentbeater  (das.),  PostgebÄude, 
Atelierbans  am  Platz  Karl  XIII.  (beide  das.),  Stadt-  und  ProvinzialkrankenbauB 
(üpsala)  und  yiele  Kircben  im  Land.    Mitgl.  der  Schwed.  Akad.   (1853),   Wasa-Ord. 

Tofanelli,  Stefano,  Zeicbner  und  Maler,  geb.  1750  in  Lucca,  f  ii&cb  1789 
das.,  ScbQler  von  A  L u c c h i ,  dann  von  N.  Lapiccola  in  Born.  Er  malte 
Historien,  Mythologien  and  Bildnisse;  seine  Haupttb&tigkeit  bestand  aber  darin, 
Zeicbnnngen  nacb  Gemftlden  für  den  Stieb  (z.  B.  fOr  Bettelini,  Fontana,  Felo,  Vol- 
pato  u.  A.  m.)  berzustellen.  1781  eröffnete  er  eine  Zeicbenscbule  in  Rom,  kebrte 
in  Folge  der  unruhigen  Zeiten  in  die  Heimatb  zurück  und  wurde  1802  Zeicben- 
professor  an  der  Universität  von  S.  Frcdiano. 

Tojetti,  Tergrtlio,  Maler,  geb.  1849  in  Rom,  ScbQler  seines  Vaters,  des  J.  L. 
6  tf  r  6  m  e  und  des  B  o  u  g  u  e  r  a  u.  1870  kam  er  nach  Amerika  und  Hess  sieb  in 
New- York  nieder.  Von  ihm  Liebesversucbung,  Ein  kleiner  Unfall,  Die  FaToritin, 
Ausserbalb  des  Paradieses,  etc. 

Tokitaro,  %.  Hoknsfti. 

Toi,  Dominikng  Tan,  Maler,  geb.  vor  1642  in  Bodegrave,  begr.  26.  Dec.  1676  in 
Leiden,  ScbQler  seines  Oheims  G.  Dou,  dem  er  manchmal  gleichkam,  tbfttig  in 
Leiden  und  Amsterdam.  Von  ihm  Der  Häringesser  (Gal.  Dresden),  Die  Garnwinderin 
(das.),  M&nnl.  Bildniss  u.  A.  (1673  Mus.  Amsterdam),  Die  Waffelbäckerin  (Mus.  Leiden), 
A.  in  den  Sammlungen  zu  Kassel,  Kopenhagen,  St.  Petersburg,  Stockholm  (?),  etc. 
—  Ein  Claes  Jacobaz  T«  wurde  zwischen  1684  und  1686  Meister  der  Utrecbter 
Gilde  und  malte  in  der  Art  Poelenburgs,  unter  dessen  Namen  manche  seiner  Werke 
wahrscheinlich  gehen. 

Toledo,  Juan  de,  Maler,  geb.  1611  in  Lorca,  f  1665  in  Madrid,  Schüler 
seines  Vaters  Miguel  de  T.,  in  Italien  unter  Gerquozzi  weitergebildet,  nachdem 
er  dort  als  „Capitan*  Kriegsdienste  geleistet  hatte.  Nach  seiner  Rückkehr  war  er 
erst  lang  in  Granada,  dann  in  Murcia,  zuletzt  in  Madrid  thätig.  Er  malte  Historien, 
Marinen,  Landschaften,  besonders  aber  Soldatenbilder.  Die  Gal.  zu  Madrid  besitzt 
drei  Seegefechte  von  ihm.  Andere  Werke  in  Kirchen  zu  Madrid,  Granada,  Murcia,  Alcali 
de  Henares,  Talavera  de  la  Reyna,  etc.  —  Ein  anderer  Jnan  de  T«,  Schüler  von 
L.  Tristan,  malte  1641—45  Historien  für  den  Dom  und  andere  Kirchen  zu  Toledo. 

Toledo,  Jnan  Bantista  de,  s«  Jnan  de  Toledo« 

Tolentino,  Francesco  di,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  der  in  der  Art  des 
Betto  di  Biagi  malte.  Man  schreibt  ihm  Fresken  aus  dem  Leben  Jesu  in  Sa.  Maria 
la  Nuova  (Neapel),  eine  Pietä  und  eine  Anbetung  der  Weisen  (1525),  eine  Madonna 
(1580)  u.  A.  in  der  Klosterkirche  zu  Liveri  (bei  Nola)  zu. 

Tollenstein,  — -,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Prag,  f  um  1755  daselbst, 
Schüler  des  W.  Reiner  und  von  Meytens  in  Wien.    Er  malte  meist  Bildnisse. 

Tollna,  Adrlaen,  Baumeister  unseres  Jahrhunderts,  geb.  19.  Jan.  1783  im  Haag,  wo 
er  thatig  war.  Von  ihm  Kirche  zu  Rijsenburg,  kirchliche  Bauten  im  Haag,  Schiedam, 
Schalkwijk  und  W^k. 

Tolmeizo,  (Tumetio)^  Domenico  da,  Maler  und  Holzschnitzer,  geb.  vor  1460, 
t  nacb  1506.  Mit  seinem  Bruder  Martino  di  Candido  da  T«  kam  er  um  1479  nach 
Udine,  wo  sie  als  Bildhauer,  sowie  als  Maler  th&tig  waren.  Ein  bezeichnetes  und 
1479  datirtes  Werk  von  ihm  im  Dome  zu  Udine.  Femer  werden  ihm  Fresken  zuge- 
schrieben in  S.  Antonio  zu  Mione,  Sa.  Gaterina  in  Luint,  S.  Floriane  in  Forni  di 
Sopra,  S.  Leonardo  in  Forni  di  Sotto  und  S.  Leonardo  in  Osais. 

Tolmeszo,  (Tnmetlo),  GioTanni  Francesco  da^  Maler  des  15.  Jahrhunderts, 
geb.  in  Sacchieve  (?),  Gehilfe  des  Domenico  da  T.  1489  malte  er  selbständig 
Fresken  in  S.  Antonio  zu  Barbeano,  1498  in  S.  Martino  zu  Sacchieve.  Fresken  von 
ihm  auch  in  der  Kirche  zu  Provesane  und  ein  Altarbild  in  der  Sammlung  C.  Astori 
zu  Udine. 

Tolnaj,  AkoSf  Maler,  geb.  10.  Aug.  1861  in  Budapest,  studirte  dort,  in  Wien 
und  in  München,  und  Hess  sich  in  seiner  Vaterstadt  nieder.  Von  ihm  Moderne 
Bacchantin,  Sterbende  Nonne,  etc. 

Tolosano,  s*  Baron^  Jean« 

Tolstoy,  Fedor,  Graf,  Bildhauer,  Kupferstecher  und  Maler,  geb.  22.  Febr. 
1783  in  St.  Petersburg,  f  25.  April  1873  daselbst.  Er  war  erst  Marine- Offizier, 
1809  nachdem  er  sich  der  Kunst  zugewendet  hatte  Mitgl.,  1828  Vice-Präsident  der 
St.  Petersburger  Akademie.  Von  ihm  19  Medaillons  auf  die  Kriegsjabre  1813—15, 
Basreliefs  zu  Apuleius,  zur  Odyssee,  Modell  zu  den  Bronzethüren  der  Isaakskathe- 
drale,  etc.    Auch  besch&ftigte  er  sich  mit  der  Galvanoplastik. 

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^28  Tom  —  Tomkins. 

Tom,  Jan  BedfJB,  Maler,  geb.  4.  Mftrz  1813  in  Boskoop.  Er  arbeitete  im  Atelier 
des  A.  Schelf h out,  war  aber  meist  Autodidakt.  Yod  ihm  Landschaft  mit  Vieh  (1878, 
Stadt-Mus.  Haag),  desgleichen  (Mus.  Fodor,  Amsterdam),  In  der  Haide  (1866,  Rijks- 
MuB.  Amsterdam),  etc. 

Toma,  GloTECChino,  Maler,  geb.  1838  in  Galatina.  Von  ihm  Vesuvausbruch, 
Beichte,  Die  Waisen,  Clemens  YII.  birgt  die  Juwelen  des  Vatikan,  etc.  T.  hat  auch 
in  Kupfer  gestochen,  eine  Zeiclienschule  herausgegeben,  etc.  Titular-  und  Ehren- 
Professor;  Silb.  Med.  Turin;  Italien.  Kronen-Ord. 

Tema,  Matthias  Rudolf,  Maler,  ceb.  1792  in  Wien,  f  1845  daselbst,  Schaler 
der  dortigen  Akademie.  Er  malte  staffirte  Landschaften  und  Ansichten,  von  denen 
die  Wiener  Hofmuseen  zwei  besitzen. 

Tomachewfikly  Juling,  s«  Boncra-Tomaehewskl. 

Tomasl^  Mccolö^  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  gen.  Colantonlo  del  Flore,  geb. 
in  Florenz,  wo  er  die  Malcrgilde  fördern  half.  Ein  Altarblatt  (1871)  von  ihm  be- 
findet sich  in  S.  Antonio  Abbate  zu  Neapel  (jetzt  im  Municipio  ?)  Dort  wird  ihm 
auch  eine  Tht>rlnnet(e  in  S.  Angelo  a  Kilo  zugeschrieben.  In  dieser  Weise  ist 
Müllers  Notiz  über  diesen  Künstler  oben  (s.  unter  Golantonio)  zu  berichtigen. 

Tomaso,  8.  Tommaso. 

TombaT»  Alexandre,  Bildhauer,  geb.  1814,  t  1885,  Sohn  und  Schüler  des 
Mathieu  ae  T.,  dem  er  bei  mehreren  Arbeiten  half. 

Tombay,  Mathien  de,  Bildhauer,  geb.  1768  in  Gri?egn^e,  f  nach  1828.  Er 
war  in  Belgien  (meist  in  Lüttich)  thätig,  ausgenommen  die  Revolutionsjahre,  die  er  in 
Holland  und  Deutschland  verbrachte.  Von  ihm  Handel  und  Ackerbau  (1809  Maestricht), 
Taufe  Christi  (1 828  Kirche  zu  Herve),  Holzreliefs  (Schloss  Ansembourg),  viele  Ornamente  an 
Altären,  etc.  in  Lütticher  Kirchen,  etc.  —  Sein  Sohn  AIpbonseT«  war  ebenfalls  Bildhauer. 

Tombe,  s.  La  Tombe* 

Tombergy  Daniel,  Maler,  geb.  1608  in  Gouda,  f  1678,  Schüler  von  Wester- 
h  0  u  t.    Er  war  in  Gouda  als  Glasmaler  u.  A.  für  die  Hanptkirche  th&tig. 

Tom  Dieck,  August  Christian  Hermann»  Maler,  geb.  28.  März  1831  in  Olden- 
burg, t  20.  Aug.  1893  in  Dresden,  Schüler  der  Dresdener  Akad.  (1847—1851),  von 
Wiechm  ann  und  Jul.  Schnorr  (1855).  1857—1861  verbrachte  er  in  Florenz  und  Born, 
wo  ihn  Cornelius  beeiuflusste.  Zurückgekehrt  malte  er  u.  A.  ein  Bildniss  des  Gross- 
herzogs von  Oldenburg  und  reiste  1867  in  dessen  Auftrag  mit  A.  nach  Paris,  um 
Bilder  auf  der  Versteigerung  Schönborn  zu  kaufen.  Er  wurde  öfters  noch  nach 
Oldenburg  bestellt,  lebte  aber  meist  in  Dresden.  Zu  seinen  Hauptwerken  gehören 
einige  Cjklen  von  Zeichnungen  nach  R.  Santis  Hören,  den  Psychefresken  und  den 
Tapeten,  die  photographisch  oder  xylographisch  (bei  Dürr  in  Leipzig)  reprodoeirt 
wurden.  Von  ihm  Gruppe  am  Kreuz  (Kirche  zu  Lubahn  in  Livland),  Die  Verklärung 
(Kirche  zu  Kloppenburg),  Sa.  Caecilia  (Gal.  Dresden),  Cartons  für  Glasfenster  in  der 
Kapelle  der  Albrechtsburg  zu  Meisseo,  etc. 

Tom^,  Di^go,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  thätig  um  1726  in  Toledo. 

Tomö,  (Tomm^,  Thom^),  Lnea  üi,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  thätig  1855— 
nach  1892  in  Siena,  Schüler  des  Simone  Martini,  Freund  des  Bama  und  des 
L.  Memmi.  1355  wurde  er  als  drittes  Mitglied  der  St.  Lucasgilde  von  Siena  auf- 
geführt. 1857  restaurirten  er  u.  C.  di  Stefano  eine  Madonna,  die  P.  Lorenzetti  über 
dem  Portal  des  Domes  das.  gemalt  hatte.  1373  malte  er  ein  Altarbild  im  Auftrag 
des  Rathes,  zu  Ehren  des  Sienesischen  Sieges  über  die  Cappellucci.  Andere  Bilder 
werden  von  ihm  erwähnt  in  S.  Domenico  zu  Arezzo,  der  Kapelle  der  Schuhmacher- 
zunft  im  Dom  zu  Siena,  in  S.  Francesco  das.  In  der  Akademie  zu  Pisa  befindet  sich 
eine  Kreuzigung  von  1366  von  ihm,  in  der  Certosa  des  Castells  S.  Quirico  in  Osenna 
eine  Sa.  Anna  Selbdritt. 

Toniee^  Heinrich,  Maler,  geb.  1863  in  Prag,  thätig  in  Wien.  Von  ihm  Partie 
bei  Ragusa,  An  der  Beraun,  etc. 

Tomichi,  Fujiwara,  gen.  Yeishi  od.  Chöbnnsai,  japanischer  Holzschneider  des 
18.  Jahrhunderts,  thätig  von  1780—1800  in  Hamachö,  Honjo  Warishitashi  und  Yedo, 
Schüler  des  Kano  Yeisen,  gehörte  später  zur  Tori i- Schule  und  wurde  auch  von 
Hokusai  beeinflusst.     Seine  Farbenholzschnitte  sind  in  Europa  sehr  seiton. 

Tomkiewicz,   Stanislans,   Maler,   geb.   1858    in  Lithauen,  thätig  in  München. 

Tomkins^  Charles^  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  um  1750  in  London,  f  um 
1810,  Sohn  und  Schüler  (?)  des  William  T.  Er  malte  Landschaften  und  stach  u.  A. 
80  Ansichten  der  Isle  of  Wight,  eine  Revue  im  Hyde-Park  (farbig  gedruckt),  Illustra- 
tionen zu  den  Sonnetten  Petrarcas  (1805),  etc. 

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Tomkins  —  Tonelli.  429 

Tomkins,  Peltro  William,  Kupferstecher,  geb.  1760  in  London,  f  22.  April 
1840  daselbst,  Schüler  von  Bartolozzi,  Sohn  des  William  T.  Er  wurde  einer  der 
besseren  Punk  tir  stech  er,  arbeitete  erst  yiel  nach  A.  KanfTmann,  Bigg,  Bunbnry,  Harding, 
sp&ter  aber  nach  Italienern  und  Niederländern  für  die  British  Gallery  of  Pictures 
(1812—14),  Stafford  Gallery  (1818),  Tresham's  Gallery  (1814),  etc.  Ferner  arbeitete 
er  auch  Vignetten  und  Illustrationen  für  Bücher,  z.  B.  zu  B.  Burgess'  „Birth  of 
Loye"  (n.  Princess  Elisabeth),  Thomsons  «Seasons*  (n.  Hamilton),  etc. 

Tomkins,  William,  Maler,  geb.  um  1780  in  London,  f  1.  Jan.  1792  daselbst, 
Sohn  eines  Malers.  Er  malte  Landschaften  und  Ansichten,  besonders  Englischer 
Herrensitze  und  Schlösser  (Windsor);  auch  Copien  nach  Gelde,  Hobbema,  etc.  Er 
war  einer  der  ersten  ausserordentl.  Mitgl.  der  Akad.  zu  London. 

Tomllnson,  J.,  Kupferstecher  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  England,  f  1824 
in  Paris.  Er  stach  landschaftliche  Blätter,  war  erst  in  London,  dann  zu  Paris  thätig. 
Hier  gerieth  er  in  schlechte  Gesellschaft,  verkam  und  ertränkte  sich  in  der  Seine. 

Tommasi,  Adolfo,  Maler,  geb.  25.  Jan.  1851  in  Livorno,  kurze  Zeit  Hchüler 
von  Marko  d.  J.,  nachdem  er  Kaufmann  gewesen,  meist  aber  Autodidakt.  Von  ihm 
Die  Dampfpfeife  (Mod.  Mus.,  Rom),  „SulP  Aia*,  Frübling,  Im  Park,  Märzschnee, 
Septembersonne,  Bereifter  Kohl,  etc.    Ehrenprof. 

Tommasly  Angiolo,  Maler,  geb.  1858  in  Livorno,  Schüler  von  Betti  daselbst, 
von  der  Florentiner  Akad.  und  von  S.  Lega.  Von  ihm  Auf  dem  Arno,  Der  Raucher, 
Marine,  Grabende  Bauers,  etc.    Gr.  Preis,  Florenz. 

Tommasi,  N.  di,  s.  Tomas!. 

Tommaso  d' Antonio^  ••  MansnolK 

Tommaso  da  Lugano,  8.  Lombarde,  T« 

Tommaso  da  Modena,  s.  Rablslno,  T.  da. 

Tommaso  da  San  Giovanni,  s.  Masaoelo. 

Tommaso  dl  Stefano,  s.  Giottino  und  Lapo. 

Tommaso  dl  Stefano,  Baumeister  und  Maler,  der  wahrscheinlich  T.  Lnnetti 
hiess,  geb.  um  1496  in  Florenz,  f  1564  das.,  Schüler  des  Lorenzo  di  Credi.  Er 
baute  Villen,  etc.  in  der  Florentiner  Gegend,  malte  Altarbilder,  dccorative  Arbeiten 
und  auch  Miniaturen. 

Tommaso  di  Vigilio,  s.  Vigilio. 

Tommd,  Lnca  di,  s.  Tem6. 

Tompson,  Biebard,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  f  1693,  thätig  in 
London.  Er  arbeitete  in  Schabmanier,  betrieb  eine  Kupferdruckerei  und  den  Kupfer- 
stichhandel. Vielleicht  sind  einige  der  besten  mit  seinem  Namen  bezeichneten  Blatter 
nur  Verlagsartikel.  Von  ihm  Neil  Guyun  mit  ihren  2  Söhnen,  Prince  Rupert  (nach 
Lely),  A.  nach  Van  Dyck,  Kneller,  etc. 

Toms,  P^ter.  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  1776,  Schüler  von  Hudson, 
Sohn  des  W.  H.  T.  Er  malte  erst  die  Draperien  in  den  Bildnissen  von  Gotes, 
Reynolds  und  West,  wurde  dann  einer  der  ersten  40  Akademie-Mitglieder,  ging  als 
selbständiger  Bildnissmaler  nach  Irland,  wo  es  ihm  aber  nicht  glückte  Fuss  zu  fassen  und 
kehrte  nach  London  zurück.   Hier  soll  er  sich  aus  Gram  über  Gotes'  Tod  eDtleil)t  haben. 

Toms,  William  Henry,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  f  um  1750.  Er 
stach  Bücherillustrationen,  Bildnisse  und  Ansichten,  nach  Chatelein,  v.  Dyck,  Lawranson, 
Mac6,  etc.,  auch  nach  eigener  Zeichnung. 

ToneaUa,  Garpophoms,  Maler,  geb.  1623  in  Italien,  f  1685,  in  Mailand  und 
Verona  gebildet.  Gemälde  von  ihm  befinden  sich  in  Wien,  Prag  und  besonders  im 
Passauer  Dom. 

Tondenr,  Alexander,  Bildhauer,  geb.  17.  Juli  1829  in  Berlin,  Schüler  der 
Akad.  und  von  Bläser  das.,  1852 — 1857  in  Wien,  Paris  und  Rom  weitergebildet. 
Er  vollendete  das  Kölner  Friedr.  Wilh.  III.  Denkmal  Schievelbeins.  1892  erhielt  er 
den  Professortitel.  Von  ibm  eigenhändig  Hamburg  und  Leipzig  (Berliner  Börse), 
York  (Ruhmeshalle  das.),  0.  Müller  (Vorhalle,  Altes  Mus.  das.),  Brunnen  (Villa 
Raven6,  das.),  viele  Büsten  für  das  Berliner  Schauspielhaus,  Kaiser  Wilhelm  I. 
Denkmal  (1890,  Putlitz),  desgl.  (1892,  Dessau),  Friedr.  Wilhelm  III.  (Reiterstandbild, 
Köln  a.  Rb.),  etc. 

Tondos,  Stanislans,  Maler,  geb.  1859  in  Krakau,  dort  und  in  München  gebildet. 
Er  lebt  in  seiner  Vaterstadt  und  malte  Landschaften,  sowie  Ansichten  in  Wasserfarben. 

Tonelli,  Ginseppe,  Maler,  geb.  um  1640  in  Florenz,  f  nach  1718,  Schüler  von 
J.  Ghiavistelli  in  Florenz  und  M.  Aldrovandini  zu  Bologna.  Von  ihm 
besitzt  die  Gal.  Parma  12  Köpfe  von  Heiligen. 

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43Ö  töünei'  —  torbido. 

Tonner,  Ferdinand  Albert^  Maler,   geb.  1859  in  Ungarn,  thätig  in  MQncben. 

Tonno^  —9  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  1^43  in  Messina.  £r  war  Diener 
und  Schüler  des  P.  Caldara,  den  er  ermordete  um  seines  Geldes  Willen.  Er 
wurde  hingerichtet. 

Toorenbnrgli,  (Torenburg),  Gerrit,  Maler,  geb.  um  1737  in  Amsterdam,  f  1785 
(od.  1786)  in  Nijkerk,  Schüler  Yon  J.  tenCompe  und  C.  Pronk.  Er  lebte  in 
Amsterdam,  im  Haag  uud  seit  1774  zu  Nijkerk.  T.  malte  Interieurs,  Landschaften, 
und  hat  auch  noch  Wouyererman  etc.  copirt.  Das  Haager  Mus.  besitzt  von  ihm  eine 
Ansicht  der  Amstel  zu  Amsterdam. 

Toorenyliet,  Abraham  U«,  Maler,  geb.  1685,  f  1735,  Sohn  und  Schaler  des 
Jacob  T.    Er  malte  Bildnisse. 

Toorenyliet,  Jacob,  Maler,  gen.  Jason,  geb.  1685/86  in  Leiden,  f  1719  das., 
Schüler  seines  Vaters  Abraham  T.,  der  Glasmaler  war,  in  Italien  (Venedig)  weiter- 
gebildet, wohin  er,  nachdem  er  schon  als  Bildnissmaler  einigen  Ruf  hatte,  mit  Rosen- 
daal  gelangte  und  wo  er  den  Spitznamen  Jason  erhielt.  Er  Hess  sich  in  Leiden  nieder 
und  wurde  1686  Mitgl.  der  Gilde.  Von  ihm  Vier  Musikanten  (1678  Gal.  DresdenX 
Die  Fischflau  und  2  A.  ebenda),  Gesellschaft  mit  Büchern  (Gal.  Braunschweig), 
Der  Fleischerladen  (1687  Mus.  Wien),  Alte  Frau  (Mus.  Hannover),  Alter  Mann  (ebenda); 
A.  in  den  Sammlungen  zu  Gasse! ,  Gbristiania,  Copenhagen,  Darmstadt,  Gotha,  Her- 
mannstadt,  Innsbruck,  Karlsruhe,  Prag,  Riga,  Schieissheim,  Wien  (Gal.  Liechtenstein), 
etc.    T.  hat  auch  3  Radierungen  und  12  Schabkunstblatter  geschaffen. 

Tooropj,  Jan,  Maler,  geb.  1860  in  Porworedjo  auf  Java,  als  Sohn  eines  nor- 
wegisch-javanischen Vaters  und  einer  englisch-javanischen  Mutter.  Nach  abenteuer- 
licher Kindheit  genoss  er  eine  europäische  Bildung  in  Batavia,  dann  in  Leiden, 
Delft  u.  s.  w.  1881  endlich  wurde  er  Schüler  der  Amsterdamer  Akademie  und 
studirte  auch  in  Brüssel;  femer  besuchte  er  auch  London  und  Paris.  Mit  Anlehnung 
an  die  dortigen  Symbolisten  und  Pointillisteu,  bildete  er  sich  zu  einer  der  eigen- 
artigsten Erscheinurgen  der  Neuzeit  aus,  der  die  Kunst  in  indisch-orientalischer 
Weise  zur  Trägerin  philosophischer  Symbole  macht,  zugleich  aber  einen  Zug  euro- 
päischen Decorationsgefühls  in  der  Behandlung  der  Form  und  dem  Zusammenstimmen 
der  Farben  aufweist.  Auch  die  ungebundensten  Erscheinungsformen  zwingt  er  in 
einen  rythmischen  Linienfluss,  und  für  sein  Empfinden  verbinden  sich  bestimmt  Ge- 
fühlsvorstellungen  mit  den  einzelnen  Formen.  Zu  seinen  eigenartigsten  Gem&lden 
gehören  Die  drei  Bräute,  Die  Sphinx,  Die  Trauer- Sakuntala,  ,Tod  wo  ist  dein  Stachel  !* 
Auf  einer  hohen  künstlerischen  Stufe,  jedoch  ohne  den  symbolistischen  Zug,  stehen 
die  Gemälde,  Dame  in  Weiss,  Arbeiterfamilie,  Ländliche  Dreieinigkeit,  Beim  Sämann,  etc. 
T.  hat  auch  lithographirt  und  radiert. 

Topart,  Anto^in  Pierre,  Maler,  geb.  22.  Juli  1833  in  Paris,  Schü'er  von 
Chanson  und  der  Ecole  des  beaux-arts.  Er  malte  meist  Bildnisse  in  Email,  aber 
auch  andere  Vorwürfe  und  Aquarelle. 

Topas,  (Thopas,  Topas),  J.,  Zeichner  und  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts, 
t  1765  in  Zaandam.  £r  schabte  u.  A.  ein  Bildniss  Peter  des  Grossen  und  eines 
des  Admirals  van  Tromp. 

Topbam,  Francis  William,  Maler  und  Zeichner,  geb.  15.  April  1808  in  Leeds, 
t  81.  März  lö77  in  Gordova,  war  erst  Kupferstecher,  kam  1829  nach  London  und 
wandte  sich  nun  der  Gel-  und  Aquarellmalerei  zu.  Er  malte  meist  in  Aquarell 
Volksscenen  und  dergl.  aus  Wales,  Schottland,  Irland  und  besonders  Spanien,  das 
er  öfters  besuchte.  Von  ihm  Irische  Bäuerin  mit  Kind  (Mus.  Dublin),  Kinder  (Gal. 
Liverpool),  Stimmen  der  See  und  1  A.  (Oelbilder,  ebenda),  Bauern  bei  einem  Brunnen 
in  den  Pyrenaeen  u.  A.  (1858  S.  Kensington  Mus.),  etc.  Ferner  illustrirte  T.  Moores 
«Melodies'^,  Burns  ^iGedichte",  sein  eigenes  ,|Angler's  Souvenir**,  etc. 

Topliam,  Francis  W«  W.,  Maler,  geb.  1838  in  London,  Schüler  seines  Vaters 
Francis  W.  T.  und  der  Londoner  Akad.  Er  lebte  längere  Zeit  in  Frankreich  und 
Italien.  Von  ihm  Rienzis  Sturz  (1876),  Erste  Gommunion  (1883),  Buhiger  Hafen 
(1886),  Der  Träger  guter  Botschaft,  etc. 

Topino-Lebrnn,  s.  Lebrnn,  Francis  J«  B.  T. 

Torbido,  Francesco,  Maler,  gen.  II  Moro,  geb.  um  1486  in  Verona,  f  um 
1546  das.,  Schüler  von  Liberale  da  Verona,  auch  von  Bonifazio  I.  Veronese 
beeinflusst.  Er  ahmte  nacheinander  viele  Meister  nach,  so  z.  B.  P.  Amalteo, 
Gariani,  K.  Santi,  Palma,  T.  Vecelli  und  Barbarelli.  Manche  diesen  Meistern  zu- 
geschriebene Werke  dürften  von  T.  herrühren.  Von  ihm  Bildniss  einer  Alten  (Gal. 
Venedig),  Bildniss  (alte  Pinakothek,  München]^  desgl.  (Mus.  Neapel),  desgl.  (Gal, 

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Torcia  —  TornÄi.  431 

Padna),  desgl.  (Brera  Mailand),  Maria  thronend  (1542,  Gal.  Verona^  Leben  der  Junpr- 
fran  (Dom  zu  Verona,  nach  Zeichnungen  des  G.  Pippi  dei  Gianuzzi),  Jungfrau  mit 
Kind  (S.  Fermo,  Verona),  Sa.  Anna  Selbdritt  (S.  Zeno  das.),  mehrere  Altarbilder 
(Dom,  Salö  am  Gardasee),  etc.,  auch  Fa^aden  z.  £.  Nr.  1878  Via  Stella  d'oro  zu 
Verona. 

Torela^  Franoeseo  SayeriO)  Maler,  geb.  1840  in  Neapel,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  und  yon  Morelli.  Er  wurde  Zeichenprof.  an  städt.  Schulen  zu  Neapel 
und  malte  meist  Marinen,  doch  auch  Genrebilder  z.  B.  Liebesli^,  Eircheninneres, 
Idylle,  etc. 

Torchi)  AngriolOi  Maler,  geb.  im  Nov.  1856  in  Massa  Lombardo,  Schüler  von 
Gelati  zu  Florenz  und  Campriani  zu  Neapel.  Von  ihm  Unter  den  Gliven  auf 
Capri,  G&rtner  aus  der  Umgegend  Roms,  San  Vicenzo,  Julimorgen,  Venezianischer 
Canal,  etc. 

Torel,  (Torelli),  William,  Bildhauer  und  Goldschmied  des  13.  Jahrhunderts.  Er 
schuf  die  in  Erz  gegossenen  ausgezeichneten  Statuen  auf  den  Grabmälern  des  Henry  III. 
(t  1272)  und  der  Königin  Eleanor  (f  1290/91),  beide  in  der  Erasmuskapelle  der 
Westminster -Abtei  zu  London.  Die  Statue  der  Königin  fertigte  er  auch  für  das 
Blackfriars  -  Kloster  und  die  Kathedrale  zu  Lincoln  an.  Aller  ^Wahrscheinlichkeit 
nach  war  T.  ein  Italiener. 

Toreil!»  Cesare,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Rom,  f  1615,  Schüler 
von  Giovanni  de'  Vecchi.  Für  Paul  V.  war  er  im  Vatikan  und  Lateran  als 
Maler  und  Mosaicist  thätig.  In  Sa.  Maria  del  Orto  malte  er  zwei  Sibyllen.  —  Ein 
anderer  Cesaro  T«  lebte  in  unserem  Jahrhundert  als  Bildhauer  in  Florenz. 

Torelli,  Felice,  Maler,  geb.  1670  in  Verona,  t  1716,  Schüler  von  Santa 
Prunato  zu  Verona  und  G.  G.  dal  Sole  zu  Bologna.  Von  ihm  Altarbilder  zu 
Mailand,  Rom,  Turin,  Faenza  (Dominikanerkirche,  S.  Vincenz  beschwört  eine  Be- 
sessene), etc. 

TorelU,  Fillppo  d!  Matteo,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  1440—68  zu 
Florenz.  Er  malte  Miniaturen,  z.  B.  ein  Evangeliar  in  der  Mediceo  -  Laurentiana 
(mit  87  Bl.)  und  gemeinschaftlich  mit  Z.  Strozzi  Chorbücher  im  Dom,  sowie  San 
Marco  zu  Florenz. 

Torem,  Cav.  Oiacomo,  Baumeister  und  Maler,  geb.  1608  in  Fano,  f  1678 
das.  Er  fertigte  schöne  Tbeaterdecorationen  und  Verwandlungsstücke  für  Venedig, 
später  für  Pariser  Theater.  T.  erbaute  gerühmte  Theater  in  Fano,  Wien  (1659)  und 
Versailles.  Er  soll  die  Schnell-Verwandlungs-Coulissen  erfunden  haben  und  erhielt 
dafür  den  Namen  II  granStregone  (Zauberer). 

Torelliy  Lot,  Bildhauer,  geb.  80.  Oct.  1835  in  Florenz,  gebildet  an  der  dortigen 
Akademie  und  in  Paris.  1859  kehrte  er  nach  Italien  zurück  und  machte  die  Unab- 
hängigkeitskampfe mit.  1865  studirte  er  nochmals  an  der  Florentiner  Akademie,  an 
der  er  sp&ter  Prof.  wurde.  Von  ihm  Adam  und  Eva  (Domfacade,  Florenz),  Friedens- 
engel (Stadt.  Friedhof,  Pisa),  Medaille  auf  die  Königin  Margherita,  viele  geschätzte 
Bildnissbflsten,  Genre-Gruppen,  etc.  Gold.  Med.  London,  Florenz,  Wien,  Philadelphia,  etc. 
—  Ein  Jafet  T.  lebte  um  dieselbe  Zeit  in  Florenz  als  Bildbauer  und  Maler. 

Torelll^  Luela,  geb.  Casale,  Malerin,  geb.  1677,  f  1762,  Frau  und  Schülerin 
des  Feiice  T.,  in  dessen  Weise  sie  malte,  und  meist  Bildnisse  schuf. 

Torellit  Stefano,  Maler  und  Radierer,  geb.  1712  in  Bologna,  f  1784  in 
St.  Petersburg,  Schüler  seines  Vaters  Feiice  T.,  dann  des  F.  Solimena,  auch  von 
den  Carracci  beeinflusst.  Der  nachmalige  König  August  III.  von  Polen  nahm  ihn 
1740  nach  Dresden  mit,  wo  er  als  decorativer  und  kirchlicher  Maler  eine  reiche 
Thätigkeit  entfaltete.  Er  soll  angeblich  die  B.  Bellotto'schen  Ansichten  von  Dresden 
staffirt  haben,  und  zeichnete  die  Statuen  Mattiellis  an  der  dortigen  Uofkirche  für  den 
Stich,  hat  sie  aber  nicht  componirt,  wie  gewöhnlich  (auch  im  Lexicon  oben  unter 
Mattielli)  angegeben  wird.  1762  wurde  er  nach  St.  Petersburg  berufen.  Dort  malte 
er  Deckenbilder  im  k.  Palast  und  Bildnisse,  z.  B.  Czarin  Elisabeth  im  Harnisch.  Er 
hat  auch  Caricaturen  und  Radierungen  geliefert. 

Torem»  William,  s.  Torel. 

Torenbnrgta,  s«  Toorenbiircrh. 

TorenTliet»  8.  TooreuTliet* 

Toresani^  Andrea,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Brescia,  f  »ftch  1760. 
Er  war  meist  m  Mailand  und  Venedig  thätig. 

Tornaiy  Oynla  (Jnlins),  Maler,  geb.  12.  April  1861  in  Görgö,  Schüler  von 
Wursin^er  in  Wien  (1879—81),  Löfftz  in  München  (2  Jahre  lang)  und  Bencaur 

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432  Torni  —  Torrentios. 

in  Budapest  (4  Jabre  lang),  auch  auf  Brisen  im  Ausland  gebildet.  Von  ihm  Der 
Falschspieler  (Mus.  Budapest),  Altar  (Kirche  von  Alsö-Eörtvälyes),  Fata  Morgana, 
viele  Bildnisse,  etc. 

Torniy  Jacopo^  Maler,  gen.  L'Indaco,  geb.  1476  in  Florenz,  f  um  1544  in 
Rom,  Schüler  des  1).  Bigordi,  auch  von  B.  Betti  di  Biagi  und  Buonarotti 
beeinflusst,  die  mit  ihm  befreundet  waren.  Von  seinen  Werken  wissen  wir  nur  durch 
die  üeberlieferung  etwas.  —  Sein  Bruder  Francesco  T.,  gen.  L'Indaco^  geb.  1492, 
t  wahrscheinlich  1562  im  Spedale  S.  Giacomo  degli  Incurabili  in  Rom,  für  dessen 
Kirche  er  1553  ein  Altarbild  gemalt  hatte.  Von  ihm  ferner  Die  Geburt  Joh.  d.  T. 
(gest.  von  Bonasone),  etc. 

Tornioll,  Nlccolöy  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Siena,  f  nach  1640. 
£r  malte  zuweilen  auf  Marmor  und  war  längere  Zeit  in  Bologna  thätig. 

Toro.  J.  BernardOy  Bildhauer,  geb.  um  1671  in  Sicilien  (n.  A.  im  Jan.  1672 
zu  Toiilon),  f  28.  Jan.  1731  in  Toulon,  Schüler  seines  Vaters  Pierre  T.  und  von 
Pujet  in  Marseille.  Um  1713  fertigte  er  eine  Reihe  prachtvoller  Consolen  für  die 
Sammlung  des  Marquis  de  Tressemanes.  Dann  zeichnete  er  eine  Menge  mannigfaltiger, 
vortrefflicher  Entwürfe  aus  allen  Gebieten  des  Kunstgewerbes,  die  H.  Blanc,  Cochin, 
Dubuisson,  B.  Pavillon,  Bochofort  u.  A.  stachen.  1716  kam  er  nach  Paris,  1719  an 
das  Arsenal  zu  Toulon  als  Meisterschnitzer  der  kgl.  Galeeren.  £r  fertigte  mitunter 
mythologische  Statuen  in  Stein,  zuletzt  auch  Decorationen  und  Möbel  für  das  Stadt- 
haus zu  Aix. 

Toro,  (Tanrean,  Tarean,  Turean),  Pietro,  (Pierre),  Bildhauer,  geb.  1638  in 
Italien  (?  n.  A.  zu  Paris),  f  ^^^^  1670.  Kr  arbeitete  als  Holzschnitzer  an  den 
Linienschiffen  Le  Royal  Louis  (1668),  sowie  Dauphin  Royal  (1669)  und  wurde  am 
Arsenal  zu  Toulon  angestellt. 

Torre,  Flaminio,  Maler  und  Kupferstecher,  gen.  degrli  Aiicinelli,  geb.  1621 
(?  1630  ?)  in  Bologna,  f  1661  in  Modena,  Schüler  von  Cavedone,  Reni  und  S. 
Cantarini,  die  er  nachahmte.  Er  wurde  Hofmaler  Alfonso  IV.  in  Modcna.  Von 
ihm  Kreuzabnahme  (S.  Giorgio,  Bologna),  Die  Ehebrecherin  vor  Christus  (Gal.  Aujis- 
burg).  Heilige  Familie  und  2  A.  (Gal.  Dresden),  Pharisäer  (Schltibsbeim),  etc.  Kr 
stach  Einiges  nach  eigener  Zeichnung,  nach  Reni  und  den  Garracci. 

Torre,  Oiulio  della,  Medailleur  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  m  Verona,  lehrte 
erst  die  Rechte  in  Padua,  wandte  sich  aber  dann  der  Kunst  zu.  Er  malte  und 
fertigte  Schaumünzen,  namentlich  auf  Mitglieder  seiner  Familie.  Die  Bibl.  zu  Brüssel 
besitzt  Werke  von  ihm. 

Torregiani,  Bartolomnieo,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  jung  verstorben, 
Schüler  von  Salv.  Rosa,  in  dessen  Art  er  Landschaften  malte,  die  gewöhnlich  dem 
Meister  selbst  zugeschrieben  werden.  Werke  von  ihm  besitzt  der  Pal.  Doria  zn 
Rom,  die  Gal.  Schieissheim,  etc. 

Torregdani,  Camillo,  Bildhauer,  geb.  19.  März  1820  in  Ferrara,  Autodidakt 
und  erst  Steinmetz,  als  welcher  er  in  Ferrara,  Bologna,  Livorno,  etc.  decorative 
Arbeiten  lieferte.  Später  wurde  er  Schüler  von  Pampaloni  in  Florenz,  wo  er  elf 
Jahre  verblieb  und  meist  Bildnisse  schuf.  Nach  Ferrara  zurückgekehrt,  schuf  er 
Grabmäler  für  dortige  Friedhöfe,  Bildnissbüsten  für  öffentliche  Gebäude,  etc.  Er 
besuchte  auch  Paris,  London,  Wien  und  Madrid  (wo  er  sechs  Monate  verweilte,  und 
u.  A.  eine  Büste  der  Köuif^in  Isabella  im  Schleier  schuf).  Von  ihm  ferner  G.  Rossini 
(für  San  Marino),  Cavour  (für  Cento),  De  Angelis  (für  Rovigo),  etc.  Span.  Carlo  lU.-Ord. 

Torregiani,  (Torrigiani),  Pletro,  Bildhauer,  geb.  1472  in  Florenz,  f  1522, 
Schüler  Bertoldo's  auch  ini  der|  Antiken-Gal.  L.  de  Medicis  gebildet,  wo  er  out 
Buonarotti  ins  Handgemenge  kam  und  in  Folge  dessen  nach  Rom  fliehen  musste. 
Dort  schuf  er  um  1493  Stuccaturen  für  Alessandro  VI.,  trieb  sich  1498—1503  als 
Soldat  umher,  wendete  sich  aber  wieder  der  Kunst  zu  und  gelangte  mit  florentin. 
Kaufleuten  nach  London.  Von  ihm  hier,  Grabmal  Henry  VII.  und  dessen  Gemahlin 
(um  1519,  Westmünster-Abtei),  Bronze-Grabmal  der  Herzogin  von  Richmond  (ebenda), 
auch  Marmor  und  Holzarbeiien.  Zuletzt  kam  er  nach  Spanien,  wo  er  u.  A.  die  Mild- 
thätigkeit  (Thürrelief,  Kapitelsaal,  Kath.  in  Sevilla)  und  den  schönen  S.  Jerooimo 
(Thon  Mus.  Sevilla)  schuf.  Er  fiel  gegen  den  Herzog  von  Arcos  aus,  wurde  in  Haft 
gesetzt  und  starb. 

Torrentlns,  Johannes,  eigentl.  Jan  Simonsz,  Maler,  geb.  1589  in  Amsterdam, 
t  1640.  Er  malte  erst  schöne  Landschaften,  dann  obscöne  Bilder  in  sodomitischer 
Richtung.  Da  er  nicht  nur  eine  unsittliche  Gesellschaft  gründete,  sondern  auch 
anticbristliche  Reden  führte,  kam  er  mit  den  Behörden  in  Gonflict.    £r  wurde  1627 


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Torres  —  tortoloro.  433 

beschuldigt,  der  Führer  des  „ Roth en  Kreuz"  zu  sein,  ward  gefoltert  und  zu  20  Jahren 
Gefän^niss  verurtheilt.  Durch  die  Verwendung  Charles  I.  König  von  Eoeland  u.  A. 
beim  Prinzen  Yon  Oranien,  wurde  er  nach  zwei  Jahren  befreit,  kam  nach  England, 
das  er  aber  bald  wieder  verlassen  rousste  und  versteckte  sich  in  Amsterdam.  Zwei 
seiner  Bilder  befanden  sich  in  der  Sammlung  des  genannten  Königs. 

Torres,  AntonlnOy  g.  Rocchetti-Torres. 

Torres,  Clemente  de,  Maler,  geb.  1665  in  Gadiz,  f  1730  das.,  Schüler  von 
J.  de  Yaldes  Leal  zu  Sevilla.  Er  wurde  einer  der  besten  spanischen  Maler  und 
seine  Aquarelle,  sowie  Skizzen  erinnern  oft  an  Murillo.  um  1724  war  er  nach  Madrid 
gekommen.  Von  ihm  S.  Joseph  mit  dem  Christuskind  (Eremitage,  St.  Petersburg), 
S.  Fernando  (Hauptthüre,  S.  Pablokloster,  Sevilla),  Die  8  ersten  Apostel  (das.),  Maria 
und  die  beiden  Johannes  (Mercenarios  Calzados,  Sevilla),  Gott  Vater  (S.  Felipe  Neri, 
Cadiz). 

Torres,  Maltas  de,  Maler,  geb.  1681  in  Espinosa  de  los  Monteros,  f  1711  in 
Madrid,  Schüler  seines  Oheims  T.  Taurino  und  desHerreroelMozo.  Er  malte 
viele  grosse  Processionsbilder  und  Fahnen,  aber  auch  kleinere  bessere  Landschaften 
und  Schlachtenstücke. 

Torrettf,  Oloyanni,  s.  Ferrari  0. 

Torretti,  Oinseppe  I.,  Bildbauer,  geb.  um  1660  in  Venedig  (?j,  f  17^3  das. 
Von  ihm  in  Venedig  zwei  Reliefs  (Rosario  Kap.),  Madonna  (Facade  dei  Gesuiti), 
Altar  und  6  Engel  (ebenda,  im  Innern),  H.  Familie  (Kap.  Manin  ai  Scaizi),  Statuen 
u.  1  Crucifix  (S.  Eustachio),  2  Statuen  (SS.  Apostoli),  Christus  (Hochrelief,  S.  Gior- 
gio Maggiore),  etc.  —  Sein  Schüler  Giuseppe  II.  T«  war  ebenfalls  Bildhauer,  hiess 
eigentlich  G«  Bernardl,  nahm  aber  den  JSamen  des  Lehrers  an,  f  um  1772.  Er  war 
Lehrer,  dann  Geschäftstheilhaber  Canovas. 

Torri,  Enrico,  Maler,  geb.  1855  in  Parma.  Die  dortige  Galerie  besitzt  eine 
Ansicht  von  ihm. 

Torrlfiriani,  s.  TorregrianL 

Torrlnl,  Pietro,  Maler,  geb.  1.  Jan.  1862  in  Florenz.  Er  war  in  seiner  Vater- 
stadt als  Genremaler  thätig. 

Torriti,  (Tnrriti),  Jacopo,  Mosaicist  und  Mönch  Mes  18.  Jahrhunderts,  der 
zwischen  1287 — 1295  zu  Rom  thätig  war.  Er  restaurirte  die  Mosaiken  der  Tribüne 
von  S.  Giovanni  in  Laterano  und  schuf  1288 — 95  Mosaiken)  besonders  die  bedeutende 
Krönung  Mariae  in  der  Apsis  von  Sa.  Maria  Maggiore. 

Torro,  Lnigi,  Maler,  geb.  1836  in  Lauro  (Terra  di  Lavoro),  Schüler  der  Akademie 
zu  Neapel  unter  Mancini,  dann  von  Coghetti  in  Rom.  1859  befand  er  sich  in 
Paris,  machte  den  piemontesischen  Feldzug  mit,  kam  nach  Modena,  und  als  Führer 
der  Miliz  gegen  die  Briganten  nach  der  Terra  di  Lavoro.  1860  schloss  er  sich 
Garibaldi  an.  Unter  Banditen  und  kriegerischen  Vorfällen  malte  er  ungestört  weiter. 
1870  Hess  er  sich  in  Rom  nieder.  Von  ihm  Agostino  Niso  (Gal.  Capodimonti),  Ein- 
zug der  Garibaldianer  in  Calabrien  (1861),  Die  Späher  (1861),  Die  Messe,  etc. 

Torsslow,  Sten  Harald,  Maler,  geb.  10.  Febr.  1838  in  Stockholm,  Schüler  der 
dortigen  Akad.  und  von  Gude  in  Düsseldorf,  weitergebildet  auf  Reisen  nach  Dale- 
karlien,  Lappland,  Oesterreich  und  Tirol  (1864)  und  Norwegen  (1874)  1865  wurde 
er  Hofopernsänger  in  Stockholm,  malte  aber  nebenher  gpschätzte  Landschaften.  Von 
ihm  Tanz  bei  einer  Sennhütte  in  Dalekarlien,  Fjellpartie  aus  Lappland,  etc. 

Tortebat,  Francis,  Maler  und  Radierer,  geb.  1616  in  Paris,  t  *•  Juni  1690 
das.,  Schüler  von  S.  Vouet,  dessen  Schwiegersohn  er  war  und  nach  dem  er  (1664—68) 
28  Blatt  radierte.  Er  wurde  1663  Mitglied  der  Akad.  Er  malte  gute  Bildnisse, 
von  denen  das  Mus.  Versailles  dasjenige  Vouets  besitzt.  Das  Mus.  zu  Rennes  be- 
sitzt eine  Zeichnung  von  ihm.  T.  schuf  auch  nach  J.  Calcar  die  Platten  zu  de  Piles' 
KOnstleranatomie,  etc. 

Tortebat,  Jean,  Maler,  geb.  19.  Oct.  1652  in  Paris,  t  10.  Nov.  1718  das., 
Schüler  seines  Vaters  Fran^ois  T.  1699  wurde  er  Mitglied  der  Akad.  Er  malte 
Bildnisse,  von   denen   sich  dasjenige  des  J.  Jouvenet  in  der  Gal.  Versailles  befindet. 

Tortelli,  Benvennto,  Intarsien-Arbeiter  des  16.  Jahrhunderts,  f  nach  1596. 
Schüler  von  Giovanni  da  Verona.  Von  ihm  Chorgestühl  (1558,  Abtei  Montecas- 
sino),  desgl.  (1560— 75  SS.  Severino  e  Sosia,  Neapel,  gemeinschaftlich  mit  Chiarini), 
desgl.  (1591—97  S.  Martino  delle  Scale,  bei  Palermo). 

Tortolero,  Pedro,  Maler  and  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderte,  geb.  in 
Sevilla,  f  1766  in  Folge  eines  Unfalls. 

Allgemeines  KfiDstler-Lexicon.  8.  Aufl.  4.  Band.  28l  j 

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434  Tortorel  —  Toudouse. 

TortoreL  Jmui,  Eopferstecher  and  HolzHchneider  des  16.  Jahrhanderts,  f  nach 
1570.  Mit  J.  Fersinas  (s.d.) schuf  er  eine  Fol^re  von  42  Bl.  zam  HageDottenkrieg. 
Nach  Einigen  wären  T.  und  P.  nur  die  Zeichner  der  Folge,  deren  Stecher  bzw.  Holi- 
schneider  unbekannt  geblieben  sind. 

Torjf  (Toury),  Geoffroy,  berfibmier  Maler,  Kupferstecher  und  Drucker,  geb. 
um  1480  in  Bourges  (D^p.  Ghar).  f  zwischen  dem  7.  Juni  und  14.  Oct.  1583  in  Paris. 
In  Rom  und  Bologna  wissenschaftlich  gebildet,  lehrte  er  zuerst  nach  seiner  Rackkunft 
nach  Paris  als  Philologe  an  yerschiedenen  Collegien.  Dann  widmete  er  sich  der 
Kunst^  studirte  nochmals  in  Italien,  liess  sich  erst  als  Buchyerleger  und  Drucker 
nieder  (erhielt  dafOr  königl.  Patent)  und  widmete  sich  besonders  dem  Stich  und  der 
Buchausstattung.  Man  nennt  die  12  Thaten  des  Herakles  und  ein  Bildniss  P.  Belons 
▼on  ihm.  Er  versah  eine  3bändige  Ausgabe  yon  Caesars  Commentarien  und  eine 
andre  der  Trionfi  des  Petrarca  mit  prachtvollen  Miniaturen.  S.  Leben  von  A.  Bernard 
(Paris  1857  und  1865). 

Toseani,  (Tosslcani),  Giovanni  dl  Franeeseo«  Maler  des  14.  Jahrhunderts, 
t  2.  Mai  1408  in  Florenz,  Schüler  des  Qiottino.  Sein  Hauptwerk,  eine  Yerkflndigung 
in  der  Kapelle  des  bischöfl.  Palastes  zu  Arezzo,  wurde  erst  von  Agnolo  di  Lorenzo, 
später  von  Yasari  restaurirt 

Tosehi,  Paolo,  Kupferstecher,  geb.  7.  Juni  1788  in  Parma,  f  30.  Juli  1854  das., 
Schüler  von  Bervic.  1809—19  war  er  in  Paris  thätig,  1887  wurde  er  Direktorder 
Akad.  zu  Parma.  Er  ist  einer  der  letzten  italienischen  Vertreter  des  öden  Linien- 
stichs und  veranstaltete  die  Herausgabe  der  Werke  Allegris,  die  besonders  nach  seinem 
Tode  von  den  Schülern  fortgesetzt,  ganz  ungeniessbar  ist.  Von  ihm  Madonna  della  Scodella 
(nach  AUegri),  Kreuzabnahme  (nach  Ricciarelli),  Die  Kreuztragung  (nach  R.  Saoti),  etc. 

Toaehiy  Pier  Franeesoo  (di  Jaeopo  di  Domenieo),  Maler  des  16.  Jahr- 
hunderts, geb.  in  Florenz  (?),  f  17.  Sept.  1567,  begr.  das.,  Schüler  des  A.  AngelL 
S.  Spirito  zu  Florenz  birgt  von  ihm  Die  Himmelfahrt,  Die  Verklärung,  Die  Aufer- 
stehung.   Er  schuf  auch  decorative  Arbeiten. 

Tosetti,  Fillppo,  Kupferstecher,  geb.  um  1780  in  Rom,  Schüler  von  Bettelini. 
Yon  ihm  Madonna  Sixtina  (n.  R.  Santi),  Verlobung  der  Hl.  Katharina  (n.  Salvi), 
S.  Sebastian  (n.  Mantegna),  etc. 

Tossicaniy  g*  Toscani. 

Toati,  Lnigif  Bildhauer,  geb.  1845  in  Piacenza,  Schüler  des  Instituts  Oazzola 
unter  Pietrogiorgi,  dann  von  Toncini  in  Florenz  als  Stipendiat  weitergebildet. 
Später  kam  er  nach  Rom  und  ging  endlich  nach  Nordamerika.  Von  ihm  Bäurin, 
Tasso,  S.  Sebastian.    Silb.  Med.  Florenz. 

Totain-DelaooBtOf  Lonls  Anne«  Baumeister,  geb.  10.  Sept.  1796  in  Paris,  f  ün 
Mai  1869  in  F^amp  (D^.  Seine- Inferieure).    Er  war  in  Paris  thätig. 

Töth,  Istvän  (Stephan),  Bildhauer,  geb.  9.  Kov.  1861  in  Steinamanger 
(-Szombathelj,  Ungarn),  Schüler  von  Hellmer  und  Zumbusch  an  der  Wiener 
Akademie  (1882—89).    Von   ihm    S.  Ladislaus  (Orosswardein),  Fünf  Königsfiguren 

Parlament,  Budapest  ?),  Haupt -Altar  (Dom,  Grosswardein) ,  desgl.  (Kirche  von 
idna),  Gretchen,  etc. 

Töihf  Läsilöy  Maler,  ffeb.  1869  in  Budapest,  f  1895,  studirte  in  Budapest,  in 
München  (unter  Ha  okl,  Hollosy  und  Liezen-Meyer),  in  Florenz,  Neapel  und  Rom. 
Von  ihm  Schönheit,  Geist,  Geld  (i894),  Das  Wunderkind,  etc. 

TotOy  Antonio  (Anthony),  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Italien.  Um  1581 
kam  er  nach  England  und  wurde  naturalisirt,  sowie  Hofmaler  Henry  VIII. 

Totty  Francolgy  Baron  de,  Maler,  geb.  1788  in  Chamigny  bei  LaFerttf-sous 
Jonarre,  f  1793.  Er  war  Feldmarschall,  übte  sich  aber  auch  in  der  Musik  und 
Malerei.    Das  Mus.  Dooai  besitzt  eine  Marine  aus  der  Krim  von  ihm. 

Tonehet,  GaiUanmey  Bildhauer  des  15.  Jahrhunderts.  1486  begann  er  den 
Wiederaufbau  des  Chors  an  der  jetzt  zerstörten  Andreaskirche  au  Rouen. 

Tondonie,  AnaTs,  geb.  Colin,  Malerin,  geb.  1822  in  Paris,  f  1899.  Schülerin 
ihres  Vaters  Alexis  Colin.  Sie  malte  in  Wasserfarben  Copien  berühmter  Ge- 
mälde, ferner  eigene  Genrebilder  und  Bildnisse. 

ToQdoniey  Angnste  Gabriel,  Baumeister  und  Radierer,  geb.  im  Febr.  1811  in 
Paris,  Schüler  von  Labrouste.  1888—86  war  er  Stadtbaumeister  zu  Marseille, 
1887—88  an  der  Bahn  Neapel-Castellamare  angestellt.  1889—44  bereiste  er  Italien, 
den  Orient  und  Deutschland  und  nahm  zahlreiche  architekionische  Werke  auf  Es 
sind  meist  Zeichnungen  und  Radierungen,  aber  auch  Oelgemälde  darunter.  Seine 
Radiwungen  erschienen  1846—55. 


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ToudouM  —  TonrnolB.  485 

Toiidoiiie»  tidovtfdy  Maler,  geb.  1844  in  Paris,  Scholer  Yon  A.  Leloir,  Pils 
und  der  Ecole  des  beaux-arU,  an  der  er  1871  den  grossen  Rompreis  gewann.  Von 
ihm  Seerftnber  (1867),  Agamemnons  Ermordung  (1876),  Lots  Weib  (18771  Triumph 
der  Diana  (1882X  etc.    Med.  8.  Kl.  1876,  2.  El.  1877. 

Tovly  — 9  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Bordeaux,  f  das.  Das  dortige 
Museum  besitzt  einen  Greisenkopf  Yon  ihm. 

Tonlmonehe,  Auguste,  Maler,  geb.  21.  Sept.  1829  in  Nantes,  f  17.  Oct.  1890  in 
Paris,  ScbQler  von  Gleyre.  Von  ihm  Die  Stunde  (Mus.  Nantes),  Verbotene  Frucht 
(Wallace  Mus.  London),  Sflsse  Träumerei,  Liebe  Erinnerungen,  Ein  Kuss,  Morgen 
nach  dem  Ball,  Der  Spiegel,  etc.,  auch  yiele  Bildnisse.  Med.  1852,  59,  61,  78,  Kreus 
der  Ebrenleg.  1870. 

Tonlon.  Karel  Tan,  Zeichner,  geb.  um  1820  in  Amsterdam,  f  nach  1850.  Er 
schuf  Landschaftsstudien,  etc. 

Toulovse-Laiitree«  Henri  de,  Maler,  Zeichner  und  Lithograph,  geb.  1864  im 
Albigeois,  kam  mit  4  Jahren  nach  Paris,  wo  er  Schaler  yon  Princeteau  und 
Cabanel  wurde,  bei  dem  er  aber  nur  ganz  kurze  Zeit  yerblieb,  um  dann  unter 
Cormon  weiter  zu  studiren.  Er  ist  nicht  darauf  angewiesen  mit  seiner  Kunst  Geld 
zu  yerdienen,  und  hat  nie  im  Salon  ausgestellt,  nie  dem  Publikum  Zuffest&ndnisse 
gemacht  T.-L.  ist  einer  der  geistvollsten,  wenn  auch  extravagantesten  Kflnstler  des 
modernen  Paris,  der  allen  Ueberlieferungen  Hohn  spricht,  und  durch  seinen  Abscheu 
vor  dem  Banalen  dazu  getrieben  wurde,  dem  was  bislang  als  hAsslich  galt,  einen 
Thron  in  der  Kunst  zu  erringen.  Eine  Zeitlanff  arbeitete  er  fOr  den  Figaro.  Be- 
kannt wurde  er  durch  seine  Zeichnungen  der  xvette  Guilbert,  am  bekanntesten  durch 
die  c.  Th.  hervorragenden  Plakate,  Babylone  d'Allemagne,  Aristide  Bruant  dans  son 
Cabaret  (2mal),  Caudieux,  Gonfetti,  Divan  Japonais,  EUes,  La  Goulne  du  Moulin 
Rouge,  Jane  Avril,  May  Beifort,  May  Milton,  Au  Pied  de  L'Echafaud,  La  Revue 
Blanche,  Le  pendn,  Reine  de  Joie,  La  vache  enrag^e,  Les  vieilles  histoiree,  u.  A.  m., 
auch  Theaterzettel. 

Tonff  6.  de  la,  Maler  des  17.  Jahrhunderts.  Das  Mus.  zu  Nantes  besitzt 
Die  YerläugnuDg  Petri  und  ein  Genrebild  von  ihm. 

Tour,  s.  Latonr. 

TovrcatT,  Jean  Fran^ois.  Kupferstecher  des  vorigen  Jahrhunderts,  geb.  1768 
in  Paris,  Schaler  von  Bardin.  Er  stach  Allegorien,  Bildnisse,  Blätter  n.  Dardel,  etc. 
Er  war  Mitarbeiter  am  grossen  Werk  aber  Egypten,  aber  „La  Flore  medicale",  etc. 

Tonrfanty  L^n  Alexandre,  Holzschneider,  geb.  vor  1860  in  Paris,  f  16.  Nov. 
1883  (durch  Erhängen),  Schaler  von  Sotain.  Von  ihm  Stöcke  f&r  die  Buchillustratton 
und  Zeitschriften  nach  Bocourt,  Goya,  Yelasquez,  Worms,  etc. 

Tomaehon,  Felix^  Zeichner,  gen.  Nadar,  geb.  5.  April  1820.  Er  studirte 
erst  Mf  dizin  in  Lyon,  neigte  aber  der  Kunst  zu,  ging  wieder  zurack  nach  Paris  und 
arbeitete  far  verschiedene  Zeitschriften.  Er  war  auch  Photograph  und  Luftschiffer. 
Von  ihm  das  Panth^n  Nadar  (1854X  eine  Galerie  lebender  Berahmtheiten,  das  Gewand 
der  D^anira  (1841),  Als  ich  Student  war  (1857).  Er  schrieb  auch  einige  Panto- 
mimen.   Jules  Yerne  verewigte  ihn  in  seiner  Reise  nach  dem  Mond  als  Michel  Ardan. 

Tonrneniine,  Charles  timlle  Taeher  de,  Maler,  geb.  25.  Oct  1814  in  Toulon, 
t  22.  Dec  1878  das.,  Schaler  von  Isabey.  Er  besuchte  Oesterreich,  Egypten,  die 
Tarkei  (1854),  Klein-Asien,  Indien  etc.  T.  wurde  Hilfscustos  im  Luxemburg-Mus. 
Yon  ihm  Umgebung  von  St.  Martin  bei  Yani  es  (1849  Mus.  Ronen),  Dorfansicht 
(1850,  Mus.  Niort),  Tarkische  Frauen  (1868,  Mus.  Montpellier),  Rackkehr  von  der 
Jagd  in  Indien  (Mus.  Marseille),  etc.    Er.  der  Ehrenleg.  1858. 

Tenrnenx,  Jean  Francois  Engine.  Maler,  geb.  6.  Oct.  1809  in  Banthouzel 
(Döp.  l^ordX  t  26.  Juni  1867  in  Paris,  Scbaler  von  Marechal  de  Metz.  Von  ihm 
Zigeunerrast  (1852,  Mus.  MetzX  »Un  point  d^orgue*"  (1859,  Pastell,  Mus.  Grenoble), 
Mittelalterliche  Kathedralenpforte,  etc.  Med.  8.  El.  1843. 

Tonrnier,  — ^  Maler,  geb.  um  1604  in  Toulouse,  f  «in  1670,  Schaler  von  M. 
A.  Amerighi  und  Valentin.  Von  ihm  Die  Kreuzabnahme  (Mus.  Touloase),  Die 
Grablegung  (ebenda),  Constantinsschlacht,  etc. 

Tonrnier.  Lonis  Panl  AQ8:n8ie9  Maler,  geb.  SO.  Juni  1880  in  Auch  (D4p.  Gers), 
Schaler  von  £L  Flandrin,  Lazerges  und  der  Ecole  des  beaux-arU.  Von  ihm 
Die  Liebe  quält  die  Unschuld  (1864),  Flora,  Maria  Magdalena,  etc.,  auch  Bildnisse. 

Tonmi^res«  s«  Levrao-Tonrnitoea« 

Tonrnoia.  Joteph,  Bildhauer,  geh.  18.  Mai  1880  in  Chazeoil  (D^.  Gdte  d'Or), 
t  im  Sept.  1891,  SchOier  von  Jouffroy  and  der  Ecole  des  beApxHurts,  an  der 


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436  Tourny  —  Towne. 

er  1857  den  grossen  Eompreis  gewann.  Von  ihm  Bacchus  erfindet  die  Eomoedie  (1869 
Bronze,  Mus.  Luxembourg),  Perseus  (1875,  Marmor,  Mus.  DijonX  Hector  und  Andro- 
mache  (Relief,  Mus.  Orläans),  BildnissbOsten,  etc.  Med.  1868,1869,  1870,  2.  El.  1878; 
Kr.  der  Ehrenleg.  1878. 

Tonrnjy  Josepli  Gabriel,  Maler  and  Kupferstecher,  geb.  3.  März  1817  in  Paris, 
t  im  Mai  1880  in  Montpellier,  SchOler  Yon  Martin  et  und  der  £cole  des  beaux- 
arts,  an  der  er  1846  den  grossen  Rompreis  gewann.  Er  malte  besonders  in  Aqua- 
rell Bildnisse,  sowie  zahlreiche  Copien  nach  alten  Renaissance-Meistern.  F  rner 
stacJi  er  nach  T.  Guidi,  Primaticcio,  etc.,  auch  Bildnisse  nach  dem  Leben.  Med. 
8.  Kl.  1861,  1863,  Med.  1868,  Kr.  der  Ehrenle«?.  1872. 

Tourny»  L^on  Angrnste»  Maler,  geb.  2.  Aug.  1885  in  Paris,  Scbü'or  von  A. 
Lucas  und  der  £co]e  des  beaux-arts.  Er  wurde  an  den  Gobelins  angi-stillt 
und  malte  besonders  Bildnisse. 

Tonrsel,  Angaste,  Maler,  geb.  1812  in  Arras  (Däp.  Pas-de-Calais),  f  12.  Febr. 
1853  in  Paris,  Schüler  von  Gros  und  Lordon.  Von  ihm  Tanz  im  Freien  (1842), 
Der  Naturalist  (Mus.  Arras),  Die  Geburt  Baldoins  V.  u.  A.  (das.),  Susanns  im  Bad, 
Landschaften  etc. 

Tonry,  s«  Tory« 

Toussaint,  Clande  Jaeqnes,  Baumeister,  geb.  1781  in  Paris,  f  nach  1824, 
Schaler  von  Chalgrin,  Gourdain  und  Thierry.  Er  wurde  Controleur  und  In- 
spektor der  Kronbauten,  errichtete  eine  Bauschule  und  gab  Werke  über  praktische, 
sowie  theoretische  Baukunde  (1825),  Handbuch  für  Bauunternehmer,  etc.  (5  Bände, 
1825)  und  sein  Project  zu  einer  S.  Henry-Kirche  heraus.  —  Ein  Angnstns  T«  lebte 
zwischen  1766 — 1788  in  London,  dann  in  Lymington  (wo  er  starb)  als  Miniatur-Maler. 
Er  war  Schüler  von  J.  Nixon.  —  Ein  Charles  Henry  T.  war  zwischen  1874—82 
in  Paris  als  Radierer  für  die  Kunstzeitschriften  und  Verleger  th&tig. 

Tonssaint,  Fran^ois  Christophe  Armand,  Bildhauer,  geb.  7.  April  1806  in 
Paris,  t  24.  Mai  1862  das.,  Schüler  von  D.  d'Angers  und  der  £!cole  des  beaux- 
arts.  Er  musste  erst  lange  decorative  Arbeiten  liefern,  bis  er  das  höhere  Studium 
erschwingen  konnte.  Werke  von  ihm  am  Neuen  Louvre,  Notre  Dame,  Justizpalast 
in  Paris,  an  der  Börse  zu  Marseille,  an  Napoleons  Sarkophag  im  Invalidendom, 
etc.  Femer  für  Angers  die  Büste  des  David  d'Angers,  Medaillen,  etc.  Med.  3.  Kl. 
1839,  2.  Kl.  1847,  Kr.  d.  Ehrenleg.  1852. 

Tonssaint^  Lonis,  Maler,  geb.  1826  in  Königsberg  (Preussen),  Schüler  der 
dortigen  Akademie  unter  Rosenfelder  (1845 — 52)  und  von  Hildebrandt  zu 
Düsseldorf.  Von  ihm  Richard  IlL,  Der  kleine  Schmied,  Der  entflogene  Hahn,  Am 
Spiegel,  etc. 

Tonssyn,  Johann,  Maler  und  Radierer,  geb.  19.  April  1608  in  Köln  a.  Rh.,  f 
nach  1638.  Er  malte  Historien  und  besonders  Landschaften,  hat  zahlreiche  Zeichnungs- 
vorlagen für  Kupferstecher  geschaffen  und  auch  selbst  etwa  ein  Dutzend  Blatt  radiert. 
Von  ihm  Tobias  mit  dem  Engel  (Mus.  Köln),  A.  Werke  in  S.  Gereon,  Mariae 
Hinunelfahrt,  S.  Peter  u.  and.  Kirchen  Kölns  sowie  der  Umgegend.  —  Seine  Schwester 
(?  Tochter)  Maria  Magdalena  T.  war  auch  Malerin. 

Tontain,  Pierre,  Maler,  geb.  1645  in  Mans  (D^p.  Sarthe),  f  6.  April  1686  in 
Paris.  Er  malte  Geschichtsbilder.  1681  wurde  er  Mitgl.  d.  Akad.  auf  Grund  seines 
Jason  übergiebt  das  goldene  Fliess  dem  Tempel  des  Jupiter. 

Tontiny  Henri,  Emailmaler,  geb.  vor  1645  (?)  in  Chäteaudun  (D^p.-Eure-et- 
Loire);  1676  war  er  in  Paris  thätig.  —  Ein  Jean  T.  war  zwischen  1618—1640  in 
Chateaudun  als  Emailmaler  und  Goldschmied  thätig.  Er  erfand  eine  undurchsichtige 
Schmelzmalerei  auf  Goldgrund.  —  Ein  Richard  T.  (Vater  des  Jean  T.  ?)  war  einer 
der  geschicktesten  Goldschmiede  Frankreichs  im  16.  Jahrhundert.  Für  Charles  IX. 
arbeitete  er  1571  ein  Schiff  als  Servietten halter,  für  die  Herzogin  von  Lothringen 
1575  einen  reichverzierten  Spiegel  aus  Bergcrystal. 

Tonz^^  Jean.  Maler,  geb.  1747  in  Paris,  f  1809  das.,  Schüler  dos  Grenze, 
den  er  gut  nachahmte.  Er  malte  Familienscenen  und  zeichnete  Vorlagen  für  den 
Kupferstich.  —  Ein  Jacqnes  T.  (derselbe?)  war  um  1791  in  Paris  als  Maler  thitig 
und  Mitgl.  der  Akad.  Saint-Luc.  —  Dessen  Sohn  und  Schüler  Jaoqnes  Henri 
Francois  T.  wurde  1758  Mitgl.  der  Akad.  Saint-Luc  auf  Grund  eines  Blumenstückes. 

ToTFn,  Ithiel,  Maler,  geb.  vor  1810,  t  1851.  1826  wurde  er  Mitglied  der 
amerikan.  Kat.-Akad. 

Towne,  Charles,  Maler,  geb.  vor  1780,  f  um  1850  in  London  (?).  Er  malte 
Landschaften  und  Thiere.    Zwischen  1795  und  1828  stellte  er  in  London  aus,  lebte 

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Towne  —  Tragy.  437 

dann  in  Liverpool,  wo  er  1813  Vicepräsident  der  Akad.  wurde  and  soll  zuletzt  nach  London 
zurückgekehrt  sein.    Die  Gal.  zu  Liverpool  btsitzt  einen  Blick  auf  Everton  von  ihm. 

Towne^  Franels,  Maler,  geb.  1740,  f  1816  in  London,  Schüler  von  W.  Pars, 
auch  auf  Reisen  in  der  Schweiz  und  Italien  gebildet.    Er  malte  Landschaften. 

Townley,  (Towneley),  Charlea,  Mal^r  und  Kupferstecher,  geb.  1746  in 
London,  f  um  1800,  in  Rom  und  Florenz  gebildet.  Er  malte  Bildnisse  in  Oel, 
Pastell  und  Miniatur,  ist  aber  besonders  durch  seine  guten  Schabkunstblätter  bekannt. 
1789  (?)  kam  er  nach  Berlin,  wo  er  Hofkupferstecher  wurde,  1790  ging  er  nach 
Hamburg.  Von  seinen  geschabten  Blättern  nennen  wir  eine  Reihe  von  Selbstbild- 
nissen berühmter  Maler,  Friedrich  Wilhelm  II.,  Katharina  IL,  Ziethen,  Yice-Admiral 
Parker  (n.  Romney),  Agrippina  am  Grabmal  (n.  Cosway),  A.  nach  Dance,  Hoppner, 
Opie,  Reynolds,  Stubbs,  etc. 

Townshend,  George,  Marquis,  Radierer  und  Zrichner,  geb.  1724,  f  1807.  Er 
wurde  Lord-Lieutenant  von  Ireland.  £r  übte  die  Kunst  als  Liebhaber  aus  und 
machte  sich  durch  Skizzen  und  Caricaturen  (z.  B.  eine  der  Herzogin  von  Queensberry) 
einen  guten  Namen. 

Townshendy  Henry  J.,  Maler  und  Radierer,  geb.  um  1813  in  London.  Er 
schuf  verschiedene  Kartons  für  die  Houses  of  Parlament,  geschichtliche  Genrebilder, 
besonders  aber  Illustrationen  und  Caricaturen. 

ToyohirO)  (Ichlryngali))  japanischer  Maler  und  Zeichner  für  den  Holzschnitt 
des  19.  Jahrhunderts,  f  1828.  Er  war  Lehrer  des  Hiroshige.  Von  seinen  Werken 
besitzt  das  Brit.  Mus.  eine  grössere  Anzahl,  die  Anderson  im  Katalog  des  Mus.  beschreibt. 

Toyoknniy  ütagaira  (Knmaklchi))  japanischer  Zeichner  für  den  Holzschnitt, 
geb.  1768,  t  1825,  Schüler  von  Hanabnsa,  Ichio  und  Giokusan,  Sohn  eines 
Bildschnitzers  Kurabashi  Gorobei  in  Yedo.  Er  fertigte  Bildnisse  von  Schauspielern, 
dramatische  Scenen  und  Landschaften.  Eine  Sammlung  von  Schauspielerbildnissen 
von  ihm  in  2  Bänden  erschien  1801  in  Yedo.  Er  war  Zeitgenosse  und  Rivale  des 
Utamaro,  aber  realistischer  als  dieser. 

Trabaechl^  Ginseppe,  Bildhauer,  geb.  1839  in  Rom.  Von  ihm  Zwei  Grab- 
monumente (S.  Agostino,  Rom),  S.  Matteo  (San  Paolo,  Rom),  Bathseba  (Marmor- 
statue), etc.,  auch  Bronzestatuetten  und  Reliefs. 

Traballes!  ^  Ginliano,  Maler  und  Radierer,  geb.  1786  in  Cayigliano  am  Lago 
Maggiore,  t  1799  in  Paris,  in  Florenz  und  Rom  gebildet.  Seit  1778  nannte  er  sich 
Giuliano  da  Parma,  da  ihn  die  dortigen  Herzoge  unterstützten.  Er  wurde  Prof.  an 
der  Mailänder  Akad.  Von  ihm  besitzt  die  Galerie  das.  F.  Gamillus  befreit  Rom, 
S.  Andrea  zu  Siena  ein  Deckenbild.  Er  zeichnete  für  den  Stich  der  Allegrini  u.  a. 
viele  berühmte  Florentiner  Bildnisse  und  hat  selbst  nach  F.  Brizio,  Ag.  und  L.  Car- 
racci,  Cavedone,  Reni,  Tiarini,  etc.  radiert. 

Traehec,  Jacob  Andries,  Maler,  geb.  um  1750  in  Antwerpen,  f  1822  das., 
Schüler  des  H.  J.  Ante nissen.  Er  malte  Landschaften  und  Ansichten  in  der  Art 
des  H.  F.  de  Gort  und  hat  auch  radiert. 

Traohy,  J.,  Maler,  geb.  um  1750  in  Antwerpen,  f  nach  1788,  Schüler  von 
H.  J.  Antonissen.    Er  hat  auch  einige  Blatt  radiert.     (Identisch  mit  Vorigem?). 

Tracy,  John  M.,  Maler,  geb.  1844  in  Rochester  (Ohio,  ü.  S.  A.),  Schüler 
von  Yvon,  Pils  und  Carolus-Duran  in  Paris  (1867—77).  Er  liess  sich  in 
Greenwich,  (Conn.,  U.  S.  A.)  nieder.    Von  ihm  Auf  der  Wachteljagd,  etc. 

Tradate,  Jaeopino  da,  Bildhauer  des  15.  Jahrhunderts,  +  1440  in  Mantaa. 
Um  1410  schuf  er  Statuen  und  Decoratives  für  den  Mailänder  Dom.  Von  ihm 
ferner  Gottvater  (Bronze),  Grabmal  des  Papstes  Martin  V  (1418),  das  des  P.  Torell 
(S.  Eustorgio,  Mailand),  etc. 

Tragardb,  Carl  Ludwlgj  Maler,  geb.  1860  (?),  t  8.  Juni  1899  in  Göteborg, 
Schüler  von  R.  Collin  in  Paris,  wo  er  meist  thätig  war.  Er  malte  Landschaften 
und  Thierstücke,  z.  B.  Kuhweide,  Esel  auf  dem  Felde  und  Unter  Olivenbäamen. 
Brenz.  Med.  1889. 

Tragin,  Pierre  D^sir«,  Bildhauer,  geb.  7.  Jan.  1812  in  Paris,  Schüler  von 
D.  d' Angers  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Ideal -Bildniss-Büsten,  z.  B. 
Der  kleine  Georg  (1849),  H.  Fragonard,  Grossmama  (1870),  etc. 

TrtLgjf  Otto,  Maler,  geb.  1866  in  Prag,  als  Sohn  deutscher  Eltern,  Schüler 
von  Prof.  Gysis  auf  der  Akademie  und  in  Paris,  wo  er  von  Dagnan-Bouveret 
beeinflusst  wurde;  auch  reiste  er  nach  Egypten.  Zuerst  widmete  er  sich  dem 
Bildnissfach,  trat  aber  dann  zu  der  Genremalerei  über.  Von  ihm  nennen  wir  Ende 
eines  Traumes,  Der  Todesengel,  Wunderblume,  Die  Flucht  nach  Egypten,  u.  s.  w. 


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438  Traies  —  Traut. 

Traies,  Willlam.  Maler,  geb«  1789  in  Crediton,  f  28.  April  1872  in  EiBter. 
Er  war  erst  Postgebfllfe,  ehe  er  sich  der  Knost  widmete,  malte  Landschafteo  und 
erhielt  den  Namen  des  ^DeTonshire  Claude".  Das  8.  Kensington -Mus.  besitst  Am 
Ockmf  nt  von  ihm. 

Trainiy  Francesco,  Maler  des  14.  JahrhundertSi  geb.  in  Pisa  (?),  im  Atelier  des 
Orcagna  (seit  1849)  thätig.  Er  wird  seit  1841  urkundlich  erwfthnt.  Man  kennt  toq 
ihm  S.  Thomas  d'Aquino  (Sa.  Caterina,  Pisa),  4  ßcenen  aus  dem  Leben  des  Hl.  Dome- 
nicus  (1345  Accad.  das.)  u.  a.  Werke  in  der  Bib).  des  Seminario  das. 

Trajectensis,  s«  Jacob  tob  Utrecht.  Der  Maler. hiess  Jacob  Clacsscns  (d.  b. 
Sohn  des  Nicolans);  das  Nat.-Mus.  Stockholm  besitst  noch  ein  mannliches  Bildniss 
Ton  ihm. 

Tranauliii,  SeralliiOt  Bildhauer,  geb.  21.  Jan.  1859  in  Ascoli  Piceno,  Sehfiler 
▼on  6.  Paci  und  0.  Moschetti.  Von  ihm  Yentidio  Basso  (MarmorbOste,  Kommunal- 
palast,  Ascoli),  Stucksltar  (Seminar,  das.);  A.  Arbeiten  in  weiteren  Geb&uden  etc.  ss 
Ascoli. 

Trainbaiierf  Jobann  Leonbardty  Holsschncider,  geb.  24.  Juni  1840  in  Nflmberg, 
Schüler  der  dortigen  Kunstschule.  Von  ihm  Stöcke  au  Faust  (n.  Kreling),  A.  Kraft 
(n.  Wanderer),  su  Gsell-Fells'  Schweiz,  für  Knnstzeitschriften  und  Publikationen  des 
Qermanischen  Museums,  etc.,  auch  Nürnberger  Ansichten  nach  Ritter. 

Tramblefy  s.  Tremblay. 

TrambÜBf  Denis  Charlety  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  Yor  1730.  Er  war 
Hof-  und  Theatermaler  su  Paris  u.  folgte  seinem  Schwiegerrater  de  Neumaison  1752 
als  Direktor  der  chinesischen  Abtheilung  an  den  Gobelins.  1751  wurde  er  Mitglied 
der  Acad.  Sain^Luc 

Tramblot.  Sebaatlan,  Maler  des  18.  JahrhnnderU,  geb.  ror  1780.  Er  wurde 
1751  Mitglied  der  Acad.  Saint-Luc  su  Paris  auf  Grund  einer  Landschaft 

TranBllea»  FranciscOy  Maler,  geb.  um  1704  in  Perpignan  als  Kind  eines  (}ata- 
Ionischen  Bidbauers,  f  um  1760  in  Barcelona  im  56.  Lebensjahr,  in  Paris  gebildet, 
auch  Scholer  des  Yiladomat  sen.  Er  copirte  alte  Meister  in  Madrid,  eröffnete 
dann  in  Barcelona  eine  Zeichenschule  und  malte  8  Altare  fflr  den  Dom  eu  Perpignan, 
sowie  andere  Werke  für  Barcelona,  Gerona  n«  Seyilla  (Kathedrale,  Santiago). 

Trammllei,  Manuel,  Maler,  geb.  25.  Dec  1715  in  Barcelona,  f  8.  Juli  1791 
das.,  Schaler  des  An t.  de  Yiladomat,  Bruder  des  Francisco  T.  Auch  er  war 
besonders  als  Lehrer  thatig.  Er  malte  Historien,  sowie  geschichtliche  Genrebilder 
fDr  Kirchen,  etc.  su  Barcelona  (Kath.,  S.  Francisco^  Gerona,  Tarragona,  etc. 

Trarbach,  s«  Jobam  Ton  Trarbacb  im  Nachtrag. 

Traat,  LodoTico»  Maler,  geb.  1634  in  Ascoli,  f  1694,  Schüler  des  A.  Sacchi 
u.  des  C.  Maratta.  Er  malte  kleinere  Bilder  im  'Geschmacke  des  Letstereo, 
grössere  Altarwerke  in  Sacchis  Art,  a.  B.  S.  Niccolo  (S.  Gristoforo,  Ascoli). 

Tranb,  Lndwlff,  Maler  u.  Zeichner,  geb.  im  Juni  1844  in  Schelklingen,  Schaler 
der  Stuttgarter  Akademie.  Er  Hess  sich  in  Göppingen  nieder.  Von  ihm  (Sebort 
Christi  (Decke  in  Wilflingen),  Wandgemälde  in  den  Kirchen  su  Gruol  n.  Hirbelbach 
etc.,  auch  Dlnstrationen  su  Jugend-  n.  religiösen  Schriften. 

Traiidty  Wilhelm«  Formschneider  u.  Illuminator,  geb.  Yor  1645  in  NOrnberg  (?X 
t  2.  Dec  1662  in  Frankfurt  a.  M.  Er  war  erst  Briefmaler,  dann  seit  1686  Holzschneider 
und  hierin  Autodidakt  Von  ihm  Lettern,  Wappen,  8  DL  nach  y.  d.  Borcht,  der 
1656er  (erster  0  Bathswappenkalender,  Die  Geisselung  Christi,  Der  Heiland,  Maria, 
Stehender  Engel,  Luther  (n.  CranachX  etc. 

Traufellner,  Jakob,  Maler  u.  Kupferstecher,  geb.  1742  in  Wien,  f  l^i 
Schaler  der  >Mener  Akademie,  an  der  er  sp&ter  Prof.  u.  Mitgl.  wurde.  Er  malte 
Landschaften  und  Architekturen;  femer  schuf  er  einige  Sdiabkunstblatter  naeh 
Oellenhaina,  Qnadal,  t.  Bijn,  Solimeoa  etc. 

Traut,  Haie,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  in  NOrnberg,  wo  er  1477  auf 
den  Steuerlisten  vorkommt.  Er  malte  den  Kreuagang  des  Augustinerklosters  aus,  wo- 
bei er  viele  Bildnisse  bekannter  NOmberger  anbrachte.  Das  Werk  ist  untergegangen. 
Die  Universltats-Sammlnngen  an  Erlangen  besitsen  eine  Zeichnung  von  ihm. 

Traut,  Wolf,  Maler  und  Holaschneider  des  16.  Jahrhunderts,  der  in  der  DOrer- 
schule  gebildet  wurde,  Sohn  des  Ha  n  s  T.  Von  ihm  Altar  (1514,  ehemals  Kirche  su  Artels- 
hofen  bei  Hersbruck,  jetst  Nat-Mus.,  Manchen).  Von  Holsschnitten  nennen  wir  eine 
Ansahl  der  Bilder  im  HaDischen  Heiligthumsbuche  von  1520,  54  Bl.  in  .Die  Legend 
d.  h.Tatters  Francisd"  (1511--12),S.  Stephanusund  2  Bischöfe  u.  a.  Blatter  (1514  im 
«Missale  Patariense*),  Christus  nimmt  Abschied  von  seiner  Mutter  (1516). 


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Traatenwolf  —  Travite.  439 

Trautenwolfy  Aegidlnsy  Maler  des  15.  Jahrhunderts»  thütig  in  Manchen.  Er 
malte  Olasfenster,  z.  B.  yier  Felder  im  5.  Fenster  der  dortigen  Frauenkirche  (1486), 
auch  die  Geburt  Christi,  Anbetung,  Darstellung,  Tod  Mariae  das. 

Trantmann,  Johami  Cleorgy  Maler,  geb.  1718  iu  Zweibracken,  f  1769  in 
Frankfurt  a.M.,  Schüler  von  F.  F.  Bei  Ion  (1729—32),  J.  H.  Schlegel  u.  Kiesewetter. 
Er  war  erst  als  Tapetenmaler  th&tig,  wurde  1741  Frankfurter  Bürger  und  malte  dann 
Feuersbrünste  in  der  Art  D.  Tan  Heyls,  orientalische  Köpfe,  Bauernscenen,  etc.  1761 
wurde  er  korpfälsischer  Hofmaler.  Von  ihm  N&chtlicber  Brand  (Oal.  Augsburg), 
desgl.  u.  Andere  (Gal.  Cassel),  Die  Orientalen  (St&dt.  Oal.  Goblenz),  K&chtliche  Feuers- 
bruust  (Mus.  Frankfurt  a.  M.),  desgl.  (Gal.  Augsburg),  etc.,  auch  mehrere  Werke  im 
stidt  histor.  Mus.  zu  Frankfurt  a.  M.    T.  hat  auch  Einiges  radiert 

TrantmaBB.  JohaBn  Peter,  Maler,  geb.  29.  Not.  1745  in  Frankfurt  a.  M., 
t  80.  Dez.  1792  das.,  Sohn  und  Schüler  des  J.  Georg  T.,  auch  auf  Reisen  durch 
Deutschland  und  die  Schweiz  gebildet.  Er  malte  Bauern-  und  Familienscenen,  Köpfe, 
etc.,  war  auch  als  geschickter  Gem&lde-Restaurator  th&tig. 

TrantmaBB,  Karl  Friedrieh,  Maltr  und  Lithograph,  geb.  1.  April  1804  in 
Breslau,  f  2.  Jan.  1875  in  Waidenburg  (Schlesien),  Schüler  der  Berliner  Akademie.  Er 
war  in  Cassel,  Breslau  und  Waidenburg  th&tig,  malte  Landschaften,  war  aber  durch 
Kr&nklichkeit  an  grösseren  Aufgaben  yerhüidert  Die  Nat.-GaL  Berlin  besitst 
«Eichwald*  von  ihm. 

TraBtsehold,  Wilhelm,  Maler,  geb.  1815  in  Berlin,  Schüler  der  Düsseldorfer 
Akad.  Er  malte  dort  erst  Genrebilder,  ging  allm&hlich  sum  Bildniss  über  und  Hess 
sich  in  Berlin  nieder.  Das  S.  Ken8.-Mus.  zu  London  besitzt  eine  Landsohaftsieich- 
nung  Ton  ihm.    unter  seinen  Bildnissen  wird  das  des  Liebig  gerühmt. 

TrantwlBe»  JohB  C,  Baumeister  und  Ingenieur,  f  Sept  1888,  th&tig  in 
Philadelphia. 

TrayalloBl,  LBigi.  Kupferstecher  unseres  Jahrhunderts,  f  im  Dee.  1884,  Schüler 
Ton  Tos  Chi  Von  ihm  Die  Verkündigung  (1848  n.  Reni),  Die  Paraen  (n.  Buonarotti), 
Galilei  (n.  Susterman),  etc. 

Trayani,  GlojaBBi  Fnuiceseo,  Medailleur  des  17. /18.  Jahrhunderts.  Von  ihm 
Schaumünsen  auf  Alexander  VL,  Clemens  X.,  Cosimo  IIL,  Königin  Christine  von 
Schweden,  etc.  ^  Sein  Bruder  AbIobIo  T.,  f  1741  in  Rom,  war  ebenfalls  Medailleur. 

TrayaBX,  Pierre,  Bildhauer,  geb.  12.  Mai  1822  in  Corsaint  (Däp.  Cöte-d'Or), 
t  19.  März  1869  in  Paris,  Bchüler  der  Schule  you  Semur,  you  Jouffroy  und  der 
£cole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Turgot  nnd  1  A.  (Mus.  Dgon),  Sappho  (1859  ff^r  den 
Hof  des  LouYre),  Frierendes  Madchen  (Marmorstatue,  Mus.  Montpellier),  Ringk&mpfer 
(Mus.  Semur),  CamotTBronzebüste, Stadtbans  zu  Dgon),  Wachsamkeit,  Weisheit  (Justiz- 
palast, Marneille);  Werke  you  ihm  auch  in  Pariser  Kirchen  etc.  Med.  8.  KL  1853, 
1855,  1857,  1859,  Med.  1.  Kl.  1861. 

Trayers,  Lonls  Pierre«  Baumeister,  geb.  4.  Sept.  1814  in  Paris,  Schüler  der 
Ecole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Aufnahmen  der  Kön«  Kapelle  zn  Palermo  (1841), 
Restaurationspl&ne  zum  Parthenon  zu  Athen,  etc. 

Traierse,  Charles  rraneoU  de  la»  s«  La  Trayene«  Wir  tragen  nach,  dasa 
er  den  grossen  Preis  und  6jahrige  Rompension  erhielt  Er  war  auch  in  Neapel  und 
Madrid,  zuletzt  wieder  in  Paris  thatig  und  malte  Historien,  Bildnisse,  Landschaften 
nnd  Blumen  in  Oel,  Aquarell  und  Miniatur. 

TraYerso.  Nieeold,  Bildhauer,  geb.  1745,  f  1B23  in  Genua.  Schüler  Yon 
Sehiaffino,  Menge  und  CanoYa  in  Rom  (1775).  1780  schuf  er  mit  RaYaschio 
die  SklaYen  am  Pal.  Ducale  zu  Genua.  Er  wurde  sp&ter  Direktor  der  Accad.  Ligustica 
und  gründete  eine  Bildhauerschule.  Von  ihm  Sa.  Agnes  (Sa.  Maria  del  Carmine), 
Madonna  (Kirche  del  Rimedio),  A.  Arbeiten  im  Chor  Yon  S.  Angelo  Custode,  auf 
der  Akademie,  etc.  Er  bezeichnet  eine  Reaktion  auf  den  manirirten,  krassen 
Realismus  der  Vorg&nger. 

TraTly  ABtOBlo,  Maler,  gen.  II  Sordo  di  Sestri,  geb.  nm  1618  in  Sestri  bei 
Genua,  f  1828  in  Genua,  Schüler  des  B.  Strozzi  (dessen  Farbenreiber  er  war)  und 
des  G.  Waels.  Er  gehört  zu  den  bedeutendsten  Landschaftern  Genuas  und  beilnden 
sich  die  meisten  seiner  Werke  dort.  —  Sein  Sohn  AntOBlo  T.  ü«  war  auch  Land- 
schaftsmaler. 

TraTite,  £doBard,  Maler  und  Zeichner,  geb.  im  M&rz  1809  in  Doullens  (D^. 
Summe),  Bruder  des  Charies  J«  T.  de  Villers.  Er  malte  meist  Vögel  in  Wasserfiurben. 

TraYlte  des  VlUers^  Charles  Joseplif  Maler,  Zeichner  und  Lithograph,  geb. 
21.  Febr.  1804  in  Winterthur,  f  18.  Aug.  1859  in  Paris,  Schüler  you  Heim  und  der 

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440  Trayer  —  Tremi. 

£co1e  des  beauz-arts,  Bruder  des  Edouard  T.  Er  wurde  naturalisirter  Franzose,  malte 
erst  Bildnisse,  legte  sich  dann  aber  völlig  auf  die  ausgelassene  Caricatur,  zeichnete 
für  „La  Caricature*  und  „Le  Chariyari''  und  war  der  Schöpfer  des  Typus  der  buckeiigf'n 
Mayeuz.  Von  ihm  ferner  «Francais  peints  par  eux-mgmes,  Der  Groteskspiegel,  Die 
Contraste,  Die  Betrunkenen,  Jesus  und  die  Samariterin  (1853),  Bildnisse,  Illustrationen 
zu  Balzacs  Romanen,  etc. 

Trayer,  Jean  Baptiste  Jnles^  Maler,  geb.  1824  in  Paris,  SchQler  seines  Vaters 
und  Ton  Lequien.  Er  malte  Sittenbilder  der  Noth  in  verschiedenen  Ständen  und 
geschichtliche  Genrebilder.  Von  ihm  Die  Pfannkuchen-Verk&uferin  in  QuimperM  (1866, 
Mus.  Luxembourg),  Junge  Dame  sich  die  Nägel  schneidend  (Gal.  Ravenä,  Berlin),  Die 
arme  Näherin,  Shakspere  im  Bierhaus  zur  Krone  (1850),  Stillende  Mutter,  Da  Vinci 
und  seine  Schüler  (1852),  etc.  Med.  3.  El.  1853—1855.  —  Sein  Vater  malte  Land- 
schaften und  Ansichten. 

Trebati,  Paolo  Ponce,  Bildhauer,  geb.  nach  1500  in  Florenz  (?),  f  nach  1565, 
kam  um  1530  nach  Frankreich,  wo  er  meist  thätig  war.  Er  war  bei  der  Stuckaas- 
schmückung  von  Fontainebleau,  später  am  alten  Louvre,  Schloss  Meudon,  Tuilerien 
(Rivolifa^ade)  betheiligt.  Von  ihm  ferner  Bronzedenkmal  des  Fürsten  Alberto  Pio 
ffür  die  Gordeliers  zu  Paris,  jetzt  im  Louvre),  Grabdenkmal  des  Capt.  G.  de  Magny 
(Louvre),  desgl.  des  A.  Blondel  (das.),  etc. 

Trebeczky,  Ignaz»  Maler,  geb.  1727  in  Wien,  f  1779  (1780?)  in  Prag.  Er 
malte  Miniaturen,  besonders  Bildnisse. 

Tr^bntien^  Etienne  L^on,  Maler,  geb.  vor  1845  in  Bayeux  (D^p.  Galyados], 
thäthig  in  Brüssel.  Er  malte  Blumen  und  Früchte.  Von  ihm  besitzt  das  Mus.  Moo- 
targis  Tisch  mit  Blumen. 

Treck,  Jan  Jansz,  Maler,  geb.  1606  in  Amsterdam,  f  1652/53  das.,  wahr- 
scheinlich Schüler  seines  Schwagers  J.  J.  den  üijl  I.  Er  schuf  Stillleben,  yon  denen 
das  Mus.  Berlin  eins  (1652)  besitzt. 

Trafen,  Jean,  Baumeister,  geb.  10.  Juli  1788  in  Saint-Pierre-de-Semilly,  f 
26.  Dec.  1869  in  Saint-L6.  Um  1825  wurde  er  Stadt-Baumeister  zu  Saint-L6,  wo  er 
1846  Stadtrath  wurde. 

Trego,  William  Thomas,  Maler,  geb.  15.  Sept.  1859  in  Tardley  in  Bucks 
Gounty  (Pa.  ü.  S.  A.),  Schüler  der  Philadelphia  -  Akademie,  thätig  in  North  Wales, 
Montgomery,  County  (Pa.  ü.  S.  A.)  und  Philadelphia.  Er  malte  Schlachtenbilder, 
z.  B.  Vorwärts  Batterie!  Die  Verfolgung  (1884),  etc. 

Treidler,  Adolf,  Maler,  geb.  8.  April  1846  in  Berlin,  Schüler  der  dortigen 
Akad.  unter  Daege  u.  besonders  J.  Schrader,  1878  in  Italien  weitergebildet.  1880 
lebte  er  in  München,  1888  wurde  er  Prof.  am  Stuttgarter  Polytechnicum.  Er  malte 
erst  geschichtliche  Genrebilder,  später  meist  italienische  Genrebilder;  Bronz.  Med. 
Wien  1813,  Silb.  Med.  Melbourne  1888,  Professor. 

Trölat,  £mile,  Baumeister,  geb.  6.  M&rz  1821  in  Paris,  Schüler  der  Konst- 
und Gewerbeschule.  Er  wurde  Baumeister  des  Sainte-et-Mame-D^partements  und 
Prof.  am  Gonser^atoire  des  arts  et  m^tiers  (1854).  1865  gründete  er  eine  besondere 
Schule  für  Baukunst  Von  ihm  Plan  zu  einem  Monumentalbrunnen  in  Bordeaux  (1855), 
Projekt  zu  einer  Mairie  etc.  T.  veröffentlichte  «Le  th^ätre  et  Parchitecte**  (Paris 
1860).  Kr.  d.  Ehrenleg.  1855;  Offizierskr.  1871. 

Trelleokamp.  Wilhelm,  Maler,  geb.  1826  in  Sterkrade  bei  Ruhrort,  f  14.  Jan. 
1878  in  Orsoy  am  Rhein,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akad.  (1852),  nachdem  er  schon 
in  Grefeld  Schullehrer  gewesen  war.  Von  ihm  Himmelfahrt  Mariae  (Kath.  Kirche 
Tilsit),  Glasfenstercarton  (für  Kirche  zu  Gustorf  bei  Köln  a.  Rh.),  Ghristus  am  Oel- 
berg  (Kirche  zu  GrossLassowiz),  etc.,  auch  Bildnisse. 

Tr^manx,  Pierre,  Baumeister,  geb.  20.  Juli  1818  in  Charcey  (Däp.  Sa6ne-et- 
Loire),  Schüler  der  Ecole  des  beaux  arts.  1845  erhielt  er  den  2.  Rompreis  auf  Grund 
eines  Kathedralen-Entwurfes.    Kr.  d.  Ehrenleg.  1864. 

Tremblay,  (Trambiet,  TreinbI6,  etc.),  Barth^lemi  do,  Bildhauer,  geb.  1578  (?), 
begr.  10.  Aug.  1629  in  Paris.  Er  war  Hofbildhauer  und  schuf  u.  A.  eine  Statue 
Henri  IV. 

Treml,  Friedrich,  Maler,  geb.  8.  Jan.  1816  in  Wien,  f.  l^*  Juni  1^^'^  ^^-^ 
Schüler  der  dortigen  Akad.  unter  Feudi.  Von  1849  arbeitete  er  fast  nur  im  Auftrag 
des  Kaisers  Franz  Josef.  Er  malte  Soldatenbilder  in  Gel-  u.  Wasserfarben  z.  B. 
Alter  Bauer  von  der  Schlacht  von  Aspern  träumend  (1849  Neue  Pinak.  München), 
Ghevauxlegers  -  Attake  bei  Kapolna  (1851),  Der  Invalide  (Aqu.),  Frohnleichnams- 
processioo. 


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TrrfmoKfere  —  Tresham.  441 

TrtooIU^re,  (Tiimoli^res),  Pierre  Charles^  Maler  u.  Radierer,  geb.  1708  in 
Choltt  (Dep.  Maine-et-Loire),  f  H.  Mai  1789  in  Paris,  Schüler  Yon  J.  B.  Van  Loo. 
1726  erhielt  er  den  2.  Rompreis  und  ging  als  Pensionär  des  Königs  nach  Italien,  wo 
er  6  Jahre  yerblieb  und  den  Auftrag  ausführte,  Vannis  Fall  des  Zauberers  Simon  zu 
copircn.  In  Rom  heirathete  er  die  Miniaturmalerin  Isabella  Tibaldi,  die  mit  ihm 
nach  Frankreich  ging.  T.  radierte  nach  Watteau  u.  eigener  Zeichnung.  Von  Gemftiden 
nennen  wir  Ulysaes  von  Minerva  gerettet  (1787  Mus.  Montpellier),  Bekränzter  Frauen- 
kopf und  1  A.  (Kreide-  und  Pastell-Zeichnunn^en  Mus.  Louvre),  Minerva  theilt  Kronen 
aus  (Mus  Renncs],  der  Frühling  und  1  A.  (Eremitage  St.  Petersburg),  Venns  u.  Amor 
auf  Wolken  (Mus.  Darmstadt);  A.  Werke  von  ihm  im  Mus.  Lyon,  für  die  Karthäuser 
und  andere  Klöster  das.,  etc.  Mitgl.  d.  Akad.  1737.  Ausserord.  Prof.  1737. 

Trench,  Heury^  Maler,  geh  vor  1700  in  Irland,  f  1726  in  London,  in  Italien 
gebildet.     1725  kam  er  nach  England.    Er  malte  Historien. 

Trenkwald,  Josef  Mathias  tod.  Maler,  geb.  13.  März  1824  in  Prag,  f  30  Juli 
1897  in  Perchtoldsdorf  bei  Wien,  Schüler  der  Prager  und  Wiener  Akad.  unter  Rüben, 
auch  in  Rom  gebildet.  Er  wurde  1872  Prof.  an  der  Wiener  Akad.  Von  ihm  Fres- 
ken in  der  Gruftkapelle  Revoltellas  bei  Triest,  im  neuen  Gymnasium  zu  Wien,  in 
der  Karolinenthalerkirche  zu  Prag,  im  Bellevue  bei  Prag  etc. ;  Temperabilder  in  der 
Wiener  Votivkirche,  andere  Bilder  in  den  Sammlungen  zu  Prag  und  Wien;  ferner 
Cartons  zu  Glasfenstern,  Illustrationen,  Federzeichnungen,  n.  s.  w.  Mitgl.  der  Wiener 
Akad.  (1866);  Gregors-Ord.,  Franz  Josefs-Ord.,  Eiserne  Krone-Ord. 

Trenkwalder,  Dominik,  Bildhauer  und  Schnitzer,  geb.  1841  in  Landeck,  f 
6.  Juli  1897  in  Wilten  bei  Innsbruck,  studirte  in  Wien,  München  and  Rom.  Man 
findet  Arbeiten  yon  ihm  in  Tirol,  in  der  Schweiz,  in  Deutschland  und  in  England, 
darunter  6  Holzstatuen  von  Heiligen  in  einer  Salzburger  Kirche  und  ein  Holzbasrelief 
.Tod  Mariae**  in  einer  Kirche  des  Stubaythales. 

Trenn,  Eduard,  Maler,  geb.  13.  April  1889  in  Sachsenhansen  (Mark),  f  1866 
in  Afrika,  Schüler  der  Berliner  Akademie  1854  und  von  Eschke.  Er  malte  Marinen 
und  Landschaften.  1866  begleitete  er  G.  v.  d.  Decken  auf  einer  Forschungsreise 
und  wurde  von  den  Eingeborenen  Afrikas  aufgefressen. 

Trentan-HaTÜ^Sek,  Johann,  Maler,  geb.  1856  in  Brunn.  Er  war  in  Triest 
thätig.  Von  ihm  Bauernhof  in  Divacca  bei  Triest,  Isonzothal  in  den  Julischen 
Alpen,  etc. 

Trentanoye,  Claetano,  Bildhauer,  geb.  21.  Dec.  1858,  SchtQer  der  Akad.  zu 
Florenz,  wo  er  thätig  blieb.  Von  ihm  Victor  Hugo,  Graf  A.  Serristori,  viele  a.  Bild- 
nissbüsten und  Statuen  für  Friedhöfe,  etc.  Ehrenmitgl.  der  Florentiner  Akademie; 
versch.  Med. 

Trentanoye,  Baimondo,  Bildhauer,  geb.  6.  Jan.  1792  in  Faenza,  f  5.  Juni 
1832  in  Rom,  Schüler  von  Demaria  und  Bartolini  in  Carrara,  Sohn  eines 
Bossirers  und  Museumscustoden  in  Carrara,  Antonio  T.  1814  kam  er  als  Pensionär 
seiner  Vaterstadt  nach  Rom,  wo  er  unter  Canovas  Einfluss  stand  und  für  ihn 
verschiedene  Reliefs  am  Washington-Denkmal  ausführte,  auch  mehrere  seiner  Werke 
copirte.  Von  ihm  Venus  und  Amor,  Basrelief  für  die  Familie  Raspi  zu  Ferrara, 
Caritas,  etc. 

Trentin,  Angelo,  Maler,  geb.  2.  Sept.  1850  in  Udine,  Schüler  der  Wiener 
und  Bdünchener  Akad.  Er  Hess  sich  in  Wien  nieder.  Von  ihm  Lieserl  (Aquarell), 
Mädchenbildniss  (Pastell),  Veilchenverkäuferin  in  Wien  (desgl.),  etc. 

Trento,  Antonio  da,  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Trient,  f 
nach  1545  (?),  angeblich  Schüler  von  Mazzuoli  und  Ugo  da  Carpi,  thätig  in 
Bologna.  Er  gehört  zu  den  besten  der  fr  Oben  Helldunkelholzschneider  und  stellte 
sein  Bild  meist  mit  drei  Stöcken  dar,  1.  ümriss,  2.  dunkle  Schatten,  3.  Uebergänge. 
Er  schnitt  Helldunkel  nach  A.  Angeli,  Beccafumi  u.  A.,  besonders  aber  nach  Maz- 
zuoli.   Man  hat  diesen  Künstler  mit  Antonio  Fantnzzi  identifiziren  wollen. 

Tresbam,  Henry,  Maler,  geb.  um  1749  in  Dublin,  f  17-  Juni  1814  in  London, 
Schüler  der  West-Akad.  zu  Dublin.  Er  kam  1775  nach  London,  malte  Bildnisse 
und  wurde  1776  von  Lord  Cawdor  nach  Italien  mitgenommen,  wo  er  14  Jahre  ver- 
blieb. Zurückgekehrt  arbeitete  er  für  Boydells  Shakspere-Gal.  und  „The  British 
Gallery  of  Pictures**,  welch  letzteres  er  auch  redigirte.  Zwei  Jahre  lang  war  er 
Professor,  musste  die  Thätigkeit  aber  infolge  langdauernder  Krankheit  aufgeben. 
Er  handelte  auch  mit  Renaissance-Gemälden  und  schrieb  Abenteuer  der  Sappho  (1784 
mit  18  Radierungen),  Der  seekranke  Sänger  (1799),  Rom  am  Schluss  des  19.  Jahr- 
hunderts (1796),  Britanniens  und  Bonaparte  (1803),  etc.    Von   ihm  Adam  und  Eva, 


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442  Trestant  —  TreTisanL 

Pbryne,  Christtts  bei  Nicodexnas,  etc.  Mitglied  der  Akademieen  zo  Bologna,  Loodon 
und  Rom. 

Trestanty  SebaatieDy  Baumeister  des  15.  Jahrhanderts,  ein  .Maistre  masaon" 
aus  LaoD.  Er  wurde  1460  nach  Saint-Quentin  berufen,  um  die  Arbeiten  am  Quer- 
scbiff  der  Eircbe  zu  leiten. 

Tretsch,  Aberliii,  (Albert),  Baumeister,  geb.  um  1510  in  Württemberg  (?),  f 
nach  1576.  Er  wurde  Baumeister  des  Herzogs  Christoph  und  schuf  1552—56  den 
Herzo^sbau  auf  dem  Hohentwiel  und  seit  1556  den  Ausbau  des  «alten*  Schlosses 
in  Stuttgart. 

TreQ;  (Trey),  Johann  Nikolans^  Maler,  geb.  1734  in  Bamberg,  f  1768, 
Schüler  seines  Vaters  Marquard  T.  und  von  Yanloo  und  Pierre  in  Paris,  nach- 
dem er  zuvor  Wissenschaften  studirt  hatte.  Er  wurde  Hofmaler  in  Würzborg,  ging 
nach  Rom,  blieb  da  mehrere  Jahre,  malte  Pio  VI.  und  wurde  yon  der  San  Lnca- 
Akad.  das.  gekrönt.  Von  ihm  Romnins  tödtet  Remus  u.  4  a.  (Gal.  Bamberg),  Judith 
und  Holofernes  u.  1  a.  (Universitätssammlungen?  Würzburg),  Abraham  und  Sarah 
(Dominikanerkirche  das.),  etc.  —  Seine  Tochter  BosalleT«,  verehel.  Dorn,  war  auch 
Malerin.    Sie  heirathete  den  Maler  Joseph  Dorn. 

Treii^  (Trey),  Joseph  Christoph,  Maler,  geb.  1739  in  Bamberg,  t  2.  Oct 
1798,  Schüler  seines  Vaters  Marquard  T.,  auch  auf  der  Düsseldorfer  Akademie 
and  auf  Reisen  in  den  Niederlanden,  etc.  gebildet  Er  wurde  Churkölnischer,  Fürst- 
bischöfl.  Bambergischer  Hofmaler  und  später  (1780)  Inspektor  der  Gal.  Pommersfelden. 
Er  malte  Landschaften  i<nd  Marinen  in  der  Art  Boths  und  Dietrichs.  Werke  von 
ihm  besitzt  die  Gal.  zu  Bamberg. 

Treii^  (Trey)y  Katharina,  Malerin,  geb.  1742  in  Bamberg,  f  1811  in  Mannheim, 
Schülerin  ihres  Vaters  Marquard  T.,  auch  der  Düsseldorfer  Akad.  1765  wurde  sie 
churpfälz.  Kabinetsmalerin  am  Hof  Karl  Theodors  zu  Mannheim,  1776  Professorin 
au  Düsseldorf.  Sie  malte  Blumen  und  Fruchtstücke,  von  denen  die  Gal.  zu  Bamberg, 
Darmstadt,  Karlsruhe  und  Stuttgart  Proben  besitzen. 

TreVf  Xarqnard,  Maler,  geb.  1712  in  Bamberg,  f  l^^^i  ^&r  ▼on  Geburt 
Jude,  stttdirte  in  Prag,  wurde  katholisch  und  erlernte  die  Malerei  bei  N.  Grooth 
nnd  L.  Thei Singer.  Er  malte  in  fast  allen  Fädiem  nnd  wurde  1766  Inspektor  der 
GaL  zn  Pommersfelden.  Von  ihm  Trauben  und  Blumen  (Gal.  Augsburg),  Drei  Chemiker 
an  einem  Tisch  u.  ein  A.  (Gal.  Bamberg),  etc. 

Treii^  XarÜDy  s.  Heister  MT  im  Naehtrag. 

TreaenfelSy  Horiti,  Maler,  geb.  1847,  f  1881.  Er  war  in  Rom  th&tig  gewesen. 
Von  ihm  Am  Weihwasser,  etc. 

Tr^Terret,  Victorine  de,  Malerin,  geb.  1802  in  Quimper,  f  27.  Jan.  1875  in 
Paris,  Schülerin  von  Mme.  Jaquetot.  Sie  war  an  der  Manufaktur  zu  S^yres  be- 
schäftigt nnd  malte  riele  Bildnisse  nach  der  Natur,  sowie  Copien  nach  Gemälden 
Santis,  etc.    Med.  1827. 

Trefett)  Kupferstecher,  geb.  vor  1700,  f  1728.  Er  schuf  oft  gemeinschaftlich 
mit  Vertue  topographische  und  architektonische  Platten. 

Tr^Ti^reSy  Simon  de,  Baumeister  des  14.  Jahrhunderts.  Er  war  Abt  von 
Saint-^tienne  zu  Caen  yon  1816—1314  und  baute  den  westlichen  Chor  seiner  Kirche. 

TreTigiy  Girolamo  da,  s«  Peiinaeeliiy  Girolamo« 

TreTigiy  Lodorieo  da,  s.  Toepnt. 

TreyigliOy  Beniardine  Jacobi  da,  s.  MariIni,  Bernardino« 

Trerisani,  Angelo,  Maler,  geb.  1669  in  Venedig,  f  nach  1753,  Schüler  yon 
Celesti.  Er  malte  meist  Bildnisse,  aber  auch  Historien.  Von  ihm  Vertreibung  der 
H&ndler  aus  dem  Tempel  (SS.  Cosmas  u.  Damian,  Venedig),  Sa.  Teresa  (S.  Pietro  in 
Oliyeto,  Brescia),  Madonna  (Mus.  Madrid),  etc. 

TreTisaniy  Cav.  FraneeaoOi  Maler,  geb.  9.  April  1656  in  Castelfranco  (Treyiso? 
Gapo  d'Istria?),  f  80.  Jnli  1746  in  Rom,  Schüler  seines  Vaters,  des  Baumeisters 
Antonio  T.,  des  A.  Zanchi  zu  Venedig,  später  des  C.  Maratti  in  Rom.  Er  war 
yielseitiger  Nachahmer  nnd  copirte  für  den  Card.  Cbigi  und  den  Herzog  von  Modena 
yiel  yon  Allegri,  Caliari  und  Mazzuoli.  Für  Clemens  XI.  malte  er  Propheten  in  der 
Laterankirche  und  Allegorien  auf  die  Welttheile  in  der  Kuppel  des  Doms  zu  Urbino. 
Von  ihm  ferner  Der  bethlehemitische  Kindermord  (Gal.  Dresden),  S.  Franciscus  und 
6  A.  (ebenda),  Jesus  schl&ft  (Louyre,  Paris),  Diana  tind  Endymion  und  2  A.  (Oal. 
Cassel),  J.  J.  Graf  Pachte  (Prag  Rudolfinum),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Florenz 
(Uffizi),  Leipzig,  Madrid,  München,  Oldenburg,  Renoes,  Rom  (Pal.  Spada),  Schleiss- 
heim,  Wien. 

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Tmiso  -  Trilhe.  443 

Trerigo,  Dario  da,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  der  1446  als  Schaler 
Squarciones  erwähnt  wird.  Er  malte  Hanserfacaden  in  ConegHano,  Serra?alle 
und  Treviso.    Die  Gal.  in  Bassano  besitzt  eine  Onadenjungfran  Yon  ihm. 

Trerisoy  Girolamo  da,  s.  Pennacchl. 

treTlso,  Girolamo  da,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  f  nach  1494,  Bruder  des 
Dichters  Lud.  Aviani.  Man  kennt  Ton  ihm  Madonna  mit  Heiligen  (S.  Vigilio,  Monte- 
belluno),  S.  Martin  (Kirche  zu  Paese  bei  Treviso),  Thronende  Madonna  mit  Heil. 
1487  Dom  das.),  desgl.  (S.  Salyadore,  Colalto)  ond  einige  Andere. 

Trey,  s.  Treu. 

Tr^zoL  Pierre  Felix,  Maler,  geb.  16.  Juni  1782  in  Paris,  f  16.  Jnni  1855 
Jas.,  Schtkler  yon  Lemire  jun.  und  Prud'hon.  £r  nahm  Theil  an  einer  wissen- 
schaftlichen Eipeditien  nach  Morea.  Von  ihm  Phadra  in  der  Hölle  gerichtet  (Mus. 
Angersl  Hectors  Abschied  (1819,  Mus.  Bordeaux),  Bildoiss  des  Odet  de  Foix  (Mus. 
Versailles),  Der  hl.  Johannes  schreibt  die  Offenbarung  (Hl.  Johanneskirche,  Tooloase) , 
etc.    Med.  2.  Kl.  1810,  Kr.  d.  Ehrenleg.  1889. 

TreiaiDl,  Augelo,  Maler,  geb.  1827  in  Mailand,  Schfller  Ton  Induno.  Er 
malte  Geschichtsscenen  z.  B.  Schlacht  bei  S.  Fermo  und  Garibaldi,  Das  Fest  der 
Emigranten,  etc. 

Trezzo,  Jaeopo,  Bildhaner,  Edelsteinscbneider  and  Medailleur  dps  16.  Jahrhunderts, 
geb.  in  Mailand  (?)  f  1589.  Er  ahmte  antike  Bildmflnzen  nach  und  gelangte  zu 
solchem  Bnf,  dass  ihn  Felipe  II.  nach  Spanien  berief,  wo  er  mit  P.  Leoni  den  bild- 
nerischen Schmuck  am  Hauptaltar  der  Esrorialkirche  innerhalb  7  Jahre  schuf.  Dort 
▼on  ihm  auch  ferner  ein  Tabernakel  aus  Edelmetall,  ein  Reliquienkästchen  ans  La- 
pislazuli  (n.  Herrera)  and  eine  Custodia.  Er  erfand  auch  den  Diamactschnitt  and 
schnitt  Carlo  V.  Wappen  und  den  Kopf  des  Numa  PompiliuB  in  Diamant  Von  seinen 
ScbaumOnzen  nennen  wir  die  auf  Ferdinand  and  Isabella  Gonzaga,  Ippolita  Gonzaga, 
Königin  Mary  Ton  England,  Gonvemeur  yon  Mailand,  Felipe  IL,  Juan  d'Herrera,  etc. 

Tribolo,  II,  s.  Perlcoli,  Nieeolo. 

Trieca,  Foseo,  Maler,  geb.  2.  Mftrz  1856  in  Florenz,  Schaler  seines  Vaters 
und  yon  Gordigiani.  Von  ihm  Odaliske,  S.  Antonius,  S.  Romuald  (Kirche  degli 
Angeli,  Florenz^  etc. 

Triehon,  Franfois  Angnste,  Holzschneider,  geb.  1.  Noy.  1814  in  Paris,  Schaler 
yon  K  Brown  und  Monyoisin  (seit  1885,  nachdem  er  schon  Kaufmann  gewesen 
war).  Seit  1865  leitete  er  eine  Madchen-Holzschneideschule.  Er  schnitt  für  das 
«Journal  pour  tous*^,  Ausgaben  yon  Dante,  Lafontaine,  Atala,  fQr  topographische 
Werke  wie  Das  malerische  Spanien,  Das  alte  und  neue  Ungarn,  etc.,  ferner  Einzel- 
blatter nach  Gel^e,  Gäricault,  Luminais,  Melingue,  Woayerman,  etc. 

Tricot,  Claude,  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts,  tbatig  um  1697  in  Paris. 
Er  war  königlicher  Rath  sowie  Generalmeister  und  Leiter  der  Königlichen  Bauten, 
Brtkcken,  etc. 

Tridon.  a.  Sattler«  Caroline. 

Triebe],  Karl,  Maler,  geb.  1828  in  Dessau,  f  16.  Sept.  1885  in  Wernigerode 
a.  H.,  Schaler  yon  Beck,  dann  (1842)  yon  Biermann,  Krause,  etc.  in  Berlin. 
Er  bereiste  Deutschland  und  die  Alpen,  auch  Nord- Italien.  1851  wurde  er  Anhal- 
tischer  Hofmaler,  1855  kgl.  preuss.  Professor.  Von  ihm  Schweizer  Landschaft  (1854 
Mus.  Leipzig),  desgl.  (ebenda),  Landschaft  (Mua.  Stettin),  Am  Vierwaldstadter  See 
(Gal.  Wiesbaden),  Der  Dachstein,  Am  Thuner  See,  Mflhlthal  bei  Wernigerode,  etc. 

Triere,  Gaetano,  Maler,  geb.  1761  in  Frankreich,  f  ^^^^  1810,  tbatig  in 
Parma  (?).    Die  dortige  Galerie  besitzt  yon  ihm  Lucius  Albinos  rettet  Yestalinnen. 

Triere,  Philippe,  Kupferstecher,  geb.  1756  in  Paris,  f  1825.  Er  stach  nach 
Brettini,  Crayer,  Decker,  Dugoure,  Freudenberg,  Moreau,  Yelasquez,  y.  d.  Werff,  etc. 

Trigt,  Hendrik  Aelbert  ran,  Maler,  geb.  22.  Oct  1829  in  Dordrecht,  Scholer 
(seit  1845)  yon  J.  D.  Steuerwald.  1855—1857  bildete  er  sich  in  Paris,  1857—1865 
unter  H.  Bource  in  Antwerpen  weiter.  Von  ihm  Der  Drucker  R.  Estienne  im  16. 
Jahrhundert  (Stfidt.  Mus.  Haag),  Norwegische  Frauen  tragen  ihre  Kleinen  zur  Taufe 
u.  A.  (1875,  K^ks  Museum  Amsterdam),  Die  letzten  Tage  des  Erasmus  (Mas.  Rotter« 
dam),  etc. 

Trilhe,  Felix  Emest,  Baumeister,  geb.  9.  Aug.  1828  in  Paris,  Schaler  yon 
Duban  und  der  Ecole  des  beauz-arts.  Von  ihm  Museum  der  industriellen  Künste  zu 
Paris,  Projekte  zu  einer  Todtenschauhalle  fflr  Paris  (1857),  zu  dem  Königl.  Cirkns  in 
Madrid  (1868),  zu  einem  Armenhaus  (1864),  Bestaurationsprojekt  Ar  dasSchloss  yon 
Tillaudry,  (1881),  etc*    Med.  3.  El.  1857,  1860,  2.  Kl.  1863. 


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*4r4  Trimolet  —  Triqueti. 

Trimolety  Antolnette»  9.  Petit-Jean« 

Trimolet,  Clavde  Anthelme  Honor^,  Maler,  geb.  16.  Mai  1798  in  Lyon, 
t  16.  Dec.  1866  das.,  Schüler  von  Revo il.  Er  wurde  Zeichen-Prof.  an  dem  Lyeeum 
zu  Lyon  und  hat  auch  Einiges  radiert.  Von  ihm  Inneres  eines  mechanischen  Labo- 
ratoriums mit  Bildnissen  (1819  Mus.  Lyon),  Männliches  Bildniss  (Mus.  Nantes),  etc. 
Med.  2.  El.  1819. 

Trimolet,  Lonis  Joseph,  Maler,  Kupferstecher  und  Lithograph,  geh.  17.  Oct. 
1812  in  Paris,  f  23.  Dec  1848  das.,  Schüler  von  Lethifere,  D.  d'Angers  und  der 
ficole  des  beauz-arts.  Als  neunjährige  Waise  und  ohne  Mittel  kam  er  zu  einem 
Friseur,  dann  zu  einem  mercantilen  Graveur  in  die  Lehre,  wo  sich  sein  Geschmack 
für  die  Malerei  entwickelte.  Während  mehrerer  Jahre  kolorirte  er  Zeichnungen  und 
trat  nach  den  grössten  Entbehrungen  ins  Atelier  von  D.  d' Angers.  Seine  Fortschritte 
waren  rasch,  bald  bekam  er  Aufträge  und  lieferte  Zeichnungen  für  , Versailles  ancien 
et  moderne",  Lamartines  „Voyage  en  Orient",  etc.  Darauf  schuf  er  Original- 
radierungen, sowie  einige  Genrebilder,  Buchillustrationen,  etc.  —  Sein  Sohn  Alphonse 
Lonis  Pierre  T.,  geb.  vor  1846  in  Paris,  malte  Genrebilder  etc.,  wurde  aber  be- 
sonders durch  Radierungen  nach  Hobbema,  Ostade,  Ruisdael,  etc.  auch  nach  eigener 
Zeichnung  bekannt 

Trimoli^res,  s«  Tr^molli^re« 

Trinqnesse,  L.  R.f  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Frankreich,  Schüler 
von  N.  La rgi liiere.  Er  war  auch  im  Haag  thätig,  wo  er  1767  in  die  Lucasgilde 
aufgenommen  wurde.  Die  Pariser  Akademie  hat  ihm  zweimal  die  Aufnahme  ver- 
weigert. Er  stellte  dort  noch  1798  aus  T.  malte  Genrebilder  und  Bildnisse.  Von 
letzteren  besitzen  die  Mus.  Berlin  ein  weibliches  aus  dem  Jahr  1774. 

Trionfl,  Emannele,  Maler,  geb.  im  Dec.  1832  in  Livorno,  Schüler  der  Floren- 
tiner Akad.  unter  Ciseri.  Er  wurde  Zeichenlehrer  an  den  tech'ischen  Schulen  za 
Florenz.  Von  ihm  Nach  dem  Ball  (Mod.  Gall.,  Florenz),  Die  Vorbereitungen,  Bild- 
niss Vittorio  Emanueles,  etc.  Er  malte  auch  viel  auf  Porzellanplatten,  Ehrenmitglied 
der  Akad.  zu  Urbino. 

Trioson,  b«  Girodet. 

Tripier-Lef^ane«  Eug^nie,  geb.  Le  Brun,  Malerin  unseres  Jahrhunderts,  geh. 
vor  1800  in  Paris,  Schülerin  von  Regnault  Sie  malte  Bildnisse,  z.  B.  Mlle. 
Duchesnois  (Mus.  Valenciennes),  etc. 

Trippel,  Alexander,  Bildhauer,  geb.  28.  Sept.  1744  in  Schaffhausen,  t  24. 
Sept.  1798  in  Rom,  Schüler  von  Lücki  in  London  (wohin  er  schon  ganz  jung  gelangte) 
and  Wiedewelt  an  der  Eopenhagener  Akademie.  Er  musste  schon  mit  12  Jahren 
sich  seinen  Lebensunterhalt  verdienen.  1765  kam  er  nach  Potsdam,  aber  nur  anf 
kurze  Zeit,  und  gewann,  nach  Kopenhagen  zurückgekehrt,  1768  die  Gold.  Akademie- 
medaille. 1771  begab  er  sich  über  London  nach  Paris,  blieb  dort  einige  Jahre,  be- 
suchte die  Heimath,  wo  er  in  Folge  von  G.  ä  Mediels  Verwendung  hoch  geehrt 
wurde,  arbeitete  auch  in  Bern,  Zürich,  Basel  und  ging  Herbst  1776  zu  Fuss  nach 
Rom.  1778  gelangte  er  zum  zweiten  Mal  dorthin.  Nach  Mengs'  Tod  überführte  er 
dessen  Abgusssammlung  nach  Dresden.  Von  ihm  Dorothea  Schlözer  (BOste,  Unirer- 
sitätsbibliothek  G(yttingen),  Goethe  (desgl.  Schloss  Arelsen ;  eine  Wiederholung  in  der 
Bibl.  zu  Weimar),  Vestalin  (Schlossgarten  zu  Pillnitz),  Herder  (1796  Büste,  Bibliothek 
Weimar),  Grabmal  Czernichew  (1789  als  Bruchstück  in  der  Casan'schen  Kirche  zu 
Jaropolz,  andere  Theile  im  Schloss  Jaropolz  bei  Moskau),  Schwarzenberg-Denkmal 
(Kirche  bei  Wittingen,  Böhmen),  Relief  auf  den  Teschener  Frieden,  Gessner-Denkmal, 
etc.  Ehrenmitglied  der  preuss.  Akad.  (1787).  S.  Leben  von  Vogler  (1892/98  Schaff- 
hausen). —  Ein  Albert  T.  war  um  1880  zn  Berlin  als  Landschafts-  und  Architek- 
turmaler thätig. 

Trippei,  (Trippet),  Hendrik,  Maler,  geb.  15.  Dec  1585  in  Lüttich,  f  26.  Dec 
1674  das.  Er  nmlte  Historien,  etc.  für  die  Stadt  und  umliegende  Kirchen. 

Triqnety  AciiiUe  Michel,  Baumeister,  geb.  15.  Febr.  1828  in  Paris,  Schfller 
von  H.  Lebas  und  der  £cole  des  beauz-arts.  1851  erhielt  er  den  2.  grossen  Rom- 
preis auf  Grund  des  Projekts  für  ein  Alpenhospiz. 

Triqueti,  Henri,  Baron  de,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  1802  in  Conflans  (D^p. 
Loiret),  t  18.  Mai  1874,  Schüler  von  Hersent.  Von  ihm  Affre,  Erzbischof  von  Paris 
in  den  Armen  Christi,  (Terracotta,  Mus.  Montargis),  Bas-Relief  für  die  Josephs- 
kapelle in  der  Kirche  St.  Eustache  zu  Paris,  die  Bronzethüren  der  Madeleine  Kirche 
das.,  das  Grabdenkmal  des  Herzogs  von  Orleans,  die  Mosaik-Decoration  der  Albert 
Memorial  Ghapel  zu  Windsor,  Christas  am  Kreuz  für  das  Grab  Napoleons,  Decora. 


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Triscornia  —  Troiani.  445 

tiooen  an  der  Pariser  WeltausstelluDg  1867,  etc.  Vod  seinen  Gem&lden  nennen  wir 
VerurtheiluDg  des  Galilei  (1831),  Valentin  v.  Mailand  und  Karl  VI.  (183S)  u.  A. 
Er  schrieb  Die  3  Museen  von  London  und  Arbeiter  nach  Gotteswillen.  Med.  2.  Kl. 
1831,  1.  Kl.  1839,  Kr.  d.  Ebrenleg.  1842.   8.  Leben  yon  Huette  (1875). 

Triscornia,  Alessandroy  Bildbauer,  geb.  1797,  f  1867,  Sohn  und  Schüler  (?) 
des  Paolo  T.  £r  ging  nach  St.  Petersburg  und  fertigte  Statuen  für  das  Kaiserl. 
Theater  an.  Von  ihm  ferner  Paris,  Apollioo,  Verwundeter  Krieger,  etc.  Gold.  Med. 
Lucca  (1820),  etc. 

Triscornia,  Paolo,  Bildhauer  unseres  Jahrhunderts,  f  1832  in  Carrara,  thätig 
das.,  wo  er  1805  Akademieprofessor  und  als  Lehrer  gerühmt  wurde.  Von  ihm  Gopien 
der  Dioskuren  auf  dem  Monte  Cavallo  in  Rom  für  Bussland,  ein  schlafender  Amor,  etc. 

Triscott,  Samuel  P.  B.,  Maler,  geb.  1846  in  England.  Er  kam  nach  Amerika 
und  Hess  sich  in  Boston  nieder.  Von  ihm  An  der  Küste  von  Maine,  Salzwasser- 
sümpfe, etc. 

Tristan,  — ,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  Er  war  beim  Bau  der  Saint- 
Martins-Kirche  von  Pont-ä-Mousson  thätig,  an  der  man  ihm  und  zwei  Anderen  das 
Portal  und  die  beiden  Thürme  zuschreibt.  —  Ein  andrer  Baumeister  T.,  aus  Hatton- 
Chätel  (?),  entwarf  das  Portal  von  Toul.   Er  wird  1460  erwähnt. 

Tristan,  Luis,  Maler,  geb.  1586  nahe  Toledo,  f  1640  in  Toledo,  Schüler  des 
D.  Theotocopuli.  Velasquez  thatihm  die  Ehre  an,  seine  Werke  zu  studiren.  Noch 
jung  malte  er  ein  Abendmahl  für  das  Kloster  de  la  Sisla,  1616  die  Altarbilder  in  der 
Pfarrkirche  von  Yepes.  Von  ihm  ferner  Männl.  Bildniss  (Mus.  Madrid),  Lope  de 
Vega  (Eremitage,  St.  Petersburg),  S.  Ludwig  Almosen  ertheilend  (S.  Pedro  Martir, 
Toledo),  A.  in  weiteren  Kirchen  zu  Toledo. 

Tritschaeky  Max,  Bildhauer  und  Maler,  geb.  1.  Febr.  1861  in  Danzig,  Schüler 
der  Berliner  Akademie  (1880—86).  Er  liess  sich  in  Berlin  nieder  und  schuf  u.  A. 
Bildnisse. 

Tritscliler,  Alexander  Ton,  Baumeister,  geb.  10.  Febr.  1828  in  Biberach, 
Schüler  des  Polytechnikums,  war  erst  am  Eisenbahnbau  beschäftigt,  wurde  Eisen- 
bahn-Hochbauinspektor  und  1860  Prof.  am  Stuttgarter  Polytechnikum,  später  Ober- 
baurath.  Von  ihm  in  Stuttgart,  Post,  Realschule,  Hypothekenbank,  Flügel  des 
Polytechnikums  und  die  Restauration  der  Kapelle  des  alten  Schlosses.    Kronen-Ord. 

Trita,  Antonio,  Maler  und  Radierer,  geb«  1626  in  Reggio,  f  1699  in  München, 
Schüler  von  Barbieri.  Er  malte  Historien  für  Kirchen  zu  Piacenza  und  Reggio, 
besuchte  Venedig  und  wurde  an  den  Hof  des  Ghurf.  Ferdinand  Maria  nach  München 
berufen.  Hier  malte  er  Allegorien  und  Mythologien  für  die  Schlösser,  auch  Altäre 
für  Kirchen  zu  München,  Landshut,  etc.  T.  malte  mit  der  linken,  ebenso  leicht 
wie  mit  der  rechten  Hand.  Ferner  radierte  er  Ruhe  auf  der  Flucht,  Susanna  und 
die  Aeltesten,  Maria  mit  dem  Kinde,  Allegorie,  4  Landschaften  und  ein  Titelblatt. 
Die  Gallerie  Dresden  besitzt  „Venus  im  Bad''  von  ihm.  —  Seine  Schwester  Flam« 
minia  T«  malte  ebenfalls  in  der  Art  Barbieris  und  hat  ihren  Bruder  unterstützt,  den 
sie  nach  Venedig  begleitete. 

Troger,  Paiü,  Maler  und  Radierer,  geb.  30.  Dec.  1698  in  Zell  bei  Welsberg,  f  1777 
in  Wien,  Schüler  von  G.  Alberti  in  Fleims,  auch  in  Mailand,  Bologna  und  Venedig 
gebildet.  Er  kam  nach  Wien,  wo  er  Kammermaler,  1754  Akademie-Rektor  wurde. 
Er  malte  viele  Historien  in  Fresco  und  Gel,  auch  Bildnisse.  Von  ihm  Ghristus  auf 
dem  Oelberg  (Wiener  Mus.),  Salomos  Urtheil  u.  A.  (Mus.  Salzburg),  Abigail  u.  A. 
(Ferdinandeum  Innsbruck),  S.  Fraociscus  (Gal.  Hermannstadt),  Fresken  im  Dom  zu 
Brixen,  Cajetanerkirche  zu  Salzburg,  Bibliotheksaal  zu  Zwettl,  Altäre  in  Salz- 
burger, Wiener  (Mariahilf,  S.  Lorenz,  S.  Ulrich)  Kirchen,  in  Klöstern  (Melk,  Seiten- 
stetten),  etc.  Von  seinen  Radierungen  nennen  wir  Judith,  Hl.  Familie,  Letzte 
Oelung,  mehrere  Büsten  und  Landschaften,  etc. 

Troger,  Simon,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Haidhuusen  (München), 
t  1769,  schnitzic  als  Hirtenknabe  und  wurde  auf  Kosten  Ghurf.  Maximilian  III. 
ausgebildet.  Ei  schuf  geschätzte  mythologische  und  biblische  Ellfer  beinschnitzereien, 
yon  denen  einige  in  das  National-Mus.  zu  München  gelangten.  Er  erblindete,  bat 
aber  trotzdem  weiter  gearbeitet« 

Trogll,  Oiulio,  Maler,  gen.  II  Paradofiso,  geb.  1618,  f  1685,  Schüler  yon 
Gessi.  Er  yeröffentlichte  ein  Werk  über  die  Paradoxe  der  Perspectiylehre,  in 
Folge  dessen  er  sein  Sobriquet  erhielt. 

Troiani,  GioTanni,  Bildhauer,  geb.  im  Febr.  1845  in  Villafranca  di  Verona, 
stodirte  in  Verona,  Venedig  and  Florenz  (unter  Dupr^).    Von  ihm  Prometheus,  Die 


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446  Troili  —  Troschel. 

Musketiere,  Der  Bersaglieri,  M.  SaDmicliele-MoiiumeDt  (Yerooa),  „Sieh  t  die 
Das  Daett,  etc.    Silb.  Med.  Venedig,  desgl.  Lirerpool  (1886). 

Troili,  ftnstaaf  Uno,  Maler,  geb.  16.  Jan.  1815  in  Ransbergsbruk  (Vermland), 
t  18.  Aug.  1875,  Schaler  von  Södermark,  auch  in  Italien  gebildet  (1845).  Er 
war  Offizier  gewesen.  Seit  1850  widmete  er  sich  mit  Erfolg  dem  Bildnissfach. 
1866<-67  war  er  Professor.  Das  Mus.  Stockholm  besitzt  zwei  seiner  Werke.  Kord- 
stern-Orden. 

TroisTallet,  Sostli^ne,  Maler,  geb.  yor  1820,  th&tig  in  Paris.  Von  ihm  Mignon 
(1841,  Mus.  Chartres),  Der  erste  Schritt  (1849),  Bildnisse,  etc. 

Troitaux,  Jean  Baptiste  DösM,  Maler,  geb.  1788,  f  1860  in  Paris,  Schaler 
▼on  Aubry.  Er  malte  Miniaturbildnisse,  yon  denen  ein  Selbstbildniss  in  das  Luxem* 
bourg-Mus.  gelangte. 

Troll,  Johann  Heinrich,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1.  Juli  1756  in  Wioter- 
thur,  t  19.  Mai  lb24  das.,  dort  und  in  Dresden  bei  Zlugg  gebildet,  sp&ter  besuchte 
er  Studienhalber  Paris,  Haag,  die  Schweiz  (1794)  und  Rom  (1796),  dann  nochmals 
Paris.  Er  malte  nnd  aquatintirte  italienische  Landschaften,  Schweizeransichten, 
Pariser  Veduten  und  zuletzt  Blumen. 

Trollt,  8.  Steaben,  Baronin  E.  A.  de. 

Tromba,  II,  n.  Binaldi  Santo. 

Trometto,  Nieeola,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  gen.  Nlccola  Pesaro,  t  ▼or 
1622,  Schaler  von  F.  Zuccaro.  Von  ihm  Abendmahl  (Sacramentskirche,  PesaroX 
Andere  Werke  in  der  Aracoeli-Eirche  zu  Rom,  etc. 

Tronehon,  A«  B,,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Frankreich 
zwischen  1740—60.    Er  stach  u.  A.  nach  N.  N.  Ck>ypel. 

Troueossi,  Oinaeppe  Francesco,  eigentlicher  Name  des  Francis  Joiepli 
Paris,  8.  d. 

Trono,  Giuseppe,  Maler,  geb.  1739  in  Turin,  f  1810,  Schfller  eines  A  lessandro 
T.,  auch  in  Rom  gebildet.  Er  malte  Bildnisse  für  den  Hof  zu  Neapel,  wurde  sp&ter 
in  Turin,  1785  in  Lissabon  Hofmaler,  wo  er  auch  mit  Copien  nach  alten  Gem&lden 
Erfolg  hatte. 

Trood,  W«  H.,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1899  in  London.  Er  stellte  adt 
1889  Hunde-  und  Eatzenbilder  aus. 

Troost,  Comelis,  Maler  und  Radierer,  geb.  8.  Oct.  1697  in  Amsterdam,  f  7. 
Mftrz  1750  das.,  Schüler  yon  A.  Boonen.  Als  Sittenschilderer  and  (^ostfimmaler 
ist  er  yon  grosser  Bedeutung,  namentlich  in  den  in  eigenartiger  Technik,  halb 
Pastell,  halb  Aquarell,  zahlreich  geschaffenen  farbigen  Zeichnungen.  T.  hat  auch 
Theater-,  Zimmerdecorationen  nnd  Oelbilder  gemalt  Von  letzteren  werden  die  Gruppen- 
bjldnisse  gerühmt.  Von  ihm  Heirathsantrag  und  A.  Illustr.  zu  Dramen  (Mus.  Haag), 
Selbstbildniss  u.  A.  (ebenda),  Selbstbildniss  (Mus.  Amsterdam,  2  mal),  Anatomiestunde 
(1728  das.)«  Bildnisse  der  Inspektoren  des  CoUegium  Medicum  u.  5  A.  (das.),  Bild- 
nissgruppe (1744  Mus.  Haarlem);  Andere  in  den  Sammlungen  zu  Bamberg,  Rotterdam 
und  Schwerin.    T.  hat  zehn  Platten  geschabt  und  zwei  radiert 

Troost,  Jakobea  Varia,  geb.  Nikkelen,  s.  Nikkelen. 

Troost,  Sara,  yerehel.  Ploos  ran  Amstel,  Malerin,  geb.  1781  in  Amsterdam, 
t  1808  das.,  SchQlerin  ihres  Vaters  Comelis  T.  Sie  schabte  ein  Blatt  nach  R. 
▼an  Rijn. 

Troost,  Willem,  Maler,  geb.  1684  in  Amsterdam,  f  1759  das.,  Schüler  des  J. 
Glauber,  auch  in  der  churf.  Galerie  zu  Düsseldorf  gebildet.  Er  malte  erst  Land- 
schaften, dann  an  deutschen  Hofen  Bildnisse.  1785—1745  hielt  er  sich  in  Haarlem 
auf,  Hess  sich  dann  in  Amsterdam  nieder  und  führte  dort  Wandgem&lde  (Land- 
schaften) aus. 

Troostwijk,  Wonter  Jan  ran,  Maler  und  Radierer,  geb.  28.  Mai  1782  in 
Amsterdam,  f  20.  Sept  1810  das.,  Schüler  von  J.  Andriessen  u.  A.  ▼  d.  Bosch, 
besonders  aber  Ton  den  alten  Meistern,  Tornehmlich  P.  Potter,  beeinflusst  Von  ihm 
Landschaft  aus  Geldern  (2mal,  Mus.  Amsterdam),  Landschaft  mit  Vieh  (Mus.  Rotter- 
dam)    Seine  80  Radierungen  sind  fast  ohne  Ausnahme  Thierstücke. 

Troppa,  Girolamo,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  wahrscheinlich  Schüler  des 
C.  Maratti,  th&tig  um  1700  in  Rom,  wo  er  u.  A.  in  S.  Giacomo  de'  Penitenti 
malte.    Die  Kopenhagener  Gal.  besitzt  eine  büssende  Magdalena  von  ihm. 

Trosehel,  Hans,  Kupferstecher,  „Meister  mit  der  Drossel"  genannt,  geb.  um  1592 
in  Nürnberg,  f  1688,  Schüler  Ton  P.  Isselburg,  1662  unter  Villamena  zu  Rom 
-weitergebildet    Von  ihm  Louis  XIV.,  Kaiser  Ferdinand  U.,  F.  Licetus  Philosophus, 


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Troschel  —  trotti.  447 

Bas  neue  GerichtBhaua  an  Nflrnberg,  Die  unbefleckte  Empf&ngnias  (n.  Castelli), 
Kaiser  Julianthese  (d.  A.  Circignano),  Landschaften,  Bacherillastrationen,  etc.  — 
Sein  Sohn  Peter  Paul  T.y  f  nach  1660,  war  ebenfalls  Kupferstecher  und  schuf 
Buchillustrationen,  Titelblätter,  etc.  in  Nürnberg. 

Troschel,  Julius,  Bildhauer,  geb.  1818  in  Berlin,  f  27.  März  1863  in  Rom, 
Schüler  von  Rauch  (1822).  1888  gewann  er  mit  seinem  Relief  Odysseus  die  Freier 
erschlagend  den  gr.  Akad.-Preis  und  das  Romstipendium.  Von  ihm  Trauernder 
Ajax  (1815),  Thaten  des  Kaisers  Trajan  (1888,  14  Basreliefs  für  den  Hersog  Tor 
Torlonia),  Schlafende  Spinnerin,  Betendes  Mädchen,  Flachsbinderin,  Persens,  Pio 
NoDO  (1848  Büste),  Bildnissbflsten,  etc. 

Trosd  dl  GloTaimi  Jaeobif  §•  Monia,  Troso  da. 

Trosaln.  Robert,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  14.  Mai  1820  in  Bromberg, 
t  1.  Febr.  1896  in  Berlin,  Schüler  von  Buchhorn  (1885—1844)  und  Mandel 
(1844—1846).  Er  pflegte  mit  leidlichem  Erfolg  den  veralteten  Linienstich  und  wurde 
1850  Prof.  der  Kupferstichabtheilung  an  der  Königsberger  Akad.  Von  ihm  Jephthas 
Tochter  (n.  J.  Schrader),  Viehstück  (n.  Volts),  Die  Tochter  Karls  I.  von  England 
(n.  van  Dyck),  Vision  des  heiligen  Antonius  (n.  Murillo),  Obrist  Graf  von  Kayser- 
ling  (n.  Pesne);  A.  n.  Lessing,  G.  Becker,  Hiddemann,  Magnus,  Biot,  Reni,  Vautier, 
etc.  Ital.  Kronen-Orden,  Rother  Adler-Orden  IV.  Kl.,  Albrecht-Orden  I.  Kl.,  Franz 
Joseph  Orden,  etc.;  Ehren-Professor  der  Akad.  Turin,  etc. 

Trost,  Andreas,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  f  8.  Juni  1708  in  Gras, 
Züglii'g  der  Maria  Rast- Schule  das.  Er  lieferte  hauptsächlich  topographische  Arbeiten, 
z.  B.  159  Bl.  für  Vischers  Topographie  von  Steiermark,  68  Blatt  für  Valvasors  Top. 
von  Kärnthen,  (1688X  127  Blatt  für  Valvasors  Ehre  des  Herzogthums  Krain,  Ansichten 
von  Graz,  viele  Titelblätter  und  Allegorien  zu  geistlichen  und  anderen  Büchern, 
Heiligenbilder,  etc. 

Trost,  Carl^  Maler  und  Radierer,  geb.  1810  in  Eckernfürde,  f  1B84  (?),  in 
Fulda  und  München  gebildet.  Er  Hess  sich  in  München  nieder  und  wurde  Hofmaler. 
T.  schuf  Genrebilder  im  Geschmack  Netschers  und  radierte  Illustrationen  zu 
deutschen  Märchen. 

Trost)  Johann^  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts,  f  1700,  thätig  in  Nürnberg, 
wo  er  u.  A.  die  Aegidienkirche  (1711—  1718),  das  dabeiliegende  Gymnasium  und  die 
Kurfürstenkirche  schuf.  Ferner  restaurirte  er  das  Schloss  Schwarzberg.  —  Sein 
Sohn  Gottlieb  T.  befand  sich  bis  zum  Tod  des  Vaters  in  polnischen  Diensten  und 
wurde  dann  sein  Nachfolger.    Er  baute  das  Zeughaus  in  Nürnberg  um. 

Trost,  JohanH  Jaeob,  Zeichner,  geb.  16.  Mai  1789  in  Aschaffenburg,  f  8.  Febr. 
1867  in  Wien.  Dort  war  er  80  Jahre  lang  Professor  der  bildenden  Künste, 
Bibliothekar  und  Gustos  der  Kupferstichsammlung.  1859  gab  er  Dürers  Proportions- 
lehre neu  heraus,  1866  eine  eigene 

Trost,  William,  Maler,  geb.  1810  (?),  f  8  Juni  1877. 

Trost-Koroknyld,  Otto,  s«  Koroanyai. 

Trotter,  Newbold  Hongh,  Maler,  geb.  4.  Jan.  1827  in  PhUadelphia  (Penna., 
U.  S.  A.),  Schüler  der  dortigen  Akad.,  deren  Mitglied  er  später  wurde,  auch  unter 
T.  V.  Starkenborg  im  Haag  gebildet.  Er  war  in  Boston,  sowie  in  seiner  Vater- 
stadt thätig  und  malte  Thiere.  Von  ihm  Tagesanbruch,  Bison  von  Wölfen  gejagt, 
Im  Soudan  (Löwin),  Siegreich!  (1886),  etc. 

Trotter,  Thomas,  Kupferstecher  und  Zeichner,  geb.  um  1750  in  London,  f 
14.  Febr.  Ib08  in  Westminster  (London),  Schüler  von  Blake.  Er  schuf  Platten 
nach  Stotbard  und  gerühmte  Bildnisse,  musste  aber  wegen  Augenschwäche  das 
Stechen  aufgeben  und  wandte  sich  der  Zeichnung  von  Bauten  und  alten  Denkmälern 
zu.  —  Ein  S.  C«  T«,  geb.  in  Irland,  war  im  vorigen  Jahrhundert  als  Bildnissmaler 
thätig  und  hat  u.  A.  Dr.  Samuel  Johnson  gemalt 

Trotti,  Giovanni  llattista.  Maler,  gen.  II  Malosso.  geb.  1555  in  Cremona, 
tu.  Juni  1619  in  Parma,  Schüler  von  B.  Gampi,  der  ihn  sehr  begünstigte,  an 
AUegri,  etc.  weitergebildet.  Seit  1594  war  er  in  Parma  thätig,  1604  wurde  er  Hof- 
maler dort.  Seinen  Spitznamen  soll  er  empfangen  haben,  als  er  im  Wettbewerb 
mit  Ag.  Carracci  malte  und  dieser  fand,  dass  er  ein  „harter  Knochen*  (mal  osso)  zu 
knacken  sei.  Von  ihm  Kreuzabnahme  (Brera,  Mailand),  Ezzelino  (Oal.  Parma),  Die 
Grablegung  u.  A.  (ebenda),  Enthauptung  Johannis  (S.  Domenico,  Cremona),  Pietä  fS. 
Giovanni  Kuovo  das.),  Kreuzigung  (Dom  das.),  Die  Empfängniss  (S.  Francesco  Grande, 
Piacenza),  Fresken  im  Pal.  del  Giordiuo  (Parma)  und  der  Kuppel  von  S.  Abbondi 
(n.  G.  Campi),  etc.  —  Sein  Keffe  und  Schüler  Enelide  T.  malte  in  seiner  Weise. 


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448  Trouard  —  Troy. 

Bilder  tod  ihm  in  S.  SigismoDdo  zo  Cremona.  Er  soll  darch  Gift  im  GeflLngniss 
noch  jung  gestorhen  sein,  wohin  er  als  Hochverräther  gekommen  war. 

Tronard,  Louis  Frasf^oiB,  Baumeister,  geb.  1729  in  Paris,  f  nach  1772, 
Schiller  yon  L  o  r  i  o  t.  1753  erhielt  er  den  ersten  grossen  Rompreis  auf  Grund 
seines  Galerieprojektes.  Von  ihm  in  Versailles  Katechismuskapelle  für  die  Hl.  Lud- 
wigs-Eirche,  sowie  die  Dekorationen  der  Kapellen  und  der  Sakristei  (1760),  die  Saint- 
Symphorion- Kirche  (1764—70).  Mitglied  d.  Akad.  1769.  —  Sein  Sohn  und  Schüler 
Louis  Alexandre  T«  war  ebenfalls  Baumeister  und  erhielt  1780  den  1.  gr.  Rompreis. 

TroughtoDy  Thomas^  Maler  und  Zeichner,  geb.  vor  1735,  f  1797.  Er  segelte 
1747  nach  Afrika,  erlitt  Schiffbruch  an  der  Küste  Ton  Marokko  und  blieb  38  Jahre 
dort  als  Sklave  gefangen.  Nach  seiner  Befreiung  und  Rückkehr  nach  England  Ter- 
öffentlichte  er  einen  Bericht  über  seine  Erlebnisse. 

Tronillety  Maler  und  Zeichner  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  Moutargis  (Däp. 
Loiret),  tb&tig  um  1850.    Das  Mus.  Montargis  besitzt  ein  Aquarell  von  ihm. 

TrouiUebert,  Paul  DesM^  Maler,  geb.  1829  in  Paris,  f  28.  Juni  1900  das., 
Schüler  yon  Hubert  und  Jalabert.  Er  malte  Genrebilder,  Bildnisse,  Land- 
schaften. Ein  Gemälde  von  ihm  galt  in  der  Sammlung  Dumas  als  Corot,  die  Rich- 
tigstellung erreichte  er  durch  einen  Process.  —  Seine  Frau  (?)  Clementine  T.  geb. 
Saint  Edme  malte  ebenfalls  Landschaften. 

TroulUenx^  Joseph  Jean  Jacques ,  Kupferstecher  und  Radierer,  geb.  ror 
1860  in  Saint-liltienne  en  Forez,  Schüler  tou  L  a  1  a  n  n  e,  thfttig  in  seiner  Vaterstadt. 
Von  ihm  Ansicht  des  Wasserfalls  von  Tureiis  (Kohlezeichnung  Mus.  Saint ^tienne), 
Hahnenkampf,  Hühnerhof,  Blumenstücke,  etc. 

TrouTaln,  Antoine^  Kupferstecher,  geb.  1656  in  Montdidier  (Ddp.  Somme), 
t  18.  März  1708  in  Paris,  Schüler  von  Edelinck.  Er  stach  Bildnisse  z.  B.  Aebtissio 
Armande  d'Harcourt,  Houasse  (n.  Tortebat),  Jouvenet  (n.  Jouvenet),  Vermählung 
Mariae  de'  Medici  (n.  Rubens),  Minderjährigkeit  Louis  Xlll.  (n.  dems),  eine  Reihe 
grosser  Kalender,  A.  nach  Coypel,  Marratti,  de  Quoy,  Tortebat,  etc.  Mitglied  der 
Akademie  1707. 

TrouTÖ,  Nieolas  Eugene,  Maler,  geb.  18.  Apr.  1808  in  Paris,  Schüler  yon  V. 
B er  t in,  Pico t  und  der  £cole  des  beauz-arts.  Von  ihm  Fischbändlerin  (1836), 
Frühlingsmorgen  (1857),  Früchte  (1872),  etc.    Med.  3.  Kl.  1846. 

Trouyille,  Louis  Frauf^ois  Joseph,  Maler,  geb.  1817  in  Barle-Duc  (D^p. 
Mense),  Schüler  Ton  £.  LePoittevin,  tbätig  in  Paris.  Von  ihm  Ansicht  in 
Senlisse  bei  CheTrcuse  (1636),  Christus  gebietet  dem  Sturm  (1841),  Die  Schiffbrüchigen 
(1866),  etc.  —  Ein  Henri  Charles  T«,  geb.  vor  1860  in  Londun,  war  in  Barbizon  als 
Landschaftsmaler  thätig. 

Troxler,  Jost  Yltal,  Maler,  geb.  1827  (?),  f  7.  Mai  1898  in  Luzem,  Schüler 
Ton  P.  De  seh  wanden. 

Troy»  Francois  de,  Maler,  geb.  im  Februar  1645  in  Toulouse^,  f  1.  Mai  1730 
in  Paris,  Schüler  seines  Vaters  Nicolas  de  T.,  yon  N.  Loir  (seines  Schwagers) 
und  Cl.  LefdbTre.  Er  wurde  1674  Mitglied,  1693  Prof.,  1708  Direktor,  1722  Ad- 
junkt-Rektor  der  Akademie.  Er  malte  Genrebilder  und  Bildnisse  und  hat  den 
Katafalk  der  Maria  Theresa  (Gemahlin  Louis  XIV.),  eine  Madonna,  sowie  ein  Bildniss 
radiert.  Louis  XIV  schickte  ihu  nach  München,  um  die  nachmalige  Dauphine  Maria 
Christine  zu  malen.  Von  ihm  Batbseba  (Mus.  Angers),  Herzogin  von  ^iaine  (Mas. 
Orleans),  Herzog  yon  Maine  (1716  Gal.  Dresden),  Jules  Mansard  u.  A.  (Gal.  Versailles); 
A.  in  den  Sammlungen  Florenz  (Uffizi,  Selbstbildniss),  Grenoble,  London  (S.  Kens.- 
Mus.),  Marseille,  Montpellier,  Ronen,  Toulouse,  Troyes,  Valenciennes,  etc. 

Troy^  Jean  de,  Maler,  geb.  1640  (?)  in  Toulouse,  f  nach  1700,  Sohn  und 
Schüler  des  Nicolas  de  T.,  dem  er  als  Maler  des  Stadthauses  zu  Toulouse  im  Amt 
folgte.  1679  gründete  er  mit  A.  die  Akademie  zu  Montpellier.  Von  ihm  P^mpfllngniss 
(Mus.  Toulouse),  Deckenallegorie  (Justizpal ast,  Montpellier),  Jesus  übergibt  Petrus 
die  Schlüssel  und  Petrus  heilt  einen  Paralytiker  (S.  Pierre  das.),  Bildnisse,  etc. 

Troy,  Jean  Francois  de,  Maler,  get.  27.  Jan.  1679  in  Paris,  f  26.  Jan.  1752 
in  Rom,  Schüler  seines  Vaters  Francois  de  T.,  der  ihn,  da  er  den  Rompreis  nicht 
gewann,  auf  eigene  Kosten  nach  Italien  schickte.  Dort  genoss  er  dann  Tier  Jahre 
lang  eine  kgl.  Pension,  ergab  sich  aber  ebensosehr  dem  Vergnügen,  als  dem  Studium. 
1706  musste  er  zurück,  wurde  1708  Mitglied  und  1719  Professor  der  Akademie,  1737 
Secretär  des  Königs  und  1738  Direktor  der  französischen  Akademie  in  Rom.  Für  Louis 
XIV.  entwarf  er  Teppiche  mit  der  Geschichte  der  Esther  und  Allegorien  im  Stadt- 
baus, später  (in  Rom);  noch  Teppiche  mit  der  Geschichte  Jasons  (1744—47).    Von 


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Troy  —  Trütner.  449 

ihm  Toilette  der  Estber,  ewei  Bildnisse  n.  A.  (LouTre,  Paris),  Dame  beim  Frflhsttlck 
(1713  Mus.  Berlin),  Lot  und  seine  Töchter  o.  A.  (Eremitage,  St.  Petersburg);  A.  in 
d«*n  Sammlungen  zu  Besangon,  Dijon,  Marseille,  Montpellier,  Nancy,  Nlmes, 
Orleans,  Ronen,  etc.,  auch  zwei  Radierungen.  Principe  der  Accad.  San  Luca; 
S.  Michaels  Ord.  (1738). 

Troy,  Nicolas  de,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  vor  1620  in  Toulouse, 
SchOler  von  Ghalette,  dann  von  Gl.  Lefebvre,  war  einige  Jahre  in  Paris,  dann 
in  Toulouse  als  Bildnissmaler  thfttig.  Er  suchte  dort  das  Aktstudinm  einzutühren, 
scheiterte  aber  an  den  prüden  Behörden.  Nach  Chalettes  Tod  wurde  er  dessen  Nach- 
folger als  Maler  des  Stadthauses.  Er  malte  Bildnisse,  von  denen  das  Museum  zu 
Toulouse  den  Dichter  Pierre  Godolin  (od.  Qoudouli)  besitzt. 

Troya,  Felix,  Maler,  geb.  1660  in  San  Felipe  (Valencia),  f  1781  in  Valencia, 
Schüler  von  6.  de  la  Huerta.  Er  malte  Historien  für  S.  Agostino  und  viele  andere 
Kirchen,  sowie  öffentl.  Gebäude  Valencias.  —  Ein  Vaseo  de  T.  (auch  TroTesf)  malte 
um  1600—25  Glasfenster  für  die  Luis  de  Silva- Kapelle  im  Dom  zu  Toledo. 

Troyeny  Bombont  van,  Maler,  geb.  um  1605  in  Amsterdam  (?X  t  1650  das., 
Schüler  von  J.  Pijnas  (1616—23).  Er  malte  meist  Italienische  Landschaften  und 
Ansichten,  obwohl  er  nie  dort  gewesen  sein  soll;  er  hat  auch  Bildnisse  gemalt  Von 
ihm  Felsgrotte  mit  Räuberscene  (Gal.  Kassel),  Höhle  mit  Bilds&ulen  (Gal.  Braun- 
schweig), etc.  Auch  ein  Werk  in  der  Gal.  Augsburg.  —  Ein  Jan  van  T.^  thfttig  um 
1650,  radierte  Platten  für  die  sogenannte  «Teniers  Galerie*,  nach  dessen  Gopien  der 
Gemälde,  im  Besitz  des  Erzherzogs  Leopold. 

Troyon,  Constantin,  hervorragender  Maler,  geb.  28.  August  1810  in  S^vres, 
t  20.  März  1865  in  Paris,  Schüler  von  Riocreux,  dann  von  Poupart  beeinflusst, 
später  aber  durch  G.  Roqueplan  mit  Rousseau,  Diaz  und  Dupr6  befreundet,  mit 
denen  er  die  «Romantische''  Schule  zur  Entwickelung  führte.  Er  malte  aus  der  Um- 
gegend von  St.  Gloud,  besuchte  später  die  Niederlande,  ohne  dass  er  seine  Kunst 
dadurch  beeinflussen  Hess  und  wurde  im  Ausland  noch  schneller  gewürdigt,  als  wie 
in  Paris.  Wegen  Ueberarbeitung  drohte  sein  Augenlicht  zu  schwinden ;  einige  Monate 
vor  seinem  Tode  verlor  er  seinen  Verstand,  kam  aber  wieder  zu  sich.  Seit  1848 
führte  er  Rinder  in  seine  Landschaften  ein.  Landschaften  (meist  staffirte)  von  ihm 
in  den  Sammlungen  zu  Aachen,  Amiens,  Berlin  (Gal.  Rav^ne),  Bordeaux,  Boston, 
Hamburg,  Havre,  Köln  a.  Rh.,  Leipzig,  Lille,  Montpellier,  Nantes,  Paris,  Ronen. 
Med.  Paris  1888,  40,  1.  Kl.  46,  48,  55.  Kreuz  d.  Ehrenleg.  1849;  MitgL  der  Akad. 
Amsterdam  (1847);  Belgischer  Leopold-Ord.  (1861). 

Trozo,  8.  Troso. 

Trsek,  Wilhelm,  Maler,  geb.  1862  in  Bölec  (Böhmen),  thätig  in  Prag.  Von 
ihm  Süsse  Last,  etc. 

Tmchet,  Abel,  Maler  und  Zeichner,  geb.  29.  Dec.  1862  in  Versailles,  SchOler 
von  R.  Fleury  und  J.  Lefebvre,  thätig  in  Paris,  wo  er  für  die  Zeitschrift  «La 
Garicature*  Zeichnungen  liefert  Von  ihm  die  Plakate  Horloge  Abdala,  Ginämato- 
graphe,  Tattersall  Fran^ais,  Galerie  sportive. 

Trochety  Antoine  Gaspard,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  St.  Germain- 
en-Laye,  f  15.  Juli  1837  in  Ghartres  (D6p.  Eure-et-Loir).  Er  wurde  Prof.  am  GoUäge 
zu  Ghartres  und  malte  n.  A.  Miniatur bildoisse. 

Trnehoty  —9  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1828,  th&tig  in  Paris.  Von  ihm  Ruine 
des  Schlosses  der  Haymonskinder  (1819),  Ansicht  des  Mont-Saint- Michel,  Ansicht  der 
Kathedrale  von  Ganterbury,  etc.  Med.  2.  Kl.  1822,  auch  Steindrucke. 

Tmchy.  Cagimir.  Baumeister,  geb.  18.  April  1830  in  Troyes  (Dtfp.  Aude), 
Schüler  von  Lassas.  Von  ihm  Pl&ne  zur  Wiederherstellung  der  Abtei  Soissons  und 
des  bischöfl.  Palastes  das.,  der  Kirche  zu  Longpont,  der  Bau  eines  Privatschlosses 
im  Wald  von  Sarre,  etc.  —  Sein  Sohn  und  Schüler  D^sM  Casimir  Ferdinand  T*, 
auch  Schüler  von  Laisne,  wurde  auch  Baumeister. 

Trnchy,  L,,  Kupferstecher,  geb.  1781  in  Paris,  f  1764  in  London,  wo  er  sich 
niederliess  und  für  Boydell  arbeitete.  Von  ihm  auch  Platten  zu  aPamela**  nach 
J.  Highmore,  Dorftanz  nach  Teniers,  etc. 

Trttbner,  Wilhelm,  Maler,  geb.  3.  Febr.  1861  in  Heidelberg,  Schüler  von  Ganon 
(Straschiripka)  in  Stuttgart  und  Leibl  in  München,  studirte  auch  an  den  Karls- 
ruher und  Münchener  Akad.  Er  bereiste  öfters  Italien,  England  und  die  Niederlande, 
war  erst  in  München,  dann  in  Frankfurt  a.  M.  ans&ssig,  wo  er  vorübergebend  am 
StAderschen  Institut  wirkte.  T.  ist  einer  der  auffalleoden,  wirklich  eigenartigen 
Künstler  Deutschlands,  dessen  Bilder  sich  durch  prachtvolle  dunkle  Stimmung,  kräftige 

A]ls;emei]ies  Kflnflüor-Lexicon.    8.  Aufl.    4.  Band,  Digitized  bySoOglc 


450  Truelle  —  Trutowsky. 

AuifassoDg  und  schöne  malerische  Eigenschaften  auszeichnen.  Er  schrieb  Das  Ennst* 
▼erst&Ddniss  von  Heute  (Mflnchen  1892),  Die  Verwirrung  der  Kunstbegriffe  (Frank- 
furt a.  M.,  2.  Aufl.  1900).  Bilder  tou  ihm  in  der  Nat.-Gal.  zu  Berlin,  Manchen,  der 
Brera  in  Mailand,  der  Neue  Pinak.  zu  Manchen  und  den  6al.  Stuttgart,  Frankfurt, 
Karlsruhe,  Hamburg.    Kgl.  preuss.  Professor;  Z&hringer  Löwen-Orden  I.  Kl. 

Truelle^  Ävtgn%ie,  Maler,  geb.  22.  Oct.  1818  in  Troyes  (D6p.  Aube),  Schaler 
von  Schitz  und  C eignet,  thätig  in  seiner  Vaterstadt,  wo  er  yerschiedene  öffentp 
liehe  Aemter  bekleidete  und  auch  Mitglied  der  Museumscommission  wurde.  Das 
dortige  Museum  besitzt  eine  Alpenlandschaft  und  Bauemgehöft  bei  Cerney  von  ihm. 
Ferner  malte  er  französische,  sowie  italienische  Landschaften.   Kr.  d.  Ehreoleg.  1869. 

Truesdell»  Gaylord  Sangston,  Maler,  geb.  1850  in  Waukegan  (111.,  U.  S.  A), 
t  18.  Juni  1899  in  New-York,  Scholer  von  Cormon,  £.  Fr^re  und  Moreau, 
nachdem  er  zuvor. in  Amerika  als  Lithograph  thAtig  gewesen  war.  Er  lebte  lange 
in  Paris  und  Eoouen  und  malte  Landschiäten,  Bildnisse  und  Thiere,  besonders  Schafe. 
Von  ihm  Auf  dem  Weg  zur  Weide  (Gal.  Washiogton),  Im  Winter,  Der  Hirt  und 
seine  Heerde,  etc.    Med.  IL  KL  Paris  1892. 

Tmffant,  Georges,  Maler,  geb.  5.  Jan.  1857  in  Pontoise,  f  6,  April  1882  in 
MaintenoD,  Schaler  von  Bouguereau,  Lehmann  und  der  Ecole  des  beaozarts. 
Von  ihm  Am  Schluss  der  Sitzung,  Der  Pater  Louis,  etc. 

TrufflD,  rhilJppe  (Phiiippot),  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  f  1606—97,  SchQler 
von  Louis  le  Duc  (1457).  Er  wurde  1461  Mitglied,  1479  bis  1504  Dekan  der 
Gilde  zu  Tournai.  Er  hatte  viele  Schaler  und  malte  Alt&re  fOr  Kirchen  zu  Tonmai 
(Katharinenkirche)  und  Warchin  (1474). 

Tmffot,  Emile  Louis,  Bildhauer,  geb.  26.  Juli  1843  in  Valenciennes,  Schaler 
von  Dur  et  und  der  £co]e  des  beaox  arts.  Von  ihm  Liebe  und  Frohsinn  (Bronze- 
Gruppe  1876),  Der  Pamass  (1879,  Bas-Relief),  besonders  aber  Ideal-  und  Bildniss- 
Basten. 

Trumbnll^  Gnrdon,  Maler,  geb.  1841  in  Stonington,  (Gönn.,  ü.  S.  A),  Schaler 
von  Jewett  in  Hartford  und  Hart  in  New- York.  Er  Hess  sich  in  Hartfort  nieder 
und  malte  Landschaften,  auch  mit  besonderem  Gelingen  Fische. 

TrombiiUy  John,  Maler,  geb.  6.  Juni  1756  in  Lebanon  (Gonneeticnt,  U.  S.  A.), 
t  10.  Nov.  1843  in  New- York,  Schaler  von  B.  West  in  London  (1780  und  1781}. 
1789  kehrte  er  nach  Amerika  zurack,  wo  er  f raher  den  Unabhängigkeitskrieg  mit- 
gemacht hatte  und  bis  zum  Oberst  befördert  worden  war.  In  London  hielt  man  ihn 
zuvor  8  Monate  lang  in  Gefangenschaft;  1794  kam  er  nochmals  dorthin  in  diploma- 
tischer Eigenschaft.  Er  malte  eine  Reihe  von  Bildern  (besonders  Schlachten)  zur 
Geschichte  der  jungen  amerikanischen  Republik,  z.  B.  Die  Schlacht  am  Bunker  Hill, 
Tod  des  Montgomery  zu  Quebec,  Burgoynes  Kapitulation,  Die  Unabh&ngigkeitserkl&rung, 
Bildnisse,  etc.  Eine  grosse  Anzahl  seiner  Werke  besitzt  die  Galerie  des  Yale  College 
(New  Haven,  Conn.,  U.  S.  A.).    Pr&s.  der  Kunst- Akad.  zu  New- York  (1816—25). 

Tmphtoey  Andr^  Fraa^oise  Joseph,  Bildhauer,  geb.  23.  März  1820  in  Aix 
(D^p.  Bouches-du-Rböne),  f  22.  Jan.  1888  in  Paris,  ScLOler  von  Bonnassi  euz  und 
der  Ecole  des  beaux-arts.  Von  ihm  Die  gefesselte  Angelika  (1855,  Marmor,  Mus. 
Grenoble),  Junges  Mädchen  an  der  Quelle  (1864,  Mus.  Luxembourg),  Venus  Amor 
zarnend  (1869,  Mus.  Tarbes),  Grauet  (1877,  Marmorbaste,  Mus.  Aiz);  A.  Werke 
von  ihm  im  Mus.  Marseille,  im  Palais  von  Fontainebleau,  im  LouvreHof,  im  neuen 
Opernhaus  zu  Paris,  in  Pariser  Kirchen,  etc.  Med.  8.  Kl.  1859,  Med.  1864,  1865, 
Kr.  d.  Ehreoleg.  1889. 

Truphfime,  Angiiste  Joseph»  Maler,  geb.  23.  Jan.  1886  in  Aiz,  (Däp.  Bouches 
du  Bhöne),  f  11.  Juni  1898  in  Paris,  Schaler  von  Bouguerau,  Cornu,  Flandrin 
und  Heu n er.  Er  malte  Bildnisse  und  Genrebilder,  z.  B.  Hochzeit  in  Chatillon, 
Junge  christliche  Märtyrerin,  Frühstack  in  einer  Schule,  Bildniss  des  Steatsanwalts 
Bertrands,  etc.    Med.  1884,  1888,  1889,  Kr.  d.  Ehrenleg.  1895. 

TmpiB)  JeaD.  Holzschnitzer  des  16.  Jahrhunderts;  um  1508  schnitzte  er  die 
Chorstable  in  der  Kathedrale  von  Amiens  mit  Geschichten  ans  dem  alten  und  neuen 
Testament. 

Tmqnety  Antoine^  Maler  des  16.  Jahrhunderts.  Er  veröffentlichte  .Los  cris 
de  Paris,  tous  nouveaux^  107  an  der  Zahl,  welche  bei  Nicolas  Büffet,  Paris  1545, 
in  8^  erschienen. 

Trutowsky,  Konstantin  Alexandrowitsch,  Maler,  geb.  28.  Jan.  1827  in  Kursk, 
t  1898,  Scholer  der  St.  Petersburger  Akad.,  auch  in  Charkow  gebildet.  Er  war  erst 
X^hrer  an  der  Ingenieurschule,  pflegte  darauf  historische  Studien,  zeichnete  viele 


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Truycieiis  —  YidierniDg.  451 

tllustrationen  und  fiofc  1858  zu  malen  an.  Er  schof  Genrebilder  aas  dem  roBsischen 
Leben,  vielfach  mit  humoristischem  Beigeschmack.  Mitglied  der  8t.  Petersburger 
Akad.  (1861). 

TniydeBSy  Jan,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  genannt  T.  Ton  Bnytbroeck. 
Er  war  1432  und  1436  in  Löwen  als  Figurenmaler  thfttig. 

TryOD,  Benjamin  F.,  Maler,  geb.  1824  in  New- York,  Schüler  yon  R.  Ben- 
gough  und  J.  Gaffe rty.  Er  Hess  sich  in  Boston  nieder  und  malte  gerühmte  Land- 
schaften, sowie  Ansichten  aus  Amerika. 

TryoH,  »wight  William,  Maler,  geb.  1849  in  Hartford  (Conn.,  U.  8.  AX 
Schüler  der  £cole  des  beauz-arts  unter  Jacquesson  de  la  Chevreuse,  A.  Guil- 
lemet,  dann  von  G.  Daubigny,  bildete  sich  auf  Reisen  in  Amerika  und  Italien 
aus.  Er  war  abwechselnd  in  New-York  und  auf  dem  Land  in  Gonnecticut  thätig. 
Von  ihm  Aufgehender  Mond,  Sommerwolken,  Herbstzwielicht,  Die  ersten  BUtter, 
Winterabend,  Tagesanbruch  im  Hafen  tou  New-Bedford  u.  s.  w.  Oold.  Med.  1886 
und  1887  in  New-York,  1891  München,  1893  Ghicago,  u.  s.  w.  Mitgl.  der  amerik. 
Nat.*Akad.  u.  s.  w. 

Tryphon.  Steinschneider  des  Altertbums.  Ihm  wurde  der  Sardonyxcameo  in  der 
Marlboroughscnen  Sammlung  (Hochzeit  des  Eros  mit  der  Psyche)  zugeschrieben. 

Tschaggeny,  Charles  Philog^ne,  Maler,  geb.  26.  Mai  1815  in  Brüssel,  f  18. 
Juni  das.,  Schüler  von  £.  VerboeckhoTen.  1848—49  war  er  in  London  und  Oxford 
thätig.  Er  malte  besonders  gut  Pferde.  Von  ihm  Last-Pferde  vorm  Wirthshaus 
(1854  Mus.  Leipzig),  Fl&mische  Hochzeit  im  17.  Jahrhundert  (1855  Mus.  Neuenburg), 
Postwagen  in  den  Ardennen  (1862  Mus.  Brüssel),  Episode  auf  dem   Schlaicbtfelde 

aKensington-MuB«),  etc.    T.  hat  auch  Einiges  radiert.    Gold.  Med.  1845  Brüssel, 
opolds-Orden  1851,  Off.  LeopoldsOrd.  1875. 

TsehaggeDy,  Edmond  J.  B.  de,  Maler,  geb.  1818  in  Brüssel,  t  5.  Sept  1873 
das.,  Schüler  Ton  E.  Verboeckhoven,  Bruder  des  Gharles  T.  Er  malte  Thiere 
und  Genrescenen.  Von  ihm  Stier  verfolgt  eine  Frau  (1849  Mus.  Neuenburg),  Ruhende 
Pferde  (Mus.  Leipzig),  Die  Anatomie  dos  Hornviehs  (lOO  Aquarelle  1865),  etc. 

Tsehan,  J,  Budolf,  Maler,  geb.  1848  in  Fluen  (Schweiz),  th&tig  in  München. 

Tsehau  MSngfo,  (gen.  Tsl-ang  u.  s.  w.)^  chinesischer  Maler,  th&tig  am  Hofe 
des  Khttblai  Khan  und  seiner  Nachfolger  1254—1822.  Er  stellte  hauptsächlich. 
Pferde  dar. 

Tsch'an  Sohl-piav,  chinesischer  Landschaftsmaler,  geb.  1615,  f  1698. 

Tsehaiitseh,  Albert,  Maler,  geb.  20.  Deo.  1848  in  Seelow  (Brandenburg), 
Schüler  der  Berliner  Akademie  (1863—67)  und  von  J.  Sehr  ad  er,  als  Stipendiat 
in  Rom  weitergebildet.  Seit  1882  lebrte  er  an  der  Berliner  Akad.  Er  malte  erst 
Deutsche  M&rchenbilder,  dann  italienische  Genrebilder,  Dichterillustrationen,  etc.,  z.  B 
Dornröschen  (1872),  Undine  (1876),  Aschenbrüdel  (1879),  etc. 

Tsohedrinf  s«  Schtaehedriii. 

Tsehemesow,  Iwaiif  Zeichner  und  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb. 
um  1730  in  St.  Petersburg,  Schüler  von  G.  F.  Schmidt  Er  stach  Bildnisse.  Von 
ihm  Kaiserin  Elisabeth  (n.  Tocquä),  I.  Schuwalow  (n.  Rotari),  Selbstbildniss,  etc. 
S,  Leben,  etc.  von  D.  Bovinski. 

Tsoherkaasowi  Paul,  Maler,  geb.  1834,  Schüler  der  St.  Petersburger  Akademie 
Er  malte  Aquarelle,  besonders  Architekturen. 

Tseherae,  Georg,  Bildhauer,  geb.  25.  Mai  1852  in  Wien,  Schüler  der  dortigen 
Akademie.    Er  war  in  seiner  Vaterstadt  thfttig. 

Tscherneiow,  GrigorU,  Maler,  geb.  1801  a.  d.  Wolga,  f  1865  in  St.  Peters- 
burg, Schüler  der  dortigen  Akademie.  Er  schuf  St&dteaosichten,  Panoramen,  etc., 
vieles  gemeinschaftlich  mit  Nikanor  T. 

Tsehernezow,  Nikanor,  Maler,  geb.  1804,  f  1879,  Bruder  des  G.  T.  und  in 
gleicher  Weise  wie  er  thätig,  1830— -31  hatte  er  den  Kaukasus,  1884—35  die  Krim 
bereist.   1838  fuhr  er  mit  seinem  Bruder  die  Wolga  herauf,  1841  reisten  sie  nach  Italien. 

Tseherning,  Andreas,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  nach  1635,  Sohn  des 
David  T. 

Tseherning,  David,  Kupferstecher,  geb.  vor  1620  in  Bunzlau,  f  nach  1672, 
Schüler  von  J.  v.  d.  Heyden.  Er  hielt  sich  abwechselnd  in  Krakau  (1685),  Bern» 
Zürich,  Luzern,  Strassburg,  Krakau,  Breslau  (1644),  Graz  (öfters),  Brieg  (1658» 
dort  1673  noch  Bürger),  etc.,  auf.  Von  ibm  viele  Heiligenbilder,  Wappen,  TheBen; 
Bildniss  Ferdinand  11.,  Ferdinand  III.,  Innocenz  X.,  Yladislav  von  Polen,  ein 
Zeichenbuch  nach  J.  v.  d.  Heyden  (1644  Breslau),  W.  Schwartsens  Schriftenbuch,  etc. 

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452  TBcherning  —  Tuccari. 

Tscherning,  JohaHn,  Kupferstecher,  geb.  nach  1685,  f  nach  1728,  Sohn  nnd 
Schaler  David  T.  Er  war  in  Brieg,  Königsberg  (1684),  OlmQtz  (1685).  etc.  th&tig. 
Von  ihm  Sinnbilder  der  Jungfrau,  Das  polnische  Wappen,  Blatter  nach  Bernhard, 
£ibelwieser,  Heinsch,  Hühner,  NeunherE,  Strausz,  Tomschansky,  A.  Tschemiog,  etc. 
—  Sein  Sohn  gleichen  l^ameDS,  ebenfalls  Kupferstecher  und  Drucker,  lebte  noch  1685. 

Tseherning,  Johann  Augnstln,  Maler,  geb.  1704  (?;,  f  1*  Sept.  (?)  1741  in 
Breslau,  wo  er  tbätig  war  nnd  Historien  malte. 

Tgcheski,  Iwan  Wasaliiewltseh,  Kupferstecher,  geb.  1770  in  Mobilew,  f 
1848  in  St.  Petersburg,  Schüler  seines  Bruders  und  später  Mitglied  der  kaiserlichen 
Akademie.  Von  ihm  Inneres  des  Tempels  zu  Jerusalem  (n.  Worobiew),  Landschaft 
(n.  Ponssin),  Blätter  zu  Krusensteros  Reise  um  die  Welt  (n.  ▼.  Tilesius),  etc. 

TschenBchner»  Marie,  Malerin,  geb.  28.  Mai  1867  in  Hannover,  Schülerin  von 
W.  Sohn  in  Düsseldorf  und  C.  Gussow  in  Berlin.  Sie  besnchte  1891  Paris,  lebte 
dauernd  in  Berlin  und  malte  Bildnisse. 

Tschisljakowy  Panl,  Maler,  geb.  1882.  Er  malte  geschichtliche  Darstellungen 
in  naturalistischer  Auffassung.    Von  ihm  Sophie  Witowtowna  (1861),  etc. 

Tgchmesesow,  s.  unter  Grekow,  Alexander. 

Tsoh'ön  Unng-sohön.  geo.  Tsehang-hdn  (auch  MeY-taohM),  chinesischer 
Maler,  geb.  1599,  f  ^6^2-     v'on  ihm  u.  A.  Lesende  Damen. 

Tsch'ön  8chon  gen.  Taa-fa,  Fn-fta  und  Pai-yang,  chinesischer  Maler  des  16. 
Jahrhunderts.  Von  ibm  Taschenkrebs  (1542),  Fhegeode  Schwalben,  Vögel  and 
Blüthen,  etc. 

Tsehöng'tsaiy  s.  Min  Tsehön« 

Tgchöu  Schlfn,  (oder  Tschdn  Ying  gen.  Schitschön))  chinesischer  Maler  des  16. 
Jahrhunderts,  einer  der  fruchtbarsten  Meister,  der  kleine  Figuren  zierlich  in  grosse 
landschaftliche  Gründe  setzte.  Von  ihm  Der  Eselsreiter,  Die  Lotusblüthensammlerin 
u.  A.,  die  wahrscheinlich  nur  noch  in  Copien  existiren. 

Ts'i^n  Sfian,  (Schunkit  gen.  Yü-t'an),  chinesischer  Maler  des  18.  Jahrhunderts. 
Von  ihm  Hahn,  Heuschrecken  in  Blumen  mit  dem  Datnm  1264,  etc. 

Tsdu-I-kni,  gen.  Siau-schau,  chinesischer  Maler,  geb.  1686,  f  1772.  Er  malte 
Vögel  und  Blumenstillleben,  deren  eines  1764  datirt  ist. 

Tsonetaka,  japanischer  Maler,  der  im  13.  Jahrhundert  ünterstatthalter  in  der 
Provinz  Tosa  war,  von  dem  die  ehemalige  Yamatö-riu  (auch  Wag  wa-riu)  den  Namen 
To8a*riu  annahm.  Er  malte  höfische  und  klösterliche  Scenen,  besonders  auch  geschicht- 
liche in  grosser  Zartheit  und  Reinheit,  in  sorgf&ltigster  Ausführung  mit  ausserordent- 
lich feinem  Pinsel,  aber  mit  beschränktem  conyentionellem  Gefühl  für  die  Formen  des 
menschlichen  Körpers. 

Tuaillonf  Lonig,  Bildhauer,  geb.  7.  Sept.  1862  in  Berlin,  Schüler  der  dortigen 
Akademie,  in  Rom  weitergebildet,  wo  er  seit  1885  lebt  Von  ihm  Die  Amazone 
(Bronze,  NaU-Gal.  Berlin),  Reiter,  etc.    Med.  Dresden  1899,  Paris  1900. 

Tnaire,  Jean  Franf^ois^  Maler,  geb.  30.  Juli  1794  in  Aix  in  der  Prorence, 
t  1828,  Schüler  ?on  Prud'hon  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Er  starb  in  Folge 
Ton  Überarbeitung.  Von  ihm  Ludwig  XVllI.,  (Mos.  Aix),  Venus  und  Amor,  Psyche 
im  GefäURuiss  (1821).    Gold.  Med. 

Tabach,  Panl,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  der  1526  im  Gefolge  der  Marga- 
rethe  von  Oesterreich  war.  Es  werden  ihm  Zeichnungen  zu  Glasfenster  in  der  Kirche 
Mariae  zu  den  7  Schmerzen  in  Brügge  zugeschrieben. 

Tnbi^reg»  A.  C.  Phtllppes  de,  s.  Caylus. 

Tuhjy  (Tnbi),  Jean  Baptiste,  gen.  Le  romain,  Bildhauer,  geb.  1685  (1680?) 
in  Rom,  f  9.  Aug.  1700  in  Paris,  wohin  er  schon  vor  1663  gelangte  und  von  C. 
Lebrun  in  despotischer  Weise  beeinflusst  wurde.  Letzterer  verheirathete  ihn  mit  der 
laichte  seiner  Frau,  verhalf  ihm  zum  Titel  eines  Bildhauers  der  Königl.  Manufak- 
turen und  der  Bauten  der  Königl.  Krone.  Fast  sämmüiche  Werke  T.*s  befinden  sich 
in  Versailles,  doch  hat  er  auch  einige  Marmorstatuen  für  die  Kapelle  des  Schlosses 
von  Sceaux  geschaffen.    Mitgl.  der  Akad.  1668—1676,  Prof.  1676  und  1680. 

Tnby,  Jean  Baptiste  U.,  Bildhauer,  geb.  1665  (?)  in  Paris,  f  6.  Oct.  1785 
das.,  Sohn  und  Schüler  des  Jean  B.  I.  T.,  neben  und  nach  dem  er  ebenfalls  an  den 
«Gobelins*  beschäftigt  war.  —  Sein  gleichnamiger  Sohn  Jean  Baptiste  III.  T, 
wurde  Maler. 

Tneoari,  OioTannl^  Maler,  geb.  1667  in  Messiiia,  t  1743  an  der  Pest,  Sohn 
und  Schüler  des  Antonio  T.  Er  malte  Schlachten  und  yieles  Andere.  Viele  Fresken 
Ton  ihm  in  den  Kirchen  Sa.  Caterina  de'  Bottegai,  S.  Domenico,  Garmino  zn  Messina,  etc. 


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Tucci  —  Tulden.  453 

Tiieei,  Blaglo  d'lntonlo,  Maler,  geb.  1446,  f  1515.  Er  war  in  Florens  thfttig 
and  half  dem  Vanueci  bei  der  Aasschmückong  des  Pal.  della  Signoria. 

Tneel,  GioTaaBi  Maria,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  1542  in  Pisa, 
wohin  er  den  Bazzi,  dessen  Schüler  er  war,  begleitete.  Er  malte  vornehmlich  ffir 
Sieneser  Kirchen. 

Toeker,  Nathanlel.  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  th&tig  zwischen  1740  und 
1760  in  London.     Er  malte  Bildnisse. 

Tuoker»  William  E.,  Kupferstecher,  geb.  1801  in  Philadelphia  (Penna.,  U.  S.  A.\ 
t  1857,  Schüler  von  Kearn  j.  Er  stach  nach  Chapman,  Doughty,  Shayer,  etc.,  auch 
eine  Reihe  von  Bauten  seiner  Vaterstadt 

Todelilla,  Bildhauer  und  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  in  Taiftzona, 
t  1566,  in  Italien  gebildet.  Um  1526  schuf  er  in  Zaragoza  den  Trascoro  in  der 
Kathedrale  mit  12  Säulen,  einem  Kruzifix  und  den  Statuen  Maria  und  Johannes. 
Mehrere  Paläste  in  Zaragoza  wurden  nach  seinen  Plänen  und  unter  seiner  Leitung 
erbaut. 

Tudot,  Louis  Edmond^  Maler  und  Lithograph,  geb.  28.  Aufr.  1805  in  Brüssel 
als  Sohn  franz.  Eltern,  f  8  Dec.  1861  in  Moulins  (Däp.  Allier),  Schüler  des  Baron 
Gros,  Gründer  der  communalen  Zeicbenschule  von  Moulins,  an  der  er  Professor 
wurde.  Von  ihm  Ansichten,  Landschaften,  die  Elements  du  dessin  industriel  ou- 
vrage  destinö  auz  commergants  et  ornä  de  5  pl.  grave^s  au  trait  (Paris  1888-89),  ete. 

Tübbeeke,  Paul  Vfilhelm,  Maler,  geb.  12.  Dec  1848  in  Berlin,  Schüler  der 
dortigen  Akademie  (1868),  Ton  Pauwels  und  L.  Schmidt  in  Weimar,  fon  Ludwig 
Richter  in  Dresden  (1878—74)  und  Th.  Hagen  in  Weimar  (1874—80),  wo  er  sich 
niederliess.    Er  malte  Landschaften  und  Thüringer  Ansichten. 

Tüchert,  Johann  Valentin,  Bildhauer,  geb.  28.  Jan.  1761  in  Herbatadt  (Franken), 
t  18.  Sept.  1841  in  Frankfurt  a.  M.,  Schüler  von  Zeherd  in  Kdnigshofen  und  Pfau 
in  Mainz;  lernte  auch  in  Würzburg.  1784  wurde  er  Bürger  in  Frankfurt  a.  M.  Von 
ihm  Statuetten,  etc.  (d'Orrille-Bernardi^sches  Haus,  Offenbach),  desgl.  (Schweizer'sches 
Haus  11.  A.  in  Frankfurt  a.  M.),  Bethmann*sches  Epitaph  (Peterskirchhoi;  dns,\  etc 

Tfintielv  Christian  Friedrich»  Bildhauer  des  Torigen  Jahrhunderts,  f  vor  1725 
Er  stammte  aus  Weimar  und  liess  sich  in  Meissen  nieder. 

Tiier.  Herbert,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  England,  f  Tor  1680  in 
Utrecht.  Er  wanderte  nach  dem  Sturz  Charles  I.  nach  Holland  ans  und  malte  Bild, 
nisse,  z.  B.  Sir  L.  Jenkins  (London,  Kat.-Portrait-Gal.) 

Ttircke,  Bndolf  ron^  Maler,  geb.  12.  März  1839  in  Meiningen,  Schüler  der 
Dresdener  und  Düsseldorfer  Akademie,  sowie  von  Preller  in  Weimar.  Er  liess  sich 
in  Dresden  nieder  und  malte  Landschaften. 

Türke»  Der,  s.  Llotard,  Jean  ttiemie. 

Tnerlinekx,  Josepliy  Bildhauer,  geb.  1820  inMecheln,  Schüler  von  Bree  und 
W.  Geefs  in  Brüssel,  weitergebildet  in  Rom.  Von  ihm  Daphnis  und  Chloe  (1889), 
Giotto  als  Hirtenknabe  (1842),  Hl.  Anna  und  Hl.  Jungfrau  für  das  Denkmal  des 
Bischofs  von  Curium  in  Schalkwijk  bei  Utrecht.   Mitgl.  der  Akademie  Amsterdam  1856. 

ToerliBckz,  LoulSy  Lithograph,  geb.  1819  in  Mecheln,  Schüler  von  Djck- 
man  und  der  Antwerpener  Akademie,  Professor  der  Kunstakademie  zu  Brtkssel. 
Von  ihm  Königin  Henriette  von  Belgien,  Professor  J.  J.  Altmeyer  (1878),  etc.  Gold. 
Med.  Brüssel  1866,  Ritter  des  belg.  Leopoldsordens  und  des  Ordens  Gregors  d.  Gr. 

TOseher,  s.  Tnscher. 

TBsbaiis,  Friedrieh,  Maler,  geb.  1882,  t  2.  Sept.  1885  in  Münster  in  West- 
phalen,  Schüler  der  Düsseldorfer  Akademie.  Von  ihm  die  Hl  Genovefa,  der  Hl. 
x^ikolaus,  Germanicus  am  Rhein,  etc. 

Tugal-Carlsty  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts.  1640  war  er  am  Bau  der 
Kathedrale  fon  Rennes  thätig  und  verdankt  man  ihm  wahrscheinlich  den  Thunn  über 
der  Facade,  beendet  1646. 

Tulden^  (Thnlden),  Theodoor  van,  Maler  und  Kupferstecher,  get.  9.  Aug.  1606 
in  Hertogenbosch,  f  1676  das.  (?),  Schüler  des  A.  Blijenberch  (1621/22)  und  des 
Rubens.  1626/27  wurde  er  Meister  der  Gilde  und  1686  Bürger  von  Antwerpen. 
Er  hat  Paris  besucht  und  ging  1643  wahrscheinlich  nochmals  dahin,  um  sich  da 
anzusiedeln.  1648  wurde  er  mit  anderen  Künstlern  nach  dem  Haag  berufen,  um  das 
nHuis  ten  Busch*  auszumalen.  1656  war  er  in  Hertogensbosch  ansässig  geworden. 
Von  ihm  Triumph-Bogen  Philips  I.  u.  1  A.  (Mus.  Antwerpen),  Triumph  der  Galathea 
(Mus.  Berlin),  Christus  empfängt  seine  Mutter  im  Himmel,  (Jesuitenkirche  Brügge). 
Martertodt  des  Hl.  Adrian  (8.  Michael,  Ghent),  Baaernkirmess  u.  1  A,  (Mus.  BrtUsel), 


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454  Toll  -  Turchi. 

Hl.  Dreifaltigkeit  (Mus.  Orenoble),  Aeneas  und  Dido  (Mus.  HaDnoTer\  Chrisins  er* 
scheiDt  der  Jungfrau  (Mus.  Kopenhagen),  Marter  des  Hl.  Sebastian  (Mus.  Mecheln),  Zwei 
grosse  Allegorien  (Schloss  Potsdam),  Christus  erscheint  der  Jungfrau  (Paris  LouTre), 
Bildnisse  (Mus.  Tournai),  Heimsuchung  u.  8  A.  (Mus.  Wien);  A.  in  Augsburg,  Braon- 
schweig,  (!)openbagen,  Schwerin,  etc.  Er  radierte  Einiges  nach  B.  Boullogne,  Maratti, 
Primaticcio,  Bubens,  auch  eine  Folge  Yon  25  Bl.  aum  Leben  des  Hl.  Johann  Ton 
Matha. 

TuU)  N.)  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  1762.  Er  war  Lehrer  an  der  .Queen 
Elizabeth's  School**  in  Borough  (England),  und  malte  Bildnisse  sowie  Iftndliche 
Scenen.    Auch  seiebnete  er  in  Kreide. 

Tulllo  da  Pernsrla,  Maler  des  18.  Jahrhunderts.  1219  begab  er  sich  nach 
Assisi,  um  ein  jetzt  verloren  gegangenes  Bildniss  yom  Heiligen  Franz  zu  malen. 

TnmetiOi  s.  Tolmeaso. 

Tonica,  HennAnH  August  Theodor,  Maler  geb.  9.  October  1826  in  Braun- 
schweig,  Schaler  seines  Vaters  Johann  G.  L.  T.  und  von  H.  Brandes,  auch 
in  Paris  (1848, 1855),  Berlin,  Mflnchen,  Brüssel  und  Dresden,  sowie  auf  Reisen  durch 
die  Alpen  gebildet.  Er  Hess  sich  in  seiner  Vaterstadt  nieder  und  wurde  Hofmaler. 
Von  ihm  Einzug  Herzog  Rudolph  Augusts  in  Braunschweig,  Grosse  Parade,  Alt- 
germanische  Eberjagd,  Bildnisse,  Landschaften,  Thiersttlcke,  etc. 

TuBiea,  Johann  Christian  Ludwig,  Maler,  geb.  11.  Oct.  1795  in  Braun- 
schweig, Schaler  der  Dresdener  Akad.  unter  R  5  s  1  e  r,  Hess  sich  in  seiner  Vater- 
stadt nieder  und  wurde  Hofmaler.  Er  malte  Bildnisse,  auch  Genrescenen.  Von 
ihm  Kurfarst  Heinrich  yon  d.  Pfalz  (fQr  den  Rittersaal  in  Hannover),  Heinrich  d. 
Löwe,  Otto  IV.,  etc. 

Tnnner,  Josef,  Maler,  geb.  24.  Sept.  1792  in  Obergaden  bei  K(yflach,  f  10.  Oct 
1877  in  Graz,  Schaler  der  Wiener  Akad.,  dann  in  Prag  von  Führi  ch  und  zuletzt 
in  Rom  ausgebildet,  wo  er  16  Jahre  verblieb  im  Bannkreis  der  Naearener.  Am 
80.  Juli  1840  wurde  er  Direktor  der  landschaftlichen  Zfichenschule  zu  Graz.  Von 
ihm  Christus  am  Kreuz  (S.  Antonio,  Triest),  Madonna  mit  den  klugen  und  thOrichten 
Jungfrauen  (1858  Dom.  Graz),  8.  Stffan  (1857,  Kirche  zu  Tachem),  Rosenkranzbild 
rS.  Ruprecht,  Windischbahelnl  und  viele  A.  Historien  ffir  Oesterr.  Kirchen,  femer 
Fresken  am  Grauer  Dom  una  in  Maria  Grttn  das.  Kach  ihm  erschien  ein  lithogr. 
„Album  von  Maria  Zell**. 

Tnnnieelli)  Jaoopo,  Maler,  geb.-  1784  in  Villafranca  bei  Verona,  f  1825, 
Schaler  von  8.  della  Rosa  und  der  Akad.  zu  Mailand.  Er  malte  besonders 
Miniaturen.  Von  seinen  Oelgem&lden  nennen  wir  Flucht  des  Aeneas  und  Johannes 
in  der  Wüste. 

TnotilOy  (Tntilo)y  Maler  des  10.  Jahrhunderts,  f  um  908,  Benediktinermönch 
in  St.  Gallen.  Er  malte  Miniaturen  und  wurde  auch  als  Bildhauer,  Dichter 
und  Musiker  gerObmt.  Geschnitzte  Elfenbeinbuchdeckel  von  ihm  findet  man  in 
St.  Galleu.    S.  Leben  von  J.  Mantuani  (Strassburg,  1900). 

Tnra,  (Tnrra),  Cosimo,  Maler,  gen.  Cosm^  da  Ferrara,  geb.  um  14S2  in 
Ferrara,  f  1495  dss.,  SchOler  von  G.  Galassi,  von  den  Paduanern  und  P.  degli 
Franceschi  beeinflusst.  Seit  1458  war  er  Hofmaler  des  Herzogs  von  Ferrara  und 
meist  dort  thätig.  Er  malte  auch  im  Auftrag  des  Herzogs  Borso  von  Este  z.  B. 
Fresken  mit  dessen  Thaten  im  Pal.  Schifanoja  (Scandia)  1649.  Von  ihm  S.  Sebastian 
(Gal.  Dresden),  Madonna  mit  Heiligen  (Mus.  Berlin),  Kreuzabnahme  u.  A.  (Louvre 
Paris),  Pietä  (Mus.  Correr,  Venedig);  A.  in  den  Sammlungen  zu  Bergamo,  Ferrara, 
London,  etc.,  auch  im  Dom  zu  Ferrara  und  A.  Kirchen. 

Tnrhain,  K^-Erzgiesser,  geb.  1823  (?),  f  9.  April  1886  in  Wien. 

TnrbidOy  s.  Torbido. 

Tnrcan,  Jean^  Bildhauer,  geb.  1846  in  Arles,  (D6p.  Bouches-de-Rh6ne),  f 
8.  Jan.  1895  in  Paris,  Schaler  (als  Stipendiat  von  Marseille)  von  Gavelier  an  der 
£cole  des  beaux-arts  in  Paris,  wo  er  den  2.  Rompreis  gewann.  Er  fand  keinen 
Markt  far  seine  Schöpfungen,  wurde  auch  schwer  krank  und  starb  in  Noth.  Von  ihm 
Der  Blinde  und  der  Lahme  (Marmorgruppe),  Die  Reue,  L.  Camot,  Ganymed,  etc. 
Ehrenmed.  Paris  1888. 

Tnrchiy  Alessandro,  Maler,  gen.  POrbetto  und  Alessandro  Veroneae«  geb.  1582 
in  Verona,  f  1648  in  Rom,  Schaler  von  F.  Ricci  in  Verona,  dann  von  G.  Gagliari 
in  Venedig  und  schliesslich  in  Rom  weitergebildet.  Er  malte  mit  kleinlichem 
Pinseli  oft  auf  Marmor  und  vielfach  für  die  Familie  Girardini  in  Verona.  Von 
ihm  Anbetung  der  Hirten  u.  8  A.  (Gal.  Dresden),  Venus  (Mus.  Haag),  Loth  und 


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Turco  —  Turner.  455 

seine  Töchter  (Mas.  Hannover),  Ghristns  im  Grab  und  2  A.  (Qal.  Borghese,  Rom), 
ChristuB  am  Oelberg  (Gal.  Venedig),  Tod  der  Cleopatra  und  2  A.  (Mus.  LouvreX  Tod 
der  Portia  (Mus.  Leipiig),  Madonna  della  Neve  und  2  A.  (Brera  Mailand),  Mag- 
dalena und  1  A.  (Mus.  Madrid^  Hercules  und  Omphale  und  2  A.  (Mfincfaen  Alte 
Pinakothek),  Kreuz  tragender  Christus  und  1  A.  (Eremitage  St.  Petersburg),  Simson 
und  Dalila  und  4  A.  (Gal.  Stuttgart),  Christus  in  der  Yorhdlle  und  8  A.  (Mus. 
Wien);  Werke  von  ihm  in  der  Stephanskirche  zu  Verona,  in  der  Misericordia-E. 
das.,  etc. 

Tnreo,  Cesare.  Maler,  geb.  um  1510  in  Ischitella  (Neapel),  f  1^60  in  Neapel, 
Schüler  yon  G.  A.  a'Amato,  dann  von  A.  Sabbatini.  Von  ihm  Taufe  Christi 
(Sa.  Maria  delle  Grazie,  Neapel),  Beschneidung  (Jesuitenkirche  das.),  Auferweckung 
des  Lazzarus  (Sa.  Marta,  das.),  etc. 

Torean,  s.  Toro. 

Tnrinl,  C^ioTannl,  Bildhauer,  geb.  28.  Mai  1841  in  Italien,  f  27.  Aug.  1899. 
Er  war  in  Amerika  thätig. 

Tmino.  GiOTanni  di,  Goldschmidt  und  Bildhauer,  geb.  um  1884  in  Siena,  f 
um  1454,  SchOler  seines  Vaters  Turino  dl  Sano.  1416  fertigte  er  mit  diesem  die 
silberne  Statue  des  Heil.  Vittorio  fQr  den  Sieneser  Dom.  Femer  von  ihm  Statuen 
fDr  einen  Festbrunnen  vor  dem  Pal.  de'  Signori,  8  vergoldete  Messingstatuetten 
(Caritas,  Justitia  und  Prudentia),  ftkr  den  Taufbrunnen  in  S.  Giovanni,  1488  eine 
vergoldete  Tabemakelthüre  mit  der  Auferstehung,  Marmorreliefs  fQr  die  Kanzel  im 
Dom,  Weihbecken  im  Dom  und  in  der  Kap.  des  Pal.  Pubblico,  BronzereliefB  am 
Taufbrunnen  in  S.  Giovanni,  etc.  An  den  letztgenannten  Arbeiten  hatten  seine 
beiden  Brtlder  —  Bama  T.  und  —  Loremo  T«  Antheil. 

Türken^  Hendrik,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  10.  Dec.  1791  in  Eindhoven, 
t  nach  1839.  Er  malte  Historien,  besonders  aber  Bildnisse  in  Oel  und  Miniatur. 
Er  war  l&ngere  Zeit  in  Brüssel  th&tig.  1820  wurde  T.  Direktor  der  Zeichenakad. 
zu  Hertogenbosch.    Er  hat  auch  radiert,  z.  B.  Köpfe  nach  v.  Bedaif. 

Tnrletti^  Celestino,  Maler  und  Radierer,  geb.  19.  Febr.  1846  in  Turin  und 
dort  gebildet.  T.  wurde  Mitglied  der  Academia  Albertina  und  blieb  in  Turin  Ihätig. 
Von  Ulm  Die  Märtyrer  der  Grammatik,  „Gehen  wir  unter  die  Leute*,  Im  Bacchns- 
tempel,  etc.  Ferner  die  Radierungen  Vandalismus  (n.  C.  Favretto),  Riereazioni  mateme 
(n.  Busi),  etc.,  auch  Originalradierungen. 

Turlvre^  ^^  Maler,  geb.  in  Arras  (D^p.  Pas-de- Calais).  Von  ihm  besitzt  das 
Mus.  zu  Arras  ein  Bildniss. 

Turner,  Charles,  Kupferstecher,  geb.  1778  in  Woodstock  (England),  f  1.  Aug. 
1857  in  London,  Schfller  der  Akad.,  arbeitete  erst  ftkr  Bojdell  in  der  Art  Bartolozzis, 
widmete  sich  dann  der  Schabkunst  und  Aquatintmanier.  1828  wurde  er  Hoüschab- 
knnstler  des  KOnigs,  hierauf  zum  Mitglied  der  Akademie  ernannt  Er  stach  nadi . 
Decaisne,  Gainsborough,  Jordaens,  Lawrence,  Lewis,  Owen,  Nash,  Raeburn,  R.  van 
Rijn,  Turner,  Wilson.  Namentlich  sind  zu  nennen  28  Platten  zu  dem  „Liber  Studiorum** 
von  Turner. 

Turner^  Charles  Yardlev,  Maler,  geb.  25.  Nov.  1850  in  Baltimore  (ü.  S.  A.), 
Schüler  der  Nat-Akad.  in  New- York,  weitergebildet  unter  J.S.  Laurens,  Monkacsj 
und  Bonnat  zu  Paris,  thfttig  in  New-Tork.  Von  ihm  Der  Hochzeitszug  (Metropolitan 
Mus.  New-Tork),  «Priscilla  und  John  Alden*,  Scene  auf  dem  Grossen  Canal  Dordrecht, 
Unterhaltung  auf  der  Gasse  (1891).  T.  hat  auch  radiert.  In  späteren  Jahren 
widmete  er  sich  fast  ausschliesslich  der  Wandmalerei.    Mitglied  der  Nat.-Akad.  1896. 

Tnmery  David,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  vor  1770,  t  n*cl^  1800, 
Schüler  von  J.  Jones.  Er  schuf  Vorwflrfe  aus  London  und  von  der  Themse,  erbat 
auch  einige  Radierungen  von  schottischen  Abteien  und  Schlössern,  von  St.  Ouen  zu 
Ronen,  von  der  Kath.  zu  Peterborough,  etc.  hinterlassen. 

Tornery  James,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  thfttig  zwischen  1760  und  1806 
in  England.    Er  malte  Bildnisse. 

Twmer,  Joseph  Mallord  WUliam,  Maler,  geb.  28.  April  1775  in  London,  f 
19.  Dec.  1851  daselbst,  Sohn  eines  Friseurs,  brachte  aber  schon  als  Knabe  durch 
seine  Zeichnungen  dem  Vater  kleine  Einnahmen.  Sp&ter  wurde  er  von  Thomas 
Mal  ton  in  der  Perspektive  unterriehtet  und  studirte  unter  dem  Architekten  Thomas 
H  ar  dwick.  Mit  Girtin  arbeitete  er  bei  Dr.  Monro,  bestritt  seinen  Unterhalt  indem  er 
für  Architekten  zeichnete.  Stunden  ertheilte  und  topographische  Skizzen  machte.  Dann 
nnternahm  er  Ausflüge  in  die  malerischen  Gegenden  Grossbrittaniens,  um  Stoff  zu 
sammeln,  für  die  damals  so  beliebten  topo(praphischen  Arbeiten,    Seine  sehtosten 


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456  Tarner  —  Tnrriano. 

Bilder  entstanden  fast  alle  in  den  Jahren  1805  bis  1840,  als  er  Frankreich,  lulieo 
(1819,  1829,  1840),  die  Schweiz  und  die  Rbeingegend  bereiste.  Berühmt  und  fast 
unTergleichlich  sind  seine  Aquarelle.  In  seiner  späteren  Periode  kam  es  ihm  darauf 
an,  fast  unmögliche  Farhenstimmungen  zu  erreichen.  Er  mischte  auf  einer  Flftche 
Wasser-,  Oel-  und  Psstell-Fsrben  zu  diesem  Zweck.  Manches  davon  ist  verfehlt,  Anderes 
aber  herrlich  und  muss  man  T.  zweifellos  zu  den  grössten  Coloristen  aller  Zeiten  rechnen. 
Er  starb,  nachdem  er  alle  denkbaren  Ehren  gewonnen  hatte,  unverheirathet  und 
vermachte  seinen  Nachlass  der  Londoner  Nat-Gal.  mit  der  Bedingung,  dass  zwei 
seiner  Gem&lde  neben  zwei  Geldes  gehängt  würden.  Mit  dessen  Liber  Yeritatis 
schuf  er  auch  seinen  Liber  Studiorum  in  Rivalität.  Die  Londoner  Kat-Gal.  besitzt 
in  Folge  seines  Vermächtnisses  über  100  seiner  Oelgemälde  und  19,000  Aquarelle, 
Zeichnungen,  etc.  Ausser  dort  und  im  Victoria-  und  Albert-Museum  findet  man  seine 
Werke  fast  nur  noch  in  englischem  (neuerlich  auch  in  amerikanischem)  Privatbesitz. 
üeber  T.  exisürt  eine  grössere  Literatur,  wir  erwähnen  nur  die  Lebensbeschreibungen 
von  J.  Bumet  (1859),  J.  Dafforne  (1877),  W.  Thombury  (1877),  P.  G.  Hamerton 
(1879)  und  W.  G.  Monkhouse  (1882),  Armstrong  (1900). 

Tvniery  Boss  Sterling«  Maler,  geb.  29.  Juni  1847  in  Westport,  im  Staat 
New-Tork,  studirte  1876—1888  in  München,  Florenz,  Venedig  und  Rom.  Von  ihni 
Im  letzten  Hafen,  Auf  dem  Strand,  Gloucester,  Verankert,  Von  Dalmatien,  Altes 
Haus  in  Salem,  etc. 

Turner,  Ifilliamy  gen.  Turner  of  Oxford,  Maler,  geb.  1789  in  Blackboorton 
(Oxon.,  England),  f  7.  Aus.  1862,  Schüler  von  J.  Varley.  Er  liess  sich  in  Oxford 
nieder,  wo  er  auch  als  Lehrer  thätig  war.  Er  malte  LandschaftsAquarelle  aus  der 
Umgegend  von  Oxford,  aus  Wales,  Schottlsnd,  etc.  Von  ihm  Eingly  Bottom,  Sussex 
(London,  S.  Kensington-Mus.),  Wasserfall  (1795,  ebenda). 

Tnmer,  William  Green,  Bildhauer,  geb.  1838  in  Kewport  (Rh.  L,  U.  S.  A.), 
in  Florenz  gebildet,  war  auch  dort  und  in  anderen  italienischen  Städten  thätig.  Von 
ihm  h'acht  (Medaillon),  Morgen  (desgl.),  Der  Uebergang,  Die  Fisch erstochter,  etc. 

Tnrone,  ^,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  aus  Verona,  thätig  um  1860.  Das 
Mus.  zu  Verona  besitzt  von  ihm  einen  fOnftheiligen  Altar  (1360),  welcher  ehemals 
im  Kloster  der  HL  Dreifaltigkeit  das.  sich  befand. 

Tnrpllins.  Maler  des  1.  Jahrhunderts,  thätig  in  Verona.  Plinius  sagt,  er  habe  mit 
der  linken  Hana  gemalt 

Tnrpin,  Jean,  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts.  Er  stammte  aus  P^ronne,  gab 
1458  ein  Gutachten  über  die  Kathedrale  von  l)oyon  ab.  Ein  Jahr  später  lieferte 
er  einen  Plan  fiQr  die  Wiederherstellung  des  Chores  derselben  Kirche.  Auch  leitete 
er  Restaurations- Arbeiten  der  Kirche  Monseigoeurs  de  Noyon. 

Tnrpln,  Pierre  Jean  Fran^ois,  Zeichner,  geb.  11.  März  1775  in  Vire  (D^p. 
Calvados),  f  2.  Mai  1840  in  Paris,  Autodidakt  Er  schuf  mehr  als  6000  aquarellirte 
Zeichnungen  zu  naturwissenscbaftlicben  Werken,  z.  B.  Humboldts  und  Bonplands 
Reisen,  „Les  Plantes  de  la  NouvelleCal^donie*^,  zu  dem  grossen  Werk  über  Egypten,  etc. 

Tnrpin  de  Crissö,  Lanoelot  Theodore»  Comto  de,  Maler,  geb.  1781  in  Paris, 
t  15.  Mai  1852  (n.  A.  1859)  das.,  Schüler  seines  Vaters  Henri  Marquis  de  T., 
der  aus  politischen  Rücksichten  nach  Amerika  auswandern  musste.  Eine  entfernte 
Verwandte  nahm  sich  des  mittellos  Verlassenen  an.  Er  zog  auf  ihr  Schloss  und 
lernte  den  Ch.  Gouffier  kennen,  der  ihn  nach  der  Schweiz  führte  und  später  nach 
Rom  zur  Vollendung  seiner  Studien  schickte.  Bei  ihrer  Rückkehr  nach  Frankreich 
kauften  ihm  die  Kaiserin  Josephine  und  der  Prinz  Eugbne  Gemälde  ab  und  nach  der 
Scheidung  verliess  er  das  Haus  der  ersteren  bis  zu  ihrem  Tode  nicht.  Nach  dem 
Sturz  Charles  X.  zog  er  sich  in's  Privatleben  zurück.  Seine  Sammlungen  stiftete  er 
dem  Mus.  Angers.  Von  ihm  Ansicht  des  Vestatempels  zu  Tivoli  (Mus.  Augers),  An- 
sicht in  Roquebrune  (Mus.  Marseille),  Einzug  des  Kaisers  von  Oesterreich  in  Venedig 
nnd  8  A.  (Mus.  Nantes),  A.  Werke  (bes.  Zeichnungen)  in  den  Mus.  Aiz,  Dijon, 
Lisieux,  Montargis,  Orleans,  etc.  T.  veröffentlichte  Souvenirs  du  golfe  de  Naples), 
(89  PI.  Paris,  1826),  Souvenirs  de  Paris  (30  Fl.  Paris  1835,  2e.  ^d.  1837).  Mitgl. 
d.  Instituts  1816,  Gen.-Inspektor  der  schönen  Künste  1824. 

Tarra,  s.  Tara. 

Tnrriano,  Fray  Jo&o,  Baumeister,  geh  um  1610,  f  9.  Febr.  1679  in  Lissabon, 
Sohn  des  Festungsingenieurs  Leonardo  T.,  wurde  1629  Benediktinermönch,  dann 
Iiector  der  Mathemathik  an  der  Universität  zu  Coimbra  und  schliesslich  von  Johann  IV. 
snm  Oberingenieur  ernannt.  Von  ihm  die  Hauptkapellen  der  Kathedralen  von  Viseu 
und  l^ejria,  die  Festungswerke  tou  Cabeci^  Secca,  das  Kloster  Sa.  Clara  in  Coimbra, 


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Turriti  -  Tyok.  457 

A.  Klöster  m  Semide,  Estrella,  Travanca,  sowie  Domitorien,  etc.,  auch  die  Kirche 
von  S.  Tirso. 

Turriti,  8.  Torriti. 

Turrone,  g«  Turone« 

Tdry,  Gjiila,  (Julius),  Maler,  geb.  1866  in  Czegl^d,  Schüler  von  Lotz  in 
Budapest,  L*Allemand  ond  Eisenmenger  in  Wien,  hat  auch  ein  Jahr  in  München 
studirt.  Von  ihm  Heiligenbild  (Kirche  zn  Ujszasz),  Heimkehrender  Noviz,  Bild- 
nisse, etc. 

Tnteher,  (Tflscher),  Karl  Marens,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1705  in 
Nürnberg,  f  1751  in  Kopenhagen,  Schüler  von  J.  D.  Preissler,  weitergebildet  als 
Stadt«tipendiat  in  Italien,  Frankreich,  Holland  und  England  (1741).  1743  kam  er 
nach  Kopenhagen,  wo  er  Hofmaler,  Hofbaumeister  und  Prof.  der  Akad.  wurde.  Hier 
entwarf  T.  den  Plan  zur  Friedrich  Stadt  und  zum  Platz  Amalienburg.  Von  ihm 
Sappho  und  Cupido  (1748,  6al.  Kopenhagen).  T.  lieferte  158  Radierungen  für  ein 
Werk  über  Egypten  von  H.  v.  Norden  und  10  weitere  Platten,  Ton  denen  Der  Einzug 
des  Grossherzogs  Franz  HI.  in  Florenz  gerühmt  wird.  Er  schrieb  auch  ein  Werk 
über  Baukunst  in  italienischer  Sprache. 

ToBon,  G.  E«,  Maler  des  19.  Jahrhunderts,  f  1880  in  Monterideo  (Uruguay). 
Von  ihm  ein  Reprftsentationsbild  für  das  Rathhaus  in  Manchester.,  Georeszenen, 
^Bildnisse,  etc.    T.  war  auch  in  der  Türkei  und  Südamerika  thätig. 

Tusqnets,  RaniOD,  Maler,  geb.  1845  in  Barcelona,  Schüler  von  Fortuny  in 
Rom,  wohin  er  1864  gelangte.  Von  ihm  Die  Rückkehr,  Der  Araber  vor  seinem 
Hause  (Aquarell),  Dame  die  sich  nach  dem  Ball  entkleidet,  Pastell-Bildnisse,  etc. 
Med.  2.  Kl.  1871. 

Tussaod,  Frau,  Bossirerin,  geb.  1760  in  Bern,  f  15.  April  1850  in  London, 
Schülerin  von  Mad.  Elisabeth  in  Paris,  wohin  sie  schon  als  Kind  kam.  1780 
gründete  sie  ein  Wachsfigurenkabinet  zu  Paris,  das  nachmals  in  London,  wohin  sie 
1802  damit  übersiedelte,  zu  grosser  Berühmtheit  gelangte. 

Tntiani,  Bartelommeoy  Holzschneider  des  16.  Jahrhunderts.  Von  ihm  kennt 
man  eine  Darstellung  „Christus  yon  den  Juden  geschmäht**  in  einem  Werk,  das  1515 
zu  AufTRbnrg  erschien. 

Tntilo,  8.  Tuotilo. 

Tnttni^^  Johann  Baptist,  Maler,  geb.  8.  Juni  1889  in  Bräunungen  (Baden),  t 
24.  Ang.  1889  in  Karlsruhe,  SchOler  der  Karlsruher  Kunstschule,  von  Straschir  ipka, 
Keller  und  K.  Hoff.  Er  malte  viele  Scbwarzwälder  Genrebilder.  Von  ihm  Erst 
bezahlen,  Festzug  badischer  Landestrachten,  Dorffex,  etc.  Zähringer  Löwen-Ord.  1.  Kl. 

Tnxen,  Lanrits  Regner,  Maler,  geb.  9.  Dec.  1853  in  Kopenhagen,  SchOler  von 
B  0  n  n  a  t  in  Paris  (ISlb),  auch  später  in  Paris,  Cayeux  und  Italien  weitergebildet. 
Er  liess  sich  in  seiner  Vaterstadt  nieder,  wo  er  Hofmaler  wurde  und  eine  Privat- 
schule gründete.  Von  ihm  Triumph  der  Venus  u.  A.  (Deckenbilder,  Schloss  Fre- 
deriksborg), Die  kgl.  Familie  (32  Bildnisse  zu  einer  Gruppe  versammelt),  Susanna 
im  Bade,  Thrankochen  in  Westjütland,  Bildnisse,  etc. 

Tnyle,  Gerlach,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  thätig  in  Löwen,  wo  er  1430  als 
Figurenmaler  genannt  wird. 

Twachtman,  John  H.,  Maler,  geb.  4.  Aug.  1853  in  Cincinnati  (Ohio  U.  S.  A.), 
Schüler  von  Du  ve  neck,  der  Akademie  und  von  Loefftz  in  München  1875—77, 
weitergebildet  in  Venedig.  1880  besuchte  er  nochmals  Europa.  Von  ihm  Italienische 
Scene  (1878),  Wirsenbach  (1884),  etc. 

Tweedie,  William  Henzies^  Maler,  geb.  1826  in  Glasgow,  t  1878,  Schüler 
der  Edinburgh  Akademie  (1842),  dann  der  Londoner  Akademie  (1846)  und  schliess- 
lich von  Gouture  in  Paris.  Er  malte  Bildnisse,  z.  B.  das  des  Herzogs  von 
Devonshire  (1888). 

Twenger,  Johann,  Maler  und  Radierer,  geb.  1548  in  Steier  im  Lande  ob  der 
Ens,  t  27.  Juli  1603  in  Breslau,  wo  er  thätig  war,  1573  Bürger  wurde  und  1577  die 
Zeichnung  zu  einem  Triumphbogen  entwarf  für  Maximilian  IL  Einzug  in  Breslau; 
das  Blatt  stach  er  später  selbst. 

Twibill,  George  W.,  Maler,  geb.  vor  1800  (?),  t  1886.  1883  wurde  er  Mitglied 
der  amerik.  Nat.-Akademie. 

Tybont,  (Tybonts),  s.  Thibont« 

Tyck,  Edward«  Maler  und  Radierer,  geb.  26.  April  1847  in  Antwerpen,  Schüler 
der  dortigen  Akademie.  Von  ihm  Alter  Hof  in  Antwerpen  (Rad.)}  I>ie  Wittwe  (desgl.) 
In  der  guten  alten  Zeit  (desgl.),  etc. 

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458  Tyler  —  Ubaldml 

TjUtf  Bayard  Henry,  Maler,  geb.  1855  in  Oneida  (N.  Y.,  U.  S.  A.),  ScbQler 
der  New-Yorker  Nat-Akademie  und  aoderer  Schulen  das.  Von  ihm  Eine  köstliche 
Geschichte,  etc. 

Tyler.  James  G.,  Maler,  treb.  1855  in  Oswego  (N.  Y.,  ü.  S.  A.),  Schflier  Ton  C. 
Smith.  Er  malte  Marinen.  Von  ihm  Wolkenbruch,  Der  erste  amerik.  Schiifbruch, 
Das  Kriegsglflck,  Amphybien. 

Tymmerman,  Frans,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  aus  Hamburg.  Er  war  ein 
Schaler  Lukas  Cranachs,  bei  welchem  er  von  1538—1540  arbeitete. 

Tyn,  Lambert  Den,  Maler,  geb.  1770  in  Antwerpen,  f  1816,  Schflier  Ton  P. 
vanRegemorter.  Er  malte  Interieurs  bei  Eersenlicht,  Mond-Landschaften  und 
Genrescenen. 

Tyr,  Gabriel,  Maler  und  Lithograph,  geb.  19.  Febr.  1817  in  8aint-Paul-de- 
Mt>hS  (D^p.  Haute-Loire),  f  16.  Febr.  1868  in  Saint-i^tienne  (D^p.  Loire),  Schflier 
der  Ecole  des  beaux-arti  und  Yon  V.  Orsel,  unter  dem  er  20  Jahre  lang  arbeitete  und 
dessen  Malereien  in  der  Kapelle  Ton  Notre  Dame  de  Lorette  er  Yollendete.  Von 
ihm  Schutzengel  und  1  A.  (1855  Mus.  Puy),  Mädchen  mit  Zither  und  l  A.  (1859  Mus. 
Saint-£tienne),  Sterbender  Christus  (M,ub.  Lyon).  Femer  schuf  T.  Kartons  fQr  die 
Chorfrnster  (von  SaintLouis  zu  Saint-Etienne),  die  Decorationen  der  Frauenkapelle 
▼on  St.  Joseph  in  der  Earthause  zu  Lyon,  etc.,  auch  Bildnisse. 

TyrahD,  Georg,  Maler,  geb.  19.  Sept.  1860  in  Königsberg  i.  Pr.,  studirte  dort,« 
in  Karlsruhe  und  in  Paris,  wo  er  sich  eine  Zeitlang  niederliess.  Ton  ihm  Beim 
Croquetspiel,  Vormittag  auf  dem  Eise,  Bildnisse,  etc. 

Tyranow,  Alexis  Waaslliewitaeli,  Maler,  geb.  um  1808  in  Russland,  Schflier 
der  St.  Petersburger  Akademie  und  yon  Wenetzianow.  Er  malte  Bildnisse  und 
Architekturen. 

Tyroir.  Martin,  Kupferetecher.  geb.  1705  (?)  in  Augsburg,  f  1758  in  Nflmberg, 
wo  er  th&tig  war.  Er  stach  eine  bedeutende  Anzahl  Bildnisse  und  Platten  zu 
Bflchem.  Von  seinen  Bildnissen  ist  zu  nennen  Charles  a  Linn£,  Kaiser  Franz  I., 
Friedrich  Markgraf  tou  Brandenburg,  Prinzessin  Charlotte  Amalie,  etc.  Femer  yon 
ihm  Ansichten  von  Nflmberg,  Einzug^  Maria  Theresias  in  Prag  1748  (7  Platten),  etc. 

Tyson,  Miehael,  Maler  und  Radierer  des  18.  Jahrhunderts,  f  4.  Mai  1780. 
Er  war  um  1770  in  England  thätig  und  betrieb  die  Kunst  als  Liebhaber.  Yon  ihm 
die  Bildnisse  William  Faulet,  Th.  Gray,  Jane  Shore. 

TUssens,  a.  Thija. 

Tyssens,  Nieolaes,  Maler,  geb.  1660  in  Antwerpen,  f  1719,  lernte  erst  in 
seiner  Vaterstadt,  soll  sich  dann  in  Rom,  Keapel,  Venedig,  Holland  und  England 
weitergebildet  haben,  auch  eine  Zeitlang  ia  Dflsseidorf  thfttig  gewesen  sein.  Er 
malte  Stillleben,  Geflügel,  Obst,  Blumen,  Waffen,  etc. 

Tyssklewies,  Anna,  Gräfin,  geschiedene  Potocki,  yerehel.  Wasowicz, 
Malerin  und  Radiererin,  geb.  um  1777,  f  1876  in  Paris.  Schfllerin  Du  Viviers. 
Sie  widmete  sich  der  Kunst  aus  Liebhaberei.  Von  ihr  Vaucluse  bei  Biallystock 
(Kupferstich),  Die  Kirche  zu  Grodno  (desgl.),  etc. 

Tytler,  George,  Lithograph  des  19.  Jahrhunderts,  f  80.  Oct.  1859  in  London 
in  grosser  Armuth.  Er  war  Lithograph  des  Herzogs  yon  Gloucester  und  machte  um 
1820  eine  Reise  nach  Italien,  worauf  er  einige  lithographirte  italienische  Ansichten 
yeröffentlichte.    Ferner  schuf  er  auch  ein  Alphabet  In  Bildern,  etc. 

Tyttl,  Enyen  Johann  Heinrich,  Baumeister,  geb.  18.  Key.  1666  in  Dobrzisch 
(Böhmen),  f  20.  Mftrz  1788,  in  Prag  gebildet  Er  wurde  Geistlicher  und  1699  Abt 
des  Stiftes  Plass.  Er  baute  die  Kapelle  in  Mlatz,  die  Kirche  zu  Teynitz  bei 
Kralowicz,  das  Stiftsgebftude  zu  Plass  (1704  begonnen,  unvollendet  hinterlassen). 

Tysenhana,  s.  Przesdiiecka. 

Txanfümari.  Emannel,  Maler  des  16.  (n.  A.  des  9.)  Jahrhunderts.  Man  kennt 
von  ihm  einen  Toa  des  Hl.  Ephraim  mit  Mönchen  und  Armen  etc.,  welches  als  Bei- 
spiel frflher  Byzantinischer  Kunst  im  Museo  Christiane  im  Vatikan  aufbewahrt  wird. 

U. 

Vbaldini,  Petmecio,  Miniaturmaler  und  Kalligraph  des  16.  Jahrhunderts,  thfttig 
in  England  zur  Zeit  der  Kgn.  Elisabeth,  der  er  eines  s^ipe^:  illuminirten  6(^Pber 
fiberreichte,    Andere  besitzt  das  Brit«  Museum  m  l^ondon«  ^^  , 

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Ubbelohde  —  Udeo.  459 

Ubbelohde,  Otto,  Maler,  Radierer  und  Kunstgewerhler,  geb.  5.  Jan.  1867  in 
Marburg  (Hessen).  Von  ihm  Hessische  Landschaft,  etc.,  ferner  Illustrationen  für  die 
9 Jugend **,  ,Pan",  Originallandschaftsradiemngen,  etc. 

Ubeda,  Fray  Tomas  de,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  Mitglied  der  Sa.  Barbara- 
Accad.  zu  Valencia.    1754  malte  er  eine  Judith 

Ubelesohl,  (übolesqni,  UboleskI,  etc.)*  Alexandre,  Maler,  gen.  Alexandre, 
geb.  um  1651  in  Paris,  f  28.  April  1718  das.,  Schüler  des  Lebrun  1672  gewann  er 
den  grossen  Preis,  1682  wurde  er  Mitglied,  1695  Prof.  der  Akademie  zu  Paris.  Von 
ihm  Euppelmalereien  in  der  2.  Kapelle  von  Sa  Maria  Transpontina  eu  Rom,  zwei 
«Mai^-Bilder  für  Notre  Dame  de  Paris,  Die  Geburt  der  Venus,  Raub  der  Europa,  etc. 

über,  Christian  Theophilus,  Bildhauer,  geb.  14.  Mai  1795  in  Stuttgart,  f  14. 
Mfirz  1845  in  Berlin,  in  Ludwigsburcr  gebildet.  1814  ging  er  nach  Wien,  1818  nach 
Berlin,  wo  er  1827  Hofbildhauer  und  Professor  wurde.  1881  reiste  er  nach  Italien.  1844 
nahm  er  Krankheitshalber  seinen  Abschied  ans  dem  Dienst.  Von  ihm  Stuckarbeit  im 
Schloss  zu  Schwedt,  im  Berliner  Scbloss  (Rittersaal  1844,  Weisser  Saal),  die  grosse 
Gal.  in  Charlottenburg  (1882—88),  Marmorwerke  in  Weimar,  etc.  Weisser  Falken- 
Orden,  Rother  Adler-Ord.  8.  Kl. 

üborfeldt,  (Ueberfeldt)^  Jan  Braet  ran,  Maler,  geb.  28.  M&rz  1807  in 
Zeventer  (Südholland),  Schtller  von  Krnseman  (1835).  Er  besuchte  Belgien,  sowie 
Deutschland  und  malte  Bildnisse,  auch  geschichtliche  Darstellungen. 

überti,  s.  Farinati,  Paolo. 

Vbertini«  Franoeseo,  s.  Verdi,  F.  U.  dei. 

Üblich^  Mathlas,  Steinschneider,  geb.  1785  (?),  f  11.  Januar  1808  in  Prag,  wo 
er  thfttig  war. 

Uboldi,  Carlo,  Bildhauer,  geb.  1821  in  Mailand ,  gebildet  das.  Von  ihm 
Bacchantin,  Wftscherin,  Der  ausgesetzte  Moses,  viele  Bildnissbflsten,  decoratire 
Basreliefs,  etc. 

üeeello,  (Uecelli),  Paolo,  Maler  und  Goldschmied,  eigentlich  Paolo  di  Bono, 

Seb.  1896/97  in  Florenz,  f  11.  Dec.  1475  das.,  erst  Schüler  Yon  Lor.  Ghiberti  und 
essen  Gehilfe  an  den  BaptisteriumsthQren,  legte  sich  dann  auf  das  Studium  der 
Malerei  und  brachte  es  besonders  in  der  Perspective  weit.  Bei  dem  Mathematiker  G  i  o. 
Manetti  hatte  er  Geometrie  studirt.  In  Sa.  Maria  Novella  zu  Florenz  malte  er 
etwa  1446—48  Fresken  aus  der  Genesis  als  Basreliefs,  im  Dom  das.  das  tlberlebens- 
grosse  Bildniss  des  englischen  Soldaten  Sir  John  Hawkwood  so,  dass  es  von  unten 
als  Statue  vor  einer  Nische  aussehen  soll.  Von  vier  Schlachtenbildern,  die  er  für 
den  Garten  der  Bartolini  zu  Gualfonda  bei  Florenz  malte,  befindet  sich  je  eins  im 
Louvre,  in  den  Ufifizi  und  der  Londoner  Nat-Gal.,  das  vierte  in  Florentiner  .Privat* 
besitz.  Der  Louvre  besitzt  ausserdem  noch  Bildnisse,  die  Gal.  zu  ürbino  eine  Altar- 
Staffel.  Zweifelhaft  sind  die  Werke  in  Mflnchen  und  Prato,  sowie  Fresken  des 
Palastes  Vitaliani  zu  Florenz. 

Ueeda,  Jnan  de,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thätig  in  Sevilla  um  1594.  — 
Sein  Sohn  (?)  Juan  II.  de  U.^  war  dort  um  1660  als  Maler  thätig.  —  Ein  Pedro 
de  U.y  Maler,  starb  dort  1714.  —  Ein  Jnan  ü«  Castooverdo,  Maler,  war  dort  um 
1620  thätig. 

Ucbard,  Tonssaint  Fran^ois  Joseph,  Baumeister,  geb.  vor  1820  in  Paris, 
t  1891,  Schüler  von  Delaunoy  undGuönepin.  Mit  einem  Domprojekt  gewann  er 
1888  den  grossen  Rompreis.  Er  schuf  u.  A.  die  Kirche  St  FrauQois-Xavier  zu  Paris. 
Kr.  der  Ehrenleg.  1861. 

üchterfelt,  s.  Oehterfeld. 

ückermann,  Karl,  Maler,  geb.  81.  Jan.  1855  in  den  Lofoten,  gebildet  in 
München,  auch  Schüler  von  v.  Marckes  in  Paris,  thätig  in  Christiania.  Er  malte 
gute  Thierstflcke. 

üdemans,  Willem,  Maler,  geb.  1728  in  Middelburg,  f  1797.  Er  malte  Marinen 
und  Schiffe.  —  Ein  H*  Udemang  lebte  um  1659—1665  in  Middelburg  als  Kupferstecher. 

üden^  Lneas  ran,  Maler  und  Radierer,  geb.  18.  Oct  1595  in  Antwerpen,  f 
4.  Nov.  1672  das.,  Sohn  und  Schüler  eines  Artus  vanü.,  auch  von  P.Bril  beeinflusst. 
1626—27  wurde  er  Mitgl.  der  Gilde,  1647  begab  er  sich  auf  Reisen.  Er  malte  oft 
landschaftliche  Hintergründe  zu  Bildern  von  Rubens.  Teniers  und  Regemorter  haben 
andere  seiner  Bilder  staf6rt.  Bilder  von  ihm  in  den  Sammlungen  zu  Antwerpen, 
Aschaffenburg,  Perlin,  Braunschweig,  Brüssel,  Cassel,  Christiania,  Darmstadt,  Dresden, 
Frankfurt  a.  M.,  Madrid,  München,  Paris,  St.  Petersburg,  Schieissheim,  Weimar, 
Wien  (Liechtenstein),  etc.    U.  radierte  4  Landschaften  nach  Rubens  un^58  mihf 

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460  üdine  —  Ugolino. 

recht  gute,  nach  eigener  Zeichnung.  —  Ein  Jmeob  ran  U««  angeblicher  Bruder  des 
Lucas  van  U.  und  ebenfalls  Landschaftsmaler,  ist  nicht  völlig  sicher  nachgewiesen 
werden. 

üdinef  OioTamii  da,  s.  Naniii. 

üdine,  Giorannl  di  Martino  da,  ••  Martini,  GiOTanui. 

üdine»  Martino  da,  a«  Martino  di  Battista« 

üeberbacher,  Heinrich»  Bildhauer,  geb.  6.  Juli  1852  in  Bozen,  war  erst  in 
Bozen  Ciseleur  und  Goldschmied,  musste  wegen  Augenleidens  diese  Thätigkeit  auf- 
geben und  studirte  an  der  MQncbeoer  Akademie,  dann  in  Dresden  und  Berlin.  Er 
besuchte  Italien  und  Hess  sich  1887  in  Manchen  nieder.  Von  ihm  Faun  und  Paother, 
Blumenmädchen,  verschiedene  Grabmale,  etc. 

üeberfeldt,  a.  überfeldt. 

Üechtrits-Steinkirch»  Cnno  Ton»  Bildhauer,  geb.  8.  Juli  1856  in  Breslau, 
SchOler  von  Echtermeyer  und  Haenel  in  Dresden,  Tilgner  und  der  Akademie 
in  Wien.  Er  besuchte  Italien,  sowie  Paris  und  liess  sich  1887  in  Berlin  nieder. 
Von  ihm  Italiener  (polychrom.,  Berlin  Nat.-6al.,  Dresden  Albertinum]^  plastischer 
Schmuck  am  Schloss,  der  Darmstädter  Bank  und  anderen  Gebinden  Berlins,  Brunnen 
in  Bremen,  Moltkedenkmal  (Breslau),  etc. 

üeiland,  Henrik  Angnst,  Maler,  geb.  1827  (?)  in  Bergen  (Norwegen),  f  29. 
Juli  1855  in  Antwerpen. 

üetx,  Adalbert,  Maler,  geb.  7.  Febr.  1807  in  Wien,  f  2.  Mai  1864  in  6ns, 
Schaler  der  Wiener  Akademie,  weiterfr^bildet  in  Graz,  wo  er  sich  niederliess.  Er 
restanrirte  1885  die  Fresken,  etc.  am  Mausoleum  Ferdinands  IL,  schuf  Dekorationen 
an  der  Grazer  Burg,  «em  Palais  Erzheri.  Johann,  im  Coliseum  zu  Laibach,  dem 
Kursaal  zu  Sauerbrunn,  dem  Coliseum  zu  Graz,  etc. 

Ufer,  William  Oswald,  Kupferstecher,  geb.  8.  April  1828  in  Stolpen  bei 
Neustadt  in  Sachsen.  Er  war  SchQler  F.  A.  Kragers  und  der  Akademie  in  Dresden 
und  J.  C.  Th&ters  in  Manchen.  1853—78  besuchte  er  Rom,  Griechenland,  die 
Tarkei,  Palästina  und  Efirypten.  1876  wurde  er  Professor  an  der  Akademie  in 
Leipzig.  Er  stach  nach  Gibson,  Kaufmann,  Nowotny,  Overbeck,  Santi,  SchOnberr, 
Seitz,  Signorelli,  Veit,  etc.  U.  hat  auch  einige  Landschaften  in  Aquarell  und  Oel 
gemalt 

ülTenbaeb,  Johann  Friedrich  ron,  Zeichner  und  Radierer,  geb.  6.  Mai  1687 
in  Frankfurt  a.  M.,  f  ii»  April  1769.  Er  reiste  mit  seinem  Bruder  (Zacharias 
Conrad  U.,  der  die  Reisen  tagebuchartig  beschrieb),  weit  umher  und  fertigte  Zeichnungen, 
sammelte  auch  Kunstwerke.  Diese  vermachte  er  z.  Th.  der  Universität  Göttingen. 
U.  war  im  Kunstdrehen,  Glasschneiden,  etc.  bewandert  und  radierte  Vignetten  zur 
»Nachfolge  Christi*. 

ülTenbach,  Philipp,  Maler  und  Radierer,  geb.  1566  (?)  in  Frankfurt  a.  M., 
t  1689  (?),  SchOler  des  A.  Grimmer,  an  den  alten  Meistern  weitergebildet  Er 
war  nebenher  Mechaniker,  sowie  Feldmesser  und  radierte  18  Bl.  (ausser  einer  Reihe 
von  zweifelhaften)  Von  seinen  Gemälden  nennen  wir  Bemalung  des  Brackenthurms 
in  Frankfurt  a.  M..  Ausmalung  einer  Stube  im  Rathhaus  das.,  Himmelfahrt  Christi 
(1599  fOr  die  Dominikanerkirche  das.),  Bildniss  (Städtisches  Mus.  Frankfurt  a.  M.), 
Die  Verkandigung  (Mus.  Wien),  Anbetung  der  Könige  (1619),  etc.  —  Sein  Sohn  und 
SchOler  Johann  Philipp  ü.  wurde  auch  Maler.  —  Sein  Vater  (?)  Heinrich  ü.  war 
Formschneider  und  um  1582  thätig. 

üffrecht^  Rudolf,  Bildhauer,  geb.  9.  Juli  1840  in  Althaldensleben,  bei  Magde- 
burg, Schüler  der  Berliner  Akademie  (1855),  auf  Reisen  durch  Deutschland, 
Griechenland,  Italien  und  Oesterreich  1874—75  weitergebildet  Er  Hess  sich  in 
Italien  (Rom)  nieder  und  beschäftigte  sich  viel  mit  Terracottaarbeiten  und  scbof 
viele  Ideal-BQsten  z.  B.  Romeo  und  Juliet,  Beethoven,  Mozart,  Bach,  Alighieri, 
Buonarotti,  Santi,  Bismarck,  Moltke,  etc.  Neuerdings  fing  er  auch  an  zu  malen. 
Med.  Stettin  1862,  Leipzig  1869. 

üggione,  (üglone)^  s.  Oggione. 

ügolIno  da  Siena,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  f  1839  in  hohem  Alter,  an- 
geblich Schaler  des  Cimabue,  n.  A.  des  Guido  da  Siena.  Er  malte  in  vieles 
Orten  Italiens,  besonders  aber  in  Siena.  Zwei  Altartafeln  (Verrath  Judas  und  Kreuz- 
tragung),  die  er  (ar  Sa.  Croce  malte,  befinden  sich  jetzt  in  der  Nat.-  Gal.  zu  London. 
—  Ein  ü.  di  Neri^  der  1317  in  Siena  und  ein  —  ü*  4i  Pietro,  der  1824  das.  malte, 
sind  vielleicht  identisch  mit  U.  da  Siena. 


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ügolino  -  Ülbricbt.  461 

ügoltiio  di  Prete  üario,  Maler  des-  14.  Jahrhunderts  aus  Siena  (?).  1864 
malte  er  Fresken  in  der  S.  Corporale-Kapelle  des  Doms  zu  Oryieto.  1S78  deco- 
rirte  er  mit  Anderen  die  Tribuna  und  den  Ghorschluss  in  diesem  Dom. 

Ugmmow,  tirigrorlj  Iwanowltsch,  Maler,  geb.  um  1764  in  Russland,  f  1825, 
Schüler  von  Lodsenko.  Er  wurde  Professor  und  Rektor  der  St.  Petersburger 
Akademie.  Von  ihm  Die  Eroberung  yon  Kasan  (Eremitage,  St.  Petersburg),  Thron- 
besteigung der  Famihe  Romanow  (ebenda),  üstimowitschs  Kraftversuch  an  einem 
Stier,  etc. 

lJhd65  Fritz  Karl  Hermann  Ton,  Maler,  geb.  22.  Mai  1848  in  Wolkenburg 
in  Sacnseu,  wo  er  bis  zum  Jabr  1877  activ,  zuletzt  als  kgl.  Sächsischer  Rittmeister 
gewesen.  Er  hatte  sich  der  Soldatenlaufbahn  gewidmet  erst  nachdem  die  Akademie 
ihm  das  Kunststudium  verleidet  hatte.  Bald  aber  Hess  sich  die  wahre  Neigung  nicht 
mehr  unterdrücken;  er  malte  fQr  sich  weiter,  wurde  dann  Schüler  von  Mnnkäcsy 
(1879 -80j  in  Paris  und  an  alten  Meistern  in  Holland  weitergebildet.  Zuerst  schuf 
er  eine  Zeitlang  genrehafte  Darstellungen,  wendete  sich  darauf  der  religiösen  Malerei 
zu  und  wurde  auf  diesem  Feld  der  bedeutendste  Maler  unserer  Tage.  Um  uns  die 
gros^n  Schönheiten  und  Wahrheiten  der  Bibel  imanent  vor  Augen  zu  führen,  machte 
er  sich  von  der  geisttödtenden,  historischen  Kostümmalerei  frei  und  fQhrt  uns  die 
biblischen  Figuren  in  fast  der  heutigen  Gewandung  vor  —  eine  Auffassung,  der  alle 
grossen  Mt'istt'r  der  Vergangenheit  ausnahmslos  huldigten,  die  ab»  r  nun,  seitdem  wir 
etwa  75  Jahre  lau?  .verbildet*  worden  waren,  zuerst  ungeheuerlich  schien.  Erst  1888 
etwa,  mit  seiner  Geburt  Christi,  gelang  es  U.  durchzudrQcken,  und  auch  da  musste  er 
Concessionen  machen,  das  Mittelbild  übermalen,  die  Flügel  durch  andre  ersetzen.  In 
den  folgenden  Jahren  waren  ihm  grosse  Triumphe  beschieden,  seine  Werke  gelangten 
hl  die  mei^ten  deutschen  Galerien,  er  wurde  Professor  und  mit  anderen  Auszeichnungen 
reichlich  liedacht.  Jetzt  malt  U.  wieder  mehr  Genrebilder  und  Bildnisse,  da  er  die  bib- 
lischen Themata,  die  ihm  offen  waren,  vielleicht  erschöpft  hat,  denn  heutzutage, 
wann  Jeder  Schuljunge  ,so  viel  gelernt  hat",  durfte  er  freilich  bei  seiner  Auffassung 
nur  Bibelstellen  wählen,  in  denen  das  Zeitliche  völlig  hinter  dem  einfachen  Gedanken- 
inhalt verschwindet.  Von  ihm  Lasset  die  Kindlein  zu  mir  kommen  (Mus.  Leipzig), 
Komm  Herr  Jesu  sei  unser  Gast  (Nat-Gal.  Berlin),  Die  Geburt  (Mus.  Dresden), 
Ein  schwerer  Gang  (Neue  Pinakothek,  München),  Christi  Himmelfahrt  (das.),  Die 
Jünger  in  Emaus  (Städersches  Museum,  Frankfurt  a.  M),  Tischgebet  (Luxembours, 
Paris),  Schauspieler  Wohlmuth  (Gal.  Cbristiania),  Abschied  des  jungen  Tobias  (Gal. 
Liechtenstein,  Wien),  Das  Abendmahl,  Die  Bergpredigt,  Kinderprozession  (Gouache), 
Uebende  Trommler,  Kinderstube.  Vgl.  über  ihn  Graul  (1893),  Bierbaum  (1898). 
Mitglied  der  Akad.  Dresden,  München  und  Berlin,  viele  Orden  u.  Med. 

ühl,  Alexander,   Baumeister,    geb.  1855  in   Budapest,  wo  er  tbätig  war. 

Vhl,  Josef,  Bildhauer,  geb.  22.  Sept.  1852  in  München,  f  16.  Febr.  1895  in  Zürich. 

Üblen,  Franz  XaTer,  Goldschmied,  gt  b.  20.  Jan.  1800  in  Dringenberg  (West- 
pbalen),  f  1838  in  Kassel  (?),  wo  er  1827  Mitglied  der  Zunft  wurde. 

l]hlrlch,  Heinrich  Siglsmund,  Holzschneider,  geb.  22.  Jan.  1846  in  Oschatz 
.(Sachsen),  später  lebte  er  in  Kent.  Er  schnitt  nach  Philipp  Morris  (1888),  Lewy 
(1882),  H.  Herkomer,  etc, 

Uiterlimmigre,  Wonter,  Maler,  geb.  1780  in  Dordtrecht,  f  1784  das.,  Schüler 
von  A.  Schon  man.  Er  malte  Bildnisse  und  Geflügel,  war  auch  als  Bilderhändler  thätig. 

Uitewaely  a.  Wttewael. 

lijhäzy.  Ferencz  (Franz),  Maler,  geh,  8.  Dec.  1827  in  Szolnok,  Schüler  von 
J.  Zsohär  das.,  1843  von  Warschag  und  Schafft  in  Budapest.  Von  ihm  Still- 
leben (Nat.  Mus.  Budapest),  Kinizki  in  der  Schlacht  bei  Keny^rmezö  (Ober  Unga- 
risches Museum),  etc.,  auch  Altarbilder  in  Kirchen.  Bronze-Medaille  Stuhlweissen- 
burg  1879. 

Ulbricht  Hngo,  Zeichner  und  Radierer,  geb.  10.  Nov.  1867  in  Diesdorf  bei 
Nimptsch  (Schlesien),  Schüler  von  Köpping,  nachdem  er  bei  Riffarth  &  Co.  thätig 
gewesen  war  und  für  die  Journale  gezeichnet  hatte.  Yon  ihm  Am  königlichen 
Schloss  zu  Berlin  (1892),  Altes  Schloss  im  Sturm,  etc. 

Ulbricht  Ignaa,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  12.  Mai  1800  in  Mariaschein 
bei  Teplitz.    Er  malte  Origii  ale  und  besonders  Copien  alter  Bilder. 

Llbriclit,  Johann  Philipp,  Maler,  geb.  1762  in  Frankfurt  a.  M.,  f  1836, 
Schüler  von  l^othnagel,  auch  auf  Reisen  nach  Regensburg  und  Wien  gebildet 
Er  malte  Copien  nach  alten  Holländern,  Ansichten,  Landschaften,  Decorationen,  etc. 
Das  städtische  Museum  zu  Frankfurt  a.  M.  besitzt  8  Werke  von  ihm. 


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i62  tlle  -  Ülmdf. 

nie,  Carl,  Glasmaler,  geb.  1858  in  Halle  a.  S.,  Scholer  der  Kunstgewerbe- 
schule  Berlin  und  lernte  im  königl.  Institut  für  Glasmalerei  Charlotten  bürg  diese 
Technik.     1889  Hess  er  sich  als  Glasmaler  in  MQnchen  nieder. 

Ulefeld,  Eleonore  Christine,  Gr&fin,  Malerio,  geb.  1621  in  Friedrichsborg, 
f  1698  iu  Mariboe  auf  Laland,  Schülerin  von  K.  van  Mander,  Tochter  des 
Christian  IV.,  Gemahlin  eines  Ministers.  Sie  malte  Miniaturbildnisse  und  war  auch  in 
der  Kunststickerei,  sowie  im  Wachsbossiren  bewandert  Von  ihr  besitzt  das  Schlose 
Rosenborg  ein  gesticktes  Bildniss  Christian  V.  —  Auch  ihre  Tochter  Helena  Cliristiaaa 
war  Künstlerin. 

Ulenbnrgh^  (ülenbnrg),  Germert,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Amster- 
dam, t  um  1690  in  England  (?),  Schüler  und  Verwandter  des  R.  van  Rijn.  £r 
übernahm  seines  Vaters  Kunst- Geschäft,  hatte  aber  1675  grosse  Verluste  erlitten 
und  versuchte  darauf  sein  Glück  in  England,  wo  er  für  van  der  Faes  Hintergründe 
und  Gew&nder  gemalt  haben  soll. 

Ulericky  s.  Vlerick. 

Ulft,  Jakob  Tan  der,  Maler,  geb.  1627  in  Gorkum,  f  nach  1688  das.,  wahr- 
scheinlich Schüler  von  J.  Both.  Er  malte  Ansichten  und  Ruinen  aus  Rom  und  der 
Umgegend,  hat  2  Blatt  radiert,  und  schuf  Glasgem&lde  für  Kirchen  in  Geldern.  U. 
war  Bürsermeister  in  Gorkum.  Gem&lde  von  ihm  in  den  Sammlungen  zu  Amster- 
dam, Berlin  (Dep6t),  Christiania,  Darmstadt,  Dresden,  Haag,  Haarlem,  Hamburg,  Olden- 
burg, Paris,  Rotterdam,  St.  Petersburg,  etc. 

min,  Nleolms  d%  s.  Dnlin,  N.  (im  Nachtrag). 

UUn,  Pierre  d%  a.  Dnlin,  P. 

Vlingery  Johann  Caspar,  Maler  und  Radierer  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Zürich,  t  1768  das.    Er  schuf  Landschaften. 

UliTelli;  Cosimo,  Maler,  geb.  um  1625  in  Floreni,  f  1704,  Schüler  des  B. 
Franceschini.  Von  ihm  Lünetten  im  Kloster  del  Carmine  zu  Florenz;  Anderes 
in  den  Uffisi,  S.  Spirito,  Sa.  Annunsiata,  etc.  das. 

Ulivii  Pietroi  Maler,  geb.  1806  in  Pistoja.  Er  schuf  Genrebilder,  besonders 
aber  Bildnisse  und  hat  für  den  Stich  gezeichnet. 

Ullik,  Hngo,  Maler,  geb.  1838  in  Prag,  Schüler  von  Haushof  er  an  der 
Prager  Akademie,  dann  vom  Theatermaler  Kautskv.  Er  malte  Bühnendecoratiocen 
für  Prag,  Pilsen  und  Pressburg,  wurde  Prof.  des  Omamentzeichnens  an  der  Prager 
Gewerbeschule  und  zog  1874  nach  München,  wo  er  sich  der  Landschaftsmalerei 
widmete.  U.  bereiste  Böhmen  und  die  Alpen,  aus  welchen  Gegenden  er  Ansichten  in 
Oel-  und  Wasserfarben  brachte.  Drei  Jahre  lang  illustrirte  er  auch  für  die  Zeit- 
schrift »Kvety*. 

UUmann,  Marle^  Malerin,  geb.  1839  in  Mnischek  (Böhmen),  thfttig  in  Prag. 
Von  ihr  Bauernm&dchen,  etc. 

l]llmann,  Walter,  Maler,  geb.  1861,  f  im  Juni  1882.  Er  malte  Landschaften. 

Ullrich,  Carl  Wilhelm,  Lithograph,  geb.  10.  Januar  1815  in  Torgao,  t 
18.  October  1875  in  Dresden.  Er  hat  nach  Ludwig  Richterschen  Zeichnungen  litho- 
graphirt 

Ulirieh,  Johann  Friedrieh,  a.  Uirieh. 

Ulm,  Jaeob  von,  g.  Jacob  der  Dentaehe« 

Uimann,  Benjamin,  Maler,  geb.  24.  Mai  1829  in  Blotzheim  (Elsass),  f  25.  Febr. 
1884  in  Paris,  Schüler  der£cole  des  beaux-arts  unter  Drolling  und  Picot;  1859 
erhielt  er  den  grossen  Rompreis.  Von  ihm  Sulla  bei  Marius  (Luxembourg,  Paris), 
Patroklos  bei  Amphidamas  (Mus.  Maus),  Junius  Brutus  (Mus.  Melun);  A.  in  den 
Sammlungen  au  Colmar,  Marseille,  etc.,  im  Gassationshof  des  Justizpalastes,  im 
Palais  Royal,  etc.    Med.  8.  KL  1859,  2  Kl.  1872;  Kr.  der  Ehreoleg.  1872. 

Ulmaun,  Samuel  £mile  James,  Baumeister,  geb.  24.  Nov.  1844  in  Paris, 
Schüler  von  Ginain  und  Lebas.  1871  gewann  er  den  grossen  Rompreis.  Von 
dort  und  Griechenland  sandte  er  die  ablieben  Aufnahmen  nach  Haus.  Von  ihm 
ferner  Grabmonument  der  Gr&fin  von  Caen,  etc.    Med.  2  Kl.  1877. 

Uimer,  Johann  Conrad^  Kupferstecher,  geb.  1783  in  Beroldsheim  (bei  Ans* 
bach),  t  26.  Aug.  1820  in  Frankfurt  a.  M.  durch  Selbstmord,  Schüler  von  Naumann , 
der  Nürnberger  Akad.,  Johann  G.  und  Christ.  Fr.  Müller  in  Stuttgart,  auch  in 
Paris  unter  Balvay  gebildet.  Hier  arbeitete  er  für  das  Musde  Napoleon.  1818 
wurde  er  Prof.  des  St&delschen  Instituts  zu  Frankfuit  a.  M.  Von  ihm  Schützenstack 
(n.  B.  ▼.  d.  HeUt),  Madonna  della  Sedia  (u.  Santi),  Sa.  Cecilia  (n.  Mignard),  A.  nach 
Q,  Dolce,  Lesueur,  Naumann,  Van  Dyck,  etc. 


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ülricli  —  Ümt)eri  463 

Ulrich,  Heister,  Miniaturmaler  des  10.  Jahrhanderts,  gen.  Ulrieh  der  HeUlye. 
Ihm  werden  ein  ETangelistarium  in  der  MOnchener  Hofbibliothek  und  ein  Evangelien* 
buch  im  British-Museum,  zwischen  923—78  geschrieben  und  gemalt,  zugetheilt. 

Vlriebf  Meister,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  Laienbruder  im  Kloster  Maulbroon. 
In  der  dortigen  Kirche  malte  er  1425  zwei  grosse  Wandbilder. 

Ulrich,  Charles  Frederiok,  Maler,  geb.  8.  (18.?)  Oct.  1858  in  New-York, 
Schüler  von  Venino  und  der  New-Torker  Akad.,  weitergebildet  in  München  unter 
LöfftK  und  Lindenschroit.  Er  war  eine  Zeitlang  in  Venedig,  dann  in  München 
und  New- York  thätig.  Von  ihm  Inneres  einer  Tenetianisjhen  Glasfabrik  (Metro- 
politan-Mus.  New- York),  Der  Amateurradierer,  Grossmütterchen,  Im  Lande  der  Ver- 
heissung,  etc.    Med.  Paris  1889,  Chicago  1898. 

Ulricby  Christian  Friedricb^  Baumeister  und  Zeichner,  geb.  21.  Dec.  1765 
in  Bautzen  (Sachsen),  f  8.  Jan.  1828,  gebildet  in  Wien  und  Berlin.  1797  Hess  er 
sich  in  Frankfurt  a.  M.  nieder,  wo  tr  als  Lehrer  th&tig  war.  Von  ihm  der 
geometrische  Plan  Frankfurts  (1811),  Situationskarte  der  Rhein-,  Main-  und  Lahn- 
gegend, Privatbauten  in  Frankfurt  a.  M.,  etc. 

Ulricbf  Frani,  Maler,  geb.  16.  Oct.  1651  in  Neu-Ruppin,  Schüler  des  Kunst- 
gewerbemuseums zu  Berlin,  >  on  Schaller,  Ewald,  Peters,  Eibel  undSteffeck. 
Von  ihm  Treff  oder  Trumph,  Katzenvisite,  Bildnisse,  etc.  —  Ein  andrer  Frans  V», 
t  15.  Not.  1710  in  Saaz,  war  dort  als  Maler  thfttig  gewesen. 

Ulrich^  Friedrieb  Andreas,  Bildhauer  und  Stnccateur,  geb.  am  1750  bei 
Meissen,  f  nach  1808,  Schüler  von  Lindner  in  Dresden  und  Schadow  in  Berlin. 
Er  arbeitete  in  Rheinsberg,  besuchte  Paris  und  ging  1809  nach  Moskau.  Von  ihm 
Amor  Vögel  fütternd,  Psyche,  Büste  Kaiser  Alexanders,  Sibylle  (1805),  Büste 
Napoleons,  Büste  Grassis,  etc. 

Ulrich,  Hang  Jakob»  Maler,  geb.  1798  in  Andelfingen,  f  1877  in  Zürich,  ge- 
bildet  in  Paris  und  Italien  (1828).  1881  kehrte  er  nach  Paris  zurück,  besuchte 
England  und  die  Niederlande.  U.  malte  Marinrn,  Waldlandschaften  und  Thier- 
bilder.  Er  war  eine  Zeit  lang  Professor  am  Polytechnicum  in  Zürich.  Von  ihm 
Ansicht  im  Hafen  von  Rotterdam  (1844  Mus.  Bern),  Morgen  an  der  Küste  (Mus.  St. 
Gallen),  Garda-See  u.  A.  (Mus.  Zürich),  Brennendes  Schiff  auf  stürmischer  See  (Leipzig 
Mus.),  Ansicht  des  Toedi  ^us.  Orleans),  Schweizerlaodschaft  (Miv.  Nantes),  etc. 
Ehrenprofessor  der  Akademie  Neapel. 

Uirieby  Heinrieb.  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  um  1572  in  Nürnberg,  f 
1621  (?).  Er  war  in  Nürnberg  und  Wien  thätig.  Er  stach  ungefihr  150  Blatt 
Bildnisse,  Historien,  Genre-  und  Gostüm- Bilder. 

Ulrich,  (Ullrieb),  Jobann  Friedrieb^  Medailleur  des  18.  Jahrhunderts,  der 
1764—1773  Hessischer  Münzmeister  war  und  schon  von  1762  ab  Landesmünzen  schuf. 

Dlricb  Ton  Ensingen,  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts,  znerst  am  Ulmer, 
dann  (um  1402)  am  Strassburger  Münster  thfttig.  Von  ihm  rührt  dort  wahrscheinlich  der 
plumpe  Mittelbau  über  der  Rose  an  der  Fagade  her.  Vergl.  auch  oben  Ensinger, 
unter  welchem  Namen  Müller  ihn  fälschlich  eingeordnet  hatte. 

Ulysse^  Denis,  Maler,  geb.  vor  1850  in  Paris,  Schüler  des  Abel  de  Pujol. 
Werke  von  ihm  besitzt  das  Museum  zu  Blois.    Er  schuf  auch  Glasfenster. 

Ulysse,  Jean  Jude,  Maler,  geb.  vor  1840  in  Blois  (Döp.  Loiret-Cher),  Schüler 
von  V.  Chavet.  Er  malte  historische  Genrebilder,  Faiencen,  Glasfenster,  etc. 
Werke  von  ihm  befinden  sich  im  Museum  zu  Blois,  in  der  Herz-Jesu-Kapelle  zu 
Vend6ine,  in  der  Kirche  zu  Chailles,  etc. 

Umbaeb)  Friedrieb  JniinSy  Kupferstecher,  geb.  22.  Sept.  1815  in  Hanau, 
Schüler  von  E.  E.  Seh  äffe r.  Er  Hess  sich  in  Darmstadt  nieder  und  arbeitete  nach 
Lessing,  Richter,  P.  Weber,  etc. 

ümbaeb,  Jonas.  Maler  und  Radierer,  geb.  um  1624  in  Augsburg,  f  1700  das. 
Kr  wurde  Kammermal»  r  des  Bischofs  von  Augsburg  und  malte  Küchenscenen,  Land- 
schaften, Geflügel,  Hirteustücke,  sowie  einige  Historien;  bekannt  wurde  er  auch  durch 
Kreide-  und  Bistre-Zeichnungen.  Ferner  radierte  er  an  die  250  Blatt  zur  Bibel, 
Mythologie  und  Geschichte,  sowie  Landschaften.  —  Ein  jüngerer  Jonas  II.  U.y 
zeichnete  Bildnisse. 

Umberty  Maitre,  Baumeister  des  11.  Jahrhunderts  und  Abt  1008  baute  er 
die  Kirche  St.  Aubin  des  Ponts-de-Cd.  —  Ein  anderer  M  a  i  t  r  e  U.,  Mönch  und  eben- 
falls Baumeister  des  11.  Jahrhunderts,  errichtete  die  Kirche  Ste.  Marie  du  monast^re 
de  Correns.  —  Von  einem  Baumeister  U»  rühren  Theile  der  Kirche  St.  Benoit-sur« 
Loire  her. 


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464  ümilUt  —  Üngef. 

ümlltäy  übaldOy  Maler,  geb.  1841  in  Montecchio  (Reggio  Eznilia),  war  erst 
Militair  und  als  Maler  Autodidakt.  Er  schuf  Pastellbildnisse,  s.  B.  König  Umberto, 
Kgn.  Margberita,  Garibaldi  (1881),  etc. 

Umpfenbaoh,  Anton  Emannel,  Malpr,  geb.  1820  in  Frankfurt  a.  M.,  f  1892, 
thätig  in  Frankfurt  a.  M.    Er  malte  Blumen  und  Decoratiouen. 

Umpfenbaeh,  Johann^  Maler  unseres  Jahrhunderts,  f  1818,  tbätig  in  Frank- 
furt a.  M.    Er  malte  Bildnisse. 

Umpfenbachy  Johann  Daniel.  Lithograph,  geb.  27.  April  1786,  f  10.  Juni 
1886,  Sohn  des  Johann  U.  Er  gründete  die  erste  lithographische  Anstalt  iu  Frank- 
furt a.  M. 

Undeloty  Jacques»  Maler  des  15.  Jahrhunderts.  Für  Karl  den  Kühnen,  da  er 
1465  noch  Graf  von  Charolais  war,  malte  er  ein  Miniaturmissal,  das  sich  jetzt  auf 
der  Kopenhagener  Bibliothek  befindet. 

Underwood.  Richard  Thomas^  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  England, 

tl836  in  Auteuil  bei  Paris,  Schüler  von  Monro.  Er  malte  in  Aquarell,  mehr  als 
iebhaber,  und  war  in  London  thütig. 

Under Woody  Thomas,  Kupferstecher,  geb.  1809,  f  1882  in  London.  Er  stach 
erst  Illustrationen  zu  topographischen  und  archaeologischen  Werken  und  hat  später 
solche  Werke  selbst  verfasst. 

CniTolter,  (Ungelder),  Christoph,  Münzgraveur  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in 
St.  Gallen,  t  im  Aug.  1693.  Er  war  erat  in  Augsburg,  dann  Berlin  thätig,  wo  er 
1688  Berg-  und  Münzrath,  dann  Münzinspektor  und  Aufseher  der  Kunstkammer  wurde. 
Von  ihm  Med.  auf  die  Geburt  des  kais.  Prinzen  Joseph  (1678),  etc. 

ÜDger,  Carl  Friedrich  Hans,  Maler  und  Radierer,  geb.  26.  Aug.  1872  in 
Bautzen,  Schüler  der  Dresdener  Akademie  unter  Preller  und  Prell,  weitergebildet 
auf  Studienreisen  nach  Sicilien  und  Bornholm,  1897 — 98  in  Paris.  Von  ihm  Muse 
(Gal.  Dresden),  Bacchantenzug  (Vorhang  im  Centraltheater  zu  Dresden),  zwei  deco- 
rative  Gemälde  (Albcrtshof,  das.),  Fischer  auf  Bornholm,  Herbststürme.  U.  ist  auch 
trefflicher  Radierer  und  gehört  zu  denjenigen  der  jüngeren  deutschen  Fachgeuossen, 
die  ein  grosses  Verständniss  für  Linienwerthe  bekunden.  Daneben  hat  er  mehrere 
gute  Lithof[raphien  geschafifen.  Am  bekanntesten  bislang  wurde  er  durch  seine 
Plakate,  unter  denen  wir  die  für  Estey  Orgel-Rost,  Keysches  Bier,  Nicodä-Concerte 
hervorheben. 

Unger,  Christian  Wilhelm  Jacob,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1775  (?)  in 
Kirchlotheim,  f  >^&<^b  1820,  Schüler  von  Tischbein.  Er  radierte  landschaftliche 
Vignetten  und  Ansichten  aus  der  Casseler  Gegend,  auch  Thierstücke  und  Copien 
nach  V.  Ostade,  Potter,  etc. 

Uoger,  Ednard,  Maler,  geb.  18.  Febr.  1889  in  Hamburg,  Schüler  von  Kalck- 
reuth,  Michelis  und  M.  Schmidt  in  Weimar  (1860—70),  auch  auf  Reisen  nach 
München  (1870),  Wien  (1878)  und  Dresden  weitergebildet.  Mit  Kops  gründete  er  in 
Dresden  eine  Malschule,  ging  1879  nach  London  und  von  dort  nach  Hamburg,  wo 
er  lehrte.    Er  malte  Landschaften. 

Cnger,  Ednard,  Maler,  geb.  4.  Febr.  1858  zu  Hofheim  in  Bayern,  f  4.  Aug. 
1894  in  Oberaudorf,  Schüler  von  Strähn ber  und  Seitz  an  der  Münchner  Akademie. 
Er  machte  sich  durch  seine  Bilder  „ Christbaum "  und  „Antiker  Briefkasten*^  bekannt, 
widmete  sieb  aber  später  besonders  der  Bücherillustration,  in  der  er  uns  die 
Märchenwelt  der  Gnomen,  Elfen,  Zwerge  vor  Augen  führt,  i.  B.  „Aus  den  vier 
Jahreszeiten",  Text  von  M.  Nonnenbruch.  Decorative  Wandmalereien  von  U.  befinden 
sich  im  Gafä  Gassner,  München  und  im  Cafe  Bauer,  Halle. 

Unger,  Georg  Christian,  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  1748  in 
Bayreuth,  Schüler  von  Gontard.  Er  war  für  den  Berliner  Hof  thätig  und  schuf 
die  Galerie  zu  Sanssouci,  Theile  des  Schlösschens  Monbijou  in  Berlin,  die  Colonnaden 
der  Jägerstrasse  und  Spandauer  Brücke  das.,  das  Schloss  Bellevue  im  Tbiergarten, 
das  Palais  der  Lotterieüirektion  (um  1780),  etc. 

Unger,  Johann  Friedrich  Gottlieb  (Christian  ?),  Holzschneider,  geb.  am 
1740  in  Berlin,  f  26.  Dtc.  1804,  Sohn  und  Schüler  des  Job.  Georg  U.  Er  gehört 
zu  den  frühen  Berliner  Vertretern  des  Hartholzschnitts  und  Holzstichs,  in  welchem  Fach 
er  von  Bedeutung  war.  U.  bat  verbesserte  Typen  herausgegeben,  Kartenspiele  ge- 
schnitten, in  Stahl  gearbeitet  und  über  seine  Verfahren  geschrieben.  Er  wurde 
Pro£.  au  der  Berliner  Akademie.  Seine  Illustrationen  und  Vignetten  sind  meist  nach 
Meli,  Bode  und  Bosenberg. 


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ÜDger  —  Ünkoku.  465 

üngrer»  Johann  CFeory,  Holzschneider,  geb.  26.  Oet.  1715  in  Goos  boi  Pirna, 
t  13.  Aug.  1788.  Er  war  erst  Buchdrncker,  übte  sich  im  Typenschnitt  und  wurde 
einer  der  Vorläufer  des  modernen  Holzschnittes,  fOr  dessen  Aasflbung  er  Terschiedene 
technische  Hilfsmittel  erfand.  Er  arbeitete  in  Berlin  für  die  Tabaksadministration 
und  schnitt  nebenher  5  bemerkenswerthe  Landschaften. 

Untrer,  Jobanna,  Malerin,  geb.  6.  März  1887  (1836  ?  1838  ?)  in  HannoTer,  f 
11.  Febr.  1871  in  Pisa,  Schülerin  you  K.  Sohn  und  Bethel  in  Dflsseidorf,  Leutze 
und  endlich  von  Piloty  in  München.  Sie  war  als  Lehrerin  thätig.  Von  ihr  Dorn- 
röschen (1868)),  Die  Marien  am  Grabe  (1864),  Die  Jungfrau  Ton  Orleans,  Bildnisse, 
Aquarelle,  Arabeskenillustrationen,  etc. 

ünger^  Joseptai  Maler  und  Lithograph,  gen.  ü*  d.  J«,  geb.  1811  in  München, 
t  1848,  Schüler  der  Münchener  Akademie,  Sohn  eines  Baumeisters.  Er  malte  nur 
kurze  Zeit,  seine  Steindrucke  werden  aber  gelobt  z.  B.  Geburt  Christi  und  Tod 
Mariae  (n.  Schraudolph),  Chorfenster  der  Kirche  zu  Au  bei  München,  Grabmal  des 
Kaisers  Ludwig  in  der  Münchener  Frauenkirche,  etc. 

ünger,  MaX|  Bildhauer,  geb.  26.  Jan.  1854  in  Berlin,  Schüler  der  Berliner 
Akademie  und  von  A.  Wolff,  1882—84  in  Italien,  später  in  Paris  weitergebildet. 
1898  erhielt  er  den  Professortitel  Von  ihm  Prinz  Friedrich-Earl-Denkmal  (Frank- 
furt a.  M.),  Markgraf  Waldemar  (Berlin,  Fischbrücke),  Friedrich  Wilhelm  IV.  (das. 
Weisser  Saal  im  Schloss),  Bismarck  (Forst  i.  L.);  auch  Arbeiten  an  der  Berliner 
Siegesallee,  etc.  Kl.  gold.  Med.  Berlin  1888,  Rother  Adl.-Ord.  IV.  Kl.,  Kronen-Ord. 
m.  KL,  etc. 

ünger,  William^  Radierer,  geb.  11.  Sept  1887  in  Hannoyer,  Schüler  von 
Eberlein,  tou  der  Düsseldorfer  Akademie  und  Ton  J.  Thäter  in  München.  1865 
liess  er  sich  in  Leipzig  nieder,  wo  er  für  Verleger  mit  dem  Stichel  und  dem  Messer 
auf  Kupfer  und  Holz,  auch  auf  Stein  arbeitete.  Zwei  Jahre  sp&ter  wandte  er  sich 
der  Radierung  zu  und  wurde  einer  ihrer  Vorkämpfer  in  Deutschland.  1871  wurde 
er  Professor,  1872  siedelte  er  nach  Wien  über,  wo  er  erst  an  der  Kunstgewerbe- 
schule, dann  an  der  Akademie  Professor  wurde.  Er  wurde  einer  der  Hauptrertreter 
der  reproduktiyen  Radierung  unserer  Zeit  und  hat  zahllose  Blätter  geschaffen.  Zu 
den  hervorragendsten  Sammlungen  gehören  die  Braunschweiger  (1868),  die  Casseler 
(1869—70),  die  Haarlemer  (1871),  die  Amsterdamer  (1872)  Valerien,  die  Sammlung 
Weber  in  Hamburg,  die  Sammlung  M.  Strauss  in  Wien,  ferner  viele  Beitrage  für 
verschiedene  Kunstzeitschriften,  Versteigerungskatalo^e,  Galeriewerke  (Wien,  Berlin, 
Liechtenstein),  etc.,  endlich  auch  landschaftliche  Originalradierungen  und  Bildnisse 
(darunter  Farbendrucke)  nach  dem  Leben.  Besonders  hoch  geschätzt  wurde  in  Wien 
seine  Lehrthätigkeit.  Qr.  Gk>ldene  Med.  Berlin  1891  u.  A.,  Mitglied  der  Berliner 
Akademie  1892. 

Un^erery  Jakob,  Bildhauer,  geb.  18.  Juni  1840  in  München,  Schüler  von  Hallig, 
dann  von  Widn  mann  an  der  Münchener  Akademie,  1864 — 65  in  Italien  weitergebildet. 
1866  liess  er  sich  in  München  nieder,  1890  wurde  er  kgl.  Professor.  Von  ihm 
Mendebrunnen  (Leipzig),  Arbeiten  am  Museum,  Grassimuseum,  Conservatorium  und 
anderen  Gebäuden  Leipzigs  und  Münchens. 

üngeiritter,  Goorg  Gottlob,  Baumeister,  geb.  15.  Sept.  1820  zu  Wanfried  a. 
d.  Werra,  f  1864  in  Cassel,  studirte  in  Wanfried  und  an  der  Münchener  Akademie, 
dann  Schüler  von  Bflrklein.  Er  baute  seit  1842  in  Hamburg  und  zog  1849  nach 
Leipzig,  wo  er  als  eifriger  Anhänger  der  Gothik  eine  „Sammlung  mittelalterlicher 
Ornamente"  (1862—65),  ein  „Gothischei  Musterbuch*  und  ein  „Lehrbuch  der  gothischen 
Construktionen"  (2.  Aufl.  1875)  u.  A.  herausgab.  1851  wurde  er  Lehrer  an  der 
Gewerbeschule  zu  Cassel.    S.  Leben  von  Reichensperger  (1866). 

UnieriynBkl,  Joseph  Ritter  von,  Maler,  geb.  20.  Dec  1868  in  Milewo  (Russ. 
Polen),  Schüler  von  Matejko,  auch  in  Warschau  und  Rom  gebildet.  Er  war  in 
Krakau  thätig.    Von  ihm  Via  Crucis,  Bildnisse,  Genrebilder,  etc. 

Unkor-LtttzoWy  Karl  Hindrlk  d%  Maler,  geb.  6.  Mai  1829  in  Stockholm,  f 
24.  März  1866  in  Düsseldorf,  erst  activ  bis  er  1851  als  schwed.  Gardeofftzier  den 
Dienst  verliess,  dann  Schüler  von  K.  Sohn,  auch  in  Paris  und  Amsterdam  gebildet. 
Vor  seinem  Tode  wurde  er  an  der  rechten  Hand  gelähmt  und  malte  dann  mit  der 
linken.  Er  wurde  schwedischer  Hofmaler,  Prof.  und  Ehrenmitgl.  der  Stockholmer 
Akademie.  Seine  Studien  machte  er  oft  unter  Seiltänzern,  in  Spielsälen,  Leihhäusern, 
etc.  Von  ihm  Arrest -Meldung  (1857  Nat-GaL  Berlin),  WeibL  Prestidigitotenr 
(Mus.  Hannover),  Im  Spielsaalf  Im  Wartesaal  lU.  KL,  etc.  Goldene  Medaille  Amsterdam. 

Unkokn,  s.  Sesshin. 

Allgemeinet  Künaüer-Lericon.  8.  Aufl.  4.  Band,  Digitized  by^OO^lC 


466  ÜDBin  —  Ürbina. 

ünsin,  CUnsingr),  Conrad»  Maler,  geb.  um  1660  in  Frankfurt  a.  M.,  f  8.  Sept. 
1717,  th&tig  in  Frankfurt  a.  M.,  wo  er  um  1695  Fresken  und  Hausfa^aden  malte, 
1709  die  Malereien  am  Brflckenthurme  erneuerte  und  1711  Kiachen  des  Eaisersaals 
schmückte. 

Vnte,  Johannes,  Maler,  seb.  11.  Dec  1858  in  Berlin,  Schüler  der  dortigen 
Akademie  und  von  E  n  i  1 1  e.    Er  malte  Bildnisse  und  Architekturen. 

Unterbergor,  Christoph,  Maler,  geb.  27.  Mai  1782  in  Cavalese  (Tirol),  f  25.  Jan. 
1798  in  Rom,  Schüler  seines  Oheims  Franz  U.,  des  Michel  A.  U.  in  Wien  (wo 
er  1758  einen  ersten  Preis  gewann),  dann  in  Venedig  und  Verona  (unter  Cigna ni) 
weitergebildet.  1758  kam  er  nach  Rom,  wo  ihn  Mengs  beeinflusste  und  er  eifrig 
P.  Berrettini  copirte.  Von  ihm  Madonna  (Ferdinandeum,  Innsbruck),  Eflchenscene 
n.  A.  (Gal.  Liechtenstein,  Wien),  Zwei  Alt&re  (Dom,  Brixen),  Grottesken  (Vatikanische 
Bibliothek),  Decorative  Wandmalereien  (Villa  Borghese,  Rom),  A.  in  den  Kirchen  an 
Loreto  und  Spoleto,  etc. 

ünterberger,  Frans,  Maler,  geb.  1706,  f  1776,  th&tig  in  Tirol. 

Unterberger,  Frans  Riehard,  Maler,  geb.  15.  Aug.  1838  in  Innsbruck, 
studirte  auf  der  Münchener,  dann  MaU&nder  Akademie  (unter  Alb.  Zimmermann) 
in  Düsseldorf,  Paris  und  in  Brüssel,  wo  er  sich  1860  niederliess,  nachdem  er  Nor- 
wegen besucht  hatte.  Er  bereiste  auch  Frankreich,  Italien  und  Grossbritannien. 
Von  ihm  Canal  Ognissanti  in  Venedig,  Golf  von  Salerno-Amalfi,  Sogne  Fjord,  Das 
Oetzthal,  etc.    Franz  Joseph -Ord.,  Venezolanischer  Ord. 

Unterberger,  Ignas,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1748  (?)  in  CaTaleae 
(Tirol),  t  4  Dec.  1797  in  Wien,  Schüler  seines  Oheims  Franz  U.,  Bruder  des 
Christoph  U.,  mit  dem  er  nach  Rom  kam.  Dort  studirte  er  AUegri  und  Mengs.  Er 
malte  Bambocciaden  und  erregte  nach  seiner  Rückkehr  nach  Wien  (1776)  Au&ehen 
durch  Arabesken  und  Cameen  in  Nachahmung  von  Marmor  und  Elfenbein.  Er  wurde 
dort  Mitglied  der  Akademie,  erfand  eine  Maschine  zum  Poliren  von  Kupferplatten, 
sowie  einen  leichten  Transportwagen  für  Erdfuhren.  Von  seinen  Gem&lden  nennen 
wir  Die  Ausgiessung  des  H\.  Geistes  (Dom,  Königgr&tz),  Madonna  (Italien.  Kirche, 
Wien),  Bathseba  (Rudolfinum,  Prag).  Femer  schuf  er  etwa  ein  Dutzend  Schab- 
kunst- und  punktirte  Bl&tter,  z.  B.  Venus,  Hebe,  Die  Nacht,  einige  Bildnisse  und 
Ornamentstidie,  etc. 

Unterberger,  Michel  Angelo,  Maler,  geh  12.  August  1695  in  Cayalese  (Tirol), 
t  27.  Juni  1758  in  Wien,  Schüler  Yon  G.  d'  A 1  b  e  r  t  i  und  Piazetta  (in  Venedig). 
1751  wurde  er  altemirender  Direktor  der  Wiener  Akademie.  Von  ihm  Tod  Mariae 
(Dom,  Brixen),  S.  Joseph  und  Sa.  Therese  (Wiltau),  Legende  Tom  Rosenkranz 
(Kaltem),  S.  Antonios  (Dom,  Wien),  S.  Antonius  und  S.  Michael  (Michaelskirche 
das.) ;  A.  Werke  in  Passau,  im  Ferdinandeum  zu  Innsbruck,  in  der  Akademie-Sammlung 
zu  Wien,  etc. 

Unwin,  S»,  Maler,  geb.  vor  1770,  f  nach  1811.  Er  malte  Bildnisse  und 
Landschaften  in  Miniatur,  ferner  besonders  Tiele  Schmelzmalereien. 

Unielniann.Frledrieh  Ludwig,  Holzschneider,  geb.  im  Dec.  1797  in  Berlin,  f 
29.  Aug.  1854  in  Wien,  Schüler  you  G  u  b  i  t  z  an  der  Berliner  Akademie  (1812—14), 
deren  Mitglied  er  1848.  an  der  er  Professor  1845  wurde.  Er  ist  der  bedeutendste 
Formschneider  Deutschlands  seiner  Zeit  gewesen  und  besonders  durch  seine  Schnitte 
nach  Menzel  berühmt  geworden. 

Uphues«  Joseph,  Bildhauer,  geb.  23.  Mai  1850  in  Sassenberg  (Westphalen), 
Schüler  der  Berliner  Akademie  und  von  R.  B  e  g  a  s,  nachdem  er  als  Steinmetz  an- 
gefangen hatte.  Von  ihm  Bogenschütze  (Gal.  Melbourne),  Kaiser  Wilhelm  I.  (Düren), 
Bismarck  (das.),  Kaiser  Friedrich  (Homburg  t.  d.  H.),  desgl.  (Wiesbaden),  Markgraf 
Otto  II.  (Siegesallee,  Berlin),  Friedrich  d.  Gr.  (ebenda),  viele  Privatgrabmäler,  etc.  Gk>ld. 
Med.  München,  Melbourne,  Chicago;  Roth.  Adler-Ord.  4.  Kl. 

Üprka.  Joseff  Maler,  geb.  1862  in  Knezdub  (MfthrenX  thätig  in  üngariach- 
HradiscL    Von  ihm  Unsere  Mütterchen,  «Von  Welcher?"  etc. 

Urbminy  s.  Saint-Urbaln. 

Urban»  Frans,  Maler,  ^eb.  1868  in  Prag,  thätig  das.   Von  ihm  Madonna,  etc. 

ürban,  Joseph  Christian,  Maler,  geb.  um  1710,  f  1761.  Er  war  eine  Zeit- 
lang in  Frankfurt  a.  M.  th&tig. 

Urbina,  Die^o  de,  Maler,  geb.  um  1550,  f  n&c^  1^94  (?).  1570  malte  er 
mit  San  che  z  Coello  Ornamente  zu  den  Triumphbogen  für  den  Einzug  von  Felipe  U. 
vierter  Braut,  und  wurde  später  deren  (Anna  von  Oesterreich)  Hofmaler.  1672 
malte  er  für  das  Kgl.  Kloster  you  Santa  Cruz  sechs  Historien.    Mit  G.  Martine 


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ÜrblnAte  -  Üsterl  467 

malte  er  den  1594  ToUendeten  Hochaltar  für  den  Dom  zn  Bnrgos.  —  Ein  Juan  de 
U«  war  unter  Felipe  II.  im  Escorial  ah  Maler  th&tig. 

ürbimate»  demente^  (Glemente  da  Urbino),  Medailleur  des  15.  Jahrhunderts. 
1468  schuf  er  die  ausgezeichnete  Sdiaumflnse  auf  Fed.  Montefeltre  ron  ürbino. 

ürbino,  Battlsta  da,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  nach  1568,  der  seit  1562 
fQr  den  Herzog  Alfonso  von  Ferrara  als  Majolica-Maler  bis  1569  thätig  war.  — 
Sein  Bruder  Camillo  da  ü*  trat  um  1561  in  die  Dienste  des  Herzogs,  erfand 
europäisches  Porzellan,  fertigte  Vasen,  kam  aber  1567  durch  untorsichtiges  Los* 
brennen  eines  Geschützes  um. 

ürbino,  Bramante  da,  ••  Bramante« 

Urbino,  Carlo  da,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  n^ch  1584,  thfttig  in  Grema, 
wo  er  im  Rathssaal  TaterlAndische  Schlachten  und  Siege  malte.  In  Folge  einer 
Hintansetzung  siedelte  er  nach  Mailand  über  und  malte  in  S.  Gelso  Christi  Abschied 
▼on  Maria.  Die  Brera  das.  besitzt  eine  Taufe  Christi  (ehemals  in  Sa.  Caterina  zu 
Crema)  von  ihm. 

Urbino,  GioTanni  da,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  der  1575  im  £scorial 
th&tig  war.  —  Sein  Bruder  Francesco  da  U«  unterstatzte  ihn;  er  gelang  zu  grossem 
Ansehen  in  Spanien. 

ürbino,  BaiTaello  da,  s.  Santi. 

ürbino,  Terencio  da,  ••  Terenii* 

ürbino,  Timoteo  da,  s.  Tlte,  T.  della. 

ürlanb,  Anton,  Maler  und  Kupferstecher  unseres  Jahrhunderts,  f  1820  in 
Aschaffenburg,  Schüler  (?)  und  Copist  von  Prestel  zu  Frankfurt  a.  M.,  dann  in 
Darmstadt  und  Aschaffenburg  th&tig.  Er  copirte  alte  Qem&lde,  schuf  Aquatint- 
blfttter,  etc. 

ürlanb,  Geor^  Ton,  Maler,  geb.  6.  Jan.  1845  in  St.  Petersburg,  Schüler  der 
dortigen  Akad.  und  A.  ▼.  Werners  in  Berlin,  1872—1882  in  München,  1883  in 
Italien,  1886-1887  in  Paris  weitergebildet  Er  wurde  1881  geadelt,  auch  Mitglied 
der  St.  Petersburger  Akademie  und  war  lange  in  München  th&tig.  Von  ihm  Sancho 
Panza  als  Statthalter,  Hiob,  Beerdigung  eines  Germanen,  etc. 

ürlanb,  Georg  Anton,  Maler,  geb.  1744  in  Bamberg,  f  1788  in  Mainz.  Er 
malte  Bildnisse  in  Pastell  und  Oel  und  war  in  den  mittelrheinischen  St&dten  th&tig. 
Werke  von  ihm  im  St&dtischen  Museum  zu  Frankfurt  a.  M. 

ürlanb,  Georg  Karl,  Maler,  geb.  8.  Oct  1749  in  Ansbach,  f  1809  in  Marburg 
(Hessen).  Er  war  in  Würzburg,  Schweinfurth,  Hanau  und  Marburg  (wo  er  1804 
erblindete)  th&tig  und  malte  Bildnisse,  Historien,  Mythologien,  Soldaten-  und  (Genre- 
bilder. Werke  von  ihm  finden  sich  in  der  St&delschen  und  in  der  städtischen 
Sammlung  zn  Frankfurt  a.  M.,  sowie  in  der  Gal.  zu  Cassel. 

ürmowskl,  Leo,  Zeichner  und  Eadierer,  geb.  um  1780,  f  um  1815  (?).  Er 
war  Lieutnant  im  Geniecorps  und  übte  die  Kunst  als  Liebhaber,  ü.  zeichnete  Bild- 
nisse, Ansichten,  etc. 

ürj,  Lesser,  Maler,  geb.  7.  Noy.  1862  in  Bumbaum  (Posen),  gebildet  in  Antwerpen, 
Brüssel,  Düsseldorf  München,  Paris  und  Stuttgart  Er  Hess  sich  in  Berlin  nieder 
und  pflegte  besonders  auf  dem  Landschaftsgebiet  eine  impressionistische  Malweise, 
die  ihm  viele  Feinde  schuf.  Von  ihm  Jerusalem  (1896  Gal.  Henneberg,  Zürich), 
Der  Mensch,  Landschaften  in  Pastell,  Bildnisse,  etc. 

üsener,  Friedrich  Philipp,  Maler  und  Radierer,  geb.  26.  Not.  1778  in  Stein- 
furth,  t  11.  M&rz  1867,  Autodidakt.  Er  übte  die  Kunst  als  Liebhaber  aus  und 
zeichnete  zahlreiche  Ansichten^  malte  Miniaturbildnisse  und  schuf  einige  Radierungen. 
U.  sammelte  Kunstwerke  und  war  als  Stadtbeamter  und  Schriftsteller  th&tig. 

üssania,  Girolamo,  eigentlicher  Name  des  Girolamo  Lombarde,  ••  d. 

üsai,  Stefano,  Maler,  geb.  8.  Sept.  1822  in  Florenz,  Schüler  der  dortigen 
Akad.  und  von  Pollastrini,  in  Rom  weitergebildet  Er  besuchte  Egypten,  sp&ter 
wurde  er  Prof.  an  der  Akad.  seiner  Vaterstadt.  Yen  ihm  Vertreibung  des  Herzogs 
Ton  Athen  (1867,  Nat.-Gal.  Florenz),  Pilgerzug  nach  Mekka,  Bianca  Capello,  Arab. 
Cavalcade,  etc.  Mehrere  Orden;  Mitglied  Torschied.  Akademien;  Med.  Paris  1867, 
Wien  1878. 

üsteri,  Johann  Martin,  Zeichner,  geb.  14.  Febr.  1768  in  Zürich,  f  29.  Juli 
1827  in  Rapperswyl,  Schüler  Yon  Sonnenschein.  Er  war  in  der  Porzellanfabrik 
seines  Vaters  thfttig,  bereiste  1788  Deutschland,  Frankreich  und  die  Niederlande  und 
wurde  1803  Vorstand  einer  Künstlergesellschaft.  Er  schuf  Folgen  von  Federzeich- 
nungen und  Caricaturen,  z.  B.  Vaterunser  eines  ünterwaldlers,  08  Blatt  ra  Züricher 

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468  Ütamaro  —  Üytenbogaert. 

NeiyalirBgfeackeii,  Die  Fahrt  der  Züricher  nach  Strassbarg,  etc.  Seine  Haapt- 
leiBtongen  sind  jedoch  Dichtungen,  darunter  das  bekannte  ,Frent  Euch  des  Lebens!" 
ÜtamirO)  Kitagawm»  lap.  Zeichner  fttr  Farbenholsschnitt,  geb.  1754,  f  1806. 
füner  der  bedeutendsten  Meister  des  Japanischen  FarbenholESchnitts.  £r  ging  Tom 
Stil  der  Eanoschule  su  der  TolksthOmHcheren  Weise  der  Katsngawaschule  Aber. 
Seine  Farbendrucke  sind  meist  eine  Verbindung  von  Holzfarben  und  .Blindplatten* 
druck*.  Von  ihm  die  prachtTollen  Vogelbilder  mit  komischen  Versen  (1800),  das 
Jahrbuch  des  Courtisanenviertels  (1804). 

Utanosuke»  Kano»  japanischer  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  der  grOsste  Japan. 
Vogel-  und  Blumenmaler,  Sohn  des  Masanobu  und  Grossyater  des  Teitoku,  war  in 
der  1.  Hftlfte  des  Jahrhunderts  th&tig. 

ütenhOTe»  Haerten,  Baumeister  des  14.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Mecheln. 
1484  beaufsichtigte  er  den  Bau  des  Thurm-Portais  und  des  grossen  Thurms  Ton  S. 
Maerten  su  Iperen. 

Utk.  Max,  Maler,  geb.  24.  Not.  1868  in  Berlin,  Schüler  der  dortigen  Akad. 
(1882—89),  auf  Reisen  im  Ausland  weitergebildet. 

UtklB,  Hieolai  Iwanowitseh,  Kupferstecher,  geb.  1770  (1780)  in  Twer,  f  1863, 
Schüler  tou  BaUay  und  Klaub  er.  Er  wurde  der  bedeutendste  Linienstedier 
Busslands  und  schuf  über  70  Platten,  nach  AUori,  Balabine,  Berger,  Borouikowski, 
Brülow,  A.  und  L.  Carracci,  Dou,  t.  Dyck,  G6rard,  Kipreasky,  Kügelgen,  Mengs, 
Regnault,  Beni,  Vecelli,  de  Vos,  Zampieri,  etc.;  zwei  Drittel  davon  sind  Bildnisse. 
S.  Leben  etc.  von  Bovinski  (1884).  U.  hat  auch  Schaumünzen  geschaffen. 

Utreeht,  Adriaen  Tan,  Bildhauer  des  15.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Utrecht. 
1484  verfertigte  er  einen  neuen  Hauptaltar  für  die  neue  Kirche  zu  Delft 

Utrecht  Adriaen  Tan,  Maler,  geb.  12.  Jan.  1599  in  Antwerpen,  f  6.  Oct.  1652 
das.,  Schüler  von  H.  de  Neijt.  Er  wurde  1625  Meister  der  Gilde.  U.  bereiste 
Deutschland,  Frankreich  und  Spanien  und  war  f&r  die  Fürsten  dieser  Lftnder  th&tig. 
Er  malte  Früchte  und  todtes  Wild.  Gem&lde  von  ihm  findet  man  in  den  Sammlungen 
zu  Amsterdam,  Antweipen,  Berlin,  BrOsseL  Cassel,  Dresden,  Gent,  Karlsruhe,  Köln, 
Kopenhagen,  Leipzig,  Lille,  London  (BucKingham  Palace),  Madrid,  St  Petersburg, 
Schwerin,  Weimar,  Wien. 

Utreeht,  Alexander  yaiiy  s*  Keirincx« 

Utreeht,  Christoph  Tan,  Maler,  geb.  1491  (1498  ?)  in  Utrecht,  f  1557  in 
Lissabon.  Er  kam  jung  nach  Italien,  wo  er  Schüler  A.  Moros  wurde.  Um  1550 
war  er  am  Hof  des  Joäo  HI.  von  Portugal  th&tig.  Auch  Carlo  V.  und  Felipe  U. 
sollen  ihn  gesch&tzt  haben.    Werke  in  Evord  werden  ihm  zugeschrieben. 

Utreeh^  Jaeob  ? an,  s.  Jaeob  Tan  Utrecht. 

Utrera  t  Cadenas^  Jos^  Maler,  geb.  1829  in  Cadiz,  f  1848  in  Madrid, 
Schtder  der  Akad.  zu  Cadiz.  Er  malte  Bildnisse  und  geschichtliche  Scenen,  tou  denen 
Gusman  der  Treue  in  das  Schloss  zu  Madrid  gelangte. 

Utterlijelm,  Erik,  schwedischer  Maler,  geb.  1662,  t  1717.  Er  malte  Minia- 
tnrbildnisse. 

Uwins,  Thonas,  Maler,  geb.  25.  Febr.  1782  in  PentouTille  bei  London,  f  25. 
Aug.  1857  in  Staines,  war  erst  Kupferstecherlehrling,  dann  Schüler  der  Akademie. 
Zuerst  lieferte  er  Bücherillustrationen  und  Aquarelle.  1814  bildete  er  sich  auf 
Reisen  nach  Frankreich,  1826—81  nach  Italien  weiter  und  malte  mit  50  Jahren 
Landschaften  sowie  Genrebilder  in  Oel;  1888  wurde  er  Mitglied  der  Akademie,  1844 
deren  Bibliothekar,  bekam  1847  die  Aufsicht  über  die  Gem&lde  der  Königin  und 
wurde  1847  Kustos  der  Nat-Gallery.  Von  ihm  Der  Brigantenhut  (Gal.  ShefifieldX 
Weinlese  in  Frankreich  (Gal.  Dundee),  Sir  Guyon,  Verdaut  und  Acrasia  (Gal.  Notting- 
ham), etc.  Das  S.  Kensington-Mus.  zu  London  besitzt  mehrere  seiner  Aquarelle. 
S.  Leben  Ton  seiner  Frau  (1859). 

UQl.  (Vyl),  Jan  den,  Zeichner  und  Radierer  des  16.  Jahrhunderts.  Man  kennt 
5  seltene  Thierradierungen  Ton  ihm,  sowie  Zeichnungen  (Landschaften,  Marinen,  Na« 
turgeschichtliches,  etc.).    Vielleicht  hat  er  auch  gemalt 

Utitembogaert,  Abraham,  Baumeister,  geb.  28.  Oct  1803  in  Hoorn,  Schüler 
eeines  Vaters  Izaak  U.,  dann  von  Pieneman  und  Tom  Baumeister  J.  Jansen. 
1828  Hess  er  sich  in  Weesp  nieder,  wo  er  st&dtischer  Baumeister  wurde. 

UUtenbogaert^  Izaak,  Maler,  geb.  1767  in  Amsterdam,  f  1881  das.,  Schüler 
Ton  J.  Andriessen.  17  Jahre  lang  war  er  städtischer  Direktor  einer  Tapeten&brik 
in  Hoorn,  dann  leitete  er  eine  eigene  &hnliche  Fabrik.  Er  malte  Landschaften  mit 
Vieh,  Fruchtstücke  und  todtes  Wild. 


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üytenbroack  —  Yadder.  469 

ÜUtenbroaek,  (Tyt  dem  Broeek,  Wtem  Brovek,  etc.),  Mmm  yan^  Maler 
und  Radierer,  genannt  Der  kleine  Moses,  geb.  um  1590  in  Delft,  f  nach  1646 
(1648  ?)  im  Haag,  vielleicht  Schüler  des  yan  Poelemburg.  1620  wurde  er  Mitgl., 
1627  Dekan  der  Haager  Gilde.  Von  ihm  Jano  und  Argus  (1625  Gal.  Augsburff), 
Erweckung  des  Lazarus  (Gal.  Aschaffenburg),  Triumph  des  Bacchus  (GaL  Gassei); 
A.  in  den  Sammlungen  zu  Brauoschweig,  Budapest,  Copenhagen,  Florena  (üffisi), 
Mailand  (Sammlung  Belgiojoso),  Prag,  Wien  (auch  Sammlung  Liechtenstein),  etc.  Man 
kennt  67  interessante  Radierungen  von  ihm,  darunter  20  heilige,  18  mythologische 
Blatter,  7  Thierstücke  und  8  Landschaften. 

ÜUtewmel,  (Ultewaal),  g.  Wtlewael. 

üyttersehaat,  Tictor,  Maler,  geb.  1847  in  Brflssel,  thätig  das.  Von  ihm  Auf 
Rhodos,  Gestrandete  Barke. 

V. 

Taart,  Jan  Tan  der,  Maler  und  Kupferstecher,  peb.  1647  in  Haarlem,  f  1721 
in  London,  Schaler  von  Ph.  Wijck.  1674  kam  er  nach  England,  wo  ihn  Wissing 
zum  Malen  von  Gewandern  in  Bildnissen  Terwendete.  Selbständig  schuf  er  Genre> 
bilder  und  Bildnisse,  wurde  dann  Gemälderestaurator  und  zuletzt  Schabkfinstler.  Von 
seinen  Blattern  nennen  wir  Charles  H.  (n.  Wissing),  Anna  Herzogin  von  Monmouth 
(n.  KnellerX  Lady  Finch  u.  A.  (n.  yan  der  Faes),  £.  Wetenhall  Bischof  yon  Gork 
(nach  dem  Leben),  etc. 

Taca,  8.  Cabeaa  de  Taea  im  Nachtrag. 

Taeas,  g.  Belmonte  j  Yaeas  im  Nachtrag. 

Taeea,  Flaminio,  Maler,  geb.  1580,  f  1596,  thfttig  in  Rom« 

Taoeai,  GiMeppe,  Maler,  geb.  21.  Aug.  1886  in  Pesaro,  SchOler  yon  A.  Be- 
nouyille.  Von  ihm  Der  Ghiaia- Graben  bei  Rayenna,  Albacina,  Die  Adriatische 
Kflste  bei  Pesaro,  Pinienwald  bei  Rayenna,  etc.   MitgL  der  Akad.  Bologna,  etc. 

Taecaro,  Andrea,  Maler,  geb.  1598  in  Neapel,  f  18.  Jan.  1670  das..  Schaler  des 
G.  Imparato,  Nachahmer  des  Amerighi,  dann  des  RenL  Zwischen  dem  Tod 
Stanzioois  und  der  Ankunft  Giordanos  galt  er  als  erster  Maler  Neapels.  Seine  einzelnen 
Heiligenfiguren  gelangen  ihm  am  Besten,  weniger  Glack  hatte  er  als  er  sich  dem 
Fresko  zuwandte.  Yon  ihm  Christus  am  Kreuz  (Sa.  Trinita  de'  Pellegrini,  Neapel) 
Christus  in  der  Yorhölle  (Gal.  Dresden^  Christus  am  Kreuz  (Germ.-Mus.  Nflrnberg), 
Taufe  des  Hl.  Candidus  (Mus.  Neapel),  Kindermord  u.  A.  (ebenda);  A.  in  den  Samm- 
lungen SU  Madrid,  Manchen,  St  Petersburg,  etc.,  und  besonders  in  Neapolitaner 
Kirchen. 

YaeearOi  Domemieo  Antonio,  Baumeister,  Maler  und  Bildhauer  des  18.  Jahr- 
hunderts, geb.  1680  in  Neapel,  Sohn  und  Schfiler  (?)  eines  beminesken  Bildhauers 
Lorenzo  Y.  Er  baute  den  Palast  und  yerschiedene  Kirchen  zu  Neapel,  malte  Decken- 
bilder in  der  Monte  Yergine- Kirche  und  schuf  eine  Statue  eines  Schutzengels  in  8. 
Paolo  maggiore. 

Yaoearo,  (Yiearo),  Francesco,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  um  1686  in 
Bologna,  f  1675,  Schfiler  yon  F.  Albani.  Er  malte  fOr  die  Kirchen  nnd  Palaste 
Bolognas,  auch  Perspektiyen  und  Architekturen,  gab  eine  Perspektiylehre  mit  eigen- 
händigen Abbildungen  heraus  und  stach  eine  Folge  yon  12  Bl.  Ruinen,  Brunnen,  etc. 

Yaccelinl,  s.  Yascellini. 

Yacher.  Charles,  Maler,  geb.  22.  Juni  1818  in  Westminster  (London),  f  21.  Juli 
1883  in  Lonaon,  in  Rom  (18S9)  und  Sicilien  gebildet.  1846  wurde  er  Mitgl.  einer 
Londoner  Aquarellisten -Gesellsehaft.  Er  aquarellirte  Ansichten  aus  Egypten,  Italien 
und  Algerien.  Seine  Ansicht  Neapels  mit  dem  Yesuy  gelangte  in  das  South  Kens.- 
Mus.  zu  London. 

Yacher  de  Tonmemlme,  (Tonraine),  s*  Tonmemlne» 

Yacksterffer,  ChristlaD,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  Bfirger  in  Golmar.  1552 
wurde  ihm  die  Bemalung  des  neuen  Rathhauses  in  Mfihlbausen  übertragen,  die  er 
trefflich  durchführte. 

Yacqner,  Louis  Theodore,  Baumeister,  geb.  188S  (?),  f  11  (?)  Juni  1899  in 
Paris.  Er  war  einer  der  Ehren-Conseryatoren  des  Mus.  Gamayalet  und  schrieb  auch 
archäologische  Werke. 

Yadder,  LodewQk  de,  Maler  und  Radierer,  get.  8.  April  1605  in  Brüssel, 
begr.  10.  Aug.  1655  das.,  wahrscbeinlich  in  ItaUen  an  T.  Ye colli  gebUdet.    1628 

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470  VadiU  —  VailUnt. 

wurde  er  Meister  der  Gilde  in  Brfiasel.  In  Farbenkraft  kommt  er  Rubens  nahe  und 
Beine  Nebellandschaften  sind  TorBflglich.  Werke  von  ihm  befinden  sich  in  den  Samm- 
lunsen  zu  Darmstadt,  Innsbruck,  Manchen  und  Stockholm.  Er  schuf  11  Badienugen 
in  der  Art  des  Tan  Uden. 

Taditif  Carl,  Radierer,  geb.  1850  in  Zerbst  Er  machte  erst  den  deutsch- 
franaös.  Krieg  mit  und  studirte  darauf  die  Kunst  in  Manchen.  Ton  ihm  u.  A.  Im 
Klosterkeller  (n.  OrUtsner). 

Yaeniiuu  s.  Teem. 

Taere.  Jan  de,  Bildhauer,  geb.  10.  M&rz  1754  in  Ghent,  f  4.  Jan.  1880  dae^ 
Schüler  semes  Oheims  T.  Timmerman,  weiter  gebildet  in  Paris,  London  (wo  er 
5  Jahre  Torweilte)  und  Rom,  wo  er  von  1787  bis  1794  blieb.  Von  da  ab  bis  1811 
war  er  wieder  in  England,  zaletst  in  Ghent  als  Direktor  der  Bildhauerklasse  in  der 
Akademie  tb&tig.  Von  ihm  Grabmal  der  Lady  Lockyer  (S.  Andrew,  Plymouth), 
Allegorische  Gruppe  (Yersicherungsgesellschaft,  Salisbury),  etc. 

Tairiard,  Pierre  Antoine  Angugtin^  Maler,  geb.  19.  Dec.  1777  in  Paris,  f 
1885,  Schüler  von  Regnaalt  Er  malte  erst  geschichtliche  Genrebilder  aus  der 
Antike,  dann  des  Mittelalters  und  der  Renaissance,  zuletst  seiner  eigenen  Zeit.  Er 
wurde  Hofoialer  des  Herzogs  Ton  Orleans.  Von  ihm  Ehrenbezeugung  far  Dugueeclin 
(1806  Mus.  Rennes),  Pythagoras  (1819  Mus.  Versailles),  Das  Stürzen  der  Colonne 
▼on  Rossbach  (das.),  Electra  (Mus.  Dijon),  Die  Hl.  Margarethe  (St.  Marguerite,  Paris), 
Tod  des  HL  Louis  (Kapelle  von  Dreuz),  etc.    Y.  hat  auch  lithographirt    Med.  1824. 

Taga^  Perino  (Pierino)  del,  eigentl.  P.  Bvonaeeorsi,  Maler,  geb.  29.  Juni 
1499  in  Florenz,  f  14.  Oct  1547  in  Rom,  Schüler  des  A.  de*  Ceri,  des  R.  Bigordi, 
eines  Malers  Vaga,  der  ihn  nach  Rom  nahm,  und  hier  des  R.  Santi.  Dieser  liess  ihn 
Fresken  im  Vatikan  ausführen,  z.  B.  Die  Geschichte  Josuas  und  Davids.  Mit  D.  G  ianu  cci 
und  Anderen  vollendete  er  nach  Santis  Tode  dessen  Werke.  Nach  der  Zerstörung  Roms 
1527  ging  er  nach  Genua,  wo  er  den  Palast  Doria  schmückte.  Um  1542  kehrte  er 
nach  Rom  zurück  und  malte  Fresken  in  Sa.  Trinita  de'  Monti  in  S.  Marcello,  sowie 
im  Castell  S.  Angelo.  Seine  letzten  Arbeiten  führten  Schüler  aus.  Seine  Staffelei- 
bilder sind  selten  (Einige  im  Pal.  Adorno  zu  Genua). 

Yäg6,  P41  (Paul),  Maler,  geb.  12.  August  1858  (n.  A.  1861)  in  J&u-Ap&ti 
(Ungarn),  Schüler  der  Münchener  Akad.  unter  Benczur,  Gabi  und  A.  Wagner, 
dann  in  Paris  unter  Munkacsy  weiter  gebildet  Er  hat  Bücher  illnstrirt,  Fest^ 
decorationen  entworfen  und  Genrebilder  gemalt,  z.  B.  Babys  erster  Schritt,  Das 
Streichquartett,  Nach  dem  Regen,  etc. 

Yail)  Eugene,  Maler,  geb.  29.  Sept.  1857  in  St  Servan,  th&tig  in  Paris.  Er 
malte  Marinen,  besonders  Hafenbilder  im  Nebel  und  dergl. 

TaUlant,  Andrö,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1629  in  Lille,  f  1^93  in 
Berlin,  Schüler  seines  Bruders  W  alle  ran  t  Y..  studirte  auch  in  Paris  den  Kupfer- 
stich. Er  lieferte  Bildnisse  (auch  ein  Dutzend  radierte)  und  zog  zu  seinem  Bruder 
Jacques  nach  Berlin. 

YaillaDt»  Bemard,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1625  in  Lille,  f  1<^74  in 
Leiden,  Schüler  seines  Bruders  Waller  an  t  Y.,  den  er  auf  seinen  Reisen  begleitete 
und  unter  dessen  Leitung  er  gesöh&tzter  Bildnissmaler  wurde.  Später  lies  er  sich 
in  Rotterdam  nieder  und  wurde  Diakonus  der  wallonischen  Kirche.  Yon  seinen  Schab- 
kunstblAttem  nennen  wir  lingelbach  (n.  Schwarz),  P.  Dufour  (n.  W.  Yaillant),  Roche- 
fort und  Spelt  (n.  Mieris),  nach  eigener  Zeichnung. 

Yaillant,  Jacques,  Maler,  geb.  1628  in  Lille,  f  1691  in  Berlin,  Schüler  seines 
Bruders  Waller  an  tV.,  in  Italien  weitergebildet  1672  berief  ihn  der  Kurfürst  von 
Brandenburg  nach  Berlin,  der  ihn  dann  später  nach  Wien  schickte,  wo  er  den  Kaiser 
malte;  1682  malte  er  in  Hannover  Bildnisse.  Bilder  von  ihm  in  den  Schlüssem  au 
Potsdam  (Allegorie,  im  Marmorsaal)  und  Berlin.    Y.  schuf  ein  Schabkunstblalt. 

YalUaiity  Jean,  Maler  und  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1624  in 
Lille,  Bruder  des  Wallerant  Y.  1660  yerheirathete  er  sich  in  Frankfurt  a.  M.,  gab 
die  Kunst  fortan  auf  und  wurde  Handelsmann.  Er  malte  Landschaften  und  radierte 
eine  Folge  tou  6  Landschaften  in  der  Art  de  Yliegers,  Bildniss  G.  Ozannes,  etc. 

Yatllanty  Wailerant,  Maler,  und  Kupferstecher,  get.  80.  Mai  1628  in  Lille, 
begr.  2.  Sept  1677  in  Amsterdam,  Schüler  von  E.  Quellin.  Er  malte  Bildnisse  mit 
grossem  Erfolg  und  als  er  1658  dasjenige  Leopold  I.  trefflich  gemalt  hatte,  wurde 
er  mit  Aufträgen  überhäuft  Der  Marschall  Grammout  nahm  ihn  nach  Frankreich, 
wo  das  Glück  ihm  weiter  treu  blieb.  Um  1662  liess  er  sich  in  Amsterdam  nieder. 
Dort  weihte  ihn  Prinz  Rupert  in  das  Geheimniss  der  Schabkunst  ein  und  Y.  ist  eigent* 


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Vailli^r«  —  Valck.  471 

lieh  der  erste  professionelle  Vertreter  dieser  Kunst,  der  seine  Eopfer  planmtaig 
and  völlig  granirt,  ehe  er  sie  schabt.  Von  seinen  Gem&lden  nennen  wir  Ein  Briefhalter 
(6al.  Dresden),  Bildnisse  in  den  Sammlungen  sn  Amsterdam,  Brannschweig  und 
Oldenburg ;  viele  Werke  in  den  Schlössern  zu  Berlin,  Ereidebildnisse  im  KgL  Kupfer- 
sticb-Kabinet  zu  Dresden,  etc.  Man  kennt  ein  halb  Dutzend  Badierungen  und  Aber 
200  Tortreffliche  Scbabkunstbl&tter  ron  ihm. 

ValUldre,  — ^  Maler  des  18.  Jahrhunderts.  Das  Mus.  Besan^n  besitzt  zwei 
aquarellirte  Bildnisszeichnungen  Ton  ihm. 

Vaines,  Manriee  de.  Maler,  geb.  2.  März  1815  in  Bar-le-Dnc  (Däp.  Meuse), 
t  1872,  Schaler  ron  A.  Gouder  und  Pigot.  Er  liess  sich  in  Marseille  nieder. 
Von  ibm  Verkauf  von  Sklaven  unter  den  römischen  Kaisem  (1889  Mus.  Marseille), 
Tod  Eustache  Lesueurs  (1849  Mus.  Orleans),  eta,  auch  viele  Historien  in  der  Kapelle 
des  grossen  Seminars  zu  Blois  und  im  Chor  der  Kirche  zu  Ghailles.    Med.  3  El.  1841. 

Vaini,  Pietro,  Maler,  geb.  1847  in  Rom,  f  1875  in  New-Tork  durch  Selbstmord, 
in  Italien  gebildet.  Er  liess  sich  1872  in  New- York  nieder  und  malte  dOstere  Genre- 
bilder, sowie  Bildnisse. 

Vairano,  Biagio  da,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts.  Die  Gertosa  von  Pavia 
besitzt  ein  Tabernakel  (1510)  von  ihm. 

Vaison,  8«  Vmyson. 

Vi^ano,  Alessandro  Oraiio,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Florenz, 
th&tig  in  Mailand  und  Genua.  Werke  von  ihm  befinden  sich  in  S.  Garlo  und  S.  An- 
tonio Abbate  zu  Mailand.  Er  radierte  einen  Schmerzensmann  und  eine  Magdalena 
n.  einem  Sebastiano  Vajano. 

Val,  s*  Ammury-Dwai  und  Duva!,  auch  im  Nachtrag. 

Valade,  Jean,  Maler,  geb.  1709  in  Poitiers  (D6p.  Vienne),  f  12.  Dec.  1787  in 
Paris,  wo  er  1754  Mitgl.  der  Akademie  wurde.  Er  malte  fast  nur  Bildnisse  (auch 
in  Pastell).    Eine  Allegorie  von  ihm  (1767)  besitzt  das  Mus.  Versailles. 

Valadier,  Ginseppe,  Baumeister,  geb.  14.  April  1762  in  Bom,  f  im  Febr.  1839 
das..  Schaler  der  San  Luca-Akademie,  Sohn  eines  Erzgiessers  Luiffi  V.,  dessen  Ge- 
schflft  er  von  1785  an  zun&chst  weiterf&hrte.  Er  goss  zu  dieser  Zeit  die  grosse  Glocke 
fflr  Sanct  Peter,  Silberbüsten  von  S.  Petrus  und  Paulus  fQr  den  Lateran,  etc.  1798 
f&hrte  er  mit  drei  Andern  die  Katastrirung  Boms  durch,  reinigte  die  Thermen 
des  Titus,  das  Kolosseum,  das  Gampo  Vaccino,  richtete  die  S&ulen  des  Jupitertempels 
wieder  auf,  restaurirte  den  Friedenstempel,  die  Phocassftule,  entwarf  die  Piazza  del 
Popolo  (1800)  und  baute  dort  das  Augustiner-Kloster.  lo  Macerata  baute  er  den 
Pal.  Ugolini,  auf  Monte  deir  Olmo  die  KoUeg.-Kirche,  restaurirte  den  Dom  von 
Bimini,  entwarf  die  Kirche  S.  Ponziano  für  Spoleto,  stellte  (1805)  den  Ponte  Molle 
in  Rom  wieder  her  und  erbaute  dort  die  Pal.  Lucaneti  und  Poniatowski,  die  Facaden 
von  S.  Pantaleone  und  S.  Giuliano.  um  1808  legte  er  den  Spaziergang  auf  dem 
Monte  Pincio  an.  Er  hat  auch  einen  Theil  des  Kolosseums  und  des  Titusbogens  restaurirt. 
Seine  Festdecorationen  wurden  gerahmt.  V.  schrieb  über  seine  Hauptbauten  und 
aber  Alterthamer.  Mitgl.  verschied,  ital.  Akad.,  des  Pariser  Instit.  und  des  Instit  of 
Brit.  Archit.;  Kr.  d.  Ehrenleg.  —  Sein  Sohn  und  Schüler  Lvigl  V.  war  ebenfalls 
Baumeister,  erst  in  Rom,  dann  in  Neapel,  wo  er  Hofbaumeister  wurde.  Die  Müochener 
8chack-Gal.  besitzt  von  ihm  eine  sechs  Fuss  hohe  vergoldete  Bronzenachbildung 
der  Trajansäule. 

Vatadon,  Jnles  Emmanuel,  Maler  und  Zeichner,  geb.  5.  Oct.  1826  in  Paris, 
t  28.  MArs  1900  das.,  Schüler  von  L.  Gogniet,  Drolling  und  Lehmann.  Von 
ihm  Selbstbildniss  (1878,  Mus.  Orleans),  Maria  Magdalena,  Alter  Ulan,  Stillleben, 
etc.    Med.  8.  KL  1880. 

Valancieniiey  Louis  NoSI^  Maler,  geb.  5.  Febr.  1827   in  Paris,   Schüler  von 

L.  Gogniet.    Er  malte  Bildnisse,   Früchte  und  Stillleben,  auch  einige  Genrebilder. 

Valbrnn,  Alexis  L^on   Louis,  Maler,  geb.   8.  Jan.  1808  in  Paris,  f  1852, 

Schüler  voo  Gosse,    Gros  und  der  £cole   des  beauz-arts.    Von  ihm  Felipe  V. 

(Mus.  Versailles),  Saphiras  Tod,  Ghristus  heilt  den  Blinden,  etc.,  auch  Bildnisse. 

Valbuesy  s.  Medina  j  Valbnena. 

Valctay  Kemiglns,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  1516  vollendete  er  die 
durchbrochene  Thurmspitze  an  S.  Theobald  zu  Thann. 

Valck,  Aelbert  de.  Maler,  geb.  vor  1600  (?)  in  Vlissingen,  begr.  19.  April 
1657  in  Harlem,  wo  er  thitig  war.  —  Sein  Sohn  Adriaen  de  V.^  get.  20.  Juli  1622  in 
Harlem,  wurde  1648  Mitglied  der  dortigen  MalerbraderschafL  —  Ein  Hemdrik  de 
V*  war  1698  Mitglied  der  Harlemer  Lukasgilde. 

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472  Valck  —  Talcx. 

Taick.  (Talk),  Gerard,  Kupferstecher,  geb.  um  1626  in  AmBterdam,  f  nach 
1688  (1720?)  das.,  Schüler  von  Blooteling,  bei  dem  er  erst  diente  nnd  desaeo 
Schwester  er  heirathete.  Er  arbeitete  viel  gemeinschaftlich  mit  ihm,  auch  in  Eng- 
land^ wohin  er  ihn  begleitete  und  wo  er  für  Browne  und  D.  Loggan  th&tig  war.  Er 
lieferte  gute  Linienstiche,  sowie  Schabkunstbl&tter  n.  Ann.  Carracci,  Don,  Graat, 
Hoet,  Eneller,  Lairesse,  Lely,  Miereveit,  Musscher,  Reni,  Terborch,  B.  Yaillant, 
Yecelli,  ▼.  d.  WerfT  etc.,  auch  unterstfltste  er  P.  Sehen ck  bei  seinem  HoUftndischen 
Atlas  (1688). 

Talek,  Pieter,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  1584  in  Leeuwarden,  wahr- 
scheinlich nach  Bloemaert  und  in  Italien  gebildet  Zurückgekehrt  malte  er  am 
heimathlichen  Hof  Bildnisse,  Landschaften  und  Historien.  V.  stach  auch  Einiges 
in  der  Manier  des  P.  Galle. 

Talekenboreh^  (Tatkenbvrg),  Frederik  Tao,  Maler,  geb.  um  1570  in  Mecheln, 
t  1628  in  Nürnberg,  Sohn  und  Schüler  des  Lucas  ran  V.,  den  er  um  1596  (?) 
nach  Nürnberg  begleitete,  auch  in  Venedig  an  den  alten  Meistern  gebildet  Von 
ihm  Im  Wald  (1622,  GaL  Christiania),  Jahrmarkt  (1594  Mus.  Wien),  Eirmess  (1595 
ebenda),  Nymphen  im  Wald  (GaL  Donaueschingen),  etc. 

Tatekenboreh^  (Yalkenburg),  Lucas  Tan,  Maler,  geb.  um  1580  (um  1540?) 
in  Mecheln,  f  nach  1598  in  Deutschland.  1564  wurde  er  Mitglied  der  Gilde  zu 
Mecheln,  1566  bildete  er  sich  in  Antwerpen  an  Brueghel  weiter,  gelangte  dann  mit 
seinem  Bruder  and  Yredeman  de  Yries  nach  Aachen  und  Lüttich.  1570  folgte  er 
dem  Erzherzog  Mathias  nach  Linz,  verband  sich  mit  J.  Hoefnagel,  für  den  er  1594 
in  Frankfurt  a.  M.  Zeichnungen  lieferte  und  liess  sich  1597  in  Nürnberg  nieder. 
Von  ihm  Antwerpen  im  Winter  u.  A.  (Städelsches  Institut,  Frankfurt  a.  M.),  Land- 
schaft mit  einer  Mühle  u.  A.  (Mus.  Braunschweig),  Hirscbjagd  (1690,  Mus.  WienX 
Die  Jahreszeiten  (1580^1587  ebenda),  Bildniss  u.  A.  (ebenda);  A.  in  den  Sammlungen 
zu  Gotha,  Madrid,  München,  Oldenburg,  etc.  —  Vielleicht  gab  es  einen  Lucas  Y«  d« 
J.9  den  Sandraert  1622  in  Nürnberg  antraf.  Sonst  wftre  der  obige  Künstler  erst 
nach  1622  gestorben  und  uns  fehlten  alle  Nachrichten  you  ihm  zwischen  1598 
und  1622. 

Talekenborcb,  (Talkenburg)^  Maerten  Tan,  Maler,  geb.  1542  (n.  A.  1588)  in 
Mecheln,  f  1605  (n.  A.  vor  1604)  in  Frankfurt  a.  M.,  Bruder  und  Schüler  des 
Lucas  T.  Y.,  den  er  nach  Antwerpen,  Aachen  und  Lille  begleitete.  1559  wurde  er 
Mitglied  der  Mechelner,  1564  der  Antwerpener  Gilde.  Später  liess  er  sich  in  Frank- 
furt a.  M.  nieder.  Georg  Flegel  hat  oft  seine  Bilder  stafßrt.  Yen  ihm  Dorfkirmess 
(Mus.  Wien),  Die  Zerstörung  Trojas  u.  A.  (Städelsches  Institut  Frankfurt  a.  M.); 
A.  in  den  Sammlungen  zu  Dresden  und  Gotha.  —  Sein  Sohn  Maerten  ran  Y.  d.  J., 
geb.  in  Frankfurt  a.  M.,  f  1686  das.  an  der  Pest  malte  1683  „Triumphsug  des 
Sesostris*,  das  in  den  Bömer  su  Frankfurt  a.  M.  gelangte.  —  Ein  anderer  Sohn  (?) 
Gillis  Tan  Y.^  thätig  nach  1600,  malte  das  in  dem  Mus.  zu  Braunschweig  befind- 
liche „Yemichtung  Sennacheribs" ;  er  wird  mit  Dirk  van  Y.  identifizirt. 

Yalckenbereh,  (Yalkenborg)^  Theodoor,  (Dirk,  Gillis?),  Maler,  geb.  1675  in 
Amsterdam,  f  1725  in  Surinam,  Schüler  von  Guijlenborch,  M.  van  Musscher 
und  J.  Weeniz.  1695  besuchte  er  Deutschland,  malte  am  badischen  Hof  und  hatte 
dann  in  Wien  grossen  Erfolg,  so  dass  er  sein  Yorhaben,  nach  Rom  zu  reisen,  auf- 
gab. Nach  seiner  Rückkehr  in  die  Heimath,  malte  er  im  Schloss  Loo,  wanderte 
aber  infolge  misslicher  Familienyerh&ltnisse  nach  Indien  aus.  Das  Städel'sche  Institut 
zu  Frankfurt  a.  M.  besitzt  ein  Thierstillleben  (1704)  von  ihm. 

Yalekert,  Wamard  Tan,  Maler  und  Radierer,  geb.  vor  1600  in  Amsterdam  (?), 
t  nach  1684,  yielleicht  Schüler  von  H.  Goltzius  in  Haarlem.  Seine  früheste 
Radierung  ist  1612  datirt,  1620—27  etwa  war  er  in  Amsterdam  thätig,  1685  malte  er 
Fayencen  in  Delft.  Das  Mus.  zu  Amsterdam  besitzt  neun  grosse  Gruppenbildnisse 
und  ein  Einzelbildniss  you  ihm.  Yen  ihm  femer  Yerspottung  Christi  (Universitäts- 
Bibl.  Kopenhagen),  Lasset  die  Kindlein  zu  mir  kommen  (1620  Sa.  Katharina,  Utrecht), 
etc.  Er  radierte  eine  Ton  Satyren  belauschte  Yeaus,  einige  Allegorien  und  mehrere 
Bibelillustrationen.    Y.  schuf  femer  einige  Holzschnitte. 

Yalcop^  Henri  de^  Maler  des  15.  Jahrhunderts.  Er  war  Hofmaler  der  Marie 
d'Aigou  (Gemahlin  Charles  YU.  von  Frankreich),  für  die  er  1455  ein  Lirre  d*henres 
mit  Miniaturen  versah.  —  Sein  Bruder  Conrad  de  Y.  war  Hofmaler  des  Königs. 

Talex^  Josse,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  f  1487,  Sohn  eines  Haarlemer  Malers. 
Er  wurde  tou  einem  Henri  y.  d.  Yoerde  in  Löwen  ermordet. 


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Valdahon  -  Valdor.  473 

Taldahoii,  JhIm  C^tar,  Marquis  de,  Maler,  geb.  1772  in  D61e  (D^p.  Jara), 
t  nach  1839.  Er  war  in  Monäteau  bei  Auxerre  tbätig  und  malte  Bildnisse,  Genre 
bilder,  Historien,  etc.  Er  litbographirte  eine  Versucbung  des  Hl.  Antonius  nach 
seinem  eigenen  Gemälde  (1822).  —  Ein  Graf  Jules  de  T.«  geb.  und  tbätig  in  D61e 
(D^p.  Jura)  stellte  zwischen  1840-47  Landschaften  zu  Paris  aus. 

Yaldee^  Kndolpb,  Bildhauer,  geb.  1869  in  Agram,  Schaler  der  dortigen  Ge- 
werbeschule und  von  R  i  m  a  n  n  an  der  Mtlu  ebener  Akademie.  Von  ihm  Die  Liebe 
(Relief),  Christus,  etc. 

Yaldelmira,  de  Leon,  Jnan,  Maler,  geb.  um  1630  in  Tafalla  (Navarra),  t  nm 
1660,  Schüler  seines  Vaters  und  von  F.  R  i  z  i  in  Madrid,  den  er  bei  Werken  in  der 
Portugieserkirche  zu  Toledo,  im  Buen  Betiro,  etc.  unterstotzte.  Er  malte  Blumen 
besonders  erfolgreich. 

TaldelTlra,  Andres  de^  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  1509  in  Aloaraz,  f 
1575,  Schüler  seines  Vaters  Pedro  de  V.,  dessen  Spital  und  Kirche  Santiago  in 
übeda  er  vollendete.  Den  Hochaltar  dort  schmückte  er  mit  21  Statuen  und  vielen 
Basreliefs,  den  Chor  mit  reichem  Gestühl.  Die  Sacristei  zu  Jaen  hat  er,  nicht  bis 
zur  Vollendung,  weitergeführt.  Von  ihm  ferner  Die  8schiffige  Pfarrkirche  von  Villa- 
Carrilo. 

Valdelvira^  Pedro  de,  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  vor  1500  in  Alcaraa, 
t  1566  in  Italien,  an  Buonarotti  gebildet.  Von  ihm  Die  Erlöserkirche  in  übeda^  die  er 
mit  Statuen  schmückte,  der  Entwurf  der  Kathedrale  zu  Jaen,  deren  Saknstei  er 
begann  und  für  deren  Kreuzweg  er  4  Basreliefs  schuf.  Zugeschrieben  werden  ihm 
femer  Das  Stadthaus  zu  Sevilla,  das  Stadtgefängniss  und  3  Thore  zu  Baeza  und 
einiges  Andere. 

Valdes,  Lncas  de,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1661  in  Sevilla,  t  1724  in 
Cadiz,  Sohn  und  Schüler  des  Juan  de  V.-L e a  1.  Er  wurde  Mathematikprofessor 
an  der  Seekadettenschule  zu  Cadiz  und  hatte  schon  mit  11  Jahren  vier  Emblemen- 
Kupfer  gestochen.  Er  malte  und  stach  Bildnisse,  sowie  Heiligenbilder;  namentlich 
hervorzuheben  sind  seine  Wandgemälde  und  Fresken  in  der  Laureanokapelle  des 
Sevillaner  Doms,  in  8.  Pablo,  Los  Venerables,  Merced  Calzadas,  etc.  zu  Sevilla.  Das 
Mus.  das.  besitzt  ein  Heiligenbild  von  ihm.  —  Sein  Sohn  Juan  de  V*  stach  Heiligen- 
bilder für  Andachtsbilder  und  dergl.  —  Seine  Schwestern  Maria  de  V.  (t  1780  in 
einem  Cistercienser-Kloster  zu  Sevilla)  und  Laura  de  V.  malten  besonders  Miniatur- 
bildnisse. 

Valdes  Leal,  Juan  de,  Maler,  geb.  1631  (1630?)  in  Cordova,  t  14.  Oct  1691 
in  Sevilla,  Schüler  von  A.  d  e  1  C  a  s  t  i  1 1  o,  von  den  Werken  Murillos  beemflusst, 
thätig  in  Sevilla,  wo  er  die  Akademie  mit  begründen  half,  deren  Verwalter  er  1660, 
Präsident  er  1663—66  war,  1672  malte  er  in  Cordova,  1673  in  Sevilla.  Er  malte 
intensiv  realistisch,  coloristisch  brillant,  aber  zu  schnell.  Von  ihm  Die  unbefleckte 
Empfängniss  (Mus.  Dublin),  Darstellung  der  Jungfrau  u.  A.  (Mus.  Madrid),  S.  Basco 
von  Portugal  (Gal.  Dresden),  Kreuzabnahme  u.  A.  (Eremitage  St.  Petersburg),  Alle- 
gorie auf  die  Vergänglichkeit  (La  Caridad,  Sevilla);  A.  in  der  Carmeliterkirche  und 
S.  Francesco  zu  Cordova,  etc.  Er  war  nebenbei  auch  als  Bildhauer,  Kupferstecher 
und  Baumeister  thätig.  —  Seine  Frau  Isabella  V.  L^  geb.  Carasquilla,  war  eben- 
falls Malerin  und  starb  erst  1780  in  Sevilla. 

Yaldineso^  Juan  de,  Glasmaler  des  15.  Jahrhunderts,  aus  Burgos.  Mit  Juan  de 
San  tili  a  na  malte  er  1497  die  Fenster  der  Kathedrale  zu  Burgos.  —  Ein  Diego 
de  V.,  ebenfalls  Glasmaler,  malte  um  1562  Fenster  für  die  Kathedrale  zu  Cuenca. 

Valdivieso  y  Henarejos,  Dondogo,  Maler,  geb.   1832  in  Mazarron  (Murcia), 

L1872,  Schüler  von  J.  Albacete,  weitergebildet  an  den  Kunstschulen  zu  Madrid, 
m  und  Paris.  Er  wurde  Anatomielehrer  an  der  S.  Fernando-Akademie.  1870  war 
er  eine  Zeit  lang  gestörten  Geistes.  Er  malte  gelobte  Bildnisse,  femer  Genrebilder 
und  Geschieh tsscenen. 

Valdor,  (Waldor),  Jan,  Kupferstecher,  geb.  1602  (n.  A.  1590)  in  Lüttich,  f 
nach  1648.  Er  stach  in  der  Art  W.  Hollars,  den  «r  trefflich  nachahmte,  und  wurde 
vom  Bischof  von  Lüttich  als  Bevollmächtigter  an  den  französischen  Hof  geschickt, 
wo  ihn  Mazarin  begünstigte.  Dort  stach  er  viele  sorgfältig  durchgeftlhrte  Bildnisse, 
Heilige  Blätter,  die  Stiche  zu  „Triomphes  de  Louis  Le  Juste*"  (1649  n.  M.  Pontianus), 
etc.  Nach  dem  Verlust  seiner  Frau  kehrte  er  nach  Lütticn  zurück  und  wurde 
Geistlicher.  Von  ihm  ferner  Ign.  Loyola,  Ruhe  auf  der  Flucht  (n.  Swanevelt).  — 
Sein  Vater  (?)  Jan  V.  d.  Ae.,  geb.  um  1580  in  Lüttich,  Schüler  der  Wiericx,  stach 
Historien,  Heiligenbilder,  Bildnisse,  Titelblätter,  etc. 

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474  Valdrä  —  Valentin. 

Yaldr^,  Yinoenio.  Maler,  gen.  n  Faenzai  H  Faentino,  geb.  am  1750  in 
Faenza,  f  nach  1800,  Schüler  von  Baldrighi  an  der  Akademie  in  Parma.  Er 
gelangte  nach  London,  wo  er  in  die  Dienste  des  Herzogs  v.  Bnckingham,  Yizekönigs 
▼on  Irland   trat.    Von  ihm  Hagar  in  der  Wüste  (Gal.  Parma). 

Yal^e,  8.  La  Yall^e  und  Yall^e. 

Yaleglo,  (Yalleggio,  Yalegins),  g.  Yalesio. 

Yalenee^  Pierre  (de  7),  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  f  im  Juli  1518  in 
Tonrs.  Er  war  „Maistre  masson"  von  Tours,  wurde  um  1503  nach  Gaillon  berufen, 
wo  er  für  das  Schloss  Wasserkünste  anlegte  und  an  der  Galerie,  sowie  der  Kapelle 
th&tig  war.  Ferner  arbeitete  er  am  Erzbischöfl.  Palais  zu  Bouen  und  gab  1504  ein 
Gutachten  über  den  Thurm  der  Kathedrale  das.  ab.  1506  leitete  er  Wasserbauten 
in  Tours.  —  Sein  Sohn  Germain  Y.  arbeitete  mit  ihm  und  folgte  ihm  1518  im 
Amt  eines  Inspektors  der  Brunnen  zu  Tours,  wo  er  1520  zwei  Brunnen  erneuerte.  — 
Dessen  Bruder  (?)  Mlohel  Y*  folgte  ihm  im  Amt  und  war  aach  Baumeister  des 
Schlosses  Plessis-lez-Tours.  Er  wird  seit  1525  urkundlich  erwähnt,  arbeitete  1528 
in  Fontainebleau  und  starb  wahrscheinlich  1529.  —  Dessen  Neffe  Cardin  de  Chantelea 

?en.  Y.  folgte  ihm  im  Amt  und  wird  yon  1589—1569  urkundlich  erwähnt  1552  und 
557  war  er  mit  Brunneoprojekten  für  die  Stadt  Loche  beschäftigt.  1553  baute  er 
einen  Brunnen  für  Diane  de  Poitiers  in  den  Gärten  von  Chenonceaux. 

Yalenciaj»  Jaoopo  da,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  gen.  Yalentina,  t  n^ch 
1508,  wahrscheinlich  Schüler  der  Ylvarini.  Yon  seinen  Madonnen,  die  von  1485— 
1509  datirt  sind,  besitzt  das  Berliner  Museum  zwei  (?),  das  Museum  Correr  zu  Yenedig, 
die  Sammlungen  Pagani  zu  Belluno,  die  KaÜiedrale  zu  Ceneda,  die  Accad.  zu  Yenedig, 
•tc.  je  eine. 

Yalencia,  Juan  de^  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts  in  Malaga,  Schüler  des 
G.  Gomez.  1702  schnitzte  er  das  gute  Chorgestühl  in  der  Karthause  Sa.  Maria 
de  las  Cueras  zu  Sevilla. 

Yalenoia,  Fray  Haüas  de,  s«  ChafHon  im  Nachtrag, 

Yalenciennesy  Pierre  Henri,  Maler,  geb.  6.  Dec.  1750  in  Toulouse,  t  1^- 
Febr.  1819  in  Paris,  Schüler  von  Doyen,  weitergebildet  in  Italien,  wo  er  Gelie 
und  Poussin  studirte.  1787  wurde  er  Mitgl.  der  Akademie.  Er  malte  Tbeater- 
coulissenhafte,  gespreizte  Ideallandsdiaften  mit  antiker  Staffage,  von  denen  der  LoaTre 
und  das  Mus.  Toulouse  Proben  besitzen.  1820  gab  er  ein  Buch  über  Perspektife 
etc.  heraus.    Ehrenmitgl.  der  Akademie  Toulouse;  Kr.  der  Ehrenleg. 

Yalente,  SalTatore,  Bildhauer,  geb.  1885  in  Palermo,  Schüler  seines  Yaters, 
eines  Bildschnitzers.  Er  schuf  zahllose  Ornamentarbeiten  in  allen  denkbaren  Stilarten. 
Aof  der  Pariser  Weltausstellung  1878  wurde  ihm  die  ganze  Dekoration  der  ItalieoischeL 
Abtheilung  übertragen.  Er  schuf  eine  städtische  Bildhauerschule  und  leitete  später 
die  Kgl.  Akad.  das.    Gold.  Med.  Palermo  1856. 

Yalentin,  Le.  Maler,  geb.  im  Jan.  1591  (?)  in  Coulommiers  in  der  Brie,  t  7' 
Aug.  1634  in  Rom.  Man  hat  ihm  als  Yomamen  Moise  gegeben,  doch  ist  das  nachweislich 
nur  aus  der  italienischen  Yerderbuns  von  Monsieur,  Monsu,  Mosu  entstanden.  Einige 
nannten  ihn  Jeao  Rasset,  wahrscheinlicher  ist  es,  dass  er  Jean  de  Beallogne 
hiess  (endlich  haben  ihn  Andere  nach  dessen  älteren  Bruder  Yalentin  de  B.  ge- 
heissen).  Yalentin  nannte  er  sich  wohl  unter  Benutzung  des  Yornamens  seines  Yaten. 
Yielleicht  war  er  Schüler  You  ets;  er  kam  jung  nach  Rom,  wo  ihn  Sandrart  und  Poussin 
kannten.  Deren  Gönner,  Cardinal  Barberini,  hat  auch  ihn  protegirt.  Er  ahmte  Amerighi 
nach,  malte  Historien,  mit  Yorliebe  aber  Soldatengesindel,  Gauner,  Zigeuner  und  dergl. 
Nach  einer  Orgie  stieg  er,  noch  erhitzt,  in  den  Tiber  und  starb  an  dem  daraos- 
folgenden  Fieber.  Yon  ihm  Marter  der  Hl.  Processus  und  Martinian  (Rom,  Peters- 
kirche), Der  alte  Geiger  (Gal.  Dresden),  Petri  Yerläugnung  (Pal.  Corsini,  Rom),  Joseph 
deutet  Träume  u.  A.  (Gal.  Borghese  das.),  Karneval-Scene  (Gal.  Kopenhagen),  Der 
Zinsgroschen  u.  A.  (Louvre,  Paris),  Kartenspieler  (Mus.  Antwerpen);  A.  in  den 
SammluDgen  zu  Aachen,  Avignon,  Berlin  (Däp.),  Besannen,  Braunschweig,  Budapest, 
Darmstadt,  Dijon,  Florenz,  Karlsruhe,  Köln,  Lille,  Madrid,  Metz,  Montpellier,  Mündien, 
Nantes,  Oldenburg,  Rom  (viele  Privat-  und  öffentl.  Sammlungen),  Ronen,  St.  Peters- 
burg, Stockholm,  Toulouse,  Turin,  Yersailles,  Wien  (auch  Gzernin  und  Liechtenstein), 
etc.    Y.  bat  auch  ein  Blatt  radiert. 

Yalentin,  A.  Henri,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1820  in  Allarmont,  f  1855.  Er 
malte  Genrebilder  und  Aquarelle,  wurde  aber  besonders  durch  Illustrationen  für  das 
Magasin  Pittoresque,  L*lllustration  and  andere  Pariser  Journale  bekannt. 


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Valentin  —  Valero.  475 

Valentin,  Francoia,  Maler,  geb.  10.  April  1788  in  Goincamp  (D^p.  Götes  da 
Nord),  t.21.  Aug.  1805  in  Qaimper,  Schüler  von  Vien,  in  Born  1769—1772 
weitergebildet.  Er  wurde  Prof.  an  der  CentraLschule  zu  Quimper.  Der  Louvre  be- 
sitzt Zeichnungen  von  ihm,  die  Kirche  St.  Etienne  du  Mont  zu  Paris  Die  Marter  des 
HL  Sebastian. 

Valentin^  GottMed,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Leipxig,  wo  er 
Jagden,  Thierbilder  und  Allegorien  schuf.  Die  dortige  Stadtbibliothek  besitzt  eine 
Vanitas  (ElayierspieleDdes  Todtengerippe)  von  ihm. 

Valentin.  Henri  Angnstln,  Maler  und  Radierer,  geb.  11.  Juni  1822  in  Yvetot 
(Ddp.  Seine-Inf.),  f  nach  1881,  Schüler  von  D'Angers  und  Rüde.  Er  malte  Bild- 
nisse, Historien,  Schichten,  etc.;  auch  in  Pastellfarben,  schuf  aber  meist  Radierun- 
gen, vielfach  nach  eigener  Zeichnung,  A.  nach  Delannoy,  Delestre,  Fleury,  T.  Gau- 
tier, Holbein,  LebruD,  Magaud,  Vermeer,  etc. 

Valentin,  Josef,  Maler,  geb.  1811  in  Straubing,  f  14.  Febr.  1895  in  Manchen. 
Er  malte  Bildnisse. 

Valentin,  Jnles  Armand,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  1.  Febr.  1802  in 
Versailles,  Scholer  von  Gros  und  der  £cole  des  beaux-arts.  Das  Mus.  zu  Cambrai 
besitzt  eine  Ansicht  von  ihm. 

Valentina,  Jacopo^  s.  Valeneia« 

Valentinl^  Ernst.  Maler,  geb.  23.  März  1759  in  Westerburg,  f  um  1880.  Er 
bildete  sich  als  Autodidakt  im  Zeichnen,  war  lauge  Jahre  Buchhftndler,  konnte  sich 
erst  um  1784  ganz  der  Knust  widmen  und  musste  sich  zunächst  durch  Silhouetten- 
schneiden fortbringen.  Er  kam  nach  Turin,  1786  nach  Mailand,  Parma  und  1787 
nach  Florenz,  Oberall  Bildnisse  fOr  die  Höfe  zeichnend  und  Miniaturen  malend. 
1789—92  verweilte  er  (z.  Th.  mit  UnterstOtzung  des  Grafen  Fries)  in  Rom.  Er  be- 
suchte nun  noch  Neapel,  und  fand  schliesslich  als  fürstlicher  Hofmaler  zu  Detmold 
ein  Heim.  Von  hier  aus  besuchte  er  Frankfurt  a.  M.,  Oettingen  und  verschiedene 
norddeutsche  Städte.    V.   malte  Historien,  Mythologien,  Bildnisse  und  Landschaften. 

Valentini,  Valentino,  Maler,  geb.  15.  März  1858  in  Florenz,  Schüler  der 
dortigen  Akademie.  Er  gewann  in  Venedig  einen  Preis,  malte  aus  Noth  verkäufliche 
Genrebilder,  später  mit  mehr  Neigung  Bildnisse,  zu  welchem  Zweck  er  Mtbichen, 
Karlsbad  und  Wien  besuchte.  Dann  liess  er  sich  dauernd  in  seiner  Vaterstadt 
nieder. 

Valentiny,  JAnoa  (Johann),  Maler,  geb.  1.  Jan.  1842  im  Nagy-Lak  (Ungarn), 
Schüler  von  Csillag  in  Arad  und  Van  der  Venne  in  Budapest,  später  auf  Kosten 
des  Grafen  Nädasdy  in  Paris  und  1878  in  München  weitergebildet.  Er  besuchte  2Vs 
Jahre  Italien,  darauf  wieder  kurze  Zeit  Paris  und  München  und  lebte  seitdem  bei 
seinem  Gönner  in  Nädasd-Ladany.  Von  ihm  Sa.  Helena,  Der  zerbrochene  Krug, 
Sterbender  Zigeuner,  Sturm  auf  dem  Plattensee,  etc. 

Valerl,  Silvestro,  Maler,  geb.  81.  Dec.  1814  in  Rom,  Schüler  der  San  Luca- 
Accad.  das.  unter  Minardi.  Er  schuf  mit  Erfolg  Historien  für  römische  Kirchen,  er- 
hielt 1845  einen  Lehrstuhl  an  der  Akademie  zu  Perugia  und  blieb  dort  28  Jahre 
lang  thätig.  Auch  hier  schuf  er  Historien  für  die  Kath.  von  Todi,  8.  Francesco 
das.  etc.,  neben  vielen  Bildnissen.  Mitgl.  der  Akad.  von  ürbino  1845,  der  San  Lnca- 
Akad.  zu  Rom  1871;  Maurizianus-Orden. 

Valeriani,  Padre  Ginaeppe,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Aquila, 
thätig  zur  Zeit  Clemens  VIII.  in  Rom.  Er  ahmte  S.  Luciani  nach  und  malte  die 
Verklämng,  sowie  das  Pfingstfest  für  San  Spirito  in  Sassia.  Später  wurde  er  Jesuit 
und  malte  für  seine  Ordenskirche. 

Valerien.  Frater,  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts.  Er  war  Franciscaner 
und  schuf  1648  das  Thor  des  Franciscanerklosters  Belle-Gröve  zu  Lyon. 

ValMo,  Theodore,  Maler,  Radierer  und  Lithograph,  geb.  1819  in  Herserange  bei 
Longwy  (Dip.  Meurthe-^t-MoselleX  f  14.  Sept  1879  in  Vichy,  Schüler  von  Charlet. 
1884  bereiste  er  Deutschland,  die  Schweiz  und  Rom.  1852  machte  er  mit  der 
Türkischen  Armee  in  Bosnien  den  Feldzug  mit  und  besuchte  Ungarn,  sowie  Russ- 
land. Er  studirte  besonders  die  slavischen,  magyarischen,  später  auch  die  Bretagner 
Typen,  die  er  in  zahlreichen  Aquarellen,  Radierungen  und  Steindrucken  festhielt 
Wir  nennen  Trauernde  montenegrinische  Familie  (Mus.  Metz),  Erinnerungen  ans 
Ungarn  (Rad.),  aus  Oesterreich  (desgl.  80  Bl.),  ans  den  Donauprovinzeu  (desgl.  18  Bl.) 

Valerie  Vleentino,  s.  Belli,  Valerie. 

Valero,  Cristöbal,  Maler  des  vorigen  Jahrhunderts,  geb.  in  Alboraya  (Valencia), 
t  18.  Doc.  1789  in  Valencia,  Schüler  des  E.  Mu2oz,  dann  in  Rom  von  8.  Conca. 

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476  Yalascart  —  YalüBiüöre. 

Zarttckgekebrt  wurde  er  Geistliclier,  dann  Direktor  der  Sa.  Barbara-  (1754,  spftter 
1768  kgl.  8.  Garlos-)  Akademie.  Er  malte  PrAlatenbildoiBse,  Historien,  etc.  Das 
Mus.  zu  Madrid  besitzt  zwei  Don  Quixotebilder,  die  Kirchen  8.  Andrea,  S.  Francisco, 
8.  Julian,  der  Kapuziner,  der  Minimer  und  der  Trinitarier  zu  Valencia  religiöse 
Werke  von  ihm. 

Yalesearty  (Walosoart),  Jan^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1675  in  Lfittich, 
wo  er  thfitig  war.  Er  war  in  Antwerpen,  darauf  in  Rom  unter  6.  Reni  gebildet. 
Talesio,  (Yaleggio,  Yalegint,  etc.),  Franeeseo,  Maler  und  Kupferstecher,  geb. 
um  1560  in  Bologna,  f  nach  1611.  Ffir  J.  Cayacins'  ,111.  Anaehoretornm  Elogia" 
(Yenedig  1612)  stach  er  eine  Einsiedlerfolge.  Ferner  von  ihm  Buchtitel,  Yignetten, 
Ornamente,  Bildnisse,  St&dtebilder,  meist  nach  eigener  Zeichnung.  A.  nach  P. 
Facini,  etc.   Mit  G.  Doino  fbhrte  er  eine  Kunsthandlung. 

Yaleslo;  (Yaleggio  eto«),  Giaeomo,  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts,  geb. 
in  Yerooa,  wo  er  in  der  Art  des  G.  Gort  stadi  und  als  Yerloger  th&tig  war.  Von 
ihm  Blatter  nach  Barocci,  Gampi,  Farinati,  Mazzuoli,  Moro,  Yecelli  u.  A.  —  Ein 
Nieoolo  y.f  ebenfalls  aus  Yerona,  war  auch  um  dieselbe  Zeit  Kupferstecher  und  Verleger. 
Yalesio,  C^lovannl  Lvigi,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  um  1579  (n.  A.  1661) 
in  Bologna,  f  um  1628  io  Rom,  SchOler  des  L.  Garracci  (1610),  nachdem  er 
Tanz-  und  Fechtmeister,  sowie  Galligraph  gewesen  war.  1621  ging  er  nach  Rom, 
machte  Stickereizeichnungen  für  die  Gr&fin  Lodovisi,  wurde  8ecretftr  des  Gardinal 
Lodovisi  (von  1621  an  Papst  Gregor  XV.)  und  malte  in  dessen  Palast.  Von  ihm  Die 
Geisselung  (S.  Pietro,  Bologna),  8.  Rochus  (8.  Rocco,  das.).  Die  Religion  (Mendioanti- 
Kloster,  Rom),  etc.  Er  stach  in  der  Art  des  Ag.  Garracci  Buchillustrationen,  Kupfer 
zu  Brunis-Briefen,  Leichenfeier  Gregors  XY.  (1638),  Venus  und  Gupido,  Madonna,  etc. 
Valette,  Jean,  Bildhauer,  geb.  80.  Mai  1825  in  Ainay-Le-Yieil  (D6p.  Gher),  f 
1878,  8chüler  der  £cole  des  beauz-arts  und  Ton  Bonnassieux  und  Jouffroy. 
Von  ihm  8.  Peter  (Kirche  von  Bercy),  Dispetto  (Luxembourg-GartenX  8.  EQlarius 
(Fa^ade  von  8t.  £tienne  du  Mont  zu  Paris),  Moenade,  Pandora,  Desdemona,  etc. 
Med.  8.  Kl.  1861. 

Valette^  Louis  Antoine,  Maler,  geb.  25.  Dec.  1787  in  Paris,  f  80.  Juli  1880 
das.  im  Hospital  8t.  Antoine,  Schüler  Ton  Gh^ry  und  Gu^rin.  Er  wurde  während 
der  Julirevolution  unschultlig  Ton  den  Truppen  verwundet.  Von  ihm  Gephalns  and 
Procris,  etc. 

Valette,  Paul  Bernard  Joseph  Manriee^  Holzschneider,  geb.  1852  in  Toulouse, 
t  9.  Juni  1880  in  Paris,  Schfller  von  Pannemaker  und  der  J^ole  nat,  de  dessiu. 
Er  schnitt  nach  Baudry,  Bnonarotti,  Carolus-Duran,  Dürer,  Dopiu,  Madrazo,  Maillet, 
Monnier,  Vely,  Weerts,  etc.    Med.  8.  Kl.  1879. 

Yalette-FalgonSy  Jean,  Maler,  gen.  Penot,  geb.  SO.  Jan.  1710  in  Montauban 
(D^p.  Tarn-et-6aronne),  f  nach  1776.  Das  Museum  seiner  Vaterstadt  besitzt  Still« 
leben  von  ihm. 

Yalfagona^  Pedro  de,  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts.  Er  leitete  den  Bau 
der  Kathedrale  von  Tarragona. 

Yalfeni^re,  Fran^ois  de  Boyers  de  la,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts,  geb. 
in  Avignon  (?),  thAtig  1586—87  in  Lyon,  vielleicht  am  Arsenal.  —  Sein  Sohn 
Marie  Antoine  Baimond  de  B«  de  la  V.,  f  i™  ^V^  1594,  gleichfalls  Baumeister, 
wurde  1584  nach  Avignon  geschickt,  um  H&user  dort  zu  schätzen. 

Yalfeni^re,  Francis  II«  de  Boyers  de  la,  Baumeister,  geb.  im  Aug.  1575,  f  ^* 
März  1667  in  Avignoo,  Sohn  des  Mane  Antoine  R.  de  R.  d.  1.  Y.  1612  baute  er 
eine  Treppe  in  der  St  Peterskapelle  zu  Avignon.  1622  leitete  er  die  Festdekora- 
tionen zum  Einzug  Louis  Xlll.  1656  wurde  er  Baumeister  der  Karthause  Yilleneuve-lez- 
AvignoD,  an  der  er  viel  erweiterte  und  dekorirte.  1640  begann  er  das  Erzbischöf. 
Palais  (jetzige  Gerichtsgebäude)  zu  Garpentras.  1645  entwarf  er  Pl&ne  f&r  die 
Wiederherstellung  der  Kirche  zu  Garomb,  1659  schuf  er  die  Plane  für  die  Bene- 
diktiner-Abtei S.  Pierre  zu  Lyon,  etc.  Sein  Leben  (und  das  der  anderen  Familien- 
mitglieder) von  L.  Gharvet  (Lyon,  1870). 

Valfenl^re,  Fran^ois  in«  de  Boyerg  de  la,  Baumeister,  geb.  vor  1650,  f 
nach  1682,  Sohn  des  Frangois  II.  de  R.  d.  1.  Y.  1666  entwarf  er  Plftne  für  das 
Stadthaus  in  Arles,  dessen  Baumeister  er  bis  um  1675  blieb. 

Valfeni^rOy  Paul  de  Boyers  de  la^  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts,  Sohn 
(Neffe  ?)  des  Fran^ois  II.  de  R.  d.  1.  V.,  thätig  in  Avignon,  wo  er  1660—64  urkundlich 
erwAhnt  wird.  Er  übernahm  die  Ausführung  der  von  seinem  Vater  (Oheim  ?)  ent- 
worfenen Benediktiner-Abtei. 


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Valk  —  Vallez.  477 

Yalk^  E.  (JJI),  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Holland.  Das  Museum 
zu  Amsterdam  besitzt  das  Büdniss  eines  Barons  von  AyWa  und  von  dessen  Frau 
▼on  ihm. 

Talk,  8.  auch  Yalek. 

Talkenborchy  (Yalkenbnrg),  s.  Yalekenboreh. 

Yalkenbvrg,  Hendrik,  Maler,  geb.  8.  Sept.  1826  in  Deventer,  f  30.  Oct.  1896, 
Schfiler  der  Antwerpener  Akademie.  Er  war  lang  als  Zeichenlehrer  in  unterge- 
ordneten Stellangen  unbeachtet,  und  erst  seit  1883  plötzlich  anerkannt.  V.  malte 
anftnglich  in  der  Art  Denners,  nach  vielen  Jahren  aber  in  der  Weise  Israels'  und 
lebte  seit  etwa  1886  in  Laren.  Von  ihm  Heirathsantrag  (1883  Mus.  Amsterdam), 
Gottesdienst  im  ArmeuTiertel  (1883),  Der  Ausgehobene. 

Tallayer,  AnBe,  vereheL  Goster,  Malerin,  (geb.  1744  in  Paris,  f  1818.  Sie 
malte  Blumen,  naturgeschichtliche  Vorwürfe  und  Stillleben.  1770  wurde  sie  Mitgl. 
der  Akademie. 

YaUe-Baufroy,  (Yal-Banfroy),  Jean  de^  Baumeister  des  14.  Jahrhunderts.  Er 
wird  1342  urkundlich  erwähnt  und  war  Baumeister  an  der  Kathedrale  von  Sens. 

Yali^e,  Alexandre,  Zeichner  und  Kupferstecher  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  um 
1558  in  Bar-le-Duc.  Von  ihm  (gestochen  und  radiert)  44  Bl.  Architekturen,  52  Bl. 
Antike  Medaillen,  7  Bl.  Bildnisse,  A.  nach  Clovio,  Sustris,  Spranger,  etc.,  zusammen 
Aber  130  Kupfer. 

Yall^e,  Etienne  de  la,  s.  La  Yall^-Ponasin, 

Yall^,  Jean  de  la,  s.  La  Yall^. 

YaU6e,  Maria  do  la,  a.  La  YaU^ 

Yall^e,  Simon  de  la,  s.  La  Yall^e. 

Yall^e,  Simon,  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  nm  1680  in  Paris,  SchOler 
des  Pierre  Drevet  Von  ihm  Historien  nach  Amerighi,  Cazes,  Gojpel,  Maratti,  Mu- 
ziano,  Romanelli,  Sacchi,  Santi,  Troy,  etc.,  ferner  Bildnisse  u.  A.  m. 

Yallejo,  Jnan  de,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  Nach  F.  de  Vigamys 
Plänen  baute  er  mit  Juan  de  CastaSeda  die  Kuppel  der  Kathedrale  zu  Burgos. 

Yallet,  Alexandre,  Maler  unseres  Jahrhunderts,  geb.  in  Lyon,  f  27.  Dec 
1896  in  Paris. 

Yallet,  Gnillanme,  Kupferstecher,  geb.  6.  Dea  1632  in  Paris,  f  1.  Juli  1704 
das.,  Schüler  von  Daret  und  G.  Maratti  in  Rom,  wohin  er  mit  20  Jahren  gelangte. 
Um  1661  kehrte  er  in  die  Heimath  zurück.  1664  wurde  er  Mitgl.  der  Akademie. 
V.  stach  nach  Albani,  A.  Ganini,  Lebrun,  G.  Maratti,  Miel,  B.  F.  Mola,  A.  Paillet, 
G.  Reni,  R.  Santi,  Stella,  etc.,  auch  nach  eigeoer  Zeichnung.  ~  Sein  Sohn  und 
Schfiler  J^rdme  Y«,  geb.  18.  Jan.  1667  in  Paris,  war  ebenfalls  Kupferstecher  und 
wurde  1702  Mitgl.  der  Akademie.  —  Dessen  Sohn  Jean  Emmanuel  J^rdme  Y»,  geb. 
21.  Juni  1722,  f  n^c^  1761  war  ebenfalls  Kupferstecher. 

Yallet,  Jean  Pierre  £mile,  Maler,  geb.  24.  Not.  1834  in  Riom  (D^p.  Puy-de- 
Dome),  f  im  März  1899  in  Bordeaux  (?),  wo  er  thätig  war,  Sohn  und  Schaler 
des  Pierre  Jean  V.  Er  malte  Bildnisse  und  Landschaften  und  wurde  Gonservator 
des  Museums  zu  Bordeaux.  Ferner  schrieb  er  kunstwissenschaftliche  Aufsätze  für 
Zeitschriften,  etc. 

YaUet,  Lonis,  Zeichner,  geb.  26.  Febr.  1856  in  Paris,  Schüler  der  Schule 
▼on  Saumur,  machte  unter  General  Migrier  1880—83  den  Feldzug  gegen  Bou-Amema 
mit  1885  verliess  er  den  militärischen  Beruf  und  ging  nach  Paris,  wo  er  Zeichner 
am  Odeontheater  wurde.  Später  lieferte  er  Zeichnungen  für  die  Zeitschriften 
GhariTari,  Vie  Parisienne,  En  plein  Air,  Paris  Illustre,  Ghat  Noir,  Paris-No6l.  Er 
illustrirte  den  Gavalier  Miserey  von  Abel  Herment  und  eine  Anzahl  Romane  von 
Virmaltre  und  Anderen.  V.  schrieb  und  illustrirte  Le  Ghic  k  Gheval  (300  Zeichnungen, 
daYon  Tiele  farbig). 

Yaile^  Pierre,  Kupferstecher  und  Kunststicker,  geb.  um  1575  in  Orleans,  f 
nach  1655.  Er  führte  unter  Henri  IV.  den  Titel  .Brodenr  ordinaire  du  Roy"  und 
war  auch  für  Louis  XIII.  thätig.  Er  schuf  124  Kupfer  fCkr  ,Les  Aventures  de 
Tb^göne''  etc.  (1613),  100  in  Le  Jardin  du  Roy  (1608),  einen  Plan  von  Paris  (n. 
F.  Quesnel),  Erde  und  Feuer  (n.  T.  Dubreuil),  etc. 

Yallette,  Joseph  Manriee,  Holzschneider,  geb.  1852  in  Toulouse,  f  10.  Juni 
1880  in  Paris,  Schfiler  von  Pannemaker.  Er  war  Mitarbeiter  an  „LlUustration*, 
„Monde  illustr^**,  und  der  „Gazette  des  beaux-arts*. 

Yallei,  Theodore  Henri,  Baumeister,  geb.  20.  Jan.  1818  in  Valenciennes 
(Däp.  Nord),  Schfiler  von  A.  Parent  in  Valenciennes,  dann   von  Lebas  und  der 


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478  Valliii  —  Valtoü. 

Ecole  des  beauz-arts  zu  Paris.    Er   scbnf  als  Hauptwerk  die  £cole  des  mines  auf 
dem  BId.  St.  Michel  das«    Y.  zeichnete  sich  auch  als  Mioeralog  aus. 

YalliD»  Jean,  Maler,  geb.  1770  in  Paris,  f  1834.  Von  ihm  besitzt  das  Mas. 
Leipzig,  Belisar  als  Bettler  mit  einem  Knaben.  —  Ein  Jaeqnes  Antoiiie  Y.  stellte 
zwischen  1791—1827  in  Paris  Bilder  aas  der  Antike  und  zur  klassischen  Littera- 
tnr  aus. 

YalUn  de  la  Mothe,  — »  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  Frankreich. 
Er  wurde  erster  Baumeister  der  Czarin  Katharina  und  Pauls  I.  In  St.  Petersburg 
schuf  er  die  Kunstakademie,  kleine  PalAste  der  Eremitage  und  das  Haus  des  Herzogs 
▼on  Oldenburg  am  Marsfeld.  1767  wurde  er  Akademie-Professor. 

Yallols,  Ifieolas  Fran^ola«  Bildhauer,  geb.  1788,  f  7.  April  1788  in  Paris,  wo 
er  1750  Mitglied  der  Akademie  St.  Luc  wurde. 

Yallot»  Philippe  Joseph  Angvste,  Kupferstecher,  geb.  1796  (?)  in  Wien  als 
Sohn  französischer  Eltern,  f  i™  '^ug.  1870  in  Paris,  SchOler  yon  Ortemann.  Er 
stach  nach  L.  Carracci,  Desenne,  Deveria,  Gros  (Schlacht  von  Eylaa,  Pyramiden- 
schlacht), Potier,  Steuben,  etc.,  vieles  darunter  fflr  die  Buchillustration.  Med.  1.  KL  1834. 

Yallotton.  Felix^  Maler,  Lithograph  und  Holzschneider,  geb.  28.  Dec.  1865  in 
Lausanne.  Er  Kam  mit  17  Jahren  nach  Paris,  wo  er  fernerhin  th&tig  war.  Seinen 
grossen  Ruf  verdankt  er  seinen  Holzschnitten,  auf  welchem  Gebiet  er  s.  Zt.  gans  neue 
Wege  einschlug.  Er  zeichnete  in  grossen,  ungegliederten  Massen,  oft  silhoaetten- 
artig,  trefflich  beobachtete  Scenen  aus  dem  Pariser  Stadtleben,  etc.  und  wirkte  durch 
derartigen  kr&ftigen  Yortrag  wohlthuend  gegenüber  den  immer  mehr  sich  Terweich- 
lichenden  Holzstich.  Y.  schuf  auch  einige  gute  Plakate,  z.  B.  zu  La  Pdpini^e.  Seine 
Biographie  von  J.  Meier-Gr&fe.  Berlin  1898. 

Yallon  de  YUlenenTe,  Julien,  Maler,  Kupferstecher  und  Lithograph,  geb.  1795 
in  Boissy-Saint-L^ger  (D^p.  Seine-et-Oise),  f  4.  Mai  1866  in  Paris,  Schfiler  Ton 
Garneray  und  Hill  et.  Er  schuf  Genrebilder,  Landschaften,  Afrikanische  Yor- 
wOrfe,  etc.,  auch  einige  Historien. 

Yalmaseda,  Jnan  de»  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  aas  Yalencia.  Um  1522 
fertigte  er  Statuen  Mariae  und  des  S.  Juan,  sowie  ein  Grucifix  für  den  Hochaltar  des 
dortigen  Doms. 

Yalmonty  g.  Jaeqnet-de-Yalmont. 

YalnegrOy  Peter^  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts,  f  25.  MSrz  1689,  th&tig  in 
Graz,  wo  er  1621  das  NOmbergerhaus  zum  Hofpfennigamt  umbaute  nnd  1683^87 
P.  de  Pomis'  Mausoleum  Ferdinand  II.  weiterführte. 

Yalois,  Aehille  Joseph  £tienne,  Bildhauer,  geb.  18.  Jan.  1785  in  Paris,  f  17- 
Dec.  1862  das.,  Schüler  von  Ghaudet,  David  und  der  Ecole  des  beauz-arts.  1816 
wurde  er  Bildhauer  der  Herzogin  von  Angoulöme.  Yon  ihm  Ghaudet  (Büste,  Lonire), 
Brunnen -Figuren  (Bld.  Bonnenouvelle,  Paris),  Louis  XYI.  (Montpellier),  Cigas  (Bronze- 
statne,  Toulouse),  Richer-Drouet  u.  A.  (Büsten  und  Statuen,  Mus.  Versailles),  Leda 
(Luxembuorg- Garten),  Grabmal  der  Herzüge  Ton  Berry  nnd  En^en  (Kirche  von 
Yerneuil),  S.  Johannes  (St.  Yincent  de  Paul,  Paris),  etc.  Med.  I.  Kl.  1817,  Kr.  der 
Ehrenlegion  1825. 

Yalois^  Jan  Frans,  Maler,  geb.  2.  Aug.  1778  in  Paramaribo  (Surinam),  f  7. 
Dec.  1858  im  Haag,  Schüler  yon  J.  G.  Teissier.  Er  Hess  sich  im  Haag  als  Zeichen- 
lehrer nieder.  Yon  ihm  Das  Mauritshuis  im  Haag  (Stadt-Mus.  HaagX  Stadtansicbt 
(Mus.  Amsterdam),  BauerngehOft  (Mus.  Rotterdam),  etc.  —  Sein  Sohn  Jean  Christian 
Y.  war  Miniaturmaler  nnd  im  Haag  th&tig. 

Yalpoerten,  Micliiel  ran  der,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  f  vor  1498,  Sohn 
eines  Goldschmieds  in  Löwen  Jan  y.  d.  Y.;  1447,  1452  und  1464  wird  er  urkund- 
lich erw&hnt.  1468  half  er  bei  decorativen  Arbeiten  zur  Hochzeit  Karls  des  Kühnen 
in  Brügge.    1456  nahm  er  einen  Schüler  an. 

Yalpnesta,  Pedro  de,  Maler,  geb.  1614  in  Osma,  f  1668,  Schüler  yon 
R  Caxes  in  Madrid.  Dort  trat  er  in  die  Kirche  ein  nnd  wurde  Licentiat  Yon 
ihm  Bilder  zum  Marienleben  (S.  Miguel,  Madrid),  Hl.  Familie  (Kap.  des  Boensuoeso- 
Hospitals  das.),  Leben  des  Hl.  Franz  (Chor  des  Franziskanerkloster,  das.),  Leben  der 
Hl.  Clara  (Sa.  Clara-Kloster,  das.),  etc. 

Yalton^  Edmond  Engine,  Maler,  geb.  25.  Key.  1886  in  Paris,  Schüler  yon 
Couture  nnd  Fossey.  Er  malte  Bildnisse,  Allegorien,  Genrebilder  und  Land- 
schaften. —  Ein  Henri  Y.  geb.  um  1810  in  Troyes,  SchOler  yon  Couture,  stellte 
1884 — 57  Bildnisse  und  Historien  zu  Paris  aus.  Das  Museum  seiner  Yaterstadt  be* 
sitzt  ein  Bildniss  des  D.  Morlot  yon  ihm. 


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ValvasBori  —  Vanloo.  479 

YalTagBori«  lu  YaTastore. 

Tan.  Tan  de^  Tan  den^  Tan  der  — .  Abgesehen  von  den  wenigen,  nicht 
niederlAndischen  Eflnstlern,  die  hier  folgen,  sind  alle  Künstler  mit  diesen  Präfixen 
unter  dem  Hauptwort  ihres  Namens  zu  suchen,  yiele  davon  auch  im  Nachtrag.  Von 
Niederl&ndern  folgen  einige  wenige  Tan  der  unter  Ter  eingeordnet. 

Yanasaen.  Benedict  Anthony,  Zeichner  und  Kupferstecher,  geb.  vor  1770, 
t  um  1817  in  London.  Er  stellte  zwischen  1788  und  1804  in  der  Londoner  Akademie 
aus.  Von  seinen  Blattern  nennen  wir  40  Emblemata  (1810),  Opfer  der  Pomona  und 
Geres,  Bildniss  des  Malers  Mortimer,  etc. 

Yanbmgb,  Sir  John,  Baumeister,  geb.  1666  (?)  in  Paris (?),  f  26.  M&rz  1726 
das.,  kam  früh  nach  Frankreich,  diente  als  F&hnrich  in  Holland,  studirte  die  Bau- 
kunst und  entwarf  1702  den  Plan  zu  dem  vortrefflichen  Castle  Howard  fflr  den  Earl 
of  Garlisle.  Er  wurde  darauf  hin  Glarencieux  King-at-arms  (Wappenherold).  Er 
erbaute  nun  ein  Theater  (im  Haymarket),  dessen  Akustik  aber  sehr  mangelhaft 
ausfiel,  wurde  als  Diplomat  nach  dem  Festland  gesandt  und  erbaute  nach  seiner  Bück- 
kehr das  berühmte  Scbloss  Blenheim.  Fernere  Landsitze  von  ihm  geschaffen  sind 
Grimsthorpe,  Duncombe  Hall  (Yorks.),  Eastbury  (Dorset),  Seaton-Delaval  (Northumber- 
land),  King's  Weston  bei  Bristol,  Oulton  Hall  (Gheshire),  etc.  Seine  Originalität  wurde 
bewundert  Die  Zeitgenossen  hatten  mehr  an  seiner  Kunst  auszusetzen,  als  wie  die 
Nachwelt  Bei  der  Tluronbesteigung  George  I.  wurde  er  geadelt  V.*s  Hauptbedeutung 
liegt  jedoch  auf  anderem  als  architektonischem  Gebiet  Ein  unvergleichlicher  Gesell- 
schafter, von  lebensfrohem  Gharacter  bildet,  er  mit  Gongreve,  Wycherly  und  Farqohar 
das  berahmte  Yiergestim  der  grossen  Lustspieldicbter  w&hrend  der  Queen  Anne- 
Periode. 

Tanderbamen  y  Leon,  Jnan  de,  Maler,  geb.  1596  in  Madrid,  f  1632,  Sohn 
eines  vl&mischen  Soldaten,  der  in  der  Kunst  dilettirte.  1627  versuchte  er  vergeblich 
die  Nachfolge  des  Gonsalez  als  Hofmaler  zu  erhalten.  Er  malte  gute  Bildnisse  und 
bessere  KüchenstUcke  (eins  im  Museum  Madrid),  dagegen  weniger  gelungene  Historien, 
z.  B.  Bilder  zur  Kindheit  Ghristi  (gemeinschaftlich  mit  E.  Gazes,  Dreifaltigkeita- 
kloater  Madrid)  und  6  Bilder  zum  Leben  Gbristi  (bei  den  Karthäusern  au  Paular). 

Tan  der  Jeuflrbt,  g.  Jengbt,  Jan  Josef  t.  d«  im  Nachtrag. 

Tan  der  Knil,  s«  Knil,  t«  d.  im  Nachtrag. 

Tan  der  Lis,  s*  Lys,  Jan  t.  d«  im  Nachtrag. 

Tan  der  Meer,  ••  Termeer« 

Tan  der  Meire^  s«  Termeer. 

Tan  der  Stock,  s.  Stock  im  Nachtrag. 

Tanderlyh,  John,  Maler,  geb.  1776  in  Kingston  (N.  T.,  ü.  S.  A.),  f  28.  Sept 
1852  das.,  Schüler  von  G.  Stuart  in  New-Tork,  auch  in  Frankreich  (1796—1801) 
gebildet,  dann  unter  A.  Buer  in  Washington,  1803  nochmals  in  Frankreich  unter 
Tincent.  Er  reiste  über  die  Schweiz  nach  Italien,  kehrte  1815  nach  Amerika 
zurück  und  bereiste  die  Südstaaten  mit  Panoramen,  sowie  Havanna.  1839—47  be- 
suchte er  zum  dritten  Male  Paris.  Ton  ihm  Landung  des  Golumbus  (Washington, 
Kapitol),  Männl.  Kopf  (Gal.  Washington),  Bildnisse  von  Washington,  Monroe,  Madison, 
Jackson,  Galhoun,  etc.,  Panoramen  von  Athen,  Genf,  Mexico,  Paris,  etc.  Gold.  Med. 
1807  Paris. 

Tandl,  Santo,  Maler,  gen.  Santino  de'  Bitratti,  geb.  1653  in  Italien,  f  1716 
in  Loreto,  Schüler  von  Gignani.  Er  malte  in  Bologna,  Mantua  und  anderen 
mittelitalienischen  Städten  Bildnisse. 

Tanean,  Pierre,  Bildhauer,  geb.  81.  Dec.  1653  in  Montpellier,  f  27.  Juni  1694 
in  Puy.  Er  war  in  Montpellier,  Tours,  Monistroi  und  Puy  tii&tig.  Er  arbeitete  in 
Holz  und  Stein.  Ton  seinem  Hauptwerk,  ein  Denkmal  fQr  Johann  III.  Sobieski,  haben 
sich  Thiile  erhalten.  Werke  von  ihm  im  Dom  zu  Puy,  in  Schlössern  und  Kirchen 
zu  Brioude,  Saint-Bonnet-le-Ghateau,  Pradelles,  Brassac,  etc.  S.  Leben  von  Tachon 
(Paris  1882). 

Tangelistl,  (Tanflrellsty),  Tineenio,  Kupferstecher,  geb.  um  1740  (1744)  in 
Florenz,  f  1798  durch  Selbstmord,  Schüler  von  Hugford  und  Wille  in  Paris,  wohin 
er  noch  jung  gelangte.  1766  berief  ihn  Leopold  II.  nach  Mailand,  wo  er  Professor  an 
der  Akademie  und  um  1790  Direktor  der  Stecherschule  wurde.  Tor  seinem  Tod 
zerstörte  er  seine  Platten.  Er  stach  nach  Gallet,  Garracci,  Delahire,  Houel,  van  Loo. 
G.  Maratti,  A.  de  Pujol,  G.  de  St.  Aubin,  R.  Santi,  etc.,  auch  nach  dem  Leben  und 
theilweise  in  Punktirmanier. 

Tanloo,  ••  Loo,  Tan* 


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480  Van  Marcke  —  VaDucci. 

Tan  Marcke,  £.,  ••  Mareke,  ran. 

Yannty  Andrea,  Maler,  geb.  1332  io  Siena,  f  um  1414,  th&t!g  in  Siena.  1370 
wurde  er  dort  Mitglied  des  grossen  Raths,  1371  Goofaloniere  und  warde  später  als  Ge- 
sandter nach  Avignon,  Florenz  und  Neapel  verwandt.  Von  ihm  Altar  (S.  Stefano, 
Siena),  Madonna  (SS.  Chiodi,  daselbst),  Ereasigung  (Akademie  daselbst),  Yerkflndigung 
(Pal.  Saraceni),  Leben  des  hl.  Domenik  (S.  Domenico,  Neapel^  etc. 

Yannl,  Gav.  Francesco,  Maler,  geb.  1663  (n.  A.  1565)  in  Siena,  f  25.  Oct. 
1609  (n.  A.  1610)  daselbst,  Schfller  von  V.  Saiimbeni,  dann  des  B.  Passerotti 
in  Bologna  (um  1577)  und  des  G.  de*  Yecchi  au  Rom;  sp&ter  ahmte  er  Bar- 
rocci  nach.  Clemens  YIII.  schützte  ihn  und  schlug  ihn  zum  Ritter.  Ton  ihm  Sturx 
des  Simon  Magus  (Peterskirche  Rom),  die  Yerlobung  der  Hl.  Katharina  u.  A.  (Gal. 
Borghese,  Rom),  Hl.  Familie  (Gal.  Parma),  Hl.  Familie  (Gal.  Dresden) ;  A.  in  den 
Sammlungen  zu  Florenz,  Genua,  Madrid,  Modena,  Paris,  St.  Petersburg  und  Wien ; 
auch  in  Kirchen  (S.  Agostino,  S.  Domenico,  S.  Quirico,  S.  Spirito,  etc.)  in  Siena,  etc. 

YannI,  Gieranni  Battista,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1599  in  Pisa,  f  1660 
in  Florenz,  Schaler  tou  Empoli,  A.  Lomi,  M.  Roselli,  G.  Biliyerti  und  C. 
Allori.  £r  ahmte  verschiedene  Yenezianer,  etc.  nach  und  wurde  Manierist  Yoo 
ihm  S.  Lorenz  (S.  Simone,  Florenz)  und  die  Radierangen,  15  Bl.  nach  AUegria 
Kupferfresken  in  S.  Giovanni  zu  Parma,  die  Hochzeit  zu  Gana  (n.  Caliari),  etc. 

Yanni,  Llppo,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  th&tig  zwischen  1852—1375  in  Siena. 
Er  malte  Miniaturen,  aber  auch  Wandgem&lde.  Yon  ihm  Yerkflndigung  (S.  Domenico- 
Kloster),  desgl.  (PaL  Pubblico),  Himmelfahrt  (Monte  Oliveto  vor  S.  Gimignano),  etc. 

Yanni,  NeUo  dl,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  Schaler  des  Orcagna,  thatig 
in  Pisa,  wo  er  für  den  Dom  und  den  Campo  Santo  malte.  Yielleicht  ist  er  mit 
Bernardino  di  Giov.  Falcone  Nello  identisch. 

Yannl,  Baffaello,  Maler,  geb.  1596  in  Siena,  f  1657  (?),  Schaler  seines  Yaters 
Francesco  Y.,  dannbelAnt.  Carracci  und  an  Berrettini  weitergebildet  1655 
wurde  er  Mitglied  der  San  Luca-Akademie  zu  Rom.  Yon  ihm  Geburt  Mariae  (Sa. 
Maria  della  Pace,  Rom),  Yerlobung  der  Hl.  Catharina  (Florenz,  Pitti),  Beweinung 
Christi  (Uffizi,  daselbst);  A.  in  Sa.  Maria  del  Popolo  zu  Rom,  in  Pisa,  Siena,  etc.  — 
Sein  Bruder  Michelangelo  Y.  erfand  eine  besondere  Art  auf  Marmor  zu  malen. 

Yannini,  Ottavio,  Maler,  geb.  um  1585  in  Florenz,  f  1643,  Schaler  von  G. 
B.  Mercati,  A.  Fontebuoni  und  D.  Passignano.  Seine  Fresken  waren 
besser  gelungen  als  die  Staffeleibilder.  Yon  ihm  Tancred  und  Erminia  (Uffizi,  Florenz^ 
Ecce  Homo  (Pitti,  das.),  S.  Hieronimus  (Sa.  Anna,  Pisa),  etc. 

Yannncohi.  Dies  hielt  man  eine  Zeit  lang  irrthflmlich  fftr  den  richtigen 
Namen  des  Andrea  Angeli  (A.  del  Sarto). 

Yannnccio,  Francesco,  (Francig  dl)^  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Siena,  wo  er  th&tig  war.  Er  wird  1361 — 88  urknndlich  erwähnt  Die  Mus.  Berlin 
besitzen  von  ihm  einen  Christus  am  Ereuz. 

Yannntelli^  (YannteUi),  Scipionc,  Maler,  geb.  im  Nov.  1834  in  Rom,  f  19- 
Mai  1894  das..  Schaler  von  Wurzinger  in  Wien,  weitergebildet  auf  Reisen  nach 
Yenedig,  Frankreich  (unter  Heilbuth),  Spanien  und  Holland.  Er  malte  Geschichts- 
bilder, z.B.  Maria  Stuarts  Gang  nach  dem  Schaffot,  Kirchenprozession  im  Chor,  das 
Erlöserfest  in  Yenedig,  Odaliske  im  Harem,  etc.,  auch  Bildnisse.  SS.  Maurizio-  nnd 
Lazzaro-Ord. ;  Mitglied  mehrerer  Akad. 

Yante^  s.  Attavante. 

Yanncci,  (Yannnccl),  Pletro  dl  Cristoforo,  Maler,  gen.  Pietro  Pemgino,  geb. 
1446  in  Cittk  della  Pieve,  f  im  Febr.  (M&rz?)  1523  in  Fontignano,  wahrscheinlich 
Schaler  des  B.  Buonfigli  oder  Florenz o  di  Lorenzo,  dann  des  P.  dei 
Franceschi  und  später  des  Yerrocchio  in  Florenz,  selbst  berahmt  als  Lehrer  R. 
Santis.  um  1480  begann  er  Fresken  in  der  Sistina,  von  denen  drei  Buonarottis 
JOngstem  Gericht  weichen  mussten  und  wahrscheinlich  nur  .Weide  meine  Schafe** 
erhfäten  ist  Etwa  10  Jahre  verweilte  er  in  Rom  und  malte  auch  in  den  Stanzen, 
doch  verdr&ngten  R.  Santis  Arbeiten  sp&ter  seine.  1482  und  1498  hielt  er  sich 
Öfters  in  Florenz  auf  1493  kaufte  er  sich  dort  an,  hielt  aber  demohngeachtet  ein 
Atelier  in  Perugia  fort.  Um  1494  besuchte  er  Yenedig  nnd  hat  wahrscheinlich  dort 
von  Antonello  da  Messina-  das  Gteheimniss  der  Oeltechnik  erlernt,  die  er  schon  1496 
völlig  beherrschte.  1496—1499  malte  er  auch  Fresken  in  Florenz  (Sa.  Maria  M.  dei 
Pazzi),  1500  im  Cambio  zu  Perugia.  Um  1505  malte  er  wieder  in  Rom,  wo  R.  Santi 
eine  seiner  Deckendekorationen  wenigstens  (in  der  Camera  del  Incendio)  verschonte. 
Nach  1505  etwa,   aberliess  er  zu  viel  von  seinen  Arbeiten  den  Schalem  und  malte 


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VanateUi  -  Vargas.  481 

des  Erwerbs  halber  zu  flfichtig.  Das  «Sposalizio*  in  Gaen,  das  einst  als  eins  seiner 
Hauptwerke  galt,  nach  dem  R.  Santi  copirte,  ist  nach  dem  Stand  der  neueren  Forschung 
dem  Lo  Spagna  zusnschreiben  und  wäre  also  Santis  die  ursprüngliche  Fassung.  Von 
y.  ferner  Madonna  (Nat-Gal.  London),  Pietk  (Florenz,  Pitti),  Himmelfahrt  Christi 
(Mus.  LyonX  Selbstbildniss  u.  A.  (1494  Florenz  Uffisi),  Madonna  (Paris,  Lonvre), 
Altar  (Wiener  Mus.),  desgl.  (Vatikan,  Rom) ;  A.  in  Kirchen  zu  Florenz,  Freri,  Gittä 
della  Piere,  Rom,  eto.  S.  Leben  Ton  A.  Mezzanotte  (1886X  Williamson  (1900). 

YanvteUi,  s.  Tannntem. 

YanTltelli,  s.  WitteL 

Taniit  ••  Araml. 

Yaprlo,  Agostino  da^  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  thfttig  in  Payia.  1490 
arbeitete  er  für  Lod.  Sforza  in  Mailand.  In  S.  Rimo  zu  Pavia  befindet  sich  ein 
Madonnenaltar  (1499)  von  ihm.  —  Ein  Congtantlno  T.  war  um  1460  in  Mailand 
als  Maler  tb&tig  und  soll  einer  der  Ersten  gewesen  sein,  der  Sinn  für  Perspektiye  besass. 

Yaqvei,  £iiiile  Modeste»  Maler,  geb.  1841  in  Paris,  t  20.  (?)  Not.  1900.  Er 
malte  Blumen  in  Wasserfarben. 

TaraUo,  Taniio  di,  g«  Tanii. 

Yarana,  s.  Onarana. 

Yareo,  Alonso  de,  Maler,  geb.  1645  (?)  in  Madrid,  f  1680  das.,  Schüler  des  J. 
Antolinez.    Er  malte  Landschaften. 

Yarcolller,  Osoar,  Maler,  geb.  11.  Juli  1820  in  Rom  als  Sohn  franzOsiscber 
Eltern,  f  1^6  in  Paris,  Schüler  von  P.  Delaroche.  Von  ihm  Obnmacht  der 
Jungfrau,  Bildnisse,  etc.    Med.  8.  Kl.  1846. 

Yardy,  Jobn^  Baumeister  und  Kupferstecher  des  18.  Jahrhunderts,  f  17^> 
thfttig  in  England.  Von  ihm  u.  A.  ein  Stich  der  grossen  Halle  im  Schloss  Hampton 
Court. 

Yarelen,  Jaeob  Elias  Tan,  Radierer,  geb.  9.  Aug.  1757  in  Haarlem,  1 16.  Mai 
1840  das.  Er  war  Gelehrter  von  Beruf  und  übte  die  Kunst  mehr  als  Liebhaber. 
Y.  zeichnete  und  radierte  Landschaften  mit  Yieh  staffirt,  ferner  naturwissenschaft- 
liche Blatter,  etc. 

Yarella,  Francisco^  Maler,  geb.  vor  1600  in  SeTilla  (?),  f  1656  das.,  Schüler 
von  P.  de  la  Roelas.  1618  copirte  er  für  die  Karthause  Sa.  Maria  de  las  Cuevas 
Gem&lde  Oaudins  in  der  Karthause  zu  Grenoble.  Yon  ibm  ferner  Abendmahl  ^1622 
S.  Bemardo,  Sevilla),  Marter  des  Hl.  Yincenzius  (S.  Yicente,  das.),  S.  Michael  (La 
Merced-Kloster,  das.),  etc« 

Yarenne,  Charles  Santoire  de,  Maler,  geb.  1768  in  Paris,  f  1884  in  Russ- 
land, Schüler  von  Jos.  Yernet.  Er  wurde  Prof.  an  der  Akad.  zu  Warschau  und 
Ritter  des  poln.  Stanislas-Ordens.  Y.  malte  Ansichten  und  Landschaften  aus  Oester- 
reich,  Italien,  Schweden,  Russland,  etc.  —  Yon  einem  —  de  Y.  besitzt  das  Mus.  Angers 
ein  Bildniss  des  Oberst  Dulignon. 

Yareane,  Dorofh^e  Santoire  de,  Malerin,  geb.  um  1804  in  Paris,  f  nach 
1826,  Schülerin  von  Redout6,  Tochter  des  Charles  S.  de  Y.  Sie  malte  Miniaturen, 
Aquarelle  und  besonders  Blumen  und  Copien  nach  grossen  Gemälden.  —  Ein  Frftu- 
lein  Louise  Elisa  de  Y.  stellte  zwischen  188&— 1865  in  Paris  Pastellbildnisse,  etc.  aus. 

Yarennes  de  Goddes.  Engine  de^  Maler,  geb.  20.  Sept.  1829  in  Coulommiers 

g>tfp.  Seine-et-Marne),  Schüler  von  La  vi  ei  He  und  PI  cot,  thfttig  in  Paris.   Yon  ihm 
ecember  in  Brie,  An  den  Ufern  des  Morin,  Frühling,  etc. 

YargaSf  Andres  de,  Maler,  ^eb.  1618  in  Cuenca,  t  1674  das.,  Schüler  von  F. 
Camilo  in  Madrid,  wohin  er  mit  jungen  Jahren  gelangte.  Er  malte  Historien,  etc. 
ftlr  Kirchen  und  Private,  zuletzt  wieder  in  seinem  Heimathsort 

Yargaa,  Luis  de,  Maler,  geb.  1502  in  Sevilla,  t  1568  das.,  Schüler  von  D. 
de  la  Barrera,  um  1527  von  P.  Buonaccorsi  (?)  in  Rom.  Nach  27  Jahren  erst 
kehrte  er  in  die  Heiraath  zurück.  Er  führte  ein  Einsiedlerleben  und  liess  sich  nicht 
durch  den  Neid  der  Parteien  behelligen.  Seine  Zeichnung  und  vornehme  Auffassung 
wurden  gelobt;  sls  beste  Werke  c^ten  seine  Fresken,  doch  ist  kaum  etwas  darunter 
uns  erhalten  geblieben.  An  erster  Stelle  wird  La  Calle  de  la  Amargura  (Strasse 
der  Bitterniss,  1568 — 68),  eine  Kreuztragung  vor  der  Sünder  auf  dem  Weg  zur 
Hinrichtung  ihr  letztes  Gebet  sprechen  divften,  genannt;  ferner  Apostel,  Evangelisten, 
etc.,  im  Tburme  der  Kathedrale  zu  Sevilla.  Die  Kathedrale  selbst  birgt  seine  Oel- 
bflder,  „La  Gamba**  (1561  eine  Genealogie  Christi,  auf  der  Maria  von  Adam  angebetet 
wird,  dessen  schön  gemaltes  Bein  dem  Bild  seinen  Spitznamen  verschafft  hat)  und 
die  Geburt  (1555).    Y.  malte  auch  treffliche  Bildnisse.  ^^ 

Allfemeiiies  Kttnstler^Lezicon.    8.  Aufl.    4.  Band,  Digitized  byg>|:iOOQLC 


482  Variü  —  Varley. 

Tarln.  Charles  Nicolas,  Kupferstecher,  geb.  29.  Juli  1741  in  ChMoDS-sur- 
Marne,  f  22.  Febr.  1812  das.,  Schüler  von  P.  Q.  Ghedel  und  La  Touche,  Sohn 
des  Jean  B.  V.,  an  dessen  Zeichenschule  er  Prof.  wurde.  Er  wurde  auch  in  Ch&lona 
Gonservator  des  Museums.  Vielfach  war  er  Mitarbeiter  an  den  Werken  seines 
Bruders  Joseph  V.  d.  Ae.  und  Anderer  z.  B.  St.  Aubins.  Eigenh&ndig  stach  er  nach 
Biliverti,  Boucher,  Breemberg,  Fragonard,  Latouche,  Layreince,  Leprince,  RubesB, 
Taverney,  Teniers,  Wouyermans,  Zeisig,  etc. 

Yarin,  Ciaire  E16onore>  Eupferstecherin,  geb.  13.  April  1820  in  Eperoay  (D^p. 
Marne),  f  nach  1848,  Schülerin  ihrer  Brüder  P.  Adolphe  V.  und  P,  Amddäe  V. 
in  Paris.  Unter  deren  Leitung  staeh  sie  viele  Ornamente;  ferner  Landschaften  Ükr 
die  Dubois'schen  Kalender,  etc.  1848  verliess  sie  Paris  wegen  der  Bevolution  und 
Hess  sich  in  La  Bochelle  nieder. 

Tarin,  Engine  Napoleon,  Kupferstecher,  geb.  1831  in  Epemay  (D^p.  Marne), 
Schüler  seines  Bruders  P.  Amä da e  V.  und  der  Ecole  des  beaux-arts  su  Paris.  Von 
ihm  Blätter  nach  Anker,  Baltard,  Bonguereau,  Brion,  Carpeaux,  Cot,  Dieffenbach, 
Haman,  Ch.  Muller,  Paton,  R.  v.  Rijn,  Tofana,  Am.  Yarin,  Weisi,  etc.  Med.  Paria 
1866,  2.  KL  1879. 

Yarin,  Jean,  s.  Warin»  Jan. 

Yarin,  Jean  Baptiste,  Kupferstecher,  geb.  9.  Mai  1714  in  Ch41ons-8ur-Mame, 
t  5.  Juni  1796  das.  Seine  1755  eröffnete  Zeichenschule  dort  wurde  sp&ter  yon  der 
Stadt  übernommen. 

Yarin,  Joseph  d«  Ae.,  Kupferstecher,  geb.  11.  Mai  1740  in  Chälons-sur-Marne, 
t  7.  Sept  1800  in  Paris.  Schüler  von  Chedel  und  La  Touche,  Sohn  des  Jean  B.  Y. 
1760  Hess  er  sich  mit  seinem  Bruder  Charles  N.  Y.  in  Paris  nieder.  Sie  schufen 
zahllose  Platten  für  illustrirte  Prachtwerke,  z.  B.  Blondels  Baukunst,  Montalemberts 
Befestigung,  Belins  Marine,  Saint-Nons  Reise  nach  Neapel,  Einweihung  der  Statue 
Louis*  XY.  in  Rheims  (1766),  Ohosson  Mouradjas  Türkisches  Reich,  Cassas  Syrien  und 
Palestiaa,  Sabattiers  Diotionnaire  des  auteurs  grecs  et  latins,  etc.  Ferner  stachen  sie 
die  grosse  Karte  der  Grafschaft  Bourgogne  (1755),  viele  einzelne  Architekturen, 
Caricaturen,  Bettler,  etc.    Med.  1755,  1766. 

Yarin,  Joseph  d.  J.,  Kupferstecher  und  Lithogr^h,  geb.  29.  Nov.  1796  in 
Ch&lons-sur-Marne,  f  6.  Juni  1843  das.,  Schüler  seines  Vaters  Charles  N.  Y.  Er 
machte  den  Krieg  mit  und  wurde  bei  Waterloo  verwundet;  geheilt  erhielt  er  in  Paris 
Aufsicht  über  Arbeiten  an  der  Galerie  Colbert  und  dem  Schloss  Neuilly.  Yon  1816 
bis  1820  war  er  in  Ch&lons  als  Zeichenlehrer  an  zwei  Instituten  thätig.  Darai]dr 
studirte  er  nochmals  den  Linienstich  unter  Chasteau  zu  Paris,  wollte  aber  auch 
damit  nicht  recht  reüssiren  und  eröffnete  endlich  eine  eigene  Zeichenschule  in  Ch&lona. 
Er  lithographirte  nach  R.  Santi,  Girodet,  etc.,  auch  nach  eigener  Zeichnung  und 
hat  u.  A.  auch  ein  Bildniss  des  Herzogs  von  Reichstatt  gestochen. 

YariBy  Pierre  Adolphe.  Kupferstecher,  geb.  24.  Mai  1821  in  Ch&lons-snr- 
Mame,  f  10.  (?)  Oct.  1897  bei  Ch&teau  Thierry,  Schüler  von  Ronargue  und  Mon- 
voisin,  Sohn  des  Joseph  Y.  d.  j.  Er  wurde  einer  der  fleissigsten  und  gewissen- 
haftesten reproductiven  Stecher  und  Radierer.  Wir  nennen  von  ihm  Die  Schnitter 
nach  L.  Robert,  Illustrationen  zu  Werken  von  Didron,  Yiollet-le-Duc,  L.  Feucli^re, 
Hauser  z.  Theil  kunstgewerblichen  Charakters,  etc.  Y.hat  auch  Einiges  über  Stecher 
etc.  veröffentlicht.    Med.  3.  Kl.  1861. 

Yariny  Pierre  Am^d^e^  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  21.  Sept.  1818  in  Ch4- 
lons-sur-Mame,  f  27.  Oct  1883  in  Crouttes  (D6p.  Aisne),  Schüler  von  MouToisin, 
Sohn  des  Joseph  Y.  d.  j.  Er  arbeitete  oft  gemeinschaftlich  mit  seinen  Brüdern  und 
stach  für  die  Buchillustration;  ferner  jEinzelblAtter  nach  Bellang^,  Bida,  Chirico, , 
Bonatello,  Feuch^re,  Girardet,  Jalabert,  Lenfant,  Lerouz,  L.  della  Robbia,  etc.  Med. 
8.  Kl.  1852,  1857,  1869,  1861,  1863. 

Yarin,  Quentin,  Maler  geb.  1580  in  Amiens  (Beauvais  ?),  t  um  1645,  Schüler 
von  F.  Gag  ex  und  Bonaventura,  kam  dann  nach  Paris,  wo  er  der  Maria  de* 
Medici  vorgestellt  wurde  und  die  Decorationen  des  Luzembourg  auszuführen  hatte. 
Yon  ihm  ferner  Christus  im  Tempel  (St.  Germain  des  Pr6s,  Paris),  S.  Carlo  Borromeo 
(S.  Jacques  de  la  Boncherie,  das.),  etc.    Er  war  der  Hauptlehrer  des  N.  Poussin. 

Yarlej,  Albert  Fleetwood,  Maler,  geb.  1804,  f  1876,  Sohn  und  Schüler  des 
John  Y.     Er  malte  Aquarelle  und  war  als  Lehrer  th&tig. 

Yarley^  Cornelius,  Maler,  geb.  21.  Nov.  1781  in  Hackney  (London),  f  2.  Oct. 
1873  in  Highbury  (London),  war  erst  Optiker  und  Mechaniker,  dann  Schüler  seines 
Bruders  John  Y.    Er  malte   klassische  Landschaften  in  Wasserfarben,  hielt  aber 


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Varley  -  Vaaari.  483 

sein  Interesse  an  den  Wissenschaften  aufrecht  und  gewann  z.  B.  mit  seiner  Erfindung 
des  graphischen  Femrohrs  1851  die  Goldene  Ausstellungsmedaille.  Das  S.  Kens.- 
Mus.  besitzt  von  ihm  Nach  Sonnenuntergang  im  Norden  von  Wales  (1808). 

Tarley,  John,  Maler,  geb.  17.  Aug.  1778  in  Hackney  (London),  f  17*  Nov. 
1842  in  London.  Er  lernte  erst  bei  einem  Silberschmied,  dann  bei  einem  Bildniss- 
maler und  wurde  zuletzt  Architekturzeichner.  Er  gehört  zu  den  Begründern  der 
Aquarellmalerei  in  England,  die  er  aus  der  Vorstufe  der  colorirten  Federzeichnung 
herauszuheben  mithalf.  Y.  bereiste  des  öfteren  Wales.  Er  schrieb  über  Perspektive 
und  Naturskisziren.  Er  war  auch  als  Lehrer  th&tig.  Von  ihm  Bayham  Abbey  (1816, 
Aquarell,  Mus.  Dublin),  Enaresborough  (1804  desgl.  ebenda).  Die  Themse  bei  Battersea 
(Aquarell  n.  Girtin  ebenda),  Bolton  Abbey  und  S6  A.  (S.  Eens.-MuB.  London),  etc. 

Yarley,  WiUiam  Fleetwood,  Maler,  geb.  1777  (?),  f  2.  Febr.  1858  in  Rams- 
gate, Bruder  und  Schüler  des  John  V.  Er  war  als  Lehrer  in  Cornwall,  Batb  und 
Oxford  thatig.  In  Oxford  wurde  er  durch  seine  leichtsinnigen  Schüler  beinahe  zu 
Tode  verbrannt;  von  dem  Unfall  erholte  er  sich  nie  völlig.  Er  malte  Landschaften 
und  Ansichten  in  Wasserfarben.    Das  S.  Eensington-Mus.  besitzt  5  Werke  von  ihm. 

Yamiy  Antonio,  Maler,  geb.  1841  in  Genua,  Schüler  seines  Yaters  und  der 
dortigen  Akademie,  weitergebildet  in  Florenz.  Yon  ihm  Sappho,  Die  Insel  Favignana, 
Tod  der  Annita  Garibaldi,  etc. 

Yarni,  Santo,  Bildhauer,  geb.  1807  in  Genua,  f  1^-  ^^lu.  1885  das.,  Schüler 
eines  Holzbildhauers,  der  Grenueser  Akademie,  des  B.  Carrea  und  endlich  des  Bar- 
tolini  in  Florenz.  Er  bereiste  Italien  und  wurde  Professor  an  der  Akademie  seiner 
Yaterstadt.  Yon  ihm  Denkmal  L.  Canina  (Sa.  Groce,  Florenz),  Denkmal  Chiodo 
f Spezia),  Denkmal  Rossini  (Campo  Santo,  Pisa),  Denkmal  E.  Filibertos  (Schloss  Turin), 
des  Marchese  Donghi  (Staglieno  bei  Genua),  etc.,  viele  monumentale  Allegorien,  Bild- 
nissbüsten  u.  A.  m.    Mitgl.  mehrerer  ital.  Akad.,  SS.  Maurizio  e  Lazzaro-Ord. 

Yaroni,  (Yaronne),  Giovanni,  (Johann),  Maler,  geb.  1882  in  Bellinzona, 
Schüler  der  Akademie  und  von  Höger  in  Wien,  wo  er  sich  nach  Reisen  durch  die 
Österreich.  Gebirgsl&nder  niederliess.  Yon  ihm  Der  Schiern  bei  Bozen,  Das  Nassfeld 
im  Pinziggau,  Attersee  mit  Höllengebirge,  etc. 

Yarotari,  Alesgandro,  Maler,  gen.  H  Padovanino.  geb.  1590  in  Padua,  f 
1650  in  Yenedig,  Sohn  des  Dario  Y.  d.  Ae.,  gebildet  in  Padua,  dann  zu  Yenodig  an 
Yecellis  Werken.  Sein  Colorit  war  vorzüglich,  nackte  Kinder  und  die  Landschaft 
gelangen   ihm  am  besten.    Yon   ihm   Diana  und  Eallisto  (Mus.  Hannover),  Minerva 

gfal.  Borghese,  Rom),  Hochzeit  zu  Eana  n.  A.  (Accad.  Yenedig),  Judith  u.  A.  (GaL 
resden),  A.  in  Sammlungen  zu  Florenz  (Uffizi),  London,  Paris,  Wien,  etc.,  sowie  in 
Kirchen  zu  Bergamo  (S.  Andrea),  Yenedig  (del  Carmine,  S.  Tomä,  etc.). 

Yarotari,  Cliiara,  Malerin  des  17.  Jahrhunderts,  f  nach  1665,  Schülerin  ihres 
Yaters  Dario  Y.,  thatig  in  Yerona,  Padua,  etc.  Sie  war  auch  Dichterin.  Yon  ihr 
Madonna  (zweifelhaft,  Mus.  Hannover),  Selbstbildniss  (Florenz,  Uffizi),  etc. 

Yarotari,  Dario  d.  Ae«,  Maler,  Bildhauer  und  Baumeister,  geb.  um  1589  in 
Yerona,  f  1596,  Schüler  des  P.  Caliari,  auch  an  Yecelli  weitergebildet.  Er  lebte 
meist  in  Padoa,  wo  die  S.  Egidienldrche  Werke  von  ihm  birgt  Die  Accad.  zu 
Yenedig  besass  eine  .Heimsuchung"  von  ihm.  Y.  stammte  von  einer  Strassbnrger 
(Angsburger  ?}  Familie  Weyrotter  ab. 

Yarotari,  Dario  d.  J.,  Maler  and  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb. 
nach  1610,  Sohn  des  A.  Y.  Er  war  Arzt  und  Dichter  und  übte  die  Kunst  nur  als 
Liebhaber  aus.  Seine  Bildnisse  werden  gerühmt.  Y.  radierte  auch  diejenigen  seines 
Grossvaters  und  des  Y.  Gussonus. 

Yaaari,  Giorgio,  Maler  und  Baumeister,  geb.  80.  Juli  1511  in  Arezzo,  f 
27.  Juni  1574  in  Florenz,  Schüler  des  Buonarotti  und  A.  Angeli.  1529  zog  er 
nach  Pisa,  Bologna  und  Arezzo.  Darauf  brachte  ihn  Kard.  Ippolite  de'  Medid  nach 
Rom,  wo  er  die  Classiker  und  die  Antike  weiter  studirte,  dann  auch  die  Baukunst 
erlernte.  Er  erhielt  viele  Auftr&ge  fOr  öffentliche  Gebftude,  wurde  dann  wieder  in 
Florenz  von  verschiedenen  Medici  beschäftigt.  Als  Maler  steht  er  nicht  über  dem 
Durchschnittsnachtreter ;  seine  Bedeutung  beruht  auf  seiner  berühmten  Künstlor- 
geschichte, die  trotz  vieler  groben  Fehler  und  starker  Parteilichkeit,  zum  Studium  der 
damaligen  Kunstgeschichte  unentbehrlich  bleibt.  Sie  erschien  zuerst  1550  in  2  B&nden, 
1568  erweitert  in  8  B&nden.  Seitdem  ist  sie  oft,  mit  reichem  Gommentar  versehen, 
herausgegeben  worden;  am  Besten  1878—85  von  Milanesi.  Yon  ihm  Lucresia  (Gal. 
Borghese,  Rom),  Leda  (ebenda),  Ahasver  (Accad.  Arezzo),  Madonna  (Pinacoteca,  das.) 


Cosimo  I.'  (Mus'.'  Berlin),    Selbstbildniss  jl  A.  (Florenz  "Uffizi),   SS^  Peter,   f*wl  und  j 


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484  Vasari  —  Vasselot. 

HieronimuB  (Mns.  Liverpool),  Die  Auferstehuog  (Accad.  Siena);  A.  in  SammlaDgen  sq 
Bologna,  Budapest,  Dresden,  Leipzig,  Madrid,  Manchen,  Neapel,  Wien,  etc.,  ferner 
in  vielen  italienischen  Kirchen  und  in  Palästen  zu  Florenz  und  Rom.  Von  seinen 
Gebäuden  ist  das  bedeutendste  die  Uf&zien  zu  Florenz  (1560  begonnen,  von  Anderen 
vollendet);  wir  nennen  ferner  Theile  des  Inneren  vom  Pal.  Yecchio  das.,  die  Abbadia 
de'  Cassinensi  zu  Arezzo,  die  Casa  Montanti  das.  (ehemals  sein  eigenes  Haus),  ete. 

Yasarl,  Lazzaro,  Maler,  geb.  1399  in  Arezzo,  f  1452  (1450?),  Urgroasvater 
des  Giorgio  Y.  Er  malte  eine  Zeit  lang  mit  seinem  Freunde  Piero  de' Franceschi. 
Zuerst  schuf  er  nur  kleine  Figuren,  später  Fresken  in  S.  Yincenzo,  S.  Domenico, 
S.  Gimignano,  alle  zu  Arezzo,  sowie  in  de'  Servi  zu  Perugia.  Nach  seinen  Entwürfen 
schuf  F.  Sassali  Glasfenster  (Madonna,  Auferstehung)  für  die  Mad.  delle  Grazie  sa 
Perugia.  —  Sein  Sohn,  Giorgio  Y.  d.  Ae«.  f  ^^^h  modellirte  und  malte  Fayencen. 

Yascellini^  (Yacoellini),  Gaetano^  Kupferstecher,  geb.  um  1746  in  Bologna, 
t  1805  in  Florenz,  Schüler  von  £.  Graziani  und  C.  Faucci.  Er  radierte  Bildnisse 
bertüimter  Florentioer  und  stach  nach  Werken  der  Baldovinetti,  Gonca,  Dandini, 
Furini,  Gentileschi,  Giovanni  da  Bologna,  Pagani,  Passignano,  R.  Santi,  Signorelli, 
Traballesi,  Yecelli,  Yignali,  etc. 

Yaaoibraeoi,  g*  Yassilaechl. 

Yaseo^  OrSo^  (Gran,  der  Grosse),  s«  Femandei,  Yaseo  im  Nachtrag. 

Yasco  de  Troya,  s«  Trsya. 

Yasl,  Cav.  Gniseppe,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  28.  Aug.  1710  in  Gorleone 
(Sicilicn),  f  16.  April  1782  in  Born,  lernte  dort  bei  Gonca  zeichnen,  beiP.L.Ghezzi 
stechen  und  bei  Juvara  die  Baukunst.  Er  malte  einige  mittelmässige  Bilder  (Pal. 
Farnese  und  Gaprarola),  ist  aber  als  Yedutenstecher  berühmt  geworden  und  wurde 
1745  Hofkupfer  stech  er.  Yon  ihm  Ansichten  des  Hafens  von  Ancona  (fikr  Benedict  XI Y.), 
Fagaden  von  S.  Giovanni  in  Laterano  und  Sa.  Maria  Maggiore,  Die  Festlichkeiten 
zur  Geburt  des  Sohnes  Karl  HI.,  250  Ansichten  von  Rom  (1747—61,  Text  von 
Bianchini),  Rom  vom  Janiculus  (auf  6  Blatt),  Die  Basiliken  (2  Bde.),  Der  famesische 
Stier,  etc.,  Ritter  vx>m  gold.  Sporn. 

Yaslet,  Lewis,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  nach  1781,  thätig  in  York  und 
Bath.    Er  malte  Miniaturen. 

Yasnetcofl^  Yictor,  Historienmaler,  geb.  1848  in  Lopialo  (Gonv.  Yiat-Ka).  £r 
bildete  sich  in  Russland  zum  Maler  aus  und  machte  später  Studienreisen  nach  Paria 
und  Italien.  Zurückgekehrt  erhielt  er  viele  Aufträge  für  grosse  Freskenfolgen;  z.  B. 
im  Museum  zu  Moskau,  Darstellungen  von  Menschen  aus  der  Steinzeit;  in  der  Kirdie 
zu  Kiew,  Die  Propheten,  Die  Kirchenväter,  Madonna,  Hl.  Communion,  S.  Alezander 
Newskj,  Sa.  Olga,  etc.    Seine  Biographie  von  de  Baye  (Reims  1895). 

Yagqnei,  s.  Yazqnes. 

Yassal^  Jean^  Baumeister  des  14.  Jahrhunderts,  thätig  in  Ronen,  wo  er  im 
Dom-Register  als  Stadt-  und  herzogl.  Normannischer  Baumeister  1359  genannt  wird. 
Wahrscheinlich  war  er  am  Bau  des  Domes  thätig. 

YassaletOi  Römische  Künstlerfamilie  des  18.  Jahrhunderts.  Die  Mitglieder  er- 
bauten und  meisselten  die  alte  Basilika  des  Yatikan,  den  Ereuzgang  von  S.  Giovanni 
in  Laterano  (1250),  die  Kathedra  von  S.  Andrea  in  Anagni  (1263),  die  Kandelaber 
im  Dom  dort  und  den  Marmorlöwen  vor  S.  Apostoli  zu  Rom. 

Yaasiülo^  Antonio  Maria,  Maler  des  17.  Jiüirhunderts,  geb.  in  Genua,  Schüler 
des  Y.  M  a  1 0  aus  Cambrai.  Y.  malte  Landschaften,  geschichtliche  Genrebilder,  Tbiere, 
Früchte  und  Blumen;  er  starb  jung. 

Yass^,  Antoine  Franf^ois,  Bildbauer,  geb.  1683  in  La  Seyne  (Däp.  YarX  t 
1.  Jan.  1786  in  Paris.  Er  schuf  die  Decorationen  des  Kamins  im  Salon  de  TAbon- 
dance  des  Pal.  Yersailles,  decorirte  königliche  Schiffe  zu  Toulon  und  vielleicht  auch 
die  Statue  auf  dem  Altar  der  Marienkapelle  in  der  Notre-Dame-Eirche  zu  Paria. 

Yass«,  Louis  Claude,  Bildhauer,  geb.  1716  in  Paris,  f  30.  Nov.  1772  daa., 
SchOler  von  Puget  und  Bouchardon.  1739  erhielt  er  den  1.  Rompreis  auf  Gnmd 
seines  „Isebel  von  Hunden  zerfleischt^;  1751  wurde  er  Mitglied,  1761  Professor 
an  der  Akademie.  Yon  ihm  Schlafender  Hirte  (Marmor-Mus.  Louvre),  Saini-Germain 
Bischof  von  Auxerre  (Kirche  Saint-Germain  FAuxerrois  zu  Paris),  Marmormedaillon 
Louis  XY.  (Hotel  de  Yille  Paris),  Der  Ruhm  und  1  A.  (Pal.  zu  Yersailles^  Diana 
(1769  Schloss  Sans-Souci),  Medaillon  von  Chevert  (St.  Eustache  zu  Paris),  viele  Bildnias- 
büsten,  etc. 

tasseloty  Jean  Joseph  Marie  Anatdle  Harqvet  de,  Bildhauer,  geb.  16.  Juni 
1840  in  Paris,  Schaler  von  C.  Le  Bpurg,  Jonffroy  und  Bonnat.    Stand  erst 

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Yasserot  —  Vaudoyer.  485 

im  diplomatischen  Staatsdienst  und  widmete  sich  seit  1865  der  Kunst  Von  ilim 
PoTeretto  (1880  Bronzestatue  Mus.  Valendennes),  Bakac  (1875  Marmorbaste  The&tre 
frangais  Paris),  Der  Genius  der  Eingebung  (Thäätre  von  Aix-les-Bains),  Scribe-Statne 
(Neues  Stadthaus  zu  Paris),  F.  Liszt  (Medaillon),  etc.  1879  veröffentlichte  er 
»Histoire  du  portrait  en  Fran^e^  und  .Recherches  sur  Part  frangais".  Med.  8,  El. 
1873,  2.  El.  1876,  Med.  Philadelphia  1876  und  A.;  verschiedene  Orden. 

Tasserot,  Charles,  Baumeister,  geb.  14.  Jan.  1804  in  Paris,  f  1867.  Er  stellte 
zwischen  1881—89  sehr  viele  aquarellirte  Architekturaufnahmen  aus  Frankreich  und 
Italien  in  Paris  aus.    Med.  2.  KL 

Yasaenr,  Le,  s.  Leyasseiir. 

Yassilaoehi^  (Yaseibraeoi),  Antonio,  Maler,  gen.  L'Aliense^  geb.  1556  auf 
Melos,  t  1629  in  Venedig,  Schüler  des  P.  Caliari,  später  in  Treviso  unter  Bene- 
detto  Caliari,  in  Padua  unter  D.  Yarotari  weitergebildet  Mit  seinen  Lehrern 
malte  er  Festdecorationen  zum  Einzug  Heinrich  III.  von  Polen  in  Venedig.  Er  ge- 
langte nach  Rom,  wo  er  wieder  Buonarotti,  auch  Robusti  studirte.  Die  Mus.  zu 
Wien  besitzen  von  ihm  Die  Gerechtigkeit.  Andere  Werke  schuf  er  ftlr  den  Sala 
dello  Scrutinio  (Dogenpalast,  Venedig),  S.  Giorgio  das.  und  S.  Pietro  zu  Perugia. 

'  Yastagh,  O^ia^  Maler,  geb.  1.  Sept  1866  in  Elansenburg,  Schfller  seines  Vaters 
György  V.  und  von  Hackl  in  München.  Von  ihm  Wilder  Stier  (Kat-Mus.  Buda- 
pest), Enten  (Neue  Pinak.  München),  Lauernde  Löwen,  etc.   Gold.  Med.  1895. 

Yastagh,  €(y9rg^  (Georg)  d.  Ae.,  Maler,  geb.  10.  April  1886  (n.  A.  1834)  in 
Szegedin,  Schüler  von  Stech  und  Gerstenberg  das.,  seit  1854  autodidaktisch  in 
Wien  weitergebildet.  Er  malte  erst  Ungarische  Volksscenen,  dann  besonders  Bild- 
nisse. Von  ihm  Erzherzog  Joseph  und  Erzherzogin  Klotilde  (Nat.-Mus.  Budapest), 
Toldi  u.  1  A.  (Akad.  das.),  Baccbantenzug  (Egl  Oper  das.).  Zwei  Altarbilder 
(Schlosskapelle  Alcsuth),  etc.  —  Sein  Sohn  György  Y«  d«  J*  wurde  Bildhauer  und 
widmete  sich  der  Thierplastik. 

Yasiary,  JAnog,  (Johann)^  Maler,  geb.  1867  in  Eaposv&r,  Schüler  von  Greguss 
und  Szekely  in  Budapest,  Hackl  und  Loefftz  in  München,  Bouguereau  und 
T.  Robert-Fleury  in  Paris.  Von  ihm  Altar  (Kirche  zu  BalatonFüred),  desgl. 
(Kirche  zu  Zala-Radna),  Fürstprimas  Vaszary  (Domstift,  Gran),  Freibad,  etc. 

Yatlnelle,  ürain  Jnles,  Medailleur,  geb.  im  Aug.  1798  in  Paris,  t  n^cl^  1880, 
Schüler  von  Gatteaux.  1819  erhielt  er  den  grossen  Rompreis.  Von  ihm  Med. 
auf  Louis  Philippe,  auf  die  Kirche  St.  Denis,  auf  Gassendi,  etc.,  auch  einige  Bas- 
reliefe.   Med.  2.  Kl.  1831. 

Yaneann,  Barbe  Anne^  Malerin  des  18.  Jahrhunderts.  Sie  schuf  Miniaturen 
und  wurde  1751  Mitgl.  der  Akad.  Saint-Luc 

Yanehelety  Th^phile  Angnste^  Maler  geb.  7.  M&rz  1802  in  Passy  bei  Paris, 
t  22.  April  1878,  Schüler  von  Abel  de  Pujol  und  Hersent.  1829  gewann  erden 
grossen  Rompreis.  Von  ihm  Prinz  Poniatowski  (1885  Mus.  Versailles),  Übergabe 
von  Magdeburg  1806  n.  v.  A.  (ebenda).  Christliche  Caritas  (Mus.  Amiens),  etc. ;  ferner 
Historien  in  Pariser  Kirchen,  sowie  decorative  Arbeiten  in  den  Tuillerien  (zerstört), 
dem  Senatspalast  und  dem  Stadthaus  dort,  endlich  Entwürfe  zu  Gobelins  für  den 
Salle  d*Apollon  im  Louvre.  Med.  2.  Kl.  1831,  1.  Kl.  1846,  1861;  Kreuz  d.  Ehren- 
leg. 1861. 

Yaneorbel,  s.  Bang,  Mme  Louise. 

Yanenlews,  (Wanthier  ?),  Jaeqnot  de,  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  1499 
baute  er  mit  seinem  Bruder  Jean  de  V.  eine  Brücke  über  die  Meurthe  bei  Mal- 
zeville.  1508  wurde  er  Baumeister  des  Herzogthums  Lothringen.  1510  baute  er 
am  Palast  zu  Nancy. 

Yandeehamp,  Jean  Joseph,  Maler,  geb.  1790  in  Rambervillers  (Däp.  Vosges), 
t  1866,  Schüler  von  Girodet.  Er  reiste  lange  in  Amerika.  Von  ihm  Carlo 
Borromeo  (Kapelle  der  kgl.  Manufaktur  zu  Beauvais),  Perseus  und  Andromeda, 
Spanierin,  Die  Badenden^  etc.,  namentlich  aber  Bildnisse.    Med.  8.  Kl.  1848. 

Yandoyer,  Antoine  Laurent  Thomas,  Baumeister  und  Kupferstecher,  geb. 
21.  Dec.  1756  in  Paris,  f  27.  Mai  1846  das.,  Schüler  von  A.  F.  Peyre.  1788 
erhielt  er  den  grossen  Rompreis.  Er  wurde  Baumeister  des  Institutspalais,  Secretär 
der  Specialschule  der  Akademie  und  Mitglied  des  Instituts  (1828).  In  Rom  hatte 
er  besonders  die  Antike  studirt,  1788  kehrte  er  zurück.  Nach  dem  Einziehen 
der  Akademien  1798  gründete  er  mit  Leroy  eine  Schule  in  Louvre,  bis  1795  die 
Akademie  wieder  erneut  wurde.  1806  erhielt  er  einen  der  Preise  bei  Napoleons 
Wettbewerb  für  einen  Ruhmestempel.    V.  vergrösserte  die  Sorbonne  und  war  Bau- 


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486  Yattdoyer  —  Yauselle. 

meiBter  an  der  Sternwarte,  der  Bibl.  Ste.  G^neyi^e,  etc.  FOr  Lafayette  emeaerte  er 
das  SchlosB  La  Orange  in  der  Aarergne.  Mit  Baltard  gab  er  viele  Stiche  nach  6e- 
b&nden  und  Bauprojekten  heraus.  Femer  schrieb  er  eine  grössere  Anzahl  von 
Werken  zur  Bangeschichte.  Kr.  der  Ehrenleg.  (1814);  Mitglied  des  EngL  Institate 
of  Architects. 

Yandoyer,  L^n,  Baumeister,  geb.  7.  Juni  1803  in  Paris,  f  9.  Febr.  1872 
das.,  Schüler  seines  Yaters  A.  L.  T.  Y.  und  des  Lebas.  1826  oewann  er  den 
grossen  Rompreis.  Er  wurde  1845  Baumeister  der  Abtei  St.  Martm  des  Ghamps, 
1850  im  CttltuBmiDisterium  angestellt  und  später  Diöcesan-Baumeister  zu  Marseille. 
Hier  begann  er  1855  sein  Hauptwerk,  den  Dom  von  Marseille.  Im  Päre  La  Chaise 
schuf  er  1832  das  Grabmal  des  Gen.  Foy.  Y.  schrieb  auch  baugeschichtliche  Auf- 
sätze. Med.  1.  El.  1855,  Er.  der  Ehrenleg.  1849,  Oif.-Kr.  1855,  Mitglied  d.  Instituts 
1868.  Sein  Leben  von  Henri  Revoil  (1872X  Daviond  (1873).  —  Sein  Sohn  und 
Sch(Üer  Alfred  Y*  wurde  auch  Baumeister. 

Yandremer,  Joseph  Auguste  Emlle^  Baumeister,  geb.  6.  Febr.  1829  in  Paris, 
Schfiler  von  Bleuet  und  der  Ecole  des  beaux-arts.  1854  gewann  er  den  Bom- 
preis.  Aus  Italien  schickte  er  die  üblichen  Architckturaufnahmen  und  Bestaurations- 
projekte,  auch  einige  aquarellirte  Ansichten.  Er  wurde  Baumeister  der  DiOcesen 
Agen  und  Beauvais,  restaurirte  Theile  tou  S.  Germain  l'Auxerrois,  baute  eine  pro- 
testantische Kirche,  eine  Schule,  eine  Strafanstalt,  etc.  in  Paris.  Med.  1865,  Kr. 
der  Ehreuleg.  1867,  Mitglied  des  lostituU  1879. 

Yanghin,  Robert,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  f  um  1667.  Er  schuf 
zahlreiche  Platten  für  Bücher  (z.  B.  Ashmoles  Theatrum  Chemicum  1650,  Dugdalea 
Warwickshire,  etc.),  femer  yiele  Bildnisse  (James  L,  Gge.  Clifford,  Ben  Jonaon, 
Francis  Drake,  W.  Raleigh,  etc.),  darunter  eines  des  Charles  IL  mit  einer  Unter- 
schrift, die  ihm  uach  der  Restauration  eine  gerichtliche  Yerfolgung  eintrug.  —  Ein 
William  Y.  war  gleichzeitig  in  England  als  Kupferstecher  th&tig.  1664  schuf  er 
ein  Thierbuch  (13  Blatt). 

Yaidot,  Charles,  Maler,  geb.  1818,  f  1842,  Schüler  Ton  Gogniet,  thAtig  in 
Paris.    Yon  ihm  Atelierinneres  (1839),  Gen.  Bernelle  (Pastellbildniss),  eta 

Yavqvelin^  — ^  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts.  1785—90  baute  er  die  Kirche 
des  Hospice  gtfn^ral  zu  Rouen. 

Yairose,  (Yavx-Rose),  a.  Friqvet  im  Nachtrag.' 

Yanthier.  Julea  Antoine,  Maler,  geb.  1774  in  Paris,  f  1832  das.  an  der 
Cholera,  Schüler  von  Regnault,  Sohn  eines  Miniatur-  und  Pastellmalers.  Er 
zeichnete  Tiel  nach  Statuen  nod  Bildern  für  Bouillons  Musäe  Royal  u.  a.  Werke. 
Yon  seinen  Gem&lden  nennen  wir  S.  Louis  begr&bt  Todte  nach  der  Zerstörung  von 
Sidon  (S.  Louis-en-L*isle),  Abraham  yerstösst  Hagar,  Henri  lY.  bei  der  Yrittwe 
Ledere,  Landschaft  mit  Wäscherinnen,  etc.  —  Sein  Bruder  Antoine  Charles  Y. 
geb.  1790  war  Maler  und  Hlustrator. 

Yanthier-Galle.  Andr«»  Bildhauer,  geb.  2.  Aug.  1818  in  Paris,  f  3.  Mai  1899 
das.,  Schüler  seines  Grossvaters  Galle,  von  Blond el,  Petitot  und  der  Ecole  des 
beaux-arts,  an  der  er  1839  den  grossen  Rompreis  gewann.  Yon  ihm  ein  Theil 
der  franzüsischen  Briefmarkenplatten  der  Republik  tou  1848  und  Napoleons  IIL, 
Medaillen  auf  die  Söhne  Louis  Philippes,  auf  die  Siege  in  Afrika,  die  Ueberschwemm- 
ungen  der  Loire,  die  Ausstellung  von  1867,  auf  Palissy,  etc.,  die  Statuen  Omphale 
(1859),  Frühling  (1850),  sonstige  Medaillen,  etc.  Er  musste  wegen  Augenübels  die 
Kunst  aufgeben.    Med.  1852,  1866,  etc. 

Yantier,  Mare  Louis  Bei^Jaminy  Maler,  geb.  29.  April  1829  in  Morges  (Kanton 
Waadtl  t  25.  April  1898  in  Düsseldorf,  Schüler  yon  Häbert  und  Lugardon  in 
Genf,  dann  von  R.  Jordan  in  Düsseldorf.  1856—57  besuchte  er  Paris,  1857  liess 
er  sich  in  Düsseldorf  nieder.  Er  wurde  einer  der  beliebtesten  Genremaler  der  alten 
Düsseldorfer  Schule,  und  behandelte  Bauern-  und  Dorfgeschichten  mit  einer  Banalit&t, 
die  ihm  den  Erfolg  beim  grossen  Publikum  sichern  mussten.  Yon  ihm  Kartan- 
spielende Bauern  im  Wirthshaus  (Leipzig  Mus.),  Der  Leichenschmauss  (Mus.  Köln), 
Die  Tanzstunde  (Berlin  Nat.-Gal.),  Tanzpause  (Dresden  Gal.),  Andere  in  den  GaL  au 
Basel,  Bern,  Breslau,  Düsseldorf,  Genf;  Hamburg,  Stettin,  etc.  Er  illustrirte  Inuner- 
manns  Oberhof,  Auerbachs  Barfüssele,  etc.  Mitgl.  yerschiedener  Akademien ;  mehrere 
Orden  und  Medaillen, 

Yavtier,  Max^  Baumeister,  geb.  1828  in  Paris,  Schüler  von  Grisart 

Yauelle»  Jean  Lnbiii,  Maler,  geb.  1776  in  Angerville  (D^p.  Seine-et-Oise),  f 
nach  1886,  Schüler  yon  Perrin  und  H.  Robert    Er  malte  zahlreiche  Architek- 


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Vavasseur  —  Vecchi.  "487 

^^^'  AnBichten  und  Landschaften  ans  Frankreich,  Italien  und  Spanien.  Auch  hat 
er  ar  Galenewerke  gezeichnet  und  Einiges  lithographirt.  Gold.  Med.  1810 
A  .,  ;SIS*?*^>  .^1^?*,  Charles  Paul,  Maler  und  Zeichner,  gen.  Bipp,  geb.  25. 
Apnl  1868  in  Paris,  Schftler  der  Äcole  des  beaux-arU  unter  Cabanel.  Ir  zfichnete 
für  wele  Zeitschriften,  z.  B  Revue  illustr^e,  Magasin  pittoresque,  Caricature,  Äslipse, 
La  (jaudriole,  u.  s.  w.,  an  den  Letzteren  unter  dem  Namen  Ripp.  Für  die  Äit- 
schnft  Le  Supplement  heferte  er  das  Plakat  Nous  lisons  tous  le  Supplement 
.a  ^\^l^^f  (Valyasgori),  GfoTanui  Andrea,  Holzschneider  und  Verleger  des 
16.  Jahrhundeits,  gen,  Onailagiiiiio.  Ein  Blatt  einer  Folge  von  Herkulesthaten 
trÄgt  den  Namen  toU  ausgeschrieben.  Die  Blätter  sind  ungleich,  sowie  eine  grössere 
Anzahl  von  Holzschnitten  der  Zelt,  die  ihm  ebenfalls  zugeschrieben  werden  und  mit 
I  A  oder  Z  A  (Z  steht  för  Zoan-venezianisch  ftlr  Gian,  Giovanni)  bezeichnet  sind, 
daher  sind  die  Arbeiten  —  darunter  Ovid  (Parma  1506),  Livius  (Venedig  1520)  — 
wohl  unter  mehreren  Formschneidern  und  Zeichnern  zu  vertheüen.  Ganz  irrthfimlicher 
Weise  hat  man  auch  den  m&ssigen  Kupferstecher  Zoan  Andrea  (s.  d.)  mit  V. 
identinziren  wollen. 

VaToqve,  Francis,  Maler,  geb.  1761  in  Paris,  f  4.  Aug.  1821  das.  Er  wurde 
Inspektor  an  den  Gobelins,  und  malte  Blumen,  Stillleben,  sowie  decorative  Entwürfe. 

Vay,  Baron  Ifieolai  Ton,  Bildhauer  unsres  Jahrhunderts,  f  im  Febr.  1886 
in  Budapest,  Schüler  von  Ferencsy  und  Rauch.  1860  siedelte  er  nach  Wien  über. 
Für  Stuhlweissenburg  schuf  er  eine  Vörösmarthy  -  Statue,  für  Zala-Egerszeg  die 
Statue  Deaks;  von  ihm  femer  Berszendyi  (Nat.-Mus.  Budapest),  Em.  Miko  (Nat.-Mus. 
Siebenbürgen),  Büsten  und  Thiergruppen,  etc. 

Yayemboiirg.  Jean  de^  Maler  des  16.  Jahrhunderts.  Von  1592—1602  war  er 
Hofinaler  Charles  III.  von  Lothringen  in  Nancy,  dessen  Bildniss  er  öfters  malte.  Die 
Kathedrale  dort  besitzt  eine  Madonna  im  Rosenhag  vou  ihm. 

Yaynier,  GioTanni  Enrico,  Maler,  geb.  1665  in  Genua  (?),  f  1738,  Schüler 
von  G.  B.  Gaulli.  Er  wurde  Bildnissmaler,  musste  dreimiü  nach  Turin  reisen,  um 
den  König  und  Mitglieder  der  königlichen  Familie  zu  malen,  nahm  aber  eine  Hofetellung 
nicht  an. 

Yayson,  Paid,  Maler,  geh.  4.  Dec.  1841  in  Gordes  (D^p.  Vauduse).  Schüler 
von  Gleyre  ,  nachdem  er  die  Rechte  studirt  hatte.  Sp&ter  beeinflusste  ihn  Conrbet 
Er  bereiste  Holland,  Italien  und  Spanien.  V.  wurde  angesehener  Thiermaler,  nament- 
lich seine  Rinder  und  H&mmel  fanden  Anklang.  Med.  3.  Kl.  1875.  2.  Kl.  1879,  Kr. 
der  Ehrenleg.  1886. 

Yazquei)  — ^  Portugiesischer  Maler  des  16.  Jahrhunderts.  Für  die  Kirche  San 
Lucar  de  Borromeda  in  Andalusien  malte  er  1562  eine  Kreuzabnahme  und  einen 
Martertod  des  Hl.  Sebastian. 

Yaiqves,  Alonao.  Maler  des  16.  Jahrhunderts.  1514—18  schmückte  er  mit 
Anderen  das  prachtvolle  Messbuch  des  Kard.  Ximenes  in  der  Kathedrale  von  Toledo. 

Yaiqnei,  Alonso.  Maler,  geb.  vor  1600  in  Ronda  (Andalusien,  n.  A.  in  Rom 
als  Kind  spanischer  Eltern),  f  vor  1649,  Schüler  von  A.  Arfian  in  Sevilla.  Er 
war  betheiligt  am  grossartigen  Katafalk  für  Felipe  H.  im  Dom  zu  Sevilla.  Von  seinen 
vielen  Fresken  in  jener  Stadt  ist  nur  ein  S.  Luis  Bertran  (Medaillon  im  S.  Pablo- 
kloster) noch  übrig.  Die  Merced  Calzada  besitzt  von  ihm  Bilder  zum  Leben  des 
Hl.  Ramon,  eine  Magdalena  und  eine  Pietk. 

Yaiqnes«  Juan  Bantiata,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  vor  1550  in  Sevilla,  f 
nach  1578,  Scnüler  des  D.  de  la  Barrera,  als  Bildhauer  in  Toledo  gebildet  Für 
die  Kathedrale  dort  fertigte  er  mehrere  Statuen  und  den  Bartholom&us-Altar  in  der 
Thnnnkapelle.  In  Sevilla  vollendete  er  den  Hauptaltar  der  Kathedrale  (1561)  und 
schuf  9  Holzstatuen,  sowie  mehrere  Reliefs  dafür.  1568  malte  er  ein  Altarbild  für 
die  ehemalige  Kapelle  im  Orangenbaumhof  der  Alhambra.  1579  arbeitete  er  in  der 
Kathedrale  zu  Malaga. 

Vasqnez,  Fray  Jusepe  Hanoel,  Bildschnitzer,  geb.  1697  in  Granada,  tl765. 
Er  fertigte  für  die  Karthause  von  Granada  Ghorthüren  und  Sakristeischränke  mit 
Intarsien. 

VeaD,  Franeeseoy  Maler,  geb.  1757  in  Pavia,  f  1768.    Er  malte  Architekturen, 
Perspektiven  und  gute  decorative  Arbeiten. 
Vean.  ••  anch  Lerean. 

Veeeniy  GioraBnl  de%  Maler,  geb.  um  1586  in  Borge  di  8.  Sepolcro,  t  1614, 
Schüler  des  R.  dal  Celle.  Im  Wettstreit  mitZucchero  malte  er  in  Gaprarolo  so- 
wie in  Damaso  Fresken  zum  Leben  des  Hl.  Lorenz.    Von  ihm  ferner  die  Zeichnung 


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488  VecchiA  -  Vecelli. 

wa  den  4  ETangelisten  in  Mosaik  an  den  Knppelpfeilern  in  S.  Pietro  in  Born, 
Sceoen  xnm  Leben  des  H].  HieronimuB  in  Sa.  Maria  Aracoeli  das.,  Die  KirchenTätez 
in  der  del  Gesü  das.,  etc. 

Teechia^  Pietro  della,  u.  Mnttonl.  F.  de,  anch  im  Nachtrag. 

Teechlettoy  TU  s«  Lorenio  dl  Fitiro. 

Toeoliio  dl  San  Bernardo,  Il|  s.  MlmoeeU,  Franeeioo« 

Teeeliio.  IL  i.  Papa»  Simone,  d.  Ao. 

Teeelll,  (TeeelUo),  Cesare,  Maler,  geb.  1521  (?)  in  Pieve  di  Gadore,  t  2.  M&n 
leOl  in  Venedig,  Schaler  des  Francesco  V.  nnd  des  Tixiano  V.,  dessen  Vetter 
er  war  und  den  er  1548  nach  Augsburg  begleitete.  Wahrscheinlich  sind  manche 
angebl.  Tiziano  Vecellis  von  ihm.  Die  Brera  tu  Mailand  besitit  eine  Dreifaltigkeit 
von  ihm.  1590  ▼erOffentlicbte  er  sein  berahmtes  Buch  «Degli  Abiti  Antichi  e  Modemi* 
mit  420  Kostomzeichnungen,  die  wohl  Ton  Chr.  Ohrieger  aus  Augsburg  geschnitten 
wurden.  —  Sein  Bruder  Fabiialo  V.,  geb.  in  Pieve  di  Gadore,  t  1576,  war  anch 
Maler.  Fir  soll  fOr  den  Rathhaossaal  seines  Geburtsorts  ein  scbOnes  Bild  gemalt 
haben. 

Veeelll,  (VeoelUo),  Franeeseö,  Maler,  geb.  nach  1477  (?)  in  Pieve  di  Gadore, 
t  1559,  Schüler  Ton  S.  Zucoati,  Gentile  und  GioTanni  Bellini,  Bruder  des 
Tiziano  V.  Trotz  grosser  Fortschritte  gab  er  die  Malerei  auf  und  war  Iftngere 
Zeit  Soldat.  Dann  widmete  er  sich  wieder  der  Kunst  und  wnrde  1527  angeblich 
auf  Tiziano  V.  Anrathen  Kaufmann.  Von  ihm  Madonna  (Gapp.  Genera,  Piere  di 
Gadore),  desgl.  (S.  Vito,  Gadore),  Orgelflagel  (8.  Salvatore,  Venedig),  Ausstellung 
Gbristi  (Gal.  Dresden,  zweifelhaft),  Thronende  Madonna  (Mus.  Berlin),  Madonna 
(Akad.  VenedigX  Verkündigung  (ebenda),  Geburt  (G.  Giuseppe,  Belluno). 

Veoelliy  (Veeellio),  Maroo,  Maler,  gen.  Mmreo  dt  Tiiiano,  geb.  1545  in 
Venedig,  f  1616  (1611?)  das.,  Vetterssohn  und  Lieblings-Schüler  dos  Tiziano  V.,  den 
er  auf  seinen  Reisen  nach  Rom  und  Deutschland  begleitete.  Von  ihm  Der  Bologneser 
Friede  (Grosser  Rathssanl,  Dogenpalast,  Venedig),  Doge  Donato  vor  der  Madonna 
knieend  (Sala  della  Bnssola,  das.),  Venezianischer  Sieg  1148  und  A.  (Dogenpalaat 
Venedig),  Ghristus  als  Weltenrichter  (SS.  GioTanni  e  Paolo,  Venedig),  Madonna  della 
Misericordia  (Iilorenz.  Pitti),  A.  in  weiteren  Venezianischen  und  Friaulischen  Kirchen. 
—  Sein  Sohn  Tislano  II.  V.^  gen.  Tlxlanello,  geb.  um  1570,  f  nach  1645,  malte 
Bildnisse,  auch  manierirte  Historien,  etc.  —  Dessen  Vetter  Tommaso  V«,  geb.  14.  Dec. 
1587  in  Piere  di.  Gadore,  f  nach  1618,  war  auch  Maler;  man  kennt  ein  Abendmahl 
in  Piere  di  Lozzo  in  Gadore  von  ihm. 

Veeelli,  (VeceUio).  Orailo,  Maler,  geb.  1528  (?),  f  1576  in  Venedig  an  der 
Pest,  Sohn  und  Schüler  des  Tiziano  Vecelli.  £r  widmete  sich  bald  der  Alchemie, 
malte  aber  einige  Historien  (die  besten  gingen  bei  einem  Brand  im  Dogenpalast  sn- 
grunde;  Sa.  Gaterina  zu  Venedig  besitzt  noch  einen  Tobiaa  mit  dem  Eoigel)  nnd 
besonders  Bildnisse.  Wir  nennen  noch  Ton  ihm  Altarklappen  (S.  Biagio,  Galaiao  bei 
Gadore)  und  Doge  Priuli  mit  Familienmitgliedern  (Kirche  zu  Sorisole  bei  Bersamo). 

Veeelli  9  Tlilano,  einer  der  grOssten  Maler  aller  Zeiten,  geb.  1476/77  in 
Piere  di  Gadore  (Friaul),  f  27.  Aug.  1576  in  Venedig,  Schüler  wahrscheinlich  des 
S.  Zuccato,  später  der  Gebrüder  Bellini,  eine  Zeitlang  ron  seinen  Mitschülern 
Barbarelli  und  Palma  beeinflusst  1508  malte  er  in  Wettbewerb  oder  t^enigstons 
neben  Barbarelli  Fresken  in  dem  Fondaco  de*  Tedesehi  zn  Ven^ig,  die  jetzt  unter- 
gegangen sind.  1511  trat  er  in  die  Dienste  des  Herzogs  Alfonso  I.  ron  Ferrara. 
1580  und  1582  besuchte  er  Bologna,  wo  Karl  V.  ihn  traf,  ihn  zum  Pfalzgrafen,  sowie 
Ritter  des  goldenen  Sporns  erhob,  sowie  mit  andern  Ehren  überh&ufta,  1587  malte 
er  die  Schlacht  ron  Gadore  im  grossen  Saal  des  Dogenpalastes,  die  40  Jahre  später 
rerbrannte.  Anch  Federigo  Gonzaga,  Herzog  ron  Mantna  war  GOnner  Tizianos  (seit 
1528).  Für  seine  rerschiedenen  Herren  machte  er  Reisen  nach  Augsburg,  Mailand 
etc.  Trotzdem  er  riel  in  Ferrara  und  Mantua  thfttiff  war,  blieb  Venedig  sein  Heim, 
in  dem  berühmte  Zeitgenossen  viel  verkehrten.  In  keinem  Künstlerleben,  selbst  in 
Rubens'  nicht,  decken  sich  inneres  Genie  und  äusserer  Glanz  der  Anerkennung,  so  wie 
bei  T.  Vecelli^  Können  wir  ihn  als  Stilisten  wohl  auch  nicht  über  den  grossen  Gian 
Bellini  stellen,  als  Goloristen  nicht  über  Barbarelli,  so  steht  ihm  im  einen  Fall  diä 
Glück  zur  Seite,  einer  sp&teren  Generation  anzugehören,  deren  Empfinden  uns  unmittel- 
bar zug&nglich  ist,  im  anderen  seine  souver&ne  Vielseitigkeit.  Oft  ist  er  der  grösste 
aller  Bildnissmaler  genannt  worden,  vor  ihm  hat  es  keine  wirkliche  Landschafts- 
malerei gegeben,  Grazie,  Schönheit  der  Form,  glühende  Farben,  prachtvoller  Vor- 
trag sind  ihm  alle  in  gleicher  Weise  zn  eigen.    Bis  in  das  tiefte  Alter  war  er  seiner 


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Vechte  -  Veen.  489 

Kräfte  noch  Herr,  und  mit  97  Jahren  konnte  er,  den  Kaiser  wie  ihresgleichen  be- 
handelten, König  Henri  III.  mit  grosser  Pracht  empfangen.  Als  er  99  Jahre  alt  an  ' 
der  Cholera  starb,  wurde  ein  Verbot,  während  dieser  Pestzeit  Kirchenbegr&bnisse 
Torznnebmen,  fhr  ihn  aufgehoben  und  er  in  der  Frari  beigesetzt,  die  eines  seiner 
Hauptwerke  birgt  Auch  nur  seine  Hauptwerke  wie  den  Zinsgroschen  in  Dresden, 
die  Madonna  di  Casa  Pesaro  in  der  Frari  zu  Venedig,  der  Tod  Petri  Martjri,  ehe- 
mals in  der  Zanipolo  dort,  das  Bacchanal  in  Madrid,  die  rerscbiedenen  Yennsbilder, 
die  Assunta  in  der  Accademia  zu  Venedig,  die  Bildnisse  Karl  V.,  Felipe  H.,  seiner 
Tochter  Lavinia,  etc.,  einzeln  aufzuzählen,  fehlt  der  Raum  und  wir  mflssen  auf  die 
Monographien  rerweisen.  Werke  Ton  ihm  in  den  Sammlungen  zu  Antwerpen,  Berlin, 
Besannen,  Gassei,  Dresden,  Dublin,  Edinburgh,  Florenz  (Uffizi,  13  Pitti  15),  Glasgow, 
Hampton  Court,  London  (auch  Buckingham-Pal.,  Bridgewater  House  etc.),  Madrid  (39^ 
Mailand,  München  (7),  Neapel,  New- York,  Paris  (12),  St.  Petersburg  (12),  Rom 
(Vatikan,  PaL  Borgbese,  Corsini,  Doris,  etc),  Venedig,  Verona,  Wien  (auch  Samm- 
lung Harrach),  etc.  auch  yielen  Englischen  Privatsammlungen  und  Italienischen 
Kirchen.  S.  Leben  von  S.  Ticozzi  (1817),  Sir  A.  Hume  (1829),  J.  Northcote  (1880), 
Cadorin  (1858,  1881),  Bergmann  (1865),  Crowe  und  Cavalcaselle  (1877),  M.  F.  Sweetser 
(1877),  K  F.  Heath  (1879),  V.  BraghiroUi  (1881),  G.  Gronau  (1900),  C.  Barfoed 
(Kopenhagen  1889),  Knackfuss  (1897),  Lafenestre  (Paris  1886),  CL  Phfllips  (1897—98). 

Ve^lite,  Antoine,  Bildhauer  und  Goldschmied,  geb.  1800  (1798?)  in  Vire-sous-Bil 
(D6p.  CAte-d'or),  f  1868,  war  erst  Schmied,  dann  Schfller  Yon  Soyer,  weitergebildet 
durch  Studium  alter  Stiche  und  Medaillen.  Er  ahmte  alte  Meister  so  gut  nach,  dass 
fiele  seiner  Schilde,  Helme,  Harnische  und  Platten  als  Arbeiten  Cellinis  galten.  Trotz- 
dem verdiente  er  nicht  genug  und  musste  in  das  Londoner  Geschalt  Hunt  nnd  Roskell 
treten,  das  er  erst  1862  Gesundheitshalber  wieder  Terliess,  um  nach  Paris  zurackzu- 
kehren.  Von  ihm  Silberrase  mit  dem  Triumph  der  Galathea  (für  den  Herzog  Ton 
Luynes),  Vase  mit  Centanren-Lapithenkampf  (f&r  Kgn.  Victoria  und  deren  Gemahl), 
desgl.  mit  Venus  und  Adonis  (ebenso),  Daphne  (1855  Statuette),  Unbefleckte  Em- 
pfiUigniss  (1867  Platinplatte  fttr  das  Papstjubil&um),  etc.  Emes  seiner  Werke  ge- 
langte in  das  Mus.  Loxembourg  zu  Paris.  Med.  3.  Kl.  1847,  1.  Kl.  1848,  Kreuz  der 
Ehrenleg.  1848. 

Veeq,  Jakob  La,  (Jakob  Le),  g.  LiTeeq. 

Veesey,  FaHnj.  verehel.,  Malerni,  geb.  1855  in  Stuhlweissenburg,  stndirte  in 
Budapest,  Gemahlin  des  Theodor  Ton  V.    Sie  malte  Landschaften. 

Veosey,  Theodor  Ton»  Maler,  geb.  6.  April  1851  in  Cs&nj  (Ungarn),  Schaler 
von  M^szölj,  th&tig  in  Budapest    Er  malte  Landschaften. 

Ve4der^  ElUrn,  Maler,  geb.  26.  Febr.  1836  in  New-Tork  Schaler  von  T.  H. 
Matte son  in  Sberbourne  (N.  T.,  U.  S.  A.),  weitergebildet  unter  Picot  in  Paris.  Er 
war  lange  Zeit  in  Rom  thfttig.  Von  ihm  Zeichnungen  zu  »Rub&iy&t  of  Omar  Khayyäm' 
Folge  Ton  56  BL),  Höhle  der  SeeBchlange  (Boston  Mus.),  Nausikaa  und  ihre  Gefähr- 
tinnen, Der  Minnes&nger;  auch  Wandgemälde,  z.  B.  in  der  neuen  Abgeordneten- 
Bibliothek  zu  Washington. 

VedoTa,  Pietro  della,  Bildhauer,  geb.  1831  in  Rima  (Val  Sesia),  gebildet  in 
München  (1845)  unter  einem  Stukkateur  (einem  Verwandten)  und  Xarer  Schwan- 
thaler,  später  (1853)  SchOler  der  dortigen  Akademie  unter  Wind ischm an n,  sowie 
der  Turiner  Akademie  und  des  V.  Vela.  Seit  1871  arbeitete  er  rielfach  fOr  Turin 
Monumente  in  dortigen  Kirchhöfen,  etc.  Von  ihm  auch  das  Denkmal  des  Kardinals 
Patzmann  (Ungarn^  Gaudenzio  Ferrari  (Varallo),  etc.  Mitgl.  mehrerer  Akademien; 
Terschiedene  Auszeichnungen. 

Veekea,  Jan  Baptist  Tan  der,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  th&tig  in  Flandern. 
Nach  H.  Yon  Balens  2jeichnung  schuf  er  ein  grosses  Glasfenster  mit  der  Kreuzigung 
für  die  CommunionskapeUe  von  8.  Jakob  zu  Antwerpen. 

Veolward,  Daniel,  Kupferstecher,  geb.  14.  Aug.  1766  in  Amsterdam,  f  nach 
1827,  Schaler  yonP.  Louw  und  J.  C.  Schulte  z,  meist  jedoch  Autodidakt.  Er  schuf 
▼iele  BOchertitel,  Karten,  Vignetten,  etc.,  1828  aber  70  gr.  anatomische  Blatt  nach 
G.  Sandifort  Ar  ein  Mus.  Anatomicum.  denen  später  noch  12  Bl.  Menschensch&del 
folgten.  —  Seine  Söhne  Harman  V.,  (geb.  17.  Aug.  1790,  t  1818?),  Abraham  V., 
(geb.  24.  Not.  1792),  Daniel  II.  V.  (geb.  15.  Dec.  1796)  und  Harman  U.  V.,  (geb. 
28.  Jan.  1814),  waren  auch  Kupferstecher. 

Voon,  Geertmida  Tan,  Terehel.  Malo,  Malerin,  get  4.  Juni  1602  in  Antwerpen, 
t  80.  Juni  1643,  Tochter  (4te8  Kind)  nnd  SchOlerin  Ton  Otho  van  V.  Das  Mus. 
BrOssel  besass  dessen  Bildniss  Ton  ihrer  Hand.  ^  , 

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490  Veen  —  Veit. 

Teen^  Oljsbert  Tan,  Maler  and  Kapfentecher,  geb.  1558  (n.  Ä.  1566)  in  Leiden, 
t  1628  in  Antwerpen,  jüngerer  Bruder  des  Otho  yan  Y.  1588  besuchte  er  Italien 
(Rom  und  Venedig).  Er  stach  in  der  Art  des  G.  Gort  besonders  nach  Werken  seines 
Bruders,  aber  auch  nach  F.  Barocci,  Garon,  R.  dal  Golle,  Passeri,  B.  Pemazi,  J. 
Robnsti,  etc. 

VeeDy  Maerten  Tan^  eigentlicher  Name  des  Martin  Heemakerk»  a«  d. 

Veen,  (Vaenins,  VeBlns,  Yoenins),  Otho  Tan,  Maler,  geb.  1558  in  Leiden,  f  6.  Mai 
1629  in  Brüssel,  Schaler  von  J.  Gl aesz,  y.  Swanenburg  in  Leiden  und  Zucchero 
in  Rom,  wohin  er  1575  gelangte;  1572  war  die  Familie  nach  Lüttich  übergesiedelt. 
Um  1580  wurde  er  bischöfl.  Page  in  Lüttich,  kam  1584  nach  Leiden  und  1598  nach 
Antwerpen,  wo  er  ein  Jahr  später  Meister  der  Gilde  wurde.  Zum  Einzug  des  Erz- 
herzogs Ernst  (1594)  und  dem  von  Albert  und  Isabella  (1599)  musste  er  Triumphbogen  etc. 
für  die  Stadt  entwerfen.  Er  wurde  Hofmaler  und  kam  als  Vorstand  der  Münie  nach 
Brüssel.  Vier  Jahre  lang  war  er  Lehrer  des  Rubens.  In  diplomatischen  Dienst  war 
er  auch  nach  Wien  gesandt  worden  und  besuchte  München,  sowie  Köln  a./Rh.  auf  der 
Heimreise.  V.  eab  verschiedene  Werke  heraus,  darunter  Horatii  Emblemata,  Embleme 
der  hl.  und  weltlichen  Liebe,  Leben  des  Thomas  d'Aquinas,  etc  Zu  diesen  zeichnete 
er  Illustrationen,  die  meist  von  Gijsbert  v.  V.  gestochen  wurden.  Von  seinen  Gemälden 
nennen  wir  12  Scenen  zur  Erhebuoe  der  Batavier  gegen  die  Römer  (Mus.  Amster- 
dam), Marienleben  u.  A.  (Gal.  Schleissheim),  der  Parnass  (Mus.  Berlin),  Kreuzab- 
nahme (Gal.  Aschaffenburg),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Antwerpen,  Bamberg,  Braun- 
schweig,  Brüssel,  Köln  a./Rh,  Madrid,  Paris,  Stockholm,  Stuttgart,  Wien,  etc.,  auch 
in  den  Kathedralen  zu  Brügge  und  Ghent.  —  Seine  Schwester  (nicht  Tochter),  Cor- 
nelia T.  Y.9  soll  ebenfalls,  meist  Bildnisse,  gemalt  haben. 

Veen^  Pieter  Tan,  Maler,  geb.  1564  in  Leiden,  f  1680  das.,  Bruder  des  Otho 
van  V.  Er  malte  aus  Liebhaberei  und  stiftete  1615  (?)  der  Stadt  sein  Bild,  Entsatz 
von  Leiden  1574,  jetzt  im  dortigen  Stadtmuseum.  —  Von  einem  B«  Tan  V.,  Maler 
des  17.  Jahrhunderts,  besitzt  das  genannte  Museum  eine  Landschaft. 

Veen,  Rochos  yan,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1706  (?)  in  Haarlem,  viel- 
leicht Neffe  des  Otho  van  V.  Er  malte  Geflügel  in  der  Art  des  P.  Holsteijn.  — 
Seine  beiden  Söhne  sollen  ihn  im  selben  Fach  noch  übertroffen  habeu. 

VeenlinlJgen,  J.,  Zeichner  und  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  in 
Amsterdam  1656—77.  Er  stach  eine  Reihe  von  Gebftuden  aus  dieser  Stadt  (71  BI.) 
und  zeichnete  dort  Bildnisse. 

Veer,  Jan  de^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  t  1662  (?)  in  Utrecht.  Dort  stiftete 
er  dem  Hiobsspital  1641/2  ein  Gem&lde.  Das  Museum  der  Kunstfreunde  daselbst 
besitzt  seine  Anbetung  des  Hirten. 

Veerendael,  Nicoiaea  yan^  Maler,  get.  19.  Febr.  1640  in  Antwerpen,  begr. 
11.  Aug.  1691  das.,  Schüler  seines  Vaters.  Er  malte  vielfach  gemeinschaftlich  mit 
Anderen  und  gehört  zu  den  besten  Blumenmalem  Antwerpens.  Werke  von  ihm  in 
den  Sammlungen  in  Antwerpen,  Berlin,  Dresden  (Affenschmaus  1686,  Blumen- 
straus),  München  (gemeinsch.  mit  de  Heem),  St.  Petersburg,  Wien  (Gal.  Liechten- 
stein), etc. 

Vega,  DieiTO  Gonsalei  de  la^  s.  Gonsales  d.  LV.  im  Nachtrag. 

Vesrnier,  Thomas,  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts.  1480  stand  er  zu  Gisors 
in  kgl.  Diensten,  in  denen  Charles  VHI.  ihn  1449  bestätigte. 

Veillaty  Jnst.,  Maler,  geb.  9.M&rz  1843  in  Ghateauroux  (D6p.  Indre),  Schüler 
von  Ca  bat  und  Dupr^.  Er  war  auch  als  Schriftsteller  th&tig.  Von  ihm  Land- 
schaft mit  badenden  Frauen  (Mus.  Ghateauroux),  Stillleben,  Nach  dem  Sturm,  Atelier- 
inneres, etc. 

VeiUon.  Anirnste,  Maler,  geb.  29.Dec.1884  in  Bez  (Ganton  Waadt),  f  5.  Juni 
1890  in  Genf,  wo  er  th&tig  war,  Schüler  von  Diday,  auch  in  Paris  und  Rom  ge- 
bildet. Er  bereiste  Holland,  die  Schweiz,  Egypten,  und  lebte  zwei  Jahre  lang 
in  Venedig.  Von  ihm  Abend  in  Venedig  (Mus.  Basel),  Bei  Brunnen  (Mus.  Zürich), 
Ein  Früblingsmorgen  am  Brienzersee  (1866,  Museum  Bern),  Kalifengr&ber  (ebenda),  etc 

Veit,  Johannes)  Maler,  geb.  1790  in  Berlin,  f  1854  in  Rom,  studirte  in  Wien 
und  seit  1811  in  Rom  (besonders  nach  Vanucci),  Bruder  des  Philipp  V.  Er  gehört 
zu  den  Nazarenero,  zeichnet  sich  aber  durch  etwas  besseres  Colorit  aas.  Von  ihm 
Altar  (Lüttich),  Anbetung  der  Hirten  (Kath.  Kirche,  Berlin),  etc.,  auch  Bildnisse. 

Veit,  Philipp,  Maler  und  Radierer,  geb.  18.  Febr.  1793  in  Berlin,  f  18.  Dec. 
1877  in  Mainz,  Schüler  von  Matb&i  in  Dresden,  dann  in  Wien,  unter  Aufisicht 
seines  Stiefvaters  Fr.  von  Schlegel  weitergebildet.  1813  machte  er  die Befreiunga- 

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Veiter  —  Yelasco.  491 

kriege  mit,  focht  in  Dresden,  Kulm  und  Leipzig  und  schied  mit  dem  eisernen  Ereoz. 
Kind  jüdischer  Eltern  wurde  er  schon  als  Knabe  getauft,  kam  1815  nach  Rom,  wo 
er  sich  ganz  des  Nazarenern  anschloss.  Er  malte  hier  mit  in  der  Villa  Bartholdi, 
der  Villa  Massimi,  für  die  Sa.  Trinitä  de*  Monti  und  den  Vatikan.  18S0  wurde  er 
Direktor  des  Stftderschen  Instituts  in  Frankfurt  a.  M.,  gab  1843  die  Stellung  auf 
und  Hess  sich  in  Sachsen  hausen  nieder,  wurde  aber  1858  Gal.-Direktor  in  Mainz. 
Von  ihm  femer  Simeon  im  Tempel  (Kirche  zu  Bensheim),  Einführung  der  Künste 
durch  das  Christenthum,  Italia,  Germania  (St&dersches  Inst.,  Frkft.  a«  M.),  Bildniss 
u.  A,  (ebenda),  Wirken  der  Hellenischen  Bildner  (Decke,  das.),  Die  Maria  am  Grabe 
Christi  (Nat-Gal.,  Berlin),  Himmelfahrt  Mariae  (1846  Dom,  Frkft.  a.  M.),  Ausmalung 
der  westlichen  Kuppel  des  Mainzer  Doms  (ron  Schülern  ausgeführt),  Madonna 
(Karton  zum  Bild  in  der  Trinita,  Gal.  Darmstadt),  Christus  am  Oelberg  (Dom  Naum- 
burg), A.  im  Römer  zu  Frankfurt  a.  M.,  in  der  Karlsruher  Kunsthalle,  etc.,  auch 
Federzeichnungen. 

Veiier,  Josef,  Bildhauer  und  Maler,  geb.  12.  Mai  1819  in  Mitteldorf  bei 
Windisch-Mattrei  (Tirol).  Erst  Ziegenhirt,  dann  Schüler  von  K.  Tendier,  dessen 
49j&hrige  Wittwe  er  als  23j&hriger  Mensch  heirathete.  1869  siedelte  er  von  Kind- 
berg nach  Leoben,  1878  von  dort  nach  Klagenfurt  über.  Er  schuf  Alt&re  und 
Altargemälde  für  Kirchen  in  Klagenfurt  (8  Statuen  für  das  Domportal),  Langenwand, 
Leoben,  Lichtenfels,  Mürzzuschlag,  St.  Lambrecht,  Wasen,  Wolfsberg  (Kftmthen),  etc. 

Veithy  Ednard,  Maler,  geb.  1858  in  Neutitschein  (M&hren),  thfttig  in  Wien. 
Von  ihm  Heilige  Caecilie,  etc. 

Velth,  Johaan  Martin,  Maler,  geb.  6.  Mai  1650  in  Schaffhausen,  f  14.  April 
1717,  studirte  10  Jahre  lang  in  Italien.  Von  Venedig  ging  er  mit  dem  Fürsten 
Radziwill  nach  Warschau,  verblieb  hier  zwei  Jahre  und  kehrte  dann  in  die  Heimath 
zurück.    Von  ihm  Venus  und  Adonis,  Herakles  am  Scheidewege,  Bildnisse,  etc. 

Veith,  JobBim  Philipp,  Maler  und  Radierer,  geb.  1769  (1768  ?)  in  Dresden, 
t  1885,  Schüler  der  Dresdener  Akad.  und  tou  Zingg.  Mit  80  Jahren  besuchte 
er  Italien.  Zurückgekehrt,  war  er  meist  als  Landschaftsradierer  thfttig  und  wurde 
Mitglied,  sowie  Lehrer  an  der  Dresdener  Akad.  Er  radierte  über  200  meist  kleine 
Platten,  Ansichten  von  Terracina  (2),  desgl.  aus  der  Umgebung  von  Rom  und  Dresden, 
auch  nach  Berghem,  dei  Gianuzzi  und  Ruisdael. 

Veken^  Willem  Philippe  van  der,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  28.  Mai 
1863  in  Antwerpen,  Schüler  der  dortigen  Akad.,  an  der  er  später  Prof.  wurde.  Von 
ihm  die  Schlüsselübergabe  (Stich  n.  Vanucci),  Gen.  L't  Wouwermans,  etc. 

Vela,  Antonio,  Maler,  geb.  1684  in  Cordova,  f  1676  das.,  Sohn  und  Schüler  (?) 
des  Cristobal  V.  Er  wurde  Geistlicher  und  malte  Air  Ütoter,  sowie  Kirchen 
seiner  Vaterstadt,  z.  B.  zwei  Bilder  zum  Leben  des  Hl.  Augustin  für  das 
AugUBtinerkloster. 

Vela,  Cristobal,  Maler,  geb.  1598  in  Jaen,  f  1658  in  Cordova  durch  Ertrin- 
ken im  eigenen  Brunnen,  Schüler  von  P.  de  Cespedes  und  V.  Carducho.  Er 
lebte  meist  in  Cordova  und  malte  Historien,  z.  B.  eine  Reihe  Propheten  im  Aogns- 
tinerkloster  das. 

Vela,  Lorenso,  Bildhauer,  geb.  1812,  f  1897  in  Bellinzona,  Bruder  des  Vin- 
cenzo  V.  Er  war  Lehrer  an  der  Brera  zu  Mailand.  Die  Pinakothek  zu  Ligor- 
netto  besitzt  Werke  von  ihm,  die  er  dorthin  stiftete. 

Vela,  Spartaeoy  Maler,  geb.  1885  in  Ligornetto  (Tessin),  f  23.  Juli  1895  das., 
Schüler  von  Bertini  und  der  Brera  in  Mailand.  Von  ihm  Rizpah,  Landschaften, 
etc.;  er  hat  auch  radiert. 

Vela,  Vineenio,  Bildhauer,  geb.  1822  in  Ligornetto  (Tessin),  f  3.  Oct.  1891 
in  Bellinzona,  Schüler  von  Cacciatori  in  Mailand,  dann  in  Rom  (1847)  weiter- 
gebildet &  machte  den  Feldzog  1848  in  der  Lombardei  mit  und  ging  dann  nach 
Turin,  wo  er  (1852)  Akademieprofessor  wurde.  Infolge  von  Ärger 'sog  er  sich  nach 
einigen  Jahren  in  die  Heimath  zurück.  Von  ihm  Sterbender  Napoleon  (1867  Mus. 
VersaillesX  Harmonie  (Grabmal  Donizetti),  Joach.  Murat  (Friedhof,  Bologna),  Vittorio 
Emannele  (Rathhaus,  Turin),  Teilbrunnen  (Lugano),  Desolazione  (das.),  A.  AUegri 
(1879,  Correggio),  Bersagliere  (Lugano),  Minerva  (Lissabon),  Cavonr  (Börse,  Genua), 
Manin  (Turin),  C.  Columbus  (Vera  Cruz),  etc.  Med.  1.  Kl.  1867,  Kr.  der  Ebrenleg. 
1863,  Off.-Kr.  1867,  Mitglied  der  MailAnder  Akad. 

VelaseOy  —9  Portugiesischer  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  thfttig  in  Vizeu  (?), 
1530—40.  Ein  Pfingstfest  von  ihm  (vielleicht  auch  andere  Werke),  befindet  sich  in 
der  Hl.  Geist-Kirche  zu  Coimbra. 

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492  Velasco  —  Yelazqnez. 

Telaseo^  Antonio,  (idselo  Antonio),  b.  Palomino  do  Castro« 

Yelagoo.  Crigtobal  de,  Maler,  geb.  nach  1550  (?),  t  nach  1598,  Sohn  ond 
Schaler  des  Luis  de  V.  1598  malte  er  ein  Bildniss  des  Ersherxogs  Albrecht 
Für  das  Jagdschloss  Felipe  III.  in  den  Waldern  von  Yalsain  malte  er  7  flaadri- 
sche  Städtebilder.  Hierfür  erhielt  er  20,673  Beals.  —  Sein  Sohn  und  Schüler 
Matiaa  do  Y.  malte  Historien,  z.  B.  Scenen  aas  dem  Marienleben  ftkr  das  Carme- 
literinnen-Eloster  in  Valladolid. 

Tolaaoo,  Di^go  do,  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  thatig  in  Toledo.  Er 
war  an  der  Ornamentik  der  dortigen  Kathedralenfa^ade  (1586)  and  ühr  betheiligt, 
schuf  das  Wappen  des  Kardin.  Tävera  und  die  Holzbasreliefs  an  den  Thüren  der 
Löwenfa^ade  das.  (1541). 

TelABCOy  Lonis  do^  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  11.  Mars  1606  in  Toledo, 
wo  er  schon  1564  kbte  und  1581  Maler  des  Kapitels  wurde.  Von  ihm  Incamation 
Christi  (Thor  des  Kreuzgangs,  im  Dom,  Toledo),  Madonna  mit  Heiligen  und  andere 
Alt&re  (1584—5  Dom,  das.),  Bildniss  des  Kard.  Qniroga,  etc. 

YelaaqaeBy  A.  6.,  s.  Gonaales  Yeiaxqnes  im  Nachtrag. 

Yelazqnea,  Di^go  Rodrlgnes  de  Silfa  j,  berühmter  Maler,  get  6.  Juni  1599 
in  Sevilla,  f  7.  Aug.  1660  in  Madrid,  Schüler  des  Herr  er  a  d.  Ae.,  seines  Schwieger- 
vaters F.  Fache  CO  und  wahrscheinlich  des  L.  Tristan.  1622  besuchte  er  Ma&d, 
erhielt  aber  nicht  den  erhofften  Auftrag  auf  das  Bildniss  des  Königs  und  ging  nach 
Sevilla  zurück,  wo  er  bald  Beachtung  fand.  1628  rief  ihn  Olivarez  nach  Madrid, 
stellte  ihn  dem  Felipe  lY.  vor,  und  Y.  musste  dessen  Reiterbildniss  malen,  das  er 
mit  solchem  Erfolge  tbat,  dass  der  König  ihn  zum  Hofmaler  ernannte  und  fortan  nur 
von  ihm  gemalt  sein  wollte.  1628  geooss  V.  9  Monate  lang  die  intime  Freundschaft 
des  Rubens,  der  ihn  dazu  bewog,  Italien  zu  besuchen.  Er  kam  nach  Venedig  (wo 
er  Kopien  nach  Robusti  malte),  Ferrara,  Bologna,  Loretto  und  Rom,  wo  er  ein  Jahr 
verblieb  und  in  der  Villa  Medicis  Wohnung  erhielt.  1680  gelangte  er  noch  nach 
Neapel,  wo  er  sich  eng  mit  Ribera  befreundete  und  Felipe  IV.  für  ihn  interessirte. 
1681  zurückgekehrt,  erhielt  er  ein  Atelier  nahe  den  Gemachern  des  Königs,  der  ihn 
taglich  besuchte  und  selbst  Stunden  bei  ihm  nahm.  Als  er  1684  seine  Tochter  ver- 
heirathete,  durfte  er  seinen  Hofmalertitel  an  den  Schwiegersohn  (J.  B.  del  Maso« 
Martinez)  abgeben  und  wurde  unbesoldeter  Garderobier.  In  den  18  Jahren  seinea 
Madrider  Aufenthaltes  schuf  er  eine  grosse  Reihe  seiner  Hauptwerke,  die  in  den  be- 
rühmten .Las'Lanzas'  (Uebergabe  von  Breda)  gipfelt.  1648  wurde  er  Kammerdiener. 
1642  war  Olivarez  gefallen,  V.  blieb  ihm  aber  aller  Hofetiquette  zum  Trotz  tren. 
1649  sandte  ihn  der  Köoig  nach  Italien,  hauptsachlich  um  Gemälde  und  Abg&sse 
von  Antiken  für  ihn  zu  erwerben.  V.  besuchte  Genua,  Mailand,  Padua,  Venedig, 
Bologna,  Modena,  Parma,  Florenz,  Rom  und  Neapel.  Dann  blieb  er  ein  Jahr  in 
Rom,  malte  unter  der  Zeit  wieder  prachtvolle  Bildnisse.  1651  kam  er  nach  Spanien 
zurück  und  wurde  1652  Oberhoffourier,  ein  Amt,  das  ihm  seine  Zeit  sehr  kürzte. 
1659  war  er  Ritter  des  Santiago- Ordens  geworden,  1660  begleitete  er  den  König 
bei  seiner  Zusammenkunft  mit  Ludwig  XIV.  nach  Irun.  Hierl^i  hatte  er  für  die 
Kgl.  Hoflager  zu  sorgen,  die  Festdecorationen  auf  der  Fasaneninsel  in  der  Bidassoa 
zn  entwerfen  und  zu  leiten,  was  ihn  so  überanstrengte,  dass  er  bald  nach  seiner  Rück- 
kehr in  Madrid  starb.  Seine  Frau  folgte  ihm  8  Tage  spater  in's  Grab.  Kein  Maler 
hat  je  eine  geistreichere  und  zugleich  doch  massvolle  Technik  beherrscht  wie  er. 
In  dem  Feingefühl  fQr  zarte  Stimmung  der  Farben  greift  er  dem  Empfinden  unserer 
Zeit  vor,  und  so  ist  denn  auch  keiner  der  alten  Meister  uns  so  unmittelbar  verstand- 
lich, wird  von  uns  so  hoch  geschätzt  wie  er.  Zu  seinen  berühmtesten  GemiUden 
gehören  die  Bildnisse  Felipe  IV.,  des  Olivarez  und  verschiedener  kgl.  Kinder,  der 
Aesop  und  Menippus,  Die  Zwerge,  femer  Der  Bacchus  (Las  Bebedores),  Las  Meninaa 
(1656),  Las  Hilanderas  (Die  Tapetenweberinnen),  Die  Schmiede  des  Vulkan,  etc.  Die 
meisten  Gemälde  von  ihm  besitzt  das  Museum  Madrid  (über  50),  dann  kommen  in 
Betracht  die  überaus  zahlreichen  Werke  in  englischen  Privatsammlnngeo.  Ferner 
Werke  von  ihm  in  den  Sammlungen  zu  Amsterdam,  Berlin,  Brüssel,  Dresden,  Dulwich, 
Edinburgh,  Florenz  (Pitti,  Uffizi),  Frankfurt  a.  M.,  Haag,  Hampton  Court,  Hartford  (U.  S. 
A.  Yale- College),  London,  Modena, Montpensier,  München,  New- York,  Paris,  Rom  (Kapitel, 
Pal.  Doria),  Salamanca,  Sevilla,  St.  Petersburg,  Stockholm,  Turin,  Valencia,  VaUa- 
dolid,  Witn  (auch  Akad.  und  Sammlung  Harrach),  etc.  Es  werden  auch  zwei  Ra- 
dierungen von  V.  aufgeführt.  S.  Leben  von  W.  Burger  (1865),  W.  Stirling  (1855), 
T.  Gautier  (1868),  P.  Lefort  (1888),  E.  Stowe  (1881),  C.  B.  Curtis  (1888),  Stevenson 
(1895),  Armstrong  (1896),  Beruete  (1898),  Josti  (1888),  Picoo  (1899),  Romanos  (1899). 


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Velbacher  —  Velde.  493 

Yelbaeher,  Niklag,  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts,  geo.  Kiklas  Ton  Admont, 

thätig  um  1445.    Er  erbaute  die  Kirche  zn  Marein  bei  Sekkau  (Obersteier),  und  die 
zu  Frauenberg  bei  Admont. 

Yelde,  Adrlaen  yan  de^  Maler  und  Radierer,  geb.  1685/86  in  Amsterdam, 
t  21.  Jan.  1672  das,  Schaler  seines  Vaters  Willem  y.  d.  Y.  d.  Ae.,  Wijnants 
und  von  P.  WouTerman  (?).  £s  ist  nicht  erwiesen,  dass  er  Italien  besuchte.  £r  ge- 
hört zu  den  ersten  Landschafts-  und  Tbiermalern  Hollands;  neben  seinen  eigen- 
händigen Gem&Iden,  setzte  er  noch  oft  Staffage  in  Bilder  seiner  Freunde.  Trotz 
seines  Fleisses  und  seines  Könnens  fand  er  mit  seiner  Kunst  kaum  sein  Auskommen. 
Man  kennt  Ober  180  toU endete  Gem&lde  von  ihm.  Y.  radierte  schon  mit  14  Jahren. 
Im  Ganzen  besitzen  wir  26  Blatt  von  ihm,  von  denen  die  zuletzt  geschaffenen  die 
besten  sind.  Yon  seinen  Gemälden  nennen  wir  ThierstQck  (Mus.  Haag),  Holländischer 
Strand  (ebenda),  Fähre  (Bijksmus.  Amsterdam),  Der  KOnstler  mit  seiner  Familie  auf 
dem  Lande  u.  4  A.  (ebenda),  Viehweide  (Gal.  Dresden),  Eisbelustigung  u.  5  A.  (eben- 
da); A.  in  den  Sammlungen  zu  Antwerpen,  Aschaffeoburg,  Berlin,  Brüssel,  Dulwich, 
Edinburgh,  Frankfurt  a  M.,  Gotha,  Haarlem,  Hamburg,  Innsbruck,  Kassel,  Leipzig, 
London,  München,  New-Tork,  Paris,  Rotterdam,  St.  Petersburg,  Schieissheim,  Schwerin, 
Wien,  Wörlitz,  etc. 

Yalde»  Antoon  Tan  de,  Maler,  geb.  1617,  t  1672,  Sohn  und  Schüler  (?)  des 
Esaias  t.  d.  Y. 

Yelde^  Esalas  Tan  de^  Maler  und  Radierer,  geb.  um  1590  in  Amsterdam,  begr. 
18.  Not.  1680  im  Haag,  Tielleicht  Bruder  des  Willem  t.  d.  Y.  d.  Ae.  Seit  April 
1610  befand  er  sich  in  Haarlem,  wo  er  1612  Mitglied  der  Gilde  wurde.  1618  wurde 
er  Mitglied  der  Haager  Gilde.  1626  soll  er  sich  wieder  in  Haarlem,  1630  in  Leiden 
aufgehalten  haben.  Er  staffirte  oft  die  Gemälde  Anderer  und  malte  selbst  Conver- 
sationsstücke,  Soldatenbilder  und  Schlittschuhläufer.  Er  radierte  Terschiedene  Folgen 
Ton  kleineren  holländischen  Ansiebten  und  Landschaften,  den  Deichbruch  Ton  Utr^t 
(1628),  Die  Kirmes,  Ansicht  Ton  Rom  (1617),  Die  Jahreszeiten,  etc.  Yon  ihm  Das 
Mittagbrod  (1614  Mus.  Haag),  Gefecht  mit  Banditen  (1624  Mus.  Glasgow),  Winter- 
belustigung u.  A.  (Mus.  Amsterdam),  Gefecht  (Mus.  Rotterdam),  A.  in  den  Samm- 
lungen zu  Aachen,  Berlin,  Braunschweig,  Ghristiania,  Dessau,  Haarlem,  Hamburg, 
Innsbruck,  Leipzig,  München,  Prag,  Wien,  etc. 

Yelde,  Esaias  Taa  de«  d.  J«,  Goldschläger  und  Maler,  get.  1615  in  Haarlem, 
t  nach  1671,  Sohn  und  Schüler  (?)  des  Esaias  t.  d.  Y. 

Yelde^  Henri  Clemens  Tan  de,  Maler,  Baumeister  und  Kunstgewerbler,  geh, 
3.  April  1863  in  Antwerpen.  Schüler  Ton  Yerlat  und  Carolus-Duran,  seit  1892 
autodidaktisch  auf  dem  Gebiete  des  Kunstgewerbes  gebildet.  In  der  Ausschmückung 
Ton  Wohnräumen,  im  Entwerfen  Ton  Möbeln  und  Terschiedenen  Decorationen  z.  B. 
Bucheinbänden,  Buntpapieren,  Schmuck  und  dergl.  entwickelte  er  einen  höchst  eigen- 
artigen nach  ihm  benannten  Stil,  der  Ton  grossem  Einfluss  auf  das  gesammte  Kunst- 
gewerbe weit  über  die  Grenzen  seines  Yaterlandes  hinaus  wurde*  Er  wurde  Professor 
und  Hess  sich  in  Uccle  hei  Brüssel,  später  in  Berlin  nieder.  In  Paris  sowohl,  wie 
in  Berlin  wurden  Filialen  errichtet,  die  mit  der  HersteUung  und  Yerbreitung  seiner 
Schöpfungen  ausschliesslich  beschäftigt  sind. 

Yelde,  Jan  Tan  de»  d.  ae«,  Kalligraph  und  Kupferstecher,  geh.  1568  (?)  in 
Antwerpen,  t  10.  Sept  1623  in  Haarlem.  Er  war  dort  und  zuTor  in  Rotterdam  als 
Lehrer  thätig,  hat  gezeichnet  und  Tielleicht  auch  gestochen.  1605  Teröffentlichte  er 
„Spieghel  der  schrijflconste.* 

Yelde,  Jan  Tan  de,  d.  J.  Maler  und  Knpferstf  eher  des  17.  Jahrhunderts,  Sohn 
des  Jan  t.  d.  Y.,  d.  Ae.  Er  war  1614  Meister  und  1635  „Yinder'  der  Lucasgilde 
zu  Haarlem  geworden.  Er  malte  Thiere  und  Landschaften,  ist  aber  am  besten  durch 
seine  Kupferstiche  (besonders  nach  Elsheimer  und  Molyn)  bekannt.  Y.  stach  und 
radierte  über  45  Bildnisse,  einige  60  Heilige  Darstellungen  und  Allegorien,  über  100 
Ansichten  und  Landschaften,  ferner  Gcnrescenen,  Terschiedene  Buchillustrationen,  ete. 
Yelde,  Jan  Ignaüos  Tan  de,  Maler,  geb.  22.  April  1692  in  Ghent,  t  nach 
1736.    Er  war  in  Paris  Hofmaler  und  dort  seit  etwa  1716  thätig. 

Yelde,  Jansi  Tan  de,  Maler,  geh.  1619/20  in  Haarlem,  t  »ach  1660,  Sohn 
des  Jan  t.  de  Y.  d.  j..  wahrscheinlich  Neffe  des  Esaias  und  Willem  t.  d.  Y. 
d.  Ae.  Seine  seltenen  Bilder,  die  Ton  1640—60  datirt  sind,  sind  Stillleben.  Werke 
Ton  ihm  im  Museum  Haag  (1660),  Brüssel  (1655),  London  (1656),  etc.  —  Ein  Kieolaea 
T.  d.  Y.  war  im  17.  Jahrhundert  zu  Yperen  als  Maler  thätig.  Die  S.  Bertin-Kirche 
zu  Poperinghe  besitzt  ein  Abendmahl  Ton  ihm.  ^  ^ 

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494  Velde  —  Velbma. 

Telde,  Jan  Jastvs  Tan  de,  Maler,  geb.  4.  Mai  1689  in  Paris,  f  nach  1717, 
Sohn  und  ScbQler  eines  Jus  ins  van  d.  Y.,  der  wahrscheinlich  ans  den  Nieder- 
landen um  1686  nach  Paris  kam  und  dort  (wie  sp&ter  sein  Sohn)  thfttig  blieb. 

Telde,  Pieter  Tan  de,  eigentlich  Pieter  de  Kempeneer,  a.  Campa&a,  P. 

Yelde,  HYillem  Tan  de,  d.  ae.,  Maler  und  Zeichner,  geb.  1611/2  in  Leiden, 
begr.  16.  Dec.  1698  in  London.  Schon  mit  20  Jahren  war  er  als  Marinemaler  be- 
kannt. Die  Generalstaaten  Hessen  ihn  während  des  zweiten  englisch-holländischen 
Krieges  Kriegsschiffe  begleiten  und  er  zeichnete  t.  Tb.  mit  Verachtung  grosser 
Lebensgefahr  zahllose  Skizzen  von  Gefechten  nnd  SeemanöTern.  Charles  II.  lernte 
ihn  in  Holland  kennen  und  berief  ihn  später  nach  London,  wohin  er  1675  gelangte. 
Er  wurde  Hofmaler,  erhielt  eine  Pension,  in  der  ihn  James  II.  bestätigte.  Das 
Museum  Amsterdam  besitzt  11  Werke  Ton  ihm,  die  Oal.  zu  Hampton  Coxat  12  See- 
gefechte, die  Eremitage  zu  St.  Petersburg  2  Marinen. 

Yelde,  Willem  Tan  de,  d.  J»,  Maler  und  Radierer,  geb.  1688  in  Amsterdam, 
t  6.  April  1707  in  Greenwich  bei  London,  Schüler  seines  Vaters  Willem  t.  d.  V. 
d.  Ae.  und  des  S.  de  Y lieger.  Im  Staatsauftrag  begleitete  er  Kriegsschiffe  während, 
der  Seekriege  mit  England  und  Frankreich.  1677  berief  in  Charles  II.  nach  Eng- 
land und  ernannte  ihn  zum  Hofmaler,  um  1686  kam  er  zu  kurzem  Aufenthalt  noch- 
mals nach  Amsterdam.  Bei  Vielen  gilt  er  als  der  grdsste  Marinemaler  Hollands.  Er 
hinterliess  viele  tausend  Zeichnungen,  das  Museum  Rotterdam  allein  besitzt  Ober 
600.  Viele  wurden  während  einer  Seeschlacht  geschaffen.  Von  seinen  aber  800  Ge- 
mälden befinden  sich  die  meisten  in  englischem  Privatbesitz.  Von  ihm  Die  See- 
schlacht bei  Solebay  (1678,  Mus.  Hannover),  Ruhige  See  (Mus.  Haag),  Einnahme  des 
Rojal  Prince  1666  u.  A.  (ebenda),  Der  Kanonenschnss  u.  12  A.  (Mus.  Amsterdam); 
A.  in  den  Sammlungen  zu  Antwerpen,  Berlin,  Brüssel,  Darmstadt,  Dresden,  Dulwicb, 
Edinburgh,  Frankfurt  a.  M.,  Glasgow,  Gotha,'  Kassel,  Lille,  London,  München,  New- 
York,  Nürnberg,  Paris,  Rotterdam,  St  Petersburg,  Stuttgart,  Weimar,  Wien,  Wies- 
baden, etc.  —  Sein  Sohn  Comelins  Y.  ist  nur  als  Copist  (meist  nach  Gemälden 
seines  Vaters)  bekannt. 

Yelden,  Adolf  Ton  den,  Maler,  geb.  24.  Dec.  1853  in  Frankfurt  a.  M.,  Schaler 
des  dortigen  Kunstinstituts,  sowie  der  Akademie  zu  Berlin,  wo  er  sich  eine  Zeit 
lang  (später  in  Weimar),  niederliess,  V.  war  Dr.  phil.  und  in  Amerika  als  Chemiker 
thätig,  ehe  er  in  Frankfurt  a.  M«,  Berlin  und  Karlsruhe  die  Kunst  studirte.  Er  malte 
Landschaften  und  Tfaiere  aus  Amerika,  Deutschland,  Italien  und  Ungarn. 

Yelden,  Paulus  (PetrnsQ  Tan  der,  Maler,  geb.  5.  Mai  1887  in  Rotterdam. 
Er  war  Autodidakt.  Von  ihm  Der  Cellospieler  (1887  Stadt-Mus.  Haag),  „Le  double 
blanc"  (Mus.  Amsterdam),  etc. 

Yeldener,  (Yeldenaer),  Jan.,  Holzschneider  des  15.  Jahrhunderts,  gen.  Olo- 
Tannl  di  Westfalia,  geb.  wahrscheinlich  in  Deutschland,  thätig  1447—1488  in  Hol- 
land. 1474  erschien  sein  HFasciculus  Temporum"  zu  Löwen,  1476  »Garoli  Virali 
formulae  Epistolarae**,  1480  (?)  das  „Speculum  Humanae  Salvationis*  in  Folio,  und 
1488  zu  Culemburg  das.  in  4to,  mit  zersägten  Stöcken.  1488  erschien  dort  auch 
seine  «Historia  Sanctae  Cracis*\  Es  ist  übrigens  nicht  zweifellos  festgestellt,  ob 
V.  die  Bilder  für  diese  Werke,  die  er  druckte  und  herausgab,  auch  selbst  ge- 
schaffen hat. 

Yeldheer»  J.  G.y  Holzschneider,  geb.  4.  Juni  1866  in  Haarlem,  Schfller  der 
dortigen  Akademie.  Von  ihm  Mädchenkopf,  Abend,  Spedestraet  in  Haarlem,  etc. 

YeldhoTen,  Hendrik  Tan.  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  t  1769  in  Leiden,  wo  er 
im  Renswoodschen  Stift  Zeichenlehrer  war.  Er  malte  Bildnisse,  Gesellschaftsstacke,  etc. 

Yeldman,  W^brand^  Maler,  geb.  1742  (?)  in  Groningen,  f  1800  das.  Er  malte 
u.  A.  Miniaturbildnisse. 

Yeldten,  s.  Veiten. 

Yeli)  BenedettOy  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Florenz.  Er  malte 
Historien,  z.  B.  eine  Himmelfahrt  im  Dom  zu  Pistoja. 

YeUani,  Franeesco,  Maler,  geb.  um  1688,  f  1768,  gebildet  in  der  Stringa- 
schnle,  thätig  zu  Modena,  wo  sich  noch  viele  Werke  von  ihm  befinden. 

Yellano,  Bartolommeo  (Giacomof)^  Baumeister,  Bildhauer  und  Medailleur, 
geb.  um  1480  in  Padua,  f  1^92  das,  Schüler  des  Donatello,  dem  er  nachstrebte, 
von  ihm  Scenen  aus  dem  alten  Testament  (10  Bronzereliefs,  Chor  von  S.  Antonio 
zu  Padua),  Thronende  Madonna  (S.  Francesco,  das.),  Papst  Paul  U.  (Pal.  S.  Marco, 
Rom),  ders.  (Bronzestatue,  Perugia),  mehrere  Med.  auf  diesen  Papst,  auf  dessen 
Secretäre  Piatina  und  Roselli,  etc. 


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Vellatrano  —  Vendranimi.  495 

Yellatrano,  Y.  dl  Yezzo,  g«  Yeua. 

Yellefaux,  Claude,  Baameister  des  17.  Jahrhunderts,  der  mit  Anderen  die 
Arheiten  am  Saint-Louis-Hospital  zu  Paris  leitete.  Im  Jahre  1618  stand  er  noch  als 
Sachverständiger  im  königlichen  Dienst 

Yelpen,  Radvlphe  (Rodolphe)  Tan,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  f  1478,  Sohn 
eines  Goldschmieds  Jan  ?an  Y ,  tb&tig  in  Loewen.  1419  wird  er  schon  als  Figuren- 
maler angeführt  1442  hemalte  er  für  die  Peterskirche  eine  Madonnenstatue.  1466 
entwarf  er  Broderien  für  Bischöfsmäntel.  1478  erhielt  er  den  Auftrag,  ein  Bild  für 
das  Rathhaus  zu  malen.  —  Sein  Sohn  Bodolphe  !!•  yan  V*  kommt  seit  1487  als 
Figurenmaler  in  Löwener  Urkunden  vor.  Er  war  stets  verschuldet,  wanderte  nach 
Portugal  aus  und  kehrte  1501  zurück.    Später  zog  er  nach  Antwerpen. 

Yelten,  (Yeldten)^  Jnrii  Matwjeewitseh  (Georg  Mathiae),  Baumeister  des 
18.  Jahrhunderts,  f  1811,  gebildet  in  Paris  und  Rom,  thätig  in  St  Petersburg,  wo 
er  Akademieprofessor  und  Hofrath  wurde.  Yon  ihm  Plan  zum  Lustschloss  Tschesme 
(1770),  Eatharinenkirche  (1776),  Annenkirche  (1779),  Armenische  Kirche  (1783),  der 
Lombard,  etc.,  Modelle  zu  Schlössern  und  Kirchen,  etc.  Mit  Kokorinow  baute  er 
1775  die  Kunstakademie,  namentlich  die  Paradetreppe.  Y.  erfand  auch  eine 
Maschine  zur  Fortbewegung  des  Granitblocks  für  die  Reiterstatue  Peter  des 
Grossen. 

Yelten,  Wilhelm.  Maler,  geb.  11.  Juni  1847  (n.  A.  1846)  in  St  Petersburg, 
Schüler  der  dortigen  Akad.,  auch  in  München  gebildet,  wo  er  sich  niederliess.  Yon 
ihm  Transport  Qleue  Pinak.  München),  An  der  Ueberfuhr  (Rudolfinum  Prag),  Im 
Wald,  Staffirte  Landschaft,  etc. 

Yelthoyen,  Hendrik  ran,  Maler,  geb.  vor  1750  in  Leiden,  f  1769.  Er  wurde 
1766  Mitgl.,  später  Inspektor  und  Direktor  des  Utrechter  Malerkollegiums  und  von 
1764 — 69  Direktor  der  Zeichen-Akad.  das.    £r  malte  Bildnisse. 

Y^ljy  Anatole,  Maler,  geb.  20.  Febr.  1888  in  Ronsoj  (Däp.  Somme),  f  10.  Jan. 
1882  in  Paris,  Schüler  der  Akad.  zu  Yalenciennes,  von  Signol  und  der  £cole  des 
beaux-arts.  Yon  ihm  Die  Yersuchung  (1869  Mus.  Amiens),  Zwischen  Liebe  und 
Geld  (Mus.  Chicago),  Der  sprechende  Brunnen  (1878  Mus.  New- York),  Lucie  von 
Lammermoor  (Mus.  Narbonne),  Schmerzensmutter  (1868  Kirche  von  Anzin),  Bildnisse, 
etc.    Med.  8.  Kl.  1874,  2.  Kl.  1880. 

Yelijn,  Philippus,  Kupferstecher,  geb.  81.  Jan.  1786  in  Leiden,  f  4.  Mai  1886 
in  Amsterdam,  Schüler  einer  Privatzeichenakademie,  auch  des  Delfos,  meist  aber 
autodidaktisch  in  Paris  weitergebildet,  wo  er  8  Jahre  lang  verweilte.  Sonst  war  er 
in  Amsterdam  thätig.  Yon  ihm  Die  Schlacht  von  Waterloo,  Die  Schlacht  von 
Esslingen,  Bilderdyk  auf  dem  Sterbebette,  Prof.  t.  d.  Palm,  etc.  Mitgl.  der  Akad. 
zu  Amsterdam  und  Antwerpen. 

Yelien,  Jan  Pieter  taü.  Maler,  geb.  10.  Oct  1816  m  Haarlem,  f  22.  April 
1858  in  Brüssel,  Schüler  von  a.  J.  Roosenboom.  1840  auf  Reisen  in  Frank- 
reich und  Belgien  weitergebildet.  Er  liess  sich  in  Hilversum  nieder  und  malte 
Landschaften. 

Yen,  Jan  Antoon  ran  der,  Bildhauer,  geb.  1800  in  Hertogenboscb,  t  1866, 
Schüler  der  Antwerpener  Akad.,  wo  er  einen  grossen  Preis  erhielt  Nach  1683  be- 
reiste er  Italien,  wo  er  bis  1841  verblieb.  Nach  längerem  Aufenthalt  in  der 
Heimath  ging  er  wieder  nach  Rom.  Yon  ihm  Eva  und  die  Schlange,  Dornen- 
gekrönter Christus,  etc.  Löwen-Orden.  -—  Ein  €(erard  van  der  Y.»  geb.  10.  Juni  1818 
in  Rotterdam,  Schüler  von  W.  H.  Schmidt,  auch  in  Antwerpen  gebildet,  malte 
Genrebilder. 

Yenanzi,  GieTanni,  Maler,  geb.  1627  in  Pesaro,  f  1705,  wahrscheinlich 
Schüler  des  S.  Cantarini,  in  Parma  an  Bernabei  weitergebildet  1678  wurde 
er  Hofmaler  Ranuccio  Farneses.  Yon  ihm  Sposalizio  (1674  6al.  Parma),  Pfingstfest 
(SS.  Gervasio  e  Protasio,  Bologna),  Zwei  Scenen  zum  Leben  des  Hl.  Antonius  (S. 
Antonio,  Pesaro),  etc. 

Yendenheinif  Lorenz  von,  s.  Lorenz  Ton  Y.  im  Nachtrag. 

Yendome^  Jean  de,  Baumeister  des  12.  Juhrhunderts.  Er  war  Mönch  und 
wurde  in  den  ersten  Jahren  des  Jahrhunderts  nach  Maus  berufen,  um  den  Bau  der 
Kathedrale  daselbst  zu  leiten. 

Yendraniml.  GioTannl,  Kupferstecher,  geb.  1769  in  Roncade  bei  Bassano,  f 
8.  Febr.  1889  in  London,  gebildet  in  Italien  seit  1788  unter  Bartolozzi  in  London. 
1805  ging  er  nach  Russland,  wo  man  ihn  so  hoch  schätzte,  dass  man  ihm  seinen  Pass 
verweigerte  und  er  heimlich  als  Courier   verkleidet  aus  dem  Land  fliehen  musstOi 


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496  Venenti  —  Vennö. 

wozu  er  sich  besonders  getrieben  sah,  da  ihm  ein  Unglttck  mit  einer  Camee  wiederfabr, 
die  er  auf  Kupfer  stechen  sollte.  Nach  1807  war  er  wieder  in  England  th&tig.  Seine 
besten  Blätter  sind  die  nach  alten  Meistern.  Er  stach  nach  Barikowski,  Galiari, 
Cipriani,  Luciani,  T.  K.  Porter,  Ribera,  Santi,  da  Vinci,  Wheatley,  etc. 

Tenentl^  Ginlio  CesAre,  Radierer,  geb.  um  1609  in  Bologna,  f  1697,  SchQler 
Ton  F.  Brizio.  Er  übte  die  Kunst  mehr  als  Liebhaber  and  radierte  einige  gute 
Blatt  nach  Canuti,  Ann.  Garracci,  Maszuoli,  etc. 

Tenetlaner,  Der,  8.  Lef^Tre  B. 

Tenennlt,  Nicolag,  Maler,  geb.  13.  Juli  1697  in  D^on  (D^p.  G6te-d'0r),  f  20. 
Dec.  1775  in  Pari8.  V.  malte  Miniaturen,  Bildnisse,  Landschaften  und  Historien, 
z.  B.  Die  Erschaffung  der  Eva  (1752),  Der  Sandenfall  (1751  Miniatur),  etc.  Mitgl. 
der  Akademie  S.  Luc.  1752  und  der  Akademie  Dijon  1768. 

Tenetiis,  GhatariBiu  de,  Maler  und  Bildhauer  des  15.  Jahrhunderts.  Er  malte 
und  schnitzte  Gruzifixe  und  hat  auch  in  Yerrnchio,  Ancona,  etc.,  Altarbilder  gemalt. 

Tenetns,  g.  Lel^Tre  B« 

Tenetag  de  Miudg,  g.  Mngf. 

TeaetzUnoff,  g.  Wenetilanow« 

Yenesla,  g.  Bemardo  da  YenesU. 

Yenesianoy  Agros^o,  g.  Mngi. 

Yenesiano,  Antonio,  g.  Lonirbi. 

Yenegiaiio,  ßartolommeo,  g.  Bartolemmeo  Y. 

Yenesiano,  Bonifasio,  g«  BoniCasio  Yenesiano« 

YeBeziano,  Carlo,  g.  Saraceni,  C. 

Yenesiano,  Chatarlno,  g.  Yeneiiig. 

Yeneiiano,  Domeuleo  di  Bartolommee,  Maler,  geb.  um  1410  in  Yenedig  (?), 
begr.  15.  Mai  1461  in  Florenz,  wahrscheinlich  SchQler  seines  Yaters  Bartolommeo 
Y.  Er  scheint  Ton  frah  auf  in  Toskana  th&tig  gewesen  zu  sein  und  lebte  1439  in 
Perugia,  wo  er  längere  Zeit  yerweilte.  1439—45  malte  er  mit  Piero  dei  Franceschi 
und  Bicci  di  Lorenzo  an  der  Ausschmückung  der  Portinari-Kapelle  in  Sa.  Maria 
Novelle,  Florenz.  Hier  brauchte  er  schon  Leinöl  zu  seiner  Malerei.  Angeblich  soll 
er  aber  die  Oeltechnik  erst  von  Antonello  da  Messina  gelernt  haben,  als  die  Pest  ihn 
nach  Yenedig  vertrieb.  Yasari  sagt  Andrea  del  Castagno  habe  Y.  ermordet;  dagegen 
starb  Andrea  vier  Jahre  früher  als  Y.  1455  arbeitete  Y.  wieder  in  Sa.  Maria  No- 
vella.  Yon  ihm  ferner  Thronende  Madonna  mit  Heil.  (Florenz,  Uffizi),  desgl.  (Nat- 
Gal.  London),  Zwei  Heiligen- KOpfe  (ebenda),  Martyrium  der  Hl.Lucia  (Mus.  Berlin),  etc. 

Yenezianoy  Donato^  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  Schüler  des  Jacopo  dei 
Flore,  thätig  1488—60  in  Yenedig.  Das  Dep6t  des  Dogenpalastes  dort  besiUt  von 
ihm  S.  Hieronimus  und  S.  Augustin  mit  einem  geflügelten  Löwen.  In  der  Accademiea 
das.  werden  ihm  eine  Pietä  und  ein  Christus  am  &reuz  zugeschrieben.  Für  8.  Sa- 
muele malte  er  Fresken. 

YenesiEHOy  Lorenzo^  g«  Lorenso  Yeneiiano. 

Yenesiano»  Niccolo,  g.  Nelli,  Nleeolö. 

Yenezianoy  Paolo,  g.  Paolo^  Maestro. 

YeneiianOy  PoUdoro,  g.  Lansani,  Polidoro. 

YeneslaDO^  Bolando,  g.  Lef^yre^  Boland. 

YenezianOy  Sebagtiano.  g.  Luciani,  Seb. 

Yenezianoy  Stefiuio,  Maler  des  14.  Jahrhunderts,  thätig  in  Yenedig,  wahr- 
scheinlich Geistlicher  in  der  Sa.  Agnese  Parochie  dort.  Werke  im  Mus.  Correr  und 
in  der  Accademia  zu  Yenedig,  sowie  im  Louvre  zu  Paris  werden  ihm  zugeschrieben. 

Yenhnjgy  Jan  ten,  Baumeister  und  Ingenieur  des  17.  Jahrhunderts,  f  1661  in 
Berlin,  wo  er  1658  Cburfürstl.  Ingenieur  geworden  und  am  Festungswerk  th&tig  war. 

Yenino,  Franz,  Maler,  geb.  1819  in  Kaiserslautern,  Schüler  von  Kaulbach 
ia  München  (um  1888).  1849  ging  er  nach  New-York.  Er  schuf  eine  Reihe  von  Kar- 
tons zu  geschichtlichen  Darstellungen  und  malte  u.  A.  Kg.  Lear  im  Kerker. 

Yeningy  g.  Yeen. 

Yenne^  van  der.  Friesische  Künstlerfamilie,  die  sich  in  Haarlem  niederliess 
und  sich  dort  auch  v«  d.  Yinne  nannte.    (Yenne  =  friesisch,  Fenne  =  Moor). 

Yenne,  Adriaen  Pietergz  van  der,  Maler,  geb.  1589  in  Delft,  f  12.  Nov.  1662 
im  Haag,  Schüler  des  S.  de  Yalck  in  Leiden  und  des  J.  van  Di  est  im  Haag. 
1614  hielt  er  sich  in  Middelburg  auf.  1625  wurde  er  Mitgl.  der  Haager  Gilde, 
1689  deren  Dekan.  1656  half  er  dort  eine  neue  Künstlergesellschaft  begründen. 
Seit  1627   etwa  malte  er  fast  nur  noch  derb  hingeworfene,   groteske  Grisaillen, 


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Venne  —  Venneman.  497 

T.  bat  aoeh  schöne  IHuBtratioDen,  z.  B.  zu  den  Werken  Cats'  geliefert  ond  war  endlich 
selbst  Dichter.  Von  ihm  «Ronde  de  gueux*  u.  1 A.  (Grisaillen,  Mos.  Haag),  Prinz  Moritz  bei 
der  Eirmess  in  Rgsw^jk  a.  A.  (Mus.  Amsterdam),  Sommer  und  Winter  (Mus.  Berlin), 
Friedensfest  (1616  Lonyre,  Paris),  A.  in  den  Sammlungen  zu  Braunschweig,  Cassel, 
Christiania,  Darmstadt,  Gotha,  Hermannstadt,  Innsbruck,  etc.  S.  Leben  yon  Franken 
(Amsterdam  1878).  — -  Sein  Sohn  Haybert  t.  d.  ?•  war  auch  Maler.  1665  war  er 
im  Haag  thfttig.    Er  malte  auch  meist  Grisullen. 

Tenne,  Gübert,  (Gilles)  yan  der,  Maler,  geb.  1654  (?)  in  Brüssel,  begr. 
10.  April  1719  in  Paris,  wo  er  th&tig  war  und  nebenbei  den  Eunsthandel  betrieb. 

VeDne,  (T^d^TlBne),  Iiaak  Tan  der,  Kupferstecher,  geb.  24.  Oct  1665  in  Haarlem, 

S15.  April  1740  das.,  Sohn  des  Vincent  L.  t.  d.  V.    1690  wurde  er  Mitglied  der 
ilde  zu  Haarlem,   wo  er  zuletzt  als  Verleger  thätig  war.    Er  radierte  Ansichten 
und  Marinen  nach  P.  Bout,  Anderes  nach  Ostade,  Nageoires,  T.  Wgck,  etc. 

Tenne,  (t.  d*  Vinne),  Jakob,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  28.  Juni  1688  in 
Haarlem,  f  17.  Jan.  1787,  Sohn  des  Laorens  v.  d.  T.  d.  Ae.  1735  wurde  er  Mit- 
glied der  Gilde.    Man  kennt  eine  Radierung,  die  er  mit  11  Jahren  fertigte. 

Tenne,  Jan  ran  der,  Maler,  get.  22.  Juni  im  Haag,  f  nach  1671,  Sohn  und 
SchtÜer  (?)  des  Adriaen  t.  d.  V.  Von  ihm  Winterlandschaft  (1620,  Gal.  Darmstadt), 
Landschaft  (zweifelhaft,  Mus.  Hannover). 

Tenne,  (t.  d*  Tinnel,  Jan  Tan  der,  Maler,  geb.  8.  Febr.  1668  in  Haarlem. 
t  1.  März  1721  das.,  Schaler  seines  Vaters  Vincent  Lourenszoon  t.  d.  V.  und 
von  J.  Wijok.  Er  malte  Jagd-  und  Sportgemälde,  oft  nur  als  Wandpaneele  zur 
Zimmerdecoration.  Zuletzt  war  er  auch  Seidenweber,  sowie  Eattundrucker.  1686 
kam  er  nach  England  und  war  eine  Zeitlang  dort  thätig. 

Tenne,  (t.  d.  Tinne)^  Jan  II«  Tan  der,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  12. 
Juli  1784,  t  1.  Juli  1805,  Sohn  des  Jan  Lourensz  t.  d.  V.  Er  hat  n.  A.  8  Land- 
schaften auif  Kupfer  gebracht 

Tenne^  (t.  d.  Tinne),  Jan  Lonrenssoon  Tan  der,  Maler,  geb.  81.  Jan.  1699 
in  Haarlem,  t  8.  Not.  1758,  Sohn  des  Laurens  t.  d.  Y.  d.  Ae.  Er  malte  Blumen 
und  Landschaften. 

Tenne,. (t.  d.  Tinne),  Lonrena  Tan  der,  d.  ae.,  Maler  und  Radierer,  geb.  24. 
März  1658  in  Haarlem,  f  8.  Mai  1729,  Sohn  und  Schüler  des  Vincent  L.  t.  d.  V. 
1685  wurde  er  Mitglied  der  Gilde.  Er  malte  Landschaften  und  Thiere  in  der  Art 
Berghems,  femer  besonders  Blumen  fOr  naturwissenschaftliche  Zwecke. 

Tenne,  (t.  d«  Tinne),  Lonrens  Tan  der,  d.  J.,  Maler,  geb.  8.  Juni  1712  in 

rlem.  f  24.   Mai  1742,  Sohn  des  Jakob  t.  d.  V.    

Gilde.    V.  malte  Landschaften  und  Thiere. 


Haarlem,  f  24.   Mai  1742,  Sohn  des  Jakob  t.  d.  V.    1735  wurde  er  Mitglied  der 


Tenne,  Pieter  Tan  der,  Maler,  geb.  1624,  f  1656/7,  Sohn  des  Adriaen  P. 
T.  d.  V.  Er  malte  Blumen.  1689  wurde  er  angeblich  Mitglied  der  Gilde  im  Haag 
und  1656  Mitbegrflnder  der  Gesellschaft  «Pictura^. 

Tenne,  (t  d.  Tinne),  Tineent  Tan  der,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  81. 
Jan.  1786  in  Haarlem,  f  15.  Jan.  1811  das.  Sohn  des  Jan  L.  t.  d.  V.  Er  malte 
erst  Früchte  und  Blumen,  dann  Landschaften  und  Thierbilder,  auch  Tiel  zu  rein 
decorativen  Zwecken.  V.  handelte  mit  Kunst  und  war  auch  eine  Zeitlang  Direktor 
aes  Teijler  Museums.  Das  Museum  zu  Haarlem  besitzt  eine  Landschaft  Ton  ihm. 

Tenne,  (t.  d.  Tinne),  Tineent  Lonrensi,  d.  ae»,  Maler,  geb.  11.  Oct  1629 
in  Haarlem,  f  26.  Aug.  1702  das.,  Scbfiler  des  F.  Hals  (1647).  1649  wurde  er 
Mitglied  der  Gilde,  1652—58  besuchte  er  Deutschland,  die  Schweiz  und  Frankreich 
(besonders  Paris)  ond  kehrte  1657  in  die  Heimath  zurOck.  Er  war  in  allen  Fächern 
der  Malerei  beschlagen,  und  z.  B.  als  Heraldiker  so  gut,  dass  man  ihn  den  „Raphael 
der  Wappen*  nannte.  Am  Besten  gelangen  ihm  die  Bildnisse,  Ton  denen  wohl  viele 
unter  F.  Hals'  Namen  gehen.  Von  ihm  Zwei  Trinker  (Mus.  New-York),  Orgeldreher 
(Mus.  Wien),  etc. 

Tenne,  (t.  d.  Tinne),  Tineent  Lonrensa  Tan  der,  d.  J.,  Maler,  geb.  10.  Juni 
1686  in  Haarlem,  f  16.  Mai  1742  das.,  Enkel  des  Vincent  t.  d.  V.  Das  dortige 
Museum  besitzt  von  ihm  „Das  Rathhaus  zu  Haarlem*. 

Venne  Tan  Lee,  (Tinne  Tan  Lee)«  Tineent  Tan  der,  Maler,  Radierer  und 
Holzschneider  unseres  Jahrhunderts,  geo.  20.  Sept.  1798  in  Haarlem.  Er  schnitt 
schon  mit  10  Jahren  in  Holz.  Seine  guten  Radierungen  sind  selten.  Später  gab  er 
die  Kunst  auf. 

Tenneman,  Kmrel  Ferdinand.  Maler,  geb.  6.  Jan.  1808  in  Ghent,  t  1875, 
Schüler  der  Gbenter  Akademie  (1817)  und  Ton  Braekelaer  in  Antwerpen  (1886)« 

AUgemelneB  KüiiBaer-Lexieon.   8.  Aufl.   4.  Band. 


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498  Vennes  —  Vtfrard. 

Er  ahmte  alte  Niederländer  nach  und  Hess  sich  in  Boom  bei  Antwerpen  nieder. 
Von  ihm  Der  Trinker  n.  A.  (1846  Mus.  Königsberg),  Bauemscene  (1847  Neue  Pinak. 
Mflndien),  Eartenspieler  u.  1  A.  (Mus.  Stettin),  Eartenspieler  (Mus.  GhentX  etc. 
Med.  Antwerpen  1845.  —  Seine  Tochter  und  SchtQerinBoM  T«  liess  sich  in  Paris  nieder 
und  malte  Landschaften,  sowie  Tiere. 

fenBeSy  —9  Baumeister  des  18.  Jahrhunderts.  1707—12  errichtete  er  das  All- 

gemeine  Hospital  ku  Genf,  1715  den  neuen  Tempel  dort;  ferner  baute  er  noch  das 
tadthaus  daselbst. 

Yenoty  C^priM  Franfois,  Bildhauer,  geb.  17.  Sept  1808  in  Paris,  f  nach  1849, 
Sehfller  Ton  Dayid  d'Angers,  £.  Ludet  und  der  Ecole  des  beanz-arts.  Von  ihm 
Girardon  O^armorbOste,  Mus.  Amiens),  Die  Liebe,  Einderbildniss,  Bronaemedail- 
lons,  etc. 

Tentnly  Boberto^  Maler,  geb.  25.  April  1846  in  Mailand,  Schüler  der  dortigen 
Akademie.  Er  malte  langweilige  geschichtliche  Genrescenen,  s.  B.  Bellini  und  An- 
tonello  da  Messina,  Fanfnlla  bei  der  PlQnderung  Roms  und  Michelangelo  vor 
Ghibertis  Thflren. 

Tentnrliii,  Adelehl,  Maler,  geb.  1844  in  Comiglio  di  Gompiano  (Parma).  Von 
ihm  Caaal  in  Parma  (Gal.  Parma). 

TentoTini,  GioTanni  Franeeseo,  Kupferstecher  des  17.  Jahrhunderts,  geb. 
um  1619  in  Rom,  wahrscheinlich  Schaler  des  G.  B.  GalestrusxL  Er  radierte 
Platten  nach  Bemini,  Caldara,  Zampieri,  etc. 

Tenturioll,  (TeutoroUf),  Angelo^  Baumeister,  geb.  1749,  t  1820  in  Bologna, 
in  Venedig  an  Palladio,  Sansovino  und  Scamozzi  gebildet  Von  ihm  Villa  Gomaro 
bei  Treriso,  Pal.  Ercolani  (mit  prachtroUem  Treppenhaus),  Casa  Binieri  n.  A.  in 
Bologna,  ViUen  in  Galcara  Mansolina,  Medicina,  Rigosa  di  Zola;  Kirchen  zu 
Buragozza,  Gastel  Guelfo,  Poggio  Renatico  und  Bologna  (S.  Giuliano),  etc.  Mitglied 
der  Accademia  Clementina,  dann  der  daraus  entstandenen  Accademia  Nasionale  au 
Bologna.    S.  Leben  von  Bolognini  (Bologna  1827). 

Yeniis,  AniriiBt  Leopold,  Maler,  geb.  14.  Juni  1848  in  Dresden,  f  28.  Dec 
1886  auf  dem  Sonnenstein  zu  Pirna,  Schtkler  ron  Hübner  an  der  Dresdener  Akademie. 
Von  ihm  Sa.  Elisabeth  (1866  Gal.  Dresden),  Alter  Mann  (1866  ebenda). 

VeDvstly  MureellOy  Maler,  geb.  1515  in  Como,  f  14.0ct  1579  in  Rom,  Schüler 
des  P.  Buonaccorsi,  bildete  sich  an  M.  A.  Buonarotti  weiter,  nach  dessen 
Zeichnungen  er  viel  ausarbeitete  und  dessen  Jüngstes  Gericht  er  klein,  sehr  gut 
copirte  (Mus.  Neapel).  Von  ihm  femer  Christus  am  Kreuz  u.  A.  (Gal.  Borghese, 
Rom),  Christus  in  der  Vorbölle  (Gal.  Colonna,  ebenda^  Bildniss  Buonarottis  (zweifel- 
haft, Capitolinische  Gal.  ebenda),  Geburt  Christi  (Mus.  WienX  Heil.  Familie  (1563 
Mus.  Leipzig),  Christus  vertreibt  die  H&ndler  (Nat-Gal.  London),  A.  in  8.  Ignado 
zu  Viterbo,  in  S.  Agostino  u.  a.  römischen  Kirchen,  etc. 

Vera,  Alcjo,  Maler,  geb.  14.  Juli  1884  in  Vifiuela  (Malaga),  Schüler  von  Fred. 
deMadrazo,  auch  in  Rom  weitergebildet.  Er  malte  besonders  Genrebilder  in 
antikem  Kostüm.  Von  ihm  Bestattung  des  Hl.  Lorenz  (1862X  Pomp^aoerin  bei  der 
Toilette  (1871),  Juwelenladen  in  Pompeji,  eto.    Med.  1862,  1871;  Philadelphia  1876. 

Vera,  Cristobal  de,  Maler,  geb.  1577  in  Cordova,  f  1621  in  Toledo,  wahr- 
scheinlich Schüler  tou  Cespedes.  1602  zog  er  nach  Castilien  und  wurde  Laien- 
broder der  Hieronymiten  von  Lupiano,  für  deren  Kloster  er  acht  Leidensstationen 
malte.  Für  die  Klosterkirche  La  Sisla  in  Toledo,  malte  er  zwei  Alt&re,  S.  Hiero- 
nymus  und  Sa.  Magdalena. 

Vera  Cabeia  da  Vaea.  Fraaeiseo,  Maler,  geb.  1687  in  Calatayud,  f  1700, 
Schüler  von  J.  Martinez.    Er  war  Page  des  D.  Juan  d'Austria  und  malte  Bildnisse. 

Verani-Moreau^  -— »  Baumeister  des  15.  Jahrhunderts.  Er  leitete  den  Bau  des 
Domes  zu  Sens.    1489  reparirte  er  das  Gesims  der  Hl.  Johanneskapelle. 

V^rmrd.  Antoine,  Kalligraph,  Buchdmcker,  Holzschneider  und  Briefmaler  des 
16.  Jahrhunoerts,  geb.  in  Paris,  f  um  1518  das.  Bis  1499  hatte  er  einen  Laden 
mit  dem  Schild  ,Saint-Jean  rETangäliste*"  auf  der  Notre-Dame-Brücke  inne,  yerzog 
hierauf  mehrere  Male,  schliesslich  1508  nach  der  rae  neuve  Notre-Dame.  Er  hat 
eine  Anzahl  Bücher  yeröffentlicbt  und  mit  Holzschnitten  verziert.  Von  ihm  La  Chro- 
nique  de  Saint  Denis  (8  Bände  in  Folio  mit  Holzschnitten  Ton  Terschiedenen  Künstlern), 
L'art  de  bien  mourir,  Le  Romant  de  la  Rose,  les  Heuree  de  Notre-Dame  en  iran- 
qojs  et  en  latin,  La  Legende  doräe  en  fran^ys  und  La  Danse  macabre  ayec  lea 
trois  vifr  et  les  trois  loorts,  Figures  de  Vieil  Testament  et  du  Nouvel  (Unicum  des 
British  Museums),  etc.  ^ 


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Verat  —  YerboeklioYett.  499 

Yeraty  Darius,  s.  TarotarL 

Yeray,  Jean  Louis,  Bildbauer,  geb.  11.  Juni  1820  in  Barbentane  (Ddp.  Bouches- 
du-Rb6ne),  Scbttler  Ton  H.  Lehman  und  der  £cole  des  beanz-arts.  Von  ihm  Grillon 

il857  Bronzestatue,  Rathhausplatz ,  Avignon),  Der  üeberfluss  (Giebel  am  Stallhof 
les  neuen  Louvre),  etc.    Med.  8.  Kl.  1858. 

Yerbeecky  Frang.  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  f  1570,  Schüler  Ton  F.  Minne- 
broer,  thfttig  in  Mecheln,  wo  er  1581  Meister,  1568  Dekan  der  Gilde  wurde.  Er 
malte  Historien,  Bauernsceoen,  etc.  in  der  Art  des  Hieron.  Bos.  —  Sein  Bruder 
PlilUp  Y.  wurde  1525  Mitglied  der  Mechelner  S.  Lukasgilde. 

Yerbeeek,  Frans  Bemaerd^  Bildbauer,  geb.  1685  in  Antwerpen,  f  2.  Nov. 
1756  in  Cleve,  Bruder  des  F.  Xaver  H.  Y.  Er  wurde  Laienbruder,  dann  Priester 
und  Tom  Erzbiscbof  Yon  Köln  zweimal  nach  Spanien  gesandt.  Y.  zierte  fVanziskaner- 
kirchen  in  Köln,  Cleve,  etc.  mit  Gemälden. 

Yerbeeek,  Frans  Xaver  Hendrik,  Maler,  get.  21.  Febr.  1686  in  Antwerpen, 
t  28.  Mai  1755  das.,  Schaler  des  J.  B.  de  Bie.  1710  wurde  er  Meister  der  Gilde; 
1724,  1730,  1737  und  1746  deren  Dekan.  Er  wurde  femer  Akademiedirektor  in 
Antwerpen.  Yon  ihm  Besuch  des  Hauptmanns  in  der  Fechtergilde  (Gal.  Antwerpen). 
—  Seine  TOchter  und  Schülerinnen  Anne  Y»,  geb.  1727  und  Elisabeth  Y.^  geb. 
1720,  wurden  auch  Malerinnen. 

Yerbeeek,  Hans.  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  gen.  Hans  van  Mecheln.  f 
nach  1618,  wahrscheinlich  Sohn  des  Frans  Y.,  thätig  in  Mecheln.  Er  malte  Deko- 
rationen zum  Einzug  Alberts  und  Isabellens  1599,  und  erhielt  von  ihnen  den  Hof- 
malertitel. 

Yerbeeeky  Hendrik,  Maler,  geb.  6.  M&rz  1817  in  Antwerpen,  Schüler  von 
H.  F.  J.  van  der  Poorten.  Er  malte  Landschaften  und  Ansichten,  s.  B.  Ansicht 
von  Kempen  (Mus.  Ghent),  Wasserfall,  etc.    Erster  Preis  Ghent. 

Yerbeeekf  (Yerbeecq),  Pieter  ComeUss.  Maler  und  Radierer,  geb.  um  1599 
in  Haarlem  (?),  f  nach  1649.  1685  wurde  er  Mitglied  der  Gilde  zu  Alkmaar,  1645 
Mitglied  derer  im  Haag.  Er  malte  Gefechte,  Jagd-  und  Reise-Scenen,  Landschaften, 
etc.,  lieferte  auch  viele  Kreide-  und  Tuschzeichnungen,  sowie  einige  Radierungen  in 
der  Art  R.  van  Rijns.  Werke  von  ihm  besitzen  die  Mus.  zu  Berlin  (Dep.),  Kopen- 
hagen (Gal.  Moltke),  München  und  Stockholm.  —  Sein  Yater  ComelisY«  wurde  1610 
Mitglied  der  Haarlemer  Lukasgilde.    Er  malte  Marinen. 

YerbeeJL  Willem,  Maler,  geb.  28.  Febr.  1801  in  Hertogenbosch,  f  nach  1840, 
Schüler  von  H.  Tarken  und  A.  A.  E.  van  Bedaff.    Er  malte  Blumen  und  Früchte. 

Yerberckty  (Yerbreck),  Jaeob,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  1704  in  Ant- 
werpen, t  9.  Dcc.  1771  in  Paris.  Er  wurde  ausserordentliches  Mitgl.  der  Akad. 
und  erhielt  den  Titel  Bildhauer  der  kgl.  Bauten,  sowie  eine  Wohnung  im  Lonvre. 
Er  schuf  Skulpturen  für  das  Gemach  der  Madame  Adelaide  (Tochter  Louis  XY.)  im 
Palais  zu  Yersailles.  Femer  von  ihm  Minerva  belehrt  und  krönt  die  Künste  (1787), 
Minerva  und  ihre  Attribute  (1789,  Gruppe),  etc. 

Yerberckt,  Jan  Baptist»  Silberschmied  und  Bossirer,  geb.  5.  April  1785  in 
Antwerpen,  f  1819,  Neffe  und  Schüler  des  Jacob  Y.  in  Paris.  Er  Hess  sich  in 
seiner  Yaterstadt  nieder,  wo  er  Mitgl.  der  Akad.  wurde.  —  Sein  gleichnamiger  Sohn 
folgte  dem  Beruf  des  Yaters. 

Yerbins,  (Yerbnis,  Yerbices),  Aemont  Maler,  geb.  um  1646  in  Dordtrecht, 
t  1704  in  Friesland.  Er  malte  erst  gute  Bildnisse  und  Historien,  sp&ter  fast  aus- 
schliesslich unanständige  Scenen,  jedoch  auch  diese  gut 

Yerboeekkoven,  Barth^lemy,  Bildhauer,  geb.  1759  in  Brüssel,  f  1840. 

Yerboeckboven,  Enir^ne  J.^  s.  YerboekbOTen. 

Yerboeekhhoven^  Charles  Lonis^  Maler,  geb.  5.  Febr.  1802  in  Wameton,  t 
25.  Sept.  1889  in  Brüssel,  Schüler  seines  Yaters  Barth^lemy  Y.,  auf  Reisen  durch 
Natnrstudium  weitergebildet.  Er  malte  Marinen,  von  denen  die  Museen  zu  Antwerpen 
(1839),  Koortr^k  und  Leipzig  (2)  Proben  besitzen.  Mitgl.  der  Amsterdamer  Akad. 
Med.  Arras,  Brüssel,  Cambray  und  Lille. 

Yerboekhoven^  (YerboeckbOTen),  Enir^ne  Joseph^  Maler  und  Radierer,  geb. 
8.  Juni  1799  in  Warneton  (Westflandern),  t  Id  Jan.  1881  m  Brüssel,  Schüler  seines 
Yaters  Barth^lemy  Y.  Er  besuchte  England  (1826),  Deutschland  (1828),  Frankreich 
und  Italien  (1841),  Hess  sich  in  Brüssel  nieder  und  malte  glatte  elegante  Thierbilder. 
Y.  hat  auch  mehr  als  50  Blatt,  meist  Thierbilder  radiert  Yon  ihm  Auf  der  Weide 
(1829  Sammlung  Raczyniki,  Berlin),  Landschaften  mit  Yieh  u.  A.  (Mus.  Amsterdam). 
A.  in  den  Samminngen  in  Amsteroam  (Mus.  Fodor),  Berlin  (Nat.-GaL,  Gal.  Raven^, 


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500  Verboom  —  Verdeil. 

BrftBsel,  ChristiaDia,  Frankfurt  a.  M.,  Ghent,  Hamburg,  Karlsnihe.  Königsberg,  Leip- 
zig, Mfindien,  etc.  Kr.  der  Ehrenleg.,  Commandenr  des  Leopold -Ord.,  A.  Orden  und 
Tiele  Med.;  Mitgl.  mehrerer  Akademien. 

Yerboom»  (Tan  der  Boom),  Adriaen  HeBdriksE,  Maler,  geb.  1628  in  Amster- 
dam, t  nach  1667.  Er  malte  Baumlandschaften  in  der  Art  Rnisdaels.  Lingelbacb, 
A.  y.  d.  Velde,  Wonverman  u.  A.  staffirten  seine  Bilder,  yon  denen  die  Sammlungen 
zu  Brasse],  Dresden,  Hamburg,  Innsbruck,  Kopenhagen,  Rotterdam  (1657),  Schleiss- 
heim,  Schwerin  (1656),  etc.  Proben  besitzen.    V.  hat  auch  2  BL  radiert. 

Terbreeky  a.  Terberokt. 

Terbrugge,  GUsbert  Andriess,  Maler,  geb.  12.  Juli  1633  (1653?)  ia  Leiden, 
t  24.  Jan.  1730  in  Delft,  Schaler  von  O.  D  o  u.  Er  war  eine  Zeit  lang  in  England 
th&tig  und  malte  meist  Bildnisse. 

Terbmgge,  Jan  KareL  Maler,  geb.  25.  Aug.  1756  in  Brttgge,  f  4.  Juni  1881 
das.,  Schaler  von  H.  de  Cockq,  J.  Gaeremjn  und  Legillon.  Er  malte  Thier- 
stacke,  Bauemgehöfte,  etc.    Die  Akademie  seiner  Vaterstadt  besitzt  3  Werke  von  ihm. 

Yerbrnggen,  Hendrik,  a.  Terbrnggen. 

Terbmggen,  Hendrik  Frans^  Bildhauer,  geb.  1655  in  Antwerpen,  f  1724, 
Sohn  und  Schüler  des  Kaspar  (P.)  V.  d.  Ae.  1689  war  er  Dekan  der  Antwerpener 
Lukasgilde.  Von  ihm  Geschnitzte  Kanzel  (Ste.  Gudule,  Brassel),  Denkmal  Maria 
Kipholts  (Kath.,  Antwerpen),  Predigtstobl  und  Eliasstatue  (Karmeliterkirche,  das.), 
5  Heiligenstatuen  (S.  Beroard),  Hochaltar  (Kirche  zu  Tongerloo),  etc. 

Terbrnggen,  Kasper  (Pieter?)  d*  ae.»  Maler,  get.  8.  Sept.  1635  in  Antwerpen, 
t  16.  April  1681  das..  Schaler  des  C.  Mahn  (1645).  1650  wurde  er  Mitglied  der 
Gilde.  Er  malte  Blumen.  Werke  von  ihm  besitzen  die  Sammlungen  su  DOnkirchen, 
Lyon,  Schieissheim,  etc. 

Terbrnggen,  Kasper  Pieter  d.  J.,  Maler,  geb.  11.  April  1664  in  Antwerpen, 
begr.  14.  M&rz  1730  das.,  Schaler  seines  gleichnamigen  Taters.  1677  wurde  er  Mit- 
glied, 1691  Dekan  der  Gilde,  1706—23  ist  er  im  Haag  nachweisbar;  dort  decorirte 
er  u.  A.  das  Haus  Fagels.  1708  wurde  er  Mitglied  der  Haager  Akademie.  Er  erwarb 
grossen  Reichthum,  verschwendete  ihn  aber  und  starb,  in  die  Heimath  zurttckge- 
kehrt,  als  Dienstbote.  T.  malte  Blumen,  und  man  findet  Werke  Yon  ihm  ia  den  Samm- 
lungen zu  Antwerpen,  Aschaffenburg,  Hermannstadt,  KOln  a.  Rh.,  Lille,  Paris,  Stock- 
holm, Wiesbaden,  etc. 

Terbryek,  Comelins,  Maler,  ^eh,  vor  1825,  t  1844.  Er  wurde  1841  Mitglied 
der  amerikanischen  Nat- Akademie. 

Ter  Bryek,  William,  Maler,  geb.  1823  (?)  in  New-Tork,  f  21.  Juni  1899.  Er 
malte  Bildnisse  und  war  in  Amerika  th&tig. 

TerbniSy  a.  Terbins. 

Terbnrgh,  Gerard  Jan,  Maler,  geb.  im  Jan.  1775  in  Rotterdam,  f  nach  1843  (?X 
Schaler  von  A.  C.  Hauck.  Er  malte  als  Liebhaber  Aquarellcopien  nach  alten 
Meistern,  etc.  —  Sein  Sohn  Cornelia  Gerrit  T«,  Schüler  Ton  H.  y.  d.  Sande- 
Bakhuijzen,  malte  Landschaften. 

TereeUiy  Tibnrzio^  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Camerhdo,  Schaler 
Ton  6.  Lombardi  in  Renati.  Um  1589  schuf  er  die  1.  Bronzethür  der  Kirche  zu 
Loretto  und  das  Bronzetaufbecken  dort. 

Terebio,  a.  CiTerebio. 

Tercmija.  s.  Terkm^s« 

Terda^  Aleaaandro  de,  Baumeister  und  Bildhauer  des  16.  Jahrhunderts,  geb. 
in  Italien,  thätig  1587—92  in  Steiermark.  Im  Dom  zu  Seckau  erbaute  er  während 
dieser  Zeit  das  prachtvolle  Mausoleum  des  Erzherzogs  Karl  U.  —  Sein  Bruder 
Antonio  de  T*  war  daran  ebenfalls,  femer  am  Landhaus  zu  Graz  (1566)  und  am 
Stiftsgeb&ude  (1571)  beschäftigt. 

Terdaely  s.  TerdoeL 

Terd^-Delisle,  Marie  Ere  Alexandrine,  geb.  PMgnon,  Malerin,  geb.  29.  April 
1805  in  Paris,  Schülerin  ihres  Taters  und  Yon  Gros.  Sie  malte  geschichtliche 
Sceoen,  Historien,  Genrebilder  und  Bildnisse.  Ton  ihr  Charles  Tu.  und  Agnes  Sorel, 
(1831),  Dorffest  (1833),  Heilige  Genofera,  etc. 

Terdeil,  Pierre,  Holzschneider,  geb.  im  Febr.  1812  in  Ulmes  (Ddp.  Gard). 
Er  arbeitete  nach  Zeichnungen  tou  Gabasson  (fOr  C.  Blancs  histoire  des  peintres 
de  toutes  les  äcoles),  ferner  Bocourt,  Brion,  A.  Goypel,  M.  G.  Dorä,  M.  G.  Janet, 
J.  Journet,  GaTarui,  Luminais,  E.  Morin,  Pauquet;  mr  le  Monde  illustr^,  le  Magasin 
pittoresque,  les  Travaux  et  Plaisirs  des  Parisiens,  rOlustration,  etc. 


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Verden  —  Verdot.  501 

Terden«  Meister  yod,  s.  Meister  Ton  Werden,  doch  ist  der  £intrag  dahin 
sa  Andern,  aass  dies  ein  von  Förster  eingeführter  Name  ist  fflr  den  Maler,  den  wir 
unter  der  Bezeichnung  Meister  der  Ljyersbergschen  Passion  schon  aufzählten. 

Yerdl,  Franeeseo  Ubertinl  dei^  Maler,  gen.  II  Bsceliiaeoa,  geb.  1.  M&rz  1494 
in  Florenz,  f  5.  Oct  1557  das.,  Schüler  des  P.  Yanucci  und  des  Francia  Bigio, 
auch  Ton  A.  Angeli  beeinflusst.  Er  malte  Grottesken  und  decorati^e  Arbeiten,  z.  B.  auch 
Predellen  fta  die  Alt&re  anderer  Meister.  Später  trat  er  in  die  Dienste  des  Gran- 
duca  Gosimo,  malte  Historien,  auch  Fresken  in  einer  Gartengrotte  des  Pal.  Pitti. 
Von  ihm  Taufe  Christi  (Mus.  Berlin),  Das  Leichenschiessen  (Gal  Dresden),  Die  Ge- 
schichte Josephs  (Gal.  Borghese,  Rom),  Geschichte  des  S.  Acasius  (üffizL  Florenz), 
Geschichte  Josephs  (Nat.-Gal.,  London),  etc. ;  auch  Werke  in  Florentiner  Kirchen.  — 
Sein  Bruder  Baeeio  ü.  dei  ?•  geb.  1499,  f  1572,  schuf  Tapeten  and  arbeitete  auch 
unter  P.  VanuocL 

Yerdier.  Aymar,  Baumeister,  geb.  1818  in  Tours  (D^p.  Indre-et-Loire),  1 1880, 
Schaler  ron  H.  Labrouste.  Er  restaurirte  die  Abtei  St.  Leu  (1846),  das  Schloss 
Pierrefonds,  die  Eath.  zu  Ronen  (1847),  einen  Saal  im  Schloss  Ribeauville  (1848),  den 
Kapitelsaal  der  Eath.  zu  Noyon  (1855),  etc.  Ferner  nahm  er  Wele  alte  Geb&ude 
auf  und  Ter  Offentlichte  das  Tortremiche  »Arch.  ciyile  et  domestique  au  mojen  &ge  et 
k  la  renaissaDce*  mit  eigenhändigen  Zeichnungen.  Med.  1.  El.  1848,  1859,  Er.  der 
Ehrenleg.  1860. 

Yerdier^  FraBfols,  Maler  und  Eupferstecher,  geb.  1651  in  Paris,  t  20.  Juni 
1780  das.,  Schaler  Ton  Lebrun.  1668  gewann  er  einen  grossen  Preis  und  wurde 
1678  Mitgl.,  1684  Prof.  an  der  Akademie.  Lebrun  beschäftigte  ihn  riel  in  Yer- 
sailles,  dem  Trianon  und  der  Gal.  d'Apollon  des  Louvre.  1677  schuf  er  das  Maibild 
der  Goldschmiedszunft.  Y.  malte  yiel  für  Pariser  Eirchen,  dann  hat  er  besonders 
zahlreiche  Zeichnungen  fDir  Stecher  geliefert.  1698  entwarf  er  die  Geschichte  Sim- 
sons  in  40  Bl.,  Ton  denen  er  4  selbst  stach.  Werke  (vielfach  Zeichnungen)  von  ihm 
besitzen  die  Sammlungen  zu  Caen,  Gompi^gne  (Piüais),  Grenoble,  Montargis,  Nantes, 
Orleans,  Paris,  Rennes,  St.  Petersburg,  etc. 

Yerdier,  Henri,  Maler,  geb.  Tor  1680,  t  n^^h  1721.  Nach  einigen  soll  er  aus 
Flandern,  n.  A.  aus  der  ProTence  gestammt  haben.  Yon  1693—1721  war  er  Stadt- 
maler Ton  Lyon,  und  als  solcher  Nachfolger  des  Paul  Migoard. 

Yerdier,  Jean  Louis  Josephe,  Maler,  geb.  1849  (?)  auf  Ischia  (Italien)  als 
Sohn  französischer  Eltern,  f  5.  Oct  1895  in  Paris  durch  Selbstmord,  SchOler  seines 
Yaters  und  Yon  Gleyre.    Er  schuf  Landschaften,  Waldinneres,  Ansichten,  etc. 

Yerdier.  Joaehim,  Maler,  geb.  1691  (?)  in  Lyon  (?),  f  15-  Jan.  1749  das.,  Sohn 
und  Schaler  des  Henri  Y.,  den  er  im  Amt  eines  st&dt.  Malers  yon  Lille  ablöste. 

Yerdier,  Joseph  Ren6,  Maler,  geb.  81.  Juli  1819  in  Parc^  (Däp.  Sarthe), 
SchOler  von  A.  Bonheur.  Er  liess  sich  in  Cour  CheTsmy  nieder  und  malte 
Stimmungs-,  Y^aldlandschaften,  auch  Ansichten  und  dergl. 

Yerdier,  Hareel  Antoine.  Maler,  geb.  20.  Mai  1817  in  Paris,  f  im  Aug.  1856 
das.,  Schaler  von  Ingres  und  der  Ecole  des  beaux-arts«  Yon  ihm  Aufruhr  in 
Clamecy  1851  (Mus.  Arras),  Y^eibl.  Büdniss  (Mus.  Montpellier),  Christus  (das.) 
L*homme  entre  deux-äges  (Mus.  Nlmes),  Taufe  des  Eunuchen  (1840),  etc.  Med.  8. 
Kl.  1837,  2.  EL  1848. 

Yerdion,  Daniel  dn,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  nach  1681.  1674  kam  er 
nach  Berlin  und  schuf  Landschaften  fOr  das  neuerbaute  Schiesshaus.  1682  wurde 
er  Hofmaler  dort. 

Yerdlxottl,  Gioranni  Maria,  Maler,  geb.  1525  in  Yenedig,  t  IGOO  das..  Schaler 
und  Freund  T.  Yecellis.  Er  malte  in  dessen  Y^eise  schöne  kleine  Landschaften, 
die  er  mythologisdi  oder  geschichtlich  staffirte.  Femer  lieferte  er  Holzschnittillustra- 
tionen  fQr  Fabeln  etc.,  abersetzte  Ovid  und  Yirgil,  schuf  endlich  ein  lateinisches 
Lobgedicbt  auf  T.  Yecelli  nach  dessen  Tod. 

Yerdoel,  (Yerdael),  Adriaen,  Maler,  geb.  1620  in  Ofermaas,  f  1681  in 
Ylissingen  (?),  vielleicht  Schüler  des  Bramer,  J.  de  Witte  und  des  R.  ▼.  Rijn, 
dem  er  nachstrebte.  1649  wird  er  als  Meister  der  Haarlemer  Gilde  angeführt.  Y. 
trieb  zuletzt  den  Bilderhandel,  hat  auch  Dramen  geschrieben  und  hierfür  einen 
Preis  erhalten.  Die  Sammlungen  zu  Kopenhagen  und  Schwerin  besitzen  Werke 
▼on  ihuL 

Yerdot,  Clande,  Maler,  geb.  im  März  (?)  1667  in  Paris,  t  19-  I>ec.  1783  das.. 
Schaler  von  Bon-Boulogne.  1690  erhielt  er  den  2.  Rompreis  auf  Grund  seines 
Budes  »Der  Thunnbau  lu  Babel%  1707  wurde  er  Mitgl.  der  Akad^  af-^ ^^"" 


502  Verdun  —  Vereycke. 

den  ProfesBortitel  erhielt.    Von  ihm  Hercules  erwürgt  Ant&iu  (Mus.  LottTreX  Der  HL 
PaaluB  Yom  Bise  einer  Schlange  gerettet  (Mus.  Louyre),  etc. 

Terdun,  JehaH  de,  Baumeister,  geb.  1611  (?),  f  ^d.  Oct.  1588  in  Paris.  Er 
war  Hofbaumeister  der  Katharina  Ton  Medici  und  am  Louvre,  den  Tuilerien,  etc.  thätig. 

Terdnssen,  Jan  Pieter^  Maler,  geb.  um  1700  in  Antwerpen  (?),  f  31.  M&rz 
1768  in  Avignon.  Er  lebte  lange  in  Frankreich,  sowie  Italien  (wo  er  Hofmaler  des 
Egs.  von  Sardinien  war)  und  malte  SchlachtenbUder.  In  Marseille  war  er  bis  1744 
Direktor  der  Zeichen-  und  Mal-Schule;  sp&ter  Hess  er  sich  in  Avignon  nieder.  Die 
Sammlungen  zu  Versailles,  Karlsruhe  und  Hampton  Court  besitzen  je  eins,  die  zu 
Marseille  und  Schieissheim  je  zwei  Bilder  you  ihm.    Mitgl.  der  Akad.  zu  Marseille. 

Yerdassen,  Fleier,  Maler  des  17./18.  Jahrhunderts,  get  10.  Febr.  1662  in  Ant- 
werpen. 1696/7  wurde  er  Meister  der  Antwerpener  Gilde.  Er  malte  Landschaften, 
Ton  denen  das  Mus.  Plantin- Moretus  zu  Antwerpen  eine  besitzt;  A.  in  dem  Stadt- 
haus das.  und  in  der  Augsburger  Gal. 

Yerellen.  Jan  Joseph,  Maler,  geb.  1788  in  Antwerpen,  f  1856,  Schaler  des 
Herreijns.    Das  Mus.  zu  Brüssel  besitzt  ,Philemon  und  Baucis*  von  ihm. 

Yerelst,  Cornelis«  Maler,  geb.  1667  im  Haag  (?),  t  ?•  M&rz  1784  in  London, 
Sohn  und  Schüler  des  Her  man  Y.,  den  er  nach  England  begleitete  und  in  dessen 
Art  er  malte. 

Yerelst,  Egidivs,  s.  Yerhelst. 

Yerelat,  Herman.  Maler,  geb.  nach  1640  im  Haag,  t  um  1700  in  London, 
Sohn  und  Schüler  des  Pieter  Y.  1666  wurde  er  Meister  der  Haager  Gilde;  1667—70 
war  er  in  Amsterdam  thfttig;  dann  besuchte  er  Italien  und  kam  nach  Wien,  wo 
er  bis  zur  Einnahme  durch  die  Türken  (1683)  verblieb.  Durch  seines  Bruders 
Erfolg  angeregt,  siedelte  er  dann  nach  England  über.  Er  malte  Bildnisse,  Blumen, 
Frnchtstflcke,  manchmal  auch  Historien,  Landschaften,  etc.  Das  Mus.  Amsterdam 
besitzt  zwei  Bildnisse  vom  Jahr  1667,  die  Gal.  Cassel  ein  Stillleben  von  ihm. 

Yerelst,  Maria,  Malerin,  geb.  1680  in  Wien,  f  1744  in  London,  Schülerin 
ihres  Yaters  Herman  Y.  und  ihres  Oheims  Simon.  Sie  war  vielseitig  gebildet, 
sprach  mehr  als  4  Sprachen  und  malte  besonders  kleine  Bildnisse.  —  Es  gab  auch 
eine  Maria  Theresia  Y.»  die  im  18.  Jahrhundert  als  Malerin  und  Kupferstecherin 
th&tig  war. 

Yerelst,  (ran  der  Eist),  Pieter,  Maler,  geb.  1614  (?)  in  Antwerpen,  f  nach 
1668  (?),  vielleicht  Schüler  des  Dou;  ahmte  in  seinen  Bildnissen  R.  van  Rijn,  in 
seinen  Genrebildern  A.  van  Ostade  nach ;  1638  wurde  er  Mitglied  der  Dordtrechter  Gilde, 
1643  ist  er  im  Haag  zu  finden,  wo  er  1656  die  neue  Gilde  begründen  half  und  1665 
noch  nachweisbar  ist.  Er  soU  spätestens  1668  vor  seinen  Gläubigern  hier  geflüchtet 
sein.  Yon  ihm  Lesender  Alte  (Gal.  Dresden),  Garnwinderin  u.  1  A.  (ebenda^  Die 
N&herin  u.  1  A.  (Mus.  Berlin^  Familienstück  (1665  Mus.  Harlem);  A.  in  den  Samm- 
lungen zu  Wien,  Kopenhagen,  Karlsruhe,  Kassel. 

Yerelsty  Simon,  Maler,  geb.  1687  (1640  ?)  in  Antwerpen,  f  1710  (?)  in  London, 
Sohn  und  Schüler  (?)  des  Pieter  Y.  1666  wurde  er  Mitgl.  der  Haager  Gilde.  Zar 
Zeit  Charles  IL  kam  er  nach  England,  wo  er  so  viel  Glück  hatte,  dass  es  ihm  den 
Kopf  verdrehte.  Er  nannte  sich  .Gott  der  Blumen**  und  »König  der  Malerei",  musste 
endlich  ins  Irrenhaus  gesteckt  werden,  aus  dem  er  erst  einige  Zeit  vor  seinem  Tod 
entlassen  werden  konnte.  Er  umgab  seine  Bildnisse  gern  mit  Frucht-  und  Blumen- 
gewinden. Gem&lde  von  ihm  findet  man  zu  Braunschweig,  Hampton  Court,  München, 
New- York  und  Schieissheim. 

Yerelst.  Willem,  Maler,  geb.  nach  1680,  f  1756  (?)  in  London,  Sohn  des 
Cornelis  Y.  Er  malte  Bildnisse  z.  B.  das  des  Dichters  Smollett  Zwei  vom 
Jahre  1729  verbrannten  1864  im  Mus.  zu  Rotterdam. 

Yerendael,  Nieolaea  yan,  Maler,  get.  19.  Febr.  1640  in  Antwerpen,  begr.  11. 
Aug.  1691  das.,  Sohn  und  Schüler  eines  Willem  van  Y.  1656  wurde  er  Meister 
der  Gilde.  Y.  ahmte  Seghers  nach  und  malte  oft  gemeinschaftlich  mit  Anderen. 
Blumenstücke,  Stillleben,  Affenstücke,  etc.  von  ihm  fi[ndet  man  in  den  Sammlungen 
zu  Aachen,  Antwerpen,  Berlin,  Dresden,  Florenz  (Uffizi),  Innsbruck,  Karlsruhe» 
Köln  a.  Rh.,  München,  Neapel,  St.  Petersburg,  Schwerin,  Wien  (Sammlung  Liechten- 
stein), etc. 

Yerestehagin,  s.  Wereaehtsetaagiiu 

Yereijcke,  (Yerriike)  Hans.  Maler,  gen.  Kleijn  Hanskin,  geb.  um  1510  in 
Brügffe,   t   um  1569.    Er  malte  Historien,  Landschaften   und  Bildnis8e,^^auch  Glas- 

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Verga  —  Verhaest.  503 

Tergiy  Vmp#leoBe9  Maler,  geb.  im  Febr.  1884  in  Perugia,  Schüler  der  dortigen 
Akademie,  dann  in  Rom  der  San  Lnca-Accad.  1861  wnrde  er  Zeichenprofeisor  in 
Normahchulen  zu  Perugia.  Er  schuf  Miniaturen,  deeoratire  Ausmalungen,  beeonden 
aber  Diplome,  Ehreobriefe,  etc.  Mitgl.  mehrerer  Italien.  Akademien.  Silb.  Med«, 
Med.  Florenz  1861,  London  1862. 

Yergara»  FraBoiseo,  d.  ae.^  Bildhauer,  geb.  1681  in  Valencia,  f  1758,  Schaler 
von  Rodulfo  uad  Aliprandi.  Er  arbeitete  in  allen  Techniken  und  blieb  in 
Valencia  thätig.  Von  ihm  Statuen  am  Hochaltar  (S.  Auguitin),  desgl.  in  der  Grab- 
kapelle Ton  8.  Bartolom^,  SS.  Domingo  und  Catalina  (Rosariokapelle,  8.  DomingoX 
die  Kardinaltugenden  und  die  Valenz.  Päpste  (Hauptportal,  Dom),  Luis  L  (Marmor- 
büste  auf  der  Alaineda),  etc. 

▼ergara^  Franeiseo,  d.  J«,  Bildhauer,  geb.  1718  in  Alcudia  de  Carlet  (Valencia), 
t  1761  in  Rom,  Neffe  und  Schüler  des  Francisco  V.  d.  Ae.  Er  kam  nach  Madrid, 
gewann  dort  durch  S.  Francisco  de  Paula  und  S.  Antonio  (beide  Statuen  fOr  S.  Ilde- 
fonso)  eine  Rompension.  Hier  bildete  er  sich  unter  Fil.  Valle  weiter,  gewann 
Preise  an  der  S.  Luca-Accad.  und  wurde  deren  MitgL  Von  ihm  Statuen  (S.  Julian- 
altar, Kath.  zu  CuencaX  S.  Pedro  Alcantara  (Peterskirebe,  Rom),  Grabmal  Portocar- 
rero  (Malteserkirche,  das.),  etc. 

Vergara.  Ignaoio,  Bildhauer,  geb.  1715  in  Valencia,  f  1776  das.,  Schüler 
seines  Vaters  Francisco  V.  d.  Ae.  und  tou  E.  Mufios.  Mit  seinem  Bruder  Josef  V. 
errichtete  er  eine  Zeichenakad.  in  Valencia  und  wurde  1768  1.  Direktor  der  dortigen 
kgl.  S.  Garlos -Akad.  Von  ihm  Engelgruppe  (Facade  Kath.  zu  Valencia),  S.  Bruno 
(Karthause  Val  de  Christo),  Vier  Eyangelisten  (Escuela  Pia),  Sa.  Rita  tou  Engeln 
gehalten,  etc. 

Vergara,  Jotef,  Maler,  geb.  2.  Juni  1726  in  Valencia,  f  9.  MArz  1799,  Schüler 
des  E.  Muüoz,  Sohn  des  Francisco  V.  d.  Ae.  Er  ahmte  Coypel  nach.  1764  wurde 
er  Direktor  an  der  Sa.  Barbara-Akad.,  die  er  mit  seinem  Bruder  Ignacio  segründet 
hatte;  spftter  war  er  6  Jahre  lang  Direktor  der  daraus  entstandenen  S.  Carlos-Akad. 
Die  Kirchen  in  und  um  Valencia  besitzen  riele  Werke  Ton  ihm.  Er  war  Mitgl.  der 
S.  Fernando -Akad.  und  hat  auch  Künstlerbiographien  zusammengestellt 

Vergaray  Nieolaa  de,  d.  ae«,  Bildbauer  und  Maler,  geb.  um  1510  in  Toledo, 
t  11.  Aug.  1574  das.,  wahrscheinlich  in  Italien  gebildet.  1542  wurde  er  Maler  und 
Bildhauer  der  Kath.  yod  Toledo,  wo  er  zunftchst  als  Glasmaler  thätig  war.  Von 
ihm  ferner  Entwürfe  zu  Fresken  fQr  den  Kreuzgang  zu  Toledo,  Gitter  um  das  Grab- 
mal des  Card.  Ximenes  (von  seinem  Sohne  Yollendet),  Die  Zeichnung  zu  dem 
silbernen  Sarg  des  S.  Eugenio,  Crucifix  (am  Hauptaltar  der  Thurmkapelle),  Marien- 
statue (Mysterium  der  Encarnacion),  etc. 

Vergara,  Nicolas  de^  d.  J.»  Bildbauer,  Maler  und  Baumeister,  geb.  um  1540 
in  Toledo,  f  11.  Dec  1606  das.,  Schüler  seines  gleichnamigen  Vaters,  unter  dem  er 
Glasfenster,  Brouzepulte,  etc.  in  der  Kath.  zu  Toledo  ausführte.  1578  beauftragte 
ihn  Felipe  II.  Beschl&ge  für  die  Chorbücher  des  Escorial  zu  fertigen.  1574—80 
Yollendete  er  seines  Vaters  Gitter  am  Grab  des  Card.  Ximenes.  1576—82  war 
er  Kathedralenbaumeister  und  entwarf  die  Pläne  zum  Ocharo  und  neuen  Sacrarium. 
Femer  erbaute  er  die  Kap.  Unserer  Frau,  die  Kirche  der  Bernhardiner  Nonnen  und 
das  Sacrarium  des  Klosters  von  Guadalupe.  —  Sein  Bruder  Jvaa  de  V.  unterstützte 
ihn  bei  seinen  Glasmalereien. 

Vergasen,  Hendrik,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in  Holland.  Nach  1689 
kam  er  nach  England,  wo  er  kleine  Bildnisse  und  für  Kneller  Hintergründe  malte. 

Verhaasty  s*  Verharst« 

Verhaecht,  (tan  Haeeht,  Verhaagt),  Tobias,  Maler,  geb.  um  1561  (1566  ?) 
in  Antwerpen,  f  1681  das.  1590  wurde  er  Meister,  1596  Dekan  der  Antwerpener 
Gilde.  Er  besuchte  Italien,  namentlich  Rom  und  Florenz.  Er  war  einer  der  Lehrer 
Yon  Rubens.  V.  schuf  staffirte  Landschaften  und  Allegorien.  Er  malte  einen  Thurm- 
bau  zu  Babel  für  den  Grossherzog  von  Toskana.  Franck  u.  A.  haben  öfters  seine  Bilder 
staffirt.  Von  ihm  FlusslandschiSften  (1618  Mus.  Aachen),  Jagdabenteuer  des  Kaisers 
Maximilian  I.  (Brüssel,  Mus.),  etc. 

Verhaert»  Pieter,  Maler  und  Radierer,  geb.  25.  Februar  1852  in  Antwerpen, 
Schüler  der  dortigen  Akademie.  Von  ihm  besitzt  das  Mus.  daselbst  zwei  GemÜde. 
Von  ihm  femer  die  Radierungen  Der  Antiquitätenhändler,  Henri  Conscience,  Per 
Fassbinder,  Inneres  eines  belgischen  Bauernhofes,  Wintertage  (1882),  etc. 

Yerliaesty  G«,  Migolikamaler  des  17.  Jahrhunderts  in  Delft. 

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504  Yerbagen  —  Verlieijeii. 

JerkMgtmf  Joris,  ••  Mafem.  Jorii  jum  4er. 

TerhafeBy  Theodoor,  Bfldhaaer,  geb.  8.  Juni  1701  m  Meeheln,  f  25.  Juli 
1759  das.,  Schfller  tod  Boekitnijns,  dum  Ton  J.  CL  de  Cocq  in  Aotweipes  und 
Plomier  in  BrflneL  Von  ihm  Die  4  KirchenTiter  (Enbisdu  Eirchey  llechehi), 
Eichene  Kaniel  (Sa.  Maria  Tan  Hanswijk),  deagL  (St.  Jans,  Mecheln),  deegL  (S.  Born- 
beut»  ebenda),  etc. 

Terfea^est  Pierre  Joeepk,  Maler,  geb.  19.  Mftrs  1729  in  Aerschot,  f  8.  April 
1811  in  Löwen,  Schfller  von  KerckhoTen  nnd  der  Antverpener  Akademie  (anter 
Be8chey),  dnrch  Stodinm  alter  GemAlde  weitergebildet,  dharles  de  Lorraine  (dessen 
Hofmaler  er  1771  wurde)  liess  ihn  nach  Italien  reisen,  doch  war  er  schon  40  Jahre 
alt.  Er  liess  sich  1744  in  Löwen  nieder,  wo  er  eine  Hanptstfltie  der  Akademie 
wurde,  die  ihm  namentlich  w&hrend  der  Berolntionsseit  Wel  sn  danken  hat  In  Born 
Terlieh  ihm  Clemens  XIY.  zwei  goldene  Med.  Aof  der  Bflckreise  bot  er  Maiia 
Theresia  in  Wien  Bilder  an  nnd  wurde  deren  1.  Hofinaler.  Von  ihm  Hagar  (Mos. 
Antwerpen),  Anbetung  der  Weisen  (Mus.  Brflssel),  Darstellung  im  Tempel  (Mus.GhentX 
Der  Hl.  Stephan  empfingt  die  (Gesandtschaft  des  Papstes  (1770  Mus.  Wien),  etc. 

YeriiiusL  Aemont^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  1606  io  Gouda,  Schfller  tob 
W.  P.  Grabeth,  weitergebildet  in  Bom,  wo  er  11  Jahre  Torblieb;  er  malte  Glasfenster. 

Yerhas,  Frans,  Maler,  geb.  1884  (?)  in  Termonde,  f  81.  Oct  1897  in  Brflssel- 
Schaerbeecke,  Schfller  der  Zeichenschule  in  Termonde  nnd  der  Antwerpener  Akad., 
auch  2  Jahre  in  Italien  gebildet;  älterer  Bruder  des  Jan  Y.  Er  malte  meist  Interieurs 
und  Genrebilder.  Er  hat  in  Paris  das  Haus  des  Ars^e  Houssaye  an  der  Arenue 
Friedland  deoorirt.    Von  ihm  femer  Der  Löwe  (Mus.  Ghent),  etc. 

YerhaSy  Jan,  Maler,  geb.  1884  in  Termonde,  f  80.  Oct  1896  in  Schaerbeecke 
bei  Brflssel  Er  malte  eine  Zeitlang  besonders  Einderbilder.   In  der  Berliner  National- 

Silerie  sein  ,Auf  der  Estacade*,  in  Mtknchen  Opfer  der  Brandung,  in  Antwerpen 
ie  Brandung  bei  Heyst,  in  Brflssel  Schulenreyue  auf  dem  Schlossplats,  in  Ghent 
Das  malende  Wunderkind,  in  Budapest  .Allein*.  Med.  2.  El.  Paris  1881,  Gtold.  Med. 
Paris  1889  u.  viele  A.;  Kreuz  der  Ehrenlegion  1881,  Offisierskreuz  des  Leopold- 
ordens. 

Yerhasa  Theodor,  Maler,  geb.  1812  in  Heidelberg,  f  1872,  Schfller  derMflnchener 
Akademie.  Er  malte  Landschalten,  namentlich  ans  der  Heidelberger  Gegend  nnd 
lieferte  auch  die  Zeichnungen  für  Lemerciers  Album  tou  Heidelberg.  IhB  South- 
Kensington-Mus.  besitzt  eine  Scene  im  Schnee  (Oelbild)  tou  ihm. 

Yerhelst,  Egidins  d«  ae.^  Bildhauer,  geb.  1695  in  Antwerpen,  f  1749  in 
Augsburg,  wurde  1710  nach  Mflncheo  berufen  und  an  den  Bildwerken  im  Nymphen- 
burger  Park  beschäftigt.  Später  schuf  er  den  prächtigen  Altar  mit  der  Heimsuchung 
nnd  12  Aposteln  für  die  Klosterkirche  zu  Ettal  und  a.  Werke  f&r  Kirchen  zu  Baier^ 
tissen,  Egiing,  Ochsenhausen,  etc.  —  Sein  Sohn  Flaeldvs  Y.  wurde  ebenfalls  Bildhauer. 

Yerhelst,  Egidlns  d.  J«,  Kupferstecher,  geb.  1742  in  EtUl,  f  1818,  Schfller 
seines  gleichnamigen  Vaters,  als  Stecher  tou  R.  Stärkel  und  riel  später  tou  Wille 
in  Paris.  Auf  Grund  seiner  Bildnisse  des  Churf.  Karl  Theodor  und  dessen  (Gemahlin 
wurde  er  Hofkupferstecher  in  Mflnchen,  dann  (1766  ?)  Prof.  an  der  Mannheimer 
Akademie.  Er  stach  meist  kleine  Bildnisse,  femer  5  Bl.  f&r  Tassos  Befreites  Jeru- 
salem, Allegorie  auf  den  Rflckzug  tou  Max  Joseph,  etc. 

TerheUden^  Frans»  Maler,  geb.  18.  März  1806  in  LOwen,  f  nach  1854,  Schfller 
Ton  J.  Langlois.  Er  malte  sflssliche  Genrebilder,  Antwerpener  Landmädchen, 
Traubendiebinnen  und  dergl.    Mehrere  Med.,  Leopold-Ord. 

Yerheyden,  Frans  Fieterss,  Maler  und  Bildhauer,  geb.  1657  im  Haag,  f  1711 
das.,  Schfller  des  J.  Romans,  dem  er  bei  decoratiTen  Arbeiten  (Festpibrte)  halü 
Später  arbeitete  er  als  Bildhauer  im  k.  Schloss  zu  Breda.  Mit  40  Jahren  fing  er 
an  SU  malen  und  schuf  Thier-  sowie  Jagdstflcke  in  der  Art  des  Snyders,  ferner 
Fedenieh. 

Yerheyden,  Jaeob.  Kupferstecher,  geb.  19.  Juli  1808  in  Lflwen,  f  18.  Mäim 
1840,  Schfller  der  Brflsseier  Akad.,  Bruder  des  Frans  Y. 

YerhelJden,  Mathens,  Maler,  geb.  1700  in  Breda,  f  nach  1775,  Schfller  tob 
H.  Carr^,  K.  t.  Moor,  lietscher  und  Terwesten,  Sohn  (?)  des  Frans  P.  Y. 
Er  malte  Allegorien  und  Historien,  besonders  aber  Bildnisse. 

YerheUen,  Jan  Hendrik,  Maler,  geb.  22.  Dec  1778  in  Utrecht,  f  14.  Jan.  1846 
dM.  Zum  Juristen  bestimmt,  widmete  er  sich  seit  seinem  21.  Jahre  der  Miüerei 
und  wurde  Schfller  von  Osti,  besonders  aber  an  den  Werken  der  Berck-Hsyde 
und  des  J.  t.  d.  Heyden  gebildet,    Yen  ihm  das  Mauritebuis  (StMAt^Mus.  Vfigh 

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Verhoek  —  Verkolje.  505 

ObithftDdloDg  in  Utrecht  (ebend»),  Stadtbild  u.  1  A.  (Mas.  Rotterdam),  ete.  Mitgl. 
der  Amsterdamer  Akad.  1822 

Yerhoek,  GUsbert,  Maler,  geb.  1644  in  Bodegrayen,  f  1690,  Schaler  seines 
Bruders  Pieter  Y.,  ahmte  eine  Zeitlang  A.  Fgoaker  nach,  malte  dann  aber  Schlachten, 
Soldaten  und  Pferdebilder. 

Terhoek,  (Yerhvtjk  I),  Pieter  Cornelis,  Maler,  geb.  4.  Sept  1633  in  Bode- 
graTen,  f  29.  Sept.  1702  in  Amsterdam,  Schüler  von  J.  t.  d.  ülft  in  Gorinchem 
(als  Glasmaler)  und  A.  Hon  diu  s,  in  Italien  an  den  Werken  J.  Coartois*  weiterge- 
bildet. Er  malte  Schlachten,  Reitergefecbte ,  Landschaften  mit  kleinen  Figuren 
in  Callots  Weise  stafTirt  und  desgl.,  hatte  in  Rom,  Neapel  und  Bologna  Erfolg  und 
war  auch  Dichter  (z.  B.  eines  Trauerspiels  Karl  der  Eflhne). 

Yerhoesen,  Aelbert^  Maler  und  Radierer,  geb.  16.  Juni  1806  in  Utrecht,  Schüler 
Ton  B.  van  Straaten,  J.  y.  Rayenzwaaij,  P.  G.  v.  d.  Os  und  B.  G.  Koekkoek. 
1884  wurde  er  Stadtzeichner  zu  Amersfoort.  1853  liess  er  sich  in  Utrecht  nieder. 
Er  schuf  Thierstücke. 

YerhoeTen,  Jan  (Hans),  Maler,  geb.  um  1600  in  Mecheln,  f  nach  1675,  Schaler 
des  Nie.  Tan  Ophem,  Sohn  eines  Bildhauers  und  Malers  Gillis  Y.  1642  wurde  er 
Mitglied,  1669  Dekan  der  Gilde.  Das  Mus.  zu  Mecheln  besitzt  drei  Bildnisse,  die 
Kirchen  dort  andere  Werke  seiner  Hand. 

YerhoeTen-Ball,  Adriaen  Joseph,  Maler  und  Radierer,  geb.  7.  Aug.  1824  in 
Antwerpen,  Schüler  der  dortigen  Akademie  und  yon  Leys.  Er  war  10  Jahre  lang 
Yorsitzender  im  Cercle  artistique  zu  Antwerpen,  malte  Genrebilder  z.  B.  Brief  an 
den  Pathen  (1856),  Weenix  in  seinem  Atelier,  Stillleben,  etc.  Y.  hat  auch  15  Genre- 
Darstellungen  radiert.    Mehrere  Med. 

Yerhoogh,  Jan,  Maler,  geb.  1798  in  Rotterdam,  f  nach  1840,  Autodidakt.  Er 
malte  Mondscheinlandschaften. 

Yer  HneU,  Alexander  WHlem  Hmnrifs  Carel,  Maler,  geb.  7.  März  1822  in 
Doesburg  (Gelderlaod),  Sohn  des  Quiryn  M.  R.  Y.  Er  studirte  die  Rechte  in  Leiden, 
liess  sich  dann  im  Haag,  endlich  in  Amheim  nieder.  Yon  ihm  Adolf  Ton  Nassau 
Tor  dem  Herzog  Johann  t.  Brabant  (Pastell,  Stadt-Mus.  Haag). 

Yer  HneU,  Qniryn  Manrits  Bndolph,  Maler,  geb.  11.  Sept  1787  in  Doesburg, 
t  10.  Mai  1860  in  Amheim.  Er  war  wissenschaftlich  gebildet  und  wurde  Seekapitän, 
malte  aber  nebenher  Marinen,  sowie  Ansichten  der  Gegenden,  die  er  besuchte.  Femer 
schuf  er  technische  und  wissenschaftliche  Zeichnungen,  etc. 

Yerhnlst,  Karel  Pieter,  Maler,  geb.  1775  in  Mecheln,  f  28.  April  1820,  in 
Mecheln  gebildet.  Er  malte  Interieurs,  Bildnisse  (z.  B.  die  des  Königs  und  des 
Prinzen  Ton  Uranien),  etc.  und  wurde  Prof  an  der  Brüsseler  Akademie. 

Yerbnlsty  Pieter,  %•  Hnist  P.  tan  der« 

Yerhnli^  Rombont,  Bildhauer,  geb.  um  1624  in  Mecheln,  begr.  27.  Not.  1698 
im  Haag,  Schüler  you  R.  Yerstappen  und  F.  Tan  Loo,  auch  in  Italien  gebildet 
Yon  ihm  M.  de  Ruijter- Grabmal  (neue  Kirche,  Amsterdam),  Admiral  M.  Tromp- 
Denkmal  (Alte  Kirche,  Delft),  Gebr.  ETortsen- Denkmal  (Alte  Kirche,  Midddburg); 
A.  in  Kirchen  zu  Leiden,  Midwolde,  Utrecht,  etc.;  femer  mehrere  Büsten  Ton 
Oranischen  Prinsen  a.  A.  im  Mus.  Haag,  etc. 

Yerhnnnemmn.  Annekin,  Maler  des  15.  Jahrhunderts,  Schüler  des  M  e  m  1  i  n  c. 
1480  wurde  er  Mitglied  der  Brügger  Lukasgilde. 

Yerhnljk,  Comells,  Maler,  geb.  1648  in  Rotterdam,  f  nach  1718,  Schüler  Ton 
A.  Hondius,  später  Ton  Cour  toi  s  beeinflusst  Er  war  lange  in  Rom  und  Bologna 
thfttig,  malte  Soldatenbilder,  Märkte,  Landschaften,  etc.  Nach  Manchen  wäre  dieser 
Y.  identisch  mit  P.  C.  Yerhoek. 

Yerieo.  Antonio,  Kupferstecher,  geb.  1775  in  Florenz,  f  nach  1802.  Er  war 
in  Rom  und  Florenz  thätig  und  stach  in  Punktir-  sowie  Linienmanier  nach  A. 
Angeli,  Colignon,  Masucci,  N.  Poussin,  L.  da  Yinci,  etc. 

YerkoUe,  (Yeroolje,  Yerkolye,  ete.)»  Jäo»  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1650 
in  Amsterdam,  begr.  8.  Mai  1693  in  Delft,  Schüler  von  LiTensz.  Sohn  eines 
Schlossers,  war  er  selber  zum  Schlosser  bestimmt  gewesen,  hatte  sich  jedoch  eine 
Yerwundung  am  Fuss  zugezogen,  in  Folge  derer  er  8  Jahre  im  Bette  yerbringen 
musBte.  YVährend  dieser  Zeit  hatte  er  Stiche,  etc.  zur  Unterhaltung  copirt  und 
durfte  darauf  die  Kunst  als  ernstes  Studium  ergreifen.  Er  ahmte  G.  P.  Tan  Zgl 
nach  und  schuf  meist  kleine  sorgfältig  ausgeführte  Bildnisse.  Seit  1672  war  er  in 
Delft  ansässig,  wurde  1673  Mitglied  und  zwischen  1678—88  öfters  Hauptmann  der 
Gilde;  hier  widmete  er  sich  sehr  der  Schabkunst,  zu  deren  früh^t^  |iolländisch^ 


506  Yerkolje  -—  Varmay. 

Vertretern  er  gehört.  Von  ihm  YertumDas  und  Pomona  (1677  Mus.  HannoTer^  Matter 
mit  dem  Wickelkind  (1675  Paris,  Loayre),  JägerbildnlM  (Mus.  Rotterdam);  A.  in  den 
Sammlungen  zu  Amsterdam,  Dresden,  Haarlem,  Schleissheim,  Wien  (Liechtenstein), 
Wörlitz,  etc.  Von  seinen  ca.  60  trefflichen  Schabkunstblättem  nennen  wir  Pan  und 
Pomona,  William  III.,  Venus  und  Amor  (1682),  Bildnisse  nach  y.  d.  Faes,  Eneller,  de 
Leeuw,  etc. 

Yerkolje^  Nieolaes,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  1673  in  Delft,  t  21*  J&i>- 
1746  in  Amsterdam,  Sohn  und  Schfller  des  Jan  V.  Er  malte  Bildnisse  und  Genre- 
bilder, später  Mythologien  in  der  Art  ▼.  d.  Werffis,  auch  Kerzenbeleuchtungen.  Seine 
KreidezeicliuuDgen  und  Schabkunstblätter  sind  den  Oelgemälden  vorzuziehen.  Von 
ihm  Proserpina,  Blumen  pfltlckend  (Paris,  Lourre),  Männl.  Bildniss  (Mus.  Amsterdam), 
Toilette  der  Herse  (Gal.  Kopenhagen),  Marktscene  (Gal.  Dresden) ;  A.  in  den  Samm- 
lungen zu  Berlin,  Cbristiania.  etc.  Von  seinen  Blättern  nennen  wir  2  Blatt  mit 
Hunden,  Diana  und  Endymion  (n.  Netscher),  B.  Picart  (n.  Nattier),  Gartenfest  (n. 
Weenix),  A.  nach  Boonen,  Dou,  Houbraken,  Klein,  Linschooten,  Puppins,  Schalcken, 
y.  d.  Werff,  etc. 

Verkrnygy  (CrOger,  dellm  Croee),  Theodoor  (Dirk),  Kupferstecher  des  18.  Jahr- 
hunderts, geb.  in  Holland,  f  nach  1725,  thätig  in  Italien.  Er  stach  nach  Renaissance- 
Meistern,  Hafenansichten  n.  Saly.  Rosa,  Bildnisse,  Blätter  fQr  das  Florentiner  Galerie- 
werk  (mit  Mogalli,  Lorenzini  u.  A.),  etc. 

Verla,  (Yerlo),  Franeesoo,  Maler  des  16.  Jahrhunderts,  geb.  in  Vicenza,  Schaler 
des  Squarcione.  Die  Brera  zu  Mailand  besitzt  eine  Madonna  (1511)  Ton  ihm; 
andere  Werke  in  Schio  und  Sercedo.  Wahrscheinlich  ist  er  der  Maler,  den  Vasari 
F.  Veruzio  nennt  und  ist  dieser  Name  nur  Vasaris  falsche  Lesart  für  das  Tenezische 
Diminutiv  Verlucio,  Verluzo. 

Verlat,  Hiehel  Charles,  Maler,  geb.  25.  Not.  1824  in  Antwerpen,  f  28.  Oct. 
1890  das.,  SchOler  von  Wappers  und  N.  de  Keyzer.  um  sich  von  einem  Unfall 
zu  erholen,  wollte  er  auf  ein  paar  Tage  nach  Paris  reisen,  verblieb  aber  20  Jahre 
da  und  Courbet  flbte  starken  Einflnsa  auf  ihn  aus.  Zunächst  malte  er  Thiere  (Mua. 
Brtissel,  Mus.  Fodor  in  Amsterdam).  Vom  Grossherzog  von  Weimar  zur  Leitung 
der  dortigtf'n  Akademie  berufen,  malte  er  die  Bildnisse  der. Mitglieder  des  grossher- 
zoglichen Hauses,  Franz  Liszts  (Mus.  Weimar),  u.  s.  w.  und  gab  auch  am  Hof  Unter- 
richt. Dann  verweilte  er  ein  halbes  Jahr  in  Cairo  und  drei  Jahre  in  Jerusalem. 
Er  malte  nun  biblische  Darstellungen  im  Gewand  des  heutigen  Orients.  Verlat 
schuf  auch  zwei  Panoramen,  Caricaturen,  einige  Radierungen,  etc.  Kr.  d.  Ehrenleg^ 
Commandeurkr.  d.  Leopoldordens. 

Verlinde,  Pierre  Antoine  Angastin,  Maler,  geb.  im  Jan.  1801  in  Winox- 
bergen  (Bergues  St.  Vinoc),  f  29.  März  1877  in  Antwerpen,  Schfller  von  Ducq  an 
der  Brflgger  Akad.,   v.   Brtfe  an    der  Antwerpener  Akad.  und    Guärin   in  Paris. 

1829  wurde  er  Prof.  an  der  Akademie  zu  Antwerpen.  1840  malte  er  den  riesigen 
Triumphbogen  zur  Rubensfeier  dort  und  erhielt  daiflr  eine  Med.   seitens   der  Stadt. 

1830  wurde  er  Mitgl.  der  Kgl.  Gesellschaft  der  schönen  Kflnste,  1884  der  Kunst  und 
Wissenschaft  dort.  Von  ihm  Tod  des  S.  Louis,  Christus  und  die  Samariterin,  Bild- 
nisse, Panoramen,  etc. 

Verlo,  8.  Verla. 

Verly,  Charles,  Baumeister,  geb.  20.  Juni  1794  in  Lille,  Sohn  des  Louis  V. 
Er  arbeitete  mit  seinem  Vater  und  fuhr  nach  dessen  Tod  mit  dessen  Arbeiten  fort. 

Verly,  Francis,  Baumeister,  geb.  1760  in  Lille,  f  1822.  1784  erhielt  er  den 
2.  ft.  Preis.  Bei  der  Geburt  des  Dauphins  wurde  er  mit  den  städtischen  Festdeoo- 
rationen  von  Paris  betraut.  Zur  Zeit  der  Republik  und  des  Kaiserreichs  war  er  für 
die  Städte  Antwerpen,  Amsterdam  und  Brüssel  thätig.  Von  ihm  das  Seminar  zu  Arras, 
Justizpslast  zu  Brüssel,  Landhäuser,  etc.  Das  Mus.  zu  Versailles  besitzt  ein  grosses 
Aquarell  (die  franz.  und  engl.  Flotte  vor  Antwerpen  1809),  das  Mus.  Lille  Feder- 
zeichnungen von  ihm. 

Verly»  Loois,  Baumeister  und  Maler,  geb.  7.  Mai  1769  in  Lille,  Bruder  des 
Fr  an  90  is  V.  Er  hat  auf  Kosten  der  Regierung  die  Tabakfabrik  in  Lille,  das  Rath- 
haus,  die  Kirche  von  Cysoing,  ferner  viele  Privathäuser  gebaut 

Vermay,  Jean  Baptlsto,  Maler,  geb.  vor  1790,  f  1833  in  Havanna  an  der 
Cholera,  Schüler  von  David.  Er  wurde  Prof.  und  Direktor  der  Akad.  zu  Havanna. 
Von  ihm  S.  Louis  als  Gefangener  in  Egypten  (Idus.  Angers),  Maria  Stuart  erhält 
das  Todesurtheil  (1808),  Diane  de  Poitiers  (1812),  Die  Königin  Elisabetlr,^te.^T^ 


Veimay  —  Vermeulen.  507 

Termmy.  Jebaii)  Henry,  Ponthiev  und  Henry  11.  de«  Malerfamilie  aas 
Cambrai,  yerfolgbar  von  1529  bis  ca.  1630.  Yergl.  Les  peintres  Yermay,  von  A. 
Durieux  (Cambrai  1880). 

Termayen  s«  Yermeyen. 

Yermaxen,  Jan,  Maler,  geb.  1753  im  Haag,  f  nach  1778,  Schaler  you  Haag  d.  j., 
aach  in  England  gebildet.    Er  malte  Bildnisse  und  staffirte  Landschaften. 

Yermeer,  (Yan  der  Heer),  Barend,  Maler,  geb.  um  1659  in  Haarlem,  f  nach 
1688,  wahrscheinlich  Sohn  und  ScbQler  des  Jan  Y.  d.  Ae.  Er  malte  Frnchtstflcke 
and  Stillleben,  von  denen  die  Sammlungen  zu  Wien  (1689  datirt)  und  WQrzburg 
Proben  besitzen.  —  Seine  Schwester  (?)  Katharine  Y.  t  ^^^^  ^675  (?),  malte  Kon- 
YersationsstQcke  im  Geschmack  Netschers. 

Yermeer,  Gerard,  eigentlich  6.  yan  der  Meire,  s.  Nachtrag  unter  Heire* 

Yermeer,  Jan,  eigentlich  J.  Tan  der  Meire,  s.  Nachtrag  unter  Heire. 

Yermeer  (Yandermeer)  yan  Delft,  Jan,  heryorragender  Maler,  get.  31.  Oct. 
1682  in  Delft,  begr.  15.  Dec.  1675  das.,  Schüler  des  Earel  Fabritius.  Am  5. 
Apr.  1653  heirathete  er  Cath.  Bolnes  in  Delft  und  wurde  >/«  Jahr  darauf  Mitgl.  der 
Gilde,  deren  Hauptmann  er  yiermal  war.  Y.  gehörte  zu  den  allerersten  Genremalern 
der  Welt  und  dürfen  nur  wenige,  wie  etwa  Terborch,  neben  ihm  genannt  werden. 
Er  war  nicht  sehr  productiy,  aber  jedes  Bild,  das  mau  yon  ihm  kennt,  gehört  zu  dem 
Beaten,  was  die  hollftndische  Kunst  aufzuweisen  hat.  Sie  werden  heute  dement- 
sprechend geschätzt  und  bewerthet,  nachdem  Th.  Thor^  (W.  Burger)  den  Meister 
aus  der  Yergessenheit  gerettet  hat.  Yon  ihm  Die  Lesende  (Mus.  Amsterdam),  Milch- 
mädchen (Sammig.  Six,  das.),  Strassenbild  (ebenda),  Mädchen  mit  Perlenhalsband  n. 
A.  (Mus.  Berlin),  Briefleserin  (Gal.  Dresden),  Die  Kupplerin  (ebenda),  Ansicht  yon  Delft 
(Mus.  Haag),  Die  Eünstlerwerkstatt  (Gal.  Czernin,  Wien);  A.  in  den  Sammlungen  zu 
Basel,  Braunschweig,  Brüssel  (Gal.  Arenberg),  Frankfurt  a.  M.,  Rom  (GaL  Borghese), 
St.  Petersburg.   S.  Leben  yon  Havard  (Paris  1888). 

Yermeer  (Yan  der  Meer)  yan  Hmmrlem,  Jan^  d.  ne,  Maler,  get.  22.  Oct. 
1628  in  Haarlem,  begr.  25.  Au?.  1691  das.,  Schüler  yon  de  Wet  (1638),  auch  auf 
Reisen  in  Italien  gebildet.  1654  wurde  er  Mitgl.  der  Haarlemer  Gilde.  Y.  malte 
Landschaften,  Marinen,  Thierstücke  und  Scblachtenbilder;  seine  Werke  waren  sehr 
begehrt.  Yon  ihm  Blick  yon  den  Dünen  (Gal.  Dresden),  Blick  auf  Haarlem  u.  2  A. 
(Mus.  Berlin),  Waldweg  u.  1  A.  (Alte  Pinakothek,  München);  A.  in  den  Sammlungen 
au  Braunschweig,  Paris,  Rotterdam,  Wien,  etc. 

Yermeer  (Yan  der  Meer)  yan  Haarlem,  Jan,  d.  J.^  Maler  nnd  Radierer, 
get.  29.  Noy.  1656  in  Haarlem,  f  28.  Mai  1705  das.,  Schüler  seines  gleichnamigen 
Vaters  und  des  N.  Berghem,  auch  auf  Reisen  in  Italien  gebildet  Seine  wenigen 
Radierungen  sind  trefflich.  Yon  ihm  Am  Bergsee  (Gal.  Dresden),  Yor  der  Hirten- 
hütte (ebenda),  Eingeschlafener  Hirte  (Mus.  Amsterdam),  Italienische  Landschaft 
(1688  Mus.  Rotterdam);  A.  in  den  Sammlungen  zu  Berlin,  Frankfurt  a.  M.,  Eopen- 
hagen,  St.  Petersburg,  etc. 

Yermeer  (Yan  der  Heer)  yan  ütreeht,  Jan,  Maler,  geb.  um  1680  in 
Schoonhoyen,  begr.  9.  Aug.  1688  in  Utrecht,  in  jungen  Jahren  in  Italien,  besonders 
Rom  gebildet,  wo  Drost  und  Loth  ihn  beeinflussten.  1664—66  wurde  er  Dekan 
der  ütrechter  Gilde.  1678  wurde  er  Stadtmagistrat,  sehr  wohlhabend  und  hat  die 
Eunst  nicht  mehr  ausgeübt.    Yon  ihm  Diana  bei  der  Toilette  (Mus.  Haag). 

Yermeerscb,  lyo  Ambro»,  Maler,  geb.  9.  Jan.  1810  in  Maldeghem  bei  Ghent, 
t  24.  Mai  1852  in  München,  Schüler  der  Ghenter  Akad.  unter  P.  F.  de  Not  er. 
1841  Hess  er  sich  in  München  nieder  und  besuchte  yon  dort  aus  öfters  Italien.  Yon 
ihm  In  Yenedig  (Gal.  Karlsruhe),  Italienische  Strasse  (1845  Neue  Pinakothek  München), 
Andernach  u.  A.  (1846  das.),  Coblenz  (Gal.  Stuttgart^  Eirche  in  Bacharach  am 
Rhein  (1848  Rudolfinum,  Prag),  etc. 

Yermehren,  Johan  Frederik  Nieolal,  Maler,  geb.  12.  Mai  1823  in  Ringsted 
(Seeland)  als  Sohn  hoUftndischer  Eltern,  1844-47  an  der  Eopenhagener  Akad. 
gebildet.  1862  bereiste  er  Holland,  Frankreich  und  Italien.  Er  wurde  Mitgl.(l864;, 
Bowie  Prof.  (1873)  der  Eopenhagener  Akad.  nnd  malte  schlichte  dänische  Genre- 
bilder, z.  B.  Der  Schafhirt,  Erankenbesuch,  In  der  Bauernstube,  etc.  Danebrog-Ord. 

Yermeiren,  Miehel.  Eupferstecher,  geb.  1842  in  Antwerpen,  Schüler  der 
Akad.  das.  und  von  J.  B.  Michiels.  Yon  ihm  Christus  am  Ereuz  (n.  Yan  Dyck),  etc. 

Yermevlen,  Andries,  Maler,  geb.  23.  März  1763  in  Dordtrecht,  f  6.  Juli  1814 
in  Amsterdam,  Schüler  seines  Yaters  Cornelis  Y.  d.  j.  Er  malte  staffirte  Land- 
achaften,  Thierstücke   nnd  besonders  Wintenrergnügungen.    Yon  ihm  Schlittachuh-  C 


508  Vermeulen  —  Vernet 

l&afer  (Gal.  Kopenhagen),  Wintenonntag  im  Dorf  (1800  Städel'sches  Institut,  Frank- 
furt a.  M.);  A.  in  den  Sammlangen  zu  Amsterdam,  Gotha,  etc. 

Yermeulen,  Cornelis  d.  me.,  Kupferstecher,  geb.  um  1644  in  Antwerpen,  f 
1702  (1710  ?)  das.  Er  war  eine  Zeitlang  in  Frankreich,  meist  aber  in  Antwerpen 
thfttig.  Am  besten  gelangen  ihm  Bildnisse,  Ton  denen  er  viele  für  Prachtwerke 
Bchufl  y.  stach  nach  y.  Dyck,  Mignard,  Reni,  Rigaad,  Rubeos,  Yiyien,  v.  d.  Werff,  etc. 
Yermeulen,  Cornelia  d.  J.,  Maler,  geb.  1782  in  Dordtrecht,  f  1B18  das.  Er 
malte  decoratiye  Arbeiten»  sowie  Kopien  nach  alten  Meistern  und  betrieb  auch 
einen  Bildcrbandel. 

Yermeulen.  J.,  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  thätig  zwischen  1686—40.  Er 
malte  in  der  Weise  der  P.  Palamedesz,  J.  Martsen  d.  j.,  und  J.  ▼.  d.  Stoffe.  Das 
Mus.  Haag  besitzt  ein  Feldlager  Ton  ihm. 

Yernieljen«  (Yermayen),  Jan  Comelisi,  Maler  und  Radierer^  gen.  Barba- 
longa  Mande,  Jan  met  den  Baardy  Hans  oder  Jan  May^  Jnan  de  Hayo,  El 
MayOy  etc.,  geb.  1500  in  Bererwgk  bei  Haarlem,  1 1559  in  Brüssel,  wahrscheinlich  SchtÜer 
seines  Yaters  Cornelis  Y.  (thätig  um  1490)  und  in  Italien  gebildet.  1529  stand  er 
im  Dienste  der  Margarethe  von  Oesterreich  zu  Cambrai,  1584  berief  ihn  Kaiser  Karl 
Y.  nach  Spanien.  Er  begleitete  ihn  1535  nach  Tunis  als  Ingenieur  und  Zeichner. 
Er  schuf  nach  den  Ereignissen  dieser  Expedition  Cartons  (Wien,  Museen)  zu  den 
gewebten  Teppichen  jetzt  in  Madrid  und  Schönbrunn.  Später  begleitete  er  den 
Kaiser  nach  Neapel,  Flandern,  Deutschland  und  machte  ähnliche  Aufnahmen.  Zu- 
letzt yfsLT  er  in  Arras  und  Brüssel  thätig,  wo  er  für  Kirchen  Altäre  malte,  die  den  Bilder- 
stürmern zum  Opfer  fielen.  Im  Brand  des  Prado  (1608)  sollen  eine  Anzahl  seiner 
Werke  zu  Grund  gegangen  sein ;  drei  erhaltene  befinden  sich  in  der  Sammlung  des 
Marchese  Mansi  zu  Lucca;  die  Königin  Ton  England  besitzt  Skizzen  zu  den  Teppich- 
cartons.  Man  kennt  an  die  12  Radierungen  you  ihm  (aus  den  Jahren  1545,  1546, 
1555).  Sein  Bart  war  so  lang,  dass  er  ihn  trotz  seiner  Körpergrösse  schleppt«.  — 
Sein  Sohn  (?)  Hendrik  Y.  war  als  Maler  in  Cambrai  thätig. 
Yermeykken,  s.  Yemniken. 

Yermeylen,  Frana,  Bildhauer,  geb.  1824  (?),  f  1888  in  Löwen. 

•Yermigrlio^  Giuseppe^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  um  1650  in  Turin,  an 

den  Carracci   und  den  Venezianern   ffebildet.    Yon   ihm  Die  Findung  des  Kreuzes 

(Kreuzkirche,  Augsburg),  Christus  und  die  Samariterin  (Befectorium  der  Padri  011- 

yanti,  Alossandri  7\  Daniel  in  der  Löwengruoe  (Bibl.  della  Passione,  Mailand),  etc. 

Yermogen,  g«  Yernolken. 

Yermonil  Hyacinthe  Colin  de,  Maler,  geb.  1695  (?)  in  Yersailles,  begr.  17. 
Febr.  1761  in  Paris,  Schüler  von  Rigaud.  1727  wurde  er  Mitgl,  später  Prof.  der 
Akad.  Yon  ihm  Darstellung  Christi  im  Tempel  (S.  Louis,  Yersailles),  Cleopatra  zu 
Füssen  des  Augustus,  Pyrrhus  (1747),  etc. 

Yernansaly  Gny  Lonia,  Maler,  geb.  1639  (n.  A.  12.  Juli  1648)  in  Fontainebleau, 
t  9.  April  1729  in  Paris,  Schüler  von  Ch.  Lebrun.  Er  wurde  1687  Mitgl.  d.  Akad. 
auf  Grund  seines  Bildes  Ausrottung  der  Ketzerei  in  Frankreich  (Mus.  Yersailles)  und  1704 
Professor.  Y.  ist  ?iel  gereist.  Für  d.  Kurfürsten  von  Köln  schuf  er  die  Decken- 
malereien des  Pal.  zu  Bonn.  In  Padua  hat  er  am  meisten  gearbeitet.  Es  befinden 
sich  auch  in  yielen  italienischen  Kirchen  Werke  von  ihm  z.  B.  in  San-Canziano  in 
Padua  (Empfängniss,  Freske),  Servitenkirche  das.  (Kreuzigung),  etc.  Yon  ihm  Jesua 
erweckt  Jairi  Töcbterlein  (Mus.  Louvre),  Hl.  Moritz  und  seine  Begleiter  (Mus.  Angers^ 
Fest  im  Olymp  und  2  A.  (Mus.  Orleans),  Die  Gerichtsbarkeit  und  1  A.  (Mus.  Rennes).  — 
Sein  Sohn  und  Schüler  Jacqnes  Francis  Y*.  in  Yenedig  weitergebildet,  war  auch  Miüer. 
Yernety  Antoine,  Maler,  geb.  8.  Juli  1689  in  Ayignon,  f  10.  Dec.  1758  das. 
Er  war  Yater  von  22  Kindern,  yon  denen  4  Maler  wurden.  Yon  ihm  besitzt  das 
Mus.  Calvet  zu  Avignon  Blumenstrauss. 

Yernet,  Antoine  Charles  Horace,  (gen.  Carle  Y«),  Maler  und  Lithograph, 
geb.  14.  Aug.  1758  in  Bordeaux,  f  27.  Not.  1886  in  Paris,  Schüler  seines  Yatera 
Cl.  Joseph  Y.  und  später  des  L^picid.  1782  gewann  er  den  grossen  Rompreia. 
In  Italien  lebte  er  zuerst  zu  leicht  hin;  dann  wurde  er,  Ton  Priestern  bearbeitet, 
schwermüthig,  wollte  Mönch  werden,  wurde  jedoch  yon  seinem  Yater  nach  Hause  gerufen 
und  der  Kunst  wiedergewonnen.  1789  wurde  er  auf  Grund  seines  Triumph  des  P. 
Aemilius,  dessen  naturalistisch  gezeichnete  Pferde  Aufeehen  erregten,  Mitgl.  der  Akad. 
Während  der  Resolution  gab  er  die  Kunst  fast  ganz  auf;  seine  Schwester  starb  auf 
dem  Schaffot  Erst  unter  dem  Direktorium  blühte  er  wieder  auf  und  malte  nun 
militärische  Bilder  zur  Yerherrlichung  Napoleons.    Unter  der  R^taiuration  sattelte 

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Veraot.  509 

er  Dochmals  am  und  malte  nun  Jagdstflcke,  komische  Genrebilder  mit  Postillong, 
Diligencen,  etc.  Louis  XVIII.  ernannte  ihn  1827  zum  Ritter  des  Hl.  Michael.  £r 
lieferte  auch  aaf  allen  angegebenen  Gebieten  Lithographien  nnd  Zeichnungen  (darunter 
solche  BU  den  italienischen  Feldzflgen  Ton  Duplessis-Berteanx  gestochen).  Y.  hat 
▼iel  dazu  beigetragen,  die  ^Anglomanie*  und  die  Vorliebe  fOr  Pferderennen  in  Paris 
einzufahren,  unter  dem  Direktorium  creirte  er  die  berühmten  Typen  der  „Meryeil- 
leuz"  und  .Iiicroyables*.  Von  seinen  Gemälden  nennen  wir  Schlacht  bei  Marengo 
(Mus.  Yersailles),  Schlacht  von  Rivoli  u.  A.  (ebenda),  Damhirschjagd  u.  A.  ^aris, 
Louvre).  A.  in  Amiens,  Neufchfttel,  etc.  Kr.  der.  Ehrenleg.  1808,  Oflf.-Kr.  1831 ; 
Mitgl.  d.  Instituts  1810.  S.  Leben  von  Quatrem^re  de  Quincy  (Paris  1837).  Vgl.  auch 
Durande  (Paris  1865)  und  Lemonnier  (Paris  1864). 

Vtmet,  Antoine  Franfoia,  Maler,  geb.  12.  März  1730  in  Avignon,  f  15.  Febr. 
1779  in  Paris,  Sohn  und  Schaler  (?)  des  Antoine  V.  Durch  Vermittelang  seines 
Bruders  GL  Joseph  V.  erhielt  er  decorative  Aufträge  in  den  Schlössern  Fontainebleau 
und  Versailles.  Das  Mus.  zu  Avignon  besitzt  eine  Landschaft  und  Blumenstudien  Ton  ihm. 

Vemet.  Antoine  Ignace,  Maler,  geb.  7.  Juni  1726  in  Ayignon,  f  um  1755, 
Sohn  und  Scnüler  (?)  des  Antoine  V.  Seit  1746  war  er  in  Neapel  thätig  und  malte 
Marinen,  sowie  Vesnvausbrflche. 

Vernetz  Claude  Joseph,  Maler  und  Kupferstecher,  geb.  14.  Aug.  1712  in  Ayig* 
non,  t  28.  Dec  1789  in  Paris,  Schaler  seines  Vaters  Antoine  V.,  später  des  Adrien 
Manglard  und  des  B.  Fergieni  in  Rom;  er  hatte  sich  1732  über  Marseille  dort- 
hin gewandt  und  der  Eindruck,  den  das  starmische  Meer  während  der  üeberfahrt 
auf  ihn  gemacht  hatte,  entschied  seinen  folgenden  Lebenslauf.  Seine  ersten  Marinen 
wurden  nicht  gewürdigt  und  er  studirte  die  Landschaftsmalerei  unter  Panini  and 
Solimena.  Nun  hatte  er  mehr  Erfolg  und  musste  für  den  Pal.  Rondanini,  sowie 
die  Gal.  Farnese  malen.  Zurückgekehrt  wurde  er  1758  Mitgl.,  1766  Rath  der  Akad. 
Kenn  Jahre  lang  arbeitete  er  am  Auftrag  Louis  XV.,  aUe  französischen  Seehäfen  zu 
malen;  die  von  Getto,  Bordeaux  und  Toulon  werden  am  meisten  gelobt.  Die  ganze 
Reihe  gelangte  in  den  Louvre  zu  Paris,  der  auch  15  weitere  Marinen  und  11  An- 
sichten (Landschaften)  Ton  ihm  besitzt.  A.  Werke  von  ihm  in  den  Sammlungen  za 
Aix,  Angers,  Aschaffenburg,  Ayignon,  Bamberg,  Basel,  Berlin.  Besan^on,  Bo^leauz, 
Gaen,  Gassei,  Gbartres,  Gherbourg,  Ghristiania,  Gompiögne  (ral.),  Dijon,  Dresden, 
Dulwich,  Florenz,  Gotha,  Haag,  Hamburg,  Karlsruhe,  Köln,  Lille,  London,  Lyon, 
Madrid,  Marseille,  Montpellier,   München,  Nantes,   Nimes,  Nürnberg,  Orleans,  Rom 

S^rghese),  Ronen,  St.  Petersbu^,  Schieissheim,  Stuttgart,  Toulon,  Wien  (auch  Gzemin, 
rrach,  Liechtenstein),  etc.  v.  hat  einige  Landschaften  selbst  radiert.  S.  Leben 
▼on  Lagrange  (Paris  1864),  Em^ric-Darid  (Paris  1862),  Vgl.  auch  Durande  (Paria 
1865).  —  Seine  Frau  Fanny  V.  hat  nach  ihm  gestochen.  Sie  starb  im  Wahnsinn. 
Vemety  imile  Jean  Hormce^  Maler  und  Lithograph,  geb.  30.  Juni  1789  in 
Paris,  t  17.  Jan.  1868  das.,  Schüler  seines  Vaters  A.  Charles  H.  V.,  des  Moreau 
und  des  Vincent  Seine  Neigung  zum  kräftigen  Naturalismus  Hess  ihn  aber  bald 
die  angelernte  Glassizität  und  Pedanterie  abstreifen.  Er  malte  erst  Schlachtenbilder, 
dann  militärische  Genrebilder.  1828  wurde  er  Direktor  der  franz.  Akademie  zu  Rom 
und  studirte  nun  die  Italiener.  1884  kehrte  er  mit  4  grossen  Schlachtenbildem  nach 
Paris  zurück  und  begleitete  dann  die  franzüs.  Armee  nach  Afrika.  Das  Ergebniss 
sind  seine  Bilder  in  der  Gonstantine-Gall.  zu  Versailles,  sowie  orientalische  Scenen 
und  namentlich  Biblische  Scenen  im  modern  orientalischen  Gewand.  Weil  den 
Thatsachen  nicht  entsprechend,  weigerte  er  sich  Louis  XIV.  auf  seinem  .Sturm  auf 
Valenciennes*  zu  malen,  fiel  in  Ungnade  und  ging  1836  nach  St  Petersburg,  wo  er 
4  Bilder  aus  dem  Russisch-türkischen  Krieg  malte.  Zurückgekehrt  fing  er  nun  die 
Öde  Reihe  der  colossalen,  theatralisch-leeren  Schlachtenbilder  in  Versailles  an,  malte 
aber  daneben  bessere  Genrebilder  kleinen  Formats  und  gelobte  Bildnisse  (Gharles  X., 
Louis  Philippe,  Napoleon  III.,  Pasquier,  Niel,  etc.).  Er  reiste  ferner  1838  und  1842 
nach  St  Petersburg,  1837  nach  Algerien,  1845  und  1858  nach  Palästina,  Egypten, 
Syrien  und  1889—40  nach  der  Türkei.  Zum  Leben  Napoleons  hat  er  500  Illus- 
trationen gezeichnet,  auch  über  200  Blätter  lithographirt  Werke  von  ihm  in  den 
Sammlungen  zu  Arignon,  Berlin  (auch  Gal.  Ravend),  Dgon,  Leipzig,  Nancy,  Nantes, 
Paris,  Vancluse,  Versailles.  Viele  Med.,  Ehrenmed.  Paris  1855,  Er.  der  Ehrenleg. 
1814,  0£r.-Erenz  1825,  Gommand.-Er.  1842,  Gross.-Offiziers-Kr.  1862.  S.  Leben  etc. 
▼on  Bertholon  und  Lhote  (Paris  1863),  Beuld  (Paris  1863),  E.  de  Joux  et  Jay  (Paria 
1822),  Fourcault  de  Pavant  (Versailles  1868X  Goupil-Fesquet  (Paris  1843),  Lomtoie 
(Paris  1842),  Mhrecourt,   Pietsch  (Berlin  1864X  SUTOStre  (Paris  1856X  £.  de  Mire- 


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510  Vernet  —  Veron. 

coart  (Paris  1858),   Tergl.  aach  Durande,   J.,   C.  et  H.  Vernet  (Paris  1865)  ond  Le- 
monnier,  C.  et  H.  Vernet  (Paris  1864). 

Vemety  Fraocols  Gabriel,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  geh.  15.  März  1728  in 
Ayignon,  Sohn  und  Schüler  (?)  des  Antoine  V.  Er  malte  Historien  und  war  in 
seiner  Vaterstadt  thätig. 

Vernetz  Joseph,  Bildhauer  des  18.  Jahrhunderts,  Neffe  des  Cl.  Joseph  V. 
1770  war  er  Mitgl.  der  Acad.  St.  Luc.  Er  schuf  BildnisshOsten,  etc.  —  Ein  Loiis 
Francols  XaTier  V«,  ebenfalls  Bildhauer,  war  um  1744  geb.  und  starb  am  6.  Dec 
1784  in  Paris. 

Vemety  Jules,  Maler,  geb.  vor  1800,  f  1848.  Er  malte  Miniaturbildnisse. 
Med.  3.  EI.  1834. 

Vernet,  Pierre  Marie  Joseph,  Maler,   gen.  Lauset,  geb.  16.  Apr.  1797  in 
Paris,  t  ^^^"^  1855,  Schaler  der  £cole  des  beaux-arts  und  yon  Michallon.    Er  war 
lange  in  Russland  tb&tig  und  malte  Thiere,  sowie  Landschaften  mit  Vieh. 
Vemet-Leeomte,  Emile  C.  H«,  s.  Lecomte- Vernet. 

Vemevil.  Maurice  Pillard,  Maler  uüd  Zeichner,  geb.  1869  in  St  Qaentin 
(D^p.  Aisue),  tn&tig  in  Paris.  Er  lieferte  mehrere  Plakate  fUr  Le  Monde  Moderne 
(Mars,  Avril,  Mai  1896)  und  Eines  für  Dentifrices  du  DocUur  Pierre  (1893). 

Vemici,  GioTanni  Battlsta,  Maler,   geb.  yor  1590  in  Bologna,  t  1617,  in  der 
Carracci- Schule  gebildet.   Er  malte  Historien  fQr  Kirchen,  etc.  in  Pesaro  und  Urbino 
ond  wurde  Hofmaler  des  Herzogs  yon  Ürbino. 
Vemickel,  ••  Yemuiken. 

Vemier,  imile  Louis,  Maler  und  Lithograph,  geb.  1831  in  Lons  le  Saolnier 
(D^p.  Jura),  t  24.  Mai  1887  in  Paris,  Schüler  yon  Colette.  Er  malte  Strand-  und 
Fluss- Bilder,  auch  Stimmungslandschaften.  Am  bekanntesten  wurde  er  durch  seine 
Steindrucke  nach  Balleroy,  Belly,  Bonnat,  Breton,  Brion,  Chaplain,  Claude,  Corot, 
Courbet,  Daubigny,  Didier,  Dupr^,  Flahaut,  Gautier,  Girardet,  Uenner,  Jacqoet, 
Meissonier,  Merino,  Millet,  Ribot,  Rodriguez,  Rousseau,  Roybet,  Sain,  Sand,  Sterens, 
Tassaert,  etc.    Med.  1869,  1870,  3.  Kl.  1879,  2  Kl.  1880,  Kr.  der  Ehrenleg.  1881. 

Vemier,  £mile  S^rmphin,  Bildhauer,  geb.  16.  Oct.  1852  in  Paris.  Er  schuf 
besonders  kleinere  kunstgewerbliche  Arbeiten,  Plaketten,  decoratiye  Reliefs,  etc. 

Vemier,  (Vernon- Vemier),  Paul  Barth^lemy,  Maler  und  Lithograph,  geb. 
1830  in  Paris,  f  12.  Dec.  1861  in  Marlotte  (D^p.  Seine-et-Marne),  SchQler  yon 
Biennourry  und  Drolling.    Er  malte  Bildnisse,  GesellschaftsstOcke,  etc. 

Vemiquet,  Edme,  Baumeister,  geb.  9.  Oct  1727  in  Chatillon-sur-Seine  (D^p. 
Gdte-d'Or),  f  26.  Noy.  1804  in  Paris,  Baumeister  des  Eönigl.  Gartens  und  des  Natur- 
geschichtlichen Museums.  1774  liess  er  sich  in  Paris  nieder,  nachdem  er  in  der  Boor- 
gogne,  Poitou  und  Maine  Kirchen,  Schlösser,  Brücken,  etc.  gebaut  hatte.  1777  schuf 
er  in  Paris  die  Hotels  Ayrincourt  und  La  Queuille.  Sein  Hauptwerk  aber  bestand 
in  einem  trigonometrisch -topographischen  Plan  yon  Paris,  an  dem  er  28  Jahre  lang 
arbeitete  und  an  dessen  Vollendung  er  sein  ganzes  Vermögen  setzte,  so  dass  er 
nach  der  Reyolution  gänzlich  yerarmte.  Leider  ist  das  Original  1871  im  Stadt- 
haus durch  die  Communarden  y erbrannt  worden. 

Vemon,  Thomas,  Kupferstecher,  geb.  um  1824  in  Staffordshire,  f  22  Jan.  1872 
in  London,  Schfller  yon  Lightfoot  Er  stach  in  Linienmanier  nach  Cope,  Dyce, 
Leslie,  Murillo,  Santi,  Winterhalter,  etc. 

Vemon  Bell,  E.,  Maler,  geb.  28.  Febr.  1857  in  Ballinrobe  (Irland)^  in  Manchen 
gebildet.    Er  war  eine  Zeit  lang  in  Wien  th&tig  und  malte  Genrebilder. 

Vernuiken,  (Femuekeu,  Yermeykken,  Vemiekel,  Vermögen),  Wilhelm,  Bau- 
meister des  16.  Jahrhunderts  in  den  Niederlanden  gebildet.  Er  kam  nach  Köln  a.  Bh. 
und  yollendete  1571  dort  die  prftchtige  Rathhaushalle,  die  1570  an  Stelle  eines 
baufälligen  Portals  begonnen  worden  war. 

Vemy,  Pierre,  Baumeister  des  17.  Jahrhunderts.  1631  wurde  er  nach  Argentan 
(Däp.  Orne)  berufen,  um  am  Bau  des  Glookenthurmes  yon  Saint- Germain  Theil  zu 
nehmen.  V.  leitete  auch  die  Reconstruction  des  Benedictiner- Nonnenklosters  yon 
Vignat. 

Veron,  Alexandre  Faul  Joseph,  Maler,  gen.  Belleeourt,  geb.  1778  in  Paris, 
f  nach  1837,  Schfller  yon  Dayid  und  y.  Spaendonck.  Von  ihm  Mnsikanten- 
köpfe  (1810),  Napoleon  besucht  ein  HospiUl  (1812  Mus.  Versailles),  Tod  der  Cleo- 
patra (1824),  Blumenstock  (1838),  etc. 

Veron,  Alexandre  Ben6,  Maler,  geb.  im  Jan.  1826  in  Montbazon  (D^p.  Indre 
^t  Loire),  Schüler  yon  P.  H.  Delaroche.    Von  ihm  Abend  am  Ufer   des  Moria 


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V^ron  —  Veronese.  511 

(1872  Mus.  Lyon).  Aeasserer  Boulevard  in  Paris,  Frflhling  in  Senlis,  Aprilneige  zu 
Asniäres  (1882),  etc. 

Y^ron.  Jaeqves  Th^dore.  Maler,  geb.  1821  (?)  zu  Poitiers,  t  im  Febr.  (?)  1898 
das.  Er  malte  Bildnisse  und  Genrebilder,  und  stellte  von  1845—68  in  dem  Salon 
aus.    y.  hat  auch  auf  Kunst  BezQgliches  geschrieben. 

Yerona^  Battistm  da,  (Zelotti)^  etc.,  s«  FmrinatI  im  Nachtrag. 

Terona,  Filippo  da,  s.  Filtppo  dm  Y. 

Yeronm^  GioTanni  da,  s«  GiOTanni,  Fra. 

Yerona,  Jacopo  Ayanzo  da,  g.  Ataiixi. 

Yeronm,  Liberale  da,  a.  Liberale  da  Y. 

Yerona,  Lorenio  di,  s.  Lorenio,  Francesco. 

Yerona,  Maffeo  da,  Maler,  geb.  1576  in  Yerona,  f  1618,  Schaler  Ton  L.  Ben- 
f  atto,  an  P.  Caliari  weitergebildet.  Er  malte  schnell  und  war  besonders  im  Fresko 
geschickt.  Yon  ihm  Christus  das  Kreuz  tragend  (S.  Isidoro  Kap.,  Marcuskirche, 
Yenedig),  Kreungung  (ebenda),  Kreuzabnahme  und  Auferstehung  (in  derselben  Kirche); 
A.  Altarbilder  im  Dom  zu  üdine,  in  Kirchen  zu  Yerona,  etc. 

Yerona,  Micbele  da,  a«  HIcbele  dm  Y. 

Yerona,  Niccolo  da,  s.  Nieeolo  da  Y. 

Yerona,  Stefano  dm,  ••  Stefano  da  ZoTio. 

Yeronensia,  Jaeobna,  a«  Gmrmglio. 

Yeronensla,  Pmnlns,  ••  Cmtmiaolo,  Pmolo  Mormndo. 

Yeronese,  Alesamndro,  a«  Tnrebi. 

Yeronese,  Benedetto,  eigentlich  B«  Cmllmrf,  Maler,  geb.  1588  in  Yerona,  f 
1598  in  Yenedig,  Bruder  des  Paolo  C,  den  er  vielfach  unterstützte  u.  A.  durch  Malen 
der  Architekturen.  Femer  malte  er  im  Hof  der  Mocenigo,  in  S.  Samuele,  im  Dogen- 
palast, etc.  Mit  den  Söhnen  Paolos  Terband  er  sich  zu  einer  Art  Firma  .Erben 
Paolos^,  die  seine  Werke  zu  Ende  filhrten  und  in  seinem  Oeist  weiter  zu  malen 
suchten.  Dem  B.  C.  allein  zugeschriebene  Werke  findet  man  femer  in  den  Gal.  zu 
Braunschweig,  Cassel  und  Stuttgart 

Yeronese,  Bonifmiio,  s«  Bonifmiio  Yeronese« 

Yeroneae,  Cmrlo  (Cmrletto),  eigentlich  C.  Cmllmrl,  Maler,  geb.  1570  in  Yenedig, 
t  1596  das.,  Sohn  und  Schfller  des  Paolo  Caliari.  Er  arbeitete  gemeinschaftlich 
mit  den  Yerwandten.  Eigenh&odige  Bilder  von  ihm  findet  man  in  den  Sammlungen 
zu  Berlin  (Dep6t),  Haag,  Yenedig,  etc.  und  in  Tenezischen  Kirchen. 

Yeronese,  Clmndlo.  s.  Bidolfl,  Clmndlo« 

Yeronese,  Gabriele,  eigentlich  G.  Cmlimri,  Maler,  geb.  1568  in  Yenedig,  f 
1631  das.,  Sohn  und  Schüler  des  Paolo  Caliari.  Er  arbeitete  gemeinschaftlich  mit 
den  Yerwandten,  widmete  sich  sp&ter  aber  ganz  dem  Kunsthandel. 

Yeronese,  Liberale,  a.  Liberale  dm  Yeronese. 

Yeronese,  Pmolo,  eigentlich  Pmolo  Cmlimri  (Cmglimri),  berühmter  Maler,  geb. 
1528  in  Yerona,  f  19.  April  1588  in  Yenedig,  Schüler  des  Antonio  Badile,  (n.  a. 
des  6.  A.  Caroto),  Sohn  eines  Bildhauers  Gabriele  Caliari.  Er  war  erst  in  Yerona 
und  Mantua  thfttig,  liess  sich  dann  an  dem  Hauptort  seiner  Thätigkeit  nieder, 
Yenedig,  tou  wo  aus  er  1568  Rom  besuchte,  ohne  sich  von  dortiger  Kunst  beinflussen 
zu  lassen.  Zurückgekehrt,  theilte  er  sich  mit  Bobuati  in  alle  grossen  Aufträge,  da 
Yecelli  schon  sehr  alt  war.  Er  erhielt  Auftr&ge  von  Kaiser  Rudolph  IL,  dem  Herzog 
Yon  Sayoyen,  dem  Herzog  von  Modena  u.  A.  Felipe  II.  lud  ihn  ein,  sich  an  den 
Arbeiten  im  Escorial  zu  betheiligen,  doch  schickte  er  F.  Zuccaro  an  seiner  Stelle.  Wohl 
durch  die  Art  seiner  Aufträge  verleitet,  wurde  er  zu  dem  ersten  und  einem  der  aller- 
grössten  decorativen  Maler  Italiens.  Keiner  konnte,  wie  er,  alle  Yorwflrfe  zu  emem 
pomphaften  (aber  nicht  etwa  leeren)  Gepränge  ausgestsiten.  In  Folge  dessen  erhält 
das  rein  Aeusserliohe  seiner  Auffassung  leicht  das  üebergewicht  und  das  rein 
Malerische  Tcrliert  dabei.  Selten  treffen  wir  auf  intime  künstlerische  Reize.  Yielleicht 
sein  bestes  Werk  ist  das  Martyrium  des  Hl.  Georg  in  S.  Giorgio  zu  Yerona.  Zu  den 
berühmtesten  gehören  femer  die  grossen  Bankette  (des  Hirten,  Yenedig,  Accademia; 
im  Hause  Simonis  Paris  Louvre),  die  Hl.  Helena  (London,  Nat.-6al.),  der  Raub  der 
Europa  und  die  Decken  im  Dogenpalast  zu  Yenedig,  und  die  Ausmalung  von  8. 
Sebastiane  dsselbst.  Er  war  sehr  fruchtbar;  nach  seinem  Tode  fahrten  Brader  und 
Sühne,  die  als  seine  „Erben"  zeichneten,  unvollendet  Hinterlassenes  sowie  Neues 
in^ seinem  Geiste  fort,  wovon  das  Beste  in  vielen  Fällen  ihm  selbst  zugeschrieben  sein 
mag.  Auch  nur  seine  Hauptwerke  ansuffthren  ist  hier  unmöglich.  Fresken  malte  er 
n  den  Yillen  Fanzolo,  Magnadole,  Masiera,  Tiena,  etc.  A.  Bilder  findet  man  in  den 


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512  Terregdt  >-  Yerschaffelt. 

Sammlungen  zu  Bergamo,  Brescia,  Brflssel,  Cambridge,  Dresden,  Dulwich,  Edinbnrgb, 
Florenz,  Genua,  Hampton-Court,  Lille,  London  (auch  viele  Priyatsammlungen),  Madrid, 
Mailand,  Manchen,  Oxford,  Paris,  Rennes,  Rom  (Pal.  Borghese,  Doria,  Corsini,  Vatikan 
etc.),  Ronen,  St.  Petersburg,  Turin,  Yicenza,  Wien,  etc. ;  ferner  in  Kirchen  zu  Brescia, 
Castelfranco,  Murano,  Oxford,  Padna,  Venedig,  Verona.  S.  Leben  von  Galiari  (Rom 
1888),  Jriarte  (Paris  1888). 

Yerreljdt,  Pieter  Yictoor^  geb.  1.  Nov.  1814  in  Diest,  Schüler  Ton  M.  yan 
Bree  und  J^l.deEeijser.  Er  malte  geschichtliche  Genrebilder  z.  B.  Verbrennang 
des  letzten  Tempelritters,  Broower  im  Geftngniss. 

Yerrier^  Jan,  Maler  geb.  1721  in  Doornijk  (Tonrnai),  t  25.  Juni  1797  in 
Leeuwarden,  Schaler  von  Quinckhard.  Er  ttbte  die  Kunst  als  Liebhaber  aus,  hat 
viel  Anregung  ertbeilt  an  KunstJOnger  und  ihnen  auch  theoretische,  sowie  aesthetische 
Unterweisung  gegeben. 

YerriOy  AntOBio,  Maler,  geb.  1639  in  Lecce  bei  Otranto,  f  17.  Juni  1707  in 
Hampton-Court  bei  Iiondon,  in  Italien  gebildet  Er  liess  sich  in  Toulouse  nieder, 
wo  er  für  die  Carmeliter  ein  Altarbild  malte.  Als  Charles  II.  von  England  die 
Tapetenfabrik  zu  Mortlake  wieder  erweckte,  berief  er  Verrio  (1671)  hierzu.  Jedoch 
musste  er  nach  seiner  Ankunft  gleich  decorative  Arbeiten  in  Windsor  Castle  aus- 
führen. In  seinem  dortigen  Bild  „Christus  heilt  die  Kranken*'  stellte  Y.  sich  selbst 
und  Andere  als  Zuschauer  in  PerrOcken  und  damaliger  Tracht  dar.  Y.  wurde  „Meister 
Gärtner'*  des  Königs  und  führte  auch  unter  James  II.  in  Windsor  Arbeiten  aus.  Nach 
dessen  Tod  beschäftigte  ibn  Lord  Exetor  in  Burleigh;  auch  in  Chatsworth  malte  er,  z.  B. 
das  Altarblatt  der  Kapelle,  einen  ungläubigen  Thomas.  Durch  Lord  Exeter  wurde  er 
endlich  auch  bewogen,  seine  Weigerung  für  William  III.  zu  arbeiten,  au&ngeben  and 
malte  das  grosse  Treppenhaus  in  Hampton -Court  aus  (Mythologische  und  Antike 
Allegorien).  Als  feine  Augen  ihm  nicht  länger  zu  arbeiten  erlaubten,  gewährte  ihm 
Kgn.  Anna  ein  Ruhegehalt  von  Lstr.  200.  Das  Christas  Hospital  in  London  besitzt 
ein  ungeheures  Bild  „Die  Zöglinge  des  Instituts  werden  James  II.  vorgesteUt** 
von  ihm. 

Yerroechio,  Andrem  del^  eigentlich  Andrea  di  Hiohele  dl  Franeeseo 
de'  Clonl,  Goldschmied,  Bildhauer  und  Maler,  geb.  1485  in  Florenz,  f  25.  Juni 
1488  in  Venedig,  Schüler  eines  Goldschmieus  Giulio  de'  Verrocchi 
und  des  Donatello.  Er  erhielt  erst  eine  Goldschmiede  Werkstatt,  wurde  aber 
zum  grossen  vielseitigen  Künstler,  den  Vasari  einen  „Goldschmied,  Meister  der 
Perspektive,  Bildhauer  und  -Schnitzer,  Maler  und  Musiker*'  nennt.  Authentische  Ge- 
mälde kennt  man  nur  eins,  eine  Taufe  Christi  (Acad.  Florenz)  von  ihm,  auf  dem  L. 
da  Vind  (der  ebenso  wie  P.  Yanucci  und  Lor.  di  Credi  sein  Schüler  war),  viel  über- 
malte, den  einen  Engel  wohl  ganz  malte.  Mit  mehr  oder  minderer  Sicherheit  werden 
ihm  noch  Geml^de  zugeschrieben  in  Berlin  (Madonna  mit  F^gel),  Florenz  (Uffizi, 
Verkündigung),  ebenda  (Akademie,  Tobias),  Wien  (Sammlung  Liechtenstein,  weibl.  Bild- 
niss),  etc.  Seine  Hauptbedeutung  liegt  auf  dem  plastischen  Gebiet.  1464  schuf  er  die 
Bronzeplatte  für  Cosimo  de'  Medicis  Grab  in  S.  Lorenzo.  Darauf  schuf  er  den 
Marmorbrunnen  hinter  der  Sacristei  dort  und  das  Grabmal  für  Piero  und  Giovanni 
de'  Medici  daselbst  (bis  1472).  Von  ihm  ferner  Knabe  mit  Delphin  (Brunnen,  Pal.- 
Vecchio,  Florenz),  David  (1476,  Mus.  Kazionale,  ebenda),  Büste  einer  jungen  Dame 
(ebenda),  Madonnenrelief  (Marmorrelief,  ebenda),  desgl.  Thonrelief  (Museo  Sa.  Maria 
Nuova,  Florenz),  Marmorrelief  zum  Grabmal  der  Francesca  Pitti  (Mus.  Nazionale, 
Florenz),  Enthauptung  Johannis  (Silberrelief,  Mus.  deir  Opera,  das.),  Grabmal 
Forteguerra  (for  den  Dom  zu  Pistoja,  Thonmodell  im  S.  Kensington-Mos.  London), 
Der  ungläubige  Christus  (berühmte  Gruppe,  Or  San  Michele,  Florenz)  CoUeoni- 
denkmal  (berühmte  Reiter-Bronzestatue,  Venedig),  etc. 

Yerry,  s.  Werl. 

Yerryke»  s.  Yereljcke. 

Yenchaeren,  Jan  Antoon,  Maler,  geb.  27.  April  1808  in  Antwerpen,  f  30. 
Mai  1863  das.,  Schüler  von  Herreijns,  weiter  gebildet  an  den  alten  Meistern  auf 
Reisen  nach  Deutschland  (München),  Frankreich,  England  und  Italien  (Rom).  Von 
ihm  Bildniss  Herregns  (Mus.  Antwerpen),  Mariae  Verkündigung  (Kath.  Hertogenbosch), 
Kreuzabnahme  (S.  Michael,  Löwen),  etc.  Mitgl.  der  Antwerpener  Akad.  1837,  Prof.; 
Leopold-Ord.  1847. 

Yenehmffelt»  Hasimllian  von,  Baumeister  und  Zeichner,  geb.  1754  in  Mann- 
heim, t  1818  in  Wien,  Schüler  seines  Vaters  Pieter  V.,  in  Rom  ausgebildet.  Dort 
fertigte  er  viele  Tusch-  und  Aquarell -Aufnahmen  von  alten  Monumenten  an. 


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Verschaffelt  —  Vergpronck.  513 

Terscliaffelty  Pleter  Antonie.  Bildhauer,  gen.  Pietro  Fiawmingo,  geb.  1710 
in  Ghent,  f  ^*  April  1793  in  Mannheim,  Schüler  seines  Oheims  Pieter  de  Sutter« 
Bp&ter  in  Brüssel,  endlidi  in  Paris  an  der  Akad.  und  unter  Bouchardon  ausge- 
bildet 1737  ging  er  nach  Rom  und  machte  sich  durch  die  Büste  eines  Engländers 
bekannt.  Pins  VI.  yerlieh  ihm  den  Christus- Ord.,  Joseph  II.  den  Adel.  Auf  der 
Heimreise  lernte  Ghurf.  Karl  Theodor  ihn  kennen  und  machte  ihn  zum  Akademiedirektor 
in  Mannheim.  Von  ihm  Benedikt  XIV.  (Statue),  Grabmal  Benedikts  XIY.,  S.  Michael 
(Engelsburg,  Rom),  Hochaltar  (Hofkirche,  Mannheim),  Apollo  u.  A.  m.  (Park 
Schwetzingen),  Basreliefs  (Abtei  zu  Worms),  Grabmal  des  Bischofs  Tan  de  Koot  (S. 
BavD,  Ghent),  etc.    S.  Leben,  anonym  1797  zu  Mannheim. 

Tersehoor,  Willem^  Maler  des  17.  Jahrhunderts,  f  um  1678  in  Delft,  wo  er 
1653  Mitgl.  der  Gilde  wurde.  Das  Mus.  Utrecht  besitzt  eine  Landschaft  mit  Cephalus 
und  Procris  aus  dem  Jahr  1657  von  ihm. 

Tersclinier«(Tersehniier9Ter8ehner)^LieTe^  Maler  und  Bildhauer,  geb.  um  1680 

g)  in  Rotterdam  (?),  begr.  17.  Dec.  1686  das.,  wahrscheinlich  Schüler  des  S.  de  Y lieger, 
ohn  eines  Bildhauers  Pieter  Y.  Er  besuchte  Italien,  war  kurze  Zeit  in  Amsterdam, 
meist  aber  in  Rotterdam  th&tig,  wo  er  1656  schon  yerheirathet  war.  1674  wurde  er 
als  Bildschnitzer  und  Maler  bei  der  Admiralität  angestellt,  1678  wurde  er  Hauptmann 
der  Rotterdamer  Gilde.  Yon  ihm  Die  Maas  bei  Rotterdam  u.  2  A.  (Mus.  Rotterdam), 
Ankunft  Charles  H.  Ton  England  in  Rotterdam  u.  2  A.  (Mus.  Amsterdam),  A.  in 
Hermannstadt,  etc.  —  Sein  Bruder  Albert  Y.^  f  1691^  malte  Bildnisse. 

Yenchnring.  (Yersehnnring),  Hendrik,  Maler  und  Radierer,  geb.  1627  in 
Gorkum,  f  26.  April  1690  nahe  Dordtrecht  durch  Ertrinken,  Schüler  von  D.  GoTaertsz 
in  Gorkum,  dann  (1640—46)  von  J.  Roth;  1646—54  lebte  er  in  lulien.  Zurück- 
gekehrt, wurde  er  Bürgermeister.  Zuvor  war  er  aber  yielfach  in  die  Feldlager  her- 
ausgezogen, um  Studien  zu  machen.  Yon  ihm  Hufschmiede  (Mus.  Rotterdam),  Reiter- 
gefecht (Gid.  Bamberg),  R&oberischer  üeberfall  u.  A.  (Gal.  Braunschweig),  Feldlager 
(1674  Berliner  Mus.),  Reiteraufbruch  (Gal.  Dresden),  Gang  nach  Golgatha  (ebenda); 
A.  in  den  Sammlungen  zu  Christiania,  Hermannstadt,  Kopenhagen,  Leipzig,  Olden- 
burg, Schieissheim,  Schwerin,  Wien  (Czernin,  Liechtenstein,  Schönbom),  etc.  Y.  hat 
auch  7  Blatt  radiert. 

Yeraehnrittg,  WiUem  d.  me«,  Maler,  geb.  1657  in  Gorkum,  f  1715,  Schüler 
seines  Yaters  Hendrik  Y.  und  des  J.  Yerkolje.  Ermalte  Gesellschaftsstücke  und 
Bildnisse,  gab  aber  die  Kunst  auf,  um  Kaufinann  zu  werden.  Man  kennt  auch  zwei 
Schwarzkunstbl&tter  von  ihm. 

Yersohnringy  WiUem  d.  J.,  Maler,  geb.  1695,  f  1769,  Schüler  seines  Yaters 
Y^illem  Y.  d.  Ae.    Er  war  im  Haag  thätig. 

Yerschnu-f  Wonter,  M/iler,  geb.  11.  Juni  1812  in  Amsterdam,  f  4.  Juli  1874 
in  Yorden,  Schüler  von  P.  G.  van  Os  und  C.  Steffel aer.  Yon  ihm  Sturm  (Mus. 
Amsterdam),  Pferdemarkt  u.  1  A.  (ebenda),  Hunde  am  Herd  u.  A.  (Mus.  Fodor, 
ebenda),  Flämisches  Gasthaus,  Der  Aufbruch  zur  Pferdetränke;  A.  in  den  Samm- 
lungen zu  Hamburg  und  Leipzig.  Mitgl.  der  Akad.  Amsterdam  und  Rotterdam;  Eichen- 
Kronen-Ord.,  Med.  Amsterdam  und  &ag. 

Yeimclinyienf  Jan  Pieter  Antoon,  Ciseleur  und  Silberarbeiter  unseres  Jahr- 
hunderts, geb.  12.  Febr.  1801  in  Antwerpen,  Schüler  von  M.  C.  Aulit  und  M.  M. 
Lecoque.  Yon  ihm  Silb.  Weihwasserkessel  mit  der  Samariterin,  Hostienbüchse 
(Moses-  und  Aaronskirche,  Amsterdam),  desgl.  mit  Bekehrung  Pauli  (Predigerkirche, 
das.),  Kästchen  mit  den  4  Leviten  und  der  Bundeslade  (kath.  Kirche,  Schiedam),  etc. 

Yenelin,  Jmeqnes,  Maler,  geb.  1646  (?)  in  Paris,  f  1*  Juni  1718  das.  Er 
malte  Miniaturen  (Landschaften  und  Bildnisse)  und  wurde  1687  Mitgl.  d.  Akad.  auf 
Grund  eines  Bildnisses  des  Königs,  nach  Lebrun. 

Yersnel,  Engel,  Bildhauer  des  yorigen  Jahrhunderts,  geb.  1769  in  Rotterdam. 

Yersongnes,  Jaeqnee  de^»  Baumeister  des  16.  Jahrhunderts.  1500  befand  er 
Bich  unter  den  Baumeistern,  die  sich  zu  einer  Besprechung  über  den  Neubau  der 
Notre  Dame-Brücke  zu  Paris  im  Stadthaus  zusammenfanden. 

Yersorese,  Ginlio,  Maler,  geb.  11.  Mai  1868  in  Florenz,  Schüler  der  dortigen 
Akad.,  meist  aber  Autodidakt.  Er  malte  Bildnisse,  Ansichten  aus  der  Umgebung. 
Ton  Ilorenz,  etc.  (auch  in  Pastell  und  Aquarell),  Genrebilder,  etc. 

Yerspronck.  Cornelis  Engelsi,  Maler,  geb.  vor  1580  in  Gonda,  f  nach  1627 
in  Haarlem.  1599  wurde  er  Mitgl.  der  Haarlemer  Gilde.  Er  malte  Bildnisse  und 
Schützenstücke,  von  letzteren  besitzt  das  Mus.  Haarlem  eins. 

Allgremeiues  Künstler-Lexicon.    S.  Aufl.    4.  Band.  33 


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514  Verspronck  ^  Vertanni. 

K>  Tenpromek,  (Sprong.  Spronek),  Jan  (Joekem)  C«rnellss,  Maler,  geb.  1597 
(?)  in  Haftrlem,  begr.  80.  Juni  1662  das.,  Schüler  Beines  Vaters  Cornelis  £.  Y. 
und  von  F.  Hals.  1632  wurde  er  Mitgl.  der  Gilde  zu  Haarlem,  wo  er  tbätig  blieb. 
Das  Mas.  das.  hat  5  Einzel-  und  2  Gruppenbildnisse  von  ihm.  Andere  Werke  in 
den  Sammlungen  zu  Amsterdam,  Berlin,  München,  Oldenburg,  Paris,  St.  Petersburg, 
Woerlitz,  etc. 

TerspnU,  Gijakert  Jan,  Maler  und  Radierer,  geb.  11.  Aug.  1823  in  Gouda,  f 
30.  Nov.  1862  das.  Er  hat  Stadt-Ansichten,  Architekturen,  Landschaften,  etc,  zu- 
sammen über  20  Bl.  radiert 

Yentappen,  Maerten,  Maler,  geb.  7.  Aug.  1773  in  Antwerpen,  f  1840  in  Rom, 
wohin  er  frün  gelangte,  Schüler  von  P.  J.  van  Regemorter  und  von  Kiengel  in 
Dresden,  später  von  S.  Denis  beeinflusst.  Er  wurde  Prof.  an  der  S.  Luca-Akad. 
zu  Rom  und  malte  Ideallandschaften.  Er  arbeitete  mit  der  linken  Hand.  Von  ihm 
Kapelle  bei  Ariccia  (Thorv.-Mus.,  Kepenhagen),  Grotte  von  Palazzoli,  etc.  Gr.  Gold. 
Med.  Paris  1810,  Leopold-Ord.  (1839). 

Tentoegy  Manleli  Maler,  geb.  30.  Aug.  1756  in  Dordtrecht,  begr.  14.  Nov. 
1843  das.,  Schüler  von  A.  van  Wanum  und  J«  Ponse,  meist  aber  Autodidakt 
1811  suchten  Kapoleon  I.  und  Louise  sein  Atelier  auf;  1818  wurde  er  Mitgl.  der 
Antwerpener  Akad.  Von  ihm  Alte  Spinnerin  (Mus.  Rotterdam),  Musikalische  Gesell- 
schaft bei  Kerzenlicht  u«  1  A.  (Mus.  Amsterdam),  Kücheninneres  (Tejler  Mus.,  Haar- 
lem), Kerzenlichtscene  (Mus.  Lille),  etc 

Terstraete,  Th^oor,  Maler  und  Radierer,  geb.  5.  Jan.  1851,  thatig  in  Ant- 
werpen. Er  malte  treffliche  Sommerlandschaften,  Nachtstücke,  etc.,  z.  B.  Enterrement 
en  Campine  (Mus.  Antwerpen),  Letzter  Gang,  Mondaofgang  bei  Blankenberghe,  In 
den  Dünen,  Abend  auf  der  Scheide,  Landschaft  zu  Brusschaet  (Rad.  1882). 

Tentraeten,  n.  Straeten. 

Yerta.  Jehui  de  la,  Bildhauer  des  15.  Jahrhunderts,  geb.  in  Daroca  in  Ära- 
gonien,  wanrscheinlich  in  Flandern  gebildet,  vielleicht  unter  Sinters.  Von  ihm 
Doppeldenkmal  des  Johann  ohne  Furcht  und  der  Margarethe  von  Bayern  (1443 — 61 
Mus.  Dgon)  mit  schtoen  Statuen  und  Reliefii;  vier  Statuen  (Sammlung  Brelssa  in 
Nancy). 

Yertangen^  Daniel^  Maler,  seb.  um  1598  im  Haag,  f  nach  1681  in  Amsterdam 
(?),  Schüler  des  C.  Poelenburgh,  thätig  in  Amsterdm,  wo  er  1673—81  nachweis- 
bar ist  1658  war  er  in  Dänemark  gewesen.  Von  ihm  Tanzende  Nymphe  (Mus. 
Hannover),  Pan  und  Syrinx  (Gal.  Mainz),  Vertreibung  aus  dem  Paradies  (Gel.  Dres- 
den), A.  in  den  Sammlungen  Braunschweig,  Cassel,  Hamburg,  Kopenhagen,  Pommers- 
felden,  Schwerin,  etc. 

Tertln,  Fleier  Gerard,  Maler,  geb.  21.  März  1820  im  Haag,  Schüler  von  B.  J. 
van  Hove.     Das  Mus.  zu  Rotterdam  besitzt  zwei  Stadtansichten  von  ihm. 

Yertommen.  Willem  Joseph^  Maler  und  Radierer,  geb.  2.  Sept.  1815  in 
Aerschot    Man  nennt  über  30  Radierungen  von  ihm,  Bildnisse,  Genre,  etc 

Yertne^  George^  Kupferstecher,  geb.  1684  in  London,  f  ^'  ^^  1756  das., 
Schüler  eines  französischen  Wappenstechers,  dann  des  M.  v.  d.  Gucht.  1709  fing 
er  an •  selbständig  zu  arbeiten,  zun&chst  nur  für  die  Buchillustration.  Er  wurde 
allmählich  bekannt  und  schuf  Bildnisse  in  halber  Lebensgrösse  und  darüber  nach 
Dahl,  Gibson,  Jervas,  Kneller,  Richardson,  etc.  Als  George  I.  den  Thron  bestieg, 
stach  Y.  dessen  Bildniss  mit  viel  Erfolg;  die  des  Prinzlichen  Paares  folgten  darauf. 
Für  die  Universität  Oxford  stach  er  lange  die  jährlichen  Almanach -Köpfe.  1730 
erschienen  seine  12  Dichterbildnisse,  dann  die  Köpfe  Charles  L  und  seiner  Anhänger. 
Für  Rapin's  Geschichte  von  England  stach  er  die  Bildnisse  der  Könige,  Vignetten 
etc  Seit  1713  sammelte  er  Material  über  Künstler  in  England  für  eine  gesehidit- 
liche  Darstellung.  Die  Notizen  wurden  nach  seinem  Tode  von  Walpole  angekauft 
und  in  den  .Anecdotes  etc.*  verarbeitet  Y.  selbst  schrieb  1740  über  Holbein  und 
Geentert,  1753  über  Medaillen,  etc,  1757  Kat  der  Kunstwerke  Charles  L,  1758  dMgl. 
d.  James  U.  u.  A.,  1745  (1759)  über  Hollars  Radierungen. 

Tertoe^  James,  Maler  des  18.  Jahrhunderts,  f  um  1765,  Bruder  des  George 
y.    Er  war  in  Bath  thätig,  malte  Bildnisse  und  zeichnete  Architekturen. 

Yertnnniy  Aehille,  Baron  von  Albanella,  Maler,  geb.  1826  in  Neapel,  t 
20.  Juni  1897  in  Rom,  Schüler  von  Fergola.  Er  betheiligte  sich  in  seiner  Jugend 
an  den  Verschwörungen  gegen  die  Bourbonen  und  musste  seine  Vaterstadt  verlassen. 
V.  gab  der  italienischen  I^ndschaftsmalerei  eine  Richtung,  die  dem  Klasaicismoa 
entgegen  war.    Von  ihm  Die  pontinischen  Sümpfe,  Frühling  in  der  röm.  Campagna, 


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Veruda  —  Yesooren.  515 

pMBtam  (OaL  Donanwchingen),  etc.  Med.  Wien  1878,  Philadelphia  1876,  Er.  d« 
Shrenleg.  1878. 

Ternda^  Umberto,  Maler,  geb.  1868  in  Triest,  Schüler  Ton  ÄBtolfi  das.»  Ton 
Wagner  an  der  MOnchener  Akad.  ri884)  ond  von  Bonsoereaa  in  Paris,  endlich 
auch  in  Rom  weitergebildet  Von  ihm  „Sii  onesta"  (Nat.-Oal.  Bom),  Sein  oder 
Nichtsein,  Bildniss  des  Bildhaners  Kopf,  etc.    Med.  Palermo. 

Teniiio,  s«  Yerla. 

YerTeer.Elehanon,  Maler,  geb.  19.  April  1826 im  Haag,  Schfller  seines Brnitrs 
Salomon  L.  v.  nnd  des  H.  F.  C.  Ten  Kate,  anfangs  aach  als  Holzschneider  ge- 
bildet Das  Mus.  Rotterdam  besitzt  von  ihm  Die  erste  Pfeife  nnd  Winter,  das 
Stadtmnseum  im  Haag  Die  invaliden  des  Meeres.    Gr.  Gold.  Med. 

TerTeer,  Salomon  Leonardns,  Maler,  geb.  80.  Kot.  1813  im  Haag,  f  5.  Januar 
1876  das..  Schaler  des  B.  J.  van  Uove,  machte  Studienreisen  besonders  in  die 
Normandie.  £r  malte  Stadtansichten,  Landschaften,  etc.  Von  ihm  Nachmitta>g  za 
Katwvjk  an  der  See  (Mus.  Rotterdam),  NordwQk  an  der  See  (Mus.  Amster&ml 
Scheveningen  u.  1  A.  (ebenda) ;  A«  in  den  Sammlungen  zu  Ghent,  Haag  (Stadtmuseum), 
Hamburg,  etc.  Med.  Brüssel  1842,  1851,  Philadelphia  1876,  Leopold-Ord.  1851, 
Eichene  Erone-Ord.  1865,  Löwen-Ord.  1874. 

Yerrloet)  Frans  d.  ae«,  Maler,  geb.  um  1765  in  Ghent  f  nm  1880,  Schfller 
der  Ghenter  Akad.  Er  malte  GenrebUder  und  wurde  Prof.  an  der  Akad.  zu  Mecheln. 

Yerrlott»  Frans,  d.  j.,  Maler,  geb.  1795  in  Mecheln,  f  1872  in  Yenedig, 
Schüler  seines  Bruders  Jan  J.  A.  Y.,  1822  in  Italien  weitergebildet  Er  malte  erst 
Genrebilder,  dann  Stadtansichten.  Yen  ihm  Peterskirche  zu  Rom  (1824  Mus.  Amster- 
dam^, Sa.  Maria  Nuova  zu  Neapel  (Mus.  Brüssel),  Marcusplatz  zu  Venedig,  Kathedrale 
zu  Palermo,  etc.  —  Seine  Frau  Angnstiae  Y.,  geb.  in  Brüssel,  malte  todtes  Wild, 
Blumen  und  Früchte. 

Yerrloet,  Jaa  Joseph  Angnstln,  Maler,  geb.  1790  in  Mecheln,  1 1869,  wahr- 
scheinlich Sohn  des  Frans  Y.  d.  Ae.  Er  wurde  Prof.,  dann  Direktor  an  der  Akad. 
seiner  Yaterstadt  und  malte  Historien.  —  Ein  Yietor  Y»,  Maler  und  Prol  an  der 
Meehelner  Akad.  malte  Landschaften  und  Ansichten. 

Yerroort,  Miehlel,  Bildhauer,  geb.  1667  in  Antwerpen,  f  im  Sept  1737  das., 
Schüler  Ton  H.  Cosyns.  Er  wurde  1690MitgL  der  Lukasgilae,  ging  aber  dann  nach 
Rom,  wo  er  14  Jahre  verblieb.  Yon  ihm  die  Mausoleen  Gaverson  und  Cozi  (Brüssel, 
Dominikanerkirche),  Precipiano  nnd  Prosper  (Kirche  zu  Mecheln),  ferner  Marienstatue 
(Erzbisch.-Pal.  zu  Mecheln),  Kanzel  (Dom,  Antwerpen),  Aufrichtung  des  Kreuzes 
(Relief,  S.  Jakob,  das.),  Die  acht  erang.  Glückseligkeiten  (S.  Michael,  Ghent),  etc.  — 
Ein  anderer  Mlehiel  Y«,  geb.  in  Antwerpen  und  1797  Schüler  der  dortiffen  Akad., 
malte  vu  A.  zwei  Scenen  aus  d.  Leben  der  Hl.  Barbara  für  die  Kirche  „du  Sablon*^ 
zu  Brüssel. 

Yerw^,  Alfred,  Maler,  geb.  28.  April  1888  in  S.  Joos-ten-Oode  (bei  Brüssel), 
t  15.  Sept  1895  in  Brüssel,  Schüler  des  £.  Yerboeckhoven,  Sohn  des  Louis 
P.  Y.  Er  malte  Landschaften  und  Thiere  und  hat  auch  2  Bl.  radiert  Yon  ihm 
Gespann  in  Zeeland  (Gal.  Brüssel),  An  den  Ufern  der  Scheide,  Der  Zuchthengst, 
Die  Rmderheerde.  etc.  Gold.  Med.  1863  Brüssel,  Med.  I.  Kl.  1889  Paris,  Wien, 
Leop.-Ord.  1871;  Kr.  der  Ehrenleg.  1881. 

Yerw^,  Louis  Pierre,  Maler,  geb.  7.  Nov.  1807  in  Koortrük,  f  1S82  (1877  ?), 
Schüler  des  E.  Yerboeckhoven,  den  er  genau  nachahmte  und  der  manchmal  in 
seme  Bilder  Thierstaffage  hineinmalte.  —  Sein  Sohn  (?)  Cliarles  Levis  Y.  malte 
Bildnisse  und  Genrebilder. 

Yerwflt,  Frans,  Maler,  geb.  um  1623  in  Rotterdam,  f  1691  das.,  Schüler  Ton 
Poelemburgh.  Um  1661  war  er  in  Middelburg,  sonst  immer  in  seiner  Yaterstadt 
thätig  und  malte  Amoretten,  Mythologien,  etc.,  auch  Bildnisse.  Die  Gal.  Mainz  besitzt 
„Tod  Adonis'"  von  ihm,  das  Mus.  Amsterdam  Der  Sohn  eines  Admirals  (1664),  Die 
GaL  Kassel  Die  büssende  Magdalene,  die  Gal.  Czemin  zu  Wien  Die  Ruhe  auf  der  Flucht 

YeneUi,  s.  Yereem. 

Yemrvvel,  Miohel  Karel  Antoon,  Kunferstecher,  geb.  1819  in  Antwerpen, 
t  29.  Mai  1868  das.  Wir  nennen  von  ihm  Joannes  Evangelista  (n.  Rubens),  Der 
Engel  des  Guten  und  der  Engel  des  Bösen  (n.  Wappers). 

Yeseovors,  Jacob  Frans,  Elfenbeinschnitzer  des  18.  Jahrhunderts,  geb.  in  den 
Niederlanden,  f  1744  in  England.  Er  war  lange  in  Bom  thfttig,  schnitt  kleine  Figuren 
nnd  Yasen  nnd  fand  namenUich  bei  Engl&ndern  viel  AbsatSi  wm  ihn  a^ch  bestimmte 
nach  England  zu  gehen. 


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516  Vewl  —  Vexes. 

Yesel,  Ferko  (FeFdinmnd),  Maler,  ffeb.  18.  Mai  1861  Cp,  A.  1862)  in  Laibacli, 
thfttig  in  München,  wo  er  studirt  hat.  '\^n  ihm  Btndienkopt  auB  Erain,  Bildmase, 
Genrebilder,  etc. 

TSXtD,  JaroslaT  Fr.  Julius,  Maler,  geb.  28.  Mai  1859  in  Wrana  (Böhmen), 
Schaler  der  Prager  Akad.,  dann  vonPiloty  und  0.  Seitz  in  München,  wo  er  sicn 
niederliess.  Von  ihm  Bast,  Jagdstück,  Beginn  eines  Bomans,  Hochzeitsgebranch  in 
Oberungarn,  etc. 

Tespignaniy  Francesco  Gonte,  Baumeister  und  Ingenieur,  geb.  1842  (?),  -f 
1899  in  Born.  Er  war  in  Born  an  der  Basilica  8.  Giovanni  in  Laterano  und  an  den 
Borgia-Gem&chern  im  Vatikan  thätig. 

Yespignani,  Virginio^  Baumeister,  geb.  12.  Febr.  1818  in  Bom.  Mit  Boss  ini 
arbeitete  er  an  Werken  über  Pompeji  und  Bom.  1837  war  er  an  der  HersteHong 
der  Paulsbasilica  in  Bom  betbeilig^  1869  erhielt  er  die  Oberleitung  daran.  Femer 
hatte  er  auch  Antheil  an  Wiederherstellungsarbeiten  bei  S.  Giovanni  in  Laterano,  S.  Pie- 
tro,  etc.,  1869  wurde  er  römischer  Stadtbaumeister.  Er  war  auch  Prof.  an  der  San 
Luca-Akad.  das.  und  Mitgl.  verschiedener  Commissionen  und  Gesellscbaften.  Von 
ihm  Die  Porta  Pia  in  Bom,  der  Plan  zum  grossen  Friedhof  Campo  Verano  dort  und 
viele  Pal.,  etc.  daselbst,  das  neue  Theater  in  Orvieto,  desgl.  in  Viterbo,  etc.  Zahl- 
reiche Auszeichnungen,  Mitgl.  vieler  Akad*  in  Italien.    Gold.  Med.  1855. 

Testier,  Antoine,  Maler,  geb.  28.  April  1740  in  Avalion  (Däp.  Tonne),  f  24. 
Dec.  1824  in  Paris  (?).  1786  wurde  er  Mitgl.  d.  Akad.  auf  Grund  eines  Bildnisses 
Pierres.  Er  bereiste  Holland  und  England  und  liess  sich  dann  in  Paris  nieder,  wo 
er  die  Tochter  eines  Emailleurs  heirathete.  Er  schuf  Bildnisse,  Miniaturen  und  einige 
Schmelzmalereien.  Von  ihm  Bildniss  der  Frau  Vestier  mit  einem  Kind  und  Hund 
zu  ihren  Füssen  und  2  weitere  Bildnisse  (Mus.  Louvre),  etc.  —  Sein  Sohn  Nieolas 
Jean  Antoine  Y.^  geb.  25.  Mai  1765  in  Paris,  wurde  Baumeister. 

Testier»  Phidias,  Baumeister,  geb.  27.  Oct.  1796  in  Bern!  (Fresnes,  D6p.  Seine), 
t  nach  1848,  Schüler  der  £cole  des  beaux-arts  (1816).    Kr.  d.  Ehrenleg.  1849. 

Testner,  Andreas»  Medailleur,  geb.  5.  Sept.  1707  in  Nürnberg,  f  12.  März 
1754,  Sohn  und  Schüler  (?)  des  Georg  W.  V.  Er  lieferte  verschiedene  Med.  für 
den  Landgrafen  Ludwig  VIII.  von  Hessen-Darmstadt 

Testner»  Georg  Wilhelm»  Medailleur,  geb.  1677  in  Schweinfnrt,  f  1740  in 
Nürnberg,  Schüler  von  ühl,  auch  auf  Beisen  gebildet.  Er  schuf  über  100  nioht 
bedeutende  Medaillen. 

Tetelet»  Theodore  F^lix^  Maler,  geb.  1860  in  La  Bochelle  (D^p.  Charenta- 
Infärieure),  Schüler  seines  Vaters.  Er  zeichnete  und  malte  Ansichten»  sowie  Land- 
schaften. 

Teth»  Jan»  Maler,  Badierer  und  Lithograph,  geb.  1864  in  Dordtrecht  thfttig 
in  Bnsum.  Er  wurde  besonders  durch  eine  Beihe  gezeichneter  Bildnisse  (die  er  s. 
Th.  selbst  radierte  und  lithographirte)  bekannt,  die  scharfes  Auge  und  fleissige  Durch- 
führung verrathen.  Zwei  &von  erschienen  im  „Pan".  V.  schrieb  auch  über  alte 
Kunst,  jedoch  mit  wenig  Erfolg. 

Tetraro»  (Tetrimrio)»  s«  Bembo»  Gianfrmnoesco* 

Tetter,  s.  Sehneti»  Chr.  G.  d.  J. 

Tetter,  Friedrieh  Karl  Altred»  Maler,  geb.  1.  Mai  1858  in  Kahlstftdt  bei 
Schneidemühl  (Prov.  Posen),  Schüler  von  Gabi,  Herterich  und  Straehnber 
an  der  Akademie  zu  München,  wo  er  sich  niederliess.  Er  malte  figurenreiche  Genre- 
bilder aus  dem  Strassenleben,  Gaf^s,  Parks,  etc. 

Tetter«  Jean  H^Mppe»  Maler,  geb.  21.  Sept.  1820  in  Paris,  Schüler  von 
St e oben.  Von  ihm  Alchimisten  suchen  den  Stein  der  Weisen  (1848  Mus.  Angers), 
Moliöre  und  Louis  XIV.  (1864  Mus.  Luxembourg),  Mazarin  (ebenda);  Andere  Süder 
von  ihm  im  Mus.  Orions,  in  der  Kirche  Saint-Jacques  du  Haut-Pas,  sowie  der  Kirche 
Saint-Louis  d^Antin,  viele  BUdnisse,  etc.  Med.  3.  Kl.  1843,  1867,  2.  Kl.  1847,  1848, 
1855,  Kr.  der  Ehreoleg.  1855. 

Tettewinkel»  Hendrik,  Maler,  geb.  20.  Oct.  1809  in  Amsterdam,  f  8.  Mai 
1878  das.,  Autodidakt.  Von  ihm  Das  Kauffahrtei-Schiff  .Flevo"  (Mos.  Amsterdam), 
Jan  Steen  und  seine  Frau,  Strandbild,  etc. 

Tezes»  Josef»  Maler,  geb.  vor  1750  in  Spanien,  f  1782  in  der  Prov.  Bioja 
(Argentinien).  Eine  Zeitlang  trieb  er  sich  in  Italien  herum.  Von  ihm  Der  neue 
Trascoro  in  der  Collegiata  von  Logrono,  Scenen  aus  dem  liOben  des  HL  Millan  im 
Kloster  S.  Millan  de  la  CogoUa  zu  Yuso,  etc. 


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Veyrassat  —  Tezzo.  517 

TeTTassmty  Jvles  Jmoqiiefly  Maler  und  Radierer,  geb.  12.  April  1828  in  Parii, 
t  2.  Joli  1898  das.,  Schüler  von  Lefman  nnd  Ed.  Fröre  (in  Ecoaen).  Von  ihm 
Die  Fähre  (Mns.  Chicago),  Zogpferde  an  der  Seine  (1859  Mns.  Pau),  Sinkende  Sonne, 
Altes  Pferd  an  der  Thflr  der  Schmiede,  etc.,  auch  Aquarelle.  Er  radierte  sehr  viel 
nach  Bida  (z.  B.  zu  dessen  Eyangelien),  ferner  nach  Andrieux,  Besson,  Daubigny, 
Fortin,  Fröre,  Marchai,  R.  v.  Rgn,  Troyon,  etc.  und  Aber  SO  Blatt  nach  eigener 
Zeichnung.    Med.  2.  El.  1872;  Kr.  der  Ehrenleg.  1878,  Portug.  Christus-Ord. 

Yejrler.  Cliristopliei  Bildhauer,  geb.  1637  in  Treste,  f  1689  in  Tonion,  Neffe 
und  Schaler  (?)  von  Puget,  nach  dessen  Erfindung  er  für  die  Kirche  St.  Martin 
de  Paillieres  ein  Marmorwerk   schuf,   zu  dem  das  Mus.  Aiz  das  Thonmodell  besitzt 

Y^ie,  Jean  Charles  Chrysost^me  Paoharman^  Baron  de,  Maler,  seh.  1788  in 
Toulouse,  t  1855.  Er  aquarellirte  Landschaften  und  Ansichten  aus  Sfldfrankreich, 
der  Schweiz,  etc.  Das  Mas.  Versailles  besitzt  eine  Ansicht  des  Hafens  in  Boulogne 
Ton  ihm  (ebenfalls  Aquarell).    V.  hat  auch  Landschaften  lithographirt 

Teiln,  Frederiek,  Maler,  geb.  14.  Aug.  1859  in  Philadelphia,  Schaler  der 
Düsseldorfer  Akad.  unter  Crola,  Oebhardt,  Janssen  und  John,  auch  «uf  Reisen 
nach  England,  Frankreich,  den  Niederlanden  und  Spanien  weitergebildet.  Er  Hess  sich  in 
Dflsseidorf  nieder  und  war  auch  als  Graphiker  thfttig.  Von  ihm  Nach  dem  Diner, 
Regatta  auf  der  Themse,  Ein  Handel,  etc.,  besonders  aber  Bildnisse. 

Teiovx^  Manriee«  Maler,  geb.  1872  (?)  in  Guadalupe  auf  den  französ.  Antillen, 
t  im  Juni  (?)  1900  in  Paris,  Schaler  von  Bon  na  t  und  Maignan.  Von  ihm  Yen 
le  Christ  (1899),  Fontaine  Ste.  Oeneyiöve  (1900),  etc. 

Yeuo,  Tirginia  de,  verehel.  Vouet,  Malerin  des  17.  Jahrhunderts,  geb.  in 
Yelletri,  f  1688,  Schfllerin  und  erste  Gemahlin  des  Sim.  Vouet  Sie  malte  Historien, 
Miniaturen  nnd  Pastelle. 


>  ■   iNli^i      i 


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Druck  Ton  Beinhold  HalüMi  (Fa.  llahlM  h  WaLdfchmldt),  FnwkAirt  a.  M. 


I»OII    027  ^      , 

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