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Allgemeines
Schriftsteller- und Gelehrten-
Lexikon
der Provinzen
Livland, Esthland und Kurland.
Bearbeitet
von
Johann Friedrich v/ Recke,
Kaiterl. Russ. Staatsrathe , Rittern des St. Wladimir -Ordern der 4ten Klaue,
Ebienmitgliede der Kaiserl. Vniveriitäe £u Motkwa, der dasigen naturforschenden
Gesellschaft, der GesclUchaft der Fremide russischer Literatur zu St. Petersburg,
und der Königl. preassiscben deutschen Gesellschaft Ktt Königsberg} ordentlichem
Mitgliede der Kurläiidischen Gesellschaft für Literatur und Kunsti Korrespondenten
der gelehjten Komit^ der Kaiserl. philantropischeo Gesellschaft zu St. Petersburg
und der Königlichen Societit der Wissenschaften zu Göttingen -, auch
Direhtom des KurUndii(cfaen Provinciäl-Museums,
^ * ** " *
Karl Eduard Napiersky,
Predigern zu Nen-Pebalg in Livland und ordentlichem Mitgliede der Kurländischen
Gesellschaft für Literatur und Kunst.
Erster Band.
M-i tau,
bey Johann Friedrich- Steffeiihagrn und Sohn.
1827.
►*% . r^ ,^^* r **w • *
v.l
Der Druck dieses Buches isf unter der Bedingung gestattet,
dafs nach dem Abdrucke, vor dem Verkaufe desselben, sieben.
Exemplare zur vorschriftmäfsigen Vertheilung -an die Dorpatische
Censur-Comität eingesendet werden. Docpat, am 26. Ajpril, 1827.
Präsident der Dorpatischön Censur-Comität:
Staatsrath und Ritter Gustav Ewers.
Herrn
Hofrath und Oberbibliothekar
Dr. Jeremias David Reufs
zu Göttln.gen; •
Herrn
Professor und Oberbibliothekar
Dr. JohannSamuel Ersch
zu Halle;
Herrn
Bibliothekar
Dr. Adolph Friedrich Ebert
zu Dresden;
mit.
«
dankbarer Anerkennung ihrer vielfachen Verdienste
um Literärgeschichte und Bibliographie^
gewidmet
von
den Herausgebern.
Voreriünerung e n.
JUie Freunde unsers Vaterlandes und seiner Literatur,
so ivie die Freunde der Literärgeschichte im Allgemei-^
nen, erhalt^en hier ein Werk, welches das Ganze der
schriftstellerischen Bestrebungen in den deutschen Ost-
seeprovinzen Rufslands umfassen soll. Zwar besitzen
wir schon ein Hauptbuch der Art an Gadebüsch's
Livländischer Bibliothek, das nachher noch in
vier Nachträgen fortgeführt worden ist ^); allein jenes,
wie diese, haben so viele Mängel und Unvollkommen-
heiten, zeigen so wenig die nach dem jetzigen Stande
der Bibliographie zu fordernde Genauigkeit, und erste-
res überläfst sich so oft einer unntiitzen und ermüdenden
Weitschweifigkeit, dafs eine Umarbeitung nicht undien-
lich schien. Uieberdem ist der Gebrauch von vier Nach-
trägen^ neben einem Hauptwerke sehr unbequem, und
die in den bänderddien Hupeischen Miscella-
neen enthaltenen Supplemente sind nicht Jedermann
zugänglich. Endlich wurde auch seit den mehr als
5o Jahren, da Gadebusch sein Buch schrieb, und seit
den 3o , da der jüngste Nachtrag erschien , vieles in
unserer Geschichte; xlamehtlich in der speciellen Bio-
*]. S. Napiextky'i foxtges. Abh* v« liv). Gescbichtsckr. 5. isi
VI
graphie , genauer erforscht und die Summe der literari-
schen Erzeugnisse in diesen Provinzen bedeutend ver-
mehrt *); was besonders, seitdem eine eigne. Hoch-
schule in unsrer Mitte hier mehr wissenschaftliches Le-
ben verbreitet, statt gefunden hat. Veranlassung genug,
eine völlige Revision alles bisher über unsre Provincial-
liiterärgeschichte Gelieferten und eine Fortführung bis
zur neuesten Zeit zu unternehmen, zumal da auch die
ermunternde Stimme mehrerer gelehrten Freunde dazu
rieth.
In Rücksicht des Umfanges unsrer Arbeit haben wir
die Gränzen dergestalt abgesteckt, dafs i) alle Inländer,
die etwas geschrieben haben, sie mochten leben, wo sie
wollten; 2) alle gelehrte Ausländer, die hier kürzere
oder längere Zeit lebten , wenn sie Schriftsteller waren,
und zwar diese meistens mit allen ihren Schriften, ausser
bey einigen Polygraphen i deren hiesiger Aufenthalt
von ganz kurzer £>auer war, und yon denen nur ihre
während desselben berausgege1>enen Bücher angezeigt
worden; 3) endlich alle Ausländer, welche etwas inSe-
siehung auf die Provinzen Livland 9 Esthland und Kur-
land geschrieben haben — * diese jedoch kur^ und.blofs
mit Anführung der hierher gehörigen Schriften <^-^ von
uns aufgenommen sind« Von Gelehrten, die nichts
haben drucken lasßeu, oder von denen wir keine Schrift
anzuzeigen wufsteut sind nur einige wenige, und zwar
solche angeführt, bey denen znan entweder voraus-
setzen kann, dafs sie dennoch etwas mögen geschrieben
haben, oder die durch ihr^ Wirkisamk^it oder amtliche
*) Wir führen hier zum V^rgleicheii nox die Buchstaben im ^sten
Bande an. A hat bey Gadebuschso, bey uns 71; B bey
Gadeb. 79« bey uns s83; C bey Gadeb. 97» bey uns 83 >
JD bey Gadeb. 31, bey uns 95; £ bey Gadeb. 91, bey
. uns 6s ^ F bey Gadeb. 399 bey un^ 101 Artikel.
VII
Stellung merkwürdig erscheinen. Wir sind dabey von
den ältesten Zeiten » so weit irgend eine Spur literari-
scher Produktion aufzufinden Ist» bis auf die neueste
Zeit herabgegangen , und glauben keinen Vorwurf da?
durch zu verdienen, dafs wir auch von noch lebenden
Schriftstellern handeln, da wir hierin das Seyspiel so
vieler literärgeschicbtlichen Sammlungen, besonders ein-
zelner Provinzen, vor- und ausaerdem die Erfahrung
für uns haben, dafs es ofit am schwersten hält, zu Nach-
richten von Gelehrten zu gelangen, mit denen man, so
zu sagen, unter einem Dache wohnt.
fiey der Ausführung haben wir uns ein Werk zum
Muster gewählt, das eben so sehr allgemeinen Beyfall
gewonnen, wie verdiei^t hat -*- Meusels Lexikon
der von 1750 bis iSoo verstorbenen teut-
schen Schriftsteller. Dies. Buch ist uns ein Vor-
bild gewesen, sowohl für die ganze Anlage, als für die
äussere Form. Man findet daher in jedem Artikel eine
nicht zu ausführliche, aber auch, wo dies zweckmäfsig
schien und Quellen vorhanden waren , nicht zu magere
Liebensbescbreibung des Autors , wenigstens doch eine
Angabe seines Standes und Z^eitalters; femer ein voll-
ständiges Schriftenverzeichnis, worin zuerst die beson-
deren Werke, dann die zerstreuten Aufsätze. in fremden
Schriften, Sammlungen und Journalen, endlich die
blofs. herausgegebenen Bücher angeführt worden, hierauf
eine Ai^zeigeder Bildnisse in ICupfer, Steindruck, oder
auf Medaillen, so wie der Büsteti der Gelehrten , wenn
dergleichen existiren, und zuletzt ein Verzeichniüs der
Quellen und Schriften, welche Nachweisungen über den
Artikel und Belege zu demselbei» tothalten. In Absicht
der Biographien haben wir uns bemüht,: jede überflüs-
sige Weitschweifigkeit zu vermeiden, dagegen aber in
den weaeotlichen Umiständen desto, genauer, und zuvec-
VIII
lässiger zu seyri. Deshalb haben wit dabey nicht blofs
alle gedruckten Quellen benutzt, deren Gebrauch uns
zu Gebot stand, als die aligemeinen literarhistorischen
Sammlungen des Auslandes , einzelne Lebensbeschrei*
bungen, Nekrologe, Leichenpredigten, Begräbnifs- und
Promotionsprogramme, alte rigasche Kalender, welche
in ihren Anhängen oft über die Todestage Auskunft
geben, u. dgl. m«; sondern auch handschriftliche, z. B.
Kirchenbücher,' Stamm- und Ahnentafeln, Personalien,
die ehedem bey Sterbefällen von den Kanzeln verlesen
wurden, Dienstlisteti, archivalische Nachrichten, Selbst-
biographien/ die bey manchen Familien aufbewahrt
werden, die nachgelassenen Kollektaneen H. Bau-
mann's, J. B. Fischer's und J. C. Schwar;tz's u. s. w«
Bey den Schriftenverzeichnissen war aber unser Aug^i*
merk ganz besonders auf Vollständigkeit und Cenauig*
keit gerichtet* Zu dem Ende haben wir alle biblipgra*
pkischen Hülfsmittel^ die mr erreichen konnten, fleifsig
zu Hathe gezogen, uns auch nicht damit begnügt j die
Titel der Bücher gleichviel woher abzuschreiben , son*
dern wir haben, so viel uns möglich, gestrebt, aus Au-
topsie zu berichten; weswegen wir denn alle uns sugäng-
lichen Bibliotheken durchsucht und, wo wir kopnten,
die Stärke der Bücher und das Format, wenigstens bey
dien meisten aus den hiesigen Druckereyen hervorgegan-
genen , hinzugefügt haben« Eben so haben wir die
Journalaufsätze grofsen Theils nach Band- und Seiten-
zahl und nach den Jahren der Erscheinung angezeigt,
und zu dem Ende eine Menge Sammlungen und Zeit-
schriften durchgesehen« Vorzügliche Aufmerksamkeit
ist auch vbn uns auf die Schriften in lettischer und esth«»
nischer Sprache verwandt; so dafs wir in Absicht der-
selben wohl glauben genügen zu können; Deiui Zim-
mermanns Geschichte der lettischen Xiitera*
IX
tur kthngenkht ausreichend, und übeardie esthni^cbe
Literatur giebt es bis ]etzt dgentikh nichts ^ "worsius tnzn
dieselbe nur einigennafsen vollständig* Jkennen zu 1er«
n€n im Stande wäre.. Dafi^ wir aber auch Meinere und
Gelegenkeitsschrifien, . einzelne Prediglen und Dis^r-
tatit>neh aufgeführt hab^n, wird man uns wohl nicht als
Fehler anrechnen. Der dadurchv bewirkte. Vortheil,
alles, was in einer Provinz geschrieben worden, mög<-.
liehst vollständig beyftammen zu finden,, scheint jede
Sredenkllchkeit zu überwiegen , und in dne^ Provincial-
samoilung verdient- mancbe)s einen Platz und wiid vseli
fanzelnen daselbst gesucht, was in Sammlungen von
unbeschränkterem Umüange nicht aufgenommenwjerden
kann und darf; ein Umstand , i deis indessen Verapbi«»
sung gegeben hat, den Stab über unser Buch zu bte^
chen, lange bevor es eirschienen, ja., da fast gar keine
Hoffnung zur Herausgabe desselben war ^)«l Was di^
Disputationen aus älterer Zeit betrüQFt, die allerdings- oft
nichts weiter sind ^als unbrauchbare Antiquitäten, so
durften solche doch nicht von uns übergangen werden;
denn^ie gehören, eben so gut zu den Erscheinungen, in
welchen sich das literarische Leben j^ner Zeit darstellte,
als die heut zu TagQ sich, immer mehr' häufenden
JournalauCsätze uns int gleicher Rücksicht für die ge-
genwärtige dienen. Uebrigejis ist es oft Schwer, ja
gar nicht<zu ermitteln , oh diese Diisserüationen'von dem
Vorsitzer oder dem Respondenten« verfafst worden.
Schon Heu mann (Schediasma de libr^s anonymis et
pseudonyAiia p. io5.) sagt darüber: „Aolent autem dis»
putationumauctores plerumque haberi Praesides, etsi
aliquando' icoiitingat, ut ipsi Respondentes eas elaborar
verint. Hac eniin de re cum dii&cilia sit praesumiio»
^} S*i dtsn Grafen de Biay Bistoircde la«Iivojiie« III. 199..
xnerlto «criptum Fraesidi tribuitur, donec probetur con«
trarium.'* Von uns aber konnten die Disputationen,
welche. Inländer im Auslande als Respondenten ver«
theidigt haben, nur bey diesen angezeichnet werden,
weil die Vorsitzer hier nicht aufamnehmen waren; anders
hingegen ist es bey den Disputationen , die auf den frü-
heren Gymnasien zu Riga und Beval und den ehemali-
' gen Universit|Lt(in zu Do^pat und Fernau gehahen wor*
den, als welche «sämmtlich den Vorsitzern zugeschrieben
sind ; und nur in dem Falle werden auch die Respon-
denten noch besonders und bey ihnen die Disputationen
(letztere dann freylieh doppelt) namhaft gemacht, wenn
sie üderdem etwas Anderes, Selbstständiges, geschrie-
ben, oder sich ausdrücklich als Verfasser der. Streit-
schrift genannt haben; obwohl der letztere Ums^tand
die Sache auch nicht immer ausser allen Zweifel setzt«
liine Kritik und Inhaltsan^eige d^r Schriften wird Nie-
mand bey uns suchen; nur bey seltenem und wichti-
gern Werken ist eine genauere Beschreibung gegeben
und in wenigen Fällen, wo es u^s zweckdienlich schien,
das habent süa fata Ubelli kurz berücksichtigt worden.
Von nachgelassenen Handschriften der Autoren sind
nur die betfeutendern verzeichnet.
Bey einem Werke dieser Art-, besonders da.bey uns
nirgends eine ganz vollständige Sammlung inländischer
Schriften vorhanden ist und viele Nachrichten aus den
verschiedensten Gegenden dieser Provinzen zusammen
gebracht werden mufsten , kann es dem Einzelnen nur
dann glücken, einen gewissen Grad beabsichtigter' Voll-
ständigkeit zu erreichen, wenn ihm von andern lite-
raturfreunden Unterstützung zukommt. Dieser haben
wir uns denn auch von mehr ^le «iner^ Seite her zu
erfreuen gehabt; und wir nennen dankbar als Forderer
unserer. Unternehmung I.) aua^Livland: Herrn, Pastor
XI
Schweder zu Loddiger, welcher vom ersten Beginn
his sur Vollendung des Werkes unausgesetzt regen
Antheil an demselben genommen; die Besitzer der
beyden reichsten Sammlungen inländischer Schriften,
die Herren Prediger v. Trey zu Riga und v. Berg-
mann zu Rujen, von denen letzterer uns die von
seinem Vater Gustav v. Bergmann ererbte einhei-
mische Bibliothek, mit seltener. Gefälligkeit, zum Ge-
brauch geöffnet, ersterer aber dasselbe nicht blofs mit
seiner noch gröfsären, aus dem Nachlasse des verstor-
benen ObiJrpastors Liboriiis v. Bergmann angekauf-
ten Sammlung gethan , sondern auch viele Bücher weit-
hin und auf längere Zeit an uns gesandt, ja selbst für
unsem Zweck gesucht und excerpirt hat; den verstor-
benen Dr. v. Di t mar, der in früheren Jahren, noch
als Student in Dorpat, für uns sehr thätig gewesen
ist; Herrn Moritz Baron v. Wrangel in Walk,
der uns viele Beyträge aus seinen Sammlungen - zur
Uvländiscben Adelsgeschichte geliefert; Herrn Pastor
Rosenplänter in Pemau, der uns seine Bibliotheca
Estbonica in der Handschrift mitgetheilt hat; Herrn
Generalsuperintendenten Sonntag, dessen Stadt- und
Ostseepro vinasen * Blättern wir nicht nur viele Beleh-
rung schuldig sind, sondern der auch die Gefälligkeit
hatte, uns den Gebrauch mehrerer seiner Sammlungen
zu gestatten und uns sonst zu unterstützen; Herrn
Staaterath Professor v. iEwers und Herrn Professor
V« Bröcker in Dorpat; Herrn Dr. v.Liuce in Arens-
bürg; die Herren Pastoren Ewald in Neuwelke und
Punschel in Losem; die Herren Buchhändler Hart-
man n und Meinshausen und Herrn Staatsrath
V- Kurtzwig in Riga; ^*-~ 2)* aus Esthland, wo
auch die aufmunternde Stimme eines hohen Staats-
beamten unser Unternehmen sehr beförderte: Herrn
Xü
Dr. Wetterstandt, der uns reichliche Beytrage ge-
sammelt; den verstorbenen Professor Rick er s; Herrn
Pastor Knüpffer in St. Katharinen, der tins inson-
derheit Vieles und Schätzbares über die reval-esthni-
sehe Literatur, so wie zur estfaländischen Presbytero-
logie, mitgetheilt hat, und Hehm. Dr. Kupffer in
Reval; •— 3) aus Kurland: den Herrn stellvertreten,
den Gouvernements > Scfauldirektor Kollegienassessor
V. Braunschweig; Herrn Konsistoxnalrath .Hillner;
Herrn Pastor Koehler in Mitau; Herrn Oberhauprt-
xhann v. K 1 o p m a n n , der sich auf mannigf^he Weise
für uns thätig bewies; Herrn Pastor Kupffer zu
besten; Herrn Propst v. d. X^aunitz zu Gro^in;
Herrn Dr. Lichtenistein; Herrii Kollegiensekretär
Franz. Meyrer; Herrn Pastor v. Pauffler zu Kur-
siten; Herrn Konsistorialrath Preifs; Herrn Pastor
v.. Raison zu Grofs-Autz; den verstorbenen Super-
intendenten Reimer; Herrn Buchhändler IRey her;
Herrn Dr. Schiemann; den verstorbenen Pastor
W a t s o n und Herrn KoUegienrath v. Wohnhaas; -^
4) aus S t. P e t e rs b u r g : Herrn Hofrath v. K o e p-
J)en und Se. Excellenz ^ den Herrn wirklichen Staats*
rath V. Adelung; *— 5) aus der Fremde her end-
lich: utisern als'Privatgelelirter in Dresden lebenden
Liandsmann, Herrn Kraükling, und vor allen Herrn
Advakaten Lindiier ebendaselbst, den rüstigen Fort-
setzer von Meusels gelehrtem Teutschlande, ohne
dessen zuvorkonunender Beyhülfe es. uns nicht mög-
lich gewesen wäre , mehreren Artikeln die Vollstän-
digkeit zu geben , welche sie jetzt erlangt haben«
Bey lebenden Autoren-, die unsere Aufforderun-
gen um biographische^ Nachrichten und um Verzeich-
nisse ihrer Schriften unbeachtet Uefsen, mufsten wir
una auf unsere eigne KenntDifs ihrer Xiebensverhält-
XUI
nisse und defisen, was sie geschrieben haben, auf
Dienstlisten und auf Mittheilungen Anderer beschrän-
len; glücklicher Weise ist ihre Anzahl im Ganzen
nicht sehr grofs.
Manche l/nvollkommenheiten und Mängel unser«
Buches verhehlen wir uns keineswegs, rechnen aber
auf Nachsicht, da wir, sie zu vermeiden, redlich be-
müht gewesen sind. Wo es an genügenden Notizen
gebrach (was zumal aus der neuern Periode am häu-
figsten der Fall ist, da wir seit kurzem erst Zeitschrif-
ten für dergleichen Zwecke besitzen, und die auslän-
dischen Xiiteraturblätter entweder gar keine, oder doch
nur wenige und noch dazu sehr unvollkommene und
einseitige Nachrichten aus unsem Gegenden lieferten),
da gaben wir — so viel wir konnten; machten uns
jedoch bey der Benutzung des vorhandenen Materials
die aufmerksamste Sichtung des Wahren und Gewis-
sen vom Falschen und Unsichern zur strengen Pflicht.
Nichtsdestoweniger kann dennoch hier und da etwas
Unwahres stehen geblieben seyn, und es leidet keinen
Zweifel, dafs nicht inländische Bibliographen manche
Gelegenheit zu Berichtigungen und Ergänzungen finden
dürften. Sie werden uns ungemein verbinden, wenn sie
solche entweder uns zustellen, oder, da doch das Buch
nun Eigenthum des gelehrten Publikums geworden ist,
auch diesem gleich selbst, etwa in den literarischen
Supplementen zum Ostseeprovinzen -Blatte, oder in
den Beylagen zur (Mitauschen) Allgemeinen Deut-
schen Zeitung für Rufsland, mittheilen wollen.
'An diejenigen, welche unsere Schrift beurtheilen
werden, richten wir die Bitte, dafs sie die von uns
angegebenen Quellen auch wirklich vergleichen mögen,
damit sie sich von der Gewissenhaftigkeit überzeugen,
mit der wir zu Werke gegangen sind.
XIV
Auf die Korrektur ist der mühsamste Fleifs ver-
wandt worden, und die wenigen, gewifs nur höchst
unbedeutenden Fehler, die sich vielleicht finden las>
sen und am Schlufs eines jeden Bandes angezeigt
werden sollen, so wie die ganze Aussenseite des
Buchs, geben einen neuen Beweis nicht nur überhaupt
von dem trefflichen Zustande, in dem unser Freund,
Herr Peters -Steffenhagen, seine Druckerey er-
hält, sondern auch von der rühmlichen Aufmerksam^
keit, mit der alle seine Gehülfen ihm dabey an die
Hand gehen.
Miuu und Neu-Pebalg, im April 1827.
Recke. Napiersky,
Erklärung der Abkürzungen, mit denen die, als Belege
und zum Vergleichen, am häufigsten angeführten
Schriften bezeichnet worden. ■
Adelung z, ^Öcher* — Fortsetzung und Ergänzungen zu C. G.
Jocliers allgemeinem Gelehrten -Lezico, von Joh. Christoph
Adelung, ister Band. A. u. B. — ater Band. C>J. Leipzig,
1784. 1787- 4«
Bergmanns Gescfu d. Rig, Stadtkircfu — Liborius Bergmanns Ver-
such einer kurzen Geschichte der rigaischen Stadtkirchen seit
ihrer. Entstehung, und ihrer Lehrer von der Reformation bi8
auf die jetzige Zeit. Kiga« 1798. 4*
Bergmanns Rig. Kirch, Gesch* «^ Lib. Bergmanns Versuch eines
zvreyten Beytrages zur rigisch^n Kirchengeschichte. Riga,
1794. 4.
CarlU, — G. Carlblom's Prediger- Matricul Ehstlands und der
Stadt Reväl. (R'eval), 1794. $•
Dunkels Nachrichten» — Joh. Gottlob Wilh. Dunkels Historisch-
kritische Nachrichten ' von verstorbenen Gelehrten und deren
Schriften. 3 Bände, jeder Band 4 Theile enthaltend, nebst
einem Anhange. Dresden und Breslau, 1747-1753. 8*
Gadeb, Abhm — Fr. Konr. Gadebuschs Abhandlung von Livlän-
dischen Geschichtschreibem. Riga, 1779. 8«
Gadeh» Z. B. — Gadebuschs Livländische Bibliothek. 3 Theile.
Riga. 1777- 8.
Inland, Bll, — Inländische Blätter; herausgegeben von Karl
Gottlob Sonntag. i8>4* Ein Jahrgang von 59 Nummern«
nebst einer im Jahr 1817» als Nebenblatt zu Merkels Zu-
schauer, erschienenen, mit der iiten Nummer vrieder ge-
schlossenen Fortsetzung.
Jöcher, — Allgemeines Gelehrten -Lexikon, herausgegebe^ von
Christian Gottlieb Jöchec 4 Theile. Leipzig, 1750. 1751. 4.
XVI
Jördens Lexik, — Lexikon Teutscher Dichter und Prosaisten,
herausgegeben von Karl Heinrich Jördens. 6 Bände. Leipzig,
1806-181 1* gr. 8«
^Meusels G» T, — Das gelehrt^ Teutschland oder Lexikon der jetzt
lebenden Teutichen Schriftsteller, von Joh. Georg Meusel ;
und seit dessen Tode bearbeitet von J. W. S. Lindner und
herausgegeben von J. S. Ersch. Bd. I-XX. Lemgo, 1796 bis
i8«5« 8. ..
Meusels Lexik, — * Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstor-
. benen Teutschen Schriftsteller; aysgearbeitet von Joh. Georg
Mendel. 15 Bände. Leipzig, 1809-1816. gr. 8«
iV« inländ, Bll, — Neue inländische Blätter; herausgegeben von
F. £. Kambach. Dorpat, 1817 u. 1818. 30 u. 5s Nummern. 4.
3V. Nord, Mise, -^ A. W. Hupeis Neue Nordische Miscellaneen.
1 bis XVm Stück. Riga, 1792-1798. 8.
Nord, Mise. — Hupeis Nordische Miscellaneen. Ibis XXVIII Stück.
Riga, 1781-1791' 8. .
Nova lit, mar, B, — Nova litteraria maris Balthici et Septentrio-
nis. Lubecae, Hamburg! et Lipsiae, 1698-170S. 4.
Ostsee-Prov, Bl, — Ostsee -Provinzen- Blatt; herausgegeben von
K. G. Sonntag seit 1893. Riga.' 4.
Rig. StadthlU *- Rigaische Stadtblätter; seit 1810 jährlich 1 Band
von 59 Nummern. Riga. 8.
Rßttrmund z, Jöcher, — Fortsetzung und Ergänzungen zu C. G.
Jochers allgemeinem Gelehrten-Lexico , angefangen von Ade-
lung und vom Buchstaben. K fortgeführt von Heinrich Wil-
helm Rotermund. 3ter bis 6tet Band (bis Rinov). Delmen-
horst und Bremen , 1810-1819* 4- *
Schwartz Bibl, — J. C. Schwartz vollständige Bibliothek kur-
ländischer und piltenscher Staatsschrif^en. Mitau, 1799. 8*
Somm» — G. Sommelii historia academiae Dorpato-Pernavianae.
Lundae« 1796* 8«
Tetsch K, K, G. — . Karl Ludw. Tetsch Kurländische Kirchen-
geschichte. 3 Theile. Riga^ Leipzig und Königsberg, 1767
bis 1769. 8*
Witte D, B, — Henningii Witte Diarium biographicum. Tom. I.
Gedani, i688* Tom. II. Rigae, 1691. 4.
Zimmermanns Lett, Lit, — Versuch einer Geschichte der lettischen
Literatur von Ulrich Ernst Zimmermann. Mitau , 1813- 8*
.r
Allgemeines
Schriftsteller- und Gelehrten-
Lexikon
der Provinzen
Livland, Esthland uu.d Kurland.
\
\
/
/. Band,
f
I
A,
Abel, (Kaspar).
G,
eboren zu Hindmburg in der Altmark am 14 Julius 16769
gestorben als Pastor zu Westdorf im Fürstenthum Halber-
Stadt 1763.
Fortgesetzte^ vermehrte und verbesserte Preufsisclie
und Brandenburgische Reichs -' und Staaftsgeographie»
worinneny nehst vielen Zusätzen ^ Anmerkungen und
Erläuterungen t vornehmlich die Reiche und Länder
Preussen. und Schlesien ausführlicher und gründlicher
beschrieben 9 anbey auch von den Bischöffen von
Culm und Ermland im Polnischen Preussen, inglei-
chen von den; Hertzogen von Mecklenburg und Cur-
land, und von vielen vornehmen Gräflichen , Frey-
herrlichen und Hochadelichen Geschlechtern in den
Preufsischen Landen eine kurtze Nachricnt ijegebeny
^ und zuletzt einige Schlesien betreffende Documenta
l und Friedens - Schlüsse mit angehänget worden.
} Leipzig und Gardelebeu» i747« 32 u« 462 auch
18 unpag. S. 8* *
Vergib Adelung z.Jöcher. — Meusels Lexik« Bd. i«
S. 6, woselbst sich auch das Verzeichnifs seiner übrigen
zahlceichen Schriften findet.
4 VON Adelung (Friedrich).
VON Adelung ( Friedrich )•
Geb. zw Stettin am 25 Fehu 1768, trhhlt dm ersten
Unterricht in der öffentlichen sogenannten grojsen Schule
seiner Vaterstadt j und wurde dann 1780 zu seinem Oheime
dem, Ifekannten Sprachforscher J. C* Adelung, der sich zur
Besorgung seiner fernem Erziehung erbot , nadi Leipzig ge-
schickt i wo er anfangs die Nikolai - Schule besuchte ^ seit
Ostern 1787 aber Jurisprudenz und Philosophie auf der
dqsigen Universität studirte. Er war im Begriffe seine schon
völlig tuisgearbdtete Abhandlung de inTestiturapervexillazn
im J« 1790 s;u vertheidigen ^ als die Aufforderung einer
damals in Leipzig anwesenden Kurländerin, der verwittweten
Begierungsräthin von Plettenberg^ sie auf ihren Beisen
zu begleiten^ ihn bestimmte, seinen bisherigen Plan, sich dort
zu habilitiren, aufzugeben. Er verlief s nun mit dieser Dame
im September des vorgenatmten Jahres Leipzig , wohnte der
Kaiserkrönung Leopolds in Frankfurt und seiner Krönung
zum König von Ungarn in Prefsburg bey, lebte den folgenden
Winter in Wien^ und setzte im Frühlinge "ijgi die Beise
nach Italien und Sicilien forty auf welcher er 2% Jahr zu-
brachte. Da dit Frau von Plettenberg den Vorsatz
gefafst hatte y ihr Leben in Italien zu beschlief sen^ so reiste
er im August 1 jg3 mit einem Bigaichen Negocianten nach
Deutschland und dann mit demselben nach Biga ^ wo er im
Oktober eintraf Hier wählte sich ihn der Oberst Graf
von Browne (ein Sohn des damaligen livländischen General-
Gouverneurs) zum Beisegesellscliafter, Sie gingen zusam-
men erst fiacli St. Petersburgs dann aber im Frühjahre 1794
nach Deutschland zur österreichischen FÜteinarmee^ welche
damals der Bruder des Grafen befehligte. Der Anfang dieser
Jteise wurde zu Schiffe von Libau hach Lübeck gemacht^ und
ging VQn da über Harburg durch Westpluilen den Bhdnherr
unter bis Aadien^ wo eben der Kaiser sich außdelt^ dessen
^ VON^ All£JLl7NG (FaiEDRlÖH). 5
Erlauhnifs der Graf bedurfte , um xJs Fnywittiger bey seiner
Armu dienen zu können. Von dort folgten die beydtn Reu
senden dem österreichischen Hauptquartier nach Manheint^
Schmtdngen^ Speyer ^ Landau u. $, w.^ bis der Graf im
September desselben Jahres nach Riga zurückkehrte^ um dann
für immir nach Wien zu gehen» Adelung, dessfn Verbin-^
düng mit ihm dadurch aufgehoben wurde , reisete* nun nadi
St» Petersburg, von wo er im Junius.ijgS mit dem General-
Gouverneur von Kurland^ Grafen von der Pallien,
naehMitau kam. JSr wurde hier nicht nur ^bey d&f Organa
sation der neuen Statthaltersdiaft Kurland gebraucht, son-
dern audi bey Eröffnung derselben im Januar 1796 als Sekre»
tär des Kollegiums allgemeiner Fürsorge angesteik, und noch
in demselbeh Jahre zum Tit. Rath ernannt; wobey er zu-
gleich PrivatsehretOr des General- Gouverneurs war. Als
aberiniJ, 1797 die alte Verfassung in Kurland"^ meder ein-
geführt wurde, verlor er sein€ Stelle, zog nun die nüiigen
Aussichten, die ihm sein Freund, der Hofbjanquier Baron
von R all in St^ Petersburg, durch eine mit ihm einzu*
§diende Handelsverbindung eröffnete, allen andern Beförde-
rungen vor, und lebte zwey Jahr ohne Amt, bis er im April
1800, auf namentlichen Befehl des Kaisers, als Censor bey
dem deutschen Theater in St. Petersburg angesteilt wurde.
Im Oktober desselben^Jahres erhielt er von der neu gegründe-
ten Universität Dorpat den Ruf als Professor der Geschichte
imd Geographie, den er aber jener Stelle wegen ablehnen
mufste. Im Februar 1801 wiwde er zum Kollegien -Assessor
hefördert und im May zum Direktor des deutschen Hif-
theaters in St. Petersburg, an Kotzebue's Stelle, ernannt;
jedoch verlor er dieses Amt schon nach vier Mbnaten, als das
Tlieater einem Privatunternehmer übergeben ward, behielt
ober, auf B^ehl des Monarchen, seinen Gehalt, bis er im
May 1802 bey dem Kammtrherrn von Witt offt off, Chef
aüer Wohl'thätigkeits- Anstalten, angestellt wurde. Einen
6 VON Adelung (Friedrich).
*
im J. i8o3 &hahenen Ruf als Professor der Geschidite und
Literatur nach Charkow sdilug er aus ^, und wurde im No-
vember desselben Jafires Instriiktor Ihrer KaiserL Hoheit en,
der Grofsfürsten Nikolai Pawlowttsch unA Michail
Pawlowits)chf welches ehrenvolle Amt erbeydemersteren
bis i8l6, bey dem letzteren bis 1818 bekleidete. 1804 wurde
er zugleich Bibliothekar bey der kaiserlichen Gesetzkommis-
sion und Hofrathj 1808 Kolkgienrath ^ 181 1 Ritter des
St. Annen- Ordens der 2ten Klasse^ auch bald darauf Staats-
ri^h. In dem zuletzt genannta;L Jahre erhielt er von Uirer
Maj.f der Kaiserin Mutter, den Auftrag, der Grafs-
fürstin Anna KaiserL Hohdt Vorlesungen über Archäolo-
gie in Gatschina zu halten, die er bis .zum .Frühjahre 1812
fortsetzte ; «r wurde hierauf nodi in dem besonderen Dienste
Ihrer Mqj., der Kaiserin Mutter, angestellt^ war *seit
l8i3 ununterbrodien in genauer Verbindung mit dem Reidts-
hanzler, Gräfin Romanzöw, bjs an dessen Xod, und
besorgte die nuisten seiner literarischen Aufträge und Nach-
forschungtn; erhielt 1816 den königlich- preussisdien rothen
Adlerorden der 3un Klasse, 1818 aber eine Anstellung bey
dem Reidiskolkgium der auswärtigen Angelegenheiten und
fllr besondere Aufträge bey dem Grafen von Nesselrode;
wurde 1820 Mitglied des kaiserL Direktoriums der deutschen
Hauptechule, hierauf 1824 auch Direktor der bey dem eben^
genannten Rdchskollegium befindlichen orientaUsdien Anstalt,
und 1824 wirklicher StaatsratK Er ist Ehrenmitglied der
Universitäten zu Moskau, Charkow, Wilna und Kasan,
der Gesdlsdiaft der Freunde russischer Literatur zu St. Pe-
tersburg , des königL Niederländischen Instituts und der p/ti-
Josophischen Gesdlsdiaft zu Philadelflua; ordentliches aus^
Wärtiges Mitglied der Kurland. Gesdlsdu für Literatur und
Kunst ; Korrespondent der KaiserL Akadenue der Wissen^
Schäften und der plulanthropischen Geselkchqft m &• Peters^
bürg.
VON Adexükg (Fiiiedrtch)* 7
Nachrichten von altdeuUchen Gedichten, welche aus
der Heidelhergischen Bibliothek in die Vatikanische
^kommen sind» Königsberg , 1796« 252 S. 8«
Altdeutsche Gedichte in Rom, oder fortgesetzte Nach*
richten von Heidelhergischen Handschriften in der
Vatikanischen Bibliothek. £beuid« 1799* XXXII u.
332 S. $•
Entwurf einer statistischen Beschreibung des kurländi-
sehen Gouvernements« St. Petersburg, 1800« 22 3.
gr. 4* — • Selten.
Pausilippe. St. Petersburg (Mitau) 1801; 325 S. 8.
Loh des Cäsars, nach Calpurnius. St. Petersburg , 1802*
15 S. gr. 4. f
* Statuten der St. Petersburgischen Musiker -Wittwen«
Kasse. £bend. 1803* 4«
Hea Titus Calpurnius Sicnlus ländliche Gedichte» über-
seUt und erläutert. Ebend. 1804* 255 S. gr. 4« >
* Denksprüche. (St. Petersburg.) 1808« 200 S. 12«
HHocmpaRHaji AHmepaniypa sl» pocciH, Bb nie<ieH¥ii
nümHAtiniH cl> 1881 no 1806 ro4l*. (Ausländische
Literatur in Ruisland während des fünfjährigen Zeit-
raums von 1801 bis 18060 ^^' Petersburgs 1811«
207 S. 8« -*— Macht den zweyten ThtilßUM von Storchs
und Adelungs systematischer Uebersicht der Lite-
ratur in Rufsland während etc. St. Petersburg, 1811*
8m und enthält dicAufzäJilung der in 24 fremden Sprachen
während des angegebenen Zeitraums in Rujsland ersdiie-
nenen Schriften.
Abentheuer in der Sierra Morena. Aus. den Papieren
des Grafen von *'**• Erster Band. Leipzig » 18 tO*
294 S. 8. ( Freye Uebersetzung dnes Werkes des Grafen
Johann Pptocki, welches er 1809 zu St, Petersburgs
unter dem Titel: Le Manuscrit de Saragossa, drucken
liefe s fvovon aber nur der erste Tlieil und 4 Mögen des
zweiten in einer kleinen Anzahl von Exemplaren erschienen
sind.) — * Bruchstücke aus dieser Uebersetzung stehen auch
in dm Mitauschen WöcL Unterh. Bd. 5. S. 308* Bd. 6«
S. 145 u. 326 (l807)> undindervon Schröder und
Albeifs herausgegebenen Ruthenia 1808« Januar S. 44f
März 6. 216» April S. 296 und Julius S. 214«
8 VON Adjelung (Frijedrich).
Rapports entre la laiigue Sanscrit et la langue Russe.
Presentes ä rAcad^mie Imperiale Russe, a St. Peters-
'bourg, 1811. 165 S. 4. Auch durch Miliin wieder
abgedruckt im Magasint.£ncyclop^dique 1813Novembre,
und durch L a n g 1 ^ s im Mercure Etranger No. XV. — -
Ins Russische übersetzt ( von F r e y g a n g ). St. Peters-
burg, 1811. 8.
Ca.tharinen$ der Grofsen Verdienste um die ver«
gleichende Sprachenkunde. St. Pet^r^b., 1815* 2 1 0 S. 4.
Siegmund Freiherr von Herber^tein. Mit be-
sonderer Rücksicht auf seine Reisen iii Rufsland ge-
schildert. St. Petersburg, 1818. 513 S. gr. 8. Mit
2 Kupfern und einer lithographirten Karte.
IJebersicht aller bekannten Sprachen und ihrer Dialekte.
St. Petersburg , 1820. 185 S. gr. 8.
Die Korssunischen Thüren in der Kathedralkirehe zur
he^. Sophia in Nowgorod , beschrieben und erläutert.
Mit 1 Kupfer und 8 Tafeln in Steindruck. Berlin, 1823.
164 S. gr. 4.
Ueber das Alter einiget der Torzüglichsten nordischen
Gedichte^ in Beckers Erholungen 1797* Bd. 4;
No. 3. — Proben der Dichtkunst ungebildeter Völ-
ker; ebend. 179^. Bd. l. No. 7*
Erzählungen und andere Aufsätze , so ^e fast alle Kor«
respondenznachrichten aus St. Petersburg; in der
. Zeitung für die elegante Welt 1801-1803.
Nachricht von den Werken des spanischen Exjesuiten
Don Lorenzo Hervas über die iSprac.hen; in den
AUgem. geographischen Ephemeriden 1801. St. 12.
S. 543 - 554. — Bearbeitung einer kleinen französi-
schen Schrift des. Professors D e g u r of f zu Charkow :
Ueber die Givilisirung der Nogajischen Tataren im
Süden des europäischen Rufslands ; ebend, 1817« St. i.
S. 1 - 37 u. St. 4. S. 389 - 422. — Auch ausserdem
viele ethnographische und geographische Beyträge in
den Jahrgängen 1801-1822.
Erste Nachricht von der Dubrowsky sehen Sammlung
merkwürdiger Handschriften. — - Nachrichten von der
Bergmann i chen Sammlung livländischer Münzen. _
VON ADELUNG (FrUSD&ICh). 9
Viele Aeeensionen geographischer» historischer und
lin^uistiscner Werke, Reisen, etc.; in dtr Allgem.
Literatur -Zeitif^g. 1803 u« 1804« Auch Korrespon-
denz-Nadhrichten' /iir. das Intelligenzhlatt derselben,
in welditm sdae Berichte aus St« Petersburg während
dieser Zeit einen stehenden Artikel ausmachten^
Beyträge zu Hofrath J. G» Adelungs Verzeichnisse der
schwäbischen Dichter und zu der Literatur der Mei-
stersänger; in Gräters Bragur BJ, ^6* Abschn* 2-
S. 88 - 99« — * Beytrag zur Geschichte der Guillotine ;
ebend.
Nachricht ron dem altdeutschen Gedichte: Das Schaf-
zabel-Spil, nach einer Handschrift der J^nbro^ws*
iy sehen Sammlung; im Neuen teutschen Merkur
1804. Septbr. S» 30 - 74.
Literarische Notizen; in Storchs Rufsland unter
Alex'ander L Bd. 5* S. §6- (18040 -^ Nmchricht
von der Duhrovsky sehen Mannskripten-Sammlung
in St. Petersburg; ebend. Bd. 6« S. 254 - 276 u. Bd. 8*
S. 82-113. Ferg/. auc/i Bd. 7. S. 383. (1805 u. 1806.) —
Mehrere kleinere Beyträge,
^Kecensioneu in den Mitauschen Wöch. Unterh; Bd. 3.
(1806.) Bd. 5. (1807.)
Nachricht von Krusensterns Reise um die Welt ; in
Merkels Frey müthigem 1807 — Ueber die
zunehmende Zahl der Verbrecher in ^Frankreich;
in desselben Supplementblättern zum Freymüthigen
(Riga, 1807.) No. 12-
Beschreibung des Festes 9 -welches die Kaiserin Mut*
ter am 26 Jtfl. ^1814 dem Kaiser Alexander in
Pawlowsk gab; im iVussischen Invaliden 1814 No. 63*
und aus diesem wieder abgedruckt in Schlippenbachs
Erinnerungen von einer Reise nach St. Petersburg
Ister Th. (Mitau, 1816.) S. 183-192-* — Sechshun-
dertjähriger Käse auf der Tafel Ludwigs XV.; im
Kuss. Invaliden 1815. Nö. 4. — Vorschlag zu einem
Aussiscben National- Museiftn ; ebend. 1817. No. iqo
u. 101. Auch einzeln abgedruckt^ und Russisdi im Sohii
des Vaterlandes von demselben Jährer — - Berühmte
Indianer des Mittelalters; im Russ. Invaliden 1818.
No. 263. ^
1 0 VON ^oxxuKG <F.). VON Adsrkas (F. W.)«
t
NachtrMge zu dem ersten Theil des Mithridates. 5/e
machßn den bey weitem gröfsten Tfieü des Aten Bandes von
!• C. Adelungs Mithridates oder allgemeine Spra-
chenkunde, fortgesetzt von J. S. Vater 9 (Berlin, 1817-
8.) auSj und gehen von S, l - 272. — ^ Nachträge zum
zweyten Theil; ebend. S. 361 - 417.
lieber die Benennung: Korssiinisch von ttltem russ!«
sehen Kunstwerken; in OldelLops St. Petershurgi-
scher Zeitschrift 1822- — Ausführliche Beurtheilun^
einer Sammlung kaukasischer Trachten; ebehd» Meh-
rere kleinere Aufsätze und Nachrichten ; in den Jahr-
gängen 1822 u, 1823. '
Nachricht Ton Handschriften und alten Drucken zur
altern deutschen Geschichte 9 welche sich in der
Bibliothek des Reichskanzlers 9 Grafen Romanzow^
in St. Petersburg befinden ; in dem Archiv der Frank«
furter Gesellschaft zur genauem Ken'ntnifs der altern
Geschichte Deutschlands
U^bersicht der russischen Literatur 9 und einige andere
kleine Aufsätze; in den von M. von Gollin heraus-
gegebenen Jahrbüchern deip Literatur, . . • •
Anzeigen, Nachrichten und kleine Aufsätze literarischen
und artistischen Inhalts in der russischen ^Zeitschrift :
Der Sohn des Vaterlandes von N. Gretsch; indem
Journal der kaiserl. philanthropischen Gesellschaft za
St. Petersburg; in den Nouvelles annales des voyagesV
par Eyries et Malte-Brun 1821. 1822.» und in
dem Journal de St. Petersbourg politique et litt^raire
' 1825. •
Vergl* Jördens Lexik. Bd. 1. S. 94. Bd. 5. S. 706. und
Bd. 6. S. 539. — Meusels G. T. Bd. 9. S. lo. Bd. 11. 5.5.
£d« 13. S» 9* Bd. 17. S. ^« «
VON Aderk AS (Friedrich Wilhelm).
Geb. zu Breslau am 3o3^iinms ijdj ^frequentirte die Dom-
schule zu Magdeburg, dann die zu Halberstadt; trat 1782
in preuwsche Kriegsdienste bey demlnfanteriere^ment von
Saldtrn in Magdeburg und ward 1798 Staabsh^itän und
VOnAbERKA« (F.W.)« ABOIi^HI (H. !•)• II
als Prof, am Kadettinkorps zu Birlin angesulh. AU «Ich
dort die mUtärische GeseVschaft l8o2 bildete ^ wurde er zwey-
tts Mitglied derselben und nüt der Redaktion ihrer Denkwür-
digkeiten beauftragt f weldum Geschäfte er bis zu uinem Ab^
gange von Berlin im Jahre 1804 vorstand. In diesem Jahre
trat tr rwt Genehmigung de» Königs vori Preussen^ von
dem er zum Major ernannt wurde , in hetzogU Braute
sdtweigsche Dienste als Direktor des Pageninstituts zu
Braunschweig^ in weichem Verhiütnisse er bis zu Ende des
Jahres 1806, da die Braunschweigschen Lande in fran-
zösische Gewalt fielen , blieb. Nun hieb er sidi bis zu An-
fange des Jahres l8xo zu Wernigerode bey dem Grafen
Stollberg auf. In dem genantiten Jalwe ward er vom
Könige von Preussen^ mh JErneuetung des frühern
Patents von 1804, zum Major ernannt; i8i3t nadi dem
Anfange des Krieges mit Frankreich ^ Adjutant des General
von SanitZj und 1814 mit der Organisation des Land-
sturms in 4er Provinz Magdeburgs dem Saalkreise^ Mansfeld^
Halberstadt und der Grafschaft XVernigerode^ welcher bie
1^16 fortdcuierte^ beauftragt. 1816 verliefs er die preussu
tdm Kriegsdienste und erhielt 18 19 den Ruf ah ordentlicher
Prof. der Kriegswissenschaften an der Universität Dorpat^
wdches Amt er im OUober i8ig antrat. ^
»
Pitdigirte die Denkwürdigkeiten der militäriscilen Gesell«
«chfift zu 3erlin von 1802 - 1804*
Adolphi (Heinrich !•)•
Vat^r des folgenden und: Bruder von Johann« /
Wurde i65o lettischer Prediger -zu Doblen und 1661 den
2 May (nichtj wie Gadebusch sagt^ den 14 Februar)
turländischer Superiruendent, Geb* zil Brieg in Schlesien
162a, gesc 4un 5 Jiinois.i£86.
<*ff*y
13 *Adoi*phi (H«iNiurcH i.),
Fölkersan^bisches Glaubens uttd Tugend - Zöugnüs»
in zwoen Leichpredigten -— des Hn, Melchiors
von Fölkersaipb, Fürstl. Churländischen Ober-
Raths und Cantzlers, Erbherrn auf Kalkunen, -wie
auch des Hrn. Heinr. Ludolph von Fölfcer-
sa^mbv Königlp Poln. Obristen und Stammherrn auf
Kalkunen. Mitau, 1669 (mit ^der angehängten Lebens-
beschreibung der beyden Verstorbenen'). 4. Sehr seltem
Gottseliges Leben und seliges Sterben warer rechtgläu-
biger Christen — bey — Leichbestatung des Hrn.
Nicolaus Buschhoffsy der Stadt Mitaw ]^aths-*
verwandten und Gerichts Voigts -;- in dessen gehalte-
^ i^er LeichPredigt fürgestellet. Gedruckt in Mitaw
durch Michael Karnall. 1673. 40 S. 4.
Lettische geistliche Lieder und Collecten, wie sie so
wohl in öffentlicher christlicher Versammlung als
auch zu Hause in Andacht zu gebrauchen theils vor-
mahls von dem wayland Hochehrwürdigen und Hoch-
gelahrten Herrn Georgio Mancelio aus*^ dem
Deutschen übersetzet, theils hernach auch von dem.
wayland Wohlgelahrten Herrn Christophoro
Fürecker in wohllautende Reime verfasset, und
so woh} von ihm, als auch andern Liebhabern der
lettischen Sprache mit vielen schönen Reimliedern
vermehrt, zum erstenmal zusammen ausgegeben und
, mit der Uebersetzer Namen InitialBuchstaben ange-
deutet. Mitau, bey Georg Radetzky, 1685. 4.
Lettisches Gebeht-Buch , äuff allerley Zeiten und Noht«
Jt Fälle allen, Christlichen Behtern zum Nutz eingerich-
tet. Mitau, 1685. 4.
Mafais KatHismus. Mitau, 1685. 4. ( Die beyden letzt ern
Schriften erschierun^ als Zugabe , mit der kurz vorher
angeführten Liedersammlung zugleich , und bilden zusam-
men eins von den sc^enannfen lettiisohen Handbüchern.)
Erster Versjuch, einer kurtz verfasseten Anleitung , zur
Lettischen Sprache.- Gedruckt, in Mitau, durch Ihro
Hochfü]?stl. DurchL^Hof» Buchdrucker George Ra-
detzky, 1685. 8 Blätter Vorstücke und 264 S. kl, 8.
Selten.
VergL Gadeb. L. B. Th. i.S. 1. — Tetsch K. K. G. Th. 1.
S. 8i8; — Zimmermanas L. L.'$. 5o*
Adoipbi(H«2.). ABejLPBt(H«3.)« Adolphi (H«W.)« i3
Adolph! (Heinrich 2.).
Sohn des vorhergehenden«
• *
r
. Wührschdnlidi frülur Prediger Xu Hofzumbergen in
Surlandf dann sät 1679 zu Mesoten. Geboren in Kurland
zu,.,,am.m..i 5est. 1710 an der Pest.
Mehrere lettische ia den Sammlungeii damaliger Zeit x
gedruckte Lieder. >
Adolphi (Heinrich $.).
Wahrscheinlich des vorhergehenden Sohn*
Studirte zu Leipzig und mir de 17 14 lettischer Diakonus
ziiMtau, Geh* zu Mitau i683, gest. am 25 Junius 1740.
Disp. Sciagraphia donorum spiritus S. specialium. (Praes,
J. A. Scherzen) ^Lipsiae, 1691. 4«
Nach seinem Tode ersdüen:
Einige historische Fragen i ob Angelsachsen oder andere
Deutsche Völker nach Taciti und anderer Geschicht-
schreib^r Meynung in Liv- und Kurland in alten Zei-
ten gewohnt haben, und wie die alten teütschen-
sächsischen Wörter in die lettische Sprache gekom-
men, imgleichen die griechischen und anderer Spra«
chen Wörter; in den gelehrten Beyträgen zu den Ri-
gischen Anzeigen von allerhand Sachen, 1762 St. IV.
U.VIL
Adolphi (Heinrich Wilhelm),
Sohn des nachfolgenden.
Besuchte seit 1754 das Rigasche Lyceum^ studirte seit
^1^3 zu Jena f ging noch nach Helmstedt ^ Halle und Leip^
^8 und iam 1766 in sdn Vaterland zurück^ wo er 1768
Postor zu Papendorf und xjTi Pastor zu SaUsburg wurde.
14 Ai>oi.pai(H.W«)* Aj30£pbi(1ax.). Ajoox9wt(SonJ).
Geb. auf dem Pastorate Pahmar am 27 Mojf X740, gest.
im Januar 1780.
Canzelrede bey der Beerdigung der Frau -Charlo tte
Helene^ Reichsgräfin von Sievers den 10 Dec.
1775. Riga. 12 S, 4.
VerßL G. Berg mannt Ocsch« von Zivi. S« 172«
. ' ♦ Adolphi (Jakob). -
Vater des vorhergehenden«
Pastor zu Palzmar und Serbigal in Livlandj ord, am
X I Januar 1733. Geb. in Kurland zu .... 1699 , gesu am
33 Sept. 1769«
Lettische Kirchenlieder , weldie in dem altern livl. letti-
sehen Gesanghuche mit L A. bezeichnet sind.
Handsdiriftlich : .
£in kleines biblisches deutsch - lettisches Handwörter-
buch.
Adolphi (Johann),
^Bruder von HznmiCH i.
*
War erst Rektor der grofsen Stadtschule zu Mitau^ dann
$eit 1641 deutscher Diakonus ^ Zuletzt seit i656 deutsdier.
FriAprediger und Propst (aber nicht Superintendent) eben-
daselbst. Geb. zu Brieg in Schlesien i6i3» gest. an der Pest
cm i5 Oktober 1657.
Leich- vnd TrostPredigt, -— bey Christlicher Leich-
bestattung -^ Stephan Sonntags 9 Bürgers vnd
Kauffmanns in Fürstlicher Ghurländischer Stadt Mi-
taw. Riga, 1642. 26 S. 4.
Trewer Lerer Beschreibung vnd Belohnung aus Dan. 12*
V. 3« bey Christlicher Leich - Bestattung — - Herrn
Georgii Mancelii — Ghurländischen Wolver-
dienten HoffPredigers — vnd dessen einigen Soh-
nes «—Herrn Ernesti Mancelii — - designirten
Fattons zu Sathen* Riga^ 1645. 5 Bogg. ,4*
A]>oiPHz<J«> ÄG3n:.uTH (J.GaO* A&hlcth (J.G s.)* i^
CiurisÜidi^ Leichpredigt aus den Worten' Josuae c« HS*
14« — auf Friedrich Möfskens» geiwesenen Bür-
Renneiners der FürstL Stadt Mitaw« Kiga, 1648«
4%Bogg, 4.
I ^
Ageluth (Johann Gottfried i.)
Vater des folgenden,
Xottaborator an der Rigasdien Domschuk 1760; Kon-
reitor an derselben 1^62^ zugleich Stadtbibttothekarius ; wurde
1765 akfvesend in Wittenberg Mag* der Phil; von geinten
Sdmlämtem enuritirt 1 796. Ge&. zu Königsberg am 14 AprU
1734, gest. am 12 April i8o5.
Specimen theticum de £de salviiica — pro Candidatura
impetranda. Kigae, 1760* X^II $• 4*
Beytrage zu ' den Kigischen wöchentlichen Nachrich-
ten.
VergL Gadeb.L.B.Th. 1.5.3. *- ^o. Dan. Tttii Docum.
soleRiniuin promotionis philof. p. S9. -7 Arnolds Zufätte
zur Hitt. der Könissb. Univers. 5. 157. — Goldbecks
litterar. Kachr. von Fteusien S. 144.
Ageluth (Johann Gottfried 2.)*
Sohn des vorhergehenden.
Gib. zu Riga am 2 November 1763, studirtt zu Riga auf
dar Domschule und ^ Königsberg auf dem Colkgto Frideri-
ciono, dann auf den Universitäten zu Wittenberg und Jena;
Pastor zu LemSurg itt Livland ^791* (ord. 117 Okt.); ward
l%\^ vgn der livL gemeinnützigm Ökonom. Sodetäf zu ihrem
Mrennütgliede ernannt.
Mala Dleeünu grahmata. Mitau» 1815* 100 S. 8*
Jaunalabbu fiBAU un padohmu grahmata, kas mahza;
1) R& kriMgi un gohdigi ja dlihwo« 2) K.Ü fawa
mahja un fem'me ja kohpj. 3) Kä few pafcham ^nn ,
niteem warr palihdfeht neftundd un meelas-behdÄs*
ZettortA reifd 4rikketa bet no jauna pahrlnhkota.
l6 AgELUTK (Joh. GotTjP. 2.)* AGRtA^NDSa (J.).
A
palirtaifita 'un waireta, zaur apgabdafchanu un us
makfu tahs Widfemmes Beedribas, kas pee labbakas
mahjas waldifchanas nn* femmes kohpfchanas, zik
fpehdaxzia palihdf. (Dorpat) 1817. 231 S. g. Eine
völlige Umarbeitung der von Gust. Bergmana über-
setzten Labbu liftBU un padohmu grahmata (s. desSm
Art.y
Lettische Lieder zu dem livl. lettischen Gesangbuche ron
1909» unterzeichnet II.
Ueber die rechte Zeit das Getraide einzuärnten (<//e L/is-
ber Setzung eines lettischen Aufsatzes von H. F« Dulla
in der Latwifka Gadda Grahmata 17.97. Quart. 4
S. 111-123); im Oekon. Kepert. für LirL IIL 3.
S. 340-350.
• Sift&a preekfch wiffeem Widfemneekeem (^über Wald-
cnsaat^; besonders gedruclit isi 5- 8 S. 8* und mit dem
N. ökon. Repert. von der livL ofton. Societät vertheilt^
auch im Anhange zum Widfemmes Kalenderis 1816
und in seiner Jauna labbu li&au un padohmu grahmata <
S. 87 - 92. .
* No behrnu flimmibahm ; im Anhange zum Widfemmes
Kalend. 1817» und^ mit^ Veränderungen^ in seiner Jauna
labbu liftBu un padohmu grahmata S. 194 ff.*- IhM labs
plahfters und Behrfu lappu brandawihns; in demselben
KaU 1818 und in seiner Sia&u grahmata S. 156 u. 154.
Redigirte den livlßnd. lettisdieq, Kalender für 1804 m. 1805
unter dem Titel: Widfemmes un Kurfemmes Kaien-
dars. Riga fcey Müller, in^l^.
AgRI ANDER ( X )•
Mag. der Philosophie. Geb. zu . . . • , gest.
Die durch die unvergleichliche Tug6nd des nicht minder
'-. • • • •
tapfifren als klugen Ulyssis Caroli XII. — — von
▼ieleu gewaltsahmen Freyern befreyete Lieifländische
Penelope nach der Anno 1701 den 9 Julii von denen
sächsischen Troupes Heldenmüthig emportirten Vic-
toiife Sr. Kön. Maj. besungen. Rig^. i Bogg. Fol«
Noch and€re Gehgmhätsgttädue,
Agricoi,a (CmticsTOPH). Ahkert (G. G.)« 17
Agricqla (Christoph),
dessen Vater, Melchior Bauer (Agricola), Baumei-
ster in Merseburg war, studirte seit 16 14 in Leipzig und
fvurde dort 1620 Magister , mofhte hierauf eine B£ise nadt
Königsberg in Preussen, verweilte auf der dasigen Universität
9 Monate, ging dann nach Danzig, und von hier nach Kur*
landj wo er 1626 deutscher Stadtprediger in Mitau wurde.'
Geb, zu Merseburg i5g6, gest. zuMitau^am f3 May a. St»
1641.
Actus gratulatorius scholasticus Vladislao Regi Poloniae
et Jacobo Curlandiae Duci dicatus. Kigae, 1633* 4*
Antiml an der Schrift : Actus gratulatorius — ob impo-
sitam . — Vladislao Kegi Poloniae coronam , nee noa
traditaxn — Jacobo, — Curlandiae et Semigalliae Duci,
in imperio successionem : institutus a Pastoribus ec-
clesiae, Inspectore, Rectore et Juventute scholastica
scholae Mitayiensis. Rigae*! 1633* 26 unpag. Blatt« 4«
Vergl. Paul Einhorns auf ihn gehaltene Leichenpredigt«
Riga, 1641. 4-
Ahnert (C. G.)«
War Sekretär der Niederrechtspflege zu JDorpat^ Geb.
zu • . w , gest. . • •
Die Ruhe zu Belle »Yue bey Riga. Dorpat, i789* 14 S. 4*
(ein Gediclit^.
Grundsätze der Macht und Glückseligkeit der Staaten
in Rücksicht auf Reichthum und Bevölkerung. Riga,
1794. gr. 8t
lieber die NichtexiÄtenz eines Verhängnisses zur Ver-
edlung der Menschheit durch Staatsumwälzungen ;
m Kaffka's Nord. Archiv 1809- I* 81-^00. h.145-163.
/. Sand. ^ 2
X 8 AkEI^STIEKK A ( KOKRAB )•
• ■#
Akenstiersa (Konräd).
Nach den Novis liter. mar. Balth. em schwedischer Edel*
manhf studirte auf dem Gymnasium zu Revalj nahm dort
1672 in einer öffentlichen Rede^ de Prudentia, Abschied
und ging ^ um hohe Schulen zu besuchen^ nach J^eutsch-
land. Von da zurückgekehrt hat er in Reval*) nicht allein
das Amt eines Sekretärs bey dem Magistrat ^ sondern auch
eines königlichen Beysitzers im Konsistorium verwaltet und
dabey die Advokatur bey den höhern Qerithtsstühlen in Ehst*
land übet ^5 Jahr betrieben. Er war ein Freund der Wissen-
schaften und des Aherthums, und besafs neben einer sehr
zahlreichen Bibliothek ^ die Bücher in mancherley Sprachen
aus allen Fakultäten und Wissenschaften und viele seltene
Handsdwiften enthielt , auch eine schöne Sammlung von
Kupferstichen und Originalgemälden der berühmtesten Meister^
80 wie ein ansehnliches Uaturalien-^ Münz- und Antiquitäten-
kabinet» Geb, zu. ..^ gest, ...
-^ • 1
*De laude et insigniis Domus Mauritiantie Revaliensis
(der revalschen Schwarzenhäupter^ ejusque. privilegiis
hodiernis. • • •
** Verschiedene Aufsätze in gebundener und ungebunde-
ner Rede.
Er wollte eine revalsche Chronik , durch die glaubwür-
digsten Geschichtschreiber sowohl , als dufch die in
dasigen Gegenden aufgefundenen Münzen bestätigt«
im Druck herausgeben.
VeirgL Nova lit. mar. B. 170s P* 15« und daraus Nord. Mise«
XXVII. 168.
*) Nach den Nov. lit. mar. B. in Pernau. Allein das hat viel
Un Wahrscheinlichkeit gegen sich ; auch fehlt er im Pemäu*
sehen Rathsbuche, worin die dasigen Rathspersonen von
1518 an verzeichnet stehen. Aus Reval hat man gar keine
Nachricht über ihn erhalten können.
ArBANus (August). ig
AtBANtJs (August)*
Geb. zu Beuche bey fjeipxig arti 4 Decefnber n« St. 1 765«
studirte von 1779 bis 1784 auf der Fürsteruchule zu GrinunCf
und dann von 1784 bis 1789 Tlieologie zu Leipzigs pvq ef
auch 1788 die philosophische Doktorwürde annahm» Im
i. 1789 ging er als Hauslehrer nach lAvland^ wurde 179a
Rektor der Domschule zu Riga, 1798 zugleich Inspektor
derselben, ^799 Diakonus an der Domkirche daselbst, mit
Beibehaltung seiner Schulämter, 1800 Didkonus an derPetri-
hrche und 1801 Wochenpredigen Am 2 Septemakr 1804
legte er das Rektorat der Domschule, das er gemm zwölf
Jahre verwaltet hatte, und zugleich das Inspektorat nieder^
naclvlem er sclion im Julius vorher zum livländischen Gouver^
nementS' Schuldirektor , mit Beybehaltung seines Predigt-
amts, war ernannt worderu Im /. i8o5 erlii^lt er den
St, Wolodimir- Orden der 4ten^ und 18 15 den St. Annen-
Orden der Uten Klasse, auch 1819 ein Krön Arrendegut, Das
Schuldirektorat gab er 18 19 ab, und versah von 1821-1823
die Gescliäfte eines stellvertretenden Oberlehrers der lateinischen
Sprache und Literatur am Gouvernements - Gymnasium
lu Riga, bis er Oberpastor geworden war; denn neben
seinen Schulgeschäften verwaltete er auch fortdauernd seine
Predigtämter, und ward 1817 erster, oder vielmehr einziger
Wodienprediger ; 1822 Pastor am Dom und zweyter Kon-
sistorial' Assessor; i8q3 Pastor zu St. Petri und Oberpastor
des rigaschen Stadtministeriums, imgJeichen, erster' Assessor
des Stadtkonsistoriums und des SchulkoUegiums. Die Uni-
versität Dorpat ^-nannte ihn im J, i8i5 zum Dr. der Theo*
loßie, und 1^17 ward er Mitglied der Kurland. Gesellsch,
für Literatur und Kunst bey deren Gründung.
Predigten in einer gottesdienstlichen Privatversamm-
lung gehalten. Riga, 1791. XV u. 176 S. 8. —
Zweyte Auflage. Riga u. Leipzig, 1793. 1 Bog. unpag.
tt. 238 S. 8.
' N •
20 AxBAasrus (AuGusT)i .
Uebqi^ einige gemeine Fehler in den pädtigogischen Stra-
fen. Einladungsschrift zu seiner Einführung als Rec-
tor der Rigischen Domschule am 2 Septemher 1792»
Riga u. Leipzig. 19 S. 4*
Srogr. Ueber die zweckmäfsige Einrichtung der päda-
gogischen Strafen. Ebend. 1793» 28 S. 4.
Einige Gedanken zur Beherzigung für patriotische Ael-
tern der gegenwärtigen und zukünftigen Domschüler.
Bey Eröffnung des Dimissionsactus am 18 May 1793
vorgetragen und auf öffentliche Aufforderung dem.
Druck übergeben. Riga, 1793. 14 S. 4.
Progr. Uebe,r die besondern Rücksichten bey den päda-
gogischen Strafen. Ebend. 1794* 23 S. 4*
Progr. Ueber die gewöhnliche Fehlerhaftigkeit der
pädagogischen Belohnungen. Ebend. 1795* 22 S. 4*
Progr. Ueber die zweckmäfsige Einrichtung der päda-
gogischen Belohnungen. Ebend. 1796« 18 S. 4«
Ueber die Nothweudigkeit in Verbesserung öffentlicher
Schulanstalten mit dem Geiste des Zeitalters fortzu-
schreiten. Sine Rede beym öffentlichen Dimissions-
acte in der Domschule zu Riga am 14 May 1796 ge-
halten. (Riga.) 25 S. 8.
• Einige Gedanken über die' pädagogischen Versuche mit
den ersten Kindern. Riga im Oktober 1796. 27 S. 8-
•
Ueber pädagogische Strafen und Belohnungen. Ebend.
1797« 1 Bog. unpag. u. 206 S. 8* — Enthält die vor-
stehenden Programme und eine Rede.
Progn Gedanken über. Liebhabereyen. Erste Abthei-
lung. Ebend. 1798. 12 S. — Zweyte Abtheilung.
Ebend. 1801. 14 S. 4.
Alexander Gottschalk v. Sengbuschy vormals
Kaufmann 9 Aeltester der grofsen Gilde u. s. w. An.
die Bürger Riga's von A. A. 1 Bog. '4.
Blatt zur Schul chronik von Riga^ nebst einigen Bemer-
kungen und Wünschen an das Publicum. Am Jubel-
feste eines verdienten Schulmannes , des Herrn* J oh.
Heinr. Flor, Lehrers an der St. Jacobi- Schule«
Albanus (August)« 21
Riga 1B02« 1 Bog. 4. ^- Enthält zuerst : Nachrichtea
aas dem* Leben des Jubelgreises , und dann: Einige
.. Bemerkusigen und Wünsche, das Kigasche Volksschnl-
' weseu betreffend.
Trajan und Alexander. Stellen aus Plinius des
Jüngern Panegyricus. Uebersetzt von M. A. A.
Ebend. 1802. 80 S. 8« — Nachgedruckt von dem Hof-
huchdrucker F.- Kaufmann in Mamdieim im J. 1806
unter dem Titel: Alexander von Rufs^and. (& A 1 -
banus Aufsatz: Nachdrucker -Industrie, in den
Mitauschen Wöch, Unterh. 1807-. !• 77 u. 78).
Predigten über freye Texte. Erster Band. Vom Neu-
jahrstage bis zum Trinitatis-Feste, Ebend. 1802. XIV
u. 514 S. (Rec. in der Allg. Lit. Zeit, 1803. St. 105,
und dagegen Albanus: Beylage zum 105« St. der
Allg. Lit. Zeit. 1803 9 und Ann],erkungen zu dieser Bey-
lage in Kaffka's Nord. Archiv 1803. Jul. S. 62-74).
Zweyter Band. Vom ersten Trinitatis- Sonntage bis
zum Sonntage nach Weihnachten. Ebend. 1804. VI
11. 528 S. gr. 8.
Gedächtnifsrede am Begräbnifstage der Frau Maria
£lise V. Schröder! geb. Stein. Ebend. (l803)«
13 S. 4.
Progr. Das neueste Jahrzehend det Domschule. Oder:
Kurze Nachrichten von den seit Michaelis 1792 bis
Pfingsten 1803 darin vorgefallenen Veränderungen und
gemachten Verbesserungen. Ebend. 1803* 12 S. 4*
«
Progr. Kurze Bemerkungen, etliche pädagogische Mils-
griffe betreffende Ebend. 1804. 12 S. 4«
Progr. Vorläufige Nachrichten von den Lehrgegen-
stäadeli d^s neuen kaiserliche^ Gymnasiums und der
ersten Kreisschule zu Aiga. Zur «Ankündigung der
Eröffnung dieser Anstalten am ! 1 6 September 1^04.
Ebend. 8 S. 4»
* Kleines abc- und Lesebuch zum '-einstweiligen Ge-
brauch in- den Rigischen Volksschulen.' Mit Vorwisr
sen der Schnlkomnotission der kaiserlichen Universität
zu Dorpat. Ebend.' 1905. % Hogiiünpag. u. ASS: ^r. 8.
ümer der Vorerinnerusg nennt «ki d^ßi^raus^ehea'.
22 AjLBANus (August),
Reden bey der Einsargung und Begräbnirsfeyer des Herrn
Raths- und Waisenherrn Detlow George Hoff-
• xnann am 3 und 4 November 1S06. (Aufc «Verlangen
dem Druck überleben) von Aiig, Alb an us*'* und
Franz Hackel, .Predigern der deutschen Stadt-
gemeinde zu Riga. Ebend. 26 unpag. S. 4» Diß
Leichenrede ist von Albanus.
• Erinnerung an eine geliebte Schwester (ohne 0* ü. J.).
16 S. 4- — JEnthält eine Leichen* und Taufrede und
•Worte an der Gruft. Die erstere steht auch mit der
Uebersdirift.: Am Sarge einer trefflichen Gattin Und
Mutter, i>i Bilterlings Gelegenheitsreden von kur-
, und livländischen Predigern S, 293-309.
Einige Steilen aus der Predigt am Sonntage Laetare den
24 März 1807- Der Witlwe und sämmtlichen Ver-
wandten und Freunden des sei. John v. Falck am
Begräbnifstage desselben den 28 März übergetTen.
Riga.^ 1 Bog. 4. .
Bey der Begräbnifsfeyer des Herrn Karl Leopold
Johann v. Leuttner am 24 Januar 1808 gespro-
chen, (Als Manuskript für Freunde.) Ebend. 16 S. 8-
Rede am Begrab nifsmorgen des guten Jünglings. Jak ob
Heinrich Hennig gesprochen. (Als. Handrchrift
für Freunde des Verstorbenen.) Ebend. 15S, 8- Audi
ohne den Namen des Verstorbenen mit der Uebersdirift i
Am Begräbnifsmorgen eines guten Jünglings, in Bil-
terlings Gelegenheitsreden S, 283-292»
Ueber die Erfolge eines guten Taubstummenunterrichts.
Fragment aus dem Tagebuche einer Reise im Jahre
1806. Herausgegeben . zum Besten ' der drey taub-
stummen Gebrüder Runge. Ebend. (I8Q9), 30tiS, 8-'
Am Sarge der Vrau Maria Dorothea Dahlwitz,
geb. Keverstein, und bey der Taufe ihres hinter-
• lassenen Sohnes Heinrich Wilhelm. Theodor,
den 18 April 1810 gesprochen« (Auf Verlangen ge-
druckt.) Ebend. 4.
Rede zur Secularfeyer und zur Eröffnung des Dimistions-
actes im Gouvernements - Gymnasium %n RigA am
. 5 Julius 18 10« (Mit Anmerkungen, begleitet.) Ebend«
82 S. 8. i Uef^t tine Sdmiengesäidüt von Jüga»
AxBANus (August), d3
lieber die Orthographie det Worte«: Secularfeyer.
mikrologischer Aufsatz von' dem Verfasser der am
4 Julius 1810 im Gouvernements-Gymnasium zu Riga
gehalteneu Kede. Kiga, 1811« 27 S. 8* .
Das Orakel. Zur Feyer der Siege der Russischen Kriegs«*
heere im Jahre 1812* Ebend. 1813* 32 S. 8. £in
Drama,
Verzeichhifs Stamm- und Sinn- verwandter hochdeut-
scher f lateinischer und griechischer Wörter , tnit Er-
klärungen. Erster Band, enthaltend die ersten sechs
Centurien einer ganzen Chiliade. . Ebend. 1812- 8*
JErschien in monatlichen Heften j von denen jedes eine
Centurie enthält.
Belli adversus Napoleonem postremi memoria. Ebend»
1814- 32 S. gr. 4* X^in aus fast achthalbhundert Hexa-
metern bestehendes Gedicht,
Todesfeyer Karl Benjamin Sommers^ Dr. u. s. w.
Ebend. 1815. 32 S. 4* » wo er r/ie Sargschrift S, 3, Worte
nach der Einsargung S. 5 u. 69 die Gedächtnifsrede
S, 7 - 19 und biographische Notizen S. 24 - 31 lieferte,
Andenken an Johann Immanuel Prietz. (jB^y
seiner Leichenfeyer ward seine jüngst geborne Toditer ge-
tauft,^ Statt Abschrift nur für die nähern Freunde
des Yejrstorbenen zum Druck gegeben. Ebend. 181 5.
16 S. 8.
Progr. Einladung zur feyerlichen Amtsniederlegung
des Herrn Oberlehrers Brotze am 16 September
1816. .-—^ Biographische Nachrichten von dem Ab-
schiednehmenden Greise enthaltend. Zuvor ein Wort
über die eigenthümlichen Verdienste hochbejahrter
Schulmänner. Ebend. 1815- 15 S. 4^
Hey der Begräbnifsfeyer der Demoiselle Anna.Wil-
helmina Pauli am 4 März 1817* (Als Abschrift
für die Familie.) Ebend. 14 S. 8.
Vortrag zur Jubelfeyer der Reformation Luthers im Gou-
vernements-Gymnasium zu Riga am 20 October 1817.
Ebend. 1817. 35 S. 8.
Sehr viele einzelne liUeinische und deutsche Gelegenheits-
gedichte und Denkblätter 9 schon m Leipzig und nachher
in Biga.
24 Al3AKfrS (AüCtÜST).
Der erste Frühling dea neuen Jahrhunderts^ Eine Pre-
digt am 1 May 1801 9 in den zwey Predigten und eine
Taufrede im Frühlinge 1801 gehalten von Albanus,
C o 1 1 i n s und Sonntag, Predigern in Riga. (Riga,
1801- 8.) S. 55 - 83. Auch in den Erinnerungen aii
das Jahr 1801. in Amtsvorträgen von Albanus,
Busse, Gollins, Oanckwart und Sonntag,
Protestantisehen Religions «> Lehrern im Russischen
Reiche, (Riga, 1802. 8.) 5. 53 -■ 83.
Rede bey eiher Taufe am 29 September 1801; in denstU
ben Erinnerungen S. 175-181- — »- Der erste Herbst
des' neuen Jahrhunderts. Eine Predigt am 1 6 Ottober
1801; ebend. S, 183-209.
An Eckardts Gruft, in Bey Eckardts Leiche.
Worte der Freundschaft. (Riga, 1806- 8.) S. 12 -H«
Auch in Truharts Fam^ 1806. H. 8, 37 • 59,
Drey Taufreden, in Bilterlings Qelegenheitsredea
von Kur- und LivUndischen Predigern S. 63-78. »-^
Drey Trauungsreden ; ebend. 8,103* 134. »^ Drey
Begräbnifsreden ; ^b^nd. S. 281^322*
» ,'
* Vorerinnerung zu den Arbeiten der literarisch - prakti*
• sehen Bürger -.Verbindung ;^u Riga, l, Heft, (Riga,
1803. 8.)
Vorrede zu Karl August Jacobi*s Erklärung über
den Zweck, die Einrichtung und mögUchste Fort-
dauer seines Instituts für T^uostumme« (Riga [1811]«
Altargebet, 7n <fcr Schrj/Tr: Dem Andenken des evange«
lisch - reformirten Predigers Herrn Dr. Georg Col-»
lins von Einigen seiner Freunde im Januar 1814«
(Riga. 8.) S. 22-24*
T^-auungsrede 1815, in dem Magazin für protestantische
Prediger, besonders im Russischen Reiche, heraus-*
gegeben von Dr, Karl Ludw. Grave, Jahrgang
1816. S, 15-21. — Amtserfahrung; ehmd, S. Hl. •.—
Leichenrede auf Herrn Valentin Heinrich
Schmidt, Pastor zu Wormen und Scheden in Kur.«
land; ebend. Jahrg. 1317* S« 30*44« — " 9^y dev
AxBAKus (Augvst)« fl5
Beerdi^ng eines Jünglings den 13 M$rs 1819; abend*
Jahrg. 1819* S. 35*46* — Trauungsrede; tbtntU
S*j35-146* — Karl Michael t. Grindel (eine
Leichenrede); ebend. S. 156-163* — Rede bey der
Taufe eines» nach des Vaters Tode gebornen, Kindes ;
ebmd. S. 232-237«
Gedächtnifspredigt auf Dr. Lihorius t. Bergmann,
in der Denksdtrift auf diesen : Dr. Liborius v. Berg-
manuy dargestellt von J^nigen seiner Amtsgenossen.
(1823. Riga,. 4.) S. 2-14»
F/e/e kleine Aufsätze, Nekrologe etc. in den Rig. Stadtteil«
1810 j theiJs mit seinem Namen, theils mit den Chiffren
A. A., -r»b — s. , -^^s; im Jahrgang 1813 aber auch
alle ünbezeichneten nicht eingesandten Artikel, tveil er die-
sen Jahrgang redigirte; ausserdem ohne Bezeichnung:
Nekrolog (F. J, F. Hackel) 1818. S. 238-240.
Gab heraus: - ^
* ^ »
«
Erneuerte Gesetze für .die Schüler der Domschule, auf
Verordnung eines Stadtraths der Gouvernementsstadt
Riga herausgegeben. Riga, 1794. 38 S, 8. Der Ent-
Wurf dieser neutn Bearbeitung der Schulg^etze war von.
i/«m, wurde aber sämmtUchen SchuHehrem und Mitglie^
dem des Schulkollegiums mitgetheilt zur Verbesserung und
Beriditigung, so dafs er diese Arbeit daher eben sowohl
für ihr Werk, als das seinige angesehen i^issen will (s. dlt
Vorerinnerung).
Siebente Rechenschaft von dem Nikolai -Armen- und
Arbeitshause und von der Verwaltung der damit yer«
bundenen Ha u^ -^Armenkasse. Allen Freunden und
Beförderern dieser Anstalt am 16 Februar 1801 mitge-
theilt von der Armen-Administration. Ebend. 24 S. 4«
Diese Rechenschaft gab er als Inspektor des genannten
Armenhauses heraus.
Livländiscbe Schulblätter , cum Besten einiger abge-*
brannten Schulen ii\ den Vorstädten von Riga heraus«
gegeben, 1-3. Jahrg. 1813. 1814. 1815. Ebend,
Die beyden ersten Jahrgänge von 52 Nrn. , der dritte von
26 Nrn., jeder 416 S. 8. Zul. diesen Blättern lieferte
er die meisten Beyträg^ selbst ^ besonders 4'u Brid£8 eines
26 * Ax^BANUS (AuCHfSX),
Vaters über ^ine Schuljahre an seinen vierzehnjähri-
gen Sohn (^von den ^Anrlchtungen der Fürstenschule zu
> Grimma in Sachsen^; und vermischte Gedanken und
Erfahrungen eines Schulmannes ; einige' lateinische G^
dichte u. s» w.
I
Gemeinschaftlich mit Joh. Dan. Braunschweig:
Schulmännische Zeitschrift. 1. Jahrg. 1-3. Heft. Riga»
1816- 287 S. gr. 8- Dazu lieferte er Auszug aus dem
* Tagebuch eines Pädagogen im Jahre' 1806« S. 54-80-
106-133. 204-220. lieber die lateinische Aussprache,
• sofern sie aus der alten gleichzeitigen griechischen
Schreibweise zu erkennen ist. S, 156-169. Wo sind
die Themata zu Ausarbeitungen für junge Leute her-
zunehmen? S. 170-173. Kleine mikrologische Auf-
sätze. S. 178 u. 272-276. Unter welchen Bedingun-
gen ist Knaben und jungen Mädchen der Zutritt zu
den, öffentlichen Schauspielen zu erlauben? S. 181*
Was will der Ausspruch: „Sprichwörter sind die Phi-
losophie des Volks,** eigentlich sagen? S. 266-268*
Warum bedient man sich in der lateinischen Sprache
nicht eben solcher Wörterzusammensetzungen, "vrie
in der griechischen? S. 269-271. Etliche vorläufige
Qedanken über künftig einzurichtende Schulmeister-
Seminarien. S. 277-280.
/
Poccifiicxoe ExeneiifAHoe Ha^anie bI) piir£ (^russtsche
Zeitung und Intelligenzblatt). No. 1-53. Biga, 181 6«
212 S. 4. ^
Sai auch Antlieil an der Bearbeitung des Neuen Rigischen
Gesangbuchs von 1810, sowie des Liturgischen Hand-
* buchs für diie Stadtkirchen zu Riga. (Riga, 1801.
253 S. 8.) 9 wozu er die Passionstexte ordnete und den
gröfsern Theil der Fürbitten aufsetzte.
Vtrgl» Inaugurationen! solennem creandorum Theolociae Doc-
tojum ,virorum plurimum reverendorum et praeclarissimo-
Tum Augusti Albani-^«-- et Jo. Leberecht Geor-
fii Richte ri — — praefatur Herrm. Leop. Böh-
endorff etc, Dorp. Liv. MDCCCXV., wo S. S u. 6
von Alb an US Leben und Schriften eine kurze Nachricht
^ gegeben wird. — Meusels G.T. Bd. g. 5. 15» Bd. 13. 5* 19«
Bd« 17« S» %.
AxBAulc (Ehakz Ulrich). A7
• Albaum (Franz Ulrich).
Siammt aus tinem schwedischen Geschleckte^ welches sidi
Ahlbom nannte j besuchte das Gymnasium zu Hamburg seit
1758 «nrf, wegen des Krieges ^ erst ijßS die Universität
Helmstädt; ward 1766 Hauslehrer in Ehstland^ 1768 Collega
beyder akademischen Ritterschule zu Reval^ 1770 Professor
an derselben fiir die Rechtsgelehrsamkeit , die Geschichtkunde
und die dahin einschlagenden Wissenschaften, Bevm Antritte
dieses Amtes hielt er eine Rede^ worin er den Ursprungs den
Charakter f den Gottesdienst^ die Regierungsform und die
Revolutionen der alten Ehsten und Letten bis auf die Ankunft
der Deutschen untersuchte. ( S. J*,B, G ob eis Programm:
DieBildung des Herzens erhöhet das Verdienst des Leh-
rers. Reval, 1771.) Xm J.. 1780 legte er sein Lehramt
nieder und widmete sidi der juristischen Praxis als Oberland-
gerichtS' Advokat, ward hierauf 1784 Sekretär des 'Kanural*
hofs zu Reval und Tit. Rath^ dankte 1792 a6, und betrieb
abermals die juristische Praxis ^ bis er 1802 Sekretär bey def
thsüätuiischen adeliclien Kreditkasse wurde. Im J. 1764 nahm
ihn^die deutsche Gesellschaft zu Helmstädt und 1773 die fr eye
'ökonomische Gesellschaft in St. Petersburg zu ihrem MitgK^a
auf. Geb* zu Hamburg am 20 September a.St. 1742, j|e«^
am 22 September i8o6.
*Uel)er die freye Ein- und Ausfuhr des Getreides in
Betracht Ehstlands. Ein Beytrag zu des Herrn-, R ei-
marus Untersuchung der vr ich tigen Frage von der
freyen Ein- und:Au^uhr des Getreides. Riga,. 1772«
96 S. 8,
Des Herrn Ludwig y, Beausauhre allgemeine Ein«*
leitung in die Kenntnifs der Politik, der Finanz-
und Handlungswissenschaft. Aus dem Französischen,
1. Thl. Riga, 1773. i96 S. — 0. Thl. 1774-
8.297-626. ~ 3. Thl. 1775* fe. €27 - 782. 8. -r
Keue Auflage. Ehemd« 1792» 8« »
aft A1.BAUM (F&. Uxiit)* AxB£R8 (Friebr. Bsrnr.)«
Beschäftigung meiner Muse und Rüokeriilnerun^ an
Rufsland, Kiga, 1794- 8-
^u/sö^re i« Dr* Christoph Schmidts, g&n.'Phisel-
deck, Bey trägen znv Kenntnifs de:^ Staatsverfassung
von Rufsland, (Riga, 1772- 8.)
Beyträge zur chronologischen Nachricht der durch die
Pest bewirkten Entvölkerungen seit dem JahrQ der
* Welt 2426 oder 1557 Jahre vor Christi Geburt; in
Pet. Fried r. Körbers Abhandlung von der Pest
und andern hinraffenden Seuchen, (Reval, 1771. 8-)
S. 15-38» — Historische Nachrichten von einigen
I Pesten, die Est« und Liefland betroffen haben , ebend»
S. 39-66-
Fragmente den Tanz betreffend, in Kotzebu e*s Monat«
schrift für Geist und Herz. IL S. 216 '231. (1786.)
Vtrßi. Gadeb.L. B.'Th.i. 5.3. -*«-.Meu8el« G.T, Bd.i.S.38.
Albers (Friedrich Bernhard).
Besuchte von 1781 bis 1791 die Domschuh seiner Vater--
^ Stadt und ging dann nadi Jetia, um sich der Theologie zu
Ü^idmen. Er konnte diesem Stndiitni jedoch keinen Geschmack
abgewinnen , gab es daher nach einem JcJire aiif^ und hörte
seitdem vorzüglich Geschichte^ Alterthumskunde und Phito-
hgie, 1796 kehrte er nach Riga zurück und erhielt bald dar-
auf, da eben in Kurland die Statthalterschaftsverfassung ein-
geführt wurde, die Stelle eines Registrators und Ardihars
iey dem Oberlandgericht in Mitau , wenige Zeit nachher aber
^as Sekretariat bey der Nie^erxe(^tspflege dqßelbst., Durcli
Wiederherstellung der alten Behörden in Kurland im X 1797
hüfste er diesen- Posten ein, wurde darauf ßir kurze Zeit
öffentlicher Notar, und dann, noch in demselben Jahre, Aktuar
bey dem Doblenschen Hauptmannsgericht in Kurliand^ ' erhielt
, auch einige Jahre später din. Kollegienriglstrators -Oiar akter ^
und, nachdem er itie Akiuarstelle aufgegeben hatte ^ 1821
dh QberliofgerichtS',AdvQkat\ir in Mitau. * Geb. zu Rig(i um
l5 März 1773, gesL-üm i April i825«
Gab heraus:
Nordischer Almanach für das Jahr 1806* RigA (1805)* 12*
' Mit 6 Kupfertafeln. — Pur das Jahr 1 807. Ebend.
(1806). 12. Mit 7 Kupfertaf. — Für das Jahr 1809.
Ebebd, (1808). 12. Mit 10 KupferUf.
In Verbindung mit F. £. Schröder: Ruthenia: oder
dritter (4ter, 5ter, 6ter) Jahrgang der St. Peterg-
burgschen Monatsschrift. St. Petersburg und Mitau»
1807-1810- Vier Jahrgänge in 12 Bänden (^jeder-Band
4 Monatshefte enthaltend^ 8.
In Verbindung mit F. G. Brofse:<t Ruthenia , oder :
Deutsche Monatsschrift in Rufsland. Fünfter Jahr-
gang. Ister und 2ter Band (d/e sechs Monatshefte
Januar bis Junius , womit das Journal geschlossen
vourdej enthaltend), Riga (Mitau)» 1811. 8.
Wiederb^leuchtung der angeblichen Beleuchtung einer
sogenannten Kritik. Mitau, 1806* 8* (^Wurde vom
Verfasser selbst unterdrückt und nicht in /den Buchhandsl
gegeben, S. den Artikel F. W. Kade.)
Antlml an B ertuchs Journal des Luxus und der Moden
(1793-1794); am Freymüthigen von dessen Entste-
hung bis 1810; an Kaffka*s Nordischem Archiv;
an den Mitauschen Wöchentlichen Unterhaltungen
und an F. E. Schröders St. Petersburgscher Mo-
natsschrift 1805. 1806.
Gedichte in Schlippenbachs Kuronia für 1807 und
in desselben Wega (1809).
VergL Meusels G. T. Bd. 17. S. 10. — Osteee-Prov. Bl. i895«
No. 1$. 5. 75. — Merkels guschauer i885« No. st66o.
Albog (Erich). .
Lehor der Gottesgelahrtheit und Rektor der Scluilt zu
Narva, Geb, in Ingermannland . • . , gejst. ...
Disp. de Victore prudönte. (Praes. -Gabr. Sjoberg.)
Dorp. d. 23 Febr. 1693. sBogg. '
Diss. de consiliario. (Praes. edd.) Dorp. d. 10 Oct.1695*
Vtr^L Nova lit« mar. B* 1698* p* i37« -^ Nord. Mise. IV. 7*
. 3o ArBOG (E. X). Ai^nkBCttr (D.)« Albrecht (P.W.),
AuBOG (Erich Johannsohn).
Studirte in Dorpat^ wurde dort Magister^ dann 1643^
Pastor in Iwangorod^ auch Propst daselbst um i65i; a/irf,>
nach andern Diensten ^ am 6 May 1673 Superintendmt zu
Narva, Geh; im Albogaischen Kirdispiele in Westgothland . • . ,
gest. 1678.
*
Diss. de modestia et magnanimitate. (Praes. Joh. Erici
Stregnensi.) Dorp. 1651. .4.
VergL Nord. Mise, XI. S. 403» nach Ol. Rhyzelii Episcopo-
scopia Suio G(th. libr. IX. p. 60« — 60mm. p. Si6s.
Albrecht *) ( Daniel).
Studirte auf dem Gymnasium zu Riga und auf der Uni-
versität fiostockf und wurde 1690 Pastor zu Dalilen in Liv-
land (ord. -den 20 November^ nicht i5 December), Geb, zu
Xga am • . • , gest. . • •
Diss. de philosopho conciliatore, (Praes. Gottlob
Fr id. Selig mann.) Rostochii, 1685. 4 Bogg. 4.
Theses divini numinis contra Atheos vindices extempoj-
raneae. (Praes. eod.) Rostochii 9 1686. 2 Bogg« 4-
Diss. de magnanimitate , modestia et mansuetudine.
(Praes. Da y. Caspari. 1684.); indes letzteren Kthica.
sive philosophia moralis. (Rigae, 1695. 8.) No. 6.
Vergi. G-adeb. L. B. Th. 1. S. 5. — Nord. Mise. IV. 157 u^
XXVU. 169.
Albrecht (Friedrich Wilhelm).
Aus Czenstochau^ studirte zu Dorpat^ wurde daselbst am
18 März 1825 Dr. der A* G., und in demselben Jahre als
Kreisarzt zu Sütschewka im Smolenshischen Gouvernement
angestellt.
Di^s. inaug. de diagnosi esthonicae leprae cutaneae«
Dorp^ti, 1825. 8.
Verg/. Ostsce-I^rov. Bl. i8«5. S. 66. yi. 79.
'*') So wird er gewöhnlich genannt; er hat sich aber auch
Alberti geschrieben«
Albrecht (Joii*Faiebiu Erk.)* Ax.BitEGHT (SophiiQ. 3*1
Albrecht (Johann Fkiedrich Ernst); '
Wurde ij52 zu Stade geboten ^ studirte sdt 1760 zu
Erfurt £e Arzeruyliunst ^ erwarb sieh dort die medicini'
sehe Doktorwürde j und hielt auch einige Zeit Vorlesungen
dasdbst. Im J. 1776 iam er nach JElhstland und lebte
bis 1780 ah flausarzt bey dem Grafen v. Manteufel
in Rtval, Nach der Zeit hat er seinen Wohnort oft ver^
ondirty und sich in Erfurt y Leipzig und Dresden aufgehaU
ttn; war dann bis etwa ljg5 Buchhändler in Prag\ einige
Jahre später aber Unternehmer des deutschen Schauspiels
zu Altana f bis 1800, wo er diesen Ort verlief s und nach
Hamburg gingi
Von seinen zahlreidien Schriften sind die beyden folgenden
in Ehstlanä erschienen:
Waller und Natalie; eine Geschichte in Briefen«
4Theile. Wesenberg, 1779-1780. 8. Zweyte Auflage
in 3 Theilen. Leipzig, 1782. 8.
Sigismunde und Guichard; ein Originaltrauerspiel«
Reval und Wesenberg, 1779- 8.
Vergl» Meusels G.T. Bd. 1. S-. 44. Bd. g. S. 1/. Bd. 1 1 . S. 1 !•
Bd. 13. 6. xs. Bd. 17. S; 13-17, wo auch seine übrigen
Schriften angezeigt sind*
Albrecht (Sophie), geb. Baumer»
Gattin des vorhergehenden.
Schauspielerin bey verschiedeneu Gesellsdiaften. Geb. zu
^urt 1757.
Unter andern: .Viele Gedichte in der Ehstländischen Blu-
menlese für das Jahr 1779 u. 1780. (Wesenberg, 1778«
1779. 16.)
Ver^/. Meusels G.T. Bd. 1. S. 47- Bd. 9. S. ig; Bd. 13. S.15.,
Bd. 17. S. 17, yro ihre übrigen>Schri£tcn angeseigt werden.
36 ^iJBTOPHii.us (Gh.). Axexander FniSDaiCH Kari..
I ■ ^
A3B.ET0PHii,us (Christian), s. Joh, Fischer.
<
Alexander Friedrich Karl.
Iterzog zu Würtemberg^ KönigL Hoheit^ Oheim des
regierenden Königs ^ Ritter des Ordens des heiL Andreas ^ des
heil. Alexander Nei^sM^ des heil Wladimir der is/en, des
heiU Georg der aten^ der heih Anna der isten Klasse^ auch
des schwarzen^ rothen und würtemher glichen goldnen Adler-
Ordens ; Kommandeur des St. Johanniter- Ordens von Malt a^
so wie des fvürtembergischen Militär- Verdienst -Ordens ^ ist
geboren zu Mömpelgard am 24 April 1771 , trat aus herzog-
lich-würtembergischen Diensten in neapolitanische und dann
in Österreichische ^ aus diesen aber 1799, als General der
Kavallerie und Chef des Leibgarderegiments zu Pferde^ in
huserlich- russische Militärdienste, wurde 1800 Chef des
rigaschen Dragonerregiments und Inspektor einer Kavallerie-
division ^ erhielt 1800 von Sr. Majestät dem Kaiser Paul I,
die Grünhofschen Güter in Kurland zum erblichen Besitz,
und von der kurländischen Ritterschaft auf dem Landtage
l8o5 das Indigenatsrecht der Provinz, wurde i8io zum
Kriegsgouverneur von Weifsreussen, mit der obern Leitung
der Civilangelegenheiten in den Gouvernements Witepsk und
Mohilew, ernannt, und hommandirte i8l3 ais Oberbefelds-
haber die Belagerung von Danzig, welche, nachdem die
Festung bereits am 17 November kapiiuUrt hatte, am 2 Januar
des folgenden Jahres 1814 mit deren Uebergabe endigte.
Im J. 1822 wurde ihm, mit Entlassung von dem Posten als
Kriegsgouvetneur von Weifsreussen, die Generalverwaltung
der Wasser- und Wegekommunikation im russischen Reiche
Übertragen,
* Unpartheyische Bemerkungen über den Feldzug der
Preussischen Armee von 1806 und über die Relation
der Schlacht von Auer$tädt> nebst vorläufigen Betrach-
AxxMANN (PKf . Heinr.). All£Kcr£n (Joh, Jon.). 33
tnngen über Vollkommenheiten und Mängel unserer
Militär-Einrichtungen. Von einem Russischen, ehe-
maligen Oesterreichischen Offizier bey der Armee des
Erzherzogs K a r L Geschrieben im April 1807* Mitau,
1808. 112 S. 8.
Alimann (Peter Heinrich).
Geb. zu Pernau am • • • , mdmete sich zu Riga dem Apo-
thekerfadiej studirte nachher Median in Dorpat^ erhielt
daselbst am I2 Dtcember l8l8, das Accessit der silbernen
Medaille für die Beantwortung einer medicinischen Preisfrage :
Von welchen Bedingungen hängt die schnelle Vereini-
gung des Stumpfes nach Amputationen ab, und durch
welche Mittel werden sie am besten erfüllt? promovirte
als Dr. der A, G, den i May 1820; machte mit einem rus-
sisdien Herrn eine Reise ins Ausland^ und ging 1822 als
Sdiiffsarzt auf einer Fregatte der russisch -amerikanischen
Compagnie nadi den russisdien Kolonien in Amerika ab. Er
ht audi Ritter des St. Wladimir- Ordens der 4ten KL
Diss. inaug. med. de inflammatione. Dorpati, 1820«
45 S. 8.
Ein Brief (über Neu- Archangel); im Pernauschen
Wochenblatte 1 1825* No. 4.9 und daraus im Ostssee-
Prov. Bl. 1825- S. 18.
VerßL Neue ioländ. Bll. 181 8« S. 38s«
Allengren (Johannes Jonae).
Studirte in Dorpat um 1640 - 1643. Geb. in Westgoth-
'fln<i . . . , gest. • • •
Oratio de die novissimo. Dorpati, 1640« 4«
la octolibros physic. Aristot. «»f rus Ovtrtxtis xx^ox^tus,
sive de naturali auscultatione Disp. Vllmä » continens
nobiliores notas et quaestiones super Cap. 7» Lib. I.
a textu 58 ad t. 65- (Praes. Joh, Erici Streg-
Äensi.) Ibid. 1643. 4.
iBand. 3
\
34 ArXENGK^EH (JOH. JON.). VON AlNP£K£ (DiTI*EB).
Exeifc, de justitia commut^tiva, (Praes. Laur. Lu-
denio.V Ibid. eod. 4*
Exerc. de jure. (Praes. eod.) Ibid. eod. 4.
Vtr^L S o m m. p. 56. aa'g. 255.
VON Alnpeke (Ditleb).
Jün SchriftsteUer des drkyzehnten Jahrhunderts ^ von des^
sen Lebensumständen aber nicht das Mindeste bekannt ist.
Der Riterlichen Meister vnd Bruder zu Niefland ge-
schichty wie sie von wegn des Christen glaubens, vom
tusent hundirt vnd dri yirzig iar an, bifs vf tusent
zwey hundirt neunzig iar mitt den beiden Gott zur
^ere, inen zur seien Seligkeit gefochten haben — eine
Reimchronik Geschriben in der kumentur zu rewel
durch den Ditleb von Alnpeke im mcclxxxxvj
iar, wie am, Ende steht; herausgegeben von Lib.
v. Bergmann unter dem Titel: Fragment einer Ur-
kunde der ältesten Livländischen Geschichte in Ver-
sen, aus der Original -Handschrift zum Druck beför-
dert, mit einige^ Erläuterungen und einem Glossar
versehen. Riga, 1817. 220 S. 4. Die Ausgabe heifst
ein Fragment^ weil siA darin (^zwischen S. 42 u. 45)
eine Lücke von 1290 Versen befindet. Diese sind nun auf-
gefunden in einer Abschrift des Alnpeke, welche , ange-
hängt der Reimchroi^ik Geroschins von den Krie-
gen des Deutschen Ordens in Preussen und Litthauen,
mit den übrigen literarischen Sdiätzen 1816 aus dem Vati-
can nach* Heidelberg zurückgebracht worden (s. Friedr.
Wilkens Geschichte der alten H'eidelbergschen Bü-
^ chersammlung. Heidelberg, 1817» S. 447-448)»
Der Inhalt jener bisherigen Lücke ist von W a t s o n ange»
geben in Raupachs Neuem Museum der teutschen
Provinzen Rufslands« L 2- S. 59-70.
Vergib Napiersky^s Fortgesetzte Abhandlung von livländischen
Geschichtschreibern S. 6*
/ ^
AtTHERR. Al.TORPIUS, AmMONIüS. AnBERO. 35
Altherr (Peter).
Aus der Schweiz gebürtige studirtezu Dorpat^ und erhielt
daselbst 1808 die medicinische Doktorwürde,
Dis5. inaug« de usu medicinali Ziitci muriatici. Dorpati,
1808. 52 S. 8.
Altorpius (OlAus Michaelis).
Studirte in ßorpat um 1642. Geb. i^i Westgothland . ^ . ^
gesr. . . . •
Oratio de ministerio ecclesiastico. Dorpati^ 1642« 4*
VergL So mm. p. 57.
Ammonius oder Ammoj^ (Andreas
Gottfried).
War Konreh tor zu Göttingen^ hierauf Rektor zu Güstrow^
dann Rektor am Gymnasium zu Stettin , und zuletzt Doktor
dir Theologie und Superintendent zu Wunstorf im Fürsten-
tkm Kaienberg. Geb. zu Göttingen am 22 November i635,
Best. 1686.
In funu5 JoanfixisKuhnüy Riga-Livoni. Stettini^l672«
Fol. ( Soll nach Gadebuschs Anzeige auch verschie-
dene historische Gegenstände enthalten,)
Vergl, löcher und Adelung zu demselben, die aucn seine
übrigen Schriften namhaft machen. — Gadeb. L. B.
Th. 1. S. 5* ,
Anbejig (Johann).
Studirte in Dorpat um 1642» Geb. in Smoland • • • ,
"8w^ • . .
Oratio de homicidio. Dorpati, 1642» 4«
Vergi. Somm. p. 57«
36 . , Anders (Karl),
Anders (Karx),
Gebr. XU Dorpat am 24 April 1768, bezog 1786 die Uni"
vtrBit'dt Jena und studirte daselbst neben den Rechten die
neuern Spradien. Nach der Rückkehr in sein Vaterland war
er secfis Jahr lang Hauslehrer, theils in Livland^ theils in
St. Petersburg; ward 1794 Advokat beym Dprptschen Kreis*
gericht und dem dasigen Stadtmagistrat ; in demselben Jahre
im September Kreisanwald in Fellin; 1796 Anwald bey dem *
zweyten Departement des kurländischm Oberlandgerichts, Als
solcher nahm er Urlaub und wollte eine Reise nach Deutsch-
land. Frankreich, der Schweiz und Italien machen; erhielt
aber schon in Frankfurt die Nachricht von dem Ableben der
Kaiserin Katharina und kehrte , damit seine Abwesenheit sei»
nen bisherigen Verhältnissen und Aussichten nicht nachtheilig
würde j nach Mitdu zurück , wo^ er aber durch die Aufhebung
der Statthalterschaftsverfassung auch seinen Posten aufgeho*
ben fand» Obwohl er seine Reise noch fortzusetzen gedachte^
so begab er siidi doch nach Dorpat^ und patrocinirte beym.
dortigen Landgerichte und Magistrate j übernahm auch 1798
die Stelle eines Protokollisten bey der erstem Behörde. Im
J. l8o2 ward er Notair des Oberkirchenvorsteher -Amtes^
nahm nach zwey Jahren als solcher seinen Abschied und
wurde im Junius 1804 zum Inspektor des Dorpat selten Schul-
kreises bestellt; 181 7 iiber zum Gehülfen des Bibliothekars
bey der Universitätsbibliothek zu Dorpat und 1826 zum Se-
kretär an derselben ernannt,
Prbgr. lieber den bisherigen Elementarunterricht in
den bey den deutschen Volksschulen zu Dorpat«
Dorpat y 1806. 7 S. 8*
Progr. Ueber die Nützlichkeit zeitiger Unterweisung
der Kinder. Ebehd. 1808« 14 S. 8*
Progr. Noch einige Gesichtspuncte zu Würdigung des
** Wörths öffentlicher Schulanstalten , als Fortsetzung
des vorigjährigen von dem Herrn Dr. S. Malmgren
geschriebenen Programms« Dorpat, 1811* 35 S. 8*
Anders (Ea£l). A»br^ä£(Abam). Andii£A£(JaxO* 37
Progr. Die Schule keine Zwangsanstalt. Als EinHdungs-
Schrift zu den Prüfungen u. s. w. herausgegeben von.
Dr. Chr. Fr. Segelbach. Ebend. 1812* 32 S« 8*
Progr. Rückblick in das verflossene Schuljahr, (Dorpat^
1813.) 23 S. 8.
Progr. Gang der Cultur in Rufsland, ein historischer
Versuch. Dorpat, 1814* 46 $• S* (^Dk IBSküutimß
TU einem gröfsern Werke,^
Zar Geschichte der Schulen in Dorpat; in Albanus
Livl. Schulbll. 1814 S. 121. 137. 145. — Anrede bey
der ersten Prämienaustheilung in der Töchterschule
zu Dorpat am 19 Januar 1814; ebenda S. 210*214* '
Häthsel in der Livona 1815 S. 161-163*
Andreae (Adam).
Studirte in Jena , ward Magister der Philosophie , Pre-
(liger hey dem Regimente des Grafen Fröhlich lyoi, und
dann bey der Kirche St. Georgen in der rigaschen Vorstadt
1702. Geb, zu Riga am 6 April 1672, gest. am 11 May
1709.
Carmen in phitum D. Joh. Breveri ••.
Diss. IndifTerentismus religionum profligatus , sive
diss. theoL, qua sententia eorum, qui existimant,
hominem in qualibet religione posse salvari» refutatur.
(Praes. Val. Veitheim.) Jenae 1696. 29 S. 4.
VirgL Nova liu mar. B. 1703 p* S64. — Nord: Mise. IV. g.
Andreae (Jakob).
Wahrscheinlich ein Solin des Predigers zu Siechein in
^url(md gleiches Namens\ war seit 1726 Pastor zu Ijenne--
v^aden in Livlandy auch seit 1747 zugleich Propst des riga^
«chen Sprengeis und Oberkonsistorial- Assessor» Geb, zu.*,
in Kurland^ gest. am la Januar 1776. •
38 Ändrjeae,(Joh.). Andreas (J. A.). Andrsae (P.)*
-V Lettisclie Kirchenlieder, die in den Gesangbüchern mit
J. A. unterzeichnet sind.
^ Antheil awder zweyten lettischen Bil^elausgabe (s. den Art.
\ J. B. Fischer); und an Lenz*s lettischer Postille.
Zimmermanns Anzeige von einer durch ihn besorgten
verbesserten Ausgabe des Manzelschen Gesangbuchs
scheint ein Irrthum zu ^eyn. ,
VergL Nord. Mise. IV. 9. — Zimmeimanns Lett. Lit. S. 49.
Andre AE (Johann).
Der Arzeneykunst Doktor ^ practicirte erst in Rostock^
hernach in Reval Geb. zu Ribnitz in Meklenburg iSgöf
gest. am 25 April i65o.
Quaestiones physicd*medicae • • •
Diss. de syncope . . •
Diss. de cephalalgia . • •
Vergi. Witte D. B. ad a. 1650, — Jöchcr. — GadeK L. B.
Th. 1« 8. 6.
Andreae (Johann Adam).
Pastor zu Nissi im Revalschen 1777 (ord, am 2 April);
Pastor zu Tarwast in JLivland 1779; nach Heimet versetzt
178S. Geb. zu Riga am 16 November 1746, gest. am
19 März 1796.
Beschreibung einer noch vorhandenen alten ehstnischen
Burg, vermuthlich Warbola; in den Nord, Mise. IX,
u. X. 318- 322«
Andreae (Petrus).
Studirte in Dorpat um i638. Geb. zu Arbog in West^
mannland . . • , gest. . . •
Oratio in Themate, quod omne solum viro bono patria«
Dorp, 1638* 4*
Verßi. S o m m^ vp« 53.
Andr£A£ (S,T,). Andressohn. Akgelus. Arbogensis. 39
Andreae (Samuel Traugott),
Wurde nach Riga geschickt ^ um daselbst die JSandlung
zu erlernen j beschlofß aber^ sich den Wissensdiajten zu wid-
men, besuchte das dortige Lyceum, studirte von 17B7 bis
gegen das Ende 1789 in Jena, dann noch einige Zeit in
Königsberg und kam hierauf 1791 nadi Riga zurück ^ wo
er die livländische Kandidatur erhielt. Er bekleidete nun ver-
sdiiedene Hauslehrerstellen , wurde später Sekretär des Land-
gerichts zu JReyaly nachdem aber diese Sthbrde aufgehoben
war, 1799 Pastor in Narva^ und war zuletzt Pastor prima- '
rius, Praeses Consistorii, Scholar ch und Conpraeses des
Kirchen- und Armenkollegiums. Geb. zu Kowno in Lithauen
am 3i Januar 1768, gest. am i5 Oktober 1823.
Kino und Jeannette, oder der goldene Rosenzweig,
ister bis 6ter Gesang. Riga, 1793. 220 S. i— 2ter Th.
mit dem Zusatz auf dem Titel: ein romantisch epischer
Versuch. 7ter bis letzter Gesang. Ebend. 1794.
234 S. 8.
Ueber Tod und Unsterblichkeit. Miteu, 18^6. 122 S. 8.
Gedichte.
VcrgL OsUee-Prov. Bl. 1823. No. 47. &403.
Andressohn (Fabian),
Kreisschüler zu RevaU
EsGmenne Luggemisfe -ramat Laftele mis Sakfa Keleft
Eestima Kelesfe on pannud. (^Erstes Lesebuch für die
ehstnisclie Jugend.') Reval, 1820. 23 S.. 8- — Aus
dem Deutschen des Baron Christoph v. Stackel-
berg übersetzt.
Ver^'i. Inland. Museum. IV. isi.
\
Angelus* (Johann)', s. Scheffler,
Arbogensis, s. Petrus Laurentii.
40 ArIDX ANDER ( J. E.). ARITANUkR (N.'L.)«
Aridlander (Johannes Erici).
Studirte iim 1646 Zu IDorpat, Geb. zu Nöteburg in
JKarelieh • • . , ,ßesu • • • ;
Oratio» de vero D ei timore. Dorpati^ 1645» 4«
Vergi, S o m m. p. 60.
Arit ANDER (Nikolaus Laürentii).,
Nach seinem Geburtsort auch Nycopensis genapnt^
Mirte zu Stregnas, Dorpat und Abo (so ßchreibt Gade^
busch Stiermannen und löchern nacli; aber gewiß
hat er in Dorpat nur studirt^ da- weder Bacmeister noch
Sommelius seiner unter den Professoren gedenken) ^ und
wurde zuletzt Bischof von Wiborg. Geb» zu Nykoping • • • ,
g^t, 1668.
Disp. de meteoris in genere^ isimulque de ignitis reris
in specie. (Praes. Mich. Savonio. } Dorpati^
1633. 4.
Oratio funebris in obitum reverendi viri Johannis
Jonae, tJplandia Sueci^ pastoris eoclesiae Svecanae
Dorpatensis. Dorpati, 1636. 4.
Oratio in heroicum obitum Domini Johannis Skytte
L. B. in Duderhoff 9 Dynastae in'Gronsiö et Stroms-
• srum» equitis aurati et chiliarchae, qui medio in
proelio^ quod pro christianae religionis defensione et
Salute patriae geritur» heroice a« 1636 obdormivit«
Dorpatiy 1637. 4.
{So giebt Sommelius [p. 49. 61. 246.] die Titel
dieser drey Schriften an, nennt jedoch den Verfasser immer
nur NikoliEius Laurentius und weifs von keinem
Aritander. Unter dem Namen Nikolaus Nyco-
vpensis kommt er wahrscheinlich als Respondent bey des
Andr. Virginius Disp. Ima de duabus in personii
Christi naturis [Dorp. 1632.] vor, S. dessen Art, y
Diss. de influxu astrorum in mundum elementarem • « ,
Diss. de causis generatim # . . ^ *
Tractatus de excoznmunicatione ecclesiastica • • «
Alexipharmacon adversus desperationis pestem • ^ ,
Vergi, Gadeb« L« B. Th« i. S« so* — Jöcher«
p
Aänpt (Johann Gottf^ibb). 41
Arndt (Johann Gottfried).
Nachdem er lySo au« Selecta des Halleschen Waisesu
hauses entlassen war^ studirU er auf der dortigen Universität^
Jiam 1738 als Hauslehrer nach Livland^ wurde 1740 Rektor
zu Arensburg auf der Insel Oesel^ und 1747 Konrektor am
LfcmmzuRiga. Geb. zu Halle in Sachsm am lü Januar
1713, gest, am i September 1767.
Der Liefländischen Chronik erster Theil von Liefland'
VQter seinen ersten Bischöfen 9 welcher die alte Ge-*
schichte der Küssen 9 Deutschen 9 Schweden 9 Dänen»
£sthen9 Liven, Letten 9 Litthauer, Guren und Sem-
gallen erleutert.' Oder die Origines Livoniae sacrae et
civilis, wie solche -^ Hr. Johann Daniel Graber
aus einem alten Manuscript Lateinisch herausgegeben
und mit gelehrten Noten versehen, nunmehro aber
aus andern Handschriften ergänzet, mit der^nöthigsten
Anzeige der verschiedenen Lesearten wie auch 'mit
kurzen Anmerkuiigen begleitet und ins Deutsche
übersetzet. Halle, 1747. 16 Blätter Vorstücke, 220 S*
u, 6 Blätter Register. — Andrer Theil, .von Liefland
unter seinen Herren Meistern, welche die alte Ge-r
schichte des Ordens und der benachbarten Völker
erleutert, Sowol mit Zuziehung der gedruckten und
ungedruckten Schriftsteller als fürnehmlich aus einer
zahlreichen Menge alter Docjimente im Original, be-
glaubten Copeien und andern Abschriften zusammen-
getragen: . nebst angehängten Tabellen, worlnne die
Namen der Erz- und Bischöfe von Riga, Revel, pörpt
und Oesel, die Sigille der Ordensgebietiger, die
Wapen der liefländischen Städte, das Verzeichnis aller
ehemaligen Schlösser, wie auch alle zur Zeit des
Ordens und nachher geprägte auch noch vorhan-
dene Münzen aus den berühmtesten Gabinetten ge-
samlet u. s» w, beschrieben, worden. Ebend. 1753*
9 Blätter Vorstücke u. 364 S. mit Einschlufs des am
Ende befindlichen Registers. iFoU
Progr, Gedanken von dem Anfange der schönen Wis-
senschaften in Liefland. Riga, 1754« 4«
42 Arndt (J. G.)- Arninck (H.). Arnkiei. (T.).
Das Fest, eine Ode an des Grolsfürsten Paul Petro-
witsch Kaiserl. Hoheit; in dem, Schreiben an einen
Freund von der hohen Geburth — des Grolsfürsten
Paul Pet^owitsch u. s/w. (Riga,1754. 4.) S.29-41.
Gab heraus:
Joh. Bernhard von Fischer Liefländisches Land-
-wirthschafts-Buch u. s. w. mit einer Vorrede begleitet.
Halle, 1753. 8. — Neue Auflage. Riga, 1772. 8.
Viele Aufsätze in den gelehrten Beyträgen zm den Rigi-
schen Anzeigen 1762-1767.
Vergl* Gadeb. Abb. S. i86. — Meusels Lexik. I. S. 104. —
^ Adelung z. Joche r. — Leiden fr osts hist. biogr.
bandwörterb. L S34.
Arninck oder Arning (Heinrich).
TVaf erst , Rektor der Stadtschule^ l636 Lehrer der Bered-
samheit und Geschichte am Gymnasium^ 1646 Professor der
Theologie^ beständiger Rektor und Inspektor desselben^ und
'l658 Hauptpastor an der NikolaiJdrche zu Reval, Geb, zu
Osnabrück 1610, gest. am 1 April 1662.
Medulla variaVum earumque in epistolis usitatissimarum
' f ormularum • • •
Medulla variarum earumque in oratio nibus usitatissi-
marum connexionum. %
Noch verschiedene philosophische Streitschriften.
V^rgL Witte D. B« ad a. 1669. — Joche r» — Gadeb. L. B.
Th. 1. S. ai. — Nord. Mise. IV. 157, nach Bidermann
von Schulsachen I. ^j^, i'jj, — * Carlbl. 5. 95.
Arnkiel (Trogillus).
Studirte zu Lübeck^ Leipzigs Dorpat (/n den Jahren
l663 und 1664 *)) und Kiely nahm am letztem Orte die
*) So sagt Gadebusch, nach Jöcbct^; wie das aber soll
möglich gewesen seyn, da die Dorpatsche Akademie sich
1656 zerstreute und erst spät wieder hergestellt wurde« iftt
nicht zu begreifen»
ArnjobIi (Trogixlus). ^ , 43
Magistemürde an^ ward darauf eine Zeitlang Prediger in dem
dasißen Kloster, und 16 J 2 Pastor und Propst zu Apenradei
Weil er dem Könige von Dännematk in dem damaligen
Kriege 1684 aus Anhänglichkeit an seinen Landesherm, den
Herzog von Holstein, nicht huldigen fvoilte, wurde er abge^
Sitzt, vom Herzoge aber zum Generalsuperintendenten in
Holstein ernannt, und nach dem Frieden 1689 wieder in
sdne frühern Aemter eingesetzt. Geb. zu Tollstedt im Amte
Apenrade in Holstein . . . , gest. 17 13.
Diss. I-IV. de philosophia et schola EpicurL Kilonii,
1671 u. 1672.
Himmlische Weihnachtgedanken bey der Krippe Christi
in gebundener Rede . « .
Theologische Betrachtung des grofsen schreckhaften
Gometen 1680 u. 1681.
Das güldene Hörn, so 1639 bey Tundern gefunden
worden • . .
Catechismuslehre in 3 Theilen • • .
Catechismusfragen • • •
Cimbrische Heidenreligion • • •
Hauptsumma christlicher Religion • • •
Christliche Confirmation der Katechumenen von der
Apostel Zeiten an bis her 9 aus der H. Schrift und
KiTchcn-'Antiquität beleuchtiget. Schleswig, 1693. —
Zweyte vermehrte Auflage. ' £bend. 1698. 1/^ Alph. 4«
S. Nova lit. mar. B. 1698 p. 247.
Soliloquia biblica ...
Christi zweyfaches Mittler- oder Erlösungs-Amt • • •
Der uralten mitternächtischen Völker Leben 9 Thaten
und Bekehrung iji 4 Theilen. (^Ist wahrstheinlich die
Ausführliche Eröffnung von den Cimbrischen und
Mitternächtischen Völkern. Hamburg, 1703- 4«>
wo im letzten Kapitel die Bekehrung der Livländer
erzählt wird. S. Nova lit. mar. B. 1703 p. 188.)
Gründliche Prüfung, ob die heutigen Reformirten nicht
beynahe mit den Lutheranern übereinstimmen in dem
Artikel von der Gnadenvrahl • • •
44 Arnkiei. (T.). ÄRNOiiD (H.)- Arnoldi (J.);
Leich en - Predigten ...
Ga^ 1696 ^05 Holsteinsche Gesangbuch heraus*
Handschriftlich hinterliefs er:
Theatrum theologicum. ^
^ Theatrum pansophicum.
Cimbrische Kirchen - Geschichte ; aus 8 Theilen hestkhend.
Deutsche Theologie*
Gatechismuslehre der ersten Christen,
Büchlein ypn den vergötzeten Heiligen der Papisten, in
deutschen Reimen verfasset.
Die angefochtene Gonfirmatign,
Ver^/, Joch er. — Gadeb. L, B. Th. i. S, 9S.
Arnold (Heinrich).
Geb» zu • • • in Kurland ^ gest. am • • •
Was zu dieser Zeit in Griechenland , Asien » Afrika,
vnter den Türeken, vn'd Priester Johans Herrschaften,
item in Vngern vnd Behemen, u. s. w. der Christli-
chen Kirchen zustand sey. Sampt etlichen Schreiben,
so von Constantiuopel , vom Berge Sinai ynd andern
orten aus Orient, newlicherzeit abgegangen. Erstlich
von D. Davide Chytraeo Lateinisch in Druck
gefertiget vnd jetzund von Henrico Arnoldo aus
Churlanden in LifHandt verdeutschet. (Rostock) 1681.
40 unpagn. Blätter. 4* Auch 1584« 4», mit Math.
Dressers Rede von gleichem Inhalt^ durch Melchior
Ger lach übersetzt.
Vergl, Gadeb. L. B. Th. i. S. as. ^ Nord. Mise, IV. 157. —
Dunkelt Nachrichten, ü. 1 • S. 1 S*
Arnoldi (Joachim).
Erst Rektor der Stadtschute zu Mit au f dann s^t 161 8
Driihprediger zuBaushe^ ai^ch i636, nach erfolgter Errich-
tung der Präposituren in Kurland ^ ebendaselbst Propstm
Geb. zu • • • I gest. im May 1641.
A&NOXDi (J.). Arkoldi (K. f.). Arkoldi (P.), 45
Anthdl an der Schrift : Statua Georgio Gunrad ( F r 1 d e -
rico Curlandiae duci a Coniiliis} — per amicos
erecta. Rigae, 1634- 4»
Lettisch« Gelegenheitsgedichte* .^\^
VergLNotd, Mise. IV« g. -— Zimmermanni Lett. Lit. S. 17* ^
Arnoldi (Kaspar Friedrich).
Studirte i6g5 zu Wittenberg,' Geb, zu Hapsal , . , ^
gest, . . .
Diss. theol. de vita perfecta paradisiaca ex Gen. II« ▼• 25*
(Praes* Joh. Deutschmann.) Wittenb, 1693«
2Bogg. 4.
Diss. de signis crucis Hebraeae gentis» partim ex Judae«
orum descriptione erutis, partim Judaea manu pictis*
(Praes. The od. Dässow.) Ibid. 1695. 4.
Vergl. Nord. Mise. XXt^II. 1 73 , wo aber unrichtig Kiel a/s der
Ort feiner Studien angegeben ist^ i— Nova lit. mar. B. 1699«
p. fiii*
Arnoldi (Philipp).
Studirte zu Wittenbergs wurde, daselbst 1606 Magister,
16 10 deutscher Prediger zu Goldingen in Kurland , auch
zugleich Hofprediger des dort residirenden Herzogs Wil-
htlm, 16 12 endlich Erzpriester zu Tilsit in Preussen, Geb*
hey Zintenin Preussen i582, gest, 1642*
Oratio panegyrica in funere illustrissimae •— ^rincipis
ac dominae Sophiae^ Brandenburgensium marchio«
nis — ut et in Livonia Curlandiae et Semigalliae etc.
ducis — Goldingae inCurlandia 26 Decemb. Anno 1610
in templo arcis habita« Regiomönti 1611» 22 ungez.
Blätter 4.
Antinagelius 9 d. i. Beweis , dafs nfich dieser Welt Zu-
stande nicht ein tertium seculum zu hoffen sey» mit
etlichen vermeynten Argumenten 9 welche M« Paul
Nagelius in^^ein^n Kalendern und Schriften zu Be-
46 Arnoldi(P,). Arnoi.di(W. A.). Arresto(Ch.G.H.).
hauptung seines Schwarms, dafs A. 1624 noch ein
güldenes Seculum auf Erden sollte angehen^ erdichtet*
Königsberg, 1622. 13 Bogg. 4.
Von den Ceremonien der lutherischen Kirche • . •
Schriften wider die Photinianer und Wiedertäufer in
Preussen.
Streitschriften mit Fussel in Berlin.
Vergl. Jöcher u. Adelung zu demselben. — Gadeb. L. B.
Th. 1. S. 33.
Arnoldi (Wolfgang Adam).
War von i658 f>is i66o Rektor der mitait^chen grofsen
Stadtsdiukj und wurde i66l Pastor zu Piken, Geb. zu
Bayreuth . ,\ ^ gest. idSln
Die hülfreiche Gottes Hand, ist der gläubigen Beystand !
oder christliche Leichpredigt aus dem Psalm 549 6*
zum Lob- und Ehren Gedächtnis Herrn Georgii
Goesens, Predigers zu Windaw. Kiga, 1678-
6 Bogg. 4.
Arresto , genannt Burchardi (Christheb
Georg Heinrich).
War eine Zeitlang Mitglied der Schauspielergesellschaft
zu Hamburgs später Direktor des deutschen Theaters in
St. Petersburg^, i8lo und iSll Direktor einer wandernden
Schauspie!ergeseUschaft\ die in Libau und Mitau spielte. In
dem zuletzt gencmnten Jahre verliefs er diese Gegenden , ging
nach Deutschland zurück ^ dirigirte einige Zeit das Theater
in Schwerin^ und wurde zuletzt Hofschauspieldirektor daselbst.
Geb. zu Schwerin 176 • , gest. zu Doberan am 27 Julius
1817.
Die Landesfreude; ein Epilog zu der theatralischen Vor-
Teilung A c h m e t und Z e n i d e 9 auf die Geburtsfeyer
der Herzogin« Schwerin , 1801« 4^
Aeresto (Ch. G. IL)» Akrhskius (Cx«a.ub« Arv.) 47
Vergehn und Grörse» ein Trauerspiel in fünf Akten.
Stuttgart, 1803. 8.
Die Soldaten , ein Schauspiel in fünf Aufzügen. Ham-
burg, i804. 8.
Der feindliche Sohn > ein Schauspiel in fünf Aufzügen,
als Fortsetzung der Soldaten. Ehend. 1805* 8«
Die Indienfahrer, ein Schauspiel. 1805* 8*
Noch einige anonym herausgegebiene Lustspiele.
Schreiben an den Herausgeber; in Schröders St. Pe->
tersburgschen Monatsschrift Bd. 2* S. 13d-143« «
Verßi. Meusel» G. T. Bd. 13. S. 36 u. Bd. 17. 5. 50.
Arrhenius (Claudius Arvidsson), geadelt
unter dem Namen von Oernhjelm.
Professor der Logik und Metaphysik zu Upsal 1667,
dann 1668 der Geschichte, welche letztere Professur er
^ Jahr bekleidete ; geadelt am 17 September 1684; auch zum
iömgtich'ScJiwedischen Reichshistoriographen , königlichen 6e?
humschreiber und Beysirzer imAntiquitätenkollegium ernannt.
Nachdem er bey 63 Disputationen präsidirt hatte , legte er
siin öffentliches Lehramt 1687 nieder. GeK zu Linköping
oni 22 December 1627, gest. zu Stockholm am 19 May
1695. — Obwohl er nie nach Livland gekommen ist\ auch
nic/its unmittelbar über Livland geschrieben hatj so haben
doch einige seiner zahlreichen Schriften Bezug auf die Ge-
schichte der Uvländischen Vorzeit, als:
t
fl) Von seinen* gedruckten Werken : •
Sdm Ausgabe der Vita S. Anscharii von Rimbert.
Stockholm, 1677. 4.
Historiae Sueonum Gothorutnque ecclesiasticae libri IV,
I^riores inde a magis conspicua in his oris christianae
religionis origine usc[ue ad finem seculi post ohristum
natum duodecimi: qui jüsti commentarii instar 'esse
poterint in gentium scandianarum potiorem per haec
tempora historiam, non paucis locis scriptorum hujus
»evi obscurioribus lucem et dubiis fidem adferentes.
Adjecti intuper necessarii Indices plexüssimi* Stock-
48 ' Arrhenius (CiiAUD« Arv.}« Artzt (FrI£OR.). '
holmiae Sueonum e typographeo Nicolai Wankif-
f ivii regii typQgraphi. An. salutis MDCLXXXIX. 4.
Mthr als diese vier Bücher sind nicht erschienen ^ obwolü
das ganze Werk zum Drucke fertig gewesen seyn solL
Vita illustrissimi herois Ponti de la Gardie, exercituum
Sueciae supremi campi ducis, regnante Johanne IIL
Suecorum rege gloriosissimo. Cujus occasione totius
fere Livoniae historia exhibetur, ex incorruptae veri-
tatis monumentis regiisque chartophylacii originariis
^ocum^ntis eruta summaque fide concinnata. Lipsiae,
1690. 216 S. 4-' Mit einer genealogischen Tabeih,
Er lieferte auch Beiträge zu H. Witte's Diarium
biograph.
J) Von seinen nachgelassenen Handschriften:
BuUarium romanum, hoc est: compages epistolarum,
quas superioribus seculis Pontifices romani ad reges
Sueciae, properes , archiepiscopos etc. scripserunt.
Chronologia rerum sueo-gothicarum inde ab antiquissi-
mis temporibus deducta.
Suecorttm martyrum historia , archiepiscoporum et reli-
quorum praesulum vitae, monasteriorumque per Sue-
ciam Gothiamque vetusta sedes et conditio.
VtrgL von ihm und seinen übrigen Schciften Lagerloefii laudatio
funebris Claud. Arrhenii. -^ Jocher. — - Gadeb.
Abb. S. 141. — Gadeb. L. B. Th. «. S. 303-318. —
N.Nord. Mise. XYIII. -aiS-siSt nach Geeelii biograph.
I.exicon III. 446 , ^tiernmanns Verz. der Bücher u. s. -w.,
deM. Adelsmatrikel S. 776 {wo auch noch Stiernmanns
Bibl. Suiogoth. T. IIL citirt wird)*
Artzt (Friedlich).
Landgerichtsad^kat zu Wenden ^ später HofgeriditS'
advokat in Riga, Geb. in Sachsen 1779) g^t. im Junius
Anekdoten und* Charaktetzüge des Feldmarschalls Grafen.
Peter Alexandrowitsch Rumänzow Sadu-.
naiskoiy nebst einem kurzen Abrissa seines Lebens
und Schriftwechsels mit Katharina der Grofsen,
•o wie einigen andetn Briefen. Aus dem Russischen
übersetzt. Dorfat» 181$* 136 S. 8* '
Arv£x.ius (Triedriph Gustav). 49
Arvelius (Friedrich Gustav).
Sohn des nachfolgenden und Bruder von Martin
Heinrich.
Erhielt seine Erziehung bis in sein i6tes Jahr tJieils
von seinem Vater ^ theils von einem Hausldirer ^ bildete sich
dann noch auf der Ritterschaftsschule zu JReval^ und bezog
1771 die Universität Leipzigs wo er vier Jahr lang Theologie^
schöne Wissenschaften und neuere Spracjien studirte» Naclt
seiner Rückkehr ins Vaterland widmete er sich ganz der Pä-
dagogik und war fast 14 Jahr hindurch Hofmdster in zwey
ansdtnlicJien adelichen Häusern* Im J. 1 790 wurde er Pro-
fessor der Tlieologie und lateinischen Sprache am Gymnasium '
zu RevaL Geb. zu Reval am bten Februar Ij53 1 gest. tan
i8o5.
Üks kaunis Jutto- ja Öppetusfe-Kamat. Söbbra poleJ!^
mele maalafte heaks, ja nendele röömfaks aja^riiteks
koggutud ja kokko pandudy kes aegfaHe öppiwad lug-
gema. Reval, 1782. XII u. 124S. — 2ter Theil.
Ebend. 1787. 152 S. u.noch 5 S. Maenitfus luggialle
IX. 2 §• Register, 8. — 2te Auflage des Isten Ban-
des. Ebend. 1791. Eine Bearbeitung des Rocho-y?'-
schen Kinderfreundes* Aus dem 2ten Theil ist die
Ramma Jofepi Ello, Öppetusfed ja könned wieder
abgedruckt im Anliange des R»val-esthnisclien Kalenders
für 1789 ff.
Kamma Jofepi Hädda- ja Abb! ^ Ramat* ^hk mag-
gufad ja tullufad- ju^nd ja öppetusfed, kuida ^a-rah- '
was woib röömfaste ellada, aufal wilil rikkaks fada,
ja isli ennefele ja mu rahwale monnefuggufes häddas
jt* willetfusfes a|?bitehha. Reval ( 1790). 8- Eint
Bearbeitung von Beckers Nöth- und Hülfsbüchlein.
{Wurde auf Kosten des Revalschen Liebhabertheaters^
durch Kotzebue's Betrieb ^ in lOODO Exemplaren ge-
druckt und unenigeldlich an die Bauern dtts esthländisehen
Gouvernements vertheilt* S. A r v e 1 i u s m L e n z's Li vi.
Lesebibliothek. 4* Quart. S. 82-85.)
LBand. ^ ' 4
5o Aävklius (F* Gustav). AxvtLim (F. Imbcanüsl).
Progr. Ueber die Kultur der ehstnischen Sprache* Reval
im November 1792- 1% Bogg. 4.
Progr. Von gesellschaftlichen Gesprächen über politi-
sche Gegenstände. Ebend. im April 1793. i Bog. 4*
Progr. Gedanken über eine zweckmälsig^, für die Zu-
' Icunft nützliche Anwendung der Erholungsstunden der
Jugend. Ebend. im Junius 179^« 12 S. 4*
Vermuthlich noch mehrere Programme.
Gedanken über unsere neuesten Aufklärer und Tole-
ranz-Prediger; in Kot^ebue's Monatsschrift für
Gein und Herz. IV. S. 160^195.
Geschichte des^Revalschen Liebh^bertheaters ; im L e n z's
LivL Lesebibliothek. 1. Quart. S. 55-92» 4. Quart.
S. 73-1 02. ' — Beschreibung des Strömlingsfanges ia
Ehstland an den Küsten der Ostsee, besonders an den
Stränden unter Pöddes und in ähnlichen Gegenden:
nebst einer Anmerkung über das Salzen d6r Ström-'
linge; ehenä. 4. Quart. S. 113-132.
Gedichte in der Ehstländischen poetischen Blumenlese für
1779 u. 1780» (Reyal u. Leipzig. 8.) 5 '" Kotzebu e*s
Monatsschrift für Geist und Herz 1786 u. 1787 und in
andern Blättern der Zeit^ meist unterzeichnet mit dem
Pseudonoma S e m b a r d , nach dem. Bache Sem, wel-
cher seine ländliche Jugendheimath Maholm durchfliefst*
Vermuthlidi ist von ihm auth d/e Predigt am 7 Sonntage nach
Trinitatis in der Ehstnischen Postille :^ JutluJTe Ramat
(^zuerst Reval, 1779« 4.)» welche in der neuesten Ausgabe
dieser Postille (^der vierten, Ebend. 1823« 4.) von
A. F. J. Knüpffer umgearbeitet worden (s, dess, Art.^.
-/
Arvelius (Friedrich Immanuel).
Vater des vorhergehenden und nachfolgenden.
Wurde Pastor zu Maholm in Wierland 174 t (ordinirt
am qS Oktober ) , Assessor - Consistorii 1770, Propst 1 7 7 1 .
Geb^ zu Maholm oder zu Wesenberg am • • • , gest* am
8 Junius 1780.
Arveuus (F* L), ARVEtiüs (M. H.). 5i
«
In dir Ehttnischea • Postille : JutluiTe Ramat (^ zuerst
Reval, 1779* 4.)9 sind von ihm die Predigten, am grü-
nen Donnerstage 9 am 4ten und 5ten Sonntage nach
Trinitatis. ( In der neuesten Ausgabe jener Postille ist
die Predigt am letztgenannten Sonntage von J. J. A,
Hirschhausen verfafst , nach seiner eigenen Angabe ;
s, dess. Art, )
VergL Carlbl. S.3s,
Arvelius (Martin Heinrich).
Sohn des vorhergehenden und Bruder von Friedrich
Gustav«
Wurde theih im älterlichen Hause ^ theils auf der Dom-
sdiuk zu Reval gebildet , studirte die Rechtsgelehrsamkeit zu
I^ipzig, verwaltete hierauf im Vaterlande nach einander ver-
sdiiedene öffentliche Aemter^ und war :zuletzt als Privat-
ukntär Äey dem damaligen Generalgouverneur von St, Peters-
hurß, Grafen Buxhöwden^ angestellt. Als dieser aber
1798 von seinem Posten entlassen wurde und sich auf seine
Güter nach Schlafs Lode begeben mufste^ wurde Arveliu»
nodi in gefänglidier Haft zurückbehalten, nach einigen
Monaten jedoch auf freyen Fufs gesteilf, Geb, zu Reval am
29 Declmber 1760, gest, auf dem Gute Klein -Goldenbeck
m 24 März 1799.
Die Liefländische Iris. Erster Theil. Reval, 1784.
179 S. 8.
I^ein Platz^ im Gasthofe. Eine dramatische Posse in
3 Aufzügen. Nach einem französischen Original.
Leipzig, 1793. 94 S. 8.
Gedichte. Leipzig, 1794. VIII u. 284^. 8.
An dea Herrn Verfasser der Provinzialblätter für Liv-
und ßhstland ; m K o tz e b u e's Monatsschrift für Geist
und Herz. II. 232-254« — Nachricht oder Geständ-
nifs an das Publikum; ebend. II. 255-257. — Bey-
träge zur Phraseologie; ebend. III. 19. — Fragment
einer Epistel an einen Freund; ebeniL III. 86-88. —
52 AaviDi (Andreas). Ar^vxdsson (Adolf Zwar).
' Abhandlung über die Sklaverey» besonders in Rüek«
sieht der Negersklaven ^ nach dem Französischen des
Herrn Raynal; ebend, IIL 240-269-
Vergl* Meusels G* T. Bd. i. S. 97* n. Bd. 11. S. sa* *
Arvidi (Andreas).
Nach seinem Geburtsorte auch Stregnensis genannt^
studirte in Dorpat um 1644, und lywde dort i65l Magister,
Geb. in Südermannkind zu Stregnas, gest. • • •
Disp. de diebus canicularibus. (Praes, Joh^ Erici
Stregnensi [Stiernstrahl]). Dorpati, 1644* 4«
Discursus astrologicus de caussis mutationis aeris atque
' tempestatunx generalibus et specialibus: uoi simul
adduntur quaedam exempla ad certos dies trium subse-
quentium mensium aestivalium currentis hu jus anni
1644» ex quibus caussae istae conürinantur et de aeris
mutatione ad illos dies naturaliter praedicere possu-
mus. , ( Praes. eod.) Ibid. eod. 4*
Disp. de natura Matheseos. (Praes. Joach. Schele*
nie.) Ibid. 1645. 4.
Oratio de Lycanthropia y habita 1644« Ibid. 1645* 4*
B. Doct. Martini Lutheri Elogia. Ibid. 1647* 4-
Disp. de.plantis. (Praes. Joh. Erici Stregnensi.)
Ibid. eod. 4*
Disp. de natura et constitutione medicinae. (Praes*
Sebast. Wirdig.) Ibid. 1648. 4«
Verßl. So mm. p. 59. 61. 958* 859* 965. S73.
Arwidsson (Adolf Iwar).
Geb. im Kirchspiele Podäsjoki in der neu-finnländischen
Provinz Tavastland am 7 August 1791» wurde theils Von
seinem Vater ^ der Prediger war^ theils auf dem Gymnasium
zu Borge gebildet 9 studirte seit 1810 m Äbo^ ward dort
lSi5 im Oktober Dr. der Philosophie ^ und 18 17 im Junius
Docmt der allgemeinen Geschichte. Gleidi darauf bezog er
die Akademie zu Upsal^ ward aber nacli kurzer Z^it zurück'
gerufen. Jm J. 1821 redigfrte er das Abo-Morgonbladj
• N
Arwidsson (A. L). Arzt (P»E,G.). 53
mkbes heph Publikum Btyf all fand ^ aber nach drey Vitrtd
Jahren von der Megierung verboten wurde. Ein Aufsatz^
Betraktelser {Betra€ihtungen)^ welchen er in der Ahosdien
Zeitschrift: Mnemosyne, erscheinen liefs^ und für den man
mdit die Herausgeber des Journals, sondern den Verfasser
verantwortlich machte, zog ihm, durch ein kaiserliches JRe-
ihipt vom 20 May n. St, 1822, die Weisung zu, die Um-
verdtät Abo auf imnur zu verlassen» Nach Jahresfrist begab
er$ichnach Schweden, und lebt gegenwärtig als Sekretär bey
der königlichen JBibliotheh und in andern Civil- Anstellungein
m Stockholm»
»
Von ßeinen Schriften ist hier anzuführen:
* lieber die ehstnische Orthographie f in J. H. Rosen-
plänte.rs Beiträgen zur genauem Kenntnifs der ehst«
nischen Sprache. XV. 124-130. XVI. 27* — Ueber die
finnisch^ Sprachprohe aus dem I4ten Heft der ange-
führten Beiträge; ebend,XVl, 28-'31. — • Beschreibung
eines ehstnischen Manuskripts des Neuen Testaments in
der königl. Bibliothek zu Stockholm ; ebend» XVIII. 1 £F.
Er hat ferner, im Sylbenmaafse der Originale , fünf esthni-
sehe Liede^r ins Schwedisclie übersetzt, nämlich: Die arme
Schnitterii; 9 die Macht des Gesanges und die Hage-
stolzen ^B^iträge zur gen. Kenntnifs der ehstn. Spr.
IIL) und Elegie einer verwaisten Braut (^ebend, XI.},
im Upsalschen Musen -Almanach (Poetisk Kalender)
für 1821 11* 1822; zmd Salme (.ebenda XI.), in der
Mnemosyne, Jun. 1822«
Arzt (Philipp Edmund Gottlob).
Stand früher den Geschäften des X)r. Burchard in
Reval vor und ward 1800 zum Professor der Chemie und
Pharniacie zuDorpat ernannt. Geb. am • • • , ertrunken im
August 1802 *).
*) Die Vennuthung, dafs er aus Melancholie Seinem Leben ein
Ende gemacht habe, -wird widerlegt in Bohl endo rff9^
Worten der Liebe und Theilnahme, gesprochen am Grabe
des Herrn Prof« Dr. A r s t (Dorpat, iSoa* i3 3« S.) S. 7.
54 Arzt (P» E. G.) Asch. Aschanaeus (M. L.)
Versuch einer systematisclien Anordnung der ' Gegen-
stände der reinen Chemie, Leipzig, 1795«. 8*
Ueber die Sprache der teutschen Chemie; in Gö ttli ngs
Taschenbuch für Scheidekünstler und Apotheker JL 795.
. S. 105 ff. 'i
VergL Grind eil Ku». Jahrb» der Pharpfi^cie« L i86ii'
Asch, s. Asp.
^ ASCHANAEUS (MaRTIN L* . .)•
Zuerst sdiwedischer Admiratitätsprediger , 'dann Feld-'
prediger bey den schwedischen Truppen in Ehstland um 161 8,
endlich Pastor zu Fredsta^a und Hammarby^ wie auch
Fieiclisantiquarius. Geb. zu • • • , gest. • « « . ^ .
Von seinen 36 meistens ungedruckten Schriften gehören
hierher:
Liber collectaneus. l) De monumentis s^rcophagicis in
Estonia et Livonia^ fenestris ornamentisque ecclesia-
rum etc. 2) De documentis et diplomatibus Sveco-
rum in Estonia et Livonia, Insulis, peninsulis villis-
que terra lata habitantium etc, 3) De rebus aliis et
actionibus ibidem successiyis temporibus peractis, lectu
dignis/ JSin Manuskript von nur drey Sogen ^ das im
Archive des Antiqultätenkollegiums zu Stockholm aufbe-
wahrt wirdj von wo 1795 eine Abschrift desselben nach
Livland in die Rujen-Bergmannsche Sammlung kanu
JSine Nachricht von dieser Sammlung giebt Brotze in
den^ N, Nord. Mise, XV. u. XVI. 582-587-
Acta visitationis generalis in Esthonia, Livonia et Ingria
per D. Joh. Kudbeckium An. 1627 susceptae.
JEbenfalls handschriftlicli im Ardiiv des Antiquitätenkolle*
giums zu Stbckholnu
Vergl. Gadeb. L. B. Th. i. S. S3 (nach Stiernmünns Bibl.
Sviogoth. IL 8i6-8i9)«
AsMüss (Martha). 55
AsMUss (Martin).
Geb. zu Lübeck am 29. September 17849 wurde bis zu
seinem vierz^nten Lebensjahre für den Handekstand erzogen
und unterrichtet ^ und arbeitete dann in dem Komptoir seines
Bruders in Lübeck bis 1801, da er sich nach Riga in ein
dort aufllühendes Handelshaus begab. Allein i8o5 verliefs
er dasselbe und zog aufs Land^ um unter Anleitung des
verstorbenen Raths Götschel sich für das Studium der
Pädagogik vorzubereiten; 1807 ging er nach Dorpaty stu-
arte dort und wurde 1S08 Mitglied des dasigen aligemeinen
Ldirerinstituts* s Als solches machte er 1809, auf eigene
Kosten y eine Reise ins Auslandy um die dortigen Lehranstal-
ten^ besonders die Pestalozzische^ näher kennen zu lerneru
Nach seiner Rückkdnft 1810 errichtete er eine Privatlehr-
Anstalt zu JDorpatj die noch besteht ^ und womit er seit i8l3
ehe Pensionsßnstalt verband» 1811 wurde er Lehrer an der
Börptscheri: Töchterschule und Mitlehrer an der dasigen
Kreisschule; 18 14 legte er das erste Amt nieder und wurde
ordentlicher Lehrer der Kreisschule ; 18 17 nahm er als solcher
seinen Abschied und wurde i823 zum Inspektor und Haupt-
lehrer des in Dorpat neu zu errichtenden Klementar schullehr er-
Seminars ernannt ^ gab aber auch diese Stelle nach einem
Monate wieder auf.
Ueber Pestalozzi ^s Lehranstalt zu Yverdon ; in
Merkels Zeit. f. Lit. u. Kunst 1811. No. 12. S. 45
u. No. 13. S. 51.
Gedichte in Raupachs Inläiid. Museum. I. 75-79*
11. 66; in dessen Neuem Museum. J, 2- S. 28-32;
auch in andern: ^Zeitschriften ^ imghichen Gelegenheits-
gedichte, in hodi' und niederdeutsche^ Mundart,
Charaden; in dem von K. L. Grave herausgegebenen
Taschenbuche Caritas. (Riga, 1«25. 8.) S. 245-248.
Gab heraus:
*Dionysiaca. Dorpat, 1814. X u. 232 S. 8m worin auch
an Lied ^ M. A. unterzeichnet ^ vorkommt (S. 215-217)«
g-
56 AsMcss ( M.). Asp ( M. S.). Assmuth ( £. X).
*NeujahrsaiigebindefüvDfiinen« (porpat}l816- SOunpa
Blätter im kleinsten 16, — 1817. 152 S. 1?. —
1818. 156 S, 8. ~ 1819^f. «- 1820. •• .
Asp (Magnus Samuelis)*
Studirtc in Darpat um 1640- 1648, Gcb» in Ostgoth-
Jand • • • , g€SU • « •
Oratio de iSpiritu Sancto, Dorpati, 1640- 4.
Ostrogothiae historia, oi;AtiQne solenni enarrata. ü^bid.
1647- 4.
De Spiritu Sancto oratio metrica, quam secundi« feriij
Pentecostes An. 1648-enarrabat. Ibid. 4* ^
Disp. de liberalitate« (Praes« Laur« Luden! o.) Ibid«
eod. 4.
Disp. de natura politicae et subjecto ejus, (Praes.
Joach, Crellio.) Ibid. 1648. 4.
Vergi. So mm. p. 55.' 61. 93b* 938* 969. -— Nord. Mise. IV. tow
WQ er aber falsch Asch genannt^ auch die oben artgeführt^
Ofitrogoth« nistoria unrichtig 1640 datirt isU
AssMüTH (Eduard Johann).
Gib. auf dem Pastorate Kosch im JRtwilschen am
5 Junius 17929 wurde gebildet auf dm Sdiulen in Reva!^
und studirte seit iBio in Dorpat^ worauf er zwey Jahr als
Hauslehrer auf dem Lande lebte , und im]. i8i5 Deutsch-
Idnd und die Schweiz besuchte j in Jena seine Stu(üen /ort«
setzte^ daselbst auch Mitglied des homiletisdien Seminars unter
Dr. Schotts Leitung war^ nach seiner Riicklehr aber die
verlassene LeJirerstelh wieder einnahm^ und 1819 {ordinirt
am la Januar) Pastor zu Torma ur}d Lohhusu im Dörpt-
sehen ward.
Predigt am zweiten Osterfeiertage 1816 über das Evan-
gelium Job. XX, 24*'31 in der Kollegenkirche (zu
Jena) gehalten; in Dr. H. A. Schotts Denkschrift
des homiletischen Seminarium der Universität zu Jena
vom Jahr 1816. S. 72-87.
Vergl. Grave'8 Magaz. f. psotest. Fied, 1819 8.78.
Asvis&us (F* G* F.> Ati^euübter (E. L. F.)* fi?
AsvERus (Franz Gotthilf Friedrich).
Machte seine Studien auf derSdiulpförtef dem Gymnasium
zu Weimar und der Universität Jena, wurde weimarsdier
Kandidat 1769, revalscher 1772, lisA'dndischer 17 74, Pastor
zu Torma und LoJdiusu in Livland 1775 (orcf. am 8 Oktoher)j
und Propst des dörptschen Sprengeis i8o3 ; von welchem Amte
tr auf sein Ansudien^ Alterssdiwäche halber, 1 8 14 eArenyoS
aitlassen, ward. Geb. ^u Weimar am x3 September 1747«
gist» am i5 Julius i8i8,
*llisti rahwa usfo oppetui» thk kostusfe Ramat Önfa
Öppetaja Lutt^rusfe Katekismusfe ramato järrele Küsli
miste ja KoHmistega ärra felletud, Dorpat, 1790*
48 S. 8. Eine Erklärung der 5 Katediismus-HauptstüdiiS^
nvai-esthrüsclu
Beyträfe zu dem Dorpt-^sthniseheii Kalender,
Vorbericht zu Reinhold Holt%*8 Gedäohtnifspredigt:
Fürchterlich ist derXriumpf des Todes über' den Mann
in den eingerichteten Verhältnissen des Lebens u, s. w.
(Reval, 1810, 8.)
* Ein Aufsatz lieber die Armenblöcke bey den Kirchen \ *
in dm laländ, £11, 1814 S. 116,
Ytrgl, Grave's Magaz. f. protest. Fred« i8i8« S« 377. — Inland«
BU. 1814* No« ^ St 909,
Attelmeyer (Ernst Leberecht Frie-
drich).
Studirte Median auf der Universität zu Dorpat , promch
virte daselbst j8ii9» und fing seine praktische Li^uflahn mit
Befall in Goldingen an, Geb* zu Talsen in Kurland , wo
im Vater Prediger war, 1790, gest. am 3i November i8i4,
Diss. inäug. Momente quaedam de embryonis humc^ni
formatione. Horpsiti, 1812« SO S. S*
58 AuER (J.)* AuwN (P.); Aümnüs (L).
AuER (Johann).
Aus Gattnau im Würtembtrgischen gebürtige Kreisarzt
zu Tichwin^ .erwarb sich i8a6 am i8 Februar die Würde
eines Dr, der A, G. zu JDorpat.
Dlss. inaug. medico practicn de typho contagioso» cum
appendice, quae historiam epidemiae Tichwinensis
, atque nonnulla alia ad praxin medicam pertinentia
exhibet, Dorp, Liv. 1825. 152 S, 8.
/
' I
Aulin oder Alin (Peter).
JRehor der Domschuk zu Reval in der letzten Hälfte des
siebzehnten Jahrhunderts und Assessor des Konsistoriums*
Geb. zu fieval am • * . , gest. • • •
Exercitatio theologica : Petrus a Petro alienus •••
Diss. de Siqaoiie iiiagQ« Wittenb. 1696* 4-
Ver^l* Nord. Mise. IV. lo, nach Bidermann Altes und Neues
von Schulsacl^en. II. s8s* (Fischer scheint indessen hier
eine 'Unrichtigkeit begangen eu haben; die Lebensumstände,
bis auf d^n Geburtsort, passen auch auf den weiter unten
folgenden Peter ^richsohn Aulinus; wem aber die
angezeigten Schriften angehören mögen, kann man nicht
entscheideii.)
Aulinus (Isaac).
, Sohn des nachfolgenden.
Wurde 1689 Lelirer der griechischen Sprache amGymna-
nasium zu MevaL Geb. ^l Reval am . • • , gest, an der Pest
1710.
Scrutinium Scripturae Sacrae ex Joh. V. 39* explanatum.
^(Praes. Job., Deutfichmann.) Wittenb.i685. 56 S. 4.
Progr. ad orat. suam ob pacem Card um inter et Fri-
dericum Augustum. Revaliae d. 26 Apr. 1707.
1 Bog. Fol. (s; Nova lit. mar, B. 1708. Jan, p, 18.)
Nachricht von d^n AeBtissinnen des Brigittenklosters bey
Reval; in Arndts Chronik IL 77. Not. b.
Vergi» Gadeb. L. B. Th. 1.8.94. «— Nord. Mise. IV« 161» nach
Bidexmaan von 5chul$achen« L s8o»
AoxtKus' (Pet. Erichs.)* ' Aussen ( SAm«)« Sg
AüLiNus (Peter Erichsohn).
Vater des vorhergehenden.
Besuchte von 1629 an die ScJude zu Wexiö^ seit t63g das
dortige Gymnasium ^ ging 1645 im May auf die Universität
Borpat und von da 1649 als Kollege an der^Domschule nach
fieva/, wurde 1662 am 29 März KonreJitor^ i65g am
25 April Rehti^r derselben Schule und Assessor des königh
Konsistoriums zu Reval, in demselben JaJire^ Prediger der
schwedischen Gemeinde auf dem Dom zu Reval ( ordin. am
M August)^ 166g Diakon bey der esthnischen Gemeinde in
der Stadt oder zu St. Michaelis^ und i6j5 Pastor ebendaselbst.
Geboren im Gebiete Wernamo in der schwedischen Provinz
Smoland am 7 Januar 16x7, gest. am 7 NovemJber 1687.
Oratio de volup täte, Dorpati» 1647- 4-
Vergl. seine Personalia bey Gottfr. Stechers Leichen predigt
auf ihn: Artzeney ivieder die Hertzensangst aus Es. 38« 17*
Beval, 1687* 4« *^ Carlbl. S« loa* loi* t- Sornm. p. 6i.
AusEEN (Samuel).
Auditeur und Advokat zu Stockholm ^ dann ordentlidur
Professor der Rechtsgelehrsamkeit zu Pernau 1 701, trat das
letztere Amt am 21 August mit einer Rede de laude et nohi*
ütate juris civilis romani an und verwaltete I7o5 das akade»
msche Rektorat, Geb, zu Gothenburg am • . • , gest. ...
Programme^ als : Ad inaug. IngemundiBrÖms. Per-
naviae, 1705. 9 Sept. Form.pat. — Ad inaug, Caroli
Schultee u. Ibid. 1705. 7 Oct. Form.pat. — Ad
exeq[uias Olavi Mobergii. Ibid. 1705. 23 Sept.
iBog. Fol.
Oeffentliche Reden,
Italienische Verse.
Ver^l. Bacmeister in Müllers Samml. russ. Gesch. IX. eso. —
Gad«b# L. B* Th.-!« S* S4-
6o VON AvBNARiüs (J. A.). Baab (F. D.)« Baaä (B. J.).
VON. AVENARTOS ( JaKOB AlEXANDER).
Geb.^ zu St. Petersburgs studirtt tu Dorpat von i8o5
bis 1809» wurde daselbst I>6ktor der Median ^ machte^ als
Arzt bey der russischen Armee angestellt , den Feldzug in den
Jahren i8i3 und 1814 mit, und kehrte , nach beendigtem
Kriege^ mit dem Charakter eines russisch-kaiserlichen Hojraths
zurück.
Diss. inaug. medica de yarietate coloris CMsium. Dorpati,
1809« 38 S. 8.
jB»
Baad (Friedrich Detlev).
Geb. zu ... in Kurland^ am • • • , gest. ... *
Diss. inaug. medica 9 sistens haemoptysin. (Praes. Gar.
Frid. Kaltschwidt.) Jeuae, 1757. 35 S, 4.
Baaz (Bengt Johannsohn), geadelt unter
dem Namen von Ekehjelm*
"Mn Sohn des Bischofs zu Wexiöj Johann' Baazius,
' wurde i633 zu Dorpat Magister der Philosophie ^ in der
Folge Hofmeister d^ Prinzen Karl-Gustav^ nachherigen
Königs Karl X. vxtn Schweden ^ 1642 Sekretär im schwe*
dischen Etofgericht^ am 20 März 1647, unter der Benenruing
Fkehjelm^ in den Adelstand erhoben^ und 1648 Unter-
statthalter von Stockholm. Gei. zu ..,. 160 • , gest. i65o*
Oratio de geminis germanis sororibus. ^obrietate et casti-
täte. Upsal. 1629« 4«
Oisp. de definitione animae in genere« Riga^ 1632* 4*
Baa2(B»J.)» Babst(Ch.K.)* Bacm£ister(H«I4.Ch.)«6i
Disp. de rebus publicis » academicae diaquisitioni* propo-
Sita. (Praec. Jac. Skytte.) Dorpati, 1632* FoL
Diss» de mundo ejusque partibus* (Praes* Mich. Sa-
Tonio.) Ibid. 1633* 4«
Ver^L N. NoTd. Mise. XVIIL 1 84 » nach SlieTnmanns Adels«
matrikel S. 39s , dess. Verz. der Bücher u« 8. w. , und dess.
Chronolog. Verz. S. 70.
Babst (Christoph Konrad *)).
Geb. 2^ Miga 1790, studirte um 18 10 in Göttingen, trat
später in russisch 'kaiserliche Militärdienste^ und war 1817
Stcond'Capitaine ifn reitenden Garde 'Jägerregiment»
Albert von App eidern» Bischof von Liefland, und
Peter der Grofse, Czaar von Rufsland. Eine
historische Skizze, durch die Säcularfeier der hundert-
jährii^en russischen Herrschaft veranlafst und nieder-
geschrieben. Göttingen 9 1810- 96 S. 4«
Lacedämon und Attica im peloponesischen Kriege.
Nach Thucydides. * Moskwa (Riga) 1812. iSS. 8.
Attila le fl^au du cinqui^me siicle. 'St. Petersb. 1812*
40 S. 8-
Quelques id^es sur le service des chasseurs k chevaL
iRiga, 1817. 38 S. 8.
Ver^l, Merkels Zeit. f. Lit. u. Kunst 1811 $• 5I9 und desselben
Zuschauer 1813. Nb. 719. S. 34S.
Bacmeister (Hartwich Ludwig
Christian).
Verlor im gten L^en^ahfe seinen Vater , der Prediger
fvar^ besuchte die I>ömsdmlen zu Ratuburg und Lübeck^
mdirte zwey Jähr zu Jena dieRecktef war Hauslehrer ^ machte
tine Rdse nacli den Niederlanden ^ und kam dann 1760
*) SdUeibt sich mir Konxad.
6a Bacmeistkr (Hartwich Ijudwig Christian).
nach LMand^ wo er sich zwey. Jahr außüelt. Jm J. ijßn
ging er nach St, Petersburg, wo der Oberhofmeister , Graf
Panin^ die Söhne des Archfhters Condoidi seiner Leitung
anvertraute^ die er in dem Hause des KoUegienraths Miille-r
drey Jdivr lang unterrichtete und 1765 nach Stockholm beglei-
tete. Nach seiner Rückkehr wurde er 1766 Inspektor bey dem
Gymnasium der kaiserU Akademie der Wissenschaften , gab
dies Amt nach einem Jahr wieder auf^ übernahm es jedoch
im Februar 1768 von Neuem, legte es 1778 abermals nieder ,
wurde Rath bey der Expedition der Reicliseinkünfte zu
St, Petersburgs auch 1786 Ritter des St, Wladimir- Ordens
der 4ten ÜC/,, und endlidi, wegen schwädüicher Gesundheit,
mit Beybelialtung seines vollen Gehalts und dem Range als
Etatsr atK 1801 in den Ruhestand versetzt. Er war Mitglied
der deutschen Gesellschaft zu Göttingen, der freyen russischen
zu Moskau und der freyen ökonomischen zu St, Petersburg.
Geb. zu Herrenburg, einem Dorf e im Fürst enthume Ratze-
bürg, am i5 März n. St, ij3o, gest, zu St, Petersburg am
22 May i8o6.
Nachrichten von den ehemaligen Universitäten zu Dor-
pat und Pernau, St. Petersburg, 1764. 8- Auch in
Müllers Samml. russ. Gesch. IX. 95-262.
Andreas Botins Geschichte der schwedischen Nation
im GrundriTs. Aus dem Schwedischen ins Deutsche
übersetzt. Riga u. Leipzig, 1767. ister Th. 14 unpag.
u. 496S., 2terThr. 382 S. 8.
Michae.l Lomonossows alte russische Geschichte
von dem Ursprünge der russischen Nation bis auf den
Tod des Grofsfürsten Jaroslaw des Ersten oder-
bis auf das Jahr 1054* Aus dem Russischen ins Deut-
sche übersetzt. Ebend. 1768. 16 unpag. u. 192 S. 8.
IJiese deutsche Uebersetzung ist wieder vom Eidous ins
EranzÖsisdie übertragen worden,
Topographitscheskija Izwjestija etc., d. i. Topographie
sehe Nachrichten zum Dienste einer vollständigen
geographischen Beschreibung des russischen Reichs«
St. Petersburg, 1771-1772. 8.
BACMEiSTxa (Hi}.RTWiCH LtWvno CfltiasTiAK). 63
Russische Bibliothek zur Kenntnifs des gegenwärtigen
Zttstandes der Literatur in Aufsland. Ister Band.
St Petersburg, Riga und Leipzig, 1772. — • 2ter Bd.'
1774. — SterBd. 1775. — 4terBd, .1776. — 5ter Bd.
1778. — 6ter Bd. 1779. — 7ter Bd. 1781-1782. —
SterBd. 1783. — 9ter Bd. 1785-1786. — lOt'er Bd.
1787.. — llter u. letzter Bd. 1787-1789. 8- Jtder
Band aus sechs Stücken bestehend. Auch andere Mitarbei"
ter hatten Theil daran.
Kurze Geographie des russischen Reichs. 2te verbesserte
Auflage. Reval, 1773. 31 S. 8» Ersctüen zuerst in dem
St Petersb» geograph. Kalender für 1768 und wurde
auch ins Russische übersetzt,
Nachricht und Bitte wegen einer Sammlung von Sprach-
proben. St. Petersburg, 1773» 16» In lateinischer^
russischer j französischer und deutscher Sprache*
Beyträge zur Geschichte Peters des Gröfsen«
Ister Band, welcher den ersten Theil des Tagebuchs
Peters des Grofsen in einer deutschen lieber-
Setzung enthält. Riga, 1774. 49 m 526 S. -«- oterBd.,
welcher den z wey ten Theil des Tagebuchs Peters des
Grofse-n in einer deutschen Uebersetzung enthält.
Ebend. 1776. 24u. 244S. — 3terBd., oderBeylagen
zu dem Tagebuche Peters des Grofsen, meistens
aus dem Russischen übersetzt. Ebend. 1784. 43QS. 8-
Lebensbeschreibung des Generalfeldmarschalls Grafen
Boris Petrowitsch Scheremetew, mit einge-
streuten Erläuterungen- über die Geschichte Peters
des Grofsen, abgefalst von dem ehemaligen russi-
schen Historiographen Gerh. Fried r. Müller. Aus
dem Russischen ins Teutsche übersetzt. St. Petersburg,
Riga u. Leipzig, 1789. XXXII u. 180 S. 8« Mit Kupfern.
Einige Gelegenheitsgedichte.
Von seiner beabsichtigten allgemeinen Zusammenstellung
aller Sprachen des Erdbodens und den dazu angelegten
Sammlungen giebt F. v. Adelung, der die letztern ßC'
gmwärtig besitzt ^ ausführliche .Nachricht in seinem schütz^
baren Werke: Catharinens der Grofsen Ver-
dienste um die vergleichende Sprachenkunde S. 25 ff.
Vtrgl, Gadeb. Abb. 5. 84^. «^ Dfess. L. B. Th. i. 8. 94. *^
Bernoulli's Reisen. IV. 39. — Leidei^f rosts bist,
biograph. Handwörterb. I. 993. •— Meusels G. T. Bd. 1.
S« 115* Bd. 11. 5. 38* u. Bd. 13. 5. 53.
64 Ba])£(B.). Bademb^l (G. J.)« vok Baer (K. £•)•
Bade (Bernhard).
Stadtsekretär zu Wenden; dieser ^Stelle entsetzt 1714.
Geb, daselbst • • • , gest* zu Pernau • • •
Oratio: an sit ex usu, foeminas quoque litteris, imbui. —
Gehalten zum Andenken der Wittwe des rigaschen Raths-
herrn Dr. Ludw. Hi ntelmann j einer gebornen
Lembken {die sich um das rigasche Gymnasium durdx
eine ansehnliche Stiftung verdient gemacht hatte)^ und nebst
dem Einladungsprogramm zu Riga gedruckt.
VergL Nord. Mi«c. IV. 10.
Badendyk (Gottlieb Johann).
Geb. zu Riga am lo Oktober 1769, studirte auf der
Domsdiule seiner Vaterstadt und auf der Universität Jena^
Wo er auch am 20 April ij85 Dr. der A. G. wurde.
Diss. inatig. Chirurg, de ancyloHepharo. Jenae^ 1785»
20 S. 4.
Der Held in den Geschäften des Friedens , in einer Rede
beschrieben; in G. Schlegels Kedehandlung 1779«
S. 49-56.
Verßl. seinen Lebenslauf in Em. Ant. Nicolai Programm zu
«einer Doktorpromotion (Jena, 1785* 4*) S. 5~8*
VON Baer (Karl Ernst).
Sohn des nachfolgenden.
' Geb. auf seinem väterlichen Gute Piep in Esthland am
17 JFeJraor *) 1792, erhielt seine Bildung ;erst im älter-
liehen Hause^ dann in der Revalschen Dom- und Ritterschule.
Früher zum Militär bestimmt ^ befllfs er sich vorzüglidi der
mathematischen Wissenschaften ^ doch studirtt er auch die
griechische und lateinische Sprache mit Eifer ^ und fafste end-
lich den Entschlufs^ sich gan^ den Wissenschaften zu wid-
men. Er führte dies auf der Universität Dorpat aus , bezog
^
*) Nach den Inland. BlL 1814. No. 38* S. 131 : am 14 Mars.
VON Basb. (Karl Ehnst). 65
diesSe 1810, studiru die Hdlkunde und übU sie zugleich
praktisch sowolü in den Krankenhäusern der Universität , als
in den Kriegslazarethen zu JRiga. Am 29 August 18x4
promovirte er als Doktor der Medicin und reiste wenige Tage
darauf ins Ausland , besuchte mehrere Universitäten j wurde
1817 ausserordentlidier Professor^ auch Prosektor am anato-
mischen Theater zu Königsbergs 1822 aber^ mit Bey behal-
tung des letztem Amts, ordentlidier Professor der Zoologie^
auch Direktor des königl. zoologischen Museums daselbst*
Er ist Mitglied der kaiserh Leopold. Akademie der Natur-
forscher; der naturforschenden Gesellschaft zu Danzig; der
iurländ. Gesellsch, für Lit. u. Kunst , und der königl deut-
schen, der ökonomisch -physikaliscJien^ so wie der medidni-
sehen Gesellschaft zu Königsberg*
Diss. inaog. med. de morbis inter Esthonos endemicis«
Dorpati, 1814« 88 S. 8«
Zwey Worte über den jetzigen Zustand der Natur-
geschichte. Königsberg, 1821« 4«
Diss. de fossilibus mamxnaliunx reliquiis in Prussia adja-
centibusqu/ regionibus repertis. Cum icone. Kegiom*
1823- 38 S. 4.
Vorlesungen über Anthropologie für den Selbstunterricht
bearbeitet. Ister Theil. Mit H Kpftaf. in Querfol.
Königsberg, 1824. XXVI u. 520 S. gr. 8.
Progr. Ad instaurationem solemnium, quibus ante quin-
quaginta hos annos summos honores in facultate me«
dica auspicatus est Carolus Godo fr. Hagen etc. -—
celebrandam invitat ordo medicorum Academiae Al-
bertinae. Adjecta est Mytili novi descriptio. Kegio-
mpnti, 1825. 14 S. 4.
Ein Gedicht in der Dörptschen Zeitung 1814. No. 35-
Bemerkungen aus dem £ootomisclien Tagebuche (über
die Anatomie des Störs, '^des Braunfisches 9 des See-
hundes und der Katze); in K. F. Burdachs zweytem
Bericht von der königl. anatomischen Anstalt zu Kö-
nigsberg (Leipzig, 1819.) S. 13-48.
Beyträge zu Burdachs Physiologie als {Irfahrungs-
wisseuschaft. Th. JL. (Leipzig, 182(5. 8.)
/. Band. 5
66 VON Baer (Magi^.)* Babrens (Bernh. Friedr.).
VON Baer (Magnus).
Vater des vorhergehenden.
Nachdem er auf deutschen Universitäten studirt hatte^
lebte er auf seinen Gütern , bekleidete hintereinander verschie-
dene Landesposten, war drey Jahr Ritterschaftshauptmann
und wurde endlich Landratlu Geb. in Mistland zu • . • lyöS,
gest. zu Kör{igsberg , wohin er sich seiner Kränklichkeit hal-
ber zu seinem Sohne begeben hatte ^ am 19 August i825.
Nachricht über den Ertrag der Japanischen Gerste; im
Neuen ökon. Repertor. für Livland. II. 3. S. 2 30«
Sesörgte die Land -Rolle des Ehstländischen Gouverne-
ments, angefertigt im Jahr 1818. — Oder Verzeichnifs
der in Ehstland belegenen privaten und publiken
Güter und Pastorate, nach ihrer vormaligen schwedi-
schen und der jetzigen Haken-Grölse, wie auch See-
lenzahl nach der 7ten Revision vom Jahr 1816» niit
ihrer deutschen und ehstnischen Benennung, wie auch,
den Namen der jetzigen Besitzer und Prediger, niit
einem doppelten Register versehen. Reval^ 1818.
80 S. 4.
Baerens (Bernhard Friedrich).
Geb. zu Riga am 4 August lygS, war Anfangs für den
Handelsstand bestimmt ^ entschied sich aber nach vorherr-
Schinder Neigung fürs Studiren und besuchte das Gymnasium
seiner Vaterstadt ^ begann 1814 seine medicinischen Studien
in Dorpaty beendete solche seit 18 16 in Göttingen , wo er
besonders die Augenheilkunde unter Himly kultivirte^ bildete
sicfi hierauf zu Berlin in der ärztlidien Praxis aus , studirtz
noch zu Wien unter Professor Beer^ und begab sich von
dort nach Tübingen^ wo er, aufgefordert eine selbstständige
ärztliche Laufbahn zu beginnen^ 1819 die medicinische Doktor-
würde annahm. Von dort riefen ihn aber plötzlich Familien-
verhältnisse ins Vaterland zurück j und 'er liefs sich 1820 in
Ba£rens (Berkh. FmEOR.). Bärkhoff (Ant.)* 67
Riga als freypraktisirender Arzt nieder. iSaS hatte er auf
kurze Zeit seinen Wirkungskreis nach Mitaü verlegt.
Diss. inaug. sistens systematis lentis crystallinae iziono-
graphiam physiologico - pathologicam. Pars Ima.
(Praes. . F e r d. Gatt lob Gmelin.) Tubingae^ 1819«
82 S. 4. u. 4 Tabellen,
BÄRNHOFF (Anton).
Studirte auf der rigaschen Domschule und auf der Uni-
versität Jena^ ward 1758 Adjunkt an der rigaschen Jesus-
kirdie und Pastor zu Bickern^ ^1^9 Diakon an der Dom»
kirche^ in demselben Jahr Archidiakon zu St. Peter, 1764
Wochenprediger^ ijHo Oberwochenprediger und Bey sitzer des
StüJrkonsistoriums j 1781 Pastor am Dom, 1787 Pastor
zu St. Peter und Oberpastor ^ auch 1789 Direktor sämmtli"
eher Stadtschulen. Min erbaulicJier Kanzelredmr, der durch
herzlichen Vortrag ausgezeichnet und sehr beliebt war. Geh»
auf dem Pastorate Katlakaln bey Riga am 26 November
1733, gest. am 19 November 1800.
*Bey dem Sarge der Hochedeln Frauen Dorothea
Collins, geb. Stecketh^ den 3 September 1780.
Riga. 5 Blätter 8-
Einsegnungsrede y welche bey .dem feyerlichen Ehe-
Jubelfeste des Wohledelgebornen Herrn Raths- und
Ober-wettherrn Joh. Heiftr. H^st uöd der Wohl-
edelgebornen Frauen Gatharina Elisabeth
Baumgarty den 19 November 1784 gehalten
wurde. Ebend.. 30 S. 8-
Rede bey Einweihung der neu erbauten^ zur Jesuskirche
gehörigen Schule. Gehalten den 8 September '179 7,
Ebend. laS. 8.
Antheil an der Bearbeitung des Aig. Gesangbuchs voll 1782*
Verßt. Bergmanns Gescb. d. ' rig. Stadtkirchen. I. 55. —
Schweders Gesch. d. rig. Vorstadlkirchen S. 33. —
Fragment einet Rede, di« bey einem Prediget Sytiodus
könnte gehalten werden. Auf den Sarg des u. 8. w. nieder-
gelegt, in K. G. Sonntags Formularen, Heden und An«
sichten. Bd. II. S. «153*263.
68 BAGGi^us (J.)/BagG£ (J. D.)- BAi.£ue (D, H.).
Bagga^us oder Bagge (Johann).
Wahrscheinlich ein Sohn des 1627 als Prediger zu Bar-
tholomäi und Marien Magdalenen in Livland angestellten^ von
dort vor i637 nach Wesenberg versetzten und i657 gestorbe-
nen Nikolaus Bagge (s. Garlbl, S. 28), studirte um
l656 zu Königsbergs und ist vermuthlich derjenige Johann
Bagge^ welcher in Job. Gezelii Synodalprog^amm
von 1664 als Pastor zu Fellin , und noch 1668 als solcher
vorkommt. Geb. zu Wesenberg am . . . , gest. ... •
Trifolium Iwmileticum ; repraeseiitans veracitatem,
humanitatem, urbanitatem. (Praes. Gbristoph.
Schönefeld.) Kegiomonti, 1656« 1 Bog. 4*
Bagge (Johann David).
Aktuarius zu Revah Geb. . • . , gest. . . .
Gab heraus:
Sammlung von der wahren Natur, Art und Beschaffen-
heit der Güter in Ehst-.und. Livland, sammt der Insel
Oesely von der Succession in selbige, und von der
Gröfse und Verschiedenheit der Haken derselben, zum
Nutzen und Bequemlichkeit derjenigen, die sich um
die Ehst- und Livländischen Landesrechte, Gesetze
und Verordnungen zu bekümmern haben« Heval,
1762. 256 S. 4. (Unvollendet^.
VtrgL Gadeb. L. B* Th. i. S. 96-98« wo der Inhalt dieser Samm*
lung angegeben ist. — Meusels Lexik. 1. 138.
■
B ALECKE (Daniel Heinrich).
Studirte erst zu JDorpat , dann zu Wittenberg ^ war 1706
Tddprediger hey Karl Gustav Dückers Reginuntj und
damals aus seinem Vaterlande Livland^ wo er eine Prediger-
steile bekleidete^ vor dem Feinde geflohen. Fi ^h er s Angabe
(am unten ang^. O.), er sey Prediger zu Haljal in Esthland
gewesen j ^eht ganz in Widerspruch mit Garlbloms esthU
PredigennatrikeL Geb. zu Reval • • . , gest. • • •
Baxecxb(Dan.H£Inr.). Bau (I>an» Georg). 69
Ein Leichengedicht. Dorpat, 1698«
Diss. de arte inveniendi lex variis veter um et recentio-*
rum speciminibus. (Praes. M. Daschizky.) Wit-
tebergae^ 1699*
Lateinisches Gratulationsschreiben an Peter Malm-
berg 9 konigl. schwed. Hofprediger 9 Praeses des Gon-
sistorii aulico-castrensis, zu der in Wittenberg erlang-
ten Doctorwür de. Wittebergae , 1706« 4.
VergL Nord. Mise. IV. ii«
«
Balk (Daniel. Georg).
Bis zum J. 1775 hatte er Unterricht bty Hauslehrern j be»
suchte sodann die Schule des Friedridiskollegiums seinerVater-
Stadt ^ und wurde aus dieser ij So zur Universität entlassen.
Er widmete nun dem Studium der Medicin sieben Jahre , die
er theils in Königsberg ^ theils in Berlin ^ theils auf literärU
iclm, Exkursionen zubrachte, 1787 nahm er auf der Univer*
iität zu Königsberg die medicinische Doktorwürde an und
ging im Herbst desselben Jahres nach Kürland. Hier lebte
er Anfangs als Privatarzt^ trat dann 1796 als Jakobst adt-
scher Kreisarzt in Krondienste j und wurde 1S02 ordentlicher
Professor der Pathologie , Semiotik und Therapie ^ auch
Direkor des medicinisch-kliniSchen Ijistituts auf der Urliver-
sitützuDorpat. 1809 erhielt er den Kollegienratlis-Charähter^
nahm aber 18 1 7 seinen Absdiied und begab sich ins Innere
von Rufsland. Geb. zu Königsberg inPreussen am 23 Junius
1764, gest. zu Tula zu Anfang des Jahres 1826,
Diss. inaug. de derivantibus. Regiom. 1787.
Auszüge aus dem Tagebuche eines ausübenden Arztes
über verschiedene Gegenstände der Ar zney wiesen-
Schaft, iste Sammlung. Berlin, 1791« -^ 2te Samm-
lung. Libau, 1796. 8.
Einige Worte über die Krankheiten der hiesigen Bauern,
för Gutsbesitzer und Prediger Kurlands bestimmt«
Mitau, 1793. 93 S. 8.
70 Balx (Daniel Georg).
Beyträge zur deutlichen Erkenntnifs und gründlichen
Heilung einiger am häufigsten herrschenden langwie-
rigen Krankheiten; ein Buch für Leidende, Aeltern
und Erzieher bestimmt. Libau, 1794- 16 unpag.
u. 518 S. 8. — 2tdi Auflage. Leipzig u. Libau, 1798. 8.
Was war einst Kurland und- was kann es jetzt unter
Katharina's Zepter werden? " Eine medicinisch-
politische Abhandlung für Gesetzgeber und Richter in
hähern Tribunalen. Mitau, 1795. 98 S. 8.
Wie . können Frauenzimmer gesunde und glückliche
Gattinnen und Mütter werden. In Briefen an eine
Freuiidin^ medicinischen und populär -philosophi-
schen Inhalts, istes Bändchen. Berlin und Libau,
1796. 8. . . .
Commentatio medica naturae virium vitalium disquisi-
tionem ac febris pathologiam sistens — pro rite capes-
sendo munere Professoris ordinarii. Dorpati, 1802-
18 S. 4.
Progr. De artis medicae relationibus ad rempublicam.
Ibid. eod. 8 S. 4«
Versuch einiger Umrisse der philosophisch - medizini*
sehen Jurisprudenz. Als Leitfaden zu Vorlesungen
über dieselbe. • Dorp^t, 1803. XII u. 230 S. 8.
* Gesetze für das medizinische Klinikum und für die
Studierenden der Medicin, welche dasselbe besuchen.
Dorpat, 1806. 29 S. 8. Am Schlüsse- von ihm unterzeichnet»
* Plan der hochobrigkeitlich bestätigten und am 6 April
1808^ eröffneten provisorischen Hülfsanstalt zu Dorpat«
Dorpat. 23 S, ^.
* Auch €tin Mal ein Wort zu seiner Zeit. 1 Bog. 4«
Unterzeichnet: Die Direction der Dörptschen Hülfs-
anstalt. (^Gegen Pastor Marpurgs Wort zu seiner
Zeit in der Dörptschen Zeitung.)
Was ist wahrer Ruhm ? Eine Rede am EröfFnungsfeste
der Dörptschen Universität am 22 April 1802; in
Ja sehe's Geschichte und Beschreibung der Feier-
lichkeiten bey Eröffnung der Universität Dorpat
S. 74-82.
Menschengröfse » ein didactisches Gedicht; in Der
17 Februar 1807 in Dorpat S. 41-52.
Bazk (Daniei. Georg). Bang (Petrus Erici). 7 1
Versuch eines Beytrags zu Materialien für eine Skizze
der Litterärgeschichte der Pharmacie; in Grindels
Russ. Jahrbuch der Pharmacie. Bd. 5. (1807.) S. 7-i20.
Gelegenheitsgedichte.
Vorrede zu Otto Gottl. Leojih. Girgensohns
Diss. inaug. med. de methodo speciüca. (Rigae,l806* 8*)
Redigirte gemeinschaftlich mit den Professoren J ä s c h e und
Germann: Vorschriften für die Studierenden auf
der kaiserlichen Universität zu Dorpat. MDCCCIII.
31 S. 4. Neu aufgelegt mit einem ergänzenden^ An-
hange, Auszügen aus allgemeinen Gesetzen und be-
sondern Vorschriften, Dorpat 9 1823* 85 S. 8*
Bang (Petrus Erici).
Studirte zu TJpsal^ wurde daselbst 1661 Magister^
hmichte ausländische Akademien^ wurde 1664 Professor^
audi 1666 Doktor der Theologie zu Äbo^ dann 1679 Super-
intendent zu Narway und 1681 Bischof zu Wiburg. Geb.
in Helsingland zu , . . i633 , gest» 1696.
Diss. de consultatione. Upsaliae^ 1658* 4*
Diss. de praedestinatione hominis ad salutem. Ibid. 1662* 4«
Diss. de ecclesia militante in genere. Aboe^ 1660« 4*
Diss. d6 imputatione justitiae Christi ejusque confirma-
tione et iteratione. Ibid, 1668* 4* In verschiedenen
Dissertationen,
Leichenpredigt bey der Beerdigung des Herrn Mich,
Gyldenstolpe über Ps. 90. Abo, 1671. WahrscheiU"
lidi schwedisch gehalten und gedruckt.
Commentarius in ^pistolam Pauli ad Ebraeos. Aboe,
1671. 4,
Historiae ^ueo-Gothicae ecclesiasticae pars generalis ab
initio mundi ad seculum a Christo nato dctavum. Ibid.
1675. 4.
' Tractatus prolixus de sacramentis (o/irte 0. u« J.).
Ansgarii vita ex ^uecica yersione Kemberti compendiose
repetita et castigata. Aboe ;1675. 4.
Leichenpredigt auf den Obersten vom Car eischen Ca-
vallerie Regiment Berend Meilin den Sohn.
Wiburg, 1683. 4.
72 Bang (Pjbt. EhictX Bahik^u (Jaxl. Frisbr.).
• Christeligh Lyk Predijkan > ta-<^-.— Zacharias Min-
son Eosander, pa kongl. Kädetz och Ammiralens
Hög Wälborne Grefwe Niels Brahes Godz, belSgne
uthi Brahelinna Lihn, wirförordnade Hoppznann '— ^^
begrofft uthi Doomkyrckian 1 Wüborg, pa första
Söndagen efter Trettonde dagen » anno 1688«
4% Bogg. 4.
Leichenpredigt auf den Landeshauptmann Berend
Meilin den Vater. Wiburg, 1691. 4.
VirgL Nord. Misq. XV. ii , u. XI. 404. -^ N. Nord. Mi^c. XVIIL
361*
Bank AU (Jakob Frijedrich).
War erst Prediger zu Grofs-Sahen j dann seit 1707 zu
Samiten und seit 171t zu Dondangen in Kurland^ auch
zugleich piltenscher Konsistorlalassessor» Geh* zu ^. . ^
geat. 1735.
Lettische Sonntags-Arbeit ^ oder kurze und erbauliche
Predigten. Königsberg, 1725- 870 S. 8- — 2te Auflage.
Riga, 1749. 8. — 3te Auflage. Mitau, 1773. 4. —
4te Auflage, unter dem Titel: S^reddign Grahmata.
No jauna kreeti pahrraudüta , wairota, ir fkaidraki
un dailaki pahrtaifita. Ar Leela Kunga Siaau. Ebend.
o/me *fafirz<i/i/ (1788). 424 S. 4. — öte Auflage, anfer
demselben Tit^el. Ebend. 1797. 672 S. 8.
Ihfa IsütahMfchana kuffaTee Mahzibas Gabbali jo faproh-
tami irr darriti. Königsberg, 1751. 8. Auch: Mitau»
1790. 16 S. 8. — Ist auch der Königsberger Ausgabe
seiner Postille bey gedruckt , unter dem Titel : Ihlas Jauta«
fchanas is teem behrnu mahzibas gabbaleem,
JJandschriJtlich hinterlief s er:
Dondangen. (^ Dieses historische Gedicht ist dem Sorn,*
mann sehen Mitau nachgebildet und in derselben Versart
geschrieben^ ihm aber^ seinem, poetischen Werthe nach^
nicht an die Seite zu stellen^ Mehr als einmal erlaubt es
sich der Verfasser sogar ganze Verse unabgeändert aus seU
nem Vorhilde zu entlehnen.^
VergL Zimmermanns Lett. Lit. S. 4t«
JBarnsus. Barmigxjbi.. Bartets (J.M.Ch.)« 73
Barneke (Nicolaus).
Smdirte um das J. 17 lo in Jena. GeL zu Riga • • • ,
gtst.
• I •
Diss. de testamento militis* ^ (Praes* Andn Ger|iard o.)
Jenae, 1710. 4.
Barnickel ( Christian Friedrich
Wilhelm)*
Gib, zu Wolfenbättel am g März 1774» widmete sich^
nachdem ef zuvor dit Handlung erlernt hatte , dem Studium
(kr schönen Wissenschaften^ war eine Zeitlang Privatlehrer
in Hamburgs kam darauf nach Kurland , wurde hier 1796
Kanzellist im,zweyten Departement des Oberlandgerichts zu
MitaUf begab sichj nachdem die Statthalterschaftsverfassung
hier aufgehoben war^ nach St. Petersburgs wo er eine Stelle
in der Kanzelley des Reichs^Justiziolkgiums der /«V-, esth^ und
finnländischen Rechtssachen erhielt , zog später nach Dorpat^
und wurde daselbst Rathsherr^ besitzt auch das kleine Gut
Fthsen im wendenschen Kreise in Livland.
Die Leiden der Ortenb ergischen Familie ; ein Trauer-
spiel in vier Aufzügen. ' Dorpat, 1801* 16 unpag.
u. soS. 8. Auch; Kassel, 1803« , 8«
Bartels (Johann Martin Christian).
Geb. zu Rraunschweig am 12 August^ n. St, 1769 9 ber
suchte drey Jahr das dortige Collegium Carolinum^ studirte
^wey Jahr Jurisprudenz in Helmstädt und eben so lange in
Oöttingenj wo er sich besonders den mathematischen Wissen-
schaften widmete, wurde sodann Professor der Mathematik
zu Reichenau in Graubündten bey dem dortigen Seminar unter
^v Direktion des Professors Nesemann^ hierauf aber an
der Universität zu Kaaan^ und 1S21 im Januar ordentlicher
74 Bartels ( J.)« Baätei.6 (K.)» Barthoi.anüs. Battus.
Professor der reinen und angewnndten Mathematik zuDorpat^
auch 1823 haiserL russischer Staatsratlu
*Bailly's Geschichte der neuern Astronomie, mit An-
merkungen übersetzt. 2 Bände.* Mit Kpfrn. .Leipzig,
1796 u. 1797- 8- Unter der Vorrede steht des üeber-
Setzers Name,
Disquisitiones quatuor ad theoriaih functionum analyti-
carura pertinentes , . pro munere in Academia Caes.
Dorpatensi Professoris Matheseos publici ordinarii
rite adeundo. Dorpati, 1822. 64 S. 4.
Bartels (Karl Moritz Nicolaus).
Geb, zu St. Petersburg am»..^ wurde am ^ Oktober
1824 Dr. der Median zu Dorpat.
-Diss. inaug. med. Succincta expositio Syringologiae
generalis. Dorpati, 1824. 3 Blätter u. 58 S. 8.
Bartholanus ( Stanislaus).
Geb. zu . . . in Poien (?), gest. . . •
Sigismundi III, Poloniae et Sueciae regis, ex Carolo
victoria. Huic accessit situs et expugnatioVolmariae,
platä geometrice confecta. 1605. 2 Bogg. 4. '
Vergl, Nord. Misc.IV. J3.
Battus (Jacobus).
Eines Bauern Sohn^ studirte zu Löwen und Paris und
begab sich nach Spanien ^ um Ludwig Vives zu hören*
Nach seiner Rückkunft bekam er zu Antwerpen einen Schul-
diensty ward aber durch Luthers Lehre und seine Liebe zum,
Evangelium bewogen ^ sein Amt niederzulegen und nach Wit-
tenberg zu reisen. Auf Luthers und Melanchthons
Empfeidung ward er i529 Rektor der Domsdtule zu Riga^
ivelches Amt er zehn* Jahr beUüdetc und dann nach Witten-
Battüs (J.).* Bauer (Ch^ H.). Bausr (H.). 75
berg zurückging. Nadi drum vierjäMgen Aufenthalte daselbst
berief ihn der Rath von Riga wieder zurück, und ernannte ihn
zum Superintendenten; als solcher aber hatte er von seinen
Kollegen^ die gröfstentheils seine Schüler gewesen waren, so
viel Verdriefsliclikeiten j dafs der Gram darüber seinen Tod
befördert haben soll. Geb. in Seeland zu ... ^ gest. am Don-
nerstage nach Martini 1546 *). — Von seinen Schriften ist
nichts Zuverlässiges bekannt. ^
Vergl. Gadeb. L. B. Th. i* S. 35. — Bergmanns Gesch* .
d. hg. Stadikirchen, I. 30. — Livl. Schulbll. 1814 S. io8*
5auer (Christoph Heinrich).
Vater von Poxikarp Christoph.
War seit 17 10 Prediger zu Sauken ^ seit 17 17 zugleich
Propst zu Seiburg ^ und seit 1J25 Prediger zu JEckau in
Kurland. Geb. in Kurland zu . . . am • . • , gest. 1741.
Antheil an der Revision der lettiscljen Bibelausgabe von
i,73y» —^
Vergi. Zimmermanns Lett. Lit« S* 47.
Bauer (Herrmann).
Studirte zu Wittenbergs wurde dort 1643 Magister und
nach seiner Rückkehr 1647 Didkonus an der JohannisHrche
in Riga. Geb. zu Riga • • • , ^e^r. an der Pest am 21 Junius
1657.
Directrices conversationiff moralis virtutes. (Praes,
M« Job. Christoph. Seldio.) Wittebergae^ 1643*
3 Bogg. 4.
Vergl. Nord. Mise. XXVII. 174. — Bergmanns Gesch. d. rig.
Stadtkirchen S. 41.
*) Nach seiner im Domskirchengange zu Biga befindlichen
Grffbschhft, -welche bey Gadebusch abgedruckt steht. — ^
Arndt (Chron. IL 513) läfst ihn erst 1548 sterben. — Jür-
gen P'adel giebt in seinen handschriftlichen Collectaneen
'als seinen Todestag an : 1545 feria V. post ^Martini.-
76 Baujbr (Pqi», Ch.). Baujmmlnn (Andr.).
Bauer (Polikarp Christoph).
Sohn von Christoph Heinrich.
Wurde 1766 Pastor zu Tuckum in Kurland. Geb. zu
J^kau am • • • ^ gest, 1762*
Eine am Sonntage Lätare des jetztlaufenden I755 Jahres
über das gewöhnliche Evangelium Johannis am VI
V. 1-15 in der hiesigen heiligen Dreyfaltigkeits Kirche
zu Mitftu von dem — P. C. Bauer Studioso Theolo-
giae gehaltene Früh-Predigt, welche von einem Un-
benandten zum Druck befördert worden* Mi tau (o* J.).
16 unpag. S. 4«
Baumann (Andreas).
Nachdem er auf der rigaschen Domschule vorbereitet
worden^ bezog er die Universität zu Wittenbergs ging von
da 1672 nach Giefsen^ wo er Magister wurde ^ unternahm
eine Reise durch verschiedene Städte Deutschlands und kam
1675 in seine Vaterstadt zurück, JErward 1680 {nicht 1690)
Pastor zu Neuermühlen und Zarnikau ( introd, am 5 Dec.)
und 1690 (nicht 1694) Diakonus an der Johanniskirche zu
Riga. Geb. zu Riga ami5 Julius 1649, gest. am ij Okto-
ber 1701.
Diss« politica. Jus Majestatis circa sacra. (Praes.
Ghristiano Donato.) Wittebergae, 1672. sBogg.
4. ^
Disp. theol. Illtia 9 in qua ex collatione dictorum Vet.
Test., quibus asseritur : Pastorem nostrum esse Jeho*
vam et vicissim: Messiam seu Christum esse Pastorem
illum nostrum solide et invicte demonstratur , Mes-
siam, qui est Christus Jesus, Salvator noster unicus,
esse Jehovam illum, verum Dominum et Deum altis-
simum. (Praes. Pet. Hab er körn.) Giessae, 1673«
32 S. 4.
Diss. de imagine Dei. Ibid. . . •
Diss. philolog. (pro gradu Mag.) de ritibus precandi
veterum Ebraeorum. (Praes. Dav. Clodio.) Ibid.
1674. 18 S. 4.
Baukakn(A.)* Baükann (£.)• Baumakn(H.)- 77
Lettische Kirchenlieder, die im alten lettischen Gesang- ,
huche mit M. A. B. bezeichnet sind. A-"
Griechische f deutsche und lettische Gelegenheitsgedichte. /
Besorgte die 2te Auflage von Georg Mancels le^ti-
;scher Postille. (Riga bey NöUer, 1675. 4.)
Vergib Nova lit. m^r. B. 170s. p. 198. — Gadeb. L. B. Tb. i.
S.36. — Nord. Mise. IV. 169. XXVII. 175. — Bergmanns
Gescb. d. Tig. Stadtkirchen S. 46. -^ Zimmermanns Lett«
Lit. Ö. 33.
Baumann (Edward).
JE/n Engländer , promovirte zu Dorpat am 2 November
1823 zum Dr, der Medicin^ und wurde 1824 als Arzt 6ey
dem dritten in Astrachan stehenden Regimente des astrachan-
sehen Kosakenheeres angestellt.
Diss* inaug. medico - chirurgica. CoUectanea quaedam
ad tetanum traumaticum spectantia. Dorpati, 1823*
X unpag. u. 67 S. 8*
VtrgL Ostsee-Pro V. Bl. 1893 5. 408 1 u. 1834 S. 18 3.
Baumann ( Heinrich )•
Bruder des nachfolgenden.
Studirte von 1734 bis 1738 zu Jena^ wurde 1741 ^Pastor
zu Lösern in lAvland (ord. am 20 August) ^ verwechselte
diese Stelle 1760 rrut dem Predigtamte zu Wenden ^ und war
seit 177 1 zugleich Propst des ersten wendenschen Kreises.
Geh. zu Deutsch' Kr Ottingen bey Merrul ( nicht zu Libau , wie
Bergmann und Zimmerm.ann angeben) am 28 April
1716, gest. am 7 November 1790.
Nachricht von des rigischen Syndicus D. Gotthatd
Wclling traurigem £nde im Jahr 1586; in Hupeis
Nord. Mise. St. 13 u. 14. S. 472-476-
Antheil an den historisch-geographischen Nachrichten von
der Stadt Wenden; in Müllers Samml. russ. Gesch.
K. S. 469-482.
78 Baumakn (Hbinricb). Baumakn (Joacbim).
Bey träge zu mehireren Werken 9 ak: zu Gadebusch's
Liv}. Jahrbüchern, Hup eis, Nord. Mise. u. a.
Handschriftlich hinterliefs er:
Wendensia, oder Diptycha Wendensia, biographischen
Inhalts,
Ein Tagebuch, worin manches zur Geschichte der Herru-
huterey in Livland vorkommt.
LTvländisches Schriftsteller -Lexikon. (^Sehr mager und
unvollkommen, )
Bibliotheca Lettica. (X)/c heyden letztern Mscpte im kurh
Provincial - Museum.^
Beformationsgeschichte , in lettischer Sprache,
Vergl. Bergmanns Gesch. v. Livland S. i88* — Nord*,Mi8C.
IV. 13. — JF. £. Schroeae rs Bede am Sarge des wei-
land u. s. -VST. Heinrich Bau mann. Kiga, 1790. 4. —
Zimmermanns Lett. Lit. S. 87. — Napiersky'S
fortges. Abhandl. von livl. Geschichtschr. »S. aa. — Roseii-
plänters Beyträge zur Kenntnifs der esthn. Spr. Heft 13.
o. 76-79» ^^ Jen. Allgem. Lit. Zeit. 1791. No. 93« S. 763.
Baumann ^ ( Joachim).
Bruder des vorhergehenden und Vater von Johank
Heinrich*
Wurde lj33 Pastor zu Gramsden in Kurland y dann
1734 zu Neuenburg und Blieden^ dann 1741 an der lettischen
Kirche zu Libau^ hierauf 1 745 adjungirter deutscher Prediger
zu Durben y auch 1746 Propst zu Grobin^ 1747 aber deut-
scher Frühprediger zu Mit au und kurländischer Superintendent»
Geb, zu Deutsch' Kr Ottingen bey Memel in Preussen am
9 Januar 17 12, gest» am i Januar 1759.
Gab neu heraus :
Gräyens lettisches Handbuch, unter dem Titel: Kur*
lemmes jauna un pilniga Dfeefmu-Grahmata, kurra
feFchfimts un tfchetredeimits garrigas jaukas un dauds
no jauna fataifitas Dfeefmas, ka arri Luhgtchanu-
. Grahmata us wiffeem Laikeem, fwehtahm Deenahm
un ikweena Zilweka Waijadßbas, ta Uhdl arri ta jauka
BA0MAKK (Joachim). 79
Behrnu Mahziba, jeb Katgifmus, , un. tee fwehti Ewan-
geliumi, Wefperu-Mahzibas un zitti fwehti Hahiti-
atrailini irr, lahm Kurlemmes Deewa fwehtahm un
KriMgahm DraudTehm par labbu fchinnis KakHog
falikti. ( Auch ein zwtyUr, sehr weitläuftiger deutsdier
Titel) Königsberg, bey J. H. Härtung, 1754.
12 Blätter Vorstücke; Jann die Liedersammlung, mit
eingedruckten^ zum Theil höchst seltsamen j Holzschnitten
von G. F. Stenders jEr/!n<fun^, 676S.; dann 23unpag.
Blätter Register ; dann das Adolph! sehe Gebetbuch^
mit besonderem Titelblatt und neuer Seitenzahl^ 196 S«
u. 2 unpag.. Blätter Register; dann der Adolphische
kleine Katechismus, wieder mit besonderem Titelblatt»
aber mit der vorhergehenden bis S. 224 fortlaufenden Säten-
zahl; und zuletzt die Evangelien und Episteln u. s. -w.f
wieder mit besonderem Titelblatt^ 128 S, gr. 8. Voll-
ständige und reinliche JSxemplare sind bereits selir selten/
•
Gräyens lettische Kirchenagende,' unter dem Titel:
Lettische neu verbesserte und vollständige Kirchen-
Agende oder Handbuch, darinnen Alle zu denen geist-
lichen Priesterlichen Handlungen und Amtsverrich<*
tungen gehörige und in den Curländischen Kirchen
gebräuchliche Ceremonien und Formulare verfasset
sind ; dem Wohlehrwürdigen Ministerio Ecclesiastico
zum bequemen Gebrauch eingerichtet. Königsberg,
1754- 80 S. "s. Wieder aufgelegt: Mitau, 1771«
85 S. 8.
Gab heraus und begl^tete mit einer Vorrede:
G. F. Stenders (s. dessen Artikel) Lettische Biblische
Geschichte. Königsberg, 1756- 8«
Vorrede, Verbesserungen und Zusätze zu der von Gra-
ven, hurz vor seinem Tode^ unternommenen Ausgabe der
Mancel sehen lettischen Postille. Königsb. 1746* 4*
Antheil an der auf Befehl der Regierung im J. 1754 vor-
genommenen Verbesserung der kurländischen Kirchen-
ordnung, die aber niemals Bestätigung erhalten hat.
S. Gadeb. L. B. Th. 2. S. 112 ff.
Vergl. Gadeb. L. B. Th. 1. S. 37. — Nord. Mise. IV. 163. —
Zimmermanns Lett. Lit. S. 5i. — Adelung z. Jo-
che r. — Meusels Lexik. I. ^üß.
8o BAuttAto (J. F.)* Baumann (J. H.).
Baumänn X Johann Friedrich).
Studiru von 1786 bis 1789 die Rechte und Kamer aU
wissenschaften zu Berlin ^ Frankfurt a. d.O, und Göttingen,
machte eine Reise nach England, hielt sich in Dresden,, Berlin
und Plotzk, wo er auch Hauslehrer war, auf, wurde 1796
Referendar bey dem Stadt-Justizmagistrat zu Warschau, und
1798 Krirränalassessor zu Bielsk, nahm i8o5 den Abschied,
war wieder eine Zeitlang Hauslehrer in Ostpreufsen, kam
darauf nach Libau, wurde 1806 bey der dasigen Kreisschule
als Lehrer der englischen Sprache angestellt, nahm nach eini-
gen Jahren den Abschied und hielt sich zuletzt in Riga auf.
Geb. zu Prenzlau im Brandenburgischen 1768, gest. 182 . .
Aphorismen und Fantasien eines Britten. Dresd.1791. 8.
Darstellungen nach dem Lßben^ aus einer Skizze der Sit-
ten und des Nationalcharakters der ehemaligen Polen ;
entworfen während seines Aufenthalts in dem jetzigen
Neu-Süd- und Neu-Ostpreussen. Königsberg« 1803. 8«
Gelegenheitsgedichte.
Vergl. Zimmermanns Nachrichten über den Zustand der Un-
terrichtsanstalten des Goldingenschen Schulkreises istes St.
(MitaUf i8o8* 8*) 8. so« — Meusels G. T. Bd. 13. S. 68.
Baumann (Johann H^pinrich).
Söhn von Joachim.
Geb. zu Mitau am 10 Februar n. St. lySS, besudite von
1773 bis 1776 die Universität Erfurt, und widmete sich
daselbst f unter Leitung J. S. Beck^s, der ihm auch den
ganzen Vorrath seiner Thier- und Fruchtstücke vermacht hat,
fast ausschliefslich der Malerkunst ^ insbesondere aber der
Thiermalerey. Seit seiner Rückkehr lebte er bis jetzt theils in
Kurland f theils in Livland auf dem Lande ^ wurde 1790
Mitglied der Akademie der Künste in St. Petersburg, und hat
I713 Oelgemälde^ mit Ausnahme einiger Portrait s fast
alles Tliierstüdie und Jagdscenen , von denen sich bey mehrern
Privatpersonen ganze Sammlungen finden, geliefert.
B AI71CANK ( J. H«). BaUMB ACH (J. Cb.) 8 1
*fie}iru>WallodafarakiUtft par peemiitauKaHtklaJali&amy
Kohknefies walUs faimineekam. Mitauy 1797« 16S. 8.
{Gehört jvaJirsdieinlich ihm» VergL Latw. Gadda Grahm.
1797- 11. 86.)
Diwi r Unnas Teem. mihteem Latweefcheem par peemiaau
r no J. H. Bau mann, Meddijuma mahldera q,0. u. J,
%Bog. 8.
Trauerrede nach erfolgtem Absterben des weil. Rigischen
Oberjägermeisters G. G. Haekmann etc. gehalten
am 3 Februar 1803. (Riga.) 7 S. 8-
Rede eines kroatischen Feldpredigers. Ins Lettische
übersets^t. Riga, 1804* 15 S. 8- Audi in Kaffk«^s
Nord. Archiv 1804- Jul. S. 1-16. Dem Original stellt
die lettische XJebersetzung zur Seite,
Jagdanecdoten , die zwar mehrentheils ans Lügenhafte
gränzen, aber sich doch -wirklich zugetragen. Auf
Verlangen meiner hochgeschätzten Rigischen Jagd-
"" freunde erzählt. Nebst einem Anhange von 5agdreden«
Riga u. Dorpat, 1817. 119 S. 8.
* Pehdiga farunnafch'anä ar Kahrkta Jah&a pafchä mir«
fchanas l^undd Rarp raddeem un draugeem. Sarakffcita
no Kahrkta drauga J. H. B. Mitau, 1823. 32 S. 8.
Ueber Wolfsjagden; im Ostsee-Prov. El. 1823. No. 32*
S. 287. — Zur Naturgeschichte des Bären; ebenda
. No. 36. S. 320.
Sein Bildnifs in Steindruck. Fol.
Baumbach (Johann Christoph).
Eines Schneiders So/in, besuchte die grofse Stadtschule
seiner Vaterstadt^ studirie seit ij5S zu Rostock und Heini'
Stadt ^ liam 1762 nach Kurland zuaick\ nahm gründlichen
Unterricht im Lettisdien bey dem Pastor J. JP. K. Rosen-
berger in Mitau, wurde hier ij63 lettischer Dtükonus^
176g aber deutscher Prediger zu Durben in Kurland und 1771
zugleich Propst zu Qrobin. Geb, zu Mitau am 3 1 May 1 742,
gest. am 19 August 1801.
Wezza Lee j es Wihra, Jahnu Dfeefmft in Lühgfchana par
to zeenigu Leejes Kungu, wiffu Leejeneeku wahrdī
Mitau, 1775. ......
LBand. ^
.. t
82 B/UIMBACK (lOHANM ChrXSTOPh)«
_ »
Jauna uit mafa Latweefchu Dfeefmu-Grahmata^ hattA
trihsfimts fefchdefmits un peezas jaukas garrigas
DieefmaSy k4 arri Rihta- Wakkar a- Ehdeena- ^weh-
deenas- Swehtku- Atgreefchanas- un neweffelu liau-
fchu Luhgfchanas atrohdamas. Tahm Kurfemmes Kri-
Itigahm un ^wehtahm Deewa Draudfehm par labbu
fchinnls Rakst6s isdohta. Mitau, (1779.) 350 S. 8.
KriHiga Zilweka Laika Kawefchana eekfch tahm fweh-
tahm Gaweau Deenahm. £bend. (l780.) 16 unpag«
u. 208 S. 8.
Ehrendenkmal des — Herrn Jakob Makeprang, der
Heilkunde Doktor» in einer Rede ror dem Sarge
desselben. Ebend. 1789. 22 S. 8.
Standrede gehalten vor dem Sarge des — Herrn Fr i e d r.
G o t th. y. Mirb a c h» Hauptmanns zuGrobin. Ebend. 4'»
Swehtas Dieefmas> teen^ mihteem Latweefcheem par labbu
f arakJlitas. Ebend. 1796* 16 unpag. 2 1 6 u. 96 S. 8«
Stiftungs-Acte der Wittwen- und Waisen-Versorgungs-
Anstalt im Libauschen Kreise. Ebend. 1796* 20 S. 4-
Rede vor dem Sarge der — Frau Agnesa C Karlotte
vervr. Hauptmannin v. Mirbach» geb. v* Sacken.
Ebend. 1797. 16 S. 4.
Rede vor dem Sarge des — Herrn Otto Priedr. v. Safs —
Oberburggrafs und Oberraths. Ebend. 1798* 14S. 4«
Stand rede gehalten vor dem Sarge der — - Frau Haupt-
mannin Maria Elisabeth v. Wettberg» geb.
V. Buchholz. Ebend. 1798* 18 S. 4.
Mafa Bihbele^ jeb StahUi no teem fwehteem Raklleem
tahs ' wezzas in jaunas Derribas. Ebend. 1800«
16 unpag. u. 464 S. 8«
Wezza deedelneeka Indrikka liehdu-dfeefmiaa ; in der
Gadda Grahmata 1798. I. S. 147.
4
Meine Begräbnifs-Lieder ; hinter der unten angeführten
Rede von Wolter.
. Handschriftlich lunterliefs er
einen- zum Druck völlig ausgearbeiteten Supplement-
band zu dem deutsch-lettischen Theil von Stenders
Wörterbuch; imgleichen ein neues lettisches Gesang-
buch zum Kirchengebrauch.
Ver^i' J. B. Wolters Rede cum GedächtniÜB des Propst J. C«
Baumbach. Mitau, i8oi. 4. — Johann ChriEtoph Baum-
bach. Ein biographisches Deykmal (von C. F. Launit s)«
Mitau, igoi. 8* -*- Nocd« Mise. IV. 14* *
B^CANüs. BscHABLius.. BscK (J. F.)* Beck (O; f.). 83
Becanus (Michael Otto).
. XGtgUtd der Gaelischafi Jesu und Rektor bey. dem JfesuU
terkoUegium zu Riga, sdion iSgg. Geb. zu».,, gest, , . ^
A/^ten meines Religio nsgespräoh es » das er 1599 zu IV^itau
mit Paul Oderborn gehalten. Wilna, 1605.
VergL Tetsch kurl. Kirchengesch. I. fiio. IIL ^i. ^ Gadeb*
Abh. S. 78. — Nord. Mise. XXVII. 175.
Bechaehus (Jonas Henrici).
Studirte zuDorpat um 1640. Geb. inWermeJand zu,,,,
gist. • • •
Oratio de Amicitia. Dprpat, 1641* 4«
PUp* In Qttgu.VL a ^rersu U Ad 4t. D. BTaifgi^ftae Jo'&
hannis seabtissimae notap, (Praes. Andr.Virgini o.)
Ibid. 1642*, 4.
.Ver^L Sornm. ^jp. 56. 169.
Beck (Johann Friedrich).
Studirte zu Leipzig und Jena, kam 1775 nach Kurland
und wurde hier 178Q Prediger >an der adelichen Privatkirche
zu Samiten. Geb^ zu Ohrdrufft in de^ Grafschaft Gleichen
am IG Julius 1749, gest. am i September i8l3.
Vorschlag« zur Einführung der Sparöfen in den Bauer«
Stuben, nebsl der Beschreibung eines sehr einfachen
und für die Bauerstuben schicklichen Holzsparofens,
Mitau^ 1804^ 80 S. 8-
Nach seinem Ableben erschien hoch:
Ueher Bienenz^ipht in Kurlaiid« Mitau, 1818. 92 S. 8.
Auch in DuUo's Kurland. Landwirthschaft Th. 2.
S. 113-304*
Beck (Otto Fabian).
Aus'Jt^n gebürtig, studirte in Göttingen und erhielt
daselbst 1796 die nudtcinische Doktorwürde.
Diss.inaiig. an<4etur£ebris nervosa aeuta? Gdtting.1796.
24 S. 8.
84 Becks. (Si). Bscua (B..G.> Becker (F. B T.).
Decke (Samuel).
Musikdirektor (oder Kantor) urvd Kölhga am Gymna-
sium zu Reval um 1692.
«
Unsterbliches Ehren-Gedächtnifs Ulricae Eleü'-
ji o r a e^ der Schweden, -Gothen und Wenden Königin
u. s. w. Reval, 1694. 11 Bogg. Fol. JEmc Rede
nebst Trauerkantaten j gehalten auf dem revalschen Gym-
nasium am 6 December 1693.
Gelegenheitsgedichte.
Becker (Bernhard Gottlieb).
Vater deB nachfolgenden u. Bruder voti S. Schwakz,
geb. Becker. '
Studirte seit ij 6g zuBraunschwtig und Göttiagen, wurde^
nachdem er nach Kurland zurückgekehrt war^ 177^ Adjunkt bey
seinem Vatery dem Pastor' in Neuautzj JJiricK Gottlieb
Becher y 1787 aber Prediger zu Kandau^ audizSiS Propst
der kandauscheh X)zocföe« Geb, im 'Pastorat Grinzhof in
Kurland am 2S Becfmber I75l, gest.amag Januar 1821.
Gedichte, besonders poetische Episteln;- in der Berliner
Monatsschrift; im. Vossischen Musenalmanach, imcf in
den Mitauschen Wöch. Unterh.
Becker (Friedrich Ernst Theodor).
Sohn des yorhergehenden.
■ »
Geb, im Pastorat Kandau im Januar Ijg3t studirte A.G.
"zuDorj^aty Berlin und Göttingen^ erhielt auf lets^tertr Uni-
versität die medicinische Doktorwürde ^ hehrte i8x8^/re sein
Vaterfand zurück Und wurde 1826 als Arzt bey dem Hospital
des Kollegiums allgemeiner Fürsorge in Mitau OHgestellt^
Diss. inaug. de A. C. Celsi medicinae libro tertio*
GöttingaCf 1816'
V. Beöder (F. W.). Becker (G. F.). Becker (H.), 85
VON Becker (Friedrich Wilhelm),
Geb. im Auslande. 1775 zu • • . Qberhhrer am Gymno-
sium zu Reval seit i8o5 ; Hoftath seit, i825«
Luthers Verdienste um uusre deutsche Muttersprache
am Tage der Sekularfeier der Reformation im gxohen
Hörsaale des kaiserl. Gymnasiums zu Reval in einem
poetischen Umrisse Vorgetragen. Reval (l817). SÖ. 8.
Die Secular-Feier, ein Gedicht; zm Progr. zum Unter-
werf ungs- Jubiläum am 30 September 1810 im Reval-^
sehen Gouve;rnements-Gymnasium.
Becker (Gustav . Friedrich).
Stadtphysikus zu Dorpat^ ward 1751 ahwesmd in Jena
Dr. Med, Geh, zu Dorpat am . . . , gest, nach ijSS.
Gommentatio med. de malo histerico. Jenae>1751* 24 S. 4«.
VergL Nord. Mise. IV. 14.
Becker (Hermann).
Ein NacJikomme Rötger^s Becker 2. und Johannas
Becker» Studirte zu Wittenberg und erhielt dort die pliilo-
sophische Magisterwürde. Geh, zu Lemsal . • . , gest. . • •
f
Disp. theol. de regeneratione et vivificatione. (Praes.
Joh. Deutschmann.) Wittebergae, 1694« 106S. .i«
Positiva Abelis theologia ex Gen. IV. (Praes. eod.)
Ibid. 1696* 16 S. 4.
Livonia • certis . propositionibus comprehensa. (Praes.
Conr. Sam. Schurzfleisch.) Ibid.1700. ^Bog.4.
Livonia in sacris suis considerata. , (Reip. Christiano
Braunschwigio.) Ibid. 1700. 2 Bogg. 4»
Livonia. Livonorum veterum natura , respublica atque
ritus. (Resp. Joh. Wilh, Beator.) Ibid. 1700«
2 Bogg. 4.
Livonia in nonnullis ritibus antiquis proposita. ( Resp«
Chrph. Beruh. Hase.) Ibid.1700. 2 Bogg. 4*
Livonia. Livonorum veterum (Lettiorum) origine's,
sedesy annus^ mensesque. (Resp. Christoph. Hoff-
mann.) Ibid. 1701.^ 4*
86 B:£Ci:£r(H.)- B£Cjcer(H.F.). Becic£r(J.FO* BEGX£a(J.).
Livonorum veterum administratio rei faxniliari» et Status
sub Germanorum potestate« (Resp. Joan. Abrah«
Gressio.) Ibid. 1702- 2 Bogg. 4-
Fridericus Sapiens, elector Saxoniae et acadetnifte Wit-
tenbergensis fundator. (Resp. Joan. Phleps.)
'Wittebergae, 1702. 6 Bogg. 4.
Suada purpurata. Ibid. 1711. 4.
Vj^r^L Gadeb. Abb. S. ^i^^. — Desselb. L. B. Th. i. S. 37. —
Nord. Mise. XX VII. 176.
Becker (Herrmann Friedrich).
Gth. zu Rostock am 21 April 1766, war 1808 Forst-
Inspektor seiner Vaterstadt.
Bemerkungen über den aus Riga gezogenen Rocken als
Saatkorn; in (Dietz*ens) Mecklenburgischem Jour-
nal Bd. 1. St. 5. Nachtrag dazu; ebend. St. 6*
Vergl. Meusell G. T. Bd. i. S. 198* Bd. 9. $.69. Bd. 13. S.gi»
wo auch seine übrigen zahlreichen Aameraiistischen und äko^
nomischen Schritten verzeichnet sind, •
V
Becker (Jakob pRiEDRick).
Studirte zu Königsberg und erhielt daselbst am 3 Septem-
ber 1744, bey dem Jubelfeste der Universität^ die medicinischt -
Doktorwürde, Geb. zu Mitau am • • • , gest. • • •
Siss. inaug. de speciali sanguinis in cerebro circulatione«
Regiom* 1744* 4*
Vergl. Gadeb. L. B. Th. 1. 5. 38*
I
Becker oder Pistorius (Johann *)])•
Sohn von Rötger i. und Vater von Rötgjsr. a.
, Wurde l5gg {ord. am 29 März) Didkonus und Mitte-
ivochsfrühpredlgtr zu St. Johann in Riga ^ 16 16 Pastor am
J^om^ nachdem er schon seit 1604 einen Beichtstuhl in
St. Peter gehabt hatte ^ den er audi als Pastor am JDom
heybehielt. Gefr..«., gest. am 14 November i623 an der Fest .
*) Nicht: Jacobi vri€ Bergmann hat.
S£CUpBR (J.), B£CX£R (R. I»)* BsGUEB. (B. 2.). 87
Handschriftlich hinterUefs er:
Gollectaneen über merkwürdige Vorfälle iil Riga, be-
sonders kirchliche 9 von 15^9 ^^ 1623 9 mit einer
Lücke von 1'602 bis 1614«
Vergl» Nord. Mise. IV. 15. — Bergmanns Gesch* d. rig« Stadt-
kirchen. I. 39.
Becker oder Pistorius (Rötger i.).
Vater von Johann und Grofsvater des folgende^.
Magister der Philosophie und Rektor der Domschule zu
Riga^ dann i554 (ord, am 29 März) Prediger daselbst^
i558 Oberpastor. Geb. zu Wesel . . . , gest. im Februar
1677.
Epicedion pii eteruditi viri Dn. Jacöbi Batti, quon-
dam Superattendentis Ecclesiae Rigensis in Livonia,
cui obiter inserta est brevis commendatio urbis Rigae«
Lubecae, 1^48.
Vergi. Gadeb. L. B. Th* i. S. 38* — Bergmanns Gesch. d.
rig. Sta^tkirchen S. 31.
Becker (Rötger 2.)*
Sohn von Johann und Grofssohn des vorhergehenden.
Pastor zu Fellin ^ auch i63j Assessor des pernauschen
Unterkonsistoriums. Geb^zu Riga i6qo, gest. daseU>st an
der Pest am 26 August l65j.
Exactor reaedificationis domus Domini. Treiber der
Wiederbawung des Hern Hauses. Davon Anno 1639
alhie zu Felin am ersten Bulstag gepredigt u. s. w.
Riga, 1^3. 12% Bogg. 4.
Linteum exorclsticum oder Banntuch. Ebend. 1644*
(^Fünf Predigten von der Zauberey,^
Refrigerium sub oruce oder Creutzerquickung , aus
Hehr. XII. 5-9> in dreyen Predigten verfasset. Ebend.
1647. 4. . '^
Vtrgl. Gadeb. L. B. Tlu 1. h. 39.
^ 88 Beck£r(S.)- BjfeCKMAKN (E.R.). ( W.). v.BBs«it(E.i.>
Becker (Sophie), s» Schwarz*
9
Beckmann (Ernst Reinhold).
Stüdirte unter andern zu Bremen ^ wurd4 ijog Prediger
zu Assiten und ijii zu Ringen in Kurland, Geb. in Kurland
zu ...j gest. 1752.
Disputatio Theologico^Philosophica de angelo increato.
(Prae^« Dan. Lipstorp.) Bremae, 1693« 4«
Beckmann (Wilhelm),
Geb. zu • •.
Han'dbuch der praktischen Arithmetik ^ zum Gebrauch
für Kaufleute und die der Handlung sich -widmende
Jugend, Mitau, 1813* XVI u. 472 S, 8» Auch mit
neuem Titel; MilAu u« Riga, 1823« 8«
VON Beeck (Erich !.)•
Magister^ Di(ikonus an der St^ Nikolaikirche zu JReval
16 17, Pastor an derselben Kirche i632* Geb. zu ... i5ä8i
gest. am 16 November i-65o.
Zwo christliche Leichenpredigten, derer die eine gehal-
ten am 17 Julii des verflossenen 1646 Jahres im Hause,
da der Cörper des Wolgebornen, Hoch Edlen Herrn
Herrn Philippi von Scheiding, Ihr KonigL
Mayst. u. dero R-eiche Schweden wolverdienten Rahts,
Guhernatoren des Fürstenthumbs Ehsten, General
Stadthaltern auf Reval, Praesidenten des Hochpreifs«
liehen Königl, Hoffgerichts zu Dörpat, -u. selbiger
Academiae Cancellarii, auf Scheideby, Kegel u. Jako-
wall Erbherrn, hat sollen von Adelichen Personen
, getragen begleitet und beygesetzet werden in der
- Pfarrkirchen zu St. Olai; * die andere gehalten am
16 Februarii dieses jetztlauffenden 1647 Jahres in der
Pfarrkirchen zu St. 01^, da des ob«- u. hochj^edaehten
V. fisECx (E. I.). V. BjzEGK (E. 2^). V. iBsER (K/). 89
Sei, Herrn Leioh xnU h6eh ansq^pliohem Adelichea
Cojnitat u. Volckreicher Versamblung hia ist begleitet,
u. hat sollen zur Erden bestät^gÄt' werden. Kevall,
i647. 4«
Vergl, Carlbl. S. 97. <^: — N. Nord. Mise. XVIII. i85, wo
er aber irrig Beck geschrieben ist* -<- So mm. p. io8*
«
VON Beeck (Erich 2.).
Studirte utn 17 14 zu Rostodk Theologie und erhielt
daselbst die philosophische Magisterwürde. Geb» zu tieval'
Am ... , gesu • . •
Diss. de patientia. Kostochii, 1714«
Dks. Trias syllogismorum anticalvinianorum« (Praes»
D. Job. Affe Im anno.) Ibid« eod.
y^r^l. Nord. Mise. IV« 15.
VON Beer (Karl).
KaiserL russisdier Oberster ^ Ritter des St» Annen -Ordens
dar 2ten und des St, Wladimir-Ordens der 4ten' KL, hatte
tine Zeitlang unter dem General Suworow gedient, wurde
1796 hirldndischer Gouvernements-Prokureur, 1797 Staats^
raf/i, auch Vice-GouK^erneur von Livland, und 1806 als sol-
clier entlasseru Geb, in Schlesien zu..», gest. . • •
Aasdrücke herzlicber Empfindungen bey frohen Mahlen«
(Mitau) 1804. 10 S. 4« Die beyden ersten hierin enthaU
tenm Anreden erschienen auch besonders gedruckt in Fol« .
Rede; in rfen Reden bey Eröffnung der Statthalterschaft
in Kurland. (Mitau, 1796. 4*) S, 14-17*
Bey frohen Mahlen (die vorstellenden Ausdrücke u. s. w.) ;
w Raff ka's Nord. Archiv 1804. Ö. 208-216. —
Kede bey dem Stiftungsfeste der JAusse in Riga; ehmd^
1»05. I. 128-130. — Zu No. 10 des FreimüthigeM
vom Jahr 1805 (betreffend die unrichtige Uebersetzung
eiuer in Kurland ergangenen Verordnung); ebend.
1805. I. 209-219, auch m den Mltauschea Wöch.
Unterh. Bd. l. S. 118-126.. (1800.)
• Beetz (Jacob).
Studirte zu Rostock dit Gottesgelahrtheit und wurde Ma-
gister. Geb. zu Riga . . . , gest. bey der Ueberfahrt über die
Meerenge •. zwischen Stralsund und Rügen durch Umschlagen
des .Fahrzeuges am 24 Sept. 1705. '
Fietas Cornelii« centurionis caesariensis 9 antequam
ad eum mitteretür Petrus,' ex Act, X. 2. delineata.
(Praes» Joh. Fechtio.) Rostochii, 1701. 25 S. 4.
Ver^/. Nord. Mise. IV. 15. — Nova lit. mar. B. 1701. p. 3«3>
Behm (Karl Friedrich).
Aus Hapsal, war bey der russischen Flotte des schwarzen
Meeres als Oberchirurgus angestellt , und befand sich 1783,
als jene Gegenden' von der Pest heimgesucht wurden ^ zuCher-
son , wo er in 'dem Hospitale die Kranken behandelte und den
Stoff zu seiner JDissertatior sammelte ^ nach deren Einsen-
dung er im Februar 1792 zu Jena die medicinische Doktor^
würde erhielt. Später liefs er sich in Moskau nieder^ und soll
noch daselbst leben»
Specimen Inaug« med. de Peste. Jenae, 1792- 20 S. 4*
VON Behm (Karl Magnus).
Seine frühern Lebensjahre brachte er in russischen Militär-^
diensten zu und nahm an den FeldzÜgen des siebenjährigen
'Krieges TheiL Im J. 1772 wurde er zum Premiermajor
und Oberkommandeur von Kamtschatka ernannt^ wo er am
12 Oktober 1773 anlangte und seinen Dienst mit äufserster
TJiätigkeit und grofser Anstrengung versah. . Hier war es
auchf wo er der na^h Cooks To(fe 1779 zurückkehrenden
Entdeckungsexpedition nfesentliche Dienste leistete , die von
England aus dankbar anerkannt wurden. Die Engländer ver-
tr outen ihm ilire Papiere über Cooks Tod zur Beförderung
nadi London an, und er bracht€ «ie, wäl ei; unterdessen seine
V« Bsmc (Ka&k Magnus). QI
nachgesuchte JSntl^ung erhalten hatte, selbst nach St. Peters-
burg, Die Monarchin ertheihe ihm eine Audienz und ernannte
ihn im Februar 1780 zum Kassavertvaher beym Kollegium
der auswärtigen Angelegenheiten, Im J. 17 83 wurde er
Mitglied der freyen ökon, Gesellschaft zu St» Petersburg, Jey
J^nführung der Statthalterschaftsverfassuijg in Livland 1783
Piäsident des 2ten Departements des Gouvernementsmagis-
trats zu Riga, erhielt 1790 den Wladimir-Orden ^ter KU
und den Rang eines Kottegienraths , verlor aber nach Ka-
tharina^ s Tode, bey Wiederherstellung der alten Verfassung,
seinen Posten, und war von 1797 an eine Zeitlang Strand-
aufseher zu Pernau» Wegen drückender ökonomischer Ver-
legenheiten, da die JEinkünfte der ihm bereits iJjS ertheilten
Arrende seinen Gläubigern angewiesen waren, wollte er in
England Hülfe suchen, fand sie aber sicherer im eigenen
Vaterlande durch den Gener alprokureur Bekleschoff, der
ihm vom Monarchen eine Pension von 1000 Rubel, und den
Etatsraths-Charakter auswirkte. Geb» ih Livland zu... am
19 März 1727, gest. zu Riga am 9 Julius i8o6.
Nachricht von dexH Kamtschatkischen Ackerhau ; russisch
in der Fortsetzung der Ahhandlungen der freien ökon»
Gesellschaft zur Aufmunteruifg des Ackerhaues und
der Haushaltung in Rufsland. Th« 3* (Oder der
Ahhandlungen 33ster Th. St. Petersburg» 1783*)
S. 41-46-
Nach seinem Tode erschient
Kurze Widerlegung eines Werks, welches unter dem
Titel: Des Grafen Moritz August Ton Ben-
jowsky, ungarischen Magnaten, Schicksale i^nd Rei-
sen, von ihm seihst heschriehen u. s. w. im Jahr 1791
nach dem Englischen Original , von Georg Forster
ühersetzt, erschienen ist; nach. des Verf, unvollendeter
Handschrift abgedruckt in Kaf f ka's Nord. Archiv 1809«
I- 30-41*
Vtr^. Ostsee »Prov. Bl. i8fi3 No. 15. S. i99«ii3i; u« No. i6.
S. 13^-141 , nach einem Aufsätze des Hofraths v* Schluu
im Sibirischen Merkur 1823 Heft 5«
92 Bbhmer (Fai£01u). Bjshb. (IsAsenAR Falkemsohn),
Behmer (Friedrich);
Der Sohn eines Schulmannes j nachherigen Pastors zu
3dlknstddty besuchte die Schule dieses Ortes ^ dann das Gym-
nasium zu Bernburg, wo er im Hause seines nahen Verwand-
ten, des durch seine Schriften bekannten Rektors Starke^
wohnte, und seit ijg^ die Universität Halle, wo er Theologie
und vorzüglich Philosophie studirte» Nach beendigtem akade-
mischen Kursus ging er 1797 nach, Berlin^ wo er Lelirer am
]Friedrichsgymnasium werden sollte ; er nahm aber diese Stelle
nicht an und lebte ohne öffentUcJie' Anstellung drey Jahre im,
Hause seines Freundes ^ des Ptojessors JDr. Rambach.
1800 wurde er ah Gouverneur und Lehrer der Geschichte am
Kadettenkorps zu Berlin angestellt, und hierauf 1804 nach
JDorpat als Oberlehrer der Geschichte am Gymnasium beruferij
welches Amt er um Ostern i8o5 antrat und unter fort-
dauernder Kränklidikeit bis an seinen Tod bekleidete. Geb. zu
Gernrode im Fürstenthum Anhalt-Bernburg am 14 Oktober
n. St, 1775, gest. am 2 May 1811.
Progr, Ueber das Wachsen und Fortschreiten dej> Kul-
' tur bey dem russischen Volke, ein Versuch — —
herausgegeben von pr. Friedr« Rambach. Dorpat>
. 1806. 36 S. 8.
Vergi. Albanufi Livl« SchulblK 1813 S. au^d^?*
Behr (Isaschar Falkensohn).
«
'Unter Halbwilden und ^dem schmutzigsten Haufen seiner
jüdischen Glaubensgenossen geboren und auferzogen , durstete
er nach Wissenschaft, widmete sich seit 1768 den Studien^
ging , nachdem er, der Handlung wegen, Anfangs zu Hasen-
.foth in Kurland gdebt hatte, nach Königsberg, studirte
daselbst , von bemittelten Personen seiner Nation unterstützt,
einige Zeit, kam nach Berlin, wo sich Mendelssohn sei-^
ner annaJim und ihn der deutschen Muse zufiüirtef setzte da%
Bbhr(LF.). B£iBBr(F. IL). Heise (J. G. F.). 9^
Stuäum dar Arzeneyvfnssensehaft in LeifNäg fort^ nahm 1773
zu Halle die medieimsche Doitorwürde an^ kam hierauf nach
Hasmpothf prakticirte daselbst eine Zeitlang und ging dann
um i'j'jS nach Mohilew *)• Geb. zu Salqty^ einem Städte
dm in Lithauen , 1 746 9 gest» • • •
Diss. inaug. Aniidadversiones quaeHam ad illustrandam
phrenitidis causam. Halae, 1772*' 4-
Gedichte ron einem polnischen Juden* Mitau9.{1771. 8*
Anhang zu den Gedichten eines polnischen Juden. Ebend*
1772. 8.
Mehrere seiner Gedichte sind aufgenommen in Ramlers
lyrischer Blumenlese Bd. 2'U.5«; üiMatthissons
lyrischer Anthologie Th. 9. S. 19-36 f und in den Odea
der Deutschen Samml. 1. S. 1Q4.
Verßl. Nord. Mise. IV. i5. '— Jordens Lexik. V. 7a6, u. VlfÄ«.
Beier (Friedrich Kahl). .
• *
Geb, zu Seringen im^Würtembergischen^ studirte 9te^dn
inBorpat vori 1809 bis 1812, und prornovirte dort int letzt-
gaiannttn Jahre.
Diss. inaug. med. Gogitata quaedam pathologica et the*-
rapeutica« Dorpati, 1812* 18 S. 8*
Beise (^ Jacob Georg Friedrich **)).
Geb. zu Mit au am 3 May 1789, studirte In Dorpat von
1809- 18 12 und ward Prediger der reformirten Gemeinde zu
^S^ 18 14 {ord. zu St. Petersburg am 5 Julius).
Bey der Begräbnifs- Feier des Englischen Negocianten
Herrn William Cumming am 21 Februar 1817
gesprochen. Riga. .I3S. kh8.
_ *
*) Fischer in Hupeis Nord. Mise, läfst ihn zuletzt nach
St. Petersburg gehen. ( ? ? )
^) Schreibt sich gewöhnlich nur ^Friedrich.
§4 Bsis£(J,^G.F.)« v.BBiTi:!sa(W..G.F.)«
Beyid^ Beerdigung des Hertha John Hay, Engäittiben
Negociaaten, gesprochen den 26 Febrnar 1818. Bjga«
13 S. 8*
Von einigen der . gewöhnlichsten Fehler in der Erzie-
hung der Kinder. Predigt am 18 October 1825. Ebend.
20 S. 8. -
Aufsätze in dm Rig. StadtbU. seit 1815 mtY den Unttrzüdt^
nungschiffern B — : e^ B . . • e.'
VtrgL Rig. StadtbU. 1814 S* i84*
VON Beitler (Wii^helm Gottueb
1
Friedrich).
t •
Studirte Jurisprudenz und Mathematik zu .Tähin^riy
jvurde daselbst 1767 Doktor der Rechte* und Hoch in dem
nämlichen Jahre herzoglich- würtembergischer Hofgerichts-
advohat^ ging bald darauf nach Grojs- Polen zu der gelehrten
Gräfin ShörZ/ew^ka^ die er in der Mathematik und Stern-
ku/i4<i/ni;errich/ere, machte mit ihr eine Reise nach B^lin^
IV^ frjpit, la Orange und Sulzer bekannt ward^ kehrte
1773 m seinVaterland zurück und prakticirte bey dem herzogl^
Sofgericht^ wurde ijj^ Professor der Mathematik an dem
eben gestifteten akademiscfien Gymnasiun;L zuMltau undliielt
daselbst noch vor erfolgter Einweihung der Anstalt Vorlesungen^
war seit 17 78 aucli Astronom der dasigen Sterjiwarte^ wurde
Ij^Bvon der helvetischen gelehrten Gesellschaft^ auch ijg5
¥Qß <fer kaiserL Akademie der Wissenschaften zu St» Peters^
bürg zum JlilitgUede erwählt^ und erhielt i8o3 durch einen
allerhöchsten kaiserlichen Befehl^ zur Belohnung für zgjäbrisß
Dienste^ den Sofraths -Charakter. Seine geistreiche erst§
^attin^ deren Bekanntschaft er in Polen gemacht ha$te^
Maria Oktavia Ludovika Baronesse de St. JSu-
stäche de Mogron^ war aus Savoyen gebürtig. Nach
ihrem 1780 erfolgten Tode verheirathete er sich zum zweyten
mal mjtt Dorothea. Rf9.nAt^ einte kurländischen luatd-
pndiggrs Tochter, dit ghidsfülls vor ihm starb. Geb^ in
der damaKgen Reichsstadt Reutlingen tri Sdmahenf $vo
sm Vater Rentmäster war, am 14 Februar n. St. I745|
Sest. am 12 September 181 1.
Diss. inaug. Jurecönsultus Mathem^ticus et in specie
Analysta circa antic^resin et iaterusurium. Tübingae»
1767. 4. , .
Progr. Aequationum cubicariun nova aaalysic .Mitaviae,
1778. iSS, 4. ; '
Von den aerostatischen Ballons, oder Luftballen* und
der vortheilhaftesten Figur , welche man diesen' neu
erfundenen Maschinen geben kann 5 um mit den we-
nigsten Kosten' die gröfste mögliche Kraft hervor-
zubringen : m K ü t n e r ^ ^ Mitauscher Monatsschrift
1784 JaÄuar S. 70-92, und Februar S. 186,-188. ' —
Ueber die Verbesserung des Mittags und der Mitter-
nacht aus übereinstinämenden SpnnenhÖheii) ebend.
May S. 174-196-: ; '■ ^
Essai sur le mouveraent horaire vrai ellfptique'etpara-
bolique; in den Mdmoires de^l'Acadömie' de- Be'rlin
a« 1786-1787 p. 322. — Methode pour d^termitier
exactement le diamdtre apparentde Mercure et d^ la
r^fraction horizontale dans FätAiosph^re de cetlÄ'Tla-
nete; ebend. a. 1^788-1789 p- 24. '
Observatiou .du.passage de Mercure sur le disqu,e du
soleil, le 4 Mai 1786 > f^^ite k TObservatoire acad^-
mique dje Mitau en Courlaiide. . Diese .ScJirift wufde
w»n der hönigl» Akademie dßr Wisseaschaftta zu .Paris
adoptirt und dem Volume des sayans ^trangers einverleibt.
& Histoire de TAcad^mie fpja,le des sciences a Paris
«• 1787 p. 47. Auch ist sie ia die M^moires de l'Aca-
ddmie de^ Berlin a. 1786-^787 p.. 309 aufgenommen und
^gleich aus letzteren einzeln abgedruckt. (1791* 36 S. 4.)
Ueber die geographische Lage You Mitau » nebst einlgeii
daselbst angestellten astronom^M^hen Beobachtungen;
in Bode'« Astron. Jahrbuch für 1787 S. 149'-löl. —
Ueber die Lage von Mitau und astronomische Beob-
achtungen-, ebend. für 179^9. 107-109. — * Beobach-
tungen,der Mondfinsternifs vom 28 April ±794^9' ebitid.
96 . Vi Beitxer ( Wizh. Goxn*. Brxsd]^.)«
fthr 1»794 S. 256. — Anwendung öiuer Methode , mit
einem fehlerhaft eingetheilten Instrument die Pol-
höhe und zugleich den Fehler des Instruments hey
* dem Grade der Beobachtungen zu bestimmen J ebend,
für 1795. — Beobachtung der Sonnwifinsternifs vom
5 September J 79.3 5 eic«d. für 1797- — Beobachtungen
auf der . Sternwarte zu Mitau gemacht ; ebend, für
1806« — Beobachtungen der beyden Sonnenfinster-^
nisse vom 17 August 1803 und H Februar 1804 auf
der Sternwarte zii Mitati angestellt. ^Nebst daraus
berechneter Konjunktion); ebend, für 1807^
Eine neue Methode, aus zwey. unter gleichen aber un-
bekannten Hohen beobachteten Sternen , und der ver-
mittelst, einer Uhr beobachteten Zwischenzeit, die
Polhöhe zu bestimmen^ wie auch zugleich die Fehler
des Quadranten zu entdecken; znHindehburgs
Archiv der reinen und angewandtMi Mathematik
(Leipzig, 1794. 8.) Heft 2. No.IL ,
Sur rOccultation de Jupiter et de ses satellites par la
. Lune> ,obse;cT^ei, Mitau le 23 Sept. 1793; in dm
Noyis Actis Academiae Petropolitanae . Tom. 10. —
Qb&ervations . a^trqiiQiniques faites .a l'Observatoire-
4e Mitau ^n , 1795;, ebend. — Bepbachtung der
SoQ.ne]?i|insternir5 vom 3 April 1791. au^ der Stern-
warte zu Mitau; ebend, Tox»b 11. ^— Beobacht^^ng
der Schiefe der Ekliptik zur Zeit ,des Sommer-
" solstitii 1796 9 ^bmd,' — Beohachtungen von Verfin-
sterungen der Jupiterstrabanten im.Jahi^ 1796 auf
der Sternwarte^ zu Mitau; ebend,' — • Observation«
astroiiomiques des ^clip^es des sateliites de Jupiter,
faites & Mitau i rObservatoire acad^mique avec quel-
ques autres observations ; ebend, Tom^ 12. — Ph^no-
m^ne d'Optique remarquable; ebend, Tom. 14. > und
kpPär in der Histoire de TAcademie pour les ann^es
1797 et 1798 p. "33 No. IV. — Sur le calcul des varia-
: tiotis des etpiles; ehmd, und zwar in den Actis selbst
p. 6 37-602. — Supplement aux observations astrono-
miques faites k TObservatoire du Gymnase acad^mique
de Mitau; ebend. p. 733- — Essai d'une Synthese
des ^quations du cinquieme degr6; ebend* Tom« 15*
Prl9a.
V« &SItX.EK. ( WiLH. GOTTI.. FrIEDR.}. ' 97.
Kurze Uebetsicht der Meinungen über die Natur der
Kometen von den Zeiten der Chaldäer an bis auf
Newton; nebst Beobachtungen des letzthin erschie-
nesen Kometen; in den Mitauschen Wöch. Unterh.
im Bd. 6. S. 372. 388. u, 405. .
Einige astronomische zu Mitau in Kurland angestellte
Beobachtungen ; m B o d es Sammlung astronomischer
Abhandlungen 4ter Supplementband (Berlin , 1808*)
S. 227.
Observations astronomiques faites k l'Observatoire de
Mitau; in den M^moires de l'Academie des sciences de
Sl Petersbourg Tom. IL p. 248.
Bk übrigen zahlreidien von ihm auf der mitauer Sternwarte
angestellten astronomischen Beobachtungen ßnden sich gröfs-
Hntheils in der Partie historique des m^moires de TAca-
d^mie de Berlin a. 1783 p- 24-31. a. 1784 p. 14-20.
ä.l785 p. 21-31. a. 1786-1787 p. 35-42. a. 1788-1789
P'19r33> und in Hell*s Ephemeridibus Vindoboüen-
sibus für 1786 p- 184-195. — Seine Beobachtungen
des dritten Jupiterstrabanten sind in den M^nloires de
TAcad^mie des sciences de Paris a. 1787 p. 188 ange-
ztigt, und wurden daselbst von de la Lande zur Ver-
hmzrung der Theorie angewandt ; so wie seine Beobach-
tungen des ersten Jupiterstrabanten von de Lainbre
iey Verfertigung seiner Tr ab äntent afein gleichfalls zum
Grunde gelegt wurden. Einige seiner wichtigsten Beob»
achuingen sind von mehreren Astronomen untersucht ^ be-
rtchnet^ zu Bestimmung der geographischen Längen ange-
wandt , und die Resultate davon in verschiedenen Schriften
bekannt gemacht worden. Vergl z. B, Piazzi's Ab-
handlung in den Philosophical Transactions Vol. 79.
p. 1. (1789-) JKine Nachricht von seinen ungedruck-
tm, aber damals zum £>ruck fertig gewesenen Schriften
{von denen sich jedoch unter seinem Nachlafs nichts vor^
gefunden hat) 9 geben die M^moires de l'Academie, de
. Berlin a. 1786-1787 p. 306- 307.
Der Mitausche Kalender für die Jahre 1775-1814. Bit
drey letzten Jahrgänge waren in der Handschrift ausgear-
beitet von ihm hinterlassen worden.
Recensionen^ in der Mitauschen Zeitung 1775. 1776 lu a.,
auch m den Mitauschen Wöch. Unterh.
/. Band. 7
e
• •
98 V. BErri^ER. B^UBTTus» V. Bellingbausem (J. G.)«
Nach seinem Tode erschien nodi:
Von den Planeten unsers Sonnensystems. Ein hand-
schriftlicher Nachlafs. Mitau, 1811. 76 S. 8. '- —
J)/c erste Hälfte dieser Schrift ist auch in dem Mitauschen
Kalender für 1812 und die zweytß in dem für 1813, unter
detn Titel: Von den jetzt bekannten zehn Haupt-
planeten und ihren Trabanten , abgedruckte i
VergL Bernoulli's Reisen Bd. 3. S. 931. — Zu Beitiers
Andenken. MiTau, i8ii* 4* — Leipziger Liter. Zeitung 181s
6. 1565. -:- Meusels G. T. Bd. 1. S. 2SO. Bd. 13. S. 86.
Bd. 17.5. 1S5. — Bode's Astronom. Jahrb. für 1815 S. 366.
Belettus (Johann Maria),
JDr, der Rechte und Bischof zu Geraci in Sicilien. Geb.
zu Vercelli im JFürstenthum Piemont am . . . , gest. am
24 Februar 1626.
.
Disquisitiones clericales. .
Yisitaticnis apostolicae Stae ecclesiae Vendensis et Livo-
niae constitutiones editae a Rev. Dno Joanne Ma-
ria Beletto,. J. U. D., Vercellen. Protonotario,
nee nion ejusdem. ecclesiae visitatore apostolico, jussu
D. Otto Schenking — Episcopi Vendens. -— im-
pressae. Vilnae apud Joh« Karkianum MD CXI. 4*
Synodus dioecesana Vend* et Livoniae celebrata Rigae
per — D.- Otto Schencking, D et a S. Gratia
Episc. Vend. et absoluta d« 4 Martii ao. millesimo
sexcentesimo undecimo etc. adstante J. M. Beletto
etc. Vilnae apud Joannem Karkanu in. 4. —
Die beydjin letztem Schriften sind ungemein selten.
Vergl» U<g belli Italia sacra. — J6cher. '-— Nord. Mise«
XXVIL 17S.
Freyherr von Bellinghatjsen' (Johann
Gustav).
Bruder des nachfolgenden.
. War erst Translateur bey dem Uvländisdien Oberland-
geriAtf.'fVfirde 1795 Bitterschaftsnotär^ stand einige Jahre
V. Bekxingrausen (J. iß.). (P.). V. B^row (A.). 99
%m Zoll in Reval, und vt^jar zuletzt Kolkgfenrath und i?e-
däkteur der kaiserh Gesetzkomnüssion zu Su Petersburg»
Gib, in Li^and ^ wahrscheinlich zu Waidau^ 17^9} S^^*
am 21 Oktober 1S20.
Rede bey der Beerdigung Sr. Exe. ded Herrn Gen.
Majors , rig. Obercommendanten etc. PetertSeme-
nowit^ch Begitschef» gehalten den 18 Sept. 1790
von dem Priester bey der russ. St. Pet. Paul Haupt-
kirche, Jacob Polonsky. Aus dem Russ. übersetzt.
Riga. 1 Bog. 4*
Repertorium russischer Gesetze und Ukasen^ abgefafst
zum Behuf praktischer Uebungen bey der juristischen
Facultät der Kayserl. Universität zu Moskau. Aus dem
Russischen übersetzt und von 1786 bis 1790 fortgesetzt.
Riga, 1792- 260 S. 4.
Ode an Seine Kayserl. Majestät Paiil Petrowitsch
am Tage Allerhöchst dero erfreulichen Ankunft in
Mofcau zur geheiligten Krönung und Salbung» dar-
gebracht den 15ten März 1797- Aus dem Russischen
des Herrn Geheimenraths und Ritter« von Cheras-
kow übersetzt. (Riga.) ^ Bog. $•
^^ »
Freyherr von Bellinghausen (Peter),
Bruder des vorhergehenden.
Studirte Medicin zu Leipzig j wurde dort 1786 Dr. der
A. 6., bald darauf aber Kreisarzt zu. •. und lebte zuletzt als
Staatsrath zu St» Petersburg. Geb. in fjivland zu . • . ,
g«r. . . .
Diss. de Solidis y morborum causis. Lipsiae, 1786.
VON Below (Andreas).
Erbherr auf Perst^ hatte als kaiserh russisdier Kapitän
«einen Abschied genommen y war 1804 'ältester Beisitzer der
ersten Abthalung der pernausdien Revisionskommission ^
Jvurdc 1806 zum Kreische/ der pern^uschen LandniiU», ynd
loo V. Below (Andr..). Bei^ow (Ja.€. Friedr.)*
1809 zum Landmarschall erwählt^ mufsU aber bald darauf
dieses Amt wegen einer Krankheit niederlegen , welche er sick
als Landesdeputirt^r in St, 'Petersburg zugezogen hatte und
deren Folgen ihm dmTod braclitm^ Geb^^ am 22 Junius 1763,
gest, 1820.
Oeconomische Bemerkungen (über die preussische Zo-
che, über Klee- und Wickenbau^; im Oqcod« Repert,
für LivL VIL 2- S. 169-182*
Below (Jacob Friedrich).
Wurde 1691 zu Utrecht Dr, der Medicin und i6q5 Pro*
fessor derselben zu JJorpat^ wo er zuerst die Anatomie prak-
tisch beliandelte; hierauf 1698 nach Lund beruf en, führte, er
daselbst ijo5 das Rektorat, König Karl XII verordnete
Um zum Feldarzte ; als solcher wurde er bey Pultawa gefan-
gen und nach Moskau gebracht , wo er sich mit Ausübung
der Heilkunst ernährte- und y aller Anträge ungeachtet ^ nicht
bewegen liefs , in russische Dienste zu treten. Ge6. zu Stocks
holm 1669, gest. zu Moskau 17x6.
Diss. inaug. med. de vermibus intestinorum, Ultra] ecti,
1691.
Diss, de natura 9 artQ et remedlis, in morborum cura
necessariis. Upsal, 1695* 4.
Circuli anatomico-physiologici minoris^ segmentum pri-
mum; seu Diss. Ima de oeoonomia corporis animalis«
(Resp. Sal. Matthiae.) Dorp. d« 28 Mail 1698«
25 S, 4,
Diss, de medico sagato sive morborum indice. (Resp«
Joh, Thomsen.) Lond. Goth. 1703. 8 Bogg. 4t
Diss. physica de barometro Torricellano. (Resp. Wilh,
S. Bredh, Scano.) Ibid. 1705. 5 Bogg. 4.
Thesis physiologica de transpiratione insensibili, (Resp«
Nie. Hellmann.) Ibid. 1706* 1 Bog. 8-
Diss. de generatione animalium aequivoca. (Resp.
JBxicp Giersy Gothob.) Ibid. eod. a. 4 Bogg«
Bfxow ( Jac» Friebh.). Below ( JobI). i o i
(Die drey von Gadebusch ihm heygelegten Diss. de
Koma ruente, de sole und de Jesu agonizante, s/n/;f von
Gabr, Sjoberg; eben so die Metaphysica contracta«
die ilim Gadebusch gleichfalls zuschreibt.^
Vergh Nova lit. mar. B. 1705 p. 149. 1706 p. 9 16. 917. 311. —
Bacm eistet //i M ü 1 1 e r s Samml. russ. Gesch. IX* 990* —
Gadeb. L. B. Th. 1. S. 39. — Nord. Mi«r. IV. 169.
XXVII. 179. — W. M. Richters Gescb. der Medicin in
Bufsl. ilr 104» -^ Adelung E. Joches.
Below oder Belau, auch Balau (Johann).
Wurde zu Rostock Dr. Med. 1628» afe erster Professor
der Medicin zu Dorpat ernannt am 32 December i632 oder
i633, und zugleich Mediais Ordinarius des königlichen Hof*
Smchts und der Stadt Dorpat^ bekleidete zweymal die Würde
dnes Rektors der Akademie ^ verlief s diese aber schon 16421
hklt sich eine Zeitlang in Riga auf und ging 1643 von da
nach Ruf sland y wohin er auf Empfehlung des Dr. Sybe^
liit vom GrofsfUrsten Michail Feodorowitsch als
Leibarzt berufen war^ welches Amt er auch bey dessen Nadu
jolgtr^ Alexei Michailowitsch^ aber nicht mehr bey
Fedor Alexiejewitsch^ wie Sommelius sagt, bekld^
dete. Sowohl bey den Grofsfursten , als bey den übrigen Rus*
sm stand er in grofser Aclitung. Im J. i65inaJim er Urlaub
nach Deutschiandy kehrte jedoch von dort ^ ungeachtet aller
5ü//ge7i und ehrenvollen Aufforderungen von Rjifsland aus
(die letzte vom J. 1660) , nicht wieder zurück , und scheint die
Verbindungen mit diesem Lande nur deswegen unterhaken zu
haben ^ um daraus in merkantüischer Hinsicht Vortheil zu zie-
hn. Ln J. 1661 befand er sich eine kurze Zeit zu Stockholms
wahrscheinlich zum Besuche bey seinem Bruder Bernhard
BeloWf der Dr. der Med.^ und Anfangs Arzt bey der schwe-
dischen Gesandtschaft nach Moskau , dmn Leibarzt der Kö*
nigln Christina und ihrer Nachfolger Karl Gustav
md Karl XI war. Es wird yon ihm geriüimt^ d^s er
102 Bexow(J.). BekCkeii (Ch. 6.). B^ncken (Gk. H.),
in den Schriften der friihem Aerzte^ nidit blofs der Griedienj
sondern auch der Araber , Italiener , Deutsdien und Franzo-
sen wohl bewandert gewesen sey., Geb. zu Rostock •..,
gest.
'• • • •
Ohne Zweifel hat er eine oder die andere Schrift herausgege-
ben ; es ist aber nirgends eine namentlich aufzufindend
Vcrgl. Bacmeister //i Müllers Samml. niss.Ge8ch.IX. 161. —
Gadeb. L. B. Th. 1. S. 39. — <■ Somm. p. 185*187« der
aber irrt , wenn er sagt , B elow sey wieder nach Kufsland
gegangen und habe dort sein Leben besMosseru — W.'M.
Bichters Gesch. der Medicin in Kufsl. IL 91-103«
Bencken (Christoph Georg).
Vater des nachfolgendeiv
Kaiserl, russischer. Kollegien -Assessor und Transit -Ta-
moschuß- Direktor zu Riga. Geb. zu ... 17 17, gest. im
Januar 1787,
Neue astronomische Bestimmung der Gröfse der Sonne
und ihrer Entfernung von der Erde, mit dazu gehö-
rigen mathematischen Figuren. Mitau, 1784- 62 S. 8»
Mit einer Vorrede K. P. M. S n elTs.
Vergl, Nord. Mise. XI. 375. -* Meusels Lexik. I. 304*
Bencken (Christoph Herrmann).
Sohn des vorhergehenden.
Geh. zu Riga am 7 Dec'ember 1766, bereitete sick seit
1773 auf dem Lyuum daselbst für das Studium der Rechte
por, weldies er von 1783 bis 1786 zu Jena fortsetzte. Dabey
legte er sich vorzüglich auf neuere Sprachen^ weil dereinst
grofse Reisen zu unternehmen^ von friilier Jugend an sein
LiebUngswunsch war. Von der Universität zurückgehehrty
trat er 1786 bey der Statthalterschaftsregierung zu Riga
ah Auskultant in I>ienstf arbeitete in der Kanzdley derselben
als Gdiülfe d€$ Sekretärs f wurde noch vor Ablauf des Jahres
BsNCxsK (GnorroPH HkRjELMAHH)* xo3
Protoiöüist beym CkM-Oepartemmt du Gouvtmemenis»
ma^trats und begleitete 1790 den Oberlandgerichts -Proku-
nur 90 n Wangersheim als Gdiülfe bef einer Revision
der Gmdue und Kanzdieyen der Krelst'ddte Livlands. Weil
aber unterdessen seine Aeltern gestorben waren und dne
klme Erbsdiaft ihn in den Stand gesetzt hatte, zur Aus-,
führung seiner Ueblingsidee, durch Reiun ins Ausland
sunt Welt^ und Menschenkenntnifs zu erwdtem; so nahm er,
den Absdaed und ging 179 1 iibef Deutschland , Holland
und die Schweiz nach Italiea, Er sah alle Hauptstädte
äises Landes i pffurde zU Pa^a akademisclier Mürger und
besuchte daseibst die medicinischen Vorlesungen der berülim-
testen Professoren, so me die Hosfiitüler hier und in Romt
mufste aker sehen. Plan, durch Frankreich zu reisen, wegen,
dzr dort obwaltenden Unruhen, aufgeben, nadidem er sidt,
um die Herstellung der Muhe zu entarten, dritteJuüh Jahr
m Itolim aufgehalten hatte* Er setzte seine Reise durch
Tyro/, Bayern^ Schwaben und Franken in die Rheingegen^
den fort, und ging durch die Niederlande voji Ostende aus
nach England hinüber, Mangel an Geld nothigte ihn lüer,
dk Fortsetzung des mediciniscJien Studiums aufzugeben und
sich «einen Unterhalt durch Unterrichtgeben zu erwerben. Da
ihm dies aber in Oxford nicht gestattet wurde , weil daselbst
blojs die bey der Universität angestellten Lehrer hierzu Berpch-
tigung haben ^ so ging er nadi Bath^ und dann nach Bristol^
wo er erster Lehrer und Direktor des Unterrichts in einer
Pmat-Lehranstalt wurde. Als der Entrepreueur derselben
die Gegend verliefs, schlug man ihm vor, die Pensionsanstalt,
welche sdion 2S Schüler und 3 Lehrer hatte, für seine Reclu
nung fortzusetzen ; weil er sich aber nicht in jEnglandßxiren
mochte und die Liebe zum Vateiiandi nocft immer laut in
ihm sprach, so lehnte er das übrigens vortheilhafte Arierbie-
ten ab, und ging nach Gloucester, wo er durch seinen Freund,
dm Rektor des dasigen Cymnasiums^Dr^ JEvans^ die Stefle
104 B£NCX£N (Gh. EL). , Bsmcsendorf (Joachim).
-tineis franzöBhclnn JLdtrers^ bey derselben Anstalt erhielt*
■Zughich gab er Privatunterricht im Itatienischen und Deut-
schen^ errichtete eine Fechtschule und hielt deklamatorische
Vorlesungen für die gebildeten Einwohner beyderley Ge-
schlec^its» Durch diese Mittel setzte er sich in den Stand,
nach einem K^ierjährigen. Aufenthalt in England , mit eben so
viel Reisegeld^, als er von Hause rtutgenommen^ wieder nach
Mlgä zurückzukehren.^ wo er über Dänaemarh und Schweden
1798 anlangte» Im Oktober desselben Jahres nalvm er,, wül
er das Lehrfach lieb gewonnen^ die Kollaboratur an der Dom-
.schule an ^ s^ard lÄoi Lehrer der fünften Klasse an derselben
Schule und 1804 Oberlehrer der Geschichte und Geographie
an dem, neuerrichteten Gouveraements -Gymnasium daselbst^
üuchsp.äterhin Tit. Rath. Im J. 1817 naiim er seine Entn
lassung und prakticirt seitdem als Advokat»
Geogfaphisch - statistische Uebersicht des russischen.
Keichs im achten Jahre der Regierung Alexan-
ders I, des Beglückers seiner Völker. Kiga^ 1808. 8-
(S. Merkels Zuschauer 1808 S. 904. — An dieser
Schrift beging J. C. Kaffka ein Plagiat in seiner
Statistischen Schilderung von Rufsland, wogegen sich
Bencken in einer besonders gedruckten Müge erklärte,
VergL Me)rkels LiU. Beylage zum Zuschauer 1810.
No. 10. S. 33 u. 34.)
Leitfaden hey dem Unterricht in der Geographie Rufs-
lands. Ebend. 1810. X unpag; u. 86 S. 8.
GeschichteRufslands. seit der Gründung des Staats bis auf
die gegenwärtige Zeit. Ebend. 1811. VIu. 270S. gr. S-
Benckendorf (Jq Achim)*
Rektor der Domschule zu Reval. ' Geb. in der Neumark
zu • • • , g^t. ...
Carmen heroicum tie mirandis factis Dei optimi maxioo-l
trini in personis et uni in sübstantia , ad Consules , ail
Senatoresy ad Pastores et ecclesiae ministros^ nee non.
ad Scholarchas Revalienses. Rigae, 1594«
Verst. Nord. Mise« IV. 26. •
JB£KCUK110SF(Joh.>. B£inGHAGonXX£B.BsinCHAUSEN,I05
Benckkndorf (Joimnn).
Stüdirte um i6i6 zu Marburg. Geb. in LMand zu • • . ,
gfSU ... '
Oratio de magistratus in republica necessitate. Mar-
purgi Cattoram 1616. 2% B^gg. 4.
Benigna Gottlieb.
Herzogin zu Kurland^ eine Toditer Le\^ins vonTrotta
genannt Trey den ^ Pfandherrn auf Gogeln^ und Anna
Elisabeth von Wildemann aus dem Hause Kiweln
in Kurland j vermählte sieh ij22 mit dem derzeitigen Kam-
nwrjünJitr Ernst Johann von ^Biron^ nachmaligen
Herzoge von Kurland^ erhielt den russischen St. KotharU
nen Orden 1 740 , und wurde Wittwe am 28 November 1 772.
Geh, am i5 Oktober 1703, gest. zu Mitau am 5, November
1782. - ^ ■
Eine grofse Kreuzträgerin. Mitau ^ 1777« 70 S. 8» ^
, Der Superintendent Ckristian Huhn besorgte den
Druck dieser frommen Ergiefsungen und hat an der
äufsem Form derselben einigen Antheil.
Benkhausen (Jacob Georg).
ErJuek seine Sdtulbildung von dem Sektor L. JEwers
inDorpat^ ging IJS2 nach St. Petersburgs wo er Mediän
und Chirurgie studkte und sich in beyden Wissenschaften im
dortig/tn Land- und Seehospital übte i stüdirte dann seit 1783
2u Göt tingein f hierauf seit ijS5 zu Jena^ und wurde am
ktitern Orte 1786 Dr. der A. G. Geb. zu Dorpat am
3 May 1765, gest....
Diss. inaug. med. de suturis siccis et cruentis# Jenae^
1786. tä 8. 4* , .
Vergi. ChrUt. Got.hfr. Grüner* P«o&«. Fragin«nta 0«dico«
mm Araborum et Graeeorum de varioiis. IL (Jenae» 1786. 4.)
p. 14« i6. ...
/. Bandm 8
^^ I
Xo6 BsNTzxEN (E.)« (MO* BskcR (K.R« A«}. Bsreks (B.)«
B£NTZI£N (ErICSH).
StuäirU in Halle um i6g3. Geft. zu Riga^ ge^U • • •
Disp. jurid. de probatione semiplena. (Praes. Sam.
Strykio.) Halae, 1693. 60 S» 4. — Auch in Sam.
Strykii Diss, jurid. Halensibus (ed. Joh. SAm.
Stryk. Hannover, 1732. 4.) Vol. I. p. l.
Bentzien (Martin).
Besuchte die Domschule und das Gymnasium zu JRiga^
stüdirte dann seit i6go zu Leipzig^ 1691 zu Wittenbergs
1693 zu Jena und wurde 1694 zu Erfurt Dr. der A. G.,
worauf er nach Holland reiste und nacliher in seiner Vater--
Stadt prähticirtem Geb» zu Riga am3l Januar 1668, fesr.
ufn 1710.
Disp. inaug. med. de ephialte. (Praes. Georg. Chrph«
Pe^. ab Harte nfelfs.) Erfurti^ 1694. 4 Bogg. 4*
Vergl. Justi Vesti Progr. ad ejus inaug. diss. Erfurti, 1694. 4.
1 Bog.
Bergh (Karl Reinhold Andersson).
^KönigU schwedischer Kanzelleyrath und Ritter des Nord-
stern-Ordens. Geb. zu ••• 170., gest. 1777t
Von ihm gehört hierher:
Lebensbeschreibungen und Gedächtnifsmünzen berühm-
ter schwedischer Herren und Frauen. 1 - 3te Samm*
' lung. Stockholm, 1777-1781. gr. 4« In schwedischer
Sprache 4 enthält Manches , was auf Livl ander und Liv-
Iqnd Bezug hat»
Vtrgl. N. Nord. Mise. XVIII. 185. — Leidenfr- it't bist,
biogr. Lexik. L 404«
Berens (Balthasar).
^ Genofs den Schulunterricht in seiner Vaterstadt und begab
sfch dann auf die Universität zu Hallt^ wo er noch 1694
stüdirte» Gebu zu Riga • . •, 5es^#. . .
Bbrens (Baz,thasar). Bsreks (Got^faieb). 107
Gentis Samaritsaae hitttoria* et cerexooniaey ab initio
Schismatis usque ad nostra tömpora observatae; pro
Magistri honoribus propositae. (Praes. Christoph.
Cellario.) Halae Magd. 1 694. 7%Bogg. 4.
Vergl, Nord. Miic. XXVIL 179.
Berens (Gottfried).
Studirte die Rechte, besonders aber auch zugleich Ge-
sdiichte und schöne Wissenschaften üuf der Universität zu
Leipzig, und wurde 1746, nach seiner Rückhehr, in Jler
rigaschen Rathskanzelley angestellt^ in der er allm'dltg bis
zum Obersekretär vorrückte. ^ ij65 in den Roth gezogen^
vtrjvakete er als Mitglied desselben die Aemter eines Waisen-
md Gesetz ' wie auch Druckerherrn, Obervoigts, Syndikuß^
Sdiolarchen und Censors bis zu der im J, 1787 durdi Ein-
führung der Statthalterschaftsrigierung erfolgten Verände-
mn§ in der Stadt Verfassung, Aus Liebe zu seiner Vaterstadt
ükmalim er auch bey dem neuen Etat einen Posten, obgleich
der$ilbe seinen Wünschen nicht entspracli , indem er Vorsteher
der pünlichen Sachen des Polizeyamtes wurde , bewies sich
aber in diesem Wirkungskreise so nützlich, dajs er nicht lange
darauf zum Kollegien- Assessor ernannt ward. Bey der Wie-
derherstellung der alten Magistratsverfassung gleich nach dem
Regierungsantritte Kaisers Paul I, bewogen ihn Alter und
Kränklichkeit, sich von allen öffentlichen Geschäften zurück
zuziehen. Schon 1747 in einer wichtigen Angelegenheit nach
Stockholm gesandt, wirkte er dort mit so gutem Erfolg für
das Interesse seiner Vaterstadt , dafs diese ihn zur WahrneJu
mung ihrer Gerechtsame auch zweymal ( i7i5o und .1767) als
ihren Deputirten in St. Petersburg brauchte $ später (ijSS)
machte er sich um Riga als Mitglied der kurländischen
Grdnzkommission und sonst noch insbesondere durch zweck-
mäfsige Ordiiung des Archives dieser Stadt, durch verbesserte
Einrichtung im lahtplane sowohl als im Aeusseren der
zo8 Bereks (Gottfk.)« Berzks (Joh. Christ.).
Dom^kulej dürdi Veranstaltung eines neuen GesangbudteSy
und durch seine unermüdliche 'Ffiätigkelt y die Stadtbuch-
druckerey in neue Aufnahme zu bringen , verdient. Geb, zu
JRiga afrmi September 1722, gest, am 29 December 1804.
. "" ■ • «
Wesentlicher Antheil an der Abfassung und Zustandebringung
den Neuen Rig. Gesangbuchs vom Jahire 1782 9 so wie
an der Veranstaltung einer neuen Auflage jl784*
Redigirte viele Jahre, hindurch die Rigischen Anzeigen«
Vßrgl, seinen Nekrolojg in Kaffka's Nord. Arch. 1S05. Bd. L
5.133^197. — Bei 11 hold Berens Gesrhichte der Familie
Berens, S. 31 (wo aber als sein Todesjahr unrichtig 1806
angegeben wird) u. S. 63. — L. Bergmanns Nachrichten
von Big. Buchdrucketn S. 19.
BERfeNs (Johann Christoph)/
Bruder des nachfolgenden.
Aus d^ rigäschen Domschule entlassen , studirte er von
1749 bis 1753 in Göttingen j machte dann eine Reise durch
einen Theil Deutschlands ^ Holland ^ die Niederlande und
Frankreich, wo er am längsten verweilte, und kehrte 1754 '
nach Riga zurück. Ein Paar Jahre. später ging er mit Auftrat
gen in Angelegenheiten der Stadt nach St. Petersburg. 1766
wurde er Sekretär in der Kanzelley des rigäschen Raths, 1771
über in den Rath selbst gezogen , wo er die ihm übertragenen
Stellen, und zuletzt die eines Oberwettherrn, mit patrioti-
schem Eifer verwaltet hat» Seit 1785 privatisirte er. Geb,
zu Riga im Oktober 1730, gest. am ig November 1792.
* Blatt zur Chronik von Riga mit angezeigten Urkunden
(des Innern Ratlisardiivs). An, den Grafen von Fal-
kenstein. Im :fahr MDCCLXXX. Wird im Stadts-
Archiv aufm Rathhauff aufbewahrt. {Riga.) 22 S. 4* ■—**
, 2te Auflage. 16 Blätter 4* (in dieser ftennt sich der
Verfasser, Idfst aber das Urkundenverzeichnifs des Städte
archivs weg,^ Nach der 2ten Auflage von ihm selbst
ins J^anzösische übersetzt unter dem Titel: Feuille pour
Ift Chronique de Riga. Au Comte de Falkentteint
S^RBKS (Johann Christoph), ^09
Tan 1780. 21 S. 4. — JEln Auszug daraus t Ueter
die Handlung und Verfassung der Stadt Kiga, steht
im St. Petersburger Journal Bd. X, (l780.) S. 190
bis 195.
* Denkmal bey der glücklichen Rückkunft Sr. Kaiser-
lichen Hoheit des Grofsfürsten Paul Petro witsch
und Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Grofsfürstin Marijst
Feodorowna. Errichtet Riga 1782- (Mitau.) iV^Bogg.
gr.4.
*R5ga, die bestätigte Municipal-Verfassung, den 7. Ok-
tober 1783- Gedruckt auf Pro Patria. (Mitau.)
30 S. 4.
^Die Bombe Peters des Grofsen in der Stadtbibliothek
Ton Riga ; eine DenKschrift. Statt einer Beschreibung
der wieder zu eröfnenden Stadtbibliothek; von einem
vormaligen Mitgliede des alten Magistrats. Mitau^
1787. 24 S. gr. 4.
Bonhomien. Geschrieben bey Eröfnung der neuer»
bauten Stadtbibliothek. Istes Profil. Mitau, 1792.
199 S. 8,
Grundrifs des Werks von den Gesetzen (Esprit des loix
par Montesquieu) ; in den Gelehrt. Beytr. zu d. Rig.
Auz. auf d. J. 1767 St. 21.
'Der Tag der Geburt Sr, K^iserl, Hoheit, des Grofs»-
fursten Alexander Pawlowitsch, gefeyert in Riga.
Istes Blatt« Riga, den 8 Jan. 1778- % Bog. 4. -'— '
2tes Blatt. Riga, den 15 Jan. 1778. 1 Bog. 4. Als
Beylagen zu den Rig. Anz, 1778 St. 2 u. 3.
Für und wider die Einführung neuer Gesetze zur Ein-
schränkung des Luxus in Liefland ; in dem St. Petersb,
Journal Bd. X,* S, 235'«237 u, .248-292, unterzeichnet
J. C. B,
Lange nach seinem Tode erschien:
* Monumente aus der altern Zeit: Der Mann des Landes
(Karl Friedr. Freyherr Schoultz) und der Mann
der Stadt ( Aeltermann ' Arend Berens); in Ant.
Truharts Fama für Deutsch - Rufsland tsoö. IL
I2O-1I31.
1 10 Berens (Joh. Christ.), v. Berens (Reinh.).
Bruchstücke aus den nachgelassenen handschriftlichen
Aufsätzen eines edlen Patrioten J. G. B. ; in den Rig*
Stadthll. 1818. No. 27. S. 145-149. No. 28. S. 153-159.
No. 30.S.165-171. 1^0. 32.S.181-186. No. 33.8.189-1^4.
Mitgetheilt von Lib. Bergmann.
Handschriftlich hinterliefs er:
Mehrere Aufsätze über Riga's Handel , bürgerliche Ein-
richtungen und Verbesserungen, namentlich auch in.
Hinsicht der ^atrimonial-Bauerschaft, über die denk-
lYÜrdig gewordene nordische Neutralität u. dgL ( 5.
Big. Stadtbll. 1821 S, 15.)
Seine Büste in Gyps auf der Stadtbibliothek zu Riga.
Vergh Mens eis Lexilc. I. 3a6. — L. Bergmanns Rede bey
dem Sarge eines Patrioten, Herrn J. C. Berens etc. Riga,
1799. 8* -^ Herders Briefe zur Beförderung der Huma-
nität. 6te Samml. — Nord, Mise. IV. 17. — Rein hold
Berens Gesch. der Familie Berens aus Rostock S. 90-30. — --
Charakteristik eines ganz vorzüglich edlen und, liebenswür-
digen Mannes, ein Blatt auf seinen Sarg; in K. G. Sonntags
Formularen, Reden und Ansichten. 1. 915*919.
VON Berens (Reinhold).
Bruder des vorhergehenden.
Den ersten Unterricht erhielt er bis ij56 in der rigaschen
Domschukj hierauf aber bis 1761 im Lyceiim^ urid seitdem bis
' 17.64 abermals in der Domscliule, Er verlief s nun sein Vater^
land^ um auf irgend einer auswärtigen Universität seine Studien
fortzusetzen* . In Berlin bestimmte ihn ein alter Schulfreund^
V. Güldenstädt^ sich der Arzeneykunde zu widmen. Er
blieb demnach hier und studirte mit angestrengtem Eifer auf
dem medicinisch - chirurgischen Institut , besuchte auch ausser^
dem alle Lehrstunden bey Gleditsch und Gerhard, Im
Herbst 1768 bezog er die Universität Göttingen und hörte
alle damals dort vorhandenen berühmten Lehrer seines Faches.
Während der Ferien machte er^ in Murray's und anderer
Gesellschaft^ nicht nur wiederholte Reisen auf den HarZf und
kgte hier den ersten Grund zu seiner Mineraliensammhmg,
IT. Beiubnb (Bxinkoiji); ili
sondern er tdeb sich audi von Ztit zu Züt zu Scliwöbber bey
dan Minister v* Münchhauscn auf^ der ihn sehr liebreich
empfing j und dessen bedeutende Gartenanlage daselbst üim
Gelegenheit darbot , seine praktischen Kenntnisse in der Bota-
nik und zugleidi sein Herbarium zu bereichern. Am i6 August
ITJO erhielt er die medidniscKe Doktonvttrde j verliefs Göttin*
^en und hehrte über Leipzigs Meifsen^ Dresden,, Berlin und
Königsberg nach Riga zurück, 00 er im März 177 1 eintraf •
Noch vor Ablauf Meses Jahres ging er nach St» Petersburg,
besorgte sich dasMst bey dem medicinisc^n Kollegium di€
Erlauhnifs zur Ausübung der Arzneykunst im ganzen Buchs
und begab sich dann nach Moskau zu einem seiner Brüder^
dm verabsdiiedeten Major Adam- Berens, der auf seinin,
Pulver- und Papierfabriken , nicht weit van der Stadt ^ zu
Abudiöwa lebte* Während seines hiesigen Aufenthalts erfuhr
er, dafs der zu Omsk in Sibirien kommandirende General
dk Cologne bereits mederholt bey dem medicinischen JKolU-
Sium in St» Petersburg um Besetzung der vakanten Stelle des
General' Staabschirurgus für das sibirische Korps f jedoch
bisher ohne Mrfoigf angesucht hätte. Nach der Schilderung
seines Bruders war der General de Cologne^ den er per-
Mich kannte^ein überaus thätiger und rechtschaffener Mann^
und dies bewog ihn, um jene Stelle ^ die viele andere ängst^
üdi von sich abzulehnen gesucht htuten^ unaufgefordert anzu-
halten. Seine Anstellung ^erfolgte auch sehr bald^ und da
tbm damals ein Militärkommando mit Ammunition, nach
Tomsk abgehen sollte , so trat er nut demselben int Januar
1773 die Reise dahin an. Kurz zuvor erhielt er noch einen
Beweis von dem fortdauernden Wohlwollen des Ministers
9, münchhausenf der ihm das ttiedigte Physikat in HoT"
hurg antragen liefe ^ welches er jedoch ^ der hier bereits , einge-
gangenen Verbindungen wegen, nicht annehmen konnte* J^in
^^e&ng von Moskau iiber Wolodimir und Nischnij Now-
gorod , dam wf der gefrQrnen Wolgß. nach Koson » von l^er
s
;^I2 y. Bbrsns (Rzxmbolb).
über Werehatiijje^ Jüaterinbtirgf und nun jenseits des Ural*
gehirgesüher Klanischow^ Uolmatow^ Schodrinak^ Kortmo
und die Peter-Paulsfestung^ ferner längs deh Jdeinen Festun»
gen Poludennaja, Lebäshja^ Sikolaewfshajä^ Pohrowskaja^
Melefskoy^ nach Tomsk^ dem Orte sdner Bestimnmhg, wq
er m der Mitte des. März anlangte. Da er hier kemen'Staabs-
Wundarzt vorfand^ so mufste er fürs erste das Oberkommando
über alle Wundärzte und Xtazarethe^ und zugleich die Praxis
bey sämmtÜchen Officieren und deren Farmlien seibst überneh-
men^ wobef er ßdoeh sein Lieblingsfach ^ die Naturkunde^
nie aus den Augen verlor. Nicht lange nach seiner Ankunft
verfiel er in ein sdiweres Nervenfieher^ von dem er erst im
Monat August völlig wieder hergestellt war^ Seitdem lebte er
hier zufrieden und wandte jede Stunde y die er den Beruf sge-
Schäften abmüssigen konnte, zur Erforschung der Naturseh
tenheiten jener Gegend an* Eine Reise, auf welcher er den
Zustand aller ihm untergeordneten Lazarethe in Augensdiein
nehmen mufste, benützte er zugleich zu einer grofsen miner a-^
logischen und botanischen Jßxcursion. Er ging im May 1 776
längs der sogenannten irtisthschen Linie bis zur Hauptfestung
Ufst'Kamenogorskaja, dann queef über den Altai bis zum
HusseBuchturma, und zu Wasser auf dem Irtisch nach
i
Ufst'Kamenogorshaja zurück; ferner von hier, über die in
den Thälern des höchsten Schnee -Altai liegenden Fesfura
gen Hgereh'Und Tscharisch, bis zur letzten Häuptfest üng
Bysk, besuchte die Kolüwan-Woskressenskischen Bergwerkt
tmd aWt dasige Schmelzhütten, kam bis Barnäul und sodann^
unter stetem Beobachten alles Merkwürdigen und mit emer
sehr beträchtlichen Ausbeute fik" sein mineralogische^ und bo^
tonisches Kabina ^ im August wieder xurihck nach Orfisk, wö
er denrt kommandir^enden General von allem, besonders aber
Über einen später wirklich ausgeführten Plan zur Anlegung
der Testung und Handdsstadt Bü^turnünsk, genauen .Be.
rkht €rsiatt€t€B Nack Verlauf von sechs ^ Jahnen ^ die er
V. BsRENS (Reikhold). Ii3
hier zubradue, ging er i 7 78 mit Urlaub nach Siga, und
noch in dem nämlichtn Jahre nach Omsk zurück ^ verwalte
daaelbst bis 1780, nahm nun seine Entlassung^ die er mit
Hofrathscharakter erhielt^ reiste wieder nach Riga , heirathete
dort und zog darauf im August desselben Jahres nach
Moskau, Hier verband er sich mit seineni Bruder Adam
Heinrich nicht nur zur ^Fortsetzung und Vervollkomm-
nung der Pulver- und Papierfabriken des letztem^ son-
dern legte auchj gemeinschaftlich mit diesem, und andern
Thilnehmern^ die erste Zuckersiederey in Moskau selbst an.
Im J. 1784 zog er jedoch wieder ganz nach Riga^ wo er
sdtdem privatisirte , jeder genuinnützlgen Unternehmung mit
stets regem Patriotismus die Hand bot, in den letzten Jahren
aber an mancherley körperlichen Beschsverden , die auch seinen
Geist drückten y litt. Geb. zu Riga am 12 Januar I745,
5M^ am a8 Oktober i823.
Diss. inaug. botanica de DracQne arbore ClusiL Goet-
tingae, 1770. 1 Bog. unpag. u. 111 S. gr. 4- Mit
iKpftaf.
Geschichte der seit hundert und funzig Jahren in Riga
einheimischen Familie Berens aus Kostock, nebst
Beiträgen zur neuesten Geschichte der Stadt Riga.
Riga, 1812. 103 S. 4.
Spuren der christlichen Religion in einigen Fabeln der
alten Dichter; in J« G. Lindners Redeübnng
14 Samml. (IViga, 1762. 4.) S. 9-20.
Ueber einen neuen Industrie-Zweig im südlichen Sibi-
rien; in Kaffka's Nordischem Archiv 1803* Junius*
S* 167-176* — - Bemerkungen über die letzte Haupt-
grenzfestung der sibirischen Linie gegen die chine-
sisch-nungorische Wüste » welche Buchturma genannt
wirdf ebend. 1804. Januar. S. 3-26- — Ueber die
wichtige Kultur und den nützlichen diätetischen Ge«
brauch des Rh^i rhieipontici, oder sogenannten Mönchs-
Rhabarber; ebend» December. S» 220-234- — Zwey
ökonomische Abhandlungen; eberul» 1805* März.
S. 160-180. — Forlsetzung der Physikaiisch-ökonq-
mischen Beobachtungen über dentatarisch^sibirischen
l Band. 9
1 14 V. Berens ^EtEiNH.). Berent (Joh. Theod.),
Buchweizen (Poligonum Tataricum L.), in VergleicÄ
mit dem gewöhnlichen (Poligonum fagopyrum), und'
üher ^en Linum perenne L. oder immerwährenden
sibirischen Lein ; eiend. December. S. 177-183.
* Zweite Fortsetzung der Beobachtungen und Versuche
. über verschiedene neuere Pflanzen für die Medicin
^ und Haushaltungskunst. (Riga.) 16 S. 8- Setzt den eben
angeführten Aufsatz fort ; am Schlüsse unterzeidintt,
Vergi* die angeführte Geschichte seiner Familie, worin er auch
von seinem eignen Leben ausführliche Nachrichten mittheilt, —
Rig. Sudtbll. 1833. No. 4^. 'S. 386.
Berent (Johann Theodor).
Geh.' zu Riga am 3l May 1784, studirte auf der dasi-
gen Domschule j dann von i8o3 bis 1806 auf der Univer-
sität Dorpaty und mirde Pastor zu S Jizel 1808 {ord. am
18 Februar).
* SiftBa par Bihbeles-draudfibahm, Widfemmes Latwee-
fcheem dohta no Rihges Bihbelös-draudlibas , 1823
gaddÄ. (Riga.) 16 S. 8.
*'MihUgas u«fkubbinafchanas wahrdi no Pehterburgas
jeb Kreewu-walfts Bihbeles - draudfes preekfchnee-
k«em. (Riga, 1823.) 8 S. 8. Eine Uebersetzung des
Zurufs der. Russischen Bibelgesellschafts-Comit^^
Lieder in V. H. Schmidts Auswahl älterer vnd neue-
rer Gesänge (Dorp. 1803. 8.) S. 101 u. m, und die-
seiben auch in den Dionysiaca (Dorp. 1814- 8*) S. 23
u, 169. . .
Taüfrede, im Spätherbste 1813 gehalten; in Grave's
Magaz» f. Protest. Pred. Jahcg. 1816. S. 22-32.. — Das
Vater Unser als Gebet bey einer .Taufe .im Kriegsjahre
1812; eÄenAS. 221 u. 222. — Grabrede auf ^en Propst
Pegau, aus dem Lettischen; ebend, S. 282-289- (^Auch
lettisch besonders abgedruckt als Beylage zu demselben
Magazw 1816. Heft 5. 8 S. 8.) — - Wie ein Landpre-
^ger 'seiner lettischen öemeind« die vom livländischen
. Obereon$i«torium angedeutete kurze, fafsliche Nach-
richt von Luthers Kirchenverbesserung gab; ebenda
Jahrg. 1817- S, 334-339. — Heilung eines vom Teufel
Besesteaeii; tbend. S. 378-383« **• Äliemdmahlsrede;
BsBßVT (JoH. Thsod.). Beresforb (Bsnj.)« ii5
/
ebenda Jahrg. 1818- 8> 13-24« — Lob christlicher Ein-
falt, nach einem alteil Kirchenliede mit geringer Ver-
änderung; ebtruL S. 63-65. — * Abeo^^&hlsrede^ aus
dem Lettüchen ; ebend, S. 118-126.
Vortrag bey der neunten General- Versammlung der Ri*
^schen Bibel-Gesellschafts- Abtheilung (über Tracta-
ten-Gesellschaften) ; in dem Neunten Berichte dieser
Abtheilung (Riga, 1822.) S. 23-32.
*Diwi faimineeki farunnajahs parbrihwibu, uni2 Brih-
wibas fwehtiba ; im Anhange zum Widfemmes Kalen-
deris us to 182 5 tu gaddu. — Ein lett« Brief u. ein Ge-
' dicht im Anhange zum Widf. Kai« us to 1826tu gaddu*
Beresford ^Benjamin *))•
Dr. der Phil, j war früher Geistlicher in England , dann
Ltktor der englischen und italienischen Sprache auf der Uni-
msitätDorpat vom iS May i8o3 bis 22 April i8o6, und
zuktzt bis an seinen Tod Prof, der englischen Sprache an der
Berliner Universität. Gib, zu.. , lySo, gest. am 29 April
1819- - .
* The German £rato or a coUection of fävourite Songt
translated itito English . with their original Music«
Berlin, 1797. 31 S. 4* — 2te Aufl. Ebend. 1798*
31 S. 4.
* The German Songster ,* or a collection of favonrite airs
with th^ir original music, done into English by the
translator of the German Er.ato, Ebend. 1798«
27 S. 4.
*A collection of German baflads and songs with their
original* Musi (5, done into English by the translator
of the German Erato etc. Ebend. 1799. 3&S. 4.
Elegant Extracts in prose. Ebend. 1800» 8*
Elegant Extracts in verse. Ebend« 1801. 8.
Schillers Lied an die Freude ; in einer lateinischen Ue*
bersetzung imVersmaafs des Originals von G. G. R ol-
ler, und einer englischen im gleichen Yersmaafs vom
Prof« Beresford. Ebend. 1819. 8*
V^rgL Becks Bepert. d. n«u«sten in- u. ausländ. Lit. iSi 9. IIL 193«
*) £s»cli nMint ihn Jakob«
1 18 Berg (K. K). Bsrg (N. 0.>
* Kaks Ria->ma KaieMnnusfe üiiLberpannemisre Katfed.
ük5 A., teiii&B. (Dorpat, 18190 11 S, (von O. W.
Masing) u. 12 S. (von K. E- Berg) 8« — Zwey
Versuche einer Bearbeitung des livl. Landeskatechismus.
* Maenitfus wenne PUbli-koggodusfe polest. (Weine-
keleft fakfakele ]a fakfa keleft ma kele pandud.}
(Reval, 1821.) 8 S* 8. • ^ine Ueberseizuhg des Zurufs
der St. Petersb. Comiti^ der russischen Bibelgesell-
schaft.
*Lugge]atte Lehhed. Pernau, 182|^* 47 S. 8» JiCofi-
frmandenblätter.
* Taufrede; in Grave's Magaz. f. protest. Pred. Jahirg.
1816« S/207'213« -— * Am Sarge n&eines eigenen Kin-
^ des Justine .Theophane Pauline den 26 Jftn. 1815;
' ebend. S. 3 08-3 1*1 •
Folgen 9 die die Ausbreitung der Bibel für den äussern
Gottesdienst haben mufs. Eine Rede bey der ersten
Generalversammlung der Pernau-Fellinschen Abthei-
. lungder Auss. Bibel-Gesellschaft den 30 Jan. 1819 ge-
halten; in dem Berichte dieser Gesellschaft« (Reral,
1819. 8.) S. 6-17-
Poesien der Ehsten; m Rosenplänters Beitr. zur
gen. Kenntn. ^er ehstn. Sprache I. 11-13* — Deut-
sche Sprichwörter (ehstn. übers.); ebend. L 88. —
Auch ein Wort über wöigas und parrato ; ebendl XVI.
31 «-3 7. — Recensionen; ebend. an müir. Steilen^
Berg oder Bergius (Nicox.aus Olofsohn).
Studirte 1677 in Upsal und bereiste darauf fikif Jahr lang
Deutschland und andere Länder Europas^ wurde 1684 Afa-
gister in Giessen^ 1687 an der evangelischfrahzösischen JCiV-
€h€ in StockJiolm angesHÜtj i6g5 erster Predigier an dieser ^
Kirche und Beysitzer des StocHholmer Konsistoriums^ 1700
schwedischer Prediger zu Narwa und Superintendent Über In-
germannlandf 1701 Cenerahuperintendent von Livland^ Vice-»
Kanzler und Professor der Theologie an der Universität JPer-
71011, auch 1703 Pastor der dortigen deut9clien
Bhrg (Nigozaos OroFsoHK). 119
Li Upsalnahm tr I704 am 14 Mdy die Lktntiatemvürde und
am I Junius desselben Jahres die eines Dr. der Theologie an»
Ein Mann , der der neuem Sprachen ^ auch der slavoniscfien
und russischen hundig und in der russischen ^irchengeschichte
wohl bewandert war* Geb. zu Reval *) am • • . , gest. zu ^
Pemau am 5 Aptil 1706. ' .
Epistola gratulatoria ad Dr. Ericum Benzeliuxn , Recto-
ratns honorem secunda yice adituram d. 22 Jun. 1680«
Disp. de existentia philosophiae antediluvianae ejusque
propagatione. (Praes. Dav. Clodio; pro gradu
magist.) Giessae, 16S4« 3% Bogg. 4*~
Sermoii fu.n^bre k l'occasion des funerailles royales de
feu Sa Maj. Ulrice Eleonore, Reine de Suide* k Stock-
holm, 1694. 5 Bogg. 12. ^
Disp. synodalis , Upsaliae habita , in Art. XIV. Parti.^ III.
Articulorum Schmalbaldicorum de votis monastici«.
Upsaliae, 1698. 5 Bogg. 4*
Freundliches Ansinnen an die Herren Liebhaber der rus-
sischen Sprache, Bücher und Historie, Nachricht
davon zu ertheilen. Narva bey Kölern den 10 April
1702. 4 Blatt. 8. S. Nova lit. mar. B. 1702 p. 171.
Lebenslauf der Hochwohlgebornen Frau Ghristina Juliana
Oxenstjerna. (Seine Gema/i/in.) Stockholm, 1704-
Wahrscheinlich schwedisdu
Exercitatio historico-theologica de statu ecclesiae et reli-
gionis moscoviticae, pro summis in theologia honOVi-
btts. (Resp. M. Gudmundo Krook, d. 14 May
1704 in auditorio Gustav^ano majori Upsaliae.) Hol-
mi&e» 1704. 8. 2 uiipag. Bogg. Dedication u. Vor-
rede^ dann der historische Abschnitt 178 S. , der dog-
matische S. 179-352 und zwar nachS. 272 mit dem he*
sondern Titel : Exercitation^s hist. theol, de statu eccle-
siae et religio nis mo8cdviux;a^ Par« II., confeisionis
eccleiiae orientalis et m^scOTiticae parü,um<.2*'M 3
*) So all« uforiga, 'die von ihm Nachricht geben; nur Lib.
Bergmann sagt, er scy 165S in Schweden geboren. Sein
• Vater , M. Olaus Bergius, >var Pastor aa der achwe-
dischen Kirche auf dem Dom au Kaval und Assessor des
Konsistoriums.
120 Berg ^N^coxavs Oi^fsohn),
4heoIogiam moralem compiectentium r brevem ceasu-
ram e^ibens. Holmiae, 1705. Mk i'/^Bogg. eigener
Dedication und Vorrede. — Nadig^druckt Lubecae,
1709- 8. M. Francofurti, 1723. 8-
Antheil an der schwedischen Bibelausgabe. Stockh. 1699-
*M/f dem Bischof B e n z e 1 und zivey andern Mitarbeitern^
X)kse Ausgabe mir mit einem Register^ das die Stelle einer
Konkordanz vertreten sollte ^ und mit chronologischen und
andern Ahmerhingen versehen.
Ausserdem hat er noch andere Werke theils übersetzt ^ theils
wieder abdrucken lassen und mit Vorreden verseilen^ als:
Ernst Gottlieb Wällustens twenne Blaafsbälger den höga
Fontangien och blotta Brösten. Stockh. 1690- Aus
dem Deutschen , .mit einer französiidien Vorrede.
Phil. Jac. Speners Predigt von den falschen Propheten.
Ebend. 1693. . "
Abregt des articles de la foi , tir^ de Tescriture sainte,
pour l'usage de la jeunesse Suedoise par Olaus Lau-
xelius» Eveque de Westerahs, et traduit en Frangois.
. k Stockh. 1694. 5% Bogg. längl. 12.
L'infaillible pierre de touche de la Religion Apostolique
Lutherienne et Papistique Romaine. — Traduite en
Fran^ois. Ebend. 1695. 109 S. und die angehängte
Pr^face du Traducteur. 96 S. 12. — Die Uebersetzung
eines deutschen Büchelchens : Unbetrügliche Glaubetis-
probe des Apostolisch-Lutherischen und der Römiscli-
papistischen Religion. Hamburg 1671- 12.
D« Augustini de moderate coercendis haereticis ad Boni-
facium comitem epistola: in qua praxin ecclesiae
QStendit: edita et notis.illustrata^ quibus £ra«mi lectio
contra Lovanienses vindicatur et ^uidam prisci et ho-
dierni aevi haeretici comparantur.' Holmiae, 16.96*
8 Bogg. 12: .
Episcoporum et cleri in inclyto regno Sueciae censura
:* jde^'iiftstituto et actionibus Johannis Duraei^ Eccle-
siastae Scoto-Britanni , in oblato nobis pacis et cön-
cordiae ecclesiasticae inter nos et Reformatos Calvi-
nianos conciliandäe studio > facta in conventu comi-
tiali Stockholm, ao. 1638. et notis nonnuUis illustrata.
Ibid. 1697. 4 Bogg. 12.
Berg (Nie. Olofs.)« voh Berge (Rud.). 121
Abrahalsi Calovii ^tyntagma locörum Anti-syntretisti-
conim, CL erroribus oppositum #t a Joh. Adamo
Schertzero programmate cojxinienclatumy quo pacem
religiosam syncretisticam 9 inprimis cum GaWinianis
salva conscientia iniri posse negat« Holmiae, 1698«
3%Bogg. 12. .^
Specuii religionis clausula : Besluth uppa Reiigiens Spe-
gelen — skrefwen och publicerat afD, OlaoLau-
relio — medh nägra Anmärkningar tili Trycket be-
fördrat. Ebend. 1699. 6% Bogg. längl. 12.
Livre de Cantiques, avec les pi^ces« qui y appartiennent,
4Stockh. 1700. 1 Alph. 3 Bogg. längl. 12.
Then dyra Gudz Mannes "Ö. MartiniLefwemes Beskrif-
ning, sasom den af Philippo Melanchthone worit for-
fattet; Nu pa Swenska af'fatt, och pa egen Bekistnad
til Trycket befördrat. Eb^nd. 1701.
Lutheri Catechismus medh Afftpn och Morgon Bönen^
samt Bordlexor, pa Kyska och Swenska« Narva, 1701«
1 Bog. 1 2. Eine russische und sdiwedische Uebersetzung
von Luthers Katechismus.
Pacifici Verilii Oförgrlpeligt Betankiande» cm och htirU
thön i war tijdt sökte Föreningen Emellan them som
emottagit then oförandrade Augsburgiska Bekännelsen^
Förswenskat och tili Trycket befördrat. Stockh« • . .
Nach seinem Tode erschien:
Historica narrätio D. Nicolai Bergii de familia Wellero-
rnm site MölsdorfiDrüm, in Finlandia adhuc super-
rtite. Hafniae» 1707....
Vergi. Nova lit. mar. B^ 1699 p. $g» — • Die Vorredd xu s, Exere«
hist. iheoi. de statu eccl. kt rel. ittoscov. , wo er eine kurze
Nachricht von seinem Leben giebi, — Bacmeister bey
Müller. IX. S18-990. — Jöcher. — Gadeb. L* B.
Th. \. S. 40-48. — iSord. Mise. iV. 163 {nach Holmia lit*
a. 1701 p. 54). XI. 407 {nach .Ol. Bhyaelii episcopöscd^
pia suiogoth. p. 60)* XXyH. 180-189 {nach den Novis lit.
mar. B. und Boiäsard Icöhes viroir. illustr.). — N. l^ord.
Miic. XVIII. 918 {nach Gexelii btogir: Lexik. I. 77). — '
L. Beigmanns biogr. Nachr. v.den iiv\. Gen. Sup. S. 10.
VOM Berge (Rudolph)^
Ethieh seiht früher^ ErBehung ith Hause seines Vaters^
^ kohigh pf-eüssiBchif Kümrmrherr und Btsitztr der von
IBand. 10
122 VOM Serge (Rudolph).
JBergeschen Senioratsgüter Herrendorf in J^ieder-Sdilesien
war^ und studirte dann die Rechte zu Breslau^ Frankfurt an
der Oder und Erlangen. Während er sich noch auf der Uni-
versität befand f verlor er seine Aeltern^ und die im Ganzen
ansehnliche Erbschaft war^ da die Güter an dnen andern
Zweig der Familie übergingen ^ nicht sehr bedeutend, * Den-
noch unternahm der nach Wissenschaft strebende Jüngling
eine Reise: durch Deutschland^ Frankreich ^ die Schweiz und
Italien* Nach Beendigung derselben trat er, erst in Breslau
und später als Referendar beym Kammergericht zu Berlin^
in Dienste. Seine von je her grofse Neigung fürs Theater
konnte hier ganz befriedigt werden ^ und durch Ifflands
Darstellungen f so wie durch den persönlichen Umgang mit
diesem Künstler , reifte sein Talent für dramatische Poesie
immer mehr und mehr. Verhältnisse bewogen ihn indefs nach
einigen Jahren ^ nicht nur den Abschied von seiner Stelle zu
nehmen^ sondern sogar sein Vaterland ganz zu verlassen* ^^r
haJim den Rest seines Ideinen Vermögens zusammen und ging
l8o3 nach Rufsland. Hier war ihm aber die Welt zu fremde
und er sehnte sich^ nach einem 2Jährigen Aufenthalte in
Moskau und St. Petersburgs wieder zu den Seinigen zurück^
Zufällig traf er auf der Rückreise in Libau bey einer dort
eben anwesenden wandernden Schauspielergesellschaft dnen
ehemaligen Universitätsfreund. Die Ueberredungen desselben,^
eigne grofse Vorliebe fürs^Tlieater, wohl auch Geldverlegenheit
und die poffnung^ hier von Niemanden gekannt zu seyn, ver-
leiteten ihUf sich dieser Gesellschaft anzuschliefsen und^ unter
dem angenommenen Nanten Bei-ger, sowohl hier als später
in Mitau öffentlich die Bühne zu betreten. Auf den Rath
eines alten Freundes j der ihn erkannte^ verlief s er indessen
das Theater bald wieder und übernahm die Mrziehung der
Kinder des Jfferrn v. Safs auf Puhnen in Kurland. Nach
Verlauf von fünf Jahren^ die er daselbst zubrachte ^ zog er
nadi Talsen zu dun dortigen Prediger Amenda^ dem er
VOK BSRGB (RuDi)« ZUM BmOSK (RÖTTG.). 133
iüt der ersten JßekanraBchaft dk herzlichste Zun>mg ge^
widmet hatte j blieb beynahe zehn Jahre bey ihm^ und dichtete
w'dlirend dieser Zeit die mehresten seiner noch ungedruckten
dramatischen Erzeugnisse» Um der Beystand einer geliebten
Sdw/esterf die ihren Gatten verloren hatte, zu werden und die
Erziehung ihrer Kinder^zu leiten ^ verlief s er Kurland im J»
1820 und ging nach Breslau zurück , wurde aber dort nach
hirzer Zeit das Opfer eines bösartigen Nervenfiebers. Geb. zu
Bnslau am 3 Januar 1775 » gest. im Julius 1821*
Poesien. Erster Theil. Mitau, 1810* 136 S. 8«
Frauentrluinph. Lustspiel in Versen. , Mitau, 1810»
120 S. 8.
Einzelne Gedichte und Aufsätze in den Mitauschen N.
wöch. Unterh. ; in df,m zu Hambiirg erschienenen Jour-
nal: Lesefrüchte yom Felde der neuesten Literatur ;
in Schlippenbachs Wegf^und in der Livona 1815*
TJngedruckt hinterlief s er:
Caspar ron Coligni 9 Trauerspiel.
Das Haus von Barcellona, Trauerspiel.
König Saul, Trauerspiel.
Wanda, Trauerspiel.
Theodora, Trauerspiel.
Pyramus und Thisbe, komische Oper.
Bacchus^ grofse lyrische Oper.
■
ZUM Bergen (Röttger).
Studirte in Königsberg, durchreiste sechs Jahre lang Hol-
land, England, Frankreich und Deutschland und liefs sich
l633 zu Königsberg nieder. Im J, i636 wurde er königl.
pohischtr Sekretär und i66l chur- brandenburgischer Rath.
Geb. zu Riga am 10 Januar i6o3, gest. am 16 März 1661
(niete 1660, wie Witte sagt). •
Res Sacra amicus s. epistolium olim scriptum ad Henr.
Nicolai. Region^, (1632?) 1 Bog. 4.
Cvr^ten ie Vlaiiulai IV« m urbem l|f^^ipa|<mtanai9 in«
gressu. Kßgiom. 1636« 4<
Tripu4ium oratprium ia triumphalem Vladislai adyen*
tum. Ibid. 1^6. Fol.
*
Debita gratulatio. Dantisci, i637. Fol. JSm Glückwüri'
schungsgedicht zur Vermählung des Königs von Polen mit
der öaterreichisdien Prinzessin Cdcilia Renattu
Apollo acerbo-dulcis. , . . ^d. 2da, Regiom. 1651« 4«
(^Wahrscheinlidi dass^e Budi^ welches Arnold unter
dem Titel: Trauer- und Trostlieder, anführt.^
Discurse über das Leiden Christi, • . •
Lobrede auf Simon Dach in lateinischer Sprache; ungewijs^
ob gedruckt t aber ein Meiner Auszug steht im Erläuterten
Preussen. L 194» und daraus in Gadeb. L. B.
Verg/. Witte D. B. ad a. 1 66o. — G a d e K L. B. Tb. i . S. 48-50,
nach 8 am. Joach. Hoppii de tcriptor. hist. Folon. sche-
diasma liter. und Arnolds Gesch. d. Königsb. Univ,
Edler von Berger (Friedrich Ludwig).
JEin ausgezeichneter Rechtsgekhrter ^ der zuletzt geheimer
Legationsrath in herzogl. braunsdxweigschen Diensten war.
Geb. zu Wittenberg am 23 Januar 1701, gest» zu Wetzlar
gfigen das Ende des Jahres lySS.
Von seinen zahlreichen Schriften gehört folgende hieher:
*Considerations sur 1* Affaire de Courlande ; /n S c h m i d t s-
Phlseldek Materialien zu der Bussischen Geschichte
Th, 2, S. 468-519.
Vergl* Putterg Lit. des deutschen Staatsrechts. 11. 377« —
Adelung z. JÖcher, wo aber obige Schrift nicht ange-
zeigt ist. — Allg. Lit« Zeit, 180Q. No. 153. S« 478.
Berger (Gabriel),
Besuchte erst di^ Schule seiner Vat€rstadt Riga ^udirte
dann 1690 zu Dorpat^ und b^^qb sidi im folgenden Jahre
nach Wittenbergs wo er Magister wj^rde^ lebte auch eim xeit-
JBsRQ^ ^G A|iiii£^)«/ B^RCrER (Kaspar K ari«). i 25
y^zu L&p^ mi später zu Kid. Im J. 1704 wurde er
Prediger zu Neuenwalde iiji Herzogtfium Bremen. Geb. zu
Riga am...j gest. 1727.
diss, (1# Cursore publice. ( Praes. M/Herrm« Witte.)
Witt^ergae, 1692. 3 Bqgg, 4.
P«ntec9stalis pneumatologia puradisiaca, hoc e«t Myste-
ria Pentecostalia > 4e Spiritus San,cti subsistentia , di-
TJnitus in Paradiso Genes. Cap. I. IL et IIJ. revelata,
nobisque tradita. ( Praes. Joh. Deu^schman n.}
Ibid. eod. 2 Bogg. 4. • \
Diss. de ingressu in sdnctum sanotorum pontifici« He^
braeorum summi, ad illustranda • capita Lev^ XIII» et
Hebr. IX. (Praes. Tb eod. Dassov.) Ibid. (juch(
Riloniae, wie Schwartz hat) 4692- 4«
Ker^/. Gadeb. L. B. Tl^i« S. 50. — Nord. Mise. XXVII. 183.
Beb,ger (Kaspar Karl).
Studirte die Rechte zu Königsbergs prdktidrte aiuh dne
zdtkng'in seiner Vaterstadt ^ wurde 1742 Pbstsekretär in
M/fflu, ,gah diese Stelle auf und studirte von neuem Tlieologie
2u Jena; war daselbst einige Zeit Kantor j ging darauf nach
Königsbergs und hielt sich noch 17845 als Kandidat der
Theologie s in Memeläuf^ wo er der Herzogin Dorothea
von Kurland bey ihrer damaliger^ f)i^rclireise ein gedrucktes
Gedicht überreichte^ Geb. zu Riga, am , * ^ 8^^* • • • '
Die weissagende Vorsicht*; ein Gedicht auf die Geburt
Sr. Kais. Hoheit des Grofsfursten Paul Petrowitsch.
Riga, 1754. iluc/i in dem Schreiben an eineh Freund,
worin^en von der am 20 Sept. 1754 erfolgten hohen
Geburt Sr. Kaiserl. Hob. des Großfürsten Paul Petro- ,
"witsch und denen in der Haiserl. Stadt Riga dieserhalb
angestellten Freudens-Bezeuguhgen Nachricht ertheilt
wird. (Riga, d. 3 Nov. 1754. 54 S. 4.) S. 49-5*4.
Eine grofse Anzahl einzeln ^^dr^ckte?- Grele^enh^it^f
gedichte«
Vergl. Nord. Mise. IV. 18.
■ . » *
i>28 ftsRGMAKN (AmB*)* V« B£R<^MAim (BaE"!».).
«m 121 Septemher 1^40 ^ gtst. tu KiM am 19 UirZ
1784.
Diss. inaug. med. de ruricolarum Livoniae statu sano et
morboso. Lips. 1762. 5.2 S. 4-
.VergL Ant. Gu.il. Plaz progr. de plantarum facultatibus , ex
ipsarum eharactere neutiquam cognoscendis , prolusio altera
(Lipsiae, 176a. 4.) p. IX-XII. — Gadeb. L. B. Th. 1.
& 50-59*
VON Bergmann (Balthasar),
Bruder des värhergeheuden u, von Gustav u. Libortüs.
StudiYit auf dem Gyrfinasiüm zu Weimar unü der üni-
P^rätät JenHi wurde 1761 Kirchennotär^ 1762 in St, Peters-
burg ^diteur beym Pohlmdnnschen Kürassierregiment ^ pey
der MeglerungsverändArung aber dimittirt^ 1763 Sekretär bey
dem Grafen^ L'Est ocq, 1764 Konsidtnt bey dem Reidis-
Justlzhölleghim der ftV- esth- und ßnnländisdien Sachen in
St. Petersburgs wobey er Sekretär des Grafen bliebe 1773
OberfiskaJ zu Riga^ 17^3 GouHrnementsanwald der Krön-
machen und Kollegien- Assessor^ und 1786 Hofrath. 1787
erhielt er fiir sich und seine Brüder Gustav und Liborius
den römischkaiserlichen Adel. Geb. zu Neuermühlen bey Riga
am ti^Junius 1736, gest. am ij Februar 1789.
Päta tiivöliiae* Die natdli auspicatisdnio sereni&simi
prineipis Ernesti Coastantini, Ducis Saxoniaei Juliaci^
Clivae^ Montium, Angariae Westphaliaeque rel. Prin-
cipis et Domini no^tri clementissimi , in florentissiino
* c6l6berriiiioc[ue Gyitinasio Guilielttio-Ernestino, coram
päAegyti fiölemniter deoantata a Balthasare Fcrg-.
marnii) Riga-Livoaev Vlliariaey 1755« XII S. 4* «""^
Wieder abgedrucüa Ruyni' 1794. 4. (£m Gedicht in
tiexametern.*)
I)iss. pKilos. de exspectatione casuum similium. (Praes.
^kd. Catpovio.) Vinariaei 1756- 18 S. 4. Auf
dem WeimarsdüA Oymnckeium von ihm verthüdigt.
V. Bergmann (Baxth.) (BBKJ«FijRCHT£G.BArtHO* 129
I^iefländischer AAefs- und Postcalender auf daa Jahr
Chrifti 1784. Mitam 343 S. 8.
Lief- und Ehstländischer Staats- und Addrefs*Kalender
auf das Jahr Christi 1785. Marien'werder. 315u. 132S. 8-
Vergl, Nord. Mise, IV, 1 6. XI. 377. — Meusels Lexik. I. 34a. —
Maurerische Personalien des weyl. hochw. Brs. Balthasar
▼. Bergmann , vieljähngen Meisters vom Stuhl der Loge cum
Schwerdt, von J, B. bischer. Kiga, 1780« 4*; auch in der
Gesch. der Loge aumSchwerdt von J. B. r isch.e r S, i5-so*
VON Bergmann (Benjamin Fürchtegott
Balthasar).
Sohn von Gustav.
Jzt auf dem Pastorat Arrasdi am 17 November 177a
gtbortn, Den ersten Unterricht erhielt er theik von seinem
Vater j theils von Hauslehrern ^ besuchte später sowohl die
Domsdiule als das Lyceum in Riga^ und studirte hierauf seit
1791 zu Leipzig und seit 1793 zu Jena^ von wo er^i^gS in
stin Vaterland zurückkehrte. Nadi einem beynah Sjährigen
Aufenthalte in Riga^ wo er eine Hauslehrerstelle angenom-
nun hatte ^ ging er im Maj 1798 nach Moskau und beschäf-
tigte skh hier ebenfalls mit Erziehung und Unterridit. Aber
tint entschiedene Neigung zur Völkerkunde und der Wunsch^
diese Wissenschaft mit Nachrichten von bisher wenig bekann-
ten Netionen berekhern zu können ^ trieb ihn von hier weg und
hestimmte ihn, den angenehmsten Aufenthalt im Hause de»
^ofraths Gantscharoff mit den unwirthharen Hütten der
Kalmücken an der untern Wolga zu vertauschen. Er wandte
iich mit einer Vorstellung an den Gelieimenrath Nikolai
NowösilzoWj erhielt i durch dessen Fürsprache, von dem
Monarchen ein Geschenk an Geld zur Unterstützung bey sei-
nem Vorhaben ,' reiste darauf von Moskau ab , kam im Fe-
hmar 1^02 nach Sarepta, liefs sich im April »bey den KaU
müdicn niederi und lebte 1 5 Monat unter diesen Nomaden»
L Band. II
l3Qt V. BERGMAlfK (BeKJ. FÜRCHTEG. BaLTH.).
Wie er jene Zeit zum VortheH der Wissenschaften benutzt
hat^ davon zeugen die unten angeführten Schriften. Aus '
Mangel an Geld sah er sich aber genöthigt^ seinen Aufenthalt
daselbst abzukürzen und der völligen Ausführung seines Plans
zu entsagen. Er kam im Herbst i8o3 zurück und wurde,
zur Belohnung für sein verdienstliches Unternehmen zum Gou-
vernementssekretär befördert. Dem Wunsche seines Vaters
nachgebend^ ward er dessen Adjunkt zu Ruien (ord, am
10 Julius 1804)9 beabsichtigte jedoch noch in demselben Jahre
eine zweyte Reise in die entlegenen Gegenden Asiens^ wozu ihn
der Kaiser zum Kollegien- Assessor ernennen wollte (nicht:
ernannte j wie in Storchs Rufsland unter Alexander I.
Bd, V. S. lo5 steht); was sich aber zerschlug. Im J. 1806
kam er als Pastor nach Erlaa und Ogershof^ und 1814 wie-
der nach Ruien /ils Ordinarius an s^nes Vaters Stelle. 18 16
promovirte ihn tf/e Universität Dorpat zum Dr. der PhU
losophief und 18 17 nahm ihn die lateinisciie Gesellschaft zu
Jena unter ihre Ehrenn(iitglieder ^ die kurldnd. Gesellsch. für
Lt. 1/. K. aber zum ordentlichen JMitgliede auf.
Anekdoten von Peter I. nach GoUkow bearbeitet.
Riga und Leipzig , 1802- 8.' •— Mit einem neuen
Titelblatt. Ebend. 1810. 8«
Mispellen der russischen und mongolischen Literatur.
2 Stücke. Ebend. ISOiS. 8.
Taschenbuch für Freunde der deutschen Literatur in
Rufsland; enthaltend die Geschichte des Maltheser-
Ordens. Ebend. 1802. 216 S. 8.
* Schicksale de^ Persers Massili Michailow unter den
Kalmücken 9 Kirgisen und Chiwensern. Riga, 1804.
166 S. kl. 8. Unter der Dedikaiion steht des Verfassers
Name.
Nomadische Streifereien unter den Kualmücken. in. den
, Jahren 1802 und 1803. Ister, 2ter u. 3ter Theil.
Ebend. 1804. 4ter Theil. Ebend. 1805. 8* Ins Hol-
ländisdu übersetzt : Leeuward. 1815. gr.8.
Historische Schriften^ Istes Bändchen. Leipzig, 1806.
XIV u. 3 $7 S. 8« Auch unter dem Titel: Johann Rein-
V. BeRGICAIIM (BjSK J. FuAGHTSG. B AI.l'H.). 1 3 1
liold von Patkal vor dem Riohterttuhl der Nachwelt. -—
2tes Bändchen. Ebend. 1806* XII u. 309 S. 8- Audi
unter dem Titel: Die Kalenderunruhen in Kiga in den
Jahren 1585-1590.
Peter der Grofse, als Mensch und Regent dargestellt«
ister Theil. Königsberg, 1823- XXu. 394S. u. %Bo^
Druckfehler. -— 2ter TheiL Ebend. (gedruckt in
Mitau) 1824. 389 S. — 3ter Theil. Riga (gedruckt
inMitau) 1826. 393 S. 8. ' '
Magazin für Rufslands Geschichte, Länder- und Völker-
kunde. Isten Bandes Istes Heft. Mitau, 1825. VIII
u. 160 S. — 2tes Heft. Ebend. 1825. 148 S. —
StesHeft. Ebend. 1825. 158 S. — 2tenBds. istesHeft.
Ebend. 1826. 158 S. — 2te$ Heft. Ebend. 1826-
148 S. — 3tesHeft« Ebend. 1826- 168 S. 8.
£.almückische Barden ; m Kaffka's Nord. Archiv 18D3»
October S« 23-31. — Kalmückische Anecdoten ; ebend,
November S. 107-115. — Die Steppe der Kalmücken;
thnd, December S. 149-169- (^Diese drey Aufsätze sind
Bruchstücke aus seinen Nomadischen 5treifereyen.)
Kalender -Unruhen in Riga von 1^85-1590; in F. E.
Schröders St. Petersb. Monatsschr. z. Unterh. n.
Belehr. 1805- Februar S. 88. ü. März S. 198. —
Johann Reinhold von Patkul vor dem Richterstuhle
der Nachwelt; ebend. April S. 250. (JBeyrfe Aufsätze
sind BrucJistücke aus seinen Historischen Schriften.) —
Briefe aus Sarepta; ebend» 1806« Jan. S.19. u. Februar
S. 96.
Briefe aus der Kaimuckensteppe (^Proben einer beabsichtig-
ten Umarbeitung seiner noinadischen Streif ereyen^ ', iri der
Buthenia von F. E. Schröder u. F. B. Albers
1808. IL 98-107. 269-277. III. 27-36* — Iwan
Maseppa^ frey nach Golikow bearbeitet; ebenda 1808»
ni. 117-136. 1809. I. 22-47. 169-182.
Johann Reinhold v. Patkul , Fragment aus einer unge-
druckten Geschichte Peters des Grofsen ; in der Livona
^ür 1815« S. 121-135. — Bulawins Aufruhr und
Mazeppa's Uebergang zu den . Schweden; ebenda
S. 273-318. (Ebenfalls aus seiner Geschichte Peters des
Grolsen.)
i32 V. Bergmann (B, F. BJ), v. Bergmann (D, G.).
Aufenthalt des Zaren Peter Alexejewitsch in Saardam;
in den N. Inland. Bll. 1817> & 45-48. — Desselben
Aufenthalt in Amsterdam; ebend, S. 75* 81' 82« —
Peters Reise nach dem Haag und Rückkehr nach Am-
sterdam; ebend, S. 85. 89. 90« — Peters Reise nach
England und Rückkehr nach Holland; ebend. S, 109»
114. — Die Russen vor Narva 1700; ebend* 1818.
S. 1-3. 10-13. 18. — Franz Jacob Lefort; ebend.
S. 41-43. 49-51., — Michailo Michailowitsch Gholi-
zyn; ebend, S. 58-60. -•■ — Jacob Bruce; ebend, S, 60. —
Alexander Iwanowitsch Rumänzow; ebend, S. 81. —* *
Iwan Iwanowitsch Nepljujew; ebend, S. 97-99. —
Peter der Grolse am Prut im Jahr 1711; ebenda
S. 109-110. 117-120., 125-127. — Peter Pawlowitsch
Schafirow; ebend, S. 129-131. — Heinrich' Johann
Friedrich Ostermann; ebend, S. 145-148. 159-160. —
Dorpat u. Narwa erobert im J, 1704; ebend. S. 161-163«
182-184. — Burchard Christoph v. Münnich) ebend.
S. 221-253. 227-229. 236-239- 244-247. — Fragment
aus Buch 26» Ister u. 2ter Abschnitt der Geschichte
Peters des Grofsen: Nachtrag zur Geschichte Schau-
rows; ebend. S. 249-251. — Fragment aus der Ge-
schichte Peters des Grofsen Bd. lU. Buch 18. Abschn.l . ;
ebend. S. 265-267. — Die Schweden bley Poltawa 1709 ;
ebend. 8,322-325. 337-339. 356-360. 371-374. 388-392.
Sämmüich Proben seines späterhin erschienenen Werks:
Peter der Grofse als Mensch und Regent,
Sylvester Stodewesscher, Erzbischoff von Riga; m den
Jahres Verhandlungen der kurländ. Gesellsch. f. Lit, u.
Kunst II. 315-368. J^in Bruchstück aus seinem späterhin
in dem Magazin für Rufslands Geschichte, Länder- und
Völkerkunde erschienenen Aufsatze: Livlands Orden
und Obergeistlichkeit im Kampfe.
Ursprung des Lamismus aus Indien; in Raupachs
Inland. Museum Heft 5. S. 29-40.
Aufsätze im Morgenblatt 1824.
Vergi, Meusels G. T. Bd. 13. S. 103.
VON Bergmann (Daniel Gustav).
Q,eb. am 18 May 1787 zu Riga, wo sein Vater Kauf-
mann und Stadtwraaker war^ studirtt auf der Domsckult
' V. Behgkann (Daniei« Gustav). i33
wid dem GQU¥emementsgfmnas!um seiner Vaterstadt ^ und
dann von 1806 bis 1809 Tlieologic auf der Universität
Dnrpatj wo er am 12 December 1808 den Preis der ^o/-
(Imm Medaille für die von der theologischen Fahultät -
aufgegebene „ Entwickelung der' io dem bey den
Evangelisten vorkommenden Worte Engel liegenden
Begriffe" erhielt. Im Junius 1809 wurde er akademischer
Cand, TheoL , erhielt in demselben Jahre auch die Krön- und
Stadtkandidatur zu Riga und wurde iSlo Pastor Adjunctus
an der Jesuskirche in der Moskauschen Vorstadt zu Riga^
1S12 Pastor , zu Bikkern im Patrimonialgebiete, iH ig Dia-
kmtsam Dom und i823 Archidiakonus an der Peterskirche
und Stadt - Konsistoriums - Assessor»
*Das wann 9 worüber und wie der jetsige Friede ge-^
schlössen vrorden, ein dreyfaches Unterpfand seiner
Dauer. Predigt zur Feier des Friedens am 28 Ji>nius
1814 in der Bikkernsehen Kirche gehalten« Riga.
23 S. 8.
Was ist uns evangelisohen Christen die Bibel? Zu
Luthers Andenken gefragt und beantwortet in der
Abendversammlung der Rigischen Bibelgesellschaft
am 3. Secularfest der Reformation den 19 (31) Oc-
tober 1817. Riga» 1817. 19 S. 8.5 steht auch in der
Reformations-Jubiläums-Feier in der Rigaischen Ab-
theilang der Russ. Bibel-Gesellschaft den 19 October
1817 (Riga, 1817. 8.) S, 18-41.
Am Grabe unseres Musikfreundes Preis gesprochen und
^en Freunden mitgetheilt. Ebend, 1825. 2B11. 8.
Übersetzte Eines WohlEdlen Raths der kaiserl. Stadt
Riga Hochobrigkeitlich bestätigte Forst-Policey -Ver-
ordnung für ' das Patrimonial - Gebiet der Stadt ins
Lettisdie unter dem Titel: Auglli apMprinati Mefcha-
Likkumi, ko zeenigaRihges-Rahts irr zehlufi preekfch
wiffahm pilslehtas muifchahm. . Zusammen gedruckt:
Riga, 1824. 17 S. pag, u. 4 S. unpag. 4. •— Ferner dte
Statuten der Spar-Casse zu Riga (Riga, 1824. ,14 S. 8.)
niit dem Titel: AugM apMprinati likkumi preekfch
kiahfchanas fchkirlU Rihge. Riga, 1824* 14 S. 8.
1 34 V. Bergmann (D. G.)-^ v. Berg&iann {gV&t.).
Altarrede am Sarge Karl Remhold Walters, weil. Pastors
^u Rodenppis u. s. vr. ; in Grave'st Magaz. f^ protest.
Pred. Jahrg. 1817- S. 166-176- — Bey der Einsar-
gung eines französischen Emigranten 1816 y ebend.
S. 328-334. -^ Rede bey der Taufe eines Bauerkindes
vor gebildeten Städtern im Winter j818; ebeßdi Jahrg.
1819. S. 12-17« — Altarrede bey der Communion
eines Amtsbruders und seiner Gattin; ebend. S. 53-62-
* Anhangt zu dem Widfemmes Kalenderis us to 1813
gaddu.
Nachruf, gesprochen an der Gruft (^in Verseng; in der
JDenkschrift: Dr. Liborius v. Bergmann, dargestellt
von Einigen seiner Amtsgenossen 1823. (Riga. 4)*
S. 23-28- •— Desgleichen in der Denkschrift: Dr. J. C.
Brotze , gefeiert von einigen seiner Mitbürger ^ Riga,
1925- 4.) S. 19,
Aufsätze in den Rig. Stadtbll. , theih mit seinem Namen^
theils mit den Chiffern: Oreiander, Hum. n. a. ä. m. p.,
theils unbezeichnet (1820 S. 301: Das Gute findet nicht
verschlossene Gemüther; u. 1821 S. 380-382: Sprach-
bemerk.).
• Viele einzelne deutsche Gedichte.
Fer^/.^ig. Stadtbll. igio 5. 368. 1819 S. asi. i8s3 S. 397. — •
Gravfe's Magaz. f. p rötest. Pred. 1819 5. 79.
VON Bergmann (Gustav).
Bruder von Ambrosius, Baxthasar und Liborius,
und Vater von B:^njamin F. B. und Gustav
A^IBR« WlXH.
Wurde bis in sein i5tes Jahr zu Hause unterrichtet ^ be-
suchte dann seit 1763 das Gymnasiurri zu Weimar^ und stu-
dirte von 1767 bis 1770 Theologie zu Leipzig. In sein Vater-
land zurückgekehrt wurde er daselbst 177 1 Prediger zu Ar-
rasch bey Wenden^ 1780 zu Salisburg und ij85 zu Ruien^
auch 1807 Assessor des Uvländisdien Oberkonsistoriums^
Einen erhaltenen RuJ an die Annaikirclie in &• Pttersburg
' V. Bergmann (Gustav). i35
sdtlag er rzzijr. Schon während seiner Amtsführung zu Ar-
rasch hatte er sich mit der Einimpfung der Blattern , beson-
dus unter den Bauern , beschäftigt» Er setzte dies auch in
Biäm^ und zwar nach einer von ihm erfundenen neuen und
lädum Methode , fort ; so dafs er binnen 3o Jahren gegen
12000 Personen geimpft hatte. Für diese rühmliche Bemü-
hung erhielt er vom Kaiser Alexander J, nachdem^ auf
iissen Befehl, seine Methode zu impfen ^ vom medicimschen
Kollegium untersuch^^^d bewährt gefunden war^ im J. 1802
ät goldene Medaille {mfder Aufschrift: Für das Nützliche,
und 1806 erwählte ihn die naturforsdiende Gesellsdiafl in
Moskau zu ihrem Ehrenmitglieder Im J, 1804 naJim er
Alters und grofser Kränklichkeit wegen seinen Sohn zum
Adjunkten. Geb* zu Neuermühlen hey Riga am 28 März
1749 ) 8ß^» <zm 3o Junius 1814.
'Reisen eines Franzosen 9 oder Beschreibung der vor-
nehmsten Reiche der Welt nach ihrer ehemaligen und
jetzigen Beschaffenheit, in Briefen an ein Frauenzim-
mer abgefafst und herausgegeben vom Herrn Abt
Joseph de la Porte. Leipzig, 1769- 8- — Eine
Uebersetzung von: Le voyageur fran§ais ou la connois-
sance de Tancien et du- nouveau monde. (^Nur den
3ten Band hat er übersetzt,^
Kriftiga tizzibas mahziba. (Leipzig) 1772» 31 S. 8.
Dann unter dem Titel : Mahziba tahs krilligas ti'zzibas.
(Ruien) 1786- Ä. Vermehrt^ unter dem Titel: Krilliga
tizzibas mahziba, nebst einem Anhange: Ihfa pamahzi-
fchana preekfch wahjeem tautiaeem. Ebend. 1787»
80 S. 8. 4ric/i Ebend. 1803- 2Ö S. 8-
Geschichte von Livland, nach Bossuetischer Art entwor-
fen* Leipzig, 1776. 196 S. 8. Mit Kupfern und
Vignetten. Angelangt sind: Biographien der luthe-
rischen Prediger in Livland, und einige ftur^e Bemer-
Is^ungen von livländischen Münzen.
Sendschreiben an das livländisehe Publikum, seine kürz-
lich im Druck erschienene Geschichte betreffend.
Riga» 1777. 13 S. 8.
\
i36 V. Bergmann (Gustav)»
Swehti ftahfti no teem notikkumeem ivezzas un. jaunas
derribas laikös, jauneexn taudim par labbu no teem
'fwehteem rakJleem is&emti un farakftiti. Riga, 1777.
19 S. 8. — Auch mit demselben Titel und dem Zusätze:
no teem fwehteem Deewa rakReem »emti farakiliti un
rakft6s isfpeefti no Kuhjenes Mahzitaja Guftaw
Bergmann. Kuien^ 1786* 8« — Die Geschichten des
alten Testaments gehen bis S. 116» die des neuen , mit dem
besondern Titel: Swehti ItahM no teem notikkumeem
jaunas derribas laikös, tas irr ta fwehta dlihwo/cbana
ta Deewa Dehla un to pirmu leezineeku taht kriftigas
tizzibas« Knien, 1786« S. 117-212 u. 3BII. Register. —
3 te Auflage. Riga, 1794. 220 S. 8. (Durch Druchjeh-
kr sehr entstellt.^ . .
Rede bey dem Leichenbegängnisse des Herrn Majoren
Otto David von Brömsen, gehalten d. 28 Junius 1779
in dem Kleinroopschen Monumente* Riga, l Bog. 8«
Bey dem Grabe Mademoiselle Sophia Elisabeth Wendell.
Salisburg, gehalten un^ gedruckt von Gust. Berg-
mann. 2Ö S. 8. Angehängt (S. 15-20): Bey dem
Grab^ der Madam Anna Louisa Wendell.
Sammlung livländischer ProvinzialwÖrter. Salisburg,
1785. XIV u. 80 S. 8.
Empfindungen bey der Trennung von meinem mir ewig
theuern Freunde. Ruien, 1786. % Bog. 4*
CoUectio integrorum Bibliorum eorumque partium Gus-
tav! Bergmann, P. R. Ordine linguarum alphabetico.
Ruenae typis excudebat G. B — n. 1786« 20 S. 4-
Das Gebeth des Herrn oder Vaterunsersammlung in hun-
dert und zwey und fünfzig Sprachen. Herausgegeben
von Gustav Bergmann. Gedruckt zu Ruien 1789.
1 Bog. unpag. 58 S. u. 3 Bll. Register. 8«
Sadi, seu inexsuperabilis vis fati. Historia fabularis.
£ gallico in latinum conversa. Stanno Ruiensi, 1789*
16.
Zadig QU lä defftin^e, histoire Orientale. Ruien, 1789- 16*
Erläuterung der in^ Zadig vorkommenden Französischen
Wörter. Ebend. 1790. 8.
* Urian Henning 'Pitt. Ein Heldengedicht. In sechs
Gecängen^ 1790* 2 Bogg. 8.
V. BXRGMANN (GdSTA.v). ISJ
Labb'u finau un padohmu Grahnatay Widfemneekeem
par labbu istaifita. Riga, 1791* 96 $• 8« -^ 2te Aufl.
Ebend. 1792- 109 S. 8« •— 3te Aufl. Ebend. 179^
HO S. 8. — 4te (von Joh. Gottfr. Ageluth,
s» dessen Artihel^ ganz umgearbeitete und sehr ver-
mehrte Auflage. '(Dorpat) 1817* 8« (^JEah Hausltiner
in LtMandf ^Johann Friedrich Schwennike^
aus Kisleben [f 23 März 1789] bestimmte bey seinem
Tode eine Summe Geldes aus seinem Nachlasse zum Druck
dnes Noth- und Hülfsbüchleins für die JLetttn , nach Art
des Becherschen , und überliefs die Besorgung dem General-^
Superintendenten Schlegel und dem Pastor L i b o.r i u s
V. Bergmann. Der erstere bearbeitete darauf Becker«
Schrift zu dieser Absicht; der Graf L. A. M ellin lie-
ferte einen Beytrag dazu^ und Gustav v. Bergmann
übersetzte das Ganze ins Lettische^ S, Zimmermlinns
Lett. Lit. S. 122f — Big. Stadtbll. 1824- S. 423.)
Gedächtnifspredigt auf den Freyherrn Eberhard Gustav
von Posse. Ruien. 1791. 20 S. 4«
Inter solemnia Jubnaei festo die D. Joanni dicato
MDCGXCII pietatem gratulabuildut testatur G. a
Bergmann. P» R. Aere Ruineüsju 1 Bog. 4*
(jEfn Glückwünschungssclireiben im Ziapidarstyl an den
Generalsuperintendenten L e n z fix dessen Amtsjubelfeyer*)
&ftemmamas Spreddiku-Mahzibas us wififahm fwehdee-
nahm^ fwehtkeem un fvrehteem laikeem u. s. w. Riga,
1795. 662 S. 8. ^
* Traductiob d une extravagance de Francois Rabelais.
Ruian» 1796. 43 S. §.
Am Sarge der Frau Pastorin Gatharina Meder, geb. Mey«
Den 6 März 1797. ' 8 S. 8.
* Leichenrede auf Karl v. Rynkiewitz. Am Werstpfahl
bey Lillakrug. (Ruien) 1801. 3 Bll. 8. u. 2 Bll.
Anhang (Phantasiespiele in der Manier des gestOTten.
K. V. R.). — Nicht gehalten.
Vita Davidis ab-Hilcheny Secretarii Regis Poloniae et
Notarii terr^striii Vende^sis. Ruini in Livonia, 1803*
20S. 8. \,
Sammlung ächt^^ttischftr Sinngedichte. (Ruien) 1807«
60 unpag. S. — - Zweyte Sammlung lettischer Sinn-
odar Stegseifs Gedichte. (Ebend.) 1808* VIII und
72 S. 8.
I. Band. 13
l38 . V. Bergkann (Gustav).
Am Sarge weiland Ferd. Adolph v* Ditmary geli*.in
' Pernau den 10 December 1796» gest. zu MoiselLüU den
7 Julius 1807. Ruien, 1807- % Bog. 8-
Erklärung einiger veralteten und unbekannt geworde-
nen lettischen Wörter in dem livländischen lettischen
^ Gesangbuche ; Mar der Ausgabe dieses Gesangbuchs unter
demTitel: Latwifka Balnizas-Skohlas- un Sehtas-Grah-
mata. Riga, 1787> 8*
Ein Todtenkopf bekommt Leben und packt Herrn Mah-
1er Darbes zu Kopenhagen beym Kopf; in S. Chr.
Wagners Werk über die Gespenster Th. 4« S. 206-
Viele einzeln gedifuckte Gelegenheitsgedichte.
Sat auch Antheil an der Uebersetzung aus dem Engli-
schen: Die Freundschaft im Tode, in Briefen von
Verstorbenen an Lebende, nebst andern moralischen
und. unterhaltenden Briefen, von Elisaibeth tlowe
< (Leipzig, 1770* 80» ferner an der Latwifka Gadda-
Grahmata (Mitau, 1797« 1798*)» ^"^ ^^ ^^^ beiden
neuen lettischen Gesangbücheriv (Mitau, 1806* und
Riga» 1809.)
Sesotgte die Korr^k^ur der 5ten Ausgabe der Manzel-
sehen lettischen Postille (Mitau, oder vielmehr Leipzig,
1769* 4.}9 und der Ausgabe des livländischen letti-
schen Gesangbuchs : Riga (Leipzig) 1 78 7» midi mit n^em
JTuel: Ebend. 1789* 8»; so wie die Korrektur der^. unter
dem Titel: TaBihbele jeb tee fwehti Deewä rakM tahs
wezzas un jaunas Derribas, kas preekfch un pehz ta
kunga Jesus Kriftus fwehtas p^edfimfchanae no fweh-
teem Deewa wihreem, Praweefcheem, PreezasmcJizi-
ta)eem un Apustuleem usrakltiti tikkufchi. Latwee*
fcheem un Kurfemneekeem par Is^bu fagahdati, istul-
koti un rakitos no jauna isdrikketi. Riga (Leipzig^
1794. ' Das A. T. 992; die Apokryphen 176> und das
N. T«, mit besonderem Titelblatt: 348 S. gr.'8.9 erschie-
* nenen lettischen Bibelausgabe, zu der er auch J/e Vorrede
schrieb; und redigirte von 1792 bis 1799 den in Riga
erscheinenden livländischen lettischen Kalender (Wid*
lemmes Kaiendars); imgleichen deutsche Kalender,
unter dem Titel : Almanach des 'Ruienschen Kirchspiels
für das Jahr f 7i86. Ruiens Pastorat. 8* -— Für das
Jahr 1787. Ebend, 8* — - Für das Jahr 1788* Ebend. 8*
Mit Anhängen.
»I
V. Bergiäann (Gustav); iSg
Handschriftlich hinterliefs er:
Ein völlig ausgearbeitetes lettische? Lexikon«
Eine zu einer zweyten Auflage bestimmte , sehr ver-
mehrte^ Sammlung livländischer Provinzialwörter«
Ausserdem halber das Verdienst^ folgende Schriften^ von denen
anige in den früheren Auflagen sehr selten geworden^ andere
noch gar nicht gedruckt gewesen waren ^ in seiner eigenen
Druckerey zu Ruien herausgegeben zu haben s
Kaspar Schöntaubens , Mahlers und Künstlers zu Gum-
binnen, neue Erfindungen. 1787« 54 S. 8* u. Yi ^pS*
Verzeichnifs.
La Henriade. Poeme en dix chants. Ruien en Livonie^
T. I. 1788. 125 S. T. IL 1789. 138 S. 8. (^Mit einer
Vorrede und dem Leben Voltaire's vom Herausgeber,')
Dionysii Fabri J. D. de Pomerania oriundi historia Li-
vonica , sive Li voniae descriptio. Curante Gustave
Bergmann P. R. Stanno Ruinensi, 1792. X u«
84 S. 8.
Aulaeum Dunaidum, continens seriem ac successiones
Archiepiscoporum Rigensium in Livonia, scriptum
ad reverepdi'^simum ac illustrissimum principem ac
dominum, dominum Sigismundum Augustum, Archi-
episcopum Rigensem desighatum etc. ab Augustinö Eu-
caedio, Livono. Witebergae 1564 et Ruyni 1794«
4Bogg. 8.
Fata Livoniae. Die natali auspicatissimo Serenissimi
principis, Ernesti Constantini, ducis Saxoniae, Juliaci,
Glivae, Montium, Angariae, Westphaliaeque rel.
principis et domini nos'tri clementissimi, in florentis-
simo celeberrimoque gymnasio Guilielmo - Ernestino,
coram panegyri solemniter decantata a Balthasare
Bergmann, Riga-Livono. Vinariae, 1755. (4.) et
Ruyni, 1794. 4-
Dionysii Fabricii, Praepositi Pontificii Felinensis, Li-
vonicae historiae compendiosa series, in quatuor di-
gesta partes, ab anno 1158 usque ad annüm 1610.
Curante G. B. Editio secunda auctior et emendatior.
Stanno Ruiensi, 1795. XXX u. 232 S. 8.
Oratio de Livonia publice in celeberrima et florentissi-
ma Wittenbergensi Academia habita et recitata a Ni-
coiao Specht, Revalia-Livono, in Auditorio majori
140 v* BERGMAiftf (Gustav).
collegii Friderici, V. Kai. Jan. MDGXXIX. Witteber-
gae exscribehat Joh, Hake MD,CXXX. Am Sddufs der
Schrift steht: Tota haec oratio descripta et recognita
est ex manuscripto ad exemplar impressum bibliothe-
cae Vinariensis. Gustavus Bergmann. Ruie^»
1796. 55 S. 8. ^
Livoniae historia in compendium ex annalibus contracta
a Thoma Hornero, Egratio. Wittebetgae ex ofücina
Johannis .Lufft, 1562* Ruien, Auspiciis Alexandri
Clementissimi*MDCCCII. 8t '
Clypeus innöcentiae et veritatis Davidis Hilchen Seren.
Sigismundi III Poloniae et Sueciae regis Secretarii et
Notarii terr. Venden., contra Jacobi Godemanni lliune*
burgensis, et Rigensium quorundam, senatus nomine
ad proprium odium abutentium, cum iniquissima
crudelissimaque quaed^m decreta, tum alia calumnia-
rum tela, editus. Zamoscii , Anno Domini Millesimo
sexcentesimo quarto. Et Ruyni Imperante Alexandro,
Semper Augusto. MDCCCIL 80 S. 8.
Vita lUustris et Magniüci Herois GeQtgii Farensbach)
Palatini olim Vendensis etc.etc.^ quam David Hilcben,
Secretarius S. R. M. Notar. Ter. Vend. in perpetuam
cultus et observantiae testificationem descripsit, ^idem-
qu'e stemma , ^ literas extremas atque epitaphia adjecit.
Zamoscii excudebat Martinus Lenscius^ Typograpbus
Acad. Anno Domini MDCIX. Recus* Ruyi^i Impe-
rante Alexandro S. A. 1803. 55 S. 8. , '
Livoniae supplicantis ad S. R. Majestatem illustrissimos-'
que ordines regni Poloniae et magni ducatus Litua-
niae Oratio. A nuntiis nobilitatis Livonicae» gen^ro-
sis et nobilibusy Reinboldo Brakel» — ~ Ottone Doen-
boffy — Davide Hilchen — in comitiis Varsaviensi-
bus anni MDXCVII die VII mensis Martii publice
habita. Cracoviae in ofücina L^sari^, anno Dom«
MDXCVII. Rigae excudit MDIIIC. Nicol. Moilinus.
Ruyni Livon. G. B. MDCCCIV. Editio auctior.
36 S. 8. (^Vermehrt ist dieser Abdruck mit der Antwort
des Königs auf Hilchens Rede und den Urtheilen und
Bemerkungen verschiedener Gelehrten über dieselbe,^
Epicedion memoriae et honori . magniüci et generös!
domini Schenking, Castellani in Livonia Venden;
haeredis in Antzen et Fernesse, Cracoviae die 10 Nov.
V. Beagmakn (6.)* '^* Bergmakk (G. A. W.). 141
anno 1605 demorttri et anno ineutfte }606 Tomniae
sepultL David Hilchen Sacrae Reg. Maj« Secretanus
et Notarius Terr. Venden. faciebat« Zamotcii Marti-
nus Lenscius, Acad. typogr., excudebat. Ao. Qom«
MDCVI. Ruyni, 1807. 10 S. 8.
Honori herois Zamoscii David Hilchen 9 Reg. Maj. in
Polonia a secrefcis 9 faciebat. Ex editione Zamosciana
denuo editum^Helmaestadii, in acad. Julifi, mense
Septembri MDCV. ^ Ruyni, 1807. , 10 S. 8.
Spanischer und portugiesischer Dolmetscher. Mit der
Aussprache- (Ruien) 1810. 8. (^Der letzte halbe Bogen
blieb ungedruckt.')
£m€ Probe der Reimchrönik Ditleb't Ton Alnpeke mif
I Bog. 4. ; enthaltend 456 Fer^e mit einigen orthograpiii'
sehen Abweichungui von der in seines Bruders Liborius
Bergmanns Sammlung befindlichen Originalhandschrift.
(S. Ditmar de origine nominis Livoniae p. 63.}
VergL die seiner Geschieht« Livlands angehängten Biographien,
lutherischer Prediger 5. 13^. — Zimmermanns Lett. Lit.
$.191. — Inlä»d.BU. 1S14 No.s;. S. 111. — Gadeb. L. B.
Th. 1. S. 59. — T Nord. Mise' IV. »64 u. "XL 379. — Na-
pierik/'s fortgeK Abhr v. livl. Geschichtschr, 6. 95 u* 149.
VON Bergmann (Gustav Ambrosius
Wilhelm).
Sohn des vorhergehenden u. Bruder von Benjamin F* B. ^
Stndirte von 1794 bis ijgS Arzneyliund^ zu Jena^ nahm
dastlbst die medicinische Doktorwürde an, kehrte in sein Va>-
t^land zurück^ und ging bald darauf nach Perm^ wo er ah
praktischer Ar^zt lebte. Geb. zu Arrasch in Livland am,
8 April 1774, gest. am ij November 18 14.
Kleines ABC Buch für Kinder. Ruien, 1788. 16S. 8.
Diss. inaug. sistens cogitata- nonnuUa circa hepatis usum
physiologicum, pathologicum ac therapeuticum. Jenae,
1798. 30 Sw 4«
t4s ^ERGHAMN (Johank). V. Bxrgmanm (LiBoaitts).
Bergmann (Johann).
Geh, tf • « 9 gtstt • • •
Arma constantiae. Dorpati, 1669* 4«
VON Bergmann (Libqrius).
Bruder von A^piROsius» Bai^thasar u. Gustav«
t
Ward zuerst auf der rigaschen I^omsdiüle^ dann auf dem
dortigen Lyceum gebildet und bezog 1774 die Universität
Leip^ßi wo er sich der Theologie widmete. Nach Beendi-
gung seiner Studien ging er ein Jahr hindurch auf Reisen^
erwarb sich in Deutschland ^ in der Schweiz^ in lYanf^reich^
'England^ den Niederlanden und Holland die ausgebrettetsten
Sekanntschaften , besonders stand er mit vielen, der ersten
Gelehrten Deutschlands in VerBtniung^ als mit Ijessing^
Geliert^ Zollikofer^ KlopMock^ Kant, Her-
Schelf Lavater ,und mit dem Leipziger Buchhändler
Breit köpf 1779 nach Livland zurückgekehrt, war er
erst Lehrer im Hause des als Künstler und gebildeter
Mann hochgeachteten Baron Woldemar v« Budberg
auf Trastenhofj nahm darauf die Kandidatur bey der Stadt
und bey der Krone an, wurde im folgenden Jahre als Diakonus
an der Domkirche zu Biga angestellt {prd. am 21 Julius),
1781 Archidiakonus an der .Peterskirche, 1788 Wochenprer
diger, 1790 Oberwochenprediger, iSoo Pastor arn Dom und
Assessor des Stadtkonsistoriums, und noch in demselben Jahre
Oberpastor und Pastor zu St» Petri, auch Senior des riga-
schen Stadtministeriums. Zu seinerh 25jahrigen Amtsfeste
empfing er von der Universität Leipzig das Diplom ^nes
Dokxors der Philosophie, und die kurländ. Gesellsch, für
£. u» K. nahm ihn gleich bey ihrem Entstehen zum Mitgliede
auf Während seiner langen Wirksamkeit hat er sich viel-
fältig verdient gemacht^ > sowohl ak Kirchenlehrer^ durch
« ' V. Bbrgmann (Jjsmobxüs}» 143
nuindUdien Unterridit und durch zahlreiche ascetiscJi-Mturgi-
sehe Sekriftm^ als auch ab gründlicher Forscher der va\er'^
ländischen und besonders der ^aterstädtischen Geschichte;
femer dtO^Mi Förderung mssenschaftlicher Sammlungen und
hstitute^^b Mitverwalter des Himselschen naturhistoriseken^
mi als Gründer des livländischen Kunstmuseums (1816),
so me besonders als Stifter da- Kterarischrpr aktischen Bürger-'
mbindung zu Riga (i8o3), deren Direktor er mehrere Jahre
Jündurchwar^ und die ihn nachher * in die Zahl ihrer Ehren,-
mitgUeder aufnahm; durth Gründung des Nütolai- Armen-
und Arbeitshauses (ijg/^)^ dessen Vorsteher er bi$ 1800, so
m durch seinen Antheil an den Bemühungen und Verdien-
sten der Armendirektion , deren Mitgründer undßDirektor er
von ihrer Stiftung bis zum J. 1808 war; endiich durdi rege
Thülnahme an jeder wohlthätigen und gemeinnützigen Un$er-
nehrwffig. Geb. zu Ntuermühlen bey Riga am 3 September
^7^ k^9t. am 14 Julius i823.
* Des j|IerTn le Sage Anfangsgründe der Mineralogie,
njifti den Grundsätzen der Probirkunst; aus dem Fran-
zösischen. Leipzig, 1775*
*Oas gute Herz, eine nothwendige Eig^nacliaft eines
Freimaurers. Eine Rede am Johannisfeste det i776sten
Jahres, in der Loge zu Leipzig gehalten von. dem
Br. B***, 16 S. 8. '
* Anrede des neuer-A-ählten Redners der gerechten und.
vollkommenen Loge Minerva in Leipzig, an dia Mit-
glieder derselben; am 30 April 1777« 8 S. S*
Abschiedsre^e^ den 25 Februar 1778 gehalten. Leipzig«
13 S. 8/* '
* Abhandlungen Sinesis eher Jesuiten über die Geschichte,
^tten und Gebräuche dieses Landes, Ister Theil. Mit
Anmerkungen und Zusätzen des Herrn Prof. Mei-
ners. Ebend. 1776. !
* Wie feietn wir das Andenken Andrer würdig? Eine
Rede, bey Gelegenheit der feierlichen Aufstellung
des Bildnisses Sr, Durchlaucht des Herzogs Ferdi-
nand VGA. Brat^scjiweig, erwählten ^ Grofsmeisters
144 ^« Bbrgma:nk (LiBOiuDs).
aller vereinigten Lo^n;' Hin Tage Johaunis des Täu-
fers 1779 ^halten in der gerechten und vollkomme'*
nen Itoge zum Schwerdtin Aiga. 15 S. 8*
• Nachricht von einer ErzielUings - und Versorgungs-
Anstalt armer Kiüder iir Riga. 1783. 31 S» 8. Äe
von Uim gehaltene Rede bey Eröffnung dieser Anstalt
am 6 Nov. 1783 steht S. 1372I. *
• Verzeichnifs einiger Lief - , Ehst - und Curländischer
Münzen in Gold und Silber» welche von ^inern
Freunde der Numismatik gesucht werden. Leipzig,
1787. 28 S. 8.
/Rede bey d6m Sarge der Hochwohlgebornen Frau Hof-
räthin und Präsidentin Charl. Henr; v. Sievers , geb.
Obermann; gehalten den 14 Oct. 1787. (Ruien).
15 S. 8.
• RigiscSies «Addrefsbuch von 1790* (Higa.) 144 S. 8»
• Versuch einer kurzen Geschichte der Rigaischen Stadt-
kirchen seit ihrer Erbauung, und ihrer Lehrer von
der Reformation bis. auf die jetzige Zeit. Bei Gelegen-
heit eines sehr merkwürdigen Amts Jubelfestes dem
Drucke übergeben. Riga den 24 Jun. 1792. 10 unpag.
u. 58 S. 4.
Rede bei dem' Sarge eines Patrioten, des Wohlgeb*. Hrn
Job. Christoph B er ens, Ober- Wettherrn der vormali-
gen Magistrats« Verfassung der Stadt Riga; den 25 Nov.
. 1792 gehalten. Riga. 16 S. 8-
• Vorläufige Nachricht von^elnem hier einzurichtenden
Armen- und Arbeitshau^p. 'Ebend. 1793. 12 S. 4«
Am Ende unterzeichnet sich der Verf^
• Zweiter Versuch eines Beitrages zur Rigaischen Kir-
chengeschichte. Nesttt Beilagen. Bei Gelegenheit der
Einweihung der neuen Katkikalnschen Kirche, den
9 Jul. 1794» zum Druck befördert. Eben(^ 83 S. 4-
Unter dem Vorbericht steht des Verf. Natpe.
Einweihungsrede bey der fei^lichen Eröffnung des
Nikolai-Armen- und Arbeitshauses, am 26 Sept. 1794
gehalten. Ebend. 18 S. 4«
• Kurze Nachrichten von Rigaischen Buchdruckern über-
haupt und den Stadtbuchdruckern insbesondere, von
d^r ältesten bis auf die jetzige Zeit ^ den Sammlern
Taterländischer Nachrichten gewidmet. • Ebend. 1795-
22 S. 4« Unter der Vorrede tfLt^sich dee Verf* umersdirieben.
V. BsRC^MANN (LnoMüs); 145
Rede bey dem feierliehen Leichenbegängnisse detf Hetrn
D. V« Wiecken, gehalten am 1 Aug. 1796- (Ruien).
16 S. 8. ,
Rede bei dem feierlichen Leichenbegängnisse des Hm
Raths Ludwig Grave, am 31 Aug. 1796 gehalten und
Riga*s Bürgern gewidmet, 10 S. 4»
Eidesverwarnung vor der Wahl der neuen Stadt-Obrig-
keit in der St. Petri-Kirche zu Riga am 29 Dec« 1796
gehalten. 16 S. 8.
Trauer-Rede bei dem Leichenbegängnisse der verwitt-
weten Frau Räthin Johanna Sophia Grave« ., geb.
SchwartZy am 10 Jan. 1800* Auf Verlangen der FamiUe
gedruckt. . Riga. 8 S. 4.
Cehrbuch zur Unterweisung im Christenthume ; nach
Anleitung de^ Katechismus Luthe;ri^ für die Rigaische
Stadt-Gemeine entworfen. Ebend. 1801« 226 S. 8» — "
2teAufl. £bend. 1812« Unter cfer Vorrede nenrit sich
der Verf^
*Ueber Armen- Versorgung und Unterstützi^ngs-Anstal-
ten in Riga; eine historische Skizze. EJbend« 1803*
59 S. 4« Unter der Dedikation nennt sich der Verf.
Standrede bei der Beerdigung weil. Hrn Bürgermeisters
Dr. Joh. ^Christoph Schwartz, im Raths-Saale gehal-
ten.^am H Nov. 1804* {Auf Verlangen gedruckt.)
21 S. 4.
Rede bei der feierlichen Beerdigung der Frau Hofräthin
Juliana Maria Edlen von Ramm » geb. t. Güntzel , am
4 Sept. 1806 gehalten. Riga. 8 S.- 4-
Jubel-Predigt,, bei der religiösen Feier oer hundert-
jährigen Unterwerfung Riga's unter den Russisch-/
Kiiserl. Scepter, am 4 Julius 1810 in der St. Petri*^
' liirche gehalten. Ebend. 40 S. 8*
Ueber die Mittel zur Besiegung ängstlicher Sorgen und
trauriger Gefühle. Eine Predigt , gehalten am 1 5ten
Sonntag nach Trinitatis 1812 und den Gliedern der
Stadt-Gemeinde gewidmet. Ebend. 28 S. 8»'
* Opfer der Dankbarkeit und Freundschaft, der Liebe
undWehmuth; dargebracht der Asche des edlen Rigai-
scheu Bürgers Joh; ReinhoW Schmidt, geb. in Pemau
am 30 Julius 1770 > g€*fc darsi^lbst am 25 N<»v. 18125
UBand. l3
{46 V. Bergmann (LiBORius)*
am Tage seiner Befevdigung^ von teinen dankbaren
Freunden und Mitbürgern. Kiga, am 6^ Dec. 1812.
% Bog. 4. - : ^
Die Feier der Befreiung Moskwa*s in Riga, am 10 Oct.
1814i durch Legung des Grundsteins zu einer Ge-
dächtnilssäule der Unsterblichen Siege Alexanders L,
wodurch die . Bigasche !&.aufmannschaft dem sieg-
gekrönten Wiederhersteller des allgemeinen Friedens
in Europa, dem erhabenen Beschützer des bürgerli-
chen Glückes, ihre Ehrfurcht und Dankbarkeit be-
zeugen, und ihren spätesten Nachkommen die Erin-
■ nerjüig an das erlebte Heil ins Andenken bringen
woUte; beschrieben. Riga. 24 S. 4. (^Mt einem Kupfer^
die Gedächtnifssäule darstellend.^
Kurze biographische Nachrichten von den General-
superintendenten Livlands. Zur 'Feier eines merk-
vrürdigen Amtsfestes, am 19 Aug. 1814» gesammelt«
Ebend. 6 unpag. u. 18 S. 4»
Erinnerungen an das unter dem Scepter des Russischen
Kaiserthums- verlebte Jahrhundert; zur Feier des
' 4 Julius 1810> für Riga's Bürger gesammelt. l-3tes
Heft. ' (M/Y emem 'Kupfer j die Jubiläumsmedaille dar-
stellend.^ Ebend. 1814- 6 nnpag. u. 364 S. 8» Das
iste tieft erschien zum Jubelfeste 1810, dals 2te i8ll,
das 3te mit dem Haupttitel 1814.
Sr. Kaiserl. Majestät, Alexander dem Ersten, Selbstherr-
scher aller Reussen , unserm grofsen Herrn und Kai-
ser, am 28 Nov. 1815 ehrerbietigst glückwünschend
überreicht.^ Riga. 1 Bog. Fol. Eine Auswahl von
alttestamentUchen Bibelstellen , russisch und deutsch»
Zur dankbaren Erinnerung an die Reformation Luthers;
bei Gelegenheit des dritten. Secular-Festes derselben,
in der Rigaischen Stadt-Gemeine am 19 Oct. 1817«
Ebend. IV u. 43 S. 4.
Jubel-Predigt, am dritten Secular-Peste der Reformation»
den 19 Oct. 1817 in der St; Petrikirche gehalten. (Auf
Verlangen gedruckt.) Ebend. 22 S. 4.
Mehrere einzelne Gelegenheitsgedichte.
IVede von dem Einflüsse der Erziehung der Prinzen auf
• die Glückseligkeit eines Reichs; in J« J« Härders
V« Beaghakk (Lxbohius). . 147
Sammlang der Rede« zur Feier der Vermählung des
GroJsfursteii Paul mit der Priazes^n Natalia am 2 Oct«
1775. S. 25-3€. 4.
Denipal des Freiherrn von Budberg; in Kotzebue's
Mofiatsschr. f. Geist u. Herz 1787. HI. 215-23.9.
Lieftrte zu den Arbeiten der litterarisch«-pr actischen Bür-
genrerbindung zu Riga (l-4tes Heft. Riga> 1805-1807«
S») folgende Aufsätze : Benutzung des Kartoffelkrauts,
Heft 2. S. 28. — Vorschlag zur Fortpflanzung des
Lerchenbaums; ebend. S. 30. — Etwas über das Ver-
halten im Winter^ Heft 3- S. 3-19. — ' Trefs Benutzung
der Gartenrose in der Haushaltung y durch Bereitung
einer Paste; ebend, S. 46* — Verhaltungsregeln beym
Gewitter, Heft 4« S. 1-27. — (^Alle ohne seinen
Namen.")
Nachrichten, von den Unterstützungsanstalten in Riga;
in den Anhängen zu dem Livländischen Kalbender , ge-
druckt bey W. F. Hacker 1808-1816. 12- — Eine
Merkwürdigkeit dieses Jahres (I8IO); ebend. iSiO* —
Kurze Geschichte der Rigaschen Stadtkirchen; ebend.
1819-1822. — Kurze Geschichte der Rigaschen Stadt-
schulen ; e&erwf. 1823. (Unvollendet.)
Kurze Geschichte der ehemaligen Dom- oder Kathedral-
und jetzigen ersten Kreis-Schule in Riga; in Aug.
Albanus LiTländ. Schulbll. Jahrg. 1814« Na. 41- 43^
45. 46. 47.
Nach der durch die griechische Geistlichkeit vollzo-
genen Einweihung der Denk-Säule in Riga 9 gespro-
chen am 15 Sept. 1817; in Grave*s Magaz. f. protest.
Pred. Jahrg. 1817. S. 297. 298. — Als Fürst Barclay't
Leiche durch Riga geführt ward; Worte am Sarge^
bey der Ankunft desselben 9 vor der Düna-Seite der
Stadt-Mauer; eknd. Jahrg. 1818. S. l4l. 142.
V/e/c Aufsätze in den Rig. Sudtbll. 1810-1823 theih mit
seinem ganzen Namen , theils mit den Chiffern : Bn 9 Bgn^
Bgmn, Bgnn^ B — n, B — nn, B — g — n^ B — g — nn;
nüt der Chiffre B. (die auch von B r o t z e und B u 1 m e -
rincq gebraucht worden): 1814 S. 49. Nicol. Stoppel-
berg (Nekrolog). — 1823 S. 181. Joachim Ebel
(Nekrolog). — Ganz unbezeichnet aber: 1813. Bei-
lage zu No. 28. Elisabeth Schwartz. --- 1815 S. 289*
Todes-Feier (Andr. Imi^ian« v. Essen).
14S y. Bergmakn (Lxborius),
^ntheil an dem Rigaschen G^sangbuche sowohl von 1782)
als Yoa 1810»
Gab herauü:
* GeJsammelte Freimaurerlieder, zum Gebrauch iden Loge
zum ^chwerdt in Riga. Zum Besten der Armen. Riga,
1779. 106 S. 8.
* Freimaurer -Lieder, in Musik gesetzt zum Gebrauch
' einiger Logen in Riga und Livlaiid. (Diese Sammlung
wird zum Befsten der von der Loge zum Schwerdt
gestifteten Erziehungsanstalt verkauft.) Riga im Jahr
1785. Leipzig, gedruckt bey Breitkopf. 140 S. 8«
Unter der Vorrede unterzeichnet L, B.
* Nachricht von dem Nicolai- Armen- und Aurbeitshause
' und von der Verwaltung der damit verknüpften H^us-
armencasse etc. l-6te Nachricht. Riga, 1795-1800. 8.
* Verzeichnifs der sehr ansehnlichen und auserlesenen
Thaler- und Münz -Sammlung weif. Herrn P. H. '
V. Blankenhagen , Russ. Kaiserl. Tit. -Raths und As-
sessoris des vormaligen Gouvernements-Magistrats zu
Riga. Geordnet nach dem vollständigen Thaler-Kabinet
des verstorbenen Hofraths D. S. v. Madai^ und mit
. einigen nöthigen Anmerkungen versehen. Ister Theil.
Riga, 1799. 482 §• — 2ter theil, Ebend, 1805.
, 148 S. 4. ,
* Liturgisches Handbuch für die Stadtkirchen zu Riga«
Ebend. 1801. 2.\^ S. 8.
Fragment einer Urkunde der ältesten Livländischen Ge-
schichte, in Versen; aus der Originalhandschrift zum
Druck befördert, mit einigen Erläuterungen und
' einem Glossar vorsehen. Ebend. 1817. 220 S. 4. (^
die Reimchronik Ditlebs v. Alnp>3ke. S. dies^
Artikel)
Bruchstücke aus den nachgelassenen handschriftlichen
Aufsätzen eines edlen Patrioten J. C, B(erens) ; in den
Rig. StadtblL 1818. No. 27. S, 145-149; No. 28.
# S. 153-159; No. 30. S. 165-171; No. 32. S, 181^186»
No. 33. S. 189-194.
Besorgte Jie Korrektur von des Freiherrn v, Beanigsen
Gedanken über einige dem Officier der leichten Reu-
terei nothwen^dige Kenntnissen Riga« 1794« 246 S«- 4«
y.B£RaHAKN(L.). B£itKHOi.^(M.B.). Bbriadw (J.)« 149
Sein Bildnils ( m |tigencHkhem Alter ) in Cavaters physiegno«
mischen Fragmenten; auch im Profil von Lips 1778* S*»
ferner: gemalt Und in Kupfer gestochen von C. W. Seeli^ .
ger, Fol.; und darnach lithographirt von Schulz.
Yergl, Nord, Mise. IV. ig. — Seine eigene Geschwader Riß, St^t«
kirchen S. 57. — Big. Stadtbll. 1823. No. 30. S. 9i4f-^$3 u.
No. 43. S. 361 -364. — Dr. Lib. v» Bergmann , weil.
Oberpastor der Stadt Riga, dargestellt von Einigen seiner
Amtsgenossen 1893* Riga. 49 S. gr. 4. — MeyselsG. T«
Bd, 13, S. 103. Bd. 17. S. 143.
Berkhölz (Martin Balthasar).
Geh, zu Riga am 18 September lyyS, studirte auf dem
Ijfcmm und der Domscliuh zu Riga^ sodann von ijg3 bis
1795 auf der Akademie zu Jena , und wurde i8o3 Pastor zu
Bikhrn im rigaschen Stadt patrimonialgebiete^ 1804 aber zu
St. Gertrud in der Vorstadt von JRiga^
Worte de* Trostes und der Ermunterung ; bey Wieder-
eröffnung des Gottesdienstes der Gertrud-Gemeine«
nach dem Brande der Vorstädte von Riga den 11 und
12 lali, im Saale der Gesellschaft der Euphonie am
8 Sonntage nach Trin. den 11 Aug. 1812 gesprochen«
^iga- 29 S. 8. Angehängt sind auf einem Oktavblatte ; ,
Historische Notizen von der Gertrudkirche.
Nachrichten% die Gertrudkirche in der Vorstadt von
Aiga betreffend. Für die Erinnerung gesammelt und
zum Druck befördert bey Gelegenheit der Einwei-
hung des neu erbauten Gotteshauses für die Gertrud-
Gemeinde, am 24 Mai 1814. Riga. 37 S. 4.
Antheil an der Redaktion^des neuesten Rigaschen Gesang-
buchs von 1810.
Berlauw (Johann).
Arridt^ in seiner Chronik Th. i. S. i52 am Schlufs der
^ote, sagt: ^^ Meister (Magister) Johann Bülow schreibt:
-ff« {Herrnuister Johann Wolthufs) starff to Wenden in
^orn€, darna hefft Gott dat Landt sehr gestraffet J*
ÄVi zweites mid , ebend. S. 2o5 , Note z fiJthrt er an :
/
* »
1 5o BERZ.AUW (Johann). Bbaximg (I^arx. FiBt.)*
^^Bitlow setzt: düfs er (Phttenberg) zu Wenden in Wams
, \ind Hosen für Alter auf dem Stuhle gestorben ^^^ ohne näher
zu bezeichnen , was für einen Schriftsteller er unter diesem
Magisfr Bihow versteht $ und m Hup eis Nord. Mise,
XXVII. S. 20Q wird derselbe mit dem kurläridischen Superin-
tßndenten Ste,phan Sülow verwechselt. Man findet aber
eine alte handschrifttkhe Chronik, die den Tkel Gronica
T der Heren Meister vndt Schwerdtbruder im Lyiflandt
^ fährt, bis i537 geht, und beide aus Arndt oben angt-
^ führte Stellen enthält. Der Anfang dieser kleinen Chronik
lautet, nach einem Exemplar , das Brotze aus, der Samm-
lung des Sekretär Frauendorf benutzte, folgender gestalt :
„Meister Johannes Berlauw schreibett in seinen Prach
ticken, die ehr gemacht hatt. Ano 25 das Lyffiandt hatt
ersten den Christen glauben angenommen, do man schreff 3S5
ist vor dem ersten meister gewesen ßoo vnd 5o JaJir^^ und
scheint zu beweisen, dafs nicht Berlauw {oder, wie Arndt
will, Bülow) die ganze Chronik verfafst habe, sondern,
dafs von ihm eine besondere Schrift, unter dem Titel Prak-
tiken vorhanden gewesen seyn mufs , aus welcher obige Worte
hier allegirt -werden. Eine näliere Untersuchung hat bey dem
Mangel eigener Einsicht der Chronik nicht angestellt! werden
können. Uebrigens soll, nach Brotze^^ Anzeige, die Zeit-
rechnung in derselben höchst mangelhaft und verwirrt sep,
was auch schon die eben angeführtefitelle hinlänglich darthut.
Vergl, N. Nord, Mise. VII. u. VIIL 471-475.
Berling (Karl Fr . . . . .)•
> Studirte die Rechte zu Lund um i8o3.
Von ihm ist hier anzuzeigen: ,
TopograÜLska Anteckningar öfyer Liiland och Ehstland.
( Topographische Anzeichnungen über Liv- und £hst«
land.) Lund, 1803« 112 S. 3*
B£iuiM0(A.}« JBjsRMOuri:.! (Johask). i^l
Bernakd (A .... 5»
• •
En Jud^, geh. zü.^.am...^ studirtt (1789) in Lori'
dondie Heilkunde ^ würde Dr, d^ Medicirif hielt sidi in JRi^
smpoth auf^ war Kr^ß- und Oekoihomie-^rzt zu,Sfhawl im
Mamch-ivilnaschen Gouvernement , dann Inspektor verschieb
ter Uthauinch^ Kriegshospitäler, auch 1809 Oberarzt bey
im slonimschen Militärhospital , wurde Aofrath, prakti-
me eine kurze Zeit (iSioi/s 1811) in Mitau, und zog
km nadi Moskau*
Grunde für die Inokulation ; dem Lithauischeit Land-
Volke gewidmet. istesSt. Mitau, 1799. 61 S. 8-
Observations sur TEnterrement pr^matur6 des Juift.
ÄMitau, 1799. 31 S. 8. Auch Deutsch^ unter dem
Titth Bemerkungen über das frühe Beerdigen der
jüdischen Leichen. Mitau, Ü^02- 54 S* 8-
Medicinisch-Chiruirfische Beobachtungen in den Kriegs-
liospitälern zu Kobrin und Slonim. gesammelt. ' Istes
tt. 2tes St. (O. J. M. O.) 8. (Die Zueignung vor dem
2tm Stück ist aus Slonim datirtJ) - '
Behandlung eines epidemischen Wurmüebers 9 das ixQ.
Jähr 1796 in Curland herrschte^ in H^ufelands
Journ. f. prakt. Araneyk, IV. 4. JNo. V. (1797.)
Bernoulli (Johann).
*
Br, der Rechte, Direktor der mathematischen Klasse und
Mitglied der königL Akademie der Wissenschaften zu Berlin. ,
Gth^ zu Basel am 4 November 1744» gest* zu Köpenik am
i3 Julius iSöj.
■
Reisen durch. Brandenburg 9 Pommern 1 Preufsen 5^ Cur-
land, Kufsland und Pohlen, in den Jahren 1777 und
1778. 6 Bände. Leipzig, 1779-1780. 8. *- - ,
Johann Keinhold von Patkuls, ehemaligen Zaarischen
General-Lieutenants und wirklichen Geheimen Käthes
Berichte an das ^aarische Cabinet in Moscau, von
seinem Gesai«dtschaftSM.Posten bey August' IL Könige
i^a • BjEÄNOuiii ( !.)• V. BER*rHoi.i>j(J. D.),
.■j»
von Polen; hebst Erklärung der chiffrirten Briefe,
erläuternden Anmevkungen, Nachrichten von seinem
•Leben und andern ''hieher gehörigen Betrachtungen.
In 2 Theilen, ister Th., welcher die Berichte bis
Merz 1705 enthält. Berlin, '1792. — oterTh., welcher
Beyträge zu>Pip|^ls LebensgeschiChle bis zum Anfange
4er Berichte ^enthält. Ebend. 1795. — 3ter Th.
Ebend. 1797. 8. (Zu diesem Werkt gab ein Relationes
nach Moskau, Vol. I. überschritbenes Manuskript^ das
BernouUi in einer Auktion kaufte ^ Veranlassung. Es
enthielt die Pathulschen Berichte im Brouillon^ die hier^
mit Bey trägen zur Lebensgeschichte Patkuls und mit
andern Zusätzen und s$Jiätzbaren Aktenstücken v&rmehrtj
abgedruckt sind.^
Vtr^l. MeuBcls G. T. Bd. i. S. 957. Bd. 11. S. 69. u. Bd. 13.
S. 109, wo auch seine übrigen zahlreichen Schriften vtrzcich'
net tindm
VON Berthold (Johann Daniel). .
A!% Pastor Adjunctus zu Pillistfer in Livland ord. am
I November i685. Geb. im Waldechschen zu...y gest. zu
Heval am 5 Noveniher 17 10 an der Pest^
Arbeitete mit Job. Schopp» Eberhard und Hein-
rich Gutslef, Magnus de Mo ulin, Jol^Andr.
Dorsche, Job. Zimmermann und Joach. Sa^
lemann, an der Uebersetzung des N. T. in die reval
esthnisdie Sprache: Meije liDanda JefuITe KriftulTe Uus
Testament ehk Jummala Ue Säduüe Sanna mis pärralt
Iflanda JefuITe KristulTe SündiäiiH pühhast Ewango*
listist ja ApoMist on iilleskirjotud, ja nüüd Ma kelel
üllespantud Tallinas. Reval, 1715. XII S. deutscht
Vorrede, II S. esthnische Vorrede , II S. esthnische An»
leitung zum Lesen^ der Schrift ^ und die Uebersetzung selbst
63 Bogg. u. 3 unpag. Bll. 4. — 2te Aufl. Ebend.
17!29. XL VI u. 832 S. 8. — 3te Aufl. Ebend. 1790-
IV u. 839 S. 8. — 4tc Aufl. unter dem Titel: Meije
Iffanda JefuHe KriftulTe UusTeftament ehk Ue Seädusfe
Ramat. — £efti-ma Piibli-koggodusfe kulloga. Reval,
gedruckt bey Gressel 1816* 660 S* gr;8*
v«fiERTaoLB (JoH. Dak.)* BertI'Ef (Martin). j53
Äatfml an dem van Adrian Viri^ih Q lieraUsgegebenen
ReTal-esthnischen Hand* und Gesangbuche« (Higa,
1694.) S. den Art. Virgin. *
Vergl, Sonntags Versuck einer Geschichte der lett. und esthn«
Bibel- Ueberset Zungen S.. 97-29 und Vorrede zu der oben-
genannten Uebersetzung von 1715. Diese Vorrede enthält
gewissermeifsen eine esthnische Literärgeschichte und ist des-
halb für die Liebhaber der inländischen Literatur wieder ab-
gedruckt worden m K o s e n p 1 ä n te r &• Beytr. zur gen. Kenntn.
d. ehstu. Sprache Heft 13 (Pernau, iSai. S«) S. 94-13S1 ^^
Eine Ausgabe dieses esthnischen N, T, von 1740 /« J2. (wie
G a d e b u s c h in s* L. B. Th. i • S, 67 nach dem Catal.
Biblioth. 'Baum gart. L 91. No. 336. anfährt) giebt es gar
nicht.
Bertlef (Martin).
Verliefs sein Vaterland Siebenbiirgen wegen der Kriegs-
Unruhen , besuchte das Gymnasium zu Thorn , setzte dann
^dm Studien auf der Universität zu Königsberg fort ^ und
hm endlich nach Dorpaty wo er gleichfajfs studirte, i6g3 am
14 März Magister wurde und bey dieser Gelegenheit eine
Ride von der Freigebigkeit der Könige Gustav Adolph
iind Karl XI geßen die dor patsche hohe Schuh hidu Er
fand vielen Bey fall und wurde an Mich. Daü's Stelle zum
Rektor der dorpater Stadtschule erwählt^ )ye/c/ie^ Amt er 1694
omiS März mit einer lateinischen Rede antrat ^ solches aber
ichon gegen das Ende des /• i6g6 niederlegte. Als Magister
^rtheihe er auch den Studenten Unterricht. Jm J. 1699
wurde er als Professor nach Thorn berufen und begann sein
Amt mit einer öfentlichen Rede De sana phlloäophandt
Bbertate am 3ö März 1700, Geb. in Siebenbürgen zu . .. \
Theses miscellaneae. (Praes. Gabr. Sj ob erg.) Dorpati,
leQ'S. 4. (pro gradu mag.)
Carmen latinum in Dan. Clocovii orationem de libera-
tione Rigae ab übsidione Moschorum gravissiitia, 1693
babltam^ *. • . \
. /. Band. • ^4
' . r
'i54 Bertlef (M.). Besexx (Joh. Melch. Gotti..).
Disp« de ßicilia terrae motu concussa a. d. 1 1 ad 22 Jan.
a« curr. (Resp. Barth olom. Schlüter, Reyalienti.)
Dorpati, 1693. 3>Bogg. 4-
(Solenne« et civiles orationes, stylo curtiano adornatae»
quibus primo rectoratus anno horis subcisivis superio-
res regiij quod Dorpati est, lycei alumnos ad latini
sermonls elegaütiam et facundiae Studium incitavit«
Dorpati, 1695. 12.
Th^ses de disputandi ratione. (^Resp. Mich. Kars-
bürg.) Thorunii d. 28 Apr. 1700. . . .
Disp. de vero et falso. . (Resp. Joh. Hintz.) Ibid.
d. 30 Jun. 1700. ...
Disp« de vero et falso. (Resp. Sigism. Berzevitzi
de Darotz, Nob. Hung.) Ibid. d. 28 Jul. 1700*
1 Bog. 8.
Disp. Dubium chronologicum de Saeculi XVIIL exordio.
(Resp. Gd^orgio Bissel.) Ibid. 1701. 1^2^065-4.
Vergh Nova lit. mar. B. 1700 p. 301. 309. 329. 1701 p. 173. —
Gadeb. L. B. th. 1. S. f,Z. — Nord. MUc. IV. i64, —
XXVXI. 183. — Adelung z. Jöcher.*
Beseke (Johann Melchior Gottli^b).
Studirte von ijßl bis 1765 zu KlosHrHrgtn und seit
1766 zu Frankfurt a. d.,0. anfangs Theologie^ später
JEUchtsgelehrsamkeit , begidtete. 1 7 7 1 einen jungen Edelmann
nach Halle ^ nahm hier .1772 die Magisterwürde an^ und
hielt philosophische Vorlesungen ^ wurde in demselben Jahre
ßuch Dr. der Rechte und las^ neben den philosophischen^
zugleich juristische Kollegien ^ erhielt 1774 zwey Vokationen
als Professor der Rechtsgelehrsamkeit, die eine nach lAngen^
die andere nach Mitau an das damals eben gestiftete dkademi-
sdie Gymnasium, bestimmte sich für die letztere, traf im
Juniu» 4^selben Jahres in Mitau an, wi4rde bey d^ feyerlichen
Minwdhufig der neuen Lehranstalt am 29 JunifUf ijj5 deren
trster Prorektor, legte sich seit den Soger Jahren mit angc-
BfSEXE (Johann MblCIhior 6ottli£b). i55
. stragtem Jtldjst auf das Studium der Physik und Naturgt^
tdüchtef schlug 1790 tinen Bitf als Professor der Natur»
geschickte nach Rostock aus, maclite sich^ nach Unterwer-
fung Kurlands unter russischem Zepter^ von dem damaligen:
Gmtralgouverneur ^ Grafen Pahl^n^ auf gefordert ^ umdit
Stadt MitaUf durch die erste Einrichtung Vires Arnunwesens^
sthr verdient , und legte eine , mit eigener Hand zubereitete^
ungemein voilst'dndige Sathrplung ausgestopfter hurländischtr
Vögel üHj die aber leider nach seinem Tode gröfstentheils ver-
dorhen i$t. Et war Mitglied der Gesellsdiaft naturforschender
Freunde zu Berün; der naturforschenden Gesellschaft zu
Balle;, der Tiönigl. ökonomischen Gesellsdiaft zu Potsdam/;
der königL Gesellschaft der Wissenschaften zu Frankfurt
a,d,0,; der lateinischen Gesellschaft zu Jena und der livläw-
äichen ökonomischen Societät. Geb^ za Bitrg im Magde-
hurgischen am 26 September 174^69 gest. am 8 Oktober iS02*
Meine Pflichten; ein Progr. Halles 1772. 4.
Diss. inaug. jnr. nat. de jure cogendi. Ibid. 1772* 4*
Diss. inaug. de origine modorum contrahendi apud Ro-
manos. Ibid. 1772. 4.
I^rogr. Num litis contestatio semper malam fidem indu-
cat Ibid. 1772. 4.
Diss. de hoxnicidio ex yitae taedio ad oppetendam mor-
tem commisso , ndn mortis poena , sed perpetuis car-
' ceribus puniendo (sub ejus praesidio, respondente ab
Enckevort). Ibid. 1772* 4.
Commentatio de cretione, jure deliberändi et inventario
in adeunda hereditate. Ibid. 1773. 4.
Ueber die Quellen der Moralität und Verbindlichkeit,
als die ersten Gründe der Moralphilosophie und des
Naturrechts. Ebend. 1774. 8.
De alienatione hereditatis ad explicandam L. 2- D. de
liered. vel act. vend. et componendas clarissimorum
ICtorum Utes. Ibid. 1774. XIV u. 266 S. gr. 8.
Versuch einer Abbildung eines römischen Rechtsgelehr-
ten, ab eine Vorbereitung zum. Unterricht in der
römischen Rechtswissenschaft. Mitau, 1774* 24 S* 4«
j56 Besecb (Johann Mslchior Gotti;i£b)*
Einladung zur Feyer des 29ten Junius des i7^5sten Jah*
res 9 als des Einweihungstages des von Sx. HocMürstt.
Durchlaucht Peter, Herzogs in Livland zu Kurland
und Semgallen , glorreichst zu Mitau gestifteten aka-
' demischen Gymnasiums. Mitau, 1775. 7 S. 4*
Dissertationum atque Programmatum Crellianorum Fas->
cicülus L II. & III. Halae, 1775* 4* (Die Fortsetzung
überlief s er dem Dr. Holzhauer.)
, Gommentatio de frumentaria largitione et legibus fru-
mentariis ad explicanda et illustranda multa juris et
veterum auctorum loca. Mitav. 1775* XIV u« 161 $• S»
Cum flg. aen.
Entwurf eines Lehrbuchs der natürlichen Pflichten.
Ebend. (l777.) 30 unpag. u. 209 S. S, — Auch mit
einem neuen Titelbiatte, als 2te Auflage. Berliii, 1794- 8.
Buch der Weisheit und Tugend. Ein Lesebuch für
Jünglinge von 10-20 Jahren, und für jeden, dem
daran gelegen ist, weise und gut zu seyn. Dessau,
1782- 8. — Auch mit einem neuen Titelblatte versehen^
als 2te Auflage. Berlin, 1794.
Vom Patijiotismua in der teutschen Gelehrten Kepublik.
Dessau u. Leipzig, 1782« 8*
lieber das moralische Gefühl. Dessau, 1782- 8«
Codicem criticum Pandectarum indicit. Berolini, 1783*
, ; 8« (Der hier zur Herausgabe angezeigte Kodex befand
sich in der Handschrift bey dem Dr. Seiden sticker
in Göttingen.^
Thesaurus juris cambialis* Pars I et II. Ibid. 1783* 4«
Ueber die wahren Grenzen der Erziehung und des Un«
terrichts. Eine Vorlesung am Stiftungstage der Petri-
nischen Akademie gehalten. Mitau, 1783« 31 S« 8« -"
Auch im Teutschen Museum 1784* April S. 313*
Versuch eines Entwurfs zu einem vollständigen Gefetzes-
plan für Verbrechen und' Strafen ,^ als ein Bey trag zur
Preisaufgabe der ökonomischen Gesellschaft zu Bern;
auf öffentliches Verlangen der Gesellschaft zum Druck
befördert. Dessau, 1783. XVI u. 158 S. gr. 8. —
Auch mit einem neuen Titelblatte verseilen^ als 2te Auflage.
Berlin, 1794.
Offenbarung Gottes in der Natur. Eine Schrift für Jeder-
mann« Dessau n. Leipzig » 1784« 8*
B£9£XS (JOHANlf MJBX.CHIO& GoTTLIEB). 157
\
Anmerkuiilen zu den Anmerk^ngeii i»er die Offenba*
rangen Gott«» in der Natur 9 eine ochrift für Jeder-
mann. Mitau, 1786. 29 S. $• (^S. den Artikel G. F.
sie nd er.)
Ueber Elementar feu er und Phlogiston, als Uranfänge
der Körperwelt 9 insbesondere' über elektrische Mate-
rie; in einem Schreiben an Herrn pirektor Achard
in Berlin. £bend. (1786)« 44 S. 8. (Aus dem Lei^p^
ziger Magazin zur Naturkunde und Oekoziomie 1786
St 3. besonders abgedruckL^
Beantwortung der Zweifel des Herrn Professor Kohlreif
gegen die Schrift Elementarfeuer und Phlogiston etc.
MiUu (1786). 15 S. 8-
Versudi einer praktischen Logik » oder Anweisung, den
gesunden Verstand recht zu gebrauchen. Leipzig,
1786. 8.
Zuruf an die Naturforscher. Ebend. 1786* 29 S. 9.
Mit 3 Kupfertafeln. (^Aus dem Leipziger Magazin zur
Naturk. u. Oekon. 1786* St* 2* besonders abgedruckt,^
Entwurf eines Systems der transcendentellen Chemie.
Leipzig, 1787. XXVI u. 272 S. gr. fiu
Neue Fibel, oder Anweisung, ohne zu buchstabireh» in
Wzer Zeit lesen zu lernen. Mitau, 1788. 16*
Probe eines kritischen Kommentars über Kants Kritik
der reinen Vernunft. Ebend. 1789* ^1 S. 8«
Beytrag zur Naturgeschichte der Vögel Kurlands. Mit
(6) gemalten (u. 2 schwarzen^ Kupfern. Nebst einem
Anhange über die Augenkapseln der Vögel. Ebend.
(1792). 12u. 92S. 8. — Auch mit einem neuen Titel-
hktteverwdttn^ als neue Auflage. Berlin (l82l)*
Buchstabier- und Lesebuch. MitauVl790* 8*
Ueber die Quellen der Fabelley. Eine Rede bey den
Feyer des 'Stiftungstages der Petrinischen Akademie
zu Mitau. Riga u. Leipzig, 1794. 8.
Ueber Armenanstalten. Nebst einer Nachricht über die
Mitausche Arjnenaustalt. Mitau, 1795. 8 unpag. u.
59 S. 8. .
Gebete im Mitauschen Armenhause. Ebend.1795. 16S.6.
Ueber Armenrechte. Nebst einer zweyten Nachricht
über die Mitausche Armenattstfdt. Ebend. 1796* 44 & 8*
x58 Bbseke (Johann Msi^ghior Gottx.isb).
Versuch einer Geschichte der Hypotheseii .üben die £r«-
Zeugung der Thiere^ "wie auch ei^er Geschichte des
Ursprungs der Eintheilung der Naturkörper in drey
Reiche. Mitau, 1797. 12 unpag, u. 130 S. 8*
Versuch einer Geschichte der Naturgeschichte. Erster
Theil. Allgemeine Geschichte der Naturgeschichte
in dem Zeiträume von Erschaffung der Welt bis^ auf
das Jahr nach G. G. 1791« Ebend. 1802. XXXII u.
154 S. 8-
Nachtrag zur Geschichte des Armenwesens in. Mitau,
Ebend. 1802- 27 S; 8.
Bemerkungen über die verschiedenen Luftarteti, insbe-
sondere über die brennbare Luft, bey. Gelegenheit des
Montgolfierschen Luf tballs ; in der Mitauschen Monats-
schrift 1784* Januar ; auch im Teutschen Museum 1784*
. April S. 369 ii. May S.426. — Vom elastischen Harze ;
in der Mitauschen Monatsschr. 1784. Februar. — Ge-
-winnt oder verliert die gründliche Gelehrsamkeit,
wenn Recensenten ihre Namen bekennen? ebend.
Junius; auch im Teutschen Museum 1785- Februar
S. 149. — Ueber Lavoisiers vorgebliche Entdeckung,
dafs da^ Wasser kein Urelem^nt sey ; in der Mitauschen.
Monatsschr. 1784. Juniixs. — Zur Empfehlung des
Studiums der Insektengeschichte ; ebend, Julius; auch
im Teutschen Museum 1786- Februar S. 122. — lieber
Selbstentzündungen; in der Mitauschen Monatsschr,
1784. September. — Von den Säften in den Pflanzen»
von der Abscheidung der Säfte, von der daher entste-
henden^Ernährung und vom Wachsthum ; ebend. 1785-
' Junius. '
Mikroslpopische Beobachtungen über Thiere im süfsen
Wasser;, im Leipziger Magazin zur Naturkunde etc.
von Lies ke und Hindenburg 1784. St. 3. — Dafs
man bey Betrachtung der Natur nicht nur beobachten»
auch raisonniren müsse; ebend, 17^4.. St. 4* — - Etwas
von Kurländischen Dreschtenne^ auf der Kupfertafel
im Grundrisse entworfen ; e^enJ. 1786. St. 1. — *- Uebfer
die Art das scheinbare Bild' eines im zusammengesetz-
ten Mikroskop vergröfserten Gegenstandes auf ein
darneben liegendes Papier zu zeichnen; nebst einer
Angabe eines neuen mikroskopischen Instruments»
Megalometer genannt ; ebend.
\
BSSJBU (JOff. MeTCB. GOTTI.0* V, l&SSER (JOH.). iSg
An Herrn Abt Aesewitz; ifilTeutschen Museu«x 1784.
Janius S. ^45* — - Ueber Selbstdenker und Empfinder.;
eJemf. Julius S. 37. — Ueber die Schranken der
menschlichen Seele; ehmd. August S. 16d* — Ueber
Freyheit und Nothwendigkeit ; thtnd. 1785. Junius
S. 541. — Afterphilosophie; thtnd. August Si 167* —
Die Lehre der Natur; thmd. 1786. März S. 194- —
UeberLektüre und Selbststudium; e^end. April S. 360.-—
Ueber Geisterseherey ; an Elisa; thtnd. 1787- Mär«
S. 231. — Ueber Fatalismus ; thtnd, April S. 317- ^^
Man mu£s die Kinder nicht buchltabiren lassen; thtnd,
1788. August S. 142«
Beyträge zur Naturgeschichte der Vögel Kurlands ; in
den Beobachtungen und Entdeckungen aus der Natur-
kunde von der Gesellschaft naturforschender Freunde
in Berlin 1787. Bd. 7. St. 4. — Ueber die Verglei-
chung einiger zusammengesetzten Mikroskope; thtnd.
Bd. 8. St. 2.
Recensionen in der Mitauschen Zeitung 1775«
Vergl. Bcrnoulli's Reisen. III. 239. — Gadeb. L. B. Th.|.
S. 54. — Weidlicht biograph. Nachrichten. — Meu-
«eU G.T. Bd. 1.S.S71. Bd. 13. S« 113 u« Bd.j^. 5.159. -r
Kafka's Nord. Archiv 1803. Junius 6. 9({i«
VON BjEissER (Johann).
Ein Sohn dts Prtdigtrs zu Frautnhurg in Kurland gfei-
(k$ Namtns^ studirtt Thtologit zu Königshtrg und wurde
imlhst Magisttry ging i6j5 mit dntm jungen Kurl'dndtr^
«'o/i May dt! y auf Rtistn^ verlor dadurch, dafs ditsir zu
lÄJpzig in dntni' Zwtykampf hlieh^ alle Hoffnung^ durch
& reiche Faniiße^ desstlhtn stin Glück zu machen <, entsagte
nunmehr dem S(udium der Theologie und widmete sich der
Rtditswisstnschaft, ging 1680 nach JBer/m, wurde^ wiewohl
fioch ohne Besoldung^ zum kurfürstlichen Ra^hund 1681
^m wirklichen Ijtgationsräth ernannt , heirathete]die schbpz
im reiclie JLtipzigtrin Katharina Elisabeth Kühle-
JPeiri, wurde 1684, als hurfürstUch - hrandenhurgisditr
Resident, mit deinem Auftrage y den er audi glücjdieh aus*
l6o • VON Besser (Johann), '
führte^ nadi London gesaMt^ erhielt 1687 cBe Stelle em^
RegieningsraM im Herzogthum Magdeburg ^ £^^^8 1^90
mit dem Hofe nach Königsberg zur Erbhuldigung und wurde
bey dieser Gelegenheit Ceremonienmeister und in dm Adel-
stand erhoben^ begleitete den Kurfürsten auf dem Feldzuge
in die Niederlande , wurde von da mit einer Mission an den
Fürstbischof von Lüttich abgefertigt ^ führte 1694 die Auf-
sicht über das Cersmoniel bey JEHnweihung der Universität
Hatle^ ging 1697 wkder mit dem Hffe nach Königsberg
und ordnete das Ceremoniel zum Empfange der russischen
Gesandtschaft 9 bey der sidi Peter der Orofse selbst
befand f erhielt von Zeit zu Züt^ theils von seinem Kur*
fursten, tlieils von angesehenen Privatpersonen beträchtliche.
Geschenke f wurde 1701, bey der Krönung des neuen Königs^
Oberceremonienmeister und Geheimerrathy auch 1702 Cen-
tnoniennuister des schwarzen Adlerordens ^ verlor aber mit
dem Jode Königs Friedrich I alle seine Bedienungen und
gerieth dadurch in Schulden und Sedrängnifs^ trat ijij als
geheimer KriegSrath^ Ceremonienmeister und Introduhteur
der Gesandten, in die J}ienste August 11^ Königs von
Polen und Kurfürsten von Sachsen ^ und verkaufte demselben
seine y besonders an Ceremonialschriften ungemein reicht^
Miblioth^ für die. Summe von z^m tausend Thalern»
Geb. zu Fraüenburg in Kurland am 8 May 1654» gest,
zu Dresden am 10 F^ebruar 1729*
Exercitatio acad. de euporia rationum dialecticarum.
(Praes. Dan. Rhode.) Regiom.^ 1673* 5 Bogjv. 4>
Exercitatio philosophica de assimulatione hominis cum
deo. (Resp. Joh, Heimio.) Regiöm.fl674. 2Bogg.4»
Theses philosophicae. (Resp. Christiane Dreier.)
Ibid« eod. iBog. 4- .
lieben und Tod ^es Weyland Herrn Jacob Friedrich
von Maydel, Ihrer Königl. Majest. in Pohlen Cam-
merherrn und Starosten auf Wezaiz, Herrn der Güter
Bixten etc., in jenem seine. Fürtrefflichkeit, in die-
sem «ein blutige» Eade^ una was .Yoni bey den zu hal'
VON Besseh (Johann). l6i
teuy Yorge^teUt von seintm fewesenen Hofifkneister
Johaöa Besser, (Leipzig, 1678.) 32Bogg.FoL. —
Ueberaus stlttn. Ein ExtmpL auf der UnivtrsitcitsbibliO'
thek XU Doryau
Beschreibung von Einweihung der hoben Schul« zu
Halle . • • 1694« • • Wurde ins. Franstösischt übersetzt^
unter dem Tire/^. Delation des c^r^monies faitep.i^ la
d^dicace de la nouvelle uni versitz de Halle, le
1« (llO Juiilet 1694 par Mr: de Besser» conseiller
et introducteur des ambassadeurs aupr^s de S.,A. EL
de Brandebourg, traduit de l'Alemand par Prudent
delaFayoIle. äAmsterd.,. 1694- 4« ^ '
Freussische. Krönungs- Geschichte« Cöln an der Spree,
1702. Fol. Auch 1712 mit Kupfern, iA grofsem
Foifmat. . •
Des Herrn von Bessers Schriften, beides in gebun-
dener und ungebundener Bede, so viel^ man derer
theils aus ihrem ehemaligen Drucl^e, iheils auph aus
^ter Freunde schriftlichen Cornnrnniication -ausam-
*menbringen können. Leipzig. 1711. gr. 8. Mit dem
Bildnisse des' Verfassers und andern Kupfern« — •
Neue unveränderte Ausgabe^ Ebend. 1720. gr- 8.
Eine Staatsschrift in französischer Sprache, die Wie-
dergabe Jer Stadt Elbing betreffend'; im Mercure
galant.
Zwey YorredeUr 9^u Kolbens väterlicher Ünterwediung
..(Berlin, 1696 u. 1704. 4-)- /. \
Einzeln gedruckte Gedichte.
Nach stinean Tode trschierii^i - . . ^
Des Herrn von Besser Schriften, beides in gefetinde-
ner und ungebundener Rede. Erster Theil, aufser
des Verfassers eigenen. Vefbe^serunge^^ mit ^-lielev.
seiner noch nie ' gedruckten Stücke und neuen*
Kupfern, nebst dessen Lehen > und einem Vorberichte
ausgefertigt von Johann Ulrich König., —
Zweiter Theil (nebst einer Untersuchung des Her-
aasgebers von der Bescba^enhMt der einsyli^^ten
Wörter in der deutschen Dichtkunst)« Leipzig, 1732.
gr. 8. (Man hat auch Exeniplare^ in denen der ziveyte
Theil^ ungeadhtet die Seitenzahl mit der des eritiin föru
iäi^t, das Datum ijiiflikrt.} A -■
l Band. l5
l6a V* Besser (J.). Besser (S.). BtTuxius (J.'S. i.).
Mtkrere setner Gedichte waren audi, chh* Krsehdnung der
a^gefhdirten Sammlungen ^ in Des Herrn von Hof-
mannswaldau und anderer Deutschen auserlesenen
und bisher ungedruckten Gedichten abgedruckt. Vier
derselben hat Matthisson in seine Lyrische Anthologie
Th. 1. S. 209-212» andere aier. Ramler in seine
Lyrische Blumenlese aufgenommen. '
Handschriftlich auf der königL Bibliothek zu Drekden:
Anmerkungen zu Stiere's europäischem Höfcere-
m<inieL
Sein Bildnifs in den angeführten Sammlungen seiner
Scl]^riften und in der Neuen Biblipthek, öder
Tf a<?hticht und Urtheile von neuen BücheTn etc.
.. ;.,(Haüe, 1710 if.) Thl. a.
Vergi. Gadeb. L- B. Th. 1. S. 57. — Königs L^ben Beslers
' vor dem ersten Theile seiner Schriften« — Joche r. —
** Johann V. Besser ; in Kütners Mitauscher Monatsschr. 1785«
'*'' April S. ii5-88 u. Tunius S. 205-241. — Jß'tdens Lexik.
• 'Bd. 1. S. 78-63. ti'. Bd. 5. S. 738. -^ Efinherung an Joh.
• • tMi'"^* Bes&er. und, seine Gattin, von Franz Hörn; im Frauenr
y taschenbuch von de la Motte Fou que fi^r 1819 S. 56-ii3»
Steht aiAch z/i F r a n z*H o r n s Deutschen Abendunterh^tun-
" • gen.- (Berlin, 1822.) S. 193-274«
9
Besser (Sebastian);
rW^t-schekiKch ein Sohn des Predigers zu Sahten ki Kur-
land gleiches Namens. Gebi zu Luttringen in Kurland am..*i
gest. • • •
Diss. de salutatione. (Praes. C hinist. Grübel.) Jenae»
1M5. 4.
1 1
' 1
Betulius oder Bethalio (Johann:
Salomon 1.).
Vater des nachfolgejiden.
' Er war in der 2ten Hälfte des ijten Jahrhunderts Predi-
ger zu Grenzhof in Kurland. In seinem pseudonym heraus-
gegidfen^ unten angeführten Traktat hatte» er Meinungen über
die Gegenwart des Leibes^ und Blutes Christi im Abendmahl
BsTrams ^« S. lO« C^O« VA.K Bstn^iN&fM (W. A.) i63
wrgetragenj dit für irrig erkannt wurden^ und die er, auf
BtfAl des Herzogs Jak ob ^ in der zweyten Schrift widerruf
fm mufste. Gib* zu, ,. am • • • , gesu 1695.
Vnttr dem Namen Fridericus Vulteju«: Garo et
Sanguis Domini nostri Jesu Christi in s« coena*
Äintejii, 1673. 4.
Disputatio hereticae opinioni opposita, quae» sub Fri-
derici Vulteji nomine , modum praesentis corporis et
sanguinis Christi in sacra coena , in ecclesia inaudi^*
tum, introducere Toluit. Mitaviae, typis Mich« Kar-
aall, 1677. 4. ^ * '
Hat fluch , nach T e t s c h, die VQn dem Jesuiten B e c a n u s
über sein Colloqüium mit Paul Oderborn i6o5 her-
ausgegebenen Akten beantwortet» (^Ob gedruckt ? )
VergL Gadeb. L. B. Th. i. S. 65. — Nord. Mise. IV. 165, —
Tetsch K. K. G. I. aio u. tlh aoi f.
Betulius (Johann Salomon 2.)»
Sohn des vorhergehendem«
Studirte Median zu Wittenberg und war in der Folge
ausübender Arzt zu Mitau, Geb. zu Grenzhof in Kutland
«m,.,, gest. im September 1710. - : .
Diss. de virtute martis adstrictiva et aperitiva. (Praes.
Christ. Vat6r.) Wittebergae, 1683. 4.
4»
VAN Beuningen (Wilhelm Alfred). .
Wurde zwJDanzig am 25 Julius 1783 geboren.^ besudite
unige Sdiulen seiner Vaterstadt^ und studirH, hierauf die
•Arzmeywissenschaft in Berlinf wurde Staabsarzt in der königi.,
freufsiscken ArmeCy machte als solcher, die FeldzUge von 1 8o5
wid i8o6.mif , mufste sich, nach der Schlacht bey Halle j auf
BtJM des französischen Gouvernements, ohne Beschäftigfinß
l64 VAN Be UNINGEN. BeuTMER. ^UtHNER. BeUTLEH.
in Berlin außiahen, schHrh »iclt aber unter frandem Naimn
bis zu dtn Schlllscheii Vorposfen in Pommern , und trreichte
JOanzig noch vor dem Anfange der Belagerung der Sladt^
mtrda daxeibst angestellt , nahm nadi Üebtrffabe dtr Festung
seinen Abschied, ging nach Königsberg, erhielt dort 1808
die medicinisclit Doktorwürde, und lebt seit tSitfah Arzt
des sessaiischen Kirchspiels in Kurland. l
Diss. inaug. de anginagolypotBf ejusique affinitate cum
asthmate acuto. RegloOionti , 1808< 4.
(Joachim).
b. zu Riga am . . ., gest. . . .
Dis: sive tjualeni iludaei Sngunt,
ejusc^ue adventu. (Praes. Gabt. Skragge.) Dorp.
1692- 6 Öogg. 4.
Beuthner (Johann Heinrich)!
Kantor und Musikdirektor der Stadt Siga nach 1710.
Deutsche Gedichte und Cantaten. Z. B. auf das Reforma*
tioni-Jubilänm 1717) auf die Begräbnirsfeiier Peter IL
ia Riga 1730 u. s. W.
Beutler (Valentin Georg).
Studirtezu Königsberg und wurde 1760 Prediger zu An-
germünde in Kurland. Geb. zu XJbau am 9 August 172g,
gest. 1784. '
IsltahMfchana kufcÄ tee Mahzibas gabbali jo faprohtami
irr darriti, us zeeaigu Popes un Antfu waldineeku
apgahdafchftnn. Königsberg, 1778. 24 5. «.
VtrgJ, Zim-meimann» Lcti. Lit. S. 77.
BouasR (HjsiKrich). i65
BiDDER (Heinrich). ^
Bruder des nachfolgenden*
Geb. mif dem Gutt Wehsalten in Kurland am 4 April
R. Su 17H3, wurde ^ nadidem sein Vater 9 der eine Reihe von
Jahreri mehreren Gittern iks Grafen v.'Medem als VerwaU
ttr vorgestanden hatte , uni$nüttei^ gestorben war^ nach.
Mitau zu einem Verwandten gegeben^ und besuchte die dasU
^m Schulen. Von allen Mitteln entblöfst mufsteeP Jedoch^
um einst die wissensdiafttidie Lauflahn betreten zu können^
tinen TJmweg einschlagen, £r begab sich als Lehrling iü dU
Officin des Hofapothekers Kummer au^ der ihn lieb ge*
mnnen hatte ^ benutzte die von Beruf sgesdiüften übrig geblie*
hemi Stunden 9 um seine bereits erworbenen wenigen Kermt-
me andern Lehrlingen mitzutheilen ^ und ergriff dabey jeda
Gelegenheit, sidi selbst weitere Belehrung in dei^ Botanik und
Chende, durch Anlegung von Herbarien und Lektüre der
neuesten Schriften^ zu verschaffen^ Nach zurückgelegtem
2osten Jahre war er in den Stand gekommen t sich gänzlich
dem Studium der Heilkunst widmen zu können» Er ging i8o3
nadi Berlin, in der Absicht^ seine Laufbahn auf der dortigen
^nedHo<hirurgischen Akademie zu beginnen, verUefs aber diese
Anstak, die Von mehr für gereif tere junge Männer erspriefs*
M sdiien, schon im ersten Semester und begab sich nach Jena^,
^tT§tuschte diese Umversitätf fvegen dort ausgebrochener
Studentenunruhen , im nächsten Frühlinge wieder rrüt Würz*
^urg, benutzte hier den Unterricht der vorzüglichsten Lehrer
in allen Fächern der gesammten Heilkufide, so wie in der.
Mathematik und Physik, und ging dann 1806 muJi Göttin--
S^i wo er im Laufe eines Jahres seinen akademiscbuen KuruiB
htschlofs. Nachdem er hierauf ein halbes Jidir bey Ad^lb^ri.
friedrich JHurcus (gest. 1816) 4a Bamberg mgebr acht
^ aus den Belehrungen dieses ah Mensch uadArstgleUk
liQchgtachtetm Qrmesdk gfikkSchspen Ertanerun^ai für dk
l66 BlBDElL (HEIHRlCa).
Zukunft eingesarpmelt hatte i begab er sich im Wmter 1807
auf ein halbes Jahr nach Paris , und war hier nicht nur be*
müht^ durch fleifsigen Besuch der Hospit'q^er seine ttr^tliche
Bildung zu fördern , sondeth auch dk »geistreichen Vorträge
der ' Heroen in den Naturmssensdiaften, » Cuvier, Four-
c r 0 y , Va uquelin\tnd Th enoTäi sS wie den königlichen
Pflanzengarten und die^ vortr^iclien Sammlungen für das
Studium der Naturgeschichte , zu benutzen. Nachdem er
Paris verlassen hatte ^ bereiste er die Rheingegenden^ ging
dann über Würzburg wieder auf einige Zeit nach Bamberg
zu Ma rcus^ besuchte hierauf die böhmischen Bäder^ hehrte
über Dresden und Berlin j nachdem er noch in Königsberg 1809
die medicinische Doktorwürde erhalten hatte, nach Kurland
zurück y wurde, nach vorausgegangener Prüfung bey der
m:edikO' chirurgischen Akademie zu St, Petersburg, in die
iste Klasse der russischen Aerzte aufgenommen, auch iSiO
zum baldonschen Brunnenarzt bestellt, rriachte in demselben
3ahre noch eine Reise na^h Würzburg, die er zugleich zum
Besuch mehrerer ihm bis dahin unbekannten berühmten HeiU
quellen benutzte , und liefs sich sodofin als praktischer ArH in
Mitau nieder. Der. Umstand, dafs seine Schwester unter-
^ dessen ,- nach dem Tode Vires Mannes Kummerau, Eigen-
thürrurin der obenerwähnten Apotheke geworden urtd.bey dit-
ser einB fehlerhafte Verwaltung eingetreten war, gab ihni
Veranlassung^ Sich i8^i3 an die Spitze der Geschäft^ der
Officin zu stellen, die er denn auch, nidit ohne bedeutende
Anstrengung, durch wissenschaftlich gebildete, aus dem Aus-
lände dazu berufene, .Pharmaceuten, in wenigen Jahren wie-
der zu ihrem alten Ansehen zu verhelfen wufste» Bey dieser
' Gelegenlieit wurden auch 'die ' physikaliscljeh ' Wissenschaften
aufs neue mit Enthusiasmus von ihm betrieben, chemisdie
und physikalische Apparate^ in : Menge dazu angeschafft , und
fUifsig experimeniirt ; wozu die jetzt erneuerte Jugßndbekannt-
9chaft mit Theodor w Grothufs das ihrige ^bejtrug*
BiinkBR(HsiKRTCH), 167 ]
NadiiHter Uiwstandtnen sehmerzhafttn KrarMidt tntschUd j
er sieh indtjs auf immer f^^ ^^^ ausübende Heilkunde , und \
sagte sich 9on aller Theilnahnte an der Apotheke los. Vom \
I
Anfange desJalires 18 1 7 bis zum Schlufs von 18 ig verwal- |
tefeer, bereits i8i5 'jaim Staabsarzt ernannt, die Stelle des
mitauschen Kreisarztes , tr^t 1820 als Operateur in die kur*
ündische Medicinalbehördei erhiek i833 den St. Annen -Orden \
der 3ten Klasse und wurde i825 zum Inspektor der eben ge-
nannten Behörde befördert, aucJi 1826 JR/«er des St. Wla-
imr-Ordens der 4ten Klasse.
Specim. inaug. 'theses nonnullae ephysiplogia'organismi i
humani. Re^omonti, 1809* 8 S. 4*.
Ueber die Errichtung einer allgemeinen Rettungsanstalt
in plötzlichen Lebensgefahren für Mitaul Auf Ver«
anlassung eines* an die 'kurländische' Gesellschaft für
Literatur und Kunst gerichteten Antrages, des. Herrn
Apothekers Zigra, betreffend die Errichtung einei;
Kettungsanstalt für Ertrunkene^ und im Auftrage der
Gesellschaft. Mitau, 1822. 40 S. 8. *
Zusätze und Nachträge zu Dr. Joh. Friedr. v. Körbers -
Auszuge der altern und neuerni im Russischen 'Reicht
erschienenen allerhöchsten. Manifeste^ Ukasten, Fubli«
Nationen, Verordnungen und. Befehle, welche das ge*-
samxnte Medizinalwesen betreffen« In alphabetischer
Ordnung. • Nach des Verfassers Tode herausgegeben
von Dr. Heinrich Blddrer. Erste Afatheihing^
Q&thaltend das Totn Herrn r. Körber Üintäeplfsseiie
Manuskript, Mitau, 1825.. VIII u. 676S*.gr*8» ;
Ueher Extraktions-Pressen ^ in Schüre rs Ani^^lon d^r
Chemie Bd. 2. S. 257*' (1819.) — Ein Briefauszu^
(die Quelle zu Baldohn betrefPenä); ebend, S. 31Ö. -—
Ein Briefauszug (^TheodorV -yJ Grothufs'Tod betreff
fend); ebend. Bd. 8* S. 105.» (ta22.) .
lieber merkwürdige Inkrustationen 9 weichein dex* Bal-
dohnschen Mineralquelle gefunden worden, (im Aus^
^S^) 9 ^ den JahresverhJ* der kurländ. Gesellsch» f. L.
U.K. Bd. 2* S. 26. (1822.) < ; . • '
Karl Johannes Bidder ; in 'dm Rig. StadtbU. . 1^24 iS. 1 69«
l68 BiBOER (HEiNRitm). Btoiier (Sarl Johannbs).
lieber den Gebrauch der gläsernen HüfftröhTi^hpit zur.
Aufbewahrvng der Schutzblatter^ • Lymphe ; m . dui
^yl. zur Allg« deutschen Zeituo/g für Rufsland 1826
No. 15. • '
iDDER (Karl- Johannes). .
Bruder des vorhergehenden.
Brachte, j um sich die Mittel zum Erlangen einer ge Wirt en^
Bildung zu verschaffen y noch ehe er die Universität bezog,
zwey JaJire als Lehrer in einem adelichen Hause zu^ und
ging dann 1796 nach Jtna^ wo er jedoch^ da älierussiscJie
Unterthanen von' dm ausländischen Lehranstalten zurück-
beruf e(i wurden ^ m^r bis 1798 verweilen konnte, Fir nalim
nun wieder Hauslelir&rstellen.in seinem Vaterlande an^ stu-
dirte dann zum zw^yten mal von 1801 bis i8o3«m Jeria^
war, nach seiher Rückkurtß j wieder einige Jahre Hofmeister
unä wurde 1807 zum Prediger der evanßeliscJien Gemeinde
zu Schßim^n in Lithcuien berufen. Die mancherley Kran-
twigen,^ rilie. ^.,hier erjudw, und die Verkürzung, die er
«h sdner MhtndJimt zu. erleidM hatte, zwangen ihn indefs,
1814 »ein Amt aufzugeben. Er ging nun nach Dorpat, um
im Schulfache eine Anstellung zu erhalten. Da aber auch
dieser Pl^ y^ätek wut;dei,7^pg er 18 17 nach Riga, wo er
m^angs die Kinder einer geaditeten Familie tmterridxtete, und
zuhtzi eine Privat^Schutanstalt für die Jugend der höhern
TSt'dn^ anhgte, die bis ün ieinenTod in vollem Flor stand.
Geb. auf dem Gute Wehsähten in Kurland, am x Januar 1777,
g/m. zu ßiga um 5 May idi24f
De cogitatione aeterfta. Ditfsiertatio philosophica, quam
- äbademiäe Dorpatenai^ «ummae veneraiioais docu*
• mentum, adscripsit auctor ttc Dorpati, 1814. 28 S. 8«
De ea, qiiae ili scribend« hi^teria seqaenda sit ratione.
Dissertatio quam academiae imperiali» Dorpatensis
. disqidiitioiii tiftbndüit «motor etc. IbM. 1814. 50 S. 8*
•i
filBDUR (IC. J.). Bl£l«l29SKI (PJ). BXENEMAMN (B.W.)* 1^9
Beytrag zu einem Sittengemälde vom rassiseheu Li-
thau^n; in der von Rühs und S piker herausgegebe-
nen ZeiUchrih iür die neueste Geschichte, dieV'ölkei^-
und Staatenkunde. (Berlin, 1814- 1815. 4 Bände 8.)
Hefts u. 4. März u. April 1815. S. 217-253.
Ankündigung einer neuen Bildungsanstalt; in den Rig.
Stadtbll. 1820. S. 169-172.
MeJireres Iiinterliefs er handschriftUdi^ unter andern eine Ab-
hahdlung: De Gonstantino magno.
Sein Bildnifs lithographirt. Biga. ~ Fol.
Vergl. Big. Stadtbll. 18S4 S. 169. i8i. 933 u. S5i< — Inland. BH.
1814 S» 97.
BiELiNSKi (Franz).
■
Ein gelehrter Pole^ der seit 17 lo Starost von Mafien^
hurg^ seit 1732 aber Woiwode von Kulm^ Krongrofsma^-
schall und Ritter des weißen Adler-Ordens war. Geb. zu ...
am..i, gest. um 1766.
J£ilit polnische Uebersetziing des Artikels: Von den An-
sprüchen der Krone Polen auf auswärtige Staaten und
insonderheit von den Rechten derselben auf die Pro-
vinz Livland und auf das Herzogthum Kurland, aus
Koussets Werke: Les interets pr^sens et les pr^ten-
sions des puissances de TEurope fond^s sur les trait^s
depuis la paix d' Utrecht inclusivement et sur les preu-
ves de leurs droits particuliers. (4 la Kaye, 1740*
lU Tom. 4.) Warschau, 1751. 8.
Verß/» Janozki's Lexikon der ttztlebenden Gelehrten in Polen
Th. 1. S. 10. <— Gadeb. L« B. Th. 1. 5. 69. — Adelung
z. J ö c h e r. .
Bienemann (Bernhard Wilhelm).
«
War zu Anfang des i&ten Jahrhunderts Pastor zu Späh-
ren in Kurland. Geb. zu.. . am • • . , gest. um 1711.
Lettische« Gesangbuch (^enthält hundert Lieder von ihm^
ouch mehrere andere von Johann Wischmann,
l Band. lö.
1 70 BXEKEHAMK (B. W.)* BzEKSHAKN (E. J.)«
und ist unter dem Nanun du Grenzhofschen und
Kuckernschea Gesangbuchs ht\annty. Mitau b, Georg
* IVadetzky, 1714- 886 S. ohne d. Register, lang 12* Mit
eingedruckten Holzschnitten. -— Sehr selten.
Gelegenheitsgedichte.
Versl- Tetsch K. K. G. Th. 3. S. 166-167. — Gadeb. L. B.
Th. 1. S. 71. — Zimmermannt Lett. Lit. 6. 41.
Bienemann (Ernst Johann).
Einer von den Menschen^ die^ vom Sdiicksah wenig begün-
stigt I den Tugenden armer Aeltern und eigenem, Talent Alles
verdanken» Sein Vater, ein lettischer Erbunterthan des Pri"
vat gutes Blankenfeld in Kurland, hiefs Ehrmannis (^n-
matin) und seine Mutter Liese* Der damalige Besitzer
von Blankenfeld , der Kammerherr und haiserl russische Mi*
nister v, Buttlar, bestimmte diesen He rmann zu seinem
Koch und gab ihm, da er sich durch Treue und Ergebenheit
ausgezeichnet hatte, beym Verkauf des Gutes die Freyheit^
eine lebenslängliche Pension von 60 Thalern Alb. und Jreye
Wolmung in Mitau. Biermann nahm, als freyer Mensch,
seitdem den Namen Bienemann an, und konfite gleich
sein Sohn , ausser guten Sitten , nicht viel von ihm lernen, da
er selbst bis an seinen Tod sogar im Deutsch- reden und
schreiben unbehülflich blieb; so sorgte der verständige Alte
doch eifrig für die Ausbildung des Jünglings durch Unter-
rieht in den mitausdien Schulen, indem tr ihn für die Kanzel
bestimmt hatte. Nach erfolgter Stiftung des akademischen
Gymnasiums zu Mitau im J. 1774 gehörte E. J. Biene-
mann zu den allerersten, welche dis^ Matrikel auf -dieser
neuen Anstalt erhielten. Hier entwickelte sich, unter Seit-
Urs Leitung, sein mathematisches und vorzüglich sein
mechanisches Talent. Schon im J. 1778, am Geburtstage
des Herzogs Peter, überrdchte er demselben eirun Erd- und
einen Himntdsglobus , 2 Eufs im Durchmesser grofs , ganz
BlBüfiMAIIN (ErKST JORANlf}« ^I 7 1
von sdmr Arbeit» , lUr Herzog befahl in einem dgenen an
das dkademisduJConcilium gerichteten Reskript ^^diese Globoe
nicht nur in der Akademie ( in deren Bibliothek sie auch jetzt
noch stehen) öffentlich aufzustellen ^ sondern sie auch^ dem
Vtrfmiger zu JSiren und andern Studierenden zur Aufnfwu
ttrung^ sorgfältig äufzubewahren^^^ beschenkte Bienemann
mit 200 ThaL Alb, und beteiligte ihm noch überdem zu einer
Reist nadi England, um sich in allen mechanischen Arbeiten
f Taktisch zu pervollkomnmen , eine Summe von 1200 Alberts-
Thalern» Bienemann ging 17 79 nach London ab, brachte
uhtrütt Jahr dort zu^ und kehrte als ausgezeichnet geschickt
ttr mechanischer Künstler nach Mitau zurück. Im J. 178 1
tnuumte ihn der Herzog zuin äkadermschen Meclicmikus mit
dnem jährlichen Gehalt von 3oo ThaU Alb. Als solcher
überrächte er mnem Fürsten 1782 das Modell einer Vauloue*
tdm Rarran- Maschine, Er erfand und verfertigte sodann
OR zur Auflösung sphärischer Triangel dienendes sinnreiches
Instrument f für welches ihm der Hetzog 100 Dukaten
schenkte^ und das bis zum J.. 1795 in einem der Paradezim^
nur des nütauschen Schlosses aufgestellt stand ^ dann aber^
als der Herzog Kurland verliefs^ mit den übrigen fürstlichen
Effekten j nach Deutschland gewandert ist. Am 26 Junius
1785 gab Bienemann in Mitau^ und wahrsdieinlich in
^anz Kurland^ das aste SchauMpiel eines aufsteigenden Luft-
ia/üs. Der Ball hielt 20 pariser Zoll im Durchmesser und
Wflr von Goldschlägerhaiit verfertigt. Am 16 Oktober dessel-
ben Jahres liefs er ihm einen gröfseren von 6 Fufs im Diame-
}<r, der eine kleine Gondel trjug^ folgen, Beyde Versuche
idangen ungemein gut. Während der Reise des Herzogs
Hflch Italien in den Jahren 1784 bis 1787 hatte sich Biene^
mann durcli Unvorsichtigkeiten und vertrauten Umgang mit
Personen^ die dem Herzoge unangendim waren ^ dessen Uh"
&uide zugezogen. Er wurde nach des Herzogs Rückkunft
ies Dienstes als Mechaniker entlassen. Um einig^mafsen
172 BiSNEMAKN (E. J.). BlEK^MAKN V. BUENENSTAMM«
9or Mangel geschützt zu seyn, nahm er nun im J. 1789 die
Kantor' und Organistenstelle hey der mitauschen deutsdien
Kirche und Stadtschule hn ; aber eine unordentUdie Lebensart^
der er sich seitdem immer mehr ergab , und die zum Tfttil etie
Folge der erwähnten Bekanntschaften war^* welche ihm das
Mifsf allen des Herzogs erwarben^ zerrütteten seine häuslichen
Verhältnisse gänzlich, JEr konnte in Mitau nicht länger be-
stehen^ und ging im J. 1797 nach Petros'awodsk ^ wo er^bef
einer Knopffabrih alsAufseher angestellt ward. 1801 gab
er diesen Dienst wieder auf^ kam nach St, Petersburgs und
suchte sich anfangs durch Unterricht in Musik und Wissen-
schaften zu, erhalten f bis er zu dem Posten eines Aufsehers
über die Pensionaire in der Kommerzschule gelangte^ und
zuletzt Lehrer an der Stadtsdiule in Gatschina wurde. Als
Sdiriftsteller ist er nur einmal aufgetreten , und zwar mit der
unten angeführten deutschen Vebersetzung eines kleinen Auf-
Satzes-^ den ein englischer Mechaniker ^ Namens Major ^ in
seiner Landessprache entworfen hatte , und worin er von einer ^
zur Versorgung der Stadt Mitau mit hinlänglichem und gu-
tem Wasser^ anzulegenden JDampfmaschine Nachricht giebt.
Geb. zu Mitau am 16 Januar a. St, 1753, gest. am ij JFe-
bruar 1806.
An das Mitausche Publikum. Bey Gelegenheit der neu
zu errichtenden Dampfmaschine zum Wasserwerke
d^r Stadty von Joseph Major. Aus dem Englischen
übersetzt, Mitau, 1792. 53 S, 8.
Bienemann von Bienenstamm (Herbord
Karl Friedrich),
Ein Sohn des Kollegienraths Peter v. Bienenstamm,
geb. zu Libau am 26 August 1778, kam als Kind mit seinen
Aeltern nach Mitau , erhielt die erste wissenschaftliche Bi7-
dung von 1793 bis 1797 auf dem Gymnasium 9um grautn
Sl£N£MANNV.BXEKBK8TAMM. BlLTEItLINC^ (F* H« M.). 1 73
Kloster in Jjkrlin ,' bezog sodann die Universität Göttingen^
mufste aber' 1798, nach dem bekannten Befehle Kaisers
Paul ly wie alle Russen ^ in sein Vaterland zurückkehren^
hradite nun , indem er seine Studien fortsetzte , 3 Jahre im
Väterlichen Hause zu^ machte hierauf^ naihdem er Land-
tigenthümer geworden vvar^ die Oekonomie zu s^nem Berufs-
gesdiäfte\ und füllte die Stunden der Erholung mit Lektüre
ausy zu deren Befriedigung er sich eme schätzbare Bibliothek
angeschafft hatte; wurde aber durdi den Druck der .Zeiten
und mancherley Umstände an seinem Wohlstande so gefähr-
da, dafs er 1824 sein zuletzt besessenes Landgut Mifshof
verlassen mufste* und gegenwärtig in Biga^ ohne bestimmten
Ermrbf einer besseren Zukunft entgegen harrend , in unfrsf-
ivilliger Müsse lebt.
Geographischer Abrifs der drei deutschen Ostsee-Provin-
zen KuirUnds^ oder der Gouyernemens (^/c) EhsW
Liv- und Kurland. Riga, 1826. XXIV u. 507 S, gr. 8.
Kleine Schul-Geographie von Ehst-, Liv- und Kurland«
Ebend. 1826* 84 S, 8.
Siit dem i Julius 1826 giebt er zu Riga heraus: Nicht-
politische Zeitung für Deutsch-Rursland* . (Wöchent^
lieh ein halber Bogen.) 4«
BlLTERLING (FRIEDRICH HEINRICH MeL-
chior).
Bruder des nachfolgenden upd Solin von Kabx Jaxoii
Wurde im Pastorat Gramsden am 20 December ljj3
gtboren, studlrte zu Mitau^ Wittenberg und Jena, und
erhielt iSoi die Adjunktur bey seinem Vater in Sahten^ dem
«r, nach dessen Tode^ iSoi im Amte folgte,
Kede an de^ Bahre (des Konsictorialraths Pusinn); in
der unter dem 21tel: Letzte Worte am Grabe K. E.
Pusinns (Mitau^ 1dl 8. 8-) herausgehonvnenen Schrift
S. 7-22.
1 74 V» BrLT£Rz.iKG (G£OB,G Sisomukd).
VON BlLTERUNG (GeORG SiEGMÜND).
Bruder des vorhergehenden u. Sohn des nachfolgendfen.
Ist geboren im Pastorat Krufiten in Kurland am i6 Fe-
' bruar ij^j t b^ßoj^ nach erhaltenem Privatunterricht ^ 1784
das Gynyiaakim zuMitau^ studirte seit 1786 in Wittenberg
Theologie f und kehrte 1789 in sein Vaterland zurück^ wo er
noch in demselben Jahre adjungirter Prediger zu Preehuln
wurde. 1801 erhielt er den Doktorhut von der pMosöphisdun
Fakultät der Universität Wittenbergs und i8o3 wurde er als
Oberlehrer der Religion iUnd Philosophie bey dem Gymnasium
am Mitau angestellt ^ auch 1824 zum Koüegitnassessor^ 1826
aber zum Uofrath ernannt,
Antrittsrede in Preekuln gehalten, Mitau, 1793* 8«
Einige Worte der dankbaren Erinnerung am Sarge des
' weiland — Herrn Jakoh Siewert, Pastors der Pree-
kulnschen und Assitenschen Gemeine, Ebend* 1796«
16 S. 8.
Rede gehalten vor d^m Sarge der weiland — Frau Sophia
Elisabeth verw. Kammerherrin von Korff, geborne
'von Budbetg, am 21sten des Aprils 1802- Ebend,
(1802.) 12 S. 4.
Worte der Ermunterung und des Trostes, zum Anden-
ken eines geprüften Duldern ^ «m Tage seiner Bestat-
tung gesprochen in der Kirche zu Preekuln« Ebend.
1802. 14 S. 8.
T)ahs. Kristigas Mahzibas , ko fawai mihtai draudsei par
labbu peeminnefchanu isftahMjis irr etc. Ebend. 1803*
32 S. 8.
Das Einweihungsfest der Kirche zu Puhren. Den 30 Au'
gust 1805. Ebend. 1805. 95 S. 8.
Gfl^ heraus: Gelegenheitsreden von Kur- und Livländi-
sqhen Predigern. Königsberg, 1809. VIII u. 365 S. 8«
(Hierin von ihm selbst eine Trauungsrede und vier Be-
gräbnilsreden , nämlich die obensdion angeführten auf
den Pastor Sie wert und die Kaxnmtrherrin Korff»-
nebst zwe/ neuen»)
•1
V* Bpi;iMut.iKG (Gegolg Si£aMt7Ni>). 175
Väter den Eiafinfs der gegenwärtigen Zeitereignisse auf
die Erweckung menschenffeut^lidher Gefühle. Eine
Predigt. Mitau, 1813* 8*
Was ist Alexander uns und was ist er der Wislt ? Eine
Rede zur Feier des allerhöchsten Geburtsfestes Sr.
iäis. Maj. am 12 December 1613 gehalten im grofsen
Hfirsaale des Gymnasium illustre zu Mi tau. Ebend«
1814. 32 S. 8«
Rede am Sarge des Geheimenraths und Landesbevoll-
mächtigten Karl Niklas von Korff, am 20 Februar 1814
gehalten. Ebend. 1814* 22 S. 8«
Was leistet die Kurländische Bildungs- Anstalt für Töch-
ter aus den höhern Ständen? Ein Vortrag am Stif-
tuiigstage der Anstalt den 13 April 1815 gehalten.
Riga, 1815. 23 S. 8- — Auch in Albanus Livländ«
SchulblL 1815 S. 292-304 u. 311-318.
Am Sarge der weiland — Frau Superintendentin Ockel»
gebornen Blachifere gesprochen. Mitau,1815. 8S. 8«
Predigt bey Eröffnung des Kurländischen Landtages am
16 December 1816. Ebend. 1817. 20 S. 8.
Morgen- und Abendlieder. Ein Bey trag zu jedem Ge-
sangbuche. Ebend. 1824* 32 S. ^«
Leben des Grafen H. C. von Keyserling; in Wolt-
manns Geschichte und Politik 1803 St. 2*
Einige Nachrichten von den Rektoren der Mitauschen
grofsen Stadtschule, seit Bornmanns Tode; in den
Mitauschen Wöch.Unterh. Bd. 1. (1805.) S. 135-143. —
Merkwürdige Schicksale eines kurländischen Land-
pr«digers; ebend, Bd. 2. S. 156-160.
Verstand und Herz; in der von Schröder und Albers
herausgegebenen Ruthenia 1810» Bd. 3. S. 47« — Der
Schneeballen und der Knabö; eJbend, S. 168.
Oedächtnifspredigt auf den Tod des Professor Beitier';
in der^ unter dem Titel: Zu B ei tlers ^Andenken (Mitau,
1811. 4.) herausgekommenen Sammlung S. 21.
Gedanken über die Wahl eines Lehrers und Erziehers ;
in Albanus Livl. SchulblL 1816 S. 337. — Ueber
die Erfordernisse eines Erziehers; ebend, S. 339.
Predigt am Tage der Bestattung des Kürländischen Su-
perintendenten Ernst Friedrich Ockel ; in der Schrift :
2u Qckels Andenken (Mitau, 1816« 4*) S. l^-n* ,
1
t
1 76 V. BltTERMKGXG-. g.)* Bil.TfiIl£lWj& (K, !• F.).
«
Ueberdie Orgaüisation d«r Gymnasien, xnit Beziehung
auf die Gymnasien deif Osiseeprovinzen des russischen.
Reichs ; in deiji P^ogramfa zur Eröffnung des 'Lehr-
kursus auf dem Gymnasium illustre zu Mitau (Mitau,
1817. 4.) S. 29-72.
Das Herz entscheidet über das Glück der Ehe, ' eine
Trauungsrede; in Grave's Magaz; f. protest. Pred.
1817 S. 89-94. — Taufreden; e^cnJ. S. 373-377. —
Rede am Katharinenfeste in Mitau 18,18; ebenda 1819
^ S. 47-53-
Predigten und Predigtentwürfe ; im Neuen Magaz. f. Pred.
von TelTev Bd. 7. St. l. und in Löfflers Magaz.
f. Pred. Bd. 2- St. 1.
Fabeln, Parabeln, Paramythien» und andelre kleine Auf-
sätze ; in der Zeitung für die Jugend y. D o 1 z Jahrgg.
• 1820-1823» im Morgenblatt und in der Zeit. f. d* eleg.
Welt.
Räthsel, Gedichte, Fabeln und Erzählungen ; im Libau-
schen Wochenbl. 1825. 1826-
Geistliche Lieder ; in Vaters Jahrb. der häuslichen An-
dacht 1824 u. 1827. "
Aufsätze in den Beylagen z. Allg. deutschen Zeit. f. Rufs-
land.
Antheil an der Redaktion des 1806 zu Mitau erschienenen
neuen lettischen Gesangbuchs, zu dem er die meliresten
Gebete geliefert hat,
Vergl. Zimmermanns Lett. Ltt. S. 105. — Meusels G« T«
Bd. 17. S. 171.
^ILTERLING (KaRL JaKOB FrIEDRICh).
Vater der beyden vorhergehenden und Urenkel des
nachfolgenden,
Studirte Theologie zu Königsberg tron i755 bis rySS»
Vi^urde in seinem Vaterlande 1764 Prediger zu Kruhten, 1770
zu Gramsden, 1781 zu Erwählen ^ 1782 zugleich piltenscher
Konsistorial' Assessor f 1785 aber Pastor zu Sahten und
Propst des kandauschen Sprengeis , war auch Mitglied der
Bu.7EJU;.]NO (K, J. JE*.). Bii.teiii.iko (MO* 17 7.
1797 zu Mitau nkdergßsetften Kinnmission ^ welche eine neue
Kirditnordnung gemeinsehuftlich für Kurland und Pilun
mmrfen sollte. Geh, zu Sahten in Kurland y tvo sein Vater ^
Johann Siegmund Bilterling^ ebenfalls Prediger war^
am 3 September 1738, gest. am 25 December 1801.
Rede bey der Yon Ascheberg- und Meerfeldschen Ehe-
Verbindung* Mitau (o* J.)* 15 3. 8*
Rede beym Beschlufs der feyeirlichen Einführung des
Superintendenten Ernst Friedrich OckeL Ebend. 178i6.
löS. 8«
Anrede bey Uebergabe eines Gedichts an den Pastor
Joh. Fr. Urban zu Lesten, als er sein 50] ähriges Am ts-
jubiläuin feyerte; in der Beschreibung der beyden
Jubelfeste, die am 17 und 19 Junius 1791 zu Lesten in
Kurland gefeyert worden« (Königsberg, 1791. 8>) S,52.
BiLTERLING (MELCHIok).
War seit 1642 Dialionus zu Bauske. in Kurland und
JPwrde i658 deutscher Prediger und Propst zu Dohlen. Geb.
im Fürstenthum Anhalt am .*. • , gest. am 5 Februar l6g5.
Rechte Glaubens -Regel von der wahren Religion, in
welcher ein Christ gewifs kann selig werden, aus dem
Göttlichen, Heiligen und allein selig machenden Worte
kürtzlich, disutlich und ordentlich, nach dem WiUea
Gottes, zum ofTenbarisn Zeugnils meines rechtschaffe-
nen Hertzens f^rgestellet. Franckfurth und Leipzig^
bey Martin Hallerv erden , Buchhändlern in Xönigs-
^«rg. 1672. 8. (D/e dem Buche vorgesetzte Dedika-
tion lautet folgender Gestalt : Gott dem Vater, der micb
erschaffen hat, Gott dem Sohn, der mich erlöset hat,
Gott dem lEjeil. Geiste, der mich geheiliget hat , Der
hochgelqbten , Heiligen Dreyeinigkeit, zur gebühren-*
den Ehre und zur schuldigen Danckbarkeit dedicire
und schreibe ich zu dieses recht geistliche Büchlein ;
und am ScUufs derselben unterzeidmet sich der Verfasser:
Beiaer Göttlichen Ma}estät treuer Diener so lang^ ich
Lebe Melchior ^ilterlinK £tc.)
l Band. I?
Z78 BrLT£RX.IMG (M.). y. BiRKEt (H, L.)«
*
Verus Ghristianus, Kiga, 1686* B*
Streitschriften mit Paul Einhorn (werden ihm von Tetsch
[K. K. G. I. 214] bey gelegt.)
VergL Gadeb. L. B. Th. 1. S. 71«
VON BiRKEL (Heinrich Ludwig).
Studirte auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt und 'zu
Jena , nahm , nach beendigten Studien , eine Hauslehrm-sieUe
iey dem General Grafen Görtz in Potsdaman^ privatisirtt^
da er diese bald wieder aufzugeben Veranlassung hatte , einige
Zeit in Berlin j trat mit einem Engländer eine Reise nach
St. Petersburg an^ blieb aber in Mitau^ wo es ihm wohlgeßel,
war hier anfangs Hofmeister in verschiedenen adelichen Häu-
sern, wurde wälirend des Herzogs Abwesenheit von der Lcui-
desregierung 1786 zum Kanzelleysekretär bestellt , 1788 aber
von dem Herzoge , nach dessen Rückkunft^ entlassen , jedoch
1791 als Privatsekretär wieder in Dienst genommen^ bald
darauf in Geschäften nach Warschau geschickt und^ nachdem
er von da zurückgekehrt war, wieder zum Kanzelleysekretär
ernannt. Bey Einrichtung ^er Statthalterschaftsverfassimg
in Kurland 1796 erhielt er den Posten eines Sekretärs im Civil"
departement des Oberlandgerichts, und, als 1797 die alte Ver-
fassung hergestellt wurde, wieder seinen frühem Sekretärdienst
in der Kanzelley des Oberhofgerichts. i8o3 wurde er zum
Obersekretär derselben Behörde und 1809 zum Kollegien-
Assessor beordert. Geb. zu Gotha am ijtenDecember IT 55%
gest. zu Mitau am i3 April i8l5.
Statuta Curlandica , seu jura et leges in usuni^ nobilitatis
Curlandicae et Semigallicae 9 de Anno MDCXVII.
Kurländische Statuten ^ oder Rechte und Gesetze für
den Adel in den Herzogthümern Kurland und Semgal^
len vom Jahre 1617« Uebersetzt von H« L. Birkeh
MiUu» 1804. 192 S. 8«
V. BiRJCBii (H. L.)» BisEvwiNXsi. (!•)• . 179
Formola regiminis de amno MDCXYII« Pacta saBjectio-
nis inter regem Sigismundum Augustum et Magistrum
Gotthardum Kettler , inita Vilnae die XXVIII Novem-
"bris anni MDLXI. et Privilegium Sigismundi Augusti
datum Vilnae nobilitati Livoniae feriaVlta post festum
S. Gatharinae MDLXI. Regierungs-Formel vom Jahre
16 17« Un ter werf ungs- Verträge zwischen dem Könige
Sigismund August und dem Heermeister Gotthard
Kettler 9 abgeschlossen zu Wilna den 28sten November
I56I9 und das Privilegium 9 welches der König Sigis-
mund August dem lieflandischen Adel im Jahre 1561»
sechs Tage nach dem Feste der heiligen Catharina, in
Wilna ertheilet. Ueb ersetzt von H. L. B i r k e 1. Mitau^
1807. VIII u. 197 S. 8.
Gedichte in Albers Nord* Almanach für 1806 S. 179«
194* 201. 206« MHcf für 1807 S« 213; m den Mitaüschen
Wöch. Unterh. Bd. 5^ S, 46 und in dm Neuen wöch«
ünterh. Bd. 2* S. 224.
BiSEMWINKEL ödcF BiSSWINKEL (JUSTÜS *)).
Studirte zu Wittenbergs wo er auch Adjunkt der philoso-
phischen Fakultät war^ wurde Magister der PhiL und hierauf
nach seiner Rückkunft i652 Pastor zu Sunzel (ord, am.
7 August) f 1657 aber Diakonus zu St, Peter in Riga,. Gei*
zu Riga am • • . , gest. am 3o Julius 1 65 7 an der Pest,
Diss. de veritate philosophiae, relatae ,ad theologiam«
(Praes. Jo. Brevero.) lUga, 1646. 2 Bogg, 4.
Diss. de proximis humanarum actionum principiis*.
(Resp. C. N. Mol 1er 9 Hambuig^nsi. ) Lipsiae,
1649. ^
y^rgl, Lib. Bergmanns Gesch« d. Big. Stadtkirchen S*43* 7-
Nord. Mise. IV« S4.
*) G. Bergmann (Gesch. livl. S. 178) nennt ihn Heinrich
und Propst.
tSO BiWIU BlA£9!E. V« BliANJUBNHAGEN (Ch*).
^ BrwR (Heinrich Lorenzson).
Studiru in IJorpdt um 1648. Gtb. zu Ktxholm in
KareUen am . . • , gest. . . •
Oratio de liberorum erga parentes pietate« Dorpati,
Vergl. So mm* p« 6j«
Blaese (Ulrich Wilhelm)»
Wurde auf dem Gute Grendsen in Kurland am 7 Sep-
tember 1770 geboren f studirte Arzneykuns% in Berlin ^ Jena
und IVien^ nahm in Jena die medicimsche Doktormlrdi an,
und prahtictrt ^ seitdem er in sein , Vaterland zurückgekehrt ist
und seinen Wohnsitz in Durben aufgeschlagen Tiat, auf d'tm
JLiande. , • .
Diss. inaug. de virtutibus opii medicinalibus secundum
Bruitonis systema dubiis et male fundatis« Jenae» 1795«
24 S. 4.
VON Blankenhagen (Christoph).
Sohn von Wilhelm«
Geb. zu Riga am 3 December 1788, erhielt seine wissen-
sdhaftliche BHdung in Dresden^ Berlin und Hdddbergi
machte Reisen durch I^eutschland , Frankreich und ttalltn^
stand während der Feldzüge i8i3 und 1814 bey den kaiserl
russiscHen MUitärkornmissionen in Prag , während des Kon-
gresses zu Wieri aber bey der dort errichteten Liquidations-
hommissionj tmd ist gegenwärtig mit Hofrathschardkterim
Kollegium der auswärtigen Angelegenheiten zu St. Peters-
burg angestellt^ auch Ritter des St. Wladimir-Ordens dtr
4ten und des St. Stamslaus -Ordens der 3ten KU
\
V. BlAKSBNa%^BN (Ck.). BlAKXBM HACEK (J.)« 18C
* Brnchstncke aus dem Reisejoumal eines Livläud^rs (dor
Verfasser beschreibt seine Reise von Su Peter^urg aus
durch Russisch- Finnland^ 'y in den Mitauscheft Wöch.
Unterh. Bd. 1. S. 140-146. 165-168. .1Ä7;192. 275-2^0.
D. 363-372. (1808.). ^ ' . ,
* Reisenotizen; im Morgenblatt und in der Wiener Lit*
Zeit.
Aufsätze die österreichischen Finanzen hetreffend ; m den
fieylagen zur (Augsburger) Allg» Zeit« 1817u. iSiS^t
Bjlankenhagen (Justus).
Grofssohn von Simok.
Besuchte bis 1671 die Stadtschale zu Rec^af, dann däS
dasigt Gymnasium ^ bezog 1676 die Universität Wittenberg^
wo er i6j6 Magister wurde 9 studirte noch vom Oktober i6jS
hh May' idjg in L^pzig^ dann aber bis Julius 1680 m Stras»
hurg^ bereiste hierauf die wichtigsten Städte Deutschlands und
Hollands f und kam im April 1681 wieder in seine Vaterstadt
zurück. Man wollte ihn nun zum Pastor in Goldenbeck vocU
ren, er zog aber das deutsche Pastorat an der Domkirchejui
Reval vor^ pvozu er am, 1 November i683 ördinirt und zu-
g/eicft Assessor des Konsistoriums wurde. Im J. 169a am
HiMfärz erhielt er eine königliche Vokation vom 8 Februar
ab Pastor zu Hapsal und Propst ^ weil Bischof Gerth
das deutsche Pastorat am Dom für sidi verlangt hatte;
ynachte aber dagegen Vorsitellungen in Stockholm^ zog
nic/u nach Hapsal und wurde , da im folgenden Jahj*€
Bischof Gerth auf sein An$t resignirte und Joachim
Sahmann an dessen Stelle kam^ vom Könige zum Pastor
^ St. Oiai ernannt {voc. am i September 1693X it^ weWiem
Atme er ijoi nach Salerr^anns Tode mit ^5 Stimmen zuf
Bischofswürde vorgeschlagen^ ward ; der König bestätigte,
^'idessen den Dr. Jac, Lang^ abgleich dieser nur 3 Stirn»
'n^ gthabt hatten No/di der Kapitulatkm B£V0b Ukam ap
tSU BlAJ^USNHAGSV (J). V« Bl.AKX£lI|EAGXll (P. H.)«
f
17 IG am 10 November die Voiation zur wiederhergtsttllten
Stadtsupmntmdentiir und wurde zugleich , . nach Bischof
Xiüug's Abgangs vom Adel und det Geistlichkeit erbeten^
das Präsidium* im ProvihciaJkonsistorium zu führen ^ dessen
Assessor er bis dahin gewesen , und weil er fast allein mit den
Geschäften bekannt , die übrigen Konsistorialen aber gröfsttn-
theih an der Pest gestorben wareru Ge6. zu Reval am
a^S März 1657, 'gtst.ram 3o Oktober 1713.
, Die lÄiTafegreiffliche Wunderliete defs vor die Yerdamm*
ten unschuldig- leid- und sterbenden. Heilahndes der
Welt Jesu Christi im Revalschen Gymnasio d«-
mühtigst besungen. Reval, 1676* 6 Bogg. 4*
Disp. moralis de juris naturae quidditate. (Praes, Joh«
Müller.) Witteb. 1677- 3% Bogg. 4.
Idea boni Episcopiy oder der unsträffliohe Bischoff, nach
dem Beyspiel des erleuchten Heidenlehrers Pauli, aufs
der IL £pist. an die Gorinth. am 1« Gap. y, 12* ß^ dem
"weil. <— «- Hrn D. Joach. Salemann» Bischoff etc., in
einer christl. Leichpredigt vorgestellet. Reval, 1701»
11^ Bogg. 4« mit dem Lebenslauf,
Leichenrede bey der Beerdigung des Waiwaraschen Pas-
tors Jacob Gnospelius über Ps. 17. v. ult. am 28 Oct,
1703. Reval...
Vergi. Gadeb. L. B. Th. 1. S. 7«. — Nord. Mise. IV. 1^5.
XXVIL 184. — Carlbl. S. 8. 70. 91. (Doch sind Gside^
b u 8 c h's und Carlbloms biographische Angaben nach dtn
obigen j denen eine eigenhändige Biographie BlsiJi'ke n-
hagens vom Jahre 1710 :cum Grunde liegt ^ zu ergänzen
und zu berichtigen»
VON Blankenhagen (Peter Heinrich).
Vater von Wiihklm.
Begab sich in seinem 20sten Jahre ^ nachdem er im väter-
lichen Hause eine sehr sorgfältige Erziehung genossen haite^
nach Amsterdam, in der Absicht , sich der Handlung zu md-
rrun, dirigirte dort eine^ Zeitlang die Handelsgeschäfte des
später in der holländischen Gesdüchte bekannt gewordenen
pan der Hooft^ vermehrte aber zugleich seine Kenntnisse
durch fleifsiges JLespi der besten fran^sisditn^ englischen und
deutschen Schriften, Als Freund der Geschichte im AlJge^
mdnen hatte er für die Numismatik eine besondere Vorliebe
gifefstf und schon frühe den Anfang zu der Münzsammlung
gemacht^ die in der Folge zu einer so bedeutenden Gröfse
anwuchs, dafs sie, wifs die Thalersammlung anlangt , wohl
nur von wenigen andkrn Übertreffen wird, JNach seiner Zu^
rückkunft gründete er in Riga ein HandHungshaus , das im
Li- und Auslande zu grofsem Ansehen kam und ihn in einen
hohen WoMstand versetzte* Nachdem, er schon' vorher ÄeU
tester der grofsen (fllde zu Riga gewesen war^ wurde er 1783»
hvj Einführung der Statthalt er schaf tsver fa^sung^ Beisitzer im
Gouvernementsmagistrat y und bald darauf auch Tit. RatK
Mehrere noch jetzt bestehende nützliche Anstalten und Stif-
tungen, zu denen er in der Stille die Mittel hergab, verdanken
ihm ihren Ursprung. Unter den letztem zeichnet sich vor. allen
dk livländische ökonomische und gemeinnützige So-
ciiEtät aus , deren Plan er nicht nur mit andern sachkundigen
Mdnnern verabredete^ , sondern zu deren Fonds er auch ein
Kapital von 40000 Thal. Alb. aus seinem Vermögen beß
ttmmte. Er erlebte indessen die völlige Errichtung dieser
Gesellschaft nicht. Drey Jahre nach seinem Tode wurde die
ausgesetzte Summe von der Familie für das Institut ange-
wiesen , und der Patriotismus des Stifters von Seifen der liv-
lündischen Rittersdiaft dadurch dankbar anerkannt , dafs sie
säne Wittwe und seine drey hinterbliebenen' Söhne auf dem
Landtage 1796 unaufgefordert in die Adelsmatrikel der Pro-
^nnz aufnahm. Geb. zu Reval am 3 Oktober 1723, gest. am
7 Jflnuar 1794.
Nach seinem Ableben erschien: .
Verzeichnifs der sehr ansehnlichen und auserlesenen
Thaler r und Münz-Sammlung weiland Herrn P. H.
▼on BlankenJiMgen — -, geoipdnet nach dem voUständl-
i84 Bx.akxekhaob:biXSim*). V. Bx.AXK»fHA.^£iff (Wilh.)«
gen T}ialer«*Cal)itiet des verstorbeaen Hoftraths D. S«
Mfitdai und xxiit einigen nöthigexi. Anmerkungen ver-
sehen. Riga, 1799. 482 S. — 2te?Th, Ebend. 1805.
148 S. gr. 4. ' (FoM ihm selbst angefertigt und, von Li-
boriüs Bergma n n , mit einem Vörherichte , heraus-
gegebene.) . .
Blaüökknhagen, (Simon),
Grofsvater von Justus.
• ■ •
Pastor an der heih Geistkirche oder der esthnischen Ge-
vmne zu Revdl 1617. Geh, iu Pemau i589, gest, am
23 Juniiis 1640. ' '
Disp. elenctica VIL De anabaptismo, complectens sectae
anabaptisticae erröres r^efutatos in loco de ecclesia et
regno Christi. (Praes^ Petro Hinkelxnann.)
Rostochii, 1613. 2% Bogg. 4- <'
£«thnische Postille ... (^Ueberaus selten^ wo nicht gar
ganz verschwunden; denn von ihr war^ wie die Vorrede
zu dem Revalisch-Esthn. N. Test, von 1715 angiebt^
schon damals nwr noch ein Exemplar vorhanden^)
*Vergr. Witte D. B. ad a. 1640. — Gad.eb.L. B. Th. 1. S.73. —
Carlbl. S. 105.
VON BlANKENHAGEN (\YiJ-?ätELM),
Sohn von Peter Hjeinrich.
G<&» XU Miga am 10 April 1761, midirte zu Leipzigs
wurde nadh seiner B^üekkunft Assessor des Gerichishofs der
peinlichen Sachen zu Riga, war 1806 Adjutant des Befehls-
habers der livlandischen Lan^iüz , besafs mehrere Güter in
{jivlßndf die er wieder veräusserte y^ und privatisirt jetzt ah
JCoUegi^nrüth und Ritter des St. Annen-Ordens der 2t^n Kl
nuf sänem Gute Aikseh.
V. BxAKXEKAäGSN ( W.). Bl ASCHE (G! A.). 1 85
Dm, Praeter occupationeift nunum existere modum do*
mtnii acquireiidi naturalem. (Praes, Chris tiano
Gottlob Einerto.) Lipsiae, 1780. 20 S. 4.
Gab heraus: Oeconomisches IVepertoriuxn für Liefland
8ten Bds. 3tes Heft. Riga, 1811. 8- Aus W. C.
Friiebe's nachgelassenen Papieren.
r
I
BI.ASCHE (Georg Adolph).
Geb. zu Jenüj wo sein Vater Rektor der Stadtschule und
Professor Extraordinarius supernumeraHus waf^ am 7 May .
n. St. 1758, studirte daßelbst von 1774 bis 1782 Median^
hmtt sich aber^ weil die Unsicherheit in den Principien dieser
Wissenschaft seinem nach matliematischer Strenge strebenden
Geiste zu ivenig zusagte^ nicht entsdüiejsen ^ einen akademi*
sdien Grad in derselben anzuueJimen^ sondern folgte im zu-
letzt genannten Jahre dem Rufe zu einer, Hof rneisterstelle in
Esthland^ und wirkte hier viele Jahre als geschätzter JErzieher
in mtlireren angeseJienen Familien, In seinen Nebenstunden
beschäftigten ihn vorzüglich Physik und Mathematik ^ in$'
hesonderk aber war es der strenge synthetische und elegante
Charakter der alten Geometrie , welcher ihm das Studium der*
selben -zur Ijieblingsneigung machte. Im J. 1802 wiarde, er
Lehrer der Mathematik an der Ritter- und Domschule zu
RevaU
i
/
Graudrifs der Elementar-Geometrie^ nach der Methode
der Alten entworfen. Reval, 1819- 231 S. 8. Mit
12 Kpftaf. — Hierzu: Nachtrag mit fortlaufenden'
Nummern der Abschnitte , Paragraphen und Figuren ;
enthaltend die Theorie der fünf Platonischen oder
regulären Körper 9 nebst einigen Verbesserungen dec
zehn ersten Abschnitte. Mit 8 Kpftaf. Ebend« 1824* '
79 s; 8. _^-
Ebene und sphärische Trigonometrie, in Beziehung auf
denOrundriffi der Elementar-Geometrie. Ebend. 1821»
X u. 134 S. 8. Mit 4 Kpftaf.
l86 BlASCHE« Qi.AUB£RG. Bi.AI7Fü8S.
Regel zur Berechnung des Osterfestes für 1800 4 a; in
Bode's Astronom. Jahrbuch für 1815 S. S62*
In der Handschrift vollendet liegt eine Abhandlung: Ueber
die Principien der Differential-Rechnung.
Blauberg (Christian Friedrich)*
Studirte seit ijS^ zu Jma anfänglich Jurisprudenz^ nach
her Medicin^ und wurde dort am 7 Junius 1791 Dr, der A.G»f
brachte dann einige Jahre auf Reisen^ besonders inJSngland^
zu; wurde 1793 beym Prager Hospital in Warschau ange^
stellt^ kehrte aber schon im folgenden Jahre von dort nach
Arensburg zurück^ wo er seitdem prahicirte^ 1798 Kreisarzt
für die Insel Oesel^ 1804 Hofrath, 1817 Ritter des St. Annen-
Ordens der 3ten KL und 18 19 Kollegienrath wurde. Geb. zu
Arensburg am 25 September 1765 ^ gest. 182J4.
Diss. inaug. med* sistens quaedam ad febrem quotidiAdam
spectantia. Jenae» 1791« 188.4«
Vergl* Em. Ant. Nicolai Progr. Commentat. de origine fe
brium ex irritatione et spasmo corporis hu mani vivi univei-
sali Partie. Ilda. (Jenae^ 179t« 4*) pag* 5*7*
Blaufüss (Friedrich Bernhard).
Wurde erst imHallischeit Waisenhause unterrichtet^ später
auf dem Gymnasium zu Gotha ^ bezog hierauf 1719 die üni'
versität HMe und war dort auch in der JFolge A ug. Herrnu
Franc} e*s Amanuensis. Dann kam er nach Livland als
Kabinetsprediger der Generalin Hallart zu Wolmarshof^
wozu er in Berlin ordinirt worden war^ wurde Pastor zu
Palzmar I727, nach Ermes versetzt 1780, Pastor an der
St. JdkobsMrche zu Riga 1739, wegen einer hartnäd.lgtn
Krankheit^ die ihn 1747 befiel^ aber 1749 emeritirt. Geb. zu
Frauenbreitungen in der Grafschaft Henneberg am II Decem-
ber 16979 gest.. zu Riga am i3 May 1756.
Blavtuss (FiuEBiL. Bernh.). Blessig (Jok. liORt). 187
Ta weniga Makzitaja' v^n Üeewa kalpa Martiaa Luterut
Mahziba, U to fwehtu Zeefchanu ta Kunga Kriftüt
pareiii buhd apdohmaht^ np Wahzes wallodas Latwee«
ichu wallodA pahrtulkota. ' Riga (o. /.)• Y2 ^^S'
Vorrede 5 14S.^ u. ^ Bog. Anhang: TYeena Dfeefma
no tahs Zeefchanas muhfu. Kunga Jefus Kriftus. B*
Eine Uebersetzung von Luthers Passionssermou yom
Jahr 1521» die, hernadi von Mikkelis Gail erpvtitari
htrausgegeben worden (s. dessen Art,). — Sehr selten,
Antheil an der zweyten lettischen Bibelausgabe (Königs-
berg» 1739- 8«) 9 ^^ der er anonym eiße Vorrede , wie die
Bibel zu lesen sey j schrieb y unter dem Titel: Weena Pa-
mahzif chana 9 kahdä wihfd tee fwehti Deewa Kakfti ja
laffa, ka tas warr Zilwekam isdohtees us lawu Dweh-
feles labbuniu un muhfchigu Dühwofchanu.
* Einige Lieder im Livläadifichen lettischen Gesangbuche
von 1764 im Anhange.
Deutsche und lettische Gedichte.
Handschriftlich in der RujeiuBergmannschen Sarhmlung':
StahM no tahs -wezzas un jaunas buhfchanas to widfem-
mes taufchuy usrakMti.1753* 90 S. 4*
VergL Nord. Mise. IV. s5. -^ Zimmermanns Lett.Lit. S.48. —
Big. Stadtbll. 1894 S. 56s.
Blessig (Johann Lorenz),
War Magister der Philosophie^ Doktor der Tlieologie
und Prof essor dtw letztern am protestantischen Seminarium
seiner Vaterstadt , Pastor an der neuen Kirche daselbst^ audi
Mitglied des protestantischen Generalkonsistoriums und Direk-
toriums der ober- und niederrheinischen Departements und von
Paris, Geb. zu Strafsburg am ^5 Decetnber (nach Fri tz's
Leben Blessigs, am i3 April) 1747» §ß«^ om ij {nach
demselben Schriftstellert am 16) Februar 18 16.
Der Tod des Christen, Zwey Reden bey der frühen
Gruft des Herrn Johann Friedrich Baron von Medem
gesprochen und auf hohes Begehren zum Druck beför-
deru Nibst seinem Leben. Stralsburgyl778« 72S. »•
i88 Bjlessig« BLOit2M[AKN. F<reyh. V. Bx^oMWAG {£L U«)«
Leben des Grafen Johann Friedrich von Medem 9 nebst
seinem Briefwechsel, hauptsächlich mit seiner Schuve-:
ster, der Frau von der Recke. Strafsburg, 1792*
ister Th. XXII u, 193 S, ^^ oter TJi. XXXV u, 168 S.
, ' Sein Bildniif vor der gleich anzufahrenden Biographie von
Fritz.
Vergi> Morgenblatt 1816 No. 61 u. 64. -^ Dr. L L. Blessigs Leben,
beschrieben von Karl Maxim. Frits, Strafsburg, 18 1 8.
9 Bde, 8^ -^ Meusels G. T. Bd, 1. S. 315. Bd. 9. S. 107,
Bd. 13. S. 136. Bd. 17. S. 181 9 WQ 4ein^ übrigen ^a/tirwhtn
Schriften verzeichnet find»
Blohmann (Gustav Magnus).
Sekretär b$y dem rigaschm G^neralgQuvernmr Grafen
JErich JDahlberß» Geb..». ^ gest». ..
Handschriftlich wird von ihm im Archiv des rigaschen
Matfus aufbewahrt:
Kurze 9 doch ausführliche Relation und Diarium von der
12 wöchentlichen sächsischen Belagerung der Stadt
Riga. 232 S. Fol. {Geht vom September 1698 bis zum
7 May 1700 und bezieht sich ßuf zi& Dokumente^ von
denen aber heins beigelegt ist.")
^ Vergi. Nord, Mise, XXVII. 185%
Freyherr von Blomberg (Hermann
Ulrich).
Erbherr auf Sergemiten in Kurland. Studirte zu Königs-
bergf wurde 1780 piltenscher Landrathj X795 kaiserl. russL
sc^'er wirklicher Staatsrath^ 17969 bey Einführung der Statte
halterschaftsverfassung in Kurland^ Kreisrichter zii Hasen^
pothy 1797, nach erfolgter Wiederherstellung dif alten JJc-
hörden^ abermals Landrathj und iSo/^ Präsident despiltenm
scheu Landrathskollegiums. 1807 nahm er den Abschiede
Ceb, auf dem Gute ZoluUn in Kurland am 10 März 1745,
gest. am 2a März i8i3.
Freyh. v« BxoMBE&i& (Hsilh. Ui*it.7 (Karl Job.), i 89
Hendichr0Beh MmerHefs er in 4 Bänden in Fol. » 2 in 4.
u« 3 in 8:
Venuch einer Erklärung der kurländischen Statuten«
Processas fori in Gurlandia et Semigalia«
Ein lateinisches Register über «die statuta et leges in
asum nobilitatis Cuclandiae.
Anszüge aus den sämmtlichen Landtagsschlüssen des pil-»
tenschen Kreise;.
Register über den Inhalt der Fundamentalgesetze des
piltenschen Kreises.
Verzeichnifs sämmtlicher Könige von Polen seit Kurlands
Unterwerfung, und der Herzoge Yon Kurland, wie auch
sämmtlicher piltenscher Landesofficianten» nebst dem
Hakentarif der Güter des piltenschen Kreises von
1777,
Namensregister sämmtlicher im Cod. Piltin. vorkommen-
der Personen , nach alphabetischer Ordnung, mit An-
zeige der Aemter, die sie von Zeit zu Zeit bekleidet
luiben, und wenn sie gestorben sind,
Vergl. Schwarz Bibl, S, 37« ff«
Freyherr von Blomberg (Karl Johann).
T^ar, sicheren Familiennachrichteh zufolge^ tin Sohn du
fihenschen Oberhauptmanns und Erhherm auf Sergenüten
Nikolaus und ein Grofsvatersbruder dea im vorhergehenden
Anikd angezeigten wirklidien Staatsjcaths H. U. v. Blom*
herg. j£r ist der Stammvater des vielkicht noch jetzt in Eng*
land vorhandenen Zweiges der Blombergschen Familie^ ob^
Sldch er selbst nicht in England geboren ist. Bey der Gelegen^
te, als er (denn wirklich war er is, und mchtf wie Ga-
Musch [L, B. Th, I. S. 74] meint f ein Verwandter
^n ihm) von der verwittweten Herzogin von Kurland EH-
sah et h Sophia 1698 ab Gesandter an verschiedene Höfe
und Regierungen^ unter andern nacft Königsbergs J3er/m,
1'
1 90 Frey b* v.*^i.ombsrg (Kari. Johann).
JHanover^ Herforden 9 Kassel^ Homburgs KSln^ Skgtn^
dem Haag und zuletzt nach London geschieht wurde , um den
Tod ihres Gernahls^ des Herzogs Friedrich Kasimir^
anzuzeigen^ Jiefs er sich inJEnglimd nieder^ undmujs^ theik
nach einigen Ausdrücken^n seiner Sc/iri/r, thdls weil er die
Stelle eines Obtrstallmeisters des Königs von England hekhi*
äettj schon damals dort naturalisirt gewesen seyn^ Von sei*
nenzwey Söhnen folgte ihm der ältere ^ der Edmund Karl
hiefs^ in dem eben genannten Amte ^ derji^ngere^ William
Niklas, aber ist .wahrscheinlich derselbe , welcher bef der
Czarewizin aus dem braunschweigschen Hause ^ wiewohl nur
auf kurze Zät^ ak fCammerjunker in Diensten stand ^)* Jvur
nahm 9 da er hine Erben hatte ^ den Sohn des Schlofs- und
Landeshauptmanns zu Detmold j Dietrich Gotthard
V. Blomberg (er war ein Sohn von dem königL polnischen
Lieutenant Christoph Heinrich v. J5. , Erbbesitzer auf
PerboJineUf und ein Bruder von dem königL preussischen
Lieutenant Friedrich Gerhard v, J3., Erbbe$itzer auf
Perbohnen und Drogen in Kurland^ dem Vater des wirk-
lichen Staatsratlis ) i an Kindes Statt an. Von diesem^
der als ^Jtfnger Manß gestorben ist 9 lebte ein minderjährig
unterlassener Sohn^ Namens Karl, wenigstens vor etwa
zwanzig Jahren noch in Englands Man wollte dem Etetztertn
sein Erbrecht in Detmold streitig machen ; allein die Königin
von England nahm sich seiner Sache an und schickte im !•
1777 einen gewissen Ephraim Müller eigens nadi Det-
mold und Kurland^ um die Beweise über die Abstammung des
Baron Blomberg zu sammeln, und so gelangte dieser,
vomehmlid^ durch die von dem wirklichen Staatsrath besorgten
Nachrichten , zu der ihm angestrittenen Erbschaft. Geb. in
Kurland zu^.n am • » • , gest. in England am •• •
• *) Memoires poUtiques^ amusans et satiriques par le Coxnte
de firase/. Tt IL p. 879* «8a* 8S3 Ut 30g«
Freyb« V« BxOMinulG (K. J.) Bxosfelo (6. J.). 191
An Account of Livonia with aVelationof the rise, pro-»
gte£s, and decay of the Marian Teutonick order. The
several revolution^ that haire happen'd there to these
present times ^ with the wars of Poland, Sweden and
Muscovy contending foiT that Province. A particular
Account of the Duködtlns of Courland 9 Semigallia,
and the Province of Puten. To which is added the
Author^s Journey from Livon^ia to Holland, in 1698
with his ohservations upon Prussia, Brandenburgh,
Hanover» Hesse , and several other German Courts«
Sent in Letters to his friend in London» London :
Printed for Peter Bück* 1701* 4 unpag. Blatt, und
335 S. 8* Mit 2 Kupfern 9 von denen das e/ne, zu S. 54
gthörig ^ den Hochmeister Hermann v. Salza» das
zweyte^ neben S* 88, den Herrmeister Wolter v. Plet-
tenberg, nach der im Schlofihofe zu Itiga noch vorhan-
denen Statue^ darstellt. — Französisch übersetzt unter dem
Titel: Descrlption de la Livonie, avec une relation de
Toriginei du progr^s» et de la d^cadence de l'ordre
Teutonique. Des revolutions, qui sont arriv^es en
ce pays jusqu'^ notre temps, avec les guerreS, que les
Polonois, les Soedois, et les Moscovites ont eües en«
semble nour cette province. On y decrit les düchea
de Courrande et de Semigalle, et la province de Pitten*
£nfin on y trouve le voyage de l*auteur de Livonie ea
Hollande Tan 1698- AveC qtielqties remarques sur la
Prusse, Brandebourgy *Hanover, Hesse et plusieurt
ünttei cours d'AUemagne. k Utrecht ch^s Guillaume
van Poolsum, 1705- 5 unpag. Blatt, u. 394S.gr. 12.
Mit dem Bildnisse des Herzogs Friedrich Wilhelm von
Kurland, als Titelkupfer. Die englische Ausgabe ist in
unsern Gegenden sehr sehen, i Exemph auf der dorpater
Vrüpersitätsbibliothek und i im Kurland, Provincialmmeum,
Vergl, Gadeb» Abk. S* di9. -^ Desselben L. B. Th. i. $.74. «^
Adelung z. Jocher*
Blosf£Lb (George Joachim).
Geh. zu Jdk'obstadt in Kurland am 21 Oktober 1797« be-
luchte Mit 1812 das mitauMdie Gymnasium^ atutUrte von
til&his liii Arxneyhmde mBerlint begab sich dann nach
192 BjlOSF£I.D (6, J.). BtüHM (H. I^). V. 1Ji.ühm(H. 2.)«
St, Petersburgs promovirte daselbst 1S19, tehrte nadi Kur-
land zurück i war hier zuerst Oekonomiearzt auf den Lieven-
Serserischen Gütern, prakticirte dann, nachdem er sich 1822
im Flecken Dohlen niedergelassen hatte. ^ in der dortigen Um-
gegend, ^nd ist seit l&2C^^Arzt ^ßp^ Oekonomie Würzau.
Diis« inaug. Meletemata quaedam in historiam antiquis-
simae medicinae sistens. Petropoli^ 1820* 36 S, 8*
Bluhm (Herrmann !•)•
Vatersbruder des nachfolgenden.
Besuchte das Gymnasium zu Reval, und nach diesem^
wie viele andere seiner Landsleute, die Schule zu Klosterber-
gen bey Magdeburgs Naclidem er hier ein Jahr gewesen war^
ging er im Junius 1763 nach Leipzig, und wurde daselbst
1766 zum Baccdlaureus, 1767 aber zum Dr. der A.G.pro-
movlrt. Nach erfolgter Bückkehr erhielt er das StadtphysikaP
in seiner ^Vaterstädte Geb. zu Reval am 20 December I743|
gest. am 17 März i8io.
Ad Joh. Georg. Eckium. Lipsiae, 1765* 4«
Disp. gradualis de gelatinosorum humorum corporis hu-
man! coagulis. Ibid. 1767«, 4-0 u. XX S. 4«
Versuch einer Beschreibung der hauptsächlichsten in
Reval herrschenden Krankheiten. Marburg, 1790*
160 S. 8.
Yon der Extirpation eines Mutterpolypen bey einem
Frauenzimmer von etlichen und dreyfsig Jahren; in
Blumenbachs Medic. Bibl. IIL S. 148-151*
Verglt, Nord. Mise. XXVn. .i85* *- Me u s e 1 s G. T. Bd. 1. 5.39i*
VON Bluhm (Herrmänn 2.)*
Bruderssohn des vorhergehenden*.
' Gib, zu Rtval um i'j'jj,' bereitete sidi auf dem dasigen
Gymnasium für die Universität vor^ und Begab sich ijgi
zum Studium der UMidn nach Jena^ mufste aber 1798
V. Bli7Rm (H. 2.). Bluhm (O. J.). BruM (K. L.). igS
pIötzHdi, fvie alle seine Landskute, auf BefehJ Kaisers Paul I
zurückkthren. Er setzte hierauf seine Studien in St. Peters-
huTß fort und Jiefs sich daselbst nach erlangter Doktorwürde
als praktischer Arzt nieder^ wurde auch bald darauf als Arzt
an verschiedenen Instituten der Kaiserin Mutter angestellt^
und in diesen Verhältnissen befindet er sich noch gegenwärtig^
mit dem Staatsrathscharakter j so wie dem St, Annen-Orden
der2tmund dem St. Wladthiir-Orden-der^ten Kh'^behleidetn
Witterungs- und Krankheitsconstitution von St. Peters-
burg in den Jahren 1819 1 1820, 1821 u. 1822; in den
Vermischten AbhandL aus dem Gebiete d. Heilk, von
einer Gesellschaft prakt. Aerzte zu St. Petersburg,
iste Samml. S. 5-19* 244-258 u. 2te SammL S. 1-14
u. 217-228. ^
/
m
Bluhm (Otto Johann),
Vieljähriger Verwalter des Krongutes Kursiten in Kurland,
^^, zu Kursiten am i5 Februar 1744 {nicht i3 Febr. 1746,
m Zimmermann sagt)j gest. daselbst hm 3o August
1809,
Zwey lettische Kirchenlieder zu dem hundertjährigen
Jubelfeste der Kursitenschen Kirche; in den bey derseU
hm Gelegenheit von Unger und Kade herausgegebenen
Zwey Predigten. (Mitau, 1796- 8.)
Einige einzeln, gedruckte lettische Lieder.
^^rgl, Zimmermanns Lett. Lit« S. ii/.
Blum (Karl Ludwig).
Oth. zu Hanau am 25 August 1796 , besuchte die Schule
mer Vaterstadt ^ focht i8l3 im Befreiungskriege unter den
^i^ischen Truppen gegen Frankreich, ging im folgenden Jahre
Hflc/i Berlin , widmete sich auf der dortigen Universität zwey
Mre hindurch der Jurisprudenz^ mehr aber noch der Geschichte^
IBand. J9
194 BiuM (Karx Ludwig), Bxum^ (Christoph).
' machte hierauf eine S-eiser durch Böhmen und dnen grofsm
Tlieil Deutschlands y hUk sich einige Zeit in München auf^
studirte seit 1817 nochzwey Jahre in Heidelbergs ging wieder
nach Berlin^ wurde daselbst Auskultant bey den Stadtgeridi-
ten^ gab diese Stelle aber^ um sich gänzlich dem Studium der
Alterthumskunde und.Geschichte zu widmen ^ nach kurzer Zeit
wieder auf, nahm die philosophische Doktorwürde an, war
bey der neuen Aufstellung der kMnigl Bibliothek daselbst als
Gehülfe thätig^ erklärte auch acht Monate hindurch den Zög-
lingen des Friedridisgymnasiums mehrere Gesp/:dche des Plato^
und kam, 1826 nach Dorpat als ordentlicher Professor der
Geographie und Statistik an der Uijiversität,
Diss. inaug. Prolegomenorum ad Demosthenis orationem
Timocrateam tria capita priora. Berolini, 1823- • • •
Blume oder Blum (Christoph).
Pastor zu Haggar s in Esthland i652. Geb. zu Leipzig
1625 , gest. am iS Februar 1669.
Mktthaeus Judex kleines Corpus doctrinae ehstnisch über-
tragen. Keval bei Adolph Simon 1662. Ohne Register
243 S. 8. D^r esthnischen Uebersetzung steht das Deutsche
zur Seite.
Heilige Wochenarbeiten • • •
Gemüthsergötzungen über das Leiden und die Himmel-
fahrt Christi . • •
Geistliche Festtags-Preude oder Gebete, Prägen, Betrach-
tungen und Gesänge über die vornehmsten Festtags-
texte des ganzen Jahren . • . esthnisch. Ob die zwey kurz
zuvor angeführten Schriften auch esthnisch verfafst sind,
kann man nicht bestimmen ; es ist aber nicht wahrschdnlich.
Verfertigte auch* eine Uebersetzung des N.Test, ins Esth-
nische; sie ist aber nicht gedruckt worden und selbst das
Manuskript verloren gegangen. S» die Vorrede zu dem
Beval-£h6tn. N. Test, von 1715«
Versf^, Witte D. B. ad a. 1669. ^ Nord. Mise. IV. k5.
Slum£nthax. (H. L. J. f.)« Bxumenthaii (J. H.). igS
Blumenthal (Heinrich Ludwig Joachim
Friedrich).
Sohn des. nachfolgenden.
Geb. zu Hasenpqth am 12 März 1804, besuchte ^ nach
ffhakenem Privatunterricht, von 1821 bis 1822 das Gymna-
sium zu Gotha , widmete sich der Arzneykunst^ studirte erst
m Jahr in Göttingen , dann' drey in JOorpat , und erhielt hier
1826 die medicinische Doktorwürde»
Diss. inaug. de febrium divisione succincta expositio.
Mitatiae, 1826. 58 S, 8.' u. 1 Tabelle.
lieber die Wendung auf den Kopf. Ebend. 1826- XVI
tt. 52S. 8.
Blumenthal (Johann Heinrich).
"Vater de^ vorher<»ehenden.
Studirte vpn 1^53 bis 1755 Theologie zu Rostock ^ kehrte
dann in sein Vaterland zuräck , schlug , weil er niemals wahre
^d§ung zum geistlichen Stande gefühlt hatte, zwey Uim awge-
tragenePfarren aus, ging 1770 nach Leiden und widmete
s/cft daselbst seinen Lieblingsstudien, der Naturkunde und Arz-
Ji^ywissenscliafty machte 1772 eine Reise nach Paris, London
^nd Oxford, kam wieder nach Leiden, erhielt daselbst ljj3
die medicinische Doktorwürde, begab sich dann in sein Vater-
land, ging jedoch, Jiaum angekommen, alß Regleiter eines
jungen Edelmanns , nach Strafsburg , übte sich auch hier in
dm praktischen Theilen seiner Kunst, kam im Sommer 1774
Zürn dritten mal nach Kurland zurück, prakticirte einige
Monate in Mitau und seitdem ununterbrochen bis an seinen
^od, mit ausgezeichnetem Glück und grofsem Ruhm, in
Hasenpoth und der dortigen Umgegend. Im J. 1775 wurde
^hm die Stadtakkoucheur-Stelle in Leiden und 1790 die Stelle
emcs Leibarztes bey dem Herzoge Peter von Kurland ange-
196 ^iimiEKTiiAx (J. H.)f BoBERGius. Boccius«
tragen i er naftm aber keine von beyden an.^ Geb.' zu Mit au
am 2 September 1734, gest, am 24 März 1804.
Diss. inaug. de Ischuria hysterocystica. Lugduni Batav.
1773. 6 unpag. u. 29 S. gr. 4-
Verßl. Kaf fka's Nord. Archiv Bd. 4. 5. 310-31 6.
BOBERGIUS (ErICUS HaQUINi).
Studirte in Dorpat um i638 bis 1641« Geb* in W^t-
gothland zu., * am . • • , gest, • • •
Immortalitas NobilissimaeDominae Birgittae deHerling-
storp Dni Laurentii . Jonae Ollensköld Viduae, aeter-
nitati consecrata parentatione. publica/ Dorpati,
1638. *. "^
Disp. de animae humanae origine. (Praes. Petro
Schomero.) ^bid. 1639« 4.
Exerc. de pietate, e libro mundi, notitiam de Deo acqui-
sitam, et e libro conscientiae notitiam de Deo conna-
tam ädumbrans. (Praes. Laur. Ludenio.) Ibid.
1639. U. .
Exerc. * de turbulentorum directione« (Praes. eod.)
Ibid. 1640. 4. ,
Disp. de qualitatibus afficientibus. (Praes. Petro
Schomero.) Ibid. 1641. 4.
Verßl, So mm« p. 53. — N. Nord. Mise. XVIII. i88«
Boccius (Anselmus).
Geb. in Livland zu,, , am. • . • , gest, , , •
Carmen gratulatorium de Sigismundi III. Reg. Pol. felici
in Kegn. Pol. ingressu et subsequente inauguratione et
coronatione^ scriptum ad Job. Samoisciu m. Rigae,
15^8. Fol. £m ^/eines lateinisches Gedicht von Paul
I Oderborn ist diesem vorgedruckt.
SocAMARN (H.). Bocx^(H.).' V.Bock (H.A.). 197
BOCHMANN (HeiNRIC!h).
Geb, zu Pemau am 23 Januar 1776, studirte auf der
dortigen Stadtschule und auf der Universität Königsbergs
wari Pastor der esthnischen Gemeine zu Pemau 1798 {ord»
flm3o May)y dann Pastor zu Audern 1807.
Poesifen der Ehsten ; mRosenpläntersB ey tr. zur gen.
Kenntn. d. ehstn. Sprache. L 11-13- !!• 71-74. —
Deutsche Sprüchwörter (ehstnisch übersetzt); ebenda
I. 88-89.
Bock (Heinrich).
Ward schon i53l vom Rathe zu Reval als Prediger be-
rufen^ wie ein Originalbrief Luthers an den revalschen
Magistrat vom 3 May desselben J dir es beweist ^ schlug das
angitragene Amt^ wegen seiner Jugend und Unerfahrenlieit^
obgleich er damals schon Magister war , aus , fiam aber end-
M 1640 doch als Superintendent und Prediger zu St. Olai
dafun, nachdem er zehn Jahr auf der Universität Wittenberg
gdebt, inzwischen das Collegium Saxonicum zu Erfurt ruhmvoll
gtltitet hatte^ und- zum Keichstage nach Augsburg mit deputirt
pmden war^ wie das Empfehlungsschreiben der Reformatoren
^om 17 May 1640 besagt. • Geb. zu Hameln am . • . , gest,
zu Reval am 28 Oktober i549.
Von seinen Schriften ist nichts zu finden,
Ver^l. Gadeb. L. B. Th. i. S. 75. — CarlbL 5. 89.
VON Bock (Heinrich August).
Erbherr auf Kersel und Schwartzhof im paistelschen Kirch-
ipiek Livlands ^ geb. zu Kersel am uj März 1771, erhielt d^n
ersten Unterricht im Heilmannschen Institute zu Walk^ dann
im vdterliclien Hause^ trat 1786 als Unterofficier in der Seme-
nowsdien Garde in kaiserL russisdi^ Militärdienste un^ nalim
1
198 V. Bock (Heinrich AuGus-r). « |
ijgo aJs Kapitän seinen Abschied» Na>chdem er von 1792 an
pernauscher Kreis- und hierauf Landgerichts-Assessor gewe-
sen^ war er 1804 bis 1807 Bey sitzer der , ersten Abtheilung
der pernauschen Revisionskommission^ 1807 Adjutant des
Kreischefs der Landmiliz und pernauscher Kreisdeputirter^
welches letztere Amt er ununterbrochen seit 1802 bis jetzt ver-
waltet. Zugleich war er seit 18 17 pernauscher Landrichter
bis 1820, da er zum pernauschen Kreisrichter erwäfilt wurde.
Als Landrichter erhielt er i8i9^en St. Wladimir-Orden der
j^ten KL Kr ist Mitglied der livländ» öhonomisdien Societät
seit i8i3, nachdem er schon 1809 zu deren JEkrenrrutglid
ernannt war.
Einige Worte zu den Gedanken des etc. Herrn Carl Peter
v^ Sivers, einen fixirten Cours der Banknoten betref-
fend. Dorpat, 1812. 23S. 4«
Etwas über Landmagazine und die Livländischen ins-
besondere« Per nau, 1813. 23 S. 8.
Einige Bemerkungen veranlafst durch zwei aufgestellte
FrQis-Fragen der Kaiserl. freien ökon. Gesellschaft in
St. Petersburg. Dorpat, 1814. 16 S. 8. Zum Thal
gegen Merkels Schrift: Beweis, dafs es halb so viel
koste y seine Ländereien von Taglöhnern bestellen za
lassen 9 als von leibeignen Bauern. (Riga, 1814* 4.)
Patriotische Einfälle und Betrachtungen, mehr oder
weniger an Thatsachen geknüpft. Dorpat,1815. 24.8.8*
Enthält zwey Aufsätze: l) Ueber La Coste*s Anleitung
zum schiedsrichterlichen Prozefs. 2) Etwas zur Le-
bensphilosophie und Staatspolizey gehörig. -^- (^Gegen
den zweyten Aufsatz schrieb P. O. Goetze: Ueber Ehe-
scheidungen etc. Siehe Goetze.)
Denkzettel zu der Erinnerungsschrift des Dr* G« Merkel.
Dorpat, 1821. 24 S. 8.
Einige landwirthschaftliche praktische Erfahrungen; itn
Oekon. Repert, f. Livl. IIL 3. S. 299-316.
* Macht, wirklich immer die Seltenheit der Sache ihren
hohen Werth aus? in der Ruthenia 1>811. 1. S. 315-318.
(^Gegen Dr. Merkel.)
, V. Bcfcx (Heinr. Aug.). Bock (Pet. Jon.), i 99
Ein politisches Verreclinungsexeinpel ; im Neiden ökouk
Repert. f. Livl. IL 2. S. 107-114.^ — Ueber den Fel-
linschen Kanalbau; ebend.lh 3« S. ltO-180. — Einige
Worte über eine ins Oekonomische einschlagende
Schrift des Herrn Dr. Merkel (^nämlich gegen dessen
Beweis, dafs es halb so viel koste etc. ; ebend, II. 4.
' S. 388-402. •^- Fortgesetzte Untersuchungen und Be-
merkungen über Futter - Ertrag , Futter - Verbrauch
und Dünger-Erzielung in der livländ. Landwirth-
schaft; ebend. III. l.S. 83-106- — Oekon. Erfahrun-
gen, Bemerkungen und Nachrichten; ebend, III. 1.
S. 107-114.
Der fromme Wunsch, Extra-Beylage zur Dörpt. Zeit,
vom J. 1813. No. 21. — Zwey. Briefe an und von
Andres; in ders. Zeit. 1821. No. 20 u,, 25.
Aus einem Briefe an den Herausgeber der Schulblätter
(Bemerkungen zu Wortableitungen etc. ) ; in Alba-
nus Livl. Schulbll. 18i5 S. 37-41.
Noch einige Worte auf Veranlassung der v. Hagemeister-
schen Vorschläge ; in den N. inländ. Bll. 1817- No. 27«
S. 105. — Gegenerklärung gegen Herrn Karl v. Brui-
ningk; ebend.iSiS' No. 3. S. 19-21. — * Lückenbülser
zu einer vielbesprochenen Materie, au Nieman^ be-
sonders gerichtet; ebend, No. 9. .— * Man streitet so
lange vergeblich, als man sich nicht versteht, d. h.
als man *nicht von gleichen DefLnitionep und Prae-
missen ausgeht; ebend, No. 23.. S. 177-181.
Bemerkungen über verschieden^ ökon. Gegenstände; in
den Oekon. gemeinnützigen Beil. z. Ostsee-Prov. Bl.
1825. No. 7 u. 8.
Bock (Petrus Jonae).
Studirte in Dorpat. Geb. in Wermeland zu Karlstadt
am • • • , gest. ...
Oratio de natiyitate Domini et Salvatoris nostri Jesu
Christi. Dorpati, 1640. 4.
Oratio de angelis. Ibid. 1642. 4«
Exerc. de morum dignitate. (Praes. Laur. Ludeni o.)
Ibid. 1643. 4.
Vcrgi, So mm. p. 55. Sy. 8S8«
ÜOO V. Al.T£N-B0CKintf. BOGKHORN, BqId£CK£R.
VON Alten -BoCKUM (Georg Friedrich).
Erbherr auf Popraggen in Kurland. Geb. am 14 Junius
1734, gest. 1780.
Vorläufige Gedanken 9 wozu die Verbesserung der Ge-
setze des königlich piltenschen Kreises Anlals gegeben,
entworfen von einem £insassen des Kreises. Mitau,
1777. 8« (£me Fortsetzung hinterliejs er in der -Hand-
schrift,^
Vergl. Schwarz Bibl. $• ^69 ff.
VON Alten -BocKüM (Gerhard Georg).
Major in kaiserlich- russischen Diensten. Geb. in Kurland
ZU*., am • . • 1732 , gest. . . .-
Das durch die Wahrheit bestimmte Vergnügen, entwarff
bey seinem Abzüge auf die hohe Schule und widmete
diesen unvollkommenen Beweifs der Erkenntlichkeit
Seinem verehrungswerthesten Vater in einem poeti-
schen Versuch G. G. v. alten Bock um. (Mitau
o. J.) 4«
BocKHORN (Friedrich Anton)^
Wurde auf dem Gute Bockhorn in der Grafschaft Hoya
am I Februar 1792 geboren^ studirte Theologie auf dem
Lyceum zu Bremen und von 1811 bis 181 5 zu Göttingen^ kam
im letztgenannten Jahre als Hauslehrer nach Kurland und
wurde hier i825 zum Prediger an der Edsenschen KircJie
berufen.
Die Quadratur des Kreises durch geometrische Construc-
'tion realisirt. Mitau, 1821. 11 S. 4. Mit einer
Kupfertafel«
Boddegker und Boedegker, s. Bötticher*
* V. Boden (Johann Georg). jtoi
VON Boden (Johann Georg).
lÄn Aventurier und Charlatan , dessen Vat^r Küster im
Eanövcrschen gewesen seyn soll. In den letzten 605er Jahren
des vorigen Säkulums war er nach Mitaü gekommen , gak
s/cÄ für einen Kandidaten der Theologie ^us , behauptete zu»
gleich Arzney Wissenschaft studirt* zu haben, und fand ^ da es
ihmnbht an Naturgaben und einigen erworbenen Kenntnissen
mangelte j bey vielen Personen von Bedeutung Eingangs
jirtdigte aucli sowohl in der Dreyfahigkeitskirdie als vor
dm fürstlichen Hofe, In Riga trat er als Arzt auf scha-
dtte aber den Kranken, die sich i^im anvertrauten, mehr, als
er ihnen half scJmellte sie um ihr Geld und beging ausserdem
mandierley Ausschweifungen^ JEr wurde deshalb 1775 über
die Gränze gebracht. Nach einem Jahre schlich er dennoch
immlich nach St. Petersburg, wo er einige Jahre früher schon
8emsen war, wurde aber auch von hier aus 1777 des Reichs
vtrwiesen, und soll dann nach Warschau gegangen seyn. Im
J. 1781 war er mit einem Frauenzimmer, das er seine Muhme
nannte, zu Krakau urid wurde aus denselben Ursachen, derent-
fvtgener Riga und St» Petersburg hatte verlassen müssen, von
dort ebenfalls weggeschafft. Geb, zu . . . am . • , , und jetzt
wahrscheinlich längst todt.
Cantate auf die /ey erliche Handlung als der Durchlauch-
tigste Herzog und Landesfürst, Herzog Peter, in
höchst eigener Person die Erhhuldigung von den Cur-
ländischen Städten einnahmen. Mitau (l770)* 8 S. 4«
Heilige Reden. Ebend. 1770. 104S. 8.
Rede auf die Feyer des hohen KrÖnungsgedächtnifsfestes
der Kaiserin Katharina II, zu Mitau in einer Ver-
sammlung von Patrioten am ^* oktoblr " ^^^^ abgelesen.
Ebend^(l 77 1). 8- Auch in seinen Vermischten Schrif-
ten No. 1. ' »
Vermischte Schriften. Ister Theil. Ebend. 1772. 8.
Vergl. Gadeb. L. B. Th*. i. S. 76 ff. — Nord. Mise. iV. 165.
XXVU. 18«« -* Mtusels G. T. Bd. i. 5. 33S.
/. Band. 20
20a BODOCXX (LORSKZ)»
BoDOCKi (Lorenz).
Trat in den Fr andskaner- Orden und wurde in demsMm
Priester und Pönitentiarius ^ ging aber i635 von der katholi-
schen zur lutherischen Kirche über , wie er versichert^ mit Auf-
opferung vieler zeitlichen Vortheile und Würden und mit Erz
duldung vieler Leiden und Verfolgungen. Darauf war er
Professor der Beredsamkeit am rigaschen Gymnasiunt unge-
fähr bis 1640: denn in diesem Jahre findet man Vm ah Ma-
gister der Philosophie in Rostock^ wo er im darauf folgenden
Prof essor der Beredsamkeit ^ dann Licentiat^ später Dr. der
Mechtsgelahrtheit und fürstlich -meklenburgischer Rath wurde.
t)er Erbprinz Christian von Schwerin brauchte ihn i655
als seinen Gesandten zum Landtage und an den polnischen
General Zarne'cki^ der gegen die Stadt Parchim ziehen
wollte. Das Rektorat zu Rostock bekleideie er noch in seinem
Todesjahre. Geb. zu Posen am 9 August 1607, gest. 1661.
(Nach andern i663.)
Oratio revocatoria pontificiorum dogmatum in orthodox!
et inclyti Collegii Kigensis acroaterio declamata.
Kiga, 1637* 4- Für diese Rede schenkte ihm der Rath
von Riga die für die damaligen Zeiten bedeutende Siinum
von 100 Rthlr. •
Intimatio orationis introd^ctoriae. Ibid. 1638* Fol*
Oratio in Kigensium Gymnasio: Execrandus Papae ro-
znaniy antichristi revelati^ genius et augustissima
beati Lutheri virtus ßt indoles in cygno expres«a*
Lubecae, 1639« 4«
Augustissimum incarnationis Jesu mystetiuxn. Rostoclu
1640. 4.
Disp. de natura ) objecto etfine logicae. Ibid* eod«
Collegii logici dis^. 1 et 2« * • •
Conclusiones primae phüosophiae de uno» transcendente^
individuo, formali universali et perfectionali in divina
natura cumprimis conspicuo • • •
Disp, de virtutibus moralibus in genere •
• «
SoBOcn (L.)« BoBCusa (J. H, !•)• 2o3
Besä Varniacai sive oratiä anno 1644 ipso die natali aca-
dexniae d. 12 Nov. recitata. Rostoch. 1644« 8*
Suada römana» sive selectorum sermonum ab ipso pu-
blice Kostochii habitorum, decas I. Ibid. 1649*
17 Bogg. 8* Die vierte Rede Calumniae imago ist für
seinen Aufenthalt in Riga besonders merkwürdig. ,
Panegyricus in Principem Meklenburgensem Gustavum
Adolphuniy in ipso felicissimi regiminis auspicio, no-
mine Universitatis Rostochiensis. Ibid. 1654« Fol.
Progr. In' funere Theophili Grofsgebaur» Fast, ad D.
Jacobi Rostoch. Ibid. 1661- 4* Auch in G. H«
Götze'ns Elogiis Theologorum (Lubecae, 1709« 8-)
pag. 285.
Titk a/z(fere Programme ; unter andern eins zu Ostern 1649»
wegen dessen man ihn beschuldigte^ er behaupte als ein heim'
Ucher Papist noch einen limbum patrum. Zur Vertheidl-
gung schrieb er wieder ein Progr.« das sich auch abgedruckt
findet im Rostockischen Etwas 1741 S. 273»
N0i^ seinem Tode erschien:
Studiosus academiae Rostochiensis ^ ab ipsis studiorum
auspiciis usque ad eorum finem in consultore oraculi
Trophonii expressus. Rostoch. 1664. Fol.
Vergl, Witte D. B. ü. 84. — Jöcher. — Gadeb. t. B.
Th. i. S. 77-80. — Nord. Mise. ^VIL 187. — L. Berg-
mann //lAlbanua Livl. Schulbll. 1814 S* 339*
BoECLEn (Johann Heinrich !.)•
Grofsvateir des nachfolgenden»
KaiserL und churfürstl, maynzisdier Rath^ lönigL schwe-
discher Historiograph ^ und zuletzt Professor der Gesciuchte
m der Universität zu Strafsburg, Geb. zu Kronlmm in
Franken 161 1, gest. ,1672.
Tiactatus de supexstitione Aestiorum • • • .
YergL Seine Biographie vor der 1695 zu Rostock erschienenen
Ausgabe seiner Historia universalis IV. seculonim post Chri-
stum, von Joh. Gottl. MöUe*. — Witt« Memoriae
pbilosophorum Dec. IX. p. 563. — G adeb. Abh. S. 266. —
j ö ch e r , der auch seine übrigen Schriften anzeigt t die oben
angeführte aber Übergangen hat.
204 BOECIiER (J. H. '20- BOECtER (J, W.\
BoECLER (Johann Heinrich 2.)»
Enkel des vorhergehenden.
>
War Professor der Rtchtsgekhrsamkeit zu Strafshurg^
auch Domlierr, Dechant und Propst des Tlwmaskapitels
daselbst. Geb. zu Strafsburg am 6 Januar 1679, gest. am
8 Januar i j32*
Diss. juris publici de acquisito et amisso imperii Romano-
Germanici in Livoniam jure.. (Resp. Carole Ae-
milio L. B. a Kettler.) Argentorati (^bey Daniel
Magius), 1710. 20 unpag. Bll.^ 132 u. 48 S. u. noch
4 unpag. Bll. 4. — Mit einem neuen Titel: De acqiii-
sito et amisso etc. Diatriba, unter Boeclers Namen
üHein. Ebend. (6ey Reinhold Diissecker), 1711, 4. —
'Auch wieder abgedruckt in D. Kretschman^ Jus pu-
blicum GermaTiiae variis variorum dissertationibus et
aliis id generis libellis ordine quodam »ystematico
illustratum et editum (Lipsiae, 1792») No, XV.
Vcrgi, J ö c h e r , wo auch seine übrigen Schriften angeführt find* —
Gadeb. Abh. S. 366-368»^ ^ \
»
BoECLER (Johann Wolfganq).
Mag ursprünglicJi Katholik und wohl auch JEmiss'dr der
Jesuiten gewesen seyn, wurde am 8 September i66g in Meval
als Adjunkt des Propst Heinrich Gösek^ zu Goldmbeck^
dessen Tochter er bald darauf heirath$t€j ordtturtj blieb Mer
indessen nur ganz kurze Zeit, war darauf^ wie es scheint^
Pastor zu St, Jakob in Riga , oder vielleicht an irgeftd ein^
der Jakobikirchen im esthnischen Theile Liplands^ 1670 /m
September aber schon Prediger in Leal, legte , wegen der yon
ihm ohne Censur edirten^ unten angezeigten, Schrift d^
Schwärmers Valentin Weigel, in Untersuchung gezo^
gen, seih Amt 1G72 frey willig nieder, begab sich , nach
Deutschland, trieb sich daselbst ^ einem Briefe aus Lübeck
vom, 27 Julius desselben. Jahres zufplge, nachdem er sidi meh-
rere Wodien in Altana zu den Entlmsißsten gehalten hatte^
^OMCi,BK (Johann Woi.f gang). 2o5
muer der fahthen Benennung eines Kanonikus Rosen thal
üM Brandenburgs /lerum, war gegen das Ende des Jahres in
Wilna, und ging daselbst^ wie die spätere Ehescheidungsklage
seimr Frauj Gerdruta Göseke^ und das OrdinaxionS"
hudider esthländjischen Prediger besagen ^ zur katholischen
Kirdie über, und zwar bey den dortigen Jesuiten, wurde auch^
m wenigstens sehr wahrscheinlich ist^ Profe^or ari ihrem
Kollegium. Zu Anfang des J. 1673 ham er nach Golderi^
heck, um seine J^rau und Kinder nach Wiltia abzuholen, wa$
ihm von^em Scliwiegervater auch unter der Bedingung eines
auszustelknden Reverses ^ dafs Mann und Frau nicht zur
katholischen Kirche übertreten wollten ^ gestattet wurde, wor^
aus sich t^er erglebt , daß von Htm sein bereits gesdiehener
Udertritt verleugnet worden war. In Wilna wurden beyde
von den Domherren wohl empfangen ; aber dessen ungeachtet
war seine I^aufbahn auch hier, vermuthlich wegen seines
vfMoi Libene^ ' nur ^on kurzer Dauer ; denn schon am
10 Julius i674sclirieb Göseke dem Bisdiof Pfeiff, dafs
Boeder seinen Abfall innig bereue und sidi in JS^thland rmt
Gott, mit dem Bischof, der Geistlichkeit und dem ganzfiß,
S^rg^ten Lande zu versöhnen wiUische. Der Bischof nahm
sich$einer an^ Boeder keiirte nach Esthland zurück, ent^
SQgte am l5t^ Sonntage n. fr. 1674 in der "Domkirdie zu,
Revul feyerlidi dem römiseh-tatholischen Glauben, und wurde
nun, auf EmpfMung des Bischofs, Adjunkt dis Propst
Lesch zu Kusal, darauf im Julius i6t 5, naolidem er vor*
her wegen seiner Bestätigung nadi Stockholm gereist war^
^n demBUchofe persönlich zu Kusal introdudrt, 1679 aber
Provisor der restaurirten Prediger-Wittwenkasse, und, wahr*
iduinllch 168I9 nach seines Schwiegervaters Tode, Kon^
nstorid' Assessor, aiuh als solcher in wichtigen kirchlichen
^gdegenlieiten nach Stodiholm abgeordnet. In diese Zei%
fällt auch wohl die von ihtn hdmlich bewerkstelligte Heraus-
eoie der Schrift des M. JoK JPorselius. Im /. 1684
Se6 BOBCUR (JOBAKK WoIiFGANG).
hewog er seine Frau ^ theils durdi Mifskandlungen, thtik
durch Ueberredung, nach Wilna in das Katharinenkloster zu
gehen j und ihm einen von ihm selbst abgefafsten Brief zu
schreiben , in welchem sie ihren Eintritt ins Kloster ßir eige-
nen freyen JEntschlufs , den sie ohne sein Wissen gefafst hahe^
erklärt j ihm seinen Trauring zurückschickt und ihn bittet ^ sich
fo;r ihr scfieiden zu lassen und eine andere zu heirathen. Da
indessen die Kinder seitdem ganz hülfios blieben und sein
Antheil an dem Entschlüsse der Frau auch ruchtbar wurde,
80 bewog er sie, wieder nach Kusal zurückzukehimi ^ und
fristete sich dadurch noch fitr äne Weile Amt und BroU
Im J, 1688 verlief s die Frau ihn jedoch abermals und begab
sich nach Wilna ^ in der Absicht, bey den dortigen S^r bekanU'
'ten Jesuiten den Beweis seiner wirklichen Apostasie^ die er
stets ableugnete , einzuholen^ Er von seiner Seite hatte indes-
sen die Frechheit y wegen böslicher Verlassung auf Sdieidung
zu klagen. Die Frau wurde sowohl in Esthlandfcls in Riga
citirt.. Ah sie endlich erschiefi^ versafs der Kläger^ unter
nichtigen Vorwänden ^ einen Termin nach dem andern^ hat,
als das Konsistorium die Sache im November dem Burg-
gerichte iibergeben hatte, um Urlaub zu einer Reise nadi
Stockholm, und verlief s, da dieser ihm verweigert wurde, in
Gesellschaft seiner Beyschläferin, am 6 Januar 1689 Kusal
und wandte sidi landwärts nach Schweden. Auf dieser Meist
findet man ihn zuletzt am 24 Januar in Wiburg ; dann aber
verliert sidi alle gewisse Spur , und er seheint gar nickt nach
Schweden gekommen zu seyn. Endlich tritt er in Köln wieder
auf, wo er von neuem zur katholischen Religion überging,
und Kanonikus an der dortigen Kirche der heiligen Apostel
Wurde, 1697 Über diese Stelle wieder aufgab. Selbst nadh
seiner Entfernung war die Pfarre in Kusal auf höherri Befehl
einige Zeit für ihn offen gehalten, und sdn Nadf olger
Pfützner mufste sich verbindlich machen f ihm zu wi-
chen, wenn er zurückkehren und nine &^/ie hinlängÜdi
BoECLBSL (Job. Woxpg.)« Bobbscur. 1107
rtchtfgrtigen sollte. Geb. zu Erfurt am...j gut. im Hause
dw AUxianisdien Brüder zu Käln 1717.
Rechter Christ. Riga, 1670- 8. (JWahrsdmrilich die von
Ulm herausgegebene Schrift ValentinWeigels.) >
Gab aus den Papieren des M. Johann Forselius
(f. dessen Artikel^ heraus: Der einfältigen Ehsten
abergläubische Gebräuche 9 Weisen und Gewöhn«
heilen etc. • , •
Lustgarten einer gläubigen Seele , Bestehend in 400 Le-
bcnsregeln. Köln^ 1687« 12.
Der wohlversorgten Seele heilige Ruhe in dem Schoofs
der christ-catholischen Römischen Kirchen. Ebend.
1690, auch 1693. 12. * *
Der Kinder Gottes in der heiligen 'catholischen Kirche
himmlischer Wandel auf Erden. Ebend. 1690- IS-
Mitternächtige Seltsamkeiten hey curiöser Beschreibung
derer in denen äufser>sten mitternächtigen Oertern
wohnenden Lappen und Finnen, und ersten Ursprungs
und Ankunft in selbige Länder. Ebend. 1691* 8«
Harmonia mündig sive rerum a conditö orbe ad prae*
sentem usque annum 1691 gestarum concordan« series«
Ihid. 1693* 4.
Oratorium gymnasticum ex precibus, iisque flagrantissi-
mis, sub initio et fine studiorum usurpandis. Ibid.
1693* . .
Auserlesener Kraftkern der Römisch-Gatholischen Lehre*
Ebend. 1693. 12. <;
Der rechtgläubigen und gottselig lebenden römisch-
catholischen Christen , bey dessen Grundrichtigen
Abrils der heil. Römisch-Catholischen Kirchen eigent-
liche Glaubens-Lehre zur Seeligkeit. Ebend. • . •
Ver^L Ausser den handschriftiicheH Akten des esthländischcn Pro^^
vincialkonsistoriums y aus denen die obigen biographischen
"Notizen haupttächlich genommen worden^auch G ad e b. L. B*
Th.i. S.8o, — Nord. Mise. XXVII. 187- — Carlbl.S.79.
81U. i8* — Haieheims Bibliotheca Coloniensis. —
Adelung z. Jöcher.
BOEDEGKER, S. BOTTICHEE»
f208 V. BdSHLENDORFF (HerMA^^N X£OPOtI>)«
VON BOEHLENDORFF (HeRMANN LeOPOLD).
••
Bruder des nachfolgenden.
Geboren zu Mit au am. 4 Januar 1773, studirte auf dem
Gymnasium seiner Vaterstadt und in der Folge zu Jena und
Halle j von wo er nach Kurland zurückkehrte. Hier übemalim
er anfangs eine Hauslehrerstelle in Mitau , und war dann seh
1796 Pastor-Vikarius an der sessauschen^ seit 1798 aber
JDiakonus an der mitauschen lettischen Kirche, Schon im J«
1801, als auf Befehl Kaisers Paul I die Universität für
die drey Ostseeprovinzen in Mitau errichtet werden sollte^ wurde
er zum Professor an derselben bestimmt^ und als später^ ärum
Befehle Kaisers Alexander I gemäfsy diese Lehranstalt
wieder nach Dorpat verlegt wurde, verlief s er irti J, 1802 sein
bisheriges Predigtarnt ^ nachdem er bereits 1801 von der phi-
losophischen Fakifltät der Universität Wittenberg das Doktor-
diplom erhalten hatte ^ zog nach Dorpat^ trat die Professur
der praktischen Theologie bey der neuen Universität an, und
tvurde daselbst 1804 zum permanenten Mitgliede der Sdml-
hommission^ lSd5 tum Doktor der Tfieologie, 18 12 zum
Kolleuienrath und 1822 zum Staatsrath ernannt. Im J. l823
erhielt er die gebetene Entlassung von der Professur, mit Bei-
behaltung seines Gehaita al^ Pension j^ und priyatisirt jetzt in
Dorpat.
* Sendschreiben an Johannes ^ mit dein Beynahmen der
Unversöhnliche, von Johannes dem Eiferer, aus den
Elisäisch^ Gefilden. (Mitau) 1794. 3lS. 8.
Predigt gehalten am Sonntage Sexagesimä in der Szai-
menschen Kirche am S^rge des Generalseniors, Kon-
sistorialraths und Predigers der Sa^aimenschen Kirch-
spielsgemeine, Konrad Schulz. Mitau, 1802* 15 S. 4«
Worte der Liebe und Theilnahme, gesprochen am Grajje
des Professors Dr. Arzt. Dorpat, 1802. ISS. 8.
Progr., Prolegomena quitedam ad Theologiam. populärem.
et practieam cotitinenSk Ibid. 1803« 4*
V« BOEHLBKDORFF (HfiaM. LeOP.) . (KA8. UuEIXCh}. 209
Progr. Inangurationem solennem creandorum Theolog«
Doctorum Aug. Alban^. et J,. L. G. Richter — praefa-
tnretc. Dorpati^ J815. 23 S. 8-
Progr. Ad memoriam triseoularem emendatorum a divo
D. M. Luthero sacro^um die 31 Octobris 1817 conce-
lebrandam comilitones invitat Senatus universitatig
Dörpatensis, internuncio H. L. B. Praemittuntur
pauca de honoribus Luthero habitig et habendig.
Ibid. 1817. 23 S. 8.
Ueber Luthers Persönlichkeit. Eliend. 1817* 8«
Ueber das zweckmäfsige Verfahren b'ey Vergleichung der
Hebräischen Sagengeschichte mit den Mythen anderer
Völker. Rede gehalten am is^ept. 1908; in Mor-*
gensterns Dörptischen Bey trägen Bd. 3« 8. 26«ö2*
(l«17.)
Der Berg der Wissenschaften , eine Allegorie; in den
N.inländ. Bll. 1818 S. 353-355 u. 369-371*
BOEHLENDORFF (KaSIMIR UlRICH).
Bruder des vorhergehenden.
Studirte, nachdem er ein Jahr das Gymnasium seiner
Vaterstadt besucht fiattCj seit If94 zu Jena und ging^ von
her im Friihlinge 1797- nach der Schweiz^ wo er zwey Jahre^
üidb in Bern , theils in der Nahe von Lausanne als Haus^
/e/irer lebte. Er war Zeuge der ersten Mpodie der Mevotution
in diesem Lande, hatte Gelegenheit, einige der merlswiirdig'
tun daran Jheil habenden Männer persönlich kennen zu ler*
nen, und schrieb die Geschichte jenes Ereig^ses» Zu An'
fange des Jahres JLJ99 forderte ihn einer seiner Freunde zu
tiner literarischen Reise in verschiedene Gegenden Deutschlands
auf. Er verlief s demnach die Sdiweiz und begab sich zu die-
eem Freunde, welcher sich damals zu Homburg an der Höhe
euflüelt. Hier verzögerte sich aber die Reise, wegen der
Krönküchieit des letztem, um 3 Monat und zersdüug sich
'^u ganz. Boehlendorff begab syh nun zum zweyten
LBand. 21
210 BOEHLENDORFF (EaSIMIR UlrICh).
mal nach Jena und trieb daselbst besonders das Studium der
'Pliilosophie , der Geschichte unorder Kunst. Den Sommer
1800 brachte er in Dresden zu^ sein Kunststudium in
den dasigen Museen und Galerien^ mit Benutzung der
Bibliothek f fortsetzend. Er erhielt hier von einem ^ndern
Freunde^ dem Professor Solu Smid 'in Bremen^ wel-
cher damals in den dortigen Senat eintrat j Veranlassung,
sich nach dieser Reichsstadt zu begeben^ und die bisher
von Smid gehaltenen historischen Vorlesungen ^ vor einer
zahlreichen Gesellschaft von Herren und Damen zu überneh-
'meiif wobey er im folgenden Jähre ahch zugleich ästhetische
Vorlesungen hielt. Der Wunsch ^ sich für das historische
und staatswirthschaftliche Fach mehr auszubilden , bewog ihn,
zufolge einer Aufforderung des geheimen Legaiionsraths
V. Woltmann, mit dem j als Residenten mehrerer Fürsten-
höfe und Reichsstädte^ er im May 1802 eine Verbindung auf
gewisse Zeit einging , Bremen zu verlassen und nach Berlin
zu gehen. Damals schrieb er auch die wichtigsten politischen
und literarischen Artikel für die Vngersche Zeitung vom
Julius bis zum Oktober des eben genannten Jahres. Sein von
jeher Unruhiger und unstäter Charakter utuI sein immerwäh-
rendes Schwärmen in einer Phantasienwelt ^ wodurch er nadi
und nach zu jeder anhakenden^ Anstrengung fordernden Be-
schäftigung ganz unfähig wurde ^ machten aber auch dieser
Verbindung bald ein Fnde. Fr verliefs Berlin und kam in
der Mitte des Jahres i8o3 nach Kurland zurü<^^ ging gleich
darauf nach Riga und nahm daselbst eine Hofmeisterstelle
an, verliefs diese aber nach wenigen Tagen, um sie mit einer
ghidien im' Pxistorate Rodenpois zu vertauschen, blieb jedoch
auch hier nur ganz kurze Zeit, und verlor sich, ohne dajs
Jemand wufste , wohin er gekonmien war , bis man nach eini-
ger Zeit erfuhr, er sey, in einem sehr zerrütteten Seelen-
zustande, in Windau, wo ihn Niemand kannte, angelangt.
Seine Verwandten und Freunde versorgten ihn 1804 mit üni-
BOEHLENBORFF (SIaSIMIR Ui^RIGh)« 2t I
gm JReUegetdej und er machte sich nun auf den Weg nach
Deutschland. Bald aber wurde er als Arrestant^- von War-
schau her, an die Regierung ^ach Mit au gesendet. £r hatte
smm Pafs unterwegs verloren und war demnach als verdäch-
tig angezogen u^d transportirt worden. Seit der Zeit irrte
tr durch ganz Kurktnd^ von Gut zu Gut, von Pastorat zu
PflsforSt, im elendesten Aufzuge f oft kaum nothdiirftig 6e-
Ikidet, herum j und fiel jedem zur Last, den er heimsuchte.
jBey alle dem. verlief sen ihn die Musen nicht ganz , wie mehrere
von ihm unter defs gelieferte Gedichte darthun. In No. 104
dis Mitauschen Intelligenzblattes von 1809 ersuchte er die
Hmdlungshäuser in Mitau und Riga, ihn, „wegen seines
ökonomischen Unvermögens ,^^ ^ mit einem Kreditbrief auf
100 HiaJer'Alb. nach Bremen zu versehen, wohin er sich
hegeben wollte. Da sich dazu Niemand bereitwillig gefunden
zu haben scheint; so bot er in No. 82 desselben -Blattes von
1810 seinen ehemaligen Verlegern neue Ausgaben iSeiner Sdirif
ten an, wa^ indessen auch fehl schlug. Seit dem Junlus 1824
hielt er sich als Hauslehrer auf dem Privatgute Markgrafen
aiij und schien zu einiger Ordnung zurückkehren zu wollen,
bis er daselbst ganz unvermuthet seinem Leben durch einen
Pistolenschufs ein Ende machte. Geb. zu Mitau am . . . 1775,
5«r. am 10 April i825.
Ugplino Gherardesca, ein Trauerspiel. Dresden, 1801. 8«
Fernando, oder die Kunstweihe. Eine dramatische Idylle«
Bremen, 1802. 8.
Gab mit Gerhard An ton' H ermann Gramberg
heraus: Poetisches Taschenbuch für das Jahr 1803*
Mit Kupfern. Berlin, 1803. 12.
Recurs von des Herrn G. Merkels anständiger Kühnheit
und gründlicher Besonnenheit an die Vernunft des
Lesers.^ Ebend. 1803- 8.^
Geschichte der helvetischen Revolution in vier Büchern ;
in Weltmanns Geschichte und Politik. 1802 St. 10
1212 BOEHI^NOORFP (K. U«)« BÖHM. BO£HM. BOE^ME»
\
Kleine Aufsätze und Gedichte } in der Irene, JemTaschen-
buch der Liebe und Frei^ndscbaft gewidmet y dem
Beckerschen Almanach, der Erlanger Literaturzei-
tung, den Mitauschen Wöqhentl. Unterh. 1805, der
Kuronia vcn Schlippenbach 3te Sammlung, der
'Wega von demselben 1809, und dem Inland. Museum
von Rai^pach L 73« u« III. 43'-46«
Zwey lettische Gedichte; in den Latweefchu Awife8l824
No. 33. u. 1825 No. 21.
Ver^l, Mitausche Zeitung 1803 No.8*9 wo er eine Afxrze Nachricht
von seinen Lebensumständen giebt. — Beylage Eum S7sten
Stück' der (Vossischen) Berliner Zeitung 1803, wo er seine
. Schriften anzeigt, — Meuteis G. T. Bd. 13. S. 138* u.
Bd. ly* S. 198* — Latwefchu Awife^ 1825 No. %u Sp« s.
I
Böhm (Karl Friedrich).
Kin Pseudonymus, Siehe Czarkewski«
BoEHM (Martin).
■»
Studirte zu Jena und erlangte daselbst die philosopMsche
Doktorwürde^ wurde darauf i685 Lehrer am Gymnasium
zu Thornj 171a Rektor zu Marienburg und dann Schöppeiu
herr ebendaselbst ^ ging aber, weil er sein Ausltommen bey die*
ser Stelle nicht fand, wieder nach Thorn, wo er bis an seinen
Tod ohne Anstellung blieb. Geb. zu Passenheim in Preussen
am..., gest. iji5.
Gonspectus magistrorum ordinis Teutonici; in Jäni-
chensMeletemataThorunensiaTonl.il. -^ GDronia
fatis saepe sinistri^ acriter pressa (Aesp. Levino
Fried, de Hahn); ebend. pag. 129«149*
Vergi, Gadeb. L. B. Tb. i. S. 83. — Jöcher» der auch seine
übrigen Schriften -angiebi.
BöEHME (Johann Gottlob). .
IJohor der Philosophie seit 1749« ausaerordimtlieher Pro-
fessor derselben auf der Universität m Lüpzig seit ijSh
SOEHHB(J.G.> Bi(RME (J. V. F.). BÖKIKG (R. !.)• dK3
ordautidar Profesactr d$r OtBChkhtt €bendase(h$i seh ijSBi
dmrsächsischtr Hcfrath und IS^toriograph siit 1766« Cek,
m Würzen am 20 May 17 17, gest* am 3o Julius ijSo.
Acta pacis Olivensis inedita Tomas L in quo Jcachimi
Pastoril ab Hirtenberg Aurora pacis diarium paciüca«*
tionis e bibliotheca Zalu<ciana nunc primum prolatunt
Oliva pacis continentur recensuit illustravit tabula«
publicas et observationes adjecit etc. Vratislaviae, 1763.
XVI. 328 u, 336 S. — Tonlus IL in quo diaria Sue-
cicum Danicum Curonicum e tabularii« ac biblio«
thecis nunc primum prolata continentur recentuit
illustravit observationes adjecit etc. Ibid. 1766« XIX
u. 648 S. ohne die Register. 4* '
Vergt, Gadeb. Abb. S. s55*fi,6o. — Desselb. L.B. Th. i.S. Ss^-
Meusels Lexik. Bd. i. S. 467 -470 r H'o man auch seine
übrigen Schriften ßndet»
Böhme (Johann Valentin Friedrich).
Studirte von 1786 bis ijgo in Jena^ Gx^ttingen und Ber-
lin die ArzneyJiunde , wurde in St, Petersburg examinirt und
setzte sich 1790 als ausübender Arzt m der Stadt JLtmsa\
er/ije/t audi am 25 Junius 1791 zu Göitingen den Doktorgrad»
Sein übriges Leben brachte er theils auf Schlofs Lemsal^ theils
aitf seinem Gute Tegasch in derselben Gegend als äusühen-
der Arzt und als Landwirth zu. Geh, zu Treptau an der
Riga in preussisdi Pommern am. 8 Oktober 1767, ^est. am
5Jllar2i823.
Bist, inaug. med. continens venaesectionis censuram in.
Universum etspeciatim, habito respectu genii morbö-
ram hodierni. Göttingae^ 1791« 56 S. 8«
y^rgl, Ostsee-Pcov. Bl. 18 33 8. 103.
BöNiNG (Reinhold Johann),
Erhielt den erstm wlssenschaftUdien Vnterrieht in de^
KathedrakchuU zu dbo^ fing dann sein€ Si$udkn äkf Üt
dortige Universität 1771 an, mufite sie aber fdrmuths hol"
her unterbrechen y und erst als Priv(Ukhr}ßr auf dem Lande
sich so viel erwerben^ dafs er im Stande war 1776 von neuem
diß Universität zu beziehen. Nachdem er seinen philosophU
sehen und theologisdi^n Kursus jjjg beendigt ^ auch die phi-
losophische Doktorwürde erhalten hatte und ein Jahr lang
Hofmeister in einem adeligen Hause gewesen war , wurde er
1780 als Feldprediger nach Sweaburg berufen und ordinirt,
jedoch nodi im Laufe desselben Jahres IDiakonus und zuletzt
ijgo Pastor an der schwedischen Kirche zu Revalj auch
Assessor des Stadtkonsistoriums daselbst. Geb. zu Echnäs
in Finnland dm 9 December 1753, gest. am 17 Februar
1821.
Diss. de usu studii historicl infantibus inculcando.
Aboae, 1776- 4. •
Sp^cinxen inaug. botanicum (zm schwedischer Sprache).
Ibid. 1779. 4. .
Den Cbi'ist^Hga Lärans Katechismus. Ifran del tyska
^ Sp,räkel pä Swänskaöfersatt. Reval, 1805. 177S, 8.
Läse-Bock, innehällande Fabler och sedelärande Berätel-
' ser för Barn och Üngdom. Ebend. 1808- 94 S. 8«
Geistliche Gesänge für die «cJhwedischen Gemeinden der
^ Stadt und des Landes, zum Gebrauch bey den in den
. Jahren 1810 und 1817 stattgehabten Jubiläums Feyer*
lichkeiten. Ebend. 8.
Ein Vortrag bey defr Generalversammlung der esthländi-
' «cheii Abtheilung der russischen Bibelgellschaft am
5 März 1818 ; in dem- Bericht über die Verhandlungen
dieser Versammlung (Reval, 1818. 8.) S. 9-15,
.Vergl. Carbi. S. io3,
Borger (Johann Ludwig).
Studirte in Königsbergs kam 1760 nach Livland und
wurde 1766 Pastor zu Ermes, legte aber sein Predigtamt
1780 nieder. Geb. zu Königßberg am 8 November rj3o,
g0st* m Moskau* » •
I
BÖRG£R. ]äöTTXCH£R« V. BÖTTIGER. J2l5
Versuch über die Alterthümbr Lieflands und- seiner Völ-
ker, besonders der Letten. Riga, 1778. *104 S. 8.
Auch im sten Stück des Isten Bds. von (G. Schle-
gels) Vernnischten Aufsätzen und * Urtheilen. Mit
Kupfern und einer Karte. Eine Fortsetzung ward zwar
versprochen, erschien aber nicht,
Soll auch eine zum Druck völlig fertige Geschichte von Liv-
land hinterlassen haben j von der man aber nicht weifs^ jvo
sie hingekommen ist, .
VtrgL Nord. Mise. IV. a/.
BöTTiCHER (Christoph).
ßn Sohn des bliedenschen Predigers Nikolaus Bötti"
ehr, studirte zu Königsbergs und wurde 17 lo Pastor zu
Ober- und Niederbartau in seinem Vaterlande. Geb, zu Blie^
dm in Kurland am 5 März 1686, gest. 1744.,
Diss. theolog. de ambitu theologiae. ( Praes. G o d o -
fredo Wegner.) Regiomonti, 1708- 6 Bogg. 4.
Ver^L Nova lit. mar. B. 1708 p. i8o.
* %
VON Böttiger (Alexius Gottfried).
Wurde einige Jahre von Gadebusch in seinem Hause
unterrichtet j darauf Page bey der Kaiserin JElisabeth und
nac/i dem Unfälle seiner Vaterschwester , der Grofskanzhrin
Bestuschefff als Kapitän zur Armee ausgelassen , da er
dain in Königsberg zu stehen kam und in der dortigen Festung
^ritdridisburg Befehlshaber wari. Als Major nahm er sei-
W€/i Abschied und erhielt den Titel eines cJiursächsischen Kanu
i^herrn. Im J. 1783 wurde er in die livländische Matrikel
^fgmommen und 1786 zum Kreismarschall des wendenschtn
Kreises erwählt. Geb. zwischen 1738 und 1745, geh, ...
Der lief- und ehstländische Bauer ist nicht der so' ge-
drückte Sklave für den man ihn hält. Von A. v. B— r.
Dorpat, 1786. 30 S. 8. gegen (H. J. v. Jannau's)
Geschichte der Sklaverey und Charakter der Bauern
in Lief- und Ehstlan'Jh'
2 1 6 BoGEHEX.X' (Fai£d. WxXiH.)« Box)sr (Lorenz).
BoGEMELL (Friedrich Wilhelm).
Besuchte schon von 1728 an die JDomschule in Meval und
bezog 1741 die Universität Halle, um Theologie za studiren^
nach vier Jahren kam er nach Reval zurück , übte sich im
PrMigen und reiste 1746 nach St. Petersburg;*, wo er die
Söhne des Fürsten Boris Wassiljewitsch Golizin
unterrichtete. Im J. 1747 wurde er Prediger der lutherischen
Gemeine zu Kronstadt (ord, am 24 May in St. Petersburg),
wobey er auch die dortige englische Gemeine bis 17 61 mit sei-
nem Amte versahi so wie von 1756 bis ijSg die Gemeine zu
Oranienbuum. Von 1.767 bis 1771 vertrat er wiederum die
Stelle eines Predigers bey der englischen Gemeine. Geb. zu
Reval am 4 Junius ij23 , gest. • • • .
' Kann man sagen c Ehen werden im Himmtel geschlossen ?
in einem Sendschreiben an den Herrn Pastor Johann
Christian Koch zu Jewe. Reval, 1753. 2 Bogg. 4«
Umständliche Nachricht von der deutschen evangeli^
sehen Gemeine zu Kronstadt 9 wie auch von der Er-
bauung und der den 12 December 1753 geschehenen
feye.r^chie^ Einweihung ih;r^r neuen St. Elisabeth-
kirche. Halle, 1758. gr. 8- — Im Auszuge in A. F.
Büschings Gesch. der evangel. lutheir. Gemeine im
russ. Reiche. IL 4-46»
Vergi. Gad«b. L. B. Th. i. S.Sd-85.
BojER (Lorenz).
Jesuit, gekrönter Dichter und Lehrer der Rhetorik, Ma-
thmiatik und Polemik zu Krdkau, auch spätw Coadjutor
spiritualis. Geb. zu Stockholm 1662, gest. am i3 Februar
1619.
Carolomachia, seu victoria auspiciis Sigismundi III. regis
Poloniae de Carolo Sudermanniae duce in Livonia
i^lataf carmlne decantata. Vilnae» 1606. 4.
Pompa Casimlri^ma. Brunsbergae. 4«
Historia de somniis eorumque eventibus . • •
Vergl. Gadeb. L. B. Th. 1. S. 85* — Jöcher.
t
BOLKSR (DCMtOTBE A). V. BOLSGRWINO (G. !.)• 217
Bolner (Dorothea), geb. Simonis.
Gattin des tuckumschen Ihstanzsikretärs Johann Gott-
fried Bo-lner^ und -Tochter jtes als Prediger zu Frauen-
bürg gestorbenen Franz Joachim Simonis («• dessen
ArtM), Eine geistreiche und^ ohne ts sdidnm zu wollen^
geldim Frau. IPurch den von ihrem Vater erhaltenen Unter-'
rieht selbst in alten Spradien bewandert^ waren nicht nur
Sn'mdlicbe deutsche^ sondern auch lateinische j vorzüglich aber
poMsdie Sdiriften ihre Lidflingsunterhaltung. In Jüngern
Jahrm arbeitete sie für ihren ßfann und spätethiH auch für
ihren So/in, den Hofgerichtsadvokaten Karl Joha^nn
Bolntr^ in lUchtshändeln ; ja selbst nodi in ihrem hohen
Alter Pen go Jahren besafs sie so viel Geisteskraft und Mun-
terkeit, dafs sie sich mit lateinischen Aufsätzen ^ so wie mit
ieutsdier Diditkunst beschäftigen konnte. Wenige Wodten
vor ilvrem Tode sdirieb m nodi Briefe in einem mahrhaft
männUdiai Style, ohne dm kleinsten Fehler in Spradu und
^thtschrdbung , und dabef kalligraphisch sdiön. Ein kkinee
Oediditj das sie einst auf den Namten der Herzogin Doro*
thea verfertigt hatte, beantwortete diese Fürstin mit einem
sdimtidielhaften Handschreiben, das in die Mitausdie Zei-
tung 1789 St, 61 eingerückt ist. So viel wir wissen ist nie
^Aufsatz von ihr gedruckt worden. Geb. {wahrsdieinlidt
^Vgahltnjn Kurland, wo ihr Vater damals Prediget war)
^699 ) gist. zu Mitau am II Julius 1^89. ^
VON BOLSCHWING (GeORG JoHANN 1.).
Vater des nachfoljgeDden.
Erbbesitfer auf Wahrenbrock in Kurland. Studirte zu
Jene^ pfmrde Mitglied der dasigen deiäschen Gesdhdiaft, auch
^ammcrjunjter des Erbprinzen von Sachsen-TVeimar, i/nd,
nachdun er in sein Vaterland zurikkgehehrt mr^ Hauptmann
l Band. 22
^
2 18 V. BorsCHwiNG (G. J. i.) (G. J. a.) (O. E* J.).
zu Schrunderu Geb^ auf dem Gute Ah-Rahden in Kurland
am 23 November lj32, gesu zu Alt- Seiburg am 24 JuUm
1776- '
Der ächte Patriot aus der Sorge für das Wohl eines
Staats, hey dem Eintritt in die teutsche Gesellschaft
zu Jena gepriesen; nebst der Gegenrede des Seniors
der Gesellschaft , welche den Patrioten im Reiche der
Gelehrten schildert, Jena, 1753. 38 S, 4.
Derächte Patriot in seiner Freyheit, Macht und Anse-
hen. Königsberg; 1754. !23S. 4. (Gadebusch
führt diesen Aufsatz in der L. B. Th. 2. S. 186 irrig unter
J. G« Lindners Sdirifttn an.) >
VON BOLSCHWING (GeORG JoHANN 2.).
Sohn des vorhergehenden.
Erbbesitzer aiif Stablieten in Kurland. StUdirte zu Leip-
zig j wurde f na^h seiner Rückkunft^ 1789 Kammerjunker
des Herzogs Peter, und 1796 Oberlandgerichts-Assessor zu
Mitau. Nachdem er 1797 Deputirter des kurldndischenAdds
bey der Krönung Kaisers Paul I in Moskau gewesen
vvar, wurde er im Laufe des Jahres 1798 erst Assessor du
tuchimschen ^ dann des mit auschen Oberhauptmannsgeridits,
hierauf Hauptmann zu Frauenburg ^ und 1802 Oberhaupt-
mann zu Mitau. Geb. zu Wahrenbrock in Kurland am
14 May 1767, gest. am 8 April 1808.
lieber den Patriotism. An Johann von VöllLersaam bei
seinem Abgange von Leipzig. Im Namen seiner Lands-
leute und Freunde. (Leipzig.) Am 8 Januar 1788»
14 S. 4.
VON BOLSCHWING (OtTO ErNST JoHANN).
Trat in früher Jugend bey der kaiserl. Garde zu St. Peters-
burg in Dienst i nahm 1790 als Kapitän den Abschied^ ging
I7d6 in den Civil<Uenst über^ verwaltete mehrere Aerruer in
v.Bolschwikg(O.E.J.)* Bonge« Graf v.d.Borcb. 219
sdmm Vaterlandes wurde Ritter des Makheserordens ^ Hof-
Toth und zuletzt 18 15 kurläncUseher Gouvernementsrentmeister.
Gib. in Kurland zu. ..am 2 Februar, 1770, gest. zu Mitau
am 1 Januar 1820. *
* Alphabetische Inhalts • Anzeige der Kurländischen
Bauer -Verordnung für den transitorisc]wn Zustand«
Zur Beförderung der vorschriftmäfsigen Beobachtung
derselben, besonders für den Bauerstand. Mitau, 1819*
24 S. 4*
Vergl. Jahresverh. der kurl. Gesellsch. f. L. u. K. Bd. 9* 5. S5»
Bonge (Daniel).
Kam 1730 nach der Insel Oesel, wurde 1782 Pastor zu
St, Johannis daselbst^ 1764 Pastor zu Karris und bald darauf
Assessor des öselschen Konsistoriums. Geb, zu Uleaborg
{nidit zuVpsalaj wie Gadebusch sagt) in Scliwedenfjoö^
Bist. 1774.
Eine kurtze Prüfung der Geister, betreffend sowohl die
Lehrer, als die Lehre, wegen derer am Tage liegen-
dea Ausschweiffungen, nach der Richtschnur der heil.
Schrifft, denen Wahrheit Liebenden zum besten wohl-
meinend angestellet. Gedruckt 1742 (p, O.). 158 S. S»
{Wider die Herrnhuter^ inhatechetisdier Form.^
Vtrgl. Gadeb. L. B. Th. i. S. 86.
Graf VON der Borch *) (Michael Johann),
Erbbesitzer der Güter Warhland im ehemaligen polnischen
LivJand^ gegenwärtig einem Theil des weifsreussisch-witeps-
^hdien Gouvernements, Starost auf Lutzin, Woiwod von
^sk, Ritter des polnischen weifsen Adler- und St. Stanis-
*) Mit Beybebahung dieses ahen Geschlechtsnamens hatte die
Familiö die polnische Grafenwürde erhalten , bey der Erhe-
bung in den Grafenstand des römischen Reichs kam der
Name Grafen von Luboschüts hinzu.
220 Graf Yp d. Borch (Michajo. Johann).
IquS' und des churpfdhisehen Lowtn*^ auch JBailUf des Mal
theser^Ordens. JUiestr gelehrte Manß und fruchtbare Schrift-*
steiler^ über den aber^ mit Ausnahme eines ungenügenden Ar-
tikels im Konversations -Lexikon {Neue Foige Bd. i. Abth. i.
5. 393 )s in allen biographische literarischen Sammlungen des
Jbv- und Ausiandes ein nicht zu erklärendes Stillschweigen
herrscht i war der Sohn des berühmteh polnischen Kron^Unter-
Kanzlers Johann Grafen v, d. Borch^ der ihn von lySg
bis 1767 durch französische Hofmeister^ tlieils auf seinen
Gütern j tlieils in Warschau ^ erziehen und zuletzt audi noch
im warschauer Collegium pium unterrichten liefs. Sdion seit
1762 zugleich in polnische Kriegsdienste getreten^ wurde er
177 1 Kapitän in der lithauisthen Fufsgarde^ und erhielt bey
der bekannten Blntführung des Königs Stanislau» Au-
gust us^ als er seinen Herrn gegen die Räuber vertheidigen
Wollt$^ einen JPistolenschufa, ImJ. 17 76 9 nachdem ihn der
König eben zum Obersten bey den Husaren ernannt hatte^
unternahm er, aufgeregt durch Brydone's reizende Be-
schreibung von Sicilien , eine jReise dorthin , und ging von da
nach Maltha^ wo er beson4ers für die Errichtung einer eigenen
polnischen Zunge des Ordens thätig war. Von dieser Reise
nach Warschau zurückgekehrt ^ widmete er sich von neuem
dem Dienst 9 wurde GeneralUeutenant^ 1781 Generalquartier-
meister von Lithauen , war mehrere mal laandbote von lAv-
land auf den Reichstagen^ trat i']^ als Mitglied für das
Kriegsdepartement in den immerwiüirenden Rath^ und erwarb
sich in allen diesen Aemtern das unbedingte Vertrauen und die
au^ezeichnetste Gunst des Königs ^ mit dem'^er unuriterbro-
tiien in einem vertrauten Briefwechsel stand. Seit dem Jahre
1790 ungefähr f nachdem er noch eine Reise nach ^England
gemacht hatte , gab er die öffentliche Wirksaniheit aBf^ zog
sich auf seine Güter zurück ^ erbaute das schöne Schlofs zu
Warhlandy dessen ganze Anlage^ so wie der dazu gehörige
Garten und alle Umgebungen von emmi nadi^dem Qrofsen
Graf V. D. BoRCH (Michael Joramk)« m t
$trtbinden GMite xeugm , und kbte timag der Wohlfährt «ei-
ner ünterthanen und den Wissenschaften» Vorzüglich be-
schäftigte ihn das Studium der Naturkunde , für die er auch^
bmnders im Fache der Mineralogie, ein grofses schätz&is-
mrthis Kabinett ausserdem aber zugleich eine sehr zahlreiche
ausgesuchte Bibliothek^ die sich über alle Tht^e der GeMir-
samkeit erstreckt , gesammelt und hinterlassen hat. Unter
den birühmten Männern seiner Zeit, mit denen er in Brief-
mdisel stand, nennen wir, mit Wegiassung vieler andern^
Biccaria,' jD. Bernoulli, B.uffon, Galliantj
^^ff^ii Metastasio, Johannes Müller, ^Pallasj
de la Torrt und Voltaire. Er war Mitglied folgen^
der gelehrten Vereine : der Gesellschaft der Pastores Aeinü
1776; der Akademie zu Lyon 1776,* der Societe tfagriculture
ebmdaselbst 1776; der Gesellsdiaft der Arkädier in Rom 1777 ;
^er Acadenüa del bon gusto zu Palermo 1777 > aer Aiuanza
degfEreini zu Catanea 1777; der Academie des sciences zu
Dijon 1777; der Societa dl Colombari zu Florenz 1778J der
Academie du dessin de St. Luc zu Rom 17789 der Academie
des uiences zu Siena 1778; der Academie du dessin ai Flo-
tmz 1778 j der Academie de Bezieres 1778; der Academie
des sciences botaniques zu Florer\z 1779 9 der Academia dl
GeorgofiH ebendaselbst 1779 ; der Acadehiia di Pittura, ScuU
tura, Architettura zu Parma 1779,' der Academia ^phUar-^
mnicazu Verona 1780; der Academia Taurinensis scientia"
rum 1780; der kaiseri ökonomischen Gesellschaft zu St. Pe-»
tersburg 1786. Geb. zu W^arkland am 3i Junius n. St, 1753,
gest. ebendaselbst am 29 Oecember a« S^ 1810«
Lithographie SicilieHne ou Ci^talogue raUomi^ de tou-«
tes Ißs pierres de la Sicile, Propres k embellir le
cabinet ^'un amateur, Par JM. le C d, B. C, d, C,
iNaples, 1777. 8 unpag. X u. 50 S, gr, 4,
Lithologie Sicilienney ou connaissance* de la natur*« de«
pierres de la Sicile^ suiyie d*uzi <li$cours sur la Galcarct
iePalerme, liRome, i778. XVI u, 228 S, «ir.4»
224 ^' o* Borg (KAiuTFiirEo.), 'Borge (Gust. Ad,)«
VON DER Borg (Kaäl Friedrich).
Geb» zii St. Petersburg am i5 Februar 1794.» studirte in
IDorpat vom Januar 18 12 bis Dtcember 18 16 die Rechte,
bewirthschaftete dann ein seiner Mutter gehöriges^ in der Nähe
Von Dorpat belegenes , Gut , zugleich sich literarischen Arbei-
ten hingebend^ und wurde 18 19 Sekretär des dorpatsclun
Kreisgeridits.
Poetische Erzeugnisse der Ru ssen. Ein Verrtich. Ister Bd.
Dorpat,' IS^l. ^356 S. — 2ter Bd., nebst einem An-
hange biographischer und literatur-historischer Noti-
zen. Riga u. Dorpaty 1823- 415 $• 8-
Jermaky nach dem Russischen des Geh. Raths Dersha-
win; in Livona's Blumenkranz, herausgegeben von
G. Tielemann. I. 119-127.
Gedichte ; in dem Neujahrsangebinde für Damen. (Dprpat.
1817 u. 1818.)
Russiscjie Lieder mit möglichster Treue ins Deutsche
übertragen; in Raupachs Inland. Museum. I.
58-72, — Das Veilchen; ebend. II. 68-70. — Die
Knospen; ebend, VI. 94 u. 95«
Der Steuermann, Ballade; in Raupachs N. Museum
der teutschen Provinzen Rufslands. I. l* €• 47-50. —
Sonne und Wolken, ein Gedicht; ebend, 1. 2. S. 5. —
Manfred, aus dem Englischen des Lord Byron; ebend,
I« 3« S. 67-140« Auch daraus besonders äbgedrucku
Borge (Gustav Adolph).
Bruder des nachfo)getiden.
Studirte in Halle von ijSö bis 1739, war Pastor zu
Fennern in Livland vom November 1748 bis lySo» dann zu
Wesenberg in Esthland^ und Assessor des ehstländischen Kon-
sistoriums 1769. Geb. za..* im August 17 16, gesr. 1790.
Von ihm sind in der esthnischen Postilfe Jutlusfe Ramat
(zuerst Reval« 1779. 4.) dit Predigten am6t€nund igten
Sonntag nach Tririitatis»
Borge (G. x\.)* Borge (J.G.). v. Boriskowski (!•)• ai5
Auch bewahrt das Archiv des revalschen Konsistoriums seine
und seints gleich anzuführenden Bruders handschriftlichen
Vorschlage zur Verbesserung des esthnischen Katechis-
mus vom Jahr 1761 cmf»
Ycrgl, Carlbl. S. ^9*
Borge (Johann Georg).
Bruder des vorhergehenden.
Studirte in Hallt von 1^32 an, wurde Pastor zu St. Isaad
inEsthland lySS {ord. am i5 März), nach St. Simonis ver^.
Sitzt tj^Oi Assessor des esthländisthen Konsistoriums 1753,
Propst der ersten wesenbergschen Propstey I759f und Senior
Ministerü esthonici seit 177 1. Sein Familienname war eigent*
lidiBorg, aber seit er die Universität bezogen hatte, schrieb
ir sich Borge, Sein Sohn, der Hojrathwar, nannte sich
Hn der So rg. Geb. in Esthland zu^.\ 1712, gest. am
10 August 1782.
Von ihm sind die beiden Predigten am Hosten Sonntage nach
Trinitatis und am MichaelisfzsU in der kurz zuvor genann*
tm Jutlusfe Ramat.
Zum Abdruck fertig hatte er ausgearbeitet eine biblische und
eine Kirchen geschieht e, und viele Kirchenlieder in esthtiiseh^r
Sprache, Ob etw(is davon gedruckt worden , hat man nidit
ausmitteln können,
Vergl. Nord. Mise. IV. ,67. — Carlbl. S. 35 1^. d8.
VON BoRisKpwsK:! (Johann). .
Geb. auf dem ^ute Lahnen in Kurland t^jd^ besuchte
iit Handelsakademie in Hamburg, bekleidete hierauf ver-
^diiedene Kanzelleyposten in Mitau und Riga, erhielt zu
Königsberg 1802 abwesend die juristische Doktorwürde, wurde
^fäs^rl russischer Kollegien - Assessor, war zuletzt beym ZolU
wwen angestellt^ urid verlief s t8o8 plötzlich sein Amt und
^ein Vaterland.
Öls8. inaug. ^epotestat« executiva* Regiomottti,l802. 8-
iBand. ö3
22$ BORNING (SaMüEJD).' . BorKMANN (ChrISTIAn).
BORNING (SAMüiEt).
Studirte in Wittenberg zu Anfange des i&ten JahrhuTi'
derts* Geb^ zu Dorpat am . • • , gest.
'• • • •
Diss. de indeferentismo religionum, ( Praes. T h e o p h.
Werasdorf.) Witteb. 170 . . 4.
Bornmann (Christian).
JEin Sohn des Predigers Christmann JB. zu De-
litzsch in Sachsen^ studirte zu Wittenberg und Leipzig,
ging dann auf Reisen^ wurde vom Kaiser Leopold I
mit eigener Hand zum Dichter gekrönt, kam. hierauf nach
Kurland j würde Rtiktor der grofsen lateinisclien Stadtscliuk
in Mitau , war auch eine Zeitlang Bibliothekar des Herzogs,
nahm, aus jetzt unbekannten Ursachen, als Rektor den Ab-
scJiied, erhielt jedoch, da sich keine andere Sfelk für ihn
finden wollte, auf Fürsprache angesehener Personen, densel-
ben Dienst bald wieder, und beschlofs sein Leben, nachdem
er mehrere Jahre unter folternden Cichtschmerzer^ auf dem
Siechbette zugebracht hatte, in grofser Diirffigkeit) so dajs
ihn der mitausche Magistrat auf öffentliche Kosten mufstt
begraben lassen. Geh, zu Delitzsdi am • • . , gest. zu Mitau
am 20 ALzy 17 14.
* Mitau. Die erste Ausgabe dieses historischen Lobgedichts
erschien , ohne Druckort und Datum zu Mitau bey Georg
Radetzki , wie die von dem, Verfasser unterzeichnete Dedi-
kation nachweiset, 1686, auf 2 unpag. Ell. u. 56 S. Quer-
oktav. — 2te Ausgabe. Gleichfalls ohne Druckort und
Datum, aber, wie die neu hinzugekommene Anrede des
Pseudonymen Verlegers Gollatius „an den günstigen,
Leser ^^ anzeigt, erst nach Bornmanns Tode: Ebend.
4 unpag. Bll. Vorstücke und 56 S. in demselben For-
mat. — Neue mit Anmerkungen versehene Ausgabe.
Mitau, 1802. XIV u. 44 S. 4. — Vollständige Exem-
plare der beyden ersten Ausgaben find ungemein selten.
BORKHAim (Ch.)« BORlrWASSER (D. Ch.). &27
I
Der leidende Joyas (ezri Gedicht ^ Mitau» b^ y Georg
Radetzkiy 1690* 18 unpag. BIL 4* Ohne Seitenzahl. —
!lte Auflage unter dem Titel: Christian Bornmanns — «
Leidender Jesus , auf frommer Herzen Begehren sum
andern mahl gedrückt von Georg Badetzkl 1713«
17 unpag. Biätt. 4.
Epigrammatum libri III. ad, per -illustrem clementi&si-
mum Gurlandiae Cancellarium. Dn. Fridericum a
Brackely mecoenatem. Rigae Livonorum^ apud Georg
Matth. Nöllerum, Anno CI0I3CXCI. 53 ungezählte BlU
12. — Zwtyte Ausgabe: Epigrammatum Pars prior.
Sumptibus Amicorum, Mitoae, typisRadetzkianis,1705*
51 ungez. Bll. Pars posterior. Ibid. eod. 57 ungez. BIL
12. -— Jßeyde Ausgaben sind selten ^ ganz besonders aber
ist es die erstem
Alles mit Gott! Fümehmer Nahmens- Spiele Erstes
Zwanzig, durch reinen Buchstaben« Wechsel » zu son-
derbahren Ehren aufsgearbeitet. Mitau, bey Radetzki,
1694. il ungez. BIL 4.
Sermo augustalisy ad Augustum secundum augustissi-
mum, regem Poloniae, magnum ducem Lithuaniae,
electorem Saxoniae , etc. stylo amoris ac observantiae
exaratus; in fano vero gloriae, Hxa ad famae aram
tabula y aeternitati cum voto consecratus. Mitoae«
(1699.) 4.
Eine grofse Anzahl einzeln gedruckter Gelegenheits-
gedichte.
Vergi. Gade b. L. B. Th. i. S. 86-94. — Nord. Mise. IV. 166. —
Mitausche Monatsschr« 1784- Jul. S. 69. — Adelung z.
Jöcher. — Vorbericht zur 3ten Ausgabe seines Gedichts
Mitau. — (Czarnewski's) Nachrichten über den Zu-
stand der Schulanstalten des mitauschen Schulkreises. St. i.
S. 17. Note.
Bornwasser (David Christian),
Bruder der beyden nachfolgenden.
Studirte zu Jeua^ wo er auch lygS <//e medicinische Dok-
tomürde annahm ^ erhielt 1799^ vom Reichs - Medicinalkolle^
&um die ^Bestätigung zur Praxis , und liefs sich im Kirdu
528 Bornwasser (Dav. Christian) (Hsinr. Wilh.);
spiele Torma nie<Ur, Im J. i8j2 vmrdt er Kreisarzt zu
Pernau. Geb. auf dem esthländischen Pastorate Pickel 177 1,
gest. am 5 Februar 1&24*
Diss, fnaug, med, d^ usu vomitoriorum in phthisi pul'
monali, Jeu^e, 1795. 24 S, 4«
Vergl, Ostsee-Prov. Bl. 1824, No, $. S. 31,
Bornwasser (Heinrich Wilhelm).
Bruder d^s vorhergehenden und , nachfolgenden.
Geh, zu JRauge am 24 Januar 1782, Htudirte kn aiterll
dien Hause j auf der Schule zu Dorpat und auf der Univer-
sität» Jena ^ wurde Pastor zu Werro iSo5 (ord. am 3o April)
und. war zugleich von iSoj bis i8o, Lehrer an cZeriverro-
sehen Kreisschule.
Lühhikemie arwoandminne Teft Piibli asjast etc« Dorpat,
1818. 16 S. 8.
Lühhikenne arwoandminne 9 kuis k Piibli asü wöral
maal nink meije Wennerigin fei l$18nel aastal om
eddefi lännu, Ebend, 1820» 28 S, 8. .
»
TartQ piibli-feltß kolmas arwo-^andmife kirri Tarto^ma
piibli abbi koggqdustele, Dorpat, 1822» 32 S, 8.
Z)iefs sind drey Generalberichte der dorpufischen Bibel
gesellschafts- Komität ^ die er esthnisch bearbeitet hat*
Bericht der Werroscheii Hilfsbibelgesellschaft für 18175
^ in dem. (ßteri) Generalbericht der Dörptschen Ahthei-«
lung der russischen Bibelgesellschaft vom %s Jan, 1818
(Dorpat. 8.) S. 50'58.
JRedigirte die von den Predigern der werroschen Präpositur
veranstaltete üebersetzung des Katechismus der christli-
chen Lehre, herausgegeben von dem livländischen
Ober-rConsistoriura (verfafst von Gen, Sup, Sonntag,
Riga, 1816. 8.) in den dorpat -esthnischen Dialekt:' Kate-
kismus kriHlikkust oppusfest Lilwlandi (ure Püskopi
kohtQ polest wälja antUt Mitaui 1^16« 119 S, 8«
SORNWASS£R (P. F.)« BOiUlA (M«)* . BoTTIGHER (Ca.). 229
Bornwasser (Peter Friedrich),
Bruder der beyden vorhergehenden.
Gebildet im äherlichen Hause von Privatlehrern ^ dann
auf dem Gymnasium zu Reval und auf der Universität Jena^
wurdt Pastor zu Rauge 1798 (ord. am i August) j und nach
iCarolm versetzt 1811. Geb. zu Fickel in Esthland am 7 Aug»
1770, gm. am 21 April i823.
*
Ajiihdl an der , Abfassung des neuen Dorpt«*esthm5cheii
Gesangbuches vom Jahr 1803. (S. den Artikel
F. G. Moritz.)
Yerßl. Ostsee-Prov. Bl. 1823. No. 19. S. 174.
BORRA (MatTHAEUs).
War in der zweyten Hälfte des i^teh Jahrhunderts Bür*
^trmister zu Goldingen. Geb. am^.,^ gest. . • »
Observiitiones tempestatis de anii, 1660*1690* • . •
Vergl, Nord, Mißc. IV. a;.
r
Botticher, auch Boddeiber (Christoph).
' Vater des nachfolgenden.
War anfangs Vicekanz.hr hey dem Herrmeister Herr*
mann v. Brüggeney^ genannt Ha senh am p^ undnacJu
kr Kanzler bty Heinrich v. Galen und dessen Koadjutor
Wilhelm Fürstenberg. Geb. zu.*.am.* ., £««r...«
»V^uuderbarliche Handlung defs jetzigen Meyster^s aufs
Leyflandt vnnd seines Stallbruders oder Coadjutorn
Wilbelmen Fürstei^berg vnnd irem anhang. Wie sie
«ich gegen ihre getrewe Diener mit entlicher blonung
halten. Nicht allein zu redlicher Verantwortung defs
Erbaren vnnd Achtbaren Christofferi Bottichers, et-,
"wanen (ehemals) ihres Cantzlers, den dieselben vber
beweysete trewe vnnd langen Dienst, ohne redliche
23o Botticher (Ch.) (!.)• Boü^rig (J. S. F.).
vrsach^y wider ihre eygen gegeben ynnd ynterschrie-
ben Siegel vnd Briffe, auch wider Recht vndBilligkeyt,
jemerlich verfolgen , Darüber auch ihne des seinen^
ohne vorhergehende rechtmässige ordentliche erkant-
nufse entsetzt vnd beraubt haben. Daraufs in solchem
vnd gleichem fahl meniglich ihre arth vnd gewonheit
erlernen vnd erfaten können, sich vor dieselben 9 so
viel weiflicher zu hüten vnd vor zu sehen. M« D« LVI.
lOBogg. 4.
Vergl. Brotze in den N. Nord. Mise. XVII. 64.
Botticher, oder gewöhnlicher Boedecker
(Johann).
Sohn des vorhergehenden.
Rigascher Rath§herr seit dem Ausgange des i6ten Jahr-
' hunderts. Geb, zu , . . am • . . , gest. 1627 *).
«
y Handschriftlich :
Yerzeichnifs 9 was sich in Livland und Riga von Anno
1593 zugetragen hat (^geht bis l635).
Vergi. Nord. Mise. XXVII. 188.
BouBRiG (Johann Samuel Friedrich **)).
Geb. zu Riga am ig Februar 178S, besuchte daselbst
zuerst das Lyceum^ dann^ nach einem Zwischenraum von
einigen Jahren ^ das dortige Gouvernementsgymnasium^ stu-
*) Diesem legt Schwartz das angegebene Verzeichnifs etc.
bey; dagegen schreibt Brotze einem sonst nicht weiter
'bekannten Troclus Böddecker oder Bodecker eine,
auch nur im Manuskript vorhandene, „Liefländische Histo-
rie oder Verzeichnifs, was sich in Livland und Riga von
1593 bis 1638 Denkwürdiges zugetragen*^ zu, und hat
daraus einen das Jahr 1608 betreffenden Auszug in Kaffka's
Nord. Archiv 1808. Dec. S. 315-S44 gehefert.
**) Schreibt sich gewöhnlich nur Johann Samuel oder
Johann allein.
fiot7BBX& (JOHAKN SaMUEI. FrIEDRXCH). 23 1
£m darauf von 1808 Ji* 1811 Theologie zu Dorpat^ wo ^
er Mitglied des akademischen Lehrer- Seminariurns war^
mi wurde 18 II als Lehrer bey der dorpatischen Kreisschule
angestellt. Als solcher gab er auch in der dasigen Töchter^
sdmk bis 18 14 Unterridit^ und wurde ^ in Folge des neuen
Schulreglements ^ 1821, nachdem er schon früher (ord, am
16 December 1817) das Amt eines Diakonus bey der deut-
schen Gemeine zu Dorpat angenommen hatte , Inspektor der
Kreisschule^ 1826 aber zugleich Lektor der esthnischen Spra-
che an der Universität zu Dorpat»
* Zam Andenken an einen würdigen Greis Theodor Sieg-
fried Gerich. Einige Worte der Erinnerung von J, B«
Dorpat, 1814. 24 S, gr. 8.
Die heiligen Ahende» Ehend. (1816*) 3a S. 16* Mit
einem Kupfer.
lieber die Vorgefühle eines künftigen bessern SeyiM im.
Erdenlehen. Eine Predigt, gehalten am zweyten
Osterfeste 1818 über den evangelischen Text: Luk«
XXIV. 13-36* in der St. Johanniskirche zu Dorpat«
Auf Verlangen gedruckt zum Besten der in Dorpat
neu zu errichtenden Armenanstalt, JEbend. 1818«
26 S. 8.
* Taschenbuch für Bostonspieler. Enthaltend: Einiges
zur Geschichte des Bostonspiels, die Regeln desselben,
Anecdoten, Gesänge und Bostontabellen« Aus deni
geheimen Archive eines Bostonspielers. Ebend« 1818*
81 S. 12.
Predigt zum Gedächtnifs des vor 50 Jahren, am 25 Tun«
1775 9 zu Dorpat ausgebrochenen grossen Brandes, am
5. Sonnt, nach Trin. über Psalm 669 12* Ebend. 1825*
16 S. 8-
Von der Pflege ^es kindlichen Sinnes bey unseren Töch-
tern , Bruchstück einer Rede über die weibliche Er-
ziehung; in Aug. Albanus LivL SchulblL 1815«
No. 2. S. 26-31. ^
Einzelne Gelegenheitsgedichte«
232 Boy(B.). V. Brackel (F.). Brakel(T.).
Boy (Balthasar).
Stiidirte zu Königsbergs wo er auch i68i Konrektor der
Domschule j l685 Magister und 1691 Professor der Dicht-
kunst wurde. Geh, zu Riga am 5 Oktober l652, gest. am
17 Juniiis 1691. •
Diss. de carminis epici requisitis quibusdam. Kegiom. • •
Vergl» Gadeb« L. B. Th. 1. S. 94. nachdem Erläut. Preussen
IV. 794. u. Arnolds Hist. der Königsb. Univ. II. 403.433*
VON BRAcnSiEL (Friedrich).
Erbherr auf Kuckschen in Kurland , war im letzten Vier-
tel des ijten Jahrhunderts herzoglich-kur ländischer Kanzler
und zuletzt Landhofmeister. Geb, in Kurland zu..* l634,
gest. 1708.
Trauer- und Lob -Rede, zu immerwährendem Ruhm-
Gtfdachtni^ der Weil. DurchL Fürstin und Frauen,
Fr. Sophia Amaliä in Lieffland zu Kuhrland und Sem«
gallen Herzogin etc. bey Dero Hochfürstl. Beysetzung
am 10 Maji Anno 1689 gehalten. Mitau^ '1689* 4«
Brakel, (Tim Ann). ^
Deutscher Pastor zu Dorpat i556, wurde bey dem JBin-
falle der Russen i55g gefangen aus Dorpat über PleskoW
und Nowogrodnach Moskau geführt ^ wo er sidi den dorthin
verschlagenen Lutheranern und gefangenen Livldndern als
Prediger nützlich bewies ^ ja selbst e!inen förmlichen GotteS'
dienst einrichtete. Späterhin aus der Gefangenschaft entlas'
sen, kam er nach Oesel und wurde von dem dänischen'Landes-
' Hauptmann Claus v. Ungern als Prediger zu Piha
(andere sagen ^ zu Peude) angestellt. Als sich aber auch
dorthin der Krieg verbreitete und sein Wohnort und seine
Kirche zerstört wurden , floh er Von da und ward^ nach
manchen, vergeblichen Versuchen ^ Prediger zu Antwerpen,
Geb. in Livland zu^.^am.^.^ gest. . • .
Brakel (Tim.), v. Brand (Johann Arnold). 233
Christlich Gesprech von der grawfamen Zerstörung in
Lifland, durch den Muscowiter vom 58 Jar her ge-
schehenn; Auch ihren Vrsachen, mit einer kurtzen
Predig Ynd vermanung, "v^ie, beid, Gottlosenn, ynnd
Frommenn ^ diese schreckliche Mutation fruchtbarlich
behertzigen, vnd ihnen zu nutz machen sollen: Durch
Timannum Brakel Livoniensem^ der Gemeine Christi
vonn der Augsburgischen Gonfession Prediger zu Ant«
torf (Antwerpen) einfeltig gestellet ^ vnnd in Druck
verfertiget. ^Im Jarvnsers Hern 1579» 18 Bogg. kl. 8-
(Ein Gedicht.) Selten, -— Proben daraus in den Big,
Sudtbll. 1815 S. 258-263 u. 267-269.
Vergl, Gadeb. Abb. S. S2 und die Rig. StadtblL a. a. O. —
Adelung z. Jöcher.
VON Brand (Johann Arnold),
Studirte auf mdireren Universitäten , begleitete i6j3 den
diwrbrandenburgischen Gesandten Scultetus nach Moskau^
irlahgte i68o die juristische I>oktorwürdey advocirte bey dem
klmsdien Hofgerichte, und wurde sodann zum Staatsrath
und zuletzt i683 zum^^Professor der Rechte zu Duisburg er-
nannt. Geb, zu Dementer am 29 Julius 1647, gest. am
26 May 1691.
Erst nach seinem Tode erschien:
Johann Arnholds von Brand, weiland J. U. D* und in
der Universität zu Duisburg am Rhein Professoris Or-
dinarii, Reysen durch die Mark Brandenburg, Preus-
sen, Churland, Liefland, Plefscovien, Grofs-Naugar-
dien, Tweerien und Moscovien, in welchen vieles
nachdencklich wegen gemeldter Länder, wie auch der
Litthauwer Lebensart, Gottesdienst, allerhand Cere-
mouien, Kleydung, Regierung, R'echtsp flegung, und
dergleichen, angemercket: anbey eine Seltsame und
sehr Anmerckliche Beschreibung von Siberien. Alles
nachgesehen; und mit nöthigen Übersetzungen, An-
merkungen und (15) Kupfferstücken gezieret und ver-
mehret; auch mit der über des Hn. Urhebers seeligen
Abschied gehaltenen Leich- reden heraufs gegeben
l'Band. * ' M
234 V. Bäand (Joh. Arn.). Brandts (Moritz).
durch Heinrich Christian von Hennin, der
Artzeneyen Doctor, und selbiger, wie auch der Ge-
• schichten, Griech- und Lateinischen Wohlredenheit
in obgemeldter Königlichen Universität Prof. Publ.
Wesel, 1702. 23nnpag.Bll. Vorstiicke u. 516 S. kl. 8. —
Auch Holländisch^ unter dem Titel: Reisbeschryving
van t'Mark Brandenbourg, Pruissen, Courland, Lit-
' thauwen, Lyfland, Plescovien, Groot-Nau gardien,
en Moscovien, meede en beschryving van Siberien,
en den Zabelvangst. Utrecht, 1703. 8. Mit Kpfrn.
Vergl, Gadeb. Abb. S. 263. — Desselben L. B. Th. 1. S. 94« —
Joch er. — Dunkels NacWicbten Bd. 3. Th. 1. S. 7. —
; Stucks Verz. von Land- u. Keisebeschreib. Th. 1. S. 45.
Brandis (Moritz).
Wurde im Julius i593 Sekretär des esthländisdien Ober-
Jandgerichts i und in der Folge Sekretär der esthländisdien
Ritterschaft. Geb. im Naumburgischen *) am • . , , gest.,,.
Handschriftlich hat er hinterlassen:
Der erste Theil Lieffländischer Geschichte. Wahrhaffte
und ordentliche Verzeichnifswürdige Haendel, so sich
in der Province Lieffland, vor und nach Christi un-
sers Herrn und Seligmachers Gebührt, bey Zeiten der
einwohnenden heidnischen Völker , bis auf derselben
Bekehrung zum christlichen Glauben, und dai^n fer-
ner bey deutscher Regierung der ersten Bischöffe und
Meistern des Ritterlichen SchwerdtBrüder Ordens, bis
diese sich mit dem deutschen Orden des Hospitals
St, Mariae zu Jerusalem vereinigt, jene aber zur Ertz-
bischöfflichen Würde und Dignität erhoben worden
sind, verlaufen und zugetragen. Aus glaubwürdigen
alten und neuen Historien-Schreibern , geschriebenen
Chroniquen und Verzeichnissen vorgetragen und aus
gewissen unverweriflichen Brieffen und Siegeln zu-
sammengebracht lind an den Tag gegeben. Durch
Mauritium Brandis, de$ Fürstenthumibs Ehsten
'*') So sagt Hiaern ausdrücklich in seinen handschriftlichen
Kollektaneen , die im Ritterschaftsarchive zu Riga aufbe-
wahrt werden , S. 1S9.
BKAin)i$ (M.). Brandt (G. Ch.)* v. Braivdt (J. G.). 235
Ritterschaft Secretarium. Anno Domini 1666* (nach
einer vor uns liegenden Abschrift 33% Bogg« Fol.). In
6 Büchern 9 wovon die fünf ersten die Geschichte bis zur
Aufnahme des' Schwert brüderordens in den deutschen 1238
fortführen^ das sechste aber einige Urkunden und das
sogmannte älteste livländisch^ Kitter* oder Landrecht
von 1228 in 67 §§> enthält, denen nodi ein dSster §. beyge-
geben ist vom Heergewette. Am Schlüsse des 5ten
Buches verspricht der Verf zwar einen andern Theilj aber
derselbe scheint nicht zu Stande gekommen zu seyn.
Vergl. Gadeb. Abh. S. 51-57. — Dess. L. B. Th. 1. S. 95-97. —
Adelung z. J<)cher«
Brandt (Gotthard Christoph).
Vater von Johann Peter.
Studirte von lySi bis 1764 zu Königsberg j wurde ij56
adjungirter (ord. am 16 September) und 1768 ordentlicher
Prediger zu Dalbingen in Kurland, und verwechselte diese
Pfarre 178 1 mit der zu Angern. Geb. auf dem kurländi-
sehen, seinem Vater damals gehörigen. Gute Ixtrumändc
am 16 April 1734, gest. am 6 Julius 1790.
Swehta Wakkarehdeena Grahmata par waijadfigu fataifi-
fctenu US zeenigu Swehta Wakkarehdeena baudifcha-
nu. Latweefchu wallodi pahrtulkota, Mitau, 1780* S*
{Eine lettische Uebersetzung von Lüdtkens Kommu-
nionbuch.)
Der Anhang zu mehreren Jahrgängen des kurländisqhen
lettischen Kalenders.
y^rgi, Zimmermanns Lett. Lit. S. 79.
VON Brandt (Johann Gottlieb).
Geb. zu Biga am 24 December 1798, besuchte seit 18 10
das Gymnasium seiner Vaterstadt, ging 18 16 nach Dorpat,
"m dort Medicin zu studirm, begab sidi 1817 nach dem Aus-
236 V. Brandt (J. G.). Brandt (!• P.). Brandt (S,).
lande j vollendete seinen medicinisdien Kursus auf der Unmr-
sität zu Berlin j kehrte 1822 in sein Vaterland zurück und
erhielt i825 in Dorpat die medicinische Doktorwiirdel
Diss. inaug. med. de leprae in membrana faucium, na-
rium, nee non oris mucosa obviae diagnosi« Kigae,
1825. 56 S. 8*
N
Brandt (Johann Peter).
Sohn von Gotthard Christoph.
Geh, zu Mitau am 3i August 1766, wurde ^ nachdem ei
erst auf dem mitauschen Gyninasiumy dann in Wittenberg
Theologie studirt hatte ^ 1791 an seines Vaters Stelle Predi-
ger zu Angern*
Viele^ gröfsteritheils mit B— ^t, unterzeichnete Aufsätze in den
Latweefchu Awifes,
Brandt (Stephan),
Studirte von ij5i bis lySö auf dem Gymnasium JKle-
mentinum seiner Vaterstadt , wurde 1760 Kanonikus da ade-
liehen freyweltlichen Stifts zu St, Klemens bey JBonn , erhielt
im darauf folgenden Jahre die Priesterweihe und harn 1777»
als Lehrer der französischen Sprache am akademischen Gynu.
nasium, nach Mitau^ wo er 18 12 auch zum Kollegiensekretdr
ernannt wurde» Geb. zu jBona am 26 Oktober 1738, gestn
am 3o November 181 3.
Bonnisches Intelligenz-Blatt, Vom Juliuse 1772 Ms 1774«
(Wöchentlich 1 Bog. 4.)-
Gemeinschaftlich mit dem churpfalzbaierischen Rath Niko-
laus Hiacinth Paradis: Geist der Journale«
6 Theile, Frankt am IVt 1775. 9,
Vergl, Inland« BIL 1814* No, 5, S. 18«
V. Bbasch (Gottxob Sij^gmunb). 237
VON Brasch (Gottlob Siegmund),
Studirte die Rechte zu Halle und Kömgsberg^ wo er auch
Vorlesungen hielt , durchreiste einen 'Theil von Europa , kam
nach Livland und wurde Stadtsekretär in Dorpatj um 1785
aber Sekretär am Kameralhofe und Rechtskonsulent zu Riga^
hierauf Sekretär des livländischen Generalgouverneurs ^ jRir-
sten ^epnin, und später des Gouverneurs, trafen
V. d. Fahlen, zuletzt aber 1796, bey Einfuhrung der Statt-
halterschaftsverfassung in Kurland, an der er thätigen Antheil
nahm , Oekonomiedirektor im kurländischen Kameralhofe^
auch Ritter des St. Wladinür-Ordens der /^ten KL und KoU
legienrath. Auf dem Landtage ijq5 hatte er in Kurland
das Indigenat erhalten, und durch den Ankauf des Gutes
Ropkoi bey Dorpat sich in Livland besitzlich gemacht. Geb»
zu . • • im Mecklenburgischen Ij5x , gest. bey der Rückkunft
von einer seiner Gesundheit wegen nach dem Auslande unter-
nommenen Reise, auf der Gränze von Kurland, im May
i8o3 und begraben zu Rißa äm3l desselben Monats»
Anfrage an Herrn Merkel (wegen seiner Behauptungen
in den Letten); im Intell, Bl. dör Allg. Lit. Zeit. 1798
No, 10. "— * Beantwortung der Gegenfragen Herrn
Me^els in No, 21 dieses Intelligenz - Blattes ; ebenda
und auch in T i e b e's Nachtrag zu Lief- und Ehstlands
Ehrenrettung (Halle, 1805. 8.) S. 29-33; worauf
Merkel sein Supplement zu den Letten (Weimar,
1798- 8.) schrieb,
Nach seinem Tode ersdiien noch:
Brief an Herrn Lafontaine (über Merkels Benehmen
gegen sein Vaterland und seine Landsleute); in Tie«
b^'s Nachtrag S. 1-26. — Berichtigung (des Merkei-
schen Supplements zu den Letten) ; ebend, S, 33<*44* -— *
Einleitung (zu einer beabsichtigten Widerlegungs-
schrift gegen Merkel); ebend, S. 47-50.
Vergl» Intell. Bl. der Jen. Allg. Lit. Zeit. 1803 No. 147, wo aber
sein richtiger Vorname Gottlob mit Gottfried verwecht
$€lt ist.
238 Brasghe (Frieor. Joh.), Braset (Joh. Nu:.)«
Brasche (Friedrich Johann),
Studirte in Greifsj^falde um 1 768, Geh, zu Riga am.^,,
gtsi. ...
Diss. theolog. de judicio Joannis Calvini et Tigurinorum
in causa Stancaristica. (Praes. Jo. Ern. Schuberto.)
Gryphiswaldiae, 1768. 22 S. 4-
VoEth^ile der Staaten von den Besuchen und Reisen ihrer
Beherrscher; in J. G. Lindners Denkmal der Ge-
genwart Katharinas H. zu Riga in einer Schulhand-
lung (Riga, 1764. 4.) S. 13-24.
Brasey, Graf von Lion (Johann Nikolaus).
JEm Sühn des gelehrten königlichen RatJis und General-
advokaten zu Dijori^ Stephan MoreaUf stand erst in
französischen , dann in spanischen Militärdiensten , kam nadi
mancherley Schicksalen und Abenteuern. 17 10 über Datväg
und Riga nach Ruf sland y wo er im darauf folgenden Jahn
als Brigadier und Oberster des kasap.schen Dragonerregiments
^ angestellt^ in der Schlacht am Pruth verwundet und nach dim
Frieden 17 13 wieder verabschiedet wurde. Seitdem wechselte
er seinen Aufenthalt sehr häufigy ohne dafs ihm irgendwo seine
Plane, gelungen zu seyn scheinen. Geb. zu Dijon am 18 Au-
gust l663 , gest. zu Briangon in der Dauphine 1723.
Journal de la campagne de Pi^mont sous le commande-
ment de Mr. de Catinat. 1690- • * •
Ein eben solches Tagebuch von I69I und 1692. • • •
Relation de ce qui s'estpass^ k Chalons sur Sadne ä l'en-
tr^e du Duc de Bourgogne« 1701. • . .
Suite du Virgile travesti de Paul Scarron. k Amsterdam^
1706. 12. ^
' M^moires de la guerre du Türe et du Russe. 1713. * . •
M^moires politiques, amusans et satiriques de Messire
J. N. D. B. C. D. L. (Jean Nicolas de Brasey
Comte de Lion) , Colonel du regiment de Dragons de
Casanski et Brigadier des Armdes de Sa AJL* Cftarienne.
Bjusbt (J. N.)« Brauer (MO- Braun (Ch. D.). ^39
A V^ritopolie, chez Jean disant Vrai. 1716. 3 Vol.
gr. 12. m. Kpfrn. (JD/cs Werk erwirbt dem Verfasser
hier einen Platz , denn es enthält mandie Nachricht^ dit
auch für die GeschicJite Livlands nicht ohne Werth ist.^
VtrgL Joch er Bd. 3« S« 658« — Gadeb. L. B. Bd. 1. S. 98-109.
Brauer (Michael).
Besuchte das Gymnasium zu Riga , war um 1643 Kan-
üdat der Arzneygelahrtheit und 'Weltweisheit ^ und nannte
sidi einen herzogt, kurländischen Astronomen, Nach Andern
mr er auch Stadtbibliothekar in Riga» Geb. zu Riga am • • • ,
Epicedium memoriae Joh. Bavari. Kigae^ 1636« 4«
Alexipharmacuzn nuptiale poeticum etc. Kigae^ 1637«
1 Bog. 4-
Parentalia Bernhardo Dollmanno, Burggrauio Regio et
Consuli Rigensiy elegiaco exhibita poemate. Rigae^
1641. 4.
Parentatio admodum reverendo , nobiliss. et excell. cla-
riss. viro Dno Hermanne Samsonio etc. Ibid. 1643«
(Worin eine Nachricht von Samsons Leben und eine An-
wge seiner Schriften enthalten ist,^
Viele Gelegenheitsgedichte.
Verßi. Notd. Mise. IV. 88.
Braun (Christian David).
Hatte auf der Universität seiner Väterstadt studirt , 6c-
Ueidete dort, nach beendigten Studien , eine Auditeurstelle,
*flm nach Kurland, war seit dem Anfange des Jahres 1770
italischer Instanzgerichtssekretär, wurde 1782 Stadtsekretär
2u Llbau , und erhielt bald darauf den hönigL polnischen Hof-
rathstitel Geb. zu Königsberg Ij3&, gest. 1791.
Bemerkungen über die Duldung der Ju^en und den
ihnen , so wie den nicht ansäfsigen fremden Kaufleu-
ten, verbotenen Handel in den Herzogthümern Kur-
land und Semgallen. (Mitau.) 1787« 10 8* 4«
240 ' Br'^un (Lars).
Braun (Lars oder Lorenz Nilsson),
geadelt unter *dem Namen Brau-
NERSKIÖLD.
Wurde i685 zu Upsal Magister ^ 1689 ^^ Utrecht Dr,
der A, G. , nach seiner Rückkunft 1690 Arzt bey der Flotte
zu Cqrlscron^ 1692 Lehör der Loßik und Physik am Gym-
nasium zu Calmar, hierauf Prof. der Ä. G. erst 1693 zu
AbOf .dann 1698 zu Dorpßt, und endlich 1701 zu Pernau.
1703 ward er als Feldarzt bey der schwedischen Armee in
Kurland angestellt^ bis lypS, da er seine Professur in Per-
naji wieder antrat und vom i3 lyecember desselben Jahres an
Rektor der Universität war. Hier hielt er die Belagerung
1710 fli/s , ward nach Uebergabe der Stadt in demselben Jalire
Feldqrzt in Schonen^ und 171^ Admiralität$arzt zu Carls-
cron^ mit dem Range eines Ardiiaters, auch in demselben
Jahre in den Adelsstand erhoben. Geb. zu Calmar am
II August 1657, gest. am 3 November ij3o.
Di5)}. de temperamentis. UpsaL 1682* 8-
Diss. prograduMagistri: de esu sanguinis. Ibid. 1685* 4*
Diss. inaug. med. de sudore« Trajecti ad Rhenuni)
1689. 4.
Diss. de praecoghitis Medicinae. Aboae • • .
Diss. de dubitatione philosopbica. Ibid. . . •
Diss. de causis scorbuti et elephantiasis in ^eptentrione.
Ibid. • • .
Disp. de etroribus Fennonum circa medicinam et medi-
cos. Ibid. • • •
Oratio in obitum Comitis Gustavi Adolphi de la Gardie,
Ibid. • • • ^ ~ •
Disp. de caussisy cur medicorum nemo Hippocrati sit
anteferendus. Dorpati • • •
Disp. de caussis, cur fata medicorum hisce temporibus
diffioiliora sint^ q^uam priscis temporibus. Ibid«
k« • «
Braün(L.). Braunschweig (And,) (Joh. Dan.), 241
Protamine; als: Ad aud. bratt. Jac. Wilde et Gar,
Schulteen de victoriis Caroli' XII. Pernaviae, 1706^
1 Bog. Fol. -^ Ad transferendum in Joh. Folcher
magistratum academicum. Ibid. 1706- 13 Dec. Form.
pat.
Gab heraus:
Pelri Hoffwenii, Do ct. Med. et Prof. ord. Upsal., Synop-
sis physica, disputationibus aliquot academici» com*
prehensa. Editio 3tia. Pernaviae, 170Q- 14 unpag.
u. II2S. 8. , .
Vergl, S j o b e T g Pernavia litt. part. 11. , urid daraus Nova lit.
mar.B. 1704 p* 139. — Bacmeister in Müllers Samml.
russ. Gesch. IX. 391-3^3. — ^ Gadeb. L. B* Tb. 1. S. 97. —
Nord. Miscv XXVII. igQ. -- N. Nord. Mise. XVIIL aig-asi,
nach Stiernmanns Adelsmatrikel 5. isS/« wo auch noch
angezeigt 'ist^ dajs letzterer in seiner Aboa literata p* 13^
^und Biblioth. Suio Goth. T. IV. u. VI., die von Braun
zu Abo ^ Pernau und Lund (/) herausgegebenen Heden und
Disputationen gesammelt habe, — Adelung z. Joche r»
Braunschweig (Andreas),
Stiidirte zu Wittenbergs wurde daselbst Magister der Phi^
hsophie und gegen das Ende des siebzehnten Jahrhunderts
Prediger zu Grofs- Lassen in seinein Vaterlande. Geb. zu
Dondangen in Kurland ^ wo sein Vater gleiches Namens
Pastor war, am . • • , gest. • • .
Dissertatio historica de Ottone Magno. Witteubergae,
1680. 4*
VON Braunschweig (Johannes Daniel)/
Gib. zu Mit au am 26 August i^Sß , besuchte smtiSo3
ias Gymnasium seiner Vaterstadt^ und seit iSö5 die Unis^ef'
^tätDorpat^ wo er sich am 12 December des genannten
Jahres die erste von der XJniversit'dt ausgetheilte Preismeddille
d^ theologischen Fakultät erwarb* Er widmete sich seitdem
vorzugsweise dem historisch -philologischen Fache ^ ging 1806
mit einem hurländischen jungen Edelmann nach Göttingen^
L Band. ^5
242 V» Bäaunschwexg (Johannes Daniel),
m
sttzte seine Studien daselbst emsig fort ^ brachte im Sommer
1808 einige Monate in Dresden zu , machte eine Reise über
Herrnhut und das Riesengebirge nach Schlesien^ reiste dann^
von Böttiger in Dresden an Miliin empfohlen^ nach
Paris^ blieb dort den Winter über^ und kehrte 1809 nachJCur-
land zuri'Lok» Seitdem lebte er anfangs als Hauslehrer^ thdls
auf dem Lande im Uthauischen Gouvernement^ theils in Riga,
Im J. l8i5 wurde er als Oberlehrer am ri gaschen Gymnasium
an gestellt jiS 16 zum kurländischen Gouvernements-Sclmldirek-
tor<f 181 7 aber zum Oberlehrer am miiauischeri Gymnasium
illustre j und $eit 1819, auf allerhöchßten Befehl^ zugleich
zum stellvertretenden Gouvernements - Schuldirektor ^ auch
1826 zum Kollegien- Assessor ernannt,
* Pädagogisch-linguistifiohe Aufsätze. 1 stes Heft (bey dem
es blieb). Riga, 1811. 8- (Unter der Zueignung hat
er sich genannt,)
Gab gemeinschaftlich mit A.'Albanus heraus: Schul-
mijlnnische Zeitschrift. Isten Jahrganges Istes bis
3tes Heft. Ebend, 1816. 8.5 und lieferte dazu: S. ^-il*
Was wollen diese Blatter? — S. 13-36. Der Charakter
des neuen Erziehungswesens bis gegen das Ende des
17te<i Jahrhundert j ; "-^ S, 81-88. Kritische Chroni-
ken; — S. 196-203. Einige V/orte .für den Werth
einer Gedankensammlung über Sprache als Erzie-
. liungsmittel ; — S. 229-235. Einige Artikel zu einem
historisch - kritisch - pädagogischen Wörterbuche ; —
S. 252-265. Pädagogische Chroniken«
Pirogr* Ueber rein hellenisches £llement in d^r griechi'
sehen Mythologie. Mitau, 1818. JJSS. 4.
* Ideen \sur Gründung lettischer LandmaaBiSfichuleii.
Ebend. 182([. 12 unpa^. u; 82 ß- 8.
No.X« Pi^ Schule, der Lauf zu einem Ziele» dessen
Siegerkrone eine Ewigkeit ist. • [Erstem Wort: Du
sollst Gott lieben und verehren über alles.] Eine Schul-
rede gesprochen im Auditorio maximo des Gymnasii
ülu^ris zuMitou. Ebend. 1822. 16 S. 8« «-^ No. 11. Wie
«oU eine höhere Lehranstalt ihren Lehrer e^MAn^i^
V. Baaukschweig (J. D.)* Crraf ds Bray (F.^.)* ^4^
beurtheüen, sich gegen ihtl äulisern? [Zweites Wort:
Du sollst deinen Lehrer lieben und hochachten.] £ine
Schulrede etc. Ebend. 1822. 16 S. 8. — ■ No.III. Wahr-
heit in der Sprache. [Viertes Wort: Du sollst die
JTahrheit sagen.]^ Eine Schulrede etc. Ebend. 1823.
16 S. 8. *-* No. IV. Erinnerung an Melangthon. [Sie-
bentes Wort: Lebe friedlich und freundlich mit den
Mitschülern.] Eine Schulrede etc. Ebend. 1825#
15 S. 8. — No. V. Welchen Einflufs hat die Zerstreu-
ungssucht auf den Jüngling, der sich den Wissenschaf-
ten widmet* [Fünftes Wort: Du sollst die Zeit nicht
stehlen.] Eine Schulrede etc. Ebend. 1825* 15S.8*
lieber die Organisation der Gymnasien nach christli-
chem Princip. Leipzig 9 1825« 84 S. 8*
Die Geschichte des Gyninasium illustre zu Mitau wäh-
rend der ersten fünfzig Jahre seines Wirkens ; als Pro-
gramm zur fünfzigjährigen Stiftungsfeier dieser An-
stalt am 17 Junius 1825. Mitau, 1825. 52 S. 4.
lieber praktisch-philosophische Aphorismen ; in der von
Alb er s und Brofse herausgegebenen Ruthenia Bd. i»
(1811) S. 186*201 u. Bd. 2. S. 4-13. — Grundzüge
einer Darstellung der Universität Napoleons; ebend.
Bd. 2. S. 169-194 u. S. 247-262.
Phantasien aus dem Gehiete einer Philosophie und Ge-
schichte des Erziehungssinnes der Menschheit; in
Albanas livl. Schulbll. 1814 S. 22. 117. 165. 290
w. 300. — lieber Dr. K. L. Struve's Programm:
Ueber die lateinische Declination; ebend, S. 46* 52*
63u. 67. — Idee pädagogischer Chroniken; ebend. 1815
S. 19-26. - — Pädagogische Chroniken ; ebend. S. 97-
155. 167. 197. 213 u. 251. — Ueber Jacob <jlatz Fami-
lienbund; ebend. S. 355«
Graf DE Bray (Franz Gabriel).
Geb.' zu Xüuen in der Iförmnndte am 25 December (nichts
Jwem den Zeitgenossen angegeben worden, atn 2S September)
1765, wurde theih hier^ theils zu Nantes und zu Paris erzo-
gen, jvo/mfe, schon frühe in den Maltheser-Orden aufgenom-
t
\
244 ^'^^ ^^ IQitAY (Franz Gabriel),
* ^
men^ als Ritter dem Bombardement von Algier in den Sogtr
Jahren 6ey, that auch seiner Pflicht durch einen Aufenthalt
auf^der Insel Mahha ein Genüge^ widmete sich hierauf dem
Staatsdienst , begann die neue Laufbahn im Departement der
auswärtigen Angelegenheiten seines Vaterlandes 9 wurde 1789
der Gesandtschaft beym Reichstage in Regensburg beygeiellt^
Jtam hier mit vielen ausgezeichneten Staatsmännern und Ge-
lehrten in nähere Verbindung , erlitt durch die französische
Revolution vielfachen grofsen Verlust , unternahm in den fol-
genden Jahren^ iis zum antritt des Kongresses von Rastadt,
mehrere Reisen nach der Schweiz^ Holland ^ JEngland und
den österreichischen Staaten, verweilte besonders In Wien^
Jiehrte wieder nach Regensburg zurück ^ wurde 1797 als Ge-
schäftsträger und Legationsrath des Maltheser-Ordens an den
Kongrefs zu Rastadt gesandt^ kam hier mit den bey der bayeri-
sdien Legation angestellten Grafen Montgelas und Rech-
berg in Berührung j trat dann in bayerische Dienste ^ und
zwar als Geheimerrath im Departement der auswärtigen Ali-
gelegenheiten , vollführte ^ unter dem Bailly des Malth&ex-
Ordens v.JFlachsland^ eine wichtige Mission in St, Peters*
bürg , nachdem er zuvor vom deutsdien Grofspriorat der deut-
schen Zunge bayerischer Nation einverleibt war^ wurde 1800
von seinem Hofe nach London und das Jähr darauf nadi
Berlin gesandt ^ wo er bis 1808 bliebe vermählte sich in dieser
Periode f durch die frühere Aufhebung des Maltheser^ Ordens
von seinem Gelübde befreyt^ mit der zweyten Tochter der sich
damals in Berlin aufhaltenden Familie von JLöwenstern
auf Wolmarshof und Kokenhusen in Livland^ wurde, in dem
eben genannten Jahre als ausserordentlicher Gesandter Bayerns
nach St, Petersburg abgefertigt ^ zog sich ^ durch den Krieg
von 1812 veranlafsif auf seine Güter in Bayern zurück^ nahm
l8i3 Antheil an den Unterhandlungen seines Hofes mit Oester-
rdcli und den übrigen alliirten Mächten^ ging i8i5 aufs neut
als Gesandter nach St. Petersburg und wurde atn Schlafs des
Graf DB Brat (Fjlan^ Gabjliex.). 245
Jahns 1822 bayerischer htPollmäditi^ur Minister am fran-
zösischm Hofe. Schon während seines ersten Aufenthalts in
Rujsland als Gesandter ward er von seinem Könige in den
Grafenstand erhoben und mit dem Grofskreuz des Verdienst-
Ordens geschmückt. Ausserdem erhielt er später von Preus*
sen den rothen Adler^ , von Schweden den Nordstern-» und vom
Monarchen Rufslands 18 18 den St. Annen -Orden der isten
Klasse, ^
Voyage aux Salines de Salzbourg et de Reichenhall , et
dans une partie du Tyröl et de la haute Bayiöre. Ber-
lin, 1807- 8.
Essai critique sur l'histoire de la Livonie, suivie d'un
tableau de l'etat actuel de cette province, 3 Tome«.
Dorpat,^4817. 8.
Essai d'un expos^^geognostico-botanique de la Flore du
. monde primitif par Gaspard Comte de Sternberg« Tra-
duit par le Comte de Bray. Cahier t-IIL Leipzig
undPrrfg, 1820 ff. Fol, Mit Kpff.
Memoire sur la Livonie; in den Denkschriften der Aka«
demie der Wissensch. zu München, Bd. 4« für d.J. 1813«
Klasse d. Geschichte S. l>-88»
Botanische Beobachtungen; in den Aegensburger Denk-
schriften von 1815.
Skizze der Pflanzenwelt Livlands ; in den Jal^resverh. der
kurl. Gesellsch. f. Lit. u. Kunst Bd. IL S. 94. (l822.)
Nachrichten über Kokenhusen (aus der französischen
Urschrift des Verfassers übersetzt); in Raupachs
Inland.' Museum Heft 5. S. 106-113 u. Hefte. S.I-3I.
Bemerkungen über die kaiserlichen Wahlkapitulatio-
nen . . *
Beyträge zu Hoppens botanischen Jahrbüchern und
zu andern Zeitschriften«
Mehrere Flugschriften.
Vergl,' Zeitgenossen. Neue Reihefolge No. XlII. S. 175-» i84«
(Gesammte Folge No. XXX VII.) -- Meusels G. T*
Bd. 17. S. 241. -^ Convcrs. Lexik. Neue^olß« B«*- *• Abth. 1.
^•4a»^ .
24^ Brddenbach (Tum.}* Brbhm (Joh» Rub.)«
Bredenbach (Tilmann).
Dr. der Theoloßie und Domherr zu Köln , Dorpat und
Antorf (Antwerpen) ; der einzige livländische Domherr , wel-
cher sich durch Schriften bekannt gemacht hat y denn sdiwer-
lieh hann man Sigbert hierher rechnen (s. diesen Art,),
Qeb. zu Emmerich am. ..^ gest. zu Köln i587«
Von seinen Schriften gehört hierher:
Belli liyoniciy quod magnus Moschoviae dux anno 1558
contra Livones gessit» noya et memorabilis historia,
lamentabilem universae Torpatensis provinciae vasta-
tionem' et excidium complectens , bona fide per Til-
manniim Brödenbachium conscripti^. Coloniae apud
Matemum Cholinuni, 1558. 12. — Ibid. 1564. 3 Bll.
Dedikation an den Bischof Julius Phlugh von Naum-
burg, 9 Bll. Vorrede u. 64 Bll. Text kl. 8. —
Antwerpiae, 1564. kl. 8.— Duacü(Öouay) 1565« 8. — •
Nissae Silesiorum excudebat Johannes Gruciger , anno
salutis nostrae 1565. 8 Bogg. 8. — Francof. 1684. 8. —
Audi in den Scriptoribus rerum moscovit. (Francof.
1600. Fol.) pag., 210 sqq. -— (Ist auch ins Holland-
sehe übersetzt.)
Vergl, Gadeb. Abb. S. 04, — Des». L. B. Th. i. S. 109-114« —
Jöcher, wo man seine übrigen Schriften verzeichnet ßndtt,
Brehm (Johann Rudolph).
Wurde i683 als Lehrer der Beredsamkeit und Geschichte
am. revalschen Gymnasium angestellt. Er überlebte^ dort die
Pest ijio und lehrte nach derselben geraume Zeit ganz allein
in dem Gymnasium^ welches seJur in Verfall gerathen war.
Für die Treue und den Fleifs , den er dadurch an dm Tag
legte ^ wurde ihm das Rektprat auf seine ganze Lebenszeit
gelassen i und er stand diesem Amte bis an seinen Tod vor^
ob er gleich einige Jahre blind war. Geb. zu Erfurt am..*i
gest. lySo.
tntimatio orationis in memoriam b. Lutheri a Job.
Dieder« Brehmio habendae* Kevaliae^ 1693* Fol*
Brehm. BiuEHus« Breiswank (Gh. W.) (E. J.). BiteiiER. 247
Panegyris in hoBorem Divae Ulricae Eleonorae, Reginae
Sueclae, anno 1693 regalibug exsequiis elatae^ i|i
Gymnasio Reval. dicta. Revaliae, 1694. Fol.
Intimatio orationum Johannis Habbe et Casp. Joh. Nod-
beck, Keyaliensium. Ibid. 1694« Fol.
Revalia, Esthoniae metropolis, litteTatai exhibita Calend.
Jan. 1699. (Reval.) 1 Bog. 8.
Pro^r. zum Amisantritt des Mag. Christian Pfütz-
ner als Prof. der Theologie und der hebräischen Sprache
am 30 Januar 1722 Qateinisch^ woraus Brotze einen
Auszug geliefert hat in Albanuf Livl. Scbulbll. 1815
S. 150-1 54-
Reden und lateinische Gedichte; auch wohl noch mehrere
Programme«
VerßL Gadeb. Abb. S. i8o« — Des». L. B. Tb. 1. S. 114. -^
Nord. Mise. IV. 167.
Bbjehme (•••)*
Geb, zu • • •
Diss. inang« med. d? sympatbia cutis ut eau^a mor^orum^
Dorpati, 1815. 8. • .
' Breizmann (Christoph Wilhelm).
Studirte zu Könißsbf g. Geb. zu Grobin in Kurland
am • • . , gest.\ • »
Oratio de oratione proceriim Judaeorux|i apud Pilatum.
Regiom. 1706. 4^
Vtrgl. Nord. Misp* IV. fiS*
Beeizhaxn (Ernst Johann).
Studirte Theologie auf der Universität zu Königsberg.
Gtb,'xu Crobin in Kurland urn.»*$ gest, , , ji
Dill, de^pe in Christo patlente addiscenda* Reg« 170k. 4«
Vergf, Nord. Mise. IV« itS*
Bremer (Johann).
. Mag. der P/ti/., ward 1646 Pastor an der Jesu^Urche in
■Rrga, und^ als diese i656 zf^^t&rf jvqr<fcfi, im folgenden
$48 Bremer (Joh.)* Baenksgke (Jas. A))d.).
Jdlire Pastor Sil St Georg , auch, noch in demselbtn Jahre,
Wochenprediger in der Stadt, Geh, zu Riga am . . . , gest.
am 8 Julius ißSj an der Pest.
Diss. de universal! Christi merito d. 7 Sept. 1639; in
. Just. Feuerbornii Syntagm. I. Part. 2. Disp. 5.
Disp. theol. de secundo genere communicationis idioma-
tum ex Dan. c. 7. v. 13- 14. (Praes. Joh. Schmidt.)
Argentorati 1642- 6 Bogg. 4« \
Vergl. Nord. Mise. IV. 9$. — (Seh weder) ^ur Gesch. d. Kig.
Vorstadtkirchen S. 34.
Brennecke (Jakob Andreas).
Wurde zu Magdeburg am isten März 1766 geboren^ er-
hielt auf einem der dortigen Gymnasien Unterricht , war von
1784 bis 1787 preussischer Soldat *), studitte hierauf von
1789 bis 1791 Tlieologie zu Halle j gab dann Privatunter-
richt in Aschersleben und Kalbe an der Saale, Itam 1796 nadi
Kurland j bekleidete bald hier, bald inLithauen, bald in Liv-
landf bald wieder in Kurland Hauslehrerstellen ^ und ging
endlich vor einigen Jahren nach Deutschland zurück,
Bewillkommnungsode an Se. Durchlaucht den regieren-
den Herzog von Braunschweig Karl Wilhelm Ferdi-
nand» hey Höchstdero siegreichen Rückkehr aus
Holland und Ankunft in Magdeburg' d. 22 December
1787. 4. •
^Scenen aus der Vorzeit der Deutschen. Herausgegeben
von J. C. Gieseken. Magdeburg, 1793. *8.
Ilymen, Gott der Ehen ; ein komisches Gedicht in swöli
Büchern. Athen (Magdeburg), 1793- 8.
Erholungsstunden. Ein Taschenbuch für Deutsche des
' Nordens auf, das Jahr 1811. Mitau (I8IO). Desgkichms
Auf das Jahr 1812* Ebend. (I8II). 12. Auch- unier diin
Titel: Gedichte. Istes u. 2te8 Bändchen.
^ So wird wohl der in seiner vor uns liegenden, von ihm
eigenhändig nschriebenen, Biographie gebrtmchte Ausdruck:
„studirte Taktik zu Magdeburg in den Jahren 1784» 85» S^
u. 87 ** SU verstehen seyn«
£R£Nlf£C£E'(jAK. AmD.)« BrESINSXT (KarI. JoH.). 249
fiiblischer Beweü: dals Jesus nach seiner Auferstehung
noch sieben und zwanzig Jahr leibhaftig auf Erden
gelebt und zum Wohl der Menschheit in der Stille
fortgewirkt habe. Jesu zu Ehren allen' Theologen zu
ernster Prüfung* (O, Druckort.y 1819- 8- Zweyte
rerbesserte und vermehrte. Auflage (^tvas aber wahr-
sclteinlich nur ein Kunstgriff des Verlegers seyn mag^.
Lüneburg hey Herold und "Vfahlstab, 1819» 167 S. 8-
Zum Ueberßufs hat dies elende Machwerk sechs Gegenschrift
tm veraniafst ^ nachdem es die unverdiente Ehre genossen
hatte ^ hin und wieder verboten zu werden^ S, Lit. Blatt
(Tübingen bey Cotta) 1820 No. 64.
Oden und Gedichte ; im Magdeburgischen Magazin 1 786 ;
in Giesekens Hey trägen zur Belehrung und Unter-
haltung (Wittenberg, ,1790); tn dessen Taschenbuch
für Dichter und ihre Freunde Bd. 1 u. 2 (Magdeburg,
1792 u. 1793); in desselben Heeresgesängen für die ver-
einigten Truppen (Magdeburg, 1792); in Küsters
Lesebuch für Officiere (Magdeburg, 1791); und in
Schlippenbachs Wega (Mitau, 1809)-
Vergi, Gie-sekens Handbuch für Dichter Bd. i. S. sai« —
Meusels G. T. Bd. i. 8.431 u. Bd. 17. S. 951.
Bresinsky (Karl Johann).
Geh. zu Arensburg 1771, war seit 1788 Landmesser-
khrling bey der bseischen Revisionskommission^ IJQO Gehiilfo
^w walhschen Kreisrevisors Engel , 1796 livländischer Riu
tirsdiaftsrevisor^ seit 18 10 Landmesser der livländischen Mes-
snngS' Revisionskommission bis zu deren Auflösung im /•
1823 , da er für seine mehrjährigen Dienste zum Kollegien»
r^Sistrator ernannt Und bey der zur Vermessung derKrons»
guter in Livland wiederum errichteten Messungs-ReguUrungS'
^rwmssion als Landmesser angestellt wurde.
Tabellen für Landmesser in Livland, zur Berechnung
der Bauerländer nach Thalern, als auch "Verwandlung
der Tonnstelleu' und Loofstellen in Russische Dessä-
tinen, angefertigt im Jahrl823- Dorpat, 1823. 4«
LBand. 26
a5o Brever (Johann).
BrEVER (JOHANlf).
Vater von Herrmakn von Bre^'Crn.
Verrieth in seiner Jugend so- wenig Fähigkeiten , dafs Um
seine Mutter bereits für ein bürgerliches Gewerbe bestimmt
hatte ^ zeigte indessen nachher mehr Geist und ^man gestattete
ihm 9 sich den Studien zu tvidmen. In seinernigten Jahre,
16349 kam er nach Riga ^ genofs vier Jahr lang sowohl den
öffentlichen Unterricht auf dem Gymnasium ^ als ßuch den
Privatunterricht des ' Professors Samson^ der ihn , auf
Empfehlung des lübeckschen Superintendenten , in sein Haus
aufgenommen hatte ^ und half sich mit UnterrifJit gehen
fort» Mit einem Stipendium von Seiten des rigaschen
Raths versehen^ ging er l63g nach Marburgs wo «r
1640 Magister wurde. , Im folgenden Jahre ^suchte er
Helmstddt^ reiste dann durch Ost- und Westfriesland nach
den Niederlanden , und hielt sich einige Zeit zu Leiden auf
Yon da nahm er 1642 seinen Weg nach Deutschland zurück
und suchte die übrige Zeit noch in Leipzig und Witten-
berg zu nutzen. Bald nach seiner Rückkunft erhielt er 1643
die Professur der Beredsamkeit am rigaschen Gymnasium^
wozu 1645 das Lehramt der Weltweisheit kam» welches er
aber* i65o mit dem der Geschichte Verwechselte» i655 wurde
er auch Inspektor der Domschule^ das Jahr darauf Didkonus
am Dom (ord. am 3 Junius)^ und^ als die Pest überstanden
ivar, im Oktober ißSj Oberpastor und Assessor des Stadt-
lonsistoriums; sodann 1677 Professorder Theologie andern
wieder eingerichteten Gymnasium ^ mit Verzichtleistung auf
den Gehalt f 1690 den 8 Julius ^ durch königliche Vollnutcht,
Superintendent in der Stadt Riga und deren Gebiet ^ und
1693 den 2 März, auf Befehl Königs Karl XI y von
- Riudbeck ip, XJpsal zum Dr. der G. G. ernannte Geb,
zu Msleben am 11 März 16x6 > gest» am, 12 Maf
1700, j
B&svER (Johann)« 25 i
Disp. de libero arbitrio, (Praes. Herrin. Samsonio.)
Rigae, 1*635. 2 Bogg. 4. ,
Oratio deVarrone, reilitterariaeAesculapio. Marburg!. ••
Disp. de veritate philosophiae primae contra Guilhelmum
Amesium. (Praes. Casp. Ebe.lio.) Ibid....
Assertionum theologicarum decuria ad locum Jer. aif
31-34. (Prae«. Jac. Mat'rtin^.) Wittebergae. . . .
Induciae Sueco-Polonicae in ampliss. panegyri Kigae in
Collegio publice carmine epico decantatae. Kigae. 4*
Oratio de nonnuUis opibus , quas in superandis feliciter
hominum animis poetica- oratoriae ^subministrat. • • •
(Mit dieser Rede trat er 1643 sein Lehramt am rigaschen
Gmnasiian an.)
Funebris Livoniae^ inprimis Rigae metropolis. luctu;.
Rigae, 1643. 1% Bogg. 4- (^Ein Programm ^ womit
tr zu Samsons Beerdigung einlud und fvorin er des-
sm Leben beschreibt,')
Fanegyres duae in M, Herrn. Samsonium. Kigae» 1644* 4«
Memoria -*- — Hermanni Samsonii — *— duabus pane-
gyribus in illustri Rigensium collegio celebrata. Lu-
becae, 16'44. 127 S. 4. -— Auch in dem von ihm heraus-
gegebenen Oratt. in rigensi Athenaeo habitis (s.j/nfen)
und in H. Witte Memoriae theolog. Dec. IV. p. 510
usq. 532-
Deregimine peregrinationis studiosae )UYentjitis in par-
tes e^eteras. Rigae 9 1645* 4*
Frogr. ad aud. erat. Job. Wolcken et Herrn. Hermeling.
Ibid. 1646. .Form. pat. ^
Diss. de veritate philosophiae , relatae ad theologiam.
(Resp. Just. Bis Winkel.) Ibid. 1646- 2 Bogg. 4.
Disp. de natura Logicae et usu in commnni. (Resp.
Job. Schultz, Riga- Li V.) Ibid. eod. 2 Bogg. 4.
Disp. Fundamentum affirmativae praedicationis juxta
doctrinam de synonimis et paronymis.. (Resp. Mich.
Mei, Rig.) Ibid. eod. 1% Bogg. 4.
Disp. de natura Philosophiae. (Resp. Dav. Galen,
Rig.) Ibid. eod. 1^ Bogg. 4- " ♦
Disp. Decas axiomatum moralium et civilium. (Resp.
Vinceatio Fuchs, Rig.) Ibid. 1647. 2^4 Bogg. 4.
ü52 Brevsr (Johank).
Disp. de Fuiidameato affirmativae prae4icationis. (Resp.
Georg, von Damm/ Kig.) Rigae9l647- 2% Bogg, 4.
Disp« Triga eclogarum philosophicarum. (Resp. Elia
Welsch, Rig.) Ibid. 1648. l%Bogg. 4.
Disp« de postpraedicamentis« (Resp« Jac« Luding^
hausen, Rig«) Ibid. eod«
Diss. Fundamentum negativae praedicationis« (Resp.
eod.) Ibid. eod. 2 Bogg. 4*
Disp. de definitione et divisione« (Resp. Andr« Schü-
ring, Rig.) Ibid. eod. 1% Bogg. 4«
Disp. de natura enunciationis« (Resp« Henr« Gleis»
sen, Rig.) Ibid. eod. 2 Bogg. 4«
Disp. log. de oppositione propositionum. (Resp« Joh*
Kahlen, Riga-Liv.) Ibid. eod. 2 Bogg. 4«
Disp. Quadrigae axiomatum de bonitate et malitia ac-
tionum. (Resp. Mich. Gielczeuvio, Pruss.)
Ibid. eöd. l^ Bogg. 4.
Disp. de enunciationis affectionibus. ( Resp. Andr.
von Tieffenbr ock, Rig.) Ibid. 1649- 2 Bogg. 4-
Disp. de ratione disputandi. (Resp. Joh. Wedemeie r.)
Ibid. eod. 4-
Disp. de principiis actionum humanarum. (Resp« Joh«
Schröder, Isleb.) Ibid. 1651- 2 Bogg. 4«
Disp. de tribus obtinendi in affectibus et actibus hunianis
. medii mediis. (Resp. Joh, Fuhrmann, Rig*) Ibid.
eod. 3 Bogg. 4«
Disp. d^ justitia et jure« (Resp« Paulo Bro^khau-
Isen.) Ibid. 165 . 4»
Disp« de cura adfectuum« (Resp. Georg Ebeling»
Hildesh.) Ibid. 1652, 3 Bogg. 4.
Schola amicitiae, ex Cicerone in Laelio« (Resp. Gerh.
Torck, Curon.) Ibid« eod. 5 Bogg, 4.
Metamorphosis Nebucadnezaris« (Resp. Eberh« Lu-
dovici, Rig.) Ibid« 1653» 4 Bogg. 4«
Transfugium Zopyri ad Babylonio's, (Resp. Jo« de
Burghausen, Liv.) Ibid. 1653. 5 Bogg. 4-
Diss. Judicium Solonis de beato yiro« (Resp. Paul Hof*
mann«) Ibid« eod, 3 Bogg« 4»
Bksvbr (JoBANir)« 253
Di<s. Consilium Artabani de bello graecö. (Resp. Joh«
Struborg.)> Kigae, 1654« 4 Bogg. 4*
Diss. Imperium Smerdis. (Resp.' Geo. von Dunte n.)
Ibid. eod. 5 Bogg. 4«
Consilium Nicephori Gregorae> patriarchae Byzantino,
datum. Ibid. 1654* 4*
Diss. de pietate Alexandri M. interna. (Resp. Jo. Hart-
mann, Liv.). Ibid. 1655« 5 Bogg. 4. •
Diss. de pietate Alexandri IM. externa. (Resp. Ghrp.h.
Zelteler, Regiom. Boruss.) Ibid; eod. 4 Bogg. 4-
Diss. Crudelitas Alexandri M. ( Resp. Ghrstph. Ste-
ge ling.) Ibid. eod. 5 Bogg. 4*
Diss. de juribus majestatis . . •
Diss. de actu et potentia. (Resp. Job. Galen, Rig*)
Rigae (o. Jahrz,^ 3 Bogg. 4-
Diss. de praedicabilibus. (Resp. Georgio a Damm',
Rig.) ... ,
Diss. de categoriis . ; •
Stärckungs-Mittel wieder die beschwerlicbe Todesfurcht
bey Leichbestattung des weil. — — H. Wolmar
▼on Ungern Sternberg, Freyherrn zu Pürokel etc.
Riga, 1668. 5% Bogg. 4.
Schxnertzliche Traur-Klage über den frühezeitigen Ab-
schied der lieben Unserigen. > Bey der Leich-Bestat-
tung des Hrn Adam Job. v. Fersen. Ibid. 1668«
4% Bogg. 4.
Invitatio ad Panegyrin die introductionis Dom. Georgii
Lauterbach ad rectoratum Scholae cathedralis Rigensis
d. 13 Maji 166'9» Rigae d. H Mäji 1669. Form. pät.
Memoria reformationis in ecclesia Rig^nsi a. 1522 ex-
eunte Octobri in petrino primum templo sutceptae«
(Resp, Bruno Hanenfeld, Rig.) Bigae, 1680-
3^2 Bogg. 4-
Katechismus zum* Gebrauch der Rigiscben Schulen.
Ebend. 1681. 8. — N. Aufl. Ebend; 1731. 1 Bog,
unpag. u. 272 S. 8. — Umgearbeitet von J. J. Bssen.
Ebend. 1760. 8.
Aduznbratio theologiae dogmaticae et moralis in usum
scholae Rigensis. Ibid. 1686. l.Bog. 4. (Tfl6effen.)
2(54 Bbbver. (Johann)^
Progr, ad f uneris exequias Stanisläi Ghochlowsky« Rigae»
1695. lBog.4. — Wieder auf gelegt Kostoch.l7l4. sS. 4.
Catena theologica^ succinctis thesibus compreheusa.
Ibid. 1697. 2% Bog. 8.
Verschiedene Predigten: Ueber Arnos VII. 4« 5« 6» —
Luc. II. — Weish. IV« 7. etc.
Lateinische und deutsche Gelegenheitsgedichte.
Viele Programme; als: 1643 6 JuL 4.; 1651 3 Apr.
Forn^. pat.; 1651 9 Mai. Form, pat.; 1659 20 Jan.
Form, pat.; 1659 11 Mai« Form. pat.
Gab heraus:
Orationum in rigensi Athenaeo habitarum partes duae.
Francof. ad Moen. 1655. Pars I. 486 S. — Pars IL
495 S. 8- Mine Sammlung von Schiilreden^ wozu Bre-
uer . die Materien aufgab und welche hernach von Schü-
lern ausgearbeitet wurden. Dem isten Bande hat er seine
Memgriam Samsonianam (98 S.), dem 2ten Memo-
riam Cojenianam (66 S.) bey gefügt.
Die 5te (eigentlich die 6te^ da die von Herrm. Samsön
l63i besorgte die 5te ist; s. dess. Art.') Ausgabe e/esRig.
Gesangbuchs 1664 5 niff einer Vorrede, welche allen fol-
genden Ausgaben y ausser der von I705, vorgesetzt ist. —
6te Ausgabe mit dem Titel: Neu vollständiges rigi-
sches Gesangbuch bestehend aus schönen geistreichen
Liedern und Psalmen, nach der Ordnung der Jahres-
zeiten, auch hiesigem Kirchengebrauch eingerich-
tet und jetzo mit vielen Geist- und Trostreichen Lie-
dern vermehret, nebst einem Andacht- und Trost-
vollen Gebetbuche, sowohl auf jeden Tag in der Wo-
chen , als Vesper- Fest- Feyr- Bufs- Beicht- Commu-
nion- Fast- und Bettage, ja alle Noth und Anliegen
gerichtet. Jedermänniglich zu seliger Erbauung zä
tgebrauchen. Riga bey Georg Matthias Nöller, 1697-
Längl. 1 2- , der heil, Dreieinigkeit gewidmet , 449 Lieder
enthaltend, .— 7te Ausgabe. Leipzig, 1706. Längl. 12.»
l33o Lieder^ vermehrt mit Neumanns Kern aller
Gebete etc., ohne B r e v e r s Vorrede *). «^ 8te Ausgabe.
*) ZwUchen dieser und der 6ten Ausgabe mag wohl noch eine
von 197^ Liedern vorhanden seyn^ weil in der 7ten der An-
hang mit No. isigo anfängt; so wie zwischen dieser und det
8ten eine von 1370 Liedern, weil dit Nrn. 1371 bis 1377 niit
„Zugabe^** überschiiebtn sind*
Bll£V£R (JOH.), V« BkBVZRN (GHB.I8T.) (HeIULM.). 255
RigtL u. Leipzig, bey S. L. Frölich 1730. Längl. 12«,
mit B T e V e r s Vorrede^ • hat 1 3 7 7 Lieder, — 9 te Ausgabe.
Leipzig, 1741- — lOte Ausgabe. Riga bey S. L. Frö-
lich 1750. gr. 8. — Ferner Ehe nd. 1758. — Riga und
Leipzig, 1761. 522 u. das Gebetbuch 104 S. 8., hat
auch nur iSjJ Lieder, '
Nach seinem Tode erschien:
£. Joannis Breuer! Diss. theologica de testamentis divi-
nis ad Jerem. XXXI. 43 sq., d^uo Fechtio praesidi
ventilata. (Resp. Georgio Caspar!, Riga-Liyono,
Breuer! nepote*) Rostochü, 1705. 56 S. 4. Eine
Wiederholung seiner Assertionum theolog. decuria.
Sein Bildnifs in Kupfer gestochen vot der isten Ausgabe seines
Yon Imm. Just. v. Essen umgearbeiteten Katechismus
von 1760.
Vtrgf, Joe her. — Bergmanns Gesch. d. rig. Stadtkirch.
L 4t. — Gadeb. L. B. Th. 1. S. 114- 118« 417* •*- Nord.
Mise. IV. 168. XXVn. 189-igs. — Nova lit. mar. B. 1701
(•381. 170*9 p. 107. -— L. Bergmann in Albanus Livi.
^chulbll. 1814. £ 339-341*
VON Brevern (Christoph).
Erhbesitzer des Gutes^Koil in Esthland. Geb. • • •
Erfahrungen und Ansichten in landwlrthschaftlicher
Hinsicht. Reval, 1825. 44 S. 8* — Auch in den Liy!.
Jahrb. der Landwirthschaft. I. 3. Si 270-307. — Be-
schreibung eines auf dem Gute Koil erbauten Schaf-
sUUes (mit 2 Kpftaf.); ebend, II. 2.^S. 85-100> und
hieraus einzeln gedruckt : Reval, 1826* 8.
Ein Brief über ökonomische Einrichtungen ; in den Oec.
gemeinnütz. Beil. z« Ostsee-^rov. Bl. 1825 No. 2*
VON Brevern (Herrmann).
Sohn von Johann Brevbr.
Studirte auf der Schule und dem Gymnasium seiner Va-
terstadt^ dann von 1 683 an zu Altdorf drey J^ahr lang,
reiste 1686 nach Jena und besudue verschiedene fürstliche
256 V. Bbjbvbrk (HjkrrmannX
Höfe; von Wien aus ging er nach Ungarn^ Italien und
Frankreich , dann durch die Niederlande bis Amsterdam , wo
aber eine Krankheit ihn an einer Reiße nach England hinderte,
JEr nahm seinen Rückweg nun durch Holstein , MeUenburg,
Pommern und Preussen^ und kam i6gi in Riga an^ wo er
1693 Beysitzer im Landgerichte j 1696 Präses im ^ Burg-
gericht ^ 1701 Beysitzer des Hofgerichts (um diese Zeit von
Dorpat nach Riga verlegt) wurde. Vorher schon 1694 den
5t en Oktober war er in den Adelst änd erhoben worden. Bey
dem beginnenden Kriege begab er sich mit seiner Familie nach
jÄibeck^ kam bald darauf wieder nach Riga zurück und vertrat
einhalbes Jahr die Stelle des abwesenden Statthalters v, Stroh'
kirch» Der fortwährende Krieg bewog ihn, zum zweyten
mal nach Lübeck zu gehen , um hier so lange zu bleiben^ bis
Riga sich dem russischen Scepter unterwarf Nun ward er von
Kaiser Peter I zum Vicepräsidtnten des livländischen Hof
gerichts bestellt y welches Amt er 171 1 antrat; 1717 wurde
er Vicepräsident des Reichs 'Justizkollegiums zu St. Peters-
bürg, wobey er jedoch die Vicepräüdentenstelle im Uvländischen
Hofgericht beybehielt. Geb. zu Riga am 20 Julius i663,
gest. zu St. Petersburg am 3 Julius 1721.
Reden, Disputationen und Gedichte, die er als Schüler ver-
fertigte; als: Disp. philosoph. de norma physicäe.
(Praes. M. Dav. Casp ari.) (Rigae) 1683. 4% Bogg.
4. _ Oratio de novo Romanorum veterum anno cum
nostro collato. Ibid. eod. 4. — DeQ. Cujtii Rufi aetate.
(praes. Magno Dan. Omeis.) Altorfi,l683. 18S. 4« —
£x«rc. acad. de Symbolo heroico , Italis Impresa, Gal-
lis Devisedicto. (Praes. eod.) Ibid. 1686* 102S. 4*
Handsdiriftüch hinterlief s er:
Herrmeisterliche Historie.
Untersuchung von der Wahrhaftigkeit des Privilegiums
Sigismun^i Augusti, feria sexta post festum Stae Ca-
tharinae 1561*
Gelehrte Anmerkungen über alle livländische Denkwür-
digkeiiem
v.Brevxk^» Brichzivn. Baxessxlorn. BuiGMAMjxEk. 257
Kurze Anzeige derer Scribenten 9 11^9 welchen die Histo-
rie von UtiefE^Qiid nach MöglicUkeit zusammengefafst
werdet könnte , zum weitern Nachdenken bey müssi-
gen Stunden entwoi^fen von H. v. B. Omne initium
grave. (^Befindet sich in der Rujen- Bergmatinschen Samm-
lung unvollständig,^
Entwurf einiger historischen Nachricht über die tivlän-
dische Privilegia, zum Besten meines geliebten Vater-
landes. \Wird ihm muthmafslich won Schwartz Jey-
Se/«gf.) isfeogg.
YtrgL A. G. H o rn i c k 8 Oedächtnifs-Seule etc. Bigä,i7SS. Fol. —
Arndts Livl. Chronik IL' Vorn — Gädeb. Abh. $• 181
bis 184* — Dess. L. B. 'Th; i. S. 118. — Kqrd. Mite. IV.
168.' — XXVII. i9a-«04- — Adelung 2. Jöcher.
/
Brichzien (Johann Anton).
Gih zum. • am • ••., gtst, • . «
Wiederbohlte Bekändtnifs. Dorpt, 1697« 4»
Briesskorn (Christian Dietrich).
War seit 170a (wicht 170Ä) Pastor zu Wallhof in Kur»
land^ unii wurde 1710 deutscher Prediger und Propst zu
BoUm. Geb. zu Mitau am... f gest. 1724 (nicht 1746,
m Zimmermann angiebt).
Lettische Kirchenlieder^ welche in die gedruckten Gesang-
bücher aufgenommen sind.
Vtrgl, Zimmermanns Leit. Lit. 5.54.,
Brign ANDER odcr Bring and:^ (Jonas
Nicolai).
Studirtt zu Dorpat um 1646 his i65i die tiechte und
hiih sich nachher noch Ünige Zeit in IMlani oiffs Gßb, in
Smdand zu.. ^9 gest. ...
Oratio de Smolandia. Docpati» 1646* A*^
Heroum el(%i% oratiox^^ aolenni enarrata. Ibid. 1647* 4«
LBand* ^7
a58 BxsGKANiKEit. V, ö» BaiNCKEN (F. E.) (G. C. G.).
DöServiÄ* ii Oratio jtrifidica. Öorpati, l648- 4-
Ihclytae civitatis Rigensiselogia, oratione solenni enar-
rata. Ibid. 1649- 4. ," '
Sueo-Gothicum jus clvile^ qupd Stadz-Lagh nominatur^
solenni oratione recitatum. Ibid. 1651* 4-
Ytrgl\ Nofcdrf Mise. IVi 29 , TzacÄ Schefferi Suecia lit. p,so34— «
S o mxp« p« 60. 61. 63. 65.
VON DEN BrINCKEN (FRIEDRICH ErNST).
^rbhtrr mif Pianetzen j Kurmahlen und Firkshof in Kur-
land und diürsächsischer Kämmerherr, War ijQi pilten-^
scher D.elegirter in Warschau , dann Hauptmann zu Schrun-
den^ nach Unterwerfung Kurlands unter russischem Zepter^
1796 Kreisrichter xu Goldtngen, bald darauf Gewissensrichter
des hurländischen Gouvernements ^ iind^ nach wiederhergestell-
ter alter Ger iehtsverf iissung , 1797 Oberhauptrnann zu
Tuchunfi, Geb. in Kurland zu. . . am . • . , gest. zu Pianetzen
am 6 April 1797.
Plplo^atica brevis expositio nexus et praestationum
districtus Piltensis erga serenissimam rempublicazxL
Poloniae. (Varsaviae, 1791) 14 S. 4.
Vergl. Schwartz Bibl. S. 380 fFi
»
VON DEN Brincken (Gerhard Christoph
George).
Sohn des nachfolgenden.
Erbherr auf Gulben in Kurland^ geb. auf dem väterli-
chen Gute Schödern am 6 März 1775, studirte 1794 auf
dem Gymnasium zu Mitau und von 1795 bis 1798 auf der
Universität zu Königsberg y nahm hier die juristische Doktor-
würde an^ kehrte 1799 in sein Vaterland zurück^ wurde 1800
kurländischer Obethof gerichtet nnd'^ 1802 piltenscher LtoaLd-
Striditsadvokat f bald darauf KoUtgien^ Assessor y erfuek den
V. D. Bbikgken (G. Ch. Gr,) (H. B.) (J, E. A.). 259
Makheser-Orden^ ,nahm an den Angdegenhiiten der Ritter- .
Schaft j als Deputirter auf den Landtagen und dls KircJispiels-
bevollmächtigter y Theil^ und ist seit 1817 Kreismarschdll,
Kurze Darstellung der Rechtssache der Wohlgebornen
Ton den Brinckensohen Crbän aus Schödern wider
ihren Stiefbruder, den Wohlgeb. Königl. Preussis.chen
Lieutenant Joh. H. F. v. d. Brincken. Mitau^ 1795.
24 S. 8-
Diss. inaug. de ju^titia mortis poenae, absolute spectata.
Kegiojnonti^ 1798. 15 S« 8«
VON DEN Brincken (Heinrich Benedikt).
Vater des vorhergehenden,
JErbherr auf Schödern und Neu-Born in Kurland^ iönigl.
polnischer Kammerherr und semgallischer Kirchenvisitator^
ff •
war 1763 hurländischer Landbotenmarschall ^ und wurde im
J. 1^67 von der Landesversammlung als Delegirter an den
kaiserlich -rus'sischen Hof nach Moäliau abgefertigt* Gebt am
6 Februar 1727, gest. am 8 Februar 1783.
Relation von der in MosCau geführten J>f egoce. (Mitau^
1768.) ft5S. 4. \
m
VergL Scliwartz Bibl, 5.247.
VON DEN Brincken (Johann Ernst
Adalbert).
Fin Kurländer ^ geb, am • • . , gest» ...
P. F. P. S. J. Interdictum Evangelicum. Pas ist Evan-
gelisches Verbott, dafs man in der Lutheraner Kir-
chen nicht gehen solle; Aufs ihren eigenen Glaubens-
Gründen gezogen, und nebst Lösung der Frag, zu
•was die Lutherische Prädicanten seyndt? Besonders
Chursachsen und denen angränzen^en Evangelischen
Ländern, wie auch Lieffländ, Preussen und Churland,
als seinem geliebten Vaterland, zur Unterricht, vorge-
26o BuiNCXMANK (Davib). - Brismann (Johaiin).
tragen. Cti'm facultate ^uperiorum. Gedruckt %u Prag,
bey Carl Ferdinand Arnold von Dofarofichlowina, Kö-
niglichen Hofbuchdrucker > im Jahr 1698« kl« 8*
Brikckmann *) (David)*
*
War Magister und als . Pastor zu Turgel in Esthland
angestellt nach 1667. Geb. zu Danzig am ••.9 gest. vor
1675.
Trost-Seulen aus dem 4ten Cap. desBuehs der Weifsheit
V. 7« 8 et seqq, bey — Leichen «-Bestattung der —
Frauen Eiisabeth Oorotheen Engdes^ des — Herrn
Bernhard Taubens — —^ . Hertz * Vielgeliebte Haufs-
Ehre, Keval, gedr. von Adolph Simon» Gymn. Buchdr.
1668- 2BII, Titel ü, Dedikalion u, 9 Bogg. Text. 4.
Vergl. Caxlbl. S. 48«
Brkmann, eigentlich Brxesmann oder auch
Prysmann (Johann)*
Studirte zu Wittenbergs trat in den Francisianer^Orden
und begab sich i5lo, auf Befehl seiner Obern ^ nach Frank-
furt an der Oder. Von dort tarn er i5i3 nach Witten-
berg zurück 9 WQ er Luthers Freund und jSai Bac-
calaureu^s 1522, aber Dr. der Theologie wurde^ Weil er
sich mittlerweile in seiner Vaterstadt Kottbus aif gehalten
und dort die reinere Lehre seines; Freundes verbreitet hatte^
stellten ihm seine Ordensgeno^sen nach^ was ihn veranlajste^
sich gegen das Ende des Jahre$ i522 wieder nach Wittenberg
zu begeben^ Im folgenden Jahr wurde er nach Königsbtrs
in Preussen berufen t wo er die reine Lthre mersx verkündete \
♦) So schreibt er sich selbst vor der voö ihm namhaft gÄ^P^ch-
ten Schrift, lischt Bringmann« yri^ Carlblom 1»*^
und nennt sich dort ; „ Dant^igem , damalilen (i6^5) ^'^
digern der Thum- Kirchen («u Beval), iUo (1668) Pfather-
ren zu Turgel." Et fehlt aber unter den von Carlblo»
aufgezählten Predigern am revalschen Pom«
BtlUMÜiKN (JoRAKN). 261
von dort krnn tr f 527 nach, Uvlandj ordnete Hkr mit Knc p -
ken und Tegetmeier, das rigasdie Kirchenwesen und
mtwarf audi zu diesem Zweck eine eigene Kirchenordnung»
(S, Arndts Ghron. II« 351 und Kelchs Liefl. Hist.
S. 177.) i53i ging er nach PreusSen zurück ^ weil er die
scharfe Lifft in Livland nicht vertragen konnte, und hatte nun
dasdb^t mit Anabaptisten und Sektirern zu streiten. Kr lAnte
dm Ruf der Rostocker und Lübecker zu ihren Superintendent
türm ab, audi, wie Joch er sagt, den der Rigatr; theilte
Preussen in Kirdispiele, wurde Präsident {Bisdiof) des sam-
Im^hen Bisthüms, und gab durch seine Vorlesungen zu
Königsberg Veranlassung zur Stiftung eines Archipädago-
giums und nachher der Universität daselbst , an welchem erste-
re/i er die Stelle eines Lehrers und an letzterer die eines Vice-
hanzlers hdileidet hau Geb. zirKottbus in der Niederlausitz
m3i Dec. 1488, gest* zu Königsberg am l Okt. l549.
Theses theologicae pro circulari dispixtatione; Feria
sexta. Wittenb. 1521. 4.
Unterricht und Ermanung, Doct. Johannis Brismanns
Barfüsser Ordens an die Christliche Gemeyn zu Cotbus.
1523, 8 BL 4. CAuf der Altstädter Bibliothek zu Königs-
^^rg^ Sm Erläutertes Preussen IL 304.)
Ad Gasparis Schatzgeyri minoritae plicas responsio p6r
Johannem Brismannum» pro Lutherano Ubelio de
missis et yotis monasticis, Martini Lutberl ad Bris«
mannunxde eodem praefatio. 1523» 8. *— 2teAuflftge.
1524« 8« Sie ist dem G. S p afli ti n gewidmet und. wurde
in Rom. in den Index libr. prohib« ge^erz^* Schatz-
geyr's Schrift, gegen weicht Brismann diese Antwort
schrieb, fuhrt folgenden Titel: De vita chri^titenä et
monastici instituti ad eam optima quadratura* Habes
hie leqtQr materiam monastices congestam et foecun-*
dius Iqcupletatam , {Ldeli cuivis plurimum ^roficuam«
AuthQre Gaspar« SasgerQ MixK», .^0. 0« u« /•, ^ber
wahrscheinlich 1-523.) 8.
Von dreyerley Beicht, . • ,
Sermon über dasE'^Angeliumvom cananäischen Weiblein«
1524» 2 Bogg. (S. Unschuld, Nachr, 1727 S* 1159 &>
ü62 Brishakn (Johakn). ^
Trostsprüche. Wittenberg, 1525. 8# (S.Uiigchuld« Nachr.
1731 S, 706.)
Ein Buch Ueber die Offenbarung Johannis^ das Luther
1527 zum Druck beförderte.
Kurtz Ordnung der Kirchendienst etc. der Stadt Riga
ynn Liefflandt, mit etlichen Psalmen etc. Rostock,
1530. 8. (Sehr Selten. Ein Exemplar auf der Univer-
sitätsbibliothek zu Upsala,^ Steht auch plattdeutsch vor
dem ersten Rig, Gesangbuche. Lübeck, 1561» Bl. 1-12
und in den folgenden Ausg.' (s. den Art. Matth. Knop-
k e n ) ; hochdeutsch in Bergmanns z-wey tem Versuch
eines Beitrags zur Rig. Kirchengesöh. (Riga, 1794* 4.)>
und daraus in G. J. v. Buddenbrooks Sammlung der
Gesetze, welche das heutige livl. Landrecht enthalten.
IL 1598-1619. .
Zwo Predigten aus dem 4. Cap. d. Gen, Ein , wie Adam
geprediget u. Cain samt Abel get)pfert haben. Die ander,
Ermanung an den Cain u. die hohe treffliche, erste
. Predigt vom künftigen Gericht, durch D. Joan. Brifs-
mann in der Cathedral-Kirchen zu Königsberg gepre-
diget. Samt einen Trostbrief wider allerley Ergernifs
u, Trübsal der Christenheit, an die christliche Ge-
meine zu Rostock im 1542 (^nicht i524, wie Gade-
. b u s c h //df) Jare. Gedruckt zu Königsberg in Preussen
durch Hans Weynreich. 4»
Lange nach seinem Tode erschienen noch die bey Gelegenhiit
seiner theologischen Doktorpromotion i522 bekannt ge-
machten Theses abgedruckt in L E. Kappe's Nachlese
einiger zur Reformationsgeschichte gehöriger Urkun-
den (Leipzig, 1727) Bd. 2, S. 595.
Handschriftlich auf der Altstädter BibHothek zu Königsberg:
Annotatjones in epistolam ad Romanos 1524- (^^n
PhiK. Geister nachgeschrieben.^
Viele eigenhändige Briefe im geheimen Ordensarchiv
zu Königsberg. Einen davon aus Riga i53o hat Rhesa in
seinem Progr. I de primis sacrorum reformatoribus in
Prussia (Regiom. 1823. 4.) S. 14 abdrucken lassen.
Sein Bildnifs (im Ordenshabit, mit Rosenkranz und Platte)
in Kupfer gestochen bey Melch. Adami decades duae de
vitis Theologorum (l^rancofurti, 16^3. 8«)» ^^ ^^^'' ^'* ^'
hensheschreibun^ fehlt.
' Srismann (J.). Brockhausen (J.) (P. i.). a63
Yergl. uihen Lebenslauf vcm pomesattischeH Bischof W i g a n d ,
/ar. und nur Mscpt,^ welcher zum Grunde liegt bey Gottlieb
• Siegfried Bayers Leben Brismanns im Erläut. Preussen
II. 298-307. HI. iSo-aao. und bey Prof. Khesa's Progt«
Deprimis, quod dicunt, sacrorum reforinatoribiis in Prus-
sia. Frogr« I. Festo pentecost« a. i8S3> academiae Regio«
montanae civibus eznibitum. * Inest yita Brismanni etc«
Kegiomonti. aa S. 4. — Joch er. — Gadeb. L. B. Th. 1.
5. XI 8-1 a/* -^ Bergmanns Gesch. der rig. Stadtkirche n
1.30.
Brockhausen (Johann),
Sohn des nachfolgenden und .Bruder von Pavx 2. ..
Studirte sieben Jahr lang zu Leipzig Theologie und Phh
/osop/i/e, bereiste dann verschiedene Länder ^ kam 1697 in
seint Vaterstadt zurück und wurde hier i6g8 Diakonus am
^om, 1700 Didkonus zu St. Ptter^ 1702 aber Wochen»
Prediger. Geb. zu Riga am 4 Februar 1671, gest. am
3o Julius ij 10 an der Pest.
Diss. de mediis investigandi veritates reihum naturalium.
(Praes, Joh. Cypriano.) Lips. d. 17 Febr. 1693*
6 Bogg. 4. (^Er war Autor u.'Kesp.)
Diss. X. de philosophiae in theologia usu. (Praes. Joh.
Schmid.) Ibid. d. 13 Jan. 1694.). 4% Bogg. 4.
Diss. II. de philos. in theol. usu. Ibid. d. 13 Jul. 1695.
4 Bogg. 4. ( Vertheidigte er gemeinschaftlich mit C hr i st«
Jac. K.oitzsch aus Meifsen^ ohne Vorsitzer.
Diss. Ili. de philos. in theol. usu. Ibid. ä. 27 Mail 1696«
4 Bogg. 4.^ QOhne Vorsitzer. Diese drey Diss^ erschienen
zusamnien unter dem^ gemeinschaftlichen Titel: Triga Dis-
sertationum de phil. in theol. usu. Lips. 1696* 4*
Vergl. Bergmanns Gesch. d. rig* Stadtkxrch. I. 46. — Gadeb.
L. B. Th. 1. S. ia8* — Kord. Mise. XXVQ. 904.» nach
den Novis lit. mar. B. i7oa p. a6a< « < *
»
Brockhausen (Pauli.).
Vater des vorhergehenden und nachfolgende?«
Besiic/ife die Domschule zu Riga, und seir 1649 daerigä^
sehe Gymnasium i wo er mit einer lateinischen Rede: Dt
i&i BaocKBAusjsK (Paux I.) (Paui. 2«)«
colosao Danielitiop, Abschied nWim, Hudirte hkrauf tin
Jaht lang zu Königsberg und drittehalb] Jahr zu Strajsburg,
ausser den philosophischen Disciplinen^ besonders die jRec/ite,
aber auch Theologie y und war am letztern Orte beydembe-
rühmten Bö der sehr beliebt. Hierauf setzte er nodi fast
#IH Jahr lang seine Studien zu Genf fort, bereisete Frankreich,
England, Holland und lehrte dann i658 in sein Vaterland
zurück, wo er gleich iGSg Sekretär beym Waisengericht des
rigaschen Raths, 1666 Obersekretär, i66g Rathsherr, auch
1672 zugleich Syndikus, 1687 vierter^ 1696 aber ähester
JSütgermeister der Stadt und berats zum sechsten mal königl
Surggraf wurde. In städtischen Angelegenheiten wurde tr
1661 nach Schweden und einmal nach Dorpat an dasUvlän-
dische^ Hofgericht) gesandt , i&fi zur Krönung Karls XI
deputirt^ und war zuletzt königh Burggraf, Praeses Con-
sistorii , ältester Bürgermeister, Obermunsterherr und Ober'
Scholar ch^ auch Oberinspektor des St. Georgenhospitals. Ein
•
gelehrter^ wohlverdienter und beliebter Mann. Gib. in einer
kleinen Uthauischen Stadt Sapesina an derDüna am 19 ilugust
l632, gest. am S Januar 1709«
pis€* de justitia et jure. (Prae^* Joh. Brerevo.)
Bigfie, 165 • • • «
Diss. de republica. ( Praes. Sigism. Pichlero.) Ke-
giomonti, 165 • • • •
Vergib A4. Gott fr. Hörnicki Progr. Ad justa funebria
Dno Paulo Brqckhausen — — parata. Bigae, 1 709. Fol. —
Herrm. Müllers Castrum doloris et lionoris zum unver«
gängliclien Ehren -Gedüchtnifs — - — Hrn Pauli Brockhau-
aen etc. iUga« 1709. Fol« — Nord« Mise« XXVII. so5*
Brockhausen (Paul 2.).
Sohn des vozhergehenden und Bmder von Johakk.
Wurde 1689 Sekretär, des rigasdten Raths^ 1701 Ratlis-
Herr und darauf Bürgermeister^ Qberlandpoigt und Präses im
Stadtkonsistorumu ImJ. 17 16 im FAruar wurde er wegü^
Saocxhau8£n (Paüi. 2.). Brockhusen (Ch. W.)- 265
übereilten und trotzigen Benehmens in ^Gegenwart Kaiser
Peter I nach Tobolsk in Sibirien ins Elxil geschickt ^ bald
darnach zwar üuj Bitte seines in Königsberg studirenden
Sohnes begnadigt , starb aber auf der Rüchreise, Geb. zu
Riga am « •' . , geßt. unweit Soliliamsk am 4 J-anuar 1717.
Diss« de juribus majestatis circa sacra. (Praes* Dar«
Caspar i.) Kigae^ 1681* 4»
Diss. de magistratu publico vindice. (Praes/ R. Vitria-
rio.) Lugd. Bat. 1686«
Gedichte.
Vergl, Nord. Mise.. IV. 90. XXVII. 904. — L. Bergmanns
Erinnerungen Hefts, ö. 111. — Rig. Stadtbl. 1895 S. 404-407.
Brockhusen (Christian Wilhelm).
Ceb. zu Riga am 20 December 17685 besuchte die Donu
sdmk^daselbstj studirte hierauf ^on I787 bis 179a auf der
Universität zu Jena, und wurde 1794 in seinem Vaterlande
Adjunkt des Pastor und Propst Fr ob rig zu Roop {ord. am
i5 Januar), 1S04 aber Pastor zuJJexküU und Kirdiholm^
1807 nahm ihn die UHändische gemeinnützige und ökononti"
«c/ie Societät zum Ehrenmitgliede ^ und 18 17 die kurl'dndischt
(ksellschaft für Literatur und Kunst unter ihre ordentlichen
Mitglieder auf, auch erhielt er 1821 nach bemdigter Uttischir
Vebersetzung der neueri UvVdhdischen Bauerverordnung ^ den
8t. Wladimir -Orden der 4ten KL, und 1824 im August
^ard er zum Propst des rigaschen Sprengeis ernannt.
2nruf an die Landmiliz Livlands^ im Fall sie gegen den
Feind zöge.. Ein Versuch. Riga, 1807* Ohne die
Dtdikation 7 S. 8* -Em lettisches und deutsches'' Gedicht,
Der deutsche Zuruf ist wieder abgedruckt in Xaffka's
Nord. Archiv 1807* l. 238- -^ Esthnisdi übersetzt von
F. D. Lenz (s. diesen Art,')
l Band. a8
266 Brockhüsem- (Christian*^Vii.hjelm).
lettische Uebersetzung der Livländiscliexi Bauer-Verord-
nung (von 1819) • Likkümi Widfemmes Semneekeem.
dohti. 216 S. 4. Am Ende steht: Mitau 1820, gedruckt
'bpy Joh. Friedr. Steffenhagen und Sohn.
Ist die menschliche Natur wirklich schwach? in K. P.
M« Snells patriotische Unterhaltungen 2tes Stück«
(Schlofs Oberpahlen, 1786. 8.) S. 27-31^ \Diesen
Aufsatz schrieb ef als Primaner; in der Unterschrift lautet
aber sein erster Vorname fälschlich J o h a n n.)
Ein Wort über die bisherigen Schulanstalten für die Let-
ten, und einige Vorschläge zu deren Verbesserung;
in Kaffka's Nord. Archiv 1803. Aug. 8.81-104. —
Ein Paar Auszüge aus Schriftstellern im Norden über
Landschulen (^aus Gedicke's Annalen des preuss.'
Schul- und Kirchenwesens Bd. 1. Heft 3., und aus
Bonstettens Neuen -Schriften. Kopenhagen, 17 9|5) ;
ebend, 1803* Octob. S* 57-64. — Ueber die Besoldun-
gen der Sta/itsbeamten überhaupt . und der auf dem
Lande angestellten insbesondere; ebend. 1806* Octob.
S. 1-38. — Die Landmiliz des russischen Reichs ; ebenda
1807. März S. 222-240. — Anzeige der von dem Herrn
GoUegienrath und. Ritter Sahlfeldt pr^jectirten neuen
Kirchenordnung für die protestantischen Gemeinen
im Russ. Reiche; ebend. 1808. Octob. S. 1-52 u. IVov.
S. 81-169.
Wie kann der Zustand des hiesigen Landmanns in öko-
nomischer und moralischer Hinsicht verbessert vrer-
den, und welche Mittel wären hiezu am zweckmäfsig-
sten? Eine gehrönte Preisschrift in den Abhandlungen
der livländ. gemeinnützigen öconom. Söcietät. Bd. 5.
(Riga, 1808.)
Lieder in dem livl. lett. Gesangbuche (Riga, 1809. 8.),
nämlich No. 39. 133. 144. 145. 147. 371- 378. 379. 520.
524i 546. 553. (No. 145 u. 147 sind lieber setzungen\ die,
übrigen Originale). — ; Desgkiihen in dem Rig. deutscheix
Gesangbuche von 1810.» No. 1. 47- 616.. 634. 821. 845
(nach einem lett, Liede von O^F, F. v. Rühl). 885.892. — •
Auch sindXd^der von ihm lett, übersetzt Pön Joh. Gottfr.
Ageluth in dessen Mala Dfpefmu-Grahmata. (Mitau,
1815. 8.)
Gedichte iVt Kaff ka's Nord. Archiv; auch dnzeln.
\
Biio€Jcairs£N (Ch. W.)« Brocxkann (RjenKUR x.)* ^^7
£ini§e Btfnerkungen zu dem Au6atze des Herrn Pastort
WatsQn (über Fürbitten und Hausbesuch); mGra-
. Te's Magaz. f. protest. Pred. Jahrg. 1816 S. 181-19 2.— •
*Auch eine tröstende Amtserfahrung; ebend, S. 255- — -
Erklärung ^u der Bewahrung S. 251 im 4ten Heft
dieses Magazins (gegen Gen. Sup. Soi^ntag); ebmd^
S. 314-317. — Biographische Notizen von dem Propst
Christian Herrmann Frobrig ; ebend* Jahrg. 1817
S. 193-1 98. — Nachruf an desselben Gruft; ebend»
S. 210-213.
Bemerkungen zu der Schrift: * Ueber Verbesserung der
livländischen Bauerwohnungen; im Neuen Ökonom«
Repert. f. Livl. III. 1. S. 30-56.
Bemerkungen 9 Berichtigungen und Nachträge zu dem
Essai critique sür Thistoire de la Livonie, suivi d'un
tableau de l'^tat actuel de cette province.parL. G. D. B.
Dorpat, 1817. HI. Tom. sO x i^ ^^^ Hall. AUg. Lit. Zeit.
1819» No. 47. Sp. 369-384.
Kleine Aufsätze in den Big. Stadt - Blättern (1814
S. 73-80.) ; — in dem Ostsee->Prov. Bl. 1823 u. 1824. —
in den vpn K. F. Watson herausgegebenen Latweefchii
Awihfes 1823 ff. mit der Chiffre J. M.
* Beschreibung, dei* Feier des 12 März 1820 (Promulga-
tion der Bauernfreyheit) in der Kirche zu Uexküll;
in Merkels Zuschauer 1820 No. 1864*
Brockmann (Reiner !•)•
Studirte zu Hamburg und Rostock^ wurde i634 Prof essor
^«r griechischen^ Sprache am Gymnasium zu -Reva/, i639
fastor zu St. Katharinen in Esthland und schon vor 1642
Vicepropst. Geb. zu Schwan im Meklenburgischen 1609,
g«t. ajn 29 November 1647.
Discursus valedictorius de natura et constitutione histo-
riae, Revaliae. . . . 3% Bogg. 4.
Griechische, lateinische, deutsche und esthnische Gele-
genheitsgedichte.
268 BrOCJCMAKN(R. I.) (R.2.)« BROC&MUXtEB. (IJ.D.).
Lieferte zwey esthniscli übersetzte . l^ieder zl^ Stahls
Hand- und Hausbuch Th. 2- (Reval, 1637. 4.)> ""^ ^^^^^
dergleichen von ihm wurden nach meinem Tode in dem von
"Winckler herausgegebenen Hand^r Haus-* und Kirchen-
buch (Rev^l, 1656f 8.) abgedruckt»
Vergib Witte D. B. in append, ad a* 1647. — Gadeb. L. B,
.Th. 1, S. ia8. -^ Nojrd. Mise, IV, i68f *- Carlbl. S.^96,
V
Brockmann (Rexne;r 2.),
War Pastor zu Lais. Geb. ...^ gest. • . ,
Antheil an dem von Adrian Virg'in 2. herausge'gebenm
reval - esthnischeii Hand« imd Gesangbuqhe. (Riga,
1695. 8.)
Brockmüller (Johann Joachim Daniel).
Studirte von 1793 bis 1804, erst auf dem Pädagogium^
dann auf der Universität ^ zu JJ alle Theologie und vorzüg-
lich Sprach'^ und AUerthumshunde, promovirte als Dohtor der
Weltwei^heit zugleich mit seinem Jugendfreunde ^ dem auf
einer gelehrten JReise nach Griechenland {^erstorbenen Professor
Georg JKo'es, ging mit ihm nach Kiel^ benutzte daselbst
noch besonders, privatissime^ den Unterricht Reinhold'^y
habilitirte sichy }^ieder gemeinschaftUcJi mit demselben Freunde^
durch eine Disputation pro facultate legendi ^ begab sich mit
{Jim nach Kopenhagen , empfing daselbst^ §0 wie auch jener^
für eine Abhandlung üier die kirnen der alten Griechen^ aus
den Händen des Herzogs von Augustenburg die grofse goldene
Medaille i nebst dem Patent als ausserordentlicher Professor
an der Universität , hehrte , nach Verlauf von 3 Jahren nacli
Kiel und von dort nach M^chlenburg zuriich 9 wo er bis 1816
einer gelehrten Erziehungsanstalt als zweiter Direktor vor-
Stande machte hierauf ^ unterstützt von dem damaligen Fun
^tfin Primas, dem Könige und dem Prinzxn Ffh*
BR0CKMÜXij:«£Rr(JOHA>NN JOACHIM DaKIEl). ^69
drich VQß Sachsen^ eine wissenschaftliche und Kumt reise
nadi Italien , ging zurück durch die Sdiweiz nach Tübingen^
brachte hier f ah EHrenmitgUed der dasigen Universität ^ im
vertrauten Umgange mit den gelehrtesten Mitgliedern derseU
htn zwey Jahre zu , erklärte auch privatissime mehrere alte
Klassiker, und kam hierauf 1819 nach Kurland, wo er seitdem
ds Privatlehrer im Hause des Baron v. Könne auf Schlofs-
Hasenpoth lebte, in wenigen Jahren aber nach Deutschland
zurückzugehen und das akademische Leben wieder anzutreten
die Absicht hatte. Geb. zu Vier bey Boitzenburg im Mecklen^
hurg'Schwerinschen am 3i Julius 1781, gest. zu Schlofs»
Hasenpoth am 10 Februar 1826.
Diss. de mimis yeterum Graecorum. Hafniae^ 1806* 4*
Diss. de Homeri odyssea. Fascic. L et IL Kiloniaei
1806.. 4.
Diss. de ingenio Pindari. Rostochii, 1807. 8-
Kriegslieder des Regiments von Falois. Ebend. 1813.
8. 2 Hefte,
Denkschrift zur Jubelfeyer des grofsen Orientalisten
Olaus Gerhard Tychsen. Ebend, 1813. Fol.
Aufruf zur allgemeinen Bewatnung gegen Napoleons
Zwingherrschaft. 1813...
Drei Kanzelreden , gehalten zu Lübow in Mecklenburg-
Schwerin. ..,» 1813. ßr
Vorbereitungsgedanken zu ein«r gesegneten Abendmahls«
feyen Für die protestantische Gemeine in Vevay,
Nebst einem Anhange geistlicher Lieder. ... 1816* 8«
Dichterische Anklänge auf meiner Reise durch Italien^
Tyrol und die Schweiz. Tübingen, 1817. 8.
Aufsätze, mit und ohne seinm Namen , in Wolfs Analec-
ten; in Ba.hnmeyers Cecilie; /n Ben gel s Journal
für Theologie; im Morgenblatt; im Würten^berger
Volksfreunde ; im Frankfurter Journal ; imHermeS|
und im Libauschen Wochenblatt.
Kecensionen in mehrern kritischen Blätternt
Y^r^i* Meusels G. T. Bd. 17. S. 363.
270 V. Brockkr (Erdmann Gustav).
VON Bröcker (Erdmann Gustav).
r
Geb. zu Riga am 18 Novembef 1784, bildete sich auf der
dasigen Domschuh und auf der Universität zu Dorpat^ die
er 1802, und auf der zu Heidelbergs die er i8o5 bezog*
Nach einer Reise durch Frankreich und Deutschland kehrte er
zu Ende des Jahres 1&06 in seine Vaterstadt zurück und
wurde dort beymRathe erst als Notär^ dann 1809 als Archiv-
Sekretär s und 1810 als Sekretär des landvoigteilichen Gerichts
angestellt s welches letztere Amt er aber seiner Gesundheit
wegen 1821 niederlegte. Nachdem er sich hierauf Dorpat
zum Aufenthalt gewählt hatte j wurde er 1822 Oberseihretär
des Raths daselbstn Seit 18 12 ist er Mitglied der literarisch-
praktischen Bilrgerverbindung zu Riga, seit 1823 deren Ehren-
mitglied; seit iSlJ Mitglied der kurländischen Gesellschaft
für Literatur und Kunst, Im J. 1824 erwarb er sich abwtr
send durch eine eingesandte Dissertation die juristische Doktor-
würde auf der Universität zu Königsberg , und nachdem er in
demselben Jahre seine Stelle beym Rathe aufgegeben hatte^
erhielt er i825 die ausserordentliche Professur der Provincial
rechte, an der Universität Dorpat,
Einigfes ober den Unfug mit Bittschriften in Rufsland
und dessen Abwendung, Zum Besten der Vorstadt-
Anlagen herausgegeben. Riga 9 1817« 35 S. 4«
Ueber die ärztlichen Befundscheine, mit besonderer
Hinsicht a.uf die russische Gesetzgebung. Ebend. 1822*
53 S. 8. > besonderer Abdruck aus seinem Jahrbuch für
Rechtsgelehr^e Bd. I. S. 1-53.
Diss. philosophico-juHdica — Maleficus ob fugam e car-
cere graviter puniendus est — pro summis in utroq[ue
jure hqnoribus obtinendis. Regiom. (1825). 80 S» 8«
Der 30. Jul. 1814 in St. Petfürsburg; in der Livona für
1815 S. 235-254»
Geschenke des Augenblicks für den Augenblick; '/*
Livona's Blumenkranz, herausgegeben von G. Tie-
lemann. istes Bäzidch. (Riga u. Dorpat, 1818« o«)
S. 257-273.
V« Bröcixr (EaiiMAHK Gustav)* 27 1
Ancbchtsübnngen und Bibellesen während der Haft
(Bruchstücke einer noch ungedri}ckten Schrift: über
Gefangene und Gefängnisse); im Morgenblatt 1822>
No. 258, 259. 261 u. 262.
Critiken über Kunstleistungen, in Dr. Merkels Zu-
schauer, vorzüglich vom Jahre 181 8 9 unterzeichnet mit
— er.
>
Viele Aufsätze artistischen, kameralistischen, polizeyli-
chen und juridischen Inhalts in den Hig. Stadtbll., be-
sonders in den Jahrgängen 1820 u. 1821 9 theils mit gan-
zrni Namenj theils mit den Chiffern — er, er; theils auch
vide unbezeichnete im Jahrg. 1821.
Beyträge zu der von T. K. Hartleben herausgegebenen
Justiz- und Polizey-Fama.
Correspondenzartikel in dem Ostsee-Provinzen-Blatt.
•^
Giebt heraus:
Jahrbuch für Rechtsgelehrte in Rufsland. Ister Bd. Riga,
1B22. Vniu. 352S.— 2terBd. Ebend. 1824. VIII
u. 356 S. — Er selbst hat dazu geliefert : Ueber die
ärztlichen Befundscheine. I. 1-53* — Russische Ge-
setzgebung. I. 117-119. — Dr. Karl Aug. Wilh. Schrö-
ter etc. , eine biographische Skizze: I. 220-224. —
Literarisches Mancherlei. I. 225-244. IL 265-302. —
Ist in den Ostseeprovinzen Alles der nach russ. Ge-
setzen ganz uneingeschränkten Verjährung unterwor-
fen? Ein Versuch zur Beantwortung. I. 245-254. —
Die Reversalieh in Verhören, als Schutzmittel wider
Gewaltthät^keit. L 278-287* — Andeutungen. I«
331-344. II. 303-337. — Die Juristenfacultät in
Dorpat. I. 345. -— Ansichten über Policei , Policei-
Wissenschaft und Policei-Recht. II. 338-356.
Rtdigirtej als Mitglied der zum Entwurf einer- Bau- und
Feuerordnung für Riga nieidergesetzten Kommission^ die
in deutscher und russischer Sprache erschienene Bau-Ord-
nung für die Stadt Riga und deren Vorstädte. Riga, 1820.
59 S. 4. und Neu revidirte und hochobrigkeitlich be-
stätigte Feuer- und Brand-Ordnung für die Stadt Riga.
Ebend. 1820. 65 S. 4-
2J2 Broms (Ingbmünd Oi.ofson).
Broms oder Broms *) (Ingemund Olofson).
Kam in seinem iSten Jahre nach Upsal und wurde daselbst
1697 Mag, der Phil, und noch in demselben Jahre Lehrer der
griechischen Sprache am Gymnasium zu Sirengnas^ darauf
aber ijoSProf, der orientalischen Sprachen an der Universität
Pernau^ doch trat er dieses Amt erst 1704 «n, weil et zuvor
eine geleJirte Reise ins Ausland unternahm und die vornehm-
sten Akademien desselben besuchte ^ wurde hierauf i'jo'J Prof,
der TheoL ' ebendaselbst ^ 17 17 aber Superintendent zu Karl
Stadt und 1719 X)r. der Theologie zuUpsaL Geb. zu Pennin-
geby in Rojslagen am 2 May 1669, gest, zu Karlstadt 1722.
#
Disp. de donariis templorum veterum. gentilium. (Praes.
Elia Obrechto.) Upsaliae, 1696-
Disp. (pro gradu magisterii) de Vandalorum in Africa
imperio. (Praes. Lagerlöfio.) Ibid. 1\697-
Disp. pro capessendo munere lectoris in Gymnasio Streg-
nensi: de Gymnasiis veterum Graecorum d. 18 Sept.
1697. . V .
Sylloge positiouum miscellanearum. Stregnesii d. 9* Not.
1701. Ibid, d. 21 Maji 1702.
Oratio funebris in^Carolum XI. • • •
Oratio in laiidem Joannis Wingii • • •
Progr. . . . d. 2ä Febr. 1 7O8. Zur Bekanntmachung der
königL Befehle f wodurch den schwedischen U nt er thanen ver-
boten wurde i auf deutsche Universitäter} zugehen^ wo sidi
Ketzerey finde,
Uebersetzungen aus dem Griechischen ins Lateinische
und Schwedische.
Streitschriften mit Folker.
Gab heraus: Fisdhelins Pietismus detcctus (17O8), ins
Schwedische übersetzt und mit einem Zusatz (tilskott) von
der pietistischen Schwärmerey versehen. ... 1715.
Vergl. Sjobe'rg Fernavia lit. Part. II.. u, daraus Nova lit. mar. B.
1704. p. 140. — Bacmeister in G, F. Müllers Saminl.
' ru88, öesch. IX. 223. * — Gadeb. L. B. Th. 1. S. Tag. —
N. Nord* Mise« XVIII. S3i* nach G«zeli2 biograph. Lexik.
I. 141-
*) So seine schwedischen Biographen; Bacmeister uiicl
Gadcbutch haben die erste Scnreibart.
V. Beömsen (K. M*)« Brosse (F. Gh.). 273
VON Brömsen (Karl Moriz).
KmerUdhrussischer Major und Arrendehesitzer des Krön-
gur« Zintenhof im Pernauschen. Geh, . . . , gest. • . .
Hufsland und das Kussische Reich 9 ein geographisches
Sandbuch. Ister Bd. Berlin, 1819. XLII u. 409 S. —
litt Bd. Ebend. 18195 ^^^ fortlaufenäer Zahl^ bis
824 S. 8. "
Ueber den Roggen wurm ; im Oekon. Repert. f. Li vi. IL 3.
S. 734-737. — Beschreibung eines schwedisc]ieii Wolfs-
gartens; ehend, VL 2* S. 590-595.
Sammlung von Wörtern, welche aus der russischen und
deutschen Sprache in die ehstnische gekommen sind;
m Rosenplänters Beitr. zur gen. Kenntn. d. ehstn»
Sprache. IIL 139-149. X. 148-158. XVL 100-131.
Weibermangel im Gouvernement Irkuzk; in den Neuen
inländ. Bll. 1818 S. 340-342. — Baggo Hufwuth (Be^
richtigung einer Anekdote von ihni) ; ebend. S. 349.
Brosse (Friedrich Christoph).
Bruder des nachfolgenden*
Wurde zu Riga^ wo sein Vater ein rühmlich bekannter
Kunst' und Handlungsgärtner ist^ am 11 Februar 1778 gc-
borm. Den ersten Grund zu Sprach- und wissenschaftlichen
Kenntnissen legte er auf dem Lyceum seiner Vaterstadt ; stu-
f^rtt sodunn zu Leipzig und Jena, kehrte lygS nach Riga
Zurück und wurde 1799 (ord, am 16 Oktober) Prediger an
'^«r Kirdie zu Dünamiinde in der rigaschen Präpositur,
Anti-Psevdo-Kantiade. Oder der Leinweber und sein
Sohn. Ein satyrisch - kritischer Roman, mit imagi-
nirten Kupfern, ohne Vorrede von Kant, aber mit
einer üblen Nachrede der Kantianer, herausgegeben,
von Ernst Bonseas« Gnidos (Riga), bey Amosoroso
Severesto, 1798. XIIu. 218S. 8. {Die Vorrede ist
Schaget ix. s. jv., d. i. Tegasch [ein Gut im LemsatecÄen],
wo der Verf. damals Hauslehrer war, unterschrieben.^
l Band. 29
274 Brosse (Friedrich Christoph).
Anakreon mit Erläuterungen. Berlin, 1806« 388 S. 8*
Die heilige Schrift, ein Lesehuch für Jedermann. Allen
Bibelfreunden gewidmet. Gesprochen in der General-
Versammlung uüd auf Verlangen des resp. Directo-
riums gedruckt. Riga, 1817. 16 S. kl. 8.
• Erinnerungsblatt für Gustav Falk's (weiland Arren-
dator's zU|Zarnikau) Gönner und Freunde. EbAd.
1818. 14 s. 8.
Gedichte, sowohl einzeln gedruckt^ als auch in F. E. S c h r ö -
' ders St. Petersb. Monatsschrift oder Kuthenia; —
in Kaffka's Nord. Archiv; — in Albers Nord.
Almanach; -— in Hecke's Mitauschen Wöchentl.
Unteorhl; — ■* m- Schlippenbachs Kuronia; — in
vier Livona für 1815 (S. 75-78. Das Aathal bey
Treiden).
Die Hole der Kalypso, nach dem Homer (mit beige-
fügten Anmerkungen über Vossens Uebersetzung);
in Kaffka's Nord. Archiv 1804. März S. 161-173. *—
Ueber die uns bevprstehende gänzliche Versandung des
Dünastromes an seinem Ausflusse in die Qstsee; ebend.
1806. Jun. S. 183-197. — Antikritik gegen D. A. E.,
den Beurtheiler des Anakreon von F. C. B rosse;
ebend. 1806. Bd. 4. S. 131-135.
* Ueber Herrn Elzner, den Gelehrten^aus Sachsen '—in
Biga; in den Mitauschen Wöch. Unterh. Bd. 4. S. 347«
(I8O6.) — * Theaterkritik aus Riga; ebend. S. 364.
Dramaturgische Blätter (die Rigische Bühne betref-
fend); in Schröders und Albers Ruthenia 1807«
I. 138-157. 231-246. 312-326. H. 43-60. 240-256-
III. 245 - 252. 328 - 332. ' ( Dagegen : Antwort etc.
Ton Carl Ackermann, im Intellisenzblatt der
-Ruthenia 1807. März. ^ Bog. 8., auai als Beylage
zum Rig. Wochenbl. ; worat// B r o s s e antwortete im
Intell. Bl. zum Aprilheft ders. Zeitschrift, und in der
* Charakteristik des Schauspielers aus dem Wochenbl.
(gen. Carl. Ackermann). Eine Skizze von F. C. B.
Biga, 1807. 1 Bog. 8.) — Bemerkungen gegen D. A.E.,
den Beurtheiler des „Anakreon, mit Erläuterungen
von F. C. B rosse," in derAUg.Lit. Zeit* 1806 No. 181;
ebend. iS07* 11.166-174. — Ueber die Ballade ; ebend.
1809. III. 30-43. — Mitausches Theater JL ebend. 1810«
I. 318-327.
Bross£ (Friedrich Christoph). 2j5
Der Kirclienpatrony ein alte< livländisches Karikatur-
gemähide; in Albers Nord. Almanach für 1807
S. 104-117.
* Dankbarkeit leidet Schiffbruch; in den Rig* Stadtbll.
1817 S. 21-23. 25-28.
Der Eisgang 1814 bey der Mündung der Düna; in den
Inland. BIL 1814. No. 16. S. 61 u. 62.
Standrede bey der Beerdigung des Propsts Karl En^anuel
Pegau; iVi Grave's Magaz. f. protest. Pred. ^Jahrg.
1816 S. 258-260. — Fromme Wünsche am Jubeltage
der dritten Reformationsfeier; ebend, Jahrg. 1817
S. 299-391 ; stehen auch in der Reformations-Jubelfeier
derRig. Bibel-Gesellschaft S. 15-17.
Deutlichkeit, ein unerlafsliches £rfordernifs öconom.
Anweisungen; fgi N. Ökonom. Repert. f. Livl. I. l.
S. 3-19- — Normalid6en zur Begründung rechtlicher
Aufhebung der Gespilde und vortheilhafte Erlangung
reiner Grundstücke; ebend. I. 3- S. 286-303 u. I. 4»
S. 355-380- — Ueber Wiesenverbesserung; ebend, II. 2»
S. 83-90. — Ist übertriebene Waldschonung auch
wirklich ein Holzersparnifs; ebend, II. 2. S. 91-106. —
Patriotische Vorschläge zu einer zweckmäfsigern Forst-
kultur in Liv- und Esthland zum Privatgebrauch;
ebend. IL 3. S. 181-198. — Von der Anlage lebendiger»
für unser Klima schicklicher Umzäunungen; ebend»
II. 3. S. 199-207. — Idealische Träumerey in der
Oeconomie, wie schädlich! ebend. III. 2- S. 188-195. —
Ueber die Ursache der Abnahme der Fischerey in der
Ostsee im Vergleich gegen die altern Zeiten; ebend*
V. 0. S. 209-216.
Utferte die lettische Sprachpi^be zu dem J^r acht werke : Pacis
annis MÖCCCXIV et MDCCCXV foederatis armis
restitutae monumentum — — - curante Aug. Barth«
Vratislaviae. Fol., welches zuerst 18 16 in 43, dann 1818
m mehr als 100 Sprachproben erschien ; ferner: eine Verglei- -
chung lettischer W-örter zu den allen preussischen Jßigen-
namen in Vaters Sprache 4er alten Preussen (Braun- /
schweig, 1§21. 8.) S. 147-149 > und die lettischen Ueber-
Setzungen vieler livL Gouvernements- Regierungspatente ^ so
fvie der vom livL Kameralhof 1826 er/öss«neri Instruction
für diß Gränz-Staroste (sS. 4.) unter dem Titel:
376 Brossk (F&iedr. Christ.) (Pbter Gottlieb).
Eerahdifchana preekTc];i rohbefohu-starasteem (Riga,
1825.) aS. 4. /
Gab heraus:
Gemeinschaf tUch mit F. B. Alb er s: Rutnenia oder deut-
sche Monatsschrift in Rufsland. Januar bis Aug* 1811.
Riga. 2 Bde., jeder Band von 4 St. 8.» und lieferte darin:
Vom Unterschiede zwischen der neuern Bühne und
den theatralischen Vorstellungen der Alten. Bd. II.
S. 61-72- 121-135, 214-224.
Brosse (Peter Gottlieb).
Bruder des vorhergehenden.
Geh, zu Riga am t Julius 1793, besuchte, zuerst das dor-
tige Lyceum^ dann das Gymnasium von 1804 bis 181O9 stu-
dirte hierauf in Dorpat Arzneyhunde , thaty nebst mekrern
Zöglingen der Universität ^ noch vor absolvirtem aliaderm-
sehen Kursus ^ im J. 18 12 in Riga bey den Kriegshospitäkrn
Dienste und zog sich dort eine meJirmonatliche schwere Krank-
' heit zu. Nach seiner Genesung vollendete er seine Studien^
promovirte 18 14 als X)r. der A. G., machte darauf eine Reise
ins Ausland j und lebt gegenwärtig (1826) in Moskau j m
er die Direktion des auf Betrieb des Generalgouverneurs Fär-
ben Golizin errichteten Augenlieil- Instituts unentgdtlich
übernommen hat,
pi^s. inaug. med. de haemorrtagia pulmonum. Dorpati»
1814. 60 S, 8.
M. P. Orfila's Rettungsyerfahren bey Vergiftungen und
im Scheintode 9 nebst den Mitteln zur Erkennung der
Gifte und der verfälschten Weine und zur Unterschei-
dung des wahren Todes vom Scheintode; Aus dem
Französischen übersetzt. Berlin^ 1819. VI u. 190S.
kl. 8. V
Vergl. Tnländl BU. 1814 S. 104. — 0$tsec-Prov. Bl. 1826. No.i7«
S. 80.
I
Brotzb (Johann Ghrxstoj^h)«' 377
Brotze (Johann Christoph).
Jn sc/ner Kindheit 'war er äusserst kränklich , so dafs er
erst im 5ten Jahre gehen lernte^ und ihm seiner schwachen Au*
£m wegen das Zeichnen verboten werden mufst^. Mit zufi^li-
mnden Jdh'en besserte sich aber seine Gesundheit ^ . üad er,
irjreute sich, sogar , ungeachtet aller seiner die Augen sa
L sx}vr angreifenden Arbeiten , bis ins ht>he Aller eines acliarfep,
Gesichts. \ Ohnt zum Studiren bestimmt zu seyn , besuchte
ir das Gymnasium seiner Vaterstadt und lernte alks .mit,
wozu er Gelegenheit fand. Als er von der Schule abgihe^
mllte^ rieth ihm der Rektor M^ Fr- Chr. Baumeister^
sidi den Studien ganz zu svidmeii^ und der Rathsherr Frit-
sche nahm ihn in sein Haas^ behandelte ihn wie seinen Sohn
und hatte dafür an ihm einen Gehülfen in der Führung der
Rdinungen über die Kornverwaltung im, siebenjährigen
Kriege, Aus Dankbarkeit blieb Brotze bis nach erfolgtem
Frieden bey ihm^ und gmg erst 1763 zur Universität mch
I Ldpzig ab f wo er sich hauptsächlich der Tlieologie widmete^
flier auch mit Eifer Philologie studirte und seine ersten literä'
risdien Arbeiten , als Gehülfe der Professoren Adelung und
Schreber bey ihren gelehrten Werken^ lieferte. Mit Pro^
femr J. M, Schröckh^ dessen jüngsten Bruder er unter-
richtete y zog er, als dessen Amanuensis^ nach Wittenbergs
studirte daselbst fort und nahm die Würde eines Dr, der PhiU
<in. Jm J. 1768 folgte er einem Rufenach Riga und wurde
fo'er Privatlehrer in einer^i angesehenen Hause , im folgenden
Jfl/irc aber Subrektor am Lyceum und 1783 Konrektor
daselbst. Das mehrmals ihm angetragene Rektorat lehnte er
stets ab ^ vertrat jedoch nach des Rektors Götte Tode diese
Stelle vom 10 Februar 1801 bis zum 16 September 1804, da
^f bey dem neu eröffneten Gouvernements -Gymnasium ^ das
^mt eines OberleJirers übernahm. 1808 wurde er zum T/r.
Rath ernannt j und am 16 Septen^er i8i5 kgte er seinLdu
2jS BaqTKE (Johann Ghhistofh).
\
reramt nieder nnd begab skh in den Ruhestand. In seinem
Berufe war er ein treuer, fleifsiger und liebevoller Lehrer;
ausseir demselben hatte er sich zum Lieblingsfache die Erfor-
schung der Uviändischeh und besonders der rigaschen (Je-
sclüchte erwählt. Dieses betrieb er mit der bewundernswürdig-
sten Aemsigkeit und- (Jenauigheit, und veranstaltete für das-
selbe Sammlungen f welche jedem spätern Historiker unsers
Vaterlandes eine reiche Fundgrube seyn . werden und dem stil-
le Verdienste ihres Urhebers einen bleibenden Ruhm sidiern.
Geb. zw Görlitz am 12 September n. Su 17429 gest« «'«
4 August 1823. •
* Aljbandlung von den Tugenden und ihren Belohnun-
gen, als eine Fortsetzung der Abhandlung von den
Verbrechen und ihren Strafen. Aus dem Französischen.
IViga, 1769. 8. J eine IJebersetzung .der französischen Be-
arbeitung Finge rons von Dragonetti'5 Abhand-
hing Delle virtu et de premü»
* Samuel Engels, Aarbergischen Landvoigts und Raths
; der. Republik B^rn, geographische und kritische Nach-
richten über die Lage der nördlichen Gegenden von
Asien und Amerika. Aus dem Franse. Mitau, 1772. 4.
Die Uebersetzung ist vorn Verfaßser selbst durchgesehen^
' verbessert und mit vhlen neuen Zusätzen bereichert,
* Cäroli Gottlob Sonntagii Rectoris cum virgine lectissi-
ma Gprtruta* Hedvica' Grave nuptias piis votis prose-
' quitur Lyceum. Rigae d, XX Nov. MDCCLXXXIX. 4.
* Yiro Magnifico et plurimum reverendo Christiano Da-
vidi Lenz , ecclesiarum per Livoniam Superattendenti
generali nee non>sacri senatus praesidl dignissimo,
quinquagesimum munerum ecclesiasticorum suscepto-
rum annum IIX. Calend. Julii celebranti gratulatur
Lyceum Rigense, MDCCXCII, 4,
JProgr. Rückblick in die Vergangenheit, Riga, 1805.
r^OS. -^ otes Stück. Ebend. 1806t 20 S, »^ 3tes Stück.
Ebend,1807. 208--^ 4te«Stück, Ebend^lsOS* 20S.—
5tes Stück. Ebend. 1809. 22 S, — etes Stück, Ebend.
1810. 20 S. — 7tes Stück. Ebend. 1812- 20 S. —
* 8tes u. letztes Stück. Ebend. 1814, 23 S* 4. (EXstorl
sehen und topographischen Inhalts.)
B&OTZ£^ (Johann Ghrxstoph)« 279
Zum Abschiede von dem kaisörLicken Gouverneiiients-»
Gymnasium in Riga» gesprochen am 16 September 1'815>
Riga. 14 S, 8.
Viele kleinere und gröfsere Abhandlungen aus dem Fran-
zösischen für Prof. Aäelung, so wie Zeichnungen
zu Kupfern und Karten zu desselben Schriften.
Uebersetzungen aus dem Französischen von Aufsätzen,
die Naturgeschichte und Naturlehre betreffend ^ für
Prof. Schreber.
Mehrere Abhandlungen in Schrebers Schauplatz der
Künste und Wissenschaften.
V
Nachricht von den ehemaligen liefländischen ,Haupt-
mannschaften oder Starosteien; in den Nord. Mise.
VII. 261 -2 54» — Anmerkungen über eine neuer-
lich vorgehrachte^ den rigischen Handel und dieDüna
betreffende Behauptung ;^ ebend, 255-258. '— Be-
schreibung dreyer alten Kussi^chen Münzen; ebenda
IX. 315-317. — * Schlock; ebend. XI. 42^-430* —
Fragen t l) we^en eines krebsartigen Wasser-Insects ;
2) wegen zweener eingemauerten Menschen, die man
neuetlich in Xieüiind gefunden hat; 3) wegen eines
Petschafts aus dem Kloster Kuma ; ebend.Xlll. 503-512. —
Der Leichenstein des ehemaligen Bischofs Otto Schen-
king, zu Wenden; ebend. XV» 785-787* — Ehstnische
Kriegsartikel; ebend. 787-789* — Die Titel der ehe-
maligen"" liefländischen Ordensmeister;, ebend. XVIU.
581-584. "-^ Das Trauergefolge bey dem Leichen-
begängnifs des Herzogs Friedrich von Kurland im
Jahr 1643; ebend. XXIV. 458-476- — Abschrift der
Urkunde', aus welcher Arndt das Wort Drillen an-
führt; ebend. 477-487- — (-4//es anonym.)
Bemerkungen über etliche Stellen des von Herrn Friebe
im 265ten St. der nord. Mise, gelieferten Beytrags zur
livL Geschichte; in, den N. Nord. Mise. L 485-493* —
Nachricht von ein^em seltenen Thaler; ebend. III. 7247 —
Vereinigung der livländischen Kitterschaft, zu Wemel
1482 (oder schon 1472), ^bend. VIL 471-496. -^ Ei-
nige liefländische Urkunden nebst beygefügten erläu-
ternden und berichtigenden Anmerkungen ; ebend. IX*
546-580. -— Bemerkungen über etliche in üefländi-
tchen Urkunden und historischen NachfichteH' vor«
28o 3üp<F2E (JottANN Christoph).
kommende , zum Theil schon unbekannt gewordene
Ausdrücke; nebst Winken über ehemalige rigische Be-
gebenheiten u. Sitten; ebend. XI. 38 1-5 14- XV. 544-574
u. XVII. .140-159. — Nachricht von einer im Jahr 1613
durch das Herzogthum Liefland ergangenen katholi-
schen Kirchenvisitation und dem dabey befundenen
Kirchenzustande ; ebend, 529-538« — Von dem lief-
ländischen Münzwesen des 15ten Jahrhunderts^ wobey
Zugleich die damaligen Preise verschiedener Waaren
, und Sachen angezeigt werden; ebend. XV. 469-509. —
Nachriclit von dem ältesten kurländischen Thaler;
ebend,. 575-577* — Nachricht von einem , etliche lief-
und ehstländische Alterthümer etc. betreffenden Ma-
nuscript^ aus dem Anfange des 47ten Jahrhunderts
(von Mart. Aschanaeus) ; ebend. 582-587* — Einige
Urkunden und Bruchstücke aus der liefländischen Ge-
schichte 5 hauptsächlich des l4ten, 1 5ten und 16ten
Jahrhunderts ; ebend, XVII. 7-104. — Ueber das Todes-
jahr des Ordensmeisters Freitag von Loringhove;
eftcnJ. 122-127- — Nachrichten von zwey ehemali-
gen, bisher unbekannt gewesenen dörptschen Bischöf-
fen; ebend, 128-132. — Einige Nachrichten von den
ehemaligen Honigbäumen bey Riga; e6eiK/. 13^3-140. —
Vorläufige Bemerkungen über eine alte, d^Kommerz-
tractat zwischen Smolensk und Kiga enthaltende Ur-
kunde; ebend. XVIII. 273-276. — (ilWes anonym.)
Miscellen aus alten Bigischen Blättern, zur Unterhal-
tung der Leser; in Kaffka*s Nord. Archiv 1806. M-
47-56. IV. 216-219. 1807.11.153-155. — Ueber aller-
ley Anordnungen im Stadt-Kegimente und deren Ver-
änderungen; ebend. 1806. IV. 136-147. — Ursprung
der Kirchenordnung in Riga; ebend. 208-212. —
Gotthard Welling und Job. Derenthal, z-wey ausge-
zeichnete Staatsmänner aus dem vorigen Jahrhunderte;
ebend. 212-216. — Begünstigung des Rigischen Han-
dels seit dem Ursprung der Stadt; ebend. 1807. ^*
16-28- — AUerley Rechte und Verordnungen der Stadt
Riga; ebend, IL 110-123« — Andreas Koye; ebend.
IIL. 205-207. • — Berichtigung; ebend. 208. — Einige
N Verordnungen gegen das Strandrecht; ebend. 1808* I*
dl-60« **- Von der Lage und der Erweiterung der
Stadt Riga; ebauL i^S^iiS. •— * Von der Pest, dieLiv-
BltOTZB''(JOHAMN CkrISTPVH). sISl
land ehemals ausgestanden hat; ebenda IT« 46*6 0« *^—
Voft dem Kloster Padis; ebend. 228-234. — Begeben-
heiten nach Eroberung der Stadt Riga im Jahr 1621
durch Gustav Adolph; ebend, IIL 60-75. 100-116- —
Ehemaliger Zustand des Rigischen Kaiserl. Lyceums ;
ebend, IV. 72-78- -— Wie sähe es vor 200 Jahren
in Riga aus? ebend, 21^-244. (^Alle diese Aufsätze,
mit Ausnahme des ersten und letzten^ erschienen ano-
nym.)
Berichtigung eines Artikels in der Livländischen Biblio-
thek von Gadebusch (über Joh. Rivius); in Aug.
Albanus Livl. Schulbll. 1813. No. 26- S. 201-203. —
Fragmentarische Nachrichten von den Schulen in der
Vorzeit Livlands; ebend, No^44. S. 345-347. No. 45.
S. 353. und 1814. No. 2- S. 13-16. — Scholgeselle;
Aend, 1814. No. l4. S. 108-111. — Alte Schulgesetze
aus Riga; ebend. No. 35. S, 273-280- — Ein bemer-
kenswerther Umstand aus dem Leben des Rigischen
Supferinten deuten Doct. Kaspari (gest. 1702); ebend.
No. 51. S. 401. u. 402. — Nachrichten von alten Schu-
len in Riga'und Livland; €6e/ief. 1815. No. 3. S. 42".—-
Tachy mathie (erfunden von Joachim Prisich ) ; ebend*
S. 43-45. — Nachrichten Von den ältesten Schulen
.inReval; €&enJ. No. 7- S.103-107. No.lO. S.150-15Ö- —
Anecdote; ebend, No. 7. S. 109. -— Allerlfey Deriva-
tionen; ebend, No. 11. S. 170-173- — Alte Anagram-
me; ebend, No. 12. S. 183-186. — Nachricht von einer
alten vaterländischen Denkmünze; ebend, No. 13*
S. 203 u. 204* ^
Seltr viele Aufsätze m Jen Rig. Stadtbll. 1810-1821* theils
mit seinem Namen , theils mit Br. oder B. Die mit B.
a//ein (eine Bezeichnung, die auch von L. Bergmann und
Bulmerincq zur Unterschrift benutzt worden) unter-
züdineten Aufsätze sind: 1811 S. 361-364. Gilde u. Gild-
«tubfen; — 1816 S. 357-359- Bürgermilitair in Riga; —
1818 S. 10- Witterungsanzeige »von 1616u. l6l7; —
ebend, S. 18- Ueber den frühern Holzhandel; — — ebend,
S. 29. Mangel an Aerzten in Riga im Jahr f516; —
ebend, 8.38- Was bedeutet Oeconomus im 49sten Stück
der Rig. Stadtbll. des vorigen Jahres S. 318? — ebend,
S. 85. Stadtmagazin in vorigen Zeiten. — (^Es scheint
auch manches ganz unbezeichnet von ihm dort vorhanden
L Band. 3o
i28a Baovee (Johann Christoph).
zu seyn; mancJies haben Andre ^ aus seinen Papieren tnt^
lehnte dort geliefert.^ '
Nachricht von Th. Hiärns livl. Geschichte und dessen
Collectaneis, die in dem Ritterschaftsarchive zu Riga auf-
bewahrt werden ; in der Samml. ehst- liv- und kurländi-
scher Geschichtschr. Ister Bd. (Mi tau, 1794. 4.) Vorr.
S. VIII-XIII. (Auch half er bey Herausgabe dieser Samnu
lung durch KoUütionirung der Abschriften,')
Beyträge z» A. W. Hupeis topograph. Nachrichten voji
Liv- und Ehstland.
Nachricht von seinein Lebext und seinen Schriften; in
Aug. Albanus Einladung zur feierlichen Amtsnie-
derlegung des lierrn Oberlehrer Dr. J» C. Brotze etc.
(Riga, 1815. 4.) S. 7-14.
Handschriftlich hat er hinterlassen und wird in der rigaschtn
Stadtbibliothek aufbewahrt (s. Rig. Stadtblätter 1820
S. 261 ff.)-
Sylloge diplomatum Livoniam illustrantium. 2 Bde. Toi.
(^Auch das kurländische Provincialmuseum zu Mit au hat
durch Srotze^s Vermächtnifs eine solche Sylloge Diplo-
matum Livon> in 1 Bd. Fol. erhalten.)
Proben von Schriftzügen vom Jahr 1300-1501 nach der
Zeitfolge, l Bd. Fol.
Livlandam Ende des isten Jahrhunderts. 1 Bd. Fol.
Sammlung verschiedener livländischer Monumente, Pro-
specte, Münzen, Wappen etc. 10 Bde. Fol. (^Gegen
2000 einzeliie Abbildungen^ von geschichtlichen Nachrichten
begleitet,)
Wappenbuch des Herzogthums Livland. Fol. (D/e Wap-
pen sind mit der Feder gezeichnet,) '
Annalen Riga*s von Erbauung der Stadt bis auf die
neuem Zeiten. Fol.
Ausserdem noch viele Bände mit alten Original-Manuscrip'
ten, nebst deren Erklärung ; Genealogien hiesiger
Familien; A.bschriften seltener noch ungedcuckter
Urkunden u. s. "w* ' ^
SeinBildnifs lithographirt nach einer Zeichnung von Seliger,
Fol.; und seine Silhouette (gestochen von C. Senff) voc
der Sammlung der bey seiner Beerdigung gehaltenen Beden:
Dr. J. C. Brotze, gefeiert von einigen seiner Mitbärger»
Biga, 18S5. 4«
Vf Bavcxnsii (Johakn Gjsoro Avd&eAs)* ' {^83
Yergh Gadeb. L. B. Th. i. S. 150. — ^ Seine Autobiographie
//lA. Albanus Einladung zur feierlichen Amtsniederle-
gung des Oktfrlebrers J. C. Brotze, -— — biographische
Nachrichten -^ — enthaltend (Biga, 1815. 4.) S. 7-14,
und in dess, Livl. Schulbll. 1^15 S» 393-339. — Big. Stadtbll.
1815 S.3P5-310, 1893 S. 981-986 u. 989-993. — Napiers-
ky's fortges. Abh. v. livl. Geschichtschr. S. 37-49. — Meu-
seif O. T. Bd. 1. S. 451. Bd. 9. S. 147.
VON Brückner (Johann Georg Andreas).
Erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater ^ der Pre-
^gerjvar; bezog 1759 das' Gymnasium zu Koburg und 1764
die Universität Jena^ wo. er Jurisprudenz studirte und kurz vor
tdnem Abgange von Dr. Kaltschmid zum kaiserlichen No-
tarius hreirt wurde, 1766 kam er als Hauslehrernach Esth^
Und, ging dann 1769 nach Narwa^ beschäftigte sich dort mit
Unterricht und mit 'juristischer Praxis ^ wurde 1770 nach
Dorpat berufen und daselbst Stadtfiskal und Landgerichts-
advokatj 1772 Stadtnotdr, 1776 substituirter und 1778 ivirk-
Mer Stadtsekretärj nadidem er schon 1774 das grofsgildische
Bürgerrecht gewonnen hatte. Hier nahm er auch den thätigsten
Antheilan der Wiederaufbauung der im J, 1775 abgebrannt
ttn Stadt f wozu er den von der Monatchin genehmigten Plan
entworfen hatte. Im J, 1784 erhielt er die Stelle eines Sekre-
tärs der livländischen Statthalterschaftsregierung , wirkte als
solcher viel für das neu zu erbauende Werro^ und wurde 1797
im May Assessor^ im November 1799 Rath im livländischen^
Kameralhofe. ImJ, 1785 avancirte er zum Kollegien-Sekre-
tär. Seit 1791 war er Kollegien - Assessor ^ seit 1798 Hof
rath^ seit i8oi Kollegienrath ^ seit 1807 Etatsrath\ und
tdt 1808 auch korrespondirendes Mitglied der St, Petersburg-
schm kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Er besafs aus-
gebreitete gelehrte Kenntnisse;^ Mathematik und Astronomie
ahir waren seine Lieblingsfächer. Geb. zu Heubach im Für-
sttnthum Hildbürghausen dm 29 März 17449 gest» zu Riga
am i5 April 1^14.
a84 . V. Brückner (J. G« A.). BRÜNrNGK (Heinr.).
»
AvfsäUB in den Sdiriften der St, Petershurgschen Ahadermt
der Wissenschaften und in T^o de s astm^omisch^U Jahr-
büchern. ^
* Was ist ein Haken, Landes in Liefland? in den Arbeiten
der litterar. pract. Bürgeyveybin^duiig zu JViga, fiehl
(1805) S. 3-20t
Wasserto^Qpiunication vonPleskau überDorpat undPer-
nau in das Baltische Meer ; in Ant,Truharts Fftpa
für Deutsch-Rufsland 1807- IL 194*201*
Ueber die livländische Landmesser - Elle ; im OecQnoxn.
Repert. f. Livl. IIL 3. S. 316-322.
Beobachtung; in den Rig. Stadtbll. 1813 S« 324«
Versd Iiiländ« BU, 1814« I^o, 17, S, 6$,
Brüningk (Heinrich).
Genoß zuerst den Unterri^t in den Schuh seiner Vater-
stadt, kam 1688 auf das Lyc^um zu B.iga und studirte von
1691^ 4n zu Kiel und Halle ^ besuchte^ auch auf dnige Ztit
Leipzig und Wittenbergs durohreisete dann einen JheilD^tsch.
lands und Sdiwedens und lehnte 1697 durch Finnland y Lopf^
land und JRiifsland \n seine Vaterstadt zurückn ffier wurde ir
nach in dems$lhen Jahre dritter PasXQr key der deutischen Mfr-,
che^ 170Q Stabsprediger bey der unter General Welling
stehenden Armee ^ und 170X Kompastor an der deutschen
Kirche zu Narwa* Im /. 1711 ernannt^ ihn, Kaiser
Peter I ^) zum Gemral^uperintend^nten SKm I^ivland und
Präses des Uvländisdien Oherkonsistoriunts f und 17 12 (nicht
X717) erwählte ihn der rigasche Jß.ath zum Oberpastor tind
3eysitzer des Staitkonsi^tQriums 9 auch nachher zum Ihsfek-«
tor der Domschule, Geb. zu Jfarwa am 7 JuUu^ 167^1 £^^«
zu Miga am 24 Januar 1736^
*^ Die^egebe^lveit, wodurch er diesem Monarchen bekannt und
bey'ihm beliebt worden seyn seil, wird erzählt in G. Berg"
m an n 8 Gescht von Livl«. S« i^a u, in Rievcthals Rucha
II. 44. Abet was dott gesagt wird, gebart ifis J&hx 1794«
S, die Big, Stadtbilf a« unten a, O«
Brüi^kojc v<BiiiiNiKGK. Frh.v.B&i7iNüTGK(D.) (IL). ^85
Diip. theoL de aetema iidelium ad sälutem aetemam
praedestiiiationej ^t opposita illi re incredulorum pro«
batione. (Resp. Eduardo Nybeck, Fast, in Jer-
wisari, et Joh. Melartopäo» Comministro Cjapo-
riensi, in synodo Narvensi. JNarvae (l702)* sBogg. 4»
Gedichte bey verschiedenen Gelegenheitei^
Vergl. Nord* Mise. IV. 30. XXVII. so5-9o8* •— Bergmanns
Gesch. d. Big. Stadtkirch. I. 49. •— Dess. biograph. Notisen
V, d, )ivl. Gen. Sup. S, !!• -^ Rig. ^tadtbU,i$s$ S.363-3fi5«
VON Brüningk (Heinrich).
Wßv in der zweyten Hälfte des i'jten Jahrhunderts e/na
langt Reihe von Jaliren hindurch Prediger an der lutherischen
Kirche zu Schoden in Samogitien , die sich damals zu dem
hrlandisdien Konsistorium hielt. Geh. • • • , gsst. * • «•
lieber das Unrecht, dafs der Schodensche oder Johannis-*
burgsqhß Markt am Sonntage gehalten wiird, 1&98. •
• f
Freyherr von Bruiningk (Dietrich).
£m Sohn des ehemaligen JEtatsraths und livländisdiext
Landraths Axel Jleinr. Freyh. v. JB.; war Kammerherr
und Erbherr von Wrangeishof. Geb. • • • , gest^ 1792.
Commentatio politica, sistensoogltationec quasdam circa
rerum publicarum originem, earumque cpnsUtutionem
«cstatum« Regiomonti, 1767» 35 St 4«
FreyheiT von Bhuiningk (Kabx).
Geb. auf sdnem grofsväterlidven Gute Hellenorm bey Dor^
pot am 7 Junius 1732» g^^^f'^ ^^^ ^79^ ^^ ^79^ seine Schuh
Erziehung in Neuwied am Rhein^ Ebersdorf im Voigtlands^
Vhyst an der Spree und imhalHschen Pädagogium ^ mufste
a&er in Folge des Befehls Kaisers Paul J, welcher alle JJv-
hndsF aus dim 4üslande abrieft 1798 zurüMßkr^y md iA-
s86 PreyK v. Bruxkikgx (E.). v« Brümkow (M.)«
* - '
nutzte nun ein Jahr läng dtu Unterricht in der Domechuh 2U
Higa. Nac/i einem jälirigen Aufenthalte in uner Pension in
jReval bezog er 1802 die Universität Dorpat^ verliefs sie aber
fvegen des erfolgten Todes sein^ Vaters schon nach wenigen
Wochen. ImJ. 1804 und i8o5 war erBeysitzer der Revi-
sionskommission ^ 1806 und 1807 Assessor des dorpatschen
Landgerichts^ 1810 bis i^iQ Kirchspielsrichter für Odempäh,
Ringen und Kannapäh^ und seit iS23 Assessor der esthni-
sehen Distrlhtsdirektion des XrediTsystems.
* Ueber Verbesserung liefländischer Bauerwobnungen,
von einem liefländischen Gutsbesitzer. Dorpat, 1814«
29 S. 8« 9 nebst einem Plan zu einem Bauerhause. — Wie-
der abgedruckt im N. Ökonom. Repert« f. Livl. II« 3«
S, 131-152.
Auch .einige Worte, auf Veranlassung der yon Hage-
meisterschen Vorschläge; in den N, inländ. BIL 1817
S. 90-92. -^— Erklärung über eine Bemerkung des
'Herrn v, Bock; ebend. S. 117. 118« — Einige Bemer-
kungen gegen den Herrn v, B ock ; ebend. 1818 S. 33-38.—
Abgenöthigte Erklärung; ebendl S. 124.
• Vorschlag zur Gründung eines landwirthschaftlichen
Vereins ; im N. ökon, Repert« f. LivL IX.3. S,392-401. —
. ^Bericht über verschiedene ökonomische Gegenstände;
ebend, Ergänzungsheft zum IX, Bde. S. 76-98. .
Ueber Wirthschaftsreformen; in den Oekon. gemeinnütz.
Beil. z. Ostsee-Prov, Bl, 1825. No, 1. — Nachriclit
Ton einem zur Einführung^ und Unterhaltung eiaer
Merino-Heerde in Lirland geschlossenjBU Vereine;
ebend. No. 3. — Ueber K-leeistaUfütterung des Milch-
viehes; ebend. No. 3. — - Oeconomische Reise-Bemer-
, kungen; ebend* Vi o. 9- 10* 11. •— Landwirthschaftliche
Bemerkungen; ebend. No« H.
VON Brunnow (Michael),
Wurde x566 Kanzler des Herzogs Gotthard von Kur-
land und in der Folgt von diesem Fürsten nidit nur &ey der
€r$im Vkkation der kurlatttJ^schenEircben^ sondern auch zu
V. Bjiunnow (M.). V. Brück (€•)• BAütssR. QL £.). 887
meb'eren' wichtigen Misihnen gebraudiu Geb. zu . • • in
Kurland am . . . , ge^f. . • • -
Bedeutende^ Anfheil "an der 1572 gedruckten Kirchen-
Kefarm&Uon des Fürstenthumbs Ghurlandt vnd Semi-
gallien. (5. den Art, Alexander Einhorn.)
Vergl. Gadeb. L. B. Th. 1. S. 131.
VON Briiun (Constantin).
r
6e&. zu Friedrichshamm in Finnland . • • | studirte auf den
Universitäten Abo undDorpat^ auf letzterer von 1806 bis
181 1, und wurde hier Dt. der Medkin, Beym Ausbruche des
russisch-französischen Krieges 18 12 erhielt er eine Anstellung
ak Arzt bey der russischen Armee und i825 den Kollegien'
rathS' Charakter.
Diss. inaug« med. sistens primas lineas ^etiolöglae catarrhi«
Dorpati, 1811> 30 S. 8«
Brutzer (Karl Ernst).
Geb. zu Riga am 3l Januar 1794, studirte seit dem
Sommer i8i3 zu Dorpat Mediän ^ und reisete^' nachdem er
sich, 18 17 hatte examiriiren lassen ^ im Frühiinge des folgen-
<I<n Jahres ins Ausland^ durchstrich flüchtig einen Theil Dan-
nmarksy Deutschlands^ Italiens ^ Frankreichs % der Schweiz
imd Hollands^ hielt sich iri Bertin und Paris ein Paar Monate
<n// und beendigte seine Studien in Wien und Göttingen. Im
^Tühlinge 1821 kehrte er nach Livland zurück^ promovirte
am 9 Junius 1822 in Dorpat und lebt seit dem Oktober des*
selhm Jahres als praktischer Arzt auf seinem Gute KipsaJü im
J^rtmonschen Kirchspiel.
^'^ss. inaug. med. Rablei canlnae et Kydrophobiae histo«
nae, ejusdemque partis prioris^ primae lineae« Dorp«
1822. VIII u. 70S» 8. *
989 '3*CBAir. Bvccurs (W.). BueaR0iTz(G.6.)>
' BuciHAU, s. Printz.
Büccius (Wilhelm).
Trat 1 60 1 in den Jesuiter- Orden und war anfangs Lehrer
der Rhetorik und der Humaniora j dann aber viele Jahre Ptt-
diger und Coadjutor spiritualis. Geh. in Livland zu... i585,
gest. zu Wilna am q^ D^cember 1643.
JEin sogenanntes Handbuqh in esthnischer Sprache. Brauns-
berg, 1622. (^Hierauf ist wohl die Angabe bey Joch er:
„ein Kirchenbuch" und bey Witte: ,, Institutiones
£sthonicae9 videl. Catechismus ^ Ceremoniae eccle-
siasticae; quaestiones de omnibus festis anni; hymni
et cantiones sacrae; piae ad Deum et Sanctos preca-
tiones" zurückzuführen, VergL auch die Vorrede zum
Keval ehstn. N. T. von 1715» in Kosenpl&nters
Beitr. XIIl. 105.)
Vergl. Sotwell Biblioth. scriptor. Spcictati^ Jesu (BoTnae,i676.)
Fol. 313. — Witte D. B. ad a. 1643. — Jöcher. —
Gadeb. Ü. B. Th. 2. S. 13s. — Nord. Mise» IV. 169.
BucHHOLTz (Georg Gustav).
Besuchte das Lyceum in Riga^ studirte zu Wittenbtrg
seit i686y wohin ihn Generalsuperintendent Fischer empfoh-
len hatte ^ zuletzt auch zu Leipzig; kam 1690 in sdn Vater-
land zurück und wurde in demselben Jahre Pastor zu Jürgens-
burgj 1698 zu Kremon, wobey er auch Segewold bediente^
und 1703 Propst des rigaschen Kreises. Geb. auf dem Gute
Soor bey Walk l665> gest. 17 17 oder 17 18.
Disp. theologiae biblicae de ftuitione Dei spirituali ex
Psi 73^ 25. 26» (Praes. Joh* Deutschmann.)
Wittebergae, 1688« 3 Bogg. 4*
Disp. theologiae biblicae ex Ps. 17» 15* de fruitione Dei
coelesti. (Praes. eod.) Ibid. eod. 2% Bogg« 4*
Vergi. Nord. Mise. IV. 31.
BuCHHOXTZ (P. J.)« V.BUGHHOXZ. BuCHHANN. BlTCHKER. 289
BucHHOLTZ (Paul Johann),
Studirte in Wittenberg und erhielt die Magist erwiirde^
mrde dann 17 12 Pastor zu Loddiger und Treiden^ 1723 aber
vom Amte removirt. Gek. zu Riga am . • . , gest, . • .
DIsp. de cir cumcisione. (Praes. Gottl. Wernsdorff.^
Wittebergae, 17 • • •
VON Buchholz (Johann),
Geb. in Livland zu. . .^ gest. . . .
Elegia in obitum Gotthardi^ Ducis Curlandiae« Rostoch*
1587. 4.
VtTgl, Schivartz Bibl. , .Vorcnh. 5. is*
Buchmann (Johann Friedrich),
Studirte auf der Universität zu Pemau, nachher auch
auf auswärtigen Universitäten , ward Pastor adjunctus zu
^jen 1703, Pastor zu Lasdohn 1704, dann Pastor Ordi-
narius zu Rujen 171 1, gegen das Ende seines Lebens 1740
obtr aller P rediger geschäfte enthoben und ihm ein Adjunkt
zugeordnet. Geb. wahrscheinlich zu Burtneck 1676, gest. in
Riga am i5 Oktober 1742.
Oratio de iniquis haud raro literarum earumque culto-'
rum praemiisy die er 1700 zu Pernau in griechischer Spra-
che hielt. Ob sie gedruckt worden ^ kann nicht gesagt
werden^
Vtrgl, Gabr. Sjoberg Pernavia lit. und daraut Nord. Mise.
XXVII. sog.
Buchner (Nikolaus),
Dr. der Arzneykunst und Leibarzt der verwittweten Her-
^ogin Anna von Kurland^ nachmaligen Kaiserin ^von Rufs-^
/and, soll audi Mathematiker und Kalendermacher gewesen
IBand. ' 3l
ago Büchner (N.)- Freyh. v. Budberg (G. W.)-
seyn und seiner Fürstin zu der Zeit^ als sie am wenigsten zu
hoffen hatte , den Besitz des russischen Thrones vorhergesagt
haben. Geb. zu, . .^ gest. zu Mitau am 3 November 1749.
Von seinen Schriften hat man nichts erfahren können,
.Vergi» Stählins Anekdoten von Peter dem Grofsen S. 367 in
dar Note. •— Gadeb. L. B, Th. 1. 5.338.
Freyherr von Budberg, genannt Böning-
HAUSEN (GOTTHARD WiLHELM).
• Geb. zu Riga am, 28 Junius 1766, studirte in Straf sburg,
frtachte darauf Reisen in Frankreich, in der Schweiz und Deutsch-
iandy trat 1790 beym Reichskollegium der auswärtigen An-
gelegenheiten in Dienste und wurde nach mehrern diplomati-
schen Sendungen als Charge d^ affaires in Stockholm ^ nacliher
in Neapel angestellt. Die Kaiserin Katharina II ernannte
ihn 1796 zum Kammerjunker; Alexander I bey seiner
Thronbesteigung zum wirklichen Kammerherrn. Nun reiste
er sieben Jahr lang mit seiner Gemahlin 9 einer gebornen Ba-
ronesse Campenhausen^ durch Italien ^ Frankreich , die
Schweiz und Deutschland und ward nach seiner Zuriickkmjt
18 18 zum Civilgouverneur von Fsthlandy 1821 zum Ritter
des St. Annen- Ordens der isten Kl. und 1826 zum Gdieimen-
rath erkannt.
* Ueber den Schweizer Christin ; in der Zeit« f. d* eleg.
Weit 1804.
* Aufsätze in andern Zeitschriften*
* Biographische Nachrichten über Christoph v. Bencken-
dorf; im Ostsee-Prov. Bl. 1823- No. 27i S. 238-241.
Handschriftlich:
Essai historique sur les negociations entre les cours de
Petersbourg et de Stockholm , durant la derni^re An-
n^e du r^gne de Catherine II. ^ Imperatrice de Russie.
Wurde schon 1800 beendigt und zum Druck bestintnü
(s. Gothaische gel. Zeit., f. 1803); später eingetretene
Freyh. V. BüDBBRG (GOTTH.W.) (Gust.W.) (J.G.) 29t
Verhältnisse verantafsten aber den Verf. die Betanntmachung
dieses Werkes einzustellen. '
Reisetagebücher mit Kupfern , Zeichnungen, PortraiU
u. 8. w. 7 Bände Fol.
Gorrespondanc« anecdotique, 4«
Freyherr von Budberg (Gustav Wilhelm).
Sohn des nachfolgenden«
Studirte in Königsberg , ging dann auf Reisen und wurde
lj5g Ritterschaftsnotäry 1760 aber Protonotär deslivl'ändi'
sdien Hofgerichts, welches Amt er 17 64 niederlegte. Im
folgenden Jahr wurde er livländischer Ritterschaftssekretär.
Eines Morgens fand man ihn in seinem Zimmer durch einen
JPistolenschufs getödtet. Noch den Tag vor seinem plötzlidien
Ende hatte er dem versammelten Adel versprochen, die ritter-
schaftUchen Privilegien, königlichen Briefe u. s. w. durch den
Druck bekannt zu machen. Geh, am 27 März 1727$ gest.
am 12 März 11 6g. f
Stand- und Gedächtnifsrede, welche bey dem Trauer-
geriiste des weyl. Hochwohlgeb. Hm, Hm Joh* Hin-
rieh Freyherrn von Tiesenhausen, bestalten Premier-
Lieutenante bey dem von Schorlemerschen Regimente
Dragoner den 17 Dec. 1748 öffentlich gehalten wurde.
Königsberg. 2 Bogg. 4*
Gedichte, wovon eins: Der vollkommene Wirth, abge-
gedruckt stellt in Gadeb. L. B. Th. 1. S. 133-135 und
in Friebe's Pittoresken aus Norden. H. 266-269*
Vergl. Gadeb. L. B. Th. i. S. 133.
Freyherr von Budberg (Johann Gustav).
Vater des vorhergehenden.
Studirte seitiji2 zu Königsberg und /nacliher zu Halle,
hkkidete verschiedene Landesämter in Livland, und war
iiiktzt Landrath und Vicepräsident des Uvländischen Hof
Berichts. Geb. am 10 Julius lögd, gest. am i5 März 1754.
292 Freyh. V. BüDBERG (J. G.) (K.W.) (L.G.) (O.Ch).
1
Staud- und Gedächtnifsrede bey denen solennen Exe-
quien des weil. Hochgebornen Herrn George de Lacy, i
des h^il. Köm. Reichs Grafen —-*, den-6 Mai 1743
auf dem Kaiserlichen Schlosse zu Higa öffentlich ge-
halten* Riga. 4* *
Vers^. Gadeb. L, B. Th. 1. S. 13«,
Freyherr von Budberg (Karl Wol-
demar).
Sohn von Woldemar Dietrich und Eruder von
Otto Christoph. '
Geft. am 23 August 1778, Assessor 'des Uvländischtn
Oberkonsistoriums und Sekretär der Kommission zur Einfüh-
rung der neuen Bauerverordnung in Livland.
Ansichten über die Art , wie die persönliche Freyheit
den Bauern des Livländischen Gouvernements zu
ertheilen wäre. Veranlaf^t durch Hagemeisters Vor-
schläge. Riga, 1817« 20 S. 8*
. VON Budberg (Leonhard Georg).
Aus dem Hause Fierenhof^ geh, am 18 April 1785, stu-
dirte in Dorpat, ist gegenwärtig Hofrath und lebt in St. Pe-
tersburg»
Victor und Co'nstantia oder Pflicht triumphirend über
Leidenschaft. St. Petersburg, 1811. 211 S. 8*
Das russische Neujahrsfest im Jahr 1724» aus dem Russ*
des Hm v. Karnilowitsch frey übertragen; im Mor-
genblatt 1824» No. 77. S. 305 ; auch im Anhange zum
Mitauischen Kalender für 1826« 4*
Freyherr von Budberg (Otto Christoph).
Sohn d^s nachfolgenden und Bruder von Karl
Geb. zu Riga am 29 September 177a, erhielt seine erste
Bildung thdls im älterlidien Hause durch Privatlehrer ^ thüls
Freyh. v. Bubberg (Otto Christoph). 293
im rigaschen Lyctunij in einer Prwatamtah zu Walk und auf
dtrSdiule zu Arensburg ^ bezog 1789 die Universität Göttin-
gen, wo er sich der Leitung und des Wohlwollens Spittlers
und Heyn e's und der Zuneigung Bürgers und Fioril-
lo's erfreute^ und neben seinem eigentlichen Studium^ dem der
Rechte f sich noch mit besonderer Vorliebe auf Kunst, Alter-
thumer und Dichtkunst legte. Im Frühling 1793 verliefs er
äe Universität und kehrte 1794 in sem Vaterland zurück , wo
er 1795 Oberlandgerichts -Assessor wurde, nach aufgehoben
nir Statthalterschaftsverfassung aber als Assessor in das liv^
ländische JSofgericht trat. Diesen Dienst, nachdem er wäh-
rmd desselben eine Meise ins Ausland gemacht hatte, gab er
1807 auf übernaJim im folgenden Jahr das Amt eines Land-
riditers zu Riga, verwaltete solches bis 18 10, wurde 18 13
Kirchspielsrichter, hielt sich 18 18 in Reval auf, verlief s aber
im Sommer 1819 Livland und begab sich ins Ausland»
Versuch über das Alter der OelmaHlerey, zur Vertheidi-
gung des Vasari. Göttiugen, 1792. 64 S, 4« ■— Wieder
aufgelegt Amsterdam • • •
Projet d'institut agronomiq^ue complet pour la reunion
methodique de Petude et de la pratique de Tagricul-
ture^ taut comme art que comme science, accompagn^
d*^cole pr^paratoire d'enseignement et d'education,
sur le modMe de ceux existants k Moegelin» Hohen*
heim et Hofwyl» specialement apropri^ aux rapports
teraux de la Livonie, Estonie et de la Courlande, sou-
mis tr^s humblement k S. M. TEmp* Alexander I.
^Mannheim, 1822...
Töne des Herzens. Eine Sammlung Gedichte. Heidel-
berg, 1823. . .
J.P. Hebels ' allemannische Gedichte, ins Hochteutsche
metrisch übertragen, Leipzig, 1825. . •
St. Clair. Roman, frey nach dem Englischen .der Mifs
Oveuson. Ebend. 1825. ••
Dramatische Versuche, ' 3 Bände. Ebend. 1825. 8.
Enthalten isterBd. : Aus dem Leben, Originallustspiel
in 5 Acten in Versen. — Sylla, historiiches Schau-
294 Freyh. v, Buoberg (O. Ch,) ( W. D.)-
spiel in Jamben, nach dem Französischen des Jouy. •*-
2ter Bd. : Die Macht des Augenblickes , Originidlust-
spiel in 2 Acten in gereimten Alexandrinern. — Die
Rückkehr des Orestes 9 Trauerspiel in 5 Acten nach
der Clytemnestra des Soumet und der Electra des So-
phokles. — 3ter Bd.: Die Macht der Frauen, histo-
risches Schauspiel in 3 Acten in Versen. -^ Die Ga-
leerensclaven 9 Schauspiel in 3 Acten in Versen» nach
.dem Franz. — Alpin , der Sänger der Liebe, roman-
tisches Schauspiel mit Gesang in 3 Acten.
Vergl, Meusels G. T. Bd. 1. S. 481*
Freyherr von Budberg, genannt Böning-
HAUSEN (WOLDEMAR DiETRICH).
Vater des vorhergehenden und von ICarl Woldemar.
Genofs zuerst den Unterricht verschiedener HausldweTf
dann die Privatunterweisung des Rektors, Lindner^ in
dessen Hause er wohnte. Im J. 1757 begab er sidi
mit dem bikannten Meinhard (5. dessen Artikel) auf dk
Universität zu Strafsburg ^ und hatte ihn auf einem Theil
seiner Meisen durch Deutschland ^ die Schweiz 9, ItaUenf
Frankreich j JSngland und die Niederlande zum Begleittr,
1765 in sein Vaterland zurückgekehrt^ lebte er in dm ersten
Jahren auf dem kleinen Landgute Trastehof unweit JRi§(ii
später {seit 1783), nachdem er Kreismarschall geworden war,
in Walk und zuletzt in Riga. Im J. 1776 //// er am Blut-
auswürfe von dem ihn aber eine Reise nach Jäerlin und ins
Schlangenbad 1777 gänzlich wieder herstellte; nur brachte er
von dieser Zeit an bis zu seinern Tode seiner Gesundheit das
Opfer, dafs er sich durdiaus aller Fleischspeisen enthidu
Amtsgeschäfte riefen ihn im May 1784 nach TValk, wo er
bald sein herannahendes Ende fühlte und sich dazu bereitete.
Seine Freunde liefsen nach seinem Tode von Abramson in
Berlin ünc Medaille auf ihn prägen^ wovon in wenigtn Tagen
Freylu v. Büsbsrg (Woldemar Dietrich). agS
25o Exemplare unterzeichnet waren *). Als Würdigung seiner
Kunsttalente mögen hier die eignen Worte seines Biographen
in der Livona auszugsweise stehen: „J£r warDiditer; aber
nur im Drange der, Empfindung ^ nur für die Befriedigung
irgend eines Gefühls , und nur für den engern Kreis. So liefs
(T denn freylich sich sorgloser gehen, als die JCritlk es gern
ithm konnte» Nirgends verldugnete sich jedoch der Mann
von Geist und Gemüth» Gedruckt ist K^on seinen Poesien fast
Sar nichts. Ausgezeichneter war sein Talent und Verdienst
in andern Künsten. Er verfertigte selbst sehr niedliche nfiecha-
nische Arbeiten verschiedener Art. Er spielte die Flöte. Er
malte in Oel historische Stücke und Perspektiven, die er be-
sonders in Italien studirt hatte. Er zeidmete. Da" es ihm,
auch hier nur unmittelbar auf Genufshahen und Genufsgeben
abgesdien war, so versuchte er sich, wie die Biene von Blume
zu Blume fliegt , fast in allen Gegenständen der Kunst; bald
im Portrait , bald in der Landschaft , bald in historischen
Stücken. Am bewundernswürdigsten ist der Reichthum, die
Mannigfaltigkeit und die ächte Genialität seiner Ideen, ver-
bunden mit Genauigkeit und Geschmack, auch in. der fluche
tigsten Skizzirung. nAuf einen solchen Zeichner kann Liv^
land etolz seyn,^^ sagte Oeser einst vonihm; und-Mengs
pries ihn noch in spätem Jahren jungen akademischen Künste
lern als Muster, besonders in der genialen Behandlung des
Gegenstandes. Eine Sammlung Handzeichnungen von ihm
befindet sich unter den Kunstschätzen sünes Freundes f des
*) Dies« Medaille hat folgendes Gepräge : Auf dcT Hauptseite :
Budberes Brustbild « von der rechten Seite , in eigenem fri«-
sirten« ninten in eine Locke geschlagenen Haar; darüber:
W. D. L. B. de Budberg. Carus Amicis. Unten: Natus
D. VIII Oct. MDCCXL. Auf der Kehrseite : Ars Amicum
Luget Pauper Praesidium. Ein mit M/ithen umwachsenes
Kreuz auf einem Hügel, an dessen Fufs ein weinender Armer
sitzt; vom ein Füllhorn, aus dem Geldstücke fallen, und
eine Malerpalette mit eingesteckten Pinseln. Im Abschnitt:
Den. D. lÜ Jul. MDCCOXXIV.
1
296 Frh, V. BüöBERG (W. D.)' v. Büddenbrocx (G. J.). ,
Herrn Oberpastors v. Bergmann in Riga. Unter seinen ,
Oelgemälden werden die Landschaften vorzüglich geschätzL^^
Geb. zu Reval am 8 Okiober 1740, gest. am 3 Julius 1784.
Gedicht auf das Absterben der jungen Frau Gräfin 1
V. Wachtmeister.
Beschreibung eines Aufenthalts im Schlangenbade 1777. '
Äiga> 1779- 8. (^Die Mifshandlung dieser Flugschrift in
der Allgem. deutschen Bibliothek soll den Verf. abgehal-
ten haben^ sich wieder ins literarische Publikum zu wagen,)
Sein Bildnifs von C. Senff vor der Livona f. 181s.
Vergi. Nord. Mise. IV. 31. — Meusels Lexik. I. 648. —
Denkmal des Freyherrn t. Budberg (von Lib. Berg-
mann); in der Hevalschen Monatsschr. f. Geist u. Herz
1787. Bd. 3. S.ai5. — Woldemar Dietrich Freyherr v. Bud-
berg genannt Bennrngshausen (von Sonntag); in der Li-
Vena f. 1812 S. 155.
iVON BUDDENBROCK (GuSTAV JoHANN).
Der Sohn eines Landedelmannes ^ studirte von 1775 Ws
1779 in Königsberg und Göttingen. Nachdem er in sein
Vaterland zurückgekehrt K'ar, bekleidete er seit 1780 unmteT-
trocken verschiedene Riditerstellen in den dasigen Gerichts-
behörden; er wurde nämlich 1780 Ordnungsgerichts- Adjmlt^
t^Sl Landgerichts- Assessor ^ bey Einführung der Statthalter-
schaftsverfassung 1783 Assessor des Oberlandgerichts bis
1796, wobey er 1790 den Charakter als Hofrath erhielt^ und
war zugleich von 1786 bis 1797 Ritterschaft ssekret är ^ bis er
1798 Landmarschall und 1800 Landrath {nicht ersteres 1800,
dieses 1802, wie in den Rig. Stadtbll. stellt) und Mitglied
des rigaschen Hofgerichts, i8o3 aber als Mitglied der zur
Regulirung der livländisdien Bauer angelegenheiten auf aller-
höchsten Befehl verordneten Kommitee nach St. Petersburg
berufen wurde. 1804 erhielt er den St. Wohdimir-Orden der
3ten KL und i8l3 eine Anstellung bey dem Ministerium des
Innern^ kehrte darauf i8l5 aus St. Petersburg nach Äifiö
zurückf erhielt i8l6 von der Universität Dorpat das Ehren-
V. Bunofii^ROCK (Gustav Johann). 297
diplom dnes Doktors der Reckte, wurde 181 7 OberMrdien^
Vorsteher des wendensditii J^reises und 18 18 Mitglied der Iw-
ländischen Provincial' Gesetzkommission. Geb. zu Schiijen-
pahkn hey Wolmar am 6 September 1758, gest. zu Riga
am 14/C/1 December 1821.
* Tagesfahrt nach 1 Karlsruhe an der^ Ammat. * Am
30. Aerntemonats des J^res 1793. Riga» 1794-
87 S. 12.
♦ *
*Beyträge zur Kenntnifs der Provinzialverfassung und
Verwaltung des Herzogthums Livland, ohne die Pro-
vinz Oesely eine Beilage zum Isten Theil des livländi«
schen Magazins, oder der Sammlung publicistisch-
statistischer Materialien zur Kenntnifs der Verfasr
sung und Statistik von Livland. St. Petersburg, 1 804*
59 S. 8. ' '
* Sammlung der Gesetze^ welche das heutige Livländische
Landrecht enthalten , kritisch bearbeitet. Ister Bd.
Angestamijnte .Livländische Landes -Rechte. Mitau,
1804. 469 S. (Unter der Dedikation an die Bitterschaft
hat sich dkr Verß genannt,^ — *- 2ter Bd. Aeltere hin-
zugekommene Landesrechte. Riga, 1821. XXYIII u«
2024 s. u. laBogg. Register. 4. ♦
« ■
Ankündigung einer von ihm beabsichtigten Herausgabe
der hinterlassenen Manuskripte des dorpatschen Professors
Müthel. (Riga, 1817.) 44 S. 8,
*Plan für die ^y^ematische Sammlung der ProvinziaU
gesetze als Codex. (Riga, 1819.) 56 S. 8.
* Lifländisches Ritterrecht. Oder hochdeutsche Ueber-^
Setzung der gemeinen Rechte des Stiftes von Riga, ge-
wöhnlich das Ritterrecht genannt, welche zuerst im
lahr 1537, hernach im Jahr 1773 in plattdeutscher
Sprache gedruckt worden; in den N. Nord. Mise. V«
u. VL (1794.) XX u. S. 315-575. Die Einleitung is(
unterzeichnet G. J. v. B.
Beytrag zur Geschichte der livländischen Leibeigenschaft
und deren Aufhebung durch die Bauernordnung vom
20 Februar 1804 ; in Storchs* Rufsland unter Alexfln-
aerL Bd.iy. S. 137-159.
LBand. '' ' '3^
agS V. BuDDENBROCK (G, J;). Hvlov/^ V. Bölow (H.).
JRedigirte: Materialien zu Grundsätzen zur Verbesserung
des Zustandes der Bauern in der Rigaschen Statthalter-
schaft, mit Aussc'hlufs des Arensburgschen Kreises.
Entworfen auf dem Landtage im September-Monate
, des iFares 1796» Zur Berathschlagung für die abwesen-
den adelichen Gutsbesitzer auf den im December-
Monat 1796 und im Januar-Monat 1797 zu haltenden
Kreis- Versammlungen (Riga) 38 S. u. 2 unpag. Bogg.
Fol.
Antheilan deir Redaktion der Verordnungen, die livländi-
schen' Batiern betreffend 18049 so wie der Livländischen
Bauer-Verordnung 1819.
VergL Big. Stadtbll. igai« No. 51. 5.413-416. — Napier«ky's
fortges. Abh. v. livl. Geschichtschr. S. j^. 8o-8s*
BüLÖw, s. Berlauw.
VON BüLOw (Heinrich),
dem hier wegen des OrtSj wo er starbt eine Stelle gebüJirU
diente f nach erhaltener guter Jugenderziehung^ anfangs im
preussischen Infanterieregiment Thiele, und später bey der
Kavallerie^ nahm seinen Abschied j begab sich unter das Mi-
litär der belgischen Insurgenten y wurde dann aus Liebhaberej
Schauspieler^ und ging hierauf nach Amerika, fand aber audi
dort das Ideal nicht , was er suchte. FAne zweyte Reise nach
jenem Welttheil brachte ifm und seinen Bruder (-Dietrich)
um den gröfsten Tlieil ihres Vermögens durch eine mijslun-
gene Spekulation in Glaswaoren. JJach erfolgter Rückkehr
gab er sein System der Kriegskunst heraus , das zwar Beyfall
erhielt, ihm aber auch, weil es viel alten Glauben erschütterte.
Feinde erwarb. Er fand keine * Anstellung und schrieb, um,
zu leben, über das Geld mit der Genialität derjenigen Men-
schen^ die es^nicJit mehr besitzen ; über den Feldzug von 1800
lus. w., und mehrte dadurch säne Feinde» Erfolglos hliti
natürlich auch in ^inem Lande ^ welches derri Ausländer in
V. Büxow (Heinblicb). BÜNB08E (Akdjusas). 299
LandesBngekgenheiun Kein besonnenes TJriheil zutraut^ sdn
Journal für England f das er in England selbst herausgeben
wollte^ wo er Schulden halber nach Kingsbeng wandern mufstem
Erging nun jiadi Paris, und 1814 nach Berlin zurück. Meh"
rer« Schriften von ihm erschienen nach einander ; endlich „ der
Iddzug von i8o5/* der ihm Haft in der Hausvogtey zu
BirSn zuzog. Der Krieg versetzte seine Gefangensdiaft nach
Riga, wo ein Nerverifieber seinem bewegten Ijeben ein Ende
madite. Geh. jni Falkenberg in der Altmark Brandenburg. 9. ^
S^t. am 16 Julius 1807«
Vergi."^ Heinrich von Bülow, nach seinem Talentretchthuni so-
wohl, als seiner sonderbaren Hyper-Genialität, und seinen
Leben sabentheuern geschildert. Kölln (1807). 8« — Gallerie
Preussischec Charaktere S. 38i-4M* — Hübners Zeitungs-
Lexikon« umgearbeitet von Küder Th.'i. 5. aifi f. — *
Rig. Stadtbll. 1824. No. 53. S. 434. — s- Meusels G. T.
Bd. 13«. $• 193. Bd« 16. 6. 336 u. Bd. 17. S. 988» ^Q seine
sämmtlich^n Schriften angezeigt sind.
*
BüNBOSE (Andreas).
Beförmirter Hofiprediger der Herzogin Louis^e Char-
/orte, Herzogs Jakob von, Kurland G em,ahlin , gebotner
Prinzessin von Brandenburg. Geb. zu.. 4 9 gest. zu Müoi^
in den letzten Tagen des Jahres i68l. . -
Die herrliche. Braut und Himmels - Krone der ^Kinder
Gottes y welche aus demJoh. Gap. 19- v. 25-27» bey der
Leichbegängnils des Hochwohlgeb. Fräuleins Johanna
Loayh^n.9 Ihro Hochf ärztlichen Durchlaucht der Her-
zogin von Churland wohlbetrauter Cammer- Jung-
frauen 9 da Dero am 20 April Anno 1667 verblichener
Leichnam den 18 Decemhr. beygecetzet worden ^ vor-
gestellet etc. Mitau, 1668« .4*
Das göttliche Testament .Christi', unsers heiligsten Erlö-
sers , so dürcl^ Erklärung des heiligen Abendmahls, in
welchem den Gläubigen die himmlisohe Testaments-
Schätze versiegelt und übergeben worden, schrift- und
rechtmälsig aus den Worten Pauli Cor. 1* v. H« 23* 24«'
25. eröfnet worden etc. Ebend. 1673« 4«
3oo 'Bünsav(Johank). Bürger (Johann).
BüNsAv oder Bünsow (Johann),
Studirte in seiner Vaterstadt und zu Lund^ machte eint
JUi^e durdi Schweden, hielt sich ein Jahr in Livland auf
{während dessen er ,, Sekretär im Oberhof gerichte zu Habsal^''
gewesen seyn soll, wie J och er sagt; was darunter zu ver-
stellen sey,, kann man nicht entdecken, ) und kam dann meder
nach Greifswalde , wo er Advokat beym Konsistorium und
l6ji Licentiat der Rechte wurde. Als die Brandenburger
l6j5 Greißwalde belagerten, begab er sich nach Rostock,
hielt dort Vorlesungen und advocirte 'zugleich. Geb. zu Greifs-
walde am 14 Oktober 1640, gest. . • •
Diss. de transactionibus* Gryphisw, 1671. • • •
Tractatus de jure detractionis et depimationis . . t
» Vergi, J6cher4 — Gadeb/L. B, Th. i» S, 136.
Bürger (Johann), "'"
War bis gegen das Jahr 1644 Kantor , auch Collegapri-
tAus ah der Schule zu Libau,' und wurde 'darauf Prediger be^
Her lettischen , i653 aber' bey der deutschen Gemeine daselbst,
&eb: zu Jauer in' Schlesien am . . . , gest. i658.
Selbststreit öder kräfftige Bewegung des Fleisches und
• Oeiistej? unter der Persem Josephs und Potiphars Wei-
' be^,- . ♦•• 1648. (£me poetische Uebersetzung von Ja'kob
C^n^sIwRändisch geschriebinem Gedichte Selfstryt etc.)
Hertz- Fröliche Glückwünschüng dem Durchleüchtigcn,
'-Hochgebohrnen Fürsten vnd Herrn, Rertn Jacobo in
Lieffland eu Ghurland "vnd Semgallei^Hertzog, — wie
■ ;^uch der-Durchleuphtigsten Fürstin — Loysa Char-
lotte •— ntelner gnädigsten Fürstin Vnd Frfiuen. Alfs
der Höchste Gott dieses Hocl^-Fürstliche Haufs aller-
gnädigst abermahl angesehen, vnd mit einem Jungen
Herrlein begäbet. Riga, gedruckt durch Gerh. Schrö«
der, 1650. 16 unpag* S. 4* (In VerwrC)
Gelegeuh«lt«gqdichte* '
Vergl. Jöchfcr. — Kotd. Mist. IV.* 33-
/ i * ^ *« -
Bürger (M.). Bujssch(A.). Büsching (A. F.). 3oi
Bürger (Michael).
Studirte zu Leyäen^ verlebte daselbst mehrere Jahre in
frmndscIiaftlicJiem Umgange mit dem nachmaligen ersten
Präsidenten, der St* Pet^sburger Akademie der Wisfenschaf-
ten^ Lorenz Blumentrost^ und nahm ij i6 zu Königs-
berg die medicinische Doktorwürde an. In der Folge prakti-
eine er zu Libau^ bis er durch seinen Freund Blumentrost^
ßkich bey JErrichtung der genannten Akademie der Wissen-
Schäften , als Professor der Oiemie an derselben, berufen und
so eins ihrer ersten Mitglieder wurde. Fr kam aus JCnrjlani
flm i3 März 1726, in St^ Petersburg an ^ wohnte einepi Mit:
tagsessen ^ das der Präsident am 22 Julius den meisten Pro»
Jmoren^abi bey , und hatte das UnglUek^ beym Nachhause-
fdiren aus dem Wagen zu stüi.'zen, so dafs er auf der Stelle
todt blieb. Seine Frau^ die nach Kurland zurück ging^ war
die erste Wittwe bey der Akaderriie^ und erhielt ein für allemal
den Jahresgehalt ihres Mannes ausgezahlt» Geb. zu Memel
fl'n..., gest. am 22 Julius 1726. \
Diss. inaug. de lumbricis. ( Praes, Jac* Fixxckena u.)
. Regioiiionti, 1716. 4. ' ' ' . '
Gelegenheitsgedichte. " '
Vergl. Stähelins Original- Anekdoten von Peter dem Grofsen
S. 331. — Richters Gesch, der Medicin in Rufsland. HL
S. S05. ' ;
^ BuEscij ( Agathon).
Fin hivVdnder ^ studirte Medi^ ukdfromovirtei8a6 zu
Dorpat.
Diss. iaaug. de glandula thyreoidea . strumosa in gen.ere
et de ejus specie lymphatica* Dorpati, 1826* 40 S. 3*
BuscHiNG (Anton Friebrich).
Studirte zu Halk , wurde daselbst l J4ff Magister der PhU
losophk, hierauf Etoftneister des ält^sttn Schnee dts'Ütafen
3o2 *BüscHiNG (Anton E^iedricb); ' '
Friedrich Rochus zu l^ynar^ hielt sicli mit detQf^btn
seit 1749 zu St, Petersburgs seit lySo zu Itzehoe und sätnj52
auf der Ritterahadeniie zu Soröe aufj legte diese Hofmeister-
steile nieder und lebte bey D. Hauber in Kopenhagen bis in
den May 1754, ging von da wieder nach Halle^ um dort Vor-
lesungen zu halten y wurde im August desselben Jahres ausser-
ordentlicher Professor der Philosophie und Adjunkt der phi-
losophischen Fakultät auf der Universität zu Göttingen^ 1756
Dr, der Theologie, i^ög ordentlicher Professor der Philoso-
phie, 1761 zweyter Prediger an der PetriJdrche zu St. Peters-
burg, auch das Jahr darauf Direktor der Schult der Spra-
chen, Küriste und Wissenschaften daselbst, legte 1765 seine
' dortigen Stellen nieder und privatisirte eine Zeitlang in Ahona^
bis er gegen Fnde. des Jahres 1766 zum hönigl. preussisdien
QberliohsistorialratK und Direktor des Qymnasiums im grauen
Kloster und des damit vereinigten kölnischen Gymnasiums zu
Berlin ernannt wurde, öeb, zu Stadthagen in der Grafschaft
"Sdxaumburg am 2T September 1724, gest. zu Berlin am
28 May 1793. '
Magazin für die neue Ilistone und Geographie. 22Thle.
Die ersten 6 zu Hamburgs die übrigen zu Halle > 1767
bis 1788 und ein 23ster Theil, welcher die Register
über das ganze Werk von Benj. Gottfjr. Weinart ent-
* hält, 1793. 4. Es liefert folgende zur Geschichte und
Statistik der russischen Ostseeprovinzen gehörige Aiifsatu
und Aktenstücke; . T-h..l^ ß. 247-260. Urtheil und Be-
fehl des hohen dirigir enden S\enats in Ansehung der
Stadt Wenden in Lieflahd vom 22 Oktober 1764. —
Th. 3. S. 47-70. Rescript Königs August III. von Polen,
wodurch das Lehn der Herzogthümer Kurland und
Semgallen für (erledigt erklärt wird, vpm 1 6 November
'1758 5 Provisionaldiplom, durch welches das Lehn der
'" Herzogthümer Kurland und Semgallen dem Prinzen
Karl ertheilt wird, von demselben Dato ; Reversalien,
welche der Herzog Karl den Ständen ausgestellt hat,
vom 16 Decemberl758. — S. 231*244. Rittertchaft-
.. Uche .Matodkejl des IJEexa^ogthum^ Li'efland» und Lief-
Bi;sching(A.F.). Büth]«er(C.)- Büttner (F. W.). 3o3
und Esthländisches Miinzwesen. — Th.?. S. 241-244.
Schreiben Kaisers Peter III. an den Geheimenrath
Y, Mirbach, betreffend. das kay serliche Vorhaben, den
Herzog Georg Ludwig von Holstein zum Herzog Ton
Curland und Semgallen zu machen. — S. 361-418*
Landrolle des Herzogthums Esthland vom J. 1765. -^
Th. 8. S. 492-496. Patkuls Geschichte. — Th. 9-
S. 177-226. Handel der Stadt Riga. — S. 381-398.
Motifs de la disgrace d'Ernest Jean deBiron» Duc de
Courlande. — S. 399-414. Antwort auf die vorher-
gehende Schrift des Herzogs von Kurland , von einem
der nächsten Verwandten des Feldmiarschalls Grafen
Münnich. — Th. 15. S. 199-22(K Urkunden von der
Vermählung des Herzogs zu .Curland Friedrich Wil-
helm mit der russischen Prinzessin Anna. — S.279-3&2.
Patkuls Anschläge und Begebenheiten.
Aus seiner Neuen Erdbeschreibung ist der Abschnitt von
Polen , Lithauen 5 Kurland und Semgallen russisch von
Theodor Rogenbuke (St. Petersburg, 1776. 8.)>
so wie aus der Sten Auflage die Beschreibung des Her-
zogthums Livland von dnem Ungenannten schwedisch in
den Staatsskrifter 1790 Bd. i. übersetzt worden,
Vergl, Gadeb. L. B. Th. 1. S. 137 ff. — Seine eigene Lebens- >
beschreibung. — Meusels Lexik. Bd. 1. S. ^00-719« wo
das volUtändige Verzeichnifs seiner ßbrigeri zahlreichen
Schriften enthalten ist» .
BüTHNER (Christian).
Folgte seinem Vater ^ dem dmtsclien Prediger zu Bäuske
in Kurland, Johann Büthner\ 1609 im Amte» Geb.
ni..^ am^ • • • , gest. • • • \
Eine Christliche Predigt, in welcher der hohe vnd wich-
tige Articul von der ewigen Gnadenwahl vnd Verse-
ilung Gottes kürtzlich doch richtig vnd gründtlich aus
Gottes Wort ausgelegt vnd erkläret wird. ' Riga, 1614* 4*
Büttner (Friedrich Wilhelm).
Stiefbruder des nachfolgenden.
Studirte Arzneygelahrtheit zu Halle und Göttingen, erhielt
«i/ der zuletzt genannten Universität ij85 den mediciniscben
304 BtiTTHSR (F. W.) (J. G.). V. BuXMEMNCa (J;V.).
Doktorhut 9 und kehrte dann in sein Vaterland zurüchj wo tr
zuerst auf dem Lande im ßutzeschen Kirchspiel und später in
Mitau prakticirte. Geb. im Pastorat Schleck in Kurland^ wo
sein Vater y der piltemche Superintendent Johann Georg
Büttner^ Predigfrwary am 20 JSfovember 1760, gest. am
I Februar 18 19.
Diss. inaug. de febribus nervosis acutis. Goettingae, 1785*
Büttner (Johann Georg).
Stiefbruder des vorhergehenden.
Wurde im Pastorat Schleck am 22 April 1779 geboren^
studirte seit 1797 Theologie zu Königsberg, Mitau und Hfl//e,
•erhielt\ wahrend er nodh auf der Universität war^ die Voka-
tion als Adjunkt seines Vaters in Schleck ,. und trat sein Prt-
digtamt im J. l8o3 an ( ord. am i März ).
." . -- ■
Ansichten und Vorschläge über die Landwirthschaft für
das Gouvernement Kurland. (Jena) 1818.. — 2tesHeft.
Mitau, 1823. Zusammen XIV u. 238 S. — 2 ten Bandes
l&tesHeEt. Ebend. 1824. 131 S. 8.
lieber die Vermehrung und Behandlung des Düngers;
im Oekon. Repert. i, Livland. VIL 3. S. 269-284. —
Über den Werth einiger neuen Getreidearten ; ebend»
S. 284-296.
Ueber einige in Kurland entdeckte naturhistorische
Merkwürdigkeiten; in cfen'Jahresverhandl. der kurl.
Gesellsch. f. Lit. u. Kunst Bd. 1. S. 195- .:— Utj!)er
das Zähmen einheimischer Thiere und Kultiviren ein-
heimischer Gewächse ; ebend. Bd. 2. S. 106. — Ueber
die Waldbienenzucht; ebend, S. II3.
Mehrere von ihm entdeckte und bestimmte Insekten; in
Ahrens Fauna insector um Europae.
*
VON BuLMERINCß (JOHANN VaJLENTIN).
Gefc. zu Riga am 27 Jumu§ ij 60 ^ studirte zu Göttingtn
itfui Ltipzig in den Jahren 1779 bis 1782, trat gleich nadi
V. BUXMXRIKCIJ (JOHAKK ValENTIK). 3o5
seiner 2^urückkimft bey dtrKanztiley des ngasehen Rathes in
Dienste j' war während der Statthalterschaftsverfassung ijS5
Advokat bey dem Gouvernementsmagistrat ^ wurde später in
den Rath gezogen t und 1807 Bürgermeister , auch 18 14
Bitter des St. Annen* Ordens der aten KU
'Extracte der merkwürdigsten Verordnungen, Ukasen
etc. aus der St. Petersburg sehen Senats-Zeitung von
den Jahren 1809 his 1820 incl. , nebst einem Haupt-
register. (Riga, 1821.) 56 S. X.
Portrait d*un bon prince, qui- aime mieux recompeiiser
que de punir, discours; in Schlegels Aedehandl.
1778 S. 41-46*
*Noch einige Bemerkungen zu der von dem Herrn Land«
rath und Ritter Dr. J., G. J. v. Buddenbrook edirten
Sammlung der Gesetze des Livländischen Landrechts»
von einem Rigischen ; in Bröckers Jahrb. f. Rechts-
gelehrte. L 112-116.
y/e/e Aufsätze in den Rig. Städtbll. 1810-1Ö21 meist mit
den Chiffern: — mer — , B_q, Ä, -ö — , B,B_,
B . Die mit B. oder B unterzeichneten Aufsätze
und namentlich (^denn dieser Bezeichnung bedienten sich
mich einige mal Brotze und Lib. v. Bergmann):
1817 S. 177.- Nekrolog (J. P. Wojframm); — ebenda
S. 195. Nekrolog (E. A. Schuderoff ) ; — ebend,S. 250*
Literarische Anzeige (Ueber den Unfug mit Bittschrif-
ten, von Bröcker); — 1819 S. 293-296. Nekrolog
(J. G. Martens); — 1820 S. 26. Menschenzahl in der
Stadt Riga und in ihren Vorstädten am Schlüsse des
Jahres 1819; — eteVirf. S. 201-204. Vorsicht in Straf-
fällen, durch ein Beispiel empfohlen; — ebend,S, 221*
Für die Promenaden; — ebend. S. 231. Aufnahme des
Fonds der im Jahr 1765 für die Stadt Riga errichteten
Brand-Versicherungs-Anstalt; — ebend, S. 282. Jagd-
Anecdote; — ebend. S. 303- Literarische Anzeige
(Tiling über Handels.schifffahrt) ; — 1821 S. 52. Er-
klärung; — ebend, S. 57-59. Nekrolog (G. C. Nestor); —
ehend. S. 1 1 1 . Ewald Gustav ftaneff ; — ebend. S. 2 1 7-220.
Wohlgemeinter Vorschlag für Kapitalienbegeber in
Riga; — ebend, S. 383- Tilings Handelsschifffahrt
3ter Theil. ^- Ganz ohne Unterzeichnung hat er dazu
^* Band. 33
3o6 V« BimGE (Alesandeh) (Friebrtch Geoag).
geliefert: 1815 S. 115-119. 124-127. 131-140. Merk-
würdige B egebenheiten der Stadt Riga ; — 1817 S. 178.
Bekanntmachung; — 1821 S. 26-30. 33-37. Petrowsky,
poetisch und prosaisch dargestellt; — ^ e^enc/. S. 303*
Erwiederung auf die Bemerkung- eines Gartenfreun-
des: Nicht-Einflufs der Witterung; — e^end. S. 369*
Beitrag zu den Vorstadt-Anlagen aus America.
VON BüNGE (Alexander).
^ Bruder des nachfolgenden.
Aus KieWi wurde i825 Dr, der A* G. zu Dorpat^ und
hegkitete 1H269 nachdem er bereits als Krwarzt zu Barnaul
im Gouvernement Tomsk angestellt worden war, den Pro-
fessor Ledebour auf seiner Reise nach Sibirien.
Diss. inaug. botanico -pied. de relatione methodi plan-
tarum naturalis in vires vegetabilium medicales. Dorp.
1825. 72 S. 8.
VON Bunge (Friedrich Georg).
Bruder des vorhergehenden.
Geh. zu Kiew am i März 1802, kam j8i5 nach Dorpaty
besuchte erst das dasige Gymnasium und studirte dann von
X8l8 iis 1822 Jurisprudenz auf der Universität , erhielt audi
1821 für die Beantwortung der von der Juristenfakultät vor-
gelegten Aufgabe: „De veterumRomanorum agnatione/'
das Accessit der silbernen Medaille , mit dem Zusatzt, dafs
im Fälle einer Umarbeitung und weitern Ausführung eints
Theils der Abhandlung er die goldne Preismedaille erhalten
und die Dissertation auf Kosten der Universität gedruckt wer-
densolle. 1822 am 1 5 September wurde er Lektor der russi-
schen Sprache an der Universität Dorpat und Translateur hq
allen Behörden derselben ; auch 1 823, nadi bestandenUm Exa-
mitn , in der Würde eines Kandidaten der Rechte anerkannt^
V. BuNGtB (F. G.). BUMTJBBARTH (M. F.)* 307
und hitlt tut dtm Julius desselben JaJires Privatsrorlesimgen
über das üV'f esth- und kuriändische Provincialrecht, Nach"
dem er hierauf i825 zum Rathsherrn der Stadt Dorpat
erwählt war, legte er seine Aemter hey der Universität nie-
der, ward aber noch in demselben Jahre auch als Privat-
doctnt für liv-und esthländisches Recht daselbst angestellt. .
Wie und nach welchen Regeln müssen die in Livland
geltenden Gesetze. in terpreti»t werden? £in-provin-
cialrechtlicher Versuch. Dorpat, 1822« 32 S« 8»
Chronologisches Kepertoruim. der russischen Gesetze und
Verordnungen für Liv- Ehst- und Kurland. Ister Band.
1710-1762 nehst einer Einleitung üher die Beschaffen-
heit der russ. Gesetze überhaupt > deren Anwendung
in den Ostseeprovinzen u. s. w. Dorpat , 1823« CVI
u. 242S. — 2ter Bd. 1762-1796. Ebend.1824. 484S.—
3ter Bd. 1796-1801. Ebend. 1826. 351 S. gr. 12.
GnindriTs zu einer Einleitung in ^das heutige liv- esth-
und kurländische Provincialrecht. ]Elbend.i824. 20 S. 8.
Grundrifs des heutigen livländischen Privatrechts. Für
seine Vorlesungen entworfen. Ebend. 1825. 100 S. 8.
Grundrifs des heutigen kurländischen und piltenschen
Privat-Landrechts ; für seine Vorlesungen entworfe)|.
Ebend. 1825- 8*
Chrestomathie von Quellen des russischen Rechts.^ Iste
Abtheilung. Privatrecht« Ebend. 1826* 81 S. 8.
BUNTEBARTH (MaGNUS. FrIEDRICh).
,\
Studirte um ij36 zu Jena Theologie und Ä^m darauf
noch Livland, wo er erst Privatlehrer in einem adelichen
Hause, dann Lehrer an dem von der Generalin Hallart zu
Wolmar errichteten Schulmeister- Seminariurh war. Geb, zu
Barth in Pommern am . . . , gest, lySo.
Lettische Lieder, theils selbst verfafst , theils ajjts dem halli-
sc/ien und dem^BriXder gesangbuche übersetzt. Ohne Zweifel
hat er den meisten Antheil an der Sammlung geistlicher
Gtsdnge für die Herrnkuter unter den iMten : Kahdas
N
3o8 BuNT£BAB.TH (M. F.). BuRDACH (K, F.).
i'slaffitas garrigas jaukas dfeefmas. (Konigiberg, 1739*)
2 Bogg. gr. 8* — ,2te Auflage : Kahdas islaritas garri-
gas jaukas dleefmas, oh tri reife drikketas, un no
jauna pahrwairotas , tahm pehz fawu muhfchigu is-
glahbfchanu mekledamahm dwehfelehm par labbu.
Kevaly gedruckt bey Jac. Job. Köhler y 1742* 3 unpag.
BU. 9 265 S. u. ein unpagk Kegistier. 8* £nthäh 23^
• Nummern und ist bereits selten. Bey den Letten der wenden-
sehen Gegend heifst dies Buch nach seinem Preise Ohrtes-
Grahmata. — Eine äte Auflage mag seyn : Kahdas Is-
laritas garrigas jaukas Dfeefmifias, wiffahm pehz fawu
muhfchigu Glahbtchanu kahrigahm Dwehfelehm par
labbu Drikkehts tai gadda 1757. (O. Druckort,) 222 S.
kl. 8*9 dann mit neuer Seitenzahl: Tahs Lihturgias 50 S.
und Ta trefcha daita jeb kahrta Litanias un Dfeef-
miaas 18 S.
Vergl. Nord. Mise. IV. 34. — Zimmermanns Lett. IJt. S.45.
BüRDACH (Karl Friedrich).
Geh. zu Leipzig am 12 Junius 1776, Dr. der.Phil und
Privatdocent auf der Universität Leipzig seit dem 8 September
1798, Dr. der A- G. 1800, ausserordentlicher Professor der
Medicin daselbst am ij Julius 1807, nach Dorpat als ordent'
licher Professor der Anatomie , Physiologie und gerichtlichen
Medicin berufen am 4 Jiilius 181 1, nahm im Januar 18 14
seine Entlassung und ging als Hof und Medicinalrath^ ivii
auch Professor der Anatomie nach Königsberg.
Diss. de apoplexia per epilepsiam soluta. Lipsiae9l798*4«
Commelitarii in Hippojcratis librum primum de morbis
epidemicis specimen. Ibid. eod. 4-
Asklepiades und John Browne, eine Parallele. Ebend.
1800. 8. *"
Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunde.
Ebend. 1800* 8-
Gemeinschaftlich mit J. K. F. L e u n e : Realbibliothek der
Heilkiinst oder Darstellung der Fortschritte der prac-
tischen Arzneykunst u. Wundarzneykunst im 19* Ja^*
hundert. Ister Jahrg. ister Bd. Ibid. 18Q3* 8*
Bcu>ACH (Karx« Frisduigh). 3o9
Diss. inaag« Scriptorum de Asklepiade index« Lips. ißQJ^
35 S. 4-
Eugon oder über Impotenz und Sch'wäche der Zeugungs*
kraft und die sicherste Methode » sie zu heilen. Aus
dem Französischen. Ebend. 1804* 8-
Die Diaetetik für Gesunde. Ebend. 1805« 8* — 2teAufl.
1811.
Handbuch der neuesten Entdeckungen der innern und
äussern Heilmittellehre. Ebend. 1805. 8*
Beiträge zur nähern Kenntnifs des Gehirns. 2 Theile«
Ebend. 1806. 8-
Die Lehre vom Schlagflufs, seiner Natur , Erkenntnifs,
Verhütung und Heilmethode. Ebend. 1806* 8*
Dispensatorium für die Chursächsischen Lande,, oder
Ph. J. Piderits Pharmacia rationalis deutsch bearbeitet«
Ebend. 1806* gr« 8*% nebst einem Nachtrage. 1807* 8*
Neues Recepttaschenbuch für angehende Aerzte« Ebend.
1807. i2.
Progr. Quaestionum de natura causticorum specimen.
Ibid. 1807- 4. ^
System der Arzneymittellehre. Ebend. isterBd. 1807.*-—
2terBd. 1808. — SterBd. 1809. 8. -^ 2te umgearbei-
tete Ausgabe in 4 Bänden. Ebend. 1817- 1819* 8*
Handbuch der Pathologie. Ebend. 1808* 8-
Der Organismus menschlicher Wisseinschaft und Kunst«
Ebend. 1809» gr- 8.
Die Physiologie. Ebend. 1810. 8.
Die Litteratur der Heil^issenschaft* (Auch mit dem Titel:
Handbuch der neuesteh in- und ausländischen Littera-
tnr der gesammten Naturwissenschaften und der Medi-
ein und Chirurgie.) Ister u. 2ter Bd. Gotha, 1810* •—
SterBd. oder der erste Nachtrag, die Jahre 1811-1820
enthaltend. Ebend, 1822« gr. 8t
£ncyclopädie der Heilwissenschaft, 4 Bände. Leipzig,
1810-1814. 8. Von allen 4 Bänden erschien die 2te Auf-
lage ebend. 1817-1819. gr. 8.
Auflösung eines Käthsels vom Essig. Dorpat, 1813« 12 S.
Anatomische Untersuchungen, bezojgen auf Naturwissen-
schaft und Heilkunst. Isftes Heft mit 4 Kpfm* Leipzig,
1814. IV u. 82 S« 4*
3 10 BuRDA^CH (Karl Friei>rich), '
Ueber. Waisenpflege zunächst in Beziehung auf Königs- I
berg. Königsberg, 1815. 8. .
Ueber die Aufgabe der Morphologie« Bey Eröffnung der
Königlichen anatom. Anstalt in Königsberg geschrie- ^
ben und mit Nachrichten über diese Anstalt begleitet.
Leipzig, 1818. 8.
Berichte von der königlichen anatomischen Anstalt zu
. Königsberg. Ister Bericht. Mit einer Beschreibung .
des untern Endes des Rückenmarks« Ebend. 1818* ^
2ter Bericht. Mit Bemerkungen 'aus dem zootomischen
Tagebuche von K. E. v. Baer. Ebend. 1819* 4^ S* — j
3ter Bericht. Mit Bemerkungen über den Mechanis- i
mus der Herzklappen. Ebend. 1820- 45 S. — 4terBe*
ribht. Mit Nachträgen zur Morphologie des Kopfs. |
Mit 1 Steintafel. Ebend. 1821. 63.S. — 5 ter Bericht
Mit Ansichten des EleCtro-Magnetismus. Nebst 1 Kpftaf.
Ebend. 1822. 50 S. 8.
Vom Bau und Leben des Gehirns« ister Bd. Mit 2 Kpfrn.
Ebend. 1819. IV u. 283 S. — 2ter Bd« Mit 7 Kpfrn.
£bend^l822* XXIV u. 418 S. gr. 4.
Die Mineralquellen im Flufsgebiet der Neifse, unter-
sucht, beschrieben und gewürdigt. l»te Abth. physi-
kalisch-medicinische Geograpjiie der Gegend von Trie-
bely in Bezug auf einige daselbst entspringende Ge-
wässer« Ebend. }823. 8*
Die Physiologie als Erfahrungswissenschaft« Ister Bd. ,
Bearbeitet von K. F« Burdach» mit Beiträgen von
Karl Ernst von Baer und Heinrich Bathke« Mit
6' Kpftaf. Ebend. 1826« gr« 8.
Thatsachen^ als Supplement zu dem Aufsatze über den
Gebrauch des Essigs in Nervenfiebern ; in den Aig*
; ^tadtbll. 1812. No. 47. S. 402-408.
Einleitung zu J. H. Müllers System der gesammten
Heilkunde nach der Erregungstheorie« (Leipzig^lSlO)
8.)
Bericht ans Publicum; vor F. D. Jaquets Reise in mei-
nem Zimmer (Riga, 1813. 8.) S. III-XIII.
Gab mit Alex« Grichton und Joh. Rehmann
heraus: Russische Sammlung für Naturwissenschaft
• und Heilkunst. 1 ster Bd. Riga u. Leipzig, 1815 u. 1816.
X u. 680 S« — 2ter Bd. Ebend. 1816 u. 1817- XII u.
764 S«9 jeder Band von 4 Heften^ gr« 8*9 und lUfertt dazu:
BuROAGH (K» F.). Bürja(A.). Bükmester (G.-A.)« 3it
Ueber die anatomische Sammlung in derKunstkcimmer
zif St, Petersburg. I. 3. S. 4-23-4-56- — Ueber die An-
sichten der Natur» Vorlesungen, gehalten den 22 Sept.
1811 und den 4 Febr. 1812 in der ärztlichen Gesell-
schaft zu Dorpat. II. 1. S. 13-63« ^- I^ie kaiserlich-
medicinisch-chirurgische Academie zu St. Petersburg.
Aus dem Russischen übersetzt. IL 1. S. 96-116* — - '
Ueber die Haargef älse 9 mit Hinsicht auf die Lieber-
kühnschen Praeparate in St. Petersburg« II. 3* S. 4-00
Ms 433» — - Anzeigen und Recensionen, zerstreut in
aUtn Heften.
*
Vtrgl. Meusels G. T. Bd. 9. 5. i^i. Bd. 11. S. 190. Bd. 13.
5. soo. Bd. 17. S. 999« •— Enslins Biblioth. medico«
Chirurg, etc. p. 33.
BuRjA (Abel).
Gmg^ nadiditn er Lehrer der Mathematikx im College
fran^is in Berlin gewesen war^ 1777 nach Boldino in der
Nahe von Mosliau^ übernahm dasellfjst die Hofnuisterstelle
he) den beyden Söhnen eines Herrn v, Tatitsclieff^ begieß
tittüe auf einer Reise nach dem Auslände^ und wurde 1787
Professor der Mathematik an der Militär- Akademie zu Berlin,
Geb. zu Kikebusch bey Berlin am 3o August 1752, gesjt. am
16 Februar 18 16.
Von seinen Schriften gehört hierher:
Observations d'un voyageur sur la Russie ^ la Finlande,
laLivonie,^ la Gurlande et la Prusse. k Berlin, 1785*
^Vu. 218S. 8« -=— 2te Ausgabe. &Mastricht,17$7«-8.
Verßi, Sein angeführtes Buch S. 1^ -^ MeuselsG.T. Bd. i*
S. 516. Bd. 9. S. 173. Bd. n; S. 188 u. Bd. 17. S. 301. -^
AUg. Lit. ZtiU 1816 No. 100. .
BüRMESTER (Gottlieb Andreas).
^Aus Pernau gebürtig ^ studirte Median zu Göttingen und
promovirte daselbst 1 797«.
Ciss. inaug. de usu vini medico« Goetting. 1797« 28 S. 8^
3 12 Bukst (Ernst DANiEt) (Fjuedrich Beinhoi.d).
BuRSY (Ernst Daniel).
Vater der beyden nachfolgenden.
Wurde zu Goldingen j wo sein Vater Stadtsekretär war,
am 22 März ljß6 geboren^ besuchte vom i^ten bis zum
l^ten Jahre das Friedrichs - Kollegium zu Königsberg und
vollendete dann seine theologischen Studien auf der dasigen
Universität innerhalb,)^ Jahren. 1781 erhielt er ^ nadidemer
seit seiner Rückkehr nach Kurland als Hauslehrer gelebt hatten
die Pfarre auf dem adelidien Gute Blieden^ von wo er im J»
l865 nach Grenzhof berufen und hier zugleich i8i3 zum
Propst des doblenschen Sprengeis und 1824 zum Konsistorial
rath ernannt worden ist,
• Behrnu Mahziba. Mitau, 1793- 44 S. 8«
%Vorte der Liebe und des Danks gesprochen am Grabe
des verewigten Generalseniors Konrad Schulz. (Als
Anhang zu der bey Schulz*s Begrähnifs von H. L.
Böhlendorf gehaltenen Predigt. Mitau, 1802. ^^)
Kriftigas Mahzibas Grahmata. Mitau, 1807* 64 S. 8*
(Eine Umarbeitung der Behrnu Mahziba.)
Fer^/t Zimmermanns Lett. Lit. S. 111.
BuRSY (Friedrich Reinhold).
Sohn des vorhergehenden u. Bruder des nachfolgenden.
Studirte seir i8l3 Theologie in Dorpat^ erwarb sichda-
selbst durch seine unten angeführte Predigt, welche auf Kosten
der Universität gedruckt wurde ^ die silberne Preismedcdlh
brachte hierauf das Winterhalbjahr 18 15 in Berlin zu, und
beschlofs seine akademische Laufbahn seit dem Frühlinge iSi6
in Heidelberg. Nach seiner Zurückkunft wurde er 1820 Ad-
junkt bey seinem Vater in Grenzhof Geb, im Pastorat Büt-
den in Kurland am 5 April n. St, 1794» gtst. am 2& Decem-
ier 1823.
BuRST(Fjt« Asui«.} (Kari. Gotti*. Hbxvr. Fjuxb.)* 3x3
Ueber die Verbindung der wiuenschaftlichen und sittli-
chen Bildung. Eine Predigt am Geburtsfeste Sr. Kaiser!«
Majestät den 12 December 1814« '£*( fiti^ws n^o<pnrtxiofM¥.
1. Cor. XIII. 9. Dorpaty 1815. 46 S. 8«
BuRSY (Karl Gottlieb Heinrich Frie-
drich).
Bmder des vorheTg^henden und Sohn von Ernst
Geb. im Pastorat Blkden am j December tu St. lygi,
itudirte von i8ii bis i8i3 Arzneykunde in Berlin ^ von i8l3
Ifis i8l5 aber in Dorpat^ gewann liier, durdi Beantwortung
der 9on der medicinischen Fakultät aufgegebenen Preisfrage:
»pe expositione actionüm vitalium in organismo am-
mali consensualium antagonisticarum et vicariarum, cum
inquisitione legum quam maxime simplicium, a quibuif
pendent," die silberne Medaille^ wurde ebendaselbst i8l5
Dr^ der Median^ besuchte hierauf nocli einmal die LehranstaU
ttn seines Faches in Berlin , hielt sich auch einige Monate in
Wien auf und kehrte i8l6 nach Kurland zurück j wo er seit-
dem als praktischer Arzt auf den Gütern Grenz- und Fockenhof
kbt^ und 1826 baldohnscher Brunnenarzt geworden ist.
Der fifehliche Sänger, ein Neujahrs-Geschenk; oder
6 Lieder in Musik gesetzt und seiner lieben Schwester
und Lehrerin, Amalia Mylich, geb. Bursy, im Gefühle
der innigsten Dankbarkeit zugeeignet. Mitau, 1814*
15 S* Musikalien^Quart.
Bist, inaug. Animadversioaes historioo-criticae in doc-
trinam de coasensu, antagonismo et antenergia. Dorp.
1815. 115 S. 8.
Das vierte Palmenblatt. Ein Fragment. Oder: Das Büch-
lein vom weiblichen Egoismus. Mit einer Musik-
Mlage. Mitau, 1823- 16 nnpag. u. 142 S. 8.
Erinnerungsblätter» gedichtet und komponirt von Karl
Bursy. B^Iia» lt^%^ 9 • •
LBand. ^4
3 14 Busch (Andreas Kaspak Friedrich).
Busch (Andreas Kaspar Friedrich).
Geb. zu Glückstadt am 24 April n. St. lygS'. Kam
jafiriges Kind mit seinen Aeltern nach der dänischen Insd
Sylt an der Westseite des Herzogthums Schleswigs zu deren
Landvoigt (Amtmann) sein Vater ^ bis dahin Sekretär der
holsteinschen Landesregierung^ ernannt war^ und i8o5 wieder
nack Glückstadt s wohin sein Vater als Rath der trp^ähnten
Regierung zurückberufen wurde* Er besuchte die Schule seiner
Vaterstadt , wo sich früh eine besondere Vorliebe für lAtera-
tur und Bücher^enntnifs in ihm entwickelte ^ mit einer hkmm
Unterbrechung während der Flucht nach Kiel, wozu sich sänt
Aeltern durch den Feldzug des Kronprinzen von Schweden
gegen Dänemark i8i3 und 1S14 veranlafst sahen , bis 1817»
^da er die Universität Jena bezog. Hier legte er sich beson-
ders auf die orientalischen Sprachen, die klassische Philologie^
und Philosophie, ward ordentliches Mitglied der lateinisdien
Gesellschaft und des philologischen Seminars, und begab sich
im Herbst 18 19 nach Göttingen, von wo er nach kaum einem
Jahre, durch den plötzlichen Tod eines Bruders, der beym
Baden in, der Elbe verunglückte, nach Hause zurücJigeruJen
würde. Während seines Aufenthalts auf den beyden Univer-
sitäten hatte er mehrere Exkursionen in die gröfseren Städte
Deutsdilands , namentlich Dresden, Kassel, Leipzig, Wei-
mar, Gotha, Bamberg, Nürnberg, Würzburg, Heidelberg
und Frankfurt a. AL, gemadit, auch vor Beendigung desstlbtn.
die philosophisdie Doktorwürde erhalten. Er hielt sich nun
anderthalb Jahr bis zum Frühling 1822 in Kiel auf, wo er
ihdls seine Studien fortsetzte, theils sich im Predigen übte,
Jfefeuert durch nahen Umgang mit Harms. Den P/on,
eine wissensdiaftliche Beise nach Wien und von dort nadi
Italien zu machen ^ gab er aus Vorliebe für ein stilles Stu-
iUum, besonders der Itistorischen und praktischen Jheile der
Gottesgddhrtluii ^ auf^ und ging nach Berlin^ woJin ts ihn
Busch (Ambrjsäs Kaspar FiuaDRica)«. 3 1 5
lange gezogen und wo er mit Neander und Tholuck itt
nähere Beziehung trat und von ersterem für das Stißdium der
Kirchengeschichte so eingenommen wurde , dafs er sidi diesem
nun ausschliefslich ergab» Zwey Jahre brachte er in Berlin
zu, mit AusnaJmie von vier Monaten ^ da er sich zu Steitin
und an andern Orten in Pommern außiielt^ um für Urchen-
historische Zwecke die dortigen Bibliotheken zu benutzen^ und^
nachdem er einem ^ntrage des englischen Gesandten in Berlin^
Sir George Rose^ als Lehrer der orientalischen Literatur
an das Juden -Missionsserrunar zu Starsted bey London zu
gehen, nicht hatte folgen können y ward er zum ordentlichen
Professor der Kirchengeschichte ^^ theologischen Literatur
an die Universität Uorpat berufen, wo er am 3o August 1824
mit einer Rede über des heidnischen und christlichen Kultus
irmem Werth, in einer historisch-psychologisdien^ vergleichen*
den Darstellung, sein Amt antrat, ,
Memoria O^onis, episcopi Bambergensi^» Poxnerano«
rum apostoli. . Pomeraniae, christianam fidem profL-
lentis 9 sacris saecularibus septimis^ xnense Junio
a. MDGCCXXIY« pie celebrandis , praemisit etc.
Jenae, 1824. 198 S. gf. 8.
Mittheilungen an Jünglinge , die sich der Wissen schaft,
insbesondre der Theologie, widmen. —- In Abhand-
lungen 9 Reden u. 8. w. meist praktisch wissenschaftli*
cheh Gehaltes. -— Iste Sammlung. Higa u. Dorpat^
1826- 136 S. gr. 8. — (^Enthält S. 127 auch die An-
tündigung einer, nächstens vom Verfasser zu erwartenden,
Geschichte der altern und neuern Universität Dorpat,
*in 2 Banden und 3 Abtheilungen.}
* Gesänge. bei der Todesfeier Si^ Majestät des Kaisers lund
Selbstherrschers Alexanders des Gesegneten am 12-Dec*
1825 im grolsen Hörsaale der Universität Oorpat.
4B11. 8.
Progr.- Librorum S. Aurelit Augustini , praeter epistolas
et sermonesy tum servatorum, tum. perditorum 9 xe-
census plane novus, methodo quadam adhibita syste-
matico-chronologica. Dorpati, 1826«
>• • • •
1
dl6 Busch (A. K. F.> v. Budöttfii» (6.> CilflLEN (D.).
I
* AnUntTe in den tu BerllH er«<rMrt€fil(€>tNett«st«ti Naehrioh-
ten au6 dem Reiche Gottes; •— • auch in dem von Prof ^
Tholuck besorgten Freunde Israels«
* Uebersetzüngen einzelner Schriften zur Missionsge- j
schichte 9 und Predigtsammlun^en aus dem Englischen
und Fränsösischen«
* Aecensionen in yerschiedenen deutschen Blättern«
VON Büschen, (Gottfried).
War um 1784 Registrator und Archivarius beym zwvjtm
Departement des Gouvernementsmagistrats zu Riga^ und
1785 Kreisanwald daselbst*
* Kleiner Versuch in Policey*Sachen. Von G. B. v, B. !
Biga, 1788. 15 S. 4.
0
c.
Cahlen, auch Calen (David).
Sohn des nachfolgenden.
Siudirtt in Wittenberg um 1649» ivurde Magister und
als Diaconus an der Johanniskirdie zu Riga i657 am 27 Jun«
ordinirt. Geb. zu Riga am*. •, gest^^am 4 (mchtami)
Julius i65t an der Pest*
Disp« de natura philosophiae« ( Praes. J o* B r e ▼ e r ö.)
, Rigae, 1646. 1% Bogg. 4.
Disp. pneumatica de spiritu completo finito, qui in sacns
Angelus dicitur. ( Praes. Fr. H o 1 1 ^ m a n n o.) Wit-
tebergae, 1650. 3 Bogg. 4.
Gelegenheitsgedichte.
Vers^' Nord. Mise. IV. 34. — L. Berfrinanns Gesch. d. Big.
Stadtkirchen. I. 49. — Hotermund a. Jö<:har, wo jr
aber Kahlen geschrieben ist. {Seine NachAommen^ die dtn
Adelstand erworben haben ^ schreiben sich der^taii»)
Cahlen (Scöotto).
Vater des vorhergehenden.
Studirte in Gtefsm^ wuriz Magister^ nach erfolgter Rütk^
hmft in seine Vaterstadt 1626 Diakonus am Oom^ 1644
ArMdia^omis m St^ Peter, 1646 WodunpretUger ^ 1647
Pastor am Dom und Beysitsxfi dei Stadtkonsißtorhmte , und
i656 oder 1667 Pastor zu St. Peter und Oberpastof. Geb*
mBdga am • • • , gest. am 10 Julius idBj an der Pest.
Varia theoremata philosophica. (Praes« Joh. Steu-
bero.} Giessae» 1615* •«•
Diss. de peccato in Spiritum sanctum« (Praes. Feuer-
bom.^ Steht in den pisp. Gies^. Tonu VII. No. XVT.
Ars bene vivendi et moriendi^ eine Predigt* Riga,
1629. 4.
Deliciae paschales öder zwo Osterpredigten. £bend.
1642. 4.
Vergi. Gadeb, L. B, Thu i. S. 135. — Ndrd. Mite. IV. 169, —
L. Bergmanns Gesch. der fiig. Stadtkirchen. I. 40.
Calixt (Christian).
Geh. zu Reval am • • • , gest* • . •
r
Disp. analytica theoh super cap. IV. epist. ad Galetat.
(Praes. Mich. Gobabo#) KostQchii;1685* 4%Bogg.4«
Cambecq (Louis Alexander),
Geb, zu Dresden am 6 Januar 1796» iam im 6ten Jahre
nut seiner Mutter nach Mitau , und besuchte das dasige Gym-
nasium illustre, während er zugleich Auskultant in der Kur-
indischen Gouvernementsregierung war, studirte von i8i5
an die Rechte, erst zu Berlin, dann in Göttingen, und erhielt
in Königsberg den juristischen Doktorhut. Nach sdner
^üiMehr prtvatisirte er zwey Jahr als Hauslehrer, wurde
dann Hofgerichtsadvehüt zu JUga^ hierauf prakidrender
3l8 CaMBBCS (LOVK AXSXAJRDBIU). CAÜJOSi» (SUES().
JRedtt$gtlehrter in Dorpat^ wo tr weh Pmatvorlaungm
hielt f 1824 aber Syndikus und Sekretär des Magistrats m
Pernau*
■
Diss. inaiig. de contractu aestimatorio« Regiomonti»
1822. 4.
Dis8« pro obtinenda Tenia legendi : Puniri, nulla ante-
cedente lege minitabuxiday an jure liceat? Dorpaü,
1822, 8.
Anleitung zum ordentlichen gerichtlichen Verfahren in
bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten in Livland« Ebend.
1824. 278 S. 8. ' \ - -
Einige Worte . über das Armcinrecht und die Kosten-
Compensation» sowohl nach' gemeinen, als nach liv«
ländischen Provincialrechteü ; in £• G. y. B r ö c k e r s
Jahrb. f. Rechtsgelehrte. I. 255-277-
Ver^l. Osttee-Prov» Bl. i8s4 S. 109 u. iio.
Cameen (Süen).
Wurde 1689 am 11 April (nach Dorp. lit. erst 1690)
Professor der Geschichte zu Dorpat^ war 16999 htf/ dtr
Versetzung der Akademie nadi Pernauy Rektor ^ venvaltete
auch die Geldgeschäfte dieser LehranstaJtt und war 1701 meder
Rektor derselben» In eben dem Jahre am 16 Oktober mwdt
er IS^andrichter der Insel Oesel und am 1 November mit dem
Namen Cameenhjelm geadelt ^ blieb aber zugleich Fro-
fessor in Pernau. Geb'» in Wermeland zu..,, gest. om
22 Junius 1708;
Disp. de spectris. (Resp. Barthelio, Wermel.) Dorp.
d. 4 Mart. 1693. 4-
Disp. de conversatione. Ibid. eod. die. 4«
Disp. de praemiis et poenis. Ibid. 1693* 4«
Specimen academicum de usn et natura colorum. (Resp*
Jac. Prank, Gothob.) Ibid. 1694« 3 Bogg. 4*
Progr. ad orat. t inaug. Dan. Eberhard de fatis hebraeae
linguae. Ibid, 1699*. Form* pat..
Camjreh (ßViBvJt Cammbrbr (Adaxb. Phii*.)* 3i^
Ftogr. ad orat.p«rentalem MiclkDau in memoriam Job.
Uppendorf« Dorpati d. 12 Jun. 1699* • • •
Fro^r. zur Abschiedsrtde des Professors Dau bey Gelegen^
lidt der Versetzung der Akademie von Dorpat nadi
Bernau» • • •
Disp. de prüden te peregrinatore« (Resp« Gabr. Hin*
nel.) Pernaviae, 1699. 2 Bogg. 4.
Sechs feyerliche Reden, worunter eine Parentation auf den
Grafen Wrede. ( Wie viele von diesen Reden gedruckt
mrden , kann niclit angegeben jverdenJ)
Programmata. • ^ . ^
Gab heraus: Actus inauguralis academiae Gustavo Caroli«
nae , auspiciis augustissimi monarchae Caroli Xu. etc.
Dorpato Pernaviam translatae, habitus Pemayiae
d. 28* Aug. 1699* Excudebat Joh. Brendeken. (1699*)
163 S. 4. • . '
Ytrgi, BacmeisterZ/iMülleit Samml. russ. Gesch. IX. 994.—"
Gadeb. L. B. Th. 1. 5. 139.
*
Cammerer ( Adalbert Philipp).
Geb. im Bambergischen • • • , kam 1808 von Würzburg
nadiLivland und studirte vom Februar 1809 bis Julius 1811
m Dorpat f erhielt hier am 12 Dtcember 180$ fllr seine
Prmschrift über die Frage: „An et quatenua J. Chr.
sese» in tradenda religione sua, ad ideas suae aetatis
erroneas accommodaveritp*' das Accessit der silbernen
Medaille ^ war auch Mitglied des akademischen Lehrer-Semi"
nariumSf wurde 181 1 Kreisschullehrer zu Friedrichshamm in
Finrdandf 1812 zu Weissenstein in Esthland^ 181 5 zu Reval^
1820 wissenscliaßlicher Lehrer am rigaschen Gouvernements-
Slffnnasiumj ndim von dieser Stelle i823 sdne Entlassungf
^^güb sich nach Deutschland ^ kehrte jedoch^ bald wieder nach
^iga zurück und wurde 1826 Schulinspektor zu Jakobstadt
^ Kurland und Lehrer an der Kreisschule daselbst.
Meine Erholungsstunden. Kulmbach, 1308«^ 102 S. 8.
(Eine Sammlung Gedichte,^
^20 Cauxumbl ( ABATtmm'B Phixipp)^
Rückblick Ih die Tage «c&öiter vVerg Qiigeiiheit« Am
Krönungsfeste Sr. Kaiserl« Maj. etc. Vorgelesen am
15 Sept. im grofsen Hörsaale der Kaiserl. Bibliothek.
Dorpat^ 1809* 4S. 4* «— 2te Auflage. Riga^ 1810*
i Bpg. Fol.
* An meine guten Commllitonen, in Dorpats Musensitze.
Dorpat, am 20 Febr. 1810. 4S. 4- (Gedichu)
Elegie auf den Tod Herrmanns Wigelius, academischen
Bürgers auf der Kaiserl. Universität zu Dorpat. Vor-
gelesen den^ 15 März am Sarge des früh Vollendeten.
Dorpat, 1810. 7 S. 4.
Vergangenl^eit und Gegenwart, auf einem Spaziergange
durch Dorpats botanischen Garten. Bey det Jabres-
feyer des Krönungstages Sr. Kaiserl. Maj. etc., vorge-
lesen am 15 Sept. 1810 im Hauptsaale des Uuiversitäts-
Gebäudes. ( Dorpat.) 14 S., 4. (Ein Gedicht.)
Teutschlands Jünglingen ein teutscher Jüngling. £legie.
Dorpat (1812). 12 S. 8.
Herrmann und Ruthenia an der Urne Kutusows«. Rufs-
lands und Teutschlands Patrioten geweiht. Reval
(1813). 14 S. 8-'
Die neue Ros'siade. Ein episches Fragment , von dem nur
die 3 ersten Gesänge und vom 4ten Gesangt 209 Verse zu
St. Petersburg auf 80 S. 4* gedruckt smü.
TraumfLug in den Oripn. . Phantasie während einer Som-
mernacht. St. Petersburg, 1815. 8.
Die sämmtlichen Präpositionen oder Verhältnifsworter
der deutschen Sprache, in Versen. Herausgegeben zu-
nächst für seine Schüler undSchülerinnen« Reval,18i7*
16 S, 8. '
BUgie auf Ha99ar's Tod. Ebend. 1818. 4«
Spaziergang durch die Säle des Kaiserl. Erziebungshauses
in St. Petersburg. Gesqhriebeu im Mai 1814 zu Weis-
senstein^ herausgegeben im Nov. 1819 zu R«val. Ebend.
1820. 34 s. 4.
IMe Friedensulme im Kaisergarten bey Riga. Zur £r^
iim«rung aa den 30 Aug^> den Seculartag der Frie-
densfeier« die 1721 dem NQrdenkri^g sein Ende gab.
Riga, 1821. . . .
Vrogr« Flug im Geist durch GriechenlaQd. Ebend« 1822«
14 S. 4. .
GaMM£R£R. CAMHBRZ£i:'X.FrhtV.GAMP£NHAUS£N(B.lO*^2l
Für Griechenland. GeschrieBen zu Riga im Ofctober 182!i>
herausgegeben im* Januar 1823* Kiga. 16 S. 8*
Die zwölf Sprüche der zwölf Sibyllen auf der Babenb.urg
bei Bamberg. Nach dem Versmaals des Lateinischen
frei übersetzt von A. C — r.. Bambergs 1824. 14 S. 8.
Dem grofsen Verklärten dort im Lichte. -Herausgegeben^ '
zum Tage der Todtenfeier. Riga^ 1826* 16 S« 8*
Gelegenheitsgedichte; mehrentheils anonyfn*
Cx^MMERZELL odCF KaMMERZELL (JoHANN
Georg).
Studirte auf dem rigaschen Gymnasium und wurde 1664,
Pastor zu Papendorf bey Wolmar» Gtb. in Franken zu,,mf
gtsu an der Pest 1657.
Gelegenheitsgedichte«'
VcrgL Nord. Mise. IV. 35. (^irrig wird /uer jedoch aus Be re-
in an njB Geschichte Livlands S. ^^3 gefolgert ^ dafs er Sie
1664 Prediger zuPapendorj gewesen sey}*
Freyherr von Campenhausen (Baltha-
sar !.)•
Sohn von Johank Baxthasar aus dessen zweyten Ehe,
SdeCbruder von Johann Christoph und Vater
des nachfolgenden. \
Erbherr auf Kudum^ Orellen und Lenzehhofj friiherJiV'
bischer Laridrath^ dann wirklicher Etatsrath undlivländi-
idier Vicegouverneur ^ hierauf Gvilgouverneur ^ und zuletzt
^theimerrathy Senateur, Mitglied der Reichs -GesetzhommiS' ,
9ion und des Tutelkonseils des St. PetersburgsdienJErziehungS"
liauses^ 'Ritter des St. Annen-Ordens der isten und du
&. Wladimir- Ordens, der aten KL Geb» zu Orellen. in
I^vlani am 28 November 1745, gest. zu Peddast auf der
Insel Mx>hn am 12 Julius X8oo.
IBand. " 35
322 Freyli. v. Campenhausen (B. i.) (B; 2.)« * 'y
Rede an die vor dem Altare der Stadtkirche zu Arens-
bürg versammelten Stände des Oeselschen Kreises vor
Abnahme des Eides vregen Unjarteylichkeit bey der
Wahl der Beysitzer des dortigen Gewissens-Görichts
den 8 März 1764; in Dingelstädts Nord. Casual-
bibliothek. I. 421-426.
Vergl., Nord. Mise. XV. 559.
Freyherr von Campenhausen (Baltha-
sar 2.).
Sohn des vorhergehenden und Grofssohn des nach-
folgenden.
Erhielt vom Sten Jahre an die erste Bildung in den Erzii-
hungsanst alten Her Brüdergemeine in Niesky und Uhyst, 1789
bezog er die Universität Leipzig , ging von hier nach Wit-
tenberg und beschlojt sdne Studien in Göttingen ^ wo er auch
Korrespondent des dasigen königlichen Instituts der histori-
sehen Wissenschaften wurde ^ und^ bevor er die Universität
verlief s^ der königlichen Societ'dt der Wissenschaften ^ in einer
ausserordentlichen Sitzung^ seine Entwürfe zu physikali-
^fichen Völker-, Religions- und Kulturkarten des russi-
schen Reichs vorlegte, deren sodann in den göttingschen
gelehrten Anzeigen rühmlich erwähnt ward. Zu Anfangt
des Jahres 1792 kehrte er in sein Vaterland zurück ^ und als
bald darauf der Graf Sie vers als kaiserlicher AmbassadiUT
nach Polen ging, erhielt dieser die Tlrlaubnifs, ihn, der schon
einige Züt vorher erst Aktuarius, dann Translateur des
JReichskollegiums auswärtiger Angelegenheiten gewesen jvor,
mit zu nehmen, bey welcher Gelegenheit er zum Tit, Sath
ernannt wurde. Im August ljg3 überbrachte er die Ratifi'
"kation des zweyten polnischen Theilungstraktat» von Grodno
nacli St. Petersburg, und erhielt nun den Kolkgien-Assessors-
Charakter und den St. Wladinür-Orden der 4ten KL 1796
Fxejh» V. CiMPSNaAusEM (Balti^asar 2.)* 323
kam er zur Stockholmer Gesandtschaf t ^ 1797 mvrde er zum
Hofrath und nicht lange hernach zum Rath im Kameralhofe
zu Riga ernannt f mit welcher Stelle er ijgS^.nach einem
Auftrage der Hilfintendantur ^ zugleich die Verwaltung des
soßinarmten kaiserlichen Palais in Riga und der kaiserlichen
Gärten daselbst verband, 1799 wurde er, auf namentlichen
Befehl Kaisers Paul I, wieder nach St, Petersburg be-
rufen und mufste sich das^bst^ dem Willen der jetzt ver-
•mttweten Kaiserin Maria J^eodorowna gemäfs , mit der
' neum Organisation der von depfi verstorbenen Staatsratht
Prokofi Demidow gestifteten und mit dem grofsen moS'
lauschen ^rzidiungshause vereinigten Kommerzschule beschäf-
tigen. Zu Anfange des Jahres 1800 erhielt er den Maltheser-
Orden f und bald darauf sandte ihn die Kaiserin auf melirerc
Monatm riacli Moskau, um die eben genannte Kommerzschule
zu revidiren und ihre neue Kinrichtung und Versetzung nach
Su Petersburg vorzubereiten. Noch in demselben Jahre er*
nannte ihn der Kaiser zum wirklichen Kammerherrn und stellte
ihn bey dem Präsidenten des Reidis-Medicinischen-Kollegiums
an^ worauf er auch kurz nachher^ Mitglied dieses Kollegiums
ward. Im folgenden Jahre machte er eine gelehrte Reist
durch die jGouvernements Nowgorod und Olonez^ und 1802
arbeitete er den neuen Plan zu dem St. Petersburgischen medU
cinisch' chirurgischen Erziehungsinstitut und dessen Vereini-
gimg mit der medicinisch- chirurgischen Akademie aus. Als
aber im Sommer desselben Jahres der Kaiser Alexander I
durch tinen Bericht des Kommissärs der hoslowischen (eupato-
rischen) Quarantaine in der Krimm, Grafen Mocenigo^
von dem dortigen beträchtlichen Schleichhandel und der dadurch
2U. befürchtenden Verbreitung der Pest Anzeige erhalten hatte:
so befahl ihm der Monarch , nicht nur wegen aller dieser Mifs-
brauche eine Kriminaluhter suchung anzustellen^ sondern zu-
gleich sämmtliche See- und Laudquararuainen jener Gegenden
zu bereisen und sie in bessere Verfassufig zu bringen. Kr ging
3ä4 Freyli. v, Campenhausen (Balthasar su)»
N, - •
l
daher im August von St. Petersburg durch Weifs-^ Kkin»
und Neurufsland nach der Krimm^ und da er hier, ausser der
Quarantain^^ auch mehrere Behörden ^ Verwahur^en und
einzelne Personen in jene Mifsbräuche verwickelt fand, so
rrwfste er, nach einem ausdrücklichen Befehl des gerechten
Kaisers, der ihm die vollkommenste Zufriedenheit mit seinem
Benehmen bey diesem Geschäfte in mehreren Reskripten zu
erkennen gab , die Untersuchung puf alle Theilnelnner ausdeh-
nen. Er entledigte sich dieses Auftrages mit so vieier Gewandt»
heit und wufste den Schleichhandel so glücklich zu hemmen,
dafs der eupatorische Zoll nun in drey Monaten beynalie fünf
mal so viel einbrachte , als er zuvor im Durchschnitt jährlidi
getragen hatte. Der Monarch begnadigte ihn hierauf im
November desselben Jahres mit dem St. Annen^Ordm der
isten KL Im J, i8o3 besichtigte und ordnete er die Quaran-
* tainen zu Dubossar, zu GHnskoje unterhalb Bender f und zu
Ovidiopol am Ausflusse des Dnesters^ wa er ebenfalls dem
Schleidihandel mit bessarabtschem Salze steuerte^ Sedann
. bereisete ir den Gränzkordon längst dem Dnester von Jegolik
im Gouvernement PodoHen bM zur Mündung des ftusses.
In Odessa , wo er, mit Rücksidit auf das schwarze Meer,
verschiedene Handelsplane ausarbeitete^ wurde ihm vm dttn
Kommerzminister die Stelle eines Smdto.berbefehl$habm zu
Kaffa (Feodossia) angetragen ^ die er jedoch aussdilug*
Mittlerwpile wurde das Departement der innern I^eidisang^
legenheiten, nach einem neuen Organisationsplane ,^ in dref
Expeditionen abgetheilt > und: er ypn den} Minister des Inntm
Zur Oberdirektion der dritten dieser ^btheilungmy welcher S^
, Verwaltung des ganzen Medicinalwesens,, «Q wie all^ KoUe^
gien der allgemeinen Fürsorge , rnit den 9on Ritten abhänge-
den milden Stiftungen,^ i^nd aller Quarßntainen übertragen
werden sollte, bestimmt, auch deshßlb nach St» Petersburg
zurückberufen^ Auf dieser Reise, die von Odessa ^ über
Otschakowt Kinburn^ Nikolajew^ Cherson mi Kremfintsiihu^
I
Fr€yh. v. Campänhaitsen (Baltbasar 2.). 3a5
1 *
durch t5 Goii^rnements d^ russischen Reidis gfng^ wandte
er seine Aufmerksamkeit besonders auf die Medicinalanstalten
und die Stiftungen der Kollegien der allgemeinen Fürsorge.
Nach seiner Ankunft iri St» Petersburg war sein erstes Ge-
schäft die Ausarbeitung eines Planes zur neuen Orgariisation
der vorers^dhnten dritten Expedition des Ministeriums der
innern Reichsangelegenheiten , welche nunmehr in zwey Klas-
sen , die gelehrte und die ökonomische , d^ren jede ihren eige-
nen Präsidenten erhielt, getheilt wurde. Sobald diese Organi-
sation die kaiserliche Bestätigung erhalten' hatte ^ wurde er
1804 bßj/den Klassen als Direktor vorgesetzt, nachdem er
nodi im /. i8o3 zum wirklichen Etatsrath ernannt war. i8o5
war er Stadtoberbefehlshaber zu Taganrog, wurde bald darauf
Geheimerrath, 18 10 Reichsschatzmeister, 181 1 Reicliskori-
trolleur, 1818 Ritter des St. Akxander-Newsky und'iS2l
des St, Wladimir ' Ordens der isten Kl. Im Julius l823
l^urde ihm vom Monarchen die Verwaltung der Direktion des
Ministeriums des Innern ^ an Stelle des beurlaubten Grafer^
Kotschubei, übertragen; aber bereits im Herbst desselben
Jahres starb er auf seinem Laxidhause unweit St. Petersburg
an den Folgen eines Armbruchs j den er sich beym Umsturz
mit einer Kßhsche zugezogen hatte. Geb, zu Lenzenhof in
Livland am 5 Januar ITJ2, gest. am IX September iS^St
^ersuch einer geog7fiphisch'«8ti^tUtisc}ieu Beschreibung
' der Statthalterschaften des russischen Reichs. Istes St«
Statth^ilterschaft Olpnei, Göttihgen, 1792^ 8.
Elemente des russischen Staatsrechts , odet Hauptzüge
der Grundverfassung des russischen ICaiserthums, in
syst^inatisqh^r Ordnung« Ehend« 1792« 7BQgg« Fol.
Auswahl topographischer Merkwürdigkeiten des St. Pe-
tershurgischen QouY^rnep:ients« Ister Th, Riga, 1797.
VIII u, 175S, 8r
Liefländisches Magazin, oder Samnilung puhlicistisch-
statistischer Materialien zur Kenntnifs der Verfassung
vnd Statistik von Liefland« ister Th. Goth^, 1803^
4
3a6 Freyh. v. Campbnhausbn (B. 2.) (J* B.).
YIII u. 223 S. 8. (Das Manuskript des 2ten bis,.4teh
Theils ist verloren ^ego/igen.)
'Genealogisch^chronologische Geschichte des allerdurch-
lauchtigsten Hauses B.omanQ'w und seines vorälter-
liehen Stammhauses. Leipzig, 1805* 125 S. gr. 4*
Nachricht von der Stadt Jaöihurg und ihren Manufak-
turen; in der Livl. Lesebibliothek von F. D. Lenz.
(Dorpat^ 1796.) Istes Quart. S. 33*54«
Kurzgefafste Nachricht von der Reichs- Wege-C<lxnmis-
sion; in Storchs Materialien z* Kenntnifs des Kuss«
Keichs. Bd. IL S. 233-240. — Fünf kameralistische
Tabellen über die Statthalterschaft Kiga, betreffend
deren Volks-Menge, Geburts- und Sterbe- Verkältnif»,
Seehandel; Einkünfte und Ausgaben; ebenda S« 266 ff.
VergL Ostsee-Prov. BU. i8a3 S. 337-339. 353« 354« — Trauerrede
faey der feyerlichen Leichenbegleitung vreil. Sr, Excell. dei
Herrn Keichs-Coiitrollears , Geh. Kaths und Bitters Balth.
. Baron v. Campenhausf n , in der evangelischen St. Annen-
Kirche gehalten von Friedr. v. Bheinbott. St. Peters-
burg, 1823. lä S. 4. (luAographirt). — Napiersky*»
fortg« Abh. V, livl, Geschichtschr. S. 67, yj* 90,
Freyherr von Campenhausen (Johann
Balthasar).
Bruder von Johann Michael, Vater des nachfolgenden
und von Balthasar !•
Studirte auf dem rigaschen Lyceum und trat sehr jung in
TiönigL schwedische Kriegsdienste^ war 1708 sdion Kapitän
und wurde in demselben Jahre königl, . schwedischer Trabant.
Nach der Schlacht beyPuUawa ging er mit Karl XII nach
Sender und wurde in alle Abentheuer dieses Königs verwickelt.
Im J. 17 10 verlief s er die schwedischen Dienste als Major
ttnd suchte zuerst eine Anstellung in Polen, wozu ihm sdn
älterer Bruder Johann Michael (s, dessen Art.) Hoff-
nung machte , blieb aber nicht lange daselbst , weil man ihn
zum Uebertritt zur hatliolisdien Religion überreden wollte^
Freyh. v. Campenhaüsen (J. B.) (J. Ch.). Say
Er hat nun 1711 in russtsclie Dienste als OberstHeutenanti
wurde 1712 Oberst und Chef eines Grenadierregiments ^ das
seinen Namen führte ^ 1721 Generalmajor ^ 1742 Gener aU
lieutenant und Generalgouverneur des damals von russischen
Gruppen besetzten sdiivedischen Antheils von Finnland ^ und^
nadi Niederkgüng dieses Postens am I4 Junius 1744, mit
Genehmigung seines Hof es^ in den schwedischen Freyherrnstand
erhoben* Für seine dem Reiche geleisteten Dienste wurden ihm
die Güter Räuden^ Walgutta^ Neu-Tennasilm und henzenhof
erblich geschenkt und er mit dem Ritter-Orden de^ heil, Alexan-
der-Newsky geziert. Er hat seit. 1 721, als Landraih und
Oberhirchenvorsteher des rigaschen Kreises^ sidi besonders
um das Kirchen- und Schulwesen und in wichtigen Landes-
auftragen verdient gemadit^ auch erwarb er sidi (um 1728)
grofse Verdienste um Livland durch seine glücMchen ßemü-
hangen zur Wiederherstellung des rigaschen Jjyceums, Ge&«
zu Stockholm am 3o Junius l68g, gest. zw St. Petersburg
am 28 Februar ij5S.
^ Nach seinem Tode erschien:
Alphabetisches Verzeichnifs der Liv- und Ehstländer,
welche vom Jahr 1700 bis 1747 i^ Diensten gestanden
haben, und zwar vom Generalfeldmarschall bis zu. den
Obersten; in den PJ, Nord. Mise. XVII. 236-2Ö2-
Verßl. Götze's Nachrichten von deni gegenwärtigen Zustande
des Kaiserl. Lycei in Riga (Riga, 1793. 8.) S. 13. — Nord.
Mise. XIII. 501. XV. 558. — Gadeb. Livl. Jahrb. m. Tb.
fi. Abschn. 5. 7^9. u. IV. Th. 9. Abschn. >S. S48# -^ Dess«
L. B. Th. 1. S. S99. u. Th. s. 5. 195.
Freyherr von Campenhausen (Johann
Christoph).
Sohn des vorhergehenden, Stiefbruder von Bai^tha-
SAR I. und Vater von Fusrce. Balthasar.
* ■
Studirte und reiste ehe er in russische Kriegsdienste trat^
ivurde 1741 Oberst ^ hierauf 1^43 livländischer Regier ungs-
3ä8 Freyh. v. Campenhausen (J. Ch.) (J. M.).
rath^ 1766 Gduitfwrrath^ 1773 t^irhUcher Gehämerrath und
nahm 1782 seine Entlassung^ Er war Ritter des St, Alexander-,
Nejvshy- und des St, Annen -Ordens^ Erbherr auf Rodenpois^
Nagelshof f Tupping und Podekay, Geb, zu ... am 5 März
17 14, gest, zu Riga am 3 December ij85*
Rede bey der Huldigung Peters III. , , . ••
Rede bey der Introduction des General-Superinteadenten
Lange den 23 Jan. 1771* Higa. 1 Bog. 4*
Rede bey des General-Superintendenten Lenz Introduc-
tion. Ebend. 1779» 4- QNur in zwey Abdrilckeru)
Vergl. Nord. Mise. XV. 55^ ^ Gad«b. Livl. Jahrb. IV. Th.
. a. Abschn. S« 988*
Freyherr von Campenhausen (Johann
Michael.
Bruder von Jo^iann Balthasar.
Begab sich nach Polen , wandte sich dort zur katholischen
Kirche f wurde ünterhämmerer von Pernau und polnisdier
Generah .Qeb. am 17 September i6äo, g€st, etwa 1747.
Von dem Nutzen und Vorzuge der SpieTse *) (in pcbü-
: scher Spr^Lche^ Kaiisch , 1737« 8*
Lebensbeschreibung Königs August IL (IJngemfs in wel
€her Spracite und ob gedruckt,)
handschriftlich in der ehemaligen Zaluskischen ^ jetzt in
St, Petersburg befindlichen Bibliothek:
J. M. de Campenhausen Tactica , sive de re militari ob-
servationes quadripartitae 9 1. Prolegomena; 2* de
motione exercitus; 3. ^e proelio; et 4. de castra-
metatione.
Tria diversa opera ad artem militarem spectantia in-
edita.
Ver^/. Giideb. L. 6. Th. 1. 5. 140. — Kord. Mise. XV. 557^
*} Sp«is€ bey Gadebuftcb ist ein Druckfehler.
JFreyh» v#«Gak^£nhav8£m (Pibrcb Bai.tha8ail). Sag
Freyherr von Campenhausen (Pderce *)
Balthasar).
Sohn von Johann Christoph.
J^igene Hauslehrer und der Rehtor des Ijyceums Loder
bildeten seine Jugend» Auf der Universität Göttingen war
er kein volles Jahr^ sondern begab sich nach Genfy wo er
Voltair e's Zuneigung gewann und über zwey Jahr in des-
sen Hause lebte* Hierauf machte er ^eine Heise durch ItU"
Iktif Frankreich f einen Theil von Spanien, die Niederlande;
Holland j England ^ die Sdiweiz und Deutschland, und
wurde am Dresdner Hofe zum Kammerherrn ernannt»
In sein Vaterland zurückgekehrt, hielt er sich eine Zeitlang
in St. Petersburg auf, trat, nachdem sein Vater gestorben
mr, in russische Kriegsdienste, machte den Feldzug gegen
die Türken mit, und wohnte den Belagerungen und Erobe»
nmgen von Otschakow, Ackerman und Bender ^ unter dem
Fürsten Potemhin, in dessen Kanzeliey er die ausländiscfie
Korrespondehz führte, bey. Wahrend:, nach abgeschlosse-
nem Frieden, das Isumsche Husarenregiment, bey dem er
stand, in Smeow Quartiere erhielt, bereisete er einen Theil
der noch wenig bekannten Gegenden am Dnepr. Beym Aus-
bruch des polnischen Krieges war sein Regiment eines der
ersten, das in Polen einrückte. Fr ging dem Stephan
Grabowski, der einen Einfall ins Minskische vereudite,
unter dem General Neplujew, entgegen, kommandirte, als
ähesHr Stabsofficfer, die Kavallerie, und brachte den feindli^
dien General, als dieser sich ergehen hatte, nach Minsk, von
wo er ihn nach Smolensk abfertigte. Im J. 1797 wurde^er
zum rigaschen Kürassierreginunt versetzt, nahm aber, da sei^
nen wiederholten Gesuchen, bey den Husaren bleiben zu dür-
fen, nicht gewil^ahrt wurde, im darauf folgenden Jahre
*) nicht Peter«
iBand. 36
33o Freyh. V. Gampekhaüsem (PxBB.CE BaXiTkasar). -
als Major den Absclüed^ undJebu seitdem im Privatstandik
Geb» zu Riga am 14 Januar 1746, gesu daselbst am..«^
1808.
Ein Gedicht auf seine Mutter. Aiga, 1765. 12 §• -Fol.
Gedichte, ister Th. Reval, 1788. 8. (S. Allg. lAt.*«eit.
• 1788. Bd. IIL S. 705. — Meu'Sel [G. T. I. 54i?|
schreibt sie unrichtig Balthasar* 2« zu.)
Die Belagerung von Wenden. Ein Drama ans den
Ritterzeiten Lieflands in 5 Aufzügen. Riga» 1801«
136 S. 8.
Bemerkungen über Rufsland, besonders einige Provin-
zen dieses Reichs und ihre Naturgeschichte b^trefTend,
nebst einer kurzgefafsten Geschichte der Zaporoger
Kosaken 9 Befsarabiens, der Moldau und der Krim m.
Leipzig, 1807. 8. («S. Merkels Zuschauer 1807.
No. 13. S. 49 u. 50. Auch diese Schrift ist von M e u s el
[G. T. Xin. 219. u. XVIL 313.] irrig Balthasar %.
beigelegt,)
Essai sur la litterature frangaise. Lettre 1. k un ami; de
la trag^die ; m S c h 1 e g e 1 s vermischten Aufsätzen und
Urtheilen. L 2. S. 171-190.
Betrachtungen über Literatur, Schriftsteller und Thea-
ter; in Kaffka*s Nord. Archiv 1804. IL 108-141«
179-197. — Kurze Geschichte der deutschen Bühne
und des. Rigischen Theaters 9 nebst einer Abhandlung
über die Declamation und deren Regeln; ebend. IIL
86-112* 165-198. -~ Die Declamation des Lustspiels;
ebend, IV. 53-66« — Dank den Journalen, eine "wahre
Geschichtedes J. 1789; ebend, 121-136« — Zu No. 10-
des Freimüthigen vom L 1805; ehend. 1805. L 219. —
Einige geographische Bemerkungen, Rufsland über-
haupt betreffend; ebend, IIL 1-57« — Kurze Geschichte
der Roskolniken; e3en(2. IV. 141-154.
Der letzte Pohlnische Krieg; in Truharts Fama für
Deutsch-RufsL 1807« HL 138-170. IV, 33-68. 81-106«
Gab heraus: Gesetze der den 7 Jan. 1787 gestifteten Ge-
sellschaft der Müsse in Riga, mit den seit der Stiftung
erfolgten Abänderungen und Erweiterungen. (Riga,
1802.) 58 S. 8.
Vergi. Nord« Mise. IV. 35.
Cap£i.(j^>. Gapfjbi. (A. f.)- Cajllbxom (K). 33.1
Capel .(David).
Satte zu Königsberg und Mostoch von 1667 bis 1670
Theologie studirt^ und war därßuf Prediger an der Kirche
zu Dalbingen in seinem Vaterlande. Geb. zu Zabeln in Kur-
land, am • • • 9 gest. • • • wenigstens nicht vor 17 12, da auf
dem Einband seiner gleich anzuführenden Predigten^ unter sei-
nem Namen , diese JahrzaJd steht.
Handsdiriftlich auf der Bibliothek des Gymnasium illustre
"* zu Mitau:
Fredigten über die Evangelien und Episteln. 1710-
4 Bände Fol. 9 jeder nahe an 1000 S. enthaltend und
mit ausführlichen Registern verseilen.
Vergi. Nord. Mise. IV. 36. '
Cappel (Anton Friedrich).
Geb. auf dem Pastorate Torgel im pernauscJien Kreise
am 24 Julius 1759, erlernte in Revaldie Apothekerkunst, und
begab sich 1778 nach Jena^ wo er A. G. studirte und 1784
die Doktorwürde in der Medicin und Chirurgie annalim.
Diss. inaüg. med. de nucis vomicae viribus et usu.
(Praes. Ernest. Antonio Nicolai. Jenae, 1784*
36 S. 4.
Vergl. Nord. Mise. XI. 379. — .. J"»** Chr. Lp der i Progr.
" Commentationis de Alansonii nova amputationis methodo
Part. II. (Jenae^ 1784* 4«) pag* 7*
- * /
Carlblom (Ernst).
äohn des nachfolgenden. , /
Geb. auf dem Pastorate Nuckoe, in Esthland am 28 Fe-
bruar 1802, bezog 181 7 das Gymnasium in Dorpdt und 1820
imDecember die dasige UniversitHtf wo er Medicin studirte
md 1826 Dr. der A. G. wurde. Er hat sidi darauf als
frdktischer Arzt in Fellin niedergelassen.
Biss. inaug..med. de phthisi laryngea tuberculosa. Dirrp.
1826» SOS. $. 1. . .
332 Cabxblom(G.) (J.L.). Gaillholm (G* G.)»
Carlblok (Gustav).
Vater des vorhergehenden u. Sohn des nachfolgenden.
Wurde Pastor Ädjunctus zu Hapsal 1^82 (ord. am
19 Jumus)y Ordinarius 1784, nach Nuclioe versetzt 1790,
Propst der Insular Wiek 1804, auch Assessor des esthländi-
seilen Provincialkonsistoriums und Direktor des esthländischen
Prediger synodus* Geh, zu Nuckoe am i Julius 1761, ^est.
zu RevaJy in Folge eines Umsturzes mit dem Schlitten auf dem
Domhe^e daselbst y am2J Januar 1814.
Prediger-Matricul Ehstlands u» der Stadt Keral, (Reval^
1794. 137 S. 8.
Vergl, seine e/^€7Z6 Prediger-Matricul Ehstl. S. 7 au, 69. — Inland.
£11. 1814. No, 6. o. 29. — Napiersky's lortges. Abh.
von livl. GeschichUchr« 5, 135, «.- Beefdigungsrede auf ihn;
in Grave's Magaz. f. protest. Prediger 1816 5. 90-1 lo.
Carlblom (Jonas LAURENTn),
Vater des vorhergehenden.
Studirte in Abo von 1746 iis 1749, wurde Pastor zu
Nuckoe in Esthland ij55 {ord. am 10 May)^ Assessar des
esthländischen Konsistoriums und Propst 1769, Pastor zu
Hapsal 1774. Geb. im Dorfe Carkby unweit Fallköping in
Westgothland am 16 Julius 1725, gest. am 3i März 1784.
In der esthnischen Postille JutlulTe Ramat (^ zuerst Reval
1779« 4«) sind von ihm die Predigten am Himmelfahrts-
tage 9 am ersten Pfingstfeste, am Sonntage Trihitaüs
und am Johännisfeste.
I
Versi. Carlbl. S. ß8 u. 71V
Carlholm (Gustav Gustavsson), geadelt
unter dem Namen Carlhjelm.
SLegte den Grund zu-Hinen Studien auf dmi Gymnaskan
seiner Vaterstadt und besuchte 1676 die Vniversitäi zu l^al^
/
CxTttnoisW. Graf V. GARorATH-ScHÖKATCH (K.). 333
wo er besonders Thiohgie und ornntmlistht Sprachen studiru
undMag. derPhiU wurde. AufEmpfelilungdesReichsdrosten^
Grafen Magnus Gabriel de la Gardi'e^ und des Hof-
lanzlers Lindskiöld^ erhielt er von König Karl XI ein
ansehnliches Reisestipendium auf drey Jahre.' Nachdem er die
vornehmsten Universitäten und Städte Deutschlands und der
Bpanisdien Niederlande besucht hatte ^ kam er im Decembtr
1687 nach Paris ^ jvo er die königliche Vollmacht vor' sich
fand, dafs er zum Professor d^ Moral nachDorpat bestimmt
scy. Er ging nun im März 1688 nach England^ hielt sich
eine Zeitlang in London^ Kanterbury und Oxford auf ^ und
lehrte dann nadi Schweden zurück. .Im J. 1690 wurde er, mit
Beibehaltung sdnes Lehrstuhls^ Assessor im dorpatschen Hof*
gerichte^ und führte 1691 das ^akademisdte Rektorat. Ge6.
zu Karlstadt 1657, gest. 1692.
Diss« de Asilis. Upsaliaei 1682» • • •
Diss. de ignibus speculatoriis. Ibid. 1685* * • •
Bissj de idea veri nobilisw Dorpati. 1692« •*• •
Vergl. Müllers Samml. russ. Gesch. IX. 9959 und daraus
Gadeb. L. B. Th. i. S. 141. — N. Nord. Mi«c, XVTII* $99»
nach Gezelii biograph. Lexik. I. 169*
• ■ «
Graf VON Carolath-Schönaich (Karl).
Domherr von Esth- und Livland und Vikar von St. Pe-
tersburg. • •• .
Rede von der Unsterblicbkeit des Christen» den 1 Nor.
1786 Nachmittags bei den Ruinen des St. Brigitten-
Hosters unweit Reyal gehalten , auf Verlangen der
Reyalisch-katholischen Kirchen^-Aeltestez^ zum Besten
der Armen durch den Druck ans Licht gebracht« Cum
permissu Excell. lUust. ac Revd. Do. Do. Rom. Cath.
Eccles. Archi-Episcopi per Imperium totius Russiae etc.
ReYal. 19 S. 4,
y^rgi. Bm cm eistet« Run. BiH« XI. t&i«
334 Cakoxstadius (A.) (J. !,)• Carsten. CaspaiiiXD^J.::
CAROLSTADroS (AnDREAs).
Studirte in Dorpat um 1640. Geb. in Wermeland zu ... ,
k* • •
gest.
Oratio de sacroruxn meditatione« habita 1640* Dorpatl)
^^ 1641. 4. . . ,. •
VergL So mm, p, 56«
Carolstadius (Johannes Jonae).
Studirte in Dorpat von i638 bis 164a. Geb. in Wenm
land zu • • • • S^st. . • •
Oratio de meditatione mortis* Dorpati, 1638« 4«
Oratio.de liberalitate. Ibid. 1639* 4*
Oratio de tristitia. Ibid. 1642« 4*
.VerßL So mm. p« 54. ^7. ^
Carsten (Abraham).
Studirte zu Pernau um 1699. Geb. zu Wiburg am • • • j
gest. • . •
Ezercitatio physica de sensibus brutorum. ^Praes. Mich.
Dau.) Pernaviae, 1699. 32 S. u. 2 Bll. 4.
Versl. Nord. Mise. XXVII. «09.
V •
Gaspari (David).
Vater der beyden nachfolgenden und von M^hCtaoK»
JRrwarb sich , obwohl er schon fähig gewesen wäre , dit
Universität zu beziehen^ doch noch zwey bis drey J^
länger auf der altstädtischen Schule zu Königsberg die gt-
hörigen Vorkenntnisse und studirte dann seit 1667 die For
iultätswissenschaften auf den Universitäten zu Königsbergs
Wittenbergs Leipzigs ijuta^ Mtorf^ Strqfsbürg und Hebnr
Caspar! (David). 335
stm. Jh Jena ward tr 1673 am 21 August Magister,
mn Jahr darauf kam er nach Kömgsberg zurück, wo
er Vorlesungen hielt und i6j5 zweiter Auf sedier der chur^
fürstlichen Alumnen bey der dösigen Universität (oder Suh^
Inspektor des Albertinischm Kollegiums und der Kommw-
mtät)^wurde. Am 5 December 1677 erhielt er einen Ruf
nach Riga^ kam dort im März 1678 an und wurde Rektor
der Domschule, auch noch in demselben Jahr Prof. der PhiU
im Gymnasium^, i68l Didkonus am Dom (ord. am 8 Febr,),
l683 am 20 April Inspektor der Domschule, 1684 am
i5 September Wochenprediger ^ 1 691 am 9 September Pastor
am Dom und Assessor im Stadtkonsistorium ^ 1698 am
i5 September Prof der JheoL am Gymnasium, und nach
Breuers Tode 1700 Pasfor an der Peterskirche und Ober-
fastor des rigaschen Stadtministeriums ; auch ernannte ihn
König Karl XII, auf Anhalten des Raths, unterm 10 Sept.
1700 zum Superintendenten der Stadt. Geb. zu Königsberg
am 5 März *) 1648 , gest. am 28 Februar 1702.
Theses philosophicae« (Praes. Dan« Rhode.]) Regiom«
1673. -4.
Diss. de definitione Tidv »roXX«X«$ ««* rw ye^os h xxi »(?* Im«
\tyofA,tvm. (Praes. AndreaHedione.) Ibid. • • •
Diss. de definitione Haeretici. (Praes. Melch, Zeid-
lero. Ibid. ...
Diss. de vita Dei, qualis ea sit ßx mente Graecorum et
potissimum Aristotelis. (Pro gradu Magist.) (Praes.
Erb. Weigel.) Jenae, 1673. 4.
Trigä thesinm philosophicarum , quarum 1. de proba-
tione existentiae dei ; 2. de odoribus an nutriant? ad-
Tersus Patritium; 3. de utilitatibus dialectices agit,
pro receptione in facultatem philoAphicam. Regiom.
1674. 4.
♦) So findet man gedruckt; in einer handschriftlichen, sonst
glaubwürdigen Nachricht steht : am 5 JuUi«
336 Casparx (Davjb).
Dis^. de aristottiica syllogismi definitioae, Regiomontii
1676. 4. '
De fabulosis animalium affectionibus di$pntL quinquei
quarum 1* de equabusLusitaniae, tigridibus et yaltu-
ribusy an vento concipiunt, quaerit, Basilisci item
fabulaxn tangit; 2«baiic prosequitur, salamandrae item
et yiperae; 3* struthionis fabulosa evertit; 4« cygni
cantum prolixe examinat; 5« iu partum ursarum inqai-
rit. Ibid. 1675-1677. . . .
Exerc. philosoph. de quaestione: an virtus cadat in
Detim? (Resp. Nie« Christoph. Remling, Mitöv.)
Ibid. 1677. 2Bogg. 4.
Exerc de origine et progressu dialectices. (Resp. Dan.
Tita mann» Rig.) Rigae, 1680. 2%Bogg. 4.
ExerCr de dubitatione Gartesiana. (Resp. Lib« Dep-
kin, Rig.) Ibid. 1682. 3 Bogg. 4.
Politica specialis ex Aristotele potissimum octodecim
com^endiariis disputationibus in usum discentium pu-
blice proposita in Gymnasio Rigensi. Ibid. 1682* Nach
den spedelkn'nteln : Gollegii politici disp. ima de natura
Politices. (Resp. Palm Rigemann^Rig.) Ibid.1680.—
Disp. 2da de societate in gener e. (Resp. Job. Ruhen-
dorffy Tricat. Liv.) Ibid* eod. — - Disp. 3tia de so'
cietatibus simplicibus. ( Resp. B r u no Hanenfeldy
Rig.) Ibid. eod. --i Disp. 4ta de societatibus composi-
tis mediocribus. (Resp. Resichardo Ludovici»
Rig.) Ibid. eod. -— Disp. 5ta de societate composita
maxima. (Resp. Henr. Meier» Rig.) Ibid. 1681* -^
Disp. 6ta de cive. (Resp. Lib. Depkin, Rig.) Voiä.
eod. — ^ Disp. 7ma de republica in genere. (Resp.
Job. Fuhrmann, Rig.) Ibid. eod. «— Disp. 8^&d^
, regno et tyrannide. (Resp. Georgio Tetzel, Re-
gioment. Prusso.) Ibid. eod. — Disp. 9na de aristo-
cratia et oligarchia. ) (Resp. Ant. Goldenstädt»
Big.) Ibid. eod. — Disp. loma de politiA et democra-
tia. (Resp. Heinr. Vestring, Rig.) Ibid. eod. ♦-
Disp. llma de republica mixta. (Resp. Franc. Mich.
Bendschneider, Wismar.) Ibid. eod. — Disp. 1 2naa
de majestate. (Resp. Ottone Sehlmann, Nitavid
Livono.) Ibid. eod. •*— Disp. 13tia de juribus majesta-
tit circa sacra« (Resp. l^aulo Brockhusen, Rig*)
Casfari (David), 337
IbkI.eod. -— Disp« I4ta de juribus majestatis circa pro-
fan» prior. (Kesp* Herrm. Brevero, Ki§.) Ibid.
eod. — Disp. 15ta de juribus majestatis circa profana
posterior. (Resp. Christoph. Calovio, Puschdorf.
Prusso.) Ibid. eod. — Disp. 1 6ta de instrumentis ma-
jestatis. (Resp. Mart. Theoph. Lybio, Erlä. Liv.)
Ibid. eod. — Disp. 17nia de subditis. (Resp. Joh.
Potgisser, Mitoä Semigallo.) Ibid. eod. — Disp.
18va eademque ultima de mutationibus et eversionibus
rerum publicärnm. (Resp. Joh. Pinsdörffer,
Aegiom. Prusso.) Ibid. eod. 4. — Wieder aufgelegt
als: Politica s. philosophi civilis ad mentem metho-
dumque Aristotelis digesta et ante hos novem decim
annos in Gymnasio Rigensi octodecim compendiariis
disput. proposita, nunc recentioribus etiam contro-
versiis aucta et singulis fere partibus illustrata. Rigae,
1701. 576 S. u. 5% Bogg. unpag. Register. 8.
Diss. de norma physices. ' (Resp. Herrm. Brevero,
Rig.) Rigae, 1683.* 4V4B.ogg. 4.
Diss. de phoenice, ave fabulosa. (Resp. Rotgero
Feldmann.) Ibid.^i687. 3 Bogg. 4«
Dyas eclogarum quadragesimalium 9 quarum prima de
jejunio Christi quadrage«imali , posterior de fragmen-
tis post aliquot mille saturatos residuis agit. (Resp.
Gotth. Benzien.) Ibid. 1688. 2% Bogg. 4.
Beschaffenheit der Friedfertigen aufs Matth. 5, 9., eine
Wochenpredigt. (Riga) 1688« 38 S. 4«
CoUegii Ethici: Disp. ima de natura et constitutione
philosophiae practicae et in specie ethicae. (Resp.
Christlieb Joh. Wen dt, Colbergä Pomerano.)
^igae, 1683. — Disp. 2da de summo ^ono. (Resp.
Arnoldo Fuhrmann, Rig.) Ibid. eod. — Disp.
3tia de virtute morali in genere. (Resp. Chris'ti.
Lauterbach, Eutin.) Ibid. eod. — Disp. 4ta de
natura et varietate actionum. (Resp. Melch. Mar-
tins, UxkullÄ Liv.) Ibid. 1684. — Disp. 5ta de for-
titadine, temperantia, liberalitate et magnificentia.
(Resp. Andrea von Tief Tenbrock, Rig.) Ibid.
eod. — Disp. 6ta de magnanimitate, modestia, man-
fiuetudine' et tribus virtutibus hamileticis. (Resp.
l Band. 3 7
338 Caspari (David).
Dan« AlBrechty ^Rlg.) Ibid. eod. «-^ Disp. 7ina de
justitia prior. ( Relip. A n d r. S c h w a r t^ , I^ig*) Ibid.
eod. — Disp. 8 vaae jttstitia posterior. (Resp. Job.
Wölffer, Rig.) Ibid. eod. — Disp. 9na dG«§4ire.
(Resp. Christoph. Seifard, Rig.) Jbid. 1685. . — ,
Disp. lOma de virtutibus intellectualibus. (Jlesp.
Bernh. Vincelio, Libaviä Curono.) Ibid. eod. -—
Disp. llma de vir tute heroica continentia, tolerantia
et amicitia. (Resp. Geo. Preussio, Dorp. Liv.)
Ibid. eod. — Disp. 12ma eademque ultima de volup-
tate et beatitudine contemplativa. (Resp. eod.) Ibid.
eod. — Jede Disp. l Bogg. 4» — Neue Auflage unter
dem Titel: Ethica seu philosophia moralis ad mentem
xðodumque Aristotelis digesta et ante hos decem
annos in. gyxnnasio Rigensi duodecizn compendiariis
disputationibus proposita, nunc recentioribus etiam
controversiis aucta et singulis fere partibus illustrata.
Riga» 1695. 423 S. u. 4 Bogg. unpag. Register. 8.
Soleitines exequiae, Johanni Brevero etc. 25 Aug. 1701
solvendae, indicatae. Ibid. 4«
Auszug eines Briefes an Barthol. Goldbach vom 29 ^^^'
1689; in den Actis borussicis. II. 939., und daraus in
Gadeb. L. B. Th. 1. S. 149-
Nach seinem Tode erschien:
Pr^electiones publicae de futuri theologi studiis pHlolO"
gicis et philosophicis , cum praefat. Joh. Fechtii, edi-
tae a Georgio Davidis fil. Caspari, Riga-Liv. , S.S.
Theol. et phil. cultor. Rostochii, 1705. 3 unpag. Bogg.
u. 56 S. 4. — JEm Auszug daraus steht in den Nons
lit. mar. B. 1705 pag. 37 ff«
Breviarium theologiae moralis, e manuscripto nunc pri-
mum erutum a Georgio Gaspari. Gum praefat. Zach*
Grapii. Rostochii, 1712* 34 S. 4-
Vergh A. Fuhrmanni Progr. ad justa solemnia in obitum M.^
Dav. Caspari. Rigae, 170s. 4. ^- JÖcher iz/rcf Adelung
z. demselben. — Pippingi memoria Theol. — Nova lit-
mar. B. 1702 p. 79. — Gadeb. L. B. Th. 1. S. I4i-i50« *"
Nord. Mise. IV. 169-171. XXVII. sio. — Bergmann»
Gesch. der Rig. Stadtkirch. I. 45.
Caspari (Georg). 339
Caspari (Georg).
Sohn des vorhergehenden u. Bruder des nachfolgenden.
Studirte seit 1703 zu Rostock ^ wo er 1706 Magkter
wurde und sich nachher noch fast 20 Jahr ohne öffentliche Be-
■
dienung und Geschäfte aufhielt ^ lebte auch eine Zeitlang zu
Greifsivalde^ kam ij23 nach Riga zurück ^ wurd^ I724l>ia-
hnus am Dom, 1J25 Archididkonus zu St» Peter ^ Ij36
Wochenprediger und ij3S Oberivochenprediger. Geb. zu
Riga am ij April i683, gest. am 12 April 1743.
Oratio de redemptoris Christi passione. Kigae, 1702« • •
(zugleich eine Gedächtnifsrede auf seinen verstorbenen
Vatery
Diss. theol. de descensu Christi ad inferos ad illustran-
dum oraculum 1. Petr. 3> 18. 19- 20« (Praes. Joh.
Fechtio.) Rostochii, 1704. 128 S. 4.
Theo^ogiae polemicae a B. Dn. L. Balth» Bhavo , Theo-
logo Pomerano, scriptae, disput. 2da. (Praes. Zach.
Grapio.) Ibid. 1708. 4«
Diss. cfxegetico theologica de decoribus sanctitatis ah
utero aurorae et rore juventutis Messiae, ad Ps. CX.
V. 3. (Pra^s. eod.) Ibid. eod. 72 S. 4.
Theologia recens controversa. (Praes. eod.) Ibid.1710. 4.
Diss. theol. de hominis lapsu, corruptione et pec-
cato, ex B. Dn. L. Balth. Rhaw theologiae polemicae
Parte Illtia. (Praes. eod.) Ibid. 1711. 4.
*Extracte Liefläjidischer ProtocoUen in Sachen des fana-
tischen Unfugs von einigen Irgeistern daselbst erreget.
Zu Steuer der Wahrheit auf Begehren der Welt com-
municiret von M. G. CR. L. (Magistro Georg 10
Caspari, Riga-Livono.) Frankfurt und Leipzig,
1715. 4.
Gelegenheitsgedichte in lateinisclier u. deutscher Sprache.
Gab heraus: -^
Dar. Caspari (^seines Vaters) praelectiones publ. de futüri
theologi studiis philologicis et philosophicis cuni
praeW. Jph. Fechtii. Rostochii, 1705. 3 unpag. Bogg.
. 11. 56 S. 4.
34o Caspari (GEbRG).
Joh. Breveri diss. theol. de testamentis divinis ad illu-
strandum oraculum propheticum Jerem. XXXL 31.
Kostochii, 1705. 5 6 S. 4. (yon ihm unter J o h. F e c h t'ens
Vorsitz vertheidigt^,
Herrm. Samsonii comparatio inter duo Spiritus sancti
Organa, Mosen et Lutherum, instltuta. Orat. parentali
pro B, D. Mart. Luthero d. 18 Febr. 1606 recitata.
Ibid. 1711. 30 S. 4.
Davidis Caspari breviarium theolo^iae moralis e manu-,
scripto nunc primum erutum. Cum praefat. Zach.
Grapii. Ibid. 1712. 34 S. 4.
Job. Breveri invitatoritfm ad funeris exequias Dn.
Stan. Chochlowsky. Ibid. 1714. 8 S. 4.
Joachimi Manzelii schediasnxa historico - litterarium de
Superintendentibus Parchimensibus in ducatu Mega-
politano. Ibid.* 1717;» ••• (dabey des Verfassers Leben
von ihm).
Andreae Virginii commentatio de ministerio ecclesiasti-
co. Francofurti . . . mit einer Vorrede *).
Summi Polyhistoris Olaui Hermelini, eloqnentiae pri-
mum et poeseos, deinde juris in nova tum Livonorum
^ Academia Dorpatensi professoris publ. ord. , demum
historiographi regii et augusto Suecorum Carole XII.
a consiliis sanctioribus , de origine Livonorum disqui-
sitio, quam propter raritatem et praestantiam ad
. flagrantissima multorum desideria publicae luci resti-
tuit M. Georgius Caspari , Riga-Liv. Lipsiae, 1717-
56 S. 8.
Job. Günther's, weyl. Archidiaconi zu St. Thoma? in
Leipzig, kurzer und deutlicher Unterricht für junge
und erwachsene Leute, welche mit gehöriger Vorbe-
reitung zum H. Abendmahl gehen wollen; aberxnal
zum Druck befördert u. s. w. Danzig u. Wittenberg»
1730. 8.
Versl- Gadeb. L. B. Tb. i. S. 151. — Isford. Mise. IV. i7»«
XXVII. aio. —• Bergmanns Gesch. d. Rig. Stadtlurchen.
L 51.
*) Soinm. p» 168» nach Walch*s Bibl. theol« sei. L 199*
Cjl8?XR1 (J0HA29n)« V. CaSPARI (KarI. JOBANI^)« 34 1
Caspari (Johann).
Bruder des vorhergehenden und Sohn von David.
Besuchte das rigasche Gymnasium und die Universität
Borpatf hierauf noch die Universitäten Rostock , Halle und
Ldpagf und kam im Sommer 1706 nach Riga zurück^
wo er im folgenden Jahre Hofgerichtsarchivar wurde. Geb»
zu Riga am 27 September 1680, gest, am 9 Junius 1708.
Disp. philos. 9 analyticam et dialecticam specie diversas
disciplinas esse 9 ostendens. (Praes. M • Mich« Pins-
dörffer.) Rigae, 1699^ 1% Bogg« 4.-
Vergib Nord, Mise. XXVIIi aog- *
VON Caspari (Karl Johann).
Enkel von David«
Stuart e in Königsbergs nahm preussisdie Kriegsdienste
und wurde Lieutenant. Geh* in Livland am 20 Junius 1723,
^ist, zu Frankfurt an der Oder an einer ^ in der Schlacht bey
Zorndorf empfangenen Wunde am 16 September 1758.
Zwey historische Disputationen 9 die unter dem be-
rühmten Preussischen Magister Christoph Hartknoch
1) durch Wolffg, Christ, v. Nettelhorst, Ao 1674, von
dem Ursprünge der Preussen; 2) durch Friedrich
Werner, Ao 16759 von ihrem ehemaligen Götzen-
dienst und abergläuhigen Religions- Hochzeits- und
Begräbnifsgebräuchexi abgehandelt worden, sind so
vohl wegen ihres merkwürdigen und angenehmen In-
halts, als auch den damit verknüpften Nachrichten
von der Herkunft der ältesten adelichen Familien in
Preussen der Uebersetzung aus dem Lateinischen ins
Deutsche, und seinei^ nioht" allein hierzu, sondern
auch zu einem vollständigen Verzeichnifs aller nach-
hero im Lan^ie safshaft gewordenen- Edelleute ange-
wandten Bemühung allerdings würdig geschätzet wor-
den von Carl Johann von Caspari, Lieutenant des
hochlöblichen von Lehwaldschen Infanterieregiments.
Kimigfibcarg» 175d. 1 uapog. Bog. u. 152 S. 4«
r
342 V« CaSPARI (M). CaSTELIUS, CATTEAU-CAilBjaiiE.
Preuften, Polen, Cur- und Liefland in der ^Iten und
neuen Regierungsgestalt, hat zumTheil durch der (s/c)
teutschen Uebersetzung der von Einern jeden Lande
ijjgehandelten merkwürdigen lateinschen Disputatio-
nen, zum Theil aber auch durch einem (s/c) vermehr-
ten Anhange einiger neuen Nachrichten, besonders
vo^ den letztern Staaten , ans Licht stellen wollen
u. s. w. Königsberg, 1756. 368 S. 4«
Vergh Gadeb. L. B. Th. 1. S. 152-155, wo die einzelnen Dis-
putationen genannt sind, — Adelung z. Joche r. —
Schwartz Qibl. 5« 147* — Meusels Lexik, U« 59. —
VON Caspari (Melchior).
Sohn von David.
War Rathsherr in Riga und viele Jahre Abgeordneter die^
$er Stadt in St. Petersburg. ij35 erhielt er für sich und
seine Brüdir vom römisdign Kaiser den Adelstand^ Geh» zu
Riga am . . . , gest. im Januar 1743.
Gedichte.
Vergl. Gadeb. L. B, Th, i. S/143.
Castelius (Erich).
Studirtein Dorpat um 1698. Geb. in Finnland zu .$^9
• • • •
gest
Diss. de aeternitate. Dorpati, 1698. 4.
Catteau-Calleville (Johann Peter).
War seit 1782 Prediger der französisch rreformirten Ge-
meine zu Stockholm^ auch seit 1816 Ritter des Nordstern-
Ordens. Geb. zu Angermünde in' der JJckermarh 1759, g^^f.
am ig May 1819.
, Von seinen Schriften gehört hierher:.
Tableau de la mer Baltique, consider^e sous les raports
phy siques et commerciaux , avec une Carte et de noti-
ces detaill^es sur la mouvement gdn^ral du commerce^
CATTjtAir-CAxtEVii.LE(J.P.). .Cavaixo{V»D.deM.)' 343
BVLT les ports les plus importants, sur les monnayes»
poids et mesures. 2» Tom. äParisylsiS- 8* Deutsch
übersetzt y unter dem Titel: Gemälde der Ostsee in phy-
sischer, geographischer, historischer und merkantili-
stJher Rücksicht, von Philipp Christoph Weyland. Mit
einer Charte und Kupfern, Weinfar, 1815. 8- — Auch
in Bertuchs Neu^r Bibliothek der Reisebeschreibun-
gen Bd. 3-
Vergl, Denina's Prusse litteraire T. 3. Suppl. p. 8§. — Meu-
sels G. T. ßd. 1. S. 569 u. Bd. 17. ü. 391. — Ersch»
gelehrtes Frankreich Th. i. S. 257« wo auch 4eine übrigen
Schriften angezeigt sind.
Cavallo ( Vincentius Dominus de Magno).
Nannte sidi selbst : Mursa Dux Tartarus , Philosopho-
Medicus - Botanicus - Chymicus - Pharmaceuticus , Poeta,
Propheta, Lama Lamorum^ Pontifex Por&ificum etc.^
oder auch: Dux F, . . M... de Ca^allo , Medico- Philo-
sophus - PoUa - Augur Romano - Luneburgicus , Cimhricus^
Anglo^GalluSy Princeps Poeta^ Mathemattcus ^ Metaphy-
sicus, Civls Mediolanensis in Gallia^ Italia... etc. etc. etc.
Ein r'dthselhaft^r Mensch^ ,der in den letzten joger Jahren
des vorigen Säkulums nach Kurland ham, Et lebte erst in
Mitau^ zog dann nach Bauske^ wurde dort Bürger ^ kehrte
über einige Zeit darauf j in einen weitlduftigen Procefs wegen
tines ihm entwandten Brumkräusels y in dem er eine Gold-
summe verwahrt haben wollte ^ verwickelt ^ wieder nach Mitau
iurüch Ohne irgend ein Gewerbe zu treiben j fehlte es ihm
n/e an GM; pber Niemand wufste^ woher er es bezog; denn
ivam er gleich häufig spielte und fast täglich in öffentlichen
Bausern Bank hielt j so kann ihm dies doch nur wenig einge-
bracht haben , da er dabey sehr uneigennützig zu Werke ging^
^d im Ganzen wohl mehr verlor , als gewann. Alles an ihm
H'ai^ seltsam und bizarr. Seine Kleidung hatte den Schnitt
^us den Zeiten Ludwigs XIV. Mehrentheils ein rother
oder weifser Staatsrock ^ mit breiten schwarzen Agrementen
344 Gavallo (ViNCEKTitrs Dominus de Magno).
b^etzt; zuweitm ein langer grauer Mantel ^ den er, s^emvu
telst einer Schnur^ im Gehen bald verhürzte^ bald wieder fal-
len liefs. Dazu eine ungeheure Alongenperuque, Keine Spra-
che konnte er richtig sprechen^ am leidlichsten noch italienischy
und die mancherley Brochüren^ die är in Druck gab^ enthal-
ten den allergröfsten Unsinn. Im J, 1780 oder 1781 verliefs
er Kurland und ging nach Barth in Pommern ^ dann nach
Braunschweig ^ und seit 1791 lebte er in Celle. Geb. zu ... ,
gest. im November i8o5.
Neue Erfind ungy betreifend die Gesundheit und Schön-
heit derer DaiÄen. (Mitau, 1778.) 8 S. 4.
Philosophisches Danklied an das höchste Wesen bey Ge-
legenheit der Genesung Georg III. 9 Königs von Grofs-
britannien etc. Gesetzt zum Klavier, zum Concert
und zur Andacht der Englischen, Schottischen ,b Irlän-
dischen, Amerikanischen und Hanövrisqhen Damen,
und von dem Autor componirt zur Erbauung philoso-
phischer Freuten und Vergnügen; Ihrepr Excellence der
gnädigen Fr. Gräfin v. Hardenberg, Dame h^r^ditaire
de plusieurs terres dans la Courlande etc. • • • 1789«
Bildung der Vernunft und des Verstandes k la Gavallo,
in Bezug an die Religion. Religion, die dient ohne
Anstofs für alle Völker der Welt, besonders für die
Unterthanen des grofsen Königs Ge. III. y. Engl, von
Terschiedenen Ländern, Clima's, Königreichen, Na-
tionen, Schulen, Erziehung, Denkungsart, Begriff,
Phantasien, Ideen, Maximen, Glauben, Gottesdienst etc.
Mit einer Sammlung von Briefen . . • 1789-
Sammlung sämmtlicher Schriften. Erster Heft. (Braun-
schweig) 1794. 4.
Viele einzelne fliegende Blätter und Aufsätze, imglei-
chen deutsche, lateinische und italienische Gedichte.
Ver^l» Berliner Monatsschr. 1786 St. 6. u. i^goSt. ti., auch 179^
6t. 9. — Intell. Bl. zur Allg. Lit. Zeit. 1790. — Goihaische
gel. Zeit. 1791 St. s. — Journal von u. für Tcutschl. 1787
u. 1790 No. 10. — Allg. litcr. Anzeiger 1797 S. 1S89-1999* —
Mitauschet Intell. Bl. 1809 No. 35. — Meusels G. T.
Bd. 1. S. 570. Bd. 9. S. i8q. Bd. 11. S. 135. Bd. 13. 6.926.
Bd. 17. 5.391. — - Meusels histor. u. litter. Unterhaltiin-
^ gen (Koburg, 1818.) S. 1 -19, wo umständlich von diesem
AUntAeurer gehandelt wird.
V« CsuMERN (Kaspar). 345
VON Ceumern (Kaspar).
Hatte zu Rostock studirt und präktidrte <infangs als Ad-
vokat in Livlandj ward hierauf i65j Ritterschaftssekret är^
nachdem er schon seit i654 diese Stelle für den kranken
David V, Wiecken vertreten hatte ^ auch zugleich Bey^
sitzer des Hof gerichts f so wie seit i652 Beysitzer des pernau-
sehen ( nicht des dorpatßchen , me Gadebusch hat ) Land"
^trichts gewesen war^ wurde i6j5 pernauscher Landrichter^
und gab darauf 1677 das Ritterschaft ssekretariat ab. Nach
Gadebusch ist er auch Vicepräsident des Hofgerichts in
Dorpat gewesen. Im J. 1686 wurde er zum Landrath
trwähk und 1662 in den schwedischen Adelstand erhoben.
Geb.zu Salze im Magdeburgischen 16 12^ gest. am 22 Novem-
htr 1692.
Theatridium Livonicum oder kleine Lieffländische Schau-
bühne, -worinne'n aller von Anfang her in Liefland ge-«
wesenen, so Geist- als Weltlichen Regenten als Bischöfe
fen, £.rtz-Bischöffen, Herdmeistern u. Königen Namen»
zu was Zeit sie gelebet, und in was Jahren ein Jeder
regieret, bifs zu Anno 1621 siegreicher Schwedischer
Eroberung der Stadt Riga, zu, finden. Darauff folgig
eine Verzeichnüfs der Städte , Schlösser, und Clö?ter,
wie sie Anno 1555 vor der Moscowi tischen Verstörung
des Landes , als LiefFland noch in vollem Flor gewe-
sen, besessen worden, und was darin vor Kirchen und
Filialen zu finden. Wie auch eine Specification und
Nameü-Register des vor deme gewesenen und ausge-
gangenen und nu jetzo darin befindlichen Adels. Denn
auch etliche in alter Nieder-Sächsischer als auch La-
teinischer Sprache von vorigen alten Liefflandes Re-
genten der Ritterschafft damahl gegebene Priyilegia
ins Teutsche versetzet. Endlich eine kurtze Erweh-
nung der Müntze, wie solche bey alten Zeiten in Lieff-
land gange und gebe gevvesen. Aus alten Monumenten
zusammen gezogen, u. herausgegeben. Riga, 1690«
8 unpag., 58 u. 146 S* 4*
Vergl, G a d e b. Abb. S. 111-114, t^f^d daraus Nord. Mi«c. XV.
564. — Adelung z. Joch er.
/. Band. 33
346 Gharhof(J.)« Chilchenius (D.). Chochlow8kt(S.).
Charhof (Johann).
Studirte um 1680 zu Wittenberg und war mlldcht derselbe
Johann oder Johann Gottfried Charhof^ iveldier
1698 Diakonus zu Wolmar^ l699 fl'n 17 December aber
Pastor zu Burtnek wurde. G(b. zu Riga am»..^ gest. . • .
Diss. theol. de hypocritis. (Praes. Joh. Deutsch-
maan.) Wittebergae, 1680. 2 Bogg. 4.
Chilchenius (David),
von dem Starowolski (in s, Gentum illustrium Polon,
Script, elogia et vitae fVratislav. 1733. 4.] S, 71.) und
riach ihm Fr eher mehrere Lehensumst'dndt anführen^ die
euch Gadebusch ausgezogen hat^ ist ohne Zweifel kein
anderer als der berühmte JDavid Hilchen^ auf den, wit
Schwartz zeigte die von Starowolski angeführten Le-
bensumstände gut passen^ und dessen erster Namensbudistabe
H nach polnischer Ausspradie in Ch verwandelt worden,
Dafs ihn der ohnehin nicht sehr genaue Jocher (Gel. Lexik.
!• 1875.) einen Jesuiten und General über die Armee nennte
hann keinen Einwand geben,, da diese Angabe ohne alle Auto-
rität dasteht und sich in sicli selbst wider sprid it.
Fer^/. Gadcb. L. B. Th. 1. S. 156. — Nord. Mise. XXVII.
9I1-S13*
Chochlowsky ( Stanisl aus).
Der Theologie und Weltwdsheit Doktor und Gardian
des Franziskanerklosters zu Grodno, kam nach Riga in der
Absicht, sich zur lutherischen Kirche zu bekenrun, liefs sich
deshalb in dn Religionsgesprädi mit verschiedenen Gliedern
des Ministeriumsein, und schrieb die unten angeführte Strdt-
sdirift, um sie im Gymnasium zu vertheidigen, wurde aber
durch einen heftigen Krankheitsanfall und suntn bald darauf
GsOaTAXASSAEUS. CSMlßTIANl, V. GHWAI.KOWSU. 347
erfolgten Tod daran verhindert» Geb. zu...j gesu am
4 December 1695.
Disp. de pontificis Komani cum Cajo Caligula compara-
tione. Aigae, 1695. 4«
Vergi, Nord. Mise. IV. 37, wo er unrichtig Cochiowsky htifsti-^
Jbh. Brevcri Progr* ad funeris ezequias Stanulai Cnoch-
lowsky. Kigae, 1695. 4., auch: Kostochii» 1714. 4.
Chortalassaeüs (X), s. Grasshof.
Christiani (Anton).
Adz Siga^ studirte in Danzig auf dem Gymnasium um
1664. . • • ^
Disp. XXVIIIva de angelorum bonorum conditione et
officio. (Praes. Joh. Maukisch,) Dantisci, 1664« 4*
Gratia pacis, oratio; im Anhange zu Joh. Hornicei
Soteriis Rigens. (Rigae, 1665. 8«) S. 40-64«
VON Chwalkowo Chwalkowski (Niko-
laus).
Ein polnischer Edelmann j war ungefähr von i6jj bis
1692 herzoglich kurländischer Raih und zugleich von Zeit zu
Zeit, so wie schon einige Jahre zuvcfr, Bevollmächtigter und
Resident des Herzogs in Warschau; 1692 im December aber
wurde er Hauptmann zu Schrunden in Kurland» Geb. zu».. ^
gesf, ...
Regni Poloniae jus publicum, ex statulis et constitutioni-
bus depromptum. (Regiomonti) 1676* 3 unpag. Bll.
198 S. und 5 unpag. Bll. Anhang u. Register. 12. —
2te Ausgabe, unter dem Titel: Regni Poloniae jus pu-
blicum per alteram editionem auctius exhibitum. Re-
giomonti, typis Reusnerianis , 1684- 11 unpag. Bll.
Vorstücke, 587 u. 11 unpag. S. .4. Mit in Kupfer ge-
stochenen Bildnissen u^ 1 Karte.
348 V. Cäwalkowo CHWALKOw§iti(N.)« Chytraeüs (D.).
Singul,ana quaeüam Polonica. Leopoli, 1686* 12« — — '
2te Auflage, mit dem Zusatz auf dem Titel: Per alte-
• raqj editionem auctius exhibita. Varsaviae, 1696-
3 unpag. BU. , 125 S. u. 4 unpag. BU. Register, kl. 8.
Principum occupationes singulares, omina, vota, fata,
per N, de Chwalkowo Chwalkowski connotata. Ibid.
1690. 3 unpag. Bll. u. 208 S. 12,
Effata regum Polaniae usque ad Joannem Casimirum.
Ibid. 1694. 139 S. 4.
Pamietnik alho Kronika Pruskich Mistrzow y Ksionzont
Pruskich, tudziesz Historia Inflantska y Kurlandska.
(Chronik der Meister und Herzoge in Preussen, im-
N gleichen Geschichte vonLivland und Kut-l^nd.) Posen,
171 2* 4.
Vergl, Gadeb. L. B. Th. i. S. 157-160. — Braun Cafal.
scriptor. Poloiiiae p. i83 u. 189.
Chyt7raeus, oder Deutsch: Kochhaf
( David).
Dr. und Prof^ der Theologie zu Rostock, Geb. zu Ingel-
fingen in Sdmabeti am 26 Februar i53o, gest. zu Rostock
am 25 Junius i6oo.
Von seinen Schriften gehören hierher t
Vandalia, regionum ad mare Balticuni, Poroeraniae,
Prussiae, Üvoniae, Moscoviae, Poloniae et vicina-
rum aliquot gentiuni principes, et statum reipublicae
et ecclesiae, patrum et nostra memoria, summatim
exponens. Kostochii, typis Myliandrinis, Anno 1589-
8. — Auch in seinen Oi^^. omn. (Lips, 1590. Fol.)
Lobrede dem Durchleuchtigen, Hochlöblichen Fürsten
vnd Herrn, Herrn Gotthardt, in Lifflandt, zu Cur-
land, vnd Semigall Hertzogen u. s. w. tm. vnterthäni-
gen Ehren vnd rhümlicher Gedechtnüs gestellet.
Kostock, 1589. 4. — ^ Lateinisch ^ unter dem Titel:
Oratio de Gotthardo in Livonia Curlandiae et Semi-
galliae'Duce, m seinen Oratio nibus (Hanau» 1614« 8.)»
auch in Balthasar Exners Superioris aeyi imper**
torum, regum, electorum, ducum ac principum he-
roum curricula, orationibus ac elogiis comprehensa»
Vol. IIL p. 319.
Chytraeus (DA^ntü). v. Cichortus (Ludw« Emil). 349
Chronlcoli Saxoniae et vlcini orbis arctoi ab anno 1500 '
usque ad 1580- Pars I et IL Rostochii, 1590. Pars III.
Lubecae, 1593^. 8. — Nme Auflage unter dem Titel:
Ch/onicon Saxoniae et vicinarum aliquot gentium : ab
anno Christi 1500 usque ad 1593. Lipsiae, 1593. Fol.
'^Auch bis 1599 fortgesetzt. Ebend. 1599. Fol., und
4te Auflage. Ebend. 1611. Fol. — Ins Deutsche über-
setzt.^ ister Theil. Leipzig, 1597. 2ter Theil. Ebend.
1598. FoL
Sylva Cronici Saxoniae et vicini orbis arctoi. Ab anno
Christi MDLXXX usq. ad MDXC. Argentinae, excu-
debat Bernardus Jobinus, Anno 1590, 2 Bll. Vorstücke,
395 u. 12, das Register enthaltende, unpag. S. 8.
Auf der Rückseite des Titelblatts das Bidnifs des Ghy-
träus in Holzsclinitt.
ContAiuatio historica ab anno 1595 et tribus sequentibus
usque ad praesentem annum. Accessit prooemiun^ me-
tropolis seu succesfionis episcoporum. Lipsiae, I599.
12.
Epistolae : ob miram rerum yarietatem stylique elegan-
tiam cuivis lectu jucundissimae; nunc demuxn in lu-
cem editae a Davide Chytraeo, autboris filio. Hanoviae,
l6l4t 8. (^Sie enthalten manches Livland Betreffende,^
Vergl, Seine Lebensbeschreibung von Christoph Sturz, auch
von Otto Fried r. Schütz. — Joche r. — Gadeb.
Abh. S. 43 und L. B. Th, i. 5« 160*163. — Nord. Mise.
XXVIl, 213.317,
VON CiCHORius (Ludwig Emil).
Gefii. zu Leipzig am 7 April 1770, studirte auf der dasU,
gen Universität und jvwrde daselbst Magister der Philosophie^
auch Bakalaureus. der Arzneygelahrtheit» i8q3 war er Hof -
meisttr im Hause des Herrn ^on Sievers auf Eiseküll in
LiWancf, und wurde hierauf 1804 ausserordentlicher Pro-
fessor der Medicin und Prosehtor beym anatomischen Thea-
t^^i l8i3 aber ordentlicher Professor der Anatomie und ge*
richtliohpn Arzneyhunde an der Universität zu Dorpat^ auch
1826 Kolkgienrath»
35o V. GicaoRiua (L* E.). Giegi.zb^(G£Org).
Ghaillet^ geistliche Reden ;■ nach dem Französischen frey
bearbeitet; nebst einer Abhandlung über die höchste
^ Wirkung schöner Darstellungen geistlicher Stoffe in
Werken der Redekunst 9 vom Professor Heydenreich.
Leipzig, 1797.. 8.
Verg/. (Eck's) Leipziger gel. Tagebuch 1797 S. «l u, 114. —
Meuse'ls G. T. Bd. 9..S. 196. Bd. ii« 5, 139«
CiEGLER oder Tegelmeister (Georg).
Studirteafu Königsbergs wurde i577 Rehtor zu Güstrow^
157S Prediger zu jDassow^ 1582» nachdem er dieses Amt
niedergelegt hatte ^ Kirchendiener ^ l584 •aber Pfarrer zu
Schönenberg im Mecklenburgischen , erhielt xwey Jahre später
zu Rostock die Magisterwürde ^ kam 1587, zur Zeit des Ka-
lenderstreits , nach Riga und wurde bey der Peterskirche angt-
stellt y wo er Oderborns Gehülfe war, l^achdem er hier
1698 bey der Kommunion den Kelch vor dem Brote gereidit
und dadurch Aergernifs gegeben hatte ^ untersagte ihm der
Rath die Kanzel^ gestattete sie ihm aber^ auf erfolgte öffent-
liche Abbitte , bald wieder. Als er sich indessen in der Folge
„m/t allerhand aufrührerischen Worten vernehmen lassen^*
wurde er von dem Konsistorium erst zur Rede gestellt und
endlich am 22 Januar i6or, ohne Zeugnifs^ jedoch rrüt einem
Gratial von 400 Mark^ entlassen^ ging nun nach Königsbergs
wurde daselbst 1602 Diakonus ^ im folgenden Jahre aber
Pfarrer an der altstädt sehen Kirche^ auch 16 13 Bey sitzer im
samländischen Konsistorium und 1621 wegen vorgerückten
Alters emeritirt, Geb, zu Reval am 2 Februar i55i (oder
1548, wen^ er, wie Witte im D. li, ad a. i633 sagt^
85 JaJir alt geworden), gest, am 2Ü Februar i633.
£en schön nye andechtich Bedebock dorch M. Georgium
Tegelmeister. Riga, 1595. 8.
Discursus de incertitudine rerum humanarum. Rigae,
^1598* 4« -^ Auch deutsdi von ihm selbst bearbtitet unter
dem Titel : Weltspiegel^ menniglichen zu diesen letzten
Cl£GLS& (&)• CtA.^ (J. Ch.). Cx.A.17BA£U8 (I.)* 35 1
Zeitep- für Augen gestellet und aus heiliger Göttlicher
Schrift und aller Welt f ürnembsten> nützlichsten und
lieblichsten Historien beschrieben. Riga> 1599. • . • ^
(Die lateinische Schrift hat er dem Rathe von Riga, die
dehtsche Bearbeitung dem wendenscheh Woiwodew und poU
nischen Senator Georg Fat;enshach zugeeign^ty dessen
Leben^ von Daniel Herrmann, königl. Sekretär, 1 594
in gebundener Rede kürzlich beschrieben, seiner ZueignungS'
Schrift angehängt ist.) — Das Buch ist auch verdeutscht
von David Meisner» unter dem Titel: WeltspiegeL
Stettin, 1606» 4. Neue Auflage: Lüneburg, 1633. 12»
u. Ebend. 1664» 12. -^ Holländisch: Amsterdam, 1663.
xl2* — iSc/iivediWi C'o/i Andreas Laur.entii. Stocks
holm, 1620* 4*
Tractat von der Freude der Auserwählten aus der freu-
denreichen Gesellschaft im ewigen Leben. Königsberg,
161 2* 8- JSin Theil einer Schrift ^ die er Unter dem Titel:
Fs-eudenspiegel des ewigen Lebens, fierausgeben jvollte.
Vtrgh Gadeb. L. B. Tb. i. S. 163. — Nord. Mise. IV. 179.
XXVII. si7'-390. — Bergmanns Gesch. der Rig. Stadt«
kirchen. I. 35.
Cläre (Johann Christoph). *
Wurde Pastor zu Odempäh 1728 (ord. am 23 Augiist)»
Gei. zu Weissenf eis am..,f gest» am 14 November 1743
(fiflcÄ Andern 1740).
Besorgte mit Gottfr. Friedr. Rauschert und Alb.
Sutor den Anhang des Dorpt-ehstn. Gesangbuq^
von 1729.
Handschriftlich hinterliefs er eine Grammatik für den dorpt-
esthn. Dialecty welche von- Hu-pel bey der Bearbeitung
sdner Esthnischen Sprachlehre 1780 mit zum Grunde
gelegt wurde.
VtrgL Nord. Mise. IV. 37, wo er Christian genannt wird*
Claudaeus (Israel).
Magister der Philosophie^ Ge&. . . . , gesu •
• 0
35d GliAUDAEUS (ISRA^X)« Clil3IS)5E (WuHELM).
* Die wahre Beschaffenheit eines falschen Propheten vor-
gestellet in einer Predigt über das Evang. am 8 Sonnt,
nach dem Feste der heil. Dreyeinigkeit Matth. VIl.
V. 15. zu Riga in, der Kirchen zu St. Jacob von M. 1. C.
Riga,* 1696. 36 S. 4.
Vergl. Nord. Mise. IV. 145, wo der Name des Verfassers nicht hat
angegeben werden können»
»
Cleisse oder Kleis (^Wilhelm *)).
Magister; wurde i623 Pastor zu tjxkulin Livland^ aber
schon im darauf folgenden Jahre nach JRiga an die dasige
Dornkirche als Diakonus berufen und 1646 Pastor an dersel-
ben. Geb. zu Riga • • . ^ gest. am 18 Julius 1647.
Diss. de usu sacramentorum. (Praes* Johanne Him-
mel.) Jenae, 1619«
Vier Bufspredigten über 1. Mos. 18> 20-23- Riga, 1628. 4-
Rigische Drey Jährige Newe Jahrs Frewde. Das ist drey
Christliche Predigten , in welchen das süsse Jesuleia
mit einem Geistlichen . Bind ebrieff lein, Lieblichen
Kränzelein, vnd anmuhtigen Rüchlein am Tage seines
Hochgelobten Nahmens angebunden vnd verehret wor-
den , ' Gepredigt vrid geschrieben nach dem Apostoli-
schen Concept, oder nach der schönen Vorschrifft des
liebreichen Weynacht Sprüchleins Tit. 2. Es ist er-
schienen die heylsahme Gnade Gottes allen Menschen
etc. vnd zugeschicket durch M. Guilhelmum Cleissen.
Riga, 1629- 4 ungez. Bll. u. 79 S. 4.
Geistlich-Rigisch New Jahrs Geschencke. Oder: Vier
christliche, Anmutige New -Jahrs -Predigten. Riga>
1642. 91 S. 4.
Nach seinem Tode erschien:
Vier christliche Tröstliche vnd Anmutige Geistreiche
Predigten wieder die Anfechtung, vielen betrübten,
Trawrigen Hertzen im Creutz vnnd Elend zum gre-
isen Nutzen vnd Frommen: Genommen aus dem
1. Cap. V. 12. der Epistel Jacobi, in welchen der Ge-
♦) nicht Johann Wilhelm.
Cl^isse« Gi.ocow. CxiOdt v. JOrgensbvag. 3^3
meine fürgestellet ynä erkläret wird I. Wie Sdig der
Mensch sey, der die Anfechtung erduldet» II. Wie man
sich vnter die Anfechtung verhalten sol» III. Nachdem
er bewehret ist soll er die Krone des Lebens Empfan-
gen, IV. Welchen die Krone des Lebens Terheifsen
sey ! Nemblich, denen die Gett lieb haben. Riga, 1647»
SBogg. 4. ^
VergL Witte D. B. Tom. II. ad a. 1647. — Gadcb. L. B.
Th. 1. S. 165. — Word. Mise. IV. 175. — Bergmanns
Gesch. der Big. Stadtkirchen. I. 40.
Clocow (Daniel);
Studirte in Dorpat um 1693 und wurde daselbst Unter-
stadtsdireiber ^ ßüchtete vor den Russen nach Riga^ ging von
hier nach Stockholm , um eine Anstellung zu mchen , ertrank
aber daselbst ^ indem er durchs Eis brach» Geb, zu Rigaam
II April i6ji;gest.. .. '
Oratio de liberatione urbis Kigae ab gravissima illa Mos«
covitarum obsidione, quae contigit A. 1656» atque
a die 20 Aug. ad diem 5 Octobr. ejusdem A. duravit,
habita in celebri Gustaviano-Garolina , quae Dorpati
ad Emmam ^t, Academia 9 5 Cal. Junii 1693«
2% Bogg. 4. ' •
Exero. polit. bonum civem paucis delineans. (Praes*
Gabr. Sjoberg.) Dorpati, 1693. 3 Bogg. 4.
Lateinische Gelegenheitsgedichte.
Verg/. Gadfeb. L. B. Th. i. S.165. — Nord. Mise. IV. 173. —
Adelung s. Joch er.
Glodt von Jürgensburg (Karl Gustav).
•
Erbherr von Jürgensburg und Betirsehof^ Kammtrjiaiker .
ioid (vielleicht zwischen 1763 bis lj5g) Ordnungsrichter des
wendenschen Kreises, Er war der einzige Erbe seines Vaters^
des hohteirischen Kammerjunkers Jakob Gustav- Clodt
K Jürgensburg^* und besafs dessen für die livländische
Gesdiidite wichtige Handschriftensammlung und wohlgeord-
l Band. ' 39
354. C!l<OOT V. JuRGENSVURG (K. G.).* GltOSSIDS (WfF.).
neits Kähinet von alten. Ihlän^dien Münzen (Arndts livl.
Chron. II, Vorr.). Wegen seiner zerrütuten Vermögens-
umstände sollten aber schon ij So seine Güier verkauft werden^
und wirklich wurde i'jSS am 3 April sein übriges bewegliches
Vermögen^ seine Bibliothek und sein Münzkabinett das aus
8 goldenen und 8o8, theils silbernen ^ theils kupfernen , Mün-
zen bestand^ öffentlich versteigert. (S. Rig. Anz. 1780 S. io5
zz. 353, li. 1783 s. Ii3). Geb. am 16 Februar ijudygest,,,.
• Standrede ; in der Schrift: Fest der Trauer des Reichf-
. grafen Wilh. von Fermor den 10 März 1771. (Riga«
Fol.) S. 1-10.
Clossius (Walther Friedrich).
JE/n Sohn des Professors der Anatomie und Chirurgie zu
Tübingeny Karl Friedrich Clossius j geb. daselbst am
17 September n. St, 1796, studirte dort die Rechte von 1812
bis 1817, wurde 1817 Unterbibliothekar der dortigen Univer-
sitätsbibliothek und am Reformationsfeste J>r. der Rechte^
erhielt 1616 d\fi Bewilligung^ Vorlesungen zu halten ^ wurde
noch in demselben Jahre zum wirklichen Privatlehrer der
m
Rechte und Mitglied des Spruchkollegiums der Universität
ernannt f und 18 19 Mitglied der Fakultät als Prüf ungsbelibrdt.
In den Jahren 1819 und 1820 machte er eine Reise durdi
Deutschiandy die Niederlande ^ FfankreicJi und Italien ^ und
hielt sich längere Zeit in Berlin^ Göttingen und Paris auf
1821 wurde er ausserordentlicher Professor der Rechte ^ und,
nachdem er sthon i823 Charakter und Rang eines ordentlichen
Professors erhalten hatte ^ 1824 ^^ ordentlicJier Professor des
Kriminalrechts ^ des Kriminalprocesses und der Rechts- und
juristischen Literaturgeschichte nach Dorpat berufen.
Diss. juridico-litteraria, sistens specimen descriptionis
codicum manuscriptorum Digest! veteris Stuttgardien-
sium et Tubingensis cum Florentina , vulgata, aliis;C[ue
codicibus coUatorum. Tubingae^ 1817* 8«
Gcoseius ( W. Fl). Cmopb. Gog£l(F.)* 355
Commentatio juridioo-litteraxia sistens codicum quoruii-
dam xnanuscriptoram Digest! veterisy Stuttgardiensium
et Tubingensis ai^curatiorem descrlptlonem 9 : eorun-
demque et inter se, et cum Florentina 9 Yulgata alio-
rumque codicum lectionibus comparationem« Vima-
riae, 1818. 8.
Frodromus corporis juris civilis a Schradero» Clossio^
Tafelio edendi. Berolini, 1823* 8*
Geschichte der Juristenfacultät und Beschreibung der Bi-
bliothek und des Münzcabinets. der Universität Tübin-
• gen; in H. F. Eisenbachs Beschreibung und Ge-
schichte der UnivfBrsität und Stadt Tübingen, (Tübin-
gen, 1822. 8.) S. 224-288 vl. S. 461-486
Einzelne Aufsätze in der Th^mis ou bibliotheque du Juris-
consulte, die zu Paris erscheint ^
Gab heraus : Theodosiani codicis genuini fragmenta 9 ex
membranis bibliothecae Ambrosianae Mediolanensis
nunc primüm edita. Tubingae» 1824* XL u. 184 S. 8.
VergL Meusels G. T. Bd. 17. S. 341.
Cnoph, s. Knöpjcen*
» • 1 .
, .tili
CoGEL oder Kogel (Friedrich).
Gekrönter Dichter und Mitglied der von Philipp v, Ze-
s eni gestifteten poetischen Gesellschaft ^ unter dem Beynamen:
der Scheue^ wurde i656 Kantor und 1669 Konrehtor zu
Eutin, Geboren zu Mitau am. • • , gest, i68l.
• ^
Poemation enarrans cursus et omina cometarum . anno-
rum 1664 et 1665. Kilonii, 1666- Fol.
Hortuli musarum Uthinidum • • . *
Uthinisches Stadtgedächtnifs. Plön, 1679« 12«
Händschriftlich:
Bischöfliche Gedächtnisse von den Bischöfen zu Heideby
und Lübeck.
Kirchengedächtnisse von den Predigern zu Uthin.
• ■
Vergl, Molle ri Introd. in c^ucat. Cimbr. bist. P.IH* P* fi99*
4S6-/|97. — Gadeb. L. B. Th, !• 5. 166. — Jöchcr und
Bötermund zu deinselb«n.
356 Coi£N(J.). COI.LEKBERGIUS (JL E»). Co]^iks(G.L.).
CoiEN (Johann).
4
Studirte in Rostock um i6i3« Gib» zu Riga am...,
• • •
g€SU
Diss. de mandato. * (Praes. Christian p Ohm.) Rosto-
chii d. 13 Febr. 1613. 1% Bog. 4*
Verschiedene lateinische Gedichte ; unter andern t Epitha-
lamium in festivitatem nuptiarum Herrn. Samsohii ef
Helenae Hartmannae. 1609« 1 Bog. 4* *-*- Thalamo
JoAch4 Kippii et Ursula Klandiadis; Kigae, 1609*-
1^ Bogg. 4« — Epithalamium ad Henn zum Thale
et Margaridis Welling. Ibid. 1611« 1 Bog. 4*
Vergl, Nord. Mise» IV. 38 » Vo aber seine, Lebenszeit irrig um ein
Jahrhundert später angesetzt wiAl,
COLLENBERGIUS (JOHANNES ErICi).
Studirte in Dorpat um, i65i. Geh, in der sdmedisdiai
Provinz Ostgothland am,..^ gest. • • t
Genethliacnm in salutiferam nativitatem domim et sal-
vatoris nostri Jesu Christif Oorpati; 1651« 4«
Vergi. Somm. p. 6$^ \
CoLLiNs ([Georq Ludwig *) )•
Bildete sich auf der reforxjnirten Parochialscliuh zu Xö-
nigsberg^ wo sein Vater^ ein englischer Negociant^ lebte, und
war eben im Begriff, sechszehn Jahr alt, die aliademische
Lauflahn zu betreten , als der Vater durch Uriglüchsfäile sein
bedeutendes Vermögen verlor. G^^en sein^ N^gung^ die
immer für seinen nachherig^n Beruf sich ausgesprochen hatte^
mufstef er sich nun zum Kavfmannsstande entschliefsen. Er
kam nach Riga, wo nahe Verwandte seines Hauses lebten^
und wurde in einer Seidenhandlunß untergebracht^ in der et
'*') Schrieb sich gewöhnlich nur G c o r.g. ^
Cox^JLiNS (Georö Ludwig). 357
vier Jaltre bjieb. ' In dem seiner Neigung Jremden Fache
fühlte er sich nicht glüchlkh ; dies und der zufällige' Umstand ^
dafs seih Principal die Handlung aufgab ^ bestimmte Jen
Gatten seiner Schwester^ einen geachteten Kaufmann in Riga^
mit Hülfe einiger Freund^, ihn in den Stand zu setzen , dafs
er vsneder zu den Studien zuriichhehren konnte. Fr besuchte
nun das rigasche Liceurn, bezog im Sommer 1784 die Uni^
Virsitdt JCbnigsberg und im Frühling 17 85 die zu Leipzig.
Hier nahm sich Zollikoftr mit Liebe und Sorgfalt seinef
fln, und hatte auf seine Bildung grofsen Einflufs, Im Win-
ter 1787 kehrte er nach Riga zurück^ wurde Erzieher im
Hause eines englischen Negocianten , aber schon nach kurzer
Zeit von der dortigen reformirten Gemeine zum Prediger
erwählt^ und trat y nachdem er zu Königsberg examinirt und
ordinirt war^ sein Amt am 23 Julius X788 an, Bey der Feyer
seines 25jährigen Amtsjubiläums imJ. i8l3 übersarulte ihm
die Universität Dorpat das Diplom eines Dr. der Phil. Geb.
zu Königsberg in Preussen am x5 März n. St* X763> gest.
«ni5 Januar 18x4.
Wann ist$ Sünde 9 dem Nothleidenden tbätige Hülfe su
verwei^erii? Eine Predigt, ^uf besondere Yeranlaoh«
sung ^^h9.1ten und ^um BeMen einer verlassenen Witt«^
vre g^druqkt. Äiga, 1790» 22 S. 8. ^
Es g\eh% ein^n Glauben» den inan vielleicht im Leb«nf
aber gewifs nicht im Tode entbehren kann. Am Sarge
seines unvergef^Uchcn Freundes, des Herrn Georg
Renny, d. 6 Febr. 1793 vorgetragen. Ebend. 17 S. 8-
Vom wahren Flor tfiner F^eimaurer-Loge. Eine Aede
bey der Feier des Stiftungstages der Loge znx kleinen
Welt allhier d. 20 Mär^ 1793 vorgelesen, Ebend.
26S- 8. .
lieber die verschiedenen Vorstellungen der Maurer von
dem Zweck ihrer Arbeit. Kede am Johannis-^Ta^ge 1793
in der Loge zur kleinen Welt vorgelesen. Ebend,
32 S. 8*, -
Pas WphUh^tige des Friedens, Eine Predigt an dem »um
Gedächtniüs des zu Jassy im J. 1791 geschlossenen Frie«
35 8 CoxLTNS (Georg I^udwig),
den« verordneten Dankfeste d. 2 Sept. 1793* Kig«.
24 S. 8.
Am Sarge seines unaussprechlich geliebten Grohmanns
d. 3 März 1794. Allen Freunden des Entschlafenen
gewidmet von J. C. D. Müller. Ebend. 1794. 16 S. 8.
Seine Rede geht von S. 7-16. *
Auf dem Kirchhofe, gleich nach der Beisetzung der Mad.
Michaelsen, geb. Meyer, am 3Q Növ. 1794 gesprochen.
(Ebend.) 12 S. 8- Auch in seinen Amtsvorträgen bey
gelegentlichen Vorfällen! IL 141-148.
Am Sarg«^ der Demoiselle A. M. Monbarlet aus Berlin,
d. 02 Dec. 1794. Riga, 8 S. 8,
Dem Andenken eines ehrwürdigen 78}ährigen Greises,
weil. Herrn Georg Karl Wolfram, der den 28 Dec
1794 starb, geheiligt. Ebend. 1795. 18 S, 8.
Mein Lebewohl. An meine lieben Zöglinge nach ihrer
Confirmation. 1797. 8 S. 8. Auch in seinen Amtsvor-
trägen. L 81-'88._
Maurerische Monatsschrift im Jahr 1797. Zunächst für
die Brüder der Loge zur kleinen Welt im Orient zu
Biga, Gera, als vervielfältigte Handschrift gedruckt
1.9tes Heft. 288 S. 8.
Am Sarge der weil. Frau Marie Hay, g^b; Cranipe« R^g*
d. 12 April 1797. 11 S. 8. Auch in seinen Amtsvorträ-
• gen. VL 249-255.
Bey der Trauung des Herrn Hofraths« und Ober-Zoll-
directors v. Lobry mit dem Fräulein v. Buchholz
d. 19 März 1798 gesprochen. Auf Verlangen der ver-
' ehrungswürdigen Familie gedruckt. Ebend. 10^. 8«
Zum Gedächtnifs unsers entschlafenen Freundes, Herrn
Ernst Gust. Tiedemann -—'am 3 Oct. 1798 gesprochen.
8 S. 8. /
Amtsvorträge bey gelegentliche^ Vorfällen; istes und
' 2tes Bändchen. Riga, 1803. XVI u. 288 S. 311 S. —
Stes'u. 4tes Bändchen. (^Auch mit dem Titel: Erinne-
rungen an grolse und wichtige Wahrheiten bei frohen
und . traurigen Vorfällen, istes u. 2tes Bftndchen.)
Königsberg, 1807. XIV u. 382 S. 378 S^ — 5tes u.
6tes Bändchen. (^Auch mit dem. Titel: Religiöse Ansich-
ten bürgerlicher, häuslicher und kirchlicher Vorfälle*
" istes 11. 2tes Bändchen.) Riga, 1812. IV u. 332'S.
320 & 8.
I
COXX.INS (GiBOa^ LvDwio). 35^
Am Sarge Herrn Roger Duff. Er starb am 29 Nov^ 1 806
im 23sten Jahre. Kiga. 15 S. 8* Auch in G. & Bil-
terlings Gelegenheitsreden 11 v- u. kurländ. Prediger
(Königsberg, 1809. 8.) S. 262-266.
Bey der Trauung Caesar Corsellis Esqu» mit der Frau
Marie Victorine de Poligny, geb. v. Mumm. Am
9 Jun« 1807 gesprochen. 16 S. 8« Auch in G.S. Bil-
terlin gs Geleg^^heitsreden S. 16^*174*
Etwas Bur Beruhigung schwer geprüfter Eltern unter
uns. Mit Liebe dargeboten. Riga, 1807* 47 S. 8* Auch
in seinen Amtsvorträgen. VI. 5*40* \
Am Grabe der rerehrungswürdigen Madame Stark, geb.
Mey, aus Königsberg, den 17 Jan. 1808 gesprochen.
8 5. ^.
Die religiöse Ansicht der Zeitbegebenheiten. Eine Pre*
digt über Ps. 121, v. 1. 2., den 25 April 1809 gehalten.
Zu der Armen Besten. Riga. 29 S. 8*
An den Särgen zweier Jünglinge, Söhne eines Vaters, die
gemeinsam ertranken, am 29 Jtil. 1809 gesprochen.
Ebend. 14 S. ^.
Bei der Taufe des Reichs-Grafen Alexis Sayn-Witgenstein-^
Berleburg, in Gegenwart Ihro Maj. der regierenden
Kaiserin Elisabeth Alexiewna d. 20 Aug. 1810 gespro-
chen. Ebend. 8 S» 8«, Auch in seinen Amtsvorträgen.
V. 175-181»
Bei der Einführung des neuän Rigaischen Gesangbschs
in die evangelisch -refor mir te Kirche su Riga, .am
ersten Advent-Sonntage 27 Nov. 1810 gesprochen.
Riga. 30 S. 8* Auch in seinen Amtsvorträgen. VI.
107-132.
Leitfaden meines. Religiohs-Unterrichts für die minder
gebildete Jugend. (Auszug aus. eiiiem grösseren Werke.}
Riga. (O.J.) 18 S. S.
Predigten. Ister Bd. Riga, 1811- XII u. 444 S. — 2terBd.
£lbend. 1812. VIIIu. 412S. 8. ^
ErMrecknngen zur Ergebung, Pflicht und Hoffnung in
Zeiten der Bedrängnifs. - Ebend. 1812. 150 S. 8*
Ueber das Wiedersehn hienieden j in Beziehung auf das
. Wiedersehn über den Sternen. ! Eine Predigt in der
evangelisch-lutherischen Kirche zu Fellin d«. 20 Oct»
1812 gehalten. Eb^d. 24jS. ^. . . \,>
360 GOLLlNfr (&EOR& IiO]>WI6)«
Predigten in Gelegenheit seiner 25jährigen Amts-Feier.
Seiner geliebten Gemeine gewidmet. Higa, 1813*
47 S. 8.
Viele Gelegenheitsgedichte. '
Antheil an der Herausgabe der Sammlung alter und neuer
Lieder. Riga, 1810. 8.> sowohl durch eigene Lieder^ als
. durch Veränderung fremder, (^Ein Verzeichmfs seiner Ar-
heilen dazu hat er selbst geliefert im Anhange zu seiner "Pre-
digt bei der Einführung des neuen Rigaischen Gesang-
buchs 1810 9 -und die übrigen Redaktionsmitglieder gaben
ebenfalls ein solches in einem besondern Blatte^ welches b&/
seiner Beerdigung den 21 Januar iSi4 ausgetheilt wurde,
auch abgedruckt ist in der Schrift zu seinem Andenken
[Riga, 1814. 8.] S. 13-16.)
Bei der Taufe seines .Sohnes den 28 April 18015 in den
Erinnerungen an das Jahr 1801 in Amtsvorträgen
S. 41-53. — An dem Krönungsfeste Sr. Maj. Alexan-
der I. und der Kaiserin Elisabeth Alexiewna den
26 Sept. 1801 zu Riga, eine Predigt; ebend, S, 89-121'
Der Weise ein Sonderling, eine Vorlesung im engern
. Kreise; in Kaffka's Nord. Archiv 1803. IL 29-34. —
Das dreifache Opfer, ein Gemähide zur Feier des ge-
meinschaftlichen Geburtstages dreier guter Menschen;
ebend, 1805. IL 181-192- (^Beyde metrischJ)
Sechs Taufreden; in G. S. Bilterlings Gelegenheits-
r«den S. 33 -62. — Sechs Trauungsreden; ebend,
S. 135-180. — Bei Krankencommunionen ; ebtnd»
S. 191-214. — Fünf Reden an Särgen und Gräbern;
- ebend. S. 251-279.
Beispiele zur Nachahmung^ und Aufmunterung für studi-
rende Jünglinge ;m den Livl. SchulblL 1813 «S. 31* 35*
177. 1814 S. 225.297. — Empfehlung einer Lecture
für junge Frauenzimmer; ebenda 181 a S. 58-60. —
• Literarische Anzeige ; e&end.S. 81. — Erinnerung und
Bewufstseyn (ein Gedicht^; ebenda S. 121-123. — Selt-
ner Beweis einer aufrichtigen Dankbarkeit gegen einen
Lehrer; ebenda S. 139-141. — Empfehlung jugendli-
cher Bescheidenheit ;- «^e/wi. 1814 S. 105^108. -^ Preis
des Verdienstes, den beyden Senioren der liTländisch^n
• ^ehttlmfinüer B x' o t z e und G e r m a n n gewidmet (v.^
Gedidn) i . ebend. 1814 & 189-191«
Cotzms (G|I4.> Coxumbus (J. P.). 36i
Gedichte in der Livona för i«12 (S. 91 u, 204) u. für
1815 (S. 21).
Aufsätze irtftm Rijg. Staiitbll. 1810-1813, theih mit seinem
Namen ^ theih mit den Chiffern C — « und C*****s
unterzeichnet, * ;
Gab heraus:
* Freimaurerlieder zum Gebrauch der O zur kleinen
Welt in Riga, kiga, 1793- 8.
Gesang« für die Euphonie, l'stes Heft. Ebend. 179s.
46 S. 8.
JVflc^i seinem Tode erschien:
D. Georg Cfdlins Gedichte. Nach dessen Tode zumBeüs-
ten der Hinterlassenen herausgegeben von D. K. L«
Grare. Mit des Verfassers Portrait unä Fac-Simileu
Riga, 1814. 18unpag.^ll. u. 230 S. 8.
Sein Bildnifs, von C. Senf, vor den eben genannten Ge-
dichten.
Fer^/. Rig. StadtblL 1813. No. 30. S. 933-S36. 1814. No. 4.
S. 18- 93- ^« No. 5. S.,95.' 96. — Dem Andenken de« evan-
gelisch-reformirten Predigers zu Riga Herrn D, Georg Col-
lins von Einigen seiner Treunde im Januar i8i4. Riga. 46 5.,
8. , besonders S, 5-19 „Historisches über Ihn" (von Gen.
Sup. Sonntag)» •— Meuscls G. T. Bd. 13. S. 940«
COLÜMBUS (jACOBlis PETRi)*
Studirte in Dorpat um 1644. Geb. in der schwedkdieh
Provinz Westgothland am.^»^ gest. • • •
In octo libros Physic. Aristot.' irtf i ri/i (pv^sx^s ecx^oct^tus sivp
de natural! auscultatione Disp« XVIIIva, continens
nobiliores notas et quaestiönes* super Gap. 8» Hb. i. ä
text. 75. usque ad finem Cap.> (Praes. Joh. Erici,
Stregnensif) Dorpati, 1644* 4«
Oratio metrica in salutiferam domini nostri et salvatoris
Jjesu Christi nativitatem. Ibid. 1644* 4* (^Gehalten 1643J)
Disp. de mundo« (Praes* Joh. Erici, Stregnensi.)
Ibid. 1646- 4.
hlaudentPoeseös oratio metrica. Ibid« 1646* 4* (Gefial-
tea 1645.)
VergL Nord. Mise. IV. 38., nach Scheffeii Suec. litt. p. 199. —
So mm. p« 5g.'6o. S56. 959. *
/. Band, 40 v
562 CoKCius (Jajcob). Conradi (Adam).
CoNCius (Jakob).
Ein Sohn des Andreas Concius^ der Professor der
Mathematik zu Königsbergs später Rektor der altstädtschen
Schule daselbst und preussisdter Mathematiker war ^ studirtz
zu Königsberg und iDorpat^ erhielt auf der letztern IJnint-
sit'dt l6g3 die philosophische Magisterwürde , und wurde 1696
Erzpriister und Stadt prediget zu MemeU Geb. am 25 Junm
1667 , gest. am 3o Julius 1 7 12..
Diss. de argutis inscriptionibus. (Praes. Gabr. Sjo-
bergi) Dorpati, 1693. 4."
Diss.. Specilegia ex optima iheologiae messe exaranda..
Ibid. 1693. 4. %
Disp. de diiuviis. Regiomonti ...
Mehrere Streitschriften. Ebend.
■Verßl% Qadeb. L. B. Th*i. S. 166. — Dunkels Nachrich-
ten. Bd. s* Th. 1. S. 255. — Nova lit. mar. B. 169S S. 137.
CoNRADi (Adam).
Geb. im Pastorat Würzau in Kurland , wo sein Vater
damals Prediger war ^ am^ 5. December ä. St. 1768, stadiru
zii Mitau^ Königsberg und Jena, wurde 1794 Pastor-Vikarius
zu Sessau in seinem Vaterldnde {ord, am i März 1796 )> ifl?
darauf folgenden Jahre Adjunkt bey seinem j^ater in Sallgal-
len^ und nach dessen 1807 erfolgten Tode ordentlicher Pnä-
ger daselbst. Er hat sich durch eine von ihm angelegte, mit
eigener Hand zubereitete^ zählreiche Sammlung ausgestopfter
einheimischer Vögel, die gegenwärtig im Besitz des kurländi-
sehen Provincialmuseums ist , auch um die Naturgesduchte
seines Vaterlandes sehr verdient gemacht.
» . ....
Eine Hede; in der Schrift: Zum Andenken des am 28 Aug.
1799 zu Sjuxt gefeyerten Conrad!, und Schwanderschea
50jährig&n Hochzeitfestes. (Riga, 1799- sS) S. 23-
Empfehlung einer vortrefflichen Art Fulsböden; in den
Mitauschen Wöch. Unterh. £d, 2« S. 410»
CoKBADi (Adam)* (Georg Johahn). 363
WMre die Metamorphose der Letten in Deutsche zu be-
klagen? Auszugswüse in den J^hresverh, der kurl«
Gesellsch« £i Lit« u, Kunst Bd. 2« S. 15« *
CoNRADi (Geoäg Johann).
Einis Klempners Sohn aus Rtga^ wurde der Handlung
gewidmet, und zur Erlernung der polnischen Sprache nach
Kaum in Lithauen gesandt, wo er drey Jahr, theils in einem
Kamaldülenser- , theils in einem Jesuiterkloster zubrachte und
Unterricht erhielt. Als ^ l6go zu seinen Aeltern zurück^
gekehrt war, gaben diese seinem Wunsche nach,, ihn studiren
zu lassen, und er besucJite seitdem das rigasche Jj^ceum»
Allein i6g5 starb sein Vater und hinterlief s die Mutter in so
kiimmerlidien Umständen, dafs sein Entschlufs , sich den Wis-
senschaften zu widmen, heynahe wankend ward, dennoch
begann er 1697, von dnigen Verwandten in Stade unterstützt,
seine Studien in Halle; weil aber die Unterstützung ausblieb,
nahm er eine Kondition in Quedlinburg an, wo er mit Gott-
fried Arnold in genaue Bekanntschaft kam, und durch
dessen Beyhülfe 1700 wieder nach Halle und 1701 nach Leip-
zig gehen konnte. Nachdem er hier Magister geworden war,
^ing er 1703 zu seinen Verwandten nach Stade und wurde dort
von dem Generalgouverneur und General Graf Niels Gül-
denstern zum Feldprediger bey dessen eige^em Infanterie-
regiment erwählt. Als wegen der Krumhotzschen Händel
1708 eine kaiserliche Kommission mit gewaffneter Hand in
Hamburg einrückte, kam auch er mit seinem Regimente dahin,
und mufste die ersten drey Sonntage den Gottesdienst auf derrv
Pferdemarkt halten, bis ihm die Domkirche eingeräumt wurde.
•
An dieser Kirche erwählte man ihn ijog zum Prediger; er zog
d)er einen Ruf an die deutsche Gemeine zu Stockholm vor,
trat dort jedoch erst 1713 ins Amt. Durch seine beyden
Schwäger, den Baron v. Höptenf damaligen Staatssekretär,
imd dm Baron Hylten, 'Gouverneur von Schonen^ wurde
er in Staatsnngehgmfuhen und Rtgterung^e^iJi'dftt gao-
gen^ lind mit dem Baron Goerz genau bekannt. Als
dieser^ 17 ig verurtheilt wurde ^ bereitete Conradi ihn zum
Tode und begleitete ihn auf din Richtplatz. Seiner Familien- .
angelegeriheiten wegen unternahm tr hitrauf eine Reise nach
Hannover. Hr ging über Kopenhagen und predigte dort ^auf
der Hin^ und Rückreise vor dem Könige Friedrich IV und
«fem Hefe mit so vielem Beyfallf. dafs der König ihn nadtder
zweyten Gastpredigt 1J20 zum Hafpredig/tr ernannte. Er
nahm, die Ernennung m und verwßltett sein Amt am däfd"
sehen Hofe mit FreymiHhlgkdt und Treue ^ bis er ij2^ Ge-
neralsuperintendent der Herzogthämtr Schleswig ixnd Hohlem
wurde. Dem berüchtigten I>ippel ^ersiihaffte er 1726 ^
Sefreyung aus^ der bornholrrisxher^ Gefangenschaft uni besaj$
das Vertrauen der Herrnhut er so sehr^ dafs $ie fhrt 1744 zum
Bischof beriefen^ was er aber ablehnte. G^b. zu Riga artl
-^7 Februar 1679., gest. zu Rendsburg ßn\ 7 September 1747»
* Deutsche Uebers.etzungen (ferSphtiften Aes Joh, ▼. Ruys-
broek (^Augustiner in Brabant ^ f l3^l^ T(üt den Puth-
Stäben G. I. C. bezeiify^t* i70U \f.%
Diss. phys. de piente ]|iämaQa* (Resp. Chri^tt Jac
TJi/yllitiQ, Gnandstfjin. Mi«m.) Xips, 1702. 34S, 4«
Des sämmtUchen Synodi a^u Rendsburg Ansprache an
sämmtliqhe Lehrer der beyden .Herzogthümer Schles-
wig ttnd Hpktein* Altena. • , ,
Vergl. Cadeb. L. B, Th, 1, S, 167^171, rr^ Adelung t*
Jöcher. #
CoNRiNG ( Hermann) j 5, M1TH9B,
CoRNARiüs, auch Hanbut oder Hagenbuth
(Janus).
Wurde i523 Doktor der Medidri zu Whteriberg^ prahz
üdrte hierauf eine Zeitlang in Livland^ machte sodann fieme^
GORKARIUS. I CfOll3f£X.IUS. COSEN^ COSMSXI. 365
dural versdikdim IMnip-f wid war zuletzt Profess&r der^
Arzneykimst in Jena* Geb, zu Zwickau i5oo^ gefU am
16 März i558. '
Unterstinen Schriften, die auch ^on Joch er ang^krt sind^
biideii die Ueber$etzan^en. des Hipokrftte« imd anderer
griecHUcher Aerzte die Mdirzalü»
VtrgL Gadeb, L« B« Th* i« S» t/i, -^ Joclief,
»
Cornelius (Friedrich).
• *
. Geb. am 20 April 1799 auf dem Pastorate Arrasch bey
Wenden , wo sein Vater^ der wendensi^e Schulinspektor^ As*
$e8sor des Uvländischen Obertonsistoriurns und Konsistorial
rath Ernst Johann Adam Corneliusl Prediger war^
hisuditevon iSi3 bis liiQ das Gymnasium zu Dorpat ^ stu>
dirte die folgenden secfis Jahre auf der dortigen^ Universität
Arzneyhundef und wurde am 4 Junius 1825 Dr. der A, G»
daselbst. Im Herbst desselben Jahres unternahm er eine Rehe
ins Ausland f um sidi^ vorzüglidi in Paris, Würzhurg und
BerHn noch mehr für seinen Beruf auszubilden*
Diss. inaug« de membranae tympani usu* Dorpali^ 193&«
55 S. 8. (Mit » Kpftaf)
COSEN« S« KOHSJ^r
CosMELi, auch KoswEW (Michael).
/
Mn reisender Schriftstelterj geb. m Pkfs in Oberjidikskn
g^gen den Schlufs des Jahres 1775, b^i$phte die Schuten sei-
ner Vaterstadt ^ so wie die zuJ3^rieg^ unter Scheuer^ and
^ zu Hirschberg f unter ßau^ft bis I79I9 studirte sodaan
^^tsgelehrsanikeit zu Jlalk 9 G'pttingen und Jentf Ms Ostern
^794) ^am im Herbste desselben Jahres nadi Kurland^ hüeh
hier als Hauslehrer im Pastorat Siuxt Ui X795.| g^g noch
^S :r. Cqs8 ART <!/.)• i.a€oiits(FO* Comit(J.).
ifecfoft Doktorhid^ mtrde auA in ienKk&m Jahre dorpa^dier
Kreisarzt^ und späterhin Höfrath. Geh. zu Copptt am
Genfer^ See am l3 Märe 1741 , gest* «m 7 Januar 1806.
Schediasma de eximiis in vita civil! cheiäiae usibus^ prae-
sertim i^espectu Livoiiiae« Kegiomonti^ 1783* 15S. 4*
LA CosTE (Friedrich), s. unter L.
t
CosTER (Johakn), geadelt: Rosenbürg.
Suiiirte üu Körugderg Arzruykinde^ vnd nahnij um zu
tdntr Doktorpromotiort die Mittel zu S0nmlin^ von 1640 bis
1641 eine Lehrstelle bey der Domschule daselbst an. Der
TJnmuth über einen erlittenen Gelddiebstahl trieb ihn' aber
nach Holland^ fvo £rst64S zu Leiden promovirte (Rich-
ter sagt 1646 zu Königsberg; was wohl nicht richtig ist).
Nach Königsberg zurückgekehrt ^ trat er in die dortige medi-
tinische Fakultät Mnd blieb daselbst bis er 1649 als Stadt-
physikus nactt Wismar berufen wurde. Darm war er seit • . •
füTtf Jahr lang esthländisdier JUtterschafisarzt . zu Meval^
wurde hierauf Leibarzt des Königs Karl Gustav von
Schweden und von demselben^ mit der Benennung Rosen-
bürg *)^ geadelt; endlich trat er 1667 in russische. Dienste
^& Lübarzt des Zaren Alexa i Michailowitsclu Geb. zu
jMbeck**) l6i3, gm. zu Moskau am3i Julius 1676 (ödtr
ZuReval^ wohin ^ sich wiider [^,.au5 JPurcft^?*^] bigebai^
jjm 22 Februar i685> im Jisten Jahre seines Alters **»)).
^1 L ■■
*) Gadebusch sagt: Kosenberg*
**) Kach Richtet und Andern; Witte» welchem Gade-
bttsch' folgte sagti aus Gadebusch .im Meklenburgschen.
f Joch er hat beydes.
♦**) So Witte, der auf eine Ungnade« in die et beym Zaren
fefailen, deutet, wenn er hinzufügt t tandem tude donatus.
Lichter weifs von dem Allen nichts. Woher Gadebusch
den zuerst ^geführten Todeilag habe > wird von ihm nicht
gAifiagt*
CosTJBB. (!.)• Cbambsl (L.)* Cjueli. (Ch. L.): 3^9
Emt lateinische R$deuuf Jah. Maalus den 19 Jul. 1642«
Aegiomonti. • . •
Diss. de dysenteria. Ibid. 1646« • • •
Mectuum totius corporis humani praecipuorum theoria
etpraxis, tabulis exhibitae. Francof. 1663» 4.
Relatio medica morbi et mortis Caroli Gustavi, Kegis
Sueciae, qua improbantur curat! on es medici, qui fe->
brim malignam pro scorbutica habuerat. Ibid. J663* •••
Vergi, Witte D. B. ad a. 1685. — Jöcher L 9141. II. S179. —
Gadeb. 1- B. Th. i. S. 17a. — Richters Gesch. der
Medicin in Rufsland. II. 999-996*
Gramer (Ludwig).
«
Studirte zu * dessen i66l« Geb. zu Riga am • • • ,
g^t, • • • (
Disp. de relijgione Moscovitica. (Praes. D. Mich.
Sericio.) Giessae, 1661* 4*
Grell (Ghäistoph Ludwig).
Zuletzt ordentlicher Professor der Rechte und Ordinarius
der Juristenfdkuität auf der Universität zu Wittenberg. Geb.
zu Leipzig am 25, May iJoS, gest. am 8 Oktober ij5S.
Nach seinem Tode erschienen:
Dissertation um atqu« Programmatum Crellianorum
Fasciö. I-XII. Halae, 1776-1 784. 4. Jm Pascic. X. /nden
sich foli^ende Livland betretende Aufsätze: Gap. 23. de
tuitione eccle^iae Rigensis ducibus ollm Poimer. et
Megapol. demandata. — Cap. 24. de feudisLivoniae. —
Cap. 25- de inaugurationibus praesulum Rigensiuxn
beneficiariis. — Cap. 26« ^® constitutione praesulis
Rigensis. — Cap. 27« de Guilielmo Marchione Bran-
denb. Rigensi praesule quaedam.
Vtrgl, Nord. Mise. XXVII. 920. -^ Meusels Lexik. Bd. 9.
S. 9 1 7 - 9S4 , wo' das Verzeichnlfs seiner sajnmtlichen Schrift
tzn sieht.
IBand. 41
Crell (Joachim).
Studirte zu Rostock und vielleicht audi zu Königsberg^
wenigstens hat er, nachdem er Magister geworden war^ doriVor-
lesungen gehalten^ und wurde 1647 Professor der Politik und
Gesdiichte an der Universität zu Dorpat^ wo er, mit Sehe-
Jen verbunden j viel Streitigkeiten mit seinen übrigen Kolkgm
hätte. Wegen unvorsichtiger Aeusserungen in einer poUtischm
Disputation förderte ihn der akademische Senat i65l zur Er-
Jdärung vor sicK Hierüber erziirnt resignirte er sogfeic/i auf
sein Amt, Als aber der Senat seine Stelle besetzen wollte^ ver-
suchte er die Ausflucht, dafser nur Resignation angekündigt,
aber nicht wirklich resignirt habe, was ihm jedocJi so wenig
half dafs Ol aus Wexionius an seine Stelk dem Könige
vorgestellt und auch bestätigt wurde. Doch verwaltete Cr eil
sein Lehramt noch bis zur Mitte des folgenden Jahres, Wohin
er sich sodann gewandt hat , ist ungewifs. Geb, zu Sagard
auf der Insel Rügen am 28 Julius 161 1, gest. {Witte
sagt: Argentorati, und wahrsdieinlich darnach Bacmei-
st er: zu Strasburg, Dies kann nun freylich Strasburg im
Elsafs seyn ; aber es giebt auch ein Strasburg in der Mark
Brandenburgs welches seinem Geburtsla/ide näher liegt und
vielleicht Witte^ der es in Argentoratum latinisirt hat^ unhtr
könnt gewesen ist^) am 14 Februar i655*
Disp« de natura logicae. (Resp. Thoxn. Klage, CliUon«
Holsato.]^' Kostochiiy 1642« 4«
Disp, phys. de facultatibus animae rationalis primariiSf
intellectu et voluntate. (Resp. Mart« Holm^eroi
SchlesTicensi.) Ibid. 1643- 4*
Disp. de Tero anno passionis dominicae. Ibid. 1644« 4>
Disp. polit. de Legibus« { Resp. He nningoGbri«
^tophoro Gerdessen^ Grypbisw. Pomer.) Ibid.
eod. 4|
Disp. de die agni paschalis tempore passionis Christi
manducati. Regiom.1646* 4. (GtidehusGhspridUvon
Cr£u (Joachim). Crsmxvs (Thomas). 371
Twef Ahhanibmgtn de dieagnipaschaHs, pdhrschdnlidi
ist unter* der dnen die oben genannte Disp. de vero anno
passionis dominicae zu verstehen.')
Disp. de principiis physicis internis. Regiom. 1646« 4«
Disp. de natura politicae etsubjecto e)us. (Resp. Magno
Asp, Ostro Gotho.) Dorp. 1648- 8.
Disp« de natura historicae et de modo recte tractandi
Studium historicum Disp. prior , exhibens 1} naturam
historicae^ 2} praesupposita geographica 9 chronolo-
gica, politica, 3) requisitum I. sc. Authores, qui et
quomodo legendi sunt. (Resp. Joh. Megalino
Agundarydensiy Smol. Sveco.) Ibid. 1650* — -
Disp. posterior, exhibens reliqua requisita cognitio*
nis et applicationis y ut 2) modum redigendi historias
ad ordinatum systema, 3) monita politica eruenda,
4) nsum et applicationem ad casus quotidie emergen-*
tes. (Resp. Joh. Andr. Dryander^ Smol. Sveco.)
Ibid. 1650. 4. , . '-
Disp. de magistratu politico. (Resp« Olao Nicolai
Bergioy Smolando.) Ibid. eod. 4*
Disp. de quatuor monarchiis seu imperiis mundi summis,
Assyrio-Babylonico , ' Medo-Persico , Oraedo-Macedo-
nicoy Romano-Germanico; ut et de quaestione: an
quatuor illa sint imperia summa per Danielem prae-
dicta, contra Bodinum lib. de Meth. Historiarum
Cap. 7. decisa. (Resp. Johanne Megali'no> Smo-
landia-Sveco.) Ibid. 16Ö1. 4»
Diss. de philosophia in genere. (Resp. Petro Lau-
rentii Arbogensi, Westmannia- Sveco.) Ibid.
1652* 4.
Verg/. Witte D. B. ad a. ^655. — JÖcher. — Müllers
Samml. niss. Gesch. IX. 16s. '— Gadeb. L. B. Th. 1.
S. 173. — Somm. p. 966-970, nac7i Gu ndlings His.t. der
Gelahrtheit. III. 3783. IV. 5053. — Wackenroders altes
u. n^ues Rügen 5. 375. — Dunkelt Nachr. II. 6s8.
GiENius (Thomas), auch Sicurus, oder
eigentlich Crusiüs (Thomas Theodor).
War der Sohn eines Superintendenten zu Brandenburg in
der Mittelmark^ studirU Theologh' und orientalische Spra-
chen auf versdüedenm Universitäten ^ fimrde zu Giessen Mo-
Sya Grekius (Thoma^. ' ^
gUter und lau dasMst KoUegkn,. sodann 1672 Prediger zu
Celle in der dasrgen Vorstadt Blumenlage , gab sein Anit auf^
verliefs seine Frau j und zog mit einer Beischläferin nach der
Mark , änderte nunmehr seinen Namen , und narmte sich bald
CreniuSf bald Sicurus^ irrte durch einen gr^fsen Theil
von Europa umher , war Rektor zu Eperies in Ungarn , Juek
sidi 1680 einige Zeit in Riga auf und machte sich daselbst
durch seine Predigten bey den Bürgern sehr beliebt ^ wurde
1682 Schlofsprediger bey der Präsidentin v. Maydel zu Don-
dangen in Kurland, dankte aber i683 schon wieder ab ^ und
li'efs sich zu Leyden nieder, wo er bis an seinen Todprivati-
sirte. Geb. zu Brandenburg 1648, gest^ am 29 April 1728.
Unter^ seinem wahren Namen Crusius:
Disp. de intellectione augelica. Gi^ssae^ 1 669* 4«
Verschmäheter Süudetweg und erwählter Gottessteg.
Zehen Predigten über 4en istei^ Fsalm^ Frankfurt,
1673. 4.
Der verlachte Mensch eprath gegen Gottes Sats undThat.
Yierzehen Predigtei^ über den 2t^i^ Psalm, £bend.
1674. 4,
Bewährter Gläubigen Schutz wider aller Feinde Trutz,
neun Predigten üb^i; dei:^ 3ten psalm. Ebend, 1675* 4*
Unter dem Namen, Dorot^eus Sicurus:
De prudentia theologlqa, explicatione copun^ndfit«.
Amstelod. 1684. 8.
Origo atheismi in poiitificic^ ^t evi^ngelica egcl^siat Ebenda
1684. 8.
Unter dem Namen Thornas Crenius:
Animadyersionum historico-philqlogicarum Partes XIX^
Kbterodami et Lngd, 1697^171^0. 8..
Opusculorum 9 quae ad Msto^iam et philologiaj^ sacraiq
spectanty fasQiculi decem. Ibid, 1691 seqq. 8.
Variorum auctorum consilia et studiorum m^thodij ^^^''
lecta, recensita, emend^ta» in incisa seu comni?ita di-
stincta et notis illustrata. TomillL Ibid. 1 692-1699* 4.
Asconius Pedianus cum praefatione. Lugd^Sattl693t 1^'
C&jBNxus (Thomas). 3^^
ExercitatioaiMn historieo-philologicarum Fasces V. ^ Lugd*
Bat, i 697-1 700. 8.
Sauberti de sacrificiis veterum cöllectanea ^ cum &otis et
praefatiöne. Lugd. Bat. 1698* 8*
Analecta philologico-critico-historica variorum aucto*
rum de linguaruxn cognitione opera continentia. Am-
stelodami, 1699. 8. . '
Museum philologicum et historicum. Tom. I et II. Lugd«
Bat. 1699. 8.
Angeli Ganinii Helenismus ^ cum praefatiöne et notis*
1700. 8.
Thesaurus librorum philologicorum et hi^oricorum*
Vol. letJEL Lugd. Bat. 1700-1701. 8.
Christophorl Helvici elenchi judaicl , una cum M. Anto.*
Uli Probi oratione de monarchia regni Israelis, item
Kaphaelis Eglini, Iconii Tigurini, historia captivitatis
Babylonicae, cum praefatiöne et notis. Lugd, Bat.
1702. 8.
Exercitationes quatuor de libris scriptorum optimis et
utUissimis. , Lugd. Bat. 1 704 seqq. 8*
Dissertationes epistolicae I et IL defuribus librariis, ad
Frider. Dan. K.noqhium. Lugd. Bat. 1704 et 1705. 8.
Exercitia säcra priora quaedam Mosis tractantia. Lips.
1704t 8.
Der 8fe, gte und lote Theil seiner Animadversionum,
unter dem neuen Titel: Commentationes philologicae
et historiqae , bactenu9 ineditae» Partes III. AxhsteL
1711t 8,
Schmerzliches Leiden Jesu aus dem Matthäo ^von Wort za
Wort betrachtet. 3 Theile« *2te Aufl.^ Frankf. a.,M»
1720-1721f at
Der im Anfang erschrockene , zuletzt aber wohlgemu-
thete Davidy n^ch InhsiU des (sechsten Psalms. 2te Aufl.
Ebend. 1721. 8«
Oratio in obituni reginae, t
« «
Y^rgL Gad«b, L, B. Th. 1. S. 175-180- — lochet. « — Aus-
führlicher Bericht von allerhand neuen Büchern etc. Fort-
setzungen der Monatlichen Unterredungen. (Leipzig, 1708«)
IH. S. «99 £F» *
374 CiLBTi.Au (GoTTG. Sam.)* Cbxutz (Friedil.)«
CrETL AU (GOTTGETREÜ SaMÜEL).
• •
G>eb. zu • • • , gest. •
Glückwpnsch (in Versen) bey der Huldigung des Her-
zogs Carl von Curland. Mitau» 1759^ den 5 des Winter-
xnonats. 4S. Fol,
Creutz (Friedrich).
— •
Ein gelehrter Pharmaceut, der seine Kunst in Halberstadt
erlernt^ sodann zu Berlin in der berühmten Flittner sehen
Salomonsapqtheke konditionirt hatte ^ l8o3 nach Mitau kam^
hier gleich anfangs eimgeh ApotheUrgehülfen Unterricht in
der Chemie ertheilte^ später aber mit dem Hofapotheker
Kummerau in Verbindung trat und an den Geschäften in
seiner Officin Theilnahm^ im Winter 1804 vor einer GeselU
Schaft aus den ersten Ständen Vorlesungen über Physik hielt,
die er durch Experimente unterhaltend und lehrreich machte,
auch i8o5 (in den Mitauschen Anzeigen St, 14. 5. i5i ) Vor^
Jesungen über populäre Chw^ef mit besonderer Hinsicht auf
Technologie, ankündigte, die aber nidit zu Stande kamen»
Hypochondrische üebel^ durch angestrengte Arbeiten und man"
cherley äussere Verhältnisse auf den höchsten Grad gestiegen,
brachten zuletzt eine Geisteszerrüttung bey ihm hervor, und
eine Gehirnentzündung machte dem Leben dieses kenntnifs»
reichen Mannes dn frühes Ende. Geb. zu Magdeburg am • • «,
gest. i8o6. -
Der einfachste Tonsor ; In den Mitauschen Wöch. Unterh«
Bd. 1. S. 157-' — Bemerkungen über küilstliche und
natürliche Mineralwasser; ebend. S. 035. (1805.) • —
Et-was über das von dem Herrn Mechanikus Adam hier
in Mitau vorgezeigte, sogenannte redende 9 Automat;
ebend. Bd. 2- S. 185. (1805.)
Bemerkungen über die Verfertigung des künstlichen Sei-
ter-Wassers, als Supplement zu der von dem Herrn
Apotheker Schrader in Berlin bekannt gemachten Ab«
haudlunss in Grindels russischem Jahrb* derPhar-
CiuBUTz (FiiXEB&ica). Grxs#inv8 (Johakn). 375
macie Bd. 4« S« 49*73* -r* Vorschlag zur Bereitung
der concentrirten Essigsäure aus rohem Essig; ebend,
S, 74-80« — Ueber das Eieröhl; ebend, S. 81-$5. —
lieber die Röuigsberger Rattenpilien ; ebwd, S. 162-168«
Verg/. Grindelt etkn anigeführies lahrh» dei Phannacie Bd. 5.
5« S90.
*
Crispinus, Crusius oder Krause (Johann)«
JVurde i553 Prediger an der MarUnkirche Xu Dorpat und
«m 2 November i554 Oberpastor dieser Stadt. Als die Rus-
sen Dorpat eroberten^ begab er sich i558 nach Rostock ^ wo
um der Rath, auf Anhalten der Gemeine ^ i559 mim Predi-
ger der Marienkirche bestellte* JBey den damals in Rostock
herrschenden kirchlichen Streitigkeiten waren einige Prediger
von dort verwiesen worden. Crispinus wurde in diese Händel
verwickelt , da er mit dem vom Rath eingesetzten Superinten-
denten JoluDraconites wegen seiner Lehren und mit dem
Rathe selbst wegen dessen Verfahren gegen die Vertriebenen
unzufrieden war. Dies veranlafste ihn einen Ruf nach Ham-
burg an die Peterskirche ^ der noch in demselben Jahre an ihn
erginge anzunehmen, ungeachtet der Rath, die Prediger und
die Gemeine ihn gern in Rostock behalten hätten. Er hielt
Stint Abschiedspredigt am 3 Januar i56o und ging nach Harn'
bürg, wo er anfangs grofsen Beyfall fand^ aber durch seine
sdiarfen Predigten baldverhafst wurde. Geb. zu Braunschweig
am..., gest. am 17 Oktober i566.
Epicedium elegiacum in obituxn Jo. Bodefcheri (ein Pre-
diger zu Hamburgs der am 26 November 1664 an der Pest
starb'). . . . '
Wie sich ein Christ aus Gottes Wort und seinem Kate-
chismus wider die Seuche der Pestilenz und den grau-
samen Tyrannen^ den Tod, rüsten solle Qn^niedfirsächsU
scher Sprache). . ..
Vergl. Jocher. I. 1335. — Gadeb. L. p. Th.i. S. 180-18«. —
Fabricii Memor. Hamb. II. 86s. '^ Grape'nt EvangeL
Kostock S. 194. 530 f. — Fianke'ns ^t u. neues Meklen^
bürg. X. 44- 77« 81*
37^ i'E £A Croix (Jobawn Ahtok Friedrich). )
3&E OLA C&ÖIX (JOHAOTT AnTOK' FriEDRICh).
Ge^. .zu Malinowka^ einem am Flusse Choper im sara-
towschen GouverTumtnt Rufslands belegenen Kirchdorf e, am
526 August 1781 , erhielt seine wissenschaftliche Bildung durch
Privatunterricht im väterlichen Hause j' trat 1793 als Wacht-
meister bey dem woronesclischen Husarehregiment in russische
Kriegsdienste^ ging aber nach wenigen Jahren zum Civildienst
über^ wurde in der Kanzelley des Rdchsjustizkollegium der
iiV'f esth- und ßnnländischen Rechtssachen ml St» Petersburg,
und einige Jahre später als Dejourofficier tind Lehrer der fron*
:^sisdien Sprache am Gymnasium zu Kasan angestellt, Um
1801 nach^Mitau^ War hier iurze Zeit Regier ungs-Tr ansla-
teurgehülfe^ sodann aber Transläteür in der Kanzelley des
damaligen Generalgouverneurs von Liv-^ Esth^ und Kurland^
Pursten ^alitzin, zü Riga, auch Lehrer der russischen
Spraihe am Gymnasium daselbst^ ging hierauf ^ als Trans*
lateur bey der luLiserlichen GesetzKommission und Tischvorste-
hergehülfe im Manufakturdepartement des Ministerium des
Jnnern, wieder nach St. Petersburgs begleitete t8o8 Se.Königl
Hoheit , den Herzog Alexander von Wiirterr^erg^ ah
Sekretär nach Paris ^ kehrte i8ia zurück , wurde Tisdi-
Vorst^r in der besondern Kanzelley des Polie:eyministert
zu St. Petersburg i erhielt den Titulärr aths -Charakter ^ und
tarn hierauf i8iä nach Mitau, wo er seitdem als Sekretär
des Civilgouvemeurs angestellt^ auch 181 8 zum Ritter des
St. Annen 'Ordens deriten Kl. ernannt ist.
.Welch ein Tag ! oder die rieben Weiber , eine allegori-
sche Erzählung. Aus dem Russische^ übersetst; Mitau>
1805. 55 S. 8.
HoBux ^0B*cInM^ FocnoÄK iKaHAifcI). HsiPiHHMH Hia-
H0ivil^4e Aa Kpoa. ^acniB nepsa^. (Neue ErzMhlttugen
der Madame Genlis ; herausgegeben von J. de la Croix.
ister Th.) Ebend. 1805. 254 S. 8.
Pantheon. der Russischen Literatur, herausgegeben etc.
ister Th. Riga, 1805. 296 S.. 8.
— ^
DE LA Ck9IX.(J. A. f.)» CilONMANN (Ch. W.). SJJ
Gab gemein»chaftüch mit Friedrich Ettocji Schrö-
der heraus: Teniü speMeHl), HcmopH^ecxiii m noAK-
raH^ecKiii /KypHaAt. (Genius der Zeiten, ein histo-
risch-politisches Journal.) St. Petersburg, 1807.
No. l-6i- "vom 1 Junius bis 28 December. 248 S# 4«
(Die folgenden Jahrgänge wurden 9on Schröder und
Nikolaus Gretsch besorgt; er lieferte jedoch iben^
Jalls noch Beiträge dazu,^
Ueber die glücklichste Lebensperiode. Fragment aus
einem (damals) noch ungedruckten Werke : Pantheon
der russischen Literatur; in Kaf iEka's Nord. Archiv %
1805. Bd. 1. S. 180-186. — Gedanken über die Ein-
samkeit (ebendaher); ebend. Bd. 2- S. 38-44. — Brief
aus Poltawa (ebendaher); ebend. S. 104-114- — Die
Verwandlung oder Geschichte einer Mücke; ebenda
S. 192-201. — Die Zauberlaterne oder Gemälde von
Paris; ebe,nd. Bd. 3. S. 204-215. *
HandsdiriftUch : Russische Hebers etznngen mehrere^
deutscher und französischer Schau - und Lustspiele
für die kaiserl. Hofbühne; auch eine deutsche Be-
arbeitung des russischen Nationi^lschauspiels von ligin:
Die Grofsmuth, für das rigasche Theater.^
Cronmann, oder, wie er sich selbst schrieb,
Baron von Krohnemann (Christian
Wilhelm).
Dieser berüchtigte Abentheurer und Gauner will^ nach der
von ihm bey der Kriminaluntersuchung zu Kulmbach gemach*
ten Anzeige y in Livland auf dem Amthause KSnigsburg (?),
vier Meilen von Dorpat, im J. i636 geboren s&/n. Seinen
Vater nennr er Johann Christoph^ und seltne Mutter
Magdalena geborne Flemming. Die^e seine Aeltern
. sollen^ wie er ferner behauptet^ erst das Gut Rothenstein
besessen und später Fichtenberg und Grofshahn(wo lUgen ,
diese Gitter? in Li^rland nicht) erhalten haben. Sein VatfT
sey Von dev Königin Christine von Schweden in den Frey*'
herrnstand erhoben ^ und in deren Dienst ^ als Grofsvoigt und
378 ^ Cronmann (Christian Wi£hei:.m)»
Generalmajor^ l658, die Mutter aber 1664, b^yde zu Konig»-
herg^ gestorben. JSr selbst habe zii Abo in Finnland stU^t^
und zwar eigentlich die Hechte^ mehr jedoch Medicin» Gewifs
ist nur^ dajs er frühe in die Welt gegangen isty und seine
Rdigion verändert hat, so oft er es seinen Absichten zu-
träglich fand. Ursprünglich war er Lutheraner, In Holland
wurde er katholisch, int Brandenburgischen wieder evangeüsch,
hey seiner Flucht aus der' Plassenburg in Kupferberg im
Bambergschen noch einmal katholisch, und hirz vor seinem
tragischen Ende wieder lutherisch , weil er dadurch sein lieben
zu retten hoffte. Fr war mit der Tochter eines römisch-
kaiserlichen Generalauditeurs und Kriegsraths, Namens Rol-
land, verheirathet. In Brandenburg-Kulmbachsche Dienste
trat er 1677, und wufste den damals regierenden Maf1(grafai
Christian Frnst, durchsein Vorgeben, ein Adept zu seyn
und edle Metalle verfertigen zu können, so zu bethören, daJs
er nach und nach Oberster, Oberpräsident, Geheimerrath,
Generalkommandant, Kammerherr, Münz ^ und Bergwerh-
direktor und Bitter vom Orden des goldenen Kleeblattes wurde.
Ungeachtet er nun zu Ehren seines leichtgläubigen Herrn
mehrere Münzen in angeblich durch seine geheime Wissen&diaji
verfertigtem Golde und Silber prägen liefs ; so mufs er dodi
zuletzt sein Gaunerhandwerk so unversdiämt getrieben hahen^
dttfs er in Inquisition gerieth. Indefs hat er noch selbst während
der Gefangenschaft laborirt. Es ergab sich nun, nadukm sein
sogenanntes Amalgama, in Gegenwart des Hofes, von Sadh-
bmdigen untersucht worden war, dafs er reines Gold darunter
gemischt und so den Betrug gespielt; es ergab sich ferner,
dafs er auf der Festung Plassenburg Einbruch verübt, zu
seinem Gebrauch bestimmt gewesenes fürstliches Silbergesdiirr
eingeschmolzen und verkauft hatte; dafs sein Hausgesinde,
auf seine Anregung, bedeutende silberne G^efäfse aus einem
verschlossenen Schrank auf derselben Festung, und überdem,
durch nädaliches Einstdgen in das Haus eines Schidlehrers
Gromhauk (CaaisTZAB Wijjbeelm). 379
zu Kubhhachj Geldf Silber und Gold für ihn stMm müssen^
und endlich f dafs von ihm dem Marigfafen selbst falsches
Gold und Silber bey einer Lieferung übersandt war. Während
der Untersuchung fand er Mittel^ am 12 Februar i685 aus
sdnem Gefängmfs auf der Plassenburg, in- eine Soldaten-
uniform verkleidet^ durch das heimliche Gemach zu entwisdien^
wurde jedoch bald darauf im Bambergsdien meder ergriffen^
zwrüctgebracht j und zu Kulmbach am 27 April 1686 in Ket-
Uli aufgehängt *).
• ünterthänigste Ehr- Pflicht und Wunsch Abstattung
dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn ,, Herrn
Christian £rns,ten9 Marggrafen zu Brandenburg , zu
Magdeburg 9 in Preussen, Stettin 9 Pommern , der
Cassuben und Wenden, auch in Schlesien zu Grossen
und Jägerndorff Herzogen, Burggrafen zu Nürnberg,
Fürsten zu Halberstadt, Minden und Camin, dero
Aömischen Kays. Majest. und des Heiligen Reichs
respective General Feldmarschall-Lieutenant, General-
Wachtmeistern und Obersten zu Pferdt, Meinem
Gnädigsten Fürsten und Herrn, an Defsen Gott Lob
glücklich erlebtem Hoch-Geburts-Tage , nemlich den
27 Julii dieses 1679 Jahrs, höchstschuldigst und demü-
thigst vorgeleget und geleistet von dem Beständigen*
Gedruckt zu Bayreuth b^y Johann Gebhard. 5% Bogg.
Fol. — X)er erste Bogen dieser von Cronmann her»
rührenden höchst seltenen Schrift enthält zwey seiner oben
erwähnten Münzen in Kupfer gestochen^ nebst ihrer Be-
*) Et selbst setzte sich folgendes Epitaphium, das, auf Blech
geschriebeji , über dem Galgen ange&chlagen wuide :
Schau hier, me^in Waadersmann , ein Grab von dreyen
Säulen,
Das ja mit Billigkeit mein Thun mir kunt ertheilen.
Ich orach die Eh, betrog und stahl, wie solh denn
nicht
Ein dreyfach Säulen-Grab mir werden aufgericht.
Merk auf aus meinem Thun, wie so ein Thun ge-
rathe ;
Es folget nicht allzeit die Würde nach der Thate.
Ich war zwar wie Merkur war fix gemacht,, be-
dacht;
Nun ist die Sach verkehrt » und ich bin fix gemacht.
38o Cronmann (Ch. W.). v. Groi^mann (L). (W.),
Schreibung und Ueutufig in elenden gereimten Versen; dm
ahrigen Raum fällt eine prosaische Anrede an den Marh
grafen. So viel von den ebenfalls überaus seltenen Cron-
mannschen Münzen zusammen zu bringen war^ nämlich
acht, hat Spies an dem unten angeführten Orte in Kupfer
stechen lassen und beschrieben , auch bey der Gelegenheit von
den Schicksalen ihres Urhebers gehandelt.
Vergl. Spies Brandenburgische Münzbelustigungen Th. 4. $.17*56,
nebst dem Titelkupfer und der Vorrede , und Th. 5. S. ai. —
Madai's Thalerkabinet Ko. 1053- 105^.
VON Cronmann (Johann).
Bruder des nachfolgenden.
Ein livländischer Edelmann , jvelcher 1647 zu Dorpat
studirte und als Rittmeister in Preussen blieb, Geb, zu...
*
Serenissimae ac potentissiinae Principis ac Dominae
DHae Christinae 9 Svecorum , Gothorum Vandalorum-
que Reginae etc. elogia^ oratione soleani enairrata.
Dorpati, 1647. 4.
Oratio 9 delineans virtutis picturam, Xbid, eod« 4«
VergL So mm. p. 61. 63. ,
VON Cronmann (Wilhelm).
Bruder des vorhergehenden,
Studirte ebenfalls 1647 zu Dorpat^ und ivip'd^ als ObersU
lieutenant bey der Belagerung von Riga durch die Russ&i
am 20 August iG56 getödtet. Sein und des vorhergehenden
Johann Vater war Hans Dettermann^ ein rigascber
Bürger, welcher vor 1641? unter dem Namen Cronmann
in den sdiwedischen Adelstand erhoben wurde und das Gut
AllatzUwwi nebst andern Gutern an. seine f'arriilie bxßchte.
Sacrae Regiae Majestati$ Regno^umquQ Syeciae acGothiae
Seiaa|:oruin Procerumque etc. Dopiinorum Oxenstjer-
norüm^ Inclyti Regni Comitum et L. L* Baronuxni
virtus , oratione solenni reverenter expressa. Dorpatiji
1647. 4.
V, Cronmann ( W.)» Crook (D. G.), Crugerus (P*). 38 1
Disp. de regno« (Praes* Laur, Luden! o.) D orpati,
1647. 4.
Vtrgl, So mm, p. 6i. 6a. 933. — Gadcb. Livl. Jahrb. Th. 3»
Absch. 1, S. 446, -^ Nord, Mise, XV, 615. u, XX, ««7.
Croon (Dionysiüs Gottfried).
Geh, zu Riga am 3x Julius 1777) besuchte die Domschule
stiner Vaterstadt von ijS5 bis 1797, war darauf wegen Kai-
strs Paul I Verbot^ im Auslande zu studiren^ Privatlehrer
erst in Riga von 1797 bis 1800, dann auf dem Lande bis
1802, studirte hierauf in Dorpat bis 1804» wurde Pastor
züLasdohn i8o5 {ord. am 5 NQveniber)^ und nach Sissegall
ms^tztlSll,
Lieder ; m V, Hf, S c h m i d t s Auswahl älterer und neue*
rer Gesänge (Dorpat [1803]. 8.) S. 105- 110.; auch
in der Sflmm/wng Dipnysiaca (Dorpat, 1814* 8.) S. 94
u. 167,- '
Am Krankenbette eines 84}ährlgen Greises am 2 Jun«
1810 ; in Grave's Magaz. f, protest. Pred. Janrg.1816«
S. 331'337« — Das Vater Unser bey einer Taufe im
Jabr 1815; ebend. Jahrg, 1817^ S, 103-105« — Lied
zur Beerdigung des Propsts TroBrig ; ebenda S. 213. —
Lied am Introductionstage eines jungen Predigers^
der seinem Vater im Amte adjungirt wurde; ebenda
S. 245. — Beiphtrede «m Charfrey tage ; ebenda Jahrg.
1818f S. 73-78. — Bey der Beeidigung eines Kirch-
spielsrichters am 5 Mai 1818} ebend. S. 295-300.
Redigirte die Statuten der Prediger-Witwen- und Waisen*
Gassa des Rigaschen Kirchsprengeis 1821« Rig^^ 1823«
23 S. 8,
Crugerus oder Kfüger (Paul).
Geh, zu Riga am.»,^ gesU • • •
•^^isp. thec^l. de ecclesia. (Praes. Joh. Tatnovio.)
Rostochiiy 1628* 4B9gg. 4«
382 Crumes8(0.> CaD8£ (K. f. W.). (K.W.>
Crumess (Otto).
JEin IM'dndischer oder lurländischer Eddmamu Gth.
zu* .mf gesu . • •
Querelae de miserrimo statu Livoniae. Regiomonti,
156.1. 8- (Dem Herzoge Albrecht zugetigna^
VergL Nord. Miic. IV. 40.
Cruse (Karl Friedrich Wilhelm).
Sohn des nachfolgenden.
Wurde zu Mltau am i3 May i8o3 geboren, studirte^
nachdem er seit 18 17 das Gymnasium seiner Vaterstadt be-
sucht hatte^ von 1820 bis 1822 Arzneywissenschaft zu Königs-
bergs sodann aber zu Berlin ^ erhielt hier i825 die medicim-
tche Doktorwürde^ und liejs sich 1826 in Königsberg als prak-
tischer Arzt nieder»
Specimen inaug. botanicum de Kubiaceis Capensibus
praecipue de genere Anthosperxno. Accedunt tabulae
aeueae duae, Berollni, 1825. 22 S. 4*
Cruse (Karl Wilhelm),
Vater des vorhergehenden.
Wurde am 25 September ij65 zu Königsberg in Preiv
sen geboren. Sein Vater, der wahrend der russischen Oilui-
pation im siebenjährigen Kriege einen geivinnreidien Handd
getrieben hatte, kam nach dem Frieden, durch ausbldbendt
ansehnliche Schuldposten, in seinem Wohlstande so xurücft,
dafs er auf die Erziehung seiner Kinier wenig tuenden honnte.
Den einzigen Jugendunterricht erhielt daher sein oben genann-
ter Sohn in der öffentlichen Schule, aus welcher er imJ, l^^l
entlassen wurde, um die vaterlandisdie Universität zu beddieru
Anfangs widmete er sich der Theologie, konnte aberf einer
aus den Blattern übrig gebüebenenjangen Augenkrankheit und
CiLUSE (KARL Wilheek); 383
überhaupt seiner sehr sdmädilickm Gtsundlmt ivegth , heinen
Polkndeten Kursus absolviren. VorzügUdi benutzte er die
offentlicfien Vorlesungen d^ Professoren Kant\ Kraus und
Schulz^ und theilte seine Zeit zwischen eignem Studiren
und Unterricht geben j wozu er sowohl in Privathdusern als
in öffentlichen Schulen Gelegenheit fand. Im J. 1788 wurde
er Lehrer im, Hause des damaligen Gouverneurs von Königs-
berg , Generallitutenants Grafen He nckel von Donners-
Tnarkf der ihm zugleidi die Stelle eines königlichen Gouver-
nanentssekretärs übertrug* Durch Empfehlung desselben
erhielt er 179 1 eine Aufforderung^ in die Dienste des Herzogs
Peter von Kurland zu treten. Er folgte dieser und wurde
anfangs als Sekretär des Fürsten^ im November 1792 aber
als Lehrer der Prinzessinnen in Würzau angestellt. Im
Oktober 1794, noch vor der letzten Reise des Herzogs nach
St, Petersburgs nahm er seine Entlassung i/nci lebte seitdem
in Riga als Lehrer in dem Hause des. englischen Negocianten
James Pierson^ bis er den 2S März 1799 die durch den
Tod des Professors Schulz erledigte Lehrstelle der Geschichte
hey dem akademischen Gymnasium zu Mitau antrat. Seit dem
Jahr 1802 ist er auch zugleich Prediger der reformirten Ge*
meine in eben genannter Stadt (orcL zu Miga am 4 May).
Im Winter 1801 machte er sich um das schöne Geschlecht
in Mitau durch Vorlesungen verdient ^ die er vor einem Zirkel
gebUdeter Damen ^ zweymal in jeder Woche , über die inter-
essantesten Jheile der physisdien und mathematischen Geogra>
pf de unentgeltlich hielt. Auch füllte er ^ nach Beitiers Tade^
bis Professor Pauker in dessen Stelle trat ^ das mathemati-
sche Lehrfach auf dem mitauschen Gymnasium durch Vor-
träge über Arithmetik und Geometrie aus.
* Ode am 29 Jul. 1790 von C. Königsberg. * 4 S. 8.
Hede zur Feyer der Krönung und Salbung Sr. Majestät
Alexanders I.et;G.5 im grofsen Hörsaale der Akademie zu
Mitau am 7 Okt. laoi gehaUen« Mitau» 1801* 35 S. 4.
384
Crüsb (Karx. Wülboelm).
Worte des Trostes bey dem Sarge einer nachahinimgs-»
. werthen Gattin und Hausmutter gesprochen. Mitau,
1803. 7S. 8.
Ist denn, wirklich nicht zu helfen? Ein Wort an das
kurländische Publikum. Ebend. 1811- 16 S. 8.
Kurlands Schicksal. Ein Programm. Ebend. 18i!2*
24 S. 4. '
Det Monarch als die Schutzwehr wahrer Freyheit. Eine
. Rede zu» Feyer des allerhöchsten Geburtstages Sx»
Kaiserl. Majestät AI e:^anders L, am 12December 1812
gehalten. Ebend. 1813. 32 S. 8.
Empfindungen und Betrachtungen bey dem leidenvollen
' und frühen Tode des weisesten und besten der Men-
schen. Communionpredigt gehalten am Palmsonntage
des Jahres 1814 in der evangelisch-reformirten Kirche
£u Riga. Ebend. 1814. 24 S. 8.'
Der gerechte Ruhm des Monarchen ist eine Quelle des
Segens und des Heils für sein Volk. Eine Predigt über
Psalm 21* V* 6-8*j gehalten am Namensfeste Sr. Kaiserl.
Majestät Alexanders des Ersten» den 30, Aug. 1814*
Ebend. 1814* 22 S. 8*
An Nolde's Grabe zu seinen Freunden« Den 29 Julius
1815. Ebend, 1815* 8 S. 8*
Balthasar Rüssow in Erinnerung gebracht. Ein Programm.
Ebend. 1816* 64 S. 4*
• Bemerkungen eines Weltbürgers über die Veränderung,
, welche das Jahr 1817 in den Jahrbüchern Kurlands
merkwürdig macht. Ebend. 1817* 20 S. ,8*
Alexanders Zeitalter, eine glückliche Epoche für Europa
und für Rufsland. Rede am Geburtsfeste des Kaisers
den •l 2 December 1820 gehalten. Ebend. 1821* 39S. 4*
Fasten - Predigten. Königsberg, 1821* XIV u* 446 S.
gr. 8*
Rede am Sarge der Frau Reichsgräfin Medem, gebornen
Gräfin Browne. Mitau, 1821* 15 S. 8-
Gab heraus : Gedächtnifsfeier, dem And-enken der Her-
zogin Dorothea von Curland geweiht von der curlän-
dischen 'Gesellschaft für Literatur und Xunst. (^Ein
darauf folgender Schmutztitel lautet : Dorothea Herzogin
von Curland. Vorgelesen in der 'öffentlichen Trauer-
sitzung der curländischen Gesellsch. f. L. u. K. den
28 Nov. 1821 von C.W. Gruse.) Dresden (l822). 48S. 8*
Crüse (Kam. Wilhelm), 385
Probe einer metrischen Uebersetaung^ von Lucretius de
rerum natura; im Preussische^ Archiv (Königsberg)
1790.
Ueber Preussens Handel im Verhältnifs mit Poleii ; in den
von Schmalz und Baczko herausgegebenen Preussi-
schenAnnalen 1791-
^Herzog Jalcob von Kurland; in Albers Nordischem
Abnanach für 1806-
Drey Taufreden und drey Begräbnifsreden ; in Bilter*
lings Gelegenheitsreden (iCönigsb. 1809-) S. 15-27
u. S. 237-247.
Schlufsrede am Stiftungstage djer kurländischen Bildungs-
anstalt, den 13 April 1809 gehalten; in der unter dem
Titel: Jahresfest der am 13 April 1808 eröffneten
Privat-Lehranstalt für Kinder aus gebildetem Ständen
(Mitou, 1809. 8.) herausgegebenen Sammlung S. 67.
Kredit; in. der von Schröder und Alb er s herausgeger
benen Ruthenia 1810. Nov. S. 182 u. Dec. S. 275.
Gröfsenlehre und Sprachlehre, als Hauptgegenstände des
Unterrichts; in der von Albers und Brofse heraus-
gegebenen Ri^thenia 1811. Jdn. S. 35. — Ueber Sprach-
reinheit und Sprachreinigung; ebend, Febr. S. 115. —
Apologie der Adelsvorurtheile ; ebend, April S. 159 u.
May S. 13.
Standrede an Beitiers Sarge gesprochen am 17 September
1811; in der unter dem Titel: Zu fieitlers Andenken
(Mitau, 1811. 4.) herausgekommenen Sammlung S. 5.
Standrede gesprochen! bey der Beerdigung des Super-
intendenten £• F. Öckel ; in der Schrift : Zu Ockels
Andenken (Mitau^ 1816. 4.) S. 13^
* Kurland unter den Herzögen; in den Mitauschen
TasfcÄenkalendern* 1816-1826. — Der ehemalige Pil-
tensche Kreis; ebend, 1827-
Gebet zur WiedereröfFnung der reformirten Kirche in
Mitau; i/i Grave's IVfagaz. f. protest. Pred. Jahrg.1817^
5.141-145. — Taufrede; e^enc/. S. 224-230. — " Trost-
rede am Sarge eines iwey jährigen Kindes; ebenda
Jahrg. 1818. S. 146-153. — Standrede am Sarge des
kurländischen Gouvernements - Schulen - Direktors
Bogisl. Tiedeböhl, gehalten den 19 Aug. 1819; ebenda
Jahrg. 1819. S. 167-182. .
Ueber Staatsverfassungen; in Vofs's Zeiten 1818.
/. Band. 43
386 Crüse (Karl WitH.). Grusius (Kaspar).
SchluJÜsrede bey Einweihung der Dorotheenschule zu
Mi tau; in der unier dem Titel: Weihe der Dorotheen-
schule zu Mitau am 28 Junius 1819 (Mitau, 1819« 4.)
herausgekommenen Schrift.
Rede zur Eröffnung der ersten Monatssitzung der kur-
ländischen Gesellschaft für Literatur und Kunst, ge-
halten am 5 Junius 1817; in den Jahresverhandlungen
dieser Gesellschaft Bd. 1. (1819.) S. 19-28* — Rede
zur Eröffnung der ersten öffentlichen Sitzung dersel-
ben Gesellschaft; ehend. S. 28-38- — Ein Wort über
das Germanisiren der Letten (/rnilii5Z£/£€}; ebend.Bd.2»
(1822.) S. 17.
Die Wichtigkeit wissenschaftlicher Bildung für den
Staatsbeamten. Rede zur Jubelf ey er des Gymnasium
illustre zu Mitau; in der Sammlung: Der 29 junius
u. St« 1775 im Gymnasium illustre 2u Mitau nach
fünfzigjähriger Dauer dieser Lehranstalt gefeyert den
17 Junius a. St. 182^ (Mitau, 1826. 38 S. 4«) S. 15-34.
• Wie ist die Jahrzählung in der vorstehenden Zeit- und
Kirchenrechnung zu verstehen? in dem Anhange zum
Mitauischen Kalender für 1827. '4t.
Recensionen und kleine Aufsätze; in den Mitauschen
Wo eh. Unterh. und in den Bey lagen z. Allg. deutschen
Zeit. f. Rufsland.
Vergl» Vorwort zu seinen Fasten -Predigten, wo er selbst einen
Abrifs seiner Lebens- und Bildunßsßeschichtc giebt, — Meu-
sels G. T. Bd. 17, S. 366.
Crusius (Kaspar).
War anfangs Math des Herzogs wn Meklenburg^ erhielt
dann eine gleiche Stelle bey dem Herzoge Rudolph August
von Braunschweig ^ und wurde zugleich zum Propst des Klo-
sters zum heiligen Kreuze erwählt. Geb. zu Riga 1641, S^^*
am i3 November 1682.
Nach seinem Tode erst erschien:
Templum honoris justorum. Brunsuicensium mazimum
inminimo. Brunsvigse, 1687» flüc/i Lipsiae, 1 700. 4.
Homilin de officio doctorum et eruditorum.
• • *
Vergl. Gadcb. L. B. Th. i. S. i89. — Nord. Mise. XXVII.
SSO* — Joch er.
Causius (Johann.). (Phtlxpp). 387 '
Crusiüs (Johann), s. Crispinus*
Crusiüs (Philipp), geadelt unter dem
Namen Krusenstjerna,
Licentiat der Rechte; trat querst in der Grafen von
Mansfeld Dienste als Rath^ dann in die des Herzogs
Friedrich lll von Holstein -Gottorp^ wurde 1627
Imerlicher Kriegskommissär in Dithmarschen und. dem '
Eiderstädtschen^ bald hetnach auch Präsident in Stormarn,
Nach dem Uibeckschen Frieden nah/n Um der Herzog von Hol-
stein 1629 wieder in seine Uienste und brauchte ihn zu der
Gtsandtschafi, welche er des Seidenhandels wegen nach Persien
^imzu lassen beabsichtigte. Zuerst wurde Crusiüs i633
M.di Moskau an den 2^aren geschickt y um freyen Durchzug
für die Gesandtschaft nach Persien zu erhalten. JEr ham am
14 November zu Schiffe in Riga an^ ging Ober Dorpat^ RepaV
und Narwa nach Moskau ^ und nachdem er hier den Zweck
seiner Sendung erreicht hatte und nach Holstein zurückgehehrt
war, wurde er mit Otto Briigmannf einem Kaufmannes
zum Gesandten nadi Persiem erndtint. Er ging i635 nüt
dnem Gefolge von mehr als hundert Personen zu Schiffe aus
Holstein ab , erlitt bey der Insjel Hochland einen gefährlichen
Schifbruchf und iam am 2 December in Reval an. Von dort
mzte er die Reise im Anfange des folgenden, JaJires fort^ und
traf am i3 April 1639 auf der Rückreise wieder in Reval
im^ wo er sich verheirathete und als fürstlich- holst einsdier
Resident blieb. Sein Mit gesandter Briigmann hatte sich
<o sehledit benommen , dafs der Herzog ihn enthaupten Ijffs»
Mit dem Verbündeten desselben , Christian Hü bner^ her-
zoglichen Obersten urfd Kommandanten vpn Gottorp^ der 1641
des Landes verwiesen worden war und ihn für den Urheber
smer Verweisung hielt, hatte Crusiüs Streit und Schrift-
fvedisel. Um 164. trat er in schwedische Dienste als As-
, menzrath und Assessor des revalschen Burggerichts ^ wurde
388 Crusius (Phimpp).
»
1649 unter dem Namen Krusenstjerna m den sdimdU
sehen Adelstand erhoben y und schrieb sich nunmehr Herr auf
Haggud und Ahagfer^ wurde dann i65l Staats- und As-
sistenzrath bey dem esthldndischen Gouvernement ^ l652 Korn-
merzdirektor in Esth- und Livland^ i653 Burggraf in Narwa^
1659 Statthalter von Reval^ und erhielt 1670 auf Begehren
seine Entlassung. Als König Karl Gustav i655 dm
Krieg mit Polen begann , sandte er eine Gesandtschaft nach
Moskau y welche aus dem Reichsrathe Freyherrn Gustav
Sielke^ dem, Generalfeldwachtmeister und Landrath
Alexander (^. Essen und Krusenstjerna^ als Lega-
tionsrathy bestand. Diese Gesandten wurden l656, da Zar
Alexei Michailowitsch gegen Livland zu Felde zogi
gefangen genommen y kamen erst i658, ak nach demrosdü^
der Frieden die Präliminarien zwischen Rufsland' und 5cÄ^e-
'den zu Stande gekommen waren ^ wieder auf freyen Fufs, und
traten nun\ ausser Essen^ an dessen Stelh Bengt Hörn
ernannt war^ mit dem, russischen Abgesaridten Na sacken
zu IVallisaar bey Narwa in Friedensunterhandlungerin Der
Friede selbst wurde aber 8rsti*6i zu Kandis in Richtigkeit
gebracht und an den letztern Unterhandlungen hatte Kru-
senstjerna keinen AntheiL Er ist der Stammvater der noch
jetzt blülienden Familie v^ Krusenstern in F^thland. Gel.
zu Eisleben t598, gest. zu Reval arn 10 April 1676.
Idea pessimi calumniaiftis, das ist i'^chtmäfsige und
gründliche Ablehn-* und HeimbsQhiebung eih^sSchme-
durstigen Famos Libells und Pasquills^ -welches wider
Philippum Crusium — ^ Christian Hübner — ^ in offnen
Druck hin und wieder ausgesprenget. — Gedruckt zu
Schleswig — 1642/ 4, ^
^ Cantiones sacrae* • . . • •
Tetrasticha passionalia, • • •
Suspiria captivitatis iposcoviticae. , . , ^ '
Bedenken über das PHvilegium des Hochmeisters Konrad
von Jungin^en. (Oft diese vier Schriften alle gedruckt sind^
^ läfst sich nicht bestimmen,) ' ^
Crüsiüs (Phil.). (Thom^Theöb.). Cühitz (Dav:)- 38^
Bearbeitete unter der Regierung der Königin Christina ^ in
Auftrag der esthländischen Landräthe und mit JBeyhülfe des
Ritt erschüft ssekretärs Kaspar Meyer, genannt Ro-
senstock: Des Fürstenthums Ehsten Ritter -> und
Landrecht. Dies Gesetzbudi ist erst lange nachher ge*
druckt erschienen unter dem Titel: Des Herzogthums
Ehsteu Ritter- und Landrechte. Sechs Bücher. Erster
Druck. Mit erläuternden Urkunden und ergänzen?«
den Beylagen, herausgegeben durch Johann Philipp
Gustav Ewers (s. diesen Artikel^ Dorpat, 1821. XXXII
u. 657 S. 8.
Handschriftlich, hinterlief s er:
Das schwedische Land- und Stadtrecht . aus dem Schwe-
dischen ins Deutsche übersetzt 1648-
Ein christliches Gedicht über die Sitten seltnes Zeitalters,
1654 in Moskau verfertigt. Aufbehalten in Kelchs
Liefländischer Historie Th.VL (^Mscpt,^ ; und daraus eine
Probein Friebe's Gesch. Liefl. V, 231.
Sein Bildnifs , in Kupfer gestochen von . , •
Verglf Pufendorf de rebus Caroli Gustavi Lib. II. §, 76, — .
Loccenii bist. Suecana p, 855* — ^ Kelchs Livl. Historie
S.556 und mehrmals* — Arndts Livl, Chronik. IL 117. —
Joch er. I, 3937« «• II. i75o unter Christ. Hübner. —
Gauhe's Adels-Lexik. II. 1629. — Stiernmanns schwe-
dische Adels -. Matrikel S. 439. •— Gadeb. L. B. Th. 1«
S, 183-186. — Nord, Mise, XVm, 171.
Crusius (Thomas Theodor), s. Creniüs,
CuNiTZ (David)*
Studirte zu Rostock ^ woselbst er im JT, 1648 von Reval
aus den Ruf als Professor der Diditkunst an das dortige
Gymnasium erhielt und annahm» Geb, in Pommern zU ».»^
gest.... ' * . ' ' . :. .
^^^ggedichte über das unschuldige Leiden und Sterben
Jesa'Cktis1&9 summt desselben summarischer Erzählung
nfiph den Ti#r Evangelisten« Upsal»- i642« 4^ * ';
390 Cünite(H.> (K.H.). Cuper (A.). Cüktxus(K.WO.
' CüNi'tz (Heinrich).
Vater der gelehrten ^ durch ausgebreitete Sprach- und
mathematische Kenntnisse und durch ihre Schrift Urania pro-
pitia (Oels, i65a) bekannten Maria Cunitz^,die sich
l63o mit Elias v. Loeven verJteirathete^ war Doktor
der Medicin und ausübender Arzt in seiner Vaterstadt. Geh,
zu Sclmeidnitz i5 • . , gest. • • •
DeLivonia judiciuiü astrologicum ex ecclipsi lunari anni
vertentis 1599. ... (Ob diese Schrift jemals gedruckt
worden , ist ungewifs.^
VtrgL Nord. Mise. XXVU, aai. — Jöcher. Th. i, S. 9251.
CuNiTz (Kaspar Heinrich).
Studirte um 1667 zu Rostock. Geb. zu Reval am..*^
gest. ... '
Disp. analytico-theologica de origine mortis et vitae
super Cap. V. Epist. ad Rom. (Praes. Mich. Co-
babo.) Rostochii^ 1667* 4*
Cuper (Arnold).
Konrektor der rigaschen Domscfiule «i6l5. Geb. zu,»»i
gest. 1627.
Prosodia latina. Riga, 1623. ...
Deutsche und lateiitische Gedichte.
Vergl. Nord. Mise. IV. 40.
CuRTius (Karl- Werner).
, Studirte zu Leiden und promovirte daselbst am 18 Junius
X762 als Dr. der A. G. Geb. zu Narwa 1736, ^««r. zti
Lübeck am 3 Januar 1796.
Specimen inaug, med. de monstro human o« cum infante
gemello. Lugduni Bat 1762* ö2S. 4» Mk einer JKpftaf
GzARNBwsKi (JoH. Georg Ma&t. Facbd. Avg.); 3Qt
CzARNEwsKi oder, wie er im libauscheft
Kirchenbuch verzeichnet steht, Zernewski
(Johann Georg Martin Friedrich
August).
JEines Buchbinders Sohn aus Libau^ wo er am 5 August
1766 geboren ist. Nachdem er den Schulunterridit auf dem
Kollegium Fridericianum zu Königsberg in Preussen erhalterk
hatte f studirte er drey Jahre lang auf der dortigen Universität
Thtologie, machte verschiedene Reisen^ kehrte ungefähr ijSi
nachJLibau zurück ^ predigte mehrere mal daselbst^ und Über*
nahm .dann eine Hauslehrerstelie auf dem Lande, Seit dem
Jahre 1790 hielt er sich in dem Hause des Propst^ Stiwdkr
in Sonnaxt auf iind fing an , sidi mit der Medidn^ besomderä
mit Blatternimpfung und Geburtshüffe^ zu beschäftigen. JDan^^
ging er nacJi St, Petersburg und betrat die diplomatische Lauf*
bahn , indem er in der Kahzelley des dortigen dänisdten G€*
sandten v, Rosencranz angestellt, auch bald darauf ntnh
Kopenhagen geschickt wurdJe. Im J. lygS- erschien er, nädt-
dem er in England, Holland und Deutschland gewesen woTi
wilder in. seinem Vaterlande, behauptete JKanoniKus (wie eg,
Mefs, zu Gofslar) geworden zu seyn , trug dn großes Kreuth
auf der Brust, und gerieth nun, der Himmel weifs wk^.ih
dm Verdacht des Uebertritts zur Itdtholiichen Kirche und etnef»
Verbindung mit dem Jesuiter- Orden. Gegen beyde Anschul,
digungen suchte er Sich in einem, .mit der rmtauschen Zeitung
im Februar i'jgS, unter der Ueberschrift: ,, Widerlegung
einer beleidigenden Unwahrheit , und Sicherung gegen
ihre weitere nachtheilige Verbreitung,** ausgegebenS&i^
harzen Aufsatze zu rechtfertigen ; stellte aber seine Vertbeidu
gang so, dafs man ungewifs bleibt, ob ^n jenes aitgtlfliclia
Gerücht im Ernst selir verdrossen luibe. -Bey JEinfiiJtrungdin
Statthaltersdmftsverfassung in Kurland im J, 1796 wurde er
Sekretär der Niederrechtspflege zü Jakobstadt, und^ ak ditsiuf'.
3ga CzAKNEwsn: ^os. Gborg Mart. Fjueb. Aug.).
Posten nach' mederhergestelltBr alter Verfassung einging,
Sekretär des kurländischen Konsistoriums ^ auch i8o5 zugleich
Inspektor des nütauschen Schulkrßises. Um dieselbe Zeit
mufs er auch von irgend einer Universität ein Dolitordiphm
erhalten haben j da er seitdem seinem Namen ein D anhängt.
Gegen. das Ende des Jahres i8m suchte er um Entlassung
von seinen heyden Aemtern nach ; .von dem, ersteren Amte
m-lüelt er sie auch, von dem zweyten aier wurde sie ftm,
VSfegen einer sich hervorthuenden Kassenunrichtigkeit, vorläufig
verweigert» Efr begab sich unterdessen Im Frühjahre i8l2
nach Libaui blieb dort 'Während dir feindlichen Invasion,
^ng dann, als der Feind floh, nach Berlin und weiter naxh
Häxakurg , wo er den Franzosen Verdächtig geworden , von
iftn'effto/ür emen russisdien Spion ^elialten und dadurdi in
grofser Gefahr getvesm seyn solh Um dieser zu entgeh^
iehrte mt wieder nach Berlin und von du nach Königsberg zu-
rüdir wurde aber hier^ nachdem er, auf Anhalten der dorpatzT
Sekalhommission,. durch eine öffentliche Bekanntmachung ge-
sucht worden war, arretirt, am lo Julius i8i3, inBegld-
tßBtg mes Officiers, nach Mitau gebracht, ins Gefängnijs
gesdzt.und dem. Kriminalgericht übergeben. Dieses sprach
um, durch ein am 2g September 18 16 gefälltes Urtheil, nadu
dem er die Behauptung, dafs ihm die seiner Verwaltung anver-
traut gewesenen zur Schulkasse gehörigen Gelder, welche er
nach lÄbau mitgenommen, dls er solche. in eine vom Fände
laicht besetzte Provinz in Sicherheit bringen wollen, von die-
sem unterwegs abgenommen wären, durch einen körperlLcIwi
Md zur jurtstMieri Gewifsheit erhoben hatte ^ zwar von dtc
(U^ das crimen de reaiduis gesetzten Strafe frey, verurtlteike
iha 4ber, weil der Verlust durch seine Nachlässigkeit versdiul-
det war, zur Betählung der verloren gegangenen Summt,
odtr, im Fall des Mangels an Fermf>ge>i, nach der gesetzli-
eben Vorschrift.,, zur Abarbeitung derselb&u Jün Menschen^
freund zahlt s&tdem jährlidi für ihn eine bestimmte Sunmu;
CzAKKEWftcx (JoBi Georg Mart. Faixd. Aug.). 3g3
so daß er auffriyen Fufs gesulk werden könnte. Mr lebt
gegenwärtig in Itiga»
De Semgalliae episcopatu nee non de episcopis Semgal-
liae seu Selburgensibus. Mitavi^e, 1790« 26 S. 4«
* Gudra Mahzifchana. Wififeem Saimneekeexn an Moh-
derehm par labbu, ka wi&aeem -weijag zuhkas h^Lttoht,
un eekfch flimmibahm kohpt un prahtigi dfeedinaht.
Mit dner Vorrede von G.F, Stender. Ebend. 1791.
M S, 8.
* lieber den Beischlaf. Eine Predigt gehalten in der
Kirche des Heil. A^h^l^i^u.s zu Santa F^ Ton Juan Diego
Don Garzia y Kampo Santo , Pfarrern und Mitgliede
der Gesellschaft der Freunde des Landes* Aus dem
Spanischen übersetzt« Allen Verehlichten und Unver*-
ehlichten 9 Allen Geistlichen uild Laien geweihet,
{0.0.) 1793. 64 8. 8.
* Unter dem angenommenen Namen C Geot^gi • Geopo«
nikay eine ökonomische Monatsschrift für Kur- und
. Liylands Bewohner. 1 ster Jahrgang. 6 Stücke. MitaUy
1798. — 2ter Jahrgang, j 2 Stücke. Ebend. 1799. 8»
* Mitauischer Almanach auf das Schaltjahr 1800« Ebend,
16- . '
Unter dem angenommenen Namen Karl Friedrich
Böhm: Mitauischer AhsQAnach auf das Jahr 1801*
Ebend. 16.
*Mi^uischer Almanach auf das Jahr 1802* Ebend. 16.
* Neues ABC Buch mit Abbildungen (^Holzschnitten von
GuhitzX Ebend. 1805. 32 S. g.
Stenders Leihen, nebst Anmerkungen und Beilagen;
eine Vorlesung den Vj^^ 1796 im Pastorate zu
Sonnaxt gehalten. Ebend. 1805* 112 S. 8* Auch
fnit dem ümschlägslitel : Kurlands Nekrolog oder
Beiträge zu Biographien Jcurländischer Gelehrten.
Einladung 9 der feierlichen Einweihung und Eröffnung
dar Kaiserl. Töchterschule in der GouTer9ements-Sta4t
Mitau den Uten November beizuwohnen. Ebend. 180 V
14 unpag. S. 8.
Progr. Nachrichten über den Zustand der Schulanstalten
des Mitaiisahen Schulkreises, istes Stück. Ebend.1805«
75 a. .— i ^a$ Stück. EWnd*l807. 48 S« 8*
/. Ban<t» 44
394 CzARN£wsxi(J,GuM«F«A.)« v.Dabslov^ (Cfi.CH).
* An Madame G. Stephanie' ^mit einem Alm anach für die«
selbe auf das Jahr 1806)* Mitau, den 24 Not. 1S05«
109 S. 12.
* An Madame Stephanie, (^Ein Gedicht,^ Mitau, den
24 Nov. ia06. 16 unpag. S. 8.
* K-urländisches Provincialblatt. No. 1-27. Vom*56 Julius
1810 bis 27 Januar 1811. Wöchentlich 1 Blatt, meh-
rentheils' von einem ganzen, seltener von einem hal-
ben Bogen, Mitau. 164 S. 4. (D/e letzte Nummtr '
wurde ^ wegen erfolgten Verbots der Schrift^ nidit mehr
ausgegeben und fehlt daher bey den meisten JExemplaren,)
* Thuiskon; eine Zeitschrift zur Unterhaltung für Teut-
sche Leser. (Riga.) No. 1-18 5 vom 6ten Oktob. 1811
bis zum Schlüsse desselben Jahres, 4*
* Ein Fidibus, (Riga, 1823.) 8 S, 4. Mehr ist von dimm
Blatte flicht erschienen.
* Schriftproben. (Riga, 1 82 3.) 4 S. 4. Mdir ist nicht ersdhkntn.
* Geographisch-statistische Merkwürdigkeiten von Kur-
land; im Politischen Journal 1789. St. 5. S. 567-665.
^ n. St. 6. S. 669-675.
* Aechte Nachrichten von dem Orden der Gesellscbaft
Jesu. Er selbst sagt in dem oben angeführten 1793 5^
drucJiHn Aufsätze^ sie stünden im Journal (?).
Vergl. -^eusels G. T. Bd. i. S. 669. u. Bd; 17* S. 371. -^
' Zimmeimanns Lett. Lit. 5. 110.
D;
VON Dabelow (Christoph Christiah).
Geb* ZU Neubuckow imUfHeklenburg'Schf^erinschm ^^
X9 Julhis 17689 studirtenach zurückgelegten Schuljahren zu
jRostoch und Jena und advocirte bis zum J. 1789, da er dann
nach öffentlicher Vertheidigung seiner Inauguraldisputation:
9»Natus ex sponsa, . successionis in feudo expersj^^ ^'^
juristisdie Doktormirie zu Bützow annahm ißnd sich gläch
y
V. Dab^ow (Christof? Christian). ^qS
darai^ nach Halk Ugab^ um «c/i dem üniversitäishbtn 'zu
widmeru Hier wurde er 1791 ausserordentlicher ^ cuA bald
darauf ordentlicher Professor und Beysitzer des Spruchkone-
§iumSf lebte und wirkte daselbst bis zum Herbste i8o6, ver-
litfs nuamdir die %^n Napoleon nach der Sdilacht bey
hna suspendirte Universität und begab sich zuerst nach
Dresden und Wien^ dann abe^ nach Italien und Frank-
reich, um seine Kenntnisse durch Benutzung der dortigen
Bibliotheken zu bereichern* Während seines Aufenthalts in
den genannten Ländern beschäftigte er sich' fast aus-
iMefsend mit dem römischen und französischen Rechte,
Stfs sich nach seiner Biickkehr in Leipzig nieder, priya»
tkirtt daselbst bis zum' Jahr iSil» trat dann in die Dienste
des Herzogs von Anhalt - Köthen als dessen Gelieimer- und
JKahimsrath , ^nd blieb in diesem Verhältnisse bis im
August 18 13. Von i8i3 bis iSig kbh er ohne Anstellung
ebwechselnd in Heidelberg, Göttingen und Hatte; im Herbste
l8i8 aber erhielt er den I^uf als ordentlicher Professor des
hürgerlicfien Rechts rötnischen und deutschen Ursprungs
und der praktisdien Rechtswissenschaft an der Universität zu
Dorpat, dem er folgte, 1^2^ wurde er zum Kollegienrath
ernannt, naclidem er schon früher den grofsherzo glich -hessi-
sdien Hausorden erhalten hatte.
Erörterung der Frage : Sind die Töchter eines verstor-
bexven Lehnmannes befugt, bey der Succession mit den
Söhnen im väterlichen Allode , die Conferirung der
neu erworbenen Lehngüter zu verlangen. Halle> 1791.
4»S."8.
£rweis, dals ein nicht d^ch.ein unternommenes Geschäft
seibsty sondern durch einen da^sßlbe begleitenden
blossen Zufall verletzter Minderjähriger nicht in allen
Fällen von dem Gebrauch der Rechtswohlthat der Wie-
dereinsetzung in den vorigen Stand auszuschliessen
«ey. Ebend. 1791. I6S. 8.
Meletematum juris feudalis Collectio ima« Ibid. eod.
124 S. 8.
396 V. DaB£X«OW (ChaISTOPH CHRiaTIAN)« ' .
I
Grundsätze- des allgemeinen ElheFeclits der deutschen
Christen. Halle, 1792. 8*
Versuch einer ausführlichen systematischen Erläuterung
der Lehre vom Goncurs der Gläubiger. Ebend. 1791!«
ister Th. 370 S. 2ter Th. 344 S. 3ter Th. 1795.
244 S. 6* -— Neue ganz umgearbeitete Aufl. Ebend.
180(K gr.8.
Geschichte sämmtlicher Quellen des gemeinen deutschen
positiven Rechts, 2 Theile. Ebend. 1792- 8-
Einleitüng iii die deutsche positive Rechtswissenschaft.
' Ebend. 1793. 528.8.-^ — Neue Aufl. unter dem Titel:
Allgemeine Einleitung in das positive Recht der Deut-
schen. Ebend. 1796* 8«
Encyclopädie und* Methodologie des Rechts. Ebend.
1793. 8. ■
System des ges'ammten heutigen Givilrechts. Ebend. 1794*
8. — 2teAufl. isteru. 2terBd. Ebend. 1796« gr. 8. —
Noch mehrmals aufgelegt^ zuletzt unter dem Titel: Hand-
buch des heutigeii gemeinen römisch-deutschen Pri-
vatrechts. l-3ter Th. Ebend. 1803. 8,
Versuch einer richtigem Theorie von Lehnsschulden
, und dem Lehnsconcourse. Ebend., 1794, 8t
Lehrbuch des Staats- und Völkerrechts der Deutsoheoi
ister Th. Ebend. 1795. 8-
Vcrsuch einer Theorie der Lehren von den Lehnsschul-
den 9 dem Lehnsconcourse und dem Ve^hältnUs der
Lehnsgläubiger zu den AUodialgläubigern. 1 ste Abtheili
Ebend. 1797. gr, 4.
Gab heraus (gemeinschaftlicJi mit Maas und H offbaue r):
Juristische Literatur-Zeitung. Ebend. 1 799- 1801. g^»4«
Entwickelung der Lehre vom Concurs der Gläubiger.
Ebend. 1801. 4-
Ueber die Servitus luminum der Römer gBgen Feuer-
bach. Ebend. 1804. 8.
Ueber den sogenannten Directariat der Römer und die
heutige Anwendbarkeit der über Directarii in der
Justinianischen Gesetzgebung enthaltenen Bestimmun-
gen gegen die bisherigen Theorieen, Ebend. 1804. 8-
Ueber die Verjährung, ister Th. Ebend. 1805. — 2terTh.
Ebend. 1807. 8.
Lehrbuch des deutschen gemeinen peinliehen Rechts.
Ebend. 1807« 8«
V« Dab£i»ow (Christoph; CxiiiiTiAx). 397,
Archir für den Code Nap^^Ieon« l«l»rHfft. HaHe^iSM« 8»
Archiv für den Code de procedure cWile. £bend.l808« 8.
Aeprehensa Savignii capita cum postscripto. SeeU ima« .
Lipsiae, 1810. 8. * ^
Ausführlicher theoretisch - praktischer Commentar . über
den Code NapoieoB. .Ister u.!2terTh« Ebend. 1810. 4.
Frankreichs gegenwärtige Lage» Verfassung und Verwal-
tung mit einem Rückblick auf die vergangenen Zeiten^
als Einleitung. Ebe'nd. 1810. gr^ 8.
Vollständiges Repertoriunk des gesammten französischen
Rechts, in alphabetischer Ordnung, isteu. 2te Abtheil.
Ebendrisil. gr. 8.
Gedanken über den durch den Pariser Ppeden vom
30 Mai 1814 verheifsenen deutschen Staatenbund. Göt-
tingen, 1814-8.
Ueber den 1 3. Artikel der deutschen Bundes-» Acte die land-
ständischen Verfassungen betreffend. Ebend. 1816« 8«
Handbuch des Pandectenrechts in einer kritischen Revi-
sion seiner Hauptlehren. Ister u. oterTh. Halle, 1816«
1817, gr. 8.
Institationen-Conspect. Ebend. 1816* 8«
Ueber Souverainität, 3t2^ats- Verfassung und Repräsen-
tativ-rSy Stern ,. mit Berücksichtigung der Ancillonschen
Grundsätze und * mit Anwendung auf Deutschland.
Marburg, 1816. 8.
Komische Staats-« und Rechts-Gesohichte im Grumdrifk.
Hftllej 1818. gr. 8.
Grundlinien, seiner Pandecten -Vorlesungen. Ister u.
2terGursus. Dorpat, 1819* 75 n. 46 S. 8. .
Historisch dogmatische Grundlinien des ursprünglich
deutschen. Privatrechts, Ebend. 1820. 80 S. 8»
Geist der schwedischen Vormünder - Ordnung vom
17 März 1669 und Verhältnifs dieses Gesetzes zu dem
übrigen livl^ndischen . Vormundschaftsrecht. Ebend.
1820. 107 S. 8.
^us antiquum Romanorum* Jn usuns' studiosorum in
caes. universitate litteraria, quae Dorpati constituta
est. Ibid. I822f 310 S. 8.
Tituli ex corpore* Ulpiani , qui et Ulpiani fragmenta ap-
pellantur. Praefatus est, dpctOrum virorum de hoc >
opere sent'entias, nef non de ejus codicibus MSc. et
editionibut scitu necessaria praemisit^ et brevet aai-
V /
398 V. Babelow (Ca. Gh.)« Baron v. Dachekh/lüsen.
xnadversiones ) lectioaem mafime spectantesi adjecit
'Dorpati, 1823. 8.
Die gemeinrechtliche Civilpraxis im Grundrisse, zum
Behufe seiner Vorlesungexi herausgegeben«. Dorpat,
1824. 8. ' ^
Abhandlungen ; im Archiv des Griminalrecbts. • • ;
lieber die GoUation; im Archiv für civilistische Praxis. •«•
lieber die Anwendung des Ukases vom 28 JuL 1812 ia
den livl. Gerichten; in Bröckers Jahrbuch f. Rechts-
gelehrte. I. 160-172- — lieber die wissenschaftliche
Behandlung des besondern Rechts der russischen Ostsee-
Provinzen; ebend, S. 185-219. — ^ lieber die Juristen-
Fakultät zu Dorpat ; ebend. S. 288-313. -^ Die Praxis
- sowohl überhaupt, als in den russischen Ostsee-Provin-
zen besonders; ebend. II. 233-248. — Civilistischer
Gurs US auf russischen Universitäten; ebend. 8.249-264«
Vergi. Meusels G. T^ Bd.a. S.3. Bd.g^S^aao. Bd.ii.S.löo«
Bd. 13^ S. a54* u. Bd. 17. S. 373.
Baron von Dachenhausen, genannt
Frederick (...)•
Hatte in Göttingen studirt^ war ifi hannöverisditf nacli-
■ mals in englische Dienste als Militär getreten und in Ost-
und TVestindien gewesen. Seine grofse Leidenschaft für das
Spiel brachte ihn in mehrere unglückliche Verhältnisse ^ so dajs
er heimlich aus England entfliehen mufste* Er kam unter
dem Namen Major Frederick nach Riga^ wo er ineini^tn
angesehenen Kaufmannshäusern in Sprachen und Wissensoliaf
teil Unterricht gab , bis ihn auch hier sein Hang zum Spiel in
Schulden stürzte und er i8i3 wieder nach England entfloh.
Dort trat er von neuem als Major in Dienst und wurde zur
IVelUngtonschen Armee nach Spanien gesandt. . . .
* Aphorismen und abgerissene Gedan}cen über verschie-
dene Gegenstände des Lebens, von 'einem Vater für
ein geliebtes Kind gesammlet« Mitau, 1807* 94 S. 8*
Am Schlufs der Vorrede Hat er wnen angenommmen Nä-
mm unurschiieben.
Dahl (Heinrich !•)• v.SajO'CH^biniucbs.)« 399
*
Dahl (Heinrich !.)• ,
' Vater Von Joachim Heinrich.
Sfudirte erst Theologie und vvard Lehrer derselben an
der Domschule zu Reval ijoo; aber 1710 verlkjs er dies
Amt wegen 4^ Pest und legte sich auf die Arzneygelahrt*
heil, in der ir i'ji'i zu Harderwyk di€ höchste Würde eihielt.
Hierauf ging er in sein Vaterland zurück und prdkticirte theils
zu Riga ^ theils auf der Insel Oesely bis er 1725 Lehrer der
ßriedüsdien Sprache in Reval wurde* Geb. zu Reval am • • • ,'
Sist^am 12 Junius 1729 {als Landphysicus?),
lieber seine Schriften kann nichts Genaues angegeben werden ;
denn die beyden s^on Schwartz angeführten können ihm
mhl nicht angehören: weder die (wahrscheinlich nie ge-
druckte) Oratio de Papista ethnicissaute ^ Revaliae
1700 habita, ^als die Abschiedsrede eines jZöglings des
revakchen Gymnasiums (s* Nova lit. jnar. B. 1700
P* 142)v noc/i c/ie'Diss. med. de partus humai^i vitalis
natural! et vero termino (Praes. Car. Prid. Lu-
ther, Resp. Henr. Dahl^ Revalia-Livono.) Kilonii
d».16Jun. 1703. 2% Bogg. 4. (5. Nova lit. mar. B. 1703
P- 206) ; weil der von uns genannte He inr* Dafil damals
nodi in Reval, und Theolog war* Doch scheint es nichts
me SchwK^artz meint ^ dafs in obiger Notiz das Leben
zweyer Männer gleiches Namens vermischt worden («.-
Carlbl. S. 53).
Vergh Nord. Mise. IV. 40. {nach Bidermann's Altes UAa
Neues von Schulsachen. I. 975. s8l*) u. XKVU. sgi.
VON Dahl *) (Heinwch 2.).
Sohn des nachfolgenden.
Studirte von seinem i5ten bis xSten Jahre auf der Ritter-
und Domschule zu' Reval^ und dann^ nach einer Unterbrc-
*) So nannte und . schrieb et sich ; sein Vater hatte sich nur
Dahl schlechtweg genannt. Dieser war ein ^ohn des vov-r'
genannten revalschen Professors Heiniich Dahl. VergU
Carlbl. S. 53.
4qo V. t>AB£' (Heinrich 2.)«
ehung von zwey Jahren ^ die er hty seinen Aihern zuBrachte,
zu Jena, wo er Anführer der Studenten bey dem Auszuge nadi
Erfurt 1792 war. Im folgenden Jahre verlief s er die Uni-
versität und wurde Hauslehrer bey dem Generallieuienaut
Jasihow zu Moshau^ auch zugleich als Sergeant 6ey der
preobraschenshischen Garde eingeschrieben. Naoh drey Jah-
ren ging er nach St. Petersburgs um in der Garde zu die-
nen; da aber damals gerade die Kaiserin Katharina 11
gestorben war und Kaiser Paul die Vorzüge der Garden
aufhob s richtete er eine Bittschrift an den Kaiser ^ welche die
Folge für ihn luttte^ dafs er zum gemeinen Soldaten bejm
WeKkoluksehen Infanterieregiment degradirt und nach V^ibur^
zu jenem Regiment ^geschickt wurde ^ mit welchem er nach
Willmanstraxid an die schwedische Grunze gehen mufstu Nadi
svenigen Monaten wurde er nach St. Petersburg zurückgeholt
' und als Feldjäger {er selbst sagt Kabinetskourier) gebraucht.
Als solcher machte er eine Reise nach Dresden und nach Ber-
Un^ wurde aber bald ( 1797) nach der Festung Omsk in Sibi-
rien geschickt j um Feldjägerdienste auf der sibirisdien Linie
zu thun^ im März des folgenden Jahres indessen wieder nadi
St, Petersburg zurückberufen. Von dort ging er als Fdd-
jjäger ndt dem Fürsten Repnin auf dessen Gesandtschafts-
f Osten nadi Berlin und Wien^ wurde auch 1799 nadi London^
dann nach Karlsbad u. «• w* gesdilckt. Aber wegen Dienst-
versehen wagte er nicht wieder nach 5r. Petersburg zurück-
zukehren^ sondern begab sich nach Wittenbergs wo er als Stu-
dent lebte y sidi den Handlun&wisserKchaften widmete und der
Verzweiflung nahe war. Fr ging nunmehr im Februar 1800
nach Hamburg zu dem englischen Negocianten Strothers^
bey dem er sich eine Zeitlang als Handlungsdiener auf hielte dann
nach Leipzigs und lebte dort als Sprachmeister Heinrich;
endlich aber nach Warschau^ wo er^ auf Begnadigung des
Kaisers wartend^ PrivatefZiehtr in dem Hause eines Herrn
V. Dan gel war. Diese wurde ihm jedoch nicht und er
V. Dahx (H» d.)* Dahl(J.HO* (Komrad). 401
hlith in War8€haUf'm> er 1807 aus Furdit vor dm mrücken^
An Franzosen ^ weil er sieh nebenher aufs Spioniren gefegt
hatte^ seinem Leben -durch einen Sturz aus dem Fenster ein
Ende machte* Geb. auf dem Pastorate Goldenbeck in Fsth-
landam 8 April 1770, gest. 1807.
Die Weltgeschichte aus 'ihrem höchsten Gesichtspunkt ■
betrachtet. Nebst einem Anhange, die unglückliche
Lebensgeschichte des Verfassers enthaltend. Ist^r Bd.
Germanien (Leipzig) 1804- 3 unpag. Bogg. u. 264 S. —
2ter Bd. Kurzer Abrifs meines Lebens. £beiid. 1804'
y^ unpag. Bog. u. S. 265-514. 8. »
Fer^A seine eigne ebenangeführte Lebensgeschichte, — Meuiels
G. T. Bd. 17. S. 375. — Authentische Nachricht von. dem
am ig Jul. 179s gehaltenen Auszuge der Studirenden aui
Jena und von dem Wiedereinzuge derselben , neb«t einer ge-
treuen Darstellung der Ursachen, welche diese Begebenheit
veranlafsten. Von einem Ungenannten, j 799. 46 S. 8*
Dahl (Joachim Heinrich).
Sohn von Heinhich i. u. Vater des vorhergehenden.
Wurde seit 1727 in Reval erzogen ^ studirte in Jena von
1738 bis 1743, ward Pastor zu Goldenbeck in Flsthlandij^S
{ord, am 20 Julius ^ nicht y wie Carlblom hat^ am i3),
Propst 1775, legte das Propst amt nieder 17 89, und ww^
Senior des esthländischen Ministeriums se^t I787, Geb. zu
Riga am 26 November 17 19, gest. am 6 JÜovember 1796,
In der esthriischen Postillt JutlusXe Ramat (^zuerst Reval,
1779. 4.) ist die Predigt am löten Sonnt- n. Trin. yon
ihm.
Vergl. Carlbl. S. 53.
«
Dahl (Konraö).
Studirte Mtdicin zu Halle ^ promovirte daselbst j wurd^
Herauf Generalstabsdohtor bey der russischen Armee^ und end-
lidi Oberarzt bey dem Militärhosfkal in Moskau» Geb. zti *
Pernau am • • • , gest. • • • .
/. Barid. 4^
402 DaHL (KoNAAd). D AHX.BEBL6 (ErICb),
Diss« de incongruo diaphoreticorum usu, frequenti affec-
tuum exanthematicoruin causa* (Praes. Büchnero.)
Halae, 1751. 4.
, Verßl. Richteis Gesch. der Medicin in Rufsland Th. 3. 5. 48g.
D AHLBERG (EriCH).
Graf auf Skenas^ Freyherr auf Ströppstadti Erbherr
auf ^Werder f verlor seinen Vater ^ einen Landkammtrier m
Schweden^ frühzeitig und genofs deshalb nur wenig Unter-
richt ; gleichwohl ward er schon- vor seinem zwanzigsten Jahre
in wichtigen Geschäften gehraucht. Er legte sich auf die .
Kriegsbaukunst und erhielt 1648 eine Ingenieurstellei später
die Generaldirektion über alle Festungen in Schweden. Im
polnischen Kriege i657 diente er als Oberquartiermeister^
wurde 1660 am 23 November a/s Oberstlieutenant des süder-
mannländischen Regiments geadelt^ 1687 am 8 Julius Landes-
hauptmann über Jönkiöpings-Lehn und zugleicli Generalmajor
von der Infanterie ^ auch in demselben Jahre am 24 December
Freyherr^ 1692 am 5ten November Generalfeldzeugmeister^
1693 arh II März königlicher Rath^ Generalgouverneur von
Sremen und Verden ^ auch schwedischer Grafy am 12 Julius
desselben Jahres Feldmarschall ^ und 1696 Generalgouverneur
von Livlund und Riga^ imgleichen Kanzler der Universität
Dorpat, 'Als solcher zeigte er die Versetzung der 'Universität
von-Dorpat nach Pernau in einem deutschen Plakat vom
17 Junius 1699 an (abgedruckt in den Novis lit. mar. B«
1699 p. 267 ) und eröffnete den neuen Musensitz zu Pernau
mit einer (schwedischin) Rede. (S. ebend. p. 358.) Avf
seine Bitte erhielt er 1702 den Abschied. Geb. am 10 Oktober
1625, gest. zu Stockholm am 16 Januar I7q3.
Zeichnungen zu Peh.r Lagerlöfs Suecia antiqua et
hodierna (weldies Werk oft unter Dahlbergs Namen
vorkommt^ und zu Pufendorf de rebus gestis Caroti
Gustavi.
Dahlbeag (E.). TOM Daxe» (Heinr.). (Job,). 4o3
* •
Landkarten« (S. Nova lit. mar. B. 1704 p« 28»)
Sein Bildnifs von Fritzschin Schlozers schwed. Biograph. — -
Die schwedische Akademie liefs ihm zu Ehren eine Medaille
prägen, die auf dem Titel des isten Bandes ihrer Schriften
gestochen ist.
VtrgL seine Lebensbeschreibung in Svenska Academiens Hand-
lingar Th. i. — Nord. Mise. XVUI. 493« nach Stiern-
manns Matr. S. 30. — Dessn Verz. der Bücher S. 353. —
Gezelii Biograph. Lexik. I. Qii. -^ Schlozers schwed.
Biograph. I. 594-540. — Gad eh. L. B. Th. 1. S. 187-189. —
Dess. Livl. Jahrb. bey den J. J. 1696 ff. — Müllers S<^mml.
zuss. Gesch. IX. 919. -«-Adelung s. Jocher.
TOM Dalen, auch tom Dale oder zum
Thale, lat. Vallensis (Heinrich).
Sohn des nachfolgenden und Bruder von Simon i.
Studirte 1604 in Jtniu Geh* zu Riga am • • . , gest. . ••'
Oratio de abrogandis Bachan^libus^ scripta et recitata in
Academia Salana. Jenae, 16'04«. 4<
Selectiores aliquot juris controversi quaestiones ex mate-
ria de usucapionihus. (Praes. O. Fomanno.) Ibid.
1605. '4* C-^^/ <^^^ Ti^^l beydei' Schriften nennt er Mich
zum Th ale.)
r
TOM Dai^en oder zum. Thale (Johann).
Vater des vorhergehenden und nachfolgenden.
War sdion iSyS Prediger der lettischen Gemeine zu Riga^
fvtldie damals die dortige Jakobikirche benutzte. Als diese i582
dm Jesuiten eingeräumt war^ wurde der wuerdessen arrtSMärz
d^stlben Jahres zum Pastor am JJom g^ewählte Dalen hart
Von ihnen verfolgt und auf seine Bestrafung . wegen einiger in
fredigten gebrauchten Ausdrücke Jey dem königlichen Statt-^
J^ter^ Kardinal Radzivi l^ den nur die muthigen Aeusse-
rungen der rigaschen Bürger von Gewaltthätigkeiten gegen \^
^ Verläumdeten zurückzuhaken im Stande woren^ gedrun^
404 tOM Dalen (Tohakk). (Simon t«)#
gen. Am 23 Augutt l587 ppar Dalen ^igenwärtigi^ ak
die Kirche den Jesuiten wieder abgenommen und der kttischm,
ßemeine zurück gegeben wurde ^ und 1699 erhielt er die 06er-
pastor stelle. Geb. zu.,.^ gest. am 5 Januar 1611 oder
1612.
Litttische Uebersetzung eines Hymnus vor Palmen r R'ex
Christe, Dei Patris verbum; in dem sogenannten letti-
schen Handbuche : Psalmen vnd geistliche Lieder oder
Gesänge 9 welche in der I^irchen Qpttes \l\x Riga und
anderen Oertern Lieflandes mehr , in- Lieffländischer
Pawr-Sprache gesungen werden. Dem gern einen Haus-
gesinde vnd Pawren zur erbawung nutz vnd frommen*
(Gedruckt zu Riga in Lieffland, bey Nicolaus Mollin
1613. 100 BIL 4. ohne das Register. — • Neu und ver-
mehrt auf gelegt :.Ehend. bey Gerhard Schröder 1632. 4.
in der ersten Ausgabe Blatt 3<5. — Lettische Uebersetzung
eines Lntroitus auf Ostern: Resurrexit, quid quaeritis
vivum apud mortuos.; ebend. Blatt 54 u. 55*
Ein Brief an Chytraeus vom 5 Mai 1585* worin er aus-
führliche Nachricht von den frühesten 'Vorfällen ftey den
Kalenderunruhen giebu (S. Benj. Bergmanns histor.
Schriften. II. 9.)
Vergf. Nord, Mise. IV. 40. u. XXVII. 889. — Bergmanns
Gesch. der Rig. Stadtkirch. I.. 36. — ZimmermanusL^^^*
Lit. S. 14.
TOM Dalen oder zum Thale (Simon i.)»
Sohn des vodiergehenden , Bruder von Heinrich und
Vater des Dachfolgenden.
War Prediger zu Riga^ man weifs aber fveder bey wel-
cher Kirclie^ noch seit vifann^ und wurde am 17 Julius 1646}
wegen Alters und Kränklichkeit;, seines Anitea entlassen» Geb.
XU Riga ctm • • • , gest. am 10 Januar 1647.
Oratio de hello antiturcico. Rostochii, 1599* ^ Bögg< 4<
VergL Nord. Mise. IV. 41. — Bergmanns Gesch. der Big*
ötadÜLixchen« L 59.
TOM Dai^bt (Simon o.)« Daxinus (Oulvb Sunokis), 4o5
TOM Dalen oder zum Thale (Simon 2.).
Sohn des vorhergehenden«
^Wurdt am 27 Februar 1644 als Prediger zu St. Georg
in Riga ordinirt. Geb. daselbst am • . • , gest. an der Pest
am 9 Januar iGSy^
Disputatio publica de Del attribatis, tarn in genere, quam
in specie. (Praes. Herrn. S am so nie.)' R.igae,l632. 4.
(Er sdireibt seinen Namen hier und bey den zivey folgenden
Schriften zum Thale,)
Oratio de incarnatione iilii Dei. domini nostri Jesu
Christi y conformata ad exemplar orationis Tullianae
pro M. Marcello, Kigae, 1632. 2 Bogg. 4.
Disp. de ente rationis. (Praes. Joh. Struborgio.}
Ibid. 1633. 1 Bogg. 4.
Disp. theol. de autoritate et perfectione scripturae sacrae«
(Praes. Steph. Glotz.) Rostochii, 1635* 2 Bogg. 4*
(Hier und bey der folgenden Schrift heifst er zum
Dalen.)
Epithalamium in honorem nuptiarum Nie. Hanenfeld«
Antverpiae, 1639« 1 Bog. 4.
Honor exeqüialis Dominus Gustavo Carolo et Eberhardo
Comitibus Hörn exhibitus. Rigaeyiß55« 4 unpag. S« 4«
(Hier schreibt er sich zum Dal e.)
Verg/. Nord. Mise. IV. 41. — Bergmanns Gesch. der Rig.
Stadtkirchen. I, 41« •
• Dalinüs (Olaus Sünonis).
Studirte um i65i zuDorpat. Geb. in der schwedischen
Provinz Westgothland • • • , gest. . . ,
Oratio de pietate. Dorpati, 1651« 4*
Disp* theol. in Ps.XV. Davidis^ selectissimas notas exhi*
bens. (Praes. Andrea Virginio«) Ibid. 16^2* 4*
Disp. IV. ordinaria de s^ripturai sacra, continens quae^
stiones de ejusdem divina auctoritate. (Praef» Gabr«
Elvering.) Ibid. 1654. 4.
yergl. So mm. p. ^f^. 173. 887*
4o6 Dambkb (Bsünhard). v. Damm (Gsorge i.)*
Dambke oder Damke (Bernhard).
Besuchte, um Jurisprudenz zu studiren, deutsche und
französische Universitäten^ unter andern Orleans^ wo er
l636, eines verdächtigen Umganges halber ^ in Verhaft
kam, aus dem ihn der damalige schwedisclxt Abgesandte zu
Paris y Hugo Grotius^ bejreyte. In der Folge wurde tr
Sachwalter in Riga. Geb, zu Hamburg i6i3i gest. am
8 März i656.
Agapeti adhortationes de bene administrando imperio.
(^Auch mit dem Titel: Scheda regia, praeceptorum de
officio boni principis.) Basileaey 1633. 8.
Lessus heroicus , ein Klaggedicht auf den Tod seines Vaters^
eines Predigers,
Vier Briefe an Gerhard Vofs, in de« letztern Briefen.
London, 1690.
Vergl. Witte D. B, Tom, IL p, 74. *- Gadeb, L, B. Th. 1.
i
V
VON Damm (George !.)•
> ■
Studlrte erst zu Leipzigs dann zu Rostock ^ wurde Mer
16 52 Magister und i65j Diahonus zu St. Johannis in seiner
Vaterstadt^ aber schon nach zwey Monaten raffte Hin die Pest
hin. Geb.zu Riga am • • • , gest. am 12 Septemberi65j'
Disp. de fundamento affirmativae praedicationis. (Praes.
Jo. Brevero.) Kigae, 1647. 2%'Bogg. 4-
Disp. de conscientia. (Praes. Hieron. Kromayer.)
Lipsiae, 1649- 3 Bogg. 4.
Exerc. theol. de fato calvinisticoy in Deum pariter et bo-
jnihes^ injurioso atque contumelioso totamque adeo
^religionem evertente. (Praes. D« Casp. Mauritio.)
Rostochü» 1652* 1 Alphab. 4*
Ver^L Nord. Mise. IV. 49. XXVII. ss3« — Bergmannt Geicb»
d. Big. Stadtkixchen. L 43.
V« Damm (G. a»), Damm (K. M#)« Dakckwart (X); 407
VON Damm (George 2. )•
Studirte zu Rostock und wurde 1707 {ord. am 3 Sept.)
Pastor zu Wolfarth, Geb. zu Riga 1676, gest. am 24 Junii»
1710 an der Pest»
Oiss. philos« examinans Cartesianam methodum convin-
cendi atheum* (Praes. Zach. Grapio.) Kostochii«
1700. 6 Bogg. 4*
Vergl, Nord. Mise. IV. 43.; nach Joach. Manselii Tract&tus
de Geor^iis fama ac eruditione claris. p. 97.
Damm (Karl Magnus),
aus Repal^ studirte in Dorpat und promovirte daselbst am
8 August 1808 zum Magister ^ am 23 September desselben
Jahres aber zum Dr. der Medicin und Chirurgie ^ und ist
gegenwärtig Kollegienrath^ auch Ritter des St. Annen-Ordeps
der 2ten und des St. Wladimir* Ordens der 4ten Kl.
Diss. med. inaug. de Blennorrhagia, pathologice et the-
rapeutice considerata. Dorpati^ 1808* 60 ä« 8*
Danckwart (Johann),
Studirte in Halle ^ wurde 1776 Pastor zu Dahlen (ord.
am 8 ATfly), 1791 Assessor des livländischen Oberkonsisto-
riums^ 1799 Geheralsuperintendent und OberhonsistoriaU
pr'dsts. Geb. zu Riga 1747, gest. auf dem Gute Lin-
denhof bey Wenden ^ wo er eben zum Besuche war^ am
i3 Julius i8o3.
Am Krönungsfeste in der Kronskirche zu St« Jacoli ge-
~ sprochenes Kirchengebet; in den Erinnerungen an das
Jahr 1801 in Amtsvorträgen S. 123-130. — Am Ge-
burtsfeste Ihro Maj., der verwittweten Kaiserin voll
Bufsland^ Maria Feodorowna, den 14 October 1801»
Kirchengebet; ebend. S. 131-136*
F«''^/. Sanntags Gedächtnifspredigt auf ihn, in dess. Formu-
laren, Keden und Ansichten. III. ]5''44., auch ebend. S. 1-7.—
Bergmanns biograph. Nachr* voiilivL Gen. Sup. S< 15«
4o8 Davoelts (D.). Darnat (F. A.). Dai^(M.).
Dakielis (Daotel).
• Nadi seinem Geburtsort auch' Ny eopensis genannt ^
studirte in Dorpat um 1648. Geb. zu Niköping in
Sudermannland am . . • , gest, • • •
Passio Domini et jalTatoris nostri Jesu Christi secnndum
Matthaeum. Oratio metrica. Dorpati, 1648« 4*
Disp. de inventione rhetorica. (Praes. Laur. Lude-
nio.) fbid. eod. 4*
VergL So mm. p. 63« «33»
»
Darnay (Friedrich Alexander).
Doktor der Tfieologie.
• • •
Aelation fidelle de la victoire rapport^e sur les Saxons
par Charles XII. Tan 1701> conformeä la relation sue-
doise. 4. (Sie hat die Sehlacht am linken Dunaufer zum
Gegenstände^^
Dau (Michael).
Wurde 9twa 1682 Rektor der Kronschule zu Dorpat^
Wobey er auch Diakonus an der dasigen Johanniskirche mu
• übernahm r683 das Konrektorat am rigaschen Lyceum^ trat
cber noch vor Jahresfrist wieder in seine frühere Lehrstilh zu
Dorpat ein^ wurde 1693 Professor der theoretischen Philo'
Sophie f 1695 Prof essor der Beredsamkeit und Dichtkunst zu
Dorpat^ und verwaltete das akademische Rektorat in den Jah-
ren 1695, 1699 und 1702 zu Dorpat und Pernau^ nachdem
1699 die Universität von Dorpat hierher versetzt war. Neben
seiner Professur bekleidete er auch das Bürgermeisteramt zu
Pernau. Bey der Belagerung der Stadt 17 10 war er bereit^
nacli Schweden abzugelten^ wurde ab^r auf einem Spazier-
gangt mit dem Prof ^8or Palmrooth von den Russen ge-
fangen genommen und ins Lager vor Riga abgeführt^ von wo
er jedoch bald wieder nadi Pernau zurückgekehrt zu sep
scheint. Geb. zu Marietiburg in Preussen am • • • , gest, zu
Piunmi 171g m ihr Pw.
Dau {Michael), 409
Di<p. de lege uaturalL (Resp. Andrea Melifs»
Arensb«) Dorpati, 1694* 4»
Exerc. acad. de astrologia judiciaria. (Resp. Aryido
Mollero, Dorpat.) Ibid. 1695- 5% Bogg. 4-
Cogitata de mediisintroducendiphilosophiam eclecticam.
Adjectä est ob affinitatem argumenti Diss. Jo. Ludov«
Viyis de vita et moribus eruditi. Ibid. eod. 4»
Disp. de trinitate Piatonis et Platonicorum. (Resp.
Henr. Christian© Wagnero, Saxone.) Ibid.1696.
35 S. 4. /
Disp. de immortalitate ^nimae ex lumine naturae de-
monstrabili, (Resp. P etro Kn oll.) Ibid. 1697. 4.
Disp. de revolutione animarum ethnico rabbinica earum-
que praeexistentia. (Resp. Mich. Witten bürg,
Suxna Semgallo.) Ibid. eod. 57 S. 4»
Progr. ad orat. Theod. Franc. Kopf. Ibid. 1698. 1 Bog.
Fol.
Progr. ad orat. Andreae Erichsohn de laude theologiae
moralis. Ibid- d. 25 Apr. 1699. Form. pat.
Progr. ad orat. Pauli Mey de officio boni oratoris. Ibid»
d. U Dec. 1699. ...
Der närrische und elende Atheist oder der also genann-
ten grofsen Religion jämmerliche Beschaffenheit, aus
dem Licht der Natur kürzlich vorgestellet. Zu Ende
sind beygefüget: j) Der Beweis aus D. Georgii Calixti
Schriften, -wodurch auch ein Heycie durch die gesunde
Vernunft kann überzeuget werden, dafs die heil.
Schrift Gottes Wort sey. 2) Aus Hug. Grotii Büchern
von der Wahrheit. der christlichen Religion, da die
Einwürfe wider etliche BücKer der heil. Schrift gründ-
lich beantwortet werden. Dörpt, gedruckt bby Joh.
Brendeken (l699). 126 u. 26 S. 8.
Exerc. physi de sensibus brutorum. (Resp. Abrah.
P. Carstenio, Wib.) Pernayiae, 1699. 32 S. 4I
Epistola ad Joh. Andr. Dorsch de atheismo, qui Chri-
stianp Thomasio a quibusdam imputatur. Ibid. 1699«
1% Bogg. 4.
Meletema acad. de occultatione scientiarum apud vete-
res. (Resp. Georgio Dannenberg, Wib. Garel.)
Ibid. 1700. 3 Bogg. 4.
/. Band. 4^
410 Dau (Michael). Dauth (Reinhold).
Progr. ad orat. Joh. Frid. Buchmanni de iniquis haud
raro litterarum earumque cultorum praemiis. Pemay.
d. 11 Mart. 1700.
Progr. ad orat. Theod. Franc. Kopf de liberata Riga.
Ibid. d. 14 Jul. 1700. >
Sittenspiegel. 1701. ...
Mehrere Programme.
Reden 9 die er gehalten: l) De optima philosophandi
ratione, bey seinem Amtsantritte als Professor der thtor^
tischen Philosophie den ij Januar 1694. — 2) De eloquen-
,tiae latinae difficultate, als er Lehrer der^Beredsamkdt
und Dichtkunst wurde. -^ 3) De molestiis illorum, qui
gerunt magistratum, bey Abgäbe des Kektorats im Di-
cetnber i6g5. — 4) De migratione litterarum, ah er
die Verlegung der Universität von Dorpat nach Pernou
ankündigte, — 5) De praejudiciis, bey Niederlegung des
Rektorats am, i3 December 1699. — 6) ^^ propagatione
militum spiritualium , bey derselben Gelegenheit am
16 Dec. 1702. •— 7) Trauerrede auf König Karl XI.
am 26 Nov. 1697- — 8) Apf den Tod des Prof.Uppen-
dorf am 21 Jan. 1699. — 9) Am Geburtstage des Kö-
nigs Karls XII. am 18 Jun. 1700- — lO) Parentation
auf den Prof. Sarcovius am 21 Jun. 1704. (^Ob diese
' Reden alle oder welche vondhnen gedruckt worden^ kann
nicht gesagt werden.^
Gab heraus: Jac. Thomasii schediasma historicum. Dor-
pati, 1694. • - • ('S. Nova lit. mar. B. 1704 p. 28.)
Verff/. Müllers Samml. russ. Gesch. IX. SS5-997. -^ Gadeb.
L. B. Th. 1. S. 190-199. — Livl. Schulbll. 1815. 5. 945*
Dautö (Reinhold).
Studirte zu Wittenberg und Jena^ erhielt die Magister-
würde und wurde 1690 Pastor zu Roop. Geb. zu Riga l663)
gest. an der Pest 1710.
Plato coecutiens et vitia nobis nolentibus fieri statuens.
(Praes. Christ/iano Böhfensee.) Witteb. 1686»
'3 Bogg. 4.
Episcoporum et presbyterorum jura, vi juris divini quac-
«ita. (Praes. Valent. Velthem.) Jenae (nicht
2u Wittenberg , wie Fischer sagt) 1688. 13 Bogg. 4.
Daüth. v.Dehk« v.DEXteiG. Demibow. 411 »
Gedichte bey vef^chiedenen Gelegenheiten, ah: auf
Königs Karl XII. Ankunft in Riga nach dem Siege bey
Narva. Riga, 1701- 1 Bog. Fol,
Vergl* Gadeb. L. B. Th« i. S. 199* — Nord. Mise. IV. 175.
VON Dehn (Joachim),
Studirti die Rechte zu Göttingen, nahm daselbst ij88
dit juristische Doktorwürde an , war nach seiner Rücikunft
eine Zeitlang Rechtskonsulent^ auch später Landf^^aiseri-
geriditssekretär y und lebte zuletzt als Landfvirth auf seinem
Gute Weltz in JVierland. Geb, zu Reval am 10 Decemben
1764, gest. am 2 Junius 18 1 6.
Diss. inaug. jurid. de assecuratione maritima» Gottingae,
1788. 96 S. 4.
VON Delwig (Johann).
Erbherr auf Thoal, studirte löSy zu Vpsala und war bey
dem bekannten Geschichtschreiber Loccenius im Haus^ • • •
Geb. in Livland zu. ,, ^ gest. • • •
Oratio memoriae Gustavi Adolphi Magni, Suecorum,
GothoTum Vandalorumque regis etc. gloriosissiipi, pu-
blice in inclyta Suecorum Universitate Upsaliensi
XXVII. Jun. anno MDCXXXVII. habita., Upsaliae,
1637. Fol.
Vergi. Gadeb. L. B. Th. 1. 5. 199.
Demidow (Pawl Gregoriewitsch).
Erhielt in seiner Geburtsstadt bis 1751 die erste Erzie-
hung von dem Professor Slgismundij setzte dann bis ij56
seine Studien in Deutschland fort^ besonders zu Gottingen
wid Freyberg im Erzgebirge, machte darin eine grofse Reise
durch das südliche Deutschland ^ dU Schweiz^ Italien^ FrjsLnk-
413 Demidow (Pawi. Gregortewitsch). Demoulin.
rwJi^ die Niederlande^ England und Schottland ^ und begab
'sich hierauf über Kopenhagen und Stockholm nadi Upsal, um
Linne zu hören, Maid nach seiner Rückkunft in^St. Peters-
burg unternahm er wieder grofse Reisen in seinem Vc^erlande,
eine hauptsächlich^ um die Bergwerke in Ehaterinenburg ken-
nen zu lernen^ und 1772 eine zweyte ins Ausland, Seit. 1773
lebte er meistens in Moskau oder auf seinem nahe gelegenen
Landgute Lewonowa , beschäftigt mit Studien und hochver-
' dient nicht blofs um die Moskausche Universität j auf welcher
er eine Lehrstelle für die Naturgeschichte stiftete , und der er
seine reichen Sammlungen schenkte^ sondern auch um &
höhere Geisteskultur in Rufsland überhaupt, durch die Grüri'
düng des Athenäums zu Jaroslaw. Er war zuletzt Geheimer-
rath^ Ritter verschiedener Orden , Ehrenmitglied der ökono'
mischen Gesellschaft zu St. Petersburg , der Universität Mos-
liauy auch der physisch -medicinischen Gesellschaft, so meder
Gesellschaft der Naturforscher daselbst w. s. iv. Geb. zu Reval
am 29 December 1738, gest. zu St. Petersburg am 1 Julius
1826.
Catalogue systematique des livres de la bibliotheque de
Paul de Demidoff etc. Arrang^ suivant son sysl^me
bibliographique, Dispos^ et mis en Ordre par lui-
in^me. Public avec une pr^face par le Professeur Fi-
scher, k Mo^cou, 1806. 4* Auch mit dem Titel:
Museum - Demidoff. Tome premier, contenant Ifl
catalogue de la bibliotheque.
Ihm zu Ehren wurde auf allerhöchsten Befehl eine MedaJ"«
(geprägt, die vor dem eben genannten Catalogue abgebildet
ist , so wie sich vor demselben auch sein Biidnifs in Kup»^
befindet.
VergL Fischers Vorbericht zu dem Catalogue systematique etc.
und daraus Mitauische Wöch. Unterh. Bd. 5. S. 334 ff« "^
Bauers Denl^ Würdigkeiten aus der Menschen-, Völker- uno
Sittengeschichte Bd. 7., wo aber sein Geburtstag unrichtig
angegeben ist.
Demoulin, s^ de Moulin unter M.
V. Denffer (JoHAKN Heinrich). ' 413
VON Denffer, genannt Jansen (Johann
Heinrich).
Erbherr auf Berghof in Kurland , wurde 1725 Prediger
zu Blieden {ord. am 23 August) ^ 1733 zu Kabillen^ im foU
gtndm Jahre aber zu Frauenburg. Er hat sich viel mit Gold-
madierey beschäftigt und dabey zum Theil sein Vermögen ver-
than. Geb. auf dem Gute Stuhrhof in Kurland 1700, gest.
am i3 Deceniber ITJO.
Vernunfft und Erfahrungsmäfsiger Discours, darinn
überhaupbt die wahren Ursachen der Fruchtbarkeit,
wie auch Schein-Ursachen der Unfruchtbarkeit der
Erden abgehandelt sind, umb die gute Sache des Gött-
lichen Seegens wieder die einfältigen Ankläger dersel-
ben zu vertheidigen. Mitau (l74p)* 16 unpag, und
1243,4. Gadebusch und Andere sagen : „ nebst 6 Ta-
bellen u, 38 Figuren." Dies soll heifsen: Mit 6 Kupfet-
tafeln^ die 3S Figuren enthalten. Uns ist aber kein Exemplar
dieser Ausgabe mit Kupfern vorgekommen , wenn gleich in
dem Buche Beziehung auf Tafeln und Figuren genommen
wird, und wir glauben daher, dafs nur das eine dem dama-
Ugen Erbprinzen Peter von Kurland Überreichte Dedika^
tionsexemplar mit Zeichnungen von des Verfassers Hand
versehen gewesen seyn mag , die zu dieser Ausgabe nicht ge^
stachen wurden. -— 2te von Dan. Gottfried Schreber be-
sorgte Ausgabe, mit Anmerkungen und Register, auch
7 Kupfertafeln. Halle, 1755- 8. -
Alchymistenlogic oder Vernunftlehre der Scheidekünst-
1er , um die unverständigen Alchymisten zu rechte zu
weisen. Ister Theil. Königsberg, 1762. 8.
Betrachtung über die Gpmel;en, bey Gelegenheit des
letzterschienenen Sghweifsterns aufgesetzt. Mitau u.
Leipzig, 1770. 10 unpag, u. 35 S. kl. 8. Mit 1 Kupfer.
Eine von ihm sehr sauber gezeichnete , zwar nicht nach
astronomischen Beobachtungen, sondern geodetisch
aufgenommene Karte von Kurland, im gröfsten For-
mat, hatte er dem Herzoge Ernst johann zuge-
eignet. Sie übertraf nicht nur an Vollständigkeit und
Menge der angezeigten Öerter, sondern auchi an Rieh-
414 'DEPkiN (Barthoxomaeus).
V
tigkeit der Lage derselben, gewifs alle vorhergehen«
den. Wo mag sie hingekommen seyn ?
Vtrgl. Gadeb.L. B. Th. i. S. 1*^9. — Adelung c. Jocher. —
Meusels Lexik. Th, 3. S* 335.
Depkin (Bartholomaeus).
Sohn von Liborius i.
Kam im Sten Jahre mit seinem Vater nach Riga^ bezog
1703 die Universität Rostock^ wurde dort 1708 Magister^
und reiste dann durch Dännemark und Schweden , wo er sidi
zu Stockholm und Upsai eine Zeitlang aufhielt ^ 1709 in seine
Vaterstadt zurück. Hier wurde er gleich als Adjunkt bey der
Stadt und 'Prediger zu Bihkern , wo er aber niemals gepredigt
haty angestellt {ord. amSl August )y sodann 17 n Diäkonus
am Dom^ 17 12 Archidiakonus an der St, Peterskirche^ 1720
Wochenprediger y , 1724 Assessor des StadtkonsistoriumSi
1725 Oberwochenprediger y ijSß Pastor am Dom^ und
1738 Oberpastor und Pastor zu St, PetrL Geb. zu I^emsal
am 25 September 1682, gest, am 22 August I746,
Der unvergleichliche Carl XIL Lobschrift zu seinem
Namensfeste. Kiga, 1703. 4% Bogg. 4.
Disp. theol. de sacerdotio fideliumN. T. spirituali, vulgo:
vom geistlichen Priesterthum. (Praes. Joh. Nie«
Quistorpio.) Bostochii» 1706. 44 S. 4.
Gelegenheitsgedichte in lateinischer und deutscher Spra-
che zu Rostock und Riga«
Handschriftlich hinterlief s er:
Ein chronologisches Verzeichnifs der lutherischen Pre-
diger in der Stadt Riga und ihrem Gebiet 9 vom An-
fange der Reformation bis auf seine Zeit 9 xnit einigen
die rigische Kirchengeschichte erläuternden Anmer-
kungen f welches von Lib. Bergmann in seinem Ver-
such einer kurzen. Geschichte der Rigischen Stadt-
kirchen seit ihrer Erbauung ^ und ihrer Lehrer von
der Reformation bis auf die jetzige Zeit (Riga9i792< 4.)t
und in seinem zweyten Versuch eines Beytrages zur Ri£«
/
DePXIN (HiEllOKYMUS). (LiBORIUS I.). 4i5
KirehengeBchichte (EBend* 1794* 4«) vorzüglich mit ie*
nutzt worden ist.
Verg/. Gadeb. L. B. T}u i. S. «09. — Nord. Mise. IV. 175. —
Bergmanns Gesch. d. Big. Stadtkirch. I. 49. — Schwe-.
der cur G^scK. d. Big. Vorstadtkirch. 5. j^.
Depkin (Hieronymus).
Vater von Liborius i.
Studirte inWittenbergy wo er die Magisterwürde erhielt und
Adjimht der philosophischen Fakultät war^ und wurde Pastor
2u Sissegall vor i652. Geb, zu Riga am . • . , gest. am
2 Januar i65j an der Pest,
Disp. philos. de natura accidentis praedicameutalis in
communi. (Praes. Joh. Strüborg.) Rigae, 1645*
iBog. 4.
Pojitiones ethicae de virtute heroica. (Praes. Mich.
Wendler.) Witteb. 164.7- 2 Bogg. 4.
Bonus cives ejusque natura explicata. (Resp. Joh.
Joach. Zincky SveYofordia Franco.) Ibid. 1649*
2Bogg. A.
Diss. de fine et principiis actionum/humanarum. • • •
Diss. de syllogismo iniinito. • • •
Diss. de eixte ut sie. • • •
Comparatio Samsonis Biblici cum Livono ; in Joh. JBre-
veri memoria Herrm. Samsonii (Lubecae, 1644* 4*}
p. 102-127.
Verg/. Witte D. B. ad a. 1657. «^ Dess. Memoria praeclarorum
virorum, Bigae peste extinctonim. — Joh. Sebast. Mar-
kards Bigische Ehrensäule. — Gadeb. L. B. Th. i.S. sos«
Depkin (LiBORits i.).
Sohn des vorhergehenden u. Vater von Bartholomaeus.
Studirte in Rostock f Helmstädt und Leipzigs kehrte 1680
in sein Vaterland zurück und ward zum Rektor der rigaschen
Domschule und Pastor Adjunkt zu Lemsal erwählt; aber
schon ^681 im Februar ordentlicher Prediger zu Lemsal j und
1690 Pastor an der Johanniskirche zu Riga ^ nachher 1701?
I
4x6 Defkin (Liborius i.)*
auch Assessor des Stadthonsistoriums* 6e5« zu SissegaU am
20 August (nach den Novis lit. mar. B. am 20 September)
l652 , gesr. am 2 Decetnber 1708.
Theses philosophicae ^de mundo. (Prae«. M. Wolfg.
Wilh. Bühel.) Rostochii, 1673. 2 Bogg. 4.
Disp. metaphys. de cognoscibilitate. (Praes. Zacht
Grapio.) Ibid. 1674. 4 Bogg. 4.
'Semicenturia prior thesium miscellanearum philosoplii-
carum. (Praes. M. Jac. Hier. Lochner.) Ibid.
1675. — Semicentu^ria posterior etc. (Praes. eod.)
Ibid. eod. Jede 1 Bogg. 4.
Das in Adam verlohrene und in Christo wiedergebohrne
Gottes-Ebenbild, d^er hochheiligen Christ-Geburt zu
Ehren in TeutSch-gebundener Rede entworffen. Ebend.
(1676> 4 Bogg. 4.
pflichtschuldigster Ehren-Zuruff, als der Wohl-Ehrwür-
dige Herr Heinricus Hornemann zum Pastor Adjunctus
der Gemeine zu Wittenberg eingeführt ward. Parchim,
1676. %Bog. 4.
Gebundenes Hirtengespräch, dem blutrünstigen Jesu-
leiden zu Ehren abgefasset. (Leipz. 1676.) 3%Bogg. 4»
Ein Gedicht über die Zwey kämpfe . . . (w/rrf von Hör-
nick im Leichenprogramm angezeigt^.
Wifsmarischer Friedens -Wechsel, in einem Schäfer-
Gedicht beglückwünschet. Rostock, 1678. .4% Bogg. 4*
Gott-geheiligte Evangelien-Andachten über das gantze
Kirchen-Jahr, in hundert Sonnetten bestehende, zur
Ehre Gottes und Erbauung des Neben-Christen abge-
fasset. Riga, 1681. 52 S. 8.
• Sawadi karra teefas likkumi ktt teem f likteem fal-
dateem ja darr. Ebend.1696. 1 Bog. Fol., auch lBog.8'
(Enthält 141 lohzekti.)
Des durch sein vielfältiges Verbrechen zum Tode ver-
urtheilten Johann Stakkel's — — kurtz abgefafste
Bufs-Gedanken etc. Ebend. 1703. 4 BU. 8. — Auch
lettisch als: Ta fawu dafch-dafchadu Nofeegatnibu, f^-
wadi fawas ne apdohmatas Kehniȧa Saimotphanas dehi
usmekleta un paluddinata Jahna Stakkela -^ Gauda
Dfeefma Anno 1703. 4 Bll. 8. (i3 siebenzeilige
Stanzen f die in neuerer Zeit, ohne Jahrzahl und Titelf
Depkin (LiBomus i.). (Liborius 2.)* 417
mit einigen Veränderungen bey Steffenhagen in Mitau wieder
aufgelegt sind. 2 BU- 8.)
Vortrab zu einem längst gewünschten Lettischen Wörter-
Buche, mehrentheils aller derer Wörter, so in der
Lettischen Bibel und allen anjlern in der Lettischen
Sprache ausgefertigten Büchern befindlixih sind, und
aus genauer Nachfrage der Lettischen Sprachkundigen
haben angeschaffet werden, auch immerhin in dersel-
bigen Sprache sowohl in Kurland, als auch in Liefland
gebräuchlich seyn können; w^elches denn mit göttli-
cher Hülfe künftigen Johannis unter die Presse zu
geben gesonnen, inzwischen aber auch durch diesen
Vortrab geübterer und gelahrterer Leute Sinnen zur
Communication ihres geneigten Beytrages aufmuntern
und erbitten wollen. Riga (1704). 1 Bog. Vorrede
"• 2 Bogg. Text. 4.
Wörterbüchlein , wie etzliche gebräuchliche Sachen auf
Teutsch, Schwedisch, polnisch und Lettisch zu benen-
nen seynd. Ebend. 1705. kl. 8. (^Eine Umarbeitung des
Dresseischen Wörterbuchs (s. den Artikel Dresse^).
Lettische Lieder im Alten livL lett. Gesangbuche mit
L. D. bezeichnet,
Antheil an der Revision der ersfenLett. Bibelübersetzung; — •
an der 3ten Ausgabe der Lett. Postille von G. M an ce-
ll us (Riga, 1699- 405 "^ an mehr er n Auflagen des LetU
Gesangbuches.
Handschriftlich :
Ein deutsch -lettisches und lettisch-deutsches WörtjprbucB,
außevi'ahrt in der Rujen-Bergmannschen Sammlung^ der
erste Theil in i Bande. 4,, der zweyte in SL Bänden, längt. ^.;
letzterer unvollendet.
Vergl. Hörnicks Progr. ad Parentalia — Liborio Depkin —
celebranda. Rigae (1708). Fol. — Nova lit. mar. ß. 1702.
p. 261. — Gadeb. L. B. Th. i. S. 202. — Bergmanns
Gesch. d. Rig. Stsdtkirch. I. 45. — Zi mme rman ns Lett.
Lit. S.35. 36. — Nord. Mise. XXVII. 924. — Rig. Stadtbll.
1827. S. 48. — Adelung z. Jöcher.
Depkin (Liborius 2.).
Ein Sohn des Aeltesten der grc\fsen Gilde zu Riga^ Bor-
rls Depkin y eines Bruders von HieronymuSy studirte
in Jena und wurde i6ö8 am 3o Oktober Hofprediger des
LBand. '' 47
4i8 Depkin (LiBORiuis 2.)*
GeneralgöuverneurSf Grafen Hastftr^ in demselben Jahn
am 14 December der^erste Prediger der wieder hergestellten
Jesuskirche in der Vorstadt 9on Riga^ 1*702 am 7 März Pastor
am Dom und Assessor des ^Stadtkonsistoriums ^ uad nodi
in demselben Jahre am 23 April Oberpastor und Pastor zu,
St. Petrin auch königL Stadtsuperintendent (wiche Würde
mit seinem Tode einging). Geb. zu Riga am 25 März 1661,
gest. am 29 Julius 1710 an der Pest»
Disp. de cive. (Praes. Dav. Gaspari.) Rigae, 1681*
%Bog. 4. ' .
Disp. philos. de dubitatione. (Praes. M. Dav. Caspar!.)
Ibid. 1682. 3 Bogg. 4.
Exercitatio academica de lumine naturae, Tulgo sie dicto.
(Praes. M. Udalr. Heinsio.) Jenae, 1683* 34-S.4'
Synopsis errorum calvinianorum juxta serieqi locorum
theol. in antithesi catholica . succincte discussorum,
Disputatt. exhibita sedecim. (Praes. Joh. Oleario.)
Lipsiae, 1685. 2 unpag. Bogg. u. 48 S. 4. (Er ver^
theidigte hiervon nur die 3. 7. 11. u. 15. Disp., die übrigtn
wurden von andern vertheidigt.^
Die Auferstehung der Todten mit ihrem Erstlinge und
Nachkömmlingen — bey christlichem Leich-Begäng-
nüls der Jungfer Ghristina Elisabeth Fischerinn. Kiga»
1695. 64 S. 4.
Der Trost Israelis und zwar woher er entstehe und worin
er bestehe, bey der — -— Leichbestattung der — —
Frauen Rosinen Elisabeth (Fischerin) geb. Marck-
thalerin etc., aus Rom. V. v. I-5. vorgestellet. Ebend.
1696. 60 S. 4.
Die wahre Heimaht der Gläubigen nach ihrer eigent-
lichen Beschreibung und herrlichen Würkung bey
christlichem Leich-Begängnifs der — Fr. Ursulen
Gatharinen Banck, des — Hm Magnus Mattsohn
Bergs Eheliebsten aus Ps. LXXXI V. v. 2- 3.
vorgestellet. (Ebend.1696.) 42 S. u. 3 unpag. BU. 4*
Die Seligkeit der Glaubigen im Leben und im Tode, bey
christlicher und ansehnlicher Leich-Begängnüfs •
Benjamin Fischers, Med. Dr. Ebend.1697« 60 S. ti.
2 unpag. BIL 4*
DjsmN (LnORius 2.)* 419
«
Christliches Danckopffer an dem grofsen Dank- und
Freudenfest über die Errettung der in die lOte Wochen
bedrängten Stadt Narva von der örausamkeit der Mof-
cowiter • durch die schwedischen Waffen. Aus
1. Samuel. 14* 6> in ^iner Predigt zu S. Jakobs Kirche,
Riga, 1701. 8 Bogg. Eol.
■
Christlicher Ehegatten vergängliche und unvergängliche
Augenlu^y bey der höchst traurigen Leichenbestattung
der weyl. Hochwohlgeb. Frauen Baronin Annae Bea-
tato geb. von Ehrenstein, Gemahlin des Hrn Bairon
ArvidHorn's, aus dem 103. Psalm V..15. 16- 17« vor-
gestellet. Ebend. (1703.) 9 Bogg. Fol.
Der harte Todes - KampfT, welchen bey der seltsamen
und kläglichen Beerdigung dreyer in einem Sarge
ruhenden Hoch-Adel. Leichen, als der weyland Hoch-
Wohlgebohrnen Frauen Anna Margaretha Cloodtin
von Jürgensburg, geb. Freyherrin von Liven, des
Wohlgebohrnen Herrn Job. AdolfT Cloodt von Jürgens-
burg, S. K. M. in Schweden Hochbest. Obristen und
Land-Raths in Esthland hertzlichgeliebtesten Ehe-
Gemahls.' Wie auch Dero neu-gebohrnen und bald
darauff verblichenen Töchterleins, Lovise Juliana,
ingleichen deroself)en Tochter-Tochter, d^s Wohlgeb.
Herrn Gapitains IVeinhold Ernst von Mengden, ersten
Kindleins, Gerdruta Helena, nachdem dieselben Anno
1704 im Monat Mart. innerhalb 6 Tagen nach einander
selig verschieden, und darauff die enjtseelte Görper
den 26 Sept. in der Duhmkirche mit Stand-massigen
Ceremonien zu ihrer Ruhe-Städte befördert wurden,
aus Philipp. L v. 23. 24. in öffentlicher Versammlung
fürstellete M. Lib. Depkin etc. Riga (1704). Ausser
den angehängten Gedichten 9% Bogg. gr. 4. (So lautet
■ der Titel y und so wird er auch angegeben in den Novis lit.
mar. B. 1705 p. 217. S'tiernmann [Verzeichnifs der
Bücher etc.] giebt das Datum Reval, 1704. 4* fltu
S. N. Nord. Mise. XVm. 225.)
Deutsche Gelegenheitsgedichte.
Vergi, Nova litt. mar. B. 1703 p. s6o. 1703 p. 249. — Gadeb.
L.B: Th. 1. S. ao4. — ' Nord. Mise. IV. 176. XXVII. 234.—
Bergmanns Gesch. d. Big. Stadtkirch. I. 47. -^ Adelung
z, Jöchei* '
420' Derenthax (Johann). *v. Derenthal (Stephan).
Derenthal (Johann).
Dessen Vater ^ Miinolf Derenthal (aus der uralten
Familie dieses Namens im Stifte Corvei), JRathsherr zu Min-
den war^ wurde nach Lemgo in die Schule geschieht, i^ing
von da nack Dortmund und begab sich dann auf zwey Jahr
nach Münster, wo er den Untef rieht der Jesuiten benutzte.
Im J. l594 bezog er die Universität Rostock, und iSgö
Leipzigs las hier juristische Privatkollegia und setzte diese
auch auf andern Universitäten mit Ruhm fort, ' In dem
Feldzuge gegen die Türhn nahm er unter dem Grafen
V, Schwarzburg Kriegsdienste bey der Kavallerie, hielt
sich nach geendigtem Feldzuge eine Zeitlang zu Wien und
Frag beym kaiserlidien Hofe auf, ging dann nach Leifüg^
und von da nach Rostock zurück^ besudite noch Leipzigy
Jena, Marburg, Kölln, Speier w. a. 0., um «eme juristi-
schen und politischen Kenntnisse zu vervollkornrnnen, kam
1604 nach Rostock zurück und wurde 1606 vom, revalschen
Magistrat zum Syndikus berufen, 1608 aber zum Bürger-
meister erwählt. Als solcher verrichtet^ er neun Gesandt'
schuften nach Schweden und zwey nach Deutschland in Stadt'
angelegenheiten. König Gustav Adolph brauchte Um
zweymal als Kommissarius bey Friedensunterhandlungen mit
Polen und ernannte ihn kurz vor seinem Tode zum Assessor
des dorpatschen Hofgerichts. Geb. zu'Minden in Westphultf^
am 17 September löjS, gest. am 25 Junius j63o,
Disputationies juridicae. ...
Vtrgl. Vestrings Leichenpredigt auf ihn 1631; und darnack
Biotze in Kaffka's Nord, Archiv i8q6. IV, «14-S(|6»
VON Derenthal (Stephan).
Studirtt, zu Kiel um 1704. Geb. zuPernau am....^ gest..**
Diss. de responsis prudentum 9 eorumque ut et aliarum
formularum forensium auctoritate, in sacris litteris sta-
bilita. (Praes. Sam. Reiher o.) Kilonii»1703* 16S. 4»
Vergl. Nordw Mise, XXVII. 285. — Nova lit. mar. B. 1704 P- W'
#
Derold (Joh« Paux). V. Därschaiv (Christoph). ' 42 i
Derold oder Dehrhold (Johann Paul).
Magi&ter^ war erst Archidiakonus zu Garz in Pommern^
und zuletzt Pastor zu Diinamünde» Geh, zu Meder , einem
Dorfe im Koburgschen .1645, gest. zu Riga am 26 Julius
1680.
Des Vorläufers Christi Lehre und Lohn 5 eine Predigt
am Tage Johannis des Täufers. Stettin, 1674- 4-
Bilucidatio quaestionis: an hodiemi Keformati ab antif
quis et horrendis dogmatibus suis recesserint et ad
Lutheranos accesserint. • • •
Diss. de elenchtici Spiritus s. officii, falsae doctrinae
rtsfutationem et rejectionem expetentis, pietate et ne-
cessitate, contra Jo, Rauium, Cons. Elect. Brandenb.,
et syncretismi admiratöres. Kigae, 1679* 4*
Ver^L Witte D, B, ftd a, 1680, -^ Gi^deb, Lt B, Tb, i, S, SQ4«
*
VON Deutsch AW oderÜERSCHÄU (Christoph).
Erhielt im Junius 1639 auf der Universität zu Strasburg^
dm juristischen Doktorhut . Am 126 März i635 ernannte
ihn Herzog Friedrich von Kurland zum Rath und belehnte
ihn irr\ darauf folgenden Jahre mit dem Gute Kaulitzen^ Eben
dieser fürst ertheilt^ ihm den 3o Januar 1642 die schriftliche
ErlaubnifSf „wne Frau (Margaretha v, Baden, aus
dem Elsafs ) und seine Kinder nach Königsberg zu bringen^
auch seine eigenen Geschäfte daselbst ^ wie es ihm zuträglich
wäre, zu verrichten^ jedodi so, dafs'er sich unterdessen sei-
Tier Bestallung gemäfs bezeigen und insonderheit den Gerich-
ten, wenn sie ausgeschrieben werden würden, beywohnen sollte,^^
Am 26 März, 1643 erneuerte ihm Herzog Jakob seine Raths-
hesftallung, und im J. 1644 wurde er erster Professor der
Rechtsgelehrsamkeit zu Königsberg. Arnold in der Histo-
rie der KönigiBbei-gischen Universität (Th, 2. S. 244)
führt an^ dqfs er der Professur nur bis 1645 vorgestanden
habe und in diesem Jähre als Gesandter zu ^ Wien gestorben
4fl2* V« Dersghaw (Christoph). (ERNStGoTXHXiu>).
^y. Näher bestimmt wird sein dortiges Geschäft in dtn
Historischen, politischen etc. Beyträgen die königlich-
preussischen und benachbarten Staaten betreffend (Ber-
lin, 1781. 4.)» W'o es Th. I. S. 244 heifst: ^^dafs er, so
wie schon vor ihm sein Vater ^ THeophiius v. Derschaw
(ebenfalls herto glich -liurländischer Rath)^ die Prätension des
fürstlich'hurVdndischen Hauses an das Fürstenthum Jägern-
dorf in Schlesien am kaiserlichen Hofe zu Wien xu betreiben
gehabt habe^ jedoch nicht im Stande gewesen sey, etwas aus-
zurichten^^ Geh. zu Königsberg in Preussen am..., gisu
1645.
piss, inaug. de Postliminio. Argentorati, 1629« 4*
Paratitla selectissimarum legum» amicae exposita colla-
tioni per Christoph. Derschovium Ü, J. D. et lUustr.
Duo« Curland. Consil. Professionem juris primariam
in illustri Kegiomontana Academia acceptanteiny
.: respondente Cbristophoro Tetschio, Regiomontano-
Borusso. Kegiomonti, 1644* 4«
Handschriftlich: Ein verbessertes kurländisches Land-
Techt, welches 1649 dem Könige von Polen zur Bestäti-
gung unterlegt wurde ^ diese aber niemals erhalten hat.
Vergl, Ziegenhojns kurl.StaatsrechtS. ^3. §«138«^— Schwarte
eibl, S. »5,
VON Derschaw oder Derschau (Ernst
Gotthard).
Sohn des nachfolgenden.
Geb. auf dem väterlichen Erbgute Bojen in Kurland am
4 May 1769, erhielt seine wissensdiaftliche Bildung von g^
schichtpi Privatlehrern i war während der Stat^thalterschafts-
Verfassung Assessor des Kreisgerichts zu Hasenpoth^ im J*
1798 aber Deputirter des piltenschen Kreises bey der^ wegen
^Errichtung einer Universität für die drey Ostseeprovinzen ^ in
Mitau niedergesetzten^ auch im J. 1800 Assistent bty der in
SJteUiwr Absicht, zu Dorpat vereinten Komndßsionf wohnte in
V. Deaschaw (^. 6.)* (K. E.)« Detbnhof^ (J. W.), 433
der Folge mehreren Landtagen als KirchspUbdeputirter bey^
und wurde 181 1 mitauscher KirchenvisUatorm
In Verbindung mit Peter Ernst v. Keyserlingk:
* Beschreibung der Provinz Kurland. Nach Anlei-
tang des unter allerhöchstem Schutz Seiner Kaiserli-
chen Majestät von Einer freien ökonomischen Gesell-
schaft zu St. Petersburg im Jahre 1802 angefertigten
Entwurfs. Mitau, 1805. 8 unpag. »VI u. 375 S. 4.,
nebst 2 Tabellen. ( Unter der Zueignung und der Einlei-
tung haben sich die beyden Herausgeber genannt.^
Johann Albrecht Freyherr von Korff ; in der Beylage zur
Allg. deutsch. Zeit. f. RuXsl. 1826 No. 8-
VON Derschaw oder Dersghau (Kasimir
Ernst).
Vater des vorhergehenden« .
Erbherr auf Bojen ^ war Pon ij3S bis 1741 Page bef
dem damaligen hurländischen Erbprinzen Peter in St, Peters-
burgs studirte dann auf der Universität zu Königsberg,
wurde 1760 Landnotar des piltenschen Kreises y wqr in den
Jahren 1^64^ 1765, 1767, Ijj3 und ij^j 4 Landesdekgirter
in Warschau f wurde 17 76 piltenscher Landrath, und ging
1778 wieder ah Dehgirter nach Warschau ab, erreichte den
Ort seiner Bestimmung aber nicht, sondern starb untirwegs
in der Nähe desselben. Geb. auf seinem väterlidien Erbgute
Kaulitzen in Kurland am 12 May 1724, gest. unweit War-
schau am I Oktober 1778.
Status causae pro regio districtu Piltinensi. (Varsaviae,
1767.) Fol.
Vergl, Schwartz Bibl. S. 938 ff. — Bernouilli't Reisen
durch Brandenburg, Pommern etc. Bd. 6. S. 188 f«
Detenhoff (Johann Wilhelm).
Gei. zu jRiga am 2 November 1781, ging, nachdem er
««> 1796 in Hamburg die Handlung erlernt hatte, 1801 nach
424 Detenhobt (J. W.). v. DeütschI^Cbu F.).
&U Petersburg f tvo er anfangs in einem Pandlungshaust
stand, J&inige Jahre darauf trat er in Krondienste als Buch-
haher beym Bergkorps , und lebte als solcher drey Jahn in
Perm und fünf in Jekaterinenburg ^ ward dann^ etwa t8r4,
nach St. Petersburg als Buchliaher und Korrespondent des
Bergkorps versetzt^ nahm aber später seinen Abschied und
wurde Lehrer an^er dasigen Kommerzschule,
* St. Petersburgischer Taschen-Contorist, oder kleines
Lese- und Handbuch zum täglichen Gebrauch und
Nachschlagen für Einheimische und Auswärtige.
Rücksichtlich der St. Petersburgischen Wechselge-
schäfte und Schifffahrt, mit der Beyfügung der Ton-
nen* und Lasten-Liste, Conventionsliste, Gewichts-
Ellen- und Getraide-Maafs-Vergleichungen etc. Vpn
D . t . • • . ff. St. Petersburg, 1814- 3 unpag. Bll.
VI u. 11 8 S. 8.
* Der practische St. Petersburgische Kaufmann, oderLese-
und Handbuch zum täglichen Gebrauch und Nachschla-
gen für Einheimische und Auswärtige. Rücksichtlich
des St. Petersburgischen Waaren-Handeis , mit Bey-
fügung des Reglements der Disconto-Comptoirs, Im-
portadons-* und Exportations-Listen, eines Preis-Cou-
rants mit Bemerkung des Zolls, einer neuen Conven-
tions-Liste in Betreff der Unkosten auf einkommende
und ausgehende Waaren, Facturen, Verkauf- Rech-
. nungen, Calculationes und des Prospects einer direc-
ten Unternehmung nach denWest-Indischen Inseln etc.
Von D . t . . h . ff. St. Petersburg, 1815. 2 unpag. Bll.
Xn u. 208 S., nebst einem Anhang zum Praktischen
St. Petersburgischen Kaufmann. LIX S. 8*
VON Deutsch (Christian Friedrich).
Geb. 2u Frankfurt an der Oder am 27 September 1768,
fromovirte am, io November 1792 zu Halle als Dr. der Mi-
dicin und Chirurgie^ wurde 1796 ausserordentlicher Professor
zu Erlangen und 1804 ordentUdier Professor der Entbin-
dungs- und Vieharzeneykunst zu Üotpat^ auch i8l2 Kolltr
fiienrafA und 1822 Staatsrath.
V. Deütscäc (K. F* W. LO« piDiJER. V. DiBWTscaar. 425
Diss, inaug« de firaviiitate abdomin«}!« singulari öbser«
vatione ad täb. IV« aeneas illustrata» cum quibusdam
ad historiam litterariam additamentis \hac facientibus.
Halae, 1792. gr. 4.
De necessitate^ obstetrices bene institutas publica aucto-,
ritate constituendi, prolusio. Erlangae, 1798* 8.
VON Deutsch (Karl, FRiEDRfcn Wilhelm
Ludwig).
Sohn des vorhergehenden.
Geb^ zu tlrlangen am 25 Junius 180 1, studirte Mediän
in Dorpat, wurde Gehälfe im dasigin klinischen und chirurgi-
schen Institut und erhielt 1826 die Doktorwürde der A^ G.
Diss. inaug. medico-obstetricia de versione foetus in
pedes. Dorpati, 18!26* 66 Si 8»
Didier (Pierre).
Lebte als Lehrer der französisdien Sprache initiga. Geh»
in Frankreich 211 • • • , gest, zu Riga 1742.
Les phrases des com^dies de Törence. k Danzi^^ 1727* 8*
Eine französische Grammatik.
• •
Baron von Diebitsch und Karten (ICarl
Friedrich Wilhelm^.
Im Kadettenkorps zu Berlin erzogen ^ trat er Ij56 in
pnussische Kriegsdienste ^ wohnte den Schla^Jiten bey JPräg^
Breslau^ Leuthen^ 'Zorndorf ^ Kunnersdorf und Landshut bey^
wurde bey Zorndorf scliwer verwundet ^ nahm^. nachdem er
20 Jahr An der Suite Friedrichs de s Gr ofs e n • gedient
hatte^ 1792 als Ober stUeutenant seinen Abschied ^ ging^ auf
Verlangen Kaisers Paul ft 179^ in. russische Dienste^
L Band. 48
426 BaroA v« Disbitsch (Kasli. Faiedrigä WniüEtM)«
iTtfr zuletzt Gmtraimajor^ auch Hiiter mekrerer Orient erUeft
l8po vom Monarthen das Gut Abelhof in Kurland zum G^
schenk (dds er aber iSo3^ gegen eine Geldsumme wieder ändk
Krone zurückgab )f und wurde am 5 März 1801 auf dm
damaligen Landtage in den kurländischen Lidigenatsadd auf-
genommen. Als hohes Alter ihm keinen Antheil am tMtigen
Militärdienst mehf erlaubte , beschäftigte er sich unernmdet
mit Verbesserungen im Geschützwesen und mit hydraulhdim
Arbeiten, Geb. zu Wittenberg 1738,. gest. zu Farjiola bq
St, Petersburg am 1 Junius 1822.
r
Specielle Zeit- und Geschäftj-Eintheilung Königs Frie-
drich IL Auf Befehl Sr. Maj. Kaisers Paul I entwor-*
f^n. St. Petersburg, 1800* gr. 8» Auch Ebend. 1802*
gr. 8. .
Gedanken über und von dem Soldaten 9 in allen seinen
Theilen abgehandelt und auf allerhöchsten Befehl Sr.
Maj. Kaisers Alexander I durch den Druck bekannt
gemacht. 2 Theile. Ebend. 1801. 1802. gr. 8. •— I^
Russische übersetzt. Ebend. 1803. 2 Theile. 8-
Ausführliche Besithreibung der Exercirzeit und der dabey
gemachten Evt>lutionen ' der Garnison zu 'Potsdam
unter Friedrich lt. Auf Befehl Sr. Maj. des Kaise«
Alexander I entworfen. Ebenä. 1801- gr. 8*
Kupfer und deren Erklärung zu der ausführlichen Be-
Schreibung der Exercirzeit der Garnison von Potsdam
unter Friedrich 11$ entworfen u. s. w. , gezeichnet von
dem Kapitaine von Bibikow und gestochen im kaiserL
Karten^Depot. 14 grofse Kupfertafeln, ausser dem
Grundrisse von Potsdam und der Gegend, worauf ge«
wohnlich die Manoeuver gemacht werden. Ebend.
1802. gr. 4»
Handbuch für Officiere, oder kurze Darstellung der ge«
aammten Kriegswissenschaften. Mit Tabellen. Berlin»
1803. 8.
Vcr^i. Big. Stadtbll. i8sd S. 363, wo aber der Todestag unrichtig
angegeben ist. -« Meusels G. f, Bd. 13. S. %^*
V« D^smsmLoa, (Akdrbas i.). (Ambreas ;i,)^ 437
VON DiEPENBROCK, aUCh Tl£FF£NfiROGK
(Andreas !.)•
Vater der beyden nachfolgenden u. Sohn von Wjerneiu
Studirte auf dem Gymncc^ium ^u Riga^ und seit 1649
auf den hohen Schulen zu Marburg' und dessen ^ wurde i652
Magist^^ begleitete in demselben Jahre ^en als Superintenden»
ten und fürstlichen Hofprldiger von Giessen nach Darmstadt
versetzten Dr. Mentzer dahin* wurde auf dessen Empfeh-
lung i653 Studienaufseher eines jungen Grafen v, Krbach^
hlkb daselbst bis löSy, begab sich dann^ nach einer Reist
durch Deutschland und Dännemark^ in seine Vaterstadt zu-
rück f wurde hier i658 Diakonus am Dom ^ i§5g Archidia-
hnus zu St. Peter^ 167 1 Wochenprediger, und i683 Ober-
Wochenprediger tuid Assessor des Stadtkonsistoriums. Geb.
zu Riga am 7 November 1624, gest. am 4 April 1698« '
Disp. AiFectiones enunciationis. (Praes. Joh« Brevero.)
Rigae, 1649. 2 Bogg. 4.
Disp« contra Petrum Valerium« ^Praes« Petro Haber-
korn.) Giessae, 1650« 4«
Disp. de ente et potentia. (Praes. Casp. Ebel.) Ibid.
eod. 4*
Disp. de judlcio contradictionis fornialis in disciplinis
realibus exercitae. (Praes. eod.) Ibid. eod. . 4*
Trias problematum philosophicorum. (Praes. eod.) Ibid.
1651. l%Bogg. Ar (Pro magisteriö.)
Verßi. Nova lit. mar. B. 1698« P. 135» — Nord. Mise. J^XVH.
, £36-9 s 8. — Bergmanns Gesch« d. Big. Städtikirch. I. 44. -7
Adelung z. Jöcher. .
VON DiEPENBROCK (AnDREAS 2.)*
Sohn des vorhergehenden u; Bruder des nachfolgenden«
Studirte 1690 in Leiden. Geb. zu Riga am..., gest. • • •
Diss. de fortitqdii^e y temperantia, liberalitate etmaguL-
ficentia. (^Praes. Dav. Caspar i.) Bigae, 1684*
iBogg« 4«
4a8 V. DiEPEKBROCX (A, ST.). (J.)« (M.). • (W.).
Disp. jurid» de justitia et injustiti» usurarum. (Praes.
D. Phil. Reinh. Vitriario.) Lugd. Bat 1690.
4 Bogg. 4.
Vergl. Nord. Mise. XXVII. saS.
VON DiEPENBROCK (JoHANN).
Sruder des vorhergehenden u. Sohn von Andreas l.
Studiru zu Leipzigs erlüeh die Magisterwürde und machu
eine Reise durch Holland und England. In seine Vaterstadt
zurüchgekehrt wurde er i6g&\ Adjunkt an der Jesuskirdit
und Pastor zu Bikkern^ 1700 Pastor zu St. George 1701
Diakonus am Dom^ und 1702 Archidiakonus zu St, Pettr*
Geb. zu Riga am 6 Januar 1670, gest. am 2 August 1710
an der Pest.
»
Disp. theol. de regali üdelium sacerdotio. (Praes, Jo.
Ben ed. Carpzovio.) Lipsiae, 1695« 54 S. 4«
VergL Nova 1 it. mar. B. 1698 p. 135. 1703 p. S63, — Gadeb.
L. B. Th. 1. S.fiio. — Nord. Mise. IV. 44. -^ Bergmanns
Geecb. d. Big, Stadtkirch. I. 47, — - Schweder lur Gesch.
d. Big. Vorstadtkirch« S« 97«
f
VON DiEPENBROCK (MlCHAEJ,).
Sekretär iey der sdiwedischen Regierung in (dem damak
von den Schweden besetzten) Kurland ^ wurde 1706 Beysitzer
im livländischenHofgericht. Geb. zu Rigß 1674, gest. 1710.
Rede von den ersten Votstehern und Regentei^ in LIt-
land. Riga, 17O6. . . ^
Vergl, Nord, Mise, IV. 43., nach den Nov. ht^ mar.B. 17G16 p.gi-i
wo aber der Bede mch( erw^/mf wirc(.
VON DiEPENBROCK (WeRNER),
Vater yon Andreas, i.
Pastor zu St. Peter in Riga i6i6 (or4. am 2A Jw«'"«)«
Geb. zu.. .^ gest. i63i.
1
V. DlEPENBROCK ( W.)» DlETRICK. DiETä (G. T.). 42$
Diss. de persona Mesme; in (Un Disp, Giess. 7. IV.
No. 5* -— Diss. de canonibus, regulis, axiomatibus,
documentisy observationibus, proprietatibus ac con-
suetudinibus Sacrae Scripturae ; ebend, T. V, No, o.
Verßi. Nord. Mise. IV. 43. — Bergmanns Gesch. d, Rig,
Stadtkiich. I. 39.
Dietrich (Johann Conbad)^
Zuletzt Professor der griechischen Sprache und "der Ge-
idiicJnezu Giessen* Geb. zu Butzbach am IQ Januar l6l2|
gesf. am 24 Junius 1669.
Hilaria Livoniäe» ante CXXX annos ob renascentis evan«
gelii lucem celebrata, nunc duabus D,' Mart. Lutheri
epistolis ad Kigenses, Kevalienses et Dorpatenses reno*.
vata et oblata Livonis, qui Gissam studiorum gratiü
salutarunt. GissaeHassbrtiiny 1656« 4«
Vergl. Jö c h e r, der aber in dem Verzeichnijs seiner Schriften die
obige nicht auf^enorruner^ hat. -<^ G a d ^ b< L« B, Th, 1 . S« a i o« y
DiETZ (Georg Thomas).
Vater von Svant]? Gustav, ^
Wurde Pastor Adjunhus zu Ronneburg 1662, Ordina-
rius 1664 (wobey ef auch Serben und Dro^tenliof bediente)^
und Propst 1693. Geb. zu • . « , ge«t, am 4 August 1700.
Leichenpredigt über ^ Tim. 4> 7. 8. Riga, J674. 4.
Leichenpredigt über Jes, 1, 1.2» Ebend, 1695t 4/ {Viel
lacht mit der folgenden eins,)
Der Tod der Gerechten oder frocamer Leute Todesruhe
bey christlicher LeichbestAttung «»^ — Hrn Joh. Neu-
hausen -~ — in damahligev Leichen - Predigt den
19 Sept. Anno 1695 in der Wolmarischen ILirchen
aus Essaiae 57,1. 2« Ebend. 40 S. 4.
Vergi. Gadeb. L. B. Th. 1. S. Sil.
430 V, Dt£T2l(G0TntARB JORAini^.
VON DiETZ (GOTTHARÖ JoHANN).
• ' Sohn des nachfolgenden.
Studirte zu Halle ^ wurde Pastot zu Nitau lySG, nach
Trikaten versetzt lySg, Propst des wendenschen Sprengek
1748, und verlor die Präpositur ijju Geb. zu Smiltwam
2 August 17X3, gest. am 22 May . 1 780.
Diss. historico-theologica de jure disputandi apud omnes
omnium religionum populoSy exceptis Muhamdiedanis.
(Pracs. E. P. Neuhauer.) Halae, 1731- 60 S, 4.
Diss. philologico - hermeneutida de corpore Mosis» ad^
Judae epist. conim. IX. variis obseryatiombus illustrata.
(Praes. eod.) Ibid. 1732. 47 S. 4.
Christliche Bufspredigten an denen Hoch obrigkeitlichen
in Livland verordneten Bufstagen des 1 7 37sten Jahres
gehalten. Riga, 1738. 69 S. 4.
• Katechetische Frage ; oh und in wie fern der Wider-
' Spruch gegen das Ghristenthum nach dem sensu com-
muni auch alsdann, wenn man selbst reden darf» und
die Ant^yorten eben nicht rorgeschrieben sind, eine
abscheuliche Absurdität sey? istes Stjick, von der hei-
' ligen Schrift. Frankf. u. Leipzig, 1755. 40 S, — 2tes
Stück, von dem Daseyn Gottes und den Schöpfungs-
werken. Ebend, 1757- 70 S. 8.
Nur ein Bladt von grammatikalischen und ästhetischen
Bedenklichkeiten über die Worte der Einsetzung des
heil. Abendmahls bey Gelegenheit der Grunertschcn
Einsprache wider die Silberschlagsche Erklärung der-
selben. Riga, 1779. aSf. 4. 2teAufl. Ebend. 1780.
8 S. 4.
Des erleuchteten Knechtes Jesu Ghri«ti oder des seeL
Jöh. Alb. Bengels verkürzte Erklärung der Offenbarung,
des; heil. Johannes, in Frag- und Antworten abgefasset;
in den Gelehrten Beyträgen zu tlen Rigaischen Anzei-
gen 1762i St. 9. 12. 14. (VmolkndeU^ '
Vergi. Gadeb. Ij. B. Th. 1. S.sii. — * Adelung z. Jöchar*-'
Mens als Lexik. IL 361«
DXKTSS (SVANTE (iüSTAV). 431
DlETZ (SVANTE GüSTAV).
Vater des vorhergehenden und Sohn von Georo
T^OiitAs»
Besudle daß rigascht Lyctunif . studirte zu Leipdg wid
3may\wurde am ersten Orte Magister^ dürauf Pastor Adjunkt
2u Smilten i6g3 (ord. am g Apri{ vom Generakuperintendenten
Fischer in dir. J^irÜit zu Wenden)^ Ordinarius 1699 {s^ersah
ouck'Palzm€ir)j und Propst 1721'. Geb. zu Rormebiirg in
Livknd am 10 Februar 1670, gest» am 23 Februar 1723.
De origine theologiae mysticaie schediasma historicum«
(Praes. Adamo Aechenberg«) . Lipsiae, .1690*
3 Bogg. 4. -
Diss. histor» de circumcellionibus. (Resp. Christiano
Meier» Aeichenb, Varitc.) Ibid. 1690» 3 Bofg« 4«
Ditf^ philolog. de baochanalits. (Ke^p. Joh^ ChTist.
Fabricio, Magdeb. Sax.) Ibid. 169 f* 4 Bogg. 4»
* Rohkas-Grahmata 9 kurrä farakstihts irr» ns kahda
Wibfi tai Deewa-Kalpofchanaiy ar kristigahm Gere-
nioniehm ua BafniKas^Eeraddumeem» eekfch muhfu
^weedru -Walftes Draudfehin buhs hoturretai tin pa-
darjritai tapU Labbaki istaifita un wairota, Stakalme,
Gaddä 16999 pahrluhkota Gaddd 1608 Un taggad pehz
jaunahs Bafnizas - Likkumo * Grahmatas islihdfinata-
Gadda 1693; un Latweefchu Wallodä istulkota Gfaddi
1708^ B.iga» 1708. 12iinpag.BlL u. 236$. 4* JEtoe
'Übersetzung des von Gabr« Skragge htrausgegebenm
Händbuchs etc. (s. den i4r^)
Garriga Pehrlu-Kohta, jeb tahs teizamas RriMgas, See*
wifchkas kahrtas Deewa un läbbo Likkutno-Mlhlotajaa
•wiffii dahxgais Bteefas un Dwehfeles Glihtums etc.
Biga, itll* 824 3. 12« JEine Uebersetzung von Qottfr«
Cundisius Andachtsbuch.
Ta fwehta Bl^hrnu-Mahziba ta Deew« kalpa Lutherus,
ar 'waijadEgahm Jautafchanahm un Atbildefchanahm,
pee £xei]»plario Peebrehkefchanas no jauna kreetni
pahrluhkota 9 eekfch daudf Weetahm Ikaidraka istai*
fita un Latweefchu Draudfibahm Widfemm^ par labba
isrpohlchinftta. Riga. ,,.^16 S*. 8* (Mit Holzschnitten^)
432 DiETz (S* G.). Umz (XL.), Dimberg (5. A.).
Neue Auflagen Ebend. 1732, 1753, ,1768, 1777, 1796,
1818, 1824. 8. Die Uebersetzung ^ oder vielmehr üeber-
arbtimng der von E. Glükk verfertigten TJebvsetxan^
des Fischerschen JiatecJiismus ^ eines Auszuges aus dem
Frankfurter Katechismus. 5. Ravensbergs Gesch.
des lett. Katechismus S. 1 1 . und die Artt. Joh< Fischer
, und E. Glükk in (äesem, Lexikon,, ,
Viele lettische Lieder im lettischen Gesangbuche bezüdi-
/ net mit M. S. G. D.
Vergl. Gadeb. L. B. Th. i. S. 911. — Nord, Mise. IV. 177..—
Zimmermanns Lett. Lit. S.35. *- Adelung z. Jöcher.
)
DiEz (JüSTus Lorenz).
Magister; wahrscheinlich ein Ausländer ^ von dem nichts
mehr bekannt ist*
Succincta historia ecclesiastica novi testamenti usque ad
PhiL Melan&htonem. Amstel. 1726« S«, und mit einem
neuen littl», Hildburgshausen, 1750« 8*
> Gab heraus:
Matthiae Strubycziiy Livoniensis, brevis atque accurata
Liyoniae ducatus descriptio historico-geographica ad
ecclesiasti€am et profanam, inprimisordinum Johann
nitarum» Teutonicorum et Templariorum y faciens
historiam ; e MSto suo vetustissimo eruta ac in lucem
protracta a M. Justo Laur« Diezio. AmstelaeSami, 1727*
i unpag. Bog; u« A8 S« 8«
Verg/, Gadeb. Abh. S. so. -^ JDcfj. L.- B. Th. i. S. ai«. —
Walchi Bibl. thepl. HL 307. — Adelung z. Jocher.
DiMBEKG (Sven Andersson), geadelt unter
dem Namen Dimborg.
. Sohn 'des nachfolgenden.
Wurde i685 zu XJpsal Magister und besuchte hierauf aus-
wärtige hohe Schulen. Nach seiner Zurilchkunft wurde er
1688 zum ausserordentlichen Professor der Mathematik und
Bibliothekar der Akademie zu Abo, und i6go zum ordentli-
chen Professor jenßr Wissen$diaft nach . Dorpat berufen,
r
DiMB£RG (S. A.)* DiMBooms {A. S.)* 433
^ng aber tßgSftach Schweden zurückf wurde La^anh zu,^.^
1706 Assessor des Ihländischen HofgerichtSf 1718 Oberland-
richter des Dalbo ' Lehns - Gerichtszwafi'ges f 17 19 mit dem
Namen Dimborg geadelt ^ 1722 Oberlandriditer von An-
ßermannland und der dazu gehörenden itappmark neb§t
Westerboltn^ und i73o auf sein Ansuchen entlassen. Geb^
in Westgothland 166. , gest. zu Stockholm im Junius Ij3u
Disp. de barometris eorumque phaenomejiis pneumaticis.
Upsaliae, 1683- 4»
Disp. (pro gradu Magistri) de phaenomenis lacrymae
vitreae. Ibid. 1685- 4«
JDiss. hist. polit. de causis expe4itipnis a Rege Gustavo
Adolpho in Germaniaih quondam susceptae. (Aesp.
Georg a Dunte» Rig.) Dorpati, 1691. 4 Bogg. 4.
Apodixis mathematica. (Kesp. Nie* Limatio, Ostro
Bothn.; pro gradu Mag.) Dorpati, d. 20 Oeg. 1692* 4.'
^athesis morumjiye magna luoralia. • • •
IDiss. de genesi metallorum. (ßesp. Laur. Hoyer,
'Westro Gotho.) Dorpati, 1693- 4.* '
Epicedium programmaticum, sive indictio funeris vir-
ginis Christianae Elisabetha^ Fischer. Kigae, 1695«
1 Bog. Fol. (JEm Gedicht.)
Hercotectonice trigonometiica sive methodorum archi«
tecturae militaris cum universaliofum, tum selectio-
rum analysis trigonometrica. (Resp. Petro Sebe<;k,
Westmanno.) Porpati, 1697« 11 Bogg. 4.
Vergl. Müllers Samml. russ. Gesch. IX. 937. — Gadeb. L. B.
Th. 1. S. 913.. — Nord. Mise. XXVII. 998. — N. Nord.
Misc.XVllI. 99.?., nach Stiernmanns Adelsmatr. S.JS30.— '
Adelung z. Joche r.
DiMBODius (Anders Svenson).
Vater des vorhergehenden.
Studirte 1645 in Dorpat und war in der Folge Pastor zu
Sinnersberg in Westgothland, Geb. in derselben Provinz . . . ,
ßest» • • •
Oratio metrica de humaha fragilitate. Dorpati, 1645- 4*
Vergl. So mm. p. 59. — N.- Nord. Mi«c. XVIII. 393. •
Z. Band. 49
434 DlKGEX.STÄD'T (CHRISTIAN AdOLPH LvDWIG)»
DiNGELSTÄDT (CHRISTIAN AoOLrtlLtJDWIG).
\ Besuchte die Schulen zu Uelzen und Lüneburg und die
Universität Helmstädtj wurde Hauslehrer in Reval 1763,
Diakonus fier deutsclien Gemeine und Rektor der Provindal
schule zu Arensburg auf der Insel Oesel 1765» Diakonus zu
iSt. Jakob in Riga 1773, erster Prediger an derselben Kirche
1776, Assessor des livländlschen Oberkonsist oriums 1777,
und vertrat die Stelle des Generalsuperintendenten bey dm
Prüfungen während der Vakanz 1777 bis 1779. Geb, zu
Gartow im Cellischen am 28 August 1741 , gest. am 25 De-
cember 1790 (nicht am i5 April 1791, wie Mensel hat,
S. Rig. Stadtbll. 1824 S. 424.).
Eine, in der herzoglich -deutschen Gesellschaft zu Heimst ädt
gehaltene Rede : dafs die Freundschaft auch auf unser
ewiges Schicksal ^inen Einflufs habe. ' Helmstädt,
1763. 4. .
Prosaisches Sendschreibea bey der Witt- und Oomschen
Ehevlerbindung. Keval, 1764- 4*
Predigt über Joh. 14, 19. bey dem Leichenbegängnifs
des Pastors und Rectors Joh. Jak. Härder. Mitau^ 1775*
.8* iluc/i in meiner Nord* Casualbibl. IL l69-'i90.
Predigt über Phil. 1, 21» bey dem Leichenbegfingnifs der
Frauen Ebbfi Auguste y. Spalchaber geb» Weifsmann
V. Weifsenstein, Riga, 1776- 9» Auch in seiner NoxL
Casualbibl. II. 149-168»
Predigt über 4..B. Mos, 23, 10. tey dem Leichenbegäng'
nifs des Generallieutenants und Vicegouverneurs Reinh.
Joh. Freyherr v. Meyendorf. Ebend. 177*6. 24 S, 8.
Taufrede über Psaljm 127» 3. Ebend. 1778. 8.
Unterhaltungen am Sonntage für den Verstand und das
Herz des Christen, eine Wochenschrift zur Beförde-
rung der Religion j der Tugend und guten Sitten -in
Riga unft Liefland. Ister Bd. Riga, 1780« 404 S. — -
2terBd. Ebend. 1782« 408 S. 8.
Rede vor der Taufe Joh. Herrm. Schroeders — — gehal-
ten am 5 April 1781* Ebend. 2 BIL S.
DlNGXLSTÄOT (CHRISTIAN AoOLPH LuOWIG). 435
Predigt über Pred. Sal. ll, 9. 10% vor der d£Pentlichen
Prüfung des Kaiscrl. Lycei den 6 Jul. 1781. Riga. 8.
Äede bey dem feyerlichen Leichenbegängnifse Hrn. Job.
Ferd. Hollenhagen am 14 März 1782. Ebend. 16 S. 8-
Einsegnungsrede bey der feyerlichen Ehe-Verbindung
des Hrn. Past. Theod. Schönberg mit der Oemois.
Gerdr. Flor. Ebend. 1782. sS. 8^ Auch in sdner Nord.
Casualbibl. I. 55-62.
Rede bey der feyerlichen Vermählung Hrn. B. A. C.
von Krüdener mit Fräulein B. J. von Vietinghof gen.
Scheel am 29 Sept. 1782. ' Ebend. 1782. 8 S, 8.
Auch in seiner Nord. Casualbibl. I. 63-70.
Rede bey der Beerdigung weil. Hrn. Coli. Ass. Friedrich
Dahl^ am 20 Dec. 1782 gehalten. Ebend. 14 S. 8-
Gebeth bey dem Sarge einer frommen Freundin Jesu,
Eleonora Christina Reichsgräfin von Browne, gespro-
chen in der Kronskirche zu St. Jacob den 3 Sept. 1787«
Ebend. 4 Bll. 8.
Gelegenheitsgedichte.
Die meisten gelehrten Artikel in der Rigaischen Zeitung
während seines Aujenthalts in Riga. ,
Gab Jieraus:
Nordische Ca&ualbibliothek, odör Sammlung heiliger
Reden bey Taufen, Copulationen, Begräbnissen u. s. w.
Ister Bd. Nebsf einem Anhange, welcher die wich-
tigsten, bey Einrichtung derRigischen und Revalschen
Statthalterschaft gehaltenen Reden enthält. JEliga,l785.
X u. 502 S. — 2ter Bd. Ebend. 1787- VIII u. 472 S, 8.
Er selbst lieferte dazu ausser den obenbezeichneten zivey Lei-
chen-und zwey Traureden : Zwey Taufreden. I. 1-14- —
Rede vor dier Taufe Georg Jak. Polchows am. Tage
Martini Lutheri den 10 Nov. 1778 in Riga gehalten;
ebend. S. 39-48- — Kürzere Taufrede ; ebend, S. 49-52. —
Drey Trauungsreden; ebend, S. 71-88. — Rede vor der
feyerlichen Eidesleistung des Richters des Gewissens-
gerichts der Rig. Statthalterschaft, Landraths Friedr.
Reinh. v. Berg, und der Beysitzer etc. vor dem Altare
der St, Jacobikirche gehalten; ebend, S. 395.-400- —
Rede bey der feyerlichen Eröffnung des CoUegiums
allgem. Fürsorge der Rigischen Statthalterschaft an die
1
436 ÖiNCwELSTADT (Ch. A» L.). V. DiTMÄR (W. K. F.).
Armen etrangelisch-lutherischer Confession« Riga dea
20 Februar 1784; ebenda S. 413-420 (auch mit den übri-
gen Reden und Nachrichten zusammen in dem Extract aus
dem Journal des Collegii der allg. Fürsorge der Rigi-
schen Statthalterschaft 1784. 8.)' — . Taufrede. II.
39*52. — Trauungsrede; ^bend. S. 69-76. ,
Ist auch Verfasser der ungedruckten Schulordnung > wddit
der Magistrat zu Arensburg 1769 eingeführt hat.
VergL Nord. Mise. IV. 44-47. XI. 380. — Hirschings Hand-
buch. — Meusels Lexik. II. 571.
VON DiTMAR ( WOLDEMAR KaRL FrIEDRICH).
Zeigte schon in früher Jugend grofsen Hang zur Anlt-
gung von Sammlungen manch^rky Artf besonders von Natu^
ralien^ Münzen und Büchern^ daher auch im Mann^d^ter
Naturkunde und vaterländische Geschichte ihm die vorzüglich-
ste Unterhahung gewährten. Nach benutztem Privatunter-
richt im älterlichen Hause ^ bezog er |8i3 die Universität
Dorpatf studirte hierauf vor^ 18 15, an in Berlin und Heidel
bergf und nachher wieder in Berlin , bereist^ während 4^
Ferien mehrere . Gegenden Deutschlands un^ die Sc/in^j^,
erhielt in Königsberg die philosophisdie und fn Heidf^lberg
die juristische JDohtortvürde ^ hdirte i8i8 nach Livland
zurück und wurde Privatdoi^mt der Rßchtswissenschafi zu
Dorpat^ darauf aber^ nachdem er schon 18 19 seine Entlas-
sung von dieser Stelle genommen hatte, zurrt Assessor bey dem
perncaischen Kreisgerichte erwählt. Er war Mitglied der
Gesellsch. für deutsche Sprachforschung in JBerlin , der lata-
.nischen Sodetät zu Jena^ der grojsherzogUch'.wdxnarsdivi
Geselisch. für Mineralogie und der kurh Gesellsdu für Lit.
u. Kunst. Geb, zu Pernau am 8 August 1794, gest. auf
seinem väterlidien Erbgute Fennern tri Livland am. 12 N<h
vember 1826,
V. DrtMAÄ (W. K. F.)» DiTTMER (F. A.). 43/
Disquisitio de ori^ine nominis Livoniae» bistoriae Livo-
norum prodromus. Heidelbergae^. 1816* (^Ein anderes
Titelblatt hat iS07 statt iSi7*) 111 S. 8»
Commentatio juridica ad legis Atiniae de rerum furtiva«
rum usucaplone historiam et interpretationem ob^er«
yationes continens. Ibid. 1818- 74 S. 8*
De praecipuis fontibus juris provincialis Livonici caxn«
pestrisy ab ^Archiepiscopis et Magistris Livoniae» nee.
non a Regibus Poloniae et Sueciae originezn ducen-
tibus. Diss. juridicO'historico-literaria -— pr.o venia
legendi^r Part. Ima. (Auch Init dem Titel: Obsefvatio«-
nes generales in Liyonicas leges domesticas et receptas
peregrinas.) Dorpati» 1818t 32 S, 8«
Nachricht von den in. Kurland lebenden Kreewinexi ; im
Intelligenzblatt der Heidelb, Jahrb« 18l7* No» VI«
S.61-71t
Gab heraus;
Die Gegend von Heidelberg von A, von Ljdwis« 5te ver»
besserte Ausgabe« Berlini 1816* 2 unpag, BU« u« 132 3«
kl. 8f mit einem Vorworte,
Poesien der Ebbten; in Rosenplänters Beytr* z* gen«
Kenntn. d. ehstn. Sprache. IV, 134-1 65»
Vergi, Ostsce-l^rov. Bl, »826, JJo. 50, S, 245, Np, 51, S, 953. u,
JJo, ja- S, 257, ^ .
PiTTMER (FmEDRlCH AuGUST).
Geb. zu Hirschberg in Jfieder Schlesien^ wo sein aus TaJstn
in Kurland gebürtiger Vater Besitzer $ines Kaffehauses war^
arn X Dec^mber ijSS^ erhielt auf deip, dortigen Liceum. XJn-
ttrriAtj und übernahm dann ein Jahr lang die Venvaltung
eines Rittergutes in der Nähe van Breslau. 1802 lam er .nac/i
Kurland f war eine hur^ ÜSeit Kanzellist im dasigen KamtraU
^o/e, ging im Herbst l8o3 nach Dorpat^ studirt^ daselbst
Ws 1806 Jurisprudenz f wurde 1808 öffentlicher Notar in
Mitau, und zog hierauf nach Livland^ WQ er zuerst eint
Hüuslehrerstellein der Nähe vonP^nau annahm ^ undjttzt
ptrnauscher Ordnungsgerichtssekretär ist.
438 DlTTMJER (F. AO« BÖLXJEN (IL A.)*
Graf von Wallensee^ oder der ungerechte Argwohn. Ein
Schauspiel ia zwey Aufzügen* Aiga u. Leipzig, 1803*
94 S. 8. '
Familien-Geschichten, istes Bändchen« Aiga u» Leipiigy
1803. 245 S. 8.
Gelegenheitsgedichte« '
DöLLEN (Karl August).
Wurde zu Königs -Wusterhausen bey Berlin ^ wo wn
Vater Superintendent und Hofprediger war^ am 22 Februar
1775 geboren^ besuchte vom i2ten bis zum iSten Jahre das
Joachlmsthalsche Gymnasium in Berlin , und studirte hierauf
zwey JaKr in Halle und eben so lange in Frankfurt an der
Oder Tlieologie. Nach überstandenem Tentamen in Berlin
folgte er 1797 dem damaligen Obersten ^ naddterigen Ge-
nerailieutenant ^ v. Dr lesen als Lehrer ^ von dessen Kin-
dern nach St* Petersburg , wo er sich gleichfalls tentiren liefi
und fleifsig im Predigen übte. Ein Jahr später kam er mit
der Familie v. Dr lesen nach Kurland^ unterzog sidi aucli
hier einem Tentamen und wurde in die Zahl der Kandidatin
des Predigtamts aufgenommen , durch zimehmende Sclwädit
seiner Brust aber bald gezwungen , die Absicht auf ein Pasto-
rat für immer aufzugehen'^ und sich ausschliefslich dem XJn-
terrichtsfache zu widmen. Im J, i8o3 begleitete er seine Zog'
iinge nach Berlin ^ wo sie von den verdienstvollsten Gelehrten
Privatunterricht^ an dem auch er, zu seinem grofsen NutzeHi
Theilnähmf erhielten^ und kehrte iSoj mit ihnen^ über Ham-
burgs Kiel und Kopenhagen ^ nach Kurland zurück. JSr gab
nunniehr sein Hofmeisterverhältnifs äuf^ und erridüete in
Mitau £ine Privatlehranstalt für Söhne aus den hbhtrn Stän-
den^ die ihn seitdem ganz beschäftigte^ und durch deren unaus-
gesetzt blühenden Zustand ^ während ihrer i4JäJirigen Dauern
er sich das voUhonunenste Vertrauen und den ungeJteuchelten
Dank des gebildeten Publikums d^r garuen Provinz erwarb*
Döxisx (K. A.). DöNKiGKR<A.). DöRPE«.(L*), 439
5er;ie Axrdi grefu Anstrengung sdmcoAend gewordene G«*
smättk nöthigte i7in, dies Institut 1821 aufzugeben. JEjT
^rJhfs diß Stadt f lebte mehrere Jahre iri Doblen und widmete
dort seinen eignen und wenigen andern Kindern Zeit und
Kräfte; neuerüdi aber ist er wieder nadi Mitau gezogen.
*Jahresfest der am 13 April 1808 in Mitau eröffneten
Privat-Lehranstalt für Kinder aus gebildetem Ständen.
Mitau, 180^- 76 S. 8.
•üebersicht sämmtlicher Lehrgegenstände, welche im ver-
flossenen Schuljahre YonOsterh 1809 bis Ostern 1810 in
der kurländischen Bildungsaiffetalt vorgetrageÄ worden
sind. Einladungsschrift zu der öffentlichen Prüfij^ig
vom 1 bis zum 13 ApriL Ebend, 1810. 24 S. 8-
* üebersicht sämintlicher- Lehrgegenstände, welche von
Ostern 1815 bis Ostern 1816 in der zu Mitau beste»
henden Privatbildungsanstalt für Söhne aus den höhern
Ständen vorgetragen worden sind. EinladungsscBrift
zu den öffentlichen Prüfungen vom 27 März bis zum
5 April. Riga, 1816. 35 S. 8-
* Ordnung der diefsjährigen Prüfung in der Privatbil-
dungsanstalt lür Söhne von 6 bis 16 Jahren, aus den
höhern Ständen, in Mitau. (Mitau,1818.) 4unpag. S. 4.
DöNNiGER (Axel).
Siudirte in. Wittenbergs wurde erst adjungirter Prediger in
Pernigelj 1692 aber, Pastor Ordinarius zu Wenden. Geb.
zu Lemsal am • • • , gest. am 25 Julius 16994
Disp. de characteribus eventorum ad decidendas quas-
dam illusti'es controversias. (Praes. Conr. Sam«
Schurzfleisch.) Wittebergae , 168ö. 4.
Vergi. Nord. Misc.XXVlL sag-
DöRPER (Luther).
Studirte auf dem Gymnasium zu X>ortmund und auf der
Universität Giessen anfangs die Rechte und später Theohg^e^^
wurde 16S1 deutscher Diakonus zu Mitau ^ 1682 Prediger
440 Dörfer (Luther). Dogiel (Matthias).
dir deutschen Gemeine zu Libau^ und zuletzt 1697 Prediger
zu SattgaUj^n in Kurland, auch Propst des Bauskeschen Spren-
geh* Geb. zu Mitau am 7 August i654, gest, zu Sallgallen
am 16 September 17 10 während der Pest.
Nodus Gordius dissectus^ sive Dissertatio philosopKica
■ de infinija infinitorum syllogismorum doctrina. (Praes.
Bernhardo Dresing.) Tremoniae^ 1672» 4.
Der "viel- sonst immer grün-gezweigter, itzo aber ach
leider! i'ns Grab geneigter Buchls-Baum» (durch Ver-
setzung des Buchstaben s) Busch -Baum« Auff dem
Todten Hoffe betrachttt. (Eine Sammlung C'on Trauer-
gedichten.^ Hinter H. Adolphi's Leichehpredigt auf
den mitauschen Gerichtsvoigt Buschhoff« (Mitau,
1673. 4.) ^
Lettische Kirchenlieder 9 die in-den Gesangbüchern (z^£^
druckt sind.
Luteinische und deutsche Gelegenheitsgedichte.
VergL TetschK. K. G. Th.a. S. 129. — Nord. Mise. IV. 47» -
Zimtn«.tmannl Lett. Lit. 5.33.
DoGiEL (Matthias).
Ein gelehrter Religiöse aus dem Orden der Väter der from-
men Schulen in Lithauen, lehrte anfangs Rhetorik ^ Dic/u*
kunst^ Geschichte^ Welttveisheit und Theologie in verschiede-
nen Kollegien seines Ordens mit grofsem Beyfall, wurde dann
Rektor Zu Wilna^ wohin er auch eine von ihm selbst ange-
legte Buchdruckerey brachte^ die^ nach Janozki^s Zeugnifs,
in Ansehung der lateinischen Schriften alle polnischen Druckr
reyen damaliger Zeit übertraft und war hierauf bey dem
lithauischen Hofmarschall, Grafen Scipio de Campo^
Beichtvater und Aufselier über die Studien seines Sohnes^
des nachmaligen Vntertruchsffs von Lithauen und Starosten
von Lida. Mit letzterem besuchte er, als der Väter gestorben
ivor» Leipzig y Strasburg und Paris ^ und bliebe nach erfolg-
ter Rückkunft j als Hausgeistlicher bey ihnu Geb. zu.*'i
DoQTSt (Matthias). 44 1
Codex diplomaticusregni Poloniae et ma§iii ducatus Li-
tuaniae, in quo pacta 9 foedera, tractatus pacis» mu-
tuae amicitiae» subsidiorum» induoiarum, commer-
cioruni) nee non conventiones 9 pactiones, concor<^
.data» transactiones I declarationes, statuta» ordinatio-
nesy buUae» decretai edicta» resoripta, sententiae arbi«
trales» infeudationes» homagia, pacta etiam matrimo->
niaiia et dotalia» literae item reversales» concessionumy
libertatiS) imx^unitatis» donationum, oppignorationum»
renuntiationum» erectionum» obligationum » vendi-
tionum» emptionum, permutationum» cessionum^
protestationum, aliaque omnis generis publico nomine
actorum et gestorum monumenta nunc primum ex
archivis publicis eruta ac in liidem protracta exhiben-
tur. Tom. I. (in quo res Bohemiae» Hungariae» Au-
Striae» Daniae» Bavariae» Marchiae Brandenburgen-
BiSf reipublicae Yenetae, Saxoniae» Galliae» ducatus
Brunsuicensis , Hollandiae» Transylvaniae» Silesiae»-
Pomeraniae » Marchiae novae» Moldavlae et Valachiae
continentur). Vilnae» 1758- 61 unpag. S. Vorftücke
u, Inhalts verzeichnifs u. 623 S. •— Tom. IV. in quo
totius Prussiae res continentur. Ibid. 1764- 24unpag.S*
Vbrst. u. Inifialtsverz. u. 526 S. — Tom. V. in quo
ut universae Livohiae ita speciatim Curlandiae et ,
Semigalliae ducatuum res continentur. Ibid. 1759.
34 unpag. S. Vorst. u. Inhal tsverz. u. 522 S. Fol. Mehr
ist von den 8 Theikn^ die das Werk enthalten sollte^ nicht
erschienen^ Den 2ten und 3ten Theil liefs der polnische
Senat ^ wie Bernoulli (Reisen durch Brandenburg etc.
Bd. 3. S. 283.) erziüiltj in der Handschrift verbrennen^
weil der König von Preussen durch xinen det gedruckten
, Theile seine Ansprüche auf Westpreussen gültiger ersviesen
hatte.
Limites regni Poloniae et magni ducatus Lituaniae ex
originalibus et exemplis authenticis desCripti et in
lucem editi Anno 1758. Vilnae. 4- Selten. S, Intell.
Blatt der Allg. Lit. Zeit. 1791. No. 92. S. 759.
Diss. de jure regni Poloniae in Silesiam. . . .
VergL Gadeb. L. B. Th. i.S. 214. — Adelung z. Joch er. —
Janozki's Lexik, der jetzt lebenden Gelehrten in Polen.
Th. 1. S. 89«
LBand. 5o
44^ I^OHNEi.ii(J.J.). DoxLMANK (J. Gh.). Doi.manm(B.).
^ DoHNELL (Johann Justinus).
JJebte anfangs die Arzneykunst in Neuenschanz und Narwa
aus^ und fand bey den dortigen engUsdien Kaufleuten eine
belohnende Praxis ^ ging dann^ weil er sein medicin}sches
Studium noch nicht vollkommen beendigt hatte , nach Leiden^
studirte daselbst weiter und nahm i6g5 die medicinischt
Doktorwürde an. Nach seiner Rückkunft wurde er als Phf
sikus in Narwa und Ingermannland angestellt^ war auch Mit-
glied des medicinischen Kollegiums zu Stockholm , fiel bey der
Eroberung von Narwa in russische Gefangenschaf t y wurde
aber von Peter dem Grofsen nicht nur in Schutz genom-
men , sondern auch' zum Leibarzt ernannt. Von seinen spä-
tem Schicksalen findet sich eben so wenig etwas aufgezeichnetj
als sich die Zeit angeben l'dfst^ wenn er Rufsland verlassen hat
und wenn er gestorben ist. Geb. irrt Sachsengothaischen am.»*,
gest. zu Poseh vor 171 !•
Diss. inaug, de paralysi. Lugd. Bat. 1695. 4«
Vergl* Nord. Mise. XXVII. 228» wo er aber unrichtig D ohne 11
genannt wird. — Richters Gesch. der Medicin in Eulsl.
Bd. 3. S. 113.
DoLLMANN (Johann Christoph).
Studirte auf der Universität Königsberg und dispiitiTti
daselbst. Geb. in Kurland zu . . . am . . . , gest. • . •
Disp- de Presbyteris laicis. (Praes. Godofredo Weg-
ner.) Kegiomonti , 1698* 3 Bogg. 4.
Vergl. Nord. Mise. XXVII. 930. -^ Nava lit. mar. B. 1698 p- »34»
1
DoLMANN (Bernhard).
Sohn des nachfolgenden.
Aus Riga ; studirte um i655 zu Giessen und wurde dasdhst
Magister der Philosophie.
Disp. inaug. philos. exhibens quaestiones xniscellaneas«
(Praes. Casp. Ebelio.) Giessae 1655. 12S.4*
DOI.MAKM (Johann i.). 443
DoLMANN (Johann i.)-
Vater des vorhergehenden.
Ein Sohn des rigaschen Bürgermeisters Berend DoU
mannt erhielt seine erste Bildung von Herrmänn Sam-
son^ ging 1616 nach Wittenberg y wurde dort Magister und
hielt sich überhaupt acht Jahr lang daselbst auf. 1624 wurde
er Wochenprediger und Inspektor der Domschule^ 1644 Pastor
am Dom und Professor der Gottesgelalirthelt am rigaschen
Gymnasium f 1646 Oberpastor. Geb. zu Riga iSgS, gest.
am 21 April i656.
Disp. de aquis supracoelestibus« • • •
Todes Schreck- vnd Trostbild, das ist : Sieben Lehr- vnd
Trostreiche Predigten, vom Tode vnd Sterben der
Menschen. Kiga, 1633. 196 S. 8«
Schwangerer Frawen Cordial« Das ist zwo Lehr- vnnd
Trostreiche Predigten von der schmertzlichen Geburt,
auch kläglichen Trawrfall einer Kreisterin oder Kind-
betterin. Ebend. 1636. 8 Bogg. 4*
Biblischer Seelen-Schatz oder eine nützliche und noth-
wendige Erklärung des kleinen Gatechismi durch bibli-
sche Sprüche. I.. 163^. (^Wird von Joh. Brever ja
der Vorrede zu seinem Big. Katechismus angeführt.^
Gründliche Widerlegung eines unbekannten 'Pap\sten,
welche die Fragen erkläret: 1) w^as bey den katholi-
schen und Lutheranern zum heil. Abendmahle erfor-
dert werde ; 2) ob die Päpstler den Kelch des Herren
stehlen, wenn sie nur unter einerley Gestalt das Nacht-
mahl des Herren aiyspenden. Hamburg, 1643- 12*
Schillers schlecht gelegtes Fundament. Ebend. 1643* 4* —
Neu aufgelegt 1685. — Gegen Elias Schillers Grund-
feste der katholischen Wahrheit. 1630.
Christlicher Leich-Sermon aus Offenb. XIV. 13. auf An-
tom Jürgen Reichen^ der Cron Schweden Christen zu
Fufs. Riga, 1644. 3 Bogg. 4.
Apodixis Ima de throno Christi regio. . . . Ibid. 1645. —
Apod. Ilda de thr. Chr. reg., ponens ante ocülos, quod
Dominus uoster Jesus Christus non tantum qjik Deus,
444 DOLMÜi^N (JOAAMN I.).
sed etiam qvA Homo , constitutus tit judex vivorum et
mortuorum. (Resp. Herrn. Stephan!, Mitoa Se-
migallo.) Ibid. 1^48» ^Va^ögg- — Apod. Hltia de thr.
Chr. reg. . • • Ibid. eod. 8*
bes grofsen Gottes Wunder-Cur. das ist christliche Leich-
sermon auf des Gouverneurs Erich Steinbock's Sohn
£rich. Kigay 1647* 4 Bogg. 4.
Apodeixis de innocentia dei. Ebend. 1649« 8« Wider dlt
Lthre der Reformirten von der Gnadenwahl*
Gedenke mein Riga. Das ist Eine Bufs- Klag«» undWar-
nungs Predigt über den Prophetischen Text Jer. am 2»
V. 19bey volkreicher versamlung in der Domkirchen
von Wort zu Wort gehalten Anno 1649 den 10 Aprilis,
welcher -war der Dienstag nach DoininiC| Misericoi^
dias Domini, alfs die Woche zuvor eine schreckliche
Wasser Flut vmb die Statt zu sehen -war« Ebend, 1649*
20 unpag. S. 4*
.Königlich Schwedische Ehren-Kron; da^ ist eine Investi-
turpredigt auf die Krönung der Fürstin vnd Fräwlein
Christinen. Ebend, 1650. 3 Bogg. 4«
Medicina cardiaca : Frommer Christen Hertzen Art^eney :
bey der Leichbegängnufs der »^ — Frauen Margaretha
Gertruta Klebeck, (Ebend.) 1650. 3^ Bogg, 4.
Evangelisch Martzipan und Zuckerbrot bey der Leich-
begängnifs der -p— •— Fraweu GerdrutA von Rasen.
Ebend. I6a2. 3% Bogg, 4,
Starcker Glaubens -Schild bei der Leichbegängnift der
— — Frauen Margaretha von Zöge — -»^ vrie auch
des -^ — . Frä\\rl. Christina Elisabetha • von. B^lling^-'
hausen. Ebend. 1652* 4% Bog« 4«
Ultimum Vale oder Letayte Trost-Rede, des hochbetrüb-
ten Hertzen Vatters an seinen sehlig-verstorbenen Jun-
gen Herrn, bey der Leichbegängnufs des — — Herrn
Heinrich Jürgen von BelUngkhaqssen« Ebend« 1654«
3% Bogg. 4.
Votum Paulinum das ist Paulinischer Hertsen- Wunsch
bey der Leichbegängnufs der Frauen Barbara Gerdrud
von Ermes. Ebend. 1654* 3 Bogg. 4*
Apodeixis de sacramentis Novi Testi^menti« Ibid. 1654«
8.
DOCMAKK (JOH. I.)c (JOH. d.)^ DOFPSIiMAtR (J. G.)« 445
Predigt bey-G^te^nheU ifet Mugebuyt einet lettischen
Weibes jenseit der Düna, Riga,, 1655« 4* Mit einer ,
Abbildung in Kupfer; wird ihm ttvar von Gadebusch
bey gelegt y scheint aber eine Verwechselung mit Matth«
Reland's (s. dessen Art.") Partus monstrosus zu seyn.
Königliche Huldigungspredigt I des Tages da man dem
Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn Carl Oustaff
den Httldigungs-Eidt. zu Riga leistete« Ebend. 1655«
3 Bogg. 4.
Geistliche Kühl« und Krafft^Blätter« auff das verwundete
Vater- und Mutter-Hertz, das ist. Christliche Leioh*
Sermon hey Gräflicher Leichbestattung Herrn Gustaf
Carl und Hrn, Eberhard Hörn« Ebend,i655« 3 Bogg. 4,
Sein Bildnifs in Er« « im Chor der Petersktrche su Riga,
Vergi, Witte JD. B. ad a. 1656. — Joche r. — Gadeb, L. B,
Th. 1. S. sst-993. — Nord. Mise. IV. 178. XXVII, «99. ^
Bergmann» Gesch« d, Rig, Stadüiirch. I« 39«
Doi:.MANN (Johann 2.).
Aus Riga^ studict^ um i6g3 zu Halle. •••
Disp. de legatis, fidel commissis et codicillisy ad Tit. XX«
et seqq. ad- finem libri II, Inst. (Praes« Jo. Sam«
Strykio.) Halae, 1693. 1% Bogg. 4.
Disp. Ae contractibus consensualibus ad Tit» XXHI. et
seqq. usque ad Tit. XXIIX. Libr. lIL Instit« (Praes.
eod.) Ibid, egd, 3Vi ^^ift* 4«
DoppELMAiR (Johann Georg),
Verlor frühzeitig s^ine Aeltern^ studirte^ Medicin^ wurde
ij ^ 6 Dr. derselben j war Arzt in Diensten verschiedener klei*
ner deutscher Fürsteri^ kam 1784 nach Rufsland ^ erhielt
Dienstebey der Armee f wurde 1799 Kollegienrath und Hof "
ürzt ( von welcher Stelle er auch die Pension bis an seinen Tod
g^nofs)^ begab sich dann in Geschäften und mit Aufträgen
der neu b^rijtnd^m Universität Dorpat^ als deren Korrespon-
44ß . DPFFEXKAia.. Do^xr, Dorhof* Dqrnborbf.
dentj nach Dmtaehlandf i^o er 7 Jahr bliehj ging^ 1810
zurüchgekeJurti nach Moskau^ wurde dasdh^t Stadtphfsikusj
erlebte die furchtbare Katastrophe von 18 12, die ihm einrn
großen Tiizil seines Vermögens hostete y wurde y von dort ins
^nnere des Reichs verschlagen , bey mehreren Lazarethea an-
gestellt, und verlebte f nach deren Aufhebung ^ seine letzten
Tage in Narwa. Geb.JüiHof im Bayreutbischen 1753, gest,
zu Narwa am 28 März 1826,
Diss. inaug« • • •
Kussische Volkslieder, für eine Singstixnme mit Ciavier-
begleitung, aus dem RussiscHen übersetzt« Leipzig.
(1804.)
VergL Ostsee-Prov. Bl. 1826 S. 71.
DORAU (...)•
Kanonikus in Warschau während der letztern Regierungs-
jähre des Königs Stanislaus Augustüs* Geb^ zu.«.|
gest, • • • .
Obrona miast Kurlandzkich« Warschau^ 1791« 8S. 4«
Verßl* Schwartz Bibl. 5.375.
Dorhof (Theodor).
War in der ersten Hälfte des ij ten Jahrhunderts Prediger
zu Setzen in Kurland. Geb. zu\ ..^ gest. • • •
Consilium de institutione puerorum ad munus eccle-
siasticum. • • .
Verg/, Nord. Mise. IV. 48.
DORNDORFF (JOHANN KaRL).
Erlernte die Chirurgie bey dem rigaschen Stadtoperateur
Teubler dem jungem ^ studirte ein halbes Jahr in Königs-
berg und drey Jalir in Berlin ^ prdkticirte darauf als Arzt in
DomiDOBAF« Dorsche, Drachstadt. 447
Siga, vpar auchdasdbMt Stadtchirurgus und erwarb sidi 1797
zu Königsberg die medicinisdie Doktorwürde. Geb. zu
Rigaafn 10 December 1761, gest. am 17 April i8o3.
Diss. inaug. medico-chirurg« de vulneribus sclopetariis
cum adjuncta observatione« Kegiomontiy 1797* 19 S« 4»
Beobachtung einer viertägigen Urinverhaltung, vsrelche
durch Vereiterung der Prostata veranlafst und glück-
lich geheilt ward; in Loders Journ. f. Ghiruirgiey
Geburtshülfe etc. L 3* (Jena, 1797.), S. 431-440.
Dorsche (Johann Andreas).
War Feldprediger bej dem, Regiment der regierenden
Königin (ord. zu Ronneburg am . • . )» dann Pastor zu
OberpaJJen 1692, und Propst des dritten Theils dorptschtn
Kreises 1701. Geb. zu Hanau • • • , gest. . • •
Antheil an dem Revalsch-ehstnischen Neuen Testament,
(Reval, 1715. 8.) S, den Art. Berthol dt.
Ein lateinisches Gedicht auf das Absterben des Candidäten
Wilh. Ludw. Spener, eines Sohnes von Joh. Phil.
Spener. 1696.
Ver^l, Nord. Mise. IV. 48- — Vorrede zu dem Revalsch-ebstn.
N. Test, von 1715.
Drachstädt (Hans Jeremias). '
War^ nadidem er zu Jena und Königsberg studirt hatte^
Hauslehrei^ in verschiedenen adeligen Familien in Preussen,
Polen und Livlandy bey welcher Gelegenheit er mit Gerhard
Hirn sei zu Reval bekannt und von ihm in der Mathematik
und Kriegsbaukunst unterrichtet wurde. ImJ. i65o kam er
nach seiner Vaterstadt zurück und trieb dort Advokaten-
Geschäfte j beschäftigte sich nebenher auch mit Chemie^ bis
er 1659 Rathsherr, 1686 Kämmerer und zuleut WoPthalter
wurde. Geb. zu Halle am 16 August i6i3, gest. am
27 Julius i6g8*
\
448 Drachstädt, v. Db£ilimg* DjasUiiHG (J.)* (M,).
Eine Abhandlung von der FortiCcationy die der magdtr
burgi&che Pagenhofnuister Pascha herausgegeben hat, . . .
Vergl, Gadeb. L» B. Th. i. S. 923. ^ Dunkels Nachrichten.
Bd. 3» Th. 1. S. 35. — Adelung z. Jöcher.
VON Dreiling (Dietrich).
Machte kn /• 1676 eine Reise nach Italien ^ und wurde
nachher JRathsherr in seiner Vaterstadt ^ auch Waisen- und
Quartitrherr daselbst. Geb. zu Riga am 21 Noverrüfer i65o,
gest. am 3o Julius i6S8*
JDer Bürgermeister Peter Schievelbeiti, der dies in
seinen handschriftlichen Sammlungen verzeichnet hat , mei-
det zugleich f Dreiling habe ein Speculum vitae et
peregrinationis (^wahrscheinlich ein Manuskript ^ das ^t
Beschreibung seiner Reise enthielt^ hinterlassen. Jetzt kennt
€Si $0 viel wir wissen^ Niemand melir.
Dreiling (Johann).
Studirte bi Helmstädty wurde nach seiner Rückkunft von
dort in der Kanzdley des rigaschen Raths angestellt^ 1679 m
den Rath selbst gezogen^ und war zuletzt Bürgermeister.
Geb. zu Riga am • • • , gest. 1 j 10 ander Pest.
Disp.polit. de hello etpace. (Praes. Herrn. Conring.)
HelmesUdii^ 1663« 4Bogg. 4*
*
l^er^l. Nord. Mise. XXVH. «31.
Dreiling (Melchior).
Begab sich nach geendigten Schulstudien 1639 nach Thorn^
I}anzig und Königsbergs ging von dort nach Leipzig j Wit-
tenberg und Strasburgs bereisete dann noch Holland ^ Frank-
reich und Italien ^ und kam 1649 in seine Vaterstadt zurück.
im folßinden Jähre mirdt er Sekretär in der Kanzelhy des
rigaschen RatJis f 1667 Rathsherr^ und 1666 Bürgermeister^
auch verivaUete er abwechselnd das Arrit eines Burggrafen^
und wurde dreymal in öffentlichen Stadtangelegenheiten nach
Stockh(Mm gesandt. In Verbindung mit Melchior Fu chs
und Gotthar-d v.Vegesack brathte er die sogenannte
Wasserkunst { Wasserleitung ) in Biga zu Stande , wie des-
sen rühmend in der Inschrift über dem Eingange des Gebaut
dts erwähnt wird, Geb, zu Riga am 2 September (nach
Brotie: am 3o oder 3i August) ;623, gest. am 24 May
1682-
Disp. utrum Christus ob sanctiiicationein et missionem
in mundum se filium Dei appellarit? (Praes. Mich.
Behm.) Regiomonti, 1644. 4. Gegen die Socinianer
und besonders gegen Joh, Cr eil gerichtet.
Wahrscheinlich noch ändert, Schriften; denn Witte sagt
von ihm: — limalissima ingenii sui monumenta, sin-
gularis industriae specimina, in publicum protrusa,
aibum* . jam dudum doctiorum promeruerunt cal-
culuin^
' ■ ■ -i
Vergib H. Witte Progr. ad funus publ. Magnif. Dni Melch«
Dreilingii etc. Ki^ae, 1689. 4. — Gadeb. L. B. Tb. i.
84223. — Nord. Mise. XXVII. 230. — Brotze's Rückblick
in die Vergangenheit; St. XV. 5. 16. •— Rig. Stadtbll. 181 1* ~
5. 139-141.
' VON Dreiling (Melchior Johann).
Siudirte seit 1762 zu Königsbergs besuchte dann das ana-
tomische Theatet zu Berlin und die Universität Jena, wurde ^
hier 1766 Dr, der A. G. , und sodann Stadtphysikus in seiner
Vaterstadt. Geb, zu Riga am 23 März.i'j33y gest. 1779.
( Begraben am 3o September.) \-
Diss. inaug. med. de hepatitide. (Praes. Car, Fr id.
Kattschmied.) Jehae^ 1756. 32 S. 4.
VergU C. F. Kalt seh mied Progr. de scirrbo hepatis inveter^to
curato (Jenac, 1756. 4J^p. 6-8. *
LBand. 5l
45o Drexikgk (Kaspar)« Dre^sel (Georg).
Dbjelinck oder Dreiling oder DreyIing *)
(Kaspar),
Erwarb sich zu Leydew 1600 die juristische Doktor-
würde^ war 1617 Herzogs Friedrich von Kurland BevoU-
mächtigter (s. Cod. dipiom. Hegni Pol. T. V. p. Syi.),
producirte 1620 6ey der kurländischen Kitterbank das vdn König
Jakob 1 in England i568 seiner Familie gegebene Adels-
diplom, und unterschrieb 1628 den landtäglichen Seltiufs als
fürstlicher Rath^ war auch des Herzogs Gesandter an meh-
reren Höfen. Geb. zu Biga i5j 2, gest, i63i.
Diss. de interdictis. Lugduni Batav. 1600« 4- • '
Verg/, N. Nord. Mise. XIH. 153.
Dressel (Georg).
Wurde Prediger zu Pinkenhof in Livland i685 {nicht
erst 1694, jt^ie Fischer hat, noch 1664, wie Zimmer-
mann). Ge^b. zu Eisfeld in Franken 16 54 {nicht i652, m
bey Fischer, noch 1642, wie bey Zimmermann steht,
da er bey seinem Tode 44 Jahr alt war; s. Nova lit. piar. B.
1698 p. l35.), gest. am 29 März 1698.
Swehta Behrnu Mahziba oder der kleine Katechismus des
seligen Herrn Lutheri, durch etliche gar kurze und
nützliehe Fragen erkläret, anjetzo aber auf E» Hoch-
edlen und Hochwßisen Kaths hiesiger Stadt Verord-
^ nung denen allhie in der Vorstadt und Land-Vogtey
aufgerichteten Schulen zu Nutze in die lettische Spra-
che übersetzet. (^Eine Uebersetzung des istcn Theils dts
Katechismus zum Gebrauch der rigischen Schulen von
Joh. Brever [Riga,1681. 8.])- Riga, 1684. 8. -4uc/il707.
öBogg., und wieder ±752* 80 S.» /m^/eic/ie/i Mitau, I796i
'*') Nachdem diese Familie 1658 in Stockholm geadelt, oder
eigentlich derselben ihr alter Adel erneuert worden war,
verschwand die erste plattdeutsche Form des Namens und
man findet nur die letztere hocdideutsche.
Dr£ss£l(G.). Dresserus (M.)« Djelbssi.£r.(K.A.)» 45i
I
i/n^izi/fem Ebend. 1797. 68 S, 8. Nachgedruckt (wahr-
scheinlich zu Königsberg), unter der Firma : Liebau , bey
Joh. Gottfried Scharnewsky. 1786,. 80 S. 8.
Ganz kurze Anj^eitung zur lettischen Sprache« Jliga9l685. /
68 S. 12.
Vocabularium in 4 Sprachen, deutsch, lateinisch, pol-
nisch und lettisch. Kiga, 1 6^8« 8« Umgearbeitet von
X. Depkin. Ebend. 1705. 8.
Handschriftlich hinterliefs er:
Ein lettisches Wörterbuch.
Vergl. Bergmanns Kig. Kirch. Gesch. S. ig. — Gadeb. L. B.
Th. 1. 5. M3. — Nord. Mise. IV. 178. XXVII. 93a.' —
Zimmermanns Lett.Lit. 8.31. — Adelung c. JÖcher.
Dresserus (Matthaeus).
War erst Professor in seiner Vaterstadt ^ hernach zu
Jenfl, dqnn Rektor der Fürstensdmle zu Meissen^ und seit
l58i Professor zu Leipzig, Geh, zu Erfurt am 24 August
l536, gestj am 5 Oktober 1607.
Sächsisch Chxonicon (eine Fortsetzung von Pomarii Chro-
nica der Sachsen und Niedersachsen). Wittenberg,
1596. Fol. — Fr hatte in diesem Buche auch den riga-
sehen KaJenderstreit erzählt ; der Rath der Stadt Riga war
aber mit seiner Darstellung unzufrieden und schickte ihm,
Berichtigungen^ nebst xwey Portugal'öse^n. Dresser liefs
darauf einige Bogen seines Werkes Umdrucken und über-
sandte denn Rath Uchs ' Eixemplare davon. Sein Dank»
schreiben^ mit dem er diese begleitet hat^ datirt Leipzig^
, den I Julius iSgo, findet sich im rigaschen Stadtarchiv,
Verölt J 6 ch e r , der auch seine übrigen Schriften anzeigt,
Dressler (Karl Adam).
Geb, zu .^. •
Dankrede bey Aufstellung eines Denkmals Zacharias Bar-
tels im Waisenhause zu Riga« 1779« 8*
452 DrETEÜ» DRJBYI^Nfi. ^ V* ]>AÜMF£LMAKN«
Dreyek (Johann Christian).
Professor <kr schönen Wissenschaften am Gymnasium zu
RevcU. Geh* zu • *^ „ gest. zu St* Petersburgs auf einer Be-
suchreise dahin j am 4 Januar 1779.
Progr, von dem Wesen, der Tapferkeit und Grofsmuth
und ihrer unzertrennlichen Verbindung in erhabenen
jind heroischen Seelen. Reval, 1772- 1 Bog. 4-
Progr. von der wahren Güte eines Regenten und ihrer
würdigen Anwendung. Ebend. 1776» •••
Progr. von dem Glücke eines Reichs , wenn Weltweise
herrschen oder Fürsten selbst Weltweise sind. Ebend.
• . •
Vergl. Gadeb. L. B. Tb. i. S. qa4.
Dreyling, s. Dreiling und Drelinck.
VON Drümpelm Ann' (Ernst Wilhelm).
• Wurde zu Bützow im Mecklenburgischen ^ wo sein Vater
Stadtgerichtssekretär iKHir^ im Junius 1758 gekoren. Von
1773 bis 1776 studirte er auf der Universität seiner Vater-
stadt ^ ging dann gleich nach Kopenhagen und wurde daselbst,
auf Empfehlung d^s Professors und königlichen Leibarztes
Callisen^ noch in demselben^ Jahre als Arzt des eben zu einer
Fahrt auf den Wdllfischfang nach Grönland ausgerüstetm
königlichen Frachtschiffes Amor angestellt. Ein Leck^ den
das Schiff bey einem starken Sturme in der Nordsee erhielt,
vereitelte jedoch die Reise und nöthigte die Equipage nadi
Kopenhagen zurückzukehren, I>as Jahr darauf ging er als
Schiffsarzt auf einem königlichen Frachtschiffe nach Batavia
und Äflm, nach einem drey monatlichen Aufenthalte daselbst,
im März 177g wieder in Kopenhagen an* Im September
begab er sich nach St. Petersburg , wo er im folgendm Jahre
als Arzt bey dem Seetiospital zu Kronstadt angestellt vmi^
V. DRÜMPEtMaufN (Ernst Wilhelm). 453
In dieser Funktion wohnte er mit einem Thill der Flotte meh^
nrm üebungskampagnen in der Nordsee^ dem atlantischen
und mittelländischen Meere 6ey, und hatte dadurch Gelegen-
heit, London, Lissabon, und Livorno, während die Flotte
anlegte, wiewohl nur auf sehr kurze Zeit, zu sehen. 17 83
ging er, mit einem für die Flotte dks schwarzen Meeres be*
stimmten Rekrutentransport ^ zu Lande nach Cherson ab.
Hier herrschte eben die Pest , und er wurde daher gleich nach
seiner Ankunft bey einer zur Aufriahme aller Pestkranken ein-
Seriditeten Qiiarantaineanstalt angestellt. Das Uebel ergriff
ihn selbst; er überstand es aber durcJi frühzeitige Anwendung
zmckmdfsiger Mittel, besonders durch Oeffhung der ang^
schwollenen Drüsen. Nachdem die Pest aufgehört hatte,
erhielt er im J. 1786 eine Anstellung auf dem in Cherson neu
erbauten Kriegsschiffe St. Alexander und ging mit demselben
den 26 August nach Sewastopol unter Segel. Aber schon am
folgenden Tage scheiterte das Schiff an der taurisdien Käste
unweit Targanagut (zwischen Eupatoria und Sewastopol)»
Mit Muhe rettete er und die übrige Schiffsmannschaft sich ans
Land. Fr kam nun auf einem, andern Fahrzeuge nach Sb-
mstopol, erhielt bald darauf eine Anstellung als Arzt huf
iinem nach Konstantinopel gehenden Schiffe und langte
daselbst im September an. Nach einem Aufenthalte von
14 Tagen kehrte er wieder nach Cherson zurück. Zu Anfange
des Jahres 1787 machte er mit einem Freunde eine Reise nach
JK/ga, verheirathete sich während seines kurzen Aufenthalts
daselbst, und nahm seine Frau nach Cherson, wohin er
zurückkehrte, mit. 1788 wohnte er eine Zeitlang der Belage-
\ rung von Otschakow bey , wurde aber von hier in MedicinaU
Geschäften nach Moszna, und bald darauf nach Nikolajew^
««e Stadt, die damals eben erst angelegt ward, versendet.
Nachdem er sich hier einige Zeit aufgehalten hatte , wurde er
1790 wieder in Cherson bey dem, Generalhospital angestellt,
hn April 1791 nalim er seine Entlassung aus Krondiensten
454 V. DRi5MPELMANN (Ernst Wilhei-m).
und zog Ttach Riga , wo er im September desselben Jahres
anlangte» Nach einem harzen Aufenthalt in dieser Stadt,
während dessen er zu praktidren anfing , wurde er Hausarzt
bey der von M eck sehen Familie auf dem Gute Pernigel in
Livland» JEr blieb hier sieben Jahre , nahm dann die Stdk
eines Arztes für mehrere rigasche Stadtpatrimonialgüter ö«,
und hatte ah solcher wieder sieben Jahre seinen Aufenthalt
auf dem Gute Pinkenhof Seitdem lebt er als ausübendir
Arzt in Riga. Wegen der von ihm herausgegebenen khrrd-
chen naturhistorischen Werke wurde er s^m Kaiser Alexan-
der nISio zum Kollegien- Assessor ernannt ^ von demselbm
sowohl^ als von der Kaiserin ^Elisabeth und der verwitt-
weten Kaiserin Maria^ melirere mal mit brillantenen Rin-
gen beschenkt ^ und von der Aaiserl, medicinisch-chirurgisdien
Akademie zu St. Petersburgs der dasigen freyen ökonomisdm
Societätj der mosJtauschen naturforschenden Gesellschaft ^ der
livländischen ökonomischen Societät zu RigCf der königl
ost^yreussischen physikalisch- ökonomischen Gesellsdiaft zu
Königsberg und der wetterauschen naturforschenden Gesdl-
schüft zu Hanawf thtils -zum Korrespondenten , theils zum
Mitgliede ^oder Ehrenmitgliede aufgenommen.
Zweckmässige Anleitung zur Impfung der Kuhpocken;
eine Volksschrift für Livlands Bewohner. ,Riga,Nl804* 8-
Gemeinnütziges medicinisch-practisches Handbuch für
die gebildeten Stände der Landbewohner Lief- Ehst-
und £.urlands, zum Gebrauch bey ihren Unterthanen.
Ister Theil, von den innerlichen Krankheiten. Rig^j
1806. XV ü. 195 S. -8.
Getreue Abbildungen und naturhistorische Beschreibung
des Thierreichs aus den nördlichen Provinzen Rufs-
lands, vorzüglich Liefland i Ehstland und Kurland be-
treffend. Herausgegeben yon E. W. Drümpelmann und
Wilhelm Christian Friebe. l-8tesHeft. Riga, 1806-1 814-
Fol., jedes Heft von 2, 3 bis 5 Bogen Text und mit
5 illuminirten Kupfertafeln von C. SusemihL — I^
Französische übersetzt von An t eine Marc unter diifi
v.Drümp£I.mamn. Drtsakder. Dubois« 455
Titel: Zöographie de Livonie» de Gourlande et
d'Estlionie ou description exacte des divers animaux, ^
propres ä ces trois provinces. Riga, 1807. Fol. —
F riebe hatte an dhsim Werke nur bis zum 5ten Heft
Theil;- dann K. H. P recht.
Flora Livonica^ oder Abbildung und Beschreibung der
in Livland wild wachsenden Pflanzen , bearbeitet in
Verbindung mit einigen Freunden der vaterländischen
Naturkunde. 1-lOtes Heft. Riga, 1809.*' 1810. FoL,
jedes Heft von 3 Bogen Text mit 5 Kpftaf,
Beschreibung sweyer merkwürdigen Eingeweide -Wüi^-
mer. ]\l!t 2 Abbildungen {auf einer ülunünirten Tafeiy.
I^iga, 1810- .4.
Beschreibung meiner Reisen und der merkwürdigexi
Begebenheiten meines Lebens. Ebend. iai3. • XV if.
212 S. 8. ' ' . ..
Beobachtungen über einige in Livland befindliche schäd«*
liehe Insecten, nebst einigen Vorschlägen ^ur Ver-
minderung und Ausrottung derselben 9 mit Abbildun-
gen in natürlicher Grösse und in mikroskopischer Dar-
stellung; /;i den Abhandlungen der livl. gemeintiützi^r
gen Ökonom. Societät. Bd. IV. (l805.) S. 171-198-
Vi^rgl, die Beschreibung seiner Keisen etc. — Meusels G. T»
Bd. 13. S. S93« Bd. 17. S« 454.
Drysander (Israel Larsson), •
Studirte in Dorpnt um 1642. Geb. in der schwedisclien
Provinz Westmannland . . . , gest. ...
Oratio de cognitione sui, Dorpati, 164.2» 4«
I& Cap. XIIL a V. 1. ad 12 D. Evangelistae Jöhannis selec-
tissimae notae. (Praes. Andr. Virginia.) Ibid.
1646. 4.
Ver^i, Somyn. p. 58. 170«
DuBois oder eigentlich du Bois (Johann
Christian).
r
Der Sohn eines Artillerieofßciers in russischen Diensten^
S^wann für den Stand seines Vaters eine so grofse Vorlieife^
456 . DuBOis (JoHAi^N Christian).
dafs er sich nur ungern zu dem Studium der Theologie ent-
schlaf Sy WOZU ihn die Seinen bestimmt hatten. Er widmete
sich demselben seit 1764 auf dem Cdrolinum zu Braunschm^
und auf der Universität zu Leipzigs wurde 1770 Pastor zu
Schujen in Livland^ war aber schon 17 74 tvegen einer schwt-
ren Gemüthskrankheit ausser Stande sein Amt zu verseJieih
und mufste einen AdjunJiten nehmen, Bey seiner allmafiligen
Genesung fand er das Verhältnifs mit diesem so unangenehm^
däfs er sich ihm ganz entzogt seine Familie und sein Amt
1781 verlief s und nach St. Petersburg ging. Dort unterridi-
Xete .*r die Söhne des Fürsten Wladimir Borissowitsch
Qqlitzin ^ begleitete ihn auf seine Güter und nach
Moskau* und verliefs ihn nicht eher^ als bis er nach Paris
raste. Dann (1786 etwa) nahm er eine Stelle an derB.it-
terschule zu Kursk an^ die er aber nicht lange bekleidete,
Er ^ng wieder nach Moskau , und lebte mehrere Jahre theih
ehrte Stelle y theils als Privatlehrer krank und in traurigen
Umständen y bis er 1790 Lehrer an der Schule bey der neuen
lutherischen Kircht daselbst wurde* 1806 erhielt er das
Lehramt der deutschen Sprache am kaiserlichen Erzieliungs-
hause daselbst; war 18 12 Zeuge der Verwüstungen uni
Greuel in Moskau und starb in Folge derselben an einem
hitzigen Nervenfieber , bis mu seinen Tod von der ßxen
Jdee einer allgemeinen unsichtbaren Macht der Freymaurtr
gequält f und darum auf eine einsiedlerische Lebensrnse
zuriickgezogen» Geb. zu Riga am 2 April 1744, S«^^*
1812.
Standrede vor der Beerdigung der — « — Frau Lieutenan-
tin Ebba Juliana von Klot, geb. von Ceun3!ern, gehal-
ten auf dem Gute Puikeln den 9 Sept. 1780. Rig**
iBogg. 4.
Die Salbung Davids zum Könige, ^ine Ode; in Lind-
ners Redeübungen. I4te Sammlung. «(Riga, 1762.4.)
8* 43-58.
DuBORQH (Hekmank). Düeixius (Raymund), 457
»
. ^ DüBORGH (Hermann).
Besuchte das revalsche Gymnasium ^ studiru anfangs 1786
Medicin zu ßclangen^ fUerauf seit dem folgenden Jahre Juris*
prudenz zu Gott Ingen ^ erhielt daselbst ^ nach einer vorher in
Deutschland unternommenen Reise ^ die juristische Doktor-*
würde ^ kehrte 1794 nach EsthJ and zurück ^ war erst Auskul-
tant im Oberlandgericht zu Reval^ und wurde, dann 1796
Kommerdenofficial beym dortigen Magistrat, später aber
Rathsherr. Geb. zu Reval am 2 Junius 1769, *gest. am
22 Deceriiber i8ii. • .
Commeatatio de S. C. Macedoniano. Götting. 179 • .
Eecensionen juristischer .und anderer Schriften in det
' Halleschen und Jenaischen AUg. Lit. Zeit.
DUELLIUS. (RaYMÜND).
Augustiner und Bibliothekar zu St, Pöben "i/i Nieder^
Oesterreich^ Pfarrer zu Mank ebendaselbst. Geb. zu Wien
1694» gf^t. am 25 Februar 1769/
Miscellaneorum, quae ex codic5ibus Mss. collegit, Liber I.
Augustae Vind. et Graecii, 1723. — ^ Libey IL Ibid.
1724. 4. -Em Verzeichnifs der darin abgedruckten Auf"
Sätze und Urkunden liefen Baumgartens Nachrichten
von merkwürdigen Büchern* Bd. 11. S. 429* Sie tnt-
haken aber nidils , was Livland unmittelbar angeht.
Historia ordinis equitum Teutonicorum hospitalis S. Ma*
riae V. Hierosolimitani.- Pötissimum ex buUis, diplo«
matibusy. chartis, sigillis antiquis, tabulis stemmato-
logicis etc. tabularii balliviae Austriacae ita illustrata,
ut ad comitiunem etiam historiae et genealogicae usum
adaptata sit. — Appendix bullas et diplomata eidem
ordini data, transcripta ex Mss. Fuldensibus complec-
titur. Viennae Au8triae,^1727. U) unpag. S. Vorstücke,
120 S., 7 Kupfertafeln, 24 genealogische TabefUfen,
21 S. Anhang und 21 uhpag. S. Register und Druck-
fehler verzeichnifs. Fol.
Vergi, Gadeb. L. ß. Th. 1. 8.224. — Adelu.ng z. Jocher.—
Mcu6«ls Lexik. Bd.a. S.435> vo auch seine übrigen Schrif-
ten angefü/trt sind.
LBand. 52
458 _Du£i.o (Hermann Friedrich).
DuLLO (Hermann Friedrich).
Studirte von 1764 bis 1767 zu Göttingen und wurde, nach
erfolgter RückkehY in sein Vaterland, 1768 Prediger an der
Kirche zu KabiUen (ord, am 9 Junius), iSiS feyerte er
daselbst sein 5oj ähriges Amtsjubiläum und erhielt bey ditstr
Veranlassung von der Universität Dorpdt das philo^oplüscht
J^oktordiplom, 18 19 wurde er zum Konsistoriair ath ernannt,
Geb. im P^astorat Schleck in Kurland am 18 September 1745,
ßest» am 12 Januar 1826,
* Tahs tizzibas mahzibas to Deewa rakftu, jeb tahs fweh-
tas bihbeles, eekfch ihfahm nodatiahm farakMtas par
ismahzifchanu no galwas. Mitau, •1794. 16 S.' 8. —
Neue ganz umgeänderte Ausgabe unter dem Hui:
* Tizzibas Mahzibas 9 np galwas ismahzamas preekfch
jauneem kriftiteem taudim kas gribb eeiwehtiti .tapt
Ebend. 182?. 16 S. 8.
* IsfbahMfchana tahs tizzibas mahzibas ar j au taf chanahm
un atbildefchanahm par labbu faprafchanu' farakftita,
preekich mannu latweefchu draudfi, Mitau, 1794»
/ 112 S. 8. .
* Religions-Unterricht für junge Christen, die confir-
mirt seyn wollen, zum Auswendiglernen entworfen.
Ebend. 1802- 16 S. 8- — Neue gänzlich veränderte Aus-
gabe unter dem Titel: * Religionslehre für. junge Chri-
' sten, die konürmirt seyn wollen, zum Auswendig-
lernen. Ebend. 1822. 16 S. 8.
Die kurländisühe Landwirthschaft. Ein Versach zu
einem Handbuche für praktische Landwirthe aller Art
Ijtter Th ei U welcher den Ackerbau in sich falst. Ebend.
1804. XVI u. 692 S. 8. — 2te (verbesserte^) Auflage.
Ebend. 1824. XVI u. 711 S. 8. — ^2ter-.Theil, wel-
cher den Gartenbau, die Viehzucht, von Fischteichen
und Teichfischen enthält, nebst einem Nachtrag zum
. Isten Theil, aus eigenen Ei^fahrungen entworfen.
Ebend. 1818. XVI u. 512 S. 8. >
Ueber die göttliche Eingebung des N. T« Eine religiöse
Abhandlung zur Beförderung des Gebrauchs der heili-
gen Schriften des neuen Testaments» Jena', 1816*
64 S. 8. •
Dui&o (BLermann Friedrich). 459
Beweis» daXk wir die Taufe d&c Christen unsern Gemein-
den als ein heiliges Bündnifs mit Gott darzustellen
verpflichtet sind. Seinen vielgeliebten und geehrten
Amtsbrüdern vorgelegt und zugeeignet.* Mitau, 1818*
68 S. 8. . '
Gab heraus: * Kurländisches Gebetbuch für Christen, die
in kindlichem Sinn und Liebe zu dem Vater der Men-
schen und Jesu Christo, dem Erlöser, zu beten sich
erweckt fühlen. Zum häuslichen Gebrauch verfafst
von verschiedenen Religionslehrern und andern from-
men Christen, Mitau, 1820. XII u. 164 S. 8*
* No. 1. Mihliga pamahzifchana, k^ buhs ikweenam
kristitäm zilwekam to fwehtu Bihbeli tahs JaunasDer-
ribaslaffiht. (Mitau, 1821.) 15 S. — No. 2. Ohtrais
Nummeris tahs mihligas pamahzifchana s , "kk buhs ik-
weenam kriftitam zilwekam to fwehtu Bihbeli turreht,
laffiht ui^ walkoht. (Ebend. 1822.) 23 S.- — No. 3.
Trefchais Nummeris tahs mihligas pamahzifchanas no
tahs nemirftamas buhfchanas to zilweku pehz teeni
Deewa rakileem tahs Jaunas IJerribas. (Ebend. 1822.)
Nebst 1 Beylage. 3lS. — No. 4. Zettörtais Nummeris
tahs mihligas pamahzifchanas, kä mums kriMteem
laudim to fwehtu Bihbeli buhs turreht un walkpht.
(Ebend. 1822.) Nebst 1 Beylage. 31 S. — No. 5. Peek-
tais Nummeris tahs mihligas pamahzifchanas no tahmt
fchehligahm un Mprahm Deewa apfohlifchanahm fweh-
taBihbele. (Ebend. 1824.) Nebst 4 Bey lagen. 55 S. —
No« 6* Seftais Nummevis tahs mihligas pamahzifchanas
no tahs zilweku tiz^efchanas. (Ebend. 1824«) Nebst
3 Beylagen. 39 S. -— No. 7* ^eptitais Nummeris tahs
mihligas pamahzifchanas no tahs zilweka tizzefchanas
pehz Deewa rakileem. (Ebend. 1824). Nebst 3 Bey-
lagen. 36 S. — ■ No. 8. Ailotais Nummeris tahs mihli-
gas pamahzifchanas no ta zilweka dafchadeem greh-
keem un pahrkahpf chanahm. (Ebend. 1824*) Nebst
1 Beylage. 16 S. 8.
Ueber die rechte Zeit des Getreideerndtens (aus der let-
tischen Gadda-Grahmata deutsch übersetzt von Age-
luth) i im Oekon. Repeytor. f. Livland. Bd. 3. St. 3.
S. 340» — ^ Ueber die Einrichtung einer sechsfeldrigen
Wechselwirthschaft; ebend. Bd. 7. St. 2- S. 183-
Aufsätze in der lettischen Quartalschrift Gadda-Grahmata»
»/
460 Dumpf (GßORG Priedr.). D^jncan (Gustav).
Vergl. Zimmermanns Lett. Lit. S. gt. — JuWfeyer der
^ojährigen Amtsführung des Pastors H. F. DuUo. Mitau,
1818^ 8. — Seinen Nekrolog von K. W. Cruse in den^ty-
lagen zur Allg. deutschen Zeit. f. Kufsland i8s6. No. 11.
Dumpf (Georg Friedrich).'
Bruder von Karomne Stahl, geb. Dumpf.
Gebs zu Öhlenhof im^ löserschen Kirchspiele Livlands am
ag November 1777 1 erhielt seine Schulbildung seit 1792 im
Friedrichskollegium zu Königsberg^ studirte seit 1794 auf
deutschen Universitäten ^ wurde 1798 Dr. der A. G. zu G'6t-
fingen f nahm, hierauf eine Hauslehrer stelle in Livland an^
liefs sich 1801^ in St, Petersburg examiniren^ wurde dort iey
einem Hospitale angestellt y blieb daselbst bis i8o3, lebte dann
seit 1804 ah praktischer Arzt zu Euseküll in Livland^ und
war seit i8l3 zugleich Kreisarzt in Fellin ^ v^o er auch i823
ganz seinen Aufenthalt nahm.
piss. inaug. de febre nervosa exanthematica« Gottingae)
1798. 4.
De consensu magnetico. Petropoli, 1818. 8.
* Aufsätze medicinischen und vermischten Inhalts in
■' deutschen Zeitschriften.
Lieferte zu dem Tagebuch über eine zweite magnetische
Kur an der Frau von U*** (Bernau, 1818* 8.) ^^
mit D. bezeichneten Anmeriitngen und zwey Beriditti
S. 247-263. u. 273-314*
Gab heraus;
Fandaemonium germanicum^ Eine Skizze von J. R* M,
Lenz. Aus dem handschriftlichen Nächlasse des ver-
storbenen Dichters. Nürnberg, 1819, 64 S, 8.
DüNCAN (Gustav)*
War erst Notar beym pernauschen Landgerichte ^ dann
Kriegskommissär, Geb. zu^..^ gest, • « •
Eine Rede bey Verlegung der Ünirersität von Dorpat
nach Pernau 1699^
. Vergi. Nord. Mise. IV. 48.
DUNCAN (O). DUKKBR (P* J.). V. DuKTS (G, f.). 461
DüNCAN (OlAUS).
Studirte in Dorpat und war vielleicht derselbe^ welcher vor
164t als Pastor zu Jagelecht in Esthland dn^^estellt i 1645
aber nach Pühkalep auf Dagm versetzt wurde, und i659
starb. Geh. zu SalaHrg am...^ gest. « • •
Oratio in feUx novi anni auspiclum ex aureo dictOj ^ uod
estMatth, VI. 33« Dorpati, 1639* 4.
Verßi. So mm, p. 54, -^ Caxlbl, S, si u« 86,
DüNKER (l^RiEDRicH Jakob),
Studirte M^icin zu Göttingen und pfomovirte daselbst^
hm 1794 mit dem Starosten Siegmund Friedrich
p. Kor ff auf Nerft erc, der damals eine Reise gemacht '
hatte f als dessm Hausarzt f nach Kwrland\ war einigt Jahre,
bey {/im, auch noch nach sünem Tode bey seiner Familie^ Und
sing dann nach Deutschland zurücK Geb. zu Pyrmont^ wo
sein Vater Brunnenarzt war^ am • • • , gest. daselbst 180 •
Diss. inaug. de typo morborum« GQ^ttingae, 1789« 4«*
«
VON DuNTE (Georg i,)«
Studirte zu Rostock und wurde daselbst Magister der Phil»
Gib. zu JRef a/ am , • . , gest. • . •
«
Öisp. de finita et infinito* Rostochii» 1654« 4* (Dieie
Disp,^ welche er ah Magister und Vorsitzer vertheidigte^
wird von Schwartz dem nachfolgenden beigelegt ; die
Zeit aSer^ wenn sie erschien^ läfst wohl auf einen andern
gleichnamigen Verfasser schliefsen.y
Disp. theol. de religione tutissima ex judicio Papismi,
Calvinismiy Photinianismi« (Praes. A u g> V a r e n i o.)
Ibid. 1666. 48 S. 4.
Verßi. Nord. Miic. XXVH. 93«.
4ß2r y. DüNTE (GeorGe 2O. Duhte (Ludwig).
t
VON DüNTE (Georg 2.).
Studirte in Dorpat und war^ hanischriftltchen Notizen
zufolge f erst Kapitän in holländischen Diensten ^ wurde &ey
seiner Rückkehr Assessor des rigasdien Landgerichts ^ 17 18
rigascher Landrichter^Substitut und 1724 mrklicher Land-
richter, {G adehusch führt aus Dietrichs Hilaribus Li-
voniae von ihm an^ dafs er fünf Jahr in Giesaen studirt
habe und dort Magister geworden sey. Allein diese Umstänä
passen nicht auf ihn, da die Hilaria Livoniae schon i656
erschienen^ und er damals noch nicht geboren war; eher könnti
man sie auf den vorhergehenden beziehen. Ueberdies war er
nicht aus Reval.) Geh, zu Riga am 4 J^ovemher 1671 , gesf.
cm 27 Februar 1747.
Diss. historico - politica de causis expeditionis a Rege
Gustavo Adol][)ho in Germaniam quondam susceptae.
• (Praes. S y e Yi o n e Di m b e r g.) Oorpati, 1691»
4Bogg. 4.
Ein griechisches Hochaeitgedichtr 1686. (TT'7rJ ihm von
Fischer hey gelegt ^ kann, aber audi dem^ vorhergehenden
angehören,^
VergL Gadeb. L. B. Th. 1. S. 998. -^ Nord, Mise. IV. 179. -^
Adf lung z. JÖQher,
♦
DüNTE ( Ludwig).'
Wurde erst auf der Schule zu Reval^ wo sein Vattr^
lobst Dunte, Ratlisherr war , dann fünf Jaltr lang in
Riga von Herrmann Samson unterrichtet , studirtt
darauf drey Jahr in dessen, und reiste über Strasburg nadi
Tübingen und von dort nach Wittenberg, wo er 1622 Magister
ivurde. Nachdem er drey Jahr am letztgenannten Orte zuge-
bracht hatte i ging er nach Lübeck und Hamburg , von dort
nßch Holland und so nach Reval zurück, Nachher reiste er
wieder Über Riga^ durch Preussen und Pommern nadi
Rostock^ wo ihm von dem ReichsmarschaU Jakob de U
DüNTE (Ludwig). 463
Gardie die Ftlhrun^ zweytr jungen studierenden Edetteüte
anvertraut wurde* Mit diesen brachte er mehr als drey Jahr
in Holland j England und Frankreich zu ^ benutzte in Oxford
anderthalb Jahr die Bodlejanische Bibliothek und eignete sich
die französisthe und englische Sprache dermafsen -an , dafs er
in seinem Predigtamte denen , die nicht deutsch ver^dnden^
auf dem Krankenbette in diesen Sprachen Trost geben konnte»
1627 ^^^ ^r wieder nach Reval und wurde hier gleich als
Hväfsprediger der deutschen Gemeine ordinirt^ erhielt auch eine
Predigerstelle {wahrscheinlich als Katechet zu St. Michaelis»
Vergl Carlbl, S. 92 u. 10^ ^ wo er noch beym Jahr i635 so
genannt wird); 162g aber wurde er Diakon zu St» Olai und
l632 von Seiten des revalschtn Predigtamtes nach Dorpat
dekgirt^ um, der Einweihung der Universität beyzuwohnen.
-Einen Antrag zu einer Stelle in Livland^ den ihm der Gqu*
verneur Jolu Skytte machth^ lehnte er ab und blieb Jri Revdl^
»0 er i636 die Aufsicht über die Schulen erhieh. ' Wegen
«emer gar zu eifrigen Strafpredigten wurde ihm auf drey Wo-
chen die Kanzel untersagt: dies zog er sich so sehr zu Ge*
nüithe, dafs er in • ine auszehrende Kranhheit verfiel und starb»
Geh, zu Reval am 21 November i597, S^*^m "öcA Witte,
^nd der '^auf seinem Bildnifs befindlichen Umschrift , am 1 1,
nach Joch er und G ade b tisch am 2 December i63g.
Bisp. theol. de universali onmi^im hominuxn ad regnnm '
coelorum Yocatione. (Praes, Nie. Hünnio.) Witte-
^ergae, 1622. 7% Bogg. 4*
Wahre und rechtmäfsige Üeburig des Christen thnm?»
welche bestehet in gottseligen Lehen ,' ' öfTentlichem
Gottesdienst, demüthiger Bufse, -würdigem Gebrauch
des heil. Abendmahls und seligen! Abschied von der
Weh. In sieben Bücher ordentlich verfafset. Mit
einer besondern Vorrede' Hrn. D. Nicolai' Hunnii,
Superintendenten zu Lübeck. Lübeck, 1630- 8» — •
2te Aufl. ... — steAufl. . ^ . — 4teAiifl. Wittenberg,
1722. 1% unpag. Bogg., 646 S. u. 2 unpag. Bogg.
Register. 8.
.464 DüNTE (LuI^^VIG),
Bttccina Evangfelüy das ist. Ein kurtz Trabtätlein, darinn
sonderlich erwiesen wird, wie Gott dem Herrn gefal-
len habe, durch den Posaunenschall der mündlichen
Predigt ihm eine Kirche zu samblen, die Menschen zu
bekehren, und zur Seeligkeit zu. bringen, vnd wie die
Prediger ihres Orts, vnd die Zuhörer ihres, sich ver-
halten sollen, dafs sie zu diesem gewündscheten Zweck
kommen mögen. Mit einer Vorrede eines Ehrw. Mi-
nisterii zu Lübeck. Lübeck, 1632. 2/^ unpag. Bogg.
ti. 180 S. 4.
Christliche Predigt, von der Herrlichkeit, Zierde und
Seeligkeit der Christlichen Kirchen, und sonderlich
der hohen Schulen, bey der Introduction der Uni-
versitaet zu Dorpat in Lieffland gehalteil, aufs dem
87* Psalm. Dörpt, 1632» 4- {Wurde in Bevai gehalten.)
'^xDas kleine Catechismus- Büchlein. Reval, 8»» wtldifs
Gadebusch anführt ^ ist wahr^clieinlich nidits anders^ ah:
' Gatechismus-Grund d. i. Fürnehme Hauptsprüche auls
H. Gottl. Schrift, auf den Catechismum gerichtet,
damit alle Glaubens-Articul unserer Aeligion, durch
* die Hauptstücke d^s Catechismi aufs dem rechten
Grunde bewiesen und bestetiget werden u. s. w. Reval,
bey Reusners Wittwe, 1638. 192 nnpag. S. 8-
Decisiones casuum conscientiae sexcentorum et ultra;
e diversis theologorum scriptis coUettae, contractae
et in brevitatem redact&e ac juxta ordinem locorum
theologicorum positae. Lubecae, 1636* 570 S. 4* "
2te vermehrte Aufl» Decisiones mille, et sex casuum
conscientiae etc. Ibid. 1643« 1317 S. 4. {Ob auch mi
zix Erfurt, 1648.? ) **^ 3te Aufl. Katzeburg, 1664*
984 S« 4* JDiese JSntscheidungen sind theiis deutsc\
theils lateinisch geschrieben.
Wischttichlein defs Angst-Scbweisses der Gebährerin und
-" derThränen hinterlassener Witt wer, aufs der 1, Epistel
an den Timoth. 2> 1 5# Reval, 1639. 4. (Eirie Leichen-
prf^igt.)
Nadi seinem Tode erschien:
Catechbmvs-Grund. Riga, 1641. 8. VieUddit eine nm
Auflage oder eine vermehrte oder verbesserte Ausgabe seui^
Catechisinus*Büchleins.
Sein Bildnifs ohne lahnahl und Anzeige des Kupfer&techers
in 4.
V. DuKTEN (Theqx^or). DOsburg. 465
Vergl» Eberhard V. Rentelns Leichmpredigt auf ihn. Reval ,
16401 4, woraus der Lehenslauf in ^ ixte njcmor. theolog.
jiostri secuH clariss. Dtc» IV» p. 478-483 aufgenommen ist. —
Witte D. B. ad a. 1630. — Jochen -- Gadeb. L.' B.
Th. 1. S. as8-233. — Nord. Mise. XXVII. 232-234.
VON D UNTEN (Theodor).
Siudirte auf dem Gymnasium zu Danzig , wo er am
26 Mijirz 166 5 eine lateinische öffentliche Rede hielte dann zu
Königsbergs Leipzig und Wittenberg y " durchreiste hierauf
England y Frankreich und It allen ^ wandte besonders in Rom
seinen Fleifs auf Alterthumskunde^ und wurde' nach seiner
Büchkunft Assessor im königL Oberkonsistorium zu Dorpat.
Seine Lieblingswissenschaft war die Astronorrüe. Geb* zu
■R'5fl i644f S««^ ^tn i August i685.
Disp. de imperio Absolonis. • • •
I^isp. ima de ecclena» 'in genef e de tractatus hujus dig-
nitate, utilitate et difficultate , et in specie de eccle-
siae etymologia, synonymia, homonymia, qvmestione»
an sit? et q\iid sit? (Praes. Joh. Maukisch.)
Dantisci, 1665- 40 S. 4. * '
Disp. de fundamentis hypothesium astronomiae. ^Resp.
Const. Schütz, Gedanensi.) Wittebergae, 1668«
2 Bog. 4-
Disp. de liberalitate. . .*.
Beneficia pacis, oratio; im Anhange zu Joh. Horni-
cei Soteriis Rigens. (Rigae, 1665. 8.) S. 18-39-
Lieferte die poetischen Erklärungen zu Joh. Fischers
Ausgabe von Arndts wahrem Christen thnm. (Riga,
1679. 8.) S. Gadeb. L. B. Th. l. S. 3!29.
Verg/, Des Ob. Consist. Präsid. Friedr. v. Plater Denkschrift
^ auf ihn. Riga, 1685. — Witte D. B. ad a. 1685. —
Jöcher. — Gadeb. L.B. Th. i. S. 233« — ' Nord. Mise.
ly. 179. , . • V.
Düsburg 5 s. Peter der Düsburger.
/. Band. 53
466 Dtrsen (Johann Heinilich),
»
Dyrsen (Johann Heinricö),
Vater des nachfolgenden«
Der Sohn eines Kaufmanns zu Üigaf erhhlt den ersttxi
Unterriclit von PFwatlefjfern^ mdmete sidi der Arzneygelehr-
samkeit und studirte ßeit 1788 in Berlin ^ seit 1790 aber m
Göttingen^ wo er 1791 die medicinische Doktorwürde annahm^
machte dann eine Reise über Frankfurt f Strasburg und Lyon
nach Marseille j scJiffte von hier nadi Genua hinüber^ ging
hierauf nach Florenz ^ Rom und Neapel^ und kehrte ühtr
Venedig durch Tyrol^ die Schweiz und die RJieirtgegendenim
Oktober 179a wieder nacli Riga zurück. Hier begann er nun
die praktische Laufbahn ' mit Auszeichnung und erwarb sidi
ausserdem^ als Mitglied mehrerer auf Gemeinwohl abzwecken-
der Anstalten f durch wirksame Thätigkeit^ die allgemeine
lAebe und Achtung seiner Mitbürger, Geb. zu Riga am
29 September 1770, gest, am 6 April 1804.
Diss« inaug, medica^. exhibens primas lineas systemaüs
morborum aetiologici. Goetting. 1791. 60 S. 8-
TNolh- und Hülfistafely enthaltend die Rettungsmittel
in plötzlichen Lebensgefahren und andern Zufällea
■ zum Gebrauch des Landvolks (eme Bearbeitung der
. St ruveschen Rettungstafeln') ; m- cfen' Abhandlungen der
.livländi^chen gemeinnützigen und ökonomischen So«
cietät. Bd» IL (1802) S. 161-177- Qlst auch ins Letti-
sche und Esthnische übersetzt,)
Das alte und neue Riga; in Storchs Rufsland unter
Alexander L Bd. IL S. »299-308.
Gemeinschaftlich mit D. H. Grindel: Bemerkungen über
das Schwefel-WasserstoflT-Ammoniak (aqua ammoniaca
hepatica) ; in des letztem Russ. Jahrb. der Pharmacie«
I. 85-93. (1803.)
«
Fer^/« Uebcr DoktotDyrsensTod, von Sonntag. IUga9x8o4. 8* -^
Grindels Russ. Jahrb. derPharmach. III. 197.
DxRSXN (Lubwig). Eberhard (Daniel). 467
Dyrsen (Ludwig).
Sohn des vorhergehenden.
, Geh zu Riga am 26 August 1797, studirte seit 18 14 21/
Dorpatj dann zu Göttingen ^ Würzburg und Wien^ wurde
182 1 in Moskau X)r. der A» G. und lebt gegenwärtig in- sei-
ner Vaterstadt als praktischer Arzt und Mitglied der dasigen
Medicinalbeiiörde.
Diiss« inaug. de scabie, imprimis vero de ejus curatione.
. Mos^uae^ 1821* 69 S» 8* ^
E.
Eberhard (Daniel).
Wurde zu Uibeck erzogen und studirte in Greifswalde^
Hamburgs 'Kiel^ Wittenbergs Leipzigs Jena und Erfurt ^
nahm in Wittenberg die Magisterwürde an^ und kam 1690
nach Dorpat» Im J. 1692 wurde er Konrektor am königh
Lyceum zuRiga^ nach zwey Jahren Diakonus an derJohannis-
kirchezu Dorpat und Rektor der dasigen Schule ^ l699 ^^^t*
Professor der griechischen und morgenländischen Sprachen
ebendaselbst, Bey seinem Ämtsantritt hielt er eine Rede von
'den Schicksalen der hebräischen Sprache , und predigte bey der
Einweihung der Universität zu Pernau über den S/^sten Psalm»
Nachdem er ijoi zum Rektor des Lyceums zu Riga erwählt
worden war und nach langer Nöthigung von Seiten des Konsis*
toriums dies Amt endlich angenommen hatte, trat er es dennoch
rächt an, sondern wurde nach David Casparis Tod 1702
zum Inspektor der rigaschen Domschuie erwäldt, und bald
darauf Professor der Gottesgdahrtheit am dasigm Gyrrmor
468 Eberharb (Daniei/). (Otto Witöelm).
siwn> Beym Antritt des ersten Amts hielt er eme öffentliche
Rede „De impedimentis eruditiqnis ßolidaC)^' und 6ey
dem des zweiten eine „De veris atheismi causis." Gehza
Strelitz am . . . , gest, am 5 August 17 lo an der Pest»
Diss. de ascensione Christi in coelos et descensu ad infe-
i'os (-oder: Jesus trium* pastor asco^idens) «x Ps. 68> 19»
(Praes« Joh, D euts(;hpianzi). Yitembergae^ 1692*
7 Bogg. 4. ,
Der unschätzbare Verlust, welchen das mächtige König-
reich Schweden — durch den Tod dey Königin Ulrica
Eleonoxa — erlitten hat. Higa, 1693. 2 Bogg. Fol.
(-Ein Gedicht.)
Dorpatum in Livonia litteratum anno 1698 exhibitum.
Dorpati excudit Joh% Brendeken. 7 BU. 8*
Frogr. de variis unctiont;i|;i generibus, altero spilicet
^communi et profano, altero • autem partioulari et
sancto, Bigae, 170^- « • «
Frdgr. de duabus rebus, quae excellentem reddunt ora«
torem latinum , emendata scilicet loc|[uendi ratione et
rerum scientia. Ibid. 1703* • • •
Progr* (de gentilium pariter ac christianorum celebrandi
diem natalepi et non^iAale^i consuetudi^e). Ibid. 1703*
1 Bog. Form. pat.
Progr. ad ^ud. orat. ^ernb« P.^a^e i an $it ex i;su ^eipubl^^
föminas quo^ue litteris imbui? Ibid. 1705^ 1 Bog. 4.
Progr. ad orat.ii;\aug. Adami Gpdof^". Hornicei de eloq\ien.-
tia in hello imperatrioe. Ibid. 1707^ 9 Jun. Form. pat.
VergU Müllers Samml. russ. Gesch. IX. 9S8. — Gadeb. L. B.
Th. 1. S. \j39-24i. — Nord. Mise. XXVII. 234., nachdw
Kovis lit^ mart B- 1703./^. 83. -^^ Albs^AU^ Sc^ulbU^ i^\^\
Sn. 950^
Eberhard (Otto Wilhelm).
Studirte vo« 1760 bis 1754, erst in Königsbergs dann o»
Jenay wurde Pastor zu NeiJiausen in Livland ij55 (ord, am
3 September) y Pastor zu Rappel in Esthland 1768, Assessor
des esthländis<^en Konsistoriums 1771» Vicepropst 177^1
Eberhard (O. W.)* Ebert. Eccaad. Eck(J.). 469
Propst der zi^eyten Propstey des hahischportsdien Kreises
1785, und Propst d$s ganzen Kreises 1789. Geb. auf dem
GuteKaifer in Livland am 25 März 1728, gest. am 20 Sep^
Umher 1795.
In der esthnischen Postille Jutlusse Raxnat (zuerst Reval,
1779. 4.) stehen von ihm diß Predigten am isten^ 2ten^ 3ten
und2isten Sonntag nach "Drinitatis,
Yergh CarlbL S, 5U
Ebert (Gregorius).
Xc/irer jQn der rigas^hm Vomschul^* Geb. zu\ • . , gest.
I649t
Gedichte,
Ver^l, Nord. Mise. IV. 48.
EccARD (Peter Jacob).
Geb. zu Arensburg auf der Insel Oesel am • • • , gest. ...
Diss. de anthropophagia ex causa necessitatis concedenda«
(Praes. Joh; Scjiulz.) Qedanij^ 1688« 4«
Vefgl. Gadeb, IT. B, Th^ i. S. S41.
Eci;, auch AB Ecken, Eycken, und sogar
Mecke (Johann).
Kommt i526 als Stadtprediger zu Riga und zwar ah
I>iäkonus vor, ging i528 nach Pemau (denn an seine Stelle
a/s Didkonus iey ^er Stadt ham Hinrich Szyncke,), und
hhrte von dort etwa* i534 oder etwas früher nach Riga
zurück , wo er nun wieder unter den Stadtpredigem genannt
wird. i536 hilfst er undeutscher (d. u lettischer) Pastor zu
ßt. Jhkob in'J^a^^und kommt so noch i543 vor. Geb. zu...y
470 EgK (Johann). (Nicolaus).
Lieder von ihm in dem lettischen Handbuche^ weiche^ 1615
bey MoUin in Riga in ^4- erschien (s. den Art» Joh.
I ' tomDalen), Einige dieser Lieder ^ind schon i535
angefertigt.
Vefgl. Zimmermanns Lett, Lit, S, 14,
Eck, eigentlich Eke (Nicolaus).
Wurde 1576 Mitglied des rigaschen Raths^ l582 Bür-
germeister und bekleidete als solcher mehrmals abwechselnd
das Amt eines hönigL Burggrafen» In dem bekannten Ka-
lendertumulte wurde auch sein Haus gestürmt und geplün-
dert, weil man ihm Schuld gab, dafs er sich der Abtrttunß
der Jdkobikirche und der Einführung des gregoriamschen
Kalenders nicht eifrig genug widersetzt hätte. Obmihl m
Vergleich zu Stande kam, ging ^r doch, als die unruhigen
Bürger den Rathsherrn JoK Tast verhafteten, aus dir
Stadt und blieb so lange abwesend^ bis i589 der Tuirmh
durch eine königliche Kommission gestillt und die Ordnung
durdi den severinischen Vertrag wiederhergestellt war, wobef
ihm einige lausend Gulden als Entscliädigung zuerkannt wur-
den* Aber im Anfange des ijten Jahfhunderts erhoben sidi
aufs Neue innere Unruhen, die Eke mit betrafen, ubtr ät
man aber "keine zulängliche Na,chrichten findet* Der rigasdi^
Syndikus David Milchen, welcher den Bürgermdstir
Friedrichs, den Rathsherrn Götte und den Aeltermann
der grofsen Gilde Oetting und Michael Zaupe auf
seine Seite zog, soll sein vorndimster Widersadier und dxx
Hauptanstifter dieser Unruhen gewesen seyn. Als nändich ät
Bürgerschaft den severinischen Vertrag aufgehoben wissen
und einen andern Vergleich mit dem Rathe errichten wollti,
protestirte Eke dagegen förmlich und schriftlich. Nun drang
Oetting mit Ungestüm darauf, dafs jener seiner öffentU'
.dien Aemter entsetzt vverdm sollte, und beschuldigte ihn dner
untreuen Verwaltung der Stadtmitteh Die Verfolgung dauttti
Eck (Nicolaüs). 471
bereits anderthalb Jahr ujri der Ruth iormte Oetting und
seine Anhänger weder zur Ruhe^ noch zum ordentlichen ge»
richtüdien Verfahren bringen^ als JSftc, nebst seinen beyden
Sdiwiegersöhnen^ den Ratlisherren Rötger zur Horst und
Thomas Ramm^ 1606 den Entschlufs fajsten^ sich der
Verwaltung ihrer Aemter zu entäussern und die Sache dem
Könige von Polen vorzulegen, Inztvischen aber wurde JEfte,
auf Oettings Betrieb^ seiner Aemter entsetzt, ihm ein
Termin zur Bezahlung der an ihn gemachten FordeMungen
anberaumt und nach Ablauf desselben^ vf/as er an liegenden
Gründen besafs » sequestrirt und der Stadt zur Zahlung ge»
richtlich angewiesen. Obwohl der König mehrere Dekrete zu
Eke's Gunsten erlassen hatte, erreidae die Sache doch erst
1612 i7ir Ende» In diesem Jahr, am 7 May nämUch, wurden
Ehe und desstn Schwiegersöhne^ in JFolge eines königlichen
Befehls^ feytrlicli aufsRathhaus geführt^ in ihre vorigen Aen^
ter und Würden^ auch Ehe selbst in seine sämmtlichen Qüter
)meder eingesetzt. Alles Uebrige wurde durdi einen gütlichen
Vereih berichtigt^ und Ehe blieb seitdem ruhig in seinen
Aemtern» JDojs gröfseste Verdienst um seine Vaterstadt
erwarb er sich durdi das WittwenhauSf genannt Eke^ns
Wittwenkonvent ^ welches er i5g2 für arme Bärgerwittwea
stiftete. Geb. zu Riga i54i, gest. am 2S August i623.
£ine lateinische Kede zum Amtsantritt des DomscHuI-
rektors Joh. Rivius ; in der Sammlung Orationes tres — «~
habitae in restitutione seu instanratione scholae ri^en-
m 15 Cal. Sext. (Rigae, 1597. 4.)
Handschriftlich :
Eine Rechtfertigung «einer Flucht und seines Betragens
überhaupt. (S. Benj. Bergmanns histor, Schriften.
n. 110.
Sein Bildnifs auf einer Denkmünze, die et selbst 1601 schla-
gen liefs.
Vergl. Gadeb. L. B. Th. 1. S- 341. — Nord. Mise. XXVIL
ff35-a4i« — Adelung z. Jötjh er»
472 v.EcKAR»!' (Friedrich).
VON ECKARDT (FriEDRICH).
Bruder des behannten Schauspielers Eckardt^ genannt
Koch, würde theils in Klosterbergen, theils auf der Real-
schule in seiner Vaterstadt erzogen und zum Geistlichen bt-
stimmt,' Seine rege Phantasie rifs ihn aber schon damals fort,
Er wurde gemeiner Soldat erst in preussischen , dann in öster-
reichischen Diensten, 'machte in letzterem den bayerisdien Erb-
folgeJirieg mit, kam nach Wien in Garnison, und schrieb
daselbit mehrere Schauspiele , die von der Hoftheaterdirehtion
mit den von ihr/ ausgesetzten Preisen gekrönt wurden. Alles
interessirte sich nun für ihn ; er wurde von den zu rasch ge-
knüpften militärischen Banden los gemacht, verliefs Wien
I7S5, ftfl/n nach Riga und beschäftigte sich hier zwey Jahre
als Theaterdichter. 1787 wurde er Archivar bey derlivländi-
schen Gouvernementsregierung, 1796 zweyter und i8o3 erster
Regierungssekretär, nachdem er schon 1801 zum Kollegien-
Assessor ernannt war. In diesem Amte lebte er von seinen
nächsten Vorgesetzten und vom ganzen rigaschen PubUkum
geliebt und geachtet, als zwey Nachrichten, die er in einer
und derselben Stunde erhielt , ihn so heftig erschütterten, dafs
er den Entschlufs fafste, aus der Welt zu gehen. Die erste
betraf den Tod eines geliebten Bruders , die zweyte setzte den
scJiuldlosen Mann in Gefahr^ an seiner Ehre gekränkt zu mr-
den. Er endete sein Leben freywillig in den Fluthen der
Düna. Geb. ^u Berlin -am 18 Oktober 1769 , gest. am
22 Februar 1806.
D(er Kaufmann und der Bettler. Ein Schauspiel. Berlin^
1776. 8.
Spafs und Ernst.' Ein Lustspiel. Kbend« 1778* 8*
Der Ländprediger. Ein Nachspiel. Ebend. 1778- 8.
Leben des Prinzen Eugen von Savoyen. Prag» 1779» 8«
Die Schwäger. Bin Trauerspiel in fünf Aufzügen. (^Preis-
stüchJ) Wien, 1780. 8-
Wer wird bekriegeii ? (^Preisstüch.) Ebend. 1780. 8.
v#EcKARi>T (Fäxedrich), 473
Die Abgebrannten. Ein Schauipiel .in zwey Aufzügen.
(Preissfück.) Wien, 1782- S*
Versuch über die Kunst, junge Soldaten zu bilden. Prag,
' 1782. 8. •
Die vergiftete Traube. Ein Trauerspiel. Ebend. 1783. 8.
Das Leben und der Charakter Davids, nach Schrift und
Vernunft. Ebend. 1784. 8.
Leben des Johann von Trocznow, genannt Zizka. Ebend.
1784. 8. ' ,
Leben des Jafoslaw von Sternberg und des Zlenko von
Sternberg. Ebend. 1786. 8. (Die beyden ktztern Auf-
sätze sind aus den Lebensbeschreibungen berühmter
Männer Böhmens abgedruckt,^
Inhalt der in der rigischen Statthalterschaft emanirten
Patente von 1710 bis Ende 1788. Rifea(l789). 251 S. 4-
* Feldblumen. Gesammlet zum Besten einer Erziehungs-
anstalt für arme Kinder. Ebend. 1791. 144 S. 8^ .
Topographische Übersicht der Rigischen Statthalterschaft
in 25 Tabellen. Ebend. 1792- FoL '
* Kaiser Alexander in Riga am 24> 25 u. 26 Mai 1802*
Ebend.; 4o S, 8. Noch dreymal aufgelegt , und zwei-
mal iris Russische übersetzt St. Petersburg 1802. 8.
* Lieder für die> Unter&tützungsgesellcchaften in Rig«i
1805. 23 S. 8«; enthalten auch Beyträge von andern.
Kiasa und Alexander. Ein Schauspiel in einem Aufzuge«
^^ga (l'805). 22 S. 8. Auch in Kaffka's Nord. Archiv
1805. April S. 19-38. und in den gleich anzuführenden
Papieren .eines Unglücklichen. S. 55'-80.
Eine livländische Kriminalgeschichte- aus den Akten der
gerichtlichen Untersuchunff; in Sonntags Monats-
schrift zur Kenntnifs der Geogr* u. Gesch. des russ.
Äeichs. IL 6± S. 375-386-
Gedichte in älteren Almanachen und Sammlungen mit
der Unterschrift „von einem Soldaten"; — /m Rigai-
schen Taschenbuch f. d. Sommergenufs 1801. S. 192. —
Vorspiele für die rigische Bühne. — Einzelne Gele-
genheitsgedichte.
Antheil an Kaffka's Nord. Archiv; — an Trüharts
Fama f. Deu^tsch-Rufsland.
tBand. , 54 ,
474 v.EcauiiLDT(F.). Ecxhard(T.). v*Egkhofb (I.H.),
Nach seinem Tode ersdiien :
Hinterlassene Papiere eines Unglücklichen, zuiji Befsten
seiner Familie herausgegeben von A. v» Kotzebue.
/ Leipzig, 1808- VIII u. 206 S. 8. (Die Zahl von hey-
nahe i3oo Pränumeranten , deren Namen dem Buche vor-
gedruckt sind^ beweist die allgemeine Theilnahme an dem
unglücklichen Schicksale des Verfassers.^ — 2ter Theil
(auch mit dem Titel : Nachlese zu Eckardts Gedichten,
für Riga) herausgegeben von K. L. Grave. Rigai, 1810.
1 unpag. Bog. u. 132 S. 8.
Vergi. Trul^arts Fama f. Deutsch-Rufsl. i8o6. April S. 51-61. —
Am Grabe eines unglücklichen Freundes, von Kotzebue;
im Freymüthigen i8o6- No. 138 u. 139. — Ders. in den oben
angeführten^ agieren eines Unglücklichen S. 1 ff. — Meu-
8 eis G. T. Bd. s* S. 144« Bd. 13. S. 307.
Eckhard (Tobias).
Magister der Philosophie und seit 1704 Rektor am Gym-
nasium zu Quedlinburgs das' unter ihm einen ausgebreiteten
Jß,uhm erhielt. Geb. zu Jüterbock am i November 1662,
gest. am i3 December 1737.
Oratio de victoria a Garolo XII. Suecorüm rege ad Nar-
vam 1700 a Bussis d^portata. Stadae, 1701. Fol.
Vergl. Gadeb. Abh. S. 185. — Adelung z, Jöcher, wo auch
seine übrigen Sc/triften angeführt werden.
VON Eckhoff (Johann Heinrich).
Vater des nachfolgenden.
jDie erste Sildung erhielt er durch den Privatunterricht
geschickter Lehrer ^ so dafs er schon im iSten Jahre die Uni-
versität Halle beziehen konnte. Hier benutzte er zuerst einigt
philosophische Lehrstunden; da er nich aber der Arzneykunst
widmen wollte^ so ging er vorher noch nach Bttlin^ um
daselbst Anatomie ^ Physiologie und Cfururgie zu stüdiren.
v.EcxJBOPP (JoBA^TN Hsxnbicb)« 475
Er hehrU darauf nach Halle zuriiclt^ beendigte dort sdnen
medicinischen Kursus ^ vertheidigte seine Inauguraldisputation
und nahm 1773 die Doktorwürde der A. G. an. Nachdem
er wieder nach Kurland zur üch gehehrt war, praiticirte er zuerst
in seiner Vaterstadt ^ zog aber zu Anfang der goger Jahre
nach Mitau , wo er die praktische Laufbahn rriit Glück und
Beyfall fortsetzte, auch am 12 Oktober ijg3 zum Stadt- und
Landphysikus und einige Zeit- darnach zum Hofrathfind £jeib*
arzt des Herzogs Peter von Kurland ernannt v^urde» Im
J. 1795 untersucfite er die beyden kurländischen Mineralquellen,
Baidon und Barbern, und war, nächst Hummius, der
erste, der hierüber etwas, wenn gleich freylich nur oberfläch-
liches^ in Druck gab* 1797 wurde er bey der kurldndischen
Medicinalbehörde als Accoucheur angestellt , und als er sich
hey Gelegenheit einer allgemein herrschenden Epidemie und
Bpizootie, theils durch eigene Thätigkeit, theils durch Instruk-
tionen für die Kreisärzte der Provinz, verdient gemacht hatte,
Quf Vorstellung des damaligen Gouverneurs im J. iSoo zum
Bofrath ernannt. Auch erwählte Um 1802 das reichsmedici-
nische Kollegium in St. Petersburg zum Ehren- und 1806 die
naturforschende Gesellschaft in Moskau zum, nuswärtigen
Mitgliede. Geb. zu Goldingen, wo sein Vater Apotheker war,
am 3 November 1750, gest. an einem, Nervenschlage in der
Nacht vom 20 auf den 21 Julius 18 10.
«
Biss. inaug. de causis sterilitatis non absolutis in utro^ue
sexu. Halae, 1773. 4.
Beschreibung' des Baldohnschen und Barbernschen Mine-
ral-Wassers nebst einer Anweisung zum innerlichen
und äufserßfchen Gebrauch derselben. Mitau, 1795.
6 unpag. u. 64 S. 8. ' »
Mehrere kleine in diö medicinische Pölizey einschla-
gende Aufsätze; in der Mitauische^ Zeitung.
Vergl. Hehnigs Kurland. Samml. Bd. i. Th. 1. S. 380. —
Kurland.. Fiovinzialblatt 1810 No. i. '
476 V. Eckhoff (Otto)« Eckmakn (P£TEä Johaioi).
VON Eckhoff (Otto).
Sohn des vorhergehenden.
Besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt^ ging 1807
nach Moskau^ wo er unter Hofmanns Aufsidit Medkln
zu Studiren anfinge setzte dies Studium seit 1809 in St. Peters-
burg und seit i8n in Dorpatfort^ ging i8i3 mit dem Gt-
neral^^ Fürsten Repnin^ nach Deutschland^ und trat als
Junker bey dem grodnoschen Husarenregiment in russisdit
Militärdienste f wurde bald darauf Officier^ erhielt bey Dres-
den das Georgenkreuz der bten Klasse, wohnte^ zu einem
Uhlanenregiment versetzt f der Schladit bey Leipzig und der
JSinnahme von Paris bey, wurde Ritter des St. Annen 'Ordens
der ^ten KL, kam hierauf nach Kurland in der Absicht, süne
frühem Studien fortzusetzen, ging ab^r ibl5 . abermals zur
Armee nach Frankreich, kehrte dann mit seinepi Regimtnt
nach Rufsland zurück, nahm 18 17 den Abschied ,- ging in
demselben Jahre nach Berlin, studirte <iort bis 1821 yon
neuem Arzneykunde, wurde 1822 Doktor der Median auf
der Universität zu Dorpat, lebte ein halbes Jahr als prak-
tisclier Arzt in Mitau, ging dann n'acli dem Innern von
Rufsland, wo er Hausarzt bey eintm Gutsbesitzer wurde,
kehrte 1824 kranklich zurück, um nunmehr in Riga seine
Laufbahn fortzusetzen, erhielt auch die Stelle des Brunnen^
arztes zu Baidon, ward aber i825 vonünem Nervenschlaßi
getroffen , der ihn der Sprache und des Gehörs beraubte, und
lebte in diesem unglücklidien Zustande zuletzt in Riga. Ge6.
zu Mitau am 10 Oktober 1793, gest. am 4 November 18^6.
Diss. inaug. Ileus Symptoma« Dorpatii 1822« 39 8.8«
Eckmann (Petei^ Johann)^
Erhielt seit lySS den Schulunterricht zu Dorpat, wurde
1764 Subchirurgus, 1770 Chirurgus in der russischen Amue
und Aufseher der Krankenhäuser in der Moldau ^ nadiBeen-
ECKBCA19M (P. J,). EdGEWO&TH OB FiRHONT (H. £•)• 477
iigung du türkhdun Kritgts 177 1 Stabschinifgus^ war dann
seit 1777 weder in Livländ un/i erhielt ijSS den medicinJschen
Doktorhut zu Königsberg. Geb. auf dem Gute Rodenpois
in Livland am 19 April 1747, gest. . • •
Schediasma de inflaminatione uteri post partum. Kegio-
monti (1785). 8 S* 4.
VtrgL seinen Lebenslauf in seiner Disi« S, 7 u, 8*
Edgeworth de Firmont (Heinrich Essex).
Stammt aus einer adeligen Familie in der Grafschaft
Middelsex in England^ die unter der Regierung Elisabeths
nach Irland zog. Sein Vater besafs die einträgliche Pfründe
Edgeworth' town^ verlief s aber die herrschende Kirche^ in der
er erzogen war^ nahm mit den Seinigen den hathoßschen
Glauben an ^ ging nach Frankreich und liefs sich in Toulouse
nieder t wo der Sohn erzogen wurde. Dieser erhielt seine wei-
tere Ausbildung in Paris und trat^ nachdem er die Priester»
sveihe empfangen ^ in, den religiösen Verein der auswärtigen
Missionarien. Sein frommer Wandel zog^ wahrend des
Fortganges der Revolution^ die Aufmerksamkeit der Prinzes-
sin Elisabeth auf sich. Sie wählte ihn zu ihrem Beicht'^
9ater^ und durch sie erhielt Ludwig XVI die erste Nach^
rieht von Edgeworth^ der damals in Choisy le Roy ver-
borgen lebte. Mit der Bereitwilligkeit eines Märtyrers eilte er
zu dem königlichen Märtyrer. Ganz Europa kennt das grofse
Worty womit er den König aufrichtete ^ als derselbe bey dem
Anblicke des Schaffots einen Augenblick des Unwillens und des
Entsetzens zu haben schien: ^^ Hinauf zum Himmel^ Sohn
des heiligen Ludwigs!'^ Er' begab sich nach dem Tode des
Königs nach Deutschland zu den ausgewanderten Prinzen^
und begleitete Ludwig XVIII, dessen Beichtvater und
Almosenier er wurde , 1798 nach Mitau, von da nach War-
^ckauj und dann wüder nach Mitau* Hier soUtc er stin edles
47S Edgisworth db Fselmont (Hb227riC£l Esseil)*
f
Xie&6n , so wk er es den Unglückliehen 9on jeher gewidimt
hatte ^ auch in ihrem Dlen&e verlieren^ bis zum letzten
Athemzuge sich selbst in den erhabensten Gesinnungen gklcfu
Als nämlich im Friihlinge 1807, in Folge des damaligm
Krieges y französische Kriegsgefangene nach Mitau gebracht
waren , begab er sich , mit Erlaubnifs des Königs , zu ihneiij
bliebe einzig von seinem treuen Bedienten Bousset unter-
stützt 9 Tag und Nacht bey den Kranken, und brachte ilinen
mit der liebreichsten Güte in ihrer Verlassenheit den Trost der
Meligion, Vergeblich warnte man ihn vor der Gefahr. Er
kannte keine ^ wenn es galt^ Menschen zu dienen. Aber seine
ohnehin schwache Gesundheit unterlag bal4, "Die Taditer
Ludwigs XVIi die Herzogin von Angoulime^
pflegte und bediente^in in seiner Krankheit mit eigner Hand,
fest entschlossen , alle Gefahren und Gegenreden nicht achtend^
bey dem Freunde ihres unglücklichen Vaters bis ans Ende m
verharren, Sie und ihr Gemahl, so wie der ganze französi-
sche Hof , und die angesehensten Einwohner Mitaus folgten
der Leiche , die auf demi Gottesacker der katholischen Gemeine
vor der Stadt ihre Ruhestätte erhielt, und der König selbst
verfafste die sdiöne lateinische Inschrift auf der Marmor^lattty
welche sein Grab'' deckt *), Geb. im Flechen Edgeworth-tQm i^
Irland 1745, gest. auf dem Sclüosse zwMitau am 10 May 1807.
♦) 5i« lautet: D. O. M. — • Hie jacet reverendissimOs vit Hen-
rlcus £ssex £dgeworth de Firmont, sanctae Dei ecclesiae
sacerdos, vicarius generalis dioecesis Pahsiensis etc. — Qui
ledemtoris'nostri vestigta tenens, oculus caeco, pes clauda»
paterpauperum,tnoerentuiW(orisolatorfuit. LudovicumXVI.
ab impiis rebellibusque subditis morti deditum ad ultimum
certamen roboravit,. strenuoque mafiyri coelos apertos osten-
dit. E manibus regicidarum mira Dei protectioiie ereptu«
■ Ludovico XVIII. ad eiim se vocanti uhro accurrens, ci pe'
decem anno^, regiae ejus familiae, nee non et iidelibus sodi-
libus, exemplar virtutum, levamen malorum sese praebuit.
Per multas et varias regiomes temporum calamitate actus, il"
2uem jolum colebat semper similis, pertransiit benefaciendo.
lenus tandem bonis opeiibus obiit Die XXII Maii mensis,
AnnoDoniniMDCCCVlI, aeUtis vero suae IXO. — R.J-P-
Edgeworth^bFikhont. EaGjmBxs. Frh;v.EGG£RS. 47g
Nadi seinem Tode sind etschienen:
Memoirs of the Abbe Edgeworth , containing his Narra-?
tive of the last Hours of Louis .XVI, ; Bey C. Sneyd
Edgeworth. London, 1816« 8*
Letters from the Abbe Edgeworth to his Friends , writ-
ten between the Years 1777 and 1807» with Memoirs
of his Live. By,the Rev. Thomas R. England. London,
1818. 222 S. 8- ^ "
Ver^/, Zeitgenossen Heft IV. S. 151-1^8* — Cottasches Literatur-
blatt 18 J 8* No. 28. S. 111. — Die den oben angeffihrten
Letters angehängten biographischen Nachrichten ^ von seinem
Freunde 9 dem Dt* Mo)klan. — Mitauschc Zeitung 1807.
Ne« 40 u. 43* .
Eggerdes (Christoph)!
Gtb. in Livland zu, ».^ gesU • • •
Biss. jurid. de arrhis. (Praes. Achatio Christiano
Ranger.) Regiomonti, 1689
Vergl. Gadeb. L. B. Th. 1. S. 94%.
• » •
Freyherr von Eggers (Jacob)./
JEines Bäckers Sohn zu Dorpat, verlor kurz nach seiner
Geburt seinen Vater und wurde in seinem ^ten Jahre 1708
mit dm übrigen Bürgern Dorpats nadi Rufsland weggeführt^
vndzwar mit seiner Mutter erst nach Archangel ^ dann 17 13
nach üstjug Weliki^ wo sich die Mutter mit dem Freyherrn
Knut Gabrielson Sparre vermählte, und später nach
Totma, wo ihn kriegsgtfangene, sdiwedische Officiere in der
lateinischen ^f französischen und itcdienisdien Sprache und in
der Mathematik unterrichteten. Nachher pi^urde er wegen «i«
ner Kenntnifs der russischen Sprache in Vf{ologda als Unter-
sdireiber in einer Kanzelley angestellt, erhielt nach dem
^städtschm Frieden seine Freiheit, trat in schwedische Kriegs*
dienste und studirte besonders die Befestigüngsiur^t. ij2S
I
48o Freyherr V« E&GSRS (Jaco»).
unterndim er une lUise Hoch Frankreich und den Niederlan-
den^ trat währenddes Kriegesi 1733 in die Dienste des polni-
schen Königs Stanislaus und wurde Hauptmann, ßin^
1735 auf schwedischen Befehl ah Hauptmann der Artillerie
in hessische Dienste^ ward aber bald wieder nach Sdimden
zurückberufen. Er reiste hierauf nach Wien , Italien , ün-
gern und Serbien, ward ij3j Hauptmann in kursächsisdim
Diensten^ 1740 Hauptmann bey der Bonifikation in Sdim-
den , und noch in demselben Jalir Oberstwachtmeister bq dem
hursächsiechen Ingenieurkor fs, mit dem er dem Feldzuge
1741 beywohnte, dann aber ^ 1742 nach Schweden zurüd be-
rufen^ den Feldzug gegen Rufsland als Geueralquartiermdster-
lieutenant und oberster- Adjutant mitmachte. Nadi dem
Frieden zu Abo begab er sich^ die schwedischen l)ienste 5«y-
behaltend^ nach Dresden^ war mit bey den Feldzügen 1744
und. 1745 als OberstKeutenant des Ingenieurkorps 9 begab sidi
hierauf 1747 zu den fränzösisdien^ Truppen in die Niederlande^
war bey der Belagerung \^on Bergen op Zoom gegenwärtige
unterrichtete sodann die Prinzen Xaver und Karl in dtn
Krieg^issenschafien^ erhielt 1748 von dem Kimige von
Schweden das kleine Kreuz des Schwert -Ordens ^ wurde von
August III zum Obersten des Ingenieurkorps^ vom Könige
Friedrich von Schweden Ij5i zum Chef der Feldbrigadt
ernannt^ von Adolph Friedrich in demselben Jahre in
den schwedischen Adelstand erhoben ^ und ijäS als Ober-
$ter (ey der Fortifikation in Stralsund angestellt. Nach dm
Aasbruch des siebenjährigen Krieges trat er wieder in kursädi-
sische Dienste^ und war 1756 Ünterbefehlshaber der Festung
König/stein i lj5S aber Kommandant der Stadt Danzigund
kursüchsischer Generalmajor. König Gustav III von
Schweden ernannte ihn ijj2 ^um Kommandeur deeSdwert-
Ordens und erhob üin in den schwedischen F^eyhermstand.
Geb. zu Dorpat.am 14 December 1704, gest. am 12 Jam^^
m3.
I
Fxeyb. V« £g«brs. SHRSi» EBXEvrnhL» Ebrzjcr. 481
* Jouirnaldtt Siftge ieBergopzoom en 17479 rödig^ par un
Lieutenant-Colonel-Ingenieur, Volontaire de TArnii^e
des Assiegeans, it Amsterd. et Leipsic 1750. 12. Mit
Kupfern. — Auch deutsdi Leipzig, 1750. 12. und noch
mehrere mal.
Dictionnaire xnilitaire, ou Recueil alpHab^tique de'tous
les termes propres k la. guerre, sur fie qui regarde la
Tactique, 1« Genie 9 TArJülerie , la Subsistance des
Troupes etla Marine (parDesbois). NouTcUe Edition,
revue, corHg^e et consid^rablement augmentö« par
Eggers. ^ Dresde, 1751. 2 Voll. gr. 8.
Neues Kriegs- Ingenieur- Artillerie- See- und; Ritter-
Lexicon, -worinnen alles, was einem Officier, Inge-
nieur, Artilleristen und Seefahrenden aus der Taktik»
der Civil- Militair- und Schiffbbaukunsti der Artillerie»
der Mechanik» dem. Seewesen u. s. w« zu wissen.
nöthigu,^. w, Dresden, 1757. 2Thle, 8* Mit Kpfrn.
Vergl, Ehiengedächtnifs des Freyheffrn Jacob v. Eggers. Danzig,
1 773« 4- — Andr, SchönberfiS schwedisch geschriebene
Gedächtnifsrede auf ihn. Stockholm, 1775. 8* {Auszug in.
den Götting. gel. Anz. 1775. 5.' 71 f.) — Gadeb. L. B.
Th. I. -S. 948-849. — Adelung z. Jochen — Meusels
«Lexik. Bd. 3. S. 40-49.
H
Ehre (Martin Johann).
Studirte in Königsberg und Leipzig und wßrd Diakonus
zuPernau lySg {ord, am 17 Junius). Geb» zu Pernau am
I Oktober 1734, gest. am 5 März 1761.
Diss. philologica in Genes! XLIX. 4. (Praes. Georg
Bav. Kypke.) Regiomonti^ 1752. 15S. 4.
Ehrenthal, s." Hartmann.
>
Ehrlich (Johann Gottlieb).
Studirte Gottesgelahrtheit m Leipzig und Erlangen^ he-
suchte auch auf kurze Zeit Halle und Jeaa^ machte Reisen
in Deutschland^ kam nach Riga^ fvo er einige Jahre privativ
sirte, auch Kandidat des Predigtamts wurde^ begab sich dann
LBand. 55
48si Ehrlics. £xgble«« Eighstaot*
te Ik>rptto^ 4k HauilArer^ und Wer, 1782 in St* Peiers-
hurg. Oeb, zu Bzrlin ami..^ gest. . . •
* Seehs theologisch-phillosophische Betrachtungen über
wichtige Gegenstände. Riga, 1779, 30 S. — 2tes Stück«
Beweis, dafs die christliche Religion die wahre | beste
und wirklich Gottgefällige sey. Mit der fortlaufenden
Sütenxahl 33-8<)- 8*
Proselitencatechismus, gewidmet der am 20 Febr. 1782
in djer hiesigen Su Petrikirche zu haltenden iPeyerli-
chen Taufhandlung eines in dem Judenthum gebornen
Elias P^sachy und nunmehr durch die heilige Taufe
vxuoL Christen einzuweihenden Christian Fürchtegott
Aedtich« St. Petersburg. • • • (ist nur die Ankündigung
wtu^&olcbm Katediismus.)
• •
f^rgi* Nord. Mise. iy.'49. — Bacmeisters russ. Bibl. VII. 550.
Eichler (Ernst Heinrich)*
Geh in Kurland zu • • • , studirte Median auf der Univer^
titöt«ic Dgrpat und promovirte daselbst 1817.
Diss. inaug. de aceti crudi usu medico. Dorpati^ 1817«
45 S. 8.
Eichstadt (Johann Heinrich).
War anfangs zu Friedland in Preussen bey der Accise
angestellt^ folgte; aber ijjG seinem Vater ^ der schon früher
aus Danzig nach Kurland gekommen tvar und hier als Ver-
walter von Landgütern lebte , half demselben eine Zeitlang bey
Führung der Wirthschaft, betrieb hierauf Handelsgeschäfte
in Riga 9 und war auch daselbst, während der Statthalter-
schaftsverfassung, Mitglied des sechsstimmigen Raths. Später
lebte er ttuf dem Lande , theik in Kurland als Verwalter des
Gutes Pkmenj theils in Livland. Sdn lebhaftes Tempera-^
mnnt führte &m von einem Eaftrem zum andern^ Früher ein
^friger Anhi^er von Bahr dt, für den er» als derselbe
Befangen gesetzt wurde, an der Börse zu Riga eine Kollekte
veraiutdHtef wunite er sich epjtocr j»r BrÜdtrgtmdnB^ H
die tr aufgenommtn seyn svoSttj da das ahtr nicht anginge
wieder von ihr ab^ glaubte für sein zerrissenes Gemüth nir-
gends Ruhe finden zu iönnen^ und machte^ überdies gequält
von körperlichen Beschwerden, die ihm die Nachtruhe raubten,
seinem Leben in dem horstenhofschen See im ronneburgschen
Kirchspiele, wo er zuletzt lebte, ein Ende. Geb, zu Danzig
1750, gest, am 18 Novemb^er 1822.
* Ta Gohdagrahmata, teem Pleenas - Behrneem par Pa-
jnuddlnafchanu pehz "wifiiidahm waijadßgahm atlih-
fchanahm un labbeem tikkumeem dfihtees. No tit
Gadda 1804 lihdf . . . (Mitau, 1804). 8 S. 4.
Landwirthschaftliche Nachrichten; im Oekon. Kepert.
f. LiVl. IL 3. S. 738-743. «• "V. 1. S. 97-iOl- — lieber
Maistyrnp; ehend. VI« 3« S. 746-748»
Eichwald (Karl Eduard).
Wurde- ^u Mitau am 4 Julius ijg5 geborem, studirte
Naturwissenschaften und Arzneyhunde seit 1814 dn^ Jahre zu
Berlin und dann zu Wien, umernahm hierauf eine wissen^
schaftliche Reise nach der Schweiz, Deutschland,, Ftanireich
und England, erwarb sich 181 g in Wilna die medlcinisdiiie
Doktorwürde, hehrte in seht Vaterland zwiick,^ war eine
Jiw'ze Zeit Privatdocent in Dörpat , und wurde läaS a^de^^
licJier Professor der Zoologie , vergleichenden Anatonüe und
Geburtsliülfe an der Universität zu Kasan. Er ist Mit^d der
iunL Gesellsch. für Xir. u. Kunst und mehrerer ander^^ gekhr*
ten Vereine, auch seit der Jubelfeier der St, Petersb. Akademie
der Wissensch. am 29 December 1826 deren Korrespondent*
OeSelachis Aristoteiisy "^aologiae geographieae ^ecim^a
inaugurale. Vilnae, 1819- 75>S. 8*
De regni animalis limitibus atc^ue evolutioms gradibus.
Dorpati, 1821. 121 S. 8-
Progr. la orum humaniün disquisitio physiologica. Ca-
sani, 1824/ XI u. :^ S. 4.
484 EiCHWAiiD (Karl Eb.)« Ed^horn (Ai£xakd£bl).
Progr. Geognostico-zoologicae per Ingriam xnarisqne
Baltici provinciasy nee non de Trilobitis observatio«
nes, Casani, 1825, 55 S, 4, Mit 5 Kpftaf.
Ideen zu einer systeinatischen Oryktozoologie^ pd^r über
verändert und unverändert ausgegrabene Thiere; in
den Jahresverh. der kurl. GeseUscb« f. Lit« u, Kunst,
Bd, 2. (1822.) S, 118-160. '
Einhorn (Alexander).
Grofsvater von Faux.
,*
War höchst wahrscheinlich , bevor ihn der Herzog Gott-
hard i566 zum Hofprediger und Pastor dtr mitaußdun
deutschen Gemeine ernannte , schon irgendwo- ■ in Kurland
Prediger gewesen^ iSyo wurde er "kurländischer Superinten-
dent und machte noch in demselben Jahre ^ mit Beyhülft
Salcmon Hennings und des Burggrafen Wilhelm
V. JEffern, nach dem Entwürfe des Kanzlers Michael
BrunnoWj den Anfang mit einer Kirchenvisitation durch das
ganze Land ^ weldie unstreitig die wichtigste ist j die jemah
hier gehalten worden; denn es wurden y in Folge derselben^
nicht nur viele Kirchen und Pastorate neu fundirt^ sondern
auch die alten Stiftungen vergröfsert und verbessert^ imgMchtn
allerithalben brauchbare Lehrer angestellt. Um dieselbe Zdt
mufste Einhorn^ auf ausdrücklichen Befehl des Herzogs^
die später in Druck erschienene Kirchenrefbrmation ( an wd-
eher jedoch auch der Kanzler Michael Brunnow bedeu-
tenden Antheil hat) und die Kirchenordnung anfertigen.
Nach ' seinem Tode blieb in Kurland die Superintendentur
14 Jahre lang unbesetzt, und mehret Superintendaiten^
geschäfte wurden unterdefs von seinem Sohne , dem M>
Paul Einhorn^ der Prediger zu Eckau war^ verwaltet*
Geh. zu Lemgo in der Grafschaft JLippt am.^.^ gtst* zu
Mitau 157 5.
Kirchen Reformation ^es Fürstenthumbs Churlandt
vnd Senrigallien 9 In LieSlandt« Anno Domini 15 70.
Psalmo 24* Machet die Thoren weit, vnd die Thoren
der Welt hoch, das der König der Ehren einziehe, etc.
Psalmo 118. Thut auff die Thore der Gerechtigkeit,
das ick dahin eingehe» vnd dem Herrn dancke , Das
ist das Thor des Herrn , die Gerechten werden da hin-
ein gehen. 1. Samuel. 2* Wer mich ehret, den wil
ich auch ehren , Wer aber mich verachtet^ der soll
"Wider verachtet werden, etc. und als zweiter Theil:
' De Doctrina et Ceremoniis sinceri cultus diuini £ccle-
siarum Ducatus Gurlandiae, Semigalliaeque etc. in
Liiaonia. Kirchen Ordnung Wie es mit der Lehr Gött-
liches Worts, Aufstheilung der heiligen Hochwirdigen
Sacrament, Christlichen Geremonien, Ordentlicher
. rbung, des waten Gottesdiensts , In den Kirchen des
Hertsogthumbs Churlandt vnd Semigallien in Lieff-
landt, sol stetes vermittelst Göttlicher hülff gehalten
"werden. Anno Salutis 1570« 1. Gorinth« 14« Gott ist
kein Gott der vnordnung, sondern des Friedest, als in
allen Gemeinen der Heiligen. Ibidem. Lasset es alles
Bhrlich vi|d Ordentlich zugehem J^u Endt: Gedruckt
zu Rostock bey Johan. Stöckelman vnd Andream Gut-
terwitz Anno ]VIDLXXII. kl. 4« Der erste Tlieil, oder
die Kirchenreformation, besteht aus 41 Blättern mit der
Signatur A-Kiiijj ohne Seitenzahl. Auf der Rückseite
des germsdit roth und schwarz gedruckten Titelblattes^ in
Jlolzschnht ^ das herzoglich-kurländisdie Wapen; darüber:
Von Gottes gnaden Godthardt, in LiefPlandt, zu Chur-
landt vnd Semigalln Hertzogk; unten: Wie sich ein
Law nicht schrecken lest, Sondern vorm Feind bleibet
gar fest. Also ein frommer Fürst vorwar , Mit Gotts
beystehn in noth vnd gfar ; auf der ersten Seite des zwey»
ten Blattes das fürstlich -meklenburgische Wapen ; darüber:
Voll Gottes gnaden Anna, geborne Fürstin zu Meckeln-
burgk, etc. In Liefflandt, zu Churlandt vnd Semigalln
Bertzogin; unten: Sich an dis Wapen vnde Schildt,
Der Hochgeborn Fürstinnen milt. Ihr Tugent, Ehr,
Christlich geduldt, Erwerben Gotts vnd Menschen huldt.
Auf der Rückseite demselben Blattes zwey Verse aus der Bibel:
Esaiae 49« u. 1. Timoth. 2. in einer JEinfassung; dann
auf i Seküi der Anfang der berzoglichm Promulgation;
486. Einhorn (Axexaiider), (Paul)*
dann auf 2 Siken das V&rzdchnifs der Artihl der JZe/or.
mation; hitrauf biß zur Signatur Kiij die Vtroränmg
selbst , worauf ein Blatt , den Beschlufs der Promidgation
enthaltend^ ohne Signatur folgt und mit den Wortm:
Finis. TtXos rS «&«» «Jo/a. Amen, endigt. Dann nodi
ein Blatt j mit der Signatur KUij, auf dem der 84» Psalm
abgedruckt ist, — * Der zweyte Tlieil^ oder die Kirchen-
ordnung enthält 127 Blätter mit der Signatur A^ijjj,
Das Titelblatt wf, wie das vor der Reformation, rotk
und schwarz gemischt ; auf der Rüchseite desselben und auf
der ersten des zweyten Blattes abermals die bereits angezug-
ten beyden Wapen mit denselbtiX Beyschriften , und auf dar
zweyten Seite des zweyten Blattes ein Holzschnitt, den König
David vorstellend, mit einem Verse aus dem 27. Psalm;
hierauf Einhorns Dedikation an den Herzog Gott-
härd auf 6 Blättern , dann das ' Verzeichnifs der Artikd
und Hauptstücke des Werhs auf 3 Seiten, und endlich dit
Kirchenordnung selbst, nebst einigen (gebeten am Schlafs,-^
JEin überaus seltenes Buch , von dem kaum 6 ganz voll-
ständige Exemplare in Kurland vorhanden seyn möchten,
YergL Tetsch K. K. G. I. 907 ff., auch 169-180. — Gadeb.
L. B. Th. 1. S, S49. — Adelung z. Joe her.
Einhorn (Paujl).
Grofssphn von Axbxanpsr«
Sein Vater, M. PauVEinhorn, war Pastor zu Edau
in Kurland. Er selbst verwaltete seit 1621 das Predigtramt
zu Grenzhof, wurde dann i634 deutscher Frühprediger zu
Mitau, und am 27 Februar i636 kurländischer Superinten'
dient. Bey der damals erfolgten Einrichtung der Präposi-
turen in Kurland war er überaus thätig^ wurde auch i645
vom Herzoge Jakob zur Theilnahme' an dem in Thomgi-
haltenen' CoWoqmo cbaritativo, mit dem durbensdien Prt-
diger Hermann Top plus, abgesandt, wo er die Posi-
tiones theologormn Augustanae coiifessionis am a5 Ok-
tober TT^t unterschrieb. Wie T et seh sagt^ soll er mit dun
JPropst zu Doblen Afelchio.r Biiterlingk zeitlebens Strät-
sdirifien {mthrsdieinti^ mwin Briefen^ da sidi^.unsus V'iXr
ElMHO&N (PAUr). 487
8ihß , gedrückt keine ßnden) gewechselt haben. Geb. in JTc/r-
land zu. .» am ^ • . , gest, zu Mitau am 25 May i655 auf der
Kanzel während der Morgen predigt^ als er eben in heftigem
JEifer gegen die Annahme des Gregorianischen Kalenders ^ der
ersidi aus allen Kräften widersetzte ^ begriffen war. ^
Widerlegunge der Abgötterey vnd nichtigen ABerglau-
bens so vorzeiten aufs der heydnischen Abgötterey in
diesem Lande entsprossen vnd bifshero in Gebrauche
blieben. Aach defs abergläub^gen Mifsbrauchs der
H. Schrifft, der falschen vnd Gottlosen Meinungen»
Worte vnd Werke, so wieder die Lehre voa den En-
geln vnd Teuifeln, auch -wieder die Tauffe gehahen
vnd gebrauchet wenden » Endlich der erdichten Xrafft
vnd vermeinten Wirkungen so Christlichen Ceremo-
nien, als Feyertagen, item besondern örtern» nemb-
lieh Kirchen, Altaren, Glocken in den Kirchen, Lich-
tern etc. fälschlich zugeschrieben werden. Einfälti-
gen vnd guthertzigen Christen zur nachricht^ auch zur
vermeidunge vnd abscheu solches Aberglaubens ein-
fältiglich gestellet. Gedruckt zu Kiga in Lieffland
durch Gerharduni Schröder, in Verlegung Christian
Kittaw Buchbinders vnd Händlers, im Jahr 1627*
1 Bog. Vorrede u* 43 S. — Der Ander Theil. Wieder
den Abergläubigen Mifsbrauch der Heiligen Schrifft,
falsche vnd abgöttische Meinungen Worte vnd Wercke,
so wieder die Lehre von den Eiigeln vnd Teuffeln»
wieder die Tauffe gehalten vnd gebrauchet werden:
Vnd den endlich wieder die erdichte vnd nichtige
Krafft vnd Wirckungen so christlichen Ceremonien,
alfs Feyertagen, besöndern örtern, alls Kirchen» Al-
taren, item den Glocken in den Kirchen, Liechtern etc.
fälschlich zugeschrieben werden, Ebend. in demselben
Jahre« 3 unpag« Bll. u. 87 S. kl. 4« — Ungemein selten*
Reformatio Gentis Letticae in Ducatu Curlandiae. Ein
Christlicher Vnterricht, wie man die Letten oder Vn-
teutschen im Pürstenthumb Churland vnd Semgallen
von ihrer alten Heydnischen Abgötterey vnd Aberglau-
ben zum rechten Gottesdienst, wahrer Gottesfurcht,
vnd ernster meidung alles Heydnischen Gottlosen
Wesens, bringen müge. Frommen vnd Christlichen
488 Einhorn (Paul).
*
Predigern 9 sonderlich den iFungen vnd die aafs
Teutschland in difs Fürstenthumb kommen 1 vnd sol-
cher Hey dnischen Abgötterey nicht kündig, zumVn-
terricht, neben einer Information, wie das Examen
des Catechismi oder die Verhörung der Vnteutschen,
Jährlich mit rechten Nutzen anzustellen, auch wie
etlichen Casibus oder besondern fällen, so sich bey
abschafFung solcher Abgötterey begeben möchten, zu
begegnen. Gedruckt zu Riga, durch Gerhardum
Schröder, 1636. 51 ungez. Bll. mit der Signatur
A - N iij. kl. 4. — Ueberaus selten.
Eine Christliche Leich-Predigt, bey dem Begräbnüfs
des — Herrn M. Christophori Agricolae, Pastorn der
deutschen Gemeine zu Mitau. Riga, 1641* 41 S. 4*
Lachrimae patriae id est de patriae calamitatibus princi-
palioribus earumque causis oratio. Cum, authoritate
et mandato — Friderici in Liv. Curl. et Semig. du-
cis, — - Dn. M. Nicolaus Hanenfeldt, juxta o)rdinatio-
nem ecclesiasticam ducatus Curlandiae die 15 ^oy,
anno 1641 ecclesiarum districtus Ba uschenburgensis
praepositus constitueretur; sequenti autem 16 scholae
Bauschenburgensi inspector praefLceretur. Rigae,1642'
2%Bogg. 4.
Oratio gratulatoria cum — a — Vladislao IV. Rege Po-
loniae — Dom. Jacobo in Livonia Curlandiae et Se-
migalliae duci, ducatus Curlftndiae et SemigaL regi-
men — per ejusdem Ser. regis Commissarios commit-
teretur, conscripta et eidem illustrissimo principi no-
mine reverendi ministerii Curlandiae et Seinigalliae —
oblata. Rigae, 1643. 2% Bogg. 4.
Eine Christliche Tauff-Predigt da des — Herrn Andreae
Singer! , Medicinae Doctoris liebes Söhnlein Jacobus
Andreas dem Herrn Christo durch die heilige Tauffe
fürgetragen. Riga, 1644. 2 Bogg. 4.
Eine Christliche Leich-Predigt — bey ansehnlicher
Leich-Bestetigung des — Herrn Jost Töttiens, Fürstl.
Ampt Verwalters zur Annen-Burg, einigen Sohnes,
Jost Töttien des Jüngern. Riga, 1645. 5 Bogg. 4*
Testamentum Jacobf. Das ist eine christliche Leich
Predigt von des Erzvaters Jacobs Testament vnd letz-
ten Willen, seine Sepultur oder Begräbnüfs betref-
Einhorn (Paui.). 489
» •
fende, kuch seinem seligen Abtcheide aufs diesem
Leben 9 -— bey Fürstlicher Leichbestätigung des wei-
land Durchl. 'HertÄOgs Wilhelmen, in Lieffland zu
Churland vnd .Semgallen — gehalten in der Mitau-
schen Deutschen^ Stadtkirchen. Königsberg 9 1646*
(mit der Lebensbeschreibung des Herzogs und einigen üe-
dichten) 7 Bogg. 4-
Bericht, was sich zwischen den Mitauischen Pastoren und
Lauren tium Matthaeum begeben. Mitau(?), 1646. 4.
De Ataxias incommodo et bohi ordinis commodo et uti-
litate Oratio 9 cum M. Hermahnus Toppius, Pastor
ecclesiae Durbensis üdelissimus« juxta ordinationem
ecclesiasticam ducatus Curlandiae die 7 Junii Anno
1648 ecclesiarum districtus Grobinensis Praepositus
constitueretur. Kigae, 1648. 2 Bogg. 4»
Eine Christliche Predigt aufs dem 122. Psalm. Da die
newe Kirche zu St. Elisabeth zum Grentzhofe den
Jl Augustiy — eingeweyhet, vnd Gott dem Allmächti-
gen, dem sie allein zu Ehren erbawet, dediciret wor-
den. Gehalten vnd auff gnädigs begehren J. F. G. der
Fürstlichen Fraw Wittwen , sampt den ceremonien, so
bey solcher Einweyhung in acht genommen, publiciret
vnd in den Druck gegeben. Higa, 1648« 4% Bogg. 4.
Historia Lettica das ist Beschreibung der Lettischen
Nation. In welcher von der Letten als alten Ein-
wohner und Besitzer des Lieflandes , Curlandes und
Semgallen Namen, Vhrsprung oder Ankunfft, ihrem
Gottes-Dieiist, ihrer Republica oder Kegimente. so
sie in der Heydenschafft gehabt, auch ihren Sitten»
Geberden, Gevvonheiten, Natur und Eigenschafften
u. S..W. gründlich und ümbständig Meldung geschieht.
Der Teutschen Nation und allen der Historischen
Warheit Liebhabern, zu einem nöthigen Vnterricht
zusammen getragen und in den Druck verfertiget.
Dorpt in Liefland Gedruckt durch Johann Vögeln,
der Königl. Acad. ^Buchdrucker , im Jahr 1649«
9 ungez. BlU Titel u. Dedikation urtd 66 S. mit der
dureligehenden Signatur A-Lij> kl. 4. — Höchst selten.
Man .kennt in unsern Gegenden nur 3 vollständige JSxcm-
plare: eins im kurländischen Provincialmuseum^ eins auf
der ÜniversitätS'BibUothek zu Dorpat ^ und eins bey Herrn
Pastor Bergmann in Ruien.
LBand. 56
490 Einhorn. I^sperger« Eissk v. Schwarzeioieilg.
\
AnXiml -qn der Sdirifi: Actus gratulatorins — - ob imposi-
tam -— Yladislao regi Poloniae coronam, nee non
traditam — — Jacoboy -— Curlandiae et Semigalliae duci»
' in imperio successionem : . institutus a Pastoribus eccle-
siae, Inspectore» Kectore et Juventüte scholastica
scholae Mitaviensis« Kigäe, 1633« S6 ungez. Bll. 4*
Vergl* Tetsch K. K. G. I. sis ff. und die daselbst aus dm
Preuss. Zehendfen angeführten Stellen, — Gadeb. Abh.
S. 95 ff. *- Dess. L. B. Th. i. S. 350.
EmsPERGER (Michael).
Gth* zu m* • ^ 8^^' • • •
Schriftmäfsiger Kreutz- und Trostspiegel. D'orpat,1664« 4*
■
Eisen v. Schwarzenberg (Johann Georg).
Studirte im Hause seines Vaters j der Prediger war,
dann zu IVeisenburg im Nordgau unter Joh. Alex, Dö-
der lein zwey Jahr lang^ und zuletzt in Jena vom März 1737
bis Oktober 1740, kam hierauf 1741 nachLivland^ war anfangs
Hauslehrer, wurde 1745 Pastor zu Torma und Lohhusu hvj
Dorpatf wo er Streit über seine Einkünfte hatte , viek Pro-
jekte machte, Blattern einimpfte, und sich mit mancherlef,
besonders mit ökononiischen Erfindungen und Unternehmun-
gen beschäftigte, legte sein Amt 1775 nieder und sollte Pre-
diger der , lutherischen Gemeine zu Terespol in Li thauen wer-
den, macJite sich auch 1776» aw/ die Reise dahin, lehnte aber
imterwegs den Ruf wieder ab und wurde in Mitau Professor
honorarius der Oekonomie am dasigen Gymnasium, üiidi
Inspektor einiger fürstlichen Landwirthschaften und Gärten^
gab diese Stellen, da \ler Herzog mit allem, was er unternahm,
bald unzufrieden wurde, nach einem Jahre wieder auf kam nadi
Livland zurück, ging nach St, Petersburg , um die erledigte
üvländisdie Gener alsuperintendentur zu erlangen, und von da
endlidi nach Jaropolz, einem dem Grafen Tscherni-
tschew gehörigen Gute unweit Moskau, als Oberaufseher
der dortigen Lßndwirthschaftf wo ihn aber bald darauf der
1
ErSEK V* SCHWARZENBSaG (JOHA^fN GeORG)« 491
Tod trdke. Geb. zu Pohingm im Ansbachschen am
19 Januar 1717, gest. am i5 'Februar 1779.
Die Kunst, alle Küchenkräuter und Wurzeln zu trock«
nen und in Xartuse zu verpacken ; um dadurch ein
neues Nahrungsmittel anzuzeigen. Schlofs Oberpah-
len 1773. 20 S. 4. — Vermehrte Auflage Riga, 1772.
40 S. 8. — Erweitert als : Unterricht von der allge-
meinen Kräuter- und Wurzel trocknung. ister Theil.
Von den Zugemüsen, Salaten und Gewürzen, wie sel-
bige getrocknet und in Kartuse verpackt werden sol-
len, zur Vermehrung der Nahrungsmittel mitg^theilt.
Reval, 1773. 58 S; 8. (s. Bacmeisters Russ. Bibl. IL
43p); und noch mehr erweitert Riga, 1774. 1 unpag. Bog.
u. 116 S. 8- Auch an mehreren Orten nachgedruckt ^ wid
ins Russische (m den [russischen] Abhandl. der freyen
Ökonom. Gesellsch. zu St. Pet^ersb. XXV. No. 1. [1773];
in dem von der St. Petersburgschen Akademie herausgegCc
benen Oekonom. Kalender für 1775; in Michael
Agentows Otkrütie sokrowennüch chudozchestw etc.
[Entdeckung verborgener Künste zum Besteh der
Fabrikanten, Manufacturisten , Künstler und Handr
■werker, und der Haushaltung, übersetzt aus den
deutschen Werken verschiedener Schriftsteller, ister
Theil. 2te Aufl. Moskau, 1778. 8.] zm Anhange, nach
der, ersten Ausgabe von 1772.); ins Polnische, Schwedi-
sche, Spanische und Englische übersetzt, — Der 2te Theil
unter der Aufschrift : Fortgesetzte Mittheilurig der Kunst
alle Küchenkräuter und Wurzeln zu trocknen und in
Kartuse zu verpacken, und zwar in Ansehung ihrer
Bereitung, Erhaltung und Zurichtung, ist, Meuselß
Angabe ungeachtet , nicht gedruckt worden *).
Die Blatternimpfkunst erleichtert und hiemit den Müt-
tern selbst übertragen. Riga, 1774. 24 S. 8.
Fortsetzung von der erleichterten und den Müttern selbst
übertragenen Blatterimpfung. Riga, 1774. 36 S. 8. •—
*)- Diese Erfindung machte ihren Urhebei* berühmt und ver-
schaffte ihm viel .Belobungsschreiben von regierenden Häup-
tern und Grofsen; ja der Graf Wilhelm zu Schaumburg-
Lippe liefs sogar eine Medaille ihm zu Ehren schlagen,
welches alles weitläuflig bey Gadebusch zu lesen ist.
VerßL auch Baumeisters Russ. Bibl. III. 568.
49^ Eisen v, ScH\f arzenbierg (Johann Georg)«
Ins Rnssisdie übersetzt jinter dem Titel: Aenaffuiüif
cnoco6i) npHBMBauiH ocnsi npeno^aHHUJi caiaHMl) Mä-
niepHMl). St. Petersburg, 1776- 8.
Das Christenthum nach der gesunden Vernunft und der
Bibel, Riga, 1777. 160 S. 8.
Das thätige QJiristenthum, in Betrachtungen für Jeder-
. mann. Mitau (l777). 94 S, 8. -^^ 2te mit einem
Anhange vermehrte Ausgabe, Ebehd, 1777, 128 S. 8.
Der Philanthrop, eine periodische Schrift, istes Stück.
Ebend. 1777. 1% unpag. Bogg. u. 72 S. 8.
Vom Senkraum in hölzernen Gebäuden; in den Kig. Anz.
1763 S. 23.
Beschreibung der Leibeigenschaft, wie* solche in Livland
über die Bauren eingeführet ist; in der Samml, russ.
Gesch. IX, 49^527. — ^ Bemerkungen zu diesem Ab-
druck in der Vossischen Berliner Zeitung 1765 3, 391)
und wiederholt in Gadeb. L, B. Th. 1. S. 287*
Ein Brief von der Einimpfung der Blatte.rn; im Hamb«
Korrespondenten 1769.
Neuer Versuch die wohlthätige Blatterimpfkunst bb un-
ter dcjn gemeinen Mann auszubreiten; Anhang zur
St. Petersb. Zeit; 177Ö. No. 96.
Von der Einimpfung der Kinderpocken; in den (russ.)
Abhandl. der freyen ökon, Gesellsch. zu St, Petersburg.
Th. XXIV, No. 11. — Anweisung ;5um Kräuter-» und
Wurzel-Trocknen; ebend. XXV. No. i; (l773.)
Das durch Erfahrung bestätigte Mittel, die ausgefaulten
Stellen im Roggenfelde wiederherzustellen ; in Schle-
gela vermischten Aufsätzen und Urtheilen, Bd, 1,
St, 1. S. 197-200.
Unterricht, wie man Bäume versetzen soll; auf ^nzelM
Blätter 1772 und 1773 zu Oberpahlen in 4. gedruckt»
Oekonomlsche Gedanken über die Fischerey auf dem
Peipussee ; in den JUief-» und kurländ. Abhandl. von der
Ländwirthsohäft S, 1-6. — • Anmerkungen vom Torf
beym BrantWjginsbrande ; ebend, S, 7 u. 8*
Lange nach seinem Tode wurde noch aus dem von ihm gef^-
ten Kirchenbuche^ eine Nachricht über die Viehseuche,
welche in Livland und Esthland um die Mitte des
18ten Jahrhunderts geherrscht hat, abgedruckt in der
Beylage zu No. 13. des Ostsee-Prov* BI, 1827. S- 55^
ExKsoKJM» Ei«£it (JoH.). Ei<G£R (Georö). jhq3
VergL Gadeb. L. B, Th. i, S. a^öragi^ -^ Nord, Mise. IV. i8o.
XXVll, 941. — Adelung z, Joche r, — Vocke'ns Ge-
burts* und Toden-Almanach Ansbachischer Schriitsteller. I.
51-53. -^ Bacmeisters Huss^ Bibl, an mehrern Stelien, —
Mens eis Lexik. III. yS. — Bal'dingers Kuss. physisch^
medicinische Literatur, St, u S« 42«
EkEH JELM , S. BaÄZ*
Eler (Johann),
Mag, und Adjunkt der philosophischen Fahiltät zu Wit"
tenberg. Geb, zu Riga 1697, gest. zu Rostock am 14 Februar
1628.
Disp. metaphys. de unione et communicatione, (Resp.
M. Joseph Kellner, Culmbac, Franc.) Witteb.
1624. 2%Bogg, 4.
Gollegiuth pneumaticum ethico-^r^cticum, • • «
Axiomata philosophica, •.. «
Angelographia« . • • . .
Verg/. Witte D. B, II, 35, — Jöcher, — Gadeb, L. B,
Th. 3« S. 991,
Elger (Georg).
Trat 1607 in den Jesuiterorden ^ lebte zuerst in Wenden^
und war dann literarum humaniorum lector und operarius zu
Diinaburg im polnischen Livlande. Geb.. in Livland i585,
gm. am 3o September 167a.
Institutiones christianae (in lettischer Sprache) • , , 1^*20. • • .
Ein Evangelienbuch in lettischer Sprache, • , •
Nach seinem Tode erschien :
Dictionarium Polono-Latino-Lottavicum. Opus posthu-
mum R, P, Georgii Elger, Soc. Jesu, In gratiatu stu-
diosae juventutis in lucem datuin. ^ Wilna in der aca-
demischen Druckerey der Jesuiten 1683« 674 S, kl. 8-—
Ungemein selten,
Vergl, Witte D. B. ad a. 1672, — Gadeb. L. B. Th. 1.
S. 995. — Nord. Mise. IV. 179.» wo er jedoch irrig auch
Mg er genannt ist» — Zimmermanns Lett. Lit. S. 28. —
Ravensberg Geschichte des lett, Katechismus S. 8* —
Sotwell Bibl. Script. Soc. Jes. p. 287« — Milausche
N. Wöch. Unterh. Bd. 1. S. 846*
1
494 ExaiKG. B^ron V. Ei.8K£R. £!x.vsai£L]>(liL.G.).
X Elsing (Bernhard).
Wurde 1706 in Leipzig Magister. Geb. z\i Riga «m...,
gest, ...
Analysis logica epistolae Pauli ad EBraeos^ cum otser-
vationibus philologicis, (Freies. Godofr. O*leario.)
iiipsiae, 1706- 47 S. 4. •
Diss. historicD-critica de pseudepigraphis S. Pauli apo-
stoli. (Resp. Frid. Wilh. Demraht.) Ibid. 1707.
24 S. 4.
Verg^. Nord. Mise. IV. 50.
Baron von Elsner (Friedrich Gottlieb).
Geboren zu Berlin 1771, wurde , nachdem er zuvor Kapi-
tän in polnischen Diensten gewesen war^ ^799 ^^^^^ kaiserl
russischen A^IoUegien- Assessor befördert^ im darauf Jolßenden
Jahre -als Major zum Militärfacli versetzt , 1802 als Le/irer
der Kriegswissenschaften an die Universität Dorpat berufen^
i8o3 zum ausserordentlichen und 1804 zum ordentlichen Pro-
fessor in demselben Fache ^ 1809 zum Ritter des Wla^rnit'
Ordens der 4ten KL und 18 12 zum KoUegienräth ernannt.
Seitdem er aber im December de^eben erwähnten Jahns ^ (tat
allerhöchster Genehmigung, zum interemistischen Kriegsdienste
zur Armee abginge ist er nicht wieder zu seiner Professur
zurückgekehrt , sondern im Militär geblieben und gegwfvärtis
Generalmajor.
Antwortsrede im Namen der Baukommission bey Legung
des Grundsteins zum akademischen Hauptgebäude; m
Der 15 September 1805 in Dorpat. (Dorpat, 1805. 8.)
S. 19-21.
El VERFELD (Karl Gotthard).
Vater des nachfolgenden.
Stammt aus einer deutschen adeligen Familie her, von der
ein Zweig sich im i6tcn Jahrhundert nack Kurland gt¥f(^
ExiV£iiF£i.]> (Kari. Got^hard). 495
hatte. Bis zu seinem Aeltervattr^ Christian Wilhelm
Elverfeld hinauf waren alle seine Vorfahren Prediger in
dieser Provinz gewesen. Auch er wurde dem geistlichen Stande
gewidmet^ erhielt den ersten Unterricht theils von einem Privat-
Wirer im väterlichen Hause ^ theils^ und vorzügliche vom
Vater selbst j ging ijj/^nach Göttingen, studirte dort Theo-
logie ^ nebenher dber auch Sprachen, Mathematik, Physik und
Geschichte, und kehrte im. Herbst ijj6 wieder nach Kurland
zurück. Hier lebte er vier Jahre als Hauslehrer, bis er
nach seines Vaters Tode, an dessen Stelle, 1780 zum Predigt-
amte in Appricken berufen wurde {ord, am 9 Julius), ' Im /• '
1783 übertrug ihm der Besitzer des Gutes Sahnen auch die
dortige Kirche, und* 1818 wurde er Propst der grobinschen
DiÖcese. Geb, im Pastorat Appricken in Kurland am
25 September 1766, gest, daselbst am 7 September 18 19.
Einige Worte des Trostes aus der Alles umfassenden Vor-
sehung Gottes, gesjprochen am Neujahrstage 1786 in.
der LandWrche zu Appricken. Mitau, 1786. 52 S. 8-
Erklärung über ein Paar Stellen in dieser Predigt ; nebst
einem kleinen Anhange über die göttlichen Straf-
gerichte. Ebend. 1786. 68 S. 8.'
Sechs Predigten. 'Berlin und Libau, 1788- 8.
Am Grabe der Frau Doktorin Blumenthal 5 gebornen
Hübner. Mitau, 1792. 12 S. 4.
Philosophische Abhandlungen, Reflexionen und Remar-
ken, jedem denkenden Kopfe lesbar. Libau, 1793. . 8*
Sendschreiben an den Herrn Freyherrn von Lüding-
hausen-WolfF, LandboJ;elim arschall etc., eine Stell^
in Hochdesselben Appel an Kurlands Edle und Recht-
schaffene betreffend. Mitau, 1793. 16 S. 4.
Predigt zur Feyer des eintretenden neunzehnten Jahr-
hunderts. Ebtnd. 1801. 32S. 8» '
Lihgfmibas Grahmata. Mitau,1804. 6 unpag. u* 22^2 S. 8*
Spreddikis kuffa wezzaki tohp fkubbinati, behrneem,
kam pakkas nau bijufchas, Sargafchanas-pakkas likt
HahdiHt. Mitau; 180^* 16 S. 8« (Den Gewinn aus dem
496 Ejcverfei/O. (Karl Gotthard).
Verkauf dieser Predigt^ über weldieder Verfasser ein Belo-
bungsschreiben vom Konsistorium erhiehj bestimmte er für
zwzy Blinde^ die ihr Gesicht durch die Blattern verlorm
hatten; an ganz arme Leute wurde sie unentgehRch nr-
th'eih.)
Gab des lettischen blinden Naturdichters Indrik Gedichu
heraus j unter dem Titel: Ta nere'dliga Indrika dieef-
pias. Mitau, 1806. 8* . *
Apologie der Bibel in Beantwortung der Frage : Ist der
Gegensatz zwischen geoffenbarter und wahrer Ver-
nuhft-Religion wirklich gegründet? Leipzig, 1810. 8.
Predigt am ersten Adventssonntage 1810» Mitau, 1811»
20 S. 8.
Vorbilder in der Natur und Ahnungen unsers Geistes
für ein neues Leben nach dem ToÜe , das aber ^urch
Jesum Christum zur Gewifsheit erhoben ist ; zur Er-
bauung vorgetragen am ersten Osterfeyertage 1811«
Ebend. 1811. 20 S. 8.
* Wehitu - grahmatu fianas no Emburgas un Lihbekes,
Wahzfemmes pilfahteem. (^Enthält Auszüge aus dm
Zeitungen über den Einmarsch der russischen Truppen in
Hamburg und Lübeck.) Ebend. 1813. 8 S. 8.
Altargesänge und Predigt aur Feyer des Friedens. *Ebend.
1814. 32 S. 8.
Menschengefühl (ein Gedicht. 1805.); m r/en Mitauschen
Wöch. Unterh. Bd. 2. S. 313. — Empfindungen bey
einem schönen Harfenspiel (ein Sonnett. 1805.)»
ebend, S. 413. — Nachricht an das Publikum über
einen ilinden lettischen Dichter (1806.); e^ent/. Bd.3.
S. 133, .— Pindars zWeyter olympisclier Hymnus
(180Ö.); ebmd. S. 105. — Physikalische Erklärung
. der sogenannten Lüftspiegelung (t806.); ebend. Bd. 4.
S. 33. 65 «. 97. — lieber die Benennung einer Nichts-
philosophie 9 mit welcher das neueste System der Phi-
losophie von einigen belegt wird (1806.); ebend. S.381
u. 405. — • Zum Geburtstage einer edlen Dame (ein
Gedicht. 1807.); ebend. Bd. 5. S. 79. — Glaube an die
Menschheit (ein Gedicht» 1807-); ebend. S. 93.. —
Ueber Herrn F. G. M— i's Aufsatz in No. 7. der diefs-
^ Jährigen Wöchentlichen Unterhaltungen (l 807.) ; «*«"f
S. 180. .'— Antwort des Recensenten vom neuen letti-
Elverfexd (Kari. Gotth.), (Kar£ Joh. Friedr.). 497
^hen Gesangbuch auf die in No. 21. der Wöchentli-
chen Unterhaltungen eingerückten Bemerkungen über
die Einleitung zu gedachter Recension (l807.); ebend,
Bd. 6.^S. 99 u. 113. — Einige Worte über den Auf-
satz in No. ^23. der Wöchentlichen Unterhaltungen,
„Phil'osöphenungerechtigkeit" betitelt (1307.); ebend.
S. 123. — Etwas über den Aufsatz des Herrn Super-
in tendens MaczQwski in No. 28. der Wöchentlichen
Unterhaltungen d. J. und der dazu gehörigen Beylage
(I8O7.); ^bend. S. 194 u. 244. — Lettisches Te Deum
auf den Frieden (1 807.); ebend, S. 292., — Bemerkun-
gen zu dem, mit Genehmigung der Kaiserl. Gesetz-
kompiission^ von dem Herrn KoUegienrath und Ritter
von Sahlfeldt herausgegebenen Entwurf einer Kirchen-
ordnung für die Protestanten im russischen Reiche
(I8O8.); in den N. Wöch. Untej-h. Bd. 2. S. 145. 177.
254. 265. 285. 322. 355. 365 u. 409. — Theokrits neun-
tes Idyll (I8O8.); ebend, S. AA'd» — Wieder etwas vom
blinden Dichter Indrik (I8O8.); ebend. S. 480.
Etwas über die Schutzblattern ; auszugsweise in Jen Jahres-
Verhandlungen der kurl. Gesellsch. für Lit. u. Kunst,
Bd. 1. S. 61. — y^ie weit erstreckt sich das Feld der
Philosophie ? Und wo findet sie die Schranken > wel-
che sie ehren mufs; ebend, S. 7^«
Recensionen lettischer Schriften in fast allen Bänden der
Mitauschen WÖch. Unterh.
VergL Jahresverh. der kurl. Gesellsch. f. Lit. u.K. Bd. 2. S. 53. —
Feyer des Andenkens von K. G. Elverfeld; von K. J. F.
Elverfeld. Mitau, igao. 8. — Meusels G. T. Bd. s.S. 196
li. Bd. 17. S. 497. — Zimmermanns Lett. Lit. S. 109.
Elverfeld (Karl Johann Friedrich).
Sohn des vorhergehenden.
Geb. im Pastorat Appricken am 12 May 1781, erhielt
den ersten Unterricht von seinem gelehrten Vater ^ studirte Phi-
losophie und Theologie auf dem Gymnasium zu Mitau und
seit i8oi zu Jena^ wo er 1804 die philosophische Doktor-
würde annahm^ machte sodann eine Reise durch Deutschland^
JFranhreichund di€ Schjfi^^iZy kehrte in sein Vaterland zurück^
ZBand, ' ^7
5oo ' Ei*V£RiNG (Gabriex),
Dispk 4ta drc!« de Scr. S. continens quaestionem de ejus-
dem divina ^auctoritate. (Resp; plao Dalino,
Westro Gotho.) Dorpati, 1654. 4i
Disp. öta ord, de Scr. S. continens quaestionem de ejus-
dem divina efficacia. (Resp. Haquino Fredzber-
gio, Westro Goth.) Ibid. 1656. 4.
Disp. 6ta ord. de Scr. S. continens quaestionem de tra»
ditionibus non scriptis, (Resp. Joh. Hinnelio.)
Ibid. eod. 4*
Einynffts dicti apostolici 1, Joh. 1, 7. To »//*» Itiaov X^terav
(Resp. Eberharde Reim er o, Güro-Semgallo.)
. Ibid. 1653. 4.
Disp. de inefTabili Spiritus sancti ^uspirio^ quo pro fide-
libus apud Deum intercedit, ex epistola Paulina ad
Rom. Cap. VII. v. 26. (Resp. Daniele Magni
Oeslovio^ Smol«), Ibid. eod. 4.
Disp. de poenitentia. (Re$p. Nicoiao Utter» Suderm.)
Ibid. 1654. 4.
Disp. de aeterna filioruni Dei ad vitam aeternam prae-
destinatione. (Resp. Benedict o N. Ekaeo, Neric.
Sveco.) Ibid. eod. 4«
Disp. de ecclesia, (Resp, Petro Laursntil Sande-
lio, Neric.) Ibid. eod. '4.
Disp. de meriti Christi amplitudine, (Resp, Nicoiao
Areli-o, Neric. Sveco.) Ibid. eod. 4.
Disp. de regeneratione hominis. (Resp. Nicoiao A«
Labecchio, Wermel. Sueco.) Ibid. 1655. 4.
Disp. de Jesu, Christi ad dextram Dei $es$ione« Ps, CX.
V. !• (Re^. Svenone Alino^ Smol.) Ibid. eod. 4»
Positiones theol. de coei^ dominica. (Resp. Joh.
Reuter, Rigensi.) Ibid. 1656. 1 Bogg. 4*
Antrittspredigt über 1 Cor. 4
Hochfliegender Adler, erneuert aus der Hoffnung. Bcy
der Leichenbestattung des Herrn Hans Heinrich von
Tiesenhausen , Freyherrn auf Erla etc. Reval> 1663*
7 Bogg. 4.
Fünffache Hertzenstärkung wid^r den Tod. §ap. 4» T-'l^«
Leichpredigt über Christina Elisabeth Kloht, Ehe-
gattin Ottonis Magni von Essen, Erbherrn aufOrge-
salL Ebend, 1667. 4* Angehängt ist eine Nachricht von
der väterlichen und mütttrliclien Linie derer von Klot.
Ex vxRjKG (Gabriel), EtvBRS (Kaspar). 5oi
Ver\|velcklic}|e , doch am jüngsten Tage -wieder herfür-
grünende Blume, hey Erdenbestattung des Herrn
Christoffer Blumen* Reval (1669). 7 Bogg. 4«
Vcrgl, seiner\ Lebenslauf im Anhange zu Joach. Salemanns
xtif/i'Vi'Ktov Davidicum oder Davids Kleinod . und Se^-
lenschatz, bey der Leichbestattunft des Hrn. JVL Gabrielis
Elvering. Reval (1670). 4. — Müllers Sammli russ.
* Ge*ch. ■ IX. 169. -»- Gadeb. L. B*. Th. 1, S. 99i->995. —
^ • Witte D. B. ad a* 1670. —^ Jocher. -— Somm. p,s84«**-
Carlbl. S, 90, '
: Ex. VERS (Kaspar).
• » • . ...
Ging vom riga&chen Gymnasium 17x34 auf die UniversU
tat Jena ^ von da 1708 nach Halle un4 endlich nach Greifs-
Walde y kam ij 10. im Anfange des Jahres wieder in seine Va-
terstadt zurück^ wo er während der Pest j welche die meisten
Prediger hinraffte) mit Lebensgefahr geistliche Verrichtungen
besorgte und das Glück hatte ^ unter allen, Stadtkandidaten
allein am Leben zu bleiben. Nachdem die Seuche aufgehört
hatte , wurde er Pastor auf den Patrimonialgütern Holmhof
und Pinkenhof 171 1 (ord. am 7 Februar)^ Diakonus zu
St, Johannis in Riga 1712, und Pastor in derselben Kirche
17124, auch 1741 Beisitzer im Stadtkonsisturium, Geb. zu
Riga am 7 November 1680, gest, am 8 März l^5o.
Der zqhnde November 9 als ein Tag guter Botschafft^
•welcher wegen der Reformation des Mannes Co tt es
Lutheri in Form eines kurtzen historischen Berichtes
von der ganzen Reformations-Vorbereitung, Anfange
und Fortgange nebst einer Lehens- und Gemüths-
Beschreibung Lutheri abgefafset worden. Riga, 1717.
48 S. 4.
Liiher memorialis letticus, oder lettisches ,Wörter-Buch,
sowohl für die Einheimischen als Fremden., Aristat
eines Lexici eingerichtet, und allen denen zum Besten'
die in diesem Lande in .Kirchen und Schulen Gott und
ihren Nächsten dermahleins dienen, oder sonsteh ihr
Handel und Gewerbe treiben wollen, zu einem dien-
lichen Unterricht mitgetheilt« Ebend« l748..a04S, 8*
5o2 El VERS (Kaspar), Ekanjder (Joh.^Johankso!»).
t>as, ^Deutsche steht voran; nicht das Lettisdie, wie
Gadebusch und nach ihm Meusßl angieht: Wenn
Zimmermann von diesem. Buche sagt, es sey zu Riga
wieder aufgelegt unter dem Titel: Latwifka Wahrdu-
grahmata etc. , so ist das zu bezweifeln.
Gelegenheitsgedichte»
• Ver^l. Gadeb:*L. B. Th. i. S. 995. — Bergmanns Gesch.
der Big. Stadtkirch. S. 50. — Nord. Mise. IV. 180. —
Adelung z. Joche r. — Meusels Lexik« III. io8« —
Zimmermanns Lett, Lit, S. 50«
Enander (Johann Johannson), geadelt
unter dem Namen Enanderhjelm.
lEin Sohn des Propsts und Pfarrherrn in Norr\'6pins
Mag, Jolu J^nandery dessen Vater Erbbauer aus dem
Dorfe Stick lös a im Skierstadts- Kirchspiele war ^ advocirte,
nachdem er seine Studien in Upsal vollendet hatte , i683 &ey
den Gerichten zu Stockholm ^ wurde 1691 am 23 April G^
neral'Gouvernements^y auch Kriegsfiskal zu Miga^ i6^5 am
3 Januar Assessor im livländischen Hofgerichte zu Dorpat,
1707 bis 1709 Bf'dses des in Kurland verordneten schm-
dischen Kommlsforialgerichts , darauf Mitglied der in Stock-
holm nieder ^e^tzten Gesetzkommission ^ 1714 ^tn 14 -^F^
geadelt, I718 am 18 Julius Oberlandrichter (Lagman)
des J^eting-Lehn- und '1J21 am 4 Oktober des Nerih
Gerßmtszwanges , ij25 aber am 24 December wegen Alters
und Kr'ßnklichkeit verabschiedet. Geb. auf dem Pfarrhoje
Abf in Ostgothland am 3o Oktober 1660, gest. am 24 Juli^
•1732.
Er hat die Lieffländische Landes Ordnungen, nehst darza
gehörigen Placaten und Stadgen. Riga, 1705. 4« (Spä-
tere Ausgabe: Ebbend. 1707. 4- *) von S. 92-778 am dem
*) Von den Ausgaben der „Landesordnungen*' findet man
zwar bey Gadebusch L. B. Th. 2. S. 153. eine Nach-
richt; aber sie ist unvollständig. Es giebt deren nicht, vrie
er sagt , zwey, londexn vier, nämlich : 1) Riga , bey Btiw
Enanber (Johann Johannson). 5o3
Sdiivedischm ins Deutsche übersetzt^ und war wähl auch
eines der beyden HofgerichtsgUederj welche den scftwedischen
Land- und Stadz-lagh ins Deutsche übertrugen. Die
Uebersetzung erschien unter folgenden Titein: Schwedi-
sches Land»Recht j wie dasselbe vor Zeiten von — - --•
Catl Ix — — übersehen 9 confirmiret und Anno 1608
publiciret^ neulicher Zeit aber im Keiche wieder auff-
geleget und mit vielen gar nützlichen Anmerckungeui
aus ergangenen Könlgl. Schwedischen Verordnungen,
j^esolutionen , Kecessen und Praejudicaten, vermeh-
ret und erkläret ausgekommen, jetzo nach Vieler Ver-
langen aus der Schwedischen in die Teütsche Sprache
mit genauem- Fleifs übersetzet, und mit kuiftzen notis
marginalibus illustriret. Franckfurt und Leipzig, in
Georg Matthias N ollers, Buchhändlers in Riga, Buch-
laden zu finden* 1709. 2 unpag. Bogg. u. 536 S. 4. —
Des lieichs Schweden Stadt-Recht > welches auff— —
Gustav Adolphs «-* *— ausgegangenen Befehl Anno 1618
gedruckt; nun aber vor kurtzer Zeit von neuen auf-
geleget und mit gar nützlichen Anmerckungen aus den
Königl. Schwedischen ergangenen heutiges Tages ge-
bräuchlichen Verordnungen u.s*w* (wie oben'), Franck-
furth und Leipzig, bey Geoi*g Matthias N oller. Anno
1709. 1 unpag* Bog. u, 308 S» 4*^ Dabey: Richter-
Reguln. 19 S.; Gerich ts-Ordinance, welche nach die-
sem beobachtet werden soll, beliebet und abgefasset
au£P dem Reichs-Tage zuÖrebrbo, Anno 1614- S. 20-30;
Ihro Kön. Maj. zu Schweden Gerichts-Procefs, wel-
cher bey Ihro Kon, Maj. Königl. Hoffgerichte beob-
achtet werden soll. Nebst einem Unterricht ,wwie die
ausgesprochene Urtheile ordentlich exe^uiret werden
messet, 1673. Ig Bogg. 4* (Der Tottschen Lande»-
ordnUng sind noch 5 andere Verordnungen beygefügt.) —
a) Biga, bey Nöller, ohne Jahrzahl, aber , wohl nicht frü-
her als 1690, da die letzte Verordnung vom 9 May 1689
datirt ist, 168 S. u. Vi Bog. Register. 4. — 3 u. 4) LieJFlän-
dische Landes Ordnungen nebst dazu gehörigen Placateh
Und Stadgen. Biga, 1705. 778 5* 4., und wieder Biga,. bey
Georg Math. Nöller, 1707. 778 S. u. 5 Boeg. Begister. 4. —
Die letztere Ausgabe ist die bey den livländischen Gerichteii
recipirte. Nach derselben hat auch- Buddenbrook di^
Landesordnungen in seiner „Sammlung d^r Gesetze etc.
Bd. s.*' abdrucken lassenv
5o4 EnAND£R* EnG£I.BR£CHT» V.EkG£X.HAH])T(G.B.)«
sollen. S. 31-62; Straff-Ordnung. S. 63-67; Ihro Kon.
Maj. gnädige Verotdnung, betreffend die Justitiae-
Sachön bey Dero Revision, und was dabey observiret
werden soll. S. 68-82; Ihro Kön. Maj. gnädige Stadga
^ und Verordnung, in sich haltend einige Stücke zur
Verkürtz- und Linderung der Weitläufftigkeiten in
denRechtsprocessen vor die streitende Parten, so wohl
bey denen Ober- als Unter -Gerichten. Gegeben zu
Stockholm den 4'Julii 1695. S.^ 83- 105; Appendix von
Criminal- und andern dergleichen Sachen, aus der
Heil. Schrift gezogen. S. 105-108i und Vollständiges
Register über die Schwedische Land- und Stadt-Lagh.
iiY2 unpag. Bogg. Angehängt ist auch noch Kirchen
Gesetz und Ordnung Yon 1686-
Vergi, N. Nord. Mise. XVIII. 189-191, nach Stiernroanns
schwed. Adelsmatr. S. 1 101 und dess. Verz. der Bücher,
. , so wie seiri chronolog. Verz. S. 169.
Engelbrecht (Peter Christian).
* Studirte Philosophie und Theologie zu Königsberg , und
wurde 1692 Prediger an seinem Geburtsorte. Geb. zu Nm-
gut in Kurland am».»^ gest, 17 10.
Diss. de chir omantiae vanitate. (Praes. 'Christophoro
Schulz.) Kegiomonti, 1691. 4.
Ver^l» Gadeb. L. B. Tb. 1. S. 995.
vo^' Engelhardx (Georg Benedict).
/
Studirte Jiirisprudenz zu Königsbergs trat 1782 zuerst^
und^ seitdem fast ununttrbrocheh ^ auf der^ kurländisdien
Landtagen als Kirchspielsdeputirter auf y wurde 1786 stlbur^-
scher Instanzgerichts ' Assessor y 1796 Rath im kurländischen
Gerichtshofe bürgerlicher Rechtssachen ^ nach wiederhergestell-
ter alter Verfassung in Kurland 1797 Hauptmann zu Schriin-
dm^ i8o3 Oberhauptrriann^ erst zu Goldingen ^ und bald
darauf zu Seiburg s i8i5 Rath im Jiurländischen Oberhof-
Bericht ^ auch 1818 Präsident, der hurländisdien Provinäd-
V. Engjelhardt (Georg Bex.)« (Joh.Güst. Exgelb;). 5o5
GeseiMkommission , imd 1821 Ritter des St» Annen- Ordens
der 2ten KL Geb. iri Kurland zu. .» 1760 , gest. zu Mitau
am 12 März 1S22.
* Etwas über Kurlands Betragen während der feindlichen
Okkupation. Mitau/ 181 3* 40 S. 8/
Beytrag zur Beantwortung der Frage: Gehen die vor
1561 geltend gewesenen eigen thümlichen teutschen
Bechte dem römischen Codex vor , oder ^ stehen sie
demselben nach? Ebend. 1817- 40 S^ 8«
Einige Worte an Kurlands Bauern über die wichtigsten,
in den Allerhöchst bestätigten Kurländischen Bauer-
verordnungen enthaltenen Bestimmungen. Ebend.1818*
32 S. 8. - — Ins Lettische übersetzt von J o h. Christoph
Köhler.* Ebend. 1818. 8-
Einige Worte über ein landschaftliches Kredit-System in
Kurland. Ebend. 1820. 31 S. 8.
War auch Haiiptredakteur der 18 17 entworfenen un^ bald
darauf, allerhöchst bestätigten Kurländischen Bauerver-
ordnung. (St. Petersburg 9 1818. Fol., auch Mita%
1819. 4.)
Ver^L Allg. deutsche Zeit. f. Rufsl. 1822. No. 66. — Ri^. Stadt-Bll.
1829 S. 131 und du zu denselben gehörigen Literarischen
Anzeigen. I. 5. 15* /
VON Engelhardt (Johann Gustav Engel-
brecht).
Studirte seit iSio zu Dorpat und unternahm im Sommer
1814 eine Reise ins Innere vonRufsland^ wo er dem Zustande
der fremden Anbauer in den südlichen Gegenden , besonders in
landwirthschaftlicher Rücksicht j vorzügliche Aufmerksamheit
widmete. Nach seiner 18 15 erfolgten Rückkehr^ und nach-
dem er die Doktorwürde von der philosophischen Fakultät zu
Jena erhalten hatte ^ reiste er 18 16 ins Ausland und sah sein
Vaterland nicht mehr wieder. Geb. zu Koddasem bey Weis-
senstein in Esthland am 9 September 1792, gest. zi^ Yverdän
im Februar 1817. ,
J* Band» . 58 "
5o6 V. Engelhardt (Joh.'Gust. Exgelb«). (Moritz).
Nachrichten von den Ansiedelungen der Deutschen und
anderer Eingewanderter im südlichen Kufslande,
nehst Anmerkungen über den dortigen Ackerbau;
in Gust. Ewers und Mor. v. Enge4hardts Bei-
. trägen zur Kenntnifs Rufslands und seiner Geschichte.
Ister Bd. (oder Samml. russ. Geschk X. Bds. istes St.)
S. 7-70.
VON Engelhardt (Moritz).
Gth, auf seinem väterlichen Landgute Wieso in Esthland
am 27 November 1779, besuchte die Ritter- und Domschule
zu Reval von seinem Sten bis zum ijten Jahre, Die in ihm
früh erwachte Liepe zur Natur erhielt hier eine bestimmtere
Richtung durch den Prof essor RickerSy der des Knaben Auf
merksamkeit besonders der Steinwelt zuzuwenden wufste. Aber
sein Wunschy die Ausbildung in der Mineralogie auf der Berg-
akademie zu Fr eiber g zu suchen^ "konnte nicht gewährt wer-
den. Er bezog 1796, um die Rechte zu studhen^ die Uni-
versität Leipzig , Und ein halbes Jahr später Göttingen. Hier
thaten die Vorträge GatterefSy Schl'özefs und Hee-
reue's dem Hauptfach wohl einigen Abbruch; doch sollte der
juristische Kursus beendigt und dann die väterliche Erlaubrüfs
zum ungehinderten Studium der Lieblingswissenschaften erbe-
ten werden. Der Befehl Kaisers Pauly der die russischen
XJnterthanen von den deutschen Universitäten zurückriefe ver-
eitelte den Plan und nöthigtef" Engelhardt zur frühem
Heimkehr im J. 1798. Er wurde nun in der Kanzelley der
esthländischen Ritterschaft angestellt ^ nahm aber 1800 seine
Entlassung und begab sich als Abgeordneter des esthländischen
Adels zu der in Mitau niedergesetzten Kommission, welche
den Plan zur Errichtung einer Universität für die Ostsee.'
Provinzen entwerfen sollte. Die Verhandlungen lüerüber
f^urden durch das Ableben Kaisers Paul unterbrochen, und
da Kaiser Alexander das Verbot des Rdsensins Ausland
V. ENGEI.HARJDT (MplLITz). Soj
aufhob^ säumu Engelhardt nicIUy dem bkher nurmiilu
sam unterdrückten Verlangen zu wittfahren und sidifiir immer
dem Naturstudium zu widmen, Eine Reise durch Deutsch-
land, Italien y die Schweiz und Frankreieh , welche er 1802
begann, sollte vorbereitend die Seele mit den Bildern derjeni-
gen Gegenstände erfüllen, die er später durch Werner näher
kennen zu lernen hoffte. Dieses Vorhaben wurde aber nur äwn
Tlml aiisgeführt* Wichtige Familienangekgenfteiten:' riefen
ihn am JSnde des Jahres i8o3 aiis Italien in sein Vaterland
zurück. Er benutzfe jedoch die Zeit, welche er hier zubrachte,
um sich durdi Parrots und Scher er s Vorträge über
Physik und Chemie, die sie auf der kurz zuvor eröffneten Uni*
versität Dorpat hielten, zu den Studien vorzubereiten, die
endlich i8o5 in Freiberg ihren Anfang nahmen, und wo er
bey Werner Wohlwollen, gütige Belehrung und die volle
Befriedigung einer lang unterdrückten Sehnsucht fand. Mit
seinem Freunde Karl v. Raumer zu gleichen Zwecken
vereint , unternahm er^ von Freiberg fius mehrere fninera"
logische Reisen durch Deutschland, ging 1808 mit sei-
nem Gefährten nach ^Frankreich , wo ihm die geognostische
Untersuchung der Provinzen de^ Unken Rheinufers gestattet
wurde, und kehrte darauf aus Paris im Herbst iSog wieder
in sein Vaterland zurück. Das Jahr 18 ip verging über den
Vorbereitungen zu der mineralogischen Reise in die Krimm
und den Kaukasus, die er im Februar 181 1 in Gesellscfiaft
des Dr, Friedrich Parrot unternahm. Nach der Rück-
kehr im J, 18 12 wählte er Dorpat zu seinem Auf enthalt sorte,
begab sich aber 18 14 nochmals nach Deutschland , beschäf
tigte sich von 18 15 bis iSij mit der mineralogischen Unter-
sudiung Liv- und Esthlands, bereiste 1818 Finnland, und
nachdem er 1820 die Professur der Mineralogie zu Dorpat
erhalten hätte , begann er, mit Genehmigung der Universität,
die geognostische Untersuchung der Gouvernements Olonetz
und Ardiangel; so wie er auch 1826, auf Kosten der Uni-
5o8 V. Eng^i.ha&x>t (Moritz)«
verskät Borpat^ zum Behuf einer mineiUilogisch'geognogti'
sehen undgeographisdien Beschreibung des Üralgehirges^ ant
Reise nach den Gouvernements Saratow, Orenburg und
Perm unternommen hat. Er ist Dr. der Phil, , Mitglied dtr
mineralogischen Gesellschaft zu Jena^ der ivetterauischm
und der mpskauschen naturforschenden Gesellsdiaften, dir
kurL Gesellschaft für Lat* u. Kunst , der livl, gemeinnützigtn
ökonomischen Societdt und Korrespondent der kaiserU Akadi'
Vfüe der Wissenschaften zu St. Petersburg.
Fragmente aus iex Mineralogie, Istes Heft, Mitau^ 1810*
127 S. 8.
Reise, in die Krimm und den Kaukasus von Mor. v. En«
. gelhardt und Friedr, Parrot, Ister Th. Berlin, 1815.
264 S. — 2tet Th. Ebend, 1815, 204 S, 8. Mit sechs
Kpftaf.
Geognostische Versuche, von Mor. v. Engelhardt und
C. V. Raum er. Ebend. 1816. 8. Mit einer illuminirten
Char.te und einer schwarzen und illuminirten Stein-
tafel.
«
Geognostische Umrisse von Frankreich, Gro fsbritannien»
einen Theil Deutschlands und Italiens von M. v. En-
gelhardt und C. V. Raumer. Leipzig, 1817. 8. Mit
einer illuminirten Charte.
Geognostische Untersuchungsmethode. Ein Versuch«
Riga u. Dorpat, 1817. 162 S. 8-
Zur Geognosie. Darstellungen aus dem Felsgebäude
Rufslands. Erste Lieferung. Geogn ostischer Umrils
von Finnland. Mit Charten und Kupfern. Berlin. . . *
Zur Mineralienkunde. Dorpat, 1823« 4«
Ueber die Felsbeschaffenheit der Küste Neu-Califor*
niens , der Insel IJnalaschka und der Küsten der Beh"
rings-Stralse, nach den daselbst angestellten Beobach-
tungen und gesammelten Mineralien des Prof« Esch-
scholtz; in Otto v, Kotzebue*s Entdeckungsreise
^ in die Süd-See und nach der Behrings-Strafse, (Wei-
mar, 1821. 4.) III. 189-192. — Verzeichnifs der von
Hrn. Dr. Eschscholtz gesammelten und dem Natura«
lien.-Cabinet der Universität Dorpat geschenkten Mi«
V. £]SfG££HARBT (M,)* (T.J.)* EJ|(G£LKB (E.). 5Q9.
neralien; $bend4 S; 192^196)1 stand auch in 'Okens
Isis 1819. 2tes Heft. S. 231 ff*
Zur Kenntnifs der Felsbesthaffe'ilhcit Syriens und Klein«
anens (naoh Otto -v. Bichters Tagebüchern); in P an-
ders Beiträgen zur ]>{aturkunde, I, i'23»9 ßuch in
O. F. v. Richters Wallfahrten im Morgenlande,
herausgegeben von J» Pb. G, Ewers, S, 681-697*
Gab heraus:
gtmdnschcftlich mit Joh. Phil. Gust. Ewers: Bey-
träge zur Kenntnifs Rufslands und seiner Geschichte,
• Ister Bd. in 2 Hälften. Dorpat, 1816 u. 1818. TlöS. 8.
' Auch als f Sammlung russischer Geschichte. 'lOterBd*
Istes u, 2tes Stück. St. Petersburg, 1816 u* i818«
Ver^/. Meuscls G, T. Bd, 17. S.^^o/,
VON Engelhardt (Theodor Johanii)*
Erbherr auf Lindenhof im ubbenormschen Kirchspiele^
zu Kadfer gehörig, und Naivast ^ Assessor,..^ sollte 1687
Pernauscher Landrichter werden , aber die Majorität der
Stimmen entschied für einen andern* Geb. in Livland zu*.*^
gest.
• . •
Jnvectiva in Zopyrum^ Persam principem» in collegiQ
Rigensi ex memoria recitata. Rigae, 1649* 3% Bogg. 4«
Triga theorematum legalium ex materia locationis con-
ductionis deprbmptorum. (Praes. Joachimo Ren-
nenkampf f.) Rigae, 1650. sBogg. 4. (S. Bröckera
Jahrb. für Rechtsgelehrte. U. 269-}
Engelke (Friedrich).
JEin Uvländischer Prediger. (?) Geb. zu • • • , gest
• • •
IN^ova singularia de fame memorabili, quae anno 1602 iu
Semigallia sub Friderico duce accidit* Regiomonti^
1603. 4. ( Vielleicht in deutscher Sprache trsäüehen.^
Vtrgi. Gadeb. L. B. Th. 1. S. 896. .
5.10 . , JShbmakx (Joh^ BenJt). '(^o^« Fiujbbr.)«
Erdmann (Johann Benjamin).
, B^udiU erst ßas eisenachschef dann das gothaisdie Gym-
nasium, studirte darauf von ijÖQ bis 1754 in. Jena ^ kam
lj56 niach Ksthlaridi war dort Hauslehrer und wurde 1762
Subrehtor des rigascheri Lyteums und 1767 Konrektor,
Geb. zu Waltershausen im Gothaischen 1732, gest. im
Junius 1783.
• . • • •
* Rede, (von den Ai^stalten einiger schwedischen Könige»
die Wissenschaften in Livländ ausaubreiten) ; in J. C* F,
Moritz Beyträgen zur UtL Paedagogik. Iste Saznml«
(Riga, 1781. 4.) S. 68-76. ! ^
4
VON Erdmann ( Johann • Friedrich).
♦ Geb. ZU Wittenberg 1778* .. Nach dort erhaltenem Privat-
und Schulunterricht ,ßng er daselbst 1795 an ^Theologie zu
ßtudiren , änderte aber nach dem Ersten Semester seinen Vor-
satz und ging zur Heilkunde iiber^ ward 1802 X)r. derMedidn
und Chirurgie , ifegab sidi in demselben Jahre nach Wien und
würde 1804 ausserordentlicher Professor in der medicinischen
Fakultät zu Wittenbergs 1808 aber ordentlicher Professor
der Pathologie und Therapie ^ auch Kreisamts - und Land-
physikus. Im J. 1869 unternahm er eine Reise nach Frank-
reich ^ einem Tfieile von Ober Italien iCnd in die Schwdz^ und
ivurde 18 10 als Professor der Pathologie y Therapie und
Klinik nadi Kasan berufen y wo er von 18 14 an, da die Uni-
versität eröffnet worden war^ das Dekanat der medicinischen
Fakultät verwaltete und als Schulvisitator das saratowsdie,
simbirskische^ asträchansdie^ perrhsche und tobolskisdie Gou-
vernement bereiste, . Nachdem er hierauf am 3o Julius 1817
ordentlicher Professor ^er Pathologie^ Semiotik^ Therapie und
jClinik in Dorpat geworden war und daselbst sein Amt seit dem
Januar 18 1 8 verwaltet ^ auch 18 19 den Kollegienraths-Cha-
r akter erhalten hatten ging er 1823 flfe königlich-sädisisdiir
. .V» Ekdmakn (Johann Frisdrich). 5 i t
Leibarzt i audi Höfr und Meüändlrath nach Dresdmy und
wurde nocA, nach seinem Abgange dahin ^ 1824 Ritter des
St* Wladimir-Ordens der 4ten KU Er ist der Universitäten
zu Kasan und Dorpat^ der Societät der Naturforscher zu
Moskauj der phafmaceutischen Gesellschaft zu St. Petersburgs
der medicirusch-physikalisthen zu Erlangen und Moskau , der
ökonomischen zu Abo und Leipzigs der für Natur- und
Heilkunde zu Dresden , des ärztlichen Vereines zu Hamburg^
der naturforschenden Gesellschaft zu Halle und der medicU
nischrchirurgischen zu Berlin^ thtils Eiiren-^ theils^ordtntlicheSf
theils korfespondirendes Mitglied*
- ' . • •
Utrum aqua per electricitatem columnae a cel. Volta in-
Tentae in elementa suav diuolv^tur? Diss. physico-
chemica, cum tab. aeri incisa. Witteb. 1802* 40 S. 4-
Progr. Elementa Organonömiae ex notione xnotus deri-
vata. Ibid. 1804- 4.
Progr. de hydropis natura et curatione, P. I-IV. Ibid.
eo^. 4-
Annales scholap clinicae medicae Dorpatensis atinorum
181 8 9 19» 20» sumtibus pul;>licis editi ab instituti
dlrectore D. Jo. Frid. Erdmann. Dorj^ati^ 1821*
2 unpag. Bll. u. 227 S. 4-
Bey^räge zur Kenntnifs des Innern von Kufsland.
,lster Tb. (auch mit dem Titel: Medicinische Topo-
graphie des Gouvernements und der Stadt Kasan^
nebst mehfern darauf Bezug habenden historischeii,
geographischen 9 statistischen und ethnographischen
Notizen). Mi^ einem grossen Plane in Steindruck.
Riga und Dtfrpat, 1822. VI u. 344 S. — 2ter Th.
iste Hälfte (auch mit dem Titel: Reisen im Innern
Rufslands. Iste Hälfte.). Mit 12 lithogr. Zeichnungen,
2 Charten und mehrern Musikbeilagen. Leipzig, 1825«
L u. 366 5. gr. 8. — Aus dem 2ten Tlieile dieses Werkes
sind die ABschriitte: Die Heilquellen h&y Sergiewsk;
- Geographisch 'i^ statistische üebersicht der russ. iStatt-
halterschaft Simbirsk, und- Beschreibung von Astra-
cJiany abgedruckt in Sommers. Taschenbuch, zur Ver-
breitung geographischer Kenntnisse. 4ter Jahrg. (Prag^
1826.) S. 276-283. •
5x2 V. EmsKANK (Johann Frusbsich).
Krankengeschichten 9 als Anhang zu Prof. Dr. Kreysig's
Abhandlung über die Scharlach- und Frieselepidemie,
•welche im Februar 1801 in der Stadt Wittenberg
herrschte; in Hufelauds Journal der prakt. Heil-
kunde Bd. XIL
Versuche über die Wasserzersetzung durch Volta's Säule;
in Gilberts Annalen der Physik. Bd. XI. Sti2- No. 6.—
Beschreibung zweyer von Dr. Bremser in Wien erfun-
''denenVoltaisch-elektrischen Apparate zur Entdeckung
des Scheintodts und zur Wiederbelebung Scheintodter ;
tbend. Bd. XII. St. i!2. No. 7. ■~- Beschreibung einiger
neuen» Voltaisch-elektrischen Apparate 9 mit l Kpftaf. ;
ebend. St. 4- (1802.) — Beobachtung über die irdische
Strahlenbrechung in den Steppen des Saratowschen
und Astrachanschen Gouvernements ; ebend, Bd.57* St. i.
und düraus wieder in meinen Beiträgen zur Kenntnifs Rufs-
lands. II. 289'-312.
Galvanische Versuche, angestellt im Wiener Irrenhause;
in horns Archiv für medicinische Erfahrungen.
Bd. VI. Heft 1. (1804.) — " Beschreibung einer ver-
besserten Bandage zur Heilung der Klumpfüsse bey
Neugebornen ; ebend, Heft 2. -^ Drey merkv^ürdige
K.rankheitsgeschichten, nebst Sectionsberichten; ebend*
Bemerkungen über das Wechselfieber' und dessen Hei-
lung; in Horns Neuem Archiv für medic. Erfahr.
Bd. I. Heft 2. — Nachtrag zu der im 6ten Bande des
Archivs befindlichen Abhandlung über die Heilung der
Klumpfüsse bey Neugebornen, nebst 1 Kpftaf.; ebend,
Heft 2* — Beiträge zur gerichtlichen Heilkunde; ebenda
Bd. III. Heft 1. — Beiträge zur practischen Heilkunde;
ebend, — Neue Bemerkungen über die Natur und Be-
handlung des Wechselfiebers; ebend, Bd. V. Heft 2-
Bemerkungen über einige Gesundbrun^nen und Bäder
in Böhmen; zerstreut im l«ten Jahrgang der Georgia
1806.
Einige Nachrichten über die Koskolniken; in Stäud-
lins und Tzschirners Archiv für alte und neue
Kirchengeschichte. Li» S- 6 u. 207*209. (1813.) •
Chemische Untersuchung der Sergiewskischen Mineral-
wasser; m Scherers Nord. BU. Bd. I. Heft 1. QVergl
seine Beitr. zur Kenntnifs Bulsl. II« 8« ff*) ^
V. Erdmann (Johank Frizdrtcr). 5 13
Chemische Untersuchung des Satzwassers im Elton- und
Bo|;da-See9 nebst Bemerkungen über die im Kasani-
schen Gouvernement' gebräuchlichen Kochsalzarten;
in Scherers Annalen der (^hemie. Bd. I. (l8l9.)
S. 227 ff.» und daraus wieder in seinen Beitr. ^r Kennt-
liifs Rufsl. IL 252-281. — Ueber die Masyrischen
Spiritus ; ebend. Bd. V. S. 229-
Kurze Schilderung der Landwirthschaft im Kasanschen
Gouvernement; irri N. ökon. Repert. f. Livl. VIL 3«
.S. 325-337 und in seinen Beitr. zur Kenntn. Rufsl. I.
313-320.
Rede am Namensfeste Sr. Kais. Maj. Alexander I«, im
grofsen Hörsaale der Universität zu Dorpat gehalten
(über die Würde der menschlichen v Natur) ; in den
N. inländ. Bll. 1848. No. 38. S. 281-286 u. No. 39»
S. 289-293.» auch in wenigen Exemplaren besonders abge-
druckt.
Die Ruinen Bulghars; in den N. allgem. geograph. Ephe-
merideri.* Bd. VII. St. 4- (l820.) und in seinen Beitr.
zur Kenntn. Rufsl. I. 280-305. '
Medicinische Bemerkung[en; in Jen AUg. medicin. Anna-
len 1820. Sept.
Ueber ein russisches Volksmittel, in der von den Profes-
soren der Chirurg; medic. Akademie zu Dresden her-
ausgegebenen Zeitschrift ,für Natur- und Heilkunde.
Bd. I. Heft 2« S. 285. — Practische Bemerkungen
chirurgischen Inhalts; ebend, Heft 3* -— Ueber die
blaue Blatter; ebend. Bd. II. Heft l. S. 44. — Golo-
boma iridis, zum Theil als Familienfehler beobachtet;
ebend. Bd. IV. S. 501.
Bey träge zu der von J. F. C. Heck er herausgegebenen
Litterarischen Anzeige der gesammten Heilkunde,
(ister Jahrg. Berlin und Landsberg a. d. Wartha^
1825. 8.)
' Sein Bildnifs, gemalt und lithographirt von Senf f in Dorpat,
Vergl. Meusels G. T. Bd. 13. S. 335 u. Bd. 17. S. 517. —
Scherers Annalen der Chemie. 1. 935.
LBandn ^ ^9
5 14 Erichson (Andreas). Erici (Johannes).
Erichson (Andreas).
Studirtt zii Dorpat und hielt daselbst am 20 April ißgg
eine öffentliche Rede „de laude theologiae moralis," ging
nachher mit der nach Pernau versetzten Akademie dorthin^
war daselbst Resp* bey des Professors Moberg Disputation
„de lege morali et Evangelio et utriusque discrimine/'
wurde Mag. der Phil, und 1707 Kantor und Lehrer der
5ten Klasse an dem rigaschen Lyceum oder der Schola Caro-
lina , legte aber diese im May übernommene Stelle schon im
August desselben Jahres wegen Krankheit nieder und starb auf
der Rückreise nach seiner Vaterstadt. Geb. zu Reval am . • . >
gest. 1707.
Deutsche Gedichte.
Vergl. Nord. Mise. IV. 50. XXVIT. 242. — Albanus Rede zur
.Secularfeier iSio 5*68« -^ Dess. Livl. Schulbll. 1815 5.409*
Erici (Johannes), nach seinem Geburtsort
Stregnensis 5 geadelt unter dem Namen
StjernstrÄle.
Studirte in Dorpat^ wurde dort i638 Magister ^ 1641
Professor der Astronomie und Physik ^ l65o am i5 Junius
Assessor des Hofgerichts daselbst^ in demselben Jahre am
16 Julius zugleich ausserordentlicher Professor der Reehts-
^ gelehrsamkeit , i652 am 3o Julius mit dem Namen Stjern*
8 tral er (Sternstrahl) geadelt^ und am. i5 November ordent-
licher Professor der Rechte. Neben diesen Aemtern erhielt er
noch i653 die Stelle eines Landrichters über Koporie-Lehn
fnjngermannland^ 1667 auch über t Jarno und Iwangoroi^
und 1675 (nicht i685, wie Gadebusch in seinen liivL
Jahrb. Th. 3. Abschn. i. S. 9. hat^) am 6 September
wurde er Vicepräsident des Hofgerichts zu JDorpat. Er war
ein fruchtbarer Schriftsteller^ indem er i654 von sich rühmen
Erici (Johaitnes). 5i5
konnte^ 172 akademische Streitschriften dem Drucke über-
geben zu haben , und ist der Stammvater der in die livländische
Adelsmatrikel aufgenommenen Familie v, Sternstrahh
Geb^ zu Stregnas 1607, gest, am 22 December i686«
Theoremata quaedam cum succincta eorundem expli-
catione^ ex.variis philosophiae disciplinis coUecta.
(Prae«. Petro Schomero,) Dorpati, 1637. 4«
Theoria Solls. (Praes. Laut. Ludenio.) Ibid.1638* 4.
Oratio de eloquentla (Dorpati habita 1638)* Ibid.
.1639. 4.
Disp. (pro gradu magistri) de homine. (Praes. La an
Ludenio.) Ibid. 1638. 4.
Disp. de natura et constitutione politices in genere.
(Resp, Petro Trottonio, Smolando.) Ibid.i640. 4«
Disp. de republica in genere. (Resp. Andrea Lau-
rentii'FlojerO) Smol.) Ibid. eod. 4.
Disp. de justitia« (Resp. Petro L. Schonbergio,
O. Gotho.) Ibid. 1641. 4.
Disp. de astronomiae natura. (Resp. Haquino Pia-
tino» Smol. Sveco.) Ibid. eod. 4-
In octo Libros Physic. Aristo teils fet^t rfis (pvfftxtjs »xpo»0't«^
siye de naturali auscuitatione Disp. ima, continens
nobiliores notas et quaestiones super text. 1, 2, 3> 4) o.
Cap. 1. Lib. 1. (Resp. Carolo Petri Undenio, W. Goth.
Sveco). Ibid. 1642- — Disp. 2da cont. nob. not. et
quaest. a text. 6 usque ad text. 22- L. 1. C. 2. (Resp.
Nicoiao Erici Rundelio, Orebr. Sveco). Ibid.
eod. — Disp. 3tia etc. G. 3. L. 1. a text. 22 ad text. 32«
(Resp. Ingemaro Petri Smetandro, W. Gothla
Sveco.) Ibid. eod. — Disp. 4ta etc. C. 4. L. 1. a text. 32
ad text. 42* (Resp. Petro Laurentii Schonber-
gio, O. Goth. Sv.) Ibid. eod. — Disp. 5ta etc. C. 5.
L. 1. a text. 42 ad text. 50. (Resp. Carolo Jonae
Ruberoy Smol. Sv.) Ibid. eod. — Disp. etaetc. C.6.L.I.
atext.50adtext.58. (Resp. Ha quin o MagniPlatino,
Smol. Sv.) — Ibid. eod. — Disp. 7ma etc. C. 7. L. l.
a text. 58 ad text. 65. (Resp. Johanne Jonae Al-
len gren, W. Goth. Sv.) Ibid. 1643- — Disp. 8va ... —
Disp. 9na. • . — Disp« lOma etc. C. 1. L. 2* a text. 1
5x6 • £b.ici (Johannes).
ad text. 6* (Resp* Jona JohaAnis Scareusi^ W,
Goth. Sv.) Ihid, 1^44- — Disp. llmaetc. C. l. L. 2-
a text. 6 usque ad finem Cap. (Resp. Tholeto Tho-
leti Arvikander, Werml. Sv.) Ibid. eod. — Disp.
12nia etc. Ct 2« L. 2« a text. 16 usque ad finem Cap.
(Resp. Andrea Laurent!! Flojero, Smol. Sv.)
Ib!d. eod. — D!sp. I3t!a etc. C. 3. L. 2» a text. 27 ad
text. 32. — (Resp, Laurentio Eric! Emzelio,
W. Goth. Sv.) Ib!d. eod. •— Disp. i4ta etc. C, 3. L- 2.
■ a text. 32 usque ad finem Cap, (Resp. Andrea Hel-
gonisy W. Goth. Sv.) Ibid. eod, — Disp. 15ta ... —
Disp. 16ta etc. C. 6- L. 2. a text. 57 ad text. 68. (Resp.
Laurentio Tor st an i Lohm» Smol. Sv.) Ibid.
eod. — Disp, 17ma etc. C, 7. L. 2. a text. 68 usque
ad finem Cap. (Resp. 01a o Michaele, W. Goth.
Sv.) Ibid. eod, — Disp. 18va etc. G. 8. L, 2. a text. 75
usque ad finem Cap. (Resp. Jacobo Columbo, W.
Goth. Sv.) Ibid. eod. — . Disp. 19na etc. C, 9- L, 2»
a text. 87 usque ad finem Cap. (Resp. Olao Nico-
lai Bergio» Smol, Sv,) Ibid, 1645. —^ Disp. 20nia etc.
C. 1. L, 3, a text, i usque ad fi^em Cap. (Resp, Ja-
cobo Andrea eTyblaeo, Sudern^.Sv,) Ibid. eod, —
Disp. 2lnia etc. C. 2. L. 3. a text. 6 usque ad finem
Cap. (Resp. Georgio Joh. Hornigk, Aboensi,)
Ibid. eod. •— . Disp, 22da , , • — -. Disp, 23tia etc, C, 4,
L, 3. a text. 27 ad text. 42, (Resp. Laurentio Lau-
rentii Kilander, W, Goth. Sv.) Ibid. eod, — Ddsp.
24ta etc. C. 5- L. 3, a text, 42 usque ad finem Cap,
(Rösp. Samuele Olai Löfwing, Smol, Sv.) Ibid,
eod. — . Disp, ;j5ta etc. C, 6 et 7. L. 3% a text. 56 usque
ad text, 67^ (Resp, Petro Johannis Angelstadio,
Smol, Sv.) Iljiid« eod, 4«
jDisp. de philosophia' ii( genere, (Resp, Fadero Ar.i
vidi Uraelio, Smol, Sv.) Ibid. 1642^ 4.
Disp. de coelo, (Resp. Ha^u, MagniPIatino, Smol,
Sv.) Ibid, eod, 4»
Disp. de naturali ausoultatione, (Resp, eod.) Ibid, eod. 4*
Disp. de mundo, (Resp. Andrea Megalino, Agun-
daryd, Smol, Sv.) Ibid, eod, 4^
Disp. de'anima in genere, (Resp. Ingemaro Petr}
Smetander^ W. Goth. Sv.) Ibid. e«d. 4*
Erici (Johank£»). 5i7
Positiones philosophicae, (Resp. Iiigemaro Petri
Sm et an der 9 W. Goth. Sv.) Dorpati, 1648» 4.
Disp. pbys. de visu. (Resp. ejt aut. Fadero Arvidi
Uraelio, Sxnol. Sv.) Ibid. eod. i Bogg, 4«
Disp. de virtute morali ejusq^e caussis. (Resp. Petro
Trottonio, SmoL Sv.) Ibid. eod. 4*
Disp. de summo bono civili. (Resp. Haquino Magni
Flatino, Smol. Sv.) Ibid.* eqd. 4* ""
Disp. de anima rationali et ejus facultatibus. (Resp. et
aut. Job. Petri Kuuth, Suderm.) Ibid. eod. 4,
Disp. de natura et constitutione sciontiae naturalis. (Resp,
Petro Garoli Undenio» W, Gotho.) Ibid. eod. 4.
Disp. de loco. (Resp. eod.) Ibid. eod. 4*
Disp. de natura. (Resp. Andrea Megalino^ Agun-
darydensi Smoh) Ibid. eod. 4*
Disp. de meteoris« (Resp. Ingemero Petri Smetah*
der, W. Goth. Sv.) Ibid, eod. 1% Bogg. 4.
Disp. de stellis, (Resp. Petro L. Schonbergio, 0.
Gotho,) Ibid, eod, 2 Bogg. 4»
Disp, de diebüs canicularibus. (Resp, Andrea Arvidi
Stregnensi, Suderm. Sv.) Ibid. 1644. 4.
Discursus astrologicus de caussis mutationis aeris atque
tempestatum generalibus et specialibus: ubi simul ad-
duntur qyaedam exenipla ad certos dies trium subse-
quentium mensium aestivalium currentis, hujus anni
1644» ex quibus caussae istae confirmantur, et de
aeris mutatione ad illos dies natüraliter praedicere pos-
sumus.^ (Resp. eod.) hab, d, 30 Martii. Ibid. eod. 4.
Speculi astrologici sive de veritate astrologica exercitatio-
nes, quarum haec est prima, (Resp, Petro Petri
Byringio, Suderm. Sv,) Ibid, 1645. -— Exerc. 2da.
(Resp, Andrea Malmenio, Suderm.). Ibid. 1646. 4»
Vielleicht auch noch Exerc. 3tia oder mehrere 1647.
Disp. de natura elementorum in genere. (Resp. Andrea
Helgonis Udbingio, W, Goth. Sv.) Ibid. 1645. 4,
Disp. de philosophiae natura et constitutione. (Resp.
Jona Johannis Scarensi, W. Goth. Sv.) Ibid.
eod. 4.
Disp. de astronomia in genere. (Resp. Gustave Olai,
Wermelandia Sveco.) Ibid. eod. 4*
5i8 Erici (Johaxkes).
Disp* derepubilcalngenere. (Resp, Jöh. Petri Kuutli»
Suderirianno.) Dorpati, 1645> 4«
Disp. de-mixtione. (Resp. Petro P. Byringio» Su-
dermanno.) Ibid. eod. 4*
Disp. de temperamento. (Resp. Carolo Rubero,
Smolandia Sveco.) Ibid. eod. 4.
Disp. de mundo. (Resp. JacoboP. GolumbOf Sreco.^
Ibid. eod. 4« •
Disp. de metallis. (Resp\ Erico A. Holstenio, West-
tnanno.) Ibid. 1646. 4-
Disp. de politicae natura in genere. (Resp. Jona Jo-
hann! s Scarensiy W. Goth.) Ibid. eod. 4«
Disp. de republica in genere. (Resp« eod.) Ibid. eod. 4«
Disp. de societate civili. (Resp. Gustavo Olai^ Wer-
melando.) Ibid. 1647« 4*
Disp. de stellis. (Resp. Tholeto Tholeti Arvican-
der, Wermel. Sveco.) Ibid. eod. 4«
Disp. de Goelo. (Resp. Fadero Arvidi Uraelio,
Smol.) «Ibid. eod. 4*
Disp. de planus. (Resp. Andrea Arvidi ätregnensi»
Suderm.) Ibid. eod. 4*
Di^p. de motu corporis naturalis in genere. (Resp. An-
drea Laurentii Flojero, Smol. Sv.) Ibid. eod. 4.
Disp. de anima in gener^e. (Resp. Laurentio £rici
EmzeliQ, W. GotKo.) Ibid, eod« 4«
Disp. de virtutibus moralibus in geuere. (Resp. Erico
Kolmodino, Sudcrm. Sv.) Ibid. eod. 4>
Disp. de aocidente in genere. (Resp. Andrea E. Fridz-
bergio, W. Gotho.) Ibid. eod. 4-
Disp. de ente in genere. (Resp. Andrea A. Malme-
nio, Suderm. Sv.) Ibid. 1648. 4«
Disp. de elemento aeris specialiter considerato. (Resp.
Olao Nicolai Bergio, Smol. Sv.) Ibid. eod. 4.
l}isputationum physicarum Ima ... — 2 da de natura ia
genere. (Resp, Andrea Hellenio, Aros. Westm.)
Ibid. 1649- "-^ 3tia de tempore. (Resp. Benedicto
Olai Vegrelio, Suderm.) Ibid. eod. — 4ta.». —
Öta de motu corporum naturalium in genere. (Resp.
SvenoneBernhardi TokeIi.o> SmoL)Ibid«1650«''
Erici (Joqankbs). 5 19
*6tä de motns speciebua* (Resp. Btynthone IMUit-
thiae» Carolst. Wermel.) Ibid. eod. -^- 7ma •'T. —
8va . • • — 9na de mundo. (Resp. Matthia. Nico-
lai Walt, W. Goth.) Ibid. 1651. — lOma de coelo,
(Resp. Öaniele Gruuff, Nycop.) Ibid. eod. *—
llma de stellis. (Resp. Petro Nicolai Virgan-
der.) Ibid. eod. — I2ma de elementis in genere.
(Resp. Ni'colao Jonae Garfluvio, Wesm.) Ibid.
eod. — I3tia de elemento aeris. (Resp. Johanne
Olai Luth, Suderm.} Ibid. eod. «^-^ 14ta •.. -*^
15ta... — * 16t£i**» — • 17ma de terra. (Resp. An-
drea Erici Lilonio> Uplando.) Ibid. 1653. 4*
Disp. de temperantia. (Resp. Garolo Rubero» Smol.
Sv.) Ibid. 1649. 4.'
Disp. optica. (Resp. Daniele Laurentii Plojero»
SmoL Sv.) Ibid. 1650* 4*
In tres libros Aristotelis «tp< rtis f]/vxns sire de . anima.
Disp. ima continens selectiores notas et quaestiones
super textum 1 et 2« Cap. 1. Lib. 1. (Resp. N i c o 1 a o
Jonae Garfluvio, Westmanno.) Ibid. 16$0. -—
Disp. 2 da cont. sei. not. et quaest. L. 1. C. l'. a text. 3
usque ad ünem Cap. (Resp. Andrea Erici Lilo-
nio, Upl. Svec.) Ibid. 1651. — Disp. 3tia etc. L. 1.
C. 2» 3» 4» 5. a text. ^9 usque ad ünem Lib. (Resp, 0 1 a o
a B ö r g e r, Wib. Carel.) Ibid. eod. 4.
Disp. de forma. (Resp. Gudmundo Lidenio^ Smol.
Svec.) Ibid. 1651. 4.
Disp. de virtute morali in genere. (Resp. Martine Je-
xnerlingio, Ecclesiaste ad aedem S. Johannis Dorpa-
tensis.) Ibid. eod. 4« -
Disp. de jiidiciis in genere. (Resp. Josia J. Fougdo-
nio.) Ibid. eod. 4.
Disp. de modestia et magnanimitate. (Resp. Erico AI«
b o gio, Pastore et Praeposito Ivanogrodor.) Ibid. eod. 4*
Disp. de stellis. (Resp. Brynthone Matthiae, Ca-
rolstadio Wermel.) Ibid. eod. 4.
Disp. de mathesi in genere. (Resp. Daniele Gruuff»
Nycopensi Suderm.) Ibid. 1652. 4.
Disp. de anima rationali. (Resp. Matthia Nicolai
Wält, W. Goth. Sveco.) Ibid. eod. 4.
S20 Eaici(J.). (M.)« Ern;st JoHA^iN (v. Biron).
Divp. de principüs corpotis naturalis in genere et de in-
ternis in specie. (Resp. Olad a Borger, Wiburgo
Carelo.) Dorpati, 1652. 4.
Processus judiciarii Disp. Ima ... — 2da . , , ^ — Disp.
Stia de actionis editione et citatione. (Resp. Arnoldo
Mahlstedt, Livono.) Ibid. 1652.. 4. — 4ta..,—
Ungewifs wie viele,
Dispp. — noch gehören dazu bis 1655 u. 1656.
Disp. de anima in genere. (Resp. Nicoiao A. Labec-
chio, Wermeland. Sveco.) Ibid. 1654. 4.
Disp. de sensibus in genere et in specie de auditu. ...
(Hier sind 109 Disputationen namhaft gemacht worden;
es fehlen ahd mindestens noch 63^ da er bis 1664 deren
172 ausgegeben hatte , wie oben, schon bemerkt ist,^
Vergl. Witte D. B. T. I. ad a. 1686. u. T. II. p. 140. -
Müllers Samml. rliss. Gesch. IX, 163. — Gadeb. L. B.
Th. 1."^. 297. —'Nord. Mise. XV. 547. — N. Nord. Mise.
XVIII. ««5. — Somm. p. 5^50-362.
Erici (Magnus).
Studirte in Dorpat ••• Geb. zu Norhöping am...}
gest. ,
• •
Oratio ex aureo dicto Joh. III. 16.: Sic Deus dilexit
inundum» desumta, Dorpati, 1638. 4.
Vergl. Somm. p. 52.
Ernst Johann (von Biron),
Herzog zu Kurland.
Ein Sohn des im April 1733 verstorbenen iönigUdi- polni-
schen Kornets Karl v, Biron ^ Erbherrn auf Kalnezum
in Kurland^ studirte in Königsberg ^ war dann zuerst Karrir
merjunher der yerwittweten Herzogin Anna von Kurland,
wurde 1730 kaiserlichrussischcr Oberhammerherr, Ritter des
Sr% Andreas-Ordens und in d^n Reichsgrafenstand erhoben^
1735 freyer Standesherr zu Wartenberg in Sdüesien^ fl"«
Ernst Johann (v, Biron). Erkst (Joh. Gottfr.). 52.1
l3 Junius 1737 zum Herzoge von Kurland trwäJilt und am
20 März 1739 belehnt^ Regent des russischen Reichs seit dem
17 Oktober 1740, dieser Würde am j November desselben
Jahres entsetzt und ins JBlxil geschickt^ kehrte in seine Herzog-
thümer zurück am 22 Januar 1763, und legte die Regierung
nieder am 25 November 1769. Geb. in Kurland zu • • • am
23 November 169O, gest. zu Mitau am 28 December 1772«
Während seines Aufenthalts zu Jaroslaw setzte der Herzog
eine Schutzschrift für sich in deutscher Spräche aufj die
zuerst , ins Dänisdie übersetzt^ in Peter von.Haye n's
NyeEfterrätninger om der rufsiske Rige (Kopenhagen^
1747« 8.) Th. 2- Kap. 13.; sodann französisch y unter
dem Utel: Motifs de la disgrace d'Ernest Jean, cide-
vant Duc de Courlande» in den R^üexions critiques sur
divers sujets entremel^es de ,contes appropri^s aux
moeurs du siecle präsent par MnXi- C.D.S., officier de
consideration , qui par degout s'est exil^ du grand
monde (ä Mons» 1757* 8') S. 179» und hieraus in
Büschings Magazin Th* 9« S. 38I9 deutsch aber^ in
einem vollständigen Auszuge in den Nord. Mise* VIL 160
abgedruckt ist» Eine Antwort auf diese Schrift von einem
der nächsten Verwandten des Feldmarsdialls Qrafen
Münnich findet man in B Uschi ngs. Magazin a. a.O.
S. 399. '
Sein Bildnifs von Toan Sokolow. St. Petersh. kl. Fol.»
auch vor seinem Leben von H e in p e 1 und in der Europäi-
schen Fama in 8*
Vergl, Merkwürdiges Leben des Herzogs Ernst Johann von
Curland (von Hempel). Braunschweig, auch Bremen»
1 74S. 8* -^ Geschic^hte Ernst Johann von Biron, in verschie-
denen Briefen entworfen. Frankfurt u. Leipzig, 1764. 8« -—
Kurland unter den Hersögen (von K* W. Gruse), im An-
hange zu den Mitauschen Taschenkalendem für die' Jahre
18199 iS^o, iSsi u. i8s9.
Ernst (Johann Gottfried).
Aus Hapsal gebürtig i wurde zu Göttingen 1797 Dr. der
Medlcin.
Diss. inaug. de Hydrope ascite« Gottingae^l797» 20 S, 4*
J.Band. 60
1
522 Erxi«sb£n(H.A«)« £sb£rg(J.). Esghenbacr(Ch«£.).
Erxleben (Heinrich Andreas).
Studirte auf dem Pädagogium, zu Hennersdorf in der
Lausitz und auf verschiedenen Universitäten^ zuletzt in Leip-
zigs kam dann nach Livland^ wurdt 17^5 Kandidat des
Ministeriums 9 1779 (ord, am 24 September) Pastor zu
Ringen bey Dorpatj 1784 nach Kambi versetzt ^ und dankte
ab 1808. Geb. zu Barby in der Lausitz am 5 Oktober 1746,
gest. J809.'
* Lühhikenne Waniia Piibli-Ramaty ehk Wanna Testa-
ment nink Jummala Sädusfe Sönna. Meije Tanto-nink
Werro-Ma Rahwa hääs nink Jummala Tiindmisle kas-
watamisles neide omman keelen lühhi delt kokkofäetu.
Dorpat (1796). XIV.^u. 231 S. 8. -Ein Auszug aus
dem alten Testament ip dorpt-esthnischem Dialekt. Unter
der Vorrede und am Ende der Schrift steht sein Name.
* MÖnne waftfe Woimolikko Laulo , esüärrälikkult kot-
tun ^ ütlinda, ehk muidega koon ollen luggeda nink
laulda. Barbi, 1802. 244 S. 8. Der iste Theil des
gewöhnlichen GesangbucJis der esthnischen BrüdergemeinZy
welchen er hey seinem Aufenthalte in Barby besorgt haben
soll; d^er 2te ist von Förster (s. diesen Art.^^ Indorpt-
esthniscliem Dialekt*
EsBERG (Johann).
Professor der Theologie an der Universit'^t zu Upsala um
den Anfang des vorigen Jahrhunderts. Geb. zu..^^ gest..,.
Disp. sistens auspicia Christianorum in Livonia. (Resp*
Ghristiern Georg. Notmann, Rigensi.} Upsa-
liae, 1700. 8.
Verßl. Gadeb. L. B. Th* 1. S. 398* -^ Adelung z. Jöcher,
der auch seine übrigen Schriften anzeigt,
«
Eschenbach (Christian Ehrenfried).
Dr. der Medicin und Philosophie y kam 1784 nach Rufs-
landy prakticirtt in den Jaliren 1737 bi$ 1*739 zu Dorpat^ und
Eschenbach (Ch. E.). v. Eschscholtz (J. F.). 523
svar Zuletzt s^it 1766 ordentUdier JPrcfessor deYArzeneygelehr'
sanikeit und Stadtphysikus in seiner Vaterstadt. Geh. zu
Rostock am 21 August 17 12 9 gest. daselbst am 23 May
I788, . • ^ •
Vergl. M e u 8 e 1 s Lexik. Bd. 3. S. 1 76-1 79 , woselbst seine sämmt-
liehen Sckrifun angefahrt sind. '
VON ESCHSCHOLTZ (JOHANN FrIEDRICh).
Geh zu Dprpat am 1 November 1798, promovirte nach
vollendeten Studien daselbst i8i5 als Dr, der A. G.. machte '
hierauf die von\verstorbenen Reichskanzler Grafen Rum an-
zow im J. i8l5 veranstaltete Entdeckungsreise auf der von
dem Kapitän O. v.Ko tzebue befehligten Brigg Rurik als Arzt
und Naturforscher mü^ und entdeckte in der Behringsstrafse
auf der amerikanischen Küste Eisberge ^ die^ von Erde und
Vegetation bedeckt , die hoheri Ufer einer Bay bilden , welche
Kotzebue ihm zu Ehren die Eschscholtzbay nannte. Nach
seiner Rückkehr im Julius i8i8, ward er im December des
folgenden Jahres als ausserordentlicher Professor der Medicin
und Prosektor bey der dorptschen Universität angestellt ; im
Juliits 1823 aber von diesem Amte beurlaubt, um mit Kotze-
bue eine zweyte Reise um die Welt, die in drey Jahren zurück-
gelegt werden sollte und deren Hauptzweck die Beschützung
4er Besitzungen der russisch - amerikanischen Handelshom-
pagnie an der Nordwestküste Amerika's war^ als Oberarzt
und Naturforscher auf der Kxiegssloop Predprijatje (Unter-
nehmung) mitzumachen^ wofür er sic}i verpflichtete, alle seini
naturhistorischen Sammlungen denen ß,er Universität einzuver-
leiben. Eine auf der Rückreise in der Nähe der Peskadoren
entdeckte Koralleninsel erhielt seinen Namen. Nach der Rück-
kehr trat er im August 1826 sdrie Funktionen bey det Univer-
sität wieder an, wozu im Julius 1822 noch zoologische Vor-
•
lemngen neist der Direktion des zoologischen Kabinets ge-
524 V. ESCHSCHOLTZ (JOHAIYN FRIEI>RICH)f
kommen wdrm. Für die letzte Reise erhielt er als Belohnung
den St, Wladimir- Orden der ^ten KL und eine jährliche Pen-
sion von 800 Rubel Bho» Assign.^ nachdem er schon im
August 1823 zum Hofrath befördert worden war. Er ist
Mitglied der iai$^rL naturforschenden Ges^lls^oft zu Mosiau,
der Leopoldinisch' Karolinischen Akademie der Naturforsdier
zu Bonn und der allgemeinen sdiwwerischeri Gesellschaft für
Naturhunde ; ßuch hat sein jpreund Adalbert y» Chamisiso
eine neue Pflajnzengattung nach ihm Eschscholtzia Galifor«
nica (beschri4ben in den Horis pt^ysids Berolineiis. , ^d.
Nees ab Esenbqck. Bonn» 1820. Fol.) genannt»
Diss, inaug, de Hydropum differentiis.Dorpatiy 1817« 8«
Ideen zur Aneinanderreihung der rückgrathlgen Thiere,
auf vergleichende Anatomie gegründet. Ebend.l8i9* 8*
Entompgraphien. Iste Lieferung mit 2 iUum. Kupfern*
Berlin» 1823^ 128 S. gr, 8.» machen auch der Naturwis-
senschaftlichen Abhandlungen aus Dprpat (Bjerlin,
1823* 8*) taten Bäs. 2te Abth, aus,
Tres decades Coleopterorupi novae (1.814); In d^n Me-
moires de TAca^emi^ des Sciences k St. Petersbourg
Tom. VI.
Naturhistorische Bemer]pungen; in den N. inländ. BIL
1817- S.41. -^ Ueber dieKovaÜeninseln; e6en(/. 1818*
. S. 298 u, 318,
. • •
Krankenbericht; in O. v. Kotzehue'^ Entdeckungs-
reise in die Südsee. Bd. IL S. 161. -r^ Ueber die Ro-
ralleninseln (ihre Entstehung, Ausbildung und Eigen-
thümlichkeiten) 5 ebend, Bd. IIL S. I87. -^ Beschreir
bung einer neuen Aifengattung, Presbytis mitrata,
(nebst Abbildung) ;[ ebend. S. 196. -^ Naturhi^torische
und physiologische Bemerkungen über die Seeblasen,
Velellen und Porpiten; ebend. S. 198. r— Beschrei-
bung neuer ausländischer Schmetterlinge nebst (color.)
Abbildungen (auf H Tafeln); ehend. S. 201. -rr Aer^-
metrische Beobachtungen vom 8 Jul, 1816 bis 13 Ap?il
1818 5 ebend. S. 221, (Uie von' Vim auf dieser Rdse
gemeinschaftlich mit A. y. Chamisso angestellten Bt-
obacktungen und Entdeckungen über Molbishen und StraUr
V. ESCHSCHOLTZ (J. F.). V. ESP^KBERG (Karl). 5^5
thiere sind pon dem letztem in zwey AbJiandlungim :
De aniü^alibu« quibusdam e classe vermium Lia<p
naeana, in cirqumnavigi(tlQQe terrae , auspicante Cq*-
jnit^ Kquianzoff duce Ottoiie de Kotzebue annis ISlö«
^1816» 181 7> 1818 peracta, observatis. Fase. I. ^t II.
eum tabb. aen. Berol. 1819» 4mai. bekannt gemadit
worden,^
Beschreibung des Innern Soelets einiger Insecten aus ver-
schiedenen Ordnungen (mit o Umrifs- und 2 getusch-*
ten Tafeln); in P anders Beytr. zur Naturkunde.
Bd. I. S. 24-49* — Ueber die Bildung der recliten
Herzkammer, ihr Verhalten zur linken , und ihr Ver*
schwinden bey den kaltblütigen Thieren; ebeft^
S* 148-162- — Zusätze zu der Naturgeschichte des
Ohrwurms; ebend. S. 153. (1820.)
Species noyae Insectorum ; Animalia tetracera et myria<-
poda exotica; Descriptio novae Astacorum speciei ros-
sioae; in den Memoires de la Societ6 imp. des Natura**
listes k Moscou. T. VI. (1823.)
]ßericht über die zoologische Ausbeute während der Reise
Ton KroUstadt bis St. Peter und Faul; in O.ken» Isi«
1825. Hefte. S.733-747<.
VON E^PENBERG (Karl).
Erhielt seine Erziehung und Bildung auf dem Gymna^
sium zu Revalf bezog eine auswärtige Universität ^ vqn wo
er nach ein Paar JaJiren zurückkeJirte^ und in seinem Vater-
lande Hofmeisterstellen bekleidete. Etwa um ijgo ging er
nach Jßrldngen^ studirte dort Medicin^ wurde 1796 Doktor
derselben y praiticirti hierauf in Esthlßnd ^ nßhm iio2
den erhaltenen Ruf als Arzt auf deni Schiffe Nadeshda an^
und machte niit Kapitän Krusenstern die Reise um die
Welt. Bey seinir Rückkehr 1S06, wurden seine vom Chef 'der
Expedition und allen Mitgefährten laut gepriesene Verdienste
um die Schiffsmannschaft auf dieser Reise mit dem HofratJis-
titel und einem Jäbrgelde von 1000 Rubel vom Kaiser
Alexander belohnt, und er liefs sich numnehr als prakti-
. I
526 V. ESP£NB£RG. ESPINGB. V. ES8£N (A. !.)•
Bcjur Arzt in Reval nieder. Anfälle von SAlagflUssenf mhl,
mit herbe^igeführt durch den Schmerz übet den unslückUchen
Tod Kotzebue^s^ mit dem er innig verbunden war,^ ztr»
störten seine Gesundheit und lähmten seine Thätigkdt, £r
hoßte von der Landlujt Wiederherstellung; aber der -Tod
ereilte ihn auf einem Spaziergange. Sein jüngerer Freund
Otto V, Kotzebue hat ihm auf seiner Reise um ät
Welt ein bleibendes Denkmal gestiftet^ indem er ein Vor-
gebirge in der Bay der guten Hoffnung unter 66® 3l'
nördlicher Breite und 164® 45' westlicher Länge von Green-
4^1 y Kup JSspenberg nannte. Geb. auf dem GuteHöbbtt
in Wierland am i5 August 1761 , gest* auf dem Gute Hukas
m Südjerwen^am ig Julius 1822*
Diss. inaug. de febris Mercurialis efficacia in sananda lue
venerea dubia. Erlangae, 1796. 60 S. 8.
Nachrichten über den Gesundheitszustand der*Maiin-
Schaft auf der Nadeshda, -während der Keise um die
Welt in den Jahren 1803, 1804, 1805 u. 1806; '«
Krusensterns Reise um die Welt, (St« Petersburg}
1810» 40 Th, IIL S, 184-232,
EspiNGH (Petrus Magni).
Studirte in Dorpat um 1643. Geb^ in Westgothland
zti • . • , gest. • • •
Oratio de vera Dei ecclesia. Dorpati, 1643« 4*
Ver^l* S o ift m, p. 58»
VON Essen (Andreas Immanuel).
Sohn von -Immanuel Jüstus.
Studirte zu Götdngen^ machte' eine Rase durch Deutsch-
land^ Frankreich und England^ wurde bald nach seiner Rück-
kunft in der Kanzelley des rigaschen Raths angestellt und war
zuletzt Rathsherr. Geb. zu üiga lyS?, g^st^ am igAugitöt
i8i5i
V« Ess£N (Akb. Imm.). (Frisör,). (Imh.Just.). 527
* Als Abschieds-Wort; gesprochen am Sarge meiner
Schwägerin Anna Dorothea von Essen , geb. von
Meyer. Riga (1812)- 2 Bll. 8.
* Worte des Herzens 9 zur Erinnerung und Beherzigung
gesprochen den 31 Januar 1813 am Sarge unsers Bru-
ders Paul Melchior Edler von Essön. Biga. 2 Bll. 8«
Bede über die sich immer mehr entdbckende Natur; in
. G. Schlegels Redehandlung von 1773 S. 75-84. —
Die Herrschaft in den Händen eines Tyrann&n und
eines guten Regenten, ]ßoetisch ges.childert; übende 1774*
S. 23-32.
Ver^I* Rig. StadtblK 1815 S. «89 u. 390.
ff
VON Essen (FaiEDRiCH)..
Gebildet durch Privatunterricht^ bezog er 18 II die XJnu
^ersität Dorpat und widmete sich auf derselben in den ersten
Jahren dem »Studium der Rechte, später aber dem der Staats-
Wissenschaften» Geb. zu Werro am 1 Junius 1795, gest.
daselbst am 29 May 18 15.
Abrifs des russischen peinlichen Rechts. Ister. Th. All-*
gemeine Grundsätze des peinlichen Rechts. Verfafst
von Joh. Neumann. Aus dem Russischen übersetzt von
Friedr. von Essen. Herausgegeben mit Anmerkungen
vom Verfasser. ^Dorpat., 1814* 87 S. 8*
VON Essen (Immanuel Justus).
. Vater von Andreas Immanuel.
Studirte in Jena seit 1739, hqm 1741 nach Ijivland, ward
1743 {ord. am 24 November)^ Pastor zu Pernigd^ Adia-
münde und St. PetershapeÜ am Seestrande in Livland, ^744
Pastor auf den Patrimonialgütern der Stadt Riga Holmhof
und Pinhenhof^ 1746 Diakonus an der Domkirche zu Riga^
1755 Archidiakonus an der PetersUrche, und 1759 Pastor zu
St. Petrif Oberpastor des rigaschen Ministeriums^ erster Sey-
528 v«Ess£N (Immakusl JuSTUS).
sitzer im Stadtkonsistorium' und ScholarcK JSm gelehrter und
ßon die rigaschen Kirchenanstalten sehr verdienter Mann, Geh,
zu Schwerin in Meklenburg am 17 November 1719, gest. am
20 November 1780,
Gedächtnifsrede zum Andenken Ihro ExcelL des Hrn.
Generallieutenants und Ritters Freyherrn Balthasar
von Campenhausen 9 eines, grossen Wohlthäters der
Armen etq. Riga, 1758 (mc/it 1748). 42 S. Fol., auch
8 unpag. u» 42 S. 4*
Kurzgefafster Unterrict^t in den Hauptstücken der christ-
lichen^Lehre. Ebend. 1759- 8#> der iste T heil des gleich
folgenden Buchs. Ins Lettische übersetzt von Christian
Ravensb,erg (s. dess, ArtJ).
Christliche Catechismusühung , wie dieselbe 9 nach An-
weisung des kleinen Catechismi Dr. Lutheri, in den
Schulen der Kaiserl. Stadt Riga mit der Jugend vorzu-
nehmen ist« Bey dieser neuen Ausgabe stark vermeh-
3ret und zum Gebrauch der Jugend eingerichtet. Ebend.
1760- 1% unpag. Bogg. u. 296 S. 8.» eine Umarbeitung
des Katechismus von J. Brever, dessen Vorrede bef-
behalten und dessen Bildnifs vorgesetzt ist, — - Neue Aufl.
Ebend. 1781. 8.
Kachruf der Wahrheit und Dankbarkeit» bey der Beer-
digung des Burgermeisters Adam Heinrich Schwartz
am 21 Julius 1762. Ebend« 20 S. 4.» wieder abgedruckt.
Ebend. 17dl. 19 S. 4.» auch in Dingelstädts Nord.
Casualbibl. I. 141-156.
Die gnädige Vorsorge Gottes für das Wohl einer Stadt
durch Verleihung eines guten Regiments. Am Einwei'
hungstage des neuen nathhauses der Kaiserl. Stadt
Riga 9 aus Jes* 1, 26* in. einer dazu besonders angeord-
neten Predigt vorgetragen. Riga> 1765. 31 S. 4.
Kirchen als heilige Stätten 9 Gotteshäuser und Pforten
des Himmels, bey Einweihung der neuen Katharinen-
kirche zu Bickern den 1 Oct. 1766 vorgestellt und
, nebst einer kurzen Nachricht von dieser Gemeine^ auf
Verlangen im Druck dargeleget. Ebend. 40 S. 4.
•Hiob Orton*s drey Reden von der Ewigkeit, und von
der Wichtigkeit und Von den Vortheilen des Hin-
schauens auf das Ewige; aus dem Englischen übersetzt
Sbend;i768. 8«
V. EssET^ (Immanuez. JusTt^). 529
/
Klage und Trost bey dem Grabe der Frau Rittmeisterin
Cath. Elisab. Niemann, geb. von Olderoggi den 1 1 Sept.
1768. Mitau. 10 S. 4- (Ohne des Verf. Wissen gedruckt.)
Theologische Abhandlung: Ob Gott mit denen, die ohne
Busse und Glauben sterben , noch in jener Welt ein
ander Auskommen habe ,^ dafs sie auch noch selig -wür-
den? in den gelehrten Beytr. zu den Rig. Anzeigen
1763- S- 185-204.
Rede im Namen der gesammten zum Stadtgebiete gehö-^
rigen Geistlichkeit; in der Umständlichen Nachricht
der allerhöchsten Reise -— — Catharina IL — - — > von
. St. Petersburg durch Liefland bis Riga und auch wie-
derum zurück. IL Th. (Riga, 1764- 4.) S. 50.
Obrigkeiten als die Stützen des gemeinen Wesens, bey
dem Grabe des Hrn. Gotthard v. Vegesaok; in dem
Ehrengedächtnifs den unvergelslichen Verdiensten des
-weil. Magnifici und Hochwohlgeb. Hrn. Gotth. v. Ve—
gesack, ältesten und wortführenden Bürgermeisters
tron Riga, von der Wahrheit und Dankbarkeit gewid-
met; (Riga, 1764. 4.) S. 1-11.
Ein Brief über die Liven in Salis; in Schlözers Bei-
lagen zmn neuveränderten Rufsland. IL' 374-380.
Predigten, besonders eine auf die Krönung der Kaiserin
Katharina IL 1762; in L M. Göz'ens Kanzelreden,
letztere Th. X. S. l u. ff.
Beyträge zu Gadebusch's Livl. Bibliothek.
Besorgte die Herausgabe des Handbuchs für die Kirchen
der Stadt Riga, zum bequemern Gebrauch dem Druck
übergeben. Riga, 1760. 240 S. 8*
Entwarf die Statuten der auf seinen Betrieb gestifteten riga-
s^hen Stadt prediger^ Wittwenkasse^ welche späterhin gedruckt
wurden, unter der ^Uebersdirift : Eines Ehrwürdigen Mi-
nisterii Stiftung für Prediger- Wittwen, vom 20 Dec.
1765. Riga, 1807. 20 S. 8.
Lange nach seinem Tode erschienen: Auszüge aus seinem
Tagebuche;' in den Rig. StadtbU. 1825. Sl57- 163-166.
170-174. 180-182.
S^in Bildnifs, von J. C. G. Fritzsch nach J. G. Becker in S*
1763, vor Göz'ens Kanzelreden Th. X.
Vergl* Wolfrath's Charakteristik edler und würdiger Menschen.
I. S. 10a ff. — Gadeb. L. B. Th. 1. S. 998-300. — Berg-
manns Gesch. der Rig. Stadtkirch. I. 53. "^ Meuscis
Lexik. III. 189- — Riß. Stadtblj. i854« S. 37o-
/. Band. * 61 '
53o EüCAEinuß (AüGüST.). Eükeliüs (Gunno And.).
EUCAEDIUS (Atj(JUSTINUs)*
SoU von dem Herzoge Albrecht in Preussen WoMthaten
genossen haben ; vielleicht als er in Königsberg studirte. Geb.
in Livland zu\ • • , gest. , . •
Aulaeum Dunaiduni} continens seriem ac successiones
Archiepiscoporuxn Rigensium in Livonia, scriptum ad
Reverendissimum ac Illustrissimuxn Principem ac Do-
xninum» Dlnum Sigismundum Augustum, Archiepisco-
pumKigehsem designatum, DücemMegapolensem, Prin-
cipem Vandalorum, Comitem Suprinaeum ac Stargatio-
rum Dominum etc. ab Augustino Eucaedio Livonio.
Witebergae, 1564- 8« (Sehr selten,') Wieder abgedrudi
von Gust. Bergmann, Ruyni 1794. 4 Bogg. 8- Dieiser
Abdruck soll nur in 14 Exeniplaren veranstaltet worätn
seyn; es sind ihm angehängt die Unterschriften unter den
auf dem Schlosse Ronneburg befindlich gewesenen Bildms-
sen der rigaschen Erzbischöfe aus C5hytraei Ghronicon.
Handschriftlich in der kaiserU Bibliothek zu Wien:
Vitae octo Imperatorum.
Descriptig Danubii.
Verg/. Jöcher, wo er unrichtig Euc ad ius heifst, — Gadeb.
Abb. S. 16. — Dess. L, B. Tb. a. 5.300-307.
■ I
EuRELius (GuNNO Andersson), geadelt
unter dem Namen ^Dalstjeri^a.
Mag. der Phil.f wurde 1681 als Landmesser nach Livknd
geschickt und nahm nach Vollendung des erhaltenen Auftrages
l685 seinen Abschied^ besuchte ausländische hohe Sdiulen, dis-
putirte in Leipzigs leJinte einen Ruf ah Professor der PhHoso-
phie aby wurde im J, i6go als 'Inspektor der Landmesseren in
Schweden y 1699 als Direktor derselben angestellt ^ ijoimi^
verändertem Namen geadelt y schrieb sich seitdem Herr auf
JDarzow (welches Gut auf der Insel Rügen liegt) y undfvar
zuletzt Oberdirektor der Landmesser ey. Geb* im TMllandi
auf der Pfarre Oehrs i658, gest» 1709.
EuRSLius (GüNMO Andsrsson). Evbnius (Si£GM,). 53 1
HXsxrpw, diss^rt^tioue Ustorico- physich« (Resp* An-
drea Eurelio^ fratre. Lipsiae, 1687* 3 Bogg. 4*
Panegyricus auf das Ableben des KönigL Kaths, Grafen
£richLindskiöld. Stockholm^ 1690« Fol., in lateinischen
Versen»
Kunga fkald. Stettin, 1697. Fol. Ein Gedicht auf den
Tod'Königs Ka r l XJ. Auch abgedruckt in des Lagmatins
Carl Carlsson gesammelten Gedichten. Ister Th«
(Stockh. 1737. 4.)
Groetha Kempe wisa, om Konungen a her Feder. Stockh«
1701. 4. Auch in der eben angeführten Sammlung.
Latium in Livonia. . . ., (S. Hermelin de orig. Livjon. p. 47.
VidkicJit ist damit die oben angeführte Diss. hist. phys.
genteint,^
lAne schwedische TJehersetzung von Guarini's Pastoi^ £do.
Stettin ... 8. '
Geographische Karten von Livland, Esthland, Inger-
mannland, Pommern^ Hügen und Z-wey brücken , un-
S^wifs^ ob blofs gezeichnet oder auch in Kupfer gestodien,
Vergl. Gadeb. L. B. Th. i. S. 310. — N. ISord. Mise. XYIIL
99/., nach Stiernmanns schwed. Adelsmatr. S. 1466. —
Dess. Verz, der Bücher« — Gezelii biograj^h. J^exik. I.
ai6. ,
EvENius (Siegmund).
Studirte zu Wittenberg und ward dort 161 1 Magister und
Adjunkt der philosophischen Fakultät^ nach zwey Jahren Rek-
tor zu Halle j bald darauf dasselbe zu Magdeburgs wo er und
der dortige Pastor zu St. Jakob , J olu CotziburiuSy rhit
dem Pastor zu St, Johann ^ Andreas Cr am er ^ in einen
weitläuftigen gelehrten Streit gerietheru ßey der Eroberung
Magdeburgs durch Tilly erkaufte er sein und seiner Frauen
Leben mit Geld und ging darauf an das i63i von Gustav
Adolph gestiftete Gymnasium zu Fieval als erster Rektor^
^pektor und Prof der Tlieologie^ verwaltete Jedoch seine Aem-
ter dort nictü lange ^ sondern begab sidi wieder nach Deutsch-
^(ind^ erst nach Halberstadt y dann i633 nadi Regensbürg
>
53a BvENius (Siegmünd).
ah Rektor des dasigen Gymnasiums. J^adt mandierlef Ver-
änderungen erhielt er endlich von Herzog Ernst dem From-
m,en die Stelle eines sachsefi-weimarschen Kirdien- und Sdiiil-
rathes, JEr veranlafste hauptsUchlidi die Ausgabe der weimar-
sdien Bibel und arbeitete fleifsig daran durdi Revidiren^ Berich-
tigung der Paralklsiellen und Regulirung der Summarient soll
aber keine Anmerkungen über irgend einen Theil derselben ger
madtt haben; was man unter andern auch in Heumanns
Schediasma de libris anonymis et pseudonymis bestä-
tigt ßndet^ wo S. i85 ff, ein „Verzeichmfs derer Perso-
nen, so das vorhabende Bibelwerk auszuarbeiten auf sich
genommen haben" geliefert wird^ worin aber Evenius
Namen nicht vorkommt. Die Anmerkungen zum Zepbanias,
Haggai, Zachärias und Malachras, die ihm Jö eher zu-
schreibt , werden von Heumann dem Pfarrer Wallen-
berg und^ dem M. Walter in Erfurt bey gelegt. Geb.zu
Nauen in der Mark Brandenburg am...^ gest. zu Weimar
im September i63g.
Ethica . • . iri 27 Disputationen,
Anthropologia ... in ig Abhandlungen*
Samaritanismus bergio-calviniauo-sacramentarius
Methodus linguaruxn et artium
Janua Hebraismi et Graecismi
Oratio de contemtu scholarum
Dissertatiuncula cJLe seriplis anonymis et pseudonymis ia
causa religionis» a progressu coercendis. Halae, 1616«
Wieder auf gelegt : Lipsiae, 1715. 8.
Palma secularis lutherano-.evangelica^ pressa haud op-
pressa. Halae, 1618- 4.
Aphorismorum saprorum decas prima,, ea inprimis com-
plectens, c[uae naturam theologiae in genere concer-
nuBt. ...
Enodatio quaestionis de.habitu theologico •-. . (^In deut-
scher Sprache,^
Christliche Betraurung der fast seltsamen Verwirrung
M« Andr. Cramers.
. . •
• . .
* • «
. .
• . •
\
I
EvjsKiüs (Siegmuhd). Eversmann (Eduarb), 533 ^
Wiederhohlter nichtiger Umsehweif M. Gram^rs. • • .
Christlicher Prohstein der specialen Declaration M. Andr«
Gram er s. . . •
Cramerus prostratus , coram ecclesia convictus et miser-»
rime confusus. ....
Christianamm Scholarum unicum necessarium d. i«
grundliche Demonstration 9 dals. in nnd hey christ«-
liehen Schulen und Information der Jugend die!
Pflanzung der Gottesfurcht die fürnehmste Sorge
und Uebung seyn müsse. Magdeburg, 1630« •••
Wieder aufgelegt: Regensburg, 1634« 4*
Besenheiden tliche Erörterung der jetzigen Zeit sehet
nöthigen und wichtigen Frage : wie und durch wen
der bedrängten Kirche gründlich zu rathen und zu
helfen, dals sie in erwünschten Wohlstand verbracht
werde. Nürnberg, 1634- 4- — Auch mit dem Titel:
Missive , wie der Kirche Gottes u. s. w.
Spiegel des innersten Verderbens. Lüneburg, 1640* 4« -—
Neue Auflage unter dem Titel: Dreytausehd Klagen über
das verdorbene Ghristenthum. Mit unterschiedenen
andern dergleichen Schriften (Dr. Speners). Quedlin-
burg, 1690. .*.
Verßi, Jochen -<^ Gadeb. L. B. Th. i. $, 307-310«
E VERSMANN (EdUARD). •
Geh. in Deutschland zu r. • kam , nachdem er bereits
Dr. der Phil war, nach Rußland^ wo sein Vater Direktor
der Gewehrfabrike zu Slatoust am Ural ist^ erhielt 1816 zu
Dorpat die medicinische Doktorwürde^ hielt sich einige j^eit
im südwestlichen Sibirien auf und etlernte die tatarische Spra»
che in der Absicht , mit einer, von der sibirischen Granze
kommenden Karawane eine Reise nach Mittelasien anzutreten,
schJofs sich aber an die im Herbst 1820 naih Buchara abge-
fertigte Gesandtschaft als Kaufmann öh, war ^ nach einem
dreymonatlichen Aufenthalt in Buchara, im -Begriffe mit
einer Karawane nack Kaschkar abzureisen, als er erfuhr, dafs
der bucharische Chan ihn für tinen Spion halte und auf dem
^^^gt ermorden zu lassen^ die Alf sieht hd^e^ sah sich dahir
534 EvbrsmAkitCE.)- EvBRTH (J. W. R.). (P.G.G.).
genöthigt, mit der GesandtscKaft zurückzuithrmf und ist
jetzt praktischer Arzt in Ofenburg ^ auch Mitglied der natur-
forschenden GeseUsdiaft zu Moskau^
Diss. inaug. med« de systemate gaz^liorum et cerebral!.
Dorpati, 1816. 31 S. 8.
Reise von Orenburg nach Buchara. Nebst einem Wort-
verzeichnisse aus der Afganischen Sprache ^ begleitet
von einem natuthistorischen Anhange und einer Var-
rede von Dr. H. Lichtenstein. Mit 2 Kupfern und dem
Plane von Buchara, Berlin, 1823. VIII, 150 u. 35 S.
gr. 4' — im Auszuge in den Wichtigsten neuern Land-
und Seereisen für die Jugend und andere Leser bearbei-
tet von W. Harnisch. Bd.a. (Leipz. 1825. 8.) S. 1-36-
EvERTH (Jakob Wilhelm Reinhold).
^Bruder des nachfolgenden.
Geb. zu Koddafer in JLivland am ii May 17 75, wurde
auf der Schuh zuJDorpat und der Universität Jena gebildet
und 1804 (ord. am i3 Junius) Pastor zu Koddafer.
Laul römo ülle (^esthn. Uebersetzung. vSh Schillers Lied
an die Freude); in Rosenplänters Beitr. zur gen*
Kenntn. d. esthn. Sprache. II, 120-125. — Vier ehst-
nische Lieder aus der Kochtelschen Gegend; ebend. III.
104-106. — Ehstnische Sprichwörter; ebend, III. 112. —
Beitrag zu Hupeis ehstnischem Wörterbuche; ebend,
V. 52-66. — Drei (ins Ehstnische übersetzte^ Lieder aus
der Sammlung alter und neuer geistlicher Lieder. Riga,
1810; ebend. VI. 104-104. — Ein geistliches Lied;
ebmd. IX. 151-153. — " Poesien der Ehsten; ebend.
XVn. 119-128.
/
Everth (Paul Gottlh^b Georg).
Bruder des vorhergeheniden.
Geb. zu Koddafer am 12 Februar 17721 studirte zu Jena
und Göttingen und wurde Pastor zu MariMn Magdaltnui bey
JMn-pat 1797 {ord^ am 22 März),
EvEÄTH (P. G, G.). V. Ewers (!• P. G.). 535
Beytrag zu Hupeis ehstnischem Wörterbuche ; in R o 8 e n ^^
plänters Beitr« zur gen« Keuntn. d. ehstu. Sprache«
XVI. 95-100.
Bericht der Hilfsbibelgesellschaft zu Marien Magdalenen
für 1818; in dem Sechsten Generalbericht der Dorpt-
schen Abtheilung der rus». Bibel-Gesellschaft ^Dorpaf^
1819. 8-) 'S. 62-65.
VON Ewers (Johann Philipp Gustav).
Geb, am 4 Julius n. St* 1781 zuAmelunxen^ einem Dorf e
im 3istfium Corvey an der Weser (in der jetzigen Provinz
Westphalen des Königreichs Preussen)^ wo sein Vater ein
begüterter und gebildeter Lqndmann war* Schon fruit zeigten
sicli in dem'Knaben hervorstediende Anlagen ^ so dafs ihn der
Prediger^ des Dorfes, Namens Schnorr^ in- Vnterri(;ht
nahm und nach drey Jahren dahin brachte, dafs tr 1796 die
Klosterschule zu Holzminden im Braunschweigsdien btuiehen
konnte. Er hatte sich am meisten mit Sprachen, besojiders
mit dem Griechischen, Lateinischen und Spanisdien beschäf
tigt; und ging 1799 nach Göttingen, um Gottesgelehrtheit
zu Studiren, Mit angestrengtem Fleifse widmete er sich hier
besonders der historischen Theologie und Patristik, angezo-
gen durch des altern Planks^ gründliche Vorträge. Sdn
J&ifer war so grofs, dafs er schnell, olf,ne mündliche Unter-
Weisung, die dänische Sprache lernte, um des kopenhagenschen
Bisdiofs Munter Handbuch der ältesten christlichen Dog-
mengeschichte zu lesen, welches damals erschien und von ihm
in deutscher üebersetzung herausgegeben wurdt. Durdi diese
Michtung seiner Ihätigkeit verlor er aber die Neigung für die
praktische Theologie, und kam, veranlafst durch seinen Freund
Friedrich Rühs, der sich in einem ähnlichen Falle befun-
den hatte, zu dem' Entschlüsse, den Aussichten zum Prediger-
m
Stande gänzlich zu entsagen und sich ausschliefslich den Staats-
Wissenschaften zu widmen ^ worin ihn auch Karl VilUrs
536 V. Ewers (Johann Phtmpp Gustay)«.
itstärhe^ der ihm wäJirerid seines wiederholten Aufentlmlts in
Göhingen freundschaftliche Theilnahme schenkte. Die gleiche
'Beschäftigung ^nüpfte ihn noch fester an Rühs; dodi^
tvährend bey diesem Schlözer, gewann bey Eivers He e -
ren mehr Einflufs auf die Studien. Schriftlich und später^
besonders in der Kritik der nordischen Geschidite^ wurde auch
Schlözer sein Lehrer, Am Ende des ^ten Jahres seines
Aufenthalts zu Göttingen madite ihm Meiners denjinnag^
eine Hauslehrer stelle bey dem holländischen Gouverneur des
Vorgebirges der guten Hoffnung f. General Janssen, zu
übernehmen; er lehnte ihn aber ab, so wie den Wunsch VH-
lers^ in derselben Eigenschaf t zur Frau v. Stael nach Paris
zu gellen^ und nahm auf Schlözers Rath^die Einladung
zum Landrath v/ Richter auf Waimel in lAvland an,
Jäier traf er im Sommer 1 8o3 ein und erfreute sidi in dieser
edlen Familie eines glücklichen Daseyns , in seinen MussestuU'
den diA historischen Studien fortsetzend^ wozu ihm die durdi
Dorpats Nähe von Waimel (^O'Werst) erleichterte Benutzung
der Universitätsbibliothek sehr beförderlich war. Die Frudit
seines Fleifses war die Schrift „Ueber den-Ursprung des
russischen Staats/^ welche ihm Lehrbergs und Krugs
genauere Bekanntschaft erwarb^ auf deren Vorschlag die
iaiserh Akadenue der Wissenschaften zu St. Petersburg ihn
1809 zu ihrem Korrespondenten ernannte. Im J. i8q8 ^«5/«-
tete er seine Zöglinge nach Moskau^ wo er Karamsim
lehrreichen Umgang genofs und unter 'dessen Beyhülfe die aitt
russisdie GescfUchte noch genauer studirte* . Nach der Kücl
kehr ins Vaterhaus begaben sioh seine Zöglinge nach Deutsch-
landf wohin er ihnen im nächsten Frühjahre zu folgen ^^
dachte; da erwählte ihn die Universität Dorpat zum ordent-
lichen Professor der Geographie ^ Statistik und Geschichtt
Bufslands.' Er nahm den Ruf an und begann sein Lehramt
im Januar 18 10, neben wetdtem ihm 18 13 die Direktion alhr
dorptschen Schulen übertragen wurde ^ die er, aucli bis zu^
^v*EwBRS (Johann Philipp Gü$TAv)* 53 7
Noverriber 18 14 virwaltete. Als er 18 1 6 einen Ruf als ord&iu
Uclier Proß der Staatswirilischaft an die königL Universität tu
Berlin erhielt^ gab man ihm^ bevor noch die ökonomische Lage
dir dorptschen Professoren verbessert war^ audi den erledig-
ten Lehrstuhl der allgemeinen Geographie , Statistik und Ge-
schichte mit voller Besoldung^ auf welche- er jedoch verziditete^
sobald der neue Etat eingetreten war. In demselben Jahre
ward er zum Prorektor in der Untersuchungssache wegen
widergesetzlicher Doktorpromotionen der Juristenfakultät er-
wdhlt; und seft 18 18 traf ihn unausgesetzt die Wahl zum
Rektor der Universität. Im J. 1826 ging er als ordentlicher
Professor des positiven Staats - und Völkerrechts und der Po-
Mk zur juristischen Fakultät derselben über und wurde auch
Präsident der neu errichteten dasigen Censurkomite. Nach'
dm er schon 18 19 Ritter des St. 4nnen-0rdens der 2ten KU
gmorden und zum Kollegi^nrath trnannt war, erhielt
^r 1820 die brillantenen Insignien jenes Ordens , 1822 den
Rang eines Staatsraths, i823 eine Arrende auf 12 Jahre
(wozu das Krongut Rujen- Radenhof vom Jahr 1829 an be-
stimmt wurde, was aber unterm 25 December 1824 dahin
^^geändert ward, dafs ihm 12 Jahre nach einander jährlich
1000 Rubel Silber aus dem Reichsschatze gezahlt werdert soU
^««), und 1824 «'«i St. Wladimir-Orden der 3ten Kl. Ausser-
ö«m Wurden ihm viele Anerkennungen seiner schriftstellerischen
^hätigkeit von Seiten der Kaiserin Mutter sowohl, als der
^ochseligen Kaiserin Elisabeth, so wie der Dank der esth-
i'dndischen Adelsversammlung für die Herausgabe des esthlän.
disclizn Provincialgesetzbuches zu Tlieil. Auch mehrere ge-
i^me Gesellschaften ehrten seine Verdienste. Die könlgh
Kommission für die Alterthümer zu Kopenhagen nalim Hin
^^m Korrespondenten, die moskausche Gesellschaft für Ge*
schichte und Alterthünur Rufslands zum auswärtigen , dk
*"W, Gesellschaft für Lit. und Kunst gleich bey ihrer Stiftung
^m ordent/ic/ien, und die latänische Gesellschaft zu Jena zum
•^••Sonct 62
538 V. Ewers (Johann Philipp Gustav)/
JEhrenmitgliede auf^ so wie ihn aueh die kaiserL Akademi& der
Wissenschaften zu St. Petersburg bey ihrem hundertjährigen
Stiftungsfeste am 29 December 1826 unter Uire Wirenmit-
glieder aufnahm.
Dr. Friedr. Münters, Prof. an der Universität zu Kopen-
hagen ^ Handbuch der ältesten christlichen Dogmen-
geschichte 9 mit Susätzen des Verf. vermehrt und
deutsch herausgegeben. Ister Bd. Göttingen, 1802. —
2ten Bds. Iste Hälfte. Ebend. 1804. — 2te Hälfte.
Ebend. 1806- gr. 8. ^
* Einige Fragen an Jeden 9 der sie beantworten kann^
insonderheit an den Herrn Kollegienrath von Kotze-
hue. (Dorpat, 1806.) 16 S. 8.j standen früJier in dem
Intell. Bl. der Jen. allg. Lit. Zeit, vom 4 Jun* 1806
No. 46.
* Provisorische Verfassung des Bauerstandes in EhstlanJ.
St. Petersburg (Berlin) 1806- VHIu. 133S. 8. -Ei«
Abdruck der Ehstländischen Bauerverordnungen aus
Storchs Kufsland unter Alexander I. , mit Anmeri,
(s, unten.^
* Vom Zustande der Bauern in Livland und Ehstland. Ein
Wort zu seiner Zeit etc. im December 1806. Dorpat
26 S. 8. — Dagegen erschien: Ein Wort iur rechten
Zeit in Erwiederung des Worts zu seiner Zeit vom
Zustande des Bauers in Liv- und Ehstland. (0. 0. «.«/•>
aber 1808.) 84 S. 8. Vergl Napiersky's fortges. Abh.
von livl. Geschieh tschr. S. 53 ff. in der Anmerk.
Vom Ursprünge des russischen Staats. Ein Versuch, die
Geschichte desselben aus den Quellen zu erforschen.
' Riga u. Leipzig 180S. XVI u. 271 S. 8.
Unangenehme Erinnerung an August Ludwig Schlözer.
(Dorpat im Sept. 1810.) 16 S. 8. ^-^cli als Beylage zum
Oktoberheft der Ruthenia von 1810. (Gegen Schlözers
Angriff im 5ten Bande seines Nestor gerichtet.) ^
Wurde angezeigt von Dr. Merkel in der Lit. Beilage
2. Zuschauer 1810 No. 29. Dagegen schrieb Christiaa
V. Schlözer: Der Thmcier^ichter, abermals ein
Selbstvertrauter seltner Art, oder freimüthige Be-
merkungen über zwei Aufsätze in der 28sten und
29sten Beilage zum Jahrg. 1810 des Zuschauers vom
Hrn. D. Merkel. (Königsb. 1811. 32 S. 8.) S. 21-32'
^v. Ewers (Johann Philipp Gustav). 539
Zu der 29sten Beilage. — S. Merkels Zeit. f. Lit. u.
Kunst 1811. No. 16. S. 61-
Zur Statistik des russischen Reichs. Dorpat, 1812* 8*
Kritische Vorarbeiten zur Geschichte der Küssen. Erstes
u. zweytesBuchrf Dorpat, 1814. XVI u. 349 S. gr. 8- —
Wurden durch die Gesellschaft für die Geschichte und AI-
terthümer ]R,ufslands in einer russischen Uebersetzung (yon
Pogodin) herausgegeben , unter dem Titel: II pe^sapn-
ineAJbHfiifl xpHinH^ecKi^ H3CAi40BaHi>i Tycmasa Esepca
4A^ pocciHCKoft HCinopiH. 2 Bändch. Moskau5lS25.
1826. 8.
Geschichte der Russen. Versuch eines Handbuchs, ister
Th. Dorpat, 1816. 6 unpag. Bll. u. 528 S. 8.
Das älteste Recht der Russen in seiner geschichtlichen
Entwickelung dargestellt. Dorpat u. Hamburg , 1826«
XVI u. 348 S. gr. 8.
Ueber die Quellen dei^ Jaroslawischen Prawda; in den
Mitauschen N. Wöch. Ünterh. 1808. Bd. I. S. Iä2-135.
Richters Reise durch Aegypten und Syrien; in Mor-
gensterns Dö^pt. Bey trägen. IL 449-454» -— Otto
V. Richters Tod; ebend. III. 229-235.
* Auszug aus einem Briefe an den Herausgeber der Schul-
blätter (über Selbstgeständnisse der Schüler); in den
Livl. Schulbll. 1814. S. 73-75.
Beyträge zu einigen Taschenbüchern und zum Allg. liter.
Anzeiger der Jahre 1801 u. 1802.
Recensionen in der Jenaischen allg. Lit. Zeit, der Jahre
1804, 1805 u. 1806.
Bücheranzeigen und andre Beyträge in den N« Inland. Bll.
(Dorpat, 1817 u. 1818. 4.)
Gab heraus:
Verordnungen für die Bauern des ehstländischen Gou-
vernements; in Storchs Rufsland unter Alexander
dem Ersten. Lief. 21. No. IX. oder Bd. VII. (l805.)
S. 287-364. Mit Anmerkungen,
Gemeinschaftlich mit Moriz v. Engelhard: Beyträge
zur Kenntnifs Rufslands und feiner Geschichte. Isten
Bds. Iste Hälfte. Dorpat, 1816. 335 S. — 2te Hälfte.
Ebend. 4818. S. 336-71S. 8. Auch unter dem Titef:
Sammlung russischer Geschichte. lOten Bds. istes St.
St. Petersb. 1816. — 2tes St. Ebend. 1818«; als Fort-
setzungvon G. F. Müllers Sammlung russ. Geschichte.'
540 V. Ewers (Johann Pkilipp Gustav); (Lorxnz).
^ Des Herzögthums Ehsten Kitter - und Landreclite.
Sechs Bücher. Erster Druck. Mit erläuternden Ur-
kunden und ergänzenden Beylagen herausgegeben etc«
Dorpat, 1821. XXXII u. 6ö7 S. 8.
* Fibel, oder erste Les-Uebungen. Dorpat,! 821 • 64 S. 8*
Unter der Vorrede steht der Name des Verf. Vogel.
Otto Friedrichs von Richter Wallfahrten im Morgen-
lande. Aus seinen Tagebüchern und Briefen dargestellt
von Joh. Phil. Gust. Ewers. Mit Kupfn. Berlin, 1822.
XVIII u. 715 S. gr. 8m mif einem Vorworte des Heraus-
gebers über das Leben des Verfassers*
Erstes Schulbuch für die deutsche Jugend im Lehrbezirke
der kaiserl. Universität Dorpat. Dorpat, 1824- XII u,
468 S. 8« -^ Auf Befehl der Ober - Schul Verwaltung
neu herausgegeben. Mitau, 1825. XII u. 460 S. 8. —
Hierzu lieferte er seWst die tibel S. 1-25; Lesestücke
S. 25-122; Anweisung zun> Schreiben S- 123-296;
Zinstafel und Namen .und Verhältnisse der Münzen,
Maafse, Gewichte und Zählungseiriheiten S. 375-387.
Über die Wohnsitze der ältesten Bussen. Sendschreiben
an den Staatsrath G. Ewers. Dorpat, 1 824- IV u. 56 S. 4. —
JEine russische Uebersetzung ( von Pogodin) erschien,
auf Kosten des verstorbenen Reichskanzlers Grafen Ro-
manzow, unter dem Titel: O xHAHiijaxL ApesHÜf-
mi/ixb pyccoBl). Co^MHCHie THa N, k KpiifDiraecKiÄ
pa»6opl> osaro. Moskau, 1826« 3*
VON Ewers (Lorenz).
Geboren zu KarWkrona in Schweden , wo sein Vater Prch
vlantmeister der Flotte war^ am j Februar 1742, genofs dm
ersten Unterricht theils im alterlichen Hause , theils bey einem
Verwandten^ besuchte darauf seit 1760 rfas Gymnasium zu
Kalmar und bezog 1762 die Universität zu Greifswalde. Er
blieb hier zwey Jahre ^ disputirte öjfentUch^ war dann einige
Jahre Lehrer im Hause des Kammerherrn Baron SchouU
Vm Ascheradcy studirte hierauf noch ein Jahr auf der eben
genannten Akademie^ erhielt nach Vertheidigung einer zfveyten
Streitschrift 1770 die philosophische Doktorwürde^ und
'nahm nun eine Hauslehrtrttdk bey dem General Freyhirrn
V.Ewers (Lorenz). 541
/
r« Blixen in Stralsund an* Bey einem abermaligen Auf^
enthalte in Greifswalde erhielt er 1774 die Erlaubnifs öffentli-
che Vorlesungen zu halten ^ verlief s aber diesen Ort 1776 und
folgte einem Bufe als Rektor der vereinigten ^Kron- und Stadt-
schule in JDorpat, Am 3 December 1800 berief man ihn zum
ordentlichen Professor der Dogmatik und christlichen Moral
bey der in JDorpat zu errichtenden Universität. JEr nahm die
Stelle an ^ entsagte ihr jedoch meder ^ als die Universität nach
Mitau verlegt werden sollte. Nachdem diese Lehranstalt in
der Folge dennoch in Dorpat blieb und er von neuem zur Pro^
fessur berufen wurde ^ trat er r802 sein Amt an, erhielt auch
in demselben Jahre von der Universität ^Erlangen die theologU
sehe Doktorwürde» Noch vor Eröffnung der dorptschen Uni-
versität (am 21 und 22 April 1802) wurde er zum Prorektor
derselben erwählt (am 7 Februar)^ gab aber dieses Amt^ seiner .
schwachen Gesundheit jvegen , schon am i August wieder ab.
In demselben Jahre erhielt er das Diplom als Ehrenmitglied
der lateinisdien Gesellschaft zu Jena^ und 1810 das Diplom
eines Mitgliedes der Gesellschaft pro fide et christianismo in
Stockliolm. 1S09 wurde er zum Kollegienrath^ 18 19 zum
Ritter des St. Annen-Ordens der 2ten Kh, und 1822 zum
Staatsrath ernannt. Im J> 1824 (^"^ ^^ Junius) legte er
sein Amt als öffentlicher akademischer Lehrer nieder^
Diss. An Character Codicis S. Hebraei primaevus ab Es-
dra sit xnutatus ? (Praes. ••• Traegord.) Gryphiae,
1764. 4.
Diss. inaug. de genuina obligationis notione, vindioias
definitionis Leibnizio-Wolfianae sistens. ( Praes. J. C.
MuhrTieck.) Ibid. 1770. 4.
Dafs das Glück eines Volks sehr oft von den tugendhaf- •
ten Gesinnungen seiner Fürsten abhänge. (^Eine bey
Gelegenheit der Vermählung des Herzogs von Südermann-
land mit der Prinzessin von Holstein »G Ott orp gehaltene
Bede.^ Greifswalde, i:^75. ...
Von der Wichtigkeit des Amtes und den daraus entsprin-
genden Pflichten eines rechtschaffenen* Schullehrers«
54^ V. Ewers (Lojelekz).
. (£me beym Antritt des Rektorats zu Dorpat gthaltent
Rede,^ 1776. Scheint nicht gedruckt zu seyn.
Von den VortheHen einer durchgängig gleichförmigen
Lehrart, besonders in öffentlichen niederen Schulen.
Eine Rede bey der feierlichen Einführung der Nor-
malmethode in der vereinigten Krön- und>Stadtschule
zu Dorpat den 17 Mai 1790. Dorpat, 1790. 16 S. 4.
Prolog, gehalten bey der Wiedereröffnung der Schau-
bühne in Dorpat am 7 April 179 7. %Bog. 4. {Ohne
des Verfassers Wissen und Willen gedruckt^)
Diss* inaug. Theol. de doctrina Ecclesiae Evangelicae de
peccato originali , sanäe rationi non inimica • • . (Der
Verfasser wufste i8i5 selbst noch nichts ob diese Comrmn-
tation gedruckt worden,^
Antwort auf einen anonymen Brief, datirt : Vom Hause
in R. den 10 Nor., unterzeichnet N, D. ^ Bog. 4«
(^Den Brief erhielt Ewers im Jahr i8o3.)
Gegenrede bey Eröffxiung der Universität Dorpat; in
G. B. Jäsche's Beschreibung der Feierlichkeiten bei
Eröffnung der Universität zu Dorjpat. S, 24-30* — D^
fine/ sive de eo, quod maxime atque potissimum spec-
tatur in Institutis publicis, scientiis boni^que litteris
dicatis, et quae inde oriuntur de officiis tarn docentium
quam discentium (cf/e zur Eröffnung-* der dorptschen
Universität gehaltene Inaugurationsr^dey, ebend. S. 31-4*2.
De. institutis, praesertim sacrorum, Israeli ticae reipu-
blicae, an ipsa ex Aegyptiorum disciplina hauserit
Moses. — Programm zum Praelektions-Katalog der
Universität Dorpat vom Febr. 1810. 18 S. Fol.
Ausserordentliche Beilage zur Dorptschen Zeitung 1810.
No. 38.5 als Antwort auf einige Spötteleien über das vor-
stehende Programm in der Beylage zum Zuschauer 1810«
No. 8.
Sein Öildnifs gezeichnet und lithographirt von Schuch, Fol.
Vergl» seine eigene Lebensbeschreibung in dem Programm : ,Ot^in\^
theologici iu Academia Regia Friderico-Alexandrina h. t.
Decanus D. Georgius Fridericus Seiler, summos in Theolo-
gia honores in virum summe reverendum et amplissimum
Laurentium Ewers , Phil. Doct. et L. L. Artium Mag. , hac-
teiius Seholae combinatae Dorpatienpis in Livonia Rectorem
optime meritum, nunc designatum Theologiae in AcadenfiJi
Imperiali Dorpaiiensi Prof. P. O., rite collatos indicit. Prae
"mittitur (Seileri) commentatio: de mali moralis necessitate
hypothetica in Luc. XVII. i. (Erlangae, 1802. 4.) p.S4-3^*
Faber (Johanv). (Gotthilf Theodor). 543
F.
I
Faber (Johann).
Besuchte anfangs um 1693 die Unwersität Königsbergs
setzte dann seine Studien in Leiden fort , und erwarb sidi hier
den medicinischen Dohtorhut, Geb. zu Riga am . . . , gest,..,
Disquisitio de Xiphia sive Gladio. (Praes. Phil* Jac«
Hartmann.) Kegiomonti, 1693* 22 S. 4« cum fig..
Diss. inaug. de Sympathia. Lugd» Batav. • . »
VergL Notd» Mise» XXVIL 843*
VON Faber (Gotthihf Theodor *)]).
Geb, zu Riga 1768, verlor in der frühesten Kincfheit seine
Aeltern^ ward als Knabe von seinem X^ormunde nach Deutsch-
land geschickt^ besuchte die Schulen in Magdeburg unter Funk
und Resewitz Und studirte auf den Universitäten Halle und
hna zur Zeit ihres gröfsten Flors. Jm J. 1787 begab er- sich
nach Strasburgs und befand sich 1789 in Paris ^ wo er am
19 Julius Zeuge der Erstürmung der Bastille war. » Als
der Krieg mit Oesterreich ausbrach und eine für jeden Aus-
länder gefahrvolle Zeit eintrat ^^ War er von allen Verbin-
dungen mit seinem Vaterlande abgeschnitten und im ersten
Aufgebot der ^ sogenannten Nationalfrey willigen begriffen^
diente bey Fr Öffnung des Feldzuges als gemeiner Soldat unter
Lafayette^ focht unter Dumouriez in der Champagne
und in Belgien^ und wohnte dem Treffen bey Valrriy und der
Schlacht bey Jemappe bey» Am i März ijg3 ward seinKorps^
das 3te Bataillon von Paris , an der Roer von der Armee des
Prinzen von Koburg überfallen und vernichtet; er blieb mit
einigen Wenigen auf dem Schlachtfelde zurück und gerieth in
österreichische Gefangenschaft. Diese war hart durch Krank-
" — - . . ♦
*) Schreibt sich nur Theodor. . •
544 V. Faber (Gottht£f Theodor). -
heiten^ Märsche und Elend aller Art; durch den Starrsinn dts
Nationalkonvents ward sie bis gegen zwey Jahr verlängert. Die
Flucht rettete ihn vom sichern Untergänge^ der ihm in Ungarn
bevorstand. Seine Herkunft war in der österreidiischen Ge-
fangenschaft , so wie in der französischen Armee , sein unnr-
'briichliches Geheimnifs geblieben. Nadi Paris unter dem
Direktorium zuriicligekehrt ^ erhielt er seine Entlassung vom
Militär^ um im Civildienste gebraucht zu werden. Er ward
anfangs bey der Centraherwaltung des Roerdepartements in
Aachen angestellt , nachher mufste er als Kommissär der voll-
ziehenden Gewalt im Clevischen bey der ersten Organisation
des Landes mitwirken. Hier lernte er das innere Getriebe der
französischen Staatsverwaltung praktisch kennen. Nach Ruk
sich sdinend^ gelang es ihm, einen Ruf als Professor der
französischen Literatur und Sprache an der Centralschule in
Köln zu. erhalten^ Von hier aus hatte er, nicht ohne Gefahr,
wieder Verbindungen mit seinem Vaterlande angeknüpft.
Gegen das Ende des Jahres i8o5 erhielt er vom Fürsten Czar-
torisky einen Ruf an die Universität Wilna^ von welcher
dieser damals Kurator war. Der literarische Ruf war aber
blofs ostensibel; bey dem tussischen Gesandten in Berlin fand
der Berufene die Weisung vor^ sich nach St. Petersburg zu
begeben f wo der Fürst ^ welcher damals das Portefeuille der
auswärtigen Verhältnisse hatte, ihn bey seinem Ministerium
zu gebrauchen dachte. Anfangs hatte man den Plan, durdi
ihn einen Anti-Moniteur schreiben zu lassen , aber verschiedene
Ursachen hinderten die Ausführung. Bey den veränderten
politischen Umständen brachte er mehrere Jalire in Livland
(in Karlsberg bey Wenden) inländliclier Abgeschiedenheit zu,
wurde sodann im J. t8i3 wieder in Thdtig\eit gesetzt, und
erhielt i8l6 eine Bestimmung nach Deutschland, durch wd-
che er der russischen Gesandtschaft am Bundestage beygeord-
net ward. Auf dem Kongresse zu Aachen wurde er zum
^*aatsrath erhobm^ auch ist er miüvrerer Orden Ritter,
V. Faber (GoTTHii.i' Theodor). FABRi(DiONysi[js). 545
•Notices sur Tinterietar de la France, ^crites en 1806.
a St. Petersbourg, 1807. 327 S. 8. Unter der Vprrede
nennt sich der Verfasser, — Wieder aufgelegt ohne des
Verfassers Wissen unter dem Titel : Offrandes ä Bonaparte,
a Londres. ...
* Observations sur Tarm^e francoise des derniers temps
k partir de 1792 jusqu'en 1808. St. Peterslsourg, 1808.
110 S. gr. 8. — Deutsch übersetzt : Bemerkungen über
die französische Armee der neuesten Zeit oder derEpo-
che.von 1792 bis 1807. Königsberg, 1808- 8.
'Bagatelles. Promenades d'un Desoeuvr^ dans la ville
de St. Petersbourg. Deux Tomes. k St. Petersb. 1811.
197 u. 159 S. 8. — Nachgedruckt: Paris, 1812.' 8. —
Deutsch übersetzt: Spaziergänge in St. Petersburg; ent-
haltend eine Beschreibung dieser Hauptstadt und eine
Schilderung der Russen. Leipzig, 1814« 8.
^Beiträge zur Charakteristik der französischen Staats-
verfassung und Staatsverwaltung während der ]^poche
Bonaparte's. Vom Verfasser der Notices sur Tinterieur
de la France. Königsberg, 1815. 484 S. 8.
Ueber Carnots Denkschrift an den König (Memoire
adress^ au Roi en Juillet 1814) und über die Beurthei-
lung derselben in der Jenaschen allg« Lit. Zeit« Dorpat,
1815. 36 S. 8.
Mehrere anonyme Schriften in französi;scher Spräche«
Oab heraus:
den Beobachter im Roer-Departement, anfangs gemein^
scfiaftlich mit Prof. Reinhard, nachher allein •,.
Conseryateur impartial; vom Anfange nies Jahres l8l3 bis
^im Waffenstillstände desselben Jalires^ (St. Petersb. Fol.)
Ver^/. Metisels G. T. Bd. 17. S. 544* — Conv. Lexik.. XI. 9.
{oder Neue Folge, t. 3«) 5. 368*970.
Fabri (Dionysius).
War Prokurator (AdvoHt ) bey den Gerichten in Livland,
^idu bhfs in den Stiften^ sondern auch in Harrien und Wier-
^<^nd; zur Zeit des Herrmeisters Plettenberg aber Ordens^
^ndikus.' Er machte i5o4 mit demKomthur Rupert von
^* Band. 63
546' Fabri (Dionysius).
Fellin die von PUttenherg gelobte Wallfalirt nach dm.
heiligen Lande und lebte noch i538. Geb. in Pomnwn
zu • • • 9 gest, • • •
Formulare procuratoruxn Proces vnde Rechtes ordeninge.
Rechter arth vnde wise, der Ridderrechte yn Lyff-
lande, So wol yn den.Stifften, alse yn Harrien vnde
Wirlande, vnde gemennichliken ym gehruke auer
gantzeni Lifflande: Mutätis Mutandis. Dith Bock ys
yn viff dele gedelet, vnde leret fyn, wo me saken,
ym rechten anuangen, middelen unde endigen, klage
. vnde antwerde, Vnde alle andere nödige dinge ym
rechten schicken,' formeren vn de stellen schölle, Vnde
ys ym xxxjjj jähre, angeuangen, vnde ym xxxvjjj
geendiget, vn se thor Freute, den Liffländischen
Junckern, Armen vnde Riken, ock andern des Rech-
ten, nbdtrofftich , thom besteh vthgesandt, Gott geue
syne gnade, dat recht, recht, gefordert vnde gerichtet
werde, dar up de name des HEren, gej^riset vnde ewich
gebenediet werde, Amen. Am Ende steht : Gedrücket
vnde vullendet, yn dem M. D. XXXIX. yare am dör-
teinden dage des Heruestmaens. Dieses überaus seltent
Buch enthält 59 unpag. BIL 4. und ist gewöhnlich *) der^
irriger Weise ^ auch diesem Dion. Fabri zugeschntbe-
nen^ eben so seltenen ersten Ausgabe der Uvländischen Rit-
terrechte beygebunden^ ivelthe den Titel führt: De geme-
11 en Stichtischen Rechte, ym Sticht von Ryga, ge-
beten dat Ridderrecht. Mit der Einynge vnde (van de)
vthantwerdinge der Buren, dorch den Hochwerdigen
vnde Grothmechtigen Forsten vndfe Heren, Heren
Michaelem Ertzbisschop tho Ryga , vnd Wolthern van
Plattenborch Meister düdesches Ordens tho Lyfflandt,
gemacket ende vorsegelt. Am Ende steht die Jahrzahl:
MDXXXVII. 57 unpag. BIL 4- Diese Ausgabe ist mder^
wie Menius will, i538*zu Rostock bey Ludowich Diedz,
noch wie Arndt sagt^ i53g etwan zu Rostock ^
Joh. Ballhorn (der bekanntlich zu Lübeck lebte) gedruät;
sondern Druckort und Drucket bleiben ungewijs. — Be^dt
*) Schwarts (N. Nord» Mise. V. 130.) sa^: „in allen be-
kannten Exemplaren ; '* aber wir haben eins in einem sehr
alten Einbände Vor uns liegen, welches die Ritteriechte nicht
dabey hat.
, Fab&i (Dionysiüs). Fabaigius (Diontsiüs).' 547
Schriften sind wieder zusammeh abgedruckt^orden in der
Sammlung: Dat Rigische Recht etc., mit einem voll-
ständigen Glossario herausgegeben von Gerhard Oel-
richs (s, dessen ArL^, (Bremen, 1773. 4.)> ^*s Ritter-
recht S. 73-152> das Formulare S. 153-242. Das erst er e
macht auc/i, nebst einer zur Seite stehenden hochdeutschen
Vehersetzung oder eigentlich Paraphrase^ den isten Theil
von (*G. J. y. Buddenbrooks) Sammlung der Ge-
setze, welche das heutige livländische Landrecht ent-
halten, kritisch bearbeitet. Angestammte Livländische
Landes-Rechte. (Mitau, 1802. 4.) Auch lief erte B u d "
denbrock früher eine hochdeutsche Uebersetzung *
des Livländischen Ritterrechts in den N. Nord. Mise.
V. u. VL S. 315-496. — Ein Exemplar der Original-
ausgabe des Formulare Procuratorum und des Ridder-
rechts auf der Universitätsbibliothek zu TJpsala ; eins des
Formulare Procuratorum allein in der Sammlung des
Hofraths v. Hagemeister zu Drostenhof in Livland;
so wie eins des Ridderrechts allein auf der Hofgerichts-
tibliothek zu Riga und auf der königL Bibliothek zu Stock-
holm,
Verßl, Frid« Menü histor. Prodromus des liv]. Rechtens und
Begiments S. 15-17. — Arndts li vi, Chronik. II. 23. 79. —
Gadeb. L.B. Th. 1. S. 311-315. Th. 3. S. 35. 36. —
Seh -wartz -Versuch «einer Gesch. der liefl. Bitter- und
Landrechte in den N. Nord. Mise. V. 5-313» besonders
S. 91 ff.
Fabricius (DioNYsros).
Ein katholischer Propst zu Fellin zu Anfange des ijten
Jahrhunderts^ dessen Lebensumstände ganz unbekannt sind.
Seine in lateinischer Sprache hinterlassene Geschichte Livlands
erhielt der Pastor Gustav v. Bergmann im J. 1792 in
d^r Handschrift aus der Sammlung des rigaschen Apothekers
Joh, Jak. VofSf verglich sie mit einer zweyten^ die der
Professor Brotze besafsy und veranstaltete^ ungeachtet
^^yde Exemplare mangelhaft waren und schon mit^ der Regie-
rung des Herrmeisters Frey tag v. Loringhoff aufhör-
tm , einen Abdruck derselben in seinef eigenen Druckerey. Jh
548 Fabrictus (Diontsius). Fahlenius (Erich).
der Vorrede zu dieser ersten Ausgabe sagt Bergmann^
wahrsdieinlich durch den Titel des Munushapts verleitet^ dir
Verfasser habe zu Plettenbergs Zeiten gelebt^ und gkbt
also zu erkennen , dafs er ihn damals mit dem Autor des For-
mulare Procui*atorum («. den vorher gellenden Artikel) vtr^
wechselt hat. Einige Jahre später erhielt er yon dem Professor
Tideböhl in Reval eine vollständige und richtigere Hand-
sciirift^ nach- der er nunmehr eine zweyte Ausgabe drucht,
Die Titel beyder sind folgende:
Dionysii Fabri J, D, d^ Pomerania oriundi Historia Li-
vonica sive Livpniae Descriptio curante Gustavo Berg-
mann P, R, Stanno Ruinen^i MDCCXCIL X u, 84S. 8.
Dionysii Fabricii, Praepositi Pontificii Felinensis, Ia-
Yonicae historiae compendiosa series , in qüatuo? di-
gesta partes ab anno 1158 usque ad annuin lülO. Cu-
rante Gustayo Bergmann. Editio secunda auctior et
emendatior, Stanno Ruiensi MDCCXCy, XXXI u.
232 S. 8.
VtrgU Arndts Livl. Chron. II, 3» — Gadeb, Abb, S.^;. —
Big. Stadtbll. i8si- S. 59. — Napi^rsk^^s fortgei* Abh«
von livl. Qeschichtschr. ö. $6,
Fahlenius (Erich),
«
Mag, der PhiL^ wurde 1701 Professor der griedüsdm
und morgenl'dndischen Sprachen zu Pernau^ Geb, in W^st*
mannlmd zu..fi gest, . • •
Diss, DuQ priora capita ex commentariq R. Isaci Abar«
banelis in prophetam Joiqiamy in lingUam latinam trans-
lata ... d. 3 Maii 1696. 4.
Öiss, pro gradu, Historia Alcprani et fraudum Muham-f
medis ... d. 11 Mart, f699. 4.
Oratip iutrpduQtpria de tripUci Judaeorum in libros
sacros commentandi ratipne, eorundemque ?criptprum
usu et utilitate in scholis christianorum . • • 1701 • • *
Brevi$ quaedam historia propitiatprii. (Resp. Gabn
H erlin» Revaliens.) Pernaviae d, 28 F«^r' ^703f
5 Bpgg. 4-
Fahk^emuts (E.)* Falcx (E, JoH.). (Pet. Anp.). 549
Disp. hiftarico philolog. de promulgatione decalogi ejus«
.demque tabulis. (Resp, Jo. Christoph. Wende-
baunif Bersohn6 Liv.) Pernaviae d, 29 Jun, t706«
8 Bogg. 4.
Exercitatio academica, philologice expendens voces duo-
rum brevissimorum Scripturae locorum, Esai.XLIX. 3.
Jerem. XXX. 9. (^Resp. Abrah. Joh. Dahlmanno,
Borea-Fenno.) Ibid, d. 8. Jun. 1708. 4«
Ver^L Müllers SammL ru88, Gesch. IX, 999. -^ Gadeb, L. B«
Th. 1, S. 3>7' .
. FAI.CK (Erich Johann).
Propst in Alhntaken und Pastor der schwedischen und
finnischen Gemeine zu Narwa {ivelchen Aemtern er zugleich
vorstehen konnte^ da der esthländische Distrikt Allentaken^
unter dem Superintendenten Heinrich Stahl zur inger* .
mannländisdien oder narwaschen Superintendentur gezogen
war). Geh., in Ostgothhnd zu • , . , gest. J641.
Oratio de expeditionibus ac rebus ^uibusdam heroice
gestio Serenissimi Gustavi Adolphi^ carmine elegiaco
habita. Upsaliae, 1626- 4. ^ .
Oratio metrica de otio, aaliente fönte et pabulo vitio«
rum, Ibid, 1627' 4»
Pareutatip Gustaviana seu sermo in obitum regis Gustavi
Magni, habitus Narvae. Dorpati» 1634. 4*
Templum Domini sacrum Hermaiinicum« Ibidf 1642f 4*i
G?ideb, L, B, Th, 1, S. 317»
Falck (Pjeter Andersson).
Studirte in Dorpat um 1642. Vielleicht der Peter
Falky welcher l653 Diakonus zu Nuckö in JEsthland^ iGSj
über Pastor zu Werpel wurde und noch J684 lebte^ Geb. in
Sudermannland zu.^.^ gest. , • «
Oratio in salutiferani passionem Domini et Salvatoris
nostri Jesu Christi« Dorpati, 1642« 4t
Y^rgi, S o m m. p. 58. — C ar 1 b L S. 68 u. 77«
550 Faj:.CK£(J.G.). (T.M.)« FALiqE»FARLIKGIUS.FAüSTBCAKN.
Falcke (Johann Gottfried),
JErhitlt den Schulunterricht in seiner Vaterstadt y dann zu
Vevay in der Schweiz uftd zu Nürnberg ; studirte ein Jahr in
Strasburgs von 1769 bis 17 74 aber in Leipzig, und zuletzt
in Halle Arzeneykunde , nahm auf der letztern Universität dit
medicinische Doktorwürde an , besuchte hierauf eine Zeit lanß
die Krankenanstalten in Berlin, und kam ijj5 nach Kurland,
wo er sich als praktischer Arzt in Hasenpoth niederlief s und
18 10 zum piltenschen Kreisarzt erriannt wurde. Geb. zu
Leipzig am 14 Februar 1^46, gest. zu Hasenpoth am 7 Fe-
bruar 1821.
Diss. inaug« de secretione salivae. Halae 9 1 774« 4-
Falcke (Theodore Margarethe),
s. Merckel.
Falke (Friedrich August).
Wurde 18 18 Dr. der Arzeneykunde zu Dorpat, und nennt
sich auf dem Titel seiner Dissertc^tion bereits Dr. der Mediän
und Chirurgie von der Universität zu Erfurt.
Diss. inaug. de hydrope. Dorpati, 1818* 62 S. 8«
Farlingius (Magnus Lorenzson).
Studirte in Dorpat um i652. Geb. zu... ^ gest....
Oratio de salutifera resurrectione Domini et Salvatoris
nostri Jesu Christi. Dorpati, 1652« 4*
Verß7. So mm. p. 66.
Faustmann (Johann Adam).
*
Geb. zu Fürth im Grofsherzogthum Darmstadt, studirte
Medicin in Dorpat seit 181 1 und promovirte daselbst 18 12.
Diss. inaug. med. de indole hysteriae et praecipua, qua
differt ab hypochondriaco malo^ ratione. Dorpatii
1812. 45 S. 8«
V
Fax£liü^(Ma3it. Nisox.Ai). Fjsh&b (Ch. AXBXIUS). 55 1
Faxeliüs *) (Martinüs Nikolai).
Studirfe in Dorpat um i639. Geb. in der schwedischen
~Trovinz Nerike am\ . • , ßesU • • •
De natura elementorum in genere. (Ptaes. Petro
Schomero.) Dorpati, 1638« 4*
Disp. de forma. (Praes. Mich, Savonio. ) Ibid.
1639. .4.
Oratio de artium liberalium natura et studio. Ibid.
1641. 4.
VergL Somm. p. 57. 207. 346«
Fehre (Christian Amixius).
Studirte zu Mitau, Halle und Jena, wurde 1789 adjun-
ßirter (ord. am ig Julius) und 1804 ordentlicher Prediger an
der kttischen Kirche zu Libau, auch 1814 Konsistoriair atlu
Gib. zu Mit au, wo sein Vater Organist war, am 1 1 August
^7^3, gest. am i Februar 1824.
Neues Armen-Buch von der gegenwärtigen Verfassung
und Erhaltung des durch freiwillige Milde unterhalte-
Ben neuen libauschen Armen- und Arbeitshauses einer
hochlöblichen Kaufmannschaft der Stadt Libau, 7tesy
8tes u» 9tes Heft (die frühern waren von J. A. Grün dt
herausgegeben). Mitau, 1803-1809. 24^. 36» 44 S. 8.
Spreddikis tai leeld Mahrtiaa-Deenä 181 7ta Gaddcl, tat
19t4 Deena Oktobera Mehnefcha. Turrehts eekfch
Leepajas Annes-Balnizas. Ebend. 1818. 23 $• 8.
Neueste Geschichte der Libauschen St. Annen- oder let-
tischen Kirche. Ein Nachtrag zum zweiten Theile
der Kirchengeschichte des sei. M. Tetsch. Nebst den
bei Wiedereröffnung jener Kirche am 29 Sept. 1820
gehaltenen öffentlichen Vorträgen. Zur Nachricht und
zum Andenken für Libaus Bewohner herausgegeben.
Ebend. 1821. 64 S. 8.
Vergl. Ostscc-Prov. Bl. i8S4» No. 7. S. 96.
*) Nicht Faxen iu 8, "wie bey Bacnreister in Müllers
Samml. ru«fi. Geich, IX. 185* u. Gadab.L. B. Th.3. S.87.
552 Feäre (Katharina). Fehr^ ejciD (Davio).
.Fehre (Katharina), geb. Krohss.
Geb. zu Erlaa in £,ivland am 14 November 1768, frühzei-
tig verheirathet an den rigaschen Kaufmann Dav, Friedr.
Fehre^ l8o2 verwittwet^ l8o5 als zweyte Lehrerin bey dir
rigaschen Stadt- Töchterschule angestellt ^ nahm als solche
1822 ihre Entlassung und begab sich nach Pernau.
* Livländiscfies Koch- und Wirthschafts-Buch für grofse
und kleinere Haushaltungen. Ein Handhuch zum
Selbstunterricht für junge Hauswirthinnen 9 enthal-
tend: Anweisungen zur Zubereitung von Suppen, Ge-
müsen ^ gestowten Sachen, Gallerten, Fischen, Paste-
ten, Butterteig« Puddingen, Mehl- und Eierspeisen,
Braten, Desserts, und allen Arten von Backwerk,
Kuchen, Gelees, Gefrornem, warmen Getränken;
nebst Unterricht im Einmachen und Trocknen aller
Arten von Früchten, Einsalzen und Räuchern des
Fleisches ; Bereitung mehrerer Arten von Essig,
Brannte^ein und anderer in der Haushaltung nöthi-
gen Dingen etc. in 950 durch eigne Erfahrung erprob«
tenKecepten. Riga,1816. XXVu. 438S. 8» — 2teAufl.
Ebend.1817. XVIIIu.423S. — 3teAufl. Ebend.18..—
4te Aufl. Ebend. 1823. — 2ter Theil. (Auch mit dem
Tttel: Neuestes Koch- und Wirthschaftsbuch von Ka-
tharina Fehre ; Verf. des livl. Koch- und Wirthschafts-
buches.) Ebend. 1823. 351 S. 8. — F^thnisch übersetzt
unter dem Titel: Uns Kögi- ja Kokko-Ramat, mis öp-
petab Keigetarwilisfemad road pisfekesfe ja füre maia-
piddamisfe kohta teggema, ja keik mis seana jure tar-
wis, ja ledda möda, kui Lihwlandi kokka ja maiapid-
damisfe ramatult On luggeda, mis Sakfakele oH wülja
äntud. Reval, 1824. VIll u. XXX u. 454 S. 8.
Fehrfeld (David).
Geh* zu lAbau am • • • , gtst. • • *
Bisa, de causa. ( Präs. Sam. Schelgvig.) Thor unii;
1672- 7Bogg. 4.
. V9rgU Nord. Mise. XXVII. $46* — Nor« lit. mar. B. 1699. p. 135«
Feldmahn (R.)* .FELiciutf,(J. H.). Felle (F. W.). 553
Feldmann (Rötger).
Studirte um 1689 in Leipzig^ wurde nach vollendeten
Studien in der KanzßUey des rigaschen Raths angestellt und
ivar zuletzt Obprsekretär. Geb. zu Riga 1666, gest. 1710
an der Pest.
Disp. de Phoenice, (Praes. M. Dav. Caspari.) Kigae,
1687. 3 Bogg. 4.
Verßl. Gadcb. L. B. Th.i. S.317. — Nord. Mise. XXVII. 945.
Felicius (Johann Heinrich).
Studirte zu Halle und Helmstädt von 1760 bis 1764,
wurde 1770 {ord, am 2 Junius) Pastor Adjunkt zu St, Johan-
nis oder Saientachen in Harrien^ wegen erfolgten Todes des
Seniors aber gleich als Ordinarius introducirt^ Propst in
Ostharrjen 1797, und Assessor des Konsistoriums von Esth^
^and 1798. Geb. zu Flensburg am 23 September 1742, gest.
flm ÄI December 18 19.
In der eithnischen Postille Jutlusse Ramat (^zuerst Reval
1779. 4.) sind die beyden Predigten am Uten und 20sten
Sonntag n. Trin, von ihm.
Vergi. Carlbl. S. 15.
^ Felle (F... Wilhelm).^
•Domm/Äaner, Dr, der Theologie und Almosenier Königs
Johann Hl von Polen y machte grofse Reisen in Europa^
^sien und Afrika ^ und scheint sich, nach dem Titel der unten
zuletzt angeführten Schrift ,. auch in Kurland aufgehalten zu
l^btn. Geb. zu Dleppe in der J^ormandie am . . . , gest,
1710.
Aesolutissima ac profundissima omnium difficiliuni argu-
mentorum, quae contra B. Virginis cultum aJEEerri pos-
«»»ttt, solutio. • . .
^« Sand. 64
554 Felle (F. Wilhelm). Ferber (Johann Jakob).
Brevissimum fidei propugnaculum. • . •
Fei Jesuiticum. ... *
Lapis theologorum • . •
La ruina del Quietismo e deirämor pu^o. 3 Theile. . . .
Nequitia villicationis demonstrata seu ratio contraria
pro medio animarum statu, F. G. Felle, Dominicani
S. iTheolog. Doctoris ac Joannis III Poloniarum regis
' Eleemosynarii , contra Thomam ex Albiis *) Anglum,
sacerdotem reputatum; ad dominum Christoph. Hen-
ricum Puttkamer, Landhoffmeisterum. Mitaviae^
1691. 8.
Mehrere anonym herausgegebene Schriften.
YetgU Joch er. ,
Ferber (Johann Jakob).
iStudirte^ hauptsächlich unter Linne^ zuUpsala^ jvurdt
17.63 hey dem königL Bergwerhshollegium zu Stockholm angt-
stellt^ machte seit 1765 vieljährige Reisen durch Deutschland,
Ungarn', Frankreich, England und Italien, wurde 1774
Profes'sor der Naturgeschichte und Physik an dem eben gestif-
teten Gymnasiuni zu Mitau, Wi^r sich mit einer Kurländerin,
Agnes Elisabeth Jacobs, verheirathete, unternahm 1781,
vom Könige Stanislaus Augustus aufgefordert, von
Mitauaus eine bergmännische Reise durch Polen, wurde lySS
Akademiker und Professor der Naturwissenschaften in St. Per
tersburg, trat 1786 aber als Oberbergrath in königh preussi-
sehe Dienste und bereiste ijSS Franken, Zweybrücken^ Frafik-
reich und die Schweiz, Geb, zu Carlscrona am 9 Septemher
1743, gest. zu Bern, wo er eben die Salz- lind Eisenmrh
untersuchen sollte, am 17 April 1790.
Diss. de prolepsi plantarum. (Praes. Linneo.) Upsa-
liae, 1763. 4.
*) Von den Schriften dieses freysinnigen Philosophen ist nack-
zusehen Clement Biblioth. curieuse L p. 343. u. Ade-
lungz« Joche r.
Ferbsr (Johann Jakob)« 555
Briefe aus Wälschland über natürliche Merkwürdigkei-
ten dieses Landes an den Herausgeber derselben Ignatz
£ldlen von Born. Prag, 177 3. gr. 8« — Französisdi^
mit Anmerkungen und Beobachtungen vom Freyherrn
von Dieterich. StraTsburg, 1776. gr. 8- — Englisch^
mit Anmerkungen und einer Vorrede von Haspe. Lon-
don, 1776. 8. '
Bey träge zu der Mineralgeschichte von Böhmen. Berlin,
1774. 8. — Englisch in Raspe's Uebersetzung der
Briefe über mineralogische Gegenstände von Ignatz
V. Born. London, 1777« 8.
Beschreibung des Quecksilberbergwerks zu Idria in
Mittel-Ci^ayn. Berlin, 1774. 8.
Versuch einer Oryktögraphie von Derbyshire in Eng-
land. Mitau,l776. 8- — Französisch m Voyage a la c6te
septentr. du* coInt6 d*Antrim etc. par Hamilton, tra-'
duit de TAnglois. (ä Paris, 1790. gr. 8.)
Bergmännische Nachrichten von den merkwürdigsten
mineralischen Gegenden der herzogl. zweybrückischen,
churpfälzischen , wild- und rheingräflichen und nas-
sauischen Länder. Mi tau u. Riga, 1776. 8*
Neue Beyträge zur Mineralgeschichte verschiedener Län-
der. Ister Bd., der zugleich Nachrichten von einigen
chymischen Fabriken enthält. Mitau, 1778. 8.
Physikalisch-metallurgische Abhandlungen über die Ge-
birge in Ungarn'; nebst einer Beschreibung* des steyri-
schen Eisenschmelzens und Stahlmachens, von ein 6m
Ungenannten. Berlin, 1780. gr. 8.
Anmerkungen zur physischen Erdbeschreibung von Kur-
land, nebst J. B. Fischers Zusätzen zu seinem Versuch
einer Naturgeschichte von Liefland. l\iga, 1784. gr. 8.
Nachricht von dem Anquiken der gold- und silberhalti-
gen Erze, Kupfersteine und Speisen in Ungarn und
Böhmen, nach eigenen Bemerkungen daselbst im Jahr
1786 entworfen. Berlin, 1787. 8.
Ist es vortheilhafter, die silberhaltigen Erze und Schmelz-
hüttenprodukte anzuquicken, als sie zu schmelzen?
beantwortet vpn einigen zu Glashütte bey Schemnitz
in Nieder-Ungam im Sommer und Herbst 1786 ver-
sammelten Berg - und Stih^lelzwesensverständigen
556 Ferbbr (JpäANN Jakob).
(Charpentierj d'Elhuyar, Ferber, Hawkins, Henkel,
V. Trebra und Weber) ; gesammelt und herausgegeben.
Wien, 1787. 8.
Untersuchung der Hypothese von der Verwandlung der
mineralischen Körper in einander ; aus den Akten der
kaiserl. Akademie der Wissenschaftfen zu St. Petersburg
übersetzt, mit einigen Anmerkungen vermehrt und
herausgegeben von der Gesellschaft naturforschender
Freunde zu Berlin. Berlin, 1788« gr. 8.
Drey Briefe mineralogischen Inhalts, an den Freyherm
V. Backnitz. Ebend. 1789. 8.
Mineralogische und metallurgische Bemerkungen in
Neufchatel, Franche Comt^ und Bourgogne im Jahr
1788 angesj;ellt. Mit Kupfern. Ebend. 1789- 8.
O^servazioni sulla Solfatara; in Notizie sopra gli acque
acidule medicinale, scoperta nei monti di Arzignoro.
(in Padova, 1774- 8.) — Sopra gli monti d'Austria;
ebend,
Verzeichnifs der vorzüglichsten Bergwerke in dem Kur-
fürsten thum Bayern und der dazu gehörigen Ober-
pfalz; im Naturforscher 1777. St. 10. S, ll^^ns,
Beschreibung der Solfatara ; in den Berliner Samml. zur
Beförd. der Arzney-Wissensqh. , der Ni^tur^esqh« etc.
Bd. 6. S. 151-160,
Nachricht 'von der Lagerstätte des Lapis Lazuli ; in den
Schriften der Berliner Gesellsch. naturf. Freunde. Bd.7.
(1786.) — Betrachtungen ijiber di^ noch jet^t pbwal-
tende Schwierigkeit einer genauen Eintheilung der
Erd- und Steinarten; ebend. Bd. 10, St. 2- (1791«)
Auch im 2ten St. des 4ten Bds. der Beobachtungen und
Entdeckungen aus der Naturkunde. (1791.)
Cagliostro in Mitau; in der Berliner Monatsschrift 1790*
St. 10. S. 302-322.
Memorial über die SaUwerkQ iin Gouvernement Aelen
vom Jahr 1788; m v. MoU's Jahrbüchern der Berg-
und Hüttenkunde. Bd. 2- S. 1-42. (1798*)
Abhandlungen in den Novis Actis Acad. Scient, Imp*
. Petropol.
Becensionen in der AUgem« deutschen Bibliothek.
FXRBER (JOH. JaX.). FfTSRAXSMD (KaKL). 557
Nach setnerrt Todt crtcfticftnoch?
Nachrichten und Beschreibungen einiger chemischen
Fabril^en; nebst J. Ghr* Fabricius mineralogischen und
technologischen Bemerkungen auf einer Reise durch,
verschiedene Provinzen in England und Schottland»
mit Anmerkungen, Zusätzen und Kupfern« Halber»
Stadt, 1793. 8*
Relation von der ihm aufgetragenen mineralogischent
berg- und hüttenmännischen Reise durch einige polni*
sehe Provinzen* Nach seinem Tode herausgegeben
von J. K. W. Voigt. Arnstadt u. Rudolstadt, 1804* 8«
Sein Bildnifs, nach J« G. Groschke's Zeichnung, vor dem
4isten Bande der Allgemeinen deutschen Bibliothek, auch
vor dem 43sten Bande von Krünits Encyklopädie und voc
der OUa Poirida 1789.
Vergib Bernoulli'« Reisen. Bd. 3. S. 933* -^ Berliner Mo«
- natsschr* 1790* St. 10, S. 594-309. -*- Schlichtegrolt
Nekrolog auf das Jahr 1790. Bd. i. S. 956-961. — Hir-
schings Handbuch. — Denkwürdigkeiten aus dem Leben
ausgezeichneter Teutschen des i8t«u Jahrh, St 167-171« •-•
^eusels Le^ük* Bd, 3, S. 309«
Feyerabend (Karl).
Ist zu Danzig von unbemittelten Aeltern geboren^ besuchte
die dortigen Schulen; studirte dann^ von einigen Freunden
unterstützt y zu Königsbergs und tarn hierauf^ mit !Empfeh'
lungen vefsehen^ nach Livlandy wo er Hauslehrer bey einem
russischen General und kurze Zeit darnach^ nachdem er in
Militärdienste getreten war, Adjutant desselben wurde^ Von
seinen spätem Schicksalen hat man nur so viel erfahren kön»
nen^ däfs er seit mehreren Jahren Lehrer an der Oberpfarr^
schule zu St. Marien in Danzig warf oder noch ist»
Kosmopolitische Wanderungen durch Preussen, Kurland,
Liefland 9 Lithauen, VoUhynieiiy Podolien^ Gallizien
und Schlesien, in den Jahren 1795 bis 1798. In Brie-
fen an einen Freund* 4 Bände. Germanien (Danzig)
1798*1803. S.
56o FiNCK V. FiKCXENSTEm (H. Gh.). (J.W.). Finck(S.).
FiNCK VON FiNCKENSTEIN (HeRMANN
Christoph).
Vater des nacHfoIgenden,
Bekleidete in seinem Vaterlande erst die dobknsche Haupt-
mannssteile ^ wurde -iT 36 Kanzler, war Bevollmächtigter des
Herzogs JErnst Johann von Kurland bey der am 12 Nov,
1737 zu Danzig abgeschlossenen Konvention , die er mit
unterschrieben hat^ und empfing ij3q als , Abgesandter des-
selben Herzogs das Lehn in Warschau. Geb. in Kurland am
SO Julius 1693, gest. zu Mitau am 14 Februar 1758.
Handschriftlich hinterlief s er:
Promptuarium privUegiorum , legum et jurium Curlan-
diae et Semigalliae ducatuum, ad faciliorem indaga-
tionem et usum concinnatum. 1737*
finck von finckenstein (johann
Wilhelm).
Sohn des vorhergehenden.
Studirte zu Königsberg und war zuletzt Major bey der
fürstlich' turländischen Garde zu Fufs, Die damalige Ircj-
maurtr-Loge zu den drey gekrönten Schwertern in Mitau, in
der er mehrere Jahre lang den Hammer geführt hatte , liifi
nach seinem Tode seine Büste in deni Saale ihrer Bibliothek
aufstellen. (Wo mag sie zuletzt hingekommen seyn?) Geh»
am 22 September 1727, gest. am 16 Januar 1772.
Die durch den Westphälischen Frieden glücklich her-
gestellte Religion«- und Gewissensfr^yheit; eine Rede
am Gedächtnifstage des vor hundert Jahren unterzeich-
neten Friedens in der königl. deutschen Gesellschaft
zu Königsberg gehalten. Königsberg , 1748« ^^^
FiNCK (Salomon).
Studirte auf der Universität seiner Vaterstadt, gingnadi
Äiga, stand hier bey einer Unterrichtsanstaltj mufste aber i584
FiNCK (ßAJLOMOJf). FiKDElSEN (FkICDIU GoTTH.). 56 1
mgtn des Kaknderaufruhrs aus der Stadt weidien^ hielt stA
erst auf dem Lande in Uvland^ wo er das Z^ettische erlernte^
dann zu Rostock und Frankfurt a, d, O. auf^ kam nach Kur-
land y war hier fünf Jahre hindurch Prediger zu Piken ♦),
mirde dann Pfarrer am grofsen Hospital im Löbenidtt zu
Königsbergs nach geschehenem Uebertritt zur refomurttn
Konfession aber Adjunkt des dmrfurstRchen Hofpredigers
Müller in JBerlbu Geb» zu Königsberg in Preussen 1565,
gest. ebendaselbst j während eines Aufenthalts mk dem chur-
fürstlichen Hofe f am lO Julius 1629«
Sakrament- Spiegel. ...
Sakramentspiegels-Verklärung. • • •
Götzen-Urtheil aus Gottes Wort und Herren Lutheri
Schriften, wie man den Götzen und das Götzenbild
recht gebrauchen solle. ...
Fürstenspiegel. Erster Theil. • • .
Vergl, Joch er. — Gadeb. L- B. Th. 1. S. 350. — Hart-
knochs Preuss. Kirchenhist. 5. 533. 5S4 u. 581. *- Witte
D. B. ad a. 1639. 10 Jul.
Findeisen (Friedrich Gotthilf).
Studirte zu Leipzigs wo er die Magisterwürde erhielt^ kam
^on Göttingen aus als Hauslelirer nach Ijudenhof im dorpt-
sehen Kreise laivlandsy ging einige Jahre später in gleicher Ei-
genschaft nach Arroküll in Jerwen^ und wurde i*] SS Konrektor
zu Dorpat» Geb. zu Leipzig 1742, gest. am ii Januar 1796.
Commentatio philologico-critica ad explicandum locum
Jes. 53. 9. Lipsiae, 1764- 4-
Abhandlung über den Einflufs der Sitten auf die Sprache
und den guten Geschmack. Berlin 9 1768* 8-
Aaisonnement über einige Maximen der alten Welt und
ihren Einflufs auf die Denkungsart des Menschen, eine
Parallele der alten und neuen Zeit; ein Fragm^ent.
^iga, 1777. 4unpag. Bll. u. 1Ö2 S. 8-
*) In dem von Tetsch (K. K. G. IL 58.) gelieferten Ver-
zeichnisse der piltenschen Prediger fehlt sein Nfiine.
h Band. 65
562 Findeisen (Fr, G.). v. Fircks (G. F.).
* Juvenals Satyren in einer erklärenden Uebersetzung.
Berlin, 1777- 8.
Abhandlung von der Staatskunst der Körner; im Hanno'
verschen Magazin . . . St. 32»
Gab heraus:
* Lesebuch für Ehst- und Liefland, istes bis 6tes Monats-
stück. Schlofs-Oberpahlen , 1787. 567 S. 8-
In Verbindung mit C. H. Nielsen und F. D. Lenz
die Dörptsche Zeitung 1788.
* Dörpatsches politisch-gelehrtes Wochenblatt* Dorpat,
1789. 8.
Verßi, Nord. Mise. IV. 51. — Ecks Leipziget gelehrtes Tage-
buch 1796. S. 110 u. f. — - Meusels Lexik« IIL 339*
VON Fircks (Georg Friedrich).
Geb. auf seinem väterlichen Erbgute "Nogallen in Kurland
am 19 April 1782 j erhielt den ersten Unterricht im Haust
der Aeltern^ besuchte ein Jahr lang das Gymnasium zu Mitau^
studirte dann stit 1802 in Jena Und seit i8o3 in Leipzi§i
verlief s diese Universität im Friihlinge 1804, machte üni
Reise durch den südlichen Theil Deutschlands ^ die Sdmi
und Frankreich^ brachte den Winter in Paris zu^ und kehrte
hierauf nach Kurland zurück. Im J, 1 806 war er in St, P(r
tersburg , wo er korrespondirendes Mitglied der kaiserh Gesetz-
kommission wurde ^ unternahm sodann eine zweyte Reise nach
dem Austande , hielt , sich einige Monate in Sachsen auf, und
m
ging durch die Niederlande wieder nach Paris. Seit seintr
JRüchkehr hat er sich seinem Vatertande theils als Deputirter
auf Landtagen^ theils als Oberhäuptmannschafts-Bevollmädi-
tigter {Kreismarschall) nützlich gemacht. ImJ. |8i5 trhidt
er den St, Wladimir- Orden der 4ten KL
Die Letten in Kurland oder Vertheidigung meines Vater-
landes gegen die Angriffe von G. Merkel in dessen
Letten. Kuiflands Edlen gev^idmet. Leipzig, 1804.
Xu. 276 S. 8. (S. Der Frey müthige 1803. No. 201»
S. 801-803.)
V. Fiacxs (G. F.)- (K.U.). v. Fisghb ach. Fischer (B.> 563
lieber Hülüs-Leilibaiikeii in Kurland , bey Gelegenheit
des auf dem Landtage 1819 über diesen Gegenstand
aufgestellten Deliberatorii. Mitau» 1820. 51 S« 8. "
Zur Berichtigung einiger im September-Stück der Zeiten
V. J. die neue Gesetzgebung für die bäuerlichen Ver-
hältnisse in Kurland betreffenden Angaben und Bemer-
kungen ; in dem Politisch-literarischen Anzeiger zu den
Zeiten von Yo£s lais« September, S. CLXVI.
VON FiRCKS (Karl Ulrich).
JErbherr auf Dubenalhen in Kurland. Geb. daselbst lySS,
gest. am 3i May j8j6.
Handschriftlich hinttrliefs er:
Piltensche GewiTsheiten (l79l).
Vergl» Schwarte BibL S. 376«
VON Fischbach (Adam Friedrich).
Stammvater eines adeligen Geschlechts in Kstliland^ war
esthländischer Ritterschaftssekretär und vom Könige Karl XI
am 18 März 1675 geadelt. Geb. zu Riga am • . . , gest. » • •
De sanctissimo coenae Dominicae misterio contra Cal-
vinianos exerc. posterior. (Praes. Casp. Mauritio.)
Rostochii, 1653* 6 Bog. 4«
Handschriftlich:
Extract einer ehstländischen Chronik; ein Auszug aus
der Chronik Gustavs v. Lode.
Fischer (Benjamin).
«
Sruder vpn Johann und Vater von Johann Bernhard.
Studirte seit 16 j3 zu Leiden^ Leipzig und Altorf hehrt^
wieder nach Leiden zurück ^ wurde dort 1680 Dr. der A» G.
und Uefs sich dann in seiner Vaterstadt als praktischer Arzt
nieder. Auf Empfehlung seines Bruders , des livländisclien
564 Fischer (Benjamin). (Christian August).
Gdieralsuperintendenten Joh, Fischer^ wurde er i6i6 vom
Xönige Karl XI durch den Generalgouverneur Hastjtr
nach Riga als Garnisonarzt berufen^ ham 1687 daselbst an
und erhielt bald darauf auch vom Könige die Erlaubnifs, me
Apotheke awi^ulegen. Später wurde er noch zumProvinciakrzt
der lettischen Kreise des Herzogthums Livland und vom miä-
dnischen Kollegium zu Stockholm zum Mitglitde ernannt.
Geb. m Lübeck am 3 Oktober i653, ßest. zu Riga am
3o Ohtober 1695.
Lemma med. inaug. de scorbuto« Lugduni Batav^ 1680*
.4%Bogg. 4.
Vergl. Lib. Depkins Leichenpredigt auf ihn : Die SeliglLeit der
. Gläubigen. lUga, 1697.. 4. -<- Nord. Mise. IV. 53.
Fischer (Christian August).
Geb, zu Leipzig am 29 August 1771, studirte von 1788 hk
1792 auf der Universität seiner Vaterstadt, machte hinauf his
1794 eine Reise durch die Schweiz und einen Theil von Franh
reiche war nachher bis 1795 Hofmeister eines jungen Edelman-
nes in der Nähe von Leipzigs ging darauf nach Rufsland, trat
aber die ihm hier beschiedene Stelle gar nicht an , sondern hkb
in Riga , wo er bald in merkantilische Verbindungen \am und
zugleich in der Korrespondenzführung Unterricht gab. 2ii
Ende des Jahres 1796 reiste er von hier über Hamburg nach
Holland^ und von da im Frühllnge 1797 über Bordeaux nadi
Spanien^ um zu Lissabon in ein Handlungshuus, zu gdi^'^*
Da ihn aSer eingetretene Umstände daran hinderten , jvoUtt er
sich in gleicher Absicht im südlichen Spanien^ besonders zu
Cadix oder Mallaga, niederlassen, wasjedoch, bey dergrojstn
Zerrüttung des Handels , ebenfalls unmöglich war. Er g^^S
daher zu Ende des Jahres 1798 über Genua nadi IkutsAland
zurück <, und privatisirte seit 17 99 in Dresden. iSoSwurd^
er Dr. der Phil , 1804 herzoglich -sachsen-koburg -memingin-
scher Legationsrath , auch in demselben Jahre ordentüd^
Fischer (Christian Augpst), 565
Professor der Kulturgeschichte und schönen Wissenschaften^
und später der Staatengeschichte und Statistik zu IVürzhurg^
1809 aber mit allen protestantischen und neuen katholischen
JLehrern von der Universität entfernt^ weil diese ^ nach den
damals herrsdienden strengen Ansichten der Regierung j von
allem gereinigt werden sollte , was dßm orthodoxen Lehrbegriß
der katholischen Kirche nicht ganz gemäfs war, Kine Folge
der JRegierungsveränderung im J. 18 14 war es indefs^ dafs
auch Fischer als Lehrer der Staatengeschichte und Statistik
seine Thätigkeit wieder erhielt; 18 16 aber wurde er (nach dem
Ausdruck. des königi Reskripts vom 9 Julius^ wegen des von
ihm. 'gegebenen Beyspiels auffallender Unordnung und Insub*
Ordination ) mit der normalmäfsigen Pension zuni zweytenmal
in den Ruhestand versetzt. Die unten angeführte 1821 von
ihm Pseudonym herausgegebene plu^sdirift : „Katzensprung
u. s. w.'* veranlajste gegen ihn , insbesondere wegen der darin
gegen den bay ersehen Finanznunister v, Lerche nfe Id ent-
haltenen Anführungen^ eine fiskalische Untersuchung, in Folge
welcher er zu mehrjährigem Festungsarrest verurtheilt wutde*
Das Verzeichnifs seiner zahlreiclien Schriften liefert Meu-"
sels G. T. Bd. 2. S. 333. Bd. 9. S. 347. Bd. H. S. 225,
Bd. 13- S. 385. u. Bd. 17. S, 579. Zu demselben ist noch
hinzuzufügen :
Kriegs- und Reisefahrten, ister Th. Leipzig, 1821* XIV
u. 378 S. 8,
* Katzensprung von Frankfurt nach München^ von Felix
V. Frölichsheim. Ebend. 1821. 8.
Hyacinthen. Taschenbuch auf das Jahr 1825. Fin zWtyter
Titel lautet : Hyacynthen in ipei];Lem Kerker gezogen.
Frankf. ^. M. 1824. 232 S. 16,
Allgemeiner unterhaltender Curiositäten-Almanach auf
alle Tage im Jahr. Ister Jahrgang 1825. Mainz. VIII
n. 472 S. 12,.
Taschen-Bibliothek der neuesten unterhaltendsten Reise-
beschreibungen. Kach ausländischen Originalen bear-
l^eitet. Ister Jahrgang in 4 Bändchen« Frankf« a. M.
1826. 8. •.
\ ■
566 FiscHiER (Christian August), (Heiniiich Eänst),
Von der Schrift Ueber die Küsse erschien auch ein Abdrudi
zu Mitau 1796t 20 S. kl. 8.
VergL Geschichte dör Amtsführung und Entlassung des Professors
C. A. Fischer zu Würzburg, von ihm selbst geschrieben;
herausgegeben von Dr. Hermann Eckard. Leipzig, i8i8* 8* —
GoldmayerS Beyträge zur Geschichte der Universität
Würzburg i8i6 u. igt/. <— Convers^tione-Lezikon, Neu«
Folge, Bd, X. Abth, St S, a^lt
/
Fischer (Heinrich Ernst).
Erhielt seine wissenschaftliche Bildung auf dem Gymna-
slurtx zu Altenhurg und der Universität Leipzig; ' lebte nach
beendigten akademischen Studien viele Jahre als Hauslehrer,
th^ils in Deutschland, theils in Livland^ und wurde 1807
Pastor der lutherischen Gemeine zu Plestau (ord. am 20 Mcpj
in Narwä). Diese Pfarr stelle legte er x8ii, als er eine Vola-
tion nachRauge bey Werro erhielt^ nieder^ weil aber die Bauern
und ein Theil der JEingepfarrten mit seiner Anstellung unzufrie-
dein waren (hauptsächlich wegen eigenmächtigm Verfalirens.des
Kirchenpatrons) ^ so trat er zurück , und wurde in demsdbtn
Jahre Pastor m Lasdohn im wendenscHen Kreise, 18 17 (Atr
zu Tirsen und Wellan, Geb, zu Grünberg in Sachsen am
3 April 1777, gest, plötzlich am Schlage am 6 Julius 1821*
Die Letten zu B-uchen, Ein idyllisches Epos. Halle;1804*
172 S. kl. 8,
Durchflüge durch Livlands ^chöiiste Gegenden ; /nKaff-
ka's Nord. Archiv 1804, H. Sl-'lOl- u. 161-179. —
Jerusalem, eine livläjidische Idylle ; ci^ridlll, 79-83«— "
Lied beim Charpiepflücken; ebend. 1807- II, 143-149»
Auch wohl noch mehrere anonyme Auf sät ze»
Beyträge zu dem Livl. lettischen Gesangbuche ron 1809
(No. 412. 566. 602.) und zu dem Rigaschen Gesang-
buche von 1810 (No. 481.512.)«
Dichtungen naoh dem Horaz; in der Livona von 1815*
S. 194-200« -— Distichen; ebend, S. 228*
Fischer (Heiniu Ernst). (Jakob Benjamin !.)• 567
Die andre Welt (ein Gedicht); in LlTona's Blumen-
kranz« I. (18 18.) S. 14-17.
Nach seinem Tode ersdden:
JDie Heimath. Ein idyllisches Gedicht. (^Herausgegeben
und mit einer Vorrede begleitet vbn Heinrich Hase.)
Dresden ) 1824* IV u« 42 S* 8*
Fischer (Jakob Benjamin i.).
Sohn von Johann , Vater von ' Jakob Johann und
Brudei^ Von Johann Melchior*
besuchte das Lyceiitn zu Riga^ mirde ijtt Pastor zu
Surtneckj 1734 im May Propst des isten Tlieils des rigaschen
Kreises und zugleich Assessor des livländischen Oberkonsisto-
riums , nachdem er schon Propst des 2ten Theils geweseti war]
1736 abef Generalsuperintendent von Livland. Geb. zu Riga-
1684, gest, am 23 November (nicht am 3 JVov., me Gade-
busch^ noch am 3 Decentbet^ me Zimmertnann hat)
1744*
iDie ge^eegnete Regierung Irotnmer B.egenteil auf Erden«
l^redigt am Gedächtnifstage der Anno 17^0 geschehenen
Krönung der Kaiserin Anna Joannowna und zum An-
tritt der Genferal-Superintendentur, üher Spr. SaL XX«
28. Bigä^ 1736* Eol., auch Ebend. 31 S. 4*
Noch toehtere Predigten« ^
Veranstaltete die zweyte lettische Sibelausgahe unter dem Uteh
Biblia, tas irr: Ta ^wehta Grahmata» jeh Deew^
Swehti Wahrdi, kas preekfch un pehz ta KungavJefus
-Kriltus fwehtas Peediimfchana^ no teem fwehteenx
Deewa-Zilwekeem^ Praweefcheem 9 Ewangeliüteem
jeh Preezai» Mahzitajeem un Apulluleem usrakftiti
Tahm Latweefchahm Deewa Draudlihahm par labbu
istaifita« Königsberg, 1739* 992 S. bis zu JEnde der Pro^
pheten; die Apokryphen 176 S. Das Neue Testament mit
dem besondern Titel: Tas Jauns Testaments Muhfu
Kunga Jefus KriHus» jeb Deewa fwehti Wahrdi, Kas
pehz ta Kunga Jelus Kriftu9 Peediim^chana« no teem
I
568 Fischer (Jakob Benjai^m i.)* (Jakob Beniamim 2.).
fwehteezn Preezas-Mahzitajeem un Apuftu}eem usrak-
iliti. Königsberg, 1739* 348 S. 8* iHzt z^^ey Dedikatio-
, neu und einer Vorrede von ihm,
Verg/, Gadeb. L. B. Th. 1. S. 332. — Bergmanns biogr.
Nachr. von den livl. Gen. Sup. S. 12. — Zimmermanns
Lett. Lit. S. 46. — Sonntags Gesch. der iett. u. ehstn.
Bibelübersetzi^ng. S. 15-18*
Fischer (Jakob BENjA>aN 2.)*
Enkel von Benjamin. ^
Besuchte 1 1 Jahr lang das Lyceum zu Riga und erlernte
dann bey *seinem Vater die Apotkeherwissenschaft, In den
Jahren tj56 bis lySS hörte er bey Kratzenstein in Kopen^
hagen . Naturgeschichte , Experimentalphysik und Chemie,
1761 ^aber in Upsal Zoologie und Botanik bey Linnee,
dessen botanischen Exkursionen er auch beywohnte. 'Da er
indessen, nach Riga zurückgekehrt , bey seinem Gewerbe kei-
nen Vortheil fand, verlief s er 1768 dasselbe und wurde 1770
Waisenbuchhalter seiner Vaterstadt, Geb. zu Riga OJJ^
l3 Oktober 178 1, gest. am 27 May 1793.
Verbuch einer Naturgeschichte von Liefland. Mit Kpfrn.
Leipzig, 1778. 16.S. Vorbericht von Nath. Gottfr.
Leske, % Bog. Vorrede des Verf., 374 S. u. 1 Bog.
Register. 8. (^JEin Auszug daraus stand schon vorher in
Hup eis Topograph. Nachr. von Livl. IL 428-544.)'^
2te vermehrte und verbesserte Auflage. Mit Kupfern.
Königsberg, 1791. XXIV S. Vorbericht von Karl
Gottfr. Hagen und Vorrede des Verf., u. 826 S. 8«
Das, was darin über Vieharzneykunst vorkommt, ist ins
Russische übersetzt MoskeivL i7 7^. 8. •— Zusätze zu dem
Versuch nebst einigen Anmerkungen zur physischea
Erdbeschreibung von Kurland entworfen von J.J. Fär-
ber. Mit 1 Kpfr. Riga, 1784. XVI u. 305 S. 8«, wowfl
die Ferberschen Anmerkungen S. 209*305 cmne/ime«.
Geschichte der Loge zum Schwerdt in Riga von ihrem
Anfange bis jetzo aus dem Archiv und den Protokolleii
zusammengetragen , wie auch Geschichte der Erzie-
hungsanstalt zu St. Johannis dieser Loge und xnaurcn-
1
Bischer (Jajcob BsmAiON %). (Jaxob Johakk). 569
sehe Personalien des weyL liochw. Brs. Balthasar
V* Bergmann yerfafst von dexa Secretär dieser Loge
J. B. Fischer. (Riga^ 1789. 20 S. 4- Von S. i6 an
mit dem besondern Titel: Maurerische Personalien etc.
Die Unsterblichkeit unsers Geistes bewiesen, durch
Gründe, die aus der Natur überhaupt und aus dem
Menschen insbesondere hergenommen sind. Vorge-
tragen den 4 April 1789 in der Trauerloge zum An-
denken des Brs. Joh. Friedr. Hartknoch. (Biga) 1789«
8 S. 4.
Abrifs eines neuen Systems über die menschliche Natur»
' als Darbietung eines gröfseij^n Werks. Königsberg»
1791. 8.
Bedenken über die Versteinerungen und deren Erzeu-
gung, besonders derer in Liefland; in den Gelehrten
Bey trägen zu den Big. Anzeigen 1762« St. 6-
Beyträge und Berichtigungen zu Hrn. F. K. Gadebusch
liivländ. Bibliothek ; in H u p el s Nord. Mise. IV. 7-2J24.
Gab heraus:
seines Vaterbruders Joh. Beruh, v. Fischer Livl. Land-
■wirthschaftsbuch u. s. w. 2te Aufl. Biga, 1772» 8.
Handschriftlich hinterliefs er:
Nachrichten von deutschen Gesangbüchern, Liederdich-
tern und Liedersammlern. 145 S. 4-
Vergib Nord. Mise. IV. 54. XI. 381. — Meusels Lexik. III.
36s. — Big. Stadtbll. i834* S. 426.
Fischer {Jakob Johann).
Sohn von Jakob Benjamin l*
Studirte zu Königsberg die Bechte^ wurde nach seiner
Zurüdkkunft Beisitzer im haiserl Hofgerichte zu Abo^ ging^
nachdem dieser Ort den Schweden wieder eingeräumt war^ in
russische Kriegsdienste ^ und nahm als Oberstlieutenant seinen
Abschied *). Geb. zu ... , gest.
• t .
♦) Gadebusch verwecbstlt ihn mit seinem jungem Bruder,
welcher zu Strasburg die Rechte studirte, in französische
Kriegsdienste ging , als Lieutenant zurückkam , dann in rus-
sische Dienste trat, als Oberster seinen Abschied nahm und
zuletzt polnischer Generalfeldwachtmeiitec war«
LBand. 66
570 Fischer (Jakob JoH.). (Johann i.). (Joh. 2.).
Paneg^ricus, Serenissimae etc. Principi, Annae Iwan-
nownae, Imperatr. Kussiae etc. auspicatissimae coro-
nationis Ejus die IX. Mai) A. MDGCXL. — - dictus.
Regiomonti. 5 Bog. Fol.
•Diss. jurid. sistens observationes et controversias quasdam
de juribus singularibus, seu privilegiis. (Praes. Reinh.
Frid. de Sahme.) Ibid. 1741. 40 S. 4*
Verßl. Gadeb. L. B. Tb. 1. S. 333. — Nord. Mise. IV. 53.
XXVU. 246-
Fischer (Johann !.)•
War in der letzten Hälfte des ij ten Jahrhunderts Notist
bey *Lulli in Paris , hierauf Musikus der Barfitfser zu Augs-
burg ^ anspachischer Violinist^ herzoglich- hur ländischer und
später meklenhurg- schwerinscher Kapellmeister ^ nach mehr-
mals gewechseltem Aufenthalte aber zuletzt in derselben Funk-
tion am Hofe des Markgrafen von Schwedt, Während sei-
nes Aufenthalts in. Kurland hatte ihm die rigasche Kaufmann-
schaft der grofsen Gilde ein Jahrgeld ausgesetzt^ wofür er
ihrem Collßgio musico wödientllch etwas neues von seiner
Arbeit liefern , auch selbst oft nach Riga kommen und den
Vortrag seiner Sachen dirigiren mufste. Geb, nach Dun-
hei in Schwaben^ nach Jöcher in Lübeck^ am,.»^ gtst,
zu Schwedt am • . •
Musicalische May enluSt 9 oder französische Arien. ...
Himmlische. Seelenlust. ...
Musicalisches Divertissement. . • «
Tafel-Mus.icy, oder ^usicalische Fürstenlust. • • •
Triumphirende Held^nmusic. . . *
VergL Jöcher. — Dunkels NachricKten. Bd. 3* Th. 4. S. 640. -^
G ad e b. L. B. T^. 1. S. 333.
Fischer (Johann 2.).
Bruder von Benjamin und Vater von Jakob Bsnjahin l.
und Johann Melchiok.
' Wurde in seiner Vaterstadt erzogen und unterwiesen ^ stu-
dirte seit i653 zu Rostock und dann zu Altdorf, nahm die
FisGHBR (Johanns.)* 5 71
JMagisterfvürde an\ hielt sieh eine Zeitlang zu Hamburg uAd
Stade auf^ wurde 1666 nach Sulzbach als Diakonus benu
fen, und 1667 Stadtprediger ^ auch in demselben Jahre Super^
intendent daselbst. Dort stand er bey dem Pfalzgrafen von
Neuburg' Sulzbach , Christian August ^ in grofsem An-
sehen^ veräefs ßber i6j3 dessen Dienste j als ihn ICönig
Karl XI von Schweden durch den livländischen Gouverneur,
Grafen Toll, nach JLivland als Superintendenten berief Er
trat sein Amt am 23 Julius 1674 an und schrieb sich: Super-
intendens per lAvoniam generalis et supremi Consistorii regit
Fraeses, welche Amtsbezeichnung seitdem geblieben ist. Hoch-
verdient hat er sich- hier durch seine schriftstellerischen Arbei-
ten 5 durch seine JEtirsorge sowohl für die Universität Dorpat^
deren Prokanzler er seit ihrer Erneuerung i6gp war, als
für die Schulen , besonders die Landschulen , durch treue
Beaufsichtigung der livländischen Kirche und ihrer Lelirer^ und
diurch unermüdete Mitwirkung zur Veranstaltung einer letti-
schen und esthnlschen Bibelübersetzung, wovon aber letztere
nicht zu Stande kam , durch Freymüthigkeit und rasche durch-
greifende Thdtlgkeit gemacht. Aber eben diese letztere liefs
ihn viel Hindernisse finden^ machte ihm manche Feinde un4
zog ihm selbst Verweise vom Könige zu , bey dem er übrigens
in hoher Gnade stand ^ wie dies mehrere Ehrengeschenke ^ die
er bey verschiedenen Gelegenheiten erhielt^ und seine Ernennung
zum Dr. der Theologie bewies^ welche am 26 Februar lögS auf
Befehl des J^önigs und dessen Kosten zu Upsal am Jubelfeste
der schwedischen Kirche erfolgte, ImJ. 1699 ging er^ vielleicht
der immerwährenden Hindernisse^ die er fand, und der Strei-
tigkeiten müde, oder wegen der vorhergesehenen Kriegsunrulien,
oder auch aus Vorsicht, weil er sich, als Patkuls Freund und
Gegner der Beduktion , die er laut getadelt hatte , nicht sicher
glaubte, aus Livland, jedoch nicht heimlidi, sondern nach-
dem, er öffentlich vom Generalgouverneur Grafen Dahlberg
und mit einer Bede im rigaschen Lyceum Abschied genommen
572 Fischer (Johann 2.)-
hatte *), zu Schiffe nach Lübeck und von da nadi Hamburg,
1700 wurde er von dem Kurfürsten von Brandenburg zur
Beylegung der Streitigkeiten zwischen der theologischen Fakul-
tät und dem Stadtministerium zu Halle berufen; er brachte dies
Qeschäft glücklich zu Stande , und wurde dann 1701 General
Superintendent im Herzogtltum Magdeburg ^ Konsistorialrath
zu Halle und Propst des Frauenklosters in Magdeburg. Geh,
zu Lübeck am i3 December i633 **), gest. am 17 Mfly
I7p5.
• Richard Baxters Büchlein von der Selbstverleugnung,
aus dem Englischen verteutscht von J. F. L. (d. /i.
Joannes Fischerus, Lubecensis). Hamburg, 1665« 3* "*~
Auch Frankf. a. M, 1682. 1?»
Dogmatum fidei chrislianaeii ex Scripturis SS, juxta
seriem Aug. Gonf. repetitorum, Decas prim^* Rig^,
1676. — Decas altera, Ibid,1690. 2"sarnmen 4 Bogg. 4.
Schr^fftmässige Erklärung des kleinen CatechisfniD. Mart
Lutheriy durch gewisse Fragen und Antworten querst
gest^Uet von den gesammten Lutherischen JPredigera
zu Frankfurt an der Oder; hernach aufs neue über-
sehen , mit vielen Fr^igen und Sprüchen der heiligen
Schrift vermehret, und zur Ehre Gottes, auch Er-
bauung der Jugend nnd Einfältigen im Christenthum,
mit Approbation der hochlöbl, Theolögischen Facul-
tät in Wittenberg 7;um Druck befördert, Riga, druckts
und verlegts Joh, Geprg Wilcken. 1680« 12« "^
N. Aufl, Ebend, 1732- 1 unpag. Bog, u. 299 S. 8- —
1767. 8. (Der Bischof von Esthlandy D, Jäc. Hei'
wig, hatte Theil m dieser JErklärung* jEr nahm aber dk
bey gefügten Bauerfragen für JEsthland nicht an^ wd
Fischer, ohn^ sein Mitwissen ^ nach der wittenbirs^f
*) Er hatte zu seiner Abreise selbst eine konigl. Erlanbnifri
doch mit der Andeutung» dafs, wenn er sich im Oktober
nicht wieder einfände , seine Stelle für erledigt erklärt wer-
den würde. Dies geschah denn auch 1700. S. Hupd* 6*"
genwärtige Verfassung der Ri^aschen und RevaUcben Mat -
nalterschaft S. 761. • - • «
**) So steht unter seinem in Kupfer gestochenen Bildnisse in 8.
Sein Geburtsjahr ist also nicht 1626, wie'seine,Grab»cnnff
sagen soll, noch 1636, wie G ade busch will*
j
Fischer (JohanK2«)« 573
Cenmr noch manches geändert hatte,y -^ Ins Lettische
übersetzt von £. Glükk und später überarbeitet von
S. G. Dietz (s. diese Art,')*
Christian! Gonscientiosi Sendschreiben, darinnen er
fraget: Ob er in der Lutherischen Religion könne selig-
■werden? etc. Beantwortet von Christiano Alethophilo
S. S. Theol. Stud. 16 . . 4. — , Auff vielfältiges Nach-
fragen zum andern mal auffgeleget. Zu Ende ist
Christiani Gonscientiosi SendrSchreiben selbst zu defs
Lesers Nachricht angedruckt. Im Jahr Ghristi 1687-
486 S. und der Anhang 84 S. 12« Jener Ghristianus
Conscientiosus ix^r Joh« Scheffler, fürsth wiirtember^
gisciter Leibarzt zu Oels (t 1Ö77), der sich von der evan-
gelischen zur römischen Kirche gewandt und seinen Schritt
in folgender Schrift vertheidigt hatte : Ghristiani Gonscien-
tiosi Send - Schreiben an alle Evangelische Univer-
sitäten, in welchem er seine Gewissens-Scrupel pi^o-
ponirt, und zu, erörtern bittet. 1, Ob er in der Luthe-
rischen Religion^ könne selig werden, weil sie nicht
die Gatholische ist, in der allein secundum omnes
Doctores die Seligkeit zu hoffen? 2) Ob diejenige die
GathoUsqhe sey, die so genennet wird, oder so die es
nicht ist, welche es dann sey? Mit angehängter freund-
licher 3itte an die Herren Buchführer, d als sie solches
seiner Seelen zum Befsten, durch Verführung an ge-
hörige Oerter befördern wollen. Gedruckt im Jahr
Ghristi 1671- ' — Für den Ghristianus Alethophilus
haken einige Valentin Alberti (S. Placcii theatr^
pseudpriym. p, 176. Np. 630t 631« und Jöcher IV.
235. )> andere Joach. Feller (S, Heumann de
libris anonymis et pseydonymis p. 143» > nacft' Pauli
A n t o n i i notis ad Gohcilii Tridentini dogmata>
p. 149.) 5 ^^^ Recht wird aber unser Johann Fischer
dafür angesehen (von B^cmeister und Gadebusch
nach Seelenis Athen, lubec, p. 312. und Jo. Mol-
lers hist, Ghersonesi Gimbr, u, d. Art. Fischer). Ihm
antwortete Scheffler wieder unter dem Namen Gon-
scientiosus libertatus, und wurde unterstützt von
D. Jo.. Breving, Protonotarius Apostolicuf, GoUe-
giique Ganonicorum in aede D. Bartholomaei Franko-
furtana^Decanus et Scholasticus, in dem Traktat: Des
Glaubens- und Eeligions-Scrupel durch der Herren
576 Fischer (Johann 2.)- (Johann Benjamin).
#.
Fälschlich werden ihm zugeschrieben :
Christliche Sittenkunst über Rom. XII. Königsl).1703. 4.
Christliche Betrachtungen. Ebend. 1712. 4. (^Diese beiden
Werke rühren von einem Amsterdamer Prediger Joh.
Fischer her und sind aus dem Holländischen deutsdi
übersetzt worden von Joh. Dieterich, Diakonus an
der Altstädter Kirche zu Königsberg.)
Tractat von der Kindertaufe und dem sogenannten äusser-
lichen Gottesdienste wider Otto L^urenlii Strandin-
ger. Flensburg, 1712. 4- (^Der Verfasser ist der ßens-
hurgsche Prediger Arndt Fischer.)
Die «Schriften der Jane Leade, aus dem Englischen
übersetzt. ^ — Der wahre Verfasser dieser Uebersetziingm
isr Loth Visch er, ein Arzt^ welcher sie meistens zu
Amsterdam drucken liefs,
Leichenpredigt auf den ehstländischen Bischof Joh. Jac.
Pfeif, Reval, 1676. 4. Wird ihm zwar in den N. Nord.
Mise. XVIII. 230.» nach Stier nmanns Verz. der
Bücher etc., hey gelegt; es scheint dber eine Verwechselung
mit Matthaeus Fischer (^s, diesen Art,) obzumlteru
Sein Bildnifs gestochen von C. P. Busch. Berlin, 1723. Fol.—
. Von demselben Künstler auch in 4. — Naqh E. VV. Lon-
clicer in gr. 8* — Ohne Anzeige der Künstler in kl« 8«
Vergi. Kelchs livl. Histotie. S. 6a 2. 638. -^ Joche r. -
Müllers Samml. russ. Gesch. IX. 213-217. — Gadeb.
L. B. Th. 1. 5.334-336., nach Joach. Meier Diss. epi-
stolica de claris.Fischeris (Gölting. 1695. 4.) S. 33. — Phrag-
menii Riga IHt. — Joh. Hein r. v. Seelen Athenaeum
Lubec. S. 310-312. — Jo. Moileti hist. Chersonesi Cimbr.
sub Artn Fischer. — Nord. Mise. XXVIL 947. — Zim-
mermanns Lett. Lit. S. 37. — Bergmanns biograph.
Nachr. von den livl. Gen. Sup. S. 7-10. — Vorrede zu dem
Bevalisch-esthnischen N. Test, vbn 1715, weiche wieder ab-
gedruckt ist in Hosen plan tezs Beytr. «ur gen. Kenntn.
der esthn. Sprache XIII. ^4.
VON Fischer (Johann Benjamin).
Sohn des nachfolgenden.
Besuchte das Lyceum zu Riga und ging ijdj zu seinem
Vater nach St. Petersburgs wo er zugleich mit den iurländi-
^chen Prinzen unterrichtet jvurde. Er studirtt tuerauf Arzaiej-
V. Fischer (Joh. Bsnjamin). (Joh. Bernhard). 577
künde in Halle j Strasburg , Leiden und Paris ^ erhielt
1743 zu ,Iteiden die Doktorivürde ,in derselben^ verwechselte
die Medicln aber hernach mit der Rechtsßelehrsamkeit und
kantj nachdem er noch eine JReise gemacht hatte ^ 1746 in
seine Vaterstadt zurück^ wo er Sekretär des Hofgericlits
wurde y auch den Titel eines Beisitzers dieser Behörde erhielt.
Geb. tu Riga 1720, gest, am 3o April 17601 %
Die glückselige Geburt L K. M. Anna Joannowna, als
die merkwürdigste Begebenheit des 1693« Jahres. Eine
Rede. Riga, 1737* 18 S. Fol.
Diss. osteologica de modo 9 quo ossa se vicinis accommo-
dant partibus. (Praes. Hieron. Dav. Gauhio.)
Liugd. Batäv. 1743. 39 S. 4. Mit Kpfrn.
Vergh Gadeb. L. B. Th. i. S. 354. — Nord. Mise. IV. igi.»
nach Börners Leben der Aerzte und Naturf. III. 568. —
Bichters pesch. der Medicin in Bufsland. III. 979.
f
«
VON Fischer (Johann Bernhard).
Vater des vorhergehenden und Sohn von Benjamin.
Kam im 2ten Lebensjahre mit seinem Vater von Lübeck
nach Biga^ verlor diesen als er 10 Jahr ah war^ erhielt aber
an Dr. Konrad Rudolph Herz aus Erfurt einen
wacliem Stiefvater^ der ihn bis ijo3 in der Medicin und
Chirurgie unterrichtete. Kr studirte sodann , nachdem er die
erste wissenschaftliche Bildung auf dem Lyceum zu Riga
erhalten hatte ^ seit 1704 in HJlle und Jena, reisete 1708
nach Holland, wo er noch zu Leiden und Amsterdam Kolle^
gia hörte und am erstem Orte promovirte, dann 1709 nach
England und Frankreich, überall bemüht, seine medicinische
Kenntnifs zu erweitern und zu vermehren. Im December 17 10
kam er nach Riga zurück, trat sogleich die Praxis an
und wurde 1733 zweyter Stadtphysikus, Schon vorher
(1725) hatte die verwittwete Herzogin Anna von Kurland
ihn nebst dem Dr. Martini zu einem über ihren Gesundheits-
LBand. 67 ^
578 V. Fischer (Johann Bernhaub).
zustand mit ihrem Leibärzte D, Büchner zu haltenden
Konsilium zu sich berufen , und als sie zum russischen Thront
gelangte^ ernannte sie Fischern 1734 zu ihrem Leibärzte^
Archiater und Direktor des Medicinalwesens im ganzen russi-
sdien Reiche. Bald darnach wurde er von Kaiser Karl VI
in den Adelstand erhoben und 1740 von der Regentin Anna
zum Leibarzte des kaiserU Kindes Iwan III bestellt. Be/
der Thronbesteigung Elisabeths 1742, als der nachmalige
Graf Lestocq Generaldirektor'' des Medicinalwesens wurde,
nahm 'Fischer seine Entlassung und lebte bey Riga auf
einem kleinen , von ihm selbst angelegten Landgute Hinter-
bergen^ in einer glüchlichen ^ durch wissenschaftliche Beschäf-
tigungen erheiterten Müsse. Fr war Mitglied der römiscli-
haiserlichen Akademie der Liebhaber der Natur geschiclite und
der freyen ökonomischen Gesellschaft in St, Petersburg, Geh,
zu Lübeck am 28 Julius i685, gest. am 8 Julius 1772.
Diss. medica inaug. cle mania. (Praes. Jacob o Vallan.)
TÄrajecti ad Rhenum, 1709. 2Ö S. 4. Dies ist der wahre
Titel seiner Inauguraldissertation ^ welche sowohl bey Ga*
debusch als bey Meusel fehlt, Richter legt ihm
irrig die Diss, seines Vetters Joh, Melchior {s, den fol-
genden Artikel) bey.
•.Hinter-Bergens allgemeine und eigene "VVinter- und
Sommerlust, mit untermischten physikalischen und
moralischen Betrachtungen , in Versen beschrieben
von daselbst In Beruhigung c^nd i^^riede wohnenden
Montan. Nebst dessen angehängten Gedanken über
die Namen der Stadt Biga, Kurlandes und Livlandes,
in der Landes- und in der teutschen Sprache. Kiga,
1745. 215 S. 8.
* Montans zu Hinterbergen Erklärung des Edelsteins am
Kometen, dessen er in seinem 1745 zu Riga gedruck-
ten Gedichte, Hinterbergens Winter- und Sommerlust
genannt, Erwähnung gethan; auf Veranlassung eines
Schreibens von einem Freunde. Ebend. 1746* 16 S. 8-
Liefländisches Landwirthschaftsbuch, auf die Erdgegend
Ton Lief- Est- und Curland eingerichtet, worinne
V. Fischer (Johann Bernhard). 579
I. die Vortheile des Feldbaus, der Viehzucht und
Haushaltung, ll. die Ursachen und Mittel der Vieh-
seuche 9 III. .die Cur verschiedener Bauerkrankheiten
und sonderlich der Pest, lehrreich , gründlich und
nach ihren Ursachen vorgetragen werden. Zum Druck
befördert und mit einer Vorrede begleitet von Johann
Gottfried Arndt.* Halle, 1753. 1 unpag. Bog. Vorrede,
410 S. Abhandlungen, 2 Bog. Register u. ^ Bog. fer-
nere Zusätze und Verbesserungen. $• — 2te Auflage
^von Jac. Ben]. Fischer). Kiga, 1772. 861 S. 8-
De senio ejusqüe gradibus et morbis,' nee non de ejus-
dem acquisitione tractatus. Cum praefatione Andr.
Eliae Büchneri. Erfordiae, 1754« 17% Bogg. 8. —
Qte Ausgabe: De senio ejusque gradibus et morbis, nee
non de ejusdem acquisitione tractatus, de novo xevisus
et at)undanter auctus. Accesserunt praeterea desiderati
Franc. Banchini et Floyeri Gerocomicarum amplae
sciagraphiae ; nee non WelHedii et Dethardingii,
conspirante quasi ad longaeyitatem fato , eodem
MDCCXXIV. anno cum Floyeri Geroc. edita com->
menta; tribus verbis indigitata. Erfordiae, 1760.
324 S. 8. •: — Deutsch mit Vermehrungen herausge-
geben von Theodor Thomas Weichardt (M. der PniL zu
Kaminiec in Polen). Leipzig, 1776* 8.
CQmmentatio in conlmentaribs publicatos in tractatum
suum de senio, Erfordiae, 17 54. editum. (1757) 16 S. 8.
De febre, miliari, purpura alba dicta, e veris principjis
eruta et confirmata: tractatus per longam experientiam
coUectus. Rigae, 1767» 1 unpag. Bog. u. 127 S. 8.
Anmerkungen zur allgemeinen Welthistorie , ivelche
Baumgarten in die Vorreden zum 6ten und 12teii
Bande einrückte und dort theils erläuterte y theils wider-
legte,
Erörterung, ob der Eridanus der Alten der heutige
Dünastrom sey. • • •
VK)n den Ursachen der weissen Haare bey den Thieren ;
in Titius gemeinnützigen Abhandl. Th. l.
Observatio de Scorbuto; in den Actis physico-medicis
Academiae Naturae-Curiosorum. Vol. IX. p. 256. —
DeKrakatiza; ibid, p. 335. — De munere Archiatri
in Bossia; ibid, p# 341« — Obs. de rhabarbaro; ibid.
• \
58o V. Fischer (Xoh. Bernhard). (Joh. Melchior).
Vol. X. p. 64. — Obs. de Thea; "^ibid, p. 71. — De
albis leporibus; ibid. p. 71. — De singultu etv^gitu
uterinis; ibid* p. 254. — Motus convulsivi puellae
^ , XIV. annorum inter rariores reputandi; ibid,^. 394.—
Depelecano; ibid. Vol. XL p. 284- — Naevus mon-
strosus in cane ex imaginatioae matris; iMd, Vol. XIL
p« 207. — De Sphacelo in febribus acutit externo;
ibid. Vol. XIII. p. 207. — De obstructione alvi, post
illatas intestinis, per nimium nisum» injurias; ihU,
X>« 310. --^ De melancholia ex insomnio et inediasxnor-
tifera puellae XIV. annorum; ibid. p. 313. — De
vagitu uterino per embryulciam conürmato; ihU.
p. 325-
Aufsätze in den Gelehrten Beyträgen zu den Aig. Anz.
und in dm BresUuer Sammlungen,
Handschriftlich hinterlief s er:
Einen deutschen Auszug aus Naumurs histoire natu-
relle des ab eilles (a Paris, 1745. 2 Tom, 8.) mit vielen
Anmerkungen.
Vergl, G a d e b. L. B. Th. i . S. 336-354. — B r o t z e's Bückblick
in die Vergangenheit. II. 8-1 9. — Adelung z. Joe her. —
•Me US eis Lexik. 111.363. — Richters Gesch. d. Medicin
in Bufsland. III. s/p-s/g. — Hig^ Stadtbild 1894^ S* 395*
]^ischi;r (Johann Mej.chior),
Sohn von Johann 2. und Bruder von Jakob Benjamin i.
^ Studirt^ Medicin j wurde ijo5 zu Hard^rwyk Doktor der-
selben, und lebte rnichher entweder in JLibau {nach Gadeb.
JLi. B. Th. I. S. 329.), oder als Erbherr von Raisium und
Dalben {nicht Durben ^ wie in den Nord. Mise. a. a. 0.) vn
roopschen Kirchspiele, in Li^land. Geb. ^•^•y 8^^' ^
der Pest 17 10,
Disp. med. inaug. continens varia^ ex singulis medicinae
p«rtibus desumptas posit^ones. (Praes. Com. vaA
Ho Uten.) Harderowici^ 1705t 2Bog{[« 4«
Vergl. Nord. Mise. IV. 54.
Fischer (Matthaeus). (Tobias). Fueisgher (J«G.). 58i
Fischer (Matthaeus).
Wurde 1668 (ord. am 6 September) Diakanut am, Dom
zu Revalj und war zugleich Notarius und Assessor des Kon^
sistoriums. ^jeh. zu...y gest. am 8 September 1677. »
Göttlicliex' Schatz in irrdischen GefäXsen. Leichenpredigt
auf Joh. Jac. Pfeiff, Bischof etc. aus der H. Corinth*
IV. 7. Stockholm, 1677- 80 S, 4,
Vergi. CaTlbl.S.9,
Fischer (Tobias).
Herzoglich 'kurländisdier KanzeUeyverwandter zu Mitau^
Geb, zu,. . j gest. • • .
Schuldigste Lobschrifft (i/i Fersen) defs Weyland Wohl-
gebohrnen. Hoch Edlen und Gestrengen Herrn Mel«
chior von Fölckersamby Ihr Königl. Majest, zu Fohlen
und Sch-weden Kammer Herrn, und Ihr Fürstl. Durchl,
Hertzogen In Lieffland zu Churland und Semgalln Wol-
bestalten Cantzlern und Ober Kath etc. Erbherrn auf '
Calcunen, BaTbarn etc. Alfs Selbiger den 27 Sept.
Anno 1665 von dieser muhseeligen Welt abgefordert
und darauf den 4 Oct. Anno 1667 alhier in Mytau bey-
gesetzt worden. Mytau, gedruckt bey Michael Kar«
aall, 1667. 8 S, 4,
Fleischer (Johann Gottlieb).
Geb. zu Mitau am i5 Oktober 1797, besuchte seit 1814
das Gymnasium seiner Vaterstadt , studirte hierauf Medicin
züDorpat seit 18 17, promovirte. daselbst ■ 1822 y und kehrte
nach Mitau zurück ^ wo er als praktisdier Arzt lebt^ auch an
der Behandlung der Kranlen im ^Stadthospital TheU nimmi,
l^iss. inaug. Aneurysmatis varicosi complicati historia«
^wpati, 1822. 44 s. 4.
58a Fleischer (Karl Friedrich Welhei.m).
Fleischer *) (Karl Friedrich Wilhelm).
Geb, zu Braunschweig am 12 Juniiis 1777, widmen sidi^
nachdem er das Katharintum. und Carolinuni seiner Vaterstadt
besucht hatte j aus freyer Neigung dem- Schauspieler ständig
indem er 1797 bey der sächsischen Hof schauspiekwgesellschajt
zu Leipzig die Bühne betrat. Am Schlüsse des Jahres verliejs
er die Franz Sekondaische Gesellschaft und stand darauf
hey der Faller sehen in Brieg^ und seit 1802 bey der Stein-
bergschtn in Königsbergs wo er auch noch die Vorlesun-
gen mehrerer Professoren benutzte und i8o5 selbst über
Aesthetik las, 18 10 ward er Regisseur jener Gesellsdiafij
1812 Mitdirehtor derselben s im folgenden Jahre aber bey dem
Theater zu Riga und 18 14 auch hier als 'jRegisseur ange-
stellt. JmJ, i8i5 nahm er ein^n JRuf nach St. Petersburg
fln, wo er 181 7 ebenfalls Vorlesungen über Aesthetik hielte
ging 18 1 8 nach seiner Vaterstadt zurück^ kam aber im Herbst
18 19 wieder nach Riga, und hat seitdem daselbst eine Pen-
sionsanstalt für Knaben errichtet,
"Wallenstein, Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen nach
Schillers Original für die Bühnen be^^rbeitet. Glogau,
1802. 8-
Entwickelung der Rolle des Ferdinand Walter; in
Schmieders Journal für Theater und schöne Kün-
ste. (Hamburg, 1797- ..".)•..
Des Künstler's Aussicht, eine Dichtung; in der Eunomia,
herausgegeben von Fefsler und Fischer, 1805« •••
Viele Beyträge und Aufsätze in der Preussischen Blumen-
lese auf 18*1 Ij herausgegeben von At Krause; — in dem
Königsberger Gorrespondenten für 1810-1813; — ^^
Kuhns Freymüthigem ; — in Heinsius Haus-
freund ; — in desselben Hertha , Germanien» Schutz-
g^ist (Berlin, t811. 8.)j -^ ^'^ Freymüthigen; — i«
(l^r H?immonia; — in der Dresdner Abendzeitung; —
♦) Bedient sich auch der Schriftstellernamen Theoro«, Ar-
tamos und Kreopola,
Fjl£ISChbr (K. F. W.). Fmmming (Paul). 583
in Krause's und A. F. v. Wicherts Zeitschrift:
Kronos oder Königsberger Unterhaltungen (Königsb.
1811. 8.) 5 — ^^ ^^^ Rigaschen Zeit.; — in der Zeit,
f. d. elegante Welt, aus deren Nr. l2i. u. 122» vom
Jahr 1825 die Charakteristik des Schauspieldirektors
F. C. K. Peddersen wieder abgedruckt ist in den Rig.
StadtblL "1825. S. 204-206.
Bey träge zu Dr. Ros'enheyn's deutscher Uebersetzung
des Horaz in Reimen. Königsb. 1818- 2 Bde. 12t
* Viele einzeln gedruckte Gelegenheitsgedichte.
Gab heraus:
gemeinschaftlich mit Franz Xaver Garnier: Der
Spiegel, eine Zeitschrift. Königsberg, 1810. 8. Unter
seinen dazu gelieferten Aufsätzen sind folgende auszuzeich-
nen:' Der Eunuch, etymologisch betrachtet; — ■ An-
sichten vom Wesen der Tragödie; — der. Ruhm; —
Seneca's Hippolyt, deutsch übersetzt, ster Aufzug
Vers 832-860 und 4ter Aufzug Vers 98^8 -11 19; —
Nina und Zäzilia.
Vzrgl. Meusels G. T. Bd. 17. S. 593.
Flemming (Paul).
I^tr bekannte Dichter^ der mit Opitz um den Kranz der
Unsterblichkeit wetteiferte und sich wenigstens den nächsten
Rang nach ihm erwarb. Von der Fiirstenschule zu Meissen^
Wo er den ersten Grund zu seinen gelehrten Kenntnissen legte^
8^^8 «r, in der Absicht Medicin zu studirm^ nach Leipzigs
erhielt dort den poetischen Lorbeerkranz ^ und nahm i63i die
Magisterwürde an. Die durch den dreyfsigjährigen Krieg her»
^^y geführten Unruhen nöthigten ihn^ sich irn J. i633 nach
Holstein zu begeben. Hier bewarb er sich um eine Stelle im
Gefolge der Gesandtschaft^ die der damalige Herzog von
Schleswig 'Holstein^ Friedrich III, an seinen Schwager j
^^n Zaaren Michael Fedorowitsch, nach Rufsland
abzuschicken im Begriff stand y erhielt sie auch, machte die
Riise nütf und kehrte im folgenden Jahre nach Holstein
584 ' FtEMMiKG (Paul);
zurück. Bey einer zweyten Gesandtschaft ^ welche der Herzog
l635 an den Sehach Sefi nach Persien abfertigte^ und deren
Schicksale Olearius in seiner Keisebeschreibung ausführÜch
erzählt hat^ befand sich abermals Flemming unter dem
Titel eines Hofjunkers und Truchsefs, Erst im August i637
langte die Gesandtschaft in Ispahan^ und, nach daselbst
vollendeten Geschäften^ im April i63g wieder in Reval an.
Während ihres mehrmonatlidien Aufenthalts in dieser Stadt
verlobte sich Flemming mit der Tochter des dortigen Kauf-
manns Niehusen^ und hatte die Absicht^ in Leyden die
medicinlsche Doktorwürde anzunehmen^ entweder um, hünf-
tighin in Hamburg als praktischer Arzt zu leben ^ oder auch^
was nicht unwahrscheinlich ist, um seinen Wohnsitz ganz in
Heval aufzuschlagen; denn aus einer kleinen von Gadebusch
(L.B. Th. I. S. 358 in der Note) angeführten, zu seinem
Andenken herausgegebenen Schrift ersieht man j dafs er zum
revalschen Stadtphysikus erwählt war. Ein frühzeitiger Tod
aber, der ihn , kaum in Hamburg angekommen, ereilte, setzte
der Ausführung aller seiner Vorsätze ein Ziel. Geb. zu
Hartenstein im Voigtlande am 17 Januar 1609, gest. am
2 April 1640.
Epigrammatum liber I. Lipsiae» 1631* 4*
Prodromus misqellaneorum epigrammatum et odarum»
omnem nuperorum dierum historiae penum abundan'
ter extrahens. Ibid. 1632. 4.
Rubella sive suaviorum Liber. Ibid. 1632. 4-
Davids^ deÄ hebf äischen Königs und Propheten Bufspsal-
meny und Manasse des Königs Juda» Gebet, als er zu
Babel gefangen war, in deutsche Reime gebracht.
Ebend. 1632. 4.
Klagegedicht über das unschuldige Leiden und Todiin-
sers Erlösers Jesu Christi. Ebend. 1632- 4.
Erstlinge von Heldenreimen. (0. O. U, J.)
Einzeln gedruckte 9 zum Theil in Reval erschienene^
Gelegenheitsgedichte.
Fx^MtMIKG fPAVL). FXOR (JOHANN HeINRICh). 585
Nadi ßeinem Tode erschienen:
Pauli Flemmings in der Passionszeit in nachdenklichen
Reimen^ auf seinem Todtbette aufgesetztes Thun und
Leiden Christi. Hamburg , 1640. Fol. — Nachmals
geändert, gebessert und in 444 Reimen ausgeführt von
D. Rud. Gapelloi Hamburgischem Professore. Ebend*
1682. Fol.
Deutscher Gedichte Prodromus» durch Adam Ölearium
ausgegeben. Ebend. 1641. 8-
Geist- und Weltliche Poemata (^von Niehusen» dem
• Vater d^r Braut des Dichters ^ besorgte erste Ausgabe^.
Verlegt zu Naumburg , und gedruckt zu Jena 1642« 8«
und dann wieder : 1646. 1651. 166Ö. 1666« 8*
Epigrammata latina antehac non edita (^von Olearius
herausgegeben). Hamburgi, 1649. 8.
Geist- und Weltliche Poemata. Jetzo auffs neue wieder
' corrigiret und ausgefertigt. Verlegt zu Naumburg und
gedruckt zu Merseburg i 1685* 8« Mit Flemmings
Bildnisse.
Die vorzüglichsten seiner Gedichte findet man in Zachariä's
auserlesenen Stücken der besten deutschen Dichter;
in Nassers Vorlesungen über die Geschichte der
, deutschen Poesie; in Matthissons lyrischer Antho-
logie; in Grambergs Blumen deutscher Dichter;
in Ramlers Sammlung der besten Sinngedichte der
deutschen Poeten » und in andern Sammlungen dieser
Art. .
Ein starker Quartband lateinischer Gedichte, nebst einer
Anzahl lateinischer Briefe , alles von seiner eigenen '
Hand geschrieben» wird iii der Bibliothek zu Wolfen-
büttel aufbewahrt.
Sein Bildnifs vor mehrere^ Ausgaben «einer Gedichte und vor
dem sten Bande von Zachariä's auserlesenen Stücken der
besten deutschen Dichter.
Vergl' Gadeb. L.B. Th. i. S. 355-36 2. — Jöcher. — Jörde.ns
Lexik. Bd. 1. S. 544-551. u. Bd. 6. S. 97-100.
Flor (Johann Heinrich).
Wurde j ungeachtet er lieber studirt hätte ^ von seinem
Vater für dessen eigenes Geschäft zum Schulhalter gebildet^
kam 1748 nach Riga als Gehülfe des Lehrers der Marien-
I. Band. 68
$86 Flor (JoH. Heinr.). 'Fi.orenius (P#luIi Svxnson).
schiikf Joachim Gosche^ und ward 1^52 Lehrer der Wai-
senhausschule ^ 17 55 aber der J akobisdiule ^ bey welcher er,
ungeachtet mehrerer erhakenen Rufe an die deutschen Schulen
zu Moskau^ St. Petersburg nnd Nariva, und eines Antrages^
den Posten eines K'dmmeriers in Riga zu übernehmen ^ unun-
terbrochen blieb. Im J. 1802 am 6 May feyerte er sein
Amtsjubiläum und erhielt^ mehrere Bepi>eise der Anerken-
nung seiner Verdienste um Jugendbildung theils vom Rathe
der Staplt Riga^ theils von ehemaligen Schülern. Said
darauf nahm er völlige Entlassung von seinem Schulamte,
Geb. zu Lübeck am 5 August n. St, ij3o, gest. am iS Julius
1808.
Das Rigische Rechenbuch 9 darinn die Rechenkunst nacH
ordentlichen Eintheilungen , natürlichen- Aufgaben,
allgemeinen und daraus hergeleiteten einzelnen Re-
geln 9 gründlichen Schlüssen , richtigen Auflösungen,
Erklärungen, Anweisungen und Vorth eilen; in theo-
retischer und practischer Abhandlung, auf hochge-
neigten Obrigkeitlichen Befehl entworfen von Joh.
Heinr. Flor. Mit Bey hülfe seiner CoUegen (Hein-
rich Schröder, Schulhalter an dei? Moritzschule,
und Wilh. GeorgMende, Schulhalter im Waisen-
hause). Riga, 1769. 6 unpag. Bll. u. 492 S. 8- —
2te Auflage. Ebehd. 1808. XII u. 492 S. 8. — Um-
gearbeitet und mit einer Anleitung zur Rechnung mit
Decimalbrüchen vermehrt von B. J. von Gizycki, ge-
nannt Gisevius', Inspeetor des Mitauschen Schulkrei-
ses. Ebeiid. 1819. XII u. 476 S. 8.
Vergl. Alb an u 8 Blatt zur Schulchronik von Riga — am Jubel-
feste» eines verdienten Schulmannes etc. Riga, iSoS* 4.
Florenius- ( Paul S venson).
Studirte in Dorpat um 1642. Geb. in Wermeland zu., »y
• • •
gest.
Oratio de Deo trinuno» Dorpati, 1642* 2Bogg. 4«
VergL Somnu p. 57.
/
FrüGEL (Johann). 58/
Flügel (Johann), geadelt von Flügeln.
Besuchte nach geendigten Sthuhtudlen verschiedene Uni-
versitäten; er ging nämlich i623 nach Königsbergs 1627 nach
Jena und zpvey Jalire darauf von hier nach Frankfurt , Köln
imdJLeyden ; trat dann seine weitläuftigen Reisen durch Frank-
reich ^ Spanien^ Portugal, Italien, die Schweiz u. s, w, an
und kehrte i636 nach Riga zurück* Im J. i638 wurde er
vom Herzoge Jakob von Kurland zum, Rath €rrtannt und an
den König von England abgefertigt. Nach wohlausgerichteten
Geschäften kam er von dieser Sendung, mit einer goldenen
Halskette vom Könige beschen,kt, zurück. Zum Bey sitzer des
Uvländischen Hofgerichts wurde er zwar i639 ernannt; aber
schon 1640 erhielt er das öffentliche Lehramt der Rechts-
gelehrsamkeit am rigaschen Gyr(inasium, Drey Jahr darauf
( 1644) wurde er Mitglied des Raths und Vicesyndikus , 1664
Syndikus, i655 Bürgermeister, auch späterhin vom Könige
zum, Burggrafen ernannt. Wegen öffentlicher Stadtangelegen^
heiten war er dreymal nach Stockholm verschickt. An dem
ersten Fntwurfe^ zur Verbesserung der alten in 11 Bücher ge-
theilten rigaschen Stadtrechte hat er zwar mitgearbeitet , allein
nach seinem Tode ward derselbe wieder verändert. Zweifel-
haft , jedoch auch ohnfi allen G rund , führen Bacmeister
(in Müllers Samml. russ. Gesch. IX. 164.) und Som-
melius (hist. Acad. Dorp. Pernav. p. 243.) ihn unter *^
den dorptschen Professoren mit auf. Er war Erbherr von
Kolzen im rigaschen Kreise. Geb. zu Riga am 21 September
l6o3, gest. zu Stockholm^ wohin er sich eigener Angelegen-
heiten wegen begeben hatte, am 22 April 1662 (nicht i665). ,
Disp. de perceptione et relstitutione fructuum. Kigae^
1642. 4.
Zwey lateinische Trauergedichte. .
VergL Joh. Hornic]s.s lat. Cedächtnifsrede auf ihn. — Gadeb.
L. B. Th.i. S.369. — Nord.Misc. IV. 182. XXVÖ. 947. —
Schwartz Versuch einer Gesch. der Big. Stadtrechte ^ in
Gadeb. Versuchen. II. 3« 5. 363.
588 V. FöLKSRSAHM (Qeorg Friedrich).
VON Fölkersah;m *) (Georg Friedrich).
Wurde auf seinem väterlichen Erbgute Stein^nsee in Kur-
land am 10 November 1766 geboren^ studirte von 1781 bis
1785 auf dem Gymnasium zu Mitau und von 1786 bis 1789
in Göttingen^ machte sodann eineReise^ hielt sich im J. 1790
öl der SchweiZf vorzüglich in Lausanne^ auf iam 1791 nach
Kurland zurück , erhielt bey Ausbruch de$ polnischen Insürek-
tionskrieges ijg3 vom Herzoge Peter den Auftrags äe
Verpflegung der damals an der hurländischen Gränze aufge-
stellten russischen Truppen^ als Generull^ommissär ^ zu besor-
gen, wofür ihn die Kaiserin- Katharina II Ijg5 mit dem
Kollegien- Assessors -Charakter und dem St. Wladimir-Orden
der 4ten KL belohnte , wurde in demselben Jahre zum. hurlän-
dischen Ritterschaftssekretär erwählt und war einer der sechs
Delegirten des kurländischen Adels^ welche den TJnterwerfungs-
akt in St. Petersburg vollzogen , sodann Mitglied einer Adels-
deputation^ welche im J. l8ox Sr^ Majestät ^ dem Kaiser
Alexander J, den Glückwunsch zur Tlironbesteigung
nach St, Petersburg überbrachte ^ und wohnte darauf der
Krönung in Moskau bey^ wurde i8o3 wieder als AdtlS'
deputirter nach St. Petersburg gesandt , erhielt den Hofrßths-
"Char akter y nahm den Abschied als Ritterschaf tssekretäry ging
1807 noch einmal in Geschäften des Adels nach St, Peters.
"^burg^ wurde 1809 Rath in der kurländischen Gouvernements-
regierungy ging, beym Einrücken des Feindes^ im Julius x8i3
nach St. Petersburgs kam im Novemb&r demselben Jahres nach
Riga^ arbeitete in der Kanzelley des Jasigen Kriegsgouverneurs
und Civil -Oberbefehlshabers s Marquis Paulucci^ wohnte
mit demselben im December der Expedition nßch Memel hty
und machte während seines Aufenthalts daselbst die Geschäfte
eines Generalintendanten ^ • erhielt den St. Annen -Orden der
aten Kl.f nahm den Abschied als Regierungsrath^ wurdi
*) So schreibt sich die Familie gegenwärtig.
V. FÖLKERSAHM (G. F.). y, FÖLXERSAMB (M.). 589
KanzeUeydirektor bey dem Generalgouverneur in Riga und
durchmnen allerhöchsten Befehl, datirt Chaumont den -21 Fe-
bruar i8i3, zum Kolkgienrath^ 1817 zum Staatsrath und
1826 zum wirklichen Staatsrath beordert, * :
* Rappel aus der brennenden Zone unter dem 56sten .
Grad nördl. Breite, (Riga) 1793- 16 S, 8. (^Ist gegen
den Appel des damaligen Landbotenmarschalls Baron
von Lüdinghausen - Wolff gerichtet, S. Schwartz
Bibl. S. 4270
* Baldohn ; in den Mitauschen Wöch, Unterh, Bd. 6«'
S. 6- 51. 73. 138 u. 276.
VON FÖLKERSAMB (MeLCHIOR),
Der Vater dieses zu seiner Zeit berühmten Staatsmannes
war Johann v, Fö Ikersamb^^ Frbherr des G utes Kalkuh- *
nen in Kurland, Nachdem der erste Grund zur Ausbildung
seines Geistes und Herzens irri'dlterUchen Hause, unter Lei-
tung mehrerer geschickten Lehrer, gelegt worden, setzte^er
seine Studien, während eines Zeitraums von fünf Jahren, auf
den hohen Schulen zu Wilna, Braunsberg, ^Königsberg und
Rostock fort , und beschlofs sie auf der Universität zu Ley-
den. Hier wählte ihn der Graf v. Emden zum Hofmeister
seines Sohnes, des nachmaligen Fürsten von Ostfriesland.
Finige Jahre darauf trat er bey dem Herzog von Meklenburg
in I)ienst, erst als Kammerjunker, dann als Rath und zuletzt
» als Hofmarschaü, wobey er auch zu manchen wichtigen Mis-
sionen gebraucht wurde. Aus meklenburgiscJien Diensten
gmg er, als Geheimerrath und Hofmarschall, in holsteinische
über, lebte seehs Jahre zu Ploen am Hofe Herzogs Joachim.
Ernst f wurde von diesem s^eymal als Gesandter nach
Dänemark, und selbst an den römisch- kaiserlichen Hof
nach Wien, zur Lehnsempf angung , geschickt ^ und verheiz
rathete sich 1 63 1 mit Barbar av. Mal zahn. Aufgefordert
Sgo V. FöLKERSA^iB (Melchior).
vom Herzoge Jakob kehrte er das Jahr darauf in ^ sein
Vaterland zurück ^ wurde zum fürstlichen xRath und Haupt-
mann zu Kandau^ l639 aber zum Oberhauptmann zu GoU
dingen ernannt^ und vermciüte sich^ da mittlerweih seine erste
Gattin gestorben war, zum zweytenmal mit Katharina
V. Plettenberg auf Nerft, einer Wittwe des Woywoden
Modzisziawsky. Im J. i65l übertrug ihm der Herzog
die durdi den Tod Christophs Fircks erledigte "kurlän-
dische Kanzlerstelle ^ und als gerade damals der stumsdorfer
Stillstandstraktat in einen ewigen Frieden verwandelt werden
sollte, zu dieser Absicht aber in .ebengenanntem Jahre eine
Tagefahrt in Lübeck angesetzt war : so wurde er, nebst dem
fürstlichen Rath Johann Wildemann, vom Herzoge zu
Betreibung der kurländlschen Angelegenheiten dorthin gesandt»
Nach vier Monaten zerschlugen sich jedoch die Unterhandlung
gen und eine neue Tagefahrt ward auf das folgende Jahr
anberaumt. Die Zusammenkunft erfolgte wirklich im Oktober
1652» lief aber eben ^so fruchtlos ab, als die erste, und im
März i653 erfolgte die gänzliche Aufhebung dieser Friedens-
verhandlungen, Späterhin wurde Fölkersamb auch noch
zu wichtigen Missionen nach Polen , Schweden und Moskau
gebraucht, und nachdem, auf Anhalten des Königs von Polen^
der damals in Iwanogrod gefangene Herzog Jakob die JBe-
willigung erhalten hatte, zu Wahrnehmung seines Interesse,
den olivaschen Friedenskongrefs mit eiriem Abgesandten zu
beschicken; so wurde wieder er dazu ernannt. Gleich zu An-
fang des Jahres 1660 langte er in -JOanzig an und bemühte
sichj mit unermüdetem Fleifs und mit eben so viel Muth als
Klugheit und Wohlredenheit, alles, was das Wohl seines
Fürsten und seines Vaterlandes betraf, zu betreiben und zu
erringen. Am 3 May erfolgte die Unterzeichnung des Frie-
dens ; der Herzog wurde in seine Fürstenthümer wieder ein-
gesetzt, und Fölkersamb kehrte nach Kurland zurück , wo
er die Kanzlerstelle bis an seinen Tod verwaltete» Geb. auf
y; FöiiXERSAMB (MEiiCHiOR)« 5g I
dem Gute Kalkujinen in Kurland am i5 Januar 1601, gest»
am2J September i665.
Diarium über das im Kloster Oliva stattgehabte Friedens-
geschäft. JDas deutsche Oricinal ist in der von K ü tli e r
herausgegebenen Mitauischen Monatsschrift 1784 Jun^us
S. 201. Julius S. 3- Augusts. 99. u. September S. 195*
abgedruckt. Ins Lateinische übersetzt hat es J. G. B o e h ni
geliefert in seinen Actis pacis Olivensis ineditis Tom* IL
p. 537> unter dem Titel: Melchioris Felkersamii, Can-
cellarii Guronici et ad tractatus Olivenses ablegati,
Diarium Dantiscanum, nunc primum ex Mnspt, in
lucem prolatum.
'Handschriftlich ist von ihm vorhanden:
Kelation von den im Jahr 4651 zu Lübeck gepflogenen
Friedenstraktaten 9 von Seiten der dazu abgeordnet
gewesenen herzoglich-kurländischen Gesandschaft ver-
fafst. —^ Die Relation geht vom 8 Junius bis zum 18 OA*
tolter i65l und enthält, da der Kongrefs des blofsen Cere-
moniels j^egen fruchtlos auseinanderging , nichts weiter , als
eine umständliche Erzählung von den zwischen den polni-
schen und schwedischen Kommissarien, wegen des dein
Könige von Polen zuzugestehenden schwedischen Königs-
titeis, erhobenen Streitigkeiten, und von den mancherley
gemachten , aber immer nicjit angenommenen Vorschlägen^
diese Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen*
Berichte an den Herzog Jakob von Kurland über die im
Jahre 1652 nhd 1653 zu Lübeck verhandelten Friedens-
traktaten« — Kin Theil dieser Berichte, von denen der
erste, von Lübeck aus, den 1 Oktober 1662, der letzte
den i5 März i653 datirt ist, betrifft den dem' Gesandten
vojp. Herzoge nebenher ertheilten Auftrag, einige Ofßciere,
und durch diese eine Anzahl Soldaten anzuwerben. Aus
allem übrigen geht hervor, dafs auch dieses mal das Frier-
densgeschqft fruchtlos ablief, indem die Schweden immer^
währende Zweifel und Bedenklichkeiten gegen die Vollrnach*
ten der polnischen Kommissarien erhoben»
(Das Original der beyden obigen Manuskripte wird im
kurländißchen Provincialmuseum aufbewahrt ; Absdiriften
befinden, sich in der Stadtbibliothek zu Riga und in der VnU^
versitätsbibliothek zu Dorpat^ ^
592 Förster (Joh. Heinr.). (Karl Albert Eleon).
Vergib Joh. H^rnick vita Melchioris a Foelkersam, Ducis Cut-
landiae Cancellarii. Bigae, 1667. Fol. — Die der Leichen-
predigt auf ihn und seinen Bruder angehängte Lebensbe-
schreibung (von Heinrich Adolphi). — Melchior von
Foelkersamb ; in der Mitauischen Monatsschrift 17S4* März.
S. 245»
Förster (Johann Heinrich). .
Aus der Oberlausitz gebürtige kani'zmschen 1778 und
1780 nach Livland und hält • sich jetzt als Aufseher der An-
hänger der Brüdergemeine unter den dorptschen Ksthen zu
Errestferj einem Gute im kannapähschen Kirdispieky auf.
• Uets Koddo Palwusfe Ramat wälja antu , Seil Preili
Kunninga Moifa KerkesfändaU, J^fimmega Ehrenberg.
Perlini linan. Dorpat, 1821. 266 S. gr. ö. JS/ne lieber-
Setzung von Fr. Ehrenbergs Andachtsbuch für Gebil-
dete des weiblichen Geschlechts. Leipzig, 1816« . 8-
JRedigirte und übersetzte zum Theil den 2ten Theit des herrn-
hutisch-esthnischen Gesangbuchs : Mönne kauni Waimo-
Hkko Lapilo neide hääs, kes füddameil Jefuil KristaA:
otfwa, ninktemmä fisfe uskwa, ja amastusfen püüdwa
juurduda nink kaswa. Töine jaggo. Dorpat, 1819.
XXVIII u. 282 S.. 8. In dorpt-esthnischem Dialekte, Durch-
gesehen wurde diese Arbeit von einem livldndischen Predi-
ger M. zu N. (d. £. Karl Gottfr. Masingzu Neu-
hausen). Den isten Theil bearbeitete H. A. E r x.l e b e n
($. diesen Artikel^.
FÖRSTER (Karl Albert Eleon).
Geb, zu Naumburg an der Saale am 20 Februar n. Sr.
1794, besuchte von 1810 bis 1814 die Fürstenschule PförtOy
studirte dann zu Leipzig Theologie^ seit 18 16 aber zu Halle
Theologie und Philosophie; hier wurde er durch den Kanzler
Niem eyer Mitglied des pädagogischen Seminars^ und erhielt
1817, Äe philosophische Doktorwürde» 1819 wurde er Lehrer
an der rigaschen Domireisschule^ späterhin nahm ihn die
hurl, Gesellschaft für Lit. und Kunst ^ so wie die literarisch^
praktische Bürgerverbindung zu Biga^ zum Mitgliede auf und
1826 wurde er Titulärrath. .
Förster (K. A. SL). Fokxelmakn. Foxgher. 593
Dßn Freuchülern gewidmet. Riga, 1820* 32 S. 8*
Lieder und Gedichte. Ebend. 1822« 8 unpag. u. 176 S. 8*
Klara und Kurt von Eulenstein. Romantische Dichtung.
Ebend. 1822. 23 S. 8-
Römische Lebensweise und Erziehung zu des Koraz Zeit;
fragmentarischer aus Stellen des genannten Dichters
entlehnter Geschichtsbeitrag. Ebend. 1826« 30 S. 8-
Der Tonkunst, besonders der Hymnodie Einflufs auf der
Menschen Geselligkeit und Leben, jedem Verehrer der
Musik gewidmet. Ebend. 1826* 24 S. 8*
Bey träge zu dem von Aug. Kuhn herausgegebenen Frey-
müthigen 1817» zur Zeil;, für die elegante Welt; und
1818 zu einigen Rheinländischen Blättern.
Gedichte in Raupachs inländ. Museum. IL 62* 70*
IV. 78.
Vier Lieder; in den Herbstblumen. Zum Befsten der
Freiscjiüler. (1821. Riga. 27 S. 8.) S. 13-18.
Wir sollen nur richtig sprechen; in den Rig. StadtblL
1821. S. 367. — Falsches Teutsch ist: des Nachts;
ebend. S. 373-376.
Einzelne Gedichte.
FOKKELMANN (JojIANN PhILIPP KaRL).
Geb. zu KaminieCrPodolsk am lo Oktober 1794, besuchte
von seinem, i2ten Jähre an die Schulen in Dorpat und studirte
dann ebendaselbst Medicin. 18 18 erhielt er die Doktorwürde
und liejs sicli in Rujen als Mirchspielsarpa nieder^ von üH) er
aber i823 zu seinen Aehern nach Podolien zurückging.
Diss. inaug. medico-chirurgica de morbo coxarum* Dor-
pati, 1818. 28 S. 8.
«
FoLCHER (Johann Folcheson).
Studirte in Vpsal und wurde, dort (nichi zu dessen^ wie
Gadebusch glaubt^) . Magister^ reiste i6g3 ins Ausland^
trldelt zu Giessen die Licentiatewvürde der Theologie ^ kam
1696 nadi Schweden zurück 9 wurde 1698 Lektor der Logik
und Metaphysik am Gymnoßium zu Kabnär, dann 1701
/. Band. 69
594 FoLCHER (Johann f*oxCH£SOii).
Prof* der Theoh und 1707 Professor primarius derselben zu
Pernau, Schon damals hatte er mit seinem Koliken Broms
Streit wegen des PietismuSj dessen man ihn beschuldigte ; eben
so auch in Schweden y wohin er sich^ gleich den übrigen per^
nauschen Professoren, nadi der Eroberung Livlands durch
die Küssen, begeben hatte. JEine von König Karl XII^
nach dessen JRiickkehr aus Sender, dieserhalb niedergesetzte
Kommission, war nicht im Stande, ihn von seinen Ansich-
ten abzubringen» JEr wurde daher für unfähig zu einem
geistlichen Amte erklärt und aus Stochliolm, wo er sich
bis dahin aufhielt, verwiesen. Nun begab er sich auf
sein Landgut in Schonen, benutzte aber nachher, als sich
die pietistischen Ansichten in Schweden mehr verbreitet , aucli
ein stockholmscher Prediger Herrmann Schroeder und
ein Student Tellbohrn Unruhen erregt hatten , die Gelegen-
heit, 1723 wieder nach Stockholm zu kommen. Hier empfalil
ihn zwar der Hof den versammelten Bischöfen zur Wieder--
aufnähme ins geistliche Amt, jedoch ohne Wirkung. Geb.
zu Kalmar 1665» gest. unweit Carlsham im Asarrruxskirch'
spiele 1729.
Disp. de spiritu animalL (Praes. D. Drossandro.}
Upsaliae, d. 29 Mail 1689. 4-
Disp. (pro gradu magistri) de Q. Fabio Q. F. Q. N.
Muxumo Cunctatore. (Praes. Petro Lagerlöff.)
Ibid. d. 2 Mart. 1693. 4.
Disp. (pro summis in Theologia honoribus) de ^o^tifAxat»
'' fidei hominis vere christiani. (Pr&es. D. Jo. Henr.
Majo) Giessae d. n Jul. 1696* 4*
Programme^ als : Ad aud. orat. Jac. Wilde. -— De indole
heroica ex pactis cognoscenda. PernaTiae^lTO?» 26 Apr.
1 Bogg. Fol.
JSeiffen, die er gehalten, sind walirscheinlich nicht gedruckt.
VtrgL Müllers Samml. russ. Gesch. IX. 330. — ' Gadeb.
L^ B. Th. 1* 5» 363.« dtr wegen der pietisthchen Händel
Heinsius KirchenhUt. VIII. s^o. 349. citirt. —* N. Nord.
Mise. XVni. 330., nach Gezelii biograph. Lexik* L 899. —
Nova lit. mar* fi« 1704. .p. 39.
FOXCHOVIUS. FOXLSMIUS.' FOKNZL« FONTIK. 5q5
FoLCHOvius (Andreas Peterson).
Studirte in Dorpat tun 1640. Geb. in der schivedisthen
JProvim Nerike • . • , gest. . . •
Oratio de pace. Oorpati, 1640« 4«
VergL S o m m. p. 55.
FOLLENIUS (GUNNARUS).
Studirte um 1692 zu Dorpat. Geb. in Ostgothland • • • ,
>• • • •
gest,
Disp. de contiguitate cprporum. (Praes. Gabr. Sio-
berg.) Dorpati^ 1692. 8.
Yergl, Nova lit. mar. B* 1698* p. 137*
FONNEL (GoTTHARD).
Besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt ^ studirte und
promovirte als Magister zu Leipzig und wurde nach seiner
JRücJikehr aus dem, Auslände 1692 Adjunkt des Superinten-
denten zu St, Olai {ord. am 9 November)^ war auch nach Ab-
gang des Bischofs Gerth und bis S alemann ins Amt
traty Vicarius Episcopi in dem Predigtamte am Dom^ dann
t
aber Pastor zu Kosch 1694. Geb. zu Reval i665, gest.
ij 10 an der Pest»
Disp. utrum res aquis submersae derelictis sint adscxi«-
bendae? Lipsiae» 1689. A»
Vergl. Cazlbl. 5. so.
FoNTiN (Johann).
Besuchte das rigasche Lyceum und studirte seit 1704 fünf
Jahr lang in Greifswalde ^ machte Rasen nach Schweden und
'JD'dnemar^^ kehrte 1713 zurück^ ward 1715 Pastor zu Lenne-
voaden (ord. am 14 Februar) ^ 172$ am 14 Julius Diakonus
596 Fontin (Johann). Forseliüs ( Ben&t Johamk}.
am Dorr^^ ij36 am 7 März Archididhonus zu Su Peter in
JRiga. Geb. auf der Insel Runo *) am 7 Junius 1684, gest^
am 8 Decernber 1737.
Disp. de religione Cartesii. (Praes. M. Andr, Ritter.)
Gryphiae, 1705. 3 Bogg. 4.
Verschiedene Gelegenheitsgedichte.
Versl* Nord. Mise. IV. 56., nach den Nov. lit, mar. B. 1706.
p. 141. -^ Bergma^iin» Gescl^, der rig. Stadtliirch. I. 50.
FoRSELius (Bengt Johann).
Kandidat des Predigtamts, gab sich viel Mühe um, Ver^
Besserung des Schulwesens für die Esthen, berichtigte die
esthnische Orthographie und Lesemethode, und unterlegte in
Stockholm dem Könige einen Schulplm für jenes Volk, weU
eher beyfdUig aufgenommen wurde. J^r hc^t auch den Kon-
ferenzen wegen TJebersetzung der Bibel ins Esthnische zu Lin-
denhof bey Wolnfiar am 25 August 1686 und zi^ PllUstfer
am 20 Januar 1687 beygewohnu Geb. wahrscheinlich zu
Oberpalilen, worein Vater Andreas Forseliiis Prediger
war^ am...y ertriinhen ^ auf der ]Rückhhr von der oben
erwähnten im Julius oder August x688 nach Stockholm unter-
nommenen Seereise, irn Herbste desselben Jahres , da das
Schiff mit allen darauf befindlichen Passagieren unterging.
Gab^ wahrsdieinUch 1687, ein esthnisches ABQBuch, nebst
einem Katechismus , nach seinen neuen orthographischen
Regeln heraus, das vorn esthlßndischenProvincialkonsistO'
rium konfiscirt wurde» Auch ist er der eigentliclie Samm-
ler und ohne Zweifel, nebst Adrian Virgin o,, der
JSauptiibersetzer einer Sapimlung Yon 50 esthnischen
Kirchenliedern 9 die eine Verbesserung der altern revaU
sehen Lieder seyn sollte und erst nach seinem Tode (Riga,
*) So Bergmann und handschriftliche NachrichUnt niclu
2U Riga, wie Fischer hat. Das Jahr 1648 bey letzteren^
ist ein offenbarer DruckfshUr.
FoRSsriys (BsNGT Johank). (Johann). 597
1690.) €irsckien. — - Sonntag (m Rosenplänters
Beitr. zur gen. Kenntn. d. ehstn. Sprache. XIII. 73.)
ßndet es wahrscheinlich^ dafs er nichts habe drucken lassen,
VergL Kelchs hefl. Hist. S. ^^T ^ wo er aber Bengt Gott-
fried genannt wird. — Vorrede zum Beval-ehstn. N. T.
von 1715. — Gut sie fs ehstn. Grammat., Vorr. S. s8* —
Gadeb. L. B. Th, i, S, 364, — Nord, Mise, JV, 183,
FoRSELius (Johann).
War Magister^ und mrd Collega des esthländischen ä*
schofs genannt f also wohl JDiakönus aijL der Domkirche zu
Reval gewesen seyn. 1641 wurde er Pastor zu St, Matthias
und Kreutz, Geb. zu . . . , gest. nach 168 1.
Aus seinen Papieren gab der berüchtigte Joh. Wolfgang
Boeder (s, dessen Artikel^ heraus: Der einfältigen
Ehsten abergläuhische Gehräuche, Weisen und Ge-
-wohQheiten^ derer sie sich^ so insgemein als inson-
derheit, hey ihren Kindtaufen, Hochzeiten, Begräb-
nissen 9 und sonst zu gehrauchen pflegen, mit Fleifs
coUigiret und nun auch, ob yielleicht christlöbli-
che Herrschaften so wohl, als fromme und treue
Prediger, denen dergleichen nicht so allerdings be-
kannt daher Anlafs und Gelegenheit überkommen,
und -wie diese mit Lehren, aUo jene mit Wehren
und Steuren daran seyn möchten, dafs solche und
andere in denen Herzen der arm^n Leute noch tief
gewurzelte heydnische Gretiel und abergläubische
Händel einmal ausger^utet und dahin gegen das reine
Erkenntnifs Gottes, seines Reichs und Willens in sei«
bige gepflanzet und gqbauet werden möge, auf Begeh-
ren durch öffentlichen Druck mitgetheilet. ... —
Weil die Herausgabe ohne Cen^ur des Konsistoriums be-
werkstelligt war, wurden die ganze Auflage dieser Schrift^
die manches Obscöne enthalten sollt j685 konßscirt, Sie
ist daher ungemein selten,
Vergi, Carlbl. S. 9 u. 53.
6oo Fr£D£&zck. Faejer« Frencxi. V. Frzebekthal.
Frederick, s. Dachenhausen.
Freier *) (Bernhard).
Studirte in Rostock um 1670. Geb. zu Reval am • • . ,
gest
• • • •
Disp. de Gallionismo ex Actqr. XVin. 14* (Praes. Andr.
Dan« Habichhorst.) Rostochii» 1670. 2 Bogg. 4.
Ist in A. D. Hab ichhor Stil Decade diss. philolog.
die Diss. Yta.
VergL Nova lit. mar» B. 1698» p* S96. — Nord. Mise, XXVII. 350.
Frencel von Friedenthal (Salomon).
Gekrönter Dichter ; zuerst Professor der Sittenlehre oder
Philosophie zu Helmstädt^ dann iSgg Inspektor oder Rektor
der Schule zu Riga» Geb. zu Breslau am • • • , gest. am
18 Junius i6o5«
Poemata «acra. • • •
Odae carminicae. • • .
Epigrammatum pars Ima. • . • >— Pars altera in decem
libellos distributa: quorum duo sacrorum: sex mis-
cellaneorum: unus eroticwy> nuptialium et genethli-
cwv: postremus epithaphiorum. Helmaestadii , excu-
debat Jac. Lucius Anno MDIC. 203 u. 3 ungez. Ell.
Register. kL 8* **- Damals erschienen auch : Epistolae et
carmina gratulatoria clarissimorum virorum ad Sal.
Frencelium dehonestissimo munere Rigensi benevolen-
tiae ergo perscriptae. Hilmaestadii excud. Jac. Lucius
Anno MDIC. 7% Bogg. kl. s*
Periocbae gnomologicae eyangelii domini pro achola
Oppesdorpiana. • • •
Livonia^ quae Commissäriis tegiis generalibus, munere
demandato in Livonia naviter perfunctis, faene preca«
tur. Rigae, 1599* 4*
*) nicht Fr« je»
PRENCEI, V. FiUEDENTHAJL (SaL.). V.FrESE(HeINIU). 601
De yera nobilitate et litterarum dignitate. B.igae,l599. 4»
Monpmachia D. Georgii, Equitis capadocis» et draconis
lybici, cum mythologia de victoria Jesu Christi^ ser-
vatoris mundi. Ibid. 1600. 4-
Sacrificiuxu agni coelestis. Ibid. eod. 4*
Lange nach seihem Tode erschien:
Epistola ad Dav. Hilchen de ejus Livoniae supplicantis.
oratione, ab a. 1609» in ed. Kuynensi hnjus orationis
(1804. 8.) p. 32-36.
Witte legt ihm i^och bey:
Victoria pusilli Christianoruxn.exercitus^ contra legio-
nem Turcicam obtenta ad oppidum Xo in Hungäria. • • .
Orationes de Jesu Christo redivivo et aeternum triam-
phänte. • • • '
De Concordia. • • •
De triplici patria. • . .
Vcrgl, Witte D. B. ad a. 1605. -* Phragmenii Riga lit. -:-
Jöcher. ^^ Gadeb. L. B> Th. i« S. 366* -*- Atbanus
Bede zur SeculaiwFeier igio* S» 64. . .
VON Frese (Heikuich).
Durch die sorgfältige Erziehung seines gelehrten Vaters^
des revahchen Bürgermeisters Adrian Heinrich Frese^
und auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt vorbereitet^ 6e.
suchte er die medicinischen Anstalten und Universitäten zu
Berlin^ Leipzig und Leyden^ an welchem letzten Orte er
177:2 am 26 Junius Dr. der A. G. wurde. Darauf bereiste
er FranTireich , hielt sich lange in Paris äuf und kehrte endlldi
in sein Vaterland zurück , jedoch nicht um sich hier niederzu-
lassen. Er trat vielmehr als Feldarzt bey der russischen Armee
in Dienste y leb.te dann einige Zeit als praktischer Arzt in
Mohilew, und hierauf in Moskau ^ wo er zuletzt Direktor
eines Militärhospitals ivar, auch den Etatsr athsrang und den
St. Wladimir-Orden der 4ten KL erhielt, - Geb» zu Revat am
2 März 1748, gest* zu Moskau am 14 Januar iSqg.
I. Band. JO
6o2 ViFRE8E(H.)» Fresenius (J. P,). v« Frey (P. H.).
Specimen inang. obstetricio-medicum de capite in partu
praeternaturali excutiendo etc. Lugd. Bat« 177?.
VIII u. 32S.gr. 4.
Vergl. Nord. Mise. IV. S7'
Fresenius (Johann Philipp).
I>r. der TheoL und zuktzt Senior des geistlichen Ministe*
rittrns^ Konsistorialrath, auch ordentlicher' Sonntagsprediger
an der Hauptkirche zu den Barfüfsern in Frankfurt am Mayn.
Geb, zu Nieder-Wiesen ünmit Kreuznach am 22 Oktober
1705 , gest. am 4 Julius 1761.
Von den zahlreichen^ Schriften dieses berühmten Theologen^
die Meusel an der unten angeführten Stelle vollständig
verzeidinet hat, gehören, wegen der darin befindlichen die
livländische Kirchengeschichte erläuternden Aufsätze, hier-
her :
Bewährte Nachrichten von Herrnhutischen Sachen,
ister Bd. Frankf. a.. M. 1747- 2 te Auflage. Ebend.
1748- — 2ter Bd. Ebend. 1748. — 3ter Bd. Ebend.
1749« — 4ter ü. letzter Band. Ebend. 1751- 8.
VergL Gadeb. L.B. Th. i. S.367. — Adelung 2. Jöcher. — *
Meusels Lexik. 111. 479.
VON Frey (Peter Heinrich).
GeJ. auf dem Gute Errestfer im dorptschen Kreise am
6 März 1757, besuchte das Lyceum zu JRiga, hierauf das
W<iisei^haus und von 1777 bis 1780 die Universität zu Halle.
J^ach seiner Rückkehr war er zuerst Hauslehrer, wurde 1785
JDiakonus und Rektor der Schule zu Arensburg auf der Insel
Oesel, und dann nach einem halben Jahre Pastor zu Püha
unfern jener Stadt; späterhin auch Assessor des öselschen
J?rovincialkonsistoriums.
Rede b,ey der fey er liehen Beerdigung der Gebeine de^
hochwohlgebornen Frau Apollonie Juliane Freyherrin
V. Dellingshausen, geb. v. Vietinghof, in der Stadt-
kirche 2u Arensburg gehalten den 29 März 1787« Reval.
12 S. 4.
V. Frey (Peter Heinrich). 6o3
Ued waimolikkud laulud (^Neue geistliche. Lieder), Keval,
1763. 360 S. 8.
Vom ^genwärtigen VerhäUnifs des Religionslehrers oder
Predigers zu deji übrigen Mitgliedern des Staat». Bey
Gelegenheit der fünfzigjährigen Amtsfeier des Pastor
Senior zu Wolde, J. H. Schmidt. Ebend. 1793. 8-
Kanzelrede am 26 Februar 1796 als am Tage der öffent-
lichen Trauer bey der Grufteinweihung der Hülle des
iveil. — - -^ Lorenz Gottlieb von der Osten ^ genannt
Sacken etc. , gehalten in der Stadtkirche zu AreQsburg.
Riga. 25 S. 8.
Hede bey der Beerdigung des Commerz-Assessors , Baron
Thomas von Dellingshausen. Bevali 1797* 8*
Arropiddamisfe ehk arwamisfe-kunll. Katfeks öppetud
Eesti Ma Rahwa heaks, ja kasfuks. (^Versuch eines Un-
terrichts im Rechnen für die Esthen.) Dorpat,1806. XXVI
u. 139S. 8* mit einem umständlichen Inhahsverzeichnisse^
deutsch und esthnisch.
Rede bey der Beerdigung der Wittwe des ehemaligen
Gonsistorial - Assessors von Mickwitz , geb. v. Toll.
Reval, 1809« 8.
Rede bey der Beerdigung der Pastorin v. Mickwitz» geb.
TT. Safs. Ebend. 1809. 8-
Jefusfe Kristusfe fündinud asjad. Wanna ja nore rahwa
heaks nelja Ewangelisti ramatull kokkopandud. (^Sy-
noptischer Auszug der evangelischem Berichte von Jesu,}
Ebend. 1810. 296 S. 8.
Igga ühhele kes fedda loeb pärra mötlemisfeks. (^Reval,
1821.) 7 S. 8. (Eine Uebersetzung des Zuruf s der russi^
sehen Bibelgesellschafts -KomiteJ)
Osterlieder (aus- dem Dent$chert esthnisch übersets^t^ ; in
Rosenplänters Beytr. zu gen. Kenntn. der esthn.
Sprache. I. 79-82. — Esthnische Uebersetzung des
Allerhöchsten Manifests d. d. Wilna d. 25 December
1812; ebend. I. 82r88. — .(Esthn.) Predigt ajn Jage
der Sekularfeyer 1810 über Marc. 3, 24; ebend. L
90-103. — Ein zu Siegesfesten neu verfertigtes Te
deum (€srAn.); ebend, I. 103-106. — Ueber die esth-
nische Poesie; ehend, II, 16-43» — Lieder au^ den^
neuesten Rigaischen Gesangbuche, und einige ältere
und neuere Lieder^ welche unigeändert zu werden
bedürfen; ebend, IL 110-118. f— Lied wider die Ver-
6o4 V. FaET. V« Fretmann (J. Friedr.), (Magn.Ferb.),
ivahrlosung der Scheintodten ; ebend, IL 12G- "^ Ue-
bersetzungen aus Gellerts Fabeln 5 ebendAll. 150-155.—
lieber die bisherigen Versündigungen "wider die Regeln
der Poesie in der esthnischen Sprache; ebenda IV.
1-55. •'— Sprachbemerkung; ebend. IV. 133. ■»— l^-
bersetzungen aus Witscheis Morgen- und Abendopferii
in Gesängen; ebend. V. 144-152- — Ausserdem "Recen--
sionen und Antikritiken ; tbend, an mehrern StßUen,
Die ihm in den Inland. BU. 1814 S. 56 zugeschriebene esth-
nische Liedersammlung: * Lillikesfed. Esfimenne leht.
PernaU|l8l4* 8-> ist nicht von ihm^ sondern von J, H,
Rosenplänter verqnstahet (s, dess. Art.^.
VON Freymann (Johann Friedrich),
Wurde zu Grofs-Gramsden in Kurland am 7 September
n. St, ij63 geboren^ erhielt seine erste wissensdiaftliche Sil-
düng in der Stadtschule zu Windau^ sodann seit 1:779 auj
dem Trappschfin Institut m JSalle^ und seit 1782 auf dem
Friedrich'Werderschen Gymnasium zu Berlin, studirte hierauf
seit 1783 Medkin in Hatte, seit 1784 in Göttingen, seh 1786
aberbey 4er m,edi<;inisch€n Fakultät in JCassel, mit der er noch
in demselben Jofire nach Marburg ging und daselbst 1788
promovirte. Er kehrte nun nach Kurland zurück , nahm seh
nen Wohnqrtin Windau, wurde 179.6 goldingenscker Kreisr
arztf X809 üojrath, X819 KoUegi^nrath, ujid x8;25 windaur
scher Kreisarzt.
Dis». inaug« de seotione caesarea. Marburg! , 1788« A%
VON Freymann (Magnus Ferdinand),
Kaiserh russischer GeneralUeutenant, Ritter des S$, Ann^-
und Georgen^Ordens., Erbherr auf Waimd JSeuJiof. Gei,
* X726, gest....
Getreue Darstellung seiner Expedition wider die jaik-
achen Kosaken ^ wie auch wider den Rebellen Puga-t
tschew; in den N. Nord. Mise. VII. u, VIII. 355-410^
Vergi. Nord. Mise. XV. 564.
Frettag (F. K.)« FweKE(J.H.F,> Fäiderict (A.), 6o5
Freytag (Friedrich Karl).
Ein Sohn des bekannten Liter ators Friedrich Gott-
hilfFreytag, besuchte seit 1777 die Thomasschuh in Leip-
zig und seit 1778 Schulpforta^ studirte seit 1784 Rechts-
Gelehrsamkeit auf der Universität zu Leipzig ^ lam 1787 als
Hauslehrer nach Livland zu dem Brigadier v, Ceumern auf
Ursen j wurde 1789 Sekretär des Kreisgerichts zu Wenden^
nahm 1792 wieder seinen Abschied ^ ging nach Kbnigsbergy
wo er nunmdir Theologie studirte^ kehrte 1794 nach Livland
zurück und wurde 1796 Pastor zu Serben {ord, am 2 August)»
Geb» zu Naumburg an der Saale am 7 September 1765, gest»
am 18 December i8o5.
Trost der Philosophiq ; nus dem Lateinischen des Boe-
thius« mit Anmerkungen und Nachrichten, dlQ Ge«-
«chichte des Originals und das Leben des Verfassern
. betreff end. Riga, 1794. XVI, 64 u. 220 S. 8.
Pinselstriche £u einem historisch «philosophischen Ge«<
mählde des Menschen und der Menschheit. Aus deic
russischen Geschichte, flbend. 1794* 8-
Lateinische und deutsche; Gelegenheitsgedichte«
VergL Meusels G. T. Bd. a. S. 498« U» Bd, 9, S. 377,
Fricke (Johann Heinrich Friedrich),
Doktor dir Rechte und zuletzt Professor derselben zu
Halle. Geb. zu Wolfenbüttel am • • • , gest* zu Halle am
9 Januar 1775.
Progr. Jus nauticum antiquum Rigense et Hamburgense
in materia havariarum. Kiloniae, 1773* 4«
VerßL Bottermund z. Jöcher, wo auch seine übrigen Schrif-
(er^ cmg^z^igt ^ind^ die vorgenannte jedoch fehlte
Friderici (Aggaeüs).
Studirte iß Wittenberg^ wurde Magister^ dann i6l5
Rektor der Domschule zu Riga^ hernach Professor der grie^
chisch^n Sprache (in\ dßsigen Gyrnnasiiun. Geb» in Ostfries-
land i584, gest. am 6 Julius idSj*
6o6 Friderici(Aggaeüs), (Ludw, Few).)- (Theodor).
Disputatio politica de usuris, an et quatenus in republica
sint permissae. (Praes. Sigism, Evenio.) Witteber-
gae, 1613. 4.
Pisp. de sacrificiis satisfactionis Christi typis certissimis.
(Praes. Wolfg. Franke.^ Ibid. 1615. 4. (£r war
damals schon zum Rektorat nach Riga berufen.')
Dissertatio scholastica de impedimentis scholasticis^
juventutem maxima ex parte retardantibus, ne ad fasti-
gium quoddam eruditionis pertingat. Rigae» 1615.
7 Bogg. 4. zum Antritte seines Rektorats; mit einem An-
hange von Ghickwunschg^dichten*
YergL Witte D. B. ad a. 1657. — Gadeb. L. B. Th. 1.
5,360, — Joch er,
Friderici (Ludwig Ferdinand).
Wurde am 2 November 1 781 zu Warschau geboren^ stu-
dirtezu Königsberg und Dorpaty wurde l8o5 Lehrer an der
Kreisschule zu Jakobstadt ^ nahm, l8og seine Entlassung und
wurde Notarius publicus^ machte i8l5 den Feldzug nadi
Frankreich als Freywilliger mit , kehrte im folgenden Jahre
nach Kurland zurück und erhielt die Stelle eines Lehrers der
russischen Sprache an der Kreisschule zu Libau^ auch 1826
den Tit, Raths -Charakter.
Kurzgefafste Grammatik der russischen Sprache für die
deutschen Provinzen I\urslands, Erster Cursus. Mitau,
1811. 10 unpag. u, 107 8, 8.> nebst 4 Tabellen in 4-
Friderici oder Friedrichs (Theodor).
Studirte in Kiel und war von j68q bis i683 Pastor zu
JJexkülly im letztgenannten Jahre aber wurde er Diakonus an
der Johanniskirche zu Riga» Geb, zu Riga am, 2 September
i65o, gest. am 10 März 1690.
A-d epistolam Plinianam de Christianis primaevis commen-
tarius. Pars ima. (Praes. Christ. Kortholt.) Ki-
lonii, 1674. 48 S. 4.
Vergl' Nord. Mise. XXVII. 250. — Bergmanns Gesch. der
Big. Stadtkirch. I. 45.
Friebe (WitHEtM Chäistian). 607
Friebe (Wilhelm Christian).
Sein Vater besafs als JLandwirth ein kleines Gut und 5e*
schäftigte sich ausserdem noch mit Pachtung anderer Lände-
reyen. Bis in sein iites Jahr genofs er Privatunterricht im
äkerlichen Hause ^ besuchte die Schulen zu Tennstadt und
Weissensee und ham nach einigen Jahren auf das Gymnasium
zu Hannover. Durch die theure Zeit von 1770 bis 1772 waren
seine Aeltern in ihrem Wohlstande so zurückgesetzt , dafs sie
nur sehr wenig ßlr ihn thuh konnten und es ihm dalter^ bey
einem unwiderstehlichen Triebe^ sich den Wissenschaften zu
widmen^ an allen äufseren Mitteln dazu fehlte, jßr verschaffte .
sie sich aber dadurch^ dafs er, als Knabe schon ^ andern Un*
terricht crthdlte. Als jedoch auch dieses Mittel y bey der
Theurung des Otts'^ nicht mehr ausreichen wollte, wanderte
er nach Güstrow , besuchte das dortige Gymnasium und gab
wieder Privat unt^tricJit. Im J, 178 t ging er, eigentlich um
sich der Theologie zu widmen, nach Göttingen, wo bey er
sich zugleich zum Schulmanne zu bilden suchte und, von seiner
vorherrschenden I^efgung für Statistik , Naturgeschichte und
Physik auf gefordert y besonders diese Wissenschaften, mit
allen dazu gelwrigen Half skenntnissen^ eifrig studirte. Auch
hier mufste et fortfahren, sich seinen Unterhalt selbst zu
trwerben, 1784 verlief s er Göttingen und ging nach Livland,
wo er als Hauslehrer, erst auf Schlofs Adsel, dann zu Marien^
bürg, dort drey, hie^ vierzehn Jahre ^ lebte ^ bis ihm i8oi die
Uvländische gemeinnützige und ökonomische Sacietät das Amt
eines beständigen Sekretärs Übertrug. Im /., 1804 wurde er
Zugleich Schulinspektor des rigasthen Kreises, und nachdem
er am ScJilusse des Jahres 18 10, der sich häufenden Geschäfte
und seiner Kränklichkeit wegen , dieses Amt niedergelegt hatte,
sandte ihm die philosophische Fakultät der Universität Dorpat
das Doktordiplom j um ihm im Namen des ganzen Konseils
ihre Achtung seiner V&'diehsfe zu bezeigen, funfwhnmal
6oB Friebe (Wilhelm Christian).
wurde seinen llterärischtn Arbeiten dtr Preis zuerkannt:
zfvölfmal von der haiserL freyen ökonomischen Gesellschaft
in St, Petersburg und dreymal von andern Gesellschaften,
Von folgenden Societäten war er Mitglied: von der kaiserL
freyen ökonomischen Gesellschaft in St. Petersburg , von der
naturforschenden Gesellschaft in Moskau , von der naturfor-
schehden Gesellschaft in Jena^ von der sächsisdien jökonomi-
sehen Gesellsdiaft in Leipzigs von der livländischen gemein-
nützigen und ökonomisclien Societat, von der literärisdi^prakti
sehen Bürgerverbindung in Hlga, Von zwey Kaisern und zwey
Kaiserinnen Rufslands erhielt er kostbare Ehrengeschenke. Geh,
zu GroJs^Bullhausen bey Tennstädt in Thüringen am^S Ju-
lius n. St, 1762, gest. zu JELiga am 14 September i8ir.
Handbuch der Geschichte Liv-, Ehst- .und Kurlands zum
Gehrauch für Jedermann, iste« Bändchen. Riga, 1791.
2 Bogg. Dedication und Vorbericnt und 263 S. —
2tes Bändchen. Ebend. 1792.. 311 S. mit der von ihm
entworfenen Karte von Livländ nach der Eintheilung
Heinrichs des 'Letten und zu den Zeiten der Bischoffe
u^d Ordensmeister bis 1562» gezeichnet von F. W.
Krause, gestochen von F% Ramberg (auch zum Mel-
linschen Atlas von Livland gehörig. — 3tes Bändchen.
Ebend. 1793- 338 S. -^ 4tes Bändchen. Ebend. 1793.
309 S. — 5tes Bändchen. Ebend. 1794» 261 S. 8»
Liv- Ehst* und Kurlähdis eher Briefsteller für junge Kauf-
leute, oder Handbuch für solche 9 ^ie sich der Hand»
lung widmen. Nebst Anzeige von dem besondern Liv-
ländischen und zum Theil auch Kussischen Handel, in
Rücksicht auf Eingeborne und^ Auswärtige. ... —
2teAufl. Riga, 1795. gr. 8. (Wird ihm zwar in Buch-
hijLndlerkatalogen bey gelegt , ist aber zweifelhaft.')
Physisch - ökonomische und statistische Bemerküilgeii
von Liy- und Ehstland, oder von den beyden Statt-
halterschaften Riga und Reval. Riga, 1794- XXVIII
ti. 347 S» 8.
•Pittoresken aus Norden. Meine und meines Freundes
Geschichte» Ister Thl. St. Petersburg (Riga) 1796.
. a64 S. — 2ter ThL Ebend. 1796. 373 S. 8.
Friebe (Wi£hei.m Christian). 609
lieber Rufslands Handelf landwirthschaftliche Kultur»
Industrie und Producte ; nebst einigen physischen und
statistischen: Bemerkungen« Ister Bd. Gotha u. St. Pe-
tersburg, 1796. — 2terBd. Gotha, 1797- — 3ter Bd.
Hildesheim, 1798* 8«
Grundsätze zu einer theoretischen und praktischen Ver-
besserung der LaHdwirthschaft in Livland, nach den
zweckmäfsigsten ökonomischen Schriften entworfen
und bearbeitet, istes Bändchen. Riga, 1802* 158 S.
Auch in den Abhandlungen der livländischen gemein-
nützigen ökonomischen Societät. Bd. n. St«l. (1802*)
S. 1-158. — 2tes Bändchen, die Viehzucht in Li vland
betreffend. £bend.l803. MitlKpfr. — 3tes Bändchen.
Ebend. 1805. — 4tes Bändchen. £bend. 1808* 8.
Oekonomisch-technische Flora für Lieflan^f £hstland
und Kurland. Ebend. 1805. XXVH u. 392 S. 8.
Anleitung zur Verbesserung und Veredlung der Schaf-
zucht in Kufslahd. Herausgegeben auf Verlangen Sr.
Durchlaucht des Ministers des Innern. Mit 7 Kpftaf.
Ebend. 1809. XI u. 244 S. ^. — Ins Russische über*
setzt vom Hofrath Odenthal: pyKOBO^craBO Kh yco-
sepiireHcniBosaHiK) -Bh Doccih OB^eso4CI^Ba etc. St. Pe-
tersburg, 1808. 8.; ins jPolnische von A. Marcinowski.
Wilna, 1815. gr. 8.
Etwas über Leibeigenschaft und Freyheit, sonderlich in
Hinsicht auf Livland ; in den Nord. Mise. XV-XVIL
(1788.) S. 744-768. — Erster Anfang zur Kultur der liv-
ländischen Bauern; ebend. XVIII. (1789.) S. 524-546. —
Bemerkung über die in Livland zur Brüdergemeine
oder zu den sogenannten Herrnhutern gehörenden
Bauern; ebend. XX. (171^0.) S. 464-475.
Zuverlässiges und auf wirkliche Erfahrung gegründetes
Mittel gegen das gefräfsige Insect^ welches vorzüglich
das junge Roggengras verheeret; in den N. Nord. Mise.
XL (1795.) S. 539-546.
Beantwortung der Frage: wie Getraide und Mehl in
Magazinen lange unverdorben erhalten werden kann?
in der Auswahl ökonomischer Abhandlungen und Preis-
schriften, welche die freye ökonomische GesellschafI;
in St. Petersburg in teutseher Sprache erhalten hat.
Bd. L. (1790.) S. 257. — Von der Kultur des Wein-
LBand. Jl
6io Friebe (Wilhelm Christian).
Stocks in russischen Provinzen ^ eine Freisschrif t ;
ebend. Bd. IIT. (1791.) S. 215.
lieber die Verbesserung der Zimmerluft , vorzüglich, in
Rücksicht auf Hospitäler und Krankenhäuser , eine
Preisschrift; in den Preisschriften und Abhandl. der
kaiserl. freyen Ökonom. Gesellsch. in St. Petersburg.
Bd. 1. (1796.) — Ueber die Austrocknung der Mo-
räste, russisch übersetzt ; ebend, — Ueber die Art und
Weise, Pökelfleisch nach irländischer Art einzusalzen,
um solches im russischen Handel anzuwenden, russisch
übersetzt; ebend, — Ueber Armen anstalten und deren
zweckmäfsige Einrichtung, russisch; ebend, Bd. 65»;
deutsch im Neuern Ökonom. Repert. für Li vi. III. 4.
S. 437-460. u. IV. 1. S. 3-25.
Die Tscherkessen ; in der St. Petersburgschen Monats-
schrift zur Unterhaltung und Belehrung von F. E.
Schröder 1805. Sept. S. 1. u. Okt. S. 65.
* Aufsätze in der Monatsschrift für Kinder und ihre
Freunde. (Schwerin, 1782-1785. 8.)
Gedichte in dem Lesebuch für Liv- und Ehstland (von
Findeisen. Schlofs Oberpahlen, 1787. 8.).
Beschwerden über die Verfälschung des Rigaischen Saat-
Lein-Samens; /n cfen Rig. Stadtbll. 1810- S. 273-280. —
Eine seltene Zueignungsschrift und eine eingetroffene
Kalenderprophezeihung; ebend, S. 342-344. — Vor-
schlag, Keller gegen Kälte zu bewahren; ebend, S. 392-
Gab heraus
die Handschrift (c^on Melchior Fuchs): Das rothe
Buch inter Archiepiscopalia, enthaltend die Acta zi-
schen den Erzbischöffen , Herr-Meistern und der Stadt
Riga in Livland de anno 1158-1489» unter dem Titel:
* Beyträge zur livländischen Geschichte aus einer
neuerlichst gefundenen Handschrift. Riga, 1791« 8«
Macht auch der Nord. Mise. St. XXVI. S. 1-240. aus.
Lieder und Elegien von Eberhard Friedrich Erhardt.
Riga, 1801. VIII u. 146 S. 8.» mit einem biographischen
Vorberichte, (Der Verf,^ geb. zu Calw im Herzogthum
Würtemberg am 25 Oktober 1766, kam in seinem i5ten
Jahre aus seinem Vaterlande^ studirtt in Königsbergs wurde
17Q2 Lehrer in einem adeligen Hause im polnischen lAK^Iand
Friebe (W11.HEI1M Christian). 611
und 1795 Prediger der evangelisch -lutherischen Gemeine
in Pleshau. Im J. 1797 nahm er einen Ruf ah zweyter
Frediger bey der deutschen Gemeine zu Dorpat an ; aber
der Tod raffte ihn vor Antritt des neuen Amtes hin , im
April 1797O
Abhandlungen der liefländischen gemeinnützigen ö.ko*
nomischen Societät. Hauptsächlich die Landwirth-
schaft in Liefland betreffend. (£)en ist.en Theil gab
G. F. Parrot heraus ^ s. dessen Artikel.^ 2ten Bandes
istes Stück. Riga, 1802. XXXVI u. 202 S. — 2tes St.
Ebend,1803. XI u. 196 S. — 3ter Bd. Ebend. 1805.
Xu. 214 s. — 4ter Bd. Mit Kpfrn. Ebend. 1805. VI
u. 238 S. 8. — -Er selbst hat dazu^ ausser den Berichten
über den Fortgang dei^ Societät, welche jedem Bande vor-
gesetzt sindf geliefert: Qrundsätze zu einer theoreti-
schen und praktischen Verbesserung, der Landwirth-
schaft in Liefland. II. 1. S. 1-158. III. S. 1-94. w.
IV. S. 1-80. (^Auch besonders gedruckt^ s. oben.^ — Be-
antwortung der Preisfrage: Wie ist die Viehzucht in
Livland zu verbessern. II. 2.^ S. 1-142.5 mit einem An-
hang von der Erziehung, Pflege und Wartung des
Federviehes. S. 143 - 172* — Landwirthschaftliche
Chronik des neunzehnten Jahrhunderts für Liefland.
IL 2. S. 173-196. IIL 203-214. IV. 221-^38. —
Aufmunterung zur Vermehrung des Hopfenbaues in
Liefland und kurze Anweisung zum Anbau . dieser
Pflanze. III. 95-126. — Einige ökonomische Bemer-
kungen auf einer Reise durch einen Theil von Kur-
land. IIL 169-190. -7- Anzeige der Maafse, Gewichte
und Münzen in Liefland, verglichen -mit einigen aus-
wärtjlg^n. IIL 191-202. .7—, Qekonpmisch-teehnische
Anwendung der Kartoffeln. IV. 81-108. — U eher die
Rindviehpest und einige Mittel zur Verhütung und
Heilung derselben. IV. 109-1 38. — Oekonomische
Miscellen. IV. 199-220.
Oekonomisch-medicinisches Hausbuch oder Sammlung
von Vorschriften , die aufs Hauswesen Beziehung ha-
ben. Ister Th. Riga, 1804. XVI u. 304 S. — 2ter Th.
Ebend. 1806. VJ u. 406 S, 8. . •
Oekonomisches Repertorium für Liefland. Riga, 1808
bis 1811. 8 Bände, jeder von 3 Heften. 8. JRr lieferte
hiezu die meisten Artikel selbst ^ ^gröfstentheils Auszüge aus
6i2 Friebe. Friedeburg. Friedesbeich. Friebenthal.
ausländischen Schriften über Oehonomie und AgriMtur,
Das letzte j des ^ten Bandes 3tes Heft^ ward aus seinen
Papieren nach seinem Tode lierausgegeben von Wilh.
V. Blankenhagen.
Gemeinscliaftlich mit Ernst Wilh. Drümpelmann:
Getreue Abbildungen und naturhistorische Beschrei-
' bung des Thierrieichs aus den nördlichen Provinzen
Aulslands, vorzüglich Liefland , Ehstland und Kur-
land betreffend. l-5tes Heft. Riga, 1 806. ff. Fol. Jedes
Heft rriit 5 Tafeln.
Nach seinem Tode erschien:
Verschiedene ökonomische Erfahrungen; im Neuern
ökon. Report, für LivL III. 2. S. 196'277.
Ver^l, seinen Nekrolog ( von P ä^ 1 T i e d e m a n n ) in den Rig.
Stadtbll, i8ii. No, 40. S. 339^534,, und daraus im Oekon.
Repert. für Livl, Vlll. 9. S. 599-606. — Napiersky's
^ fortges. Abhandle von livl, Geschichtschr. S. 14. 23. 105. —
Meusels G. T, Bd, 2,8.431, Bd, 9. S. 378, Bd,ii.S,242.
Bd. 13. S. 413. Bd. 4;, Sr 6s3.
Friedeburg (Karl Ernst Ephraim).
Aus Preussen^ wurde 18 14 ziz Dorpat Dr. der A^ G,
Diatribe pathologico - chirurgica de inflammatione os-
sium, adjunctis observationibu^ du^ihus. Dorpati, 1814«
36 S. 8«
Friedenrjsich (Jakob),
Studirte in Dorpat um l638i Geb. zu Natwa fl/Hf. m
gest....
Oratio in salutiferam passion^m domini et salratoris
nostri Jesu Christi, Dorpati, 1638* 4 Bqgg« 4*
Oratio in felix nqvi anni supra inillesiini:Cm sesQQntesi-
mum trigesimi noni auspicium« Ibid. 1639* 4. ^^J
dem Titel beyder Heden nennt er sich: Nobilis LiTonus,
Vergl. Gadeb, L. B. Th. 1. S. 370. — Somm. p. 52« 54«
Friedenthal, s* Frencel.
Fri£D£ricrs(T.)» Faiedaich. FrisdrichWixhei.m. 6i3
Fmederichs (Thomas).
Der Sohn eines rigaschen Rathsherrn glmhes Namens»
Geb. zu Riga am . . • , gest, • • •
Oratio 9 solum sapientem esse piincipem dexnonstransy
Illustrissimo Duci Friderico dicata (cum apostrophe
ad eundem principem). Calissii, 1615. 4 Bogg. 4-
Disp. legalis, continens primum quartae obligationis
contractum emptionis venditionis. (Praes. Com«
Sacanenburg«} Lugd. Bat. 1617* 4*
Friedrich,
Herzog zu Kurland» Studirte zu Rostock und trat i5Sj die
Regierung an.. Ceb» zu Riga am 25 November i569, gest»
zu Mltau,am i6 August 1642.
Oratio illustrissimi principis Friderici, in Livonia Cur-
landiae et Semigalliae ducis, recitata publice in solenni
dedicajtione novae aedis S. Mitobianae arcis; in Hen-
ninge Bericht von IVeligionssachen im Fürstenthum
Churland, S. 47'57.
Sein BUdnifs, nach Klemm von Rosmäsler, in Albert
Nord, AJmanach lür 1809.
Versl* Qadeb, L, B, Th, «. S. 149.
Friedrich Wilhelm,
Herzog zu Kurland. Trat 17 10 die Regierung aru Geh.
zu Mit au' um 19 Julius 1692, gest. zu Kipene in Ingermann^
landamQi Januar i'j IX.
Brandenburgischer Heldensaal , oder kurze Vorstellung
und Lebensbeschreibung der durchlauchtigen Regen-
ten aus dem königlichen und churfürstlichen Hause
Brandenburg. Bareuth ^ . 1 707. Fol.
Sein Bildnifs nach L, Hirschmann von Chr. W ei gel in
schwarzer Kunst. Fol.; auch vor Blombergs Description
de la Livonie und in der Europäischen Fama. 8*
y^r^/. Dunkels Nachrichten. Bd. 11. Th. 2. S. 974. — Rela-
tion aus Kippingshof in Ingermännland über den daselbst
den si Januar 1711 erfolgten Tod des. Herzogs Friedrich
Wilhelm von Kurland. Erlangen, 1711. Fol. <— Gadeb. L.B.
Th. 1. S. 149.
6 14 Friedrichs (Jakob I.). (Jakob 2.)« (Jon. Gustav).
Friedrichs (Jakob !.)•
Studirte in Dorpat um löSg. Geb, zu Riga am . . . ,
>• • • •
gest,
Disp. de syllogismo. (Praes. Joh. Struborg.) Rigae>
1636. 4.
Disp. de ecclesia. (Praes* et A\iU Herrn. Saxnsoziio.)
Ibid. 1637. 4-
I)iss. theol. de Deo in essezitia uno et in personis triao.
(Praes. Andr. Yirginio.) Dorpati^ 1639« öBogg. 4.
Diss. theol. de Protevangelio ex Genes, c. 3. v. 15. (Praes.
eod.) Ibid. eod. 2% Bogg. 4-
Ver^l. Kord, Mise. XXVII. 950.
Friedrichs (Jakob 2.).
Studirte in Helmstädt um i668. Geb. zu Riga am. • • • ,
gest. ...
"n^oXsyo/u.svx in Mathesin. (Praes. Ludolpho Geor-
gio Lündenio.) Helmestadii, 1668. 7% Bogg. 4-
Triga votorum in honores Melchioris de Dunt^. 'Ibid.
eod. 1 Bogg. 4.
Vergib Nord. Mise. XXVII. 950.
Friedrichs (Johann Gustav).
Geb, zu ^litau am 5 Noc€/n&cr 1 801, besuchte seit sei-
neiti i6le/i Jahre doi dasrge Gymnasium , war jedoch^ von
allem Vermögen entblöfst , gezwungen , sich nebenher durdi
ZJebernahme kleiner Kanzelteyposten die nothwendigßttn Mittel
zum weiiern Fortkommen zu erwerben ^ bezpg sodann^ von
zwey Gönnefn unterstützt^ 1S20 die Universität Dorpaty
studirte daselbst Arzeneykunde^ erHlelt 1824 für die von ihm
eingereichte Beantwortung der Preisfrage : „ De optima vul-
x>erum pectoris diagnosi ac cura , .cum respectu in ana*
tomiam et physiologiam comparatam," die goldne Medaille^
ivuräe 1^25 Dr. der Median ^ kehrte darauf in sein Vaterland
zurück ixnd nahn^ die Stelle als Oehonomiearzt auf dem an
der G ranze in Lithauen belegenen Gute Poiroy an* •
FKiEDiacHs (J. G.). (Theodor). Frisich (Joachim). 6i5
Diss. in€^ug. de vulnerum pleurae pulmonisque diagnosi
accura. Dorpati, 1825- 84 S. 8.
Vergl. Ostsee-Prov. Bll. 1825. S. 4. 72 u. 124.
Friedrichs (Theodor), s. Friderici*
FnisiCH (Joachim).
Brachte nach genossenem Privatunterricht zivey Jahr auf
dem Gymnasium in Stettin zu^ studirte dann eben so lange
Philosophie und Theologie zu Wittenbergs hielt dort auch
Vorlesungen j und predigte und disputirte fleifsig^ mufste
aber^ weil er an Brustschwdche litt^ 1660 zur Rechtsgelehr-
samkeit übertreten. Nach beendigten Stu4ien in diesem Fache
hielt er sich zwey Jahr in Kurland auf und begab sich dann
nach Riga und Revaly von wo der Generalgouverneur von
Ingermannldnd Helmfeld ihn ah Hofmeister seines Soh-
nes nach Narwa berief. Mit dem Jünglinge trat er nunmehr
eine Reise an^ konnte ihn jedoch nur bis Thorn begleiten ^ weil
er dorty von einer Krankheit befallen ^ zurückbleiben mufste*
Nachdem er wieder hergestellt war, führte er einige jnnge poU
nische Edelleute nach Königsberg ^ studirte selbst dort noch
Mathematik y verwaltete hierauf vier Jahr eine Professur am
Gymnasium zu Thorn , wurde dann in den dasigen Rath ge-
zogeny war auch vier Jahr Proto-Scabinus^ und kam 168 1 als
Professor der Mathematik und Rechtsgelehrsamkeit an das
Gymnasium zu Riga. Geb. zu Küstrin am 3 April i638,
gest* am 26 Julius 1684.
Disp. de poenitentia. ( Praes. Joh. Deutschman n.)
Wittebergae. ...
Nuntius Simonidis sive memoria artificialis. • • .
Themis heliconia sive Epigrammata juridica» in Prota
Juris , quae sunt IV. libri priores Pändectarum : leges
praecipuas juxta ordinem juridice et politice sensu
nativo et pere^rino . explicantia; Opusculum rebus
seriis jucundum^ et jucundis serium. Thoruni^ 1677«
12 u. 114 S. u. 3 unpag. Blh 12.
6i6 Fäisich (Joachim). Fäitsche (Joh. Friedr.).
Tachymathia. ... Ob dies wirklich ein besonderes Werk s^,
ist zu bezweifeln. In einem lateinischen Programm (Riga,
d", 2 Aug. 1681.) spricht er von seiner Erfindung der Kunst,
geschwind zu lernen, ohne eines besondern Werkes darüber zu
erw'&lmen ; es kann dies indessen auch später erscliienen^ oder
melleicht jenes Programm selbst gemeint seyn. S. B r o t z e
in Alba'nus Livl. Schulbll. 1815. S. 43.
Logosophia. ...
Lexicoii graecum gnomologicum. • • •
Flosculi poetici. ...
Harmonia evangeliorum domlnicalium et orationis do-
minicae, sive cantiones sacrae. . . •
Paradisus biblicus. ...
Lingua ludovicea s» universalis. Thörunü, 1681- • • •
Progr. de studio linguae hebräeae » sermonis latini grae«
cique gnaris tantum adeundo. Kigae d. 16 Febr. 1683*
Form« pat.
Progr. ad aüd. orat. Andr. Schwartzii et Joh. Vincelii de
Spiritus sancti gemino officio. Rigae, 1684- iBogg. 4.
Auch wohl noch mehrere Programme.
Deutsche Epigramme.
Lieferte Bey träge zu Witte's diar.« biograph.
VergL Witte Memoria Joach. Frisichi (Riga, 1 684* 4.)» voraus
obige Jjfbensuinstände genommen sind» — Dess. D. B. ad a«
1684. — JÖcher, w'oer aber falsch unter Frisch see/it* —
Gadeb. L. B. Th. i. 5.370.
Pritsche (Johann Friedrich).
Dr, Med. und eine Zeitlang ausübender Arzt zu Baaske.
Geb. zu.^ti &^^* • • •
HinterKefs handschriftlich:
Versuch eines kurzen Grundrifses zu denen Curla nd- und
Semgallischen- Geschichtfeh. 1752- Andere Abschriften
habm noch einen Anhang s^n 1^53* ^5. auch den Artikel
Pockrandt.)
. FröI/ICh (EvaMargaretha). 617
Frölich (Eva Margaretha).
War aus Lidqnd gebärtig. Nachdem sie ihren Ehemann^
einen schwedischen Obersten , verlassen hatte ^ kam sie mit
einem rigaschen GMschmidt^ Berend Dorchmann^
in Verbindung j verfiel mit ihm gemeinschaftlich auf mancher-
ley wahnsinnige Schwärmereyen' vom, tausendjährigen Reidie^
oder der seligen fünften Monarchie u. s. w., begab sich in sei-
ner Gesellschaft nach Stockholm, wurde dort vor das Kon-
slstariumr gefordert , gefänglich eingezogen und i685 des
Reichs verwiesen und zu Schiffe nach Deutschland geschickt»
Hier hatte sie in JLisleben und Hamburg ein gleiches Schicksal^
hielt sich dann von 1686 bis 1692 in Amsterdam huf kam
wieder nach Stockholm und wurde daselbst ins Zuchthaus ge-
setzt, wo sie auch wahrscheinlich gestorben ist.
fiechs Lieder auf die gottlosen Coilsistorialpriester zu
iStockholm* ;, •
Eine Prophezeytmg und Auslegmig über 2- Petr. III.
wegen des neuen Himmels und der neuen ]£rde. . . .
Prophezeyung, was von 1680 bis 1698 passiren soll. . . .
Widerlegung von Jacob Böhmens .Büchern. . . •
Ein Buch in niederländischer Sprache wider Johann
Colerus. • . •
Ein Evangelium vom tausendjährigen Reiche wider Jacob
Böhm. . • •
Eva Margaretha Frölich und Berend Dorchmanns Pre-
digtamt. Amsterdam 9 1686« 12«
Auslegung über die sieben Gemeinen in der Offenbarung
Johannis, auf welche Potentaten sie zielen in der
Christenheit , durch den Geist der Wahrheit^ so der
grotse Gott mir gegeben » aus dem alten und neuen
Testftnsent bewiesen. Weil nun die Christenheit soll
verstöret w'erde)i , das Papsthuta untergehen 9 J^rusa*
lern gebauet werden 9 , und die Juden zum christlichen
Glauben bekehret 9 und ein Hirt und eine Heerde in
^er Christenheit auf Erden 9 ein Glaube soll 'Vverden.
UnÄ dieses wird geschehen zu der Z^it9 wenn Christus,
Karl und Christian werden zusammen gehn : So ist es
mit dem Papst gethan^ sie können nicht mit bestcihen«
/• Band* » 12
6i8 Frölich. FiiOHB£]6N. Fromm. Frost.
Dieses Tersichere aus Gottes Wort icH Eva Margaretha
Frölich. Amsterdam, 1687. ...
Von der -Juden - Genadenwahl und vx)m heiL NacHt-
* mahl. • . .
VerßL Jöcher. — Gadeb. L. B. Th. i. 5.371-375., wo auch
auf 1 oh. Heinr. Feusthing Gynaeceum haeretico-fana-
ticum pag. 299-304 verwiesen ist.
Frohbeen (Eduard Friedrich).
Gebt* zu Mitau am iß May n. Su 1796^ widmete sidi dem
Studium der Median^ besuchte seit i8.li das Gymnasium sei-
ner Vaterstadt^ seit iS 14. aber die Universität Dorpat^ erhielt
daselbst 1819 die medicinisdie Doktorwürde ^.machte sodann
eine Rehe nach Deutschland ^ JFrankreich^ Italien und der
Schweiz^ hielt sich vorzüglich in Wien aufy 'kehrte 1821 zurück^
und liefs sich als praktischer Arzt in Dorpat nieder^ woselbst
er auch 1823 Kreisarzt geworden ist, ,
Diss. inaug. Generalia quaedam de climati-s vi in organis-
mum humanum exserta. Dorpati, 1819. 49 S. 8-
Fromm (Katharina).
Geb, zUm. . i gest, • • •
Gelegenheitsgedichte um 1737.
Frost (Gerhard Gerhardson).
JDr. beyder Rechte und Advokat hey dem königlichen Hof-
gerichtin Riga um 1634. Geb. zu, ..^ gest. • . .
B^revls discursus de haereditatibus, quae ab intestato in
bonis allodialibus et feudalibus descendentibus ex dis-
. positione juris communis deferuntur, in IL capita, ad-
dito cum indice, distributus, d. i. Kurzer Discours von
Erbfällen ohne Testament in absteigender Linie» all-
.. gßu^ein beschriebenen Rechten nach, in Erb- und
. Lehngütern, in2.Capitaverfa&tk Riga, 16 34* sBogg» 4.
Continuatio und g>änzlicher Beschlufs des kurzen Discurs
, von Erbfällen. Ebend. 1634. 2% Bogg. 4.
Ver^/, Nord. Mise. IV» 57.
V. Frundecx (Johann Ludwig). 619
VON Frundeck (Johann Ludwig),
jyr. Med. , hatte viele Reisen gemacht und war bereits zu
Neuhurg an der Weser und zu Narden in Ostfriesland Physi-
hus gewesen^ als er um die Mitte des i^ten Jahrhunderts zu
Mitau bey dem Herzoge Jakob von Kurland als Leibarzt in
Dienste trau Hier wurde im Februar i65j die Gemahlin des
letzteren 9 die Herzogin Louise Charlotte^ da sie eben
in der 2isten Woche schwanger gingy von einem starben
Husten befallen. Frundeck gab ihr dagegen ein Mittel^
das in einem, rothen Pulver bestand. Statt der gehofften Bes-
serung verschlimmerte sich aber nunmelir der Zustand der
Fürstin y eine brennende Hitze verbreitete sich durch ihr€n
ganzen Korper und sie kam mit einer unzeitigen männlidien
Frucht nieder^ die nach einer halben Stunde starb. Der Her-
zoge welcher die Ursache dazu in Frundecks Behandlung
zu finden glaubte^ lief s .diesen gefänglich einzielien^ und schickte
einen ausführlichen Krankenbericht ^ nebst einer Probe des ge-
brauchten Mittels y an die medicinische Fakultät zu Rostock;
allein diese sprach in einem Responso^ unterm 7 März löSy,
den Arzt von aller und jeder Schuld frey*). Höchst wahrschein-
lich ist er durch diesen Vorfall veranlafst worden ^ nunmehr
seinen Abschied zu nehmen. Fr ging nach Holland ^ und
prakticirte erst in Amsterdam und später im Haag ^ von wo
aus er, durch einen aus Fngland zurückkehrenden russisdien
Obersten, Athanasius Traurnight, bewogen, sidi i665
über Deutschland, Holstein und Riga in die Dienste des
Zaaren Alex ei Mi chailo witsch nach Moskau begab, und
im darauf folgenden Jahre dort ankam. Wie lange er aber
in Rufsland geblieben ist, und was seine späteren Sdiicksßle
*) Noch voif nicht gar langer Zeit wenigstens waren die über
diesen Vorfall verhandelten Originalakten, sammt einer Probe
des erwähnten rothen Pulvers , in dem alten herzogl. kur-
ländischen Archiv vorhanden.
620 V. Frundeck« Frymolinus. Fuchs (Anton).
gewesen sind , 4^von will sich nirgends mehr etwas auffinden
lassen. Geb. in Ostfriesland am • • • , gest. • • •
De elixirio arboris vitae» seu medicina mea universal!«
Hagae Com. 1660* 8«
Ver^L Jöcher. — Richters Gesch. der Medic. in Kufsland.
Th, s* S. 385-989* — Mitausche Wöch,Unterh. Bd. 1. S. IS.
Frymolinus (Daniel Svenson).
Studirte in Dorpat um 1648. Geb. in der schwedischen
Landschaft Smaland • . • , gest. • • •
Oratio 9 exhibens aestatis delicias« Dorpati^ i648> 4-
Vergl. So mm. p. 63,
Fuchs (Anton).
Von früher Jugend an widmete er sich vorzüglich der
Mathematik 9 erwarb sich aber auch eine ausgebreitete Rechts-
hunde und studirte fieifsig die Geschichte und Verfassung sei-
nes Vaterlandes. In einem Alter von etwa dreyfsig Jahren
wurde er zum öffentlichen Notair des Kantons JSdenkoben im
JDepartement J^onnersberg ernannt. Er stand aber diesem
Posten nur wenige Jalire vor und begab sich dann nach
St. Petersburgs wo er als Gelehrter privatisirte. i8o5 ward
er zum Oberlehrer der nautischen Wissenschaften an der Schiff»
fahrtsschule zu Riga berufen ^ trat jedoch dies Amt erst im
folgenden Jahre an, nachdem er sich in Kopenhagen ^ auf
"kaiserliche Kosten ^ vollends dazu vorbereitet hatte. Geh. zu
Maynz im März X766, gest. aiji 28 März 1S12.
Versuch einer theoretiscli«-practischen Anschauungslehre
der ersten Grundbegriffe der Grössen- und Zahlenlehre,
Mit 5 Tafeln. Mitau, 1808. VIII u, 110 S. 8.
Progr. Le quarrt d*une quantit6 negative est positif. Eu
reponse d'une pi^ce intitulöe: le quarr6 d'une quan-r
titö negative est negatif et non positif. ' k Riga (l81l)f
18 S. 4.
_£irS!-ju@S1hitMf'y? ^ -y"'^*'' *
3 S01S 034S9
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