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Full text of "Allgemeines schriftsteller- und gelehrten-lexikon der provinzen Livland"

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Allgemeines 


Schriftsteller-    und    Gelehrten- 

Lexikon 


der  Provinzen 


Livland,   Esthland    und   Kurland. 


Bearbeitet 


von 


Johann    Friedrich    v/  Recke, 

Kaiterl.  Russ.  Staatsrathe ,  Rittern  des  St.  Wladimir -Ordern  der  4ten  Klaue, 
Ebienmitgliede  der  Kaiserl.  Vniveriitäe  £u  Motkwa,  der  dasigen  naturforschenden 
Gesellschaft,  der  GesclUchaft  der  Fremide  russischer  Literatur  zu  St.  Petersburg, 
und  der  Königl.  preassiscben  deutschen  Gesellschaft  Ktt  Königsberg}  ordentlichem 
Mitgliede  der  Kurläiidischen  Gesellschaft  für  Literatur  und  Kunsti  Korrespondenten 
der  gelehjten  Komit^  der  Kaiserl.  philantropischeo  Gesellschaft  zu  St.  Petersburg 
und  der  Königlichen  Societit  der  Wissenschaften  zu  Göttingen -,  auch 
Direhtom  des  KurUndii(cfaen  Provinciäl-Museums, 

^         *    **     "     * 

Karl    Eduard     Napiersky, 

Predigern  zu  Nen-Pebalg  in  Livland  und  ordentlichem  Mitgliede  der  Kurländischen 

Gesellschaft  für  Literatur  und  Kunst. 


Erster     Band. 


M-i  tau, 

bey    Johann   Friedrich-  Steffeiihagrn  und   Sohn. 

1827. 


►*% .  r^  ,^^*  r  **w  •  * 


v.l 


Der  Druck  dieses  Buches  isf  unter  der  Bedingung  gestattet, 
dafs  nach  dem  Abdrucke,  vor  dem  Verkaufe  desselben,  sieben. 
Exemplare  zur  vorschriftmäfsigen  Vertheilung  -an  die  Dorpatische 
Censur-Comität  eingesendet  werden.  Docpat,  am  26.  Ajpril,  1827. 

Präsident  der  Dorpatischön  Censur-Comität: 

Staatsrath    und    Ritter    Gustav  Ewers. 


Herrn 
Hofrath  und  Oberbibliothekar 

Dr.   Jeremias    David  Reufs 

zu   Göttln.gen;  • 

Herrn 
Professor   und   Oberbibliothekar 

Dr.    JohannSamuel    Ersch 

zu   Halle; 

Herrn 
Bibliothekar 

Dr.    Adolph    Friedrich    Ebert 

zu  Dresden; 

mit. 

« 

dankbarer  Anerkennung  ihrer  vielfachen  Verdienste 
um  Literärgeschichte  und  Bibliographie^ 


gewidmet 


von 


den   Herausgebern. 


Voreriünerung  e  n. 


JUie  Freunde  unsers  Vaterlandes  und  seiner  Literatur, 
so  ivie  die  Freunde  der  Literärgeschichte  im  Allgemei-^ 
nen,  erhalt^en  hier  ein  Werk,  welches  das  Ganze  der 
schriftstellerischen  Bestrebungen  in  den  deutschen  Ost- 
seeprovinzen Rufslands  umfassen  soll.  Zwar  besitzen 
wir  schon  ein  Hauptbuch  der  Art  an  Gadebüsch's 
Livländischer  Bibliothek,  das  nachher  noch  in 
vier  Nachträgen  fortgeführt  worden  ist  ^);  allein  jenes, 
wie  diese,  haben  so  viele  Mängel  und  Unvollkommen- 
heiten,  zeigen  so  wenig  die  nach  dem  jetzigen  Stande 
der  Bibliographie  zu  fordernde  Genauigkeit,  und  erste- 
res  überläfst  sich  so  oft  einer  unntiitzen  und  ermüdenden 
Weitschweifigkeit,  dafs  eine  Umarbeitung  nicht  undien- 
lich schien.  Uieberdem  ist  der  Gebrauch  von  vier  Nach- 
trägen^ neben  einem  Hauptwerke  sehr  unbequem,  und 
die  in  den  bänderddien  Hupeischen  Miscella- 
neen  enthaltenen  Supplemente  sind  nicht  Jedermann 
zugänglich.  Endlich  wurde  auch  seit  den  mehr  als 
5o  Jahren,  da  Gadebusch  sein  Buch  schrieb,  und  seit 
den  3o ,  da  der  jüngste  Nachtrag  erschien ,  vieles  in 
unserer  Geschichte;  xlamehtlich  in  der  speciellen  Bio- 


*].  S.  Napiextky'i  foxtges.  Abh*  v«  liv).  Gescbichtsckr.  5.  isi 


VI 

graphie ,  genauer  erforscht  und  die  Summe  der  literari- 
schen Erzeugnisse  in  diesen  Provinzen  bedeutend  ver- 
mehrt *);  was  besonders,  seitdem  eine  eigne. Hoch- 
schule in  unsrer  Mitte  hier  mehr  wissenschaftliches  Le- 
ben verbreitet,  statt  gefunden  hat.  Veranlassung  genug, 
eine  völlige  Revision  alles  bisher  über  unsre  Provincial- 
liiterärgeschichte  Gelieferten  und  eine  Fortführung  bis 
zur  neuesten  Zeit  zu  unternehmen,  zumal  da  auch  die 
ermunternde  Stimme  mehrerer  gelehrten  Freunde  dazu 
rieth. 

In  Rücksicht  des  Umfanges  unsrer  Arbeit  haben  wir 
die  Gränzen  dergestalt  abgesteckt,  dafs  i)  alle  Inländer, 
die  etwas  geschrieben  haben,  sie  mochten  leben,  wo  sie 
wollten;  2)  alle  gelehrte  Ausländer,  die  hier  kürzere 
oder  längere  Zeit  lebten ,  wenn  sie  Schriftsteller  waren, 
und  zwar  diese  meistens  mit  allen  ihren  Schriften,  ausser 
bey  einigen  Polygraphen  i  deren  hiesiger  Aufenthalt 
von  ganz  kurzer  £>auer  war,  und  yon  denen  nur  ihre 
während  desselben  berausgege1>enen  Bücher  angezeigt 
worden;  3)  endlich  alle  Ausländer,  welche  etwas  inSe- 
siehung  auf  die  Provinzen  Livland  9  Esthland  und  Kur- 
land geschrieben  haben  — *  diese  jedoch  kur^  und.blofs 
mit  Anführung  der  hierher  gehörigen  Schriften  <^-^  von 
uns  aufgenommen  sind«  Von  Gelehrten,  die  nichts 
haben  drucken  lasßeu,  oder  von  denen  wir  keine  Schrift 
anzuzeigen  wufsteut  sind  nur  einige  wenige,  und  zwar 
solche  angeführt,  bey  denen  znan  entweder  voraus- 
setzen kann,  dafs  sie  dennoch  etwas  mögen  geschrieben 
haben,  oder  die  durch  ihr^  Wirkisamk^it  oder  amtliche 


*)  Wir  führen  hier  zum  V^rgleicheii  nox  die  Buchstaben  im  ^sten 

Bande  an.    A  hat  bey  Gadebuschso,  bey  uns  71;  B  bey 

Gadeb.  79«  bey  uns  s83;  C  bey  Gadeb.  97»  bey  uns  83 > 

JD  bey  Gadeb.  31,  bey  uns  95;  £  bey  Gadeb.  91,  bey 

.  uns  6s ^  F  bey  Gadeb.  399  bey  un^  101  Artikel. 


VII 

Stellung  merkwürdig  erscheinen.  Wir  sind  dabey  von 
den  ältesten  Zeiten »  so  weit  irgend  eine  Spur  literari- 
scher Produktion  aufzufinden  Ist»  bis  auf  die  neueste 
Zeit  herabgegangen ,  und  glauben  keinen  Vorwurf  da? 
durch  zu  verdienen,  dafs  wir  auch  von  noch  lebenden 
Schriftstellern  handeln,  da  wir  hierin  das  Seyspiel  so 
vieler  literärgeschicbtlichen  Sammlungen,  besonders  ein- 
zelner Provinzen,  vor-  und  ausaerdem  die  Erfahrung 
für  uns  haben,  dafs  es  ofit  am  schwersten  hält,  zu  Nach- 
richten von  Gelehrten  zu  gelangen,  mit  denen  man,  so 
zu  sagen,  unter  einem  Dache  wohnt. 

fiey  der  Ausführung  haben  wir  uns  ein  Werk  zum 
Muster  gewählt,  das  eben  so  sehr  allgemeinen  Beyfall 
gewonnen,  wie  verdiei^t  hat  -*-  Meusels  Lexikon 
der  von  1750  bis  iSoo  verstorbenen  teut- 
schen  Schriftsteller.  Dies.  Buch  ist  uns  ein  Vor- 
bild gewesen,  sowohl  für  die  ganze  Anlage,  als  für  die 
äussere  Form.  Man  findet  daher  in  jedem  Artikel  eine 
nicht  zu  ausführliche,  aber  auch,  wo  dies  zweckmäfsig 
schien  und  Quellen  vorhanden  waren ,  nicht  zu  magere 
Liebensbescbreibung  des  Autors ,  wenigstens  doch  eine 
Angabe  seines  Standes  und  Z^eitalters;  femer  ein  voll- 
ständiges Schriftenverzeichnis,  worin  zuerst  die  beson- 
deren Werke,  dann  die  zerstreuten  Aufsätze. in  fremden 
Schriften,  Sammlungen  und  Journalen,  endlich  die 
blofs. herausgegebenen  Bücher  angeführt  worden,  hierauf 
eine  Ai^zeigeder  Bildnisse  in  ICupfer,  Steindruck,  oder 
auf  Medaillen,  so  wie  der  Büsteti  der  Gelehrten ,  wenn 
dergleichen  existiren,  und  zuletzt  ein  Verzeichniüs  der 
Quellen  und  Schriften,  welche  Nachweisungen  über  den 
Artikel  und  Belege  zu  demselbei»  tothalten.  In  Absicht 
der  Biographien  haben  wir  uns  bemüht,:  jede  überflüs- 
sige Weitschweifigkeit  zu  vermeiden,  dagegen  aber  in 
den  weaeotlichen  Umiständen  desto,  genauer,  und  zuvec- 


VIII 

lässiger  zu  seyri.     Deshalb  haben  wit  dabey  nicht  blofs 
alle  gedruckten  Quellen  benutzt,   deren  Gebrauch  uns 
zu  Gebot  stand,  als  die  aligemeinen  literarhistorischen 
Sammlungen  des  Auslandes ,   einzelne  Lebensbeschrei* 
bungen,  Nekrologe,  Leichenpredigten,  Begräbnifs-  und 
Promotionsprogramme,  alte  rigasche  Kalender,  welche 
in  ihren  Anhängen  oft  über  die  Todestage  Auskunft 
geben,  u.  dgl.  m«;  sondern  auch  handschriftliche,  z.  B. 
Kirchenbücher,'  Stamm-  und  Ahnentafeln,  Personalien, 
die  ehedem  bey  Sterbefällen  von  den  Kanzeln  verlesen 
wurden,  Dienstlisteti,  archivalische  Nachrichten,  Selbst- 
biographien/  die  bey   manchen  Familien   aufbewahrt 
werden,    die   nachgelassenen   Kollektaneen   H.    Bau- 
mann's,  J.  B.  Fischer's  und  J.  C.  Schwar;tz's  u.  s.  w« 
Bey  den  Schriftenverzeichnissen  war  aber  unser  Aug^i* 
merk  ganz  besonders  auf  Vollständigkeit  und  Cenauig* 
keit  gerichtet*     Zu  dem  Ende  haben  wir  alle  biblipgra* 
pkischen  Hülfsmittel^  die  mr  erreichen  konnten,  fleifsig 
zu  Hathe  gezogen,  uns  auch  nicht  damit  begnügt j  die 
Titel  der  Bücher  gleichviel  woher  abzuschreiben  ,  son* 
dern  wir  haben,  so  viel  uns  möglich,  gestrebt,  aus  Au- 
topsie zu  berichten;  weswegen  wir  denn  alle  uns  sugäng- 
lichen  Bibliotheken  durchsucht  und,    wo  wir  kopnten, 
die  Stärke  der  Bücher  und  das  Format,  wenigstens  bey 
dien  meisten  aus  den  hiesigen  Druckereyen  hervorgegan- 
genen ,    hinzugefügt  haben«      Eben  so  haben  wir   die 
Journalaufsätze  grofsen  Theils  nach  Band-  und  Seiten- 
zahl und  nach  den  Jahren  der  Erscheinung  angezeigt, 
und  zu  dem  Ende  eine  Menge  Sammlungen  und  Zeit- 
schriften durchgesehen«     Vorzügliche  Aufmerksamkeit 
ist  auch  vbn  uns  auf  die  Schriften  in  lettischer  und  esth«» 
nischer  Sprache  verwandt;  so  dafs  wir  in  Absicht  der- 
selben wohl  glauben  genügen  zu  können;     Deiui  Zim- 
mermanns Geschichte  der  lettischen  Xiitera* 


IX 

tur  kthngenkht  ausreichend,  und  übeardie  esthni^cbe 
Literatur  giebt  es  bis  ]etzt  dgentikh  nichts  ^  "worsius  tnzn 
dieselbe  nur  einigennafsen  vollständig* Jkennen  zu  1er« 
n€n  im  Stande  wäre..  Dafi^  wir  aber  auch  Meinere  und 
Gelegenkeitsschrifien,  .  einzelne  Prediglen  und  Dis^r- 
tatit>neh  aufgeführt  hab^n,  wird  man  uns  wohl  nicht  als 
Fehler  anrechnen.  Der  dadurchv  bewirkte.  Vortheil, 
alles,  was  in  einer  Provinz  geschrieben  worden,  mög<-. 
liehst  vollständig  beyftammen  zu  finden,,  scheint  jede 
Sredenkllchkeit  zu  überwiegen ,  und  in  dne^  Provincial- 
samoilung  verdient-  mancbe)s  einen  Platz  und  wiid  vseli 
fanzelnen  daselbst  gesucht,  was  in  Sammlungen  von 
unbeschränkterem  Umüange  nicht aufgenommenwjerden 
kann  und  darf;  ein  Umstand ,  i  deis  indessen  Verapbi«» 
sung  gegeben  hat,  den  Stab  über  unser  Buch  zu  bte^ 
chen,  lange  bevor  es  eirschienen,  ja., da  fast  gar  keine 
Hoffnung  zur  Herausgabe  desselben  war  ^)«l  Was  di^ 
Disputationen  aus  älterer  Zeit  betrüQFt,  die  allerdings- oft 
nichts  weiter  sind  ^als  unbrauchbare  Antiquitäten,  so 
durften  solche  doch  nicht  von  uns  übergangen  werden; 
denn^ie  gehören,  eben  so  gut  zu  den  Erscheinungen,  in 
welchen  sich  das  literarische  Leben  j^ner  Zeit  darstellte, 
als  die  heut  zu  TagQ  sich,  immer  mehr' häufenden 
JournalauCsätze  uns  int  gleicher  Rücksicht  für  die  ge- 
genwärtige dienen.  Uebrigejis  ist  es  oft  Schwer,  ja 
gar  nicht<zu  ermitteln ,  oh  diese  Diisserüationen'von  dem 
Vorsitzer  oder  dem  Respondenten«  verfafst  worden. 
Schon  Heu  mann  (Schediasma  de  libr^s  anonymis  et 
pseudonyAiia  p.  io5.)  sagt  darüber:  „Aolent  autem  dis» 
putationumauctores  plerumque  haberi  Praesides,  etsi 
aliquando'  icoiitingat,  ut  ipsi  Respondentes  eas  elaborar 
verint.     Hac  eniin   de  re  cum  dii&cilia  sit  praesumiio» 


^}  S*i  dtsn Grafen  de  Biay  Bistoircde  la«Iivojiie«  III.  199.. 


xnerlto  «criptum  Fraesidi  tribuitur,  donec  probetur  con« 
trarium.'*     Von  uns  aber  konnten  die  Disputationen, 
welche.  Inländer  im  Auslande  als  Respondenten  ver« 
theidigt  haben,    nur   bey  diesen  angezeichnet  werden, 
weil  die  Vorsitzer  hier  nicht  aufamnehmen  waren;  anders 
hingegen  ist  es  bey  den  Disputationen ,  die  auf  den  frü- 
heren Gymnasien  zu  Riga  und  Beval  und  den  ehemali- 
'  gen  Universit|Lt(in  zu  Do^pat  und  Fernau  gehahen  wor* 
den,  als  welche  «sämmtlich  den  Vorsitzern  zugeschrieben 
sind ;  und  nur  in  dem  Falle  werden  auch  die  Respon- 
denten noch  besonders  und  bey  ihnen  die  Disputationen 
(letztere  dann  freylieh  doppelt)  namhaft  gemacht,  wenn 
sie  üderdem  etwas  Anderes,  Selbstständiges,  geschrie- 
ben,   oder  sich  ausdrücklich   als  Verfasser  der. Streit- 
schrift genannt    haben;    obwohl  der  letztere  Ums^tand 
die  Sache  auch  nicht  immer  ausser  allen  Zweifel  setzt« 
liine  Kritik  und  Inhaltsan^eige  d^r  Schriften  wird  Nie- 
mand bey  uns  suchen;    nur  bey  seltenem  und  wichti- 
gern Werken  ist  eine  genauere  Beschreibung  gegeben 
und  in  wenigen  Fällen,  wo  es  u^s zweckdienlich  schien, 
das   habent  süa  fata  Ubelli   kurz  berücksichtigt  worden. 
Von  nachgelassenen  Handschriften  der  Autoren  sind 
nur  die  betfeutendern  verzeichnet. 

Bey  einem  Werke  dieser  Art-,  besonders  da.bey  uns 
nirgends  eine  ganz  vollständige  Sammlung  inländischer 
Schriften  vorhanden  ist  und  viele  Nachrichten  aus  den 
verschiedensten  Gegenden  dieser  Provinzen  zusammen 
gebracht  werden  mufsten ,  kann  es  dem  Einzelnen  nur 
dann  glücken,  einen  gewissen  Grad  beabsichtigter' Voll- 
ständigkeit zu  erreichen,  wenn  ihm  von  andern  lite- 
raturfreunden Unterstützung  zukommt.  Dieser  haben 
wir  uns  denn  auch  von  mehr  ^le  «iner^  Seite  her  zu 
erfreuen  gehabt;  und  wir  nennen  dankbar  als  Forderer 
unserer. Unternehmung  I.)  aua^Livland:  Herrn, Pastor 


XI 

Schweder  zu  Loddiger,  welcher  vom  ersten  Beginn 
his  sur  Vollendung  des  Werkes  unausgesetzt  regen 
Antheil  an  demselben  genommen;  die  Besitzer  der 
beyden  reichsten  Sammlungen  inländischer  Schriften, 
die  Herren  Prediger  v.  Trey  zu  Riga  und  v.  Berg- 
mann zu  Rujen,  von  denen  letzterer  uns  die  von 
seinem  Vater  Gustav  v.  Bergmann  ererbte  einhei- 
mische Bibliothek,  mit  seltener.  Gefälligkeit,  zum  Ge- 
brauch geöffnet,  ersterer  aber  dasselbe  nicht  blofs  mit 
seiner  noch  gröfsären,  aus  dem  Nachlasse  des  verstor- 
benen ObiJrpastors  Liboriiis  v.  Bergmann  angekauf- 
ten Sammlung  gethan ,  sondern  auch  viele  Bücher  weit- 
hin und  auf  längere  Zeit  an  uns  gesandt,  ja  selbst  für 
unsem  Zweck  gesucht  und  excerpirt  hat;  den  verstor- 
benen Dr.  v.  Di t mar,  der  in  früheren  Jahren,  noch 
als  Student  in  Dorpat,  für  uns  sehr  thätig  gewesen 
ist;  Herrn  Moritz  Baron  v.  Wrangel  in  Walk, 
der  uns  viele  Beyträge  aus  seinen  Sammlungen  -  zur 
Uvländiscben  Adelsgeschichte  geliefert;  Herrn  Pastor 
Rosenplänter  in  Pemau,  der  uns  seine  Bibliotheca 
Estbonica  in  der  Handschrift  mitgetheilt  hat;  Herrn 
Generalsuperintendenten  Sonntag,  dessen  Stadt-  und 
Ostseepro vinasen  *  Blättern  wir  nicht  nur  viele  Beleh- 
rung schuldig  sind,  sondern  der  auch  die  Gefälligkeit 
hatte,  uns  den  Gebrauch  mehrerer  seiner  Sammlungen 
zu  gestatten  und  uns  sonst  zu  unterstützen;  Herrn 
Staaterath  Professor  v.  iEwers  und  Herrn  Professor 
V«  Bröcker  in  Dorpat;  Herrn  Dr.  v.Liuce  in  Arens- 
bürg;  die  Herren  Pastoren  Ewald  in  Neuwelke  und 
Punschel  in  Losem;  die  Herren  Buchhändler  Hart- 
man n  und  Meinshausen  und  Herrn  Staatsrath 
V-  Kurtzwig  in  Riga;  ^*-~  2)*  aus  Esthland,  wo 
auch  die  aufmunternde  Stimme  eines  hohen  Staats- 
beamten unser  Unternehmen  sehr  beförderte:  Herrn 


Xü 

Dr.  Wetterstandt,  der  uns  reichliche  Beytrage  ge- 
sammelt; den  verstorbenen  Professor  Rick  er  s;  Herrn 
Pastor  Knüpffer  in  St.  Katharinen,  der  tins  inson- 
derheit Vieles   und  Schätzbares  über  die  reval-esthni- 
sehe  Literatur,   so  wie  zur  estfaländischen  Presbytero- 
logie,  mitgetheilt  hat,  und  Hehm.  Dr.  Kupffer  in 
Reval;  •—  3)  aus  Kurland:  den  Herrn  stellvertreten, 
den     Gouvernements  >  Scfauldirektor    Kollegienassessor 
V.  Braunschweig;  Herrn  Konsistoxnalrath  .Hillner; 
Herrn  Pastor  Koehler  in  Mitau;  Herrn  Oberhauprt- 
xhann  v.  K 1  o  p  m  a  n  n ,  der  sich  auf  mannigf^he  Weise 
für   uns    thätig    bewies;    Herrn   Pastor  Kupffer  zu 
besten;    Herrn    Propst    v.  d.  X^aunitz    zu   Gro^in; 
Herrn   Dr.  Lichtenistein;   Herrii  Kollegiensekretär 
Franz.  Meyrer;  Herrn  Pastor  v.  Pauffler  zu  Kur- 
siten;    Herrn  Konsistorialrath  Preifs;    Herrn  Pastor 
v..  Raison  zu  Grofs-Autz;  den  verstorbenen  Super- 
intendenten Reimer;    Herrn  Buchhändler IRey her; 
Herrn    Dr.    Schiemann;    den    verstorbenen   Pastor 
W a t s o n  und  Herrn  KoUegienrath  v.  Wohnhaas;  -^ 
4)    aus  S  t.  P  e  t  e rs b u r g :   Herrn  Hofrath  v.  K  o  e p- 
J)en  und  Se.  Excellenz  ^   den  Herrn  wirklichen  Staats* 
rath  V.  Adelung;  *—  5)  aus  der  Fremde  her  end- 
lich:  utisern   als'Privatgelelirter  in  Dresden  lebenden 
Liandsmann,  Herrn  Kraükling,  und  vor  allen  Herrn 
Advakaten  Lindiier  ebendaselbst,  den  rüstigen  Fort- 
setzer von  Meusels  gelehrtem  Teutschlande,    ohne 
dessen  zuvorkonunender  Beyhülfe   es.  uns   nicht  mög- 
lich gewesen  wäre ,   mehreren   Artikeln  die  Vollstän- 
digkeit zu  geben ,  welche  sie  jetzt  erlangt  haben« 

Bey  lebenden  Autoren-,  die  unsere  Aufforderun- 
gen um  biographische^  Nachrichten  und  um  Verzeich- 
nisse  ihrer  Schriften  unbeachtet  Uefsen,  mufsten  wir 
una  auf  unsere  eigne  KenntDifs  ihrer  Xiebensverhält- 


XUI 

nisse  und  defisen,  was  sie  geschrieben  haben,  auf 
Dienstlisten  und  auf  Mittheilungen  Anderer  beschrän- 
len;  glücklicher  Weise  ist  ihre  Anzahl  im  Ganzen 
nicht  sehr  grofs. 

Manche  l/nvollkommenheiten  und  Mängel  unser« 
Buches  verhehlen  wir  uns  keineswegs,  rechnen  aber 
auf  Nachsicht,  da  wir,  sie  zu  vermeiden,  redlich  be- 
müht gewesen  sind.  Wo  es  an  genügenden  Notizen 
gebrach  (was  zumal  aus  der  neuern  Periode  am  häu- 
figsten der  Fall  ist,  da  wir  seit  kurzem  erst  Zeitschrif- 
ten für  dergleichen  Zwecke  besitzen,  und  die  auslän- 
dischen Xiiteraturblätter  entweder  gar  keine,  oder  doch 
nur  wenige  und  noch  dazu  sehr  unvollkommene  und 
einseitige  Nachrichten  aus  unsem  Gegenden  lieferten), 
da  gaben  wir  —  so  viel  wir  konnten;  machten  uns 
jedoch  bey  der  Benutzung  des  vorhandenen  Materials 
die  aufmerksamste  Sichtung  des  Wahren  und  Gewis- 
sen vom  Falschen  und  Unsichern  zur  strengen  Pflicht. 
Nichtsdestoweniger  kann  dennoch  hier  und  da  etwas 
Unwahres  stehen  geblieben  seyn,  und  es  leidet  keinen 
Zweifel,  dafs  nicht  inländische  Bibliographen  manche 
Gelegenheit  zu  Berichtigungen  und  Ergänzungen  finden 
dürften.  Sie  werden  uns  ungemein  verbinden,  wenn  sie 
solche  entweder  uns  zustellen,  oder,  da  doch  das  Buch 
nun  Eigenthum  des  gelehrten  Publikums  geworden  ist, 
auch  diesem  gleich  selbst,  etwa  in  den  literarischen 
Supplementen  zum  Ostseeprovinzen -Blatte,  oder  in 
den  Beylagen  zur  (Mitauschen)  Allgemeinen  Deut- 
schen Zeitung  für  Rufsland,  mittheilen  wollen. 

'An  diejenigen,  welche  unsere  Schrift  beurtheilen 
werden,  richten  wir  die  Bitte,  dafs  sie  die  von  uns 
angegebenen  Quellen  auch  wirklich  vergleichen  mögen, 
damit  sie  sich  von  der  Gewissenhaftigkeit  überzeugen, 
mit  der  wir  zu  Werke  gegangen  sind. 


XIV 

Auf  die  Korrektur  ist  der  mühsamste  Fleifs  ver- 
wandt worden,  und  die  wenigen,  gewifs  nur  höchst 
unbedeutenden  Fehler,  die  sich  vielleicht  finden  las> 
sen  und  am  Schlufs  eines  jeden  Bandes  angezeigt 
werden  sollen,  so  wie  die  ganze  Aussenseite  des 
Buchs,  geben  einen  neuen  Beweis  nicht  nur  überhaupt 
von  dem  trefflichen  Zustande,  in  dem  unser  Freund, 
Herr  Peters -Steffenhagen,  seine  Druckerey  er- 
hält, sondern  auch  von  der  rühmlichen  Aufmerksam^ 
keit,  mit  der  alle  seine  Gehülfen  ihm  dabey  an  die 
Hand  gehen. 

Miuu  und  Neu-Pebalg,  im  April  1827. 


Recke.  Napiersky, 


Erklärung  der  Abkürzungen,  mit  denen  die,  als  Belege 

und  zum  Vergleichen,  am  häufigsten  angeführten 

Schriften  bezeichnet  worden.  ■ 


Adelung  z,  ^Öcher*  —  Fortsetzung  und  Ergänzungen  zu  C.  G. 
Jocliers  allgemeinem  Gelehrten -Lezico,  von  Joh.  Christoph 
Adelung,    ister  Band.  A.  u.  B.   —   ater  Band.  C>J.   Leipzig, 

1784.  1787-   4« 

Bergmanns  Gescfu  d.  Rig,  Stadtkircfu  —  Liborius  Bergmanns  Ver- 
such einer  kurzen  Geschichte  der  rigaischen  Stadtkirchen  seit 
ihrer. Entstehung,  und  ihrer  Lehrer  von  der  Reformation  bi8 
auf  die  jetzige  Zeit.    Kiga«  1798.    4* 

Bergmanns  Rig.  Kirch,  Gesch*  «^  Lib.  Bergmanns  Versuch  eines 
zvreyten  Beytrages  zur  rigisch^n  Kirchengeschichte.  Riga, 
1794.    4. 

CarlU,  —  G.  Carlblom's  Prediger- Matricul  Ehstlands  und  der 
Stadt  Reväl.    (R'eval),  1794.    $• 

Dunkels  Nachrichten»  —  Joh.  Gottlob  Wilh.  Dunkels  Historisch- 
kritische  Nachrichten '  von  verstorbenen  Gelehrten  und  deren 
Schriften.  3  Bände,  jeder  Band  4  Theile  enthaltend,  nebst 
einem  Anhange.    Dresden  und  Breslau,  1747-1753.    8* 

Gadeb,  Abhm  —  Fr.  Konr.  Gadebuschs  Abhandlung  von  Livlän- 
dischen  Geschichtschreibem.    Riga,  1779.    8« 

Gadeh»  Z.  B.  —   Gadebuschs  Livländische  Bibliothek.  3  Theile. 

Riga.  1777-    8. 
Inland,  Bll,    —    Inländische   Blätter;    herausgegeben   von    Karl 

Gottlob  Sonntag.  i8>4*  Ein  Jahrgang  von  59  Nummern« 
nebst  einer  im  Jahr  1817»  als  Nebenblatt  zu  Merkels  Zu- 
schauer, erschienenen,  mit  der  iiten  Nummer  vrieder  ge- 
schlossenen Fortsetzung. 
Jöcher,  —  Allgemeines  Gelehrten -Lexikon,  herausgegebe^  von 
Christian  Gottlieb  Jöchec  4  Theile.  Leipzig,  1750.  1751.  4. 


XVI 

Jördens  Lexik,  —  Lexikon  Teutscher  Dichter  und  Prosaisten, 
herausgegeben  von  Karl  Heinrich  Jördens.  6  Bände.  Leipzig, 
1806-181 1*  gr.  8« 
^Meusels  G»  T,  —  Das  gelehrt^  Teutschland  oder  Lexikon  der  jetzt 
lebenden  Teutichen  Schriftsteller,  von  Joh.  Georg  Meusel ; 
und  seit  dessen  Tode  bearbeitet  von  J.  W.  S.  Lindner  und 
herausgegeben  von  J.  S.  Ersch.    Bd.  I-XX.    Lemgo,  1796  bis 

i8«5«    8.  .. 

Meusels  Lexik,  — *  Lexikon  der  vom  Jahre  1750  bis  1800  verstor- 
.  benen  Teutschen  Schriftsteller;  aysgearbeitet  von  Joh.  Georg 
Mendel.     15  Bände.     Leipzig,  1809-1816.     gr.  8« 

iV«  inländ,  Bll,   —   Neue  inländische  Blätter;  herausgegeben  von 
F.  £.  Kambach.   Dorpat,  1817  u.  1818.   30  u.  5s  Nummern.   4. 

3V.  Nord,  Mise,  -^  A.  W.  Hupeis  Neue  Nordische  Miscellaneen. 
1  bis  XVm  Stück.    Riga,  1792-1798.    8. 

Nord,  Mise.  —  Hupeis  Nordische  Miscellaneen.  Ibis  XXVIII  Stück. 
Riga,  1781-1791'    8.  . 

Nova  lit,  mar,  B,  —  Nova  litteraria  maris  Balthici  et  Septentrio- 
nis.     Lubecae,  Hamburg!  et  Lipsiae,  1698-170S.    4. 

Ostsee-Prov,  Bl,  —  Ostsee -Provinzen- Blatt;  herausgegeben  von 
K.  G.  Sonntag  seit  1893.    Riga.'    4. 

Rig.  StadthlU  *-  Rigaische  Stadtblätter;  seit  1810  jährlich  1  Band 
von  59  Nummern.    Riga.     8. 

Rßttrmund  z,  Jöcher,  —  Fortsetzung  und  Ergänzungen  zu  C.  G. 
Jochers  allgemeinem  Gelehrten-Lexico ,  angefangen  von  Ade- 
lung und  vom  Buchstaben. K  fortgeführt  von  Heinrich  Wil- 
helm Rotermund.  3ter  bis  6tet  Band  (bis  Rinov).  Delmen- 
horst und  Bremen ,  1810-1819*    4-      * 

Schwartz  Bibl,  —  J.  C.  Schwartz  vollständige  Bibliothek  kur- 
ländischer  und  piltenscher  Staatsschrif^en.  Mitau,  1799.   8* 

Somm»  —  G.  Sommelii  historia  academiae  Dorpato-Pernavianae. 
Lundae«  1796*    8« 

Tetsch  K,  K,  G.  — .  Karl  Ludw.  Tetsch  Kurländische  Kirchen- 
geschichte. 3  Theile.  Riga^  Leipzig  und  Königsberg,  1767 
bis  1769.     8* 

Witte  D,  B,  —  Henningii  Witte  Diarium  biographicum.  Tom.  I. 
Gedani,  i688*    Tom.  II.    Rigae,  1691.    4. 

Zimmermanns  Lett,  Lit,  —  Versuch  einer  Geschichte  der  lettischen 
Literatur  von  Ulrich  Ernst  Zimmermann.    Mitau ,  1813-    8* 


.r 


Allgemeines 


Schriftsteller-    und    Gelehrten- 


Lexikon 


der  Provinzen 


Livland,   Esthland   uu.d  Kurland. 


\ 
\ 


/ 


/.  Band, 


f 

I 


A, 


Abel,  (Kaspar). 


G, 


eboren  zu  Hindmburg  in  der  Altmark  am  14  Julius  16769 
gestorben  als  Pastor  zu  Westdorf  im  Fürstenthum  Halber- 
Stadt  1763. 

Fortgesetzte^  vermehrte  und  verbesserte  Preufsisclie 
und  Brandenburgische  Reichs  -'  und  Staaftsgeographie» 
worinneny  nehst  vielen  Zusätzen  ^  Anmerkungen  und 
Erläuterungen  t  vornehmlich  die  Reiche  und  Länder 
Preussen.  und  Schlesien  ausführlicher  und  gründlicher 
beschrieben  9  anbey  auch  von  den  Bischöffen  von 
Culm  und  Ermland  im  Polnischen  Preussen,  inglei- 
chen von  den;  Hertzogen  von  Mecklenburg  und  Cur- 
land,  und  von  vielen  vornehmen  Gräflichen ,  Frey- 
herrlichen  und  Hochadelichen  Geschlechtern  in  den 
Preufsischen  Landen  eine  kurtze  Nachricnt  ijegebeny 
^  und  zuletzt  einige  Schlesien  betreffende  Documenta 
l  und  Friedens  -  Schlüsse  mit  angehänget  worden. 
}  Leipzig  und  Gardelebeu»  i747«  32  u«  462  auch 
18  unpag.  S.    8*  * 

Vergib  Adelung  z.Jöcher.  —  Meusels  Lexik«  Bd.  i« 
S.  6,  woselbst  sich  auch  das  Verzeichnifs  seiner  übrigen 
zahlceichen  Schriften  findet. 


4  VON  Adelung  (Friedrich). 

VON  Adelung  ( Friedrich  )• 

Geb.  zw  Stettin  am  25  Fehu  1768,  trhhlt  dm  ersten 
Unterricht  in  der  öffentlichen  sogenannten  grojsen  Schule 
seiner  Vaterstadt  j  und  wurde  dann  1780  zu  seinem  Oheime 
dem,  Ifekannten  Sprachforscher  J.  C*  Adelung,  der  sich  zur 
Besorgung  seiner  fernem  Erziehung  erbot ,  nadi  Leipzig  ge- 
schickt  i  wo  er  anfangs  die  Nikolai  -  Schule  besuchte  ^  seit 
Ostern  1787  aber  Jurisprudenz  und  Philosophie  auf  der 
dqsigen  Universität  studirte.  Er  war  im  Begriffe  seine  schon 
völlig  tuisgearbdtete  Abhandlung  de  inTestiturapervexillazn 
im  J«  1790  s;u  vertheidigen  ^  als  die  Aufforderung  einer 
damals  in  Leipzig  anwesenden  Kurländerin,  der  verwittweten 
Begierungsräthin  von  Plettenberg^  sie  auf  ihren  Beisen 
zu  begleiten^  ihn  bestimmte,  seinen  bisherigen  Plan,  sich  dort 
zu  habilitiren,  aufzugeben.  Er  verlief s  nun  mit  dieser  Dame 
im  September  des  vorgenatmten  Jahres  Leipzig ,  wohnte  der 
Kaiserkrönung  Leopolds  in  Frankfurt  und  seiner  Krönung 
zum  König  von  Ungarn  in  Prefsburg  bey,  lebte  den  folgenden 
Winter  in  Wien^  und  setzte  im  Frühlinge  "ijgi  die  Beise 
nach  Italien  und  Sicilien  forty  auf  welcher  er  2%  Jahr  zu- 
brachte.  Da  dit  Frau  von  Plettenberg  den  Vorsatz 
gefafst  hatte  y  ihr  Leben  in  Italien  zu  beschlief sen^  so  reiste 
er  im  August  1  jg3  mit  einem  Bigaichen  Negocianten  nach 
Deutschland  und  dann  mit  demselben  nach  Biga  ^  wo  er  im 
Oktober  eintraf  Hier  wählte  sich  ihn  der  Oberst  Graf 
von  Browne  (ein  Sohn  des  damaligen  livländischen  General- 
Gouverneurs)  zum  Beisegesellscliafter,  Sie  gingen  zusam- 
men erst  fiacli  St.  Petersburgs  dann  aber  im  Frühjahre  1794 
nach  Deutschland  zur  österreichischen  FÜteinarmee^  welche 
damals  der  Bruder  des  Grafen  befehligte.  Der  Anfang  dieser 
Jteise  wurde  zu  Schiffe  von  Libau  hach  Lübeck  gemacht^  und 
ging  VQn  da  über  Harburg  durch  Westpluilen  den  Bhdnherr 
unter  bis  Aadien^  wo  eben  der  Kaiser  sich  außdelt^  dessen 


^  VON^  All£JLl7NG   (FaiEDRlÖH).  5 

Erlauhnifs  der  Graf  bedurfte ,  um  xJs  Fnywittiger  bey  seiner 
Armu  dienen  zu  können.  Von  dort  folgten  die  beydtn  Reu 
senden  dem  österreichischen  Hauptquartier  nach  Manheint^ 
Schmtdngen^  Speyer  ^  Landau  u.  $,  w.^  bis  der  Graf  im 
September  desselben  Jahres  nach  Riga  zurückkehrte^  um  dann 
für  immir  nach  Wien  zu  gehen»  Adelung,  dessfn  Verbin-^ 
düng  mit  ihm  dadurch  aufgehoben  wurde ,  reisete*  nun  nadi 
St»  Petersburg,  von  wo  er  im  Junius.ijgS  mit  dem  General- 
Gouverneur  von  Kurland^  Grafen  von  der  Pallien, 
naehMitau  kam.  JSr  wurde  hier  nicht  nur  ^bey  d&f  Organa 
sation  der  neuen  Statthaltersdiaft  Kurland  gebraucht,  son- 
dern audi  bey  Eröffnung  derselben  im  Januar  1796  als  Sekre» 
tär  des  Kollegiums  allgemeiner  Fürsorge  angesteik,  und  noch 
in  demselbeh  Jahre  zum  Tit.  Rath  ernannt;  wobey  er  zu- 
gleich PrivatsehretOr  des  General- Gouverneurs  war.  Als 
aberiniJ,  1797  die  alte  Verfassung  in  Kurland"^  meder  ein- 
geführt wurde,  verlor  er  sein€  Stelle,  zog  nun  die  nüiigen 
Aussichten,  die  ihm  sein  Freund,  der  Hofbjanquier  Baron 
von  R all  in  St^  Petersburg,  durch  eine  mit  ihm  einzu* 
§diende  Handelsverbindung  eröffnete,  allen  andern  Beförde- 
rungen vor,  und  lebte  zwey  Jahr  ohne  Amt,  bis  er  im  April 
1800,  auf  namentlichen  Befehl  des  Kaisers,  als  Censor  bey 
dem  deutschen  Theater  in  St.  Petersburg  angesteilt  wurde. 
Im  Oktober  desselben^Jahres  erhielt  er  von  der  neu  gegründe- 
ten Universität  Dorpat  den  Ruf  als  Professor  der  Geschichte 
imd  Geographie,  den  er  aber  jener  Stelle  wegen  ablehnen 
mufste.  Im  Februar  1801  wiwde  er  zum  Kollegien -Assessor 
hefördert  und  im  May  zum  Direktor  des  deutschen  Hif- 
theaters  in  St.  Petersburg,  an  Kotzebue's  Stelle,  ernannt; 
jedoch  verlor  er  dieses  Amt  schon  nach  vier  Mbnaten,  als  das 
Tlieater  einem  Privatunternehmer  übergeben  ward,  behielt 
ober,  auf  B^ehl  des  Monarchen,  seinen  Gehalt,  bis  er  im 
May  1802  bey  dem Kammtrherrn  von  Witt offt off,  Chef 
aüer  Wohl'thätigkeits- Anstalten,    angestellt  wurde.     Einen 


6  VON  Adelung  (Friedrich). 

* 

im  J.  i8o3  &hahenen  Ruf  als  Professor  der  Geschidite  und 
Literatur  nach  Charkow  sdilug  er  aus  ^,  und  wurde  im  No- 
vember desselben  Jafires  Instriiktor  Ihrer  KaiserL  Hoheit en, 
der  Grofsfürsten  Nikolai  Pawlowttsch  unA  Michail 
Pawlowits)chf  welches  ehrenvolle  Amt  erbeydemersteren 
bis  i8l6,  bey  dem  letzteren  bis  1818  bekleidete.  1804  wurde 
er  zugleich  Bibliothekar  bey  der  kaiserlichen  Gesetzkommis- 
sion  und  Hofrathj  1808  Kolkgienrath  ^  181 1  Ritter  des 
St.  Annen-  Ordens  der  2ten  Klasse^  auch  bald  darauf  Staats- 
ri^h.  In  dem  zuletzt  genannta;L  Jahre  erhielt  er  von  Uirer 
Maj.f  der  Kaiserin  Mutter,  den  Auftrag,  der  Grafs- 
fürstin  Anna  KaiserL  Hohdt  Vorlesungen  über  Archäolo- 
gie in  Gatschina  zu  halten,  die  er  bis  .zum .Frühjahre  1812 
fortsetzte ;  «r  wurde  hierauf  nodi  in  dem  besonderen  Dienste 
Ihrer  Mqj.,  der  Kaiserin  Mutter,  angestellt^  war  *seit 
l8i3  ununterbrodien  in  genauer  Verbindung  mit  dem  Reidts- 
hanzler,  Gräfin  Romanzöw,  bjs  an  dessen  Xod,  und 
besorgte  die  nuisten  seiner  literarischen  Aufträge  und  Nach- 
forschungtn;  erhielt  1816  den  königlich- preussisdien  rothen 
Adlerorden  der  3un  Klasse,  1818  aber  eine  Anstellung  bey 
dem  Reidiskolkgium  der  auswärtigen  Angelegenheiten  und 
fllr  besondere  Aufträge  bey  dem  Grafen  von  Nesselrode; 
wurde  1820  Mitglied  des  kaiserL  Direktoriums  der  deutschen 
Hauptechule,  hierauf  1824  auch  Direktor  der  bey  dem  eben^ 
genannten  Rdchskollegium  befindlichen  orientaUsdien  Anstalt, 
und  1824  wirklicher  StaatsratK  Er  ist  Ehrenmitglied  der 
Universitäten  zu  Moskau,  Charkow,  Wilna  und  Kasan, 
der  Gesdlsdiaft  der  Freunde  russischer  Literatur  zu  St.  Pe- 
tersburg ,  des  königL  Niederländischen  Instituts  und  der  p/ti- 
Josophischen  Gesdlsdiaft  zu  Philadelflua;  ordentliches  aus^ 
Wärtiges  Mitglied  der  Kurland.  Gesdlsdu  für  Literatur  und 
Kunst ;  Korrespondent  der  KaiserL  Akadenue  der  Wissen^ 
Schäften  und  der  plulanthropischen  Geselkchqft  m  &•  Peters^ 
bürg. 


VON  Adexükg  (Fiiiedrtch)*  7 

Nachrichten  von  altdeuUchen  Gedichten,  welche  aus 
der  Heidelhergischen  Bibliothek  in  die  Vatikanische 
^kommen  sind»     Königsberg ,  1796«     252  S.  8« 

Altdeutsche  Gedichte  in  Rom,  oder  fortgesetzte  Nach* 
richten  von  Heidelhergischen  Handschriften  in  der 
Vatikanischen  Bibliothek.  £beuid«  1799*  XXXII  u. 
332  S.  $• 

Entwurf  einer  statistischen  Beschreibung  des  kurländi- 
sehen  Gouvernements«  St.  Petersburg,  1800«  22  3. 
gr.  4*  — •  Selten. 

Pausilippe.     St.  Petersburg  (Mitau)  1801;     325  S.  8. 

Loh  des  Cäsars,  nach  Calpurnius.  St.  Petersburg ,  1802* 
15  S.  gr.  4.       f 

*  Statuten  der  St.  Petersburgischen  Musiker -Wittwen« 

Kasse.     £bend.  1803*     4« 
Hea  Titus  Calpurnius  Sicnlus  ländliche  Gedichte»  über- 
seUt  und  erläutert.     Ebend.  1804*     255  S.  gr.  4«     > 

*  Denksprüche.     (St.  Petersburg.)  1808«     200  S.  12« 

HHocmpaRHaji  AHmepaniypa  sl»  pocciH,  Bb  nie<ieH¥ii 
nümHAtiniH  cl>  1881  no  1806  ro4l*.  (Ausländische 
Literatur  in  Ruisland  während  des  fünfjährigen  Zeit- 
raums von  1801  bis  18060  ^^'  Petersburgs  1811« 
207  S.  8«  -*—  Macht  den  zweyten  ThtilßUM  von  Storchs 
und  Adelungs  systematischer  Uebersicht  der  Lite- 
ratur in  Rufsland  während  etc.  St.  Petersburg,  1811* 
8m  und  enthält  dicAufzäJilung  der  in  24  fremden  Sprachen 
während  des  angegebenen  Zeitraums  in  Rujsland  ersdiie- 
nenen  Schriften. 

Abentheuer  in  der  Sierra  Morena.  Aus.  den  Papieren 
des  Grafen  von  *'**•  Erster  Band.  Leipzig »  18  tO* 
294  S.  8.  (  Freye  Uebersetzung  dnes  Werkes  des  Grafen 
Johann  Pptocki,  welches  er  1809  zu  St,  Petersburgs 
unter  dem  Titel:  Le  Manuscrit  de  Saragossa,  drucken 
liefe  s  fvovon  aber  nur  der  erste  Tlieil  und  4  Mögen  des 
zweiten  in  einer  kleinen  Anzahl  von  Exemplaren  erschienen 
sind.)  —  *  Bruchstücke  aus  dieser  Uebersetzung  stehen  auch 
in  dm  Mitauschen  WöcL  Unterh.  Bd.  5.  S.  308*  Bd.  6« 
S.  145  u.  326  (l807)>  undindervon  Schröder  und 
Albeifs  herausgegebenen  Ruthenia  1808«  Januar  S.  44f 
März  6.  216»  April  S.  296  und  Julius  S.  214« 


8  VON  Adjelung  (Frijedrich). 

Rapports  entre  la  laiigue  Sanscrit  et  la  langue  Russe. 
Presentes  ä  rAcad^mie  Imperiale  Russe,  a  St.  Peters- 
'bourg,  1811.  165  S.  4.  Auch  durch  Miliin  wieder 
abgedruckt  im  Magasint.£ncyclop^dique  1813Novembre, 
und  durch  L  a  n  g  1  ^  s  im  Mercure  Etranger  No.  XV.  — - 
Ins  Russische  übersetzt  (  von  F  r  e  y  g  a  n  g  ).  St.  Peters- 
burg, 1811.     8. 

Ca.tharinen$  der  Grofsen  Verdienste  um  die  ver« 
gleichende  Sprachenkunde.    St.  Pet^r^b.,  1815*  2 1 0  S.  4. 

Siegmund  Freiherr  von  Herber^tein.  Mit  be- 
sonderer Rücksicht  auf  seine  Reisen  iii  Rufsland  ge- 
schildert. St.  Petersburg,  1818.  513  S.  gr.  8.  Mit 
2  Kupfern  und  einer  lithographirten  Karte. 

IJebersicht  aller  bekannten  Sprachen  und  ihrer  Dialekte. 
St.  Petersburg ,  1820.     185  S.  gr.  8. 

Die  Korssunischen  Thüren  in  der  Kathedralkirehe  zur 
he^.  Sophia  in  Nowgorod ,  beschrieben  und  erläutert. 
Mit  1  Kupfer  und  8  Tafeln  in  Steindruck.  Berlin,  1823. 
164  S.  gr.  4. 

Ueber  das  Alter  einiget  der  Torzüglichsten  nordischen 
Gedichte^  in  Beckers  Erholungen  1797*  Bd.  4; 
No.  3.  —  Proben  der  Dichtkunst  ungebildeter  Völ- 
ker; ebend.  179^.  Bd.  l.  No.  7* 

Erzählungen  und  andere  Aufsätze ,  so  ^e  fast  alle  Kor« 
respondenznachrichten    aus    St.    Petersburg;    in   der 
.    Zeitung  für  die  elegante  Welt  1801-1803. 

Nachricht  von  den  Werken  des  spanischen  Exjesuiten 
Don  Lorenzo  Hervas  über  die  iSprac.hen;  in  den 
AUgem.  geographischen  Ephemeriden  1801.  St.  12. 
S.  543  -  554.  —  Bearbeitung  einer  kleinen  französi- 
schen Schrift  des.  Professors  D  e  g  u  r of  f  zu  Charkow : 
Ueber  die  Givilisirung  der  Nogajischen  Tataren  im 
Süden  des  europäischen  Rufslands ;  ebend,  1817«  St.  i. 
S.  1  -  37  u.  St.  4.  S.  389  -  422.  —  Auch  ausserdem 
viele  ethnographische  und  geographische  Beyträge  in 
den  Jahrgängen  1801-1822. 

Erste  Nachricht  von  der  Dubrowsky  sehen  Sammlung 
merkwürdiger  Handschriften.  — -  Nachrichten  von  der 
Bergmann i chen  Sammlung  livländischer Münzen. _ 


VON  ADELUNG  (FrUSD&ICh).  9 

Viele  Aeeensionen  geographischer»  historischer  und 
lin^uistiscner  Werke,  Reisen,  etc.;  in  dtr  Allgem. 
Literatur -Zeitif^g.  1803  u«  1804«  Auch  Korrespon- 
denz-Nadhrichten' /iir.  das  Intelligenzhlatt  derselben, 
in  welditm  sdae  Berichte  aus  St«  Petersburg  während 
dieser  Zeit  einen  stehenden  Artikel  ausmachten^ 

Beyträge  zu  Hofrath  J.  G»  Adelungs  Verzeichnisse  der 
schwäbischen  Dichter  und  zu  der  Literatur  der  Mei- 
stersänger; in  Gräters  Bragur  BJ,  ^6*  Abschn*  2- 
S.  88  -  99«  — *  Beytrag  zur  Geschichte  der  Guillotine ; 
ebend. 

Nachricht  ron  dem  altdeutschen  Gedichte:  Das  Schaf- 
zabel-Spil,  nach  einer  Handschrift  der  J^nbro^ws* 
iy sehen  Sammlung;  im  Neuen  teutschen  Merkur 
1804.  Septbr.  S»  30  -  74. 

Literarische  Notizen;  in  Storchs  Rufsland  unter 
Alex'ander  L  Bd.  5*  S.  §6-  (18040  -^  Nmchricht 
von  der  Duhrovsky  sehen  Mannskripten-Sammlung 
in  St.  Petersburg;  ebend.  Bd.  6«  S.  254  -  276  u.  Bd.  8* 

S.  82-113.  Ferg/.  auc/i  Bd.  7.  S.  383.  (1805 u.  1806.)  — 
Mehrere  kleinere  Beyträge, 

^Kecensioneu  in  den  Mitauschen  Wöch.  Unterh;  Bd.  3. 
(1806.)  Bd.  5.  (1807.) 

Nachricht  von  Krusensterns  Reise  um  die  Welt ;  in 

Merkels    Frey müthigem  1807 —    Ueber  die 

zunehmende  Zahl  der  Verbrecher  in  ^Frankreich; 
in  desselben  Supplementblättern  zum  Freymüthigen 
(Riga,  1807.)  No.  12- 

Beschreibung  des  Festes 9  -welches  die  Kaiserin  Mut* 
ter  am  26  Jtfl.  ^1814  dem  Kaiser  Alexander  in 
Pawlowsk  gab;  im  iVussischen  Invaliden  1814  No.  63* 
und  aus  diesem  wieder  abgedruckt  in  Schlippenbachs 
Erinnerungen  von  einer  Reise  nach  St.  Petersburg 
Ister  Th.  (Mitau,  1816.)  S.  183-192-* —  Sechshun- 
dertjähriger Käse  auf  der  Tafel  Ludwigs  XV.;  im 
Kuss.  Invaliden  1815.  Nö.  4.  —  Vorschlag  zu  einem 
Aussiscben  National- Museiftn ;  ebend.  1817.  No.  iqo 
u.  101.  Auch  einzeln  abgedruckt^  und  Russisdi  im  Sohii 
des  Vaterlandes  von  demselben  Jährer  — -  Berühmte 
Indianer  des  Mittelalters;  im  Russ.  Invaliden  1818. 
No.  263.  ^ 


1 0       VON  ^oxxuKG  <F.).    VON  Adsrkas  (F.  W.)« 

t 

NachtrMge  zu  dem  ersten  Theil  des  Mithridates.  5/e 
machßn  den  bey  weitem  gröfsten  Tfieü  des  Aten  Bandes  von 
!•  C.  Adelungs  Mithridates  oder  allgemeine  Spra- 
chenkunde,  fortgesetzt  von  J.  S.  Vater 9  (Berlin,  1817- 
8.)  auSj  und  gehen  von  S,  l  -  272.  — ^  Nachträge  zum 
zweyten  Theil;  ebend.  S.  361  -  417. 

lieber  die  Benennung:  Korssiinisch  von  ttltem  russ!« 
sehen  Kunstwerken;  in  OldelLops  St.  Petershurgi- 
scher  Zeitschrift  1822-  —  Ausführliche  Beurtheilun^ 
einer  Sammlung  kaukasischer  Trachten;  ebehd»  Meh- 
rere kleinere  Aufsätze  und  Nachrichten ;  in  den  Jahr- 
gängen 1822  u,  1823.     ' 

Nachricht  Ton  Handschriften  und  alten  Drucken  zur 
altern  deutschen  Geschichte 9  welche  sich  in  der 
Bibliothek  des  Reichskanzlers 9  Grafen  Romanzow^ 
in  St.  Petersburg  befinden ;  in  dem  Archiv  der  Frank« 
furter  Gesellschaft  zur  genauem  Ken'ntnifs  der  altern 
Geschichte  Deutschlands 

U^bersicht  der  russischen  Literatur  9  und  einige  andere 
kleine  Aufsätze;  in  den  von  M.  von  Gollin  heraus- 
gegebenen Jahrbüchern  deip  Literatur, . .  •  • 

Anzeigen,  Nachrichten  und  kleine  Aufsätze  literarischen 
und  artistischen  Inhalts  in  der  russischen  ^Zeitschrift : 
Der  Sohn  des  Vaterlandes  von  N.  Gretsch;  indem 
Journal  der  kaiserl.  philanthropischen  Gesellschaft  za 
St.  Petersburg;  in  den  Nouvelles  annales  des  voyagesV 
par  Eyries  et  Malte-Brun  1821.  1822.»  und  in 
dem  Journal  de  St.  Petersbourg  politique  et  litt^raire 

'  1825.  • 

Vergl*  Jördens  Lexik.  Bd.  1.  S.  94.  Bd.  5.  S.  706.  und 
Bd.  6.  S.  539.  —  Meusels  G.  T.  Bd. 9.  S.  lo.  Bd.  11.  5.5. 
£d«  13.  S»  9*  Bd.  17.  S.  ^«  « 


VON  Aderk AS  (Friedrich  Wilhelm). 

Geb.  zu  Breslau  am  3o3^iinms  ijdj  ^frequentirte  die  Dom- 
schule  zu  Magdeburg,  dann  die  zu  Halberstadt;  trat  1782 
in  preuwsche  Kriegsdienste  bey  demlnfanteriere^ment  von 
Saldtrn  in  Magdeburg  und  ward  1798  Staabsh^itän  und 


VOnAbERKA«  (F.W.)«      ABOIi^HI  (H.  !•)•  II 

als  Prof,  am  Kadettinkorps  zu  Birlin  angesulh.  AU  «Ich 
dort  die  mUtärische  GeseVschaft  l8o2  bildete  ^  wurde  er  zwey- 
tts  Mitglied  derselben  und  nüt  der  Redaktion  ihrer  Denkwür- 
digkeiten beauftragt  f  weldum  Geschäfte  er  bis  zu  uinem  Ab^ 
gange  von  Berlin  im  Jahre  1804  vorstand.  In  diesem  Jahre 
trat  tr  rwt  Genehmigung  de»  Königs  vori  Preussen^  von 
dem  er  zum  Major  ernannt  wurde ,  in  hetzogU  Braute 
sdtweigsche  Dienste  als  Direktor  des  Pageninstituts  zu 
Braunschweig^  in  weichem  Verhiütnisse  er  bis  zu  Ende  des 
Jahres  1806,  da  die  Braunschweigschen  Lande  in  fran- 
zösische Gewalt  fielen ,  blieb.  Nun  hieb  er  sidi  bis  zu  An- 
fange des  Jahres  l8xo  zu  Wernigerode  bey  dem  Grafen 
Stollberg  auf.  In  dem  genantiten  Jalwe  ward  er  vom 
Könige  von  Preussen^  mh  JErneuetung  des  frühern 
Patents  von  1804,  zum  Major  ernannt;  i8i3t  nadi  dem 
Anfange  des  Krieges  mit  Frankreich ^  Adjutant  des  General 
von  SanitZj  und  1814  mit  der  Organisation  des  Land- 
sturms in  4er  Provinz  Magdeburgs  dem  Saalkreise^  Mansfeld^ 
Halberstadt  und  der  Grafschaft  XVernigerode^  welcher  bie 
1^16  fortdcuierte^  beauftragt.  1816  verliefs  er  die  preussu 
tdm  Kriegsdienste  und  erhielt  18 19  den  Ruf  ah  ordentlicher 
Prof.  der  Kriegswissenschaften  an  der  Universität  Dorpat^ 
wdches  Amt  er  im  OUober  i8ig  antrat.  ^ 

» 

Pitdigirte  die  Denkwürdigkeiten  der  militäriscilen  Gesell« 
«chfift  zu  3erlin  von  1802  -  1804* 


Adolphi  (Heinrich  !•)• 

Vat^r  des  folgenden  und:  Bruder  von  Johann«     / 

Wurde  i65o  lettischer  Prediger -zu  Doblen  und  1661  den 
2  May  (nichtj  wie  Gadebusch  sagt^  den  14  Februar) 
turländischer  Superiruendent,  Geb*  zil  Brieg  in  Schlesien 
162a,  gesc  4un  5  Jiinois.i£86. 


<*ff*y 


13  *Adoi*phi  (H«iNiurcH  i.), 

Fölkersan^bisches  Glaubens  uttd  Tugend  -  Zöugnüs» 
in  zwoen  Leichpredigten  -—  des  Hn,  Melchiors 
von  Fölkersaipb,  Fürstl.  Churländischen  Ober- 
Raths  und  Cantzlers,  Erbherrn  auf  Kalkunen,  -wie 
auch  des  Hrn.  Heinr.  Ludolph  von  Fölfcer- 
sa^mbv  Königlp  Poln.  Obristen  und  Stammherrn  auf 
Kalkunen.  Mitau,  1669  (mit  ^der  angehängten  Lebens- 
beschreibung der  beyden  Verstorbenen').  4.     Sehr  seltem 

Gottseliges  Leben  und  seliges  Sterben  warer  rechtgläu- 
biger Christen  —  bey  —  Leichbestatung  des  Hrn. 
Nicolaus  Buschhoffsy  der  Stadt  Mitaw  ]^aths-* 
verwandten  und  Gerichts  Voigts  -;-  in  dessen  gehalte- 
^  i^er  LeichPredigt  fürgestellet.  Gedruckt  in  Mitaw 
durch  Michael  Karnall.    1673.    40  S.    4. 

Lettische  geistliche  Lieder  und  Collecten,  wie  sie  so 
wohl  in  öffentlicher  christlicher  Versammlung  als 
auch  zu  Hause  in  Andacht  zu  gebrauchen  theils  vor- 
mahls  von  dem  wayland  Hochehrwürdigen  und  Hoch- 
gelahrten Herrn  Georgio  Mancelio  aus*^  dem 
Deutschen  übersetzet,  theils  hernach  auch  von  dem. 
wayland  Wohlgelahrten  Herrn  Christophoro 
Fürecker  in  wohllautende  Reime  verfasset,  und 
so  woh}  von  ihm,  als  auch  andern  Liebhabern  der 
lettischen  Sprache  mit  vielen  schönen  Reimliedern 
vermehrt,  zum  erstenmal  zusammen  ausgegeben  und 

,  mit  der  Uebersetzer  Namen  InitialBuchstaben  ange- 
deutet.    Mitau,  bey  Georg  Radetzky,  1685.    4. 

Lettisches  Gebeht-Buch ,  äuff  allerley  Zeiten  und  Noht« 
Jt  Fälle  allen, Christlichen  Behtern  zum  Nutz  eingerich- 

tet.    Mitau,  1685.     4. 

Mafais  KatHismus.  Mitau,  1685.  4.  (  Die  beyden  letzt ern 
Schriften  erschierun^  als  Zugabe ,  mit  der  kurz  vorher 
angeführten  Liedersammlung  zugleich ,  und  bilden  zusam- 
men eins  von  den  sc^enannfen  lettiisohen  Handbüchern.) 

Erster  Versjuch,  einer  kurtz  verfasseten  Anleitung ,  zur 
Lettischen  Sprache.-  Gedruckt,  in  Mitau,  durch  Ihro 
Hochfü]?stl.  DurchL^Hof» Buchdrucker  George  Ra- 
detzky, 1685.  8  Blätter  Vorstücke  und  264  S.  kl,  8. 
Selten. 

VergL  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.S.  1.  —  Tetsch  K.  K.  G.  Th.  1. 
S.  8i8;  —  Zimmermanas  L.  L.'$.  5o* 


Adoipbi(H«2.).  ABejLPBt(H«3.)«  Adolphi  (H«W.)«  i3 

Adolph!   (Heinrich  2.). 

Sohn  des  vorhergehenden« 

•  * 

r 

.  Wührschdnlidi  frülur  Prediger  Xu  Hofzumbergen  in 
Surlandf  dann  sät  1679  zu  Mesoten.  Geboren  in  Kurland 
zu,.,,am.m..i  5est.  1710  an  der  Pest. 

Mehrere  lettische    ia    den  Sammlungeii  damaliger  Zeit       x 
gedruckte  Lieder.  > 

Adolphi  (Heinrich  $.). 

Wahrscheinlich  des  vorhergehenden  Sohn* 

Studirte  zu  Leipzig  und  mir  de  17 14  lettischer  Diakonus 
ziiMtau,     Geh*  zu  Mitau  i683,  gest.  am  25  Junius  1740. 

Disp.  Sciagraphia  donorum  spiritus  S.  specialium.  (Praes, 
J.  A.  Scherzen)    ^Lipsiae,  1691.     4« 

Nach  seinem  Tode  ersdüen: 

Einige  historische  Fragen  i  ob  Angelsachsen  oder  andere 
Deutsche  Völker  nach  Taciti  und  anderer  Geschicht- 
schreib^r  Meynung  in  Liv-  und  Kurland  in  alten  Zei- 
ten gewohnt  haben,  und  wie  die  alten  teütschen- 
sächsischen  Wörter  in  die  lettische  Sprache  gekom- 
men, imgleichen  die  griechischen  und  anderer  Spra« 
chen  Wörter;  in  den  gelehrten  Beyträgen  zu  den  Ri- 
gischen  Anzeigen  von  allerhand  Sachen,  1762  St.  IV. 
U.VIL 


Adolphi  (Heinrich  Wilhelm), 

Sohn  des  nachfolgenden. 

Besuchte  seit  1754  das  Rigasche  Lyceum^  studirte  seit 
^1^3  zu  Jena  f  ging  noch  nach  Helmstedt  ^  Halle  und  Leip^ 
^8  und  iam  1766  in  sdn  Vaterland  zurück^  wo  er  1768 
Postor  zu  Papendorf  und  xjTi  Pastor  zu  SaUsburg  wurde. 


14  Ai>oi.pai(H.W«)*  Aj30£pbi(1ax.).  Ajoox9wt(SonJ). 

Geb.  auf  dem  Pastorate  Pahmar  am  27  Mojf  X740,  gest. 
im  Januar  1780. 

Canzelrede  bey  der  Beerdigung  der  Frau -Charlo  tte 
Helene^  Reichsgräfin  von  Sievers  den  10  Dec. 
1775.     Riga.     12  S,  4. 

VerßL  G.  Berg  mannt  Ocsch«  von  Zivi.  S«  172« 

.    '       ♦       Adolphi  (Jakob).    - 

Vater   des  vorhergehenden« 

Pastor  zu  Palzmar  und  Serbigal  in  Livlandj  ord,  am 
X I  Januar  1733.  Geb.  in  Kurland  zu  ....  1699 ,  gesu  am 
33  Sept.  1769« 

Lettische  Kirchenlieder ,  weldie  in  dem  altern  livl.  letti- 
sehen  Gesanghuche  mit  L  A.  bezeichnet  sind. 

Handsdiriftlich :    . 

£in  kleines  biblisches  deutsch  -  lettisches  Handwörter- 
buch. 

Adolphi    (Johann), 

^Bruder  von  HznmiCH  i. 

* 

War  erst  Rektor  der  grofsen  Stadtschule  zu  Mitau^  dann 
$eit  1641  deutscher  Diakonus ^   Zuletzt  seit  i656  deutsdier. 
FriAprediger  und  Propst  (aber  nicht  Superintendent)  eben- 
daselbst.   Geb.  zu  Brieg  in  Schlesien  i6i3»  gest.  an  der  Pest 
cm  i5  Oktober  1657. 

Leich-  vnd  TrostPredigt,  -—  bey  Christlicher  Leich- 
bestattung -^  Stephan  Sonntags  9  Bürgers  vnd 
Kauffmanns  in  Fürstlicher  Ghurländischer  Stadt  Mi- 
taw.     Riga,  1642.     26  S.  4. 

Trewer  Lerer  Beschreibung  vnd  Belohnung  aus  Dan.  12* 
V.  3«  bey  Christlicher  Leich  -  Bestattung  — -  Herrn 
Georgii  Mancelii  —  Ghurländischen  Wolver- 
dienten  HoffPredigers  —  vnd  dessen  einigen  Soh- 
nes «—Herrn  Ernesti  Mancelii  — -  designirten 
Fattons  zu  Sathen*    Riga^  1645.     5  Bogg.  ,4* 


A]>oiPHz<J«>  ÄG3n:.uTH  (J.GaO*  A&hlcth  (J.G  s.)*  i^ 

CiurisÜidi^  Leichpredigt  aus  den  Worten' Josuae  c«  HS* 
14«  —  auf  Friedrich  Möfskens»  geiwesenen Bür- 
Renneiners   der   FürstL   Stadt  Mitaw«      Kiga,  1648« 

4%Bogg,   4. 

I  ^ 

Ageluth  (Johann  Gottfried  i.) 

Vater  des  folgenden, 

Xottaborator  an  der  Rigasdien  Domschuk  1760;  Kon- 
reitor  an  derselben  1^62^  zugleich  Stadtbibttothekarius ;  wurde 
1765  akfvesend  in  Wittenberg  Mag*  der  Phil;  von  geinten 
Sdmlämtem  enuritirt  1 796.  Ge&.  zu  Königsberg  am  14  AprU 
1734,  gest.  am  12  April  i8o5. 

Specimen  theticum  de  £de  salviiica  —  pro  Candidatura 
impetranda.     Kigae,  1760*     X^II  $•  4* 

Beytrage   zu '  den  Kigischen    wöchentlichen  Nachrich- 


ten. 


VergL  Gadeb.L.B.Th.  1.5.3.  *-  ^o.  Dan.  Tttii  Docum. 
soleRiniuin  promotionis  philof.  p.  S9.  -7  Arnolds  Zufätte 
zur  Hitt.  der  Könissb.  Univers.  5.  157.  —  Goldbecks 
litterar.  Kachr.  von  Fteusien  S.  144. 


Ageluth  (Johann  Gottfried  2.)* 

Sohn  des  vorhergehenden. 

Gib.  zu  Riga  am  2  November  1763,  studirtt  zu  Riga  auf 
dar  Domschule  und  ^  Königsberg  auf  dem  Colkgto  Frideri- 
ciono,  dann  auf  den  Universitäten  zu  Wittenberg  und  Jena; 
Pastor  zu  LemSurg  itt  Livland  ^791*  (ord.  117  Okt.);  ward 
l%\^  vgn  der  livL  gemeinnützigm  Ökonom.  Sodetäf  zu  ihrem 
Mrennütgliede  ernannt. 

Mala  Dleeünu  grahmata.     Mitau»  1815*     100  S.  8* 

Jaunalabbu  fiBAU  un  padohmu  grahmata,    kas  mahza; 
1)  R&  kriMgi   un   gohdigi  ja  dlihwo«       2)   K.Ü  fawa 
mahja  un  fem'me  ja  kohpj.      3)  Kä  few  pafcham  ^nn , 
niteem  warr  palihdfeht  neftundd  un  meelas-behdÄs* 
ZettortA  reifd  4rikketa  bet  no  jauna  pahrlnhkota. 


l6      AgELUTK  (Joh.  GotTjP.  2.)*      AGRtA^NDSa  (J.). 


A 


palirtaifita 'un  waireta,  zaur  apgabdafchanu  un  us 
makfu  tahs  Widfemmes  Beedribas,  kas  pee  labbakas 
mahjas  waldifchanas  nn*  femmes  kohpfchanas,  zik 
fpehdaxzia  palihdf.  (Dorpat)  1817.  231  S.  g.  Eine 
völlige  Umarbeitung  der  von  Gust.  Bergmana  über- 
setzten  Labbu  liftBU  un  padohmu  grahmata  (s.  desSm 
Art.y 

Lettische  Lieder  zu  dem  livl.  lettischen  Gesangbuche  ron 
1909»  unterzeichnet  II. 

Ueber  die  rechte  Zeit  das  Getraide  einzuärnten  (<//e  L/is- 
ber Setzung  eines  lettischen  Aufsatzes  von  H.  F«  Dulla 
in  der  Latwifka  Gadda  Grahmata  17.97.  Quart.  4 
S.  111-123);  im  Oekon.  Kepert.  für  LirL  IIL  3. 
S.  340-350. 

•  Sift&a  preekfch  wiffeem  Widfemneekeem  (^über  Wald- 

cnsaat^;  besonders  gedruclit  isi 5-    8  S.  8*    und  mit  dem 
N.  ökon.  Repert.    von  der  livL  ofton.  Societät  vertheilt^ 
auch  im  Anhange  zum  Widfemmes    Kalenderis  1816 
und  in  seiner  Jauna  labbu  li&au  un  padohmu  grahmata  < 
S.  87  -  92.  . 

*  No  behrnu  flimmibahm ;  im  Anhange  zum  Widfemmes 

Kalend.  1817»  und^  mit^  Veränderungen^  in  seiner  Jauna 
labbu  liftBu  un  padohmu  grahmata  S.  194 ff.*-  IhM  labs 
plahfters  und  Behrfu  lappu  brandawihns;  in  demselben 
KaU  1818  und  in  seiner  Sia&u  grahmata  S.  156  u.  154. 

Redigirte  den  livlßnd.  lettisdieq,  Kalender  für  1804  m.  1805 
unter  dem  Titel:  Widfemmes  un  Kurfemmes  Kaien- 
dars.    Riga  fcey  Müller,  in^l^. 


AgRI ANDER   (  X  )• 

Mag.  der  Philosophie.     Geb.  zu  . . .  • ,  gest. 
Die  durch  die  unvergleichliche  Tug6nd  des  nicht  minder 


'-.  •  •  •  • 


tapfifren  als  klugen  Ulyssis  Caroli  XII.  —  —  von 
▼ieleu  gewaltsahmen  Freyern  befreyete  Lieifländische 
Penelope  nach  der  Anno  1701  den  9  Julii  von  denen 
sächsischen  Troupes  Heldenmüthig  emportirten  Vic- 
toiife  Sr.  Kön.  Maj.  besungen.     Rig^.     i  Bogg.  Fol« 

Noch  and€re  Gehgmhätsgttädue, 


Agricoi,a  (CmticsTOPH).    Ahkert  (G.  G.)«      17 

Agricqla  (Christoph), 

dessen  Vater,  Melchior  Bauer  (Agricola),  Baumei- 
ster in  Merseburg  war,  studirte  seit  16 14  in  Leipzig  und 
fvurde  dort  1620  Magister ,  mofhte  hierauf  eine  B£ise  nadt 
Königsberg  in  Preussen,  verweilte  auf  der  dasigen  Universität 
9  Monate,  ging  dann  nach  Danzig,  und  von  hier  nach  Kur* 
landj  wo  er  1626  deutscher  Stadtprediger  in  Mitau  wurde.' 
Geb,  zu  Merseburg  i5g6,  gest.  zuMitau^am  f3  May  a.  St» 
1641. 

Actus  gratulatorius  scholasticus  Vladislao  Regi  Poloniae 
et  Jacobo  Curlandiae  Duci  dicatus.     Kigae,  1633*   4* 

Antiml  an  der  Schrift :  Actus  gratulatorius  —  ob  impo- 
sitam  . —  Vladislao  Kegi  Poloniae  coronam ,  nee  noa 
traditaxn  —  Jacobo,  —  Curlandiae  et  Semigalliae  Duci, 
in  imperio  successionem :  institutus  a  Pastoribus  ec- 
clesiae,  Inspectore,  Rectore  et  Juventute  scholastica 
scholae  Mitayiensis.  Rigae*!  1633*  26  unpag.  Blatt«  4« 

Vergl.    Paul    Einhorns    auf    ihn    gehaltene   Leichenpredigt« 
Riga,  1641.    4- 


Ahnert    (C.  G.)« 


War  Sekretär  der  Niederrechtspflege  zu  JDorpat^     Geb. 
zu  • .  w ,  gest. .  •  • 

Die  Ruhe  zu  Belle  »Yue  bey  Riga.  Dorpat,  i789*  14 S.  4* 
(ein  Gediclit^. 

Grundsätze  der  Macht  und  Glückseligkeit  der  Staaten 
in  Rücksicht  auf  Reichthum  und  Bevölkerung.  Riga, 
1794.     gr.  8t 

lieber  die  NichtexiÄtenz  eines  Verhängnisses  zur  Ver- 
edlung der  Menschheit  durch  Staatsumwälzungen ; 
m  Kaffka's  Nord.  Archiv  1809-  I*  81-^00. h.145-163. 
/.  Sand.  ^   2 


X  8  AkEI^STIEKK A  (  KOKRAB  )• 

•  ■# 

Akenstiersa  (Konräd). 

Nach  den  Novis  liter.  mar.  Balth.  em  schwedischer  Edel* 
manhf  studirte  auf  dem  Gymnasium  zu  Revalj  nahm  dort 
1672  in  einer  öffentlichen  Rede^  de  Prudentia,  Abschied 
und  ging ^  um  hohe  Schulen  zu  besuchen^  nach  J^eutsch- 
land.  Von  da  zurückgekehrt  hat  er  in  Reval*)  nicht  allein 
das  Amt  eines  Sekretärs  bey  dem  Magistrat  ^  sondern  auch 
eines  königlichen  Beysitzers  im  Konsistorium  verwaltet  und 
dabey  die  Advokatur  bey  den  höhern  Qerithtsstühlen  in  Ehst* 
land  übet  ^5  Jahr  betrieben.  Er  war  ein  Freund  der  Wissen- 
schaften und  des  Aherthums,  und  besafs  neben  einer  sehr 
zahlreichen  Bibliothek  ^  die  Bücher  in  mancherley  Sprachen 
aus  allen  Fakultäten  und  Wissenschaften  und  viele  seltene 
Handsdwiften  enthielt ,  auch  eine  schöne  Sammlung  von 
Kupferstichen  und  Originalgemälden  der  berühmtesten  Meister^ 
80  wie  ein  ansehnliches Uaturalien-^  Münz-  und  Antiquitäten- 

kabinet»     Geb,  zu.  ..^  gest, ... 

-^  •  1 

*De  laude  et  insigniis  Domus  Mauritiantie  Revaliensis 
(der  revalschen  Schwarzenhäupter^  ejusque.  privilegiis 
hodiernis.  •  •  • 

**  Verschiedene  Aufsätze  in  gebundener  und  ungebunde- 
ner Rede. 

Er  wollte  eine  revalsche  Chronik ,  durch  die  glaubwür- 
digsten Geschichtschreiber  sowohl ,  als  dufch  die  in 
dasigen  Gegenden  aufgefundenen  Münzen  bestätigt« 
im  Druck  herausgeben. 

VeirgL    Nova  lit.   mar.  B.  170s  P*  15«    und  daraus  Nord.  Mise« 
XXVII.  168. 


*)  Nach  den  Nov.  lit.  mar.  B.  in  Pernau.  Allein  das  hat  viel 
Un Wahrscheinlichkeit  gegen  sich ;  auch  fehlt  er  im  Pemäu* 
sehen  Rathsbuche,  worin  die  dasigen  Rathspersonen  von 
1518  an  verzeichnet  stehen.  Aus  Reval  hat  man  gar  keine 
Nachricht  über  ihn  erhalten  können. 


ArBANus  (August).  ig 

AtBANtJs  (August)* 

Geb.  zu  Beuche  bey  fjeipxig  arti  4  Decefnber  n«  St.  1 765« 
studirte  von  1779  bis  1784  auf  der  Fürsteruchule  zu  GrinunCf 
und  dann  von  1784  bis  1789  Tlieologie  zu  Leipzigs  pvq  ef 
auch  1788  die  philosophische  Doktorwürde  annahm»  Im 
i.  1789  ging  er  als  Hauslehrer  nach  lAvland^  wurde  179a 
Rektor  der  Domschule  zu  Riga,  1798  zugleich  Inspektor 
derselben,  ^799  Diakonus  an  der  Domkirche  daselbst,  mit 
Beibehaltung  seiner  Schulämter,  1800  Didkonus  an  derPetri- 
hrche  und  1801  Wochenpredigen  Am  2  Septemakr  1804 
legte  er  das  Rektorat  der  Domschule,  das  er  gemm  zwölf 
Jahre  verwaltet  hatte,  und  zugleich  das  Inspektorat  nieder^ 
naclvlem  er  sclion  im  Julius  vorher  zum  livländischen  Gouver^ 
nementS' Schuldirektor ,  mit  Beybehaltung  seines  Predigt- 
amts,  war  ernannt  worderu  Im  /.  i8o5  erlii^lt  er  den 
St,  Wolodimir- Orden  der  4ten^  und  18 15  den  St.  Annen- 
Orden  der  Uten  Klasse,  auch  1819  ein  Krön  Arrendegut,  Das 
Schuldirektorat  gab  er  18 19  ab,  und  versah  von  1821-1823 
die  Gescliäfte  eines  stellvertretenden  Oberlehrers  der  lateinischen 
Sprache  und  Literatur  am  Gouvernements  -  Gymnasium 
lu  Riga,  bis  er  Oberpastor  geworden  war;  denn  neben 
seinen  Schulgeschäften  verwaltete  er  auch  fortdauernd  seine 
Predigtämter,  und  ward  1817  erster,  oder  vielmehr  einziger 
Wodienprediger ;  1822  Pastor  am  Dom  und  zweyter  Kon- 
sistorial' Assessor;  i8q3  Pastor  zu  St.  Petri  und  Oberpastor 
des  rigaschen  Stadtministeriums,  imgJeichen,  erster' Assessor 
des  Stadtkonsistoriums  und  des  SchulkoUegiums.  Die  Uni- 
versität Dorpat  ^-nannte  ihn  im  J,  i8i5  zum  Dr.  der  Theo* 
loßie,  und  1^17  ward  er  Mitglied  der  Kurland.  Gesellsch, 
für  Literatur  und  Kunst  bey  deren  Gründung. 

Predigten  in  einer  gottesdienstlichen  Privatversamm- 
lung gehalten.  Riga,  1791.  XV  u.  176  S.  8.  — 
Zweyte  Auflage.  Riga  u.  Leipzig,  1793.  1  Bog.  unpag. 
tt.  238  S.  8. 

'       N  • 


20  AxBAasrus  (AuGusT)i  . 

Uebqi^  einige  gemeine  Fehler  in  den  pädtigogischen  Stra- 
fen. Einladungsschrift  zu  seiner  Einführung  als  Rec- 
tor  der  Rigischen  Domschule  am  2  Septemher  1792» 
Riga  u.  Leipzig.     19  S.  4* 

Srogr.  Ueber  die  zweckmäfsige  Einrichtung  der  päda- 
gogischen Strafen.     Ebend.  1793»     28  S.  4. 

Einige  Gedanken  zur  Beherzigung  für  patriotische  Ael- 
tern  der  gegenwärtigen  und  zukünftigen  Domschüler. 
Bey  Eröffnung  des  Dimissionsactus  am  18  May  1793 
vorgetragen  und  auf  öffentliche  Aufforderung  dem. 
Druck  übergeben.     Riga,  1793.     14  S.  4. 

Progr.  Uebe,r  die  besondern  Rücksichten  bey  den  päda- 
gogischen Strafen.     Ebend.  1794*     23  S.  4* 

Progr.  Ueber  die  gewöhnliche  Fehlerhaftigkeit  der 
pädagogischen  Belohnungen.    Ebend.  1795*    22  S.  4* 

Progr.  Ueber  die  zweckmäfsige  Einrichtung  der  päda- 
gogischen Belohnungen.    Ebend.  1796«    18  S.  4« 

Ueber  die  Nothweudigkeit  in  Verbesserung  öffentlicher 
Schulanstalten  mit  dem  Geiste  des  Zeitalters  fortzu- 
schreiten. Sine  Rede  beym  öffentlichen  Dimissions- 
acte  in  der  Domschule  zu  Riga  am  14  May  1796  ge- 
halten.    (Riga.)     25  S.  8. 

•  Einige  Gedanken  über  die'  pädagogischen  Versuche  mit 
den  ersten  Kindern.    Riga  im  Oktober  1796.    27  S.  8- 

• 

Ueber  pädagogische  Strafen  und  Belohnungen.  Ebend. 
1797«  1  Bog.  unpag.  u.  206  S.  8*  —  Enthält  die  vor- 
stehenden  Programme  und  eine  Rede. 

Progn  Gedanken  über.  Liebhabereyen.  Erste  Abthei- 
lung. Ebend.  1798.  12  S.  —  Zweyte  Abtheilung. 
Ebend.  1801.     14  S.  4. 

Alexander  Gottschalk  v.  Sengbuschy  vormals 
Kaufmann  9  Aeltester  der  grofsen  Gilde  u.  s.  w.  An. 
die  Bürger  Riga's  von  A.  A.    1  Bog.  '4. 

Blatt  zur  Schul chronik  von  Riga^  nebst  einigen  Bemer- 
kungen und  Wünschen  an  das  Publicum.  Am  Jubel- 
feste eines  verdienten  Schulmannes ,  des  Herrn* J oh. 
Heinr.  Flor,    Lehrers  an   der  St.   Jacobi- Schule« 


Albanus  (August)«  21 

Riga  1B02«    1  Bog.  4.  ^-   Enthält  zuerst :  Nachrichtea 
aas  dem*  Leben  des  Jubelgreises ,    und  dann:    Einige 

..  Bemerkusigen  und  Wünsche,  das  Kigasche  Volksschnl- 

'  weseu  betreffend. 

Trajan  und  Alexander.  Stellen  aus  Plinius  des 
Jüngern  Panegyricus.  Uebersetzt  von  M.  A.  A. 
Ebend.  1802.  80  S.  8«  —  Nachgedruckt  von  dem  Hof- 
huchdrucker  F.-  Kaufmann  in  Mamdieim  im  J.  1806 
unter  dem  Titel:  Alexander  von  Rufs^and.  (&  A 1  - 
banus  Aufsatz:  Nachdrucker -Industrie,  in  den 
Mitauschen  Wöch,  Unterh.  1807-.  !•  77  u.  78). 

Predigten  über  freye  Texte.  Erster  Band.  Vom  Neu- 
jahrstage bis  zum  Trinitatis-Feste,  Ebend.  1802.  XIV 
u.  514  S.  (Rec.  in  der  Allg.  Lit.  Zeit,  1803.  St.  105, 
und  dagegen  Albanus:  Beylage  zum  105«  St.  der 
Allg.  Lit.  Zeit.  1803  9  und  Ann],erkungen  zu  dieser  Bey- 
lage in  Kaffka's  Nord.  Archiv  1803.  Jul.  S.  62-74). 
Zweyter  Band.  Vom  ersten  Trinitatis- Sonntage  bis 
zum  Sonntage  nach  Weihnachten.  Ebend.  1804.  VI 
11.  528  S.  gr.  8. 

Gedächtnifsrede  am  Begräbnifstage  der  Frau  Maria 
£lise  V.  Schröder!  geb.  Stein.  Ebend.  (l803)« 
13  S.  4. 

Progr.     Das  neueste  Jahrzehend  det  Domschule.    Oder: 

Kurze  Nachrichten   von  den  seit  Michaelis   1792  bis 

Pfingsten  1803  darin  vorgefallenen  Veränderungen  und 

gemachten  Verbesserungen.    Ebend.  1803*    12  S.  4* 
« 
Progr.    Kurze  Bemerkungen,  etliche  pädagogische  Mils- 

griffe  betreffende     Ebend.  1804.     12  S.  4« 

Progr.  Vorläufige  Nachrichten  von  den  Lehrgegen- 
stäadeli  d^s  neuen  kaiserliche^  Gymnasiums  und  der 
ersten  Kreisschule  zu  Aiga.  Zur  «Ankündigung  der 
Eröffnung  dieser  Anstalten  am !  1 6  September  1^04. 
Ebend.     8  S.  4» 

*  Kleines   abc-   und   Lesebuch  zum '-einstweiligen    Ge- 
brauch in-  den  Rigischen  Volksschulen.'    Mit  Vorwisr 
sen  der  Schnlkomnotission  der  kaiserlichen  Universität 
zu  Dorpat.  Ebend.'  1905.  %  Hogiiünpag.  u.  ASS:  ^r.  8. 
ümer  der  Vorerinnerusg  nennt  «ki  d^ßi^raus^ehea'. 


22  AjLBANus  (August), 

Reden  bey  der  Einsargung  und  Begräbnirsfeyer  des  Herrn 
Raths-    und  Waisenherrn  Detlow  George  Hoff- 

•  xnann  am  3  und  4  November  1S06.  (Aufc «Verlangen 
dem  Druck  überleben)  von  Aiig,  Alb  an us*'* und 
Franz  Hackel,  .Predigern  der  deutschen  Stadt- 
gemeinde zu  Riga.  Ebend.  26  unpag.  S.  4»  Diß 
Leichenrede  ist  von  Albanus. 

•  Erinnerung  an  eine  geliebte  Schwester  (ohne  0*  ü.  J.). 

16  S.  4-  —    JEnthält  eine  Leichen*  und  Taufrede  und 

•Worte  an  der  Gruft.     Die  erstere  steht  auch   mit  der 

Uebersdirift.:     Am  Sarge   einer  trefflichen  Gattin  Und 

Mutter,  i>i  Bilterlings  Gelegenheitsreden  von  kur- 

,    und  livländischen  Predigern  S,  293-309. 

Einige  Steilen  aus  der  Predigt  am  Sonntage  Laetare  den 
24  März  1807-  Der  Witlwe  und  sämmtlichen  Ver- 
wandten und  Freunden  des  sei.  John  v.  Falck  am 
Begräbnifstage  desselben  den  28  März  übergetTen. 
Riga.^    1  Bog.  4.         . 

Bey  der  Begräbnifsfeyer  des  Herrn  Karl  Leopold 
Johann  v.  Leuttner  am  24  Januar  1808  gespro- 
chen, (Als  Manuskript  für  Freunde.)    Ebend.  16  S.  8- 

Rede  am  Begrab  nifsmorgen  des  guten  Jünglings.  Jak  ob 
Heinrich  Hennig  gesprochen.  (Als.  Handrchrift 
für  Freunde  des  Verstorbenen.)  Ebend.  15S,  8-  Audi 
ohne  den  Namen  des  Verstorbenen  mit  der  Uebersdirift  i 
Am  Begräbnifsmorgen  eines  guten  Jünglings,  in  Bil- 
terlings Gelegenheitsreden  S,  283-292» 

Ueber  die  Erfolge  eines  guten  Taubstummenunterrichts. 
Fragment  aus  dem  Tagebuche  einer  Reise  im  Jahre 
1806.  Herausgegeben  .  zum  Besten  '  der  drey  taub- 
stummen Gebrüder  Runge.  Ebend.  (I8Q9),  30tiS,  8-' 

Am  Sarge  der  Vrau  Maria  Dorothea  Dahlwitz, 
geb.  Keverstein,  und  bey  der  Taufe  ihres  hinter- 

•  lassenen  Sohnes  Heinrich  Wilhelm.  Theodor, 
den  18  April  1810  gesprochen«  (Auf  Verlangen  ge- 
druckt.)    Ebend.     4. 

Rede  zur  Secularfeyer  und  zur  Eröffnung  des  Dimistions- 
actes    im    Gouvernements  -  Gymnasium   %n  RigA  am 

.  5  Julius  18 10«  (Mit  Anmerkungen,  begleitet.)  Ebend« 
82  S.  8.  i  Uef^t  tine  Sdmiengesäidüt  von  Jüga» 


AxBANus  (August),  d3 


lieber  die  Orthographie  det  Worte«:  Secularfeyer. 
mikrologischer  Aufsatz  von'  dem  Verfasser  der  am 
4  Julius  1810  im  Gouvernements-Gymnasium  zu  Riga 
gehalteneu  Kede.     Kiga,   1811«     27  S.  8*    . 

Das  Orakel.  Zur  Feyer  der  Siege  der  Russischen  Kriegs«* 
heere  im  Jahre  1812*  Ebend.  1813*  32  S.  8.  £in 
Drama, 

Verzeichhifs  Stamm-  und  Sinn- verwandter  hochdeut- 
scher f  lateinischer  und  griechischer  Wörter ,  tnit  Er- 
klärungen. Erster  Band,  enthaltend  die  ersten  sechs 
Centurien  einer  ganzen  Chiliade.  .  Ebend.  1812-  8* 
JErschien  in  monatlichen  Heften  j  von  denen  jedes  eine 
Centurie  enthält. 

Belli  adversus  Napoleonem  postremi  memoria.  Ebend» 
1814-  32  S.  gr.  4*  X^in  aus  fast  achthalbhundert  Hexa- 
metern bestehendes  Gedicht, 

Todesfeyer  Karl  Benjamin  Sommers^  Dr.  u.  s.  w. 
Ebend.  1815.  32  S.  4* »  wo  er  r/ie  Sargschrift  S,  3,  Worte 
nach  der  Einsargung  S.  5  u.  69  die  Gedächtnifsrede 
S,  7  -  19  und  biographische  Notizen  S.  24  -  31  lieferte, 

Andenken  an  Johann  Immanuel  Prietz.  (jB^y 
seiner  Leichenfeyer  ward  seine  jüngst  geborne  Toditer  ge- 
tauft,^ Statt  Abschrift  nur  für  die  nähern  Freunde 
des  Yejrstorbenen  zum  Druck  gegeben.  Ebend.  181 5. 
16  S.  8. 

Progr.  Einladung  zur  feyerlichen  Amtsniederlegung 
des  Herrn  Oberlehrers  Brotze  am  16  September 
1816.  .-—^  Biographische  Nachrichten  von  dem  Ab- 
schiednehmenden Greise  enthaltend.  Zuvor  ein  Wort 
über  die  eigenthümlichen  Verdienste  hochbejahrter 
Schulmänner.     Ebend.  1815-     15  S.  4^ 

Hey  der  Begräbnifsfeyer  der  Demoiselle  Anna.Wil- 
helmina  Pauli  am  4  März  1817*  (Als  Abschrift 
für  die  Familie.)     Ebend.     14  S.  8. 

Vortrag  zur  Jubelfeyer  der  Reformation  Luthers  im  Gou- 
vernements-Gymnasium zu  Riga  am  20  October  1817. 
Ebend.  1817.     35  S.  8. 

Sehr  viele  einzelne  liUeinische  und  deutsche  Gelegenheits- 
gedichte und  Denkblätter  9  schon  m  Leipzig  und  nachher 
in  Biga. 


24  Al3AKfrS   (AüCtÜST). 

Der  erste  Frühling  dea  neuen  Jahrhunderts^  Eine  Pre- 
digt am  1  May  1801 9  in  den  zwey  Predigten  und  eine 
Taufrede  im  Frühlinge  1801  gehalten  von  Albanus, 
C  o  1 1  i  n  s  und  Sonntag,  Predigern  in  Riga.  (Riga, 
1801-  8.)  S.  55  -  83.  Auch  in  den  Erinnerungen  aii 
das  Jahr  1801.  in  Amtsvorträgen  von  Albanus, 
Busse,  Gollins,  Oanckwart  und  Sonntag, 
Protestantisehen  Religions  «>  Lehrern  im  Russischen 
Reiche,     (Riga,   1802.    8.)     5.  53  -■  83. 

Rede  bey  eiher  Taufe  am  29  September  1801;  in  denstU 
ben  Erinnerungen  S.  175-181-  — »-  Der  erste  Herbst 
des'  neuen  Jahrhunderts.  Eine  Predigt  am  1 6  Ottober 
1801;  ebend.  S,  183-209. 

An  Eckardts  Gruft,  in  Bey  Eckardts  Leiche. 
Worte  der  Freundschaft.  (Riga,  1806-  8.)  S.  12 -H« 
Auch  in  Truharts  Fam^  1806.    H.    8,  37  •  59, 

Drey  Taufreden,  in  Bilterlings  Qelegenheitsredea 
von  Kur-  und  LivUndischen  Predigern  S.  63-78.  »-^ 
Drey    Trauungsreden ;    ebend.   8,103*  134.   »^    Drey 

Begräbnifsreden ;  ^b^nd.  S.  281^322* 

»  ,' 

*  Vorerinnerung  zu  den  Arbeiten  der  literarisch  -  prakti* 
•  sehen  Bürger -.Verbindung  ;^u  Riga,     l,  Heft,     (Riga, 
1803.    8.) 

Vorrede  zu  Karl  August  Jacobi*s  Erklärung  über 
den  Zweck,  die  Einrichtung  und  mögUchste  Fort- 
dauer seines  Instituts  für  T^uostumme«    (Riga  [1811]« 

Altargebet,  7n  <fcr  Schrj/Tr:  Dem  Andenken  des  evange« 
lisch  -  reformirten  Predigers  Herrn  Dr.  Georg  Col-» 
lins  von  Einigen  seiner  Freunde  im  Januar  1814« 
(Riga.  8.)     S.  22-24* 

T^-auungsrede  1815,  in  dem  Magazin  für  protestantische 
Prediger,  besonders  im  Russischen  Reiche,  heraus-* 
gegeben  von  Dr,  Karl  Ludw.  Grave,  Jahrgang 
1816.  S,  15-21.  —  Amtserfahrung;  ehmd,  S.  Hl.  •.— 
Leichenrede  auf  Herrn  Valentin  Heinrich 
Schmidt,  Pastor  zu  Wormen  und  Scheden  in  Kur.« 
land;   ebend.  Jahrg.   1317*    S«  30*44«    — "    9^y  dev 


AxBAKus  (Augvst)«  fl5 

Beerdi^ng  eines  Jünglings  den  13  M$rs  1819;  abend* 
Jahrg.  1819*  S.  35*46*  —  Trauungsrede;  tbtntU 
S*j35-146*  —  Karl  Michael  t.  Grindel  (eine 
Leichenrede);  ebend.  S.  156-163*  —  Rede  bey  der 
Taufe  eines»  nach  des  Vaters  Tode  gebornen,  Kindes  ; 
ebmd.  S.  232-237« 

Gedächtnifspredigt  auf  Dr.  Lihorius  t.  Bergmann, 
in  der  Denksdtrift  auf  diesen :  Dr.  Liborius  v.  Berg- 
manuy  dargestellt  von  J^nigen  seiner  Amtsgenossen. 
(1823.  Riga,.  4.)    S.  2-14» 

F/e/e  kleine  Aufsätze,  Nekrologe  etc.  in  den  Rig.  Stadtteil« 
1810 j  theiJs  mit  seinem  Namen,  theils  mit  den  Chiffren 
A.  A.,  -r»b  —  s. ,  -^^s;  im  Jahrgang  1813  aber  auch 
alle  ünbezeichneten  nicht  eingesandten  Artikel,  tveil  er  die- 
sen  Jahrgang  redigirte;  ausserdem  ohne  Bezeichnung: 
Nekrolog  (F.  J,  F.  Hackel)  1818.    S.  238-240. 

Gab  heraus:      -    ^ 

*  ^  » 

« 

Erneuerte  Gesetze  für  .die  Schüler  der  Domschule,  auf 
Verordnung  eines  Stadtraths  der  Gouvernementsstadt 
Riga  herausgegeben.  Riga,  1794.  38  S,  8.  Der  Ent- 
Wurf  dieser  neutn  Bearbeitung  der  Schulg^etze  war  von. 
i/«m,  wurde  aber  sämmtUchen  SchuHehrem  und  Mitglie^ 
dem  des  Schulkollegiums  mitgetheilt  zur  Verbesserung  und 
Beriditigung,  so  dafs  er  diese  Arbeit  daher  eben  sowohl 
für  ihr  Werk,  als  das  seinige  angesehen  i^issen  will  (s.  dlt 
Vorerinnerung). 

Siebente  Rechenschaft  von  dem  Nikolai -Armen-  und 
Arbeitshause  und  von  der  Verwaltung  der  damit  yer« 
bundenen  Ha u^ -^Armenkasse.  Allen  Freunden  und 
Beförderern  dieser  Anstalt  am  16  Februar  1801  mitge- 
theilt von  der  Armen-Administration.  Ebend.  24  S.  4« 
Diese  Rechenschaft  gab  er  als  Inspektor  des  genannten 
Armenhauses  heraus. 

Livländiscbe  Schulblätter ,  cum  Besten  einiger  abge-* 
brannten  Schulen  ii\  den  Vorstädten  von  Riga  heraus« 
gegeben,  1-3.  Jahrg.  1813.  1814.  1815.  Ebend, 
Die  beyden  ersten  Jahrgänge  von  52  Nrn. ,  der  dritte  von 
26  Nrn.,  jeder  416  S.  8.  Zul.  diesen  Blättern  lieferte 
er  die  meisten  Beyträg^  selbst  ^  besonders  4'u  Brid£8  eines 


26  *  Ax^BANUS  (AuCHfSX), 

Vaters  über  ^ine  Schuljahre  an  seinen  vierzehnjähri- 
gen Sohn  (^von  den  ^Anrlchtungen  der  Fürstenschule  zu 
>    Grimma  in  Sachsen^;    und  vermischte  Gedanken  und 
Erfahrungen  eines  Schulmannes ;   einige' lateinische  G^ 

dichte  u.  s»  w. 

I 

Gemeinschaftlich  mit  Joh.  Dan.  Braunschweig: 
Schulmännische  Zeitschrift.  1.  Jahrg.  1-3.  Heft.  Riga» 
1816-     287  S.  gr.  8-     Dazu  lieferte  er  Auszug  aus  dem 

*  Tagebuch  eines  Pädagogen  im  Jahre'  1806«  S.  54-80- 
106-133.  204-220.    lieber  die  lateinische  Aussprache, 

•  sofern  sie  aus  der  alten  gleichzeitigen  griechischen 
Schreibweise  zu  erkennen  ist.  S,  156-169.  Wo  sind 
die  Themata  zu  Ausarbeitungen  für  junge  Leute  her- 
zunehmen? S.  170-173.  Kleine  mikrologische  Auf- 
sätze. S.  178  u.  272-276.  Unter  welchen  Bedingun- 
gen ist  Knaben  und  jungen  Mädchen  der  Zutritt  zu 
den,  öffentlichen  Schauspielen  zu  erlauben?  S.  181* 
Was  will  der  Ausspruch:  „Sprichwörter  sind  die  Phi- 
losophie des  Volks,**  eigentlich  sagen?  S.  266-268* 
Warum  bedient  man  sich  in  der  lateinischen  Sprache 
nicht  eben  solcher  Wörterzusammensetzungen,  "vrie 
in  der  griechischen?  S.  269-271.  Etliche  vorläufige 
Qedanken  über  künftig  einzurichtende  Schulmeister- 

Seminarien.    S.  277-280. 

/ 

Poccifiicxoe  ExeneiifAHoe  Ha^anie  bI)  piir£  (^russtsche 
Zeitung  und  Intelligenzblatt).  No.  1-53.  Biga,  181 6« 
212  S.  4.  ^ 

Sai  auch  Antlieil  an  der  Bearbeitung  des  Neuen  Rigischen 
Gesangbuchs  von  1810,  sowie  des  Liturgischen  Hand- 

*  buchs  für  diie  Stadtkirchen  zu  Riga.  (Riga,  1801. 
253  S.  8.)  9  wozu  er  die  Passionstexte  ordnete  und  den 
gröfsern  Theil  der  Fürbitten  aufsetzte. 

Vtrgl»  Inaugurationen!  solennem  creandorum  Theolociae  Doc- 
tojum  ,virorum  plurimum  reverendorum  et  praeclarissimo- 
Tum  Augusti  Albani-^«--  et  Jo.  Leberecht  Geor- 

fii    Richte ri  —   —   praefatur  Herrm.   Leop.  Böh- 
endorff   etc,     Dorp.  Liv.  MDCCCXV.,    wo   S.  S  u.  6 
von  Alb  an  US  Leben  und   Schriften  eine  kurze   Nachricht 
^  gegeben  wird.  —  Meusels  G.T.  Bd. g. 5. 15»  Bd.  13.  5*  19« 

Bd«  17«  S»  %. 


AxBAulc  (Ehakz  Ulrich).  A7 

•     Albaum  (Franz  Ulrich). 

Siammt  aus  tinem  schwedischen  Geschleckte^  welches  sidi 
Ahlbom  nannte  j  besuchte  das  Gymnasium  zu  Hamburg  seit 
1758  «nrf,  wegen  des  Krieges ^  erst  ijßS  die  Universität 
Helmstädt;  ward  1766  Hauslehrer  in  Ehstland^  1768  Collega 
beyder  akademischen  Ritterschule  zu  Reval^  1770  Professor 
an  derselben  fiir  die  Rechtsgelehrsamkeit ,  die  Geschichtkunde 
und  die  dahin  einschlagenden  Wissenschaften,  Bevm  Antritte 
dieses  Amtes  hielt  er  eine  Rede^  worin  er  den  Ursprungs  den 
Charakter f  den  Gottesdienst^  die  Regierungsform  und  die 
Revolutionen  der  alten  Ehsten  und  Letten  bis  auf  die  Ankunft 
der  Deutschen  untersuchte.  ( S.  J*,B,  G  ob  eis  Programm: 
DieBildung  des  Herzens  erhöhet  das  Verdienst  des  Leh- 
rers. Reval,  1771.)  Xm  J..  1780  legte  er  sein  Lehramt 
nieder  und  widmete  sidi  der  juristischen  Praxis  als  Oberland- 
gerichtS' Advokat,  ward  hierauf  1784  Sekretär  des  'Kanural* 
hofs  zu  Reval  und  Tit.  Rath^  dankte  1792  a6,  und  betrieb 
abermals  die  juristische  Praxis  ^  bis  er  1802  Sekretär  bey  def 
thsüätuiischen  adeliclien  Kreditkasse  wurde.  Im  J.  1764  nahm 
ihn^die  deutsche  Gesellschaft  zu  Helmstädt  und  1773  die  fr  eye 
'ökonomische  Gesellschaft  in  St.  Petersburg  zu  ihrem  MitgK^a 
auf.  Geb*  zu  Hamburg  am  20  September  a.St.  1742,  j|e«^ 
am  22  September  i8o6. 

*Uel)er  die  freye  Ein-  und  Ausfuhr  des  Getreides  in 
Betracht  Ehstlands.  Ein  Beytrag  zu  des  Herrn-, R ei- 
marus  Untersuchung  der  vr ich tigen  Frage  von  der 
freyen  Ein-  und:Au^uhr  des  Getreides.  Riga,.  1772« 
96  S.  8, 

Des  Herrn  Ludwig  y,  Beausauhre  allgemeine  Ein«* 
leitung  in  die  Kenntnifs  der  Politik,  der  Finanz- 
und  Handlungswissenschaft.  Aus  dem  Französischen, 
1.  Thl.  Riga,  1773.  i96  S.  —  0.  Thl.  1774- 
8.297-626.  ~  3.  Thl.  1775*  fe.  €27  -  782.  8.  -r 
Keue  Auflage.     Ehemd«  1792»     8«  » 


aft    A1.BAUM  (F&.  Uxiit)*    AxB£R8  (Friebr.  Bsrnr.)« 

Beschäftigung   meiner   Muse  und  Rüokeriilnerun^   an 

Rufsland,     Kiga,   1794-     8- 

^u/sö^re  i«  Dr*  Christoph  Schmidts,  g&n.'Phisel- 
deck,  Bey trägen  znv  Kenntnifs  de:^ Staatsverfassung 
von  Rufsland,     (Riga,   1772-    8.) 

Beyträge  zur  chronologischen  Nachricht  der  durch  die 
Pest  bewirkten   Entvölkerungen  seit   dem  JahrQ  der 

*  Welt  2426  oder  1557  Jahre  vor  Christi  Geburt;  in 
Pet.  Fried r.  Körbers  Abhandlung  von  der  Pest 
und  andern  hinraffenden  Seuchen,  (Reval,  1771.  8-) 
S.  15-38»  —  Historische  Nachrichten  von  einigen 
I  Pesten,  die  Est«  und  Liefland  betroffen  haben ,  ebend» 
S.  39-66- 

Fragmente  den  Tanz  betreffend,  in  Kotzebu e*s  Monat« 
schrift  für  Geist  und  Herz.  IL  S.  216 '231.  (1786.) 

Vtrßi.  Gadeb.L.  B.'Th.i.  5.3. -*«-.Meu8el«  G.T,  Bd.i.S.38. 

Albers  (Friedrich  Bernhard). 

Besuchte  von  1781  bis  1791  die  Domschuh  seiner  Vater-- 
^  Stadt  und  ging  dann  nadi  Jetia,  um  sich  der  Theologie  zu 
Ü^idmen.  Er  konnte  diesem  Stndiitni  jedoch  keinen  Geschmack 
abgewinnen ,  gab  es  daher  nach  einem  JcJire  aiif^  und  hörte 
seitdem  vorzüglich  Geschichte^  Alterthumskunde  und  Phito- 
hgie,  1796  kehrte  er  nach  Riga  zurück  und  erhielt  bald  dar- 
auf,  da  eben  in  Kurland  die  Statthalterschaftsverfassung  ein- 
geführt  wurde,  die  Stelle  eines  Registrators  und  Ardihars 
iey  dem  Oberlandgericht  in  Mitau ,  wenige  Zeit  nachher  aber 
^as  Sekretariat  bey  der  Nie^erxe(^tspflege  dqßelbst.,  Durcli 
Wiederherstellung  der  alten  Behörden  in  Kurland  im  X  1797 
hüfste  er  diesen-  Posten  ein,  wurde  darauf  ßir  kurze  Zeit 
öffentlicher  Notar,  und  dann,  noch  in  demselben  Jahre,  Aktuar 
bey  dem  Doblenschen  Hauptmannsgericht  in  Kurliand^ '  erhielt 
,  auch  einige  Jahre  später  din.  Kollegienriglstrators -Oiar akter ^ 
und,  nachdem  er  itie  Akiuarstelle  aufgegeben  hatte ^  1821 
dh  QberliofgerichtS',AdvQkat\ir  in  Mitau.  *  Geb.  zu  Rig(i  um 
l5  März  1773,  gesL-üm  i  April  i825« 


Gab  heraus: 

Nordischer  Almanach  für  das  Jahr  1806*  RigA  (1805)*  12* 
'    Mit  6  Kupfertafeln.    —     Pur  das  Jahr  1 807.     Ebend. 
(1806).    12.    Mit  7  Kupfertaf.   —    Für  das  Jahr  1809. 
Ebebd,  (1808).  12.  Mit  10  KupferUf. 

In  Verbindung  mit  F.  £.  Schröder:  Ruthenia:  oder 
dritter  (4ter,  5ter,  6ter)  Jahrgang  der  St.  Peterg- 
burgschen  Monatsschrift.  St.  Petersburg  und  Mitau» 
1807-1810-  Vier  Jahrgänge  in  12  Bänden  (^jeder-Band 
4  Monatshefte  enthaltend^  8. 

In  Verbindung  mit  F.  G.  Brofse:<t Ruthenia ,  oder : 
Deutsche  Monatsschrift  in  Rufsland.  Fünfter  Jahr- 
gang. Ister  und  2ter  Band  (d/e  sechs  Monatshefte 
Januar  bis  Junius ,  womit  das  Journal  geschlossen 
vourdej  enthaltend),     Riga  (Mitau)»  1811.     8. 

Wiederb^leuchtung  der  angeblichen  Beleuchtung  einer 
sogenannten  Kritik.  Mitau,  1806*  8*  (^Wurde  vom 
Verfasser  selbst  unterdrückt  und  nicht  in  /den  Buchhandsl 
gegeben,     S.  den  Artikel  F.  W.  Kade.) 

Antlml  an  B  ertuchs  Journal  des  Luxus  und  der  Moden 
(1793-1794);  am  Freymüthigen  von  dessen  Entste- 
hung bis  1810;  an  Kaffka*s  Nordischem  Archiv; 
an  den  Mitauschen  Wöchentlichen  Unterhaltungen 
und  an  F.  E.  Schröders  St.  Petersburgscher  Mo- 
natsschrift 1805.  1806. 

Gedichte  in  Schlippenbachs  Kuronia  für  1807  und 
in  desselben  Wega  (1809). 

VergL  Meusels  G.  T.  Bd.  17.  S.  10.  —  Osteee-Prov.  Bl.  i895« 
No.  1$.  5. 75.  —  Merkels  guschauer  i885«  No.  st66o. 


Albog  (Erich).  . 

Lehor   der  Gottesgelahrtheit  und  Rektor  der  Scluilt  zu 
Narva,  Geb,  in  Ingermannland  .  • . ,  gejst.  ... 

Disp.  de  Victore  prudönte.     (Praes. -Gabr.  Sjoberg.) 

Dorp.  d.  23  Febr.  1693.   sBogg.      ' 
Diss.  de  consiliario.  (Praes.  edd.)  Dorp.  d.  10  Oct.1695* 

Vtr^L  Nova  lit«  mar.  B*  1698*  p*  i37«  -^  Nord.  Mise.  IV.  7* 


.  3o  ArBOG  (E.  X).  Ai^nkBCttr  (D.)«  Albrecht  (P.W.), 

AuBOG  (Erich  Johannsohn). 

Studirte  in  Dorpat^  wurde  dort  Magister^   dann  1643^ 
Pastor  in  Iwangorod^  auch  Propst  daselbst  um  i65i;  a/irf,> 
nach  andern  Diensten  ^  am  6  May  1673  Superintendmt  zu 
Narva,  Geh;  im  Albogaischen  Kirdispiele  in  Westgothland .  • . , 
gest.  1678. 

* 

Diss.  de  modestia  et  magnanimitate.  (Praes.  Joh.  Erici 
Stregnensi.)     Dorp.   1651.  .4. 

VergL  Nord.  Mise,  XI.  S.  403»    nach  Ol.  Rhyzelii  Episcopo- 
scopia  Suio  G(th.  libr.  IX.  p.  60«  —  60mm.  p.  Si6s. 

Albrecht  *)  (  Daniel). 

Studirte  auf  dem  Gymnasium  zu  Riga  und  auf  der  Uni- 
versität fiostockf  und  wurde  1690  Pastor  zu  Dalilen  in  Liv- 
land  (ord.  -den  20  November^  nicht  i5  December),  Geb,  zu 
Xga  am  • .  • ,  gest. .  •  • 

Diss.   de   philosopho    conciliatore,      (Praes.    Gottlob 

Fr  id.  Selig  mann.)  Rostochii,  1685.  4  Bogg.  4. 
Theses  divini  numinis  contra  Atheos  vindices  extempoj- 

raneae.  (Praes.  eod.)  Rostochii  9  1686.  2  Bogg«  4- 
Diss.    de    magnanimitate ,     modestia    et    mansuetudine. 

(Praes.  Da  y.  Caspari.   1684.);  indes  letzteren  Kthica. 

sive  philosophia  moralis.    (Rigae,   1695.    8.)    No.  6. 

Vergi.   G-adeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  5.    —     Nord.  Mise.  IV.  157  u^ 
XXVU.  169. 

Albrecht  (Friedrich  Wilhelm). 

Aus  Czenstochau^  studirte  zu  Dorpat^  wurde  daselbst  am 
18  März  1825  Dr.  der  A*  G.,  und  in  demselben  Jahre  als 
Kreisarzt  zu  Sütschewka  im  Smolenshischen  Gouvernement 
angestellt. 

Di^s.    inaug.    de    diagnosi    esthonicae   leprae    cutaneae« 
Dorp^ti,   1825.     8. 
Verg/.   Ostsce-I^rov.  Bl.  i8«5.  S.  66.  yi.  79. 

'*')   So  wird    er  gewöhnlich    genannt;    er   hat  sich  aber  auch 
Alberti  geschrieben« 


Albrecht (Joii*Faiebiu Erk.)*  Ax.BitEGHT (SophiiQ. 3*1 

Albrecht  (Johann  Fkiedrich  Ernst);  ' 

Wurde  ij52  zu  Stade  geboten  ^  studirte  sdt  1760  zu 
Erfurt  £e  Arzeruyliunst  ^  erwarb  sieh  dort  die  medicini' 
sehe  Doktorwürde  j  und  hielt  auch  einige  Zeit  Vorlesungen 
dasdbst.  Im  J.  1776  iam  er  nach  JElhstland  und  lebte 
bis  1780  ah  flausarzt  bey  dem  Grafen  v.  Manteufel 
in  Rtval,  Nach  der  Zeit  hat  er  seinen  Wohnort  oft  ver^ 
ondirty  und  sich  in  Erfurt  y  Leipzig  und  Dresden  aufgehaU 
ttn;  war  dann  bis  etwa  ljg5  Buchhändler  in  Prag\  einige 
Jahre  später  aber  Unternehmer  des  deutschen  Schauspiels 
zu  Altana  f  bis  1800,  wo  er  diesen  Ort  verlief s  und  nach 
Hamburg  gingi 

Von  seinen  zahlreidien  Schriften  sind  die  beyden  folgenden 

in  Ehstlanä  erschienen: 

Waller  und  Natalie;  eine  Geschichte  in  Briefen« 
4Theile.  Wesenberg,  1779-1780.  8.  Zweyte  Auflage 
in  3  Theilen.     Leipzig,   1782.     8. 

Sigismunde  und  Guichard;  ein  Originaltrauerspiel« 
Reval  und  Wesenberg,   1779-     8. 

Vergl»  Meusels  G.T.  Bd.  1.  S-.  44.  Bd.  g.  S.  1/.  Bd.  1 1 .  S.  1  !• 
Bd.  13.  6.  xs.  Bd.  17.  S;  13-17,  wo  auch  seine  übrigen 
Schriften  angezeigt  sind* 


Albrecht  (Sophie),  geb.  Baumer» 

Gattin  des  vorhergehenden. 

Schauspielerin  bey  verschiedeneu  Gesellsdiaften.     Geb.  zu 
^urt  1757. 

Unter  andern:  .Viele  Gedichte  in  der  Ehstländischen  Blu- 
menlese für  das  Jahr  1779  u.  1780.  (Wesenberg,  1778« 
1779.    16.) 

Ver^/.  Meusels  G.T.  Bd.  1.  S.  47-  Bd.  9.  S.  ig;    Bd.  13.  S.15., 
Bd.  17.  S.  17,  yro  ihre  übrigen>Schri£tcn  angeseigt  werden. 


36  ^iJBTOPHii.us  (Gh.).   Axexander  FniSDaiCH  Kari.. 

I  ■  ^ 

A3B.ET0PHii,us  (Christian),  s.  Joh,  Fischer. 

< 

Alexander  Friedrich  Karl. 

Iterzog  zu  Würtemberg^  KönigL  Hoheit^  Oheim  des 
regierenden  Königs  ^  Ritter  des  Ordens  des  heiL  Andreas  ^  des 
heil.  Alexander  Nei^sM^  des  heil  Wladimir  der  is/en,  des 
heiU  Georg  der  aten^  der  heih  Anna  der  isten  Klasse^  auch 
des  schwarzen^  rothen  und  würtemher glichen  goldnen  Adler- 
Ordens ;  Kommandeur  des  St.  Johanniter- Ordens  von  Malt a^ 
so  wie  des  fvürtembergischen  Militär- Verdienst -Ordens  ^  ist 
geboren  zu  Mömpelgard  am  24  April  1771 ,  trat  aus  herzog- 
lich-würtembergischen  Diensten  in  neapolitanische  und  dann 
in  Österreichische  ^  aus  diesen  aber  1799,  als  General  der 
Kavallerie  und  Chef  des  Leibgarderegiments  zu  Pferde^  in 
huserlich- russische  Militärdienste,  wurde  1800  Chef  des 
rigaschen  Dragonerregiments  und  Inspektor  einer  Kavallerie- 
division ^  erhielt  1800  von  Sr.  Majestät  dem  Kaiser  Paul  I, 
die  Grünhofschen  Güter  in  Kurland  zum  erblichen  Besitz, 
und  von  der  kurländischen  Ritterschaft  auf  dem  Landtage 
l8o5  das  Indigenatsrecht  der  Provinz,  wurde  i8io  zum 
Kriegsgouverneur  von  Weifsreussen,  mit  der  obern  Leitung 
der  Civilangelegenheiten  in  den  Gouvernements  Witepsk  und 
Mohilew,  ernannt,  und  hommandirte  i8l3  ais  Oberbefelds- 
haber  die  Belagerung  von  Danzig,  welche,  nachdem  die 
Festung  bereits  am  17  November  kapiiuUrt  hatte,  am  2  Januar 
des  folgenden  Jahres  1814  mit  deren  Uebergabe  endigte. 
Im  J.  1822  wurde  ihm,  mit  Entlassung  von  dem  Posten  als 
Kriegsgouvetneur  von  Weifsreussen,  die  Generalverwaltung 
der  Wasser-  und  Wegekommunikation  im  russischen  Reiche 
Übertragen, 

*  Unpartheyische  Bemerkungen  über  den  Feldzug  der 
Preussischen  Armee  von  1806  und  über  die  Relation 
der  Schlacht  von  Auer$tädt>  nebst  vorläufigen  Betrach- 


AxxMANN  (PKf .  Heinr.).    All£Kcr£n  (Joh,  Jon.).  33 

tnngen  über  Vollkommenheiten  und  Mängel  unserer 
Militär-Einrichtungen.  Von  einem  Russischen,  ehe- 
maligen Oesterreichischen  Offizier  bey  der  Armee  des 
Erzherzogs  K  a  r  L  Geschrieben  im  April  1807*  Mitau, 
1808.     112  S.   8. 

Alimann  (Peter  Heinrich). 

Geb.  zu  Pernau  am  •  •  • ,  mdmete  sich  zu  Riga  dem  Apo- 
thekerfadiej  studirte  nachher  Median  in  Dorpat^  erhielt 
daselbst  am  I2  Dtcember  l8l8,  das  Accessit  der  silbernen 
Medaille  für  die  Beantwortung  einer  medicinischen  Preisfrage : 
Von  welchen  Bedingungen  hängt  die  schnelle  Vereini- 
gung  des  Stumpfes  nach  Amputationen  ab,  und  durch 
welche  Mittel  werden  sie  am  besten  erfüllt?  promovirte 
als  Dr.  der  A,  G,  den  i  May  1820;  machte  mit  einem  rus- 
sisdien  Herrn  eine  Reise  ins  Ausland^  und  ging  1822  als 
Sdiiffsarzt  auf  einer  Fregatte  der  russisch -amerikanischen 
Compagnie  nadi  den  russisdien  Kolonien  in  Amerika  ab.  Er 
ht  audi  Ritter  des  St.  Wladimir- Ordens  der  4ten  KL 

Diss.  inaug.    med.    de  inflammatione.     Dorpati,  1820« 

45  S.  8. 
Ein  Brief    (über   Neu- Archangel);     im    Pernauschen 

Wochenblatte  1 1825*    No.  4.9   und  daraus  im  Ostssee- 

Prov.  Bl.  1825-  S.  18. 

VerßL  Neue  ioländ.  Bll.  181 8«  S.  38s« 

Allengren  (Johannes  Jonae). 

Studirte  in  Dorpat  um  1640  -  1643.  Geb.  in  Westgoth- 
'fln<i . . . ,  gest.  •  •  • 

Oratio  de  die  novissimo.     Dorpati,  1640«     4« 

la  octolibros   physic.    Aristot.    «»f  rus  Ovtrtxtis  xx^ox^tus, 

sive  de  naturali  auscultatione  Disp.  Vllmä »  continens 

nobiliores   notas  et  quaestiones  super  Cap.  7»  Lib.  I. 

a  textu  58   ad  t.  65-      (Praes.   Joh,    Erici  Streg- 

Äensi.)    Ibid.  1643.     4. 

iBand.  3 


\ 

34   ArXENGK^EH  (JOH.  JON.).      VON  AlNP£K£  (DiTI*EB). 

Exeifc,    de  justitia   commut^tiva,      (Praes.  Laur.  Lu- 
denio.V  Ibid.  eod.     4* 

Exerc.  de  jure.     (Praes.  eod.)     Ibid.  eod.     4. 
Vtr^L  S  o  m  m.  p.  56.  aa'g.  255. 


VON  Alnpeke  (Ditleb). 

Jün  SchriftsteUer  des  drkyzehnten  Jahrhunderts  ^   von  des^ 
sen  Lebensumständen  aber  nicht  das  Mindeste  bekannt  ist. 

Der  Riterlichen  Meister  vnd  Bruder  zu  Niefland  ge- 
schichty  wie  sie  von  wegn  des  Christen  glaubens,  vom 
tusent  hundirt  vnd  dri  yirzig  iar  an,  bifs  vf  tusent 
zwey  hundirt  neunzig  iar  mitt  den  beiden  Gott  zur 
^ere,  inen  zur  seien  Seligkeit  gefochten  haben  —  eine 
Reimchronik  Geschriben  in  der  kumentur  zu  rewel 
durch  den  Ditleb  von  Alnpeke  im  mcclxxxxvj 
iar,  wie  am,  Ende  steht;  herausgegeben  von  Lib. 
v.  Bergmann  unter  dem  Titel:  Fragment  einer  Ur- 
kunde der  ältesten  Livländischen  Geschichte  in  Ver- 
sen, aus  der  Original -Handschrift  zum  Druck  beför- 
dert, mit  einige^  Erläuterungen  und  einem  Glossar 
versehen.  Riga,  1817.  220  S.  4.  Die  Ausgabe  heifst 
ein  Fragment^  weil  siA  darin  (^zwischen  S.  42  u.  45) 
eine  Lücke  von  1290  Versen  befindet.  Diese  sind  nun  auf- 
gefunden in  einer  Abschrift  des  Alnpeke,  welche ,  ange- 
hängt der  Reimchroi^ik  Geroschins  von  den  Krie- 
gen des  Deutschen  Ordens  in  Preussen  und  Litthauen, 
mit  den  übrigen  literarischen  Sdiätzen  1816  aus  dem  Vati- 
can  nach* Heidelberg  zurückgebracht  worden  (s.  Friedr. 
Wilkens  Geschichte  der  alten  H'eidelbergschen  Bü- 

^  chersammlung.  Heidelberg,  1817»  S.  447-448)» 
Der  Inhalt  jener  bisherigen  Lücke  ist  von  W  a  t  s  o  n  ange» 
geben  in  Raupachs  Neuem  Museum  der  teutschen 
Provinzen  Rufslands«    L    2-    S.  59-70. 

Vergib  Napiersky^s  Fortgesetzte  Abhandlung  von  livländischen 
Geschichtschreibern  S.  6* 


/  ^ 

AtTHERR.     Al.TORPIUS,     AmMONIüS.     AnBERO.      35 

Altherr  (Peter). 

Aus  der  Schweiz  gebürtige  studirtezu  Dorpat^  und  erhielt 
daselbst  1808  die  medicinische  Doktorwürde, 

Dis5.  inaug«  de  usu  medicinali  Ziitci  muriatici.    Dorpati, 
1808.     52  S.  8. 


Altorpius  (OlAus  Michaelis). 

Studirte  in  ßorpat  um  1642.    Geb.  i^i  Westgothland .  ^ .  ^ 

gesr. . . .     • 

Oratio  de  ministerio  ecclesiastico.     Dorpati^  1642«     4* 
VergL  So  mm.  p.  57. 

Ammonius  oder  Ammoj^  (Andreas 

Gottfried). 

War  Konreh  tor  zu  Göttingen^  hierauf  Rektor  zu  Güstrow^ 
dann  Rektor  am  Gymnasium  zu  Stettin ,  und  zuletzt  Doktor 
dir  Theologie  und  Superintendent  zu  Wunstorf  im  Fürsten- 
tkm  Kaienberg.    Geb.  zu  Göttingen  am  22  November  i635, 

Best.  1686. 

In  funu5  JoanfixisKuhnüy  Riga-Livoni.  Stettini^l672« 
Fol.  ( Soll  nach  Gadebuschs  Anzeige  auch  verschie- 
dene historische  Gegenstände  enthalten,) 

Vergl,  löcher  und  Adelung  zu  demselben,  die  aucn  seine 
übrigen  Schriften  namhaft  machen.  —  Gadeb.  L.  B. 
Th.  1.  S.  5*  , 

Anbejig  (Johann). 

Studirte  in  Dorpat  um  1642»      Geb.  in  Smoland  •  •  • , 
"8w^  • . . 

Oratio  de  homicidio.     Dorpati,  1642»     4« 
Vergi.  Somm.  p.  57« 


36  .  ,  Anders  (Karl), 

Anders  (Karx), 

Gebr.  XU  Dorpat  am  24  April  1768,  bezog  1786  die  Uni" 
vtrBit'dt  Jena  und  studirte  daselbst  neben  den  Rechten  die 
neuern  Spradien.  Nach  der  Rückkehr  in  sein  Vaterland  war 
er  secfis  Jahr  lang  Hauslehrer,  theils  in  Livland^  theils  in 
St.  Petersburg;  ward  1794  Advokat  beym  Dprptschen  Kreis* 
gericht  und  dem  dasigen  Stadtmagistrat ;  in  demselben  Jahre 
im  September  Kreisanwald  in  Fellin;  1796  Anwald  bey  dem  * 
zweyten  Departement  des  kurländischm  Oberlandgerichts,  Als 
solcher  nahm  er  Urlaub  und  wollte  eine  Reise  nach  Deutsch- 
land. Frankreich,  der  Schweiz  und  Italien  machen;  erhielt 
aber  schon  in  Frankfurt  die  Nachricht  von  dem  Ableben  der 
Kaiserin  Katharina  und  kehrte ,  damit  seine  Abwesenheit  sei» 
nen  bisherigen  Verhältnissen  und  Aussichten  nicht  nachtheilig 
würde  j  nach  Mitdu  zurück ,  wo^  er  aber  durch  die  Aufhebung 
der  Statthalterschaftsverfassung  auch  seinen  Posten  aufgeho* 
ben  fand»  Obwohl  er  seine  Reise  noch  fortzusetzen  gedachte^ 
so  begab  er  siidi  doch  nach  Dorpat^  und  patrocinirte  beym. 
dortigen  Landgerichte  und  Magistrate  j  übernahm  auch  1798 
die  Stelle  eines  Protokollisten  bey  der  erstem  Behörde.  Im 
J.  l8o2  ward  er  Notair  des  Oberkirchenvorsteher -Amtes^ 
nahm  nach  zwey  Jahren  als  solcher  seinen  Abschied  und 
wurde  im  Junius  1804  zum  Inspektor  des  Dorpat  selten  Schul- 
kreises  bestellt;  181 7  iiber  zum  Gehülfen  des  Bibliothekars 
bey  der  Universitätsbibliothek  zu  Dorpat  und  1826  zum  Se- 
kretär an  derselben  ernannt, 

Prbgr.  lieber  den  bisherigen  Elementarunterricht  in 
den  bey  den  deutschen  Volksschulen  zu  Dorpat« 
Dorpat y  1806.     7  S.  8* 

Progr.  Ueber  die  Nützlichkeit  zeitiger  Unterweisung 
der  Kinder.     Ebehd.  1808«     14  S.  8* 

Progr.     Noch  einige  Gesichtspuncte  zu  Würdigung  des 

**  Wörths  öffentlicher  Schulanstalten ,  als  Fortsetzung 
des  vorigjährigen  von  dem  Herrn  Dr.  S.  Malmgren 
geschriebenen  Programms«    Dorpat,  1811*    35  S.  8* 


Anders  (Ea£l).  A»br^ä£(Abam).  Andii£A£(JaxO*  37 

Progr.  Die  Schule  keine  Zwangsanstalt.  Als  EinHdungs- 
Schrift  zu  den  Prüfungen  u.  s.  w.  herausgegeben  von. 
Dr.  Chr.  Fr.  Segelbach.    Ebend.  1812*    32  S«  8* 

Progr.  Rückblick  in  das  verflossene  Schuljahr,  (Dorpat^ 

1813.)     23  S.  8. 
Progr.    Gang  der  Cultur  in  Rufsland,  ein  historischer 

Versuch.     Dorpat,  1814*     46  $•  S*      (^Dk  IBSküutimß 

TU  einem  gröfsern  Werke,^ 

Zar  Geschichte  der  Schulen  in  Dorpat;  in  Albanus 
Livl.  Schulbll.  1814  S.  121.  137.  145.  —  Anrede  bey 
der  ersten  Prämienaustheilung  in  der  Töchterschule 
zu  Dorpat  am  19  Januar  1814;  ebenda  S.  210*214*  ' 

Häthsel  in  der  Livona  1815  S.  161-163* 


Andreae  (Adam). 

Studirte  in  Jena ,  ward  Magister  der  Philosophie ,  Pre- 

(liger  hey  dem  Regimente  des  Grafen  Fröhlich  lyoi,  und 

dann  bey  der  Kirche  St.  Georgen  in  der  rigaschen  Vorstadt 

1702.    Geb,  zu  Riga  am  6  April  1672,  gest.  am  11  May 

1709. 

Carmen  in  phitum  D.  Joh.  Breveri  ••. 

Diss.  IndifTerentismus  religionum  profligatus ,  sive 
diss.  theoL,  qua  sententia  eorum,  qui  existimant, 
hominem  in  qualibet  religione  posse  salvari»  refutatur. 
(Praes.  Val.  Veitheim.)     Jenae  1696.     29  S.  4. 

VirgL  Nova  liu  mar.  B.  1703  p*  S64.  —  Nord:  Mise.  IV.  g. 


Andreae  (Jakob). 

Wahrscheinlich  ein  Solin  des  Predigers  zu  Siechein  in 
^url(md  gleiches  Namens\  war  seit  1726  Pastor  zu  Ijenne-- 
v^aden  in  Livlandy  auch  seit  1747  zugleich  Propst  des  riga^ 
«chen  Sprengeis  und Oberkonsistorial- Assessor»  Geb,  zu.*, 
in  Kurland^  gest.  am  la  Januar  1776.  • 


38  Ändrjeae,(Joh.).  Andreas  (J.  A.).   Andrsae  (P.)* 

-V  Lettisclie  Kirchenlieder,    die  in   den  Gesangbüchern  mit 
J.  A.  unterzeichnet  sind. 

^  Antheil  awder  zweyten  lettischen  Bil^elausgabe  (s.  den  Art. 
\      J.  B.  Fischer);  und  an  Lenz*s  lettischer  Postille. 

Zimmermanns  Anzeige  von  einer  durch  ihn  besorgten 
verbesserten  Ausgabe  des  Manzelschen  Gesangbuchs 
scheint  ein  Irrthum  zu  ^eyn.  , 

VergL  Nord.  Mise.  IV.  9.  —  Zimmeimanns  Lett.  Lit.  S. 49. 

Andre AE   (Johann). 

Der  Arzeneykunst  Doktor  ^  practicirte  erst  in  Rostock^ 
hernach  in  Reval  Geb.  zu  Ribnitz  in  Meklenburg  iSgöf 
gest.  am  25  April  i65o. 

Quaestiones  physicd*medicae  •  •  • 
Diss.  de  syncope  . .  • 
Diss.  de  cephalalgia  .  •  • 

Vergi.  Witte  D.  B.  ad  a.  1650,  —  Jöchcr.  —  GadeK  L.  B. 
Th.  1«  8.  6. 

Andreae  (Johann  Adam). 

Pastor  zu  Nissi  im  Revalschen  1777  (ord,  am  2  April); 
Pastor  zu  Tarwast  in  JLivland  1779;  nach  Heimet  versetzt 
178S.  Geb.  zu  Riga  am  16  November  1746,  gest.  am 
19  März  1796. 

Beschreibung  einer  noch  vorhandenen  alten  ehstnischen 
Burg,  vermuthlich  Warbola;  in  den  Nord,  Mise.  IX, 
u.  X.   318- 322« 

Andreae  (Petrus). 

Studirte  in  Dorpat  um  i638.  Geb.  zu  Arbog  in  West^ 
mannland . .  • ,  gest. . .  • 

Oratio  in  Themate,  quod  omne  solum  viro  bono  patria« 
Dorp,  1638*     4* 

Verßi.  S  o  m  m^  vp«  53. 


Andr£A£  (S,T,).  Andressohn.  Akgelus.  Arbogensis.  39 

Andreae  (Samuel  Traugott), 

Wurde  nach  Riga  geschickt  ^  um  daselbst  die  JSandlung 
zu  erlernen  j  beschlofß  aber^  sich  den  Wissensdiajten  zu  wid- 
men, besuchte  das  dortige  Lyceum,  studirte  von  17B7  bis 
gegen  das  Ende  1789  in  Jena,  dann  noch  einige  Zeit  in 
Königsberg  und  kam  hierauf  1791  nadi  Riga  zurück  ^  wo 
er  die  livländische  Kandidatur  erhielt.  Er  bekleidete  nun  ver- 
sdiiedene  Hauslehrerstellen ,  wurde  später  Sekretär  des  Land- 
gerichts zu  JReyaly  nachdem  aber  diese  Sthbrde  aufgehoben 
war,  1799  Pastor  in  Narva^  und  war  zuletzt  Pastor  prima- ' 
rius,  Praeses  Consistorii,  Scholar ch  und  Conpraeses  des 
Kirchen-  und  Armenkollegiums.  Geb.  zu  Kowno  in  Lithauen 
am  3i  Januar  1768,  gest.  am  i5  Oktober  1823. 

Kino  und  Jeannette,  oder  der  goldene  Rosenzweig, 
ister  bis  6ter  Gesang.  Riga,  1793.  220  S.  i—  2ter  Th. 
mit  dem  Zusatz  auf  dem  Titel:  ein  romantisch  epischer 
Versuch.  7ter  bis  letzter  Gesang.  Ebend.  1794. 
234  S.  8. 

Ueber  Tod  und  Unsterblichkeit.    Miteu,   18^6.    122  S.  8. 
Gedichte. 

VcrgL  OsUee-Prov.  Bl.  1823.  No.  47.  &403. 

Andressohn  (Fabian), 

Kreisschüler  zu  RevaU 

EsGmenne  Luggemisfe -ramat  Laftele  mis  Sakfa  Keleft 
Eestima  Kelesfe  on  pannud.  (^Erstes  Lesebuch  für  die 
ehstnisclie  Jugend.')  Reval,  1820.  23  S..  8-  —  Aus 
dem  Deutschen  des  Baron  Christoph  v.  Stackel- 
berg  übersetzt. 

Ver^'i.  Inland.  Museum.  IV.  isi. 
\ 

Angelus*  (Johann)',  s.  Scheffler, 
Arbogensis,  s.  Petrus  Laurentii. 


40         ArIDX ANDER   ( J.  E.).      ARITANUkR   (N.'L.)« 

Aridlander  (Johannes  Erici). 

Studirte   iim  1646  Zu  IDorpat,      Geb.  zu  Nöteburg  in 
JKarelieh  •  • . ,  ,ßesu  •  •  •  ; 
Oratio»  de  vero  D ei  timore.     Dorpati^  1645»     4« 

Vergi,  S  o  m  m.  p.  60. 

Arit ANDER  (Nikolaus  Laürentii)., 

Nach  seinem  Geburtsort  auch  Nycopensis  genapnt^ 
Mirte  zu  Stregnas,  Dorpat  und  Abo  (so  ßchreibt  Gade^ 
busch  Stiermannen  und  löchern  nacli;  aber  gewiß 
hat  er  in  Dorpat  nur  studirt^  da- weder  Bacmeister  noch 
Sommelius  seiner  unter  den  Professoren  gedenken) ^  und 
wurde  zuletzt  Bischof  von  Wiborg.  Geb»  zu  Nykoping  •  •  • , 
g^t,  1668. 

Disp.  de  meteoris  in  genere^    isimulque  de  ignitis  reris 
in    specie.       (Praes.    Mich.    Savonio. }      Dorpati^ 

1633.     4. 
Oratio  funebris    in    obitum  reverendi  viri   Johannis 

Jonae,   tJplandia  Sueci^   pastoris  eoclesiae  Svecanae 

Dorpatensis.     Dorpati,  1636.     4. 
Oratio  in  heroicum  obitum  Domini  Johannis  Skytte 

L.  B.  in  Duderhoff 9  Dynastae  in'Gronsiö  et  Stroms- 
•  srum»    equitis  aurati  et  chiliarchae,     qui   medio    in 

proelio^  quod  pro  christianae  religionis  defensione  et 

Salute  patriae  geritur»    heroice  a«   1636   obdormivit« 

Dorpatiy  1637.     4. 

{So  giebt  Sommelius  [p.  49.  61.   246.]   die  Titel 

dieser  drey  Schriften  an,  nennt  jedoch  den  Verfasser  immer 

nur  NikoliEius   Laurentius   und   weifs  von  keinem 

Aritander.     Unter  dem  Namen  Nikolaus  Nyco- 
vpensis  kommt  er  wahrscheinlich  als  Respondent  bey  des 

Andr.  Virginius  Disp.   Ima  de  duabus  in  personii 

Christi  naturis  [Dorp.  1632.]  vor,     S.  dessen  Art, y 
Diss.  de  influxu  astrorum  in  mundum  elementarem  • «  , 
Diss.  de  causis  generatim  # . .  ^  * 

Tractatus  de  excoznmunicatione  ecclesiastica  •  • « 
Alexipharmacon  adversus  desperationis  pestem  •  ^ , 

Vergi,  Gadeb«  L«  B.  Th«  i.  S«  so*  —  Jöcher« 


p 


Aänpt  (Johann  Gottf^ibb).  41 

Arndt  (Johann  Gottfried). 

Nachdem  er  lySo  au«  Selecta  des  Halleschen  Waisesu 
hauses  entlassen  war^  studirU  er  auf  der  dortigen  Universität^ 
Jiam  1738  als  Hauslehrer  nach  Livland^  wurde  1740  Rektor 
zu  Arensburg  auf  der  Insel  Oesel^  und  1747  Konrektor  am 
LfcmmzuRiga.  Geb.  zu  Halle  in  Sachsm  am  lü  Januar 
1713,  gest,  am  i  September  1767. 

Der  Liefländischen  Chronik  erster  Theil  von  Liefland' 
VQter  seinen  ersten  Bischöfen  9  welcher  die  alte  Ge-* 
schichte  der  Küssen  9  Deutschen  9  Schweden  9  Dänen» 
£sthen9  Liven,  Letten 9  Litthauer,  Guren  und  Sem- 
gallen erleutert.'  Oder  die  Origines  Livoniae  sacrae  et 
civilis,  wie  solche -^ Hr.  Johann  Daniel  Graber 
aus  einem  alten  Manuscript  Lateinisch  herausgegeben 
und  mit  gelehrten  Noten  versehen,  nunmehro  aber 
aus  andern  Handschriften  ergänzet,  mit  der^nöthigsten 
Anzeige  der  verschiedenen  Lesearten  wie  auch  'mit 
kurzen  Anmerkuiigen  begleitet  und  ins  Deutsche 
übersetzet.  Halle,  1747.  16  Blätter  Vorstücke,  220  S* 
u,  6  Blätter  Register.  —  Andrer  Theil,  .von  Liefland 
unter  seinen  Herren  Meistern,  welche  die  alte  Ge-r 
schichte  des  Ordens  und  der  benachbarten  Völker 
erleutert,  Sowol  mit  Zuziehung  der  gedruckten  und 
ungedruckten  Schriftsteller  als  fürnehmlich  aus  einer 
zahlreichen  Menge  alter  Docjimente  im  Original,  be- 
glaubten Copeien  und  andern  Abschriften  zusammen- 
getragen: .  nebst  angehängten  Tabellen,  worlnne  die 
Namen  der  Erz-  und  Bischöfe  von  Riga,  Revel,  pörpt 
und  Oesel,  die  Sigille  der  Ordensgebietiger,  die 
Wapen  der  liefländischen  Städte,  das  Verzeichnis  aller 
ehemaligen  Schlösser,  wie  auch  alle  zur  Zeit  des 
Ordens  und  nachher  geprägte  auch  noch  vorhan- 
dene Münzen  aus  den  berühmtesten  Gabinetten  ge- 
samlet  u.  s»  w,  beschrieben,  worden.  Ebend.  1753* 
9  Blätter  Vorstücke  u.  364  S.  mit  Einschlufs  des  am 
Ende  befindlichen  Registers.     iFoU 

Progr,     Gedanken  von  dem  Anfange  der  schönen  Wis- 
senschaften in  Liefland.     Riga,  1754«     4« 


42    Arndt  (J.  G.)-    Arninck  (H.).    Arnkiei.  (T.). 

Das  Fest,  eine  Ode  an  des  Grolsfürsten  Paul  Petro- 
witsch  Kaiserl.  Hoheit;  in  dem,  Schreiben  an  einen 
Freund  von  der  hohen  Geburth  —  des  Grolsfürsten 
Paul  Pet^owitsch  u. s/w.  (Riga,1754.  4.)  S.29-41. 

Gab  heraus: 

Joh.  Bernhard  von  Fischer  Liefländisches  Land- 
-wirthschafts-Buch  u.  s.  w.  mit  einer  Vorrede  begleitet. 
Halle,  1753.  8.   —   Neue  Auflage.  Riga,  1772.   8. 

Viele  Aufsätze  in  den  gelehrten  Beyträgen  zm  den  Rigi- 
schen  Anzeigen  1762-1767. 

Vergl*   Gadeb.  Abb.   S.  i86.  —   Meusels  Lexik.  I.  S.  104.  — 
^     Adelung   z.  Joche  r.    —     Leiden  fr  osts    hist.    biogr. 
bandwörterb.  L  S34. 

Arninck  oder  Arning  (Heinrich). 

TVaf  erst , Rektor  der  Stadtschule^  l636  Lehrer  der  Bered- 
samheit und  Geschichte  am  Gymnasium^  1646  Professor  der 
Theologie^  beständiger  Rektor  und  Inspektor  desselben^  und 
'l658  Hauptpastor  an  der  NikolaiJdrche  zu  Reval,  Geb,  zu 
Osnabrück  1610,  gest.  am  1  April  1662. 

Medulla  variaVum  earumque  in  epistolis  usitatissimarum 
'    f ormularum  •  •  • 

Medulla  variarum  earumque  in  oratio nibus  usitatissi- 
marum connexionum.  % 

Noch  verschiedene  philosophische  Streitschriften. 

V^rgL  Witte  D.  B«  ad  a.  1669.  —  Joche r»  —  Gadeb.  L.  B. 
Th.  1.  S.  ai.  —  Nord.  Mise.  IV.  157,  nach  Bidermann 
von  Schulsachen  I.  ^j^,  i'jj,  — *  Carlbl.  5.  95. 

Arnkiel  (Trogillus). 

Studirte  zu  Lübeck^  Leipzigs  Dorpat  (/n  den  Jahren 
l663  und  1664  *))  und  Kiely   nahm  am  letztem  Orte  die 


*)  So  sagt  Gadebusch,  nach  Jöcbct^;  wie  das  aber  soll 
möglich  gewesen  seyn,  da  die  Dorpatsche  Akademie  sich 
1656  zerstreute  und  erst  spät  wieder  hergestellt  wurde«  iftt 
nicht  zu  begreifen» 


ArnjobIi  (Trogixlus).      ^  ,  43 

Magistemürde  an^  ward  darauf  eine  Zeitlang  Prediger  in  dem 
dasißen  Kloster,  und  16 J 2  Pastor  und  Propst  zu  Apenradei 
Weil  er  dem  Könige  von  Dännematk  in  dem  damaligen 
Kriege  1684  aus  Anhänglichkeit  an  seinen  Landesherm,  den 
Herzog  von  Holstein,  nicht  huldigen  fvoilte,  wurde  er  abge^ 
Sitzt,  vom  Herzoge  aber  zum  Generalsuperintendenten  in 
Holstein  ernannt,  und  nach  dem  Frieden  1689  wieder  in 
sdne  frühern  Aemter  eingesetzt.  Geb.  zu  Tollstedt  im  Amte 
Apenrade  in  Holstein . . . ,  gest.  17 13. 

Diss.  I-IV.  de  philosophia  et  schola  EpicurL     Kilonii, 

1671  u.  1672. 
Himmlische  Weihnachtgedanken  bey  der  Krippe  Christi 

in  gebundener  Rede  . «  . 

Theologische  Betrachtung  des  grofsen  schreckhaften 
Gometen   1680  u.  1681. 

Das  güldene  Hörn,  so  1639  bey  Tundern  gefunden 
worden  •  . . 

Catechismuslehre  in  3  Theilen  •  • . 

Catechismusfragen  •  •  • 

Cimbrische  Heidenreligion  •  •  • 

Hauptsumma  christlicher  Religion  •  •  • 

Christliche  Confirmation  der  Katechumenen  von  der 
Apostel  Zeiten  an  bis  her  9  aus  der  H.  Schrift  und 
KiTchcn-'Antiquität  beleuchtiget.  Schleswig,  1693.  — 
Zweyte  vermehrte  Auflage. '  £bend.  1698.  1/^  Alph.  4« 
S.  Nova  lit.  mar.  B.  1698  p.  247. 

Soliloquia  biblica  ... 

Christi  zweyfaches  Mittler-  oder  Erlösungs-Amt  •  •  • 

Der  uralten  mitternächtischen  Völker  Leben  9  Thaten 
und  Bekehrung  iji  4  Theilen.  (^Ist  wahrstheinlich  die 
Ausführliche  Eröffnung  von  den  Cimbrischen  und 
Mitternächtischen  Völkern.  Hamburg,  1703-  4«> 
wo  im  letzten  Kapitel  die  Bekehrung  der  Livländer 
erzählt  wird.     S.  Nova  lit.  mar.  B.  1703  p.  188.) 

Gründliche  Prüfung,  ob  die  heutigen  Reformirten  nicht 
beynahe  mit  den  Lutheranern  übereinstimmen  in  dem 
Artikel  von  der  Gnadenvrahl  •  •  • 


44    Arnkiei.  (T.).    ÄRNOiiD  (H.)-    Arnoldi  (J.); 

Leich  en  -  Predigten  ... 

Ga^  1696  ^05  Holsteinsche  Gesangbuch  heraus* 

Handschriftlich  hinterliefs  er: 

Theatrum  theologicum.  ^ 

^    Theatrum  pansophicum. 

Cimbrische  Kirchen  -  Geschichte ;  aus  8  Theilen  hestkhend. 

Deutsche  Theologie* 

Gatechismuslehre  der  ersten  Christen, 

Büchlein  ypn  den  vergötzeten  Heiligen  der  Papisten,  in 
deutschen  Reimen  verfasset. 

Die  angefochtene  Gonfirmatign, 

Ver^/,  Joch  er.  —  Gadeb.  L,  B.  Th.  i.  S,  9S. 

Arnold  (Heinrich). 

Geb»  zu  •  •  •  in  Kurland  ^  gest.  am  •  •  • 

Was  zu  dieser  Zeit  in  Griechenland ,  Asien »  Afrika, 
vnter  den  Türeken,  vn'd  Priester  Johans  Herrschaften, 
item  in  Vngern  vnd  Behemen,  u.  s.  w.  der  Christli- 
chen Kirchen  zustand  sey.  Sampt  etlichen  Schreiben, 
so  von  Constantiuopel ,  vom  Berge  Sinai  ynd  andern 
orten  aus  Orient,  newlicherzeit  abgegangen.  Erstlich 
von  D.  Davide  Chytraeo  Lateinisch  in  Druck 
gefertiget  vnd  jetzund  von  Henrico  Arnoldo  aus 
Churlanden  in  LifHandt  verdeutschet.  (Rostock)  1681. 
40  unpagn.  Blätter.  4*  Auch  1584«  4»,  mit  Math. 
Dressers  Rede  von  gleichem  Inhalt^  durch  Melchior 
Ger  lach  übersetzt. 

Vergl,  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  as.  ^   Nord.  Mise,  IV.  157.  — 
Dunkelt  Nachrichten,  ü.  1  •  S.  1 S* 

Arnoldi  (Joachim). 

Erst  Rektor  der  Stadtschute  zu  Mit  au  f  dann  s^t  161 8 
Driihprediger  zuBaushe^  ai^ch  i636,  nach  erfolgter  Errich- 
tung der  Präposituren  in  Kurland  ^  ebendaselbst  Propstm 
Geb.  zu  •  •  •  I  gest.  im  May  1641. 


A&NOXDi  (J.).   Arkoldi  (K.  f.).   Arkoldi  (P.),    45 

Anthdl  an  der  Schrift :  Statua  Georgio  Gunrad  (  F  r  1  d  e  - 
rico  Curlandiae  duci  a  Coniiliis}  —  per  amicos 
erecta.     Rigae,  1634-     4» 

Lettisch«  Gelegenheitsgedichte*  .^\^ 

VergLNotd,  Mise.  IV«  g.  -—  Zimmermanni  Lett.  Lit.  S.  17*    ^ 

Arnoldi  (Kaspar  Friedrich). 

Studirte   i6g5   zu  Wittenberg,'    Geb,   zu  Hapsal  , . ,  ^ 

gest, . . . 

Diss.  theol.  de  vita  perfecta  paradisiaca  ex  Gen.  II«  ▼•  25* 
(Praes*  Joh.  Deutschmann.)  Wittenb,  1693« 
2Bogg.  4. 

Diss.  de  signis  crucis  Hebraeae  gentis»  partim  ex  Judae« 
orum  descriptione  erutis,  partim  Judaea  manu  pictis* 
(Praes.  The  od.  Dässow.)     Ibid.  1695.     4. 

Vergl.  Nord.  Mise.  XXt^II.  1 73 ,  wo  aber  unrichtig  Kiel  a/s  der 
Ort  feiner  Studien  angegeben  ist^  i—  Nova  lit.  mar.  B.  1699« 
p.  fiii* 


Arnoldi  (Philipp). 

Studirte  zu  Wittenbergs  wurde,  daselbst  1606  Magister, 
16 10  deutscher  Prediger  zu  Goldingen  in  Kurland ,  auch 
zugleich  Hofprediger  des  dort  residirenden  Herzogs  Wil- 
htlm,  16 12  endlich  Erzpriester  zu  Tilsit  in  Preussen,  Geb* 
hey  Zintenin  Preussen  i582,  gest,  1642* 

Oratio  panegyrica  in  funere  illustrissimae  •—  ^rincipis 
ac  dominae  Sophiae^  Brandenburgensium  marchio« 
nis  —  ut  et  in  Livonia  Curlandiae  et  Semigalliae  etc. 
ducis  —  Goldingae  inCurlandia  26  Decemb.  Anno  1610 
in  templo  arcis  habita«  Regiomönti  1611»  22  ungez. 
Blätter  4. 

Antinagelius  9  d.  i.  Beweis ,  dafs  nfich  dieser  Welt  Zu- 
stande nicht  ein  tertium  seculum  zu  hoffen  sey»  mit 
etlichen  vermeynten  Argumenten 9  welche  M«  Paul 
Nagelius  in^^ein^n  Kalendern  und  Schriften  zu  Be- 


46  Arnoldi(P,).  Arnoi.di(W.  A.).  Arresto(Ch.G.H.). 

hauptung  seines  Schwarms,  dafs  A.  1624  noch  ein 
güldenes  Seculum  auf  Erden  sollte  angehen^  erdichtet* 
Königsberg,   1622.     13  Bogg.  4. 

Von  den  Ceremonien  der  lutherischen  Kirche  • .  • 

Schriften  wider  die  Photinianer  und  Wiedertäufer   in 
Preussen. 

Streitschriften  mit  Fussel  in  Berlin. 

Vergl.  Jöcher  u.  Adelung  zu  demselben.  —   Gadeb.  L.  B. 
Th.  1.  S.  33. 

Arnoldi  (Wolfgang  Adam). 

War  von  i658  f>is  i66o  Rektor  der  mitait^chen  grofsen 
Stadtsdiukj  und  wurde  i66l  Pastor  zu  Piken,  Geb.  zu 
Bayreuth  .  ,\  ^  gest.  idSln 

Die  hülfreiche  Gottes  Hand,  ist  der  gläubigen  Beystand ! 
oder  christliche  Leichpredigt  aus  dem  Psalm  549  6* 
zum  Lob-  und  Ehren  Gedächtnis  Herrn  Georgii 
Goesens,  Predigers  zu  Windaw.  Kiga,  1678- 
6  Bogg.   4. 

Arresto  ,  genannt  Burchardi  (Christheb 

Georg  Heinrich). 

War  eine  Zeitlang  Mitglied  der  Schauspielergesellschaft 
zu  Hamburgs  später  Direktor  des  deutschen  Theaters  in 
St.  Petersburg^,  i8lo  und  iSll  Direktor  einer  wandernden 
Schauspie!ergeseUschaft\  die  in  Libau  und  Mitau  spielte.  In 
dem  zuletzt  gencmnten  Jahre  verliefs  er  diese  Gegenden ,  ging 
nach  Deutschland  zurück  ^  dirigirte  einige  Zeit  das  Theater 
in  Schwerin^  und  wurde  zuletzt  Hofschauspieldirektor  daselbst. 
Geb.  zu  Schwerin  176  • ,    gest.   zu  Doberan  am  27  Julius 

1817. 

Die  Landesfreude;  ein  Epilog  zu  der  theatralischen  Vor- 
Teilung  A  c  h  m  e  t  und  Z  e  n  i  d  e  9  auf  die  Geburtsfeyer 
der  Herzogin«    Schwerin ,  1801«     4^ 


Aeresto  (Ch.  G.  IL)»    Akrhskius  (Cx«a.ub«  Arv.)  47 

Vergehn  und  Grörse»    ein  Trauerspiel  in  fünf  Akten. 

Stuttgart,  1803.     8. 
Die  Soldaten ,  ein  Schauspiel  in  fünf  Aufzügen.     Ham- 
burg, i804.     8. 
Der  feindliche  Sohn  >  ein  Schauspiel  in  fünf  Aufzügen, 

als  Fortsetzung  der  Soldaten.     Ehend.  1805*     8« 
Die  Indienfahrer,  ein  Schauspiel.      1805*     8* 
Noch  einige  anonym  herausgegebiene  Lustspiele. 
Schreiben  an  den  Herausgeber;  in  Schröders  St.  Pe-> 
tersburgschen  Monatsschrift  Bd.  2*  S.  13d-143«        « 
Verßi.  Meusel»  G.  T.  Bd.  13.  S.  36  u.  Bd.  17.  5.  50. 

Arrhenius  (Claudius  Arvidsson),  geadelt 
unter  dem  Namen  von  Oernhjelm. 

Professor  der  Logik  und  Metaphysik  zu  Upsal  1667, 
dann  1668  der  Geschichte,  welche  letztere  Professur  er 
^  Jahr  bekleidete ;  geadelt  am  17  September  1684;  auch  zum 
iömgtich'ScJiwedischen  Reichshistoriographen ,  königlichen  6e? 
humschreiber  und  Beysirzer  imAntiquitätenkollegium  ernannt. 
Nachdem  er  bey  63  Disputationen  präsidirt  hatte ,  legte  er 
siin  öffentliches  Lehramt  1687  nieder.  GeK  zu  Linköping 
oni  22  December  1627,  gest.  zu  Stockholm  am  19  May 
1695.  —  Obwohl  er  nie  nach  Livland  gekommen  ist\  auch 
nic/its  unmittelbar  über  Livland  geschrieben  hatj  so  haben 
doch  einige  seiner  zahlreichen  Schriften  Bezug  auf  die  Ge- 
schichte der  Uvländischen  Vorzeit,  als: 

t 

fl)   Von  seinen*  gedruckten  Werken :  • 

Sdm  Ausgabe  der  Vita  S.  Anscharii  von  Rimbert. 
Stockholm,  1677.     4. 

Historiae  Sueonum  Gothorutnque  ecclesiasticae  libri  IV, 
I^riores  inde  a  magis  conspicua  in  his  oris  christianae 
religionis  origine  usc[ue  ad  finem  seculi  post  ohristum 
natum  duodecimi:  qui  jüsti  commentarii  instar 'esse 
poterint  in  gentium  scandianarum  potiorem  per  haec 
tempora  historiam,  non  paucis  locis  scriptorum  hujus 
»evi  obscurioribus  lucem  et  dubiis  fidem  adferentes. 
Adjecti  intuper  necessarii  Indices  plexüssimi*     Stock- 


48  '  Arrhenius  (CiiAUD«  Arv.}«    Artzt  (FrI£OR.).      ' 

holmiae  Sueonum  e  typographeo  Nicolai  Wankif- 
f  ivii  regii  typQgraphi.  An.  salutis  MDCLXXXIX.  4. 
Mthr  als  diese  vier  Bücher  sind  nicht  erschienen  ^  obwolü 
das  ganze  Werk  zum  Drucke  fertig  gewesen  seyn  solL 

Vita  illustrissimi  herois  Ponti  de  la  Gardie,  exercituum 
Sueciae  supremi  campi  ducis,  regnante  Johanne  IIL 
Suecorum  rege  gloriosissimo.  Cujus  occasione  totius 
fere  Livoniae  historia  exhibetur,  ex  incorruptae  veri- 
tatis  monumentis  regiisque  chartophylacii  originariis 
^ocum^ntis  eruta  summaque  fide  concinnata.  Lipsiae, 
1690.     216  S.  4-'    Mit  einer  genealogischen  Tabeih, 

Er  lieferte  auch  Beiträge  zu  H.  Witte's  Diarium 
biograph. 

J)   Von  seinen  nachgelassenen  Handschriften: 

BuUarium  romanum,  hoc  est:  compages  epistolarum, 
quas  superioribus  seculis  Pontifices  romani  ad  reges 
Sueciae,  properes ,  archiepiscopos  etc.  scripserunt. 

Chronologia  rerum  sueo-gothicarum  inde  ab  antiquissi- 
mis  temporibus  deducta. 

Suecorttm  martyrum  historia ,  archiepiscoporum  et  reli- 
quorum  praesulum  vitae,  monasteriorumque  per  Sue- 
ciam  Gothiamque  vetusta  sedes  et  conditio. 

VtrgL  von  ihm  und  seinen  übrigen  Schciften  Lagerloefii  laudatio 
funebris  Claud.  Arrhenii.  -^  Jocher.  — -  Gadeb. 
Abb.  S.  141.  —  Gadeb.  L.  B.  Th.  «.  S.  303-318.  — 
N.Nord.  Mise.  XYIII.  -aiS-siSt  nach  Geeelii  biograph. 
I.exicon  III.  446 ,  ^tiernmanns  Verz.  der  Bücher  u. s. -w., 
deM.  Adelsmatrikel  S.  776  {wo  auch  noch  Stiernmanns 
Bibl.  Suiogoth.  T.  IIL  citirt  wird)* 

Artzt  (Friedlich). 

Landgerichtsad^kat    zu  Wenden  ^    später  HofgeriditS' 
advokat  in  Riga,     Geb.  in  Sachsen  1779)  g^t.  im  Junius 

Anekdoten  und*  Charaktetzüge  des  Feldmarschalls  Grafen. 
Peter  Alexandrowitsch  Rumänzow  Sadu-. 
naiskoiy  nebst  einem  kurzen  Abrissa seines  Lebens 
und  Schriftwechsels  mit  Katharina  der  Grofsen, 
•o  wie  einigen  andetn  Briefen.  Aus  dem  Russischen 
übersetzt.     Dorfat»  181$*     136  S.  8*  ' 


Arv£x.ius  (Triedriph  Gustav).  49 

Arvelius  (Friedrich  Gustav). 

Sohn   des    nachfolgenden    und   Bruder   von  Martin 

Heinrich. 

Erhielt  seine  Erziehung  bis  in  sein  i6tes  Jahr  tJieils 
von  seinem  Vater  ^  theils  von  einem  Hausldirer  ^  bildete  sich 
dann  noch  auf  der  Ritterschaftsschule  zu  JReval^  und  bezog 
1771  die  Universität  Leipzigs  wo  er  vier  Jahr  lang  Theologie^ 
schöne  Wissenschaften  und  neuere  Spracjien  studirte»  Naclt 
seiner  Rückkehr  ins  Vaterland  widmete  er  sich  ganz  der  Pä- 
dagogik und  war  fast  14  Jahr  hindurch  Hofmdster  in  zwey 
ansdtnlicJien  adelichen  Häusern*  Im  J.  1 790  wurde  er  Pro- 
fessor  der  Tlieologie  und  lateinischen  Sprache  am  Gymnasium  ' 
zu  RevaL  Geb.  zu  Reval  am  bten  Februar  Ij53 1  gest.  tan 
i8o5. 

Üks  kaunis  Jutto-  ja  Öppetusfe-Kamat.  Söbbra  poleJ!^ 
mele  maalafte  heaks,  ja  nendele  röömfaks  aja^riiteks 
koggutud  ja  kokko  pandudy  kes  aegfaHe  öppiwad  lug- 
gema.  Reval,  1782.  XII  u.  124S.  —  2ter  Theil. 
Ebend.  1787.  152  S.  u.noch  5  S.  Maenitfus  luggialle 
IX.  2  §•  Register,  8.  —  2te  Auflage  des  Isten  Ban- 
des. Ebend.  1791.  Eine  Bearbeitung  des  Rocho-y?'- 
schen  Kinderfreundes*  Aus  dem  2ten  Theil  ist  die 
Ramma  Jofepi  Ello,  Öppetusfed  ja  könned  wieder 
abgedruckt  im  Anliange  des  R»val-esthnisclien  Kalenders 
für  1789  ff. 

Kamma  Jofepi  Hädda-  ja  Abb!  ^  Ramat*  ^hk  mag- 
gufad  ja  tullufad-  ju^nd  ja  öppetusfed,  kuida  ^a-rah-  ' 
was  woib  röömfaste  ellada,  aufal  wilil  rikkaks  fada, 
ja  isli  ennefele  ja  mu  rahwale  monnefuggufes  häddas 
jt*  willetfusfes  a|?bitehha.  Reval  ( 1790).  8-  Eint 
Bearbeitung  von  Beckers  Nöth-  und  Hülfsbüchlein. 
{Wurde  auf  Kosten  des  Revalschen  Liebhabertheaters^ 
durch  Kotzebue's  Betrieb ^  in  lOODO  Exemplaren  ge- 
druckt und  unenigeldlich  an  die  Bauern  dtts  esthländisehen 
Gouvernements  vertheilt*  S.  A  r  v  e  1  i  u  s  m  L  e  n  z's  Li  vi. 
Lesebibliothek.  4*  Quart.  S.  82-85.) 

LBand.  ^  '  4 


5o  Aävklius  (F*  Gustav).  AxvtLim  (F.  Imbcanüsl). 

Progr.  Ueber  die  Kultur  der  ehstnischen  Sprache*  Reval 
im  November  1792-     1%  Bogg.  4. 

Progr.  Von  gesellschaftlichen  Gesprächen  über  politi- 
sche Gegenstände.    Ebend.  im  April  1793.    i  Bog.  4* 

Progr.     Gedanken  über  eine  zweckmälsig^,  für  die  Zu- 
'  Icunft  nützliche  Anwendung  der  Erholungsstunden  der 
Jugend.     Ebend.  im  Junius  179^«     12  S.  4* 

Vermuthlich  noch  mehrere  Programme. 

Gedanken  über  unsere  neuesten  Aufklärer  und  Tole- 
ranz-Prediger; in  Kot^ebue's  Monatsschrift  für 
Gein  und  Herz.    IV.   S.  160^195. 

Geschichte  des^Revalschen  Liebh^bertheaters ;  im  L  e  n  z's 
LivL  Lesebibliothek.  1.  Quart.  S.  55-92»  4.  Quart. 
S.  73-1 02.  ' —  Beschreibung  des  Strömlingsfanges  ia 
Ehstland  an  den  Küsten  der  Ostsee,  besonders  an  den 
Stränden  unter  Pöddes  und  in  ähnlichen  Gegenden: 
nebst  einer  Anmerkung  über  das  Salzen  d6r  Ström-' 
linge;  ehenä.  4.  Quart.  S.  113-132. 

Gedichte  in  der  Ehstländischen  poetischen  Blumenlese  für 
1779  u.  1780»  (Reyal  u.  Leipzig.  8.) 5  '"  Kotzebu  e*s 
Monatsschrift  für  Geist  und  Herz  1786  u.  1787  und  in 
andern  Blättern  der  Zeit^  meist  unterzeichnet  mit  dem 
Pseudonoma  S  e  m  b  a  r  d ,  nach  dem.  Bache  Sem,  wel- 
cher seine  ländliche  Jugendheimath  Maholm  durchfliefst* 

Vermuthlidi  ist  von  ihm  auth  d/e  Predigt  am  7  Sonntage  nach 
Trinitatis  in  der  Ehstnischen  Postille  :^  JutluJTe  Ramat 
(^zuerst  Reval,  1779«  4.)»  welche  in  der  neuesten  Ausgabe 
dieser  Postille  (^der  vierten,  Ebend.  1823«  4.)  von 
A.  F.  J.  Knüpffer  umgearbeitet  worden  (s,  dess,  Art.^. 

-/ 

Arvelius  (Friedrich  Immanuel). 

Vater  des  vorhergehenden  und  nachfolgenden. 

Wurde  Pastor  zu  Maholm  in  Wierland  174  t  (ordinirt 
am  qS  Oktober  ) ,  Assessor  -  Consistorii  1770,  Propst  1 7  7 1 . 
Geb^  zu  Maholm  oder  zu  Wesenberg  am  •  •  • ,  gest*  am 
8  Junius  1780. 


Arveuus  (F*  L),     ARVEtiüs  (M.  H.).        5i 

« 

In  dir  Ehttnischea  •  Postille :  JutluiTe  Ramat  (^  zuerst 
Reval,  1779*  4.)9  sind  von  ihm  die  Predigten,  am  grü- 
nen Donnerstage  9  am  4ten  und  5ten  Sonntage  nach 
Trinitatis.  ( In  der  neuesten  Ausgabe  jener  Postille  ist 
die  Predigt  am  letztgenannten  Sonntage  von  J.  J.  A, 
Hirschhausen  verfafst ,  nach  seiner  eigenen  Angabe ; 
s,  dess.  Art, ) 

VergL  Carlbl.  S.3s, 

Arvelius  (Martin  Heinrich). 

Sohn  des  vorhergehenden  und  Bruder  von  Friedrich 

Gustav« 

Wurde  theih  im  älterlichen  Hause  ^  theils  auf  der  Dom- 
sdiuk  zu  Reval  gebildet ,  studirte  die  Rechtsgelehrsamkeit  zu 
I^ipzig,  verwaltete  hierauf  im  Vaterlande  nach  einander  ver- 
sdiiedene  öffentliche  Aemter^  und  war  :zuletzt  als  Privat- 
ukntär  Äey  dem  damaligen  Generalgouverneur  von  St,  Peters- 
hurß,  Grafen  Buxhöwden^  angestellt.  Als  dieser  aber 
1798  von  seinem  Posten  entlassen  wurde  und  sich  auf  seine 
Güter  nach  Schlafs  Lode  begeben  mufste^  wurde  Arveliu» 
nodi  in  gefänglidier  Haft  zurückbehalten,  nach  einigen 
Monaten  jedoch  auf  freyen  Fufs  gesteilf,  Geb,  zu  Reval  am 
29  Declmber  1760,  gest,  auf  dem  Gute  Klein -Goldenbeck 
m  24  März  1799. 

Die   Liefländische    Iris.      Erster  Theil.      Reval,  1784. 

179  S.  8. 
I^ein   Platz^  im   Gasthofe.       Eine  dramatische  Posse  in 

3  Aufzügen.       Nach    einem    französischen   Original. 

Leipzig,  1793.     94  S.  8. 

Gedichte.     Leipzig,  1794.     VIII  u.  284^.  8. 

An  dea  Herrn  Verfasser  der  Provinzialblätter  für  Liv- 
und  ßhstland ;  m  K  o  tz  e  b  u  e's  Monatsschrift  für  Geist 
und  Herz.  II.  232-254«  —  Nachricht  oder  Geständ- 
nifs  an  das  Publikum;  ebend.  II.  255-257.  —  Bey- 
träge  zur  Phraseologie;  ebend.  III.  19.  —  Fragment 
einer  Epistel  an  einen  Freund;  ebeniL  III.  86-88.   — 


52    AaviDi  (Andreas).   Ar^vxdsson  (Adolf  Zwar). 

'    Abhandlung  über  die  Sklaverey»  besonders  in  Rüek« 
sieht  der  Negersklaven  ^  nach  dem  Französischen  des 
Herrn  Raynal;  ebend,  IIL  240-269- 
Vergl*  Meusels  G*  T.  Bd.  i.  S.  97*  n.  Bd.  11.  S.  sa*        * 

Arvidi  (Andreas). 

Nach  seinem  Geburtsorte  auch  Stregnensis  genannt^ 
studirte  in  Dorpat  um  1644,  und  lywde  dort  i65l  Magister, 
Geb.  in  Südermannkind  zu  Stregnas,  gest.  •  •  • 

Disp.    de   diebus   canicularibus.      (Praes,    Joh^    Erici 
Stregnensi  [Stiernstrahl]).     Dorpati,  1644*     4« 

Discursus  astrologicus  de  caussis  mutationis  aeris  atque 
'  tempestatunx  generalibus  et  specialibus:  uoi  simul 
adduntur  quaedam  exempla  ad  certos  dies  trium  subse- 
quentium  mensium  aestivalium  currentis  hu  jus  anni 
1644»  ex  quibus  caussae  istae  conürinantur  et  de  aeris 
mutatione  ad  illos  dies  naturaliter  praedicere  possu- 
mus.    ,  ( Praes.  eod.)     Ibid.  eod.     4* 

Disp.  de  natura  Matheseos.     (Praes.  Joach.  Schele* 
nie.)     Ibid.  1645.     4. 

Oratio  de  Lycanthropia  y  habita  1644«     Ibid.  1645*     4* 

B.  Doct.  Martini  Lutheri  Elogia.     Ibid.  1647*     4- 

Disp.  de.plantis.     (Praes.  Joh.  Erici  Stregnensi.) 
Ibid.  eod.     4* 

Disp.   de  natura   et    constitutione  medicinae.      (Praes* 
Sebast.  Wirdig.)     Ibid.  1648.     4« 
Verßl.  So  mm.  p.  59.  61.  958*  859*  965.  S73. 

Arwidsson  (Adolf  Iwar). 

Geb.  im  Kirchspiele  Podäsjoki  in  der  neu-finnländischen 
Provinz  Tavastland  am  7  August  1791»  wurde  theils  Von 
seinem  Vater ^  der  Prediger  war^  theils  auf  dem  Gymnasium 
zu  Borge  gebildet  9  studirte  seit  1810  m  Äbo^  ward  dort 
lSi5  im  Oktober  Dr.  der  Philosophie ^  und  18 17  im  Junius 
Docmt  der  allgemeinen  Geschichte.  Gleidi  darauf  bezog  er 
die  Akademie  zu  Upsal^  ward  aber  nacli  kurzer  Z^it  zurück' 
gerufen.     Jm  J.  1821  redigfrte  er  das  Abo-Morgonbladj 


•    N 


Arwidsson  (A.  L).     Arzt  (P»E,G.).  53 

mkbes  heph  Publikum  Btyf all  fand  ^  aber  nach  drey  Vitrtd 
Jahren  von  der  Megierung  verboten  wurde.  Ein  Aufsatz^ 
Betraktelser  {Betra€ihtungen)^  welchen  er  in  der  Ahosdien 
Zeitschrift:  Mnemosyne,  erscheinen  liefs^  und  für  den  man 
mdit  die  Herausgeber  des  Journals,  sondern  den  Verfasser 
verantwortlich  machte,  zog  ihm,  durch  ein  kaiserliches  JRe- 
ihipt  vom  20  May  n.  St,  1822,  die  Weisung  zu,  die  Um- 
verdtät  Abo  auf  imnur  zu  verlassen»  Nach  Jahresfrist  begab 
er$ichnach  Schweden,  und  lebt  gegenwärtig  als  Sekretär  bey 
der  königlichen  JBibliotheh  und  in  andern  Civil- Anstellungein 

m  Stockholm» 

» 

Von  ßeinen  Schriften  ist  hier  anzuführen: 

*  lieber  die  ehstnische  Orthographie  f  in  J.  H.  Rosen- 
plänte.rs  Beiträgen  zur  genauem  Kenntnifs  der  ehst« 
nischen  Sprache.  XV.  124-130.  XVI.  27*  —  Ueber  die 
finnisch^  Sprachprohe  aus  dem  I4ten  Heft  der  ange- 
führten  Beiträge;  ebend,XVl,  28-'31.  — •  Beschreibung 
eines  ehstnischen  Manuskripts  des  Neuen  Testaments  in 
der  königl.  Bibliothek  zu  Stockholm ;  ebend»  XVIII.  1  £F. 

Er  hat  ferner,  im  Sylbenmaafse  der  Originale ,  fünf  esthni- 
sehe  Liede^r  ins  Schwedisclie  übersetzt,  nämlich:  Die  arme 
Schnitterii;  9  die  Macht  des  Gesanges  und  die  Hage- 
stolzen ^B^iträge  zur  gen.  Kenntnifs  der  ehstn.  Spr. 
IIL)  und  Elegie  einer  verwaisten  Braut  (^ebend,  XI.}, 
im  Upsalschen  Musen -Almanach  (Poetisk  Kalender) 
für  1821  11*  1822;  zmd  Salme  (.ebenda  XI.),  in  der 
Mnemosyne,  Jun.  1822« 

Arzt  (Philipp  Edmund  Gottlob). 

Stand  früher  den  Geschäften  des  X)r.  Burchard  in 
Reval  vor  und  ward  1800  zum  Professor  der  Chemie  und 
Pharniacie  zuDorpat  ernannt.  Geb.  am  •  •  • ,  ertrunken  im 
August  1802  *). 


*)  Die  Vennuthung,  dafs  er  aus  Melancholie  Seinem  Leben  ein 
Ende  gemacht  habe,  -wird  widerlegt  in  Bohl  endo  rff9^ 
Worten  der  Liebe  und  Theilnahme,  gesprochen  am  Grabe 
des  Herrn  Prof«  Dr.  A  r  s  t  (Dorpat,  iSoa*  i3  3«  S.)  S.  7. 


54    Arzt  (P»  E.  G.)    Asch.    Aschanaeus  (M.  L.) 

Versuch   einer  systematisclien  Anordnung  der '  Gegen- 
stände der  reinen  Chemie,     Leipzig,   1795«.     8* 

Ueber  die  Sprache  der  teutschen  Chemie;  in  Gö  ttli ngs 
Taschenbuch  für  Scheidekünstler  und  Apotheker  JL  795. 
.  S.  105  ff.  'i 

VergL  Grind  eil  Ku».  Jahrb»  der  Pharpfi^cie«  L  i86ii' 


Asch,  s.  Asp. 


^  ASCHANAEUS    (MaRTIN    L*  .  .)• 

Zuerst  sdiwedischer  Admiratitätsprediger ,  'dann  Feld-' 
prediger  bey  den  schwedischen  Truppen  in  Ehstland  um  161 8, 
endlich  Pastor  zu  Fredsta^a  und  Hammarby^  wie  auch 
Fieiclisantiquarius.     Geb.  zu  •  •  • ,  gest.  • « «         .  ^  . 

Von  seinen  36  meistens  ungedruckten  Schriften  gehören 

hierher: 

Liber  collectaneus.  l)  De  monumentis  s^rcophagicis  in 
Estonia  et  Livonia^  fenestris  ornamentisque  ecclesia- 
rum  etc.  2)  De  documentis  et  diplomatibus  Sveco- 
rum  in  Estonia  et  Livonia,  Insulis,  peninsulis  villis- 
que  terra  lata  habitantium  etc,  3)  De  rebus  aliis  et 
actionibus  ibidem  successiyis  temporibus  peractis,  lectu 
dignis/  JSin  Manuskript  von  nur  drey  Sogen  ^  das  im 
Archive  des  Antiqultätenkollegiums  zu  Stockholm  aufbe- 
wahrt wirdj  von  wo  1795  eine  Abschrift  desselben  nach 
Livland  in  die  Rujen-Bergmannsche  Sammlung  kanu 
JSine  Nachricht  von  dieser  Sammlung  giebt  Brotze  in 
den^  N,  Nord.  Mise,  XV.  u.  XVI.  582-587- 

Acta  visitationis  generalis  in  Esthonia,  Livonia  et  Ingria 
per  D.  Joh.  Kudbeckium  An.  1627  susceptae. 
JEbenfalls  handschriftlicli  im  Ardiiv  des  Antiquitätenkolle* 
giums  zu  Stbckholnu 

Vergl.  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  S3   (nach  Stiernmünns  Bibl. 
Sviogoth.  IL  8i6-8i9)« 


AsMüss  (Martha).  55 

AsMUss  (Martin). 

Geb.  zu  Lübeck  am  29.  September  17849  wurde  bis  zu 
seinem  vierz^nten  Lebensjahre  für  den  Handekstand  erzogen 
und  unterrichtet  ^  und  arbeitete  dann  in  dem  Komptoir  seines 
Bruders  in  Lübeck  bis  1801,  da  er  sich  nach  Riga  in  ein 
dort  aufllühendes  Handelshaus  begab.  Allein  i8o5  verliefs 
er  dasselbe  und  zog  aufs  Land^  um  unter  Anleitung  des 
verstorbenen  Raths  Götschel  sich  für  das  Studium  der 
Pädagogik  vorzubereiten;  1807  ging  er  nach  Dorpaty  stu- 
arte  dort  und  wurde  1S08  Mitglied  des  dasigen  aligemeinen 
Ldirerinstituts*  s  Als  solches  machte  er  1809,  auf  eigene 
Kosten y  eine  Reise  ins  Auslandy  um  die  dortigen  Lehranstal- 
ten^  besonders  die  Pestalozzische^  näher  kennen  zu  lerneru 
Nach  seiner  Rückkdnft  1810  errichtete  er  eine  Privatlehr- 
Anstalt  zu  JDorpatj  die  noch  besteht  ^  und  womit  er  seit  i8l3 
ehe  Pensionsßnstalt  verband»  1811  wurde  er  Lehrer  an  der 
Börptscheri:  Töchterschule  und  Mitlehrer  an  der  dasigen 
Kreisschule;  18 14  legte  er  das  erste  Amt  nieder  und  wurde 
ordentlicher  Lehrer  der  Kreisschule ;  18 17  nahm  er  als  solcher 
seinen  Abschied  und  wurde  i823  zum  Inspektor  und  Haupt- 
lehrer  des  in  Dorpat  neu  zu  errichtenden  Klementar schullehr  er- 
Seminars  ernannt  ^  gab  aber  auch  diese  Stelle  nach  einem 
Monate  wieder  auf. 

Ueber  Pestalozzi ^s  Lehranstalt  zu  Yverdon ;  in 
Merkels  Zeit.  f.  Lit.  u.  Kunst  1811.  No.  12.  S.  45 
u.  No.  13.  S.  51. 

Gedichte  in  Raupachs  Inläiid.  Museum.  I.  75-79* 
11.  66;  in  dessen  Neuem  Museum.  J,  2-  S.  28-32; 
auch  in  andern:  ^Zeitschriften  ^  imghichen  Gelegenheits- 
gedichte, in  hodi'  und  niederdeutsche^  Mundart, 

Charaden;  in  dem  von  K.  L.  Grave  herausgegebenen 
Taschenbuche  Caritas.    (Riga,  1«25.  8.)     S.  245-248. 

Gab  heraus: 

*Dionysiaca.  Dorpat,  1814.  X  u.  232  S.  8m  worin  auch 
an  Lied  ^  M.  A.  unterzeichnet  ^  vorkommt  (S.  215-217)« 


g- 


56    AsMcss  (  M.).    Asp  (  M.  S.).    Assmuth  (  £.  X). 

*NeujahrsaiigebindefüvDfiinen«  (porpat}l816-  SOunpa 
Blätter    im    kleinsten    16,     —     1817.   152  S.   1?.    — 
1818.   156  S,  8.    ~    1819^f.    «-    1820.  •• . 

Asp  (Magnus  Samuelis)* 

Studirtc  in  Darpat  um  1640- 1648,  Gcb»  in  Ostgoth- 
Jand  •  •  • ,  g€SU  • « • 

Oratio  de  iSpiritu  Sancto,     Dorpati,  1640-     4. 
Ostrogothiae  historia,  oi;AtiQne  solenni  enarrata.     ü^bid. 

1647-     4. 
De  Spiritu  Sancto  oratio  metrica,  quam  secundi«  feriij 

Pentecostes  An.  1648-enarrabat.    Ibid.    4*  ^ 

Disp.  de  liberalitate«    (Praes«  Laur«  Luden! o.)   Ibid« 

eod.     4. 
Disp.    de    natura    politicae   et  subjecto    ejus,      (Praes. 
Joach,  Crellio.)     Ibid.  1648.     4. 

Vergi.  So  mm.  p.  55.'  61.  93b*  938*  969.  -—  Nord.  Mise.  IV.  tow 
WQ  er  aber  falsch  Asch  genannt^  auch  die  oben  artgeführt^ 
Ofitrogoth«  nistoria  unrichtig  1640  datirt  isU 

AssMüTH  (Eduard  Johann). 

Gib.  auf  dem  Pastorate  Kosch  im  JRtwilschen  am 
5  Junius  17929  wurde  gebildet  auf  dm  Sdiulen  in  Reva!^ 
und  studirte  seit  iBio  in  Dorpat^  worauf  er  zwey  Jahr  als 
Hauslehrer  auf  dem  Lande  lebte ,  und  im].  i8i5  Deutsch- 
Idnd  und  die  Schweiz  besuchte  j  in  Jena  seine  Stu(üen  /ort« 
setzte^  daselbst  auch  Mitglied  des  homiletisdien  Seminars  unter 
Dr.  Schotts  Leitung  war^  nach  seiner  Riicklehr  aber  die 
verlassene  LeJirerstelh  wieder  einnahm^  und  1819  {ordinirt 
am  la  Januar)  Pastor  zu  Torma  ur}d  Lohhusu  im  Dörpt- 
sehen  ward. 

Predigt  am  zweiten  Osterfeiertage  1816  über  das  Evan- 
gelium Job.  XX,  24*'31  in  der  Kollegenkirche  (zu 
Jena)  gehalten;  in  Dr.  H.  A.  Schotts  Denkschrift 
des  homiletischen  Seminarium  der  Universität  zu  Jena 
vom  Jahr  1816.  S.  72-87. 
Vergl.  Grave'8  Magaz.  f.  psotest.  Fied,  1819  8.78. 


Asvis&us  (F*  G*  F.>    Ati^euübter  (E.  L.  F.)*     fi? 

AsvERus  (Franz  Gotthilf  Friedrich). 

Machte  seine  Studien  auf  derSdiulpförtef  dem  Gymnasium 
zu  Weimar  und  der  Universität  Jena,  wurde  weimarsdier 
Kandidat  1769,  revalscher  1772,  lisA'dndischer  17 74,  Pastor 
zu  Torma  und  LoJdiusu  in  Livland  1775  (orcf.  am  8  Oktoher)j 
und  Propst  des  dörptschen  Sprengeis  i8o3 ;  von  welchem  Amte 
tr  auf  sein  Ansudien^  Alterssdiwäche  halber,  1 8 14  eArenyoS 
aitlassen,  ward.  Geb.  ^u  Weimar  am  x3  September  1747« 
gist»  am  i5  Julius  i8i8, 

*llisti  rahwa  usfo  oppetui»  thk  kostusfe  Ramat  Önfa 
Öppetaja  Lutt^rusfe  Katekismusfe  ramato  järrele  Küsli 
miste  ja  KoHmistega  ärra  felletud,  Dorpat,  1790* 
48  S.  8.  Eine  Erklärung  der  5  Katediismus-HauptstüdiiS^ 
nvai-esthrüsclu 

Beyträfe  zu  dem  Dorpt-^sthniseheii  Kalender, 

Vorbericht  zu  Reinhold  Holt%*8  Gedäohtnifspredigt: 
Fürchterlich  ist  derXriumpf  des  Todes  über' den  Mann 
in  den  eingerichteten  Verhältnissen  des  Lebens  u,  s.  w. 
(Reval,   1810,    8.) 

*  Ein  Aufsatz  lieber  die  Armenblöcke  bey  den  Kirchen  \  * 
in  dm  laländ,  £11,  1814  S.  116, 

Ytrgl,  Grave's  Magaz.  f.  protest.  Fred«  i8i8«  S«  377.  —  Inland« 
BU.  1814*  No«  ^  St  909, 


Attelmeyer  (Ernst  Leberecht  Frie- 
drich). 

Studirte  Median  auf  der  Universität  zu  Dorpat ,  promch 
virte  daselbst  j8ii9»  und  fing  seine  praktische  Li^uflahn  mit 
Befall  in  Goldingen  an,  Geb*  zu  Talsen  in  Kurland ,  wo 
im  Vater  Prediger  war,  1790,  gest.  am  3i  November  i8i4, 

Diss.  inäug.    Momente  quaedam  de  embryonis  humc^ni 
formatione.     Horpsiti,  1812«     SO  S.  S* 


58       AuER  (J.)*    AuwN  (P.);    Aümnüs  (L). 

AuER  (Johann). 

Aus  Gattnau  im  Würtembtrgischen  gebürtige  Kreisarzt 
zu  Tichwin^  .erwarb  sich  i8a6  am  i8  Februar  die  Würde 
eines  Dr,  der  A,  G.  zu  JDorpat. 

Dlss.  inaug.  medico  practicn  de  typho  contagioso»  cum 
appendice,    quae   historiam    epidemiae    Tichwinensis 

,  atque  nonnulla  alia  ad  praxin  medicam  pertinentia 
exhibet,     Dorp,  Liv.  1825.     152  S,  8. 

/ 

'  I 

Aulin  oder  Alin  (Peter). 

JRehor  der  Domschuk  zu  Reval  in  der  letzten  Hälfte  des 
siebzehnten  Jahrhunderts  und  Assessor  des  Konsistoriums* 
Geb.  zu  fieval  am  •  * . ,  gest.  •  •  • 

Exercitatio  theologica :  Petrus  a  Petro  alienus  ••• 

Diss.  de  Siqaoiie  iiiagQ«     Wittenb.  1696*     4- 

Ver^l*  Nord. Mise.  IV.  lo,  nach  Bidermann  Altes  und  Neues 
von  Schulsacl^en.  II.  s8s*  (Fischer  scheint  indessen  hier 
eine 'Unrichtigkeit  begangen  eu  haben;  die  Lebensumstände, 
bis  auf  d^n  Geburtsort,  passen  auch  auf  den  weiter  unten 
folgenden  Peter  ^richsohn  Aulinus;  wem  aber  die 
angezeigten  Schriften  angehören  mögen,  kann  man  nicht 
entscheideii.) 

Aulinus  (Isaac). 

,    Sohn   des   nachfolgenden. 

Wurde  1689  Lelirer  der  griechischen  Sprache  amGymna- 
nasium  zu  MevaL  Geb.  ^l  Reval  am .  •  • ,  gest,  an  der  Pest 
1710. 

Scrutinium  Scripturae  Sacrae  ex  Joh.  V.  39*  explanatum. 

^(Praes.  Job.,  Deutfichmann.)  Wittenb.i685.  56 S. 4. 

Progr.  ad  orat.  suam  ob  pacem  Card  um  inter  et  Fri- 

dericum   Augustum.      Revaliae  d.  26  Apr.   1707. 

1  Bog.  Fol.  (s;  Nova  lit.  mar,  B.  1708.  Jan,  p,  18.) 
Nachricht  von  d^n  AeBtissinnen  des  Brigittenklosters  bey 

Reval;  in  Arndts  Chronik  IL  77.  Not.  b. 

Vergi»  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.8.94.  «—  Nord.  Mise.  IV«  161»  nach 
Bidexmaan  von 5chul$achen«  L  s8o» 


AoxtKus'  (Pet.  Erichs.)*  '  Aussen  (  SAm«)«        Sg 

AüLiNus  (Peter  Erichsohn). 

Vater   des  vorhergehenden. 

Besuchte  von  1629  an  die  ScJude  zu  Wexiö^  seit  t63g  das 
dortige  Gymnasium  ^  ging  1645  im  May  auf  die  Universität 
Borpat  und  von  da  1649  als  Kollege  an  der^Domschule  nach 
fieva/,  wurde  1662  am  29  März  KonreJitor^  i65g  am 
25  April  Rehti^r  derselben  Schule  und  Assessor  des  königh 
Konsistoriums  zu  Reval,  in  demselben  JaJire^  Prediger  der 
schwedischen  Gemeinde  auf  dem  Dom  zu  Reval  ( ordin.  am 
M  August)^  166g  Diakon  bey  der  esthnischen  Gemeinde  in 
der  Stadt  oder  zu  St.  Michaelis^  und  i6j5  Pastor  ebendaselbst. 
Geboren  im  Gebiete  Wernamo  in  der  schwedischen  Provinz 
Smoland  am  7  Januar  16x7,  gest.  am  7  NovemJber  1687. 

Oratio  de  volup täte,     Dorpati»  1647-     4- 

Vergl.  seine  Personalia  bey  Gottfr.  Stechers  Leichen  predigt 
auf  ihn:  Artzeney  ivieder  die  Hertzensangst  aus  Es.  38«  17* 
Beval,  1687*  4«  *^  Carlbl.  S«  loa*  loi*  t-  Sornm.  p.  6i. 


AusEEN  (Samuel). 

Auditeur  und  Advokat  zu  Stockholm  ^  dann  ordentlidur 
Professor  der  Rechtsgelehrsamkeit  zu  Pernau  1 701,  trat  das 
letztere  Amt  am  21  August  mit  einer  Rede  de  laude  et  nohi* 
ütate  juris  civilis  romani  an  und  verwaltete  I7o5  das  akade» 
msche  Rektorat,     Geb,  zu  Gothenburg  am  • .  • ,  gest. ... 

Programme^  als :  Ad  inaug.  IngemundiBrÖms.  Per- 
naviae,  1705.  9 Sept.  Form.pat. —  Ad  inaug,  Caroli 
Schultee u.  Ibid.  1705.  7  Oct.  Form.pat.  —  Ad 
exeq[uias  Olavi  Mobergii.  Ibid.  1705.  23  Sept. 
iBog.  Fol. 

Oeffentliche  Reden, 

Italienische  Verse. 

Ver^l.  Bacmeister  in  Müllers  Samml.  russ. Gesch.  IX.  eso.  — 
Gad«b#  L.  B*  Th.-!«  S*  S4- 


6o  VON  AvBNARiüs  (J.  A.).  Baab  (F.  D.)«  Baaä  (B.  J.). 

VON.  AVENARTOS   (  JaKOB  AlEXANDER). 

Geb.^  zu  St.  Petersburgs  studirtt  tu  Dorpat  von  i8o5 
bis  1809»  wurde  daselbst  I>6ktor  der  Median ^  machte^  als 
Arzt  bey  der  russischen  Armee  angestellt ,  den  Feldzug  in  den 
Jahren  i8i3  und  1814  mit,  und  kehrte ,  nach  beendigtem 
Kriege^  mit  dem  Charakter  eines  russisch-kaiserlichen  Hojraths 
zurück. 

Diss.  inaug.  medica  de  yarietate  coloris  CMsium.  Dorpati, 
1809«     38  S.  8. 


jB» 


Baad  (Friedrich  Detlev). 

Geb.  zu  ...  in  Kurland^  am  •  •  • ,  gest. ...  * 

Diss.  inaug.  medica 9  sistens  haemoptysin.    (Praes.  Gar. 
Frid.  Kaltschwidt.)    Jeuae,  1757.     35  S,  4. 

Baaz  (Bengt  Johannsohn),  geadelt  unter 
dem  Namen  von  Ekehjelm* 

"Mn  Sohn  des  Bischofs  zu  Wexiöj  Johann'  Baazius, 
'  wurde  i633  zu  Dorpat  Magister  der  Philosophie  ^  in  der 
Folge  Hofmeister  d^  Prinzen  Karl-Gustav^  nachherigen 
Königs  Karl  X.  vxtn  Schweden ^  1642  Sekretär  im  schwe* 
dischen  Etofgericht^  am  20  März  1647,  unter  der  Benenruing 
Fkehjelm^  in  den  Adelstand  erhoben^  und  1648  Unter- 
statthalter von  Stockholm.     Gei.  zu  ..,.  160  • ,  gest.  i65o* 

Oratio  de  geminis  germanis  sororibus.  ^obrietate  et  casti- 
täte.     Upsal.  1629«     4« 

Oisp.  de  definitione  animae  in  genere«   Riga^  1632*    4* 


Baa2(B»J.)»  Babst(Ch.K.)*  Bacm£ister(H«I4.Ch.)«6i 

Disp.  de  rebus  publicis »   academicae  diaquisitioni*  propo- 
Sita.   (Praec.  Jac.  Skytte.)    Dorpati,  1632*    FoL 

Diss»  de  mundo  ejusque  partibus*     (Praes*  Mich.  Sa- 
Tonio.)     Ibid.  1633*     4« 

Ver^L  N.  NoTd.  Mise.  XVIIL  1 84 »  nach  SlieTnmanns  Adels« 
matrikel  S.  39s  ,  dess.  Verz.  der  Bücher  u«  8.  w. ,  und  dess. 
Chronolog.  Verz.  S.  70. 


Babst  (Christoph  Konrad  *)). 

Geb.  2^  Miga  1790,  studirte  um  18 10  in  Göttingen,  trat 
später  in  russisch 'kaiserliche  Militärdienste^  und  war  1817 
Stcond'Capitaine  ifn  reitenden  Garde 'Jägerregiment» 

Albert  von  App eidern»  Bischof  von  Liefland,  und 
Peter  der  Grofse,  Czaar  von  Rufsland.  Eine 
historische  Skizze,  durch  die  Säcularfeier  der  hundert- 
jährii^en  russischen  Herrschaft  veranlafst  und  nieder- 
geschrieben.    Göttingen  9  1810-     96  S.  4« 

Lacedämon  und  Attica  im  peloponesischen  Kriege. 
Nach  Thucydides.  *  Moskwa  (Riga)  1812.   iSS.  8. 

Attila  le  fl^au  du  cinqui^me  siicle.   'St.  Petersb.  1812* 

40  S.  8- 
Quelques  id^es  sur  le  service  des  chasseurs  k  chevaL 

iRiga,   1817.     38  S.  8. 

Ver^l,  Merkels  Zeit.  f.  Lit.  u.  Kunst  1811  $•  5I9  und  desselben 
Zuschauer  1813.  Nb.  719.  S.  34S. 


Bacmeister  (Hartwich  Ludwig 

Christian). 

Verlor  im  gten  L^en^ahfe  seinen  Vater ,  der  Prediger 
fvar^  besuchte  die  I>ömsdmlen  zu  Ratuburg  und  Lübeck^ 
mdirte  zwey  Jähr  zu  Jena  dieRecktef  war  Hauslehrer ^  machte 
tine  Rdse  nacli  den  Niederlanden  ^   und  kam  dann   1760 


*)  SdUeibt  sich  mir  Konxad. 


6a    Bacmeistkr  (Hartwich  Ijudwig  Christian). 

nach  LMand^  wo  er  sich  zwey.  Jahr  außüelt.  Jm  J.  ijßn 
ging  er  nach  St,  Petersburg,  wo  der  Oberhofmeister ,  Graf 
Panin^  die  Söhne  des  Archfhters  Condoidi  seiner  Leitung 
anvertraute^  die  er  in  dem  Hause  des  KoUegienraths  Miille-r 
drey  Jdivr  lang  unterrichtete  und  1765  nach  Stockholm  beglei- 
tete. Nach  seiner  Rückkehr  wurde  er  1766  Inspektor  bey  dem 
Gymnasium  der  kaiserU  Akademie  der  Wissenschaften ,  gab 
dies  Amt  nach  einem  Jahr  wieder  auf^  übernahm  es  jedoch 
im  Februar  1768  von  Neuem,  legte  es  1778  abermals  nieder , 
wurde  Rath  bey  der  Expedition  der  Reicliseinkünfte  zu 
St,  Petersburgs  auch  1786  Ritter  des  St,  Wladimir- Ordens 
der  4ten  ÜC/,,  und  endlidi,  wegen  schwädüicher  Gesundheit, 
mit  Beybelialtung  seines  vollen  Gehalts  und  dem  Range  als 
Etatsr atK  1801  in  den  Ruhestand  versetzt.  Er  war  Mitglied 
der  deutschen  Gesellschaft  zu  Göttingen,  der  freyen  russischen 
zu  Moskau  und  der  freyen  ökonomischen  zu  St,  Petersburg. 
Geb.  zu  Herrenburg,  einem  Dorf e  im  Fürst enthume  Ratze- 
bürg,  am  i5  März  n.  St,  ij3o,  gest,  zu  St,  Petersburg  am 
22  May  i8o6. 

Nachrichten  von  den  ehemaligen  Universitäten  zu  Dor- 
pat  und  Pernau,  St.  Petersburg,  1764.  8-  Auch  in 
Müllers  Samml.  russ.  Gesch.  IX.  95-262. 

Andreas  Botins  Geschichte  der  schwedischen  Nation 
im  GrundriTs.  Aus  dem  Schwedischen  ins  Deutsche 
übersetzt.  Riga  u.  Leipzig,  1767.  ister  Th.  14  unpag. 
u.  496S.,  2terThr.  382  S.  8. 

Michae.l  Lomonossows  alte  russische  Geschichte 
von  dem  Ursprünge  der  russischen  Nation  bis  auf  den 
Tod  des  Grofsfürsten  Jaroslaw  des  Ersten  oder- 
bis  auf  das  Jahr  1054*  Aus  dem  Russischen  ins  Deut- 
sche übersetzt.  Ebend.  1768.  16  unpag.  u.  192  S.  8. 
IJiese  deutsche  Uebersetzung  ist  wieder  vom  Eidous  ins 
EranzÖsisdie  übertragen  worden, 

Topographitscheskija  Izwjestija  etc.,  d.  i.  Topographie 
sehe  Nachrichten  zum  Dienste  einer  vollständigen 
geographischen  Beschreibung  des  russischen  Reichs« 
St.  Petersburg,  1771-1772.     8. 


BACMEiSTxa  (Hi}.RTWiCH  LtWvno  CfltiasTiAK).     63 

Russische  Bibliothek  zur  Kenntnifs  des  gegenwärtigen 

Zttstandes    der    Literatur   in   Aufsland.       Ister  Band. 

St  Petersburg,  Riga  und  Leipzig,  1772.  — •   2ter  Bd.' 

1774. —  SterBd.  1775.  —  4terBd,  .1776.  —  5ter  Bd. 

1778.  —    6ter  Bd.  1779.    —    7ter  Bd.  1781-1782.  — 

SterBd.  1783.  —    9ter  Bd.   1785-1786.  —    lOt'er  Bd. 

1787.. —     llter  u.  letzter  Bd.   1787-1789.    8-     Jtder 

Band  aus  sechs  Stücken  bestehend.    Auch  andere  Mitarbei" 

ter  hatten  Theil  daran. 

Kurze  Geographie  des  russischen  Reichs.  2te  verbesserte 
Auflage.  Reval,  1773.  31  S.  8»  Ersctüen  zuerst  in  dem 
St  Petersb»  geograph.  Kalender  für  1768  und  wurde 
auch  ins  Russische  übersetzt, 

Nachricht  und  Bitte  wegen  einer  Sammlung  von  Sprach- 
proben. St.  Petersburg,  1773»  16»  In  lateinischer^ 
russischer  j  französischer  und  deutscher  Sprache* 

Beyträge  zur  Geschichte  Peters  des  Gröfsen« 
Ister  Band,  welcher  den  ersten  Theil  des  Tagebuchs 
Peters  des  Grofsen  in  einer  deutschen  lieber- 
Setzung  enthält.  Riga,  1774.  49  m  526  S.  -«-  oterBd., 
welcher  den  z  wey  ten  Theil  des  Tagebuchs  Peters  des 
Grofse-n  in  einer  deutschen  Uebersetzung  enthält. 
Ebend.  1776.  24u.  244S.  —  3terBd.,  oderBeylagen 
zu  dem  Tagebuche  Peters  des  Grofsen,  meistens 
aus  dem  Russischen  übersetzt.  Ebend.  1784.  43QS.  8- 

Lebensbeschreibung  des  Generalfeldmarschalls  Grafen 
Boris  Petrowitsch  Scheremetew,  mit  einge- 
streuten Erläuterungen-  über  die  Geschichte  Peters 
des  Grofsen,  abgefalst  von  dem  ehemaligen  russi- 
schen Historiographen  Gerh.  Fried  r.  Müller.  Aus 
dem  Russischen  ins  Teutsche  übersetzt.  St.  Petersburg, 
Riga  u.  Leipzig,  1789.  XXXII  u.  180  S.  8«  Mit  Kupfern. 

Einige  Gelegenheitsgedichte. 

Von  seiner  beabsichtigten  allgemeinen  Zusammenstellung 
aller  Sprachen  des  Erdbodens  und  den  dazu  angelegten 
Sammlungen  giebt  F.  v.  Adelung,  der  die  letztern  ßC' 
gmwärtig  besitzt  ^  ausführliche  .Nachricht  in  seinem  schütz^ 
baren  Werke:  Catharinens  der  Grofsen  Ver- 
dienste um  die  vergleichende  Sprachenkunde  S.  25  ff. 

Vtrgl,  Gadeb.  Abb.  5.  84^.  «^  Dfess.  L.  B.  Th.  i.  8.  94.  *^ 
Bernoulli's  Reisen.  IV.  39.  —  Leidei^f rosts  bist, 
biograph.  Handwörterb.  I.  993.  •—  Meusels  G.  T.  Bd.  1. 
S«  115*   Bd.  11.  5.  38*  u.  Bd.  13.  5.  53. 


64    Ba])£(B.).  Bademb^l  (G.  J.)«  vok  Baer  (K.  £•)• 

Bade  (Bernhard). 

Stadtsekretär  zu  Wenden;  dieser  ^Stelle  entsetzt  1714. 
Geb,  daselbst  •  •  • ,  gest*  zu  Pernau  •  •  • 

Oratio:  an  sit  ex  usu,  foeminas  quoque  litteris, imbui.  — 
Gehalten  zum  Andenken  der  Wittwe  des  rigaschen  Raths- 
herrn  Dr.  Ludw.  Hi ntelmann  j  einer  gebornen 
Lembken  {die  sich  um  das  rigasche  Gymnasium  durdx 
eine  ansehnliche  Stiftung  verdient  gemacht  hatte)^  und  nebst 
dem  Einladungsprogramm  zu  Riga  gedruckt. 
VergL  Nord.  Mi«c.  IV.  10. 

Badendyk  (Gottlieb  Johann). 

Geb.  zu  Riga  am  lo  Oktober  1769,  studirte  auf  der 
Domsdiule  seiner  Vaterstadt  und  auf  der  Universität  Jena^ 
Wo  er  auch  am  20  April  ij85  Dr.  der  A.  G.  wurde. 

Diss.  inatig.  Chirurg,  de  ancyloHepharo.     Jenae^  1785» 

20  S.  4. 
Der  Held  in  den  Geschäften  des  Friedens ,  in  einer  Rede 
beschrieben;    in  G.  Schlegels  Kedehandlung  1779« 
S.  49-56. 

Verßl.  seinen  Lebenslauf  in  Em.  Ant.  Nicolai  Programm  zu 
«einer  Doktorpromotion  (Jena,  1785*  4*)  S.  5~8* 

VON  Baer  (Karl  Ernst). 

Sohn  des  nachfolgenden. 

'  Geb.  auf  seinem  väterlichen  Gute  Piep  in  Esthland  am 
17  JFeJraor  *)  1792,  erhielt  seine  Bildung  ;erst  im  älter- 
liehen  Hause^  dann  in  der  Revalschen  Dom-  und  Ritterschule. 
Früher  zum  Militär  bestimmt  ^  befllfs  er  sich  vorzüglidi  der 
mathematischen  Wissenschaften  ^  doch  studirtt  er  auch  die 
griechische  und  lateinische  Sprache  mit  Eifer  ^  und  fafste  end- 
lich den  Entschlufs^  sich  gan^  den  Wissenschaften  zu  wid- 
men.   Er  führte  dies  auf  der  Universität  Dorpat  aus ,  bezog 

^ 

*)  Nach  den  Inland.  BlL  1814.  No.  38*  S.  131 :  am  14  Mars. 


VON  Basb.  (Karl  Ehnst).  65 

diesSe  1810,  studiru  die  Hdlkunde  und  übU  sie  zugleich 
praktisch  sowolü  in  den  Krankenhäusern  der  Universität ,  als 
in  den  Kriegslazarethen  zu  JRiga.  Am  29  August  18x4 
promovirte  er  als  Doktor  der  Medicin  und  reiste  wenige  Tage 
darauf  ins  Ausland ,  besuchte  mehrere  Universitäten  j  wurde 
1817  ausserordentlidier  Professor^  auch  Prosektor  am  anato- 
mischen Theater  zu  Königsbergs  1822  aber^  mit  Bey behal- 
tung des  letztem  Amts,  ordentlidier  Professor  der  Zoologie^ 
auch  Direktor  des  königl.  zoologischen  Museums  daselbst* 
Er  ist  Mitglied  der  kaiserh  Leopold.  Akademie  der  Natur- 
forscher;  der  naturforschenden  Gesellschaft  zu  Danzig;  der 
iurländ.  Gesellsch,  für  Lit.  u.  Kunst ,  und  der  königl  deut- 
schen,  der  ökonomisch -physikaliscJien^  so  wie  der  medidni- 
sehen  Gesellschaft  zu  Königsberg* 

Diss.  inaog.  med.  de  morbis  inter  Esthonos  endemicis« 
Dorpati,  1814«     88  S.  8« 

Zwey  Worte  über  den  jetzigen  Zustand  der  Natur- 
geschichte.    Königsberg,  1821«     4« 

Diss.  de  fossilibus  mamxnaliunx  reliquiis  in  Prussia  adja- 
centibusqu/  regionibus  repertis.  Cum  icone.   Kegiom* 

1823-    38  S.  4. 

Vorlesungen  über  Anthropologie  für  den  Selbstunterricht 
bearbeitet.  Ister  Theil.  Mit  H  Kpftaf.  in  Querfol. 
Königsberg,  1824.     XXVI  u.  520  S.  gr.  8. 

Progr.  Ad  instaurationem  solemnium,  quibus  ante  quin- 
quaginta  hos  annos  summos  honores  in  facultate  me« 
dica  auspicatus  est  Carolus  Godo fr.  Hagen  etc.  -— 
celebrandam  invitat  ordo  medicorum  Academiae  Al- 
bertinae.  Adjecta  est  Mytili  novi  descriptio.  Kegio- 
mpnti,  1825.     14  S.  4. 

Ein  Gedicht  in  der  Dörptschen  Zeitung  1814.  No.  35- 

Bemerkungen  aus  dem  £ootomisclien  Tagebuche  (über 
die  Anatomie  des  Störs,  '^des  Braunfisches 9  des  See- 
hundes und  der  Katze);  in  K.  F.  Burdachs  zweytem 
Bericht  von  der  königl.  anatomischen  Anstalt  zu  Kö- 
nigsberg (Leipzig,   1819.)  S.  13-48. 

Beyträge  zu  Burdachs  Physiologie  als  {Irfahrungs- 
wisseuschaft.    Th.  JL.  (Leipzig,  182(5.  8.) 

/.  Band.  5 


66    VON  Baer  (Magi^.)*  Babrens  (Bernh.  Friedr.). 

VON  Baer   (Magnus). 

Vater  des  vorhergehenden. 

Nachdem  er  auf  deutschen  Universitäten  studirt  hatte^ 
lebte  er  auf  seinen  Gütern ,  bekleidete  hintereinander  verschie- 
dene Landesposten,  war  drey  Jahr  Ritterschaftshauptmann 
und  wurde  endlich  Landratlu  Geb.  in  Mistland  zu  • .  •  lyöS, 
gest.  zu  Kör{igsberg ,  wohin  er  sich  seiner  Kränklichkeit  hal- 
ber zu  seinem  Sohne  begeben  hatte  ^  am  19  August  i825. 

Nachricht  über  den  Ertrag  der  Japanischen  Gerste;  im 
Neuen  ökon.  Repertor.  für  Livland.  II.  3.  S.  2 30« 

Sesörgte  die  Land -Rolle  des  Ehstländischen  Gouverne- 
ments, angefertigt  im  Jahr  1818.  —  Oder  Verzeichnifs 
der  in  Ehstland  belegenen  privaten  und  publiken 
Güter  und  Pastorate,  nach  ihrer  vormaligen  schwedi- 
schen und  der  jetzigen  Haken-Grölse,  wie  auch  See- 
lenzahl nach  der  7ten  Revision  vom  Jahr  1816»  niit 
ihrer  deutschen  und  ehstnischen  Benennung,  wie  auch, 
den  Namen  der  jetzigen  Besitzer  und  Prediger,  niit 
einem  doppelten  Register  versehen.  Reval^  1818. 
80  S.  4. 

Baerens  (Bernhard  Friedrich). 

Geb.  zu  Riga  am  4  August  lygS,  war  Anfangs  für  den 
Handelsstand  bestimmt  ^  entschied  sich  aber  nach  vorherr- 
Schinder  Neigung  fürs  Studiren  und  besuchte  das  Gymnasium 
seiner  Vaterstadt  ^  begann  1814  seine  medicinischen  Studien 
in  Dorpaty  beendete  solche  seit  18 16  in  Göttingen ,  wo  er 
besonders  die  Augenheilkunde  unter  Himly  kultivirte^  bildete 
sicfi  hierauf  zu  Berlin  in  der  ärztlidien  Praxis  aus ,  studirtz 
noch  zu  Wien  unter  Professor  Beer^  und  begab  sich  von 
dort  nach  Tübingen^  wo  er,  aufgefordert  eine  selbstständige 
ärztliche  Laufbahn  zu  beginnen^  1819  die  medicinische  Doktor- 
würde annahm.  Von  dort  riefen  ihn  aber  plötzlich  Familien- 
verhältnisse ins  Vaterland  zurück  j   und  'er  liefs  sich  1820  in 


Ba£rens  (Berkh.  FmEOR.).  Bärkhoff  (Ant.)*     67 

Riga  als  freypraktisirender  Arzt  nieder.     iSaS  hatte  er  auf 
kurze  Zeit  seinen  Wirkungskreis  nach  Mitaü  verlegt. 

Diss.  inaug.  sistens  systematis  lentis  crystallinae  iziono- 
graphiam  physiologico  -  pathologicam.  Pars  Ima. 
(Praes. .  F  e  r  d.  Gatt  lob  Gmelin.)  Tubingae^  1819« 
82  S.  4.  u.  4  Tabellen, 


BÄRNHOFF  (Anton). 

Studirte  auf  der  rigaschen  Domschule  und  auf  der  Uni- 
versität  Jena^  ward  1758  Adjunkt  an  der  rigaschen  Jesus- 
kirdie  und  Pastor  zu  Bickern^  ^1^9  Diakon  an  der  Dom» 
kirche^  in  demselben  Jahr  Archidiakon  zu  St.  Peter,  1764 
Wochenprediger^  ijHo  Oberwochenprediger  und  Bey sitzer  des 
StüJrkonsistoriums j  1781  Pastor  am  Dom,  1787  Pastor 
zu  St.  Peter  und  Oberpastor  ^  auch  1789  Direktor  sämmtli" 
eher  Stadtschulen.  Min  erbaulicJier  Kanzelredmr,  der  durch 
herzlichen  Vortrag  ausgezeichnet  und  sehr  beliebt  war.  Geh» 
auf  dem  Pastorate  Katlakaln  bey  Riga  am  26  November 
1733,  gest.  am  19  November  1800. 

*Bey  dem  Sarge  der  Hochedeln  Frauen  Dorothea 
Collins,  geb.  Stecketh^  den  3  September  1780. 
Riga.     5  Blätter  8- 

Einsegnungsrede  y  welche  bey  .dem  feyerlichen  Ehe- 
Jubelfeste  des  Wohledelgebornen  Herrn  Raths-  und 
Ober-wettherrn  Joh.  Heiftr.  H^st  uöd  der  Wohl- 
edelgebornen Frauen  Gatharina  Elisabeth 
Baumgarty  den  19  November  1784  gehalten 
wurde.     Ebend..     30  S.  8- 

Rede  bey  Einweihung  der  neu  erbauten^  zur  Jesuskirche 
gehörigen  Schule.  Gehalten  den  8  September '179 7, 
Ebend.     laS.  8. 

Antheil  an  der  Bearbeitung  des  Aig.  Gesangbuchs  voll  1782* 

Verßt.  Bergmanns  Gescb.  d.  '  rig.  Stadtkirchen.  I.  55.  — 
Schweders  Gesch.  d.  rig.  Vorstadlkirchen  S.  33.  — 
Fragment  einet  Rede,  di«  bey  einem  Prediget  Sytiodus 
könnte  gehalten  werden.  Auf  den  Sarg  des  u.  8.  w.  nieder- 
gelegt, in  K.  G.  Sonntags  Formularen,  Heden  und  An« 
sichten.  Bd.  II.  S.  «153*263. 


68    BAGGi^us  (J.)/BagG£  (J.  D.)-  BAi.£ue  (D,  H.). 

Bagga^us  oder  Bagge  (Johann). 

Wahrscheinlich  ein  Sohn  des  1627  als  Prediger  zu  Bar- 
tholomäi  und  Marien  Magdalenen  in  Livland  angestellten^  von 
dort  vor  i637  nach  Wesenberg  versetzten  und  i657  gestorbe- 
nen Nikolaus  Bagge  (s.  Garlbl,  S.  28),  studirte  um 
l656  zu  Königsbergs  und  ist  vermuthlich  derjenige  Johann 
Bagge^  welcher  in  Job.  Gezelii  Synodalprog^amm 
von  1664  als  Pastor  zu  Fellin ,  und  noch  1668  als  solcher 
vorkommt.     Geb.  zu  Wesenberg  am  . . . ,  gest. ...  • 

Trifolium  Iwmileticum ;  repraeseiitans  veracitatem, 
humanitatem,  urbanitatem.  (Praes.  Gbristoph. 
Schönefeld.)     Kegiomonti,  1656«     1  Bog.  4* 

Bagge  (Johann  David). 

Aktuarius  zu  Revah     Geb. .  • . ,  gest. . . . 

Gab  heraus: 
Sammlung  von  der  wahren  Natur,  Art  und  Beschaffen- 
heit  der  Güter  in  Ehst-.und.  Livland,  sammt  der  Insel 
Oesely  von  der  Succession  in  selbige,  und  von  der 
Gröfse  und  Verschiedenheit  der  Haken  derselben,  zum 
Nutzen  und  Bequemlichkeit  derjenigen,  die  sich  um 
die  Ehst-  und  Livländischen  Landesrechte,  Gesetze 
und  Verordnungen  zu  bekümmern  haben«  Heval, 
1762.     256  S.  4.     (Unvollendet^. 

VtrgL  Gadeb.  L.  B*  Th.  i.  S.  96-98«  wo  der  Inhalt  dieser  Samm* 
lung  angegeben  ist.  —  Meusels  Lexik.  1.  138. 

■ 

B ALECKE  (Daniel  Heinrich). 

Studirte  erst  zu  JDorpat ,  dann  zu  Wittenberg  ^  war  1706 
Tddprediger  hey  Karl  Gustav  Dückers  Reginuntj  und 
damals  aus  seinem  Vaterlande  Livland^  wo  er  eine  Prediger- 
steile  bekleidete^  vor  dem  Feinde  geflohen.  Fi ^h er s  Angabe 
(am  unten  ang^.  O.),  er  sey  Prediger  zu  Haljal  in  Esthland 
gewesen j  ^eht  ganz  in  Widerspruch  mit  Garlbloms  esthU 
PredigennatrikeL     Geb.  zu  Reval  •  • . ,  gest.  •  •  • 


Baxecxb(Dan.H£Inr.).    Bau  (I>an»  Georg).    69 

Ein  Leichengedicht.     Dorpat,  1698« 

Diss.  de  arte  inveniendi  lex  variis  veter  um  et  recentio-* 
rum  speciminibus.  (Praes.  M.  Daschizky.)  Wit- 
tebergae^  1699* 

Lateinisches  Gratulationsschreiben  an  Peter  Malm- 
berg 9  konigl.  schwed.  Hofprediger  9  Praeses  des  Gon- 
sistorii  aulico-castrensis,  zu  der  in  Wittenberg  erlang- 
ten Doctorwür  de.     Wittebergae ,  1706«     4. 

VergL  Nord.  Mise.  IV.  ii« 

« 

Balk  (Daniel.  Georg). 

Bis  zum  J.  1775  hatte  er  Unterricht  bty  Hauslehrern  j  be» 
suchte  sodann  die  Schule  des  Friedridiskollegiums  seinerVater- 
Stadt  ^  und  wurde  aus  dieser  ij So  zur  Universität  entlassen. 
Er  widmete  nun  dem  Studium  der  Medicin  sieben  Jahre ,  die 
er  theils  in  Königsberg  ^  theils  in  Berlin  ^  theils  auf  literärU 
iclm,  Exkursionen  zubrachte,  1787  nahm  er  auf  der  Univer* 
iität  zu  Königsberg  die  medicinische  Doktorwürde  an  und 
ging  im  Herbst  desselben  Jahres  nach  Kürland.  Hier  lebte 
er  Anfangs  als  Privatarzt^  trat  dann  1796  als  Jakobst adt- 
scher  Kreisarzt  in  Krondienste  j  und  wurde  1S02  ordentlicher 
Professor  der  Pathologie ,  Semiotik  und  Therapie  ^  auch 
Direkor  des  medicinisch-kliniSchen  Ijistituts  auf  der  Urliver- 
sitützuDorpat.  1809  erhielt  er  den  Kollegienratlis-Charähter^ 
nahm  aber  18 1 7  seinen  Absdiied  und  begab  sich  ins  Innere 
von  Rufsland.  Geb.  zu  Königsberg  inPreussen  am  23  Junius 
1764,  gest.  zu  Tula  zu  Anfang  des  Jahres  1826, 

Diss.  inaug.  de  derivantibus.     Regiom.  1787. 

Auszüge  aus  dem  Tagebuche  eines  ausübenden  Arztes 
über  verschiedene  Gegenstände  der  Ar zney wiesen- 
Schaft,  iste  Sammlung.  Berlin,  1791«  -^  2te  Samm- 
lung.   Libau,  1796.    8. 

Einige  Worte  über  die  Krankheiten  der  hiesigen  Bauern, 
för  Gutsbesitzer  und  Prediger  Kurlands  bestimmt« 
Mitau,  1793.     93  S.  8. 


70  Balx  (Daniel  Georg). 

Beyträge  zur  deutlichen  Erkenntnifs  und  gründlichen 
Heilung  einiger  am  häufigsten  herrschenden  langwie- 
rigen Krankheiten;  ein  Buch  für  Leidende,  Aeltern 
und  Erzieher  bestimmt.  Libau,  1794-  16  unpag. 
u.  518  S.  8.  —  2tdi  Auflage.  Leipzig  u.  Libau,  1798.  8. 

Was  war  einst  Kurland  und-  was  kann  es  jetzt  unter 
Katharina's  Zepter  werden?  "  Eine  medicinisch- 
politische  Abhandlung  für  Gesetzgeber  und  Richter  in 
hähern  Tribunalen.     Mitau,   1795.     98  S.   8. 

Wie  .  können  Frauenzimmer  gesunde  und  glückliche 
Gattinnen  und  Mütter  werden.  In  Briefen  an  eine 
Freuiidin^  medicinischen  und  populär -philosophi- 
schen Inhalts,  istes  Bändchen.  Berlin  und  Libau, 
1796.     8.  .       .  . 

Commentatio  medica  naturae  virium  vitalium  disquisi- 
tionem  ac  febris  pathologiam  sistens  —  pro  rite  capes- 
sendo  munere  Professoris  ordinarii.  Dorpati,  1802- 
18  S.  4. 

Progr.  De  artis  medicae  relationibus  ad  rempublicam. 
Ibid.  eod.     8  S.  4« 

Versuch  einiger  Umrisse  der  philosophisch  -  medizini* 
sehen  Jurisprudenz.  Als  Leitfaden  zu  Vorlesungen 
über  dieselbe.   •  Dorp^t,  1803.     XII  u.  230  S.  8. 

*  Gesetze   für    das   medizinische  Klinikum   und  für  die 

Studierenden  der  Medicin,  welche  dasselbe  besuchen. 
Dorpat,  1806.  29  S.  8.  Am  Schlüsse-  von  ihm  unterzeichnet» 

*  Plan  der  hochobrigkeitlich  bestätigten  und  am  6  April 

1808^  eröffneten  provisorischen  Hülfsanstalt  zu  Dorpat« 
Dorpat.     23  S,  ^. 

*  Auch   €tin   Mal   ein  Wort  zu  seiner    Zeit.     1  Bog.   4« 

Unterzeichnet:  Die  Direction  der  Dörptschen  Hülfs- 
anstalt. (^Gegen  Pastor  Marpurgs  Wort  zu  seiner 
Zeit  in  der  Dörptschen  Zeitung.) 

Was  ist  wahrer  Ruhm  ?  Eine  Rede  am  EröfFnungsfeste 
der  Dörptschen  Universität  am  22  April  1802;  in 
Ja  sehe's  Geschichte  und  Beschreibung  der  Feier- 
lichkeiten bey  Eröffnung  der  Universität  Dorpat 
S.  74-82. 

Menschengröfse »  ein  didactisches  Gedicht;  in  Der 
17  Februar  1807  in  Dorpat  S.  41-52. 


Bazk  (Daniei.  Georg).    Bang  (Petrus  Erici).    7 1 

Versuch  eines  Beytrags  zu  Materialien  für  eine  Skizze 

der  Litterärgeschichte  der  Pharmacie;  in  Grindels 
Russ.  Jahrbuch  der  Pharmacie.  Bd.  5.  (1807.)  S.  7-i20. 

Gelegenheitsgedichte. 

Vorrede  zu  Otto  Gottl.  Leojih.  Girgensohns 
Diss.  inaug.  med.  de  methodo  speciüca.  (Rigae,l806*  8*) 

Redigirte  gemeinschaftlich  mit  den  Professoren  J  ä  s  c  h  e  und 
Germann:  Vorschriften  für  die  Studierenden  auf 
der  kaiserlichen  Universität  zu  Dorpat.  MDCCCIII. 
31  S.  4.  Neu  aufgelegt  mit  einem  ergänzenden^  An- 
hange,  Auszügen  aus  allgemeinen  Gesetzen  und  be- 
sondern Vorschriften,     Dorpat 9  1823*     85  S.  8* 


Bang  (Petrus  Erici). 

Studirte  zu  TJpsal^  wurde  daselbst  1661  Magister^ 
hmichte  ausländische  Akademien^  wurde  1664  Professor^ 
audi  1666  Doktor  der  Theologie  zu  Äbo^  dann  1679  Super- 
intendent zu  Narway  und  1681  Bischof  zu  Wiburg.  Geb. 
in  Helsingland  zu  , . .  i633 ,  gest»  1696. 

Diss.  de  consultatione.     Upsaliae^  1658*     4* 
Diss.  de praedestinatione  hominis  ad  salutem.  Ibid.  1662*  4« 
Diss.  de  ecclesia  militante  in  genere.     Aboe^   1660«     4* 
Diss.  d6  imputatione  justitiae  Christi  ejusque  confirma- 

tione  et  iteratione.    Ibid,  1668*    4*       In  verschiedenen 

Dissertationen, 
Leichenpredigt  bey  der  Beerdigung  des  Herrn  Mich, 

Gyldenstolpe  über  Ps.  90.    Abo,  1671.    WahrscheiU" 

lidi  schwedisch  gehalten  und  gedruckt. 
Commentarius   in  ^pistolam   Pauli   ad  Ebraeos.     Aboe, 

1671.     4, 
Historiae  ^ueo-Gothicae  ecclesiasticae  pars  generalis  ab 
initio  mundi  ad  seculum  a  Christo  nato  dctavum.  Ibid. 

1675.     4. 
'  Tractatus  prolixus  de  sacramentis  (o/irte  0.  u«  J.). 
Ansgarii  vita  ex  ^uecica  yersione  Kemberti  compendiose 

repetita  et  castigata.     Aboe  ;1675.     4. 
Leichenpredigt  auf  den  Obersten  vom  Car eischen  Ca- 

vallerie     Regiment     Berend     Meilin     den     Sohn. 

Wiburg,  1683.     4. 


72      Bang  (Pjbt.  EhictX    Bahik^u  (Jaxl.  Frisbr.). 

•  Christeligh  Lyk  Predijkan >  ta-<^-.—  Zacharias  Min- 
son  Eosander,  pa  kongl.  Kädetz  och  Ammiralens 
Hög  Wälborne  Grefwe  Niels  Brahes  Godz,  belSgne 
uthi  Brahelinna  Lihn,  wirförordnade  Hoppznann  '—  ^^ 
begrofft  uthi  Doomkyrckian  1  Wüborg,  pa  första 
Söndagen  efter  Trettonde  dagen »  anno  1688« 
4%  Bogg.    4. 

Leichenpredigt  auf  den  Landeshauptmann  Berend 
Meilin  den  Vater.     Wiburg,  1691.     4. 

VirgL  Nord.  Misq.  XV.  ii ,  u.  XI.  404.  -^  N.  Nord.  Mi^c.  XVIIL 
361* 

Bank  AU  (Jakob  Frijedrich). 

War  erst  Prediger  zu  Grofs-Sahen  j  dann  seit  1707  zu 
Samiten  und  seit  171t  zu  Dondangen  in  Kurland^  auch 
zugleich  piltenscher  Konsistorlalassessor»  Geh*  zu  ^. .  ^ 
geat.  1735. 

Lettische  Sonntags-Arbeit  ^  oder  kurze  und  erbauliche 
Predigten.  Königsberg,  1725-  870  S.  8-  —  2te  Auflage. 
Riga,  1749.  8.  —  3te  Auflage.  Mitau,  1773.  4.  — 
4te  Auflage,  unter  dem  Titel:  S^reddign  Grahmata. 
No  jauna  kreeti  pahrraudüta ,  wairota,  ir  fkaidraki 
un  dailaki  pahrtaifita.  Ar  Leela  Kunga  Siaau.  Ebend. 
o/me  *fafirz<i/i/  (1788).  424  S.  4.  —  öte  Auflage,  anfer 
demselben  Tit^el.     Ebend.  1797.     672  S.  8. 

Ihfa  IsütahMfchana  kuffaTee  Mahzibas  Gabbali  jo  faproh- 
tami  irr  darriti.  Königsberg,  1751.  8.  Auch:  Mitau» 
1790.  16  S.  8.  —  Ist  auch  der  Königsberger  Ausgabe 
seiner  Postille  bey gedruckt ,  unter  dem  Titel :  Ihlas  Jauta« 
fchanas  is  teem  behrnu  mahzibas  gabbaleem, 

JJandschriJtlich  hinterlief s  er: 

Dondangen.  (^  Dieses  historische  Gedicht  ist  dem  Sorn,* 
mann  sehen  Mitau  nachgebildet  und  in  derselben  Versart 
geschrieben^  ihm  aber^  seinem,  poetischen  Werthe  nach^ 
nicht  an  die  Seite  zu  stellen^  Mehr  als  einmal  erlaubt  es 
sich  der  Verfasser  sogar  ganze  Verse  unabgeändert  aus  seU 
nem  Vorhilde  zu  entlehnen.^ 

VergL  Zimmermanns  Lett.  Lit.  S.  4t« 


JBarnsus.    Barmigxjbi..    Bartets  (J.M.Ch.)«    73 

Barneke  (Nicolaus). 

Smdirte  um  das  J.  17  lo  in  Jena.     GeL  zu  Riga  •  •  • , 

gtst. 


•  I  • 


Diss.  de testamento  militis*  ^ (Praes*  Andn  Ger|iard o.) 
Jenae,  1710.     4. 

Barnickel    (  Christian   Friedrich 

Wilhelm)* 

Gib,  zu  Wolfenbättel  am  g  März  1774»  widmete  sich^ 
nachdem  ef  zuvor  dit  Handlung  erlernt  hatte ,  dem  Studium 
(kr  schönen  Wissenschaften^  war  eine  Zeitlang  Privatlehrer 
in  Hamburgs  kam  darauf  nach  Kurland ,  wurde  hier  1796 
Kanzellist  im,zweyten  Departement  des  Oberlandgerichts  zu 
MitaUf  begab  sichj  nachdem  die  Statthalterschaftsverfassung 
hier  aufgehoben  war^  nach  St.  Petersburgs  wo  er  eine  Stelle 
in  der  Kanzelley  des  Reichs^Justiziolkgiums  der  /«V-,  esth^  und 
finnländischen  Rechtssachen  erhielt ,  zog  später  nach  Dorpat^ 
und  wurde  daselbst  Rathsherr^  besitzt  auch  das  kleine  Gut 
Fthsen  im  wendenschen  Kreise  in  Livland. 

Die  Leiden  der  Ortenb ergischen  Familie ;  ein  Trauer- 
spiel in  vier  Aufzügen.  '  Dorpat,  1801*  16  unpag. 
u.  soS.  8.     Auch;  Kassel,  1803«  ,  8« 

Bartels  (Johann  Martin  Christian). 

Geb.  zu  Rraunschweig  am  12  August^  n.  St,  1769  9  ber 
suchte  drey  Jahr  das  dortige  Collegium  Carolinum^  studirte 
^wey  Jahr  Jurisprudenz  in  Helmstädt  und  eben  so  lange  in 
Oöttingenj  wo  er  sich  besonders  den  mathematischen  Wissen- 
schaften widmete,  wurde  sodann  Professor  der  Mathematik 
zu  Reichenau  in  Graubündten  bey  dem  dortigen  Seminar  unter 
^v Direktion  des  Professors  Nesemann^  hierauf  aber  an 
der  Universität  zu  Kaaan^  und  1S21  im  Januar  ordentlicher 


74  Bartels  ( J.)«  Baätei.6  (K.)»  Barthoi.anüs.  Battus. 

Professor  der  reinen  und  angewnndten  Mathematik  zuDorpat^ 
auch  1823  haiserL  russischer  Staatsratlu 

*Bailly's  Geschichte  der  neuern  Astronomie,  mit  An- 
merkungen übersetzt.  2  Bände.*  Mit  Kpfrn.  .Leipzig, 
1796  u.  1797-  8-  Unter  der  Vorrede  steht  des  üeber- 
Setzers  Name, 

Disquisitiones  quatuor  ad  theoriaih  functionum  analyti- 
carura  pertinentes , .  pro  munere  in  Academia  Caes. 
Dorpatensi  Professoris  Matheseos  publici  ordinarii 
rite  adeundo.     Dorpati,  1822.     64  S.  4. 

Bartels  (Karl  Moritz  Nicolaus). 

Geb,  zu  St.  Petersburg  am»..^    wurde  am  ^  Oktober 
1824  Dr.  der  Median  zu  Dorpat. 

-Diss.    inaug.    med.    Succincta    expositio  Syringologiae 
generalis.     Dorpati,  1824.     3  Blätter  u.  58  S.  8. 

Bartholanus  (  Stanislaus). 

Geb.  zu  . . .  in  Poien  (?),  gest. . .  • 

Sigismundi  III,  Poloniae  et  Sueciae  regis,  ex  Carolo 
victoria.  Huic  accessit  situs  et  expugnatioVolmariae, 
platä  geometrice  confecta.     1605.     2  Bogg.  4.  ' 

Vergl,  Nord.  Misc.IV.  J3. 

Battus  (Jacobus). 

Eines  Bauern  Sohn^  studirte  zu  Löwen  und  Paris  und 
begab  sich  nach  Spanien ^  um  Ludwig  Vives  zu  hören* 
Nach  seiner  Rückkunft  bekam  er  zu  Antwerpen  einen  Schul- 
diensty  ward  aber  durch  Luthers  Lehre  und  seine  Liebe  zum, 
Evangelium  bewogen  ^  sein  Amt  niederzulegen  und  nach  Wit- 
tenberg zu  reisen.  Auf  Luthers  und  Melanchthons 
Empfeidung  ward  er  i529  Rektor  der  Domsdtule  zu  Riga^ 
ivelches  Amt  er  zehn*  Jahr  beUüdetc  und  dann  nach  Witten- 


Battüs  (J.).*   Bauer  (Ch^  H.).    Bausr  (H.).      75 

berg  zurückging.  Nadi  drum  vierjäMgen  Aufenthalte  daselbst 
berief  ihn  der  Rath  von  Riga  wieder  zurück,  und  ernannte  ihn 
zum  Superintendenten;  als  solcher  aber  hatte  er  von  seinen 
Kollegen^  die  gröfstentheils  seine  Schüler  gewesen  waren,  so 
viel  Verdriefsliclikeiten  j  dafs  der  Gram  darüber  seinen  Tod 
befördert  haben  soll.  Geb.  in  Seeland  zu  ...  ^  gest.  am  Don- 
nerstage nach  Martini  1546  *).  —  Von  seinen  Schriften  ist 
nichts  Zuverlässiges  bekannt.  ^ 

Vergl.   Gadeb.  L.  B.  Th.  i*  S.  35.    —    Bergmanns   Gesch* . 
d.  hg.  Stadikirchen,  I.  30.    —    Livl.  Schulbll.  1814  S.  io8* 

5auer  (Christoph  Heinrich). 

Vater  von  Poxikarp  Christoph. 

War  seit  17 10  Prediger  zu  Sauken  ^  seit  17 17  zugleich 
Propst  zu  Seiburg  ^  und  seit  1J25  Prediger  zu  JEckau  in 
Kurland.     Geb.  in  Kurland  zu  . . .  am  • .  • ,  gest.  1741. 

Antheil  an  der  Revision  der  lettiscljen  Bibelausgabe  von 

i,73y»  —^ 

Vergi.  Zimmermanns  Lett.  Lit«  S*  47. 

Bauer  (Herrmann). 

Studirte  zu  Wittenbergs  wurde  dort  1643  Magister  und 
nach  seiner  Rückkehr  1647  Didkonus  an  der  JohannisHrche 
in  Riga.  Geb.  zu  Riga  •  •  • ,  ^e^r.  an  der  Pest  am  21  Junius 
1657. 

Directrices  conversationiff  moralis  virtutes.  (Praes, 
M«  Job.  Christoph.  Seldio.)  Wittebergae^  1643* 
3  Bogg.  4. 

Vergl.  Nord.  Mise.  XXVII.  174.  —    Bergmanns  Gesch.  d.  rig. 
Stadtkirchen  S.  41. 


*)  Nach  seiner  im  Domskirchengange  zu  Biga  befindlichen 
Grffbschhft,  -welche  bey  Gadebusch  abgedruckt  steht.  — ^ 
Arndt  (Chron.  IL  513)  läfst  ihn  erst  1548  sterben.  —  Jür- 
gen P'adel  giebt  in  seinen  handschriftlichen  Collectaneen 
'als  seinen  Todestag  an :  1545  feria  V.  post  ^Martini.- 


76         Baujbr  (Pqi»,  Ch.).    Baujmmlnn  (Andr.). 

Bauer  (Polikarp  Christoph). 

Sohn  von  Christoph  Heinrich. 

Wurde  1766  Pastor  zu  Tuckum  in  Kurland.  Geb.  zu 
J^kau  am  •  •  •  ^  gest,  1762* 

Eine  am  Sonntage  Lätare  des  jetztlaufenden  I755  Jahres 
über  das  gewöhnliche  Evangelium  Johannis  am  VI 
V.  1-15  in  der  hiesigen  heiligen  Dreyfaltigkeits  Kirche 
zu  Mitftu  von  dem  —  P.  C.  Bauer  Studioso  Theolo- 
giae  gehaltene  Früh-Predigt,  welche  von  einem  Un- 
benandten  zum  Druck  befördert  worden*  Mi  tau  (o*  J.). 
16  unpag.  S.  4« 

Baumann   (Andreas). 

Nachdem  er  auf  der  rigaschen  Domschule  vorbereitet 
worden^  bezog  er  die  Universität  zu  Wittenbergs  ging  von 
da  1672  nach  Giefsen^  wo  er  Magister  wurde  ^  unternahm 
eine  Reise  durch  verschiedene  Städte  Deutschlands  und  kam 
1675  in  seine  Vaterstadt  zurück,  JErward  1680  {nicht  1690) 
Pastor  zu  Neuermühlen  und  Zarnikau  ( introd,  am  5  Dec.) 
und  1690  (nicht  1694)  Diakonus  an  der  Johanniskirche  zu 
Riga.  Geb.  zu  Riga  ami5  Julius  1649,  gest.  am  ij  Okto- 
ber 1701. 

Diss«  politica.  Jus  Majestatis  circa  sacra.  (Praes. 
Ghristiano  Donato.)   Wittebergae,  1672.    sBogg. 

4.  ^ 

Disp.  theol.  Illtia  9  in  qua  ex  collatione  dictorum  Vet. 
Test.,  quibus  asseritur :  Pastorem  nostrum  esse  Jeho* 
vam  et  vicissim:  Messiam  seu  Christum  esse  Pastorem 
illum  nostrum  solide  et  invicte  demonstratur ,  Mes- 
siam, qui  est  Christus  Jesus,  Salvator  noster  unicus, 
esse  Jehovam  illum,  verum  Dominum  et  Deum  altis- 
simum.  (Praes.  Pet.  Hab  er  körn.)  Giessae,  1673« 
32  S.  4. 

Diss.  de  imagine  Dei.     Ibid.  .  .  • 

Diss.  philolog.  (pro  gradu  Mag.)  de  ritibus  precandi 
veterum  Ebraeorum.  (Praes.  Dav.  Clodio.)  Ibid. 
1674.     18  S.  4. 


Baukakn(A.)*  Baükann  (£.)•  Baumakn(H.)-     77 

Lettische  Kirchenlieder,  die  im  alten  lettischen  Gesang-    , 
huche  mit  M.  A.  B.  bezeichnet  sind.  A-" 

Griechische  f  deutsche  und  lettische  Gelegenheitsgedichte.        / 

Besorgte  die  2te  Auflage  von  Georg  Mancels  le^ti- 
;scher  Postille.     (Riga  bey  NöUer,  1675.     4.) 

Vergib  Nova  lit.  m^r.  B.  170s.  p.  198.  —  Gadeb.  L.  B.  Tb.  i. 
S.36.  —  Nord.  Mise.  IV.  169.  XXVII.  175.  —  Bergmanns 
Gescb.  d.  Tig.  Stadtkirchen  S.  46.  -^  Zimmermanns  Lett« 
Lit.  Ö.  33. 

Baumann  (Edward). 

JE/n  Engländer ,  promovirte  zu  Dorpat  am  2  November 
1823  zum  Dr,  der  Medicin^  und  wurde  1824  als  Arzt  6ey 
dem  dritten  in  Astrachan  stehenden  Regimente  des  astrachan- 
sehen  Kosakenheeres  angestellt. 

Diss*  inaug.  medico  -  chirurgica.  CoUectanea  quaedam 
ad  tetanum  traumaticum  spectantia.  Dorpati,  1823* 
X  unpag.  u.  67  S.  8* 

VtrgL  Ostsee-Pro V.  Bl.  1893  5.  408 1  u.  1834  S.  18 3. 

Baumann    (  Heinrich  )• 

Bruder  des  nachfolgenden. 

Studirte  von  1734  bis  1738  zu  Jena^  wurde  1741  ^Pastor 
zu  Lösern  in  lAvland  (ord.  am  20  August) ^  verwechselte 
diese  Stelle  1760  rrut  dem  Predigtamte  zu  Wenden  ^  und  war 
seit  177 1  zugleich  Propst  des  ersten  wendenschen  Kreises. 
Geh.  zu  Deutsch' Kr  Ottingen  bey  Merrul  ( nicht  zu  Libau ,  wie 
Bergmann  und  Zimmerm.ann  angeben)  am  28  April 
1716,  gest.  am  7  November  1790. 

Nachricht  von  des  rigischen  Syndicus  D.  Gotthatd 
Wclling  traurigem  £nde  im  Jahr  1586;  in  Hupeis 
Nord.  Mise.  St.  13  u.  14.  S.  472-476- 

Antheil  an  den  historisch-geographischen  Nachrichten  von 
der  Stadt  Wenden;  in  Müllers  Samml.  russ.  Gesch. 
K.  S.  469-482. 


78      Baumakn  (Hbinricb).    Baumakn  (Joacbim). 

Bey träge  zu  mehireren  Werken 9   ak:  zu  Gadebusch's 
Liv}.  Jahrbüchern,  Hup  eis, Nord.  Mise.  u.  a. 

Handschriftlich  hinterliefs  er: 

Wendensia,    oder    Diptycha  Wendensia,    biographischen 

Inhalts, 
Ein  Tagebuch,  worin  manches  zur  Geschichte  der  Herru- 

huterey  in  Livland  vorkommt. 
LTvländisches  Schriftsteller -Lexikon.     (^Sehr  mager  und 

unvollkommen, ) 
Bibliotheca  Lettica.     (X)/c  heyden  letztern  Mscpte  im  kurh 

Provincial  -  Museum.^ 
Beformationsgeschichte ,  in  lettischer  Sprache, 

Vergl.  Bergmanns  Gesch.  v.  Livland  S.  i88*  —  Nord*,Mi8C. 
IV.  13.  —  JF.  £.  Schroeae  rs  Bede  am  Sarge  des  wei- 
land u.  s. -VST.  Heinrich  Bau  mann.  Kiga,  1790.  4.  — 
Zimmermanns  Lett.  Lit.  S.  87.  —  Napiersky'S 
fortges.  Abhandl.  von  livl.  Geschichtschr.  »S. aa.  —  Roseii- 
plänters  Beyträge  zur  Kenntnifs  der  esthn.  Spr.  Heft  13. 
o.  76-79»  ^^  Jen.  Allgem.  Lit.  Zeit.  1791.  No.  93«  S.  763. 


Baumann  ^  (  Joachim). 

Bruder  des  vorhergehenden   und  Vater   von  Johank 

Heinrich* 

Wurde  lj33  Pastor  zu  Gramsden  in  Kurland  y  dann 
1734  zu  Neuenburg  und  Blieden^  dann  1741  an  der  lettischen 
Kirche  zu  Libau^  hierauf  1 745  adjungirter  deutscher  Prediger 
zu  Durben  y  auch  1746  Propst  zu  Grobin^  1747  aber  deut- 
scher Frühprediger  zu  Mit  au  und  kurländischer  Superintendent» 
Geb,  zu  Deutsch' Kr  Ottingen  bey  Memel  in  Preussen  am 
9  Januar  17 12,  gest»  am  i  Januar  1759. 

Gab  neu  heraus : 

Gräyens  lettisches  Handbuch,  unter  dem  Titel:  Kur* 
lemmes  jauna  un  pilniga  Dfeefmu-Grahmata,  kurra 
feFchfimts  un  tfchetredeimits  garrigas  jaukas  un  dauds 
no  jauna  fataifitas  Dfeefmas,    ka    arri  Luhgtchanu- 

.  Grahmata  us  wiffeem  Laikeem,  fwehtahm  Deenahm 
un  ikweena  Zilweka  Waijadßbas,  ta  Uhdl  arri  ta  jauka 


BA0MAKK  (Joachim).  79 

Behrnu  Mahziba,  jeb  Katgifmus, ,  un.  tee  fwehti  Ewan- 
geliumi,  Wefperu-Mahzibas  un  zitti  fwehti  Hahiti- 
atrailini  irr,  lahm  Kurlemmes  Deewa  fwehtahm  un 
KriMgahm  DraudTehm  par  labbu  fchinnis  KakHog 
falikti.  ( Auch  ein  zwtyUr,  sehr  weitläuftiger  deutsdier 
Titel)  Königsberg,  bey  J.  H.  Härtung,  1754. 
12 Blätter  Vorstücke;  Jann  die  Liedersammlung,  mit 
eingedruckten^  zum  Theil  höchst  seltsamen j  Holzschnitten 
von  G.  F.  Stenders  jEr/!n<fun^,  676S.;  dann  23unpag. 
Blätter  Register ;  dann  das  Adolph!  sehe  Gebetbuch^ 
mit  besonderem  Titelblatt  und  neuer  Seitenzahl^  196  S« 
u.  2  unpag..  Blätter  Register;  dann  der  Adolphische 
kleine  Katechismus,  wieder  mit  besonderem  Titelblatt» 
aber  mit  der  vorhergehenden  bis  S.  224  fortlaufenden  Säten- 
zahl;  und  zuletzt  die  Evangelien  und  Episteln  u.  s.  -w.f 
wieder  mit  besonderem  Titelblatt^  128  S,  gr.  8.  Voll- 
ständige und  reinliche  JSxemplare  sind  bereits  selir  selten/ 

• 

Gräyens  lettische  Kirchenagende,'  unter  dem  Titel: 
Lettische  neu  verbesserte  und  vollständige  Kirchen- 
Agende  oder  Handbuch,  darinnen  Alle  zu  denen  geist- 
lichen Priesterlichen  Handlungen  und  Amtsverrich<* 
tungen  gehörige  und  in  den  Curländischen  Kirchen 
gebräuchliche  Ceremonien  und  Formulare  verfasset 
sind ;  dem  Wohlehrwürdigen  Ministerio  Ecclesiastico 
zum  bequemen  Gebrauch  eingerichtet.  Königsberg, 
1754-  80  S.  "s.  Wieder  aufgelegt:  Mitau,  1771« 
85  S.    8. 

Gab  heraus  und  begl^tete  mit  einer  Vorrede: 

G.  F.  Stenders  (s.  dessen  Artikel)  Lettische  Biblische 
Geschichte.     Königsberg,  1756-     8« 

Vorrede,  Verbesserungen  und  Zusätze  zu  der  von  Gra- 
ven,  hurz  vor  seinem  Tode^  unternommenen  Ausgabe  der 
Mancel sehen  lettischen  Postille.    Königsb.  1746*    4* 

Antheil  an  der  auf  Befehl  der  Regierung  im  J.  1754  vor- 
genommenen Verbesserung  der  kurländischen  Kirchen- 
ordnung, die  aber  niemals  Bestätigung  erhalten  hat. 
S.  Gadeb.  L.  B.  Th.  2.  S.  112  ff. 

Vergl.  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  37.  —  Nord.  Mise.  IV.  163.  — 
Zimmermanns  Lett.  Lit.  S.  5i.  —  Adelung  z.  Jo- 
che r.  —  Meusels  Lexik.  I.  ^üß. 


8o  BAuttAto  (J.  F.)*    Baumann  (J.  H.). 

Baumänn  X  Johann  Friedrich). 

Studiru  von  1786  bis  1789  die  Rechte  und  Kamer aU 
wissenschaften  zu  Berlin  ^  Frankfurt  a.  d.O,  und  Göttingen, 
machte  eine  Reise  nach  England,  hielt  sich  in  Dresden,,  Berlin 
und  Plotzk,  wo  er  auch  Hauslehrer  war,  auf,  wurde  1796 
Referendar  bey  dem  Stadt-Justizmagistrat  zu  Warschau,  und 
1798  Krirränalassessor  zu  Bielsk,  nahm  i8o5  den  Abschied, 
war  wieder  eine  Zeitlang  Hauslehrer  in  Ostpreufsen,  kam 
darauf  nach  Libau,  wurde  1806  bey  der  dasigen  Kreisschule 
als  Lehrer  der  englischen  Sprache  angestellt,  nahm  nach  eini- 
gen Jahren  den  Abschied  und  hielt  sich  zuletzt  in  Riga  auf. 
Geb.  zu  Prenzlau  im  Brandenburgischen  1768,  gest.  182  . . 

Aphorismen  und  Fantasien  eines  Britten.  Dresd.1791.  8. 

Darstellungen  nach  dem  Lßben^  aus  einer  Skizze  der  Sit- 
ten und  des  Nationalcharakters  der  ehemaligen  Polen ; 
entworfen  während  seines  Aufenthalts  in  dem  jetzigen 
Neu-Süd-  und  Neu-Ostpreussen.  Königsberg«  1803.  8« 

Gelegenheitsgedichte. 

Vergl.  Zimmermanns  Nachrichten  über  den  Zustand  der  Un- 
terrichtsanstalten des  Goldingenschen  Schulkreises  istes  St. 
(MitaUf  i8o8*  8*)  8.  so«  —  Meusels  G.  T.  Bd.  13.  S.  68. 

Baumann  (Johann  H^pinrich). 

Söhn  von  Joachim. 

Geb.  zu  Mitau  am  10  Februar  n.  St.  lySS,  besudite  von 
1773  bis  1776  die  Universität  Erfurt,  und  widmete  sich 
daselbst  f  unter  Leitung  J.  S.  Beck^s,  der  ihm  auch  den 
ganzen  Vorrath  seiner  Thier-  und  Fruchtstücke  vermacht  hat, 
fast  ausschliefslich  der  Malerkunst  ^  insbesondere  aber  der 
Thiermalerey.  Seit  seiner  Rückkehr  lebte  er  bis  jetzt  theils  in 
Kurland f  theils  in  Livland  auf  dem  Lande  ^  wurde  1790 
Mitglied  der  Akademie  der  Künste  in  St.  Petersburg,  und  hat 
I713  Oelgemälde^  mit  Ausnahme  einiger  Portrait s  fast 
alles  Tliierstüdie  und  Jagdscenen ,  von  denen  sich  bey  mehrern 
Privatpersonen  ganze  Sammlungen  finden,  geliefert. 


B AI71CANK  ( J.  H«).     BaUMB ACH  (J.  Cb.)  8 1 

*fie}iru>WallodafarakiUtft  par  peemiitauKaHtklaJali&amy 

Kohknefies  walUs  faimineekam.  Mitauy  1797«   16S.  8. 
{Gehört  jvaJirsdieinlich  ihm»  VergL  Latw.  Gadda  Grahm. 

1797-  11.  86.) 
Diwi  r Unnas  Teem.  mihteem  Latweefcheem  par  peemiaau 
r   no  J.  H.  Bau  mann,  Meddijuma  mahldera  q,0.  u.  J, 

%Bog.  8. 
Trauerrede  nach  erfolgtem  Absterben  des  weil.  Rigischen 

Oberjägermeisters   G.  G.  Haekmann    etc.    gehalten 

am  3  Februar  1803.     (Riga.)     7  S.  8- 
Rede    eines    kroatischen  Feldpredigers.      Ins   Lettische 

übersets^t.    Riga,  1804*    15  S.  8-      Audi  in  Kaffk«^s 

Nord.  Archiv  1804-   Jul.  S.  1-16.     Dem  Original  stellt 

die  lettische  XJebersetzung  zur  Seite, 
Jagdanecdoten ,    die  zwar  mehrentheils  ans  Lügenhafte 

gränzen,    aber  sich  doch  -wirklich   zugetragen.      Auf 

Verlangen    meiner   hochgeschätzten   Rigischen   Jagd- 
"" freunde  erzählt.  Nebst  einem  Anhange  von  5agdreden« 

Riga  u.  Dorpat,   1817.     119  S.  8. 
*  Pehdiga  farunnafch'anä  ar  Kahrkta  Jah&a  pafchä  mir« 

fchanas  l^undd  Rarp  raddeem  un  draugeem.    Sarakffcita 

no  Kahrkta  drauga  J.  H.  B.     Mitau,  1823.      32  S.   8. 
Ueber  Wolfsjagden;    im  Ostsee-Prov.  El.   1823.  No.  32* 

S.  287.    —     Zur   Naturgeschichte  des  Bären;    ebenda 
.    No.  36.  S.  320. 

Sein  Bildnifs  in  Steindruck.    Fol. 

Baumbach  (Johann  Christoph). 

Eines  Schneiders  So/in,  besuchte  die  grofse  Stadtschule 
seiner  Vaterstadt^  studirie  seit  ij5S  zu  Rostock  und  Heini' 
Stadt ^  liam  1762  nach  Kurland  zuaick\  nahm  gründlichen 
Unterricht  im  Lettisdien  bey  dem  Pastor  J.  JP.  K.  Rosen- 
berger  in  Mitau,  wurde  hier  ij63  lettischer  Dtükonus^ 
176g  aber  deutscher  Prediger  zu  Durben  in  Kurland  und  1771 
zugleich  Propst  zu  Qrobin.  Geb,  zu  Mitau  am  3 1  May  1 742, 
gest.  am  19  August  1801. 

Wezza  Lee j  es  Wihra,  Jahnu  Dfeefmft  in  Lühgfchana  par 
to  zeenigu  Leejes  Kungu,  wiffu  Leejeneeku  wahrdī 
Mitau,  1775.  ...... 

LBand.  ^ 


..  t 


82  B/UIMBACK  (lOHANM   ChrXSTOPh)« 

_  » 

Jauna  uit  mafa  Latweefchu  Dfeefmu-Grahmata^  hattA 
trihsfimts  fefchdefmits  un  peezas  jaukas  garrigas 
DieefmaSy  k4  arri  Rihta-  Wakkar a-  Ehdeena-  ^weh- 
deenas-  Swehtku-  Atgreefchanas-  un  neweffelu  liau- 
fchu  Luhgfchanas  atrohdamas.  Tahm  Kurfemmes  Kri- 
Itigahm  un  ^wehtahm  Deewa  Draudfehm  par  labbu 
fchinnls  Rakst6s  isdohta.    Mitau,  (1779.)    350  S.  8. 

KriHiga  Zilweka  Laika  Kawefchana  eekfch  tahm  fweh- 
tahm  Gaweau  Deenahm.  £bend.  (l780.)  16  unpag« 
u.  208  S.  8. 

Ehrendenkmal  des  —  Herrn  Jakob  Makeprang,  der 
Heilkunde  Doktor»  in  einer  Rede  ror  dem  Sarge 
desselben.     Ebend.   1789.     22  S.  8. 

Standrede  gehalten  vor  dem  Sarge  des  —  Herrn  Fr  i  e d  r. 
G o  t th.  y.  Mirb a c h»  Hauptmanns  zuGrobin.  Ebend.  4'» 

Swehtas  Dieefmas>  teen^  mihteem  Latweefcheem  par  labbu 
f arakJlitas.    Ebend.  1796*    16  unpag.  2 1 6  u.  96  S.  8« 

Stiftungs-Acte  der  Wittwen-  und  Waisen-Versorgungs- 
Anstalt  im  Libauschen  Kreise.   Ebend.  1796*    20  S.  4- 

Rede  vor  dem  Sarge  der  —  Frau  Agnesa  C Karlotte 
vervr.  Hauptmannin  v.  Mirbach»    geb.  v*  Sacken. 

Ebend.  1797.     16  S.  4. 
Rede  vor  dem  Sarge  des  — Herrn  Otto  Priedr.  v.  Safs  — 

Oberburggrafs  und  Oberraths.  Ebend.  1798*  14S.  4« 
Stand  rede  gehalten  vor  dem  Sarge  der  — -  Frau  Haupt- 
mannin   Maria    Elisabeth    v.    Wettberg»    geb. 

V.  Buchholz.     Ebend.   1798*     18  S.  4. 
Mafa  Bihbele^  jeb  StahUi  no  teem  fwehteem  Raklleem 

tahs '  wezzas    in    jaunas    Derribas.        Ebend.    1800« 

16  unpag.  u.  464  S.    8« 
Wezza  deedelneeka  Indrikka  liehdu-dfeefmiaa ;  in  der 

Gadda  Grahmata  1798.  I.  S.  147. 

4 

Meine  Begräbnifs-Lieder ;  hinter  der  unten  angeführten 
Rede  von  Wolter. 

.    Handschriftlich  lunterliefs  er 

einen-  zum  Druck  völlig  ausgearbeiteten  Supplement- 
band zu  dem  deutsch-lettischen  Theil  von  Stenders 
Wörterbuch;  imgleichen  ein  neues  lettisches  Gesang- 
buch zum  Kirchengebrauch. 

Ver^i'  J.  B.  Wolters  Rede  cum  GedächtniÜB  des  Propst  J.  C« 
Baumbach.  Mitau,  i8oi.  4.  —  Johann  ChriEtoph  Baum- 
bach.  Ein  biographisches  Deykmal  (von  C.  F.  Launit  s)« 
Mitau,  igoi.  8*  -*-  Nocd«  Mise.  IV.  14*  * 


B^CANüs.  BscHABLius..  BscK  (J.  F.)*  Beck  (O;  f.).  83 

Becanus  (Michael  Otto). 

.    XGtgUtd  der  Gaelischafi  Jesu  und  Rektor  bey.  dem  JfesuU 
terkoUegium  zu  Riga,  sdion  iSgg.  Geb.  zu».,,  gest, , . ^ 

A/^ten  meines  Religio nsgespräoh es »  das  er  1599  zu  IV^itau 
mit  Paul  Oderborn  gehalten.     Wilna,  1605. 

VergL  Tetsch  kurl.  Kirchengesch.  I.  fiio.  IIL  ^i.  ^  Gadeb* 
Abh.  S.  78.  —  Nord.  Mise.  XXVII.  175. 

Bechaehus  (Jonas  Henrici). 

Studirte  zuDorpat  um  1640.  Geb.  inWermeJand  zu,,,, 
gist.  •  •  • 

Oratio  de  Amicitia.     Dprpat,  1641*     4« 

PUp*  In  Qttgu.VL  a  ^rersu  U  Ad  4t.  D.  BTaifgi^ftae  Jo'& 

hannis  seabtissimae  notap,  (Praes.  Andr.Virgini o.) 

Ibid.  1642*,    4. 
.Ver^L  Sornm. ^jp.  56.  169. 

Beck  (Johann  Friedrich). 

Studirte  zu  Leipzig  und  Jena,  kam  1775  nach  Kurland 
und  wurde  hier  178Q  Prediger  >an  der  adelichen  Privatkirche 
zu  Samiten.  Geb^  zu  Ohrdrufft  in  de^  Grafschaft  Gleichen 
am  IG  Julius  1749,  gest.  am  i  September  i8l3. 

Vorschlag«  zur  Einführung  der  Sparöfen  in  den  Bauer« 
Stuben,  nebsl  der  Beschreibung  eines  sehr  einfachen 
und  für  die  Bauerstuben  schicklichen  Holzsparofens, 
Mitau^  1804^     80  S.  8- 

Nach  seinem  Ableben  erschien  hoch: 
Ueher  Bienenz^ipht  in  Kurlaiid«     Mitau,  1818.     92  S.  8. 
Auch  in   DuUo's   Kurland.  Landwirthschaft   Th.  2. 
S.  113-304* 

Beck  (Otto  Fabian). 

Aus'Jt^n  gebürtig,  studirte  in  Göttingen  und  erhielt 
daselbst  1796  die  nudtcinische  Doktorwürde. 

Diss.inaiig.  an<4etur£ebris  nervosa  aeuta?  Gdtting.1796. 
24  S.  8. 


84    Becks.  (Si).  Bscua  (B..G.>  Becker  (F.  B  T.). 

Decke  (Samuel). 

Musikdirektor  (oder  Kantor)   urvd  Kölhga  am  Gymna- 
sium zu  Reval  um  1692. 

« 

Unsterbliches  Ehren-Gedächtnifs Ulricae  Eleü'- 
ji  o  r  a  e^  der  Schweden, -Gothen  und  Wenden  Königin 
u.  s.  w.  Reval,  1694.  11  Bogg.  Fol.  JEmc  Rede 
nebst  Trauerkantaten  j  gehalten  auf  dem  revalschen  Gym- 
nasium am  6  December  1693. 

Gelegenheitsgedichte. 

Becker   (Bernhard   Gottlieb). 

Vater  deB  nachfolgenden  u.  Bruder  voti  S.  Schwakz, 

geb.  Becker.  ' 

Studirte  seit  ij  6g  zuBraunschwtig  und  Göttiagen,  wurde^ 
nachdem  er  nach  Kurland  zurückgekehrt  war^  177^  Adjunkt  bey 
seinem  Vatery  dem  Pastor' in  Neuautzj  JJiricK  Gottlieb 
Becher  y  1787  aber  Prediger  zu  Kandau^  audizSiS  Propst 
der  kandauscheh  X)zocföe«  Geb,  im 'Pastorat  Grinzhof  in 
Kurland  am  2S  Becfmber  I75l,  gest.amag  Januar  1821. 

Gedichte,  besonders  poetische  Episteln;-  in  der  Berliner 
Monatsschrift;  im.  Vossischen  Musenalmanach,  imcf  in 
den  Mitauschen  Wöch.  Unterh. 

Becker  (Friedrich  Ernst  Theodor). 

Sohn  des  yorhergehenden. 

■  » 

Geb,  im  Pastorat  Kandau  im  Januar  Ijg3t  studirte  A.G. 
"zuDorj^aty  Berlin  und  Göttingen^  erhielt  auf  lets^tertr  Uni- 
versität die  medicinische  Doktorwürde ^  hehrte  i8x8^/re  sein 
Vaterfand  zurück  Und  wurde  1826  als  Arzt  bey  dem  Hospital 
des  Kollegiums  allgemeiner  Fürsorge  in  Mitau  OHgestellt^ 

Diss.   inaug.   de  A.   C.    Celsi  medicinae  libro  tertio* 
GöttingaCf  1816' 


V.  Beöder  (F.  W.).  Becker  (G.  F.).  Becker  (H.),  85 

VON  Becker  (Friedrich  Wilhelm), 

Geb.  im  Auslande.  1775  zu  •  • .     Qberhhrer  am  Gymno- 
sium  zu  Reval  seit  i8o5 ;  Hoftath  seit,  i825« 

Luthers  Verdienste  um  uusre  deutsche  Muttersprache 
am  Tage  der  Sekularfeier  der  Reformation  im  gxohen 
Hörsaale  des  kaiserl.  Gymnasiums  zu  Reval  in  einem 
poetischen  Umrisse  Vorgetragen.  Reval  (l817).  SÖ.  8. 

Die  Secular-Feier,  ein  Gedicht;  zm  Progr.  zum  Unter- 
werf ungs- Jubiläum  am  30  September  1810  im  Reval-^ 
sehen  Gouve;rnements-Gymnasium. 

Becker  (Gustav  .  Friedrich). 

Stadtphysikus  zu  Dorpat^  ward  1751  ahwesmd  in  Jena 
Dr.  Med,     Geh,  zu  Dorpat  am . . . ,  gest,  nach  ijSS. 

Gommentatio  med.  de  malo  histerico.  Jenae>1751*  24  S.  4«. 
VergL  Nord.  Mise.  IV.  14. 

Becker  (Hermann). 

Ein  NacJikomme  Rötger^s  Becker  2.  und  Johannas 
Becker»     Studirte  zu  Wittenberg  und  erhielt  dort  die  pliilo- 

sophische  Magisterwürde.     Geh,  zu  Lemsal .  • . ,  gest. .  •  • 

f 

Disp.  theol.  de  regeneratione  et  vivificatione.     (Praes. 

Joh.  Deutschmann.)  Wittebergae,  1694«   106S.  .i« 
Positiva    Abelis  theologia  ex  Gen.   IV.      (Praes.  eod.) 

Ibid.  1696*     16  S.  4. 
Livonia •  certis .  propositionibus  comprehensa.      (Praes. 

Conr.  Sam.  Schurzfleisch.)  Ibid.1700.  ^Bog.4. 
Livonia  in  sacris  suis  considerata.  ,  (Reip.  Christiano 

Braunschwigio.)     Ibid.  1700.     2  Bogg.  4» 
Livonia.     Livonorum  veterum  natura ,  respublica  atque 

ritus.      (Resp.    Joh.    Wilh,    Beator.)      Ibid.   1700« 

2  Bogg.  4. 
Livonia  in  nonnullis  ritibus  antiquis  proposita.     (  Resp« 

Chrph.  Beruh.  Hase.)     Ibid.1700.     2  Bogg.  4* 
Livonia.      Livonorum  veterum    (Lettiorum)    origine's, 

sedesy  annus^  mensesque.     (Resp.  Christoph.  Hoff- 

mann.)     Ibid.  1701.^    4* 


86  B:£Ci:£r(H.)-  B£Cjcer(H.F.).  Becic£r(J.FO*  BEGX£a(J.). 

Livonorum  veterum  administratio  rei  faxniliari»  et  Status 

sub  Germanorum  potestate«     (Resp.  Joan.  Abrah« 

Gressio.)     Ibid.   1702-     2  Bogg.  4- 
Fridericus  Sapiens,  elector  Saxoniae  et  acadetnifte  Wit- 

tenbergensis     fundator.       (Resp.     Joan.    Phleps.) 

'Wittebergae,  1702.     6  Bogg.   4. 
Suada  purpurata.     Ibid.   1711.     4. 

Vj^r^L  Gadeb.  Abb.  S.  ^i^^.  —  Desselb.  L.  B.  Th.  i.  S.  37.  — 
Nord.  Mise.  XX VII.  176. 

Becker  (Herrmann  Friedrich). 

Gth.  zu  Rostock  am  21  April  1766,  war  1808  Forst- 
Inspektor  seiner  Vaterstadt. 

Bemerkungen  über  den  aus  Riga  gezogenen  Rocken  als 
Saatkorn;  in  (Dietz*ens)  Mecklenburgischem  Jour- 
nal Bd.  1.  St.  5.     Nachtrag  dazu;  ebend.  St.  6* 

Vergl.  Meusell  G.  T.  Bd.  i.  S.  198*  Bd. 9.  $.69.  Bd.  13.  S.gi» 
wo  auch  seine  übrigen  zahlreichen  Aameraiistischen  und  äko^ 
nomischen  Schritten  verzeichnet  sind,  • 

V 

Becker  (Jakob  pRiEDRick). 

Studirte  zu  Königsberg  und  erhielt  daselbst  am  3  Septem- 
ber 1744,  bey  dem  Jubelfeste  der  Universität^  die  medicinischt  - 
Doktorwürde,     Geb.  zu  Mitau  am  •  •  • ,  gest.  •  •  • 

Siss.  inaug.  de  speciali  sanguinis  in  cerebro  circulatione« 
Regiom*  1744*     4* 
Vergl.  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  5.  38* 

I 

Becker  oder  Pistorius  (Johann  *)])• 

Sohn    von    Rötger    i.   und    Vater   von   Rötgjsr.    a. 

,  Wurde  l5gg  {ord.  am  29  März)  Didkonus  und  Mitte- 
ivochsfrühpredlgtr  zu  St.  Johann  in  Riga  ^  16 16  Pastor  am 
J^om^  nachdem  er  schon  seit  1604  einen  Beichtstuhl  in 
St.  Peter  gehabt  hatte  ^  den  er  audi  als  Pastor  am  JDom 
heybehielt.  Gefr..«.,  gest.  am  14  November  i623  an  der  Fest . 


*)  Nicht:  Jacobi  vri€  Bergmann  hat. 


S£CUpBR  (J.),  B£CX£R  (R.  I»)*   BsGUEB.  (B.  2.).        87 

Handschriftlich  hinterUefs  er: 

Gollectaneen  über  merkwürdige  Vorfälle  iil  Riga,  be- 
sonders kirchliche 9  von  15^9  ^^  1623  9  mit  einer 
Lücke  von  1'602  bis  1614« 

Vergl»  Nord.  Mise.  IV.  15.  —  Bergmanns  Gesch*  d.  rig«  Stadt- 
kirchen. I.  39. 


Becker  oder  Pistorius  (Rötger  i.). 

Vater  von  Johann   und    Grofsvater    des   folgende^. 

Magister  der  Philosophie  und  Rektor  der  Domschule  zu 
Riga^  dann  i554  (ord,  am  29  März)  Prediger  daselbst^ 
i558  Oberpastor.  Geb.  zu  Wesel . . . ,  gest.  im  Februar 
1677. 

Epicedion pii  eteruditi  viri  Dn.  Jacöbi  Batti,  quon- 
dam  Superattendentis  Ecclesiae  Rigensis  in  Livonia, 
cui  obiter  inserta  est  brevis  commendatio  urbis  Rigae« 
Lubecae,  1^48. 

Vergi.  Gadeb.  L.  B.  Th*  i.  S.  38*  —    Bergmanns  Gesch.  d. 
rig.  Sta^tkirchen  S.  31. 

Becker  (Rötger  2.)* 

Sohn  von  Johann  und  Grofssohn  des  vorhergehenden. 

Pastor  zu  Fellin ^  auch  i63j  Assessor  des  pernauschen 
Unterkonsistoriums.  Geb^zu  Riga  i6qo,  gest.  daseU>st  an 
der  Pest  am  26  August  l65j. 

Exactor  reaedificationis  domus  Domini.  Treiber  der 
Wiederbawung  des  Hern  Hauses.  Davon  Anno  1639 
alhie  zu  Felin  am  ersten  Bulstag  gepredigt  u.  s.  w. 
Riga,  1^3.     12%  Bogg.  4. 

Linteum  exorclsticum  oder  Banntuch.  Ebend.  1644* 
(^Fünf  Predigten  von  der  Zauberey,^ 

Refrigerium  sub  oruce  oder  Creutzerquickung ,  aus 
Hehr.  XII.  5-9>  in  dreyen  Predigten  verfasset.  Ebend. 
1647.     4.  .  '^ 

Vtrgl.  Gadeb.  L.  B.  Tlu  1.  h.  39. 


^  88  Beck£r(S.)-  BjfeCKMAKN  (E.R.).  ( W.).  v.BBs«it(E.i.> 

Becker  (Sophie),  s»  Schwarz* 


9 


Beckmann  (Ernst  Reinhold). 

Stüdirte  unter  andern  zu  Bremen ^  wurd4  ijog  Prediger 
zu  Assiten  und  ijii  zu  Ringen  in  Kurland,  Geb.  in  Kurland 
zu  ...j  gest.  1752. 

Disputatio  Theologico^Philosophica  de  angelo  increato. 
(Prae^«  Dan.  Lipstorp.)     Bremae,  1693«     4« 

Beckmann  (Wilhelm), 

Geb.  zu  •  •. 

Han'dbuch  der  praktischen  Arithmetik  ^  zum  Gebrauch 
für  Kaufleute  und  die  der  Handlung  sich  -widmende 
Jugend,  Mitau,  1813*  XVI  u.  472  S,  8»  Auch  mit 
neuem  Titel;  MilAu  u«  Riga,  1823«     8« 

VON  Beeck  (Erich  !.)• 

Magister^  Di(ikonus  an  der  St^  Nikolaikirche  zu  JReval 
16 17,  Pastor  an  derselben  Kirche  i632*  Geb.  zu  ...  i5ä8i 
gest.  am  16  November  i-65o. 

Zwo  christliche  Leichenpredigten,  derer  die  eine  gehal- 
ten am  17  Julii  des  verflossenen  1646  Jahres  im  Hause, 
da  der  Cörper  des  Wolgebornen,  Hoch  Edlen  Herrn 
Herrn  Philippi  von  Scheiding,  Ihr  KonigL 
Mayst.  u.  dero  R-eiche  Schweden  wolverdienten  Rahts, 
Guhernatoren  des  Fürstenthumbs  Ehsten,  General 
Stadthaltern  auf  Reval,  Praesidenten  des  Hochpreifs« 
liehen  Königl,  Hoffgerichts  zu  Dörpat,  -u.  selbiger 
Academiae  Cancellarii,  auf  Scheideby,  Kegel  u.  Jako- 
wall  Erbherrn,  hat  sollen  von  Adelichen  Personen 
,  getragen  begleitet  und  beygesetzet  werden  in  der 
-  Pfarrkirchen  zu  St.  Olai;  *  die  andere  gehalten  am 
16  Februarii  dieses  jetztlauffenden  1647  Jahres  in  der 
Pfarrkirchen  zu  St.  01^,  da  des  ob«-  u.  hochj^edaehten 


V.  fisECx  (E.  I.).   V.  BjzEGK  (E.  2^).  V.  iBsER  (K/).   89 

Sei,  Herrn  Leioh  xnU  h6eh  ansq^pliohem  Adelichea 
Cojnitat  u.  Volckreicher  Versamblung  hia  ist  begleitet, 
u.  hat  sollen  zur  Erden  bestät^gÄt'  werden.  Kevall, 
i647.     4« 

Vergl,   Carlbl.  S.  97.  <^:    —    N.  Nord.  Mise.  XVIII.  i85,  wo 
er  aber  irrig  Beck  geschrieben  ist*  -<-  So  mm.  p.  io8* 

« 

VON  Beeck  (Erich  2.). 

Studirte   utn   17 14    zu   Rostodk  Theologie  und  erhielt 
daselbst  die  philosophische  Magisterwürde.     Geb»   zu  tieval' 
Am ... ,  gesu  • .  • 

Diss.  de  patientia.     Kostochii,  1714« 
Dks.  Trias  syllogismorum  anticalvinianorum«      (Praes» 
D.  Job.  Affe  Im  anno.)     Ibid«  eod. 

y^r^l.  Nord.  Mise.  IV«  15. 

VON  Beer  (Karl). 

KaiserL  russisdier  Oberster ^  Ritter  des  St»  Annen -Ordens 
dar  2ten  und  des  St,  Wladimir-Ordens  der  4ten'  KL,  hatte 
tine  Zeitlang  unter  dem  General  Suworow  gedient,  wurde 
1796  hirldndischer  Gouvernements-Prokureur,  1797  Staats^ 
raf/i,  auch  Vice-GouK^erneur  von  Livland,  und  1806  als  sol- 
clier  entlasseru     Geb,  in  Schlesien  zu..»,  gest. .  •  • 

Aasdrücke  herzlicber  Empfindungen  bey  frohen  Mahlen« 
(Mitau)  1804.  10  S.  4«  Die  beyden  ersten  hierin  enthaU 
tenm  Anreden  erschienen  auch  besonders  gedruckt  in  Fol«  . 

Rede;  in  rfen  Reden  bey  Eröffnung  der  Statthalterschaft 
in  Kurland.    (Mitau,  1796.  4*)    S,  14-17* 

Bey  frohen  Mahlen  (die  vorstellenden  Ausdrücke  u.  s.  w.)  ; 
w  Raff ka's  Nord.  Archiv  1804.  Ö.  208-216.  — 
Kede  bey  dem  Stiftungsfeste  der  JAusse  in  Riga;  ehmd^ 
1»05.  I.  128-130.  —  Zu  No.  10  des  FreimüthigeM 
vom  Jahr  1805  (betreffend  die  unrichtige  Uebersetzung 
eiuer  in  Kurland  ergangenen  Verordnung);  ebend. 
1805.  I.  209-219,  auch  m  den  Mltauschea  Wöch. 
Unterh.  Bd.  l.  S.  118-126..   (1800.) 


•   Beetz  (Jacob). 

Studirte  zu  Rostock  dit  Gottesgelahrtheit  und  wurde  Ma- 
gister. Geb.  zu  Riga  . . . ,  gest.  bey  der  Ueberfahrt  über  die 
Meerenge  •.  zwischen  Stralsund  und  Rügen  durch  Umschlagen 
des  .Fahrzeuges  am  24  Sept.  1705.  ' 

Fietas    Cornelii«     centurionis    caesariensis  9     antequam 
ad  eum  mitteretür  Petrus,'  ex  Act,  X.  2.  delineata. 
(Praes»  Joh.  Fechtio.)    Rostochii,  1701.    25  S.  4. 
Ver^/.  Nord.  Mise.  IV.  15.  —  Nova  lit.  mar.  B.  1701.  p.  3«3> 

Behm  (Karl  Friedrich). 

Aus  Hapsal,  war  bey  der  russischen  Flotte  des  schwarzen 
Meeres  als  Oberchirurgus  angestellt ,  und  befand  sich  1783, 
als  jene  Gegenden' von  der  Pest  heimgesucht  wurden  ^  zuCher- 
son ,  wo  er  in  'dem  Hospitale  die  Kranken  behandelte  und  den 
Stoff  zu  seiner  JDissertatior  sammelte  ^  nach  deren  Einsen- 
dung er  im  Februar  1792  zu  Jena  die  medicinische  Doktor^ 
würde  erhielt.  Später  liefs  er  sich  in  Moskau  nieder^  und  soll 
noch  daselbst  leben» 

Specimen  Inaug«  med.  de  Peste.     Jenae,  1792-     20  S.  4* 

VON  Behm  (Karl  Magnus). 

Seine  frühern  Lebensjahre  brachte  er  in  russischen  Militär-^ 
diensten  zu  und  nahm  an  den  FeldzÜgen  des  siebenjährigen 
'Krieges  TheiL  Im  J.  1772  wurde  er  zum  Premiermajor 
und  Oberkommandeur  von  Kamtschatka  ernannt^  wo  er  am 
12  Oktober  1773  anlangte  und  seinen  Dienst  mit  äufserster 
TJiätigkeit  und  grofser  Anstrengung  versah.  .  Hier  war  es 
auchf  wo  er  der  na^h  Cooks  To(fe  1779  zurückkehrenden 
Entdeckungsexpedition  nfesentliche  Dienste  leistete ,  die  von 
England  aus  dankbar  anerkannt  wurden.  Die  Engländer  ver- 
tr outen  ihm  ilire  Papiere  über  Cooks  Tod  zur  Beförderung 
nadi  London  an,  und  er  bracht€  «ie,  wäl  ei;  unterdessen  seine 


V«  Bsmc  (Ka&k  Magnus).  QI 

nachgesuchte  JSntl^ung  erhalten  hatte,  selbst  nach  St.  Peters- 
burg, Die  Monarchin  ertheihe  ihm  eine  Audienz  und  ernannte 
ihn  im  Februar  1780  zum  Kassavertvaher  beym  Kollegium 
der  auswärtigen  Angelegenheiten,  Im  J.  17 83  wurde  er 
Mitglied  der  freyen  ökon,  Gesellschaft  zu  St»  Petersburg,  Jey 
J^nführung  der  Statthalterschaftsverfassuijg  in  Livland  1783 
Piäsident  des  2ten  Departements  des  Gouvernementsmagis- 
trats  zu  Riga,  erhielt  1790  den  Wladimir-Orden  ^ter  KU 
und  den  Rang  eines  Kottegienraths ,  verlor  aber  nach  Ka- 
tharina^ s  Tode,  bey  Wiederherstellung  der  alten  Verfassung, 
seinen  Posten,  und  war  von  1797  an  eine  Zeitlang  Strand- 
aufseher  zu  Pernau»  Wegen  drückender  ökonomischer  Ver- 
legenheiten, da  die  JEinkünfte  der  ihm  bereits  iJjS  ertheilten 
Arrende  seinen  Gläubigern  angewiesen  waren,  wollte  er  in 
England  Hülfe  suchen,  fand  sie  aber  sicherer  im  eigenen 
Vaterlande  durch  den  Gener alprokureur  Bekleschoff,  der 
ihm  vom  Monarchen  eine  Pension  von  1000  Rubel,  und  den 
Etatsraths-Charakter  auswirkte.  Geb»  ih  Livland  zu...  am 
19  März  1727,  gest.  zu  Riga  am  9  Julius  i8o6. 

Nachricht  von  dexH  Kamtschatkischen  Ackerhau ;  russisch 
in  der  Fortsetzung  der  Ahhandlungen  der  freien  ökon» 
Gesellschaft  zur  Aufmunteruifg  des  Ackerhaues  und 
der  Haushaltung  in  Rufsland.  Th«  3*  (Oder  der 
Ahhandlungen  33ster  Th.  St.  Petersburg»  1783*) 
S.   41-46- 

Nach  seinem  Tode  erschient 

Kurze  Widerlegung  eines  Werks,  welches  unter  dem 
Titel:  Des  Grafen  Moritz  August  Ton  Ben- 
jowsky,  ungarischen  Magnaten,  Schicksale  i^nd  Rei- 
sen, von  ihm  seihst  heschriehen  u.  s.  w.  im  Jahr  1791 
nach  dem  Englischen  Original ,  von  Georg  Forster 
ühersetzt,  erschienen  ist;  nach. des  Verf,  unvollendeter 
Handschrift  abgedruckt  in  Kaf  f  ka's  Nord.  Archiv  1809« 
I-  30-41* 

Vtr^.  Ostsee  »Prov.  Bl.  i8fi3  No.  15.  S.  i99«ii3i;  u«  No.  i6. 
S.  13^-141 ,  nach  einem  Aufsätze  des  Hofraths  v*  Schluu 
im  Sibirischen  Merkur  1823  Heft  5« 


92  Bbhmer  (Fai£01u).  Bjshb.  (IsAsenAR  Falkemsohn), 

Behmer  (Friedrich); 

Der  Sohn  eines  Schulmannes  j  nachherigen  Pastors  zu 
3dlknstddty  besuchte  die  Schule  dieses  Ortes  ^  dann  das  Gym- 
nasium zu  Bernburg,  wo  er  im  Hause  seines  nahen  Verwand- 
ten,  des  durch  seine  Schriften  bekannten  Rektors  Starke^ 
wohnte,  und  seit  ijg^  die  Universität  Halle,  wo  er  Theologie 
und  vorzüglich  Philosophie  studirte»  Nach  beendigtem  akade- 
mischen Kursus  ging  er  1797  nach, Berlin^  wo  er  Lelirer  am 
]Friedrichsgymnasium  werden  sollte ;  er  nahm  aber  diese  Stelle 
nicht  an  und  lebte  ohne  öffentUcJie' Anstellung  drey  Jahre  im, 
Hause  seines  Freundes ^  des  Ptojessors  JDr.  Rambach. 
1800  wurde  er  ah  Gouverneur  und  Lehrer  der  Geschichte  am 
Kadettenkorps  zu  Berlin  angestellt,  und  hierauf  1804  nach 
JDorpat  als  Oberlehrer  der  Geschichte  am  Gymnasium  beruferij 
welches  Amt  er  um  Ostern  i8o5  antrat  und  unter  fort- 
dauernder Kränklidikeit  bis  an  seinen  Tod  bekleidete.  Geb.  zu 
Gernrode  im  Fürstenthum  Anhalt-Bernburg  am  14  Oktober 
n.  St,  1775,  gest.  am  2  May  1811. 

Progr,     Ueber  das  Wachsen  und  Fortschreiten  dej>  Kul- 
'    tur    bey   dem  russischen  Volke,    ein  Versuch  —  — 
herausgegeben  von  pr.  Friedr«  Rambach.  Dorpat> 
.     1806.     36  S.  8. 

Vergi.  Albanufi  Livl«  SchulblK  1813  S.  au^d^?* 

Behr  (Isaschar  Falkensohn). 

« 

'Unter  Halbwilden  und  ^dem  schmutzigsten  Haufen  seiner 
jüdischen  Glaubensgenossen  geboren  und  auferzogen ,  durstete 
er  nach  Wissenschaft,  widmete  sich  seit  1768  den  Studien^ 
ging ,  nachdem  er,  der  Handlung  wegen,  Anfangs  zu  Hasen- 
.foth  in  Kurland  gdebt  hatte,  nach  Königsberg,  studirte 
daselbst ,  von  bemittelten  Personen  seiner  Nation  unterstützt, 
einige  Zeit,  kam  nach  Berlin,  wo  sich  Mendelssohn  sei-^ 
ner  annaJim  und  ihn  der  deutschen  Muse  zufiüirtef  setzte  da% 


Bbhr(LF.).    B£iBBr(F.  IL).    Heise  (J.  G.  F.).    9^ 

Stuäum  dar  Arzeneyvfnssensehaft  in  LeifNäg  fort^  nahm  1773 
zu  Halle  die  medieimsche  Doitorwürde  an^  kam  hierauf  nach 
Hasmpothf  prakticirte  daselbst  eine  Zeitlang  und  ging  dann 
um  i'j'jS  nach  Mohilew  *)•  Geb.  zu  Salqty^  einem  Städte 
dm  in  Lithauen ,  1 746  9  gest»  •  •  • 

Diss.  inaug.  Aniidadversiones  quaeHam  ad  illustrandam 
phrenitidis  causam.     Halae,   1772*'    4- 

Gedichte  ron  einem  polnischen  Juden*    Mitau9.{1771.  8* 

Anhang  zu  den  Gedichten  eines  polnischen  Juden.  Ebend* 
1772.     8. 

Mehrere  seiner  Gedichte  sind  aufgenommen  in  Ramlers 
lyrischer  Blumenlese  Bd.  2'U.5«;  üiMatthissons 
lyrischer  Anthologie  Th.  9.  S.  19-36  f  und  in  den  Odea 
der  Deutschen  Samml.  1.  S.  1Q4. 

Verßl.  Nord.  Mise.  IV.  i5.  '—  Jordens  Lexik.  V.  7a6,  u.  VlfÄ«. 

Beier  (Friedrich  Kahl).    . 

•  * 

Geb,  zu  Seringen  im^Würtembergischen^  studirte  9te^dn 
inBorpat  vori  1809  bis  1812,  und  prornovirte  dort  int  letzt- 
gaiannttn  Jahre. 

Diss.  inaug.  med.  Gogitata  quaedam  pathologica  et  the*- 
rapeutica«     Dorpati,  1812*     18  S.  8* 

Beise  (^  Jacob  Georg  Friedrich  **)). 

Geb.  zu  Mit  au  am  3  May  1789,  studirte  In  Dorpat  von 
1809- 18 12  und  ward  Prediger  der  reformirten  Gemeinde  zu 
^S^  18 14  {ord.  zu  St.  Petersburg  am  5  Julius). 

Bey  der  Begräbnifs- Feier  des  Englischen  Negocianten 
Herrn  William  Cumming  am  21  Februar  1817 
gesprochen.     Riga.     .I3S.  kh8. 

_  * 

*)  Fischer  in  Hupeis   Nord.  Mise,   läfst  ihn  zuletzt  nach 
St.  Petersburg  gehen.  (  ?  ?  ) 

^)  Schreibt  sich  gewöhnlich  nur  ^Friedrich. 


§4        Bsis£(J,^G.F.)«    v.BBiTi:!sa(W..G.F.)« 

Beyid^  Beerdigung  des  Hertha  John  Hay,  Engäittiben 
Negociaaten,  gesprochen  den  26  Febrnar  1818.  Bjga« 
13  S.  8* 

Von  einigen  der .  gewöhnlichsten  Fehler  in  der  Erzie- 
hung der  Kinder.  Predigt  am  18  October  1825.  Ebend. 
20  S.  8.     - 

Aufsätze  in  dm  Rig.  StadtbU.  seit  1815  mtY  den  Unttrzüdt^ 
nungschiffern  B  — :  e^  B  . .  •  e.' 

VtrgL  Rig.  StadtbU.  1814  S*  i84* 


VON  Beitler  (Wii^helm   Gottueb 

1 

Friedrich). 


t     • 


Studirte  Jurisprudenz  und  Mathematik  zu  .Tähin^riy 
jvurde  daselbst  1767  Doktor  der  Rechte*  und  Hoch  in  dem 
nämlichen  Jahre  herzoglich- würtembergischer  Hofgerichts- 
advohat^  ging  bald  darauf  nach  Grojs- Polen  zu  der  gelehrten 
Gräfin  ShörZ/ew^ka^  die  er  in  der  Mathematik  und  Stern- 
ku/i4<i/ni;errich/ere,  machte  mit  ihr  eine  Reise  nach  B^lin^ 
IV^  frjpit,  la  Orange  und  Sulzer  bekannt  ward^  kehrte 
1773  m  seinVaterland  zurück  und prakticirte  bey  dem  herzogl^ 
Sofgericht^  wurde  ijj^  Professor  der  Mathematik  an  dem 
eben  gestifteten  akademiscfien  Gymnasiun;L  zuMltau  undliielt 
daselbst  noch  vor  erfolgter  Einweihung  der  Anstalt  Vorlesungen^ 
war  seit  17 78  aucli  Astronom  der  dasigen  Sterjiwarte^  wurde 
Ij^Bvon  der  helvetischen  gelehrten  Gesellschaft^  auch  ijg5 
¥Qß  <fer  kaiserL  Akademie  der  Wissenschaften  zu  St»  Peters^ 
bürg  zum  JlilitgUede  erwählt^  und  erhielt  i8o3  durch  einen 
allerhöchsten  kaiserlichen  Befehl^  zur  Belohnung  für  zgjäbrisß 
Dienste^  den  Sofraths -Charakter.  Seine  geistreiche  erst§ 
^attin^  deren  Bekanntschaft  er  in  Polen  gemacht  ha$te^ 
Maria  Oktavia  Ludovika  Baronesse  de  St.  JSu- 
stäche  de  Mogron^  war  aus  Savoyen  gebürtig.  Nach 
ihrem  1780  erfolgten  Tode  verheirathete  er  sich  zum  zweyten 
mal  mjtt  Dorothea. Rf9.nAt^  einte  kurländischen  luatd- 


pndiggrs  Tochter,  dit  ghidsfülls  vor  ihm  starb.     Geb^  in 

der  damaKgen  Reichsstadt  Reutlingen  tri  Sdmahenf  $vo 
sm  Vater  Rentmäster  war,  am  14  Februar  n.  St.  I745| 
Sest.  am  12  September  181 1. 

Diss.  inaug.  Jurecönsultus  Mathem^ticus  et  in  specie 
Analysta  circa  antic^resin  et  iaterusurium.   Tübingae» 

1767.  4.        ,    . 

Progr.  Aequationum  cubicariun  nova  aaalysic  .Mitaviae, 
1778.    iSS,  4. ;    ' 

Von  den  aerostatischen  Ballons,  oder  Luftballen*  und 
der  vortheilhaftesten  Figur ,  welche  man  diesen'  neu 
erfundenen  Maschinen  geben  kann  5  um  mit  den  we- 
nigsten Kosten'  die  gröfste  mögliche  Kraft  hervor- 
zubringen :  m  K  ü  t  n  e  r  ^  ^  Mitauscher  Monatsschrift 
1784  JaÄuar  S.  70-92,  und  Februar  S.  186,-188.  ' — 
Ueber  die  Verbesserung  des  Mittags  und  der  Mitter- 
nacht aus  übereinstinämenden  SpnnenhÖheii)  ebend. 
May  S.  174-196-:  ;  '■        ^ 

Essai  sur  le  mouveraent  horaire  vrai  ellfptique'etpara- 
bolique;  in  den  Mdmoires  de^l'Acadömie' de- Be'rlin 
a«  1786-1787  p.  322.  —  Methode  pour  d^termitier 
exactement  le  diamdtre  apparentde  Mercure  et  d^  la 
r^fraction  horizontale  dans  FätAiosph^re  de  cetlÄ'Tla- 
nete;  ebend.  a.  1^788-1789  p-  24.    ' 

Observatiou  .du.passage  de  Mercure  sur  le  disqu,e  du 
soleil,  le  4  Mai  1786 >  f^^ite  k  TObservatoire  acad^- 
mique  dje  Mitau  en  Courlaiide.  .  Diese  .ScJirift  wufde 
w»n  der  hönigl»  Akademie  dßr  Wisseaschaftta  zu  .Paris 
adoptirt  und  dem  Volume  des  sayans  ^trangers  einverleibt. 
&  Histoire  de  TAcad^mie  fpja,le  des  sciences  a  Paris 
«•  1787  p.  47.  Auch  ist  sie  ia  die  M^moires  de  l'Aca- 
ddmie  de^  Berlin  a.  1786-^787  p..  309  aufgenommen  und 
^gleich  aus  letzteren  einzeln  abgedruckt.  (1791*  36  S.  4.) 

Ueber  die  geographische  Lage  You  Mitau »  nebst  einlgeii 
daselbst  angestellten  astronom^M^hen  Beobachtungen; 
in  Bode'«  Astron.  Jahrbuch  für  1787  S.  149'-löl.  — 
Ueber  die  Lage  von  Mitau  und  astronomische  Beob- 
achtungen-, ebend.  für  179^9.  107-109.  — *  Beobach- 
tungen,der  Mondfinsternifs  vom  28  April  ±794^9' ebitid. 


96         .  Vi  Beitxer  (  Wizh.  Goxn*.  Brxsd]^.)« 

fthr  1»794  S.  256.  —  Anwendung  öiuer  Methode ,  mit 
einem  fehlerhaft  eingetheilten  Instrument  die  Pol- 
höhe und  zugleich  den  Fehler  des  Instruments  hey 
*  dem  Grade  der  Beobachtungen  zu  bestimmen  J  ebend, 
für  1795.    —    Beobachtung  der  Sonnwifinsternifs  vom 

5  September  J 79.3  5  eic«d.  für  1797-  —  Beobachtungen 
auf  der  .  Sternwarte  zu  Mitau  gemacht ;  ebend,  für 
1806«  —  Beobachtungen  der  beyden  Sonnenfinster-^ 
nisse  vom  17  August  1803  und  H  Februar  1804  auf 
der  Sternwarte  zii  Mitati  angestellt.  ^Nebst  daraus 
berechneter  Konjunktion);  ebend,  für  1807^ 

Eine  neue  Methode,  aus  zwey.  unter  gleichen  aber  un- 
bekannten Hohen  beobachteten  Sternen ,  und  der  ver- 
mittelst,  einer  Uhr  beobachteten  Zwischenzeit,  die 
Polhöhe  zu  bestimmen^  wie  auch  zugleich  die  Fehler 
des  Quadranten  zu  entdecken;  znHindehburgs 
Archiv  der  reinen  und  angewandtMi  Mathematik 
(Leipzig,  1794.    8.)    Heft  2.  No.IL  , 

Sur  rOccultation  de  Jupiter  et  de  ses  satellites  par  la 

.  Lune>  ,obse;cT^ei,  Mitau  le  23  Sept.  1793;  in  dm 
Noyis  Actis  Academiae  Petropolitanae .  Tom.  10.  — 
Qb&ervations  .  a^trqiiQiniques  faites  .a  l'Observatoire- 
4e  Mitau  ^n  ,  1795;,  ebend.  —  Bepbachtung  der 
SoQ.ne]?i|insternir5  vom  3  April  1791.  au^  der  Stern- 
warte zu  Mitau;  ebend,  Tox»b  11.  ^—  Beobacht^^ng 
der    Schiefe    der    Ekliptik    zur    Zeit  ,des    Sommer- 

"  solstitii  1796 9  ^bmd,'  —  Beohachtungen  von  Verfin- 
sterungen der  Jupiterstrabanten  im.Jahi^  1796  auf 
der  Sternwarte^  zu  Mitau;  ebend,'  — •  Observation« 
astroiiomiques  des  ^clip^es  des  sateliites  de  Jupiter, 
faites  &  Mitau  i  rObservatoire  acad^mique  avec  quel- 
ques autres  observations ;  ebend,  Tom^  12.  —  Ph^no- 
m^ne  d'Optique  remarquable;  ebend,  Tom.  14. >  und 
kpPär  in  der  Histoire  de  TAcademie  pour  les  ann^es 
1797  et  1798  p.  "33  No.  IV.  —  Sur  le  calcul  des  varia- 

:  tiotis  des  etpiles;  ehmd,  und  zwar  in  den  Actis  selbst 
p.  6 37-602.  —  Supplement  aux  observations  astrono- 
miques  faites  k  TObservatoire  du  Gymnase  acad^mique 
de  Mitau;  ebend.  p.  733-  —  Essai  d'une  Synthese 
des  ^quations  du  cinquieme  degr6;  ebend*  Tom«  15* 
Prl9a. 


V«  &SItX.EK.  ( WiLH.  GOTTI..  FrIEDR.}.  '  97. 

Kurze  Uebetsicht  der  Meinungen  über  die  Natur  der 
Kometen  von  den  Zeiten  der  Chaldäer  an  bis  auf 
Newton;  nebst  Beobachtungen  des  letzthin  erschie- 
nesen  Kometen;  in  den  Mitauschen  Wöch.  Unterh. 
im  Bd.  6.  S.  372.   388.  u,  405. . 

Einige  astronomische  zu  Mitau  in  Kurland  angestellte 
Beobachtungen  ;  m  B  o  d  es  Sammlung  astronomischer 
Abhandlungen  4ter  Supplementband  (Berlin ,  1808*) 
S.  227. 

Observations  astronomiques  faites  k  l'Observatoire  de 
Mitau;  in  den  M^moires  de  l'Academie  des  sciences  de 
Sl  Petersbourg  Tom.  IL  p.  248. 

Bk  übrigen  zahlreidien  von  ihm  auf  der  mitauer  Sternwarte 
angestellten  astronomischen  Beobachtungen  ßnden  sich  gröfs- 
Hntheils  in  der  Partie  historique  des  m^moires  de  TAca- 
d^mie  de  Berlin  a.  1783  p-  24-31.  a.  1784  p.  14-20. 
ä.l785  p.  21-31.  a.  1786-1787  p.  35-42.  a.  1788-1789 
P'19r33>  und  in  Hell*s  Ephemeridibus  Vindoboüen- 
sibus  für  1786  p-  184-195.  —  Seine  Beobachtungen 
des  dritten  Jupiterstrabanten  sind  in  den  M^nloires  de 
TAcad^mie  des  sciences  de  Paris  a.  1787  p.  188  ange- 
ztigt,  und  wurden  daselbst  von  de  la  Lande  zur  Ver- 
hmzrung  der  Theorie  angewandt ;  so  wie  seine  Beobach- 
tungen des  ersten  Jupiterstrabanten  von  de  Lainbre 
iey  Verfertigung  seiner  Tr ab äntent afein  gleichfalls  zum 
Grunde  gelegt  wurden.  Einige  seiner  wichtigsten  Beob» 
achuingen  sind  von  mehreren  Astronomen  untersucht ^  be- 
rtchnet^  zu  Bestimmung  der  geographischen  Längen  ange- 
wandt ,  und  die  Resultate  davon  in  verschiedenen  Schriften 
bekannt  gemacht  worden.  Vergl  z.  B,  Piazzi's  Ab- 
handlung  in  den  Philosophical  Transactions   Vol.  79. 

p.  1.  (1789-) JKine  Nachricht  von  seinen  ungedruck- 

tm,  aber  damals  zum  £>ruck  fertig  gewesenen  Schriften 
{von  denen  sich  jedoch  unter  seinem  Nachlafs  nichts  vor^ 
gefunden  hat) 9    geben  die  M^moires  de  l'Academie,  de 

.  Berlin  a.  1786-1787  p.  306-   307. 

Der  Mitausche  Kalender  für  die  Jahre  1775-1814.  Bit 
drey  letzten  Jahrgänge  waren  in  der  Handschrift  ausgear- 
beitet von  ihm  hinterlassen  worden. 

Recensionen^  in  der  Mitauschen  Zeitung  1775. 1776  lu  a., 
auch  m  den  Mitauschen  Wöch.  Unterh. 

/.  Band.  7 


e 


•  • 


98  V.  BErri^ER.  B^UBTTus»  V.  Bellingbausem  (J.  G.)« 

Nach  seinem  Tode  erschien  nodi: 

Von  den  Planeten  unsers  Sonnensystems.  Ein  hand- 
schriftlicher Nachlafs.  Mitau,  1811.  76  S.  8.  '- — 
J)/c  erste  Hälfte  dieser  Schrift  ist  auch  in  dem  Mitauschen 
Kalender  für  1812  und  die  zweytß  in  dem  für  1813,  unter 
detn  Titel:  Von  den  jetzt  bekannten  zehn  Haupt- 
planeten und  ihren  Trabanten ,  abgedruckte  i 

VergL  Bernoulli's  Reisen  Bd.  3.  S.  931.  —  Zu  Beitiers 
Andenken.  MiTau,  i8ii*  4*  —  Leipziger  Liter.  Zeitung  181s 
6.  1565.  -:-  Meusels  G.  T.  Bd.  1.  S.  2SO.  Bd.  13.  S.  86. 
Bd.  17.5. 1S5.  —  Bode's  Astronom.  Jahrb.  für  1815  S.  366. 

Belettus  (Johann  Maria), 

JDr,  der  Rechte  und  Bischof  zu  Geraci  in  Sicilien.     Geb. 
zu   Vercelli  im  JFürstenthum  Piemont   am . . . ,    gest.   am 

24  Februar  1626. 

. 

Disquisitiones  clericales. . 

Yisitaticnis  apostolicae  Stae  ecclesiae  Vendensis  et  Livo- 
niae  constitutiones  editae  a  Rev.  Dno  Joanne  Ma- 
ria Beletto,.  J.  U.  D.,  Vercellen.  Protonotario, 
nee  nion  ejusdem.  ecclesiae  visitatore  apostolico,  jussu 
D.  Otto  Schenking  —  Episcopi  Vendens.  -—  im- 
pressae.  Vilnae  apud  Joh«  Karkianum  MD  CXI.  4* 

Synodus  dioecesana  Vend*  et  Livoniae  celebrata  Rigae 
per  —  D.-  Otto  Schencking,  D  et  a  S.  Gratia 
Episc.  Vend.  et  absoluta  d«  4  Martii  ao.  millesimo 
sexcentesimo  undecimo  etc.  adstante  J.  M.  Beletto 
etc.  Vilnae  apud  Joannem  Karkanu  in.  4.  — 
Die  beydjin  letztem  Schriften  sind  ungemein  selten. 

Vergl»   U<g belli  Italia   sacra.    —    J6cher.    '-—    Nord.   Mise« 
XXVIL  17S. 


Freyherr  von  Bellinghatjsen'  (Johann 

Gustav). 

Bruder  des  nachfolgenden. 

.    War   erst  Translateur  bey  dem  Uvländisdien  Oberland- 
geriAtf.'fVfirde  1795  Bitterschaftsnotär^  stand  einige  Jahre 


V.  Bekxingrausen  (J.  iß.).  (P.).   V.  B^row  (A.).   99 

%m  Zoll  in  Reval,  und  vt^jar  zuletzt  Kolkgfenrath  und  i?e- 
däkteur  der  kaiserh  Gesetzkomnüssion  zu  Su  Petersburg» 
Gib,  in  Li^and  ^  wahrscheinlich  zu  Waidau^  17^9}  S^^* 
am  21  Oktober  1S20. 

Rede  bey  der  Beerdigung  Sr.  Exe.  ded  Herrn  Gen. 
Majors ,  rig.  Obercommendanten  etc.  PetertSeme- 
nowit^ch  Begitschef»  gehalten  den  18  Sept.  1790 
von  dem  Priester  bey  der  russ.  St.  Pet.  Paul  Haupt- 
kirche,  Jacob  Polonsky.  Aus  dem  Russ.  übersetzt. 
Riga.     1  Bog.  4* 

Repertorium  russischer  Gesetze  und  Ukasen^  abgefafst 
zum  Behuf  praktischer  Uebungen  bey  der  juristischen 
Facultät  der  Kayserl.  Universität  zu  Moskau.  Aus  dem 
Russischen  übersetzt  und  von  1786  bis  1790  fortgesetzt. 
Riga,  1792-     260  S.  4. 

Ode  an  Seine  Kayserl.  Majestät  Paiil  Petrowitsch 
am  Tage  Allerhöchst  dero  erfreulichen  Ankunft  in 
Mofcau  zur  geheiligten  Krönung  und  Salbung»  dar- 
gebracht den  15ten  März  1797-  Aus  dem  Russischen 
des  Herrn  Geheimenraths  und  Ritter«  von  Cheras- 
kow  übersetzt.     (Riga.)     ^  Bog.  $• 

^^  » 

Freyherr  von  Bellinghausen  (Peter), 

Bruder  des  vorhergehenden. 

Studirte  Medicin  zu  Leipzig  j  wurde  dort  1786  Dr.  der 
A.  6.,  bald  darauf  aber  Kreisarzt  zu.  •.  und  lebte  zuletzt  als 
Staatsrath  zu  St»   Petersburg.      Geb.   in  fjivland  zu  .  • . , 

g«r. . . . 

Diss.  de  Solidis y  morborum  causis.     Lipsiae,   1786. 

VON  Below  (Andreas). 

Erbherr  auf  Perst^  hatte  als  kaiserh  russisdier  Kapitän 
«einen  Abschied  genommen  y  war  1804  'ältester  Beisitzer  der 
ersten  Abthalung  der  pernausdien  Revisionskommission ^ 
Jvurdc  1806  zum  Kreische/  der  pern^uschen  LandniiU»,  ynd 


loo       V.  Below  (Andr..).  Bei^ow  (Ja.€.  Friedr.)* 

1809  zum  Landmarschall  erwählt^  mufsU  aber  bald  darauf 
dieses  Amt  wegen  einer  Krankheit  niederlegen ,  welche  er  sick 
als  Landesdeputirt^r  in  St,  'Petersburg  zugezogen  hatte  und 
deren  Folgen  ihm  dmTod  braclitm^  Geb^^  am  22  Junius  1763, 
gest,  1820. 

Oeconomische  Bemerkungen  (über  die  preussische  Zo- 
che,  über  Klee-  und  Wickenbau^;  im  Oqcod«  Repert, 
für  LivL  VIL  2-  S.  169-182* 

Below  (Jacob  Friedrich). 

Wurde  1691  zu  Utrecht  Dr,  der  Medicin  und  i6q5  Pro* 
fessor  derselben  zu  JJorpat^  wo  er  zuerst  die  Anatomie  prak- 
tisch beliandelte;  hierauf  1698  nach  Lund  beruf en,  führte,  er 
daselbst  ijo5  das  Rektorat,  König  Karl  XII  verordnete 
Um  zum  Feldarzte  ;  als  solcher  wurde  er  bey  Pultawa  gefan- 
gen und  nach  Moskau  gebracht ,  wo  er  sich  mit  Ausübung 
der  Heilkunst  ernährte- und  y  aller  Anträge  ungeachtet  ^  nicht 
bewegen  liefs ,  in  russische  Dienste  zu  treten.  Ge6.  zu  Stocks 
holm  1669,  gest.  zu  Moskau  17x6. 

Diss.  inaug.  med.  de  vermibus  intestinorum,     Ultra]  ecti, 

1691. 
Diss,  de  natura  9   artQ  et  remedlis,    in  morborum  cura 

necessariis.     Upsal,  1695*     4. 

Circuli  anatomico-physiologici  minoris^  segmentum  pri- 
mum;  seu  Diss.  Ima  de  oeoonomia  corporis  animalis« 
(Resp.  Sal.  Matthiae.)  Dorp.  d«  28  Mail  1698« 
25  S,  4, 

Diss,  de  medico  sagato  sive  morborum  indice.  (Resp« 
Joh,  Thomsen.)     Lond.  Goth.  1703.     8  Bogg.  4t 

Diss.  physica  de  barometro  Torricellano.  (Resp.  Wilh, 
S.  Bredh,    Scano.)     Ibid.  1705.      5  Bogg.  4. 

Thesis  physiologica  de  transpiratione  insensibili,  (Resp« 
Nie.  Hellmann.)     Ibid.  1706*     1  Bog.  8- 

Diss.  de  generatione  animalium  aequivoca.  (Resp. 
JBxicp  Giersy  Gothob.)    Ibid.  eod.  a.     4  Bogg« 


Bfxow  ( Jac»  Friebh.).    Below  ( JobI).         i  o  i 

(Die  drey  von  Gadebusch  ihm  heygelegten  Diss.  de 
Koma  ruente,  de  sole  und  de  Jesu  agonizante,  s/n/;f  von 
Gabr,  Sjoberg;  eben  so  die  Metaphysica  contracta« 
die  ilim  Gadebusch  gleichfalls  zuschreibt.^ 

Vergh  Nova  lit.  mar.  B.  1705  p.  149.  1706  p.  9 16.  917.  311.  — 
Bacm eistet  //i  M ü  1 1  e  r s  Samml.  russ.  Gesch.  IX*  990*  — 
Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  39.  —  Nord.  Mi«r.  IV.  169. 
XXVII.  179.  —  W.  M.  Richters  Gescb.  der  Medicin  in 
Bufsl.  ilr  104»    -^    Adelung  E.  Joches. 


Below  oder  Belau,  auch  Balau  (Johann). 

Wurde  zu  Rostock  Dr.  Med.  1628»  afe  erster  Professor 
der  Medicin  zu  Dorpat  ernannt  am  32  December  i632  oder 
i633,  und  zugleich  Mediais  Ordinarius  des  königlichen  Hof* 
Smchts  und  der  Stadt  Dorpat^  bekleidete  zweymal  die  Würde 
dnes  Rektors  der  Akademie  ^  verlief s  diese  aber  schon  16421 
hklt  sich  eine  Zeitlang  in  Riga  auf  und  ging  1643  von  da 
nach  Ruf sland y  wohin  er  auf  Empfehlung  des  Dr.  Sybe^ 
liit  vom  GrofsfUrsten  Michail  Feodorowitsch  als 
Leibarzt  berufen  war^  welches  Amt  er  auch  bey  dessen  Nadu 
jolgtr^  Alexei  Michailowitsch^  aber  nicht  mehr  bey 
Fedor  Alexiejewitsch^  wie  Sommelius  sagt,  bekld^ 
dete.  Sowohl  bey  den  Grofsfursten ,  als  bey  den  übrigen  Rus* 
sm  stand  er  in  grofser  Aclitung.  Im  J.  i65inaJim  er  Urlaub 
nach  Deutschiandy  kehrte  jedoch  von  dort  ^  ungeachtet  aller 
5ü//ge7i  und  ehrenvollen  Aufforderungen  von  Rjifsland  aus 
(die  letzte  vom  J.  1660) ,  nicht  wieder  zurück ,  und  scheint  die 
Verbindungen  mit  diesem  Lande  nur  deswegen  unterhaken  zu 
haben  ^  um  daraus  in  merkantüischer  Hinsicht  Vortheil  zu  zie- 
hn.  Ln  J.  1661  befand  er  sich  eine  kurze  Zeit  zu  Stockholms 
wahrscheinlich  zum  Besuche  bey  seinem  Bruder  Bernhard 
BeloWf  der  Dr.  der  Med.^  und  Anfangs  Arzt  bey  der  schwe- 
dischen Gesandtschaft  nach  Moskau ,  dmn  Leibarzt  der  Kö* 
nigln  Christina  und  ihrer  Nachfolger  Karl  Gustav 
md  Karl  XI  war.    Es  wird  yon  ihm  geriüimt^  d^s  er 


102  Bexow(J.).  BekCkeii  (Ch.  6.).  B^ncken  (Gk.  H.), 

in  den  Schriften  der  friihem  Aerzte^  nidit  blofs  der  Griedienj 
sondern  auch  der  Araber ,  Italiener ,  Deutsdien  und  Franzo- 
sen wohl  bewandert  gewesen  sey.,  Geb.  zu  Rostock  •.., 
gest. 


'•  •  •  • 


Ohne  Zweifel  hat  er  eine  oder  die  andere  Schrift  herausgege- 
ben ;  es  ist  aber  nirgends  eine  namentlich  aufzufindend 

Vcrgl.  Bacmeister //i  Müllers  Samml. niss.Ge8ch.IX.  161. — 
Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  39.  — <■  Somm.  p.  185*187«  der 
aber  irrt ,  wenn  er  sagt ,  B  elow  sey  wieder  nach  Kufsland 
gegangen  und  habe  dort  sein  Leben  besMosseru  —  W.'M. 
Bichters  Gesch.  der  Medicin  in  Kufsl.  IL  91-103« 

Bencken  (Christoph  Georg). 

Vater  des  nachfolgendeiv 

Kaiserl,  russischer.  Kollegien -Assessor  und  Transit -Ta- 
moschuß- Direktor  zu  Riga.  Geb.  zu  ...  17 17,  gest.  im 
Januar  1787, 

Neue  astronomische  Bestimmung  der  Gröfse  der  Sonne 
und  ihrer  Entfernung  von  der  Erde,  mit  dazu  gehö- 
rigen mathematischen  Figuren.  Mitau,  1784-  62  S.  8» 
Mit  einer  Vorrede  K.  P.  M.  S  n  elTs. 

Vergl,  Nord. Mise.  XI.  375.  -*  Meusels  Lexik.  I.  304* 

Bencken  (Christoph  Herrmann). 

Sohn  des  vorhergehenden. 

Geh.  zu  Riga  am  7  Dec'ember  1766,  bereitete  sick  seit 
1773  auf  dem  Lyuum  daselbst  für  das  Studium  der  Rechte 
por,  weldies  er  von  1783  bis  1786  zu  Jena  fortsetzte.  Dabey 
legte  er  sich  vorzüglich  auf  neuere  Sprachen^  weil  dereinst 
grofse  Reisen  zu  unternehmen^  von  friilier  Jugend  an  sein 
LiebUngswunsch  war.  Von  der  Universität  zurückgehehrty 
trat  er  1786  bey  der  Statthalterschaftsregierung  zu  Riga 
ah  Auskultant  in  I>ienstf  arbeitete  in  der  Kanzdley  derselben 
als  Gdiülfe  d€$  Sekretärs  f  wurde  noch  vor  Ablauf  des  Jahres 


BsNCxsK  (GnorroPH  HkRjELMAHH)*  xo3 

Protoiöüist  beym  CkM-Oepartemmt  du  Gouvtmemenis» 
ma^trats  und  begleitete  1790  den  Oberlandgerichts -Proku- 
nur  90 n  Wangersheim  als  Gdiülfe  bef  einer  Revision 
der  Gmdue  und  Kanzdieyen  der  Krelst'ddte  Livlands.  Weil 
aber  unterdessen  seine  Aeltern  gestorben  waren  und  dne 
klme  Erbsdiaft  ihn  in  den  Stand  gesetzt  hatte,  zur  Aus-, 
führung  seiner  Ueblingsidee,  durch  Reiun  ins  Ausland 
sunt  Welt^  und  Menschenkenntnifs  zu  erwdtem;  so  nahm  er, 
den  Absdaed  und  ging  179 1  iibef  Deutschland ,  Holland 
und  die  Schweiz  nach  Italiea,  Er  sah  alle  Hauptstädte 
äises  Landes  i  pffurde  zU  Pa^a  akademisclier  Mürger  und 
besuchte  daseibst  die  medicinischen  Vorlesungen  der  berülim- 
testen  Professoren,  so  me  die  Hosfiitüler  hier  und  in  Romt 
mufste  aker  sehen. Plan,  durch  Frankreich  zu  reisen,  wegen, 
dzr  dort  obwaltenden  Unruhen,  aufgeben,  nadidem  er  sidt, 
um  die  Herstellung  der  Muhe  zu  entarten,  dritteJuüh  Jahr 
m  Itolim  aufgehalten  hatte*  Er  setzte  seine  Reise  durch 
Tyro/,  Bayern^  Schwaben  und  Franken  in  die  Rheingegen^ 
den  fort,  und  ging  durch  die  Niederlande  voji  Ostende  aus 
nach  England  hinüber,  Mangel  an  Geld  nothigte  ihn  lüer, 
dk  Fortsetzung  des  mediciniscJien  Studiums  aufzugeben  und 
sich  «einen  Unterhalt  durch  Unterrichtgeben  zu  erwerben.  Da 
ihm  dies  aber  in  Oxford  nicht  gestattet  wurde ,  weil  daselbst 
blojs  die  bey  der  Universität  angestellten  Lehrer  hierzu  Berpch- 
tigung  haben  ^  so  ging  er  nadi  Bath^  und  dann  nach  Bristol^ 
wo  er  erster  Lehrer  und  Direktor  des  Unterrichts  in  einer 
Pmat-Lehranstalt  wurde.  Als  der  Entrepreueur  derselben 
die  Gegend  verliefs,  schlug  man  ihm  vor,  die  Pensionsanstalt, 
welche  sdion  2S  Schüler  und  3  Lehrer  hatte,  für  seine  Reclu 
nung  fortzusetzen ;  weil  er  sich  aber  nicht  in  jEnglandßxiren 
mochte  und  die  Liebe  zum  Vateiiandi  nocft  immer  laut  in 
ihm  sprach,  so  lehnte  er  das  übrigens  vortheilhafte  Arierbie- 
ten ab,  und  ging  nach  Gloucester,  wo  er  durch  seinen  Freund, 
dm  Rektor  des  dasigen  Cymnasiums^Dr^  JEvans^  die  Stefle 


104    B£NCX£N  (Gh.  EL). ,  Bsmcsendorf  (Joachim). 

-tineis  franzöBhclnn  JLdtrers^  bey  derselben  Anstalt  erhielt* 
■Zughich  gab  er  Privatunterricht  im  Itatienischen  und  Deut- 
schen^ errichtete  eine  Fechtschule  und  hielt  deklamatorische 
Vorlesungen  für  die  gebildeten  Einwohner  beyderley  Ge- 
schlec^its»  Durch  diese  Mittel  setzte  er  sich  in  den  Stand, 
nach  einem  K^ierjährigen.  Aufenthalt  in  England ,  mit  eben  so 
viel  Reisegeld^,  als  er  von  Hause  rtutgenommen^  wieder  nach 
Mlgä  zurückzukehren.^  wo  er  über  Dänaemarh  und  Schweden 
1798  anlangte»  Im  Oktober  desselben  Jahres  nalvm  er,,  wül 
er  das  Lehrfach  lieb  gewonnen^  die  Kollaboratur  an  der  Dom- 
.schule  an ^  s^ard  lÄoi  Lehrer  der  fünften  Klasse  an  derselben 
Schule  und  1804  Oberlehrer  der  Geschichte  und  Geographie 
an  dem,  neuerrichteten  Gouveraements -Gymnasium  daselbst^ 
üuchsp.äterhin  Tit.  Rath.  Im  J.  1817  naiim  er  seine  Entn 
lassung  und  prakticirt  seitdem  als  Advokat» 

Geogfaphisch  -  statistische  Uebersicht  des  russischen. 
Keichs  im  achten  Jahre  der  Regierung  Alexan- 
ders I,  des  Beglückers  seiner  Völker.  Kiga^  1808.  8- 
(S.  Merkels  Zuschauer  1808  S.  904.  —  An  dieser 
Schrift  beging  J.  C.  Kaffka  ein  Plagiat  in  seiner 
Statistischen  Schilderung  von  Rufsland,  wogegen  sich 
Bencken  in  einer  besonders  gedruckten  Müge  erklärte, 
VergL  Me)rkels  LiU.  Beylage  zum  Zuschauer  1810. 
No.  10.  S.  33  u.  34.) 

Leitfaden  hey  dem  Unterricht  in  der  Geographie  Rufs- 
lands.    Ebend.  1810.     X  unpag;  u.  86  S.  8. 

GeschichteRufslands.  seit  der  Gründung  des  Staats  bis  auf 
die  gegenwärtige  Zeit.   Ebend.  1811.  VIu.  270S.  gr.  S- 

Benckendorf  (Jq Achim)* 

Rektor  der  Domschule  zu  Reval. '  Geb.  in  der  Neumark 
zu  •  •  • ,  g^t. ... 

Carmen  heroicum  tie  mirandis  factis  Dei  optimi  maxioo-l 
trini  in  personis  et  uni  in  sübstantia ,  ad  Consules ,  ail 
Senatoresy  ad  Pastores  et  ecclesiae  ministros^  nee  non. 
ad  Scholarchas  Revalienses.     Rigae,  1594« 
Verst.  Nord.  Mise«  IV.  26.  • 


JB£KCUK110SF(Joh.>.  B£inGHAGonXX£B.BsinCHAUSEN,I05 

Benckkndorf  (Joimnn). 

Stüdirte  um  i6i6  zu  Marburg.     Geb.  in  LMand  zu  •  • . , 

gfSU ...  ' 

Oratio  de  magistratus  in   republica  necessitate.     Mar- 
purgi  Cattoram  1616.     2%  B^gg.  4. 

Benigna  Gottlieb. 

Herzogin  zu  Kurland^  eine  Toditer  Le\^ins  vonTrotta 
genannt  Trey den ^  Pfandherrn  auf  Gogeln^  und  Anna 
Elisabeth  von  Wildemann  aus  dem  Hause  Kiweln 
in  Kurland  j  vermählte  sieh  ij22  mit  dem  derzeitigen  Kam- 
nwrjünJitr  Ernst  Johann  von  ^Biron^  nachmaligen 
Herzoge  von  Kurland^  erhielt  den  russischen  St.  KotharU 
nen  Orden  1 740 ,  und  wurde  Wittwe  am  28  November  1 772. 
Geh,  am  i5  Oktober  1703,  gest.  zu  Mitau  am  5, November 
1782.     -    ^  ■ 

Eine  grofse  Kreuzträgerin.     Mitau  ^  1777«     70  S.  8»  ^ 
,  Der   Superintendent   Ckristian   Huhn    besorgte  den 
Druck    dieser  frommen  Ergiefsungen    und   hat  an  der 
äufsem  Form  derselben  einigen  Antheil. 

Benkhausen  (Jacob  Georg). 

ErJuek  seine  Sdtulbildung  von  dem  Sektor  L.  JEwers 
inDorpat^  ging  IJS2  nach  St.  Petersburgs  wo  er  Mediän 
und  Chirurgie  studkte  und  sich  in  beyden  Wissenschaften  im 
dortig/tn  Land-  und  Seehospital  übte  i  stüdirte  dann  seit  1783 
2u  Göt tingein f  hierauf  seit  ijS5  zu  Jena^  und  wurde  am 
ktitern  Orte  1786  Dr.  der  A.  G.  Geb.  zu  Dorpat  am 
3 May  1765,  gest.... 

Diss.  inaug.  med.  de  suturis  siccis  et  cruentis#    Jenae^ 

1786.     tä  8.  4*  ,  . 

Vergi.  ChrUt.  Got.hfr.  Grüner*  P«o&«.  Fragin«nta  0«dico« 
mm  Araborum  et  Graeeorum  de  varioiis.  IL  (Jenae»  1786.  4.) 
p.  14«  i6.  ... 

/.  Bandm  8 


^^  I 

Xo6  BsNTzxEN  (E.)«  (MO*  BskcR  (K.R« A«}.  Bsreks  (B.)« 

B£NTZI£N   (ErICSH). 

StuäirU  in  Halle  um  i6g3.     Geft.  zu  Riga^  ge^U  •  •  • 

Disp.  jurid.  de  probatione  semiplena.  (Praes.  Sam. 
Strykio.)  Halae,  1693.  60 S»  4.  —  Auch  in  Sam. 
Strykii  Diss,  jurid.  Halensibus  (ed.  Joh.  SAm. 
Stryk.  Hannover,  1732.  4.)  Vol.  I.  p.  l. 

Bentzien  (Martin). 

Besuchte  die  Domschule  und  das  Gymnasium  zu  JRiga^ 
stüdirte  dann  seit  i6go  zu  Leipzig^  1691  zu  Wittenbergs 
1693  zu  Jena  und  wurde  1694  zu  Erfurt  Dr.  der  A.  G., 
worauf  er  nach  Holland  reiste  und  nacliher  in  seiner  Vater-- 
Stadt prähticirtem  Geb»  zu  Riga  am3l  Januar  1668,  fesr. 
ufn  1710. 

Disp.  inaug.  med.  de  ephialte.  (Praes.  Georg.  Chrph« 
Pe^.  ab  Harte nfelfs.)    Erfurti^  1694.    4  Bogg.  4* 

Vergl.  Justi  Vesti  Progr.  ad  ejus  inaug.  diss.  Erfurti,  1694.  4. 
1  Bog. 

Bergh  (Karl  Reinhold  Andersson). 

^KönigU  schwedischer  Kanzelleyrath  und  Ritter  des  Nord- 
stern-Ordens.    Geb.  zu  •••  170.,  gest.  1777t 

Von  ihm  gehört  hierher: 

Lebensbeschreibungen  und  Gedächtnifsmünzen  berühm- 
ter schwedischer  Herren  und  Frauen.     1  -  3te  Samm* 

'  lung.  Stockholm,  1777-1781.  gr.  4«  In  schwedischer 
Sprache  4  enthält  Manches ,  was  auf  Livl ander  und  Liv- 
Iqnd  Bezug  hat» 

Vtrgl.   N.  Nord.  Mise.  XVIII.  185.    —    Leidenfr-  it't  bist, 
biogr.  Lexik.  L  404« 

Berens  (Balthasar). 

^  Genofs  den  Schulunterricht  in  seiner  Vaterstadt  und  begab 
sfch  dann  auf  die  Universität  zu  Hallt^  wo  er  noch  1694 
stüdirte»    Gebu  zu  Riga • .  •,  5es^#. . . 


Bbrens  (Baz,thasar).    Bsreks  (Got^faieb).    107 

Gentis  Samaritsaae  hitttoria*  et  cerexooniaey  ab  initio 
Schismatis  usque  ad  nostra  tömpora  observatae;  pro 
Magistri  honoribus  propositae.  (Praes.  Christoph. 
Cellario.)     Halae  Magd.  1 694.     7%Bogg.  4. 

Vergl,  Nord.  Miic.  XXVIL  179. 

Berens  (Gottfried). 

Studirte  die  Rechte,  besonders  aber  auch  zugleich  Ge- 
sdiichte  und  schöne  Wissenschaften  üuf  der  Universität  zu 
Leipzig,  und  wurde  1746,  nach  seiner  Rückhehr,  in  Jler 
rigaschen  Rathskanzelley  angestellt^  in  der  er  allm'dltg  bis 
zum  Obersekretär  vorrückte.  ^  ij65  in  den  Roth  gezogen^ 
vtrjvakete  er  als  Mitglied  desselben  die  Aemter  eines  Waisen- 
md  Gesetz '  wie  auch  Druckerherrn,  Obervoigts,  Syndikuß^ 
Sdiolarchen  und  Censors  bis  zu  der  im  J,  1787  durdi  Ein- 
führung der  Statthalterschaftsrigierung  erfolgten  Verände- 
mn§  in  der  Stadt  Verfassung,  Aus  Liebe  zu  seiner  Vaterstadt 
ükmalim  er  auch  bey  dem  neuen  Etat  einen  Posten,  obgleich 
der$ilbe  seinen  Wünschen  nicht  entspracli ,  indem  er  Vorsteher 
der  pünlichen  Sachen  des  Polizeyamtes  wurde ,  bewies  sich 
aber  in  diesem  Wirkungskreise  so  nützlich,  dajs  er  nicht  lange 
darauf  zum  Kollegien- Assessor  ernannt  ward.  Bey  der  Wie- 
derherstellung der  alten  Magistratsverfassung  gleich  nach  dem 
Regierungsantritte  Kaisers  Paul  I,  bewogen  ihn  Alter  und 
Kränklichkeit,  sich  von  allen  öffentlichen  Geschäften  zurück 
zuziehen.  Schon  1747  in  einer  wichtigen  Angelegenheit  nach 
Stockholm  gesandt,  wirkte  er  dort  mit  so  gutem  Erfolg  für 
das  Interesse  seiner  Vaterstadt ,  dafs  diese  ihn  zur  WahrneJu 
mung  ihrer  Gerechtsame  auch  zweymal  ( i7i5o  und  .1767)  als 
ihren  Deputirten  in  St.  Petersburg  brauchte  $  später  (ijSS) 
machte  er  sich  um  Riga  als  Mitglied  der  kurländischen 
Grdnzkommission  und  sonst  noch  insbesondere  durch  zweck- 
mäfsige  Ordiiung  des  Archives  dieser  Stadt,  durch  verbesserte 
Einrichtung   im  lahtplane   sowohl  als  im  Aeusseren  der 


zo8     Bereks  (Gottfk.)«    Berzks  (Joh.  Christ.). 

Dom^kulej  dürdi  Veranstaltung  eines  neuen  GesangbudteSy 
und  durch  seine  unermüdliche  'Ffiätigkelt  y  die  Stadtbuch- 
druckerey  in  neue  Aufnahme  zu  bringen ,  verdient.     Geb,  zu 

JRiga  afrmi  September  1722,  gest,  am  29  December  1804. 

.  ""     ■  •  « 

Wesentlicher  Antheil  an  der  Abfassung  und  Zustandebringung 
den  Neuen  Rig.  Gesangbuchs  vom  Jahire  1782  9  so  wie 
an  der  Veranstaltung  einer  neuen  Auflage  jl784* 

Redigirte  viele  Jahre,  hindurch  die  Rigischen  Anzeigen« 

Vßrgl,  seinen  Nekrolojg  in  Kaffka's  Nord.  Arch.  1S05.  Bd.  L 
5.133^197.  —  Bei  11  hold  Berens  Gesrhichte  der  Familie 
Berens,  S.  31  (wo  aber  als  sein  Todesjahr  unrichtig  1806 
angegeben  wird)  u.  S.  63.  —  L.  Bergmanns  Nachrichten 
von  Big.  Buchdrucketn  S.  19. 

BERfeNs  (Johann  Christoph)/ 

Bruder  des  nachfolgenden. 

Aus  d^  rigäschen  Domschule  entlassen ,  studirte  er  von 
1749  bis  1753  in  Göttingen  j  machte  dann  eine  Reise  durch 
einen  Theil  Deutschlands  ^  Holland  ^  die  Niederlande  und 
Frankreich,  wo  er  am  längsten  verweilte,  und  kehrte  1754  ' 
nach  Riga  zurück.  Ein  Paar  Jahre. später  ging  er  mit  Auftrat 
gen  in  Angelegenheiten  der  Stadt  nach  St.  Petersburg.  1766 
wurde  er  Sekretär  in  der  Kanzelley  des  rigäschen  Raths,  1771 
über  in  den  Rath  selbst  gezogen ,  wo  er  die  ihm  übertragenen 
Stellen,  und  zuletzt  die  eines  Oberwettherrn,  mit  patrioti- 
schem  Eifer  verwaltet  hat»  Seit  1785  privatisirte  er.  Geb, 
zu  Riga  im  Oktober  1730,  gest.  am  ig  November  1792. 

*  Blatt  zur  Chronik  von  Riga  mit  angezeigten  Urkunden 
(des  Innern  Ratlisardiivs).  An,  den  Grafen  von  Fal- 
kenstein. Im  :fahr  MDCCLXXX.  Wird  im  Stadts- 
Archiv  aufm  Rathhauff  aufbewahrt.  {Riga.)  22  S.  4*  ■—** 

,  2te  Auflage.  16  Blätter  4*  (in  dieser  ftennt  sich  der 
Verfasser,  Idfst  aber  das  Urkundenverzeichnifs  des  Städte 
archivs  weg,^  Nach  der  2ten  Auflage  von  ihm  selbst 
ins  J^anzösische  übersetzt  unter  dem  Titel:  Feuille  pour 
Ift  Chronique  de  Riga.      Au  Comte  de    Falkentteint 


S^RBKS  (Johann  Christoph),  ^09 

Tan  1780.  21  S.  4.  —  JEln  Auszug  daraus  t  Ueter 
die  Handlung  und  Verfassung  der  Stadt  Kiga,  steht 
im  St.  Petersburger  Journal  Bd.  X,  (l780.)  S.  190 
bis  195. 

*  Denkmal  bey  der  glücklichen  Rückkunft  Sr.  Kaiser- 
lichen Hoheit  des  Grofsfürsten  Paul  Petro witsch 
und  Ihrer  Kaiserlichen  Hoheit  der  Grofsfürstin  Marijst 
Feodorowna.  Errichtet  Riga  1782-  (Mitau.)  iV^Bogg. 
gr.4. 

*R5ga,  die  bestätigte  Municipal-Verfassung,  den  7.  Ok- 
tober  1783-       Gedruckt    auf   Pro    Patria.      (Mitau.) 

30  S.  4. 

^Die  Bombe  Peters  des  Grofsen  in  der  Stadtbibliothek 
Ton  Riga ;  eine  DenKschrift.  Statt  einer  Beschreibung 
der  wieder  zu  eröfnenden  Stadtbibliothek;  von  einem 
vormaligen  Mitgliede  des  alten  Magistrats.  Mitau^ 
1787.     24  S.  gr.  4. 

Bonhomien.  Geschrieben  bey  Eröfnung  der  neuer» 
bauten  Stadtbibliothek.  Istes  Profil.  Mitau,  1792. 
199  S.  8, 

Grundrifs  des  Werks  von  den  Gesetzen  (Esprit  des  loix 
par  Montesquieu) ;  in  den  Gelehrt.  Beytr.  zu  d.  Rig. 
Auz.  auf  d.  J.  1767  St.  21. 

'Der  Tag  der  Geburt  Sr,  K^iserl,  Hoheit,    des  Grofs»- 
fursten    Alexander    Pawlowitsch,     gefeyert    in    Riga. 
Istes  Blatt«     Riga,  den  8  Jan.  1778-      %  Bog.  4.    -'—  ' 
2tes  Blatt.     Riga,  den  15  Jan.  1778.     1  Bog.  4.     Als 
Beylagen  zu  den  Rig.  Anz,   1778    St.  2  u.   3. 

Für  und  wider  die  Einführung  neuer  Gesetze  zur  Ein- 
schränkung des  Luxus  in  Liefland ;  in  dem  St.  Petersb, 
Journal  Bd.  X,*  S,  235'«237  u,  .248-292,  unterzeichnet 
J.  C.  B, 

Lange  nach  seinem  Tode  erschien: 

*  Monumente  aus  der  altern  Zeit:  Der  Mann  des  Landes 
(Karl  Friedr.  Freyherr  Schoultz)  und  der  Mann 
der  Stadt  ( Aeltermann '  Arend  Berens);  in  Ant. 
Truharts  Fama  für  Deutsch  -  Rufsland  tsoö.  IL 
I2O-1I31. 


1 10    Berens  (Joh.  Christ.),    v.  Berens  (Reinh.). 

Bruchstücke  aus  den  nachgelassenen  handschriftlichen 
Aufsätzen  eines  edlen  Patrioten  J.  G.  B. ;  in  den  Rig* 
Stadthll.  1818.  No.  27.  S.  145-149.  No.  28.  S.  153-159. 
No.  30.S.165-171. 1^0.  32.S.181-186.  No.  33.8.189-1^4. 
Mitgetheilt  von  Lib.  Bergmann. 

Handschriftlich  hinterliefs  er: 

Mehrere  Aufsätze  über  Riga's  Handel ,  bürgerliche  Ein- 
richtungen und  Verbesserungen,  namentlich  auch  in. 
Hinsicht  der  ^atrimonial-Bauerschaft,  über  die  denk- 
lYÜrdig  gewordene  nordische  Neutralität  u.  dgL  ( 5. 
Big.  Stadtbll.  1821  S,  15.) 

Seine  Büste  in  Gyps  auf  der  Stadtbibliothek  zu  Riga. 

Vergh  Mens  eis  Lexilc.  I.  3a6.  —  L.  Bergmanns  Rede  bey 
dem  Sarge  eines  Patrioten,  Herrn  J.  C.  Berens  etc.  Riga, 
1799.  8*  -^  Herders  Briefe  zur  Beförderung  der  Huma- 
nität. 6te  Samml.  —  Nord,  Mise.  IV.  17.  —  Rein  hold 
Berens  Gesch.  der  Familie  Berens  aus  Rostock  S.  90-30.  — -- 
Charakteristik  eines  ganz  vorzüglich  edlen  und, liebenswür- 
digen Mannes,  ein  Blatt  auf  seinen  Sarg;  in  K.  G.  Sonntags 
Formularen,  Reden  und  Ansichten.  1.  915*919. 

VON  Berens   (Reinhold). 

Bruder  des  vorhergehenden. 

Den  ersten  Unterricht  erhielt  er  bis  ij56  in  der  rigaschen 
Domschukj  hierauf  aber  bis  1761  im  Lyceiim^  urid  seitdem  bis 
'  17.64  abermals  in  der  Domscliule,  Er  verlief s  nun  sein  Vater^ 
land^  um  auf  irgend  einer  auswärtigen  Universität  seine  Studien 
fortzusetzen* .  In  Berlin  bestimmte  ihn  ein  alter  Schulfreund^ 
V.  Güldenstädt^  sich  der  Arzeneykunde  zu  widmen.  Er 
blieb  demnach  hier  und  studirte  mit  angestrengtem  Eifer  auf 
dem  medicinisch  -  chirurgischen  Institut ,  besuchte  auch  ausser^ 
dem  alle  Lehrstunden  bey  Gleditsch  und  Gerhard,  Im 
Herbst  1768  bezog  er  die  Universität  Göttingen  und  hörte 
alle  damals  dort  vorhandenen  berühmten  Lehrer  seines  Faches. 
Während  der  Ferien  machte  er^  in  Murray's  und  anderer 
Gesellschaft^  nicht  nur  wiederholte  Reisen  auf  den  HarZf  und 
kgte  hier  den  ersten  Grund  zu  seiner  Mineraliensammhmg, 


IT.  Beiubnb  (Bxinkoiji);  ili 

sondern  er  tdeb  sich  audi  von  Ztit  zu  Züt  zu  Scliwöbber  bey 
dan  Minister  v*  Münchhauscn  auf^  der  ihn  sehr  liebreich 
empfing  j  und  dessen  bedeutende  Gartenanlage  daselbst  üim 
Gelegenheit  darbot ,  seine  praktischen  Kenntnisse  in  der  Bota- 
nik und  zugleidi  sein  Herbarium  zu  bereichern.  Am  i6  August 
ITJO  erhielt  er  die  medidniscKe  Doktonvttrde  j  verliefs  Göttin* 
^en und  hehrte  über  Leipzigs  Meifsen^  Dresden,,  Berlin  und 
Königsberg  nach  Riga  zurück,  00  er  im  März  177 1  eintraf • 
Noch  vor  Ablauf  Meses  Jahres  ging  er  nach  St»  Petersburg, 
besorgte  sich  dasMst  bey  dem  medicinisc^n  Kollegium  di€ 
Erlauhnifs  zur  Ausübung  der  Arzneykunst  im  ganzen  Buchs 
und  begab  sich  dann  nach  Moskau  zu  einem  seiner  Brüder^ 
dm  verabsdiiedeten  Major  Adam-  Berens,  der  auf  seinin, 
Pulver-  und  Papierfabriken ,  nicht  weit  van  der  Stadt  ^  zu 
Abudiöwa  lebte*  Während  seines  hiesigen  Aufenthalts  erfuhr 
er,  dafs  der  zu  Omsk  in  Sibirien  kommandirende  General 
dk  Cologne  bereits  mederholt  bey  dem  medicinischen  JKolU- 
Sium  in  St»  Petersburg  um  Besetzung  der  vakanten  Stelle  des 
General' Staabschirurgus  für  das  sibirische  Korps  f  jedoch 
bisher  ohne  Mrfoigf  angesucht  hätte.  Nach  der  Schilderung 
seines  Bruders  war  der  General  de  Cologne^  den  er  per- 
Mich  kannte^ein  überaus  thätiger  und  rechtschaffener  Mann^ 
und  dies  bewog  ihn,  um  jene  Stelle ^  die  viele  andere  ängst^ 
üdi  von  sich  abzulehnen  gesucht  htuten^  unaufgefordert  anzu- 
halten. Seine  Anstellung  ^erfolgte  auch  sehr  bald^  und  da 
tbm  damals  ein  Militärkommando  mit  Ammunition,  nach 
Tomsk  abgehen  sollte ,  so  trat  er  nut  demselben  int  Januar 
1773  die  Reise  dahin  an.  Kurz  zuvor  erhielt  er  noch  einen 
Beweis  von  dem  fortdauernden  Wohlwollen  des  Ministers 
9,  münchhausenf  der  ihm  das ttiedigte  Physikat  in  HoT" 
hurg  antragen  liefe  ^  welches  er  jedoch  ^  der  hier  bereits ,  einge- 
gangenen Verbindungen  wegen,  nicht  annehmen  konnte*  J^in 
^^e&ng  von  Moskau  iiber  Wolodimir  und  Nischnij  Now- 
gorod ,  dam  wf  der  gefrQrnen  Wolgß.  nach  Koson »  von  l^er 


s 


;^I2  y.  Bbrsns  (Rzxmbolb). 

über  Werehatiijje^  Jüaterinbtirgf  und  nun  jenseits  des  Ural* 
gehirgesüher  Klanischow^  Uolmatow^  Schodrinak^  Kortmo 
und  die  Peter-Paulsfestung^  ferner  längs  deh  Jdeinen  Festun» 
gen  Poludennaja,  Lebäshja^  Sikolaewfshajä^  Pohrowskaja^ 
Melefskoy^  nach  Tomsk^  dem  Orte  sdner  Bestimnmhg,  wq 
er  m  der  Mitte  des.  März  anlangte.  Da  er  hier  kemen'Staabs- 
Wundarzt  vorfand^  so  mufste  er  fürs  erste  das  Oberkommando 
über  alle  Wundärzte  und  Xtazarethe^  und  zugleich  die  Praxis 
bey  sämmtÜchen  Officieren  und  deren  Farmlien  seibst  überneh- 
men^ wobef  er  ßdoeh  sein  Lieblingsfach  ^  die  Naturkunde^ 
nie  aus  den  Augen  verlor.  Nicht  lange  nach  seiner  Ankunft 
verfiel  er  in  ein  sdiweres  Nervenfieher^  von  dem  er  erst  im 
Monat  August  völlig  wieder  hergestellt  war^  Seitdem  lebte  er 
hier  zufrieden  und  wandte  jede  Stunde  y  die  er  den  Beruf sge- 
Schäften  abmüssigen  konnte,  zur  Erforschung  der  Naturseh 
tenheiten  jener  Gegend  an*  Eine  Reise,  auf  welcher  er  den 
Zustand  aller  ihm  untergeordneten  Lazarethe  in  Augensdiein 
nehmen  mufste,  benützte  er  zugleich  zu  einer  grofsen  miner a-^ 
logischen  und  botanischen  Jßxcursion.  Er  ging  im  May  1 776 
längs  der  sogenannten  irtisthschen  Linie  bis  zur  Hauptfestung 
Ufst'Kamenogorskaja,  dann  queef  über  den  Altai  bis  zum 

HusseBuchturma,    und  zu  Wasser  auf  dem  Irtisch  nach 

i 

Ufst'Kamenogorshaja  zurück;  ferner  von  hier,  über  die  in 
den  Thälern  des  höchsten  Schnee -Altai  liegenden  Fesfura 
gen  Hgereh'Und  Tscharisch,  bis  zur  letzten  Häuptfest üng 
Bysk,  besuchte  die  Kolüwan-Woskressenskischen  Bergwerkt 
tmd  aWt  dasige  Schmelzhütten,  kam  bis  Barnäul  und  sodann^ 
unter  stetem  Beobachten  alles  Merkwürdigen  und  mit  emer 
sehr  beträchtlichen  Ausbeute  fik"  sein  mineralogische^  und  bo^ 
tonisches  Kabina  ^  im  August  wieder  xurihck  nach  Orfisk,  wö 
er  denrt  kommandir^enden  General  von  allem,  besonders  aber 
Über  einen  später  wirklich  ausgeführten  Plan  zur  Anlegung 
der  Testung  und  Handdsstadt  Bü^turnünsk,  genauen  .Be. 
rkht  €rsiatt€t€B     Nack  Verlauf  von  sechs  ^  Jahnen  ^  die  er 


V.  BsRENS  (Reikhold).  Ii3 

hier  zubradue,  ging  er  i  7  78  mit  Urlaub  nach  Siga,  und 
noch  in  dem  nämlichtn  Jahre  nach  Omsk  zurück  ^  verwalte 
daaelbst  bis  1780,  nahm  nun  seine  Entlassung^  die  er  mit 
Hofrathscharakter  erhielt^  reiste  wieder  nach  Riga ,  heirathete 
dort  und  zog  darauf  im  August  desselben  Jahres  nach 
Moskau,  Hier  verband  er  sich  mit  seineni  Bruder  Adam 
Heinrich  nicht  nur  zur  ^Fortsetzung  und  Vervollkomm- 
nung der  Pulver-  und  Papierfabriken  des  letztem^  son- 
dern legte  auchj  gemeinschaftlich  mit  diesem,  und  andern 
Thilnehmern^  die  erste  Zuckersiederey  in  Moskau  selbst  an. 
Im  J.  1784  zog  er  jedoch  wieder  ganz  nach  Riga^  wo  er 
sdtdem  privatisirte ,  jeder  genuinnützlgen  Unternehmung  mit 
stets  regem  Patriotismus  die  Hand  bot,  in  den  letzten  Jahren 
aber  an  mancherley  körperlichen  Beschsverden ,  die  auch  seinen 
Geist  drückten  y  litt.  Geb.  zu  Riga  am  12  Januar  I745, 
5M^  am  a8  Oktober  i823. 

Diss.  inaug.  botanica  de  DracQne  arbore  ClusiL  Goet- 
tingae,  1770.  1  Bog.  unpag.  u.  111  S.  gr.  4-  Mit 
iKpftaf. 

Geschichte  der  seit  hundert  und  funzig  Jahren  in  Riga 
einheimischen  Familie  Berens  aus  Kostock,  nebst 
Beiträgen  zur  neuesten  Geschichte  der  Stadt  Riga. 
Riga,  1812.     103  S.  4. 

Spuren  der  christlichen  Religion  in  einigen  Fabeln  der 
alten  Dichter;  in  J«  G.  Lindners  Redeübnng 
14  Samml.  (IViga,  1762.  4.)  S.  9-20. 

Ueber  einen  neuen  Industrie-Zweig  im  südlichen  Sibi- 
rien; in  Kaffka's  Nordischem  Archiv  1803*  Junius* 
S*  167-176*  — -  Bemerkungen  über  die  letzte  Haupt- 
grenzfestung der  sibirischen  Linie  gegen  die  chine- 
sisch-nungorische  Wüste »  welche  Buchturma  genannt 
wirdf  ebend.  1804.  Januar.  S.  3-26-  —  Ueber  die 
wichtige  Kultur  und  den  nützlichen  diätetischen  Ge« 
brauch  des  Rh^i  rhieipontici,  oder  sogenannten  Mönchs- 
Rhabarber;  ebend»  December.  S»  220-234-  —  Zwey 
ökonomische  Abhandlungen;  eberul»  1805*  März. 
S.  160-180.  —  Forlsetzung  der  Physikaiisch-ökonq- 
mischen  Beobachtungen  über  dentatarisch^sibirischen 

l  Band.  9 


1 14    V.  Berens  ^EtEiNH.).    Berent  (Joh.  Theod.), 

Buchweizen  (Poligonum  Tataricum  L.),  in  VergleicÄ 
mit  dem  gewöhnlichen  (Poligonum  fagopyrum),  und' 
üher  ^en  Linum  perenne  L.  oder  immerwährenden 
sibirischen  Lein ;  eiend.  December.  S.  177-183. 

*  Zweite  Fortsetzung  der  Beobachtungen  und  Versuche 
.   über  verschiedene  neuere  Pflanzen   für  die  Medicin 

^     und  Haushaltungskunst.  (Riga.)  16  S.  8-    Setzt  den  eben 
angeführten  Aufsatz  fort ;  am  Schlüsse  unterzeidintt, 

Vergi*  die  angeführte  Geschichte  seiner  Familie,  worin  er  auch 
von  seinem  eignen  Leben  ausführliche  Nachrichten  mittheilt,  — 
Rig.  Sudtbll.  1833.  No.  4^.  'S.  386. 

Berent  (Johann  Theodor). 

Geh.'  zu  Riga  am  3l  May  1784,  studirte  auf  der  dasi- 
gen  Domschule  j  dann  von  i8o3  bis  1806  auf  der  Univer- 
sität Dorpaty  und  mirde  Pastor  zu  S  Jizel  1808  {ord.  am 
18  Februar). 

*  SiftBa  par  Bihbeles-draudfibahm,  Widfemmes  Latwee- 

fcheem  dohta  no  Rihges  Bihbelös-draudlibas ,  1823 
gaddÄ.    (Riga.)     16  S.   8. 

*'MihUgas  u«fkubbinafchanas  wahrdi  no  Pehterburgas 
jeb  Kreewu-walfts  Bihbeles  -  draudfes  preekfchnee- 
k«em.  (Riga,  1823.)  8  S.  8.  Eine  Uebersetzung  des 
Zurufs  der. Russischen  Bibelgesellschafts-Comit^^ 

Lieder  in  V.  H.  Schmidts  Auswahl  älterer  vnd  neue- 
rer Gesänge  (Dorp.  1803.  8.)  S.  101  u.  m,  und  die- 
seiben  auch  in  den  Dionysiaca  (Dorp.  1814-  8*)  S.  23 
u,  169.   .  . 

Taüfrede,  im  Spätherbste  1813  gehalten;  in  Grave's 
Magaz»  f.  Protest.  Pred.  Jahcg.  1816.  S.  22-32..  —  Das 
Vater  Unser  als  Gebet  bey  einer  .Taufe  .im  Kriegsjahre 
1812;  eÄenAS.  221  u.  222.  —  Grabrede  auf  ^en  Propst 
Pegau,  aus  dem  Lettischen;  ebend,  S.  282-289-  (^Auch 
lettisch  besonders  abgedruckt  als  Beylage  zu  demselben 
Magazw  1816.  Heft  5.  8  S.  8.)  — -  Wie  ein  Landpre- 
^ger  'seiner  lettischen  öemeind«  die  vom  livländischen 
.  Obereon$i«torium  angedeutete  kurze,  fafsliche  Nach- 
richt von  Luthers  Kirchenverbesserung  gab;  ebenda 
Jahrg.  1817-  S,  334-339.  —  Heilung  eines  vom  Teufel 
Besesteaeii;   tbend.  S.  378-383«   **•    Äliemdmahlsrede; 


BsBßVT  (JoH.  Thsod.).    Beresforb  (Bsnj.)«    ii5 

/ 

ebenda  Jahrg.  1818-  8>  13-24«  —  Lob  christlicher  Ein- 
falt,  nach  einem  alteil  Kirchenliede  mit  geringer  Ver- 
änderung; ebtruL  S.  63-65.  — *  Abeo^^&hlsrede^  aus 
dem  Lettüchen ;  ebend,  S.  118-126. 

Vortrag  bey  der  neunten  General- Versammlung  der  Ri* 
^schen  Bibel-Gesellschafts- Abtheilung  (über  Tracta- 
ten-Gesellschaften) ;  in  dem  Neunten  Berichte  dieser 
Abtheilung  (Riga,  1822.)  S.  23-32. 

*Diwi  faimineeki  farunnajahs  parbrihwibu,  uni2  Brih- 
wibas  fwehtiba ;  im  Anhange  zum  Widfemmes  Kalen- 
deris  us  to  182 5 tu  gaddu.  —  Ein  lett«  Brief  u.  ein  Ge- 

'  dicht  im  Anhange  zum  Widf.  Kai«  us  to  1826tu  gaddu* 

Beresford  ^Benjamin  *))• 

Dr.  der  Phil,  j  war  früher  Geistlicher  in  England ,  dann 
Ltktor  der  englischen  und  italienischen  Sprache  auf  der  Uni- 
msitätDorpat  vom  iS  May  i8o3  bis  22  April  i8o6,  und 
zuktzt  bis  an  seinen  Tod  Prof,  der  englischen  Sprache  an  der 
Berliner  Universität.     Gib,  zu.. ,  lySo,  gest.  am  29  April 

1819-         -  . 

*  The  German  £rato  or  a  coUection  of  fävourite  Songt 

translated  itito  English .  with  their  original  Music« 
Berlin,  1797.  31  S.  4*  —  2te  Aufl.  Ebend.  1798* 
31  S.  4. 

*  The  German  Songster  ,*  or  a  collection  of  favonrite  airs 

with  th^ir  original  music,  done  into  English  by  the 
translator  of  the  German  Er.ato,      Ebend.  1798« 

27  S.  4. 

*A  collection  of  German  baflads  and  songs  with  their 
original*  Musi (5,  done  into  English  by  the  translator 
of  the  German  Erato  etc.  Ebend.  1799.  3&S.  4. 

Elegant  Extracts  in  prose.     Ebend.  1800»     8* 

Elegant  Extracts  in  verse.     Ebend«  1801.     8. 

Schillers  Lied  an  die  Freude  ;  in  einer  lateinischen  Ue* 
bersetzung  imVersmaafs  des  Originals  von  G.  G.  R  ol- 
ler, und  einer  englischen  im  gleichen  Yersmaafs  vom 
Prof«  Beresford.    Ebend.  1819.     8* 
V^rgL  Becks  Bepert.  d. n«u«sten  in- u.  ausländ.  Lit.  iSi 9.  IIL  193« 

*)  £s»cli  nMint  ihn  Jakob« 


1 18  Berg  (K.  K).    Bsrg  (N.  0.> 

*  Kaks  Ria->ma   KaieMnnusfe  üiiLberpannemisre  Katfed. 

ük5  A.,  teiii&B.    (Dorpat,  18190    11  S,    (von  O.  W. 

Masing)  u.  12  S.  (von  K.  E-  Berg)  8«  —  Zwey 
Versuche  einer  Bearbeitung  des  livl.  Landeskatechismus. 

*  Maenitfus   wenne  PUbli-koggodusfe  polest.     (Weine- 

keleft  fakfakele  ]a  fakfa  keleft  ma  kele  pandud.} 
(Reval,  1821.)  8  S*  8.  •  ^ine  Ueberseizuhg  des  Zurufs 
der  St.  Petersb.  Comiti^  der  russischen  Bibelgesell- 
schaft. 

*Lugge]atte  Lehhed.      Pernau,    182|^*     47  S.  8»     JiCofi- 

frmandenblätter. 

*  Taufrede;  in  Grave's  Magaz.  f.  protest.  Pred.  Jahirg. 

1816«  S/207'213«  -—  *  Am  Sarge  n&eines  eigenen  Kin- 
^  des  Justine  .Theophane  Pauline  den  26  Jftn.  1815; 
'  ebend.  S.  3  08-3 1*1  • 

Folgen  9  die  die  Ausbreitung  der  Bibel  für  den  äussern 
Gottesdienst  haben  mufs.  Eine  Rede  bey  der  ersten 
Generalversammlung  der  Pernau-Fellinschen  Abthei- 
.  lungder  Auss.  Bibel-Gesellschaft  den  30  Jan.  1819  ge- 
halten; in  dem  Berichte  dieser  Gesellschaft«  (Reral, 
1819.  8.)    S.  6-17- 

Poesien  der  Ehsten;  m  Rosenplänters  Beitr.  zur 
gen.  Kenntn.  ^er  ehstn.  Sprache  I.  11-13*  —  Deut- 
sche Sprichwörter  (ehstn.  übers.);  ebend.  L  88.  — 
Auch  ein  Wort  über  wöigas  und  parrato ;  ebendl  XVI. 
31  «-3  7.  —  Recensionen;  ebend.  an  müir.  Steilen^ 


Berg  oder  Bergius  (Nicox.aus  Olofsohn). 

Studirte  1677  in  Upsal  und  bereiste  darauf  fikif  Jahr  lang 
Deutschland  und  andere  Länder  Europas^  wurde  1684  Afa- 
gister  in  Giessen^  1687  an  der  evangelischfrahzösischen  JCiV- 
€h€  in  StockJiolm  angesHÜtj  i6g5  erster  Predigier  an  dieser  ^ 
Kirche  und  Beysitzer  des  StocHholmer  Konsistoriums^  1700 
schwedischer  Prediger  zu  Narwa  und  Superintendent  Über  In- 
germannlandf  1701  Cenerahuperintendent  von  Livland^  Vice-» 
Kanzler  und  Professor  der  Theologie  an  der  Universität  JPer- 
71011,    auch  1703  Pastor  der  dortigen  deut9clien 


Bhrg  (Nigozaos  OroFsoHK).  119 

Li  Upsalnahm  tr  I704  am  14  Mdy  die  Lktntiatemvürde  und 
am  I  Junius  desselben  Jahres  die  eines  Dr.  der  Theologie  an» 
Ein  Mann ,  der  der  neuem  Sprachen  ^  auch  der  slavoniscfien 
und  russischen  hundig  und  in  der  russischen  ^irchengeschichte 
wohl  bewandert  war*  Geb.  zu  Reval  *)  am  •  • . ,  gest.  zu  ^ 
Pemau  am  5  Aptil  1706.    '  . 

Epistola  gratulatoria  ad  Dr.  Ericum  Benzeliuxn ,  Recto- 
ratns  honorem  secunda  yice  adituram  d.  22  Jun.  1680« 

Disp.  de  existentia  philosophiae  antediluvianae  ejusque 
propagatione.  (Praes.  Dav.  Clodio;  pro  gradu 
magist.)     Giessae,  16S4«     3%  Bogg.  4*~ 

Sermoii  fu.n^bre  k  l'occasion  des  funerailles  royales  de 
feu  Sa  Maj.  Ulrice  Eleonore,  Reine  de  Suide*  k  Stock- 
holm, 1694.     5  Bogg.   12.  ^ 

Disp.  synodalis ,  Upsaliae  habita ,  in  Art.  XIV.  Parti.^  III. 
Articulorum  Schmalbaldicorum  de  votis  monastici«. 
Upsaliae,   1698.     5  Bogg.  4* 

Freundliches  Ansinnen  an  die  Herren  Liebhaber  der  rus- 
sischen Sprache,  Bücher  und  Historie,  Nachricht 
davon  zu  ertheilen.  Narva  bey  Kölern  den  10  April 
1702.     4  Blatt.  8.     S.  Nova  lit.  mar.  B.  1702  p.  171. 

Lebenslauf  der  Hochwohlgebornen  Frau  Ghristina  Juliana 
Oxenstjerna.  (Seine  Gema/i/in.)  Stockholm,  1704- 
Wahrscheinlich  schwedisdu 

Exercitatio  historico-theologica  de  statu  ecclesiae  et  reli- 
gionis  moscoviticae,  pro  summis  in  theologia  honOVi- 
btts.  (Resp.  M.  Gudmundo  Krook,  d.  14  May 
1704  in  auditorio  Gustav^ano  majori  Upsaliae.)  Hol- 
mi&e»  1704.  8.  2  uiipag.  Bogg.  Dedication  u.  Vor- 
rede^ dann  der  historische  Abschnitt  178  S. ,  der  dog- 
matische S.  179-352  und  zwar  nachS.  272  mit  dem  he* 
sondern  Titel :  Exercitation^s  hist.  theol,  de  statu  eccle- 
siae et  religio  nis  mo8cdviux;a^  Par«  II.,  confeisionis 
eccleiiae    orientalis   et  m^scOTiticae  parü,um<.2*'M  3 


*)  So  all«  uforiga,  'die  von  ihm  Nachricht  geben;   nur  Lib. 

Bergmann  sagt,   er  scy  165S  in  Schweden  geboren.     Sein 

•  Vater ,   M.   Olaus   Bergius,    >var  Pastor  aa  der  achwe- 

dischen  Kirche  auf  dem  Dom    au  Kaval  und  Assessor  des 

Konsistoriums. 


120  Berg  ^N^coxavs  Oi^fsohn), 

4heoIogiam  moralem  compiectentium  r  brevem  ceasu- 
ram  e^ibens.  Holmiae,  1705.  Mk  i'/^Bogg.  eigener 
Dedication  und  Vorrede.  —  Nadig^druckt  Lubecae, 
1709-  8.    M.  Francofurti,  1723.   8- 

Antheil  an  der  schwedischen  Bibelausgabe.    Stockh.  1699- 
*M/f  dem  Bischof  B  e  n  z  e  1  und  zivey  andern  Mitarbeitern^ 
X)kse  Ausgabe  mir  mit  einem  Register^  das  die  Stelle  einer 
Konkordanz  vertreten  sollte  ^  und  mit  chronologischen  und 
andern  Ahmerhingen  versehen. 

Ausserdem  hat  er  noch  andere  Werke  theils  übersetzt  ^  theils 
wieder  abdrucken  lassen  und  mit  Vorreden  verseilen^  als: 

Ernst  Gottlieb  Wällustens  twenne  Blaafsbälger  den  höga 
Fontangien  och  blotta  Brösten.  Stockh.  1690-  Aus 
dem  Deutschen ,  .mit  einer  französiidien  Vorrede. 

Phil.  Jac.  Speners  Predigt  von  den  falschen  Propheten. 
Ebend.  1693.  .  " 

Abregt  des  articles  de  la  foi ,  tir^  de  Tescriture  sainte, 
pour  l'usage  de  la  jeunesse  Suedoise  par  Olaus  Lau- 
xelius»  Eveque  de  Westerahs,  et  traduit  en  Frangois. 

.     k  Stockh.  1694.     5%  Bogg.  längl.  12. 

L'infaillible  pierre  de  touche  de  la  Religion  Apostolique 
Lutherienne  et  Papistique  Romaine.  —  Traduite  en 
Fran^ois.  Ebend.  1695.  109  S.  und  die  angehängte 
Pr^face  du  Traducteur.  96  S.  12.  —  Die  Uebersetzung 
eines  deutschen  Büchelchens :  Unbetrügliche  Glaubetis- 
probe  des  Apostolisch-Lutherischen  und  der  Römiscli- 
papistischen  Religion.     Hamburg  1671-     12. 

D«  Augustini  de  moderate  coercendis  haereticis  ad  Boni- 
facium  comitem  epistola:  in  qua  praxin  ecclesiae 
QStendit:  edita  et  notis.illustrata^  quibus  £ra«mi  lectio 
contra  Lovanienses  vindicatur  et  ^uidam  prisci  et  ho- 
dierni  aevi  haeretici  comparantur.'  Holmiae,  16.96* 
8  Bogg.   12:  . 

Episcoporum  et  cleri  in  inclyto  regno  Sueciae  censura 
:*  jde^'iiftstituto  et  actionibus  Johannis  Duraei^  Eccle- 
siastae  Scoto-Britanni ,  in  oblato  nobis  pacis  et  cön- 
cordiae  ecclesiasticae  inter  nos  et  Reformatos  Calvi- 
nianos  conciliandäe  studio  >  facta  in  conventu  comi- 
tiali  Stockholm,  ao.  1638.  et  notis  nonnuUis  illustrata. 
Ibid.  1697.     4  Bogg.  12. 


Berg  (Nie.  Olofs.)«    voh  Berge  (Rud.).        121 

Abrahalsi  Calovii  ^tyntagma    locörum  Anti-syntretisti- 

conim,    CL  erroribus   oppositum   #t    a  Joh.  Adamo 

Schertzero  programmate  cojxinienclatumy    quo  pacem 

religiosam  syncretisticam  9    inprimis  cum   GaWinianis 

salva  conscientia  iniri  posse  negat«     Holmiae,  1698« 

3%Bogg.  12.  .^ 

Specuii  religionis  clausula :  Besluth  uppa  Reiigiens  Spe- 

gelen  —  skrefwen   och  publicerat  afD,   OlaoLau- 

relio  —  medh  nägra  Anmärkningar  tili  Trycket  be- 

fördrat.     Ebend.  1699.     6%  Bogg.  längl.  12. 

Livre  de  Cantiques,  avec  les  pi^ces«  qui  y  appartiennent, 

4Stockh.  1700.     1  Alph.  3  Bogg.  längl.  12. 
Then  dyra  Gudz  Mannes  "Ö.  MartiniLefwemes  Beskrif- 
ning,  sasom  den  af  Philippo  Melanchthone  worit  for- 
fattet;  Nu  pa  Swenska  af'fatt,  och  pa  egen  Bekistnad 
til  Trycket  befördrat.     Eb^nd.  1701. 
Lutheri  Catechismus  medh  Afftpn  och  Morgon  Bönen^ 
samt  Bordlexor,  pa  Kyska  och  Swenska«    Narva,  1701« 
1  Bog.  1 2.     Eine  russische  und  sdiwedische  Uebersetzung 
von  Luthers  Katechismus. 
Pacifici  Verilii  Oförgrlpeligt  Betankiande»  cm  och  htirU 
thön  i  war  tijdt  sökte  Föreningen  Emellan  them  som 
emottagit  then  oförandrade  Augsburgiska  Bekännelsen^ 
Förswenskat  och  tili  Trycket  befördrat.  Stockh«  • . . 

Nach  seinem  Tode  erschien: 

Historica  narrätio  D.  Nicolai  Bergii  de  familia  Wellero- 

rnm  site  MölsdorfiDrüm,    in  Finlandia  adhuc  super- 

rtite.     Hafniae»  1707.... 

Vergi.  Nova  lit.  mar.  B^  1699  p.  $g»  — •  Die  Vorredd  xu  s,  Exere« 
hist.  iheoi.  de  statu  eccl.  kt  rel.  ittoscov. ,  wo  er  eine  kurze 
Nachricht  von  seinem  Leben  giebi,  —  Bacmeister  bey 
Müller.  IX.  S18-990.  —  Jöcher.  —  Gadeb.  L*  B. 
Th.  \.  S.  40-48.  —  iSord.  Mise.  iV.  163  {nach  Holmia  lit* 
a.  1701  p.  54).  XI.  407  {nach  .Ol.  Bhyaelii  episcopöscd^ 
pia  suiogoth.  p.  60)*  XXyH.  180-189  {nach  den  Novis  lit. 
mar.  B.  und  Boiäsard  Icöhes  viroir.  illustr.).  —  N.  l^ord. 
Miic.  XVIII.  918  {nach  Gexelii  btogir:  Lexik.  I.  77).  — ' 
L.  Beigmanns  biogr.  Nachr.  v.den  iiv\.  Gen.  Sup.  S.  10. 

VOM  Berge  (Rudolph)^ 

Ethieh  seiht  früher^  ErBehung  ith  Hause  seines  Vaters^ 
^  kohigh  pf-eüssiBchif  Kümrmrherr  und  Btsitztr  der  von 
IBand.  10 


122  VOM  Serge  (Rudolph). 

JBergeschen  Senioratsgüter  Herrendorf  in  J^ieder-Sdilesien 
war^  und  studirte  dann  die  Rechte  zu  Breslau^  Frankfurt  an 
der  Oder  und  Erlangen.  Während  er  sich  noch  auf  der  Uni- 
versität befand  f  verlor  er  seine  Aeltern^  und  die  im  Ganzen 
ansehnliche  Erbschaft  war^  da  die  Güter  an  dnen  andern 
Zweig  der  Familie  übergingen  ^  nicht  sehr  bedeutend,  *  Den- 
noch unternahm  der  nach  Wissenschaft  strebende  Jüngling 
eine  Reise:  durch  Deutschland^  Frankreich  ^  die  Schweiz  und 
Italien*  Nach  Beendigung  derselben  trat  er,  erst  in  Breslau 
und  später  als  Referendar  beym  Kammergericht  zu  Berlin^ 
in  Dienste.  Seine  von  je  her  grofse  Neigung  fürs  Theater 
konnte  hier  ganz  befriedigt  werden ^  und  durch  Ifflands 
Darstellungen  f  so  wie  durch  den  persönlichen  Umgang  mit 
diesem  Künstler ,  reifte  sein  Talent  für  dramatische  Poesie 
immer  mehr  und  mehr.  Verhältnisse  bewogen  ihn  indefs  nach 
einigen  Jahren  ^  nicht  nur  den  Abschied  von  seiner  Stelle  zu 
nehmen^  sondern  sogar  sein  Vaterland  ganz  zu  verlassen*  ^^r 
haJim  den  Rest  seines  Ideinen  Vermögens  zusammen  und  ging 
l8o3  nach  Rufsland.  Hier  war  ihm  aber  die  Welt  zu  fremde 
und  er  sehnte  sich^  nach  einem  2Jährigen  Aufenthalte  in 
Moskau  und  St.  Petersburgs  wieder  zu  den  Seinigen  zurück^ 
Zufällig  traf  er  auf  der  Rückreise  in  Libau  bey  einer  dort 
eben  anwesenden  wandernden  Schauspielergesellschaft  dnen 
ehemaligen  Universitätsfreund.  Die  Ueberredungen  desselben,^ 
eigne  grofse  Vorliebe  fürs^Tlieater,  wohl  auch  Geldverlegenheit 
und  die  poffnung^  hier  von  Niemanden  gekannt  zu  seyn,  ver- 
leiteten ihUf  sich  dieser  Gesellschaft  anzuschliefsen  und^  unter 
dem  angenommenen  Nanten  Bei-ger,  sowohl  hier  als  später 
in  Mitau  öffentlich  die  Bühne  zu  betreten.  Auf  den  Rath 
eines  alten  Freundes j  der  ihn  erkannte^  verlief s  er  indessen 
das  Theater  bald  wieder  und  übernahm  die  Mrziehung  der 
Kinder  des  Jfferrn  v.  Safs  auf  Puhnen  in  Kurland.  Nach 
Verlauf  von  fünf  Jahren^  die  er  daselbst  zubrachte ^  zog  er 
nadi  Talsen  zu  dun  dortigen  Prediger  Amenda^   dem  er 


VOK  BSRGB  (RuDi)«      ZUM  BmOSK  (RÖTTG.).       133 

iüt  der  ersten  JßekanraBchaft  dk  herzlichste  Zun&gtmg  ge^ 
widmet  hatte  j  blieb  beynahe  zehn  Jahre  bey  ihm^  und  dichtete 
w'dlirend  dieser  Zeit  die  mehresten  seiner  noch  ungedruckten 
dramatischen  Erzeugnisse»  Um  der  Beystand  einer  geliebten 
Sdw/esterf  die  ihren  Gatten  verloren  hatte,  zu  werden  und  die 
Erziehung  ihrer  Kinder^zu  leiten  ^  verlief s  er  Kurland  im  J» 
1820  und  ging  nach  Breslau  zurück ,  wurde  aber  dort  nach 
hirzer  Zeit  das  Opfer  eines  bösartigen  Nervenfiebers.  Geb.  zu 
Bnslau  am  3  Januar  1775 »  gest.  im  Julius  1821* 

Poesien.     Erster  Theil.     Mitau,  1810*     136  S.  8« 
Frauentrluinph.      Lustspiel   in   Versen.   ,  Mitau,  1810» 
120  S.  8. 

Einzelne  Gedichte  und  Aufsätze  in  den  Mitauschen  N. 
wöch.  Unterh. ;  in  df,m  zu  Hambiirg  erschienenen  Jour- 
nal: Lesefrüchte  yom  Felde  der  neuesten  Literatur  ; 
in  Schlippenbachs  Wegf^und  in  der  Livona  1815* 

TJngedruckt  hinterlief s  er: 
Caspar  ron  Coligni  9  Trauerspiel. 
Das  Haus  von  Barcellona,  Trauerspiel. 
König  Saul,  Trauerspiel. 
Wanda,  Trauerspiel. 
Theodora,  Trauerspiel. 
Pyramus  und  Thisbe,  komische  Oper. 
Bacchus^  grofse  lyrische  Oper. 

■ 

ZUM  Bergen  (Röttger). 

Studirte  in  Königsberg,  durchreiste  sechs  Jahre  lang  Hol- 
land, England,  Frankreich  und  Deutschland  und  liefs  sich 
l633  zu  Königsberg  nieder.  Im  J,  i636  wurde  er  königl. 
pohischtr  Sekretär  und  i66l  chur- brandenburgischer  Rath. 
Geb.  zu  Riga  am  10  Januar  i6o3,  gest.  am  16  März  1661 
(niete  1660,  wie  Witte  sagt).     • 

Res  Sacra  amicus  s.  epistolium  olim  scriptum  ad  Henr. 
Nicolai.    Region^,  (1632?)     1  Bog.  4. 


Cvr^ten  ie  Vlaiiulai  IV«  m  urbem  l|f^^ipa|<mtanai9  in« 
gressu.     Kßgiom.  1636«     4< 

Tripu4ium  oratprium  ia  triumphalem  Vladislai  adyen* 
tum.     Ibid.  1^6.     Fol. 

* 

Debita  gratulatio.  Dantisci,  i637.  Fol.  JSm  Glückwüri' 
schungsgedicht  zur  Vermählung  des  Königs  von  Polen  mit 
der  öaterreichisdien  Prinzessin  Cdcilia  Renattu 

Apollo  acerbo-dulcis. , . .  ^d.  2da,  Regiom.  1651«  4« 
(^Wahrscheinlidi  dass^e  Budi^  welches  Arnold  unter 
dem  Titel:    Trauer-  und  Trostlieder,  anführt.^ 

Discurse  über  das  Leiden  Christi,  • .  • 

Lobrede  auf  Simon  Dach  in  lateinischer  Sprache;  ungewijs^ 
ob  gedruckt  t  aber  ein  Meiner  Auszug  steht  im  Erläuterten 
Preussen.  L  194»  und  daraus  in  Gadeb.  L.  B. 

Verg/.  Witte  D.  B.  ad  a.  1 66o.  —  G a  d e K  L.  B.  Tb.  i .  S. 48-50, 
nach  8 am.  Joach.  Hoppii  de  tcriptor.  hist.  Folon.  sche- 
diasma  liter.  und  Arnolds  Gesch.  d.  Königsb.  Univ, 

Edler  von  Berger  (Friedrich  Ludwig). 

JEin  ausgezeichneter  Rechtsgekhrter  ^  der  zuletzt  geheimer 
Legationsrath  in  herzogl.  braunsdxweigschen  Diensten  war. 
Geb.  zu  Wittenberg  am  23  Januar  1701,  gest»  zu  Wetzlar 
gfigen  das  Ende  des  Jahres  lySS. 

Von  seinen  zahlreichen  Schriften  gehört  folgende  hieher: 

*Considerations  sur  1* Affaire  de  Courlande ;  /n  S  c  h  m  i  d  t  s- 
Phlseldek  Materialien  zu  der  Bussischen  Geschichte 
Th,  2,  S.  468-519. 

Vergl*  Putterg  Lit.  des  deutschen  Staatsrechts.  11.  377«  — 
Adelung  z.  JÖcher,  wo  aber  obige  Schrift  nicht  ange- 
zeigt ist.  —  Allg.  Lit«  Zeit,  180Q.  No.  153.  S«  478. 


Berger  (Gabriel), 

Besuchte  erst  di^  Schule  seiner  Vat€rstadt  Riga  ^udirte 
dann  1690  zu  Dorpat^  und  b^^qb  sidi  im  folgenden  Jahre 
nach  Wittenbergs  wo  er  Magister  wj^rde^  lebte  auch  eim  xeit- 


JBsRQ^  ^G A|iiii£^)«/   B^RCrER  (Kaspar  K ari«).     i  25 

y^zu  L&p^  mi  später  zu  Kid.  Im  J.  1704  wurde  er 
Prediger  zu  Neuenwalde  iiji  Herzogtfium  Bremen.  Geb.  zu 
Riga  am...j  gest.  1727. 

diss,  (1# Cursore  publice.  ( Praes.  M/Herrm«  Witte.) 
Witt^ergae,  1692.     3  Bqgg,  4. 

P«ntec9stalis  pneumatologia  puradisiaca,  hoc  e«t  Myste- 
ria  Pentecostalia  >  4e  Spiritus  San,cti  subsistentia ,  di- 
TJnitus  in  Paradiso  Genes.  Cap.  I.  IL  et  IIJ.  revelata, 
nobisque  tradita.  ( Praes.  Joh.  Deu^schman n.} 
Ibid.  eod.     2  Bogg.  4.  •  \ 

Diss.  de  ingressu  in  sdnctum  sanotorum  pontifici«  He^ 
braeorum  summi,  ad  illustranda  •  capita  Lev^  XIII»  et 
Hebr.  IX.  (Praes.  Tb  eod.  Dassov.)  Ibid.  (juch( 
Riloniae,  wie  Schwartz  hat)   4692-     4« 

Ker^/.  Gadeb.  L.  B.  Tl^i«  S.  50.  —  Nord.  Mise.  XXVII.  183. 

Beb,ger  (Kaspar  Karl). 

Studirte  die  Rechte  zu  Königsbergs  prdktidrte  aiuh  dne 
zdtkng'in  seiner  Vaterstadt  ^  wurde  1742  Pbstsekretär  in 
M/fflu,  ,gah  diese  Stelle  auf  und  studirte  von  neuem  Tlieologie 
2u  Jena;  war  daselbst  einige  Zeit  Kantor j  ging  darauf  nach 
Königsbergs  und  hielt  sich  noch  17845  als  Kandidat  der 
Theologie s  in  Memeläuf^  wo  er  der  Herzogin  Dorothea 
von  Kurland  bey  ihrer  damaliger^  f)i^rclireise  ein  gedrucktes 
Gedicht  überreichte^     Geb.  zu  Riga,  am ,  *  ^  8^^*  •  •  •  ' 

Die  weissagende  Vorsicht*;  ein  Gedicht  auf  die  Geburt 
Sr.  Kais.  Hoheit  des  Grofsfursten  Paul  Petrowitsch. 
Riga,  1754.  iluc/i  in  dem  Schreiben  an  eineh  Freund, 
worin^en  von  der  am  20  Sept.  1754  erfolgten  hohen 
Geburt  Sr.  Kaiserl.  Hob.  des  Großfürsten  Paul  Petro-  , 
"witsch  und  denen  in  der  Haiserl.  Stadt  Riga  dieserhalb 
angestellten  Freudens-Bezeuguhgen  Nachricht  ertheilt 
wird.  (Riga,  d.  3  Nov.  1754.  54 S.  4.)  S.  49-5*4. 

Eine  grofse   Anzahl    einzeln  ^^dr^ckte?-   Grele^enh^it^f 
gedichte« 

Vergl.  Nord.  Mise.  IV.  18. 


■  .      »  * 


i>28       ftsRGMAKN  (AmB*)*      V«  B£R<^MAim  (BaE"!».). 

«m   121    Septemher  1^40  ^    gtst.   tu    KiM   am  19  UirZ 

1784. 

Diss.  inaug.  med.  de  ruricolarum  Livoniae  statu  sano  et 
morboso.     Lips.  1762.     5.2  S.  4- 

.VergL  Ant.  Gu.il.  Plaz  progr.  de  plantarum  facultatibus ,  ex 
ipsarum  eharactere  neutiquam  cognoscendis ,  prolusio  altera 
(Lipsiae,  176a.  4.)  p.  IX-XII.  —  Gadeb.  L.  B.  Th.  1. 
&  50-59* 


VON  Bergmann  (Balthasar), 

Bruder  des  värhergeheuden  u,  von  Gustav  u.  Libortüs. 

StudiYit  auf  dem  Gyrfinasiüm  zu  Weimar  unü  der  üni- 
P^rätät  JenHi  wurde  1761  Kirchennotär^  1762  in  St,  Peters- 
burg ^diteur  beym  Pohlmdnnschen  Kürassierregiment  ^  pey 
der  MeglerungsverändArung  aber  dimittirt^  1763  Sekretär  bey 
dem  Grafen^ L'Est ocq,  1764  Konsidtnt  bey  dem  Reidis- 
Justlzhölleghim  der  ftV-  esth-  und  ßnnländisdien  Sachen  in 
St.  Petersburgs  wobey  er  Sekretär  des  Grafen  bliebe  1773 
OberfiskaJ  zu  Riga^  17^3  GouHrnementsanwald  der  Krön- 
machen  und  Kollegien- Assessor^  und  1786  Hofrath.  1787 
erhielt  er  fiir  sich  und  seine  Brüder  Gustav  und  Liborius 
den  römischkaiserlichen  Adel.  Geb.  zu  Neuermühlen  bey  Riga 
am  ti^Junius  1736,  gest.  am  ij  Februar  1789. 

Päta  tiivöliiae*  Die  natdli  auspicatisdnio  sereni&simi 
prineipis  Ernesti  Coastantini,  Ducis  Saxoniaei  Juliaci^ 
Clivae^  Montium,  Angariae  Westphaliaeque  rel.  Prin- 
cipis  et  Domini  no^tri  clementissimi ,  in  florentissiino 
*  c6l6berriiiioc[ue  Gyitinasio  Guilielttio-Ernestino,  coram 
päAegyti  fiölemniter  deoantata  a  Balthasare  Fcrg-. 
marnii)  Riga-Livoaev  Vlliariaey  1755«  XII  S.  4*  «""^ 
Wieder  abgedrucüa  Ruyni'  1794.  4.  (£m  Gedicht  in 
tiexametern.*) 

I)iss.  pKilos.  de  exspectatione  casuum  similium.     (Praes. 
^kd.  Catpovio.)     Vinariaei  1756-     18  S.     4.      Auf 
dem  WeimarsdüA  Oymnckeium  von  ihm  verthüdigt. 


V.  Bergmann  (Baxth.)  (BBKJ«FijRCHT£G.BArtHO*  129 

I^iefländischer  AAefs-  und  Postcalender   auf  daa  Jahr 
Chrifti  1784.     Mitam     343  S.  8. 

Lief-  und  Ehstländischer  Staats-  und  Addrefs*Kalender 
auf  das  Jahr  Christi  1785.  Marien'werder.  315u.  132S.  8- 

Vergl,  Nord. Mise, IV,  1 6.  XI. 377.  —  Meusels  Lexik.  I.  34a.  — 
Maurerische  Personalien  des  weyl.  hochw.  Brs.  Balthasar 
▼.  Bergmann ,  vieljähngen  Meisters  vom  Stuhl  der  Loge  cum 
Schwerdt,  von  J,  B.  bischer.  Kiga,  1780«  4*;  auch  in  der 
Gesch.  der  Loge  aumSchwerdt  von  J.  B.  r  isch.e  r  S,  i5-so* 


VON  Bergmann  (Benjamin  Fürchtegott 

Balthasar). 

Sohn    von     Gustav. 

Jzt  auf  dem  Pastorat  Arrasdi  am  17  November  177a 
gtbortn,  Den  ersten  Unterricht  erhielt  er  theik  von  seinem 
Vater  j  theils  von  Hauslehrern  ^  besuchte  später  sowohl  die 
Domsdiule  als  das  Lyceum  in  Riga^  und  studirte  hierauf  seit 
1791  zu  Leipzig  und  seit  1793  zu  Jena^  von  wo  er^i^gS  in 
stin  Vaterland  zurückkehrte.  Nadi  einem  beynah  Sjährigen 
Aufenthalte  in  Riga^  wo  er  eine  Hauslehrerstelle  angenom- 
nun  hatte  ^  ging  er  im  Maj  1798  nach  Moskau  und  beschäf- 
tigte skh  hier  ebenfalls  mit  Erziehung  und  Unterridit.  Aber 
tint  entschiedene  Neigung  zur  Völkerkunde  und  der  Wunsch^ 
diese  Wissenschaft  mit  Nachrichten  von  bisher  wenig  bekann- 
ten Netionen  berekhern  zu  können  ^  trieb  ihn  von  hier  weg  und 
hestimmte  ihn,  den  angenehmsten  Aufenthalt  im  Hause  de» 
^ofraths  Gantscharoff  mit  den  unwirthharen  Hütten  der 
Kalmücken  an  der  untern  Wolga  zu  vertauschen.  Er  wandte 
iich  mit  einer  Vorstellung  an  den  Gelieimenrath  Nikolai 
NowösilzoWj  erhielt i  durch  dessen  Fürsprache,  von  dem 
Monarchen  ein  Geschenk  an  Geld  zur  Unterstützung  bey  sei- 
nem Vorhaben ,'  reiste  darauf  von  Moskau  ab ,  kam  im  Fe- 
hmar  1^02  nach  Sarepta,  liefs  sich  im  April  »bey  den  KaU 
müdicn  niederi  und  lebte  1 5  Monat  unter  diesen  Nomaden» 

L  Band.  II 


l3Qt         V.  BERGMAlfK  (BeKJ.  FÜRCHTEG.  BaLTH.). 

Wie  er  jene  Zeit  zum  VortheH  der  Wissenschaften  benutzt 
hat^  davon  zeugen  die  unten  angeführten  Schriften.  Aus  ' 
Mangel  an  Geld  sah  er  sich  aber  genöthigt^  seinen  Aufenthalt 
daselbst  abzukürzen  und  der  völligen  Ausführung  seines  Plans 
zu  entsagen.  Er  kam  im  Herbst  i8o3  zurück  und  wurde, 
zur  Belohnung  für  sein  verdienstliches  Unternehmen  zum  Gou- 
vernementssekretär befördert.  Dem  Wunsche  seines  Vaters 
nachgebend^  ward  er  dessen  Adjunkt  zu  Ruien  (ord,  am 
10  Julius  1804)9  beabsichtigte  jedoch  noch  in  demselben  Jahre 
eine  zweyte  Reise  in  die  entlegenen  Gegenden  Asiens^  wozu  ihn 
der  Kaiser  zum  Kollegien- Assessor  ernennen  wollte  (nicht: 
ernannte j  wie  in  Storchs  Rufsland  unter  Alexander I. 
Bd,  V.  S.  lo5  steht);  was  sich  aber  zerschlug.  Im  J.  1806 
kam  er  als  Pastor  nach  Erlaa  und  Ogershof^  und  1814  wie- 
der  nach  Ruien  /ils  Ordinarius  an  s^nes  Vaters  Stelle.  18 16 
promovirte  ihn  tf/e  Universität  Dorpat  zum  Dr.  der  PhU 
losophief  und  18 17  nahm  ihn  die  lateinisciie  Gesellschaft  zu 
Jena  unter  ihre  Ehrenn(iitglieder  ^  die  kurldnd.  Gesellsch.  für 
Lt.  1/.  K.  aber  zum  ordentlichen  JMitgliede  auf. 

Anekdoten    von    Peter    I.    nach     GoUkow    bearbeitet. 

Riga  und  Leipzig ,    1802-    8.'   •—     Mit   einem  neuen 

Titelblatt.     Ebend.   1810.     8« 
Mispellen  der  russischen   und  mongolischen   Literatur. 

2  Stücke.     Ebend.   ISOiS.     8. 
Taschenbuch    für   Freunde   der  deutschen  Literatur  in 

Rufsland;    enthaltend  die  Geschichte  des  Maltheser- 

Ordens.     Ebend.  1802.     216  S.  8. 
*  Schicksale  de^  Persers    Massili  Michailow    unter  den 

Kalmücken  9  Kirgisen  und  Chiwensern.     Riga,   1804. 

166  S.  kl.  8.      Unter  der  Dedikaiion  steht  des  Verfassers 

Name. 
Nomadische  Streifereien  unter  den  Kualmücken.   in. den 
,  Jahren   1802  und    1803.      Ister,   2ter  u.   3ter  Theil. 

Ebend.  1804.     4ter  Theil.   Ebend.  1805.    8*     Ins  Hol- 

ländisdu  übersetzt :   Leeuward.  1815.    gr.8. 
Historische  Schriften^     Istes  Bändchen.     Leipzig,   1806. 

XIV  u.  3 $7  S.  8«     Auch  unter  dem  Titel:  Johann  Rein- 


V.  BeRGICAIIM  (BjSK J.  FuAGHTSG.  B AI.l'H.).  1 3 1 

liold  von  Patkal  vor  dem  Riohterttuhl  der  Nachwelt.  -— 
2tes  Bändchen.  Ebend.  1806*  XII  u.  309  S.  8-  Audi 
unter  dem  Titel:  Die  Kalenderunruhen  in  Kiga  in  den 
Jahren  1585-1590. 
Peter  der  Grofse,  als  Mensch  und  Regent  dargestellt« 
ister Theil.  Königsberg,  1823-  XXu.  394S.  u.  %Bo^ 
Druckfehler.  -—  2ter  TheiL  Ebend.  (gedruckt  in 
Mitau)  1824.  389  S.  —  3ter  Theil.  Riga  (gedruckt 
inMitau)  1826.    393  S.   8.  '  ' 

Magazin  für  Rufslands  Geschichte,  Länder-  und  Völker- 
kunde. Isten  Bandes  Istes  Heft.  Mitau,  1825.  VIII 
u.  160  S.  —  2tes  Heft.  Ebend.  1825.  148  S.  — 
StesHeft.  Ebend.  1825.  158 S.  —  2tenBds.  istesHeft. 
Ebend.  1826.  158  S.  —  2te$  Heft.  Ebend.  1826- 
148  S.    —    3tesHeft«    Ebend.  1826-    168  S.  8. 

£.almückische  Barden ;  m  Kaffka's  Nord.  Archiv  18D3» 
October  S«  23-31.  —  Kalmückische  Anecdoten ;  ebend, 
November  S.  107-115.  —  Die  Steppe  der  Kalmücken; 
thnd,  December  S.  149-169-  (^Diese  drey  Aufsätze  sind 
Bruchstücke  aus  seinen  Nomadischen  5treifereyen.) 

Kalender -Unruhen  in  Riga  von  1^85-1590;  in  F.  E. 
Schröders  St.  Petersb.  Monatsschr.  z.  Unterh.  n. 
Belehr.  1805-  Februar  S.  88.  ü.  März  S.  198.  — 
Johann  Reinhold  von  Patkul  vor  dem  Richterstuhle 
der  Nachwelt;  ebend.  April  S.  250.  (JBeyrfe  Aufsätze 
sind  BrucJistücke  aus  seinen  Historischen  Schriften.)  — 
Briefe  aus  Sarepta;  ebend»  1806«  Jan.  S.19.  u.  Februar 
S.  96. 

Briefe  aus  der  Kaimuckensteppe  (^Proben  einer  beabsichtig- 
ten Umarbeitung  seiner  noinadischen  Streif ereyen^ ',  iri  der 
Buthenia  von  F.  E.  Schröder  u.  F.  B.  Albers 
1808.  IL  98-107.  269-277.  III.  27-36*  —  Iwan 
Maseppa^  frey  nach  Golikow  bearbeitet;  ebenda  1808» 
ni.  117-136.    1809.     I.    22-47.    169-182. 

Johann  Reinhold  v.  Patkul ,  Fragment  aus  einer  unge- 
druckten Geschichte  Peters  des  Grofsen ;  in  der  Livona 
^ür  1815«  S.  121-135.  —  Bulawins  Aufruhr  und 
Mazeppa's  Uebergang  zu  den  .  Schweden;  ebenda 
S.  273-318.  (Ebenfalls  aus  seiner  Geschichte  Peters  des 
Grolsen.) 


i32    V.  Bergmann  (B,  F.  BJ),    v.  Bergmann  (D,  G.). 

Aufenthalt  des  Zaren  Peter  Alexejewitsch  in  Saardam; 
in  den  N.  Inland.  Bll.  1817>  &  45-48.  —  Desselben 
Aufenthalt  in  Amsterdam;  ebend,  S.  75*  81'  82«  — 
Peters  Reise  nach  dem  Haag  und  Rückkehr  nach  Am- 
sterdam; ebend,  S.  85.  89.  90«  —  Peters  Reise  nach 
England  und  Rückkehr  nach  Holland;  ebend.  S,  109» 
114.  —  Die  Russen  vor  Narva  1700;  ebend*  1818. 
S.  1-3.  10-13.  18.  —  Franz  Jacob  Lefort;  ebend. 
S.  41-43.  49-51.,  —  Michailo  Michailowitsch  Gholi- 
zyn;  ebend,  S.  58-60.  -•■ —  Jacob  Bruce;  ebend,  S,  60.  — 
Alexander  Iwanowitsch  Rumänzow;  ebend,  S.  81.  —* * 
Iwan  Iwanowitsch  Nepljujew;  ebend,  S.  97-99.  — 
Peter  der  Grolse  am  Prut  im  Jahr  1711;  ebenda 
S.  109-110.  117-120.,  125-127.  —  Peter  Pawlowitsch 
Schafirow;  ebend,  S.  129-131.  —  Heinrich' Johann 
Friedrich  Ostermann;  ebend,  S.  145-148.  159-160.  — 
Dorpat  u.  Narwa  erobert  im  J,  1704;  ebend.  S.  161-163« 
182-184.  —  Burchard  Christoph  v.  Münnich)  ebend. 
S.  221-253.  227-229.  236-239-  244-247.  —  Fragment 
aus  Buch  26»  Ister  u.  2ter  Abschnitt  der  Geschichte 
Peters  des  Grofsen:  Nachtrag  zur  Geschichte  Schau- 
rows;  ebend.  S.  249-251.  —  Fragment  aus  der  Ge- 
schichte Peters  des  Grofsen  Bd.  lU.  Buch  18.  Abschn.l .  ; 
ebend.  S.  265-267.  —  Die  Schweden  bley  Poltawa  1709 ; 
ebend.  8,322-325.  337-339.  356-360.  371-374.  388-392. 
Sämmüich  Proben  seines  späterhin  erschienenen  Werks: 
Peter  der  Grofse  als  Mensch  und  Regent, 

Sylvester  Stodewesscher,  Erzbischoff  von  Riga;  m  den 
Jahres  Verhandlungen  der  kurländ.  Gesellsch.  f.  Lit,  u. 
Kunst  II.  315-368.  J^in  Bruchstück  aus  seinem  späterhin 
in  dem  Magazin  für  Rufslands  Geschichte,  Länder-  und 
Völkerkunde  erschienenen  Aufsatze:  Livlands  Orden 
und  Obergeistlichkeit  im  Kampfe. 

Ursprung  des  Lamismus  aus  Indien;  in  Raupachs 
Inland.  Museum  Heft  5.  S.  29-40. 

Aufsätze  im  Morgenblatt  1824. 
Vergi,  Meusels  G.  T.  Bd.  13.  S.  103. 

VON  Bergmann  (Daniel  Gustav). 

Q,eb.  am  18  May  1787  zu  Riga,  wo  sein  Vater  Kauf- 
mann und  Stadtwraaker  war^    studirtt  auf  der  Domsckult 


'    V.  Behgkann  (Daniei«  Gustav).  i33 

wid  dem  GQU¥emementsgfmnas!um  seiner  Vaterstadt  ^  und 
dann  von  1806  bis  1809  Tlieologic  auf  der  Universität 
Dnrpatj  wo  er  am  12  December  1808  den  Preis  der  ^o/- 
(Imm  Medaille  für  die  von  der  theologischen  Fahultät  - 
aufgegebene  „  Entwickelung  der'  io  dem  bey  den 
Evangelisten  vorkommenden  Worte  Engel  liegenden 
Begriffe"  erhielt.  Im  Junius  1809  wurde  er  akademischer 
Cand,  TheoL ,  erhielt  in  demselben  Jahre  auch  die  Krön-  und 
Stadtkandidatur  zu  Riga  und  wurde  iSlo  Pastor  Adjunctus 
an  der  Jesuskirche  in  der  Moskauschen  Vorstadt  zu  Riga^ 
1S12  Pastor ,  zu  Bikkern  im  Patrimonialgebiete,  iH ig  Dia- 
kmtsam  Dom  und  i823  Archidiakonus  an  der  Peterskirche 
und  Stadt  -  Konsistoriums  -  Assessor» 

*Das  wann  9    worüber  und  wie  der  jetsige  Friede  ge-^ 
schlössen  vrorden,    ein  dreyfaches  Unterpfand  seiner 
Dauer.     Predigt  zur  Feier  des  Friedens  am  28  Ji>nius 
1814   in    der  Bikkernsehen  Kirche   gehalten«     Riga. 
23  S.  8. 

Was  ist  uns  evangelisohen  Christen  die  Bibel?  Zu 
Luthers  Andenken  gefragt  und  beantwortet  in  der 
Abendversammlung  der  Rigischen  Bibelgesellschaft 
am  3.  Secularfest  der  Reformation  den  19  (31)  Oc- 
tober  1817.  Riga»  1817.  19  S.  8.5  steht  auch  in  der 
Reformations-Jubiläums-Feier  in  der  Rigaischen  Ab- 
theilang  der  Russ.  Bibel-Gesellschaft  den  19  October 
1817  (Riga,  1817.  8.)  S,  18-41. 

Am  Grabe  unseres  Musikfreundes  Preis  gesprochen  und 
^en  Freunden  mitgetheilt.    Ebend,  1825.    2B11.  8. 

Übersetzte  Eines  WohlEdlen  Raths  der  kaiserl.  Stadt 
Riga  Hochobrigkeitlich  bestätigte  Forst-Policey -Ver- 
ordnung für  '  das  Patrimonial  -  Gebiet  der  Stadt  ins 
Lettisdie  unter  dem  Titel:  Auglli  apMprinati  Mefcha- 
Likkumi,  ko  zeenigaRihges-Rahts  irr  zehlufi  preekfch 
wiffahm  pilslehtas  muifchahm.  .  Zusammen  gedruckt: 
Riga,  1824.  17  S.  pag,  u.  4  S.  unpag.  4.  •—  Ferner  dte 
Statuten  der  Spar-Casse  zu  Riga  (Riga,  1824.  ,14  S.  8.) 
niit  dem  Titel:  AugM  apMprinati  likkumi  preekfch 
kiahfchanas  fchkirlU  Rihge.     Riga,  1824*     14  S.  8. 


1 34    V.  Bergmann  (D.  G.)-^    v.  Berg&iann  {gV&t.). 

Altarrede  am  Sarge  Karl  Remhold  Walters,  weil.  Pastors 
^u  Rodenppis  u.  s.  vr. ;  in  Grave'st  Magaz.  f^  protest. 
Pred.  Jahrg.  1817-  S.  166-176-  —  Bey  der  Einsar- 
gung eines  französischen  Emigranten  1816  y  ebend. 
S.  328-334.  -^  Rede  bey  der  Taufe  eines  Bauerkindes 
vor  gebildeten  Städtern  im  Winter  j818;  ebeßdi  Jahrg. 
1819.  S.  12-17«  —  Altarrede  bey  der  Communion 
eines  Amtsbruders  und  seiner  Gattin;  ebend.  S.  53-62- 

*  Anhangt  zu  dem  Widfemmes  Kalenderis  us  to  1813 
gaddu. 

Nachruf,  gesprochen  an  der  Gruft  (^in  Verseng;  in  der 
JDenkschrift:  Dr.  Liborius  v.  Bergmann,  dargestellt 
von  Einigen  seiner  Amtsgenossen  1823.  (Riga.  4)* 
S.  23-28-  •—  Desgleichen  in  der  Denkschrift:  Dr.  J.  C. 
Brotze ,  gefeiert  von  einigen  seiner  Mitbürger  ^  Riga, 
1925-    4.)  S.  19, 

Aufsätze  in  den  Rig.  Stadtbll. ,  theih  mit  seinem  Namen^ 
theils  mit  den  Chiffern:  Oreiander,  Hum.  n.  a.  ä.  m.  p., 
theils  unbezeichnet  (1820  S.  301:  Das  Gute  findet  nicht 
verschlossene  Gemüther;  u.  1821 S.  380-382:  Sprach- 
bemerk.). 

•  Viele  einzelne  deutsche  Gedichte. 

Fer^/.^ig.  Stadtbll.  igio  5.  368.    1819  S.  asi.    i8s3  S.  397.  — • 
Gravfe's  Magaz.  f.  p rötest.  Pred.  1819  5.  79. 


VON  Bergmann  (Gustav). 

Bruder  von    Ambrosius,    Baxthasar   und   Liborius, 
und  Vater  von   B:^njamin  F.  B.   und   Gustav 

A^IBR«    WlXH. 

Wurde  bis  in  sein  i5tes  Jahr  zu  Hause  unterrichtet  ^  be- 
suchte dann  seit  1763  das  Gymnasiurri  zu  Weimar^  und  stu- 
dirte  von  1767  bis  1770  Theologie  zu  Leipzig.  In  sein  Vater- 
land zurückgekehrt  wurde  er  daselbst  177 1  Prediger  zu  Ar- 
rasch  bey  Wenden^  1780  zu  Salisburg  und  ij85  zu  Ruien^ 
auch  1807  Assessor  des  Uvländisdien  Oberkonsistoriums^ 
Einen  erhaltenen  RuJ  an  die  Annaikirclie  in  &•  Pttersburg 


'  V.  Bergmann  (Gustav).  i35 

sdtlag  er  rzzijr.  Schon  während  seiner  Amtsführung  zu  Ar- 
rasch  hatte  er  sich  mit  der  Einimpfung  der  Blattern ,  beson- 
dus  unter  den  Bauern ,  beschäftigt»  Er  setzte  dies  auch  in 
Biäm^  und  zwar  nach  einer  von  ihm  erfundenen  neuen  und 
lädum  Methode ,  fort ;  so  dafs  er  binnen  3o  Jahren  gegen 
12000  Personen  geimpft  hatte.  Für  diese  rühmliche  Bemü- 
hung erhielt  er  vom  Kaiser  Alexander  J,  nachdem^  auf 
iissen  Befehl,  seine  Methode  zu  impfen  ^  vom  medicimschen 
Kollegium  untersuch^^^d  bewährt  gefunden  war^  im  J.  1802 
ät goldene  Medaille  {mfder  Aufschrift:  Für  das  Nützliche, 
und  1806  erwählte  ihn  die  naturforsdiende  Gesellsdiafl  in 
Moskau  zu  ihrem  Ehrenmitglieder  Im  J,  1804  naJim  er 
Alters  und  grofser  Kränklichkeit  wegen  seinen  Sohn  zum 
Adjunkten.  Geb*  zu  Neuermühlen  hey  Riga  am  28  März 
1749 )  8ß^»  <zm  3o  Junius  1814. 

'Reisen  eines  Franzosen 9  oder  Beschreibung  der  vor- 
nehmsten Reiche  der  Welt  nach  ihrer  ehemaligen  und 
jetzigen  Beschaffenheit,  in  Briefen  an  ein  Frauenzim- 
mer abgefafst  und  herausgegeben  vom  Herrn  Abt 
Joseph  de  la  Porte.  Leipzig,  1769-  8-  —  Eine 
Uebersetzung  von:  Le  voyageur  fran§ais  ou  la  connois- 
sance  de  Tancien  et  du-  nouveau  monde.  (^Nur  den 
3ten  Band  hat  er  übersetzt,^ 

Kriftiga  tizzibas  mahziba.  (Leipzig)  1772»  31  S.  8. 
Dann  unter  dem  Titel :  Mahziba  tahs  krilligas  ti'zzibas. 
(Ruien)  1786-  Ä.  Vermehrt^  unter  dem  Titel:  Krilliga 
tizzibas  mahziba,  nebst  einem  Anhange:  Ihfa  pamahzi- 
fchana  preekfch  wahjeem  tautiaeem.  Ebend.  1787» 
80  S.  8.     4ric/i  Ebend.  1803-     2Ö  S.  8- 

Geschichte  von  Livland,  nach  Bossuetischer  Art  entwor- 
fen* Leipzig,  1776.  196  S.  8.  Mit  Kupfern  und 
Vignetten.  Angelangt  sind:  Biographien  der  luthe- 
rischen Prediger  in  Livland,  und  einige  ftur^e  Bemer- 
Is^ungen  von  livländischen  Münzen. 

Sendschreiben  an  das  livländisehe  Publikum,  seine  kürz- 
lich im  Druck  erschienene  Geschichte  betreffend. 
Riga»  1777.     13  S.  8. 


\ 


i36  V.  Bergmann  (Gustav)» 

Swehti  ftahfti  no  teem  notikkumeem  ivezzas  un.  jaunas 
derribas  laikös,  jauneexn  taudim  par  labbu  no  teem 
'fwehteem  rakJleem  is&emti  un  farakftiti.  Riga,  1777. 
19  S.  8.  —  Auch  mit  demselben  Titel  und  dem  Zusätze: 
no  teem  fwehteem  Deewa  rakReem  »emti  farakiliti  un 
rakft6s  isfpeefti  no  Kuhjenes  Mahzitaja  Guftaw 
Bergmann.  Kuien^  1786*  8«  —  Die  Geschichten  des 
alten  Testaments  gehen  bis  S.  116»  die  des  neuen ,  mit  dem 
besondern  Titel:  Swehti  ItahM  no  teem  notikkumeem 
jaunas  derribas  laikös,  tas  irr  ta  fwehta  dlihwo/cbana 
ta  Deewa  Dehla  un  to  pirmu  leezineeku  taht  kriftigas 
tizzibas«  Knien,  1786«  S.  117-212  u.  3BII.  Register.  — 
3 te  Auflage.  Riga,  1794.  220  S.  8.  (Durch  Druchjeh- 
kr  sehr  entstellt.^  .     . 

Rede  bey  dem  Leichenbegängnisse  des  Herrn  Majoren 
Otto  David  von  Brömsen,  gehalten  d.  28  Junius  1779 
in  dem  Kleinroopschen  Monumente*  Riga,   l  Bog.  8« 

Bey  dem  Grabe  Mademoiselle  Sophia  Elisabeth  Wendell. 
Salisburg,  gehalten  un^  gedruckt  von  Gust.  Berg- 
mann. 2Ö  S.  8.  Angehängt  (S.  15-20):  Bey  dem 
Grab^  der  Madam  Anna  Louisa  Wendell. 

Sammlung   livländischer   ProvinzialwÖrter.       Salisburg, 

1785.     XIV  u.  80  S.  8. 
Empfindungen  bey  der  Trennung  von  meinem  mir  ewig 

theuern  Freunde.     Ruien,  1786.     %  Bog.  4* 

CoUectio  integrorum  Bibliorum  eorumque  partium  Gus- 
tav! Bergmann,  P.  R.  Ordine  linguarum  alphabetico. 
Ruenae  typis  excudebat  G.  B  — n.     1786«     20  S.   4- 

Das  Gebeth  des  Herrn  oder  Vaterunsersammlung  in  hun- 
dert und  zwey  und  fünfzig  Sprachen.  Herausgegeben 
von  Gustav  Bergmann.  Gedruckt  zu  Ruien  1789. 
1  Bog.  unpag.  58  S.  u.  3  Bll.  Register.  8« 

Sadi,    seu   inexsuperabilis  vis  fati.      Historia  fabularis. 

£  gallico  in  latinum  conversa.     Stanno  Ruiensi,   1789* 

16. 
Zadig  QU  lä  defftin^e,  histoire  Orientale.  Ruien,  1789-    16* 

Erläuterung  der  in^  Zadig  vorkommenden  Französischen 

Wörter.     Ebend.  1790.     8. 
*  Urian   Henning  'Pitt.     Ein  Heldengedicht.     In    sechs 

Gecängen^     1790*     2  Bogg.  8. 


V.  BXRGMANN  (GdSTA.v).  ISJ 

Labb'u  finau  un  padohmu  Grahnatay  Widfemneekeem 
par  labbu  istaifita.  Riga,  1791*  96  $•  8«  -^  2te  Aufl. 
Ebend.  1792-  109  S.  8«  •—  3te  Aufl.  Ebend.  179^ 
HO  S.  8.  —  4te  (von  Joh.  Gottfr.  Ageluth, 
s»  dessen  Artihel^  ganz  umgearbeitete  und  sehr  ver- 
mehrte Auflage.  '(Dorpat)  1817*  8«  (^JEah  Hausltiner 
in  LtMandf  ^Johann  Friedrich  Schwennike^ 
aus  Kisleben  [f  23  März  1789]  bestimmte  bey  seinem 
Tode  eine  Summe  Geldes  aus  seinem  Nachlasse  zum  Druck 
dnes  Noth-  und  Hülfsbüchleins  für  die  JLetttn ,  nach  Art 
des  Becherschen ,  und  überliefs  die  Besorgung  dem  General-^ 
Superintendenten  Schlegel  und  dem  Pastor  L i b o.r  i u s 
V.  Bergmann.  Der  erstere  bearbeitete  darauf  Becker« 
Schrift  zu  dieser  Absicht;  der  Graf  L.  A.  M ellin  lie- 
ferte einen  Beytrag  dazu^  und  Gustav  v.  Bergmann 
übersetzte  das  Ganze  ins  Lettische^  S,  Zimmermlinns 
Lett.  Lit.  S.  122f  —  Big.  Stadtbll.  1824-  S.  423.) 

Gedächtnifspredigt  auf  den  Freyherrn  Eberhard  Gustav 
von  Posse.     Ruien.  1791.     20  S.  4« 

Inter  solemnia  Jubnaei  festo  die  D.  Joanni  dicato 
MDCGXCII  pietatem  gratulabuildut  testatur  G.  a 
Bergmann.  P»  R.  Aere  Ruineüsju  1  Bog.  4* 
(jEfn  Glückwünschungssclireiben  im  Ziapidarstyl  an  den 
Generalsuperintendenten  L  e  n  z  fix  dessen  Amtsjubelfeyer*) 

&ftemmamas  Spreddiku-Mahzibas  us  wififahm  fwehdee- 
nahm^  fwehtkeem  un  fvrehteem  laikeem  u.  s.  w.  Riga, 

1795.     662  S.  8.    ^ 

*  Traductiob   d  une  extravagance  de  Francois   Rabelais. 

Ruian»  1796.     43  S.  §. 
Am  Sarge  der  Frau  Pastorin  Gatharina  Meder,  geb.  Mey« 
Den  6  März  1797. '   8  S.  8. 

*  Leichenrede  auf  Karl  v.  Rynkiewitz.     Am  Werstpfahl 

bey  Lillakrug.      (Ruien)    1801.      3  Bll.  8.  u.  2  Bll. 
Anhang  (Phantasiespiele  in  der  Manier  des  gestOTten. 
K.  V.  R.).  —  Nicht  gehalten. 
Vita  Davidis  ab-Hilcheny    Secretarii  Regis  Poloniae  et 
Notarii  terr^striii  Vende^sis.     Ruini  in  Livonia,  1803* 

20S.  8.     \, 
Sammlung  ächt^^ttischftr  Sinngedichte.     (Ruien)  1807« 
60  unpag.  S.    — -    Zweyte  Sammlung  lettischer  Sinn- 
odar  Stegseifs  Gedichte.     (Ebend.)  1808*     VIII  und 
72  S.  8. 

I.  Band.  13 


l38  .  V.  Bergkann  (Gustav). 

Am  Sarge  weiland  Ferd.  Adolph  v*  Ditmary  geli*.in 
'  Pernau  den  10  December  1796»  gest.  zu  MoiselLüU  den 
7  Julius  1807.     Ruien,  1807-     %  Bog.  8- 

Erklärung  einiger  veralteten  und  unbekannt  geworde- 
nen lettischen  Wörter  in  dem  livländischen  lettischen 
^  Gesangbuche ;  Mar  der  Ausgabe  dieses  Gesangbuchs  unter 

demTitel:  Latwifka  Balnizas-Skohlas- un  Sehtas-Grah- 
mata.     Riga,   1787>      8* 

Ein  Todtenkopf  bekommt  Leben  und  packt  Herrn  Mah- 
1er  Darbes  zu  Kopenhagen  beym  Kopf;  in  S.  Chr. 
Wagners  Werk  über  die  Gespenster  Th.  4«  S.  206- 

Viele  einzeln  gedifuckte  Gelegenheitsgedichte. 

Sat  auch  Antheil  an  der  Uebersetzung  aus  dem  Engli- 
schen: Die  Freundschaft  im  Tode,  in  Briefen  von 
Verstorbenen  an  Lebende,  nebst  andern  moralischen 
und.  unterhaltenden    Briefen,    von    Elisaibeth  tlowe 

<  (Leipzig,  1770*  80»  ferner  an  der  Latwifka  Gadda- 
Grahmata  (Mitau,  1797«  1798*)»  ^"^  ^^  ^^^  beiden 
neuen  lettischen  Gesangbücheriv  (Mitau,  1806*  und 
Riga»  1809.) 

Sesotgte  die  Korr^k^ur  der  5ten  Ausgabe  der  Manzel- 
sehen  lettischen  Postille  (Mitau,  oder  vielmehr  Leipzig, 
1769*  4.}9  und  der  Ausgabe  des  livländischen  letti- 
schen Gesangbuchs :  Riga  (Leipzig)  1 78  7»  midi  mit  n^em 
JTuel:  Ebend.  1789*  8»;  so  wie  die  Korrektur  der^. unter 
dem  Titel:  TaBihbele  jeb  tee  fwehti  Deewä  rakM  tahs 
wezzas  un  jaunas  Derribas,  kas  preekfch  un  pehz  ta 
kunga  Jesus  Kriftus  fwehtas  p^edfimfchanae  no  fweh- 
teem  Deewa  wihreem,  Praweefcheem,  PreezasmcJizi- 
ta)eem  un  Apustuleem  usrakltiti  tikkufchi.  Latwee* 
fcheem  un  Kurfemneekeem  par  Is^bu  fagahdati,  istul- 
koti  un  rakitos  no  jauna  isdrikketi.  Riga  (Leipzig^ 
1794.  '  Das  A.  T.  992;  die  Apokryphen  176>  und  das 
N.  T«,  mit  besonderem  Titelblatt:  348  S.  gr.'8.9  erschie- 

*  nenen  lettischen  Bibelausgabe,  zu  der  er  auch  J/e  Vorrede 
schrieb;  und  redigirte  von  1792  bis  1799  den  in  Riga 
erscheinenden  livländischen  lettischen  Kalender  (Wid* 
lemmes  Kaiendars);  imgleichen  deutsche  Kalender, 
unter  dem  Titel :  Almanach  des  'Ruienschen  Kirchspiels 
für  das  Jahr  f 7i86.  Ruiens  Pastorat.  8*  -—  Für  das 
Jahr  1787.  Ebend,  8*  — -  Für  das  Jahr  1788*  Ebend.  8* 
Mit  Anhängen. 


»I 


V.  Bergiäann  (Gustav);  iSg 

Handschriftlich  hinterliefs  er: 
Ein  völlig  ausgearbeitetes  lettische?  Lexikon« 

Eine  zu  einer  zweyten  Auflage  bestimmte ,  sehr  ver- 
mehrte^ Sammlung  livländischer  Provinzialwörter« 

Ausserdem  halber  das  Verdienst^  folgende  Schriften^  von  denen 
anige  in  den  früheren  Auflagen  sehr  selten  geworden^  andere 
noch  gar  nicht  gedruckt  gewesen  waren  ^  in  seiner  eigenen 
Druckerey  zu  Ruien  herausgegeben  zu  haben  s 

Kaspar  Schöntaubens ,  Mahlers  und  Künstlers  zu  Gum- 
binnen,  neue  Erfindungen.  1787«  54  S.  8*  u.  Yi  ^pS* 
Verzeichnifs. 

La  Henriade.  Poeme  en  dix  chants.  Ruien  en  Livonie^ 
T.  I.  1788.  125  S.  T.  IL  1789.  138  S.  8.  (^Mit  einer 
Vorrede  und  dem  Leben  Voltaire's  vom  Herausgeber,') 

Dionysii  Fabri  J.  D.  de  Pomerania  oriundi  historia  Li- 
vonica ,  sive  Li  voniae  descriptio.  Curante  Gustave 
Bergmann  P.  R.  Stanno  Ruinensi,  1792.  X  u« 
84  S.  8. 

Aulaeum  Dunaidum,  continens  seriem  ac  successiones 
Archiepiscoporum  Rigensium  in  Livonia,  scriptum 
ad  reverepdi'^simum  ac  illustrissimum  principem  ac 
dominum,  dominum Sigismundum  Augustum,  Archi- 
episcopum  Rigensem  desighatum  etc.  ab  Augustinö  Eu- 
caedio,  Livono.  Witebergae  1564  et  Ruyni  1794« 
4Bogg.  8. 

Fata  Livoniae.  Die  natali  auspicatissimo  Serenissimi 
principis,  Ernesti  Constantini,  ducis  Saxoniae,  Juliaci, 
Glivae,  Montium,  Angariae,  Westphaliaeque  rel. 
principis  et  domini  nos'tri  clementissimi,  in  florentis- 
simo  celeberrimoque  gymnasio  Guilielmo  -  Ernestino, 
coram  panegyri  solemniter  decantata  a  Balthasare 
Bergmann,  Riga-Livono.  Vinariae,  1755.  (4.)  et 
Ruyni,   1794.     4- 

Dionysii  Fabricii,  Praepositi  Pontificii  Felinensis,  Li- 
vonicae  historiae  compendiosa  series,  in  quatuor  di- 
gesta  partes,  ab  anno  1158  usque  ad  annüm  1610. 
Curante  G.  B.  Editio  secunda  auctior  et  emendatior. 
Stanno  Ruiensi,  1795.     XXX  u.  232  S.  8. 

Oratio  de  Livonia  publice  in  celeberrima  et  florentissi- 
ma  Wittenbergensi  Academia  habita  et  recitata  a  Ni- 
coiao Specht,    Revalia-Livono,   in  Auditorio  majori 


140  v*  BERGMAiftf  (Gustav). 

collegii  Friderici,  V.  Kai.  Jan.  MDGXXIX.  Witteber- 
gae  exscribehat  Joh,  Hake  MD,CXXX.  Am  Sddufs  der 
Schrift  steht:  Tota  haec  oratio  descripta  et  recognita 
est  ex  manuscripto  ad  exemplar  impressum  bibliothe- 
cae   Vinariensis.     Gustavus  Bergmann.      Ruie^» 

1796.     55  S.  8.  ^ 

Livoniae  historia  in  compendium  ex  annalibus  contracta 
a  Thoma  Hornero,  Egratio.  Wittebetgae  ex  ofücina 
Johannis  .Lufft,  1562*  Ruien,  Auspiciis  Alexandri 
Clementissimi*MDCCCII.     8t  ' 

Clypeus  innöcentiae  et  veritatis  Davidis  Hilchen  Seren. 
Sigismundi  III  Poloniae  et  Sueciae  regis  Secretarii  et 
Notarii  terr.  Venden.,  contra  Jacobi  Godemanni  lliune* 
burgensis,  et  Rigensium  quorundam,  senatus  nomine 
ad  proprium  odium  abutentium,  cum  iniquissima 
crudelissimaque  quaed^m  decreta,  tum  alia  calumnia- 
rum  tela,  editus.  Zamoscii ,  Anno  Domini  Millesimo 
sexcentesimo  quarto.  Et  Ruyni  Imperante  Alexandro, 
Semper  Augusto.    MDCCCIL    80  S.  8. 

Vita  lUustris  et  Magniüci  Herois  GeQtgii  Farensbach) 
Palatini  olim  Vendensis  etc.etc.^  quam  David  Hilcben, 
Secretarius  S.  R.  M.  Notar.  Ter.  Vend.  in  perpetuam 
cultus  et  observantiae  testificationem  descripsit,  ^idem- 
qu'e  stemma ,  ^  literas  extremas  atque  epitaphia  adjecit. 
Zamoscii  excudebat  Martinus  Lenscius^  Typograpbus 
Acad.  Anno  Domini  MDCIX.  Recus*  Ruyi^i  Impe- 
rante Alexandro  S.  A.   1803.     55  S.  8.  ,    ' 

Livoniae  supplicantis  ad  S.  R.  Majestatem  illustrissimos-' 
que  ordines  regni  Poloniae  et  magni  ducatus  Litua- 
niae  Oratio.  A  nuntiis  nobilitatis  Livonicae»  gen^ro- 
sis  et  nobilibusy  Reinboldo  Brakel»  — ~  Ottone  Doen- 
boffy  —  Davide  Hilchen  —  in  comitiis  Varsaviensi- 
bus  anni  MDXCVII  die  VII  mensis  Martii  publice 
habita.  Cracoviae  in  ofücina  L^sari^,  anno  Dom« 
MDXCVII.  Rigae  excudit  MDIIIC.  Nicol.  Moilinus. 
Ruyni  Livon.  G.  B.  MDCCCIV.  Editio  auctior. 
36  S.  8.  (^Vermehrt  ist  dieser  Abdruck  mit  der  Antwort 
des  Königs  auf  Hilchens  Rede  und  den  Urtheilen  und 
Bemerkungen  verschiedener  Gelehrten  über  dieselbe,^ 

Epicedion  memoriae  et  honori .  magniüci  et  generös! 
domini  Schenking,  Castellani  in  Livonia  Venden; 
haeredis  in  Antzen  et  Fernesse,  Cracoviae  die  10  Nov. 


V.  Beagmakn  (6.)*    '^*  Bergmakk  (G.  A.  W.).    141 

anno  1605  demorttri  et  anno  ineutfte  }606  Tomniae 
sepultL  David  Hilchen  Sacrae  Reg.  Maj«  Secretanus 
et  Notarius  Terr.  Venden.  faciebat«  Zamotcii  Marti- 
nus  Lenscius,  Acad.  typogr.,  excudebat.  Ao.  Qom« 
MDCVI.     Ruyni,  1807.     10  S.  8. 

Honori  herois  Zamoscii  David  Hilchen  9  Reg.  Maj.  in 
Polonia  a  secrefcis  9  faciebat.  Ex  editione  Zamosciana 
denuo  editum^Helmaestadii,  in  acad.  Julifi,  mense 
Septembri  MDCV.  ^  Ruyni,  1807.   ,  10  S.  8. 

Spanischer  und  portugiesischer  Dolmetscher.  Mit  der 
Aussprache-  (Ruien)  1810.  8.  (^Der  letzte  halbe  Bogen 
blieb  ungedruckt.') 

£m€  Probe  der  Reimchrönik  Ditleb't  Ton  Alnpeke  mif 
I  Bog.  4. ;  enthaltend  456  Fer^e  mit  einigen  orthograpiii' 
sehen  Abweichungui  von  der  in  seines  Bruders  Liborius 
Bergmanns  Sammlung  befindlichen  Originalhandschrift. 
(S.  Ditmar  de  origine  nominis  Livoniae  p.  63.} 

VergL  die  seiner  Geschieht«  Livlands  angehängten  Biographien, 
lutherischer  Prediger  5.  13^.  —  Zimmermanns  Lett.  Lit. 
$.191.  —  Inlä»d.BU.  1S14  No.s;.  S.  111.  —  Gadeb.  L.  B. 
Th.  1.  S.  59.  — T  Nord.  Mise' IV.  »64  u.  "XL  379.  —  Na- 
pierik/'s  fortgeK  Abhr  v.  livl.  Geschichtschr,  6.  95  u*  149. 


VON  Bergmann  (Gustav  Ambrosius 

Wilhelm). 

Sohn  des  vorhergehenden  u.  Bruder  von  Benjamin  F*  B.    ^ 

Stndirte  von  1794  bis  ijgS  Arzneyliund^  zu  Jena^  nahm 
dastlbst  die  medicinische  Doktorwürde  an,  kehrte  in  sein  Va>- 
t^land  zurück^  und  ging  bald  darauf  nach  Perm^  wo  er  ah 
praktischer  Ar^zt  lebte.      Geb.   zu  Arrasch  in  Livland  am, 
8  April  1774,  gest.  am  ij  November  18 14. 

Kleines  ABC  Buch  für  Kinder.   Ruien,  1788.    16S.  8. 
Diss.  inaug.  sistens  cogitata-  nonnuUa  circa  hepatis  usum 

physiologicum,  pathologicum  ac  therapeuticum.  Jenae, 

1798.     30  Sw  4« 


t4s    ^ERGHAMN  (Johank).  V.  Bxrgmanm  (LiBoaitts). 

Bergmann  (Johann). 

Geh,  tf  • « 9  gtstt  •  •  • 
Arma  constantiae.     Dorpati,  1669*     4« 


VON  Bergmann  (Libqrius). 

Bruder  von  A^piROsius»   Bai^thasar  u.  Gustav« 

t 

Ward  zuerst  auf  der  rigaschen  I^omsdiüle^  dann  auf  dem 
dortigen  Lyceum  gebildet  und  bezog  1774  die  Universität 
Leip^ßi  wo  er  sich  der  Theologie  widmete.  Nach  Beendi- 
gung seiner  Studien  ging  er  ein  Jahr  hindurch  auf  Reisen^ 
erwarb  sich  in  Deutschland ^  in  der  Schweiz^  in  lYanf^reich^ 
'England^  den  Niederlanden  und  Holland  die  ausgebrettetsten 
Sekanntschaften ,  besonders  stand  er  mit  vielen,  der  ersten 
Gelehrten  Deutschlands  in  VerBtniung^  als  mit  Ijessing^ 
Geliert^  Zollikofer^  KlopMock^  Kant,  Her- 
Schelf  Lavater  ,und  mit  dem  Leipziger  Buchhändler 
Breit  köpf  1779  nach  Livland  zurückgekehrt,  war  er 
erst  Lehrer  im  Hause  des  als  Künstler  und  gebildeter 
Mann  hochgeachteten  Baron  Woldemar  v«  Budberg 
auf  Trastenhofj  nahm  darauf  die  Kandidatur  bey  der  Stadt 
und  bey  der  Krone  an,  wurde  im  folgenden  Jahre  als  Diakonus 
an  der  Domkirche  zu  Biga  angestellt  {prd.  am  21  Julius), 
1781  Archidiakonus  an  der  .Peterskirche,  1788  Wochenprer 
diger,  1790  Oberwochenprediger,  iSoo  Pastor  arn  Dom  und 
Assessor  des  Stadtkonsistoriums,  und  noch  in  demselben  Jahre 
Oberpastor  und  Pastor  zu  St»  Petri,  auch  Senior  des  riga- 
schen Stadtministeriums.  Zu  seinerh  25jahrigen  Amtsfeste 
empfing  er  von  der  Universität  Leipzig  das  Diplom  ^nes 
Dokxors  der  Philosophie,  und  die  kurländ.  Gesellsch,  für 
£.  u»  K.  nahm  ihn  gleich  bey  ihrem  Entstehen  zum  Mitgliede 
auf  Während  seiner  langen  Wirksamkeit  hat  er  sich  viel- 
fältig verdient  gemacht^  >  sowohl  ak  Kirchenlehrer^    durch 


« '  V.  Bbrgmann  (Jjsmobxüs}»  143 

nuindUdien  Unterridit  und  durch  zahlreiche  ascetiscJi-Mturgi- 
sehe  Sekriftm^  als  auch  ab  gründlicher  Forscher  der  va\er'^ 
ländischen  und  besonders  der  ^aterstädtischen  Geschichte; 
femer  dtO^Mi  Förderung  mssenschaftlicher  Sammlungen  und 
hstitute^^b  Mitverwalter  des  Himselschen  naturhistoriseken^ 
mi  als  Gründer  des  livländischen  Kunstmuseums  (1816), 
so  me  besonders  als  Stifter  da-  Kterarischrpr aktischen  Bürger-' 
mbindung  zu  Riga  (i8o3),  deren  Direktor  er  mehrere  Jahre 
Jündurchwar^  und  die  ihn  nachher  *  in  die  Zahl  ihrer  Ehren,- 
mitgUeder  aufnahm;  durth  Gründung  des  Nütolai- Armen- 
und  Arbeitshauses  (ijg/^)^  dessen  Vorsteher  er  bi$  1800,  so 
m  durch  seinen  Antheil  an  den  Bemühungen  und  Verdien- 
sten der  Armendirektion ,  deren  Mitgründer  undßDirektor  er 
von  ihrer  Stiftung  bis  zum  J.  1808  war;  endiich  durdi  rege 
Thülnahme  an  jeder  wohlthätigen  und  gemeinnützigen  Un$er- 
nehrwffig.  Geb.  zu  Ntuermühlen  bey  Riga  am  3  September 
^7^  k^9t.  am  14  Julius  i823. 

*  Des  j|IerTn    le  Sage  Anfangsgründe  der  Mineralogie, 

njifti  den  Grundsätzen  der  Probirkunst;  aus  dem  Fran- 
zösischen.    Leipzig,  1775* 

*Oas  gute  Herz,  eine  nothwendige  Eig^nacliaft  eines 
Freimaurers.  Eine  Rede  am  Johannisfeste  det  i776sten 
Jahres,  in  der  Loge  zu  Leipzig  gehalten  von.  dem 
Br.  B***,     16  S.  8.     ' 

*  Anrede  des  neuer-A-ählten  Redners  der  gerechten  und. 

vollkommenen  Loge  Minerva  in  Leipzig,  an  dia Mit- 
glieder derselben;  am  30  April  1777«     8  S.  S* 
Abschiedsre^e^  den  25  Februar  1778  gehalten.     Leipzig« 
13  S.  8/*     ' 

*  Abhandlungen  Sinesis eher  Jesuiten  über  die  Geschichte, 

^tten  und  Gebräuche  dieses  Landes,  Ister  Theil.  Mit 
Anmerkungen  und  Zusätzen  des  Herrn  Prof.  Mei- 
ners.    Ebend.  1776.  ! 

*  Wie  feietn  wir  das  Andenken  Andrer  würdig?     Eine 

Rede,  bey  Gelegenheit  der  feierlichen  Aufstellung 
des  Bildnisses  Sr,  Durchlaucht  des  Herzogs  Ferdi- 
nand  VGA.  Brat^scjiweig,     erwählten  ^  Grofsmeisters 


144  ^«  Bbrgma:nk  (LiBOiuDs). 

aller  vereinigten  Lo^n;' Hin  Tage  Johaunis  des  Täu- 
fers 1779  ^halten  in  der  gerechten  und  vollkomme'* 
nen  Itoge  zum  Schwerdtin  Aiga.     15  S.  8* 

•  Nachricht  von   einer   ErzielUings  -    und  Versorgungs- 

Anstalt  armer  Kiüder  iir  Riga.  1783.  31  S»  8.  Äe 
von  Uim  gehaltene  Rede  bey  Eröffnung  dieser  Anstalt 
am  6  Nov.  1783  steht  S.  1372I.  * 

•  Verzeichnifs  einiger  Lief  - ,    Ehst  -  und  Curländischer 

Münzen  in  Gold  und  Silber»  welche  von  ^inern 
Freunde  der  Numismatik  gesucht  werden.      Leipzig, 

1787.     28  S.  8. 
/Rede  bey  d6m  Sarge  der  Hochwohlgebornen  Frau  Hof- 
räthin und  Präsidentin  Charl.  Henr;  v.  Sievers ,   geb. 
Obermann;    gehalten   den    14    Oct.    1787.     (Ruien). 
15  S.  8. 

•  RigiscSies  «Addrefsbuch  von  1790*     (Higa.)     144  S.  8» 

•  Versuch  einer  kurzen  Geschichte  der  Rigaischen  Stadt- 

kirchen  seit  ihrer  Erbauung,  und  ihrer  Lehrer  von 
der  Reformation  bis.  auf  die  jetzige  Zeit.  Bei  Gelegen- 
heit eines  sehr  merkwürdigen  Amts  Jubelfestes  dem 
Drucke  übergeben.  Riga  den  24  Jun.  1792.    10  unpag. 

u.  58  S.  4. 

Rede  bei  dem' Sarge  eines  Patrioten,  des  Wohlgeb*.  Hrn 
Job.  Christoph  B er ens,  Ober- Wettherrn  der  vormali- 
gen Magistrats«  Verfassung  der  Stadt  Riga;  den  25  Nov. 

.    1792  gehalten.     Riga.     16  S.  8- 

•  Vorläufige  Nachricht  von^elnem  hier  einzurichtenden 

Armen-  und  Arbeitshau^p.  'Ebend.  1793.  12  S.  4« 
Am  Ende  unterzeichnet  sich  der  Verf^ 

•  Zweiter  Versuch   eines  Beitrages  zur  Rigaischen  Kir- 

chengeschichte. Nesttt  Beilagen.  Bei  Gelegenheit  der 
Einweihung  der  neuen  Katkikalnschen  Kirche,  den 
9  Jul.  1794»  zum  Druck  befördert.  Eben(^  83  S.  4- 
Unter  dem  Vorbericht  steht  des  Verf.  Natpe. 
Einweihungsrede  bey  der  fei^lichen  Eröffnung  des 
Nikolai-Armen-  und  Arbeitshauses,  am  26  Sept.  1794 
gehalten.     Ebend.     18  S.  4« 

•  Kurze  Nachrichten  von  Rigaischen  Buchdruckern  über- 

haupt und  den  Stadtbuchdruckern  insbesondere,  von 
d^r  ältesten  bis  auf  die  jetzige  Zeit  ^  den  Sammlern 
Taterländischer  Nachrichten  gewidmet.  •  Ebend.  1795- 
22  S.  4«  Unter  der  Vorrede  tfLt^sich  dee  Verf*  umersdirieben. 


V.  BsRC^MANN  (LnoMüs);  145 

Rede  bey  dem  feierliehen  Leichenbegängnisse  detf  Hetrn 
D.  V«  Wiecken,  gehalten  am  1  Aug.  1796-  (Ruien). 
16  S.  8.  , 

Rede  bei  dem  feierlichen  Leichenbegängnisse  des  Hm 
Raths  Ludwig  Grave,  am  31  Aug.  1796  gehalten  und 
Riga*s  Bürgern  gewidmet,     10  S.  4» 

Eidesverwarnung  vor  der  Wahl  der  neuen  Stadt-Obrig- 
keit in  der  St.  Petri-Kirche  zu  Riga  am  29  Dec«  1796 
gehalten.     16  S.  8. 

Trauer-Rede  bei  dem  Leichenbegängnisse  der  verwitt- 
weten  Frau  Räthin  Johanna  Sophia  Grave« .,  geb. 
SchwartZy  am  10  Jan.  1800*  Auf  Verlangen  der  FamiUe 
gedruckt.  .  Riga.     8  S.  4. 

Cehrbuch  zur  Unterweisung  im  Christenthume ;  nach 
Anleitung  de^ Katechismus  Luthe;ri^  für  die  Rigaische 
Stadt-Gemeine  entworfen.  Ebend.  1801«  226  S.  8»  — " 
2teAufl.  £bend.  1812«  Unter  cfer  Vorrede  nenrit  sich 
der  Verf^ 

*Ueber  Armen- Versorgung  und  Unterstützi^ngs-Anstal- 
ten  in  Riga;  eine  historische  Skizze.  EJbend«  1803* 
59  S.  4«     Unter  der  Dedikation  nennt  sich  der  Verf. 

Standrede  bei  der  Beerdigung  weil.  Hrn  Bürgermeisters 
Dr.  Joh.  ^Christoph  Schwartz,  im  Raths-Saale  gehal- 
ten.^am  H  Nov.  1804*  {Auf  Verlangen  gedruckt.) 
21  S.  4. 

Rede  bei  der  feierlichen  Beerdigung  der  Frau  Hofräthin 
Juliana  Maria  Edlen  von  Ramm »  geb.  t.  Güntzel ,  am 
4  Sept.  1806  gehalten.     Riga.     8  S.-  4- 

Jubel-Predigt,,  bei    der  religiösen  Feier  oer  hundert- 
jährigen Unterwerfung   Riga's    unter    den   Russisch-/ 
Kiiserl.  Scepter,  am  4  Julius  1810  in  der  St.  Petri*^ 
'  liirche  gehalten.     Ebend.     40  S.  8* 

Ueber  die  Mittel  zur  Besiegung  ängstlicher  Sorgen  und 
trauriger  Gefühle.  Eine  Predigt ,  gehalten  am  1 5ten 
Sonntag  nach  Trinitatis  1812  und  den  Gliedern  der 
Stadt-Gemeinde  gewidmet.     Ebend.     28  S.  8»' 

*  Opfer  der  Dankbarkeit  und  Freundschaft,  der  Liebe 
undWehmuth;  dargebracht  der  Asche  des  edlen  Rigai- 
scheu  Bürgers  Joh;  ReinhoW  Schmidt,  geb.  in  Pemau 
am  30  Julius  1770  >  g€*fc  darsi^lbst  am  25  N<»v.  18125 
UBand.  l3 


{46  V.  Bergmann  (LiBORius)* 

am  Tage  seiner  Befevdigung^  von  teinen  dankbaren 
Freunden  und  Mitbürgern.  Kiga,  am  6^  Dec.  1812. 
%  Bog.  4.  -  :    ^ 

Die  Feier  der  Befreiung  Moskwa*s  in  Riga,  am  10  Oct. 
1814i  durch  Legung  des  Grundsteins  zu  einer  Ge- 
dächtnilssäule  der  Unsterblichen  Siege  Alexanders  L, 
wodurch  die .  Bigasche  !&.aufmannschaft  dem  sieg- 
gekrönten Wiederhersteller  des  allgemeinen  Friedens 
in  Europa,  dem  erhabenen  Beschützer  des  bürgerli- 
chen Glückes,  ihre  Ehrfurcht  und  Dankbarkeit  be- 
zeugen, und  ihren  spätesten  Nachkommen  die  Erin- 

■  nerjüig  an  das  erlebte  Heil  ins  Andenken  bringen 
woUte;  beschrieben.  Riga.  24  S.  4.  (^Mt  einem  Kupfer^ 
die  Gedächtnifssäule  darstellend.^ 

Kurze  biographische  Nachrichten  von  den  General- 
superintendenten Livlands.  Zur 'Feier  eines  merk- 
vrürdigen  Amtsfestes,  am  19  Aug.  1814»  gesammelt« 
Ebend.     6  unpag.  u.  18  S.  4» 

Erinnerungen  an  das  unter  dem  Scepter  des  Russischen 
Kaiserthums-  verlebte    Jahrhundert;    zur   Feier    des 

'  4  Julius  1810>  für  Riga's  Bürger  gesammelt.  l-3tes 
Heft.  '  (M/Y  emem  'Kupfer  j  die  Jubiläumsmedaille  dar- 
stellend.^ Ebend.  1814-  6  nnpag.  u.  364  S.  8»  Das 
iste  tieft  erschien  zum  Jubelfeste  1810,  dals  2te  i8ll, 
das  3te  mit  dem  Haupttitel  1814. 

Sr.  Kaiserl.  Majestät,  Alexander  dem  Ersten,  Selbstherr- 
scher aller  Reussen ,  unserm  grofsen  Herrn  und  Kai- 
ser, am  28  Nov.  1815  ehrerbietigst  glückwünschend 
überreicht.^  Riga.  1  Bog.  Fol.  Eine  Auswahl  von 
alttestamentUchen  Bibelstellen ,  russisch  und  deutsch» 

Zur  dankbaren  Erinnerung  an  die  Reformation  Luthers; 
bei  Gelegenheit  des  dritten.  Secular-Festes  derselben, 
in  der  Rigaischen  Stadt-Gemeine  am  19  Oct.  1817« 
Ebend.     IV  u.  43  S.  4. 

Jubel-Predigt,  am  dritten  Secular-Peste  der  Reformation» 
den  19  Oct.  1817  in  der  St;  Petrikirche  gehalten.  (Auf 
Verlangen  gedruckt.)     Ebend.     22  S.  4. 

Mehrere  einzelne  Gelegenheitsgedichte. 

IVede  von  dem  Einflüsse  der  Erziehung  der  Prinzen  auf 
•  die  Glückseligkeit  eines  Reichs;    in  J«  J«  Härders 


V«  Beaghakk  (Lxbohius).  .  147 

Sammlang  der  Rede«  zur  Feier  der  Vermählung  des 
GroJsfursteii  Paul  mit  der  Priazes^n  Natalia  am  2  Oct« 
1775.    S.  25-3€.    4. 

Denipal  des  Freiherrn  von  Budberg;  in  Kotzebue's 
Mofiatsschr.  f.  Geist  u.  Herz  1787.  HI.  215-23.9. 

Lieftrte  zu  den  Arbeiten  der  litterarisch«-pr actischen  Bür- 
genrerbindung  zu  Riga  (l-4tes  Heft.  Riga>  1805-1807« 
S»)  folgende  Aufsätze :  Benutzung  des  Kartoffelkrauts, 
Heft  2.  S.  28.  —  Vorschlag  zur  Fortpflanzung  des 
Lerchenbaums;  ebend.  S. 30.  —  Etwas  über  das  Ver- 
halten im  Winter^  Heft  3-  S.  3-19.  — '  Trefs  Benutzung 
der  Gartenrose  in  der  Haushaltung  y  durch  Bereitung 
einer  Paste;  ebend,  S.  46*  —  Verhaltungsregeln  beym 
Gewitter,  Heft  4«  S.  1-27.  —  (^Alle  ohne  seinen 
Namen.") 

Nachrichten,  von  den  Unterstützungsanstalten  in  Riga; 
in  den  Anhängen  zu  dem  Livländischen  Kalbender ,  ge- 
druckt bey  W.  F.  Hacker  1808-1816.  12-  —  Eine 
Merkwürdigkeit  dieses  Jahres  (I8IO);  ebend.  iSiO*  — 
Kurze  Geschichte  der  Rigaschen  Stadtkirchen;  ebend. 
1819-1822.  —  Kurze  Geschichte  der  Rigaschen  Stadt- 
schulen ;  e&erwf.  1823.     (Unvollendet.) 

Kurze  Geschichte  der  ehemaligen  Dom-  oder  Kathedral- 
und  jetzigen  ersten  Kreis-Schule  in  Riga;  in  Aug. 
Albanus  LiTländ.  Schulbll.  Jahrg.  1814«  Na.  41-  43^ 

45.  46.  47. 

Nach  der  durch  die  griechische  Geistlichkeit  vollzo- 
genen Einweihung  der  Denk-Säule  in  Riga  9  gespro- 
chen am  15  Sept.  1817;  in  Grave*s  Magaz.  f.  protest. 
Pred.  Jahrg.  1817.  S.  297.  298.  —  Als  Fürst  Barclay't 
Leiche  durch  Riga  geführt  ward;  Worte  am  Sarge^ 
bey  der  Ankunft  desselben  9  vor  der  Düna-Seite  der 
Stadt-Mauer;  eknd.  Jahrg.  1818.  S.  l4l.  142. 

V/e/c  Aufsätze  in  den  Rig.  Sudtbll.  1810-1823  theih  mit 
seinem  ganzen  Namen ,  theils  mit  den  Chiffern :  Bn  9  Bgn^ 
Bgmn,  Bgnn^  B — n,  B  —  nn,  B — g — n^  B  —  g  — nn; 
nüt  der  Chiffre  B.  (die  auch  von  B  r  o  t  z  e  und  B  u  1  m  e  - 
rincq  gebraucht  worden):  1814  S.  49.  Nicol.  Stoppel- 
berg (Nekrolog).  —  1823  S.  181.  Joachim  Ebel 
(Nekrolog).  —  Ganz  unbezeichnet  aber:  1813.  Bei- 
lage zu  No.  28.  Elisabeth  Schwartz.  ---  1815  S.  289* 
Todes-Feier  (Andr.  Imi^ian«  v.  Essen). 


14S  y.  Bergmakn  (Lxborius), 

^ntheil  an  dem  Rigaschen  G^sangbuche  sowohl  von  1782) 
als  Yoa  1810» 

Gab  herauü: 

*  GeJsammelte  Freimaurerlieder,  zum  Gebrauch  iden  Loge 

zum  ^chwerdt  in  Riga.  Zum  Besten  der  Armen.  Riga, 
1779.     106  S.  8. 

*  Freimaurer -Lieder,    in  Musik  gesetzt  zum  Gebrauch 
'    einiger  Logen  in  Riga  und  Livlaiid.  (Diese  Sammlung 

wird  zum  Befsten  der  von  der  Loge  zum  Schwerdt 
gestifteten  Erziehungsanstalt  verkauft.)  Riga  im  Jahr 
1785.  Leipzig,  gedruckt  bey  Breitkopf.  140  S.  8« 
Unter  der  Vorrede  unterzeichnet  L,  B. 

*  Nachricht  von  dem  Nicolai- Armen-  und  Aurbeitshause 
'   und  von  der  Verwaltung  der  damit  verknüpften  H^us- 

armencasse  etc.   l-6te  Nachricht.  Riga,  1795-1800.  8. 

*  Verzeichnifs    der   sehr  ansehnlichen  und  auserlesenen 

Thaler-    und    Münz -Sammlung    weif.    Herrn   P.  H. ' 
V.  Blankenhagen ,    Russ.  Kaiserl.  Tit. -Raths  und  As- 
sessoris  des  vormaligen  Gouvernements-Magistrats  zu 
Riga.  Geordnet  nach  dem  vollständigen  Thaler-Kabinet 
des   verstorbenen   Hofraths  D.  S.  v.  Madai^    und  mit 

.  einigen  nöthigen  Anmerkungen  versehen.  Ister Theil. 
Riga,  1799.     482  §•     —     2ter  theil,     Ebend,  1805. 

,    148  S.  4.  , 

*  Liturgisches  Handbuch  für  die  Stadtkirchen  zu  Riga« 

Ebend.  1801.     2.\^  S.  8. 

Fragment  einer  Urkunde  der  ältesten  Livländischen  Ge- 
schichte,  in  Versen;  aus  der  Originalhandschrift  zum 
Druck   befördert,     mit    einigen    Erläuterungen   und 

'  einem  Glossar  vorsehen.  Ebend.  1817.  220  S.  4.  (^ 
die  Reimchronik  Ditlebs  v.  Alnp>3ke.  S.  dies^ 
Artikel) 

Bruchstücke    aus  den  nachgelassenen  handschriftlichen 

Aufsätzen  eines  edlen  Patrioten  J.  C,  B(erens) ;    in  den 

Rig.    StadtblL    1818.    No.  27.    S,  145-149;     No.  28. 

#     S.  153-159;    No.  30.  S.  165-171;   No.  32.  S,  181^186» 

No.  33.  S.  189-194. 

Besorgte  Jie  Korrektur  von  des  Freiherrn  v,  Beanigsen 
Gedanken  über  einige  dem  Officier  der  leichten  Reu- 
terei  nothwen^dige  Kenntnissen  Riga«  1794«  246  S«- 4« 


y.B£RaHAKN(L.).  B£itKHOi.^(M.B.).  Bbriadw  (J.)«  149 

Sein  Bildnils  ( m  |tigencHkhem  Alter )  in  Cavaters  physiegno« 
mischen  Fragmenten;   auch  im  Profil  von  Lips  1778*  S*» 
ferner:  gemalt  Und  in  Kupfer  gestochen  von  C.  W.  Seeli^  . 
ger,  Fol.;  und  darnach  lithographirt  von  Schulz. 

Yergl,  Nord,  Mise.  IV.  ig.  —  Seine  eigene  Geschwader  Riß,  St^t« 
kirchen  S.  57.  —  Big.  Stadtbll.  1823.  No.  30.  S.  9i4f-^$3  u. 
No.  43.  S.  361  -364.  —  Dr.  Lib.  v»  Bergmann ,  weil. 
Oberpastor  der  Stadt  Riga,  dargestellt  von  Einigen  seiner 
Amtsgenossen  1893*  Riga.  49  S.  gr.  4.  —  MeyselsG.  T« 
Bd,  13,  S.  103.    Bd.  17.  S.  143. 

Berkhölz  (Martin  Balthasar). 

Geh,  zu  Riga  am  18  September  lyyS,  studirte  auf  dem 
Ijfcmm  und  der  Domscliuh  zu  Riga^  sodann  von  ijg3  bis 
1795  auf  der  Akademie  zu  Jena ,  und  wurde  i8o3  Pastor  zu 
Bikhrn  im  rigaschen  Stadt patrimonialgebiete^  1804  aber  zu 
St.  Gertrud  in  der  Vorstadt  von  JRiga^ 

Worte  de*  Trostes  und  der  Ermunterung ;  bey  Wieder- 
eröffnung des  Gottesdienstes  der  Gertrud-Gemeine« 
nach  dem  Brande  der  Vorstädte  von  Riga  den  11  und 
12  lali,  im  Saale  der  Gesellschaft  der  Euphonie  am 
8  Sonntage  nach  Trin.  den  11  Aug.  1812  gesprochen« 
^iga-  29  S.  8.  Angehängt  sind  auf  einem  Oktavblatte ; , 
Historische  Notizen  von  der  Gertrudkirche. 

Nachrichten%  die  Gertrudkirche  in  der  Vorstadt  von 
Aiga  betreffend.  Für  die  Erinnerung  gesammelt  und 
zum  Druck  befördert  bey  Gelegenheit  der  Einwei- 
hung des  neu  erbauten  Gotteshauses  für  die  Gertrud- 
Gemeinde,   am  24  Mai  1814.     Riga.     37  S.  4. 

Antheil  an  der  Redaktion^des  neuesten  Rigaschen  Gesang- 
buchs von  1810. 


Berlauw  (Johann). 

Arridt^  in  seiner  Chronik  Th.  i.  S.  i52  am  Schlufs  der 
^ote,  sagt:  ^^ Meister  (Magister)  Johann  Bülow  schreibt: 
-ff«  {Herrnuister  Johann  Wolthufs)  starff  to  Wenden  in 
^orn€,  darna  hefft  Gott  dat  Landt  sehr  gestraffet J* 
ÄVi  zweites  mid ,    ebend.  S.  2o5 ,    Note  z  fiJthrt  er  an : 


/ 


*  » 

1 5o     BERZ.AUW  (Johann).    Bbaximg  (I^arx.  FiBt.)* 

^^Bitlow  setzt:  düfs  er  (Phttenberg)  zu  Wenden  in  Wams 
,  \ind  Hosen  für  Alter  auf  dem  Stuhle  gestorben  ^^^  ohne  näher 
zu  bezeichnen ,  was  für  einen  Schriftsteller  er  unter  diesem 
Magisfr  Bihow  versteht  $  und  m  Hup  eis  Nord.  Mise, 
XXVII.  S.  20Q  wird  derselbe  mit  dem  kurläridischen  Superin- 
tßndenten  Ste,phan  Sülow  verwechselt.  Man  findet  aber 
eine  alte  handschrifttkhe  Chronik,  die  den  Tkel  Gronica 
T  der  Heren  Meister  vndt  Schwerdtbruder  im  Lyiflandt 
^  fährt,  bis  i537  geht,  und  beide  aus  Arndt  oben  angt- 
^  führte  Stellen  enthält.  Der  Anfang  dieser  kleinen  Chronik 
lautet,  nach  einem  Exemplar ,  das  Brotze  aus,  der  Samm- 
lung des  Sekretär  Frauendorf  benutzte,  folgender  gestalt : 
„Meister  Johannes  Berlauw  schreibett  in  seinen  Prach 
ticken,  die  ehr  gemacht  hatt.  Ano  25  das  Lyffiandt  hatt 
ersten  den  Christen  glauben  angenommen,  do  man  schreff  3S5 
ist  vor  dem  ersten  meister  gewesen  ßoo  vnd  5o  JaJir^^  und 
scheint  zu  beweisen,  dafs  nicht  Berlauw  {oder,  wie  Arndt 
will,  Bülow)  die  ganze  Chronik  verfafst  habe,  sondern, 
dafs  von  ihm  eine  besondere  Schrift,  unter  dem  Titel  Prak- 
tiken  vorhanden  gewesen  seyn  mufs ,  aus  welcher  obige  Worte 
hier  allegirt  -werden.  Eine  näliere  Untersuchung  hat  bey  dem 
Mangel  eigener  Einsicht  der  Chronik  nicht  angestellt!  werden 
können.  Uebrigens  soll,  nach  Brotze^^  Anzeige,  die  Zeit- 
rechnung in  derselben  höchst  mangelhaft  und  verwirrt  sep, 
was  auch  schon  die  eben  angeführtefitelle  hinlänglich  darthut. 
Vergl,  N.  Nord,  Mise.  VII.  u.  VIIL  471-475. 

Berling  (Karl  Fr  . . . .  .)• 

>      Studirte  die  Rechte  zu  Lund  um  i8o3. 

Von  ihm  ist  hier  anzuzeigen:  , 

TopograÜLska  Anteckningar  öfyer  Liiland  och  Ehstland. 
(  Topographische  Anzeichnungen  über  Liv-  und  £hst« 
land.)    Lund,  1803«     112  S.  3* 


B£iuiM0(A.}«   JBjsRMOuri:.!  (Johask).         i^l 

Bernakd  (A  ....  5» 


•   • 


En  Jud^,  geh.  zü.^.am...^  studirtt  (1789)  in  Lori' 
dondie  Heilkunde  ^  würde  Dr,  d^  Medicirif  hielt  sidi  in  JRi^ 
smpoth  auf^  war  Kr^ß-  und  Oekoihomie-^rzt  zu,Sfhawl  im 
Mamch-ivilnaschen  Gouvernement ,  dann  Inspektor  verschieb 
ter  Uthauinch^  Kriegshospitäler,  auch  1809  Oberarzt  bey 
im  slonimschen  Militärhospital ,  wurde  Aofrath,  prakti- 
me  eine  kurze  Zeit  (iSioi/s  1811)  in  Mitau,  und  zog 
km  nadi  Moskau* 

Grunde  für  die  Inokulation ;  dem  Lithauischeit  Land- 
Volke  gewidmet.     istesSt.     Mitau,  1799.     61  S.  8- 

Observations  sur  TEnterrement  pr^matur6  des  Juift. 
ÄMitau,  1799.  31  S.  8.  Auch  Deutsch^  unter  dem 
Titth  Bemerkungen  über  das  frühe  Beerdigen  der 
jüdischen  Leichen.     Mitau,  Ü^02-     54  S*  8- 

Medicinisch-Chiruirfische  Beobachtungen  in  den  Kriegs- 
liospitälern  zu  Kobrin  und  Slonim.  gesammelt.  '  Istes 
tt.  2tes  St.  (O.  J.  M.  O.)  8.  (Die  Zueignung  vor  dem 
2tm  Stück  ist  aus  Slonim  datirtJ)  -   ' 

Behandlung  eines  epidemischen  Wurmüebers  9  das  ixQ. 
Jähr  1796  in  Curland  herrschte^  in  H^ufelands 
Journ.  f.  prakt.  Araneyk,  IV.  4.  JNo.  V.  (1797.) 

Bernoulli  (Johann). 

* 

Br,  der  Rechte,  Direktor  der  mathematischen  Klasse  und 
Mitglied  der  königL  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin. , 
Gth^  zu  Basel  am  4  November  1744»  gest*  zu  Köpenik  am 
i3  Julius  iSöj. 

■ 

Reisen  durch.  Brandenburg  9  Pommern  1  Preufsen  5^  Cur- 
land, Kufsland  und  Pohlen,  in  den  Jahren  1777  und 
1778.     6  Bände.     Leipzig,  1779-1780.     8.  *-  -        , 

Johann  Keinhold  von  Patkuls,  ehemaligen  Zaarischen 
General-Lieutenants  und  wirklichen  Geheimen  Käthes 
Berichte  an  das  ^aarische  Cabinet  in  Moscau,  von 
seinem  Gesai«dtschaftSM.Posten  bey  August'  IL  Könige 


i^a      •    BjEÄNOuiii  ( !.)•    V.  BER*rHoi.i>j(J.  D.), 


.■j» 


von  Polen;  hebst  Erklärung  der  chiffrirten  Briefe, 
erläuternden  Anmevkungen,  Nachrichten  von  seinem 
•Leben  und  andern ''hieher  gehörigen  Betrachtungen. 
In  2  Theilen,  ister  Th.,  welcher  die  Berichte  bis 
Merz  1705  enthält.  Berlin, '1792.  —  oterTh.,  welcher 
Beyträge  zu>Pip|^ls  LebensgeschiChle  bis  zum  Anfange 
4er  Berichte  ^enthält.  Ebend.  1795.  —  3ter  Th. 
Ebend.  1797.  8.  (Zu  diesem  Werkt  gab  ein  Relationes 
nach  Moskau,  Vol.  I.  überschritbenes  Manuskript^  das 
BernouUi  in  einer  Auktion  kaufte ^  Veranlassung.  Es 
enthielt  die  Pathulschen  Berichte  im  Brouillon^  die  hier^ 
mit  Bey trägen  zur  Lebensgeschichte  Patkuls  und  mit 
andern  Zusätzen  und  s$Jiätzbaren  Aktenstücken  v&rmehrtj 
abgedruckt  sind.^ 

Vtr^l.  MeuBcls  G.  T.  Bd.  i.  S.  957.  Bd.  11.  S.  69.  u.  Bd.  13. 
S.  109,  wo  auch  seine  übrigen  zahlreichen  Schriften  vtrzcich' 
net  tindm 


VON  Berthold  (Johann  Daniel).    . 

A!%  Pastor  Adjunctus  zu  Pillistfer  in  Livland  ord.  am 
I  November  i685.  Geb.  im  Waldechschen  zu...y  gest. zu 
Heval  am  5  Noveniher  17 10  an  der  Pest^ 

Arbeitete  mit  Job.  Schopp»  Eberhard  und  Hein- 
rich Gutslef,  Magnus  de  Mo  ulin,  Jol^Andr. 
Dorsche,  Job.  Zimmermann  und  Joach.  Sa^ 
lemann,  an  der  Uebersetzung  des  N.  T.  in  die  reval 
esthnisdie  Sprache:  Meije  liDanda  JefuITe  KriftulTe  Uus 
Testament  ehk  Jummala  Ue  Säduüe  Sanna  mis  pärralt 
Iflanda  JefuITe  KristulTe  SündiäiiH  pühhast  Ewango* 
listist  ja  ApoMist  on  iilleskirjotud,  ja  nüüd  Ma  kelel 
üllespantud  Tallinas.  Reval,  1715.  XII  S.  deutscht 
Vorrede,  II  S.  esthnische  Vorrede ,  II  S.  esthnische  An» 
leitung  zum  Lesen^  der  Schrift  ^  und  die  Uebersetzung  selbst 
63  Bogg.  u.  3  unpag.  Bll.  4.  —  2te  Aufl.  Ebend. 
17!29.  XL  VI  u.  832  S.  8.  —  3te  Aufl.  Ebend.  1790- 
IV  u.  839  S.  8.  —  4tc  Aufl.  unter  dem  Titel:  Meije 
Iffanda  JefuHe  KriftulTe  UusTeftament  ehk  Ue  Seädusfe 
Ramat.  —  £efti-ma  Piibli-koggodusfe  kulloga.  Reval, 
gedruckt  bey  Gressel  1816*     660  S*  gr;8* 


v«fiERTaoLB  (JoH.  Dak.)*  BertI'Ef  (Martin).  j53 

Äatfml  an  dem  van  Adrian  Viri^ih  Q  lieraUsgegebenen 
ReTal-esthnischen  Hand*  und  Gesangbuche«  (Higa, 
1694.)     S.  den  Art.  Virgin.  * 

Vergl,  Sonntags  Versuck  einer  Geschichte  der  lett.  und  esthn« 
Bibel- Ueberset Zungen  S..  97-29  und  Vorrede  zu  der  oben- 
genannten Uebersetzung  von  1715.  Diese  Vorrede  enthält 
gewissermeifsen  eine  esthnische  Literärgeschichte  und  ist  des- 
halb für  die  Liebhaber  der  inländischen  Literatur  wieder  ab- 
gedruckt worden  m  K  o  s  e  n  p  1  ä  n  te  r  &•  Beytr.  zur  gen.  Kenntn. 
d.  ehstu.  Sprache  Heft  13  (Pernau,  iSai.  S«)  S.  94-13S1  ^^ 
Eine  Ausgabe  dieses  esthnischen  N,  T,  von  1740  /«  J2.  (wie 
G  a  d  e  b  u  s  c  h  in  s*  L.  B.  Th.  i  •  S,  67  nach  dem  Catal. 
Biblioth. 'Baum gart.  L  91.  No.  336.  anfährt)  giebt  es  gar 
nicht. 


Bertlef  (Martin). 

Verliefs  sein  Vaterland  Siebenbiirgen  wegen  der  Kriegs- 
Unruhen ,  besuchte  das  Gymnasium  zu  Thorn ,  setzte  dann 
^dm  Studien  auf  der  Universität  zu  Königsberg  fort  ^  und 
hm  endlich  nach  Dorpaty  wo  er  gleichfajfs  studirte,  i6g3  am 
14  März  Magister  wurde  und  bey  dieser  Gelegenheit  eine 
Ride  von  der  Freigebigkeit  der  Könige  Gustav  Adolph 
iind  Karl  XI  geßen  die  dor patsche  hohe  Schuh  hidu  Er 
fand  vielen  Bey  fall  und  wurde  an  Mich.  Daü's  Stelle  zum 
Rektor  der  dorpater  Stadtschule  erwählt^  )ye/c/ie^  Amt  er  1694 
omiS  März  mit  einer  lateinischen  Rede  antrat  ^  solches  aber 
ichon  gegen  das  Ende  des  /•  i6g6  niederlegte.  Als  Magister 
^rtheihe  er  auch  den  Studenten  Unterricht.  Jm  J.  1699 
wurde  er  als  Professor  nach  Thorn  berufen  und  begann  sein 
Amt  mit  einer  öfentlichen  Rede  De  sana  phlloäophandt 
Bbertate  am  3ö  März  1700,     Geb.  in  Siebenbürgen  zu . ..  \ 

Theses  miscellaneae.  (Praes.  Gabr.  Sj  ob  erg.)  Dorpati, 
leQ'S.  4.  (pro  gradu  mag.) 

Carmen  latinum  in  Dan.  Clocovii  orationem  de  libera- 
tione  Rigae  ab  übsidione  Moschorum  gravissiitia,  1693 
babltam^  *.  •    .  \ 

.  /.  Band.  •  ^4 


'     .    r 


'i54    Bertlef  (M.).    Besexx  (Joh.  Melch.  Gotti..). 

Disp«  de  ßicilia  terrae  motu  concussa  a.  d.  1 1  ad  22  Jan. 
a«  curr.  (Resp.  Barth olom.  Schlüter,  Reyalienti.) 
Dorpati,  1693.     3>Bogg.  4- 

(Solenne«  et  civiles  orationes,  stylo  curtiano  adornatae» 
quibus  primo  rectoratus  anno  horis  subcisivis  superio- 
res  regiij  quod  Dorpati  est,  lycei  alumnos  ad  latini 
sermonls  elegaütiam  et  facundiae  Studium  incitavit« 
Dorpati,  1695.     12. 

Th^ses  de  disputandi  ratione.  (^Resp.  Mich.  Kars- 
bürg.)     Thorunii  d.  28  Apr.  1700. . . . 

Disp.    de  vero   et  falso.  .  (Resp.  Joh.  Hintz.)     Ibid. 

d.  30  Jun.  1700.  ... 
Disp«  de  vero  et  falso.      (Resp.  Sigism.  Berzevitzi 

de   Darotz,    Nob.  Hung.)     Ibid.  d.    28   Jul.   1700* 

1  Bog.  8. 
Disp.  Dubium  chronologicum  de  Saeculi  XVIIL  exordio. 

(Resp.  Gd^orgio  Bissel.)  Ibid.  1701.  1^2^065-4. 

Vergh  Nova  lit.  mar.  B.  1700  p.  301.  309.  329.  1701  p.  173.  — 
Gadeb.  L.  B.  th.  1.  S.  f,Z.  —  Nord.  MUc.  IV.  i64,  — 
XXVXI.  183.  —  Adelung  z.  Jöcher.* 


Beseke  (Johann  Melchior  Gottli^b). 

Studirte  von  ijßl  bis  1765  zu  KlosHrHrgtn  und  seit 
1766  zu  Frankfurt  a.  d.,0.  anfangs  Theologie^  später 
JEUchtsgelehrsamkeit ,  begidtete.  1 7  7 1  einen  jungen  Edelmann 
nach  Halle  ^  nahm  hier  .1772  die  Magisterwürde  an^  und 
hielt  philosophische  Vorlesungen  ^  wurde  in  demselben  Jahre 
ßuch  Dr.  der  Rechte  und  las^  neben  den  philosophischen^ 
zugleich  juristische  Kollegien  ^  erhielt  1774  zwey  Vokationen 
als  Professor  der  Rechtsgelehrsamkeit,  die  eine  nach  lAngen^ 
die  andere  nach  Mitau  an  das  damals  eben  gestiftete  dkademi- 
sdie  Gymnasium,  bestimmte  sich  für  die  letztere,  traf  im 
Juniu»  4^selben  Jahres  in  Mitau  an,  wi4rde  bey  d^  feyerlichen 
Minwdhufig  der  neuen  Lehranstalt  am  29  JunifUf  ijj5  deren 
trster  Prorektor,  legte  sich  seit  den  Soger  Jahren  mit  angc- 


BfSEXE  (Johann  MblCIhior  6ottli£b).         i55 

.  stragtem  Jtldjst  auf  das  Studium  der  Physik  und  Naturgt^ 
tdüchtef  schlug  1790  tinen  Bitf  als  Professor  der  Natur» 
geschickte  nach  Rostock  aus,  maclite  sich^  nach  Unterwer- 
fung Kurlands  unter  russischem  Zepter^  von  dem  damaligen: 
Gmtralgouverneur  ^  Grafen  Pahl^n^  auf  gefordert  ^  umdit 
Stadt  MitaUf  durch  die  erste  Einrichtung  Vires  Arnunwesens^ 
sthr  verdient ,  und  legte  eine ,  mit  eigener  Hand  zubereitete^ 
ungemein  voilst'dndige  Sathrplung  ausgestopfter  hurländischtr 
Vögel  üHj  die  aber  leider  nach  seinem  Tode  gröfstentheils  ver- 
dorhen  i$t.  Et  war  Mitglied  der  Gesellsdiaft  naturforschender 
Freunde  zu  Berün;  der  naturforschenden  Gesellschaft  zu 
Balle;,  der  Tiönigl.  ökonomischen  Gesellsdiaft  zu  Potsdam/; 
der  königL  Gesellschaft  der  Wissenschaften  zu  Frankfurt 
a,d,0,;  der  lateinischen  Gesellschaft  zu  Jena  und  der  livläw- 
äichen  ökonomischen  Societät.  Geb^  za  Bitrg  im  Magde- 
hurgischen  am  26  September  174^69  gest.  am  8  Oktober  iS02* 

Meine  Pflichten;  ein  Progr.     Halles  1772.     4. 

Diss.  inaug.  jnr.  nat.  de  jure  cogendi.     Ibid.   1772*     4* 

Diss.  inaug.  de  origine  modorum  contrahendi  apud  Ro- 
manos.    Ibid.  1772.     4. 

I^rogr.  Num  litis  contestatio  semper  malam  fidem  indu- 
cat    Ibid.  1772.     4. 

Diss.  de  hoxnicidio  ex  yitae  taedio  ad  oppetendam  mor- 
tem commisso ,  ndn  mortis  poena ,  sed  perpetuis  car- 

'  ceribus  puniendo  (sub  ejus  praesidio,  respondente  ab 
Enckevort).     Ibid.  1772*     4. 

Commentatio  de  cretione,  jure  deliberändi  et  inventario 
in  adeunda  hereditate.     Ibid.  1773.     4. 

Ueber  die  Quellen  der  Moralität  und  Verbindlichkeit, 
als  die  ersten  Gründe  der  Moralphilosophie  und  des 
Naturrechts.     Ebend.  1774.     8. 

De  alienatione  hereditatis  ad  explicandam  L.  2-  D.  de 
liered.  vel  act.  vend.  et  componendas  clarissimorum 
ICtorum  Utes.     Ibid.  1774.     XIV  u.  266  S.  gr.  8. 

Versuch  einer  Abbildung  eines  römischen  Rechtsgelehr- 
ten,  ab  eine  Vorbereitung  zum.  Unterricht  in  der 
römischen  Rechtswissenschaft.  Mitau,  1774*  24  S*  4« 


j56         Besecb  (Johann  Mslchior  Gotti;i£b)* 

Einladung  zur  Feyer  des  29ten  Junius  des  i7^5sten  Jah* 

res  9  als  des  Einweihungstages  des  von  Sx.  HocMürstt. 

Durchlaucht  Peter,    Herzogs    in  Livland  zu  Kurland 

und  Semgallen ,  glorreichst  zu  Mitau  gestifteten  aka- 

' demischen  Gymnasiums.     Mitau,   1775.     7  S.  4* 

Dissertationum  atque  Programmatum  Crellianorum  Fas-> 
cicülus  L  II.  &  III.  Halae,  1775*  4*  (Die  Fortsetzung 
überlief s  er  dem  Dr.  Holzhauer.) 
,  Gommentatio  de  frumentaria  largitione  et  legibus  fru- 
mentariis  ad  explicanda  et  illustranda  multa  juris  et 
veterum  auctorum  loca.  Mitav.  1775*  XIV  u«  161  $•  S» 
Cum  flg.  aen. 

Entwurf  eines  Lehrbuchs  der  natürlichen  Pflichten. 
Ebend.  (l777.)  30  unpag.  u.  209  S.  S,  —  Auch  mit 
einem  neuen  Titelbiatte,  als  2te  Auflage.  Berliii,  1794-  8. 

Buch  der  Weisheit  und  Tugend.  Ein  Lesebuch  für 
Jünglinge  von  10-20  Jahren,  und  für  jeden,  dem 
daran  gelegen  ist,  weise  und  gut  zu  seyn.  Dessau, 
1782-  8.  —  Auch  mit  einem  neuen  Titelblatte  versehen^ 
als  2te  Auflage.     Berlin,   1794. 

Vom  Patijiotismua  in  der  teutschen  Gelehrten  Kepublik. 
Dessau  u.  Leipzig,  1782«     8* 

lieber  das  moralische  Gefühl.     Dessau,   1782-     8« 

Codicem  criticum  Pandectarum  indicit.     Berolini,  1783* 
,     ;   8«     (Der  hier  zur  Herausgabe  angezeigte  Kodex  befand 
sich  in  der  Handschrift  bey  dem  Dr.  Seiden  sticker 
in  Göttingen.^ 

Thesaurus  juris  cambialis*   Pars  I  et  II.    Ibid.  1783*    4« 

Ueber  die  wahren  Grenzen  der  Erziehung  und  des  Un« 
terrichts.  Eine  Vorlesung  am  Stiftungstage  der  Petri- 
nischen Akademie  gehalten.  Mitau,  1783«  31  S«  8«  -" 
Auch  im  Teutschen  Museum  1784*  April  S.  313* 

Versuch  eines  Entwurfs  zu  einem  vollständigen  Gefetzes- 
plan  für  Verbrechen  und' Strafen  ,^  als  ein  Bey  trag  zur 
Preisaufgabe  der  ökonomischen  Gesellschaft  zu  Bern; 
auf  öffentliches  Verlangen  der  Gesellschaft  zum  Druck 
befördert.  Dessau,  1783.  XVI  u.  158  S.  gr.  8.  — 
Auch  mit  einem  neuen  Titelblatte  verseilen^  als  2te  Auflage. 
Berlin,  1794. 

Offenbarung  Gottes  in  der  Natur.  Eine  Schrift  für  Jeder- 
mann«   Dessau  n.  Leipzig »  1784«     8* 


B£9£XS  (JOHANlf  MJBX.CHIO&  GoTTLIEB).  157 

\ 

Anmerkuiilen  zu  den  Anmerk^ngeii  i»er  die  Offenba* 
rangen  Gott«»  in  der  Natur  9  eine  ochrift  für  Jeder- 
mann. Mitau,  1786.  29  S.  $•  (^S.  den  Artikel  G.  F. 
sie  nd  er.) 

Ueber  Elementar feu er  und  Phlogiston,  als  Uranfänge 
der  Körperwelt 9  insbesondere' über  elektrische  Mate- 
rie; in  einem  Schreiben  an  Herrn  pirektor  Achard 
in  Berlin.  £bend.  (1786)«  44  S.  8.  (Aus  dem  Lei^p^ 
ziger  Magazin  zur  Naturkunde  und  Oekoziomie  1786 
St  3.  besonders  abgedruckL^ 

Beantwortung  der  Zweifel  des  Herrn  Professor  Kohlreif 
gegen  die  Schrift  Elementarfeuer  und  Phlogiston  etc. 
MiUu  (1786).      15  S.  8- 

Versudi  einer  praktischen  Logik »  oder  Anweisung,  den 
gesunden   Verstand  recht   zu   gebrauchen.     Leipzig, 

1786.     8. 
Zuruf  an  die   Naturforscher.      Ebend.  1786*      29  S.  9. 
Mit  3  Kupfertafeln.     (^Aus  dem  Leipziger  Magazin  zur 
Naturk.  u.  Oekon.  1786*  St*  2*  besonders  abgedruckt,^ 

Entwurf  eines  Systems    der   transcendentellen  Chemie. 

Leipzig,  1787.     XXVI  u.  272  S.  gr.  fiu 
Neue  Fibel,    oder  Anweisung,  ohne  zu  buchstabireh»  in 

Wzer  Zeit  lesen  zu  lernen.     Mitau,  1788.     16* 

Probe  eines  kritischen  Kommentars  über  Kants  Kritik 
der  reinen  Vernunft.     Ebend.  1789*     ^1  S.  8« 

Beytrag  zur  Naturgeschichte  der  Vögel  Kurlands.  Mit 
(6)  gemalten  (u.  2  schwarzen^  Kupfern.  Nebst  einem 
Anhange  über  die  Augenkapseln  der  Vögel.  Ebend. 
(1792).  12u.  92S.  8.  —  Auch  mit  einem  neuen  Titel- 
hktteverwdttn^  als  neue  Auflage.     Berlin  (l82l)* 

Buchstabier- und  Lesebuch.     MitauVl790*  8* 

Ueber  die  Quellen  der  Fabelley.      Eine   Rede   bey   den 

Feyer  des  'Stiftungstages    der  Petrinischen  Akademie 

zu  Mitau.     Riga  u.  Leipzig,   1794.     8. 
Ueber  Armenanstalten.     Nebst  einer  Nachricht  über  die 

Mitausche  Arjnenaustalt.     Mitau,  1795.     8  unpag.  u. 

59  S.  8.  . 

Gebete  im  Mitauschen  Armenhause.  Ebend.1795.  16S.6. 
Ueber  Armenrechte.      Nebst  einer   zweyten  Nachricht 

über  die  Mitausche  Armenattstfdt.  Ebend.  1796*  44  &  8* 


x58         Bbseke  (Johann  Msi^ghior  Gottx.isb). 

Versuch  einer  Geschichte  der  Hypotheseii  .üben  die  £r«- 
Zeugung  der  Thiere^  "wie  auch  ei^er  Geschichte  des 
Ursprungs  der  Eintheilung  der  Naturkörper  in  drey 
Reiche.     Mitau,   1797.     12  unpag,  u.  130  S.  8* 

Versuch  einer  Geschichte  der  Naturgeschichte.  Erster 
Theil.  Allgemeine  Geschichte  der  Naturgeschichte 
in  dem  Zeiträume  von  Erschaffung  der  Welt  bis^  auf 
das  Jahr  nach  G.  G.   1791«     Ebend.  1802.     XXXII  u. 

154  S.  8- 
Nachtrag   zur    Geschichte   des  Armenwesens   in. Mitau, 

Ebend.  1802-  27  S;  8. 
Bemerkungen  über  die  verschiedenen  Luftarteti,  insbe- 
sondere über  die  brennbare  Luft,  bey. Gelegenheit  des 
Montgolfierschen  Luf tballs ;  in  der  Mitauschen  Monats- 
schrift 1784*  Januar ;  auch  im  Teutschen  Museum  1784* 
.  April  S.  369  ii.  May  S.426.  —  Vom  elastischen  Harze ; 
in  der  Mitauschen  Monatsschr.  1784.  Februar.  —  Ge- 
-winnt  oder  verliert  die  gründliche  Gelehrsamkeit, 
wenn  Recensenten  ihre  Namen  bekennen?  ebend. 
Junius;  auch  im  Teutschen  Museum  1785-  Februar 
S.  149.  —  Ueber  Lavoisiers  vorgebliche  Entdeckung, 
dafs  da^  Wasser  kein  Urelem^nt  sey ;  in  der  Mitauschen. 
Monatsschr.  1784.  Juniixs.  —  Zur  Empfehlung  des 
Studiums  der  Insektengeschichte ;   ebend,  Julius;    auch 

im  Teutschen  Museum  1786-  Februar  S.  122.  —  lieber 
Selbstentzündungen;  in  der  Mitauschen  Monatsschr, 
1784.  September.  —  Von  den  Säften  in  den  Pflanzen» 
von  der  Abscheidung  der  Säfte,  von  der  daher  entste- 
henden^Ernährung  und  vom  Wachsthum ;  ebend.  1785- 

'    Junius.  ' 

Mikroslpopische  Beobachtungen  über  Thiere  im  süfsen 
Wasser;,  im  Leipziger  Magazin  zur  Naturkunde  etc. 
von  Lies ke  und  Hindenburg  1784.  St.  3.  —  Dafs 
man  bey  Betrachtung  der  Natur  nicht  nur  beobachten» 
auch  raisonniren  müsse;  ebend,  17^4..  St.  4*  — -  Etwas 
von  Kurländischen  Dreschtenne^  auf  der  Kupfertafel 
im  Grundrisse  entworfen ;  e^enJ.  1786.  St.  1.  — *-  Uebfer 
die  Art  das  scheinbare  Bild' eines  im  zusammengesetz- 
ten Mikroskop  vergröfserten  Gegenstandes  auf  ein 
darneben  liegendes  Papier  zu  zeichnen;  nebst  einer 
Angabe  eines  neuen  mikroskopischen  Instruments» 
Megalometer  genannt ;  ebend. 


\ 

BSSJBU  (JOff.  MeTCB.  GOTTI.0*    V,  l&SSER  (JOH.).    iSg 

An  Herrn  Abt  Aesewitz;  ifilTeutschen  Museu«x  1784. 
Janius  S.  ^45*  — -  Ueber  Selbstdenker  und  Empfinder.; 
eJemf.  Julius  S.  37.  —  Ueber  die  Schranken  der 
menschlichen  Seele;  ehmd.  August  S.  16d*  —  Ueber 
Freyheit  und  Nothwendigkeit ;  thtnd.  1785.  Junius 
S.  541.  —  Afterphilosophie;  thtnd.  August  Si  167*  — 
Die  Lehre  der  Natur;  thmd.  1786.  März  S.  194-  — 
UeberLektüre  und  Selbststudium;  e^end.  April  S.  360.-— 
Ueber  Geisterseherey ;  an  Elisa;  thtnd.  1787-  Mär« 
S.  231.  —  Ueber  Fatalismus ;  thtnd,  April  S.  317-  ^^ 
Man  mu£s  die  Kinder  nicht  buchltabiren  lassen;  thtnd, 
1788.  August  S.  142« 

Beyträge  zur  Naturgeschichte  der  Vögel  Kurlands ;  in 
den  Beobachtungen  und  Entdeckungen  aus  der  Natur- 
kunde von  der  Gesellschaft  naturforschender  Freunde 
in  Berlin  1787.  Bd.  7.  St.  4.  —  Ueber  die  Verglei- 
chung  einiger  zusammengesetzten  Mikroskope;  thtnd. 
Bd.  8.  St.  2. 

Recensionen  in  der  Mitauschen  Zeitung  1775« 

Vergl.  Bcrnoulli's  Reisen.  III.  239.  —  Gadeb.  L.  B.  Th.|. 
S. 54.  —  Weidlicht  biograph.  Nachrichten.  —  Meu- 
«eU  G.T.  Bd.  1.S.S71.  Bd.  13.  S«  113  u«  Bd.j^.  5.159.  -r 
Kafka's  Nord.  Archiv  1803.  Junius  6.  9({i« 

VON  BjEissER  (Johann). 

Ein  Sohn  dts  Prtdigtrs  zu  Frautnhurg  in  Kurland  gfei- 
(k$  Namtns^  studirtt  Thtologit  zu  Königshtrg  und  wurde 
imlhst  Magisttry  ging  i6j5  mit  dntm  jungen  Kurl'dndtr^ 
«'o/i  May  dt!  y  auf  Rtistn^  verlor  dadurch,  dafs  ditsir  zu 
lÄJpzig  in  dntni'  Zwtykampf  hlieh^  alle  Hoffnung^  durch 
&  reiche  Faniiße^ desstlhtn  stin  Glück  zu  machen  <,  entsagte 
nunmehr  dem  S(udium  der  Theologie  und  widmete  sich  der 
Rtditswisstnschaft,  ging  1680  nach  JBer/m,  wurde^  wiewohl 
fioch  ohne  Besoldung^  zum  kurfürstlichen  Ra^hund  1681 
^m  wirklichen  Ijtgationsräth  ernannt ,  heirathete]die  schbpz 
im  reiclie  JLtipzigtrin  Katharina  Elisabeth  Kühle- 
JPeiri,  wurde  1684,  als  hurfürstUch  -  hrandenhurgisditr 
Resident,  mit  deinem  Auftrage  y  den  er  audi  glücjdieh  aus* 


l6o  •  VON  Besser  (Johann),  ' 

führte^  nadi  London  gesaMt^  erhielt  1687  cBe  Stelle  em^ 
RegieningsraM  im  Herzogthum  Magdeburg  ^  £^^^8  1^90 
mit  dem  Hofe  nach  Königsberg  zur  Erbhuldigung  und  wurde 
bey  dieser  Gelegenheit  Ceremonienmeister  und  in  dm  Adel- 
stand erhoben^  begleitete  den  Kurfürsten  auf  dem  Feldzuge 
in  die  Niederlande ,  wurde  von  da  mit  einer  Mission  an  den 
Fürstbischof  von  Lüttich  abgefertigt  ^  führte  1694  die  Auf- 
sicht über  das  Cersmoniel  bey  JEHnweihung  der  Universität 
Hatle^  ging  1697  wkder  mit  dem  Hffe  nach  Königsberg 
und  ordnete  das  Ceremoniel  zum  Empfange  der  russischen 
Gesandtschaft 9  bey  der  sidi  Peter  der  Orofse  selbst 
befand  f  erhielt  von  Zeit  zu  Züt^  theils  von  seinem  Kur* 
fursten,  tlieils  von  angesehenen  Privatpersonen  beträchtliche. 
Geschenke  f  wurde  1701,  bey  der  Krönung  des  neuen  Königs^ 
Oberceremonienmeister  und  Geheimerrathy  auch  1702  Cen- 
tnoniennuister  des  schwarzen  Adlerordens  ^  verlor  aber  mit 
dem  Jode  Königs  Friedrich  I  alle  seine  Bedienungen  und 
gerieth  dadurch  in  Schulden  und  Sedrängnifs^  trat  ijij  als 
geheimer  KriegSrath^  Ceremonienmeister  und  Introduhteur 
der  Gesandten,  in  die  J}ienste  August  11^  Königs  von 
Polen  und  Kurfürsten  von  Sachsen  ^  und  verkaufte  demselben 
seine  y  besonders  an  Ceremonialschriften  ungemein  reicht^ 
Miblioth^  für  die.  Summe  von  z^m  tausend  Thalern» 
Geb.  zu  Fraüenburg  in  Kurland  am  8  May  1654»  gest, 
zu  Dresden  am  10  F^ebruar  1729* 

Exercitatio  acad.  de  euporia  rationum  dialecticarum. 
(Praes.  Dan.  Rhode.)  Regiom.^  1673*  5  Bogjv.  4> 

Exercitatio  philosophica  de  assimulatione  hominis  cum 
deo.  (Resp.  Joh,  Heimio.)  Regiöm.fl674.   2Bogg.4» 

Theses  philosophicae.  (Resp.  Christiane  Dreier.) 
Ibid«  eod.    iBog.  4-     . 

lieben  und  Tod  ^es  Weyland  Herrn  Jacob  Friedrich 
von  Maydel,  Ihrer  Königl.  Majest.  in  Pohlen  Cam- 
merherrn  und  Starosten  auf  Wezaiz,  Herrn  der  Güter 
Bixten  etc.,  in  jenem  seine.  Fürtrefflichkeit,  in  die- 
sem «ein  blutige»  Eade^  una  was  .Yoni  bey  den  zu  hal' 


VON  Besseh  (Johann).  l6i 

teuy   Yorge^teUt  von  seintm  fewesenen  Hofifkneister 

Johaöa  Besser,   (Leipzig,  1678.)   32Bogg.FoL. — 

Ueberaus  stlttn.    Ein  ExtmpL  auf  der  UnivtrsitcitsbibliO' 

thek  XU  Doryau 

Beschreibung  von  Einweihung   der  hoben    Schul«   zu 

Halle  .  •  •  1694«  •  •     Wurde  ins.  Franstösischt  übersetzt^ 

unter  dem  Tire/^.  Delation  des  c^r^monies  faitep.i^  la 

d^dicace    de    la    nouvelle    uni versitz    de    Halle,    le 

1«  (llO  Juiilet  1694  par  Mr:  de  Besser»  conseiller 

et  introducteur  des  ambassadeurs  aupr^s  de  S.,A.  EL 

de  Brandebourg,    traduit  de  l'Alemand  par  Prudent 

delaFayoIle.     äAmsterd.,.  1694-     4«         ^        ' 

Freussische.  Krönungs- Geschichte«     Cöln  an  der  Spree, 

1702.     Fol.      Auch    1712  mit  Kupfern,    iA   grofsem 

Foifmat.  .  • 

Des   Herrn    von   Bessers   Schriften,    beides  in  gebun- 
dener und   ungebundener  Bede,    so  viel^  man  derer 
theils  aus  ihrem  ehemaligen  Drucl^e,    iheils  auph  aus 
^ter  Freunde    schriftlichen  Cornnrnniication  -ausam- 
*menbringen  können.   Leipzig.  1711.    gr.  8.    Mit  dem 
Bildnisse    des'  Verfassers    und    andern    Kupfern«    — • 
Neue  unveränderte  Ausgabe^     Ebend.  1720.     gr-  8. 
Eine  Staatsschrift   in   französischer  Sprache,    die  Wie- 
dergabe Jer   Stadt   Elbing  betreffend';    im   Mercure 
galant. 
Zwey  YorredeUr  9^u  Kolbens  väterlicher  Ünterwediung 
..(Berlin,  1696  u.  1704.     4-)-  /.        \ 

Einzeln  gedruckte  Gedichte. 

Nach  stinean  Tode  trschierii^i  -  .  .    ^ 

Des  Herrn  von  Besser  Schriften,  beides  in  gefetinde- 
ner  und  ungebundener  Rede.  Erster  Theil,  aufser 
des  Verfassers  eigenen.  Vefbe^serunge^^  mit  ^-lielev. 
seiner  noch  nie  '  gedruckten  Stücke  und  neuen* 
Kupfern,  nebst  dessen  Lehen >  und  einem  Vorberichte 
ausgefertigt  von  Johann  Ulrich  König.,  — 
Zweiter  Theil  (nebst  einer  Untersuchung  des  Her- 
aasgebers von  der  Bescba^enhMt  der  einsyli^^ten 
Wörter  in  der  deutschen  Dichtkunst)«  Leipzig,  1732. 
gr.  8.  (Man  hat  auch  Exeniplare^  in  denen  der  ziveyte 
Theil^  ungeadhtet  die  Seitenzahl  mit  der  des  eritiin  föru 
iäi^t,  das  Datum  ijiiflikrt.}  A    -■ 

l  Band.  l5 


l6a    V*  Besser  (J.).  Besser  (S.).   BtTuxius  (J.'S.  i.). 

Mtkrere  setner  Gedichte  waren  audi,  chh*  Krsehdnung  der 
a^gefhdirten  Sammlungen ^  in  Des  Herrn  von  Hof- 
mannswaldau  und  anderer  Deutschen  auserlesenen 
und  bisher  ungedruckten  Gedichten  abgedruckt.  Vier 
derselben  hat  Matthisson  in  seine  Lyrische  Anthologie 
Th.  1.  S.  209-212»  andere  aier. Ramler  in  seine 
Lyrische  Blumenlese  aufgenommen.  ' 

Handschriftlich  auf  der  königL  Bibliothek  zu  Drekden: 
Anmerkungen  zu  Stiere's  europäischem  Höfcere- 
m<inieL 

Sein  Bildnifs  in  den  angeführten  Sammlungen  seiner 
Scl]^riften  und  in  der  Neuen  Biblipthek,  öder 
Tf  a<?hticht  und  Urtheile  von  neuen  BücheTn  etc. 

..     ;.,(Haüe,  1710  if.)  Thl.  a. 

Vergi.  Gadeb.  L-  B.  Th.  1.  S.  57.  —    Königs  L^ben  Beslers 

'  vor   dem   ersten  Theile    seiner  Schriften«    —    Joche r.  — 

**     Johann V. Besser ;  in  Kütners  Mitauscher  Monatsschr.  1785« 

'*''  April  S.  ii5-88  u.  Tunius  S.  205-241.    —    Jß'tdens  Lexik. 

•     'Bd.  1.  S.  78-63.  ti'.  Bd.  5.  S.  738.    -^     Efinherung  an  Joh. 

•  •  tMi'"^*  Bes&er. und, seine  Gattin,  von  Franz  Hörn;  im  Frauenr 

y     taschenbuch  von  de  la  Motte  Fou  que  fi^r  1819  S.  56-ii3» 

Steht  aiAch  z/i  F  r  a  n  z*H  o  r  n  s  Deutschen  Abendunterh^tun- 

"     •  gen.-  (Berlin,  1822.)    S.  193-274« 


9 

Besser  (Sebastian); 

rW^t-schekiKch  ein  Sohn  des  Predigers  zu  Sahten  ki  Kur- 
land gleiches  Namens.  Gebi  zu  Luttringen  in  Kurland  am..*i 
gest.  •  •  • 

Diss.  de  salutatione.  (Praes.  C hinist.  Grübel.)  Jenae» 

1M5.    4. 


1 1 

'  1 


Betulius  oder  Bethalio  (Johann: 

Salomon  1.). 

Vater  des  nachfolgejiden. 

'  Er  war  in  der  2ten  Hälfte  des  ijten  Jahrhunderts  Predi- 
ger zu  Grenzhof  in  Kurland.  In  seinem  pseudonym  heraus- 
gegidfen^  unten  angeführten  Traktat  hatte»  er  Meinungen  über 
die  Gegenwart  des  Leibes^  und  Blutes  Christi  im  Abendmahl 


BsTrams  ^«  S.  lO«  C^O«  VA.K  Bstn^iN&fM  (W.  A.)  i63 

wrgetragenj  dit  für  irrig  erkannt  wurden^  und  die  er,  auf 
BtfAl  des  Herzogs  Jak  ob  ^  in  der  zweyten  Schrift  widerruf 
fm mufste.     Gib*  zu, ,.  am  •  •  • ,  gesu  1695. 

Vnttr  dem  Namen  Fridericus  Vulteju«:  Garo  et 
Sanguis  Domini  nostri  Jesu  Christi  in  s«  coena* 
Äintejii,  1673.     4. 

Disputatio  hereticae  opinioni  opposita,  quae»  sub  Fri- 
derici  Vulteji  nomine ,  modum  praesentis  corporis  et 
sanguinis  Christi  in  sacra  coena ,  in  ecclesia  inaudi^* 
tum,  introducere  Toluit.  Mitaviae,  typis  Mich«  Kar- 
aall,  1677.     4.  ^  *    ' 

Hat  fluch ,  nach  T  e  t  s  c h,  die  VQn  dem  Jesuiten  B  e  c  a  n  u  s 
über  sein  Colloqüium  mit  Paul  Oderborn  i6o5  her- 
ausgegebenen Akten  beantwortet»  (^Ob  gedruckt  ? ) 

VergL  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  65.  —  Nord.  Mise.  IV.  165,  — 
Tetsch  K.  K.  G.  I.  aio  u.  tlh  aoi  f. 


Betulius  (Johann  Salomon  2.)» 

Sohn  des  vorhergehendem« 

Studirte  Median  zu  Wittenberg  und  war  in  der  Folge 
ausübender  Arzt  zu  Mitau,  Geb.  zu  Grenzhof  in  Kutland 
«m,.,,  gest.  im  September  1710.      -         :  . 

Diss.  de  virtute  martis  adstrictiva  et  aperitiva.     (Praes. 
Christ.   Vat6r.)     Wittebergae,  1683.     4. 

4» 

VAN  Beuningen  (Wilhelm  Alfred).    . 

Wurde  zwJDanzig  am  25  Julius  1783  geboren.^  besudite 
unige  Sdiulen  seiner  Vaterstadt^  und  studirH,  hierauf  die 
•Arzmeywissenschaft  in  Berlinf  wurde  Staabsarzt  in  der  königi., 
freufsiscken  ArmeCy  machte  als  solcher,  die  FeldzUge  von  1 8o5 
wid  i8o6.mif ,  mufste  sich, nach  der  Schlacht  bey  Halle  j  auf 
BtJM  des  französischen  Gouvernements,  ohne  Beschäftigfinß 


l64   VAN  Be UNINGEN.    BeuTMER.    ^UtHNER.   BeUTLEH. 

in  Berlin  außiahen,  schHrh  »iclt  aber  unter  frandem  Naimn 
bis  zu  dtn  Schlllscheii  Vorposfen  in  Pommern ,  und  trreichte 
JOanzig  noch  vor  dem  Anfange  der  Belagerung  der  Sladt^ 
mtrda  daxeibst  angestellt ,  nahm  nadi  Üebtrffabe  dtr  Festung 
seinen  Abschied,  ging  nach  Königsberg,  erhielt  dort  1808 
die  medicinisclit  Doktorwürde,  und  lebt  seit  tSitfah  Arzt 
des  sessaiischen  Kirchspiels  in  Kurland.  l 

Diss.  inaug.  de  anginagolypotBf   ejusique  affinitate  cum 
asthmate  acuto.     RegloOionti ,  1808<     4. 


(Joachim). 

b. zu  Riga  am . . .,  gest. . . . 
Dis:  sive   tjualeni  iludaei  Sngunt, 

ejusc^ue  adventu.     (Praes.  Gabt.  Skragge.)     Dorp. 
1692-     6  Öogg.  4. 


Beuthner  (Johann  Heinrich)! 

Kantor  und  Musikdirektor  der  Stadt  Siga  nach  1710. 
Deutsche  Gedichte  und  Cantaten.  Z.  B.  auf  das  Reforma* 
tioni-Jubilänm  1717)  auf  die  Begräbnirsfeiier  Peter  IL 
ia  Riga  1730  u.  s.  W. 

Beutler  (Valentin  Georg). 

Studirtezu  Königsberg  und  wurde  1760  Prediger  zu  An- 
germünde  in  Kurland.  Geb.  zu  XJbau  am  9  August  172g, 
gest.  1784.        ' 

IsltahMfchana  kufcÄ  tee  Mahzibas  gabbali  jo  faprohtami 
irr  darriti,    us  zeeaigu  Popes  un  Antfu  waldineeku 
apgahdafchftnn.     Königsberg,  1778.     24  5.  «. 
VtrgJ,  Zim-meimann»  Lcti.  Lit.  S.  77. 


BouasR  (HjsiKrich).  i65 

BiDDER  (Heinrich).  ^ 

Bruder    des   nachfolgenden* 


Geb.  mif  dem  Gutt  Wehsalten  in  Kurland  am  4  April 
R.  Su  17H3,  wurde  ^  nadidem  sein  Vater  9  der  eine  Reihe  von 
Jahreri  mehreren  Gittern  iks  Grafen  v.'Medem  als  VerwaU 
ttr  vorgestanden  hatte ,  uni$nüttei^  gestorben  war^  nach. 
Mitau  zu  einem  Verwandten  gegeben^  und  besuchte  die  dasU 
^m  Schulen.  Von  allen  Mitteln  entblöfst  mufsteeP  Jedoch^ 
um  einst  die  wissensdiafttidie  Lauflahn  betreten  zu  können^ 
tinen  TJmweg  einschlagen,  £r  begab  sich  als  Lehrling  iü  dU 
Officin  des  Hofapothekers  Kummer au^  der  ihn  lieb  ge* 
mnnen  hatte  ^  benutzte  die  von  Beruf sgesdiüften  übrig  geblie* 
hemi  Stunden  9  um  seine  bereits  erworbenen  wenigen  Kermt- 
me  andern  Lehrlingen  mitzutheilen  ^  und  ergriff  dabey  jeda 
Gelegenheit,  sidi  selbst  weitere  Belehrung  in  dei^  Botanik  und 
Chende,  durch  Anlegung  von  Herbarien  und  Lektüre  der 
neuesten  Schriften^  zu  verschaffen^  Nach  zurückgelegtem 
2osten  Jahre  war  er  in  den  Stand  gekommen  t  sich  gänzlich 
dem  Studium  der  Heilkunst  widmen  zu  können»  Er  ging  i8o3 
nadi  Berlin,  in  der  Absicht^  seine  Laufbahn  auf  der  dortigen 
^nedHo<hirurgischen  Akademie  zu  beginnen,  verUefs  aber  diese 
Anstak,  die  Von  mehr  für  gereif tere  junge  Männer  erspriefs* 
M  sdiien,  schon  im  ersten  Semester  und  begab  sich  nach  Jena^, 
^tT§tuschte  diese  Umversitätf  fvegen  dort  ausgebrochener 
Studentenunruhen ,  im  nächsten  Frühlinge  wieder  rrüt  Würz* 
^urg,  benutzte  hier  den  Unterricht  der  vorzüglichsten  Lehrer 
in  allen  Fächern  der  gesammten  Heilkufide,  so  wie  in  der. 
Mathematik  und  Physik,  und  ging  dann  1806  muJi  Göttin-- 
S^i  wo  er  im  Laufe  eines  Jahres  seinen  akademiscbuen  KuruiB 
htschlofs.  Nachdem  er  hierauf  ein  halbes  Jidir  bey  Ad^lb^ri. 
friedrich  JHurcus  (gest.  1816)  4a  Bamberg  mgebr acht 
^  aus  den  Belehrungen  dieses  ah  Mensch  uadArstgleUk 
liQchgtachtetm  Qrmesdk  gfikkSchspen  Ertanerun^ai  für  dk 


l66  BlBDElL  (HEIHRlCa). 

Zukunft  eingesarpmelt  hatte  i  begab  er  sich  im  Wmter  1807 
auf  ein  halbes  Jahr  nach  Paris ,  und  war  hier  nicht  nur  be* 
müht^  durch  fleifsigen  Besuch  der  Hospit'q^er  seine  ttr^tliche 
Bildung  zu  fördern ,  sondeth  auch  dk  »geistreichen  Vorträge 
der '  Heroen  in  den  Naturmssensdiaften, »  Cuvier,  Four- 
c r 0 y ,  Va uquelin\tnd  Th enoTäi  sS  wie  den  königlichen 
Pflanzengarten  und  die^  vortr^iclien  Sammlungen  für  das 
Studium  der  Naturgeschichte ,  zu  benutzen.  Nachdem  er 
Paris  verlassen  hatte  ^  bereiste  er  die  Rheingegenden^  ging 
dann  über  Würzburg  wieder  auf  einige  Zeit  nach  Bamberg 
zu  Ma  rcus^  besuchte  hierauf  die  böhmischen  Bäder^  hehrte 
über  Dresden  und  Berlin  j  nachdem  er  noch  in  Königsberg  1809 
die  medicinische  Doktorwürde  erhalten  hatte,  nach  Kurland 
zurück y  wurde,  nach  vorausgegangener  Prüfung  bey  der 
m:edikO' chirurgischen  Akademie  zu  St,  Petersburg,  in  die 
iste  Klasse  der  russischen  Aerzte  aufgenommen,  auch  iSiO 
zum  baldonschen  Brunnenarzt  bestellt,  rriachte  in  demselben 
3ahre  noch  eine  Reise  na^h  Würzburg,  die  er  zugleich  zum 
Besuch  mehrerer  ihm  bis  dahin  unbekannten  berühmten  HeiU 
quellen  benutzte ,  und  liefs  sich  sodofin  als  praktischer  ArH  in 
Mitau  nieder.     Der.  Umstand,    dafs  seine  Schwester  unter- 

^ dessen ,-  nach  dem  Tode  Vires  Mannes  Kummerau,  Eigen- 
thürrurin  der  obenerwähnten  Apotheke  geworden  urtd.bey  dit- 
ser  einB  fehlerhafte  Verwaltung  eingetreten  war,  gab  ihni 
Veranlassung^  Sich  i8^i3  an  die  Spitze  der  Geschäft^ der 
Officin  zu  stellen,  die  er  denn  auch,  nidit  ohne  bedeutende 
Anstrengung,  durch  wissenschaftlich  gebildete,  aus  dem  Aus- 
lände dazu  berufene,  .Pharmaceuten,  in  wenigen  Jahren  wie- 
der  zu  ihrem  alten  Ansehen  zu  verhelfen  wufste»     Bey  dieser 

'  Gelegenlieit  wurden  auch  'die '  physikaliscljeh  '  Wissenschaften 
aufs  neue  mit  Enthusiasmus  von  ihm  betrieben,  chemisdie 
und  physikalische  Apparate^  in :  Menge  dazu  angeschafft ,  und 

fUifsig  experimeniirt ;  wozu  die  jetzt  erneuerte  Jugßndbekannt- 
9chaft  mit  Theodor  w  Grothufs   das  ihrige  ^bejtrug* 


BiinkBR(HsiKRTCH),  167         ] 

NadiiHter  Uiwstandtnen  sehmerzhafttn  KrarMidt  tntschUd         j 
er  sieh  indtjs  auf  immer  f^^  ^^^  ausübende  Heilkunde ,  und  \ 

sagte  sich  9on  aller  Theilnahnte  an  der  Apotheke  los.     Vom  \ 

I 

Anfange  desJalires  18 1 7  bis  zum  Schlufs  von  18 ig  verwal-  | 

tefeer,  bereits  i8i5  'jaim  Staabsarzt  ernannt,  die  Stelle  des 
mitauschen  Kreisarztes ,  tr^t  1820  als  Operateur  in  die  kur* 
ündische  Medicinalbehördei  erhiek  i833  den  St.  Annen -Orden  \ 

der  3ten  Klasse  und  wurde  i825  zum  Inspektor  der  eben  ge- 
nannten  Behörde  befördert,  aucJi  1826  JR/«er  des  St.  Wla- 
imr-Ordens  der  4ten  Klasse. 

Specim.  inaug.  'theses  nonnullae  ephysiplogia'organismi  i 

humani.     Re^omonti,  1809*     8  S.  4*. 

Ueber  die  Errichtung  einer  allgemeinen  Rettungsanstalt 
in  plötzlichen  Lebensgefahren  für  Mitaul  Auf  Ver« 
anlassung  eines*  an  die  'kurländische' Gesellschaft  für 
Literatur  und  Kunst  gerichteten  Antrages,  des.  Herrn 
Apothekers  Zigra,  betreffend  die  Errichtung  einei; 
Kettungsanstalt  für  Ertrunkene^  und  im  Auftrage  der 
Gesellschaft.     Mitau,  1822.     40  S.  8.  * 

Zusätze  und  Nachträge  zu  Dr.  Joh.  Friedr.  v.  Körbers - 
Auszuge  der  altern  und  neuerni  im  Russischen 'Reicht 
erschienenen  allerhöchsten.  Manifeste^  Ukasten,  Fubli« 
Nationen,  Verordnungen  und.  Befehle,  welche  das  ge*- 
samxnte  Medizinalwesen  betreffen«  In  alphabetischer 
Ordnung.  •  Nach  des  Verfassers  Tode  herausgegeben 
von  Dr.  Heinrich  Blddrer.  Erste  Afatheihing^ 
Q&thaltend  das  Totn  Herrn  r.  Körber  Üintäeplfsseiie 
Manuskript,     Mitau,  1825..   VIII  u.  676S*.gr*8»     ; 

Ueher Extraktions-Pressen ^  in  Schüre rs  Ani^^lon  d^r 
Chemie  Bd.  2.  S.  257*'  (1819.)  —  Ein  Briefauszu^ 
(die  Quelle  zu  Baldohn  betrefPenä);  ebend,  S.  31Ö.  -— 
Ein  Briefauszug  (^TheodorV  -yJ  Grothufs'Tod  betreff 
fend);  ebend.  Bd.  8*  S.  105.»  (ta22.)  . 

lieber  merkwürdige  Inkrustationen 9  weichein  dex*  Bal- 
dohnschen  Mineralquelle  gefunden  worden,  (im  Aus^ 
^S^)  9  ^  den  JahresverhJ*  der  kurländ.  Gesellsch»  f.  L. 
U.K.  Bd.  2*  S.  26.  (1822.)  <  ;        .     •      ' 

Karl  Johannes  Bidder ;  in  'dm  Rig.  StadtbU. .  1^24  iS.  1 69« 


l68    BiBOER  (HEiNRitm).  Btoiier  (Sarl  Johannbs). 

lieber  den  Gebrauch   der  gläsernen  HüfftröhTi^hpit  zur. 
Aufbewahrvng  der   Schutzblatter^  •  Lymphe  ;    m .  dui 
^yl.  zur  Allg«  deutschen  Zeituo/g  für  Rufsland  1826 
No.  15.       •  ' 

iDDER   (Karl-  Johannes).     . 

Bruder  des  vorhergehenden. 

Brachte,  j  um  sich  die  Mittel  zum  Erlangen  einer  ge  Wirt  en^ 
Bildung  zu  verschaffen  y    noch  ehe  er  die   Universität  bezog, 
zwey  JaJire  als  Lehrer  in  einem  adelichen  Hause  zu^    und 
ging  dann  1796  nach  Jtna^  wo  er  jedoch^  da  älierussiscJie 
Unterthanen  von' dm   ausländischen   Lehranstalten  zurück- 
beruf e(i  wurden ^  m^r  bis  1798  verweilen  konnte,     Fir  nalim 
nun  wieder  Hauslelir&rstellen.in  seinem  Vaterlande  an^  stu- 
dirte  dann  zum  zw^yten  mal  von  1801  bis  i8o3«m  Jeria^ 
war,  nach  seiher  Rückkurtß  j  wieder  einige  Jahre  Hofmeister 
unä  wurde  1807  zum  Prediger  der  evanßeliscJien  Gemeinde 
zu  Schßim^n  in  Lithcuien  berufen.     Die  mancherley  Kran- 
twigen,^  rilie.  ^.,hier  erjudw,  und  die  Verkürzung,    die  er 
«h  sdner  MhtndJimt  zu. erleidM  hatte,    zwangen  ihn  indefs, 
1814  »ein  Amt  aufzugeben.    Er  ging  nun  nach  Dorpat,  um 
im  Schulfache  eine  Anstellung  zu  erhalten.     Da  aber  auch 
dieser  Pl^  y^ätek  wut;dei,7^pg  er  18 17  nach  Riga,  wo  er 
m^angs  die  Kinder  einer  geaditeten  Familie  tmterridxtete,  und 
zuhtzi   eine  Privat^Schutanstalt  für  die  Jugend  der  höhern 
TSt'dn^  anhgte,  die  bis  ün  ieinenTod  in  vollem  Flor  stand. 
Geb.  auf  dem  Gute  Wehsähten  in  Kurland,  am  x  Januar  1777, 
g/m.  zu  ßiga  um  5  May  idi24f 

De  cogitatione  aeterfta.  Ditfsiertatio  philosophica,  quam 
-  äbademiäe  Dorpatenai^  «ummae  veneraiioais  docu* 
•    mentum,  adscripsit  auctor  ttc  Dorpati,  1814.  28  S.  8« 

De  ea,  qiiae  ili  scribend«  hi^teria  seqaenda  sit  ratione. 
Dissertatio   quam   academiae    imperiali»    Dorpatensis 
.  disqidiitioiii  tiftbndüit  «motor  etc.  IbM.  1814.  50  S.  8* 


•i 


filBDUR  (IC.  J.).  Bl£l«l29SKI  (PJ).   BXENEMAMN  (B.W.)*  1^9 

Beytrag  zu  einem  Sittengemälde  vom  rassiseheu  Li- 
thau^n;  in  der  von  Rühs  und  S piker  herausgegebe- 
nen ZeiUchrih  iür  die  neueste  Geschichte,  dieV'ölkei^- 
und  Staatenkunde.  (Berlin,  1814-  1815.  4 Bände  8.) 
Hefts  u.  4.  März  u.  April  1815.  S.  217-253. 

Ankündigung  einer  neuen  Bildungsanstalt;  in  den  Rig. 
Stadtbll.  1820.  S.  169-172. 

MeJireres  Iiinterliefs  er  handschriftUdi^  unter  andern  eine  Ab- 
hahdlung:  De  Gonstantino  magno. 

Sein  Bildnifs  lithographirt.    Biga.  ~  Fol. 

Vergl.  Big.  Stadtbll.  18S4  S.  169.  i8i.  933  u.  S5i<  —  Inland.  BH. 
1814  S»  97. 

BiELiNSKi  (Franz). 

■ 

Ein  gelehrter  Pole^  der  seit  17 lo  Starost  von  Mafien^ 
hurg^  seit  1732  aber  Woiwode  von  Kulm^  Krongrofsma^- 
schall  und  Ritter  des  weißen  Adler-Ordens  war.  Geb.  zu  ... 
am..i,  gest.  um  1766. 

J£ilit  polnische  Uebersetziing  des  Artikels:  Von  den  An- 
sprüchen der  Krone  Polen  auf  auswärtige  Staaten  und 
insonderheit  von  den  Rechten  derselben  auf  die  Pro- 
vinz Livland  und  auf  das  Herzogthum  Kurland,  aus 
Koussets  Werke:  Les  interets  pr^sens  et  les  pr^ten- 
sions  des  puissances  de  TEurope  fond^s  sur  les  trait^s 
depuis  la  paix  d' Utrecht  inclusivement  et  sur  les  preu- 
ves  de  leurs  droits  particuliers.  (4  la  Kaye,  1740* 
lU  Tom.    4.)     Warschau,  1751.     8. 

Verß/»  Janozki's  Lexikon  der  ttztlebenden  Gelehrten  in  Polen 
Th.  1.  S.  10.  <—  Gadeb.  L«  B.  Th.  1.  5.  69.  —  Adelung 
z.  J  ö  c  h  e  r.  . 


Bienemann  (Bernhard  Wilhelm). 

« 

War  zu  Anfang  des  i&ten  Jahrhunderts  Pastor  zu  Späh- 
ren  in  Kurland.     Geb.  zu.. .  am  •  • . ,  gest.  um  1711. 

Lettische«  Gesangbuch  (^enthält   hundert  Lieder  von  ihm^ 
ouch    mehrere    andere   von   Johann    Wischmann, 

l  Band.  lö. 


1 70         BXEKEHAMK  (B.  W.)*      BzEKSHAKN  (E.  J.)« 

und   ist   unter    dem  Nanun   du   Grenzhofschen  und 
Kuckernschea  Gesangbuchs  ht\annty.     Mitau  b,  Georg 
*  IVadetzky,  1714-  886  S.  ohne  d.  Register,  lang  12*     Mit 
eingedruckten  Holzschnitten.  -—  Sehr  selten. 

Gelegenheitsgedichte. 

Versl-  Tetsch  K.  K.  G.  Th.  3.  S.  166-167.  —   Gadeb.  L.  B. 
Th.  1.  S.  71.  —  Zimmermannt  Lett.  Lit.  6.  41. 


Bienemann  (Ernst  Johann). 

Einer  von  den  Menschen^  die^  vom  Sdiicksah  wenig  begün- 
stigt I  den  Tugenden  armer  Aeltern  und  eigenem,  Talent  Alles 
verdanken»  Sein  Vater,  ein  lettischer  Erbunterthan  des  Pri" 
vat gutes  Blankenfeld  in  Kurland,  hiefs  Ehrmannis  (^n- 
matin)  und  seine  Mutter  Liese*  Der  damalige  Besitzer 
von  Blankenfeld ,  der  Kammerherr  und  haiserl  russische  Mi* 
nister  v,  Buttlar,  bestimmte  diesen  He  rmann  zu  seinem 
Koch  und  gab  ihm,  da  er  sich  durch  Treue  und  Ergebenheit 
ausgezeichnet  hatte,  beym  Verkauf  des  Gutes  die  Freyheit^ 
eine  lebenslängliche  Pension  von  60  Thalern  Alb.  und  Jreye 
Wolmung  in  Mitau.  Biermann  nahm,  als  freyer  Mensch, 
seitdem  den  Namen  Bienemann  an,  und  konfite  gleich 
sein  Sohn ,  ausser  guten  Sitten ,  nicht  viel  von  ihm  lernen,  da 
er  selbst  bis  an  seinen  Tod  sogar  im  Deutsch- reden  und 
schreiben  unbehülflich  blieb;  so  sorgte  der  verständige  Alte 
doch  eifrig  für  die  Ausbildung  des  Jünglings  durch  Unter- 
rieht  in  den  mitausdien  Schulen,  indem tr  ihn  für  die  Kanzel 
bestimmt  hatte.  Nach  erfolgter  Stiftung  des  akademischen 
Gymnasiums  zu  Mitau  im  J.  1774  gehörte  E.  J.  Biene- 
mann  zu  den  allerersten,  welche  dis^ Matrikel  auf  -dieser 
neuen  Anstalt  erhielten.  Hier  entwickelte  sich,  unter  Seit- 
Urs  Leitung,  sein  mathematisches  und  vorzüglich  sein 
mechanisches  Talent.  Schon  im  J.  1778,  am  Geburtstage 
des  Herzogs  Peter,  überrdchte  er  demselben  eirun  Erd-  und 
einen  Himntdsglobus ,  2  Eufs  im  Durchmesser  grofs ,  ganz 


BlBüfiMAIIN  (ErKST  JORANlf}«  ^I 7 1 

von  sdmr  Arbeit» ,  lUr  Herzog  befahl  in  einem  dgenen  an 
das  dkademisduJConcilium  gerichteten  Reskript  ^^diese  Globoe 
nicht  nur  in  der  Akademie  ( in  deren  Bibliothek  sie  auch  jetzt 
noch  stehen)  öffentlich  aufzustellen ^  sondern  sie  auch^  dem 
Vtrfmiger  zu  JSiren  und  andern  Studierenden  zur  Aufnfwu 
ttrung^  sorgfältig  äufzubewahren^^^  beschenkte  Bienemann 
mit  200  ThaL  Alb,  und  beteiligte  ihm  noch  überdem  zu  einer 
Reist  nadi  England,  um  sich  in  allen  mechanischen  Arbeiten 
f Taktisch  zu  pervollkomnmen ,  eine  Summe  von  1200  Alberts- 
Thalern»  Bienemann  ging  17 79  nach  London  ab,  brachte 
uhtrütt  Jahr  dort  zu^  und  kehrte  als  ausgezeichnet  geschickt 
ttr  mechanischer  Künstler  nach  Mitau  zurück.  Im  J.  178 1 
tnuumte  ihn  der  Herzog  zuin  äkadermschen  Meclicmikus  mit 
dnem  jährlichen  Gehalt  von  3oo  ThaU  Alb.  Als  solcher 
überrächte  er  mnem  Fürsten  1782  das  Modell  einer  Vauloue* 
tdm  Rarran- Maschine,  Er  erfand  und  verfertigte  sodann 
OR  zur  Auflösung  sphärischer  Triangel  dienendes  sinnreiches 
Instrument  f  für  welches  ihm  der  Hetzog  100  Dukaten 
schenkte^  und  das  bis  zum  J..  1795  in  einem  der  Paradezim^ 
nur  des  nütauschen  Schlosses  aufgestellt  stand  ^  dann  aber^ 
als  der  Herzog  Kurland  verliefs^  mit  den  übrigen  fürstlichen 
Effekten  j  nach  Deutschland  gewandert  ist.  Am  26  Junius 
1785  gab  Bienemann  in  Mitau^  und  wahrsdieinlich  in 
^anz  Kurland^  das  aste  SchauMpiel  eines  aufsteigenden  Luft- 
ia/üs.  Der  Ball  hielt  20  pariser  Zoll  im  Durchmesser  und 
Wflr  von  Goldschlägerhaiit  verfertigt.  Am  16  Oktober  dessel- 
ben Jahres  liefs  er  ihm  einen  gröfseren  von  6  Fufs  im  Diame- 
}<r,  der  eine  kleine  Gondel  trjug^  folgen,  Beyde  Versuche 
idangen  ungemein  gut.  Während  der  Reise  des  Herzogs 
Hflch  Italien  in  den  Jahren  1784  bis  1787  hatte  sich  Biene^ 
mann  durcli  Unvorsichtigkeiten  und  vertrauten  Umgang  mit 
Personen^  die  dem  Herzoge  unangendim  waren ^  dessen  Uh" 
&uide  zugezogen.  Er  wurde  nach  des  Herzogs  Rückkunft 
ies  Dienstes  als  Mechaniker  entlassen.     Um  einig^mafsen 


172     BiSNEMAKN  (E.  J.).     BlEK^MAKN  V.  BUENENSTAMM« 

9or  Mangel  geschützt  zu  seyn,  nahm  er  nun  im  J.  1789  die 
Kantor'  und  Organistenstelle  hey  der  mitauschen  deutsdien 
Kirche  und  Stadtschule  hn ;  aber  eine  unordentUdie  Lebensart^ 
der  er  sich  seitdem  immer  mehr  ergab ,  und  die  zum  Tfttil  etie 
Folge  der  erwähnten  Bekanntschaften  war^*  welche  ihm  das 
Mifsf allen  des  Herzogs  erwarben^  zerrütteten  seine  häuslichen 
Verhältnisse  gänzlich,  JEr  konnte  in  Mitau  nicht  länger  be- 
stehen^ und  ging  im  J.  1797  nach  Petros'awodsk  ^  wo  er^bef 
einer  Knopffabrih  alsAufseher  angestellt  ward.  1801  gab 
er  diesen  Dienst  wieder  auf^  kam  nach  St,  Petersburgs  und 
suchte  sich  anfangs  durch  Unterricht  in  Musik  und  Wissen- 
schaften zu,  erhalten  f  bis  er  zu  dem  Posten  eines  Aufsehers 
über  die  Pensionaire  in  der  Kommerzschule  gelangte^  und 
zuletzt  Lehrer  an  der  Stadtsdiule  in  Gatschina  wurde.  Als 
Sdiriftsteller  ist  er  nur  einmal  aufgetreten ,  und  zwar  mit  der 
unten  angeführten  deutschen  Vebersetzung  eines  kleinen  Auf- 
Satzes-^  den  ein  englischer  Mechaniker ^  Namens  Major ^  in 
seiner  Landessprache  entworfen  hatte ,  und  worin  er  von  einer ^ 
zur  Versorgung  der  Stadt  Mitau  mit  hinlänglichem  und  gu- 
tem Wasser^  anzulegenden  JDampfmaschine  Nachricht  giebt. 
Geb.  zu  Mitau  am  16  Januar  a.  St,  1753,  gest.  am  ij  JFe- 
bruar  1806. 

An  das  Mitausche  Publikum.  Bey  Gelegenheit  der  neu 
zu  errichtenden  Dampfmaschine  zum  Wasserwerke 
d^r  Stadty  von  Joseph  Major.  Aus  dem  Englischen 
übersetzt,     Mitau,  1792.     53  S,  8. 

Bienemann  von  Bienenstamm  (Herbord 

Karl  Friedrich), 

Ein  Sohn  des  Kollegienraths  Peter  v.  Bienenstamm, 
geb.  zu  Libau  am  26  August  1778,  kam  als  Kind  mit  seinen 
Aeltern  nach  Mitau ,  erhielt  die  erste  wissenschaftliche  Bi7- 
dung  von  1793  bis  1797  auf  dem  Gymnasium  9um  grautn 


Sl£N£MANNV.BXEKBK8TAMM.  BlLTEItLINC^  (F*  H«  M.).  1 73 

Kloster  in  Jjkrlin ,'  bezog  sodann  die  Universität  Göttingen^ 
mufste  aber'  1798,  nach  dem  bekannten  Befehle  Kaisers 
Paul  ly  wie  alle  Russen ^  in  sein  Vaterland  zurückkehren^ 
hradite  nun ,  indem  er  seine  Studien  fortsetzte ,  3  Jahre  im 
Väterlichen  Hause  zu^  machte  hierauf^  naihdem  er  Land- 
tigenthümer  geworden  vvar^  die  Oekonomie  zu  s^nem  Berufs- 
gesdiäfte\  und  füllte  die  Stunden  der  Erholung  mit  Lektüre 
ausy  zu  deren  Befriedigung  er  sich  eme  schätzbare  Bibliothek 
angeschafft  hatte;  wurde  aber  durdi  den  Druck  der  .Zeiten 
und  mancherley  Umstände  an  seinem  Wohlstande  so  gefähr- 
da,  dafs  er  1824  sein  zuletzt  besessenes  Landgut  Mifshof 
verlassen  mufste*  und  gegenwärtig  in  Biga^  ohne  bestimmten 
Ermrbf  einer  besseren  Zukunft  entgegen  harrend ,  in  unfrsf- 
ivilliger  Müsse  lebt. 

Geographischer  Abrifs  der  drei  deutschen  Ostsee-Provin- 
zen  KuirUnds^  oder  der  Gouyernemens  (^/c)  EhsW 
Liv-  und  Kurland.  Riga,  1826.  XXIV  u.  507  S,  gr.  8. 

Kleine  Schul-Geographie  von  Ehst-,  Liv-  und  Kurland« 
Ebend.  1826*     84  S,  8. 

Siit  dem  i  Julius  1826  giebt  er  zu  Riga  heraus:  Nicht- 
politische Zeitung  für  Deutsch-Rursland*  .  (Wöchent^ 
lieh  ein  halber  Bogen.)     4« 

BlLTERLING     (FRIEDRICH    HEINRICH    MeL- 

chior). 

Bruder  des  nachfolgenden  upd  Solin  von  Kabx  Jaxoii 

Wurde  im  Pastorat  Gramsden  am  20  December  ljj3 
gtboren,  studlrte  zu  Mitau^  Wittenberg  und  Jena,  und 
erhielt  iSoi  die  Adjunktur  bey  seinem  Vater  in  Sahten^  dem 
«r,  nach  dessen  Tode^  iSoi  im  Amte  folgte, 

Kede  an  de^  Bahre  (des  Konsictorialraths  Pusinn);  in 
der  unter  dem  21tel:  Letzte  Worte  am  Grabe  K.  E. 
Pusinns  (Mitau^  1dl 8.  8-)  herausgehonvnenen  Schrift 
S.  7-22. 


1 74  V»  BrLT£Rz.iKG  (G£OB,G  Sisomukd). 

VON   BlLTERUNG   (GeORG   SiEGMÜND). 

Bruder  des  vorhergehenden  u.  Sohn  des  nachfolgendfen. 

Ist  geboren  im  Pastorat  Krufiten  in  Kurland  am  i6  Fe- 
'  bruar  ij^j  t  b^ßoj^  nach  erhaltenem  Privatunterricht ^  1784 
das  Gynyiaakim  zuMitau^  studirte  seit  1786  in  Wittenberg 
Theologie  f  und  kehrte  1789  in  sein  Vaterland  zurück^  wo  er 
noch  in  demselben  Jahre  adjungirter  Prediger  zu  Preehuln 
wurde.  1801  erhielt  er  den  Doktorhut  von  der  pMosöphisdun 
Fakultät  der  Universität  Wittenbergs  und  i8o3  wurde  er  als 
Oberlehrer  der  Religion  iUnd  Philosophie  bey  dem  Gymnasium 
am  Mitau  angestellt  ^  auch  1824  zum  Koüegitnassessor^  1826 
aber  zum  Uofrath  ernannt, 

Antrittsrede  in  Preekuln  gehalten,     Mitau,   1793*     8« 

Einige  Worte  der  dankbaren  Erinnerung   am  Sarge  des 

'  weiland  —  Herrn  Jakoh  Siewert,  Pastors  der  Pree- 
kulnschen  und  Assitenschen  Gemeine,  Ebend*  1796« 
16  S.  8. 

Rede  gehalten  vor  d^m  Sarge  der  weiland  —  Frau  Sophia 
Elisabeth  verw.  Kammerherrin  von  Korff,  geborne 
'von  Budbetg,  am  21sten  des  Aprils  1802-  Ebend, 
(1802.)     12  S.  4. 

Worte  der  Ermunterung  und  des  Trostes,  zum  Anden- 
ken eines  geprüften  Duldern ^  «m  Tage  seiner  Bestat- 
tung gesprochen  in  der  Kirche  zu  Preekuln«  Ebend. 
1802.     14  S.  8. 

T)ahs.  Kristigas  Mahzibas ,  ko  fawai  mihtai  draudsei  par 
labbu  peeminnefchanu  isftahMjis  irr  etc.  Ebend.  1803* 
32  S.  8. 

Das  Einweihungsfest  der  Kirche  zu  Puhren.  Den  30  Au' 
gust  1805.     Ebend.  1805.     95  S.  8. 

Gfl^  heraus:  Gelegenheitsreden  von  Kur-  und  Livländi- 
sqhen  Predigern.  Königsberg,  1809.  VIII  u.  365  S.  8« 
(Hierin  von  ihm  selbst  eine  Trauungsrede  und  vier  Be- 
gräbnilsreden ,  nämlich  die  obensdion  angeführten  auf 
den  Pastor  Sie  wert  und  die  Kaxnmtrherrin  Korff»- 
nebst  zwe/  neuen») 


•1 


V*  Bpi;iMut.iKG  (Gegolg  Si£aMt7Ni>).  175 

Väter  den  Eiafinfs  der  gegenwärtigen  Zeitereignisse  auf 
die  Erweckung  menschenffeut^lidher  Gefühle.  Eine 
Predigt.     Mitau,  1813*     8* 

Was  ist  Alexander  uns  und  was  ist  er  der  Wislt  ?  Eine 
Rede  zur  Feier  des  allerhöchsten  Geburtsfestes  Sr. 
iäis.  Maj.  am  12  December  1613  gehalten  im  grofsen 
Hfirsaale  des  Gymnasium  illustre  zu  Mi  tau.  Ebend« 
1814.     32  S.  8« 

Rede  am  Sarge  des  Geheimenraths  und  Landesbevoll- 
mächtigten Karl  Niklas  von  Korff,  am  20  Februar  1814 
gehalten.     Ebend.  1814*     22  S.  8« 

Was  leistet  die  Kurländische  Bildungs- Anstalt  für  Töch- 
ter aus  den  höhern  Ständen?  Ein  Vortrag  am  Stif- 
tuiigstage  der  Anstalt  den  13  April  1815  gehalten. 
Riga,  1815.  23  S.  8-  —  Auch  in  Albanus  Livländ« 
SchulblL  1815  S.  292-304  u.   311-318. 

Am  Sarge  der  weiland  —  Frau  Superintendentin  Ockel» 
gebornen  Blachifere  gesprochen.  Mitau,1815.  8S.  8« 

Predigt  bey  Eröffnung  des  Kurländischen  Landtages  am 
16  December  1816.    Ebend.  1817.    20  S.  8. 

Morgen-  und  Abendlieder.  Ein  Bey  trag  zu  jedem  Ge- 
sangbuche.    Ebend.  1824*     32  S.  ^« 

Leben  des  Grafen  H.  C.  von  Keyserling;  in  Wolt- 
manns  Geschichte  und  Politik  1803  St.  2* 

Einige  Nachrichten  von  den  Rektoren  der  Mitauschen 
grofsen  Stadtschule,  seit  Bornmanns  Tode;  in  den 
Mitauschen  Wöch.Unterh.  Bd.  1.  (1805.)  S.  135-143. — 
Merkwürdige  Schicksale  eines  kurländischen  Land- 
pr«digers;  ebend,  Bd.  2.  S.  156-160. 

Verstand  und  Herz;  in  der  von  Schröder  und  Albers 
herausgegebenen  Ruthenia  1810»  Bd.  3.  S.  47«  —  Der 
Schneeballen  und  der  Knabö;  eJbend,  S.  168. 

Oedächtnifspredigt  auf  den  Tod  des  Professor  Beitier'; 
in  der^  unter  dem  Titel:  Zu  B ei tlers ^Andenken  (Mitau, 
1811.  4.)  herausgekommenen  Sammlung  S.  21. 

Gedanken  über  die  Wahl  eines  Lehrers  und  Erziehers ; 
in  Albanus  Livl.  SchulblL  1816  S.  337.  —  Ueber 
die  Erfordernisse  eines  Erziehers;  ebend,  S.  339. 

Predigt  am  Tage  der  Bestattung  des  Kürländischen  Su- 
perintendenten Ernst  Friedrich  Ockel ;  in  der  Schrift : 
2u  Qckels  Andenken  (Mitau,  1816«  4*)  S.  l^-n*    , 


1 

t 


1 76      V.  BltTERMKGXG-.  g.)*      Bil.TfiIl£lWj&  (K,  !•  F.). 

« 

Ueberdie  Orgaüisation  d«r  Gymnasien,  xnit  Beziehung 
auf  die  Gymnasien  deif  Osiseeprovinzen  des  russischen. 
Reichs  ;  in  deiji  P^ogramfa  zur  Eröffnung  des  'Lehr- 
kursus auf  dem  Gymnasium  illustre  zu  Mitau  (Mitau, 
1817.  4.)  S.  29-72. 

Das  Herz  entscheidet  über  das  Glück  der  Ehe,  '  eine 
Trauungsrede;  in  Grave's  Magaz;  f.  protest.  Pred. 
1817  S.  89-94.  —  Taufreden;  e^cnJ.  S.  373-377.  — 
Rede  am  Katharinenfeste  in  Mitau  18,18;   ebenda  1819 

^     S.  47-53- 

Predigten  und  Predigtentwürfe ;  im  Neuen  Magaz.  f.  Pred. 
von  TelTev  Bd.  7.  St.  l.  und  in  Löfflers  Magaz. 
f.  Pred.  Bd.  2-  St.  1. 

Fabeln,  Parabeln,  Paramythien» und  andelre  kleine  Auf- 
sätze ;  in  der  Zeitung  für  die  Jugend  y.  D  o  1  z  Jahrgg. 

•  1820-1823»  im  Morgenblatt  und  in  der  Zeit.  f.  d*  eleg. 
Welt. 

Räthsel,  Gedichte,  Fabeln  und  Erzählungen  ;  im  Libau- 
schen  Wochenbl.  1825.  1826- 

Geistliche  Lieder ;  in  Vaters  Jahrb.  der  häuslichen  An- 
dacht 1824  u.  1827.  " 

Aufsätze  in  den  Beylagen  z.  Allg.  deutschen  Zeit.  f.  Rufs- 
land. 

Antheil  an  der  Redaktion  des  1806  zu  Mitau  erschienenen 
neuen  lettischen  Gesangbuchs,  zu  dem  er  die  meliresten 
Gebete  geliefert  hat, 

Vergl.  Zimmermanns  Lett.  Ltt.  S.  105.   —    Meusels  G«  T« 
Bd.  17.  S.  171. 

^ILTERLING  (KaRL  JaKOB  FrIEDRICh). 

Vater  der  beyden  vorhergehenden   und  Urenkel  des 

nachfolgenden, 

Studirte  Theologie  zu  Königsberg  tron  i755  bis  rySS» 
Vi^urde  in  seinem  Vaterlande  1764  Prediger  zu  Kruhten,  1770 
zu  Gramsden,  1781  zu  Erwählen  ^  1782  zugleich  piltenscher 
Konsistorial' Assessor f  1785  aber  Pastor  zu  Sahten  und 
Propst  des  kandauschen  Sprengeis ,    war  auch  Mitglied  der 


Bu.7EJU;.]NO  (K,  J. JE*.).    Bii.teiii.iko  (MO*      17  7. 

1797  zu  Mitau  nkdergßsetften  Kinnmission  ^  welche  eine  neue 
Kirditnordnung  gemeinsehuftlich  für  Kurland  und  Pilun 
mmrfen  sollte.  Geh,  zu  Sahten  in  Kurland y  tvo  sein  Vater ^ 
Johann  Siegmund  Bilterling^  ebenfalls  Prediger  war^ 
am  3  September  1738,  gest.  am  25  December  1801. 

Rede  bey  der  Yon  Ascheberg-  und  Meerfeldschen  Ehe- 

Verbindung*     Mitau  (o*  J.)*     15  3.  8* 
Rede  beym  Beschlufs  der  feyeirlichen  Einführung   des 

Superintendenten  Ernst  Friedrich  OckeL  Ebend.  178i6. 

löS.  8« 

Anrede  bey  Uebergabe  eines  Gedichts  an  den  Pastor 
Joh.  Fr.  Urban  zu  Lesten,  als  er  sein  50] ähriges  Am ts- 
jubiläuin  feyerte;  in  der  Beschreibung  der  beyden 
Jubelfeste,  die  am  17  und  19  Junius  1791  zu  Lesten  in 
Kurland  gefeyert worden«  (Königsberg,  1791.  8>)  S,52. 


BiLTERLING   (MELCHIok). 

War  seit  1642  Dialionus  zu  Bauske.  in  Kurland  und 
JPwrde  i658  deutscher  Prediger  und  Propst  zu  Dohlen.  Geb. 
im  Fürstenthum  Anhalt  am  .*.  • ,  gest.  am  5  Februar  l6g5. 

Rechte  Glaubens -Regel  von  der  wahren  Religion,  in 
welcher  ein  Christ  gewifs  kann  selig  werden,  aus  dem 
Göttlichen,  Heiligen  und  allein  selig  machenden  Worte 
kürtzlich,  disutlich  und  ordentlich,  nach  dem  WiUea 
Gottes,  zum  ofTenbarisn  Zeugnils  meines  rechtschaffe- 
nen Hertzens  f^rgestellet.  Franckfurth  und  Leipzig^ 
bey  Martin  Hallerv erden ,  Buchhändlern  in  Xönigs- 
^«rg.  1672.  8.  (D/e  dem  Buche  vorgesetzte  Dedika- 
tion  lautet  folgender  Gestalt :  Gott  dem  Vater,  der  micb 
erschaffen  hat,  Gott  dem  Sohn,  der  mich  erlöset  hat, 
Gott  dem  lEjeil.  Geiste,  der  mich  geheiliget  hat ,  Der 
hochgelqbten ,  Heiligen  Dreyeinigkeit,  zur  gebühren-* 
den  Ehre  und  zur  schuldigen  Danckbarkeit  dedicire 
und  schreibe  ich  zu  dieses  recht  geistliche  Büchlein ; 
und  am  ScUufs  derselben  unterzeidmet  sich  der  Verfasser: 
Beiaer  Göttlichen  Ma}estät  treuer  Diener  so  lang^  ich 
Lebe  Melchior  ^ilterlinK  £tc.) 

l  Band.  I? 


Z78  BrLT£RX.IMG  (M.).     y.  BiRKEt  (H,  L.)« 

* 

Verus  Ghristianus,     Kiga,  1686*     B* 

Streitschriften  mit  Paul  Einhorn  (werden  ihm  von  Tetsch 
[K.  K.  G.  I.  214]  bey gelegt.) 

VergL  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  71« 


VON  BiRKEL  (Heinrich  Ludwig). 

Studirte  auf  dem  Gymnasium  seiner  Vaterstadt  und  'zu 
Jena ,  nahm ,  nach  beendigten  Studien ,  eine  Hauslehrm-sieUe 
iey  dem  General  Grafen  Görtz  in  Potsdaman^  privatisirtt^ 
da  er  diese  bald  wieder  aufzugeben  Veranlassung  hatte ,  einige 
Zeit  in  Berlin  j  trat  mit  einem  Engländer  eine  Reise  nach 
St.  Petersburg  an^  blieb  aber  in  Mitau^  wo  es  ihm  wohlgeßel, 
war  hier  anfangs  Hofmeister  in  verschiedenen  adelichen  Häu- 
sern,  wurde  wälirend  des  Herzogs  Abwesenheit  von  der  Lcui- 
desregierung  1786  zum  Kanzelleysekretär  bestellt ,  1788  aber 
von  dem  Herzoge ,  nach  dessen  Rückkunft^  entlassen ,  jedoch 
1791  als  Privatsekretär  wieder  in  Dienst  genommen^  bald 
darauf  in  Geschäften  nach  Warschau  geschickt  und^  nachdem 
er  von  da  zurückgekehrt  war,  wieder  zum  Kanzelleysekretär 
ernannt.  Bey  Einrichtung  ^er  Statthalterschaftsverfassimg 
in  Kurland  1796  erhielt  er  den  Posten  eines  Sekretärs  im  Civil" 
departement  des  Oberlandgerichts,  und,  als  1797  die  alte  Ver- 
fassung  hergestellt  wurde,  wieder  seinen  frühem  Sekretärdienst 
in  der  Kanzelley  des  Oberhofgerichts.  i8o3  wurde  er  zum 
Obersekretär  derselben  Behörde  und  1809  zum  Kollegien- 
Assessor  beordert.  Geb.  zu  Gotha  am  ijtenDecember  IT 55% 
gest.  zu  Mitau  am  i3  April  i8l5. 

Statuta  Curlandica ,  seu  jura  et  leges  in  usuni^  nobilitatis 
Curlandicae  et  Semigallicae  9  de  Anno  MDCXVII. 
Kurländische  Statuten  ^  oder  Rechte  und  Gesetze  für 
den  Adel  in  den  Herzogthümern  Kurland  und  Semgal^ 
len  vom  Jahre  1617«  Uebersetzt  von  H«  L.  Birkeh 
MiUu»  1804.     192  S.  8« 


V.  BiRJCBii  (H.  L.)»    BisEvwiNXsi.  (!•)•  .       179 

Formola  regiminis  de  amno  MDCXYII«    Pacta  saBjectio- 

nis  inter  regem  Sigismundum  Augustum  et  Magistrum 
Gotthardum  Kettler ,  inita  Vilnae  die  XXVIII  Novem- 
"bris  anni  MDLXI.  et  Privilegium  Sigismundi  Augusti 
datum  Vilnae  nobilitati  Livoniae  feriaVlta  post  festum 
S.  Gatharinae  MDLXI.  Regierungs-Formel  vom  Jahre 
16 17«  Un ter werf ungs- Verträge  zwischen  dem  Könige 
Sigismund  August  und  dem  Heermeister  Gotthard 
Kettler 9  abgeschlossen  zu  Wilna  den  28sten  November 
I56I9  und  das  Privilegium  9  welches  der  König  Sigis- 
mund August  dem  lieflandischen  Adel  im  Jahre  1561» 
sechs  Tage  nach  dem  Feste  der  heiligen  Catharina,  in 
Wilna  ertheilet.  Ueb ersetzt  von  H.  L.  B  i  r  k  e  1.  Mitau^ 
1807.     VIII  u.  197  S.  8. 

Gedichte  in  Albers  Nord*  Almanach  für  1806  S.  179« 
194*  201.  206«  MHcf  für  1807  S«  213;  m  den  Mitaüschen 
Wöch.  Unterh.  Bd.  5^  S,  46  und  in  dm  Neuen  wöch« 
ünterh.  Bd.  2*  S.  224. 


BiSEMWINKEL  ödcF  BiSSWINKEL  (JUSTÜS  *)). 

Studirte  zu  Wittenbergs  wo  er  auch  Adjunkt  der  philoso- 
phischen Fakultät  war^  wurde  Magister  der  PhiL  und  hierauf 
nach  seiner  Rückkunft    i652   Pastor  zu   Sunzel   (ord,  am. 
7  August)  f  1657  aber  Diakonus  zu  St,  Peter  in  Riga,.  Gei* 
zu  Riga  am  •  • . ,  gest.  am  3o  Julius  1 65 7  an  der  Pest, 

Diss.  de  veritate  philosophiae,    relatae  ,ad  theologiam« 
(Praes.  Jo.  Brevero.)     lUga,   1646.     2  Bogg,  4. 

Diss.    de    proximis    humanarum    actionum    principiis*. 
(Resp.    C.    N.    Mol  1er 9     Hambuig^nsi. )      Lipsiae, 
1649.  ^ 

y^rgl,  Lib.  Bergmanns  Gesch«  d.  Big.  Stadtkirchen  S*43*  7- 
Nord.  Mise.  IV«  S4. 


*)  G.  Bergmann  (Gesch.  livl.  S.  178)  nennt  ihn  Heinrich 
und  Propst. 


tSO      BiWIU      BlA£9!E.      V«  BliANJUBNHAGEN  (Ch*). 

^  BrwR  (Heinrich  Lorenzson). 

Studiru  in  IJorpdt  um  1648.  Gtb.  zu  Ktxholm  in 
KareUen  am . .  • ,  gest. . .  • 

Oratio   de   liberorum  erga  parentes  pietate«     Dorpati, 
Vergl.  So  mm*  p«  6j« 

Blaese  (Ulrich  Wilhelm)» 

Wurde  auf  dem  Gute  Grendsen  in  Kurland  am  7  Sep- 
tember 1770  geboren  f  studirte  Arzneykuns%  in  Berlin  ^  Jena 
und  IVien^  nahm  in  Jena  die  medicimsche  Doktormlrdi  an, 
und  prahtictrt  ^  seitdem  er  in  sein ,  Vaterland  zurückgekehrt  ist 
und  seinen  Wohnsitz  in  Durben  aufgeschlagen  Tiat,  auf  d'tm 
JLiande.       ,  •         . 

Diss.  inaug.  de  virtutibus  opii  medicinalibus  secundum 
Bruitonis  systema  dubiis  et  male  fundatis«  Jenae»  1795« 
24  S.  4. 


VON  Blankenhagen  (Christoph). 

Sohn  von  Wilhelm« 

Geb.  zu  Riga  am  3  December  1788,  erhielt  seine  wissen- 
sdhaftliche  BHdung  in  Dresden^  Berlin  und  Hdddbergi 
machte  Reisen  durch  I^eutschland ,  Frankreich  und  ttalltn^ 
stand  während  der  Feldzüge  i8i3  und  1814  bey  den  kaiserl 
russiscHen  MUitärkornmissionen  in  Prag ,  während  des  Kon- 
gresses zu  Wieri  aber  bey  der  dort  errichteten  Liquidations- 
hommissionj  tmd  ist  gegenwärtig  mit  Hofrathschardkterim 
Kollegium  der  auswärtigen  Angelegenheiten  zu  St.  Peters- 
burg angestellt^  auch  Ritter  des  St.  Wladimir-Ordens  dtr 
4ten  und  des  St.  Stamslaus -Ordens  der  3ten  KU 


\ 


V.  BlAKSBNa%^BN  (Ck.).    BlAKXBM HACEK  (J.)«      18C 

*  Brnchstncke  aus  dem  Reisejoumal  eines  Livläud^rs  (dor 

Verfasser  beschreibt  seine  Reise  von  Su  Peter^urg  aus 
durch  Russisch- Finnland^ 'y  in  den  Mitauscheft  Wöch. 
Unterh.  Bd.  1.  S.  140-146.  165-168.  .1Ä7;192.  275-2^0. 
D.  363-372.   (1808.).  ^  '  .      , 

*  Reisenotizen;   im  Morgenblatt  und  in  der  Wiener  Lit* 

Zeit. 

Aufsätze  die  österreichischen  Finanzen  hetreffend ;  m  den 
fieylagen  zur  (Augsburger)  Allg»  Zeit«  1817u.  iSiS^t 


Bjlankenhagen  (Justus). 

Grofssohn  von  Simok. 

Besuchte  bis  1671  die  Stadtschale  zu  Rec^af,  dann  däS 
dasigt  Gymnasium  ^  bezog  1676  die  Universität  Wittenberg^ 
wo  er  i6j6  Magister  wurde  9  studirte  noch  vom  Oktober  i6jS 
hh  May' idjg  in  L^pzig^  dann  aber  bis  Julius  1680  m  Stras» 
hurg^  bereiste  hierauf  die  wichtigsten  Städte  Deutschlands  und 
Hollands  f  und  kam  im  April  1681  wieder  in  seine  Vaterstadt 
zurück.  Man  wollte  ihn  nun  zum  Pastor  in  Goldenbeck  vocU 
ren,  er  zog  aber  das  deutsche  Pastorat  an  der  Domkirchejui 
Reval  vor^  pvozu  er  am,  1  November  i683  ördinirt  und  zu- 
g/eicft  Assessor  des  Konsistoriums  wurde.  Im  J.  169a  am 
HiMfärz  erhielt  er  eine  königliche  Vokation  vom  8  Februar 
ab  Pastor  zu  Hapsal  und  Propst  ^  weil  Bischof  Gerth 
das  deutsche  Pastorat  am  Dom  für  sidi  verlangt  hatte; 
ynachte  aber  dagegen  Vorsitellungen  in  Stockholm^  zog 
nic/u  nach  Hapsal  und  wurde ,  da  im  folgenden  Jahj*€ 
Bischof  Gerth  auf  sein  An$t  resignirte  und  Joachim 
Sahmann  an  dessen  Stelle  kam^  vom  Könige  zum  Pastor 
^  St.  Oiai  ernannt  {voc.  am  i  September  1693X  it^  weWiem 
Atme  er  ijoi  nach  Salerr^anns  Tode  mit  ^5  Stimmen  zuf 
Bischofswürde  vorgeschlagen^  ward ;  der  König  bestätigte, 
^'idessen  den  Dr.  Jac,  Lang^  abgleich  dieser  nur  3  Stirn» 
'n^  gthabt  hatten    No/di  der  Kapitulatkm  B£V0b  Ukam  ap 


tSU     BlAJ^USNHAGSV  (J).     V«  Bl.AKX£lI|EAGXll  (P.  H.)« 

f 

17  IG  am  10  November  die  Voiation  zur  wiederhergtsttllten 
Stadtsupmntmdentiir  und  wurde  zugleich ,  .  nach  Bischof 
Xiüug's  Abgangs  vom  Adel  und  det  Geistlichkeit  erbeten^ 
das  Präsidium* im  ProvihciaJkonsistorium  zu  führen ^  dessen 
Assessor  er  bis  dahin  gewesen ,  und  weil  er  fast  allein  mit  den 
Geschäften  bekannt ,  die  übrigen  Konsistorialen  aber  gröfsttn- 
theih  an  der  Pest  gestorben  wareru  Ge6.  zu  Reval  am 
a^S  März  1657,  'gtst.ram  3o  Oktober  1713. 

,  Die  lÄiTafegreiffliche  Wunderliete  defs  vor  die  Yerdamm* 
ten  unschuldig-  leid-  und  sterbenden.  Heilahndes  der 

Welt  Jesu  Christi im  Revalschen  Gymnasio  d«- 

mühtigst  besungen.     Reval,  1676*     6  Bogg.  4* 

Disp.  moralis  de  juris  naturae  quidditate.  (Praes,  Joh« 
Müller.)     Witteb.  1677-     3%  Bogg.  4. 

Idea  boni  Episcopiy  oder  der  unsträffliohe  Bischoff,  nach 
dem  Beyspiel  des  erleuchten  Heidenlehrers  Pauli,  aufs 
der  IL  £pist.  an  die  Gorinth.  am  1«  Gap.  y,  12*  ß^  dem 
"weil.  <— «-  Hrn  D.  Joach.  Salemann»  Bischoff  etc.,  in 
einer  christl.  Leichpredigt  vorgestellet.  Reval,  1701» 
11^  Bogg.  4«  mit  dem  Lebenslauf, 

Leichenrede  bey  der  Beerdigung  des  Waiwaraschen  Pas- 
tors Jacob  Gnospelius  über  Ps.  17.  v.  ult.  am  28  Oct, 
1703.     Reval... 

Vergi.  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  7«.  —  Nord.  Mise.  IV.  1^5. 
XXVIL  184.  —  Carlbl.  S.  8.  70.  91.  (Doch  sind  Gside^ 
b u 8 c h's  und  Carlbloms  biographische  Angaben  nach  dtn 
obigen j  denen  eine  eigenhändige  Biographie  BlsiJi'ke n- 
hagens  vom  Jahre  1710  :cum  Grunde  liegt ^  zu  ergänzen 
und  zu  berichtigen» 

VON  Blankenhagen  (Peter  Heinrich). 

Vater  von  Wiihklm. 

Begab  sich  in  seinem  20sten  Jahre  ^  nachdem  er  im  väter- 
lichen Hause  eine  sehr  sorgfältige  Erziehung  genossen  haite^ 
nach  Amsterdam,  in  der  Absicht ,  sich  der  Handlung  zu  md- 
rrun,  dirigirte  dort  eine^  Zeitlang  die  Handelsgeschäfte  des 
später  in  der  holländischen  Gesdüchte  bekannt  gewordenen 


pan  der  Hooft^  vermehrte  aber  zugleich  seine  Kenntnisse 
durch  fleifsiges  JLespi  der  besten  fran^sisditn^  englischen  und 
deutschen  Schriften,  Als  Freund  der  Geschichte  im  AlJge^ 
mdnen  hatte  er  für  die  Numismatik  eine  besondere  Vorliebe 
gifefstf  und  schon  frühe  den  Anfang  zu  der  Münzsammlung 
gemacht^  die  in  der  Folge  zu  einer  so  bedeutenden  Gröfse 
anwuchs,  dafs  sie,  wifs  die  Thalersammlung  anlangt ,  wohl 
nur  von  wenigen  andkrn  Übertreffen  wird,  JNach  seiner  Zu^ 
rückkunft  gründete  er  in  Riga  ein  HandHungshaus ,  das  im 
Li-  und  Auslande  zu  grofsem  Ansehen  kam  und  ihn  in  einen 
hohen  WoMstand  versetzte*  Nachdem,  er  schon' vorher  ÄeU 
tester  der  grofsen  (fllde  zu  Riga  gewesen  war^  wurde  er  1783» 
hvj  Einführung  der  Statthalt  er schaf tsver fa^sung^  Beisitzer  im 
Gouvernementsmagistrat  y  und  bald  darauf  auch  Tit.  RatK 
Mehrere  noch  jetzt  bestehende  nützliche  Anstalten  und  Stif- 
tungen, zu  denen  er  in  der  Stille  die  Mittel  hergab,  verdanken 
ihm  ihren  Ursprung.  Unter  den  letztem  zeichnet  sich  vor.  allen 
dk  livländische  ökonomische  und  gemeinnützige  So- 
ciiEtät  aus ,  deren  Plan  er  nicht  nur  mit  andern  sachkundigen 
Mdnnern  verabredete^ ,  sondern  zu  deren  Fonds  er  auch  ein 
Kapital  von  40000  Thal.  Alb.  aus  seinem  Vermögen  beß 
ttmmte.  Er  erlebte  indessen  die  völlige  Errichtung  dieser 
Gesellschaft  nicht.  Drey  Jahre  nach  seinem  Tode  wurde  die 
ausgesetzte  Summe  von  der  Familie  für  das  Institut  ange- 
wiesen ,  und  der  Patriotismus  des  Stifters  von  Seifen  der  liv- 
lündischen  Rittersdiaft  dadurch  dankbar  anerkannt ,  dafs  sie 
säne  Wittwe  und  seine  drey  hinterbliebenen' Söhne  auf  dem 
Landtage  1796  unaufgefordert  in  die  Adelsmatrikel  der  Pro- 
^nnz  aufnahm.  Geb.  zu  Reval  am  3  Oktober  1723,  gest.  am 
7  Jflnuar  1794. 

Nach  seinem  Ableben  erschien:    . 

Verzeichnifs  der  sehr  ansehnlichen  und  auserlesenen 
Thaler  r  und  Münz-Sammlung  weiland  Herrn  P.  H. 
▼on  BlankenJiMgen  — -,  geoipdnet  nach  dem  voUständl- 


i84  Bx.akxekhaob:biXSim*).  V.  Bx.AXK»fHA.^£iff  (Wilh.)« 

gen  T}ialer«*Cal)itiet  des  verstorbeaen  Hoftraths  D.  S« 

Mfitdai  und  xxiit  einigen  nöthigexi.  Anmerkungen  ver- 
sehen. Riga,  1799.  482  S.  —  2te?Th,  Ebend.  1805. 
148  S.  gr.  4.  '  (FoM  ihm  selbst  angefertigt  und, von  Li- 
boriüs  Bergma n n ,  mit  einem  Vörherichte ,  heraus- 
gegebene.)    .   . 


Blaüökknhagen,  (Simon), 

Grofsvater  von  Justus. 

•  ■  • 

Pastor  an  der  heih  Geistkirche  oder  der  esthnischen  Ge- 
vmne  zu  Revdl  1617.  Geh,  iu  Pemau  i589,  gest,  am 
23  Juniiis  1640.  '         ' 

Disp.  elenctica  VIL  De  anabaptismo,  complectens  sectae 
anabaptisticae  erröres  r^efutatos  in  loco  de  ecclesia  et 
regno  Christi.  (Praes^  Petro  Hinkelxnann.) 
Rostochii,  1613.     2%  Bogg.  4-  <' 

£«thnische  Postille  ...  (^Ueberaus  selten^  wo  nicht  gar 
ganz  verschwunden;  denn  von  ihr  war^  wie  die  Vorrede 
zu  dem  Revalisch-Esthn.  N.  Test,  von  1715  angiebt^ 
schon  damals  nwr  noch  ein  Exemplar  vorhanden^) 

*Vergr.  Witte  D.  B.  ad a.  1640.  —  Gad.eb.L.  B.  Th.  1.  S.73. — 
Carlbl.  S.  105. 


VON  BlANKENHAGEN   (\YiJ-?ätELM), 
Sohn  von  Peter  Hjeinrich. 

G<&»  XU  Miga  am  10  April  1761,  midirte  zu  Leipzigs 
wurde  nadh  seiner  B^üekkunft  Assessor  des  Gerichishofs  der 
peinlichen  Sachen  zu  Riga,  war  1806  Adjutant  des  Befehls- 
habers der  livlandischen  Lan^iüz ,  besafs  mehrere  Güter  in 
{jivlßndf  die  er  wieder  veräusserte  y^  und  privatisirt  jetzt  ah 
JCoUegi^nrüth  und  Ritter  des  St.  Annen-Ordens  der  2t^n  Kl 
nuf  sänem  Gute  Aikseh. 


V.  BxAKXEKAäGSN  (  W.).     Bl ASCHE  (G!  A.).      1 85 

Dm,  Praeter  occupationeift  nunum  existere  modum  do* 
mtnii  acquireiidi  naturalem.  (Praes,  Chris tiano 
Gottlob  Einerto.)     Lipsiae,  1780.     20  S.  4. 

Gab  heraus:  Oeconomisches  IVepertoriuxn  für  Liefland 
8ten  Bds.  3tes  Heft.  Riga,  1811.  8-  Aus  W.  C. 
Friiebe's  nachgelassenen  Papieren. 

r 

I 

BI.ASCHE  (Georg  Adolph). 

Geb.  zu  Jenüj  wo  sein  Vater  Rektor  der  Stadtschule  und 
Professor  Extraordinarius  supernumeraHus  waf^  am  7  May . 
n.  St.  1758,  studirte  daßelbst  von  1774  bis  1782  Median^ 
hmtt  sich  aber^  weil  die  Unsicherheit  in  den  Principien  dieser 
Wissenschaft  seinem  nach  matliematischer  Strenge  strebenden 
Geiste  zu  ivenig  zusagte^  nicht  entsdüiejsen ^  einen  akademi* 
sdien  Grad  in  derselben  anzuueJimen^  sondern  folgte  im  zu- 
letzt genannten  Jahre  dem  Rufe  zu  einer,  Hof rneisterstelle  in 
Esthland^  und  wirkte  hier  viele  Jahre  als  geschätzter  JErzieher 
in  mtlireren  angeseJienen  Familien,  In  seinen  Nebenstunden 
beschäftigten  ihn  vorzüglich  Physik  und  Mathematik  ^  in$' 
hesonderk  aber  war  es  der  strenge  synthetische  und  elegante 
Charakter  der  alten  Geometrie ,  welcher  ihm  das  Studium  der* 
selben  -zur  Ijieblingsneigung  machte.  Im  J.  1802  wiarde,  er 
Lehrer  der  Mathematik  an  der  Ritter-  und  Domschule  zu 
RevaU 

i 
/ 

Graudrifs  der  Elementar-Geometrie^  nach  der  Methode 
der  Alten  entworfen.  Reval,  1819-  231  S.  8.  Mit 
12  Kpftaf.  —  Hierzu:  Nachtrag  mit  fortlaufenden' 
Nummern  der  Abschnitte ,  Paragraphen  und  Figuren ; 
enthaltend  die  Theorie  der  fünf  Platonischen  oder 
regulären  Körper  9  nebst  einigen  Verbesserungen  dec 
zehn  ersten  Abschnitte.     Mit  8  Kpftaf.     Ebend«  1824*  ' 

79  s;  8.  _^- 

Ebene  und  sphärische  Trigonometrie,  in  Beziehung  auf 
denOrundriffi  der  Elementar-Geometrie.  Ebend.  1821» 
X  u.  134  S.  8.     Mit  4  Kpftaf. 


l86  BlASCHE«      Qi.AUB£RG.      Bi.AI7Fü8S. 

Regel  zur  Berechnung  des  Osterfestes  für  1800  4  a;  in 
Bode's  Astronom.  Jahrbuch  für  1815  S.  S62* 

In  der  Handschrift  vollendet  liegt  eine  Abhandlung:    Ueber 
die  Principien  der  Differential-Rechnung. 


Blauberg  (Christian  Friedrich)* 

Studirte  seit  ijS^  zu  Jma  anfänglich  Jurisprudenz^  nach 
her  Medicin^  und  wurde  dort  am  7  Junius  1791  Dr,  der  A.G»f 
brachte  dann  einige  Jahre  auf  Reisen^  besonders  inJSngland^ 
zu;  wurde  1793  beym  Prager  Hospital  in  Warschau  ange^ 
stellt^  kehrte  aber  schon  im  folgenden  Jahre  von  dort  nach 
Arensburg  zurück^  wo  er  seitdem  prahicirte^  1798  Kreisarzt 
für  die  Insel  Oesel^  1804  Hofrath,  1817  Ritter  des  St.  Annen- 
Ordens  der  3ten  KL  und  18 19  Kollegienrath  wurde.  Geb.  zu 
Arensburg  am  25  September  1765  ^  gest.  182J4. 

Diss.  inaug.  med*  sistens  quaedam  ad  febrem  quotidiAdam 
spectantia.     Jenae»  1791«     188.4« 

Vergl*  Em.  Ant.  Nicolai  Progr.  Commentat.  de  origine  fe 
brium  ex  irritatione  et  spasmo  corporis  hu  mani  vivi  univei- 
sali  Partie.  Ilda.  (Jenae^  179t«  4*)  pag*  5*7* 

Blaufüss  (Friedrich  Bernhard). 

Wurde  erst  imHallischeit  Waisenhause  unterrichtet^  später 
auf  dem  Gymnasium  zu  Gotha  ^  bezog  hierauf  1719  die  üni' 
versität  HMe  und  war  dort  auch  in  der  JFolge  A  ug.  Herrnu 
Franc} e*s  Amanuensis.  Dann  kam  er  nach  Livland  als 
Kabinetsprediger  der  Generalin  Hallart  zu  Wolmarshof^ 
wozu  er  in  Berlin  ordinirt  worden  war^  wurde  Pastor  zu 
Palzmar  I727,  nach  Ermes  versetzt  1780,  Pastor  an  der 
St.  JdkobsMrche  zu  Riga  1739,  wegen  einer  hartnäd.lgtn 
Krankheit^  die  ihn  1747  befiel^  aber  1749  emeritirt.  Geb.  zu 
Frauenbreitungen  in  der  Grafschaft  Henneberg  am  II  Decem- 
ber  16979  gest..  zu  Riga  am  i3  May  1756. 


Blavtuss  (FiuEBiL.  Bernh.).  Blessig  (Jok.  liORt).    187 

Ta  weniga  Makzitaja'  v^n  Üeewa  kalpa  Martiaa  Luterut 
Mahziba,  U  to  fwehtu  Zeefchanu  ta  Kunga  Kriftüt 
pareiii  buhd  apdohmaht^  np  Wahzes  wallodas  Latwee« 
ichu  wallodA  pahrtulkota.  '  Riga  (o.  /.)•  Y2  ^^S' 
Vorrede 5  14S.^  u.  ^  Bog.  Anhang:  TYeena  Dfeefma 
no  tahs  Zeefchanas  muhfu.  Kunga  Jefus  Kriftus.  B* 
Eine  Uebersetzung  von  Luthers  Passionssermou  yom 
Jahr  1521»  die,  hernadi  von  Mikkelis  Gail  erpvtitari 
htrausgegeben  worden  (s.  dessen  Art,).  —  Sehr  selten, 

Antheil  an  der  zweyten  lettischen  Bibelausgabe  (Königs- 
berg»  1739-  8«)  9  ^^  der  er  anonym  eiße  Vorrede ,  wie  die 
Bibel  zu  lesen  sey  j  schrieb y  unter  dem  Titel:  Weena  Pa- 
mahzif chana  9  kahdä  wihfd  tee  fwehti  Deewa  Kakfti  ja 
laffa,  ka  tas  warr  Zilwekam  isdohtees  us  lawu  Dweh- 
feles  labbuniu  un  muhfchigu  Dühwofchanu. 

*  Einige  Lieder  im  Livläadifichen  lettischen  Gesangbuche 
von  1764  im  Anhange. 

Deutsche  und  lettische  Gedichte. 

Handschriftlich  in  der  RujeiuBergmannschen  Sarhmlung': 

StahM  no  tahs  -wezzas  un  jaunas  buhfchanas  to  widfem- 
mes  taufchuy  usrakMti.1753*     90  S.  4* 

VergL  Nord. Mise.  IV.  s5.  -^  Zimmermanns  Lett.Lit.  S.48. — 
Big.  Stadtbll.  1894  S.  56s. 


Blessig  (Johann  Lorenz), 

War  Magister  der  Philosophie^  Doktor  der  Tlieologie 
und  Prof essor  dtw  letztern  am  protestantischen  Seminarium 
seiner  Vaterstadt ,  Pastor  an  der  neuen  Kirche  daselbst^  audi 
Mitglied  des  protestantischen  Generalkonsistoriums  und  Direk- 
toriums der  ober-  und  niederrheinischen  Departements  und  von 
Paris,  Geb.  zu  Strafsburg  am  ^5  Decetnber  (nach  Fri  tz's 
Leben  Blessigs,  am  i3  April)  1747»  §ß«^  om  ij  {nach 
demselben  Schriftstellert  am  16)  Februar  18 16. 

Der  Tod  des  Christen,  Zwey  Reden  bey  der  frühen 
Gruft  des  Herrn  Johann  Friedrich  Baron  von  Medem 
gesprochen  und  auf  hohes  Begehren  zum  Druck  beför- 
deru  Nibst  seinem  Leben.  Stralsburgyl778«  72S.  »• 


i88    Bjlessig«  BLOit2M[AKN.  F<reyh.  V.  Bx^oMWAG  {£L  U«)« 

Leben  des  Grafen  Johann  Friedrich  von  Medem  9  nebst 
seinem  Briefwechsel,  hauptsächlich  mit  seiner  Schuve-: 
ster,  der  Frau  von  der  Recke.  Strafsburg,  1792* 
ister  Th.  XXII  u,  193  S,  ^^   oter  TJi.  XXXV  u,  168  S. 

,    '    Sein  Bildniif   vor   der  gleich  anzufahrenden  Biographie  von 
Fritz. 

Vergi>  Morgenblatt  1816  No.  61  u.  64.  -^  Dr.  L  L.  Blessigs  Leben, 
beschrieben  von  Karl  Maxim.  Frits,  Strafsburg,  18 1 8. 
9  Bde,  8^ -^  Meusels  G.  T.  Bd,  1.  S.  315.  Bd.  9.  S.  107, 
Bd.  13.  S.  136.  Bd.  17.  S.  181 9  WQ  4ein^  übrigen  ^a/tirwhtn 
Schriften  verzeichnet  find» 

Blohmann  (Gustav  Magnus). 

Sekretär  b$y  dem  rigaschm  G^neralgQuvernmr  Grafen 
JErich  JDahlberß»     Geb..».  ^  gest». .. 

Handschriftlich  wird  von  ihm  im  Archiv  des  rigaschen 

Matfus  aufbewahrt: 

Kurze 9  doch  ausführliche  Relation  und  Diarium  von  der 
12  wöchentlichen  sächsischen  Belagerung  der  Stadt 
Riga.  232  S.  Fol.  {Geht  vom  September  1698  bis  zum 
7  May  1700  und  bezieht  sich  ßuf  zi&  Dokumente^  von 
denen  aber  heins  beigelegt  ist.") 

^  Vergi.  Nord,  Mise,  XXVII.  185% 

Freyherr  von  Blomberg  (Hermann 

Ulrich). 

Erbherr  auf  Sergemiten  in  Kurland.  Studirte  zu  Königs- 
bergf  wurde  1780  piltenscher  Landrathj  X795  kaiserl.  russL 
sc^'er  wirklicher  Staatsrath^  17969  bey  Einführung  der  Statte 
halterschaftsverfassung  in  Kurland^  Kreisrichter  zii  Hasen^ 
pothy  1797,  nach  erfolgter  Wiederherstellung  dif  alten  JJc- 
hörden^  abermals  Landrathj  und  iSo/^  Präsident  despiltenm 
scheu  Landrathskollegiums.  1807  nahm  er  den  Abschiede 
Ceb,  auf  dem  Gute  ZoluUn  in  Kurland  am  10  März  1745, 
gest.  am  2a  März  i8i3. 


Freyh.  v«  BxoMBE&i&  (Hsilh.  Ui*it.7  (Karl  Job.),    i  89 

Hendichr0Beh  MmerHefs  er  in  4  Bänden  in  Fol. »  2  in  4. 

u«  3  in  8: 

Venuch  einer  Erklärung  der  kurländischen  Statuten« 

Processas  fori  in  Gurlandia  et  Semigalia« 

Ein  lateinisches  Register  über  «die  statuta  et  leges  in 
asum  nobilitatis  Cuclandiae. 

Anszüge  aus  den  sämmtlichen  Landtagsschlüssen  des  pil-» 
tenschen  Kreise;. 

Register  über   den   Inhalt  der  Fundamentalgesetze  des 

piltenschen  Kreises. 

Verzeichnifs  sämmtlicher  Könige  von  Polen  seit  Kurlands 
Unterwerfung,  und  der  Herzoge  Yon  Kurland,  wie  auch 
sämmtlicher  piltenscher  Landesofficianten»  nebst  dem 
Hakentarif  der  Güter    des    piltenschen  Kreises  von 

1777, 

Namensregister  sämmtlicher  im  Cod.  Piltin.  vorkommen- 
der Personen ,  nach  alphabetischer  Ordnung,  mit  An- 
zeige der  Aemter,  die  sie  von  Zeit  zu  Zeit  bekleidet 
luiben,  und  wenn  sie  gestorben  sind, 

Vergl.  Schwarz  Bibl,  S,  37«  ff« 


Freyherr  von  Blomberg  (Karl  Johann). 

T^ar,  sicheren  Familiennachrichteh  zufolge^  tin  Sohn  du 
fihenschen  Oberhauptmanns  und  Erhherm  auf  Sergenüten 
Nikolaus  und  ein  Grofsvatersbruder  dea  im  vorhergehenden 
Anikd  angezeigten  wirklidien  Staatsjcaths  H.  U.  v.  Blom* 
herg.  j£r  ist  der  Stammvater  des  vielkicht  noch  jetzt  in  Eng* 
land  vorhandenen  Zweiges  der  Blombergschen  Familie^  ob^ 
Sldch  er  selbst  nicht  in  England  geboren  ist.  Bey  der  Gelegen^ 
te,  als  er  (denn  wirklich  war  er  is,  und  mchtf  wie  Ga- 
Musch  [L,  B.  Th,  I.  S.  74]  meint  f  ein  Verwandter 
^n  ihm)  von  der  verwittweten  Herzogin  von  Kurland  EH- 
sah  et  h  Sophia  1698  ab  Gesandter  an  verschiedene  Höfe 
und  Regierungen^   unter  andern  nacft  Königsbergs  J3er/m, 


1' 
1 90  Frey  b*  v.*^i.ombsrg  (Kari.  Johann). 

JHanover^   Herforden 9    Kassel^   Homburgs  KSln^  Skgtn^ 
dem  Haag  und  zuletzt  nach  London  geschieht  wurde ,  um  den 
Tod  ihres  Gernahls^   des  Herzogs  Friedrich  Kasimir^ 
anzuzeigen^  Jiefs  er  sich  inJEnglimd  nieder^  undmujs^  theik 
nach  einigen  Ausdrücken^n  seiner  Sc/iri/r,  thdls  weil  er  die 
Stelle  eines  Obtrstallmeisters  des  Königs  von  England  hekhi* 
äettj  schon  damals  dort  naturalisirt  gewesen  seyn^     Von  sei* 
nenzwey  Söhnen  folgte  ihm  der  ältere ^  der  Edmund  Karl 
hiefs^  in  dem  eben  genannten  Amte ^  derji^ngere^  William 
Niklas,    aber  ist  .wahrscheinlich  derselbe ,    welcher  bef  der 
Czarewizin  aus  dem  braunschweigschen  Hause  ^  wiewohl  nur 
auf  kurze  Zät^  ak  fCammerjunker  in  Diensten  stand  ^)*  Jvur 
nahm  9   da  er  hine  Erben  hatte  ^  den  Sohn  des  Schlofs-  und 
Landeshauptmanns   zu  Detmold j     Dietrich  Gotthard 
V.  Blomberg  (er  war  ein  Sohn  von  dem  königL  polnischen 
Lieutenant  Christoph  Heinrich  v.  J5. ,  Erbbesitzer  auf 
PerboJineUf   und  ein   Bruder  von  dem  königL  preussischen 
Lieutenant  Friedrich  Gerhard  v,  J3.,    Erbbe$itzer  auf 
Perbohnen  und  Drogen  in  Kurland^    dem   Vater  des  wirk- 
lichen   Staatsratlis )  i    an   Kindes   Statt   an.      Von  diesem^ 
der  als  ^Jtfnger  Manß  gestorben  ist  9    lebte  ein  minderjährig 
unterlassener  Sohn^    Namens  Karl,    wenigstens  vor  etwa 
zwanzig  Jahren  noch  in  Englands    Man  wollte  dem  Etetztertn 
sein  Erbrecht  in  Detmold  streitig  machen ;  allein  die  Königin 
von  England  nahm  sich  seiner  Sache  an  und  schickte  im  !• 
1777  einen  gewissen  Ephraim  Müller  eigens  nadi  Det- 
mold und  Kurland^  um  die  Beweise  über  die  Abstammung  des 
Baron   Blomberg  zu  sammeln,    und  so  gelangte  dieser, 
vomehmlid^  durch  die  von  dem  wirklichen  Staatsrath  besorgten 
Nachrichten ,  zu  der  ihm  angestrittenen  Erbschaft.     Geb.  in 
Kurland zu^.n  am • » • ,  gest.  in  England  am  ••  • 


•   *)  Memoires  poUtiques^   amusans  et  satiriques  par  le  Coxnte 
de  firase/.   Tt  IL  p.  879*  «8a*  8S3  Ut  30g« 


Freyb«  V«  BxOMinulG  (K.  J.)    Bxosfelo  (6.  J.).    191 

An  Account  of  Livonia  with  aVelationof  the  rise,  pro-» 
gte£s,  and  decay  of  the  Marian  Teutonick  order.  The 
several  revolution^  that  haire  happen'd  there  to  these 
present  times  ^  with  the  wars  of  Poland,  Sweden  and 
Muscovy  contending  foiT  that  Province.  A  particular 
Account  of  the  Duködtlns  of  Courland 9  Semigallia, 
and  the  Province  of  Puten.  To  which  is  added  the 
Author^s  Journey  from  Livon^ia  to  Holland,  in  1698 
with  his  ohservations  upon  Prussia,  Brandenburgh, 
Hanover»  Hesse ,  and  several  other  German  Courts« 
Sent  in  Letters  to  his  friend  in  London»  London : 
Printed  for  Peter  Bück*  1701*  4  unpag.  Blatt,  und 
335  S.  8*  Mit  2  Kupfern  9  von  denen  das  e/ne,  zu  S.  54 
gthörig  ^  den  Hochmeister  Hermann  v.  Salza»  das 
zweyte^  neben  S*  88,  den  Herrmeister  Wolter  v.  Plet- 
tenberg,  nach  der  im  Schlofihofe  zu  Itiga  noch  vorhan- 
denen Statue^  darstellt.  —  Französisch  übersetzt  unter  dem 
Titel:  Descrlption  de  la  Livonie,  avec  une  relation  de 
Toriginei  du  progr^s»  et  de  la  d^cadence  de  l'ordre 
Teutonique.  Des  revolutions,  qui  sont  arriv^es  en 
ce  pays  jusqu'^  notre  temps,  avec  les  guerreS,  que  les 
Polonois,  les  Soedois,  et  les  Moscovites  ont  eües  en« 
semble  nour  cette  province.  On  y  decrit  les  düchea 
de  Courrande  et  de  Semigalle,  et  la  province  de  Pitten* 
£nfin  on  y  trouve  le  voyage  de  l*auteur  de  Livonie  ea 
Hollande  Tan  1698-  AveC  qtielqties  remarques  sur  la 
Prusse,  Brandebourgy  *Hanover,  Hesse  et  plusieurt 
ünttei  cours  d'AUemagne.  k  Utrecht  ch^s  Guillaume 
van  Poolsum,  1705-  5  unpag.  Blatt,  u.  394S.gr.  12. 
Mit  dem  Bildnisse  des  Herzogs  Friedrich  Wilhelm  von 
Kurland,  als  Titelkupfer.  Die  englische  Ausgabe  ist  in 
unsern  Gegenden  sehr  sehen,  i  Exemph  auf  der  dorpater 
Vrüpersitätsbibliothek  und  i  im  Kurland,  Provincialmmeum, 

Vergl,  Gadeb»  Abk.  S*  di9.  -^  Desselben  L.  B.  Th. i.  $.74.  «^ 
Adelung  z.  Jocher* 

Blosf£Lb  (George  Joachim). 

Geh.  zu  Jdk'obstadt  in  Kurland  am  21  Oktober  1797«  be- 
luchte  Mit  1812  das  mitauMdie  Gymnasium^  atutUrte  von 
til&his  liii  Arxneyhmde  mBerlint  begab  sich  dann  nach 


192    BjlOSF£I.D  (6,  J.).  BtüHM  (H.  I^).  V.  1Ji.ühm(H.  2.)« 

St,  Petersburgs  promovirte  daselbst  1S19,  tehrte  nadi  Kur- 
land  zurück  i  war  hier  zuerst  Oekonomiearzt  auf  den  Lieven- 
Serserischen  Gütern,  prakticirte  dann,  nachdem  er  sich  1822 
im  Flecken  Dohlen  niedergelassen  hatte.  ^  in  der  dortigen  Um- 
gegend, ^nd  ist  seit  l&2C^^Arzt  ^ßp^  Oekonomie  Würzau. 

Diis«  inaug.  Meletemata  quaedam  in  historiam  antiquis- 
simae  medicinae  sistens.  Petropoli^  1820*  36 S,  8* 

Bluhm  (Herrmann  !•)• 

Vatersbruder   des    nachfolgenden. 

Besuchte  das  Gymnasium  zu  Reval,  und  nach  diesem^ 
wie  viele  andere  seiner  Landsleute,  die  Schule  zu  Klosterber- 
gen bey  Magdeburgs  Naclidem  er  hier  ein  Jahr  gewesen  war^ 
ging  er  im  Junius  1763  nach  Leipzig,  und  wurde  daselbst 
1766  zum  Baccdlaureus,  1767  aber  zum  Dr.  der  A.G.pro- 
movlrt.  Nach  erfolgter  Bückkehr  erhielt  er  das  StadtphysikaP 
in  seiner  ^Vaterstädte  Geb.  zu  Reval  am  20  December  I743| 
gest.  am  17  März  i8io. 

Ad  Joh.  Georg.  Eckium.     Lipsiae,  1765*     4« 
Disp.  gradualis  de  gelatinosorum  humorum  corporis  hu- 
man! coagulis.     Ibid.  1767«,   4-0  u.  XX  S.  4« 
Versuch   einer   Beschreibung   der   hauptsächlichsten  in 
Reval    herrschenden   Krankheiten.      Marburg,  1790* 

160  S.  8. 
Yon  der  Extirpation  eines  Mutterpolypen  bey  einem 
Frauenzimmer  von  etlichen  und  dreyfsig  Jahren;  in 
Blumenbachs  Medic.  Bibl.  IIL  S.  148-151* 

Verglt,  Nord.  Mise.  XXVn.  .i85*  *-  Me  u s  e  1  s  G.  T.  Bd.  1.  5.39i* 

VON  Bluhm    (Herrmänn  2.)* 

Bruderssohn  des  vorhergehenden*. 

'  Gib,  zu  Rtval  um  i'j'jj,' bereitete  sidi  auf  dem  dasigen 
Gymnasium  für  die  Universität  vor^  und  Begab  sich  ijgi 
zum  Studium  der  UMidn  nach  Jena^   mufste  aber  1798 


V.  Bli7Rm  (H.  2.).   Bluhm  (O.  J.).   BruM  (K.  L.).    igS 

pIötzHdi,  fvie  alle  seine  Landskute,  auf  BefehJ  Kaisers  Paul  I 
zurückkthren.  Er  setzte  hierauf  seine  Studien  in  St.  Peters- 
huTß  fort  und  Jiefs  sich  daselbst  nach  erlangter  Doktorwürde 
als  praktischer  Arzt  nieder^  wurde  auch  bald  darauf  als  Arzt 
an  verschiedenen  Instituten  der  Kaiserin  Mutter  angestellt^ 
und  in  diesen  Verhältnissen  befindet  er  sich  noch  gegenwärtig^ 
mit  dem  Staatsrathscharakter  j  so  wie  dem  St,  Annen-Orden 
der2tmund  dem  St.  Wladthiir-Orden-der^ten  Kh'^behleidetn 

Witterungs-  und  Krankheitsconstitution  von  St.  Peters- 
burg in  den  Jahren  1819 1  1820,  1821  u.  1822;  in  den 
Vermischten  AbhandL  aus  dem  Gebiete  d.  Heilk,  von 
einer  Gesellschaft  prakt.  Aerzte  zu  St.  Petersburg, 
iste  Samml.  S.  5-19*  244-258  u.  2te  SammL  S.  1-14 
u.  217-228.   ^ 

/ 

m 

Bluhm  (Otto  Johann), 

Vieljähriger  Verwalter  des  Krongutes  Kursiten  in  Kurland, 
^^,  zu  Kursiten  am  i5  Februar  1744  {nicht  i3  Febr.  1746, 
m  Zimmermann  sagt)j    gest.  daselbst  hm  3o  August 

1809, 

Zwey  lettische  Kirchenlieder  zu  dem  hundertjährigen 
Jubelfeste  der  Kursitenschen  Kirche;  in  den  bey  derseU 
hm  Gelegenheit  von  Unger  und  Kade  herausgegebenen 
Zwey  Predigten.     (Mitau,  1796-  8.) 

Einige  einzeln,  gedruckte  lettische  Lieder. 
^^rgl,  Zimmermanns  Lett.  Lit«  S.  ii/. 

Blum  (Karl  Ludwig). 

Oth.  zu  Hanau  am  25  August  1796 ,  besuchte  die  Schule 
mer  Vaterstadt  ^  focht  i8l3  im  Befreiungskriege  unter  den 
^i^ischen  Truppen  gegen  Frankreich,  ging  im  folgenden  Jahre 
Hflc/i  Berlin ,  widmete  sich  auf  der  dortigen  Universität  zwey 
Mre  hindurch  der  Jurisprudenz^  mehr  aber  noch  der  Geschichte^ 

IBand.  J9 


194    BiuM  (Karx  Ludwig),    Bxum^  (Christoph). 

'  machte  hierauf  eine  S-eiser  durch  Böhmen  und  dnen  grofsm 
Tlieil  Deutschlands  y  hUk  sich  einige  Zeit  in  München  auf^ 
studirte  seit  1817  nochzwey  Jahre  in  Heidelbergs  ging  wieder 
nach  Berlin^  wurde  daselbst  Auskultant  bey  den  Stadtgeridi- 
ten^  gab  diese  Stelle  aber^  um  sich  gänzlich  dem  Studium  der 
Alterthumskunde  und.Geschichte  zu  widmen ^  nach  kurzer  Zeit 
wieder  auf,  nahm  die  philosophische  Doktorwürde  an,  war 
bey  der  neuen  Aufstellung  der  kMnigl  Bibliothek  daselbst  als 
Gehülfe  thätig^  erklärte  auch  acht  Monate  hindurch  den  Zög- 
lingen des  Friedridisgymnasiums  mehrere  Gesp/:dche  des  Plato^ 
und  kam,  1826  nach  Dorpat  als  ordentlicher  Professor  der 
Geographie  und  Statistik  an  der  Uijiversität, 

Diss.  inaug.  Prolegomenorum  ad  Demosthenis  orationem 
Timocrateam  tria  capita  priora.     Berolini,  1823-  •  •  • 

Blume  oder  Blum  (Christoph). 

Pastor  zu  Haggar s  in  Esthland  i652.     Geb.  zu  Leipzig 
1625 ,  gest.  am  iS  Februar  1669. 

Mktthaeus  Judex  kleines  Corpus  doctrinae  ehstnisch  über- 
tragen. Keval  bei  Adolph  Simon  1662.  Ohne  Register 
243  S.  8.  D^r  esthnischen  Uebersetzung  steht  das  Deutsche 
zur  Seite. 

Heilige  Wochenarbeiten  •  •  • 

Gemüthsergötzungen  über  das  Leiden  und  die  Himmel- 
fahrt Christi .  •  • 

Geistliche  Festtags-Preude  oder  Gebete,  Prägen,  Betrach- 
tungen und  Gesänge  über  die  vornehmsten  Festtags- 
texte des  ganzen  Jahren  .  • .  esthnisch.  Ob  die  zwey  kurz 
zuvor  angeführten  Schriften  auch  esthnisch  verfafst  sind, 
kann  man  nicht  bestimmen ;  es  ist  aber  nicht  wahrschdnlich. 

Verfertigte  auch* eine  Uebersetzung  des  N.Test,  ins  Esth- 
nische;  sie  ist  aber  nicht  gedruckt  worden  und  selbst  das 
Manuskript  verloren  gegangen.  S»  die  Vorrede  zu  dem 
Beval-£h6tn.  N.  Test,  von  1715« 

Versf^,  Witte  D.  B.  ad  a.  1669.  ^  Nord.  Mise.  IV.  k5. 


Slum£nthax.  (H.  L.  J.  f.)«  Bxumenthaii  (J.  H.).     igS 

Blumenthal  (Heinrich  Ludwig  Joachim 

Friedrich). 

Sohn  des. nachfolgenden. 

Geb.  zu  Hasenpqth  am  12  März  1804,  besuchte  ^  nach 
ffhakenem  Privatunterricht,  von  1821  bis  1822  das  Gymna- 
sium zu  Gotha ,  widmete  sich  der  Arzneykunst^  studirte  erst 
m  Jahr  in  Göttingen ,  dann'  drey  in  JOorpat ,  und  erhielt  hier 
1826  die  medicinische  Doktorwürde» 

Diss.  inaug.    de  febrium   divisione   succincta   expositio. 
Mitatiae,   1826.     58  S,  8.' u.   1  Tabelle. 

lieber  die  Wendung  auf  den  Kopf.     Ebend.  1826-     XVI 
tt.  52S.  8. 

Blumenthal  (Johann  Heinrich). 

"Vater    de^  vorher<»ehenden. 

Studirte  vpn  1^53  bis  1755  Theologie  zu  Rostock  ^  kehrte 
dann  in  sein  Vaterland  zuräck ,  schlug ,  weil  er  niemals  wahre 
^d§ung  zum  geistlichen  Stande  gefühlt  hatte,  zwey  Uim  awge- 
tragenePfarren  aus,  ging  1770  nach  Leiden  und  widmete 
s/cft  daselbst  seinen  Lieblingsstudien,  der  Naturkunde  und  Arz- 
Ji^ywissenscliafty  machte  1772  eine  Reise  nach  Paris,  London 
^nd  Oxford,  kam  wieder  nach  Leiden,  erhielt  daselbst  ljj3 
die  medicinische  Doktorwürde,  begab  sich  dann  in  sein  Vater- 
land, ging  jedoch,  Jiaum  angekommen,  alß  Regleiter  eines 
jungen  Edelmanns ,  nach  Strafsburg ,  übte  sich  auch  hier  in 
dm  praktischen  Theilen  seiner  Kunst,  kam  im  Sommer  1774 
Zürn  dritten  mal  nach  Kurland  zurück,  prakticirte  einige 
Monate  in  Mitau  und  seitdem  ununterbrochen  bis  an  seinen 
^od,  mit  ausgezeichnetem  Glück  und  grofsem  Ruhm,  in 
Hasenpoth  und  der  dortigen  Umgegend.  Im  J.  1775  wurde 
^hm  die  Stadtakkoucheur-Stelle  in  Leiden  und  1790  die  Stelle 
emcs  Leibarztes  bey  dem  Herzoge  Peter  von  Kurland  ange- 


196    ^iimiEKTiiAx  (J.  H.)f    BoBERGius.    Boccius« 

tragen  i  er  naftm  aber  keine  von  beyden  an.^  Geb.' zu  Mit  au 
am  2  September  1734,  gest,  am  24  März  1804. 

Diss.  inaug.  de  Ischuria  hysterocystica.     Lugduni  Batav. 
1773.     6  unpag.  u.  29  S.  gr.  4- 

Verßl.  Kaf  fka's  Nord.  Archiv  Bd.  4.  5.  310-31 6. 


BOBERGIUS    (ErICUS   HaQUINi). 

Studirte  in  Dorpat  um  i638  bis  1641«     Geb*  in  W^t- 
gothland  zu.,  *  am  .  •  • ,  gest,  •  •  • 

Immortalitas  NobilissimaeDominae  Birgittae  deHerling- 
storp  Dni  Laurentii .  Jonae  Ollensköld  Viduae,  aeter- 
nitati     consecrata     parentatione.    publica/       Dorpati, 

1638.  *.  "^ 
Disp.     de    animae    humanae    origine.      (Praes.   Petro 

Schomero.)     ^bid.  1639«     4. 

Exerc.  de  pietate,  e  libro  mundi,  notitiam  de  Deo  acqui- 
sitam,  et  e  libro  conscientiae  notitiam  de  Deo  conna- 
tam  ädumbrans.     (Praes.    Laur.    Ludenio.)     Ibid. 

1639.  U.    . 

Exerc.  *  de    turbulentorum    directione«       (Praes.  eod.) 

Ibid.  1640.     4.  , 
Disp.    de    qualitatibus    afficientibus.       (Praes.    Petro 

Schomero.)     Ibid.  1641.     4. 

Verßl,  So  mm«  p.  53.  —  N.  Nord.  Mise.  XVIII.  i88« 


Boccius  (Anselmus). 

Geb.  in  Livland  zu,, ,  am. • .  • ,  gest, , ,  • 

Carmen  gratulatorium  de  Sigismundi  III.  Reg.  Pol.  felici 

in  Kegn.  Pol.  ingressu  et  subsequente  inauguratione  et 

coronatione^  scriptum  ad  Job.  Samoisciu  m.    Rigae, 

15^8.   Fol.     £m  ^/eines  lateinisches  Gedicht  von  Paul 

I       Oderborn  ist  diesem  vorgedruckt. 


SocAMARN  (H.).  Bocx^(H.).' V.Bock  (H.A.).     197 

BOCHMANN   (HeiNRIC!h). 

Geb,  zu  Pemau  am  23  Januar  1776,  studirte  auf  der 
dortigen  Stadtschule  und  auf  der  Universität  Königsbergs 
wari  Pastor  der  esthnischen  Gemeine  zu  Pemau  1798  {ord» 
flm3o  May)y  dann  Pastor  zu  Audern  1807. 

Poesifen  der  Ehsten ;  mRosenpläntersB ey tr. zur  gen. 
Kenntn.  d.  ehstn.  Sprache.  L  11-13-  !!•  71-74.  — 
Deutsche  Sprüchwörter  (ehstnisch  übersetzt);    ebenda 

I.  88-89. 

Bock  (Heinrich). 

Ward  schon  i53l  vom  Rathe  zu  Reval  als  Prediger  be- 
rufen^ wie  ein  Originalbrief  Luthers  an  den  revalschen 
Magistrat  vom  3  May  desselben  J dir  es  beweist  ^  schlug  das 
angitragene  Amt^  wegen  seiner  Jugend  und  Unerfahrenlieit^ 
obgleich  er  damals  schon  Magister  war ,  aus ,  fiam  aber  end- 
M  1640  doch  als  Superintendent  und  Prediger  zu  St.  Olai 
dafun,  nachdem  er  zehn  Jahr  auf  der  Universität  Wittenberg 
gdebt,  inzwischen  das  Collegium  Saxonicum  zu  Erfurt  ruhmvoll 
gtltitet  hatte^  und- zum  Keichstage  nach  Augsburg  mit  deputirt 
pmden  war^  wie  das  Empfehlungsschreiben  der  Reformatoren 
^om  17  May  1640  besagt.  •  Geb.  zu  Hameln  am  .  • . ,  gest, 
zu  Reval  am  28  Oktober  i549. 

Von  seinen  Schriften  ist  nichts  zu  finden, 
Ver^l.  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  75.  —   CarlbL  5.  89. 

VON  Bock  (Heinrich  August). 

Erbherr  auf  Kersel  und  Schwartzhof  im  paistelschen  Kirch- 
ipiek  Livlands ^  geb.  zu  Kersel  am  uj  März  1771,  erhielt  d^n 
ersten  Unterricht  im  Heilmannschen  Institute  zu  Walk^  dann 
im  vdterliclien  Hause^  trat  1786  als  Unterofficier  in  der  Seme- 
nowsdien  Garde  in  kaiserL  russisdi^  Militärdienste  un^  nalim 


1 

198  V.  Bock  (Heinrich  AuGus-r).  «  | 

ijgo aJs  Kapitän  seinen  Abschied»  Na>chdem  er  von  1792  an 
pernauscher  Kreis-  und  hierauf  Landgerichts-Assessor  gewe- 
sen^ war  er  1804  bis  1807  Bey sitzer  der , ersten  Abtheilung 
der  pernauschen  Revisionskommission^  1807  Adjutant  des 
Kreischefs  der  Landmiliz  und  pernauscher  Kreisdeputirter^ 
welches  letztere  Amt  er  ununterbrochen  seit  1802  bis  jetzt  ver- 
waltet. Zugleich  war  er  seit  18 17  pernauscher  Landrichter 
bis  1820,  da  er  zum  pernauschen  Kreisrichter  erwäfilt  wurde. 
Als  Landrichter  erhielt  er  i8i9^en  St.  Wladimir-Orden  der 
j^ten  KL  Kr  ist  Mitglied  der  livländ»  öhonomisdien  Societät 
seit  i8i3,  nachdem  er  schon  1809  zu  deren  JEkrenrrutglid 
ernannt  war. 

Einige  Worte  zu  den  Gedanken  des  etc.  Herrn  Carl  Peter 
v^  Sivers,  einen  fixirten  Cours  der  Banknoten  betref- 
fend.    Dorpat,  1812.     23S.  4« 

Etwas  über  Landmagazine  und  die  Livländischen  ins- 
besondere«    Per nau,  1813.     23 S.  8. 

Einige  Bemerkungen  veranlafst  durch  zwei  aufgestellte 
FrQis-Fragen  der  Kaiserl.  freien  ökon.  Gesellschaft  in 
St.  Petersburg.  Dorpat,  1814.  16  S.  8.  Zum  Thal 
gegen  Merkels  Schrift:  Beweis,  dafs  es  halb  so  viel 
koste  y  seine  Ländereien  von  Taglöhnern  bestellen  za 
lassen 9  als  von  leibeignen  Bauern.  (Riga,  1814*  4.) 

Patriotische  Einfälle  und  Betrachtungen,  mehr  oder 
weniger  an  Thatsachen geknüpft.  Dorpat,1815.  24.8.8* 
Enthält  zwey  Aufsätze:  l)  Ueber  La  Coste*s  Anleitung 
zum  schiedsrichterlichen  Prozefs.  2)  Etwas  zur  Le- 
bensphilosophie und  Staatspolizey  gehörig.  -^-  (^Gegen 
den  zweyten  Aufsatz  schrieb  P.  O.  Goetze:  Ueber  Ehe- 
scheidungen etc.     Siehe  Goetze.) 

Denkzettel  zu  der  Erinnerungsschrift  des  Dr*  G«  Merkel. 

Dorpat,  1821.     24 S.  8. 
Einige  landwirthschaftliche  praktische  Erfahrungen;  itn 

Oekon.  Repert,  f.  Livl.  IIL   3.  S.  299-316. 
*  Macht,  wirklich  immer  die  Seltenheit  der  Sache  ihren 

hohen  Werth  aus?  in  der  Ruthenia  1>811. 1.  S.  315-318. 

(^Gegen  Dr.  Merkel.) 


,  V.  Bcfcx  (Heinr.  Aug.).    Bock  (Pet.  Jon.),     i  99 

Ein  politisches  Verreclinungsexeinpel ;  im  Neiden  ökouk 
Repert.  f.  Livl.  IL  2.  S.  107-114.^ —  Ueber  den  Fel- 
linschen  Kanalbau;  ebend.lh  3«  S.  ltO-180.  —  Einige 
Worte  über  eine  ins  Oekonomische  einschlagende 
Schrift  des  Herrn  Dr.  Merkel  (^nämlich  gegen  dessen 
Beweis,    dafs  es  halb  so  viel  koste  etc. ;   ebend,  II.  4. 

'  S.  388-402.  •^-  Fortgesetzte  Untersuchungen  und  Be- 
merkungen über  Futter  -  Ertrag ,  Futter  -  Verbrauch 
und  Dünger-Erzielung  in  der  livländ.  Landwirth- 
schaft;  ebend.  III.  l.S.  83-106-  —  Oekon.  Erfahrun- 
gen,  Bemerkungen  und  Nachrichten;    ebend,  III.  1. 

S.  107-114. 

Der  fromme  Wunsch,  Extra-Beylage  zur  Dörpt.  Zeit, 
vom  J.  1813.  No.  21.  —  Zwey.  Briefe  an  und  von 
Andres;  in  ders.  Zeit.  1821.  No.  20  u,,  25. 

Aus  einem  Briefe  an  den  Herausgeber  der  Schulblätter 
(Bemerkungen  zu  Wortableitungen  etc. )  ;  in  Alba- 
nus  Livl.  Schulbll.  18i5  S.  37-41. 

Noch  einige  Worte  auf  Veranlassung  der  v.  Hagemeister- 
schen  Vorschläge ;  in  den  N.  inländ.  Bll.  1817-  No.  27« 
S.  105.  —  Gegenerklärung  gegen  Herrn  Karl  v.  Brui- 
ningk;  ebend.iSiS'  No.  3.  S.  19-21.  —  *  Lückenbülser 
zu  einer  vielbesprochenen  Materie,  au  Nieman^  be- 
sonders gerichtet;  ebend,  No.  9.  .—  *  Man  streitet  so 
lange  vergeblich,  als  man  sich  nicht  versteht,  d.  h. 
als  man  *nicht  von  gleichen  DefLnitionep  und  Prae- 
missen  ausgeht;  ebend,  No.  23..  S.  177-181. 

Bemerkungen  über  verschieden^  ökon.  Gegenstände;  in 
den  Oekon.  gemeinnützigen  Beil.  z.  Ostsee-Prov.  Bl. 
1825.  No.  7  u.  8. 

Bock  (Petrus  Jonae). 

Studirte  in  Dorpat.     Geb.  in  Wermeland  zu  Karlstadt 
am  •  •  • ,  gest. ... 

Oratio    de   natiyitate  Domini   et  Salvatoris  nostri  Jesu 

Christi.     Dorpati,  1640.     4. 
Oratio  de  angelis.     Ibid.  1642.     4« 
Exerc.  de  morum  dignitate.    (Praes.  Laur.  Ludeni o.) 

Ibid.  1643.     4. 
Vcrgi,  So  mm.  p.  55.  Sy.  8S8« 


ÜOO      V.  Al.T£N-B0CKintf.      BOGKHORN,      BqId£CK£R. 

VON  Alten -BoCKUM  (Georg  Friedrich). 

Erbherr  auf  Popraggen  in  Kurland.     Geb.  am  14  Junius 
1734,  gest.  1780. 

Vorläufige  Gedanken  9   wozu   die  Verbesserung  der  Ge- 
setze des  königlich  piltenschen  Kreises  Anlals  gegeben, 
entworfen  von  einem  £insassen  des  Kreises.     Mitau, 
1777.    8«     (£me  Fortsetzung  hinterliejs  er  in  der -Hand- 
schrift,^ 

Vergl.  Schwarz  Bibl.  $•  ^69  ff. 


VON  Alten -BocKüM  (Gerhard  Georg). 

Major  in  kaiserlich- russischen  Diensten.    Geb.  in  Kurland 
ZU*.,  am  • .  •  1732 ,  gest. . .  .- 

Das  durch  die  Wahrheit  bestimmte  Vergnügen,  entwarff 
bey  seinem  Abzüge  auf  die  hohe  Schule  und  widmete 
diesen  unvollkommenen  Beweifs  der  Erkenntlichkeit 
Seinem  verehrungswerthesten  Vater  in  einem  poeti- 
schen Versuch  G.  G.  v.  alten  Bock  um.  (Mitau 
o.  J.)     4« 


BocKHORN  (Friedrich  Anton)^ 

Wurde  auf  dem  Gute  Bockhorn  in  der  Grafschaft  Hoya 
am  I  Februar  1792  geboren^  studirte  Theologie  auf  dem 
Lyceum  zu  Bremen  und  von  1811  bis  181 5  zu  Göttingen^  kam 
im  letztgenannten  Jahre  als  Hauslehrer  nach  Kurland  und 
wurde  hier  i825  zum  Prediger  an  der  Edsenschen  KircJie 
berufen. 

Die  Quadratur  des  Kreises  durch  geometrische  Construc- 
'tion    realisirt.      Mitau,    1821.      11  S.  4.       Mit   einer 
Kupfertafel« 

Boddegker  und  Boedegker,  s.  Bötticher* 


*  V.  Boden  (Johann  Georg).  jtoi 

VON  Boden  (Johann  Georg). 

lÄn  Aventurier  und  Charlatan ,  dessen  Vat^r  Küster  im 
Eanövcrschen  gewesen  seyn  soll.  In  den  letzten  605er  Jahren 
des  vorigen  Säkulums  war  er  nach  Mitaü  gekommen ,  gak 
s/cÄ  für  einen  Kandidaten  der  Theologie  ^us ,  behauptete  zu» 
gleich  Arzney  Wissenschaft  studirt*  zu  haben,  und  fand  ^  da  es 
ihmnbht  an  Naturgaben  und  einigen  erworbenen  Kenntnissen 
mangelte  j  bey  vielen  Personen  von  Bedeutung  Eingangs 
jirtdigte  aucli  sowohl  in  der  Dreyfahigkeitskirdie  als  vor 
dm  fürstlichen  Hofe,  In  Riga  trat  er  als  Arzt  auf  scha- 
dtte  aber  den  Kranken,  die  sich  i^im  anvertrauten,  mehr,  als 
er  ihnen  half  scJmellte  sie  um  ihr  Geld  und  beging  ausserdem 
mandierley  Ausschweifungen^  JEr  wurde  deshalb  1775  über 
die  Gränze  gebracht.  Nach  einem  Jahre  schlich  er  dennoch 
immlich  nach  St.  Petersburg,  wo  er  einige  Jahre  früher  schon 
8emsen  war,  wurde  aber  auch  von  hier  aus  1777  des  Reichs 
vtrwiesen,  und  soll  dann  nach  Warschau  gegangen  seyn.  Im 
J.  1781  war  er  mit  einem  Frauenzimmer,  das  er  seine  Muhme 
nannte,  zu  Krakau  urid  wurde  aus  denselben  Ursachen,  derent- 
fvtgener  Riga  und  St» Petersburg  hatte  verlassen  müssen,  von 
dort  ebenfalls  weggeschafft.  Geb,  zu  . . .  am .  • , ,  und  jetzt 
wahrscheinlich  längst  todt. 

Cantate  auf  die /ey erliche  Handlung  als  der  Durchlauch- 
tigste Herzog  und  Landesfürst,  Herzog  Peter,  in 
höchst  eigener  Person  die  Erhhuldigung  von  den  Cur- 
ländischen  Städten  einnahmen.  Mitau  (l770)*  8  S.  4« 

Heilige  Reden.     Ebend.  1770.     104S.  8. 

Rede  auf  die  Feyer  des  hohen  KrÖnungsgedächtnifsfestes 
der  Kaiserin  Katharina  II,  zu  Mitau  in  einer  Ver- 
sammlung von  Patrioten  am  ^*  oktoblr  "  ^^^^  abgelesen. 
Ebend^(l  77 1).  8-  Auch  in  seinen  Vermischten  Schrif- 
ten No.  1.      '  » 

Vermischte  Schriften.     Ister  Theil.     Ebend.  1772.     8. 

Vergl.  Gadeb.  L.  B.  Th*.  i.  S.  76  ff.   —    Nord.  Mise.  iV.  165. 
XXVU.  18««  -*  Mtusels  G.  T.  Bd.  i.  5.  33S. 

/.  Band.  20 


20a  BODOCXX  (LORSKZ)» 

BoDOCKi  (Lorenz). 

Trat  in  den  Fr andskaner- Orden  und  wurde  in  demsMm 
Priester  und  Pönitentiarius  ^  ging  aber  i635  von  der  katholi- 
schen zur  lutherischen  Kirche  über ,  wie  er  versichert^  mit  Auf- 
opferung vieler  zeitlichen  Vortheile  und  Würden  und  mit  Erz 
duldung  vieler  Leiden  und  Verfolgungen.  Darauf  war  er 
Professor  der  Beredsamkeit  am  rigaschen  Gymnasiunt  unge- 
fähr bis  1640:  denn  in  diesem  Jahre  findet  man  Vm  ah  Ma- 
gister der  Philosophie  in  Rostock^  wo  er  im  darauf  folgenden 
Prof essor  der  Beredsamkeit  ^  dann  Licentiat^  später  Dr.  der 
Mechtsgelahrtheit  und  fürstlich -meklenburgischer  Rath  wurde. 
t)er  Erbprinz  Christian  von  Schwerin  brauchte  ihn  i655 
als  seinen  Gesandten  zum  Landtage  und  an  den  polnischen 
General  Zarne'cki^  der  gegen  die  Stadt  Parchim  ziehen 
wollte.  Das  Rektorat  zu  Rostock  bekleideie  er  noch  in  seinem 
Todesjahre.  Geb.  zu  Posen  am  9  August  1607,  gest.  1661. 
(Nach  andern  i663.) 

Oratio  revocatoria  pontificiorum  dogmatum  in  orthodox! 
et  inclyti  Collegii  Kigensis  acroaterio  declamata. 
Kiga,  1637*  4-  Für  diese  Rede  schenkte  ihm  der  Rath 
von  Riga  die  für  die  damaligen  Zeiten  bedeutende  Siinum 
von  100  Rthlr.    • 

Intimatio  orationis  introd^ctoriae.     Ibid.  1638*     Fol* 

Oratio  in  Kigensium  Gymnasio:  Execrandus  Papae  ro- 
znaniy  antichristi  revelati^  genius  et  augustissima 
beati  Lutheri  virtus  ßt  indoles  in  cygno  expres«a* 
Lubecae,  1639«     4« 

Augustissimum  incarnationis  Jesu  mystetiuxn.     Rostoclu 

1640.     4. 
Disp.  de  natura )  objecto  etfine  logicae.     Ibid*  eod« 
Collegii  logici  dis^.  1  et  2«  *  •  • 

Conclusiones  primae  phüosophiae  de  uno»  transcendente^ 
individuo,  formali  universali  et  perfectionali  in  divina 
natura  cumprimis  conspicuo  •  •  • 

Disp,  de  virtutibus  moralibus  in  genere  • 


• « 


SoBOcn  (L.)«    BoBCusa  (J.  H,  !•)•  2o3 

Besä  Varniacai  sive  oratiä  anno  1644  ipso  die  natali  aca- 

dexniae  d.  12  Nov.  recitata.     Rostoch.  1644«     8* 

Suada  römana»  sive  selectorum  sermonum  ab  ipso  pu- 
blice Kostochii  habitorum,  decas  I.  Ibid.  1649* 
17  Bogg.  8*  Die  vierte  Rede  Calumniae  imago  ist  für 
seinen  Aufenthalt  in  Riga  besonders  merkwürdig.  , 

Panegyricus  in  Principem  Meklenburgensem  Gustavum 
Adolphuniy  in  ipso  felicissimi  regiminis  auspicio,  no- 
mine Universitatis  Rostochiensis.     Ibid.  1654«     Fol. 

Progr.  In'  funere  Theophili  Grofsgebaur»  Fast,  ad  D. 
Jacobi  Rostoch.  Ibid.  1661-  4*  Auch  in  G.  H« 
Götze'ns  Elogiis  Theologorum  (Lubecae,  1709«  8-) 
pag.  285. 

Titk  a/z(fere  Programme ;  unter  andern  eins  zu  Ostern  1649» 
wegen  dessen  man  ihn  beschuldigte^  er  behaupte  als  ein  heim' 
Ucher  Papist  noch  einen  limbum  patrum.  Zur  Vertheidl- 
gung  schrieb  er  wieder  ein  Progr.«  das  sich  auch  abgedruckt 
findet  im  Rostockischen  Etwas  1741  S.  273» 

N0i^  seinem  Tode  erschien: 
Studiosus  academiae  Rostochiensis  ^    ab  ipsis  studiorum 
auspiciis  usque  ad  eorum  finem  in  consultore  oraculi 
Trophonii  expressus.     Rostoch.  1664.     Fol. 

Vergl,  Witte  D.  B.  ü.  84.  —  Jöcher.  —  Gadeb.  t.  B. 
Th.  i.  S.  77-80.  —  Nord.  Mise.  ^VIL  187.  —  L.  Berg- 
mann //lAlbanua  Livl.  Schulbll.  1814  S*  339* 


BoECLEn  (Johann  Heinrich  !.)• 

Grofsvateir  des  nachfolgenden» 

KaiserL  und  churfürstl,  maynzisdier  Rath^  lönigL  schwe- 
discher Historiograph  ^  und  zuletzt  Professor  der  Gesciuchte 
m  der  Universität  zu  Strafsburg,  Geb.  zu  Kronlmm  in 
Franken  161 1,  gest.  ,1672. 

Tiactatus  de  supexstitione  Aestiorum  •  •  •  . 

YergL  Seine  Biographie  vor  der  1695  zu  Rostock  erschienenen 
Ausgabe  seiner  Historia  universalis  IV.  seculonim  post  Chri- 
stum, von  Joh.  Gottl.  MöUe*.  —  Witt«  Memoriae 
pbilosophorum  Dec.  IX.  p.  563.  —  G  adeb.  Abh.  S.  266.  — 
j  ö ch e  r ,  der  auch  seine  übrigen  Schriften  anzeigt t  die  oben 
angeführte  aber  Übergangen  hat. 


204  BOECIiER  (J.  H.  '20-      BOECtER  (J,  W.\ 

BoECLER  (Johann  Heinrich  2.)» 

Enkel  des  vorhergehenden. 
> 

War  Professor  der  Rtchtsgekhrsamkeit  zu  Strafshurg^ 
auch  Domlierr,  Dechant  und  Propst  des  Tlwmaskapitels 
daselbst.  Geb.  zu  Strafsburg  am  6  Januar  1679,  gest.  am 
8  Januar  i  j32* 

Diss.  juris  publici  de  acquisito  et  amisso  imperii  Romano- 
Germanici  in  Livoniam  jure..  (Resp.  Carole  Ae- 
milio  L.  B.  a  Kettler.)  Argentorati  (^bey  Daniel 
Magius),  1710.  20  unpag.  Bll.^  132  u.  48  S.  u.  noch 
4  unpag.  Bll.  4.  —  Mit  einem  neuen  Titel:  De  acqiii- 
sito  et  amisso  etc.  Diatriba,  unter  Boeclers  Namen 
üHein.  Ebend.  (6ey  Reinhold  Diissecker),  1711,  4.  — 
'Auch  wieder  abgedruckt  in  D.  Kretschman^  Jus  pu- 
blicum GermaTiiae  variis  variorum  dissertationibus  et 
aliis  id  generis  libellis  ordine  quodam  »ystematico 
illustratum  et  editum  (Lipsiae,  1792»)  No,  XV. 

Vcrgi,  J  ö  c  h  e  r ,  wo  auch  seine  übrigen  Schriften  angeführt  find*  — 
Gadeb.  Abh.  S.  366-368»^      ^  \ 

» 

BoECLER  (Johann  Wolfganq). 

Mag  ursprünglicJi  Katholik  und  wohl  auch  JEmiss'dr  der 
Jesuiten  gewesen  seyn,  wurde  am  8  September  i66g  in  Meval 
als  Adjunkt  des  Propst  Heinrich  Gösek^  zu  Goldmbeck^ 
dessen  Tochter  er  bald  darauf  heirath$t€j  ordtturtj  blieb  Mer 
indessen  nur  ganz  kurze  Zeit,  war  darauf^  wie  es  scheint^ 
Pastor  zu  St,  Jakob  in  Riga ,  oder  vielleicht  an  irgeftd  ein^ 
der  Jakobikirchen  im  esthnischen  Theile  Liplands^  1670  /m 
September  aber  schon  Prediger  in  Leal,  legte ,  wegen  der  yon 
ihm  ohne  Censur  edirten^  unten  angezeigten,  Schrift  d^ 
Schwärmers  Valentin  Weigel,  in  Untersuchung  gezo^ 
gen,  seih  Amt  1G72  frey willig  nieder,  begab  sich ,  nach 
Deutschland,  trieb  sich  daselbst ^  einem  Briefe  aus  Lübeck 
vom,  27  Julius  desselben.  Jahres  zufplge,  nachdem  er  sidi  meh- 
rere Wodien  in  Altana  zu  den  Entlmsißsten  gehalten  hatte^ 


^OMCi,BK  (Johann  Woi.f  gang).  2o5 

muer  der  fahthen  Benennung  eines  Kanonikus  Rosen  thal 
üM  Brandenburgs  /lerum,  war  gegen  das  Ende  des  Jahres  in 
Wilna,  und  ging  daselbst^  wie  die  spätere  Ehescheidungsklage 
seimr  Frauj  Gerdruta  Göseke^  und  das  OrdinaxionS" 
hudider  esthländjischen  Prediger  besagen  ^  zur  katholischen 
Kirdie  über,  und  zwar  bey  den  dortigen  Jesuiten,  wurde  auch^ 
m  wenigstens  sehr  wahrscheinlich  ist^  Profe^or  ari  ihrem 
Kollegium.  Zu  Anfang  des  J.  1673  ham  er  nach  Golderi^ 
heck,  um  seine  J^rau  und  Kinder  nach  Wiltia  abzuholen,  wa$ 
ihm  von^em  Scliwiegervater  auch  unter  der  Bedingung  eines 
auszustelknden  Reverses  ^  dafs  Mann  und  Frau  nicht  zur 
katholischen  Kirche  übertreten  wollten ^  gestattet  wurde,  wor^ 
aus  sich  t^er  erglebt ,  daß  von  Htm  sein  bereits  gesdiehener 
Udertritt  verleugnet  worden  war.  In  Wilna  wurden  beyde 
von  den  Domherren  wohl  empfangen ;  aber  dessen  ungeachtet 
war  seine  I^aufbahn  auch  hier,  vermuthlich  wegen  seines 
vfMoi  Libene^  '  nur  ^on  kurzer  Dauer ;  denn  schon  am 
10  Julius  i674sclirieb  Göseke  dem  Bisdiof  Pfeiff,  dafs 
Boeder  seinen  Abfall  innig  bereue  und  sidi  in  JS^thland  rmt 
Gott,  mit  dem  Bischof,  der  Geistlichkeit  und  dem  ganzfiß, 
S^rg^ten  Lande  zu  versöhnen  wiUische.  Der  Bischof  nahm 
sich$einer  an^  Boeder  keiirte  nach  Esthland  zurück,  ent^ 
SQgte  am  l5t^  Sonntage  n.  fr.  1674  in  der  "Domkirdie  zu, 
Revul  feyerlidi  dem  römiseh-tatholischen  Glauben,  und  wurde 
nun,  auf  EmpfMung  des  Bischofs,  Adjunkt  dis  Propst 
Lesch  zu  Kusal,  darauf  im  Julius  i6t 5,  naolidem  er  vor* 
her  wegen  seiner  Bestätigung  nadi  Stockholm  gereist  war^ 
^n  demBUchofe  persönlich  zu  Kusal  introdudrt,  1679  aber 
Provisor  der  restaurirten  Prediger-Wittwenkasse,  und,  wahr* 
iduinllch  168I9  nach  seines  Schwiegervaters  Tode,  Kon^ 
nstorid' Assessor,  aiuh  als  solcher  in  wichtigen  kirchlichen 
^gdegenlieiten  nach  Stodiholm  abgeordnet.  In  diese  Zei% 
fällt  auch  wohl  die  von  ihtn  hdmlich  bewerkstelligte  Heraus- 
eoie  der  Schrift  des  M.  JoK  JPorselius.     Im  /.  1684 


Se6  BOBCUR  (JOBAKK  WoIiFGANG). 

hewog  er  seine  Frau  ^  theils  durdi  Mifskandlungen,  thtik 
durch  Ueberredung,  nach  Wilna  in  das  Katharinenkloster  zu 
gehen  j  und  ihm  einen  von  ihm  selbst  abgefafsten  Brief  zu 
schreiben ,  in  welchem  sie  ihren  Eintritt  ins  Kloster  ßir  eige- 
nen freyen  JEntschlufs ,  den  sie  ohne  sein  Wissen  gefafst  hahe^ 
erklärt j  ihm  seinen  Trauring  zurückschickt  und  ihn  bittet  ^  sich 
fo;r  ihr  scfieiden  zu  lassen  und  eine  andere  zu  heirathen.  Da 
indessen  die  Kinder  seitdem  ganz  hülfios  blieben  und  sein 
Antheil  an  dem  Entschlüsse  der  Frau  auch  ruchtbar  wurde, 
80  bewog  er  sie,  wieder  nach  Kusal  zurückzukehimi ^  und 
fristete  sich  dadurch  noch  fitr  äne  Weile  Amt  und  BroU 
Im  J,  1688  verlief s  die  Frau  ihn  jedoch  abermals  und  begab 
sich  nach  Wilna  ^  in  der  Absicht,  bey  den  dortigen  S^r  bekanU' 
'ten  Jesuiten  den  Beweis  seiner  wirklichen  Apostasie^  die  er 
stets  ableugnete ,  einzuholen^  Er  von  seiner  Seite  hatte  indes- 
sen die  Frechheit  y  wegen  böslicher  Verlassung  auf  Sdieidung 
zu  klagen.  Die  Frau  wurde  sowohl  in  Esthlandfcls  in  Riga 
citirt..  Ah  sie  endlich  erschiefi^  versafs  der  Kläger^  unter 
nichtigen  Vorwänden  ^  einen  Termin  nach  dem  andern^  hat, 
als  das  Konsistorium  die  Sache  im  November  dem  Burg- 
gerichte  iibergeben  hatte,  um  Urlaub  zu  einer  Reise  nadi 
Stockholm,  und  verlief s,  da  dieser  ihm  verweigert  wurde,  in 
Gesellschaft  seiner  Beyschläferin,  am  6  Januar  1689  Kusal 
und  wandte  sidi  landwärts  nach  Schweden.  Auf  dieser  Meist 
findet  man  ihn  zuletzt  am  24  Januar  in  Wiburg ;  dann  aber 
verliert  sidi  alle  gewisse  Spur ,  und  er  seheint  gar  nickt  nach 
Schweden  gekommen  zu  seyn.  Endlich  tritt  er  in  Köln  wieder 
auf,  wo  er  von  neuem  zur  katholischen  Religion  überging, 
und  Kanonikus  an  der  dortigen  Kirche  der  heiligen  Apostel 
Wurde,  1697  Über  diese  Stelle  wieder  aufgab.  Selbst  nadh 
seiner  Entfernung  war  die  Pfarre  in  Kusal  auf  höherri  Befehl 
einige  Zeit  für  ihn  offen  gehalten,  und  sdn  Nadf olger 
Pfützner  mufste  sich  verbindlich  machen f  ihm  zu  wi- 
chen,   wenn  er   zurückkehren  und  nine  &^/ie  hinlängÜdi 


BoECLBSL  (Job.  Woxpg.)«    Bobbscur.        1107 

rtchtfgrtigen  sollte.    Geb.  zu  Erfurt  am...j  gut.  im  Hause 
dw  AUxianisdien  Brüder  zu  Käln  1717. 

Rechter  Christ.  Riga,  1670-  8.  (JWahrsdmrilich  die  von 
Ulm  herausgegebene  Schrift  ValentinWeigels.)         > 

Gab  aus  den  Papieren  des  M.  Johann  Forselius 
(f.  dessen  Artikel^  heraus:  Der  einfältigen  Ehsten 
abergläubische  Gebräuche  9  Weisen  und  Gewöhn« 
heilen  etc.  •  ,  • 

Lustgarten  einer  gläubigen  Seele ,  Bestehend  in  400  Le- 
bcnsregeln.     Köln^  1687«     12. 

Der  wohlversorgten  Seele  heilige  Ruhe  in  dem  Schoofs 
der  christ-catholischen  Römischen  Kirchen.  Ebend. 
1690,  auch  1693.     12.  *  * 

Der  Kinder  Gottes  in  der  heiligen  'catholischen  Kirche 

himmlischer  Wandel  auf  Erden.     Ebend.  1690-     IS- 
Mitternächtige  Seltsamkeiten  hey  curiöser  Beschreibung 
derer  in   denen  äufser>sten    mitternächtigen   Oertern 
wohnenden  Lappen  und  Finnen,  und  ersten  Ursprungs 
und  Ankunft  in  selbige  Länder.     Ebend.  1691*     8« 

Harmonia  mündig  sive  rerum  a  conditö  orbe  ad  prae* 
sentem  usque  annum  1691  gestarum  concordan«  series« 
Ihid.  1693*     4. 

Oratorium  gymnasticum  ex  precibus,  iisque  flagrantissi- 
mis,  sub  initio  et  fine  studiorum  usurpandis.  Ibid. 
1693* . . 

Auserlesener  Kraftkern  der  Römisch-Gatholischen  Lehre* 
Ebend.  1693.     12.  <; 

Der  rechtgläubigen  und  gottselig  lebenden  römisch- 
catholischen  Christen ,  bey  dessen  Grundrichtigen 
Abrils  der  heil.  Römisch-Catholischen  Kirchen  eigent- 
liche Glaubens-Lehre  zur  Seeligkeit.     Ebend.  • .  • 

Ver^L  Ausser  den  handschriftiicheH  Akten  des  esthländischcn  Pro^^ 
vincialkonsistoriums  y  aus  denen  die  obigen  biographischen 
"Notizen  haupttächlich  genommen  worden^auch  G  ad  e  b.  L.  B* 
Th.i.  S.8o,  —  Nord.  Mise.  XXVII.  187-  —  Carlbl.S.79. 
81U.  i8*  —  Haieheims  Bibliotheca  Coloniensis.  — 
Adelung  z.  Jöcher. 

BOEDEGKER,  S.  BOTTICHEE» 


f208  V.  BdSHLENDORFF  (HerMA^^N  X£OPOtI>)« 

VON  BOEHLENDORFF  (HeRMANN  LeOPOLD). 

•• 
Bruder    des    nachfolgenden. 

Geboren  zu  Mit  au  am. 4  Januar  1773,  studirte  auf  dem 
Gymnasium  seiner  Vaterstadt  und  in  der  Folge  zu  Jena  und 
Halle  j  von  wo  er  nach  Kurland  zurückkehrte.  Hier  übemalim 
er  anfangs  eine  Hauslehrerstelle  in  Mitau ,  und  war  dann  seh 
1796  Pastor-Vikarius  an  der  sessauschen^  seit  1798  aber 
JDiakonus  an  der  mitauschen  lettischen  Kirche,  Schon  im  J« 
1801,  als  auf  Befehl  Kaisers  Paul  I  die  Universität  für 
die  drey  Ostseeprovinzen  in  Mitau  errichtet  werden  sollte^  wurde 
er  zum  Professor  an  derselben  bestimmt^  und  als  später^  ärum 
Befehle  Kaisers  Alexander  I  gemäfsy  diese  Lehranstalt 
wieder  nach  Dorpat  verlegt  wurde,  verlief s  er  irti  J,  1802  sein 
bisheriges  Predigtarnt ^  nachdem  er  bereits  1801  von  der  phi- 
losophischen Fakifltät  der  Universität  Wittenberg  das  Doktor- 
diplom erhalten  hatte  ^  zog  nach  Dorpat^  trat  die  Professur 
der  praktischen  Theologie  bey  der  neuen  Universität  an,  und 
tvurde  daselbst  1804  zum  permanenten  Mitgliede  der  Sdml- 
hommission^  lSd5  tum  Doktor  der  Tfieologie,  18 12  zum 
Kolleuienrath  und  1822  zum  Staatsrath  ernannt.  Im  J.  l823 
erhielt  er  die  gebetene  Entlassung  von  der  Professur,  mit  Bei- 
behaltung seines  Gehaita  al^  Pension j^  und  priyatisirt  jetzt  in 
Dorpat. 

*  Sendschreiben  an  Johannes  ^  mit  dein  Beynahmen  der 
Unversöhnliche,  von  Johannes  dem  Eiferer,  aus  den 
Elisäisch^  Gefilden.     (Mitau)  1794.     3lS.  8. 

Predigt  gehalten  am  Sonntage  Sexagesimä  in  der  Szai- 
menschen  Kirche  am  S^rge  des  Generalseniors,  Kon- 
sistorialraths  und  Predigers  der  Sa^aimenschen  Kirch- 
spielsgemeine, Konrad  Schulz.  Mitau,  1802*  15  S.  4« 

Worte  der  Liebe  und  Theilnahme,  gesprochen  am  Grajje 
des  Professors  Dr.  Arzt.     Dorpat,  1802.     ISS.  8. 

Progr.,  Prolegomena  quitedam  ad  Theologiam. populärem. 
et  practieam  cotitinenSk     Ibid.  1803«     4* 


V«  BOEHLBKDORFF  (HfiaM.  LeOP.)  .  (KA8.  UuEIXCh}.    209 

Progr.  Inangurationem  solennem  creandorum  Theolog« 
Doctorum  Aug.  Alban^.  et  J,.  L.  G.  Richter  —  praefa- 

tnretc.     Dorpati^  J815.     23  S.  8- 

Progr.  Ad  memoriam  triseoularem  emendatorum  a  divo 
D.  M.  Luthero  sacro^um  die  31  Octobris  1817  conce- 
lebrandam  comilitones  invitat  Senatus  universitatig 
Dörpatensis,  internuncio  H.  L.  B.  Praemittuntur 
pauca  de  honoribus  Luthero  habitig  et  habendig. 
Ibid.  1817.     23  S.  8. 

Ueber  Luthers  Persönlichkeit.     Eliend.  1817*     8« 

Ueber  das  zweckmäfsige  Verfahren  b'ey  Vergleichung  der 
Hebräischen  Sagengeschichte  mit  den  Mythen  anderer 
Völker.  Rede  gehalten  am  is^ept.  1908;  in  Mor-* 
gensterns  Dörptischen  Bey trägen  Bd.  3«  8.  26«ö2* 
(l«17.) 

Der  Berg  der  Wissenschaften ,  eine  Allegorie;  in  den 
N.inländ.  Bll.  1818  S.  353-355  u.  369-371* 


BOEHLENDORFF   (KaSIMIR   UlRICH). 
Bruder  des  vorhergehenden. 

Studirte,  nachdem  er  ein  Jahr  das  Gymnasium  seiner 
Vaterstadt  besucht  fiattCj  seit  If94  zu  Jena  und  ging^  von 
her  im  Friihlinge  1797-  nach  der  Schweiz^  wo  er  zwey  Jahre^ 
üidb  in  Bern ,  theils  in  der  Nahe  von  Lausanne  als  Haus^ 
/e/irer  lebte.  Er  war  Zeuge  der  ersten  Mpodie  der  Mevotution 
in  diesem  Lande,  hatte  Gelegenheit,  einige  der  merlswiirdig' 
tun  daran  Jheil  habenden  Männer  persönlich  kennen  zu  ler* 
nen,  und  schrieb  die  Geschichte  jenes  Ereig^ses»  Zu  An' 
fange  des  Jahres  JLJ99  forderte  ihn  einer  seiner  Freunde  zu 
tiner  literarischen  Reise  in  verschiedene  Gegenden  Deutschlands 
auf.  Er  verlief s  demnach  die  Sdiweiz  und  begab  sich  zu  die- 
eem  Freunde,  welcher  sich  damals  zu  Homburg  an  der  Höhe 
euflüelt.  Hier  verzögerte  sich  aber  die  Reise,  wegen  der 
Krönküchieit  des  letztem,  um  3  Monat  und  zersdüug  sich 
'^u  ganz.    Boehlendorff  begab  syh  nun  zum  zweyten 

LBand.  21 


210  BOEHLENDORFF  (EaSIMIR  UlrICh). 

mal  nach  Jena  und  trieb  daselbst  besonders  das  Studium  der 
'Pliilosophie ,  der  Geschichte  unorder  Kunst.  Den  Sommer 
1800  brachte  er  in  Dresden  zu^  sein  Kunststudium  in 
den  dasigen  Museen  und  Galerien^  mit  Benutzung  der 
Bibliothek  f  fortsetzend.  Er  erhielt  hier  von  einem  ^ndern 
Freunde^  dem  Professor  Solu  Smid  'in  Bremen^  wel- 
cher damals  in  den  dortigen  Senat  eintrat j  Veranlassung, 
sich  nach  dieser  Reichsstadt  zu  begeben^  und  die  bisher 
von  Smid  gehaltenen  historischen  Vorlesungen ^  vor  einer 
zahlreichen  Gesellschaft  von  Herren  und  Damen  zu  überneh- 
'meiif  wobey  er  im  folgenden  Jähre  ahch  zugleich  ästhetische 
Vorlesungen  hielt.  Der  Wunsch  ^  sich  für  das  historische 
und  staatswirthschaftliche  Fach  mehr  auszubilden ,  bewog  ihn, 
zufolge  einer  Aufforderung  des  geheimen  Legaiionsraths 
V.  Woltmann,  mit  dem j  als  Residenten  mehrerer  Fürsten- 
höfe und  Reichsstädte^  er  im  May  1802  eine  Verbindung  auf 
gewisse  Zeit  einging ,  Bremen  zu  verlassen  und  nach  Berlin 
zu  gehen.  Damals  schrieb  er  auch  die  wichtigsten  politischen 
und  literarischen  Artikel  für  die  Vngersche  Zeitung  vom 
Julius  bis  zum  Oktober  des  eben  genannten  Jahres.  Sein  von 
jeher  Unruhiger  und  unstäter  Charakter  utuI  sein  immerwäh- 
rendes Schwärmen  in  einer  Phantasienwelt  ^  wodurch  er  nadi 
und  nach  zu  jeder  anhakenden^  Anstrengung  fordernden  Be- 
schäftigung ganz  unfähig  wurde  ^  machten  aber  auch  dieser 
Verbindung  bald  ein  Fnde.  Fr  verliefs  Berlin  und  kam  in 
der  Mitte  des  Jahres  i8o3  nach  Kurland  zurü<^^  ging  gleich 
darauf  nach  Riga  und  nahm  daselbst  eine  Hofmeisterstelle 
an,  verliefs  diese  aber  nach  wenigen  Tagen,  um  sie  mit  einer 
ghidien  im' Pxistorate  Rodenpois  zu  vertauschen,  blieb  jedoch 
auch  hier  nur  ganz  kurze  Zeit,  und  verlor  sich,  ohne  dajs 
Jemand  wufste ,  wohin  er  gekonmien  war ,  bis  man  nach  eini- 
ger Zeit  erfuhr,  er  sey,  in  einem  sehr  zerrütteten  Seelen- 
zustande,  in  Windau,  wo  ihn  Niemand  kannte,  angelangt. 
Seine  Verwandten  und  Freunde  versorgten  ihn  1804  mit  üni- 


BOEHLENBORFF  (SIaSIMIR  Ui^RIGh)«  2t  I 

gm  JReUegetdej  und  er  machte  sich  nun  auf  den  Weg  nach 
Deutschland.  Bald  aber  wurde  er  als  Arrestant^-  von  War- 
schau her,  an  die  Regierung  ^ach  Mit  au  gesendet.  £r  hatte 
smm  Pafs  unterwegs  verloren  und  war  demnach  als  verdäch- 
tig angezogen  u^d  transportirt  worden.  Seit  der  Zeit  irrte 
tr durch  ganz  Kurktnd^  von  Gut  zu  Gut,  von  Pastorat  zu 
PflsforSt,  im  elendesten  Aufzuge  f  oft  kaum  nothdiirftig  6e- 
Ikidet,  herum j  und  fiel  jedem  zur  Last,  den  er  heimsuchte. 
jBey  alle  dem.  verlief sen  ihn  die  Musen  nicht  ganz ,  wie  mehrere 
von  ihm  unter defs  gelieferte  Gedichte  darthun.  In  No.  104 
dis  Mitauschen  Intelligenzblattes  von  1809  ersuchte  er  die 
Hmdlungshäuser  in  Mitau  und  Riga,  ihn,  „wegen  seines 
ökonomischen  Unvermögens  ,^^  ^  mit  einem  Kreditbrief  auf 
100  HiaJer'Alb.  nach  Bremen  zu  versehen,  wohin  er  sich 
hegeben  wollte.  Da  sich  dazu  Niemand  bereitwillig  gefunden 
zu  haben  scheint;  so  bot  er  in  No.  82  desselben -Blattes  von 
1810  seinen  ehemaligen  Verlegern  neue  Ausgaben  iSeiner  Sdirif 
ten  an,  wa^  indessen  auch  fehl  schlug.  Seit  dem  Junlus  1824 
hielt  er  sich  als  Hauslehrer  auf  dem  Privatgute  Markgrafen 
aiij  und  schien  zu  einiger  Ordnung  zurückkehren  zu  wollen, 
bis  er  daselbst  ganz  unvermuthet  seinem  Leben  durch  einen 
Pistolenschufs  ein  Ende  machte.  Geb.  zu  Mitau  am . . .  1775, 
5«r.  am  10  April  i825. 

Ugplino  Gherardesca,  ein  Trauerspiel.  Dresden,  1801.  8« 

Fernando,  oder  die  Kunstweihe.  Eine  dramatische  Idylle« 
Bremen,  1802.     8. 

Gab  mit  Gerhard  An  ton'  H  ermann  Gramberg 
heraus:  Poetisches  Taschenbuch  für  das  Jahr  1803* 
Mit  Kupfern.     Berlin,  1803.     12. 

Recurs  von  des  Herrn  G.  Merkels  anständiger  Kühnheit 
und  gründlicher  Besonnenheit  an  die  Vernunft  des 
Lesers.^   Ebend.  1803-     8.^ 

Geschichte  der  helvetischen  Revolution  in  vier  Büchern ; 
in  Weltmanns  Geschichte  und  Politik.  1802  St.  10 


1212    BOEHI^NOORFP  (K.  U«)«  BÖHM.   BO£HM.  BOE^ME» 


\ 


Kleine  Aufsätze  und  Gedichte  }  in  der  Irene,  JemTaschen- 
buch  der  Liebe  und  Frei^ndscbaft  gewidmet  y  dem 
Beckerschen  Almanach,  der  Erlanger  Literaturzei- 
tung, den  Mitauschen  Wöqhentl.  Unterh.  1805,  der 
Kuronia  vcn  Schlippenbach  3te  Sammlung,  der 
'Wega  von  demselben  1809,  und  dem  Inland.  Museum 
von  Rai^pach  L  73«  u«  III.  43'-46« 

Zwey  lettische  Gedichte;  in  den  Latweefchu  Awife8l824 
No.  33.  u.   1825  No.  21. 

Ver^l,  Mitausche  Zeitung  1803  No.8*9  wo  er  eine  Afxrze  Nachricht 

von  seinen  Lebensumständen  giebt.    —     Beylage  Eum  S7sten 

Stück' der  (Vossischen)  Berliner  Zeitung  1803,   wo  er  seine 

.    Schriften  anzeigt,    —     Meuteis  G.  T.  Bd.  13.  S.  138*  u. 

Bd.  ly*  S.  198*  —  Latwefchu  Awife^  1825  No.  %u  Sp«  s. 

I 

Böhm  (Karl  Friedrich). 

Kin    Pseudonymus,      Siehe   Czarkewski« 

BoEHM  (Martin). 

■» 

Studirte  zu  Jena  und  erlangte  daselbst  die  philosopMsche 
Doktorwürde^  wurde  darauf  i685  Lehrer  am  Gymnasium 
zu  Thornj  171a  Rektor  zu  Marienburg  und  dann  Schöppeiu 
herr  ebendaselbst ^  ging  aber,  weil  er  sein  Ausltommen  bey  die* 
ser  Stelle  nicht  fand,  wieder  nach  Thorn,  wo  er  bis  an  seinen 
Tod  ohne  Anstellung  blieb.  Geb.  zu  Passenheim  in  Preussen 
am...,  gest.  iji5. 

Gonspectus  magistrorum  ordinis  Teutonici;  in  Jäni- 
chensMeletemataThorunensiaTonl.il.  -^  GDronia 
fatis  saepe  sinistri^  acriter  pressa  (Aesp.  Levino 
Fried,  de  Hahn);  ebend.  pag.  129«149* 

Vergi,  Gadeb.  L.  B.  Tb.  i.  S.  83.  —  Jöcher»  der  auch  seine 
übrigen  Schriften -angiebi. 

BöEHME  (Johann  Gottlob).  . 

IJohor  der  Philosophie  seit  1749«  ausaerordimtlieher  Pro- 
fessor derselben  auf  der  Universität  m  Lüpzig  seit  ijSh 


SOEHHB(J.G.>    Bi(RME  (J.  V.  F.).    BÖKIKG  (R.  !.)•     dK3 

ordautidar  Profesactr  d$r  OtBChkhtt  €bendase(h$i  seh  ijSBi 
dmrsächsischtr  Hcfrath  und  IS^toriograph  siit  1766«  Cek, 
m  Würzen  am  20  May  17 17,  gest*  am  3o  Julius  ijSo. 

Acta  pacis  Olivensis  inedita  Tomas  L  in  quo  Jcachimi 
Pastoril  ab  Hirtenberg  Aurora  pacis  diarium  paciüca«* 
tionis  e  bibliotheca  Zalu<ciana  nunc  primum  prolatunt 
Oliva  pacis  continentur  recensuit  illustravit  tabula« 
publicas  et  observationes  adjecit  etc.  Vratislaviae,  1763. 
XVI.  328  u,  336  S.  —  Tonlus  IL  in  quo  diaria  Sue- 
cicum  Danicum  Curonicum  e  tabularii«  ac  biblio« 
thecis  nunc  primum  prolata  continentur  recentuit 
illustravit  observationes  adjecit  etc.  Ibid.  1766«  XIX 
u.  648  S.  ohne  die  Register.    4*  ' 

Vergt,  Gadeb.  Abb.  S.  s55*fi,6o.  —  Desselb.  L.B.  Th. i.S. Ss^- 
Meusels  Lexik.  Bd.  i.  S.  467 -470  r  H'o  man  auch  seine 
übrigen  Schriften  ßndet» 

Böhme  (Johann  Valentin  Friedrich). 

Studirte  von  1786  bis  ijgo  in  Jena^  Gx^ttingen  und  Ber- 
lin die  ArzneyJiunde ,  wurde  in  St,  Petersburg  examinirt  und 
setzte  sich  1790  als  ausübender  Arzt  m  der  Stadt  JLtmsa\ 
er/ije/t  audi  am  25  Junius  1791  zu  Göitingen  den  Doktorgrad» 
Sein  übriges  Leben  brachte  er  theils  auf  Schlofs  Lemsal^  theils 
aitf  seinem  Gute  Tegasch  in  derselben  Gegend  als  äusühen- 
der  Arzt  und  als  Landwirth  zu.  Geh,  zu  Treptau  an  der 
Riga  in  preussisdi  Pommern  am.  8  Oktober  1767,  ^est.  am 
5Jllar2i823. 

Bist,  inaug.  med.  continens  venaesectionis  censuram  in. 
Universum  etspeciatim,  habito  respectu  genii  morbö- 
ram  hodierni.     Göttingae^  1791«     56  S.  8« 

y^rgl,  Ostsee-Pcov.  Bl.  18  33  8.  103. 

BöNiNG  (Reinhold  Johann), 

Erhielt  den  erstm  wlssenschaftUdien  Vnterrieht   in  de^ 
KathedrakchuU  zu  dbo^  fing  dann  sein€  Si$udkn  äkf  Üt 


dortige  Universität  1771  an,  mufite  sie  aber  fdrmuths  hol" 
her  unterbrechen  y  und  erst  als  Priv(Ukhr}ßr  auf  dem  Lande 
sich  so  viel  erwerben^  dafs  er  im  Stande  war  1776  von  neuem 
diß  Universität  zu  beziehen.  Nachdem  er  seinen  philosophU 
sehen  und  theologisdi^n  Kursus  jjjg  beendigt ^  auch  die  phi- 
losophische Doktorwürde  erhalten  hatte  und  ein  Jahr  lang 
Hofmeister  in  einem  adeligen  Hause  gewesen  war ,  wurde  er 
1780  als  Feldprediger  nach  Sweaburg  berufen  und  ordinirt, 
jedoch  nodi  im  Laufe  desselben  Jahres  IDiakonus  und  zuletzt 
ijgo  Pastor  an  der  schwedischen  Kirche  zu  Revalj  auch 
Assessor  des  Stadtkonsistoriums  daselbst.  Geb.  zu  Echnäs 
in  Finnland  dm  9  December  1753,  gest.  am  17  Februar 
1821. 

Diss.    de    usu    studii    historicl  infantibus   inculcando. 

Aboae,   1776-     4.  • 

Sp^cinxen  inaug.   botanicum   (zm  schwedischer   Sprache). 

Ibid.  1779.     4.       . 
Den  Cbi'ist^Hga   Lärans  Katechismus.      Ifran   del  tyska 
^    Sp,räkel  pä  Swänskaöfersatt.  Reval,  1805.   177S,  8. 
Läse-Bock,  innehällande  Fabler  och  sedelärande  Berätel- 
'    ser  för  Barn  och  Üngdom.    Ebend.  1808-     94  S.  8« 
Geistliche  Gesänge  für  die  «cJhwedischen  Gemeinden  der 
^    Stadt  und  des  Landes,  zum  Gebrauch  bey  den  in  den 
.  Jahren  1810  und  1817  stattgehabten  Jubiläums  Feyer* 

lichkeiten.     Ebend.     8. 
Ein  Vortrag  bey  defr  Generalversammlung  der  esthländi- 
'  «cheii  Abtheilung   der   russischen   Bibelgellschaft  am 

5  März  1818 ;  in  dem-  Bericht  über  die  Verhandlungen 

dieser  Versammlung  (Reval,  1818.  8.)  S.  9-15, 

.Vergl.  Carbi.  S.  io3, 

Borger  (Johann  Ludwig). 

Studirte  in  Königsbergs  kam  1760  nach  Livland  und 
wurde  1766  Pastor  zu  Ermes,  legte  aber  sein  Predigtamt 
1780  nieder.     Geb.  zu  Königßberg  am  8  November  rj3o, 


g0st*  m Moskau* » • 

I 


BÖRG£R.      ]äöTTXCH£R«      V.  BÖTTIGER.  J2l5 

Versuch  über  die  Alterthümbr  Lieflands  und-  seiner  Völ- 
ker, besonders  der  Letten.  Riga,  1778.  *104  S.  8. 
Auch  im  sten  Stück  des  Isten  Bds.  von  (G.  Schle- 
gels) Vernnischten  Aufsätzen  und  *  Urtheilen.  Mit 
Kupfern  und  einer  Karte.  Eine  Fortsetzung  ward  zwar 
versprochen,  erschien  aber  nicht, 

Soll  auch  eine  zum  Druck  völlig  fertige  Geschichte  von  Liv- 
land  hinterlassen  haben  j  von  der  man  aber  nicht  weifs^  jvo 
sie  hingekommen  ist,  . 

VtrgL  Nord.  Mise.  IV.  a/. 

BöTTiCHER  (Christoph). 

ßn  Sohn  des  bliedenschen  Predigers  Nikolaus  Bötti" 
ehr,  studirte  zu  Königsbergs  und  wurde  17 lo  Pastor  zu 
Ober-  und  Niederbartau  in  seinem  Vaterlande.  Geb,  zu  Blie^ 
dm  in  Kurland  am  5  März  1686,  gest.  1744., 

Diss.  theolog.    de   ambitu  theologiae.     ( Praes.  G  o  d  o  - 
fredo  Wegner.)     Regiomonti,   1708-     6  Bogg.  4. 
Ver^L  Nova  lit.  mar.  B.  1708  p.  i8o. 

*  % 

VON  Böttiger  (Alexius  Gottfried). 

Wurde  einige  Jahre  von  Gadebusch  in  seinem  Hause 
unterrichtet j  darauf  Page  bey  der  Kaiserin  JElisabeth  und 
nac/i  dem  Unfälle  seiner  Vaterschwester ,  der  Grofskanzhrin 
Bestuschefff  als  Kapitän  zur  Armee  ausgelassen ,  da  er 
dain  in  Königsberg  zu  stehen  kam  und  in  der  dortigen  Festung 
^ritdridisburg  Befehlshaber  wari.  Als  Major  nahm  er  sei- 
W€/i  Abschied  und  erhielt  den  Titel  eines  cJiursächsischen  Kanu 
i^herrn.  Im  J.  1783  wurde  er  in  die  livländische  Matrikel 
^fgmommen  und  1786  zum  Kreismarschall  des  wendenschtn 
Kreises  erwählt.     Geb.  zwischen  1738  und  1745,  geh, ... 

Der  lief-  und  ehstländische  Bauer  ist  nicht  der  so'  ge- 
drückte Sklave  für  den  man  ihn  hält.  Von  A.  v.  B— r. 
Dorpat,  1786.  30  S.  8.  gegen  (H.  J.  v.  Jannau's) 
Geschichte  der  Sklaverey  und  Charakter  der  Bauern 
in  Lief-  und  Ehstlan'Jh' 


2 1 6    BoGEHEX.X'  (Fai£d.  WxXiH.)«    Box)sr  (Lorenz). 

BoGEMELL  (Friedrich  Wilhelm). 

Besuchte  schon  von  1728  an  die  JDomschule  in  Meval  und 
bezog  1741  die  Universität  Halle,  um  Theologie  za  studiren^ 
nach  vier  Jahren  kam  er  nach  Reval  zurück ,  übte  sich  im 
PrMigen  und  reiste  1746  nach  St.  Petersburg;*,  wo  er  die 
Söhne  des  Fürsten  Boris  Wassiljewitsch  Golizin 
unterrichtete.  Im  J.  1747  wurde  er  Prediger  der  lutherischen 
Gemeine  zu  Kronstadt  (ord,  am 24  May  in  St.  Petersburg), 
wobey  er  auch  die  dortige  englische  Gemeine  bis  17 61  mit  sei- 
nem Amte  versahi  so  wie  von  1756  bis  ijSg  die  Gemeine  zu 
Oranienbuum.  Von  1.767  bis  1771  vertrat  er  wiederum  die 
Stelle  eines  Predigers  bey  der  englischen  Gemeine.  Geb.  zu 
Reval  am  4  Junius  ij23 ,  gest.  •  •  •      . 

'  Kann  man  sagen  c  Ehen  werden  im  Himmtel  geschlossen  ? 
in  einem  Sendschreiben  an  den  Herrn  Pastor  Johann 
Christian  Koch  zu  Jewe.     Reval,  1753.      2  Bogg.  4« 

Umständliche  Nachricht  von  der  deutschen  evangeli^ 
sehen  Gemeine  zu  Kronstadt  9  wie  auch  von  der  Er- 
bauung und  der  den  12  December  1753  geschehenen 
feye.r^chie^  Einweihung  ih;r^r  neuen  St.  Elisabeth- 
kirche. Halle,  1758.  gr.  8-  —  Im  Auszuge  in  A.  F. 
Büschings  Gesch.  der  evangel.  lutheir.  Gemeine  im 
russ.  Reiche.  IL  4-46» 
Vergi.  Gad«b.  L.  B.  Th.  i.  S.Sd-85. 

BojER  (Lorenz). 

Jesuit,  gekrönter  Dichter  und  Lehrer  der  Rhetorik,  Ma- 
thmiatik  und  Polemik  zu  Krdkau,  auch  spätw  Coadjutor 
spiritualis.  Geb.  zu  Stockholm  1662,  gest.  am  i3  Februar 
1619. 

Carolomachia,  seu  victoria  auspiciis  Sigismundi  III.  regis 
Poloniae   de   Carolo  Sudermanniae  duce    in    Livonia 
i^lataf  carmlne  decantata.     Vilnae»  1606.      4. 
Pompa  Casimlri^ma.     Brunsbergae.     4« 
Historia  de  somniis  eorumque  eventibus  .  •  • 
Vergl.  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  85*  —  Jöcher. 


t 

BOLKSR  (DCMtOTBE A).      V.  BOLSGRWINO  (G.  !.)•     217 

Bolner  (Dorothea),  geb.  Simonis. 

Gattin  des  tuckumschen  Ihstanzsikretärs  Johann  Gott- 
fried  Bo-lner^  und -Tochter  jtes  als  Prediger  zu  Frauen- 
bürg  gestorbenen  Franz  Joachim  Simonis  («•  dessen 
ArtM),  Eine  geistreiche  und^  ohne  ts  sdidnm  zu  wollen^ 
geldim  Frau.  IPurch  den  von  ihrem  Vater  erhaltenen  Unter-' 
rieht  selbst  in  alten  Spradien  bewandert^  waren  nicht  nur 
Sn'mdlicbe  deutsche^  sondern  auch  lateinische  j  vorzüglich  aber 
poMsdie  Sdiriften  ihre  Lidflingsunterhaltung.  In  Jüngern 
Jahrm  arbeitete  sie  für  ihren  ßfann  und  spätethiH  auch  für 
ihren  So/in,  den  Hofgerichtsadvokaten  Karl  Joha^nn 
Bolntr^  in  lUchtshändeln ;  ja  selbst  nodi  in  ihrem  hohen 
Alter  Pen  go  Jahren  besafs  sie  so  viel  Geisteskraft  und  Mun- 
terkeit, dafs  sie  sich  mit  lateinischen  Aufsätzen  ^  so  wie  mit 
ieutsdier  Diditkunst  beschäftigen  konnte.  Wenige  Wodten 
vor  ilvrem  Tode  sdirieb  m  nodi  Briefe  in  einem  mahrhaft 
männUdiai  Style,  ohne  dm  kleinsten  Fehler  in  Spradu  und 
^thtschrdbung ,  und  dabef  kalligraphisch  sdiön.  Ein  kkinee 
Oediditj  das  sie  einst  auf  den  Namten  der  Herzogin  Doro* 
thea  verfertigt  hatte,  beantwortete  diese  Fürstin  mit  einem 
sdimtidielhaften  Handschreiben,  das  in  die  Mitausdie  Zei- 
tung 1789  St,  61  eingerückt  ist.  So  viel  wir  wissen  ist  nie 
^Aufsatz  von  ihr  gedruckt  worden.  Geb.  {wahrsdieinlidt 
^Vgahltnjn  Kurland,  wo  ihr  Vater  damals  Prediget  war) 
^699 )  gist.  zu  Mitau  am  II  Julius  1^89.      ^ 

VON  BOLSCHWING  (GeORG  JoHANN  1.). 

Vater  des  nachfoljgeDden. 

Erbbesitfer  auf  Wahrenbrock  in  Kurland.  Studirte  zu 
Jene^  pfmrde  Mitglied  der  dasigen  deiäschen  Gesdhdiaft,  auch 
^ammcrjunjter  des  Erbprinzen  von  Sachsen-TVeimar,  i/nd, 
nachdun  er  in  sein  Vaterland  zurikkgehehrt  mr^  Hauptmann 

l  Band.  22 


^ 


2 18   V.  BorsCHwiNG  (G.  J.  i.)    (G.  J.  a.)    (O.  E*  J.). 

zu  Schrunderu     Geb^  auf  dem  Gute  Ah-Rahden  in  Kurland 
am  23  November  lj32,  gesu  zu  Alt- Seiburg  am  24  JuUm 

1776-     ' 

Der  ächte  Patriot  aus  der  Sorge  für  das  Wohl  eines 
Staats,  hey  dem  Eintritt  in  die  teutsche  Gesellschaft 
zu  Jena  gepriesen;  nebst  der  Gegenrede  des  Seniors 
der  Gesellschaft ,  welche  den  Patrioten  im  Reiche  der 
Gelehrten  schildert,     Jena,   1753.     38  S,  4. 

Derächte  Patriot  in  seiner  Freyheit,  Macht  und  Anse- 
hen. Königsberg;  1754.  !23S.  4.  (Gadebusch 
führt  diesen  Aufsatz  in  der  L.  B.  Th.  2.  S.  186  irrig  unter 
J.  G«  Lindners  Sdirifttn  an.)      > 

VON   BOLSCHWING   (GeORG  JoHANN  2.). 

Sohn  des  vorhergehenden. 

Erbbesitzer  aiif  Stablieten  in  Kurland.  StUdirte  zu  Leip- 
zig j  wurde f  na^h  seiner  Rückkunft^  1789  Kammerjunker 
des  Herzogs  Peter,  und  1796  Oberlandgerichts-Assessor  zu 
Mitau.  Nachdem  er  1797  Deputirter  des  kurldndischenAdds 
bey  der  Krönung  Kaisers  Paul  I  in  Moskau  gewesen 
vvar,  wurde  er  im  Laufe  des  Jahres  1798  erst  Assessor  du 
tuchimschen  ^  dann  des  mit  auschen  Oberhauptmannsgeridits, 
hierauf  Hauptmann  zu  Frauenburg  ^  und  1802  Oberhaupt- 
mann  zu  Mitau.  Geb.  zu  Wahrenbrock  in  Kurland  am 
14  May  1767,  gest.  am  8  April  1808. 

lieber  den  Patriotism.  An  Johann  von  VöllLersaam  bei 
seinem  Abgange  von  Leipzig.  Im  Namen  seiner  Lands- 
leute  und  Freunde.  (Leipzig.)  Am  8  Januar  1788» 
14  S.  4. 

VON   BOLSCHWING   (OtTO   ErNST    JoHANN). 

Trat  in  früher  Jugend  bey  der  kaiserl.  Garde  zu  St.  Peters- 
burg in  Dienst  i  nahm  1790  als  Kapitän  den  Abschied^  ging 
I7d6  in  den  Civil<Uenst  über^  verwaltete  mehrere  Aerruer  in 


v.Bolschwikg(O.E.J.)*  Bonge«  Graf  v.d.Borcb.  219 

sdmm  Vaterlandes  wurde  Ritter  des  Makheserordens ^  Hof- 
Toth  und  zuletzt  18 15  kurläncUseher  Gouvernementsrentmeister. 
Gib.  in  Kurland  zu.  ..am  2  Februar,  1770,  gest.  zu  Mitau 
am  1  Januar  1820.  * 

*  Alphabetische  Inhalts  •  Anzeige  der  Kurländischen 
Bauer -Verordnung  für  den  transitorisc]wn  Zustand« 
Zur  Beförderung  der  vorschriftmäfsigen  Beobachtung 
derselben,  besonders  für  den  Bauerstand.  Mitau,  1819* 

24  S.  4* 

Vergl.  Jahresverh.  der  kurl.  Gesellsch.  f.  L.  u.  K.  Bd.  9*  5.  S5» 

Bonge  (Daniel). 

Kam  1730  nach  der  Insel  Oesel,  wurde  1782  Pastor  zu 
St,  Johannis  daselbst^  1764  Pastor  zu  Karris  und  bald  darauf 
Assessor  des  öselschen  Konsistoriums.  Geb,  zu  Uleaborg 
{nidit  zuVpsalaj  wie  Gadebusch  sagt)  in  Scliwedenfjoö^ 

Bist.  1774. 

Eine  kurtze  Prüfung  der  Geister,  betreffend  sowohl  die 
Lehrer,  als  die  Lehre,  wegen  derer  am  Tage  liegen- 
dea  Ausschweiffungen,  nach  der  Richtschnur  der  heil. 
Schrifft,  denen  Wahrheit  Liebenden  zum  besten  wohl- 
meinend angestellet.  Gedruckt  1742  (p,  O.).  158  S.  S» 
{Wider  die  Herrnhuter^  inhatechetisdier  Form.^ 

Vtrgl.  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  86. 

Graf  VON  der  Borch  *)  (Michael  Johann), 

Erbbesitzer  der  Güter  Warhland  im  ehemaligen  polnischen 
LivJand^  gegenwärtig  einem  Theil  des  weifsreussisch-witeps- 
^hdien  Gouvernements,  Starost  auf  Lutzin,  Woiwod  von 
^sk,  Ritter  des  polnischen  weifsen  Adler-  und  St.  Stanis- 


*)  Mit  Beybebahung  dieses  ahen  Geschlechtsnamens  hatte  die 
Familiö  die  polnische  Grafenwürde  erhalten  ,  bey  der  Erhe- 
bung in  den  Grafenstand  des  römischen  Reichs  kam  der 
Name  Grafen  von  Luboschüts  hinzu. 


220  Graf  Yp  d.  Borch  (Michajo.  Johann). 

IquS'  und  des  churpfdhisehen  Lowtn*^  auch  JBailUf  des  Mal 
theser^Ordens.    JUiestr  gelehrte  Manß  und  fruchtbare  Schrift-* 
steiler^  über  den  aber^  mit  Ausnahme  eines  ungenügenden  Ar- 
tikels  im  Konversations -Lexikon  {Neue  Foige  Bd.  i.  Abth.  i. 
5.  393  )s  in  allen  biographische  literarischen  Sammlungen  des 
Jbv-  und   Ausiandes  ein  nicht  zu  erklärendes   Stillschweigen 
herrscht i  war  der  Sohn  des  berühmteh  polnischen  Kron^Unter- 
Kanzlers  Johann  Grafen  v,  d.  Borch^  der  ihn  von  lySg 
bis  1767  durch  französische  Hofmeister^    tlieils  auf  seinen 
Gütern  j  tlieils  in  Warschau  ^  erziehen  und  zuletzt  audi  noch 
im  warschauer  Collegium  pium  unterrichten  liefs.     Sdion  seit 
1762  zugleich  in  polnische  Kriegsdienste  getreten^   wurde  er 
177 1  Kapitän  in  der  lithauisthen  Fufsgarde^  und  erhielt  bey 
der  bekannten  Blntführung  des  Königs  Stanislau»  Au- 
gust us^  als  er  seinen  Herrn  gegen  die  Räuber  vertheidigen 
Wollt$^  einen  JPistolenschufa,    ImJ.  17  76  9  nachdem  ihn  der 
König  eben  zum  Obersten  bey  den  Husaren  ernannt  hatte^ 
unternahm  er,    aufgeregt  durch    Brydone's    reizende  Be- 
schreibung  von  Sicilien ,  eine  jReise  dorthin ,  und  ging  von  da 
nach  Maltha^  wo  er  beson4ers  für  die  Errichtung  einer  eigenen 
polnischen  Zunge  des  Ordens  thätig  war.     Von  dieser  Reise 
nach  Warschau  zurückgekehrt  ^   widmete  er  sich  von  neuem 
dem  Dienst 9  wurde  GeneralUeutenant^  1781  Generalquartier- 
meister  von  Lithauen ,  war  mehrere  mal  laandbote  von  lAv- 
land  auf  den  Reichstagen^   trat  i']^  als  Mitglied  für  das 
Kriegsdepartement  in  den  immerwiüirenden  Rath^  und  erwarb 
sich  in  allen  diesen  Aemtern  das  unbedingte  Vertrauen  und  die 
au^ezeichnetste  Gunst  des  Königs ^  mit  dem'^er  unuriterbro- 
tiien  in  einem  vertrauten  Briefwechsel  stand.     Seit  dem  Jahre 
1790  ungefähr  f   nachdem  er  noch  eine  Reise  nach  ^England 
gemacht  hatte ,  gab  er  die  öffentliche  Wirksaniheit  aBf^  zog 
sich  auf  seine  Güter  zurück  ^  erbaute  das  schöne  Schlofs  zu 
Warhlandy  dessen  ganze  Anlage^   so  wie  der  dazu  gehörige 
Garten  und  alle  Umgebungen  von  emmi  nadi^dem  Qrofsen 


Graf  V.  D.  BoRCH  (Michael  Joramk)«  m  t 

$trtbinden  GMite  xeugm ,  und  kbte  timag  der  Wohlfährt  «ei- 
ner ünterthanen  und  den  Wissenschaften»  Vorzüglich  be- 
schäftigte ihn  das  Studium  der  Naturkunde ,  für  die  er  auch^ 
bmnders  im  Fache  der  Mineralogie,  ein  grofses  schätz&is- 
mrthis  Kabinett  ausserdem  aber  zugleich  eine  sehr  zahlreiche 
ausgesuchte  Bibliothek^  die  sich  über  alle  Tht^e  der  GeMir- 
samkeit  erstreckt ,  gesammelt  und  hinterlassen  hat.  Unter 
den  birühmten  Männern  seiner  Zeit,  mit  denen  er  in  Brief- 
mdisel  stand,  nennen  wir,  mit  Wegiassung  vieler  andern^ 
Biccaria,'  jD.  Bernoulli,  B.uffon,  Galliantj 
^^ff^ii  Metastasio,  Johannes  Müller,  ^Pallasj 
de  la  Torrt  und  Voltaire.  Er  war  Mitglied  folgen^ 
der  gelehrten  Vereine :  der  Gesellschaft  der  Pastores  Aeinü 
1776;  der  Akademie  zu  Lyon  1776,*  der  Societe  tfagriculture 
ebmdaselbst  1776;  der  Gesellsdiaft  der  Arkädier  in  Rom  1777 ; 
^er  Acadenüa  del  bon  gusto  zu  Palermo  1777  >  aer  Aiuanza 
degfEreini  zu  Catanea  1777;  der  Academie  des  sciences  zu 
Dijon  1777;  der  Societa  dl  Colombari  zu  Florenz  1778J  der 
Academie  du  dessin  de  St.  Luc  zu  Rom  17789  der  Academie 
des  uiences  zu  Siena  1778;  der  Academie  du  dessin  ai  Flo- 
tmz  1778  j  der  Academie  de  Bezieres  1778;  der  Academie 
des  sciences  botaniques  zu  Florer\z  1779  9  der  Academia  dl 
GeorgofiH  ebendaselbst  1779 ;  der  Acadehiia  di  Pittura,  ScuU 
tura,  Architettura  zu  Parma  1779,'  der  Academia  ^phUar-^ 
mnicazu  Verona  1780;  der  Academia  Taurinensis  scientia" 
rum  1780;  der  kaiseri  ökonomischen  Gesellschaft  zu  St.  Pe-» 
tersburg  1786.  Geb.  zu  W^arkland  am  3i  Junius  n.  St,  1753, 
gest.  ebendaselbst  am  29  Oecember  a«  S^  1810« 

Lithographie  SicilieHne  ou  Ci^talogue  raUomi^  de  tou-« 
tes  Ißs  pierres  de  la  Sicile,  Propres  k  embellir  le 
cabinet  ^'un  amateur,  Par  JM.  le  C  d,  B.  C,  d,  C, 
iNaples,  1777.  8  unpag.  X  u.  50  S,  gr,  4, 
Lithologie  Sicilienney  ou  connaissance*  de  la  natur*«  de« 
pierres  de  la  Sicile^  suiyie  d*uzi  <li$cours  sur  la  Galcarct 
iePalerme,     liRome,  i778.     XVI  u,  228  S,  «ir.4» 


224    ^'  o*  Borg  (KAiuTFiirEo.),  'Borge  (Gust.  Ad,)« 

VON  DER  Borg  (Kaäl  Friedrich). 

Geb»  zii  St.  Petersburg  am  i5  Februar  1794.»  studirte  in 
IDorpat  vom  Januar  18 12  bis  Dtcember  18 16  die  Rechte, 
bewirthschaftete  dann  ein  seiner  Mutter  gehöriges^  in  der  Nähe 
Von  Dorpat  belegenes ,  Gut ,  zugleich  sich  literarischen  Arbei- 
ten hingebend^  und  wurde  18 19  Sekretär  des  dorpatsclun 
Kreisgeridits. 

Poetische  Erzeugnisse  der  Ru  ssen.  Ein  Verrtich.  Ister  Bd. 
Dorpat,'  IS^l.  ^356  S.  —  2ter  Bd.,  nebst  einem  An- 
hange biographischer  und  literatur-historischer  Noti- 
zen.    Riga  u.  Dorpaty  1823-     415  $•   8- 

Jermaky    nach  dem  Russischen  des  Geh.  Raths  Dersha- 

win;    in  Livona's  Blumenkranz,    herausgegeben  von 

G.  Tielemann.  I.   119-127. 
Gedichte ;  in  dem  Neujahrsangebinde  für  Damen.  (Dprpat. 

1817  u.  1818.) 
Russiscjie  Lieder    mit   möglichster  Treue   ins   Deutsche 

übertragen;     in    Raupachs    Inland.     Museum.     I. 

58-72,    —     Das  Veilchen;  ebend.  II.  68-70.    —    Die 

Knospen;  ebend,  VI.  94  u.  95« 

Der  Steuermann,  Ballade;  in  Raupachs  N.  Museum 
der  teutschen  Provinzen  Rufslands.  I.  l*  €•  47-50.  — 
Sonne  und  Wolken,  ein  Gedicht;  ebend,  1.  2.  S.  5.  — 
Manfred,  aus  dem  Englischen  des  Lord  Byron;  ebend, 
I«  3«  S.  67-140«     Auch  daraus  besonders  äbgedrucku 

Borge  (Gustav  Adolph). 

Bruder  des  nachfo)getiden. 

Studirte  in  Halle  von  ijSö  bis  1739,  war  Pastor  zu 
Fennern  in  Livland  vom  November  1748  bis  lySo»  dann  zu 
Wesenberg  in  Esthland^  und  Assessor  des  ehstländischen  Kon- 
sistoriums 1769.  Geb.  za..* im  August  17 16,  gesr.  1790. 

Von  ihm  sind  in  der  esthnischen  Postilfe  Jutlusfe  Ramat 
(zuerst  Reval«  1779.  4.)  dit  Predigten  am6t€nund  igten 
Sonntag  nach  Tririitatis» 


Borge  (G.  x\.)*  Borge  (J.G.).  v.  Boriskowski  (!•)•  ai5 

Auch  bewahrt  das  Archiv  des  revalschen  Konsistoriums  seine 
und  seints  gleich  anzuführenden  Bruders  handschriftlichen 
Vorschlage  zur  Verbesserung  des  esthnischen  Katechis- 
mus vom  Jahr  1761  cmf» 
Ycrgl,  Carlbl.  S.  ^9* 

Borge    (Johann   Georg). 

Bruder  des  vorhergehenden. 
Studirte  in  Hallt  von  1^32  an,  wurde  Pastor  zu  St.  Isaad 
inEsthland  lySS  {ord.  am  i5  März),  nach  St.  Simonis  ver^. 
Sitzt  tj^Oi  Assessor  des  esthländisthen  Konsistoriums  1753, 
Propst  der  ersten  wesenbergschen  Propstey  I759f  und  Senior 
Ministerü  esthonici  seit  177 1.  Sein  Familienname  war  eigent* 
lidiBorg,  aber  seit  er  die  Universität  bezogen  hatte,  schrieb 
ir  sich  Borge,  Sein  Sohn,  der  Hojrathwar,  nannte  sich 
Hn  der  So rg.  Geb.  in  Esthland  zu^.\  1712,  gest.  am 
10  August  1782. 

Von  ihm  sind  die  beiden  Predigten  am  Hosten  Sonntage  nach 
Trinitatis  und  am  MichaelisfzsU  in  der  kurz  zuvor  genann* 
tm  Jutlusfe  Ramat. 

Zum  Abdruck  fertig  hatte  er  ausgearbeitet  eine  biblische  und 
eine  Kirchen  geschieht  e,  und  viele  Kirchenlieder  in  esthtiiseh^r 
Sprache,  Ob  etw(is  davon  gedruckt  worden ,  hat  man  nidit 
ausmitteln  können, 

Vergl.  Nord.  Mise.  IV. ,67.  —  Carlbl.  S.  35  1^.  d8. 

VON  BoRisKpwsK:!  (Johann).  . 

Geb.  auf  dem  ^ute  Lahnen  in  Kurland  t^jd^  besuchte 
iit  Handelsakademie  in  Hamburg,  bekleidete  hierauf  ver- 
^diiedene  Kanzelleyposten  in  Mitau  und  Riga,  erhielt  zu 
Königsberg  1802  abwesend  die  juristische  Doktorwürde,  wurde 
^fäs^rl  russischer  Kollegien  -  Assessor,  war  zuletzt  beym  ZolU 
wwen  angestellt^  urid  verlief s  t8o8  plötzlich  sein  Amt  und 
^ein  Vaterland. 
Öls8.  inaug.  ^epotestat«  executiva*  Regiomottti,l802.  8- 

iBand.  ö3 


22$      BORNING  (SaMüEJD).'  .   BorKMANN  (ChrISTIAn). 

BORNING   (SAMüiEt). 

Studirte  in  Wittenberg  zu  Anfange  des  i&ten  JahrhuTi' 
derts*     Geb^  zu  Dorpat  am .  •  • ,  gest. 


'•  •  •  • 


Diss.  de  indeferentismo  religionum,     (  Praes.  T  h  e  o  p  h. 
Werasdorf.)     Witteb.  170  . .     4. 


Bornmann  (Christian). 

JEin  Sohn  des  Predigers  Christmann  JB.  zu  De- 
litzsch  in  Sachsen^  studirte  zu  Wittenberg  und  Leipzig, 
ging  dann  auf  Reisen^  wurde  vom  Kaiser  Leopold  I 
mit  eigener  Hand  zum  Dichter  gekrönt,  kam.  hierauf  nach 
Kurland  j  würde  Rtiktor  der  grofsen  lateinisclien  Stadtscliuk 
in  Mitau ,  war  auch  eine  Zeitlang  Bibliothekar  des  Herzogs, 
nahm,  aus  jetzt  unbekannten  Ursachen,  als  Rektor  den  Ab- 
scJiied,  erhielt  jedoch,  da  sich  keine  andere  Sfelk  für  ihn 
finden  wollte,  auf  Fürsprache  angesehener  Personen,  densel- 
ben Dienst  bald  wieder,  und  beschlofs  sein  Leben,  nachdem 
er  mehrere  Jahre  unter  folternden  Cichtschmerzer^  auf  dem 
Siechbette  zugebracht  hatte,  in  grofser  Diirffigkeit)  so  dajs 
ihn  der  mitausche  Magistrat  auf  öffentliche  Kosten  mufstt 
begraben  lassen.  Geh,  zu  Delitzsdi  am  •  • . ,  gest.  zu  Mitau 
am  20  ALzy  17 14. 

*  Mitau.  Die  erste  Ausgabe  dieses  historischen  Lobgedichts 
erschien ,  ohne  Druckort  und  Datum  zu  Mitau  bey  Georg 
Radetzki ,  wie  die  von  dem,  Verfasser  unterzeichnete  Dedi- 
kation  nachweiset,  1686,  auf  2  unpag.  Ell.  u.  56  S.  Quer- 
oktav. —  2te  Ausgabe.  Gleichfalls  ohne  Druckort  und 
Datum,  aber,  wie  die  neu  hinzugekommene  Anrede  des 
Pseudonymen  Verlegers  Gollatius  „an  den  günstigen, 
Leser ^^  anzeigt,  erst  nach  Bornmanns  Tode:  Ebend. 
4  unpag.  Bll.  Vorstücke  und  56  S.  in  demselben  For- 
mat. —  Neue  mit  Anmerkungen  versehene  Ausgabe. 
Mitau,  1802.  XIV  u.  44 S.  4.  —  Vollständige  Exem- 
plare der  beyden  ersten  Ausgaben  find  ungemein  selten. 


BORKHAim  (Ch.)«     BORlrWASSER  (D.  Ch.).         &27 

I 

Der  leidende  Joyas  (ezri  Gedicht  ^  Mitau»  b^ y  Georg 
Radetzkiy  1690*  18  unpag.  BIL  4*  Ohne  Seitenzahl.  — 
!lte  Auflage  unter  dem  Titel:  Christian  Bornmanns  — « 
Leidender  Jesus ,  auf  frommer  Herzen  Begehren  sum 
andern  mahl  gedrückt  von  Georg  Badetzkl  1713« 
17  unpag.  Biätt.  4. 

Epigrammatum  libri  III.  ad,  per -illustrem  clementi&si- 
mum  Gurlandiae  Cancellarium.  Dn.  Fridericum  a 
Brackely  mecoenatem.  Rigae  Livonorum^  apud  Georg 
Matth.  Nöllerum,  Anno  CI0I3CXCI.  53  ungezählte  BlU 
12.  —  Zwtyte  Ausgabe:  Epigrammatum  Pars  prior. 
Sumptibus  Amicorum,  Mitoae,  typisRadetzkianis,1705* 
51  ungez.  Bll.  Pars  posterior.  Ibid.  eod.  57  ungez.  BIL 
12.  -—  Jßeyde  Ausgaben  sind  selten  ^  ganz  besonders  aber 
ist  es  die  erstem 

Alles  mit  Gott!  Fümehmer  Nahmens- Spiele  Erstes 
Zwanzig,  durch  reinen  Buchstaben« Wechsel »  zu  son- 
derbahren Ehren  aufsgearbeitet.  Mitau,  bey  Radetzki, 
1694.    il  ungez.  BIL  4. 

Sermo  augustalisy  ad  Augustum  secundum  augustissi- 
mum,  regem  Poloniae,  magnum  ducem  Lithuaniae, 
electorem  Saxoniae ,  etc.  stylo  amoris  ac  observantiae 
exaratus;  in  fano  vero  gloriae,  Hxa  ad  famae  aram 
tabula  y  aeternitati  cum  voto  consecratus.  Mitoae« 
(1699.)     4. 

Eine  grofse  Anzahl  einzeln  gedruckter  Gelegenheits- 
gedichte. 

Vergi.  Gade  b.  L.  B.  Th.  i.  S.  86-94.  —  Nord.  Mise.  IV.  166.  — 
Mitausche  Monatsschr«  1784-  Jul.  S.  69.  —  Adelung  z. 
Jöcher.  —  Vorbericht  zur  3ten  Ausgabe  seines  Gedichts 
Mitau.  —  (Czarnewski's)  Nachrichten  über  den  Zu- 
stand der  Schulanstalten  des  mitauschen  Schulkreises.  St.  i. 
S.  17.  Note. 


Bornwasser  (David  Christian), 

Bruder  der  beyden  nachfolgenden. 

Studirte  zu  Jeua^  wo  er  auch  lygS  <//e  medicinische  Dok- 
tomürde  annahm  ^  erhielt  1799^  vom  Reichs  -  Medicinalkolle^ 
&um  die  ^Bestätigung  zur  Praxis ,  und  liefs  sich  im  Kirdu 


528    Bornwasser  (Dav.  Christian)  (Hsinr.  Wilh.); 

spiele  Torma  nie<Ur,  Im  J.  i8j2  vmrdt  er  Kreisarzt  zu 
Pernau.  Geb.  auf  dem  esthländischen  Pastorate  Pickel  177 1, 
gest.  am  5  Februar  1&24* 

Diss,  fnaug,  med,  d^  usu  vomitoriorum  in  phthisi  pul' 
monali,     Jeu^e,  1795.     24  S,  4« 

Vergl,  Ostsee-Prov.  Bl.  1824,  No,  $.  S.  31, 


Bornwasser  (Heinrich  Wilhelm). 

Bruder    d^s    vorhergehenden   und  , nachfolgenden. 

Geh,  zu  JRauge  am  24  Januar  1782,  Htudirte  kn  aiterll 
dien  Hause  j  auf  der  Schule  zu  Dorpat  und  auf  der  Univer- 
sität» Jena  ^  wurde  Pastor  zu  Werro  iSo5  (ord.  am  3o  April) 
und.  war  zugleich  von  iSoj  bis  i8o,  Lehrer  an  cZeriverro- 
sehen  Kreisschule. 

Lühhikemie  arwoandminne  Teft  Piibli  asjast  etc«  Dorpat, 
1818.     16  S.  8. 

Lühhikenne  arwoandminne 9  kuis  k  Piibli  asü  wöral 
maal  nink  meije  Wennerigin  fei  l$18nel  aastal  om 
eddefi  lännu,     Ebend,  1820»     28  S,  8.     . 

» 

TartQ  piibli-feltß  kolmas  arwo-^andmife  kirri  Tarto^ma 
piibli  abbi  koggqdustele,  Dorpat,  1822»  32  S,  8. 
Z)iefs  sind  drey  Generalberichte  der  dorpufischen  Bibel 
gesellschafts-  Komität  ^  die  er  esthnisch  bearbeitet  hat* 

Bericht  der  Werroscheii  Hilfsbibelgesellschaft  für  18175 
^  in  dem.  (ßteri)  Generalbericht  der  Dörptschen  Ahthei-« 
lung  der  russischen  Bibelgesellschaft  vom  %s  Jan,  1818 
(Dorpat.  8.)  S.  50'58. 

JRedigirte  die  von  den  Predigern  der  werroschen  Präpositur 
veranstaltete  üebersetzung  des  Katechismus  der  christli- 
chen Lehre,  herausgegeben  von  dem  livländischen 
Ober-rConsistoriura  (verfafst  von  Gen,  Sup,  Sonntag, 
Riga,  1816.  8.)  in  den  dorpat -esthnischen  Dialekt:'  Kate- 
kismus  kriHlikkust  oppusfest  Lilwlandi  (ure  Püskopi 
kohtQ  polest  wälja  antUt     Mitaui  1^16«     119  S,  8« 


SORNWASS£R  (P.  F.)«  BOiUlA  (M«)* .  BoTTIGHER  (Ca.).  229 

Bornwasser  (Peter  Friedrich), 

Bruder  der  beyden  vorhergehenden. 

Gebildet  im  äherlichen  Hause  von  Privatlehrern  ^   dann 

auf  dem  Gymnasium  zu  Reval  und  auf  der  Universität  Jena^ 

wurdt  Pastor  zu  Rauge  1798  (ord.  am  i  August)  j  und  nach 

iCarolm  versetzt  1811.  Geb.  zu  Fickel  in  Esthland  am  7  Aug» 

1770,  gm.  am  21  April  i823. 

* 

Ajiihdl  an  der  , Abfassung  des  neuen  Dorpt«*esthm5cheii 
Gesangbuches  vom  Jahr  1803.  (S.  den  Artikel 
F.  G.   Moritz.) 

Yerßl.  Ostsee-Prov.  Bl.  1823.  No.  19.  S.  174. 

BORRA   (MatTHAEUs). 

War  in  der  zweyten  Hälfte  des  i^teh  Jahrhunderts  Bür* 
^trmister zu  Goldingen.     Geb.  am^.,^  gest. . •  » 

Observiitiones  tempestatis  de  anii,  1660*1690*  • .  • 
Vergl,  Nord,  Mißc.  IV.  a;. 

r 

Botticher,  auch  Boddeiber  (Christoph). 

'  Vater  des  nachfolgenden. 

War  anfangs  Vicekanz.hr  hey  dem  Herrmeister  Herr* 
mann  v.  Brüggeney^  genannt  Ha senh am p^  undnacJu 
kr  Kanzler  bty  Heinrich  v.  Galen  und  dessen  Koadjutor 
Wilhelm  Fürstenberg.  Geb.  zu.*.am.* .,  £««r...« 

»V^uuderbarliche  Handlung  defs  jetzigen  Meyster^s  aufs 
Leyflandt  vnnd  seines  Stallbruders  oder  Coadjutorn 
Wilbelmen  Fürstei^berg  vnnd  irem  anhang.  Wie  sie 
«ich  gegen  ihre  getrewe  Diener  mit  entlicher  blonung 
halten.  Nicht  allein  zu  redlicher  Verantwortung  defs 
Erbaren  vnnd  Achtbaren  Christofferi  Bottichers,  et-, 
"wanen  (ehemals)  ihres  Cantzlers,  den  dieselben  vber 
beweysete  trewe  vnnd  langen  Dienst,    ohne  redliche 


23o      Botticher  (Ch.)   (!.)•    Boü^rig  (J.  S.  F.). 

vrsach^y  wider  ihre  eygen  gegeben  ynnd  ynterschrie- 
ben  Siegel  vnd  Briffe,  auch  wider  Recht  vndBilligkeyt, 
jemerlich  verfolgen ,  Darüber  auch  ihne  des  seinen^ 
ohne  vorhergehende  rechtmässige  ordentliche  erkant- 
nufse  entsetzt  vnd  beraubt  haben.  Daraufs  in  solchem 
vnd  gleichem  fahl  meniglich  ihre  arth  vnd  gewonheit 
erlernen  vnd  erfaten  können,  sich  vor  dieselben 9  so 
viel  weiflicher  zu  hüten  vnd  vor  zu  sehen.  M«  D«  LVI. 
lOBogg.  4. 

Vergl.  Brotze  in  den  N.  Nord.  Mise.  XVII.  64. 

Botticher,  oder  gewöhnlicher  Boedecker 

(Johann). 

Sohn  des  vorhergehenden. 

Rigascher  Rath§herr  seit  dem  Ausgange  des  i6ten  Jahr- 
'    hunderts.     Geb,  zu  , . .  am  • . . ,  gest.  1627  *). 

« 

y  Handschriftlich : 

Yerzeichnifs  9  was  sich  in  Livland  und  Riga  von  Anno 
1593  zugetragen  hat  (^geht  bis  l635). 

Vergi.  Nord.  Mise.  XXVII.  188. 

BouBRiG  (Johann  Samuel  Friedrich  **)). 

Geb.  zu  Riga  am  ig  Februar  178S,  besuchte  daselbst 
zuerst  das  Lyceum^  dann^  nach  einem  Zwischenraum  von 
einigen  Jahren  ^  das  dortige  Gouvernementsgymnasium^  stu- 


*)  Diesem  legt  Schwartz  das  angegebene  Verzeichnifs  etc. 
bey;  dagegen  schreibt  Brotze  einem  sonst  nicht  weiter 
'bekannten  Troclus  Böddecker  oder  Bodecker  eine, 
auch  nur  im  Manuskript  vorhandene,  „Liefländische  Histo- 
rie oder  Verzeichnifs,  was  sich  in  Livland  und  Riga  von 
1593  bis  1638  Denkwürdiges  zugetragen*^  zu,  und  hat 
daraus  einen  das  Jahr  1608  betreffenden  Auszug  in  Kaffka's 
Nord.  Archiv  1808.  Dec.  S.  315-S44  gehefert. 

**)  Schreibt   sich  gewöhnlich  nur    Johann    Samuel    oder 
Johann  allein. 


fiot7BBX&  (JOHAKN  SaMUEI.  FrIEDRXCH).  23 1 

£m  darauf  von  1808  Ji*  1811  Theologie  zu  Dorpat^  wo  ^ 
er  Mitglied  des  akademischen  Lehrer- Seminariurns  war^ 
mi  wurde  18 II  als  Lehrer  bey  der  dorpatischen  Kreisschule 
angestellt.  Als  solcher  gab  er  auch  in  der  dasigen  Töchter^ 
sdmk  bis  18 14  Unterridit^  und  wurde  ^  in  Folge  des  neuen 
Schulreglements ^  1821,  nachdem  er  schon  früher  (ord,  am 
16  December  1817)  das  Amt  eines  Diakonus  bey  der  deut- 
schen Gemeine  zu  Dorpat  angenommen  hatte ,  Inspektor  der 
Kreisschule^  1826  aber  zugleich  Lektor  der  esthnischen  Spra- 
che an  der  Universität  zu  Dorpat» 

*  Zam  Andenken  an  einen  würdigen  Greis  Theodor  Sieg- 
fried Gerich.  Einige  Worte  der  Erinnerung  von  J,  B« 
Dorpat,  1814.     24 S,  gr.  8. 

Die  heiligen  Ahende»  Ehend.  (1816*)  3a  S.  16*  Mit 
einem  Kupfer. 

lieber  die  Vorgefühle  eines  künftigen  bessern  SeyiM  im. 
Erdenlehen.  Eine  Predigt,  gehalten  am  zweyten 
Osterfeste  1818  über  den  evangelischen  Text:  Luk« 
XXIV.  13-36*  in  der  St.  Johanniskirche  zu  Dorpat« 
Auf  Verlangen  gedruckt  zum  Besten  der  in  Dorpat 
neu  zu  errichtenden  Armenanstalt,  JEbend.  1818« 
26  S.  8. 

*  Taschenbuch  für  Bostonspieler.     Enthaltend:   Einiges 

zur  Geschichte  des  Bostonspiels,  die  Regeln  desselben, 
Anecdoten,  Gesänge  und  Bostontabellen«  Aus  deni 
geheimen  Archive  eines  Bostonspielers.  Ebend«  1818* 
81  S.  12. 

Predigt  zum  Gedächtnifs  des  vor  50  Jahren,  am  25  Tun« 
1775  9  zu  Dorpat  ausgebrochenen  grossen  Brandes,  am 
5.  Sonnt,  nach  Trin.  über  Psalm  669  12*  Ebend.  1825* 
16  S.  8- 

Von  der  Pflege  ^es  kindlichen  Sinnes  bey  unseren  Töch- 
tern ,  Bruchstück  einer  Rede  über  die  weibliche  Er- 
ziehung; in  Aug.  Albanus  LivL  SchulblL  1815« 
No.  2.  S.  26-31.   ^ 

Einzelne  Gelegenheitsgedichte« 


232      Boy(B.).    V.  Brackel  (F.).    Brakel(T.). 

Boy  (Balthasar). 

Stiidirte  zu  Königsbergs  wo  er  auch  i68i  Konrektor  der 
Domschule  j  l685  Magister  und  1691  Professor  der  Dicht- 
kunst wurde.  Geh,  zu  Riga  am  5  Oktober  l652,  gest.  am 
17  Juniiis  1691.  • 

Diss.  de  carminis  epici  requisitis  quibusdam.    Kegiom.  •  • 

Vergl»  Gadeb«  L.  B.  Th.  1.  S.  94.  nachdem  Erläut.  Preussen 
IV.  794.  u.  Arnolds  Hist.  der  Königsb.  Univ.  II.  403.433* 


VON  BRAcnSiEL  (Friedrich). 

Erbherr  auf  Kuckschen  in  Kurland ,  war  im  letzten  Vier- 
tel des  ijten  Jahrhunderts  herzoglich-kur ländischer  Kanzler 
und  zuletzt  Landhofmeister.  Geb,  in  Kurland  zu..*  l634, 
gest.  1708. 

Trauer-  und  Lob -Rede,  zu  immerwährendem  Ruhm- 
Gtfdachtni^  der  Weil.  DurchL  Fürstin  und  Frauen, 
Fr.  Sophia  Amaliä  in  Lieffland  zu  Kuhrland  und  Sem« 
gallen  Herzogin  etc.  bey  Dero  Hochfürstl.  Beysetzung 
am  10  Maji  Anno  1689  gehalten.    Mitau^  '1689*    4« 

Brakel,  (Tim Ann).    ^ 

Deutscher  Pastor  zu  Dorpat  i556,  wurde  bey  dem  JBin- 
falle  der  Russen  i55g  gefangen  aus  Dorpat  über  PleskoW 
und  Nowogrodnach  Moskau  geführt  ^  wo  er  sidi  den  dorthin 
verschlagenen  Lutheranern  und  gefangenen  Livldndern  als 
Prediger  nützlich  bewies  ^  ja  selbst  e!inen  förmlichen  GotteS' 
dienst  einrichtete.  Späterhin  aus  der  Gefangenschaft  entlas' 
sen,  kam  er  nach  Oesel  und  wurde  von  dem  dänischen'Landes- 
'  Hauptmann  Claus  v.  Ungern  als  Prediger  zu  Piha 
(andere  sagen ^  zu  Peude)  angestellt.  Als  sich  aber  auch 
dorthin  der  Krieg  verbreitete  und  sein  Wohnort  und  seine 
Kirche  zerstört  wurden ,  floh  er  Von  da  und  ward^  nach 
manchen,  vergeblichen  Versuchen  ^  Prediger  zu  Antwerpen, 
Geb.  in Livland zu^.^am.^.^  gest. . • . 


Brakel  (Tim.),    v.  Brand  (Johann  Arnold).    233 

Christlich  Gesprech  von  der  grawfamen  Zerstörung  in 
Lifland,  durch  den  Muscowiter  vom  58  Jar  her  ge- 
schehenn;  Auch  ihren  Vrsachen,  mit  einer  kurtzen 
Predig  Ynd  vermanung,  "v^ie,  beid,  Gottlosenn,  ynnd 
Frommenn  ^  diese  schreckliche  Mutation  fruchtbarlich 
behertzigen,  vnd  ihnen  zu  nutz  machen  sollen:  Durch 
Timannum  Brakel  Livoniensem^  der  Gemeine  Christi 
vonn  der  Augsburgischen  Gonfession  Prediger  zu  Ant« 
torf  (Antwerpen)  einfeltig  gestellet  ^  vnnd  in  Druck 
verfertiget.  ^Im  Jarvnsers  Hern  1579»  18  Bogg.  kl.  8- 
(Ein  Gedicht.)  Selten,  -—  Proben  daraus  in  den  Big, 
Sudtbll.  1815  S.  258-263  u.  267-269. 

Vergl,  Gadeb.  Abb.   S.  S2  und  die  Rig.  StadtblL  a.  a.  O.   — 
Adelung  z.  Jöcher. 

VON  Brand  (Johann  Arnold), 

Studirte  auf  mdireren  Universitäten ,  begleitete  i6j3  den 
diwrbrandenburgischen  Gesandten  Scultetus  nach  Moskau^ 
irlahgte  i68o  die  juristische  I>oktorwürdey  advocirte  bey  dem 
klmsdien  Hofgerichte,  und  wurde  sodann  zum  Staatsrath 
und  zuletzt  i683  zum^^Professor  der  Rechte  zu  Duisburg  er- 
nannt. Geb,  zu  Dementer  am  29  Julius  1647,  gest.  am 
26  May  1691. 

Erst  nach  seinem  Tode  erschien: 

Johann  Arnholds  von  Brand,  weiland  J.  U.  D*  und  in 
der  Universität  zu  Duisburg  am  Rhein  Professoris  Or- 
dinarii,  Reysen  durch  die  Mark  Brandenburg,  Preus- 
sen,  Churland,  Liefland,  Plefscovien,  Grofs-Naugar- 
dien,  Tweerien  und  Moscovien,  in  welchen  vieles 
nachdencklich  wegen  gemeldter  Länder,  wie  auch  der 
Litthauwer  Lebensart,  Gottesdienst,  allerhand  Cere- 
mouien,  Kleydung,  Regierung,  R'echtsp flegung,  und 
dergleichen,  angemercket:  anbey  eine  Seltsame  und 
sehr  Anmerckliche  Beschreibung  von  Siberien.  Alles 
nachgesehen;  und  mit  nöthigen  Übersetzungen,  An- 
merkungen und  (15)  Kupfferstücken  gezieret  und  ver- 
mehret; auch  mit  der  über  des  Hn.  Urhebers  seeligen 
Abschied   gehaltenen   Leich- reden    heraufs    gegeben 

l'Band.  *   '  M 


234     V.  Bäand  (Joh.  Arn.).    Brandts  (Moritz). 

durch  Heinrich  Christian  von  Hennin,  der 
Artzeneyen  Doctor,  und  selbiger,  wie  auch  der  Ge- 
•  schichten,  Griech-  und  Lateinischen  Wohlredenheit 
in  obgemeldter  Königlichen  Universität  Prof.  Publ. 
Wesel,  1702.  23nnpag.Bll.  Vorstiicke  u.  516  S.  kl.  8. — 
Auch  Holländisch^  unter  dem  Titel:  Reisbeschryving 
van  t'Mark  Brandenbourg,  Pruissen,  Courland,  Lit- 
'  thauwen,  Lyfland,  Plescovien,  Groot-Nau gardien, 
en  Moscovien,  meede  en  beschryving  van  Siberien, 
en  den  Zabelvangst.    Utrecht,  1703.    8.     Mit  Kpfrn. 

Vergl,  Gadeb.  Abb.  S.  263.  —  Desselben  L.  B.  Th.  1.  S.  94«  — 
Joch  er.  —  Dunkels  NacWicbten  Bd.  3.  Th.  1.  S.  7. — 
;    Stucks  Verz.  von  Land-  u.  Keisebeschreib.  Th.  1.  S.  45. 

Brandis  (Moritz). 

Wurde  im  Julius  i593  Sekretär  des  esthländisdien  Ober- 
Jandgerichts  i  und  in  der  Folge  Sekretär  der  esthländisdien 
Ritterschaft.  Geb.  im  Naumburgischen  *)  am  • . , ,  gest.,,. 

Handschriftlich  hat  er  hinterlassen: 

Der  erste  Theil  Lieffländischer  Geschichte.  Wahrhaffte 
und  ordentliche  Verzeichnifswürdige  Haendel,  so  sich 
in  der  Province  Lieffland,  vor  und  nach  Christi  un- 
sers  Herrn  und  Seligmachers  Gebührt,  bey  Zeiten  der 
einwohnenden  heidnischen  Völker ,  bis  auf  derselben 
Bekehrung  zum  christlichen  Glauben,  und  dai^n  fer- 
ner bey  deutscher  Regierung  der  ersten  Bischöffe  und 
Meistern  des  Ritterlichen  SchwerdtBrüder  Ordens,  bis 
diese  sich  mit  dem  deutschen  Orden  des  Hospitals 
St,  Mariae  zu  Jerusalem  vereinigt,  jene  aber  zur  Ertz- 
bischöfflichen  Würde  und  Dignität  erhoben  worden 
sind,  verlaufen  und  zugetragen.  Aus  glaubwürdigen 
alten  und  neuen  Historien-Schreibern ,  geschriebenen 
Chroniquen  und  Verzeichnissen  vorgetragen  und  aus 
gewissen  unverweriflichen  Brieffen  und  Siegeln  zu- 
sammengebracht lind  an  den  Tag  gegeben.  Durch 
Mauritium  Brandis,    de$  Fürstenthumibs  Ehsten 


'*')  So  sagt  Hiaern  ausdrücklich  in  seinen  handschriftlichen 
Kollektaneen ,  die  im  Ritterschaftsarchive  zu  Riga  aufbe- 
wahrt werden ,  S.  1S9. 


BKAin)i$  (M.).  Brandt  (G.  Ch.)*  v.  Braivdt  (J.  G.).  235 

Ritterschaft  Secretarium.  Anno  Domini  1666*  (nach 
einer  vor  uns  liegenden  Abschrift  33%  Bogg«  Fol.).  In 
6  Büchern  9  wovon  die  fünf  ersten  die  Geschichte  bis  zur 
Aufnahme  des'  Schwert brüderordens  in  den  deutschen  1238 
fortführen^  das  sechste  aber  einige  Urkunden  und  das 
sogmannte  älteste  livländisch^  Kitter*  oder  Landrecht 
von  1228  in  67  §§>  enthält,  denen  nodi  ein  dSster  §.  beyge- 
geben  ist  vom  Heergewette.  Am  Schlüsse  des  5ten 
Buches  verspricht  der  Verf  zwar  einen  andern  Theilj  aber 
derselbe  scheint  nicht  zu  Stande  gekommen  zu  seyn. 

Vergl.  Gadeb.  Abh.  S.  51-57.  —  Dess.  L.  B.  Th.  1.  S.  95-97.  — 
Adelung  z.  J<)cher« 


Brandt  (Gotthard  Christoph). 

Vater  von  Johann  Peter. 

Studirte  von  lySi  bis  1764  zu  Königsberg  j  wurde  ij56 
adjungirter  (ord.  am  16  September)  und  1768  ordentlicher 
Prediger  zu  Dalbingen  in  Kurland,  und  verwechselte  diese 
Pfarre  178 1  mit  der  zu  Angern.  Geb.  auf  dem  kurländi- 
sehen,  seinem  Vater  damals  gehörigen.  Gute  Ixtrumändc 
am  16  April  1734,  gest.  am  6  Julius  1790. 

Swehta  Wakkarehdeena  Grahmata  par  waijadfigu  fataifi- 
fctenu  US  zeenigu  Swehta  Wakkarehdeena  baudifcha- 
nu.  Latweefchu  wallodi  pahrtulkota,  Mitau,  1780*  S* 
{Eine  lettische  Uebersetzung  von  Lüdtkens  Kommu- 
nionbuch.) 

Der  Anhang  zu  mehreren  Jahrgängen  des  kurländisqhen 
lettischen  Kalenders. 

y^rgi,  Zimmermanns  Lett.  Lit.  S.  79. 

VON  Brandt  (Johann  Gottlieb). 

Geb.  zu  Biga  am  24  December  1798,  besuchte  seit  18 10 
das  Gymnasium  seiner  Vaterstadt,  ging  18 16  nach  Dorpat, 
"m  dort  Medicin  zu  studirm,  begab  sidi  1817  nach  dem  Aus- 


236   V.  Brandt  (J.  G.).   Brandt  (!•  P.).    Brandt  (S,). 

lande  j  vollendete  seinen  medicinisdien  Kursus  auf  der  Unmr- 
sität  zu  Berlin  j  kehrte  1822  in  sein  Vaterland  zurück  und 
erhielt  i825  in  Dorpat  die  medicinische  Doktorwiirdel 

Diss.  inaug.  med.  de  leprae  in  membrana  faucium,  na- 
rium,  nee  non  oris  mucosa  obviae  diagnosi«  Kigae, 
1825.     56  S.  8* 


N 


Brandt    (Johann    Peter). 

Sohn  von  Gotthard  Christoph. 

Geh,  zu  Mitau  am  3i  August  1766,  wurde  ^  nachdem  ei 
erst  auf  dem  mitauschen  Gyninasiumy  dann  in  Wittenberg 
Theologie  studirt  hatte  ^  1791  an  seines  Vaters  Stelle  Predi- 
ger zu  Angern* 

Viele^  gröfsteritheils  mit  B— ^t,  unterzeichnete  Aufsätze  in  den 
Latweefchu  Awifes, 


Brandt  (Stephan), 

Studirte  von  ij5i  bis  lySö  auf  dem  Gymnasium  JKle- 
mentinum  seiner  Vaterstadt ,  wurde  1760  Kanonikus  da  ade- 
liehen  freyweltlichen  Stifts  zu  St,  Klemens  bey  JBonn ,  erhielt 
im  darauf  folgenden  Jahre  die  Priesterweihe  und  harn  1777» 
als  Lehrer  der  französischen  Sprache  am  akademischen  Gynu. 
nasium,  nach  Mitau^  wo  er  18 12  auch  zum  Kollegiensekretdr 
ernannt  wurde»  Geb.  zu  jBona  am  26  Oktober  1738,  gestn 
am  3o  November  181 3. 

Bonnisches  Intelligenz-Blatt,  Vom  Juliuse  1772  Ms  1774« 
(Wöchentlich  1  Bog.  4.)- 

Gemeinschaftlich  mit  dem  churpfalzbaierischen  Rath  Niko- 
laus Hiacinth  Paradis:  Geist  der  Journale« 
6  Theile,     Frankt  am  IVt  1775.     9, 

Vergl,  Inland«  BIL  1814*  No,  5,  S.  18« 


V.  Bbasch  (Gottxob  Sij^gmunb).  237 

VON  Brasch  (Gottlob  Siegmund), 

Studirte  die  Rechte  zu  Halle  und  Kömgsberg^  wo  er  auch 
Vorlesungen  hielt ,  durchreiste  einen  'Theil  von  Europa ,  kam 
nach  Livland  und  wurde  Stadtsekretär  in  Dorpatj  um  1785 
aber  Sekretär  am  Kameralhofe  und  Rechtskonsulent  zu  Riga^ 
hierauf  Sekretär  des  livländischen  Generalgouverneurs  ^  jRir- 
sten  ^epnin,  und  später  des  Gouverneurs,  trafen 
V.  d.  Fahlen,  zuletzt  aber  1796,  bey  Einfuhrung  der  Statt- 
halterschaftsverfassung  in  Kurland,  an  der  er  thätigen  Antheil 
nahm ,  Oekonomiedirektor  im  kurländischen  Kameralhofe^ 
auch  Ritter  des  St.  Wladinür-Ordens  der  /^ten  KL  und  KoU 
legienrath.  Auf  dem  Landtage  ijq5  hatte  er  in  Kurland 
das  Indigenat  erhalten,  und  durch  den  Ankauf  des  Gutes 
Ropkoi  bey  Dorpat  sich  in  Livland  besitzlich  gemacht.  Geb» 
zu  .  •  •  im  Mecklenburgischen  Ij5x ,  gest.  bey  der  Rückkunft 
von  einer  seiner  Gesundheit  wegen  nach  dem  Auslande  unter- 
nommenen Reise,  auf  der  Gränze  von  Kurland,  im  May 
i8o3  und  begraben  zu  Rißa  äm3l  desselben  Monats» 

Anfrage  an  Herrn  Merkel  (wegen  seiner  Behauptungen 
in  den  Letten);  im  Intell,  Bl.  dör  Allg.  Lit.  Zeit.  1798 
No,  10.  "— *  Beantwortung  der  Gegenfragen  Herrn 
Me^els  in  No,  21  dieses  Intelligenz  -  Blattes ;  ebenda 
und  auch  in  T  i  e  b  e's  Nachtrag  zu  Lief-  und  Ehstlands 
Ehrenrettung  (Halle,  1805.  8.)  S.  29-33;  worauf 
Merkel  sein  Supplement  zu  den  Letten  (Weimar, 
1798-  8.)  schrieb, 

Nach  seinem  Tode  ersdiien  noch: 

Brief  an  Herrn  Lafontaine  (über  Merkels  Benehmen 
gegen  sein  Vaterland  und  seine  Landsleute);  in  Tie« 
b^'s  Nachtrag  S.  1-26.  —  Berichtigung  (des  Merkei- 
schen Supplements  zu  den  Letten) ;  ebend,  S,  33<*44*  -— * 
Einleitung  (zu  einer  beabsichtigten  Widerlegungs- 
schrift gegen  Merkel);  ebend,  S.  47-50. 

Vergl»  Intell.  Bl.  der  Jen.  Allg.  Lit.  Zeit.  1803  No.  147,  wo  aber 
sein  richtiger  Vorname  Gottlob  mit  Gottfried  verwecht 
$€lt  ist. 


238    Brasghe  (Frieor.  Joh.),    Braset  (Joh.  Nu:.)« 

Brasche  (Friedrich  Johann), 

Studirte  in  Greifsj^falde  um  1 768,   Geh,  zu  Riga  am.^,, 
gtsi. ... 

Diss.  theolog.  de  judicio  Joannis  Calvini  et  Tigurinorum 
in  causa  Stancaristica.  (Praes.  Jo.  Ern.  Schuberto.) 
Gryphiswaldiae,  1768.     22  S.  4- 

VoEth^ile  der  Staaten  von  den  Besuchen  und  Reisen  ihrer 
Beherrscher;  in  J.  G.  Lindners  Denkmal  der  Ge- 
genwart Katharinas  H.  zu  Riga  in  einer  Schulhand- 
lung (Riga,  1764.  4.)  S.  13-24. 

Brasey,  Graf  von  Lion  (Johann  Nikolaus). 

JEm  Sühn  des  gelehrten  königlichen  RatJis  und  General- 
advokaten  zu  Dijori^  Stephan  MoreaUf  stand  erst  in 
französischen ,  dann  in  spanischen  Militärdiensten ,  kam  nadi 
mancherley  Schicksalen  und  Abenteuern.  17 10  über  Datväg 
und  Riga  nach  Ruf sland  y  wo  er  im  darauf  folgenden  Jahn 
als  Brigadier  und  Oberster  des  kasap.schen  Dragonerregiments 
^  angestellt^  in  der  Schlacht  am  Pruth  verwundet  und  nach  dim 
Frieden  17 13  wieder  verabschiedet  wurde.  Seitdem  wechselte 
er  seinen  Aufenthalt  sehr  häufigy  ohne  dafs  ihm  irgendwo  seine 
Plane,  gelungen  zu  seyn  scheinen.  Geb.  zu  Dijon  am  18  Au- 
gust l663 ,  gest.  zu  Briangon  in  der  Dauphine  1723. 

Journal  de  la  campagne  de  Pi^mont  sous  le  commande- 
ment  de  Mr.  de  Catinat.     1690-  •  *  • 

Ein  eben  solches  Tagebuch  von  I69I  und  1692.  •  •  • 

Relation  de  ce  qui  s'estpass^  k  Chalons  sur  Sadne  ä  l'en- 
tr^e  du  Duc  de  Bourgogne«     1701.  • . . 

Suite  du  Virgile  travesti  de  Paul  Scarron.    k  Amsterdam^ 

1706.     12.        ^ 
'  M^moires  de  la  guerre  du  Türe  et  du  Russe.    1713.  * .  • 

M^moires  politiques,  amusans  et  satiriques  de  Messire 
J.  N.  D.  B.  C.  D.  L.  (Jean  Nicolas  de  Brasey 
Comte  de  Lion) ,  Colonel  du  regiment  de  Dragons  de 
Casanski  et  Brigadier  des  Armdes  de  Sa  AJL*  Cftarienne. 


Bjusbt  (J.  N.)«   Brauer  (MO-    Braun  (Ch.  D.).    ^39 

A  V^ritopolie,  chez  Jean  disant  Vrai.  1716.  3  Vol. 
gr.  12.  m.  Kpfrn.  (JD/cs  Werk  erwirbt  dem  Verfasser 
hier  einen  Platz ,  denn  es  enthält  mandie  Nachricht^  dit 
auch  für  die  GeschicJite  Livlands  nicht  ohne  Werth  ist.^ 

VtrgL  Joch  er  Bd.  3«  S«  658«  —  Gadeb.  L.  B.  Bd.  1.  S.  98-109. 

Brauer  (Michael). 

Besuchte  das  Gymnasium  zu  Riga ,  war  um  1643  Kan- 
üdat  der  Arzneygelahrtheit  und  'Weltweisheit ^  und  nannte 
sidi  einen  herzogt,  kurländischen  Astronomen,  Nach  Andern 
mr  er  auch  Stadtbibliothekar  in  Riga»  Geb.  zu  Riga  am  •  •  • , 

Epicedium  memoriae  Joh.  Bavari.    Kigae^  1636«    4« 
Alexipharmacuzn  nuptiale  poeticum  etc.      Kigae^  1637« 

1  Bog.  4- 
Parentalia  Bernhardo  Dollmanno,  Burggrauio  Regio  et 

Consuli  Rigensiy    elegiaco  exhibita  poemate.      Rigae^ 

1641.     4. 
Parentatio  admodum  reverendo ,  nobiliss.  et  excell.  cla- 

riss.  viro  Dno  Hermanne  Samsonio  etc.     Ibid.  1643« 

(Worin  eine  Nachricht  von  Samsons  Leben  und  eine  An- 

wge  seiner  Schriften  enthalten  ist,^ 
Viele  Gelegenheitsgedichte. 

Verßi.  Notd.  Mise.  IV.  88. 

Braun  (Christian  David). 

Hatte  auf  der  Universität  seiner  Väterstadt  studirt ,  6c- 
Ueidete  dort,  nach  beendigten  Studien ,  eine  Auditeurstelle, 
*flm  nach  Kurland,  war  seit  dem  Anfange  des  Jahres  1770 
italischer  Instanzgerichtssekretär,  wurde  1782  Stadtsekretär 
2u  Llbau ,  und  erhielt  bald  darauf  den  hönigL  polnischen  Hof- 
rathstitel     Geb.  zu  Königsberg  Ij3&,  gest.  1791. 

Bemerkungen  über  die  Duldung  der  Ju^en  und  den 
ihnen ,  so  wie  den  nicht  ansäfsigen  fremden  Kaufleu- 
ten, verbotenen  Handel  in  den  Herzogthümern  Kur- 
land und  Semgallen.     (Mitau.)  1787«     10  8*  4« 


240  '  Br'^un  (Lars). 

Braun  (Lars  oder  Lorenz  Nilsson), 
geadelt  unter  *dem  Namen  Brau- 

NERSKIÖLD. 

Wurde  i685  zu  Upsal  Magister  ^  1689  ^^  Utrecht  Dr, 
der  A,  G. ,  nach  seiner  Rückkunft  1690  Arzt  bey  der  Flotte 
zu  Cqrlscron^  1692  Lehör  der  Loßik  und  Physik  am  Gym- 
nasium zu  Calmar,  hierauf  Prof.  der  Ä.  G.  erst  1693  zu 
AbOf  .dann  1698  zu  Dorpßt,  und  endlich  1701  zu  Pernau. 
1703  ward  er  als  Feldarzt  bey  der  schwedischen  Armee  in 
Kurland  angestellt^  bis  lypS,  da  er  seine  Professur  in  Per- 
naji  wieder  antrat  und  vom  i3  lyecember  desselben  Jahres  an 
Rektor  der  Universität  war.  Hier  hielt  er  die  Belagerung 
1710  fli/s ,  ward  nach  Uebergabe  der  Stadt  in  demselben  Jalire 
Feldqrzt  in  Schonen^  und  171^  Admiralität$arzt  zu  Carls- 
cron^  mit  dem  Range  eines  Ardiiaters,  auch  in  demselben 
Jahre  in  den  Adelsstand  erhoben.  Geb.  zu  Calmar  am 
II  August  1657,  gest.  am  3  November  ij3o. 

Di5)}.  de  temperamentis.     UpsaL  1682*     8- 

Diss.  prograduMagistri:  de  esu  sanguinis.  Ibid.  1685*  4* 

Diss.   inaug.    med.    de   sudore«      Trajecti   ad    Rhenuni) 

1689.     4. 
Diss.  de  praecoghitis  Medicinae.  Aboae  •  • . 
Diss.  de  dubitatione  philosopbica.    Ibid. . .  • 

Diss.  de  causis  scorbuti  et  elephantiasis  in  ^eptentrione. 
Ibid.  •  • . 

Disp.  de  etroribus  Fennonum  circa  medicinam  et  medi- 
cos.     Ibid.  •  •  • 

Oratio  in  obitum  Comitis  Gustavi  Adolphi  de  la  Gardie, 
Ibid.  •  •  •  ^  ~  • 

Disp.  de  caussisy   cur  medicorum  nemo  Hippocrati  sit 
anteferendus.     Dorpati  •  •  • 

Disp.  de  caussis,  cur  fata  medicorum  hisce  temporibus 
diffioiliora  sint^  q^uam  priscis  temporibus.    Ibid« 


k«  • « 


Braün(L.).  Braunschweig  (And,)  (Joh.  Dan.),   241 

Protamine;  als:  Ad  aud.  bratt.  Jac.  Wilde  et  Gar, 
Schulteen  de  victoriis  Caroli'  XII.  Pernaviae,  1706^ 
1  Bog.  Fol.  -^  Ad  transferendum  in  Joh.  Folcher 
magistratum  academicum.  Ibid.  1706-  13  Dec.  Form. 
pat. 

Gab  heraus: 

Pelri  Hoffwenii,  Do  ct.  Med.  et  Prof.  ord.  Upsal.,  Synop- 
sis physica,  disputationibus  aliquot  academici»  com* 
prehensa.  Editio  3tia.  Pernaviae,  170Q-  14  unpag. 
u.  II2S.   8.  ,    . 

Vergl,  S  j  o  b  e  T  g  Pernavia  litt.  part.  11. ,  urid  daraus  Nova  lit. 
mar.B.  1704  p*  139.  —  Bacmeister  in  Müllers  Samml. 
russ.  Gesch.  IX.  391-3^3.  — ^  Gadeb.  L.  B*  Tb.  1.  S.  97.  — 
Nord.  Miscv  XXVII.  igQ.  --  N.  Nord.  Mise.  XVIIL  aig-asi, 
nach  Stiernmanns  Adelsmatrikel  5.  isS/«  wo  auch  noch 
angezeigt  'ist^  dajs  letzterer  in  seiner  Aboa  literata  p*  13^ 
^und  Biblioth.  Suio  Goth.  T.  IV.  u.  VI.,  die  von  Braun 
zu  Abo  ^  Pernau  und  Lund  (/)  herausgegebenen  Heden  und 
Disputationen  gesammelt  habe,  —  Adelung  z.  Joche r» 

Braunschweig  (Andreas), 

Stiidirte  zu  Wittenbergs  wurde  daselbst  Magister  der  Phi^ 
hsophie  und  gegen  das  Ende  des  siebzehnten  Jahrhunderts 
Prediger  zu  Grofs- Lassen  in  seinein  Vaterlande.  Geb.  zu 
Dondangen  in  Kurland  ^  wo  sein  Vater  gleiches  Namens 
Pastor  war,  am .  •  • ,  gest.  •  • . 

Dissertatio  historica  de  Ottone  Magno.     Witteubergae, 
1680.     4* 

VON  Braunschweig  (Johannes  Daniel)/ 

Gib.  zu  Mit  au  am  26  August  i^Sß ,  besuchte  smtiSo3 
ias  Gymnasium  seiner  Vaterstadt^  und  seit  iSö5  die  Unis^ef' 
^tätDorpat^  wo  er  sich  am  12  December  des  genannten 
Jahres  die  erste  von  der  XJniversit'dt  ausgetheilte  Preismeddille 
d^  theologischen  Fakultät  erwarb*  Er  widmete  sich  seitdem 
vorzugsweise  dem  historisch -philologischen  Fache  ^  ging  1806 
mit  einem  hurländischen  jungen  Edelmann  nach  Göttingen^ 
L  Band.  ^5 


242  V»  Bäaunschwexg  (Johannes  Daniel), 

m 

sttzte  seine  Studien  daselbst  emsig  fort  ^  brachte  im  Sommer 
1808  einige  Monate  in  Dresden  zu ,  machte  eine  Reise  über 
Herrnhut  und  das  Riesengebirge  nach  Schlesien^  reiste  dann^ 
von  Böttiger  in  Dresden  an  Miliin  empfohlen^  nach 
Paris^  blieb  dort  den  Winter  über^  und  kehrte  1809  nachJCur- 
land  zuri'Lok»  Seitdem  lebte  er  anfangs  als  Hauslehrer^  thdls 
auf  dem  Lande  im  Uthauischen  Gouvernement^  theils  in  Riga, 
Im  J.  l8i5  wurde  er  als  Oberlehrer  am  ri gaschen  Gymnasium 
an  gestellt  jiS  16  zum  kurländischen  Gouvernements-Sclmldirek- 
tor<f  181 7  aber  zum  Oberlehrer  am  miiauischeri  Gymnasium 
illustre j  und  $eit  1819,  auf  allerhöchßten  Befehl^  zugleich 
zum  stellvertretenden  Gouvernements  -  Schuldirektor ^  auch 
1826  zum  Kollegien- Assessor  ernannt, 

*  Pädagogisch-linguistifiohe  Aufsätze.    1  stes  Heft  (bey  dem 

es  blieb).     Riga,  1811.     8-     (Unter  der  Zueignung  hat 
er  sich  genannt,) 

Gab  gemeinschaftlich  mit  A.'Albanus  heraus:  Schul- 
mijlnnische  Zeitschrift.  Isten  Jahrganges  Istes  bis 
3tes  Heft.  Ebend,  1816.  8.5  und  lieferte  dazu:  S.  ^-il* 
Was  wollen  diese  Blatter?  —  S.  13-36.  Der  Charakter 
des  neuen  Erziehungswesens  bis  gegen  das  Ende  des 
17te<i  Jahrhundert j ;  "-^  S,  81-88.  Kritische  Chroni- 
ken; —  S.  196-203.  Einige  V/orte  .für  den  Werth 
einer    Gedankensammlung    über   Sprache   als   Erzie- 

.  liungsmittel ;  —  S.  229-235.  Einige  Artikel  zu  einem 
historisch  -  kritisch  -  pädagogischen  Wörterbuche ;  — 
S.  252-265.  Pädagogische  Chroniken« 

Pirogr*  Ueber  rein  hellenisches  £llement  in  d^r  griechi' 
sehen  Mythologie.     Mitau,   1818.     JJSS.   4. 

*  Ideen  \sur    Gründung    lettischer    LandmaaBiSfichuleii. 

Ebend.  182([.  12  unpa^.  u;  82  ß-  8. 
No.X«  Pi^  Schule,  der  Lauf  zu  einem  Ziele»  dessen 
Siegerkrone  eine  Ewigkeit  ist.  •  [Erstem  Wort:  Du 
sollst  Gott  lieben  und  verehren  über  alles.]  Eine  Schul- 
rede gesprochen  im  Auditorio  maximo  des  Gymnasii 
ülu^ris  zuMitou.  Ebend.  1822.  16  S.  8«  «-^  No.  11.  Wie 
«oU  eine  höhere  Lehranstalt  ihren  Lehrer  e^MAn^i^ 


V.  Baaukschweig  (J.  D.)*   Crraf  ds  Bray  (F.^.)*    ^4^ 

beurtheüen,  sich  gegen  ihtl  äulisern?  [Zweites  Wort: 
Du  sollst  deinen  Lehrer  lieben  und  hochachten.]  £ine 
Schulrede  etc.  Ebend.  1822.  16  S.  8.  — ■  No.III.  Wahr- 
heit in  der  Sprache.  [Viertes  Wort:  Du  sollst  die 
JTahrheit  sagen.]^  Eine  Schulrede  etc.  Ebend.  1823. 
16  S.  8.  *-*  No.  IV.  Erinnerung  an  Melangthon.  [Sie- 
bentes Wort:  Lebe  friedlich  und  freundlich  mit  den 
Mitschülern.]  Eine  Schulrede  etc.  Ebend.  1825# 
15  S.  8.  —  No.  V.  Welchen  Einflufs  hat  die  Zerstreu- 
ungssucht  auf  den  Jüngling,  der  sich  den  Wissenschaf- 
ten widmet*  [Fünftes  Wort:  Du  sollst  die  Zeit  nicht 
stehlen.]  Eine  Schulrede  etc.  Ebend.  1825*  15S.8* 

lieber  die  Organisation  der  Gymnasien  nach  christli- 
chem Princip.     Leipzig 9   1825«     84  S.  8* 

Die  Geschichte  des  Gyninasium  illustre  zu  Mitau  wäh- 
rend der  ersten  fünfzig  Jahre  seines  Wirkens ;  als  Pro- 
gramm zur  fünfzigjährigen  Stiftungsfeier  dieser  An- 
stalt am  17  Junius  1825.     Mitau,  1825.     52  S.  4. 

lieber  praktisch-philosophische  Aphorismen ;  in  der  von 
Alb  er  s  und  Brofse  herausgegebenen  Ruthenia  Bd.  i» 
(1811)  S.  186*201  u.  Bd.  2.  S.  4-13.  —  Grundzüge 
einer  Darstellung  der  Universität  Napoleons;  ebend. 
Bd.  2.  S.  169-194  u.  S.  247-262. 

Phantasien  aus  dem  Gehiete  einer  Philosophie  und  Ge- 
schichte des  Erziehungssinnes  der  Menschheit;  in 
Albanas  livl.  Schulbll.  1814  S.  22.  117.  165.  290 
w.  300.  —  lieber  Dr.  K.  L.  Struve's  Programm: 
Ueber  die  lateinische  Declination;  ebend,  S.  46*  52* 
63u.  67.  —  Idee  pädagogischer  Chroniken;  ebend.  1815 
S.  19-26.  - —  Pädagogische  Chroniken ;  ebend.  S.  97- 
155.  167.  197.  213  u.  251.  —  Ueber  Jacob  <jlatz  Fami- 
lienbund; ebend.  S.  355« 


Graf  DE  Bray  (Franz  Gabriel). 

Geb.' zu  Xüuen  in  der  Iförmnndte  am  25  December  (nichts 
Jwem  den  Zeitgenossen  angegeben  worden,  atn  2S  September) 
1765,  wurde  theih  hier^  theils  zu  Nantes  und  zu  Paris  erzo- 
gen,  jvo/mfe,  schon  frühe  in  den  Maltheser-Orden  aufgenom- 


t 
\ 


244  ^'^^  ^^  IQitAY  (Franz  Gabriel), 

*  ^ 

men^  als  Ritter  dem  Bombardement  von  Algier  in  den  Sogtr 
Jahren  6ey,  that  auch  seiner  Pflicht  durch  einen  Aufenthalt 
auf^der  Insel  Mahha  ein  Genüge^  widmete  sich  hierauf  dem 
Staatsdienst ,  begann  die  neue  Laufbahn  im  Departement  der 
auswärtigen  Angelegenheiten  seines  Vaterlandes  9  wurde  1789 
der  Gesandtschaft  beym  Reichstage  in  Regensburg  beygeiellt^ 
Jtam  hier  mit  vielen  ausgezeichneten  Staatsmännern  und  Ge- 
lehrten in  nähere  Verbindung ,  erlitt  durch  die  französische 
Revolution  vielfachen  grofsen  Verlust ,  unternahm  in  den  fol- 
genden Jahren^  iis  zum  antritt  des  Kongresses  von  Rastadt, 
mehrere  Reisen  nach  der  Schweiz^  Holland ^  JEngland  und 
den  österreichischen  Staaten,  verweilte  besonders  In  Wien^ 
Jiehrte  wieder  nach  Regensburg  zurück  ^  wurde  1797  als  Ge- 
schäftsträger und  Legationsrath  des  Maltheser-Ordens  an  den 
Kongrefs  zu  Rastadt  gesandt^  kam  hier  mit  den  bey  der  bayeri- 
sdien  Legation  angestellten  Grafen  Montgelas  und  Rech- 
berg in  Berührung  j  trat  dann  in  bayerische  Dienste  ^  und 
zwar  als  Geheimerrath  im  Departement  der  auswärtigen  Ali- 
gelegenheiten ,  vollführte  ^  unter  dem  Bailly  des  Malth&ex- 
Ordens  v.JFlachsland^  eine  wichtige  Mission  in  St,  Peters* 
bürg ,  nachdem  er  zuvor  vom  deutsdien  Grofspriorat  der  deut- 
schen Zunge  bayerischer  Nation  einverleibt  war^  wurde  1800 
von  seinem  Hofe  nach  London  und  das  Jähr  darauf  nadi 
Berlin  gesandt ^  wo  er  bis  1808  bliebe  vermählte  sich  in  dieser 
Periode  f  durch  die  frühere  Aufhebung  des  Maltheser^  Ordens 
von  seinem  Gelübde  befreyt^  mit  der  zweyten  Tochter  der  sich 
damals  in  Berlin  aufhaltenden  Familie  von  JLöwenstern 
auf  Wolmarshof  und  Kokenhusen  in  Livland^  wurde,  in  dem 
eben  genannten  Jahre  als  ausserordentlicher  Gesandter  Bayerns 
nach  St,  Petersburg  abgefertigt  ^  zog  sich  ^  durch  den  Krieg 
von  1812  veranlafsif  auf  seine  Güter  in  Bayern  zurück^  nahm 
l8i3  Antheil  an  den  Unterhandlungen  seines  Hofes  mit  Oester- 
rdcli  und  den  übrigen  alliirten  Mächten^  ging  i8i5  aufs  neut 
als  Gesandter  nach  St.  Petersburg  und  wurde  atn  Schlafs  des 


Graf  DB  Brat  (Fjlan^  Gabjliex.).  245 

Jahns  1822  bayerischer  htPollmäditi^ur  Minister  am  fran- 
zösischm  Hofe.  Schon  während  seines  ersten  Aufenthalts  in 
Rujsland  als  Gesandter  ward  er  von  seinem  Könige  in  den 
Grafenstand  erhoben  und  mit  dem  Grofskreuz  des  Verdienst- 
Ordens  geschmückt.  Ausserdem  erhielt  er  später  von  Preus* 
sen  den  rothen  Adler^ ,  von  Schweden  den  Nordstern-»  und  vom 
Monarchen  Rufslands  18 18  den  St.  Annen -Orden  der  isten 
Klasse,  ^ 

Voyage  aux  Salines  de  Salzbourg  et  de  Reichenhall ,  et 
dans  une  partie  du  Tyröl  et  de  la  haute  Bayiöre.  Ber- 
lin, 1807-     8. 

Essai  critique  sur  l'histoire  de  la  Livonie,  suivie  d'un 
tableau  de  l'etat  actuel  de  cette  province,  3  Tome«. 
Dorpat,^4817.     8. 

Essai  d'un  expos^^geognostico-botanique  de  la  Flore  du 
.  monde  primitif  par  Gaspard  Comte  de  Sternberg«  Tra- 

duit  par  le  Comte  de  Bray.      Cahier  t-IIL      Leipzig 

undPrrfg,  1820  ff.     Fol,     Mit  Kpff. 
Memoire  sur  la  Livonie;  in  den  Denkschriften  der  Aka« 

demie  der  Wissensch.  zu  München,  Bd.  4«  für  d.J.  1813« 

Klasse  d.  Geschichte  S.  l>-88» 

Botanische  Beobachtungen;  in  den  Aegensburger  Denk- 
schriften von  1815. 

Skizze  der  Pflanzenwelt  Livlands ;  in  den  Jal^resverh.  der 
kurl.  Gesellsch.  f.  Lit.  u.  Kunst  Bd.  IL  S.  94.    (l822.) 

Nachrichten  über  Kokenhusen  (aus  der  französischen 
Urschrift  des  Verfassers  übersetzt);  in  Raupachs 
Inland.' Museum  Heft  5.  S.  106-113  u.  Hefte.  S.I-3I. 

Bemerkungen  über  die  kaiserlichen  Wahlkapitulatio- 
nen . .  * 

Beyträge  zu  Hoppens  botanischen  Jahrbüchern  und 
zu  andern  Zeitschriften« 

Mehrere  Flugschriften. 

Vergl,'  Zeitgenossen.  Neue  Reihefolge  No.  XlII.  S.  175-» i84« 
(Gesammte  Folge  No.  XXX VII.)  --  Meusels  G.  T* 
Bd.  17.  S.  241.  -^  Convcrs.  Lexik.  Neue^olß«  B«*-  *•  Abth.  1. 

^•4a»^    . 


24^      Brddenbach  (Tum.}*    Brbhm  (Joh»  Rub.)« 

Bredenbach  (Tilmann). 

Dr.  der  Theoloßie  und  Domherr  zu  Köln ,  Dorpat  und 
Antorf  (Antwerpen) ;  der  einzige  livländische  Domherr ,  wel- 
cher sich  durch  Schriften  bekannt  gemacht  hat  y  denn  sdiwer- 
lieh  hann  man  Sigbert  hierher  rechnen  (s.  diesen  Art,), 
Qeb.  zu  Emmerich  am.  ..^  gest.  zu  Köln  i587« 

Von  seinen  Schriften  gehört  hierher: 

Belli  liyoniciy  quod  magnus  Moschoviae  dux  anno  1558 
contra  Livones  gessit»  noya  et  memorabilis  historia, 
lamentabilem  universae  Torpatensis  provinciae  vasta- 
tionem'  et  excidium  complectens ,  bona  fide  per  Til- 
manniim  Brödenbachium  conscripti^.  Coloniae  apud 
Matemum  Cholinuni,  1558.  12.  —  Ibid.  1564.  3  Bll. 
Dedikation  an  den  Bischof  Julius  Phlugh  von  Naum- 
burg, 9  Bll.  Vorrede  u.  64  Bll.  Text  kl.  8.  — 
Antwerpiae,  1564.  kl.  8.—  Duacü(Öouay)  1565«  8. — • 
Nissae  Silesiorum  excudebat  Johannes  Gruciger ,  anno 
salutis  nostrae  1565.  8  Bogg.  8.  —  Francof.  1684.  8.  — 
Audi  in  den  Scriptoribus  rerum  moscovit.  (Francof. 
1600.  Fol.)  pag.,  210  sqq.  -—  (Ist  auch  ins  Holland- 
sehe  übersetzt.) 

Vergl,  Gadeb.  Abb.  S.  04,  —  Des».  L.  B.  Th.  i.  S.  109-114« — 
Jöcher,   wo  man  seine  übrigen  Schriften  verzeichnet ßndtt, 

Brehm  (Johann  Rudolph). 

Wurde  i683  als  Lehrer  der  Beredsamkeit  und  Geschichte 
am.  revalschen  Gymnasium  angestellt.  Er  überlebte^  dort  die 
Pest  ijio  und  lehrte  nach  derselben  geraume  Zeit  ganz  allein 
in  dem  Gymnasium^  welches  seJur  in  Verfall  gerathen  war. 
Für  die  Treue  und  den  Fleifs ,  den  er  dadurch  an  dm  Tag 
legte  ^  wurde  ihm  das  Rektprat  auf  seine  ganze  Lebenszeit 
gelassen  i  und  er  stand  diesem  Amte  bis  an  seinen  Tod  vor^ 
ob  er  gleich  einige  Jahre  blind  war.  Geb.  zu  Erfurt  am..*i 
gest.  lySo. 

tntimatio    orationis   in    memoriam   b.   Lutheri  a  Job. 
Dieder«  Brehmio  habendae*     Kevaliae^  1693*     Fol* 


Brehm.  BiuEHus«  Breiswank  (Gh.  W.)  (E.  J.).  BiteiiER.  247 

Panegyris  in  hoBorem  Divae  Ulricae  Eleonorae,  Reginae 
Sueclae,  anno  1693  regalibug  exsequiis  elatae^  i|i 
Gymnasio  Reval.  dicta.     Revaliae,  1694.     Fol. 

Intimatio  orationum  Johannis  Habbe  et  Casp.  Joh.  Nod- 
beck,  Keyaliensium.     Ibid.  1694«     Fol. 

Revalia,  Esthoniae  metropolis,  litteTatai  exhibita  Calend. 
Jan.  1699.     (Reval.)     1  Bog.  8. 

Pro^r.  zum  Amisantritt  des  Mag.  Christian  Pfütz- 
ner als  Prof.  der  Theologie  und  der  hebräischen  Sprache 
am  30  Januar  1722  Qateinisch^  woraus  Brotze  einen 
Auszug  geliefert  hat  in  Albanuf  Livl.  Scbulbll.  1815 
S.  150-1 54- 

Reden  und  lateinische  Gedichte;  auch  wohl  noch  mehrere 
Programme« 

VerßL  Gadeb.  Abb.  S.  i8o«    —    Des».  L.  B.  Tb.  1.  S.  114.   -^ 
Nord.  Mise.  IV.  167. 

Bbjehme  (•••)* 

Geb,  zu  •  •  • 

Diss.  inang«  med.  d?  sympatbia  cutis  ut  eau^a  mor^orum^ 
Dorpati,   1815.     8.  •  . 

'  Breizmann  (Christoph  Wilhelm). 

Studirte  zu  Könißsbf  g.      Geb.  zu  Grobin  in  Kurland 
am  •  • . ,  gest.\  • » 

Oratio  de  oratione  proceriim  Judaeorux|i  apud  Pilatum. 
Regiom.  1706.     4^ 

Vtrgl.  Nord.  Misp*  IV.  fiS* 

Beeizhaxn  (Ernst  Johann). 

Studirte  Theologie  auf  der  Universität  zu  Königsberg. 
Gtb,'xu  Crobin in  Kurland urn.»*$  gest, , , ji 

Dill,  de^pe  in  Christo  patlente  addiscenda*  Reg«  170k.  4« 
Vergf,  Nord.  Mise.  IV«  itS* 

Bremer  (Johann). 

.  Mag.  der  P/ti/.,  ward  1646  Pastor  an  der  Jesu^Urche  in 
■Rrga,  und^  als  diese  i656  zf^^t&rf  jvqr<fcfi,  im  folgenden 


$48       Bremer  (Joh.)*    Baenksgke  (Jas.  A))d.). 

Jdlire  Pastor  Sil  St  Georg ,  auch,  noch  in  demselbtn  Jahre, 
Wochenprediger  in  der  Stadt,  Geh,  zu  Riga  am . . . ,  gest. 
am  8  Julius  ißSj  an  der  Pest. 

Diss.   de  universal!  Christi   merito  d.  7  Sept.  1639;    in 
.    Just.  Feuerbornii  Syntagm.  I.  Part.  2.  Disp.  5. 
Disp.  theol.  de  secundo  genere  communicationis  idioma- 

tum  ex  Dan.  c.  7.  v.  13-  14.     (Praes.  Joh.  Schmidt.) 

Argentorati  1642-     6  Bogg.  4«     \ 

Vergl.  Nord.  Mise.  IV.  9$.  —  (Seh weder)  ^ur  Gesch.  d.  Kig. 
Vorstadtkirchen  S.  34. 

Brennecke  (Jakob  Andreas). 

Wurde  zu  Magdeburg  am  isten  März  1766  geboren^  er- 
hielt auf  einem  der  dortigen  Gymnasien  Unterricht ,  war  von 
1784  bis  1787  preussischer  Soldat  *),  studitte  hierauf  von 
1789  bis  1791  Tlieologie  zu  Halle  j  gab  dann  Privatunter- 
richt in  Aschersleben  und  Kalbe  an  der  Saale,  Itam  1796  nadi 
Kurland j  bekleidete  bald  hier,  bald  inLithauen,  bald  in  Liv- 
landf  bald  wieder  in  Kurland  Hauslehrerstellen  ^  und  ging 
endlich  vor  einigen  Jahren  nach  Deutschland  zurück, 

Bewillkommnungsode  an  Se.  Durchlaucht  den  regieren- 
den Herzog  von  Braunschweig  Karl  Wilhelm  Ferdi- 
nand»  hey  Höchstdero  siegreichen  Rückkehr  aus 
Holland  und  Ankunft  in  Magdeburg'  d.  22  December 

1787.     4.  • 

^Scenen  aus  der  Vorzeit  der  Deutschen.     Herausgegeben 

von  J.  C.  Gieseken.     Magdeburg,  1793.     *8. 
Ilymen,  Gott  der  Ehen ;  ein  komisches  Gedicht  in  swöli 

Büchern.     Athen  (Magdeburg),  1793-     8. 
Erholungsstunden.     Ein  Taschenbuch  für  Deutsche  des 
'  Nordens  auf, das  Jahr  1811.  Mitau  (I8IO).  Desgkichms 

Auf  das  Jahr  1812*  Ebend.  (I8II).  12.  Auch- unier  diin 

Titel:  Gedichte.  Istes  u.  2te8  Bändchen. 


^  So  wird  wohl  der  in  seiner  vor  uns  liegenden,  von  ihm 
eigenhändig  nschriebenen,  Biographie gebrtmchte  Ausdruck: 
„studirte  Taktik  zu  Magdeburg  in  den  Jahren  1784»  85»  S^ 
u.  87  **  SU  verstehen  seyn« 


£R£Nlf£C£E'(jAK.  AmD.)«     BrESINSXT  (KarI.  JoH.).    249 

fiiblischer  Beweü:  dals  Jesus  nach  seiner  Auferstehung 
noch  sieben  und  zwanzig  Jahr  leibhaftig  auf  Erden 
gelebt  und  zum  Wohl  der  Menschheit  in  der  Stille 
fortgewirkt  habe.  Jesu  zu  Ehren  allen' Theologen  zu 
ernster  Prüfung*  (O,  Druckort.y  1819-  8-  Zweyte 
rerbesserte  und  vermehrte.  Auflage  (^tvas  aber  wahr- 
sclteinlich  nur  ein  Kunstgriff  des  Verlegers  seyn  mag^. 
Lüneburg  hey  Herold  und  "Vfahlstab,  1819»  167  S.  8- 
Zum  Ueberßufs  hat  dies  elende  Machwerk  sechs  Gegenschrift 
tm  veraniafst  ^  nachdem  es  die  unverdiente  Ehre  genossen 
hatte  ^  hin  und  wieder  verboten  zu  werden^  S,  Lit.  Blatt 
(Tübingen  bey  Cotta)  1820  No.  64. 

Oden  und  Gedichte ;  im  Magdeburgischen  Magazin  1 786  ; 
in  Giesekens  Hey  trägen  zur  Belehrung  und  Unter- 
haltung (Wittenberg,  ,1790);  tn  dessen  Taschenbuch 
für  Dichter  und  ihre  Freunde  Bd.  1  u.  2  (Magdeburg, 
1792  u.  1793);  in  desselben  Heeresgesängen  für  die  ver- 
einigten  Truppen  (Magdeburg,  1792);  in  Küsters 
Lesebuch  für  Officiere  (Magdeburg,  1791);  und  in 
Schlippenbachs  Wega  (Mitau,   1809)- 

Vergi,    Gie-sekens   Handbuch  für    Dichter  Bd.  i.   S.  sai«  — 
Meusels  G.  T.  Bd.  i.  8.431  u.  Bd.  17.  S.  951. 


Bresinsky  (Karl  Johann). 

Geh.  zu  Arensburg  1771,  war  seit  1788  Landmesser- 
khrling  bey  der  bseischen  Revisionskommission^  IJQO  Gehiilfo 
^w  walhschen  Kreisrevisors  Engel ,  1796  livländischer  Riu 
tirsdiaftsrevisor^  seit  18 10  Landmesser  der  livländischen  Mes- 
snngS' Revisionskommission  bis  zu  deren  Auflösung  im  /• 
1823 ,  da  er  für  seine  mehrjährigen  Dienste  zum  Kollegien» 
r^Sistrator  ernannt  Und  bey  der  zur  Vermessung  derKrons» 
guter  in  Livland  wiederum  errichteten  Messungs-ReguUrungS' 
^rwmssion  als  Landmesser  angestellt  wurde. 

Tabellen  für  Landmesser  in  Livland,    zur  Berechnung 
der  Bauerländer  nach  Thalern,  als  auch  "Verwandlung 
der  Tonnstelleu'  und  Loofstellen  in  Russische  Dessä- 
tinen,  angefertigt  im  Jahrl823-     Dorpat,  1823.     4« 
LBand.  26 


a5o  Brever  (Johann). 

BrEVER   (JOHANlf). 
Vater  von  Herrmakn  von  Bre^'Crn. 

Verrieth  in  seiner  Jugend  so-  wenig  Fähigkeiten ,  dafs  Um 
seine  Mutter  bereits  für  ein  bürgerliches  Gewerbe  bestimmt 
hatte  ^  zeigte  indessen  nachher  mehr  Geist  und  ^man  gestattete 
ihm  9  sich  den  Studien  zu  tvidmen.  In  seinernigten  Jahre, 
16349  kam  er  nach  Riga  ^  genofs  vier  Jahr  lang  sowohl  den 
öffentlichen  Unterricht  auf  dem  Gymnasium  ^  als  ßuch  den 
Privatunterricht  des  ' Professors  Samson^  der  ihn ,  auf 
Empfehlung  des  lübeckschen  Superintendenten ,  in  sein  Haus 
aufgenommen  hatte  ^  und  half  sich  mit  UnterrifJit gehen 
fort»  Mit  einem  Stipendium  von  Seiten  des  rigaschen 
Raths  versehen^  ging  er  l63g  nach  Marburgs  wo  «r 
1640  Magister  wurde.  ,  Im  folgenden  Jahre  ^suchte  er 
Helmstddt^  reiste  dann  durch  Ost-  und  Westfriesland  nach 
den  Niederlanden ,  und  hielt  sich  einige  Zeit  zu  Leiden  auf 
Yon  da  nahm  er  1642  seinen  Weg  nach  Deutschland  zurück 
und  suchte  die  übrige  Zeit  noch  in  Leipzig  und  Witten- 
berg zu  nutzen.  Bald  nach  seiner  Rückkunft  erhielt  er  1643 
die  Professur  der  Beredsamkeit  am  rigaschen  Gymnasium^ 
wozu  1645  das  Lehramt  der  Weltweisheit  kam»  welches  er 
aber*  i65o  mit  dem  der  Geschichte  Verwechselte»  i655  wurde 
er  auch  Inspektor  der  Domschule^  das  Jahr  darauf  Didkonus 
am  Dom  (ord.  am  3  Junius)^  und^  als  die  Pest  überstanden 
ivar,  im  Oktober  ißSj  Oberpastor  und  Assessor  des  Stadt- 
lonsistoriums;  sodann  1677  Professorder  Theologie  andern 
wieder  eingerichteten  Gymnasium  ^  mit  Verzichtleistung  auf 
den  Gehalt  f  1690  den  8  Julius  ^  durch  königliche  Vollnutcht, 
Superintendent  in  der  Stadt  Riga  und  deren  Gebiet  ^  und 
1693  den  2  März,  auf  Befehl  Königs  Karl  XI y  von 
-  Riudbeck  ip,  XJpsal  zum  Dr.  der  G.  G.  ernannte  Geb, 
zu  Msleben  am  11  März  16x6  >  gest»  am,  12  Maf 
1700,  j 


B&svER  (Johann)«  25  i 

Disp.  de  libero  arbitrio,  (Praes.  Herrin.  Samsonio.) 
Rigae,  1*635.     2  Bogg.  4.  , 

Oratio  deVarrone,  reilitterariaeAesculapio.  Marburg!.  •• 

Disp.  de  veritate  philosophiae  primae  contra  Guilhelmum 
Amesium.     (Praes.  Casp.  Ebe.lio.)     Ibid.... 

Assertionum  theologicarum  decuria  ad  locum  Jer.  aif 
31-34.     (Prae«.  Jac.  Mat'rtin^.)     Wittebergae. . . . 

Induciae  Sueco-Polonicae  in  ampliss.  panegyri  Kigae  in 
Collegio  publice  carmine  epico  decantatae.  Kigae.  4* 

Oratio  de  nonnuUis  opibus ,  quas  in  superandis  feliciter 
hominum  animis  poetica-  oratoriae  ^subministrat.  •  •  • 
(Mit  dieser  Rede  trat  er  1643  sein  Lehramt  am  rigaschen 
Gmnasiian  an.) 

Funebris  Livoniae^  inprimis  Rigae  metropolis.  luctu;. 
Rigae,  1643.  1%  Bogg.  4-  (^Ein  Programm ^  womit 
tr  zu  Samsons  Beerdigung  einlud  und  fvorin  er  des- 
sm  Leben  beschreibt,') 

Fanegyres  duae  in  M,  Herrn.  Samsonium.  Kigae»  1644*  4« 

Memoria  -*-  —  Hermanni  Samsonii  —  *—  duabus  pane- 
gyribus  in  illustri  Rigensium  collegio  celebrata.  Lu- 
becae,  16'44.  127  S.  4.  -—  Auch  in  dem  von  ihm  heraus- 
gegebenen Oratt.  in  rigensi  Athenaeo  habitis  (s.j/nfen) 
und  in  H.  Witte  Memoriae theolog.  Dec.  IV.  p.  510 
usq.  532- 

Deregimine  peregrinationis  studiosae  )UYentjitis  in  par- 
tes e^eteras.     Rigae  9   1645*     4* 

Frogr.  ad  aud.  erat.  Job.  Wolcken  et  Herrn.  Hermeling. 

Ibid.  1646.   .Form.  pat.  ^ 

Diss.  de    veritate  philosophiae ,    relatae   ad  theologiam. 

(Resp.  Just.  Bis  Winkel.)     Ibid.  1646-     2  Bogg.  4. 

Disp.  de  natura  Logicae  et  usu  in  commnni.  (Resp. 
Job.  Schultz,  Riga- Li V.)    Ibid.  eod.    2  Bogg.  4. 

Disp.   Fundamentum   affirmativae    praedicationis    juxta 

doctrinam  de  synonimis  et  paronymis..     (Resp.  Mich. 

Mei,  Rig.)     Ibid.  eod.     1%  Bogg.  4. 
Disp.    de  natura  Philosophiae.      (Resp.    Dav.    Galen, 

Rig.)     Ibid.  eod.     1^  Bogg.  4-  "     ♦ 

Disp.  Decas  axiomatum  moralium  et  civilium.     (Resp. 

Vinceatio  Fuchs,  Rig.)    Ibid.  1647.    2^4  Bogg.  4. 


ü52  Brevsr  (Johank). 

Disp.  de  Fuiidameato  affirmativae  prae4icationis.  (Resp. 
Georg,  von  Damm/ Kig.)  Rigae9l647-  2%  Bogg,  4. 

Disp«  Triga  eclogarum  philosophicarum.  (Resp.  Elia 
Welsch,  Rig.)     Ibid.  1648.     l%Bogg.     4. 

Disp«  de  postpraedicamentis«  (Resp«  Jac«  Luding^ 
hausen,  Rig«)     Ibid.  eod« 

Diss.  Fundamentum  negativae  praedicationis«  (Resp. 
eod.)     Ibid.  eod.     2  Bogg.  4* 

Disp.  de  definitione  et  divisione«  (Resp.  Andr«  Schü- 
ring,  Rig.)     Ibid.  eod.     1%  Bogg.  4« 

Disp.  de  natura  enunciationis«  (Resp«  Henr«  Gleis» 
sen,  Rig.)     Ibid.  eod.     2  Bogg.  4« 

Disp.  log.  de  oppositione  propositionum.  (Resp«  Joh* 
Kahlen,  Riga-Liv.)     Ibid.  eod.     2  Bogg.  4« 

Disp.  Quadrigae  axiomatum  de  bonitate  et  malitia  ac- 
tionum.  (Resp.  Mich.  Gielczeuvio,  Pruss.) 
Ibid.  eöd.     l^  Bogg.  4. 

Disp.  de  enunciationis  affectionibus.  ( Resp.  Andr. 
von  Tieffenbr  ock,  Rig.)  Ibid.  1649-  2 Bogg.  4- 

Disp.  de  ratione  disputandi.  (Resp.  Joh.  Wedemeie r.) 
Ibid.  eod.     4- 

Disp.  de  principiis  actionum  humanarum.  (Resp«  Joh« 
Schröder,  Isleb.)     Ibid.  1651-     2  Bogg.  4« 

Disp.  de  tribus  obtinendi  in  affectibus  et  actibus  hunianis 
. medii  mediis.   (Resp.  Joh,  Fuhrmann,  Rig*)    Ibid. 
eod.     3  Bogg.  4« 

Disp.  d^  justitia  et  jure«  (Resp«  Paulo  Bro^khau- 
Isen.)     Ibid.   165 .    4» 

Disp«  de  cura  adfectuum«  (Resp.  Georg  Ebeling» 
Hildesh.)     Ibid.  1652,     3  Bogg.  4. 

Schola  amicitiae,  ex  Cicerone  in  Laelio«  (Resp.  Gerh. 
Torck,  Curon.)     Ibid«  eod.     5  Bogg,  4. 

Metamorphosis   Nebucadnezaris«     (Resp.  Eberh«  Lu- 

dovici,  Rig.)     Ibid«  1653»     4  Bogg.  4« 
Transfugium  Zopyri    ad  Babylonio's,      (Resp.    Jo«    de 

Burghausen,  Liv.)     Ibid.  1653.     5  Bogg.  4- 

Diss.  Judicium  Solonis  de  beato  yiro«  (Resp.  Paul  Hof* 
mann«)     Ibid«  eod,     3  Bogg«  4» 


Bksvbr  (JoBANir)«  253 

Di<s.  Consilium  Artabani  de  bello  graecö.  (Resp.  Joh« 
Struborg.)>    Kigae,  1654«     4  Bogg.  4* 

Diss.  Imperium  Smerdis.  (Resp.' Geo.  von  Dunte n.) 
Ibid.  eod.     5  Bogg.  4« 

Consilium  Nicephori  Gregorae>  patriarchae  Byzantino, 
datum.     Ibid.  1654*    4* 

Diss.  de  pietate  Alexandri  M.  interna.  (Resp.  Jo.  Hart- 
mann,  Liv.).     Ibid.  1655«     5  Bogg.  4.       • 

Diss.  de  pietate  Alexandri  IM.  externa.  (Resp.  Ghrp.h. 
Zelteler,  Regiom.  Boruss.)  Ibid;  eod.  4 Bogg.  4- 

Diss.  Crudelitas  Alexandri  M.  ( Resp.  Ghrstph.  Ste- 
ge ling.)     Ibid.  eod.     5  Bogg.  4* 

Diss.  de  juribus  majestatis  . .  • 

Diss.  de  actu  et  potentia.  (Resp.  Job.  Galen,  Rig*) 
Rigae  (o.  Jahrz,^     3  Bogg.  4- 

Diss.  de  praedicabilibus.  (Resp.  Georgio  a  Damm', 
Rig.)     ...  , 

Diss.  de  categoriis  . ;  • 

Stärckungs-Mittel  wieder  die  beschwerlicbe  Todesfurcht 

bey Leichbestattung  des  weil.  —  —  H.  Wolmar 

▼on  Ungern  Sternberg,  Freyherrn  zu  Pürokel  etc. 
Riga,   1668.     5%  Bogg.  4. 

Schxnertzliche  Traur-Klage  über  den  frühezeitigen  Ab- 
schied der  lieben  Unserigen.  >  Bey  der  Leich-Bestat- 
tung  des  Hrn  Adam  Job.  v.  Fersen.  Ibid.  1668« 
4%  Bogg.  4. 

Invitatio  ad  Panegyrin  die  introductionis  Dom.  Georgii 
Lauterbach  ad  rectoratum  Scholae  cathedralis  Rigensis 
d.  13  Maji  166'9»  Rigae  d.  H  Mäji  1669.  Form.  pät. 

Memoria  reformationis  in  ecclesia  Rig^nsi  a.  1522  ex- 
eunte  Octobri  in  petrino  primum  templo  sutceptae« 
(Resp,  Bruno  Hanenfeld,  Rig.)  Bigae,  1680- 
3^2  Bogg.  4- 

Katechismus  zum*  Gebrauch  der  Rigiscben  Schulen. 
Ebend.  1681.  8.  —  N.  Aufl.  Ebend;  1731.  1  Bog, 
unpag.  u.  272 S.  8.  —  Umgearbeitet  von  J.  J.  Bssen. 
Ebend.   1760.     8. 

Aduznbratio  theologiae  dogmaticae  et  moralis  in  usum 
scholae  Rigensis.     Ibid.  1686.     l.Bog.  4.  (Tfl6effen.) 


2(54  Bbbver.  (Johann)^ 

Progr,  ad  f uneris  exequias  Stanisläi  Ghochlowsky«  Rigae» 

1695.  lBog.4.  —  Wieder  auf  gelegt  Kostoch.l7l4.  sS.  4. 
Catena    theologica^    succinctis    thesibus    compreheusa. 

Ibid.   1697.     2%  Bog.  8. 
Verschiedene  Predigten:     Ueber  Arnos  VII.  4«  5«  6»  — 

Luc.  II.  —  Weish.  IV«  7.  etc. 
Lateinische  und  deutsche  Gelegenheitsgedichte. 
Viele   Programme;    als:    1643    6  JuL  4.;    1651    3  Apr. 

Forn^.  pat.;     1651    9  Mai.  Form,  pat.;     1659  20  Jan. 

Form,  pat.;     1659  11  Mai«  Form.  pat. 

Gab  heraus: 

Orationum  in  rigensi  Athenaeo  habitarum  partes  duae. 
Francof.  ad  Moen.  1655.  Pars  I.  486  S.  —  Pars  IL 
495  S.  8-  Mine  Sammlung  von  Schiilreden^  wozu  Bre- 
uer .  die  Materien  aufgab  und  welche  hernach  von  Schü- 
lern ausgearbeitet  wurden.  Dem  isten  Bande  hat  er  seine 
Memgriam  Samsonianam  (98  S.),  dem  2ten  Memo- 
riam  Cojenianam  (66  S.)  bey gefügt. 

Die  5te  (eigentlich  die  6te^  da  die  von  Herrm.  Samsön 
l63i  besorgte  die  5te  ist;  s.  dess.  Art.')  Ausgabe  e/esRig. 
Gesangbuchs  1664 5  niff  einer  Vorrede,  welche  allen  fol- 
genden Ausgaben  y  ausser  der  von  I705,  vorgesetzt  ist.  — 
6te  Ausgabe  mit  dem  Titel:  Neu  vollständiges  rigi- 
sches  Gesangbuch  bestehend  aus  schönen  geistreichen 
Liedern  und  Psalmen,  nach  der  Ordnung  der  Jahres- 
zeiten, auch  hiesigem  Kirchengebrauch  eingerich- 
tet und  jetzo  mit  vielen  Geist-  und  Trostreichen  Lie- 
dern vermehret,  nebst  einem  Andacht-  und  Trost- 
vollen Gebetbuche,  sowohl  auf  jeden  Tag  in  der  Wo- 
chen ,  als  Vesper-  Fest-  Feyr-  Bufs-  Beicht-  Commu- 
nion-  Fast-  und  Bettage,  ja  alle  Noth  und  Anliegen 
gerichtet.  Jedermänniglich  zu  seliger  Erbauung  zä 
tgebrauchen.  Riga  bey  Georg  Matthias  Nöller,  1697- 
Längl.  1 2- ,  der  heil,  Dreieinigkeit  gewidmet ,  449  Lieder 
enthaltend,  .—  7te  Ausgabe.  Leipzig,  1706.  Längl.  12.» 
l33o  Lieder^  vermehrt  mit  Neumanns  Kern  aller 
Gebete  etc.,  ohne  B  r  e  v  e  r  s  Vorrede  *).  «^  8te  Ausgabe. 


*)  ZwUchen  dieser  und  der  6ten  Ausgabe  mag  wohl  noch  eine 
von  197^  Liedern  vorhanden  seyn^  weil  in  der  7ten  der  An- 
hang mit  No.  isigo  anfängt;  so  wie  zwischen  dieser  und  det 
8ten  eine  von  1370  Liedern,  weil  dit  Nrn.  1371  bis  1377  niit 
„Zugabe^**  überschiiebtn sind* 


Bll£V£R  (JOH.),    V«  BkBVZRN  (GHB.I8T.)     (HeIULM.).     255 

RigtL  u.  Leipzig,  bey  S.  L.  Frölich  1730.  Längl.  12«, 
mit  B T  e  V  e  r  s  Vorrede^  •  hat  1 3 7 7  Lieder,  —  9 te  Ausgabe. 
Leipzig,  1741-  —  lOte  Ausgabe.  Riga  bey  S.  L.  Frö- 
lich  1750.  gr.  8.  —  Ferner  Ehe nd.  1758.  —  Riga  und 
Leipzig,  1761.  522  u.  das  Gebetbuch  104  S.  8.,  hat 
auch  nur  iSjJ  Lieder,  ' 

Nach  seinem  Tode  erschien: 
£.  Joannis  Breuer!  Diss.  theologica  de  testamentis  divi- 
nis  ad  Jerem.  XXXI.  43  sq.,  d^uo  Fechtio  praesidi 
ventilata.  (Resp.  Georgio  Caspar!,  Riga-Liyono, 
Breuer!  nepote*)  Rostochü,  1705.  56  S.  4.  Eine 
Wiederholung  seiner  Assertionum  theolog.  decuria. 

Sein  Bildnifs  in  Kupfer  gestochen  vot  der  isten  Ausgabe  seines 
Yon  Imm.  Just.  v.  Essen  umgearbeiteten  Katechismus 
von  1760. 

Vtrgf,  Joe  her.  —  Bergmanns  Gesch.  d.  rig.  Stadtkirch. 
L  4t.  —  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  114- 118«  417*  •*-  Nord. 
Mise.  IV.  168.  XXVn.  189-igs.  —  Nova  lit.  mar.  B.  1701 
(•381.  170*9  p.  107.  -—  L.  Bergmann  in  Albanus  Livi. 
^chulbll.  1814.  £  339-341* 


VON  Brevern  (Christoph). 

Erhbesitzer  des  Gutes^Koil  in  Esthland.     Geb.  •  •  • 

Erfahrungen  und  Ansichten  in  landwlrthschaftlicher 
Hinsicht.  Reval,  1825.  44  S.  8*  —  Auch  in  den  Liy!. 
Jahrb.  der  Landwirthschaft.  I.  3.  Si  270-307.  —  Be- 
schreibung eines  auf  dem  Gute  Koil  erbauten  Schaf- 
sUUes  (mit  2  Kpftaf.);  ebend,  II.  2.^S.  85-100>  und 
hieraus  einzeln  gedruckt :   Reval,  1826*    8. 

Ein  Brief  über  ökonomische  Einrichtungen ;  in  den  Oec. 
gemeinnütz.  Beil.  z«  Ostsee-^rov.  Bl.  1825  No.  2* 

VON  Brevern  (Herrmann). 

Sohn  von  Johann  Brevbr. 

Studirte  auf  der  Schule  und  dem  Gymnasium  seiner  Va- 
terstadt^ dann  von  1 683  an  zu  Altdorf  drey  J^ahr  lang, 
reiste  1686  nach  Jena   und  besudue  verschiedene  fürstliche 


256  V.  Bbjbvbrk  (HjkrrmannX 

Höfe;  von  Wien  aus  ging  er  nach  Ungarn^  Italien  und 
Frankreich ,  dann  durch  die  Niederlande  bis  Amsterdam ,  wo 
aber  eine  Krankheit  ihn  an  einer  Reiße  nach  England  hinderte, 
JEr  nahm  seinen  Rückweg  nun  durch  Holstein ,  MeUenburg, 
Pommern  und  Preussen^  und  kam  i6gi  in  Riga  an^  wo  er 
1693  Beysitzer  im  Landgerichte  j  1696  Präses  im  ^  Burg- 
gericht ^  1701  Beysitzer  des  Hofgerichts  (um  diese  Zeit  von 
Dorpat  nach  Riga  verlegt)  wurde.  Vorher  schon  1694  den 
5t en  Oktober  war  er  in  den  Adelst änd  erhoben  worden.  Bey 
dem  beginnenden  Kriege  begab  er  sich  mit  seiner  Familie  nach 
jÄibeck^  kam  bald  darauf  wieder  nach  Riga  zurück  und  vertrat 
einhalbes  Jahr  die  Stelle  des  abwesenden  Statthalters  v,  Stroh' 
kirch»  Der  fortwährende  Krieg  bewog  ihn,  zum  zweyten 
mal  nach  Lübeck  zu  gehen ,  um  hier  so  lange  zu  bleiben^  bis 
Riga  sich  dem  russischen  Scepter  unterwarf  Nun  ward  er  von 
Kaiser  Peter  I  zum  Vicepräsidtnten  des  livländischen Hof 
gerichts  bestellt y  welches  Amt  er  171 1  antrat;  1717  wurde 
er  Vicepräsident  des  Reichs 'Justizkollegiums  zu  St.  Peters- 
bürg,  wobey  er  jedoch  die  Vicepräüdentenstelle  im  Uvländischen 
Hofgericht  beybehielt.  Geb.  zu  Riga  am  20  Julius  i663, 
gest.  zu  St.  Petersburg  am  3  Julius  1721. 

Reden,  Disputationen  und  Gedichte,  die  er  als  Schüler  ver- 
fertigte; als:  Disp.  philosoph.  de  norma  physicäe. 
(Praes.  M.  Dav.  Casp  ari.)  (Rigae)  1683.  4%  Bogg. 
4.  _  Oratio  de  novo  Romanorum  veterum  anno  cum 
nostro  collato.  Ibid.  eod.  4.  —  DeQ.  Cujtii  Rufi  aetate. 
(praes.  Magno  Dan.  Omeis.)  Altorfi,l683. 18S. 4« — 
£x«rc.  acad.  de  Symbolo  heroico ,  Italis  Impresa,  Gal- 
lis  Devisedicto.  (Praes.  eod.)  Ibid.  1686*   102S.  4* 

Handsdiriftüch  hinterlief s  er: 

Herrmeisterliche  Historie. 

Untersuchung  von  der  Wahrhaftigkeit  des  Privilegiums 

Sigismun^i  Augusti,  feria  sexta  post  festum  Stae  Ca- 

tharinae  1561* 
Gelehrte  Anmerkungen  über  alle  livländische  Denkwür- 

digkeiiem 


v.Brevxk^»  Brichzivn.  Baxessxlorn.  BuiGMAMjxEk.  257 

Kurze  Anzeige  derer  Scribenten  9  11^9  welchen  die  Histo- 
rie von  UtiefE^Qiid  nach  MöglicUkeit  zusammengefafst 
werdet  könnte ,  zum  weitern  Nachdenken  bey  müssi- 
gen  Stunden  entwoi^fen  von  H.  v.  B.  Omne  initium 
grave.  (^Befindet  sich  in  der  Rujen- Bergmatinschen  Samm- 
lung unvollständig,^ 

Entwurf  einiger  historischen  Nachricht  über  die  tivlän- 
dische  Privilegia,  zum  Besten  meines  geliebten  Vater- 
landes. \Wird  ihm  muthmafslich  won  Schwartz  Jey- 
Se/«gf.)     isfeogg. 

YtrgL  A.  G.  H  o  rn  i  c  k  8  Oedächtnifs-Seule  etc.  Bigä,i7SS.  Fol. — 
Arndts  Livl.  Chronik  IL' Vorn  —  Gädeb.  Abh.  $•  181 
bis  184*  —  Dess.  L.  B.  'Th;  i.  S.  118.  —  Kqrd.  Mite.  IV. 
168.' —  XXVII.  i9a-«04-  —  Adelung  2.  Jöcher. 

/ 

Brichzien  (Johann  Anton). 

Gih  zum.  •  am •  ••.,  gtst, • . « 
Wiederbohlte  Bekändtnifs.     Dorpt,  1697«     4» 

Briesskorn  (Christian  Dietrich). 

War  seit  170a  (wicht  170Ä)  Pastor  zu  Wallhof  in  Kur» 
land^  unii  wurde  1710  deutscher  Prediger  und  Propst  zu 
BoUm.  Geb.  zu  Mitau  am...  f  gest.  1724  (nicht  1746, 
m  Zimmermann  angiebt). 

Lettische  Kirchenlieder^  welche  in  die  gedruckten  Gesang- 
bücher  aufgenommen  sind. 

Vtrgl,  Zimmermanns  Leit.  Lit.  5.54., 

Brign ANDER  odcr  Bring and:^  (Jonas 

Nicolai). 

Studirtt  zu  Dorpat  um  1646  his  i65i  die  tiechte  und 
hiih  sich  nachher  noch  Ünige  Zeit  in  IMlani  oiffs  Gßb,  in 
Smdand zu.. ^9  gest. ... 

Oratio  de  Smolandia.     Docpati»  1646*     A*^ 

Heroum  el(%i%  oratiox^^  aolenni  enarrata.  Ibid.  1647*  4« 

LBand*  ^7 


a58   BxsGKANiKEit.  V,  ö»  BaiNCKEN  (F.  E.)   (G.  C.  G.). 

DöServiÄ*  ii Oratio  jtrifidica.     Öorpati,  l648-     4- 

Ihclytae  civitatis  Rigensiselogia,  oratione  solenni  enar- 
rata.     Ibid.  1649-     4. ,"  ' 

Sueo-Gothicum  jus  clvile^  qupd  Stadz-Lagh  nominatur^ 
solenni  oratione  recitatum.     Ibid.  1651*     4- 

Ytrgl\  Nofcdrf  Mise.  IVi  29 ,  TzacÄ  Schefferi  Suecia  lit.  p,so34— « 
S  o  mxp«  p«  60.  61.  63.  65. 

VON   DEN   BrINCKEN   (FRIEDRICH  ErNST). 

^rbhtrr  mif  Pianetzen  j  Kurmahlen  und  Firkshof  in  Kur- 
land und  diürsächsischer  Kämmerherr,  War  ijQi  pilten-^ 
scher  D.elegirter  in  Warschau ,  dann  Hauptmann  zu  Schrun- 
den^ nach  Unterwerfung  Kurlands  unter  russischem  Zepter^ 
1796  Kreisrichter  xu  Goldtngen,  bald  darauf  Gewissensrichter 
des  hurländischen  Gouvernements  ^  iind^  nach  wiederhergestell- 
ter alter  Ger iehtsverf iissung ,  1797  Oberhauptrnann  zu 
Tuchunfi,  Geb.  in  Kurland  zu. . .  am  .  • . ,  gest.  zu  Pianetzen 
am  6  April  1797. 

Plplo^atica  brevis  expositio  nexus  et  praestationum 
districtus  Piltensis  erga  serenissimam  rempublicazxL 
Poloniae.     (Varsaviae,   1791)     14  S.  4. 

Vergl.  Schwartz  Bibl.  S.  380  fFi 
» 

VON  DEN  Brincken  (Gerhard  Christoph 

George). 

Sohn  des  nachfolgenden. 

Erbherr  auf  Gulben  in  Kurland^  geb.  auf  dem  väterli- 
chen Gute  Schödern  am  6  März  1775,  studirte  1794  auf 
dem  Gymnasium  zu  Mitau  und  von  1795  bis  1798  auf  der 
Universität  zu  Königsberg  y  nahm  hier  die  juristische  Doktor- 
würde  an^  kehrte  1799  in  sein  Vaterland  zurück^  wurde  1800 
kurländischer  Obethof gerichtet  nnd'^  1802  piltenscher  LtoaLd- 
Striditsadvokat  f  bald  darauf  KoUtgien^  Assessor y  erfuek  den 


V.  D.  Bbikgken  (G.  Ch.  Gr,)   (H.  B.)   (J,  E.  A.).    259 

Makheser-Orden^  ,nahm  an  den  Angdegenhiiten  der  Ritter-  . 
Schaft j  als  Deputirter  auf  den  Landtagen  und  dls  KircJispiels- 
bevollmächtigter y   Theil^  und  ist  seit  1817  Kreismarschdll, 

Kurze  Darstellung  der  Rechtssache  der  Wohlgebornen 
Ton  den  Brinckensohen  Crbän  aus  Schödern  wider 
ihren  Stiefbruder,  den  Wohlgeb.  Königl.  Preussis.chen 
Lieutenant  Joh.  H.  F.  v.  d.  Brincken.  Mitau^  1795. 
24  S.   8- 

Diss.  inaug.  de  ju^titia  mortis  poenae,  absolute  spectata. 
Kegiojnonti^  1798.     15  S«  8« 

VON  DEN  Brincken  (Heinrich  Benedikt). 

Vater   des  vorhergehenden, 

JErbherr  auf  Schödern  und  Neu-Born  in  Kurland^  iönigl. 
polnischer   Kammerherr  und  semgallischer  Kirchenvisitator^ 

ff  • 

war  1763  hurländischer  Landbotenmarschall  ^  und  wurde  im 
J.  1^67  von  der  Landesversammlung  als  Delegirter  an  den 
kaiserlich -rus'sischen  Hof  nach  Moäliau  abgefertigt*  Gebt  am 
6  Februar  1727,  gest.  am  8  Februar  1783. 

Relation  von  der  in  MosCau  geführten  J>f egoce.  (Mitau^ 
1768.)     ft5S.  4.  \ 

m 

VergL   Scliwartz  Bibl,  5.247. 

VON  DEN  Brincken   (Johann  Ernst 

Adalbert). 

Fin  Kurländer  ^  geb,  am  •  • . ,  gest» ... 

P.  F.  P.  S.  J.  Interdictum  Evangelicum.  Pas  ist  Evan- 
gelisches Verbott,  dafs  man  in  der  Lutheraner  Kir- 
chen nicht  gehen  solle;  Aufs  ihren  eigenen  Glaubens- 
Gründen  gezogen,  und  nebst  Lösung  der  Frag,  zu 
•was  die  Lutherische  Prädicanten  seyndt?  Besonders 
Chursachsen  und  denen  angränzen^en  Evangelischen 
Ländern,  wie  auch  Lieffländ,  Preussen  und  Churland, 
als  seinem  geliebten  Vaterland,  zur  Unterricht,  vorge- 


26o    BuiNCXMANK  (Davib).  -  Brismann  (Johaiin). 

tragen.  Cti'm  facultate  ^uperiorum.  Gedruckt  %u  Prag, 
bey  Carl  Ferdinand  Arnold  von  Dofarofichlowina,  Kö- 
niglichen Hofbuchdrucker >  im  Jahr  1698«     kl«  8* 

Brikckmann  *)  (David)* 

* 

War  Magister  und  als .  Pastor  zu  Turgel  in  Esthland 
angestellt  nach  1667.  Geb.  zu  Danzig  am ••.9  gest.  vor 
1675. 

Trost-Seulen  aus  dem  4ten  Cap.  desBuehs  der  Weifsheit 
V.  7«  8  et  seqq,  bey  —  Leichen  «-Bestattung  der  — 
Frauen  Eiisabeth  Oorotheen  Engdes^  des  —  Herrn 
Bernhard  Taubens  — —^ .  Hertz  *  Vielgeliebte  Haufs- 
Ehre,  Keval,  gedr.  von  Adolph  Simon»  Gymn.  Buchdr. 
1668-     2BII,  Titel  ü,  Dedikalion  u,  9  Bogg.  Text.  4. 

Vergl.   Caxlbl.  S.  48« 

Brkmann,  eigentlich  Brxesmann  oder  auch 

Prysmann  (Johann)* 

Studirte  zu  Wittenbergs  trat  in  den  Francisianer^Orden 
und  begab  sich  i5lo,  auf  Befehl  seiner  Obern  ^  nach  Frank- 
furt an  der  Oder.  Von  dort  tarn  er  i5i3  nach  Witten- 
berg zurück  9  WQ  er  Luthers  Freund  und  jSai  Bac- 
calaureu^s  1522,  aber  Dr.  der  Theologie  wurde^  Weil  er 
sich  mittlerweile  in  seiner  Vaterstadt  Kottbus  aif gehalten 
und  dort  die  reinere  Lehre  seines;  Freundes  verbreitet  hatte^ 
stellten  ihm  seine  Ordensgeno^sen  nach^  was  ihn  veranlajste^ 
sich  gegen  das  Ende  des  Jahre$  i522  wieder  nach  Wittenberg 
zu  begeben^  Im  folgenden  Jahr  wurde  er  nach  Königsbtrs 
in  Preussen  berufen  t  wo  er  die  reine  Lthre  mersx  verkündete  \ 

♦)  So  schreibt  er  sich  selbst  vor  der  voö  ihm  namhaft  gÄ^P^ch- 
ten  Schrift,  lischt  Bringmann«  yri^  Carlblom  1»*^ 
und  nennt  sich  dort ;  „  Dant^igem ,  damalilen  (i6^5)  ^'^ 
digern  der  Thum- Kirchen  («u  Beval),  iUo  (1668)  Pfather- 
ren  zu  Turgel."  Et  fehlt  aber  unter  den  von  Carlblo» 
aufgezählten  Predigern  am  revalschen  Pom« 


BtlUMÜiKN  (JoRAKN).  261 

von  dort  krnn  tr  f  527  nach,  Uvlandj  ordnete  Hkr  mit  Knc  p  - 
ken  und  Tegetmeier,  das  rigasdie  Kirchenwesen  und 
mtwarf  audi  zu  diesem  Zweck  eine  eigene  Kirchenordnung» 
(S,  Arndts  Ghron.  II«  351  und  Kelchs  Liefl.  Hist. 
S.  177.)  i53i  ging  er  nach  PreusSen  zurück  ^  weil  er  die 
scharfe  Lifft  in  Livland  nicht  vertragen  konnte,  und  hatte  nun 
dasdb^t  mit  Anabaptisten  und  Sektirern  zu  streiten.  Kr  lAnte 
dm  Ruf  der  Rostocker  und  Lübecker  zu  ihren  Superintendent 
türm  ab,  audi,  wie  Joch  er  sagt,  den  der  Rigatr;  theilte 
Preussen  in  Kirdispiele,  wurde  Präsident  {Bisdiof)  des  sam- 
Im^hen  Bisthüms,  und  gab  durch  seine  Vorlesungen  zu 
Königsberg  Veranlassung  zur  Stiftung  eines  Archipädago- 
giums  und  nachher  der  Universität  daselbst ,  an  welchem  erste- 
re/i  er  die  Stelle  eines  Lehrers  und  an  letzterer  die  eines  Vice- 
hanzlers  hdileidet  hau  Geb.  zirKottbus  in  der  Niederlausitz 
m3i  Dec.  1488,  gest*  zu  Königsberg  am  l  Okt.  l549. 

Theses  theologicae  pro  circulari  dispixtatione;  Feria 
sexta.     Wittenb.  1521.     4. 

Unterricht  und  Ermanung,  Doct.  Johannis  Brismanns 
Barfüsser  Ordens  an  die  Christliche  Gemeyn  zu  Cotbus. 
1523,  8  BL  4.  CAuf  der  Altstädter  Bibliothek  zu  Königs- 
^^rg^     Sm  Erläutertes  Preussen  IL  304.) 

Ad  Gasparis  Schatzgeyri  minoritae  plicas  responsio  p6r 
Johannem  Brismannum»  pro  Lutherano  Ubelio  de 
missis  et  yotis  monasticis,  Martini  Lutberl  ad  Bris« 
mannunxde  eodem  praefatio.  1523»  8.  *—  2teAuflftge. 
1524«  8«  Sie  ist  dem  G.  S  p  afli ti  n  gewidmet  und. wurde 
in  Rom.  in  den  Index  libr.  prohib«  ge^erz^*  Schatz- 
geyr's  Schrift,  gegen  weicht  Brismann  diese  Antwort 
schrieb,  fuhrt  folgenden  Titel:  De  vita  chri^titenä  et 
monastici  instituti  ad  eam  optima  quadratura*  Habes 
hie  leqtQr  materiam  monastices  congestam  et  foecun-* 
dius  Iqcupletatam ,  {Ldeli  cuivis  plurimum  ^roficuam« 
AuthQre  Gaspar«  SasgerQ  MixK»,  .^0.  0«  u«  /•,  ^ber 
wahrscheinlich  1-523.)     8. 

Von  dreyerley  Beicht, .  • , 

Sermon  über  dasE'^Angeliumvom  cananäischen  Weiblein« 
1524»  2  Bogg.    (S.  Unschuld,  Nachr,  1727  S*  1159  &> 


ü62  Brishakn  (Johakn).  ^ 

Trostsprüche.  Wittenberg,  1525.  8#  (S.Uiigchuld«  Nachr. 
1731  S,  706.) 

Ein  Buch  Ueber  die  Offenbarung  Johannis^  das  Luther 
1527  zum  Druck  beförderte. 

Kurtz  Ordnung  der  Kirchendienst  etc.  der  Stadt  Riga 
ynn  Liefflandt,  mit  etlichen  Psalmen  etc.  Rostock, 
1530.  8.  (Sehr  Selten.  Ein  Exemplar  auf  der  Univer- 
sitätsbibliothek zu  Upsala,^  Steht  auch  plattdeutsch  vor 
dem  ersten  Rig,  Gesangbuche.  Lübeck,  1561»  Bl.  1-12 
und  in  den  folgenden  Ausg.'  (s.  den  Art.  Matth.  Knop- 
k e n ) ;  hochdeutsch  in  Bergmanns  z-wey tem  Versuch 
eines  Beitrags  zur  Rig.  Kirchengesöh.  (Riga,  1794*  4.)> 
und  daraus  in  G.  J.  v.  Buddenbrooks  Sammlung  der 
Gesetze,  welche  das  heutige  livl.  Landrecht  enthalten. 
IL  1598-1619.  . 

Zwo  Predigten  aus  dem  4.  Cap.  d.  Gen,  Ein ,  wie  Adam 
geprediget  u.  Cain  samt  Abel  get)pfert  haben.  Die  ander, 
Ermanung  an  den  Cain  u.  die  hohe  treffliche,  erste 
.  Predigt  vom  künftigen  Gericht,  durch  D.  Joan.  Brifs- 
mann  in  der  Cathedral-Kirchen  zu  Königsberg  gepre- 
diget. Samt  einen  Trostbrief  wider  allerley  Ergernifs 
u,  Trübsal  der  Christenheit,  an  die  christliche  Ge- 
meine zu  Rostock  im  1542   (^nicht  i524,    wie  Gade- 

.  b  u  s  c  h  //df)  Jare.  Gedruckt  zu  Königsberg  in  Preussen 
durch  Hans  Weynreich.  4» 

Lange  nach  seinem  Tode  erschienen  noch  die  bey  Gelegenhiit 
seiner  theologischen  Doktorpromotion  i522  bekannt  ge- 
machten Theses  abgedruckt  in  L  E.  Kappe's  Nachlese 
einiger  zur  Reformationsgeschichte  gehöriger  Urkun- 
den (Leipzig,  1727)  Bd.  2,  S.  595. 

Handschriftlich  auf  der  Altstädter  BibHothek  zu  Königsberg: 
Annotatjones  in  epistolam  ad  Romanos  1524-  (^^n 
PhiK.  Geister  nachgeschrieben.^ 

Viele  eigenhändige  Briefe  im  geheimen  Ordensarchiv 
zu  Königsberg.  Einen  davon  aus  Riga  i53o  hat  Rhesa  in 
seinem  Progr.  I  de  primis  sacrorum  reformatoribus  in 
Prussia  (Regiom.  1823.  4.)  S.  14  abdrucken  lassen. 

Sein  Bildnifs  (im  Ordenshabit,  mit  Rosenkranz  und  Platte) 
in  Kupfer  gestochen  bey  Melch.  Adami  decades  duae  de 
vitis  Theologorum  (l^rancofurti,  16^3.  8«)»  ^^  ^^^''  ^'*  ^' 
hensheschreibun^  fehlt. 


'    Srismann  (J.).    Brockhausen  (J.)    (P.  i.).      a63 

Yergl.  uihen  Lebenslauf  vcm  pomesattischeH  Bischof  W  i  g  a  n  d  , 
/ar.  und  nur  Mscpt,^  welcher  zum  Grunde  liegt  bey  Gottlieb 
•  Siegfried  Bayers  Leben  Brismanns  im  Erläut.  Preussen 
II.  298-307.  HI.  iSo-aao.  und  bey  Prof.  Khesa's  Progt« 
Deprimis,  quod  dicunt,  sacrorum  reforinatoribiis  in  Prus- 
sia.  Frogr«  I.  Festo  pentecost«  a.  i8S3>  academiae  Regio« 
montanae  civibus  eznibitum.  *  Inest  yita  Brismanni  etc« 
Kegiomonti.  aa  S.  4.  —  Joch  er.  —  Gadeb.  L.  B.  Th.  1. 
5.  XI 8-1  a/*  -^  Bergmanns  Gesch.  der  rig.  Stadtkirche n 
1.30. 

Brockhausen  (Johann), 

Sohn  des  nachfolgenden  und  .Bruder  von  Pavx  2. .. 

Studirte  sieben  Jahr  lang  zu  Leipzig  Theologie  und  Phh 
/osop/i/e,  bereiste  dann  verschiedene  Länder  ^  kam  1697  in 
seint  Vaterstadt  zurück  und  wurde  hier  i6g8  Diakonus  am 
^om,  1700  Didkonus  zu  St.  Ptter^  1702  aber  Wochen» 
Prediger.  Geb.  zu  Riga  am  4  Februar  1671,  gest.  am 
3o  Julius  ij  10  an  der  Pest. 

Diss.  de  mediis  investigandi  veritates  reihum  naturalium. 
(Praes,  Joh.  Cypriano.)  Lips.  d.  17  Febr.  1693* 
6  Bogg.  4.     (^Er  war  Autor  u.'Kesp.) 

Diss.  X.  de  philosophiae  in  theologia  usu.  (Praes.  Joh. 
Schmid.)     Ibid.  d.  13  Jan.  1694.).  4%  Bogg.  4. 

Diss.  II.  de  philos.  in  theol.  usu.  Ibid.  d.  13  Jul.  1695. 
4  Bogg.  4.  (  Vertheidigte  er  gemeinschaftlich  mit  C  hr  i  st« 
Jac.  K.oitzsch  aus  Meifsen^  ohne  Vorsitzer. 

Diss.  Ili.  de  philos.  in  theol.  usu.  Ibid.  ä.  27  Mail  1696« 
4  Bogg.  4.^  QOhne  Vorsitzer.  Diese  drey  Diss^  erschienen 
zusamnien  unter  dem^ gemeinschaftlichen  Titel:  Triga  Dis- 
sertationum  de  phil.  in  theol.  usu.     Lips.  1696*     4* 

Vergl.  Bergmanns  Gesch.  d.  rig*  Stadtkxrch.  I.  46.  —  Gadeb. 
L.  B.  Th.  1.  S.  ia8*    —   Kord.  Mise.  XXVQ.  904.»  nach 

den  Novis  lit.  mar.  B.  i7oa  p.  a6a<      «  <  * 

» 

Brockhausen  (Pauli.). 

Vater  des  vorhergehenden  und  nachfolgende?« 

Besiic/ife  die  Domschule  zu  Riga,  und  seir  1649  daerigä^ 
sehe  Gymnasium i    wo  er  mit  einer  lateinischen  Rede:    Dt 


i&i  BaocKBAusjsK  (Paux  I.)    (Paui.  2«)« 

colosao  Danielitiop,  Abschied  nWim,  Hudirte  hkrauf  tin 
Jaht  lang  zu  Königsberg  und  drittehalb]  Jahr  zu  Strajsburg, 
ausser  den  philosophischen  Disciplinen^  besonders  die  jRec/ite, 
aber  auch  Theologie  y  und  war  am  letztern  Orte  beydembe- 
rühmten  Bö  der  sehr  beliebt.  Hierauf  setzte  er  nodi  fast 
#IH  Jahr  lang  seine  Studien  zu  Genf  fort,  bereisete  Frankreich, 
England,  Holland  und  lehrte  dann  i658  in  sein  Vaterland 
zurück,  wo  er  gleich  iGSg  Sekretär  beym  Waisengericht  des 
rigaschen  Raths,  1666  Obersekretär,  i66g  Rathsherr,  auch 
1672  zugleich  Syndikus,  1687  vierter^  1696  aber  ähester 
JSütgermeister  der  Stadt  und  berats  zum  sechsten  mal  königl 
Surggraf  wurde.  In  städtischen  Angelegenheiten  wurde  tr 
1661  nach  Schweden  und  einmal  nach  Dorpat  an  dasUvlän- 
dische^  Hofgericht) gesandt ,  i&fi  zur  Krönung  Karls  XI 
deputirt^  und  war  zuletzt  königh  Burggraf,  Praeses  Con- 
sistorii ,  ältester  Bürgermeister,  Obermunsterherr  und  Ober' 
Scholar ch^  auch  Oberinspektor  des  St.  Georgenhospitals.   Ein 

• 

gelehrter^  wohlverdienter  und  beliebter  Mann.  Gib.  in  einer 
kleinen  Uthauischen  Stadt  Sapesina  an  derDüna  am  19  ilugust 
l632,  gest.  am  S  Januar  1709« 

pis€*    de  justitia   et  jure.      (Prae^*   Joh.    Brerevo.) 

Bigfie,  165  •  •  • « 
Diss.  de  republica.    ( Praes.  Sigism.  Pichlero.)    Ke- 

giomonti,  165  •  •  •  • 

Vergib  A4.  Gott  fr.  Hörnicki  Progr.    Ad  justa  funebria 

Dno  Paulo  Brqckhausen  —  —  parata.  Bigae,  1 709.  Fol.  — 
Herrm.  Müllers  Castrum  doloris  et  lionoris  zum  unver« 
gängliclien  Ehren -Gedüchtnifs  — -  —  Hrn  Pauli  Brockhau- 
aen  etc.  iUga«  1709.  Fol«  —  Nord«  Mise«  XXVII.  so5* 

Brockhausen  (Paul  2.). 

Sohn  des  vozhergehenden  und  Bmder  von  Johakk. 

Wurde  1689  Sekretär,  des  rigasdten  Raths^  1701  Ratlis- 
Herr  und  darauf  Bürgermeister^  Qberlandpoigt  und  Präses  im 
Stadtkonsistorumu    ImJ.  17 16  im  FAruar  wurde  er  wegü^ 


Saocxhau8£n  (Paüi.  2.).    Brockhusen  (Ch.  W.)-    265 

übereilten  und  trotzigen  Benehmens  in  ^Gegenwart  Kaiser 
Peter  I  nach  Tobolsk  in  Sibirien  ins  Elxil  geschickt ^  bald 
darnach  zwar  üuj  Bitte  seines  in  Königsberg  studirenden 
Sohnes  begnadigt ,  starb  aber  auf  der  Rüchreise,  Geb.  zu 
Riga  am « •' . ,  geßt.  unweit  Soliliamsk  am  4  J-anuar  1717. 

Diss«  de   juribus  majestatis  circa  sacra.      (Praes*  Dar« 
Caspar  i.)     Kigae^  1681*     4» 

Diss.  de  magistratu  publico  vindice.  (Praes/  R.  Vitria- 
rio.)     Lugd.  Bat.  1686« 

Gedichte. 

Vergl,   Nord.  Mise..  IV.  90.   XXVII.  904.  —    L.  Bergmanns 
Erinnerungen  Hefts,  ö.  111.  —  Rig. Stadtbl.  1895  S. 404-407. 


Brockhusen  (Christian  Wilhelm). 

Ceb.  zu  Riga  am  20  December  17685  besuchte  die  Donu 
sdmk^daselbstj  studirte  hierauf  ^on  I787  bis  179a  auf  der 
Universität  zu  Jena,  und  wurde  1794  in  seinem  Vaterlande 
Adjunkt  des  Pastor  und  Propst  Fr  ob  rig  zu  Roop  {ord.  am 
i5  Januar),  1S04  aber  Pastor  zuJJexküU  und  Kirdiholm^ 
1807  nahm  ihn  die  UHändische  gemeinnützige  und  ökononti" 
«c/ie  Societät  zum  Ehrenmitgliede  ^  und  18 17  die  kurl'dndischt 
(ksellschaft  für  Literatur  und  Kunst  unter  ihre  ordentlichen 
Mitglieder  auf,  auch  erhielt  er  1821  nach  bemdigter  Uttischir 
Vebersetzung  der  neueri  UvVdhdischen  Bauerverordnung ^  den 
8t.  Wladimir -Orden  der  4ten  KL,  und  1824  im  August 
^ard  er  zum  Propst  des  rigaschen  Sprengeis  ernannt. 

2nruf  an  die  Landmiliz  Livlands^  im  Fall  sie  gegen  den 
Feind  zöge..  Ein  Versuch.  Riga,  1807*  Ohne  die 
Dtdikation  7  S.  8*  -Em  lettisches  und  deutsches''  Gedicht, 
Der  deutsche  Zuruf  ist  wieder  abgedruckt  in  Xaffka's 
Nord.  Archiv  1807*  l.  238-  -^  Esthnisdi  übersetzt  von 
F.  D.  Lenz  (s.  diesen  Art,') 

l  Band.  a8 


266  Brockhüsem-  (Christian*^Vii.hjelm). 

lettische  Uebersetzung  der  Livländiscliexi  Bauer-Verord- 
nung (von  1819)  •  Likkümi  Widfemmes  Semneekeem. 
dohti.  216  S.  4.  Am  Ende  steht:  Mitau  1820,  gedruckt 
'bpy  Joh.  Friedr.  Steffenhagen  und  Sohn. 

Ist  die  menschliche  Natur  wirklich  schwach?  in  K.  P. 
M«  Snells  patriotische  Unterhaltungen  2tes  Stück« 
(Schlofs  Oberpahlen,  1786.  8.)  S.  27-31^  \Diesen 
Aufsatz  schrieb  ef  als  Primaner;  in  der  Unterschrift  lautet 
aber  sein  erster  Vorname  fälschlich  J  o  h  a  n  n.) 

Ein  Wort  über  die  bisherigen  Schulanstalten  für  die  Let- 
ten, und  einige  Vorschläge  zu  deren  Verbesserung; 
in  Kaffka's  Nord.  Archiv  1803.  Aug.  8.81-104.  — 
Ein  Paar  Auszüge  aus  Schriftstellern  im  Norden  über 
Landschulen  (^aus  Gedicke's  Annalen  des  preuss.' 
Schul-  und  Kirchenwesens  Bd.  1.  Heft  3.,  und  aus 
Bonstettens  Neuen -Schriften.  Kopenhagen,  17  9|5)  ; 
ebend,  1803*  Octob.  S*  57-64.  —  Ueber  die  Besoldun- 
gen der  Sta/itsbeamten  überhaupt .  und  der  auf  dem 
Lande  angestellten  insbesondere;  ebend.  1806*  Octob. 
S.  1-38.  —  Die  Landmiliz  des  russischen  Reichs ;  ebenda 
1807.  März  S.  222-240.  —  Anzeige  der  von  dem  Herrn 
GoUegienrath  und.  Ritter  Sahlfeldt  pr^jectirten  neuen 
Kirchenordnung  für  die  protestantischen  Gemeinen 
im  Russ.  Reiche;  ebend.  1808.  Octob.  S.  1-52  u.  IVov. 
S.  81-169. 

Wie  kann  der  Zustand  des  hiesigen  Landmanns  in  öko- 
nomischer und  moralischer  Hinsicht  verbessert  vrer- 
den,  und  welche  Mittel  wären  hiezu  am  zweckmäfsig- 
sten?  Eine  gehrönte  Preisschrift  in  den  Abhandlungen 
der  livländ.  gemeinnützigen  öconom.  Söcietät.  Bd.  5. 
(Riga,  1808.) 

Lieder  in  dem  livl.  lett.  Gesangbuche  (Riga,  1809.  8.), 
nämlich  No.  39.  133.  144.  145.  147.  371-  378.  379.  520. 
524i  546.  553.  (No.  145  u.  147  sind  lieber setzungen\  die, 
übrigen  Originale).  — ;  Desgkiihen  in  dem  Rig.  deutscheix 
Gesangbuche  von  1810.»  No.  1.  47- 616..  634.  821.  845 
(nach einem  lett, Liede von O^F,  F.  v.  Rühl).  885.892. — • 
Auch sindXd^der  von  ihm  lett,  übersetzt  Pön  Joh.  Gottfr. 
Ageluth  in  dessen  Mala  Dfpefmu-Grahmata.  (Mitau, 
1815.     8.) 

Gedichte  iVt  Kaff  ka's  Nord.  Archiv;  auch  dnzeln. 


\ 


Biio€Jcairs£N  (Ch.  W.)«  Brocxkann  (RjenKUR  x.)*    ^^7 

£ini§e  Btfnerkungen  zu  dem  Au6atze  des  Herrn  Pastort 
WatsQn  (über  Fürbitten  und  Hausbesuch);  mGra- 

.  Te's  Magaz.  f.  protest.  Pred.  Jahrg.  1816  S.  181-19 2.—  • 
*Auch  eine  tröstende  Amtserfahrung;  ebend,  S.  255- — - 
Erklärung  ^u  der  Bewahrung  S.  251  im  4ten  Heft 
dieses  Magazins  (gegen  Gen.  Sup.  Soi^ntag);  ebmd^ 
S.  314-317.  —  Biographische  Notizen  von  dem  Propst 
Christian  Herrmann  Frobrig ;  ebend*  Jahrg.  1817 
S.  193-1 98.  —  Nachruf  an  desselben  Gruft;  ebend» 
S.  210-213. 

Bemerkungen  zu  der  Schrift:  *  Ueber  Verbesserung  der 
livländischen  Bauerwohnungen;  im  Neuen  Ökonom« 
Repert.  f.  Livl.  III.  1.  S.  30-56. 

Bemerkungen  9  Berichtigungen  und  Nachträge  zu  dem 
Essai  critique  sür  Thistoire  de  la  Livonie,  suivi  d'un 
tableau  de  l'^tat  actuel  de  cette  province.parL.  G.  D.  B. 
Dorpat,  1817.  HI.  Tom.  sO  x  i^  ^^^  Hall.  AUg.  Lit.  Zeit. 
1819»  No.  47.  Sp.  369-384. 

Kleine  Aufsätze  in  den  Big.  Stadt  -  Blättern  (1814 
S.  73-80.)  ;  —  in  dem  Ostsee->Prov.  Bl.  1823  u.  1824. — 
in  den  vpn  K.  F.  Watson  herausgegebenen  Latweefchii 
Awihfes  1823  ff.  mit  der  Chiffre  J.  M. 

*  Beschreibung,  dei*  Feier  des  12  März  1820  (Promulga- 
tion der  Bauernfreyheit)  in  der  Kirche  zu  Uexküll; 
in  Merkels  Zuschauer  1820  No.  1864* 


Brockmann  (Reiner  !•)• 

Studirte  zu  Hamburg  und  Rostock^  wurde  i634  Prof essor 
^«r  griechischen^  Sprache  am  Gymnasium  zu  -Reva/,  i639 
fastor  zu  St.  Katharinen  in  Esthland  und  schon  vor  1642 
Vicepropst.  Geb.  zu  Schwan  im  Meklenburgischen  1609, 
g«t.  ajn  29  November  1647. 

Discursus  valedictorius  de  natura  et  constitutione  histo- 
riae,     Revaliae. . . .     3%  Bogg.  4. 

Griechische,  lateinische,  deutsche  und  esthnische  Gele- 
genheitsgedichte. 


268    BrOCJCMAKN(R.  I.)  (R.2.)«    BROC&MUXtEB.  (IJ.D.). 

Lieferte  zwey  esthniscli  übersetzte .  l^ieder  zl^  Stahls 
Hand-  und  Hausbuch  Th.  2-  (Reval,  1637.  4.)>  ""^  ^^^^^ 
dergleichen  von  ihm  wurden  nach  meinem  Tode  in  dem  von 
"Winckler  herausgegebenen  Hand^r  Haus-*  und  Kirchen- 
buch (Rev^l,  1656f  8.)  abgedruckt» 

Vergib   Witte  D.  B.   in  append,  ad  a*  1647.  —   Gadeb.  L.  B, 
.Th.  1,  S.  ia8.  -^  Nojrd.  Mise,  IV,  i68f  *-  Carlbl.  S.^96, 

V 

Brockmann  (Rexne;r  2.), 

War  Pastor  zu  Lais.     Geb.  ...^  gest.  • . , 

Antheil  an  dem  von  Adrian  Virg'in  2.  herausge'gebenm 
reval  -  esthnischeii  Hand«  imd  Gesangbuqhe.  (Riga, 
1695.    8.) 


Brockmüller  (Johann  Joachim  Daniel). 

Studirte  von  1793  bis  1804,  erst  auf  dem  Pädagogium^ 
dann  auf  der  Universität  ^  zu  JJ alle  Theologie  und  vorzüg- 
lich Sprach'^  und  AUerthumshunde,  promovirte  als  Dohtor  der 
Weltwei^heit  zugleich  mit  seinem  Jugendfreunde  ^  dem  auf 
einer  gelehrten  JReise  nach  Griechenland  {^erstorbenen  Professor 
Georg  JKo'es,  ging  mit  ihm  nach  Kiel^  benutzte  daselbst 
noch  besonders,  privatissime^  den  Unterricht  Reinhold'^y 
habilitirte  sichy  }^ieder  gemeinschaftUcJi  mit  demselben  Freunde^ 
durch  eine  Disputation  pro  facultate  legendi  ^  begab  sich  mit 
{Jim  nach  Kopenhagen ,  empfing  daselbst^  §0  wie  auch  jener^ 
für  eine  Abhandlung  üier  die  kirnen  der  alten  Griechen^  aus 
den  Händen  des  Herzogs  von  Augustenburg  die  grofse  goldene 
Medaille  i  nebst  dem  Patent  als  ausserordentlicher  Professor 
an  der  Universität ,  hehrte ,  nach  Verlauf  von  3  Jahren  nacli 
Kiel  und  von  dort  nach  M^chlenburg  zuriich  9  wo  er  bis  1816 
einer  gelehrten  Erziehungsanstalt  als  zweiter  Direktor  vor- 
Stande  machte  hierauf  ^  unterstützt  von  dem  damaligen  Fun 
^tfin  Primas,    dem   Könige  und  dem  Prinzxn  Ffh* 


BR0CKMÜXij:«£Rr(JOHA>NN  JOACHIM  DaKIEl).  ^69 

drich  VQß  Sachsen^  eine  wissenschaftliche  und  Kumt  reise 
nadi  Italien ,  ging  zurück  durch  die  Sdiweiz  nach  Tübingen^ 
brachte  hier  f  ah  EHrenmitgUed  der  dasigen  Universität  ^  im 
vertrauten  Umgange  mit  den  gelehrtesten  Mitgliedern  derseU 
htn  zwey  Jahre  zu ,  erklärte  auch  privatissime  mehrere  alte 
Klassiker,  und  kam  hierauf  1819  nach  Kurland,  wo  er  seitdem 
ds  Privatlehrer  im  Hause  des  Baron  v.  Könne  auf  Schlofs- 
Hasenpoth  lebte,  in  wenigen  Jahren  aber  nach  Deutschland 
zurückzugehen  und  das  akademische  Leben  wieder  anzutreten 
die  Absicht  hatte.  Geb.  zu  Vier  bey  Boitzenburg  im  Mecklen^ 
hurg'Schwerinschen  am  3i  Julius  1781,  gest.  zu  Schlofs» 
Hasenpoth  am  10  Februar  1826. 

Diss.  de  mimis  yeterum  Graecorum.  Hafniae^  1806*  4* 
Diss.  de  Homeri  odyssea.      Fascic.  L  et  IL     Kiloniaei 

1806..  4. 
Diss.  de  ingenio  Pindari.  Rostochii,  1807.  8- 

Kriegslieder  des  Regiments  von  Falois.  Ebend.  1813. 
8.     2  Hefte, 

Denkschrift  zur  Jubelfeyer  des  grofsen  Orientalisten 
Olaus  Gerhard  Tychsen.  Ebend,  1813.  Fol. 

Aufruf  zur  allgemeinen  Bewatnung  gegen  Napoleons 
Zwingherrschaft.      1813... 

Drei  Kanzelreden ,  gehalten  zu  Lübow  in  Mecklenburg- 
Schwerin.  ..,»  1813.     ßr 

Vorbereitungsgedanken  zu  ein«r  gesegneten  Abendmahls« 
feyen  Für  die  protestantische  Gemeine  in  Vevay, 
Nebst  einem  Anhange  geistlicher  Lieder.    ...  1816*  8« 

Dichterische  Anklänge  auf  meiner  Reise  durch  Italien^ 
Tyrol  und  die  Schweiz.     Tübingen,   1817.     8. 

Aufsätze,  mit  und  ohne  seinm  Namen ,  in  Wolfs  Analec- 
ten;  in  Ba.hnmeyers  Cecilie;  /n  Ben  gel  s  Journal 
für  Theologie;  im  Morgenblatt;  im  Würten^berger 
Volksfreunde ;  im  Frankfurter  Journal ;  imHermeS| 
und  im  Libauschen  Wochenblatt. 

Kecensionen  in  mehrern  kritischen  Blätternt 
Y^r^i*  Meusels  G.  T.  Bd.  17.  S.  363. 


270  V.  Brockkr  (Erdmann  Gustav). 

VON  Bröcker  (Erdmann  Gustav). 

r 

Geb.  zu  Riga  am  18  Novembef  1784,  bildete  sich  auf  der 
dasigen  Domschuh  und  auf  der  Universität  zu  Dorpat^  die 
er  1802,  und  auf  der  zu  Heidelbergs  die  er  i8o5  bezog* 
Nach  einer  Reise  durch  Frankreich  und  Deutschland  kehrte  er 
zu  Ende  des  Jahres  1&06  in  seine  Vaterstadt  zurück  und 
wurde  dort  beymRathe  erst  als  Notär^  dann  1809  als  Archiv- 
Sekretär  s  und  1810  als  Sekretär  des  landvoigteilichen  Gerichts 
angestellt  s  welches  letztere  Amt  er  aber  seiner  Gesundheit 
wegen  1821  niederlegte.  Nachdem  er  sich  hierauf  Dorpat 
zum  Aufenthalt  gewählt  hatte  j  wurde  er  1822  Oberseihretär 
des  Raths  daselbstn  Seit  18 12  ist  er  Mitglied  der  literarisch- 
praktischen  Bilrgerverbindung  zu  Riga,  seit  1823  deren  Ehren- 
mitglied; seit  iSlJ  Mitglied  der  kurländischen  Gesellschaft 
für  Literatur  und  Kunst,  Im  J.  1824  erwarb  er  sich  abwtr 
send  durch  eine  eingesandte  Dissertation  die  juristische  Doktor- 
würde auf  der  Universität  zu  Königsberg ,  und  nachdem  er  in 
demselben  Jahre  seine  Stelle  beym  Rathe  aufgegeben  hatte^ 
erhielt  er  i825  die  ausserordentliche  Professur  der  Provincial 
rechte, an  der  Universität  Dorpat, 

Einigfes  ober  den  Unfug  mit  Bittschriften  in  Rufsland 
und  dessen  Abwendung,  Zum  Besten  der  Vorstadt- 
Anlagen  herausgegeben.     Riga  9  1817«     35  S.  4« 

Ueber  die  ärztlichen  Befundscheine,  mit  besonderer 
Hinsicht  a.uf  die  russische  Gesetzgebung.  Ebend.  1822* 
53  S.  8.  >  besonderer  Abdruck  aus  seinem  Jahrbuch  für 
Rechtsgelehr^e  Bd.  I.  S.  1-53. 

Diss.  philosophico-juHdica  —  Maleficus  ob  fugam  e  car- 
cere  graviter  puniendus  est  —  pro  summis  in  utroq[ue 
jure  hqnoribus  obtinendis.  Regiom.  (1825).  80  S»  8« 

Der  30.  Jul.  1814  in  St.  Petfürsburg;   in  der  Livona  für 

1815  S.  235-254» 
Geschenke    des   Augenblicks    für    den    Augenblick;    '/* 
Livona's  Blumenkranz,    herausgegeben  von  G.  Tie- 
lemann.    istes  Bäzidch.    (Riga  u.  Dorpat,  1818«  o«) 
S.  257-273. 


V«  Bröcixr  (EaiiMAHK  Gustav)*  27 1 

Ancbchtsübnngen  und  Bibellesen  während  der  Haft 
(Bruchstücke  einer  noch  ungedri}ckten  Schrift:  über 
Gefangene  und  Gefängnisse);  im  Morgenblatt  1822> 
No.  258,  259.  261  u.  262. 

Critiken  über  Kunstleistungen,  in  Dr.  Merkels  Zu- 
schauer,  vorzüglich  vom  Jahre  181 8  9  unterzeichnet  mit 

—  er. 

> 

Viele  Aufsätze  artistischen,  kameralistischen,  polizeyli- 
chen  und  juridischen  Inhalts  in  den  Hig.  Stadtbll.,  be- 
sonders in  den  Jahrgängen  1820  u.  1821 9  theils  mit  gan- 
zrni  Namenj  theils  mit  den  Chiffern  —  er,  er;  theils  auch 
vide  unbezeichnete  im  Jahrg.  1821. 

Beyträge  zu  der  von  T.  K.  Hartleben  herausgegebenen 
Justiz-  und  Polizey-Fama. 

Correspondenzartikel  in  dem  Ostsee-Provinzen-Blatt. 

•^ 

Giebt  heraus: 

Jahrbuch  für  Rechtsgelehrte  in  Rufsland.  Ister  Bd.  Riga, 
1B22.  Vniu.  352S.—  2terBd.  Ebend.  1824.  VIII 
u.  356  S.  —  Er  selbst  hat  dazu  geliefert :  Ueber  die 
ärztlichen  Befundscheine.  I.  1-53*  —  Russische  Ge- 
setzgebung. I.  117-119.  —  Dr.  Karl  Aug.  Wilh.  Schrö- 
ter etc. ,  eine  biographische  Skizze:  I.  220-224.  — 
Literarisches  Mancherlei.  I.  225-244.  IL  265-302.  — 
Ist  in  den  Ostseeprovinzen  Alles  der  nach  russ.  Ge- 
setzen ganz  uneingeschränkten  Verjährung  unterwor- 
fen? Ein  Versuch  zur  Beantwortung.  I.  245-254.  — 
Die  Reversalieh  in  Verhören,  als  Schutzmittel  wider 
Gewaltthät^keit.  L  278-287*  —  Andeutungen.  I« 
331-344.  II.  303-337.  —  Die  Juristenfacultät  in 
Dorpat.  I.  345.  -—  Ansichten  über  Policei ,  Policei- 
Wissenschaft  und  Policei-Recht.  II.  338-356. 

Rtdigirtej  als  Mitglied  der  zum  Entwurf  einer-  Bau-  und 
Feuerordnung  für  Riga  nieidergesetzten  Kommission^  die 
in  deutscher  und  russischer  Sprache  erschienene  Bau-Ord- 
nung für  die  Stadt  Riga  und  deren  Vorstädte.  Riga,  1820. 
59  S.  4.  und  Neu  revidirte  und  hochobrigkeitlich  be- 
stätigte Feuer-  und  Brand-Ordnung  für  die  Stadt  Riga. 
Ebend.  1820.     65  S.  4- 


2J2  Broms  (Ingbmünd  Oi.ofson). 

Broms  oder  Broms  *)  (Ingemund  Olofson). 

Kam  in  seinem  iSten  Jahre  nach  Upsal  und  wurde  daselbst 
1697  Mag,  der  Phil,  und  noch  in  demselben  Jahre  Lehrer  der 
griechischen  Sprache  am  Gymnasium  zu  Sirengnas^  darauf 
aber  ijoSProf,  der  orientalischen  Sprachen  an  der  Universität 
Pernau^  doch  trat  er  dieses  Amt  erst  1704  «n,  weil  et  zuvor 
eine  geleJirte  Reise  ins  Ausland  unternahm  und  die  vornehm- 
sten Akademien  desselben  besuchte ^  wurde  hierauf  i'jo'J  Prof, 
der  TheoL  '  ebendaselbst  ^  17 17  aber  Superintendent  zu  Karl 
Stadt  und  1719  X)r.  der  Theologie  zuUpsaL  Geb.  zu  Pennin- 
geby  in  Rojslagen  am  2  May  1669,  gest,  zu  Karlstadt  1722. 

# 

Disp.  de  donariis  templorum  veterum.  gentilium.  (Praes. 

Elia  Obrechto.)     Upsaliae,   1696- 
Disp.   (pro  gradu  magisterii)  de  Vandalorum  in  Africa 

imperio.     (Praes.  Lagerlöfio.)     Ibid.  1\697- 
Disp.  pro  capessendo  munere  lectoris  in  Gymnasio  Streg- 

nensi:    de  Gymnasiis  veterum  Graecorum  d.  18  Sept. 

1697.  .  V        . 

Sylloge  positiouum  miscellanearum.  Stregnesii  d.  9*  Not. 
1701.     Ibid,  d.  21  Maji  1702. 

Oratio  funebris  in^Carolum  XI.  •  •  • 

Oratio  in  laiidem  Joannis  Wingii  •  •  • 

Progr.  . . .  d.  2ä  Febr.  1 7O8.  Zur  Bekanntmachung  der 
königL  Befehle  f  wodurch  den  schwedischen  U nt er thanen  ver- 
boten wurde i  auf  deutsche  Universitäter}  zugehen^  wo  sidi 
Ketzerey  finde, 

Uebersetzungen  aus  dem  Griechischen  ins  Lateinische 
und  Schwedische. 

Streitschriften  mit  Folker. 

Gab  heraus:  Fisdhelins  Pietismus  detcctus  (17O8),  ins 
Schwedische  übersetzt  und  mit  einem  Zusatz  (tilskott)  von 
der  pietistischen  Schwärmerey  versehen.     ...   1715. 

Vergl.  Sjobe'rg  Fernavia  lit.  Part. II..  u,  daraus  Nova  lit.  mar.  B. 

1704.  p.  140.  —  Bacmeister  in  G,  F.  Müllers  Saminl. 

'  ru88,  öesch.  IX.  223.  * —   Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  Tag.  — 

N.  Nord*  Mise«  XVIII.  S3i*  nach  G«zeli2  biograph.  Lexik. 

I.  141- 


*)  So    seine    schwedischen   Biographen;     Bacmeister  uiicl 
Gadcbutch  haben  die  erste  Scnreibart. 


V.  Beömsen  (K.  M*)«    Brosse  (F.  Gh.).         273 

VON  Brömsen  (Karl  Moriz). 

KmerUdhrussischer  Major  und  Arrendehesitzer  des  Krön- 
gur«  Zintenhof  im  Pernauschen.     Geh, . . . ,  gest.  • . . 

Hufsland  und  das  Kussische  Reich  9  ein  geographisches 
Sandbuch.  Ister  Bd.  Berlin,  1819.  XLII  u.  409  S.  — 
litt  Bd.  Ebend.  18195  ^^^  fortlaufenäer  Zahl^  bis 
824  S.  8.  " 

Ueber  den  Roggen  wurm ;  im  Oekon.  Repert.  f.  Li  vi.  IL  3. 
S.  734-737.  —  Beschreibung  eines  schwedisc]ieii  Wolfs- 
gartens; ehend,  VL  2*  S.  590-595. 

Sammlung  von  Wörtern,  welche  aus  der  russischen  und 
deutschen  Sprache  in  die  ehstnische  gekommen  sind; 
m  Rosenplänters  Beitr.  zur  gen.  Kenntn.  d.  ehstn» 
Sprache.  IIL   139-149.    X.   148-158.    XVL   100-131. 

Weibermangel  im  Gouvernement  Irkuzk;  in  den  Neuen 
inländ.  Bll.  1818  S.  340-342.  —  Baggo  Hufwuth  (Be^ 
richtigung  einer  Anekdote  von  ihni) ;  ebend.  S.  349. 

Brosse  (Friedrich  Christoph). 

Bruder  des  nachfolgenden* 

Wurde  zu  Riga^  wo  sein  Vater  ein  rühmlich  bekannter 
Kunst'  und  Handlungsgärtner  ist^  am  11  Februar  1778  gc- 
borm.  Den  ersten  Grund  zu  Sprach-  und  wissenschaftlichen 
Kenntnissen  legte  er  auf  dem  Lyceum  seiner  Vaterstadt ;  stu- 
f^rtt  sodunn  zu  Leipzig  und  Jena,  kehrte  lygS  nach  Riga 
Zurück  und  wurde  1799  (ord,  am  16  Oktober)  Prediger  an 
'^«r  Kirdie  zu  Dünamiinde  in  der  rigaschen  Präpositur, 

Anti-Psevdo-Kantiade.  Oder  der  Leinweber  und  sein 
Sohn.  Ein  satyrisch  -  kritischer  Roman,  mit  imagi- 
nirten  Kupfern,  ohne  Vorrede  von  Kant,  aber  mit 
einer  üblen  Nachrede  der  Kantianer,  herausgegeben, 
von  Ernst  Bonseas«  Gnidos  (Riga),  bey  Amosoroso 
Severesto,  1798.  XIIu.  218S.  8.  {Die  Vorrede  ist 
Schaget  ix.  s.  jv.,  d.  i.  Tegasch  [ein  Gut  im  LemsatecÄen], 
wo  der  Verf.  damals  Hauslehrer  war,  unterschrieben.^ 

l  Band.  29 


274  Brosse  (Friedrich  Christoph). 

Anakreon  mit  Erläuterungen.  Berlin,  1806«  388  S.  8* 
Die  heilige  Schrift,  ein  Lesehuch  für  Jedermann.     Allen 
Bibelfreunden  gewidmet.    Gesprochen  in  der  General- 
Versammlung   uüd  auf  Verlangen   des  resp.  Directo- 
riums  gedruckt.     Riga,   1817.     16  S.  kl.  8. 

•  Erinnerungsblatt  für  Gustav  Falk's     (weiland  Arren- 

dator's  zU|Zarnikau)  Gönner  und  Freunde.     EbAd. 
1818.     14  s.   8. 
Gedichte,  sowohl  einzeln  gedruckt^  als  auch  in  F.  E.  S  c  h  r  ö  - 
'  ders     St.  Petersb.  Monatsschrift   oder  Kuthenia;  — 
in    Kaffka's    Nord.    Archiv;    —    in   Albers   Nord. 
Almanach;    -—    in    Hecke's    Mitauschen    Wöchentl. 
Unteorhl;    — ■*  m- Schlippenbachs  Kuronia;    —  in 
vier   Livona   für    1815     (S.  75-78.      Das    Aathal  bey 
Treiden). 
Die  Hole  der  Kalypso,    nach  dem  Homer    (mit  beige- 
fügten Anmerkungen  über  Vossens  Uebersetzung); 
in  Kaffka's  Nord.  Archiv  1804.   März  S.  161-173.  *— 
Ueber  die  uns  bevprstehende  gänzliche  Versandung  des 
Dünastromes  an  seinem  Ausflusse  in  die  Qstsee;  ebend. 
1806.  Jun.  S.  183-197.    —   Antikritik  gegen  D.  A.  E., 
den  Beurtheiler   des    Anakreon    von  F.    C.  B rosse; 
ebend.  1806.  Bd.  4.  S.  131-135. 

*  Ueber  Herrn  Elzner,  den  Gelehrten^aus  Sachsen '—in 

Biga;  in  den  Mitauschen  Wöch.  Unterh.  Bd.  4.  S.  347« 
(I8O6.)  —  *  Theaterkritik  aus  Riga;  ebend.  S.  364. 
Dramaturgische  Blätter  (die  Rigische  Bühne  betref- 
fend); in  Schröders  und  Albers  Ruthenia  1807« 
I.  138-157.  231-246.  312-326.  H.  43-60.  240-256- 
III.  245  -  252.  328  -  332.  '  (  Dagegen :  Antwort  etc. 
Ton  Carl  Ackermann,  im  Intellisenzblatt  der 
-Ruthenia  1807.  März.  ^  Bog.  8.,  auai  als  Beylage 
zum  Rig.  Wochenbl. ;  worat// B  r  o  s  s  e  antwortete  im 
Intell.  Bl.  zum  Aprilheft  ders.  Zeitschrift,  und  in  der 
*  Charakteristik  des  Schauspielers  aus  dem  Wochenbl. 
(gen.  Carl.  Ackermann).  Eine  Skizze  von  F.  C.  B. 
Biga,  1807.  1  Bog.  8.)  —  Bemerkungen  gegen  D.  A.E., 
den  Beurtheiler  des  „Anakreon,  mit  Erläuterungen 
von  F.  C.  B rosse,"  in  derAUg.Lit.  Zeit*  1806  No.  181; 
ebend.  iS07*  11.166-174.  —  Ueber  die  Ballade ;  ebend. 
1809.  III.  30-43.  —  Mitausches  Theater  JL  ebend.  1810« 
I.  318-327. 


Bross£  (Friedrich  Christoph).  2j5 

Der  Kirclienpatrony  ein  alte<  livländisches  Karikatur- 
gemähide; in  Albers  Nord.  Almanach  für  1807 
S.  104-117. 

*  Dankbarkeit  leidet  Schiffbruch;  in  den  Rig*  Stadtbll. 
1817  S.  21-23.  25-28. 

Der  Eisgang  1814  bey  der  Mündung  der  Düna;  in  den 
Inland.  BIL  1814.  No.  16.  S.  61  u.  62. 

Standrede  bey  der  Beerdigung  des  Propsts  Karl  En^anuel 
Pegau;  iVi  Grave's  Magaz.  f.  protest.  Pred.  ^Jahrg. 
1816  S.  258-260.  —  Fromme  Wünsche  am  Jubeltage 
der  dritten  Reformationsfeier;  ebend,  Jahrg.  1817 
S.  299-391  ;  stehen  auch  in  der  Reformations-Jubelfeier 
derRig.  Bibel-Gesellschaft  S.  15-17. 

Deutlichkeit,  ein  unerlafsliches  £rfordernifs  öconom. 
Anweisungen;  fgi  N.  Ökonom.  Repert.  f.  Livl.  I.  l. 
S.  3-19-  —  Normalid6en  zur  Begründung  rechtlicher 
Aufhebung  der  Gespilde  und  vortheilhafte  Erlangung 
reiner  Grundstücke;  ebend.  I.  3-  S.  286-303  u.  I.  4» 
S. 355-380-  —  Ueber  Wiesenverbesserung;  ebend,  II.  2» 
S.  83-90.  —  Ist  übertriebene  Waldschonung  auch 
wirklich  ein  Holzersparnifs;  ebend,  II.  2.  S.  91-106.  — 
Patriotische  Vorschläge  zu  einer  zweckmäfsigern  Forst- 
kultur in  Liv-  und  Esthland  zum  Privatgebrauch; 
ebend.  IL  3.  S.  181-198.  —  Von  der  Anlage  lebendiger» 
für  unser  Klima  schicklicher  Umzäunungen;  ebend» 
II.  3.  S.  199-207.  —  Idealische  Träumerey  in  der 
Oeconomie,  wie  schädlich!  ebend.  III.  2-  S.  188-195.  — 
Ueber  die  Ursache  der  Abnahme  der  Fischerey  in  der 
Ostsee  im  Vergleich  gegen  die  altern  Zeiten;  ebend* 
V.  0.  S.  209-216. 

Utferte  die  lettische  Sprachpi^be  zu  dem  J^r  acht  werke :  Pacis 
annis  MÖCCCXIV  et  MDCCCXV  foederatis  armis 
restitutae  monumentum  —  — -  curante  Aug.  Barth« 
Vratislaviae.  Fol.,  welches  zuerst  18 16  in  43,  dann  1818 
m  mehr  als  100  Sprachproben  erschien ;  ferner:  eine  Verglei-  - 
chung  lettischer  W-örter  zu  den  allen  preussischen  Jßigen- 
namen  in  Vaters  Sprache  4er  alten  Preussen  (Braun-  / 
schweig,  1§21.  8.)  S.  147-149 >  und  die  lettischen  Ueber- 
Setzungen  vieler  livL  Gouvernements- Regierungspatente  ^  so 
fvie  der  vom  livL  Kameralhof  1826  er/öss«neri  Instruction 
für    diß    Gränz-Staroste    (sS.  4.)    unter   dem    Titel: 


376    Brossk  (F&iedr.  Christ.)    (Pbter  Gottlieb). 

Eerahdifchana  preekTc];i  rohbefohu-starasteem  (Riga, 
1825.)  aS.  4.  / 

Gab  heraus: 

Gemeinschaf tUch  mit  F.  B.  Alb  er  s:  Rutnenia  oder  deut- 
sche Monatsschrift  in  Rufsland.  Januar  bis  Aug*  1811. 
Riga.  2 Bde.,  jeder  Band  von  4  St.  8.»  und  lieferte  darin: 
Vom  Unterschiede  zwischen  der  neuern  Bühne  und 
den  theatralischen  Vorstellungen  der  Alten.  Bd.  II. 
S.  61-72-  121-135,  214-224. 


Brosse  (Peter  Gottlieb). 

Bruder  des  vorhergehenden. 

Geh,  zu  Riga  am  t  Julius  1793,  besuchte,  zuerst  das  dor- 
tige Lyceum^  dann  das  Gymnasium  von  1804  bis  181O9  stu- 
dirte  hierauf  in  Dorpat  Arzneyhunde ,  thaty  nebst  mekrern 
Zöglingen  der  Universität ^  noch  vor  absolvirtem  aliaderm- 
sehen  Kursus  ^  im  J.  18 12  in  Riga  bey  den  Kriegshospitäkrn 
Dienste  und  zog  sich  dort  eine  meJirmonatliche  schwere  Krank- 
'  heit  zu.  Nach  seiner  Genesung  vollendete  er  seine  Studien^ 
promovirte  18 14  als  X)r.  der  A.  G.,  machte  darauf  eine  Reise 
ins  Ausland  j  und  lebt  gegenwärtig  (1826)  in  Moskau  j  m 
er  die  Direktion  des  auf  Betrieb  des  Generalgouverneurs  Fär- 
ben Golizin  errichteten  Augenlieil- Instituts  unentgdtlich 
übernommen  hat, 

pi^s.  inaug.  med.  de  haemorrtagia  pulmonum.  Dorpati» 
1814.     60  S,   8. 

M.  P.  Orfila's  Rettungsyerfahren  bey  Vergiftungen  und 
im  Scheintode 9  nebst  den  Mitteln  zur  Erkennung  der 
Gifte  und  der  verfälschten  Weine  und  zur  Unterschei- 
dung des  wahren  Todes  vom  Scheintode;  Aus  dem 
Französischen  übersetzt.  Berlin^  1819.  VI  u.  190S. 
kl.  8.  V 

Vergl.  Tnländl  BU.  1814  S.  104.  —  0$tsec-Prov.  Bl.  1826.  No.i7« 
S.  80. 


I 


Brotzb  (Johann  Ghrxstoj^h)«'  377 

Brotze  (Johann  Christoph). 

Jn  sc/ner  Kindheit  'war  er  äusserst  kränklich ,  so  dafs  er 
erst  im  5ten  Jahre  gehen  lernte^  und  ihm  seiner  schwachen  Au* 
£m  wegen  das  Zeichnen  verboten  werden  mufst^.  Mit  zufi^li- 
mnden  Jdh'en  besserte  sich  aber  seine  Gesundheit  ^  .  üad  er, 
irjreute  sich,  sogar ,    ungeachtet  aller  seiner  die  Augen  sa 

L  sx}vr  angreifenden  Arbeiten ,  bis  ins  ht>he  Aller  eines  acliarfep, 
Gesichts.  \  Ohnt  zum  Studiren  bestimmt  zu  seyn ,  besuchte 
ir  das  Gymnasium  seiner  Vaterstadt  und  lernte  alks  .mit, 
wozu  er  Gelegenheit  fand.  Als  er  von  der  Schule  abgihe^ 
mllte^  rieth  ihm  der  Rektor  M^  Fr-  Chr.  Baumeister^ 
sidi  den  Studien  ganz  zu  svidmeii^  und  der  Rathsherr  Frit- 
sche  nahm  ihn  in  sein  Haas^  behandelte  ihn  wie  seinen  Sohn 
und  hatte  dafür  an  ihm  einen  Gehülfen  in  der  Führung  der 
Rdinungen  über  die  Kornverwaltung  im,  siebenjährigen 
Kriege,  Aus  Dankbarkeit  blieb  Brotze  bis  nach  erfolgtem 
Frieden  bey  ihm^  und  gmg  erst  1763  zur  Universität  mch 

I  Ldpzig  ab  f  wo  er  sich  hauptsächlich  der  Tlieologie  widmete^ 
flier  auch  mit  Eifer  Philologie  studirte  und  seine  ersten  literä' 
risdien  Arbeiten ,  als  Gehülfe  der  Professoren  Adelung  und 
Schreber  bey  ihren  gelehrten  Werken^  lieferte.  Mit  Pro^ 
femr  J.  M,  Schröckh^  dessen  jüngsten  Bruder  er  unter- 
richtete y  zog  er,  als  dessen  Amanuensis^  nach  Wittenbergs 
studirte  daselbst  fort  und  nahm  die  Würde  eines  Dr,  der  PhiU 
<in.  Jm  J.  1768  folgte  er  einem  Rufenach  Riga  und  wurde 
fo'er  Privatlehrer  in  einer^i  angesehenen  Hause ,  im  folgenden 
Jfl/irc  aber  Subrektor  am  Lyceum  und  1783  Konrektor 
daselbst.  Das  mehrmals  ihm  angetragene  Rektorat  lehnte  er 
stets  ab ^  vertrat  jedoch  nach  des  Rektors  Götte  Tode  diese 
Stelle  vom  10  Februar  1801  bis  zum  16  September  1804,  da 
^f  bey  dem  neu  eröffneten  Gouvernements -Gymnasium  ^  das 
^mt  eines  OberleJirers  übernahm.  1808  wurde  er  zum  T/r. 
Rath  ernannt  j  und  am  16  Septen^er  i8i5  kgte  er  seinLdu 


2jS  BaqTKE  (Johann  Ghhistofh). 

\ 

reramt  nieder  nnd  begab  skh  in  den  Ruhestand.  In  seinem 
Berufe  war  er  ein  treuer,  fleifsiger  und  liebevoller  Lehrer; 
ausseir  demselben  hatte  er  sich  zum  Lieblingsfache  die  Erfor- 
schung der  Uviändischeh  und  besonders  der  rigaschen  (Je- 
sclüchte  erwählt.  Dieses  betrieb  er  mit  der  bewundernswürdig- 
sten Aemsigkeit  und-  (Jenauigheit,  und  veranstaltete  für  das- 
selbe Sammlungen  f  welche  jedem  spätern  Historiker  unsers 
Vaterlandes  eine  reiche  Fundgrube  seyn .  werden  und  dem  stil- 
le Verdienste  ihres  Urhebers  einen  bleibenden  Ruhm  sidiern. 
Geb.  zw  Görlitz  am  12  September  n.  Su  17429  gest«  «'« 
4  August  1823.    • 

*  Aljbandlung  von  den  Tugenden  und  ihren  Belohnun- 

gen, als  eine  Fortsetzung  der  Abhandlung  von  den 
Verbrechen  und  ihren  Strafen.  Aus  dem  Französischen. 
IViga,  1769.  8.  J  eine  IJebersetzung  .der  französischen  Be- 
arbeitung Finge rons  von  Dragonetti'5  Abhand- 
hing  Delle  virtu  et  de  premü» 

*  Samuel  Engels,   Aarbergischen  Landvoigts   und  Raths 
;    der. Republik  B^rn,  geographische  und  kritische  Nach- 
richten über  die  Lage  der  nördlichen  Gegenden  von 
Asien  und  Amerika.    Aus  dem  Franse.    Mitau,  1772.  4. 
Die  Uebersetzung   ist    vorn  Verfaßser  selbst  durchgesehen^ 

'  verbessert  und  mit  vhlen  neuen  Zusätzen  bereichert, 

*  Cäroli  Gottlob  Sonntagii  Rectoris  cum  virgine  lectissi- 

ma  Gprtruta*  Hedvica'  Grave  nuptias  piis  votis  prose- 
'    quitur  Lyceum.  Rigae  d,  XX  Nov.  MDCCLXXXIX.  4. 

*  Yiro  Magnifico  et  plurimum  reverendo  Christiano  Da- 

vidi  Lenz ,  ecclesiarum  per  Livoniam  Superattendenti 
generali  nee  non>sacri  senatus  praesidl  dignissimo, 
quinquagesimum  munerum  ecclesiasticorum  suscepto- 
rum  annum  IIX.  Calend.  Julii  celebranti  gratulatur 
Lyceum  Rigense,  MDCCXCII,  4, 
JProgr.  Rückblick  in  die  Vergangenheit,  Riga,  1805. 
r^OS.  -^  otes  Stück.  Ebend.  1806t  20  S,  »^  3tes  Stück. 
Ebend,1807.  208--^  4te«Stück,  Ebend^lsOS*  20S.— 
5tes  Stück.  Ebend.  1809.  22  S,  —  etes  Stück,  Ebend. 
1810.    20  S.     —     7tes  Stück.  Ebend.  1812-    20  S.   — 

*  8tes  u.  letztes  Stück.    Ebend.  1814,    23  S*   4.     (EXstorl 
sehen  und  topographischen  Inhalts.) 


B&OTZ£^  (Johann  Ghrxstoph)«  279 

Zum  Abschiede  von  dem  kaisörLicken  Gouverneiiients-» 
Gymnasium  in  Riga»  gesprochen  am  16  September  1'815> 
Riga.     14  S,  8. 

Viele  kleinere  und  gröfsere  Abhandlungen  aus  dem  Fran- 
zösischen für  Prof.  Aäelung,  so  wie  Zeichnungen 
zu  Kupfern  und  Karten  zu  desselben  Schriften. 

Uebersetzungen  aus  dem  Französischen  von  Aufsätzen, 
die  Naturgeschichte  und  Naturlehre  betreffend  ^  für 
Prof.  Schreber. 

Mehrere  Abhandlungen  in  Schrebers  Schauplatz  der 
Künste  und  Wissenschaften. 

V 

Nachricht  von  den  ehemaligen  liefländischen  ,Haupt- 
mannschaften  oder  Starosteien;  in  den  Nord.  Mise. 
VII.  261 -2 54»  —  Anmerkungen  über  eine  neuer- 
lich vorgehrachte^  den  rigischen  Handel  und  dieDüna 
betreffende  Behauptung  ;^  ebend,  255-258.  '—  Be- 
schreibung dreyer  alten  Kussi^chen  Münzen;  ebenda 
IX.  315-317.  — *  Schlock;  ebend.  XI.  42^-430*  — 
Fragen  t  l)  we^en  eines  krebsartigen  Wasser-Insects ; 
2)  wegen  zweener  eingemauerten  Menschen,  die  man 
neuetlich  in  Xieüiind  gefunden  hat;  3)  wegen  eines 
Petschafts  aus  dem  Kloster  Kuma ;  ebend.Xlll.  503-512. — 
Der  Leichenstein  des  ehemaligen  Bischofs  Otto  Schen- 
king,  zu  Wenden;  ebend.  XV»  785-787*  —  Ehstnische 
Kriegsartikel;  ebend.  787-789*  —  Die  Titel  der  ehe- 
maligen"" liefländischen  Ordensmeister;,  ebend.  XVIU. 
581-584.  "-^  Das  Trauergefolge  bey  dem  Leichen- 
begängnifs  des  Herzogs  Friedrich  von  Kurland  im 
Jahr  1643;  ebend.  XXIV.  458-476-  —  Abschrift  der 
Urkunde',  aus  welcher  Arndt  das  Wort  Drillen  an- 
führt; ebend.  477-487-  —  (-4//es  anonym.) 

Bemerkungen  über  etliche  Stellen  des  von  Herrn  Friebe 
im  265ten  St.  der  nord.  Mise,  gelieferten  Beytrags  zur 
livL  Geschichte;  in, den  N.  Nord.  Mise.  L  485-493*  — 
Nachricht  von  ein^em  seltenen  Thaler;  ebend.  III.  7247 — 
Vereinigung  der  livländischen  Kitterschaft,  zu  Wemel 
1482  (oder  schon  1472),  ^bend.  VIL  471-496.  -^  Ei- 
nige liefländische  Urkunden  nebst  beygefügten  erläu- 
ternden und  berichtigenden  Anmerkungen ;  ebend.  IX* 
546-580.  -—  Bemerkungen  über  etliche  in  üefländi- 
tchen  Urkunden  und  historischen  NachfichteH'  vor« 


28o  3üp<F2E  (JottANN  Christoph). 

kommende ,  zum  Theil  schon  unbekannt  gewordene 
Ausdrücke;  nebst  Winken  über  ehemalige  rigische  Be- 
gebenheiten u.  Sitten;  ebend.  XI.  38 1-5 14-  XV.  544-574 
u.  XVII.  .140-159.  —  Nachricht  von  einer  im  Jahr  1613 
durch  das  Herzogthum  Liefland  ergangenen  katholi- 
schen Kirchenvisitation  und  dem  dabey  befundenen 
Kirchenzustande ;  ebend,  529-538«  —  Von  dem  lief- 
ländischen  Münzwesen  des  15ten  Jahrhunderts^  wobey 
Zugleich  die  damaligen  Preise  verschiedener  Waaren 

,  und  Sachen  angezeigt  werden;  ebend.  XV.  469-509.  — 
Nachriclit  von  dem  ältesten  kurländischen  Thaler; 
ebend,.  575-577*  —  Nachricht  von  einem ,  etliche  lief- 
und  ehstländische  Alterthümer  etc.  betreffenden  Ma- 
nuscript^  aus  dem  Anfange  des  47ten  Jahrhunderts 
(von  Mart.  Aschanaeus) ;  ebend.  582-587*  —  Einige 
Urkunden  und  Bruchstücke  aus  der  liefländischen  Ge- 
schichte 5  hauptsächlich  des  l4ten,  1 5ten  und  16ten 
Jahrhunderts  ;  ebend,  XVII.  7-104.  —  Ueber  das  Todes- 
jahr des  Ordensmeisters  Freitag  von  Loringhove; 
eftcnJ.  122-127-  —  Nachrichten  von  zwey  ehemali- 
gen, bisher  unbekannt  gewesenen  dörptschen  Bischöf- 
fen;  ebend,  128-132.  —  Einige  Nachrichten  von  den 
ehemaligen  Honigbäumen  bey  Riga;  e6eiK/.  13^3-140. — 
Vorläufige  Bemerkungen  über  eine  alte,  d^Kommerz- 
tractat  zwischen  Smolensk  und  Kiga  enthaltende  Ur- 
kunde; ebend.  XVIII.  273-276.  —  (ilWes  anonym.) 

Miscellen  aus  alten  Bigischen  Blättern,  zur  Unterhal- 
tung der  Leser;  in  Kaffka*s  Nord.  Archiv  1806.  M- 
47-56.  IV.  216-219.  1807.11.153-155. —  Ueber  aller- 
ley  Anordnungen  im  Stadt-Kegimente  und  deren  Ver- 
änderungen; ebend.  1806.  IV.  136-147.  —  Ursprung 
der  Kirchenordnung  in  Riga;  ebend.  208-212.  — 
Gotthard  Welling  und  Job.  Derenthal,  z-wey  ausge- 
zeichnete Staatsmänner  aus  dem  vorigen  Jahrhunderte; 
ebend.  212-216.  —  Begünstigung  des  Rigischen  Han- 
dels seit  dem  Ursprung  der  Stadt;  ebend.  1807.  ^* 
16-28-  —  AUerley  Rechte  und  Verordnungen  der  Stadt 
Riga;  ebend,  IL  110-123«  —  Andreas  Koye;  ebend. 
IIL. 205-207.  • —  Berichtigung;  ebend.  208.  —  Einige 

N  Verordnungen  gegen  das  Strandrecht;  ebend.  1808*  I* 
dl-60«  **-  Von  der  Lage  und  der  Erweiterung  der 
Stadt  Riga;  ebauL  i^S^iiS.  •— *  Von  der  Pest,  dieLiv- 


BltOTZB''(JOHAMN  CkrISTPVH).  sISl 

land  ehemals  ausgestanden  hat;  ebenda  IT«  46*6 0«  *^— 
Voft  dem  Kloster  Padis;  ebend.  228-234.  —  Begeben- 
heiten nach  Eroberung  der  Stadt  Riga  im  Jahr  1621 
durch  Gustav  Adolph;  ebend,  IIL  60-75.  100-116-  — 
Ehemaliger  Zustand  des  Rigischen  Kaiserl.  Lyceums ; 
ebend,  IV.  72-78-  -—  Wie  sähe  es  vor  200  Jahren 
in  Riga  aus?  ebend,  21^-244.  (^Alle  diese  Aufsätze, 
mit  Ausnahme  des  ersten  und  letzten^  erschienen  ano- 
nym.) 
Berichtigung  eines  Artikels  in  der  Livländischen  Biblio- 
thek von    Gadebusch    (über  Joh.   Rivius);    in  Aug. 

Albanus  Livl.  Schulbll.  1813.  No.  26-  S. 201-203. — 
Fragmentarische  Nachrichten  von  den  Schulen  in  der 
Vorzeit  Livlands;  ebend,  No^44.  S.  345-347.  No.  45. 
S.  353.  und  1814.  No.  2-  S.  13-16.  —  Scholgeselle; 
Aend,  1814.  No.  l4.  S.  108-111.  —  Alte  Schulgesetze 
aus  Riga;  ebend.  No.  35.  S,  273-280-  —  Ein  bemer- 
kenswerther  Umstand  aus  dem  Leben  des  Rigischen 
Supferinten deuten  Doct.  Kaspari  (gest.  1702);  ebend. 
No.  51.  S.  401.  u.  402.  —  Nachrichten  von  alten  Schu- 
len in  Riga'und  Livland;  €6e/ief.  1815.  No.  3.  S.  42".—- 
Tachy mathie  (erfunden  von  Joachim  Prisich  ) ;  ebend* 
S.  43-45.     —     Nachrichten  Von  den  ältesten  Schulen 

.inReval;  €&enJ.  No. 7- S.103-107.  No.lO.  S.150-15Ö-  — 
Anecdote;  ebend,  No.  7.  S.  109.  -—  Allerlfey  Deriva- 
tionen; ebend,  No.  11.  S.  170-173-  —  Alte  Anagram- 
me; ebend,  No.  12.  S.  183-186.  —  Nachricht  von  einer 
alten  vaterländischen  Denkmünze;  ebend,  No.  13* 
S.  203  u.   204*  ^ 

Seltr  viele  Aufsätze  m  Jen  Rig.  Stadtbll.  1810-1821*  theils 
mit  seinem  Namen ,  theils  mit  Br.  oder  B.  Die  mit  B. 
a//ein  (eine  Bezeichnung,  die  auch  von  L.  Bergmann  und 
Bulmerincq  zur  Unterschrift  benutzt  worden)  unter- 
züdineten  Aufsätze  sind:  1811  S.  361-364.  Gilde  u.  Gild- 
«tubfen;  —  1816  S.  357-359-  Bürgermilitair  in  Riga;  — 
1818  S.  10-  Witterungsanzeige  »von  1616u.  l6l7;  — 
ebend,  S.  18-  Ueber  den  frühern  Holzhandel;  — —  ebend, 
S.  29.  Mangel  an  Aerzten  in  Riga  im  Jahr  f516;  — 
ebend,  8.38-  Was  bedeutet  Oeconomus  im  49sten  Stück 
der  Rig.  Stadtbll.  des  vorigen  Jahres  S.  318?  —  ebend, 
S.  85.  Stadtmagazin  in  vorigen  Zeiten.  —  (^Es  scheint 
auch  manches  ganz  unbezeichnet  von  ihm  dort  vorhanden 

L  Band.  3o 


i28a  Baovee  (Johann  Christoph). 

zu  seyn;  mancJies  haben  Andre  ^  aus  seinen  Papieren  tnt^ 
lehnte  dort  geliefert.^  ' 

Nachricht  von  Th.  Hiärns  livl.  Geschichte  und  dessen 
Collectaneis,  die  in  dem  Ritterschaftsarchive  zu  Riga  auf- 
bewahrt werden ;  in  der  Samml.  ehst-  liv-  und  kurländi- 
scher  Geschichtschr.  Ister  Bd.  (Mi tau,  1794.  4.)  Vorr. 
S.  VIII-XIII.  (Auch  half  er  bey  Herausgabe  dieser  Samnu 
lung  durch  KoUütionirung  der  Abschriften,') 

Beyträge  z»  A.  W.  Hupeis  topograph.  Nachrichten  voji 
Liv-  und  Ehstland. 

Nachricht  von  seinein  Lebext  und  seinen  Schriften;  in 
Aug.  Albanus  Einladung  zur  feierlichen  Amtsnie- 
derlegung des  lierrn  Oberlehrer  Dr.  J»  C.  Brotze  etc. 
(Riga,  1815.  4.)  S.  7-14. 

Handschriftlich  hat  er  hinterlassen  und  wird  in  der  rigaschtn 
Stadtbibliothek  aufbewahrt  (s.  Rig.  Stadtblätter  1820 

S.  261  ff.)- 

Sylloge  diplomatum  Livoniam  illustrantium.  2  Bde.  Toi. 
(^Auch  das  kurländische  Provincialmuseum  zu  Mit  au  hat 
durch  Srotze^s  Vermächtnifs  eine  solche  Sylloge  Diplo- 
matum Livon>  in  1  Bd.  Fol.  erhalten.) 

Proben  von  Schriftzügen  vom  Jahr  1300-1501  nach  der 
Zeitfolge,  l  Bd.  Fol. 

Livlandam  Ende  des  isten  Jahrhunderts.   1  Bd.  Fol. 

Sammlung  verschiedener  livländischer  Monumente,  Pro- 
specte,  Münzen,  Wappen  etc.  10  Bde.  Fol.  (^Gegen 
2000  einzeliie  Abbildungen^  von  geschichtlichen  Nachrichten 
begleitet,) 

Wappenbuch  des  Herzogthums  Livland.  Fol.  (D/e  Wap- 
pen sind  mit  der  Feder  gezeichnet,)    ' 

Annalen  Riga*s  von  Erbauung  der  Stadt  bis  auf  die 
neuem  Zeiten.     Fol. 

Ausserdem  noch  viele  Bände  mit  alten  Original-Manuscrip' 
ten,  nebst  deren  Erklärung ;  Genealogien  hiesiger 
Familien;  A.bschriften  seltener  noch  ungedcuckter 
Urkunden  u.  s.  "w*  '  ^ 

SeinBildnifs  lithographirt  nach  einer  Zeichnung  von  Seliger, 
Fol.;  und  seine  Silhouette  (gestochen  von  C.  Senff)  voc 
der  Sammlung  der  bey  seiner  Beerdigung  gehaltenen  Beden: 
Dr.  J.  C.  Brotze,  gefeiert  von  einigen  seiner  Mitbärger» 
Biga,  18S5.    4« 


Vf  Bavcxnsii  (Johakn  Gjsoro  Avd&eAs)*    '    {^83 

Yergh  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  150.  — ^  Seine  Autobiographie 
//lA.  Albanus  Einladung  zur  feierlichen  Amtsniederle- 
gung  des   Oktfrlebrers  J.    C.   Brotze,  -—  —  biographische 

Nachrichten  -^  —  enthaltend (Biga,  1815.  4.)  S.  7-14, 

und  in  dess,  Livl.  Schulbll.  1^15  S»  393-339.  —  Big.  Stadtbll. 
1815  S.3P5-310,  1893  S. 981-986  u.  989-993.  —  Napiers- 
ky's  fortges.  Abh.  v.  livl.  Geschichtschr.  S. 37-49.  —  Meu- 
seif  O.  T.  Bd.  1.  S.  451.    Bd.  9.  S.  147. 

VON  Brückner  (Johann  Georg  Andreas). 

Erhielt  den  ersten  Unterricht  von  seinem  Vater  ^  der  Pre- 
^gerjvar;  bezog  1759  das' Gymnasium  zu  Koburg  und  1764 
die  Universität  Jena^  wo.  er  Jurisprudenz  studirte  und  kurz  vor 
tdnem  Abgange  von  Dr.  Kaltschmid  zum  kaiserlichen  No- 
tarius  hreirt  wurde,  1766  kam  er  als  Hauslehrernach  Esth^ 
Und,  ging  dann  1769  nach  Narwa^  beschäftigte  sich  dort  mit 
Unterricht  und  mit 'juristischer  Praxis ^  wurde  1770  nach 
Dorpat  berufen  und  daselbst  Stadtfiskal  und  Landgerichts- 
advokatj  1772  Stadtnotdr,  1776  substituirter  und  1778  ivirk- 
Mer  Stadtsekretärj  nadidem  er  schon  1774  das  grofsgildische 
Bürgerrecht  gewonnen  hatte.  Hier  nahm  er  auch  den  thätigsten 
Antheilan  der  Wiederaufbauung  der  im  J,  1775  abgebrannt 
ttn  Stadt  f  wozu  er  den  von  der  Monatchin  genehmigten  Plan 
entworfen  hatte.  Im  J,  1784  erhielt  er  die  Stelle  eines  Sekre- 
tärs der  livländischen  Statthalterschaftsregierung ,  wirkte  als 
solcher  viel  für  das  neu  zu  erbauende  Werro^  und  wurde  1797 
im  May  Assessor^  im  November  1799  Rath  im  livländischen^ 
Kameralhofe.  ImJ,  1785  avancirte  er  zum  Kollegien-Sekre- 
tär. Seit  1791  war  er  Kollegien  -  Assessor  ^  seit  1798  Hof 
rath^  seit  i8oi  Kollegienrath  ^  seit  1807  Etatsrath\  und 
tdt  1808  auch  korrespondirendes  Mitglied  der  St,  Petersburg- 
schm  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften.  Er  besafs  aus- 
gebreitete gelehrte  Kenntnisse;^  Mathematik  und  Astronomie 
ahir  waren  seine  Lieblingsfächer.  Geb.  zu  Heubach  im  Für- 
sttnthum  Hildbürghausen  dm  29  März  17449  gest»  zu  Riga 
am  i5  April  1^14. 


a84   . V.  Brückner  (J.  G«  A.).    BRÜNrNGK  (Heinr.). 

» 
AvfsäUB  in  den  Sdiriften  der  St,  Petershurgschen  Ahadermt 
der  Wissenschaften  und  in  T^o de  s  astm^omisch^U  Jahr- 
büchern. ^ 
*  Was  ist  ein  Haken,  Landes  in  Liefland?  in  den  Arbeiten 
der  litterar.  pract.  Bürgeyveybin^duiig  zu  JViga,  fiehl 

(1805)  S.  3-20t 
Wasserto^Qpiunication  vonPleskau  überDorpat  undPer- 
nau  in  das  Baltische  Meer ;  in  Ant,Truharts  Fftpa 

für  Deutsch-Rufsland  1807-  IL   194*201* 
Ueber  die  livländische  Landmesser  -  Elle ;    im  OecQnoxn. 

Repert.  f.  Livl.  IIL   3.  S.  316-322. 
Beobachtung;  in  den  Rig.  Stadtbll.  1813  S«  324« 

Versd  Iiiländ«  BU,  1814«  I^o,  17,  S,  6$, 

Brüningk  (Heinrich). 

Genoß  zuerst  den  Unterri^t  in  den  Schuh  seiner  Vater- 
stadt,  kam  1688  auf  das  Lyc^um  zu  B.iga  und  studirte  von 
1691^  4n  zu  Kiel  und  Halle  ^  besuchte^  auch  auf  dnige  Ztit 
Leipzig  und  Wittenbergs  durohreisete  dann  einen  JheilD^tsch. 
lands  und  Sdiwedens  und  lehnte  1697  durch  Finnland  y  Lopf^ 
land  und  JRiifsland  \n  seine  Vaterstadt  zurückn  ffier  wurde  ir 
nach  in  dems$lhen  Jahre  dritter  PasXQr  key  der  deutischen  Mfr-, 
che^  170Q  Stabsprediger  bey  der  unter  General  Welling 
stehenden  Armee  ^  und  170X  Kompastor  an  der  deutschen 
Kirche  zu  Narwa*  Im  /.  1711  ernannt^  ihn,  Kaiser 
Peter  I  ^)  zum  Gemral^uperintend^nten  SKm  I^ivland  und 
Präses  des  Uvländisdien  Oherkonsistoriunts  f  und  17 12  (nicht 
X717)  erwählte  ihn  der  rigasche  Jß.ath  zum  Oberpastor  tind 
3eysitzer  des  Staitkonsi^tQriums  9  auch  nachher  zum  Ihsfek-« 
tor  der  Domschule,  Geb.  zu  Jfarwa  am  7  JuUu^  167^1  £^^« 
zu  Miga  am  24  Januar  1736^ 


*^  Die^egebe^lveit,  wodurch  er  diesem  Monarchen  bekannt  und 
bey'ihm  beliebt  worden  seyn  seil,  wird  erzählt  in  G.  Berg" 
m an n 8  Gescht  von  Livl«.  S«  i^a  u,  in  Rievcthals  Rucha 
II.  44.  Abet  was  dott  gesagt  wird,  gebart  ifis  J&hx  1794« 
S,  die  Big,  Stadtbilf  a«  unten  a,  O« 


Brüi^kojc  v<BiiiiNiKGK.  Frh.v.B&i7iNüTGK(D.)  (IL).  ^85 

Diip.  theoL  de  aetema  iidelium  ad  sälutem  aetemam 
praedestiiiationej  ^t  opposita  illi  re  incredulorum  pro« 
batione.  (Resp.  Eduardo  Nybeck,  Fast,  in  Jer- 
wisari,  et  Joh.  Melartopäo»  Comministro  Cjapo- 
riensi,  in  synodo  Narvensi.  JNarvae  (l702)*  sBogg.  4» 

Gedichte  bey  verschiedenen  Gelegenheitei^ 

Vergl.  Nord*  Mise.  IV.  30.  XXVII.  so5-9o8*  •—  Bergmanns 
Gesch.  d.  Big.  Stadtkirch.  I.  49.  •—  Dess.  biograph.  Notisen 
V,  d,  )ivl.  Gen.  Sup.  S,  !!•  -^  Rig.  ^tadtbU,i$s$  S.363-3fi5« 


VON  Brüningk  (Heinrich). 

Wßv  in  der  zweyten  Hälfte  des  i'jten  Jahrhunderts  e/na 
langt  Reihe  von  Jaliren  hindurch  Prediger  an  der  lutherischen 
Kirche  zu  Schoden  in  Samogitien ,  die  sich  damals  zu  dem 
hrlandisdien  Konsistorium  hielt.     Geh.  •  •  • ,  gsst.  *  •  «• 

lieber  das  Unrecht,  dafs  der  Schodensche  oder  Johannis-* 
burgsqhß  Markt  am  Sonntage  gehalten  wiird,    1&98.  • 


•  f 


Freyherr  von  Bruiningk  (Dietrich). 

£m  Sohn  des  ehemaligen  JEtatsraths  und  livländisdiext 
Landraths  Axel  Jleinr.  Freyh.  v.  JB.;  war  Kammerherr 
und  Erbherr  von  Wrangeishof.     Geb.  •  •  • ,  gest^  1792. 

Commentatio  politica,  sistensoogltationec  quasdam  circa 
rerum  publicarum  originem,  earumque  cpnsUtutionem 
«cstatum«     Regiomonti,  1767»     35  St  4« 

FreyheiT  von  Bhuiningk  (Kabx). 

Geb.  auf  sdnem  grofsväterlidven  Gute  Hellenorm  bey  Dor^ 

pot  am  7  Junius  1732»  g^^^f'^  ^^^  ^79^  ^^  ^79^  seine  Schuh 
Erziehung  in  Neuwied  am  Rhein^  Ebersdorf  im  Voigtlands^ 
Vhyst  an  der  Spree  und  imhalHschen  Pädagogium  ^  mufste 
a&er  in  Folge  des  Befehls  Kaisers  Paul  J,  welcher  alle  JJv- 
hndsF  aus  dim  4üslande  abrieft  1798  zurüMßkr^y  md  iA- 


s86    PreyK  v.  Bruxkikgx  (E.).  v«  Brümkow  (M.)« 

*  -  ' 

nutzte  nun  ein  Jahr  läng  dtu  Unterricht  in  der  Domechuh  2U 
Higa.  Nac/i  einem  jälirigen  Aufenthalte  in  uner  Pension  in 
jReval  bezog  er  1802  die  Universität  Dorpat^  verliefs  sie  aber 
fvegen  des  erfolgten  Todes  sein^  Vaters  schon  nach  wenigen 
Wochen.  ImJ.  1804  und  i8o5  war  erBeysitzer  der  Revi- 
sionskommission ^  1806  und  1807  Assessor  des  dorpatschen 
Landgerichts^  1810  bis  i^iQ  Kirchspielsrichter  für  Odempäh, 
Ringen  und  Kannapäh^  und  seit  iS23  Assessor  der  esthni- 
sehen  Distrlhtsdirektion  des  XrediTsystems. 

*  Ueber   Verbesserung  liefländischer   Bauerwobnungen, 

von  einem  liefländischen  Gutsbesitzer.  Dorpat,  1814« 
29  S.  8«  9  nebst  einem  Plan  zu  einem  Bauerhause.  —  Wie- 
der abgedruckt  im  N.  Ökonom.  Repert«  f.  Livl.  II«  3« 
S,  131-152. 
Auch  .einige  Worte,  auf  Veranlassung  der  yon  Hage- 
meisterschen  Vorschläge;  in  den  N,  inländ.  BIL  1817 
S.  90-92.  -^—  Erklärung  über  eine  Bemerkung  des 
'Herrn  v,  Bock;  ebend.  S.  117.  118«  —  Einige  Bemer- 
kungen gegen  den  Herrn  v,  B ock ;  ebend.  1818  S. 33-38.— 
Abgenöthigte  Erklärung;  ebendl  S.  124. 

•  Vorschlag  zur  Gründung  eines   landwirthschaftlichen 

Vereins ;  im  N.  ökon,  Repert«  f.  LivL IX.3.  S,392-401.  — 
.    ^Bericht  über  verschiedene  ökonomische  Gegenstände; 
ebend,     Ergänzungsheft  zum  IX,  Bde.  S.  76-98. . 

Ueber  Wirthschaftsreformen;  in  den  Oekon.  gemeinnütz. 
Beil.  z.  Ostsee-Prov,  Bl,  1825.  No,  1.  —  Nachriclit 
Ton  einem  zur  Einführung^  und  Unterhaltung  eiaer 
Merino-Heerde  in  Lirland  geschlossenjBU  Vereine; 
ebend.  No.  3.  —  Ueber  K-leeistaUfütterung  des  Milch- 
viehes; ebend.  No.  3.  — -  Oeconomische  Reise-Bemer- 

,  kungen;  ebend*  Vi o.  9-  10*  11.  •—  Landwirthschaftliche 
Bemerkungen;  ebend.  No«  H. 

VON  Brunnow  (Michael), 

Wurde  x566  Kanzler  des  Herzogs  Gotthard  von  Kur- 
land und  in  der  Folgt  von  diesem  Fürsten  nidit  nur  &ey  der 
€r$im  Vkkation  der  kurlatttJ^schenEircben^  sondern  auch  zu 


V.  Bjiunnow  (M.).  V.  Brück  (€•)•  BAütssR.  QL  £.).  887 


meb'eren'  wichtigen  Misihnen  gebraudiu      Geb.  zu .  •  •  in 
Kurland  am  . . . ,  ge^f. .  •  •     - 

Bedeutende^  Anfheil  "an  der  1572  gedruckten  Kirchen- 
Kefarm&Uon  des  Fürstenthumbs  Ghurlandt  vnd  Semi- 
gallien.     (5.  den  Art,  Alexander  Einhorn.) 

Vergl.  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  131. 


VON  Briiun  (Constantin). 

r 

6e&.  zu  Friedrichshamm  in  Finnland .  •  •  |  studirte  auf  den 
Universitäten  Abo  undDorpat^  auf  letzterer  von  1806  bis 
181 1,  und  wurde  hier  Dt.  der  Medkin,  Beym  Ausbruche  des 
russisch-französischen  Krieges  18 12  erhielt  er  eine  Anstellung 
ak  Arzt  bey  der  russischen  Armee  und  i825  den  Kollegien' 
rathS' Charakter. 

Diss.  inaug«  med.  sistens  primas  lineas  ^etiolöglae  catarrhi« 
Dorpati,    1811>     30  S.  8« 


Brutzer  (Karl  Ernst). 

Geb.  zu  Riga  am  3l  Januar  1794,  studirte  seit  dem 
Sommer  i8i3  zu  Dorpat  Mediän ^  und  reisete^' nachdem  er 
sich,  18 17  hatte  examiriiren  lassen  ^  im  Frühiinge  des  folgen- 
<I<n  Jahres  ins  Ausland^  durchstrich  flüchtig  einen  Theil  Dan- 
nmarksy  Deutschlands^  Italiens ^  Frankreichs  %  der  Schweiz 
imd  Hollands^  hielt  sich  iri  Bertin  und  Paris  ein  Paar  Monate 
<n//  und  beendigte  seine  Studien  in  Wien  und  Göttingen.  Im 
^Tühlinge  1821  kehrte  er  nach  Livland  zurück^  promovirte 
am  9  Junius  1822  in  Dorpat  und  lebt  seit  dem  Oktober  des* 
selhm  Jahres  als  praktischer  Arzt  auf  seinem  Gute  KipsaJü  im 
J^rtmonschen  Kirchspiel. 

^'^ss.  inaug.  med.  Rablei  canlnae  et  Kydrophobiae  histo« 
nae,  ejusdemque  partis  prioris^  primae  lineae«  Dorp« 
1822.     VIII  u.  70S»  8.  * 


989    '3*CBAir.    Bvccurs  (W.).    BueaR0iTz(G.6.)> 

'  BuciHAU,  s.  Printz. 
Büccius  (Wilhelm). 

Trat  1 60 1  in  den  Jesuiter- Orden  und  war  anfangs  Lehrer 
der  Rhetorik  und  der  Humaniora  j  dann  aber  viele  Jahre  Ptt- 
diger  und  Coadjutor  spiritualis.  Geh.  in Livland  zu...  i585, 
gest.  zu  Wilna  am  q^  D^cember  1643. 

JEin  sogenanntes  Handbuqh  in  esthnischer  Sprache.  Brauns- 
berg, 1622.  (^Hierauf  ist  wohl  die  Angabe  bey  Joch  er: 
„ein  Kirchenbuch"  und  bey  Witte:  ,, Institutiones 
£sthonicae9  videl.  Catechismus  ^  Ceremoniae  eccle- 
siasticae;  quaestiones  de  omnibus  festis  anni;  hymni 
et  cantiones  sacrae;  piae  ad  Deum  et  Sanctos  preca- 
tiones"  zurückzuführen,  VergL  auch  die  Vorrede  zum 
Keval  ehstn.  N.  T.  von  1715»  in  Kosenpl&nters 
Beitr.  XIIl.  105.) 

Vergl.  Sotwell  Biblioth.  scriptor.  Spcictati^  Jesu  (BoTnae,i676.) 
Fol.  313.  —  Witte  D.  B.  ad  a.  1643.  —  Jöcher.  — 
Gadeb.  Ü.  B.  Th.  2.  S.  13s.  —  Nord.  Mise»  IV.  169. 

BucHHOLTz  (Georg  Gustav). 

Besuchte  das  Lyceum  in  Riga^  studirte  zu  Wittenbtrg 
seit  i686y  wohin  ihn  Generalsuperintendent  Fischer  empfoh- 
len hatte  ^  zuletzt  auch  zu  Leipzig;  kam  1690  in  sdn  Vater- 
land  zurück  und  wurde  in  demselben  Jahre  Pastor  zu  Jürgens- 
burgj  1698  zu  Kremon,  wobey  er  auch  Segewold  bediente^ 
und  1703  Propst  des  rigaschen  Kreises.  Geb.  auf  dem  Gute 
Soor  bey  Walk  l665>  gest.  17 17  oder  17 18. 

Disp.  theologiae  biblicae  de  ftuitione  Dei  spirituali  ex 
Psi  73^  25.  26»  (Praes.  Joh*  Deutschmann.) 
Wittebergae,  1688«     3  Bogg.  4* 

Disp.  theologiae  biblicae  ex  Ps.  17»  15*  de  fruitione  Dei 
coelesti.     (Praes.  eod.)     Ibid.  eod.     2%  Bogg«  4* 

Vergi.  Nord.  Mise.  IV.  31. 


BuCHHOXTZ  (P.  J.)«  V.BUGHHOXZ.  BuCHHANN.  BlTCHKER.  289 

BucHHOLTZ  (Paul  Johann), 

Studirte  in  Wittenberg  und  erhielt  die  Magist erwiirde^ 
mrde  dann  17 12  Pastor  zu  Loddiger  und  Treiden^  1723  aber 
vom  Amte  removirt.     Gek.  zu  Riga  am  .  • . ,  gest, .  • . 

DIsp.  de  cir cumcisione.    (Praes.  Gottl.  Wernsdorff.^ 
Wittebergae,  17  •  •  • 

VON  Buchholz  (Johann), 

Geb.  in  Livland  zu. .  .^  gest. . . . 

Elegia  in  obitum  Gotthardi^  Ducis  Curlandiae«  Rostoch* 
1587.     4. 

VtTgl,  Schivartz  Bibl. ,  .Vorcnh.  5.  is* 

Buchmann  (Johann  Friedrich), 

Studirte  auf  der  Universität  zu  Pemau,  nachher  auch 
auf  auswärtigen  Universitäten ,  ward  Pastor  adjunctus  zu 
^jen  1703,  Pastor  zu  Lasdohn  1704,  dann  Pastor  Ordi- 
narius zu  Rujen  171 1,  gegen  das  Ende  seines  Lebens  1740 
obtr  aller  P rediger geschäfte  enthoben  und  ihm  ein  Adjunkt 
zugeordnet.  Geb.  wahrscheinlich  zu  Burtneck  1676,  gest.  in 
Riga  am  i5  Oktober  1742. 

Oratio  de  iniquis  haud  raro  literarum  earumque  culto-' 
rum  praemiisy  die  er  1700  zu  Pernau  in  griechischer  Spra- 
che hielt.     Ob  sie  gedruckt  worden  ^    kann  nicht  gesagt 

werden^ 

Vtrgl,   Gabr.  Sjoberg  Pernavia  lit.    und  daraut  Nord.  Mise. 
XXVII.  sog. 

Buchner  (Nikolaus), 

Dr.  der  Arzneykunst  und  Leibarzt  der  verwittweten  Her- 
^ogin  Anna  von  Kurland^  nachmaligen  Kaiserin  ^von  Rufs-^ 
/and,  soll  audi  Mathematiker  und  Kalendermacher  gewesen 
IBand.  '      3l 


ago    Büchner  (N.)-    Freyh.  v.  Budberg  (G.  W.)- 

seyn  und  seiner  Fürstin  zu  der  Zeit^  als  sie  am  wenigsten  zu 
hoffen  hatte ,  den  Besitz  des  russischen  Thrones  vorhergesagt 
haben.     Geb.  zu, .  .^  gest.  zu  Mitau  am 3  November  1749. 

Von  seinen  Schriften  hat  man  nichts  erfahren  können, 

.Vergi»   Stählins  Anekdoten  von  Peter  dem  Grofsen  S.  367  in 
dar  Note.  •—  Gadeb.  L.  B,  Th.  1.  5.338. 

Freyherr  von  Budberg,  genannt  Böning- 

HAUSEN    (GOTTHARD    WiLHELM). 

•  Geb.  zu  Riga  am,  28  Junius  1766,  studirte  in  Straf sburg, 
frtachte  darauf  Reisen  in  Frankreich,  in  der  Schweiz  und  Deutsch- 
iandy trat  1790  beym  Reichskollegium  der  auswärtigen  An- 
gelegenheiten in  Dienste  und  wurde  nach  mehrern  diplomati- 
schen Sendungen  als  Charge  d^ affaires  in  Stockholm  ^  nacliher 
in  Neapel  angestellt.  Die  Kaiserin  Katharina  II  ernannte 
ihn  1796  zum  Kammerjunker;  Alexander  I  bey  seiner 
Thronbesteigung  zum  wirklichen  Kammerherrn.  Nun  reiste 
er  sieben  Jahr  lang  mit  seiner  Gemahlin  9  einer  gebornen  Ba- 
ronesse Campenhausen^  durch  Italien ^  Frankreich ,  die 
Schweiz  und  Deutschland  und  ward  nach  seiner  Zuriickkmjt 
18 18  zum  Civilgouverneur  von  Fsthlandy  1821  zum  Ritter 
des  St.  Annen-  Ordens  der  isten  Kl.  und  1826  zum  Gdieimen- 
rath  erkannt. 

*  Ueber  den  Schweizer  Christin ;  in  der  Zeit«  f.  d*  eleg. 

Weit  1804. 

*  Aufsätze  in  andern  Zeitschriften* 

*  Biographische  Nachrichten  über  Christoph  v.  Bencken- 

dorf;  im  Ostsee-Prov.  Bl.  1823-  No.  27i  S.  238-241. 

Handschriftlich: 

Essai  historique  sur  les  negociations  entre  les  cours  de 
Petersbourg  et  de  Stockholm ,  durant  la  derni^re  An- 
n^e  du  r^gne  de  Catherine  II.  ^  Imperatrice  de  Russie. 
Wurde  schon  1800  beendigt  und  zum  Druck  bestintnü 
(s.  Gothaische  gel.  Zeit.,  f.  1803);    später  eingetretene 


Freyh.  V.  BüDBBRG  (GOTTH.W.)  (Gust.W.)  (J.G.)  29t 

Verhältnisse  verantafsten  aber  den  Verf.  die  Betanntmachung 

dieses  Werkes  einzustellen.  ' 

Reisetagebücher  mit  Kupfern ,    Zeichnungen,   PortraiU 

u.  8.  w.     7  Bände  Fol. 
Gorrespondanc«  anecdotique,     4« 

Freyherr  von  Budberg  (Gustav  Wilhelm). 

Sohn  des  nachfolgenden« 

Studirte  in  Königsberg ,  ging  dann  auf  Reisen  und  wurde 
lj5g  Ritterschaftsnotäry  1760  aber  Protonotär  deslivl'ändi' 
sdien  Hofgerichts,  welches  Amt  er  17 64  niederlegte.  Im 
folgenden  Jahr  wurde  er  livländischer  Ritterschaftssekretär. 
Eines  Morgens  fand  man  ihn  in  seinem  Zimmer  durch  einen 
JPistolenschufs  getödtet.  Noch  den  Tag  vor  seinem  plötzlidien 
Ende  hatte  er  dem  versammelten  Adel  versprochen,  die  ritter- 
schaftUchen  Privilegien,  königlichen  Briefe  u.  s.  w.  durch  den 
Druck  bekannt  zu  machen.  Geh,  am  27  März  1727$  gest. 
am  12  März  11 6g.  f 

Stand-  und  Gedächtnifsrede,  welche  bey  dem  Trauer- 
geriiste  des  weyl.  Hochwohlgeb.  Hm,  Hm  Joh*  Hin- 
rieh  Freyherrn  von  Tiesenhausen,  bestalten  Premier- 
Lieutenante  bey  dem  von  Schorlemerschen  Regimente 
Dragoner  den  17  Dec.  1748  öffentlich  gehalten  wurde. 
Königsberg.     2  Bogg.  4* 

Gedichte,    wovon  eins:  Der  vollkommene  Wirth,    abge- 
gedruckt  stellt  in  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  133-135  und 
in  Friebe's  Pittoresken  aus  Norden.  H.  266-269* 
Vergl.  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  133. 

Freyherr  von  Budberg  (Johann  Gustav). 

Vater   des  vorhergehenden. 

Studirte  seitiji2  zu  Königsberg  und  /nacliher  zu  Halle, 
hkkidete  verschiedene  Landesämter  in  Livland,  und  war 
iiiktzt  Landrath  und  Vicepräsident  des  Uvländischen  Hof 
Berichts.  Geb.  am  10  Julius  lögd,  gest.  am  i5  März  1754. 


292  Freyh.  V.  BüDBERG  (J.  G.)  (K.W.)  (L.G.)  (O.Ch). 


1 


Staud-  und  Gedächtnifsrede  bey  denen  solennen  Exe- 
quien  des  weil.  Hochgebornen  Herrn  George  de  Lacy,     i 

des  h^il.  Köm.  Reichs  Grafen —-*,  den-6  Mai  1743 

auf  dem  Kaiserlichen  Schlosse  zu  Higa  öffentlich  ge- 
halten*    Riga.     4*  * 
Vers^.  Gadeb.  L,  B.  Th.  1.  S.  13«, 

Freyherr  von  Budberg  (Karl  Wol- 

demar). 

Sohn    von    Woldemar   Dietrich    und    Eruder  von 

Otto  Christoph.   ' 

Geft.  am  23  August  1778,  Assessor 'des  Uvländischtn 
Oberkonsistoriums  und  Sekretär  der  Kommission  zur  Einfüh- 
rung der  neuen  Bauerverordnung  in  Livland. 

Ansichten  über  die  Art ,  wie  die  persönliche  Freyheit 
den  Bauern  des  Livländischen  Gouvernements  zu 
ertheilen  wäre.  Veranlaf^t  durch  Hagemeisters  Vor- 
schläge.    Riga,  1817«     20  S.  8* 

.    VON  Budberg  (Leonhard  Georg). 

Aus  dem  Hause  Fierenhof^  geh,  am  18  April  1785,  stu- 
dirte  in  Dorpat,  ist  gegenwärtig  Hofrath  und  lebt  in  St.  Pe- 
tersburg» 

Victor  und  Co'nstantia  oder  Pflicht  triumphirend  über 
Leidenschaft.     St.  Petersburg,   1811.     211  S.  8* 

Das  russische  Neujahrsfest  im  Jahr  1724»  aus  dem  Russ* 
des  Hm  v.  Karnilowitsch  frey  übertragen;  im  Mor- 
genblatt 1824»  No.  77.  S.  305 ;  auch  im  Anhange  zum 
Mitauischen  Kalender  für  1826«     4* 

Freyherr  von  Budberg  (Otto  Christoph). 

Sohn  d^s  nachfolgenden  und  Bruder  von  Karl 

Geb.  zu  Riga  am  29  September  177a,  erhielt  seine  erste 
Bildung  thdls  im  älterlidien  Hause  durch  Privatlehrer  ^  thüls 


Freyh.  v.  Bubberg  (Otto  Christoph).         293 

im  rigaschen  Lyctunij  in  einer  Prwatamtah  zu  Walk  und  auf 
dtrSdiule  zu  Arensburg ^  bezog  1789  die  Universität  Göttin- 
gen,  wo  er  sich  der  Leitung  und  des  Wohlwollens  Spittlers 
und  Heyn e's  und  der  Zuneigung  Bürgers  und  Fioril- 
lo's  erfreute^  und  neben  seinem  eigentlichen  Studium^  dem  der 
Rechte f  sich  noch  mit  besonderer  Vorliebe  auf  Kunst,  Alter- 
thumer  und  Dichtkunst  legte.  Im  Frühling  1793  verliefs  er 
äe  Universität  und  kehrte  1794  in  sem  Vaterland  zurück ,  wo 
er  1795  Oberlandgerichts -Assessor  wurde,  nach  aufgehoben 
nir  Statthalterschaftsverfassung  aber  als  Assessor  in  das  liv^ 
ländische  JSofgericht  trat.  Diesen  Dienst,  nachdem  er  wäh- 
rmd  desselben  eine  Meise  ins  Ausland  gemacht  hatte,  gab  er 
1807  auf  übernaJim  im  folgenden  Jahr  das  Amt  eines  Land- 
riditers  zu  Riga,  verwaltete  solches  bis  18 10,  wurde  18 13 
Kirchspielsrichter,  hielt  sich  18 18  in  Reval  auf,  verlief s  aber 
im  Sommer  1819  Livland  und  begab  sich  ins  Ausland» 

Versuch  über  das  Alter  der  OelmaHlerey,  zur  Vertheidi- 
gung  des  Vasari.  Göttiugen,  1792.  64  S,  4«  ■—  Wieder 
aufgelegt  Amsterdam  •  •  • 

Projet  d'institut  agronomiq^ue  complet  pour  la  reunion 
methodique  de  Petude  et  de  la  pratique  de  Tagricul- 
ture^  taut  comme  art  que  comme  science,  accompagn^ 
d*^cole  pr^paratoire  d'enseignement  et  d'education, 
sur  le  modMe  de  ceux  existants  k  Moegelin»  Hohen* 
heim  et  Hofwyl»  specialement  apropri^  aux  rapports 
teraux  de  la  Livonie,  Estonie  et  de  la  Courlande,  sou- 
mis  tr^s  humblement  k  S.  M.  TEmp*  Alexander  I. 
^Mannheim,  1822... 

Töne  des  Herzens.  Eine  Sammlung  Gedichte.  Heidel- 
berg, 1823.  .  . 

J.P.  Hebels ' allemannische  Gedichte,  ins  Hochteutsche 
metrisch  übertragen,     Leipzig,  1825. .  • 

St.  Clair.  Roman,  frey  nach  dem  Englischen  .der  Mifs 
Oveuson.     Ebend.  1825.  •• 

Dramatische  Versuche,  '  3  Bände.  Ebend.  1825.  8. 
Enthalten  isterBd. :  Aus  dem  Leben,  Originallustspiel 
in  5  Acten  in  Versen.  —  Sylla,  historiiches  Schau- 


294         Freyh.  v,  Buoberg  (O.  Ch,)    ( W.  D.)- 

spiel  in  Jamben,  nach  dem  Französischen  des  Jouy.  •*- 
2ter  Bd. :  Die  Macht  des  Augenblickes ,  Originidlust- 
spiel  in  2  Acten  in  gereimten  Alexandrinern.  —  Die 
Rückkehr  des  Orestes  9  Trauerspiel  in  5  Acten  nach 
der  Clytemnestra  des  Soumet  und  der  Electra  des  So- 
phokles. —  3ter  Bd.:  Die  Macht  der  Frauen,  histo- 
risches Schauspiel  in  3  Acten  in  Versen.  -^  Die  Ga- 
leerensclaven 9  Schauspiel  in  3  Acten  in  Versen»  nach 
.dem  Franz.  —  Alpin ,  der  Sänger  der  Liebe,  roman- 
tisches Schauspiel  mit  Gesang  in  3  Acten. 

Vergl,  Meusels  G.  T.  Bd.  1.  S.  481* 


Freyherr  von  Budberg,  genannt  Böning- 

HAUSEN    (WOLDEMAR   DiETRICH). 

Vater  des  vorhergehenden  und  von  ICarl  Woldemar. 

Genofs  zuerst  den  Unterricht  verschiedener  HausldweTf 
dann  die  Privatunterweisung  des  Rektors,  Lindner^  in 
dessen  Hause  er  wohnte.  Im  J.  1757  begab  er  sidi 
mit  dem  bikannten  Meinhard  (5.  dessen  Artikel)  auf  dk 
Universität  zu  Strafsburg  ^  und  hatte  ihn  auf  einem  Theil 
seiner  Meisen  durch  Deutschland  ^  die  Schweiz  9,  ItaUenf 
Frankreich  j  JSngland  und  die  Niederlande  zum  Begleittr, 
1765  in  sein  Vaterland  zurückgekehrt^  lebte  er  in  dm  ersten 
Jahren  auf  dem  kleinen  Landgute  Trastehof  unweit  JRi§(ii 
später  {seit  1783),  nachdem  er  Kreismarschall  geworden  war, 
in  Walk  und  zuletzt  in  Riga.  Im  J.  1776  ////  er  am  Blut- 
auswürfe  von  dem  ihn  aber  eine  Reise  nach  Jäerlin  und  ins 
Schlangenbad  1777  gänzlich  wieder  herstellte;  nur  brachte  er 
von  dieser  Zeit  an  bis  zu  seinern  Tode  seiner  Gesundheit  das 
Opfer,  dafs  er  sich  durdiaus  aller  Fleischspeisen  enthidu 
Amtsgeschäfte  riefen  ihn  im  May  1784  nach  TValk,  wo  er 
bald  sein  herannahendes  Ende  fühlte  und  sich  dazu  bereitete. 
Seine  Freunde  liefsen  nach  seinem  Tode  von  Abramson  in 
Berlin  ünc  Medaille  auf  ihn  prägen^  wovon  in  wenigtn  Tagen 


Freylu  v.  Büsbsrg  (Woldemar  Dietrich).     agS 

25o  Exemplare  unterzeichnet  waren  *).  Als  Würdigung  seiner 
Kunsttalente  mögen  hier  die  eignen  Worte  seines  Biographen 
in  der  Livona  auszugsweise  stehen:  „J£r  warDiditer;  aber 
nur  im  Drange  der,  Empfindung  ^  nur  für  die  Befriedigung 
irgend  eines  Gefühls ,  und  nur  für  den  engern  Kreis.  So  liefs 
(T  denn  freylich  sich  sorgloser  gehen,  als  die  JCritlk  es  gern 
ithm  konnte»  Nirgends  verldugnete  sich  jedoch  der  Mann 
von  Geist  und  Gemüth»  Gedruckt  ist  K^on  seinen  Poesien  fast 
Sar  nichts.  Ausgezeichneter  war  sein  Talent  und  Verdienst 
in  andern  Künsten.  Er  verfertigte  selbst  sehr  niedliche  nfiecha- 
nische  Arbeiten  verschiedener  Art.  Er  spielte  die  Flöte.  Er 
malte  in  Oel  historische  Stücke  und  Perspektiven,  die  er  be- 
sonders in  Italien  studirt  hatte.  Er  zeidmete.  Da"  es  ihm, 
auch  hier  nur  unmittelbar  auf  Genufshahen  und  Genufsgeben 
abgesdien  war,  so  versuchte  er  sich,  wie  die  Biene  von  Blume 
zu  Blume  fliegt ,  fast  in  allen  Gegenständen  der  Kunst;  bald 
im  Portrait ,  bald  in  der  Landschaft ,  bald  in  historischen 
Stücken.  Am  bewundernswürdigsten  ist  der  Reichthum,  die 
Mannigfaltigkeit  und  die  ächte  Genialität  seiner  Ideen,  ver- 
bunden mit  Genauigkeit  und  Geschmack,  auch  in.  der  fluche 
tigsten  Skizzirung.  nAuf  einen  solchen  Zeichner  kann  Liv^ 
land etolz  seyn,^^  sagte  Oeser  einst  vonihm;  und-Mengs 
pries  ihn  noch  in  spätem  Jahren  jungen  akademischen  Künste 
lern  als  Muster,  besonders  in  der  genialen  Behandlung  des 
Gegenstandes.  Eine  Sammlung  Handzeichnungen  von  ihm 
befindet  sich  unter  den  Kunstschätzen  sünes  Freundes  f   des 


*)  Dies«  Medaille  hat  folgendes  Gepräge  :  Auf  dcT  Hauptseite : 
Budberes  Brustbild «  von  der  rechten  Seite ,  in  eigenem  fri«- 
sirten«  ninten  in  eine  Locke  geschlagenen  Haar;  darüber: 
W.  D.  L.  B.  de  Budberg.  Carus  Amicis.  Unten:  Natus 
D.  VIII  Oct.  MDCCXL.  Auf  der  Kehrseite :  Ars  Amicum 
Luget  Pauper  Praesidium.  Ein  mit  M/ithen  umwachsenes 
Kreuz  auf  einem  Hügel,  an  dessen  Fufs  ein  weinender  Armer 
sitzt;  vom  ein  Füllhorn,  aus  dem  Geldstücke  fallen,  und 
eine  Malerpalette  mit  eingesteckten  Pinseln.  Im  Abschnitt: 
Den.  D.  lÜ  Jul.  MDCCOXXIV. 


1 

296  Frh,  V.  BüöBERG  (W.  D.)'   v.  Büddenbrocx  (G.  J.).  , 

Herrn  Oberpastors  v.  Bergmann  in  Riga.     Unter  seinen  , 
Oelgemälden  werden  die  Landschaften  vorzüglich  geschätzL^^ 
Geb.  zu  Reval  am  8  Okiober  1740,  gest.  am  3  Julius  1784. 

Gedicht  auf  das  Absterben  der  jungen  Frau  Gräfin  1 
V.  Wachtmeister. 

Beschreibung  eines  Aufenthalts  im  Schlangenbade  1777.  ' 
Äiga>  1779-  8.  (^Die  Mifshandlung  dieser  Flugschrift  in 
der  Allgem.  deutschen  Bibliothek  soll  den  Verf.  abgehal- 
ten haben^  sich  wieder  ins  literarische  Publikum  zu  wagen,) 

Sein  Bildnifs  von  C.  Senff  vor  der  Livona  f.  181s. 

Vergi.  Nord.  Mise.  IV.  31.  —  Meusels  Lexik.  I.  648.  — 
Denkmal  des  Freyherrn  t.  Budberg  (von  Lib.  Berg- 
mann); in  der  Hevalschen  Monatsschr.  f.  Geist  u.  Herz 
1787.  Bd.  3.  S.ai5.  —  Woldemar  Dietrich  Freyherr  v.  Bud- 
berg genannt  Bennrngshausen  (von  Sonntag);  in  der  Li- 
Vena  f.  1812  S.  155. 

iVON   BUDDENBROCK   (GuSTAV   JoHANN). 

Der  Sohn  eines  Landedelmannes ^  studirte  von  1775  Ws 
1779  in  Königsberg  und  Göttingen.  Nachdem  er  in  sein 
Vaterland  zurückgekehrt  K'ar,  bekleidete  er  seit  1780  unmteT- 
trocken  verschiedene  Riditerstellen  in  den  dasigen  Gerichts- 
behörden; er  wurde  nämlich  1780  Ordnungsgerichts-  Adjmlt^ 
t^Sl  Landgerichts- Assessor  ^  bey  Einführung  der  Statthalter- 
schaftsverfassung 1783  Assessor  des  Oberlandgerichts  bis 
1796,  wobey  er  1790  den  Charakter  als  Hofrath  erhielt^  und 
war  zugleich  von  1786  bis  1797  Ritterschaft ssekret är  ^  bis  er 
1798  Landmarschall  und  1800  Landrath  {nicht  ersteres  1800, 
dieses  1802,  wie  in  den  Rig.  Stadtbll.  stellt)  und  Mitglied 
des  rigaschen  Hofgerichts,  i8o3  aber  als  Mitglied  der  zur 
Regulirung  der  livländisdien  Bauer angelegenheiten  auf  aller- 
höchsten Befehl  verordneten  Kommitee  nach  St.  Petersburg 
berufen  wurde.  1804  erhielt  er  den  St.  Wohdimir-Orden  der 
3ten  KL  und  i8l3  eine  Anstellung  bey  dem  Ministerium  des 
Innern^  kehrte  darauf  i8l5  aus  St.  Petersburg  nach  Äifiö 
zurückf  erhielt  i8l6  von  der  Universität  Dorpat  das  Ehren- 


V.  Bunofii^ROCK  (Gustav  Johann).  297 

diplom  dnes  Doktors  der  Reckte,  wurde  181 7  OberMrdien^ 
Vorsteher  des  wendensditii  J^reises  und  18 18  Mitglied  der  Iw- 
ländischen  Provincial' Gesetzkommission.  Geb.  zu  Schiijen- 
pahkn  hey  Wolmar  am  6  September  1758,  gest.  zu  Riga 
am  14/C/1  December  1821. 

*  Tagesfahrt  nach  1  Karlsruhe  an  der^  Ammat.  *  Am 
30.    Aerntemonats    des    J^res     1793.       Riga»    1794- 

87  S.  12. 

♦  * 

*Beyträge  zur  Kenntnifs  der  Provinzialverfassung  und 
Verwaltung  des  Herzogthums  Livland,  ohne  die  Pro- 
vinz Oesely  eine  Beilage  zum  Isten  Theil  des  livländi« 
schen  Magazins,  oder  der  Sammlung  publicistisch- 
statistischer  Materialien  zur  Kenntnifs  der  Verfasr 
sung  und  Statistik  von  Livland.  St.  Petersburg,  1 804* 
59  S.  8.  '        ' 

*  Sammlung  der  Gesetze^  welche  das  heutige  Livländische 

Landrecht  enthalten ,  kritisch  bearbeitet.  Ister  Bd. 
Angestamijnte  .Livländische  Landes -Rechte.  Mitau, 
1804.  469  S.  (Unter  der  Dedikation  an  die  Bitterschaft 
hat  sich  dkr  Verß  genannt,^  — *-  2ter  Bd.  Aeltere  hin- 
zugekommene Landesrechte.  Riga,  1821.  XXYIII  u« 
2024  s.  u.   laBogg.  Register.     4.  ♦ 

«  ■ 

Ankündigung  einer  von  ihm  beabsichtigten  Herausgabe 
der  hinterlassenen  Manuskripte  des  dorpatschen  Professors 
Müthel.     (Riga,  1817.)     44  S.  8, 

*Plan  für  die  ^y^ematische  Sammlung  der  ProvinziaU 
gesetze  als  Codex.     (Riga,  1819.)     56  S.  8. 

*  Lifländisches  Ritterrecht.     Oder  hochdeutsche  Ueber-^ 

Setzung  der  gemeinen  Rechte  des  Stiftes  von  Riga,  ge- 
wöhnlich das  Ritterrecht  genannt,  welche  zuerst  im 
lahr  1537,  hernach  im  Jahr  1773  in  plattdeutscher 
Sprache  gedruckt  worden;  in  den  N.  Nord.  Mise.  V« 
u.  VL  (1794.)  XX  u.  S.  315-575.  Die  Einleitung  is( 
unterzeichnet  G.  J.  v.  B. 

Beytrag  zur  Geschichte  der  livländischen  Leibeigenschaft 
und  deren  Aufhebung  durch  die  Bauernordnung  vom 
20  Februar  1804 ;  in  Storchs*  Rufsland  unter  Alexfln- 
aerL  Bd.iy.  S.  137-159. 

LBand.  ''       '  '3^ 


agS  V.  BuDDENBROCK  (G,  J;).   Hvlov/^  V.  Bölow  (H.). 

JRedigirte:  Materialien  zu  Grundsätzen  zur  Verbesserung 
des  Zustandes  der  Bauern  in  der  Rigaschen  Statthalter- 
schaft, mit  Aussc'hlufs  des  Arensburgschen  Kreises. 
Entworfen  auf  dem  Landtage  im  September-Monate 
,  des  iFares  1796»  Zur  Berathschlagung  für  die  abwesen- 
den adelichen  Gutsbesitzer  auf  den  im  December- 
Monat  1796  und  im  Januar-Monat  1797  zu  haltenden 
Kreis- Versammlungen  (Riga)  38  S.  u.  2  unpag.  Bogg. 
Fol. 

Antheilan  deir  Redaktion  der  Verordnungen,  die  livländi- 
schen'  Batiern  betreffend  18049  so  wie  der  Livländischen 
Bauer-Verordnung  1819. 

VergL  Big.  Stadtbll.  igai«  No.  51.  5.413-416.  —  Napier«ky's 
fortges.  Abh.  v.  livl.  Geschichtschr.  S.  j^.  8o-8s* 


BüLÖw,  s.  Berlauw. 
VON  BüLOw  (Heinrich), 

dem  hier  wegen  des  OrtSj  wo  er  starbt   eine  Stelle  gebüJirU 
diente f   nach  erhaltener  guter  Jugenderziehung^    anfangs  im 
preussischen  Infanterieregiment  Thiele,   und  später  bey  der 
Kavallerie^  nahm  seinen  Abschied j  begab  sich  unter  das  Mi- 
litär der  belgischen  Insurgenten  y  wurde  dann  aus  Liebhaberej 
Schauspieler^  und  ging  hierauf  nach  Amerika,  fand  aber  audi 
dort  das  Ideal  nicht ,  was  er  suchte.     FAne  zweyte  Reise  nach 
jenem  Welttheil  brachte  ifm  und  seinen  Bruder  (-Dietrich) 
um  den  gröfsten  Tlieil  ihres  Vermögens  durch  eine  mijslun- 
gene  Spekulation  in  Glaswaoren.     JJach  erfolgter  Rückkehr 
gab  er  sein  System  der  Kriegskunst  heraus ,  das  zwar  Beyfall 
erhielt,  ihm  aber  auch,  weil  es  viel  alten  Glauben  erschütterte. 
Feinde  erwarb.     Er  fand  keine  *  Anstellung  und  schrieb,  um, 
zu  leben,  über  das  Geld  mit  der  Genialität  derjenigen  Men- 
schen^ die  es^nicJit  mehr  besitzen ;   über  den  Feldzug  von  1800 
lus.  w.,  und  mehrte  dadurch  säne  Feinde»     Erfolglos  hliti 
natürlich  auch  in  ^inem  Lande  ^    welches  derri  Ausländer  in 


V.  Büxow  (Heinblicb).  BÜNB08E  (Akdjusas).    299 

LandesBngekgenheiun  Kein  besonnenes  TJriheil  zutraut^  sdn 
Journal  für  England  f  das  er  in  England  selbst  herausgeben 
wollte^  wo  er  Schulden  halber  nach  Kingsbeng  wandern  mufstem 
Erging  nun  jiadi  Paris,  und  1814  nach  Berlin  zurück.  Meh" 
rer«  Schriften  von  ihm  erschienen  nach  einander ;  endlich  „  der 
Iddzug  von  i8o5/*  der  ihm  Haft  in  der  Hausvogtey  zu 
BirSn  zuzog.  Der  Krieg  versetzte  seine  Gefangensdiaft  nach 
Riga,  wo  ein  Nerverifieber  seinem  bewegten  Ijeben  ein  Ende 
madite.  Geh.  jni  Falkenberg  in  der  Altmark  Brandenburg. 9. ^ 
S^t.  am  16  Julius  1807« 

Vergi."^  Heinrich  von  Bülow,  nach  seinem  Talentretchthuni  so- 
wohl, als  seiner  sonderbaren  Hyper-Genialität,  und  seinen 
Leben sabentheuern  geschildert.  Kölln  (1807).  8«  —  Gallerie 
Preussischec  Charaktere  S. 38i-4M*  —  Hübners  Zeitungs- 
Lexikon«  umgearbeitet  von  Küder  Th.'i.  5.  aifi  f.  — * 
Rig.  Stadtbll.  1824.  No.  53.  S.  434.  — s-  Meusels  G.  T. 
Bd.  13«. $•  193.  Bd«  16.  6.  336  u.  Bd.  17.  S.  988»  ^Q  seine 
sämmtlich^n  Schriften  angezeigt  sind. 

* 

BüNBOSE  (Andreas). 

Beförmirter  Hofiprediger  der  Herzogin  Louis^e  Char- 
/orte,  Herzogs  Jakob  von,  Kurland  G em,ahlin ,    gebotner 
Prinzessin  von  Brandenburg.     Geb.  zu..  4  9  gest.  zu  Müoi^ 
in  den  letzten  Tagen  des  Jahres  i68l.  .    - 

Die  herrliche.  Braut  und  Himmels  -  Krone  der  ^Kinder 
Gottes y  welche  aus  demJoh.  Gap.  19-  v.  25-27»  bey  der 
Leichbegängnils  des  Hochwohlgeb.  Fräuleins  Johanna 
Loayh^n.9  Ihro  Hochf ärztlichen  Durchlaucht  der  Her- 
zogin von  Churland  wohlbetrauter  Cammer- Jung- 
frauen 9  da  Dero  am  20  April  Anno  1667  verblichener 
Leichnam  den  18  Decemhr.  beygecetzet  worden ^  vor- 
gestellet  etc.     Mitau,  1668«    .4* 

Das  göttliche  Testament  .Christi',  unsers  heiligsten  Erlö- 
sers ,  so  dürcl^  Erklärung  des  heiligen  Abendmahls,  in 
welchem  den  Gläubigen  die  himmlisohe  Testaments- 
Schätze  versiegelt  und  übergeben  worden,  schrift-  und 
rechtmälsig  aus  den  Worten  Pauli  Cor.  1*  v. H«  23*  24«' 
25.  eröfnet  worden  etc.     Ebend.  1673«     4« 


3oo        'Bünsav(Johank).     Bürger  (Johann). 

BüNsAv  oder  Bünsow  (Johann), 

Studirte  in  seiner  Vaterstadt  und  zu  Lund^  machte  eint 
JUi^e  durdi  Schweden,  hielt  sich  ein  Jahr  in  Livland  auf 
{während  dessen  er  ,, Sekretär  im  Oberhof gerichte  zu  Habsal^'' 
gewesen  seyn  soll,  wie  J  och  er  sagt;  was  darunter  zu  ver- 
stellen sey,,  kann  man  nicht  entdecken, )  und  kam  dann  meder 
nach  Greifswalde ,  wo  er  Advokat  beym  Konsistorium  und 
l6ji  Licentiat  der  Rechte  wurde.  Als  die  Brandenburger 
l6j5  Greißwalde  belagerten,  begab  er  sich  nach  Rostock, 
hielt  dort  Vorlesungen  und  advocirte 'zugleich.  Geb.  zu  Greifs- 
walde  am  14  Oktober  1640,  gest. .  •  • 

Diss.  de  transactionibus*     Gryphisw,  1671.  •  •  • 
Tractatus  de  jure  detractionis  et  depimationis  . .  t 

»  Vergi,  J6cher4  —  Gadeb/L.  B,  Th.  i»  S,  136. 

Bürger  (Johann),     "'" 

War  bis  gegen  das  Jahr  1644  Kantor ,  auch  Collegapri- 
tAus  ah  der  Schule  zu  Libau,'  und  wurde 'darauf  Prediger  be^ 
Her  lettischen ,  i653  aber' bey  der  deutschen  Gemeine  daselbst, 
&eb:  zu  Jauer  in' Schlesien  am . . . ,  gest.  i658. 

Selbststreit  öder  kräfftige  Bewegung  des  Fleisches  und 
•  Oeiistej?  unter  der  Persem  Josephs  und  Potiphars  Wei- 
'  be^,-  .  ♦••  1648.    (£me  poetische  Uebersetzung  von  Ja'kob 
C^n^sIwRändisch  geschriebinem  Gedichte  Selfstryt  etc.) 
Hertz- Fröliche  Glückwünschüng  dem  Durchleüchtigcn, 
'-Hochgebohrnen  Fürsten  vnd  Herrn,  Rertn  Jacobo  in 
Lieffland  eu  Ghurland  "vnd  Semgallei^Hertzog,  —  wie 
■  ;^uch  der-Durchleuphtigsten  Fürstin  —  Loysa  Char- 
lotte •—  ntelner  gnädigsten  Fürstin  Vnd  Frfiuen.     Alfs 
der  Höchste  Gott  dieses  Hocl^-Fürstliche  Haufs  aller- 
gnädigst  abermahl  angesehen,  vnd  mit  einem  Jungen 
Herrlein  begäbet.     Riga,  gedruckt  durch  Gerh.  Schrö« 
der,  1650.     16  unpag*  S.  4*     (In  VerwrC) 
Gelegeuh«lt«gqdichte*       ' 

Vergl.  Jöchfcr.  —  Kotd.  Mist.  IV.*  33- 


/  i    *  ^  *«  - 


Bürger  (M.).   Bujssch(A.).   Büsching  (A.  F.).    3oi 

Bürger  (Michael). 

Studirte  zu  Leyäen^  verlebte  daselbst  mehrere  Jahre  in 
frmndscIiaftlicJiem  Umgange  mit  dem  nachmaligen  ersten 
Präsidenten,  der  St*  Pet^sburger  Akademie  der  Wisfenschaf- 
ten^  Lorenz  Blumentrost^  und  nahm  ij i6  zu  Königs- 
berg die  medicinische  Doktorwürde  an.  In  der  Folge  prakti- 
eine  er  zu  Libau^  bis  er  durch  seinen  Freund  Blumentrost^ 
ßkich  bey  JErrichtung  der  genannten  Akademie  der  Wissen- 
Schäften ,  als  Professor  der  Oiemie  an  derselben,  berufen  und 
so  eins  ihrer  ersten  Mitglieder  wurde.  Fr  kam  aus  JCnrjlani 
flm  i3  März  1726, in  St^  Petersburg  an ^  wohnte  einepi  Mit: 
tagsessen  ^  das  der  Präsident  am  22  Julius  den  meisten  Pro» 
Jmoren^abi  bey ,  und  hatte  das  UnglUek^  beym  Nachhause- 
fdiren  aus  dem  Wagen  zu  stüi.'zen,  so  dafs  er  auf  der  Stelle 
todt  blieb.  Seine  Frau^  die  nach  Kurland  zurück  ging^  war 
die  erste  Wittwe  bey  der  Akaderriie^  und  erhielt  ein  für  allemal 
den  Jahresgehalt  ihres  Mannes  ausgezahlt»  Geb.  zu  Memel 
fl'n...,  gest.  am  22  Julius  1726.  \ 

Diss.  inaug.  de  lumbricis.     ( Praes,  Jac*  Fixxckena u.) 
.  Regioiiionti,   1716.     4.     '       '  '  .     ' 

Gelegenheitsgedichte.  "    ' 

Vergl.  Stähelins  Original- Anekdoten  von  Peter  dem  Grofsen 
S.  331.  —  Richters  Gesch,  der  Medicin  in  Rufsland.  HL 
S.  S05.  '    ; 

^  BuEscij  (  Agathon). 

Fin  hivVdnder  ^  studirte  Medi^  ukdfromovirtei8a6  zu 
Dorpat. 

Diss.  iaaug.  de  glandula  thyreoidea .  strumosa  in  gen.ere 
et  de  ejus  specie  lymphatica*  Dorpati,  1826*  40  S.  3* 

BuscHiNG  (Anton  Friebrich). 

Studirte  zu  Halk ,  wurde  daselbst  l  J4ff  Magister  der  PhU 
losophk,  hierauf  Etoftneister  des  ält^sttn  Schnee  dts'Ütafen 


3o2  *BüscHiNG  (Anton  E^iedricb);     '    ' 

Friedrich  Rochus  zu  l^ynar^  hielt  sicli  mit  detQf^btn 
seit  1749  zu  St,  Petersburgs  seit  lySo  zu  Itzehoe  und  sätnj52 
auf  der  Ritterahadeniie  zu  Soröe  aufj  legte  diese  Hofmeister- 
steile  nieder  und  lebte  bey  D.  Hauber  in  Kopenhagen  bis  in 
den  May  1754,  ging  von  da  wieder  nach  Halle^  um  dort  Vor- 
lesungen zu  halten  y  wurde  im  August  desselben  Jahres  ausser- 
ordentlicher Professor  der  Philosophie  und  Adjunkt  der  phi- 
losophischen Fakultät  auf  der  Universität  zu  Göttingen^  1756 
Dr,  der  Theologie,  i^ög  ordentlicher  Professor  der  Philoso- 
phie,  1761  zweyter  Prediger  an  der  PetriJdrche  zu  St.  Peters- 
burg,  auch  das  Jahr  darauf  Direktor  der  Schult  der  Spra- 
chen,  Küriste  und  Wissenschaften  daselbst,  legte  1765  seine 
'  dortigen  Stellen  nieder  und  privatisirte  eine  Zeitlang  in  Ahona^ 
bis  er  gegen  Fnde.  des  Jahres  1766  zum  hönigl.  preussisdien 
QberliohsistorialratK  und  Direktor  des  Qymnasiums  im  grauen 
Kloster  und  des  damit  vereinigten  kölnischen  Gymnasiums  zu 
Berlin  ernannt  wurde,  öeb,  zu  Stadthagen  in  der  Grafschaft 
"Sdxaumburg  am  2T  September  1724,  gest.  zu  Berlin  am 
28  May  1793.  ' 

Magazin  für  die  neue  Ilistone  und  Geographie.  22Thle. 
Die  ersten  6  zu  Hamburgs  die  übrigen  zu  Halle >  1767 
bis  1788  und  ein  23ster  Theil,  welcher  die  Register 
über  das  ganze  Werk  von  Benj.  Gottfjr.  Weinart  ent- 

*  hält,  1793.  4.  Es  liefert  folgende  zur  Geschichte  und 
Statistik  der  russischen  Ostseeprovinzen  gehörige  Aiifsatu 
und  Aktenstücke;  .  T-h..l^  ß.  247-260.  Urtheil  und  Be- 
fehl des  hohen  dirigir enden  S\enats  in  Ansehung  der 
Stadt  Wenden  in  Lieflahd  vom  22  Oktober  1764.  — 
Th.  3.  S.  47-70.  Rescript  Königs  August  III.  von  Polen, 
wodurch  das  Lehn  der  Herzogthümer  Kurland  und 
Semgallen  für  (erledigt  erklärt  wird,  vpm  1 6  November 
'1758  5  Provisionaldiplom,  durch  welches  das  Lehn  der 

'"  Herzogthümer  Kurland  und  Semgallen  dem  Prinzen 
Karl  ertheilt  wird,  von  demselben  Dato ;  Reversalien, 
welche  der  Herzog  Karl  den  Ständen  ausgestellt  hat, 
vom  16  Decemberl758.    —   S.  231*244.  Rittertchaft- 

..  Uche  .Matodkejl  des  IJEexa^ogthum^  Li'efland»    und  Lief- 


Bi;sching(A.F.).  Büth]«er(C.)-  Büttner  (F. W.).  3o3 

und  Esthländisches  Miinzwesen.  —  Th.?.  S.  241-244. 
Schreiben  Kaisers  Peter  III.  an  den  Geheimenrath 
Y,  Mirbach,  betreffend. das  kay serliche  Vorhaben,  den 
Herzog  Georg  Ludwig  von  Holstein  zum  Herzog  Ton 
Curland  und  Semgallen  zu  machen.  —  S.  361-418* 
Landrolle  des  Herzogthums  Esthland  vom  J.  1765.  -^ 
Th.  8.  S.  492-496.  Patkuls  Geschichte.  —  Th.  9- 
S.  177-226.  Handel  der  Stadt  Riga.  —  S.  381-398. 
Motifs  de  la  disgrace  d'Ernest  Jean  deBiron»  Duc  de 
Courlande.  —  S.  399-414.  Antwort  auf  die  vorher- 
gehende Schrift  des  Herzogs  von  Kurland ,  von  einem 
der  nächsten  Verwandten  des  Feldmiarschalls  Grafen 
Münnich.  —  Th.  15.  S.  199-22(K  Urkunden  von  der 
Vermählung  des  Herzogs  zu  .Curland  Friedrich  Wil- 
helm mit  der  russischen  Prinzessin  Anna.  —  S.279-3&2. 
Patkuls  Anschläge  und  Begebenheiten. 
Aus  seiner  Neuen  Erdbeschreibung  ist  der  Abschnitt  von 
Polen  ,  Lithauen  5  Kurland  und  Semgallen  russisch  von 
Theodor  Rogenbuke  (St.  Petersburg,  1776.  8.)> 
so  wie  aus  der  Sten  Auflage  die  Beschreibung  des  Her- 
zogthums Livland  von  dnem  Ungenannten  schwedisch  in 
den  Staatsskrifter  1790  Bd.  i.  übersetzt  worden, 

Vergl,   Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  137  ff.  —    Seine  eigene  Lebens-  > 
beschreibung.    —  Meusels  Lexik.  Bd.  1.  S.  ^00-719«   wo 
das    volUtändige    Verzeichnifs    seiner  ßbrigeri  zahlreichen 
Schriften  enthalten  ist» . 

BüTHNER  (Christian). 

Folgte  seinem  Vater  ^  dem  dmtsclien  Prediger  zu  Bäuske 
in  Kurland,  Johann  Büthner\  1609  im  Amte»  Geb. 
ni..^ am^ •  •  • ,  gest.  •  •  •  \ 

Eine  Christliche  Predigt,  in  welcher  der  hohe  vnd  wich- 
tige Articul  von  der  ewigen  Gnadenwahl  vnd  Verse- 
ilung Gottes  kürtzlich  doch  richtig  vnd  gründtlich  aus 
Gottes  Wort  ausgelegt  vnd  erkläret  wird. '  Riga,  1614*  4* 

Büttner  (Friedrich  Wilhelm). 

Stiefbruder  des  nachfolgenden. 
Studirte  Arzneygelahrtheit  zu  Halle  und  Göttingen,  erhielt 
«i/  der  zuletzt  genannten  Universität  ij85  den  mediciniscben 


304    BtiTTHSR  (F.  W.)    (J.  G.).    V.  BuXMEMNCa  (J;V.). 

Doktorhut  9  und  kehrte  dann  in  sein  Vaterland  zurüchj  wo  tr 
zuerst  auf  dem  Lande  im  ßutzeschen  Kirchspiel  und  später  in 
Mitau  prakticirte.  Geb.  im  Pastorat  Schleck  in  Kurland^  wo 
sein  Vater y  der  piltemche  Superintendent  Johann  Georg 
Büttner^  Predigfrwary  am  20  JSfovember  1760,  gest.  am 
I  Februar  18 19. 

Diss.  inaug.  de  febribus  nervosis  acutis.  Goettingae,  1785* 

Büttner  (Johann  Georg). 

Stiefbruder  des  vorhergehenden. 

Wurde  im  Pastorat  Schleck  am  22  April  1779  geboren^ 
studirte  seit  1797  Theologie  zu  Königsberg,  Mitau  und  Hfl//e, 
•erhielt\  wahrend  er  nodh  auf  der  Universität  war^  die  Voka- 
tion  als  Adjunkt  seines  Vaters  in  Schleck ,.  und  trat  sein  Prt- 

digtamt  im  J.  l8o3  an  ( ord.  am  i  März ). 

."      .  --  ■ 

Ansichten  und  Vorschläge  über  die  Landwirthschaft  für 
das  Gouvernement  Kurland.  (Jena)  1818..  —  2tesHeft. 
Mitau,  1823.  Zusammen  XIV  u.  238  S.  —  2 ten  Bandes 
l&tesHeEt.  Ebend.  1824.  131  S.  8. 

lieber  die  Vermehrung  und  Behandlung  des  Düngers; 
im  Oekon.  Repert.  i,  Livland.  VIL  3.  S.  269-284.  — 
Über  den  Werth  einiger  neuen  Getreidearten ;  ebend» 

S.  284-296. 
Ueber    einige    in   Kurland    entdeckte    naturhistorische 

Merkwürdigkeiten;  in  cfen'Jahresverhandl.  der  kurl. 
Gesellsch.  f.  Lit.  u.  Kunst  Bd.  1.  S.  195-  .:—  Utj!)er 
das  Zähmen  einheimischer  Thiere  und  Kultiviren  ein- 
heimischer Gewächse  ;  ebend.  Bd.  2.  S.  106.  —  Ueber 
die  Waldbienenzucht;  ebend,  S.  II3. 
Mehrere  von  ihm  entdeckte  und  bestimmte  Insekten;  in 
Ahrens  Fauna  insector um  Europae. 

* 

VON  BuLMERINCß   (JOHANN   VaJLENTIN). 
Gefc.  zu  Riga  am  27  Jumu§  ij 60 ^  studirte  zu  Göttingtn 
itfui  Ltipzig  in  den  Jahren  1779  bis  1782,  trat  gleich  nadi 


V.  BUXMXRIKCIJ  (JOHAKK  ValENTIK).  3o5 

seiner  2^urückkimft  bey  dtrKanztiley  des  ngasehen  Rathes  in 
Dienste  j' war  während  der  Statthalterschaftsverfassung  ijS5 
Advokat  bey  dem  Gouvernementsmagistrat  ^  wurde  später  in 
den  Rath  gezogen  t  und  1807  Bürgermeister ,  auch  18 14 
Bitter  des  St.  Annen*  Ordens  der  aten  KU 

'Extracte  der  merkwürdigsten  Verordnungen,  Ukasen 
etc.  aus  der  St.  Petersburg  sehen  Senats-Zeitung  von 
den  Jahren  1809  his  1820  incl. ,  nebst  einem  Haupt- 
register.    (Riga,  1821.)     56  S.  X. 

Portrait  d*un  bon  prince,  qui- aime  mieux  recompeiiser 
que  de  punir,  discours;  in  Schlegels  Aedehandl. 
1778  S.  41-46* 

*Noch  einige  Bemerkungen  zu  der  von  dem  Herrn  Land« 
rath  und  Ritter  Dr.  J.,  G.  J.  v.  Buddenbrook  edirten 
Sammlung  der  Gesetze  des  Livländischen  Landrechts» 
von  einem  Rigischen  ;  in  Bröckers  Jahrb.  f.  Rechts- 
gelehrte. L  112-116. 

y/e/e  Aufsätze  in  den  Rig.  Städtbll.  1810-1Ö21  meist  mit 
den  Chiffern:    —  mer  — ,    B_q,   Ä,   -ö  —  ,   B,B_, 

B .     Die  mit  B.  oder  B  unterzeichneten  Aufsätze 

und  namentlich  (^denn  dieser  Bezeichnung  bedienten  sich 
mich  einige  mal  Brotze  und  Lib.  v.  Bergmann): 
1817  S.  177.-  Nekrolog  (J.  P.  Wojframm);  —  ebenda 
S.  195.  Nekrolog  (E.  A.  Schuderoff ) ;  —  ebend,S.  250* 
Literarische  Anzeige  (Ueber  den  Unfug  mit  Bittschrif- 
ten, von  Bröcker);  —  1819  S.  293-296.  Nekrolog 
(J.  G.  Martens);  —  1820  S.  26.  Menschenzahl  in  der 
Stadt  Riga  und  in  ihren  Vorstädten  am  Schlüsse  des 
Jahres  1819;  —  eteVirf.  S.  201-204.  Vorsicht  in  Straf- 
fällen, durch  ein  Beispiel  empfohlen;  —  ebend,S,  221* 
Für  die  Promenaden;  —  ebend.  S.  231.  Aufnahme  des 
Fonds  der  im  Jahr  1765  für  die  Stadt  Riga  errichteten 
Brand-Versicherungs-Anstalt;  —  ebend,  S.  282.  Jagd- 
Anecdote;  —  ebend.  S.  303-  Literarische  Anzeige 
(Tiling  über  Handels.schifffahrt) ;  —  1821  S.  52.  Er- 
klärung; —  ebend,  S.  57-59.  Nekrolog  (G.  C.  Nestor);  — 
ehend.  S.  1 1 1 .  Ewald  Gustav  ftaneff ;  —  ebend.  S.  2 1 7-220. 
Wohlgemeinter  Vorschlag  für  Kapitalienbegeber  in 
Riga;  —  ebend,  S.  383-  Tilings  Handelsschifffahrt 
3ter  Theil.  ^-   Ganz  ohne  Unterzeichnung  hat  er  dazu 

^*  Band.  33 


3o6    V«  BimGE  (Alesandeh)    (Friebrtch  Geoag). 

geliefert:  1815  S.  115-119.  124-127.  131-140.  Merk- 
würdige B  egebenheiten  der  Stadt  Riga ;  —  1817  S.  178. 
Bekanntmachung;  —  1821  S.  26-30.  33-37.  Petrowsky, 
poetisch  und  prosaisch  dargestellt;  — ^  e^enc/.  S.  303* 
Erwiederung  auf  die  Bemerkung- eines  Gartenfreun- 
des: Nicht-Einflufs  der  Witterung;  —  e^end.  S.  369* 
Beitrag  zu  den  Vorstadt-Anlagen  aus  America. 

VON  BüNGE  (Alexander). 

^    Bruder  des  nachfolgenden. 

Aus  KieWi  wurde  i825  Dr,  der  A*  G.  zu  Dorpat^  und 
hegkitete  1H269  nachdem  er  bereits  als  Krwarzt  zu  Barnaul 
im  Gouvernement  Tomsk  angestellt  worden  war,  den  Pro- 
fessor Ledebour  auf  seiner  Reise  nach  Sibirien. 

Diss.  inaug.  botanico -pied.  de  relatione  methodi  plan- 
tarum  naturalis  in  vires  vegetabilium  medicales.  Dorp. 
1825.     72  S.  8. 

VON  Bunge  (Friedrich  Georg). 

Bruder  des  vorhergehenden. 

Geh.  zu  Kiew  am  i  März  1802,  kam  j8i5  nach  Dorpaty 
besuchte  erst  das  dasige  Gymnasium  und  studirte  dann  von 
X8l8  iis  1822  Jurisprudenz  auf  der  Universität ,  erhielt  audi 
1821  für  die  Beantwortung  der  von  der  Juristenfakultät  vor- 
gelegten Aufgabe:  „De  veterumRomanorum  agnatione/' 
das  Accessit  der  silbernen  Medaille ,  mit  dem  Zusatzt,  dafs 
im  Fälle  einer  Umarbeitung  und  weitern  Ausführung  eints 
Theils  der  Abhandlung  er  die  goldne  Preismedaille  erhalten 
und  die  Dissertation  auf  Kosten  der  Universität  gedruckt  wer- 
densolle. 1822  am  1 5  September  wurde  er  Lektor  der  russi- 
schen Sprache  an  der  Universität  Dorpat  und  Translateur  hq 
allen  Behörden  derselben ;  auch  1 823,  nadi  bestandenUm  Exa- 
mitn ,  in  der  Würde  eines  Kandidaten  der  Rechte  anerkannt^ 


V.  BuNGtB  (F.  G.).     BUMTJBBARTH  (M.  F.)*  307 

und  hitlt  tut  dtm  Julius  desselben  JaJires  Privatsrorlesimgen 
über  das  üV'f  esth-  und  kuriändische  Provincialrecht,  Nach" 
dem  er  hierauf  i825  zum  Rathsherrn  der  Stadt  Dorpat 
erwählt  war,  legte  er  seine  Aemter  hey  der  Universität  nie- 
der, ward  aber  noch  in  demselben  Jahre  auch  als  Privat- 
doctnt  für  liv-und  esthländisches  Recht  daselbst  angestellt.     . 

Wie  und  nach  welchen  Regeln  müssen  die  in  Livland 
geltenden  Gesetze. in terpreti»t  werden?  £in-provin- 
cialrechtlicher  Versuch.     Dorpat,  1822«     32  S«  8» 

Chronologisches  Kepertoruim.  der  russischen  Gesetze  und 
Verordnungen  für  Liv-  Ehst-  und  Kurland.  Ister  Band. 
1710-1762  nehst  einer  Einleitung  üher  die  Beschaffen- 
heit der  russ.  Gesetze  überhaupt  >  deren  Anwendung 
in  den  Ostseeprovinzen  u.  s.  w.  Dorpat ,  1823«  CVI 
u.  242S.  —  2ter Bd.  1762-1796.  Ebend.1824.  484S.— 
3ter  Bd.   1796-1801.  Ebend.  1826.  351  S.  gr.  12. 

GnindriTs  zu  einer  Einleitung  in  ^das  heutige  liv-  esth- 
und  kurländische  Provincialrecht.  ]Elbend.i824.  20  S.  8. 

Grundrifs  des  heutigen  livländischen  Privatrechts.  Für 
seine  Vorlesungen  entworfen.  Ebend.  1825.   100  S.  8. 

Grundrifs  des  heutigen  kurländischen  und  piltenschen 
Privat-Landrechts ;  für  seine  Vorlesungen  entworfe)|. 
Ebend.  1825-     8* 

Chrestomathie  von  Quellen  des  russischen  Rechts.^  Iste 
Abtheilung.  Privatrecht«    Ebend.  1826*    81  S.  8. 


BUNTEBARTH   (MaGNUS.  FrIEDRICh). 


,\ 


Studirte  um  ij36  zu  Jena  Theologie  und  Ä^m  darauf 
noch  Livland,  wo  er  erst  Privatlehrer  in  einem  adelichen 
Hause,  dann  Lehrer  an  dem  von  der  Generalin  Hallart  zu 
Wolmar  errichteten  Schulmeister- Seminariurh  war.  Geb,  zu 
Barth  in  Pommern  am . . . ,  gest,  lySo. 

Lettische  Lieder,  theils  selbst  verfafst ,  theils  ajjts  dem  halli- 
sc/ien  und  dem^BriXder gesangbuche  übersetzt.  Ohne  Zweifel 
hat  er  den  meisten  Antheil  an  der  Sammlung  geistlicher 
Gtsdnge  für  die  Herrnkuter  unter  den  iMten :    Kahdas 


N 


3o8  BuNT£BAB.TH  (M.  F.).      BuRDACH  (K,  F.). 

i'slaffitas  garrigas  jaukas  dfeefmas.  (Konigiberg,  1739*) 
2  Bogg.  gr.  8*  —  ,2te  Auflage :  Kahdas  islaritas  garri- 
gas jaukas  dleefmas,  oh  tri  reife  drikketas,  un  no 
jauna  pahrwairotas ,  tahm  pehz  fawu  muhfchigu  is- 
glahbfchanu  mekledamahm  dwehfelehm  par  labbu. 
Kevaly  gedruckt  bey  Jac.  Job.  Köhler  y  1742*  3  unpag. 
BU.  9  265  S.  u.  ein  unpagk  Kegistier.  8*  £nthäh  23^ 
•  Nummern  und  ist  bereits  selten.  Bey  den  Letten  der  wenden- 
sehen  Gegend  heifst  dies  Buch  nach  seinem  Preise  Ohrtes- 
Grahmata.  —  Eine  äte  Auflage  mag  seyn :  Kahdas  Is- 
laritas garrigas  jaukas  Dfeefmifias,  wiffahm  pehz  fawu 
muhfchigu  Glahbtchanu  kahrigahm  Dwehfelehm  par 
labbu  Drikkehts  tai  gadda  1757.  (O.  Druckort,)  222  S. 
kl.  8*9  dann  mit  neuer  Seitenzahl:  Tahs  Lihturgias  50  S. 
und  Ta  trefcha  daita  jeb  kahrta  Litanias  un  Dfeef- 
miaas  18  S. 

Vergl.  Nord.  Mise.  IV.  34.  —  Zimmermanns  Lett.  IJt.  S.45. 

BüRDACH  (Karl  Friedrich). 

Geh.  zu  Leipzig  am  12  Junius  1776,  Dr.  der.Phil  und 
Privatdocent  auf  der  Universität  Leipzig  seit  dem  8  September 
1798,  Dr.  der  A-  G.  1800,  ausserordentlicher  Professor  der 
Medicin  daselbst  am  ij  Julius  1807,  nach  Dorpat  als  ordent' 
licher  Professor  der  Anatomie ,  Physiologie  und  gerichtlichen 
Medicin  berufen  am  4  Jiilius  181 1,  nahm  im  Januar  18 14 
seine  Entlassung  und  ging  als  Hof  und  Medicinalrath^  ivii 
auch  Professor  der  Anatomie  nach  Königsberg. 

Diss.  de  apoplexia  per  epilepsiam  soluta.  Lipsiae9l798*4« 
Commelitarii  in  Hippojcratis  librum  primum  de  morbis 

epidemicis  specimen.  Ibid.  eod.  4- 
Asklepiades  und  John  Browne,  eine  Parallele.     Ebend. 

1800.     8.    *" 

Propädeutik  zum  Studium  der  gesammten  Heilkunde. 
Ebend.  1800*     8- 

Gemeinschaftlich  mit  J.  K.  F.  L  e  u  n  e :  Realbibliothek  der 
Heilkiinst  oder  Darstellung  der  Fortschritte  der  prac- 
tischen  Arzneykunst  u.  Wundarzneykunst  im  19*  Ja^* 
hundert.  Ister  Jahrg.  ister  Bd.     Ibid.  18Q3*     8* 


Bcu>ACH  (Karx«  Frisduigh).  3o9 

Diss.  inaag«  Scriptorum  de  Asklepiade  index«  Lips.  ißQJ^ 

35  S.  4- 
Eugon  oder  über  Impotenz  und  Sch'wäche  der  Zeugungs* 

kraft  und  die  sicherste  Methode »  sie  zu  heilen.     Aus 

dem  Französischen.     Ebend.  1804*     8- 
Die  Diaetetik  für  Gesunde.  Ebend.  1805«  8*  —  2teAufl. 

1811. 
Handbuch  der  neuesten  Entdeckungen  der  innern  und 

äussern  Heilmittellehre.     Ebend.  1805.     8* 

Beiträge  zur  nähern  Kenntnifs  des  Gehirns.  2  Theile« 
Ebend.  1806.     8- 

Die  Lehre  vom  Schlagflufs,  seiner  Natur ,  Erkenntnifs, 
Verhütung  und  Heilmethode.     Ebend.  1806*     8* 

Dispensatorium  für  die  Chursächsischen  Lande,,  oder 
Ph.  J.  Piderits  Pharmacia  rationalis  deutsch  bearbeitet« 
Ebend.  1806*  gr«  8*%    nebst  einem  Nachtrage.  1807*  8* 

Neues  Recepttaschenbuch  für  angehende  Aerzte«   Ebend. 

1807.     i2. 

Progr.  Quaestionum  de  natura  causticorum  specimen. 
Ibid.  1807-     4.   ^ 

System  der  Arzneymittellehre.  Ebend.  isterBd.  1807.*-— 
2terBd.  1808.  —  SterBd.  1809.  8.  -^  2te  umgearbei- 
tete Ausgabe  in  4  Bänden.     Ebend.  1817- 1819*     8* 

Handbuch  der  Pathologie.     Ebend.  1808*     8- 

Der  Organismus  menschlicher  Wisseinschaft  und  Kunst« 
Ebend.  1809»     gr-  8. 

Die  Physiologie.     Ebend.  1810.     8. 

Die  Litteratur  der  Heil^issenschaft*  (Auch  mit  dem  Titel: 
Handbuch  der  neuesteh  in-  und  ausländischen  Littera- 
tnr  der  gesammten  Naturwissenschaften  und  der  Medi- 
ein  und  Chirurgie.)  Ister  u.  2ter  Bd.  Gotha,  1810*  •— 
SterBd.  oder  der  erste  Nachtrag,  die  Jahre  1811-1820 
enthaltend.     Ebend,  1822«     gr.  8t 

£ncyclopädie  der  Heilwissenschaft,  4  Bände.  Leipzig, 
1810-1814.  8.  Von  allen  4  Bänden  erschien  die  2te  Auf- 
lage ebend.  1817-1819.  gr.  8. 

Auflösung  eines  Käthsels  vom  Essig.    Dorpat,  1813«  12  S. 

Anatomische  Untersuchungen,  bezojgen  auf  Naturwissen- 
schaft und  Heilkunst.  Isftes  Heft  mit  4  Kpfm*  Leipzig, 
1814.    IV  u.  82  S«  4* 


3 10  BuRDA^CH  (Karl  Friei>rich),  ' 

Ueber.  Waisenpflege  zunächst  in  Beziehung  auf  Königs-    I 
berg.     Königsberg,   1815.     8.    . 

Ueber  die  Aufgabe  der  Morphologie«    Bey  Eröffnung  der 
Königlichen  anatom.  Anstalt  in  Königsberg  geschrie-    ^ 
ben  und  mit  Nachrichten  über  diese  Anstalt  begleitet. 
Leipzig,  1818.     8. 

Berichte  von  der  königlichen  anatomischen  Anstalt  zu 
.  Königsberg.     Ister  Bericht.     Mit  einer  Beschreibung    . 
des  untern  Endes  des  Rückenmarks«     Ebend.  1818*  ^ 
2ter  Bericht.  Mit  Bemerkungen 'aus  dem  zootomischen 
Tagebuche  von  K.  E.  v.  Baer.  Ebend.  1819*  4^  S*  —    j 
3ter  Bericht.    Mit  Bemerkungen  über  den  Mechanis-    i 
mus  der  Herzklappen.  Ebend.  1820-  45  S.  —  4terBe* 
ribht.     Mit  Nachträgen   zur  Morphologie  des  Kopfs.    | 
Mit  1  Steintafel.  Ebend.  1821.  63.S.   —    5 ter  Bericht 
Mit  Ansichten  des  EleCtro-Magnetismus.  Nebst  1  Kpftaf. 
Ebend.  1822.    50  S.  8. 

Vom  Bau  und  Leben  des  Gehirns«  ister  Bd.  Mit  2  Kpfrn. 
Ebend.  1819.  IV  u.  283  S.  —  2ter  Bd«  Mit  7  Kpfrn. 
£bend^l822*    XXIV  u.  418  S.  gr.  4. 

Die  Mineralquellen  im  Flufsgebiet  der  Neifse,  unter- 
sucht, beschrieben  und  gewürdigt.  l»te  Abth.  physi- 
kalisch-medicinische  Geograpjiie  der  Gegend  von  Trie- 
bely  in  Bezug  auf  einige  daselbst  entspringende  Ge- 
wässer«    Ebend.  }823.     8* 

Die  Physiologie  als  Erfahrungswissenschaft«     Ister  Bd.  , 
Bearbeitet  von    K.  F«  Burdach»     mit  Beiträgen  von 
Karl   Ernst  von   Baer   und   Heinrich   Bathke«     Mit 
6' Kpftaf.     Ebend.  1826«     gr«  8. 

Thatsachen^  als  Supplement  zu  dem  Aufsatze  über  den 
Gebrauch   des  Essigs   in  Nervenfiebern ;    in  den  Aig* 

;    ^tadtbll.  1812.  No.  47.  S.  402-408. 

Einleitung  zu  J.  H.  Müllers  System  der  gesammten 
Heilkunde  nach  der  Erregungstheorie«  (Leipzig^lSlO) 

8.) 

Bericht  ans  Publicum;  vor  F.  D.  Jaquets  Reise  in  mei- 
nem Zimmer  (Riga,  1813.  8.)  S.  III-XIII. 

Gab  mit  Alex«  Grichton  und  Joh.  Rehmann 
heraus:     Russische  Sammlung   für   Naturwissenschaft 

•  und  Heilkunst.  1  ster  Bd.  Riga  u.  Leipzig,  1815  u.  1816. 
X  u.  680  S«  —  2ter  Bd.  Ebend.  1816  u.  1817-  XII  u. 
764 S«9  jeder  Band  von  4 Heften^  gr«  8*9  und  lUfertt  dazu: 


BuROAGH (K» F.).  Bürja(A.).  Bükmester  (G.-A.)«  3it 

Ueber  die  anatomische  Sammlung  in  derKunstkcimmer 
zif  St,  Petersburg.  I.  3.  S.  4-23-4-56-  —  Ueber  die  An- 
sichten der  Natur»  Vorlesungen,  gehalten  den  22  Sept. 
1811  und  den  4  Febr.  1812  in  der  ärztlichen  Gesell- 
schaft zu  Dorpat.  II.  1.  S.  13-63«  ^-  I^ie  kaiserlich- 
medicinisch-chirurgische  Academie  zu  St.  Petersburg. 
Aus  dem  Russischen  übersetzt.  IL  1.  S.  96-116*  — -  ' 
Ueber  die  Haargef älse  9  mit  Hinsicht  auf  die  Lieber- 
kühnschen  Praeparate  in  St.  Petersburg«  II.  3*  S.  4-00 
Ms  433»    — -   Anzeigen  und  Recensionen,  zerstreut  in 

aUtn  Heften. 

* 
Vtrgl.  Meusels  G.  T.  Bd.  9.  5.  i^i.    Bd.  11.  S.  190.    Bd.  13. 

5.  soo.    Bd.  17.  S.  999«    •—    Enslins  Biblioth.  medico« 

Chirurg,  etc.  p.  33. 

BuRjA  (Abel). 

Gmg^  nadiditn  er  Lehrer  der  Mathematikx  im  College 
fran^is  in  Berlin  gewesen  war^  1777  nach  Boldino  in  der 
Nahe  von  Mosliau^  übernahm  dasellfjst  die  Hofnuisterstelle 
he)  den  beyden  Söhnen  eines  Herrn  v,  Tatitsclieff^  begieß 
tittüe  auf  einer  Reise  nach  dem  Auslände^  und  wurde  1787 
Professor  der  Mathematik  an  der  Militär- Akademie  zu  Berlin, 
Geb.  zu  Kikebusch  bey  Berlin  am  3o  August  1752,  gesjt.  am 
16  Februar  18 16. 

Von  seinen  Schriften  gehört  hierher: 

Observations  d'un  voyageur  sur  la  Russie  ^  la  Finlande, 
laLivonie,^  la  Gurlande  et  la  Prusse.  k  Berlin,  1785* 
^Vu.  218S.  8«  -=—  2te  Ausgabe.  &Mastricht,17$7«-8. 

Verßi,  Sein  angeführtes  Buch  S.  1^  -^  MeuselsG.T.  Bd.  i* 
S.  516.  Bd.  9.  S.  173.  Bd.  n;  S.  188  u.  Bd.  17.  S.  301.  -^ 
AUg.  Lit.  ZtiU  1816  No.  100.  . 

BüRMESTER  (Gottlieb  Andreas). 

^Aus  Pernau  gebürtig  ^  studirte  Median  zu  Göttingen  und 
promovirte  daselbst  1 797«. 

Ciss.  inaug.  de  usu  vini  medico«   Goetting.  1797«  28 S.  8^ 


3 12    Bukst  (Ernst  DANiEt)  (Fjuedrich  Beinhoi.d). 

BuRSY  (Ernst  Daniel). 

Vater  der  beyden  nachfolgenden. 

Wurde  zu  Goldingen  j  wo  sein  Vater  Stadtsekretär  war, 
am  22  März  ljß6  geboren^  besuchte  vom  i^ten  bis  zum 
l^ten  Jahre  das  Friedrichs  -  Kollegium  zu  Königsberg  und 
vollendete  dann  seine  theologischen  Studien  auf  der  dasigen 
Universität  innerhalb,)^  Jahren.  1781  erhielt  er ^  nadidemer 
seit  seiner  Rückkehr  nach  Kurland  als  Hauslehrer  gelebt  hatten 
die  Pfarre  auf  dem  adelidien  Gute  Blieden^  von  wo  er  im  J» 
l865  nach  Grenzhof  berufen  und  hier  zugleich  i8i3  zum 
Propst  des  doblenschen  Sprengeis  und  1824  zum  Konsistorial 
rath  ernannt  worden  ist, 

•  Behrnu  Mahziba.     Mitau,  1793-     44  S.  8« 

%Vorte  der  Liebe  und  des  Danks  gesprochen  am  Grabe 
des  verewigten  Generalseniors  Konrad  Schulz.  (Als 
Anhang  zu  der  bey  Schulz*s  Begrähnifs  von  H.  L. 
Böhlendorf  gehaltenen  Predigt.    Mitau,  1802.    ^^) 

Kriftigas  Mahzibas  Grahmata.  Mitau,  1807*  64 S.  8* 
(Eine  Umarbeitung  der  Behrnu  Mahziba.) 

Fer^/t  Zimmermanns  Lett.  Lit.  S.  111. 

BuRSY  (Friedrich  Reinhold). 

Sohn  des  vorhergehenden  u.  Bruder  des  nachfolgenden. 

Studirte  seir  i8l3  Theologie  in  Dorpat^  erwarb  sichda- 
selbst  durch  seine  unten  angeführte  Predigt,  welche  auf  Kosten 
der  Universität  gedruckt  wurde  ^  die  silberne  Preismedcdlh 
brachte  hierauf  das  Winterhalbjahr  18 15  in  Berlin  zu,  und 
beschlofs  seine  akademische  Laufbahn  seit  dem  Frühlinge  iSi6 
in  Heidelberg.  Nach  seiner  Zurückkunft  wurde  er  1820  Ad- 
junkt bey  seinem  Vater  in  Grenzhof  Geb,  im  Pastorat  Büt- 
den  in  Kurland  am  5  April  n.  St,  1794»  gtst.  am  2&  Decem- 
ier  1823. 


BuRST(Fjt«  Asui«.}  (Kari.  Gotti*.  Hbxvr.  Fjuxb.)*  3x3 

Ueber  die  Verbindung  der  wiuenschaftlichen  und  sittli- 
chen Bildung.  Eine  Predigt  am  Geburtsfeste  Sr.  Kaiser!« 
Majestät  den  12  December  1814«  '£*(  fiti^ws  n^o<pnrtxiofM¥. 
1.  Cor.  XIII.  9.     Dorpaty  1815.     46  S.  8« 

BuRSY  (Karl  Gottlieb  Heinrich  Frie- 
drich). 

Bmder  des  vorheTg^henden  und  Sohn  von  Ernst 

Geb.  im  Pastorat  Blkden  am  j  December  tu  St.  lygi, 
itudirte  von  i8ii  bis  i8i3  Arzneykunde  in  Berlin  ^  von  i8l3 
Ifis  i8l5  aber  in  Dorpat^  gewann  liier,  durdi  Beantwortung 
der  9on  der  medicinischen  Fakultät  aufgegebenen  Preisfrage: 
»pe  expositione  actionüm  vitalium  in  organismo  am- 
mali  consensualium  antagonisticarum  et  vicariarum,  cum 
inquisitione  legum  quam  maxime  simplicium,  a  quibuif 
pendent,"  die  silberne  Medaille^  wurde  ebendaselbst  i8l5 
Dr^  der  Median^  besuchte  hierauf  nocli  einmal  die  LehranstaU 
ttn  seines  Faches  in  Berlin ,  hielt  sich  auch  einige  Monate  in 
Wien  auf  und  kehrte  i8l6  nach  Kurland  zurück j  wo  er  seit- 
dem  als  praktischer  Arzt  auf  den  Gütern  Grenz-  und  Fockenhof 
kbt^  und  1826  baldohnscher  Brunnenarzt  geworden  ist. 

Der  fifehliche  Sänger,  ein  Neujahrs-Geschenk;  oder 
6  Lieder  in  Musik  gesetzt  und  seiner  lieben  Schwester 
und  Lehrerin,  Amalia  Mylich,  geb.  Bursy,  im  Gefühle 
der  innigsten  Dankbarkeit  zugeeignet.  Mitau,  1814* 
15  S*  Musikalien^Quart. 

Bist,  inaug.  Animadversioaes  historioo-criticae  in  doc- 
trinam  de  coasensu,  antagonismo  et  antenergia.  Dorp. 
1815.     115  S.  8. 

Das  vierte  Palmenblatt.  Ein  Fragment.  Oder:  Das  Büch- 
lein vom  weiblichen  Egoismus.  Mit  einer  Musik- 
Mlage.     Mitau,  1823-     16  nnpag.  u.  142  S.  8. 

Erinnerungsblätter»  gedichtet  und  komponirt  von  Karl 
Bursy.     B^Iia»  lt^%^  9  •  • 
LBand.  ^4 


3 14  Busch  (Andreas  Kaspak  Friedrich). 

Busch  (Andreas  Kaspar  Friedrich). 

Geb.  zu  Glückstadt  am  24  April  n.  St.  lygS'.     Kam 
jafiriges   Kind  mit  seinen  Aeltern  nach  der   dänischen  Insd 
Sylt  an  der  Westseite  des  Herzogthums  Schleswigs  zu  deren 
Landvoigt  (Amtmann)  sein  Vater ^    bis   dahin  Sekretär  der 
holsteinschen  Landesregierung^  ernannt  war^  und  i8o5  wieder 
nack  Glückstadt  s   wohin  sein  Vater  als  Rath  der  trp^ähnten 
Regierung  zurückberufen  wurde*  Er  besuchte  die  Schule  seiner 
Vaterstadt ,  wo  sich  früh  eine  besondere  Vorliebe  für  lAtera- 
tur  und  Bücher^enntnifs  in  ihm  entwickelte  ^  mit  einer  hkmm 
Unterbrechung  während  der  Flucht  nach  Kiel,  wozu  sich  sänt 
Aeltern  durch  den  Feldzug  des  Kronprinzen  von  Schweden 
gegen  Dänemark  i8i3  und  1S14  veranlafst  sahen ,  bis  1817» 
^da  er  die  Universität  Jena  bezog.    Hier  legte  er  sich  beson- 
ders auf  die  orientalischen  Sprachen,  die  klassische  Philologie^ 
und  Philosophie,  ward  ordentliches  Mitglied  der  lateinisdien 
Gesellschaft  und  des  philologischen  Seminars,  und  begab  sich 
im  Herbst  18 19  nach  Göttingen,  von  wo  er  nach  kaum  einem 
Jahre,    durch  den  plötzlichen  Tod  eines  Bruders,   der  beym 
Baden  in,  der  Elbe  verunglückte,   nach  Hause  zurücJigeruJen 
würde.     Während  seines  Aufenthalts  auf  den  beyden  Univer- 
sitäten hatte  er  mehrere  Exkursionen  in  die  gröfseren  Städte 
Deutsdilands ,  namentlich  Dresden,  Kassel,   Leipzig,  Wei- 
mar, Gotha,  Bamberg,  Nürnberg,  Würzburg,  Heidelberg 
und  Frankfurt  a.  AL,  gemadit,  auch  vor  Beendigung  desstlbtn. 
die  philosophisdie  Doktorwürde  erhalten.     Er  hielt  sich  nun 
anderthalb  Jahr  bis  zum  Frühling  1822  in  Kiel  auf,  wo  er 
ihdls  seine  Studien  fortsetzte,   theils  sich  im  Predigen  übte, 
Jfefeuert  durch  nahen  Umgang  mit  Harms.      Den  P/on, 
eine  wissensdiaftliche  Beise  nach  Wien  und  von  dort  nadi 
Italien  zu  machen  ^  gab  er  aus  Vorliebe  für  ein  stilles  Stu- 
iUum,  besonders  der  Itistorischen  und  praktischen  Jheile  der 
Gottesgddhrtluii ^  auf^  und  ging  nach  Berlin^  woJin  ts  ihn 


Busch  (Ambrjsäs  Kaspar  FiuaDRica)«.         3 1 5 

lange  gezogen  und  wo  er  mit  Neander  und  Tholuck  itt 
nähere  Beziehung  trat  und  von  ersterem  für  das  Stißdium  der 
Kirchengeschichte  so  eingenommen  wurde ,  dafs  er  sidi  diesem 
nun  ausschliefslich  ergab»  Zwey  Jahre  brachte  er  in  Berlin 
zu,  mit  AusnaJmie  von  vier  Monaten  ^  da  er  sich  zu  Steitin 
und  an  andern  Orten  in  Pommern  außiielt^  um  für  Urchen- 
historische  Zwecke  die  dortigen  Bibliotheken  zu  benutzen^  und^ 
nachdem  er  einem  ^ntrage  des  englischen  Gesandten  in  Berlin^ 
Sir  George  Rose^  als  Lehrer  der  orientalischen  Literatur 
an  das  Juden -Missionsserrunar  zu  Starsted  bey  London  zu 
gehen,  nicht  hatte  folgen  können y  ward  er  zum  ordentlichen 
Professor  der  Kirchengeschichte  ^^  theologischen  Literatur 
an  die  Universität  Uorpat  berufen,  wo  er  am  3o  August  1824 
mit  einer  Rede  über  des  heidnischen  und  christlichen  Kultus 
irmem  Werth,  in  einer  historisch-psychologisdien^  vergleichen* 
den  Darstellung,  sein  Amt  antrat,  , 

Memoria  O^onis,  episcopi  Bambergensi^»  Poxnerano« 
rum  apostoli. .  Pomeraniae,  christianam  fidem  profL- 
lentis  9  sacris  saecularibus  septimis^  xnense  Junio 
a.  MDGCCXXIY«  pie  celebrandis ,  praemisit  etc. 
Jenae,   1824.     198  S.  gf.  8. 

Mittheilungen  an  Jünglinge ,  die  sich  der  Wissen schaft, 
insbesondre  der  Theologie,  widmen.  —-  In  Abhand- 
lungen 9  Reden  u.  8.  w.  meist  praktisch  wissenschaftli* 
cheh  Gehaltes.  -—  Iste  Sammlung.  Higa  u.  Dorpat^ 
1826-  136  S.  gr.  8.  —  (^Enthält  S.  127  auch  die  An- 
tündigung  einer,  nächstens  vom  Verfasser  zu  erwartenden, 
Geschichte  der  altern  und  neuern  Universität  Dorpat, 
*in  2  Banden  und  3  Abtheilungen.} 

*  Gesänge. bei  der  Todesfeier  Si^  Majestät  des  Kaisers  lund 
Selbstherrschers  Alexanders  des  Gesegneten  am  12-Dec* 
1825  im  grolsen  Hörsaale  der  Universität  Oorpat. 
4B11.  8. 

Progr.-  Librorum  S.  Aurelit  Augustini ,  praeter  epistolas 
et  sermonesy  tum  servatorum,  tum.  perditorum 9  xe- 
census  plane  novus,  methodo  quadam  adhibita  syste- 
matico-chronologica.     Dorpati,  1826« 


>•  •  •  • 


1 

dl6    Busch  (A.  K.  F.>  v.  Budöttfii»  (6.>  CilflLEN  (D.). 

I 

*  AnUntTe  in  den  tu  BerllH  er«<rMrt€fil(€>tNett«st«ti  Naehrioh- 

ten  au6  dem  Reiche  Gottes;  •— •  auch  in  dem  von  Prof ^ 
Tholuck  besorgten  Freunde  Israels« 

*  Uebersetzüngen    einzelner    Schriften   zur   Missionsge-    j 

schichte  9  und  Predigtsammlun^en  aus  dem  Englischen 
und  Fränsösischen« 

*  Aecensionen  in  yerschiedenen  deutschen  Blättern« 

VON  Büschen,  (Gottfried). 

War  um  1784  Registrator  und  Archivarius  beym  zwvjtm 
Departement  des  Gouvernementsmagistrats  zu  Riga^  und 
1785  Kreisanwald  daselbst* 

*  Kleiner  Versuch  in  Policey*Sachen.     Von  G.  B.  v,  B.    ! 

Biga,  1788.     15  S.  4. 


0 


c. 


Cahlen,  auch  Calen  (David). 

Sohn  des  nachfolgenden. 

Siudirtt  in  Wittenberg  um  1649»  ivurde  Magister  und 
als  Diaconus  an  der  Johanniskirdie  zu  Riga  i657  am  27  Jun« 
ordinirt.  Geb.  zu  Riga  am*.  •,  gest^^am  4  (mchtami) 
Julius  i65t  an  der  Pest* 

Disp«  de  natura  philosophiae«     (  Praes.  J  o*  B  r  e  ▼  e  r  ö.) 

,     Rigae,  1646.    1%  Bogg.  4. 

Disp.  pneumatica  de  spiritu  completo  finito,  qui  in  sacns 

Angelus  dicitur.    ( Praes.  Fr.  H  o  1 1 ^ m a n n o.)   Wit- 

tebergae,  1650.     3  Bogg.  4. 
Gelegenheitsgedichte. 

Vers^'  Nord.  Mise.  IV.  34.  —  L.  Berfrinanns  Gesch.  d.  Big. 
Stadtkirchen.  I.  49.  —  Hotermund  a.  Jö<:har,  wo jr 
aber  Kahlen  geschrieben  ist.  {Seine  NachAommen^  die  dtn 
Adelstand  erworben  haben  ^  schreiben  sich  der^taii») 


Cahlen  (Scöotto). 

Vater   des  vorhergehenden. 

Studirte  in  Gtefsm^  wuriz  Magister^  nach  erfolgter  Rütk^ 
hmft  in  seine  Vaterstadt  1626  Diakonus  am  Oom^  1644 
ArMdia^omis  m  St^  Peter,  1646  WodunpretUger ^  1647 
Pastor  am  Dom  und  Beysitsxfi  dei  Stadtkonsißtorhmte ,  und 
i656  oder  1667  Pastor  zu  St.  Peter  und  Oberpastof.  Geb* 
mBdga  am  •  •  • ,  gest.  am  10  Julius  idBj  an  der  Pest. 

Varia  theoremata  philosophica.      (Praes«    Joh.   Steu- 

bero.}      Giessae»  1615*  •«• 
Diss.  de  peccato  in  Spiritum  sanctum«     (Praes.  Feuer- 

bom.^     Steht  in  den  pisp.  Gies^.  Tonu  VII.  No.  XVT. 
Ars  bene    vivendi    et  moriendi^    eine  Predigt*      Riga, 

1629.      4. 
Deliciae    paschales   öder  zwo   Osterpredigten.     £bend. 

1642.     4. 

Vergi.    Gadeb,  L.  B,  Thu  i.  S.  135.  —  Ndrd.  Mite.  IV.  169,  — 
L.  Bergmanns  Gesch.  der  fiig.  Stadtkirchen.  I.  40. 

Calixt  (Christian). 

Geh.  zu  Reval  am  •  •  • ,  gest*  • .  • 

r 

Disp.  analytica  theoh  super  cap.  IV.  epist.  ad  Galetat. 
(Praes.  Mich.  Gobabo#)  KostQchii;1685*  4%Bogg.4« 

Cambecq  (Louis  Alexander), 

Geb,  zu  Dresden  am  6  Januar  1796»  iam  im  6ten  Jahre 
nut  seiner  Mutter  nach  Mitau ,  und  besuchte  das  dasige  Gym- 
nasium  illustre,  während  er  zugleich  Auskultant  in  der  Kur- 
indischen  Gouvernementsregierung  war,  studirte  von  i8i5 
an  die  Rechte,  erst  zu  Berlin,  dann  in  Göttingen,  und  erhielt 
in  Königsberg  den  juristischen  Doktorhut.  Nach  sdner 
^üiMehr  prtvatisirte  er  zwey  Jahr  als  Hauslehrer,  wurde 
dann  Hofgerichtsadvehüt  zu  JUga^    hierauf  prakidrender 


3l8      CaMBBCS  (LOVK  AXSXAJRDBIU).    CAÜJOSi»  (SUES(). 

JRedtt$gtlehrter  in  Dorpat^  wo  tr  weh  Pmatvorlaungm 
hielt  f  1824  aber  Syndikus  und  Sekretär  des  Magistrats  m 
Pernau* 

■ 

Diss.  inaiig.  de  contractu  aestimatorio«  Regiomonti» 
1822.     4. 

Dis8«  pro  obtinenda  Tenia  legendi :    Puniri,  nulla  ante- 

cedente  lege  minitabuxiday   an  jure  liceat?     Dorpaü, 

1822,     8. 
Anleitung  zum  ordentlichen  gerichtlichen  Verfahren  in 

bürgerlichen  Rechtsstreitigkeiten  in  Livland«     Ebend. 

1824.     278  S.  8.      '  \     -  - 

Einige  Worte  .  über  das  Armcinrecht  und  die  Kosten- 
Compensation»  sowohl  nach'  gemeinen,  als  nach  liv« 
ländischen  Provincialrechteü ;  in  £•  G.  y.  B  r  ö  c  k  e  r  s 
Jahrb.  f.  Rechtsgelehrte.  I.  255-277- 

Ver^l.  Osttee-Prov»  Bl.  i8s4  S.  109  u.  iio. 

Cameen  (Süen). 

Wurde  1689  am  11  April  (nach  Dorp.  lit.  erst  1690) 
Professor  der  Geschichte  zu  Dorpat^  war  16999  htf/  dtr 
Versetzung  der  Akademie  nadi  Pernauy  Rektor  ^  venvaltete 
auch  die  Geldgeschäfte  dieser  LehranstaJtt  und  war  1701  meder 
Rektor  derselben»  In  eben  dem  Jahre  am  16  Oktober  mwdt 
er  IS^andrichter  der  Insel  Oesel  und  am  1  November  mit  dem 
Namen  Cameenhjelm  geadelt ^  blieb  aber  zugleich  Fro- 
fessor  in  Pernau.  Geb'»  in  Wermeland  zu..,,  gest.  om 
22  Junius  1708; 

Disp.  de  spectris.   (Resp.  Barthelio,  Wermel.)  Dorp. 

d.  4  Mart.  1693.     4- 
Disp.  de  conversatione.    Ibid.  eod.  die.    4« 
Disp.  de  praemiis  et  poenis.    Ibid.  1693*     4« 
Specimen  academicum  de  usn  et  natura  colorum.   (Resp* 

Jac.  Prank,  Gothob.)     Ibid.  1694«     3  Bogg.  4* 
Progr.  ad  orat.  t  inaug.  Dan.  Eberhard  de  fatis  hebraeae 

linguae.     Ibid,  1699*.    Form*  pat.. 


Camjreh  (ßViBvJt   Cammbrbr  (Adaxb.  Phii*.)*    3i^ 

Ftogr.  ad  orat.p«rentalem  MiclkDau  in  memoriam  Job. 

Uppendorf«     Dorpati  d.  12  Jun.  1699*  •  •  • 
Fro^r.  zur  Abschiedsrtde  des  Professors  Dau  bey  Gelegen^ 

lidt   der  Versetzung    der  Akademie    von  Dorpat   nadi 

Bernau»  •  •  • 
Disp.  de  prüden te  peregrinatore«     (Resp«  Gabr.  Hin* 

nel.)     Pernaviae,  1699.     2  Bogg.  4. 
Sechs  feyerliche  Reden,  worunter  eine  Parentation  auf  den 

Grafen  Wrede.     (  Wie  viele  von  diesen  Reden  gedruckt 

mrden ,  kann  niclit  angegeben  jverdenJ) 
Programmata.       •  ^  .  ^ 

Gab  heraus:  Actus  inauguralis  academiae Gustavo  Caroli« 

nae ,  auspiciis  augustissimi  monarchae  Caroli  Xu.  etc. 

Dorpato    Pernaviam    translatae,     habitus    Pemayiae 

d.  28*  Aug.  1699*   Excudebat  Joh.  Brendeken.  (1699*) 

163  S.  4.  •      .  ' 

Ytrgi,  BacmeisterZ/iMülleit  Samml. russ. Gesch.  IX.  994.—" 
Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  5.  139. 


* 

Cammerer  ( Adalbert  Philipp). 

Geb.  im  Bambergischen  •  •  • ,  kam  1808  von  Würzburg 
nadiLivland  und  studirte  vom  Februar  1809  bis  Julius  1811 
m  Dorpat  f  erhielt  hier  am  12  Dtcember  180$  fllr  seine 
Prmschrift  über  die  Frage:  „An  et  quatenua  J.  Chr. 
sese»  in  tradenda  religione  sua,  ad  ideas  suae  aetatis 
erroneas  accommodaveritp*'  das  Accessit  der  silbernen 
Medaille  ^  war  auch  Mitglied  des  akademischen  Lehrer-Semi" 
nariumSf  wurde  181 1  Kreisschullehrer  zu  Friedrichshamm  in 
Finrdandf  1812  zu  Weissenstein  in  Esthland^  181 5  zu  Reval^ 
1820  wissenscliaßlicher  Lehrer  am  rigaschen  Gouvernements- 
Slffnnasiumj  ndim  von  dieser  Stelle  i823  sdne  Entlassungf 
^^güb  sich  nach  Deutschland  ^  kehrte  jedoch^  bald  wieder  nach 
^iga  zurück  und  wurde  1826  Schulinspektor  zu  Jakobstadt 
^  Kurland  und  Lehrer  an  der  Kreisschule  daselbst. 

Meine  Erholungsstunden.     Kulmbach,  1308«^     102  S.  8. 
(Eine  Sammlung  Gedichte,^ 


^20  Cauxumbl  ( ABATtmm'B  Phixipp)^ 

Rückblick  Ih  die  Tage  «c&öiter  vVerg Qiigeiiheit«  Am 
Krönungsfeste  Sr.  Kaiserl«  Maj.  etc.  Vorgelesen  am 
15  Sept.  im  grofsen  Hörsaale  der  Kaiserl.  Bibliothek. 
Dorpat^  1809*  4S.  4*  «—  2te  Auflage.  Riga^  1810* 
i  Bpg.  Fol. 

*  An  meine  guten  Commllitonen,  in  Dorpats  Musensitze. 
Dorpat,  am  20  Febr.  1810.    4S.  4-     (Gedichu) 

Elegie  auf  den  Tod  Herrmanns  Wigelius,  academischen 
Bürgers  auf  der  Kaiserl.  Universität  zu  Dorpat.  Vor- 
gelesen den^  15  März  am  Sarge  des  früh  Vollendeten. 
Dorpat,  1810.     7  S.  4. 

Vergangenl^eit  und  Gegenwart,  auf  einem  Spaziergange 
durch  Dorpats  botanischen  Garten.  Bey  det  Jabres- 
feyer  des  Krönungstages  Sr.  Kaiserl.  Maj.  etc.,  vorge- 
lesen am  15  Sept.  1810  im  Hauptsaale  des  Uuiversitäts- 
Gebäudes.     ( Dorpat.)     14  S.,  4.     (Ein  Gedicht.) 

Teutschlands  Jünglingen  ein  teutscher  Jüngling.  £legie. 
Dorpat  (1812).     12  S.  8. 

Herrmann  und  Ruthenia  an  der  Urne  Kutusows«.  Rufs- 
lands und  Teutschlands  Patrioten  geweiht.  Reval 
(1813).     14  S.  8-' 

Die  neue  Ros'siade.  Ein  episches  Fragment ,  von  dem  nur 
die  3  ersten  Gesänge  und  vom  4ten  Gesangt  209  Verse  zu 
St.  Petersburg  auf  80  S.  4*  gedruckt  smü. 

TraumfLug  in  den  Oripn.  .  Phantasie  während  einer  Som- 
mernacht.    St.  Petersburg,  1815.     8. 

Die  sämmtlichen  Präpositionen  oder  Verhältnifsworter 
der  deutschen  Sprache,  in  Versen.  Herausgegeben  zu- 
nächst für  seine  Schüler  undSchülerinnen«  Reval,18i7* 
16  S,  8.  ' 

BUgie  auf  Ha99ar's  Tod.     Ebend.  1818.     4« 

Spaziergang  durch  die  Säle  des  Kaiserl.  Erziebungshauses 
in  St.  Petersburg.  Gesqhriebeu  im  Mai  1814  zu  Weis- 
senstein^  herausgegeben  im  Nov.  1819  zu  R«val.  Ebend. 
1820.     34  s.  4. 

IMe  Friedensulme  im  Kaisergarten  bey  Riga.  Zur  £r^ 
iim«rung  aa  den  30  Aug^>  den  Seculartag  der  Frie- 
densfeier« die  1721  dem  NQrdenkri^g  sein  Ende  gab. 
Riga,  1821.  . . . 

Vrogr«  Flug  im  Geist  durch  GriechenlaQd.  Ebend«  1822« 

14  S.  4.  . 


GaMM£R£R.  CAMHBRZ£i:'X.FrhtV.GAMP£NHAUS£N(B.lO*^2l 

Für  Griechenland.  GeschrieBen  zu  Riga  im  Ofctober  182!i> 
herausgegeben  im*  Januar  1823*    Kiga.    16  S.  8* 

Die  zwölf  Sprüche  der  zwölf  Sibyllen  auf  der  Babenb.urg 
bei  Bamberg.  Nach  dem  Versmaals  des  Lateinischen 
frei  übersetzt  von  A.  C  —  r..  Bambergs  1824.    14  S.  8. 

Dem  grofsen  Verklärten  dort  im  Lichte.   -Herausgegeben^ ' 
zum  Tage  der  Todtenfeier.     Riga^  1826*     16  S«  8* 

Gelegenheitsgedichte;  mehrentheils  anonyfn* 
Cx^MMERZELL   odCF  KaMMERZELL    (JoHANN 

Georg). 

Studirte  auf  dem  rigaschen  Gymnasium  und  wurde  1664, 
Pastor  zu  Papendorf  bey  Wolmar»  Gtb.  in  Franken  zu,,mf 
gtsu  an  der  Pest  1657. 

Gelegenheitsgedichte«' 

VcrgL  Nord.  Mise.  IV.  35.  (^irrig  wird  /uer  jedoch  aus  Be re- 
in an  njB  Geschichte  Livlands  S.  ^^3  gefolgert ^  dafs  er  Sie 
1664  Prediger  zuPapendorj  gewesen  sey}* 

Freyherr   von   Campenhausen   (Baltha- 
sar  !.)• 

Sohn  von  Johank  Baxthasar  aus  dessen  zweyten  Ehe, 
SdeCbruder  von  Johann  Christoph  und  Vater 

des  nachfolgenden.  \ 

Erbherr  auf  Kudum^  Orellen  und  Lenzehhofj  friiherJiV' 
bischer  Laridrath^  dann  wirklicher  Etatsrath  undlivländi- 
idier  Vicegouverneur  ^  hierauf  Gvilgouverneur  ^  und  zuletzt 
^theimerrathy  Senateur,  Mitglied  der  Reichs -GesetzhommiS'  , 
9ion  und  des  Tutelkonseils  des  St.  PetersburgsdienJErziehungS" 
liauses^  'Ritter  des  St.  Annen-Ordens  der  isten  und  du 
&.  Wladimir-  Ordens,  der  aten  KL  Geb»  zu  Orellen.  in 
I^vlani  am  28  November  1745,  gest.  zu  Peddast  auf  der 
Insel  Mx>hn  am  12  Julius  X8oo. 
IBand.  "  35 


322        Freyli.  v.  Campenhausen  (B.  i.)  (B;  2.)«      *  'y 

Rede  an  die  vor  dem  Altare  der  Stadtkirche  zu  Arens- 
bürg  versammelten  Stände  des  Oeselschen  Kreises  vor 
Abnahme  des  Eides  vregen  Unjarteylichkeit  bey  der 
Wahl  der  Beysitzer  des  dortigen  Gewissens-Görichts 
den  8  März  1764;  in  Dingelstädts  Nord.  Casual- 
bibliothek.  I.  421-426. 

Vergl.,  Nord.  Mise.  XV.  559. 


Freyherr   von   Campenhausen   (Baltha- 
sar 2.). 

Sohn  des  vorhergehenden   und   Grofssohn  des  nach- 
folgenden. 

Erhielt  vom  Sten  Jahre  an  die  erste  Bildung  in  den  Erzii- 
hungsanst alten  Her  Brüdergemeine  in  Niesky  und  Uhyst,  1789 
bezog  er  die  Universität  Leipzig ,  ging  von  hier  nach  Wit- 
tenberg und  beschlojt  sdne  Studien  in  Göttingen  ^  wo  er  auch 
Korrespondent  des  dasigen  königlichen  Instituts  der  histori- 
sehen  Wissenschaften  wurde  ^  und^  bevor  er  die  Universität 
verlief s^  der  königlichen  Societ'dt  der  Wissenschaften ^  in  einer 
ausserordentlichen  Sitzung^  seine  Entwürfe  zu  physikali- 
^fichen  Völker-,  Religions-  und  Kulturkarten  des  russi- 
schen Reichs  vorlegte,  deren  sodann  in  den  göttingschen 
gelehrten  Anzeigen  rühmlich  erwähnt  ward.  Zu  Anfangt 
des  Jahres  1792  kehrte  er  in  sein  Vaterland  zurück  ^  und  als 
bald  darauf  der  Graf  Sie  vers  als  kaiserlicher  AmbassadiUT 
nach  Polen  ging,  erhielt  dieser  die  Tlrlaubnifs,  ihn,  der  schon 
einige  Züt  vorher  erst  Aktuarius,  dann  Translateur  des 
JReichskollegiums  auswärtiger  Angelegenheiten  gewesen  jvor, 
mit  zu  nehmen,  bey  welcher  Gelegenheit  er  zum  Tit,  Sath 
ernannt  wurde.  Im  August  ljg3  überbrachte  er  die  Ratifi' 
"kation  des  zweyten  polnischen  Theilungstraktat»  von  Grodno 
nacli  St.  Petersburg,  und  erhielt  nun  den  Kolkgien-Assessors- 
Charakter  und  den  St.  Wladinür-Orden  der  4ten  KL     1796 


Fxejh»  V.  CiMPSNaAusEM  (Balti^asar  2.)*       323 

kam  er  zur  Stockholmer  Gesandtschaf t  ^  1797  mvrde  er  zum 
Hofrath  und  nicht  lange  hernach  zum  Rath  im  Kameralhofe 
zu  Riga  ernannt f  mit  welcher  Stelle  er  ijgS^.nach  einem 
Auftrage  der  Hilfintendantur  ^  zugleich  die  Verwaltung  des 
soßinarmten  kaiserlichen  Palais  in  Riga  und  der  kaiserlichen 
Gärten  daselbst  verband,  1799  wurde  er,  auf  namentlichen 
Befehl  Kaisers  Paul  I,  wieder  nach  St,  Petersburg  be- 
rufen und  mufste  sich  das^bst^  dem  Willen  der  jetzt  ver- 
•mttweten  Kaiserin  Maria  J^eodorowna  gemäfs ,  mit  der 
'  neum  Organisation  der  von  depfi  verstorbenen  Staatsratht 
Prokofi  Demidow  gestifteten  und  mit  dem  grofsen  moS' 
lauschen  ^rzidiungshause  vereinigten  Kommerzschule  beschäf- 
tigen. Zu  Anfange  des  Jahres  1800  erhielt  er  den  Maltheser- 
Orden  f  und  bald  darauf  sandte  ihn  die  Kaiserin  auf  melirerc 
Monatm  riacli  Moskau,  um  die  eben  genannte  Kommerzschule 
zu  revidiren  und  ihre  neue  Kinrichtung  und  Versetzung  nach 
Su  Petersburg  vorzubereiten.  Noch  in  demselben  Jahre  er* 
nannte  ihn  der  Kaiser  zum  wirklichen  Kammerherrn  und  stellte 
ihn  bey  dem  Präsidenten  des  Reidis-Medicinischen-Kollegiums 
an^  worauf  er  auch  kurz  nachher^  Mitglied  dieses  Kollegiums 
ward.  Im  folgenden  Jahre  machte  er  eine  gelehrte  Reist 
durch  die  jGouvernements  Nowgorod  und  Olonez^  und  1802 
arbeitete  er  den  neuen  Plan  zu  dem  St.  Petersburgischen  medU 
cinisch' chirurgischen  Erziehungsinstitut  und  dessen  Vereini- 
gimg mit  der  medicinisch- chirurgischen  Akademie  aus.  Als 
aber  im  Sommer  desselben  Jahres  der  Kaiser  Alexander  I 
durch  tinen  Bericht  des  Kommissärs  der  hoslowischen  (eupato- 
rischen)  Quarantaine  in  der  Krimm,  Grafen  Mocenigo^ 
von  dem  dortigen  beträchtlichen  Schleichhandel  und  der  dadurch 
2U. befürchtenden  Verbreitung  der  Pest  Anzeige  erhalten  hatte: 
so  befahl  ihm  der  Monarch ,  nicht  nur  wegen  aller  dieser  Mifs- 
brauche  eine  Kriminaluhter suchung  anzustellen^  sondern  zu- 
gleich  sämmtliche  See-  und  Laudquararuainen  jener  Gegenden 
zu  bereisen  und  sie  in  bessere  Verfassufig  zu  bringen.    Kr  ging 


3ä4       Freyli.  v,  Campenhausen  (Balthasar  su)» 

N,  -       • 

l 

daher  im  August  von  St.  Petersburg  durch  Weifs-^  Kkin» 
und  Neurufsland  nach  der  Krimm^  und  da  er  hier,  ausser  der 
Quarantain^^  auch  mehrere  Behörden  ^  Verwahur^en  und 
einzelne  Personen  in  jene  Mifsbräuche  verwickelt  fand,  so 
rrwfste  er,  nach  einem  ausdrücklichen  Befehl  des  gerechten 
Kaisers,  der  ihm  die  vollkommenste  Zufriedenheit  mit  seinem 
Benehmen  bey  diesem  Geschäfte  in  mehreren  Reskripten  zu 
erkennen  gab ,  die  Untersuchung  puf  alle  Theilnelnner  ausdeh- 
nen. Er  entledigte  sich  dieses  Auftrages  mit  so  vieier  Gewandt» 
heit  und  wufste  den  Schleichhandel  so  glücklich  zu  hemmen, 
dafs  der  eupatorische  Zoll  nun  in  drey  Monaten  beynalie  fünf 
mal  so  viel  einbrachte ,  als  er  zuvor  im  Durchschnitt  jährlidi 
getragen  hatte.  Der  Monarch  begnadigte  ihn  hierauf  im 
November  desselben  Jahres  mit  dem  St.  Annen^Ordm  der 
isten  KL    Im  J,  i8o3  besichtigte  und  ordnete  er  die  Quaran- 

*  tainen  zu  Dubossar,  zu  GHnskoje  unterhalb  Bender  f  und  zu 
Ovidiopol  am  Ausflusse  des  Dnesters^  wa  er  ebenfalls  dem 
Schleidihandel  mit  bessarabtschem  Salze  steuerte^  Sedann 
.  bereisete  ir  den  Gränzkordon  längst  dem  Dnester  von  Jegolik 
im  Gouvernement  PodoHen  bM  zur  Mündung  des  ftusses. 
In  Odessa ,  wo  er,  mit  Rücksidit  auf  das  schwarze  Meer, 
verschiedene  Handelsplane  ausarbeitete^  wurde  ihm  vm  dttn 
Kommerzminister  die  Stelle  eines  Smdto.berbefehl$habm  zu 
Kaffa  (Feodossia)  angetragen ^  die  er  jedoch  aussdilug* 
Mittlerwpile  wurde  das  Departement  der  innern  I^eidisang^ 
legenheiten,  nach  einem  neuen  Organisationsplane  ,^  in  dref 
Expeditionen  abgetheilt  >  und:  er  ypn  den}  Minister  des  Inntm 
Zur  Oberdirektion  der  dritten  dieser  ^btheilungmy  welcher  S^ 

,  Verwaltung  des  ganzen  Medicinalwesens,,  «Q  wie  all^  KoUe^ 
gien  der  allgemeinen  Fürsorge ,  rnit  den  9on  Ritten  abhänge- 
den  milden  Stiftungen,^  i^nd  aller  Quarßntainen  übertragen 
werden  sollte,  bestimmt,  auch  deshßlb  nach  St»  Petersburg 
zurückberufen^  Auf  dieser  Reise,  die  von  Odessa ^  über 
Otschakowt  Kinburn^  Nikolajew^  Cherson  mi  Kremfintsiihu^ 


I 


Fr€yh.  v.  Campänhaitsen  (Baltbasar  2.).       3a5 

1  * 

durch  t5  Goii^rnements  d^  russischen  Reidis  gfng^  wandte 
er  seine  Aufmerksamkeit  besonders  auf  die  Medicinalanstalten 
und  die  Stiftungen  der  Kollegien  der  allgemeinen  Fürsorge. 
Nach  seiner  Ankunft  iri  St»  Petersburg  war  sein  erstes  Ge- 
schäft  die  Ausarbeitung  eines  Planes  zur  neuen  Orgariisation 
der  vorers^dhnten  dritten  Expedition  des  Ministeriums  der 
innern  Reichsangelegenheiten ,   welche  nunmehr  in  zwey  Klas- 
sen ,  die  gelehrte  und  die  ökonomische ,  d^ren  jede  ihren  eige- 
nen Präsidenten  erhielt,  getheilt  wurde.     Sobald  diese  Organi- 
sation die  kaiserliche  Bestätigung  erhalten'  hatte ^    wurde  er 
1804  bßj/den  Klassen   als  Direktor  vorgesetzt,   nachdem  er 
nodi  im  /.  i8o3  zum  wirklichen  Etatsrath  ernannt  war.  i8o5 
war  er  Stadtoberbefehlshaber  zu  Taganrog,  wurde  bald  darauf 
Geheimerrath,    18 10  Reichsschatzmeister,    181 1  Reicliskori- 
trolleur,    1818  Ritter  des  St.  Akxander-Newsky  und'iS2l 
des  St,  Wladimir '  Ordens  der  isten  Kl.      Im  Julius  l823 
l^urde  ihm  vom  Monarchen  die  Verwaltung  der  Direktion  des 
Ministeriums  des  Innern  ^  an  Stelle  des  beurlaubten  Grafer^ 
Kotschubei,  übertragen;  aber  bereits  im  Herbst  desselben 
Jahres  starb  er  auf  seinem  Laxidhause  unweit  St.  Petersburg 
an  den  Folgen  eines  Armbruchs  j  den  er  sich  beym  Umsturz 
mit  einer  Kßhsche  zugezogen  hatte.     Geb,  zu  Lenzenhof  in 
Livland  am  5  Januar  ITJ2,  gest.  am  IX  September  iS^St 

^ersuch  einer  geog7fiphisch'«8ti^tUtisc}ieu  Beschreibung 
'  der  Statthalterschaften  des  russischen  Reichs.    Istes  St« 
Statth^ilterschaft  Olpnei,     Göttihgen,  1792^     8. 

Elemente  des  russischen  Staatsrechts ,  odet  Hauptzüge 
der  Grundverfassung  des  russischen  ICaiserthums,  in 
syst^inatisqh^r  Ordnung«    Ehend«  1792«    7BQgg«  Fol. 

Auswahl  topographischer  Merkwürdigkeiten  des  St.  Pe- 
tershurgischen  QouY^rnep:ients«  Ister  Th,  Riga,  1797. 
VIII  u,   175S,  8r 

Liefländisches  Magazin,  oder  Samnilung  puhlicistisch- 
statistischer  Materialien  zur  Kenntnifs  der  Verfassung 
vnd  Statistik  von  Liefland«     ister  Th.     Goth^,  1803^ 


4 


3a6        Freyh.  v.  Campbnhausbn  (B.  2.)   (J*  B.). 

YIII  u.  223  S.  8.     (Das  Manuskript  des  2ten  bis,.4teh 

Theils  ist  verloren  ^ego/igen.) 

'Genealogisch^chronologische  Geschichte  des  allerdurch- 
lauchtigsten  Hauses  B.omanQ'w  und  seines  vorälter- 
liehen  Stammhauses.     Leipzig,   1805*     125  S.  gr.  4* 

Nachricht  von  der  Stadt  Jaöihurg  und  ihren  Manufak- 
turen; in  der  Livl.  Lesebibliothek  von  F.  D.  Lenz. 
(Dorpat^  1796.)     Istes  Quart.  S.  33*54« 

Kurzgefafste  Nachricht  von  der  Reichs- Wege-C<lxnmis- 
sion;  in  Storchs  Materialien  z*  Kenntnifs  des  Kuss« 
Keichs.  Bd.  IL  S.  233-240.  —  Fünf  kameralistische 
Tabellen  über  die  Statthalterschaft  Kiga,  betreffend 
deren  Volks-Menge,  Geburts-  und  Sterbe- Verkältnif», 
Seehandel;  Einkünfte  und  Ausgaben;  ebenda  S«  266  ff. 

VergL  Ostsee-Prov.  BU.  i8a3  S.  337-339.  353«  354«  —  Trauerrede 
faey  der  feyerlichen  Leichenbegleitung  vreil.  Sr,  Excell.  dei 
Herrn  Keichs-Coiitrollears ,  Geh.  Kaths  und  Bitters  Balth. 
.  Baron  v.  Campenhausf n ,  in  der  evangelischen  St.  Annen- 
Kirche  gehalten  von  Friedr.  v.  Bheinbott.  St.  Peters- 
burg, 1823.  lä  S.  4.  (luAographirt).  —  Napiersky*» 
fortg«  Abh.  V,  livl,  Geschichtschr.  S.  67,  yj*  90, 


Freyherr  von  Campenhausen  (Johann 

Balthasar). 

Bruder  von  Johann  Michael,  Vater  des  nachfolgenden 

und  von  Balthasar  !• 

Studirte  auf  dem  rigaschen  Lyceum  und  trat  sehr  jung  in 
TiönigL  schwedische  Kriegsdienste^  war  1708  sdion  Kapitän 
und  wurde  in  demselben  Jahre  königl, .  schwedischer  Trabant. 
Nach  der  Schlacht  beyPuUawa  ging  er  mit  Karl  XII  nach 
Sender  und  wurde  in  alle  Abentheuer  dieses  Königs  verwickelt. 
Im  J.  17 10  verlief s  er  die  schwedischen  Dienste  als  Major 
ttnd  suchte  zuerst  eine  Anstellung  in  Polen,  wozu  ihm  sdn 
älterer  Bruder  Johann  Michael  (s,  dessen  Art.)  Hoff- 
nung machte ,  blieb  aber  nicht  lange  daselbst ,  weil  man  ihn 
zum  Uebertritt  zur  hatliolisdien  Religion  überreden  wollte^ 


Freyh.  v.  Campenhaüsen  (J.  B.)  (J.  Ch.).      Say 

Er  hat  nun  1711  in  russtsclie  Dienste  als  OberstHeutenanti 
wurde  1712  Oberst  und  Chef  eines  Grenadierregiments  ^  das 
seinen  Namen  führte  ^  1721  Generalmajor  ^  1742  Gener aU 
lieutenant  und  Generalgouverneur  des  damals  von  russischen 
Gruppen  besetzten  sdiivedischen  Antheils  von  Finnland  ^  und^ 
nadi  Niederkgüng  dieses  Postens  am  I4  Junius  1744,  mit 
Genehmigung  seines  Hof es^  in  den  schwedischen  Freyherrnstand 
erhoben*  Für  seine  dem  Reiche  geleisteten  Dienste  wurden  ihm 
die  Güter  Räuden^  Walgutta^  Neu-Tennasilm  und  henzenhof 
erblich  geschenkt  und  er  mit  dem  Ritter-Orden  de^  heil,  Alexan- 
der-Newsky  geziert.  Er  hat  seit.  1 721,  als  Landraih  und 
Oberhirchenvorsteher  des  rigaschen  Kreises^  sidi  besonders 
um  das  Kirchen-  und  Schulwesen  und  in  wichtigen  Landes- 
auftragen  verdient  gemadit^  auch  erwarb  er  sidi  (um  1728) 
grofse  Verdienste  um  Livland  durch  seine  glücMchen  ßemü- 
hangen  zur  Wiederherstellung  des  rigaschen  Jjyceums,  Ge&« 
zu  Stockholm  am  3o  Junius  l68g,  gest.  zw  St.  Petersburg 
am  28  Februar  ij5S. 

^  Nach  seinem  Tode  erschien: 

Alphabetisches  Verzeichnifs  der  Liv-  und  Ehstländer, 
welche  vom  Jahr  1700  bis  1747  i^  Diensten  gestanden 
haben,  und  zwar  vom  Generalfeldmarschall  bis  zu.  den 
Obersten;  in  den  PJ,  Nord.  Mise.  XVII.  236-2Ö2- 

Verßl.  Götze's  Nachrichten  von  deni  gegenwärtigen  Zustande 
des  Kaiserl.  Lycei  in  Riga  (Riga,  1793.  8.)  S.  13.  —  Nord. 
Mise.  XIII.  501.  XV.  558.  —  Gadeb.  Livl.  Jahrb.  m.  Tb. 
fi.  Abschn.  5.  7^9.  u.  IV.  Th.  9.  Abschn.  >S.  S48#  -^  Dess« 
L.  B.  Th.  1.  S.  S99.  u.  Th.  s.  5.  195. 

Freyherr  von  Campenhausen  (Johann 

Christoph). 

Sohn  des  vorhergehenden,   Stiefbruder  von  Bai^tha- 

SAR  I.  und  Vater  von  Fusrce.  Balthasar. 

*  ■ 

Studirte  und  reiste  ehe  er  in  russische  Kriegsdienste  trat^ 
ivurde  1741  Oberst  ^    hierauf  1^43  livländischer  Regier ungs- 


3ä8      Freyh.  v.  Campenhausen  (J.  Ch.)    (J.  M.). 

rath^  1766  Gduitfwrrath^  1773  t^irhUcher  Gehämerrath  und 
nahm  1782  seine  Entlassung^  Er  war  Ritter  des  St,  Alexander-, 
Nejvshy-  und  des  St,  Annen -Ordens^  Erbherr  auf  Rodenpois^ 
Nagelshof f  Tupping  und  Podekay,  Geb,  zu  ...  am  5  März 
17 14,  gest,  zu  Riga  am  3  December  ij85* 

Rede  bey  der  Huldigung  Peters  III.  , , .  •• 

Rede  bey  der  Introduction  des  General-Superinteadenten 
Lange  den  23  Jan.  1771*     Higa.     1  Bog.  4* 

Rede  bey  des  General-Superintendenten  Lenz  Introduc- 
tion.   Ebend.  1779»    4-     QNur  in  zwey  Abdrilckeru) 

Vergl.  Nord.  Mise.  XV.  55^   ^    Gad«b.  Livl.  Jahrb.  IV.  Th. 
.  a.  Abschn.  S«  988* 


Freyherr  von  Campenhausen  (Johann 

Michael. 

Bruder  von  Jo^iann  Balthasar. 

Begab  sich  nach  Polen ,  wandte  sich  dort  zur  katholischen 
Kirche  f  wurde  ünterhämmerer  von  Pernau  und  polnisdier 
Generah   .Qeb.  am  17  September  i6äo,  g€st,  etwa  1747. 

Von  dem  Nutzen  und  Vorzuge  der  SpieTse  *)  (in  pcbü- 
:  scher  Spr^Lche^    Kaiisch ,  1737«     8* 

Lebensbeschreibung  Königs  August  IL  (IJngemfs  in  wel 
€her  Spracite  und  ob  gedruckt,) 

handschriftlich   in   der   ehemaligen  Zaluskischen  ^  jetzt  in 
St,  Petersburg  befindlichen  Bibliothek: 

J.  M.  de  Campenhausen  Tactica ,  sive  de  re  militari  ob- 
servationes  quadripartitae  9  1.  Prolegomena;  2*  de 
motione  exercitus;  3.  ^e  proelio;  et  4.  de  castra- 
metatione. 

Tria  diversa  opera  ad  artem  militarem  spectantia  in- 
edita. 

Ver^/.  Giideb.  L.  6.  Th.  1.  5.  140.  —  Kord.  Mise.  XV.  557^ 


*}  Sp«is€  bey  Gadebuftcb  ist  ein  Druckfehler. 


JFreyh»  v#«Gak^£nhav8£m  (Pibrcb  Bai.tha8ail).    Sag 

Freyherr  von  Campenhausen  (Pderce  *) 

Balthasar). 

Sohn  von  Johann  Christoph. 

J^igene  Hauslehrer  und  der  Rehtor  des  Ijyceums  Loder 
bildeten  seine  Jugend»  Auf  der  Universität  Göttingen  war 
er  kein  volles  Jahr^  sondern  begab  sich  nach  Genfy  wo  er 
Voltair e's  Zuneigung  gewann  und  über  zwey  Jahr  in  des- 
sen Hause  lebte*  Hierauf  machte  er  ^eine  Heise  durch  ItU" 
Iktif  Frankreich f  einen  Theil  von  Spanien,  die  Niederlande; 
Holland j  England ^  die  Sdiweiz  und  Deutschland,  und 
wurde  am  Dresdner  Hofe  zum  Kammerherrn  ernannt» 
In  sein  Vaterland  zurückgekehrt,  hielt  er  sich  eine  Zeitlang 
in  St.  Petersburg  auf,  trat,  nachdem  sein  Vater  gestorben 
mr,  in  russische  Kriegsdienste,  machte  den  Feldzug  gegen 
die  Türken  mit,  und  wohnte  den  Belagerungen  und  Erobe» 
nmgen  von  Otschakow,  Ackerman  und  Bender  ^  unter  dem 
Fürsten  Potemhin,  in  dessen Kanzeliey  er  die  ausländiscfie 
Korrespondehz  führte,  bey.  Wahrend:,  nach  abgeschlosse- 
nem  Frieden,  das  Isumsche  Husarenregiment,  bey  dem  er 
stand,  in  Smeow  Quartiere  erhielt,  bereisete  er  einen  Theil 
der  noch  wenig  bekannten  Gegenden  am  Dnepr.  Beym  Aus- 
bruch des  polnischen  Krieges  war  sein  Regiment  eines  der 
ersten,  das  in  Polen  einrückte.  Fr  ging  dem  Stephan 
Grabowski,  der  einen  Einfall  ins  Minskische  vereudite, 
unter  dem  General  Neplujew,  entgegen,  kommandirte,  als 
ähesHr  Stabsofficfer,  die  Kavallerie,  und  brachte  den  feindli^ 
dien  General,  als  dieser  sich  ergehen  hatte,  nach  Minsk,  von 
wo  er  ihn  nach  Smolensk  abfertigte.  Im  J.  1797  wurde^er 
zum  rigaschen  Kürassierreginunt  versetzt,  nahm  aber,  da  sei^ 
nen  wiederholten  Gesuchen,  bey  den  Husaren  bleiben  zu  dür- 
fen, nicht  gewil^ahrt  wurde,    im  darauf  folgenden  Jahre 


*)  nicht  Peter« 
iBand.  36 


33o    Freyh.  V.  Gampekhaüsem  (PxBB.CE  BaXiTkasar).   - 

als  Major  den  Absclüed^  undJebu  seitdem  im  Privatstandik 
Geb»  zu  Riga  am  14  Januar  1746,    gesu  daselbst  am..«^ 
1808. 

Ein  Gedicht  auf  seine  Mutter.     Aiga,  1765.     12  §•  -Fol. 
Gedichte,  ister  Th.    Reval,  1788.  8.     (S.  Allg.  lAt.*«eit. 
•  1788.  Bd.  IIL  S.  705.     —     Meu'Sel   [G.  T.  I.  54i?| 

schreibt  sie  unrichtig  Balthasar* 2«  zu.) 
Die   Belagerung  von   Wenden.      Ein    Drama  ans   den 

Ritterzeiten  Lieflands  in    5   Aufzügen.      Riga»  1801« 

136  S.   8. 

Bemerkungen  über  Rufsland,  besonders  einige  Provin- 
zen dieses  Reichs  und  ihre  Naturgeschichte  b^trefTend, 
nebst  einer  kurzgefafsten  Geschichte  der  Zaporoger 
Kosaken  9  Befsarabiens,  der  Moldau  und  der  Krim m. 
Leipzig,  1807.  8.  («S.  Merkels  Zuschauer  1807. 
No.  13.  S.  49  u.  50.  Auch  diese  Schrift  ist  von  M  e  u  s  el 
[G.  T.  Xin.  219.  u.  XVIL  313.]  irrig  Balthasar  %. 
beigelegt,) 

Essai  sur  la  litterature  frangaise.  Lettre  1.  k  un  ami;  de 
la  trag^die ;  m  S  c  h  1  e  g  e  1  s  vermischten  Aufsätzen  und 
Urtheilen.  L  2.  S.  171-190. 

Betrachtungen  über  Literatur,  Schriftsteller  und  Thea- 
ter; in  Kaffka*s  Nord.  Archiv  1804.  IL  108-141« 
179-197.  —  Kurze  Geschichte  der  deutschen  Bühne 
und  des.  Rigischen  Theaters  9  nebst  einer  Abhandlung 
über  die  Declamation  und  deren  Regeln;  ebend.  IIL 
86-112*  165-198.  -~  Die  Declamation  des  Lustspiels; 
ebend,  IV.  53-66«  —  Dank  den  Journalen,  eine  "wahre 
Geschichtedes  J.  1789;  ebend,  121-136«  —  Zu  No.  10- 
des  Freimüthigen  vom  L  1805;  ehend.  1805.  L  219.  — 
Einige  geographische  Bemerkungen,  Rufsland  über- 
haupt betreffend;  ebend,  IIL  1-57«  —  Kurze  Geschichte 
der  Roskolniken;  e3en(2.  IV.   141-154. 

Der  letzte  Pohlnische  Krieg;  in  Truharts  Fama  für 
Deutsch-RufsL  1807«  HL  138-170.  IV,  33-68.  81-106« 

Gab  heraus:  Gesetze  der  den  7  Jan.  1787  gestifteten  Ge- 
sellschaft der  Müsse  in  Riga,  mit  den  seit  der  Stiftung 
erfolgten  Abänderungen  und  Erweiterungen.  (Riga, 
1802.)     58  S.  8. 

Vergi.  Nord«  Mise.  IV.  35. 


Cap£i.(j^>.  Gapfjbi.  (A.  f.)-  Cajllbxom  (K).    33.1 

Capel  .(David). 

Satte  zu  Königsberg  und  Mostoch  von  1667  bis  1670 
Theologie  studirt^  und  war  därßuf  Prediger  an  der  Kirche 
zu  Dalbingen  in  seinem  Vaterlande.  Geb.  zu  Zabeln  in  Kur- 
land, am  •  •  •  9  gest.  •  •  •  wenigstens  nicht  vor  17 12,  da  auf 
dem  Einband  seiner  gleich  anzuführenden  Predigten^  unter  sei- 
nem Namen ,  diese  JahrzaJd  steht. 

Handsdiriftlich  auf  der  Bibliothek  des  Gymnasium  illustre 

"*  zu  Mitau: 

Fredigten    über   die   Evangelien    und   Episteln.      1710- 

4  Bände  Fol.  9   jeder   nahe   an   1000  S.   enthaltend  und 

mit  ausführlichen  Registern  verseilen. 

Vergi.  Nord.  Mise.  IV.  36.  ' 

Cappel  (Anton  Friedrich). 

Geb.  auf  dem  Pastorate  Torgel  im  pernauscJien  Kreise 
am  24  Julius  1759,  erlernte  in  Revaldie  Apothekerkunst,  und 
begab  sich  1778  nach  Jena^  wo  er  A.  G.  studirte  und  1784 
die  Doktorwürde  in  der  Medicin  und  Chirurgie  annalim. 

Diss.   inaüg.    med.    de    nucis    vomicae   viribus    et  usu. 

(Praes.  Ernest.  Antonio  Nicolai.     Jenae,  1784* 

36  S.  4. 

Vergl.   Nord.  Mise.  XI.  379.    — ..  J"»**  Chr.  Lp  der  i  Progr. 
"    Commentationis  de  Alansonii   nova  amputationis   methodo 
Part.  II.  (Jenae^  1784*  4«)  pag*  7* 

-  *  / 

Carlblom  (Ernst). 

äohn    des    nachfolgenden. ,  / 

Geb.  auf  dem  Pastorate  Nuckoe,  in  Esthland  am  28  Fe- 
bruar 1802,  bezog  181 7  das  Gymnasium  in  Dorpdt  und  1820 
imDecember  die  dasige  UniversitHtf  wo  er  Medicin  studirte 
md  1826  Dr.  der  A.  G.  wurde.  Er  hat  sidi  darauf  als 
frdktischer  Arzt  in  Fellin  niedergelassen. 

Biss.  inaug..med.  de  phthisi  laryngea  tuberculosa.  Dirrp. 
1826»    SOS.  $.  1.       .    . 


332    Cabxblom(G.)   (J.L.).    Gaillholm  (G*  G.)» 

Carlblok  (Gustav). 

Vater  des  vorhergehenden  u.  Sohn  des  nachfolgenden. 

Wurde  Pastor  Ädjunctus  zu  Hapsal  1^82  (ord.  am 
19  Jumus)y  Ordinarius  1784,  nach  Nuclioe  versetzt  1790, 
Propst  der  Insular  Wiek  1804,  auch  Assessor  des  esthländi- 
seilen  Provincialkonsistoriums  und  Direktor  des  esthländischen 
Prediger synodus*  Geh,  zu  Nuckoe  am  i  Julius  1761,  ^est. 
zu  RevaJy  in  Folge  eines  Umsturzes  mit  dem  Schlitten  auf  dem 
Domhe^e  daselbst  y  am2J  Januar  1814. 

Prediger-Matricul  Ehstlands  u»  der  Stadt  Keral,  (Reval^ 
1794.     137  S.  8. 

Vergl,  seine  e/^€7Z6  Prediger-Matricul  Ehstl.  S.  7 au,  69.  —  Inland. 
£11.  1814.  No,  6.  o.  29.  —  Napiersky's  lortges.  Abh. 
von  livl.  GeschichUchr«  5,  135,  «.-  Beefdigungsrede  auf  ihn; 
in  Grave's  Magaz.  f.  protest.  Prediger  1816  5.  90-1  lo. 

Carlblom  (Jonas  LAURENTn), 

Vater  des  vorhergehenden. 

Studirte  in  Abo  von  1746  iis  1749,  wurde  Pastor  zu 
Nuckoe  in  Esthland  ij55  {ord.  am  10  May)^  Assessar  des 
esthländischen  Konsistoriums  und  Propst  1769,  Pastor  zu 
Hapsal  1774.  Geb.  im  Dorfe  Carkby  unweit  Fallköping  in 
Westgothland  am  16  Julius  1725,  gest.  am  3i  März  1784. 

In  der  esthnischen  Postille  JutlulTe  Ramat  (^  zuerst  Reval 
1779«  4«)  sind  von  ihm  die  Predigten  am  Himmelfahrts- 
tage  9  am  ersten  Pfingstfeste,  am  Sonntage  Trihitaüs 
und  am  Johännisfeste. 

I 

Versi.  Carlbl.  S.  ß8  u.  71V 

Carlholm  (Gustav  Gustavsson),  geadelt 
unter  dem  Namen  Carlhjelm. 

SLegte  den  Grund  zu-Hinen  Studien  auf  dmi  Gymnaskan 
seiner  Vaterstadt  und  besuchte  1676  die  Vniversitäi  zu  l^al^ 


/ 


CxTttnoisW.   Graf  V.  GARorATH-ScHÖKATCH  (K.).    333 

wo  er  besonders  Thiohgie  und  ornntmlistht  Sprachen  studiru 
undMag.  derPhiU  wurde.  AufEmpfelilungdesReichsdrosten^ 
Grafen  Magnus  Gabriel  de  la  Gardi'e^  und  des  Hof- 
lanzlers  Lindskiöld^  erhielt  er  von  König  Karl  XI  ein 
ansehnliches  Reisestipendium  auf  drey  Jahre.'  Nachdem  er  die 
vornehmsten  Universitäten  und  Städte  Deutschlands  und  der 
Bpanisdien  Niederlande  besucht  hatte  ^  kam  er  im  Decembtr 
1687  nach  Paris ^  jvo  er  die  königliche  Vollmacht  vor' sich 
fand,  dafs  er  zum  Professor  d^  Moral  nachDorpat  bestimmt 
scy.  Er  ging  nun  im  März  1688  nach  England^  hielt  sich 
eine  Zeitlang  in  London^  Kanterbury  und  Oxford  auf ^  und 
lehrte  dann  nadi  Schweden  zurück.  .Im  J.  1690  wurde  er,  mit 
Beibehaltung  sdnes  Lehrstuhls^  Assessor  im  dorpatschen  Hof* 
gerichte^  und  führte  1691  das  ^akademisdte  Rektorat.  Ge6. 
zu  Karlstadt  1657,  gest.  1692. 

Diss«  de  Asilis.     Upsaliaei  1682»  •  •  • 

Diss.  de  ignibus  speculatoriis.     Ibid.  1685*  *  •  • 

Bissj  de  idea  veri  nobilisw     Dorpati.  1692«  •*•  • 

Vergl.  Müllers  Samml.  russ.  Gesch.  IX.  9959  und  daraus 
Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  141.  —  N.  Nord.  Mi«c,  XVTII*  $99» 
nach  Gezelii  biograph.  Lexik.  I.  169* 


•    ■    « 


Graf  VON  Carolath-Schönaich  (Karl). 

Domherr  von  Esth-  und  Livland  und  Vikar  von  St.  Pe- 
tersburg. •  ••        . 

Rede  von  der  Unsterblicbkeit  des  Christen»  den  1  Nor. 
1786  Nachmittags  bei  den  Ruinen  des  St.  Brigitten- 
Hosters  unweit  Reyal  gehalten ,  auf  Verlangen  der 
Reyalisch-katholischen  Kirchen^-Aeltestez^  zum  Besten 
der  Armen  durch  den  Druck  ans  Licht  gebracht«  Cum 
permissu  Excell.  lUust.  ac  Revd.  Do.  Do.  Rom.  Cath. 
Eccles.  Archi-Episcopi  per  Imperium  totius  Russiae  etc. 
ReYal.     19  S.  4, 

y^rgi.  Bm  cm  eistet«  Run.  BiH«  XI.  t&i« 


334  Cakoxstadius  (A.)  (J.  !,)•  Carsten.  CaspaiiiXD^J.:: 

CAROLSTADroS   (AnDREAs). 

Studirte  in  Dorpat  um  1640.  Geb.  in  Wermeland  zu ... , 


k*  •  • 


gest. 

Oratio  de  sacroruxn  meditatione«  habita  1640*    Dorpatl) 
^^  1641.     4.  .         .  ,.  • 

VergL  So  mm,  p,  56« 


Carolstadius  (Johannes  Jonae). 

Studirte  in  Dorpat  von  i638  bis  164a.     Geb.  in  Wenm 
land  zu  •  •  •  •  S^st. .  •  • 

Oratio  de  meditatione  mortis*     Dorpati,  1638«    4« 
Oratio.de  liberalitate.     Ibid.  1639*     4* 
Oratio  de  tristitia.     Ibid.  1642«     4* 
.VerßL  So  mm.  p«  54.  ^7.    ^ 

Carsten  (Abraham). 

Studirte  zu  Pernau  um  1699.     Geb.  zu  Wiburg  am  •  •  •  j 
gest.  • .  • 

Ezercitatio  physica  de  sensibus  brutorum.   ^Praes.  Mich. 
Dau.)     Pernaviae,   1699.     32  S.  u.  2  Bll.  4. 

Versl.  Nord.  Mise.  XXVII.  «09. 


V  • 


Gaspari  (David). 

Vater  der  beyden  nachfolgenden  und  von  M^hCtaoK» 

JRrwarb  sich ,  obwohl  er  schon  fähig  gewesen  wäre ,  dit 
Universität  zu  beziehen^  doch  noch  zwey  bis  drey  J^ 
länger  auf  der  altstädtischen  Schule  zu  Königsberg  die  gt- 
hörigen  Vorkenntnisse  und  studirte  dann  seit  1667  die  For 
iultätswissenschaften  auf  den  Universitäten  zu  Königsbergs 
Wittenbergs  Leipzigs  ijuta^  Mtorf^  Strqfsbürg  und  Hebnr 


Caspar!  (David).  335 

stm.  Jh  Jena  ward  tr  1673  am  21  August  Magister, 
mn  Jahr  darauf  kam  er  nach  Kömgsberg  zurück,  wo 
er  Vorlesungen  hielt  und  i6j5  zweiter  Auf  sedier  der  chur^ 
fürstlichen  Alumnen  bey  der  dösigen  Universität  (oder  Suh^ 
Inspektor  des  Albertinischm  Kollegiums  und  der  Kommw- 
mtät)^wurde.  Am  5  December  1677  erhielt  er  einen  Ruf 
nach  Riga^  kam  dort  im  März  1678  an  und  wurde  Rektor 
der  Domschule,  auch  noch  in  demselben  Jahr  Prof.  der  PhiU 
im  Gymnasium^,  i68l  Didkonus  am  Dom  (ord.  am  8  Febr,), 
l683  am  20  April  Inspektor  der  Domschule,  1684  am 
i5  September  Wochenprediger ^  1 691  am  9  September  Pastor 
am  Dom  und  Assessor  im  Stadtkonsistorium  ^  1698  am 
i5  September  Prof  der  JheoL  am  Gymnasium,  und  nach 
Breuers  Tode  1700  Pasfor  an  der  Peterskirche  und  Ober- 
fastor des  rigaschen  Stadtministeriums ;  auch  ernannte  ihn 
König  Karl  XII,  auf  Anhalten  des  Raths,  unterm  10  Sept. 
1700  zum  Superintendenten  der  Stadt.  Geb.  zu  Königsberg 
am  5  März  *)  1648 ,  gest.  am  28  Februar  1702. 

Theses  philosophicae«   (Praes.  Dan«  Rhode.])  Regiom« 

1673.  -4. 
Diss.  de  definitione  Tidv  »roXX«X«$  ««*  rw  ye^os  h  xxi  »(?*  Im« 

\tyofA,tvm.    (Praes.  AndreaHedione.)     Ibid.  •  •  • 

Diss.  de  definitione  Haeretici.  (Praes.  Melch,  Zeid- 
lero.     Ibid.  ... 

Diss.  de  vita  Dei,  qualis  ea  sit  ßx  mente  Graecorum  et 
potissimum  Aristotelis.  (Pro  gradu  Magist.)  (Praes. 
Erb.  Weigel.)     Jenae,  1673.     4. 

Trigä  thesinm  philosophicarum ,  quarum  1.  de  proba- 
tione  existentiae  dei ;  2.  de  odoribus  an  nutriant?  ad- 
Tersus  Patritium;  3.  de  utilitatibus  dialectices  agit, 
pro  receptione  in  facultatem  philoAphicam.  Regiom. 
1674.     4. 


♦)  So  findet  man  gedruckt;  in  einer  handschriftlichen,  sonst 
glaubwürdigen  Nachricht  steht :  am  5  JuUi« 


336  Casparx  (Davjb). 

Dis^.  de  aristottiica  syllogismi  definitioae,    Regiomontii 

1676.     4.  ' 

De  fabulosis  animalium  affectionibus  di$pntL  quinquei 
quarum  1*  de  equabusLusitaniae,  tigridibus  et  yaltu- 
ribusy  an  vento  concipiunt,  quaerit,  Basilisci  item 
fabulaxn  tangit;  2«baiic  prosequitur,  salamandrae  item 
et  yiperae;  3*  struthionis  fabulosa  evertit;  4«  cygni 
cantum  prolixe  examinat;  5«  iu  partum  ursarum  inqai- 
rit.     Ibid.  1675-1677.  . . . 

Exerc.  philosoph.  de  quaestione:  an  virtus  cadat  in 
Detim?  (Resp.  Nie«  Christoph.  Remling,  Mitöv.) 
Ibid.  1677.     2Bogg.  4. 

Exerc  de  origine  et  progressu  dialectices.  (Resp.  Dan. 
Tita  mann»  Rig.)     Rigae,  1680.     2%Bogg.  4. 

ExerCr  de  dubitatione  Gartesiana.  (Resp.  Lib«  Dep- 
kin,  Rig.)     Ibid.  1682.     3  Bogg.  4. 

Politica  specialis  ex  Aristotele  potissimum  octodecim 
com^endiariis  disputationibus  in  usum  discentium  pu- 
blice proposita  in  Gymnasio  Rigensi.  Ibid.  1682*  Nach 
den  spedelkn'nteln :  Gollegii  politici  disp.  ima  de  natura 
Politices.  (Resp.  Palm  Rigemann^Rig.)  Ibid.1680.— 
Disp.  2da  de  societate  in  gener e.  (Resp.  Job.  Ruhen- 
dorffy  Tricat.  Liv.)  Ibid*  eod.  — -  Disp.  3tia  de  so' 
cietatibus  simplicibus.  ( Resp.  B  r  u  no  Hanenfeldy 
Rig.)  Ibid.  eod.  --i  Disp.  4ta  de  societatibus  composi- 
tis  mediocribus.  (Resp.  Resichardo  Ludovici» 
Rig.)  Ibid.  eod.  -—  Disp.  5ta  de  societate  composita 
maxima.  (Resp.  Henr.  Meier»  Rig.)  Ibid.  1681*  -^ 
Disp.  6ta  de  cive.  (Resp.  Lib.  Depkin,  Rig.)  Voiä. 
eod.  — ^  Disp.  7ma  de  republica  in  genere.  (Resp. 
Job.  Fuhrmann,  Rig.)  Ibid.  eod.   «—    Disp.  8^&d^ 

,  regno  et  tyrannide.  (Resp.  Georgio  Tetzel,  Re- 
gioment.  Prusso.)  Ibid.  eod.  —  Disp.  9na  de  aristo- 
cratia  et  oligarchia.  )  (Resp.  Ant.  Goldenstädt» 
Big.)  Ibid.  eod.  —  Disp.  loma  de  politiA  et  democra- 
tia.  (Resp.  Heinr.  Vestring,  Rig.)  Ibid.  eod.  ♦- 
Disp.  llma  de  republica  mixta.  (Resp.  Franc.  Mich. 
Bendschneider,  Wismar.)  Ibid.  eod.  —  Disp.  1 2naa 
de  majestate.  (Resp.  Ottone  Sehlmann,  Nitavid 
Livono.)  Ibid.  eod.  •*—  Disp.  13tia  de  juribus  majesta- 
tit  circa  sacra«    (Resp.  l^aulo  Brockhusen,  Rig*) 


Casfari  (David),  337 

IbkI.eod.  -—  Disp«  I4ta  de  juribus  majestatis  circa  pro- 
fan» prior.  (Kesp*  Herrm.  Brevero,  Ki§.)  Ibid. 
eod.  —  Disp.  15ta  de  juribus  majestatis  circa  profana 
posterior.  (Resp.  Christoph.  Calovio,  Puschdorf. 
Prusso.)  Ibid.  eod.  —  Disp.  1 6ta  de  instrumentis  ma- 
jestatis. (Resp.  Mart.  Theoph.  Lybio,  Erlä.  Liv.) 
Ibid.  eod.  —  Disp.  17nia  de  subditis.  (Resp.  Joh. 
Potgisser,  Mitoä  Semigallo.)  Ibid.  eod.  —  Disp. 
18va  eademque  ultima  de  mutationibus  et  eversionibus 
rerum  publicärnm.  (Resp.  Joh.  Pinsdörffer, 
Aegiom.  Prusso.)  Ibid.  eod.  4.  —  Wieder  aufgelegt 
als:  Politica  s.  philosophi  civilis  ad  mentem  metho- 
dumque  Aristotelis  digesta  et  ante  hos  novem  decim 
annos  in  Gymnasio  Rigensi  octodecim  compendiariis 
disput.  proposita,  nunc  recentioribus  etiam  contro- 
versiis  aucta  et  singulis  fere  partibus  illustrata.  Rigae, 
1701.    576  S.  u.  5%  Bogg.  unpag.  Register.    8. 

Diss.  de  norma  physices.  '  (Resp.  Herrm.  Brevero, 
Rig.)     Rigae,  1683.*    4V4B.ogg.  4. 

Diss.  de  phoenice,  ave  fabulosa.  (Resp.  Rotgero 
Feldmann.)     Ibid.^i687.     3  Bogg.  4« 

Dyas  eclogarum  quadragesimalium  9  quarum  prima  de 
jejunio  Christi  quadrage«imali ,  posterior  de  fragmen- 
tis  post  aliquot  mille  saturatos  residuis  agit.  (Resp. 
Gotth.  Benzien.)     Ibid.  1688.     2%  Bogg.  4. 

Beschaffenheit  der  Friedfertigen  aufs  Matth.  5,  9.,  eine 
Wochenpredigt.     (Riga)  1688«     38  S.  4« 

CoUegii  Ethici:  Disp.  ima  de  natura  et  constitutione 
philosophiae  practicae  et  in  specie  ethicae.  (Resp. 
Christlieb  Joh.  Wen  dt,  Colbergä  Pomerano.) 
^igae,  1683.  —  Disp.  2da  de  summo  ^ono.  (Resp. 
Arnoldo  Fuhrmann,  Rig.)  Ibid.  eod.  —  Disp. 
3tia  de  virtute  morali  in  genere.  (Resp.  Chris'ti. 
Lauterbach,  Eutin.)  Ibid.  eod.  —  Disp.  4ta  de 
natura  et  varietate  actionum.  (Resp.  Melch.  Mar- 
tins, UxkullÄ  Liv.)  Ibid.  1684.  —  Disp.  5ta  de  for- 
titadine,  temperantia,  liberalitate  et  magnificentia. 
(Resp.  Andrea  von  Tief  Tenbrock,  Rig.)  Ibid. 
eod.  —  Disp.  6ta  de  magnanimitate,  modestia,  man- 
fiuetudine'  et   tribus   virtutibus  hamileticis.      (Resp. 

l  Band.  3  7 


338  Caspari  (David). 

Dan«  AlBrechty  ^Rlg.)  Ibid.  eod.  «-^  Disp.  7ina  de 
justitia  prior.  (  Relip.  A  n  d  r.  S  c  h  w  a  r  t^ ,  I^ig*)  Ibid. 
eod.  —  Disp.  8 vaae  jttstitia  posterior.  (Resp.  Job. 
Wölffer,  Rig.)  Ibid.  eod.  —  Disp.  9na  dG«§4ire. 
(Resp.  Christoph.  Seifard,  Rig.)  Jbid.  1685. . — , 
Disp.  lOma  de  virtutibus  intellectualibus.  (Jlesp. 
Bernh.  Vincelio,  Libaviä  Curono.)  Ibid.  eod.  -— 
Disp.  llma  de  vir  tute  heroica  continentia,  tolerantia 
et  amicitia.  (Resp.  Geo.  Preussio,  Dorp.  Liv.) 
Ibid.  eod.  —  Disp.  12ma  eademque  ultima  de  volup- 
tate  et  beatitudine  contemplativa.  (Resp.  eod.)  Ibid. 
eod.  —  Jede  Disp.  l  Bogg.  4»  —  Neue  Auflage  unter 
dem  Titel:  Ethica  seu  philosophia  moralis  ad  mentem 
x&ethodumque  Aristotelis  digesta  et  ante  hos  decem 
annos  in.  gyxnnasio  Rigensi  duodecizn  compendiariis 
disputationibus  proposita,  nunc  recentioribus  etiam 
controversiis  aucta  et  singulis  fere  partibus  illustrata. 
Riga»   1695.     423  S.  u.  4  Bogg.  unpag.  Register.  8. 

Soleitines  exequiae,  Johanni  Brevero  etc.  25  Aug.  1701 
solvendae,  indicatae.     Ibid.     4« 

Auszug  eines  Briefes  an  Barthol.  Goldbach  vom  29  ^^^' 
1689;  in  den  Actis  borussicis.  II.  939.,  und  daraus  in 
Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  149- 

Nach  seinem  Tode  erschien: 

Pr^electiones  publicae  de  futuri  theologi  studiis  pHlolO" 
gicis  et  philosophicis ,  cum  praefat.  Joh.  Fechtii,  edi- 
tae  a  Georgio  Davidis  fil.  Caspari,  Riga-Liv. ,  S.S. 
Theol.  et  phil.  cultor.  Rostochii,  1705.  3  unpag.  Bogg. 
u.  56  S.  4.  —  JEm  Auszug  daraus  steht  in  den  Nons 
lit.  mar.  B.  1705  pag.  37  ff« 

Breviarium  theologiae  moralis,  e  manuscripto  nunc  pri- 
mum  erutum  a  Georgio  Gaspari.  Gum  praefat.  Zach* 
Grapii.     Rostochii,  1712*     34  S.  4- 

Vergh  A.  Fuhrmanni  Progr.  ad  justa  solemnia  in  obitum  M.^ 
Dav.  Caspari.  Rigae,  170s.  4.  ^-  JÖcher  iz/rcf  Adelung 
z.  demselben.  —  Pippingi  memoria  Theol.  —  Nova  lit- 
mar.  B.  1702  p.  79.  —  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  I4i-i50«  *" 
Nord.  Mise.  IV.  169-171.  XXVII.  sio.  —  Bergmann» 
Gesch.  der  Rig.  Stadtkirch.  I.  45. 


Caspari  (Georg).  339 

Caspari  (Georg). 

Sohn  des  vorhergehenden  u.  Bruder  des  nachfolgenden. 

Studirte  seit   1703  zu  Rostock ^    wo  er  1706  Magkter 
wurde  und  sich  nachher  noch  fast  20  Jahr  ohne  öffentliche  Be- 

■ 

dienung  und  Geschäfte  aufhielt  ^  lebte  auch  eine  Zeitlang  zu 
Greifsivalde^  kam  ij23  nach  Riga  zurück  ^  wurd^  I724l>ia- 
hnus  am  Dom,  1J25  Archididkonus  zu  St»  Peter ^  Ij36 
Wochenprediger  und  ij3S  Oberivochenprediger.  Geb.  zu 
Riga  am  ij  April  i683,  gest.  am  12  April  1743. 

Oratio  de  redemptoris  Christi  passione.  Kigae,  1702«  •  • 
(zugleich  eine  Gedächtnifsrede  auf  seinen  verstorbenen 
Vatery 

Diss.  theol.  de  descensu  Christi  ad  inferos  ad  illustran- 
dum  oraculum  1.  Petr.  3>  18.  19-  20«  (Praes.  Joh. 
Fechtio.)     Rostochii,   1704.     128  S.  4. 

Theo^ogiae  polemicae  a  B.  Dn.  L.  Balth»  Bhavo ,  Theo- 
logo Pomerano,  scriptae,  disput.  2da.  (Praes.  Zach. 
Grapio.)     Ibid.  1708.     4« 

Diss.  cfxegetico  theologica  de  decoribus  sanctitatis  ah 
utero  aurorae  et  rore  juventutis  Messiae,  ad  Ps.  CX. 
V.  3.     (Pra^s.  eod.)     Ibid.  eod.     72  S.  4. 

Theologia  recens  controversa.  (Praes.  eod.)  Ibid.1710.  4. 

Diss.  theol.  de  hominis  lapsu,  corruptione  et  pec- 
cato,  ex  B.  Dn.  L.  Balth.  Rhaw  theologiae  polemicae 
Parte  Illtia.      (Praes.  eod.)     Ibid.  1711.     4. 

*Extracte  Liefläjidischer  ProtocoUen  in  Sachen  des  fana- 
tischen Unfugs  von  einigen  Irgeistern  daselbst  erreget. 
Zu  Steuer  der  Wahrheit  auf  Begehren  der  Welt  com- 
municiret  von  M.  G.  CR.  L.  (Magistro  Georg  10 
Caspari,   Riga-Livono.)      Frankfurt   und   Leipzig, 

1715.     4. 
Gelegenheitsgedichte  in  lateinisclier  u.  deutscher  Sprache. 

Gab  heraus:     -^ 
Dar.  Caspari  (^seines  Vaters)  praelectiones  publ.  de  futüri 
theologi     studiis     philologicis    et    philosophicis     cuni 
praeW.  Jph.  Fechtii.   Rostochii,  1705.    3  unpag.  Bogg. 
.  11.  56  S.  4. 


34o  Caspari  (GEbRG). 

Joh.  Breveri  diss.  theol.  de  testamentis  divinis  ad  illu- 
strandum  oraculum  propheticum  Jerem.  XXXL  31. 
Kostochii,  1705.  5  6  S.  4.  (yon  ihm  unter  J  o  h.  F  e  c  h  t'ens 
Vorsitz  vertheidigt^, 

Herrm.  Samsonii  comparatio  inter  duo  Spiritus  sancti 
Organa,  Mosen  et  Lutherum,  instltuta.  Orat.  parentali 
pro  B,  D.  Mart.  Luthero  d.  18  Febr.  1606  recitata. 
Ibid.  1711.     30  S.  4. 

Davidis  Caspari  breviarium  theolo^iae  moralis  e  manu-, 
scripto  nunc  primum  erutum.  Cum  praefat.  Zach. 
Grapii.     Ibid.  1712.     34  S.  4. 

Job.  Breveri  invitatoritfm  ad  funeris  exequias  Dn. 
Stan.  Chochlowsky.     Ibid.  1714.     8  S.  4. 

Joachimi  Manzelii  schediasnxa  historico  -  litterarium  de 
Superintendentibus  Parchimensibus  in  ducatu  Mega- 
politano.  Ibid.*  1717;»  •••  (dabey  des  Verfassers  Leben 
von  ihm). 

Andreae  Virginii  commentatio  de  ministerio  ecclesiasti- 
co.     Francofurti  . . .  mit  einer  Vorrede  *). 

Summi  Polyhistoris  Olaui  Hermelini,  eloqnentiae  pri- 
mum et  poeseos,  deinde  juris  in  nova  tum  Livonorum 

^  Academia  Dorpatensi  professoris  publ.  ord. ,  demum 
historiographi  regii  et  augusto  Suecorum  Carole  XII. 
a  consiliis  sanctioribus ,  de  origine  Livonorum  disqui- 
sitio,     quam   propter   raritatem    et    praestantiam  ad 

.  flagrantissima  multorum  desideria  publicae  luci  resti- 
tuit  M.  Georgius  Caspari ,  Riga-Liv.  Lipsiae,  1717- 
56  S.  8. 

Job.  Günther's,  weyl.  Archidiaconi  zu  St.  Thoma?  in 
Leipzig,  kurzer  und  deutlicher  Unterricht  für  junge 
und  erwachsene  Leute,  welche  mit  gehöriger  Vorbe- 
reitung zum  H.  Abendmahl  gehen  wollen;  aberxnal 
zum  Druck  befördert  u.  s.  w.  Danzig  u.  Wittenberg» 
1730.     8. 

Versl-  Gadeb.  L.  B.  Tb.  i.  S.  151.  —  Isford.  Mise.  IV.  i7»« 
XXVII.  aio.  —•  Bergmanns  Gesch.  d.  Rig.  Stadtlurchen. 
L  51. 


*)  Soinm.  p»  168»  nach  Walch*s  Bibl.  theol«  sei.  L  199* 


Cjl8?XR1  (J0HA29n)«    V.  CaSPARI  (KarI.  JOBANI^)«      34 1 

Caspari  (Johann). 

Bruder  des  vorhergehenden  und  Sohn  von  David. 

Besuchte  das  rigasche  Gymnasium  und  die  Universität 
Borpatf  hierauf  noch  die  Universitäten  Rostock ,  Halle  und 
Ldpagf  und  kam  im  Sommer  1706  nach  Riga  zurück^ 
wo  er  im  folgenden  Jahre  Hofgerichtsarchivar  wurde.  Geb» 
zu  Riga  am  27  September  1680,  gest,  am  9  Junius  1708. 

Disp.  philos.  9  analyticam  et  dialecticam  specie  diversas 
disciplinas  esse 9  ostendens.  (Praes.  M •  Mich«  Pins- 
dörffer.)     Rigae,  1699^     1%  Bogg«  4.- 

Vergib  Nord,  Mise.  XXVIIi  aog-  * 

VON  Caspari  (Karl  Johann). 

Enkel  von  David« 

Stuart e  in  Königsbergs  nahm  preussisdie  Kriegsdienste 
und  wurde  Lieutenant.  Geh*  in  Livland  am  20  Junius  1723, 
^ist,  zu  Frankfurt  an  der  Oder  an  einer  ^  in  der  Schlacht  bey 
Zorndorf  empfangenen  Wunde  am  16  September  1758. 

Zwey  historische  Disputationen  9  die  unter  dem  be- 
rühmten Preussischen  Magister  Christoph  Hartknoch 
1)  durch  Wolffg,  Christ,  v.  Nettelhorst,  Ao  1674,  von 
dem  Ursprünge  der  Preussen;  2)  durch  Friedrich 
Werner,  Ao  16759  von  ihrem  ehemaligen  Götzen- 
dienst und  abergläuhigen  Religions-  Hochzeits-  und 
Begräbnifsgebräuchexi  abgehandelt  worden,  sind  so 
vohl  wegen  ihres  merkwürdigen  und  angenehmen  In- 
halts, als  auch  den  damit  verknüpften  Nachrichten 
von  der  Herkunft  der  ältesten  adelichen  Familien  in 
Preussen  der  Uebersetzung  aus  dem  Lateinischen  ins 
Deutsche,  und  seinei^  nioht"  allein  hierzu,  sondern 
auch  zu  einem  vollständigen  Verzeichnifs  aller  nach- 
hero  im  Lan^ie  safshaft  gewordenen-  Edelleute  ange- 
wandten Bemühung  allerdings  würdig  geschätzet  wor- 
den von  Carl  Johann  von  Caspari,  Lieutenant  des 
hochlöblichen  von  Lehwaldschen  Infanterieregiments. 
Kimigfibcarg»  175d.     1  uapog.  Bog.  u.  152  S.  4« 


r 


342   V«  CaSPARI  (M).    CaSTELIUS,    CATTEAU-CAilBjaiiE. 

Preuften,  Polen,  Cur-  und  Liefland  in  der  ^Iten  und 
neuen  Regierungsgestalt,  hat  zumTheil  durch  der  (s/c) 
teutschen  Uebersetzung  der  von  Einern  jeden  Lande 
ijjgehandelten  merkwürdigen  lateinschen  Disputatio- 
nen, zum  Theil  aber  auch  durch  einem  (s/c)  vermehr- 
ten Anhange  einiger  neuen  Nachrichten,  besonders 
vo^  den  letztern  Staaten ,  ans  Licht  stellen  wollen 
u.  s.  w.     Königsberg,  1756.     368  S.  4« 

Vergh  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  152-155,  wo  die  einzelnen  Dis- 
putationen genannt  sind,  —  Adelung  z.  Joche r.  — 
Schwartz  Qibl.  5«  147*  —  Meusels  Lexik,  U«  59.  — 

VON  Caspari  (Melchior). 

Sohn  von  David. 

War  Rathsherr  in  Riga  und  viele  Jahre  Abgeordneter  die^ 
$er  Stadt  in  St.  Petersburg.  ij35  erhielt  er  für  sich  und 
seine  Brüdir  vom  römisdign  Kaiser  den  Adelstand^  Geh»  zu 
Riga  am  . . . ,  gest.  im  Januar  1743. 

Gedichte. 

Vergl.   Gadeb.  L.  B,  Th,  i.  S/143. 

Castelius  (Erich). 

Studirtein  Dorpat  um  1698.     Geb.  in  Finnland  zu .$^9 


•  •  •  • 


gest 

Diss.  de  aeternitate.     Dorpati,  1698.     4. 

Catteau-Calleville  (Johann  Peter). 

War  seit  1782  Prediger  der  französisch rreformirten  Ge- 
meine zu  Stockholm^  auch  seit  1816  Ritter  des  Nordstern- 
Ordens.  Geb.  zu  Angermünde  in' der  JJckermarh  1759,  g^^f. 
am  ig  May  1819. 

,  Von  seinen  Schriften  gehört  hierher:. 

Tableau  de  la  mer  Baltique,  consider^e  sous  les  raports 
phy siques  et  commerciaux ,  avec  une  Carte  et  de  noti- 
ces  detaill^es  sur  la  mouvement  gdn^ral  du  commerce^ 


CATTjtAir-CAxtEVii.LE(J.P.).  .Cavaixo{V»D.deM.)'  343 

BVLT  les  ports  les  plus  importants,  sur  les  monnayes» 
poids  et  mesures.  2»  Tom.  äParisylsiS-  8*  Deutsch 
übersetzt y  unter  dem  Titel:  Gemälde  der  Ostsee  in  phy- 
sischer, geographischer,  historischer  und  merkantili- 
stJher  Rücksicht,  von  Philipp  Christoph  Weyland.  Mit 
einer  Charte  und  Kupfern,  Weinfar,  1815.  8-  —  Auch 
in  Bertuchs  Neu^r  Bibliothek  der  Reisebeschreibun- 
gen Bd.  3- 

Vergl,  Denina's  Prusse  litteraire  T.  3.  Suppl.  p.  8§.  —  Meu- 
sels  G.  T.  ßd.  1.  S.  569  u.  Bd.  17.  ü.  391.  —  Ersch» 
gelehrtes  Frankreich  Th.  i.  S.  257«  wo  auch  4eine  übrigen 
Schriften  angezeigt  sind. 

Cavallo  (  Vincentius  Dominus  de  Magno). 

Nannte  sidi  selbst :  Mursa  Dux  Tartarus ,  Philosopho- 
Medicus  -  Botanicus  -  Chymicus  -  Pharmaceuticus  ,  Poeta, 
Propheta,  Lama  Lamorum^  Pontifex  Por&ificum  etc.^ 
oder  auch:  Dux  F, . .  M...  de  Ca^allo ,  Medico- Philo- 
sophus  -  PoUa  -  Augur  Romano  -  Luneburgicus ,  Cimhricus^ 
Anglo^GalluSy  Princeps  Poeta^  Mathemattcus  ^  Metaphy- 
sicus,  Civls  Mediolanensis  in  Gallia^  Italia...  etc.  etc.  etc. 
Ein  r'dthselhaft^r  Mensch^  ,der  in  den  letzten  joger  Jahren 
des  vorigen  Säkulums  nach  Kurland  ham,  Et  lebte  erst  in 
Mitau^  zog  dann  nach  Bauske^  wurde  dort  Bürger  ^  kehrte 
über  einige  Zeit  darauf  j  in  einen  weitlduftigen  Procefs  wegen 
tines  ihm  entwandten  Brumkräusels y  in  dem  er  eine  Gold- 
summe  verwahrt  haben  wollte  ^  verwickelt  ^  wieder  nach  Mitau 
iurüch  Ohne  irgend  ein  Gewerbe  zu  treiben  j  fehlte  es  ihm 
n/e  an  GM;  pber  Niemand  wufste^  woher  er  es  bezog;  denn 
ivam  er  gleich  häufig  spielte  und  fast  täglich  in  öffentlichen 
Bausern  Bank  hielt  j  so  kann  ihm  dies  doch  nur  wenig  einge- 
bracht haben ,  da  er  dabey  sehr  uneigennützig  zu  Werke  ging^ 
^d  im  Ganzen  wohl  mehr  verlor ,  als  gewann.  Alles  an  ihm 
H'ai^  seltsam  und  bizarr.  Seine  Kleidung  hatte  den  Schnitt 
^us  den  Zeiten  Ludwigs  XIV.  Mehrentheils  ein  rother 
oder  weifser  Staatsrock  ^  mit  breiten  schwarzen  Agrementen 


344     Gavallo  (ViNCEKTitrs  Dominus  de  Magno). 

b^etzt;  zuweitm  ein  langer  grauer  Mantel  ^  den  er,  s^emvu 
telst  einer  Schnur^  im  Gehen  bald  verhürzte^  bald  wieder  fal- 
len liefs.  Dazu  eine  ungeheure  Alongenperuque,  Keine  Spra- 
che konnte  er  richtig  sprechen^  am  leidlichsten  noch  italienischy 
und  die  mancherley  Brochüren^  die  är  in  Druck  gab^  enthal- 
ten den  allergröfsten  Unsinn.  Im  J,  1780  oder  1781  verliefs 
er  Kurland  und  ging  nach  Barth  in  Pommern  ^  dann  nach 
Braunschweig  ^  und  seit  1791  lebte  er  in  Celle.  Geb.  zu ... , 
gest.  im  November  i8o5. 

Neue  Erfind ungy  betreifend  die  Gesundheit  und  Schön- 
heit derer  DaiÄen.     (Mitau,   1778.)     8  S.  4. 

Philosophisches  Danklied  an  das  höchste  Wesen  bey  Ge- 
legenheit der  Genesung  Georg  III.  9  Königs  von  Grofs- 
britannien  etc.  Gesetzt  zum  Klavier,  zum  Concert 
und  zur  Andacht  der  Englischen,  Schottischen ,b  Irlän- 
dischen, Amerikanischen  und  Hanövrisqhen  Damen, 
und  von  dem  Autor  componirt  zur  Erbauung  philoso- 
phischer Freuten  und  Vergnügen;  Ihrepr  Excellence  der 
gnädigen  Fr.  Gräfin  v.  Hardenberg,  Dame  h^r^ditaire 
de  plusieurs  terres  dans  la  Courlande  etc.  •  •  •  1789« 

Bildung  der  Vernunft  und  des  Verstandes  k  la  Gavallo, 
in  Bezug  an  die  Religion.  Religion,  die  dient  ohne 
Anstofs  für  alle  Völker  der  Welt,  besonders  für  die 
Unterthanen  des  grofsen  Königs  Ge.  III.  y.  Engl,  von 
Terschiedenen  Ländern,  Clima's,  Königreichen,  Na- 
tionen, Schulen,  Erziehung,  Denkungsart,  Begriff, 
Phantasien,  Ideen,  Maximen,  Glauben,  Gottesdienst  etc. 
Mit  einer  Sammlung  von  Briefen  . .  •   1789- 

Sammlung  sämmtlicher  Schriften.  Erster  Heft.  (Braun- 
schweig) 1794.     4. 

Viele  einzelne  fliegende  Blätter  und  Aufsätze,  imglei- 
chen  deutsche,  lateinische  und  italienische  Gedichte. 

Ver^l»  Berliner  Monatsschr.  1786  St.  6.  u.  i^goSt.  ti.,  auch  179^ 
6t.  9.  —  Intell.  Bl.  zur  Allg.  Lit.  Zeit.  1790.  —  Goihaische 
gel.  Zeit.  1791  St.  s.  —  Journal  von  u.  für  Tcutschl.  1787 
u.  1790  No.  10.  —  Allg.  litcr.  Anzeiger  1797  S.  1S89-1999*  — 
Mitauschet  Intell.  Bl.  1809  No.  35.  —  Meusels  G.  T. 
Bd.  1.  S.  570.  Bd.  9.  S.  i8q.  Bd.  11.  S.  135.  Bd.  13.  6.926. 
Bd.  17.  5.391.  — -  Meusels  histor.  u.  litter.  Unterhaltiin- 
^  gen  (Koburg,  1818.)  S.  1 -19,  wo  umständlich  von  diesem 
AUntAeurer  gehandelt  wird. 


V«  CsuMERN  (Kaspar).  345 

VON  Ceumern  (Kaspar). 

Hatte  zu  Rostock  studirt  und  präktidrte  <infangs  als  Ad- 
vokat in  Livlandj  ward  hierauf  i65j  Ritterschaftssekret är^ 
nachdem  er  schon  seit  i654  diese  Stelle  für  den  kranken 
David  V,  Wiecken  vertreten  hatte  ^  auch  zugleich  Bey^ 
sitzer  des  Hof gerichts  f  so  wie  seit  i652  Beysitzer  des  pernau- 
sehen  ( nicht  des  dorpatßchen ,  me  Gadebusch  hat )  Land" 
^trichts  gewesen  war^  wurde  i6j5  pernauscher  Landrichter^ 
und  gab  darauf  1677  das  Ritterschaft ssekretariat  ab.  Nach 
Gadebusch  ist  er  auch  Vicepräsident  des  Hofgerichts  in 
Dorpat  gewesen.  Im  J.  1686  wurde  er  zum  Landrath 
trwähk  und  1662  in  den  schwedischen  Adelstand  erhoben. 
Geb.zu  Salze  im  Magdeburgischen  16 12^  gest.  am  22  Novem- 
htr  1692. 

Theatridium  Livonicum  oder  kleine  Lieffländische  Schau- 
bühne, -worinne'n  aller  von  Anfang  her  in  Liefland  ge-« 
wesenen,  so  Geist-  als  Weltlichen  Regenten  als  Bischöfe 
fen,  £.rtz-Bischöffen,  Herdmeistern  u.  Königen  Namen» 
zu  was  Zeit  sie  gelebet,  und  in  was  Jahren  ein  Jeder 
regieret,  bifs  zu  Anno  1621  siegreicher  Schwedischer 
Eroberung  der  Stadt  Riga,  zu,  finden.  Darauff  folgig 
eine  Verzeichnüfs  der  Städte ,  Schlösser,  und  Clö?ter, 
wie  sie  Anno  1555  vor  der  Moscowi tischen  Verstörung 
des  Landes ,  als  LiefFland  noch  in  vollem  Flor  gewe- 
sen, besessen  worden,  und  was  darin  vor  Kirchen  und 
Filialen  zu  finden.  Wie  auch  eine  Specification  und 
Nameü-Register  des  vor  deme  gewesenen  und  ausge- 
gangenen und  nu  jetzo  darin  befindlichen  Adels.  Denn 
auch  etliche  in  alter  Nieder-Sächsischer  als  auch  La- 
teinischer Sprache  von  vorigen  alten  Liefflandes  Re- 
genten der  Ritterschafft  damahl  gegebene  Priyilegia 
ins  Teutsche  versetzet.  Endlich  eine  kurtze  Erweh- 
nung  der  Müntze,  wie  solche  bey  alten  Zeiten  in  Lieff- 
land  gange  und  gebe  gevvesen.  Aus  alten  Monumenten 
zusammen  gezogen,  u.  herausgegeben.  Riga,  1690« 
8  unpag.,  58  u.  146  S*  4* 

Vergl,   G  a  d  e  b.  Abb.  S.  111-114,   t^f^d  daraus  Nord.  Mi«c.  XV. 
564.  —  Adelung  z.  Joch  er. 

/.  Band.  33 


346  Gharhof(J.)«  Chilchenius  (D.).  Chochlow8kt(S.). 

Charhof  (Johann). 

Studirte  um  1680  zu  Wittenberg  und  war  mlldcht  derselbe 
Johann  oder  Johann  Gottfried  Charhof^  iveldier 
1698  Diakonus  zu  Wolmar^  l699  fl'n  17  December  aber 
Pastor  zu  Burtnek  wurde.    G(b.  zu  Riga  am»..^  gest. .  • . 

Diss.  theol.  de  hypocritis.      (Praes.   Joh.    Deutsch- 
maan.)     Wittebergae,  1680.     2  Bogg.  4. 

Chilchenius  (David), 

von  dem  Starowolski  (in  s,  Gentum  illustrium  Polon, 
Script,  elogia  et  vitae  fVratislav.  1733.  4.]  S,  71.)  und 
riach  ihm  Fr  eher  mehrere  Lehensumst'dndt  anführen^  die 
euch  Gadebusch  ausgezogen  hat^  ist  ohne  Zweifel  kein 
anderer  als  der  berühmte  JDavid  Hilchen^  auf  den,  wit 
Schwartz  zeigte  die  von  Starowolski  angeführten  Le- 
bensumstände gut  passen^  und  dessen  erster  Namensbudistabe 
H  nach  polnischer  Ausspradie  in  Ch  verwandelt  worden, 
Dafs  ihn  der  ohnehin  nicht  sehr  genaue  Jocher  (Gel.  Lexik. 
!•  1875.)  einen  Jesuiten  und  General  über  die  Armee  nennte 
hann  keinen  Einwand  geben,,  da  diese  Angabe  ohne  alle  Auto- 
rität dasteht  und  sich  in  sicli  selbst  wider sprid it. 

Fer^/.  Gadcb.  L.  B.  Th.  1.  S.  156.    —    Nord.  Mise.  XXVII. 

9I1-S13* 

Chochlowsky  (  Stanisl aus). 

Der  Theologie  und  Weltwdsheit  Doktor  und  Gardian 
des  Franziskanerklosters  zu  Grodno,  kam  nach  Riga  in  der 
Absicht,  sich  zur  lutherischen  Kirche  zu  bekenrun,  liefs  sich 
deshalb  in  dn  Religionsgesprädi  mit  verschiedenen  Gliedern 
des  Ministeriumsein,  und  schrieb  die  unten  angeführte  Strdt- 
sdirift,  um  sie  im  Gymnasium  zu  vertheidigen,  wurde  aber 
durch  einen  heftigen  Krankheitsanfall  und  suntn  bald  darauf 


GsOaTAXASSAEUS.  CSMlßTIANl,  V.  GHWAI.KOWSU.      347 

erfolgten   Tod  daran  verhindert»      Geb.  zu...j   gesu  am 
4  December  1695. 

Disp.  de  pontificis  Komani  cum  Cajo  Caligula  compara- 
tione.     Aigae,  1695.     4« 

Vergi,  Nord. Mise.  IV.  37,  wo  er  unrichtig  Cochiowsky  htifsti-^ 
Jbh.  Brevcri  Progr*  ad  funeris  ezequias  Stanulai  Cnoch- 
lowsky.  Kigae,  1695.  4.,  auch:  Kostochii»  1714.  4. 

Chortalassaeüs  (X),  s.  Grasshof. 
Christiani  (Anton). 

Adz  Siga^  studirte  in  Danzig  auf  dem  Gymnasium  um 
1664.  .  •  •  ^ 

Disp.  XXVIIIva  de  angelorum  bonorum  conditione  et 
officio.  (Praes.  Joh.  Maukisch,)  Dantisci,  1664«  4* 

Gratia  pacis,  oratio;  im  Anhange  zu  Joh.  Hornicei 
Soteriis  Rigens.    (Rigae,  1665.  8«)    S.  40-64« 

VON  Chwalkowo  Chwalkowski  (Niko- 
laus). 

Ein  polnischer  Edelmann  j  war  ungefähr  von  i6jj  bis 
1692  herzoglich  kurländischer  Raih  und  zugleich  von  Zeit  zu 
Zeit,  so  wie  schon  einige  Jahre  zuvcfr,  Bevollmächtigter  und 
Resident  des  Herzogs  in  Warschau;  1692  im  December  aber 
wurde  er  Hauptmann  zu  Schrunden  in  Kurland»  Geb.  zu»..  ^ 
gesf, ... 

Regni  Poloniae  jus  publicum,  ex  statulis  et  constitutioni- 
bus  depromptum.  (Regiomonti)  1676*  3  unpag.  Bll. 
198  S.  und  5  unpag.  Bll.  Anhang  u.  Register.  12.  — 
2te  Ausgabe,  unter  dem  Titel:  Regni  Poloniae  jus  pu- 
blicum per  alteram  editionem  auctius  exhibitum.  Re- 
giomonti,  typis  Reusnerianis ,  1684-  11  unpag.  Bll. 
Vorstücke,  587  u.  11  unpag.  S.  .4.  Mit  in  Kupfer  ge- 
stochenen Bildnissen  u^  1  Karte. 


348  V.  Cäwalkowo  CHWALKOw§iti(N.)«  Chytraeüs  (D.). 

Singul,ana  quaeüam  Polonica.     Leopoli,   1686*      12«     — — ' 

2te  Auflage,  mit  dem  Zusatz  auf  dem  Titel:    Per  alte- 
•  raqj    editionem    auctius    exhibita.      Varsaviae,   1696- 

3  unpag.  BU. ,   125  S.  u.  4  unpag.  BU.  Register,  kl.  8. 
Principum  occupationes  singulares,    omina,  vota,  fata, 

per  N,  de  Chwalkowo  Chwalkowski  connotata.     Ibid. 

1690.      3  unpag.  Bll.  u.  208  S.   12, 
Effata  regum   Polaniae   usque   ad  Joannem  Casimirum. 

Ibid.  1694.     139  S.  4. 
Pamietnik  alho  Kronika  Pruskich  Mistrzow  y  Ksionzont 

Pruskich,    tudziesz  Historia  Inflantska  y  Kurlandska. 

(Chronik  der  Meister  und  Herzoge  in  Preussen,  im- 
N     gleichen  Geschichte  vonLivland  und  Kut-l^nd.)  Posen, 

171 2*    4. 

Vergl,   Gadeb.   L.  B.   Th.  i.   S.  157-160.    —    Braun   Cafal. 
scriptor.  Poloiiiae  p.  i83  u.  189. 

Chyt7raeus,  oder  Deutsch:  Kochhaf 

(  David). 

Dr.  und  Prof^  der  Theologie  zu  Rostock,  Geb.  zu  Ingel- 
fingen  in  Sdmabeti  am  26  Februar  i53o,  gest.  zu  Rostock 
am  25  Junius  i6oo. 

Von  seinen  Schriften  gehören  hierher  t 
Vandalia,    regionum   ad   mare    Balticuni,    Poroeraniae, 
Prussiae,    Üvoniae,    Moscoviae,    Poloniae  et  vicina- 
rum  aliquot  gentiuni  principes,  et  statum  reipublicae 
et  ecclesiae,    patrum   et  nostra  memoria,    summatim 
exponens.    Kostochii,  typis  Myliandrinis,  Anno  1589- 
8.  —  Auch  in  seinen  Oi^^.  omn.  (Lips,  1590.  Fol.) 
Lobrede  dem  Durchleuchtigen,  Hochlöblichen  Fürsten 
vnd  Herrn,  Herrn  Gotthardt,   in  Lifflandt,   zu  Cur- 
land,  vnd  Semigall  Hertzogen  u.  s.  w.  tm.  vnterthäni- 
gen    Ehren    vnd    rhümlicher    Gedechtnüs    gestellet. 
Kostock,   1589.    4.    — ^    Lateinisch ^    unter  dem    Titel: 
Oratio  de  Gotthardo  in  Livonia  Curlandiae   et  Semi- 
galliae'Duce,  m  seinen  Oratio nibus  (Hanau»  1614«  8.)» 
auch  in  Balthasar  Exners  Superioris  aeyi  imper** 
torum,  regum,  electorum,  ducum  ac  principum  he- 
roum  curricula,    orationibus  ac  elogiis  comprehensa» 
Vol.  IIL  p.  319. 


Chytraeus  (DA^ntü).  v.  Cichortus  (Ludw«  Emil).  349 

Chronlcoli  Saxoniae  et  vlcini  orbis  arctoi  ab  anno  1500  ' 
usque  ad  1580-  Pars  I  et  IL  Rostochii,  1590.    Pars  III. 
Lubecae,  1593^.  8.    —     Nme  Auflage  unter  dem  Titel: 
Ch/onicon  Saxoniae  et  vicinarum  aliquot  gentium :  ab 
anno  Christi  1500  usque  ad  1593.    Lipsiae,  1593.    Fol. 

'^Auch  bis  1599  fortgesetzt.  Ebend.  1599.  Fol.,  und 
4te  Auflage.  Ebend.  1611.  Fol.  —  Ins  Deutsche  über- 
setzt.^ ister  Theil.  Leipzig,  1597.  2ter  Theil.  Ebend. 
1598.  FoL 

Sylva  Cronici  Saxoniae  et  vicini  orbis  arctoi.  Ab  anno 
Christi  MDLXXX  usq.  ad  MDXC.  Argentinae,  excu- 
debat  Bernardus  Jobinus,  Anno  1590,  2  Bll.  Vorstücke, 
395  u.  12,  das  Register  enthaltende,  unpag.  S.  8. 
Auf  der  Rückseite  des  Titelblatts  das  Bidnifs  des  Ghy- 
träus  in  Holzsclinitt. 

ContAiuatio  historica  ab  anno  1595  et  tribus  sequentibus 
usque  ad  praesentem  annum.  Accessit  prooemiun^  me- 
tropolis  seu  succesfionis  episcoporum.     Lipsiae,  I599. 

12. 

Epistolae :  ob  miram  rerum  yarietatem  stylique  elegan- 
tiam  cuivis  lectu  jucundissimae;  nunc  demuxn  in  lu- 
cem  editae  a  Davide  Chytraeo,  autboris  filio.  Hanoviae, 
l6l4t  8.     (^Sie  enthalten  manches  Livland  Betreffende,^ 

Vergl,  Seine  Lebensbeschreibung  von  Christoph  Sturz,  auch 
von  Otto  Fried r.  Schütz.  —  Joche r.  —  Gadeb. 
Abh.  S.  43  und  L.  B.  Th,  i.  5«  160*163.  —  Nord.  Mise. 
XXVIl,  213.317, 

VON  CiCHORius  (Ludwig  Emil). 

Gefii.  zu  Leipzig  am  7  April  1770,  studirte  auf  der  dasU, 
gen  Universität  und  jvwrde  daselbst  Magister  der  Philosophie^ 
auch  Bakalaureus.  der  Arzneygelahrtheit»  i8q3  war  er  Hof - 
meisttr  im  Hause  des  Herrn  ^on  Sievers  auf  Eiseküll  in 
LiWancf,  und  wurde  hierauf  1804  ausserordentlicher  Pro- 
fessor der  Medicin  und  Prosehtor  beym  anatomischen  Thea- 
t^^i  l8i3  aber  ordentlicher  Professor  der  Anatomie  und  ge* 
richtliohpn  Arzneyhunde  an  der  Universität  zu  Dorpat^  auch 
1826  Kolkgienrath» 


35o      V.  GicaoRiua  (L*  E.).    Giegi.zb^(G£Org). 

Ghaillet^  geistliche  Reden  ;■  nach  dem  Französischen  frey 

bearbeitet;   nebst  einer  Abhandlung  über  die  höchste 

^      Wirkung   schöner  Darstellungen  geistlicher  Stoffe  in 

Werken  der  Redekunst  9  vom  Professor  Heydenreich. 

Leipzig,  1797..    8. 

Verg/.  (Eck's)  Leipziger  gel.  Tagebuch  1797  S.  «l  u,  114.  — 
Meuse'ls  G.  T.  Bd.  9..S.  196.  Bd.  ii«  5,  139« 

CiEGLER  oder  Tegelmeister  (Georg). 

Studirteafu  Königsbergs  wurde  i577  Rehtor  zu  Güstrow^ 
157S  Prediger  zu  jDassow^  1582»  nachdem  er  dieses  Amt 
niedergelegt  hatte ^  Kirchendiener ^  l584  •aber  Pfarrer  zu 
Schönenberg  im  Mecklenburgischen ,  erhielt  xwey  Jahre  später 
zu  Rostock  die  Magisterwürde  ^  kam  1587,  zur  Zeit  des  Ka- 
lenderstreits ,  nach  Riga  und  wurde  bey  der  Peterskirche  angt- 
stellt y  wo  er  Oderborns  Gehülfe  war,  l^achdem  er  hier 
1698  bey  der  Kommunion  den  Kelch  vor  dem  Brote  gereidit 
und  dadurch  Aergernifs  gegeben  hatte  ^  untersagte  ihm  der 
Rath  die  Kanzel^  gestattete  sie  ihm  aber^  auf  erfolgte  öffent- 
liche Abbitte ,  bald  wieder.  Als  er  sich  indessen  in  der  Folge 
„m/t  allerhand  aufrührerischen  Worten  vernehmen  lassen^* 
wurde  er  von  dem  Konsistorium  erst  zur  Rede  gestellt  und 
endlich  am  22  Januar  i6or,  ohne  Zeugnifs^  jedoch  rrüt  einem 
Gratial  von  400  Mark^  entlassen^  ging  nun  nach  Königsbergs 
wurde  daselbst  1602  Diakonus  ^  im  folgenden  Jahre  aber 
Pfarrer  an  der  altstädt  sehen  Kirche^  auch  16 13  Bey  sitzer  im 
samländischen  Konsistorium  und  1621  wegen  vorgerückten 
Alters  emeritirt,  Geb,  zu  Reval  am  2  Februar  i55i  (oder 
1548,  wen^  er,  wie  Witte  im D.  li,  ad  a.  i633  sagt^ 
85  JaJir  alt  geworden),  gest,  am  2Ü  Februar  i633. 

£en  schön  nye  andechtich  Bedebock  dorch  M.  Georgium 

Tegelmeister.     Riga,   1595.     8. 
Discursus  de  incertitudine  rerum  humanarum.     Rigae, 
^1598*  4«  -^  Auch  deutsdi  von  ihm  selbst  bearbtitet  unter 

dem  Titel :  Weltspiegel^  menniglichen  zu  diesen  letzten 


Cl£GLS&  (&)•     CtA.^  (J.  Ch.).     Cx.A.17BA£U8  (I.)*     35 1 

Zeitep- für  Augen  gestellet  und  aus  heiliger  Göttlicher 
Schrift  und  aller  Welt  f ürnembsten>  nützlichsten  und 
lieblichsten  Historien  beschrieben.  Riga>  1599.  •  .  •  ^ 
(Die  lateinische  Schrift  hat  er  dem  Rathe  von  Riga,  die 
dehtsche  Bearbeitung  dem  wendenscheh  Woiwodew  und  poU 
nischen  Senator  Georg  Fat;enshach  zugeeign^ty  dessen 
Leben^ von  Daniel  Herrmann,  königl. Sekretär,  1 594 
in  gebundener  Rede  kürzlich  beschrieben,  seiner  ZueignungS' 
Schrift  angehängt  ist.)  —  Das  Buch  ist  auch  verdeutscht 
von  David  Meisner»  unter  dem  Titel:  WeltspiegeL 
Stettin,  1606»  4.  Neue  Auflage:  Lüneburg,  1633.  12» 
u.  Ebend.  1664»  12.  -^  Holländisch:  Amsterdam,  1663. 
xl2*  —  iSc/iivediWi  C'o/i  Andreas  Laur.entii.  Stocks 
holm,  1620*    4* 

Tractat  von  der  Freude  der  Auserwählten  aus  der  freu- 
denreichen Gesellschaft  im  ewigen  Leben.  Königsberg, 
161 2*  8-  JSin  Theil  einer  Schrift ^  die  er  Unter  dem  Titel: 
Fs-eudenspiegel  des  ewigen  Lebens,  fierausgeben  jvollte. 

Vtrgh  Gadeb.  L.  B.  Tb.  i.  S.  163.  —  Nord.  Mise.  IV.  179. 
XXVII.  si7'-390.  —  Bergmanns  Gesch.  der  Rig.  Stadt« 
kirchen.  I.  35. 


Cläre  (Johann  Christoph).      * 

Wurde  Pastor  zu  Odempäh  1728  (ord.  am  23  Augiist)» 
Gei.  zu  Weissenf  eis  am..,f  gest»  am  14  November  1743 
(fiflcÄ  Andern  1740). 

Besorgte  mit  Gottfr.  Friedr.  Rauschert  und  Alb. 
Sutor  den  Anhang  des  Dorpt-ehstn.  Gesangbuq^ 
von  1729. 

Handschriftlich  hinterliefs  er  eine  Grammatik  für  den  dorpt- 
esthn.  Dialecty  welche  von- Hu-pel  bey  der  Bearbeitung 
sdner  Esthnischen  Sprachlehre  1780  mit  zum  Grunde 
gelegt  wurde. 

VtrgL  Nord.  Mise.  IV.  37,  wo  er  Christian  genannt  wird* 


Claudaeus  (Israel). 

Magister  der  Philosophie^     Ge&. . . . ,  gesu  • 


•  0 


35d        GliAUDAEUS  (ISRA^X)«      Clil3IS)5E  (WuHELM). 

*  Die  wahre  Beschaffenheit  eines  falschen  Propheten  vor- 
gestellet  in  einer  Predigt  über  das  Evang.  am  8  Sonnt, 
nach  dem  Feste  der  heil.  Dreyeinigkeit  Matth.  VIl. 
V.  15.  zu  Riga  in,  der  Kirchen  zu  St.  Jacob  von  M.  1.  C. 
Riga,*  1696.    36  S.  4. 

Vergl.  Nord.  Mise.  IV.  145,  wo  der  Name  des  Verfassers  nicht  hat 
angegeben  werden  können» 

» 

Cleisse  oder  Kleis  (^Wilhelm  *)). 

Magister;  wurde  i623  Pastor  zu  tjxkulin  Livland^  aber 
schon  im  darauf  folgenden  Jahre  nach  JRiga  an  die  dasige 
Dornkirche  als  Diakonus  berufen  und  1646  Pastor  an  dersel- 
ben.    Geb.  zu  Riga  •  • .  ^  gest.  am  18  Julius  1647. 

Diss.  de  usu  sacramentorum.  (Praes*  Johanne  Him- 
mel.)    Jenae,  1619« 

Vier  Bufspredigten  über  1.  Mos.  18>  20-23-  Riga,  1628.  4- 

Rigische  Drey  Jährige  Newe  Jahrs  Frewde.  Das  ist  drey 
Christliche  Predigten ,  in  welchen  das  süsse  Jesuleia 
mit  einem  Geistlichen  . Bind ebrieff lein,  Lieblichen 
Kränzelein,  vnd  anmuhtigen  Rüchlein  am  Tage  seines 
Hochgelobten  Nahmens  angebunden  vnd  verehret  wor- 
den , '  Gepredigt  vrid  geschrieben  nach  dem  Apostoli- 
schen Concept,  oder  nach  der  schönen  Vorschrifft  des 
liebreichen  Weynacht  Sprüchleins  Tit.  2.  Es  ist  er- 
schienen die  heylsahme  Gnade  Gottes  allen  Menschen 
etc.  vnd  zugeschicket  durch  M.  Guilhelmum  Cleissen. 
Riga,  1629-     4  ungez.  Bll.  u.  79  S.  4. 

Geistlich-Rigisch  New  Jahrs  Geschencke.  Oder:  Vier 
christliche,  Anmutige  New -Jahrs -Predigten.  Riga> 
1642.     91  S.  4. 

Nach  seinem  Tode  erschien: 
Vier  christliche  Tröstliche  vnd  Anmutige  Geistreiche 
Predigten  wieder  die  Anfechtung,  vielen  betrübten, 
Trawrigen  Hertzen  im  Creutz  vnnd  Elend  zum  gre- 
isen Nutzen  vnd  Frommen:  Genommen  aus  dem 
1.  Cap.  V.  12.  der  Epistel  Jacobi,  in  welchen  der  Ge- 


♦)  nicht  Johann  Wilhelm. 


Cl^isse«    Gi.ocow.     CxiOdt  v.  JOrgensbvag.    3^3 

meine  fürgestellet  ynä  erkläret  wird  I.  Wie  Sdig  der 
Mensch  sey,  der  die  Anfechtung  erduldet»  II.  Wie  man 
sich  vnter  die  Anfechtung  verhalten  sol»  III.  Nachdem 
er  bewehret  ist  soll  er  die  Krone  des  Lebens  Empfan- 
gen, IV.  Welchen  die  Krone  des  Lebens  Terheifsen 
sey !  Nemblich,  denen  die  Gett  lieb  haben.  Riga,  1647» 
SBogg.  4.  ^ 

VergL  Witte  D.  B.  Tom.  II.  ad  a.  1647.  —  Gadcb.  L.  B. 
Th.  1.  S.  165.  —  Word.  Mise.  IV.  175.  —  Bergmanns 
Gesch.  der  Big.  Stadtkirchen.  I.  40. 

Clocow  (Daniel); 

Studirte  in  Dorpat  um  1693  und  wurde  daselbst  Unter- 
stadtsdireiber  ^  ßüchtete  vor  den  Russen  nach  Riga^  ging  von 
hier  nach  Stockholm ,  um  eine  Anstellung  zu  mchen ,  ertrank 
aber  daselbst  ^  indem  er  durchs  Eis  brach»  Geb,  zu  Rigaam 
II  April  i6ji;gest.. ..  ' 

Oratio  de  liberatione  urbis  Kigae  ab  gravissima  illa  Mos« 
covitarum  obsidione,  quae  contigit  A.  1656»  atque 
a  die  20  Aug.  ad  diem  5  Octobr.  ejusdem  A.  duravit, 
habita  in  celebri  Gustaviano-Garolina ,  quae  Dorpati 
ad  Emmam  ^t,  Academia  9  5  Cal.  Junii  1693« 
2%  Bogg.    4.      '  • 

Exero.  polit.  bonum  civem  paucis  delineans.  (Praes* 
Gabr.  Sjoberg.)     Dorpati,   1693.     3  Bogg.  4. 

Lateinische  Gelegenheitsgedichte. 

Verg/.  Gadfeb.  L.  B.  Th.  i.  S.165.  —  Nord.  Mise.  IV.  173.  — 
Adelung  s.  Joch  er. 

Glodt  von  Jürgensburg  (Karl  Gustav). 

• 

Erbherr  von  Jürgensburg  und  Betirsehof^  Kammtrjiaiker . 
ioid  (vielleicht  zwischen  1763  bis  lj5g)  Ordnungsrichter  des 
wendenschen  Kreises,  Er  war  der  einzige  Erbe  seines  Vaters^ 
des  hohteirischen  Kammerjunkers  Jakob  Gustav-  Clodt 
K  Jürgensburg^*  und  besafs  dessen  für  die  livländische 
Gesdiidite  wichtige  Handschriftensammlung  und  wohlgeord- 
l  Band.        '  39 


354.  C!l<OOT  V.  JuRGENSVURG  (K.  G.).*  GltOSSIDS  (WfF.). 

neits  Kähinet  von  alten. Ihlän^dien  Münzen  (Arndts  livl. 
Chron.  II,  Vorr.).  Wegen  seiner  zerrütuten  Vermögens- 
umstände sollten  aber  schon  ij So  seine  Güier  verkauft  werden^ 
und  wirklich  wurde  i'jSS  am  3  April  sein  übriges  bewegliches 
Vermögen^  seine  Bibliothek  und  sein  Münzkabinett  das  aus 
8  goldenen  und  8o8,  theils  silbernen  ^  theils  kupfernen ,  Mün- 
zen bestand^  öffentlich  versteigert.  (S.  Rig.  Anz.  1780  S.  io5 
zz.  353,  li.  1783  s.  Ii3).  Geb.  am  16 Februar ijudygest,,,. 

•  Standrede ;  in  der  Schrift:  Fest  der  Trauer  des  Reichf- 
.  grafen  Wilh.  von  Fermor  den  10  März  1771.    (Riga« 
Fol.)  S.  1-10. 

Clossius  (Walther  Friedrich). 

JE/n  Sohn  des  Professors  der  Anatomie  und  Chirurgie  zu 
Tübingeny  Karl  Friedrich  Clossius j  geb.  daselbst  am 
17  September  n.  St,  1796,  studirte  dort  die  Rechte  von  1812 
bis  1817,  wurde  1817  Unterbibliothekar  der  dortigen  Univer- 
sitätsbibliothek und  am  Reformationsfeste  J>r.  der  Rechte^ 
erhielt  1616  d\fi  Bewilligung^  Vorlesungen  zu  halten ^  wurde 
noch  in  demselben  Jahre   zum   wirklichen  Privatlehrer  der 

m 

Rechte  und  Mitglied  des  Spruchkollegiums  der  Universität 
ernannt f  und  18 19  Mitglied  der  Fakultät  als  Prüf ungsbelibrdt. 
In  den  Jahren  1819  und  1820  machte  er  eine  Reise  durdi 
Deutschiandy  die  Niederlande  ^  FfankreicJi  und  Italien ^  und 
hielt  sich  längere  Zeit  in  Berlin^  Göttingen  und  Paris  auf 
1821  wurde  er  ausserordentlicher  Professor  der  Rechte  ^  und, 
nachdem  er  sthon  i823  Charakter  und  Rang  eines  ordentlichen 
Professors  erhalten  hatte  ^  1824  ^^  ordentlicJier  Professor  des 
Kriminalrechts ^  des  Kriminalprocesses  und  der  Rechts-  und 
juristischen  Literaturgeschichte  nach  Dorpat  berufen. 

Diss.  juridico-litteraria,  sistens  specimen  descriptionis 
codicum  manuscriptorum  Digest!  veteris  Stuttgardien- 
sium  et  Tubingensis  cum  Florentina ,  vulgata,  aliis;C[ue 
codicibus  coUatorum.     Tubingae^  1817*     8« 


Gcoseius  ( W.  Fl).    Cmopb.    Gog£l(F.)*       355 

Commentatio  juridioo-litteraxia  sistens  codicum  quoruii- 
dam  xnanuscriptoram  Digest!  veterisy  Stuttgardiensium 
et  Tubingensis  ai^curatiorem  descrlptlonem  9 :  eorun- 
demque  et  inter  se,  et  cum  Florentina 9  Yulgata  alio- 
rumque  codicum  lectionibus  comparationem«  Vima- 
riae,  1818.     8. 

Frodromus  corporis  juris  civilis  a  Schradero»  Clossio^ 
Tafelio  edendi.     Berolini,  1823*     8* 

Geschichte  der  Juristenfacultät  und  Beschreibung  der  Bi- 
bliothek und  des  Münzcabinets.  der  Universität  Tübin- 

•  gen;  in  H.  F.  Eisenbachs  Beschreibung  und  Ge- 
schichte der  UnivfBrsität  und  Stadt  Tübingen,  (Tübin- 
gen, 1822.  8.)  S.  224-288  vl.  S.  461-486 

Einzelne  Aufsätze  in  der  Th^mis  ou  bibliotheque  du  Juris- 
consulte,  die  zu  Paris  erscheint ^ 

Gab  heraus :  Theodosiani  codicis  genuini  fragmenta  9  ex 
membranis  bibliothecae  Ambrosianae  Mediolanensis 
nunc  primüm  edita.  Tubingae»  1824*  XL  u.  184  S.  8. 

VergL  Meusels  G.  T.  Bd.  17.  S.  341. 


Cnoph,  s.  Knöpjcen* 

»  •  1        . 

,  .tili 

CoGEL  oder  Kogel  (Friedrich). 

Gekrönter  Dichter  und  Mitglied  der  von  Philipp  v,  Ze- 
s eni gestifteten  poetischen  Gesellschaft ^  unter  dem  Beynamen: 
der  Scheue^  wurde  i656  Kantor  und  1669  Konrehtor  zu 
Eutin,     Geboren  zu  Mitau  am.  •  • ,  gest,  i68l. 

•  ^ 

Poemation  enarrans  cursus  et  omina  cometarum .  anno- 

rum  1664  et  1665.     Kilonii,   1666-     Fol. 
Hortuli  musarum  Uthinidum  •  •  .      * 
Uthinisches  Stadtgedächtnifs.     Plön,  1679«     12« 

Händschriftlich: 
Bischöfliche  Gedächtnisse  von  den  Bischöfen  zu  Heideby 

und  Lübeck. 
Kirchengedächtnisse  von  den  Predigern  zu  Uthin. 

•  ■ 

Vergl,  Molle  ri  Introd.  in  c^ucat.  Cimbr.  bist.  P.IH*  P*  fi99* 
4S6-/|97.  —  Gadeb.  L.  B.  Th,  !•  5.  166.  —  Jöchcr  und 
Bötermund  zu  deinselb«n. 


356  Coi£N(J.).  COI.LEKBERGIUS  (JL  E»).  Co]^iks(G.L.). 

CoiEN  (Johann). 

4  

Studirte  in  Rostock  um  i6i3«     Gib»  zu  Riga  am..., 


•  •  • 


g€SU 

Diss.  de  mandato. *  (Praes.  Christian p  Ohm.)  Rosto- 
chii  d.  13  Febr.  1613.     1%  Bog.  4* 

Verschiedene  lateinische  Gedichte ;  unter  andern  t  Epitha- 
lamium  in  festivitatem  nuptiarum  Herrn.  Samsohii  ef 
Helenae  Hartmannae.  1609«  1  Bog.  4*  *-*-  Thalamo 
JoAch4  Kippii  et  Ursula  Klandiadis;  Kigae,  1609*- 
1^  Bogg.  4«  —  Epithalamium  ad  Henn  zum  Thale 
et  Margaridis  Welling.  Ibid.  1611«  1  Bog.  4* 

Vergl,  Nord.  Mise»  IV.  38 » Vo  aber  seine, Lebenszeit  irrig  um  ein 
Jahrhundert  später  angesetzt  wiAl, 


COLLENBERGIUS    (JOHANNES   ErICi). 

Studirte  in  Dorpat  um,  i65i.     Geh,  in  der  sdmedisdiai 
Provinz  Ostgothland am,..^  gest. •  •  t 

Genethliacnm  in  salutiferam  nativitatem  domim  et  sal- 
vatoris  nostri  Jesu  Christif     Oorpati;  1651«     4« 

Vergi.  Somm.  p.  6$^    \ 

CoLLiNs  ([Georq  Ludwig  *)  )• 

Bildete  sich  auf  der  reforxjnirten  Parochialscliuh  zu  Xö- 
nigsberg^  wo  sein  Vater^  ein  englischer  Negociant^  lebte,  und 
war  eben  im  Begriff,  sechszehn  Jahr  alt,  die  aliademische 
Lauflahn  zu  betreten ,  als  der  Vater  durch  Uriglüchsfäile  sein 
bedeutendes  Vermögen  verlor.  G^^en  sein^  N^gung^  die 
immer  für  seinen  nachherig^n  Beruf  sich  ausgesprochen  hatte^ 
mufstef  er  sich  nun  zum  Kavfmannsstande  entschliefsen.  Er 
kam  nach  Riga,  wo  nahe  Verwandte  seines  Hauses  lebten^ 
und  wurde  in  einer  Seidenhandlunß  untergebracht^  in  der  et 

'*')  Schrieb  sich  gewöhnlich  nur  G  c  o  r.g.    ^ 


Cox^JLiNS  (Georö  Ludwig).  357 

vier  Jaltre  bjieb. '  In  dem  seiner  Neigung  Jremden  Fache 
fühlte  er  sich  nicht  glüchlkh ;  dies  und  der  zufällige' Umstand ^ 
dafs  seih  Principal  die  Handlung  aufgab  ^  bestimmte  Jen 
Gatten  seiner  Schwester^  einen  geachteten  Kaufmann  in  Riga^ 
mit  Hülfe  einiger  Freund^,  ihn  in  den  Stand  zu  setzen ,  dafs 
er  vsneder  zu  den  Studien  zuriichhehren  konnte.  Fr  besuchte 
nun  das  rigasche  Liceurn,  bezog  im  Sommer  1784  die  Uni^ 
Virsitdt  JCbnigsberg  und  im  Frühling  17  85  die  zu  Leipzig. 
Hier  nahm  sich  Zollikoftr  mit  Liebe  und  Sorgfalt  seinef 
fln,  und  hatte  auf  seine  Bildung  grofsen  Einflufs,  Im  Win- 
ter 1787  kehrte  er  nach  Riga  zurück^  wurde  Erzieher  im 
Hause  eines  englischen  Negocianten ,  aber  schon  nach  kurzer 
Zeit  von  der  dortigen  reformirten  Gemeine  zum  Prediger 
erwählt^  und  trat y  nachdem  er  zu  Königsberg  examinirt  und 
ordinirt  war^  sein  Amt  am  23  Julius  X788  an,  Bey  der  Feyer 
seines  25jährigen  Amtsjubiläums  imJ.  i8l3  übersarulte  ihm 
die  Universität  Dorpat  das  Diplom  eines  Dr.  der  Phil.  Geb. 
zu  Königsberg  in  Preussen  am  x5  März  n.  St*  X763>  gest. 
«ni5  Januar  18x4. 

Wann  ist$  Sünde  9  dem  Nothleidenden  tbätige  Hülfe  su 
verwei^erii?  Eine  Predigt,  ^uf  besondere  Yeranlaoh« 
sung  ^^h9.1ten  und  ^um  BeMen  einer  verlassenen  Witt«^ 
vre  g^druqkt.     Äiga,   1790»     22  S.  8.   ^ 

Es  g\eh%  ein^n  Glauben»  den  inan  vielleicht  im  Leb«nf 
aber  gewifs  nicht  im  Tode  entbehren  kann.  Am  Sarge 
seines  unvergef^Uchcn  Freundes,  des  Herrn  Georg 
Renny,  d.  6  Febr.  1793  vorgetragen.  Ebend.   17  S.  8- 

Vom  wahren  Flor  tfiner  F^eimaurer-Loge.  Eine  Aede 
bey  der  Feier  des  Stiftungstages  der  Loge  znx  kleinen 
Welt  allhier  d.  20  Mär^  1793  vorgelesen,  Ebend. 
26S-  8.  . 

lieber  die  verschiedenen  Vorstellungen  der  Maurer  von 
dem  Zweck  ihrer  Arbeit.  Kede  am  Johannis-^Ta^ge  1793 
in  der  Loge  zur  kleinen  Welt  vorgelesen.  Ebend, 
32  S.  8*,  - 

Pas  WphUh^tige  des  Friedens,  Eine  Predigt  an  dem  »um 
Gedächtniüs  des  zu  Jassy  im  J.  1791  geschlossenen  Frie« 


35  8  CoxLTNS  (Georg  I^udwig), 

den«  verordneten  Dankfeste  d.  2  Sept.  1793*  Kig«. 
24  S.  8. 
Am  Sarge  seines  unaussprechlich  geliebten  Grohmanns 
d.  3  März  1794.  Allen  Freunden  des  Entschlafenen 
gewidmet  von  J.  C.  D.  Müller.  Ebend.  1794.  16  S.  8. 
Seine  Rede  geht  von  S.  7-16.        * 

Auf  dem  Kirchhofe,  gleich  nach  der  Beisetzung  der  Mad. 
Michaelsen,  geb.  Meyer,  am  3Q  Növ.  1794  gesprochen. 
(Ebend.)  12  S.  8-  Auch  in  seinen  Amtsvorträgen  bey 
gelegentlichen  Vorfällen!  IL   141-148. 

Am  Sarg«^  der  Demoiselle  A.  M.  Monbarlet  aus  Berlin, 
d.  02  Dec.  1794.     Riga,     8  S.  8, 

Dem  Andenken  eines  ehrwürdigen  78}ährigen  Greises, 
weil.  Herrn  Georg  Karl  Wolfram,  der  den  28  Dec 
1794  starb,  geheiligt.     Ebend.  1795.      18  S,  8. 

Mein  Lebewohl.  An  meine  lieben  Zöglinge  nach  ihrer 
Confirmation.  1797.  8  S.  8.  Auch  in  seinen  Amtsvor- 
trägen. L  81-'88._ 

Maurerische  Monatsschrift  im  Jahr  1797.  Zunächst  für 
die  Brüder  der  Loge  zur  kleinen  Welt  im  Orient  zu 
Biga,  Gera,  als  vervielfältigte  Handschrift  gedruckt 
1.9tes  Heft.     288  S.  8. 

Am  Sarge  der  weil.  Frau  Marie  Hay,  g^b;  Cranipe«  R^g* 
d.  12  April  1797.    11  S.  8.     Auch  in  seinen  Amtsvorträ- 

•    gen.  VL  249-255. 

Bey  der  Trauung  des  Herrn  Hofraths«  und  Ober-Zoll- 
directors  v.  Lobry  mit  dem  Fräulein  v.  Buchholz 
d.  19  März  1798  gesprochen.     Auf  Verlangen  der  ver- 

'   ehrungswürdigen  Familie  gedruckt.  Ebend.   10^.  8« 

Zum  Gedächtnifs  unsers  entschlafenen  Freundes,  Herrn 
Ernst  Gust.  Tiedemann  -—'am  3  Oct.  1798  gesprochen. 
8  S.  8.  / 

Amtsvorträge  bey   gelegentliche^  Vorfällen;      istes  und 

'  2tes  Bändchen.  Riga,  1803.  XVI  u.  288  S.  311  S.  — 
Stes'u.  4tes  Bändchen.  (^Auch  mit  dem  Titel:  Erinne- 
rungen an  grolse  und  wichtige  Wahrheiten  bei  frohen 
und  .  traurigen  Vorfällen,  istes  u.  2tes  Bftndchen.) 
Königsberg,  1807.  XIV  u.  382  S.  378  S^  —  5tes  u. 
6tes  Bändchen.  (^Auch  mit  dem.  Titel:  Religiöse  Ansich- 
ten bürgerlicher,  häuslicher  und  kirchlicher  Vorfälle* 

"  istes  11.  2tes  Bändchen.)  Riga,  1812.  IV  u.  332'S. 
320  &  8. 


I 

COXX.INS  (GiBOa^  LvDwio).  35^ 

Am  Sarge  Herrn  Roger  Duff.  Er  starb  am  29  Nov^  1 806 
im  23sten  Jahre.  Kiga.  15  S.  8*  Auch  in  G.  &  Bil- 
terlings  Gelegenheitsreden  11  v-  u.  kurländ.  Prediger 
(Königsberg,  1809.  8.)  S.  262-266. 

Bey  der  Trauung  Caesar  Corsellis  Esqu»  mit  der  Frau 
Marie  Victorine  de  Poligny,  geb.  v.  Mumm.  Am 
9  Jun«  1807  gesprochen.  16 S.  8«  Auch  in  G.S.  Bil- 
terlin gs  Geleg^^heitsreden  S.  16^*174* 

Etwas  Bur  Beruhigung  schwer  geprüfter  Eltern  unter 
uns.  Mit  Liebe  dargeboten.  Riga,  1807*  47  S.  8*  Auch 
in  seinen  Amtsvorträgen.  VI.  5*40*  \ 

Am  Grabe  der  rerehrungswürdigen  Madame  Stark,  geb. 
Mey,  aus  Königsberg,  den  17  Jan.  1808  gesprochen. 
8  5.  ^. 

Die  religiöse  Ansicht  der  Zeitbegebenheiten.  Eine  Pre* 
digt  über  Ps.  121,  v.  1.  2.,  den  25  April  1809  gehalten. 
Zu  der  Armen  Besten.     Riga.     29  S.  8* 

An  den  Särgen  zweier  Jünglinge,  Söhne  eines  Vaters,  die 
gemeinsam  ertranken,  am  29  Jtil.  1809  gesprochen. 
Ebend.     14  S.  ^. 

Bei  der  Taufe  des  Reichs-Grafen  Alexis  Sayn-Witgenstein-^ 
Berleburg,  in  Gegenwart  Ihro  Maj.  der  regierenden 
Kaiserin  Elisabeth  Alexiewna  d.  20  Aug.  1810  gespro- 
chen. Ebend.  8  S»  8«,  Auch  in  seinen  Amtsvorträgen. 
V.  175-181» 

Bei  der  Einführung  des  neuän  Rigaischen  Gesangbschs 
in  die  evangelisch -refor mir te  Kirche  su  Riga,  .am 
ersten  Advent-Sonntage  27  Nov.  1810  gesprochen. 
Riga.     30  S.  8*      Auch  in   seinen  Amtsvorträgen.    VI. 

107-132. 
Leitfaden  meines. Religiohs-Unterrichts  für  die  minder 

gebildete  Jugend.  (Auszug  aus. eiiiem  grösseren  Werke.} 

Riga.  (O.J.)  18  S.  S. 
Predigten.  Ister  Bd.  Riga,  1811-  XII  u.  444  S. —  2terBd. 

£lbend.  1812.  VIIIu.  412S.  8.  ^ 

ErMrecknngen  zur  Ergebung,    Pflicht  und  Hoffnung  in 

Zeiten  der  Bedrängnifs.  -  Ebend.  1812.     150  S.  8* 
Ueber  das  Wiedersehn  hienieden  j  in  Beziehung  auf  das 
.   Wiedersehn  über  den  Sternen. !    Eine  Predigt  in  der 

evangelisch-lutherischen  Kirche  zu  Fellin  d«.  20  Oct» 

1812  gehalten.     Eb^d.     24jS.  ^.  .        .     \,> 


360  GOLLlNfr  (&EOR&  IiO]>WI6)« 

Predigten  in  Gelegenheit  seiner  25jährigen  Amts-Feier. 
Seiner  geliebten  Gemeine  gewidmet.  Higa,  1813* 
47  S.  8. 

Viele  Gelegenheitsgedichte.  ' 

Antheil  an  der  Herausgabe  der  Sammlung  alter  und  neuer 
Lieder.  Riga,  1810.  8.>   sowohl  durch  eigene  Lieder^  als 

.  durch  Veränderung  fremder,  (^Ein  Verzeichmfs  seiner  Ar- 
heilen  dazu  hat  er  selbst  geliefert  im  Anhange  zu  seiner  "Pre- 
digt  bei  der  Einführung  des  neuen  Rigaischen  Gesang- 
buchs 1810  9  -und  die  übrigen  Redaktionsmitglieder  gaben 
ebenfalls  ein  solches  in  einem  besondern  Blatte^  welches  b&/ 
seiner  Beerdigung  den  21  Januar  iSi4  ausgetheilt  wurde, 
auch  abgedruckt  ist  in  der  Schrift  zu  seinem  Andenken 
[Riga,  1814.  8.]  S.  13-16.) 

Bei  der  Taufe  seines  .Sohnes  den  28  April  18015  in  den 
Erinnerungen  an  das  Jahr  1801  in  Amtsvorträgen 
S.  41-53.  —  An  dem  Krönungsfeste  Sr.  Maj.  Alexan- 
der I.  und  der  Kaiserin  Elisabeth  Alexiewna  den 
26  Sept.  1801  zu  Riga,  eine  Predigt;  ebend,  S,  89-121' 

Der  Weise  ein  Sonderling,    eine  Vorlesung  im  engern 

.  Kreise;  in  Kaffka's  Nord.  Archiv  1803.  IL  29-34.  — 
Das  dreifache  Opfer,  ein  Gemähide  zur  Feier  des  ge- 
meinschaftlichen Geburtstages  dreier  guter  Menschen; 
ebend,  1805.  IL  181-192-     (^Beyde  metrischJ) 

Sechs  Taufreden;  in  G.  S.  Bilterlings  Gelegenheits- 
r«den  S.  33 -62.  —  Sechs  Trauungsreden;  ebend, 
S.  135-180.  —  Bei  Krankencommunionen ;  ebtnd» 
S.  191-214.    —    Fünf  Reden  an  Särgen  und  Gräbern; 

-   ebend.  S.  251-279. 

Beispiele  zur  Nachahmung^  und  Aufmunterung  für  studi- 
rende  Jünglinge  ;m  den  Livl.  SchulblL  1813  «S.  31*  35* 
177.  1814  S.  225.297.  —  Empfehlung  einer  Lecture 
für    junge   Frauenzimmer;    ebenda  181  a  S.  58-60.   — 

•  Literarische  Anzeige ;  e&end.S.  81.  —  Erinnerung  und 
Bewufstseyn  (ein  Gedicht^;  ebenda  S.  121-123.  —  Selt- 
ner Beweis  einer  aufrichtigen  Dankbarkeit  gegen  einen 
Lehrer;  ebenda  S.  139-141.  —  Empfehlung  jugendli- 
cher Bescheidenheit ;- «^e/wi.  1814  S.  105^108.  -^  Preis 
des  Verdienstes,  den  beyden  Senioren  der  liTländisch^n 

•  ^ehttlmfinüer  B  x'  o  t  z  e  und  G  e  r m  a  n  n  gewidmet  (v.^ 
Gedidn)  i .  ebend.  1814  &  189-191« 


Cotzms  (G|I4.>    Coxumbus  (J.  P.).  36i 

Gedichte  in  der  Livona  för  i«12  (S.  91  u,  204)  u.  für 
1815  (S.  21). 

Aufsätze  irtftm  Rijg.  Staiitbll.  1810-1813,  theih  mit  seinem 
Namen  ^  theih  mit  den  Chiffern  C  — «  und  C*****s 
unterzeichnet,  *      ; 

Gab  heraus: 

*  Freimaurerlieder  zum  Gebrauch  der  O  zur  kleinen 
Welt  in  Riga,     kiga,  1793-     8. 

Gesang«  für  die  Euphonie,  l'stes  Heft.  Ebend.  179s. 
46  S.  8. 

JVflc^i  seinem  Tode  erschien: 

D.  Georg  Cfdlins  Gedichte.  Nach  dessen  Tode  zumBeüs- 
ten  der  Hinterlassenen  herausgegeben  von  D.  K.  L« 
Grare.  Mit  des  Verfassers  Portrait  unä  Fac-Simileu 
Riga,  1814.     18unpag.^ll.  u.  230  S.  8. 

Sein   Bildnifs,  von  C.  Senf,   vor   den   eben  genannten  Ge- 
dichten. 

Fer^/.  Rig.  StadtblL  1813.  No.  30.  S.  933-S36.  1814.  No.  4. 
S.  18- 93-  ^«  No.  5.  S.,95.'  96.  —  Dem  Andenken  de«  evan- 
gelisch-reformirten  Predigers  zu  Riga  Herrn  D,  Georg  Col- 
lins  von  Einigen  seiner Treunde  im  Januar  i8i4.  Riga.  46  5., 
8. ,  besonders  S,  5-19  „Historisches  über  Ihn"  (von  Gen. 
Sup.  Sonntag)»  •—  Meuscls  G.  T.  Bd.  13.  S.  940« 


COLÜMBUS  (jACOBlis  PETRi)* 

Studirte  in  Dorpat  um  1644.     Geb.  in  der  schwedkdieh 
Provinz  Westgothland  am.^»^  gest.  •  •  • 

In  octo  libros  Physic.  Aristot.'  irtf i  ri/i  (pv^sx^s  ecx^oct^tus  sivp 
de  natural!  auscultatione  Disp«  XVIIIva,  continens 
nobiliores  notas  et  quaestiönes*  super  Gap.  8»  Hb.  i.  ä 
text.  75.  usque  ad  finem  Cap.>  (Praes.  Joh.  Erici, 
Stregnensif)     Dorpati,  1644*     4« 

Oratio  metrica  in  salutiferam  domini  nostri  et  salvatoris 
Jjesu  Christi  nativitatem.  Ibid.  1644*  4*  (^Gehalten  1643J) 

Disp.  de  mundo«  (Praes*  Joh.  Erici,  Stregnensi.) 
Ibid.  1646-     4. 

hlaudentPoeseös  oratio  metrica.  Ibid«  1646*  4*  (Gefial- 
tea  1645.) 

VergL  Nord. Mise.  IV.  38.,  nach  Scheffeii  Suec.  litt.  p.  199. — 
So  mm.  p«  5g.'6o.  S56.  959.    * 

/.  Band,  40  v 


562  CoKCius  (Jajcob).    Conradi  (Adam). 

CoNCius  (Jakob). 

Ein  Sohn  des  Andreas  Concius^  der  Professor  der 
Mathematik  zu  Königsbergs  später  Rektor  der  altstädtschen 
Schule  daselbst  und  preussisdter  Mathematiker  war  ^  studirtz 
zu  Königsberg  und  iDorpat^  erhielt  auf  der  letztern  IJnint- 
sit'dt  l6g3  die  philosophische  Magisterwürde ,  und  wurde  1696 
Erzpriister  und  Stadt  prediget  zu  MemeU  Geb.  am  25  Junm 
1667 ,  gest.  am  3o  Julius  1 7 12.. 

Diss.  de  argutis  inscriptionibus.      (Praes.    Gabr.  Sjo- 

bergi)     Dorpati,   1693.     4." 
Diss..  Specilegia  ex  optima  iheologiae  messe  exaranda.. 

Ibid.  1693.     4.  % 

Disp.  de  diiuviis.     Regiomonti  ... 

Mehrere  Streitschriften.     Ebend. 

■Verßl%  Qadeb.  L.  B.  Th*i.  S.  166.   —  Dunkels  Nachrich- 
ten. Bd.  s*  Th.  1.  S.  255.  —  Nova  lit.  mar.  B.  169S  S.  137. 

CoNRADi  (Adam). 

Geb.  im  Pastorat  Würzau  in  Kurland ,  wo  sein  Vater 
damals  Prediger  war  ^  am^  5.  December  ä.  St.  1768,  stadiru 
zii  Mitau^  Königsberg  und  Jena,  wurde  1794  Pastor-Vikarius 
zu  Sessau  in  seinem  Vaterldnde  {ord,  am  i  März  1796  )>  ifl? 
darauf  folgenden  Jahre  Adjunkt  bey  seinem  j^ater  in  Sallgal- 
len^  und  nach  dessen  1807  erfolgten  Tode  ordentlicher  Pnä- 
ger  daselbst.  Er  hat  sich  durch  eine  von  ihm  angelegte,  mit 
eigener  Hand  zubereitete^  zählreiche  Sammlung  ausgestopfter 
einheimischer  Vögel,  die  gegenwärtig  im  Besitz  des  kurländi- 
sehen  Provincialmuseums  ist ,   auch  um  die  Naturgesduchte 

seines  Vaterlandes  sehr  verdient  gemacht. 

»      .  .... 

Eine  Hede;  in  der  Schrift:  Zum  Andenken  des  am  28  Aug. 
1799  zu  Sjuxt  gefeyerten  Conrad!,  und  Schwanderschea 
50jährig&n  Hochzeitfestes.  (Riga,  1799-   sS)  S.  23- 

Empfehlung  einer  vortrefflichen  Art  Fulsböden;  in  den 
Mitauschen  Wöch.  Unterh.  £d,  2«  S.  410» 


CoKBADi  (Adam)*    (Georg  Johahn).  363 

WMre  die  Metamorphose  der  Letten  in  Deutsche  zu  be- 
klagen? Auszugswüse  in  den  J^hresverh,  der  kurl« 
Gesellsch«  £i  Lit«  u,  Kunst  Bd.  2«  S.  15«  * 


CoNRADi  (Geoäg  Johann). 

Einis  Klempners  Sohn  aus  Rtga^  wurde  der  Handlung 
gewidmet,  und  zur  Erlernung  der  polnischen  Sprache  nach 
Kaum  in  Lithauen  gesandt,  wo  er  drey  Jahr,  theils  in  einem 
Kamaldülenser- ,  theils  in  einem  Jesuiterkloster  zubrachte  und 
Unterricht  erhielt.  Als  ^  l6go  zu  seinen  Aeltern  zurück^ 
gekehrt  war,  gaben  diese  seinem  Wunsche  nach,, ihn  studiren 
zu  lassen,  und  er  besucJite  seitdem  das  rigasche  Jj^ceum» 
Allein  i6g5  starb  sein  Vater  und  hinterlief s  die  Mutter  in  so 
kiimmerlidien  Umständen,  dafs  sein  Entschlufs ,  sich  den  Wis- 
senschaften zu  widmen,  heynahe  wankend  ward,  dennoch 
begann  er  1697,  von  dnigen  Verwandten  in  Stade  unterstützt, 
seine  Studien  in  Halle;  weil  aber  die  Unterstützung  ausblieb, 
nahm  er  eine  Kondition  in  Quedlinburg  an,  wo  er  mit  Gott- 
fried Arnold  in  genaue  Bekanntschaft  kam,  und  durch 
dessen  Beyhülfe  1700  wieder  nach  Halle  und  1701  nach  Leip- 
zig  gehen  konnte.  Nachdem  er  hier  Magister  geworden  war, 
^ing  er  1703  zu  seinen  Verwandten  nach  Stade  und  wurde  dort 
von  dem  Generalgouverneur  und  General  Graf  Niels  Gül- 
denstern zum  Feldprediger  bey  dessen  eige^em  Infanterie- 
regiment erwählt.  Als  wegen  der  Krumhotzschen  Händel 
1708  eine  kaiserliche  Kommission  mit  gewaffneter  Hand  in 
Hamburg  einrückte,  kam  auch  er  mit  seinem  Regimente  dahin, 
und  mufste  die  ersten  drey  Sonntage  den  Gottesdienst  auf  derrv 
Pferdemarkt  halten,  bis  ihm  die  Domkirche  eingeräumt  wurde. 

• 

An  dieser  Kirche  erwählte  man  ihn  ijog  zum  Prediger;  er  zog 
d)er  einen  Ruf  an  die  deutsche  Gemeine  zu  Stockholm  vor, 
trat  dort  jedoch  erst  1713  ins  Amt.  Durch  seine  beyden 
Schwäger,  den  Baron  v.  Höptenf  damaligen  Staatssekretär, 
imd  dm  Baron  Hylten,  'Gouverneur  von  Schonen^  wurde 


er  in  Staatsnngehgmfuhen    und  Rtgterung^e^iJi'dftt  gao- 
gen^    lind  mit  dem  Baron    Goerz  genau  bekannt.    Als 
dieser^  17 ig  verurtheilt  wurde ^   bereitete  Conradi  ihn  zum 
Tode  und  begleitete  ihn  auf  din  Richtplatz.     Seiner  Familien- . 
angelegeriheiten  wegen  unternahm  tr  hitrauf  eine  Reise  nach 
Hannover.    Hr  ging  über  Kopenhagen  und  predigte  dort  ^auf 
der  Hin^  und  Rückreise  vor  dem  Könige  Friedrich  IV  und 
«fem  Hefe  mit  so  vielem  Beyfallf.  dafs  der  König  ihn  nadtder 
zweyten  Gastpredigt  1J20  zum  Hafpredig/tr  ernannte.     Er 
nahm,  die  Ernennung  m  und  verwßltett  sein  Amt  am  däfd" 
sehen  Hofe  mit  FreymiHhlgkdt  und  Treue ^  bis  er  ij2^  Ge- 
neralsuperintendent  der  Herzogthämtr  Schleswig  ixnd  Hohlem 
wurde.     Dem  berüchtigten  I>ippel  ^ersiihaffte  er  1726  ^ 
Sefreyung  aus^  der  bornholrrisxher^  Gefangenschaft  uni  besaj$ 
das  Vertrauen  der  Herrnhut  er  so  sehr^  dafs  $ie  fhrt  1744  zum 
Bischof  beriefen^  was  er  aber  ablehnte.     G^b.  zu  Riga  artl 
-^7  Februar  1679.,  gest.  zu  Rendsburg  ßn\  7  September  1747» 

*  Deutsche  Uebers.etzungen  (ferSphtiften  Aes  Joh,  ▼.  Ruys- 
broek  (^Augustiner  in  Brabant ^  f  l3^l^  T(üt  den  Puth- 
Stäben  G.  I.  C.  bezeiify^t*     i70U  \f.% 

Diss.  phys.  de  piente  ]|iämaQa*  (Resp.  Chri^tt  Jac 
TJi/yllitiQ,  Gnandstfjin.  Mi«m.)  Xips,  1702.  34S,  4« 

Des  sämmtUchen  Synodi  a^u  Rendsburg  Ansprache  an 
sämmtliqhe  Lehrer  der  beyden  .Herzogthümer  Schles- 
wig ttnd  Hpktein*     Altena.  • , , 

Vergl.   Cadeb.   L.  B,    Th,  1,  S,  167^171,     rr^    Adelung  t* 
Jöcher.  # 

CoNRiNG  (  Hermann)  j  5,  M1TH9B, 

CoRNARiüs,  auch  Hanbut  oder  Hagenbuth 

(Janus). 

Wurde  i523  Doktor  der  Medidri  zu  Whteriberg^  prahz 
üdrte  hierauf  eine  Zeitlang  in  Livland^  machte  sodann  fieme^ 


GORKARIUS.    I  CfOll3f£X.IUS.      COSEN^      COSMSXI.      365 

dural  versdikdim  IMnip-f  wid  war  zuletzt  Profess&r  der^ 
Arzneykimst  in  Jena*  Geb,  zu  Zwickau  i5oo^  gefU  am 
16  März  i558.  ' 

Unterstinen  Schriften,  die  auch  ^on  Joch  er  ang^krt  sind^ 
biideii  die  Ueber$etzan^en.  des  Hipokrftte«  imd  anderer 
griecHUcher  Aerzte  die  Mdirzalü» 

VtrgL  Gadeb,  L«  B«  Th*  i«  S»  t/i,  -^  Joclief, 

» 

Cornelius  (Friedrich). 

•  * 

.  Geb.  am  20  April  1799  auf  dem  Pastorate  Arrasch  bey 
Wenden ,  wo  sein  Vater^  der  wendensi^e  Schulinspektor^  As* 
$e8sor  des  Uvländischen  Obertonsistoriurns  und  Konsistorial 
rath  Ernst  Johann  Adam  Corneliusl  Prediger  war^ 
hisuditevon  iSi3  bis  liiQ  das  Gymnasium  zu  Dorpat  ^  stu> 
dirte  die  folgenden  secfis  Jahre  auf  der  dortigen^  Universität 
Arzneyhundef  und  wurde  am  4  Junius  1825  Dr.  der  A,  G» 
daselbst.  Im  Herbst  desselben  Jahres  unternahm  er  eine  Rehe 
ins  Ausland f  um  sidi^  vorzüglidi  in  Paris,  Würzhurg  und 
BerHn  noch  mehr  für  seinen  Beruf  auszubilden* 

Diss.  inaug«  de  membranae  tympani  usu*  Dorpali^  193&« 
55  S.  8.     (Mit  »  Kpftaf) 

COSEN«  S«  KOHSJ^r 


CosMELi,  auch  KoswEW  (Michael). 

/ 

Mn  reisender  Schriftstelterj  geb.  m  Pkfs  in  Oberjidikskn 
g^gen  den  Schlufs  des  Jahres  1775,  b^i$phte  die  Schuten  sei- 
ner Vaterstadt  ^  so  wie  die  zuJ3^rieg^  unter  Scheuer^  and 
^  zu  Hirschberg f  unter  ßau^ft  bis  I79I9  studirte  sodaan 
^^tsgelehrsanikeit  zu  Jlalk 9  G'pttingen  und  Jentf  Ms  Ostern 
^794)  ^am  im  Herbste  desselben  Jahres  nadi  Kurland^  hüeh 
hier  als  Hauslehrer  im  Pastorat  Siuxt  Ui  X795.|  g^g  noch 


^S    :r.  Cqs8 ART  <!/.)•    i.a€oiits(FO*    Comit(J.). 

ifecfoft  Doktorhid^  mtrde  auA  in  ienKk&m  Jahre  dorpa^dier 
Kreisarzt^  und  späterhin  Höfrath.  Geh.  zu  Copptt  am 
Genfer^  See  am  l3  Märe  1741 ,  gest*  «m  7  Januar  1806. 

Schediasma  de  eximiis  in  vita  civil!  cheiäiae  usibus^  prae- 
sertim  i^espectu  Livoiiiae«  Kegiomonti^  1783*  15S.  4* 

LA  CosTE  (Friedrich),  s.  unter  L. 

t 

CosTER  (Johakn),  geadelt:  Rosenbürg. 

Suiiirte  üu  Körugderg  Arzruykinde^  vnd  nahnij  um  zu 
tdntr  Doktorpromotiort  die  Mittel  zu  S0nmlin^  von  1640  bis 
1641  eine  Lehrstelle  bey  der  Domschule  daselbst  an.     Der 
TJnmuth  über  einen   erlittenen    Gelddiebstahl  trieb  ihn' aber 
nach  Holland^   fvo  £rst64S  zu  Leiden  promovirte  (Rich- 
ter sagt  1646  zu  Königsberg;   was  wohl  nicht  richtig  ist). 
Nach  Königsberg  zurückgekehrt  ^  trat  er  in  die  dortige  medi- 
tinische  Fakultät  Mnd  blieb  daselbst  bis  er  1649  als  Stadt- 
physikus  nactt  Wismar  berufen  wurde.    Darm  war  er  seit  • .  • 
füTtf  Jahr    lang  esthländisdier  JUtterschafisarzt .  zu  Meval^ 
wurde  hierauf  Leibarzt   des  Königs  Karl   Gustav  von 
Schweden  und  von  demselben^  mit  der  Benennung  Rosen- 
bürg *)^  geadelt;  endlich  trat  er  1667  in  russische. Dienste 
^&  Lübarzt  des  Zaren  Alexa i  Michailowitsclu  Geb.  zu 
jMbeck**)  l6i3,  gm.  zu  Moskau  am3i  Julius  1676  (ödtr 
ZuReval^  wohin  ^  sich  wiider  [^,.au5  JPurcft^?*^]   bigebai^ 
jjm  22  Februar  i685>  im  Jisten  Jahre  seines  Alters  **»)). 


^1         L  ■■ 


*)   Gadebusch  sagt:  Kosenberg* 

**)  Kach  Richtet  und  Andern;    Witte»   welchem  Gade- 
bttsch'  folgte    sagti    aus  Gadebusch .im  Meklenburgschen. 
f        Joch  er  hat  beydes. 

♦**)  So  Witte,  der  auf  eine  Ungnade«  in  die  et  beym  Zaren 

fefailen,  deutet,  wenn  er  hinzufügt t  tandem  tude  donatus. 
Lichter  weifs  von  dem  Allen  nichts.  Woher  Gadebusch 
den  zuerst  ^geführten  Todeilag  habe  >  wird  von  ihm  nicht 
gAifiagt* 


CosTJBB.  (!.)•    Cbambsl  (L.)*    Cjueli.  (Ch.  L.):    3^9 

Emt  lateinische  R$deuuf  Jah.  Maalus  den  19  Jul.  1642« 
Aegiomonti.  •  .  • 

Diss.  de  dysenteria.     Ibid.  1646«  •  •  • 

Mectuum  totius  corporis  humani  praecipuorum  theoria 
etpraxis,  tabulis  exhibitae.     Francof.  1663»     4. 

Relatio  medica  morbi  et  mortis  Caroli  Gustavi,  Kegis 
Sueciae,  qua  improbantur  curat! on es  medici,  qui  fe-> 
brim  malignam  pro  scorbutica  habuerat.  Ibid.  J663*  ••• 

Vergi,  Witte  D.  B.  ad  a.  1685.  —  Jöcher  L  9141.  II.  S179.  — 
Gadeb.  1-  B.  Th.  i.  S.  17a.  —  Richters  Gesch.  der 
Medicin  in  Rufsland.  II.  999-996* 


Gramer  (Ludwig). 

« 

Studirte  zu  *  dessen   i66l«      Geb.  zu  Riga  am  •  •  • , 
g^t,  •  •  •  ( 

Disp.    de    relijgione    Moscovitica.       (Praes.    D.    Mich. 
Sericio.)     Giessae,  1661*     4* 


Grell  (Ghäistoph  Ludwig). 

Zuletzt  ordentlicher  Professor  der  Rechte  und  Ordinarius 
der  Juristenfdkuität  auf  der  Universität  zu  Wittenberg.  Geb. 
zu  Leipzig  am  25, May  iJoS,  gest.  am  8  Oktober  ij5S. 

Nach  seinem  Tode  erschienen: 

Dissertation  um  atqu«  Programmatum  Crellianorum 
Fasciö.  I-XII.  Halae,  1776-1 784.  4.  Jm  Pascic.  X. /nden 
sich  foli^ende  Livland  betretende  Aufsätze:  Gap.  23.  de 
tuitione  eccle^iae  Rigensis  ducibus  ollm  Poimer.  et 
Megapol.  demandata.  —  Cap.  24.  de  feudisLivoniae.  — 
Cap.  25-  de  inaugurationibus  praesulum  Rigensiuxn 
beneficiariis.  —  Cap.  26«  ^®  constitutione  praesulis 
Rigensis.  —  Cap.  27«  de  Guilielmo  Marchione  Bran- 
denb.  Rigensi  praesule  quaedam. 

Vtrgl,  Nord.  Mise.  XXVII.  920.  -^  Meusels  Lexik.  Bd.  9. 
S.  9 1 7 - 9S4 ,  wo' das  Verzeichnlfs  seiner  sajnmtlichen  Schrift 
tzn  sieht. 


IBand.  41 


Crell  (Joachim). 

Studirte  zu  Rostock  und  vielleicht  audi  zu  Königsberg^ 
wenigstens  hat  er,  nachdem  er  Magister  geworden  war^  doriVor- 
lesungen  gehalten^  und  wurde  1647  Professor  der  Politik  und 
Gesdiichte  an  der  Universität  zu  Dorpat^  wo  er,  mit  Sehe- 
Jen  verbunden j  viel  Streitigkeiten  mit  seinen  übrigen  Kolkgm 
hätte.  Wegen  unvorsichtiger  Aeusserungen  in  einer  poUtischm 
Disputation  förderte  ihn  der  akademische  Senat  i65l  zur  Er- 
Jdärung  vor  sicK  Hierüber  erziirnt  resignirte  er  sogfeic/i  auf 
sein  Amt,  Als  aber  der  Senat  seine  Stelle  besetzen  wollte^  ver- 
suchte er  die  Ausflucht,  dafser  nur  Resignation  angekündigt, 
aber  nicht  wirklich  resignirt  habe,  was  ihm  jedocJi  so  wenig 
half  dafs  Ol  aus  Wexionius  an  seine  Stelk  dem  Könige 
vorgestellt  und  auch  bestätigt  wurde.  Doch  verwaltete  Cr  eil 
sein  Lehramt  noch  bis  zur  Mitte  des  folgenden  Jahres,  Wohin 
er  sich  sodann  gewandt  hat ,  ist  ungewifs.  Geb,  zu  Sagard 
auf  der  Insel  Rügen  am  28  Julius  161 1,  gest.  {Witte 
sagt:  Argentorati,  und  wahrsdieinlich  darnach  Bacmei- 
st  er:  zu  Strasburg,  Dies  kann  nun  freylich  Strasburg  im 
Elsafs  seyn ;  aber  es  giebt  auch  ein  Strasburg  in  der  Mark 
Brandenburgs  welches  seinem  Geburtsla/ide  näher  liegt  und 
vielleicht  Witte^  der  es  in  Argentoratum  latinisirt  hat^  unhtr 
könnt  gewesen  ist^)  am  14  Februar  i655* 

Disp«  de  natura  logicae.  (Resp.  Thoxn.  Klage,  CliUon« 
Holsato.]^'    Kostochiiy  1642«     4« 

Disp,  phys.  de  facultatibus  animae  rationalis  primariiSf 

intellectu  et  voluntate.      (Resp.    Mart«   Holm^eroi 

SchlesTicensi.)     Ibid.  1643-     4* 
Disp.  de  Tero  anno  passionis  dominicae.  Ibid.  1644«  4> 
Disp.   polit.  de    Legibus«     { Resp.    He  nningoGbri« 

^tophoro    Gerdessen^    Grypbisw.  Pomer.)    Ibid. 

eod.     4| 
Disp.    de   die  agni  paschalis  tempore  passionis  Christi 

manducati.  Regiom.1646*  4.  (GtidehusGhspridUvon 


Cr£u  (Joachim).    Crsmxvs  (Thomas).        371 

Twef  Ahhanibmgtn  de  dieagnipaschaHs,  pdhrschdnlidi 
ist  unter*  der  dnen  die  oben  genannte  Disp.  de  vero  anno 
passionis  dominicae  zu  verstehen.') 
Disp.  de  principiis  physicis  internis.    Regiom.  1646«    4« 
Disp.  de  natura politicae  etsubjecto  e)us.  (Resp.  Magno 

Asp,  Ostro  Gotho.)  Dorp.  1648-  8. 
Disp«  de  natura  historicae  et  de  modo  recte  tractandi 
Studium  historicum  Disp.  prior ,  exhibens  1}  naturam 
historicae^  2}  praesupposita  geographica  9  chronolo- 
gica,  politica,  3)  requisitum  I.  sc.  Authores,  qui  et 
quomodo  legendi  sunt.  (Resp.  Joh.  Megalino 
Agundarydensiy  Smol.  Sveco.)  Ibid.  1650*  — - 
Disp.  posterior,  exhibens  reliqua  requisita  cognitio* 
nis  et  applicationis  y  ut  2)  modum  redigendi  historias 
ad  ordinatum  systema,  3)  monita  politica  eruenda, 
4)  nsum  et  applicationem  ad  casus  quotidie  emergen-* 
tes.     (Resp.  Joh.  Andr.  Dryander^  Smol.  Sveco.) 

Ibid.  1650.  4.  ,  .  '- 

Disp.  de  magistratu  politico.  (Resp«  Olao  Nicolai 
Bergioy  Smolando.)    Ibid.  eod.    4* 

Disp.  de  quatuor  monarchiis  seu  imperiis  mundi  summis, 
Assyrio-Babylonico , '  Medo-Persico ,  Oraedo-Macedo- 
nicoy  Romano-Germanico;  ut  et  de  quaestione:  an 
quatuor  illa  sint  imperia  summa  per  Danielem  prae- 
dicta,  contra  Bodinum  lib.  de  Meth.  Historiarum 
Cap.  7.  decisa.  (Resp.  Johanne  Megali'no>  Smo- 
landia-Sveco.)    Ibid.  16Ö1.    4» 

Diss.  de  philosophia  in  genere.  (Resp.  Petro  Lau- 
rentii    Arbogensi,     Westmannia- Sveco.)      Ibid. 

1652*     4. 

Verg/.  Witte  D.  B.  ad  a.  ^655.  —  JÖcher.  —  Müllers 
Samml.  niss.  Gesch.  IX.  16s.  '—  Gadeb.  L.  B.  Th.  1. 
S.  173.  —  Somm.  p.  966-970,  nac7i  Gu  ndlings  His.t.  der 
Gelahrtheit.  III.  3783.  IV.  5053.  —  Wackenroders  altes 
u.  n^ues  Rügen  5.  375.  —  Dunkelt  Nachr.  II.  6s8. 

GiENius  (Thomas),  auch  Sicurus,  oder 
eigentlich  Crusiüs  (Thomas  Theodor). 

War  der  Sohn  eines  Superintendenten  zu  Brandenburg  in 
der  Mittelmark^  studirU  Theologh'  und  orientalische  Spra- 
chen  auf  versdüedenm  Universitäten  ^  fimrde  zu  Giessen  Mo- 


Sya  Grekius  (Thoma^.  '    ^ 

gUter  und  lau  dasMst  KoUegkn,.  sodann  1672  Prediger  zu 

Celle  in  der  dasrgen  Vorstadt  Blumenlage ,  gab  sein  Anit  auf^ 
verliefs  seine  Frau  j  und  zog  mit  einer  Beischläferin  nach  der 
Mark ,  änderte  nunmehr  seinen  Namen ,  und  narmte  sich  bald 
CreniuSf  bald  Sicurus^  irrte  durch  einen  gr^fsen  Theil 
von  Europa  umher ,  war  Rektor  zu  Eperies  in  Ungarn ,  Juek 
sidi  1680  einige  Zeit  in  Riga  auf  und  machte  sich  daselbst 
durch  seine  Predigten  bey  den  Bürgern  sehr  beliebt  ^  wurde 
1682  Schlofsprediger  bey  der  Präsidentin  v.  Maydel  zu  Don- 
dangen  in  Kurland,  dankte  aber  i683  schon  wieder  ab ^  und 
li'efs  sich  zu  Leyden  nieder,  wo  er  bis  an  seinen  Todprivati- 
sirte.     Geb.  zu  Brandenburg  1648,   gest^  am  29  April  1728. 

Unter^  seinem  wahren  Namen  Crusius: 

Disp.  de  intellectione  augelica.     Gi^ssae^  1 669*     4« 

Verschmäheter  Süudetweg  und  erwählter  Gottessteg. 
Zehen  Predigten  über  4en  istei^  Fsalm^     Frankfurt, 

1673.  4. 

Der  verlachte  Mensch eprath  gegen  Gottes  Sats  undThat. 
Yierzehen  Predigtei^    über  den  2t^i^  Psalm,     £bend. 

1674.  4, 

Bewährter  Gläubigen  Schutz  wider  aller  Feinde  Trutz, 
neun  Predigten  üb^i;  dei:^  3ten  psalm.    Ebend,  1675*  4* 

Unter  dem  Namen,  Dorot^eus  Sicurus: 
De    prudentia    theologlqa,     explicatione    copun^ndfit«. 

Amstelod.   1684.     8. 
Origo  atheismi  in  poiitificic^  ^t  evi^ngelica  egcl^siat  Ebenda 

1684.     8. 

Unter  dem  Namen  Thornas  Crenius: 
Animadyersionum  historico-philqlogicarum  Partes  XIX^ 

Kbterodami  et  Lngd,  1697^171^0.     8.. 
Opusculorum  9  quae  ad  Msto^iam  et  philologiaj^  sacraiq 

spectanty  fasQiculi  decem.     Ibid,  1691  seqq.     8. 

Variorum  auctorum  consilia  et  studiorum  m^thodij  ^^^'' 
lecta,  recensita,  emend^ta»  in  incisa  seu  comni?ita  di- 
stincta  et  notis  illustrata.  TomillL  Ibid.  1 692-1699*  4. 

Asconius  Pedianus  cum  praefatione.  Lugd^Sattl693t  1^' 


C&jBNxus  (Thomas).  3^^ 

ExercitatioaiMn  historieo-philologicarum  Fasces  V.  ^  Lugd* 

Bat,  i  697-1 700.     8. 
Sauberti  de  sacrificiis  veterum  cöllectanea  ^  cum  &otis  et 

praefatiöne.     Lugd.  Bat.  1698*     8* 

Analecta  philologico-critico-historica  variorum  aucto* 
rum  de  linguaruxn  cognitione  opera  continentia.  Am- 
stelodami,  1699.     8.  .     ' 

Museum  philologicum  et  historicum.  Tom.  I  et  II.  Lugd« 

Bat.     1699.     8. 
Angeli  Ganinii  Helenismus  ^    cum  praefatiöne  et   notis* 

1700.     8. 
Thesaurus   librorum    philologicorum    et    hi^oricorum* 

Vol.  letJEL   Lugd.  Bat.  1700-1701.    8. 

Christophorl  Helvici  elenchi  judaicl ,  una  cum  M.  Anto.* 
Uli  Probi  oratione  de  monarchia  regni  Israelis,  item 
Kaphaelis  Eglini,  Iconii  Tigurini,  historia  captivitatis 
Babylonicae,  cum  praefatiöne  et  notis.  Lugd,  Bat. 
1702.     8. 

Exercitationes  quatuor  de  libris  scriptorum  optimis  et 
utUissimis. ,   Lugd.  Bat.  1 704  seqq.     8* 

Dissertationes  epistolicae  I  et  IL  defuribus  librariis,  ad 
Frider.  Dan.  K.noqhium.  Lugd.  Bat.  1704  et  1705.  8. 

Exercitia  säcra  priora  quaedam  Mosis  tractantia.     Lips. 

1704t     8. 
Der  8fe,    gte  und    lote  Theil  seiner    Animadversionum, 

unter  dem  neuen  Titel:     Commentationes  philologicae 

et  historiqae ,  bactenu9  ineditae»     Partes  III.     AxhsteL 

1711t     8, 
Schmerzliches  Leiden  Jesu  aus  dem  Matthäo  ^von  Wort  za 

Wort  betrachtet.     3  Theile«    *2te  Aufl.^  Frankf.  a.,M» 

1720-1721f     at 
Der  im  Anfang  erschrockene ,    zuletzt  aber  wohlgemu- 

thete  Davidy  n^ch  InhsiU  des  (sechsten  Psalms.  2te  Aufl. 

Ebend.  1721.     8« 

Oratio  in  obituni  reginae,  t 


« « 


Y^rgL  Gad«b,  L,  B.  Th.  1.  S.  175-180-  —  lochet.  « —  Aus- 
führlicher Bericht  von  allerhand  neuen  Büchern  etc.  Fort- 
setzungen der  Monatlichen  Unterredungen.  (Leipzig,  1708«) 
IH.  S.  «99  £F»  * 


374    CiLBTi.Au  (GoTTG.  Sam.)*    Cbxutz  (Friedil.)« 
CrETL AU  (GOTTGETREÜ  SaMÜEL). 


•  • 


G>eb.  zu  •  •  • ,  gest.  • 

Glückwpnsch  (in  Versen)  bey  der  Huldigung  des  Her- 
zogs Carl  von  Curland.  Mitau»  1759^  den  5  des  Winter- 
xnonats.     4S.  Fol, 

Creutz  (Friedrich). 

—  • 

Ein  gelehrter  Pharmaceut,  der  seine  Kunst  in  Halberstadt 
erlernt^  sodann  zu  Berlin  in  der  berühmten  Flittner sehen 
Salomonsapqtheke  konditionirt  hatte  ^  l8o3  nach  Mitau  kam^ 
hier  gleich  anfangs  eimgeh  ApotheUrgehülfen  Unterricht  in 
der  Chemie  ertheilte^  später  aber  mit  dem  Hofapotheker 
Kummerau  in  Verbindung  trat  und  an  den  Geschäften  in 
seiner  Officin  Theilnahm^  im  Winter  1804  vor  einer  GeselU 
Schaft  aus  den  ersten  Ständen  Vorlesungen  über  Physik  hielt, 
die  er  durch  Experimente  unterhaltend  und  lehrreich  machte, 
auch  i8o5  (in  den  Mitauschen  Anzeigen  St,  14.  5.  i5i )  Vor^ 
Jesungen  über  populäre  Chw^ef  mit  besonderer  Hinsicht  auf 
Technologie,  ankündigte,  die  aber  nidit  zu  Stande  kamen» 
Hypochondrische  üebel^  durch  angestrengte  Arbeiten  und  man" 
cherley  äussere  Verhältnisse  auf  den  höchsten  Grad  gestiegen, 
brachten  zuletzt  eine  Geisteszerrüttung  bey  ihm  hervor,  und 
eine  Gehirnentzündung  machte  dem  Leben  dieses  kenntnifs» 
reichen  Mannes  dn  frühes  Ende.  Geb.  zu  Magdeburg  am  •  • «, 
gest.  i8o6.  - 

Der  einfachste  Tonsor ;  In  den  Mitauschen  Wöch.  Unterh« 
Bd.  1.  S.  157-'  —  Bemerkungen  über  küilstliche  und 
natürliche  Mineralwasser;  ebend.  S.  035.  (1805.)  •  — 
Et-was  über  das  von  dem  Herrn  Mechanikus  Adam  hier 
in  Mitau  vorgezeigte,  sogenannte  redende 9  Automat; 
ebend.  Bd.  2-  S.  185.  (1805.) 

Bemerkungen  über  die  Verfertigung  des  künstlichen  Sei- 
ter-Wassers, als  Supplement  zu  der  von  dem  Herrn 
Apotheker  Schrader  in  Berlin  bekannt  gemachten  Ab« 
haudlunss  in  Grindels  russischem  Jahrb*  derPhar- 


CiuBUTz  (FiiXEB&ica).    Grxs#inv8  (Johakn).      375 

macie  Bd.  4«  S«  49*73*    -r*    Vorschlag  zur  Bereitung 

der  concentrirten  Essigsäure  aus  rohem  Essig;  ebend, 
S,  74-80«  —  Ueber  das  Eieröhl;  ebend,  S.  81-$5.  — 
lieber  die  Röuigsberger  Rattenpilien ;  ebwd,  S.  162-168« 

Verg/.   Grindelt  etkn  anigeführies  lahrh»  dei  Phannacie  Bd.  5. 
5«  S90. 

* 

Crispinus,  Crusius  oder  Krause  (Johann)« 

JVurde  i553  Prediger  an  der  MarUnkirche  Xu  Dorpat  und 
«m  2  November  i554  Oberpastor  dieser  Stadt.  Als  die  Rus- 
sen Dorpat  eroberten^  begab  er  sich  i558  nach  Rostock ^  wo 
um  der  Rath,  auf  Anhalten  der  Gemeine ^  i559  mim  Predi- 
ger  der  Marienkirche  bestellte*  JBey  den  damals  in  Rostock 
herrschenden  kirchlichen  Streitigkeiten  waren  einige  Prediger 
von  dort  verwiesen  worden.  Crispinus  wurde  in  diese  Händel 
verwickelt ,  da  er  mit  dem  vom  Rath  eingesetzten  Superinten- 
denten JoluDraconites  wegen  seiner  Lehren  und  mit  dem 
Rathe  selbst  wegen  dessen  Verfahren  gegen  die  Vertriebenen 
unzufrieden  war.  Dies  veranlafste  ihn  einen  Ruf  nach  Ham- 
burg an  die  Peterskirche  ^  der  noch  in  demselben  Jahre  an  ihn 
erginge  anzunehmen,  ungeachtet  der  Rath,  die  Prediger  und 
die  Gemeine  ihn  gern  in  Rostock  behalten  hätten.  Er  hielt 
Stint  Abschiedspredigt  am  3  Januar  i56o  und  ging  nach  Harn' 
bürg,  wo  er  anfangs  grofsen  Beyfall  fand^  aber  durch  seine 
sdiarfen  Predigten  baldverhafst  wurde.  Geb.  zu  Braunschweig 
am...,  gest.  am  17  Oktober  i566. 

Epicedium  elegiacum  in  obituxn  Jo.  Bodefcheri  (ein  Pre- 
diger  zu  Hamburgs  der  am  26  November  1664  an  der  Pest 
starb').  . . .  ' 

Wie  sich  ein  Christ  aus  Gottes  Wort  und  seinem  Kate- 
chismus wider  die  Seuche  der  Pestilenz  und  den  grau- 
samen Tyrannen^  den  Tod,  rüsten  solle  Qn^niedfirsächsU 
scher  Sprache).  . .. 

Vergl.  Jocher.  I.  1335.  —  Gadeb.  L.  p.  Th.i.  S.  180-18«. — 
Fabricii  Memor.  Hamb.  II.  86s.  '^  Grape'nt  EvangeL 
Kostock  S.  194.  530  f.  —  Fianke'ns  ^t  u.  neues  Meklen^ 
bürg.  X.  44-  77«  81* 


37^       i'E  £A  Croix  (Jobawn  Ahtok  Friedrich).  ) 

3&E  OLA  C&ÖIX  (JOHAOTT  AnTOK'  FriEDRICh). 

Ge^.  .zu  Malinowka^  einem  am  Flusse  Choper  im  sara- 
towschen  GouverTumtnt  Rufslands  belegenen  Kirchdorf e,  am 
526  August  1781 ,  erhielt  seine  wissenschaftliche  Bildung  durch 
Privatunterricht  im  väterlichen  Hause j'  trat  1793  als  Wacht- 
meister bey  dem  woronesclischen  Husarehregiment  in  russische 
Kriegsdienste^  ging  aber  nach  wenigen  Jahren  zum  Civildienst 
über^  wurde  in  der  Kanzelley  des  Rdchsjustizkollegium  der 
iiV'f  esth-  und  ßnnländischen  Rechtssachen  ml  St»  Petersburg, 
und  einige  Jahre  später  als  Dejourofficier  tind  Lehrer  der  fron* 
:^sisdien  Sprache  am  Gymnasium  zu  Kasan  angestellt,  Um 
1801  nach^Mitau^  War  hier  iurze  Zeit  Regier ungs-Tr ansla- 
teurgehülfe^  sodann  aber  Transläteür  in  der  Kanzelley  des 
damaligen  Generalgouverneurs  von  Liv-^  Esth^  und  Kurland^ 
Pursten  ^alitzin,  zü  Riga,  auch  Lehrer  der  russischen 
Spraihe  am  Gymnasium  daselbst^  ging  hierauf ^  als  Trans* 
lateur  bey  der  luLiserlichen  GesetzKommission  und  Tischvorste- 
hergehülfe  im  Manufakturdepartement  des  Ministerium  des 
Jnnern,  wieder  nach  St.  Petersburgs  begleitete  t8o8  Se.Königl 
Hoheit ,  den  Herzog  Alexander  von  Wiirterr^erg^  ah 
Sekretär  nach  Paris ^  kehrte  i8ia  zurück ,  wurde  Tisdi- 
Vorst^r  in  der  besondern  Kanzelley  des  Polie:eyministert 
zu  St.  Petersburg  i  erhielt  den  Titulärr aths -Charakter  ^  und 
tarn  hierauf  i8iä  nach  Mitau,  wo  er  seitdem  als  Sekretär 
des  Civilgouvemeurs  angestellt^  auch  181 8  zum  Ritter  des 
St.  Annen 'Ordens  deriten  Kl.  ernannt  ist. 

.Welch  ein  Tag !  oder  die  rieben  Weiber ,  eine  allegori- 
sche Erzählung.  Aus  dem  Russische^  übersetst;  Mitau> 
1805.     55  S.  8. 

HoBux  ^0B*cInM^  FocnoÄK  iKaHAifcI).  HsiPiHHMH  Hia- 
H0ivil^4e  Aa  Kpoa.  ^acniB  nepsa^.  (Neue  ErzMhlttugen 
der  Madame  Genlis ;  herausgegeben  von  J.  de  la  Croix. 
ister  Th.)     Ebend.  1805.     254  S.  8. 

Pantheon. der  Russischen  Literatur,  herausgegeben  etc. 
ister  Th.     Riga,  1805.     296  S..  8. 


— ^ 


DE  LA  Ck9IX.(J.  A.  f.)»      CilONMANN  (Ch.  W.).      SJJ 

Gab  gemein»chaftüch  mit  Friedrich  Ettocji  Schrö- 
der heraus:  Teniü  speMeHl),  HcmopH^ecxiii  m  noAK- 
raH^ecKiii  /KypHaAt.  (Genius  der  Zeiten,  ein  histo- 
risch-politisches Journal.)  St.  Petersburg,  1807. 
No.  l-6i-  "vom  1  Junius  bis  28  December.  248  S#  4« 
(Die  folgenden  Jahrgänge  wurden  9on  Schröder  und 
Nikolaus  Gretsch  besorgt;  er  lieferte  jedoch  iben^ 
Jalls  noch  Beiträge  dazu,^ 

Ueber  die  glücklichste  Lebensperiode.  Fragment  aus 
einem  (damals)  noch  ungedruckten  Werke :  Pantheon 
der  russischen  Literatur;  in  Kaf  iEka's  Nord.  Archiv  % 
1805.  Bd.  1.  S.  180-186.  —  Gedanken  über  die  Ein- 
samkeit (ebendaher);  ebend.  Bd.  2-  S.  38-44.  —  Brief 
aus  Poltawa  (ebendaher);  ebend.  S.  104-114-  —  Die 
Verwandlung  oder  Geschichte  einer  Mücke;  ebenda 
S.  192-201.  —  Die  Zauberlaterne  oder  Gemälde  von 
Paris;  ebe,nd.  Bd.  3.  S.  204-215.    * 

HandsdiriftUch  :  Russische  Hebers etznngen  mehrere^ 
deutscher  und  französischer  Schau  -  und  Lustspiele 
für  die  kaiserl.  Hofbühne;  auch  eine  deutsche  Be- 
arbeitung des  russischen Nationi^lschauspiels  von  ligin: 
Die  Grofsmuth,  für  das  rigasche  Theater.^ 

Cronmann,  oder,  wie  er  sich  selbst  schrieb, 
Baron  von  Krohnemann  (Christian 

Wilhelm). 

Dieser  berüchtigte  Abentheurer  und  Gauner  will^  nach  der 
von  ihm  bey  der  Kriminaluntersuchung  zu  Kulmbach  gemach* 
ten  Anzeige  y  in  Livland  auf  dem  Amthause  KSnigsburg  (?), 
vier  Meilen  von  Dorpat,  im  J.  i636  geboren  s&/n.  Seinen 
Vater  nennr  er  Johann  Christoph^  und  seltne  Mutter 
Magdalena  geborne  Flemming.  Die^e  seine  Aeltern 
.  sollen^  wie  er  ferner  behauptet^  erst  das  Gut  Rothenstein 
besessen  und  später  Fichtenberg  und  Grofshahn(wo  lUgen  , 
diese  Gitter?  in  Li^rland  nicht)  erhalten  haben.  Sein  VatfT 
sey  Von  dev  Königin  Christine  von  Schweden  in  den  Frey*' 
herrnstand  erhoben  ^  und  in  deren  Dienst  ^  als  Grofsvoigt  und 


378  ^  Cronmann  (Christian  Wi£hei:.m)» 

Generalmajor^  l658,  die  Mutter  aber  1664,  b^yde  zu  Konig»- 
herg^  gestorben.  JSr  selbst  habe  zii  Abo  in  Finnland  stU^t^ 
und  zwar  eigentlich  die  Hechte^  mehr  jedoch  Medicin»  Gewifs 
ist  nur^  dajs  er  frühe  in  die  Welt  gegangen  isty  und  seine 
Rdigion  verändert  hat,  so  oft  er  es  seinen  Absichten  zu- 
träglich fand.  Ursprünglich  war  er  Lutheraner,  In  Holland 
wurde  er  katholisch,  int  Brandenburgischen  wieder  evangeüsch, 
hey  seiner  Flucht  aus  der'  Plassenburg  in  Kupferberg  im 
Bambergschen  noch  einmal  katholisch,  und  hirz  vor  seinem 
tragischen  Ende  wieder  lutherisch ,  weil  er  dadurch  sein  lieben 
zu  retten  hoffte.  Fr  war  mit  der  Tochter  eines  römisch- 
kaiserlichen  Generalauditeurs  und  Kriegsraths,  Namens  Rol- 
land, verheirathet.  In  Brandenburg-Kulmbachsche  Dienste 
trat  er  1677,  und  wufste  den  damals  regierenden  Maf1(grafai 
Christian  Frnst,  durchsein  Vorgeben,  ein  Adept  zu  seyn 
und  edle  Metalle  verfertigen  zu  können,  so  zu  bethören,  daJs 
er  nach  und  nach  Oberster,  Oberpräsident,  Geheimerrath, 
Generalkommandant,  Kammerherr,  Münz ^  und  Bergwerh- 
direktor  und  Bitter  vom  Orden  des  goldenen  Kleeblattes  wurde. 
Ungeachtet  er  nun  zu  Ehren  seines  leichtgläubigen  Herrn 
mehrere  Münzen  in  angeblich  durch  seine  geheime  Wissen&diaji 
verfertigtem  Golde  und  Silber  prägen  liefs ;  so  mufs  er  dodi 
zuletzt  sein  Gaunerhandwerk  so  unversdiämt  getrieben  hahen^ 
dttfs  er  in  Inquisition  gerieth.  Indefs  hat  er  noch  selbst  während 
der  Gefangenschaft  laborirt.  Es  ergab  sich  nun,  nadukm  sein 
sogenanntes  Amalgama,  in  Gegenwart  des  Hofes,  von  Sadh- 
bmdigen  untersucht  worden  war,  dafs  er  reines  Gold  darunter 
gemischt  und  so  den  Betrug  gespielt;  es  ergab  sich  ferner, 
dafs  er  auf  der  Festung  Plassenburg  Einbruch  verübt,  zu 
seinem  Gebrauch  bestimmt  gewesenes  fürstliches  Silbergesdiirr 
eingeschmolzen  und  verkauft  hatte;  dafs  sein  Hausgesinde, 
auf  seine  Anregung,  bedeutende  silberne  G^efäfse  aus  einem 
verschlossenen  Schrank  auf  derselben  Festung,  und  überdem, 
durch  nädaliches  Einstdgen  in  das  Haus  eines  Schidlehrers 


Gromhauk  (CaaisTZAB  Wijjbeelm).  379 

zu  Kubhhachj  Geldf  Silber  und  Gold  für  ihn  stMm  müssen^ 
und  endlich  f  dafs  von  ihm  dem  Marigfafen  selbst  falsches 
Gold  und  Silber  bey  einer  Lieferung  übersandt  war.  Während 
der  Untersuchung  fand  er  Mittel^  am  12  Februar  i685  aus 
sdnem  Gefängmfs  auf  der  Plassenburg,  in-  eine  Soldaten- 
uniform  verkleidet^  durch  das  heimliche  Gemach  zu  entwisdien^ 
wurde  jedoch  bald  darauf  im  Bambergsdien  meder  ergriffen^ 
zwrüctgebracht  j  und  zu  Kulmbach  am  27  April  1686  in  Ket- 
Uli  aufgehängt  *). 

•  ünterthänigste  Ehr-  Pflicht  und  Wunsch  Abstattung 
dem  Durchlauchtigsten  Fürsten  und  Herrn ,, Herrn 
Christian  £rns,ten9  Marggrafen  zu  Brandenburg ,  zu 
Magdeburg  9  in  Preussen,  Stettin  9  Pommern ,  der 
Cassuben  und  Wenden,  auch  in  Schlesien  zu  Grossen 
und  Jägerndorff  Herzogen,  Burggrafen  zu  Nürnberg, 
Fürsten  zu  Halberstadt,  Minden  und  Camin,  dero 
Aömischen  Kays.  Majest.  und  des  Heiligen  Reichs 
respective  General  Feldmarschall-Lieutenant,  General- 
Wachtmeistern  und  Obersten  zu  Pferdt,  Meinem 
Gnädigsten  Fürsten  und  Herrn,  an  Defsen  Gott  Lob 
glücklich  erlebtem  Hoch-Geburts-Tage ,  nemlich  den 
27  Julii dieses  1679  Jahrs,  höchstschuldigst  und  demü- 
thigst  vorgeleget  und  geleistet  von  dem  Beständigen* 
Gedruckt  zu  Bayreuth  b^y  Johann  Gebhard.  5%  Bogg. 
Fol.  —  X)er  erste  Bogen  dieser  von  Cronmann  her» 
rührenden  höchst  seltenen  Schrift  enthält  zwey  seiner  oben 
erwähnten  Münzen  in  Kupfer  gestochen^    nebst  ihrer  Be- 


*)  Et  selbst  setzte  sich  folgendes  Epitaphium,  das,  auf  Blech 
geschriebeji ,  über  dem  Galgen  ange&chlagen  wuide  : 

Schau  hier,  me^in  Waadersmann ,  ein  Grab  von  dreyen 

Säulen, 

Das  ja  mit  Billigkeit  mein  Thun  mir  kunt  ertheilen. 

Ich  orach  die  Eh,  betrog  und   stahl,    wie   solh  denn 

nicht 

Ein  dreyfach  Säulen-Grab  mir  werden  aufgericht. 

Merk    auf    aus  meinem  Thun,    wie  so   ein  Thun  ge- 

rathe ; 

Es  folget  nicht  allzeit  die  Würde  nach  der  Thate. 

Ich  war  zwar  wie  Merkur  war  fix  gemacht,,  be- 
dacht; 

Nun  ist  die  Sach  verkehrt »  und  ich  bin  fix  gemacht. 


38o    Cronmann  (Ch.  W.).    v.  Groi^mann  (L).  (W.), 

Schreibung  und  Ueutufig  in  elenden  gereimten  Versen;  dm 
ahrigen  Raum  fällt  eine  prosaische  Anrede  an  den  Marh 
grafen.  So  viel  von  den  ebenfalls  überaus  seltenen  Cron- 
mannschen  Münzen  zusammen  zu  bringen  war^  nämlich 
acht,  hat  Spies  an  dem  unten  angeführten  Orte  in  Kupfer 
stechen  lassen  und  beschrieben ,  auch  bey  der  Gelegenheit  von 
den  Schicksalen  ihres  Urhebers  gehandelt. 

Vergl.  Spies  Brandenburgische  Münzbelustigungen Th. 4.  $.17*56, 
nebst  dem  Titelkupfer  und  der  Vorrede ,  und  Th.  5.  S.  ai.  — 
Madai's  Thalerkabinet  Ko.  1053- 105^. 

VON  Cronmann  (Johann). 

Bruder  des  nachfolgenden. 

Ein  livländischer  Edelmann ,  jvelcher  1647  zu  Dorpat 
studirte  und  als  Rittmeister  in  Preussen  blieb,    Geb,  zu... 

* 

Serenissimae  ac  potentissiinae  Principis  ac  Dominae 
DHae  Christinae  9  Svecorum ,  Gothorum  Vandalorum- 
que  Reginae  etc.  elogia^  oratione  soleani  enairrata. 
Dorpati,  1647.     4. 

Oratio  9  delineans  virtutis  picturam,     Xbid,  eod«     4« 

VergL  So  mm.  p.  61.  63.  , 

VON  Cronmann  (Wilhelm). 

Bruder  des  vorhergehenden, 

Studirte  ebenfalls  1647  zu  Dorpat^  und  ivip'd^  als  ObersU 
lieutenant  bey  der  Belagerung  von  Riga  durch  die  Russ&i 
am  20  August  iG56  getödtet.  Sein  und  des  vorhergehenden 
Johann  Vater  war  Hans  Dettermann^  ein  rigascber 
Bürger,  welcher  vor  1641?  unter  dem  Namen  Cronmann 
in  den  sdiwedischen  Adelstand  erhoben  wurde  und  das  Gut 
AllatzUwwi  nebst  andern  Gutern  an. seine  f'arriilie  bxßchte. 

Sacrae  Regiae  Majestati$  Regno^umquQ  Syeciae  acGothiae 
Seiaa|:oruin  Procerumque  etc.  Dopiinorum  Oxenstjer- 
norüm^  Inclyti  Regni  Comitum  et  L.  L*  Baronuxni 
virtus ,  oratione  solenni  reverenter  expressa.  Dorpatiji 
1647.     4. 


V,  Cronmann  ( W.)»  Crook  (D.  G.),  Crugerus  (P*).  38 1 

Disp.  de  regno«     (Praes*  Laur,  Luden! o.)     D orpati, 
1647.     4. 

Vtrgl,  So  mm,  p.  6i.  6a.  933.    —    Gadcb.  Livl.  Jahrb.   Th.  3» 
Absch.  1,  S.  446,  -^  Nord,  Mise,  XV,  615.  u,  XX,  ««7. 


Croon  (Dionysiüs  Gottfried). 

Geh,  zu  Riga  am  3x  Julius  1777)  besuchte  die  Domschule 
stiner  Vaterstadt  von  ijS5  bis  1797,  war  darauf  wegen  Kai- 
strs  Paul  I  Verbot^  im  Auslande  zu  studiren^  Privatlehrer 
erst  in  Riga  von  1797  bis  1800,  dann  auf  dem  Lande  bis 
1802,  studirte  hierauf  in  Dorpat  bis  1804»  wurde  Pastor 
züLasdohn  i8o5  {ord.  am  5  NQveniber)^  und  nach  Sissegall 
ms^tztlSll, 

Lieder ;  m  V,  Hf,  S  c  h  m  i  d  t  s  Auswahl  älterer  und  neue* 
rer  Gesänge  (Dorpat  [1803].  8.)  S.  105-  110.;  auch 
in  der  Sflmm/wng  Dipnysiaca  (Dorpat,  1814*  8.)  S.  94 
u.  167,-  ' 

Am  Krankenbette  eines  84}ährlgen  Greises  am  2  Jun« 
1810 ;  in  Grave's  Magaz.  f,  protest.  Pred.  Janrg.1816« 
S.  331'337«  —  Das  Vater  Unser  bey  einer  Taufe  im 
Jabr  1815;  ebend.  Jahrg,  1817^  S,  103-105«  —  Lied 
zur  Beerdigung  des  Propsts  TroBrig ;  ebenda  S.  213.  — 
Lied  am  Introductionstage  eines  jungen  Predigers^ 
der  seinem  Vater  im  Amte  adjungirt  wurde;  ebenda 
S.  245.  —  Beiphtrede  «m  Charfrey tage ;  ebenda  Jahrg. 
1818f  S.  73-78.  —  Bey  der  Beeidigung  eines  Kirch- 
spielsrichters am  5  Mai  1818}  ebend.  S.  295-300. 

Redigirte  die  Statuten  der  Prediger-Witwen-  und  Waisen* 
Gassa  des  Rigaschen  Kirchsprengeis  1821«  Rig^^  1823« 
23  S.  8, 


Crugerus  oder  Kfüger  (Paul). 

Geh,  zu  Riga  am.»,^  gesU  •  •  • 

•^^isp.  thec^l.    de   ecclesia.      (Praes.   Joh.   Tatnovio.) 
Rostochiiy  1628*     4B9gg.  4« 


382    Crumes8(0.>    CaD8£  (K.  f.  W.).    (K.W.> 

Crumess  (Otto). 

JEin   IM'dndischer  oder  lurländischer  Eddmamu     Gth. 
zu*  .mf  gesu .  •  • 

Querelae   de    miserrimo   statu   Livoniae.      Regiomonti, 
156.1.  8-     (Dem  Herzoge  Albrecht  zugetigna^ 

VergL  Nord.  Miic.  IV.  40. 

Cruse  (Karl  Friedrich  Wilhelm). 

Sohn  des  nachfolgenden. 

Wurde  zu  Mltau  am  i3  May  i8o3  geboren,  studirte^ 
nachdem  er  seit  18 17  das  Gymnasium  seiner  Vaterstadt  be- 
sucht hatte^  von  1820  bis  1822  Arzneywissenschaft  zu  Königs- 
bergs sodann  aber  zu  Berlin  ^  erhielt  hier  i825  die  medicim- 
tche  Doktorwürde^  und  liejs  sich  1826  in  Königsberg  als  prak- 
tischer Arzt  nieder» 

Specimen  inaug.  botanicum  de  Kubiaceis  Capensibus 
praecipue  de  genere  Anthosperxno.  Accedunt  tabulae 
aeueae  duae,     Berollni,  1825.     22  S.  4* 

Cruse  (Karl  Wilhelm), 

Vater  des  vorhergehenden. 

Wurde  am  25  September  ij65  zu  Königsberg  in  Preiv 
sen  geboren.  Sein  Vater,  der  wahrend  der  russischen  Oilui- 
pation  im  siebenjährigen  Kriege  einen  geivinnreidien  Handd 
getrieben  hatte,  kam  nach  dem  Frieden,  durch  ausbldbendt 
ansehnliche  Schuldposten,  in  seinem  Wohlstande  so  xurücft, 
dafs  er  auf  die  Erziehung  seiner  Kinier  wenig  tuenden  honnte. 
Den  einzigen  Jugendunterricht  erhielt  daher  sein  oben  genann- 
ter Sohn  in  der  öffentlichen  Schule,  aus  welcher  er  imJ,  l^^l 
entlassen  wurde,  um  die  vaterlandisdie  Universität  zu  beddieru 
Anfangs  widmete  er  sich  der  Theologie,  konnte  aberf  einer 
aus  den  Blattern  übrig  gebüebenenjangen  Augenkrankheit  und 


CiLUSE  (KARL  Wilheek);  383 

überhaupt  seiner  sehr  sdmädilickm  Gtsundlmt  ivegth ,  heinen 
Polkndeten  Kursus  absolviren.  VorzügUdi  benutzte  er  die 
offentlicfien  Vorlesungen  d^ Professoren  Kant\  Kraus  und 
Schulz^  und  theilte  seine  Zeit  zwischen  eignem  Studiren 
und  Unterricht  geben  j  wozu  er  sowohl  in  Privathdusern  als 
in  öffentlichen  Schulen  Gelegenheit  fand.  Im  J.  1788  wurde 
er  Lehrer  im,  Hause  des  damaligen  Gouverneurs  von  Königs- 
berg ,  Generallitutenants  Grafen  He nckel  von  Donners- 
Tnarkf  der  ihm  zugleidi  die  Stelle  eines  königlichen  Gouver- 
nanentssekretärs  übertrug*  Durch  Empfehlung  desselben 
erhielt  er  179 1  eine  Aufforderung^  in  die  Dienste  des  Herzogs 
Peter  von  Kurland  zu  treten.  Er  folgte  dieser  und  wurde 
anfangs  als  Sekretär  des  Fürsten^  im  November  1792  aber 
als  Lehrer  der  Prinzessinnen  in  Würzau  angestellt.  Im 
Oktober  1794,  noch  vor  der  letzten  Reise  des  Herzogs  nach 
St,  Petersburgs  nahm  er  seine  Entlassung  i/nci  lebte  seitdem 
in  Riga  als  Lehrer  in  dem  Hause  des.  englischen  Negocianten 
James  Pierson^  bis  er  den  2S  März  1799  die  durch  den 
Tod  des  Professors  Schulz  erledigte  Lehrstelle  der  Geschichte 
hey  dem  akademischen  Gymnasium  zu  Mitau  antrat.  Seit  dem 
Jahr  1802  ist  er  auch  zugleich  Prediger  der  reformirten  Ge* 
meine  in  eben  genannter  Stadt  (orcL  zu  Miga  am  4  May). 
Im  Winter  1801  machte  er  sich  um  das  schöne  Geschlecht 
in  Mitau  durch  Vorlesungen  verdient ^  die  er  vor  einem  Zirkel 
gebUdeter  Damen  ^  zweymal  in  jeder  Woche ,  über  die  inter- 
essantesten Jheile  der  physisdien  und  mathematischen  Geogra> 
pf de  unentgeltlich  hielt.  Auch  füllte  er ^  nach  Beitiers  Tade^ 
bis  Professor  Pauker  in  dessen  Stelle  trat  ^  das  mathemati- 
sche Lehrfach  auf  dem  mitauschen  Gymnasium  durch  Vor- 
träge über  Arithmetik  und  Geometrie  aus. 

*  Ode  am  29  Jul.  1790  von  C.     Königsberg.  *  4  S.  8. 

Hede  zur  Feyer  der  Krönung  und  Salbung  Sr.  Majestät 
Alexanders  I.et;G.5  im  grofsen  Hörsaale  der  Akademie  zu 
Mitau  am  7  Okt.  laoi  gehaUen«    Mitau»  1801*    35  S.  4. 


384 


Crüsb  (Karx.  Wülboelm). 


Worte  des  Trostes  bey  dem  Sarge  einer  nachahinimgs-» 
.   werthen  Gattin  und  Hausmutter  gesprochen.     Mitau, 

1803.     7S.  8. 

Ist  denn, wirklich  nicht  zu  helfen?  Ein  Wort  an  das 
kurländische  Publikum.     Ebend.  1811-     16  S.  8. 

Kurlands  Schicksal.  Ein  Programm.  Ebend.  18i!2* 
24  S.  4.  ' 

Det  Monarch  als  die  Schutzwehr  wahrer  Freyheit.  Eine 
.  Rede  zu»  Feyer  des  allerhöchsten  Geburtstages  Sx» 
Kaiserl.  Majestät  AI e:^anders  L,  am  12December  1812 
gehalten.     Ebend.  1813.     32  S.  8. 

Empfindungen  und  Betrachtungen  bey  dem  leidenvollen 
'  und  frühen  Tode  des  weisesten  und  besten  der  Men- 
schen. Communionpredigt  gehalten  am  Palmsonntage 
des  Jahres  1814  in  der  evangelisch-reformirten  Kirche 
£u  Riga.     Ebend.  1814.     24  S.  8.' 

Der  gerechte  Ruhm  des  Monarchen  ist  eine  Quelle  des 
Segens  und  des  Heils  für  sein  Volk.  Eine  Predigt  über 
Psalm  21*  V*  6-8*j  gehalten  am  Namensfeste  Sr.  Kaiserl. 
Majestät  Alexanders  des  Ersten»  den  30,  Aug.  1814* 
Ebend.  1814*     22  S.  8* 

An  Nolde's  Grabe  zu  seinen  Freunden«     Den  29  Julius 

1815.     Ebend,  1815*     8  S.  8* 
Balthasar  Rüssow  in  Erinnerung  gebracht.  Ein  Programm. 

Ebend.  1816*     64  S.  4* 

•  Bemerkungen  eines  Weltbürgers  über  die  Veränderung, 

,  welche  das  Jahr  1817  in  den  Jahrbüchern  Kurlands 
merkwürdig  macht.     Ebend.  1817*     20  S.  ,8* 

Alexanders  Zeitalter,  eine  glückliche  Epoche  für  Europa 
und  für  Rufsland.  Rede  am  Geburtsfeste  des  Kaisers 
den •l 2  December  1820  gehalten.  Ebend.  1821*  39S.  4* 

Fasten  -  Predigten.  Königsberg,  1821*  XIV  u*  446  S. 
gr.  8* 

Rede  am  Sarge  der  Frau  Reichsgräfin  Medem,  gebornen 
Gräfin  Browne.     Mitau,   1821*     15  S.    8- 

Gab  heraus :  Gedächtnifsfeier,  dem  And-enken  der  Her- 
zogin Dorothea  von  Curland  geweiht  von  der  curlän- 
dischen 'Gesellschaft  für  Literatur  und  Xunst.  (^Ein 
darauf  folgender  Schmutztitel  lautet :  Dorothea  Herzogin 
von  Curland.  Vorgelesen  in  der 'öffentlichen  Trauer- 
sitzung der  curländischen  Gesellsch.  f.  L.  u.  K.  den 
28  Nov.  1821  von  C.W.  Gruse.)  Dresden  (l822).  48S.  8* 


Crüse  (Kam.  Wilhelm),  385 

Probe  einer  metrischen  Uebersetaung^  von  Lucretius  de 
rerum  natura;    im  Preussische^  Archiv   (Königsberg) 

1790. 
Ueber  Preussens  Handel  im  Verhältnifs  mit  Poleii ;  in  den 
von  Schmalz  und  Baczko   herausgegebenen  Preussi- 
schenAnnalen  1791- 
^Herzog  Jalcob  von  Kurland;    in  Albers  Nordischem 

Abnanach  für  1806- 
Drey  Taufreden  und  drey  Begräbnifsreden ;  in  Bilter* 
lings  Gelegenheitsreden  (iCönigsb.  1809-)  S.  15-27 
u.  S.  237-247. 
Schlufsrede  am  Stiftungstage  djer  kurländischen  Bildungs- 
anstalt,  den  13  April  1809  gehalten;  in  der  unter  dem 
Titel:  Jahresfest  der  am  13  April  1808  eröffneten 
Privat-Lehranstalt  für  Kinder  aus  gebildetem  Ständen 
(Mitou,  1809.  8.)  herausgegebenen  Sammlung  S.  67. 

Kredit;  in.  der  von  Schröder  und  Alb  er  s  herausgeger 
benen  Ruthenia  1810.  Nov.  S.  182  u.  Dec.  S.  275. 

Gröfsenlehre  und  Sprachlehre,  als  Hauptgegenstände  des 
Unterrichts;  in  der  von  Albers  und  Brofse  heraus- 
gegebenen  Ri^thenia  1811.  Jdn.  S.  35.  —  Ueber  Sprach- 
reinheit  und  Sprachreinigung;  ebend,  Febr.  S.  115.  — 
Apologie  der  Adelsvorurtheile ;  ebend,  April  S.  159  u. 
May  S.  13. 

Standrede  an  Beitiers  Sarge  gesprochen  am  17  September 
1811;  in  der  unter  dem  Titel:  Zu  fieitlers  Andenken 
(Mitau,  1811.  4.)  herausgekommenen  Sammlung  S.  5. 

Standrede  gesprochen!  bey  der  Beerdigung  des  Super- 
intendenten £•  F.  Öckel ;  in  der  Schrift :  Zu  Ockels 
Andenken  (Mitau^  1816.  4.)  S.  13^ 

*  Kurland  unter  den  Herzögen;  in  den  Mitauschen 
TasfcÄenkalendern*  1816-1826.  —  Der  ehemalige  Pil- 
tensche  Kreis;  ebend,  1827- 

Gebet  zur  WiedereröfFnung  der  reformirten  Kirche  in 
Mitau;  i/i  Grave's  IVfagaz.  f.  protest.  Pred.  Jahrg.1817^ 
5.141-145.  —  Taufrede;  e^enc/.  S.  224-230.  — "  Trost- 
rede am  Sarge  eines  iwey jährigen  Kindes;  ebenda 
Jahrg.  1818.  S.  146-153.  —  Standrede  am  Sarge  des 
kurländischen  Gouvernements  -  Schulen  -  Direktors 
Bogisl.  Tiedeböhl,  gehalten  den  19  Aug.  1819;  ebenda 
Jahrg.  1819.  S.  167-182.  . 

Ueber  Staatsverfassungen;  in  Vofs's  Zeiten  1818. 

/.  Band.  43 


386       Crüse  (Karl  WitH.).    Grusius  (Kaspar). 

SchluJÜsrede  bey  Einweihung  der  Dorotheenschule  zu 
Mi  tau;  in  der  unier  dem  Titel:  Weihe  der  Dorotheen- 
schule zu  Mitau  am  28  Junius  1819  (Mitau,  1819«  4.) 
herausgekommenen  Schrift. 

Rede  zur  Eröffnung  der  ersten  Monatssitzung  der  kur- 
ländischen  Gesellschaft  für  Literatur  und  Kunst,  ge- 
halten am  5  Junius  1817;  in  den  Jahresverhandlungen 
dieser  Gesellschaft  Bd.  1.  (1819.)  S.  19-28*  —  Rede 
zur  Eröffnung  der  ersten  öffentlichen  Sitzung  dersel- 
ben Gesellschaft;  ehend.  S.  28-38-  —  Ein  Wort  über 
das  Germanisiren  der  Letten  (/rnilii5Z£/£€};  ebend.Bd.2» 
(1822.)  S.  17. 

Die  Wichtigkeit  wissenschaftlicher  Bildung  für  den 
Staatsbeamten.  Rede  zur  Jubelf ey er  des  Gymnasium 
illustre  zu  Mitau;  in  der  Sammlung:  Der  29  junius 
u.  St«  1775  im  Gymnasium  illustre  2u  Mitau  nach 
fünfzigjähriger  Dauer  dieser  Lehranstalt  gefeyert  den 
17  Junius  a.  St.  182^  (Mitau,  1826.   38 S.  4«)  S.  15-34. 

•  Wie  ist  die  Jahrzählung  in  der  vorstehenden  Zeit-  und 
Kirchenrechnung  zu  verstehen?  in  dem  Anhange  zum 
Mitauischen  Kalender  für  1827.   '4t. 

Recensionen  und  kleine  Aufsätze;  in  den  Mitauschen 
Wo  eh.  Unterh.  und  in  den  Bey  lagen  z.  Allg.  deutschen 
Zeit.  f.  Rufsland. 

Vergl»  Vorwort  zu  seinen  Fasten -Predigten,  wo  er  selbst  einen 
Abrifs  seiner  Lebens-  und  Bildunßsßeschichtc  giebt,  —  Meu- 
sels  G.  T.  Bd.  17,  S.  366. 

Crusius  (Kaspar). 

War  anfangs  Math  des  Herzogs  wn  Meklenburg^  erhielt 
dann  eine  gleiche  Stelle  bey  dem  Herzoge  Rudolph  August 
von  Braunschweig  ^  und  wurde  zugleich  zum  Propst  des  Klo- 
sters zum  heiligen  Kreuze  erwählt.  Geb.  zu  Riga  1641,  S^^* 
am  i3  November  1682. 

Nach  seinem  Tode  erst  erschien: 
Templum  honoris  justorum.  Brunsuicensium  mazimum 
inminimo.   Brunsvigse,  1687»  flüc/i  Lipsiae,  1 700.   4. 
Homilin  de  officio  doctorum  et  eruditorum. 


•  •  * 


Vergl.    Gadcb.  L.  B.  Th.  i.  S.  i89.   —    Nord.  Mise.  XXVII. 
SSO*  —  Joch  er. 


Causius  (Johann.).    (Phtlxpp).  387  ' 

Crusiüs  (Johann),  s.  Crispinus* 

Crusiüs   (Philipp),    geadelt  unter  dem 
Namen  Krusenstjerna, 

Licentiat  der  Rechte;  trat  querst  in  der  Grafen  von 
Mansfeld  Dienste  als  Rath^  dann  in  die  des  Herzogs 
Friedrich  lll  von  Holstein -Gottorp^  wurde  1627 
Imerlicher  Kriegskommissär  in  Dithmarschen  und.  dem  ' 
Eiderstädtschen^  bald  hetnach  auch  Präsident  in  Stormarn, 
Nach  dem  Uibeckschen  Frieden  nah/n  Um  der  Herzog  von  Hol- 
stein  1629  wieder  in  seine  Uienste  und  brauchte  ihn  zu  der 
Gtsandtschafi,  welche  er  des  Seidenhandels  wegen  nach  Persien 
^imzu  lassen  beabsichtigte.  Zuerst  wurde  Crusiüs  i633 
M.di  Moskau  an  den  2^aren  geschickt  y  um  freyen  Durchzug 
für  die  Gesandtschaft  nach  Persien  zu  erhalten.  JEr  ham  am 
14  November  zu  Schiffe  in  Riga  an^  ging  Ober  Dorpat^  RepaV 
und  Narwa  nach  Moskau  ^  und  nachdem  er  hier  den  Zweck 
seiner  Sendung  erreicht  hatte  und  nach  Holstein  zurückgehehrt 
war,  wurde  er  mit  Otto  Briigmannf  einem  Kaufmannes 
zum  Gesandten  nadi  Persiem  erndtint.  Er  ging  i635  nüt 
dnem  Gefolge  von  mehr  als  hundert  Personen  zu  Schiffe  aus 
Holstein  ab ,  erlitt  bey  der  Insjel  Hochland  einen  gefährlichen 
Schifbruchf  und  iam  am  2  December  in  Reval  an.  Von  dort 
mzte  er  die  Reise  im  Anfange  des  folgenden,  JaJires  fort^  und 
traf  am  i3  April  1639  auf  der  Rückreise  wieder  in  Reval 
im^  wo  er  sich  verheirathete  und  als  fürstlich- holst einsdier 
Resident  blieb.  Sein  Mit  gesandter  Briigmann  hatte  sich 
<o  sehledit  benommen ,  dafs  der  Herzog  ihn  enthaupten  Ijffs» 
Mit  dem  Verbündeten  desselben ,  Christian  Hü  bner^  her- 
zoglichen Obersten  urfd  Kommandanten  vpn  Gottorp^  der  1641 
des  Landes  verwiesen  worden  war  und  ihn  für  den  Urheber 
smer  Verweisung  hielt,  hatte  Crusiüs  Streit  und  Schrift- 
fvedisel.  Um  164.  trat  er  in  schwedische  Dienste  als  As- 
,  menzrath  und  Assessor  des  revalschen  Burggerichts  ^  wurde 


388  Crusius  (Phimpp). 

» 

1649  unter  dem  Namen  Krusenstjerna  m  den  sdimdU 
sehen  Adelstand  erhoben  y  und  schrieb  sich  nunmehr  Herr  auf 
Haggud  und  Ahagfer^  wurde  dann  i65l  Staats-  und  As- 
sistenzrath  bey  dem  esthldndischen  Gouvernement  ^  l652  Korn- 
merzdirektor  in  Esth-  und  Livland^  i653  Burggraf  in  Narwa^ 
1659  Statthalter  von  Reval^  und  erhielt  1670  auf  Begehren 
seine  Entlassung.  Als  König  Karl  Gustav  i655  dm 
Krieg  mit  Polen  begann ,  sandte  er  eine  Gesandtschaft  nach 
Moskau y  welche  aus  dem  Reichsrathe  Freyherrn  Gustav 
Sielke^  dem,  Generalfeldwachtmeister  und  Landrath 
Alexander  (^.  Essen  und  Krusenstjerna^  als  Lega- 
tionsrathy  bestand.  Diese  Gesandten  wurden  l656,  da  Zar 
Alexei  Michailowitsch  gegen  Livland  zu  Felde  zogi 
gefangen  genommen  y  kamen  erst  i658,  ak  nach  demrosdü^ 
der  Frieden  die  Präliminarien  zwischen  Rufsland'  und  5cÄ^e- 
'den  zu  Stande  gekommen  waren  ^  wieder  auf  freyen  Fufs,  und 
traten  nun\  ausser  Essen^  an  dessen  Stelh  Bengt  Hörn 
ernannt  war^  mit  dem,  russischen  Abgesaridten  Na  sacken 
zu  IVallisaar  bey  Narwa  in  Friedensunterhandlungerin  Der 
Friede  selbst  wurde  aber  8rsti*6i  zu  Kandis  in  Richtigkeit 
gebracht  und  an  den  letztern  Unterhandlungen  hatte  Kru- 
senstjerna keinen  AntheiL  Er  ist  der  Stammvater  der  noch 
jetzt  blülienden  Familie  v^  Krusenstern  in  F^thland.  Gel. 
zu  Eisleben  t598,  gest.  zu  Reval  arn  10  April  1676. 

Idea  pessimi  calumniaiftis,  das  ist  i'^chtmäfsige  und 
gründliche  Ablehn-*  und  HeimbsQhiebung  eih^sSchme- 
durstigen  Famos  Libells  und  Pasquills^  -welches  wider 
Philippum  Crusium  — ^  Christian  Hübner  — ^  in  offnen 
Druck  hin  und  wieder  ausgesprenget.  —  Gedruckt  zu 
Schleswig  —  1642/  4,  ^ 
^  Cantiones  sacrae*  • .  .  •  • 

Tetrasticha  passionalia,  •  •  • 

Suspiria  captivitatis  iposcoviticae.  ,  . ,    ^      ' 

Bedenken  über  das  PHvilegium  des  Hochmeisters  Konrad 
von  Jungin^en.  (Oft  diese  vier  Schriften  alle  gedruckt  sind^ 

^   läfst  sich  nicht  bestimmen,)  '     ^ 


Crüsiüs  (Phil.).  (Thom^Theöb.).  Cühitz  (Dav:)-  38^ 

Bearbeitete  unter  der  Regierung  der  Königin  Christina  ^  in 
Auftrag  der  esthländischen  Landräthe  und  mit  JBeyhülfe  des 
Ritt  erschüft  ssekretärs  Kaspar  Meyer,  genannt  Ro- 
senstock: Des  Fürstenthums  Ehsten  Ritter ->  und 
Landrecht.  Dies  Gesetzbudi  ist  erst  lange  nachher  ge* 
druckt  erschienen  unter  dem  Titel:  Des  Herzogthums 
Ehsteu  Ritter-  und  Landrechte.  Sechs  Bücher.  Erster 
Druck.  Mit  erläuternden  Urkunden  und  ergänzen?« 
den  Beylagen,  herausgegeben  durch  Johann  Philipp 
Gustav  Ewers  (s.  diesen  Artikel^  Dorpat,  1821.  XXXII 
u.  657  S.  8. 

Handschriftlich,  hinterlief s  er: 

Das  schwedische  Land-  und  Stadtrecht .  aus  dem  Schwe- 
dischen  ins  Deutsche  übersetzt  1648- 

Ein  christliches  Gedicht  über  die  Sitten  seltnes  Zeitalters, 
1654  in  Moskau  verfertigt.  Aufbehalten  in  Kelchs 
Liefländischer  Historie  Th.VL  (^Mscpt,^ ;  und  daraus  eine 
Probein  Friebe's  Gesch.  Liefl.  V,  231. 

Sein  Bildnifs ,  in  Kupfer  gestochen  von  . ,  • 

Verglf  Pufendorf  de  rebus  Caroli  Gustavi  Lib.  II.  §,  76,  — . 
Loccenii  bist.  Suecana  p,  855*  — ^  Kelchs  Livl.  Historie 
S.556  und  mehrmals*  —  Arndts  Livl,  Chronik.  IL  117.  — 
Joch  er.  I,  3937«  «•  II.  i75o  unter  Christ.  Hübner.  — 
Gauhe's  Adels-Lexik.  II.  1629.  —  Stiernmanns  schwe- 
dische Adels -. Matrikel  S.  439.  •—  Gadeb.  L.  B.  Th.  1« 
S,  183-186.  —  Nord,  Mise,  XVm,  171. 


Crusius  (Thomas  Theodor),  s.  Creniüs, 


CuNiTZ  (David)* 

Studirte  zu  Rostock  ^  woselbst  er  im  JT,  1648  von  Reval 
aus  den  Ruf  als  Professor  der  Diditkunst  an  das  dortige 
Gymnasium  erhielt  und  annahm»    Geb,  in  Pommern  zU ».»^ 

gest....         '  *     .      '  '  .      :.   . 

^^^ggedichte  über  das  unschuldige  Leiden  und  Sterben 
Jesa'Cktis1&9  summt  desselben  summarischer  Erzählung 
nfiph  den  Ti#r  Evangelisten«     Upsal»-  i642«     4^  *     '; 


390  Cünite(H.>  (K.H.).  Cuper  (A.).  Cüktxus(K.WO. 

'    CüNi'tz  (Heinrich). 

Vater  der  gelehrten  ^  durch  ausgebreitete  Sprach-  und 
mathematische  Kenntnisse  und  durch  ihre  Schrift  Urania  pro- 
pitia  (Oels,  i65a)  bekannten  Maria  Cunitz^,die  sich 
l63o  mit  Elias  v.  Loeven  verJteirathete^  war  Doktor 
der  Medicin  und  ausübender  Arzt  in  seiner  Vaterstadt.  Geh, 
zu  Sclmeidnitz  i5  • . ,  gest.  •  •  • 

DeLivonia  judiciuiü  astrologicum  ex  ecclipsi  lunari  anni 
vertentis  1599.  ...  (Ob  diese  Schrift  jemals  gedruckt 
worden ,  ist  ungewifs.^ 

VtrgL  Nord.  Mise.  XXVU,  aai.  —  Jöcher.  Th.  i,  S.  9251. 

CuNiTz  (Kaspar  Heinrich). 

Studirte  um  1667  zu  Rostock.  Geb.  zu  Reval am..*^ 
gest. ...       ' 

Disp.  analytico-theologica  de  origine  mortis  et  vitae 
super  Cap.  V.  Epist.  ad  Rom.  (Praes.  Mich.  Co- 
babo.)     Rostochii^  1667*     4* 

Cuper  (Arnold). 

Konrektor  der  rigaschen  Domscfiule «i6l5.  Geb.  zu,»»i 
gest.  1627. 

Prosodia  latina.     Riga,  1623.  ... 
Deutsche  und  lateiitische  Gedichte. 

Vergl.  Nord.  Mise.  IV.  40. 

CuRTius  (Karl-  Werner). 

,  Studirte  zu  Leiden  und  promovirte  daselbst  am  18  Junius 
X762  als  Dr.  der  A.  G.  Geb.  zu  Narwa  1736,  ^««r.  zti 
Lübeck  am  3  Januar  1796. 

Specimen  inaug,  med.  de  monstro  human o«  cum  infante 
gemello.  Lugduni  Bat  1762*  ö2S.  4»  Mk  einer  JKpftaf 


GzARNBwsKi  (JoH.  Georg  Ma&t.  Facbd.  Avg.);    3Qt 

CzARNEwsKi  oder,  wie  er  im  libauscheft 

Kirchenbuch  verzeichnet  steht,  Zernewski 

(Johann  Georg  Martin  Friedrich 

August). 

JEines  Buchbinders  Sohn  aus  Libau^  wo  er  am  5  August 
1766  geboren  ist.  Nachdem  er  den  Schulunterridit  auf  dem 
Kollegium  Fridericianum  zu  Königsberg  in  Preussen  erhalterk 
hatte  f  studirte  er  drey  Jahre  lang  auf  der  dortigen  Universität 
Thtologie,  machte  verschiedene  Reisen^  kehrte  ungefähr  ijSi 
nachJLibau  zurück ^  predigte  mehrere  mal  daselbst^  und  Über* 
nahm  .dann  eine  Hauslehrerstelie  auf  dem  Lande,  Seit  dem 
Jahre  1790  hielt  er  sich  in  dem  Hause  des  Propst^  Stiwdkr 
in  Sonnaxt  auf  iind  fing  an ,  sidi  mit  der  Medidn^  besomderä 
mit  Blatternimpfung  und  Geburtshüffe^  zu  beschäftigen.  JDan^^ 
ging  er  nacJi  St,  Petersburg  und  betrat  die  diplomatische  Lauf* 
bahn ,  indem  er  in  der  Kahzelley  des  dortigen  dänisdten  G€* 
sandten  v,  Rosencranz  angestellt,  auch  bald  darauf  ntnh 
Kopenhagen  geschickt  wurdJe.  Im  J.  lygS-  erschien  er,  nädt- 
dem  er  in  England,  Holland  und  Deutschland  gewesen  woTi 
wilder  in.  seinem  Vaterlande,  behauptete  JKanoniKus  (wie  eg, 
Mefs,  zu  Gofslar)  geworden  zu  seyn ,  trug  dn  großes  Kreuth 
auf  der  Brust,  und  gerieth  nun,  der  Himmel  weifs  wk^.ih 
dm  Verdacht  des  Uebertritts  zur  Itdtholiichen  Kirche  und  etnef» 
Verbindung  mit  dem  Jesuiter- Orden.  Gegen  beyde  Anschul, 
digungen  suchte  er  Sich  in  einem,  .mit  der  rmtauschen  Zeitung 
im  Februar  i'jgS,  unter  der  Ueberschrift:  ,,  Widerlegung 
einer  beleidigenden  Unwahrheit ,  und  Sicherung  gegen 
ihre  weitere  nachtheilige  Verbreitung,**  ausgegebenS&i^ 
harzen  Aufsatze  zu  rechtfertigen ;  stellte  aber  seine  Vertbeidu 
gang  so,  dafs  man  ungewifs  bleibt,  ob  ^n  jenes  aitgtlfliclia 
Gerücht  im  Ernst  selir  verdrossen  luibe.  -Bey  JEinfiiJtrungdin 
Statthaltersdmftsverfassung  in  Kurland  im  J,  1796  wurde  er 
Sekretär  der  Niederrechtspflege  zü  Jakobstadt,  und^  ak  ditsiuf'. 


3ga    CzAKNEwsn:  ^os.  Gborg  Mart.  Fjueb.  Aug.). 

Posten   nach'  mederhergestelltBr    alter   Verfassung  einging, 
Sekretär  des  kurländischen  Konsistoriums  ^  auch  i8o5  zugleich 
Inspektor   des  nütauschen   Schulkrßises.      Um  dieselbe  Zeit 
mufs  er  auch  von  irgend  einer  Universität  ein  Dolitordiphm 
erhalten  haben  j  da  er  seitdem  seinem  Namen  ein  D  anhängt. 
Gegen. das  Ende  des  Jahres  i8m  suchte  er  um  Entlassung 
von  seinen  heyden  Aemtern  nach ;  .von  dem,  ersteren  Amte 
m-lüelt  er  sie  auch,    von  dem  zweyten   aier  wurde  sie  ftm, 
VSfegen  einer  sich  hervorthuenden  Kassenunrichtigkeit,  vorläufig 
verweigert»      Efr  begab  sich  unterdessen  Im  Frühjahre  i8l2 
nach  Libaui    blieb  dort  'Während  dir  feindlichen  Invasion, 
^ng  dann,   als  der  Feind  floh,   nach  Berlin  und  weiter  naxh 
Häxakurg ,  wo  er  den  Franzosen  Verdächtig  geworden ,  von 
iftn'effto/ür  emen  russisdien  Spion  ^elialten  und   dadurdi  in 
grofser  Gefahr  getvesm  seyn  solh      Um  dieser  zu  entgeh^ 
iehrte  mt  wieder  nach  Berlin  und  von  du  nach  Königsberg  zu- 
rüdir  wurde  aber  hier^  nachdem  er,  auf  Anhalten  der  dorpatzT 
Sekalhommission,.  durch  eine  öffentliche  Bekanntmachung  ge- 
sucht worden  war,  arretirt,  am  lo  Julius   i8i3,  inBegld- 
tßBtg  mes  Officiers,    nach  Mitau  gebracht,   ins  Gefängnijs 
gesdzt.und  dem.  Kriminalgericht  übergeben.      Dieses  sprach 
um,  durch  ein  am  2g  September  18 16  gefälltes  Urtheil,  nadu 
dem  er  die  Behauptung,  dafs  ihm  die  seiner  Verwaltung  anver- 
traut gewesenen  zur  Schulkasse  gehörigen  Gelder,   welche  er 
nach  lÄbau  mitgenommen,  dls  er  solche. in  eine  vom  Fände 
laicht  besetzte  Provinz  in  Sicherheit  bringen  wollen,   von  die- 
sem unterwegs  abgenommen  wären,  durch  einen  körperlLcIwi 
Md  zur  jurtstMieri  Gewifsheit  erhoben  hatte  ^   zwar  von  dtc 
(U^  das  crimen  de  reaiduis  gesetzten  Strafe  frey,  verurtlteike 
iha  4ber,  weil  der  Verlust  durch  seine  Nachlässigkeit  versdiul- 
det  war,    zur  Betählung  der   verloren  gegangenen   Summt, 
odtr,  im  Fall  des  Mangels  an  Fermf>ge>i,  nach  der  gesetzli- 
eben  Vorschrift.,,  zur  Abarbeitung  derselb&u     Jün  Menschen^ 
freund  zahlt  s&tdem  jährlidi  für  ihn  eine  bestimmte  Sunmu; 


CzAKKEWftcx  (JoBi  Georg  Mart.  Faixd.  Aug.).    3g3 

so  daß  er  auffriyen  Fufs  gesulk  werden  könnte.     Mr  lebt 

gegenwärtig  in  Itiga» 

De  Semgalliae  episcopatu  nee  non  de  episcopis  Semgal- 
liae  seu  Selburgensibus.    Mitavi^e,  1790«    26  S.  4« 

*  Gudra  Mahzifchana.     Wififeem  Saimneekeexn  an  Moh- 

derehm  par  labbu,  ka  wi&aeem  -weijag  zuhkas  h^Lttoht, 
un  eekfch  flimmibahm  kohpt  un  prahtigi  dfeedinaht. 
Mit  dner  Vorrede  von  G.F,  Stender.  Ebend.  1791. 
M  S,  8. 

*  lieber    den   Beischlaf.      Eine  Predigt  gehalten  in  der 

Kirche  des  Heil.  A^h^l^i^u.s  zu  Santa  F^  Ton  Juan  Diego 
Don  Garzia  y  Kampo  Santo ,  Pfarrern  und  Mitgliede 
der  Gesellschaft  der  Freunde  des  Landes*  Aus  dem 
Spanischen  übersetzt«  Allen  Verehlichten  und  Unver*- 
ehlichten  9  Allen  Geistlichen  uild  Laien  geweihet, 
{0.0.)  1793.     64  8.  8. 

*  Unter  dem  angenommenen  Namen  C  Geot^gi  •  Geopo« 
nikay    eine  ökonomische  Monatsschrift  für  Kur-  und 

.  Liylands  Bewohner.  1  ster  Jahrgang.  6  Stücke.  MitaUy 
1798.  —  2ter  Jahrgang,  j  2  Stücke.  Ebend.  1799.  8» 

*  Mitauischer  Almanach  auf  das  Schaltjahr  1800«    Ebend, 

16-  .  ' 

Unter    dem  angenommenen    Namen    Karl    Friedrich 

Böhm:     Mitauischer   AhsQAnach   auf  das  Jahr  1801* 

Ebend.     16. 

*Mi^uischer  Almanach  auf  das  Jahr  1802*    Ebend.    16. 

*  Neues  ABC  Buch  mit  Abbildungen  (^Holzschnitten  von 

GuhitzX  Ebend.  1805.  32  S.  g. 
Stenders  Leihen,  nebst  Anmerkungen  und  Beilagen; 
eine  Vorlesung  den  Vj^^  1796  im  Pastorate  zu 
Sonnaxt  gehalten.  Ebend.  1805*  112  S.  8*  Auch 
fnit  dem  ümschlägslitel :  Kurlands  Nekrolog  oder 
Beiträge  zu  Biographien  Jcurländischer  Gelehrten. 

Einladung  9  der  feierlichen  Einweihung  und  Eröffnung 
dar  Kaiserl.  Töchterschule  in  der  GouTer9ements-Sta4t 
Mitau  den  Uten  November  beizuwohnen.  Ebend.  180  V 
14  unpag.  S.  8. 

Progr.  Nachrichten  über  den  Zustand  der  Schulanstalten 
des  Mitaiisahen  Schulkreises,  istes  Stück.  Ebend.1805« 
75  a.  .— i    ^a$  Stück.    EWnd*l807.    48  S«  8* 

/.  Ban<t»  44 


394  CzARN£wsxi(J,GuM«F«A.)«  v.Dabslov^  (Cfi.CH). 

*  An  Madame  G.  Stephanie' ^mit  einem  Alm anach  für  die« 

selbe  auf  das  Jahr  1806)*     Mitau,  den  24  Not.  1S05« 
109  S.  12. 

*  An  Madame  Stephanie,      (^Ein  Gedicht,^     Mitau,  den 

24  Nov.  ia06.     16  unpag.  S.  8. 

*  K-urländisches  Provincialblatt.  No.  1-27.  Vom*56  Julius 

1810  bis  27  Januar  1811.     Wöchentlich  1  Blatt,  meh- 
rentheils'  von  einem  ganzen,  seltener  von  einem  hal- 
ben Bogen,    Mitau.    164  S.  4.      (D/e   letzte  Nummtr  ' 
wurde ^  wegen  erfolgten  Verbots  der  Schrift^  nidit  mehr 
ausgegeben  und  fehlt  daher  bey  den  meisten  JExemplaren,) 

*  Thuiskon;  eine  Zeitschrift  zur  Unterhaltung  für  Teut- 

sche  Leser.    (Riga.)    No.  1-18  5  vom  6ten  Oktob.  1811 
bis  zum  Schlüsse  desselben  Jahres,     4* 

*  Ein  Fidibus,  (Riga,  1823.)  8  S,  4.     Mehr  ist  von  dimm 

Blatte  flicht  erschienen. 

*  Schriftproben.  (Riga,  1 82  3.)  4  S.  4.  Mdir  ist  nicht  ersdhkntn. 

*  Geographisch-statistische  Merkwürdigkeiten   von  Kur- 

land;   im  Politischen  Journal  1789.  St.  5.  S.  567-665. 
^     n.  St.  6.  S.  669-675. 

*  Aechte  Nachrichten   von   dem  Orden  der  Gesellscbaft 

Jesu.     Er  selbst  sagt  in  dem  oben  angeführten  1793  5^ 
drucJiHn  Aufsätze^  sie  stünden  im Journal  (?). 

Vergl.  -^eusels  G.  T.  Bd.  i.   S.  669.    u.   Bd;  17*  S.  371.  -^ 
'   Zimmeimanns  Lett.  Lit.  5.  110. 


D; 


VON  Dabelow  (Christoph  Christiah). 

Geb*  ZU  Neubuckow  imUfHeklenburg'Schf^erinschm  ^^ 
X9  Julhis  17689  studirtenach  zurückgelegten  Schuljahren  zu 
jRostoch  und  Jena  und  advocirte  bis  zum  J.  1789,  da  er  dann 
nach  öffentlicher  Vertheidigung  seiner  Inauguraldisputation: 
9»Natus  ex  sponsa, .  successionis  in  feudo  expersj^^  ^'^ 
juristisdie  Doktormirie  zu  Bützow  annahm  ißnd  sich  gläch 


y 


V.  Dab^ow  (Christof?  Christian).  ^qS 

darai^  nach  Halk  Ugab^  um  «c/i  dem  üniversitäishbtn  'zu 
widmeru    Hier  wurde  er  1791  ausserordentlicher  ^  cuA  bald 
darauf  ordentlicher  Professor  und  Beysitzer  des  Spruchkone- 
§iumSf  lebte  und  wirkte  daselbst  bis  zum  Herbste  i8o6,  ver- 
litfs  nuamdir  die  %^n  Napoleon  nach  der  Sdilacht  bey 
hna  suspendirte   Universität    und    begab    sich  zuerst   nach 
Dresden  und  Wien^    dann    abe^  nach  Italien  und  Frank- 
reich,  um  seine  Kenntnisse  durch  Benutzung  der  dortigen 
Bibliotheken  zu  bereichern*     Während  seines  Aufenthalts  in 
den  genannten    Ländern    beschäftigte    er    sich'  fast    aus- 
iMefsend   mit   dem    römischen  und  französischen  Rechte, 
Stfs  sich  nach  seiner  Biickkehr  in   Leipzig  nieder,    priya» 
tkirtt  daselbst  bis  zum' Jahr  iSil»  trat  dann  in  die  Dienste 
des  Herzogs  von  Anhalt  -  Köthen  als  dessen  Gelieimer-  und 
JKahimsrath ,     ^nd   blieb    in   diesem   Verhältnisse    bis    im 
August  18 13.     Von  i8i3  bis  iSig  kbh  er  ohne  Anstellung 
ebwechselnd  in  Heidelberg,  Göttingen  und  Hatte;  im  Herbste 
l8i8  aber  erhielt  er  den  I^uf  als  ordentlicher  Professor  des 
hürgerlicfien    Rechts    rötnischen    und    deutschen   Ursprungs 
und  der  praktisdien  Rechtswissenschaft  an  der  Universität  zu 
Dorpat,  dem  er  folgte,     1^2^  wurde  er  zum  Kollegienrath 
ernannt,  naclidem  er  schon  früher  den  grofsherzo glich -hessi- 
sdien  Hausorden  erhalten  hatte. 

Erörterung  der  Frage :  Sind  die  Töchter  eines  verstor- 
bexven  Lehnmannes  befugt,  bey  der  Succession  mit  den 
Söhnen  im  väterlichen  Allode ,  die  Conferirung  der 
neu  erworbenen  Lehngüter  zu  verlangen.    Halle>  1791. 

4»S."8. 

£rweis,  dals  ein  nicht  d^ch.ein  unternommenes  Geschäft 
seibsty  sondern  durch  einen  da^sßlbe  begleitenden 
blossen  Zufall  verletzter  Minderjähriger  nicht  in  allen 
Fällen  von  dem  Gebrauch  der  Rechtswohlthat  der  Wie- 
dereinsetzung in  den  vorigen  Stand  auszuschliessen 
«ey.     Ebend.  1791.     I6S.  8. 

Meletematum  juris  feudalis  Collectio  ima«  Ibid.  eod. 
124  S.  8. 


396  V.  DaB£X«OW  (ChaISTOPH  CHRiaTIAN)«         '  . 

I 

Grundsätze-  des   allgemeinen  ElheFeclits    der   deutschen 

Christen.     Halle,  1792.     8* 
Versuch  einer  ausführlichen  systematischen  Erläuterung 

der  Lehre  vom  Goncurs  der  Gläubiger.     Ebend.  1791!« 

ister  Th.    370  S.      2ter  Th.    344  S.      3ter  Th.    1795. 

244  S.  6*    -—   Neue  ganz  umgearbeitete  Aufl.    Ebend. 

180(K     gr.8. 

Geschichte  sämmtlicher  Quellen  des  gemeinen  deutschen 
positiven  Rechts,     2  Theile.     Ebend.  1792-     8- 

Einleitüng  iii  die  deutsche  positive  Rechtswissenschaft. 

'  Ebend.  1793.  528.8.-^ —  Neue  Aufl.  unter  dem  Titel: 
Allgemeine  Einleitung  in  das  positive  Recht  der  Deut- 
schen. Ebend.  1796*  8« 

Encyclopädie   und*  Methodologie   des   Rechts.      Ebend. 

1793.     8.  ■ 

System  des  ges'ammten  heutigen  Givilrechts.  Ebend.  1794* 
8.  —  2teAufl.  isteru.  2terBd.  Ebend.  1796«  gr.  8. — 
Noch  mehrmals  aufgelegt^  zuletzt  unter  dem  Titel:  Hand- 
buch des  heutigeii  gemeinen  römisch-deutschen  Pri- 
vatrechts.     l-3ter  Th.    Ebend.  1803.    8, 

Versuch  einer  richtigem  Theorie    von    Lehnsschulden 

,     und  dem  Lehnsconcourse.     Ebend.,  1794,     8t 

Lehrbuch  des  Staats-  und  Völkerrechts  der  Deutsoheoi 
ister  Th.     Ebend.  1795.     8- 

Vcrsuch  einer  Theorie  der  Lehren  von  den  Lehnsschul- 
den 9  dem  Lehnsconcourse  und  dem  Ve^hältnUs  der 
Lehnsgläubiger  zu  den  AUodialgläubigern.  1  ste  Abtheili 
Ebend.  1797.     gr,  4. 

Gab  heraus  (gemeinschaftlicJi  mit  Maas  und  H  offbaue r): 
Juristische  Literatur-Zeitung.  Ebend.  1 799- 1801.  g^»4« 

Entwickelung  der  Lehre  vom  Concurs  der  Gläubiger. 
Ebend.  1801.     4- 

Ueber  die  Servitus  luminum  der  Römer  gBgen  Feuer- 
bach.    Ebend.  1804.     8. 

Ueber  den  sogenannten  Directariat  der  Römer  und  die 
heutige  Anwendbarkeit  der  über  Directarii  in  der 
Justinianischen  Gesetzgebung  enthaltenen  Bestimmun- 
gen gegen  die  bisherigen  Theorieen,  Ebend.  1804.  8- 

Ueber  die  Verjährung,  ister  Th.  Ebend.  1805.  —  2terTh. 
Ebend.  1807.     8. 

Lehrbuch  des  deutschen  gemeinen  peinliehen  Rechts. 
Ebend.  1807«     8« 


V«  Dab£i»ow  (Christoph;  CxiiiiTiAx).  397, 

Archir  für  den  Code  Nap^^Ieon«  l«l»rHfft.  HaHe^iSM«  8» 

Archiv  für  den  Code  de  procedure  cWile.  £bend.l808«  8. 

Aeprehensa  Savignii  capita  cum  postscripto.    SeeU  ima«  . 
Lipsiae,  1810.  8.  *  ^ 

Ausführlicher  theoretisch  -  praktischer  Commentar .  über 
den  Code  NapoieoB.  .Ister  u.!2terTh«  Ebend.  1810.  4. 

Frankreichs  gegenwärtige  Lage»  Verfassung  und  Verwal- 
tung mit  einem  Rückblick  auf  die  vergangenen  Zeiten^ 
als  Einleitung.    Ebe'nd.  1810.    gr^  8. 

Vollständiges  Repertoriunk  des  gesammten  französischen 
Rechts,  in  alphabetischer  Ordnung,  isteu.  2te  Abtheil. 
Ebendrisil.    gr.  8. 

Gedanken  über  den  durch  den  Pariser  Ppeden  vom 
30  Mai  1814  verheifsenen  deutschen  Staatenbund.  Göt- 
tingen, 1814-8. 

Ueber  den  1 3.  Artikel  der  deutschen  Bundes-» Acte  die  land- 
ständischen Verfassungen  betreffend.  Ebend.  1816«  8« 

Handbuch  des  Pandectenrechts  in  einer  kritischen  Revi- 
sion seiner  Hauptlehren.  Ister  u.  oterTh.  Halle,  1816« 
1817,  gr.  8. 
Institationen-Conspect.  Ebend.  1816*  8« 
Ueber  Souverainität,  3t2^ats- Verfassung  und  Repräsen- 
tativ-rSy Stern ,.  mit  Berücksichtigung  der  Ancillonschen 
Grundsätze  und  *  mit  Anwendung  auf  Deutschland. 
Marburg,   1816.     8. 

Komische  Staats-«  und  Rechts-Gesohichte  im  Grumdrifk. 

Hftllej  1818.     gr.  8. 
Grundlinien,  seiner   Pandecten -Vorlesungen.       Ister  u. 

2terGursus.     Dorpat,  1819*     75  n.  46  S.  8.     . 
Historisch     dogmatische   Grundlinien  des    ursprünglich 

deutschen.  Privatrechts,     Ebend.  1820.     80  S.  8» 
Geist    der     schwedischen     Vormünder  -  Ordnung    vom 

17  März  1669  und  Verhältnifs  dieses  Gesetzes  zu  dem 

übrigen   livl^ndischen  .  Vormundschaftsrecht.     Ebend. 

1820.     107  S.  8. 

^us  antiquum  Romanorum*  Jn  usuns'  studiosorum  in 
caes.  universitate  litteraria,  quae  Dorpati  constituta 
est.     Ibid.  I822f     310  S.  8. 

Tituli  ex  corpore*  Ulpiani ,  qui  et  Ulpiani  fragmenta  ap- 
pellantur.      Praefatus  est,   dpctOrum  virorum  de  hoc  > 
opere  sent'entias,   nef  non  de  ejus  codicibus  MSc.  et 
editionibut  scitu  necessaria  praemisit^  et  brevet  aai- 


V      / 


398  V.  Babelow  (Ca.  Gh.)«  Baron  v.  Dachekh/lüsen. 

xnadversiones )  lectioaem  mafime  spectantesi  adjecit 
'Dorpati,  1823.     8. 
Die  gemeinrechtliche   Civilpraxis  im  Grundrisse,   zum 
Behufe  seiner  Vorlesungexi  herausgegeben«.    Dorpat, 

1824.     8.       '  ^ 

Abhandlungen ;  im  Archiv  des  Griminalrecbts.  •  • ; 

lieber  die  GoUation;  im  Archiv  für  civilistische  Praxis.  •«• 

lieber  die  Anwendung  des  Ukases  vom  28  JuL  1812  ia 
den  livl.  Gerichten;  in  Bröckers  Jahrbuch  f.  Rechts- 
gelehrte. I.  160-172-  —  lieber  die  wissenschaftliche 
Behandlung  des  besondern  Rechts  der  russischen  Ostsee- 
Provinzen;  ebend,  S.  185-219.  — ^  lieber  die  Juristen- 
Fakultät  zu  Dorpat ;  ebend.  S.  288-313.   -^   Die  Praxis 

-  sowohl  überhaupt,  als  in  den  russischen  Ostsee-Provin- 
zen besonders;  ebend.  II.  233-248.  —  Civilistischer 
Gurs US  auf  russischen  Universitäten;  ebend.  8.249-264« 

Vergi.  Meusels  G.  T^  Bd.a.  S.3.    Bd.g^S^aao.  Bd.ii.S.löo« 
Bd.  13^  S.  a54*  u.  Bd.  17.  S.  373. 

Baron  von  Dachenhausen,   genannt 

Frederick  (...)• 

Hatte  in  Göttingen  studirt^  war  ifi  hannöverisditf  nacli- 
■  mals  in  englische  Dienste  als  Militär  getreten  und  in  Ost- 
und  TVestindien  gewesen.  Seine  grofse  Leidenschaft  für  das 
Spiel  brachte  ihn  in  mehrere  unglückliche  Verhältnisse  ^  so  dajs 
er  heimlich  aus  England  entfliehen  mufste*  Er  kam  unter 
dem  Namen  Major  Frederick  nach  Riga^  wo  er  ineini^tn 
angesehenen  Kaufmannshäusern  in  Sprachen  und  Wissensoliaf 
teil  Unterricht  gab ,  bis  ihn  auch  hier  sein  Hang  zum  Spiel  in 
Schulden  stürzte  und  er  i8i3  wieder  nach  England  entfloh. 
Dort  trat  er  von  neuem  als  Major  in  Dienst  und  wurde  zur 
IVelUngtonschen  Armee  nach  Spanien  gesandt.  . . . 

*  Aphorismen  und  abgerissene  Gedan}cen  über  verschie- 
dene  Gegenstände  des  Lebens,  von 'einem  Vater  für 
ein  geliebtes  Kind  gesammlet«  Mitau,  1807*  94  S.  8* 
Am  Schlufs  der  Vorrede  Hat  er  wnen  angenommmen  Nä- 
mm  unurschiieben. 


Dahl  (Heinrich  !•)•  v.SajO'CH^biniucbs.)«    399 

* 

Dahl  (Heinrich  !.)•     , 

'    Vater   Von   Joachim   Heinrich. 

Sfudirte  erst  Theologie  und  vvard  Lehrer  derselben  an 
der  Domschule  zu  Reval  ijoo;  aber  1710  verlkjs  er  dies 
Amt  wegen  4^  Pest  und  legte  sich  auf  die  Arzneygelahrt* 
heil,  in  der  ir  i'ji'i  zu  Harderwyk  di€  höchste  Würde  eihielt. 
Hierauf  ging  er  in  sein  Vaterland  zurück  und  prdkticirte  theils 
zu  Riga  ^  theils  auf  der  Insel  Oesely  bis  er  1725  Lehrer  der 
ßriedüsdien  Sprache  in  Reval  wurde*  Geb.  zu  Reval  am  •  •  • ,' 
Sist^am  12  Junius  1729  {als  Landphysicus?), 

lieber  seine  Schriften  kann  nichts  Genaues  angegeben  werden ; 
denn  die  beyden  s^on  Schwartz  angeführten  können  ihm 
mhl  nicht  angehören:  weder  die  (wahrscheinlich  nie  ge- 
druckte) Oratio  de  Papista  ethnicissaute  ^  Revaliae 
1700  habita,  ^als  die  Abschiedsrede  eines  jZöglings  des 
revakchen  Gymnasiums  (s*  Nova  lit.  jnar.  B.  1700 
P*  142)v  noc/i  c/ie'Diss.  med.  de  partus  humai^i  vitalis 
natural!  et  vero  termino  (Praes.  Car.  Prid.  Lu- 
ther, Resp.  Henr.  Dahl^  Revalia-Livono.)  Kilonii 
d».16Jun.  1703.  2%  Bogg.  4.  (5.  Nova  lit.  mar.  B.  1703 
P-  206) ;  weil  der  von  uns  genannte  He  inr*  Dafil  damals 
nodi  in  Reval,  und  Theolog  war*  Doch  scheint  es  nichts 
me  SchwK^artz  meint ^  dafs  in  obiger  Notiz  das  Leben 
zweyer  Männer  gleiches  Namens  vermischt  worden  («.- 
Carlbl.   S.  53). 

Vergh  Nord.  Mise.  IV.   40.    {nach  Bidermann's    Altes   UAa 
Neues  von  Schulsachen.  I.  975.  s8l*)  u.  XKVU.  sgi. 

VON  Dahl  *)  (Heinwch  2.). 

Sohn  des  nachfolgenden. 

Studirte  von  seinem  i5ten  bis  xSten  Jahre  auf  der  Ritter- 
und  Domschule  zu'  Reval^   und  dann^  nach  einer  Unterbrc- 


*)  So  nannte  und .  schrieb  et  sich ;  sein  Vater  hatte  sich  nur 
Dahl  schlechtweg  genannt.  Dieser  war  ein  ^ohn  des  vov-r' 
genannten  revalschen Professors  Heiniich  Dahl.  VergU 
Carlbl.  S.  53. 


4qo  V.  t>AB£'  (Heinrich  2.)« 

ehung  von  zwey  Jahren  ^  die  er  hty  seinen  Aihern  zuBrachte, 
zu  Jena,  wo  er  Anführer  der  Studenten  bey  dem  Auszuge  nadi 
Erfurt  1792  war.     Im  folgenden  Jahre  verlief s  er  die  Uni- 
versität  und   wurde  Hauslehrer   bey  dem    Generallieuienaut 
Jasihow  zu  Moshau^   auch  zugleich  als  Sergeant  6ey  der 
preobraschenshischen  Garde  eingeschrieben.     Naoh  drey  Jah- 
ren ging  er  nach  St.  Petersburgs  um  in  der  Garde  zu  die- 
nen;  da  aber  damals  gerade  die  Kaiserin  Katharina  11 
gestorben  war  und  Kaiser  Paul  die   Vorzüge  der  Garden 
aufhob  s  richtete  er  eine  Bittschrift  an  den  Kaiser  ^  welche  die 
Folge  für  ihn  luttte^   dafs  er  zum  gemeinen  Soldaten  bejm 
WeKkoluksehen  Infanterieregiment  degradirt  und  nach  V^ibur^ 
zu  jenem  Regiment  ^geschickt  wurde ^    mit  welchem  er  nach 
Willmanstraxid  an  die  schwedische  Grunze  gehen  mufstu  Nadi 
svenigen  Monaten  wurde  er  nach  St.  Petersburg  zurückgeholt 
'  und  als  Feldjäger  {er  selbst  sagt  Kabinetskourier)  gebraucht. 
Als  solcher  machte  er  eine  Reise  nach  Dresden  und  nach  Ber- 
Un^  wurde  aber  bald  ( 1797)  nach  der  Festung  Omsk  in  Sibi- 
rien geschickt  j  um  Feldjägerdienste  auf  der  sibirisdien  Linie 
zu  thun^  im  März  des  folgenden  Jahres  indessen  wieder  nadi 
St,  Petersburg  zurückberufen.     Von  dort  ging  er  als  Fdd- 
jjäger  ndt  dem  Fürsten  Repnin  auf  dessen  Gesandtschafts- 
f  Osten  nadi  Berlin  und  Wien^  wurde  auch  1799  nadi  London^ 
dann  nach  Karlsbad  u.  «•  w*  gesdilckt.    Aber  wegen  Dienst- 
versehen wagte  er  nicht  wieder  nach  5r.  Petersburg  zurück- 
zukehren^ sondern  begab  sich  nach  Wittenbergs  wo  er  als  Stu- 
dent lebte  y  sidi  den  Handlun&wisserKchaften  widmete  und  der 
Verzweiflung  nahe  war.    Fr  ging  nunmehr  im  Februar  1800 
nach  Hamburg  zu  dem  englischen  Negocianten  Strothers^ 
bey  dem  er  sich  eine  Zeitlang  als  Handlungsdiener  auf  hielte  dann 
nach  Leipzigs  und  lebte  dort  als  Sprachmeister  Heinrich; 
endlich  aber  nach  Warschau^  wo  er^  auf  Begnadigung  des 
Kaisers  wartend^  PrivatefZiehtr  in  dem  Hause  eines  Herrn 
V.  Dan  gel  war.     Diese  wurde  ihm  jedoch  nicht  und  er 


V.  Dahx  (H»  d.)*    Dahl(J.HO*    (Komrad).    401 

hlith  in  War8€haUf'm>  er  1807  aus  Furdit  vor  dm  mrücken^ 
An  Franzosen  ^  weil  er  sieh  nebenher  aufs  Spioniren  gefegt 
hatte^  seinem  Leben  -durch  einen  Sturz  aus  dem  Fenster  ein 
Ende  machte*  Geb.  auf  dem  Pastorate  Goldenbeck  in  Fsth- 
landam  8  April  1770,  gest.  1807. 

Die  Weltgeschichte  aus  'ihrem  höchsten  Gesichtspunkt  ■ 
betrachtet.  Nebst  einem  Anhange,  die  unglückliche 
Lebensgeschichte  des  Verfassers  enthaltend.  Ist^r  Bd. 
Germanien  (Leipzig)  1804-  3  unpag.  Bogg.  u.  264  S.  — 
2ter  Bd.  Kurzer  Abrifs  meines  Lebens.  £beiid.  1804' 
y^  unpag.  Bog.  u.  S.  265-514.     8.      » 

Fer^A  seine  eigne  ebenangeführte  Lebensgeschichte,  —  Meuiels 
G.  T.  Bd.  17.  S.  375.  —  Authentische  Nachricht  von.  dem 
am  ig  Jul.  179s  gehaltenen  Auszuge  der  Studirenden  aui 
Jena  und  von  dem  Wiedereinzuge  derselben ,  neb«t  einer  ge- 
treuen Darstellung  der  Ursachen,  welche  diese  Begebenheit 
veranlafsten.    Von  einem  Ungenannten,     j  799.    46  S.  8* 

Dahl  (Joachim  Heinrich). 

Sohn  von  Heinhich  i.  u.  Vater  des  vorhergehenden. 

Wurde  seit  1727  in  Reval  erzogen ^  studirte  in  Jena  von 
1738  bis  1743,  ward  Pastor  zu  Goldenbeck  in  Flsthlandij^S 
{ord,  am  20  Julius ^  nicht y  wie  Carlblom  hat^  am  i3), 
Propst  1775,  legte  das  Propst amt  nieder  17  89,  und  ww^ 
Senior  des  esthländischen  Ministeriums  se^t  I787,  Geb.  zu 
Riga  am  26  November  17 19,  gest.  am  6  JÜovember  1796, 

In  der  esthriischen  Postillt  JutlusXe  Ramat  (^zuerst  Reval, 
1779.  4.)  ist  die  Predigt  am  löten  Sonnt-  n.  Trin.  yon 
ihm. 

Vergl.  Carlbl.  S.  53. 

« 

Dahl  (Konraö). 

Studirte  Mtdicin  zu  Halle  ^  promovirte  daselbst  j  wurd^ 
Herauf  Generalstabsdohtor  bey  der  russischen  Armee^  und  end- 
lidi  Oberarzt  bey  dem  Militärhosfkal  in  Moskau»     Geb.  zti  * 
Pernau  am  •  •  • ,  gest.  •  •  •  . 

/.  Barid.  4^ 


402  DaHL  (KoNAAd).      D AHX.BEBL6  (ErICb), 

Diss«  de  incongruo  diaphoreticorum  usu,  frequenti  affec- 
tuum  exanthematicoruin  causa*  (Praes.  Büchnero.) 
Halae,  1751.     4. 

,    Verßl.  Richteis  Gesch.  der  Medicin  in  Rufsland  Th.  3.  5. 48g. 

D AHLBERG   (EriCH). 

Graf  auf  Skenas^  Freyherr  auf  Ströppstadti  Erbherr 
auf  ^Werder  f  verlor  seinen  Vater  ^  einen  Landkammtrier  m 
Schweden^  frühzeitig  und  genofs  deshalb  nur  wenig  Unter- 
richt ;  gleichwohl  ward  er  schon-  vor  seinem  zwanzigsten  Jahre 
in  wichtigen  Geschäften  gehraucht.  Er  legte  sich  auf  die  . 
Kriegsbaukunst  und  erhielt  1648  eine  Ingenieurstellei  später 
die  Generaldirektion  über  alle  Festungen  in  Schweden.  Im 
polnischen  Kriege  i657  diente  er  als  Oberquartiermeister^ 
wurde  1660  am  23  November  a/s  Oberstlieutenant  des  süder- 
mannländischen  Regiments  geadelt^  1687  am  8  Julius  Landes- 
hauptmann über  Jönkiöpings-Lehn  und  zugleicli  Generalmajor 
von  der  Infanterie  ^  auch  in  demselben  Jahre  am  24  December 
Freyherr^  1692  am  5ten  November  Generalfeldzeugmeister^ 
1693  arh  II  März  königlicher  Rath^  Generalgouverneur  von 
Sremen  und  Verden  ^  auch  schwedischer  Grafy  am  12  Julius 
desselben  Jahres  Feldmarschall  ^  und  1696  Generalgouverneur 
von  Livlund  und  Riga^  imgleichen  Kanzler  der  Universität 
Dorpat,  'Als  solcher  zeigte  er  die  Versetzung  der  'Universität 
von-Dorpat  nach  Pernau  in  einem  deutschen  Plakat  vom 
17  Junius  1699  an  (abgedruckt  in  den  Novis  lit.  mar.  B« 
1699  p.  267  )  und  eröffnete  den  neuen  Musensitz  zu  Pernau 
mit  einer  (schwedischin)  Rede.  (S.  ebend.  p.  358.)  Avf 
seine  Bitte  erhielt  er  1702  den  Abschied.  Geb.  am  10  Oktober 
1625,  gest.  zu  Stockholm  am  16  Januar  I7q3. 

Zeichnungen  zu  Peh.r  Lagerlöfs  Suecia  antiqua  et 
hodierna  (weldies  Werk  oft  unter  Dahlbergs  Namen 
vorkommt^  und  zu  Pufendorf  de  rebus  gestis  Caroti 
Gustavi. 


Dahlbeag  (E.).    TOM  Daxe»  (Heinr.).    (Job,).    4o3 

*  • 

Landkarten«     (S.  Nova  lit.  mar.  B.  1704  p«  28») 

Sein Bildnifs von  Fritzschin  Schlozers  schwed. Biograph.  — - 
Die  schwedische  Akademie  liefs  ihm  zu  Ehren  eine  Medaille 
prägen,  die  auf  dem  Titel  des  isten  Bandes  ihrer  Schriften 
gestochen  ist. 

VtrgL  seine  Lebensbeschreibung  in  Svenska  Academiens  Hand- 
lingar  Th.  i.  —  Nord.  Mise.  XVUI.  493«  nach  Stiern- 
manns  Matr.  S.  30.  —  Dessn  Verz.  der  Bücher  S.  353.  — 
Gezelii  Biograph.  Lexik.  I.  Qii.  -^  Schlozers  schwed. 
Biograph.  I.  594-540.  —  Gad  eh.  L.  B.  Th.  1.  S.  187-189. — 
Dess.  Livl.  Jahrb.  bey  den  J.  J.  1696  ff.  —  Müllers  S<^mml. 
zuss.  Gesch.  IX.  919.  -«-Adelung  s.  Jocher. 


TOM  Dalen,  auch  tom  Dale  oder  zum 
Thale,  lat.  Vallensis  (Heinrich). 

Sohn  des  nachfolgenden  und  Bruder  von  Simon  i. 

Studirte  1604  in  Jtniu    Geh*  zu  Riga  am  •  • . ,  gest. .  ••' 

Oratio  de  abrogandis  Bachan^libus^  scripta  et  recitata  in 
Academia  Salana.     Jenae,  16'04«.     4< 

Selectiores  aliquot  juris  controversi  quaestiones  ex  mate- 
ria  de  usucapionihus.  (Praes.  O.  Fomanno.)  Ibid. 
1605.  '4*  C-^^/  <^^^  Ti^^l  beydei'  Schriften  nennt  er  Mich 
zum  Th  ale.) 

r 

TOM  Dai^en  oder  zum. Thale  (Johann). 

Vater  des  vorhergehenden  und  nachfolgenden. 

War  sdion  iSyS  Prediger  der  lettischen  Gemeine  zu  Riga^ 
fvtldie  damals  die  dortige  Jakobikirche  benutzte.  Als  diese  i582 
dm  Jesuiten  eingeräumt  war^  wurde  der  wuerdessen  arrtSMärz 
d^stlben  Jahres  zum  Pastor  am  JJom  g^ewählte  Dalen  hart 
Von  ihnen  verfolgt  und  auf  seine  Bestrafung .  wegen  einiger  in 
fredigten  gebrauchten  Ausdrücke  Jey  dem  königlichen  Statt-^ 
J^ter^  Kardinal  Radzivi l^  den  nur  die  muthigen  Aeusse- 
rungen  der  rigaschen  Bürger  von  Gewaltthätigkeiten  gegen  \^ 
^  Verläumdeten  zurückzuhaken  im  Stande  woren^  gedrun^ 


404  tOM  Dalen  (Tohakk).    (Simon  t«)# 

gen.  Am  23  Augutt  l587  ppar  Dalen  ^igenwärtigi^  ak 
die  Kirche  den  Jesuiten  wieder  abgenommen  und  der  kttischm, 
ßemeine  zurück  gegeben  wurde  ^  und  1699  erhielt  er  die  06er- 
pastor stelle.  Geb.  zu.,.^  gest.  am  5  Januar  1611  oder 
1612. 

Litttische  Uebersetzung  eines  Hymnus  vor  Palmen  r  R'ex 
Christe,  Dei  Patris  verbum;  in  dem  sogenannten  letti- 
schen Handbuche :  Psalmen  vnd  geistliche  Lieder  oder 
Gesänge 9  welche  in  der  I^irchen  Qpttes  \l\x  Riga  und 
anderen  Oertern  Lieflandes  mehr ,  in-  Lieffländischer 
Pawr-Sprache  gesungen  werden.  Dem  gern  einen  Haus- 
gesinde vnd  Pawren  zur  erbawung  nutz  vnd  frommen* 
(Gedruckt  zu  Riga  in  Lieffland,  bey  Nicolaus  Mollin 
1613.  100  BIL  4.  ohne  das  Register.  — •  Neu  und  ver- 
mehrt auf  gelegt  :.Ehend.  bey  Gerhard  Schröder  1632.  4. 
in  der  ersten  Ausgabe  Blatt  3<5.  —  Lettische  Uebersetzung 
eines  Lntroitus  auf  Ostern:  Resurrexit,  quid  quaeritis 
vivum  apud  mortuos.;  ebend.  Blatt  54  u.  55* 

Ein  Brief  an  Chytraeus  vom  5  Mai  1585*  worin  er  aus- 
führliche Nachricht  von  den  frühesten  'Vorfällen  ftey  den 
Kalenderunruhen  giebu  (S.  Benj.  Bergmanns  histor. 
Schriften.  II.  9.) 

Vergf.  Nord,  Mise.  IV.  40.  u.  XXVII.  889.  —  Bergmanns 
Gesch.  der Rig.  Stadtkirch.  I.. 36.  —  ZimmermanusL^^^* 
Lit.  S.  14. 


TOM  Dalen  oder  zum  Thale  (Simon  i.)» 

Sohn  des  vodiergehenden ,  Bruder  von  Heinrich  und 

Vater  des  Dachfolgenden. 

War  Prediger  zu  Riga^  man  weifs  aber  fveder  bey  wel- 
cher Kirclie^  noch  seit  vifann^  und  wurde  am  17  Julius  1646} 
wegen  Alters  und  Kränklichkeit;,  seines  Anitea  entlassen»  Geb. 
XU  Riga  ctm  •  •  • ,  gest.  am  10  Januar  1647. 

Oratio  de  hello  antiturcico.  Rostochii,  1599*  ^  Bögg<  4< 

VergL  Nord.  Mise.  IV.  41.    —    Bergmanns  Gesch.  der  Big* 
ötadÜLixchen«  L  59. 


TOM  Dai^bt  (Simon  o.)«   Daxinus  (Oulvb  Sunokis),    4o5 

TOM  Dalen  oder  zum  Thale  (Simon  2.). 

Sohn  des  vorhergehenden« 

^Wurdt  am  27  Februar  1644  als  Prediger  zu  St.  Georg 
in  Riga  ordinirt.  Geb.  daselbst  am  • .  • ,  gest.  an  der  Pest 
am  9  Januar  iGSy^ 

Disputatio  publica  de  Del  attribatis,  tarn  in  genere,  quam 
in  specie.  (Praes.  Herrn.  S am  so  nie.)'  R.igae,l632.  4. 
(Er  sdireibt  seinen  Namen  hier  und  bey  den  zivey  folgenden 
Schriften  zum  Thale,) 

Oratio  de  incarnatione  iilii  Dei.  domini  nostri  Jesu 
Christi  y  conformata  ad  exemplar  orationis  Tullianae 
pro  M.  Marcello,     Kigae,   1632.     2  Bogg.  4. 

Disp.  de  ente  rationis.  (Praes.  Joh.  Struborgio.} 
Ibid.  1633.     1  Bogg.  4. 

Disp.  theol.  de  autoritate  et  perfectione  scripturae  sacrae« 
(Praes.  Steph.  Glotz.)  Rostochii,  1635*  2  Bogg.  4* 
(Hier  und  bey  der  folgenden  Schrift  heifst  er  zum 
Dalen.) 

Epithalamium  in  honorem  nuptiarum  Nie.  Hanenfeld« 
Antverpiae,  1639«     1  Bog.  4. 

Honor  exeqüialis  Dominus  Gustavo  Carolo  et  Eberhardo 
Comitibus  Hörn  exhibitus.  Rigaeyiß55«  4  unpag.  S«  4« 
(Hier  schreibt  er  sich  zum  Dal e.) 

Verg/.  Nord.  Mise.  IV.  41.    —    Bergmanns  Gesch.  der  Rig. 
Stadtkirchen.  I,  41«     • 

•  Dalinüs  (Olaus  Sünonis). 

Studirte  um  i65i  zuDorpat.     Geb.  in  der  schwedischen 
Provinz  Westgothland  •  •  • ,  gest. . . , 

Oratio  de  pietate.     Dorpati,  1651«     4* 

Disp*  theol.  in  Ps.XV.  Davidis^  selectissimas  notas  exhi* 
bens.    (Praes.  Andrea  Virginio«)    Ibid.  16^2*  4* 

Disp.  IV.  ordinaria  de  s^ripturai  sacra,  continens  quae^ 
stiones  de  ejusdem  divina  auctoritate.  (Praef»  Gabr« 
Elvering.)     Ibid.  1654.     4. 

yergl.  So  mm.  p.  ^f^.  173.  887* 


4o6    Dambkb  (Bsünhard).    v.  Damm  (Gsorge  i.)* 

Dambke  oder  Damke  (Bernhard). 

Besuchte,  um  Jurisprudenz  zu  studiren,  deutsche  und 
französische  Universitäten^  unter  andern  Orleans^  wo  er 
l636,  eines  verdächtigen  Umganges  halber  ^  in  Verhaft 
kam,  aus  dem  ihn  der  damalige  schwedisclxt  Abgesandte  zu 
Paris y  Hugo  Grotius^  bejreyte.  In  der  Folge  wurde  tr 
Sachwalter  in  Riga.  Geb,  zu  Hamburg  i6i3i  gest.  am 
8  März  i656. 

Agapeti  adhortationes  de  bene  administrando  imperio. 
(^Auch  mit  dem  Titel:  Scheda  regia,  praeceptorum  de 
officio  boni  principis.)     Basileaey   1633.     8. 

Lessus  heroicus ,  ein  Klaggedicht  auf  den  Tod  seines  Vaters^ 
eines  Predigers, 

Vier  Briefe  an  Gerhard  Vofs,  in  de«  letztern  Briefen. 
London,  1690. 

Vergl.  Witte  D.  B,   Tom,  IL  p,  74.  *-  Gadeb,  L,  B.  Th.  1. 

i 

V 

VON  Damm  (George  !.)• 

>  ■ 

Studlrte  erst  zu  Leipzigs  dann  zu  Rostock ^  wurde  Mer 
16 52  Magister  und  i65j  Diahonus  zu  St.  Johannis  in  seiner 
Vaterstadt^  aber  schon  nach  zwey  Monaten  raffte  Hin  die  Pest 
hin.     Geb.zu  Riga  am  •  •  • ,  gest.  am  12  Septemberi65j' 

Disp.  de  fundamento  affirmativae  praedicationis.  (Praes. 

Jo.  Brevero.)     Kigae,  1647.     2%'Bogg.  4- 
Disp.  de  conscientia.     (Praes.  Hieron.  Kromayer.) 

Lipsiae,  1649-     3  Bogg.  4. 

Exerc.  theol.  de  fato  calvinisticoy  in  Deum  pariter  et  bo- 
jnihes^  injurioso   atque   contumelioso    totamque  adeo 
^religionem  evertente.  (Praes.  D«  Casp.  Mauritio.) 
Rostochü»  1652*     1  Alphab.  4* 

Ver^L  Nord.  Mise.  IV.  49.  XXVII.  ss3«  —  Bergmannt  Geicb» 
d.  Big.  Stadtkixchen.  L  43. 


V«  Damm  (G.  a»),  Damm  (K.  M#)«  Dakckwart  (X);  407 

VON  Damm  (George  2. )• 

Studirte  zu  Rostock  und  wurde  1707  {ord.  am  3  Sept.) 
Pastor  zu  Wolfarth,  Geb.  zu  Riga  1676,  gest.  am  24  Junii» 
1710  an  der  Pest» 

Oiss.  philos«  examinans  Cartesianam  methodum  convin- 
cendi  atheum*  (Praes.  Zach.  Grapio.)  Kostochii« 
1700.     6  Bogg.  4* 

Vergl,  Nord.  Mise.  IV.  43.;  nach  Joach.  Manselii  Tract&tus 
de  Geor^iis  fama  ac  eruditione  claris.  p.  97. 

Damm  (Karl  Magnus), 

aus  Repal^  studirte  in  Dorpat  und  promovirte  daselbst  am 
8  August  1808  zum  Magister  ^  am  23  September  desselben 
Jahres  aber  zum  Dr.  der  Medicin  und  Chirurgie  ^  und  ist 
gegenwärtig  Kollegienrath^  auch  Ritter  des  St.  Annen-Ordeps 
der  2ten  und  des  St.  Wladimir*  Ordens  der  4ten  Kl. 

Diss.  med.  inaug.  de  Blennorrhagia,  pathologice  et  the- 
rapeutice  considerata.     Dorpati^  1808*     60  ä«  8* 

Danckwart  (Johann), 

Studirte  in  Halle  ^  wurde  1776  Pastor  zu  Dahlen  (ord. 
am  8  ATfly),  1791  Assessor  des  livländischen  Oberkonsisto- 
riums^  1799  Geheralsuperintendent  und  OberhonsistoriaU 
pr'dsts.  Geb.  zu  Riga  1747,  gest.  auf  dem  Gute  Lin- 
denhof  bey  Wenden  ^  wo  er  eben  zum  Besuche  war^  am 
i3  Julius  i8o3. 

Am  Krönungsfeste  in  der  Kronskirche  zu  St«  Jacoli  ge- 
~  sprochenes  Kirchengebet;  in  den  Erinnerungen  an  das 
Jahr  1801  in  Amtsvorträgen  S.  123-130.  —  Am  Ge- 
burtsfeste Ihro  Maj.,  der  verwittweten  Kaiserin  voll 
Bufsland^  Maria  Feodorowna,  den  14  October  1801» 
Kirchengebet;  ebend.  S.  131-136* 

F«''^/.  Sanntags  Gedächtnifspredigt  auf  ihn,  in  dess.  Formu- 
laren, Keden  und  Ansichten.  III.  ]5''44.,  auch  ebend.  S.  1-7.— 
Bergmanns  biograph.  Nachr*  voiilivL  Gen.  Sup.  S<  15« 


4o8    Davoelts  (D.).    Darnat  (F.  A.).    Dai^(M.). 

Dakielis  (Daotel). 

•  Nadi  seinem  Geburtsort  auch' Ny eopensis  genannt ^ 
studirte  in  Dorpat  um  1648.  Geb.  zu  Niköping  in 
Sudermannland  am  . .  • ,  gest,  •  •  • 

Passio  Domini  et  jalTatoris  nostri  Jesu  Christi  secnndum 
Matthaeum.    Oratio  metrica.    Dorpati,  1648«    4* 

Disp.  de  inventione  rhetorica.  (Praes.  Laur.  Lude- 
nio.)     fbid.  eod.     4* 

VergL  So  mm.  p.  63«  «33» 

»  

Darnay  (Friedrich  Alexander). 

Doktor  der  Tfieologie. 


•  •  • 


Aelation  fidelle  de  la  victoire  rapport^e  sur  les  Saxons 
par  Charles  XII.  Tan  1701>  conformeä  la  relation  sue- 
doise.  4.  (Sie  hat  die  Sehlacht  am  linken  Dunaufer  zum 
Gegenstände^^ 

Dau  (Michael). 

Wurde  9twa  1682  Rektor  der  Kronschule  zu  Dorpat^ 
Wobey  er  auch  Diakonus  an  der  dasigen  Johanniskirche  mu 
•  übernahm  r683  das  Konrektorat  am  rigaschen  Lyceum^  trat 
cber  noch  vor  Jahresfrist  wieder  in  seine  frühere  Lehrstilh  zu 
Dorpat  ein^  wurde  1693  Professor  der  theoretischen  Philo' 
Sophie  f  1695  Prof essor  der  Beredsamkeit  und  Dichtkunst  zu 
Dorpat^  und  verwaltete  das  akademische  Rektorat  in  den  Jah- 
ren 1695,  1699  und  1702  zu  Dorpat  und  Pernau^  nachdem 
1699  die  Universität  von  Dorpat  hierher  versetzt  war.  Neben 
seiner  Professur  bekleidete  er  auch  das  Bürgermeisteramt  zu 
Pernau.  Bey  der  Belagerung  der  Stadt  17 10  war  er  bereit^ 
nacli  Schweden  abzugelten^  wurde  ab^r  auf  einem  Spazier- 
gangt  mit  dem  Prof ^8or  Palmrooth  von  den  Russen  ge- 
fangen  genommen  und  ins  Lager  vor  Riga  abgeführt^  von  wo 
er  jedoch  bald  wieder  nadi  Pernau  zurückgekehrt  zu  sep 
scheint.    Geb.  zu  Marietiburg  in  Preussen  am  •  •  • ,  gest,  zu 

Piunmi  171g  m  ihr  Pw. 


Dau  {Michael),  409 

Di<p.  de  lege  uaturalL  (Resp.  Andrea  Melifs» 
Arensb«)     Dorpati,  1694*     4» 

Exerc.  acad.  de  astrologia  judiciaria.  (Resp.  Aryido 
Mollero,  Dorpat.)     Ibid.  1695-     5%  Bogg.  4- 

Cogitata  de  mediisintroducendiphilosophiam  eclecticam. 
Adjectä  est  ob  affinitatem  argumenti  Diss.  Jo.  Ludov« 
Viyis  de  vita  et  moribus  eruditi.     Ibid.  eod.     4» 

Disp.  de  trinitate  Piatonis  et  Platonicorum.  (Resp. 
Henr.  Christian©  Wagnero,  Saxone.)  Ibid.1696. 

35  S.  4.  / 

Disp.  de  immortalitate  ^nimae  ex  lumine  naturae  de- 
monstrabili,   (Resp.  P etro  Kn oll.)    Ibid.  1697.    4. 

Disp.  de  revolutione  animarum  ethnico  rabbinica  earum- 
que  praeexistentia.  (Resp.  Mich.  Witten  bürg, 
Suxna  Semgallo.)     Ibid.  eod.     57  S.  4» 

Progr.  ad  orat.  Theod.  Franc.  Kopf.  Ibid.  1698.  1  Bog. 
Fol. 

Progr.  ad  orat.  Andreae  Erichsohn  de  laude  theologiae 
moralis.     Ibid-  d.  25  Apr.  1699.     Form.  pat. 

Progr.  ad  orat.  Pauli  Mey  de  officio  boni  oratoris.  Ibid» 
d.  U  Dec.  1699.  ... 

Der  närrische  und  elende  Atheist  oder  der  also  genann- 
ten grofsen  Religion  jämmerliche  Beschaffenheit,  aus 
dem  Licht  der  Natur  kürzlich  vorgestellet.  Zu  Ende 
sind  beygefüget:  j)  Der  Beweis  aus  D.  Georgii  Calixti 
Schriften,  -wodurch  auch  ein  Heycie  durch  die  gesunde 
Vernunft  kann  überzeuget  werden,  dafs  die  heil. 
Schrift  Gottes  Wort  sey.  2)  Aus  Hug.  Grotii  Büchern 
von  der  Wahrheit. der  christlichen  Religion,  da  die 
Einwürfe  wider  etliche  BücKer  der  heil.  Schrift  gründ- 
lich beantwortet  werden.  Dörpt,  gedruckt  bby  Joh. 
Brendeken  (l699).     126  u.  26  S.  8. 

Exerc.  physi  de  sensibus  brutorum.  (Resp.  Abrah. 
P.  Carstenio,  Wib.)     Pernayiae,  1699.     32  S.  4I 

Epistola  ad  Joh.  Andr.  Dorsch  de  atheismo,  qui  Chri- 

stianp  Thomasio  a  quibusdam  imputatur.     Ibid.  1699« 

1%  Bogg.  4. 
Meletema  acad.  de  occultatione  scientiarum  apud  vete- 

res.     (Resp.  Georgio  Dannenberg,  Wib.  Garel.) 

Ibid.  1700.     3  Bogg.  4. 

/.  Band.  4^ 


410         Dau  (Michael).    Dauth  (Reinhold). 

Progr.  ad  orat.  Joh.  Frid.  Buchmanni  de  iniquis  haud 
raro  litterarum  earumque  cultorum  praemiis.  Pemay. 
d.  11  Mart.  1700. 

Progr.  ad  orat.  Theod.  Franc.  Kopf  de  liberata  Riga. 
Ibid.  d.  14  Jul.  1700.  > 

Sittenspiegel.      1701.  ... 

Mehrere  Programme. 

Reden 9  die  er  gehalten:  l)  De  optima  philosophandi 
ratione,  bey  seinem  Amtsantritte  als  Professor  der  thtor^ 
tischen  Philosophie  den  ij  Januar  1694.  —  2)  De  eloquen- 
,tiae  latinae  difficultate,  als  er  Lehrer  der^Beredsamkdt 
und  Dichtkunst  wurde.  -^  3)  De  molestiis  illorum,  qui 
gerunt  magistratum,  bey  Abgäbe  des  Kektorats  im  Di- 
cetnber  i6g5.  —  4)  De  migratione  litterarum,  ah  er 
die  Verlegung  der  Universität  von  Dorpat  nach  Pernou 
ankündigte,  —  5)  De  praejudiciis,  bey  Niederlegung  des 
Rektorats  am,  i3  December  1699.  —  6)  ^^  propagatione 
militum  spiritualium ,  bey  derselben  Gelegenheit  am 
16  Dec.  1702.  •—  7)  Trauerrede  auf  König  Karl  XI. 
am  26  Nov.  1697-  —  8)  Apf  den  Tod  des  Prof.Uppen- 
dorf  am  21  Jan.  1699.  —  9)  Am  Geburtstage  des  Kö- 
nigs Karls  XII.  am  18  Jun.  1700-  —  lO)  Parentation 
auf  den  Prof.  Sarcovius  am  21  Jun.  1704.  (^Ob  diese 
'  Reden  alle  oder  welche  vondhnen  gedruckt  worden^  kann 
nicht  gesagt  werden.^ 

Gab  heraus:  Jac.  Thomasii  schediasma  historicum.  Dor- 
pati,   1694.  •  -  •     ('S.  Nova  lit.  mar.  B.  1704  p.  28.) 

Verff/.  Müllers  Samml.  russ.  Gesch.  IX.  SS5-997.  -^    Gadeb. 
L.  B.  Th.  1.  S.  190-199.  —  Livl.  Schulbll.  1815.  5.  945* 

Dautö  (Reinhold). 

Studirte  zu  Wittenberg  und  Jena^  erhielt  die  Magister- 
würde  und  wurde  1690  Pastor  zu  Roop.  Geb.  zu  Riga  l663) 
gest.  an  der  Pest  1710. 

Plato  coecutiens  et  vitia  nobis  nolentibus  fieri  statuens. 
(Praes.  Christ/iano  Böhfensee.)  Witteb.  1686» 
'3  Bogg.  4. 

Episcoporum  et  presbyterorum  jura,  vi  juris  divini  quac- 
«ita.  (Praes.  Valent.  Velthem.)  Jenae  (nicht 
2u  Wittenberg ,  wie  Fischer  sagt)  1688.  13  Bogg.  4. 


Daüth.    v.Dehk«    v.DEXteiG.    Demibow.    411    » 

Gedichte  bey  vef^chiedenen  Gelegenheiten,  ah:  auf 
Königs  Karl  XII.  Ankunft  in  Riga  nach  dem  Siege  bey 
Narva.     Riga,  1701-     1  Bog.  Fol, 

Vergl*  Gadeb.  L.  B.  Th«  i.  S.  199*  —  Nord.  Mise.  IV.  175. 

VON  Dehn  (Joachim), 

Studirti  die  Rechte  zu  Göttingen,  nahm  daselbst  ij88 
dit  juristische  Doktorwürde  an ,  war  nach  seiner  Rücikunft 
eine  Zeitlang  Rechtskonsulent^  auch  später  Landf^^aiseri- 
geriditssekretär  y  und  lebte  zuletzt  als  Landfvirth  auf  seinem 
Gute  Weltz  in  JVierland.  Geb,  zu  Reval  am  10  Decemben 
1764,  gest.  am  2  Junius  18 1 6. 

Diss.  inaug.  jurid.  de  assecuratione  maritima»  Gottingae, 
1788.     96  S.  4. 

VON  Delwig  (Johann). 

Erbherr  auf  Thoal,  studirte  löSy  zu  Vpsala  und  war  bey 
dem  bekannten  Geschichtschreiber  Loccenius  im Haus^ •  •  • 
Geb.  in  Livland  zu. ,,  ^  gest.  •  •  • 

Oratio  memoriae  Gustavi  Adolphi  Magni,  Suecorum, 
GothoTum  Vandalorumque  regis  etc.  gloriosissiipi,  pu- 
blice in  inclyta  Suecorum  Universitate  Upsaliensi 
XXVII.  Jun.  anno  MDCXXXVII.  habita.,  Upsaliae, 
1637.     Fol. 

Vergi.  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  5.  199. 

Demidow  (Pawl  Gregoriewitsch). 

Erhielt  in  seiner  Geburtsstadt  bis  1751  die  erste  Erzie- 
hung von  dem  Professor  Slgismundij  setzte  dann  bis  ij56 
seine  Studien  in  Deutschland  fort^  besonders  zu  Gottingen 
wid  Freyberg  im  Erzgebirge,  machte  darin  eine  grofse  Reise 
durch  das  südliche  Deutschland  ^  dU  Schweiz^  Italien^  FrjsLnk- 


413   Demidow  (Pawi.  Gregortewitsch).  Demoulin. 

rwJi^  die  Niederlande^  England  und  Schottland ^  und  begab 
'sich  hierauf  über  Kopenhagen  und  Stockholm  nadi  Upsal,  um 
Linne  zu  hören,  Maid  nach  seiner  Rückkunft  in^St.  Peters- 
burg unternahm  er  wieder  grofse  Reisen  in  seinem  Vc^erlande, 
eine  hauptsächlich^  um  die  Bergwerke  in  Ehaterinenburg  ken- 
nen zu  lernen^  und  1772  eine  zweyte  ins  Ausland,  Seit.  1773 
lebte  er  meistens  in  Moskau  oder  auf  seinem  nahe  gelegenen 
Landgute  Lewonowa ,  beschäftigt  mit  Studien  und  hochver- 
'  dient  nicht  blofs  um  die  Moskausche  Universität  j  auf  welcher 
er  eine  Lehrstelle  für  die  Naturgeschichte  stiftete ,  und  der  er 
seine  reichen  Sammlungen  schenkte^  sondern  auch  um  & 
höhere  Geisteskultur  in  Rufsland  überhaupt,  durch  die  Grüri' 
düng  des  Athenäums  zu  Jaroslaw.  Er  war  zuletzt  Geheimer- 
rath^  Ritter  verschiedener  Orden ,  Ehrenmitglied  der  ökono' 
mischen  Gesellschaft  zu  St.  Petersburg ,  der  Universität  Mos- 
liauy  auch  der  physisch -medicinischen  Gesellschaft,  so  meder 
Gesellschaft  der  Naturforscher  daselbst  w.  s.  iv.  Geb.  zu  Reval 
am  29  December  1738,  gest.  zu  St.  Petersburg  am  1  Julius 
1826. 

Catalogue  systematique  des  livres  de  la  bibliotheque  de 
Paul  de  Demidoff  etc.  Arrang^  suivant  son  sysl^me 
bibliographique,  Dispos^  et  mis  en  Ordre  par  lui- 
in^me.  Public  avec  une  pr^face  par  le  Professeur  Fi- 
scher, k  Mo^cou,  1806.  4*  Auch  mit  dem  Titel: 
Museum  -  Demidoff.  Tome  premier,  contenant  Ifl 
catalogue  de  la  bibliotheque. 

Ihm  zu  Ehren  wurde  auf  allerhöchsten  Befehl  eine  MedaJ"« 
(geprägt,  die  vor  dem  eben  genannten  Catalogue  abgebildet 
ist ,  so  wie  sich  vor  demselben  auch  sein  Biidnifs  in  Kup»^ 
befindet. 

VergL  Fischers  Vorbericht  zu  dem  Catalogue  systematique  etc. 
und  daraus  Mitauische  Wöch.  Unterh.  Bd.  5.  S.  334  ff«  "^ 
Bauers  Denl^  Würdigkeiten  aus  der  Menschen-,  Völker- uno 

Sittengeschichte  Bd.  7.,  wo  aber  sein  Geburtstag  unrichtig 
angegeben  ist. 

Demoulin,  s^  de  Moulin  unter  M. 


V.  Denffer  (JoHAKN  Heinrich).       '       413 

VON  Denffer,   genannt  Jansen  (Johann 

Heinrich). 

Erbherr  auf  Berghof  in  Kurland ,  wurde  1725  Prediger 
zu  Blieden  {ord.  am  23  August) ^  1733  zu  Kabillen^  im  foU 
gtndm  Jahre  aber  zu  Frauenburg.  Er  hat  sich  viel  mit  Gold- 
madierey  beschäftigt  und  dabey  zum  Theil  sein  Vermögen  ver- 
than.  Geb.  auf  dem  Gute  Stuhrhof  in  Kurland  1700,  gest. 
am  i3  Deceniber  ITJO. 

Vernunfft  und  Erfahrungsmäfsiger  Discours,  darinn 
überhaupbt  die  wahren  Ursachen  der  Fruchtbarkeit, 
wie  auch  Schein-Ursachen  der  Unfruchtbarkeit  der 
Erden  abgehandelt  sind,  umb  die  gute  Sache  des  Gött- 
lichen Seegens  wieder  die  einfältigen  Ankläger  dersel- 
ben zu  vertheidigen.  Mitau  (l74p)*  16  unpag,  und 
1243,4.  Gadebusch  und  Andere  sagen :  „ nebst  6  Ta- 
bellen u,  38  Figuren."  Dies  soll  heifsen:  Mit  6  Kupfet- 
tafeln^  die  3S  Figuren  enthalten.  Uns  ist  aber  kein  Exemplar 
dieser  Ausgabe  mit  Kupfern  vorgekommen ,  wenn  gleich  in 
dem  Buche  Beziehung  auf  Tafeln  und  Figuren  genommen 
wird,  und  wir  glauben  daher,  dafs  nur  das  eine  dem  dama- 
Ugen  Erbprinzen  Peter  von  Kurland  Überreichte  Dedika^ 
tionsexemplar  mit  Zeichnungen  von  des  Verfassers  Hand 
versehen  gewesen  seyn  mag ,  die  zu  dieser  Ausgabe  nicht  ge^ 
stachen  wurden.  -—  2te  von  Dan.  Gottfried  Schreber  be- 
sorgte Ausgabe,  mit  Anmerkungen  und  Register,  auch 
7  Kupfertafeln.     Halle,  1755-     8. - 

Alchymistenlogic  oder  Vernunftlehre  der  Scheidekünst- 
1er ,  um  die  unverständigen  Alchymisten  zu  rechte  zu 
weisen.     Ister  Theil.     Königsberg,  1762.     8. 

Betrachtung  über  die  Gpmel;en,  bey  Gelegenheit  des 
letzterschienenen  Sghweifsterns  aufgesetzt.  Mitau  u. 
Leipzig,  1770.   10  unpag,  u.  35  S.  kl.  8.     Mit  1  Kupfer. 

Eine  von  ihm  sehr  sauber  gezeichnete ,  zwar  nicht  nach 
astronomischen  Beobachtungen,  sondern  geodetisch 
aufgenommene  Karte  von  Kurland,  im  gröfsten  For- 
mat, hatte  er  dem  Herzoge  Ernst  johann  zuge- 
eignet. Sie  übertraf  nicht  nur  an  Vollständigkeit  und 
Menge  der  angezeigten  Öerter,  sondern  auchi  an  Rieh- 


414  'DEPkiN  (Barthoxomaeus). 

V 

tigkeit  der  Lage  derselben,  gewifs  alle  vorhergehen« 
den.     Wo  mag  sie  hingekommen  seyn  ? 

Vtrgl.  Gadeb.L.  B.  Th.  i.  S.  1*^9.  —  Adelung  c.  Jocher.  — 
Meusels  Lexik.  Th,  3.  S*  335. 

Depkin  (Bartholomaeus). 

Sohn  von  Liborius  i. 

Kam  im  Sten  Jahre  mit  seinem  Vater  nach  Riga^  bezog 
1703  die  Universität  Rostock^  wurde  dort  1708  Magister^ 
und  reiste  dann  durch  Dännemark  und  Schweden ,  wo  er  sidi 
zu  Stockholm  und  Upsai  eine  Zeitlang  aufhielt  ^  1709  in  seine 
Vaterstadt  zurück.  Hier  wurde  er  gleich  als  Adjunkt  bey  der 
Stadt  und  'Prediger  zu  Bihkern ,  wo  er  aber  niemals  gepredigt 
haty  angestellt  {ord.  amSl  August  )y  sodann  17  n  Diäkonus 
am  Dom^  17 12  Archidiakonus  an  der  St,  Peterskirche^  1720 
Wochenprediger  y  ,  1724  Assessor  des  StadtkonsistoriumSi 
1725  Oberwochenprediger y  ijSß  Pastor  am  Dom^  und 
1738  Oberpastor  und  Pastor  zu  St,  PetrL  Geb.  zu  I^emsal 
am  25  September  1682,  gest,  am  22  August  I746, 

Der  unvergleichliche  Carl  XIL  Lobschrift  zu  seinem 
Namensfeste.     Kiga,  1703.     4%  Bogg.  4. 

Disp.  theol.  de  sacerdotio  fideliumN.  T.  spirituali,  vulgo: 
vom  geistlichen  Priesterthum.  (Praes.  Joh.  Nie« 
Quistorpio.)     Bostochii»   1706.     44  S.  4. 

Gelegenheitsgedichte  in  lateinischer  und  deutscher  Spra- 
che zu  Rostock  und  Riga« 

Handschriftlich  hinterlief s  er: 

Ein  chronologisches  Verzeichnifs  der  lutherischen  Pre- 
diger in  der  Stadt  Riga  und  ihrem  Gebiet  9  vom  An- 
fange der  Reformation  bis  auf  seine  Zeit  9  xnit  einigen 
die  rigische  Kirchengeschichte  erläuternden  Anmer- 
kungen f  welches  von  Lib.  Bergmann  in  seinem  Ver- 
such einer  kurzen.  Geschichte  der  Rigischen  Stadt- 
kirchen seit  ihrer  Erbauung ^  und  ihrer  Lehrer  von 
der  Reformation  bis  auf  die  jetzige  Zeit  (Riga9i792<  4.)t 
und  in  seinem  zweyten  Versuch  eines  Beytrages  zur  Ri£« 


/ 


DePXIN  (HiEllOKYMUS).      (LiBORIUS  I.).  4i5 

KirehengeBchichte  (EBend*  1794*  4«)  vorzüglich  mit  ie* 
nutzt  worden  ist. 

Verg/.  Gadeb.  L.  B.  T}u  i.  S.  «09.  —  Nord.  Mise.  IV.  175.  — 
Bergmanns  Gesch.  d.  Big.  Stadtkirch.  I.  49.  —   Schwe-. 
der  cur  G^scK.  d.  Big.  Vorstadtkirch.  5.  j^. 

Depkin  (Hieronymus). 

Vater  von  Liborius  i. 

Studirte  inWittenbergy  wo  er  die  Magisterwürde  erhielt  und 
Adjimht  der  philosophischen  Fakultät  war^  und  wurde  Pastor 
2u  Sissegall  vor  i652.  Geb,  zu  Riga  am .  • . ,  gest.  am 
2  Januar  i65j  an  der  Pest, 

Disp.  philos.  de  natura  accidentis  praedicameutalis  in 
communi.  (Praes.  Joh.  Strüborg.)  Rigae,  1645* 
iBog.  4. 

Pojitiones  ethicae  de  virtute  heroica.  (Praes.  Mich. 
Wendler.)     Witteb.  164.7-     2  Bogg.  4. 

Bonus  cives  ejusque  natura  explicata.  (Resp.  Joh. 
Joach.  Zincky  SveYofordia  Franco.)  Ibid.  1649* 
2Bogg.  A. 

Diss.  de  fine  et  principiis  actionum/humanarum.  •  •  • 

Diss.  de  syllogismo  iniinito.  •  •  • 

Diss.  de  eixte  ut  sie.  •  •  • 

Comparatio  Samsonis  Biblici cum  Livono ;  in  Joh.  JBre- 
veri  memoria  Herrm.  Samsonii  (Lubecae,  1644*  4*} 
p.  102-127. 

Verg/.  Witte  D.  B.  ad  a.  1657.  «^  Dess.  Memoria  praeclarorum 
virorum,  Bigae  peste  extinctonim.  —  Joh.  Sebast.  Mar- 
kards  Bigische  Ehrensäule.  —  Gadeb.  L. B.  Th. i.S.  sos« 

Depkin  (LiBORits  i.). 

Sohn  des  vorhergehenden  u.  Vater  von  Bartholomaeus. 

Studirte  in  Rostock  f  Helmstädt  und  Leipzigs  kehrte  1680 
in  sein  Vaterland  zurück  und  ward  zum  Rektor  der  rigaschen 
Domschule  und  Pastor  Adjunkt  zu  Lemsal  erwählt;  aber 
schon  ^681  im  Februar  ordentlicher  Prediger  zu  Lemsal  j  und 
1690  Pastor  an  der  Johanniskirche  zu  Riga  ^  nachher  1701? 
I 


4x6  Defkin  (Liborius  i.)* 

auch  Assessor  des  Stadthonsistoriums*  6e5«  zu  SissegaU  am 
20  August  (nach  den  Novis  lit.  mar.  B.  am  20  September) 
l652  ,  gesr.  am  2  Decetnber  1708. 

Theses   philosophicae  ^de  mundo.      (Prae«.  M.  Wolfg. 

Wilh.  Bühel.)     Rostochii,   1673.     2  Bogg.  4. 
Disp.    metaphys.    de    cognoscibilitate.      (Praes.    Zacht 

Grapio.)     Ibid.  1674.     4  Bogg.  4. 
'Semicenturia  prior  thesium  miscellanearum  philosoplii- 

carum.     (Praes.    M.    Jac.    Hier.  Lochner.)    Ibid. 

1675.  —    Semicentu^ria  posterior   etc.    (Praes.  eod.) 
Ibid.  eod.     Jede  1  Bogg.  4. 

Das  in  Adam  verlohrene  und  in  Christo  wiedergebohrne 
Gottes-Ebenbild,  d^er  hochheiligen  Christ-Geburt  zu 
Ehren  in  TeutSch-gebundener  Rede  entworffen.  Ebend. 
(1676>     4  Bogg.  4. 

pflichtschuldigster  Ehren-Zuruff,  als  der  Wohl-Ehrwür- 
dige Herr  Heinricus  Hornemann  zum  Pastor  Adjunctus 
der  Gemeine  zu  Wittenberg  eingeführt  ward.  Parchim, 

1676.  %Bog.  4. 

Gebundenes  Hirtengespräch,  dem  blutrünstigen  Jesu- 
leiden  zu  Ehren  abgefasset.  (Leipz.  1676.)  3%Bogg.  4» 

Ein  Gedicht  über  die  Zwey kämpfe  . . .  (w/rrf  von  Hör- 
nick  im  Leichenprogramm  angezeigt^. 

Wifsmarischer  Friedens -Wechsel,  in  einem  Schäfer- 
Gedicht  beglückwünschet.  Rostock,  1678.  .4% Bogg.  4* 

Gott-geheiligte  Evangelien-Andachten  über  das  gantze 
Kirchen-Jahr,  in  hundert  Sonnetten  bestehende,  zur 
Ehre  Gottes  und  Erbauung  des  Neben-Christen  abge- 
fasset.    Riga,  1681.     52  S.  8. 

•  Sawadi  karra  teefas  likkumi ktt  teem  f  likteem  fal- 

dateem  ja  darr.  Ebend.1696.  1  Bog. Fol.,  auch  lBog.8' 
(Enthält  141  lohzekti.) 

Des  durch  sein  vielfältiges  Verbrechen  zum  Tode  ver- 
urtheilten  Johann  Stakkel's  —  —  kurtz  abgefafste 
Bufs-Gedanken  etc.  Ebend.  1703.  4  BU.  8.  —  Auch 
lettisch  als:  Ta  fawu  dafch-dafchadu  Nofeegatnibu,  f^- 
wadi  fawas  ne  apdohmatas  Kehniȧa  Saimotphanas  dehi 

usmekleta  un  paluddinata  Jahna  Stakkela  -^ Gauda 

Dfeefma Anno  1703.     4  Bll.  8.     (i3  siebenzeilige 

Stanzen f   die  in  neuerer  Zeit,    ohne  Jahrzahl  und  Titelf 


Depkin  (LiBomus  i.).    (Liborius  2.)*  417 

mit  einigen  Veränderungen  bey  Steffenhagen  in  Mitau  wieder 
aufgelegt  sind.    2  BU-  8.) 

Vortrab  zu  einem  längst  gewünschten  Lettischen  Wörter- 
Buche,  mehrentheils  aller  derer  Wörter,  so  in  der 
Lettischen  Bibel  und  allen  anjlern  in  der  Lettischen 
Sprache  ausgefertigten  Büchern  befindlixih  sind,  und 
aus  genauer  Nachfrage  der  Lettischen  Sprachkundigen 
haben  angeschaffet  werden,  auch  immerhin  in  dersel- 
bigen  Sprache  sowohl  in  Kurland,  als  auch  in  Liefland 
gebräuchlich  seyn  können;  w^elches  denn  mit  göttli- 
cher Hülfe  künftigen  Johannis  unter  die  Presse  zu 
geben  gesonnen,  inzwischen  aber  auch  durch  diesen 
Vortrab  geübterer  und  gelahrterer  Leute  Sinnen  zur 
Communication  ihres  geneigten  Beytrages  aufmuntern 
und  erbitten  wollen.  Riga  (1704).  1  Bog.  Vorrede 
"•  2  Bogg.  Text.  4. 

Wörterbüchlein ,  wie  etzliche  gebräuchliche  Sachen  auf 
Teutsch,  Schwedisch,  polnisch  und  Lettisch  zu  benen- 
nen seynd.  Ebend.  1705.  kl.  8.  (^Eine  Umarbeitung  des 
Dresseischen  Wörterbuchs  (s.  den  Artikel  Dresse^). 

Lettische  Lieder  im  Alten  livL  lett.  Gesangbuche  mit 
L.  D.  bezeichnet, 

Antheil  an  der  Revision  der  ersfenLett.  Bibelübersetzung;  — • 
an  der  3ten  Ausgabe  der  Lett.  Postille  von  G.  M  an  ce- 
ll us  (Riga,  1699- 405  "^  an  mehr  er  n  Auflagen  des  LetU 
Gesangbuches. 

Handschriftlich : 

Ein  deutsch -lettisches  und  lettisch-deutsches  WörtjprbucB, 

außevi'ahrt  in  der  Rujen-Bergmannschen  Sammlung^   der 

erste  Theil  in  i  Bande.  4,,  der  zweyte  in  SL  Bänden,  längt.  ^.; 

letzterer  unvollendet. 

Vergl.  Hörnicks  Progr.  ad  Parentalia  —  Liborio  Depkin  — 
celebranda.  Rigae  (1708).  Fol.  —  Nova  lit.  mar.  ß.  1702. 
p.  261.  —  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  202.  —  Bergmanns 
Gesch.  d.  Rig.  Stsdtkirch.  I.  45.  —  Zi  mme  rman  ns  Lett. 
Lit.  S.35.  36.  —  Nord.  Mise.  XXVII.  924.  —  Rig.  Stadtbll. 
1827.  S.  48.  —  Adelung  z.  Jöcher. 

Depkin  (Liborius  2.). 

Ein  Sohn  des  Aeltesten  der  grc\fsen  Gilde  zu  Riga^  Bor- 
rls  Depkin y    eines  Bruders  von  HieronymuSy  studirte 
in  Jena  und  wurde  i6ö8  am  3o  Oktober  Hofprediger  des 
LBand.  ''  47 


4i8  Depkin  (LiBORiuis  2.)* 

GeneralgöuverneurSf  Grafen  Hastftr^  in  demselben  Jahn 
am  14  December  der^erste  Prediger  der  wieder  hergestellten 
Jesuskirche  in  der  Vorstadt  9on  Riga^  1*702  am  7  März  Pastor 
am  Dom  und  Assessor  des  ^Stadtkonsistoriums  ^  uad  nodi 
in  demselben  Jahre  am  23  April  Oberpastor  und  Pastor  zu, 
St.  Petrin  auch  königL  Stadtsuperintendent  (wiche  Würde 
mit  seinem  Tode  einging).  Geb.  zu  Riga  am  25  März  1661, 
gest.  am  29  Julius  1710  an  der  Pest» 

Disp.  de  cive.  (Praes.  Dav.  Gaspari.)  Rigae,  1681* 
%Bog.  4.  '        . 

Disp.  philos.  de  dubitatione.  (Praes.  M.  Dav.  Caspar!.) 
Ibid.  1682.     3  Bogg.  4. 

Exercitatio  academica  de  lumine  naturae,  Tulgo  sie  dicto. 
(Praes.  M.  Udalr.  Heinsio.)  Jenae,  1683*  34-S.4' 

Synopsis  errorum  calvinianorum  juxta  serieqi  locorum 
theol.  in  antithesi  catholica .  succincte  discussorum, 
Disputatt.  exhibita  sedecim.  (Praes.  Joh.  Oleario.) 
Lipsiae,  1685.  2  unpag.  Bogg.  u.  48  S.  4.  (Er  ver^ 
theidigte  hiervon  nur  die  3.  7.  11.  u.  15.  Disp.,  die  übrigtn 
wurden  von  andern  vertheidigt.^ 

Die  Auferstehung  der  Todten  mit  ihrem  Erstlinge  und 
Nachkömmlingen  —  bey  christlichem  Leich-Begäng- 
nüls  der  Jungfer  Ghristina  Elisabeth  Fischerinn.  Kiga» 

1695.  64  S.  4. 

Der  Trost  Israelis  und  zwar  woher  er  entstehe  und  worin 
er  bestehe,  bey  der  —  -—  Leichbestattung  der  —  — 
Frauen  Rosinen  Elisabeth  (Fischerin)  geb.  Marck- 
thalerin  etc.,  aus  Rom.  V.  v.  I-5.  vorgestellet.  Ebend. 

1696.  60  S.  4. 

Die  wahre  Heimaht  der  Gläubigen  nach  ihrer  eigent- 
lichen Beschreibung  und  herrlichen  Würkung  bey 
christlichem  Leich-Begängnifs  der  —  Fr.  Ursulen 
Gatharinen    Banck,     des   —   Hm   Magnus    Mattsohn 

Bergs Eheliebsten aus  Ps.  LXXXI V.  v.  2-  3. 

vorgestellet.    (Ebend.1696.)    42  S.  u.  3  unpag.  BU.  4* 

Die  Seligkeit  der  Glaubigen  im  Leben  und  im  Tode,  bey 

christlicher  und  ansehnlicher  Leich-Begängnüfs • 

Benjamin  Fischers,  Med.  Dr.     Ebend.1697«     60  S.  ti. 
2  unpag.  BIL  4* 


DjsmN  (LnORius  2.)*  419 

« 

Christliches  Danckopffer  an  dem  grofsen  Dank-  und 
Freudenfest  über  die  Errettung  der  in  die  lOte  Wochen 
bedrängten  Stadt  Narva  von  der  örausamkeit  der  Mof- 

cowiter  • durch  die  schwedischen  Waffen.      Aus 

1.  Samuel.  14*  6>  in  ^iner  Predigt  zu  S.  Jakobs  Kirche, 

Riga,   1701.     8  Bogg.  Eol. 

■ 

Christlicher  Ehegatten  vergängliche  und  unvergängliche 
Augenlu^y  bey  der  höchst  traurigen  Leichenbestattung 
der  weyl.  Hochwohlgeb.  Frauen  Baronin  Annae  Bea- 
tato  geb.  von  Ehrenstein,  Gemahlin  des  Hrn  Bairon 
ArvidHorn's,  aus  dem  103.  Psalm  V..15.  16-  17«  vor- 
gestellet.     Ebend.  (1703.)     9  Bogg.  Fol. 

Der  harte  Todes  -  KampfT,  welchen  bey  der  seltsamen 
und  kläglichen  Beerdigung  dreyer  in  einem  Sarge 
ruhenden  Hoch-Adel.  Leichen,  als  der  weyland  Hoch- 
Wohlgebohrnen  Frauen  Anna  Margaretha  Cloodtin 
von  Jürgensburg,  geb.  Freyherrin  von  Liven,  des 
Wohlgebohrnen  Herrn  Job.  AdolfT  Cloodt  von  Jürgens- 
burg, S.  K.  M.  in  Schweden  Hochbest.  Obristen  und 
Land-Raths  in  Esthland  hertzlichgeliebtesten  Ehe- 
Gemahls.'  Wie  auch  Dero  neu-gebohrnen  und  bald 
darauff  verblichenen  Töchterleins,  Lovise  Juliana, 
ingleichen  deroself)en  Tochter-Tochter,  d^s  Wohlgeb. 
Herrn  Gapitains  IVeinhold  Ernst  von  Mengden,  ersten 
Kindleins,  Gerdruta  Helena,  nachdem  dieselben  Anno 
1704  im  Monat  Mart.  innerhalb  6  Tagen  nach  einander 
selig  verschieden,  und  darauff  die  enjtseelte  Görper 
den  26  Sept.  in  der  Duhmkirche  mit  Stand-massigen 
Ceremonien  zu  ihrer  Ruhe-Städte  befördert  wurden, 
aus  Philipp.  L  v.  23.  24.  in  öffentlicher  Versammlung 
fürstellete  M.  Lib.  Depkin  etc.  Riga  (1704).  Ausser 
den  angehängten  Gedichten  9%  Bogg.  gr.  4.  (So  lautet 
■  der  Titel  y  und  so  wird  er  auch  angegeben  in  den  Novis  lit. 
mar.  B.  1705  p.  217.  S'tiernmann  [Verzeichnifs  der 
Bücher  etc.]  giebt  das  Datum  Reval,  1704.  4*  fltu 
S.  N.  Nord.  Mise.  XVm.  225.) 

Deutsche  Gelegenheitsgedichte. 

Vergi,  Nova  litt.  mar.  B.  1703  p.  s6o.  1703  p.  249.  —  Gadeb. 
L.B:  Th.  1.  S.  ao4.  — '  Nord.  Mise.  IV.  176.  XXVII.  234.— 
Bergmanns  Gesch.  d. Big. Stadtkirch.  I.  47. -^  Adelung 
z,  Jöchei*  ' 


420'  Derenthax  (Johann).  *v.  Derenthal  (Stephan). 

Derenthal  (Johann). 

Dessen  Vater ^  Miinolf  Derenthal  (aus  der  uralten 
Familie  dieses  Namens  im  Stifte  Corvei),  JRathsherr  zu  Min- 
den war^  wurde  nach  Lemgo  in  die  Schule  geschieht,  i^ing 
von  da  nack  Dortmund  und  begab  sich  dann  auf  zwey  Jahr 
nach  Münster,  wo  er  den  Untef rieht  der  Jesuiten  benutzte. 
Im  J.  l594  bezog  er  die  Universität  Rostock,  und  iSgö 
Leipzigs  las  hier  juristische  Privatkollegia  und  setzte  diese 
auch  auf  andern  Universitäten  mit  Ruhm  fort, '  In  dem 
Feldzuge  gegen  die  Türhn  nahm  er  unter  dem  Grafen 
V,  Schwarzburg  Kriegsdienste  bey  der  Kavallerie,  hielt 
sich  nach  geendigtem  Feldzuge  eine  Zeitlang  zu  Wien  und 
Frag  beym  kaiserlidien  Hofe  auf,  ging  dann  nach  Leifüg^ 
und  von  da  nach  Rostock  zurück^  besudite  noch  Leipzigy 
Jena,  Marburg,  Kölln,  Speier  w.  a.  0.,  um  «eme  juristi- 
schen und  politischen  Kenntnisse  zu  vervollkornrnnen,  kam 
1604  nach  Rostock  zurück  und  wurde  1606  vom,  revalschen 
Magistrat  zum  Syndikus  berufen,  1608  aber  zum  Bürger- 
meister erwählt.  Als  solcher  verrichtet^  er  neun  Gesandt' 
schuften  nach  Schweden  und  zwey  nach  Deutschland  in  Stadt' 
angelegenheiten.  König  Gustav  Adolph  brauchte  Um 
zweymal  als  Kommissarius  bey  Friedensunterhandlungen  mit 
Polen  und  ernannte  ihn  kurz  vor  seinem  Tode  zum  Assessor 
des  dorpatschen  Hofgerichts.  Geb.  zu'Minden  in  Westphultf^ 
am  17  September  löjS,  gest.  am  25  Junius  j63o, 
Disputationies  juridicae.  ... 

Vtrgl.  Vestrings  Leichenpredigt  auf  ihn   1631;   und  darnack 
Biotze  in  Kaffka's  Nord,  Archiv  i8q6.  IV,  «14-S(|6» 

VON  Derenthal  (Stephan). 

Studirtt,  zu  Kiel  um  1704.  Geb.  zuPernau  am....^  gest..** 

Diss.  de  responsis  prudentum  9  eorumque  ut  et  aliarum 

formularum  forensium  auctoritate,  in  sacris  litteris  sta- 

bilita.  (Praes.  Sam.  Reiher  o.)  Kilonii»1703*  16S.  4» 

Vergl.  Nordw  Mise,  XXVII.  285.  —  Nova  lit.  mar.  B.  1704  P-  W' 


# 


Derold  (Joh«  Paux).   V.  Därschaiv  (Christoph).  '  42  i 

Derold  oder  Dehrhold  (Johann  Paul). 

Magi&ter^  war  erst  Archidiakonus  zu  Garz  in  Pommern^ 
und  zuletzt  Pastor  zu  Diinamünde»  Geh,  zu  Meder ,  einem 
Dorfe  im  Koburgschen  .1645,  gest.  zu  Riga  am  26  Julius 
1680. 

Des  Vorläufers  Christi  Lehre  und  Lohn  5  eine  Predigt 
am  Tage  Johannis  des  Täufers.     Stettin,   1674-     4- 

Bilucidatio  quaestionis:  an  hodiemi  Keformati  ab  antif 
quis  et  horrendis  dogmatibus  suis  recesserint  et  ad 
Lutheranos  accesserint.  •  •  • 

Diss.  de  elenchtici  Spiritus  s.  officii,  falsae  doctrinae 
rtsfutationem  et  rejectionem  expetentis,  pietate  et  ne- 
cessitate,  contra  Jo,  Rauium,  Cons.  Elect.  Brandenb., 
et  syncretismi  admiratöres.     Kigae,   1679*     4* 

Ver^L  Witte  D,  B,  ftd  a,  1680,  -^  Gi^deb,  Lt  B,  Tb,  i,  S,  SQ4« 

* 

VON  Deutsch  AW  oderÜERSCHÄU  (Christoph). 

Erhielt  im  Junius  1639  auf  der  Universität  zu  Strasburg^ 
dm  juristischen  Doktorhut .  Am  126  März  i635  ernannte 
ihn  Herzog  Friedrich  von  Kurland  zum  Rath  und  belehnte 
ihn  irr\  darauf  folgenden  Jahre  mit  dem  Gute  Kaulitzen^  Eben 
dieser  fürst  ertheilt^  ihm  den  3o  Januar  1642  die  schriftliche 
ErlaubnifSf  „wne  Frau  (Margaretha  v,  Baden,  aus 
dem  Elsafs )  und  seine  Kinder  nach  Königsberg  zu  bringen^ 
auch  seine  eigenen  Geschäfte  daselbst ^  wie  es  ihm  zuträglich 
wäre,  zu  verrichten^  jedodi  so,  dafs'er  sich  unterdessen  sei- 
Tier  Bestallung  gemäfs  bezeigen  und  insonderheit  den  Gerich- 
ten, wenn  sie  ausgeschrieben  werden  würden,  beywohnen  sollte,^^ 
Am  26  März,  1643  erneuerte  ihm  Herzog  Jakob  seine  Raths- 
hesftallung,  und  im  J.  1644  wurde  er  erster  Professor  der 
Rechtsgelehrsamkeit  zu  Königsberg.  Arnold  in  der  Histo- 
rie der  KönigiBbei-gischen  Universität  (Th,  2.  S.  244) 
führt  an^  dqfs  er  der  Professur  nur  bis  1645  vorgestanden 
habe  und  in  diesem  Jähre  als  Gesandter  zu  ^  Wien  gestorben 


4fl2*  V«  Dersghaw  (Christoph).  (ERNStGoTXHXiu>). 

^y.  Näher  bestimmt  wird  sein  dortiges  Geschäft  in  dtn 
Historischen,  politischen  etc.  Beyträgen  die  königlich- 
preussischen  und  benachbarten  Staaten  betreffend  (Ber- 
lin, 1781.  4.)»  W'o  es  Th.  I.  S.  244  heifst:  ^^dafs  er,  so 
wie  schon  vor  ihm  sein  Vater ^  THeophiius  v.  Derschaw 
(ebenfalls  herto glich -liurländischer  Rath)^  die  Prätension  des 
fürstlich'hurVdndischen  Hauses  an  das  Fürstenthum  Jägern- 
dorf  in  Schlesien  am  kaiserlichen  Hofe  zu  Wien  xu  betreiben 
gehabt  habe^  jedoch  nicht  im  Stande  gewesen  sey,  etwas  aus- 
zurichten^^  Geh.  zu  Königsberg  in  Preussen  am...,  gisu 
1645. 

piss,  inaug.  de  Postliminio.     Argentorati,  1629«    4* 

Paratitla  selectissimarum  legum»  amicae  exposita  colla- 
tioni  per  Christoph.  Derschovium  Ü,  J.  D.  et  lUustr. 
Duo«  Curland.  Consil.  Professionem  juris  primariam 
in     illustri     Kegiomontana     Academia     acceptanteiny 

.:  respondente  Cbristophoro  Tetschio,  Regiomontano- 
Borusso.     Kegiomonti,   1644*     4« 

Handschriftlich:  Ein  verbessertes  kurländisches  Land- 
Techt,  welches  1649  dem  Könige  von  Polen  zur  Bestäti- 
gung unterlegt  wurde  ^  diese  aber  niemals  erhalten  hat. 

Vergl,  Ziegenhojns  kurl.StaatsrechtS. ^3. §«138«^— Schwarte 
eibl,  S.  »5, 

VON  Derschaw  oder  Derschau  (Ernst 

Gotthard). 

Sohn  des  nachfolgenden. 

Geb.  auf  dem  väterlichen  Erbgute  Bojen  in  Kurland  am 
4  May  1769,  erhielt  seine  wissensdiaftliche  Bildung  von  g^ 
schichtpi  Privatlehrern  i  war  während  der  Stat^thalterschafts- 
Verfassung  Assessor  des  Kreisgerichts  zu  Hasenpoth^  im  J* 
1798  aber  Deputirter  des  piltenschen  Kreises  bey  der^  wegen 
^Errichtung  einer  Universität  für  die  drey  Ostseeprovinzen  ^  in 
Mitau  niedergesetzten^  auch  im  J.  1800  Assistent  bty  der  in 
SJteUiwr  Absicht,  zu  Dorpat  vereinten  Komndßsionf  wohnte  in 


V.  Deaschaw  (^.  6.)*  (K.  E.)«  Detbnhof^  (J.  W.),  433 

der  Folge  mehreren  Landtagen  als  KirchspUbdeputirter  bey^ 
und  wurde  181 1  mitauscher  KirchenvisUatorm 

In  Verbindung  mit  Peter  Ernst  v.  Keyserlingk: 
*  Beschreibung  der  Provinz  Kurland.  Nach  Anlei- 
tang  des  unter  allerhöchstem  Schutz  Seiner  Kaiserli- 
chen Majestät  von  Einer  freien  ökonomischen  Gesell- 
schaft zu  St.  Petersburg  im  Jahre  1802  angefertigten 
Entwurfs.  Mitau,  1805.  8  unpag.  »VI  u.  375  S.  4., 
nebst  2  Tabellen.  (  Unter  der  Zueignung  und  der  Einlei- 
tung haben  sich  die  beyden  Herausgeber  genannt.^ 

Johann  Albrecht  Freyherr  von  Korff ;  in  der  Beylage  zur 
Allg.  deutsch.  Zeit.  f.  RuXsl.  1826  No.  8- 

VON  Derschaw  oder  Dersghau  (Kasimir 

Ernst). 

Vater  des  vorhergehenden« . 

Erbherr  auf  Bojen  ^  war  Pon  ij3S  bis  1741  Page  bef 
dem  damaligen  hurländischen Erbprinzen  Peter  in  St, Peters- 
burgs studirte  dann  auf  der  Universität  zu  Königsberg, 
wurde  1760  Landnotar  des  piltenschen  Kreises  y  wqr  in  den 
Jahren  1^64^  1765,  1767,  Ijj3  und  ij^j 4  Landesdekgirter 
in  Warschau  f  wurde  17  76  piltenscher  Landrath,  und  ging 
1778  wieder  ah  Dehgirter  nach  Warschau  ab,  erreichte  den 
Ort  seiner  Bestimmung  aber  nicht,  sondern  starb  untirwegs 
in  der  Nähe  desselben.  Geb.  auf  seinem  väterlidien  Erbgute 
Kaulitzen  in  Kurland  am  12  May  1724,  gest.  unweit  War- 
schau am  I  Oktober  1778. 

Status  causae  pro  regio  districtu  Piltinensi.  (Varsaviae, 
1767.)     Fol. 

Vergl,   Schwartz  Bibl.  S.  938  ff.    —    Bernouilli't  Reisen 
durch  Brandenburg,  Pommern  etc.  Bd.  6.  S.  188  f« 

Detenhoff  (Johann  Wilhelm). 

Gei.  zu  jRiga  am  2  November  1781,  ging,  nachdem  er 
««>  1796  in  Hamburg  die  Handlung  erlernt  hatte,  1801  nach 


424      Detenhobt  (J.  W.).    v.  DeütschI^Cbu  F.). 

&U  Petersburg  f  tvo  er  anfangs  in  einem  Pandlungshaust 
stand,  J&inige  Jahre  darauf  trat  er  in  Krondienste  als  Buch- 
haher  beym  Bergkorps ,  und  lebte  als  solcher  drey  Jahn  in 
Perm  und  fünf  in  Jekaterinenburg ^  ward  dann^  etwa  t8r4, 
nach  St.  Petersburg  als  Buchliaher  und  Korrespondent  des 
Bergkorps  versetzt^  nahm  aber  später  seinen  Abschied  und 
wurde  Lehrer  an^er  dasigen  Kommerzschule, 

*  St.  Petersburgischer  Taschen-Contorist,    oder  kleines 

Lese-  und  Handbuch  zum  täglichen  Gebrauch  und 
Nachschlagen  für  Einheimische  und  Auswärtige. 
Rücksichtlich  der  St.  Petersburgischen  Wechselge- 
schäfte und  Schifffahrt,  mit  der  Beyfügung  der  Ton- 
nen* und  Lasten-Liste,  Conventionsliste,  Gewichts- 
Ellen-  und  Getraide-Maafs-Vergleichungen  etc.  Vpn 
D  .  t .  •  • .  ff.       St.    Petersburg,    1814-       3  unpag.  Bll. 

VI  u.   11 8  S.   8. 

*  Der  practische  St.  Petersburgische  Kaufmann,  oderLese- 

und  Handbuch  zum  täglichen  Gebrauch  und  Nachschla- 
gen für  Einheimische  und  Auswärtige.  Rücksichtlich 
des  St.  Petersburgischen  Waaren-Handeis ,  mit  Bey- 
fügung des  Reglements  der  Disconto-Comptoirs,  Im- 
portadons-*  und  Exportations-Listen,  eines  Preis-Cou- 
rants  mit  Bemerkung  des  Zolls,  einer  neuen  Conven- 
tions-Liste in  Betreff  der  Unkosten  auf  einkommende 
und  ausgehende  Waaren,  Facturen,  Verkauf- Rech- 
.  nungen,  Calculationes  und  des  Prospects  einer  direc- 
ten  Unternehmung  nach  denWest-Indischen  Inseln  etc. 
Von  D  .  t .  .  h  .  ff.  St.  Petersburg,  1815.  2  unpag.  Bll. 
Xn  u.  208  S.,  nebst  einem  Anhang  zum  Praktischen 
St.  Petersburgischen  Kaufmann.     LIX  S.  8* 

VON  Deutsch  (Christian  Friedrich). 

Geb.  2u  Frankfurt  an  der  Oder  am  27  September  1768, 
fromovirte  am,  io  November  1792  zu  Halle  als  Dr.  der  Mi- 
dicin  und  Chirurgie^  wurde  1796  ausserordentlicher  Professor 
zu  Erlangen  und  1804  ordentUdier  Professor  der  Entbin- 
dungs-  und  Vieharzeneykunst  zu  Üotpat^  auch  i8l2  Kolltr 
fiienrafA  und  1822  Staatsrath. 


V.  Deütscäc  (K.  F*  W.  LO«  piDiJER.   V.  DiBWTscaar.  425 

Diss,  inaug«  de  firaviiitate  abdomin«}!«  singulari  öbser« 

vatione  ad  täb.  IV«  aeneas  illustrata»  cum  quibusdam 
ad  historiam  litterariam  additamentis  \hac  facientibus. 
Halae,   1792.     gr.  4. 

De  necessitate^  obstetrices  bene  institutas  publica  aucto-, 
ritate  constituendi,  prolusio.     Erlangae,  1798*     8. 


VON  Deutsch  (Karl,  FRiEDRfcn  Wilhelm 

Ludwig). 

Sohn  des  vorhergehenden. 

Geb^  zu  tlrlangen  am  25  Junius  180 1,  studirte  Mediän 
in  Dorpat,  wurde  Gehälfe  im  dasigin  klinischen  und  chirurgi- 
schen Institut  und  erhielt  1826  die  Doktorwürde  der  A^  G. 

Diss.  inaug.  medico-obstetricia    de   versione   foetus  in 
pedes.     Dorpati,  18!26*     66  Si  8» 

Didier  (Pierre). 

Lebte  als  Lehrer  der  französisdien  Sprache  initiga.  Geh» 
in  Frankreich  211  •  •  • ,  gest,  zu  Riga  1742. 

Les  phrases  des  com^dies  de  Törence.   k  Danzi^^  1727*  8* 
Eine  französische  Grammatik. 


•  • 


Baron  von  Diebitsch  und  Karten  (ICarl 

Friedrich  Wilhelm^. 

Im  Kadettenkorps  zu  Berlin  erzogen  ^  trat  er  Ij56  in 
pnussische  Kriegsdienste  ^  wohnte  den  Schla^Jiten  bey  JPräg^ 
Breslau^  Leuthen^  'Zorndorf ^  Kunnersdorf  und  Landshut  bey^ 
wurde  bey  Zorndorf  scliwer  verwundet  ^  nahm^.  nachdem  er 
20  Jahr  An  der  Suite  Friedrichs  de s  Gr ofs e n  •  gedient 
hatte^  1792  als  Ober stUeutenant  seinen  Abschied  ^  ging^  auf 
Verlangen  Kaisers  Paul  ft   179^  in.  russische  Dienste^ 

L  Band.  48 


426  BaroA  v«  Disbitsch  (Kasli.  Faiedrigä  WniüEtM)« 

iTtfr  zuletzt  Gmtraimajor^  auch  Hiiter  mekrerer  Orient  erUeft 
l8po  vom  Monarthen  das  Gut  Abelhof  in  Kurland  zum  G^ 
schenk  (dds  er  aber  iSo3^ gegen  eine  Geldsumme  wieder  ändk 
Krone  zurückgab  )f  und  wurde  am  5  März  1801  auf  dm 
damaligen  Landtage  in  den  kurländischen  Lidigenatsadd  auf- 
genommen. Als  hohes  Alter  ihm  keinen  Antheil  am  tMtigen 
Militärdienst  mehf  erlaubte ,  beschäftigte  er  sich  unernmdet 
mit  Verbesserungen  im  Geschützwesen  und  mit  hydraulhdim 
Arbeiten,  Geb.  zu  Wittenberg  1738,.  gest.  zu  Farjiola  bq 
St,  Petersburg  am  1  Junius  1822. 

r 

Specielle  Zeit-  und  Geschäftj-Eintheilung  Königs  Frie- 
drich IL  Auf  Befehl  Sr.  Maj.  Kaisers  Paul  I  entwor-* 
f^n.  St.  Petersburg,  1800*  gr.  8»  Auch  Ebend.  1802* 
gr.  8.  . 

Gedanken  über  und  von  dem  Soldaten  9  in  allen  seinen 
Theilen  abgehandelt  und  auf  allerhöchsten  Befehl  Sr. 
Maj.  Kaisers  Alexander  I  durch  den  Druck  bekannt 
gemacht.  2  Theile.  Ebend.  1801.  1802.  gr.  8.  •—  I^ 
Russische  übersetzt.   Ebend.  1803.    2  Theile.    8- 

Ausführliche  Besithreibung  der  Exercirzeit  und  der  dabey 
gemachten  Evt>lutionen  '  der  Garnison  zu 'Potsdam 
unter  Friedrich  lt.  Auf  Befehl  Sr.  Maj.  des  Kaise« 
Alexander  I  entworfen.     Ebenä.  1801-     gr.  8* 

Kupfer  und  deren  Erklärung  zu  der  ausführlichen  Be- 
Schreibung  der  Exercirzeit  der  Garnison  von  Potsdam 
unter  Friedrich  11$  entworfen  u.  s.  w. ,  gezeichnet  von 
dem  Kapitaine  von  Bibikow  und  gestochen  im  kaiserL 
Karten^Depot.  14  grofse  Kupfertafeln,  ausser  dem 
Grundrisse  von  Potsdam  und  der  Gegend,  worauf  ge« 
wohnlich   die  Manoeuver  gemacht  werden.     Ebend. 

1802.  gr.  4» 

Handbuch  für  Officiere,  oder  kurze  Darstellung  der  ge« 
aammten  Kriegswissenschaften.    Mit  Tabellen.  Berlin» 

1803.  8. 

Vcr^i.  Big.  Stadtbll.  i8sd  S.  363,  wo  aber  der  Todestag  unrichtig 
angegeben  ist.  -«  Meusels  G.  f,  Bd.  13.  S.  %^* 


V«  D^smsmLoa,  (Akdrbas  i.).    (Ambreas  ;i,)^    437 

VON  DiEPENBROCK,    aUCh  Tl£FF£NfiROGK 

(Andreas  !.)• 

Vater  der  beyden  nachfolgenden  u.  Sohn  von  Wjerneiu 

Studirte  auf  dem  Gymncc^ium  ^u  Riga^  und  seit  1649 
auf  den  hohen  Schulen  zu  Marburg' und  dessen ^  wurde  i652 
Magist^^  begleitete  in  demselben  Jahre  ^en  als  Superintenden» 
ten  und  fürstlichen  Hofprldiger  von  Giessen  nach  Darmstadt 
versetzten  Dr.  Mentzer  dahin*  wurde  auf  dessen  Empfeh- 
lung i653  Studienaufseher  eines  jungen  Grafen  v,  Krbach^ 
hlkb  daselbst  bis  löSy,  begab  sich  dann^  nach  einer  Reist 
durch  Deutschland  und  Dännemark^  in  seine  Vaterstadt  zu- 
rück f  wurde  hier  i658  Diakonus  am  Dom ^  i§5g  Archidia- 
hnus  zu  St.  Peter^  167 1  Wochenprediger,  und  i683  Ober- 
Wochenprediger  tuid  Assessor  des  Stadtkonsistoriums.  Geb. 
zu  Riga  am  7  November  1624,  gest.  am  4  April  1698«  ' 

Disp.  AiFectiones  enunciationis.  (Praes.  Joh«  Brevero.) 
Rigae,  1649.     2  Bogg.  4. 

Disp«  contra  Petrum  Valerium«  ^Praes«  Petro  Haber- 
korn.)    Giessae,  1650«     4« 

Disp.  de  ente  et  potentia.  (Praes.  Casp.  Ebel.)  Ibid. 
eod.     4* 

Disp.  de  judlcio  contradictionis  fornialis  in  disciplinis 
realibus  exercitae.     (Praes.  eod.)     Ibid.  eod. .   4* 

Trias  problematum  philosophicorum.  (Praes.  eod.)  Ibid. 
1651.     l%Bogg.  Ar     (Pro  magisteriö.) 

Verßi.  Nova  lit.  mar.  B.  1698«  P.  135»    —    Nord.  Mise.  J^XVH. 
, £36-9 s 8.  —  Bergmanns  Gesch« d. Big. Städtikirch.  I.  44. -7 
Adelung  z.  Jöcher.  . 

VON  DiEPENBROCK   (AnDREAS  2.)* 
Sohn  des  vorhergehenden  u;  Bruder  des  nachfolgenden« 
Studirte  1690  in  Leiden.  Geb.  zu  Riga  am...,  gest.  •  •  • 

Diss.  de  fortitqdii^e  y  temperantia,  liberalitate  etmaguL- 
ficentia.  (^Praes.  Dav.  Caspar i.)  Bigae,  1684* 
iBogg«  4« 


4a8     V.  DiEPEKBROCX  (A,  ST.).     (J.)«     (M.).  •  (W.). 

Disp.  jurid»  de  justitia  et  injustiti»  usurarum.  (Praes. 
D.  Phil.  Reinh.  Vitriario.)  Lugd.  Bat  1690. 
4  Bogg.  4. 

Vergl.  Nord.  Mise.  XXVII.  saS. 

VON    DiEPENBROCK   (JoHANN). 
Sruder  des  vorhergehenden  u.  Sohn  von  Andreas  l. 

Studiru  zu  Leipzigs  erlüeh  die  Magisterwürde  und  machu 
eine  Reise  durch  Holland  und  England.  In  seine  Vaterstadt 
zurüchgekehrt  wurde  er  i6g&\  Adjunkt  an  der  Jesuskirdit 
und  Pastor  zu  Bikkern^  1700  Pastor  zu  St.  George  1701 
Diakonus  am  Dom^  und  1702  Archidiakonus  zu  St,  Pettr* 
Geb.  zu  Riga  am  6  Januar  1670,  gest.  am  2  August  1710 

an  der  Pest. 

» 

Disp.  theol.  de  regali  üdelium  sacerdotio.  (Praes,  Jo. 
Ben  ed.  Carpzovio.)     Lipsiae,  1695«     54  S.  4« 

VergL  Nova  1  it.  mar.  B.  1698  p.  135.  1703  p.  S63,  —  Gadeb. 
L.  B.  Th.  1.  S.fiio.  —  Nord.  Mise.  IV.  44.  -^  Bergmanns 
Geecb.  d.  Big,  Stadtkirch.  I.  47,  — -  Schweder  lur  Gesch. 
d.  Big.  Vorstadtkirch«  S«  97« 

f 

VON  DiEPENBROCK  (MlCHAEJ,). 

Sekretär  iey  der  sdiwedischen  Regierung  in  (dem  damak 
von  den  Schweden  besetzten)  Kurland ^  wurde  1706  Beysitzer 
im  livländischenHofgericht.  Geb.  zu  Rigß  1674,  gest.  1710. 

Rede  von  den  ersten  Votstehern  und  Regentei^  in  LIt- 
land.     Riga,   17O6.  . .  ^ 

Vergl,  Nord,  Mise,  IV.  43.,  nach  den  Nov.  ht^  mar.B.  17G16  p.gi-i 
wo  aber  der  Bede  mch(  erw^/mf  wirc(. 

VON   DiEPENBROCK   (WeRNER), 

Vater  yon  Andreas,  i. 

Pastor  zu  St.  Peter  in  Riga  i6i6  (or4.  am  2A  Jw«'"«)« 
Geb. zu..  .^  gest.  i63i. 


1 


V.  DlEPENBROCK  ( W.)»     DlETRICK.     DiETä  (G.  T.).    42$ 

Diss.  de  persona  Mesme;  in  (Un  Disp,  Giess.  7.  IV. 
No.  5*  -—  Diss.  de  canonibus,  regulis,  axiomatibus, 
documentisy  observationibus,  proprietatibus  ac  con- 
suetudinibus  Sacrae  Scripturae ;  ebend,  T.  V,  No,  o. 

Verßi.  Nord.  Mise.  IV.  43.    —    Bergmanns   Gesch.   d,  Rig, 
Stadtkiich.  I.  39. 

Dietrich  (Johann  Conbad)^ 

Zuletzt  Professor  der  griechischen  Sprache  und  "der  Ge- 
idiicJnezu  Giessen*  Geb.  zu  Butzbach  am  IQ  Januar  l6l2| 
gesf.  am  24  Junius  1669. 

Hilaria  Livoniäe»  ante  CXXX  annos  ob  renascentis  evan« 
gelii  lucem  celebrata,  nunc  duabus  D,'  Mart.  Lutheri 
epistolis  ad  Kigenses,  Kevalienses  et  Dorpatenses  reno*. 
vata  et  oblata  Livonis,  qui  Gissam  studiorum  gratiü 
salutarunt.     GissaeHassbrtiiny  1656«     4« 

Vergl.  Jö c h  e r,  der  aber  in  dem  Verzeichnijs  seiner  Schriften  die 
obige  nicht  auf^enorruner^  hat.  -<^  G  a  d  ^  b<  L«  B,  Th,  1 .  S«  a i  o«    y 


DiETZ  (Georg  Thomas). 

Vater  von  Svant]?  Gustav,       ^ 

Wurde  Pastor  Adjunhus  zu  Ronneburg  1662,  Ordina- 
rius 1664  (wobey  ef  auch  Serben  und  Dro^tenliof  bediente)^ 
und  Propst  1693.     Geb.  zu  • . « ,  ge«t,  am  4  August  1700. 

Leichenpredigt  über  ^  Tim.  4>  7.  8.     Riga,  J674.     4. 

Leichenpredigt  über  Jes,  1,  1.2»  Ebend,  1695t  4/  {Viel 
lacht  mit  der  folgenden  eins,) 

Der  Tod  der  Gerechten  oder  frocamer  Leute  Todesruhe 
bey  christlicher  LeichbestAttung  «»^  —  Hrn  Joh.  Neu- 
hausen -~  —  in  damahligev  Leichen  -  Predigt  den 
19  Sept.  Anno  1695  in  der  Wolmarischen  ILirchen 
aus  Essaiae  57,1.  2«     Ebend.     40  S.  4. 

Vergi.  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  Sil. 


430  V,  Dt£T2l(G0TntARB  JORAini^. 

VON  DiETZ  (GOTTHARÖ   JoHANN). 

•  '  Sohn  des  nachfolgenden. 

Studirte  zu  Halle  ^  wurde  Pastot  zu  Nitau  lySG,  nach 
Trikaten  versetzt  lySg,  Propst  des  wendenschen  Sprengek 
1748,  und  verlor  die  Präpositur  ijju  Geb.  zu  Smiltwam 
2  August  17X3,  gest.  am  22  May . 1 780. 

Diss.  historico-theologica  de  jure  disputandi  apud  omnes 
omnium  religionum  populoSy  exceptis  Muhamdiedanis. 
(Pracs.  E.  P.  Neuhauer.)    Halae,  1731-    60 S,  4. 

Diss.  philologico  - hermeneutida  de   corpore  Mosis»  ad^ 
Judae  epist.  conim.  IX.  variis  obseryatiombus  illustrata. 
(Praes.  eod.)     Ibid.  1732.     47  S.  4. 

Christliche  Bufspredigten  an  denen  Hoch  obrigkeitlichen 
in  Livland  verordneten  Bufstagen  des  1 7 37sten  Jahres 
gehalten.     Riga,  1738.     69  S.  4. 

•  Katechetische  Frage ;  oh  und  in  wie  fern  der  Wider- 

'  Spruch  gegen  das  Ghristenthum  nach  dem  sensu  com- 

muni  auch  alsdann,  wenn  man  selbst  reden  darf»  und 

die  Ant^yorten  eben  nicht  rorgeschrieben  sind,  eine 

abscheuliche  Absurdität  sey?  istes  Stjick,  von  der  hei- 

'  ligen  Schrift.  Frankf.  u.  Leipzig,  1755.  40  S,  —  2tes 
Stück,  von  dem  Daseyn  Gottes  und  den  Schöpfungs- 
werken.    Ebend,  1757-    70  S.  8. 

Nur  ein  Bladt  von  grammatikalischen  und  ästhetischen 
Bedenklichkeiten  über  die  Worte  der  Einsetzung  des 
heil.  Abendmahls  bey  Gelegenheit  der  Grunertschcn 
Einsprache  wider  die  Silberschlagsche  Erklärung  der- 
selben. Riga,  1779.  aSf.  4. 2teAufl.  Ebend.  1780. 

8  S.  4. 

Des  erleuchteten  Knechtes  Jesu  Ghri«ti  oder  des  seeL 
Jöh.  Alb.  Bengels  verkürzte  Erklärung  der  Offenbarung, 
des;  heil.  Johannes,  in  Frag-  und  Antworten  abgefasset; 
in  den  Gelehrten  Beyträgen  zu  tlen  Rigaischen  Anzei- 
gen 1762i  St.  9. 12. 14.     (VmolkndeU^  ' 

Vergi.  Gadeb.  Ij.  B.  Th.  1.  S.sii.  — *  Adelung  z.  Jöchar*-' 
Mens  als  Lexik.  IL  361« 


DXKTSS  (SVANTE  (iüSTAV).  431 

DlETZ  (SVANTE  GüSTAV). 

Vater  des  vorhergehenden  und  Sohn  von  Georo 

T^OiitAs» 

Besudle  daß  rigascht  Lyctunif .  studirte  zu  Leipdg  wid 
3may\wurde  am  ersten  Orte  Magister^  dürauf  Pastor  Adjunkt 
2u  Smilten  i6g3  (ord.  am  g  Apri{  vom  Generakuperintendenten 
Fischer  in  dir.  J^irÜit  zu  Wenden)^  Ordinarius  1699  {s^ersah 
ouck'Palzm€ir)j  und  Propst  1721'.  Geb.  zu  Rormebiirg  in 
Livknd  am  10  Februar  1670,  gest»  am  23  Februar  1723. 

De  origine  theologiae  mysticaie  schediasma  historicum« 
(Praes.  Adamo  Aechenberg«)  .  Lipsiae,  .1690* 
3  Bogg.    4.  - 

Diss.  histor»  de  circumcellionibus.  (Resp.  Christiano 
Meier»  Aeichenb,  Varitc.)  Ibid.  1690»  3  Bofg«  4« 

Ditf^  philolog.  de  baochanalits.  (Ke^p.  Joh^  ChTist. 
Fabricio,  Magdeb.  Sax.)    Ibid.  169 f*    4  Bogg.  4» 

*  Rohkas-Grahmata  9  kurrä  farakstihts  irr»  ns  kahda 
Wibfi  tai  Deewa-Kalpofchanaiy  ar  kristigahm  Gere- 
nioniehm  ua  BafniKas^Eeraddumeem»  eekfch  muhfu 
^weedru  -Walftes  Draudfehin  buhs  hoturretai  tin  pa- 
darjritai  tapU  Labbaki  istaifita  un  wairota,  Stakalme, 
Gaddä  16999  pahrluhkota  Gaddd  1608  Un  taggad  pehz 
jaunahs  Bafnizas  -  Likkumo  *  Grahmatas  islihdfinata- 
Gadda  1693;  un  Latweefchu  Wallodä  istulkota  Gfaddi 
1708^  B.iga»  1708.  12iinpag.BlL  u.  236$.  4*  JEtoe 
'Übersetzung  des  von  Gabr«  Skragge  htrausgegebenm 
Händbuchs  etc.  (s.  den  i4r^) 

Garriga  Pehrlu-Kohta,    jeb  tahs  teizamas  RriMgas,  See* 

wifchkas  kahrtas  Deewa  un  läbbo  Likkutno-Mlhlotajaa 

•wiffii    dahxgais   Bteefas  un   Dwehfeles   Glihtums    etc. 

Biga,  itll*  824  3. 12«   JEine  Uebersetzung  von  Qottfr« 

Cundisius  Andachtsbuch. 

Ta  fwehta  Bl^hrnu-Mahziba  ta  Deew«  kalpa  Lutherus, 
ar  'waijadEgahm  Jautafchanahm  un  Atbildefchanahm, 
pee  £xei]»plario  Peebrehkefchanas  no  jauna  kreetni 
pahrluhkota  9  eekfch  daudf  Weetahm  Ikaidraka  istai* 
fita  un  Latweefchu  Draudfibahm  Widfemm^  par  labba 
isrpohlchinftta.  Riga.  ,,.^16 S*. 8*   (Mit  Holzschnitten^) 


432    DiETz (S*  G.).    Umz (XL.),    Dimberg (5.  A.). 

Neue  Auflagen  Ebend.  1732,  1753,  ,1768,  1777,  1796, 

1818,   1824.  8.     Die  Uebersetzung  ^  oder  vielmehr  üeber- 

arbtimng  der  von   E.    Glükk  verfertigten   TJebvsetxan^ 

des  Fischerschen  JiatecJiismus  ^    eines  Auszuges  aus  dem 

Frankfurter  Katechismus.     5.  Ravensbergs  Gesch. 

des  lett.  Katechismus  S.  1 1 .  und  die  Artt.  Joh<  Fischer 

,  und  E.  Glükk  in  (äesem,  Lexikon,,  , 

Viele  lettische  Lieder  im  lettischen  Gesangbuche  bezüdi- 

/     net  mit  M.  S.  G.  D. 

Vergl.  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  911.  —  Nord,  Mise.  IV.  177..— 
Zimmermanns  Lett. Lit.  S.35.  *-  Adelung  z.  Jöcher. 

) 

DiEz  (JüSTus  Lorenz). 

Magister;  wahrscheinlich  ein  Ausländer ^  von  dem  nichts 
mehr  bekannt  ist* 

Succincta  historia  ecclesiastica  novi  testamenti  usque  ad 
PhiL  Melan&htonem.  Amstel.  1726«  S«,  und  mit  einem 
neuen  littl»,  Hildburgshausen,  1750«    8* 

>  Gab  heraus: 

Matthiae  Strubycziiy  Livoniensis,  brevis  atque  accurata 
Liyoniae  ducatus  descriptio  historico-geographica  ad 
ecclesiasti€am  et  profanam,  inprimisordinum  Johann 
nitarum»  Teutonicorum  et  Templariorum  y  faciens 
historiam ;  e  MSto  suo  vetustissimo  eruta  ac  in  lucem 
protracta  a  M.  Justo  Laur«  Diezio.  AmstelaeSami,  1727* 
i  unpag.  Bog;  u«  A8  S«  8« 

Verg/,  Gadeb.  Abh.  S.  so.    -^    JDcfj.  L.-  B.  Th.  i.  S.  ai«.  — 
Walchi  Bibl.  thepl.  HL  307.  —  Adelung  z.  Jocher. 

DiMBEKG  (Sven  Andersson),  geadelt  unter 

dem  Namen  Dimborg. 

.    Sohn 'des  nachfolgenden. 

Wurde  i685  zu  XJpsal  Magister  und  besuchte  hierauf  aus- 
wärtige hohe  Schulen.  Nach  seiner  Zurilchkunft  wurde  er 
1688  zum  ausserordentlichen  Professor  der  Mathematik  und 
Bibliothekar  der  Akademie  zu  Abo,  und  i6go  zum  ordentli- 
chen Professor  jenßr   Wissen$diaft   nach .  Dorpat  berufen, 


r 
DiMB£RG  (S.  A.)*    DiMBooms  {A.  S.)*  433 

^ng  aber  tßgSftach  Schweden  zurückf  wurde  La^anh  zu,^.^ 
1706  Assessor  des  Ihländischen  HofgerichtSf  1718  Oberland- 
richter des  Dalbo '  Lehns  -  Gerichtszwafi'ges  f  17 19  mit  dem 
Namen  Dimborg  geadelt  ^  1722  Oberlandriditer  von  An- 
ßermannland  und  der  dazu  gehörenden  itappmark  neb§t 
Westerboltn^  und  i73o  auf  sein  Ansuchen  entlassen.  Geb^ 
in  Westgothland  166. ,  gest.  zu  Stockholm  im  Junius  Ij3u 

Disp.  de  barometris  eorumque  phaenomejiis  pneumaticis. 

Upsaliae,  1683-     4» 
Disp.    (pro   gradu   Magistri)  de  phaenomenis  lacrymae 

vitreae.     Ibid.  1685-     4« 
JDiss.  hist.  polit.  de  causis  expe4itipnis  a  Rege  Gustavo 

Adolpho  in  Germaniaih  quondam  susceptae.      (Aesp. 

Georg  a  Dunte»  Rig.)  Dorpati,  1691.  4  Bogg.  4. 
Apodixis  mathematica.     (Kesp.  Nie*  Limatio,   Ostro 

Bothn.;  pro  gradu  Mag.)  Dorpati,  d.  20  Oeg.  1692*  4.' 
^athesis  morumjiye  magna  luoralia.  •  •  • 
IDiss.    de    genesi   metallorum.      (ßesp.    Laur.  Hoyer, 

'Westro  Gotho.)     Dorpati,  1693-     4.*     ' 
Epicedium  programmaticum,    sive  indictio  funeris  vir- 

ginis  Christianae  Elisabetha^  Fischer.      Kigae,  1695« 

1  Bog.  Fol.     (JEm  Gedicht.) 
Hercotectonice  trigonometiica  sive  methodorum  archi« 

tecturae  militaris  cum  universaliofum,  tum  selectio- 

rum  analysis  trigonometrica.    (Resp.  Petro  Sebe<;k, 

Westmanno.)     Porpati,   1697«     11  Bogg.  4. 

Vergl.  Müllers  Samml.  russ.  Gesch.  IX.  937.  —  Gadeb.  L.  B. 
Th.  1.  S.  913..  —  Nord.  Mise.  XXVII.  998.  —  N.  Nord. 
Misc.XVllI.  99.?.,  nach  Stiernmanns  Adelsmatr.  S.JS30.— ' 
Adelung  z.  Joche r. 

DiMBODius  (Anders  Svenson). 

Vater   des  vorhergehenden. 

Studirte  1645  in  Dorpat  und  war  in  der  Folge  Pastor  zu 
Sinnersberg  in  Westgothland,  Geb.  in  derselben  Provinz . . . , 
ßest»  •  •  • 

Oratio  metrica  de  humaha  fragilitate.  Dorpati,  1645-  4* 
Vergl.  So  mm.  p.  59.  —  N.-  Nord.  Mi«c.  XVIII.  393.  • 
Z.  Band.  49 


434      DlKGEX.STÄD'T  (CHRISTIAN  AdOLPH  LvDWIG)» 

DiNGELSTÄDT  (CHRISTIAN  AoOLrtlLtJDWIG). 

\  Besuchte  die  Schulen  zu  Uelzen  und  Lüneburg  und  die 
Universität  Helmstädtj  wurde  Hauslehrer  in  Reval  1763, 
Diakonus  fier  deutsclien  Gemeine  und  Rektor  der  Provindal 
schule  zu  Arensburg  auf  der  Insel  Oesel  1765»  Diakonus  zu 
iSt.  Jakob  in  Riga  1773,  erster  Prediger  an  derselben  Kirche 
1776,  Assessor  des  livländlschen  Oberkonsist oriums  1777, 
und  vertrat  die  Stelle  des  Generalsuperintendenten  bey  dm 
Prüfungen  während  der  Vakanz  1777  bis  1779.  Geb,  zu 
Gartow  im  Cellischen  am  28  August  1741 ,  gest.  am  25  De- 
cember  1790  (nicht  am  i5  April  1791,  wie  Mensel  hat, 
S.  Rig.  Stadtbll.  1824  S.  424.). 

Eine,  in  der  herzoglich -deutschen  Gesellschaft  zu  Heimst  ädt 
gehaltene  Rede :  dafs  die  Freundschaft  auch  auf  unser 
ewiges  Schicksal  ^inen  Einflufs  habe.  '  Helmstädt, 
1763.     4.  . 

Prosaisches  Sendschreibea  bey  der  Witt-  und  Oomschen 
Ehevlerbindung.     Keval,   1764-     4* 

Predigt  über  Joh.   14,   19.    bey  dem  Leichenbegängnifs 
des  Pastors  und  Rectors  Joh.  Jak.  Härder.  Mitau^  1775* 
.8*     iluc/i  in  meiner  Nord*  Casualbibl.  IL   l69-'i90. 

Predigt  über  Phil.  1,  21»  bey  dem  Leichenbegfingnifs  der 
Frauen  Ebbfi  Auguste  y.  Spalchaber  geb»  Weifsmann 
V.  Weifsenstein,  Riga,  1776-  9»  Auch  in  seiner  NoxL 
Casualbibl.  II.  149-168» 

Predigt  über  4..B.  Mos,  23,  10.  tey  dem  Leichenbegäng' 
nifs  des  Generallieutenants  und  Vicegouverneurs  Reinh. 
Joh.  Freyherr  v.  Meyendorf.    Ebend.  177*6.    24  S,  8. 

Taufrede  über  Psaljm  127»  3.     Ebend.  1778.     8. 

Unterhaltungen  am  Sonntage  für  den  Verstand  und  das 
Herz  des  Christen,  eine  Wochenschrift  zur  Beförde- 
rung der  Religion  j  der  Tugend  und  guten  Sitten -in 
Riga  unft  Liefland.  Ister  Bd.  Riga,  1780«  404  S.  — - 
2terBd.    Ebend.  1782«    408  S.  8. 

Rede  vor  der  Taufe  Joh.  Herrm.  Schroeders  —  —  gehal- 
ten am  5  April  1781*    Ebend.    2  BIL  S. 


DlNGXLSTÄOT  (CHRISTIAN  AoOLPH  LuOWIG).     435 

Predigt  über  Pred.  Sal.  ll,  9.  10%  vor  der  d£Pentlichen 
Prüfung  des  Kaiscrl.  Lycei  den  6  Jul.  1781.  Riga.  8. 

Äede  bey  dem  feyerlichen  Leichenbegängnifse  Hrn.  Job. 
Ferd.  Hollenhagen  am  14  März  1782.  Ebend.   16  S.  8- 

Einsegnungsrede  bey  der  feyerlichen  Ehe-Verbindung 
des  Hrn.  Past.  Theod.  Schönberg  mit  der  Oemois. 
Gerdr.  Flor.  Ebend.  1782.  sS.  8^  Auch  in  sdner  Nord. 
Casualbibl.  I.  55-62. 

Rede  bey  der  feyerlichen  Vermählung  Hrn.  B.  A.  C. 
von  Krüdener  mit  Fräulein  B.  J.  von  Vietinghof  gen. 

Scheel am  29  Sept.  1782. '  Ebend.  1782.    8  S,  8. 

Auch  in  seiner  Nord.  Casualbibl.  I.  63-70. 

Rede  bey  der  Beerdigung  weil.  Hrn.  Coli.  Ass.  Friedrich 
Dahl^  am  20  Dec.  1782  gehalten.    Ebend.    14  S.  8- 

Gebeth  bey  dem  Sarge  einer  frommen  Freundin  Jesu, 
Eleonora  Christina  Reichsgräfin  von  Browne,  gespro- 
chen in  der  Kronskirche  zu  St.  Jacob  den  3  Sept.  1787« 
Ebend.     4  Bll.  8. 

Gelegenheitsgedichte. 

Die  meisten  gelehrten  Artikel  in  der  Rigaischen  Zeitung 
während  seines  Aujenthalts  in  Riga.  , 

Gab  Jieraus: 
Nordische  Ca&ualbibliothek,  odör  Sammlung  heiliger 
Reden  bey  Taufen,  Copulationen,  Begräbnissen  u.  s.  w. 
Ister  Bd.  Nebsf  einem  Anhange,  welcher  die  wich- 
tigsten, bey  Einrichtung  derRigischen  und  Revalschen 
Statthalterschaft  gehaltenen  Reden  enthält.  JEliga,l785. 
X  u.  502  S.  —  2ter  Bd.  Ebend.  1787-  VIII  u.  472  S,  8. 
Er  selbst  lieferte  dazu  ausser  den  obenbezeichneten  zivey  Lei- 
chen-und  zwey  Traureden :  Zwey  Taufreden.  I.  1-14-  — 
Rede  vor  dier  Taufe  Georg  Jak.  Polchows  am. Tage 
Martini  Lutheri  den  10  Nov.  1778  in  Riga  gehalten; 
ebend.  S.  39-48-  —  Kürzere  Taufrede ;  ebend,  S.  49-52.  — 
Drey  Trauungsreden;  ebend,  S.  71-88.  —  Rede  vor  der 
feyerlichen  Eidesleistung  des  Richters  des  Gewissens- 
gerichts der  Rig.  Statthalterschaft,  Landraths  Friedr. 
Reinh.  v.  Berg,  und  der  Beysitzer  etc.  vor  dem  Altare 
der  St,  Jacobikirche  gehalten;  ebend,  S.  395.-400-  — 
Rede  bey  der  feyerlichen  Eröffnung  des  CoUegiums 
allgem.  Fürsorge  der  Rigischen  Statthalterschaft  an  die 


1 

436   ÖiNCwELSTADT  (Ch.  A»  L.).     V.  DiTMÄR  (W.  K.  F.). 

Armen  etrangelisch-lutherischer  Confession«  Riga  dea 
20  Februar  1784;  ebenda  S.  413-420  (auch  mit  den  übri- 
gen Reden  und  Nachrichten  zusammen  in  dem  Extract  aus 
dem  Journal  des  Collegii  der  allg.  Fürsorge  der  Rigi- 
schen  Statthalterschaft  1784.  8.)'  — .  Taufrede.  II. 
39*52.  —  Trauungsrede;  ^bend.  S.  69-76.    , 

Ist  auch  Verfasser  der  ungedruckten  Schulordnung >  wddit 
der  Magistrat  zu  Arensburg  1769  eingeführt  hat. 

VergL  Nord.  Mise.  IV.  44-47.  XI.  380.  —   Hirschings  Hand- 
buch. —  Meusels  Lexik.  II.  571. 


VON  DiTMAR  ( WOLDEMAR  KaRL  FrIEDRICH). 

Zeigte  schon  in  früher  Jugend  grofsen  Hang  zur  Anlt- 
gung  von  Sammlungen  manch^rky  Artf  besonders  von  Natu^ 
ralien^  Münzen  und  Büchern^  daher  auch  im  Mann^d^ter 
Naturkunde  und  vaterländische  Geschichte  ihm  die  vorzüglich- 
ste  Unterhahung  gewährten.  Nach  benutztem  Privatunter- 
richt im  älterlichen  Hause  ^  bezog  er  |8i3  die  Universität 
Dorpatf  studirte  hierauf  vor^  18 15,  an  in  Berlin  und  Heidel 
bergf  und  nachher  wieder  in  Berlin ,  bereist^  während  4^ 
Ferien  mehrere .  Gegenden  Deutschlands  un^  die  Sc/in^j^, 
erhielt  in  Königsberg  die  philosophisdie  und  fn  Heidf^lberg 
die  juristische  JDohtortvürde  ^  hdirte  i8i8  nach  Livland 
zurück  und  wurde  Privatdoi^mt  der  Rßchtswissenschafi  zu 
Dorpat^  darauf  aber^  nachdem  er  schon  18 19  seine  Entlas- 
sung von  dieser  Stelle  genommen  hatte,  zurrt  Assessor  bey  dem 
perncaischen  Kreisgerichte  erwählt.  Er  war  Mitglied  der 
Gesellsch.  für  deutsche  Sprachforschung  in  JBerlin ,  der  lata- 
.nischen  Sodetät  zu  Jena^  der  grojsherzogUch'.wdxnarsdivi 
Geselisch.  für  Mineralogie  und  der  kurh  Gesellsdu  für  Lit. 
u.  Kunst.  Geb,  zu  Pernau  am  8  August  1794,  gest.  auf 
seinem  väterlidien  Erbgute  Fennern  tri  Livland  am.  12  N<h 
vember  1826, 


V.  DrtMAÄ  (W.  K.  F.)»    DiTTMER  (F.  A.).       43/ 

Disquisitio  de  ori^ine  nominis  Livoniae»  bistoriae  Livo- 
norum  prodromus.  Heidelbergae^.  1816*  (^Ein  anderes 
Titelblatt  hat  iS07  statt  iSi7*)     111  S.  8» 

Commentatio  juridica  ad  legis  Atiniae  de  rerum  furtiva« 
rum  usucaplone  historiam  et  interpretationem  ob^er« 
yationes  continens.     Ibid.  1818-     74  S.  8* 

De  praecipuis  fontibus  juris  provincialis  Livonici  caxn« 
pestrisy  ab  ^Archiepiscopis  et  Magistris  Livoniae»  nee. 
non  a  Regibus  Poloniae  et  Sueciae  originezn  ducen- 
tibus.  Diss.  juridicO'historico-literaria  -—  pr.o  venia 
legendi^r  Part.  Ima.  (Auch  Init  dem  Titel:  Obsefvatio«- 
nes  generales  in  Liyonicas  leges  domesticas  et  receptas 
peregrinas.)     Dorpati»  1818t     32  S,  8« 

Nachricht  von  den  in.  Kurland  lebenden  Kreewinexi ;  im 
Intelligenzblatt  der   Heidelb,   Jahrb«    18l7*    No»  VI« 

S.61-71t 

Gab  heraus; 

Die  Gegend  von  Heidelberg  von  A,  von  Ljdwis«     5te  ver» 

besserte  Ausgabe«    Berlini  1816*    2  unpag,  BU«  u«  132  3« 

kl.  8f  mit  einem  Vorworte, 

Poesien  der  Ebbten;  in  Rosenplänters  Beytr*  z*  gen« 
Kenntn.  d.  ehstn.  Sprache.  IV,  134-1 65» 

Vergi,  Ostsce-l^rov.  Bl,  »826,  JJo.  50,  S,  245,   Np,  51,  S,  953.  u, 
JJo,  ja-  S,  257,  ^       . 

PiTTMER   (FmEDRlCH  AuGUST). 

Geb.  zu  Hirschberg  in  Jfieder Schlesien^  wo  sein  aus  TaJstn 
in  Kurland  gebürtiger  Vater  Besitzer  $ines  Kaffehauses  war^ 
arn  X  Dec^mber  ijSS^  erhielt  auf  deip,  dortigen  Liceum.  XJn- 
ttrriAtj  und  übernahm  dann  ein  Jahr  lang  die  Venvaltung 
eines  Rittergutes  in  der  Nähe  van  Breslau.  1802  lam  er  .nac/i 
Kurland  f  war  eine  hur^  ÜSeit  Kanzellist  im  dasigen  KamtraU 
^o/e,  ging  im  Herbst  l8o3  nach  Dorpat^  studirt^  daselbst 
Ws  1806  Jurisprudenz  f  wurde  1808  öffentlicher  Notar  in 
Mitau,  und  zog  hierauf  nach  Livland^  WQ  er  zuerst  eint 
Hüuslehrerstellein  der  Nähe  vonP^nau  annahm  ^  undjttzt 
ptrnauscher  Ordnungsgerichtssekretär  ist. 


438  DlTTMJER  (F.  AO«      BÖLXJEN  (IL  A.)* 

Graf  von  Wallensee^  oder  der  ungerechte  Argwohn.  Ein 

Schauspiel  ia  zwey  Aufzügen*     Aiga  u.  Leipzig,  1803* 

94  S.  8.  ' 

Familien-Geschichten,  istes  Bändchen«   Aiga  u»  Leipiigy 

1803.     245  S.   8. 
Gelegenheitsgedichte«  ' 


DöLLEN  (Karl  August). 

Wurde  zu  Königs -Wusterhausen   bey  Berlin  ^    wo  wn 
Vater  Superintendent  und  Hofprediger  war^  am  22  Februar 
1775  geboren^  besuchte  vom  i2ten  bis  zum  iSten  Jahre  das 
Joachlmsthalsche  Gymnasium  in  Berlin ,  und  studirte  hierauf 
zwey  JaKr  in  Halle  und  eben  so  lange  in  Frankfurt  an  der 
Oder  Tlieologie.     Nach  überstandenem  Tentamen  in  Berlin 
folgte  er   1797  dem  damaligen  Obersten  ^   naddterigen  Ge- 
nerailieutenant ^    v.   Dr lesen  als  Lehrer ^ von   dessen  Kin- 
dern nach  St*  Petersburg ,  wo  er  sich  gleichfalls  tentiren  liefi 
und  fleifsig  im  Predigen  übte.     Ein  Jahr  später  kam  er  mit 
der  Familie  v.  Dr lesen  nach  Kurland^  unterzog  sidi  aucli 
hier  einem  Tentamen  und  wurde  in  die  Zahl  der  Kandidatin 
des  Predigtamts  aufgenommen ,  durch  zimehmende  Sclwädit 
seiner  Brust  aber  bald  gezwungen ,  die  Absicht  auf  ein  Pasto- 
rat für  immer  aufzugehen'^  und  sich  ausschliefslich  dem  XJn- 
terrichtsfache  zu  widmen.    Im  J,  i8o3  begleitete  er  seine  Zog' 
iinge  nach  Berlin  ^  wo  sie  von  den  verdienstvollsten  Gelehrten 
Privatunterricht^  an  dem  auch  er,  zu  seinem  grofsen  NutzeHi 
Theilnähmf  erhielten^  und  kehrte  iSoj  mit  ihnen^  über  Ham- 
burgs Kiel  und  Kopenhagen  ^  nach  Kurland  zurück.    JSr  gab 
nunniehr  sein  Hofmeisterverhältnifs  äuf^    und  erridüete  in 
Mitau  £ine  Privatlehranstalt  für  Söhne  aus  den  hbhtrn  Stän- 
den^  die  ihn  seitdem  ganz  beschäftigte^  und  durch  deren  unaus- 
gesetzt blühenden  Zustand  ^  während  ihrer  i4JäJirigen  Dauern 
er  sich  das  voUhonunenste  Vertrauen  und  den  ungeJteuchelten 
Dank  des  gebildeten  Publikums  d^r  garuen  Provinz  erwarb* 


Döxisx  (K.  A.).    DöNKiGKR<A.).  DöRPE«.(L*),  439 

5er;ie  Axrdi  grefu  Anstrengung  sdmcoAend  gewordene  G«* 
smättk  nöthigte  i7in,  dies  Institut  1821  aufzugeben.  JEjT 
^rJhfs  diß  Stadt  f  lebte  mehrere  Jahre  iri  Doblen  und  widmete 
dort  seinen  eignen  und  wenigen  andern  Kindern  Zeit  und 
Kräfte;  neuerüdi  aber  ist  er  wieder  nadi  Mitau gezogen. 

*Jahresfest  der  am  13  April  1808  in  Mitau  eröffneten 
Privat-Lehranstalt  für  Kinder  aus  gebildetem  Ständen. 
Mitau,  180^-     76  S.  8. 

•üebersicht  sämmtlicher  Lehrgegenstände,  welche  im  ver- 
flossenen Schuljahre  YonOsterh  1809  bis  Ostern  1810  in 
der  kurländischen  Bildungsaiffetalt  vorgetrageÄ  worden 
sind.  Einladungsschrift  zu  der  öffentlichen  Prüfij^ig 
vom  1  bis  zum  13  ApriL     Ebend,  1810.     24  S.  8- 

*  üebersicht  sämintlicher-  Lehrgegenstände,   welche  von 

Ostern  1815  bis  Ostern  1816  in  der  zu  Mitau  beste» 
henden  Privatbildungsanstalt  für  Söhne  aus  den  höhern 
Ständen  vorgetragen  worden  sind.  EinladungsscBrift 
zu  den  öffentlichen  Prüfungen  vom  27  März  bis  zum 
5  April.     Riga,   1816.     35  S.  8- 

*  Ordnung    der   diefsjährigen  Prüfung  in  der  Privatbil- 

dungsanstalt lür  Söhne  von  6  bis  16  Jahren,  aus  den 
höhern  Ständen,  in  Mitau.  (Mitau,1818.)  4unpag.  S.  4. 

DöNNiGER  (Axel). 

Siudirte  in.  Wittenbergs  wurde  erst  adjungirter  Prediger  in 
Pernigelj  1692  aber,  Pastor  Ordinarius  zu  Wenden.  Geb. 
zu  Lemsal  am  •  •  • ,  gest.  am  25  Julius  16994 

Disp.  de  characteribus  eventorum    ad  decidendas  quas- 
dam    illusti'es  controversias.      (Praes.    Conr.    Sam« 
Schurzfleisch.)     Wittebergae ,  168ö.     4. 
Vergi.  Nord.  Misc.XXVlL  sag- 

DöRPER  (Luther). 

Studirte  auf  dem  Gymnasium  zu  X>ortmund  und  auf  der 
Universität  Giessen  anfangs  die  Rechte  und  später  Theohg^e^^ 
wurde  16S1  deutscher  Diakonus  zu  Mitau  ^   1682  Prediger 


440       Dörfer  (Luther).    Dogiel  (Matthias). 

dir  deutschen  Gemeine  zu  Libau^  und  zuletzt  1697  Prediger 
zu  SattgaUj^n  in  Kurland,  auch  Propst  des  Bauskeschen  Spren- 
geh*  Geb.  zu  Mitau  am  7  August  i654,  gest,  zu  Sallgallen 
am  16  September  17 10  während  der  Pest. 

Nodus  Gordius  dissectus^  sive  Dissertatio  philosopKica 
■    de  infinija  infinitorum  syllogismorum  doctrina.  (Praes. 

Bernhardo  Dresing.)  Tremoniae^  1672»  4. 
Der  "viel-  sonst  immer  grün-gezweigter,  itzo  aber  ach 
leider!  i'ns  Grab  geneigter  Buchls-Baum»  (durch  Ver- 
setzung des  Buchstaben  s)  Busch -Baum«  Auff  dem 
Todten  Hoffe  betrachttt.  (Eine  Sammlung  C'on  Trauer- 
gedichten.^  Hinter  H.  Adolphi's  Leichehpredigt  auf 
den    mitauschen    Gerichtsvoigt    Buschhoff«      (Mitau, 

1673.     4.)  ^ 

Lettische  Kirchenlieder 9  die  in-den  Gesangbüchern  (z^£^ 

druckt  sind. 
Luteinische  und  deutsche  Gelegenheitsgedichte. 

VergL  TetschK.  K.  G.  Th.a.  S.  129.  —  Nord.  Mise.  IV.  47» - 
Zimtn«.tmannl  Lett.  Lit.  5.33. 

DoGiEL  (Matthias). 

Ein  gelehrter  Religiöse  aus  dem  Orden  der  Väter  der  from- 
men Schulen  in  Lithauen,  lehrte  anfangs  Rhetorik  ^  Dic/u* 
kunst^  Geschichte^  Welttveisheit  und  Theologie  in  verschiede- 
nen Kollegien  seines  Ordens  mit  grofsem  Beyfall,  wurde  dann 
Rektor  Zu  Wilna^  wohin  er  auch  eine  von  ihm  selbst  ange- 
legte  Buchdruckerey  brachte^  die^  nach  Janozki^s  Zeugnifs, 
in  Ansehung  der  lateinischen  Schriften  alle  polnischen  Druckr 
reyen  damaliger  Zeit  übertraft  und  war  hierauf  bey  dem 
lithauischen  Hofmarschall,  Grafen  Scipio  de  Campo^ 
Beichtvater  und  Aufselier  über  die  Studien  seines  Sohnes^ 
des  nachmaligen  Vntertruchsffs  von  Lithauen  und  Starosten 
von  Lida.  Mit  letzterem  besuchte  er,  als  der  Väter  gestorben 
ivor»  Leipzig y  Strasburg  und  Paris ^  und  bliebe  nach  erfolg- 
ter Rückkunft j    als  Hausgeistlicher  bey  ihnu     Geb.  zu.*'i 


DoQTSt  (Matthias).  44 1 

Codex  diplomaticusregni  Poloniae  et  ma§iii  ducatus  Li- 
tuaniae,  in  quo  pacta  9  foedera,  tractatus  pacis»  mu- 
tuae  amicitiae»  subsidiorum»  induoiarum,  commer- 
cioruni)  nee  non  conventiones 9  pactiones,  concor<^ 
.data»  transactiones I  declarationes,  statuta»  ordinatio- 
nesy  buUae»  decretai  edicta»  resoripta,  sententiae  arbi« 
trales»  infeudationes»  homagia,  pacta  etiam  matrimo-> 
niaiia  et  dotalia»  literae  item  reversales»  concessionumy 
libertatiS)  imx^unitatis»  donationum,  oppignorationum» 
renuntiationum»  erectionum»  obligationum »  vendi- 
tionum»  emptionum,  permutationum»  cessionum^ 
protestationum,  aliaque  omnis  generis  publico  nomine 
actorum  et  gestorum  monumenta  nunc  primum  ex 
archivis  publicis  eruta  ac  in  liidem  protracta  exhiben- 
tur.  Tom.  I.  (in  quo  res  Bohemiae»  Hungariae»  Au- 
Striae»  Daniae»  Bavariae»  Marchiae  Brandenburgen- 
BiSf  reipublicae  Yenetae,  Saxoniae»  Galliae»  ducatus 
Brunsuicensis ,  Hollandiae»  Transylvaniae»  Silesiae»- 
Pomeraniae »  Marchiae  novae»  Moldavlae  et  Valachiae 
continentur).  Vilnae»  1758-  61  unpag.  S.  Vorftücke 
u,  Inhalts verzeichnifs  u.  623  S.  •—  Tom.  IV.  in  quo 
totius  Prussiae  res  continentur.  Ibid.  1764-  24unpag.S* 
Vbrst.  u.  Inifialtsverz.  u.  526  S.  —  Tom.  V.  in  quo 
ut  universae  Livohiae  ita  speciatim  Curlandiae  et  , 
Semigalliae  ducatuum  res  continentur.  Ibid.  1759. 
34  unpag.  S.  Vorst.  u.  Inhal tsverz.  u.  522  S.  Fol.  Mehr 
ist  von  den  8  Theikn^  die  das  Werk  enthalten  sollte^  nicht 
erschienen^  Den  2ten  und  3ten  Theil  liefs  der  polnische 
Senat  ^  wie  Bernoulli  (Reisen  durch  Brandenburg  etc. 
Bd.  3.  S.  283.)  erziüiltj  in  der  Handschrift  verbrennen^ 
weil  der  König  von  Preussen  durch  xinen  det  gedruckten 

,  Theile  seine  Ansprüche  auf  Westpreussen  gültiger  ersviesen 
hatte. 

Limites  regni  Poloniae  et  magni  ducatus  Lituaniae  ex 
originalibus  et  exemplis  authenticis  desCripti  et  in 
lucem  editi  Anno  1758.  Vilnae.  4-  Selten.  S,  Intell. 
Blatt  der  Allg.  Lit.  Zeit.  1791.  No.  92.  S.  759. 

Diss.  de  jure  regni  Poloniae  in  Silesiam.  . . . 

VergL  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.S.  214.  —  Adelung  z.  Joch  er.  — 
Janozki's  Lexik,  der  jetzt  lebenden  Gelehrten  in  Polen. 
Th.  1.  S.  89« 

LBand.  5o 


44^  I^OHNEi.ii(J.J.).  DoxLMANK  (J.  Gh.).  Doi.manm(B.). 

^  DoHNELL  (Johann  Justinus). 

JJebte  anfangs  die  Arzneykunst  in  Neuenschanz  und  Narwa 
aus^  und  fand  bey  den  dortigen  engUsdien  Kaufleuten  eine 
belohnende  Praxis  ^  ging  dann^  weil  er  sein  medicin}sches 
Studium  noch  nicht  vollkommen  beendigt  hatte ,  nach  Leiden^ 
studirte  daselbst  weiter  und  nahm  i6g5  die  medicinischt 
Doktorwürde  an.  Nach  seiner  Rückkunft  wurde  er  als  Phf 
sikus  in  Narwa  und  Ingermannland  angestellt^  war  auch  Mit- 
glied des  medicinischen  Kollegiums  zu  Stockholm ,  fiel  bey  der 
Eroberung  von  Narwa  in  russische  Gefangenschaf t  y  wurde 
aber  von  Peter  dem  Grofsen  nicht  nur  in  Schutz  genom- 
men ,  sondern  auch'  zum  Leibarzt  ernannt.  Von  seinen  spä- 
tem Schicksalen  findet  sich  eben  so  wenig  etwas  aufgezeichnetj 
als  sich  die  Zeit  angeben  l'dfst^  wenn  er  Rufsland  verlassen  hat 
und  wenn  er  gestorben  ist.  Geb.  irrt  Sachsengothaischen  am.»*, 
gest.  zu  Poseh  vor  171  !• 

Diss.  inaug,  de  paralysi.     Lugd.  Bat.  1695.     4« 

Vergl*  Nord.  Mise.  XXVII.  228»  wo  er  aber  unrichtig  D  ohne  11 
genannt  wird.  —  Richters  Gesch.  der  Medicin  in  Eulsl. 
Bd.  3.  S.  113. 

DoLLMANN  (Johann  Christoph). 

Studirte  auf  der  Universität  Königsberg  und  dispiitiTti 
daselbst.     Geb.  in  Kurland  zu . . .  am . . . ,  gest.  • .  • 

Disp- de  Presbyteris  laicis.  (Praes.  Godofredo  Weg- 
ner.)    Kegiomonti ,  1698*     3  Bogg.  4. 
Vergl.  Nord.  Mise.  XXVII.  930.  -^  Nava  lit.  mar.  B.  1698  p-  »34» 

1 

DoLMANN    (Bernhard). 

Sohn  des  nachfolgenden. 

Aus  Riga ;  studirte  um  i655  zu  Giessen  und  wurde  dasdhst 
Magister  der  Philosophie. 

Disp.  inaug.  philos.    exhibens  quaestiones  xniscellaneas« 
(Praes.  Casp.  Ebelio.)   Giessae  1655.   12S.4* 


DOI.MAKM  (Johann  i.).  443 

DoLMANN   (Johann  i.)- 

Vater  des  vorhergehenden. 

Ein  Sohn  des  rigaschen  Bürgermeisters  Berend  DoU 
mannt  erhielt  seine  erste  Bildung  von  Herrmänn  Sam- 
son^  ging  1616  nach  Wittenberg y  wurde  dort  Magister  und 
hielt  sich  überhaupt  acht  Jahr  lang  daselbst  auf.  1624  wurde 
er  Wochenprediger  und  Inspektor  der  Domschule^  1644  Pastor 
am  Dom  und  Professor  der  Gottesgelalirthelt  am  rigaschen 
Gymnasium  f  1646  Oberpastor.  Geb.  zu  Riga  iSgS,  gest. 
am  21  April  i656. 

Disp.  de  aquis  supracoelestibus«  •  •  • 

Todes  Schreck-  vnd  Trostbild,  das  ist :  Sieben  Lehr-  vnd 
Trostreiche  Predigten,  vom  Tode  vnd  Sterben  der 
Menschen.     Kiga,  1633.     196  S.  8« 

Schwangerer  Frawen  Cordial«  Das  ist  zwo  Lehr-  vnnd 
Trostreiche  Predigten  von  der  schmertzlichen  Geburt, 
auch  kläglichen  Trawrfall  einer  Kreisterin  oder  Kind- 
betterin.     Ebend.  1636.     8  Bogg.  4* 

Biblischer  Seelen-Schatz  oder  eine  nützliche  und  noth- 
wendige  Erklärung  des  kleinen  Gatechismi  durch  bibli- 
sche Sprüche. I..  163^.  (^Wird  von  Joh.  Brever  ja 
der  Vorrede  zu  seinem  Big.  Katechismus  angeführt.^ 

Gründliche  Widerlegung  eines  unbekannten  'Pap\sten, 
welche  die  Fragen  erkläret:  1)  w^as  bey  den  katholi- 
schen und  Lutheranern  zum  heil.  Abendmahle  erfor- 
dert werde ;  2)  ob  die  Päpstler  den  Kelch  des  Herren 
stehlen,  wenn  sie  nur  unter  einerley  Gestalt  das  Nacht- 
mahl des  Herren  aiyspenden.     Hamburg,  1643-     12* 

Schillers  schlecht  gelegtes  Fundament.  Ebend.  1643*  4*  — 
Neu  aufgelegt  1685.  —  Gegen  Elias  Schillers  Grund- 
feste der  katholischen  Wahrheit.      1630. 

Christlicher  Leich-Sermon  aus  Offenb.  XIV.  13.  auf  An- 
tom  Jürgen  Reichen^  der  Cron  Schweden  Christen  zu 
Fufs.     Riga,   1644.     3  Bogg.  4. 

Apodixis  Ima  de  throno  Christi  regio. . . .  Ibid.  1645.  — 
Apod.  Ilda  de  thr.  Chr.  reg.,  ponens  ante  ocülos,  quod 
Dominus  uoster  Jesus  Christus  non  tantum  qjik  Deus, 


444  DOLMÜi^N   (JOAAMN  I.). 

sed  etiam  qvA  Homo ,  constitutus  tit  judex  vivorum  et 
mortuorum.  (Resp.  Herrn.  Stephan!,  Mitoa  Se- 
migallo.)  Ibid.  1^48»  ^Va^ögg-  —  Apod.  Hltia  de  thr. 
Chr.  reg. .  •  •    Ibid.  eod.    8* 

bes  grofsen  Gottes  Wunder-Cur.  das  ist  christliche  Leich- 
sermon  auf  des  Gouverneurs  Erich  Steinbock's  Sohn 
£rich.     Kigay  1647*     4  Bogg.  4. 

Apodeixis  de  innocentia  dei.  Ebend.  1649«  8«  Wider  dlt 
Lthre  der  Reformirten  von  der  Gnadenwahl* 

Gedenke  mein  Riga.  Das  ist  Eine  Bufs-  Klag«»  undWar- 
nungs  Predigt  über  den  Prophetischen  Text  Jer.  am  2» 
V.  19bey  volkreicher  versamlung  in  der  Domkirchen 
von  Wort  zu  Wort  gehalten  Anno  1649  den  10  Aprilis, 
welcher  -war  der  Dienstag  nach  DoininiC|  Misericoi^ 
dias  Domini,  alfs  die  Woche  zuvor  eine  schreckliche 
Wasser  Flut  vmb  die  Statt  zu  sehen  -war«  Ebend,  1649* 
20  unpag.  S.  4* 

.Königlich  Schwedische  Ehren-Kron;  da^  ist  eine  Investi- 
turpredigt auf  die  Krönung  der  Fürstin  vnd  Fräwlein 
Christinen.     Ebend,  1650.     3  Bogg.  4« 

Medicina  cardiaca :  Frommer  Christen  Hertzen  Art^eney : 
bey  der  Leichbegängnufs  der  »^  —  Frauen  Margaretha 
Gertruta  Klebeck,     (Ebend.)  1650.     3^  Bogg,  4. 

Evangelisch  Martzipan  und  Zuckerbrot  bey  der  Leich- 
begängnifs  der  -p—  •—  Fraweu  GerdrutA  von  Rasen. 
Ebend.  I6a2.     3%  Bogg,  4, 

Starcker  Glaubens -Schild  bei  der  Leichbegängnift  der 
—  —  Frauen  Margaretha  von  Zöge  —  -»^  vrie  auch 
des  -^ — .  Frä\\rl.  Christina  Elisabetha  •  von.  B^lling^-' 
hausen.     Ebend.  1652*     4%  Bog«  4« 

Ultimum  Vale  oder  Letayte  Trost-Rede,  des  hochbetrüb- 
ten Hertzen  Vatters  an  seinen  sehlig-verstorbenen  Jun- 
gen Herrn,  bey  der  Leichbegängnufs  des  —  —  Herrn 
Heinrich  Jürgen  von  BelUngkhaqssen«  Ebend«  1654« 
3%  Bogg.  4. 

Votum  Paulinum  das  ist  Paulinischer  Hertsen- Wunsch 
bey  der  Leichbegängnufs  der  Frauen  Barbara  Gerdrud 
von  Ermes.     Ebend.  1654*     3  Bogg.  4* 

Apodeixis  de  sacramentis  Novi  Testi^menti«  Ibid.  1654« 
8. 


DOCMAKK  (JOH.  I.)c  (JOH.  d.)^    DOFPSIiMAtR  (J.  G.)«    445 

Predigt  bey-G^te^nheU  ifet  Mugebuyt  einet  lettischen 
Weibes  jenseit  der  Düna,    Riga,,  1655«    4*     Mit  einer  , 
Abbildung  in  Kupfer;    wird  ihm  ttvar  von  Gadebusch 
bey gelegt y    scheint   aber  eine  Verwechselung  mit  Matth« 
Reland's  (s.  dessen  Art.")  Partus  monstrosus  zu  seyn. 

Königliche  Huldigungspredigt I  des  Tages  da  man  dem 
Durchleuchtigsten  Fürsten  und  Herrn  Carl  Oustaff 
den  Httldigungs-Eidt.  zu  Riga  leistete«  Ebend.  1655« 
3  Bogg.  4. 

Geistliche  Kühl«  und  Krafft^Blätter«  auff  das  verwundete 
Vater-  und  Mutter-Hertz,  das  ist.  Christliche  Leioh* 
Sermon  hey  Gräflicher  Leichbestattung  Herrn  Gustaf 
Carl  und  Hrn,  Eberhard  Hörn«  Ebend,i655«  3  Bogg.  4, 

Sein  Bildnifs  in  Er« «  im  Chor  der  Petersktrche  su  Riga, 

Vergi,  Witte JD.  B.  ad  a.  1656.  —  Joche r.  —  Gadeb,  L.  B, 
Th.  1.  S.  sst-993.  —  Nord.  Mise.  IV.  178.  XXVII,  «99.  ^ 
Bergmann»  Gesch«  d,  Rig,  Stadüiirch.  I«  39« 


Doi:.MANN  (Johann  2.). 

Aus  Riga^  studict^  um  i6g3  zu  Halle.  ••• 

Disp.  de  legatis,  fidel  commissis  et  codicillisy  ad  Tit.  XX« 
et  seqq.  ad- finem  libri  II,  Inst.  (Praes«  Jo.  Sam« 
Strykio.)     Halae,  1693.     1%  Bogg.  4. 

Disp.  Ae  contractibus  consensualibus  ad  Tit»  XXHI.  et 
seqq.  usque  ad  Tit.  XXIIX.  Libr.  lIL  Instit«  (Praes. 
eod.)   Ibid,  egd,    3Vi  ^^ift*  4« 

DoppELMAiR  (Johann  Georg), 

Verlor  frühzeitig  s^ine  Aeltern^  studirte^  Medicin^  wurde 
ij ^ 6  Dr.  derselben j  war  Arzt  in  Diensten  verschiedener  klei* 
ner  deutscher  Fürsteri^  kam  1784  nach  Rufsland ^  erhielt 
Dienstebey  der  Armee  f  wurde  1799  Kollegienrath  und  Hof " 
ürzt  ( von  welcher  Stelle  er  auch  die  Pension  bis  an  seinen  Tod 
g^nofs)^  begab  sich  dann  in  Geschäften  und  mit  Aufträgen 
der  neu  b^rijtnd^m  Universität  Dorpat^  als  deren  Korrespon- 


44ß  .  DPFFEXKAia..  Do^xr,   Dorhof*  Dqrnborbf. 

dentj  nach  Dmtaehlandf  i^o  er  7  Jahr  bliehj  ging^  1810 
zurüchgekeJurti  nach  Moskau^  wurde  dasdh^t  Stadtphfsikusj 
erlebte  die  furchtbare  Katastrophe  von  18 12,  die  ihm  einrn 
großen  Tiizil  seines  Vermögens  hostete  y  wurde  y  von  dort  ins 
^nnere  des  Reichs  verschlagen ,  bey  mehreren  Lazarethea  an- 
gestellt,  und  verlebte  f  nach  deren  Aufhebung  ^  seine  letzten 
Tage  in  Narwa.  Geb.JüiHof  im  Bayreutbischen  1753,  gest, 
zu  Narwa  am  28  März  1826, 

Diss.  inaug«  •  •  • 

Kussische  Volkslieder,  für  eine  Singstixnme  mit  Ciavier- 
begleitung,    aus  dem  RussiscHen  übersetzt«     Leipzig. 
(1804.) 
VergL  Ostsee-Prov.  Bl.  1826  S.  71. 

DORAU   (...)• 

Kanonikus  in  Warschau  während  der  letztern  Regierungs- 
jähre  des  Königs  Stanislaus  Augustüs*  Geb^  zu.«.| 
gest,  •  •  •      . 

Obrona  miast  Kurlandzkich«     Warschau^  1791«     8S.  4« 

Verßl*  Schwartz  Bibl.  5.375. 

Dorhof  (Theodor). 

War  in  der  ersten  Hälfte  des  ij ten  Jahrhunderts  Prediger 
zu  Setzen  in  Kurland.     Geb.  zu\  ..^  gest. •  •  • 

Consilium  de  institutione  puerorum   ad  munus   eccle- 
siasticum.  •  • . 

Verg/,  Nord.  Mise.  IV.  48. 

DORNDORFF   (JOHANN   KaRL). 

Erlernte  die  Chirurgie  bey  dem  rigaschen  Stadtoperateur 
Teubler  dem  jungem ^  studirte  ein  halbes  Jahr  in  Königs- 
berg und  drey  Jalir  in  Berlin  ^  prdkticirte  darauf  als  Arzt  in 


DomiDOBAF«  Dorsche,  Drachstadt.    447 

Siga,  vpar  auchdasdbMt  Stadtchirurgus  und  erwarb  sidi  1797 
zu  Königsberg  die  medicinisdie  Doktorwürde.  Geb.  zu 
Rigaafn  10  December  1761,  gest.  am  17  April  i8o3. 

Diss.  inaug.  medico-chirurg«  de  vulneribus  sclopetariis 
cum  adjuncta  observatione«  Kegiomontiy  1797*  19  S«  4» 

Beobachtung  einer  viertägigen  Urinverhaltung,  vsrelche 
durch  Vereiterung  der  Prostata  veranlafst  und  glück- 
lich geheilt  ward;  in  Loders  Journ.  f.  Ghiruirgiey 
Geburtshülfe  etc.  L  3*  (Jena,  1797.),  S.  431-440. 

Dorsche  (Johann  Andreas). 

War  Feldprediger  bej  dem,  Regiment  der  regierenden 
Königin  (ord.  zu  Ronneburg  am .  • . )»  dann  Pastor  zu 
OberpaJJen  1692,  und  Propst  des  dritten  Theils  dorptschtn 
Kreises  1701.     Geb.  zu  Hanau  •  •  • ,  gest. .  •  • 

Antheil  an  dem  Revalsch-ehstnischen  Neuen  Testament, 
(Reval,  1715.  8.)     S,  den  Art.  Berthol  dt. 

Ein  lateinisches  Gedicht  auf  das  Absterben  des  Candidäten 
Wilh.  Ludw.  Spener,  eines  Sohnes  von  Joh.  Phil. 
Spener.      1696. 

Ver^l,  Nord.  Mise.  IV.  48-    —    Vorrede  zu  dem  Revalsch-ebstn. 
N.  Test,  von  1715. 

Drachstädt  (Hans  Jeremias).         ' 

War^  nadidem  er  zu  Jena  und  Königsberg  studirt  hatte^ 
Hauslehrei^  in  verschiedenen  adeligen  Familien  in  Preussen, 
Polen  und  Livlandy  bey  welcher  Gelegenheit  er  mit  Gerhard 
Hirn  sei  zu  Reval  bekannt  und  von  ihm  in  der  Mathematik 
und  Kriegsbaukunst  unterrichtet  wurde.  ImJ.  i65o  kam  er 
nach  seiner  Vaterstadt  zurück  und  trieb  dort  Advokaten- 
Geschäfte j  beschäftigte  sich  nebenher  auch  mit  Chemie^  bis 
er  1659  Rathsherr,  1686  Kämmerer  und  zuleut  WoPthalter 
wurde.  Geb.  zu  Halle  am  16  August  i6i3,  gest.  am 
27  Julius  i6g8* 


\ 


448    Drachstädt,   v.  Db£ilimg*  DjasUiiHG  (J.)*  (M,). 

Eine  Abhandlung  von  der  FortiCcationy   die  der  magdtr 
burgi&che  Pagenhofnuister  Pascha  herausgegeben  hat, . . . 

Vergl,   Gadeb.  L»  B.  Th.  i.  S.  923.  ^  Dunkels  Nachrichten. 
Bd.  3»  Th.  1.  S.  35.  —  Adelung  z.  Jöcher. 


VON  Dreiling  (Dietrich). 

Machte  kn  /•  1676  eine  Reise  nach  Italien  ^  und  wurde 
nachher  JRathsherr  in  seiner  Vaterstadt ^  auch  Waisen-  und 
Quartitrherr  daselbst.  Geb.  zu  Riga  am  21  Noverrüfer  i65o, 
gest.  am  3o  Julius  i6S8* 

JDer  Bürgermeister  Peter  Schievelbeiti,  der  dies  in 
seinen  handschriftlichen  Sammlungen  verzeichnet  hat ,  mei- 
det  zugleich f  Dreiling  habe  ein  Speculum  vitae  et 
peregrinationis  (^wahrscheinlich  ein  Manuskript ^  das  ^t 
Beschreibung  seiner  Reise  enthielt^  hinterlassen.  Jetzt  kennt 
€Si  $0  viel  wir  wissen^  Niemand  melir. 


Dreiling  (Johann). 

Studirte  bi  Helmstädty  wurde  nach  seiner  Rückkunft  von 
dort  in  der  Kanzdley  des  rigaschen  Raths  angestellt^  1679  m 
den  Rath  selbst  gezogen^  und  war  zuletzt  Bürgermeister. 
Geb.  zu  Riga  am  •  •  • ,  gest.  1  j  10  ander  Pest. 

Disp.polit.  de  hello  etpace.  (Praes.  Herrn.  Conring.) 
HelmesUdii^  1663«  4Bogg.  4* 

* 

l^er^l.  Nord.  Mise.  XXVH.  «31. 


Dreiling  (Melchior). 

Begab  sich  nach  geendigten  Schulstudien  1639  nach  Thorn^ 
I}anzig  und  Königsbergs  ging  von  dort  nach  Leipzig  j  Wit- 
tenberg und  Strasburgs  bereisete  dann  noch  Holland ^  Frank- 
reich und  Italien  ^  und  kam  1649  in  seine  Vaterstadt  zurück. 


im  folßinden  Jähre  mirdt  er  Sekretär  in  der  Kanzelhy  des 
rigaschen  RatJis  f  1667  Rathsherr^  und  1666  Bürgermeister^ 
auch  verivaUete  er  abwechselnd  das  Arrit  eines  Burggrafen^ 
und  wurde  dreymal  in  öffentlichen  Stadtangelegenheiten  nach 
Stockh(Mm  gesandt.  In  Verbindung  mit  Melchior  Fu chs 
und  Gotthar-d  v.Vegesack  brathte  er  die  sogenannte 
Wasserkunst  {  Wasserleitung )  in  Biga  zu  Stande ,  wie  des- 
sen  rühmend  in  der  Inschrift  über  dem  Eingange  des  Gebaut 
dts  erwähnt  wird,  Geb,  zu  Riga  am  2  September  (nach 
Brotie:  am  3o  oder  3i  August)  ;623,  gest.  am  24  May 
1682- 

Disp.  utrum  Christus  ob  sanctiiicationein  et  missionem 
in  mundum  se  filium  Dei  appellarit?  (Praes.  Mich. 
Behm.)  Regiomonti,  1644.  4.  Gegen  die  Socinianer 
und  besonders  gegen  Joh,  Cr  eil  gerichtet. 

Wahrscheinlich  noch  ändert,  Schriften;  denn  Witte  sagt 
von  ihm:  —  limalissima  ingenii  sui  monumenta,  sin- 
gularis  industriae  specimina,  in  publicum  protrusa, 
aibum* .  jam    dudum    doctiorum    promeruerunt    cal- 

culuin^ 

'  ■  ■  -i 

Vergib    H.  Witte   Progr.    ad  funus  publ.  Magnif.  Dni  Melch« 
Dreilingii  etc.    Ki^ae,  1689.   4.     —     Gadeb.  L.  B.  Tb.  i. 
84223.  —  Nord. Mise.  XXVII.  230.  —  Brotze's  Rückblick 
in  die  Vergangenheit;  St.  XV.  5.  16.  •—  Rig.  Stadtbll.  181 1*  ~ 
5.  139-141. 

'     VON  Dreiling  (Melchior  Johann). 

Siudirte  seit  1762  zu  Königsbergs  besuchte  dann  das  ana- 
tomische Theatet  zu  Berlin  und  die  Universität  Jena,  wurde  ^ 
hier  1766  Dr,  der  A.  G. ,   und  sodann  Stadtphysikus  in  seiner 
Vaterstadt.     Geb,  zu  Riga  am  23  März.i'j33y  gest.  1779. 
( Begraben  am  3o  September.)  \- 

Diss.  inaug.  med.  de  hepatitide.  (Praes.  Car,  Fr  id. 
Kattschmied.)     Jehae^  1756.     32  S.  4. 

VergU  C.  F.  Kalt  seh  mied  Progr.  de  scirrbo  hepatis  inveter^to 
curato  (Jenac,  1756.  4J^p.  6-8.  * 

LBand.  5l 


45o       Drexikgk  (Kaspar)«    Dre^sel  (Georg). 

Dbjelinck  oder  Dreiling  oder  DreyIing  *) 

(Kaspar), 

Erwarb  sich  zu  Leydew  1600  die  juristische  Doktor- 
würde^ war  1617  Herzogs  Friedrich  von  Kurland  BevoU- 
mächtigter  (s.  Cod.  dipiom.  Hegni  Pol.  T.  V.  p.  Syi.), 
producirte  1620  6ey  der  kurländischen  Kitterbank  das  vdn  König 
Jakob  1  in  England  i568  seiner  Familie  gegebene  Adels- 
diplom, und  unterschrieb  1628  den  landtäglichen  Seltiufs  als 
fürstlicher  Rath^  war  auch  des  Herzogs  Gesandter  an  meh- 
reren Höfen.     Geb.  zu  Biga  i5j 2,  gest,  i63i. 

Diss.  de  interdictis.     Lugduni  Batav.  1600«     4-  •  ' 
Verg/,  N.  Nord.  Mise.  XIH.  153. 

Dressel  (Georg). 

Wurde  Prediger  zu  Pinkenhof  in  Livland  i685  {nicht 
erst  1694,  jt^ie  Fischer  hat,  noch  1664,  wie  Zimmer- 
mann).  Ge^b.  zu  Eisfeld  in  Franken  16 54  {nicht  i652,  m 
bey  Fischer,  noch  1642,  wie  bey  Zimmermann  steht, 
da  er  bey  seinem  Tode  44  Jahr  alt  war;  s.  Nova  lit.  piar.  B. 
1698  p.  l35.),  gest.  am  29  März  1698. 

Swehta  Behrnu  Mahziba  oder  der  kleine  Katechismus  des 
seligen  Herrn  Lutheri,  durch  etliche  gar  kurze  und 
nützliehe  Fragen  erkläret,  anjetzo  aber  auf  E»  Hoch- 
edlen  und  Hochwßisen  Kaths   hiesiger  Stadt  Verord- 

^  nung  denen  allhie  in  der  Vorstadt  und  Land-Vogtey 
aufgerichteten  Schulen  zu  Nutze  in  die  lettische  Spra- 
che übersetzet.  (^Eine  Uebersetzung  des  istcn  Theils  dts 
Katechismus  zum  Gebrauch  der  rigischen  Schulen  von 

Joh.  Brever  [Riga,1681.  8.])-  Riga,  1684.  8.  -4uc/il707. 
öBogg.,  und  wieder  ±752*  80  S.»  /m^/eic/ie/i  Mitau,  I796i 


'*')  Nachdem  diese  Familie  1658  in  Stockholm  geadelt,  oder 
eigentlich  derselben  ihr  alter  Adel  erneuert  worden  war, 
verschwand  die  erste  plattdeutsche  Form  des  Namens  und 
man  findet  nur  die  letztere  hocdideutsche. 


Dr£ss£l(G.).  Dresserus  (M.)«   Djelbssi.£r.(K.A.)»  45i 

I 

i/n^izi/fem  Ebend.  1797.  68  S,  8.  Nachgedruckt  (wahr- 
scheinlich zu  Königsberg),  unter  der  Firma :  Liebau ,  bey 
Joh.  Gottfried  Scharnewsky.   1786,.     80  S.  8. 

Ganz  kurze  Anj^eitung  zur  lettischen  Sprache«  Jliga9l685.     / 
68  S.  12. 

Vocabularium  in  4  Sprachen,  deutsch,  lateinisch,  pol- 
nisch und  lettisch.  Kiga,  1 6^8«  8«  Umgearbeitet  von 
X.  Depkin.    Ebend.  1705.    8. 

Handschriftlich  hinterliefs  er: 
Ein  lettisches  Wörterbuch. 

Vergl.  Bergmanns  Kig.  Kirch. Gesch.  S. ig.  —  Gadeb.  L.  B. 
Th.  1.  5.  M3.  —  Nord.  Mise.  IV.  178.  XXVII.  93a.'  — 
Zimmermanns  Lett.Lit.  8.31.  —  Adelung  c.  JÖcher. 


Dresserus  (Matthaeus). 

War  erst  Professor  in  seiner  Vaterstadt  ^  hernach  zu 
Jenfl,  dqnn  Rektor  der  Fürstensdmle  zu  Meissen^  und  seit 
l58i  Professor  zu  Leipzig,  Geh,  zu  Erfurt  am  24  August 
l536,  gestj  am  5  Oktober  1607. 

Sächsisch  Chxonicon  (eine  Fortsetzung  von  Pomarii  Chro- 
nica der  Sachsen  und  Niedersachsen).  Wittenberg, 
1596.  Fol.  —  Fr  hatte  in  diesem  Buche  auch  den  riga- 
sehen  KaJenderstreit  erzählt ;  der  Rath  der  Stadt  Riga  war 
aber  mit  seiner  Darstellung  unzufrieden  und  schickte  ihm, 
Berichtigungen^  nebst  xwey  Portugal'öse^n.  Dresser  liefs 
darauf  einige  Bogen  seines  Werkes  Umdrucken  und  über- 
sandte denn  Rath  Uchs '  Eixemplare  davon.  Sein  Dank» 
schreiben^   mit  dem  er  diese  begleitet  hat^   datirt  Leipzig^ 

,  den  I  Julius  iSgo,  findet  sich  im  rigaschen  Stadtarchiv, 

Verölt  J  6  ch  e  r ,  der  auch  seine  übrigen  Schriften  anzeigt, 

Dressler  (Karl  Adam). 

Geb,  zu  .^.  • 

Dankrede  bey  Aufstellung  eines  Denkmals  Zacharias  Bar- 
tels im  Waisenhause  zu  Riga«     1779«     8* 


452  DrETEÜ»      DRJBYI^Nfi.  ^    V*  ]>AÜMF£LMAKN« 

Dreyek  (Johann  Christian). 

Professor  <kr  schönen  Wissenschaften  am  Gymnasium  zu 
RevcU.  Geh*  zu  •  *^  „  gest.  zu  St*  Petersburgs  auf  einer  Be- 
suchreise  dahin  j  am  4  Januar  1779. 

Progr,  von  dem  Wesen,  der  Tapferkeit  und  Grofsmuth 
und  ihrer  unzertrennlichen  Verbindung  in  erhabenen 
jind  heroischen  Seelen.     Reval,   1772-      1  Bog.  4- 

Progr.  von  der  wahren  Güte  eines  Regenten  und  ihrer 
würdigen  Anwendung.     Ebend.  1776»  ••• 

Progr.  von  dem  Glücke  eines  Reichs ,  wenn  Weltweise 
herrschen  oder  Fürsten  selbst  Weltweise  sind.    Ebend. 


• .  • 


Vergl.  Gadeb.  L.  B.  Tb.  i.  S.  qa4. 

Dreyling,  s.  Dreiling  und  Drelinck. 
VON  Drümpelm Ann' (Ernst  Wilhelm). 

•  Wurde  zu  Bützow  im  Mecklenburgischen  ^  wo  sein  Vater 
Stadtgerichtssekretär  iKHir^  im  Junius  1758  gekoren.  Von 
1773  bis  1776  studirte  er  auf  der  Universität  seiner  Vater- 
stadt ^  ging  dann  gleich  nach  Kopenhagen  und  wurde  daselbst, 
auf  Empfehlung  d^s  Professors  und  königlichen  Leibarztes 
Callisen^  noch  in  demselben^ Jahre  als  Arzt  des  eben  zu  einer 
Fahrt  auf  den  Wdllfischfang  nach  Grönland  ausgerüstetm 
königlichen  Frachtschiffes  Amor  angestellt.  Ein  Leck^  den 
das  Schiff  bey  einem  starken  Sturme  in  der  Nordsee  erhielt, 
vereitelte  jedoch  die  Reise  und  nöthigte  die  Equipage  nadi 
Kopenhagen  zurückzukehren,  I>as  Jahr  darauf  ging  er  als 
Schiffsarzt  auf  einem  königlichen  Frachtschiffe  nach  Batavia 
und  Äflm,  nach  einem  drey monatlichen  Aufenthalte  daselbst, 
im  März  177g  wieder  in  Kopenhagen  an*  Im  September 
begab  er  sich  nach  St.  Petersburg ,  wo  er  im  folgendm  Jahre 
als  Arzt  bey  dem  Seetiospital  zu  Kronstadt  angestellt  vmi^ 


V.  DRÜMPEtMaufN  (Ernst  Wilhelm).  453 

In  dieser  Funktion  wohnte  er  mit  einem  Thill  der  Flotte  meh^ 
nrm  üebungskampagnen  in  der  Nordsee^    dem  atlantischen 
und  mittelländischen  Meere  6ey,  und  hatte  dadurch  Gelegen- 
heit, London,   Lissabon,  und  Livorno,   während  die  Flotte 
anlegte,  wiewohl  nur  auf  sehr  kurze  Zeit,  zu  sehen.     17 83 
ging  er,  mit  einem  für  die  Flotte  dks  schwarzen  Meeres  be* 
stimmten  Rekrutentransport  ^    zu  Lande  nach    Cherson  ab. 
Hier  herrschte  eben  die  Pest ,  und  er  wurde  daher  gleich  nach 
seiner  Ankunft  bey  einer  zur  Aufriahme  aller  Pestkranken  ein- 
Seriditeten  Qiiarantaineanstalt  angestellt.     Das  Uebel  ergriff 
ihn  selbst;  er  überstand  es  aber  durcJi  frühzeitige  Anwendung 
zmckmdfsiger  Mittel,    besonders  durch  Oeffhung  der  ang^ 
schwollenen  Drüsen.      Nachdem   die  Pest  aufgehört  hatte, 
erhielt  er  im  J.  1786  eine  Anstellung  auf  dem  in  Cherson  neu 
erbauten  Kriegsschiffe  St.  Alexander  und  ging  mit  demselben 
den  26  August  nach  Sewastopol  unter  Segel.    Aber  schon  am 
folgenden  Tage  scheiterte  das  Schiff  an  der  taurisdien  Käste 
unweit  Targanagut  (zwischen  Eupatoria  und  Sewastopol)» 
Mit  Muhe  rettete  er  und  die  übrige  Schiffsmannschaft  sich  ans 
Land.     Fr  kam  nun  auf  einem,  andern  Fahrzeuge  nach  Sb- 
mstopol,   erhielt  bald  darauf  eine  Anstellung  als  Arzt  huf 
iinem   nach   Konstantinopel    gehenden    Schiffe   und    langte 
daselbst  im  September  an.      Nach  einem  Aufenthalte   von 
14  Tagen  kehrte  er  wieder  nach  Cherson  zurück.    Zu  Anfange 
des  Jahres  1787  machte  er  mit  einem  Freunde  eine  Reise  nach 
JK/ga,    verheirathete  sich  während  seines  kurzen  Aufenthalts 
daselbst,    und   nahm  seine  Frau  nach  Cherson,    wohin  er 
zurückkehrte,  mit.     1788  wohnte  er  eine  Zeitlang  der  Belage- 
\  rung  von  Otschakow  bey ,  wurde  aber  von  hier  in  MedicinaU 
Geschäften  nach  Moszna,    und  bald  darauf  nach  Nikolajew^ 
««e  Stadt,   die  damals  eben  erst  angelegt  ward,  versendet. 
Nachdem  er  sich  hier  einige  Zeit  aufgehalten  hatte ,  wurde  er 
1790  wieder  in  Cherson  bey  dem,  Generalhospital  angestellt, 
hn  April  1791  nalim  er  seine  Entlassung  aus  Krondiensten 


454  V.  DRi5MPELMANN  (Ernst  Wilhei-m). 

und  zog  Ttach  Riga ,  wo  er  im  September  desselben  Jahres 
anlangte»  Nach  einem  harzen  Aufenthalt  in  dieser  Stadt, 
während  dessen  er  zu  praktidren  anfing ,  wurde  er  Hausarzt 
bey  der  von  M  eck  sehen  Familie  auf  dem  Gute  Pernigel  in 
Livland»  JEr  blieb  hier  sieben  Jahre ,  nahm  dann  die  Stdk 
eines  Arztes  für  mehrere  rigasche  Stadtpatrimonialgüter  ö«, 
und  hatte  ah  solcher  wieder  sieben  Jahre  seinen  Aufenthalt 
auf  dem  Gute  Pinkenhof  Seitdem  lebt  er  als  ausübendir 
Arzt  in  Riga.  Wegen  der  von  ihm  herausgegebenen  khrrd- 
chen  naturhistorischen  Werke  wurde  er  s^m  Kaiser  Alexan- 
der nISio  zum  Kollegien- Assessor  ernannt ^  von  demselbm 
sowohl^  als  von  der  Kaiserin  ^Elisabeth  und  der  verwitt- 
weten  Kaiserin  Maria^  melirere  mal  mit  brillantenen  Rin- 
gen beschenkt  ^  und  von  der  Aaiserl,  medicinisch-chirurgisdien 
Akademie  zu  St.  Petersburgs  der  dasigen  freyen  ökonomisdm 
Societätj  der  mosJtauschen  naturforschenden  Gesellschaft  ^  der 
livländischen  ökonomischen  Societät  zu  RigCf  der  königl 
ost^yreussischen  physikalisch- ökonomischen  Gesellsdiaft  zu 
Königsberg  und  der  wetterauschen  naturforschenden  Gesdl- 
schüft  zu  Hanawf  thtils  -zum  Korrespondenten ,  theils  zum 
Mitgliede ^oder  Ehrenmitgliede  aufgenommen. 

Zweckmässige  Anleitung  zur  Impfung  der  Kuhpocken; 
eine  Volksschrift  für  Livlands  Bewohner.  ,Riga,Nl804*  8- 

Gemeinnütziges  medicinisch-practisches  Handbuch  für 
die  gebildeten  Stände  der  Landbewohner  Lief-  Ehst- 
und  £.urlands,  zum  Gebrauch  bey  ihren  Unterthanen. 
Ister  Theil,  von  den  innerlichen  Krankheiten.  Rig^j 
1806.     XV  ü.  195  S.  -8. 

Getreue  Abbildungen  und  naturhistorische  Beschreibung 
des  Thierreichs  aus  den  nördlichen  Provinzen  Rufs- 
lands,  vorzüglich  Liefland i  Ehstland  und  Kurland  be- 
treffend. Herausgegeben  yon  E.  W.  Drümpelmann  und 
Wilhelm  Christian Friebe.  l-8tesHeft.  Riga,  1806-1 814- 
Fol.,  jedes  Heft  von  2,  3  bis  5  Bogen  Text  und  mit 
5  illuminirten  Kupfertafeln  von  C.  SusemihL  —  I^ 
Französische  übersetzt  von  An t eine  Marc  unter  diifi 


v.Drümp£I.mamn.    Drtsakder.    Dubois«      455 

Titel:     Zöographie    de    Livonie»     de    Gourlande    et 
d'Estlionie  ou  description  exacte  des  divers  animaux,  ^ 
propres  ä  ces   trois  provinces.    Riga,   1807.    Fol.    — 
F riebe  hatte  an  dhsim   Werke  nur  bis  zum  5ten  Heft 
Theil;- dann  K.  H.  P recht. 

Flora  Livonica^  oder  Abbildung  und  Beschreibung  der 
in  Livland  wild  wachsenden  Pflanzen ,  bearbeitet  in 
Verbindung  mit  einigen  Freunden  der  vaterländischen 
Naturkunde.  1-lOtes  Heft.  Riga,  1809.*'  1810.  FoL, 
jedes  Heft  von  3  Bogen  Text  mit  5  Kpftaf, 

Beschreibung  sweyer  merkwürdigen  Eingeweide -Wüi^- 
mer.   ]\l!t  2  Abbildungen  {auf  einer  ülunünirten  Tafeiy. 

I^iga,  1810-   .4. 

Beschreibung  meiner  Reisen  und  der  merkwürdigexi 
Begebenheiten  meines  Lebens.  Ebend.  iai3.  •  XV  if. 
212 S.  8.  '  '        .  .. 

Beobachtungen  über  einige  in  Livland  befindliche  schäd«* 
liehe  Insecten,  nebst  einigen  Vorschlägen  ^ur  Ver- 
minderung und  Ausrottung  derselben  9  mit  Abbildun- 
gen in  natürlicher  Grösse  und  in  mikroskopischer  Dar- 
stellung; /;i  den  Abhandlungen  der  livl.  gemeintiützi^r 
gen  Ökonom.  Societät.  Bd.  IV.  (l805.)  S.  171-198- 

Vi^rgl,  die  Beschreibung  seiner  Keisen  etc.  —  Meusels  G.  T» 
Bd.  13.  S.  S93«  Bd.  17.  S«  454. 

Drysander  (Israel  Larsson),       • 

Studirte  in  Dorpnt  um  1642.     Geb.  in  der  schwedisclien 
Provinz  Westmannland . . . ,  gest. ... 

Oratio  de  cognitione  sui,     Dorpati,  164.2»     4« 

I&  Cap.  XIIL  a  V.  1.  ad  12  D.  Evangelistae  Jöhannis  selec- 

tissimae    notae.      (Praes.    Andr.   Virginia.)     Ibid. 

1646.     4. 
Ver^i,  Somyn.  p.  58.  170« 

DuBois  oder  eigentlich  du  Bois  (Johann 

Christian). 

r 

Der  Sohn  eines  Artillerieofßciers  in  russischen  Diensten^ 
S^wann  für  den  Stand  seines  Vaters  eine  so  grofse  Vorlieife^ 


456      .  DuBOis  (JoHAi^N  Christian). 

dafs  er  sich  nur  ungern  zu  dem  Studium  der  Theologie  ent- 

schlaf Sy  WOZU  ihn  die  Seinen  bestimmt  hatten.    Er  widmete 

sich  demselben  seit  1764  auf  dem  Cdrolinum  zu  Braunschm^ 

und  auf  der  Universität  zu  Leipzigs  wurde  1770  Pastor  zu 

Schujen  in  Livland^  war  aber  schon  17  74  tvegen  einer  schwt- 

ren  Gemüthskrankheit  ausser  Stande  sein  Amt  zu  verseJieih 

und  mufste  einen  AdjunJiten  nehmen,     Bey  seiner  allmafiligen 

Genesung  fand  er  das  Verhältnifs  mit  diesem  so  unangenehm^ 

däfs  er  sich  ihm  ganz  entzogt   seine  Familie  und  sein  Amt 

1781  verlief s  und  nach  St.  Petersburg  ging.     Dort  unterridi- 

Xete .*r  die  Söhne  des  Fürsten  Wladimir  Borissowitsch 

Qqlitzin  ^     begleitete    ihn    auf    seine    Güter   und   nach 

Moskau*  und  verliefs  ihn   nicht  eher^    als  bis  er  nach  Paris 

raste.     Dann  (1786  etwa)  nahm  er  eine  Stelle  an  derB.it- 

terschule  zu  Kursk  an^    die   er  aber  nicht  lange  bekleidete, 

Er  ^ng  wieder  nach  Moskau ,  und  lebte  mehrere  Jahre  theih 

ehrte  Stelle y   theils  als  Privatlehrer  krank  und  in  traurigen 

Umständen  y  bis  er  1790  Lehrer  an  der  Schule  bey  der  neuen 

lutherischen  Kircht   daselbst  wurde*      1806    erhielt   er  das 

Lehramt  der  deutschen  Sprache  am  kaiserlichen  Erzieliungs- 

hause  daselbst;    war   18 12    Zeuge  der   Verwüstungen  uni 

Greuel  in  Moskau  und  starb  in  Folge  derselben  an  einem 

hitzigen   Nervenfieber ,    bis  mu   seinen    Tod    von    der  ßxen 

Jdee  einer  allgemeinen  unsichtbaren  Macht  der   Freymaurtr 

gequält  f    und    darum    auf    eine  einsiedlerische  Lebensrnse 

zuriickgezogen»     Geb.  zu  Riga  am  2  April   1744,   S«^^* 

1812. 

Standrede  vor  der  Beerdigung  der  — « —  Frau  Lieutenan- 
tin  Ebba  Juliana  von  Klot,  geb.  von  Ceun3!ern,  gehal- 
ten auf  dem  Gute  Puikeln  den  9  Sept.  1780.  Rig** 
iBogg.  4. 

Die  Salbung  Davids  zum  Könige,  ^ine  Ode;  in  Lind- 
ners Redeübungen.  I4te Sammlung.  «(Riga,  1762.4.) 
8*  43-58. 


DuBORQH  (Hekmank).    Düeixius  (Raymund),    457 

» 

.  ^        DüBORGH  (Hermann). 

Besuchte  das  revalsche  Gymnasium  ^  studiru  anfangs  1786 
Medicin  zu  ßclangen^  fUerauf  seit  dem  folgenden  Jahre  Juris* 
prudenz  zu  Gott  Ingen  ^  erhielt  daselbst  ^  nach  einer  vorher  in 
Deutschland  unternommenen  Reise  ^  die  juristische  Doktor-* 
würde ^  kehrte  1794  nach  EsthJ and  zurück  ^  war  erst  Auskul- 
tant im  Oberlandgericht  zu  Reval^  und  wurde,  dann  1796 
Kommerdenofficial  beym  dortigen  Magistrat,  später  aber 
Rathsherr.  Geb.  zu  Reval  am  2  Junius  1769,  *gest.  am 
22  Deceriiber  i8ii.        •    . 

Commeatatio  de  S.  C.  Macedoniano.     Götting.  179  •  . 
Eecensionen  juristischer  .und   anderer   Schriften  in  det 
'  Halleschen  und  Jenaischen  AUg.  Lit.  Zeit. 

DUELLIUS.  (RaYMÜND). 

Augustiner  und  Bibliothekar  zu  St,  Pöben  "i/i  Nieder^ 
Oesterreich^  Pfarrer  zu  Mank  ebendaselbst.  Geb.  zu  Wien 
1694»  gf^t.  am  25  Februar  1769/ 

Miscellaneorum,  quae  ex  codic5ibus  Mss.  collegit,  Liber  I. 
Augustae  Vind.  et  Graecii,  1723.  — ^  Libey  IL  Ibid. 
1724.  4.  -Em  Verzeichnifs  der  darin  abgedruckten  Auf" 
Sätze  und  Urkunden  liefen  Baumgartens  Nachrichten 
von  merkwürdigen  Büchern*  Bd.  11.  S.  429*  Sie  tnt- 
haken  aber  nidils ,  was  Livland  unmittelbar  angeht. 

Historia  ordinis  equitum  Teutonicorum  hospitalis  S.  Ma* 
riae  V.  Hierosolimitani.-  Pötissimum  ex  buUis,  diplo« 
matibusy.  chartis,  sigillis  antiquis,  tabulis  stemmato- 
logicis  etc.  tabularii  balliviae  Austriacae  ita  illustrata, 
ut  ad  comitiunem  etiam  historiae  et  genealogicae  usum 
adaptata  sit.  —  Appendix  bullas  et  diplomata  eidem 
ordini  data,  transcripta  ex  Mss.  Fuldensibus  complec- 
titur.  Viennae  Au8triae,^1727.  U)  unpag.  S.  Vorstücke, 
120  S.,  7  Kupfertafeln,  24  genealogische  TabefUfen, 
21  S.  Anhang  und  21  uhpag.  S.  Register  und  Druck- 
fehler verzeichnifs.     Fol. 

Vergi,  Gadeb.  L.  ß.  Th.  1.  8.224.  —  Adelu.ng  z.  Jocher.— 
Mcu6«ls  Lexik.  Bd.a.  S.435>  vo  auch  seine  übrigen  Schrif- 
ten  angefü/trt  sind. 

LBand.  52 


458  _Du£i.o  (Hermann  Friedrich). 

DuLLO  (Hermann  Friedrich). 

Studirte  von  1764  bis  1767  zu  Göttingen  und  wurde,  nach 
erfolgter  RückkehY  in  sein  Vaterland,  1768  Prediger  an  der 
Kirche  zu  KabiUen  (ord,  am  9  Junius),  iSiS  feyerte  er 
daselbst  sein  5oj ähriges  Amtsjubiläum  und  erhielt  bey  ditstr 
Veranlassung  von  der  Universität  Dorpdt  das  philo^oplüscht 
J^oktordiplom,  18 19  wurde  er  zum  Konsistoriair ath  ernannt, 
Geb.  im  P^astorat  Schleck  in  Kurland  am  18  September  1745, 
ßest»  am  12  Januar  1826, 

*  Tahs  tizzibas  mahzibas  to  Deewa  rakftu,  jeb  tahs  fweh- 

tas  bihbeles,  eekfch  ihfahm  nodatiahm  farakMtas  par 
ismahzifchanu  no  galwas.  Mitau,  •1794.  16  S.' 8.  — 
Neue  ganz  umgeänderte  Ausgabe  unter  dem  Hui: 
*  Tizzibas  Mahzibas 9  np  galwas  ismahzamas  preekfch 
jauneem  kriftiteem  taudim  kas  gribb  eeiwehtiti  .tapt 

Ebend.  182?.     16  S.  8. 

*  IsfbahMfchana  tahs  tizzibas  mahzibas  ar  j au taf chanahm 

un  atbildefchanahm  par  labbu  faprafchanu'  farakftita, 
preekich   mannu   latweefchu   draudfi,      Mitau,  1794» 
/  112  S.  8.  . 

*  Religions-Unterricht  für   junge  Christen,    die  confir- 

mirt  seyn  wollen,  zum  Auswendiglernen  entworfen. 
Ebend.  1802-  16  S.  8-  —  Neue  gänzlich  veränderte  Aus- 
gabe unter  dem  Titel:     *  Religionslehre  für.  junge  Chri- 

'  sten,  die  konürmirt  seyn  wollen,  zum  Auswendig- 
lernen.    Ebend.  1822.     16  S.  8. 

Die  kurländisühe  Landwirthschaft.  Ein  Versach  zu 
einem  Handbuche  für  praktische  Landwirthe  aller  Art 
Ijtter  Th ei U  welcher  den  Ackerbau  in  sich  falst.  Ebend. 
1804.  XVI  u.  692  S.  8.  —  2te  (verbesserte^)  Auflage. 
Ebend.  1824.  XVI  u.  711  S.  8.  — ^2ter-.Theil,  wel- 
cher den  Gartenbau,  die  Viehzucht,  von  Fischteichen 
und  Teichfischen  enthält,  nebst  einem  Nachtrag  zum 
.  Isten  Theil,  aus  eigenen  Ei^fahrungen  entworfen. 
Ebend.  1818.     XVI  u.  512  S.  8.  > 

Ueber  die  göttliche  Eingebung  des  N.  T«  Eine  religiöse 
Abhandlung  zur  Beförderung  des  Gebrauchs  der  heili- 
gen Schriften  des  neuen  Testaments»  Jena',  1816* 
64  S.  8.  • 


Dui&o  (BLermann  Friedrich).  459 

Beweis»  daXk  wir  die  Taufe  d&c  Christen  unsern  Gemein- 
den als  ein  heiliges  Bündnifs  mit  Gott  darzustellen 
verpflichtet  sind.  Seinen  vielgeliebten  und  geehrten 
Amtsbrüdern  vorgelegt  und  zugeeignet.*  Mitau,  1818* 
68  S.   8.  .  ' 

Gab  heraus:  *  Kurländisches  Gebetbuch  für  Christen,  die 
in  kindlichem  Sinn  und  Liebe  zu  dem  Vater  der  Men- 
schen und  Jesu  Christo,  dem  Erlöser,  zu  beten  sich 
erweckt  fühlen.  Zum  häuslichen  Gebrauch  verfafst 
von  verschiedenen  Religionslehrern  und  andern  from- 
men Christen,     Mitau,   1820.     XII  u.  164  S.  8* 

*  No.  1.  Mihliga  pamahzifchana,  k^  buhs  ikweenam 
kristitäm  zilwekam  to  fwehtu  Bihbeli  tahs  JaunasDer- 
ribaslaffiht.  (Mitau,  1821.)  15  S.  —  No.  2.  Ohtrais 
Nummeris  tahs  mihligas  pamahzifchana s ,  "kk  buhs  ik- 
weenam kriftitam  zilwekam  to  fwehtu  Bihbeli  turreht, 
laffiht  ui^  walkoht.  (Ebend.  1822.)  23  S.-  —  No.  3. 
Trefchais  Nummeris  tahs  mihligas  pamahzifchanas  no 
tahs  nemirftamas  buhfchanas  to  zilweku  pehz  teeni 
Deewa  rakileem  tahs  Jaunas  IJerribas.  (Ebend.  1822.) 
Nebst  1  Beylage.  3lS.  —  No.  4.  Zettörtais  Nummeris 
tahs  mihligas  pamahzifchanas,  kä  mums  kriMteem 
laudim  to  fwehtu  Bihbeli  buhs  turreht  un  walkpht. 
(Ebend.  1822.)  Nebst  1  Beylage.  31 S.  —  No.  5.  Peek- 
tais  Nummeris  tahs  mihligas  pamahzifchanas  no  tahmt 
fchehligahm  un  Mprahm  Deewa  apfohlifchanahm  fweh- 
taBihbele.  (Ebend.  1824.)  Nebst  4  Bey lagen.  55  S. — 
No«  6*  Seftais  Nummevis  tahs  mihligas  pamahzifchanas 
no  tahs  zilweku  tiz^efchanas.  (Ebend.  1824«)  Nebst 
3  Beylagen.  39  S.  -—  No.  7*  ^eptitais  Nummeris  tahs 
mihligas  pamahzifchanas  no  tahs  zilweka  tizzefchanas 
pehz  Deewa  rakileem.  (Ebend.  1824).  Nebst  3  Bey- 
lagen. 36  S.  —  ■  No.  8.  Ailotais  Nummeris  tahs  mihli- 
gas pamahzifchanas  no  ta  zilweka  dafchadeem  greh- 
keem  un  pahrkahpf chanahm.  (Ebend.  1824*)  Nebst 
1  Beylage.    16  S.  8. 

Ueber  die  rechte  Zeit  des  Getreideerndtens  (aus  der  let- 
tischen Gadda-Grahmata  deutsch  übersetzt  von  Age- 
luth)  i  im  Oekon.  Repeytor.  f.  Livland.  Bd.  3.  St.  3. 
S.  340»  — ^  Ueber  die  Einrichtung  einer  sechsfeldrigen 
Wechselwirthschaft;  ebend.  Bd.  7.  St.  2-  S.  183- 

Aufsätze  in  der  lettischen  Quartalschrift  Gadda-Grahmata» 


»/ 


460     Dumpf  (GßORG  Priedr.).    D^jncan  (Gustav). 

Vergl.  Zimmermanns  Lett.  Lit.  S.  gt.  —  JuWfeyer  der 
^ojährigen  Amtsführung  des  Pastors  H.  F.  DuUo.  Mitau, 
1818^  8.  —  Seinen  Nekrolog  von  K.  W.  Cruse  in  den^ty- 
lagen  zur  Allg.  deutschen  Zeit.  f.  Kufsland  i8s6.  No.  11. 

Dumpf  (Georg  Friedrich).' 

Bruder  von  Karomne  Stahl,  geb.  Dumpf. 

Gebs  zu  Öhlenhof  im^  löserschen  Kirchspiele  Livlands  am 
ag  November  1777 1  erhielt  seine  Schulbildung  seit  1792  im 
Friedrichskollegium  zu  Königsberg^  studirte  seit  1794  auf 
deutschen  Universitäten ^  wurde  1798  Dr.  der  A.  G.  zu  G'6t- 
fingen  f  nahm,  hierauf  eine  Hauslehrer  stelle  in  Livland  an^ 
liefs  sich  1801^  in  St,  Petersburg  examiniren^  wurde  dort  iey 
einem  Hospitale  angestellt  y  blieb  daselbst  bis  i8o3,  lebte  dann 
seit  1804  ah  praktischer  Arzt  zu  Euseküll  in  Livland^  und 
war  seit  i8l3  zugleich  Kreisarzt  in  Fellin  ^  v^o  er  auch  i823 
ganz  seinen  Aufenthalt  nahm. 

piss.  inaug.  de  febre  nervosa  exanthematica«  Gottingae) 
1798.     4. 

De  consensu  magnetico.     Petropoli,  1818.     8. 

*  Aufsätze    medicinischen  und   vermischten  Inhalts  in 

■'    deutschen  Zeitschriften. 

Lieferte  zu  dem  Tagebuch  über  eine  zweite  magnetische 
Kur  an  der  Frau  von  U***  (Bernau,  1818*  8.)  ^^ 
mit  D.  bezeichneten  Anmeriitngen  und  zwey  Beriditti 
S.  247-263.  u.  273-314* 

Gab  heraus; 

Fandaemonium  germanicum^  Eine  Skizze  von  J.  R*  M, 
Lenz.  Aus  dem  handschriftlichen  Nächlasse  des  ver- 
storbenen Dichters.     Nürnberg,  1819,     64  S,  8. 

DüNCAN  (Gustav)* 

War  erst  Notar  beym  pernauschen  Landgerichte  ^  dann 
Kriegskommissär,     Geb.  zu^..^  gest,  • « • 

Eine  Rede  bey  Verlegung  der  Ünirersität  von  Dorpat 

nach  Pernau  1699^ 
.  Vergi.  Nord.  Mise.  IV.  48. 


DUNCAN  (O).     DUKKBR  (P*  J.).      V.  DuKTS  (G,  f.).      461 

DüNCAN  (OlAUS). 

Studirte  in  Dorpat  und  war  vielleicht  derselbe^  welcher  vor 
164t  als  Pastor  zu  Jagelecht  in  Esthland  dn^^estellt  i  1645 
aber  nach  Pühkalep  auf  Dagm  versetzt  wurde,  und  i659 
starb.    Geh.  zu  SalaHrg  am...^  gest. « •  • 

Oratio  in  feUx  novi  anni  auspiclum  ex  aureo  dictOj  ^ uod 
estMatth,  VI.  33«     Dorpati,  1639*     4. 

Verßi.  So  mm,  p.  54,  -^  Caxlbl,  S,  si  u«  86, 

DüNKER  (l^RiEDRicH  Jakob), 

Studirte  M^icin  zu  Göttingen  und  pfomovirte  daselbst^ 
hm  1794  mit  dem  Starosten  Siegmund  Friedrich 
p.  Kor  ff  auf  Nerft  erc,  der  damals  eine  Reise  gemacht  ' 
hatte  f  als  dessm  Hausarzt  f  nach  Kwrland\  war  einigt  Jahre, 
bey  {/im,  auch  noch  nach  sünem  Tode  bey  seiner  Familie^  Und 
sing  dann  nach  Deutschland  zurücK  Geb.  zu  Pyrmont^  wo 
sein  Vater  Brunnenarzt  war^  am  •  •  • ,  gest.  daselbst  180  • 

Diss.  inaug.  de  typo  morborum«     GQ^ttingae,  1789«     4«* 

« 

VON  DuNTE  (Georg  i,)« 

Studirte  zu  Rostock  und  wurde  daselbst  Magister  der  Phil» 
Gib.  zu  JRef a/  am ,  • . ,  gest.  • .  • 

« 

Öisp.  de  finita  et  infinito*  Rostochii»  1654«  4*  (Dieie 
Disp,^  welche  er  ah  Magister  und  Vorsitzer  vertheidigte^ 
wird  von  Schwartz  dem  nachfolgenden  beigelegt ;  die 
Zeit  aSer^  wenn  sie  erschien^  läfst  wohl  auf  einen  andern 
gleichnamigen  Verfasser  schliefsen.y 

Disp.  theol.  de  religione  tutissima  ex  judicio  Papismi, 
Calvinismiy  Photinianismi«  (Praes.  A  u  g>  V  a r  e  n  i  o.) 
Ibid.  1666.     48  S.  4. 

Verßi.  Nord.  Miic.  XXVH.  93«. 


4ß2r      y.  DüNTE  (GeorGe  2O.    Duhte  (Ludwig). 

t 

VON  DüNTE  (Georg  2.). 

Studirte  in  Dorpat  und  war^  hanischriftltchen  Notizen 
zufolge  f  erst  Kapitän  in  holländischen  Diensten  ^  wurde  &ey 
seiner  Rückkehr  Assessor  des  rigasdien  Landgerichts ^  17 18 
rigascher  Landrichter^Substitut  und  1724  mrklicher  Land- 
richter, {G adehusch  führt  aus  Dietrichs  Hilaribus  Li- 
voniae  von  ihm  an^  dafs  er  fünf  Jahr  in  Giesaen  studirt 
habe  und  dort  Magister  geworden  sey.  Allein  diese  Umstänä 
passen  nicht  auf  ihn,  da  die  Hilaria  Livoniae  schon  i656 
erschienen^  und  er  damals  noch  nicht  geboren  war;  eher  könnti 
man  sie  auf  den  vorhergehenden  beziehen.  Ueberdies  war  er 
nicht  aus  Reval.)  Geh,  zu  Riga  am  4  J^ovemher  1671 ,  gesf. 
cm  27  Februar  1747. 

Diss.   historico  -  politica    de  causis   expeditionis  a  Rege 

Gustavo  Adol][)ho   in  Germaniam  quondam  susceptae. 
•  (Praes.    S  y  e  Yi  o  n  e    Di  m  b  e  r  g.)      Oorpati,  1691» 

4Bogg.  4. 
Ein  griechisches  Hochaeitgedichtr  1686.  (TT'7rJ  ihm  von 

Fischer  hey gelegt ^   kann, aber  audi  dem^  vorhergehenden 

angehören,^ 

VergL  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  998.  -^  Nord,  Mise.  IV.  179.  -^ 
Adf  lung  z.  JÖQher, 

♦ 

DüNTE  (  Ludwig).' 

Wurde  erst  auf  der  Schule  zu  Reval^  wo  sein  Vattr^ 
lobst  Dunte,  Ratlisherr  war ,  dann  fünf  Jaltr  lang  in 
Riga  von  Herrmann  Samson  unterrichtet ,  studirtt 
darauf  drey  Jahr  in  dessen,  und  reiste  über  Strasburg  nadi 
Tübingen  und  von  dort  nach  Wittenberg,  wo  er  1622  Magister 
ivurde.  Nachdem  er  drey  Jahr  am  letztgenannten  Orte  zuge- 
bracht hatte  i  ging  er  nach  Lübeck  und  Hamburg ,  von  dort 
nßch  Holland  und  so  nach  Reval  zurück,  Nachher  reiste  er 
wieder  Über  Riga^  durch  Preussen  und  Pommern  nadi 
Rostock^  wo  ihm  von  dem  ReichsmarschaU  Jakob  de  U 


DüNTE  (Ludwig).  463 

Gardie  die  Ftlhrun^  zweytr  jungen  studierenden  Edetteüte 
anvertraut  wurde*  Mit  diesen  brachte  er  mehr  als  drey  Jahr 
in  Holland  j  England  und  Frankreich  zu  ^  benutzte  in  Oxford 
anderthalb  Jahr  die  Bodlejanische  Bibliothek  und  eignete  sich 
die  französisthe  und  englische  Sprache  dermafsen  -an ,  dafs  er 
in  seinem  Predigtamte  denen ,  die  nicht  deutsch  ver^dnden^ 
auf  dem  Krankenbette  in  diesen  Sprachen  Trost  geben  konnte» 
1627  ^^^  ^r  wieder  nach  Reval  und  wurde  hier  gleich  als 
Hväfsprediger  der  deutschen  Gemeine  ordinirt^  erhielt  auch  eine 
Predigerstelle  {wahrscheinlich  als  Katechet  zu  St.  Michaelis» 
Vergl  Carlbl,  S.  92  u.  10^ ^  wo  er  noch  beym  Jahr  i635  so 
genannt  wird);  162g  aber  wurde  er  Diakon  zu  St»  Olai  und 
l632  von  Seiten  des  revalschtn  Predigtamtes  nach  Dorpat 
dekgirt^  um,  der  Einweihung  der  Universität  beyzuwohnen. 
-Einen  Antrag  zu  einer  Stelle  in  Livland^  den  ihm  der  Gqu* 
verneur  Jolu  Skytte  machth^  lehnte  er  ab  und  blieb Jri  Revdl^ 
»0  er  i636  die  Aufsicht  über  die  Schulen  erhieh.  '  Wegen 
«emer  gar  zu  eifrigen  Strafpredigten  wurde  ihm  auf  drey  Wo- 
chen  die  Kanzel  untersagt:  dies  zog  er  sich  so  sehr  zu  Ge* 
nüithe,  dafs  er  in  •  ine  auszehrende  Kranhheit  verfiel  und  starb» 
Geh,  zu  Reval  am  21  November  i597,  S^*^m  "öcA  Witte, 
^nd  der  '^auf  seinem  Bildnifs  befindlichen  Umschrift ,  am  1 1, 
nach  Joch  er  und  G  ade  b  tisch  am  2  December  i63g. 

Bisp.  theol.  de  universali  onmi^im  hominuxn  ad  regnnm ' 
coelorum  Yocatione.  (Praes,  Nie.  Hünnio.)  Witte- 
^ergae,   1622.     7%  Bogg.  4* 

Wahre  und  rechtmäfsige  Üeburig  des  Christen thnm?» 
welche  bestehet  in  gottseligen  Lehen ,'  '  öfTentlichem 
Gottesdienst,  demüthiger  Bufse,  -würdigem  Gebrauch 
des  heil.  Abendmahls  und  seligen!  Abschied  von  der 
Weh.  In  sieben  Bücher  ordentlich  verfafset.  Mit 
einer  besondern  Vorrede'  Hrn.  D.  Nicolai'  Hunnii, 
Superintendenten  zu  Lübeck.  Lübeck,  1630-  8»  — • 
2te  Aufl.  ...  —  steAufl. .  ^ .  —  4teAiifl.  Wittenberg, 
1722.  1%  unpag.  Bogg.,  646  S.  u.  2  unpag.  Bogg. 
Register.  8. 


.464  DüNTE  (LuI^^VIG), 

Bttccina  Evangfelüy  das  ist.  Ein  kurtz  Trabtätlein,  darinn 
sonderlich  erwiesen  wird,  wie  Gott  dem  Herrn  gefal- 
len habe,  durch  den  Posaunenschall  der  mündlichen 
Predigt  ihm  eine  Kirche  zu  samblen,  die  Menschen  zu 
bekehren,  und  zur  Seeligkeit  zu.  bringen,  vnd  wie  die 
Prediger  ihres  Orts,  vnd  die  Zuhörer  ihres,  sich  ver- 
halten sollen,  dafs  sie  zu  diesem  gewündscheten  Zweck 
kommen  mögen.  Mit  einer  Vorrede  eines  Ehrw.  Mi- 
nisterii  zu  Lübeck.     Lübeck,  1632.     2/^  unpag.  Bogg. 

ti.  180  S.  4. 

Christliche  Predigt,  von  der  Herrlichkeit,  Zierde  und 
Seeligkeit  der  Christlichen  Kirchen,  und  sonderlich 
der  hohen  Schulen,  bey  der  Introduction  der  Uni- 
versitaet  zu  Dorpat  in  Lieffland  gehalteil,  aufs  dem 
87*  Psalm.  Dörpt,  1632»  4-    {Wurde  in  Bevai gehalten.) 

'^xDas  kleine  Catechismus- Büchlein.  Reval,  8»»  wtldifs 
Gadebusch  anführt ^  ist  wahr^clieinlich  nidits  anders^  ah: 

'  Gatechismus-Grund  d.  i.  Fürnehme  Hauptsprüche  auls 
H.  Gottl.  Schrift,  auf  den  Catechismum  gerichtet, 
damit  alle  Glaubens-Articul  unserer  Aeligion,  durch 
*  die  Hauptstücke  d^s  Catechismi  aufs  dem  rechten 
Grunde  bewiesen  und  bestetiget  werden  u.  s.  w.  Reval, 
bey  Reusners  Wittwe,   1638.     192  nnpag.  S.  8- 

Decisiones  casuum  conscientiae  sexcentorum  et  ultra; 
e  diversis  theologorum  scriptis  coUettae,  contractae 
et  in  brevitatem  redact&e  ac  juxta  ordinem  locorum 
theologicorum  positae.  Lubecae,  1636*  570  S.  4*  " 
2te  vermehrte  Aufl»  Decisiones  mille,  et  sex  casuum 
conscientiae  etc.  Ibid.  1643«  1317  S.  4.  {Ob  auch  mi 
zix  Erfurt,  1648.? )  **^  3te  Aufl.  Katzeburg,  1664* 
984  S«  4*  JDiese  JSntscheidungen  sind  theiis  deutsc\ 
theils  lateinisch  geschrieben. 

Wischttichlein  defs  Angst-Scbweisses  der  Gebährerin  und 

-"  derThränen  hinterlassener  Witt  wer,  aufs  der  1,  Epistel 
an  den  Timoth.  2>  1 5#  Reval,  1639.  4.  (Eirie  Leichen- 
prf^igt.) 

Nadi  seinem  Tode  erschien: 

Catechbmvs-Grund.  Riga,  1641.  8.  VieUddit  eine  nm 
Auflage  oder  eine  vermehrte  oder  verbesserte  Ausgabe  seui^ 
Catechisinus*Büchleins. 

Sein  Bildnifs  ohne  lahnahl  und  Anzeige  des  Kupfer&techers 
in  4. 


V.  DuKTEN  (Theqx^or).     DOsburg.  465 

Vergl»  Eberhard  V.  Rentelns  Leichmpredigt  auf  ihn.  Reval , 
16401  4,  woraus  der  Lehenslauf  in  ^ ixte  njcmor.  theolog. 
jiostri  secuH  clariss.  Dtc»  IV»  p.  478-483  aufgenommen  ist.  — 
Witte  D.  B.  ad  a.  1630.  —  Jochen  --  Gadeb.  L.'  B. 
Th.  1.  S.  as8-233.  —  Nord.  Mise.  XXVII.  232-234. 


VON  D UNTEN  (Theodor). 

Siudirte  auf  dem  Gymnasium  zu  Danzig ,  wo  er  am 
26  Mijirz  166 5  eine  lateinische  öffentliche  Rede  hielte  dann  zu 
Königsbergs  Leipzig  und  Wittenberg y  " durchreiste  hierauf 
England  y  Frankreich  und  It allen  ^  wandte  besonders  in  Rom 
seinen  Fleifs  auf  Alterthumskunde^  und  wurde' nach  seiner 
Büchkunft  Assessor  im  königL  Oberkonsistorium  zu  Dorpat. 
Seine  Lieblingswissenschaft  war  die  Astronorrüe.  Geb*  zu 
■R'5fl  i644f  S««^  ^tn  i  August  i685. 

Disp.  de  imperio  Absolonis.  •  •  • 

I^isp.  ima  de  ecclena»  'in  genef  e  de  tractatus  hujus  dig- 
nitate,  utilitate  et  difficultate ,  et  in  specie  de  eccle- 
siae  etymologia,  synonymia,  homonymia,  qvmestione» 
an  sit?  et  q\iid  sit?  (Praes.  Joh.  Maukisch.) 
Dantisci,   1665-     40  S.  4.    *       ' 

Disp.  de  fundamentis  hypothesium  astronomiae.  ^Resp. 
Const.  Schütz,  Gedanensi.)  Wittebergae,  1668« 
2  Bog.  4- 

Disp.  de  liberalitate.  .  .*. 

Beneficia  pacis,  oratio;  im  Anhange  zu  Joh.  Horni- 
cei  Soteriis  Rigens.  (Rigae,  1665.  8.)  S.  18-39- 

Lieferte  die  poetischen  Erklärungen  zu  Joh.  Fischers 
Ausgabe  von  Arndts  wahrem  Christen thnm.  (Riga, 
1679.  8.)     S.  Gadeb.  L.  B.  Th.  l.  S.  3!29. 

Verg/,  Des  Ob.  Consist.  Präsid.  Friedr.  v.  Plater  Denkschrift 

^      auf  ihn.     Riga,  1685.    —    Witte   D.  B.   ad  a.  1685.     — 

Jöcher.  —  Gadeb.  L.B.  Th.  i.  S.  233«  — '  Nord.  Mise. 

ly.  179.  ,  .  •  V. 

Düsburg  5  s.  Peter  der  Düsburger. 

/.  Band.  53 


466  Dtrsen  (Johann  Heinilich), 

» 

Dyrsen  (Johann  Heinricö), 

Vater  des  nachfolgenden« 

Der  Sohn  eines  Kaufmanns  zu  Üigaf  erhhlt  den  ersttxi 
Unterriclit  von  PFwatlefjfern^  mdmete  sidi  der  Arzneygelehr- 
samkeit  und  studirte  ßeit  1788  in  Berlin  ^  seit  1790  aber  m 
Göttingen^  wo  er  1791  die  medicinische  Doktorwürde  annahm^ 
machte  dann  eine  Reise  über  Frankfurt  f  Strasburg  und  Lyon 
nach  Marseille  j  scJiffte  von  hier  nadi  Genua  hinüber^  ging 
hierauf  nach  Florenz ^  Rom  und  Neapel^  und  kehrte  ühtr 
Venedig  durch  Tyrol^  die  Schweiz  und  die  RJieirtgegendenim 
Oktober  179a  wieder  nacli  Riga  zurück.  Hier  begann  er  nun 
die  praktische  Laufbahn  '  mit  Auszeichnung  und  erwarb  sidi 
ausserdem^  als  Mitglied  mehrerer  auf  Gemeinwohl  abzwecken- 
der Anstalten  f  durch  wirksame  Thätigkeit^  die  allgemeine 
lAebe  und  Achtung  seiner  Mitbürger,  Geb.  zu  Riga  am 
29  September  1770,  gest,  am  6  April  1804. 

Diss«  inaug,  medica^.  exhibens  primas  lineas  systemaüs 
morborum  aetiologici.     Goetting.  1791.     60  S.  8- 

TNolh-  und  Hülfistafely    enthaltend  die  Rettungsmittel 

in    plötzlichen   Lebensgefahren  und  andern  Zufällea 

■  zum   Gebrauch  des   Landvolks    (eme  Bearbeitung  der 

.  St ruveschen  Rettungstafeln') ;  m- cfen' Abhandlungen  der 
.livländi^chen  gemeinnützigen  und  ökonomischen  So« 
cietät.  Bd»  IL  (1802)  S.  161-177-  Qlst  auch  ins  Letti- 
sche und  Esthnische  übersetzt,) 

Das  alte  und  neue  Riga;  in  Storchs  Rufsland  unter 
Alexander  L  Bd.  IL  S.  »299-308. 

Gemeinschaftlich  mit  D.  H.  Grindel:  Bemerkungen  über 
das  Schwefel-WasserstoflT-Ammoniak  (aqua  ammoniaca 
hepatica) ;  in  des  letztem  Russ.  Jahrb.  der  Pharmacie« 
I.  85-93.  (1803.) 

« 

Fer^/«  Uebcr  DoktotDyrsensTod,  von  Sonntag.  IUga9x8o4.  8*  -^ 
Grindels  Russ.  Jahrb.  derPharmach.  III.  197. 


DxRSXN  (Lubwig).    Eberhard  (Daniel).       467 

Dyrsen  (Ludwig). 

Sohn   des  vorhergehenden. 

,  Geh  zu  Riga  am  26  August  1797,  studirte  seit  18 14  21/ 
Dorpatj  dann  zu  Göttingen  ^  Würzburg  und  Wien^  wurde 
182 1  in  Moskau  X)r.  der  A»  G.  und  lebt  gegenwärtig  in- sei- 
ner Vaterstadt  als  praktischer  Arzt  und  Mitglied  der  dasigen 
Medicinalbeiiörde. 

Diiss«  inaug.  de  scabie,  imprimis  vero  de  ejus  curatione. 
.  Mos^uae^  1821*     69  S»  8*  ^ 


E. 


Eberhard  (Daniel). 

Wurde  zu  Uibeck  erzogen  und  studirte  in  Greifswalde^ 
Hamburgs  'Kiel^  Wittenbergs  Leipzigs  Jena  und  Erfurt ^ 
nahm  in  Wittenberg  die  Magisterwürde  an^  und  kam  1690 
nach  Dorpat»  Im  J.  1692  wurde  er  Konrektor  am  königh 
Lyceum  zuRiga^  nach  zwey  Jahren  Diakonus  an  derJohannis- 
kirchezu  Dorpat  und  Rektor  der  dasigen  Schule  ^  l699  ^^^t* 
Professor  der  griechischen  und  morgenländischen  Sprachen 
ebendaselbst,  Bey  seinem  Ämtsantritt  hielt  er  eine  Rede  von 
'den  Schicksalen  der  hebräischen  Sprache ,  und  predigte  bey  der 
Einweihung  der  Universität  zu  Pernau  über  den  S/^sten  Psalm» 
Nachdem  er  ijoi zum  Rektor  des  Lyceums  zu  Riga  erwählt 
worden  war  und  nach  langer  Nöthigung  von  Seiten  des  Konsis* 
toriums  dies  Amt  endlich  angenommen  hatte,  trat  er  es  dennoch 
rächt  an,  sondern  wurde  nach  David  Casparis  Tod  1702 
zum  Inspektor  der  rigaschen  Domschuie  erwäldt,  und  bald 
darauf  Professor  der  Gottesgdahrtheit  am  dasigm  Gyrrmor 


468       Eberharb  (Daniei/).    (Otto  Witöelm). 

siwn>  Beym  Antritt  des  ersten  Amts  hielt  er  eme  öffentliche 
Rede  „De  impedimentis  eruditiqnis  ßolidaC)^'  und  6ey 
dem  des  zweiten  eine  „De  veris  atheismi  causis."  Gehza 
Strelitz  am . . . ,  gest,  am  5  August  17  lo  an  der  Pest» 

Diss.  de  ascensione  Christi  in  coelos  et  descensu  ad  infe- 
i'os  (-oder:  Jesus  trium* pastor  asco^idens)  «x  Ps.  68>  19» 
(Praes«  Joh,  D euts(;hpianzi).  Yitembergae^  1692* 
7  Bogg.  4.  , 

Der  unschätzbare  Verlust,  welchen  das  mächtige  König- 
reich Schweden —  durch  den  Tod  dey  Königin  Ulrica 
Eleonoxa  —  erlitten  hat.  Higa,  1693.  2  Bogg.  Fol. 
(-Ein  Gedicht.) 

Dorpatum  in  Livonia  litteratum  anno  1698  exhibitum. 
Dorpati  excudit  Joh%  Brendeken.     7  BU.  8* 

Frogr.   de  variis   unctiont;i|;i  generibus,    altero  spilicet 
^communi  et   profano,     altero  •  autem   partioulari  et 
sancto,     Bigae,  170^-  « • « 

Frdgr.  de  duabus  rebus,  quae  excellentem  reddunt  ora« 
torem  latinum ,  emendata  scilicet  loc|[uendi  ratione  et 
rerum  scientia.     Ibid.  1703*  •  •  • 

Progr*  (de  gentilium  pariter  ac  christianorum  celebrandi 
diem  natalepi  et  non^iAale^i  consuetudi^e).  Ibid.  1703* 
1  Bog.  Form.  pat. 

Progr.  ad  ^ud.  orat.  ^ernb«  P.^a^e  i  an  $it  ex  i;su  ^eipubl^^ 
föminas  quo^ue  litteris  imbui?  Ibid.  1705^  1  Bog.  4. 

Progr.  ad  orat.ii;\aug.  Adami  Gpdof^".  Hornicei  de  eloq\ien.- 
tia  in  hello  imperatrioe.  Ibid.  1707^  9  Jun.  Form.  pat. 

VergU  Müllers  Samml.  russ.  Gesch.  IX.  9S8.  —  Gadeb.  L.  B. 
Th.  1.  S.  \j39-24i.  —  Nord.  Mise.  XXVII.  234.,  nachdw 
Kovis  lit^  mart  B-  1703./^.  83.  -^^  Albs^AU^  Sc^ulbU^  i^\^\ 

Sn.  950^ 

Eberhard  (Otto  Wilhelm). 

Studirte  vo«  1760  bis  1754,  erst  in  Königsbergs  dann  o» 
Jenay  wurde  Pastor  zu  NeiJiausen  in  Livland  ij55  (ord,  am 
3  September)  y  Pastor  zu  Rappel  in  Esthland  1768,  Assessor 
des  esthländis<^en  Konsistoriums  1771»    Vicepropst  177^1 


Eberhard  (O.  W.)*   Ebert.  Eccaad.   Eck(J.).    469 

Propst  der  zi^eyten  Propstey  des  hahischportsdien  Kreises 
1785,  und  Propst  d$s  ganzen  Kreises  1789.  Geb.  auf  dem 
GuteKaifer  in  Livland  am  25  März  1728,  gest.  am  20  Sep^ 
Umher  1795. 

In  der  esthnischen  Postille  Jutlusse  Raxnat  (zuerst  Reval, 
1779.  4.)  stehen  von  ihm  diß  Predigten  am  isten^  2ten^  3ten 
und2isten  Sonntag  nach  "Drinitatis, 

Yergh  CarlbL  S,  5U 

Ebert  (Gregorius). 

Xc/irer  jQn  der  rigas^hm  Vomschul^*    Geb.  zu\  • . ,  gest. 

I649t 

Gedichte, 
Ver^l,  Nord.  Mise.  IV.  48. 

EccARD  (Peter  Jacob). 

Geb.  zu  Arensburg  auf  der  Insel  Oesel  am •  •  • ,  gest. ... 

Diss.  de  anthropophagia  ex  causa  necessitatis  concedenda« 
(Praes.  Joh;  Scjiulz.)     Qedanij^  1688«     4« 

Vefgl.  Gadeb,  IT.  B,  Th^  i.  S.  S41. 

Eci;,  auch  AB  Ecken,  Eycken,  und  sogar 

Mecke  (Johann). 

Kommt  i526  als  Stadtprediger  zu  Riga  und  zwar  ah 
I>iäkonus  vor,  ging  i528  nach  Pemau  (denn  an  seine  Stelle 
a/s  Didkonus  iey  ^er  Stadt  ham  Hinrich  Szyncke,),  und 
hhrte  von  dort  etwa*  i534  oder  etwas  früher  nach  Riga 
zurück ,  wo  er  nun  wieder  unter  den  Stadtpredigem  genannt 
wird.  i536  hilfst  er  undeutscher  (d.  u  lettischer)  Pastor  zu 
ßt.  Jhkob  in'J^a^^und  kommt  so  noch  i543  vor.  Geb.  zu...y 


470  EgK  (Johann).    (Nicolaus). 

Lieder  von  ihm  in  dem  lettischen  Handbuche^  weiche^  1615 
bey  MoUin  in  Riga  in ^4-  erschien   (s.  den  Art»  Joh. 
I       '    tomDalen),     Einige  dieser  Lieder  ^ind  schon  i535 
angefertigt. 

Vefgl.  Zimmermanns  Lett,  Lit,  S,  14, 

Eck,  eigentlich  Eke  (Nicolaus). 

Wurde  1576  Mitglied  des  rigaschen  Raths^  l582  Bür- 
germeister und  bekleidete  als  solcher  mehrmals  abwechselnd 
das  Amt  eines  hönigL  Burggrafen»  In  dem  bekannten  Ka- 
lendertumulte wurde  auch  sein  Haus  gestürmt  und  geplün- 
dert, weil  man  ihm  Schuld  gab,  dafs  er  sich  der  Abtrttunß 
der  Jdkobikirche  und  der  Einführung  des  gregoriamschen 
Kalenders  nicht  eifrig  genug  widersetzt  hätte.  Obmihl  m 
Vergleich  zu  Stande  kam,  ging  ^r  doch,  als  die  unruhigen 
Bürger  den  Rathsherrn  JoK  Tast  verhafteten,  aus  dir 
Stadt  und  blieb  so  lange  abwesend^  bis  i589  der  Tuirmh 
durch  eine  königliche  Kommission  gestillt  und  die  Ordnung 
durdi  den  severinischen  Vertrag  wiederhergestellt  war,  wobef 
ihm  einige  lausend  Gulden  als  Entscliädigung  zuerkannt  wur- 
den* Aber  im  Anfange  des  ijten  Jahfhunderts  erhoben sidi 
aufs  Neue  innere  Unruhen,  die  Eke  mit  betrafen,  ubtr  ät 
man  aber  "keine  zulängliche  Na,chrichten  findet*  Der  rigasdi^ 
Syndikus  David  Milchen,  welcher  den  Bürgermdstir 
Friedrichs,  den  Rathsherrn  Götte  und  den  Aeltermann 
der  grofsen  Gilde  Oetting  und  Michael  Zaupe  auf 
seine  Seite  zog,  soll  sein  vorndimster  Widersadier  und  dxx 
Hauptanstifter  dieser  Unruhen  gewesen  seyn.  Als  nändich  ät 
Bürgerschaft  den  severinischen  Vertrag  aufgehoben  wissen 
und  einen  andern  Vergleich  mit  dem  Rathe  errichten  wollti, 
protestirte  Eke  dagegen  förmlich  und  schriftlich.  Nun  drang 
Oetting  mit  Ungestüm  darauf,  dafs  jener  seiner  öffentU' 
.dien  Aemter  entsetzt  vverdm  sollte,  und  beschuldigte  ihn  dner 
untreuen  Verwaltung  der  Stadtmitteh  Die  Verfolgung  dauttti 


Eck  (Nicolaüs).  471 

bereits  anderthalb  Jahr  ujri  der  Ruth  iormte  Oetting  und 
seine  Anhänger  weder  zur  Ruhe^  noch  zum  ordentlichen  ge» 
richtüdien  Verfahren  bringen^  als  JSftc,  nebst  seinen  beyden 
Sdiwiegersöhnen^  den  Ratlisherren  Rötger  zur  Horst  und 
Thomas  Ramm^  1606  den  Entschlufs  fajsten^  sich  der 
Verwaltung  ihrer  Aemter  zu  entäussern  und  die  Sache  dem 
Könige  von  Polen  vorzulegen,  Inztvischen  aber  wurde  JEfte, 
auf  Oettings  Betrieb^  seiner  Aemter  entsetzt,  ihm  ein 
Termin  zur  Bezahlung  der  an  ihn  gemachten  FordeMungen 
anberaumt  und  nach  Ablauf  desselben^  vf/as  er  an  liegenden 
Gründen  besafs »  sequestrirt  und  der  Stadt  zur  Zahlung  ge» 
richtlich  angewiesen.  Obwohl  der  König  mehrere  Dekrete  zu 
Eke's  Gunsten  erlassen  hatte,  erreidae  die  Sache  doch  erst 
1612  i7ir  Ende»  In  diesem  Jahr,  am  7  May  nämUch,  wurden 
Ehe  und  desstn  Schwiegersöhne^  in  JFolge  eines  königlichen 
Befehls^  feytrlicli  aufsRathhaus  geführt^  in  ihre  vorigen  Aen^ 
ter  und  Würden^  auch  Ehe  selbst  in  seine  sämmtlichen Qüter 
)meder  eingesetzt.  Alles  Uebrige  wurde  durdi  einen  gütlichen 
Vereih  berichtigt^  und  Ehe  blieb  seitdem  ruhig  in  seinen 
Aemtern»  JDojs  gröfseste  Verdienst  um  seine  Vaterstadt 
erwarb  er  sich  durdi  das  WittwenhauSf  genannt  Eke^ns 
Wittwenkonvent  ^  welches  er  i5g2  für  arme  Bärgerwittwea 
stiftete.     Geb.  zu  Riga  i54i,  gest.  am  2S  August  i623. 

£ine  lateinische  Kede  zum  Amtsantritt  des  DomscHuI- 
rektors  Joh.  Rivius ;  in  der  Sammlung  Orationes  tres — «~ 
habitae  in  restitutione  seu  instanratione  scholae  ri^en- 
m  15  Cal.  Sext.  (Rigae,  1597.  4.) 

Handschriftlich : 

Eine  Rechtfertigung  «einer  Flucht  und  seines  Betragens 
überhaupt.  (S.  Benj.  Bergmanns  histor,  Schriften. 
n.  110. 

Sein  Bildnifs  auf  einer  Denkmünze,  die  et  selbst  1601  schla- 
gen liefs. 

Vergl.    Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S- 341.    —    Nord.  Mise.  XXVIL 
ff35-a4i«   —   Adelung  z.  Jötjh er» 


472  v.EcKAR»!' (Friedrich). 

VON  ECKARDT   (FriEDRICH). 

Bruder  des  behannten  Schauspielers  Eckardt^  genannt 
Koch,  würde  theils  in  Klosterbergen,  theils  auf  der  Real- 
schule in  seiner  Vaterstadt  erzogen  und  zum  Geistlichen  bt- 
stimmt,'  Seine  rege  Phantasie  rifs  ihn  aber  schon  damals  fort, 
Er  wurde  gemeiner  Soldat  erst  in  preussischen ,  dann  in  öster- 
reichischen Diensten,  'machte  in  letzterem  den  bayerisdien  Erb- 
folgeJirieg  mit,  kam  nach  Wien  in  Garnison,  und  schrieb 
daselbit  mehrere  Schauspiele ,  die  von  der  Hoftheaterdirehtion 
mit  den  von  ihr/ ausgesetzten  Preisen  gekrönt  wurden.  Alles 
interessirte  sich  nun  für  ihn ;  er  wurde  von  den  zu  rasch  ge- 
knüpften militärischen  Banden  los  gemacht,  verliefs  Wien 
I7S5,  ftfl/n  nach  Riga  und  beschäftigte  sich  hier  zwey  Jahre 
als  Theaterdichter.  1787  wurde  er  Archivar  bey  derlivländi- 
schen  Gouvernementsregierung,  1796  zweyter  und  i8o3  erster 
Regierungssekretär,  nachdem  er  schon  1801  zum  Kollegien- 
Assessor  ernannt  war.  In  diesem  Amte  lebte  er  von  seinen 
nächsten  Vorgesetzten  und  vom  ganzen  rigaschen  PubUkum 
geliebt  und  geachtet,  als  zwey  Nachrichten,  die  er  in  einer 
und  derselben  Stunde  erhielt ,  ihn  so  heftig  erschütterten,  dafs 
er  den  Entschlufs  fafste,  aus  der  Welt  zu  gehen.  Die  erste 
betraf  den  Tod  eines  geliebten  Bruders ,  die  zweyte  setzte  den 
scJiuldlosen  Mann  in  Gefahr^  an  seiner  Ehre  gekränkt  zu  mr- 
den.  Er  endete  sein  Leben  freywillig  in  den  Fluthen  der 
Düna.  Geb.  ^u  Berlin -am  18  Oktober  1769 ,  gest.  am 
22  Februar  1806. 

D(er  Kaufmann  und  der  Bettler.    Ein  Schauspiel.   Berlin^ 

1776.     8. 
Spafs  und  Ernst.'     Ein  Lustspiel.     Kbend«  1778*     8* 
Der  Ländprediger.    Ein  Nachspiel.    Ebend.  1778-    8. 
Leben  des  Prinzen  Eugen  von  Savoyen.  Prag»  1779»  8« 
Die  Schwäger.  Bin  Trauerspiel  in  fünf  Aufzügen.   (^Preis- 

stüchJ)    Wien,  1780.    8- 
Wer  wird  bekriegeii  ?  (^Preisstüch.)  Ebend.  1780.  8. 


v#EcKARi>T  (Fäxedrich),  473 

Die  Abgebrannten.  Ein  Schauipiel  .in  zwey  Aufzügen. 
(Preissfück.)  Wien,  1782-  S* 

Versuch  über  die  Kunst,  junge  Soldaten  zu  bilden.  Prag, 

'    1782.  8.  • 

Die  vergiftete  Traube.  Ein  Trauerspiel.  Ebend.  1783.  8. 

Das  Leben  und  der  Charakter  Davids,  nach  Schrift  und 
Vernunft.  Ebend.  1784.  8. 

Leben  des  Johann  von  Trocznow,  genannt  Zizka.  Ebend. 
1784.  8.  '  , 

Leben  des  Jafoslaw  von  Sternberg  und  des  Zlenko  von 
Sternberg.  Ebend.  1786.  8.  (Die  beyden  ktztern  Auf- 
sätze sind  aus  den  Lebensbeschreibungen  berühmter 
Männer  Böhmens  abgedruckt,^ 

Inhalt  der  in  der  rigischen  Statthalterschaft  emanirten 
Patente  von  1710  bis  Ende  1788.  Rifea(l789).  251  S.  4- 

*  Feldblumen.   Gesammlet  zum  Besten  einer  Erziehungs- 

anstalt für  arme  Kinder.    Ebend.  1791.    144  S.  8^  . 

Topographische  Übersicht  der  Rigischen  Statthalterschaft 
in  25  Tabellen.    Ebend.  1792-    FoL  ' 

*  Kaiser  Alexander  in  Riga  am  24>  25  u.  26  Mai  1802* 

Ebend.;    4o  S,  8. Noch  dreymal  aufgelegt ,  und  zwei- 
mal iris  Russische  übersetzt  St.  Petersburg  1802.  8. 

*  Lieder   für    die>  Unter&tützungsgesellcchaften  in  Rig«i 

1805.    23  S.  8«;  enthalten  auch  Beyträge  von  andern. 

Kiasa  und  Alexander.  Ein  Schauspiel  in  einem  Aufzuge« 
^^ga  (l'805).  22  S.  8.  Auch  in  Kaffka's  Nord.  Archiv 
1805.  April  S.  19-38.  und  in  den  gleich  anzuführenden 
Papieren  .eines  Unglücklichen.  S.  55'-80. 

Eine  livländische  Kriminalgeschichte- aus  den  Akten  der 
gerichtlichen  Untersuchunff;  in  Sonntags  Monats- 
schrift zur  Kenntnifs  der  Geogr*  u.  Gesch.  des  russ. 
Äeichs.  IL  6±  S.  375-386- 

Gedichte  in  älteren  Almanachen  und  Sammlungen  mit 
der  Unterschrift  „von  einem  Soldaten";  —  /m  Rigai- 
schen Taschenbuch  f.  d.  Sommergenufs  1801.  S.  192. — 
Vorspiele  für  die  rigische  Bühne.  —  Einzelne  Gele- 
genheitsgedichte. 

Antheil  an  Kaffka's  Nord.  Archiv;  —  an  Trüharts 
Fama  f.  Deu^tsch-Rufsland. 

tBand.  ,  54        , 


474  v.EcauiiLDT(F.).  Ecxhard(T.).  v*Egkhofb  (I.H.), 

Nach  seinem  Tode  ersdiien : 

Hinterlassene  Papiere  eines  Unglücklichen,  zuiji  Befsten 
seiner  Familie   herausgegeben   von   A.    v»    Kotzebue. 

/  Leipzig,  1808-  VIII  u.  206  S.  8.  (Die  Zahl  von  hey- 
nahe i3oo  Pränumeranten ,  deren  Namen  dem  Buche  vor- 
gedruckt  sind^  beweist  die  allgemeine  Theilnahme  an  dem 
unglücklichen  Schicksale  des  Verfassers.^  —  2ter  Theil 
(auch  mit  dem  Titel :  Nachlese  zu  Eckardts  Gedichten, 
für  Riga)  herausgegeben  von  K.  L.  Grave.  Rigai,  1810. 
1  unpag.  Bog.  u.   132  S.  8. 

Vergi.  Trul^arts  Fama  f.  Deutsch-Rufsl.  i8o6.  April  S.  51-61.  — 
Am  Grabe  eines  unglücklichen  Freundes,  von  Kotzebue; 
im  Freymüthigen  i8o6-  No.  138  u.  139.  —  Ders.  in  den  oben 
angeführten^ agieren  eines  Unglücklichen  S.  1  ff.  —  Meu- 
8 eis  G.  T.  Bd.  s*  S.  144«  Bd.  13.  S.  307. 


Eckhard  (Tobias). 

Magister  der  Philosophie  und  seit  1704  Rektor  am  Gym- 
nasium zu  Quedlinburgs  das' unter  ihm  einen  ausgebreiteten 
Jß,uhm  erhielt.  Geb.  zu  Jüterbock  am  i  November  1662, 
gest.  am  i3  December  1737. 

Oratio  de  victoria  a  Garolo  XII.  Suecorüm  rege  ad  Nar- 
vam  1700  a  Bussis  d^portata.     Stadae,  1701.     Fol. 

Vergl.  Gadeb.  Abh.  S.  185.  —  Adelung  z,  Jöcher,  wo  auch 
seine  übrigen  Sc/triften  angeführt  werden. 


VON  Eckhoff  (Johann  Heinrich). 

Vater  des  nachfolgenden. 

jDie  erste  Sildung  erhielt  er  durch  den  Privatunterricht 
geschickter  Lehrer  ^  so  dafs  er  schon  im  iSten  Jahre  die  Uni- 
versität Halle  beziehen  konnte.  Hier  benutzte  er  zuerst  einigt 
philosophische  Lehrstunden;  da  er  nich  aber  der  Arzneykunst 
widmen  wollte^  so  ging  er  vorher  noch  nach  Bttlin^  um 
daselbst  Anatomie  ^    Physiologie  und  Cfururgie  zu  stüdiren. 


v.EcxJBOPP  (JoBA^TN  Hsxnbicb)«  475 

Er  hehrU  darauf  nach  Halle  zuriiclt^  beendigte  dort  sdnen 
medicinischen  Kursus  ^  vertheidigte  seine  Inauguraldisputation 
und  nahm  1773  die  Doktorwürde  der  A.  G.  an.  Nachdem 
er  wieder  nach  Kurland  zur üch gehehrt  war,  praiticirte  er  zuerst 
in  seiner  Vaterstadt  ^  zog  aber  zu  Anfang  der  goger  Jahre 
nach  Mitau ,  wo  er  die  praktische  Laufbahn  rriit  Glück  und 
Beyfall  fortsetzte,  auch  am  12  Oktober  ijg3  zum  Stadt-  und 
Landphysikus  und  einige  Zeit- darnach  zum  Hofrathfind  £jeib* 
arzt  des  Herzogs  Peter  von  Kurland  ernannt  v^urde»  Im 
J.  1795  untersucfite  er  die  beyden  kurländischen  Mineralquellen, 
Baidon  und  Barbern,  und  war,  nächst  Hummius,  der 
erste,  der  hierüber  etwas,  wenn  gleich  freylich  nur  oberfläch- 
liches^ in  Druck  gab*  1797  wurde  er  bey  der  kurldndischen 
Medicinalbehörde  als  Accoucheur  angestellt ,  und  als  er  sich 
hey  Gelegenheit  einer  allgemein  herrschenden  Epidemie  und 
Bpizootie,  theils  durch  eigene  Thätigkeit,  theils  durch  Instruk- 
tionen für  die  Kreisärzte  der  Provinz,  verdient  gemacht  hatte, 
Quf  Vorstellung  des  damaligen  Gouverneurs  im  J.  iSoo  zum 
Bofrath  ernannt.  Auch  erwählte  Um  1802  das  reichsmedici- 
nische  Kollegium  in  St.  Petersburg  zum  Ehren-  und  1806  die 
naturforschende  Gesellschaft  in  Moskau  zum,  nuswärtigen 
Mitgliede.  Geb.  zu  Goldingen,  wo  sein  Vater  Apotheker  war, 
am  3  November  1750,  gest.  an  einem,  Nervenschlage  in  der 

Nacht  vom  20  auf  den  21  Julius  18 10. 

« 
Biss.  inaug.  de  causis  sterilitatis  non  absolutis  in  utro^ue 

sexu.     Halae,   1773.     4. 

Beschreibung' des  Baldohnschen  und  Barbernschen  Mine- 
ral-Wassers nebst  einer  Anweisung  zum  innerlichen 
und  äufserßfchen  Gebrauch  derselben.  Mitau,  1795. 
6  unpag.  u.  64  S.  8.  '      » 

Mehrere  kleine  in  diö  medicinische  Pölizey  einschla- 
gende Aufsätze;  in  der  Mitauische^  Zeitung. 

Vergl.    Hehnigs   Kurland.  Samml.   Bd.   i.   Th.  1.   S.  380.    — 
Kurland.. Fiovinzialblatt  1810  No.  i.  ' 


476  V.  Eckhoff  (Otto)«  Eckmakn  (P£TEä  Johaioi). 

VON  Eckhoff  (Otto). 

Sohn  des  vorhergehenden. 

Besuchte  das  Gymnasium  seiner  Vaterstadt^  ging  1807 
nach  Moskau^  wo  er  unter  Hofmanns  Aufsidit  Medkln 
zu  Studiren  anfinge  setzte  dies  Studium  seit  1809  in  St.  Peters- 
burg und  seit  i8n  in  Dorpatfort^  ging  i8i3  mit  dem  Gt- 
neral^^  Fürsten  Repnin^  nach  Deutschland^  und  trat  als 
Junker  bey  dem  grodnoschen  Husarenregiment  in  russisdit 
Militärdienste  f  wurde  bald  darauf  Officier^  erhielt  bey  Dres- 
den das  Georgenkreuz  der  bten  Klasse,  wohnte^  zu  einem 
Uhlanenregiment  versetzt  f  der  Schladit  bey  Leipzig  und  der 
JSinnahme  von  Paris  bey,  wurde  Ritter  des  St.  Annen 'Ordens 
der  ^ten  KL,  kam  hierauf  nach  Kurland  in  der  Absicht,  süne 
frühem  Studien  fortzusetzen,  ging  ab^r  ibl5 .  abermals  zur 
Armee  nach  Frankreich,  kehrte  dann  mit  seinepi  Regimtnt 
nach  Rufsland  zurück,  nahm  18 17  den  Abschied ,- ging  in 
demselben  Jahre  nach  Berlin,  studirte  <iort  bis  1821  yon 
neuem  Arzneykunde,  wurde  1822  Doktor  der  Median  auf 
der  Universität  zu  Dorpat,  lebte  ein  halbes  Jahr  als  prak- 
tisclier  Arzt  in  Mitau,  ging  dann  n'acli  dem  Innern  von 
Rufsland,  wo  er  Hausarzt  bey  eintm  Gutsbesitzer  wurde, 
kehrte  1824  kranklich  zurück,  um  nunmehr  in  Riga  seine 
Laufbahn  fortzusetzen,  erhielt  auch  die  Stelle  des  Brunnen^ 
arztes  zu  Baidon,  ward  aber  i825  vonünem  Nervenschlaßi 
getroffen ,  der  ihn  der  Sprache  und  des  Gehörs  beraubte,  und 
lebte  in  diesem  unglücklidien  Zustande  zuletzt  in  Riga.  Ge6. 
zu  Mitau  am  10  Oktober  1793,  gest.  am  4  November  18^6. 

Diss.  inaug.  Ileus  Symptoma«     Dorpatii  1822«     39  8.8« 

Eckmann  (Petei^  Johann)^ 

Erhielt  seit  lySS  den  Schulunterricht  zu  Dorpat,  wurde 
1764  Subchirurgus,  1770  Chirurgus  in  der  russischen  Amue 
und  Aufseher  der  Krankenhäuser  in  der  Moldau  ^  nadiBeen- 


ECKBCA19M  (P.  J,).    EdGEWO&TH  OB  FiRHONT  (H.  £•)•  477 

iigung  du  türkhdun  Kritgts  177 1  Stabschinifgus^  war  dann 
seit  1777 weder  in  Livländ  un/i  erhielt  ijSS  den  medicinJschen 
Doktorhut  zu  Königsberg.  Geb.  auf  dem  Gute  Rodenpois 
in  Livland  am  19  April  1747,  gest. .  •  • 

Schediasma  de  inflaminatione  uteri  post  partum.     Kegio- 
monti  (1785).     8  S*  4. 

VtrgL  seinen  Lebenslauf  in  seiner  Disi«  S,  7  u,  8* 


Edgeworth  de  Firmont  (Heinrich  Essex). 

Stammt  aus  einer  adeligen  Familie  in  der  Grafschaft 
Middelsex  in  England^  die  unter  der  Regierung  Elisabeths 
nach  Irland  zog.  Sein  Vater  besafs  die  einträgliche  Pfründe 
Edgeworth' town^  verlief s  aber  die  herrschende  Kirche^  in  der 
er  erzogen  war^  nahm  mit  den  Seinigen  den  hathoßschen 
Glauben  an  ^  ging  nach  Frankreich  und  liefs  sich  in  Toulouse 
nieder t  wo  der  Sohn  erzogen  wurde.  Dieser  erhielt  seine  wei- 
tere Ausbildung  in  Paris  und  trat^  nachdem  er  die  Priester» 
sveihe  empfangen  ^  in,  den  religiösen  Verein  der  auswärtigen 
Missionarien.  Sein  frommer  Wandel  zog^  wahrend  des 
Fortganges  der  Revolution^  die  Aufmerksamkeit  der  Prinzes- 
sin Elisabeth  auf  sich.  Sie  wählte  ihn  zu  ihrem  Beicht'^ 
9ater^  und  durch  sie  erhielt  Ludwig  XVI  die  erste  Nach^ 
rieht  von  Edgeworth^  der  damals  in  Choisy  le  Roy  ver- 
borgen  lebte.  Mit  der  Bereitwilligkeit  eines  Märtyrers  eilte  er 
zu  dem  königlichen  Märtyrer.  Ganz  Europa  kennt  das  grofse 
Worty  womit  er  den  König  aufrichtete ^  als  derselbe  bey  dem 
Anblicke  des  Schaffots  einen  Augenblick  des  Unwillens  und  des 
Entsetzens  zu  haben  schien:  ^^ Hinauf  zum  Himmel^  Sohn 
des  heiligen  Ludwigs!'^  Er'  begab  sich  nach  dem  Tode  des 
Königs  nach  Deutschland  zu  den  ausgewanderten  Prinzen^ 
und  begleitete  Ludwig  XVIII,  dessen  Beichtvater  und 
Almosenier  er  wurde ,  1798  nach  Mitau,  von  da  nach  War- 
^ckauj  und  dann  wüder  nach  Mitau*    Hier  soUtc  er  stin  edles 


47S     Edgisworth  db  Fselmont  (Hb227riC£l  Esseil)* 

f 

Xie&6n ,  so  wk  er  es  den  Unglückliehen  9on  jeher  gewidimt 
hatte ^  auch  in  ihrem  Dlen&e  verlieren^  bis  zum  letzten 
Athemzuge  sich  selbst  in  den  erhabensten  Gesinnungen  gklcfu 
Als  nämlich  im  Friihlinge  1807,  in  Folge  des  damaligm 
Krieges  y  französische  Kriegsgefangene  nach  Mitau  gebracht 
waren ,  begab  er  sich ,  mit  Erlaubnifs  des  Königs ,  zu  ihneiij 
bliebe  einzig  von  seinem  treuen  Bedienten  Bousset  unter- 
stützt 9  Tag  und  Nacht  bey  den  Kranken,  und  brachte  ilinen 
mit  der  liebreichsten  Güte  in  ihrer  Verlassenheit  den  Trost  der 
Meligion,  Vergeblich  warnte  man  ihn  vor  der  Gefahr.  Er 
kannte  keine  ^  wenn  es  galt^  Menschen  zu  dienen.  Aber  seine 
ohnehin  schwache  Gesundheit  unterlag  bal4,  "Die  Taditer 
Ludwigs  XVIi  die  Herzogin  von  Angoulime^ 
pflegte  und  bediente^in  in  seiner  Krankheit  mit  eigner  Hand, 
fest  entschlossen ,  alle  Gefahren  und  Gegenreden  nicht  achtend^ 
bey  dem  Freunde  ihres  unglücklichen  Vaters  bis  ans  Ende  m 
verharren,  Sie  und  ihr  Gemahl,  so  wie  der  ganze  französi- 
sche Hof ,  und  die  angesehensten  Einwohner  Mitaus  folgten 
der  Leiche ,  die  auf  demi  Gottesacker  der  katholischen  Gemeine 
vor  der  Stadt  ihre  Ruhestätte  erhielt,  und  der  König  selbst 
verfafste  die  sdiöne  lateinische  Inschrift  auf  der  Marmor^lattty 
welche  sein  Grab'' deckt  *),  Geb.  im  Flechen  Edgeworth-tQm  i^ 
Irland  1745,  gest.  auf  dem  Sclüosse  zwMitau  am  10  May  1807. 


♦)  5i«  lautet:  D.  O.  M.  — •  Hie  jacet  reverendissimOs  vit  Hen- 
rlcus  £ssex  £dgeworth  de  Firmont,  sanctae  Dei  ecclesiae 
sacerdos,  vicarius  generalis  dioecesis  Pahsiensis  etc.  —  Qui 
ledemtoris'nostri  vestigta  tenens,  oculus  caeco,  pes  clauda» 
paterpauperum,tnoerentuiW(orisolatorfuit.  LudovicumXVI. 
ab  impiis  rebellibusque  subditis  morti  deditum  ad  ultimum 
certamen  roboravit,.  strenuoque  mafiyri  coelos  apertos  osten- 
dit.  E  manibus  regicidarum  mira  Dei  protectioiie  ereptu« 
■  Ludovico  XVIII.  ad  eiim  se  vocanti  uhro  accurrens,  ci  pe' 
decem  anno^,  regiae  ejus  familiae,  nee  non  et  iidelibus  sodi- 
libus,  exemplar  virtutum,  levamen  malorum  sese  praebuit. 
Per  multas  et  varias  regiomes  temporum  calamitate  actus,  il" 

2uem  jolum  colebat  semper  similis,  pertransiit  benefaciendo. 
lenus  tandem  bonis  opeiibus  obiit  Die  XXII  Maii  mensis, 
AnnoDoniniMDCCCVlI,  aeUtis  vero  suae  IXO.  —  R.J-P- 


Edgeworth^bFikhont.  EaGjmBxs.  Frh;v.EGG£RS.  47g 

Nadi  seinem  Tode  sind  etschienen: 

Memoirs  of  the  Abbe  Edgeworth ,  containing  his  Narra-? 
tive  of  the  last  Hours  of  Louis  .XVI, ;  Bey  C.  Sneyd 
Edgeworth.     London,   1816«     8* 

Letters  from  the  Abbe  Edgeworth  to  his  Friends ,  writ- 
ten  between  the  Years  1777  and  1807»  with  Memoirs 
of  his  Live.  By,the  Rev.  Thomas  R.  England.  London, 
1818.     222  S.  8-  ^  " 

Ver^/,  Zeitgenossen  Heft  IV.  S.  151-1^8*  —  Cottasches  Literatur- 
blatt 18 J  8*  No.  28.  S.  111.  —  Die  den  oben  angeffihrten 
Letters  angehängten  biographischen  Nachrichten  ^  von  seinem 
Freunde  9  dem  Dt*  Mo)klan.  —  Mitauschc  Zeitung  1807. 
Ne«  40  u.  43*  . 


Eggerdes  (Christoph)! 

Gtb.  in  Livland zu,  ».^  gesU •  •  • 

Biss.  jurid.  de  arrhis.     (Praes.  Achatio  Christiano 
Ranger.)     Regiomonti,  1689 

Vergl.  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  94%. 


•  » • 


Freyherr  von  Eggers  (Jacob)./ 

JEines  Bäckers  Sohn  zu  Dorpat,  verlor  kurz  nach  seiner 
Geburt  seinen  Vater  und  wurde  in  seinem  ^ten  Jahre  1708 
mit  dm  übrigen  Bürgern  Dorpats  nadi  Rufsland  weggeführt^ 
vndzwar  mit  seiner  Mutter  erst  nach  Archangel ^  dann  17 13 
nach  üstjug  Weliki^  wo  sich  die  Mutter  mit  dem  Freyherrn 
Knut  Gabrielson  Sparre  vermählte,  und  später  nach 
Totma,  wo  ihn  kriegsgtfangene,  sdiwedische  Officiere  in  der 
lateinischen  ^f  französischen  und  itcdienisdien  Sprache  und  in 
der  Mathematik  unterrichteten.  Nachher  pi^urde  er  wegen  «i« 
ner  Kenntnifs  der  russischen  Sprache  in  Vf{ologda  als  Unter- 
sdireiber  in  einer  Kanzelley  angestellt,  erhielt  nach  dem 
^städtschm  Frieden  seine  Freiheit,  trat  in  schwedische  Kriegs* 
dienste  und  studirte  besonders  die  Befestigüngsiur^t.     ij2S 


I 


48o  Freyherr  V«  E&GSRS  (Jaco»). 

unterndim  er  une  lUise  Hoch  Frankreich  und  den  Niederlan- 
den^ trat  währenddes  Kriegesi  1733  in  die  Dienste  des  polni- 
schen Königs  Stanislaus  und  wurde  Hauptmann,  ßin^ 
1735  auf  schwedischen  Befehl  ah  Hauptmann  der  Artillerie 
in  hessische  Dienste^  ward  aber  bald  wieder  nach  Sdimden 
zurückberufen.  Er  reiste  hierauf  nach  Wien ,  Italien ,  ün- 
gern  und  Serbien,  ward  ij3j  Hauptmann  in  kursächsisdim 
Diensten^  1740  Hauptmann  bey  der  Bonifikation  in  Sdim- 
den ,  und  noch  in  demselben  Jalir  Oberstwachtmeister  bq  dem 
hursächsiechen  Ingenieurkor fs,  mit  dem  er  dem  Feldzuge 
1741  beywohnte,  dann  aber ^  1742  nach  Schweden  zurüd  be- 
rufen^ den  Feldzug  gegen  Rufsland  als  Geueralquartiermdster- 
lieutenant  und  oberster-  Adjutant  mitmachte.  Nadi  dem 
Frieden  zu  Abo  begab  er  sich^  die  schwedischen  l)ienste  5«y- 
behaltend^  nach  Dresden^  war  mit  bey  den  Feldzügen  1744 
und.  1745  als  OberstKeutenant  des  Ingenieurkorps  9  begab  sidi 
hierauf  1747  zu  den  fränzösisdien^  Truppen  in  die  Niederlande^ 
war  bey  der  Belagerung  \^on  Bergen  op  Zoom  gegenwärtige 
unterrichtete  sodann  die  Prinzen  Xaver  und  Karl  in  dtn 
Krieg^issenschafien^  erhielt  1748  von  dem  Kimige  von 
Schweden  das  kleine  Kreuz  des  Schwert -Ordens  ^  wurde  von 
August  III  zum  Obersten  des  Ingenieurkorps^  vom  Könige 
Friedrich  von  Schweden  Ij5i  zum  Chef  der  Feldbrigadt 
ernannt^  von  Adolph  Friedrich  in  demselben  Jahre  in 
den  schwedischen  Adelstand  erhoben ^  und  ijäS  als  Ober- 
$ter  (ey  der  Fortifikation  in  Stralsund  angestellt.  Nach  dm 
Aasbruch  des  siebenjährigen  Krieges  trat  er  wieder  in  kursädi- 
sische  Dienste^  und  war  1756  Ünterbefehlshaber  der  Festung 
König/stein  i  lj5S  aber  Kommandant  der  Stadt  Danzigund 
kursüchsischer  Generalmajor.  König  Gustav  III  von 
Schweden  ernannte  ihn  ijj2  ^um  Kommandeur  deeSdwert- 
Ordens  und  erhob  üin  in  den  schwedischen  F^eyhermstand. 
Geb.  zu  Dorpat.am  14  December  1704,  gest.  am  12  Jam^^ 

m3. 


I 

Fxeyb.  V«  £g«brs.  SHRSi»  EBXEvrnhL»  Ebrzjcr.  481 

*  Jouirnaldtt  Siftge  ieBergopzoom  en  17479  rödig^  par  un 
Lieutenant-Colonel-Ingenieur,  Volontaire  de  TArnii^e 
des  Assiegeans,  it  Amsterd.  et  Leipsic  1750.  12.  Mit 
Kupfern.  —  Auch  deutsdi  Leipzig,  1750.  12.  und  noch 
mehrere  mal. 

Dictionnaire  xnilitaire,  ou  Recueil  alpHab^tique  de'tous 
les  termes  propres  k  la.  guerre,  sur  fie  qui  regarde  la 
Tactique,  1«  Genie  9  TArJülerie ,  la  Subsistance  des 
Troupes  etla  Marine  (parDesbois).  NouTcUe  Edition, 
revue,  corHg^e  et  consid^rablement  augmentö«  par 
Eggers.     ^  Dresde,  1751.     2  Voll.  gr.  8. 

Neues  Kriegs-  Ingenieur-  Artillerie-  See-  und;  Ritter- 
Lexicon,  -worinnen  alles,  was  einem  Officier,  Inge- 
nieur, Artilleristen  und  Seefahrenden  aus  der  Taktik» 
der  Civil-  Militair-  und  Schiffbbaukunsti  der  Artillerie» 
der  Mechanik»  dem.  Seewesen  u.  s.  w«  zu  wissen. 
nöthigu,^.  w,  Dresden,  1757.  2Thle,  8*     Mit  Kpfrn. 

Vergl,  Ehiengedächtnifs  des  Freyheffrn  Jacob  v.  Eggers.  Danzig, 
1 773«  4-  —  Andr,  SchönberfiS  schwedisch  geschriebene 
Gedächtnifsrede  auf  ihn.  Stockholm,  1775.  8*  {Auszug  in. 
den  Götting.  gel.  Anz.  1775.  5.' 71  f.)  —  Gadeb.  L.  B. 
Th.  I.  -S.  948-849.  —  Adelung  z.  Jochen  —  Meusels 
«Lexik.  Bd.  3.  S.  40-49. 

H 

Ehre  (Martin  Johann). 

Studirte  in  Königsberg  und  Leipzig  und  wßrd  Diakonus 
zuPernau  lySg  {ord,  am  17  Junius).  Geb»  zu  Pernau  am 
I  Oktober  1734,  gest.  am  5  März  1761. 

Diss.  philologica  in  Genes!  XLIX.  4.  (Praes.  Georg 
Bav.  Kypke.)     Regiomonti^  1752.     15S.  4. 

Ehrenthal,  s."  Hartmann. 

> 

Ehrlich  (Johann  Gottlieb). 

Studirte  Gottesgelahrtheit  m  Leipzig  und  Erlangen^   he- 

suchte  auch  auf  kurze  Zeit  Halle  und  Jeaa^  machte  Reisen 

in  Deutschland^   kam  nach  Riga^  fvo  er  einige  Jahre  privativ 

sirte,  auch  Kandidat  des  Predigtamts  wurde^  begab  sich  dann 

LBand.  55 


48si  Ehrlics.    £xgble««    Eighstaot* 

te  Ik>rptto^  4k  HauilArer^  und  Wer,  1782  in  St*  Peiers- 
hurg.    Oeb,  zu  Bzrlin  ami..^  gest. . .  • 

*  Seehs  theologisch-phillosophische  Betrachtungen  über 
wichtige  Gegenstände.  Riga,  1779,  30  S.  —  2tes  Stück« 
Beweis,  dafs  die  christliche  Religion  die  wahre  |  beste 
und  wirklich  Gottgefällige  sey.  Mit  der  fortlaufenden 
Sütenxahl  33-8<)-    8* 

Proselitencatechismus,  gewidmet  der  am  20  Febr.  1782 
in  djer  hiesigen  Su  Petrikirche  zu  haltenden  iPeyerli- 
chen  Taufhandlung  eines  in  dem  Judenthum  gebornen 
Elias  P^sachy  und  nunmehr  durch  die  heilige  Taufe 
vxuoL  Christen  einzuweihenden  Christian  Fürchtegott 
Aedtich«  St.  Petersburg.  •  •  •  (ist  nur  die  Ankündigung 
wtu^&olcbm  Katediismus.) 

•  • 

f^rgi*  Nord.  Mise.  iy.'49.  —  Bacmeisters  russ.  Bibl.  VII.  550. 

Eichler  (Ernst  Heinrich)* 

Geh  in  Kurland  zu  •  •  • ,  studirte  Median  auf  der  Univer^ 
titöt«ic  Dgrpat  und  promovirte  daselbst  1817. 

Diss.  inaug.  de  aceti  crudi  usu  medico.  Dorpati^  1817« 
45  S.  8. 

Eichstadt  (Johann  Heinrich). 

War  anfangs  zu  Friedland  in  Preussen  bey  der  Accise 
angestellt^  folgte;  aber  ijjG  seinem  Vater ^  der  schon  früher 
aus  Danzig  nach  Kurland  gekommen  tvar  und  hier  als  Ver- 
walter von  Landgütern  lebte ,  half  demselben  eine  Zeitlang  bey 
Führung  der  Wirthschaft,  betrieb  hierauf  Handelsgeschäfte 
in  Riga 9  und  war  auch  daselbst,  während  der  Statthalter- 
schaftsverfassung,  Mitglied  des  sechsstimmigen  Raths.  Später 
lebte  er  ttuf  dem  Lande ,  theik  in  Kurland  als  Verwalter  des 
Gutes  Pkmenj  theils  in  Livland.  Sdn  lebhaftes  Tempera-^ 
mnnt  führte  &m  von  einem  Eaftrem  zum  andern^  Früher  ein 
^friger  Anhi^er  von  Bahr  dt,  für  den  er»  als  derselbe 
Befangen  gesetzt  wurde,  an  der  Börse  zu  Riga  eine  Kollekte 


veraiutdHtef  wunite  er  sich  epjtocr  j»r  BrÜdtrgtmdnB^  H 
die  tr  aufgenommtn  seyn  svoSttj  da  das  ahtr  nicht  anginge 
wieder  von  ihr  ab^  glaubte  für  sein  zerrissenes  Gemüth  nir- 
gends Ruhe  finden  zu  iönnen^  und  machte^  überdies  gequält 
von  körperlichen  Beschwerden,  die  ihm  die  Nachtruhe  raubten, 
seinem  Leben  in  dem  horstenhofschen  See  im  ronneburgschen 
Kirchspiele,  wo  er  zuletzt  lebte,  ein  Ende.  Geb,  zu  Danzig 
1750,  gest,  am  18  Novemb^er  1822. 

*  Ta  Gohdagrahmata,  teem  Pleenas  -  Behrneem  par  Pa- 
jnuddlnafchanu  pehz  "wifiiidahm  waijadßgahm  atlih- 
fchanahm  un  labbeem  tikkumeem  dfihtees.  No  tit 
Gadda  1804  lihdf . . .     (Mitau,  1804).     8  S.  4. 

Landwirthschaftliche  Nachrichten;  im  Oekon.  Kepert. 
f.  LiVl.  IL  3.  S.  738-743.  «•  "V.  1.  S.  97-iOl-  —  lieber 
Maistyrnp;  ehend.  VI«  3«  S.  746-748» 

Eichwald  (Karl  Eduard). 

Wurde- ^u  Mitau  am  4  Julius  ijg5  geborem,  studirte 
Naturwissenschaften  und  Arzneyhunde  seit  1814  dn^  Jahre  zu 
Berlin  und  dann  zu  Wien,  umernahm  hierauf  eine  wissen^ 
schaftliche  Reise  nach  der  Schweiz,  Deutschland,,  Ftanireich 
und  England,  erwarb  sich  181  g  in  Wilna  die  medlcinisdiiie 
Doktorwürde,  hehrte  in  seht  Vaterland  zwiick,^  war  eine 
Jiw'ze  Zeit  Privatdocent  in  Dörpat ,  und  wurde  läaS  a^de^^ 
licJier  Professor  der  Zoologie ,  vergleichenden  Anatonüe  und 
Geburtsliülfe  an  der  Universität  zu  Kasan.  Er  ist  Mit^d  der 
iunL  Gesellsch.  für  Xir.  u.  Kunst  und  mehrerer  ander^^  gekhr* 
ten  Vereine,  auch  seit  der  Jubelfeier  der  St,  Petersb.  Akademie 
der  Wissensch.  am  29  December  1826  deren  Korrespondent* 

OeSelachis  Aristoteiisy  "^aologiae  geographieae  ^ecim^a 

inaugurale.     Vilnae,  1819-     75>S.  8* 
De  regni  animalis  limitibus  atc^ue  evolutioms  gradibus. 

Dorpati,   1821.     121  S.  8- 
Progr.  la  orum  humaniün  disquisitio  physiologica.    Ca- 

sani,  1824/    XI  u.  :^  S.  4. 


484    EiCHWAiiD  (Karl  Eb.)«  Ed^horn  (Ai£xakd£bl). 

Progr.  Geognostico-zoologicae  per  Ingriam  xnarisqne 
Baltici  provinciasy  nee  non  de  Trilobitis  observatio« 
nes,     Casani,  1825,     55  S,  4,     Mit  5  Kpftaf. 

Ideen  zu  einer  systeinatischen  Oryktozoologie^  pd^r  über 
verändert  und  unverändert  ausgegrabene  Thiere;  in 
den  Jahresverh.  der  kurl.  GeseUscb«  f.  Lit«  u,  Kunst, 
Bd,  2.  (1822.)  S,  118-160.  ' 


Einhorn  (Alexander). 

Grofsvater  von  Faux. 


,* 


War  höchst  wahrscheinlich ,  bevor  ihn  der  Herzog  Gott- 
hard  i566  zum  Hofprediger  und  Pastor  dtr  mitaußdun 
deutschen  Gemeine  ernannte ,  schon  irgendwo-  ■  in  Kurland 
Prediger  gewesen^  iSyo  wurde  er  "kurländischer  Superinten- 
dent und  machte  noch  in  demselben  Jahre  ^  mit  Beyhülft 
Salcmon  Hennings  und  des  Burggrafen  Wilhelm 
V.  JEffern,  nach  dem  Entwürfe  des  Kanzlers  Michael 
BrunnoWj  den  Anfang  mit  einer  Kirchenvisitation  durch  das 
ganze  Land  ^  weldie  unstreitig  die  wichtigste  ist  j  die  jemah 
hier  gehalten  worden;  denn  es  wurden y  in  Folge  derselben^ 
nicht  nur  viele  Kirchen  und  Pastorate  neu  fundirt^  sondern 
auch  die  alten  Stiftungen  vergröfsert  und  verbessert^  imgMchtn 
allerithalben  brauchbare  Lehrer  angestellt.  Um  dieselbe  Zdt 
mufste  Einhorn^  auf  ausdrücklichen  Befehl  des  Herzogs^ 
die  später  in  Druck  erschienene  Kirchenrefbrmation  ( an  wd- 
eher  jedoch  auch  der  Kanzler  Michael  Brunnow  bedeu- 
tenden Antheil  hat)  und  die  Kirchenordnung  anfertigen. 
Nach '  seinem  Tode  blieb  in  Kurland  die  Superintendentur 
14  Jahre  lang  unbesetzt,  und  mehret  Superintendaiten^ 
geschäfte  wurden  unterdefs  von  seinem  Sohne ,  dem  M> 
Paul  Einhorn^  der  Prediger  zu  Eckau  war^  verwaltet* 
Geh.  zu  Lemgo  in  der  Grafschaft  JLippt  am.^.^  gtst*  zu 
Mitau  157  5. 


Kirchen  Reformation  ^es  Fürstenthumbs  Churlandt 
vnd  Senrigallien  9  In  LieSlandt«  Anno  Domini  15 70. 
Psalmo  24*  Machet  die  Thoren  weit,  vnd  die  Thoren 
der  Welt  hoch,  das  der  König  der  Ehren  einziehe,  etc. 
Psalmo  118.  Thut  auff  die  Thore  der  Gerechtigkeit, 
das  ick  dahin  eingehe»  vnd  dem  Herrn  dancke ,  Das 
ist  das  Thor  des  Herrn ,  die  Gerechten  werden  da  hin- 
ein gehen.  1.  Samuel.  2*  Wer  mich  ehret,  den  wil 
ich  auch  ehren ,  Wer  aber  mich  verachtet^  der  soll 
"Wider  verachtet  werden,   etc.    und   als  zweiter  Theil: 

'  De  Doctrina  et  Ceremoniis  sinceri  cultus  diuini  £ccle- 
siarum  Ducatus  Gurlandiae,  Semigalliaeque  etc.  in 
Liiaonia.  Kirchen  Ordnung  Wie  es  mit  der  Lehr  Gött- 
liches Worts,  Aufstheilung  der  heiligen  Hochwirdigen 
Sacrament,    Christlichen  Geremonien,    Ordentlicher 

.  rbung,  des  waten  Gottesdiensts ,  In  den  Kirchen  des 
Hertsogthumbs  Churlandt  vnd  Semigallien  in  Lieff- 
landt,  sol  stetes  vermittelst  Göttlicher  hülff  gehalten 
"werden.  Anno  Salutis  1570«  1.  Gorinth«  14«  Gott  ist 
kein  Gott  der  vnordnung,  sondern  des  Friedest,  als  in 
allen  Gemeinen  der  Heiligen.  Ibidem.  Lasset  es  alles 
Bhrlich  vi|d  Ordentlich  zugehem  J^u  Endt:  Gedruckt 
zu  Rostock  bey  Johan.  Stöckelman  vnd  Andream  Gut- 
terwitz  Anno  ]VIDLXXII.  kl.  4«  Der  erste  Tlieil,  oder 
die  Kirchenreformation,  besteht  aus  41  Blättern  mit  der 
Signatur  A-Kiiijj  ohne  Seitenzahl.  Auf  der  Rückseite 
des  germsdit  roth  und  schwarz  gedruckten  Titelblattes^  in 
Jlolzschnht ^  das  herzoglich-kurländisdie  Wapen;  darüber: 
Von  Gottes  gnaden  Godthardt,  in  LiefPlandt,  zu  Chur- 
landt vnd  Semigalln  Hertzogk;  unten:  Wie  sich  ein 
Law  nicht  schrecken  lest,  Sondern  vorm  Feind  bleibet 
gar  fest.  Also  ein  frommer  Fürst  vorwar ,  Mit  Gotts 
beystehn  in  noth  vnd  gfar ;  auf  der  ersten  Seite  des  zwey» 
ten  Blattes  das  fürstlich -meklenburgische  Wapen ;  darüber: 
Voll  Gottes  gnaden  Anna,  geborne  Fürstin  zu  Meckeln- 
burgk,  etc.  In  Liefflandt,  zu  Churlandt  vnd  Semigalln 
Bertzogin;  unten:  Sich  an  dis  Wapen  vnde  Schildt, 
Der  Hochgeborn  Fürstinnen  milt.  Ihr  Tugent,  Ehr, 
Christlich  geduldt,  Erwerben  Gotts  vnd  Menschen  huldt. 
Auf  der  Rückseite  demselben  Blattes  zwey  Verse  aus  der  Bibel: 
Esaiae  49«  u.  1.  Timoth.  2.  in  einer  JEinfassung;  dann 
auf  i  Seküi  der  Anfang  der  berzoglichm  Promulgation; 


486.  Einhorn  (Axexaiider),    (Paul)* 

dann  auf  2  Siken  das  V&rzdchnifs  der  Artihl  der  JZe/or. 

mation;  hitrauf  biß  zur  Signatur  Kiij  die  Vtroränmg 
selbst ,  worauf  ein  Blatt ,  den  Beschlufs  der  Promidgation 
enthaltend^  ohne  Signatur  folgt  und  mit  den  Wortm: 
Finis.  TtXos  rS  «&«»  «Jo/a.  Amen,  endigt.  Dann  nodi 
ein  Blatt  j  mit  der  Signatur  KUij,  auf  dem  der  84»  Psalm 
abgedruckt  ist,  — *  Der  zweyte  Tlieil^  oder  die  Kirchen- 
ordnung enthält  127  Blätter  mit  der  Signatur  A^ijjj, 
Das  Titelblatt  wf,  wie  das  vor  der  Reformation,  rotk 
und  schwarz  gemischt ;  auf  der  Rüchseite  desselben  und  auf 
der  ersten  des  zweyten  Blattes  abermals  die  bereits  angezug- 
ten  beyden  Wapen  mit  denselbtiX  Beyschriften ,  und  auf  dar 
zweyten  Seite  des  zweyten  Blattes  ein  Holzschnitt,  den  König 
David  vorstellend,  mit  einem  Verse  aus  dem  27.  Psalm; 
hierauf  Einhorns  Dedikation  an  den  Herzog  Gott- 
härd  auf  6  Blättern ,  dann  das  ' Verzeichnifs  der  Artikd 
und  Hauptstücke  des  Werhs  auf  3  Seiten,  und  endlich  dit 
Kirchenordnung  selbst,  nebst  einigen  (gebeten  am  Schlafs,-^ 
JEin  überaus  seltenes  Buch ,  von  dem  kaum  6  ganz  voll- 
ständige Exemplare  in  Kurland  vorhanden  seyn  möchten, 

YergL  Tetsch  K.  K.  G.    I.  907  ff.,  auch  169-180.  —  Gadeb. 
L.  B.  Th.  1.  S,  S49.  —  Adelung  z.  Joe  her. 

Einhorn  (Paujl). 

Grofssphn  von  Axbxanpsr« 

Sein  Vater,  M.  PauVEinhorn,  war  Pastor  zu  Edau 
in  Kurland.  Er  selbst  verwaltete  seit  1621  das  Predigtramt 
zu  Grenzhof,  wurde  dann  i634  deutscher  Frühprediger  zu 
Mitau,  und  am  27  Februar  i636  kurländischer  Superinten' 
dient.  Bey  der  damals  erfolgten  Einrichtung  der  Präposi- 
turen  in  Kurland  war  er  überaus  thätig^  wurde  auch  i645 
vom  Herzoge  Jakob  zur  Theilnahme' an  dem  in  Thomgi- 
haltenen' CoWoqmo  cbaritativo,  mit  dem  durbensdien  Prt- 
diger  Hermann  Top  plus,  abgesandt,  wo  er  die  Posi- 
tiones  theologormn  Augustanae  coiifessionis  am  a5  Ok- 
tober TT^t  unterschrieb.  Wie  T  et  seh  sagt^  soll  er  mit  dun 
JPropst  zu  Doblen  Afelchio.r  Biiterlingk  zeitlebens  Strät- 
sdirifien  {mthrsdieinti^  mwin  Briefen^  da  sidi^.unsus  V'iXr 


ElMHO&N  (PAUr).  487 

8ihß ,  gedrückt  keine  ßnden)  gewechselt  haben.  Geb.  in  JTc/r- 
land  zu. .»  am  ^  • . ,  gest,  zu  Mitau  am  25  May  i655  auf  der 
Kanzel  während  der  Morgen  predigt^  als  er  eben  in  heftigem 
JEifer  gegen  die  Annahme  des  Gregorianischen  Kalenders ^  der 
ersidi  aus  allen  Kräften  widersetzte  ^  begriffen  war.  ^ 

Widerlegunge   der  Abgötterey  vnd  nichtigen  ABerglau- 
bens  so  vorzeiten  aufs  der  heydnischen  Abgötterey  in 
diesem  Lande  entsprossen  vnd  bifshero  in  Gebrauche 
blieben.      Aach   defs   abergläub^gen   Mifsbrauchs   der 
H.  Schrifft,     der  falschen  vnd  Gottlosen  Meinungen» 
Worte  vnd  Werke,  so  wieder  die  Lehre  voa  den  En- 
geln vnd  Teuifeln,    auch  -wieder  die  Tauffe  gehahen 
vnd  gebrauchet  wenden »  Endlich  der  erdichten  Xrafft 
vnd  vermeinten  Wirkungen  so  Christlichen  Ceremo- 
nien,  als  Feyertagen,  item  besondern  örtern»   nemb- 
lieh  Kirchen,  Altaren,  Glocken  in  den  Kirchen,  Lich- 
tern etc.  fälschlich  zugeschrieben  werden.     Einfälti- 
gen vnd  guthertzigen  Christen  zur  nachricht^  auch  zur 
vermeidunge   vnd    abscheu  solches  Aberglaubens  ein- 
fältiglich   gestellet.      Gedruckt    zu  Kiga   in   Lieffland 
durch  Gerharduni  Schröder,    in  Verlegung  Christian 
Kittaw   Buchbinders   vnd   Händlers,     im   Jahr    1627* 
1  Bog.  Vorrede  u*  43  S.  —   Der  Ander  Theil.   Wieder 
den  Abergläubigen  Mifsbrauch  der  Heiligen  Schrifft, 
falsche  vnd  abgöttische  Meinungen  Worte  vnd  Wercke, 
so  wieder  die  Lehre  von    den   Eiigeln  vnd  Teuffeln» 
wieder  die  Tauffe  gehalten  vnd  gebrauchet  werden: 
Vnd    den   endlich  wieder   die    erdichte   vnd  nichtige 
Krafft  vnd  Wirckungen    so  christlichen  Ceremonien, 
alfs  Feyertagen,  besöndern  örtern,  alls  Kirchen»  Al- 
taren, item  den  Glocken  in  den  Kirchen,  Liechtern  etc. 
fälschlich  zugeschrieben  werden,    Ebend.  in  demselben 
Jahre«  3  unpag«  Bll.  u.  87  S.  kl.  4«  —  Ungemein  selten* 

Reformatio  Gentis  Letticae  in  Ducatu  Curlandiae.  Ein 
Christlicher  Vnterricht,  wie  man  die  Letten  oder  Vn- 
teutschen  im  Pürstenthumb  Churland  vnd  Semgallen 
von  ihrer  alten  Heydnischen  Abgötterey  vnd  Aberglau- 
ben zum  rechten  Gottesdienst,  wahrer  Gottesfurcht, 
vnd  ernster  meidung  alles  Heydnischen  Gottlosen 
Wesens,  bringen  müge.     Frommen  vnd  Christlichen 


488  Einhorn  (Paul). 

* 
Predigern  9  sonderlich  den  iFungen  vnd  die  aafs 
Teutschland  in  difs  Fürstenthumb  kommen  1  vnd  sol- 
cher Hey  dnischen  Abgötterey  nicht  kündig,  zumVn- 
terricht,  neben  einer  Information,  wie  das  Examen 
des  Catechismi  oder  die  Verhörung  der  Vnteutschen, 
Jährlich  mit  rechten  Nutzen  anzustellen,  auch  wie 
etlichen  Casibus  oder  besondern  fällen,  so  sich  bey 
abschafFung  solcher  Abgötterey  begeben  möchten,  zu 
begegnen.  Gedruckt  zu  Riga,  durch  Gerhardum 
Schröder,  1636.  51  ungez.  Bll.  mit  der  Signatur 
A  -  N  iij.    kl.  4.    —    Ueberaus  selten. 

Eine  Christliche  Leich-Predigt,  bey  dem  Begräbnüfs 
des  —  Herrn  M.  Christophori  Agricolae,  Pastorn  der 
deutschen  Gemeine  zu  Mitau.    Riga,  1641*    41  S.  4* 

Lachrimae  patriae  id  est  de  patriae  calamitatibus  princi- 
palioribus  earumque  causis  oratio.  Cum,  authoritate 
et  mandato  —  Friderici  in  Liv.  Curl.  et  Semig.  du- 
cis,  — -  Dn.  M.  Nicolaus  Hanenfeldt,  juxta  o)rdinatio- 
nem  ecclesiasticam  ducatus  Curlandiae  die  15  ^oy, 
anno  1641  ecclesiarum  districtus  Ba  uschenburgensis 
praepositus  constitueretur;  sequenti  autem  16  scholae 
Bauschenburgensi  inspector  praefLceretur.  Rigae,1642' 
2%Bogg.  4. 

Oratio  gratulatoria  cum  —  a  —  Vladislao  IV.  Rege  Po- 
loniae  —  Dom.  Jacobo  in  Livonia  Curlandiae  et  Se- 
migalliae  duci,  ducatus  Curlftndiae  et  SemigaL  regi- 
men  —  per  ejusdem  Ser.  regis  Commissarios  commit- 
teretur,  conscripta  et  eidem  illustrissimo  principi  no- 
mine reverendi  ministerii  Curlandiae  et  Seinigalliae  — 
oblata.     Rigae,   1643.     2%  Bogg.  4. 

Eine  Christliche  Tauff-Predigt  da  des  —  Herrn  Andreae 
Singer! ,  Medicinae  Doctoris  liebes  Söhnlein  Jacobus 
Andreas  dem  Herrn  Christo  durch  die  heilige  Tauffe 
fürgetragen.     Riga,  1644.     2  Bogg.  4. 

Eine  Christliche  Leich-Predigt  —  bey  ansehnlicher 
Leich-Bestetigung  des  —  Herrn  Jost  Töttiens,  Fürstl. 
Ampt  Verwalters  zur  Annen-Burg,  einigen  Sohnes, 
Jost  Töttien  des  Jüngern.    Riga,  1645.    5  Bogg.  4* 

Testamentum  Jacobf.  Das  ist  eine  christliche  Leich 
Predigt  von  des  Erzvaters  Jacobs  Testament  vnd  letz- 
ten Willen,    seine  Sepultur  oder  Begräbnüfs  betref- 


Einhorn  (Paui.).  489 

»  • 

fende,  kuch  seinem  seligen  Abtcheide  aufs  diesem 
Leben  9  -—  bey  Fürstlicher  Leichbestätigung  des  wei- 
land Durchl.  'HertÄOgs  Wilhelmen,  in  Lieffland  zu 
Churland  vnd  .Semgallen  —  gehalten  in  der  Mitau- 
schen  Deutschen^  Stadtkirchen.  Königsberg 9  1646* 
(mit  der  Lebensbeschreibung  des  Herzogs  und  einigen  üe- 
dichten)  7  Bogg.  4- 

Bericht,  was  sich  zwischen  den  Mitauischen  Pastoren  und 
Lauren tium  Matthaeum  begeben.    Mitau(?),  1646.  4. 

De  Ataxias  incommodo  et  bohi  ordinis  commodo  et  uti- 
litate  Oratio  9  cum  M.  Hermahnus  Toppius,  Pastor 
ecclesiae  Durbensis  üdelissimus«  juxta  ordinationem 
ecclesiasticam  ducatus  Curlandiae  die  7  Junii  Anno 
1648  ecclesiarum  districtus  Grobinensis  Praepositus 
constitueretur.     Kigae,   1648.     2  Bogg.  4» 

Eine  Christliche  Predigt  aufs  dem  122.  Psalm.  Da  die 
newe  Kirche  zu  St.  Elisabeth  zum  Grentzhofe  den 
Jl  Augustiy  —  eingeweyhet,  vnd  Gott  dem  Allmächti- 
gen, dem  sie  allein  zu  Ehren  erbawet,  dediciret  wor- 
den. Gehalten  vnd  auff  gnädigs  begehren  J.  F.  G.  der 
Fürstlichen  Fraw  Wittwen ,  sampt  den  ceremonien,  so 
bey  solcher  Einweyhung  in  acht  genommen,  publiciret 
vnd  in  den  Druck  gegeben.  Higa,  1648«  4%  Bogg.  4. 

Historia  Lettica  das  ist  Beschreibung  der  Lettischen 
Nation.  In  welcher  von  der  Letten  als  alten  Ein- 
wohner und  Besitzer  des  Lieflandes ,  Curlandes  und 
Semgallen  Namen,  Vhrsprung  oder  Ankunfft,  ihrem 
Gottes-Dieiist,  ihrer  Republica  oder  Kegimente.  so 
sie  in  der  Heydenschafft  gehabt,  auch  ihren  Sitten» 
Geberden,  Gevvonheiten,  Natur  und  Eigenschafften 
u.  S..W.  gründlich  und  ümbständig  Meldung  geschieht. 
Der  Teutschen  Nation  und  allen  der  Historischen 
Warheit  Liebhabern,  zu  einem  nöthigen  Vnterricht 
zusammen  getragen  und  in  den  Druck  verfertiget. 
Dorpt  in  Liefland  Gedruckt  durch  Johann  Vögeln, 
der  Königl.  Acad.  ^Buchdrucker ,  im  Jahr  1649« 
9  ungez.  BlU  Titel  u.  Dedikation  urtd  66  S.  mit  der 
dureligehenden  Signatur  A-Lij>  kl.  4.  —  Höchst  selten. 
Man  .kennt  in  unsern  Gegenden  nur  3  vollständige  JSxcm- 
plare:  eins  im  kurländischen  Provincialmuseum^  eins  auf 
der  ÜniversitätS'BibUothek  zu  Dorpat  ^  und  eins  bey  Herrn 
Pastor  Bergmann  in  Ruien. 

LBand.  56 


490  Einhorn.  I^sperger«  Eissk  v.  Schwarzeioieilg. 
\ 

AnXiml  -qn  der  Sdirifi:    Actus  gratulatorins  — -  ob  imposi- 

tam  -—   Yladislao  regi  Poloniae   coronam,    nee  non 

traditam  — —  Jacoboy  -—  Curlandiae  et  Semigalliae  duci» 

'  in  imperio  successionem : .  institutus  a  Pastoribus  eccle- 

siae,    Inspectore»    Kectore    et    Juventüte  scholastica 

scholae  Mitaviensis«    Kigäe,  1633«   S6  ungez.  Bll.  4* 

Vergl*   Tetsch  K.  K.  G.    I.    sis  ff.    und  die    daselbst  aus  dm 

Preuss.   Zehendfen  angeführten  Stellen,    —    Gadeb.  Abh. 

S.  95  ff.    *-   Dess.  L.  B.  Th.  i.  S.  350. 

EmsPERGER  (Michael). 

Gth*  zu  m*  •  ^  8^^'  •  •  • 
Schriftmäfsiger  Kreutz- und  Trostspiegel.  D'orpat,1664«  4* 

■ 

Eisen  v.  Schwarzenberg  (Johann  Georg). 

Studirte  im  Hause  seines  Vaters  j  der  Prediger  war, 
dann  zu  IVeisenburg  im  Nordgau  unter  Joh.  Alex,  Dö- 
der  lein  zwey  Jahr  lang^  und  zuletzt  in  Jena  vom  März  1737 
bis  Oktober  1740,  kam  hierauf  1741  nachLivland^  war  anfangs 
Hauslehrer,  wurde  1745  Pastor  zu  Torma  und  Lohhusu  hvj 
Dorpatf  wo  er  Streit  über  seine  Einkünfte  hatte ,  viek  Pro- 
jekte machte,  Blattern  einimpfte,  und  sich  mit  mancherlef, 
besonders  mit  ökononiischen  Erfindungen  und  Unternehmun- 
gen beschäftigte,  legte  sein  Amt  1775  nieder  und  sollte  Pre- 
diger der ,  lutherischen  Gemeine  zu  Terespol  in  Li thauen  wer- 
den, macJite  sich  auch  1776»  aw/  die  Reise  dahin,  lehnte  aber 
imterwegs  den  Ruf  wieder  ab  und  wurde  in  Mitau  Professor 
honorarius  der  Oekonomie  am  dasigen  Gymnasium,  üiidi 
Inspektor  einiger  fürstlichen  Landwirthschaften  und  Gärten^ 
gab  diese  Stellen,  da  \ler  Herzog  mit  allem,  was  er  unternahm, 
bald  unzufrieden  wurde,  nach  einem  Jahre  wieder  auf  kam  nadi 
Livland  zurück,  ging  nach  St,  Petersburg ,  um  die  erledigte 
üvländisdie  Gener alsuperintendentur  zu  erlangen,  und  von  da 
endlidi  nach  Jaropolz,  einem  dem  Grafen  Tscherni- 
tschew  gehörigen  Gute  unweit  Moskau,  als  Oberaufseher 
der  dortigen  Lßndwirthschaftf  wo  ihn  aber  bald  darauf  der 


1 


ErSEK  V*  SCHWARZENBSaG  (JOHA^fN  GeORG)«        491 

Tod  trdke.      Geb.    zu   Pohingm    im  Ansbachschen   am 
19  Januar  1717,  gest.  am  i5  'Februar  1779. 

Die  Kunst,  alle  Küchenkräuter  und  Wurzeln  zu  trock« 
nen  und  in  Xartuse  zu  verpacken ;  um  dadurch  ein 
neues  Nahrungsmittel  anzuzeigen.  Schlofs  Oberpah- 
len  1773.  20  S.  4.  —  Vermehrte  Auflage  Riga,  1772. 
40  S.  8.  —  Erweitert  als :  Unterricht  von  der  allge- 
meinen Kräuter-  und  Wurzel trocknung.  ister  Theil. 
Von  den  Zugemüsen,  Salaten  und  Gewürzen,  wie  sel- 
bige getrocknet  und  in  Kartuse  verpackt  werden  sol- 
len, zur  Vermehrung  der  Nahrungsmittel  mitg^theilt. 
Reval,  1773.  58 S;  8.  (s.  Bacmeisters  Russ.  Bibl.  IL 
43p);  und  noch  mehr  erweitert  Riga,  1774.  1  unpag.  Bog. 
u.  116  S.  8-  Auch  an  mehreren  Orten  nachgedruckt  ^  wid 
ins  Russische  (m  den  [russischen]  Abhandl.  der  freyen 
Ökonom.  Gesellsch.  zu  St.  Pet^ersb.  XXV.  No.  1.  [1773]; 
in  dem  von  der  St.  Petersburgschen  Akademie  herausgegCc 
benen  Oekonom.  Kalender  für  1775;  in  Michael 
Agentows  Otkrütie  sokrowennüch  chudozchestw etc. 
[Entdeckung  verborgener  Künste  zum  Besteh  der 
Fabrikanten,  Manufacturisten ,  Künstler  und  Handr 
■werker,  und  der  Haushaltung,  übersetzt  aus  den 
deutschen  Werken  verschiedener  Schriftsteller,  ister 
Theil.  2te  Aufl.  Moskau,  1778.  8.]  zm  Anhange,  nach 
der,  ersten  Ausgabe  von  1772.);  ins  Polnische,  Schwedi- 
sche, Spanische  und  Englische  übersetzt,  —  Der  2te  Theil 
unter  der  Aufschrift :  Fortgesetzte  Mittheilurig  der  Kunst 
alle  Küchenkräuter  und  Wurzeln  zu  trocknen  und  in 
Kartuse  zu  verpacken,  und  zwar  in  Ansehung  ihrer 
Bereitung,  Erhaltung  und  Zurichtung,  ist,  Meuselß 
Angabe  ungeachtet ,  nicht  gedruckt  worden  *). 

Die  Blatternimpfkunst  erleichtert  und  hiemit  den  Müt- 
tern selbst  übertragen.      Riga,  1774.     24  S.   8. 

Fortsetzung  von  der  erleichterten  und  den  Müttern  selbst 
übertragenen  Blatterimpfung.  Riga,  1774.    36  S.  8.  •— 

*)-  Diese  Erfindung  machte  ihren  Urhebei*  berühmt  und  ver- 
schaffte ihm  viel  .Belobungsschreiben  von  regierenden  Häup- 
tern und  Grofsen;  ja  der  Graf  Wilhelm  zu  Schaumburg- 
Lippe  liefs  sogar  eine  Medaille  ihm  zu  Ehren  schlagen, 
welches  alles  weitläuflig  bey  Gadebusch  zu  lesen  ist. 
VerßL  auch  Baumeisters  Russ.  Bibl.  III.  568. 


49^     Eisen  v,  ScH\f  arzenbierg  (Johann  Georg)« 

Ins  Rnssisdie  übersetzt  jinter  dem  Titel:  Aenaffuiüif 
cnoco6i)  npHBMBauiH  ocnsi  npeno^aHHUJi  caiaHMl)  Mä- 
niepHMl).     St.  Petersburg,  1776-     8. 

Das  Christenthum  nach  der  gesunden  Vernunft  und  der 
Bibel,     Riga,  1777.     160  S.  8. 

Das  thätige  QJiristenthum,  in  Betrachtungen  für  Jeder- 

.  mann.    Mitau  (l777).     94  S,  8.     -^^     2te   mit  einem 

Anhange  vermehrte  Ausgabe,    Ebehd,  1777,   128  S.  8. 

Der  Philanthrop,  eine  periodische  Schrift,  istes  Stück. 
Ebend.  1777.     1%  unpag.  Bogg.  u.  72  S.  8. 

Vom  Senkraum  in  hölzernen  Gebäuden;  in  den  Kig.  Anz. 
1763  S.  23. 

Beschreibung  der  Leibeigenschaft,  wie*  solche  in  Livland 
über  die  Bauren  eingeführet  ist;  in  der  Samml,  russ. 
Gesch.  IX,  49^527.  — ^  Bemerkungen  zu  diesem  Ab- 
druck in  der  Vossischen  Berliner  Zeitung  1765  3,  391) 
und  wiederholt  in  Gadeb.  L,  B.  Th.  1.  S.  287* 

Ein  Brief  von  der  Einimpfung  der  Blatte.rn;  im  Hamb« 

Korrespondenten  1769. 

Neuer  Versuch  die  wohlthätige  Blatterimpfkunst  bb  un- 
ter dcjn  gemeinen  Mann  auszubreiten;  Anhang  zur 
St.  Petersb.  Zeit;  177Ö.  No.  96. 

Von  der  Einimpfung  der  Kinderpocken;  in  den  (russ.) 
Abhandl.  der  freyen  ökon,  Gesellsch.  zu  St,  Petersburg. 
Th.  XXIV,  No.  11.  —  Anweisung  ;5um  Kräuter-»  und 
Wurzel-Trocknen;  ebend.  XXV.  No.  i;  (l773.) 

Das  durch  Erfahrung  bestätigte  Mittel,  die  ausgefaulten 
Stellen  im  Roggenfelde  wiederherzustellen ;  in  Schle- 
gela  vermischten  Aufsätzen  und  Urtheilen,  Bd,  1, 
St,  1.  S.  197-200. 

Unterricht,  wie  man  Bäume  versetzen  soll;  auf  ^nzelM 
Blätter  1772  und  1773  zu  Oberpahlen  in  4.  gedruckt» 

Oekonomlsche  Gedanken  über  die  Fischerey  auf  dem 
Peipussee ;  in  den  JUief-»  und  kurländ.  Abhandl.  von  der 
Ländwirthsohäft  S,  1-6.  — •  Anmerkungen  vom  Torf 
beym  BrantWjginsbrande ;  ebend,  S,  7  u.  8* 

Lange  nach  seinem  Tode  wurde  noch  aus  dem  von  ihm  gef^- 
ten  Kirchenbuche^  eine  Nachricht  über  die  Viehseuche, 
welche  in  Livland  und  Esthland  um  die  Mitte  des 
18ten  Jahrhunderts  geherrscht  hat,  abgedruckt  in  der 
Beylage  zu  No.  13.  des  Ostsee-Prov*  BI,  1827.  S-  55^ 


ExKsoKJM»    Ei«£it  (JoH.).    Ei<G£R  (Georö).     jhq3 

VergL  Gadeb.  L.  B,  Th. i,  S. a^öragi^  -^  Nord,  Mise.  IV.  i8o. 
XXVll,  941.  —  Adelung  z,  Joche  r,  —  Vocke'ns  Ge- 
burts*  und  Toden-Almanach  Ansbachischer  Schriitsteller.  I. 
51-53.  -^  Bacmeisters  Huss^  Bibl,  an  mehrern  Stelien,  — 
Mens  eis  Lexik.  III.  yS.  —  Bal'dingers  Kuss.  physisch^ 
medicinische  Literatur,  St,  u  S«  42« 

EkEH JELM ,    S.   BaÄZ* 

Eler  (Johann), 

Mag,  und  Adjunkt  der  philosophischen  Fahiltät  zu  Wit" 
tenberg.  Geb,  zu  Riga  1697,  gest.  zu  Rostock  am  14  Februar 

1628. 

Disp.  metaphys.  de  unione  et  communicatione,     (Resp. 

M.   Joseph    Kellner,    Culmbac,  Franc.)      Witteb. 

1624.     2%Bogg,  4. 
Gollegiuth  pneumaticum  ethico-^r^cticum,  •  • « 
Axiomata  philosophica,  •..  « 
Angelographia«  .  •  •  .  . 

Verg/.  Witte  D.  B,  II,  35,  —  Jöcher,  —  Gadeb,  L.  B, 
Th.  3«  S.  991, 

Elger  (Georg). 

Trat  1607  in  den  Jesuiterorden  ^  lebte  zuerst  in  Wenden^ 
und  war  dann  literarum  humaniorum  lector  und  operarius  zu 
Diinaburg  im  polnischen  Livlande.  Geb.. in  Livland  i585, 
gm.  am  3o  September  167a. 

Institutiones  christianae  (in  lettischer  Sprache)  • , ,  1^*20.  •  • . 
Ein  Evangelienbuch  in  lettischer  Sprache,  • ,  • 

Nach  seinem  Tode  erschien : 

Dictionarium  Polono-Latino-Lottavicum.    Opus  posthu- 

mum  R,  P,  Georgii  Elger,  Soc.  Jesu,     In  gratiatu  stu- 

diosae  juventutis  in  lucem  datuin.  ^  Wilna  in  der  aca- 

demischen  Druckerey  der  Jesuiten  1683«  674  S,  kl.  8-— 

Ungemein  selten, 

Vergl,  Witte  D.  B.  ad  a.  1672,  —  Gadeb.  L.  B.  Th.  1. 
S.  995.  —  Nord.  Mise.  IV.  179.»  wo  er  jedoch  irrig  auch 
Mg  er  genannt  ist»  —  Zimmermanns  Lett.  Lit.  S.  28.  — 
Ravensberg  Geschichte  des  lett,  Katechismus  S.  8*  — 
Sotwell  Bibl.  Script.  Soc.  Jes.  p.  287«  —  Milausche 
N.  Wöch.  Unterh.  Bd.  1.  S.  846* 


1 

494    ExaiKG.    B^ron  V.  Ei.8K£R.    £!x.vsai£L]>(liL.G.). 

X  Elsing  (Bernhard). 

Wurde  1706  in  Leipzig  Magister.  Geb.  z\i  Riga  «m..., 
gest, ... 

Analysis  logica  epistolae  Pauli  ad  EBraeos^    cum  otser- 

vationibus  philologicis,     (Freies.  Godofr.  O*leario.) 

iiipsiae,  1706-     47  S.  4.  • 
Diss.  historicD-critica  de  pseudepigraphis  S.  Pauli  apo- 

stoli.    (Resp.  Frid.  Wilh.  Demraht.)    Ibid.  1707. 

24  S.  4. 
Verg^.  Nord.  Mise.  IV.  50. 

Baron  von  Elsner  (Friedrich  Gottlieb). 

Geboren  zu  Berlin  1771,  wurde ,  nachdem  er  zuvor  Kapi- 
tän in  polnischen  Diensten  gewesen  war^  ^799  ^^^^^  kaiserl 
russischen  A^IoUegien- Assessor  befördert^  im  darauf  Jolßenden 
Jahre -als  Major  zum  Militärfacli  versetzt ,  1802  als  Le/irer 
der  Kriegswissenschaften  an  die  Universität  Dorpat  berufen^ 
i8o3  zum  ausserordentlichen  und  1804  zum  ordentlichen  Pro- 
fessor in  demselben  Fache  ^  1809  zum  Ritter  des  Wla^rnit' 
Ordens  der  4ten  KL  und  18 12  zum  KoUegienräth  ernannt. 
Seitdem  er  aber  im  December  de^eben  erwähnten  Jahns ^  (tat 
allerhöchster  Genehmigung,  zum  interemistischen  Kriegsdienste 
zur  Armee  abginge  ist  er  nicht  wieder  zu  seiner  Professur 
zurückgekehrt ,  sondern  im  Militär  geblieben  und  gegwfvärtis 
Generalmajor. 

Antwortsrede  im  Namen  der  Baukommission  bey  Legung 
des  Grundsteins  zum  akademischen  Hauptgebäude;  m 
Der  15  September  1805  in  Dorpat.  (Dorpat,  1805.  8.) 
S.  19-21. 

El  VERFELD  (Karl  Gotthard). 

Vater  des  nachfolgenden. 

Stammt  aus  einer  deutschen  adeligen  Familie  her,  von  der 
ein  Zweig  sich  im  i6tcn  Jahrhundert  nack  Kurland  gt¥f(^ 


ExiV£iiF£i.]>  (Kari.  Got^hard).  495 

hatte.  Bis  zu  seinem  Aeltervattr^  Christian  Wilhelm 
Elverfeld  hinauf  waren  alle  seine  Vorfahren  Prediger  in 
dieser  Provinz  gewesen.  Auch  er  wurde  dem  geistlichen  Stande 
gewidmet^  erhielt  den  ersten  Unterricht  theils  von  einem  Privat- 
Wirer  im  väterlichen  Hause ^  theils^  und  vorzügliche  vom 
Vater  selbst j  ging  ijj/^nach  Göttingen,  studirte  dort  Theo- 
logie ^  nebenher  dber  auch  Sprachen,  Mathematik,  Physik  und 
Geschichte,  und  kehrte  im.  Herbst  ijj6  wieder  nach  Kurland 
zurück.  Hier  lebte  er  vier  Jahre  als  Hauslehrer,  bis  er 
nach  seines  Vaters  Tode,  an  dessen  Stelle,  1780  zum  Predigt- 
amte in  Appricken  berufen  wurde  {ord,  am  9  Julius),  '  Im  /•  ' 
1783  übertrug  ihm  der  Besitzer  des  Gutes  Sahnen  auch  die 
dortige  Kirche,  und*  1818  wurde  er  Propst  der  grobinschen 
DiÖcese.  Geb,  im  Pastorat  Appricken  in  Kurland  am 
25  September  1766,  gest,  daselbst  am  7  September  18 19. 

Einige  Worte  des  Trostes  aus  der  Alles  umfassenden  Vor- 
sehung Gottes,  gesjprochen  am  Neujahrstage  1786  in. 
der  LandWrche  zu  Appricken.  Mitau,  1786.  52  S.  8- 

Erklärung  über  ein  Paar  Stellen  in  dieser  Predigt ;  nebst 
einem  kleinen  Anhange  über  die  göttlichen  Straf- 
gerichte.    Ebend.  1786.     68  S.   8.' 

Sechs  Predigten.    'Berlin  und  Libau,   1788-     8. 

Am  Grabe  der  Frau  Doktorin  Blumenthal  5  gebornen 
Hübner.     Mitau,   1792.     12  S.  4. 

Philosophische  Abhandlungen,  Reflexionen  und  Remar- 
ken,  jedem  denkenden  Kopfe  lesbar.  Libau,  1793. .  8* 

Sendschreiben  an  den  Herrn  Freyherrn  von  Lüding- 
hausen-WolfF,  LandboJ;elim arschall  etc.,  eine  Stell^ 
in  Hochdesselben  Appel  an  Kurlands  Edle  und  Recht- 
schaffene betreffend.     Mitau,  1793.     16  S.  4. 

Predigt  zur  Feyer   des  eintretenden  neunzehnten  Jahr- 
hunderts.    Ebtnd.  1801.     32S.   8»     ' 
Lihgfmibas  Grahmata.  Mitau,1804.  6  unpag.  u*  22^2  S.  8* 

Spreddikis  kuffa  wezzaki  tohp  fkubbinati,  behrneem, 
kam  pakkas  nau  bijufchas,  Sargafchanas-pakkas  likt 
HahdiHt.    Mitau;  180^*  16  S.  8«    (Den  Gewinn  aus  dem 


496  Ejcverfei/O.  (Karl  Gotthard). 

Verkauf  dieser  Predigt^  über  weldieder  Verfasser  ein  Belo- 
bungsschreiben  vom  Konsistorium  erhiehj  bestimmte  er  für 
zwzy  Blinde^  die  ihr  Gesicht  durch  die  Blattern  verlorm 
hatten;  an  ganz  arme  Leute  wurde  sie  unentgehRch  nr- 
th'eih.) 

Gab  des  lettischen  blinden  Naturdichters  Indrik  Gedichu 
heraus j  unter  dem  Titel:  Ta  nere'dliga  Indrika  dieef- 
pias.     Mitau,   1806.     8*      .  * 

Apologie  der  Bibel  in  Beantwortung  der  Frage :  Ist  der 
Gegensatz  zwischen  geoffenbarter  und  wahrer  Ver- 
nuhft-Religion  wirklich  gegründet?  Leipzig,  1810.  8. 

Predigt  am  ersten  Adventssonntage  1810»  Mitau,  1811» 
20  S.  8. 

Vorbilder  in  der  Natur  und  Ahnungen  unsers  Geistes 
für  ein  neues  Leben  nach  dem  ToÜe ,  das  aber  ^urch 
Jesum  Christum  zur  Gewifsheit  erhoben  ist ;  zur  Er- 
bauung vorgetragen  am  ersten  Osterfeyertage  1811« 
Ebend.  1811.     20  S.  8. 

*  Wehitu  -  grahmatu  fianas  no  Emburgas  un  Lihbekes, 
Wahzfemmes  pilfahteem.  (^Enthält  Auszüge  aus  dm 
Zeitungen  über  den  Einmarsch  der  russischen  Truppen  in 
Hamburg  und  Lübeck.)     Ebend.  1813.     8  S.  8. 

Altargesänge  und  Predigt  aur  Feyer  des  Friedens.  *Ebend. 
1814.     32  S.  8. 

Menschengefühl  (ein  Gedicht.  1805.);  m  r/en  Mitauschen 
Wöch.  Unterh.  Bd.  2.  S.  313.  —  Empfindungen  bey 
einem  schönen  Harfenspiel  (ein  Sonnett.  1805.)» 
ebend,  S.  413.  —  Nachricht  an  das  Publikum  über 
einen  ilinden  lettischen  Dichter  (1806.);  e^ent/.  Bd.3. 
S.  133,  .—  Pindars  zWeyter  olympisclier  Hymnus 
(180Ö.);  ebmd.  S.  105.  —  Physikalische  Erklärung 
.  der  sogenannten  Lüftspiegelung  (t806.);  ebend.  Bd.  4. 
S.  33.  65  «.  97.  —  lieber  die  Benennung  einer  Nichts- 
philosophie 9  mit  welcher  das  neueste  System  der  Phi- 
losophie von  einigen  belegt  wird  (1806.);  ebend.  S.381 
u.  405.  — •  Zum  Geburtstage  einer  edlen  Dame  (ein 
Gedicht.  1807.);  ebend.  Bd.  5.  S.  79.  —  Glaube  an  die 
Menschheit  (ein  Gedicht»  1807-);  ebend.  S.  93..  — 
Ueber  Herrn  F.  G.  M— i's  Aufsatz  in  No.  7.  der  diefs- 

^  Jährigen  Wöchentlichen  Unterhaltungen  (l  807.) ;  «*«"f 
S.  180. .'—  Antwort  des  Recensenten  vom  neuen  letti- 


Elverfexd  (Kari.  Gotth.),   (Kar£  Joh.  Friedr.).  497 

^hen  Gesangbuch  auf  die  in  No.  21.  der  Wöchentli- 
chen Unterhaltungen  eingerückten  Bemerkungen  über 
die  Einleitung  zu  gedachter  Recension  (l807.);  ebend, 
Bd.  6.^S.  99  u.  113.  —  Einige  Worte  über  den  Auf- 
satz in  No.  ^23.  der  Wöchentlichen  Unterhaltungen, 
„Phil'osöphenungerechtigkeit"  betitelt  (1307.);  ebend. 
S.  123.  —  Etwas  über  den  Aufsatz  des  Herrn  Super- 
in tendens  MaczQwski  in  No.  28.  der  Wöchentlichen 
Unterhaltungen  d.  J.  und  der  dazu  gehörigen  Beylage 
(I8O7.);  ^bend.  S.  194  u.  244.  —  Lettisches  Te  Deum 
auf  den  Frieden  (1 807.);  ebend,  S.  292., —  Bemerkun- 
gen zu  dem,  mit  Genehmigung  der  Kaiserl.  Gesetz- 
kompiission^  von  dem  Herrn  KoUegienrath  und  Ritter 
von  Sahlfeldt  herausgegebenen  Entwurf  einer  Kirchen- 
ordnung für  die  Protestanten  im  russischen  Reiche 
(I8O8.);  in  den  N.  Wöch.  Untej-h.  Bd.  2.  S.  145.  177. 
254.  265.  285.  322.  355.  365  u.  409.  —  Theokrits  neun- 
tes Idyll  (I8O8.);  ebend,  S.  AA'd»  —  Wieder  etwas  vom 
blinden  Dichter  Indrik  (I8O8.);  ebend.  S.  480. 

Etwas  über  die  Schutzblattern ;  auszugsweise  in  Jen  Jahres- 
Verhandlungen  der  kurl.  Gesellsch.  für  Lit.  u.  Kunst, 
Bd.  1.  S.  61.  —  y^ie  weit  erstreckt  sich  das  Feld  der 
Philosophie  ?  Und  wo  findet  sie  die  Schranken  >  wel- 
che sie  ehren  mufs;  ebend,  S.  7^« 

Recensionen  lettischer  Schriften  in  fast  allen  Bänden  der 
Mitauschen  WÖch.  Unterh. 

VergL  Jahresverh.  der  kurl.  Gesellsch.  f.  Lit.  u.K.  Bd.  2.  S.  53.  — 
Feyer  des  Andenkens  von  K.  G.  Elverfeld;  von  K.  J.  F. 
Elverfeld.  Mitau,  igao.  8.  —  Meusels  G.  T.  Bd.  s.S.  196 
li.  Bd.  17.  S.  497.  —  Zimmermanns  Lett.  Lit.  S.  109. 

Elverfeld  (Karl  Johann  Friedrich). 

Sohn    des   vorhergehenden. 

Geb.  im  Pastorat  Appricken  am  12  May  1781,  erhielt 
den  ersten  Unterricht  von  seinem  gelehrten  Vater ^  studirte  Phi- 
losophie und  Theologie  auf  dem  Gymnasium  zu  Mitau  und 
seit  i8oi  zu  Jena^  wo  er  1804  die  philosophische  Doktor- 
würde  annahm^  machte  sodann  eine  Reise  durch  Deutschland^ 
JFranhreichund  di€  Schjfi^^iZy  kehrte  in  sein  Vaterland  zurück^ 
ZBand,  '  ^7 


5oo  '  Ei*V£RiNG  (Gabriex), 

Dispk  4ta  drc!«  de  Scr.  S.  continens  quaestionem  de  ejus- 

dem    divina    ^auctoritate.       (Resp;    plao    Dalino, 

Westro  Gotho.)     Dorpati,   1654.     4i 
Disp.  öta  ord,  de  Scr.  S.  continens  quaestionem  de  ejus- 

dem  divina  efficacia.     (Resp.  Haquino  Fredzber- 

gio,  Westro  Goth.)     Ibid.  1656.     4. 
Disp.  6ta  ord.  de  Scr.   S.  continens  quaestionem  de  tra» 

ditionibus  non   scriptis,      (Resp.   Joh.   Hinnelio.) 

Ibid.  eod.     4* 
Einynffts  dicti  apostolici  1,  Joh.  1,  7.  To  »//*»  Itiaov  X^terav 

(Resp.    Eberharde    Reim  er  o,     Güro-Semgallo.) 

.    Ibid.  1653.     4. 

Disp.  de  inefTabili  Spiritus  sancti  ^uspirio^  quo  pro  fide- 
libus  apud  Deum  intercedit,  ex  epistola  Paulina  ad 
Rom.  Cap.  VII.  v.  26.  (Resp.  Daniele  Magni 
Oeslovio^  Smol«),     Ibid.  eod.     4. 

Disp.  de  poenitentia.  (Re$p.  Nicoiao  Utter»  Suderm.) 
Ibid.  1654.     4. 

Disp.  de  aeterna  filioruni  Dei  ad  vitam  aeternam  prae- 
destinatione.  (Resp.  Benedict o  N.  Ekaeo,  Neric. 
Sveco.)     Ibid.  eod.     4« 

Disp.  de  ecclesia,  (Resp,  Petro  Laursntil  Sande- 
lio,  Neric.)     Ibid.  eod.    '4. 

Disp.  de  meriti  Christi  amplitudine,  (Resp,  Nicoiao 
Areli-o,  Neric.  Sveco.)     Ibid.  eod.     4. 

Disp.  de  regeneratione  hominis.  (Resp.  Nicoiao  A« 
Labecchio,  Wermel.  Sueco.)     Ibid.  1655.     4. 

Disp.  de  Jesu,  Christi  ad  dextram  Dei  $es$ione«  Ps,  CX. 
V.  !•  (Re^.  Svenone  Alino^  Smol.)  Ibid.  eod.  4» 

Positiones  theol.  de  coei^  dominica.  (Resp.  Joh. 
Reuter,  Rigensi.)     Ibid.  1656.     1  Bogg.  4* 

Antrittspredigt  über  1  Cor.  4 

Hochfliegender  Adler,  erneuert  aus  der  Hoffnung.  Bcy 
der  Leichenbestattung  des  Herrn  Hans  Heinrich  von 
Tiesenhausen ,  Freyherrn  auf  Erla  etc.  Reval>  1663* 
7  Bogg.  4. 

Fünffache  Hertzenstärkung  wid^r  den  Tod.  §ap.  4»  T-'l^« 
Leichpredigt  über  Christina  Elisabeth  Kloht,  Ehe- 
gattin Ottonis  Magni  von  Essen,  Erbherrn  aufOrge- 
salL  Ebend,  1667.  4*  Angehängt  ist  eine  Nachricht  von 
der  väterlichen  und  mütttrliclien  Linie  derer  von  Klot. 


Ex  vxRjKG  (Gabriel),    EtvBRS  (Kaspar).       5oi 

Ver\|velcklic}|e ,  doch  am  jüngsten  Tage  -wieder  herfür- 
grünende  Blume,  hey  Erdenbestattung  des  Herrn 
Christoffer  Blumen*     Reval  (1669).     7  Bogg.  4« 

Vcrgl,   seiner\  Lebenslauf  im  Anhange  zu  Joach.  Salemanns 

xtif/i'Vi'Ktov    Davidicum    oder   Davids   Kleinod .  und  Se^- 

lenschatz,   bey  der  Leichbestattunft  des  Hrn.  JVL  Gabrielis 

Elvering.     Reval  (1670).     4.     —    Müllers    Sammli    russ. 

*  Ge*ch.  ■  IX.  169.  -»-    Gadeb.  L.  B*.  Th.  1,  S.  99i->995.   — 

^    •     Witte  D.  B.  ad  a*  1670.  —^  Jocher.  -—  Somm.  p,s84«**- 
Carlbl.  S,  90,       ' 

:  Ex. VERS  (Kaspar). 

•  »  •  .  ... 

Ging  vom  riga&chen  Gymnasium  17x34  auf  die  UniversU 
tat  Jena  ^  von  da  1708  nach  Halle  un4  endlich  nach  Greifs- 
Walde y  kam  ij  10. im  Anfange  des  Jahres  wieder  in  seine  Va- 
terstadt zurück^  wo  er  während  der  Pest j  welche  die  meisten 
Prediger  hinraffte)  mit  Lebensgefahr  geistliche  Verrichtungen 
besorgte  und  das  Glück  hatte ^  unter  allen, Stadtkandidaten 
allein  am  Leben  zu  bleiben.  Nachdem  die  Seuche  aufgehört 
hatte ,  wurde  er  Pastor  auf  den  Patrimonialgütern  Holmhof 
und  Pinkenhof  171 1  (ord.  am  7  Februar)^  Diakonus  zu 
St,  Johannis  in  Riga  1712,  und  Pastor  in  derselben  Kirche 
17124,  auch  1741  Beisitzer  im  Stadtkonsisturium,  Geb.  zu 
Riga  am  7  November  1680,  gest,  am  8  März  l^5o. 

Der  zqhnde  November 9  als  ein  Tag  guter  Botschafft^ 
•welcher  wegen  der  Reformation  des  Mannes  Co tt es 
Lutheri  in  Form  eines  kurtzen  historischen  Berichtes 
von  der  ganzen  Reformations-Vorbereitung,  Anfange 
und  Fortgange  nebst  einer  Lehens-  und  Gemüths- 
Beschreibung  Lutheri  abgefafset  worden.  Riga,  1717. 
48  S.  4. 

Liiher  memorialis  letticus,  oder  lettisches  ,Wörter-Buch, 
sowohl  für  die  Einheimischen  als  Fremden.,  Aristat 
eines  Lexici  eingerichtet,  und  allen  denen  zum  Besten' 
die  in  diesem  Lande  in  .Kirchen  und  Schulen  Gott  und 
ihren  Nächsten  dermahleins  dienen,  oder  sonsteh  ihr 
Handel  und  Gewerbe  treiben  wollen,  zu  einem  dien- 
lichen Unterricht  mitgetheilt«   Ebend«  l748..a04S,  8* 


5o2    El  VERS  (Kaspar),   Ekanjder  (Joh.^Johankso!»). 

t>as,  ^Deutsche  steht  voran;  nicht  das  Lettisdie,  wie 
Gadebusch  und  nach  ihm  Meusßl  angieht:  Wenn 
Zimmermann  von  diesem.  Buche  sagt,  es  sey  zu  Riga 
wieder  aufgelegt  unter  dem  Titel:  Latwifka  Wahrdu- 
grahmata  etc. ,  so  ist  das  zu  bezweifeln. 
Gelegenheitsgedichte» 

•  Ver^l.  Gadeb:*L.  B.  Th.  i.  S.  995.  —  Bergmanns  Gesch. 
der  Big.  Stadtkirch.  S.  50.  —  Nord.  Mise.  IV.  180.  — 
Adelung  z.  Joche r.  —  Meusels  Lexik«  III.  io8«  — 
Zimmermanns  Lett,  Lit,  S.  50« 

Enander  (Johann  Johannson),  geadelt 
unter  dem  Namen  Enanderhjelm. 

lEin  Sohn  des  Propsts  und  Pfarrherrn  in  Norr\'6pins 
Mag,  Jolu  J^nandery  dessen  Vater  Erbbauer  aus  dem 
Dorfe  Stick  lös a  im  Skierstadts- Kirchspiele  war ^  advocirte, 
nachdem  er  seine  Studien  in  Upsal  vollendet  hatte ,  i683  &ey 
den  Gerichten  zu  Stockholm  ^  wurde  1691  am  23  April  G^ 
neral'Gouvernements^y  auch  Kriegsfiskal  zu  Miga^  i6^5  am 
3  Januar  Assessor  im  livländischen  Hofgerichte  zu  Dorpat, 
1707  bis  1709  Bf'dses  des  in  Kurland  verordneten  schm- 
dischen  Kommlsforialgerichts ,  darauf  Mitglied  der  in  Stock- 
holm nieder ^e^tzten  Gesetzkommission  ^  1714  ^tn  14  -^F^ 
geadelt,  I718  am  18  Julius  Oberlandrichter  (Lagman) 
des  J^eting-Lehn-  und '1J21  am  4  Oktober  des  Nerih 
Gerßmtszwanges ,  ij25  aber  am  24  December  wegen  Alters 
und  Kr'ßnklichkeit  verabschiedet.  Geb.  auf  dem  Pfarrhoje 
Abf  in  Ostgothland  am  3o  Oktober  1660,  gest.  am  24  Juli^ 
•1732. 

Er  hat  die  Lieffländische  Landes  Ordnungen,  nehst  darza 
gehörigen  Placaten  und  Stadgen.  Riga,  1705.  4«  (Spä- 
tere Ausgabe:  Ebbend.  1707.  4-  *)  von  S.  92-778  am  dem 


*)  Von  den  Ausgaben  der  „Landesordnungen*'  findet  man 
zwar  bey  Gadebusch  L.  B.  Th.  2.  S.  153.  eine  Nach- 
richt; aber  sie  ist  unvollständig.  Es  giebt  deren  nicht,  vrie 
er  sagt ,  zwey,  londexn  vier,  nämlich :  1)  Riga ,  bey  Btiw 


Enanber  (Johann  Johannson).  5o3 

Sdiivedischm  ins  Deutsche  übersetzt^  und  war  wähl  auch 
eines  der  beyden  HofgerichtsgUederj  welche  den  scftwedischen 
Land-  und  Stadz-lagh  ins  Deutsche  übertrugen.  Die 
Uebersetzung  erschien  unter  folgenden  Titein:  Schwedi- 
sches Land»Recht  j  wie  dasselbe  vor  Zeiten  von  — -  --• 
Catl  Ix  —  —  übersehen  9  confirmiret  und  Anno  1608 
publiciret^  neulicher  Zeit  aber  im  Keiche  wieder  auff- 
geleget  und  mit  vielen  gar  nützlichen  Anmerckungeui 
aus  ergangenen  Könlgl.  Schwedischen  Verordnungen, 
j^esolutionen ,  Kecessen  und  Praejudicaten,  vermeh- 
ret und  erkläret  ausgekommen,  jetzo  nach  Vieler  Ver- 
langen aus  der  Schwedischen  in  die  Teütsche  Sprache 
mit  genauem- Fleifs  übersetzet,  und  mit  kuiftzen  notis 
marginalibus  illustriret.  Franckfurt  und  Leipzig,  in 
Georg  Matthias  N ollers,  Buchhändlers  in  Riga,  Buch- 
laden zu  finden*  1709.  2  unpag.  Bogg.  u.  536  S.  4.  — 
Des  lieichs  Schweden  Stadt-Recht >  welches  auff—  — 
Gustav  Adolphs  «-*  *—  ausgegangenen  Befehl  Anno  1618 
gedruckt;  nun  aber  vor  kurtzer  Zeit  von  neuen  auf- 
geleget  und  mit  gar  nützlichen  Anmerckungen  aus  den 
Königl.  Schwedischen  ergangenen  heutiges  Tages  ge- 
bräuchlichen Verordnungen  u.s*w*  (wie  oben'),  Franck- 
furth  und  Leipzig,  bey  Geoi*g  Matthias  N oller.  Anno 
1709.  1  unpag*  Bog.  u,  308  S»  4*^  Dabey:  Richter- 
Reguln.  19  S.;  Gerich ts-Ordinance,  welche  nach  die- 
sem beobachtet  werden  soll,  beliebet  und  abgefasset 
au£P  dem  Reichs-Tage  zuÖrebrbo,  Anno  1614-  S.  20-30; 
Ihro  Kön.  Maj.  zu  Schweden  Gerichts-Procefs,  wel- 
cher bey  Ihro  Kon,  Maj.  Königl.  Hoffgerichte  beob- 
achtet werden  soll.  Nebst  einem  Unterricht  ,wwie  die 
ausgesprochene  Urtheile  ordentlich  exe^uiret  werden 


messet,  1673.  Ig  Bogg.  4*  (Der  Tottschen  Lande»- 
ordnUng  sind  noch  5  andere  Verordnungen  beygefügt.)  — 
a)  Biga,  bey  Nöller,  ohne  Jahrzahl,  aber  , wohl  nicht  frü- 
her als  1690,  da  die  letzte  Verordnung  vom  9  May  1689 
datirt  ist,  168  S.  u.  Vi  Bog.  Register.  4.  —  3  u.  4)  LieJFlän- 
dische  Landes  Ordnungen  nebst  dazu  gehörigen  Placateh 
Und  Stadgen.  Biga,  1705.  778  5*  4.,  und  wieder  Biga,.  bey 
Georg  Math.  Nöller,  1707.  778  S.  u.  5  Boeg.  Begister.  4.  — 
Die  letztere  Ausgabe  ist  die  bey  den  livländischen  Gerichteii 
recipirte.  Nach  derselben  hat  auch- Buddenbrook  di^ 
Landesordnungen  in  seiner  „Sammlung  d^r  Gesetze  etc. 
Bd.  s.*' abdrucken  lassenv 


5o4     EnAND£R*    EnG£I.BR£CHT»    V.EkG£X.HAH])T(G.B.)« 

sollen.  S.  31-62;  Straff-Ordnung.  S.  63-67;  Ihro  Kon. 
Maj.  gnädige  Verotdnung,  betreffend  die  Justitiae- 
Sachön  bey  Dero  Revision,  und  was  dabey  observiret 
werden  soll.  S.  68-82;  Ihro  Kön.  Maj.  gnädige  Stadga 
^  und  Verordnung,  in  sich  haltend  einige  Stücke  zur 
Verkürtz-  und  Linderung  der  Weitläufftigkeiten  in 
denRechtsprocessen  vor  die  streitende  Parten,  so  wohl 
bey  denen  Ober-  als  Unter -Gerichten.  Gegeben  zu 
Stockholm  den  4'Julii  1695.  S.^ 83- 105;  Appendix  von 
Criminal-  und  andern  dergleichen  Sachen,  aus  der 
Heil.  Schrift  gezogen.  S.  105-108i  und  Vollständiges 
Register  über  die  Schwedische  Land-  und  Stadt-Lagh. 
iiY2  unpag.  Bogg.  Angehängt  ist  auch  noch  Kirchen 
Gesetz  und  Ordnung  Yon  1686- 

Vergi,    N.  Nord.  Mise.  XVIII.  189-191,    nach  Stiernroanns 
schwed.  Adelsmatr.    S.   1 101    und  dess.   Verz.  der  Bücher, 
.  ,  so  wie  seiri  chronolog.  Verz.  S.  169. 

Engelbrecht  (Peter  Christian). 

*  Studirte  Philosophie  und  Theologie  zu  Königsberg ,  und 
wurde  1692  Prediger  an  seinem  Geburtsorte.  Geb.  zu  Nm- 
gut  in  Kurland  am».»^  gest,  17 10. 

Diss.  de  chir omantiae  vanitate.    (Praes. 'Christophoro 
Schulz.)     Kegiomonti,   1691.     4. 
Ver^l»  Gadeb.  L.  B.  Tb.  1.  S.  995. 

vo^'  Engelhardx  (Georg  Benedict). 

/ 

Studirte  Jiirisprudenz  zu  Königsbergs  trat  1782  zuerst^ 
und^  seitdem  fast  ununttrbrocheh  ^  auf  der^  kurländisdien 
Landtagen  als  Kirchspielsdeputirter  auf  y  wurde  1786  stlbur^- 
scher  Instanzgerichts '  Assessor y  1796  Rath  im  kurländischen 
Gerichtshofe  bürgerlicher  Rechtssachen  ^  nach  wiederhergestell- 
ter alter  Verfassung  in  Kurland  1797  Hauptmann  zu  Schriin- 
dm^  i8o3  Oberhauptrriann^  erst  zu  Goldingen  ^  und  bald 
darauf  zu  Seiburg  s  i8i5  Rath  im  Jiurländischen  Oberhof- 
Bericht ^   auch  1818  Präsident,  der  hurländisdien  Provinäd- 


V. Engjelhardt  (Georg  Bex.)«  (Joh.Güst.  Exgelb;).  5o5 

GeseiMkommission ,  imd  1821  Ritter  des  St»  Annen- Ordens 
der  2ten  KL  Geb.  iri  Kurland  zu. .» 1760 ,  gest.  zu  Mitau 
am  12  März  1S22. 

*  Etwas  über  Kurlands  Betragen  während  der  feindlichen 
Okkupation.     Mitau/  181 3*     40  S.  8/ 

Beytrag  zur  Beantwortung  der  Frage:  Gehen  die  vor 
1561  geltend  gewesenen  eigen thümlichen  teutschen 
Bechte  dem  römischen  Codex  vor ,  oder  ^  stehen  sie 
demselben  nach?     Ebend.  1817-     40  S^  8« 

Einige  Worte  an  Kurlands  Bauern  über  die  wichtigsten, 
in  den  Allerhöchst  bestätigten  Kurländischen  Bauer- 
verordnungen enthaltenen  Bestimmungen.  Ebend.1818* 
32  S.  8.  - —  Ins  Lettische  übersetzt  von  J  o  h.  Christoph 
Köhler.*  Ebend.  1818.    8- 

Einige  Worte  über  ein  landschaftliches  Kredit-System  in 
Kurland.     Ebend.  1820.     31  S.   8. 

War  auch  Haiiptredakteur  der  18 17  entworfenen  un^  bald 
darauf,  allerhöchst  bestätigten  Kurländischen  Bauerver- 
ordnung. (St.  Petersburg 9  1818.  Fol.,  auch  Mita% 
1819.     4.) 

Ver^L  Allg.  deutsche  Zeit.  f.  Rufsl.  1822.  No.  66.  —  Ri^.  Stadt-Bll. 
1829  S.  131  und  du  zu  denselben  gehörigen  Literarischen 
Anzeigen.  I.  5.  15*  / 

VON  Engelhardt  (Johann  Gustav  Engel- 
brecht). 

Studirte  seit  iSio  zu  Dorpat  und  unternahm  im  Sommer 
1814  eine  Reise  ins  Innere  vonRufsland^  wo  er  dem  Zustande 
der  fremden  Anbauer  in  den  südlichen  Gegenden ,  besonders  in 
landwirthschaftlicher  Rücksicht j  vorzügliche  Aufmerksamheit 
widmete.  Nach  seiner  18 15  erfolgten  Rückkehr^  und  nach- 
dem er  die  Doktorwürde  von  der  philosophischen  Fakultät  zu 
Jena  erhalten  hatte  ^  reiste  er  18 16  ins  Ausland  und  sah  sein 
Vaterland  nicht  mehr  wieder.  Geb.  zu  Koddasem  bey  Weis- 
senstein  in  Esthland  am  9  September  1792,  gest.  zi^  Yverdän 
im  Februar  1817.  , 

J*  Band»      .  58  " 


5o6   V.  Engelhardt  (Joh.'Gust.  Exgelb«).  (Moritz). 

Nachrichten  von  den  Ansiedelungen  der  Deutschen  und 
anderer  Eingewanderter  im  südlichen  Kufslande, 
nehst  Anmerkungen  über  den  dortigen  Ackerbau; 
in  Gust.  Ewers  und  Mor.  v.  Enge4hardts  Bei- 
.  trägen  zur  Kenntnifs  Rufslands  und  seiner  Geschichte. 
Ister  Bd.  (oder  Samml.  russ.  Geschk  X.  Bds.  istes  St.) 
S.  7-70. 


VON  Engelhardt  (Moritz). 

Gth,  auf  seinem  väterlichen  Landgute  Wieso  in  Esthland 
am  27  November  1779,  besuchte  die  Ritter-  und  Domschule 
zu  Reval  von  seinem  Sten  bis  zum  ijten  Jahre,     Die  in  ihm 
früh  erwachte  Liepe  zur  Natur  erhielt  hier  eine  bestimmtere 
Richtung  durch  den  Prof essor  RickerSy  der  des  Knaben  Auf 
merksamkeit  besonders  der  Steinwelt  zuzuwenden  wufste.   Aber 
sein  Wunschy  die  Ausbildung  in  der  Mineralogie  auf  der  Berg- 
akademie zu  Fr  eiber  g  zu  suchen^  "konnte  nicht  gewährt  wer- 
den.    Er  bezog  1796,  um  die  Rechte  zu  studhen^  die  Uni- 
versität Leipzig ,  Und  ein  halbes  Jahr  später  Göttingen.   Hier 
thaten   die   Vorträge   GatterefSy   Schl'özefs  und  Hee- 
reue's  dem  Hauptfach  wohl  einigen  Abbruch;  doch  sollte  der 
juristische  Kursus  beendigt  und  dann  die  väterliche  Erlaubrüfs 
zum  ungehinderten  Studium  der  Lieblingswissenschaften  erbe- 
ten werden.     Der  Befehl  Kaisers  Pauly  der  die  russischen 
XJnterthanen  von  den  deutschen  Universitäten  zurückriefe  ver- 
eitelte den  Plan  und  nöthigtef"  Engelhardt  zur  frühem 
Heimkehr  im  J.  1798.     Er  wurde  nun  in  der  Kanzelley  der 
esthländischen  Ritterschaft  angestellt  ^  nahm  aber  1800  seine 
Entlassung  und  begab  sich  als  Abgeordneter  des  esthländischen 
Adels  zu  der  in  Mitau  niedergesetzten  Kommission,   welche 
den  Plan  zur  Errichtung  einer  Universität  für   die  Ostsee.' 
Provinzen    entwerfen    sollte.      Die    Verhandlungen  lüerüber 
f^urden  durch  das  Ableben  Kaisers  Paul  unterbrochen,  und 
da  Kaiser  Alexander  das  Verbot  des  Rdsensins  Ausland 


V.  ENGEI.HARJDT   (MplLITz).  Soj 

aufhob^  säumu  Engelhardt  nicIUy  dem  bkher  nurmiilu 
sam  unterdrückten  Verlangen  zu  wittfahren  und  sidifiir  immer 
dem  Naturstudium  zu  widmen,  Eine  Reise  durch  Deutsch- 
land, Italien  y  die  Schweiz  und  Frankreieh ,  welche  er  1802 
begann,  sollte  vorbereitend  die  Seele  mit  den  Bildern  derjeni- 
gen Gegenstände  erfüllen,  die  er  später  durch  Werner  näher 
kennen  zu  lernen  hoffte.  Dieses  Vorhaben  wurde  aber  nur  äwn 
Tlml  aiisgeführt*  Wichtige  Familienangekgenfteiten:' riefen 
ihn  am  JSnde  des  Jahres  i8o3  aiis  Italien  in  sein  Vaterland 
zurück.  Er  benutzfe  jedoch  die  Zeit,  welche  er  hier  zubrachte, 
um  sich  durdi  Parrots  und  Scher  er  s  Vorträge  über 
Physik  und  Chemie,  die  sie  auf  der  kurz  zuvor  eröffneten  Uni* 
versität  Dorpat  hielten,  zu  den  Studien  vorzubereiten,  die 
endlich  i8o5  in  Freiberg  ihren  Anfang  nahmen,  und  wo  er 
bey  Werner  Wohlwollen,  gütige  Belehrung  und  die  volle 
Befriedigung  einer  lang  unterdrückten  Sehnsucht  fand.  Mit 
seinem  Freunde  Karl  v.  Raumer  zu  gleichen  Zwecken 
vereint ,  unternahm  er^  von  Freiberg  fius  mehrere  fninera" 
logische  Reisen  durch  Deutschland,  ging  1808  mit  sei- 
nem Gefährten  nach  ^Frankreich ,  wo  ihm  die  geognostische 
Untersuchung  der  Provinzen  de^  Unken  Rheinufers  gestattet 
wurde,  und  kehrte  darauf  aus  Paris  im  Herbst  iSog  wieder 
in  sein  Vaterland  zurück.  Das  Jahr  18 ip  verging  über  den 
Vorbereitungen  zu  der  mineralogischen  Reise  in  die  Krimm 
und  den  Kaukasus,  die  er  im  Februar  181 1  in  Gesellscfiaft 
des  Dr,  Friedrich  Parrot  unternahm.  Nach  der  Rück- 
kehr im  J,  18 12  wählte  er  Dorpat  zu  seinem  Auf  enthalt  sorte, 
begab  sich  aber  18 14  nochmals  nach  Deutschland ,  beschäf 
tigte  sich  von  18 15  bis  iSij  mit  der  mineralogischen  Unter- 
sudiung  Liv-  und  Esthlands,  bereiste  1818  Finnland,  und 
nachdem  er  1820  die  Professur  der  Mineralogie  zu  Dorpat 
erhalten  hätte ,  begann  er,  mit  Genehmigung  der  Universität, 
die  geognostische  Untersuchung  der  Gouvernements  Olonetz 
und  Ardiangel;  so  wie  er  auch  1826,  auf  Kosten  der  Uni- 


5o8  V.  Eng^i.ha&x>t  (Moritz)« 

verskät  Borpat^  zum  Behuf  einer  mineiUilogisch'geognogti' 
sehen  undgeographisdien  Beschreibung  des  Üralgehirges^  ant 
Reise  nach  den  Gouvernements  Saratow,  Orenburg  und 
Perm  unternommen  hat.  Er  ist  Dr.  der  Phil, ,  Mitglied  dtr 
mineralogischen  Gesellschaft  zu  Jena^  der  ivetterauischm 
und  der  mpskauschen  naturforschenden  Gesellsdiaften,  dir 
kurL  Gesellschaft  für  Lat*  u.  Kunst ,  der  livl,  gemeinnützigtn 
ökonomischen  Societdt  und  Korrespondent  der  kaiserU  Akadi' 
Vfüe  der  Wissenschaften  zu  St.  Petersburg. 

Fragmente  aus  iex  Mineralogie,  Istes  Heft,  Mitau^  1810* 

127  S.  8. 
Reise,  in  die  Krimm  und  den  Kaukasus  von  Mor.  v.  En« 
.  gelhardt  und  Friedr,  Parrot,    Ister  Th.    Berlin,  1815. 

264  S.    —   2tet  Th.  Ebend,  1815,  204  S,  8.     Mit  sechs 

Kpftaf. 

Geognostische  Versuche,  von  Mor.  v.  Engelhardt  und 
C.  V.  Raum  er.  Ebend.  1816.  8.  Mit  einer  illuminirten 
Char.te  und  einer  schwarzen  und  illuminirten  Stein- 
tafel. 

« 

Geognostische  Umrisse  von  Frankreich,  Gro  fsbritannien» 
einen  Theil  Deutschlands  und  Italiens  von  M.  v.  En- 
gelhardt und  C.  V.  Raumer.  Leipzig,  1817.  8.  Mit 
einer  illuminirten  Charte. 

Geognostische  Untersuchungsmethode.  Ein  Versuch« 
Riga  u.  Dorpat,  1817.     162  S.  8- 

Zur  Geognosie.  Darstellungen  aus  dem  Felsgebäude 
Rufslands.  Erste  Lieferung.  Geogn ostischer  Umrils 
von  Finnland.    Mit  Charten  und  Kupfern.    Berlin. . .  * 

Zur  Mineralienkunde.     Dorpat,  1823«     4« 

Ueber  die  Felsbeschaffenheit  der  Küste  Neu-Califor* 
niens ,  der  Insel  IJnalaschka  und  der  Küsten  der  Beh" 
rings-Stralse,  nach  den  daselbst  angestellten  Beobach- 
tungen und  gesammelten  Mineralien  des  Prof«  Esch- 
scholtz;  in  Otto  v,  Kotzebue*s  Entdeckungsreise 
^  in  die  Süd-See  und  nach  der  Behrings-Strafse,  (Wei- 
mar,  1821.  4.)  III.  189-192.  —  Verzeichnifs  der  von 
Hrn.  Dr.  Eschscholtz  gesammelten  und  dem  Natura« 
lien.-Cabinet  der  Universität  Dorpat  geschenkten  Mi« 


V.  £]SfG££HARBT  (M,)*      (T.J.)*      EJ|(G£LKB  (E.).      5Q9. 

neralien;    $bend4  S;  192^196)1    stand  auch  in  'Okens 
Isis  1819.  2tes  Heft.  S.  231  ff* 

Zur  Kenntnifs  der  Felsbesthaffe'ilhcit  Syriens  und  Klein« 
anens  (naoh  Otto -v.  Bichters  Tagebüchern);  in  P an- 
ders Beiträgen  zur  ]>{aturkunde,  I,  i'23»9  ßuch  in 
O.  F.  v.  Richters  Wallfahrten  im  Morgenlande, 
herausgegeben  von  J»  Pb.  G,  Ewers,  S,  681-697* 

Gab  heraus: 

gtmdnschcftlich  mit  Joh.  Phil.  Gust.  Ewers:     Bey- 

träge  zur  Kenntnifs  Rufslands  und  seiner  Geschichte, 

•    Ister  Bd.  in  2  Hälften.  Dorpat,  1816  u.  1818.    TlöS.  8. 

'  Auch  als  f  Sammlung  russischer  Geschichte.   'lOterBd* 

Istes  u,  2tes  Stück.    St.  Petersburg,  1816  u*  i818« 

Ver^/.  Meuscls  G,  T.  Bd,  17.  S.^^o/, 

VON  Engelhardt  (Theodor  Johanii)* 

Erbherr  auf  Lindenhof  im  ubbenormschen  Kirchspiele^ 
zu  Kadfer  gehörig,  und  Naivast ^  Assessor,..^  sollte  1687 
Pernauscher  Landrichter  werden ,  aber  die  Majorität  der 
Stimmen  entschied  für  einen  andern*  Geb.  in  Livland  zu*.*^ 
gest. 


• .  • 


Jnvectiva  in  Zopyrum^  Persam  principem»  in  collegiQ 
Rigensi  ex  memoria  recitata.  Rigae,  1649*  3%  Bogg.  4« 

Triga  theorematum  legalium  ex  materia  locationis  con- 
ductionis  deprbmptorum.  (Praes.  Joachimo  Ren- 
nenkampf f.)  Rigae,  1650.  sBogg.  4.  (S.  Bröckera 
Jahrb.  für  Rechtsgelehrte.  U.  269-} 


Engelke  (Friedrich). 

JEin  Uvländischer  Prediger.  (?)     Geb.  zu  •  •  • ,  gest 


•  •  • 


IN^ova  singularia  de  fame  memorabili,  quae  anno  1602  iu 
Semigallia  sub  Friderico  duce  accidit*  Regiomonti^ 
1603.    4.     (  Vielleicht  in  deutscher  Sprache  trsäüehen.^ 

Vtrgi.  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  896.  . 


5.10     . ,  JShbmakx  (Joh^  BenJt).    '(^o^«  Fiujbbr.)« 

Erdmann  (Johann  Benjamin). 

,  B^udiU  erst  ßas  eisenachschef  dann  das  gothaisdie  Gym- 
nasium,  studirte  darauf  von  ijÖQ  bis  1754  in. Jena ^  kam 
lj56  niach  Ksthlaridi  war  dort  Hauslehrer  und  wurde  1762 
Subrehtor  des  rigascheri  Lyteums  und  1767  Konrektor, 
Geb.  zu  Waltershausen  im  Gothaischen  1732,  gest.  im 
Junius  1783. 

•         .     •       •  • 

*  Rede,  (von  den  Ai^stalten  einiger  schwedischen  Könige» 
die  Wissenschaften  in  Livländ  ausaubreiten) ;  in  J.  C*  F, 
Moritz  Beyträgen  zur  UtL  Paedagogik.  Iste  Saznml« 
(Riga,  1781.  4.)  S.  68-76.  !      ^ 

4 

VON  Erdmann  (  Johann  •  Friedrich). 

♦  Geb.  ZU  Wittenberg  1778*  ..  Nach  dort  erhaltenem  Privat- 
und  Schulunterricht  ,ßng  er  daselbst  1795  an  ^Theologie  zu 
ßtudiren ,  änderte  aber  nach  dem  Ersten  Semester  seinen  Vor- 
satz und  ging  zur  Heilkunde  iiber^  ward  1802  X)r.  derMedidn 
und  Chirurgie ,  ifegab  sidi  in  demselben  Jahre  nach  Wien  und 
würde  1804  ausserordentlicher  Professor  in  der  medicinischen 
Fakultät  zu  Wittenbergs    1808  aber  ordentlicher  Professor 
der  Pathologie  und  Therapie  ^    auch  Kreisamts  -  und  Land- 
physikus.     Im  J.  1869  unternahm  er  eine  Reise  nach  Frank- 
reich ^  einem  Tfieile  von  Ober  Italien  iCnd  in  die  Schwdz^  und 
ivurde   18 10   als  Professor  der  Pathologie  y    Therapie  und 
Klinik  nadi  Kasan  berufen y  wo  er  von  18 14  an,  da  die  Uni- 
versität eröffnet  worden  war^  das  Dekanat  der  medicinischen 
Fakultät  verwaltete  und  als  Schulvisitator  das  saratowsdie, 
simbirskische^  asträchansdie^  perrhsche  und  tobolskisdie  Gou- 
vernement bereiste,  .  Nachdem  er  hierauf  am  3o  Julius  1817 
ordentlicher  Professor  ^er  Pathologie^  Semiotik^  Therapie  und 
jClinik  in  Dorpat  geworden  war  und  daselbst  sein  Amt  seit  dem 
Januar  18 1 8  verwaltet  ^  auch  18 19  den  Kollegienraths-Cha- 
r akter  erhalten  hatten  ging  er  1823  flfe  königlich-sädisisdiir 


.   .V»  Ekdmakn  (Johann  Frisdrich).  5  i  t 

Leibarzt i  audi  Höfr  und  Meüändlrath  nach  Dresdmy  und 
wurde  nocA,  nach  seinem  Abgange  dahin  ^  1824  Ritter  des 
St*  Wladimir-Ordens  der  4ten  KU  Er  ist  der  Universitäten 
zu  Kasan  und  Dorpat^  der  Societät  der  Naturforscher  zu 
Moskauj  der  phafmaceutischen  Gesellschaft  zu  St.  Petersburgs 
der  medicirusch-physikalisthen  zu  Erlangen  und  Moskau ,  der 
ökonomischen  zu  Abo  und  Leipzigs  der  für  Natur-  und 
Heilkunde  zu  Dresden ,  des  ärztlichen  Vereines  zu  Hamburg^ 
der  naturforschenden  Gesellschaft  zu  Halle  und  der  medicU 
nischrchirurgischen  zu  Berlin^  thtils  Eiiren-^  theils^ordtntlicheSf 
theils  korfespondirendes  Mitglied* 

- '  .  •  • 

Utrum  aqua  per  electricitatem  columnae  a  cel.  Volta  in- 
Tentae  in  elementa  suav  diuolv^tur?  Diss.  physico- 
chemica,  cum  tab.  aeri  incisa.  Witteb.  1802*  40  S.  4- 

Progr.  Elementa  Organonömiae  ex  notione  xnotus  deri- 
vata.     Ibid.  1804-     4. 

Progr.  de  hydropis  natura  et  curatione,  P.  I-IV.  Ibid. 
eo^.     4- 

Annales  scholap  clinicae  medicae  Dorpatensis  atinorum 
181 8  9  19»  20»  sumtibus  pul;>licis  editi  ab  instituti 
dlrectore  D.  Jo.  Frid.  Erdmann.  Dorj^ati^  1821* 
2  unpag.  Bll.  u.  227  S.  4- 

Bey^räge  zur  Kenntnifs  des  Innern  von  Kufsland. 
,lster  Tb.  (auch  mit  dem  Titel:  Medicinische  Topo- 
graphie des  Gouvernements  und  der  Stadt  Kasan^ 
nebst  mehfern  darauf  Bezug  habenden  historischeii, 
geographischen 9  statistischen  und  ethnographischen 
Notizen).  Mi^  einem  grossen  Plane  in  Steindruck. 
Riga  und  Dtfrpat,  1822.  VI  u.  344  S.  —  2ter  Th. 
iste  Hälfte  (auch  mit  dem  Titel:  Reisen  im  Innern 
Rufslands.  Iste  Hälfte.).  Mit  12  lithogr.  Zeichnungen, 
2  Charten  und  mehrern  Musikbeilagen.  Leipzig,  1825« 
L  u.  366  5.  gr.  8.  —  Aus  dem  2ten  Tlieile  dieses  Werkes 
sind  die  ABschriitte:    Die  Heilquellen  h&y   Sergiewsk; 

-  Geographisch 'i^  statistische  üebersicht  der  russ.  iStatt- 
halterschaft  Simbirsk,  und- Beschreibung  von  Astra- 
cJiany  abgedruckt  in  Sommers. Taschenbuch,  zur  Ver- 
breitung geographischer  Kenntnisse.  4ter  Jahrg.  (Prag^ 
1826.)  S.  276-283.     • 


5x2  V.  EmsKANK  (Johann  Frusbsich). 

Krankengeschichten  9  als  Anhang  zu  Prof.  Dr.  Kreysig's 

Abhandlung  über  die  Scharlach-  und  Frieselepidemie, 
•welche  im  Februar  1801  in  der  Stadt  Wittenberg 
herrschte;  in  Hufelauds  Journal  der  prakt.  Heil- 
kunde Bd.  XIL 

Versuche  über  die  Wasserzersetzung  durch  Volta's  Säule; 
in  Gilberts  Annalen  der  Physik.  Bd.  XI.  Sti2-  No.  6.— 
Beschreibung  zweyer  von  Dr.  Bremser  in  Wien  erfun- 
''denenVoltaisch-elektrischen  Apparate  zur  Entdeckung 
des  Scheintodts  und  zur  Wiederbelebung  Scheintodter  ; 
tbend.  Bd.  XII.  St.  i!2.  No.  7.  ■~-  Beschreibung  einiger 
neuen»  Voltaisch-elektrischen  Apparate  9  mit  l  Kpftaf. ; 
ebend.  St.  4-  (1802.)  —  Beobachtung  über  die  irdische 
Strahlenbrechung  in  den  Steppen  des  Saratowschen 
und  Astrachanschen Gouvernements ;  ebend,  Bd.57*  St. i. 
und  düraus  wieder  in  meinen  Beiträgen  zur  Kenntnifs  Rufs- 
lands.  II.  289'-312. 

Galvanische  Versuche,  angestellt  im  Wiener  Irrenhause; 
in  horns  Archiv  für  medicinische  Erfahrungen. 
Bd.  VI.  Heft  1.  (1804.)  — "  Beschreibung  einer  ver- 
besserten Bandage  zur  Heilung  der  Klumpfüsse  bey 
Neugebornen ;  ebend,  Heft  2.  -^  Drey  merkv^ürdige 
K.rankheitsgeschichten,  nebst  Sectionsberichten;  ebend* 

Bemerkungen  über  das  Wechselfieber' und  dessen  Hei- 
lung; in  Horns  Neuem  Archiv  für  medic.  Erfahr. 
Bd.  I.  Heft  2.  —  Nachtrag  zu  der  im  6ten  Bande  des 
Archivs  befindlichen  Abhandlung  über  die  Heilung  der 
Klumpfüsse  bey  Neugebornen,  nebst  1  Kpftaf.;  ebend, 
Heft  2*  — Beiträge  zur  gerichtlichen  Heilkunde;  ebenda 
Bd.  III.  Heft  1.  —  Beiträge  zur  practischen  Heilkunde; 
ebend,  —  Neue  Bemerkungen  über  die  Natur  und  Be- 
handlung des  Wechselfiebers;  ebend,  Bd.  V.  Heft  2- 

Bemerkungen  über  einige  Gesundbrun^nen  und  Bäder 
in  Böhmen;   zerstreut  im  l«ten  Jahrgang  der  Georgia 

1806. 

Einige  Nachrichten  über  die  Koskolniken;  in  Stäud- 
lins  und  Tzschirners  Archiv  für  alte  und  neue 
Kirchengeschichte.    Li»  S-  6  u.  207*209.  (1813.)     • 

Chemische  Untersuchung  der  Sergiewskischen  Mineral- 
wasser; m  Scherers  Nord.  BU.  Bd. I.  Heft  1.  QVergl 
seine  Beitr.  zur  Kenntnifs  Bulsl.  II«  8«  ff*)  ^ 


V.  Erdmann  (Johank  Frizdrtcr).  5 13 

Chemische  Untersuchung  des  Satzwassers  im  Elton-  und 
Bo|;da-See9  nebst  Bemerkungen  über  die  im  Kasani- 
schen Gouvernement'  gebräuchlichen  Kochsalzarten; 
in  Scherers  Annalen  der  (^hemie.  Bd.  I.  (l8l9.) 
S.  227  ff.»  und  daraus  wieder  in  seinen  Beitr.  ^r  Kennt- 
liifs  Rufsl.  IL  252-281.  —  Ueber  die  Masyrischen 
Spiritus ;  ebend.  Bd.  V.  S.  229- 

Kurze  Schilderung  der  Landwirthschaft  im  Kasanschen 
Gouvernement;  irri  N.  ökon.  Repert.  f.  Livl.  VIL  3« 
.S.  325-337  und  in  seinen  Beitr.  zur  Kenntn.  Rufsl.  I. 
313-320. 

Rede  am  Namensfeste  Sr.  Kais.  Maj.  Alexander  I«,  im 
grofsen  Hörsaale  der  Universität  zu  Dorpat  gehalten 
(über  die  Würde  der  menschlichen  v  Natur) ;  in  den 
N.  inländ.  Bll.  1848.  No.  38.  S.  281-286  u.  No.  39» 
S.  289-293.»  auch  in  wenigen  Exemplaren  besonders  abge- 
druckt. 

Die  Ruinen  Bulghars;  in  den  N.  allgem.  geograph.  Ephe- 
merideri.*  Bd.  VII.  St.  4-  (l820.)  und  in  seinen  Beitr. 
zur  Kenntn.  Rufsl.  I.  280-305.  ' 

Medicinische  Bemerkung[en;  in  Jen  AUg.  medicin.  Anna- 
len  1820.  Sept. 

Ueber  ein  russisches  Volksmittel,  in  der  von  den  Profes- 
soren der  Chirurg;  medic.  Akademie  zu  Dresden  her- 
ausgegebenen Zeitschrift  ,für  Natur-  und  Heilkunde. 
Bd.  I.  Heft  2«  S.  285.  —  Practische  Bemerkungen 
chirurgischen  Inhalts;  ebend,  Heft  3*  -—  Ueber  die 
blaue  Blatter;  ebend.  Bd.  II.  Heft  l.  S.  44.  —  Golo- 
boma  iridis,  zum  Theil  als  Familienfehler  beobachtet; 
ebend.  Bd.  IV.  S.  501. 

Bey  träge  zu  der  von  J.  F.  C.  Heck  er  herausgegebenen 
Litterarischen  Anzeige  der  gesammten  Heilkunde, 
(ister  Jahrg.  Berlin  und  Landsberg  a.  d.  Wartha^ 
1825.    8.) 

'        Sein  Bildnifs,  gemalt  und  lithographirt  von  Senf  f  in  Dorpat, 

Vergl.    Meusels  G.  T.  Bd.  13.   S.  335  u.   Bd.  17.  S.  517.  — 
Scherers  Annalen  der  Chemie.  1.  935. 

LBandn        ^  ^9 


5 14      Erichson  (Andreas).    Erici  (Johannes). 

Erichson  (Andreas). 

Studirtt  zii  Dorpat  und  hielt  daselbst  am  20  April  ißgg 
eine  öffentliche  Rede  „de  laude  theologiae  moralis,"  ging 
nachher  mit  der  nach  Pernau  versetzten  Akademie  dorthin^ 
war  daselbst  Resp*  bey  des  Professors  Moberg  Disputation 
„de  lege  morali  et  Evangelio  et  utriusque  discrimine/' 
wurde  Mag.  der  Phil,  und  1707  Kantor  und  Lehrer  der 
5ten  Klasse  an  dem  rigaschen  Lyceum  oder  der  Schola  Caro- 
lina ,  legte  aber  diese  im  May  übernommene  Stelle  schon  im 
August  desselben  Jahres  wegen  Krankheit  nieder  und  starb  auf 
der  Rückreise  nach  seiner  Vaterstadt.  Geb.  zu  Reval  am . • . > 
gest.  1707. 

Deutsche  Gedichte. 

Vergl.  Nord.  Mise.  IV.  50.  XXVIT.  242.  —  Albanus  Rede  zur 
.Secularfeier  iSio  5*68«  -^  Dess.  Livl.  Schulbll.  1815  5.409* 

Erici  (Johannes),  nach  seinem  Geburtsort 
Stregnensis  5  geadelt  unter  dem  Namen 

StjernstrÄle. 

Studirte  in  Dorpat^  wurde  dort  i638  Magister ^  1641 
Professor  der  Astronomie  und  Physik ^  l65o  am  i5  Junius 
Assessor  des  Hofgerichts  daselbst^    in  demselben  Jahre  am 
16  Julius  zugleich  ausserordentlicher  Professor  der  Reehts- 
^  gelehrsamkeit ,  i652  am  3o  Julius  mit  dem  Namen  Stjern* 
8 tral er  (Sternstrahl)  geadelt^  und  am.  i5  November  ordent- 
licher Professor  der  Rechte.     Neben  diesen  Aemtern  erhielt  er 
noch  i653  die  Stelle  eines  Landrichters  über  Koporie-Lehn 
fnjngermannland^    1667  auch  über t  Jarno  und  Iwangoroi^ 
und  1675   (nicht  i685,    wie  Gadebusch  in  seinen  liivL 
Jahrb.  Th.  3.   Abschn.  i.   S.  9.  hat^)    am  6   September 
wurde  er  Vicepräsident  des  Hofgerichts  zu  JDorpat.    Er  war 
ein  fruchtbarer  Schriftsteller^  indem  er  i654  von  sich  rühmen 


Erici  (Johaitnes).  5i5 

konnte^  172  akademische  Streitschriften  dem  Drucke  über- 
geben zu  haben ,  und  ist  der  Stammvater  der  in  die  livländische 
Adelsmatrikel  aufgenommenen  Familie  v,  Sternstrahh 
Geb^  zu  Stregnas  1607,  gest,  am  22  December  i686« 

Theoremata  quaedam  cum  succincta  eorundem  expli- 
catione^  ex.variis  philosophiae  disciplinis  coUecta. 
(Prae«.  Petro  Schomero,)     Dorpati,   1637.     4« 

Theoria  Solls.  (Praes.  Laut.  Ludenio.)  Ibid.1638*  4. 

Oratio  de    eloquentla     (Dorpati  habita   1638)*      Ibid. 

.1639.     4. 
Disp.  (pro  gradu  magistri)  de  homine.  (Praes.  La  an 

Ludenio.)     Ibid.  1638.     4. 

Disp.  de  natura  et  constitutione  politices  in  genere. 
(Resp,  Petro  Trottonio,  Smolando.)  Ibid.i640.  4« 

Disp.  de  republica  in  genere.  (Resp.  Andrea  Lau- 
rentii'FlojerO)  Smol.)     Ibid.  eod.     4. 

Disp.  de  justitia«  (Resp.  Petro  L.  Schonbergio, 
O.  Gotho.)     Ibid.  1641.     4. 

Disp.  de  astronomiae  natura.  (Resp.  Haquino  Pia- 
tino» Smol.  Sveco.)     Ibid.  eod.     4- 

In  octo  Libros  Physic.  Aristo  teils  fet^t  rfis  (pvfftxtjs  »xpo»0't«^ 
siye  de  naturali  auscuitatione  Disp.  ima,  continens 
nobiliores  notas  et  quaestiones  super  text.  1,  2,  3>  4)  o. 
Cap.  1.  Lib.  1.  (Resp.  Carolo  Petri  Undenio,  W.  Goth. 
Sveco).  Ibid.  1642-  —  Disp.  2da  cont.  nob.  not.  et 
quaest.  a  text.  6  usque  ad  text.  22-  L.  1.  C.  2.  (Resp. 
Nicoiao  Erici  Rundelio,  Orebr.  Sveco).  Ibid. 
eod.  —  Disp.  3tia  etc.  G.  3.  L.  1.  a  text.  22  ad  text.  32« 
(Resp.  Ingemaro  Petri  Smetandro,  W.  Gothla 
Sveco.)  Ibid.  eod.  —  Disp.  4ta  etc.  C.  4.  L.  1.  a  text.  32 
ad  text.  42*  (Resp.  Petro  Laurentii  Schonber- 
gio,  O.  Goth.  Sv.)  Ibid.  eod.  —  Disp.  5ta  etc.  C.  5. 
L.  1.  a  text.  42  ad  text.  50.  (Resp.  Carolo  Jonae 
Ruberoy  Smol.  Sv.)  Ibid.  eod.  —  Disp.  etaetc.  C.6.L.I. 
atext.50adtext.58.  (Resp.  Ha  quin  o  MagniPlatino, 
Smol.  Sv.)  —  Ibid.  eod.  —  Disp.  7ma  etc.  C.  7.  L.  l. 
a  text.  58  ad  text.  65.  (Resp.  Johanne  Jonae  Al- 
len gren,  W.  Goth.  Sv.)  Ibid.  1643-  —  Disp.  8va  ... — 
Disp.  9na.  • .  —  Disp«  lOma  etc.  C.  1.  L.  2*  a  text.  1 


5x6  •         £b.ici  (Johannes). 

ad  text.  6*    (Resp*  Jona  JohaAnis  Scareusi^   W, 
Goth.  Sv.)  Ihid,  1^44-   —    Disp.  llmaetc.  C.  l.   L.  2- 
a  text.  6   usque  ad  finem  Cap.   (Resp.   Tholeto  Tho- 
leti  Arvikander,  Werml.  Sv.)  Ibid.  eod.  —  Disp. 
12nia  etc.   Ct  2«  L.  2«  a  text.  16    usque  ad  finem   Cap. 
(Resp.    Andrea   Laurent!!   Flojero,    Smol.   Sv.) 
Ib!d.  eod.  —   D!sp.  I3t!a  etc.   C.  3.  L.  2»  a  text.  27  ad 
text.  32.   —    (Resp,  Laurentio  Eric!  Emzelio, 
W.  Goth.  Sv.)  Ib!d.  eod.  •—  Disp.  i4ta  etc.  C,  3.  L-  2. 
■  a  text.  32  usque  ad  finem  Cap,   (Resp.  Andrea  Hel- 
gonisy  W.  Goth.  Sv.)  Ibid.  eod,  —  Disp.  15ta  ...  — 
Disp.  16ta  etc.  C.  6-  L.  2.  a  text.  57  ad  text.  68.  (Resp. 
Laurentio    Tor  st  an  i   Lohm»    Smol.  Sv.)      Ibid. 
eod.    —    Disp,  17ma  etc.  C,  7.  L.  2.  a  text.  68  usque 
ad  finem  Cap.    (Resp.  01a o  Michaele,    W.   Goth. 
Sv.)  Ibid.  eod,  —  Disp.  18va  etc.  G.  8.  L,  2.  a  text.  75 
usque  ad  finem  Cap.  (Resp.  Jacobo  Columbo,  W. 
Goth.  Sv.)    Ibid.  eod.    — .    Disp.  19na  etc.  C,  9-   L,  2» 
a  text.  87  usque  ad  finem  Cap.    (Resp.  Olao  Nico- 
lai Bergio»  Smol,  Sv,)  Ibid,  1645. —^  Disp.  20nia  etc. 
C.  1.  L,  3,  a  text,  i  usque  ad  fi^em  Cap.     (Resp,  Ja- 
cobo Andrea  eTyblaeo,  Sudern^.Sv,)  Ibid.  eod, — 
Disp.  2lnia  etc.  C.  2.  L.  3.  a  text.   6  usque   ad   finem 
Cap.     (Resp.    Georgio   Joh.  Hornigk,  Aboensi,) 
Ibid.  eod.  •— .  Disp,  22da  , ,  •  — -.  Disp,  23tia  etc,  C,  4, 
L,  3.  a  text.  27  ad  text.  42,  (Resp.  Laurentio  Lau- 
rentii  Kilander,  W,  Goth.  Sv.)  Ibid.  eod,  —  Ddsp. 
24ta  etc.  C.  5-  L.  3,  a  text,  42   usque  ad  finem  Cap, 
(Rösp.  Samuele  Olai  Löfwing,  Smol,  Sv.)    Ibid, 
eod.  — .  Disp,  ;j5ta  etc.  C,  6  et  7.  L.  3%  a  text.  56  usque 
ad  text,  67^   (Resp,  Petro  Johannis  Angelstadio, 
Smol,  Sv.)  Iljiid«  eod,  4« 

jDisp.  de  philosophia' ii(  genere,     (Resp,  Fadero  Ar.i 
vidi  Uraelio,  Smol,  Sv.)     Ibid.  1642^     4. 

Disp.  de  coelo,    (Resp.  Ha^u,  MagniPIatino,  Smol, 
Sv.)  Ibid,  eod,  4» 

Disp.  de  naturali  ausoultatione,  (Resp,  eod.)  Ibid,  eod.  4* 

Disp.  de  mundo,  (Resp.  Andrea  Megalino,  Agun- 
daryd,  Smol,  Sv.)  Ibid,  eod,  4^ 

Disp.  de'anima  in  genere,     (Resp.  Ingemaro  Petr} 
Smetander^  W.  Goth.  Sv.)  Ibid.  e«d.  4* 


Erici  (Johank£»).  5i7 

Positiones  philosophicae,  (Resp.  Iiigemaro  Petri 
Sm  et  an  der  9  W.  Goth.  Sv.)    Dorpati,  1648»    4. 

Disp.  pbys.  de  visu.  (Resp.  ejt  aut.  Fadero  Arvidi 
Uraelio,  Sxnol.  Sv.)   Ibid.  eod.    i  Bogg,  4« 

Disp.  de  virtute  morali  ejusq^e  caussis.  (Resp.  Petro 
Trottonio,  SmoL  Sv.)  Ibid.  eod.  4* 

Disp.  de  summo  bono  civili.  (Resp.  Haquino  Magni 
Flatino,  Smol.  Sv.)  Ibid.*  eqd.  4*  "" 

Disp.  de  anima  rationali  et  ejus  facultatibus.  (Resp.  et 
aut.  Job.  Petri  Kuuth,  Suderm.)  Ibid.  eod.  4, 

Disp.  de  natura  et  constitutione  sciontiae  naturalis.  (Resp, 
Petro  Garoli  Undenio»  W,  Gotho.)  Ibid.  eod.  4. 

Disp.  de  loco.  (Resp.  eod.)  Ibid.  eod.  4* 

Disp.  de  natura.  (Resp.  Andrea  Megalino^  Agun- 
darydensi  Smoh)  Ibid.  eod.  4* 

Disp.  de  meteoris«  (Resp.  Ingemero  Petri  Smetah* 
der,  W.  Goth.  Sv.)  Ibid,  eod.  1%  Bogg.  4. 

Disp.  de  stellis,  (Resp.  Petro  L.  Schonbergio,  0. 
Gotho,)    Ibid,  eod,    2  Bogg.  4» 

Disp,  de  diebüs  canicularibus.  (Resp,  Andrea  Arvidi 
Stregnensi,  Suderm.  Sv.)  Ibid.  1644.  4. 

Discursus  astrologicus  de  caussis  mutationis  aeris  atque 
tempestatum  generalibus  et  specialibus:  ubi  simul  ad- 
duntur  qyaedam  exenipla  ad  certos  dies  trium  subse- 
quentium  mensium  aestivalium  currentis,  hujus  anni 
1644»  ex  quibus  caussae  istae  confirmantur,  et  de 
aeris  mutatione  ad  illos  dies  natüraliter  praedicere  pos- 
sumus.^  (Resp.  eod.)  hab,  d,  30  Martii.  Ibid.  eod.  4. 

Speculi  astrologici  sive  de  veritate  astrologica  exercitatio- 
nes,  quarum  haec  est  prima,  (Resp,  Petro  Petri 
Byringio,  Suderm.  Sv,)  Ibid,  1645.  -—  Exerc.  2da. 
(Resp,  Andrea  Malmenio,  Suderm.). Ibid.  1646.  4» 
Vielleicht  auch  noch  Exerc.  3tia  oder  mehrere  1647. 

Disp.  de  natura  elementorum  in  genere.  (Resp.  Andrea 
Helgonis  Udbingio,  W,  Goth.  Sv.)   Ibid.  1645.  4, 

Disp.  de  philosophiae  natura  et  constitutione.  (Resp. 
Jona  Johannis  Scarensi,  W.  Goth.  Sv.)  Ibid. 
eod.     4. 

Disp.  de  astronomia  in  genere.  (Resp.  Gustave  Olai, 
Wermelandia  Sveco.)  Ibid.  eod.  4* 


5i8  Erici  (Johaxkes). 

Disp*  derepubilcalngenere.  (Resp,  Jöh.  Petri  Kuutli» 

Suderirianno.)  Dorpati,  1645>  4« 

Disp.  de-mixtione.     (Resp.  Petro  P.  Byringio»    Su- 

dermanno.)    Ibid.  eod.   4* 

Disp.    de   temperamento.       (Resp.    Carolo    Rubero, 
Smolandia  Sveco.)  Ibid.  eod.  4. 

Disp.  de  mundo.  (Resp.  JacoboP.  GolumbOf  Sreco.^ 
Ibid.  eod.  4«  • 

Disp.  de  metallis.  (Resp\  Erico  A.  Holstenio,  West- 
tnanno.)  Ibid.  1646.  4- 

Disp.  de  politicae  natura  in  genere.    (Resp.  Jona  Jo- 
hann! s  Scarensiy  W.  Goth.)  Ibid.  eod.  4« 

Disp.  de  republica  in  genere.  (Resp«  eod.)  Ibid.  eod.   4« 

Disp.  de  societate  civili.    (Resp.  Gustavo  Olai^  Wer- 
melando.)  Ibid.  1647«  4* 

Disp.  de  stellis.  (Resp.  Tholeto  Tholeti  Arvican- 
der,  Wermel.  Sveco.)  Ibid.  eod.  4« 

Disp.   de  Goelo.      (Resp.   Fadero   Arvidi   Uraelio, 
Smol.)  «Ibid.  eod.  4* 

Disp.  de  planus.  (Resp.  Andrea  Arvidi  ätregnensi» 
Suderm.)  Ibid.  eod.  4* 

Di^p.  de  motu  corporis  naturalis  in  genere.    (Resp.  An- 
drea Laurentii  Flojero,  Smol.  Sv.)  Ibid.  eod.  4. 

Disp.  de  anima  in  gener^e.     (Resp.  Laurentio  £rici 
EmzeliQ,  W.  GotKo.)  Ibid,  eod«  4« 

Disp.  de  virtutibus  moralibus  in  geuere.    (Resp.  Erico 
Kolmodino,  Sudcrm.  Sv.)  Ibid.  eod.  4> 

Disp.  de  aocidente  in  genere.  (Resp.  Andrea  E.  Fridz- 
bergio,  W.  Gotho.)  Ibid.  eod.  4- 

Disp.  de  ente  in  genere.  (Resp.  Andrea  A.  Malme- 
nio,  Suderm.  Sv.)  Ibid.  1648.  4« 

Disp.  de  elemento  aeris  specialiter  considerato.  (Resp. 
Olao  Nicolai  Bergio,  Smol.  Sv.)  Ibid.  eod.  4. 

l}isputationum  physicarum  Ima  ...  —  2 da  de  natura  ia 
genere.  (Resp,  Andrea  Hellenio,  Aros.  Westm.) 
Ibid.  1649-  "-^  3tia  de  tempore.  (Resp.  Benedicto 
Olai  Vegrelio,  Suderm.)  Ibid.  eod.  —  4ta.». — 
Öta  de  motu  corporum  naturalium  in  genere.  (Resp. 
SvenoneBernhardi  TokeIi.o>  SmoL)Ibid«1650«'' 


Erici  (Joqankbs).  5 19 

*6tä  de  motns  speciebua*  (Resp.  Btynthone  IMUit- 
thiae»  Carolst.  Wermel.)  Ibid.  eod.  -^-  7ma  •'T.  — 
8va  .  •  •  —  9na  de  mundo.  (Resp.  Matthia.  Nico- 
lai Walt,  W.  Goth.)  Ibid.  1651.  —  lOma  de  coelo, 
(Resp.  Öaniele  Gruuff,  Nycop.)  Ibid.  eod.  *— 
llma  de  stellis.  (Resp.  Petro  Nicolai  Virgan- 
der.)  Ibid.  eod.  —  I2ma  de  elementis  in  genere. 
(Resp.  Ni'colao  Jonae  Garfluvio,  Wesm.)  Ibid. 
eod.  —  I3tia  de  elemento  aeris.  (Resp.  Johanne 
Olai  Luth,  Suderm.}  Ibid.  eod.  «^-^  14ta  •..  -*^ 
15ta...  — *  16t£i**»  — •  17ma  de  terra.  (Resp.  An- 
drea Erici  Lilonio>  Uplando.)  Ibid.  1653.  4* 

Disp.  de temperantia.  (Resp.  Garolo  Rubero»  Smol. 
Sv.)  Ibid.  1649.  4.' 

Disp.  optica.  (Resp.  Daniele  Laurentii  Plojero» 
SmoL  Sv.)  Ibid.  1650*  4* 

In  tres  libros  Aristotelis  «tp<  rtis  f]/vxns  sire  de .  anima. 
Disp.  ima  continens  selectiores  notas  et  quaestiones 
super  textum  1  et  2«  Cap.  1.  Lib.  1.  (Resp.  N  i  c  o  1  a  o 
Jonae  Garfluvio,  Westmanno.)  Ibid.  16$0.  -— 
Disp.  2 da  cont.  sei.  not.  et  quaest.  L.  1.  C.  l'.  a  text.  3 
usque  ad  ünem  Cap.  (Resp.  Andrea  Erici  Lilo- 
nio,  Upl.  Svec.)  Ibid.  1651.  —  Disp.  3tia  etc.  L.  1. 
C.  2»  3»  4»  5.  a  text.  ^9  usque  ad  ünem  Lib.  (Resp,  0 1  a  o 
a  B  ö  r  g  e  r,  Wib.  Carel.)  Ibid.  eod.  4. 

Disp.  de  forma.  (Resp.  Gudmundo  Lidenio^  Smol. 
Svec.)  Ibid.  1651.  4. 

Disp.  de  virtute  morali  in  genere.  (Resp.  Martine  Je- 
xnerlingio,  Ecclesiaste  ad  aedem  S.  Johannis  Dorpa- 
tensis.)  Ibid.  eod.  4«    - 

Disp.  de  jiidiciis  in  genere.  (Resp.  Josia  J.  Fougdo- 
nio.)  Ibid.  eod.  4. 

Disp.  de  modestia  et  magnanimitate.  (Resp.  Erico  AI« 
b  o gio,  Pastore  et  Praeposito  Ivanogrodor.)  Ibid.  eod.  4* 

Disp.  de  stellis.  (Resp.  Brynthone  Matthiae,  Ca- 
rolstadio  Wermel.)  Ibid.  eod.  4. 

Disp.  de  mathesi  in  genere.   (Resp.  Daniele  Gruuff» 

Nycopensi  Suderm.)  Ibid.  1652.  4. 
Disp.  de  anima  rationali.     (Resp.   Matthia   Nicolai 

Wält,  W.  Goth.  Sveco.)  Ibid.  eod.  4. 


S20    Eaici(J.).    (M.)«    Ern;st  JoHA^iN  (v.  Biron). 

Divp.  de  principüs  corpotis  naturalis  in  genere  et  de  in- 
ternis  in  specie.  (Resp.  Olad  a  Borger,  Wiburgo 
Carelo.)  Dorpati,  1652.  4. 

Processus  judiciarii  Disp.  Ima  ...  —  2da  . , ,  ^  —  Disp. 
Stia  de  actionis  editione  et  citatione.  (Resp.  Arnoldo 
Mahlstedt,  Livono.)  Ibid.  1652..  4.  —  4ta..,— 
Ungewifs  wie  viele, 

Dispp.  —  noch  gehören  dazu  bis  1655  u.  1656. 

Disp.  de  anima  in  genere.  (Resp.  Nicoiao  A.  Labec- 
chio,  Wermeland.  Sveco.)  Ibid.  1654.  4. 

Disp.  de  sensibus  in  genere  et  in  specie  de  auditu.  ... 
(Hier  sind  109  Disputationen  namhaft  gemacht  worden; 
es  fehlen  ahd  mindestens  noch  63^  da  er  bis  1664  deren 
172  ausgegeben  hatte ,  wie  oben,  schon  bemerkt  ist,^ 

Vergl.  Witte  D.  B.  T.  I.  ad  a.  1686.  u.  T.  II.  p.  140.  - 
Müllers  Samml.  rliss.  Gesch.  IX,  163.  —  Gadeb.  L.  B. 
Th.  1."^.  297.  —'Nord.  Mise.  XV.  547.  —  N.  Nord.  Mise. 
XVIII.  ««5.  —  Somm.  p.  5^50-362. 


Erici  (Magnus). 

Studirte  in  Dorpat  •••      Geb.  zu   Norhöping  am...} 
gest. , 


•  • 


Oratio    ex  aureo  dicto   Joh.  III.  16.:    Sic  Deus  dilexit 
inundum»  desumta,     Dorpati,  1638.     4. 

Vergl.  Somm.  p.  52. 

Ernst  Johann  (von  Biron), 

Herzog  zu  Kurland. 

Ein  Sohn  des  im  April  1733  verstorbenen  iönigUdi- polni- 
schen Kornets  Karl  v,  Biron ^  Erbherrn  auf  Kalnezum 
in  Kurland^  studirte  in  Königsberg ^  war  dann  zuerst  Karrir 
merjunher  der  yerwittweten  Herzogin  Anna  von  Kurland, 
wurde  1730  kaiserlichrussischcr  Oberhammerherr,  Ritter  des 
Sr%  Andreas-Ordens  und  in  d^n  Reichsgrafenstand  erhoben^ 
1735  freyer  Standesherr  zu  Wartenberg  in  Sdüesien^  fl"« 


Ernst  Johann  (v,  Biron).  Erkst  (Joh.  Gottfr.).  52.1 

l3  Junius  1737  zum  Herzoge  von  Kurland  trwäJilt  und  am 
20  März  1739  belehnt^  Regent  des  russischen  Reichs  seit  dem 
17  Oktober  1740,  dieser  Würde  am  j  November  desselben 
Jahres  entsetzt  und  ins  JBlxil  geschickt^  kehrte  in  seine  Herzog- 
thümer  zurück  am  22  Januar  1763,  und  legte  die  Regierung 
nieder  am  25  November  1769.  Geb.  in  Kurland  zu  •  •  •  am 
23  November  169O,  gest.  zu  Mitau  am  28  December  1772« 

Während  seines  Aufenthalts  zu  Jaroslaw  setzte  der  Herzog 
eine  Schutzschrift  für  sich  in  deutscher  Spräche  aufj  die 
zuerst ,  ins  Dänisdie  übersetzt^  in  Peter  von.Haye n's 
NyeEfterrätninger  om  der  rufsiske  Rige  (Kopenhagen^ 
1747«  8.)  Th.  2-  Kap.  13.;  sodann  französisch  y  unter 
dem  Utel:  Motifs  de  la  disgrace  d'Ernest  Jean,  cide- 
vant  Duc  de  Courlande»  in  den  R^üexions  critiques  sur 
divers  sujets  entremel^es  de  ,contes  appropri^s  aux 
moeurs  du  siecle  präsent  par  MnXi-  C.D.S.,  officier  de 
consideration ,  qui  par  degout  s'est  exil^  du  grand 
monde  (ä  Mons»  1757*  8')  S.  179»  und  hieraus  in 
Büschings  Magazin  Th*  9«  S.  38I9  deutsch  aber^  in 
einem  vollständigen  Auszuge  in  den  Nord.  Mise*  VIL  160 
abgedruckt  ist»  Eine  Antwort  auf  diese  Schrift  von  einem 
der  nächsten  Verwandten  des  Feldmarsdialls  Qrafen 
Münnich  findet  man  in  B Uschi ngs.  Magazin  a.  a.O. 
S.  399.  ' 

Sein  Bildnifs  von  Toan  Sokolow.  St.  Petersh.  kl.  Fol.» 
auch  vor  seinem  Leben  von  H  e  in  p  e  1  und  in  der  Europäi- 
schen Fama  in  8* 

Vergl,  Merkwürdiges  Leben  des  Herzogs  Ernst  Johann  von 
Curland  (von  Hempel).  Braunschweig,  auch  Bremen» 
1 74S.  8*  -^  Geschic^hte  Ernst  Johann  von  Biron,  in  verschie- 
denen Briefen  entworfen.  Frankfurt  u.  Leipzig,  1764.  8«  -— 
Kurland  unter  den  Hersögen  (von  K*  W.  Gruse),  im  An- 
hange zu  den  Mitauschen  Taschenkalendem  für  die'  Jahre 
18199  iS^o,  iSsi  u.  i8s9. 

Ernst  (Johann  Gottfried). 

Aus  Hapsal  gebürtig  i  wurde  zu  Göttingen  1797  Dr.  der 
Medlcin. 

Diss.  inaug.  de  Hydrope  ascite«  Gottingae^l797»  20  S,  4* 
J.Band.  60 


1 

522  Erxi«sb£n(H.A«)«  £sb£rg(J.).  Esghenbacr(Ch«£.). 

Erxleben  (Heinrich  Andreas). 

Studirte  auf  dem  Pädagogium,  zu  Hennersdorf  in  der 
Lausitz  und  auf  verschiedenen  Universitäten^  zuletzt  in  Leip- 
zigs kam  dann  nach  Livland^  wurdt  17^5  Kandidat  des 
Ministeriums  9  1779  (ord,  am  24  September)  Pastor  zu 
Ringen  bey  Dorpatj  1784  nach  Kambi  versetzt  ^  und  dankte 
ab  1808.  Geb.  zu  Barby  in  der  Lausitz  am  5  Oktober  1746, 
gest.  J809.' 

*  Lühhikenne  Waniia  Piibli-Ramaty  ehk  Wanna  Testa- 

ment nink  Jummala  Sädusfe  Sönna.  Meije  Tanto-nink 
Werro-Ma  Rahwa  hääs  nink  Jummala  Tiindmisle  kas- 
watamisles  neide  omman  keelen  lühhi  delt  kokkofäetu. 
Dorpat  (1796).  XIV.^u.  231  S.  8.  -Ein  Auszug  aus 
dem  alten  Testament  ip  dorpt-esthnischem  Dialekt.  Unter 
der  Vorrede  und  am  Ende  der  Schrift  steht  sein  Name. 

*  MÖnne  waftfe  Woimolikko  Laulo ,  esüärrälikkult  kot- 

tun ^  ütlinda,  ehk  muidega  koon  ollen  luggeda  nink 
laulda.  Barbi,  1802.  244  S.  8.  Der  iste  Theil  des 
gewöhnlichen  GesangbucJis  der  esthnischen  BrüdergemeinZy 
welchen  er  hey  seinem  Aufenthalte  in  Barby  besorgt  haben 
soll;  d^er  2te  ist  von  Förster  (s.  diesen  Art.^^  Indorpt- 
esthniscliem  Dialekt* 

EsBERG  (Johann). 

Professor  der  Theologie  an  der  Universit'^t  zu  Upsala  um 
den  Anfang  des  vorigen  Jahrhunderts.  Geb.  zu..^^  gest..,. 

Disp.  sistens  auspicia  Christianorum  in  Livonia.  (Resp* 
Ghristiern  Georg.  Notmann,  Rigensi.}  Upsa- 
liae,  1700.     8. 

Verßl.  Gadeb.  L.  B.  Th*  1.  S.  398*  -^  Adelung  z.  Jöcher, 
der  auch  seine  übrigen  Schriften  anzeigt, 

« 

Eschenbach  (Christian  Ehrenfried). 

Dr.  der  Medicin  und  Philosophie  y  kam  1784  nach  Rufs- 
landy  prakticirtt  in  den  Jaliren  1737  bi$  1*739  zu  Dorpat^  und 


Eschenbach  (Ch.  E.).  v.  Eschscholtz  (J.  F.).  523 

svar  Zuletzt  s^it  1766  ordentUdier  JPrcfessor  deYArzeneygelehr' 
sanikeit  und  Stadtphysikus  in  seiner  Vaterstadt.  Geh.  zu 
Rostock  am  21  August  17 12  9  gest.  daselbst  am  23  May 
I788,      .   •  ^  • 

Vergl.  M  e  u  8  e  1  s  Lexik.  Bd.  3.  S.  1 76-1 79 ,  woselbst  seine  sämmt- 
liehen  Sckrifun  angefahrt  sind.  ' 

VON  ESCHSCHOLTZ   (JOHANN  FrIEDRICh). 

Geh  zu  Dprpat  am  1  November  1798,  promovirte  nach 
vollendeten  Studien  daselbst  i8i5  als  Dr,  der  A.  G..  machte  ' 
hierauf  die  von\verstorbenen  Reichskanzler  Grafen  Rum  an- 
zow  im  J.  i8l5  veranstaltete  Entdeckungsreise  auf  der  von 
dem  Kapitän  O.  v.Ko  tzebue  befehligten  Brigg  Rurik  als  Arzt 
und  Naturforscher  mü^  und  entdeckte  in  der  Behringsstrafse 
auf  der  amerikanischen  Küste  Eisberge  ^  die^  von  Erde  und 
Vegetation  bedeckt ,  die  hoheri  Ufer  einer  Bay  bilden ,  welche 
Kotzebue  ihm  zu  Ehren  die  Eschscholtzbay  nannte.  Nach 
seiner  Rückkehr  im  Julius  i8i8,  ward  er  im  December  des 
folgenden  Jahres  als  ausserordentlicher  Professor  der  Medicin 
und  Prosektor  bey  der  dorptschen  Universität  angestellt ;  im 
Juliits  1823  aber  von  diesem  Amte  beurlaubt,  um  mit  Kotze- 
bue  eine  zweyte  Reise  um  die  Welt,  die  in  drey  Jahren  zurück- 
gelegt werden  sollte  und  deren  Hauptzweck  die  Beschützung 
4er  Besitzungen  der  russisch  -  amerikanischen  Handelshom- 
pagnie  an  der  Nordwestküste  Amerika's  war^  als  Oberarzt 
und  Naturforscher  auf  der  Kxiegssloop  Predprijatje  (Unter- 
nehmung) mitzumachen^  wofür  er  sic}i  verpflichtete,  alle  seini 
naturhistorischen  Sammlungen  denen  ß,er  Universität  einzuver- 
leiben. Eine  auf  der  Rückreise  in  der  Nähe  der  Peskadoren 
entdeckte  Koralleninsel  erhielt  seinen  Namen.  Nach  der  Rück- 
kehr trat  er  im  August  1826  sdrie  Funktionen  bey  det  Univer- 
sität wieder  an,  wozu  im  Julius  1822  noch  zoologische  Vor- 

• 

lemngen  neist  der  Direktion  des  zoologischen  Kabinets  ge- 


524  V.  ESCHSCHOLTZ  (JOHAIYN  FRIEI>RICH)f 

kommen  wdrm.  Für  die  letzte  Reise  erhielt  er  als  Belohnung 
den  St,  Wladimir- Orden  der  ^ten  KL  und  eine  jährliche  Pen- 
sion von  800  Rubel  Bho»  Assign.^  nachdem  er  schon  im 
August  1823  zum  Hofrath  befördert  worden  war.  Er  ist 
Mitglied  der  iai$^rL  naturforschenden  Ges^lls^oft  zu  Mosiau, 
der  Leopoldinisch' Karolinischen  Akademie  der  Naturforsdier 
zu  Bonn  und  der  allgemeinen  sdiwwerischeri  Gesellschaft  für 
Naturhunde ;  ßuch  hat  sein jpreund  Adalbert  y»  Chamisiso 
eine  neue  Pflajnzengattung  nach  ihm  Eschscholtzia  Galifor« 
nica  (beschri4ben  in  den  Horis  pt^ysids  Berolineiis. ,  ^d. 
Nees  ab  Esenbqck.  Bonn»  1820.  Fol.)  genannt» 

Diss,  inaug,  de  Hydropum  differentiis.Dorpatiy  1817«  8« 

Ideen  zur  Aneinanderreihung  der  rückgrathlgen  Thiere, 

auf  vergleichende  Anatomie  gegründet.  Ebend.l8i9*  8* 

Entompgraphien.  Iste  Lieferung  mit  2  iUum.  Kupfern* 
Berlin»  1823^  128  S.  gr,  8.»  machen  auch  der  Naturwis- 
senschaftlichen Abhandlungen  aus  Dprpat  (Bjerlin, 
1823*  8*)  taten  Bäs.  2te  Abth,  aus, 

Tres  decades  Coleopterorupi  novae  (1.814);  In  d^n  Me- 
moires  de  TAca^emi^  des  Sciences  k  St.  Petersbourg 
Tom.  VI. 

Naturhistorische  Bemer]pungen;  in  den  N.  inländ.  BIL 
1817-  S.41.  -^  Ueber  dieKovaÜeninseln;  e6en(/.  1818* 

.  S.  298  u,  318, 

.      •  • 

Krankenbericht;  in  O.  v.  Kotzehue'^  Entdeckungs- 
reise in  die  Südsee.  Bd.  IL  S.  161.  -r^  Ueber  die  Ro- 
ralleninseln  (ihre  Entstehung,  Ausbildung  und  Eigen- 
thümlichkeiten)  5  ebend,  Bd.  IIL  S.  I87.  -^  Beschreir 
bung  einer  neuen  Aifengattung,  Presbytis  mitrata, 
(nebst  Abbildung) ;[  ebend.  S.  196.  -^  Naturhi^torische 
und  physiologische  Bemerkungen  über  die  Seeblasen, 
Velellen  und  Porpiten;  ebend.  S.  198.  r—  Beschrei- 
bung neuer  ausländischer  Schmetterlinge  nebst  (color.) 
Abbildungen  (auf  H  Tafeln);  ehend.  S.  201.  -rr  Aer^- 
metrische  Beobachtungen  vom  8  Jul,  1816  bis  13  Ap?il 
1818  5  ebend.  S.  221,  (Uie  von' Vim  auf  dieser  Rdse 
gemeinschaftlich  mit  A.  y.  Chamisso  angestellten  Bt- 
obacktungen  und  Entdeckungen  über  Molbishen  und  StraUr 


V.  ESCHSCHOLTZ  (J.  F.).      V.  ESP^KBERG  (Karl).      5^5 

thiere  sind  pon  dem  letztem  in  zwey  AbJiandlungim : 
De  aniü^alibu«  quibusdam  e  classe  vermium  Lia<p 
naeana,  in  cirqumnavigi(tlQQe  terrae ,  auspicante  Cq*- 
jnit^  Kquianzoff  duce  Ottoiie  de  Kotzebue  annis  ISlö« 
^1816»  181 7>  1818  peracta,  observatis.  Fase.  I.  ^t  II. 
eum  tabb.  aen.  Berol.  1819»  4mai.  bekannt  gemadit 
worden,^ 

Beschreibung  des  Innern  Soelets  einiger  Insecten  aus  ver- 
schiedenen Ordnungen  (mit  o  Umrifs-  und  2  getusch-* 
ten  Tafeln);  in  P anders  Beytr.  zur  Naturkunde. 
Bd.  I.  S.  24-49*  —  Ueber  die  Bildung  der  recliten 
Herzkammer,  ihr  Verhalten  zur  linken ,  und  ihr  Ver* 
schwinden  bey  den  kaltblütigen  Thieren;  ebeft^ 
S*  148-162-  —  Zusätze  zu  der  Naturgeschichte  des 
Ohrwurms;  ebend.  S.  153.  (1820.) 

Species  noyae  Insectorum ;  Animalia  tetracera  et  myria<- 
poda  exotica;  Descriptio  novae  Astacorum  speciei  ros- 
sioae;  in  den  Memoires  de  la  Societ6  imp.  des  Natura** 
listes  k  Moscou.  T.  VI.  (1823.) 

]ßericht  über  die  zoologische  Ausbeute  während  der  Reise 
Ton  KroUstadt  bis  St.  Peter  und  Faul;  in  O.ken»  Isi« 
1825.  Hefte.  S.733-747<. 

VON  E^PENBERG  (Karl). 

Erhielt  seine  Erziehung  und  Bildung  auf  dem  Gymna^ 
sium  zu  Revalf  bezog  eine  auswärtige  Universität  ^  vqn  wo 
er  nach  ein  Paar  JaJiren  zurückkeJirte^  und  in  seinem  Vater- 
lande Hofmeisterstellen  bekleidete.  Etwa  um  ijgo  ging  er 
nach  Jßrldngen^  studirte  dort  Medicin^  wurde  1796  Doktor 
derselben  y  praiticirti  hierauf  in  Esthlßnd  ^  nßhm  iio2 
den  erhaltenen  Ruf  als  Arzt  auf  deni  Schiffe  Nadeshda  an^ 
und  machte  niit  Kapitän  Krusenstern  die  Reise  um  die 
Welt.  Bey  seinir  Rückkehr  1S06, wurden  seine  vom  Chef  'der 
Expedition  und  allen  Mitgefährten  laut  gepriesene  Verdienste 
um  die  Schiffsmannschaft  auf  dieser  Reise  mit  dem  HofratJis- 
titel  und  einem  Jäbrgelde  von  1000  Rubel  vom  Kaiser 
Alexander  belohnt,  und  er  liefs  sich  numnehr  als  prakti- 


.  I 

526      V.  ESP£NB£RG.      ESPINGB.      V.  ES8£N  (A.  !.)• 

Bcjur  Arzt  in  Reval  nieder.  Anfälle  von  SAlagflUssenf  mhl, 
mit  herbe^igeführt  durch  den  Schmerz  übet  den  unslückUchen 
Tod  Kotzebue^s^  mit  dem  er  innig  verbunden  war,^  ztr» 
störten  seine  Gesundheit  und  lähmten  seine  Thätigkdt,  £r 
hoßte  von  der  Landlujt  Wiederherstellung;  aber  der  -Tod 
ereilte  ihn  auf  einem  Spaziergange.  Sein  jüngerer  Freund 
Otto  V,  Kotzebue  hat  ihm  auf  seiner  Reise  um  ät 
Welt  ein  bleibendes  Denkmal  gestiftet^  indem  er  ein  Vor- 
gebirge in  der  Bay  der  guten  Hoffnung  unter  66®  3l' 
nördlicher  Breite  und  164®  45'  westlicher  Länge  von  Green- 
4^1  y  Kup  JSspenberg  nannte.  Geb.  auf  dem  GuteHöbbtt 
in  Wierland  am  i5  August  1761 ,  gest*  auf  dem  Gute  Hukas 
m  Südjerwen^am  ig  Julius  1822* 

Diss.  inaug.  de  febris  Mercurialis  efficacia  in  sananda  lue 
venerea  dubia.     Erlangae,  1796.     60  S.  8. 

Nachrichten  über  den  Gesundheitszustand  der*Maiin- 
Schaft  auf  der  Nadeshda,    -während  der  Keise  um  die 

Welt  in   den   Jahren   1803,   1804,   1805   u.   1806;   '« 
Krusensterns  Reise  um  die  Welt,  (St«  Petersburg} 

1810»  40  Th,  IIL  S,  184-232, 

EspiNGH  (Petrus  Magni). 

Studirte  in  Dorpat  um  1643.  Geb^  in  Westgothland 
zti  • .  • ,  gest.  •  •  • 

Oratio  de  vera  Dei  ecclesia.  Dorpati,  1643«  4* 

Ver^l*  S  o  ift  m,  p.  58» 

VON  Essen  (Andreas  Immanuel). 

Sohn  von -Immanuel  Jüstus. 

Studirte  zu  Götdngen^  machte' eine  Rase  durch  Deutsch- 
land^ Frankreich  und  England^  wurde  bald  nach  seiner  Rück- 
kunft in  der  Kanzelley  des  rigaschen  Raths  angestellt  und  war 
zuletzt  Rathsherr.  Geb.  zu  üiga  lyS?,  g^st^  am  igAugitöt 
i8i5i 


V« Ess£N (Akb. Imm.).   (Frisör,).  (Imh.Just.).    527 

*  Als  Abschieds-Wort;    gesprochen    am    Sarge    meiner 

Schwägerin    Anna    Dorothea    von    Essen ,    geb.    von 
Meyer.     Riga  (1812)-     2  Bll.  8. 

*  Worte  des  Herzens  9  zur  Erinnerung  und  Beherzigung 

gesprochen  den  31  Januar  1813  am  Sarge  unsers  Bru- 
ders Paul  Melchior  Edler  von  Essön.    Biga.    2  Bll.  8« 

Bede  über  die  sich  immer  mehr  entdbckende  Natur;  in 

.  G.  Schlegels  Redehandlung  von  1773  S.  75-84.   — 

Die  Herrschaft  in   den  Händen  eines  Tyrann&n  und 

eines  guten  Regenten,  ]ßoetisch  ges.childert;  übende  1774* 

S.  23-32. 

Ver^I*  Rig.  StadtblK  1815  S.  «89  u.  390. 

ff 

VON  Essen  (FaiEDRiCH).. 

Gebildet  durch  Privatunterricht^  bezog  er  18 II  die  XJnu 
^ersität  Dorpat  und  widmete  sich  auf  derselben  in  den  ersten 
Jahren  dem  »Studium  der  Rechte,  später  aber  dem  der  Staats- 
Wissenschaften»  Geb.  zu  Werro  am  1  Junius  1795,  gest. 
daselbst  am  29  May  18 15. 

Abrifs  des  russischen  peinlichen  Rechts.  Ister.  Th.  All-* 
gemeine  Grundsätze  des  peinlichen  Rechts.  Verfafst 
von  Joh.  Neumann.  Aus  dem  Russischen  übersetzt  von 
Friedr.  von  Essen.  Herausgegeben  mit  Anmerkungen 
vom  Verfasser.    ^Dorpat.,  1814*     87  S.  8* 

VON  Essen  (Immanuel  Justus). 

.    Vater  von  Andreas  Immanuel. 

Studirte  in  Jena  seit  1739,  hqm  1741  nach  Ijivland,  ward 
1743  {ord.  am  24  November)^  Pastor  zu  Pernigd^  Adia- 
münde  und  St.  PetershapeÜ  am  Seestrande  in  Livland,  ^744 
Pastor  auf  den  Patrimonialgütern  der  Stadt  Riga  Holmhof 
und  Pinhenhof^  1746  Diakonus  an  der  Domkirche  zu  Riga^ 
1755  Archidiakonus  an  der  PetersUrche,  und  1759  Pastor  zu 
St.  Petrif  Oberpastor  des  rigaschen  Ministeriums^  erster  Sey- 


528  v«Ess£N  (Immakusl  JuSTUS). 

sitzer  im  Stadtkonsistorium'  und  ScholarcK  JSm  gelehrter  und 
ßon  die  rigaschen  Kirchenanstalten  sehr  verdienter  Mann,  Geh, 
zu  Schwerin  in  Meklenburg  am  17  November  1719,  gest.  am 
20  November  1780, 

Gedächtnifsrede  zum  Andenken  Ihro  ExcelL  des  Hrn. 
Generallieutenants  und  Ritters  Freyherrn  Balthasar 
von  Campenhausen  9  eines,  grossen  Wohlthäters  der 
Armen  etq.  Riga,  1758  (mc/it  1748).  42  S.  Fol.,  auch 
8  unpag.  u»  42  S.  4* 

Kurzgefafster  Unterrict^t  in  den  Hauptstücken  der  christ- 
lichen^Lehre.  Ebend.  1759-  8#>  der  iste  T heil  des  gleich 
folgenden  Buchs.  Ins  Lettische  übersetzt  von  Christian 
Ravensb,erg  (s.  dess,  ArtJ). 

Christliche  Catechismusühung ,  wie  dieselbe  9  nach  An- 
weisung des  kleinen  Catechismi  Dr.  Lutheri,  in  den 
Schulen  der  Kaiserl.  Stadt  Riga  mit  der  Jugend  vorzu- 
nehmen ist«  Bey  dieser  neuen  Ausgabe  stark  vermeh- 
3ret  und  zum  Gebrauch  der  Jugend  eingerichtet.  Ebend. 
1760-  1%  unpag.  Bogg.  u.  296  S.  8.»  eine  Umarbeitung 
des  Katechismus  von  J.  Brever,  dessen  Vorrede  bef- 
behalten  und  dessen  Bildnifs  vorgesetzt  ist,  — -  Neue  Aufl. 
Ebend.  1781.  8. 

Kachruf  der  Wahrheit  und  Dankbarkeit»  bey  der  Beer- 
digung des  Burgermeisters  Adam  Heinrich  Schwartz 
am  21  Julius  1762.  Ebend«  20  S.  4.»  wieder  abgedruckt. 
Ebend.  17dl.  19  S.  4.»  auch  in  Dingelstädts  Nord. 
Casualbibl.  I.   141-156. 

Die  gnädige  Vorsorge  Gottes  für  das  Wohl  einer  Stadt 
durch  Verleihung  eines  guten  Regiments.  Am  Einwei' 
hungstage  des  neuen  nathhauses  der  Kaiserl.  Stadt 
Riga  9  aus  Jes*  1,  26*  in.  einer  dazu  besonders  angeord- 
neten Predigt  vorgetragen.  Riga>  1765.  31  S.  4. 

Kirchen  als  heilige  Stätten  9  Gotteshäuser  und  Pforten 
des  Himmels,  bey  Einweihung  der  neuen  Katharinen- 
kirche   zu  Bickern  den  1   Oct.  1766   vorgestellt  und 

,  nebst  einer  kurzen  Nachricht  von  dieser  Gemeine^  auf 
Verlangen  im  Druck  dargeleget.  Ebend.  40  S.  4. 

•Hiob  Orton*s  drey  Reden  von  der  Ewigkeit,  und  von 
der  Wichtigkeit  und  Von  den  Vortheilen  des  Hin- 
schauens  auf  das  Ewige;  aus  dem  Englischen  übersetzt 

Sbend;i768.  8« 


V.  EssET^  (Immanuez.  JusTt^).  529 

/ 

Klage  und  Trost  bey  dem  Grabe  der  Frau  Rittmeisterin 
Cath.  Elisab.  Niemann,  geb.  von  Olderoggi  den  1 1  Sept. 
1768.  Mitau.   10  S.  4-    (Ohne  des  Verf.  Wissen  gedruckt.) 

Theologische  Abhandlung:  Ob  Gott  mit  denen,  die  ohne 
Busse  und  Glauben  sterben ,  noch  in  jener  Welt  ein 
ander  Auskommen  habe  ,^  dafs  sie  auch  noch  selig  -wür- 
den? in  den  gelehrten  Beytr.  zu  den  Rig.  Anzeigen 
1763-  S- 185-204. 

Rede  im  Namen  der  gesammten  zum  Stadtgebiete  gehö-^ 
rigen  Geistlichkeit;  in  der  Umständlichen  Nachricht 
der  allerhöchsten  Reise  -—  —  Catharina  IL  — -  — >  von 

.  St.  Petersburg  durch  Liefland  bis  Riga  und  auch  wie- 
derum zurück.  IL  Th.  (Riga,  1764-  4.)  S.  50. 

Obrigkeiten  als  die  Stützen  des  gemeinen  Wesens,  bey 
dem  Grabe  des  Hrn.  Gotthard  v.  Vegesaok;  in  dem 
Ehrengedächtnifs  den  unvergelslichen  Verdiensten  des 
-weil.  Magnifici  und  Hochwohlgeb.  Hrn.  Gotth.  v.  Ve— 
gesack,  ältesten  und  wortführenden  Bürgermeisters 
tron  Riga,  von  der  Wahrheit  und  Dankbarkeit  gewid- 
met;   (Riga,  1764.  4.)  S.  1-11. 

Ein  Brief  über  die  Liven  in  Salis;  in  Schlözers  Bei- 
lagen zmn  neuveränderten  Rufsland.  IL'  374-380. 

Predigten,  besonders  eine  auf  die  Krönung  der  Kaiserin 
Katharina  IL  1762;  in  L  M.  Göz'ens  Kanzelreden, 
letztere  Th.  X.  S.  l  u.  ff. 

Beyträge  zu  Gadebusch's  Livl.  Bibliothek. 

Besorgte  die  Herausgabe  des  Handbuchs  für  die  Kirchen 
der  Stadt  Riga,  zum  bequemern  Gebrauch  dem  Druck 
übergeben.     Riga,  1760.     240  S.  8* 

Entwarf  die  Statuten  der  auf  seinen  Betrieb  gestifteten  riga- 
s^hen  Stadt prediger^  Wittwenkasse^  welche  späterhin  gedruckt 
wurden,  unter  der  ^Uebersdirift :  Eines  Ehrwürdigen  Mi- 
nisterii  Stiftung  für  Prediger- Wittwen,  vom  20  Dec. 

1765.    Riga,  1807.    20  S.  8. 
Lange  nach  seinem  Tode  erschienen:   Auszüge  aus  seinem 
Tagebuche;'  in  den  Rig.  StadtbU.  1825.  Sl57-  163-166. 
170-174.   180-182. 

S^in  Bildnifs,  von  J.  C.  G.  Fritzsch  nach  J.  G.  Becker  in S* 
1763,  vor  Göz'ens  Kanzelreden  Th.  X. 

Vergl*  Wolfrath's  Charakteristik  edler  und  würdiger  Menschen. 
I.  S.  10a  ff.  —  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  998-300.  —  Berg- 
manns Gesch.  der  Rig.  Stadtkirch.  I.  53.  "^  Meuscis 
Lexik.  III.  189-  —  Riß.  Stadtblj.  i854«  S.  37o- 

/.  Band.  *  61    ' 


53o    EüCAEinuß  (AüGüST.).    Eükeliüs  (Gunno  And.). 

EUCAEDIUS   (Atj(JUSTINUs)* 

SoU  von  dem  Herzoge  Albrecht  in  Preussen  WoMthaten 
genossen  haben ;  vielleicht  als  er  in  Königsberg  studirte.  Geb. 
in  Livland  zu\  •  • ,  gest. , .  • 

Aulaeum  Dunaiduni}  continens  seriem  ac  successiones 
Archiepiscoporuxn  Rigensium  in  Livonia,  scriptum  ad 
Reverendissimum  ac  Illustrissimuxn  Principem  ac  Do- 
xninum»  Dlnum  Sigismundum  Augustum,  Archiepisco- 
pumKigehsem  designatum,  DücemMegapolensem,  Prin- 
cipem Vandalorum,  Comitem  Suprinaeum  ac  Stargatio- 
rum  Dominum  etc.  ab  Augustino  Eucaedio  Livonio. 
Witebergae,  1564-  8«  (Sehr  selten,')  Wieder  abgedrudi 
von  Gust.  Bergmann,  Ruyni  1794.  4  Bogg.  8-  Dieiser 
Abdruck  soll  nur  in  14  Exeniplaren  veranstaltet  worätn 
seyn;  es  sind  ihm  angehängt  die  Unterschriften  unter  den 
auf  dem  Schlosse  Ronneburg  befindlich  gewesenen  Bildms- 
sen  der  rigaschen  Erzbischöfe  aus  C5hytraei  Ghronicon. 

Handschriftlich  in  der  kaiserU  Bibliothek  zu   Wien: 

Vitae  octo  Imperatorum. 
Descriptig  Danubii. 

Verg/.  Jöcher,  wo  er  unrichtig  Euc ad ius  heifst,  —  Gadeb. 
Abb.  S.  16.  —  Dess.  L,  B.  Tb.  a.  5.300-307. 

■  I 

EuRELius  (GuNNO  Andersson),  geadelt 
unter  dem  Namen  ^Dalstjeri^a. 

Mag.  der  Phil.f  wurde  1681  als  Landmesser  nach  Livknd 
geschickt  und  nahm  nach  Vollendung  des  erhaltenen  Auftrages 
l685  seinen  Abschied^  besuchte  ausländische  hohe  Sdiulen,  dis- 
putirte  in  Leipzigs  leJinte  einen  Ruf  ah  Professor  der  PhHoso- 
phie  aby  wurde  im  J,  i6go  als 'Inspektor  der  Landmesseren  in 
Schweden  y  1699  als  Direktor  derselben  angestellt  ^  ijoimi^ 
verändertem  Namen  geadelt  y  schrieb  sich  seitdem  Herr  auf 
JDarzow  (welches  Gut  auf  der  Insel  Rügen  liegt) y  undfvar 
zuletzt  Oberdirektor  der  Landmesser ey.  Geb*  im  TMllandi 
auf  der  Pfarre  Oehrs  i658,  gest»  1709. 


EuRSLius  (GüNMO  Andsrsson).    Evbnius  (Si£GM,).   53 1 

HXsxrpw,  diss^rt^tioue  Ustorico- physich«  (Resp*  An- 
drea Eurelio^  fratre.  Lipsiae,  1687*  3  Bogg.  4* 

Panegyricus  auf  das  Ableben  des  KönigL  Kaths,  Grafen 
£richLindskiöld.  Stockholm^  1690«  Fol.,  in  lateinischen 
Versen» 

Kunga  fkald.  Stettin,  1697.  Fol.  Ein  Gedicht  auf  den 
Tod'Königs  Ka  r  l  XJ.  Auch  abgedruckt  in  des  Lagmatins 
Carl  Carlsson  gesammelten  Gedichten.  Ister  Th« 
(Stockh.  1737.  4.) 

Groetha  Kempe  wisa,  om  Konungen  a  her  Feder.  Stockh« 
1701.  4.     Auch  in  der  eben  angeführten  Sammlung. 

Latium  in  Livonia. . . .,  (S.  Hermelin  de  orig.  Livjon.  p.  47. 
VidkicJit  ist  damit  die  oben  angeführte  Diss.  hist.  phys. 
genteint,^ 

lAne  schwedische  TJehersetzung  von  Guarini's  Pastoi^  £do. 
Stettin ...    8.  ' 

Geographische  Karten  von  Livland,  Esthland,  Inger- 
mannland,  Pommern^  Hügen  und  Z-wey brücken ,  un- 
S^wifs^  ob  blofs  gezeichnet  oder  auch  in  Kupfer  gestodien, 

Vergl.  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  310.  —  N.  ISord.  Mise.  XYIIL 
99/.,  nach  Stiernmanns  schwed.  Adelsmatr.  S.  1466.  — 
Dess.  Verz,  der  Bücher«  —  Gezelii  biograj^h.  J^exik.  I. 
ai6.  , 

EvENius  (Siegmund). 

Studirte  zu  Wittenberg  und  ward  dort  161 1  Magister  und 
Adjunkt  der  philosophischen  Fakultät^  nach  zwey  Jahren  Rek- 
tor zu  Halle  j  bald  darauf  dasselbe  zu  Magdeburgs  wo  er  und 
der  dortige  Pastor  zu  St.  Jakob ,  J olu  CotziburiuSy  rhit 
dem  Pastor  zu  St,  Johann  ^  Andreas  Cr  am  er  ^  in  einen 
weitläuftigen  gelehrten  Streit  gerietheru  ßey  der  Eroberung 
Magdeburgs  durch  Tilly  erkaufte  er  sein  und  seiner  Frauen 
Leben  mit  Geld  und  ging  darauf  an  das  i63i  von  Gustav 
Adolph  gestiftete  Gymnasium  zu  Fieval  als  erster  Rektor^ 
^pektor  und  Prof  der  Tlieologie^  verwaltete  Jedoch  seine  Aem- 
ter  dort  nictü  lange  ^  sondern  begab  sidi  wieder  nach  Deutsch- 
^(ind^  erst  nach  Halberstadt  y  dann  i633  nadi  Regensbürg 


> 


53a  BvENius  (Siegmünd). 

ah  Rektor  des  dasigen  Gymnasiums.  J^adt  mandierlef  Ver- 
änderungen erhielt  er  endlich  von  Herzog  Ernst  dem  From- 
m,en  die  Stelle  eines  sachsefi-weimarschen  Kirdien-  und  Sdiiil- 
rathes,  JEr  veranlafste  hauptsUchlidi  die  Ausgabe  der  weimar- 
sdien  Bibel  und  arbeitete  fleifsig  daran  durdi  Revidiren^  Berich- 
tigung der  Paralklsiellen  und  Regulirung  der  Summarient  soll 
aber  keine  Anmerkungen  über  irgend  einen  Theil  derselben  ger 
madtt  haben;  was  man  unter  andern  auch  in  Heumanns 
Schediasma  de  libris  anonymis  et  pseudonymis  bestä- 
tigt ßndet^  wo  S.  i85  ff,  ein  „Verzeichmfs  derer  Perso- 
nen, so  das  vorhabende  Bibelwerk  auszuarbeiten  auf  sich 
genommen  haben"  geliefert  wird^  worin  aber  Evenius 
Namen  nicht  vorkommt.  Die  Anmerkungen  zum  Zepbanias, 
Haggai,  Zachärias  und  Malachras,  die  ihm  Jö eher  zu- 
schreibt ,  werden  von  Heumann  dem  Pfarrer  Wallen- 
berg  und^  dem  M.  Walter  in  Erfurt  bey gelegt.  Geb.zu 
Nauen  in  der  Mark  Brandenburg  am...^  gest.  zu  Weimar 
im  September  i63g. 

Ethica  .  • .  iri  27  Disputationen, 
Anthropologia  ...  in  ig  Abhandlungen* 
Samaritanismus  bergio-calviniauo-sacramentarius 
Methodus  linguaruxn  et  artium 
Janua  Hebraismi  et  Graecismi 
Oratio  de  contemtu  scholarum 

Dissertatiuncula  cJLe  seriplis  anonymis  et  pseudonymis  ia 
causa  religionis»  a  progressu  coercendis.  Halae,  1616« 
Wieder  auf  gelegt :  Lipsiae,  1715.  8. 

Palma  secularis  lutherano-.evangelica^  pressa  haud  op- 
pressa.     Halae,  1618-     4. 

Aphorismorum  saprorum  decas  prima,,  ea  inprimis  com- 
plectens,  c[uae  naturam  theologiae  in  genere  concer- 
nuBt.  ... 

Enodatio  quaestionis  de.habitu  theologico  •-. .  (^In  deut- 
scher Sprache,^ 

Christliche  Betraurung  der  fast  seltsamen  Verwirrung 
M«  Andr.  Cramers. 


. .  • 


• . . 


*  • « 


. . 


• .  • 


\ 

I 

EvjsKiüs  (Siegmuhd).    Eversmann  (Eduarb),    533  ^ 

Wiederhohlter  nichtiger  Umsehweif  M.  Gram^rs.  •  • . 

Christlicher  Prohstein  der  specialen  Declaration  M.  Andr« 
Gram  er  s.  . .  • 

Cramerus  prostratus ,  coram  ecclesia  convictus  et  miser-» 
rime  confusus.  .... 

Christianamm  Scholarum  unicum  necessarium  d.  i« 
grundliche  Demonstration  9  dals.  in  nnd  hey  christ«- 
liehen  Schulen  und  Information  der  Jugend  die! 
Pflanzung  der  Gottesfurcht  die  fürnehmste  Sorge 
und  Uebung  seyn  müsse.  Magdeburg,  1630«  ••• 
Wieder  aufgelegt:  Regensburg,  1634«  4* 

Besenheiden tliche  Erörterung  der  jetzigen  Zeit  sehet 
nöthigen  und  wichtigen  Frage :  wie  und  durch  wen 
der  bedrängten  Kirche  gründlich  zu  rathen  und  zu 
helfen,  dals  sie  in  erwünschten  Wohlstand  verbracht 
werde.  Nürnberg,  1634-  4-  —  Auch  mit  dem  Titel: 
Missive ,  wie  der  Kirche  Gottes  u.  s.  w. 

Spiegel  des  innersten  Verderbens.  Lüneburg,  1640*  4« -— 
Neue  Auflage  unter  dem  Titel:  Dreytausehd  Klagen  über 
das  verdorbene  Ghristenthum.  Mit  unterschiedenen 
andern  dergleichen  Schriften  (Dr.  Speners).  Quedlin- 
burg, 1690.  .*. 
Verßi,  Jochen  -<^  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  $,  307-310« 

E VERSMANN   (EdUARD).  • 

Geh.  in  Deutschland  zu  r.  •  kam ,  nachdem  er  bereits 
Dr.  der  Phil  war,  nach  Rußland^  wo  sein  Vater  Direktor 
der  Gewehrfabrike  zu  Slatoust  am  Ural  ist^  erhielt  1816  zu 
Dorpat  die  medicinische  Doktorwürde^  hielt  sich  einige  j^eit 
im  südwestlichen  Sibirien  auf  und  etlernte  die  tatarische  Spra» 
che  in  der  Absicht ,  mit  einer,  von  der  sibirischen  Granze 
kommenden  Karawane  eine  Reise  nach  Mittelasien  anzutreten, 
schJofs  sich  aber  an  die  im  Herbst  1820  naih  Buchara  abge- 
fertigte Gesandtschaft  als  Kaufmann  öh,  war  ^  nach  einem 
dreymonatlichen  Aufenthalt  in  Buchara,  im  -Begriffe  mit 
einer  Karawane  nack  Kaschkar  abzureisen,  als  er  erfuhr,  dafs 
der  bucharische  Chan  ihn  für  tinen  Spion  halte  und  auf  dem 
^^^gt  ermorden  zu  lassen^  die  Alf  sieht  hd^e^  sah  sich  dahir 


534   EvbrsmAkitCE.)-   EvBRTH  (J.  W.  R.).  (P.G.G.). 

genöthigt,  mit  der  GesandtscKaft  zurückzuithrmf  und  ist 
jetzt  praktischer  Arzt  in  Ofenburg  ^  auch  Mitglied  der  natur- 
forschenden  GeseUsdiaft  zu  Moskau^ 

Diss.  inaug.  med«  de  systemate  gaz^liorum  et  cerebral!. 
Dorpati,  1816.     31  S.  8. 

Reise  von  Orenburg  nach  Buchara.  Nebst  einem  Wort- 
verzeichnisse aus  der  Afganischen  Sprache  ^  begleitet 
von  einem  natuthistorischen  Anhange  und  einer  Var- 
rede  von  Dr.  H.  Lichtenstein.  Mit  2  Kupfern  und  dem 
Plane  von  Buchara,  Berlin,  1823.  VIII,  150  u.  35  S. 
gr.  4'  —  im  Auszuge  in  den  Wichtigsten  neuern  Land- 
und  Seereisen  für  die  Jugend  und  andere  Leser  bearbei- 
tet von  W.  Harnisch.  Bd.a.  (Leipz.  1825.  8.)  S.  1-36- 

EvERTH  (Jakob  Wilhelm  Reinhold). 

^Bruder  des  nachfolgenden. 

Geb.  zu  Koddafer  in  JLivland  am  ii  May  17  75,  wurde 
auf  der  Schuh  zuJDorpat  und  der  Universität  Jena  gebildet 
und  1804  (ord.  am  i3  Junius)  Pastor  zu  Koddafer. 

Laul  römo  ülle  (^esthn.  Uebersetzung.  vSh  Schillers  Lied 
an  die  Freude);  in  Rosenplänters  Beitr.  zur  gen* 
Kenntn.  d.  esthn.  Sprache.  II,  120-125.  —  Vier  ehst- 
nische  Lieder  aus  der  Kochtelschen  Gegend;  ebend.  III. 
104-106.  —  Ehstnische  Sprichwörter;  ebend,  III.  112. — 
Beitrag  zu  Hupeis  ehstnischem  Wörterbuche;  ebend, 
V.  52-66.  —  Drei  (ins  Ehstnische  übersetzte^  Lieder  aus 
der  Sammlung  alter  und  neuer  geistlicher  Lieder.  Riga, 
1810;  ebend.  VI.  104-104.  —  Ein  geistliches  Lied; 
ebmd.  IX.  151-153.  — "  Poesien  der  Ehsten;  ebend. 
XVn.  119-128. 


/ 


Everth  (Paul  Gottlh^b  Georg). 

Bruder  des  vorhergeheniden. 

Geb.  zu  Koddafer  am  12  Februar  17721  studirte  zu  Jena 
und  Göttingen  und  wurde  Pastor  zu  MariMn  Magdaltnui  bey 
JMn-pat  1797  {ord^  am  22  März), 


EvEÄTH  (P.  G,  G.).    V.  Ewers  (!•  P.  G.).       535 

Beytrag  zu  Hupeis  ehstnischem  Wörterbuche ;  in  R  o  8  e  n  ^^ 
plänters  Beitr«  zur  gen«  Keuntn.  d.  ehstu.  Sprache« 
XVI.  95-100. 

Bericht  der  Hilfsbibelgesellschaft  zu  Marien  Magdalenen 
für  1818;  in  dem  Sechsten  Generalbericht  der  Dorpt- 
schen  Abtheilung  der  rus».  Bibel-Gesellschaft  ^Dorpaf^ 
1819.  8-)  'S.  62-65. 


VON  Ewers  (Johann  Philipp  Gustav). 

Geb,  am  4  Julius  n.  St*  1781  zuAmelunxen^  einem  Dorf e 
im  3istfium  Corvey  an  der  Weser  (in  der  jetzigen  Provinz 
Westphalen  des  Königreichs  Preussen)^  wo  sein  Vater  ein 
begüterter  und  gebildeter  Lqndmann  war*  Schon  fruit  zeigten 
sicli  in  dem'Knaben  hervorstediende  Anlagen ^  so  dafs  ihn  der 
Prediger^ des  Dorfes,  Namens  Schnorr^  in-  Vnterri(;ht 
nahm  und  nach  drey  Jahren  dahin  brachte,  dafs  tr  1796  die 
Klosterschule  zu  Holzminden  im  Braunschweigsdien  btuiehen 
konnte.  Er  hatte  sich  am  meisten  mit  Sprachen,  besojiders 
mit  dem  Griechischen,  Lateinischen  und  Spanisdien  beschäf 
tigt;  und  ging  1799  nach  Göttingen,  um  Gottesgelehrtheit 
zu  Studiren,  Mit  angestrengtem  Fleifse  widmete  er  sich  hier 
besonders  der  historischen  Theologie  und  Patristik,  angezo- 
gen durch  des  altern  Planks^  gründliche  Vorträge.  Sdn 
J&ifer  war  so  grofs,  dafs  er  schnell,  olf,ne  mündliche  Unter- 
Weisung,  die  dänische  Sprache  lernte,  um  des  kopenhagenschen 
Bisdiofs  Munter  Handbuch  der  ältesten  christlichen  Dog- 
mengeschichte  zu  lesen,  welches  damals  erschien  und  von  ihm 
in  deutscher  üebersetzung  herausgegeben  wurdt.  Durdi  diese 
Michtung  seiner  Ihätigkeit  verlor  er  aber  die  Neigung  für  die 
praktische  Theologie,  und  kam,  veranlafst  durch  seinen  Freund 
Friedrich  Rühs,  der  sich  in  einem  ähnlichen  Falle  befun- 
den  hatte,  zu  dem'  Entschlüsse,  den  Aussichten  zum  Prediger- 

m 

Stande  gänzlich  zu  entsagen  und  sich  ausschliefslich  den  Staats- 
Wissenschaften  zu  widmen ^  worin  ihn  auch  Karl  VilUrs 


536  V.  Ewers  (Johann  Phtmpp  Gustay)«. 

itstärhe^  der  ihm  wäJirerid  seines  wiederholten  Aufentlmlts  in 
Göhingen  freundschaftliche  Theilnahme  schenkte.  Die  gleiche 
'Beschäftigung  ^nüpfte  ihn    noch  fester  an  Rühs;    dodi^ 
tvährend  bey  diesem  Schlözer,  gewann  bey  Eivers  He e - 
ren  mehr  Einflufs  auf  die  Studien.     Schriftlich  und  später^ 
besonders  in  der  Kritik  der  nordischen  Geschidite^  wurde  auch 
Schlözer  sein  Lehrer,     Am  Ende   des  ^ten  Jahres  seines 
Aufenthalts  zu  Göttingen  madite  ihm  Meiners  denjinnag^ 
eine  Hauslehrer  stelle  bey  dem  holländischen  Gouverneur  des 
Vorgebirges  der  guten  Hoffnung  f.   General  Janssen,   zu 
übernehmen;  er  lehnte  ihn  aber  ab,  so  wie  den  Wunsch  VH- 
lers^  in  derselben  Eigenschaf  t  zur  Frau  v.  Stael  nach  Paris 
zu  gellen^   und  nahm  auf  Schlözers  Rath^die  Einladung 
zum  Landrath   v/  Richter   auf  Waimel  in  lAvland  an, 
Jäier  traf  er  im  Sommer  1 8o3  ein  und  erfreute  sidi  in  dieser 
edlen  Familie  eines  glücklichen  Daseyns ,  in  seinen  MussestuU' 
den  diA  historischen  Studien  fortsetzend^  wozu  ihm  die  durdi 
Dorpats  Nähe  von  Waimel  (^O'Werst)  erleichterte  Benutzung 
der  Universitätsbibliothek  sehr  beförderlich  war.     Die  Frudit 
seines  Fleifses  war  die  Schrift  „Ueber  den-Ursprung  des 
russischen  Staats/^  welche  ihm  Lehrbergs  und  Krugs 
genauere  Bekanntschaft  erwarb^    auf  deren    Vorschlag  die 
iaiserh  Akadenue  der  Wissenschaften  zu  St.  Petersburg  ihn 
1809  zu  ihrem  Korrespondenten  ernannte.    Im  J.  i8q8  ^«5/«- 
tete  er  seine  Zöglinge  nach  Moskau^    wo   er   Karamsim 
lehrreichen  Umgang  genofs  und  unter  'dessen  Beyhülfe  die  aitt 
russisdie  GescfUchte  noch  genauer  studirte*  .  Nach  der  Kücl 
kehr  ins  Vaterhaus  begaben  sioh  seine  Zöglinge  nach  Deutsch- 
landf   wohin  er  ihnen  im  nächsten  Frühjahre  zu  folgen  ^^ 
dachte;  da  erwählte  ihn  die  Universität  Dorpat  zum  ordent- 
lichen Professor  der  Geographie  ^    Statistik   und  Geschichtt 
Bufslands.'  Er  nahm  den  Ruf  an  und  begann  sein  Lehramt 
im  Januar  18 10,  neben  wetdtem  ihm  18 13  die  Direktion  alhr 
dorptschen  Schulen  übertragen  wurde  ^  die  er,  aucli  bis  zu^ 


^v*EwBRS  (Johann  Philipp  Gü$TAv)*  53  7 

Noverriber  18 14  virwaltete.  Als  er  18 1 6  einen  Ruf  als  ord&iu 
Uclier  Proß  der  Staatswirilischaft  an  die  königL  Universität  tu 
Berlin  erhielt^  gab  man  ihm^  bevor  noch  die  ökonomische  Lage 
dir  dorptschen  Professoren  verbessert  war^  audi  den  erledig- 
ten Lehrstuhl  der  allgemeinen  Geographie ,  Statistik  und  Ge- 
schichte mit  voller  Besoldung^  auf  welche- er  jedoch  verziditete^ 
sobald  der  neue  Etat  eingetreten  war.      In  demselben  Jahre 
ward  er  zum  Prorektor  in  der   Untersuchungssache  wegen 
widergesetzlicher  Doktorpromotionen  der  Juristenfakultät  er- 
wdhlt;   und  seft  18 18  traf  ihn  unausgesetzt  die  Wahl  zum 
Rektor  der  Universität.     Im  J.  1826  ging  er  als  ordentlicher 
Professor  des  positiven  Staats  -  und  Völkerrechts  und  der  Po- 
Mk  zur  juristischen  Fakultät  derselben  über  und  wurde  auch 
Präsident  der  neu  errichteten  dasigen  Censurkomite.    Nach' 
dm  er  schon  18 19  Ritter  des  St.  4nnen-0rdens  der  2ten  KU 
gmorden    und    zum    Kollegi^nrath    trnannt    war,     erhielt 
^r  1820  die  brillantenen  Insignien  jenes  Ordens ,    1822  den 
Rang  eines  Staatsraths,    i823  eine  Arrende  auf  12  Jahre 
(wozu  das  Krongut  Rujen- Radenhof  vom  Jahr  1829  an  be- 
stimmt wurde,    was  aber  unterm  25  December  1824  dahin 
^^geändert  ward,  dafs  ihm  12  Jahre  nach  einander  jährlich 
1000  Rubel  Silber  aus  dem  Reichsschatze  gezahlt  werdert  soU 
^««),  und  1824  «'«i  St.  Wladimir-Orden  der  3ten  Kl.  Ausser- 
ö«m  Wurden  ihm  viele  Anerkennungen  seiner  schriftstellerischen 
^hätigkeit  von  Seiten  der  Kaiserin  Mutter  sowohl,    als  der 
^ochseligen  Kaiserin  Elisabeth,  so  wie  der  Dank  der  esth- 
i'dndischen  Adelsversammlung  für  die  Herausgabe  des  esthlän. 
disclizn  Provincialgesetzbuches  zu  Tlieil.     Auch  mehrere  ge- 
i^me  Gesellschaften  ehrten  seine  Verdienste.      Die  könlgh 
Kommission  für  die  Alterthümer  zu  Kopenhagen  nalim  Hin 
^^m  Korrespondenten,   die  moskausche  Gesellschaft  für  Ge* 
schichte  und  Alterthünur  Rufslands  zum  auswärtigen ,    dk 
*"W,  Gesellschaft  für  Lit.  und  Kunst  gleich  bey  ihrer  Stiftung 
^m  ordent/ic/ien,  und  die  latänische  Gesellschaft  zu  Jena  zum 
•^••Sonct  62 


538  V.  Ewers  (Johann  Philipp  Gustav)/ 

JEhrenmitgliede  auf^  so  wie  ihn  aueh  die  kaiserL  Akademi&  der 
Wissenschaften  zu  St.  Petersburg  bey  ihrem  hundertjährigen 
Stiftungsfeste  am  29  December  1826  unter  Uire  Wirenmit- 
glieder  aufnahm. 

Dr.  Friedr.  Münters,  Prof.  an  der  Universität  zu  Kopen- 
hagen ^  Handbuch  der  ältesten  christlichen  Dogmen- 
geschichte 9  mit  Susätzen  des  Verf.  vermehrt  und 
deutsch  herausgegeben.  Ister  Bd.  Göttingen,  1802.  — 
2ten  Bds.  Iste  Hälfte.  Ebend.  1804.  —  2te  Hälfte. 
Ebend.  1806-     gr.  8.  ^ 

*  Einige  Fragen  an  Jeden  9    der   sie   beantworten  kann^ 

insonderheit  an  den  Herrn  Kollegienrath  von  Kotze- 
hue.  (Dorpat,  1806.)  16  S.  8.j  standen  früJier  in  dem 
Intell.  Bl.   der  Jen.  allg.  Lit.  Zeit,  vom   4  Jun*  1806 

No.  46. 

*  Provisorische  Verfassung  des  Bauerstandes  in  EhstlanJ. 

St.  Petersburg  (Berlin)  1806-  VHIu.  133S.  8.  -Ei« 
Abdruck  der  Ehstländischen  Bauerverordnungen  aus 
Storchs  Kufsland  unter  Alexander  I. ,  mit  Anmeri, 
(s,  unten.^ 

*  Vom  Zustande  der  Bauern  in  Livland  und  Ehstland.  Ein 

Wort  zu  seiner  Zeit  etc.  im  December  1806.  Dorpat 
26  S.  8.  —  Dagegen  erschien:  Ein  Wort  iur  rechten 
Zeit  in  Erwiederung  des  Worts  zu  seiner  Zeit  vom 
Zustande  des  Bauers  in  Liv-  und  Ehstland.  (0.  0.  «.«/•> 
aber  1808.)  84 S.  8.  Vergl  Napiersky's  fortges.  Abh. 
von  livl.  Geschieh tschr.  S.  53  ff.  in  der  Anmerk. 

Vom  Ursprünge  des  russischen  Staats.     Ein  Versuch,  die 
Geschichte  desselben  aus  den  Quellen  zu  erforschen. 
'  Riga  u.  Leipzig  180S.     XVI  u.  271  S.   8. 

Unangenehme  Erinnerung  an  August  Ludwig  Schlözer. 
(Dorpat  im  Sept.  1810.)  16  S.  8.  ^-^cli  als  Beylage  zum 
Oktoberheft  der  Ruthenia  von  1810.  (Gegen  Schlözers 
Angriff  im  5ten  Bande  seines  Nestor  gerichtet.)  ^ 
Wurde  angezeigt  von  Dr.  Merkel  in  der  Lit.  Beilage 
2.  Zuschauer  1810  No.  29.  Dagegen  schrieb  Christiaa 
V.  Schlözer:  Der  Thmcier^ichter,  abermals  ein 
Selbstvertrauter  seltner  Art,  oder  freimüthige  Be- 
merkungen über  zwei  Aufsätze  in  der  28sten  und 
29sten  Beilage  zum  Jahrg.  1810  des  Zuschauers  vom 
Hrn.  D.  Merkel.    (Königsb.  1811.  32  S.  8.)   S.  21-32' 


^v.  Ewers  (Johann  Philipp  Gustav).  539 

Zu  der  29sten  Beilage.  —  S.  Merkels  Zeit.  f.  Lit.  u. 
Kunst  1811.    No.  16.    S.  61- 

Zur  Statistik  des  russischen  Reichs.  Dorpat,  1812*  8* 

Kritische  Vorarbeiten  zur  Geschichte  der  Küssen.  Erstes 
u.  zweytesBuchrf  Dorpat,  1814.  XVI  u.  349  S.  gr.  8-  — 
Wurden  durch  die  Gesellschaft  für  die  Geschichte  und  AI- 
terthümer  ]R,ufslands  in  einer  russischen  Uebersetzung  (yon 
Pogodin)  herausgegeben ,  unter  dem  Titel:  II pe^sapn- 
ineAJbHfiifl  xpHinH^ecKi^  H3CAi40BaHi>i  Tycmasa  Esepca 
4A^  pocciHCKoft  HCinopiH.  2  Bändch.  Moskau5lS25. 
1826.   8. 

Geschichte  der  Russen.  Versuch  eines  Handbuchs,  ister 
Th.    Dorpat,  1816.    6  unpag.  Bll.  u.  528  S.   8. 

Das  älteste  Recht  der  Russen  in  seiner  geschichtlichen 
Entwickelung  dargestellt.  Dorpat  u.  Hamburg ,  1826« 
XVI  u.   348  S.  gr.  8. 

Ueber  die  Quellen  dei^  Jaroslawischen  Prawda;  in  den 
Mitauschen  N.  Wöch.  Ünterh.  1808.  Bd.  I.  S.  Iä2-135. 

Richters  Reise  durch  Aegypten  und  Syrien;  in  Mor- 
gensterns Dö^pt.  Bey trägen.  IL  449-454»  -—  Otto 
V.  Richters  Tod;  ebend.  III.  229-235. 

*  Auszug  aus  einem  Briefe  an  den  Herausgeber  der  Schul- 
blätter (über  Selbstgeständnisse  der  Schüler);  in  den 
Livl.  Schulbll.  1814.  S.  73-75. 

Beyträge  zu  einigen  Taschenbüchern  und  zum  Allg.  liter. 
Anzeiger  der  Jahre  1801  u.  1802. 

Recensionen  in  der  Jenaischen  allg.  Lit.  Zeit,  der  Jahre 

1804,   1805  u.   1806. 

Bücheranzeigen  und  andre  Beyträge  in  den  N«  Inland.  Bll. 
(Dorpat,  1817  u.   1818.    4.) 

Gab  heraus: 

Verordnungen  für  die  Bauern  des  ehstländischen  Gou- 
vernements; in  Storchs  Rufsland  unter  Alexander 
dem  Ersten.  Lief.  21.  No.  IX.  oder  Bd.  VII.  (l805.) 
S.  287-364.     Mit  Anmerkungen, 

Gemeinschaftlich  mit  Moriz  v.  Engelhard:  Beyträge 
zur  Kenntnifs  Rufslands  und  feiner  Geschichte.  Isten 
Bds.  Iste  Hälfte.  Dorpat,  1816.  335  S.  —  2te  Hälfte. 
Ebend.  4818.  S.  336-71S.  8.  Auch  unter  dem  Titef: 
Sammlung  russischer  Geschichte.  lOten  Bds.  istes  St. 
St.  Petersb.  1816.  —  2tes  St.  Ebend.  1818«;  als  Fort- 
setzungvon  G. F.  Müllers  Sammlung  russ. Geschichte.' 


540    V.  Ewers  (Johann  Pkilipp  Gustav);   (Lorxnz). 

^  Des  Herzögthums  Ehsten  Kitter  -  und  Landreclite. 
Sechs  Bücher.  Erster  Druck.  Mit  erläuternden  Ur- 
kunden und  ergänzenden  Beylagen  herausgegeben  etc« 
Dorpat,  1821.     XXXII  u.  6ö7  S.  8. 

*  Fibel,  oder  erste  Les-Uebungen.  Dorpat,!  821  •  64  S.  8* 
Unter  der  Vorrede  steht  der  Name  des  Verf.  Vogel. 

Otto  Friedrichs  von  Richter  Wallfahrten  im  Morgen- 
lande. Aus  seinen  Tagebüchern  und  Briefen  dargestellt 
von  Joh.  Phil.  Gust.  Ewers.  Mit  Kupfn.  Berlin,  1822. 
XVIII  u.  715  S.  gr.  8m  mif  einem  Vorworte  des  Heraus- 
gebers über  das  Leben  des  Verfassers* 

Erstes  Schulbuch  für  die  deutsche  Jugend  im  Lehrbezirke 
der  kaiserl.  Universität  Dorpat.  Dorpat,  1824-  XII  u, 
468  S.  8«  -^  Auf  Befehl  der  Ober  -  Schul  Verwaltung 
neu  herausgegeben.  Mitau,  1825.  XII  u.  460  S.  8.  — 
Hierzu  lieferte  er  seWst  die  tibel  S.  1-25;  Lesestücke 
S.  25-122;  Anweisung  zun>  Schreiben  S-  123-296; 
Zinstafel  und  Namen  .und  Verhältnisse  der  Münzen, 
Maafse,  Gewichte  und  Zählungseiriheiten  S.  375-387. 

Über  die  Wohnsitze  der  ältesten  Bussen.  Sendschreiben 
an  den  Staatsrath  G.  Ewers.  Dorpat,  1 824-  IV  u.  56  S.  4.  — 
JEine  russische  Uebersetzung  ( von  Pogodin)  erschien, 
auf  Kosten  des  verstorbenen  Reichskanzlers  Grafen  Ro- 
manzow,  unter  dem  Titel:  O  xHAHiijaxL  ApesHÜf- 
mi/ixb  pyccoBl).  Co^MHCHie  THa  N,  k  KpiifDiraecKiÄ 
pa»6opl>  osaro.    Moskau,  1826«    3* 

VON  Ewers  (Lorenz). 

Geboren  zu  KarWkrona  in  Schweden ,  wo  sein  Vater  Prch 
vlantmeister  der  Flotte  war^  am  j  Februar  1742,  genofs  dm 
ersten  Unterricht  theils  im  alterlichen  Hause ,  theils  bey  einem 
Verwandten^  besuchte  darauf  seit  1760  rfas  Gymnasium  zu 
Kalmar  und  bezog  1762  die  Universität  zu  Greifswalde.  Er 
blieb  hier  zwey  Jahre  ^  disputirte  öjfentUch^  war  dann  einige 
Jahre  Lehrer  im  Hause  des  Kammerherrn  Baron  SchouU 
Vm  Ascheradcy  studirte  hierauf  noch  ein  Jahr  auf  der  eben 
genannten  Akademie^  erhielt  nach  Vertheidigung  einer  zfveyten 
Streitschrift  1770  die  philosophische  Doktorwürde^  und 
'nahm  nun  eine  Hauslehrtrttdk  bey  dem  General  Freyhirrn 


V.Ewers  (Lorenz).  541 


/ 


r«  Blixen  in  Stralsund  an*     Bey  einem  abermaligen  Auf^ 
enthalte  in  Greifswalde  erhielt  er  1774  die  Erlaubnifs  öffentli- 
che Vorlesungen  zu  halten ^  verlief s  aber  diesen  Ort  1776  und 
folgte  einem  Bufe  als  Rektor  der  vereinigten ^Kron-  und  Stadt- 
schule in  JDorpat,    Am  3  December  1800  berief  man  ihn  zum 
ordentlichen  Professor  der  Dogmatik  und  christlichen  Moral 
bey  der  in  JDorpat  zu  errichtenden  Universität.    JEr  nahm  die 
Stelle  an  ^  entsagte  ihr  jedoch  meder  ^  als  die  Universität  nach 
Mitau  verlegt  werden  sollte.     Nachdem  diese  Lehranstalt  in 
der  Folge  dennoch  in  Dorpat  blieb  und  er  von  neuem  zur  Pro^ 
fessur  berufen  wurde ^  trat  er  r802  sein  Amt  an,  erhielt  auch 
in  demselben  Jahre  von  der  Universität  ^Erlangen  die  theologU 
sehe  Doktorwürde»     Noch  vor  Eröffnung  der  dorptschen  Uni- 
versität (am  21  und  22  April  1802)  wurde  er  zum  Prorektor 
derselben  erwählt  (am  7  Februar)^  gab  aber  dieses  Amt^  seiner   . 
schwachen  Gesundheit  jvegen ,  schon  am  i  August  wieder  ab. 
In  demselben  Jahre  erhielt  er  das  Diplom  als  Ehrenmitglied 
der  lateinisdien  Gesellschaft  zu  Jena^  und  1810  das  Diplom 
eines  Mitgliedes  der  Gesellschaft  pro  fide  et  christianismo  in 
Stockliolm.     1S09  wurde  er  zum  Kollegienrath^  18 19  zum 
Ritter  des  St.  Annen-Ordens  der  2ten  Kh,  und  1822  zum 
Staatsrath  ernannt.     Im  J>  1824  (^"^  ^^  Junius)  legte  er 
sein  Amt  als  öffentlicher  akademischer  Lehrer  nieder^ 

Diss.  An  Character  Codicis  S.  Hebraei  primaevus  ab  Es- 
dra  sit  xnutatus  ?  (Praes.  •••  Traegord.)  Gryphiae, 

1764.     4. 

Diss.  inaug.  de  genuina  obligationis  notione,  vindioias 
definitionis  Leibnizio-Wolfianae  sistens.  (  Praes.  J.  C. 
MuhrTieck.)     Ibid.  1770.     4. 

Dafs  das  Glück  eines  Volks  sehr  oft  von  den  tugendhaf-   • 
ten  Gesinnungen  seiner  Fürsten  abhänge.      (^Eine  bey 
Gelegenheit  der  Vermählung  des  Herzogs  von  Südermann- 
land  mit  der  Prinzessin   von  Holstein »G Ott orp  gehaltene 
Bede.^     Greifswalde,  i:^75.  ... 

Von  der  Wichtigkeit  des  Amtes  und  den  daraus  entsprin- 
genden Pflichten   eines  rechtschaffenen*  Schullehrers« 


54^  V.  Ewers  (Lojelekz). 

.  (£me   beym  Antritt  des  Rektorats  zu  Dorpat  gthaltent 
Rede,^  1776.     Scheint  nicht  gedruckt  zu  seyn. 

Von  den  VortheHen  einer  durchgängig  gleichförmigen 
Lehrart,  besonders  in  öffentlichen  niederen  Schulen. 
Eine  Rede  bey  der  feierlichen  Einführung  der  Nor- 
malmethode in  der  vereinigten  Krön-  und>Stadtschule 
zu  Dorpat  den  17  Mai  1790.  Dorpat,  1790.   16  S.  4. 

Prolog,  gehalten  bey  der  Wiedereröffnung  der  Schau- 
bühne in  Dorpat  am  7  April  179 7.  %Bog.  4.  {Ohne 
des  Verfassers  Wissen  und  Willen  gedruckt^) 

Diss*  inaug.  Theol.  de  doctrina  Ecclesiae  Evangelicae  de 
peccato  originali ,  sanäe  rationi  non  inimica  •  • .  (Der 
Verfasser  wufste  i8i5  selbst  noch  nichts  ob  diese  Comrmn- 
tation  gedruckt  worden,^ 

Antwort  auf  einen  anonymen  Brief,  datirt :  Vom  Hause 
in  R.  den  10  Nor.,  unterzeichnet  N,  D.  ^  Bog.  4« 
(^Den  Brief  erhielt  Ewers  im  Jahr  i8o3.) 

Gegenrede  bey  Eröffxiung  der  Universität  Dorpat;  in 
G.  B.  Jäsche's  Beschreibung  der  Feierlichkeiten  bei 
Eröffnung  der  Universität  zu  Dorjpat.  S,  24-30*  —  D^ 
fine/  sive  de  eo,  quod  maxime  atque  potissimum  spec- 
tatur  in  Institutis  publicis,  scientiis  boni^que  litteris 
dicatis,  et  quae  inde  oriuntur  de  officiis  tarn  docentium 
quam  discentium  (cf/e  zur  Eröffnung-*  der  dorptschen 
Universität  gehaltene  Inaugurationsr^dey,  ebend.  S.  31-4*2. 

De. institutis,  praesertim  sacrorum,  Israeli ticae  reipu- 
blicae,  an  ipsa  ex  Aegyptiorum  disciplina  hauserit 
Moses.  —  Programm  zum  Praelektions-Katalog  der 
Universität  Dorpat  vom  Febr.  1810.     18  S.   Fol. 

Ausserordentliche  Beilage  zur  Dorptschen  Zeitung  1810. 
No.  38.5  als  Antwort  auf  einige  Spötteleien  über  das  vor- 
stehende Programm  in  der  Beylage  zum  Zuschauer  1810« 
No.  8. 
Sein  Öildnifs  gezeichnet  und  lithographirt  von  Schuch,  Fol. 

Vergl»  seine  eigene  Lebensbeschreibung  in  dem  Programm :  ,Ot^in\^ 
theologici  iu  Academia  Regia  Friderico-Alexandrina  h.  t. 
Decanus  D.  Georgius  Fridericus  Seiler,  summos  in  Theolo- 
gia  honores  in  virum  summe  reverendum  et  amplissimum 
Laurentium  Ewers ,  Phil.  Doct.  et  L.  L.  Artium  Mag. ,  hac- 
teiius  Seholae  combinatae  Dorpatienpis  in  Livonia  Rectorem 
optime  meritum,  nunc  designatum  Theologiae  in  AcadenfiJi 
Imperiali  Dorpaiiensi  Prof.  P.  O.,  rite  collatos  indicit.  Prae 
"mittitur  (Seileri)  commentatio:  de  mali  moralis  necessitate 
hypothetica  in  Luc.  XVII.  i.  (Erlangae,  1802.  4.)  p.S4-3^* 


Faber  (Johanv).    (Gotthilf  Theodor).       543 

F. 


I 


Faber  (Johann). 

Besuchte  anfangs  um  1693  die  Unwersität  Königsbergs 
setzte  dann  seine  Studien  in  Leiden  fort ,  und  erwarb  sidi  hier 
den  medicinischen  Dohtorhut,  Geb.  zu  Riga  am  . . . ,  gest,.., 

Disquisitio  de  Xiphia  sive  Gladio.     (Praes.  Phil*  Jac« 

Hartmann.)  Kegiomonti,  1693*  22  S.  4«  cum  fig.. 
Diss.  inaug.  de  Sympathia.    Lugd»  Batav.  • . » 

VergL  Notd»  Mise»  XXVIL  843* 

VON  Faber  (Gotthihf  Theodor  *)]). 

Geb,  zu  Riga  1768,  verlor  in  der  frühesten  Kincfheit  seine 
Aeltern^  ward  als  Knabe  von  seinem  X^ormunde  nach  Deutsch- 
land geschickt^  besuchte  die  Schulen  in  Magdeburg  unter  Funk 
und  Resewitz  Und  studirte  auf  den  Universitäten  Halle  und 
hna  zur  Zeit  ihres  gröfsten  Flors.  Jm  J.  1787  begab  er- sich 
nach  Strasburgs  und  befand  sich  1789  in  Paris ^  wo  er  am 
19  Julius  Zeuge  der  Erstürmung  der  Bastille  war.  » Als 
der  Krieg  mit  Oesterreich  ausbrach  und  eine  für  jeden  Aus- 
länder gefahrvolle  Zeit  eintrat ^^  War  er  von  allen  Verbin- 
dungen mit  seinem  Vaterlande  abgeschnitten  und  im  ersten 
Aufgebot  der  ^  sogenannten  Nationalfrey  willigen  begriffen^ 
diente  bey  Fr  Öffnung  des  Feldzuges  als  gemeiner  Soldat  unter 
Lafayette^  focht  unter  Dumouriez  in  der  Champagne 
und  in  Belgien^  und  wohnte  dem  Treffen  bey  Valrriy  und  der 
Schlacht  bey  Jemappe  bey»  Am  i  März  ijg3  ward  seinKorps^ 
das  3te  Bataillon  von  Paris ,  an  der  Roer  von  der  Armee  des 
Prinzen  von  Koburg  überfallen  und  vernichtet;  er  blieb  mit 
einigen  Wenigen  auf  dem  Schlachtfelde  zurück  und  gerieth  in 

österreichische  Gefangenschaft.    Diese  war  hart  durch  Krank- 

" — -  .  .  ♦ 

*)  Schreibt  sich  nur  Theodor.  .       • 


544  V.  Faber  (Gottht£f  Theodor).  - 

heiten^  Märsche  und  Elend  aller  Art;  durch  den  Starrsinn  dts 
Nationalkonvents  ward  sie  bis  gegen  zwey  Jahr  verlängert.  Die 
Flucht  rettete  ihn  vom  sichern  Untergänge^  der  ihm  in  Ungarn 
bevorstand.  Seine  Herkunft  war  in  der  österreidiischen  Ge- 
fangenschaft ,  so  wie  in  der  französischen  Armee ,  sein  unnr- 
'briichliches  Geheimnifs  geblieben.  Nadi  Paris  unter  dem 
Direktorium  zuriicligekehrt  ^  erhielt  er  seine  Entlassung  vom 
Militär^  um  im  Civildienste  gebraucht  zu  werden.  Er  ward 
anfangs  bey  der  Centraherwaltung  des  Roerdepartements  in 
Aachen  angestellt ,  nachher  mufste  er  als  Kommissär  der  voll- 
ziehenden Gewalt  im  Clevischen  bey  der  ersten  Organisation 
des  Landes  mitwirken.  Hier  lernte  er  das  innere  Getriebe  der 
französischen  Staatsverwaltung  praktisch  kennen.  Nach  Ruk 
sich  sdinend^  gelang  es  ihm,  einen  Ruf  als  Professor  der 
französischen  Literatur  und  Sprache  an  der  Centralschule  in 
Köln  zu.  erhalten^  Von  hier  aus  hatte  er,  nicht  ohne  Gefahr, 
wieder  Verbindungen  mit  seinem  Vaterlande  angeknüpft. 
Gegen  das  Ende  des  Jahres  i8o5  erhielt  er  vom  Fürsten  Czar- 
torisky  einen  Ruf  an  die  Universität  Wilna^  von  welcher 
dieser  damals  Kurator  war.  Der  literarische  Ruf  war  aber 
blofs  ostensibel;  bey  dem  tussischen  Gesandten  in  Berlin  fand 
der  Berufene  die  Weisung  vor^  sich  nach  St.  Petersburg  zu 
begeben  f  wo  der  Fürst  ^  welcher  damals  das  Portefeuille  der 
auswärtigen  Verhältnisse  hatte,  ihn  bey  seinem  Ministerium 
zu  gebrauchen  dachte.  Anfangs  hatte  man  den  Plan,  durdi 
ihn  einen  Anti-Moniteur  schreiben  zu  lassen ,  aber  verschiedene 
Ursachen  hinderten  die  Ausführung.  Bey  den  veränderten 
politischen  Umständen  brachte  er  mehrere  Jalire  in  Livland 
(in  Karlsberg  bey  Wenden)  inländliclier  Abgeschiedenheit  zu, 
wurde  sodann  im  J.  t8i3  wieder  in  Thdtig\eit  gesetzt,  und 
erhielt  i8l6  eine  Bestimmung  nach  Deutschland,  durch  wd- 
che  er  der  russischen  Gesandtschaft  am  Bundestage  beygeord- 
net  ward.  Auf  dem  Kongresse  zu  Aachen  wurde  er  zum 
^*aatsrath  erhobm^  auch  ist  er  miüvrerer  Orden  Ritter, 


V.  Faber  (GoTTHii.i' Theodor).  FABRi(DiONysi[js).  545 

•Notices  sur  Tinterietar  de  la  France,  ^crites  en  1806. 
a  St.  Petersbourg,  1807.  327  S.  8.  Unter  der  Vprrede 
nennt  sich  der  Verfasser,  —  Wieder  aufgelegt  ohne  des 
Verfassers  Wissen  unter  dem  Titel :  Offrandes  ä  Bonaparte, 
a  Londres.  ... 

*  Observations  sur  Tarm^e  francoise  des  derniers  temps 
k  partir  de  1792  jusqu'en  1808.  St.  Peterslsourg,  1808. 
110  S.  gr.  8.  —  Deutsch  übersetzt :  Bemerkungen  über 
die  französische  Armee  der  neuesten  Zeit  oder  derEpo- 
che.von  1792  bis  1807.     Königsberg,   1808-     8. 

'Bagatelles.  Promenades  d'un  Desoeuvr^  dans  la  ville 
de  St.  Petersbourg.  Deux  Tomes.  k  St.  Petersb.  1811. 
197  u.  159  S.  8.  —  Nachgedruckt:  Paris,  1812.' 8.  — 
Deutsch  übersetzt:  Spaziergänge  in  St.  Petersburg;  ent- 
haltend eine  Beschreibung  dieser  Hauptstadt  und  eine 
Schilderung  der  Russen.    Leipzig,  1814«    8. 

^Beiträge  zur  Charakteristik  der  französischen  Staats- 
verfassung und  Staatsverwaltung  während  der  ]^poche 
Bonaparte's.  Vom  Verfasser  der  Notices  sur  Tinterieur 
de  la  France.    Königsberg,  1815.    484  S.  8. 

Ueber  Carnots  Denkschrift  an  den  König  (Memoire 
adress^  au  Roi  en  Juillet  1814)  und  über  die  Beurthei- 
lung  derselben  in  der  Jenaschen  allg«  Lit.  Zeit«  Dorpat, 
1815.    36  S.   8. 

Mehrere  anonyme  Schriften  in  französi;scher  Spräche« 

Oab  heraus: 
den  Beobachter  im  Roer-Departement,    anfangs  gemein^ 
scfiaftlich  mit  Prof.  Reinhard,  nachher  allein  •,. 

Conseryateur  impartial;  vom  Anfange  nies  Jahres  l8l3  bis 
^im  Waffenstillstände  desselben  Jalires^  (St.  Petersb.  Fol.) 

Ver^/.  Metisels  G.  T.  Bd.  17.  S.  544*  —   Conv.  Lexik.. XI.  9. 
{oder  Neue  Folge,  t.  3«)   5.  368*970. 

Fabri  (Dionysius). 

War  Prokurator  (AdvoHt )  bey  den  Gerichten  in  Livland, 

^idu  bhfs  in  den  Stiften^  sondern  auch  in  Harrien  und  Wier- 

^<^nd;  zur  Zeit  des  Herrmeisters  Plettenberg  aber  Ordens^ 

^ndikus.'  Er  machte  i5o4  mit  demKomthur  Rupert  von 

^*  Band.  63 


546'  Fabri  (Dionysius). 

Fellin  die  von  PUttenherg  gelobte  Wallfalirt  nach  dm. 
heiligen  Lande  und  lebte  noch  i538.  Geb.  in  Pomnwn 
zu  •  •  •  9  gest,  •  •  • 

Formulare  procuratoruxn  Proces  vnde  Rechtes  ordeninge. 
Rechter  arth  vnde  wise,  der  Ridderrechte  yn  Lyff- 
lande,  So  wol  yn  den.Stifften,  alse  yn  Harrien  vnde 
Wirlande,  vnde  gemennichliken  ym  gehruke  auer 
gantzeni  Lifflande:  Mutätis  Mutandis.  Dith  Bock  ys 
yn  viff  dele  gedelet,  vnde  leret  fyn,  wo  me  saken, 
ym  rechten  anuangen,  middelen  unde  endigen,   klage 

.    vnde  antwerde,    Vnde   alle  andere  nödige  dinge  ym 
rechten  schicken,'  formeren  vn  de  stellen  schölle,  Vnde 
ys  ym  xxxjjj    jähre,    angeuangen,    vnde   ym  xxxvjjj 
geendiget,    vn    se    thor    Freute,    den   Liffländischen 
Junckern,  Armen  vnde  Riken,  ock  andern  des  Rech- 
ten, nbdtrofftich ,  thom  besteh  vthgesandt,  Gott  geue 
syne  gnade,  dat  recht,  recht,  gefordert  vnde  gerichtet 
werde,  dar  up  de  name  des  HEren,  gej^riset  vnde  ewich 
gebenediet  werde,  Amen.    Am  Ende  steht :    Gedrücket 
vnde  vullendet,  yn  dem  M.  D.  XXXIX.  yare  am  dör- 
teinden  dage  des  Heruestmaens.     Dieses  überaus  seltent 
Buch  enthält  59  unpag.  BIL  4.  und  ist  gewöhnlich  *)  der^ 
irriger  Weise ^   auch  diesem  Dion.  Fabri  zugeschntbe- 
nen^  eben  so  seltenen  ersten  Ausgabe  der  Uvländischen  Rit- 
terrechte beygebunden^  ivelthe  den  Titel  führt:   De  geme- 
11  en  Stichtischen  Rechte,     ym  Sticht  von  Ryga,    ge- 
beten dat  Ridderrecht.  Mit  der  Einynge  vnde  (van  de) 
vthantwerdinge  der  Buren,  dorch  den  Hochwerdigen 
vnde   Grothmechtigen   Forsten    vndfe   Heren,    Heren 
Michaelem  Ertzbisschop  tho  Ryga ,  vnd  Wolthern  van 
Plattenborch  Meister  düdesches  Ordens  tho  Lyfflandt, 
gemacket  ende  vorsegelt.     Am  Ende  steht  die  Jahrzahl: 
MDXXXVII.  57  unpag.  BIL  4-    Diese  Ausgabe  ist  mder^ 
wie  Menius  will,  i538*zu  Rostock  bey  Ludowich  Diedz, 
noch  wie  Arndt  sagt^    i53g   etwan   zu  Rostock  ^ 
Joh.  Ballhorn  (der  bekanntlich  zu  Lübeck  lebte)  gedruät; 
sondern  Druckort  und  Drucket  bleiben  ungewijs.  —  Be^dt 

*)  Schwarts  (N.  Nord»  Mise.  V.  130.)  sa^:  „in  allen  be- 
kannten Exemplaren ;  '*  aber  wir  haben  eins  in  einem  sehr 
alten  Einbände  Vor  uns  liegen,  welches  die  Ritteriechte  nicht 
dabey  hat. 


,        Fab&i  (Dionysiüs).    Fabaigius  (Diontsiüs).'    547 

Schriften  sind  wieder  zusammeh  abgedruckt^orden  in  der 
Sammlung:  Dat  Rigische  Recht  etc.,  mit  einem  voll- 
ständigen Glossario herausgegeben  von  Gerhard  Oel- 
richs  (s,  dessen  ArL^,  (Bremen,  1773.  4.)>  ^*s  Ritter- 
recht S.  73-152>  das  Formulare  S.  153-242.  Das  erst  er e 
macht  auc/i,  nebst  einer  zur  Seite  stehenden  hochdeutschen 
Vehersetzung  oder  eigentlich  Paraphrase^  den  isten  Theil 
von  (*G.  J.  y.  Buddenbrooks)  Sammlung  der  Ge- 
setze, welche  das  heutige  livländische  Landrecht  ent- 
halten, kritisch  bearbeitet.  Angestammte  Livländische 
Landes-Rechte.  (Mitau,  1802.  4.)  Auch  lief erte  B  u  d " 
denbrock  früher  eine  hochdeutsche  Uebersetzung * 
des  Livländischen  Ritterrechts  in  den  N.  Nord.  Mise. 
V.  u.  VL  S.  315-496.  —  Ein  Exemplar  der  Original- 
ausgabe des  Formulare  Procuratorum  und  des  Ridder- 
rechts  auf  der  Universitätsbibliothek  zu  TJpsala ;  eins  des 
Formulare  Procuratorum  allein  in  der  Sammlung  des 
Hofraths  v.  Hagemeister  zu  Drostenhof  in  Livland; 
so  wie  eins  des  Ridderrechts  allein  auf  der  Hofgerichts- 
tibliothek  zu  Riga  und  auf  der  königL  Bibliothek  zu  Stock- 
holm, 

Verßl,  Frid«  Menü  histor.  Prodromus  des  liv].  Rechtens  und 
Begiments  S.  15-17.  —  Arndts  li vi,  Chronik.  II.  23.  79.  — 
Gadeb.  L.B.  Th.  1.  S.  311-315.  Th.  3.  S.  35.  36.  — 
Seh -wartz -Versuch  «einer  Gesch.  der  liefl.  Bitter-  und 
Landrechte  in  den  N.  Nord.  Mise.  V.  5-313»  besonders 
S.  91  ff. 

Fabricius  (DioNYsros). 

Ein  katholischer  Propst  zu  Fellin  zu  Anfange  des  ijten 
Jahrhunderts^  dessen  Lebensumstände  ganz  unbekannt  sind. 
Seine  in  lateinischer  Sprache  hinterlassene  Geschichte  Livlands 
erhielt  der  Pastor  Gustav  v.  Bergmann  im  J.  1792  in 
d^r  Handschrift  aus  der  Sammlung  des  rigaschen  Apothekers 
Joh,  Jak.  VofSf  verglich  sie  mit  einer  zweyten^  die  der 
Professor  Brotze  besafsy  und  veranstaltete^  ungeachtet 
^^yde  Exemplare  mangelhaft  waren  und  schon  mit^ der  Regie- 
rung des  Herrmeisters  Frey  tag  v.  Loringhoff  aufhör- 
tm ,  einen  Abdruck  derselben  in  seinef  eigenen  Druckerey.    Jh 


548     Fabrictus  (Diontsius).     Fahlenius  (Erich). 

der  Vorrede  zu  dieser  ersten  Ausgabe  sagt  Bergmann^ 
wahrsdieinlich  durch  den  Titel  des  Munushapts  verleitet^  dir 
Verfasser  habe  zu  Plettenbergs  Zeiten  gelebt^  und  gkbt 
also  zu  erkennen ,  dafs  er  ihn  damals  mit  dem  Autor  des  For- 
mulare Procui*atorum  («.  den  vorher  gellenden  Artikel)  vtr^ 
wechselt  hat.  Einige  Jahre  später  erhielt  er  yon  dem  Professor 
Tideböhl  in  Reval  eine  vollständige  und  richtigere  Hand- 
sciirift^  nach-  der  er  nunmehr  eine  zweyte  Ausgabe  drucht, 
Die  Titel  beyder  sind  folgende: 

Dionysii  Fabri  J,  D,  d^  Pomerania  oriundi  Historia  Li- 
vonica  sive  Livpniae  Descriptio  curante  Gustavo  Berg- 
mann P,  R,  Stanno  Ruinen^i  MDCCXCIL  X  u,  84S.  8. 

Dionysii  Fabricii,  Praepositi  Pontificii  Felinensis,  Ia- 
Yonicae  historiae  compendiosa  series ,  in  qüatuo?  di- 
gesta  partes  ab  anno  1158  usque  ad  annuin  lülO.  Cu- 
rante Gustayo  Bergmann.  Editio  secunda  auctior  et 
emendatior,  Stanno  Ruiensi  MDCCXCy,  XXXI  u. 
232  S.  8. 

VtrgU  Arndts  Livl.  Chron.  II,  3»  —  Gadeb,  Abb,  S.^;. — 
Big.  Stadtbll.  i8si-  S.  59.  —  Napi^rsk^^s  fortgei*  Abh« 
von  livl.  Qeschichtschr.  ö.  $6, 

Fahlenius  (Erich), 

« 

Mag,  der  PhiL^  wurde  1701  Professor  der  griedüsdm 
und  morgenl'dndischen  Sprachen  zu  Pernau^  Geb,  in  W^st* 
mannlmd  zu..fi  gest, .  •  • 

Diss,  DuQ  priora  capita  ex  commentariq  R.  Isaci  Abar« 

banelis  in  prophetam  Joiqiamy  in  lingUam  latinam  trans- 

lata  ...  d.  3  Maii  1696.    4. 
Öiss,  pro  gradu,  Historia  Alcprani  et  fraudum  Muham-f 

medis  ...  d.  11  Mart,  f699.     4. 
Oratip   iutrpduQtpria   de  tripUci   Judaeorum    in  libros 

sacros  commentandi  ratipne,  eorundemque  ?criptprum 

usu  et  utilitate  in  scholis  christianorum  .  •  •  1701  •  •  * 
Brevi$   quaedam  historia  propitiatprii.     (Resp.   Gabn 

H erlin»   Revaliens.)     Pernaviae  d,    28  F«^r'  ^703f 

5  Bpgg.  4- 


Fahk^emuts  (E.)*    Falcx  (E,  JoH.).    (Pet.  Anp.).    549 

Disp.  hiftarico  philolog.  de  promulgatione  decalogi  ejus« 
.demque  tabulis.  (Resp,  Jo.  Christoph.  Wende- 
baunif  Bersohn6  Liv.)  Pernaviae  d,  29  Jun,  t706« 
8  Bogg.  4. 

Exercitatio  academica,  philologice  expendens  voces  duo- 
rum  brevissimorum  Scripturae  locorum,  Esai.XLIX.  3. 
Jerem.  XXX.  9.  (^Resp.  Abrah.  Joh.  Dahlmanno, 
Borea-Fenno.)     Ibid,  d.  8.  Jun.  1708.     4« 

Ver^L  Müllers  SammL  ru88,  Gesch.  IX,  999.  -^  Gadeb,  L.  B« 
Th.  1,  S.  3>7'  . 

.  FAI.CK  (Erich  Johann). 

Propst  in  Alhntaken  und  Pastor  der  schwedischen  und 
finnischen  Gemeine  zu  Narwa  {ivelchen  Aemtern  er  zugleich 
vorstehen  konnte^  da  der  esthländische  Distrikt  Allentaken^ 
unter  dem  Superintendenten  Heinrich  Stahl  zur  inger* . 
mannländisdien  oder  narwaschen  Superintendentur  gezogen 
war).    Geh.,  in  Ostgothhnd  zu  • , . ,  gest.  J641. 

Oratio  de  expeditionibus  ac  rebus  ^uibusdam  heroice 
gestio  Serenissimi  Gustavi  Adolphi^  carmine  elegiaco 
habita.      Upsaliae,   1626-     4.  ^ . 

Oratio  metrica  de  otio,    aaliente  fönte  et  pabulo  vitio« 

rum,     Ibid,  1627'     4» 
Pareutatip  Gustaviana  seu  sermo  in  obitum  regis  Gustavi 

Magni,  habitus  Narvae.     Dorpati»  1634.     4* 
Templum  Domini  sacrum  Hermaiinicum«  Ibidf  1642f  4*i 

G?ideb,  L,  B,  Th,  1,  S.  317» 


Falck  (Pjeter  Andersson). 

Studirte  in  Dorpat  um  1642.  Vielleicht  der  Peter 
Falky  welcher  l653  Diakonus  zu  Nuckö  in  JEsthland^  iGSj 
über  Pastor  zu  Werpel  wurde  und  noch  J684  lebte^  Geb.  in 
Sudermannland  zu.^.^  gest. , • « 

Oratio  in  salutiferani  passionem  Domini  et  Salvatoris 
nostri  Jesu  Christi«     Dorpati,  1642«    4t 
Y^rgi,  S  o  m  m.  p.  58.  —  C  ar  1  b  L  S.  68  u.  77« 


550  Faj:.CK£(J.G.).  (T.M.)«  FALiqE»FARLIKGIUS.FAüSTBCAKN. 

Falcke  (Johann  Gottfried), 

JErhitlt  den  Schulunterricht  in  seiner  Vaterstadt  y  dann  zu 
Vevay  in  der  Schweiz  uftd  zu  Nürnberg ;  studirte  ein  Jahr  in 
Strasburgs  von  1769  bis  17 74  aber  in  Leipzig,  und  zuletzt 
in  Halle  Arzeneykunde ,  nahm  auf  der  letztern  Universität  dit 
medicinische  Doktorwürde  an ,  besuchte  hierauf  eine  Zeit  lanß 
die  Krankenanstalten  in  Berlin,  und  kam  ijj5  nach  Kurland, 
wo  er  sich  als  praktischer  Arzt  in  Hasenpoth  niederlief s  und 
18 10  zum  piltenschen  Kreisarzt  erriannt  wurde.  Geb.  zu 
Leipzig  am  14  Februar  1^46,  gest.  zu  Hasenpoth  am  7  Fe- 
bruar 1821. 
Diss.  inaug«  de  secretione  salivae.     Halae  9  1 774«    4- 

Falcke  (Theodore  Margarethe), 

s.  Merckel. 

Falke  (Friedrich  August). 

Wurde  18 18  Dr.  der  Arzeneykunde  zu  Dorpat,  und  nennt 
sich  auf  dem  Titel  seiner  Dissertc^tion  bereits  Dr.  der  Mediän 
und  Chirurgie  von  der  Universität  zu  Erfurt. 

Diss.  inaug.  de  hydrope.     Dorpati,  1818*     62  S.  8« 

Farlingius  (Magnus  Lorenzson). 

Studirte  in  Dorpat  um  i652.     Geb.  zu...  ^  gest.... 

Oratio   de  salutifera  resurrectione  Domini  et  Salvatoris 
nostri  Jesu  Christi.     Dorpati,  1652«     4* 
Verß7.  So  mm.  p.  66. 

Faustmann  (Johann  Adam). 

* 

Geb.  zu  Fürth  im  Grofsherzogthum  Darmstadt,  studirte 
Medicin  in  Dorpat  seit  181 1  und  promovirte  daselbst  18 12. 

Diss.  inaug.  med.  de  indole  hysteriae  et  praecipua,  qua 
differt  ab  hypochondriaco  malo^  ratione.  Dorpatii 
1812.     45  S.  8« 


V 


Fax£liü^(Ma3it.  Nisox.Ai).    Fjsh&b  (Ch.  AXBXIUS).   55 1 

Faxeliüs  *)  (Martinüs  Nikolai). 

Studirfe  in  Dorpat  um  i639.     Geb.  in  der  schwedischen 
~Trovinz  Nerike  am\  .  • ,  ßesU  •  •  • 

De  natura    elementorum  in   genere.      (Ptaes.    Petro 

Schomero.)     Dorpati,  1638«     4* 
Disp.    de   forma.      (Praes.    Mich,    Savonio. )     Ibid. 

1639.   .4. 
Oratio   de   artium  liberalium    natura   et   studio.     Ibid. 

1641.     4. 
VergL  Somm.  p.  57.  207.  346« 

Fehre  (Christian  Amixius). 

Studirte  zu  Mitau,  Halle  und  Jena,  wurde  1789  adjun- 
ßirter  (ord.  am  ig  Julius)  und  1804  ordentlicher  Prediger  an 
der  kttischen  Kirche  zu  Libau,  auch  1814  Konsistoriair atlu 
Gib.  zu  Mit  au,  wo  sein  Vater  Organist  war,  am  1 1  August 
^7^3,  gest.  am  i  Februar  1824. 

Neues  Armen-Buch  von  der  gegenwärtigen  Verfassung 
und  Erhaltung  des  durch  freiwillige  Milde  unterhalte- 
Ben  neuen  libauschen  Armen-  und  Arbeitshauses  einer 
hochlöblichen  Kaufmannschaft  der  Stadt  Libau,  7tesy 
8tes  u»  9tes  Heft  (die  frühern  waren  von  J.  A.  Grün  dt 
herausgegeben).     Mitau,  1803-1809.    24^.  36»  44  S.  8. 

Spreddikis  tai  leeld  Mahrtiaa-Deenä  181 7ta  Gaddcl,  tat 
19t4  Deena  Oktobera  Mehnefcha.  Turrehts  eekfch 
Leepajas  Annes-Balnizas.     Ebend.  1818.     23  $•  8. 

Neueste  Geschichte  der  Libauschen  St.  Annen-  oder  let- 
tischen  Kirche.  Ein  Nachtrag  zum  zweiten  Theile 
der  Kirchengeschichte  des  sei.  M.  Tetsch.  Nebst  den 
bei  Wiedereröffnung  jener  Kirche  am  29  Sept.  1820 
gehaltenen  öffentlichen  Vorträgen.  Zur  Nachricht  und 
zum  Andenken  für  Libaus  Bewohner  herausgegeben. 
Ebend.  1821.  64  S.  8. 
Vergl.   Ostscc-Prov.  Bl.  i8S4»  No.  7.  S.  96. 

*)  Nicht  Faxen iu 8,    "wie  bey  Bacnreister  in   Müllers 
Samml.  ru«fi.  Geich,  IX.  185*  u.  Gadab.L.  B.  Th.3.  S.87. 


552      Feäre  (Katharina).    Fehr^ ejciD  (Davio). 

.Fehre  (Katharina),  geb.  Krohss. 

Geb.  zu  Erlaa  in  £,ivland  am  14  November  1768,  frühzei- 
tig verheirathet  an  den  rigaschen  Kaufmann  Dav,  Friedr. 
Fehre^  l8o2  verwittwet^  l8o5  als  zweyte  Lehrerin  bey  dir 
rigaschen  Stadt- Töchterschule  angestellt ^  nahm  als  solche 
1822  ihre  Entlassung  und  begab  sich  nach  Pernau. 

*  Livländiscfies  Koch-  und  Wirthschafts-Buch  für  grofse 
und    kleinere    Haushaltungen.       Ein   Handhuch    zum 
Selbstunterricht    für  junge  Hauswirthinnen  9    enthal- 
tend: Anweisungen  zur  Zubereitung  von  Suppen,  Ge- 
müsen ^  gestowten  Sachen,  Gallerten,  Fischen,  Paste- 
ten, Butterteig«  Puddingen,  Mehl-  und  Eierspeisen, 
Braten,    Desserts,    und    allen  Arten  von  Backwerk, 
Kuchen,     Gelees,    Gefrornem,    warmen  Getränken; 
nebst  Unterricht  im  Einmachen   und  Trocknen  aller 
Arten   von  Früchten,     Einsalzen   und   Räuchern  des 
Fleisches  ;     Bereitung    mehrerer    Arten    von    Essig, 
Brannte^ein  und  anderer  in  der  Haushaltung  nöthi- 
gen  Dingen  etc.  in  950  durch  eigne  Erfahrung  erprob« 
tenKecepten.  Riga,1816.  XXVu.  438S.  8»  —  2teAufl. 
Ebend.1817.  XVIIIu.423S.  —  3teAufl.  Ebend.18..— 
4te  Aufl.  Ebend.  1823.  —    2ter  Theil.  (Auch  mit  dem 
Tttel:  Neuestes  Koch-  und  Wirthschaftsbuch  von  Ka- 
tharina Fehre ;  Verf.  des  livl.  Koch-  und  Wirthschafts- 
buches.)  Ebend.  1823.   351  S.  8.  —  F^thnisch  übersetzt 
unter  dem  Titel:    Uns  Kögi-  ja  Kokko-Ramat,  mis  öp- 
petab  Keigetarwilisfemad  road  pisfekesfe  ja  füre  maia- 
piddamisfe  kohta  teggema,  ja  keik  mis  seana  jure  tar- 
wis,  ja  ledda  möda,  kui  Lihwlandi  kokka  ja  maiapid- 
damisfe  ramatult  On  luggeda,  mis  Sakfakele  oH  wülja 
äntud.  Reval,  1824.  VIll  u.  XXX  u.  454  S.  8. 

Fehrfeld  (David). 

Geh*  zu  lAbau  am  •  •  • ,  gtst.  •  •  * 

Bisa,  de  causa.     ( Präs.  Sam.  Schelgvig.)     Thor unii; 

1672-     7Bogg.  4. 
.  V9rgU  Nord.  Mise.  XXVII.  $46*  —  Nor«  lit.  mar.  B.  1699.  p.  135« 


Feldmahn  (R.)*  .FELiciutf,(J.  H.).   Felle  (F.  W.).    553 

Feldmann  (Rötger). 

Studirte  um  1689  in  Leipzig^  wurde  nach  vollendeten 
Studien  in  der  KanzßUey  des  rigaschen  Raths  angestellt  und 
ivar  zuletzt  Obprsekretär.  Geb.  zu  Riga  1666,  gest.  1710 
an  der  Pest. 

Disp.  de  Phoenice,  (Praes.  M.  Dav.  Caspari.)  Kigae, 
1687.     3  Bogg.  4. 

Verßl.  Gadcb.  L.  B.  Th.i.  S.317.  —  Nord.  Mise.  XXVII.  945. 

Felicius  (Johann  Heinrich). 

Studirte  zu  Halle  und  Helmstädt  von  1760  bis  1764, 
wurde  1770  {ord,  am  2  Junius)  Pastor  Adjunkt  zu  St,  Johan- 
nis  oder  Saientachen  in  Harrien^  wegen  erfolgten  Todes  des 
Seniors  aber  gleich  als  Ordinarius  introducirt^  Propst  in 
Ostharrjen  1797,  und  Assessor  des  Konsistoriums  von  Esth^ 
^and  1798.  Geb.  zu  Flensburg  am  23  September  1742,  gest. 
flm  ÄI  December  18 19. 

In  der  eithnischen  Postille  Jutlusse  Ramat  (^zuerst  Reval 
1779.  4.)  sind  die  beyden  Predigten  am  Uten  und  20sten 
Sonntag  n.  Trin,  von  ihm. 

Vergi.  Carlbl.  S.  15. 

^    Felle  (F...  Wilhelm).^ 

•Domm/Äaner,  Dr,  der  Theologie  und  Almosenier  Königs 
Johann  Hl  von  Polen y  machte  grofse  Reisen  in  Europa^ 
^sien  und  Afrika  ^  und  scheint  sich,  nach  dem  Titel  der  unten 
zuletzt  angeführten  Schrift ,.  auch  in  Kurland  aufgehalten  zu 
l^btn.  Geb.  zu  Dleppe  in  der  J^ormandie  am  . . . ,  gest, 
1710. 

Aesolutissima  ac  profundissima  omnium  difficiliuni  argu- 
mentorum,  quae  contra  B.  Virginis  cultum  aJEEerri  pos- 
«»»ttt,  solutio.  • . . 

^«  Sand.  64 


554    Felle  (F.  Wilhelm).    Ferber  (Johann  Jakob). 

Brevissimum  fidei  propugnaculum.  • .  • 

Fei  Jesuiticum.  ...  * 

Lapis  theologorum  •  .  • 

La  ruina  del  Quietismo  e  deirämor  pu^o.    3  Theile. . . . 

Nequitia  villicationis  demonstrata  seu  ratio  contraria 
pro  medio  animarum  statu,  F.  G.  Felle,  Dominicani 
S.  iTheolog.  Doctoris  ac  Joannis  III  Poloniarum  regis 

'  Eleemosynarii ,  contra  Thomam  ex  Albiis  *)  Anglum, 
sacerdotem  reputatum;  ad  dominum  Christoph.  Hen- 
ricum     Puttkamer,     Landhoffmeisterum.       Mitaviae^ 

1691.     8. 
Mehrere  anonym  herausgegebene  Schriften. 

YetgU  Joch  er.  , 

Ferber  (Johann  Jakob). 

iStudirte^  hauptsächlich  unter  Linne^  zuUpsala^  jvurdt 
17.63  hey  dem  königL  Bergwerhshollegium  zu  Stockholm  angt- 
stellt^  machte  seit  1765  vieljährige  Reisen  durch  Deutschland, 
Ungarn',  Frankreich,  England  und  Italien,  wurde  1774 
Profes'sor  der  Naturgeschichte  und  Physik  an  dem  eben  gestif- 
teten Gymnasiuni  zu  Mitau,  Wi^r  sich  mit  einer  Kurländerin, 
Agnes  Elisabeth  Jacobs,  verheirathete,  unternahm  1781, 
vom  Könige  Stanislaus  Augustus  aufgefordert,  von 
Mitauaus  eine  bergmännische  Reise  durch  Polen,  wurde  lySS 
Akademiker  und  Professor  der  Naturwissenschaften  in  St.  Per 
tersburg,  trat  1786  aber  als  Oberbergrath  in  königh  preussi- 
sehe  Dienste  und  bereiste  ijSS  Franken,  Zweybrücken^  Frafik- 
reich  und  die  Schweiz,  Geb,  zu  Carlscrona  am  9  Septemher 
1743,  gest.  zu  Bern,  wo  er  eben  die  Salz-  lind  Eisenmrh 
untersuchen  sollte,  am  17  April  1790. 

Diss.  de  prolepsi  plantarum.  (Praes.  Linneo.)  Upsa- 
liae,  1763.     4. 


*)  Von  den  Schriften  dieses  freysinnigen  Philosophen  ist  nack- 
zusehen  Clement  Biblioth.  curieuse  L  p.  343.  u.  Ade- 
lungz«  Joche r. 


Ferbsr  (Johann  Jakob)«  555 

Briefe  aus  Wälschland  über  natürliche  Merkwürdigkei- 
ten dieses  Landes  an  den  Herausgeber  derselben  Ignatz 
£ldlen  von  Born.  Prag,  177 3.  gr.  8«  —  Französisdi^ 
mit  Anmerkungen  und  Beobachtungen  vom  Freyherrn 
von  Dieterich.  StraTsburg,  1776.  gr.  8-  —  Englisch^ 
mit  Anmerkungen  und  einer  Vorrede  von  Haspe.  Lon- 
don, 1776.     8.         ' 

Bey träge  zu  der  Mineralgeschichte  von  Böhmen.  Berlin, 
1774.  8.  —  Englisch  in  Raspe's  Uebersetzung  der 
Briefe  über  mineralogische  Gegenstände  von  Ignatz 
V.  Born.  London,  1777«  8. 

Beschreibung  des  Quecksilberbergwerks  zu  Idria  in 
Mittel-Ci^ayn.     Berlin,   1774.     8. 

Versuch  einer  Oryktögraphie  von  Derbyshire  in  Eng- 
land. Mitau,l776.  8-  —  Französisch  m  Voyage  a  la  c6te 
septentr.  du*  coInt6  d*Antrim  etc.  par  Hamilton,  tra-' 
duit  de  TAnglois.  (ä  Paris,  1790.  gr.  8.) 

Bergmännische  Nachrichten  von  den  merkwürdigsten 
mineralischen  Gegenden  der  herzogl.  zweybrückischen, 
churpfälzischen ,  wild-  und  rheingräflichen  und  nas- 
sauischen Länder.     Mi  tau  u.  Riga,   1776.     8* 

Neue  Beyträge  zur  Mineralgeschichte  verschiedener  Län- 
der. Ister  Bd.,  der  zugleich  Nachrichten  von  einigen 
chymischen  Fabriken  enthält.     Mitau,   1778.     8. 

Physikalisch-metallurgische  Abhandlungen  über  die  Ge- 
birge in  Ungarn';  nebst  einer  Beschreibung*  des  steyri- 
schen  Eisenschmelzens  und  Stahlmachens,  von  ein 6m 
Ungenannten.     Berlin,   1780.     gr.  8. 

Anmerkungen  zur  physischen  Erdbeschreibung  von  Kur- 
land, nebst  J.  B.  Fischers  Zusätzen  zu  seinem  Versuch 
einer  Naturgeschichte  von  Liefland.  l\iga,  1784.  gr.  8. 

Nachricht  von  dem  Anquiken  der  gold-  und  silberhalti- 
gen Erze,  Kupfersteine  und  Speisen  in  Ungarn  und 
Böhmen,  nach  eigenen  Bemerkungen  daselbst  im  Jahr 
1786  entworfen.     Berlin,  1787.     8. 

Ist  es  vortheilhafter,  die  silberhaltigen  Erze  und  Schmelz- 
hüttenprodukte anzuquicken,  als  sie  zu  schmelzen? 
beantwortet  vpn  einigen  zu  Glashütte  bey  Schemnitz 
in  Nieder-Ungam  im  Sommer  und  Herbst  1786  ver- 
sammelten    Berg  -    und    Stih^lelzwesensverständigen 


556  Ferbbr  (JpäANN  Jakob). 

(Charpentierj  d'Elhuyar,  Ferber,  Hawkins,  Henkel, 
V.  Trebra  und  Weber) ;  gesammelt  und  herausgegeben. 
Wien,  1787.     8. 

Untersuchung  der  Hypothese  von  der  Verwandlung  der 
mineralischen  Körper  in  einander ;  aus  den  Akten  der 
kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaftfen  zu  St.  Petersburg 
übersetzt,  mit  einigen  Anmerkungen  vermehrt  und 
herausgegeben  von  der  Gesellschaft  naturforschender 
Freunde  zu  Berlin.     Berlin,   1788«     gr.  8. 

Drey  Briefe  mineralogischen  Inhalts,  an  den  Freyherm 
V.  Backnitz.     Ebend.  1789.     8. 

Mineralogische  und  metallurgische  Bemerkungen  in 
Neufchatel,  Franche  Comt^  und  Bourgogne  im  Jahr 
1788  angesj;ellt.     Mit  Kupfern.     Ebend.  1789-     8. 

O^servazioni  sulla  Solfatara;  in  Notizie  sopra  gli  acque 
acidule  medicinale,  scoperta  nei  monti  di  Arzignoro. 
(in  Padova,  1774-  8.)  —  Sopra  gli  monti  d'Austria; 
ebend, 

Verzeichnifs  der  vorzüglichsten  Bergwerke  in  dem  Kur- 
fürsten thum  Bayern  und  der  dazu  gehörigen  Ober- 
pfalz;  im  Naturforscher  1777.  St.  10.  S,  ll^^ns, 

Beschreibung  der  Solfatara ;  in  den  Berliner  Samml.  zur 
Beförd.  der  Arzney-Wissensqh. ,  der  Ni^tur^esqh«  etc. 
Bd.  6.  S.  151-160, 

Nachricht  'von  der  Lagerstätte  des  Lapis  Lazuli ;  in  den 
Schriften  der  Berliner  Gesellsch.  naturf.  Freunde.  Bd.7. 
(1786.)  —  Betrachtungen  ijiber  di^  noch  jet^t  pbwal- 
tende  Schwierigkeit  einer  genauen  Eintheilung  der 
Erd-  und  Steinarten;  ebend.  Bd.  10,  St.  2-  (1791«) 
Auch  im  2ten  St.  des  4ten  Bds.  der  Beobachtungen  und 
Entdeckungen  aus  der  Naturkunde.  (1791.) 

Cagliostro  in  Mitau;  in  der  Berliner  Monatsschrift  1790* 
St.  10.  S.  302-322. 

Memorial  über  die  SaUwerkQ  iin  Gouvernement  Aelen 
vom  Jahr  1788;  m  v.  MoU's  Jahrbüchern  der  Berg- 
und  Hüttenkunde.  Bd.  2-  S.  1-42.  (1798*) 

Abhandlungen  in  den  Novis   Actis  Acad.    Scient,  Imp* 
.     Petropol. 

Becensionen  in  der  AUgem«  deutschen  Bibliothek. 


FXRBER  (JOH.  JaX.).      FfTSRAXSMD  (KaKL).  557 

Nach  setnerrt  Todt  crtcfticftnoch? 

Nachrichten  und  Beschreibungen  einiger  chemischen 
Fabril^en;  nebst  J.  Ghr*  Fabricius  mineralogischen  und 
technologischen  Bemerkungen  auf  einer  Reise  durch, 
verschiedene  Provinzen  in  England  und  Schottland» 
mit  Anmerkungen,  Zusätzen  und  Kupfern«  Halber» 
Stadt,  1793.     8* 

Relation  von  der  ihm  aufgetragenen  mineralogischent 
berg-  und  hüttenmännischen  Reise  durch  einige  polni* 
sehe  Provinzen*  Nach  seinem  Tode  herausgegeben 
von  J.  K.  W.  Voigt.  Arnstadt  u.  Rudolstadt,  1804*  8« 

Sein  Bildnifs,  nach  J«  G.  Groschke's  Zeichnung,  vor  dem 
4isten  Bande  der  Allgemeinen  deutschen  Bibliothek,  auch 
vor  dem  43sten  Bande  von  Krünits  Encyklopädie  und  voc 
der  OUa  Poirida  1789. 

Vergib  Bernoulli'«  Reisen.  Bd.  3.  S.  933*  -^  Berliner  Mo« 
-  natsschr*  1790*  St.  10,  S.  594-309.  -*-  Schlichtegrolt 
Nekrolog  auf  das  Jahr  1790.  Bd.  i.  S.  956-961.  —  Hir- 
schings  Handbuch.  —  Denkwürdigkeiten  aus  dem  Leben 
ausgezeichneter  Teutschen  des  i8t«u  Jahrh,  St  167-171«  •-• 
^eusels  Le^ük*  Bd,  3,  S.  309« 


Feyerabend  (Karl). 

Ist  zu  Danzig  von  unbemittelten  Aeltern  geboren^  besuchte 
die  dortigen  Schulen;  studirte  dann^  von  einigen  Freunden 
unterstützt y  zu  Königsbergs  und  tarn  hierauf^  mit  !Empfeh' 
lungen  vefsehen^  nach  Livlandy  wo  er  Hauslehrer  bey  einem 
russischen  General  und  kurze  Zeit  darnach^  nachdem  er  in 
Militärdienste  getreten  war,  Adjutant  desselben  wurde^  Von 
seinen  spätem  Schicksalen  hat  man  nur  so  viel  erfahren  kön» 
nen^  däfs  er  seit  mehreren  Jahren  Lehrer  an  der  Oberpfarr^ 
schule  zu  St.  Marien  in  Danzig  warf  oder  noch  ist» 

Kosmopolitische  Wanderungen  durch  Preussen,  Kurland, 
Liefland  9  Lithauen,  VoUhynieiiy  Podolien^  Gallizien 
und  Schlesien,  in  den  Jahren  1795  bis  1798.  In  Brie- 
fen an  einen  Freund*  4  Bände.  Germanien  (Danzig) 
1798*1803.     S. 


56o  FiNCK  V.  FiKCXENSTEm  (H.  Gh.).  (J.W.).  Finck(S.). 
FiNCK    VON    FiNCKENSTEIN    (HeRMANN 

Christoph). 

Vater  des  nacHfoIgenden, 

Bekleidete  in  seinem  Vaterlande  erst  die  dobknsche  Haupt- 
mannssteile ^  wurde -iT 36  Kanzler,  war  Bevollmächtigter  des 
Herzogs  JErnst  Johann  von  Kurland  bey  der  am  12  Nov, 
1737  zu  Danzig  abgeschlossenen  Konvention ,  die  er  mit 
unterschrieben  hat^  und  empfing  ij3q  als , Abgesandter  des- 
selben Herzogs  das  Lehn  in  Warschau.  Geb.  in  Kurland  am 
SO  Julius  1693,  gest.  zu  Mitau  am  14  Februar  1758. 

Handschriftlich  hinterlief s  er: 
Promptuarium  privUegiorum ,  legum  et  jurium  Curlan- 
diae  et  Semigalliae  ducatuum,    ad  faciliorem  indaga- 
tionem  et  usum  concinnatum.     1737* 

finck  von  finckenstein  (johann 

Wilhelm). 

Sohn   des  vorhergehenden. 

Studirte  zu  Königsberg  und  war  zuletzt  Major  bey  der 
fürstlich' turländischen  Garde  zu  Fufs,  Die  damalige  Ircj- 
maurtr-Loge  zu  den  drey  gekrönten  Schwertern  in  Mitau,  in 
der  er  mehrere  Jahre  lang  den  Hammer  geführt  hatte ,  liifi 
nach  seinem  Tode  seine  Büste  in  deni  Saale  ihrer  Bibliothek 
aufstellen.  (Wo  mag  sie  zuletzt  hingekommen  seyn?)  Geh» 
am  22  September  1727,  gest.  am  16  Januar  1772. 

Die  durch  den  Westphälischen  Frieden  glücklich  her- 
gestellte Religion«- und  Gewissensfr^yheit;  eine  Rede 
am  Gedächtnifstage  des  vor  hundert  Jahren  unterzeich- 
neten Friedens  in  der  königl.  deutschen  Gesellschaft 
zu  Königsberg  gehalten.     Königsberg ,  1748«    ^^^ 

FiNCK  (Salomon). 

Studirte  auf  der  Universität  seiner  Vaterstadt,  gingnadi 
Äiga,  stand  hier  bey  einer  Unterrichtsanstaltj  mufste  aber  i584 


FiNCK  (ßAJLOMOJf).      FiKDElSEN  (FkICDIU  GoTTH.).      56 1 

mgtn  des  Kaknderaufruhrs  aus  der  Stadt  weidien^  hielt  stA 
erst  auf  dem  Lande  in  Uvland^  wo  er  das  Z^ettische  erlernte^ 
dann  zu  Rostock  und  Frankfurt  a,  d,  O.  auf^  kam  nach  Kur- 
land y  war  hier  fünf  Jahre  hindurch  Prediger  zu  Piken  ♦), 
mirde  dann  Pfarrer  am  grofsen  Hospital  im  Löbenidtt  zu 
Königsbergs  nach  geschehenem  Uebertritt  zur  refomurttn 
Konfession  aber  Adjunkt  des  dmrfurstRchen  Hofpredigers 
Müller  in  JBerlbu  Geb»  zu  Königsberg  in  Preussen  1565, 
gest.  ebendaselbst  j  während  eines  Aufenthalts  mk  dem  chur- 
fürstlichen  Hofe f  am  lO  Julius  1629« 

Sakrament- Spiegel.  ... 

Sakramentspiegels-Verklärung.  •  •  • 

Götzen-Urtheil  aus   Gottes   Wort  und  Herren  Lutheri 

Schriften,    wie  man  den  Götzen  und  das  Götzenbild 

recht  gebrauchen  solle.  ... 
Fürstenspiegel.     Erster  Theil.  •  • . 

Vergl,  Joch  er.  —  Gadeb.  L-  B.  Th.  1.  S.  350.  —  Hart- 
knochs  Preuss.  Kirchenhist.  5.  533.  5S4  u.  581.  *-  Witte 
D.  B.  ad  a.  1639.  10  Jul. 

Findeisen  (Friedrich  Gotthilf). 

Studirte  zu  Leipzigs  wo  er  die  Magisterwürde  erhielt^  kam 
^on  Göttingen  aus  als  Hauslelirer  nach  Ijudenhof  im  dorpt- 
sehen  Kreise  laivlandsy  ging  einige  Jahre  später  in  gleicher  Ei- 
genschaft nach  Arroküll  in  Jerwen^  und  wurde  i*] SS  Konrektor 
zu  Dorpat»  Geb.  zu  Leipzig  1742,  gest.  am  ii  Januar  1796. 

Commentatio  philologico-critica  ad  explicandum  locum 

Jes.  53.  9.     Lipsiae,  1764-     4- 
Abhandlung  über  den  Einflufs  der  Sitten  auf  die  Sprache 

und  den  guten  Geschmack.     Berlin  9  1768*     8- 
Aaisonnement  über  einige  Maximen  der  alten  Welt  und 

ihren  Einflufs  auf  die  Denkungsart  des  Menschen,  eine 

Parallele  der  alten   und  neuen  Zeit;    ein  Fragm^ent. 

^iga,  1777.  4unpag.  Bll.  u.  1Ö2  S.  8- 


*)  In  dem   von  Tetsch   (K.  K.  G.  IL  58.)  gelieferten  Ver- 
zeichnisse der  piltenschen  Prediger  fehlt  sein  Nfiine. 

h  Band.  65 


562         Findeisen  (Fr,  G.).    v.  Fircks  (G.  F.). 

*  Juvenals  Satyren  in  einer  erklärenden  Uebersetzung. 

Berlin,   1777-     8. 
Abhandlung  von  der  Staatskunst  der  Körner;  im  Hanno' 
verschen  Magazin  . . .  St.  32» 

Gab  heraus: 

*  Lesebuch  für  Ehst-  und  Liefland,   istes  bis  6tes  Monats- 

stück.    Schlofs-Oberpahlen ,   1787.     567  S.  8- 
In    Verbindung    mit    C.  H.  Nielsen   und    F.  D.  Lenz 
die  Dörptsche  Zeitung  1788. 

*  Dörpatsches  politisch-gelehrtes  Wochenblatt*     Dorpat, 

1789.     8. 

Verßi,  Nord.  Mise.  IV.  51.   —  Ecks  Leipziget  gelehrtes  Tage- 
buch 1796.  S.  110  u.  f.  — -  Meusels  Lexik«  IIL  339* 

VON  Fircks  (Georg  Friedrich). 

Geb.  auf  seinem  väterlichen  Erbgute  "Nogallen  in  Kurland 
am  19  April  1782  j  erhielt  den  ersten  Unterricht  im  Haust 
der  Aeltern^  besuchte  ein  Jahr  lang  das  Gymnasium  zu  Mitau^ 
studirte  dann  stit  1802  in  Jena  Und  seit  i8o3  in  Leipzi§i 
verlief s  diese  Universität  im  Friihlinge  1804,  machte  üni 
Reise  durch  den  südlichen  Theil  Deutschlands  ^  die  Sdmi 
und  Frankreich^  brachte  den  Winter  in  Paris  zu^  und  kehrte 
hierauf  nach  Kurland  zurück.  Im  J,  1 806  war  er  in  St,  P(r 
tersburg ,  wo  er  korrespondirendes  Mitglied  der  kaiserh  Gesetz- 
kommission  wurde  ^  unternahm  sodann  eine  zweyte  Reise  nach 
dem  Austande ,  hielt ,  sich  einige  Monate  in  Sachsen  auf,  und 

m 

ging  durch  die  Niederlande  wieder  nach  Paris.  Seit  seintr 
JRüchkehr  hat  er  sich  seinem  Vatertande  theils  als  Deputirter 
auf  Landtagen^  theils  als  Oberhäuptmannschafts-Bevollmädi- 
tigter  {Kreismarschall)  nützlich  gemacht.  ImJ.  |8i5  trhidt 
er  den  St,  Wladimir-  Orden  der  4ten  KL 

Die  Letten  in  Kurland  oder  Vertheidigung  meines  Vater- 
landes gegen  die  Angriffe  von  G.  Merkel  in  dessen 
Letten.  Kuiflands  Edlen  gev^idmet.  Leipzig,  1804. 
Xu.  276  S.  8.  (S.  Der  Frey  müthige  1803.  No.  201» 
S.  801-803.) 


V.  Fiacxs  (G.  F.)-  (K.U.).  v.  Fisghb  ach.  Fischer  (B.>  563 

lieber  Hülüs-Leilibaiikeii  in  Kurland ,  bey  Gelegenheit 
des  auf  dem  Landtage  1819  über  diesen  Gegenstand 
aufgestellten  Deliberatorii.     Mitau»  1820.    51 S«  8.     " 

Zur  Berichtigung  einiger  im  September-Stück  der  Zeiten 
V.  J.  die  neue  Gesetzgebung  für  die  bäuerlichen  Ver- 
hältnisse in  Kurland  betreffenden  Angaben  und  Bemer- 
kungen ;  in  dem  Politisch-literarischen  Anzeiger  zu  den 
Zeiten  von  Yo£s  lais«  September,  S.  CLXVI. 

VON  FiRCKS  (Karl  Ulrich). 

JErbherr  auf  Dubenalhen  in  Kurland.  Geb.  daselbst  lySS, 
gest.  am  3i  May  j8j6. 

Handschriftlich  hinttrliefs  er: 
Piltensche  GewiTsheiten  (l79l). 
Vergl»  Schwarte  BibL  S.  376« 

VON  Fischbach  (Adam  Friedrich). 

Stammvater  eines  adeligen  Geschlechts  in  Kstliland^  war 
esthländischer Ritterschaftssekretär  und  vom  Könige  Karl  XI 
am  18  März  1675  geadelt.   Geb.  zu  Riga  am  • . . ,  gest. » •  • 

De  sanctissimo  coenae  Dominicae  misterio  contra  Cal- 
vinianos  exerc.  posterior.  (Praes.  Casp.  Mauritio.) 
Rostochii,  1653*     6  Bog.  4« 

Handschriftlich: 

Extract  einer  ehstländischen  Chronik;  ein  Auszug  aus 
der  Chronik  Gustavs  v.  Lode. 

Fischer  (Benjamin). 

« 

Sruder  vpn  Johann  und  Vater  von  Johann  Bernhard. 

Studirte  seit  16 j3  zu  Leiden^  Leipzig  und  Altorf  hehrt^ 
wieder  nach  Leiden  zurück  ^  wurde  dort  1680  Dr.  der  A»  G. 
und  Uefs  sich  dann  in  seiner  Vaterstadt  als  praktischer  Arzt 
nieder.     Auf  Empfehlung  seines  Bruders ,  des  livländisclien 


564     Fischer  (Benjamin).    (Christian  August). 

Gdieralsuperintendenten  Joh,  Fischer^  wurde  er  i6i6  vom 
Xönige  Karl  XI  durch  den  Generalgouverneur  Hastjtr 
nach  Riga  als  Garnisonarzt  berufen^  ham  1687  daselbst  an 
und  erhielt  bald  darauf  auch  vom  Könige  die  Erlaubnifs,  me 
Apotheke  awi^ulegen.  Später  wurde  er  noch  zumProvinciakrzt 
der  lettischen  Kreise  des  Herzogthums  Livland  und  vom  miä- 
dnischen  Kollegium  zu  Stockholm  zum  Mitglitde  ernannt. 
Geb.  m  Lübeck  am  3  Oktober  i653,  ßest.  zu  Riga  am 
3o  Ohtober  1695. 

Lemma  med.  inaug.  de  scorbuto«     Lugduni  Batav^  1680* 
.4%Bogg.  4. 

Vergl.  Lib.  Depkins  Leichenpredigt  auf  ihn :  Die SeliglLeit  der 
.    Gläubigen.  lUga,  1697..  4.  -<-  Nord.  Mise.  IV.  53. 

Fischer  (Christian  August). 

Geb,  zu  Leipzig  am  29  August  1771,  studirte  von  1788  hk 
1792  auf  der  Universität  seiner  Vaterstadt,  machte  hinauf  his 
1794  eine  Reise  durch  die  Schweiz  und  einen  Theil  von  Franh 
reiche  war  nachher  bis  1795  Hofmeister  eines  jungen  Edelman- 
nes in  der  Nähe  von  Leipzigs  ging  darauf  nach  Rufsland,  trat 
aber  die  ihm  hier  beschiedene  Stelle  gar  nicht  an ,  sondern  hkb 
in  Riga ,  wo  er  bald  in  merkantilische  Verbindungen  \am  und 
zugleich  in  der  Korrespondenzführung  Unterricht  gab.  2ii 
Ende  des  Jahres  1796  reiste  er  von  hier  über  Hamburg  nach 
Holland^  und  von  da  im  Frühllnge  1797  über  Bordeaux  nadi 
Spanien^  um  zu  Lissabon  in  ein  Handlungshuus,  zu  gdi^'^* 
Da  ihn  aSer  eingetretene  Umstände  daran  hinderten ,  jvoUtt  er 
sich  in  gleicher  Absicht  im  südlichen  Spanien^  besonders  zu 
Cadix  oder  Mallaga,  niederlassen,  wasjedoch,  bey  dergrojstn 
Zerrüttung  des  Handels ,  ebenfalls  unmöglich  war.  Er  g^^S 
daher  zu  Ende  des  Jahres  1798  über  Genua  nadi  IkutsAland 
zurück <,  und  privatisirte  seit  17 99  in  Dresden.  iSoSwurd^ 
er  Dr.  der  Phil ,  1804  herzoglich -sachsen-koburg -memingin- 
scher  Legationsrath ,    auch  in  demselben  Jahre  ordentüd^ 


Fischer  (Christian  Augpst),  565 

Professor  der  Kulturgeschichte  und  schönen  Wissenschaften^ 
und  später  der  Staatengeschichte  und  Statistik  zu  IVürzhurg^ 
1809  aber  mit  allen  protestantischen  und  neuen  katholischen 
JLehrern  von  der  Universität  entfernt^  weil  diese ^  nach  den 
damals  herrsdienden  strengen  Ansichten  der  Regierung  j  von 
allem  gereinigt  werden  sollte ,  was  dßm  orthodoxen  Lehrbegriß 
der  katholischen  Kirche  nicht  ganz  gemäfs  war,  Kine  Folge 
der  JRegierungsveränderung  im  J.  18 14  war  es  indefs^  dafs 
auch  Fischer  als  Lehrer  der  Staatengeschichte  und  Statistik 
seine  Thätigkeit  wieder  erhielt;  18 16  aber  wurde  er  (nach  dem 
Ausdruck. des  königi  Reskripts  vom  9  Julius^  wegen  des  von 
ihm.  'gegebenen  Beyspiels  auffallender  Unordnung  und  Insub* 
Ordination )  mit  der  normalmäfsigen  Pension  zuni  zweytenmal 
in  den  Ruhestand  versetzt.  Die  unten  angeführte  1821  von 
ihm  Pseudonym  herausgegebene  plu^sdirift :  „Katzensprung 
u.  s.  w.'*  veranlajste  gegen  ihn ,  insbesondere  wegen  der  darin 
gegen  den  bay ersehen  Finanznunister  v,  Lerche nfe Id  ent- 
haltenen Anführungen^  eine  fiskalische  Untersuchung,  in  Folge 
welcher  er  zu  mehrjährigem  Festungsarrest  verurtheilt  wutde* 

Das  Verzeichnifs  seiner  zahlreiclien  Schriften  liefert  Meu-" 
sels  G.  T.  Bd.  2.  S.  333.  Bd.  9.  S.  347.  Bd.  H.  S.  225, 
Bd.  13-  S.  385.  u.  Bd.  17.  S,  579.  Zu  demselben  ist  noch 
hinzuzufügen : 

Kriegs- und  Reisefahrten,  ister  Th.  Leipzig,  1821*  XIV 
u.   378  S.  8, 

*  Katzensprung  von  Frankfurt  nach  München^  von  Felix 
V.  Frölichsheim.     Ebend.  1821.     8. 

Hyacinthen.  Taschenbuch  auf  das  Jahr  1825.  Fin  zWtyter 
Titel  lautet :  Hyacynthen  in  ipei];Lem  Kerker  gezogen. 
Frankf.  ^.  M.  1824.     232  S.   16, 

Allgemeiner  unterhaltender  Curiositäten-Almanach  auf 
alle  Tage  im  Jahr.  Ister  Jahrgang  1825.  Mainz.  VIII 
n.  472  S.   12,. 

Taschen-Bibliothek  der  neuesten  unterhaltendsten  Reise- 
beschreibungen. Kach  ausländischen  Originalen  bear- 
l^eitet.  Ister  Jahrgang  in  4  Bändchen«  Frankf«  a.  M. 
1826.     8.  •. 


\  ■ 


566    FiscHiER  (Christian  August),  (Heiniiich  Eänst), 

Von  der  Schrift  Ueber  die  Küsse  erschien  auch  ein  Abdrudi 
zu  Mitau  1796t  20  S.  kl.  8. 

VergL  Geschichte  dör  Amtsführung  und  Entlassung  des  Professors 
C.  A.  Fischer  zu  Würzburg,  von  ihm  selbst  geschrieben; 
herausgegeben  von  Dr.  Hermann  Eckard.  Leipzig,  i8i8*  8* — 
GoldmayerS  Beyträge  zur  Geschichte  der  Universität 
Würzburg  i8i6  u.  igt/.  <—  Convers^tione-Lezikon,  Neu« 
Folge,  Bd,  X.  Abth,  St  S,  a^lt 


/ 


Fischer  (Heinrich  Ernst). 

Erhielt  seine  wissenschaftliche  Bildung  auf  dem  Gymna- 
slurtx  zu  Altenhurg  und  der  Universität  Leipzig; '  lebte  nach 
beendigten  akademischen  Studien  viele  Jahre  als  Hauslehrer, 
th^ils  in  Deutschland,  theils  in  Livland^  und  wurde  1807 
Pastor  der  lutherischen  Gemeine  zu  Plestau  (ord.  am  20  Mcpj 
in  Narwä).  Diese  Pfarr stelle  legte  er  x8ii,  als  er  eine  Vola- 
tion  nachRauge  bey  Werro  erhielt^  nieder^  weil  aber  die  Bauern 
und  ein  Theil  der  JEingepfarrten  mit  seiner  Anstellung  unzufrie- 
dein  waren  (hauptsächlich  wegen  eigenmächtigm  Verfalirens.des 
Kirchenpatrons)  ^  so  trat  er  zurück ,  und  wurde  in  demsdbtn 
Jahre  Pastor  m  Lasdohn  im  wendenscHen  Kreise,  18 17  (Atr 
zu  Tirsen  und  Wellan,  Geb,  zu  Grünberg  in  Sachsen  am 
3  April  1777,  gest,  plötzlich  am  Schlage  am  6  Julius  1821* 

Die  Letten  zu  B-uchen,  Ein  idyllisches  Epos.  Halle;1804* 
172  S.  kl.  8, 

Durchflüge  durch  Livlands  ^chöiiste Gegenden ;  /nKaff- 
ka's  Nord.  Archiv  1804,  H.  Sl-'lOl-  u.  161-179.  — 
Jerusalem,  eine  livläjidische  Idylle ;  ci^ridlll,  79-83«— " 
Lied  beim  Charpiepflücken;  ebend.  1807-  II,  143-149» 
Auch  wohl  noch  mehrere  anonyme  Auf  sät  ze» 

Beyträge  zu  dem  Livl.  lettischen  Gesangbuche  ron  1809 
(No.  412.  566.  602.)  und  zu  dem  Rigaschen  Gesang- 
buche  von  1810  (No.  481.512.)« 

Dichtungen  naoh  dem  Horaz;  in  der  Livona  von  1815* 
S.  194-200«  -—  Distichen;  ebend,  S.  228* 


Fischer  (Heiniu  Ernst).    (Jakob  Benjamin  !.)•    567 

Die  andre  Welt  (ein  Gedicht);  in  LlTona's  Blumen- 
kranz« I.  (18 18.)  S.  14-17. 

Nach  seinem  Tode  ersdden: 

JDie  Heimath.  Ein  idyllisches  Gedicht.  (^Herausgegeben 
und  mit  einer  Vorrede  begleitet  vbn  Heinrich  Hase.) 
Dresden )  1824*     IV  u«  42  S*  8* 

Fischer  (Jakob  Benjamin  i.). 

Sohn    von   Johann  ,    Vater  von '  Jakob  Johann  und 
Brudei^  Von  Johann  Melchior* 

besuchte  das  Lyceiitn  zu  Riga^  mirde  ijtt  Pastor  zu 
Surtneckj  1734  im  May  Propst  des  isten  Tlieils  des  rigaschen 
Kreises  und  zugleich  Assessor  des  livländischen  Oberkonsisto- 
riums ,  nachdem  er  schon  Propst  des  2ten  Theils  geweseti  war] 
1736  abef  Generalsuperintendent  von  Livland.  Geb.  zu  Riga- 
1684,  gest,  am  23  November  (nicht  am  3  JVov.,  me  Gade- 
busch^   noch  am  3  Decentbet^    me  Zimmertnann  hat) 

1744* 

iDie  ge^eegnete  Regierung  Irotnmer  B.egenteil  auf  Erden« 
l^redigt  am  Gedächtnifstage  der  Anno  17^0  geschehenen 
Krönung  der  Kaiserin  Anna  Joannowna  und  zum  An- 
tritt der  Genferal-Superintendentur,  üher  Spr.  SaL  XX« 
28.     Bigä^  1736*     Eol.,  auch  Ebend.  31  S.  4* 

Noch  toehtere  Predigten«  ^ 

Veranstaltete  die  zweyte  lettische  Sibelausgahe  unter  dem  Uteh 
Biblia,  tas  irr:  Ta  ^wehta  Grahmata»  jeh  Deew^ 
Swehti  Wahrdi,  kas  preekfch  un  pehz  ta  KungavJefus 
-Kriltus  fwehtas  Peediimfchana^  no  teem  fwehteenx 
Deewa-Zilwekeem^  Praweefcheem  9  Ewangeliüteem 
jeh  Preezai»  Mahzitajeem  un  Apulluleem  usrakftiti 
Tahm  Latweefchahm  Deewa  Draudlihahm  par  labbu 
istaifita«  Königsberg,  1739*  992  S.  bis  zu  JEnde  der  Pro^ 
pheten;  die  Apokryphen  176  S.  Das  Neue  Testament  mit 
dem  besondern  Titel:  Tas  Jauns  Testaments  Muhfu 
Kunga  Jefus  KriHus»  jeb  Deewa  fwehti  Wahrdi,  Kas 
pehz  ta  Kunga  Jelus  Kriftu9  Peediim^chana«  no  teem 


I 


568  Fischer  (Jakob  Benjai^m  i.)*  (Jakob  Beniamim  2.). 

fwehteezn  Preezas-Mahzitajeem  un  Apuftu}eem  usrak- 
iliti.  Königsberg,  1739*  348  S.  8*     iHzt  z^^ey  Dedikatio- 
,  neu  und  einer  Vorrede  von  ihm, 

Verg/,  Gadeb.  L.  B.  Th.  1.  S.  332.  —  Bergmanns  biogr. 
Nachr.  von  den  livl.  Gen.  Sup.  S.  12.  —  Zimmermanns 
Lett.  Lit.  S.  46.  —  Sonntags  Gesch.  der  iett.  u.  ehstn. 
Bibelübersetzi^ng.  S.  15-18* 

Fischer  (Jakob  BENjA>aN  2.)* 

Enkel  von  Benjamin.        ^ 

Besuchte  1 1  Jahr  lang  das  Lyceum  zu  Riga  und  erlernte 
dann  bey  *seinem  Vater  die  Apotkeherwissenschaft,  In  den 
Jahren  tj56  bis  lySS  hörte  er  bey  Kratzenstein  in  Kopen^ 
hagen  .  Naturgeschichte ,  Experimentalphysik  und  Chemie, 
1761  ^aber  in  Upsal  Zoologie  und  Botanik  bey  Linnee, 
dessen  botanischen  Exkursionen  er  auch  beywohnte.  'Da  er 
indessen,  nach  Riga  zurückgekehrt ,  bey  seinem  Gewerbe  kei- 
nen Vortheil  fand,  verlief s  er  1768  dasselbe  und  wurde  1770 
Waisenbuchhalter  seiner  Vaterstadt,  Geb.  zu  Riga  OJJ^ 
l3  Oktober  178 1,  gest.  am  27  May  1793. 

Verbuch  einer  Naturgeschichte  von  Liefland.  Mit  Kpfrn. 
Leipzig,  1778.  16.S.  Vorbericht  von  Nath.  Gottfr. 
Leske,  %  Bog.  Vorrede  des  Verf.,  374 S.  u.  1  Bog. 
Register.  8.  (^JEin  Auszug  daraus  stand  schon  vorher  in 
Hup  eis  Topograph.  Nachr.  von  Livl.  IL  428-544.)'^ 
2te  vermehrte  und  verbesserte  Auflage.  Mit  Kupfern. 
Königsberg,  1791.  XXIV  S.  Vorbericht  von  Karl 
Gottfr.  Hagen  und  Vorrede  des  Verf.,  u.  826 S.  8« 
Das,  was  darin  über  Vieharzneykunst  vorkommt,  ist  ins 
Russische  übersetzt  MoskeivL  i7 7^.  8.  •—  Zusätze  zu  dem 
Versuch  nebst  einigen  Anmerkungen  zur  physischea 
Erdbeschreibung  von  Kurland  entworfen  von  J.J.  Fär- 
ber. Mit  1  Kpfr.  Riga,  1784.  XVI  u.  305  S.  8«,  wowfl 
die  Ferberschen  Anmerkungen  S.  209*305  cmne/ime«. 

Geschichte  der  Loge  zum  Schwerdt  in  Riga  von  ihrem 
Anfange  bis  jetzo  aus  dem  Archiv  und  den  Protokolleii 
zusammengetragen ,  wie  auch  Geschichte  der  Erzie- 
hungsanstalt zu  St.  Johannis  dieser  Loge  und  xnaurcn- 


1 


Bischer  (Jajcob  BsmAiON  %).    (Jaxob  Johakk).    569 

sehe  Personalien    des    weyL    liochw.   Brs.   Balthasar 
V*  Bergmann  yerfafst  von   dexa  Secretär  dieser  Loge 
J.  B.  Fischer.    (Riga^  1789.    20  S.  4-      Von  S.  i6  an 
mit  dem  besondern  Titel:     Maurerische  Personalien  etc. 
Die    Unsterblichkeit    unsers     Geistes    bewiesen,    durch 
Gründe,   die  aus  der  Natur  überhaupt  und  aus  dem 
Menschen  insbesondere  hergenommen  sind.     Vorge- 
tragen den  4  April  1789  in  der  Trauerloge  zum  An- 
denken des  Brs.  Joh.  Friedr.  Hartknoch.    (Biga)  1789« 
8  S.  4. 
Abrifs  eines  neuen  Systems  über  die  menschliche  Natur» 
'    als   Darbietung   eines  gröfseij^n   Werks.     Königsberg» 

1791.     8. 

Bedenken  über  die  Versteinerungen  und  deren  Erzeu- 
gung, besonders  derer  in  Liefland;  in  den  Gelehrten 
Bey trägen  zu  den  Big.  Anzeigen  1762«  St.  6- 

Beyträge  und  Berichtigungen  zu  Hrn.  F.  K.  Gadebusch 
liivländ.  Bibliothek ;  in  H  u  p  el  s  Nord.  Mise.  IV.  7-2J24. 

Gab  heraus: 

seines  Vaterbruders  Joh.   Beruh,  v.  Fischer   Livl.   Land- 

■wirthschaftsbuch  u.  s.  w.    2te  Aufl.    Biga,  1772»    8. 

Handschriftlich  hinterliefs  er: 
Nachrichten  von  deutschen  Gesangbüchern,  Liederdich- 
tern und  Liedersammlern.     145  S.  4- 

Vergib   Nord.  Mise.  IV.  54.  XI.  381.    —    Meusels  Lexik.  III. 
36s.  —  Big.  Stadtbll.  i834*  S.  426. 

Fischer  {Jakob  Johann). 

Sohn  von  Jakob  Benjamin  l* 

Studirte  zu  Königsberg  die  Bechte^  wurde  nach  seiner 
Zurüdkkunft  Beisitzer  im  haiserl  Hofgerichte  zu  Abo^  ging^ 
nachdem  dieser  Ort  den  Schweden  wieder  eingeräumt  war^  in 
russische  Kriegsdienste  ^  und  nahm  als  Oberstlieutenant  seinen 
Abschied  *).     Geb.  zu ... ,  gest. 


•  t . 


♦)  Gadebusch  verwecbstlt  ihn  mit  seinem  jungem  Bruder, 
welcher  zu  Strasburg  die  Rechte  studirte,  in  französische 
Kriegsdienste  ging ,  als  Lieutenant  zurückkam ,  dann  in  rus- 
sische Dienste  trat,  als  Oberster  seinen  Abschied  nahm  und 
zuletzt  polnischer  Generalfeldwachtmeiitec  war« 

LBand.  66 


570  Fischer  (Jakob  JoH.).    (Johann  i.).    (Joh.  2.). 

Paneg^ricus,  Serenissimae  etc.  Principi,  Annae  Iwan- 
nownae,  Imperatr.  Kussiae  etc.  auspicatissimae  coro- 
nationis  Ejus  die  IX.  Mai)  A.  MDGCXL.  — -  dictus. 
Regiomonti.     5  Bog.  Fol. 

•Diss.  jurid.  sistens  observationes  et  controversias  quasdam 
de  juribus  singularibus,  seu  privilegiis.  (Praes.  Reinh. 
Frid.  de  Sahme.)     Ibid.  1741.     40  S.  4* 

Verßl.   Gadeb.  L.  B.  Tb.  1.   S.  333.    —    Nord.  Mise.   IV.  53. 
XXVU.  246- 

Fischer  (Johann  !.)• 

War  in  der  letzten  Hälfte  des  ij ten  Jahrhunderts  Notist 
bey  *Lulli  in  Paris ,  hierauf  Musikus  der  Barfitfser  zu  Augs- 
burg ^  anspachischer  Violinist^  herzoglich- hur  ländischer  und 
später  meklenhurg- schwerinscher  Kapellmeister ^  nach  mehr- 
mals gewechseltem  Aufenthalte  aber  zuletzt  in  derselben  Funk- 
tion am  Hofe  des  Markgrafen  von  Schwedt,  Während  sei- 
nes Aufenthalts  in.  Kurland  hatte  ihm  die  rigasche  Kaufmann- 
schaft der  grofsen  Gilde  ein  Jahrgeld  ausgesetzt^  wofür  er 
ihrem  Collßgio  musico  wödientllch  etwas  neues  von  seiner 
Arbeit  liefern ,  auch  selbst  oft  nach  Riga  kommen  und  den 
Vortrag  seiner  Sachen  dirigiren  mufste.  Geb,  nach  Dun- 
hei  in  Schwaben^  nach  Jöcher  in  Lübeck^  am,.»^  gtst, 
zu  Schwedt  am  • .  • 

Musicalische  May enluSt 9  oder  französische  Arien.  ... 
Himmlische. Seelenlust.  ... 
Musicalisches  Divertissement.  .  • « 
Tafel-Mus.icy,  oder  ^usicalische  Fürstenlust.  •  •  • 
Triumphirende  Held^nmusic.  . .  * 

VergL  Jöcher.  —  Dunkels  NachricKten.  Bd. 3* Th. 4. S. 640. -^ 
G  ad  e  b.  L.  B.  T^.  1.  S.  333. 

Fischer  (Johann  2.). 

Bruder  von  Benjamin  und  Vater  von  Jakob  Bsnjahin  l. 

und  Johann  Melchiok. 

'  Wurde  in  seiner  Vaterstadt  erzogen  und  unterwiesen  ^  stu- 
dirte  seit  i653  zu  Rostock  und  dann  zu  Altdorf,  nahm  die 


FisGHBR  (Johanns.)*  5 71 

JMagisterfvürde  an\  hielt  sieh  eine  Zeitlang  zu  Hamburg  uAd 
Stade  auf^   wurde  1666  nach  Sulzbach  als  Diakonus  benu 
fen,  und  1667  Stadtprediger ^  auch  in  demselben  Jahre  Super^ 
intendent  daselbst.     Dort  stand  er  bey  dem  Pfalzgrafen  von 
Neuburg' Sulzbach ,  Christian  August ^  in  grofsem  An- 
sehen^   veräefs  ßber   i6j3  dessen  Dienste j    als  ihn  ICönig 
Karl  XI  von  Schweden  durch  den  livländischen  Gouverneur, 
Grafen  Toll,  nach  JLivland  als  Superintendenten  berief    Er 
trat  sein  Amt  am  23  Julius  1674  an  und  schrieb  sich:  Super- 
intendens  per  lAvoniam  generalis  et  supremi  Consistorii  regit 
Fraeses,  welche  Amtsbezeichnung  seitdem  geblieben  ist.  Hoch- 
verdient hat  er  sich- hier  durch  seine  schriftstellerischen  Arbei- 
ten 5  durch  seine  JEtirsorge  sowohl  für  die  Universität  Dorpat^ 
deren   Prokanzler  er  seit  ihrer  Erneuerung  i6gp  war,    als 
für  die  Schulen ,    besonders    die  Landschulen ,    durch   treue 
Beaufsichtigung  der  livländischen  Kirche  und  ihrer  Lelirer^  und 
diurch  unermüdete  Mitwirkung  zur  Veranstaltung  einer  letti- 
schen und  esthnlschen  Bibelübersetzung,    wovon  aber  letztere 
nicht  zu  Stande  kam ,  durch  Freymüthigkeit  und  rasche  durch- 
greifende Thdtlgkeit  gemacht.    Aber  eben  diese  letztere  liefs 
ihn  viel  Hindernisse  finden^  machte  ihm  manche  Feinde  un4 
zog  ihm  selbst  Verweise  vom  Könige  zu ,  bey  dem  er  übrigens 
in  hoher  Gnade  stand  ^  wie  dies  mehrere  Ehrengeschenke  ^  die 
er  bey  verschiedenen  Gelegenheiten  erhielt^  und  seine  Ernennung 
zum  Dr.  der  Theologie  bewies^  welche  am  26  Februar  lögS  auf 
Befehl  des  J^önigs  und  dessen  Kosten  zu  Upsal  am  Jubelfeste 
der  schwedischen  Kirche  erfolgte,  ImJ.  1699  ging  er^  vielleicht 
der  immerwährenden  Hindernisse^  die  er  fand,  und  der  Strei- 
tigkeiten müde,  oder  wegen  der  vorhergesehenen  Kriegsunrulien, 
oder  auch  aus  Vorsicht,  weil  er  sich,  als  Patkuls  Freund  und 
Gegner  der  Beduktion ,  die  er  laut  getadelt  hatte ,  nicht  sicher 
glaubte,  aus  Livland,  jedoch  nicht  heimlidi,   sondern  nach- 
dem, er  öffentlich  vom  Generalgouverneur  Grafen  Dahlberg 
und  mit  einer  Bede  im  rigaschen  Lyceum  Abschied  genommen 


572  Fischer  (Johann  2.)- 

hatte  *),  zu  Schiffe  nach  Lübeck  und  von  da  nadi  Hamburg, 
1700  wurde  er  von  dem  Kurfürsten  von  Brandenburg  zur 
Beylegung  der  Streitigkeiten  zwischen  der  theologischen  Fakul- 
tät und  dem  Stadtministerium  zu  Halle  berufen;  er  brachte  dies 
Qeschäft  glücklich  zu  Stande ,  und  wurde  dann  1701  General 
Superintendent  im  Herzogtltum  Magdeburg  ^  Konsistorialrath 
zu  Halle  und  Propst  des  Frauenklosters  in  Magdeburg.  Geh, 
zu  Lübeck  am  i3  December  i633  **),  gest.  am  17  Mfly 
I7p5. 

•  Richard  Baxters  Büchlein  von  der  Selbstverleugnung, 
aus  dem  Englischen  verteutscht  von  J.  F.  L.  (d. /i. 
Joannes  Fischerus,  Lubecensis).  Hamburg,  1665«  3*  "*~ 
Auch  Frankf.  a.  M,  1682.    1?» 

Dogmatum  fidei  chrislianaeii  ex  Scripturis  SS,  juxta 
seriem  Aug.  Gonf.  repetitorum,  Decas  prim^*  Rig^, 
1676. —  Decas  altera,  Ibid,1690.  2"sarnmen  4 Bogg.  4. 

Schr^fftmässige  Erklärung  des  kleinen  CatechisfniD.  Mart 
Lutheriy  durch  gewisse  Fragen  und  Antworten  querst 
gest^Uet  von  den  gesammten  Lutherischen  JPredigera 
zu  Frankfurt  an  der  Oder;  hernach  aufs  neue  über- 
sehen ,  mit  vielen  Fr^igen  und  Sprüchen  der  heiligen 
Schrift  vermehret,  und  zur  Ehre  Gottes,  auch  Er- 
bauung der  Jugend  nnd  Einfältigen  im  Christenthum, 
mit  Approbation  der  hochlöbl,  Theolögischen  Facul- 
tät  in  Wittenberg  7;um  Druck  befördert,  Riga,  druckts 
und  verlegts  Joh,  Geprg  Wilcken.  1680«  12«  "^ 
N.  Aufl,  Ebend,  1732-  1  unpag.  Bog,  u.  299  S.  8-  — 
1767.  8.  (Der  Bischof  von  Esthlandy  D,  Jäc.  Hei' 
wig,  hatte  Theil  m  dieser  JErklärung*  jEr  nahm  aber  dk 
bey gefügten  Bauerfragen  für  JEsthland  nicht  an^  wd 
Fischer,    ohn^  sein  Mitwissen  ^    nach  der  wittenbirs^f 

*)  Er  hatte  zu  seiner  Abreise  selbst  eine  konigl.  Erlanbnifri 
doch  mit  der  Andeutung»  dafs,  wenn  er  sich  im  Oktober 
nicht  wieder  einfände ,  seine  Stelle  für  erledigt  erklärt  wer- 
den würde.  Dies  geschah  denn  auch  1700.  S.  Hupd*  6*" 
genwärtige  Verfassung  der  Ri^aschen  und  RevaUcben  Mat  - 
nalterschaft  S.  761.  •  -   •    « 

**)  So  steht  unter  seinem  in  Kupfer  gestochenen  Bildnisse  in  8. 
Sein  Geburtsjahr  ist  also  nicht  1626,  wie'seine,Grab»cnnff 
sagen  soll,  noch  1636,  wie  G ade busch  will* 


j 


Fischer  (JohanK2«)«  573 

Cenmr  noch  manches  geändert  hatte,y  -^  Ins  Lettische 
übersetzt  von  £.  Glükk  und  später  überarbeitet  von 
S.  G.  Dietz  (s.  diese  Art,')* 

Christian!   Gonscientiosi    Sendschreiben,    darinnen  er 
fraget:  Ob  er  in  der  Lutherischen  Religion  könne  selig- 
■werden?  etc.  Beantwortet  von  Christiano  Alethophilo 
S.  S.  Theol.  Stud.  16  . .  4.    — ,  Auff  vielfältiges  Nach- 
fragen zum   andern   mal    auffgeleget.       Zu    Ende    ist 
Christiani  Gonscientiosi  SendrSchreiben  selbst  zu  defs 
Lesers  Nachricht  angedruckt.     Im  Jahr  Ghristi  1687- 
486  S.    und  der  Anhang  84  S.  12«      Jener   Ghristianus 
Conscientiosus  ix^r  Joh«  Scheffler,    fürsth  wiirtember^ 
gisciter  Leibarzt  zu  Oels  (t  1Ö77),   der  sich  von  der  evan- 
gelischen zur  römischen  Kirche  gewandt  und  seinen  Schritt 
in  folgender  Schrift  vertheidigt  hatte :  Ghristiani  Gonscien- 
tiosi  Send  -  Schreiben    an    alle  Evangelische   Univer- 
sitäten, in  welchem  er  seine  Gewissens-Scrupel  pi^o- 
ponirt,  und  zu, erörtern  bittet.    1,  Ob  er  in  der  Luthe- 
rischen Religion^  könne  selig  werden,    weil  sie  nicht 
die  Gatholische  ist,     in  der   allein   secundum    omnes 
Doctores  die  Seligkeit  zu  hoffen?    2)  Ob  diejenige  die 
GathoUsqhe  sey,  die  so  genennet  wird,  oder  so  die  es 
nicht  ist,  welche  es  dann  sey?  Mit  angehängter  freund- 
licher 3itte  an  die  Herren  Buchführer,  d als  sie  solches 
seiner  Seelen  zum  Befsten,    durch  Verführung  an  ge- 
hörige Oerter  befördern  wollen.       Gedruckt  im  Jahr 
Ghristi  1671-     ' —     Für  den  Ghristianus  Alethophilus 
haken   einige  Valentin   Alberti    (S.   Placcii    theatr^ 
pseudpriym.  p,   176.    Np.  630t  631«    und  Jöcher  IV. 
235. )>     andere    Joach.    Feller     (S,    Heumann    de 
libris  anonymis  et  pseydonymis  p.  143» >  nacft' Pauli 
A  n  t  o  n  i  i    notis    ad    Gohcilii    Tridentini    dogmata> 
p.  149.)  5    ^^^  Recht  wird  aber   unser  Johann  Fischer 
dafür  angesehen  (von  B^cmeister  und  Gadebusch 
nach  Seelenis    Athen,    lubec,  p.  312.    und  Jo.  Mol- 
lers hist,  Ghersonesi  Gimbr,  u,  d.  Art.  Fischer).     Ihm 
antwortete  Scheffler   wieder  unter  dem  Namen   Gon- 
scientiosus     libertatus,      und     wurde     unterstützt     von 
D.  Jo..  Breving,    Protonotarius  Apostolicuf,  GoUe- 
giique  Ganonicorum  in  aede  D.  Bartholomaei  Franko- 
furtana^Decanus  et  Scholasticus,  in  dem  Traktat:   Des 
Glaubens-  und  Eeligions-Scrupel  durch  der  Herren 


576     Fischer  (Johann  2.)-     (Johann  Benjamin). 


#. 


Fälschlich  werden  ihm  zugeschrieben : 
Christliche  Sittenkunst  über  Rom.  XII.  Königsl).1703.  4. 

Christliche  Betrachtungen.  Ebend.  1712.  4.  (^Diese  beiden 
Werke  rühren  von  einem  Amsterdamer  Prediger  Joh. 
Fischer  her  und  sind  aus  dem  Holländischen  deutsdi 
übersetzt  worden  von  Joh.  Dieterich,  Diakonus  an 
der  Altstädter  Kirche  zu  Königsberg.) 

Tractat  von  der  Kindertaufe  und  dem  sogenannten  äusser- 
lichen  Gottesdienste  wider  Otto  L^urenlii  Strandin- 
ger.  Flensburg,  1712.  4-  (^Der  Verfasser  ist  der ßens- 
hurgsche  Prediger  Arndt  Fischer.) 

Die  «Schriften  der  Jane  Leade,  aus  dem  Englischen 
übersetzt.  ^ —  Der  wahre  Verfasser  dieser  Uebersetziingm 
isr  Loth  Visch  er,  ein  Arzt^  welcher  sie  meistens  zu 
Amsterdam  drucken  liefs, 

Leichenpredigt  auf  den  ehstländischen  Bischof  Joh.  Jac. 
Pfeif,  Reval,  1676.  4.  Wird  ihm  zwar  in  den  N.  Nord. 
Mise.  XVIII.  230.»  nach  Stier nmanns  Verz.  der 
Bücher  etc.,  hey gelegt;  es  scheint  dber  eine  Verwechselung 
mit  Matthaeus  Fischer  (^s,  diesen  Art,)  obzumlteru 

Sein  Bildnifs  gestochen  von  C.  P.  Busch.  Berlin,  1723.  Fol.— 
.   Von  demselben  Künstler  auch  in  4.   —    Naqh  E.  VV.  Lon- 
clicer  in  gr.  8*  —  Ohne  Anzeige  der  Künstler  in  kl«  8« 

Vergi.  Kelchs  livl.  Histotie.  S.  6a 2.  638.  -^  Joche r.  - 
Müllers  Samml.  russ.  Gesch.  IX.  213-217.  —  Gadeb. 
L.  B.  Th.  1.  5.334-336.,  nach  Joach.  Meier  Diss.  epi- 
stolica  de  claris.Fischeris  (Gölting.  1695.  4.)  S. 33.  —  Phrag- 
menii  Riga  IHt.  —  Joh.  Hein r.  v.  Seelen  Athenaeum 
Lubec.  S. 310-312.  —  Jo.  Moileti  hist.  Chersonesi  Cimbr. 
sub  Artn  Fischer.  —  Nord.  Mise.  XXVIL  947.  —  Zim- 
mermanns Lett.  Lit.  S.  37.  —  Bergmanns  biograph. 
Nachr.  von  den  livl.  Gen.  Sup.  S.  7-10.  —  Vorrede  zu  dem 
Bevalisch-esthnischen  N.  Test,  vbn  1715,  weiche  wieder  ab- 
gedruckt  ist  in  Hosen  plan  tezs  Beytr.  «ur  gen.  Kenntn. 
der  esthn.  Sprache  XIII.  ^4. 

VON  Fischer  (Johann  Benjamin). 

Sohn  des  nachfolgenden. 

Besuchte  das  Lyceum  zu  Riga  und  ging  ijdj  zu  seinem 
Vater  nach  St.  Petersburgs  wo  er  zugleich  mit  den  iurländi- 
^chen  Prinzen  unterrichtet  jvurde.  Er  studirtt  tuerauf  Arzaiej- 


V.  Fischer  (Joh.  Bsnjamin).    (Joh.  Bernhard).    577 

künde  in  Halle  j  Strasburg ,  Leiden  und  Paris  ^  erhielt 
1743  zu  ,Iteiden  die  Doktorivürde  ,in  derselben^  verwechselte 
die  Medicln  aber  hernach  mit  der  Rechtsßelehrsamkeit  und 
kantj  nachdem  er  noch  eine  JReise  gemacht  hatte  ^  1746  in 
seine  Vaterstadt  zurück^  wo  er  Sekretär  des  Hofgericlits 
wurde  y  auch  den  Titel  eines  Beisitzers  dieser  Behörde  erhielt. 
Geb.  tu  Riga  1720,  gest,  am  3o  April  17601        % 

Die  glückselige  Geburt  L  K.  M.  Anna  Joannowna,  als 
die  merkwürdigste  Begebenheit  des  1693«  Jahres.  Eine 
Rede.     Riga,  1737*     18  S.  Fol. 

Diss.  osteologica  de  modo  9  quo  ossa  se  vicinis  accommo- 
dant  partibus.  (Praes.  Hieron.  Dav.  Gauhio.) 
Liugd.  Batäv.  1743.     39  S.  4.     Mit  Kpfrn. 

Vergh  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  S.  354.  —  Nord.  Mise.  IV.  igi.» 
nach  Börners  Leben  der  Aerzte  und  Naturf.  III.  568.  — 
Bichters  pesch.  der  Medicin  in  Bufsland.  III.  979. 

f 

« 

VON  Fischer  (Johann  Bernhard). 

Vater  des   vorhergehenden  und  Sohn  von  Benjamin. 

Kam  im  2ten  Lebensjahre  mit  seinem  Vater  von  Lübeck 
nach  Biga^  verlor  diesen  als  er  10  Jahr  ah  war^  erhielt  aber 
an  Dr.  Konrad  Rudolph  Herz  aus  Erfurt  einen 
wacliem  Stiefvater^  der  ihn  bis  ijo3  in  der  Medicin  und 
Chirurgie  unterrichtete.  Kr  studirte  sodann ,  nachdem  er  die 
erste  wissenschaftliche  Bildung  auf  dem  Lyceum  zu  Riga 
erhalten  hatte ^  seit  1704  in  HJlle  und  Jena,  reisete  1708 
nach  Holland,  wo  er  noch  zu  Leiden  und  Amsterdam  Kolle^ 
gia  hörte  und  am  erstem  Orte  promovirte,  dann  1709  nach 
England  und  Frankreich,  überall  bemüht,  seine  medicinische 
Kenntnifs  zu  erweitern  und  zu  vermehren.  Im  December  17 10 
kam  er  nach  Riga  zurück,  trat  sogleich  die  Praxis  an 
und  wurde  1733  zweyter  Stadtphysikus,  Schon  vorher 
(1725)  hatte  die  verwittwete  Herzogin  Anna  von  Kurland 
ihn  nebst  dem  Dr.  Martini  zu  einem  über  ihren  Gesundheits- 
LBand.  67     ^ 


578  V.  Fischer  (Johann  Bernhaub). 

zustand  mit  ihrem  Leibärzte  D,  Büchner  zu  haltenden 
Konsilium  zu  sich  berufen ,  und  als  sie  zum  russischen  Thront 
gelangte^  ernannte  sie  Fischern  1734  zu  ihrem  Leibärzte^ 
Archiater  und  Direktor  des  Medicinalwesens  im  ganzen  russi- 
sdien  Reiche.  Bald  darnach  wurde  er  von  Kaiser  Karl  VI 
in  den  Adelstand  erhoben  und  1740  von  der  Regentin  Anna 
zum  Leibarzte  des  kaiserU  Kindes  Iwan  III  bestellt.  Be/ 
der  Thronbesteigung  Elisabeths  1742,  als  der  nachmalige 
Graf  Lestocq  Generaldirektor'' des  Medicinalwesens  wurde, 
nahm 'Fischer  seine  Entlassung  und  lebte  bey  Riga  auf 
einem  kleinen ,  von  ihm  selbst  angelegten  Landgute  Hinter- 
bergen^  in  einer  glüchlichen  ^  durch  wissenschaftliche  Beschäf- 
tigungen erheiterten  Müsse.  Fr  war  Mitglied  der  römiscli- 
haiserlichen  Akademie  der  Liebhaber  der  Natur geschiclite  und 
der  freyen  ökonomischen  Gesellschaft  in  St,  Petersburg,  Geh, 
zu  Lübeck  am  28  Julius  i685,  gest.  am  8  Julius  1772. 

Diss.  medica  inaug.  cle  mania.  (Praes.  Jacob o  Vallan.) 
TÄrajecti  ad  Rhenum,  1709.  2Ö  S.  4.  Dies  ist  der  wahre 
Titel  seiner  Inauguraldissertation  ^  welche  sowohl  bey  Ga* 
debusch  als  bey  Meusel  fehlt,  Richter  legt  ihm 
irrig  die  Diss,  seines  Vetters  Joh,  Melchior  {s,  den  fol- 
genden Artikel)  bey. 

•.Hinter-Bergens  allgemeine  und  eigene  "VVinter-  und 
Sommerlust,  mit  untermischten  physikalischen  und 
moralischen  Betrachtungen ,  in  Versen  beschrieben 
von  daselbst  In  Beruhigung  c^nd  i^^riede  wohnenden 
Montan.  Nebst  dessen  angehängten  Gedanken  über 
die  Namen  der  Stadt  Biga,  Kurlandes  und  Livlandes, 
in  der  Landes-  und  in  der  teutschen  Sprache.  Kiga, 
1745.     215  S.  8. 

*  Montans  zu  Hinterbergen  Erklärung  des  Edelsteins  am 
Kometen,  dessen  er  in  seinem  1745  zu  Riga  gedruck- 
ten Gedichte,  Hinterbergens  Winter-  und  Sommerlust 
genannt,  Erwähnung  gethan;  auf  Veranlassung  eines 
Schreibens  von  einem  Freunde.  Ebend.  1746*  16  S.  8- 

Liefländisches  Landwirthschaftsbuch,  auf  die  Erdgegend 
Ton  Lief-  Est-  und  Curland  eingerichtet,    worinne 


V.  Fischer  (Johann  Bernhard).  579 

I.  die  Vortheile  des  Feldbaus,  der  Viehzucht  und 
Haushaltung,  ll.  die  Ursachen  und  Mittel  der  Vieh- 
seuche 9  III.  .die  Cur  verschiedener  Bauerkrankheiten 
und  sonderlich  der  Pest,  lehrreich ,  gründlich  und 
nach  ihren  Ursachen  vorgetragen  werden.  Zum  Druck 
befördert  und  mit  einer  Vorrede  begleitet  von  Johann 
Gottfried  Arndt.*  Halle,  1753.  1  unpag.  Bog.  Vorrede, 
410  S.  Abhandlungen,  2  Bog.  Register  u.  ^  Bog.  fer- 
nere Zusätze  und  Verbesserungen.  $•  —  2te  Auflage 
^von  Jac.  Ben].  Fischer).     Kiga,  1772.     861  S.  8- 

De  senio  ejusqüe  gradibus  et  morbis,'  nee  non  de  ejus- 
dem  acquisitione  tractatus.  Cum  praefatione  Andr. 
Eliae  Büchneri.  Erfordiae,  1754«  17%  Bogg.  8.  — 
Qte  Ausgabe:  De  senio  ejusque  gradibus  et  morbis,  nee 
non  de  ejusdem  acquisitione  tractatus,  de  novo  xevisus 
et  at)undanter  auctus.  Accesserunt  praeterea  desiderati 
Franc.  Banchini  et  Floyeri  Gerocomicarum  amplae 
sciagraphiae ;  nee  non  WelHedii  et  Dethardingii, 
conspirante  quasi  ad  longaeyitatem  fato ,  eodem 
MDCCXXIV.  anno  cum  Floyeri  Geroc.  edita  com-> 
menta;  tribus  verbis  indigitata.  Erfordiae,  1760. 
324  S.  8.  •: —  Deutsch  mit  Vermehrungen  herausge- 
geben von  Theodor  Thomas  Weichardt  (M.  der  PniL  zu 
Kaminiec  in  Polen).  Leipzig,  1776*  8. 

CQmmentatio  in  conlmentaribs  publicatos  in  tractatum 
suum  de  senio,  Erfordiae,  17 54.  editum.  (1757)   16  S.  8. 

De  febre,  miliari,  purpura  alba  dicta,  e  veris  principjis 
eruta  et  confirmata:  tractatus  per  longam  experientiam 
coUectus.  Rigae,  1767»   1  unpag.  Bog.  u.   127  S.  8. 

Anmerkungen  zur  allgemeinen  Welthistorie  ,  ivelche 
Baumgarten  in  die  Vorreden  zum  6ten  und  12teii 
Bande  einrückte  und  dort  theils  erläuterte  y  theils  wider- 
legte, 

Erörterung,  ob  der  Eridanus  der  Alten  der  heutige 
Dünastrom  sey.  •  •  • 

VK)n  den  Ursachen  der  weissen  Haare  bey  den  Thieren ; 
in  Titius  gemeinnützigen  Abhandl.  Th.  l. 

Observatio  de  Scorbuto;  in  den  Actis  physico-medicis 
Academiae  Naturae-Curiosorum.  Vol.  IX.  p.  256.  — 
DeKrakatiza;  ibid,  p.  335.  —  De  munere  Archiatri 
in  Bossia;  ibid,  p#  341«    —    Obs.  de  rhabarbaro;  ibid. 


•  \ 


58o    V.  Fischer  (Xoh.  Bernhard).  (Joh.  Melchior). 

Vol.  X.  p.  64.  —  Obs.  de  Thea;  "^ibid,  p.  71.  —  De 
albis  leporibus;  ibid.  p.  71.  —  De  singultu  etv^gitu 
uterinis;    ibid*  p.  254.     —     Motus  convulsivi  puellae 

^  ,  XIV.  annorum  inter  rariores  reputandi;  ibid,^.  394.— 
Depelecano;  ibid.  Vol.  XL  p.  284-  —  Naevus  mon- 
strosus  in  cane  ex  imaginatioae  matris;  iMd,  Vol.  XIL 
p«  207.  —  De  Sphacelo  in  febribus  acutit  externo; 
ibid.  Vol.  XIII.  p.  207.  —  De  obstructione  alvi,  post 
illatas  intestinis,  per  nimium  nisum»  injurias;  ihU, 
X>«  310.  --^  De  melancholia  ex  insomnio  et  inediasxnor- 
tifera  puellae  XIV.  annorum;  ibid.  p.  313.  —  De 
vagitu  uterino  per  embryulciam  conürmato;  ihU. 
p.  325- 

Aufsätze  in  den  Gelehrten  Beyträgen  zu  den  Aig.  Anz. 
und  in  dm  BresUuer  Sammlungen, 

Handschriftlich  hinterlief s  er: 
Einen  deutschen  Auszug  aus  Naumurs  histoire  natu- 
relle des  ab  eilles  (a  Paris,  1745.  2  Tom,  8.)  mit  vielen 
Anmerkungen. 

Vergl,   G  a  d  e  b.  L.  B.  Th.  i .  S.  336-354.  —  B  r  o  t  z  e's  Bückblick 
in  die  Vergangenheit.  II.  8-1 9.  —  Adelung  z.  Joe  her.  — 
•Me  US  eis  Lexik.  111.363.  —  Richters  Gesch.  d.  Medicin 
in  Bufsland.  III.  s/p-s/g.  —  Hig^  Stadtbild  1894^  S*  395* 


]^ischi;r  (Johann  Mej.chior), 

Sohn  von  Johann  2.  und  Bruder  von  Jakob  Benjamin  i. 

^  Studirt^  Medicin  j  wurde  ijo5  zu  Hard^rwyk  Doktor  der- 
selben, und  lebte  rnichher  entweder  in  JLibau  {nach  Gadeb. 
JLi.  B.  Th.  I.  S.  329.),  oder  als  Erbherr  von  Raisium  und 
Dalben  {nicht  Durben ^  wie  in  den  Nord.  Mise.  a.  a.  0.)  vn 
roopschen  Kirchspiele,  in  Li^land.  Geb.  ^•^•y  8^^'  ^ 
der  Pest  17 10, 

Disp.  med.  inaug.  continens  varia^  ex  singulis  medicinae 
p«rtibus  desumptas  posit^ones.  (Praes.  Com.  vaA 
Ho  Uten.)     Harderowici^  1705t     2Bog{[«  4« 

Vergl.  Nord.  Mise.  IV.  54. 


Fischer  (Matthaeus).  (Tobias).  Fueisgher  (J«G.).  58i 

Fischer  (Matthaeus). 

Wurde  1668  (ord.  am  6  September)  Diakanut  am,  Dom 
zu  Revalj  und  war  zugleich  Notarius  und  Assessor  des  Kon^ 
sistoriums.    ^jeh.  zu...y  gest.  am  8  September  1677.       » 

Göttlicliex'  Schatz  in  irrdischen  GefäXsen.  Leichenpredigt 
auf  Joh.  Jac.  Pfeiff,  Bischof  etc.  aus  der  H.  Corinth* 
IV.  7.     Stockholm,  1677-     80  S,  4, 

Vergi.  CaTlbl.S.9, 

Fischer  (Tobias). 

Herzoglich 'kurländisdier  KanzeUeyverwandter  zu  Mitau^ 
Geb,  zu,. .  j  gest.  •  • . 

Schuldigste  Lobschrifft  (i/i  Fersen)  defs  Weyland  Wohl- 
gebohrnen.  Hoch  Edlen  und  Gestrengen  Herrn  Mel« 
chior  von  Fölckersamby  Ihr  Königl.  Majest,  zu  Fohlen 
und  Sch-weden  Kammer  Herrn,  und  Ihr  Fürstl.  Durchl, 
Hertzogen  In  Lieffland  zu  Churland  und  Semgalln  Wol- 
bestalten  Cantzlern  und  Ober  Kath  etc.  Erbherrn  auf  ' 
Calcunen,  BaTbarn  etc.  Alfs  Selbiger  den  27  Sept. 
Anno  1665  von  dieser  muhseeligen  Welt  abgefordert 
und  darauf  den  4  Oct.  Anno  1667  alhier  in  Mytau  bey- 
gesetzt  worden.  Mytau,  gedruckt  bey  Michael  Kar« 
aall,  1667.     8  S,  4, 


Fleischer  (Johann  Gottlieb). 

Geb.  zu  Mitau  am  i5  Oktober  1797,  besuchte  seit  1814 
das  Gymnasium  seiner  Vaterstadt ,  studirte  hierauf  Medicin 
züDorpat  seit  18 17,  promovirte.  daselbst  ■  1822  y  und  kehrte 
nach  Mitau  zurück  ^  wo  er  als  praktisdier  Arzt  lebt^  auch  an 
der  Behandlung  der  Kranlen  im  ^Stadthospital  TheU  nimmi, 

l^iss.  inaug.  Aneurysmatis  varicosi  complicati  historia« 
^wpati,  1822.     44  s.  4. 


58a       Fleischer  (Karl  Friedrich  Welhei.m). 

Fleischer  *)  (Karl  Friedrich  Wilhelm). 

Geb,  zu  Braunschweig  am  12  Juniiis  1777,  widmen  sidi^ 
nachdem  er  das  Katharintum.  und  Carolinuni  seiner  Vaterstadt 
besucht  hatte  j  aus  freyer  Neigung  dem- Schauspieler  ständig 
indem  er  1797  bey  der  sächsischen  Hof schauspiekwgesellschajt 
zu  Leipzig  die  Bühne  betrat.  Am  Schlüsse  des  Jahres  verliejs 
er  die  Franz  Sekondaische  Gesellschaft  und  stand  darauf 
hey  der  Faller  sehen  in  Brieg^  und  seit  1802  bey  der  Stein- 
bergschtn  in  Königsbergs  wo  er  auch  noch  die  Vorlesun- 
gen mehrerer  Professoren  benutzte  und  i8o5  selbst  über 
Aesthetik  las,  18 10  ward  er  Regisseur  jener  Gesellsdiafij 
1812  Mitdirehtor  derselben  s  im  folgenden  Jahre  aber  bey  dem 
Theater  zu  Riga  und  18 14  auch  hier  als  'jRegisseur  ange- 
stellt. JmJ,  i8i5  nahm  er  ein^n  JRuf  nach  St.  Petersburg 
fln,  wo  er  181 7  ebenfalls  Vorlesungen  über  Aesthetik  hielte 
ging  18 1 8  nach  seiner  Vaterstadt  zurück^  kam  aber  im  Herbst 
18 19  wieder  nach  Riga,  und  hat  seitdem  daselbst  eine  Pen- 
sionsanstalt für  Knaben  errichtet, 

"Wallenstein,  Ein  Trauerspiel  in  5  Aufzügen  nach 
Schillers  Original  für  die  Bühnen  be^^rbeitet.  Glogau, 
1802.     8- 

Entwickelung  der  Rolle  des  Ferdinand  Walter;  in 
Schmieders  Journal  für  Theater  und  schöne  Kün- 
ste. (Hamburg,  1797-  ..".)•.. 

Des  Künstler's  Aussicht,  eine  Dichtung;  in  der  Eunomia, 
herausgegeben  von  Fefsler  und  Fischer,   1805«  ••• 

Viele  Beyträge  und  Aufsätze  in  der  Preussischen  Blumen- 
lese auf  18*1  Ij  herausgegeben  von At  Krause;  —  in  dem 
Königsberger  Gorrespondenten  für  1810-1813;  —  ^^ 
Kuhns  Freymüthigem ;  —  in  Heinsius  Haus- 
freund ;  —  in  desselben  Hertha ,  Germanien»  Schutz- 
g^ist  (Berlin,  t811.  8.)j  -^  ^'^  Freymüthigen;  —  i« 
(l^r  H?immonia;  —  in  der  Dresdner  Abendzeitung;  — 


♦)   Bedient  sich  auch  der  Schriftstellernamen  Theoro«,  Ar- 
tamos  und  Kreopola, 


Fjl£ISChbr  (K.  F.  W.).   Fmmming  (Paul).      583 

in  Krause's  und  A.  F.  v.  Wicherts  Zeitschrift: 
Kronos  oder  Königsberger  Unterhaltungen  (Königsb. 
1811.  8.) 5  —  ^^  ^^^  Rigaschen  Zeit.;  —  in  der  Zeit, 
f.  d.  elegante  Welt,  aus  deren  Nr.  l2i.  u.  122»  vom 
Jahr  1825  die  Charakteristik  des  Schauspieldirektors 
F.  C.  K.  Peddersen  wieder  abgedruckt  ist  in  den  Rig. 
StadtblL "1825.  S.  204-206. 
Bey träge  zu  Dr.  Ros'enheyn's  deutscher  Uebersetzung 
des  Horaz  in  Reimen.  Königsb.  1818-  2  Bde.   12t 

*  Viele  einzeln  gedruckte  Gelegenheitsgedichte. 

Gab  heraus: 

gemeinschaftlich  mit  Franz  Xaver  Garnier:  Der 
Spiegel,  eine  Zeitschrift.  Königsberg,  1810.  8.  Unter 
seinen  dazu  gelieferten  Aufsätzen  sind  folgende  auszuzeich- 
nen:' Der  Eunuch,  etymologisch  betrachtet;  — ■  An- 
sichten vom  Wesen  der  Tragödie;  —  der. Ruhm;  — 
Seneca's  Hippolyt,  deutsch  übersetzt,  ster  Aufzug 
Vers  832-860  und  4ter  Aufzug  Vers  98^8 -11 19;  — 
Nina  und  Zäzilia. 

Vzrgl.  Meusels  G.  T.  Bd.  17.  S.  593. 

Flemming  (Paul). 

I^tr  bekannte  Dichter^  der  mit  Opitz  um  den  Kranz  der 
Unsterblichkeit  wetteiferte  und  sich  wenigstens  den  nächsten 
Rang  nach  ihm  erwarb.  Von  der  Fiirstenschule  zu  Meissen^ 
Wo  er  den  ersten  Grund  zu  seinen  gelehrten  Kenntnissen  legte^ 
8^^8  «r,  in  der  Absicht  Medicin  zu  studirm^  nach  Leipzigs 
erhielt  dort  den  poetischen  Lorbeerkranz ^  und  nahm  i63i  die 
Magisterwürde  an.  Die  durch  den  dreyfsigjährigen  Krieg  her» 
^^y geführten  Unruhen  nöthigten  ihn^  sich  irn  J.  i633  nach 
Holstein  zu  begeben.  Hier  bewarb  er  sich  um  eine  Stelle  im 
Gefolge  der  Gesandtschaft^  die  der  damalige  Herzog  von 
Schleswig 'Holstein^  Friedrich  III,  an  seinen  Schwager j 
^^n  Zaaren  Michael  Fedorowitsch,  nach  Rufsland 
abzuschicken  im  Begriff  stand y  erhielt  sie  auch,  machte  die 
Riise  nütf    und  kehrte  im  folgenden  Jahre  nach  Holstein 


584  '         FtEMMiKG  (Paul); 

zurück.    Bey  einer  zweyten  Gesandtschaft  ^  welche  der  Herzog 
l635  an  den  Sehach  Sefi  nach  Persien  abfertigte^  und  deren 
Schicksale  Olearius  in  seiner Keisebeschreibung  ausführÜch 
erzählt  hat^    befand  sich  abermals  Flemming  unter  dem 
Titel  eines  Hofjunkers  und  Truchsefs,    Erst  im  August  i637 
langte   die  Gesandtschaft   in  Ispahan^    und,    nach  daselbst 
vollendeten  Geschäften^  im  April  i63g  wieder  in  Reval  an. 
Während  ihres  mehrmonatlidien  Aufenthalts  in  dieser  Stadt 
verlobte  sich  Flemming  mit  der  Tochter  des  dortigen  Kauf- 
manns   Niehusen^    und  hatte  die  Absicht^   in  Leyden  die 
medicinlsche  Doktorwürde  anzunehmen^    entweder  um,  hünf- 
tighin  in  Hamburg  als  praktischer  Arzt  zu  leben ^  oder  auch^ 
was  nicht  unwahrscheinlich  ist,  um  seinen  Wohnsitz  ganz  in 
Heval  aufzuschlagen;  denn  aus  einer  kleinen  von  Gadebusch 
(L.B.  Th.  I.  S.  358  in  der  Note)  angeführten,  zu  seinem 
Andenken  herausgegebenen  Schrift  ersieht  man  j    dafs  er  zum 
revalschen  Stadtphysikus  erwählt  war.     Ein  frühzeitiger  Tod 
aber,  der  ihn ,  kaum  in  Hamburg  angekommen,  ereilte,  setzte 
der  Ausführung   aller  seiner  Vorsätze  ein  Ziel.      Geb.  zu 
Hartenstein  im  Voigtlande  am  17  Januar  1609,   gest.  am 
2  April  1640. 

Epigrammatum  liber  I.     Lipsiae»  1631*     4* 

Prodromus  misqellaneorum  epigrammatum  et  odarum» 
omnem  nuperorum  dierum  historiae  penum  abundan' 
ter  extrahens.     Ibid.  1632.     4. 

Rubella  sive  suaviorum  Liber.     Ibid.  1632.     4- 

Davids^  deÄ  hebf  äischen  Königs  und  Propheten  Bufspsal- 
meny  und  Manasse  des  Königs  Juda»  Gebet,  als  er  zu 
Babel  gefangen  war,  in  deutsche  Reime  gebracht. 
Ebend.  1632.     4. 

Klagegedicht  über  das  unschuldige  Leiden  und  Todiin- 
sers  Erlösers  Jesu  Christi.     Ebend.  1632-     4. 

Erstlinge  von  Heldenreimen.     (0.  O.  U,  J.) 

Einzeln  gedruckte  9  zum  Theil  in  Reval  erschienene^ 
Gelegenheitsgedichte. 


Fx^MtMIKG  fPAVL).      FXOR  (JOHANN  HeINRICh).      585 

Nadi  ßeinem  Tode  erschienen: 
Pauli  Flemmings  in  der  Passionszeit  in  nachdenklichen 
Reimen^  auf  seinem  Todtbette  aufgesetztes  Thun  und 
Leiden  Christi.  Hamburg ,  1640.  Fol.  —  Nachmals 
geändert,  gebessert  und  in  444  Reimen  ausgeführt  von 
D.  Rud.  Gapelloi  Hamburgischem  Professore.  Ebend* 
1682.  Fol. 
Deutscher  Gedichte  Prodromus»  durch  Adam  Ölearium 

ausgegeben.     Ebend.  1641.     8- 

Geist-    und  Weltliche  Poemata   (^von  Niehusen»    dem 

•     Vater  d^r  Braut  des  Dichters  ^   besorgte  erste  Ausgabe^. 

Verlegt  zu  Naumburg ,  und  gedruckt  zu  Jena  1642«  8« 

und  dann  wieder :  1646.  1651.  166Ö.  1666«  8* 

Epigrammata  latina  antehac  non  edita  (^von  Olearius 

herausgegeben).     Hamburgi,  1649.     8. 
Geist-  und  Weltliche  Poemata.     Jetzo  auffs  neue  wieder 
'  corrigiret  und  ausgefertigt.  Verlegt  zu  Naumburg  und 
gedruckt  zu  Merseburg  i  1685*    8«      Mit  Flemmings 
Bildnisse. 
Die  vorzüglichsten  seiner  Gedichte  findet  man  in  Zachariä's 
auserlesenen  Stücken    der  besten  deutschen  Dichter; 
in  Nassers   Vorlesungen    über    die  Geschichte   der 
,  deutschen  Poesie;  in  Matthissons  lyrischer  Antho- 
logie;  in  Grambergs   Blumen   deutscher   Dichter; 
in  Ramlers   Sammlung  der  besten  Sinngedichte  der 
deutschen  Poeten »  und  in  andern  Sammlungen  dieser 
Art.   . 
Ein  starker  Quartband  lateinischer  Gedichte,  nebst  einer 
Anzahl  lateinischer  Briefe ,    alles  von  seiner  eigenen  ' 
Hand  geschrieben»  wird  iii  der  Bibliothek  zu  Wolfen- 
büttel aufbewahrt. 

Sein  Bildnifs  vor  mehrere^  Ausgaben  «einer  Gedichte  und  vor 
dem  sten  Bande  von  Zachariä's  auserlesenen  Stücken  der 
besten  deutschen  Dichter. 

Vergl'  Gadeb.  L.B.  Th.  i.  S. 355-36 2. —  Jöcher.  —  Jörde.ns 
Lexik.  Bd.  1.  S.  544-551.  u.  Bd.  6.  S.  97-100. 

Flor  (Johann  Heinrich). 

Wurde  j  ungeachtet  er  lieber  studirt  hätte  ^  von  seinem 
Vater  für  dessen  eigenes  Geschäft  zum  Schulhalter  gebildet^ 
kam  1748  nach  Riga  als  Gehülfe  des  Lehrers  der  Marien- 

I.  Band.  68 


$86  Flor  (JoH.  Heinr.).  'Fi.orenius  (P#luIi  Svxnson). 

schiikf  Joachim  Gosche^  und  ward  1^52  Lehrer  der  Wai- 
senhausschule  ^  17 55  aber  der  J akobisdiule  ^  bey  welcher  er, 
ungeachtet  mehrerer  erhakenen  Rufe  an  die  deutschen  Schulen 
zu  Moskau^  St.  Petersburg  nnd  Nariva,  und  eines  Antrages^ 
den  Posten  eines  K'dmmeriers  in  Riga  zu  übernehmen  ^  unun- 
terbrochen blieb.  Im  J.  1802  am  6  May  feyerte  er  sein 
Amtsjubiläum  und  erhielt^  mehrere  Bepi>eise  der  Anerken- 
nung seiner  Verdienste  um  Jugendbildung  theils  vom  Rathe 
der  Staplt  Riga^  theils  von  ehemaligen  Schülern.  Said 
darauf  nahm  er  völlige  Entlassung  von  seinem  Schulamte, 
Geb.  zu  Lübeck  am  5  August  n.  St,  ij3o,  gest.  am  iS  Julius 
1808. 

Das  Rigische  Rechenbuch 9  darinn  die  Rechenkunst  nacH 
ordentlichen  Eintheilungen ,  natürlichen- Aufgaben, 
allgemeinen  und  daraus  hergeleiteten  einzelnen  Re- 
geln 9  gründlichen  Schlüssen ,  richtigen  Auflösungen, 
Erklärungen,  Anweisungen  und  Vorth eilen;  in  theo- 
retischer und  practischer  Abhandlung,  auf  hochge- 
neigten Obrigkeitlichen  Befehl  entworfen  von  Joh. 
Heinr.  Flor.  Mit  Bey  hülfe  seiner  CoUegen  (Hein- 
rich Schröder,  Schulhalter  an  dei?  Moritzschule, 
und  Wilh.  GeorgMende,  Schulhalter  im  Waisen- 
hause). Riga,  1769.  6  unpag.  Bll.  u.  492  S.  8-  — 
2te  Auflage.  Ebehd.  1808.  XII  u.  492  S.  8.  —  Um- 
gearbeitet und  mit  einer  Anleitung  zur  Rechnung  mit 
Decimalbrüchen  vermehrt  von  B.  J.  von  Gizycki,  ge- 
nannt Gisevius',  Inspeetor  des  Mitauschen  Schulkrei- 
ses.    Ebeiid.  1819.     XII  u.  476  S.  8. 

Vergl.  Alb  an u  8  Blatt  zur  Schulchronik  von  Riga  —  am  Jubel- 
feste» eines  verdienten  Schulmannes  etc.    Riga,  iSoS*    4. 

Florenius-  (  Paul  S venson). 

Studirte  in  Dorpat  um  1642.  Geb.  in  Wermeland  zu.,  »y 


•  •  • 


gest. 

Oratio  de  Deo  trinuno»    Dorpati,  1642*    2Bogg.  4« 
VergL  Somnu  p.  57. 


/ 


FrüGEL  (Johann).  58/ 

Flügel  (Johann),  geadelt  von  Flügeln. 

Besuchte  nach  geendigten  Sthuhtudlen  verschiedene  Uni- 
versitäten; er  ging  nämlich  i623  nach  Königsbergs  1627  nach 
Jena  und  zpvey  Jalire  darauf  von  hier  nach  Frankfurt ,  Köln 
imdJLeyden ;  trat  dann  seine  weitläuftigen  Reisen  durch  Frank- 
reich ^  Spanien^  Portugal,  Italien,  die  Schweiz  u.  s,  w,  an 
und  kehrte  i636  nach  Riga  zurück*  Im  J.  i638  wurde  er 
vom  Herzoge  Jakob  von  Kurland  zum,  Rath  €rrtannt  und  an 
den  König  von  England  abgefertigt.  Nach  wohlausgerichteten 
Geschäften  kam  er  von  dieser  Sendung,  mit  einer  goldenen 
Halskette  vom  Könige  beschen,kt,  zurück.  Zum  Bey sitzer  des 
Uvländischen  Hofgerichts  wurde  er  zwar  i639  ernannt;  aber 
schon  1640  erhielt  er  das  öffentliche  Lehramt  der  Rechts- 
gelehrsamkeit  am  rigaschen  Gyr(inasium,  Drey  Jahr  darauf 
(  1644)  wurde  er  Mitglied  des  Raths  und  Vicesyndikus ,  1664 
Syndikus,  i655  Bürgermeister,  auch  späterhin  vom  Könige 
zum,  Burggrafen  ernannt.  Wegen  öffentlicher  Stadtangelegen^ 
heiten  war  er  dreymal  nach  Stockholm  verschickt.  An  dem 
ersten  Fntwurfe^  zur  Verbesserung  der  alten  in  11  Bücher  ge- 
theilten  rigaschen  Stadtrechte  hat  er  zwar  mitgearbeitet ,  allein 
nach  seinem  Tode  ward  derselbe  wieder  verändert.  Zweifel- 
haft ,  jedoch  auch  ohnfi  allen  G rund ,  führen  Bacmeister 
(in  Müllers  Samml.  russ.  Gesch.  IX.  164.)  und  Som- 
melius  (hist.  Acad.  Dorp.  Pernav.  p.  243.)  ihn  unter  *^ 
den  dorptschen  Professoren  mit  auf.  Er  war  Erbherr  von 
Kolzen  im  rigaschen  Kreise.  Geb.  zu  Riga  am  21  September 
l6o3,  gest.  zu  Stockholm^  wohin  er  sich  eigener  Angelegen- 
heiten wegen  begeben  hatte,  am  22  April  1662  (nicht  i665).   , 

Disp.  de  perceptione  et  relstitutione  fructuum.     Kigae^ 

1642.     4. 
Zwey  lateinische  Trauergedichte.  . 

VergL  Joh.  Hornic]s.s  lat.  Cedächtnifsrede  auf  ihn.  —  Gadeb. 
L.  B.  Th.i.  S.369.  —  Nord.Misc.  IV.  182.  XXVÖ.  947.  — 
Schwartz  Versuch  einer  Gesch.  der  Big.  Stadtrechte ^  in 
Gadeb.  Versuchen.  II.  3«  5.  363. 


588  V.  FöLKSRSAHM  (Qeorg  Friedrich). 

VON  Fölkersah;m  *)  (Georg  Friedrich). 

Wurde  auf  seinem  väterlichen  Erbgute  Stein^nsee  in  Kur- 
land am  10  November  1766  geboren^  studirte  von  1781  bis 
1785  auf  dem  Gymnasium  zu  Mitau  und  von  1786  bis  1789 
in  Göttingen^  machte  sodann  eineReise^  hielt  sich  im  J.  1790 
öl  der  SchweiZf  vorzüglich  in  Lausanne^  auf  iam  1791  nach 
Kurland  zurück ,  erhielt  bey  Ausbruch  de$  polnischen  Insürek- 
tionskrieges  ijg3  vom  Herzoge  Peter  den  Auftrags  äe 
Verpflegung  der  damals  an  der  hurländischen  Gränze  aufge- 
stellten russischen  Truppen^  als  Generull^ommissär ^  zu  besor- 
gen,  wofür  ihn  die  Kaiserin- Katharina  II  Ijg5  mit  dem 
Kollegien- Assessors -Charakter  und  dem  St.  Wladimir-Orden 
der  4ten  KL  belohnte ,  wurde  in  demselben  Jahre  zum.  hurlän- 
dischen Ritterschaftssekretär  erwählt  und  war  einer  der  sechs 
Delegirten  des  kurländischen  Adels^  welche  den  TJnterwerfungs- 
akt  in  St.  Petersburg  vollzogen ,  sodann  Mitglied  einer  Adels- 
deputation^  welche  im  J.  l8ox  Sr^  Majestät  ^  dem  Kaiser 
Alexander  J,  den  Glückwunsch  zur  Tlironbesteigung 
nach  St,  Petersburg  überbrachte  ^  und  wohnte  darauf  der 
Krönung  in  Moskau  bey^  wurde  i8o3  wieder  als  AdtlS' 
deputirter  nach  St.  Petersburg  gesandt ,  erhielt  den  Hofrßths- 
"Char akter y  nahm  den  Abschied  als  Ritterschaf tssekretäry  ging 
1807  noch  einmal  in  Geschäften  des  Adels  nach  St,  Peters. 
"^burg^  wurde  1809  Rath  in  der  kurländischen  Gouvernements- 
regierungy  ging,  beym  Einrücken  des  Feindes^  im  Julius  x8i3 
nach  St.  Petersburgs  kam  im  Novemb&r  demselben  Jahres  nach 
Riga^  arbeitete  in  der  Kanzelley  des  Jasigen  Kriegsgouverneurs 
und  Civil -Oberbefehlshabers  s  Marquis  Paulucci^  wohnte 
mit  demselben  im  December  der  Expedition  nßch  Memel  hty 
und  machte  während  seines  Aufenthalts  daselbst  die  Geschäfte 
eines  Generalintendanten  ^  •  erhielt  den  St.  Annen -Orden  der 
aten  Kl.f    nahm  den  Abschied  als  Regierungsrath^   wurdi 


*)  So  schreibt  sich  die  Familie  gegenwärtig. 


V.  FÖLKERSAHM  (G.  F.).     y,  FÖLXERSAMB  (M.).      589 

KanzeUeydirektor  bey  dem  Generalgouverneur  in  Riga  und 
durchmnen  allerhöchsten  Befehl,  datirt  Chaumont  den  -21  Fe- 
bruar i8i3,  zum  Kolkgienrath^  1817  zum  Staatsrath  und 
1826  zum  wirklichen  Staatsrath  beordert,  *  : 

*  Rappel    aus    der  brennenden    Zone  unter  dem  56sten  . 

Grad  nördl.  Breite,  (Riga)  1793-  16  S,  8.  (^Ist  gegen 
den  Appel  des  damaligen  Landbotenmarschalls  Baron 
von  Lüdinghausen  -  Wolff  gerichtet,  S.  Schwartz 
Bibl.  S.  4270 

*  Baldohn ;    in  den    Mitauschen   Wöch,    Unterh,   Bd.  6«' 

S.  6-  51.  73.   138  u.  276. 


VON   FÖLKERSAMB    (MeLCHIOR), 

Der  Vater  dieses  zu  seiner  Zeit  berühmten  Staatsmannes 
war  Johann  v,  Fö Ikersamb^^ Frbherr  des  G utes  Kalkuh-  * 
nen  in  Kurland,     Nachdem  der  erste  Grund  zur  Ausbildung 
seines  Geistes  und  Herzens  irri'dlterUchen  Hause,  unter  Lei- 
tung mehrerer  geschickten  Lehrer,  gelegt  worden,    setzte^er 
seine  Studien,  während  eines  Zeitraums  von  fünf  Jahren,  auf 
den  hohen  Schulen  zu  Wilna,  Braunsberg,  ^Königsberg  und 
Rostock  fort ,  und  beschlofs  sie  auf  der  Universität  zu  Ley- 
den.    Hier  wählte  ihn  der  Graf  v.  Emden  zum  Hofmeister 
seines  Sohnes,    des  nachmaligen  Fürsten   von    Ostfriesland. 
Finige  Jahre  darauf  trat  er  bey  dem  Herzog  von  Meklenburg 
in  I)ienst,  erst  als  Kammerjunker,  dann  als  Rath  und  zuletzt 
»  als  Hofmarschaü,  wobey  er  auch  zu  manchen  wichtigen  Mis- 
sionen gebraucht   wurde.      Aus  meklenburgiscJien   Diensten 
gmg  er,  als  Geheimerrath  und  Hofmarschall,  in  holsteinische 
über,  lebte  seehs  Jahre  zu  Ploen  am  Hofe  Herzogs  Joachim. 
Ernst  f   wurde    von   diesem  s^eymal  als   Gesandter  nach 
Dänemark,    und    selbst    an   den   römisch- kaiserlichen  Hof 
nach  Wien,  zur  Lehnsempf angung ,  geschickt ^    und  verheiz 
rathete  sich  1 63 1  mit  Barbar  av.  Mal  zahn.  Aufgefordert 


Sgo  V.  FöLKERSA^iB  (Melchior). 

vom   Herzoge  Jakob  kehrte  er   das  Jahr  darauf  in ^ sein 
Vaterland  zurück  ^  wurde  zum  fürstlichen  xRath  und  Haupt- 
mann zu  Kandau^  l639  aber  zum  Oberhauptmann  zu  GoU 
dingen  ernannt^  und  vermciüte  sich^  da  mittlerweih  seine  erste 
Gattin  gestorben  war,  zum  zweytenmal  mit  Katharina 
V.  Plettenberg  auf  Nerft,  einer  Wittwe  des  Woywoden 
Modzisziawsky.     Im  J.  i65l  übertrug  ihm  der  Herzog 
die  durdi  den  Tod  Christophs  Fircks   erledigte  "kurlän- 
dische  Kanzlerstelle  ^  und  als  gerade  damals  der  stumsdorfer 
Stillstandstraktat  in  einen  ewigen  Frieden  verwandelt  werden 
sollte,    zu  dieser  Absicht  aber  in  .ebengenanntem  Jahre  eine 
Tagefahrt  in  Lübeck  angesetzt  war :  so  wurde  er,  nebst  dem 
fürstlichen  Rath  Johann  Wildemann,  vom  Herzoge  zu 
Betreibung  der  kurländlschen  Angelegenheiten  dorthin  gesandt» 
Nach  vier  Monaten  zerschlugen  sich  jedoch  die  Unterhandlung 
gen  und  eine  neue  Tagefahrt  ward  auf  das  folgende  Jahr 
anberaumt.  Die  Zusammenkunft  erfolgte  wirklich  im  Oktober 
1652»  lief  aber  eben ^so  fruchtlos  ab,  als  die  erste,  und  im 
März  i653  erfolgte  die  gänzliche  Aufhebung  dieser  Friedens- 
verhandlungen,    Späterhin  wurde  Fölkersamb  auch  noch 
zu  wichtigen  Missionen  nach  Polen ,  Schweden  und  Moskau 
gebraucht,  und  nachdem,  auf  Anhalten  des  Königs  von  Polen^ 
der  damals  in  Iwanogrod  gefangene  Herzog  Jakob  die  JBe- 
willigung  erhalten  hatte,  zu  Wahrnehmung  seines  Interesse, 
den  olivaschen  Friedenskongrefs  mit  eiriem  Abgesandten  zu 
beschicken;  so  wurde  wieder  er  dazu  ernannt.     Gleich  zu  An- 
fang des  Jahres  1660  langte  er  in  -JOanzig  an  und  bemühte 
sichj  mit  unermüdetem  Fleifs  und  mit  eben  so  viel  Muth  als 
Klugheit  und   Wohlredenheit,    alles,    was  das  Wohl  seines 
Fürsten  und  seines  Vaterlandes  betraf,    zu  betreiben  und  zu 
erringen.     Am  3  May  erfolgte  die  Unterzeichnung  des  Frie- 
dens ;    der  Herzog  wurde  in  seine  Fürstenthümer  wieder  ein- 
gesetzt,  und  Fölkersamb  kehrte  nach  Kurland  zurück ,  wo 
er  die  Kanzlerstelle  bis  an  seinen  Tod  verwaltete»    Geb.  auf 


y;  FöiiXERSAMB  (MEiiCHiOR)«  5g  I 

dem  Gute  Kalkujinen  in  Kurland  am  i5  Januar  1601,  gest» 
am2J  September  i665. 

Diarium  über  das  im  Kloster  Oliva  stattgehabte  Friedens- 
geschäft. JDas  deutsche  Oricinal  ist  in  der  von  K  ü  tli  e  r 
herausgegebenen  Mitauischen  Monatsschrift  1784  Jun^us 
S.  201.  Julius  S.  3-  Augusts.  99.  u.  September  S.  195* 
abgedruckt.  Ins  Lateinische  übersetzt  hat  es  J.  G.  B  o  e  h  ni 
geliefert  in  seinen  Actis  pacis  Olivensis  ineditis  Tom*  IL 
p.  537>  unter  dem  Titel:  Melchioris  Felkersamii,  Can- 
cellarii  Guronici  et  ad  tractatus  Olivenses  ablegati, 
Diarium  Dantiscanum,  nunc  primum  ex  Mnspt,  in 
lucem  prolatum. 

'Handschriftlich  ist  von  ihm  vorhanden: 

Kelation  von  den  im  Jahr  4651  zu  Lübeck  gepflogenen 
Friedenstraktaten  9  von  Seiten  der  dazu  abgeordnet 
gewesenen  herzoglich-kurländischen  Gesandschaft  ver- 
fafst.  —^  Die  Relation  geht  vom  8  Junius  bis  zum  18  OA* 
tolter  i65l  und  enthält,  da  der  Kongrefs  des  blofsen  Cere- 
moniels  j^egen  fruchtlos  auseinanderging ,  nichts  weiter ,  als 
eine  umständliche  Erzählung  von  den  zwischen  den  polni- 
schen und  schwedischen  Kommissarien,  wegen  des  dein 
Könige  von  Polen  zuzugestehenden  schwedischen  Königs- 
titeis,  erhobenen  Streitigkeiten,  und  von  den  mancherley 
gemachten ,  aber  immer  nicjit  angenommenen  Vorschlägen^ 
diese  Schwierigkeiten  aus  dem  Wege  zu  räumen* 

Berichte  an  den  Herzog  Jakob  von  Kurland  über  die  im 
Jahre  1652  nhd  1653  zu  Lübeck  verhandelten  Friedens- 
traktaten«  —  Kin  Theil  dieser  Berichte,  von  denen  der 
erste,  von  Lübeck  aus,  den  1  Oktober  1662,  der  letzte 
den  i5  März  i653  datirt  ist,  betrifft  den  dem' Gesandten 
vojp.  Herzoge  nebenher  ertheilten  Auftrag,  einige  Ofßciere, 
und  durch  diese  eine  Anzahl  Soldaten  anzuwerben.  Aus 
allem  übrigen  geht  hervor,  dafs  auch  dieses  mal  das  Frier- 
densgeschqft  fruchtlos  ablief,  indem  die  Schweden  immer^ 
währende  Zweifel  und  Bedenklichkeiten  gegen  die  Vollrnach* 
ten  der  polnischen  Kommissarien  erhoben» 

(Das  Original  der  beyden  obigen  Manuskripte  wird  im 
kurländißchen  Provincialmuseum  aufbewahrt ;    Absdiriften 
befinden,  sich  in  der  Stadtbibliothek  zu  Riga  und  in  der  VnU^ 
versitätsbibliothek  zu  Dorpat^  ^ 


592   Förster  (Joh.  Heinr.).    (Karl  Albert  Eleon). 

Vergib  Joh.  H^rnick  vita  Melchioris  a  Foelkersam,  Ducis  Cut- 
landiae  Cancellarii.  Bigae,  1667.  Fol.  —  Die  der  Leichen- 
predigt auf  ihn  und  seinen  Bruder  angehängte  Lebensbe- 
schreibung (von  Heinrich  Adolphi).  —  Melchior  von 
Foelkersamb ;  in  der  Mitauischen  Monatsschrift  17S4*  März. 
S.  245» 

Förster  (Johann  Heinrich).  . 

Aus  der  Oberlausitz  gebürtige  kani'zmschen  1778  und 
1780  nach  Livland  und  hält  •  sich  jetzt  als  Aufseher  der  An- 
hänger der  Brüdergemeine  unter  den  dorptschen  Ksthen  zu 
Errestferj  einem  Gute  im  kannapähschen  Kirdispieky  auf. 

•  Uets  Koddo  Palwusfe  Ramat  wälja  antu ,  Seil  Preili 
Kunninga  Moifa  KerkesfändaU,  J^fimmega  Ehrenberg. 
Perlini  linan.  Dorpat,  1821.  266  S.  gr.  ö.  JS/ne  lieber- 
Setzung  von  Fr.  Ehrenbergs  Andachtsbuch  für  Gebil- 
dete des  weiblichen  Geschlechts.     Leipzig,   1816«   .  8- 

JRedigirte  und  übersetzte  zum  Theil  den  2ten  Theit  des  herrn- 
hutisch-esthnischen  Gesangbuchs :  Mönne  kauni  Waimo- 
Hkko  Lapilo  neide  hääs,  kes  füddameil  Jefuil  KristaA: 
otfwa,  ninktemmä  fisfe  uskwa,  ja  amastusfen  püüdwa 
juurduda  nink  kaswa.  Töine  jaggo.  Dorpat,  1819. 
XXVIII  u.  282  S.. 8.  In  dorpt-esthnischem  Dialekte,  Durch- 
gesehen wurde  diese  Arbeit  von  einem  livldndischen  Predi- 
ger M.  zu  N.  (d.  £.  Karl  Gottfr.  Masingzu  Neu- 
hausen). Den  isten  Theil  bearbeitete  H.  A.  E  r  x.l  e  b  e  n 
($.  diesen  Artikel^. 

FÖRSTER  (Karl  Albert  Eleon). 

Geb,  zu  Naumburg  an  der  Saale  am  20  Februar  n.  Sr. 
1794,  besuchte  von  1810  bis  1814  die  Fürstenschule  PförtOy 
studirte  dann  zu  Leipzig  Theologie^  seit  18 16  aber  zu  Halle 
Theologie  und  Philosophie;  hier  wurde  er  durch  den  Kanzler 
Niem  eyer  Mitglied  des  pädagogischen  Seminars^  und  erhielt 
1817, Äe  philosophische  Doktorwürde»  1819  wurde  er  Lehrer 
an  der  rigaschen  Domireisschule^  späterhin  nahm  ihn  die 
hurl,  Gesellschaft  für  Lit.  und  Kunst  ^  so  wie  die  literarisch^ 
praktische  Bürgerverbindung  zu  Biga^  zum  Mitgliede  auf  und 
1826  wurde  er  Titulärrath.     . 


Förster  (K.  A.  SL).    Fokxelmakn.    Foxgher.    593 

Dßn  Freuchülern  gewidmet.     Riga,  1820*     32  S.  8* 
Lieder  und  Gedichte.  Ebend.  1822«  8  unpag.  u.  176  S.  8* 
Klara  und  Kurt  von  Eulenstein.    Romantische  Dichtung. 

Ebend.  1822.     23  S.  8- 
Römische  Lebensweise  und  Erziehung  zu  des  Koraz Zeit; 

fragmentarischer  aus  Stellen  des  genannten  Dichters 

entlehnter  Geschichtsbeitrag.  Ebend.  1826«  30  S.  8- 
Der  Tonkunst,  besonders  der  Hymnodie  Einflufs  auf  der 

Menschen  Geselligkeit  und  Leben,  jedem  Verehrer  der 

Musik  gewidmet.     Ebend.  1826*     24  S.  8* 
Bey träge  zu  dem  von  Aug.  Kuhn  herausgegebenen  Frey- 

müthigen  1817»  zur  Zeil;,  für  die  elegante  Welt;  und 

1818  zu  einigen  Rheinländischen  Blättern. 
Gedichte   in   Raupachs   inländ.   Museum.   IL    62*  70* 

IV.  78. 
Vier  Lieder;    in  den  Herbstblumen.      Zum  Befsten  der 

Freiscjiüler.  (1821.  Riga.  27  S.  8.)  S.  13-18. 
Wir  sollen  nur  richtig  sprechen;    in  den  Rig.  StadtblL 

1821.  S.  367.    —   Falsches  Teutsch  ist:    des  Nachts; 

ebend.  S.  373-376. 
Einzelne  Gedichte. 


FOKKELMANN   (JojIANN   PhILIPP   KaRL). 

Geb.  zu  KaminieCrPodolsk  am  lo  Oktober  1794,  besuchte 
von  seinem,  i2ten  Jähre  an  die  Schulen  in  Dorpat  und  studirte 
dann  ebendaselbst  Medicin.  18 18  erhielt  er  die  Doktorwürde 
und  liejs  sicli  in  Rujen  als  Mirchspielsarpa  nieder^  von  üH)  er 
aber  i823  zu  seinen  Aehern  nach  Podolien  zurückging. 

Diss.  inaug.  medico-chirurgica  de  morbo  coxarum*  Dor- 
pati,  1818.    28  S.  8. 

« 

FoLCHER  (Johann  Folcheson). 

Studirte  in  Vpsal  und  wurde,  dort  (nichi  zu  dessen^  wie 
Gadebusch  glaubt^) .  Magister^  reiste  i6g3  ins  Ausland^ 
trldelt  zu  Giessen  die  Licentiatewvürde  der  Theologie  ^  kam 
1696  nadi  Schweden  zurück  9  wurde  1698  Lektor  der  Logik 
und  Metaphysik  am  Gymnoßium  zu  Kabnär,  dann  1701 
/.  Band.  69 


594  FoLCHER  (Johann  f*oxCH£SOii). 

Prof*  der  Theoh  und  1707  Professor  primarius  derselben  zu 
Pernau,  Schon  damals  hatte  er  mit  seinem  Koliken  Broms 
Streit  wegen  des  PietismuSj  dessen  man  ihn  beschuldigte  ;  eben 
so  auch  in  Schweden  y  wohin  er  sich^  gleich  den  übrigen  per^ 
nauschen  Professoren,  nadi  der  Eroberung  Livlands  durch 
die  Küssen,  begeben  hatte.  JEine  von  König  Karl  XII^ 
nach  dessen  JRiickkehr  aus  Sender,  dieserhalb  niedergesetzte 
Kommission,  war  nicht  im  Stande,  ihn  von  seinen  Ansich- 
ten  abzubringen»  JEr  wurde  daher  für  unfähig  zu  einem 
geistlichen  Amte  erklärt  und  aus  Stochliolm,  wo  er  sich 
bis  dahin  aufhielt,  verwiesen.  Nun  begab  er  sich  auf 
sein  Landgut  in  Schonen,  benutzte  aber  nachher,  als  sich 
die  pietistischen  Ansichten  in  Schweden  mehr  verbreitet ,  aucli 
ein  stockholmscher  Prediger  Herrmann  Schroeder  und 
ein  Student  Tellbohrn  Unruhen  erregt  hatten ,  die  Gelegen- 
heit,  1723  wieder  nach  Stockholm  zu  kommen.  Hier  empfalil 
ihn  zwar  der  Hof  den  versammelten  Bischöfen  zur  Wieder-- 
aufnähme  ins  geistliche  Amt,  jedoch  ohne  Wirkung.  Geb. 
zu  Kalmar  1665»  gest.  unweit  Carlsham  im  Asarrruxskirch' 
spiele  1729. 

Disp.   de   spiritu   animalL     (Praes.  D.  Drossandro.} 

Upsaliae,  d.  29  Mail  1689.     4- 
Disp.  (pro  gradu  magistri)   de   Q.    Fabio  Q.  F.  Q.  N. 

Muxumo  Cunctatore.     (Praes.    Petro   Lagerlöff.) 

Ibid.  d.  2  Mart.  1693.     4. 
Disp.  (pro  summis  in  Theologia  honoribus)  de  ^o^tifAxat» 
''   fidei  hominis  vere  christiani.     (Pr&es.  D.  Jo.  Henr. 

Majo)     Giessae  d.  n  Jul.  1696*     4* 
Programme^  als :  Ad  aud.  orat.  Jac.  Wilde.  -—  De  indole 

heroica  ex  pactis  cognoscenda.  PernaTiae^lTO?»  26  Apr. 

1  Bogg.  Fol. 
JSeiffen,  die  er  gehalten,  sind  walirscheinlich  nicht  gedruckt. 

VtrgL  Müllers  Samml.  russ.  Gesch.  IX.  330.  — '  Gadeb. 
L^  B.  Th.  1*  5»  363.«  dtr  wegen  der  pietisthchen  Händel 
Heinsius  KirchenhUt.  VIII.  s^o.  349.  citirt.  —*  N.  Nord. 
Mise.  XVni.  330.,  nach  Gezelii  biograph.  Lexik*  L  899.  — 
Nova  lit.  mar*  fi«  1704.  .p.  39. 


FOXCHOVIUS.      FOXLSMIUS.'     FOKNZL«      FONTIK.      5q5 

FoLCHOvius  (Andreas  Peterson). 

Studirte  in  Dorpat  tun  1640.     Geb.  in  der  schivedisthen 
JProvim  Nerike  • .  • ,  gest. . .  • 

Oratio  de  pace.     Oorpati,  1640«     4« 
VergL  S  o  m  m.  p.  55. 

FOLLENIUS   (GUNNARUS). 
Studirte  um  1692  zu  Dorpat.     Geb.  in  Ostgothland  •  •  • , 


>•  •  •  • 


gest, 

Disp.  de  contiguitate  cprporum.     (Praes.  Gabr.  Sio- 
berg.)  Dorpati^  1692.  8. 

Yergl,  Nova  lit.  mar.  B*  1698*  p.  137* 

FONNEL   (GoTTHARD). 

Besuchte  das  Gymnasium  seiner  Vaterstadt  ^  studirte  und 
promovirte  als  Magister  zu  Leipzig  und  wurde  nach  seiner 
JRücJikehr  aus  dem,  Auslände  1692  Adjunkt  des  Superinten- 
denten zu  St,  Olai  {ord.  am  9  November)^  war  auch  nach  Ab- 
gang des  Bischofs  Gerth  und  bis  S alemann  ins  Amt 
traty  Vicarius  Episcopi  in  dem  Predigtamte  am  Dom^  dann 

t 

aber  Pastor  zu  Kosch  1694.      Geb.  zu  Reval  i665,   gest. 
ij  10  an  der  Pest» 

Disp.  utrum   res  aquis  submersae  derelictis  sint  adscxi«- 
bendae?  Lipsiae»  1689.  A» 

Vergl.  Cazlbl.  5.  so. 

FoNTiN  (Johann). 

Besuchte  das  rigasche  Lyceum  und  studirte  seit  1704  fünf 
Jahr  lang  in  Greifswalde  ^  machte  Rasen  nach  Schweden  und 
'JD'dnemar^^  kehrte  1713  zurück^  ward  1715  Pastor  zu  Lenne- 
voaden  (ord.  am  14  Februar) ^   172$  am  14  Julius  Diakonus 


596    Fontin  (Johann).    Forseliüs  (  Ben&t  Johamk}. 

am  Dorr^^  ij36  am  7  März  Archididhonus  zu  Su  Peter  in 
JRiga.  Geb.  auf  der  Insel  Runo  *)  am  7  Junius  1684,  gest^ 
am  8  Decernber  1737. 

Disp.  de  religione  Cartesii.    (Praes.  M.  Andr,  Ritter.) 
Gryphiae,  1705.     3  Bogg.     4. 

Verschiedene  Gelegenheitsgedichte. 

Versl*  Nord.  Mise.  IV.  56.,   nach  den  Nov.  lit,  mar.  B.   1706. 
p.  141.  -^  Bergma^iin»  Gescl^,  der  rig.  Stadtliirch.  I.  50. 


FoRSELius  (Bengt  Johann). 

Kandidat  des  Predigtamts,  gab  sich  viel  Mühe  um,  Ver^ 
Besserung  des  Schulwesens  für  die  Esthen,  berichtigte  die 
esthnische  Orthographie  und  Lesemethode,  und  unterlegte  in 
Stockholm  dem  Könige  einen  Schulplm  für  jenes  Volk,  weU 
eher  beyfdUig  aufgenommen  wurde.  J^r  hc^t  auch  den  Kon- 
ferenzen wegen  TJebersetzung  der  Bibel  ins  Esthnische  zu  Lin- 
denhof  bey  Wolnfiar  am  25  August  1686  und  zi^  PllUstfer 
am  20  Januar  1687  beygewohnu  Geb.  wahrscheinlich  zu 
Oberpalilen,  worein  Vater  Andreas  Forseliiis  Prediger 
war^  am...y  ertriinhen ^  auf  der  ]Rückhhr  von  der  oben 
erwähnten  im  Julius  oder  August  x688  nach  Stockholm  unter- 
nommenen  Seereise,  irn  Herbste  desselben  Jahres ,  da  das 
Schiff  mit  allen  darauf  befindlichen  Passagieren  unterging. 

Gab^  wahrsdieinUch  1687,  ein  esthnisches  ABQBuch,  nebst 
einem  Katechismus ,  nach  seinen  neuen  orthographischen 
Regeln  heraus,  das  vorn  esthlßndischenProvincialkonsistO' 
rium  konfiscirt  wurde»  Auch  ist  er  der  eigentliclie  Samm- 
ler und  ohne  Zweifel,  nebst  Adrian  Virgin  o,,  der 
JSauptiibersetzer  einer  Sapimlung  Yon  50  esthnischen 
Kirchenliedern  9  die  eine  Verbesserung  der  altern  revaU 
sehen  Lieder  seyn  sollte  und  erst  nach  seinem  Tode  (Riga, 


*)  So  Bergmann  und  handschriftliche  NachrichUnt  niclu 
2U  Riga,  wie  Fischer  hat.  Das  Jahr  1648  bey  letzteren^ 
ist  ein  offenbarer  DruckfshUr. 


FoRSsriys  (BsNGT  Johank).    (Johann).        597 

1690.)  €irsckien.    — -    Sonntag  (m  Rosenplänters 
Beitr.  zur  gen.  Kenntn.  d.  ehstn.  Sprache.  XIII.  73.) 
ßndet  es  wahrscheinlich^  dafs  er  nichts  habe  drucken  lassen, 

VergL  Kelchs  hefl.  Hist.  S.  ^^T ^  wo  er  aber  Bengt  Gott- 
fried genannt  wird.  —  Vorrede  zum  Beval-ehstn.  N.  T. 
von  1715.  —  Gut  sie  fs  ehstn.  Grammat.,  Vorr.  S.  s8*  — 
Gadeb.  L.  B.  Th,  i,  S,  364,  —  Nord,  Mise,  JV,  183, 


FoRSELius  (Johann). 

War  Magister^  und  mrd  Collega  des  esthländischen  ä* 
schofs  genannt  f  also  wohl  JDiakönus  aijL  der  Domkirche  zu 
Reval  gewesen  seyn.  1641  wurde  er  Pastor  zu  St,  Matthias 
und  Kreutz,     Geb.  zu  . . . ,  gest.  nach  168 1. 

Aus  seinen  Papieren  gab  der  berüchtigte  Joh.  Wolfgang 
Boeder  (s,  dessen  Artikel^  heraus:  Der  einfältigen 
Ehsten  abergläuhische  Gehräuche,  Weisen  und  Ge- 
-wohQheiten^  derer  sie  sich^  so  insgemein  als  inson- 
derheit, hey  ihren  Kindtaufen,  Hochzeiten,  Begräb- 
nissen 9  und  sonst  zu  gehrauchen  pflegen,  mit  Fleifs 
coUigiret  und  nun  auch,  ob  yielleicht  christlöbli- 
che Herrschaften  so  wohl,  als  fromme  und  treue 
Prediger,  denen  dergleichen  nicht  so  allerdings  be- 
kannt daher  Anlafs  und  Gelegenheit  überkommen, 
und  -wie  diese  mit  Lehren,  aUo  jene  mit  Wehren 
und  Steuren  daran  seyn  möchten,  dafs  solche  und 
andere  in  denen  Herzen  der  arm^n  Leute  noch  tief 
gewurzelte  heydnische  Gretiel  und  abergläubische 
Händel  einmal  ausger^utet  und  dahin  gegen  das  reine 
Erkenntnifs  Gottes,  seines  Reichs  und  Willens  in  sei« 
bige  gepflanzet  und  gqbauet  werden  möge,  auf  Begeh- 
ren durch  öffentlichen  Druck  mitgetheilet.  ...  — 
Weil  die  Herausgabe  ohne  Cen^ur  des  Konsistoriums  be- 
werkstelligt war,  wurden  die  ganze  Auflage  dieser  Schrift^ 
die  manches  Obscöne  enthalten  sollt  j685  konßscirt,  Sie 
ist  daher  ungemein  selten, 

Vergi,  Carlbl.  S.  9  u.  53. 


6oo    Fr£D£&zck.   Faejer«   Frencxi.  V.  Frzebekthal. 

Frederick,  s.  Dachenhausen. 
Freier  *)  (Bernhard). 

Studirte  in  Rostock  um  1670.     Geb.  zu  Reval  am  •  • . , 


gest 


•  •  •  • 


Disp.  de  Gallionismo  ex  Actqr.  XVin.  14*  (Praes.  Andr. 
Dan«  Habichhorst.)  Rostochii»  1670.  2  Bogg.  4. 
Ist  in  A.  D.  Hab ichhor Stil  Decade  diss.  philolog. 
die  Diss.  Yta. 

VergL  Nova  lit.  mar»  B.  1698»  p*  S96.  —  Nord.  Mise,  XXVII.  350. 


Frencel  von  Friedenthal  (Salomon). 

Gekrönter  Dichter ;  zuerst  Professor  der  Sittenlehre  oder 
Philosophie  zu  Helmstädt^  dann  iSgg  Inspektor  oder  Rektor 
der  Schule  zu  Riga»  Geb.  zu  Breslau  am  •  •  • ,  gest.  am 
18  Junius  i6o5« 

Poemata  «acra.  •  •  • 

Odae  carminicae.  •  • . 

Epigrammatum  pars  Ima.  • .  •  >—  Pars  altera  in  decem 
libellos  distributa:  quorum  duo  sacrorum:  sex  mis- 
cellaneorum:  unus  eroticwy>  nuptialium  et  genethli- 
cwv:  postremus  epithaphiorum.  Helmaestadii ,  excu- 
debat  Jac.  Lucius  Anno  MDIC.  203  u.  3  ungez.  Ell. 
Register.  kL  8*  **-  Damals  erschienen  auch :  Epistolae  et 
carmina  gratulatoria  clarissimorum  virorum  ad  Sal. 
Frencelium  dehonestissimo  munere  Rigensi  benevolen- 
tiae  ergo  perscriptae.  Hilmaestadii  excud.  Jac.  Lucius 
Anno  MDIC.     7%  Bogg.  kl.  s* 

Periocbae  gnomologicae  eyangelii  domini  pro  achola 
Oppesdorpiana.  •  •  • 

Livonia^  quae  Commissäriis  tegiis  generalibus,  munere 
demandato  in  Livonia  naviter  perfunctis,  faene  preca« 
tur.     Rigae,  1599*     4* 


*)  nicht  Fr« je» 


PRENCEI,  V.  FiUEDENTHAJL  (SaL.).    V.FrESE(HeINIU).   601 

De  yera  nobilitate  et  litterarum  dignitate.  B.igae,l599.  4» 

Monpmachia  D.  Georgii,  Equitis  capadocis»  et  draconis 
lybici,  cum  mythologia  de  victoria  Jesu  Christi^  ser- 
vatoris  mundi.     Ibid.  1600.     4- 

Sacrificiuxu  agni  coelestis.  Ibid.  eod.  4* 

Lange  nach  seihem  Tode  erschien: 

Epistola  ad  Dav.  Hilchen  de  ejus  Livoniae  supplicantis. 
oratione,  ab  a.  1609»  in  ed.  Kuynensi  hnjus  orationis 
(1804.  8.)  p.  32-36. 

Witte  legt  ihm  i^och  bey: 

Victoria  pusilli  Christianoruxn.exercitus^    contra  legio- 
nem  Turcicam  obtenta  ad  oppidum  Xo  in  Hungäria.  •  • . 

Orationes  de  Jesu  Christo  redivivo  et  aeternum  triam- 
phänte.  •  •  •  ' 

De  Concordia.  •  •  • 

De  triplici  patria.  • . . 

Vcrgl,  Witte  D.  B.  ad  a.  1605.  -*  Phragmenii  Riga  lit.  -:- 
Jöcher.  ^^  Gadeb.  L.  B>  Th.  i«  S.  366*  -*-  Atbanus 
Bede  zur  SeculaiwFeier  igio*  S»  64.  .   . 

VON  Frese  (Heikuich). 

Durch  die  sorgfältige  Erziehung  seines  gelehrten  Vaters^ 
des  revahchen  Bürgermeisters  Adrian  Heinrich  Frese^ 
und  auf  dem  Gymnasium  seiner  Vaterstadt  vorbereitet^  6e. 
suchte  er  die  medicinischen  Anstalten  und  Universitäten  zu 
Berlin^  Leipzig  und  Leyden^  an  welchem  letzten  Orte  er 
177:2  am  26  Junius  Dr.  der  A.  G.  wurde.  Darauf  bereiste 
er  FranTireich ,  hielt  sich  lange  in  Paris  äuf  und  kehrte  endlldi 
in  sein  Vaterland  zurück ,  jedoch  nicht  um  sich  hier  niederzu- 
lassen. Er  trat  vielmehr  als  Feldarzt  bey  der  russischen  Armee 
in  Dienste  y  leb.te  dann  einige  Zeit  als  praktischer  Arzt  in 
Mohilew,  und  hierauf  in  Moskau  ^  wo  er  zuletzt  Direktor 
eines  Militärhospitals  ivar,  auch  den  Etatsr athsrang  und  den 
St.  Wladimir-Orden  der  4ten  KL  erhielt,  -  Geb»  zu  Revat  am 
2  März  1748,  gest*  zu  Moskau  am  14  Januar  iSqg. 

I.  Band.  JO 


6o2   ViFRE8E(H.)»   Fresenius  (J.  P,).    v«  Frey  (P.  H.). 

Specimen  inang.  obstetricio-medicum  de  capite  in  partu 
praeternaturali    excutiendo    etc.      Lugd.    Bat«    177?. 
VIII  u.  32S.gr.  4. 
Vergl.  Nord.  Mise.  IV.  S7' 

Fresenius  (Johann  Philipp). 

I>r.  der  TheoL  und  zuktzt  Senior  des  geistlichen  Ministe* 
rittrns^  Konsistorialrath,  auch  ordentlicher' Sonntagsprediger 
an  der  Hauptkirche  zu  den  Barfüfsern  in  Frankfurt  am  Mayn. 
Geb,  zu  Nieder-Wiesen  ünmit  Kreuznach  am  22  Oktober 
1705 ,  gest.  am  4  Julius  1761. 

Von  den  zahlreichen^  Schriften  dieses  berühmten  Theologen^ 
die  Meusel  an  der  unten  angeführten  Stelle  vollständig 
verzeidinet  hat,  gehören,  wegen  der  darin  befindlichen  die 
livländische  Kirchengeschichte  erläuternden  Aufsätze,  hier- 
her : 

Bewährte  Nachrichten  von  Herrnhutischen  Sachen, 
ister  Bd.  Frankf.  a..  M.  1747-  2 te  Auflage.  Ebend. 
1748-  —  2ter  Bd.  Ebend.  1748.  —  3ter  Bd.  Ebend. 
1749«    —    4ter  ü.  letzter  Band.    Ebend.  1751-    8. 

VergL  Gadeb.  L.B.  Th.  i.  S.367.  —  Adelung  2.  Jöcher.  — * 
Meusels  Lexik.  111.  479. 

VON  Frey  (Peter  Heinrich). 

GeJ.  auf  dem  Gute  Errestfer  im  dorptschen  Kreise  am 
6  März  1757,  besuchte  das  Lyceum  zu  JRiga,  hierauf  das 
W<iisei^haus  und  von  1777  bis  1780  die  Universität  zu  Halle. 
J^ach  seiner  Rückkehr  war  er  zuerst  Hauslehrer,  wurde  1785 
JDiakonus  und  Rektor  der  Schule  zu  Arensburg  auf  der  Insel 
Oesel,  und  dann  nach  einem  halben  Jahre  Pastor  zu  Püha 
unfern  jener  Stadt;  späterhin  auch  Assessor  des  öselschen 
J?rovincialkonsistoriums. 

Rede  b,ey  der  fey  er  liehen  Beerdigung  der  Gebeine  de^ 
hochwohlgebornen  Frau  Apollonie  Juliane  Freyherrin 
V.  Dellingshausen,  geb.  v.  Vietinghof,  in  der  Stadt- 
kirche 2u  Arensburg  gehalten  den  29  März  1787«  Reval. 
12  S.  4. 


V.  Frey  (Peter  Heinrich).  6o3 

Ued  waimolikkud  laulud  (^Neue  geistliche.  Lieder),  Keval, 
1763.     360  S.  8. 

Vom  ^genwärtigen  VerhäUnifs  des  Religionslehrers  oder 
Predigers  zu  deji  übrigen  Mitgliedern  des  Staat».  Bey 
Gelegenheit  der  fünfzigjährigen  Amtsfeier  des  Pastor 
Senior  zu  Wolde,  J.  H.  Schmidt.   Ebend.  1793.     8- 

Kanzelrede  am  26  Februar  1796  als  am  Tage  der  öffent- 
lichen Trauer  bey  der  Grufteinweihung  der  Hülle  des 
iveil.  — -  -^  Lorenz  Gottlieb  von  der  Osten ^  genannt 
Sacken  etc. ,  gehalten  in  der  Stadtkirche  zu  AreQsburg. 
Riga.     25  S.  8. 

Hede  bey  der  Beerdigung  des  Commerz-Assessors ,  Baron 
Thomas  von  Dellingshausen.     Bevali  1797*     8* 

Arropiddamisfe  ehk  arwamisfe-kunll.  Katfeks  öppetud 
Eesti  Ma  Rahwa  heaks,  ja  kasfuks.  (^Versuch  eines  Un- 
terrichts im  Rechnen  für  die  Esthen.)  Dorpat,1806.  XXVI 
u.  139S.  8*  mit  einem  umständlichen  Inhahsverzeichnisse^ 
deutsch  und  esthnisch. 

Rede  bey  der  Beerdigung  der  Wittwe  des  ehemaligen 
Gonsistorial  -  Assessors  von  Mickwitz ,  geb.  v.  Toll. 
Reval,  1809«     8. 

Rede  bey  der  Beerdigung  der  Pastorin  v.  Mickwitz»  geb. 
TT.  Safs.     Ebend.  1809.      8- 

Jefusfe  Kristusfe  fündinud  asjad.  Wanna  ja  nore  rahwa 
heaks  nelja  Ewangelisti  ramatull  kokkopandud.  (^Sy- 
noptischer Auszug  der  evangelischem  Berichte  von  Jesu,} 
Ebend.  1810.     296  S.  8. 

Igga  ühhele  kes  fedda  loeb  pärra  mötlemisfeks.  (^Reval, 
1821.)  7  S.  8.  (Eine  Uebersetzung  des  Zuruf s  der  russi^ 
sehen  Bibelgesellschafts -KomiteJ) 

Osterlieder  (aus-  dem  Dent$chert  esthnisch  übersets^t^ ;  in 
Rosenplänters  Beytr.  zu  gen.  Kenntn.  der  esthn. 
Sprache.  I.  79-82.  —  Esthnische  Uebersetzung  des 
Allerhöchsten  Manifests  d.  d.  Wilna  d.  25  December 
1812;  ebend.  I.  82r88.  —  .(Esthn.)  Predigt  ajn  Jage 
der  Sekularfeyer  1810  über  Marc.  3,  24;  ebend.  L 
90-103.  —  Ein  zu  Siegesfesten  neu  verfertigtes  Te 
deum  (€srAn.);  ebend,  I.  103-106.  —  Ueber  die  esth- 
nische Poesie;  ehend,  II,  16-43»  —  Lieder  au^  den^ 
neuesten  Rigaischen  Gesangbuche,  und  einige  ältere 
und  neuere  Lieder^  welche  unigeändert  zu  werden 
bedürfen;  ebend,  IL  110-118.  f—   Lied  wider  die  Ver- 


6o4  V.  FaET.  V«  Fretmann  (J.  Friedr.),  (Magn.Ferb.), 

ivahrlosung  der  Scheintodten ;  ebend,  IL  12G-  "^  Ue- 
bersetzungen  aus  Gellerts  Fabeln  5  ebendAll.  150-155.— 
lieber  die  bisherigen  Versündigungen  "wider  die  Regeln 
der  Poesie  in  der  esthnischen  Sprache;  ebenda  IV. 
1-55.  •'—  Sprachbemerkung;  ebend.  IV.  133.  ■»—  l^- 
bersetzungen  aus  Witscheis  Morgen-  und  Abendopferii 
in  Gesängen;  ebend.  V.  144-152-  —  Ausserdem  "Recen-- 
sionen  und  Antikritiken ;  tbend,  an  mehrern  StßUen, 
Die  ihm  in  den  Inland.  BU.  1814  S.  56  zugeschriebene  esth- 
nische  Liedersammlung:  *  Lillikesfed.  Esfimenne  leht. 
PernaU|l8l4*  8->  ist  nicht  von  ihm^  sondern  von  J,  H, 
Rosenplänter  verqnstahet  (s,  dess.  Art.^. 

VON  Freymann  (Johann  Friedrich), 

Wurde  zu  Grofs-Gramsden  in  Kurland  am  7  September 
n.  St,  ij63 geboren^  erhielt  seine  erste  wissensdiaftliche  Sil- 
düng  in  der  Stadtschule  zu  Windau^  sodann  seit  1:779  auj 
dem  Trappschfin  Institut  m  JSalle^  und  seit  1782  auf  dem 
Friedrich'Werderschen  Gymnasium  zu  Berlin,  studirte  hierauf 
seit  1783  Medkin  in  Hatte,  seit  1784  in  Göttingen,  seh  1786 
aberbey  4er  m,edi<;inisch€n  Fakultät  in  JCassel,  mit  der  er  noch 
in  demselben  Jofire  nach  Marburg  ging  und  daselbst  1788 
promovirte.  Er  kehrte  nun  nach  Kurland  zurück ,  nahm  seh 
nen  Wohnqrtin  Windau,  wurde  179.6  goldingenscker  Kreisr 
arztf  X809  üojrath,  X819  KoUegi^nrath,  ujid  x8;25  windaur 
scher  Kreisarzt. 

Dis».  inaug«  de  seotione  caesarea.  Marburg! ,  1788«  A% 

VON  Freymann  (Magnus  Ferdinand), 

Kaiserh  russischer  GeneralUeutenant,  Ritter  des  S$,  Ann^- 
und  Georgen^Ordens.,  Erbherr  auf  Waimd  JSeuJiof.     Gei, 
*  X726,  gest.... 

Getreue  Darstellung  seiner  Expedition  wider  die  jaik- 
achen  Kosaken ^   wie  auch  wider  den  Rebellen  Puga-t 
tschew;  in  den  N.  Nord.  Mise.  VII.  u,  VIII.  355-410^ 
Vergi.  Nord.  Mise.  XV.  564. 


Frettag  (F.  K.)«  FweKE(J.H.F,>  Fäiderict  (A.),  6o5 

Freytag  (Friedrich  Karl). 

Ein  Sohn  des  bekannten  Liter ators  Friedrich  Gott- 
hilfFreytag,  besuchte  seit  1777  die  Thomasschuh  in  Leip- 
zig  und  seit  1778  Schulpforta^  studirte  seit  1784  Rechts- 
Gelehrsamkeit  auf  der  Universität  zu  Leipzig ^  lam  1787  als 
Hauslehrer  nach  Livland  zu  dem  Brigadier  v,  Ceumern  auf 
Ursen  j  wurde  1789  Sekretär  des  Kreisgerichts  zu  Wenden^ 
nahm  1792  wieder  seinen  Abschied  ^  ging  nach  Kbnigsbergy 
wo  er  nunmdir  Theologie  studirte^  kehrte  1794  nach  Livland 
zurück  und  wurde  1796  Pastor  zu  Serben  {ord,  am  2  August)» 
Geb»  zu  Naumburg  an  der  Saale  am  7  September  1765,  gest» 
am  18  December  i8o5. 

Trost  der  Philosophiq ;   nus  dem  Lateinischen  des  Boe- 
thius«   mit  Anmerkungen  und  Nachrichten,   dlQ  Ge«- 
«chichte  des  Originals  und   das  Leben  des  Verfassern 
. betreff end.     Riga,   1794.     XVI,  64  u.  220  S.  8. 

Pinselstriche  £u  einem  historisch  «philosophischen  Ge«< 
mählde  des  Menschen  und  der  Menschheit.  Aus  deic 
russischen  Geschichte,     flbend.  1794*     8- 

Lateinische  und  deutsche;  Gelegenheitsgedichte« 
VergL  Meusels  G.  T.  Bd.  a.  S.  498«  U»  Bd,  9,  S.  377, 

Fricke  (Johann  Heinrich  Friedrich), 

Doktor  dir  Rechte  und  zuletzt  Professor  derselben  zu 
Halle.  Geb.  zu  Wolfenbüttel  am  •  •  • ,  gest*  zu  Halle  am 
9  Januar  1775. 

Progr.  Jus  nauticum  antiquum  Rigense  et  Hamburgense 
in  materia  havariarum.     Kiloniae,  1773*     4« 

VerßL  Bottermund  z.  Jöcher,  wo  auch  seine  übrigen  Schrif- 
(er^  cmg^z^igt  ^ind^  die  vorgenannte  jedoch  fehlte 

Friderici  (Aggaeüs). 

Studirte  iß  Wittenberg^  wurde  Magister^  dann  i6l5 
Rektor  der  Domschule  zu  Riga^  hernach  Professor  der  grie^ 
chisch^n  Sprache  (in\  dßsigen  Gyrnnasiiun.  Geb»  in  Ostfries- 
land  i584,  gest.  am  6  Julius  idSj* 


6o6  Friderici(Aggaeüs),  (Ludw,  Few).)-  (Theodor). 

Disputatio  politica  de  usuris,  an  et  quatenus  in  republica 
sint  permissae.  (Praes.  Sigism,  Evenio.)  Witteber- 
gae,  1613.    4. 

Pisp.  de  sacrificiis  satisfactionis  Christi  typis  certissimis. 
(Praes.  Wolfg.  Franke.^  Ibid.  1615.  4.  (£r  war 
damals  schon  zum  Rektorat  nach  Riga  berufen.') 

Dissertatio  scholastica  de  impedimentis  scholasticis^ 
juventutem  maxima  ex  parte  retardantibus,  ne  ad  fasti- 
gium  quoddam  eruditionis  pertingat.  Rigae»  1615. 
7  Bogg.  4.  zum  Antritte  seines  Rektorats;  mit  einem  An- 
hange von  Ghickwunschg^dichten* 

YergL    Witte  D.   B.  ad  a.  1657.     —     Gadeb.   L.   B.   Th.    1. 
5,360,    —    Joch  er, 

Friderici  (Ludwig  Ferdinand). 

Wurde  am  2  November  1 781  zu  Warschau  geboren^  stu- 
dirtezu  Königsberg  und  Dorpaty  wurde  l8o5  Lehrer  an  der 
Kreisschule  zu  Jakobstadt  ^  nahm,  l8og  seine  Entlassung  und 
wurde  Notarius  publicus^  machte  i8l5  den  Feldzug  nadi 
Frankreich  als  Freywilliger  mit ,  kehrte  im  folgenden  Jahre 
nach  Kurland  zurück  und  erhielt  die  Stelle  eines  Lehrers  der 
russischen  Sprache  an  der  Kreisschule  zu  Libau^  auch  1826 
den  Tit,  Raths -Charakter. 

Kurzgefafste  Grammatik  der  russischen  Sprache  für  die 
deutschen  Provinzen  I\urslands,  Erster  Cursus.  Mitau, 
1811.     10  unpag.  u,  107  8,   8.>  nebst  4  Tabellen  in  4- 

Friderici  oder  Friedrichs  (Theodor). 

Studirte  in  Kiel  und  war  von  j68q  bis  i683  Pastor  zu 
JJexkülly  im  letztgenannten  Jahre  aber  wurde  er  Diakonus  an 
der  Johanniskirche  zu  Riga»  Geb,  zu  Riga  am,  2  September 
i65o,  gest.  am  10  März  1690. 

A-d  epistolam  Plinianam  de  Christianis  primaevis  commen- 

tarius.    Pars  ima.    (Praes.  Christ.  Kortholt.)    Ki- 

lonii,  1674.     48  S.  4. 

Vergl'  Nord.  Mise.  XXVII.  250.    —    Bergmanns  Gesch.  der 
Big.  Stadtkirch.  I.  45. 


Friebe  (WitHEtM  Chäistian).  607 

Friebe  (Wilhelm  Christian). 

Sein  Vater  besafs  als  JLandwirth  ein  kleines  Gut  und  5e* 
schäftigte  sich  ausserdem  noch  mit  Pachtung  anderer  Lände- 
reyen.  Bis  in  sein  iites  Jahr  genofs  er  Privatunterricht  im 
äkerlichen  Hause  ^  besuchte  die  Schulen  zu  Tennstadt  und 
Weissensee  und  ham  nach  einigen  Jahren  auf  das  Gymnasium 
zu  Hannover.  Durch  die  theure  Zeit  von  1770  bis  1772  waren 
seine  Aeltern  in  ihrem  Wohlstande  so  zurückgesetzt ,  dafs  sie 
nur  sehr  wenig  ßlr  ihn  thuh  konnten  und  es  ihm  dalter^  bey 
einem  unwiderstehlichen  Triebe^  sich  den  Wissenschaften  zu 
widmen^  an  allen  äufseren  Mitteln  dazu  fehlte,  jßr  verschaffte . 
sie  sich  aber  dadurch^  dafs  er,  als  Knabe  schon ^  andern  Un* 
terricht  crthdlte.  Als  jedoch  auch  dieses  Mittel  y  bey  der 
Theurung  des  Otts'^  nicht  mehr  ausreichen  wollte,  wanderte 
er  nach  Güstrow ,  besuchte  das  dortige  Gymnasium  und  gab 
wieder  Privat unt^tricJit.  Im  J,  178  t  ging  er,  eigentlich  um 
sich  der  Theologie  zu  widmen,  nach  Göttingen,  wo  bey  er 
sich  zugleich  zum  Schulmanne  zu  bilden  suchte  und,  von  seiner 
vorherrschenden  I^efgung  für  Statistik ,  Naturgeschichte  und 
Physik  auf  gefordert  y  besonders  diese  Wissenschaften,  mit 
allen  dazu  gelwrigen  Half skenntnissen^  eifrig  studirte.  Auch 
hier  mufste  et  fortfahren,  sich  seinen  Unterhalt  selbst  zu 
trwerben,  1784  verlief s  er  Göttingen  und  ging  nach  Livland, 
wo  er  als  Hauslehrer,  erst  auf  Schlofs  Adsel,  dann  zu  Marien^ 
bürg,  dort  drey,  hie^  vierzehn  Jahre  ^  lebte ^  bis  ihm  i8oi  die 
Uvländische  gemeinnützige  und  ökonomische  Sacietät  das  Amt 
eines  beständigen  Sekretärs  Übertrug.  Im  /.,  1804  wurde  er 
Zugleich  Schulinspektor  des  rigasthen  Kreises,  und  nachdem 
er  am  ScJilusse  des  Jahres  18 10,  der  sich  häufenden  Geschäfte 
und  seiner  Kränklichkeit  wegen ,  dieses  Amt  niedergelegt  hatte, 
sandte  ihm  die  philosophische  Fakultät  der  Universität  Dorpat 
das  Doktordiplom  j  um  ihm  im  Namen  des  ganzen  Konseils 
ihre  Achtung  seiner  V&'diehsfe  zu  bezeigen,     funfwhnmal 


6oB  Friebe  (Wilhelm  Christian). 

wurde  seinen  llterärischtn  Arbeiten  dtr  Preis  zuerkannt: 
zfvölfmal  von  der  haiserL  freyen  ökonomischen  Gesellschaft 
in  St,  Petersburg  und  dreymal  von  andern  Gesellschaften, 
Von  folgenden  Societäten  war  er  Mitglied:  von  der  kaiserL 
freyen  ökonomischen  Gesellschaft  in  St.  Petersburg ,  von  der 
naturforschenden  Gesellschaft  in  Moskau ,  von  der  naturfor- 
schehden  Gesellschaft  in  Jena^  von  der  sächsisdien  jökonomi- 
sehen  Gesellsdiaft  in  Leipzigs  von  der  livländischen  gemein- 
nützigen und  ökonomisclien  Societat,  von  der  literärisdi^prakti 
sehen  Bürgerverbindung  in  Hlga,  Von  zwey  Kaisern  und  zwey 
Kaiserinnen  Rufslands  erhielt  er  kostbare  Ehrengeschenke.  Geh, 
zu  GroJs^Bullhausen  bey  Tennstädt  in  Thüringen  am^S  Ju- 
lius n.  St,  1762,  gest.  zu  JELiga  am  14  September  i8ir. 

Handbuch  der  Geschichte  Liv-,  Ehst-  .und  Kurlands  zum 
Gehrauch  für  Jedermann,  iste«  Bändchen.  Riga,  1791. 
2  Bogg.  Dedication  und  Vorbericnt  und  263  S.  — 
2tes  Bändchen.  Ebend.  1792..  311  S.  mit  der  von  ihm 
entworfenen  Karte  von  Livländ  nach  der  Eintheilung 
Heinrichs  des  'Letten  und  zu  den  Zeiten  der  Bischoffe 
u^d  Ordensmeister  bis  1562»  gezeichnet  von  F.  W. 
Krause,  gestochen  von  F%  Ramberg  (auch  zum  Mel- 
linschen  Atlas  von  Livland  gehörig.  —  3tes Bändchen. 
Ebend.  1793-  338  S.  -^  4tes  Bändchen.  Ebend.  1793. 
309  S.  —  5tes  Bändchen.  Ebend.  1794»  261  S.  8» 

Liv-  Ehst*  und  Kurlähdis eher  Briefsteller  für  junge  Kauf- 
leute,  oder  Handbuch  für  solche  9  ^ie  sich  der  Hand» 
lung  widmen.  Nebst  Anzeige  von  dem  besondern  Liv- 
ländischen und  zum  Theil  auch  Kussischen  Handel,  in 
Rücksicht  auf  Eingeborne  und^  Auswärtige.  ...  — 
2teAufl.  Riga,  1795.  gr.  8.  (Wird  ihm  zwar  in  Buch- 
hijLndlerkatalogen  bey  gelegt ,  ist  aber  zweifelhaft.') 

Physisch  -  ökonomische  und  statistische  Bemerküilgeii 
von  Liy-  und  Ehstland,  oder  von  den  beyden  Statt- 
halterschaften Riga  und  Reval.  Riga,  1794-  XXVIII 
ti.  347  S»  8. 

•Pittoresken  aus  Norden.  Meine  und  meines  Freundes 
Geschichte»     Ister  Thl.     St.  Petersburg  (Riga)  1796. 

.    a64  S.    —    2ter  ThL    Ebend.  1796.    373  S.  8. 


Friebe  (Wi£hei.m  Christian).  609 

lieber  Rufslands  Handelf  landwirthschaftliche  Kultur» 
Industrie  und  Producte ;  nebst  einigen  physischen  und 
statistischen:  Bemerkungen«  Ister  Bd.  Gotha  u.  St.  Pe- 
tersburg, 1796.  —  2terBd.  Gotha,  1797-  —  3ter  Bd. 
Hildesheim,  1798*  8« 

Grundsätze  zu  einer  theoretischen  und  praktischen  Ver- 
besserung der  LaHdwirthschaft  in  Livland,  nach  den 
zweckmäfsigsten  ökonomischen  Schriften  entworfen 
und  bearbeitet,  istes  Bändchen.  Riga,  1802*  158  S. 
Auch  in  den  Abhandlungen  der  livländischen  gemein- 
nützigen ökonomischen  Societät.  Bd.  n.  St«l.  (1802*) 
S.  1-158.  —  2tes  Bändchen,  die  Viehzucht  in  Li vland 
betreffend.  £bend.l803.  MitlKpfr. —  3tes Bändchen. 
Ebend.  1805.  —  4tes  Bändchen.  £bend.  1808*  8. 

Oekonomisch-technische  Flora  für  Lieflan^f  £hstland 
und  Kurland.     Ebend.  1805.     XXVH  u.  392  S.  8. 

Anleitung  zur  Verbesserung  und  Veredlung  der  Schaf- 
zucht in  Kufslahd.  Herausgegeben  auf  Verlangen  Sr. 
Durchlaucht  des  Ministers  des  Innern.  Mit  7  Kpftaf. 
Ebend.  1809.  XI  u.  244  S.  ^.  —  Ins  Russische  über* 
setzt  vom  Hofrath  Odenthal:  pyKOBO^craBO  Kh  yco- 
sepiireHcniBosaHiK)  -Bh  Doccih  OB^eso4CI^Ba  etc.  St.  Pe- 
tersburg, 1808.  8.;  ins  jPolnische  von  A.  Marcinowski. 
Wilna,  1815.  gr.  8. 

Etwas  über  Leibeigenschaft  und  Freyheit,  sonderlich  in 
Hinsicht  auf  Livland ;  in  den  Nord.  Mise.  XV-XVIL 
(1788.)  S.  744-768.  —  Erster  Anfang  zur  Kultur  der  liv- 
ländischen Bauern;  ebend.  XVIII.  (1789.)  S.  524-546.  — 
Bemerkung  über  die  in  Livland  zur  Brüdergemeine 
oder  zu  den  sogenannten  Herrnhutern  gehörenden 
Bauern;  ebend.  XX.  (171^0.)  S.  464-475. 

Zuverlässiges  und  auf  wirkliche  Erfahrung  gegründetes 
Mittel  gegen  das  gefräfsige  Insect^  welches  vorzüglich 
das  junge  Roggengras  verheeret;  in  den  N.  Nord.  Mise. 

XL  (1795.)  S.  539-546. 
Beantwortung  der  Frage:  wie  Getraide  und  Mehl  in 
Magazinen  lange  unverdorben  erhalten  werden  kann? 
in  der  Auswahl  ökonomischer  Abhandlungen  und  Preis- 
schriften, welche  die  freye  ökonomische  GesellschafI; 
in  St.  Petersburg  in  teutseher  Sprache  erhalten  hat. 
Bd.  L.  (1790.)  S.  257.    —   Von  der  Kultur  des  Wein- 

LBand.  Jl 


6io  Friebe  (Wilhelm Christian). 

Stocks    in    russischen   Provinzen  ^     eine   Freisschrif t ; 
ebend.  Bd.  IIT.  (1791.)  S.  215. 

lieber  die  Verbesserung  der  Zimmerluft ,  vorzüglich,  in 
Rücksicht  auf  Hospitäler  und  Krankenhäuser ,  eine 
Preisschrift;  in  den  Preisschriften  und  Abhandl.  der 
kaiserl.  freyen  Ökonom.  Gesellsch.  in  St.  Petersburg. 
Bd.  1.  (1796.)  —  Ueber  die  Austrocknung  der  Mo- 
räste, russisch  übersetzt ;  ebend,  —  Ueber  die  Art  und 
Weise,  Pökelfleisch  nach  irländischer  Art  einzusalzen, 
um  solches  im  russischen  Handel  anzuwenden,  russisch 
übersetzt;  ebend,  —  Ueber  Armen anstalten  und  deren 
zweckmäfsige  Einrichtung,  russisch;  ebend,  Bd.  65»; 
deutsch  im  Neuern  Ökonom.  Repert.  für  Li  vi.  III.  4. 
S.  437-460.   u.  IV.   1.  S.  3-25. 

Die  Tscherkessen ;  in  der  St.  Petersburgschen  Monats- 
schrift zur  Unterhaltung  und  Belehrung  von  F.  E. 
Schröder  1805.  Sept.  S.  1.  u.  Okt.  S.  65. 

*  Aufsätze    in    der   Monatsschrift    für   Kinder   und    ihre 

Freunde.  (Schwerin,  1782-1785.  8.) 
Gedichte  in  dem  Lesebuch  für  Liv-  und  Ehstland   (von 

Findeisen.  Schlofs  Oberpahlen,  1787.  8.). 

Beschwerden  über  die  Verfälschung  des  Rigaischen  Saat- 
Lein-Samens;  /n  cfen  Rig.  Stadtbll.  1810-  S.  273-280. — 
Eine  seltene  Zueignungsschrift  und  eine  eingetroffene 
Kalenderprophezeihung;  ebend,  S.  342-344.  —  Vor- 
schlag, Keller  gegen  Kälte  zu  bewahren;  ebend,  S.  392- 

Gab  heraus 

die  Handschrift  (c^on  Melchior  Fuchs):  Das  rothe 
Buch  inter  Archiepiscopalia,  enthaltend  die  Acta  zi- 
schen den  Erzbischöffen ,  Herr-Meistern  und  der  Stadt 
Riga  in  Livland  de  anno  1158-1489»  unter  dem  Titel: 
*  Beyträge  zur  livländischen  Geschichte  aus  einer 
neuerlichst  gefundenen  Handschrift.  Riga,  1791«  8« 
Macht  auch  der  Nord.  Mise.  St.  XXVI.  S.  1-240.  aus. 

Lieder  und  Elegien  von  Eberhard  Friedrich  Erhardt. 
Riga,  1801.  VIII  u.  146  S.  8.»  mit  einem  biographischen 
Vorberichte,  (Der  Verf,^  geb.  zu  Calw  im  Herzogthum 
Würtemberg  am  25  Oktober  1766,  kam  in  seinem  i5ten 
Jahre  aus  seinem  Vaterlande^  studirtt  in  Königsbergs  wurde 
17Q2  Lehrer  in  einem  adeligen  Hause  im  polnischen  lAK^Iand 


Friebe  (W11.HEI1M  Christian).  611 

und  1795  Prediger  der  evangelisch -lutherischen  Gemeine 
in  Pleshau.  Im  J.  1797  nahm  er  einen  Ruf  ah  zweyter 
Frediger  bey  der  deutschen  Gemeine  zu  Dorpat  an ;  aber 
der  Tod  raffte  ihn  vor  Antritt  des  neuen  Amtes  hin ,  im 
April  1797O 

Abhandlungen  der  liefländischen  gemeinnützigen  ö.ko* 
nomischen  Societät.  Hauptsächlich  die  Landwirth- 
schaft  in  Liefland  betreffend.  (£)en  ist.en  Theil  gab 
G.  F.  Parrot  heraus ^  s.  dessen  Artikel.^  2ten  Bandes 
istes  Stück.  Riga,  1802.  XXXVI  u.  202  S.  —  2tes  St. 
Ebend,1803.  XI  u.  196  S.  —  3ter  Bd.  Ebend.  1805. 
Xu.  214  s.  —  4ter  Bd.  Mit  Kpfrn.  Ebend.  1805.  VI 
u.  238  S.  8.  —  -Er  selbst  hat  dazu^  ausser  den  Berichten 
über  den  Fortgang  dei^  Societät,  welche  jedem  Bande  vor- 
gesetzt sindf  geliefert:  Qrundsätze  zu  einer  theoreti- 
schen und  praktischen  Verbesserung,  der  Landwirth- 
schaft  in  Liefland.  II.  1.  S.  1-158.  III.  S.  1-94.  w. 
IV.  S.  1-80.  (^Auch  besonders  gedruckt^  s.  oben.^  —  Be- 
antwortung der  Preisfrage:  Wie  ist  die  Viehzucht  in 
Livland  zu  verbessern.  II.  2.^  S.  1-142.5  mit  einem  An- 
hang von  der  Erziehung,  Pflege  und  Wartung  des 
Federviehes.  S.  143  -  172*  —  Landwirthschaftliche 
Chronik  des  neunzehnten  Jahrhunderts  für  Liefland. 
IL  2.  S.  173-196.  IIL  203-214.  IV.  221-^38.  — 
Aufmunterung  zur  Vermehrung  des  Hopfenbaues  in 
Liefland  und  kurze  Anweisung  zum  Anbau .  dieser 
Pflanze.  III.  95-126.  —  Einige  ökonomische  Bemer- 
kungen auf  einer  Reise  durch  einen  Theil  von  Kur- 
land. IIL  169-190.  -7-  Anzeige  der  Maafse,  Gewichte 
und  Münzen  in  Liefland,  verglichen -mit  einigen  aus- 
wärtjlg^n.  IIL  191-202.  .7—,  Qekonpmisch-teehnische 
Anwendung  der  Kartoffeln.  IV.  81-108.  —  U eher  die 
Rindviehpest  und  einige  Mittel  zur  Verhütung  und 
Heilung  derselben.  IV.  109-1 38.  —  Oekonomische 
Miscellen.  IV.   199-220. 

Oekonomisch-medicinisches  Hausbuch  oder  Sammlung 
von  Vorschriften ,  die  aufs  Hauswesen  Beziehung  ha- 
ben. Ister  Th.  Riga,  1804.  XVI  u.  304  S.  —  2ter  Th. 
Ebend.  1806.    VJ  u.  406  S,  8.  .  • 

Oekonomisches  Repertorium  für  Liefland.  Riga,  1808 
bis  1811.  8  Bände,  jeder  von  3  Heften.  8.  JRr  lieferte 
hiezu  die  meisten  Artikel  selbst  ^  ^gröfstentheils  Auszüge  aus 


6i2  Friebe.  Friedeburg.  Friedesbeich.  Friebenthal. 

ausländischen  Schriften  über  Oehonomie  und  AgriMtur, 
Das  letzte  j  des  ^ten  Bandes  3tes  Heft^  ward  aus  seinen 
Papieren  nach  seinem  Tode  lierausgegeben  von  Wilh. 
V.  Blankenhagen. 

Gemeinscliaftlich  mit  Ernst  Wilh.  Drümpelmann: 
Getreue  Abbildungen  und  naturhistorische  Beschrei- 
'  bung  des  Thierrieichs  aus  den  nördlichen  Provinzen 
Aulslands,  vorzüglich  Liefland ,  Ehstland  und  Kur- 
land betreffend.  l-5tes  Heft.  Riga,  1 806.  ff.  Fol.  Jedes 
Heft  rriit  5  Tafeln. 

Nach  seinem  Tode  erschien: 

Verschiedene  ökonomische  Erfahrungen;  im  Neuern 
ökon.  Report,  für  LivL    III.  2.  S.  196'277. 

Ver^l,  seinen  Nekrolog  (  von  P  ä^  1  T  i  e  d  e  m  a  n  n  )  in  den  Rig. 
Stadtbll,  i8ii.  No,  40.  S.  339^534,,  und  daraus  im  Oekon. 
Repert.  für  Livl,  Vlll.  9.  S.  599-606.  —  Napiersky's 
^  fortges.  Abhandle  von  livl,  Geschichtschr.  S.  14.  23.  105.  — 
Meusels  G.  T,  Bd,  2,8.431,  Bd,  9.  S.  378,  Bd,ii.S,242. 
Bd.  13.  S.  413.    Bd.  4;,  Sr  6s3. 

Friedeburg  (Karl  Ernst  Ephraim). 

Aus  Preussen^  wurde  18 14  ziz  Dorpat  Dr.  der  A^  G, 

Diatribe  pathologico  -  chirurgica  de  inflammatione  os- 
sium,  adjunctis  observationibu^  du^ihus.  Dorpati,  1814« 
36  S.  8« 

Friedenrjsich  (Jakob), 

Studirte  in  Dorpat  um  l638i     Geb.  zu  Natwa  fl/Hf. m 
gest.... 

Oratio  in  salutiferam  passion^m  domini  et  salratoris 
nostri  Jesu  Christi,     Dorpati,  1638*     4  Bqgg«  4* 

Oratio  in  felix  nqvi  anni  supra  inillesiini:Cm  sesQQntesi- 
mum  trigesimi  noni  auspicium«  Ibid.  1639*  4.  ^^J 
dem  Titel  beyder  Heden  nennt  er  sich:    Nobilis  LiTonus, 

Vergl.  Gadeb,  L.  B.  Th.  1.  S.  370.  —   Somm.  p.  52«  54« 

Friedenthal,  s*  Frencel. 


Fri£D£ricrs(T.)»  Faiedaich.  FrisdrichWixhei.m.  6i3 

Fmederichs  (Thomas). 

Der  Sohn  eines  rigaschen  Rathsherrn  glmhes  Namens» 
Geb.  zu  Riga  am . .  • ,  gest,  •  •  • 

Oratio  9  solum  sapientem  esse  piincipem  dexnonstransy 
Illustrissimo  Duci  Friderico  dicata  (cum  apostrophe 
ad  eundem  principem).     Calissii,  1615.     4  Bogg.  4- 

Disp.  legalis,  continens  primum  quartae  obligationis 
contractum  emptionis  venditionis.  (Praes.  Com« 
Sacanenburg«}     Lugd.  Bat.  1617*     4* 

Friedrich, 

Herzog  zu  Kurland»  Studirte  zu  Rostock  und  trat  i5Sj  die 
Regierung  an..  Ceb»  zu  Riga  am  25  November  i569,  gest» 
zu  Mltau,am  i6  August  1642. 

Oratio  illustrissimi  principis  Friderici,  in  Livonia  Cur- 
landiae  et  Semigalliae  ducis,  recitata  publice  in  solenni 
dedicajtione  novae  aedis  S.  Mitobianae  arcis;  in  Hen- 
ninge Bericht  von  IVeligionssachen  im  Fürstenthum 
Churland,  S.  47'57. 

Sein  BUdnifs,  nach  Klemm  von  Rosmäsler,  in  Albert 
Nord,  AJmanach  lür  1809. 
Versl*  Qadeb,  L,  B,  Th, «.  S.  149. 

Friedrich  Wilhelm, 

Herzog  zu  Kurland.  Trat  17 10  die  Regierung  aru  Geh. 
zu  Mit  au' um  19  Julius  1692,  gest.  zu  Kipene  in  Ingermann^ 
landamQi  Januar  i'j IX. 

Brandenburgischer  Heldensaal ,  oder  kurze  Vorstellung 
und  Lebensbeschreibung  der  durchlauchtigen  Regen- 
ten aus  dem  königlichen  und  churfürstlichen  Hause 
Brandenburg.     Bareuth  ^ .  1 707.     Fol. 

Sein  Bildnifs  nach  L,  Hirschmann  von  Chr.  W  ei  gel  in 
schwarzer  Kunst.  Fol.;  auch  vor  Blombergs  Description 
de  la  Livonie  und  in  der  Europäischen  Fama.  8* 
y^r^/.  Dunkels  Nachrichten.  Bd.  11.  Th.  2.  S.  974.  —  Rela- 
tion aus  Kippingshof  in  Ingermännland  über  den  daselbst 
den  si  Januar  1711  erfolgten  Tod  des.  Herzogs  Friedrich 
Wilhelm  von  Kurland.  Erlangen,  1711.  Fol.  <—  Gadeb.  L.B. 
Th.  1.  S.  149. 


6 14  Friedrichs  (Jakob  I.).  (Jakob  2.)«  (Jon.  Gustav). 

Friedrichs  (Jakob  !.)• 

Studirte  in  Dorpat  um  löSg.      Geb,  zu  Riga  am . .  .  , 


>•  •  •  • 


gest, 

Disp.  de  syllogismo.    (Praes.  Joh.  Struborg.)    Rigae> 

1636.     4. 
Disp.  de  ecclesia.     (Praes*  et  A\iU  Herrn.  Saxnsoziio.) 

Ibid.  1637.     4- 
I)iss.  theol.  de  Deo  in  essezitia  uno  et  in  personis  triao. 

(Praes.  Andr.  Yirginio.)    Dorpati^  1639«    öBogg.  4. 
Diss.  theol.  de  Protevangelio  ex  Genes,  c.  3.  v.  15.  (Praes. 

eod.)     Ibid.  eod.     2%  Bogg.  4- 
Ver^l.  Kord,  Mise.  XXVII.  950. 

Friedrichs  (Jakob  2.). 

Studirte  in  Helmstädt  um  i668.     Geb.  zu  Riga  am.  •  •  • , 
gest. ... 

"n^oXsyo/u.svx  in  Mathesin.      (Praes.    Ludolpho  Geor- 
gio  Lündenio.)  Helmestadii,  1668.  7%  Bogg.   4- 

Triga  votorum  in  honores  Melchioris  de  Dunt^.     'Ibid. 
eod.     1  Bogg.  4. 
Vergib  Nord.  Mise.  XXVII.  950. 

Friedrichs  (Johann  Gustav). 

Geb,  zu  ^litau  am  5  Noc€/n&cr  1 801,  besuchte  seit  sei- 
neiti  i6le/i  Jahre  doi  dasrge  Gymnasium ,  war  jedoch^  von 
allem  Vermögen  entblöfst ,  gezwungen ,  sich  nebenher  durdi 
ZJebernahme  kleiner  Kanzelteyposten  die  nothwendigßttn  Mittel 
zum  weiiern  Fortkommen  zu  erwerben ^  bezpg  sodann^  von 
zwey  Gönnefn  unterstützt^  1S20  die  Universität  Dorpaty 
studirte  daselbst  Arzeneykunde^  erHlelt  1824  für  die  von  ihm 
eingereichte  Beantwortung  der  Preisfrage :  „  De  optima  vul- 
x>erum  pectoris  diagnosi  ac  cura ,  .cum  respectu  in  ana* 
tomiam  et  physiologiam  comparatam,"  die  goldne  Medaille^ 
ivuräe  1^25  Dr.  der  Median  ^  kehrte  darauf  in  sein  Vaterland 
zurück  ixnd  nahn^  die  Stelle  als  Oehonomiearzt  auf  dem  an 
der  G  ranze  in  Lithauen  belegenen  Gute  Poiroy  an*    • 


FKiEDiacHs (J.  G.).  (Theodor).  Frisich (Joachim).  6i5 

Diss.  in€^ug.  de  vulnerum  pleurae  pulmonisque  diagnosi 
accura.     Dorpati,  1825-     84  S.  8. 
Vergl.   Ostsee-Prov.  Bll.  1825.  S.  4.  72  u.  124. 

Friedrichs  (Theodor),  s.  Friderici* 

FnisiCH  (Joachim). 

Brachte  nach  genossenem  Privatunterricht  zivey  Jahr  auf 
dem  Gymnasium  in  Stettin  zu^  studirte  dann  eben  so  lange 
Philosophie  und  Theologie  zu  Wittenbergs  hielt  dort  auch 
Vorlesungen  j  und  predigte  und  disputirte  fleifsig^  mufste 
aber^  weil  er  an  Brustschwdche  litt^  1660  zur  Rechtsgelehr- 
samkeit  übertreten.  Nach  beendigten  Stu4ien  in  diesem  Fache 
hielt  er  sich  zwey  Jahr  in  Kurland  auf  und  begab  sich  dann 
nach  Riga  und  Revaly  von  wo  der  Generalgouverneur  von 
Ingermannldnd  Helmfeld  ihn  ah  Hofmeister  seines  Soh- 
nes nach  Narwa  berief.  Mit  dem  Jünglinge  trat  er  nunmehr 
eine  Reise  an^  konnte  ihn  jedoch  nur  bis  Thorn  begleiten  ^  weil 
er  dorty  von  einer  Krankheit  befallen  ^  zurückbleiben  mufste* 
Nachdem  er  wieder  hergestellt  war,  führte  er  einige  jnnge  poU 
nische  Edelleute  nach  Königsberg  ^  studirte  selbst  dort  noch 
Mathematik y  verwaltete  hierauf  vier  Jahr  eine  Professur  am 
Gymnasium  zu  Thorn ,  wurde  dann  in  den  dasigen  Rath  ge- 
zogeny  war  auch  vier  Jahr  Proto-Scabinus^  und  kam  168 1  als 
Professor  der  Mathematik  und  Rechtsgelehrsamkeit  an  das 
Gymnasium  zu  Riga.  Geb.  zu  Küstrin  am  3  April  i638, 
gest*  am  26  Julius  1684. 

Disp.  de  poenitentia.  ( Praes.  Joh.  Deutschman n.) 
Wittebergae.  ... 

Nuntius  Simonidis  sive  memoria  artificialis.  •  • . 

Themis  heliconia  sive  Epigrammata  juridica»  in  Prota 
Juris ,  quae  sunt  IV.  libri  priores  Pändectarum :  leges 
praecipuas  juxta  ordinem  juridice  et  politice  sensu 
nativo  et  pere^rino  .  explicantia;  Opusculum  rebus 
seriis  jucundum^  et  jucundis  serium.  Thoruni^  1677« 
12  u.  114  S.  u.  3  unpag.  Blh  12. 


6i6    Fäisich  (Joachim).    Fäitsche  (Joh.  Friedr.). 

Tachymathia. ...  Ob  dies  wirklich  ein  besonderes  Werk  s^, 
ist  zu  bezweifeln.  In  einem  lateinischen  Programm  (Riga, 
d",  2  Aug.  1681.)  spricht  er  von  seiner  Erfindung  der  Kunst, 
geschwind  zu  lernen,  ohne  eines  besondern  Werkes  darüber  zu 
erw'&lmen ;  es  kann  dies  indessen  auch  später  erscliienen^  oder 
melleicht  jenes  Programm  selbst  gemeint  seyn.  S.  B  r  o  t z  e 
in  Alba'nus  Livl.  Schulbll.  1815.  S.  43. 

Logosophia.  ... 

Lexicoii  graecum  gnomologicum.  •  •  • 

Flosculi  poetici.  ... 

Harmonia  evangeliorum  domlnicalium  et  orationis  do- 
minicae,  sive  cantiones  sacrae.  . .  • 

Paradisus  biblicus.  ... 

Lingua  ludovicea  s»  universalis.  Thörunü,  1681-  •  •  • 

Progr.  de  studio  linguae  hebräeae »  sermonis  latini  grae« 
cique  gnaris  tantum  adeundo.  Kigae  d.  16  Febr.  1683* 
Form«  pat. 

Progr.  ad  aüd.  orat.  Andr.  Schwartzii  et  Joh.  Vincelii  de 
Spiritus  sancti  gemino  officio.  Rigae,  1684-  iBogg.  4. 

Auch  wohl  noch  mehrere  Programme. 

Deutsche  Epigramme. 

Lieferte  Bey träge  zu  Witte's  diar.«  biograph. 

VergL  Witte  Memoria  Joach.  Frisichi  (Riga, 1 684*  4.)»  voraus 
obige  Jjfbensuinstände  genommen  sind»  —  Dess.  D.  B.  ad  a« 
1684.  —  JÖcher,  w'oer  aber  falsch  unter  Frisch  see/it*  — 
Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  5.370. 


Pritsche  (Johann  Friedrich). 

Dr,  Med.  und  eine  Zeitlang  ausübender  Arzt  zu  Baaske. 
Geb.  zu.^ti  &^^*  •  •  • 

HinterKefs  handschriftlich: 

Versuch  eines  kurzen  Grundrifses  zu  denen  Curla nd-  und 
Semgallischen-  Geschichtfeh.  1752-  Andere  Abschriften 
habm  noch  einen  Anhang  s^n  1^53*  ^5.  auch  den  Artikel 
Pockrandt.) 


.    FröI/ICh  (EvaMargaretha).  617 

Frölich  (Eva  Margaretha). 

War  aus  Lidqnd  gebärtig.  Nachdem  sie  ihren  Ehemann^ 
einen  schwedischen  Obersten ,  verlassen  hatte  ^  kam  sie  mit 
einem  rigaschen  GMschmidt^  Berend  Dorchmann^ 
in  Verbindung  j  verfiel  mit  ihm  gemeinschaftlich  auf  mancher- 
ley  wahnsinnige  Schwärmereyen'  vom,  tausendjährigen  Reidie^ 
oder  der  seligen  fünften  Monarchie  u.  s.  w.,  begab  sich  in  sei- 
ner Gesellschaft  nach  Stockholm,  wurde  dort  vor  das  Kon- 
slstariumr  gefordert ,  gefänglich  eingezogen  und  i685  des 
Reichs  verwiesen  und  zu  Schiffe  nach  Deutschland  geschickt» 
Hier  hatte  sie  in  JLisleben  und  Hamburg  ein  gleiches  Schicksal^ 
hielt  sich  dann  von  1686  bis  1692  in  Amsterdam  huf  kam 
wieder  nach  Stockholm  und  wurde  daselbst  ins  Zuchthaus  ge- 
setzt, wo  sie  auch  wahrscheinlich  gestorben  ist. 

fiechs  Lieder  auf  die  gottlosen  Coilsistorialpriester  zu 
iStockholm*  ;,  • 

Eine  Prophezeytmg  und  Auslegmig  über  2-  Petr.  III. 
wegen  des  neuen  Himmels  und  der  neuen  ]£rde.  . . . 

Prophezeyung,  was  von  1680  bis  1698  passiren  soll. .  . . 

Widerlegung  von  Jacob  Böhmens  .Büchern.  . .  • 

Ein  Buch  in  niederländischer  Sprache  wider  Johann 
Colerus.  • .  • 

Ein  Evangelium  vom  tausendjährigen  Reiche  wider  Jacob 
Böhm.  .  •  • 

Eva  Margaretha  Frölich  und  Berend  Dorchmanns  Pre- 
digtamt.    Amsterdam  9  1686«     12« 

Auslegung  über  die  sieben  Gemeinen  in  der  Offenbarung 
Johannis,  auf  welche  Potentaten  sie  zielen  in  der 
Christenheit ,  durch  den  Geist  der  Wahrheit^  so  der 
grotse  Gott  mir  gegeben »  aus  dem  alten  und  neuen 
Testftnsent  bewiesen.  Weil  nun  die  Christenheit  soll 
verstöret  w'erde)i ,  das  Papsthuta  untergehen  9  J^rusa* 
lern  gebauet  werden  9 ,  und  die  Juden  zum  christlichen 
Glauben  bekehret  9  und  ein  Hirt  und  eine  Heerde  in 
^er  Christenheit  auf  Erden  9  ein  Glaube  soll  'Vverden. 
UnÄ  dieses  wird  geschehen  zu  der  Z^it9  wenn  Christus, 
Karl  und  Christian  werden  zusammen  gehn :  So  ist  es 
mit  dem  Papst  gethan^  sie  können  nicht  mit  bestcihen« 

/•  Band*  »  12 


6i8       Frölich.    FiiOHB£]6N.    Fromm.    Frost. 

Dieses  Tersichere  aus  Gottes  Wort  icH  Eva  Margaretha 

Frölich.     Amsterdam,  1687.  ... 
Von    der  -Juden  -  Genadenwahl    und   vx)m   heiL    NacHt- 
*    mahl.  • . . 

VerßL  Jöcher.  —  Gadeb.  L.  B.  Th.  i.  5.371-375.,  wo  auch 
auf  1  oh.  Heinr.  Feusthing  Gynaeceum  haeretico-fana- 
ticum  pag.  299-304  verwiesen  ist. 

Frohbeen  (Eduard  Friedrich). 

Gebt*  zu  Mitau  am  iß  May  n.  Su  1796^  widmete  sidi  dem 
Studium  der  Median^  besuchte  seit  i8.li  das  Gymnasium  sei- 
ner Vaterstadt^  seit  iS  14.  aber  die  Universität  Dorpat^  erhielt 
daselbst  1819  die  medicinisdie  Doktorwürde  ^.machte  sodann 
eine  Rehe  nach  Deutschland  ^  JFrankreich^  Italien  und  der 
Schweiz^  hielt  sich  vorzüglich  in  Wien  aufy  'kehrte  1821  zurück^ 
und  liefs  sich  als  praktischer  Arzt  in  Dorpat  nieder^  woselbst 
er  auch  1823  Kreisarzt  geworden  ist,  , 

Diss.  inaug.  Generalia  quaedam  de  climati-s  vi  in  organis- 
mum  humanum  exserta.     Dorpati,   1819.     49  S.   8- 

Fromm  (Katharina). 

Geb,  zUm. .  i  gest,  •  •  • 
Gelegenheitsgedichte  um  1737. 

Frost  (Gerhard  Gerhardson). 

JDr.  beyder  Rechte  und  Advokat  hey  dem  königlichen  Hof- 
gerichtin  Riga  um  1634.     Geb.  zu,  ..^  gest.  • . . 

B^revls  discursus  de  haereditatibus,    quae  ab  intestato  in 

bonis  allodialibus  et  feudalibus  descendentibus  ex  dis- 

.  positione  juris  communis  deferuntur,  in  IL  capita,  ad- 

dito  cum  indice,  distributus,  d.  i.  Kurzer  Discours  von 

Erbfällen  ohne  Testament  in  absteigender  Linie»  all- 

..  gßu^ein  beschriebenen  Rechten   nach,    in  Erb-  und 

.  Lehngütern,  in2.Capitaverfa&tk  Riga,  16 34*   sBogg»  4. 

Continuatio  und  g>änzlicher  Beschlufs  des  kurzen  Discurs 

,  von  Erbfällen.  Ebend.  1634.  2%  Bogg.  4. 

Ver^/,  Nord.  Mise.  IV»  57. 


V.  Frundecx  (Johann  Ludwig).  619 

VON  Frundeck  (Johann  Ludwig), 

jyr.  Med. ,  hatte  viele  Reisen  gemacht  und  war  bereits  zu 
Neuhurg  an  der  Weser  und  zu  Narden  in  Ostfriesland  Physi- 
hus  gewesen^  als  er  um  die  Mitte  des  i^ten  Jahrhunderts  zu 
Mitau  bey  dem  Herzoge  Jakob  von  Kurland  als  Leibarzt  in 
Dienste  trau  Hier  wurde  im  Februar  i65j  die  Gemahlin  des 
letzteren 9  die  Herzogin  Louise  Charlotte^  da  sie  eben 
in  der  2isten  Woche  schwanger  gingy  von  einem  starben 
Husten  befallen.  Frundeck  gab  ihr  dagegen  ein  Mittel^ 
das  in  einem,  rothen  Pulver  bestand.  Statt  der  gehofften  Bes- 
serung verschlimmerte  sich  aber  nunmelir  der  Zustand  der 
Fürstin  y  eine  brennende  Hitze  verbreitete  sich  durch  ihr€n 
ganzen  Korper  und  sie  kam  mit  einer  unzeitigen  männlidien 
Frucht  nieder^  die  nach  einer  halben  Stunde  starb.  Der  Her- 
zoge welcher  die  Ursache  dazu  in  Frundecks  Behandlung 
zu  finden  glaubte^  lief s  .diesen  gefänglich  einzielien^  und  schickte 
einen  ausführlichen  Krankenbericht  ^  nebst  einer  Probe  des  ge- 
brauchten Mittels y  an  die  medicinische  Fakultät  zu  Rostock; 
allein  diese  sprach  in  einem  Responso^  unterm  7  März  löSy, 
den  Arzt  von  aller  und  jeder  Schuld  frey*).  Höchst  wahrschein- 
lich ist  er  durch  diesen  Vorfall  veranlafst  worden  ^  nunmehr 
seinen  Abschied  zu  nehmen.  Fr  ging  nach  Holland  ^  und 
prakticirte  erst  in  Amsterdam  und  später  im  Haag  ^  von  wo 
aus  er,  durch  einen  aus  Fngland  zurückkehrenden  russisdien 
Obersten,  Athanasius  Traurnight,  bewogen,  sidi  i665 
über  Deutschland,  Holstein  und  Riga  in  die  Dienste  des 
Zaaren  Alex  ei  Mi  chailo  witsch  nach  Moskau  begab,  und 
im  darauf  folgenden  Jahre  dort  ankam.  Wie  lange  er  aber 
in  Rufsland  geblieben  ist,  und  was  seine  späteren  Sdiicksßle 


*)  Noch  voif  nicht  gar  langer  Zeit  wenigstens  waren  die  über 
diesen  Vorfall  verhandelten  Originalakten,  sammt  einer  Probe 
des  erwähnten  rothen  Pulvers ,  in  dem  alten  herzogl.  kur- 
ländischen  Archiv  vorhanden. 


620    V.  Frundeck«    Frymolinus.    Fuchs  (Anton). 

gewesen  sind ,  4^von  will  sich  nirgends  mehr  etwas  auffinden 
lassen.     Geb.  in  Ostfriesland  am  •  •  • ,  gest.  •  •  • 

De  elixirio  arboris  vitae»  seu  medicina  mea  universal!« 

Hagae  Com.  1660*     8« 

Ver^L  Jöcher.    —    Richters  Gesch.  der  Medic.  in  Kufsland. 
Th,  s*  S.  385-989*  —  Mitausche  Wöch,Unterh.  Bd.  1.  S.  IS. 

Frymolinus  (Daniel  Svenson). 

Studirte  in  Dorpat  um  1648.     Geb.  in  der  schwedischen 
Landschaft  Smaland  • .  • ,  gest.  •  •  • 

Oratio  9  exhibens  aestatis  delicias«  Dorpati^  i648>  4- 
Vergl.  So  mm.  p.  63, 

Fuchs  (Anton). 

Von  früher  Jugend  an  widmete  er  sich  vorzüglich  der 
Mathematik  9  erwarb  sich  aber  auch  eine  ausgebreitete  Rechts- 
hunde  und  studirte  fieifsig  die  Geschichte  und  Verfassung  sei- 
nes Vaterlandes.  In  einem  Alter  von  etwa  dreyfsig  Jahren 
wurde  er  zum  öffentlichen  Notair  des  Kantons  JSdenkoben  im 
JDepartement  J^onnersberg  ernannt.  Er  stand  aber  diesem 
Posten  nur  wenige  Jalire  vor  und  begab  sich  dann  nach 
St.  Petersburgs  wo  er  als  Gelehrter  privatisirte.  i8o5  ward 
er  zum  Oberlehrer  der  nautischen  Wissenschaften  an  der  Schiff» 
fahrtsschule  zu  Riga  berufen  ^  trat  jedoch  dies  Amt  erst  im 
folgenden  Jahre  an,  nachdem  er  sich  in  Kopenhagen ^  auf 
"kaiserliche  Kosten  ^  vollends  dazu  vorbereitet  hatte.  Geh.  zu 
Maynz  im  März  X766,  gest.  aiji  28  März  1S12. 

Versuch  einer  theoretiscli«-practischen  Anschauungslehre 
der  ersten  Grundbegriffe  der  Grössen-  und  Zahlenlehre, 
Mit  5  Tafeln.  Mitau,  1808.  VIII  u,  110  S.  8. 

Progr.  Le  quarrt  d*une  quantit6  negative  est  positif.  Eu 
reponse  d'une  pi^ce  intitulöe:  le  quarr6  d'une  quan-r 
titö  negative  est  negatif  et  non  positif. '  k  Riga  (l81l)f 
18  S.  4. 


_£irS!-ju@S1hitMf'y?  ^  -y"'^*''  * 


3  S01S  034S9 


1__ 


DO  NOT  REMOVE 

OR 
MUTILATE  CARD 


Köitinise  t66stus 

R.  Sarap 
Tartus.  Wla  1 41 


1 


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