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Full text of "Alpen-Flora für Touristen und Pflanzenfreunde"

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Alpen-Flora 


für Touristen und Pflanzenfreunde 


Mit 250 farbigen Abbildungen 
auf 40 Tafeln 


Nach Aquarellen von Hermann Friese 


Nebst textlicher Beschreibung 
der verbreitetsten und schönsten Alpenpflanzen 


von 


Dr. Jul. Hoffmann 


Stuttgart 


Verlag für Naturkunde 
Sprösser & Nägele 
1904 


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Druck der Hoffmannschen Buchdrafkerki in Stuttgart. 


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Vorwort. 2 


Auf jeden, der sich überhaupt für die Pflanzenwelt in- 
teressiert, übt die eigentümliche, farbenreiche Flora der Hoch- 
gebirge einen ganz besonderen Reiz aus. 
Auch unter den vielen Tausenden, die alljährlich aus nah 
und fern herbeireisen, um in den Alpen „Sommerfrische“ zu 
geniessen, würzige Bergluft einzuatmen und die mächtigen 
Eindrücke einer grossartigen Gebirgsnatur in sich aufzunehmen, 
werden gar manche von dem lieblichen Blumenschmuck des 
Hochgebirges bezaubert und dazu angeregt, sich mit den bunten 
Gestalten der Alpenflora näher bekannt zu machen. Bald 
werden sie gewahr, dass sie neben „Alpenrosen“ und 
„Edelweiss“, den allbeliebten und bekannten Typen der Hoch- 
gebirgsflora, noch zahlreichen anderen Pflanzengattungen be- 
gegnen, die nur in der Gebirgswelt heimisch sind und zuweilen 
in solcher Menge beisammenstehen, dass Triften, Matten und 
Felshalden förmlich von ihnen bedeckt sind. Solche für das 
Landschaftsbild oft recht charakteristische Blumenteppiche 
entzücken durch ihre leuchtenden Farben selbst das Auge 
derjenigen, denen die zerstreutere heimatliche Flora nur 
mässiges Interesse abzugewinnen vermochte; ja im Gebirge 
werden die meisten aufmerksamen Naturfreunde unwillkürlich 
zu liebevollen Pflanzenfreunden. Azurblaue Gentianen, 
goldgelbe und weisse Ranunkeln, verschiedenfarbige Stief- 
mütterchen, Primeln, Nelken und Steinbrecharten etc. fesseln 
das Interesse des Alpenwanderers und führen zu dem Wunsch, 
die einzelnen Arten näher kennen zu lernen. 
Solchen Pflanzenfreunden also, die nicht darauf Anspruch 
machen, wissenschaftliche Botanik zu treiben, die sich aber 
aus Schönheitssinn und Wissenstrieb mit den augenfälligsten 
Gestalten der Gebirgsflora vertraut machen wollen, ist unsere 
„Alpenflora* gewidmet. Der Zweck unseres Buches besteht 
somit darin, den betreffenden Liebhabern zu billigem Preise 
ein kleines Handbuch zu bieten, das ihnen das Erkennen der 
wichtigsten Alpen-Pflanzen erleichtert. 
de) Aus diesem Plan hat sich von vornherein die Notwendig- 
Nkeit ergeben, die Anzahl der abzubildenden und zu beschreiben- 

den Pflanzengattungen zu beschränken und von manchen 
„ selteneren, nur an wenigen Fundorten vorkommenden Arten 
„abzusehen. Ausserdem musste eine grössere Anzahl solcher 
Pflanzen, die dem Gebirge nicht ausschliesslich zu- 
“ - kommen, sondern ebenso häufig in den Voralpen, sowie in den 


“ «. 


Hügelländern Mitteleuropas heimisch sind, übergangen werden. 
Auch konnten die zahlreichen Gattungen solcher Familien, 
für welche erfahrungsmässig der Laie nur geringeres Interesse 
hat, wie z. B. die Schirmpflanzen @Umbelliferen), viele Korb- 
blütler (Hieracium, Crepis, Senecio etc.), die Gräser, Simsen, 
Seggen u. s. w. nur wenig berücksichtigt werden, da es schon 
eines tiefer gehenden Studiums bedarf, um sich in diesen 
schwierigen Familien zurecht zu finden. Diese Beschränkung 
ist aber gewiss den Liebhabern der Alpenpflanzen nur will- 
kommen und entspricht dem populären Charakter unseres 
Buches, das nicht als Grundlage für strengwissenschaftliche 
Studien, sondern als Einführung in die liebliche, bunte Welt 
der Hochgebirgsflora dienen soll. 

Dementsprechend ist auch der Text möglichst kurz und 
klar gefasst, so besonders bei den abgebildeten Pflanzen, 
mit denen sich der Anfänger an der Hand naturgetreuer, 
farbiger Darstellungen viel leichter und müheloser bekannt 
machen wird, als durch eingehende Beschreibungen, die den 
Laien öfters mehr abschrecken, als befriedigen. Es erschien 
daher zweckentsprechend, nur die wichtigsten Merkmale 
aufzuführen, welche geeignet sind, die betreffenden Pflanzen 


von anderen nahestehenden zu unterscheiden. — Die Anord- 
nung der Familien stützt sich auf das De Candolle’sche 
Pflanzensystem. 


Die in dem Buche enthaltenen 40 Tafeln sind nach Original- 
Aquarellen von Maler Herm. Friese in sorgfältigem Farben- 
druck ausgeführt worden. Ein grosser Teil der Abbildungen 
wurde nach der Natur gemalt. Ausserdem sind die nach- 
stehenden Werke als Quellen zu Rate gezogen und benützt 
worden. Wir bemerken ausdrücklich, dass namentlich die 
durch fetten Druck ausgezeichneten, umfangreichen Werke allen 
denen, die sich mit eingehenden Studien der Alpenpflanzen 
befassen wollen, wegen ihrer Reichhaltigkeit und Gediegenheit 
besonders zu empfehlen sind. 


Flora von Deutschland, herausg. v. Dr. v. Schlechtendal, Dr. Langethal und Dr. E. Schenk. 
5. Aufl, revidiert von Dr. E. Hallier. 30 Bände. Verlag von Fr. v. Zezschwitz in Gera. 

Die Alpenpflanzen, nach der Natur gemalt von Jos. Seboth, mit Text von Ferd. Graf und 
Joh. Petrasch. 4 Bände, 400 Chromol. Tafeln. Verlag von E. Tempsky in Prag 
und G. Freytag in Leipzig. 

Atlas der Alpenflora. Nach der Natur gemalt v. Ant. Hartinger, mit Text von Professor 
Dr. K. W. v. Dalla Torre (4 Bände mit 500 chromolith. Tafeln). Wien, Eigentum 
u. Verl. d. Deutschen u. Oesterr. Alpenvereins. 

Die Alpenpflanzen Deutschlands und der Schweiz von J. C. Weber. 4 Bände 
(400 kol. Tafeln). Verlag von Chr. Kaiser in München. 

Taschenflora des Alpenwanderers, von Dr. C. Schröter u. Ludw. Schröter. Mit 
24 farbigen und 2 schwarzen Tafeln. Zürich, Verlag von Alb. Raustein. 

Das Pflanzenleben der Schwäbischen Alb, von Dr. Rob. Gradmann, 2 Bände mit 
50 Chromotafeln. Tübingen, 1900, Verlag des Schwäbischen Albvereins. 


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1. Familie. Ranunculaceae, /Zahnenfussgewächse. 


Atragene alpina L. (Linne). Gemeine Alpenrebe. — Taf. 1, Fig. 1. — 
Starkwüchsige, holzige Kletterpflanze. Blätter langgestielt, dreizählig. 
Die 4 Kelehblätter blau oder violett. Blumenblätter zahlreich, gelblich, 
spatelförmig. Auf felsigen Abhängen und in Wäldern des ganzen Alpen- 
gebiets, bis zu 1800 m, jedoch zerstreut; vorzugsweise auf Kalkboden. 
Blüht im Juni, Juli. 


Thalictrum aquilegifolium L. Akeleiblätterige Wiesenraute. 30 bis 
90 cm hoher Strauch. Blätter langgestielt, dreimal dreiteilig, den Akelei- 
blättern ähnlich. Kelchblättchen blassgrün mit roten Adern; die zahl- 
reichen, langen, violettroten Staubfäden verleihen der doldenähnlichen 
Blütenrispe ein zierliches, duftiges Ansehen. Subalpin und alpin, bis 
zu 1800 m, auf Wald- und Bergwiesen. Blüht im Mai, Juni. 


Thalictrum alpinum L. Alpen- Wiesenraute. — Taf. 1, Fig. 2. — 
Kleines nur fingerhohes Pflänzchen mit grünlicher Blüte. Auf steinigen 
Abhängen der höchsten Alpen; Schweiz, Tirol, Salzburg, Steiermark, 
2000—2500 m. Zerstreut und spärlich. Blüht im Juni, Juli. 


Thalictrum foetidum L. Stinkende Wiesenraute. 30 bis 60 cm 
hoch, Stengel und Blätter von abstehenden Drüsenhaaren weichhaarieg. 
Blüten in lockerer Rispe, langstielig, nickend, blassgrün. Auf Felsen 
der Alpen und Voralpen, Schweiz bis Steiermark, bis zu 1800 m. 


Blüht im Juni, Juli. 


Anemone alpina Miller. Alpen- Anemone. — Vat.1, Fig. 3. — Wechselt 
nach Standort von 10—30 em Höhe, gewöhnlich nur 20 em hoch. Kelch- 
blätter zu 6—8, weiss, bisweilen lila angehaucht, aussen seidenartig be- 
haart. Auf Alpentriften der Kalkgebirge in 1600—2800 m Höhe, von 
der Schweiz durch die ganze Alpenkette; ausserdem auch in den Vo- 
gesen, den Sudeten und auf dem Brocken. Blüht von Juni bis August. 


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Anemone sulfurea L. Gelbe Alpen-Anemone. — Tat. 1, Fig. 4. — Sie 
wird von den meisten Botanikern als Varietät der vorigen angesehen; 
sie fehlt den Kalkgebirgen und ist auf Urgestein (Gneis, Glimmer- 
schiefer ete.) in 1300—18S00 m Höhe heimisch. 


Anemone narcissiflora L. Narzissenblütige Anemone. — Taf. 1, 
lie. 5. — Die weissen, rot angehauchten Blüten, meist 5—7, bilden eine 
lockere Dolde, die aus einem Kranz tief gespaltener Hüllblätter hervor- 
ragt. Grundständige Blätter fast kreisrund, teilig, die einzelnen Ab- 
schnitte doppelt dreispaltig. Ueber die ganze Alpenkette und die Voralpen 
verbreitet, ebenso über die Mittelgebirge von Süd- und Mitteleuropa. 
Auf Alpenwiesen und grasigen Abhängen. Blüht von Mai bis Juli. 


Anemone trifolia 1. Dreiblätterige Anemone. Der gemeinen 
Waldanemone oder Osterblume (Anemone nemorosa [.) sehr ähnlich. 
Blüte weiss, selten hellblau. Die zur Blütezeit meist noch fehlenden 
drei Blätter sind dreiteilig, scharf sägezähnig gerandet, auf den Nerven 
und Adern etwas behaart. — Südliche Alpenkette, Tirol Dis Krain; in 
Wäldern der Voralpen und im Gebirge bis 1600 m Höhe. Blüht von 
April bis Juli. 


Anemone Halleri Allioni. Hallers Anemone. Der gemeinen, im April 
blühenden Küchenschelle (Anemone pulsatilla L.) ähnlich, 10—15 cm 
hoch, zottig behaart. Die grundständigen Blätter, welche im Herbst 
absterben, sind 2—3fach fiederschnittig mit lineal-lanzettlichen Zipfeln. 
Blüten tiefviolett. Südschweiz, Steiermark, Oesterreich, Südböhmen, 
bis 1500 m Höhe. Blüht im Juli, August. 


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Anemone vernalis L. Hrühlings- Anemone. — Tat. 2, Fig. 1. — 
6-12 em hoch. Grundständige Blätter einfach gefiedert; die Fieder- 
blättehen eiförmig, dreispaltig mit ungeteilten oder 2- -3zähnigen Zipfeln. 
Blüte weiss, aussen lila oder violett überlaufen und zottig behaart. 
Häufig auf trockenen Triften der Alpen, von der Schweiz bis Steiermark; 
in Höhe von 1200-2300 m. (Ausserdem in den Karpathen, in Skandi- 
navien und in Kiefernwäldern der norddeutschen Ebene). Blüht im 
Mai, Juni, Juli. 


Anemone baldensis L. Monte Baldo’s Anemone. — Taf. 2, Fig. 2. — 
10-15 em hoch. Blätter handförmig, doppelt 3—5teilig. Die Blumen- 
blätter, meist 9, sind weiss, auf der zottig behaarten Rückseite violett. 
Das Fruchtköpfehen ähnelt einer weisslichen Erdbeere. An trockenen 
Stellen der Hochalpen durch die ganze Alpenkette in Höhe von 1800 
bis 2400 m zerstreut. Blüht im Juni, Juli. 


Ranunculus rutaefolius L. Rautenblätteriger Hahnenfuss. — Taf. 2, 
Fir. 3. — Zierliches Kraut mit 6—-12 cm hohem, oft niederliegendem 
1--3blütigem Stengel und doppelt fiederteiligen Blättern, welche denen 
12, grünlich weiss; am Grunde 
mit goldgelbem Fleck. Auf Kalk- und Urgestein durch die ganze Alpen- 
kette verbreitet und häufig; 1900—2500 m. Blüht im Juli, August. 


der Wiesenraute ähneln, Blütenblätter 5 


Ranunculus anemonoides Zahlbruckner. Anemonenartiger Hahnen- 
fuss. Dem vorigen sehr ähnlich, aber die ganze Pflanze kräftiger und 
90 cm. Die 7—15 weissen Kronblätter sind 
schmaler und gestreckter. Während der vorige in den hohen Central- 


hochwüchsiger. Höhe 15 


alpen vorkommt, ist dieser auf die Voralpen von Südtirol, Nieder- 
österreich und Steiermark beschränkt und findet sich namentlich auf 
felsigen Stellen der Nadelwaldungen. Blüht im März und April. 


Ranunculus pyrenaeus L. Pyrenäischer Hahnenfuss. — Taf. 2, 
Fig. 4. — Stengel 8-18 em hoch, meist lblütig. Blätter schmal lan- 
zettlich, ganzrandig, bläulich-grün. Pyrenäen und Alpenkette,; 1800 
bis 2700 m; auf feuchten Triften stellenweise in Menge. Blütezeit 
Juni, Juli. 


Ranunculus parnassifolius L. Parnassienblätteriger Hahmenfuss. 
— Taf. 2, Fig. 5. — Stengel 8—12 cn hoch. Grundständige Blätter herz- 
eiförmig, langgestielt, ganzrandig. Blütenstiele und Stengel wollig, 


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Blume weiss. Auf steinigen Triften und Wiesen der Pyrenäen und der 
Alpenkette, 2500—3000 m, zerstreut. Blütezeit Juli, August. 8 


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Ranunculus glacialis L. @letscher- Hahnenfuss. — Taf. 2, Fig.6.— 
Stengel 2—10 cm hoch, am Grunde von einer Rosette von gestielten, 
3—5spaltigen, in lanzettliche Zipfel zerteilten Blättern besetzt; Wurzel- 
stock nicht haarschopfig. Kelch mit dunkel-rotbraunen Haaren zottig 
bekleidet. Blüten weiss, meist rosenrot angehaucht, namentlich auf 
der Aussenseite. Auf Urgestein der Alpenkette verbreitet, in 2300 bis 
4200 m Höhe. Nach Dr. ©. Schröter „die am höchsten ansteigende ® 
Blütenpflanze der Schweiz“. Blübt im Juli, August. ne 

Ranunculus Seguieri V’llars. Seguwiers Gletscher-Hahnenfuss. Dem & : 
vorigen sehr ähnlich, jedoch sind die einzelnen Zipfel der gefiederten Ju | 
Blätter zugespitzt und die Kelchblätter sind nicht zottig behaart, sondern 
kahl. Südtirol und Krain, zerstreut, auf Kalkgebirgeh in 1900—2300 m 
Höhe. Blüht im Juli, August. r 


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Ranunculus roseus Hegetschweiler. Rosenroter Hahnenfuss. Ebenfalls 
dem Ran. glacialis sehr ähnlich, aber Blüten tief rosenrot und Wurzel- 
stock stark haarschopfig. In den Hochalpen der Schweiz, 2500 
bis 2700 m. Blütezeit Juli, August. 


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Anemone baldensis, 3. Ranunculus rutaef« 


l. Anemone vernalis. 


4. Ranunculus pyrenaeus. 5. Ranunculus parnassifoliu 


Ranunculus alpestris 4. -Alpen-Hahnenfuss. — Taf. 3, Fig. 1. 
Zierliche, 5—15 cm hohe Pflanze, mit saftigen, meist einblütigen Stengeln. 
Die grundständigen, langgestielten Blätter sind 3—Öspaltig, rinnig- 
Snervig, im Umriss nierenförmig, aber grob keilförmig gekerbt; dunkel- 
grün, stark glänzend. Am Stengel meist 1 oder 2 lanzettförmige Blätt- 
chen, welche ganzrandig, seltener 3teilig sind. Kelch kahl. Blume bis 
2 cm breit, die 5 Blumenblätter weiss, glänzend, am Grunde gelblich. 

Ueber die ganze Alpenkette in 1000—2000 m Höhe verbreitet und 
häufie, ebenso im Jura und auf den Karpathen. Besonders häufig 
in Vertiefungen, in welchen der Schnee lang liegen bleibt. Blüht im 


Juni, Juli. 


Ranunculus Traunfellneri Hoppe. Traunfellners Hahnenfuss. Dem 
vorigen sehr ähnlich, jedoch schmächtiger, öfters nur 3 cm hoch, stets 
einblütig mit einem ganzrandigen, seltener zweispaltigen Stengelblättchen. 
Blütenstiel höchstens 10 cm hoch. Blüten wie beim vorigen weiss, mit 
Längsadern durchzogen. Kelchblätter grünlichgelb, haarlos. — Ver- 
breitung wie bei dem vorigen, jedoch ist er weit seltener und kommt 
mehr einzeln, nicht gesellig, vor. Blütezeit: Juni bis September. 


Ranunculus crenatus Waldstein u. Kitaibel. Kerbblätteriger Hahnen- 
fuss. — Taf. 3, Fig. 2. — 6—12 cm hoch. Grundständige Blätter ziemlich 
langgestielt. rundlich herzförmig bis nierenförmieg, deutlich gekerbt, bis 
2 cm breit, an der Basis in breite Scheiden auslaufend. Stengel 1 bis 
2blütie, mit 1—2 zungenförmieen Blättchen. Kelch kahl. Die ansehnliche 
Blüte weiss, mit 5 rundlich eiförmigen, schwach wellig ausgeschnittenen 
Kronblättern. — Auf Granitalpen von Steiermark und Südtirol, spärlich 
verbreitet, in Höhe von 1100-2000 m. Blüht im Juli, August. 


Ranunculus aconitifolius 7. KEisenhutblätteriger Hahnenfuss. — 
Tat. 3, Fig. 3. — 60—130 cm hohe, kahle, krautartige Pflanze. Grund- 
ständige Blätter sehr lang gestielt, 3—7 teilig, handförmig ausgebreitet, 
die Zipfel 3spaltig, zugespitzt, eingeschnitten gesägt. Der Stengel teilt 
sich wiederholt in schlanke, mit zahlreichen Blüten besetzte Aeste, an 
deren Grund handförmig gebreitete Blätter stehen. Blüten weiss, aus 
> kleinen weissen, hinfälligen Kronblättern gebildet. — Ueber die 
Gebirgswälder der ganzen Alpenkette bis zu 1800 m auf Kalk und Ur- 
gestein verbreitet und häufig; ausserdem in gebirgigen Gegenden von 
Nord- und Südeuropa, sowie in den Mittelgebirgen von Deutschland 
und Oesterreich. Blütezeit: Mai bis August. 


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Ranunculus Thora L. Thora-Hahnenfuss, Gifthahnenfuss. — Taf. 3, 
iz. 4. — Ein kleines Pflänzchen, das in den höheren Alpen nur 8 bis 
10 em, in den Voralpen 20—25 cm Höhe erreicht. Der Wurzelstock 
besteht aus einem Büschel rübenförmiger Knollen. Stengel 1—-2blütig, 
init einem grossen unteren Stengelblatt, welches nierenförmig, fein- 
geadert, am Rande gekerbt und glänzend grün ist. Das weiter oben 
sitzende Stengelblatt ist klein, 2—3teilig, mit spitz zulaufenden Lappen. 
Blüten 1—3, goldgelb, glänzend. — Auf Alpentriften und in Gebirgs- 
waldungen von Mittel- und Südeuropa, Schweiz, Tirol, Steiermark, Krain, 
bis zu 1900 m Höhe zerstreut. Blüht im Mai, Juni. Scharf giftige. 


Ranunculus pygmaeus Wahlenberg. Zwerg-Hahnenfuss. Ein winziges 
Pflänzchen mit nur 1,5—3 cm hohem, meist einfachem, einblätterigem 
und einblütigem Stengel, welcher zur Blütezeit kaum länger ist, als die 
gestielten, 3—Öteiligen gerundständigen Blätter. Kelchblätter kahl, etwas 
zurückgeschlagen, länger als die 5 gelben, nur 4—5 mm breiten Blumen- 
blätter. — Auf Urgestein in Tirol, Salzburg, Kärnten, in Höhe von 2200 
bis 2500 m, selten und zerstreut; ausserdem im hohen Norden (Skandi- 
navien, Lappland, Spitzbergen). Blüht im Juli, August. 


Ranunculus montanus Willdenow. Berg-Hahnenfuss. — Tat. 5, 
Fig. 5. — Stengel 6—12 cın hoch, ebenso wie die Blattstiele abstehend 
dicht behaart. Grundständige Blätter handförmig geteilt mit verkehrt 
eiförmigen, dreispaltigen, stumpf gezähnten Abschnitten. Unterstes 
Stengelblatt 5—6teilig, das obere 2—5spaltig, mit linealischen spreizenden 
Abschnitten. Stengel 1—3blütig. Blüten goldgelb. — Ueber die Alpen 
und Voralpen, namentlich auf Kalkgestein, in 1500—2500 m Höhe all- 
gemein verbreitet und häufig; auch in den Mittelgebirgen Süddeutsch- 
lands (Schwarzwald, Schwäb. Alb etc.) da und dort. Blüht von Mai 
bis August. 


1 NCc1 s crenatus. >, kant 
l. Ranunculus alnvestris. 2. Ranuneulus crenatı ? 


Trollius europaeus L. Gemeine Trollblume. — Tat. 4, Fig. 1. 
Kine kahle, aufrechte, gewöhnlich 30—60 em hohe Pflanze mit spärlich 
verästeltem Stengel. Die gerundständigen Blätter sind handförmig in 
3 oder 5 Blättchen zerteilt, welche wiederum gelappt und eingeschnitten 
sind. Die wenigen Stengelblätter sind klein, fast sitzend. Blüten gross, 
zitronengelb, mit 10—-15 grossen, kugelig zusammenfliessenden Kelch- 
blättern, welche die kleinen Blumenblätter, Staubgefässe und Stempel 
umhüllen. — Auf feuchten Bergwiesen von ganz Europa, in den Alpen 
bis zu 2400 m Höhe. Eine kleine, einblütige, nur 20 cm hohe Form 
(var. humilis Crtz.) findet sich nur auf Hochgebirgen. Blüht von Mai 
bis Juli. 


Eranthis hiemalis Salösbury. Gemeiner Winterstern. Stengel 5—12 cm 
hoch, einblütige. Die von einem Kranz tiefeingeschnittener, grüner 
Blätter umgebenen goldgelben Blüten zeigen 5—8 blumenblattähnliche 
Kelchblätter und 6—8 kurze röhrenförmige Blumenblätter. Grund- 
ständige Blätter langgestielt, 3—7 teilig. — Ueber die Alpenkette ver- 
breitet, aber zerstreut und selten. Dagegen öfters in Gärten angepflanzt. 
Blütezeit: Februar, März. 


Helleborus niger L. Schwarze Niesswurz, Christblume. _Grund- 
ständige Blätter fussförmig geteilt, S—9spaltig, glänzend grün. Stengel 
12—16 cm hoch, 1—2blütige. Die ansehnlichen Blüten weiss, unterseits 
rot angehaucht. — Hier und da in schattigen Gebirgswäldern bis zu 
1800 m Höhe. Blütezeit: Dezember bis Februar, daher beliebte Winter- 
pflanze in Gärten. Giftig. 


Aquilegia alpina L. Alpen-Akelei. — Taf. 4, Fig. 2. — Prächtige, 
durch grosse, himmelblaue Blüten ausgezeichnete Alpenpflanze. Stengel 
1--3blütig, 15—30 cm hoch. — West- und Centralalpen, östliche Grenze: 
das Engadin; zerstreut und meist selten, bis zu 1600 m Höhe. Blüht 
im Juli, August. 


Aquilegia atrata Koch. Schwärzlicher Akelei. Blütenstengel 30 bis 
40 em hoch, 3—10blütig, Blüten schwarzviolett oder purpurbraun. Sporn 
der Kronenblätter fast kreisförmig umgerollt. — Dieser über die Alpen 
und Voralpen weit verbreitete, stellenweise häufige Akelei wird von 
vielen Botanikern als eine alpine Form des gemeinen, in lichten hügeligen 
Waldungen von Mitteleuropa heimischen Akelei (Aquilegia vulgaris L.) 
angesehen. Blütezeit: Juni, Juli. 


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Delphinium elatum /. Hoher Rittersporn. Dieser schöne, 100 bis 
150 cın hohe Rittersporn trägt 5spaltige Stengelblätter, deren Zipfel 
3spaltig, breit und eingeschnitten gesägt sind; unterhalb der Blüten- 
stiele je 2 lineale Deckblättchen. Blumenkrone 4blätterie, Saum der 
2 unteren 2spaltig und gebartet, die 2 oberen gespornt. Kelch blau, 
Blumenkrone russfarben — Ueber die Alpenkette bis zu 1600 m ver- 
breitet, namentlich an Bächen und auf feuchten Triften; übrigens auch 
in den Gebirgen von Böhmen und Schlesien. Blüht im Juni, Juli. 


Aconitum Napellus /. Echter Eisenhut. — Taf. 4, Fig. 3. — 
Stengel 45—130 em hoch. Die dunkelblauen Blüten bilden eine an- 
sehnliche, gipfelständige Traube, die dunkelgrünen Blätter sind bis zum 
Grunde in 5—7 Teile zerspalten. — In Gebirgsgegenden von Mittel- 
und Südeuropa verbreitet; in den Alpen bis zu 2000 m Höhe, häufig. 
Blüht von Juni bis August. Giftie. 


Aconitum Anthora 1. Feinblätteriger Eisenhut. — Val. 4, Fig. 4. — 
Stengel 30—60 cm hoch. Die weisslichgelben Blüten bilden eine lockere, 
armblütige Traube. Die Blätter sind vielteilig fiederspaltig, mit schmalen 
zugespitzten Endzipfeln. — Ueber die ganze Alpenkette zerstreut, 
namentlich im Jura, auf den Alpen von Oesterreich und Krain, Savoyen, 
Pyrenäen, bis zu 1800 m. Blüht im Juli, August, Giftig. 


Paeonia officinalis L. Gemeine Pfingstrose. Stengel 50—80 cm 
hoch, Blüte purpurrot, grundständige Blätter doppelt dreizählig. Sie 
ist die Stammform verschiedener, teils gefüllter Garten-Päonien und 
ist in den Alpen der Südschweiz, von Südtirol und Krain heimisch. 
Blüht im Juni. 


2. Familie. Papaveraceae, Mohngewächse. 


Papaver alpinum L. Alpen-Mohn. — Taf. 5, Fig. 1 und 2. — 
Stengel 10—25 em hoch, einblütig, blattlos. WKelchblätter 2, leicht ab- 
fallend. Die 4 Kronblätter sind weiss, öfters am Grunde gelb, oder 
canz gelb. Blätter 2—3fach fiederteilig. — Ueber die ganze Alpenkette 
verbreitet; an steinigen, trockenen Stellen, häufig und zahlreich, bis 
2700 m. — Blüht von Juni bis August. 


Papaver pyrenaicum L. Pyrenäischer Mohn. Dem vorigen sehr 
ähnlich, aber von gedrängterem Wuchs und mit weniger feinspaltigen, 
mehr rauhhaarigen Blättern. Blüten gelb. — Alpenkette, auf Schiefer- 
und Kalkgestein, bis zu 2700 m. Blüht im Juli, August. 


3. Familie, Cruciferae, Areuzblütler. 


Nasturtium pyrenaicum Rob. Brown. Pyrenäische Brunnenkresse. 
— Taf. 5, Fig. 3. — Stengel 10—30 cm hoch. Unterste Blätter lang- 
gestielt, oval, einfach oder am Blattstiel geöhrelt; die unteren stengel- 
ständigen leierförmig, die oberen tief fiederspaltig. Schötchen 3mal 
kürzer, als deren Stielchen. — Schweiz, Pyrenäen, Vogesen, an trockenen 
Orten, zerstreut; ausserdem im Elbthale von Dessau bis Magdeburg, in 
Öberbaden und im Oberelsass. Blüht von Mai bis August. 


Arabis alpina L. Alpen-Günsekresse. — Tat. 5, Fig. 4. — 15 bis 
25 cm hoch, Stämmchen niederliegend. Blüten weiss, nicht zahlreich, 
aber ansehnlich gross. Blumenblätter doppelt so lang als der Kelch. 
Blätter länglich eiförmig, von ästigen Haaren rauh. Schötchen ab- 
stehend, flach. — Alpenkette, von 1300—2200 m, besonders auf Kalk- 
gestein; ausserdem zerstreut im Riesengebirge, Harz und in Westfalen. 
Blütezeit: Mai bis August. 

Arabis coerulea Haenke. Blaue Günsekresse., — Val. 5, Fig. 5. — 


Stengel 4—8 cm hoch, aufrecht, behaart. Blütchen blau, in gedrängter 
Schirmtraube beisammenstehend. Blätter schwach gewimpert, glänzend, 


vorn mit 3 
stengelständigen kleiner, sitzend, halbumfassend. Schötchen aufrecht. 
— Ueber die Alpenkette zerstreut, vorzugsweise auf Kalk, 1900—2500 m, 
Blüht im Juli, August. 


5 Zähnchen. Grundständige Blätter spatelförmig, die 


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Arabis pumila Jacgquin. Niedrige Alpenkresse. — Taf. 5, Fig. 6. — 
Stengel 5—15 em hoch, mit 2—3 Blättern, meist zerstreut-haarig. 
Blüten weiss, Kelch weiss gesäumt. Blätter mit glänzenden Sternhaaren 
besetzt, die grundständigen am Rande gewimpert, die stengelständigen 
abstehend, länglich-oval, sitzend, am Grunde abgerundet. — Alpen- 
kette, an trockenen Stellen, besonders auf Kalk, bis 2000 m. Blüht im 


Juni, Juli. 


Cardamine alpina Willd. Alpen-Schaumkraut. — Tat. 5, Fig. 7. — 
3—8 cm hohes Pflänzchen. Grundständige Blätter langgestielt, ganz- 
randig, stumpf eiförmig; Stengelblätter kurzgestielt, langrund, selten 
dreilappig. Die weissen Blumenblätter doppelt so lang, als der Kelch. 
Staubbeutel gelb. Die’ aufrechten Schoten stehen dicht bei einander und 
bilden eine rutenförmige Fruchttraube. — Alpenkette, bis 2500 ım Höhe, 
namentlich auf Urgestein. Blüht im Juni, Juli. 


Cardamine trifolia /. Dreiblätteriges Schaumkraut. Stengel LO bis 
30 em hoch. Blätter auf langem Stiel dreiteilig, rautenförmig-rundlich, 
geschweift-zekerbt. Blumenblätter weiss. — In feuchten Wäldern der 
Voralpen und der Gebirge (bis 1500 m Höhe), der südöstlichen Alpen, 
namentlich in Tirol, Kärnten, Steiermark, Oesterreich, Bayern, Böhmen, 
Schlesien. Blüht im Mai, Juni. 


Dentaria digitata Lamarck. Gefingerte Zahnwurz. Stengel 45—50 cm 
hoch, federkieldick, mit 3—4 langgestielten fünfzähligen Blättern, deren 
4—5 Fiederblätter handförmig ausgebreitet und am Rande scharf gesägt 
sind. Blumen rosenrot bis lila, in 8—10blütiger Doldentraube, die 
unteren langgestielt. — In Gebirgswaldungen der Alpenkette, ausserdem 
im Jura, im Elsass und in Oberschwaben. Blüht von Mai bis Juli. 


Braya alpina Sternberg u. Hoppe. Schotenkresse. — Taf. 5, Fig. 8. — 
Mehrere 2—7 cm hohe Stengel erheben sich aus dem einen dichten 
Rasen bildenden Wurzelstock. Blätter lineallanzettlich, nur 1—2 em 
lang, behaart, ganzrandig oder schwach gezähnt. Blüten weiss (ge- 
trocknet violett) in gedrängter Schirmtraube. — An den Abbängen 
der höchsten Alpen, in der Gamsgrube und Leiter bei Heiligenblut 
(Kärnten) und am Solstein bei Innsbruck. Blüht im Juli, Angust. 


1. 2. Papaver alpinum. 3. Nasturtium pyrenaicum. 4. Arabis alpina. 5. Arabis coerulea. 
6. Arabis pumila. 7. Cardamine alpina. 8. Braya alpina. 


Alyssum Wulfenianum Bernhardi. Wulfens Steinkraut. — Taf. 6, 
Fig. 1. — Niederes, wenig über 10 cm hohes Alpenpflänzchen, aus 


dessen kriechendem, holzigem Stengel mehrere Aeste aufsteigen. Blätter 
6—8 mm lang, verkehrt eiförmig, an der Spitze kurz zugespitzt. Die 
lebhaft eitrongelben Blüten bilden eine Doldentraube. Staubfäden mit 
spitzen Flügelehen versehen. — Auf Urgestein in der Schweiz, Tirol, 
Kärnten, Krain, an felsigen Abhängen, bis zu 1700 m Höhe. Blüht 
im Juli, August. 


Petrocallis pyrenaica R. Br. Pyrenäischer Steinschmückel. — Taf. 6, 
Fig. 2. — Niederes, dichte Rasenpolster bildendes Kräutchen. Blätter 
in kleinen Büscheln gehäuft, dick, keilförmig, an der Spitze 3—Öspaltig, 
am Rande mit Wimperhaaren besetzt. Kelch rotgerandet. Blüten rosen- 
rot bis lila, selten weiss. — Ueber die ganze Alpenkette, bis zu 2800 m 
Höhe, verbreitet, besonders auf Kalkgestein häufig. Blüht im Juni, Juli. 


Draba aizoides L.. Immergrünes Hungerblümehen. — Taf. 6, Fig. 3. — 
10 em hoch, blattlos. Die spitzen, linealischen Blätter sind 


Stengel 5 
lebhaft grün, am Rande mit steifen Haaren gewimpert und bilden dichte 
Rosetten. Die gelben Blüten bilden eine kurze, wenigblumige Traube. 
— Ueber die ganze Alpenkette bis zu 1900 m Höhe verbreitet und 
häufige, stellenweise auch im Elsass, im oberen Donauthal, in Ober- 
schwaben und auf den fränkischen Ralkgebirgen. 


Draba Hoppeana Keichenbach. (Draba Zahlbruckneri Host.) Hoppes 
Hungerblümehen. — Taf. 6, Fig. 4. — Dem vorigen ähnlich, wahrscheinlich 
nur eine Zwergform desselben. Stengel kurz, oft kaum über die Blatt- 
rosetten emporragend, armblütig, Blätter kammförmig gewimpert. — 
Auf den höchsten Granitalpen von Kärnten und Steiermark. Blüht 
von Juni bis August. 


Cochlearia saxatilis Lamarch. HFelsen-Löffeleraut. Stengel bis 30 em 
hoch, fadenförmig. Die grundständigen Blätter, die eine lockere Rosette 
bilden, sind gestielt, verkehrt-eiförmig, schwach gezähnt; die stengel- 
ständigen Blätter sitzend, linealisch. Die weissen Blüten in lockerer 
Schirmtraube. Staubfäden knieförmig; Staubbeutel mit gelber Rück- 
seite. — Auf RKalkfelsen und Steingeröll über die Alpenkette verbreitet, 
bis zu 2200 m Höhe. Blüht von Juni bis August. 

Thlaspi alpinum Jacgwin. Alpen-Täschelkraut. — Tat. 6, Fig. 5. — 
Der Wurzelstock teilt sich in verlängerte Aeste und treibt mehrere 
8 cm hohe Stengel. Die grundständigen, einen lockeren Rasen 


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bildenden Blätter sind rundlich, gestielt; die stengelständigen sitzend, 
stumpf geöhrt, den Stengel umfassend. Die ziemlich grossen weissen 
Blüten bilden eine diehte Doldentraube. — Auf Wiesen und Triften über 
die Alpenkette verbreitet, bis zu 2500 m Höhe. Blütezeit: Juni, Juli. 


Thlaspi rotundifolium Gaudin. HBundblätteriges Täschelkraut. — 
Taf. 6, Fig. 6. — Stengel bis 8 cm hoch. Der Wurzelstock ' treibt 
mehrere ausläuferartige Aeste. Grundständige Blätter gestielt, rundlich- 
löffelförmig; stengelständige mit geöhrtem Grunde stengelumfassend. 
Blüten hellviolett, bisweilen weiss. — Ueber die ganze Alpenkette ver-- 
breitet, zwischen Geröll und Kies der Kalkalpen, bis zu 2700 m Höbe. 
Blüht im Juli, August. 


Biscutella laevigata 1. Glattfrüchtige Bräillenschote. — Tat. 6, 
Fig. 7. — Stengel ästig, 30-50 em hoch. Untere Blätter länglich, ge- 
zähnt, in den Blattstiel verschmälert, obere schmal, mit halb stengel- 
umfassendem Grunde sitzend. Blüten in halbkugeligen Doldentrauben, 
goldgelb. Schötchen brillenförmig, flach, am Grunde und am Ende 
herzförmig ausgerandet, aus zwei kreisrunden Fächern zusammen- 
gesetzt. — Auf Felsen und steinigem Kalkboden über die Alpenkette 
bis zu 2200 m Höhe verbreitet; ausserdem da und dort in Deutschland 
und Oesterreich zerstreut und auf einzelne Fundorte beschränkt. Blüte- 
zeit: Mai bis August. 


l. Alyssum Wulfenianum. 2. Petrocallis pyrenaica. 3. Draba aizoides. 4. Draba Hoppeana. 


5. Thlaspi alpinum. 6. Thl. rotundifolium. 7. Biscutella laevigata. 


Hutchinsia alpina R. br. Alpen-Gemskresse. — Taf. 7, Fig. 1. — 
Stengel 5—10 em hoch, einfach, blattlos. Der Wurzelstock bildet durch 
Ausläufer einen kleinen Rasen. Blätter gefiedert. Blumenblätter weiss, 
noch einmal so lang, als der Kelch. Schötchen länglich, an beiden 
Enden spitz. Iın Geröll der Alpenbäche, bis zu 2700 m Höhe, und 
mit den Flüssen thalwärts bis München und Augesbure. Blüht von 
Mai bis August. 


4, Familie. Cistaceae, Cistrosengewächse. 


Helianthemum alpestre Keichb. (Hel. oelandicum Wahlenb.). 
Voralpen-Sonnenröschen. — Taf. 7, Fig. 2. — Der Stengel verzweigt sich 
dicht über der Wurzel in zahlreiche, niederliegende, holzige Aeste, welche 
am Ende aufstreben und 10—15 cın hoch werden. Blätter gegenständig, 
sitzend, länglich oval bis linealisch, ohne Nebenblätter, mit büscheligen 
Haaren am Rande oder auf beiden Seiten, oder auf der Unterseite 
filzie. Die breiten gelben Blüten bilden kurze lockere Trauben. — 
Ueber die Kalkalpenkette verbreitet und an steinigen, sonnigen Stellen 
häufie. bis zu 2600 m Höhe. Blütezeit: Juni bis August. 


5, Familie. Violaceae, Merlchengewächse. 


Viola pinnata L. Fiederblätteriges Veilchen. — Taf. 7, Fig. 3. — 
Der Wurzelstock bildet keine Ausläufer, aber einen erundständigen 
Blattbüschel. Blätter handteilig, mit tief eingeschnittenen Abschnitten 
und linealischen Zipfeln. Nebenblätter des 6—-5 cm hohen Stengels 
lanzettförmig, ganzrandig. Blumenblätter ziemlich klein, hell violett; 
die zwei oberen fast so gross, als das unterste; Sporn aufsteigend, 
gross. Blüte duftend. — Alpenkette bis Krain; auf Wiesen, bis zu 
1800 m Höhe. Blüht im Juni, Juli. 

Viola biflora L. Zweiblütiges Veilchen, Gelbes Veilchen. — Wat. 7, 
Fig. 4. — Stengel 6—15 cm hoch, aufsteigend, kahl, meist zweiblätterig 
und zweiblütig. Blätter nierenförmig, sehr stumpf, gekerbt. Neben- 
blätter eiförmie, ganzrandig. Blumen citronengelb, am Grunde braunrot 
gestreift. — In feuchten, schattigen Thälern, namentlich am Fuss nasser. 
überhängender Felsen, über die ganze Alpenkette bis zu 2000 m Höhe 
verbreitet und häufig. Ausserdem zerstreut in Böhmen, der Sächsischen 
Schweiz, Lavsitz, Schlesien, Westfalen, in den Vogesen und in Ober- 
schwaben. Blüht von Mai bis August. 


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Viola calcarata L. Langsporniges Veilchen. — Taf. 7, Fig. 5. — 
Stengel aus niederliegenden verästelten Stämmchen emporwachsend, 
4—7 cm hoch, je mit einer Blüte. An der Basis des Stengels steht 
dichtgedrängt ein Büschel von eiförmigen Blättern, deren unterste 
breiter, die oberen schmäler sind. Die ansehnliche, 2 cm breite, wohl- 
riechende Blume ist blau oder violett, selten gelb oder weiss. Der 
pfriemenförmige Sporn ist so lang als die Blumenblätter, rückwärts 
gekrümmt. — Auf Alpentriften der Kalkalpen an vielen Orten sehr 
häufig und zahlreich, in Höhe von 1800—2700 m, so namentlich in der 
Schweiz und den bayrischen Alpen. Blüht im Juli, August. 


Viola alpina L. Alpen-Veilchen. — Waf. 7, Fig. 6. — Der kurze, 
am Ende wie abgebissene Wurzelstock trägt ein kurzes ungegliedertes 
Stämmchen, aus welcbem die Blätter und die 1—2 Blütenstengel empor- 
wachsen. Blätter langgestielt, rundlich-eiförmig, gekerbt. Blüten gross, 
azurblau, selten weiss. Sporn ziemlich kurz, an der Spitze sackförmig 
verdickt. — ÖOestl. Alpen, Steiermark, Oesterreich, in Höhen von 1600 
bis 1900 m. Blüht im Juni, Juli. 


Viola tricolor L. Stiefmütterchen. Dieses über Felder, Wiesen 
und unbebautes Land in ganz Europa verbreitete, mancherlei Farben- 
abweichungen (Blüten blau, weisslich oder gelb, oder gemischt aus 
diesen 8 Farben) zeigende Pflänzchen steigt auch in den Alpen bis zu 
einer Höhe von 2000 m und mehr. Man unterscheidet als var. alpestris 
eine namentlich in den Voralpen häufige Form mit besonders lebhaft 
gefärbten Blüten. Blütezeit: April bis August. 


1. Hutchinsia alpina. 2. Helianthemum alpestre, 3. Viola pinnata. 4 Viola biflora. 
5. Viola calcarata. 6. Viola alpina. 


6. Familie. Droseraceae, Sonnentaugewächse. 


Parnassia palustris 1. Sumpf-Herzblatt. Stengel 15 bis 30 cm 
hoch. Wurzelstock kurz. Grundständige Blätter lang gestielt, breit 
herzförmig, ganzrandig, kahl. Der Stengel trägt ein einzelnes sitzendes 
Blatt in der Mitte und eine ansehnliche, weisse Blüte an der Spitze. 
Blumenblätter verkehrt eirund, längsstreifig geadert, doppelt so lang 
als der Keleh. — In Sümpfen und feuchten Wiesen Nord- und Mittel- 
europas häufig; in den Alpen bis zu 2400 m Höhe, besonders auf Ur- 
sestein. Blüht im Juli, August. 


7. Familie, Polygalaceae, Areuzblumengewächse. 


Polygala Chamaebuxus L. Immergrüne Kreuzblume. — Taf. 8, 
Fig. 1 a.b. — Stengel 80 cm bis 2 m hoch, unten holzig. Die Wurzel 


kriechend, der Stengel aufstrebend. Blätter lanzettlich oder langrund, 
stachelspitzig, ledern, am Rande zurückgerollt, immergrün. Blüten- 
stiele achsel- und endständig, meist 2blütig. Blüten ziemlich gross, 
gelb, auf reinem Schiefer weiss, auf kalkhaltigem Schiefer purpurrot 
(Fig. 1b). — Weit verbreitet, aber zerstreut auf trockenen Heiden der 
Mittelgebirge von Deutschland und Oesterreich. In den Schweizer 
und österreichischen Alpen bis zu 2000 m Höhe stellenweise häufig. 
Blütezeit: Mai bis August. 


8. Familie, Silenaceae, Zeimkrautgewächse. 


Gypsophila repens L. Kriechendes Gipskraut. — Taf. 8, Fig. 2. — 
Stengel 8-25 cm lang, am Grunde niederliegend, dann aufsteigend und 
sich verzweigend. Blätter schmal, lanzettlich. Die weissen oder röt- 
lichen Blüten bilden einen lockeren, oben nahezu gleichhohen Strauss. 
Staubgefässe und Griffel kürzer als die Blumenblätter. — Ueber die 
ganze Kalkalpenkette in Meereshöhe von 1500—2400 m verbreitet; mit 
den Flüssen auch in die Ebene hinabsteigend, z. B. auf den Kiesbänken 
der Isar bei München zerstreut; auch in Oberschwaben und am Süd- 
abhang des Harzes. Blüht im Juli, August. 


Dianthus alpinus L. Alpen-Nelke. — Taf. 8, Fig. 3. — Der aus- 
dauernde Wurzelstock treibt ein oder mehrere d4—8 cm hohe Stengel. 
Blätter lineal-lanzettlich, grasgrün. Die zwei inneren Kelchschuppen 
eiförmig, lang zugespitzt, ihre Spitze kürzer als die Kelchröhre, die 
zwei äusseren ebensolane als der Kelch. Blume oben fleischrot mit einem 


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purpurnen und weissgefleckten Ring am Schlund, unterseits grünlich; 
veruchlos. — Oestliche Alpenkette bis Tirol, vorzugsweise auf Kalk- 
boden, in Meereshöhe von 1000—2000 m, Blüht von Juni bis August. 


Dianthus silvestris Wulfen. Wald-Nelke. — Tafel 8, Fig. 4. — 
Die Blätter des ausdauernden Wurzelstocks bilden dichten Rasen, aus 
dem ein oder mehrere, 3—10 em oder noch höhere Blütenstengel empor- 
wachsen, welche ein- bis mehrblütig sind. Blätter schmallinealisch, 
kurz zugespitzt, am Rande fein sägezähnig, gras- oder bläulichgrün. 
Die zwei oberen Kelchschuppen sind rundlich eiförmig, nur ein viertel 
so lang als der Kelch. Blumenblätter ungleich eingeschnitten gezähnt, 
fast doppelt so lang als der Kelch, am Schlunde nicht bärtig; rosen- 
rot bis purpurrot, dunkler geadert. — An felsigen, trockenen Abhängen 
über die ganze Alpenkette bis zu 2000 m Höhe verbreitet, aber zer- 
streut; ebenso in Südeuropa. Blüht im Juli, August. 


Dianthus glacialis Hünlse. (D. alpinus L.) G@letscher-Nelle. — 
Taf. S, Fig. 5. — Der liegende, ausdauernde Wurzelstock treibt eine 
lockere Blattrosette, aus der wenige, nur 5—10 cm hohe, einblütige 
Stengel emporwachsen. Blätter lanzettlich-linealisch, von der Mitte an 
verschmälert, am Rande rauh. Stengel mit 1—2 Paaren schmälerer 
Blätter besetzt. Kelchschuppen mit einer steifen Granne versehen, 
länger als die Kelehröhre. Blumenblätter rosenrot, nach aussen ver- 
breitert, gestutzt und spitz gezähnt. — Diese Nelke, welche nach 
Schlechtendal nur eine hochalpine Form der über die ganze Alpenkette 
verbreiteten, höheren und schlankeren Alpen-Nelke (D. alpinus L.) ist, 
findet sich in den höchsten Granitalpen in der Nähe der Gletscher in 
einer Meereshöhe von 1900—2000 m durch Graubünden, Glarus, Tirol, 
Salzburg, Kärnthen und Steiermark. Blüht im Juli. August. 


Von anderen in den Alpen vorkommenden Nelken erwähnen wir 


noch: 


Dianthus barbatus L. Bartnelke. Stengel 15—45 cm hoch. Blätter 
am Grunde stengelumfassend, breitlanzettlich; Kelchschuppen 
krautige. Blüten in Büscheln. Blumenblätter gross, purpurrot bis 
weiss. Südliche Alpenkette bis Krain. 


Dianthus Carthusianorum L. Karthäusernelke. Stengel 15—40 enı 
hoch. Blüten brennend purpurrot, zu 5—6 ein endständiges Köpfchen 
bildend. Kelchschuppen braun, trockenhäutig. In Deutschland auf 
grasigen Hügeln meist häufie, ebenso in den Alpen, auf Bergwiesen 
bis 2000 m Meereshöhe. 


l a. b. Polygala Chamaebuxus. 2. Gypsophila repens. >. Dianthus alpinus. 


4, Dianthus silvestris. 5. Dianthus glacialis. 


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Saponaria ocymoides L. Liegendes Seifenkraut. — Taf. 9, Fig. 1. — 
Aus dem holzigen Wurzelstock sprossen mehrere aufsteigende, oben 


‚ästige, 8—20 cm hohe, etwas rauhhaarige Stengel. Unterste Blätter 


verkehrt eiförmig, die oberen mehr lanzettlich; Kelche dicht und drüsig 
behaart, rotbraun angelaufen. Blumenblätter verkehrt eiförmig, am 
Schlande gebartet, fleischfarbig oder hell purpurrot. — Voralpen der 
südöstlichen Schweiz, Kärntens und Südtirols. Blüht von Mai bis 
August. 


Silene Pumilio Wulfen. Zwerg-Leimkraut. — Taf. 9, Fig. 2. — Ein 
niederes, ausdauerndes, dichte Rasen bildendes Alpenpflänzchen mit 
linealischen, grasgrünen Blättern. Blütenstengel oft kaum höher als 
die Blätter; einblütig. Kelch länglich, glockenförmig aufgeblasen, viel- 
streifig, netzaderig, rauhhaarig. Blüten gross, purpurrot. — An feuchten 
Felsen der Granitalpen; Tirol, Salzburg, Steiermark, Kärnten, in Meeres- 
höhe von 1900—2700 m. Blüht im Juni, Juli. 


Silene rupestris L. Felsen-Leimkraut. — Taf. 9, Fig. 3. — Ein 
lockeres, 6—15 cm hohes Büschchen mit aufsteigenden kahlen Stengeln, 
die oben gabelästig geteilt sind. Blätter länglich lanzettlich. Die auf 
haardünnen Stielen stehenden weissen oder etwas rötlichen Blüten 
bilden lockere Doldentrauben. Blumenblätter spatelförmig, tief aus- 
gerandet, fast doppelt so lang als der Kelch. — An trockenen, felsigen 
Stellen über die Alpenkette bis zu 2000 m Höhe verbreitet, kommt 
auch in den Vogesen und im südlichen Schwarzwald vor. Blütezeit: 
Juli, August. 


Silene saxifraga L. Steinbrech-Leimkraut. — Taf. 9, Fig. 4. — 
Aus dem kriechenden, rasenbildenden Wurzelstock erheben sich mehrere 
aufrechte, 8-15 cm hohe kahle Stengel, welche mit 4—6 Paaren schmal 
lanzettlicher drüsig scharfer Blättchen besetzt sind. Die Blüten stehen 
auf borstenförmigen langen Stielen, meist einzeln, seltener zu zweien. 
Kelch keulig, 10streifig mit eiförmigen stumpfen Zähnen. Blumen- 
blätter tief zweispaltig, weiss bis rosenrot, unterseits rötlich oder grün- 
lich. — An steinigen Bergabhängen der Alpen und Voralpen: Südliche 
Schweiz, Südtirol, Steiermark, Kärnten, Krain, bis zu 2000 m Meeres- 
höhe. Blüht im Juli, August. 

Silene acaulis L. Stengelloses Leimkraut. — Taf. 9, Fig. 5. — 


Ueber der tief in die Erde dringenden, holzigen Pfahlwurzel verteilt 
sich der Wurzelstock in zahlreiche dicht gedrängte Zweigchen, welche 


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Rasen gebildet wird. Aus jedem Rosettchen hebt sich auf feinem, etwa 
2 em hohem Stiele eine zierliche hell purpurrote Blüte hervor. Die auf 
diese Weise entstehenden bunten Polster gewähren einen ganz reizenden 
Anblick. — Ueber den hohen Norden und die ganze Alpenkette ver- 
breitet, bis an die Schneegrenze emporsteigend, doch auch da und dort 
in den Voralpen, besonders auf Bergkuppen und an feuchten Felsen. 
Blütezeit: Juni bis August. 


Lychnis alpina L. Alpen-Lichtnelke. — Taf. 9, Fig. 6. — Stengel 
s—15 em hoch, weder klebrig, noch behaart, mit 1—3 Blattpaaren be- 
setzt. Der Wurzelstock endigt in eine spindelige Pfahlwurzel und treibt 
nach oben einen dichten Rasen von Blattrosetten, die zum Teil steril 
bleiben, d. h. keine Blumenstengel tragen. Blätter sitzend, lineal- 
lanzettlich. Die pfirsichblütroten, öfters auch blasseren Blüten bilden 
am Ende des Stengels eine dichte, kopfige Dolde. — Diese auch im 
hohen Norden weit verbreitete Lichtnelke findet sich auf den höchsten 
Granit- und Kalkalpen in der Nähe der Schneegrenze bis 3000 m 
Meereshöhe; Veltlin, Wallis, Tirol, Graubünden und Kärnten. Blüht 
im Juli, August. 


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aın Grunde mit abgestorbenen Blättchen bekleidet sind, während ander 
Spitze eine Rosette frisch grüner Blättchen steht, wodurch ein dichter 


1. Saponaria ocymoides. 2. Silene Pumilio. 3. Silene rupestris. 4 


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9, Familie. Alsinaceae, Alierengewächse. 


Alsine verna Dartling. (Arenaria verna 1.) Frühlings-Miere. — 
Taf. 10, Fig. 1.) — Zierliches Pflänzchen, dessen kurzer, ausdauernder 
Wurzelstock einen dichten Büschel bildet, der am Grunde mit ab- 
gestorbenen Blättern bedeckt ist. Blütenstengel aufrecht, einzelne nieder- 
liegend, 4—8cm hoch, verzweigt, vielblütig. Blätter linealisch-pfriemlich, 
steif. Kelchblätter eiförmig-lanzettlich, dreinervig, am Rande häutig. 
Blüten in lockeren, gabeligen Rispen. Blumenblätter weiss, verkehrt 
eiförmig, mit kurzem Nagel, etwas länger als die Kelchblätter. — An 
steinigen, grasigen Orten über die meisten Länder Europas verbreitet; 
so über die ganze Alpenkette, bis zu 2300 m Höhe; auch in Deutsch- 
land zerstreut (Harz, Thüringen, Aachen etc... Blüht von Juni bis 
August. 

Alsine laricifolia Wahlenberg. (Arenaria laricifolia L.) Lärchen- 
blätterige Miere. — Taf. 10, Fig. 2. — Die niederliegenden, einen lockeren 
Rasen bildenden Stengel verästelt, am Grunde holzig. Die bis zu 20 cm 
aufsteigenden Aestchen sind gabelig geteilt und gleich den Blattstielen 
und Kelchen kurz behaart, ein- bis vielblütig. Blätter schmal linealisch, 
am Rande sehr fein gesägt, flaumig behaart. In den Blattachseln kleine 
Blätterbüschel. Kelchblätter dreinervig, an der Spitze brandig. Die 
weissen Blumenblätter verkehrt eiförmig, durchscheinend geadert. — 
An trockenen Abhängen und auf Triften der höheren Alpen, in 1700 
bis 2100 m Höhe. West- und Südschweiz, Tirol, Steiermark, Krain, 
Oesterreich. Blüht im Juli, August. 


Cherleria sedoides /. (Alsine Cherleri Fenzl.) Moosartige Cherlerie. 
—- Taf. 10, Fig. 3. — Kleines, ausdauerndes Alpenpflänzchen, das rasige, 
moosähnliche Polster bildet. Wurzeln tiefgehend, Zweischen sehr kurz, 
mit dieht angedrückten, linealen, steifen Blättchen bedeckt. An den 
winzigen, gelbgrünen Blütchen sind meist nur die 5 hellgrünen Kelch- 
blätter bemerkbar, während die eigentlichen Blumenblättchen gewöhn- 
lich fehlen. — Auf den höheren Alpen der Schweiz und der ganzen 
Alpenkette, besonders auf Kalkgebirg bis zu 3000 m Höhe weit ver- 
breitet. Die Polster sitzen besonders an feuchten Felsen und in Gestein- 
ritzen eingebettet und werden von Unkundigen leicht für Moospolster 
angesehen. Blüht im Juli, August. 


Möhringia muscosa /. (Arenaria muscosa L.) Moosartige Möhringie. 
— Taf. 10, Fig. 4. — Stengel zart, 10—20 cm lang, lockere moosförmige 


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Rasen bildend. Blätter fast fadenförmig, etwas fleischig, nervenlos, 
lebhaft grün. Die kleinen Blüten stehen auf 2cm langen, dünnen 
Stielen; sie haben 4 grüne Kelchblätter und 4 etwas längere, weisse 
Blumenblätter. — Auf feuchten, schattigen Felsen durch die ganze 
Alpenkette verbreitet, besonders auf Kalk, bis zu 2000 m Höhe. Das 
moosähnliche Pflänzchen hängt häufig aus feuchten Felsenritzen hervor. 
Blütezeit: Juni bis September. 


Arenaria biflora L. Zweiblütiges Sandkraut. — Taf. 10, Fig 5. — 
Die ganze Pflanze erinnert in ihrer Erscheinung an den gemeinen 
Thymian. Stengel gestreckt, liegend, mit wenigen 5—15 cm aufsteigenden 
Aesten, welche ziemlich dicht beblättert sind. Blätter klein, verkehrt 
eiförmig, fast rund, bisweilen mit kleiner Endspitze. Aeste achsel- 
ständig; Kelchblätter kahl, deutlich Inervig, kürzer als die weissen 
Blumenblätter. — An feuchten Felsen und sandigen Bachufern der 
höheren Alpen, bis 3200 m llöhe. Schweiz, Salzburg, Tirol, Steiermark, 
Kärnten. Blüht im Juli, August. 


Arenaria grandiflora Allioni. Grossblumiges Sandkraut. — Taf. 10, 
Fig. 6. — Aus dem ausdauernden Wurzelstock entspringen einige liegende 
Stengel, von denen sich mehrere bis zu 20 cm Höhe aufstrebende, 
1—3blütige Zweige erheben. Blätter schmal, lanzettlich, stechend be- 
grannt, am Rande etwas verdickt; sie stehen, namentlich am unteren 
Teil des Stengels, ziemlich dicht gedrängt; Blütenstiele und Kelch- 
blätter drüsig behaart. Blumenblätter weiss, nach aussen abgerundet, 
doppelt so lang als der Kelch. — Auf felsigen Triften in 1200—2000 m 
Höhe. Westliche Schweiz, Tirol bis Oesterreich und Krain. Blüht 
vom Mai bis Juli. 


l. Alsine verna >», Alsine larieifolia. 3. Cherleria sedoides. 4. Möhringia muscosa. 


5. Arenaria biflora. 6. Arenaria grandiflora. 


Arenaria ciliata L. Gewimpertes Sandkraut. — Taf. 11, Fig. I. — 
Diese Pflanze erinnert (gleich der Arenaria biflora L.) in ihrem Wachstum 
an den Feld-Thymian, indem der Wurzelstock nıehrere oder viele 
Stengel treibt, die zu Anfang mehr oder weniger am Boden liegen, an 
der Spitze dagegen aufrecht emporsteigen. Blütenzweige 4—10 em hoch, 
flaumig behaart. Blätter klein, eirund, deren Rand am Grunde ee- 
wimpert. Blüten endständig, einzeln oder kleine Gruppen bildend. 
Die weissen Blumenblätter etwas länger als die erünen Kelchblätter. 
— Ueber die ganze Alpenkette auf felsigen Triften bis zu 2700 m ver- 
breitet und häufig. Blüht im Juli, August. 


Cerastium latifolium /L. Breitblätteriges Hornkraut. — Taf. 11, 
Fig. 2. — Niederliegende Stämmchen mit rasigen, aufrechten, 5—12 cm 
hohen, 1—3blütigen Stengeln. Blätter länglich breit-lanzettlich, mit 
wolligen Haaren bedeckt, bläulichgrün, nur die untersten kurz gestielt. 
Blütenstiele nach dem Verblühen überhängend. Kelchblättchen mit 
häutigem Rand. Blumenblätter zweimal so lang als der Kelch, verkehrt- 
herzförmig, weiss. — Auf Kalk- und Urgestein bis zu 2800 m Höhe 
über die ganze Alpenkette verbreitet, an trockenen Abhängen meist 
häufige. Blüht im Juli, August. 


Cerastium alpinum L. Alpen-Hornkraut. — Tat. Il, Fig 3. — 
Stämmcehen kriechend mit mehreren anfrechten, am Grunde rosetten- 
artig beblätterten Stengeln. Die ganze Pflanze blaugrün, gewöhnlich 
mit langen, wolligen Haaren bedeckt. Blütenstengel aufsteigend, 5—10 em 
hoch, mit 1-5 Blüten an langen Blütenstielen. Blütenblätter ansehnlich 
gross, weiss, fast doppelt so lang als die Kelchblätter. — An feuchten, 
felsigen Stellen über die ganze Alpenkette bis zu 2000 m Höhe ver- 
breitet und von da mit den Flüssen in das Vorland herabsteigend; 
ausserden auf Hochmooren der Polarländer. Blüht im Juli, August. 


10. Familie. Linaceae, Zeingewächse. 


Linum alpinum Jacgquin. Alpen-Lein. — Taf. 11, Fig. 4. — An 
höheren Standorten nur 7—15 cm hoch und kleinblumiger, in tieferen 
Berggegenden 25--40 cm hoch und mit grösseren Blumen. Der kurze, 
kräftige Wurzelstock treibt eine Anzahl teils steriler, teils blüten- 
tragender Stengel, welche unten einen lockeren Rasen bilden; die 
blütentragenden Stengel steigen aufrecht empor, sind mit kahlen, lineal- 
lanzettlichen, wendelständigen Blättern besetzt und endigen in eine 


mehrblütige Doldentraube. Die 5 himmelblauen Blütenblätter sind über 
noch einmal so lang als die kahlen, häutig berandeten Kelchblätter, 
berühren sich bis zur Mitte und gehen dann von einander ab, während 
sie sich bei dem ähnlichen, in Süddeutschland da und dort vorkommen- 
den Linum perenne ZL. am Rande völlig decken. — Auf Alpen und 
Voralpen der östlichen Alpenkette (Oesterreich, Steiermark) in 1500 
bis 2000 m Höhe. Blüht im Juni, Juli. 


11. Familie. Hypericaceae, Zartheugewächse. 


Hypericum Coris L. Quirlblätteriges Johanniskraut. — Taf. 11, 
Fig. 5. — Die holzige Pfahlwurzel treibt mehrere, 15—50 cm hoch auf- 
steigende, astlose Zweige. Die Blätter stehen ziemlich gedrängt in 
4zähligen Wirteln, sind linealisch, fast nadelförmig, am Rande zurück- 
gerollt, durchscbeinend punktiert. Die gelben Blüten in endständiger, 
wirtelig verzweigter Rispe. Kelchblätter länglich, drüsig gewimpert. 
-— Auf Felsen der mittleren Schweiz und in Südtirol, bis zu 1600 m 
Höhe; zerstreut. Blüht im Juli, August. 


Hypericum Richeri Villars. Alpen-Johanniskraut. Der meist ein- 
fache Stengel ist aufrecht, 15—30 em hoch, unten stielrund, oben mit 
zwei Längsleisten. Die gegenständigen Blätterpaare sind einander ge- 
nähert und decken sich teilweise. Blätter lederartig, länglichrund mit 
stumpf verlängerter Spitze; sie sind am Rande dicht schwarz punktiert, 
ohne durchscheinende Punkte. Kelchblätter eiförmig, stark schwarz 
punktiert, am Rande borstig gewimpert. Die ansehnlichen Blüten sind 
gelb mit feinen schwarzen Pünktchen und bilden eine wenigblütige, 
eipfelständige Traube. — Pyrenäen, Jura, bei Zermatt und auf dem 
Schneeberg (Krain); zerstreut und meist selten, in 1500— 1800 m Höhe, 
auf trockenen Triften. Blüht im Juli, August. 


l. Arenaria ciliata. 2. Cerastium latifolium. 3. Cerastium alpinum 


4. Linum alpinum. 5. Hypericum Coris. 


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12, Familie. Geraniaceae, Storchschnabelgewächse. 


Geranium macrorrhizum L. Grosswurzeliger Store} schnabel. 
— Taf. 12, Fig. 1. — Aus dem dicken, holzigen Wurzelstock erheben 
sich ein oder mehrere 30—60 cm hohe, nach oben gabelig verästelte 
Stengel. Die. grundständigen Blätter sind langgestielt, handförmig, 
5—7spaltig, die stengelständigen 3spaltig. Kelch zur Blütezeit ge- 
schlossen, kugelig. Blumenblätter spatelig, lang benagelt, blutrot. — 
Südliche Alpenkette: Tirol bis Krain, bis zu 1600 m Meereshöhe; zer- 
streut. In Deutschland als Gartenblume kultiviert und von da stellen- 
weise verwildert. Blüht im Juni, Juli. 


Geranium argenteum L. Sölber-Storchschnabel. Niedrige Alpen- 
pflanze. Blätter grundständig, 5—7 teilig mit tief 3spaltigen Lappen; 
dieselben sind dicht seidenartig behaart, graulichweiss. Blütenstiele 
2blütig,. Blüte ansehnlich, im Durchmesser 2 cm breit, blassrot. — 
Auf Triften und steinigen Abhängen von Südtirol und Krain, besonders 
auf Kalk, bis zu 2200 m Meereshöhe. Blüht im Juli, August. 


13. Familie. Rhamnaceae, Areuzdorngewächse. 


Meist niedrige, vielästige Sträucher, von denen wir nur nach- 
stehende alpine Arten erwähnen: Rhamnus saxatilis L. Felsenkreuz- 
dorn; Schweiz, Tirol, Krain, Steiermark. — Rhamnus alpina L. Alpen- 
kreuzdorn; in den Voralpen derselben Gebirge. 


14, Familie. Papilionaceae, Schmetterlingsblülige Gewächse. 


Trifolium alpirum L. Alpen-Klee. — Taf. 12, Fig. 2. — Grund- 
ständige Blätter ziemlich langgestielt, aus den scheidenartig verlängerten 
Nebenblättchen hervortretend; die drei Fiederblättchen lanzettlich, an 
beiden Enden ziemlich spitz, am Rande sehr fein gesägt. Der Blüten- 
schaft trägt einen lockeren, kugeligen Kopf von 6—12 roten bis weiss- 
lichen Blüten, welche 2cm lang sind und an kleinen Stielchen sitzen. 
— Auf den Schweizer Alpen von 1600—2200 m Höhe häufig; auch in 
Südtirol. Blüht von Juni bis August. 


Trifolium pallescens Schreber. Weisslicher Alpen-Klee. — Taf. 12, 
Fig. 3. — Stengel aufsteigend, 4--8 cm hoch; an seiner Spitze ein 


kugeliges Köpfchen von anfänglich weissen, später gelben Blüten, deren 
Schiffehen sich zuletzt meist purpurrot färbt. Die drei Fiederblättchen 


24 — 


der ziemlich kurzgestielten Blätter sind zugerundet verkehrt-eiförmig, 


am Rande fein gezähnelt; Nebenblätter ei-lanzettlich, zugespitzt. — 


Auf Alpenwiesen in 1600—2200 m Höhe von der Schweiz bis Salzburg _ 


und Krain. Blüht von Juli bis September. 


Trifolium badium Schreber. Lederbrauner Goldkle. — Taf. 12, 
Fig. 4. — Stengel aufsteigend, 8s—15 cm hoch. Untere Blätter lang- 


gestielt, die drei Fiederblättchen stumpf eiförmig, am Rande feingesägt. 
Blütenköpfchen anfänglich kugelig, goldgelb, später eirund und glänzend 
lederbraun; untere Blütenstielchen herabgebogen. — Ueber die ganze 
Alpenkette auf Bergwiesen in 1300—2300 m Höhe verbreitet und häufig, 
namentlich auf Kalk. Blüht im Juli, August. 


Phaca frigida L. Kälteliebende Berglinse. — Taf. 12, Fig. 5. — 
Stengel einfach, 15—30 cm hoch. Blätter meist nur 4—5 paarig. Fieder- 
blättchen eirund, nach vorn und hinten etwas zugespitzt, unterseits 
und am Rande behaart. Nebenblättchen eiförmig, stengelumfassend. 
Die gelblichweissen Blüten bilden eine lockere, kurze Traube. — Ueber 
die ganze Alpenkette verbreitet, auf Bergwiesen in 1700—2000 ın Höhe, 
namentlich auf Urgestein; meist häufig, Blüht im Juli, August. 


Phaca alpina L. Alpen-Berglinse. — Taf. 12, Fig. 6. — Stengel 
15-50 cm hoch, aufsteigend, ästig, weichhaarig. Blätter 9—12paarig; 
Fiederblättchen lineal-lanzettlich. Blüten gelb. — Auf Alpenwiesen und 
Steingeröll in Höhe von 1300—1900 m in der Schweiz (Waadt, Wallis, 
Graubünden, Glarus), Oberbayern, Salzburg, Tirol und Kärnten. — 
Blüht im Juli, August. 


1. Geranium macrorrhizum. 2. Trifolium alpinum. 3. Trifolium pallescens. 


4. Irifoliam badium. 5. Phaca frigida. 6. Phaca alpina. 


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Oxytropis campestris De Candolle. (Astragalus campestris /.) 
Alpen-Fahnenwicke. — Taf. 13, Fig. 1. — Die ganze Pflanze ist etwas 
zottig behaart. Der Wurzelstock über der langen, spindelförmigen Pfahl- 
wurzel ist mit alten Nebenblättern und Blattstielen bedeckt. Blätter 
gefiedert; die 21—31 Fiederblättchen sind langrund, unten seidenartig 
behaart. Der gemeinsame Blattstiel ist 4—6 cm hoch; der gemeinsame 
Blütenstiel ist höher, bisweilen 20 cm hoch und trägt eine Aehre aus 
zahlreichen blassgelben, rot angelaufenen Blumen. Bei der Spielart 
Oxyt. coerulea Koch sind die Blumen blau, und die Fahne zeigt 
in der Mitte einen grünlichgelben, blaugestreiften Fleck ; bei der Spielart 
Oxyt. sordida Koch sind die Blumen schmutzig blassgelb, die Fahne 
hat bis zur Mitte einen grünen und violetten Anstrich und das Schiffchen 
zeigt beiderseits einen schwarzvioletten Fleck. — Auf Bergweiden und 
Felsen der Polarländer, ferner längs der ganzen Alpenkette von der 
Schweiz bis Kärnten, in Höhe von 1300—2400 m; die blaue Spielart 
vorzugsweise auf Urgestein in den Salzburger Alpen. 


Oxytropis montana De €. (Astragalus montanus L., Oxyt. Jac- 
quini Bunge). Berg-Fahnenwicke, — Taf. 13, Fig. 2. — Der nach oben 
gerötete Blütenschaft ist 5—8 cm hoch. Die gefiederten, meist nur 
5 cm langen Blätter tragen gewöhnlich 12—16 Paare länglich eiförmiger, 
spitzer Fiederblättchen, die nach der Spitze des gemeinschaftlichen Blatt- 
stengels zu immer kleiner werden. Die bald mehr kranzartige, bald 
mehr ährenartige Blütentraube besteht aus 6—12 rotvioletten oder lila- 
roten, kaum 1 cm langen Blumen, deren Fahne anderthalbmal so lang 
ist, als das Schiffehen. Der Kelch ist mit schwarzroten Haaren besetzt 
und endigt in 5 schwarzpurpurne, kurze Zähne. — Auf Alpentriften der 
ganzen Alpenkette bis zu 2200 m, meist häufig, besonders auf Kalk- 
gestein. Blüht im Juli, August. 


Astragalus australis Lm%. (Phaca australis L.) Südliche Berg- 
linse. — Taf. 13, Fig. 3. — Der dünne, kriechende Wurzelstock treibt 
einige ausgebreitete, aufsteigende Stengel, die oft nur 3 cm hoch sind, 
bisweilen aber eine Höhe bis zu 350 cm erreichen. Die gemeinschaftlichen 
Blattstiele sind 4—5 cm lang und tragen 4—5 Paare eilänglicher oder 
lanzettlicher, unterseits feinbehaarter Blättchen. Die langen Blütenstiele 
tragen an ihrer Spitze eine anfangs kopfige, später 2—4 cm lange Aehre 
von 1 cm langen Blüten, die zuerst aufrecht, später mehr wagrecht 
stehen; sie sind weiss, bisweilen mit grünlichem oder rötlichem Anflug, 
die Spitze des Schiffchens violett. Flügel ausgerandet oder zweispaltig, 


länger als das Schiffichen. — Ueber die ganze Alpenkette verbreitet, 
auf Triften und steinigen Stellen in 1700-2200 m Meereshöhe meist 
häufig. Blüht im Juli, August. 


Astragalus alpinus /L. (Phaca alpina Jacquin.) Alpen-Berglinse. 
Taf. 13, Fig. 4. — Stengel aufsteigend oder aufrecht, 15—50 cm hoch, 
angedrückt behaart. Blätter mit 7—12 Paaren linealer oder ovallänglicher 
Fiederhlättchen, die beiderseits angedrückt behaart sind. Der lange 
Blütenstengel trägt eine lockere, bald mehr kopfige, bald mehr gestreckte 
Blütenähre; Fahne blau, die stumpfen, ganzrandigen Flügel weiss, 
Schiffehen vorne violett. — Auf Triften, zwischen Geröll und Felsen 
über die ganze Alpenkette verbreitet, besonders auf Urgestein in Meeres- 
höhe von 1600—2200 m. Blüht im Juli, August. 


Hedysarum obscurum L. Dunkler Süssklee. — Tat. 13, Fig. 5. — 
Der ausdauernde Wurzelstock treibt einen oder einige aufrechte Stengel 
von 6—30 em Höhe. Die kurzgestielten Blätter tragen 11—19 eilängliche 
Fiederblättchen. Nebenblättchen zu einem einzigen, hlattgegenständigen, 
zweispaltigen Blättchen zusammengewachsen. Die prächtigen, purpur- 
roten Blüten bilden eine ansehnliche, gestreckte Traube. — Ueber die 
ganze Alpenkette verbreitet, besonders an Bächen und auf feuchten 
Wiesen und Triften in Höhe von 1600—2200 m; ausserdem auf den 
schlesisch-mährischen Gebirgen und im Riesengebirge stellenweise. 
Blüht im Juli, August. 


15. Familie. RBosaceae, Aosengewächse. 


Dryas octopetala L. Achtblätterige Silberwurz. — Taf. 13, Fig. 6. — 
Stengel kurz, niedergestreckt, gemeinschaftlich mit den Blättern einen 
dichten Rasen bildend. Blätter langrund, tief gekerbt, oberseits glänzend 
grün, unterseits weissfilzig. Blütenstiel aufrecht, 4—6 cm hoch. Blüte, 
an die Blüten mancher Anemonen erinnernd, weiss. Die Kelchblätter 
sind bedeutend kürzer, als die 8 Blumenblätter. Die begrannten Frücht- 
chen bilden nach dem Verblühen ähnliche zierliche Federbüschel, wie 
viele Anemonen. — Ueber die Polarländer und die ganze Alpenkette 
verbreitet, häufig, namentlich auf Kalk, in Meereshöhe von 1300— 2200 m, 
kommt mit den Flüssen auch in die bayrische Hochebene (Isargebiet) 
herab. Blüht von Mai bis August. 


l. Oxytropis campestris. 2. Oxytr. montana. 3. Astragalus australis. 4. Astragalus 


alpinus. 5. Hedysarum obscurum. 6. Dryas octopetala. 


Geum montanum I. Berg-Nelkenwurz. — Taf. 14, Fig. 1. 
Ganze Pflanze zottig behaart, gewöhnlich 15—30 cm, auf hohen Alpen 
oft nur 8—10 cm hoch. Wurzelstock kurz, ohne Ausläufer; Blätter 
leierförmig, fiederteilig; das endständige Fiederblatt sehr gross, fast 
herzförmig, stumpflappig, die seitlichen Fiederblätter viel kleiner, ei- 
förmig, ungleich gekerbt. Die Blütenstengel tragen eine, nur selten 
zwei grosse, 2—3 cm breite, leuchtend gelbe, weitgeöffnete Blüten. — 
Ueber die ganze Alpenkette von den Voralpen bis zu 2300 m Höhe 
auf Wiesen und Triften weit verbreitet und häufig; ausserdem auf den 


Gebirgskämmen des Riesengebirges. Llüht von Juni bis September. 


Geum reptans Z1. Kriechende Nelkenwurz. — Taf. 14, Fig. 2. — 
Der vorigen ähnlich, jedoch treibt der Wurzelstock lange, kriechende, 
beblätterte Ausläufer. Die grundständigen Blätter unterbrochen ge- 
fiedert, dem Ende zu breiter werdend. Fiederblättchen gesägt, ein- 
geschnitten, mit spitzen Sägezähnen, meist 3spaltig, das grosse end- 
ständige 3-—-Sspaltig. Die 10—15 cm langen Blütenstengel ragen wenig 
über die Blätter empor. Die schön goldgelben Flüten sind 24/,—5 cm 
breit, weitgeöffnet, und haben 5—8 fast kreisrunde Blumenblätter. — 
Auf den höchsten Alpen bis 2500 m Höhe an Felsen und Steingeröll ; 
in der Schweiz, Tirol, Salzburg, Steiermark, Kärnten; zerstreut, meist 
selten. Blüht im Juli, August. 


Potentilla nitida L. Glänzendes Fingerkrant, Seidenröschen. — 
Taf. 14, Fig. 3. — Niederes, rasenbildendes Alpenpflänzchen mit mehreren 
8 cm hohen Blütenstengeln. Blätter kurzstielig, dreizählig; die Blätt- 
chen sind länglich, am Ende dreizähnig, auf beiden Seiten von an- 
liegenden Härchen silberglänzend. Die nach oben filzig behaarten, 
höchstens 5 cm hohen Stengel tragen nur je eine, verhältnismässig 
grosse, nämlich im Durchmesser 2—3 cm haltende, rosenrote (sehr 
selten weisse) Blüte. — Zwischen Felsenspalten der südlichen Alpen- 
kette von Tirol, Steiermark, Kärnten und Krain, in Höhe von 2000 bis 
3000 m, besonders auf Kalkgebirg, zerstreut. Blüht im Juli, August. 


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Potentilla Clusiana Jacquin. Clusius’ Fingerkraut. — Taf. 14, Fig. 4. — 
Stengel 2—-8 cm hoch, abstehend behaart. Grundständige Blätter lang- 
gestielt, Sfingerig. Fingerblätter keillörmig bis lanzettlich,. am Ende 
dreizähnig, oberseits kahl, unterseits zottig, am Rande seidenhaarig 
gewimpert. Die Blumenstengel tragen an ihren Enden meist drei 
Blüten, deren 10 Kelchblätter zottig behaart sind; die 5 Blumenblätter 


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sind weiss, verkehrt eiförmig, an der Spitze leicht ausgerandet. — 
Ueber das östliche Alpengebiet: Oberbayern, Tirol, Salzburg, Steier- 
mark und Niederösterreich verbreitet, in Meereshöhe von 1600—2000 m, 
namentlich in den Ritzen der Kalkfelsen wachsend. Blüht im Juli, 
August. 


Potentilla grandiflora L. Grossblütiges Fingerkraut. — Taf. 14, 
Fig. 5. — Stengel niederliegend oder aufsteigend, 2—8 cm hoch, nebst 


den Blattstielen von kurzen, abstehenden Haaren zottig. Grundständige 
Blätter langstielig, dreizählig, die Blättchen verkehrt eiförmig, tief ge- 
sägt, oben flaumig, unterseits zottig behaart. Der Blütenstengel teilt 
sich oben gabelartig in zwei fast gleichlange Blütenäste, an deren 
Spitze je 2—4 Blüten stehen. Die Blumen haben einen zottigen Kelch 
und 5 gelbe Blumenblätter. — Schweiz, Tirol, Salzburg, Kärnten, auf 
Alpentriften bis über 1600 m Meereshöhe. Zerstreut und spärlich. 
Blüht im Juli, August. 


Potentilla frigida Villars. Kälteliebendes Fingerkraut. — Tat. 14, 
Fig. 6. — Dem vorigen ähnlich, aber viel gedrungener, sebr zottig be- 
haart, wodurch die Pflanze ein graugrünes Ansehen erhält. Die 3—7 cm 
hohen Blütenstengel tragen gewöhnlich nur je eine Blüte. Blätter 
dreizählig, die Blättchen verkehrt eiförmig, stumpf gezähnt; Blüte gelb, 
in der Grösse wechselnd, bisweilen der von Pot. grandiflora gleich- 
kommend. — Auf den höchsten Alpen, bis zu 2500 m Höhe in der 
Schweiz, Tirol, Steiermark, Salzburger Alpen, vorzugsweise auf Ur- 
gestein. Blütezeit: Juli, August. 


l. Geum montanum. 2. Geum reptans. 3. Potentilla nitida. 4. Potent. Clusiana. 


9. Potent. grandiflora. 6. Potent. frigida. 


Rosa alpina 7.. Alpine Rose, Felsen-Rose. — Tal. 15, Fig. 1. — 
Schwacher Strauch von I—2 m Höhe; die mehrjährigen Zweige ohne 
Stacheln und Borsten; an jungen Trieben öfters zahlreiche Borsten 
und einzelne gekrümmte Stacheln. Der gemeinsame Blattstiel trägt 
meist 7, bisweilen auch 9 oder 11 länglich elliptische, doppelt gesägte 
Blätter. An der Basis des Blattstiels stehen breite, langzugespitzte 
Nebenblätter. Blume rosenrot, wohlriechend, ihre 5 Blätter sind an- 
sehnlich gross, an der Spitze ausgerandet, fast zweilappig. Kelchzipfel 
mit einer lanzettlichen Spitze, länger als die Blumenkrone. — Ueber 
die ganze Alpenkette bis zu 1800 m Höhe verbreitet und häufig; ausser- 
dem in verschiedenen Gebirgswäldern Deutschlands (Riesengebirge, 
Erzgebirge, Vogesen und badischer Schwarzwald). Blüht im Mai, 
Juni, Juli. 


16. Familie. Pomaceae, Kernobstgewächse. 


Aronia rotundifolia J'ersoon. (Amelanchier vulgaris Mnch.) Felsen- 
Mispel, Felsenbirne. — Taf. 15, Fig. 2. — Baumartiger Strauch von 1—2, 


Ja bis zu 6 m Höhe. Blätter stumpf eirund, am Rande gesägt, auf der 


Rückseite filzig behaart. Blüten traubenständig an den Enden der 
Zweige, gleichzeitig mit den Blättern erscheinend. Blütenblätter schmal, 
länelich, an der Spitze abgerundet, weiss. Früchte klein, kugelig, 
schwarz. — Ueber das ganze Alpengebiet verbreitet, bis 1700 m Meeres- 
höhe, vorzugsweise auf Kalkfelsen und in Geröllhalden. Ausser den 
Alpen auch auf Mittelgebirgen von Süddeutschland, Rheinprovinz und 
Thüringen. Blüht von April bis Juni. 


17. Familie. Onagraceae, Vachtkerzengewächse. 


Epilobium rosmarinifolium Hänke. Rosmarinblätteriges Weiden- 
röschen. — Taf. 15, Fig. 3. — Dem in ganz Mitteleuropa gemeinen 
Epilob. angustifolium L. ähnlich. aber von niedrigerem Wuchs, mehr 
verästelt und durch schmalere, lineale, aderlose Blätter unterschieden, 
in deren Achseln bisweilen kleine Blattbüschel stehen. Blütentraube 
kurz; Griffel so lang als die längern Staubgefässe. Blumenblätter 
purpurrot bis rosenrot. — An kiesigen Orten, Geröllabhängen und am 
Rande der Flüsse und Bäche der Alpen und der Voralpen; von da in 
die Thäler herabsteigend, am Rheinufer im Elsass und im südlichen 
Baden, auch in Württemberg (Mündung der Argen) stellenweise über- 
aus häufig. — Blüht im Juli, August. 


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18, Familie. Portulacaceae, Portulakgewächse. 


Montia minor @melin. Kleines Quellenkraut. — Kleines, kalıles, 
3—10 cm hohes, lebhaft grünes, etwas fleischiges Kräutchen, welches 
kleine Rasen bildet. Blättchen verkehrt eiförmig. Die kleinen, rötlich- 
weissen Blütchen stehen einzeln oder zu 2—-3 in den Achseln der oberen 
Blättehen. — An Quellen und nassen Stellen über die Alpenkette ver- 
breitet und häufige. Blüht im Mai, Juni. 


19, Familie. Paronychiaceae, Mage/krautgewächse. 


Herniaria alpina L. Alpen-Bruchkraut. — Taf. 15, Fig. 4. — 
Stengel stark verzweigt, niederliegend, nur etwa 10 cın lang, mit länglich- 
runden, gewimperten Blättchen dicht besetzt. Die kleinen, blassgrünen 
Blütchen einzeln oder zu wenigen in achselständigen Knäueln. — 
Schweiz: Wallis, Graubünden, Tirol. An sandigen Stellen, besonders 
auf Urgestein, bis zu 2500 m Höhe; zerstreut. Blüht im Juli, Auzust. 


20. Familie. ÜOrassulaceae, Dickblattgewächse. 


Rhodiola rosea L. Rosenwurz. — Taf. 15, Fig. 5. — Der knollige 
Wurzelstock treibt einige aufrechte, 10—15 cm hohe, dicht beblätterte 
Stengel, an deren Spitze sich die gedrungene, reichblütige Schirmtraube 
entwickelt. Blätter wechselständig, langrund, an der Spitze gesägt. 
Blüten gelbrötlich oder purpurrötlich. — An felsigen Orten über den 
grössten Teil der Alpenkette verbreitet; stellenweise auch in den Vogesen 
und im Riesengebirge. Blüht im Juni, Juli. 


Sedum annuum L. Einjähriges Fettblatt. — Taf. 15, Fig. 6. — 
Ganze Pflanze 19—12 cm hoch; vom Grunde an in mehrere senkrecht 
aufsteigende, locker beblätterte Stengel verästelt; letztere sind meist 
gabelig geteilt, zulezt verlängert, hin und her gebogen. Blätter fleischig, 
2—4 mm lang, stumpf, im Querschnitt halbrund. Blüten gelb, in 
ährenartiger Traube. — An Felsen, besonders Schiefer und Urgestein, 
über die ganze Alpenkettte und die Voralpen bis zu 2000 m Meeres- 
höhe verbreitet; ausserdem in den Vogesen und im badischen Schwarz- 
wald. Blüht von Juni bis August. 


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Sempervivum arachnoideum L. Spinngeweb- Hauswurz. — Taf. 16, 
Fig. 1. — Die am Grunde stehenden Rosetten bestehen aus verkehrt 
eiförmigen, kurzgespitzten fleischigen Blättern; an deren Spitzen be- 
finden sich strahlenförmig auseinandergehende Haarbüschel, welche sich 
mit den Haaren der benachbarten Blätter spinngewebartig verbinden. 
Der aufrechte Stengel wird 5—12 cm hoch, ist reichlich mit Blättern 
besetzt und endigt gewöhnlich in eine dreigabelige Schirmtraube. Die 
Blumenblätter sind purpurrot bis rosenrot, langlanzettlich und dreimal 
so lang als die grünen Kelchzipfel. — Diese reizende Hauswurz findet 
sich häufig an Felsen der höheren Alpen, durch die Schweiz, Tirol, 
Salzburg, Steiermark und Kärnten in Meereshöhe von 1300-2000 m. 
Blüht im Juli, August. 


Sempervivum Wulfeni Hoppe. Wulfens Hauswurz. — Taf. 16, 
Fig. 2. — Steht der gemeinen Hauswurz (Semperv. tectorum L.), welche 
in Mitteleuropa überall als Zierde von Mauern und Dächern eingeführt 
ist, sehr nahe, unterscheidet sich aber namentlich durch die gelbe oder 
grünliche Farbe der linealischen zugespitzten Blumenblätter. Die saftigen 
Blätter der Rosetten sind verkehrt eiförmig, plötzlich in eine Stachel- 
spitze endigend, blaugrün. Der dicke, 12—15 cm hohe Stengel ist mit 
länglichen, gefransten Blättern besetzt, am Ende in eine ziemlich reich- 
blitige Schirmtraube verästelt. Kelch halbkugelförmig, aus 12—20 
linealen Blättchen zusammengesetzt. — Auf Urgestein über die Alpen- 
kette der Schweiz bis Steiermark verbreitet, aber zerstreut, in Höhe 
von 2000—2600 m. Blüht von Juni bis August. 


Sempervivum montanum L. Berg-Hauswurz. — Taf. 16, Fig. 3. — 
Blätter der Rosetten länglich keilförmig, auf beiden Seiten mit flaumigen 
Drüsenhaaren besetzt, am Rande gewimpert. Die stengelständigen 
Blätter sind länglich und haben purpurrote Spitzen. Stengel 4—12 cm 
hoch, oben endigend in den öfters 2—3 mal geteilten Blütenstand. Die 
sternförmig ausgebreiteten Blumenblätter sind blassrot mit violettem 
Mittelstreif. — Auf Urgestein über die ganze Alpenkette verbreitet; 
an trockenen Stellen bis zu 2000 m Höhe. Blüht im Juli, August. 


21, Familie. Grossulariaceae, Sfachelbeergewächse. 


Ribes petraeum Wulfen. Felsen-Johannisbeere. — Ein Strauch von 
1—1'/, m Höhe, dem roten Johannisbeerstrauch unserer Gärten ähnlich ; 
die Blätter sind spitz, der Kelch mehr glockig, am Rande gewimpert. 


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Blüten grün, dicht mit roten Punkten gesprenkelt. — An feuchten 
Gebirgsabhängen über die Alpenkette der Schweiz bis Steiermark zer- 
streut; ausserdem im Riesengebirge, den Vogesen und dem badischen 
Schwarzwald an einzelnen Standorten. — Blüht im April, Mai. 


22. Familie, Naxifragaceae, Siernbrechgewächse. 


Saxifraga rotundifolia L. Rundblätteriger Steinbrech. — Taf. 16, 
Fig. 4. — 15—60 em hoch. Die grundständigen Blätter haben 7—15 cm 


lange Stiele, sind rundlich herzförmig, grob gezähnt. Stengel aufrecht, 
weichhaarig, oben rispig verästelt, reichblütig. Blumenblätter stern- 
förmig ausgebreitet, weiss, mit gelben Punkten an der Basis und roten 
Punkten nach der Spitze zu. — An feuchten, schattigen Orten, an 


Bachufern und in Waldschluchten der Alpen und Voralpen, bis zu 


2000 m Höhe. Blüht von Juni bis August. 


Saxifraga stellaris L. Sternblumiger Steinbrech. — Taf. 16, Fig. 5. — 
Die gerundständigen Blätter bilden Büschel oder Rosetten; sie sind nach 
der Basis zu verschmälert, länglich eiförmig, gegen die Spitze zu grob 
gezähnt, auf beiden Seiten und am Rande mit spärlichen Haaren be- 
setzt. Stengel anfrecht, 6—15 cm hoch, in eine lockere, gipfelständige 


Traube verästelt. Blüten 2—3, seltener 8—10, klein, weiss, Blüten- 


blätter mit zwei gelben Flecken an der Basis; Blütenstiele schlank. 
Kelchzipfel bald nach dem Aufblühen abwärts geneigt. — An feuchten, 
quelligen Orten im ganzen Alpengebiet; auch in den Vogesen und im 
Schwarzwald. Blütezeit: Mai bis August. 


Saxifraga Seguieri Sprengel. Seguwiers Steinbrech. — Taf. 16, Fig.6. — 
Die spatelförmigen, ganzrandigen Blättchen sind flaumig behaart und 
bilden lockere Rasen. Blütenstengel nur 1—4 cm hoch, meist einblütig, 
selten mehrblütig. Blumenblätter länglich-linealisch, gelb, ebensolang 
als die Kelchblätter. — Auf den höchsten Alpen der Schweiz und Tirols, 
bis zu 3200 m Höhe; zerstreut. Blüht Juli, August, September. 


Saxifraga androsacea L. Mannsschild-Steinbrech. — Taf. 16, Fig. 7. — 
Ganze Pflanze zottig behaart. Stengel wenig über 5 cm hoch. Grund- 
blätter rosettenartig gehäuft, ganzrandig oder an der Spitze mit drei 
Zähnen. Blumenblätter weiss oder grünlich, doppelt so lang als die 
kurzen, langrunden Kelchzipfel. — An feuchten, felsigen Orten über 
die ganze Alpenkette verbreitet und häufig; bis zu 3200 m Höhe. 
Blüht im Juni, Juli. 


I. Sempervivum arachnoideum. 2. Semperv. Wulfeni. 3. Semperv. montanum. 


4, Saxifraga rotundifolia. 5. Sax. stellaris. 6. Sax. Seguieri. 7. Sax. androsacea 


Ni a 


Saxifraga aizoides L. Immergrüner Steinbrech. — Taf. 17, Fig. 1. — 
Aus dem kurzen, bisweilen rasenbildenden Wurzelstock erheben sich 
mehrere 10—15 cm hohe Blütenzweige. Blätter wechselständig, lan- 
zettlich oder linealisch, schmal, etwas verdickt, kahl und glänzend, am 
Rande weitläufig gewimpert. Am Finde des Stengels steht die unregel- 
mässige, lockere, meist 4—8 Blüten tragende Blütendolde. Blütenblätter 
eitrongelb mit safrangelben Punkten oder rein safrangelb, kaum etwas 
länger als die gleichfarbigen oder grünen Kelchzipfel. In der Mitte der 
Blüte eine fleischige Ringscheibe. — Auf nassem Felsgeröll, besonders 
am Fusse der Gletscher und am Rande von Bächen und Wasserläufen 
über die ganze Alpenkette bis zu 2000 m Höhe verbreitet und häufig. 
Ausserdem mit den Flüssen in die Vorländer der Alpen herabsteigend 
(München, Augsburg etc.) und auch in den Polarländern heimisch. 
Blütezeit: Juni bis August. 


Saxifraga-bryoides L. Moosartiger Steinbrech. — Tat. 17, Fig. 2. — 
Die kahlen, glänzenden, mit dorniger Spitze versehenen Blätter bilden 
am Grunde dichte, fast kugelige Rasen. Stengel zart, einblütig, nur 
8—8 cm hoch, mit schmalen, anliegenden Blättchen besetzt. Blumen- 
blätter ziemlich gross, weiss oder gelblich, zweimal so lang als die 
grünen Kelchblätter. — An trockenen, felsigen Stellen der höchsten 
Alpen bis zu 2500 m Meereshöhe, namentlich auf Urgestein, über die 
ganze Alpenkette verbreitet; ausserdem nur in der kleinen Schneegrube 
des Riesengebirges. Blüht im Juli, August. 


Saxifraga caesia L. Blaugrüner Steinbrech. — Taf. 17, Fig. 8. — 
Blättchen der Stämmchen rasenbildend, länglich-linealisch, vom Grunde 
an bogig zurückgekrümmt, blaugrün. Blütenstengel 2—8 cm hoch, 2 bis 
6blütig. Blumenblätter verkehrt herzförmig, 4—5 mm lang, weiss oder 
gelblich, etwa zweimal so lang als die eiförmigen Kelchzipfel. — 
Schweiz bis Oesterreich und Steiermark, von den Voralpen bis zu 
2700 m Meereshöhe, an trockenen Stellen. Blüht im Juni, Juli. 


Saxifraga Aizöon Jacquin. Traubenblütiger Steinbrech. — Taf. 17, 
Fig. 4. — Der Wurzelstock bildet mehrere kurze Aeste, welche dichte 


Rosetten aus grossen, fleischigen Blättern tragen; diese sind zungen- 
förmig, knorpelig gesägt. Blütenstengel aufrecht, gewöhnlich 10—15 cm 
hoch, seltener bis 50 cm hoch, oben rispig verästelt. Aeste 1—3blütig. 
Blumenblätter weiss mit grünen Nerven, am Grunde öfters rot punk- 
tiert. — Ueber die ganze Alpenkette bis zu 2500 m Höhe weit ver- 


DE A a a hc er do — 


9 
2 —. 


breitet, namentlich auf Kalkfelsen häufig. Ausserdem in den Vogesen, 
im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb, in der Rheinpfalz, in 
Schlesien, Böhmen und Mähren. Blüht von Juni bis August. 


Saxifraga Burseriana L. Burser’s Steinbrech. — Taf. 17, Fig. 5. — 
Stiämmehen niederliegend, gabelästig, mit aufrechten dicht beblätterten 
Aestchen. Die Blätter bilden dichte Rosetten, sind lanzettlich, steif- 
spitzig, 4—7 mm lang, glänzend graugrün. Die Blütenstengel sind dünn, 
rötlich, meist einblütig, gewöhnlich nur 2—4 cın hoch. Blumenblätter 
flach ausgebreitet, weiss, mit rötlichen Adern. — Auf Kalkfelsen der 
Alpen von Tirol, Salzburg, Kärnten, Krain, Steiermark, in Meereshöhe 
von 1900— 2400 m. Blüht im Juni, Juli. 


Saxifraga oppositifolia 4. Gegenblätteriger Steinbrech. — Taf. 17, 
Fig. 6. — Dieser reizende Steinbrech bildet niedere Rasenpolster von 
mehreren Centimetern Durchmesser. Aestchen nur 2—3 em hoch, mit 
zahlreichen gegenständigen Blättchen, welche 4reihig dachig angeordnet 
und am Rande gewimpert sind. Die Blüten, zu 1 oder 2 am Ende der 
Aestchen, sind rosenrot, später violett; sie bilden oft in reichlicher 
Menge einen lieblichen Schmuck des Felsgesteins. — Ueber die nörd- 
liche Alpenkette bis Steiermark und Krain verbreitet; ausserdem im 
Riesengebirge und in den Polarländern. Blüht im Mai, Juni, dann 
wieder im August. 


Saxifraga biflora Allioni. Zıreiblütiger Steinbrech. — Taf. 17, 
Fig. 7. — Dem vorigen sehr ähnlich, doch sind die Rasen lockerer, 
indem die Blättchen zwar etwas grösser, aber entfernter gestellt sind. 
An den Enden der Aestchen stehen mindestens zwei Blüten (bisweilen 
drei); die Blütenblätter sind mehr länglich, ebenfalls rosenrot, aber 
nicht bläulich verwelkend. — Ueber die ganze Alpenkette verbreitet 
und häufig; an felsigen Orten in der Nähe der Schneegrenze bis zu 
3300 m Meereshöhe. Blüht im Juli, August. 


Zahlbrucknera paradoxa Reichenbach. Oesterreichische Zahlbrucknere. 

- Taf. 17, Fig. 8. — Zartes Pflänzchen mit niederliegendeni, im Zick- 

zack gebogenem Stengel von 6—15 cm Länge. Blätter wechselständig, 

langgestielt, breit herzförmig mit 5—7 Lappen. Wenige Blüten end- 

ständig, langgestielt, klein, mit 5 grünen Blumenblättern. — Auf feuchten 

Glimmerschieferfelsen in Kärnten und Steiermark, in Höhe von 1000 bis 
1800 m; selten. Blüht im Juni, Juli. 


seriana. 


23. Familie. Umbelliferae, Do/dengewächse. 


Hacquetia Epipactis De €. Gelbgrüne Hacquetie. — Taf. 18, Fig. 1. — 
Gelbgrünes, kahles Pflänzchen mit grundständigen, langgestielten Blättern, 
welche handförmig geteilt, 3—5lappig sind. Blattabteilungen am Aussen- 
rand 2—3lappig, scharf doppelt gesägt. Blütenstengel blattlos, 8-15 em 
hoch; Blütendöldchen kopfförmig, von einer dreimal grösseren, aus 
5—6 Blättern bestehenden Hülle umgeben. — In schattigen Gebirgs- 
wäldern von Krain, Kärnten, Steiermark, zerstreut; auch in Mähren 
und Schlesien an einzelnen Fundorten. Blütezeit: April, Mai. 

Astrantia major L. Grosse Sterndolde. — Taf. 18, Fig. 2. — Grund- 
ständige Blätter gross, langgestielt, Sspaltig mit länglichen, dreispaltigen, 
ungleich gesägten Lappen. Stengel aufrecht, 30—90 cm hoch, mit nur 
1—2 Blättern. Die Hauptdolde ist meist 4—5strahlig, seltener 6 bis 
Sstrahlig. Die Hüllblättchen, 12—20 an der Zahl, sind lanzettlich, rosa- 
rot mit grüner Stachelspitze. Die Einzelblumen der Blütenköpfchen 
sind klein, weiss, grünlich oder rötlich. — Auf Wiesen der Alpen und 
Voralpen weit verbreitet und häufig; ausserdem da und dort in schattigen 
Thälern der Bergwälder von Nord- und Südwestdeutschland. Blüht von 
Juni bis August. 


Astrantia minor L. Kleine Sterndolde. Der vorigen ähnlich, aber 
weit schlanker, und nur 15—50 cm hoch. Die grundständigen Blätter 
zeigen eine 7—9fache Spaltung, welche bis an den Blattstiel reicht; 
die einzelnen Fingerblättchen sind lanzettlich, am Rande scharfzähnig, 
unterseits weissgrün. Dolden mit 2—4 Strahlen. Hüllblättchen weiss, 
von gleicher Länge wie die weissen Einzelblüten der kleinen kugeligen 
Köpfchen. — Auf Wiesen und in lichten Waldungen der höheren Kalk- 
alpen in der Schweiz, Tirol, Kärnten und Savoyen, in Meereshöbe von 
1800-2300 m. Blüht im Juli, August. 

Eryngium alpinum L. Alpen-Männertreue. — Taf. 18, Fig. 3. — 
Amethystblaue, seltener weisslichgraue, starre Pflanze von 3)—90 cm 
Höhe, mit herzförmigen, ungeteilten, am Rande gesägten, grundständigen 
Blättern. Stengelblätter handförmig, 3—5lappig, wimperig gesägt. Hüll- 
blätter vielteilig, fiederspaltig mit stechenden, borstigen Zähnen, länger 
als die 1-3 eiförmigen Doldenköpfehen. Blumenblätter der kleinen 
Einzelblüten weiss. — In der südlichen und westlichen Schweiz, in 
Öberkärnten, Krain und Savoyen, auf Alpentriften in Meereshöhe von 
1500—1900 m; zerstreut. Blüht im Juli, August. 


Bupleurum ranunculoides L. Hahnenfussähnliches Hasenohr. — 
Taf. 18, Fig. 4. — Stengel 10—30 cm hoch, einfach oder schwach ver- 
zweigt. Grundständige Blätter linealisch-lanzettlich mit mehreren Längs- 
nerven; Stengelblätter eiförmig, lang zugespitzt mit eiförmigem oder 
herzförmigem Grunde sitzend und stengelumfassend. Die Blütendolde 
besteht aus 5 und mehr Strahlen. Die Döldchen sind vielblütig mit 
dottergelben kurzstieligen Blütchen; letztere sind umgeben von dem 
5—lOblätterigen grünlichgelben oder schwefelgelben Hüllchen, wodurch 
die Dolden auf den ersten Blick an Ranunkelblüten erinnern. — Auf 
Triften und an Felsen in der Schweiz, Tirol und Krain, in Höhe von 
1500— 2200 m, zerstreut. Blüht im Juli, August. 


Meum Mutellina Gärtner. Alpen-Bärwurz. — Taf. 18, Fig. 5. — 
Stengel 6—15 cm, selten 30—50 cm hoch. Blätter doppelt gefiedert; 
Blattfiedern überaus zierlich in zahlreiche haardünne, spitze Läppchen 
zerteilt. Dolden 9—15strahlig, Blüten rötlich. — Auf Wiesen und Triften 
über die ganze Alpenkette und deren Voralpen verbreitet und häufig; 
ausserdem im badischen Schwarzwald und im Riesengebirge stellenweise. 
3lüht im Juni, Juli. 


24, Familie. Caprifoliaceae, Geissblattgewächse. 


Linnaea borealis L. Linnäe. — Taf. 18, Fig. 6. — Immergrünes, 
niederes, grosse Rasen bildendes Pflänzchen mit entgegengesetzten 
Blättern, welche eirundlich, an der Spitze schwach gezähnt sind. Blüten- 
stengel am Gipfel mit einem dünnen, langen Blütenstiel, der sich 
schliesslich in 2 besondere Blütenstielchen teilt; jedes derselben trägt 
ein weisses oder rötliches Blütenglöckchen, welches innen blutrot ge- 
streift ist und angenehm duftet. — In moosigen Nadelwaldungen der 
Alpenkette von der Schweiz bis Kärnten. Ausserdem in Norddeutschland 
zerstreut und in Nordeuropa. Blüht im Mai, Juni, Juli. 


l. Hacquetia 


25, Familie. Rubiaceae, Arappgewächse. 


Hierzu gehören einige wenig auffällige alpine Arten von Galium, 
Labkraut. 


26, Familie. Valerianaceae, Daldriangewächse. 


Valeriana supina L. Niedriger Baldrian. — Taf. 19, Fig. 1. — 
Stengel nur 2—8 cm hoch, kleine, vielstengelige, dichte Rasen bildend. 
Blätter spatelförmig, ganzrandig oder etwas gezähnt, gewimpert; das 
obere Paar lanzettlich, sitzend. Die rosenroten Blüten bilden eine 
kopfige Schirmtraube. — Ueber die Alpenkette von der Ost-Schweiz bis 
Steiermark verbreitet, besonders an feuchten Stellen der Kalkgebirge 
bis zu 2600 m Meereshöhe; zerstreut. Blüht im Juli, August. 


27. Familie. Dipsaceae, Aardengewächse. 


Hierzu gehören einige alpine Skabiosen (Scabiosa lucida V?l., 
graminifolia Z., longifolia Koch). 


28. Familie. Gompositae, Aorbblütler. 


Adenostyles alpina Pluff uw. Fing. Alpendost. — Taf. 19, Fig. 2. — 
Der kantige Stengel ist 40—90 cm hoch. Die grossen, grundständigen 
Blätter sind langgestielt, herz-nierenförmig, gezähnt-gekerbt, kahl, unter- 
seits nur auf den Nerven flaumig behaart. Die Blütenköpfe bilden eine 
Schirmtraube. Die röhrenförmigen Blütchen sind zweigeschlechtig, zu 
mehrblütigen Köpfchen vereinigt, hell amethystfarbig. — Ueber die 
ganze Alpenkette verbreitet, namentlich an feuchten Stellen und in 
schattigen Schluchten bis zu 1600 m Höhe. Blüht im Juli, August. 


Homögyne alpina Cassini. Gemeiner Alpenlattich. — Tat. 19, Fig. 3. — 
‘Wurzelstock kriechend. Stengel 15—30 cm hoch. Grundständige Blätter 
langgestielt, herz-nierenförmig, gesch weift-gekerbt, kahl oder nur unter- 


2) 8 
seits auf den Nerven flaumig behaart. Hülle der Blütenköpfchen purpur- 
rot; Blütchen gelblich. — Ueber die ganze Alpenkette und deren Vor- 


alpen verbreitet, in Wäldern und auf Bergwiesen an feuchten Stellen 
häufig; auch im Jura, Schwarzwald, Riesengebirge, Erzgebirge und im 
Fichtelgebirge. Blüht von Mai bis Juli. 


Aster alpinus L. Alpen-Aster. — Tat. 19, Fig. 4. — Stengel 10 bis 
15 cm hoch, einblütig. Blätter dreinervig, weichhaarig, ganzrandig; 
die unteren, rosettenartig angehäuften, sind spatelförmig, die Stengel- 
blätter länglich, lanzettlich. Die schöne, im Durchmesser 4—5 cm 
breite Blume zeigt ein goldgelbes Mittelfeld, umgeben von zahlreichen 
violetten Strahlenblüten. — Ueber die ganze Alpenkette bis zu 1900 m 
Höhe verbreitet und häufig, ausserdem in den Vogesen und Pyrenäen, 
auch im Riesengebirge, Harz, Schwarzwald und in Thüringen auf einzelne 
Fundorte beschränkt. Blüht im Mai und von Juli bis September. 


Bellidiastrum Michelii Cassini. Alpen-Massliebehen. — Taf. 19, Fig. 5. — 
Blätter grundständig, gestielt, länglich spatelförmig, grobgezähnt. Stengel 
10—25 em hoch, mit einem Blütenköpfchen an der Spitze, welches einem 
grossen Gänseblümchen ähnelt, aber grösser, nämlich 2—3'/, em breit 
ist. Mittelfeld (Scheibenblumen) gelb, Strahlenblüten weiss, unterseits 
oft rötlich. — Ueber die ganze Alpenkette und deren Voralpen ver- 
breitet und namentlich auf feuchten, felsigen Stellen der Kalkgebirge 
häufig. Auch in Baden (Hegau, Feldberg ete.) und in Württemberg (im 
Donaukreis und auf der Schwäbischen Alb). Blüht von Mai bis Juli. 


Erigeron alpinus L. Alpen-Berufskraut. — Taf. 19, Fig. 6. — 
Grundständige Blätter langrund bis lanzettlich, rauhhaarig; Stengel- 
blätter kleiner, lanzettlich. Blumenköpfe meist einzeln auf jedem 5 bis 
20 cm hohen Stengel, selten zu 2—3 in einer lockeren Traube. Die 
zahlreichen röhrenförmigen Blüten der Scheibe sind gelblich, die äusseren 
Strahlenblüten purpurviolett, seltener weiss. — Ueber die ganze Alpen- 
kette in 1200—1800 m Höhe verbreitet, auf steinigen Alpenwiesen häufig. 
Ausserdem im hohen Norden bis zum Polarkreis. Blüht im Juli, August. 


Erigeron uniflorus L. Einblütiges Berufskraut. — Taf. 19, Fig. 7. — 
Dem vorigen ähnlich, aber der aufrechte, rauhhaarige, 2—7 em hohe 
Stengel ist immer nur einblütig, die Hüllblätter sind dicht wollig zottig. 
Die gedrängt stehenden Wurzelblätter bilden dichte Rasen, über deren 
Rosetten der Blumenkopf öfters nur wenig emporragt. Scheibenblütchen 
gelb, Strahlenblüten lila bis weisslich. — An grasigen Orten der höheren 
Alpen bis zu 2500 m Höhe, auf Urgestein; von der Schweiz bis Salzburg, 
Allgäu, Tirol und Kärnten. Blüht im Juli, August. 


/ 1. Valeriana supina. 2. Adenostyles alpina. 3. Homogyne alpina. 4. Aster alpinus. 
| 5. Bellidiastrum Michelii. 6. Erigeron alpinus. 7. Erig. uniflorus. 


Gnaphalium Leontopodium L. Edelweiss. — Tai. 20, Fig. 1. — 
Dicht filzig behaarte Pflanze, ein- bis mehrstengelig, 2—10, ES bis 
20 cm hoch. Blätter lineal-lanzettlich. Blütenköpfchen in gedrängten 
Dolden auf der Spitze des Stengels, von einem Kranz sternförmig aus- 
gebreiteter, dicht weissfilziger Deekblätter umgeben, welche ähnlich 
wie Strahlenblüten aussehen. Blütchen grünlichgelb. — Ueber die ganze 
Alpenkette in Höhe von 1900—2900 m verbreitet, auf steinigen Triften 
und Felsgeröll in der Nähe der Schneegrenze; vorzugsweise auf Kalk- 
gestein. Blüht von Juli bis September. 


Gnaphalium supinum L. Niederes Ruhrkraut. — Taf. 20, Fig. 2. — 
Kleines, kaum mehr als 4 cm hohes, rasenbildendes Pflänzchen mit 
schmalen, linealischen, dichtfilzigen Blättern. Der Stengel trägt auf 
seiner Spitze ein Büschelchen aus wenigen Blütenköpfchen, öfters auch 
nur ein einziges Blütenköpfchen. Blütchen gelblichweiss. Die Hüll- 
kelche sind aus zwei Reihen von Schuppen gebildet. — Alpenkette, in 
Meereshöhe von 1500—2300 m, an feuchten, kiesigen Stellen, auch 
zwischen Knieholz; ausserdem im Riesengebirge, auf dem Feldberg 
(Baden) und in den Polarländern. Blüht im Juli, August. 


Gnaphalium norvegicum @unner. Norwegisches Ruhrkraut. — 
Taf. 20, Fig. 5. — Stengel 12—25 cm hoch, auf den höchsten Alpen 
nur 5—5 cm hoch. Dieses alpine Ruhrkraut steht dem in ganz Mittel- 
europa häufigen Waldruhrkraut (Gn. silvaticum L.) sehr nahe, hat aber 
eine kürzere, gedrungenere Blütenähre und breitere Blätter, welche 
oberseits dünnfilzig, unterseits dichtfilzig sind; die in der Mitte des 
Stengels stehenden sind die längsten, öfters bis 13 cm lang und '/, bis 
1 em breit. Die braunen Hüllkelchschuppen bilden 5 Reihen. — In 
den Alpen und Voralpen der ganzen Alpenkette, namentlich auf Ur- 
gestein, von der Schweiz bis Oesterreich; ausserdem im Riesengebirge, 
im Erzgebirge, in den Vogesen und im badischen Schwarzwald. Blüht 
im Juli, August. 


Artemisia Mutellina Villars. Edelraute. — Taf. 20, Fig. 4. — 
Stengel einfach, 6—15 cm hoch, die nichtblühenden rasenbildend. Blätter 
sämtlich gestielt, grau-seidenhaarig, die unteren dreiteilig-fieder- 
spaltig mit linealisch-lanzettlichen Zipfeln, die oberen bis zur Hälfte 
fingerig gespalten. Köpfchen traubig, aufrecht, mit 5—15 Blüten- 
köpfchen, welche unten weitläufig, oben mehr gedrängt stehen. Blüt- 
chen gelb. — Auf sonnigen Felsen und Geröllhalden über die ganze 


— 4 — 


Alpenkette in Meereshöhe von 1900—2700 m verbreitet und häufig, 
besonders auf Urgestein und in der Nähe der Gletscher. Blüht im 
Juli, August. 


Artemisia spicata Wulfen. Aehriger Beifuss. — Taf. 20, Fig. 5. — 
Niederes, grauseidenhaariges Pflänzchen; die unfruchtbaren Zweige bilden 
lockere Rasen. Untere Blätter gestielt, fingerig vielspaltig, Stengel- 
blätter fiederspaltig. Blütenstengel 6—15 em hoch, einfach. Blüten- 
köpfehen gelblich; sie sitzen einzeln in den Blattachseln und bilden 
eine ährige Traube. — Auf Felsen der südlichen Schweiz, in Tirol, 
Salzburg, Steiermark und Kärnten, in Meereshöhe von 1800—2500 m. 
Blüht im Juli, August. 


Achillea moschata L. Bisam-Schafgarbe (Wildfräuleinkraut, Iva). 

Taf. 20, Fig. 6. — Stengel oft nur 4—8 cm hoch, bisweilen 15 bis 

1S cm hoch. Blätter länglich, kahl, kammförmig fiederspaltig mit ganz- 

randigen spitzen Zähnen. Die Blütenstengel tragen einen aus 5—9 

Blütenköpfen gebildeten Ebenstrauss. Scheibenblüten gelblich, die Rand- 

blüten weiss, rundlich. Der Hüllkelch besteht aus grünen Blättchen mit 

braunrotem Rande und einer dunkler grünen Mittelrippe. — In der 

Schweiz, Tirol, Steiermark und Kärnten, auf Urgestein in Meereshöhe 

von 1900—2200 m. Blüht im Juli, August und dient zur Bereitung des 
„Iva‘, eines aromatischen Kräuterlikörs. 


Achillea atrata L. Schwarzhüllige Schafgarbe (Schwarze Iva). — 
Taf. 20, Fig 7. — Schlanker als die vorige und die nachfolgende. 
Stengel 15—25 cm hoch, weiss behaart, oben schwach verästelt. Blätter 
länglich, fiederig zerteilt; Fiederblättehen einfach oder 2—3lappig oder 
fiederig fünfspaltig, mit stachelspitzigen Zipfeln. Hüllschuppen breit 
schwarz gerandet. Die 4—10 Blütenköpfe bilden einen lockeren Eben- 
strauss. Die 5—10 Randblüten sind weiss. — Ueber die ganze Alpen- 
kette, auf Kalk und Urgestein, in Höhe von 1600—2200 ın verbreitet, 
namentlich auf steinigen Gebirgswiesen und an Bachrändern. Blüht 
iin Juli, August. 


Achillea nana L. Zwerg-Schafgarbe. — Taf. 20, Fig. 8. — Kleines, 
gänzlich grauwollig bis seidenglänzend behaartes Pflänzchen. Stengel 
4—1!5 cm hoch. Blätter im Umriss schmal lanzettlich, fiederteilig, nur 
etwalcm breit. Die Blütenköpfchen bilden einen fast kugeligen Eben- 
strauss. Randblüten weiss. — Auf Urgestein der Schweizer und Tiroler 
Alpen, in der Nähe der Schneegrenze; zerstreut und spärlich. Blüht 
im Juli, August. 


—— Pe > 


1. Gnaphalium Leontopodium. 


- Mutellina. 5. Art. spicata. 


2. Gnaph. supinum. 3. Gmaph. norvegicum. 4. Artemisia 
6. Achillea moschata. 7. Ach. atrata. 8. Ach, nana. 


EZ > A Bl Dun „ZUEh en 0 an u 0 0 B Li nr BE a Ze 


Chrysanthemum alpinum L. Alpen- Wucherblume. — Taf. 21, Fig. 1. — 
Die unteren, einen Rasen bildenden Blätter sind im Umriss rundlich 
eiförmig, lang in den Grund verschmälert, kammförmig fiederspaltig; 
Fiederblättehen dicht genähert, ganzrandig. Die wenigen Stengelblätter 
sind linealisch, ganzrandig. Stengel 3—10 cm hoch, einblütig. Scheiben- 
blüten gelb. Randblüten (Strahlenblüten) weiss, 
mit dreizähniger stumpfer Spitze. Der Hüllkelch ist über 1 cm lang, 
mit grünen, schwärzlich gerandeten Schuppen bedeckt. — Durch die 
ganze Alpenkette von der Schweiz bis Kärnten an steinigen Stellen, in 
Höhe von 1700—2500 m, meist häufig. Blüht im Juli, August. 


öfters rot angelaufen, 


Chrysanthemum atratum De C. Schwärzliche Wucherblume. Ver 
vorigen Ähnlich, aber gestreckter; Stengel 8-18 cm hoch. Unterste 
Blätter spatelförmig, langgestielt, an der verschmälerten Basis ganz- 
randig, weiter vorn eingeschnitten gezähnt; stengelständige lanzettlich, 
eingeschnitten gesägt, die obersten Stengelblätter gleichmässig gezähnt. 
Blütenkopf 3 cm breit; Scheibenblüten gelb, die Randblüten weiss, vorn 
dreizähnig. Hüllkelehschuppen grün mit breitem, purpurschwarzem 
Rand. — An felsigen Stellen der ganzen Alpenkette bis zu 2200 m 
Meereshöhe, namentlich auf Kalkgestein. Blüht im Juli, August. 


Anthemis alpina L. Alpen-Hundskamille. — Taf. 21, Fig. 2. — 
Stengel aufrecht oder aufsteigend, nach oben zunehmend wollig behaart, 
5-15 cm hoch. Blätter kammartig, fiederteilig. Fiederblättchen lineal, 
spitz, teils ungeteilt, teils 2—öspaltig. Blütenköpfehen im Durchmesser 
2'/,—3 cm breit; Scheibenblüten gelblichweiss, die stumpf eiförmigen 
Randblüten weiss. Blütenboden halbkugelig. Hüllkelchschuppen stumpf, 
vorn zerrissen gezähnt, schwarzfleckig. — Auf den höchsten Alpen von 
Tirol, Salzburg, Steiermark, Kärnten und Krain bis zu 2200 m Meeres- 
höhe, namentlich auf Kalk. Blüht im Juli, August. 


Doronicum cordifolium Sternberg. Herzblätterige Gemswurz. — 
Tat. 21, Fig. 3. — Der ausdauernde Wurzelstock schief, abgebissen. 
Stengel je nach Standort 15—30 cm, ja bis 1m hoch. Die ganze Pflanze 
ist kahl, seltener kurz flaumhaarig. Grundständige Blätter sehr lang- 
stielig, rundlich eiförmig, tief herzförmig, grob gezähnt. Stengelblätter 
mit tief herzförmigem Grund stengelumfassend. Blütenköpfe meist 
einzeln, selten 2 oder 3, im Durchmesser 4—5 cm breit; Scheibenblüten 
und Randblüten gelb. Der Hüllkelch misst nur '/, der Blumenlänge. — 
An felsigen Stellen und in Wäldern, von Tirol durch Salzburg und 


Steiermark bis Oesterreich, in Meereshöhe von 1200—2000 m, besonders 
auf Kalkgestein. Blüht von Juni his August. 


Doronicum Pardalianches L. Gemeine Gemswurz. Der vorigen 
ähnlich, jedoch treibt der Wurzelstock' unter der Erdoberfläche ver- 
längerte, zuletzt knollig verdickte Ausläufer, welche Blätter tragen und 
wiederum Ausläufer treiben. Stengel 30—60 cm hoch; untere Blätter 
langgestielt, tief herzförmig, die mittleren mit Ohren am Blattstiele, die 
oberen sitzend. Stengel und Blattstiele rauh behaart. Blütenköpfchen 
ansehnlich, gelb; die Scheibenblüten dunkler als die Randblüten; letztere 
endigen mit 3 Zähnchen. — Auf Alpenmatten und in Gebirgswäldern 
über die ganze Alpenkette von der Schweiz bis Krain verbreitet; ausser- 
dem da und dort auf den Mittelgebirgen Süddeutschlands und im Mosel- 
thale. Blüht im Mai, Juni, Juli. | 


Aronicum glaciale Reichenb. Gletscher-Gemswurz. — Taf. 21, Fig. 4. — 
Stengel 8—15 cm hoch, aufrecht, rauhhaarig, einblütig. Blätter dick 
und steif, zerbrechlich, deutlich geadert, eiförmig, buchtig gezähnt; die 
unteren gestielt, die oberen stengelumfassend. Die grosse Blume ist 
goldgelb; deren Randblüten sind 3—4nervig, an der Spitze dreizähnig, 
bei Nacht ausgebreitet. — Ueber die Alpenkette in 1900—2600 m Meeres- 
höhe verbreitet und häufig; namentlich auf Urgestein in der Nähe der 
Gletscher. Blüht im Juli, August. 


Arnica montana L. Gemeiner Wohlverleih. — Taf. 21, Fig. 5. — 
Stengel 30—60 em hoch, drüsenhaarig, mit 1—2 Paar gegenständigen, 
schmalen Blättern. Grundständige Blätter länglich eirund, Önervig. 
Der Blütenstengel trägt 1—5 dottergelbe Blütenköpfchen, welche im 
Durchmesser 3—4 cm breit sind und einen eigenartigen harzigen Geruch 
haben. — Ueber die ganze Alpenkette auf Wiesen und Triften in Meeres- 
höhe von 1000—2000 m häufig; ausserdem auf feuchten und torfigen 
Bergwiesen in Süd- und Mitteldeutschland, im Norden auch in der 
Ebene. — Blüht von Mai bis Juli. — Wurzel und Blüten sind von sehr 
bitterem und gewürzhaftem Geschmack und finden arzneiliche Ver- 
wendung. 


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1. Chrysanthemum alpinum. 2. Anthemis alpina. 3. Doronicum cordifolium. 
4. Aronicum glaciale. 5. Arnica montana. 


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Senecio abrotanifolius L. Stabwurzblätteriges Kreuzkraut. — Taf. 22, 
Fig. 1. — Stengel und Blätter kahl. Der ausdauernde, liegende Wurzel- 
stock treibt mehrere 5-25 cm hohe Stengel. Untere Blätter doppelt 
fiederteilig; Fiederblättchen schmal linealisch, ganzrandig, die am Grunde 
stehenden kleiner, ohne Blattohren. Die 3—6 Blütenköpfchen sind gelb 
mit abstehenden, orangegelben, Snervigen Randblüten (Strahlenblüten) 
und bilden eine lockere Schirmtraube. — Auf steinigen Abhängen der 
Alpen und Voralpen; Oestliche Schweiz, Tirol, Salzburg, Steiermark, 
Kärnten, in Meereshöhe von 1200—1900 m, besonders auf Kalkgestein. 
Blüht im Juli, August. 


Senecio Doronicum L. Gemswurzartiges Kreuzkraut. — Taf. 22, 
Fig. 2. — Stengel 30—50 cm hoch, einfach oder doch wenigästig. 


Blätter lederartig, kurzhaarig rauh oder fast kahl, untere gestielt, länglich 
lanzettlich, gezähnt; obere sitzend, lanzettlich, gezähnt bis ganzrandie. 
Blütenköpfchen einzeln, oder zu 2—3, am Ende des Stengels, ansehnlich, 
im Durchschnitt 3—4 cm breit, mit 12—20 orangegelben Randblüten. — 
Ueber die ganze Alpenkette in Meereshöhe von 1300—2300 m verbreitet 
und an steinigen Abhängen meist häufig. Blütezeit: Juni bis August. 
Senecio incanus L. Graues Kreuzkraut. — Taf. 22, Fig. 3. — 
Stengel 6—15 cm hoch. Ganze Pflanze grau bis weissfilzig behaart. 
Blätter gestielt, fiederspaltig, die Fiedern stumpf, doppelt bis dreifach 
gekerbt. Der Stengel trägt eine Schirmtraube von 6—8 goldgelben 
Blütenköpfehen. — Auf hohen Alpenmatten in der Nähe der Schnee- 
grenze und der Gletscher; Pyrenäen, Schweiz, Tirol, Steiermark, Kar- 
pathen, zerstreut und ziemlich selten. Blüht im Juli, August. 
Saussurea alpina De ©. Alpenscharte. — Taf. 22, Fig. 4. — 
Stengel aufrecht, wollig-filzig, 15—30 cm hoch. Blätter auf der Unter- 
seite spinnwebig-filzig, eirund bis lanzettlich, ganzrandig oder buchtig 
gezähnt, 10—18 cm lang; die unteren in den geflügelten Blattstiel ver- 
schmälert, die oberen kürzer und sitzend. Die Blütenköpfe bilden zu 
2—5 eine dichte kurzstielige Doldentraube mit purpurroten Blütchen. 
Die dachig übereinanderliegenden Hüllblättchen sind rotbraun, doch 
mit glänzender Wolle bedeckt, an der Spitze schwärzlich. — Auf Wiesen 
und Triften der Granitalpen in Meereshöhe von 2000-2500 m; Schweiz, 
Tirol, Salzburg, Kärnten und Krain; ausserdem im hohen Norden von 
Europa und Nordamerika. Blüht im Juli, August. 
Saussurea pygmaea Sprengel. Zwerg-Alpenscharte. Stengel 10 bis 
15 em hoch. Blätter lineal, ganzrandig, oberseits zerstreut behaart, 


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unten dicht weichhaarig. Der Stengel trägt nur ein violettrotes Blüten- I 
köpfehen. — Tirol bis Oesterreich und Krain, an trockenen Orten im 
Kalkgebirge bis zu 2700 m Höhe. Blüht im Juli, August. 


Aposeris foetida Lessing. Stinksalat, Drahtstengel. — Tat. 22, 
Fire. 5. — Kahl oder spärlich behaartes Pflänzchen vom Ansehen des 
Gemeinen Löwenzahns. Der kurze, knotenartig verdickte Wurzelstock 
hat einen unangenehmen Geruch. Stengel schlank, 15—20 cm hoch, 
blattlos; an seinem Ende nur ein citronengelbes Blütenköpfchen. Blätter 
sämtlich erundständig, schrotsägeförmig-fiederspaltig; Lappen fast rauten- 
förmig, der endständige 3—5zipfelig, an die Gestalt des Epheublattes 
erinnernd. — In Laubwäldern und auf Matten der Alpen und Voralpen 
von Oesterreich, Salzburg und Kärnten; auch auf der bayrischen Hoch- 
ebene bei München und Augsburg. Blüht im Juli, August. 


Leontodon pyrenaicus @ouan. Alpen- Löwenzahn. — Taf. 22, Fig.6.— 
Stengel blattlos, schuppig, oberwärts allmählich verdickt, meist nur 8 bis 
15 cm hoch. Die kahlen, oder nur mit einfachen Haaren bestreuten, 
erundständigen Blätter sind verkehrt lanzettförmig, gezähnt oder aus- 
geschweitt gezähnelt, 2—7 cm lang und 6—14 mm breit. Der Stengel 
endigt in ein goldgelbes, seltener orangerotes, vor dem Aufblühen 
hängendes Blütenköpfchen, das im Durchmesser 2—3 cm breit ist, — 
Auf Wiesen in Höhe von 1200—1900 m über die Alpenkette verbreitet 
und häufig; ausserdem in den Vogesen und im Schwarzwald stellen- 
weise. Blüht von Juni bis August. 


22 


1. Senecio abrotanifolius. 2. Senecio Doronicum. 3. Senecio incanus. 
4. Saussurea alpina. 5. Aposeris foetida. 6. Leontodon pyrenaicus. 


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Hypochoeris uniflora Villars. Einblütiges Ferkelkraut. — Taf. 23, 
Fig. 1. — Stengel 7-50 cm hoch, nach oben allmählich verdickt, riefig, 


steif behaart. Die grundständigen Blätter bilden eine Rosette, sind 
länglich-lanzettförmig, ausgeschweift gezähnt, durch steife Härchen 
etwas rauh; ihre Länge beträgt 4—10 cm, ihre Breite 1—3 cm. Der 
Stengel trägt nur einen ansehnlichen, tiefgelben Blütenkopf von 4 bis 
5 cm Breite; Hüllblätter schwarzgrün, am Rande hellgrün, sehr zottig 
behaart, an der Spitze zerrissen fransig. — Auf Wiesen und Triften 
der Alpen und Voralpen in der Schweiz bis Tirol, Steiermark und 
Kärnten; ausserdem in Schlesien, Böhmen, Mähren und auf dem Feld- 
berg im Schwarzwald. Blüht im Juli, August. 


Mulgedium alpinum Z. (Sonchus alpinus 2.) Alpenlattich, Alpen- 
salat. — Tat. 23, Fig. 2. — Ansehnliche Pflanze von /,—1'/, m Höhe. 
Stengel hohl, namentlich am oberen Teil drüsig behaart. Untere Blätter 
gross, leierförmig, mit sehr grossem, dreieckig spiessförmigem Endzipfel; 
oberste Stengelblätter an der Basis herzförmig, lanzettförmig, am Rande 
scharf gezähnelt. Die Blütenköpfchen bilden eine einfache oder zu- 
sammengesetzte Traube, deren Blütenstiele mit rostroten Drüsen stark 
besetzt sind. Blüten blau oder lila, die Randblüten strahlend, wodurch 
die Blume an die der wilden Cichorie (Cichorium Intybus) erinnert. — 
Ueber die ganze Alpenkette, bis zu 1600 m Höhe an feuchten Felsen 
und Bergabhängen verbreitet und häufig; ausserdem im Norden Europas, 
sowie da und dort auf den Gebirgen von Mittel- und Südeuropa (Riesen- 
gebirge, Thüringen, Vogesen, Schwarzwald etc.). Blüht im Juli, August. 


Crepis aurea Cassini. Orangeroter Fippau. — Taf. 23, Fig. 3. — 
Die grundständige Blattrosette besteht aus kahlen, gestielten, lanzett- 
lichen, tief gezähnten oder schrotsägezähnigen Blättern von 3—8 cm 
Länge. Der 15—20 cm hohe Stengel ist meist blattlos, nach oben, gleich 
dem Hüllkelche, durch schwärzliche Haare schwarzgrün, mit einem 
einzelnen dunkelorangegelben, etwa 15 mm breiten Blütenköpfchen. — 
Auf etwas feuchten Gebirgswiesen in Höhe von 1300—2500 m über die 
ganze Alpenkette und deren Voralpen verbreitet; häufig, namentlich auf 
Kalkgestein. Blüht von Juni bis August. 


Crepis jubata Koch. Gletscher- Pippau, Bemähnter Fippau. — Taf. 25, 
Fig. 4. — Der einfache, nur 2—4 cm hohe Stengel ist zottig gelblich 
behaart, ebenso der Hüllkelch. Grundständige Blätter länglich eiförmig 
oder lanzettlich, stumpf, ganzrandig oder geschweift gezähnt. Das gold- 


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gelbe Blütenköpfchen ist etwa 2 cm breit. — Auf den höchsten Alpen der 
Schweiz (Zermatt, Bagne, Gr aubünden) und Tirols (Fimbergletscher ete.), 
zerstreut und spärlich. Blüht im Juli, August. N 


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Crepis alpestris Tausch. Voralpen-Pippau. — Tat. 23, Fig. 5. — E 
Die grundständige Blattrosette ist aus wenigen, selten mehr als 12° 
spateligen, lanzettlichen, ausgeschweift gezähnten oder fast schrotsäge- Be 
törmigen Blättern gebildet, welche unterseits auf den Nerven und Adern _ 
kleine, weiche Haare haben. Stengel 15—30 cm hoch, oberwärts filzig, 
meist einfach, seltener mit 2—3 Aesten. Hüllkelch graufilzig oder 
kurzhaarig. Blütenkopf goldgelb. — Ueber die ganze Alpenkette und 
deren Voralpen bis zu 1600 m Höhe an felsigen Stellen verbreitet und 
häufig; ausserdem auf Mittelgebirgen Süddeutschlands Kursen von en } 
Baden und Württemberg). Blüht von Juni bis August. i 


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Il. Hypochoeris uniflora. 2. Mulgedium alpinum. 3. Crepis aurea. 
4. Crepis jubata. 5. Crepis alpestris. 


Hieracium aurantiacum L. Orangerotes Habichtskraut. — Taf. 24, 
Fig. 1. — Stengel 25—30 cm hoch, am unteren Teil mit wenigen Blättern, 
von langen Haaren rauh, am oberen Teil und besonders an den Blüten- 
stielen mit schwarzen Drüsenhaaren bekleidet. Blätter länglich verkehrt- 
eiförmig, grasgrün, beiderseits langhaarig. Blütenköpfchen dunkel orange- 
gelb, zu 2—10 in einer gipfelständigen Schirmtraube. — Auf trockenen 
Wiesen und Triften in Höhe von 1300—1600 m über die ganze Alpen- 
kette verbreitet und häufig; ausserdem auch auf den Voralpen und den 
höheren Gebirgen Mitteleuropas (Riesengebirge, Harz, Vogesen, Schwarz- 
wald) stellenweise nicht selten. Blüht von Juni bis August. 


Hieracium alpinum L. Alpen-Habichtskraut. — Taf. 24, Fig. 2. — 
Stengel sternhaarig-flaumig, 10—15 cm, seltener bis 30 cm hoch, blatt- 
los oder nur mit 1—3 sehr kleinen Blättchen besetzt; am Gipfel ge- 
wöhnlich nur ein, seltener zwei grosse goldgelbe Blütenköpfchen ; Hüll- 
kelch und Blütenstiel mit langen, schwarzen Haaren. Grundständige 
Blätter spatel- oder länglich-eiförmig, in den geflügelten Blattstiel ver- 
längert, ganzrandig oder schwach buchtig gezähnt, grün, mit wenigen 
langen Haaren. — Auf trockenen Wiesen und Triften der ganzen Alpen- 
kette in Höhe von 1500-2200 m, meist häufig; ausserdem in den 
Polarländern, im Riesengebirge, in den Sudeten, Vogesen, auf dem 
Brocken, im Schwarzwald (Feldberg). Blüht im Juli, August. 


Hieracium villosum L. Zottiges Habichtskraut. — Taf. 24, Fig. 3. — 
Stengel und Blätter lang-wollhaarig. Stengel 15—20 cm hoch, meist 
einfach mit einem, seltener mit 2—3 goldgelben Blütenköpfchen; Blüten- 
stiele mit Sternhaaren und mit langen weissen Wollhaaren besetzt; 
Hüllkelchblätter lang weisshaarig. Blätter bläulichgrün; die unteren 
länglich-lanzettlich, nach dem Grunde verschmälert; die oberen länglich- 
eiförmig, halb stengelumfassend. 


29, Familie. Campanulaceae, Glockenblumengewächse. 


Phyteuma comosum L. Schopfige Rapunzel. — Taf. 24, Fig. 4. — 
Stengel öfters niederliegend, 5—15 em hoch. Blätter gezähnt; die 
erundständigen nierenförmig, die stengelständigen länglich-lanzettlich, 
grösser. Die kurzgestielten blauen Blütchen bilden eine gipfelständige 
Dolde und sind an der Spitze dunkelviolett. — Auf trockenen Felsen 
von Südtirol, Krain und Kärnten, in Höhe von 600—1500 m, häufie. 
Blüht von Juni bis August. 


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Phyteuma pauciflorum L. Armblütige Rapunzel. — Tat. 24, Fig. 5. BR 
Stengel nur 2—-5 cm hoch. Blätter verkehrt eirund bis spatelförmig, 
an der Spitze häufg mit 3 Kerbzähnen. Köpfchen mit 5—7 blauen | 
oder violetten, gestielten Blütchen, umgeben von grünen Hüllblättern, 
welche rundlich, zottig-wimperig und kürzer als das Köpfchen sind. 
Staubfäden am Crane verbreitert. — Auf Wiesen und Triften von 3 
1800 m Höhe bis in die Nähe der Schneegrenze über die Alpenkette x 
von der Schweiz bis Steiermark verbreitet, stellenweise häufig. Blüht n 
im Juli, August. 


Phyteuma hemisphaericum L. Halbkugelige Rapunzel. — Taf. 24 
Fig. 6. — Stengel 4—12 cm hoch. Blätter sämtlich linealisch, dünn- 
stielig, meist ganzrandig, bisweilen mit 2—-3 Kerbzähnen. Hüllblätter 
eiförmig, zugespitzt, gewimpert, halb so lang als das Köpfchen, welches 
im Durchmesser etwa 12 mm breit ist und aus 10—12 blauen oder 
violetten, ausnahmsweise auch weissen Blütchen gebildet wird. Staub- 
fäden am Grunde verbreitert. — Auf Wiesen und Triften in Höhe von 
1500— 2200 m über die Alpenkette von der Schweiz bis Steiermark ver- 
breitet und häufig, vorzugsweise auf Granit. Blüht im Juli, August. 


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l. Hieracium aurantiacum. 2. Hier. alpinum. 3. Hier. villosum. 4, Phyteuma 


comosum. 5. Phyt. pauciflorum. 6. Phyt. hemisphaericum. 


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Campanula Zoysii Wulfen. Nickende Glockenblume. — Taf. 25, 
Fig. 1. — Stengel 5—10 cm, öfters auch nur 2—3 cm hoch. Die dicht- 
stehenden, einen lockeren Rasen bildenden Wurzelblätter sind eiförmig; 
die Stengelblätter stehen ziemlich entfernt, die mittleren sind spatel- 
förmig, die obersten lineal-lanzettlich. Blüten hellblau, bauchig, vor dem 
Ende eingeschnürt, inwendig dicht bärtig; sie stehen bei kleinen 
Exemplaren einzeln, bei kräftigen Pflanzen zu zwei oder mehr am 
Gipfel des Stengels. — Auf den östlichen Kalkalpen von Kärnten, Steier- 
mark und Krain, in Höhe von 2000— 2700 m, zerstreut, meist selten. — 
Blüht im Juli, August, 


Campanula thyrsoidea L. Straussblütige Glockenblume. — Taf. 25, 
Fig. 2. — Die zweijährige, bis fingerdicke Wurzel treibt im’ersten Jahr 
einen Schopf dichtstehender Blätter, im zweiten Jahre den kräftigen, 
12—15 cm, bisweilen selbst 30 cm hohen Stengel, welcher gleich den 
Blättern steif behaart ist. Blätter länglich-lanzettlich, ganzrandig, nach 
dem Grunde verschmälert, 7—10 cm lang. Am Ende des rotangelaufenen 
Stengels steht eine dichte Aehre von weisslich- oder grünlichgelben 
Blüten, zwischen welchen je zwei linienförmige, behaarte Deckblättchen 
hervortreten. Die dreiteiligen Griffel ragen über die Blumenkronen 
hinaus. — An steinigen und grasigen Abhängen über die ganze Alpen- 
kette in Höhe von 1660—2100 m verbreitet, aber zerstreut. — Blüht 
im Juli, August. 


Campanula pusilla Haenke. Kleine Glockenblume, — Taf. 25, Fig. 3. 
— 8—15 em hoch. Grundständige Blätter verkehrt-eiförmig, dieht- 
rasig, zahlreiche, teils blühende, teils nicht blühende Püschel bildend; 
Stengelblätter lineal-lanzettlich, schwach gesägt, die oberen lineal, ganz- 
randig. Stengel aufsteigend, drei- bis sechsblütig. Blüten blau, bauchig, 
halbkugelförmig glockig. — Ueber die ganze Alpenkette und deren Vor- 
alpen verbreitet, an trockenen, felsigen und kiesigen Stellen, bis zu 
£000 m Höhe; mit den Flüssen bis in die Vorebenen herabkommend; 
ausserdem im württembergischen Donaukreis und im badischen Schwarz- 
wald stellenweise. — Blüht im Juni, Juli. 


Campanula pulla L. Dunkelblaue Glockenblume. — Taf. 25, Fig. 4. 
— Gewöhnlich nur 3—12 cm, seltener 15—20 cm hoch. Blätter läng- 
lich eirund, gekerbt, die unteren gestielt, die oberen kürzer und spitzer 
als die unteren. Stengel einfach und stets einblütig. Die nickende 
Blüte ähnelt derjenigen von Camp. rotundifolia L. (der in ganz Europa 


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gemeinen, kleinen Glockenblume) ist aber dunkler blau. Obwohl 
nur je einblütig bilden doch die gesellig wachsenden Pflänzchen öfters 
grössere Gruppen von tiefblauen Glocken, die in ihrer Gesamtwirkung 
einen reizenden Anblick gewähren. — Auf Matten und feuchten Plätzen 
in Höhe von 1300—1900 m über die ganze Alpenkette und deren Vor- 
alpen verbreitet; besonders in Oesterreich, Salzburg, [Steiermark und 
Krain. — Blüht von Ende Juni bis September. 


Campanula barbata L. Bürtige Glockenblume. — Taf. 25, Fig. 5. — 
Ganze Pflanze rauhhaarig; Stengel 8-15 cm, seltener 25>—30 cm hoch 
und namentlich oberwärts zottig behaart. Grundständige Blätter läng- 
lich-lanzettlich, ganzrandig oder schwach gekerbt, obere lanzettlich. 
Blüten gestielt, traubig, zu drei bis fünf, mehr oder weniger einseits- 
wendig und nickend ; Blütenglocke 2—3 cm lang, hellblau oder bläulich- 
weiss, an der Spitze innen dicht bärtig, fast dreimal so lang als der 
Kelch, welcher durch die herabgebogenen Anhängsel zehnzipfelig er- 
scheint. — Auf Wiesen und Matten der Alpen und Voralpen in Höhe von 
800—1800 m häufig; ausserdem im Riesengebirge, im mährischen Ge- 
senke und im hohen Norden von Europa. — Blüht von Juni bis 
August. 


Campanula alpina L. Alpenglockenblume. (Ganze Pflanze zottig 
behaart. Blätter linealisch, fast ganzrandig. Stengel 2—5blütig. Blüten 
bald heller, bald dunkler blau, langgestielt, nickend. Anhängsel der 
lanzettlichen Kelchzipfel sehr kurz. — In Oesterreich, Tirol und Steier- 
mark, auf Kalkalpen in Höhe von 1600— 2100 m verbreitet und häufig. 
Blüht von Juni bis August. 


1. Campanula Zoysii. 2. Camp. thyrsoidea. 3. Camp. pusilla. 
4. Camp. pulla. 5. Camp. barbata. 


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30. Familie. Vaccinaceae, ZZeidelbeergewächse. 


Vaccinium Vitis idaea L. Preisselbeere, Kronsbeere. — Tat. 28, 
Fig. 1. — Stengel 10—15 cm hoch, stark, verzweigt, niederliegend, mit 
zahlreichen, immergrünen, lederigen, verkehrt-eiförmigen, am Rande um- 
gerollten, unterseits punktierten Blättern. Die Blüten bilden zu mehreren 
eine kurze, dichte, endständige, hängende Traube. Blumenkrone weiss 
bis rosenrot, glockenförmig, mit ausgespreizten Zipfeln. Griffel länger 
als die Blumenkrone. Beeren scharlachrot, allgemein bekannt durch 
ihre Verwendung zu wohlschmeckendem Kompott. — Ueber die ganze 
Alpenkette in Wäldern und auf Heiden bis zu 1900 m Höhe verbreitet; 
ausserdem in Nord- und Mitteleuropa stellenweise häufig und ansehn- 
liche Heidestrecken überziehend. — Blüht von Mai bis August. 


Von anderen über einen grossen Teil von Europa verbreiteten 
Heidelbeergewächsen, die auch im Alpengebiet heimisch sind, erwähnen 
wir 1. die gemeine Heidelbeere, Bickbeere oder Blaubeere, Maeer- 
nium Myrtillus L, 2. die holzige, bis 40 cm hohe Sumpfheidel- 
beere oder Rauschbeere, Vaeccinium uliginosum L., 3. die niedere, 
kriechende Moosbeere, Vaccinium Osxyeoccos L. 


3l, Familie. Ericaceae, /Zeidekrautoewächse. 


Arctostaphylos alpina Sprengel. Alpenbärentraube. — Taf. 26, 
Fig. 2. — Niederer, kriechender Strauch mit gestreckten, etwas auf- 


steigenden Zweigen. Blätter krautig, verkehrt-eiförmig, netzaderig, am 
Rande kleingesägt, im Herbst abfallend. Das Ende der blühenden 
Zweige ist mit mehreren länglichen, rosenroten, schuppenartigen, etwas 
wolligen Deckblättern umgeben. Die zwei bis drei, seltener bis sechs, 
grünlichweissen Blüten an kurzen gekrümmten Stielen nickend. Die 
kugelförmigen Steinfrüchte sind anfänglich rot, später blauschwarz. — 
In Höhe von 1500--2000 m über die ganze Alpenkette verbreitet, be- 
sonders auf Kalkgestein. — Blüht von April bis Mai und Anfang Juni. 


Arctostaphylos Uva ursi Sprengel. Gemeine Bärentraube. — Tat. 2b, 
Fig. 3. — Der niederliegende, 30—90 cm lange Stengel bildet ansehn- 
liche Büschel mit zahlreichen, glänzenden, immergrünen Blättern; diese 
sind länglich verkehrt-eiförmig, lederig, ganzrandig, am Rande nicht 
umgerollt, unterseits blassgrün, netzaderig. Blüten weiss mit rosenrotem 


fünflappigem Saum, meist zu vier bis sechs in einer gedıängten, nicken- 
den, endständigen Traube. Steinfrüchte schön ıot, glänzend, Kkugelig. 
— Ueber die ganze Alpenkette, besonders auf Kalk, verbreitet und 
häufig; ausserdem auf Heiden und in Kiefernwaldungen von Mittel- 
europa, namentlich in Norddeutschland. — Blüht von April bis Juli. 


Erica carnea L. Fleischrote Heide. — Taf. 26, Fig. 4. — Stengel 
aufsteigend, 10—30 cm hoch, dicht mit nadelförmigen, in drei bis vier- 
zähligen Quirlen stehenden Blätteın besetzt. Die blattachselständigen 
Blüten bilden beblätterte, gipfelständige, einseitswendige Trauben an den 
Zweigenden. Die schmal eiförmigen, röhrigen, 6 mm langen Blumen- 
kronen sind fleischrot, selten weiss, länger als der grüne Kelch. — 
Ueber die ganze Alpenkette auf Heiden und in Nadelwaldungen in Höhe 
von 1700—2200 m verbreitet, besonders auf Kalk. Stellenweise auch in 
Schlesien, Böhmen, Mähren, Oesterreich und Bayeın. — Blüht im März, 
April, Mai und ist als zierliche, frühblühende Gaitenpflanze allgemein 
eingeführt. 


Azalea procumbens L. Niederliegende Azalie, Alpenheide. — Taf. 26, 
Fig. 5. — Niedriger, stark verästelter Strauch mit niederliegenden, 
15—45 cm langen, dichtbeblätterten Zweigen. Blätter länglich-eirund, 
immergrün, am Rande eingerollt, haıt. Blüten klein, rosenrot, zu 2 


bis 6 in endständigen Büscheln. — Alpenkette, in Höhe von 1500 bis 
2600 m; besonders auf trockenen, felsigen Partien der Schieferalpen, 


öfters ganze Strecken überziehend. — Blüht von Mai bis August. 


Rhododendron Chamaecistus L. Zwerg- Alpenrose. — Taf. 26, Fig. 6. 
— Niedriger Strauch, der an den höchsten Fundorten gewöhnlich nur 
15 cm, in der Mittelregion aber 30 bis 45 cm hoch ist. Blätter läng- 
lich bis lanzettlich, fein gesägt, gewimpert, im übrigen kahl und drüsen- 
los. Blüten langgestielt; einzeln oder zu zwei bis drei am Ende der 
Zweige. Blumenkrone radförmig, flach, blass rosa. Staubbeutel violett. 
— Auf den Alpen und Voralpen von Oesterreich, Steiermark, Salzburg, 
Tirol und Krain, namentlich auf Felsen und Geröll der Kalkalpen bis 
zu 1900 m Höhe; zerstreut. Blütezeit: Mai bis Juli. 


1. Vaceinium Vitis idaea. 2 
4, Erica carnea. 


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9. Azalea procumbens. 6. 


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Rhododendron ferrugineum L. Rostblätterige Alpenrose. — Taf. 27, 
Fig. 1.— Immergrüner, holziger Alpenstrauch von 15 —60 cm Höhe; Blätter 
kurzgestielt, länglich, lederig, ganzrandig, am Rande zurückgerollt 
und völlig kahl, unterseits rostrot filzig; (hierdurch ist diese 
Alpenrose von der nachstehenden leicht zu unterscheiden). Blüten 
nickend, eine Doldentraube bildend, anfangs purpurrot, später rosen- 
rot. Blütenkrone aussen nebst den Blütenstielen drüsig punktiert. — 
Ueber die ganze Alpenkette und viele Voralpen in Höhe von 1300 bis 
2000 m verbreitet, vorzugsweise auf Urgestein (Granit). — Blüht im 
Juni, Juli, August. 


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Rhododendron hirsutum L. Rauhhaarige Alpenrose, — Taf. 27, 
Fig. 2. — Der vorigen ähnlich, aber an den Blättern leicht zu unter- 
scheiden, indem diese flach, am Rande nicht zurück gerollt, da- 
gegen wimperigbehaartsind; auch ist deren Unterseite nicht 
rostrot,sondern grün und mitzahlreichen, drüsigen Tüpfelchen besetzt. 
Die Blüten sind denen der vorigen sehr ähnlich, meist etwas kleiner. 
— Auch diese Alpenrose ist durch die ganze Alpenkette verbreitet, 
aber vorzugsweise auf Kalkgestein in Höhe von 1400—2300 m heimisch ; 
sie bedeckt gleich jener oft grosse Strecken, welche während der 
Blütezeit (Mai bis August) einen prächtigen Anblick gewähren. 


32. Familie, Pirolaceae, Mintergrüngewächse. 


Pirola secunda L. Einseitswendiges Wintergrün. — Taf. 27, Fig. 3. 
— Stengel 8-15 cm hoch. Blätter immergrün, ziemlich langgestielt, 
eirund, zugespitzt, fein gezähnt, stark geadert. Die grünlichweissen, 
glockigen Blüten bilden eine vielblütige, einseitswendige Traube. Griffel 
lang, fast gerade. — In schattigen Gebirgswäldern, über die Alpen- 
kette zerstreut, bis zu 1900 m Höhe. Ausserdem in feuchten, moosigen 
Waldungen Mitteleuropas, da und dort, meist spärlich. — Blüht von 
Mai bis Juli. 


Pirola uniflora L. Einblütiges Wintergrün. — Taf. 27, Fig. 4. — 
Grundständige Blätter rundlich bis spatelig-eiförmig, schwach gesägt. 
Weisse Blüte einzeln, ansehnlich gross, auf 3—8 cm hohem, eckigem, 
kahlem Stengel. Griffel fast gerade, mit grosser fünfkerbiger Narbe. 
— In schattigen, moosigen Wäldern von Mittel- und Nordeuropa; über 
die Alpenkette bis zur Meereshöhe von 1600 m verbreitet, meist häufig. 
— Blüht von Juni bis August. 


33. Familie. Aquifoliaceae, Stechpalmengewächse. 


lex aquifolium L. Gemeine Stechpalme. Baumartiger Strauch mit 
dicken, glänzenden, am Rande spitzdornig gezähnten Blättern, weissen 
Blüten und korallroten Steinbeeren. —In Wäldern von West- und Süd- 
europa, namentlich auch in den Alpen bis zu 1500 m Meereshöhe ver- 
breitet. — Blüht im Mai, Juni, Juli. 


34, Familie. Gentianaceae, Znziangewächse. 


Gentiana acaulis L. Stengelloser Enzian. — Taf. 27, Fig. 5. — 
Untere Blätter krautig, etwas lederartig, langrund bis lanzettlich, eine 
grundständige Rosette bildend. Stengel kurz, mit wenigen, lanzettlichen 
Blättern besetzt. Kelchzähne aus breitem Grunde verschmälert lanzett- 
lich an die Kronenröhre angedrückt. Die keulenförmig glockige Blumen- 
krone ist 3 cm lang, dunkel azurblau, selten rosenrot oder weiss. — 
Dieser prächtige, grossblütige Enzian ist über die ganze Alpenkette auf 
Wiesen und Triften in Höhe von 1400—2000 m verbreitet und häufig, 
besonders auf Urgestein. — Blüht im Juni, Juli, August. — Die Gen- 
tiana exeisa Presl. mit weichen, breiten, weniger spitzen Blättern, sehr 
kurzem Stengel und kleingezähnelten Kronenzipfeln ist wohl nur als 
etwas abweichende Form von Gentiana acaulis anzusehen und hat gleiche 
Verbreitung wie letztere. 


Gentiana bavarica L. Bayerischer Enzian. — Taf. 27, Fig. 6. — 
Stengel 2—20 cm hoch. Blätter spatelförmig, stumpf. Die Blattpaare 
der nicht blühenden Triebe und die unteren der Blütentriebe dicht ge- 
drängt, die oberen entfernt stehend. Blüten leuchtend azurblau, ein- 
zeln, mit walzenförmiger, 2 cm langer Röhre. Griffel tief zweispaltig. 
— Ueber die ganze Alpenkette eine der häufigsten Gentianen; nament- 
lich auf Kalkgestein in Höhe von 1300—2500 m. — Blüht im Juli, 
August. 


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Gentiana lutea L. Gelber Enzian. — Taf. 28, Fig. 1, in '/, natür- 
licher Grösse. — Ansehnliche Staude von 60—130 cm Höhe. Wurzel 


dick, walzenförmig, geringelt. Stengel einfach, steil aufrecht, stiehund, 
am Grunde mit einer Rosette von breit eiförmigen, zugespitzten, kurz 
gestielten, 12—15 cm langen Blättern. Stengelblätter gegenständig, mit 
herzförmigem Grunde sitzend, halbumfassend, 5 bis nervig. Blüten 
in achselständigen Wirteln. Kelch scheidenartig, an einer Seite 
aufgeschlitzt. Elumenkrone radförmig, fünfteilig, goldgelb, öfters mit 
braunen Punkten bestreut. — Ueber die ganze Alpenkette in Höhe von 
1100—1600 m verbreitet, auf Weiden und Triften; ausserdem einzeln 
im Schwarzwald, in den Vogesen und auf der Schwäbischen Alb. — 
Blüht im Juli, August. Die bittere Wurzel ist offizinell und wird zur 
Bereitung des ‚‚Enzianbitter“ verwendet. 


Gentiana purpurea L. Purpurroter Enzian. Taf. 28, Fig 2, in ?/, 
natürlicher Grösse, — Im Wuchs der vorigen ähnlich, aber gewöhnlich 
nur 30—60 cm hoch. Aus dem dicken rundlichen Wurzelstock er- 
heben sich ein oder mehrere grünrote Stengel, die unten stiel- 
rund, oben schwach vierkantig sind. Blätter eiförmig bis langrund, 
zugespitzt, fünfnervig. Blüten zu drei bis fünf in endständigem 
Büschel. Blumenkrone glockig, über 2 cm lang, bräunlich purpurrot 


mit gelblicher Röhre; selten einfarbig gelb oder weiss. — Auf Alpen- 
wiesen in der Schweiz, Vorarlberg und Tirol; zerstreut, nur stellenweise 
häufig. — Blüht im Juli, August. Wurzel gleich der des vorigen 
offizinell. 


Gentiana Pannonica Scopoli. Ungarischer Enzian. Dem vorigen 
ähnlich, 30—60 cm hoch. Kelchzähne zurückgekrümmt. Blumenkrone 


glockig, violett-purpurrot mit schwarzpurpurnen Punkten. — Auf den 
Alpenmatten von Tirol, Oesterreich und Steiermark, in Meereshöhe von 
1300—2000 m; vorzugsweise auf Kalkgestein. — Blütezeit: Juli bis 
September. 


Gentiana punctata L. JPunktierter Enzian. — Taf. 28, Fig. 3, in 
'/, natürlicher Grösse. — Im Wuchs den beiden vorigen ähnlich, 30 
bis 60 em hoch. Untere Blätter gestielt, die oberen sitzend, den Stengel 
halbumfassend. Die Blüten bilden mehrere blattachselständige Wirtel, 
von denen der oberste aus 'sechs bis acht Blüten besteht. Diese sind 
etwa 2 cm lang, keulig glockenförmig, hellgelb, dunkel purpur- 
farbig punktiert, selten einfarbig strohgelb. — Auf Alpenwiesen der 


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Schweiz bis Salzburg und Oberbayern in Höhe von 1209 —2090 m; 
ausserdem auf Gebirgskimmen von Böhmen und Mähren. Blüht von 
Juli bis September. 


Gentiana asclepiadea L. Schwalbenwurzähnlicher Enzian. — Taf. 28, 
Fig. 4. — Ansehnliche Staude von 30—S0 cm Höhe. Blätter zahlreich 
lanzettlich, zugespitzt, fünfnervig, am Rande rauh. Blüten blattachsel- 
ständig, einzeln oder zu zweien, gegenständig, über der Mitte des 
Stengels beginnend, eine lange, beblätterte Traube bildend; die Blumen- 
krone ist keulig-glockig, 4—5 cm lang, dunkel himmelblau, innerlich 
mit dunkleren Punkten, bisweilen gelblich-weiss. — Ueber die ganze 
Kette der Alpen und Voralpen bis zu 1700 m Höhe verbreitet, 
namentlich auf Waldwiesen und in den Alpenthälern häufig. Ausser- 
dem im Riesengebirge, in der Lausitz und in den Mittelgebirgen von 
Süddeutschland, bei München, Augsburg u. s. w. — Blüht von Juli 
bis September. 


Gentiana frigida Haenke. Steirischer Enzian. — Taf. 28, Fig. 5. — 
Selten mehr als 5—8cm hoch. Blätter linealisch-lanzettlich, einnervig. 
Blüten ein bis zwei, fast sitzend. Der Kelch ist kaum halb so lang als 
die 2—3 cm lange Blumenkrone; letztere durchscheinend gelblichweiss 
oder hell wasserblau, innen mit fünf hellblau:n Streifen. — Auf hohen 
Granitalpen von Steiermark und Krain, in der Nähe der Schneegrenze. 
— Blüht im Juli, August. 


1. Gentiana lutea. 2. Gentiana purpurea. 3. Gentiana punctata. 


4. Gentiana asclepiadea. 5. Gentiana frigida. 


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Gentiana pumila Jacqguin. Niedriger Enzian,. — Taf. 29, Fig. 1 — 
Stämmchen holzig, kurzverästelt. Die einzelnen Stengel nur 1—4 cm 
lang, einblütig. Blätter linealisch, sehr spitz, am Grunde kaum schmäler 
als in der Mitte; die unteren bilden eine dichte Rosette. Blumenkrone 
bis 2 cm lang, mit 12—20 mm breitem ausgebreiteten Saum, ungebartet, 
tief azurblau ; Saumlappen eiförmig, spitz, in deren Winkeln treten zwei- 
spitzige Zähnchen hervor. — Auf den höchsten Alpenmatten von Oester- 
reich, Steiermark und Krain bis zu 2000 m Meereshöhe, zerstreut. — 
Blüht im Juli, August. 


Gentiana brachyphylla Villars. Kurzblätteriger Enzian. — Taf. 29, 
Fig. 2. — Eine Zwergform, gleich dem vorigen, nämlich nur 1—4 cm 
hoch, welche sich durchrundlich eiförmige, dicht gedrängt stehende, 
am Grunde zu Rosetten gruppierte Blätter auszeichnet, jedoch der 
Gentiana verna so nahe steht, dass sie auch vielfach als Abänderung 
der letzteren betrachtet wird. Die Blüten stehen einzeln an der Spitze 
der kurzen Zweischen ; Blumenkrone mit walziger Röhre, 13—18 mm 
im Durchmesser, azurblau. — Auf den höchsten Granitalpen über die 
ganze Alpenkette von der Schweiz bis Steiermark und Kärnten ver- 
breitet. — Blüht im Juli, August. 


Gentiana verna L. Frühlings-Enzian. — Taf. 29, Fig. 3. — 
Stengel nur 2—8 cm hoch. Die grundständigen, eine Rosette bilden- 
den Blätter sind eiförmig bis langrund, die oberen I—2 Paare entfernter 
stehend und spitz. Blüten einzeln am Ende der kurzen, aufrechten 
Stengel. Kelch langwalzig, spitz fünfzähnig, dessen Kanten schmal 
geflügelt; Kronenröhre walzig, hoch über den Kelch hervortretend. 
Blütenkrone flach ausgebreitet, azurblau. — Auf Wiesen und Matten 
über die ganze Alpenkette und deren Voralpen bis zu 2300 m Höhe ver- 
breitet und häufig. Auch in Süd- und Mitteldeutschland, Böhmen und 
Mähren da und dort. — Blüht im April und Mai, auf höheren Alpen 
im Juni, Juli. 


Gentiana utriculosa L. Blasiger Enzian. — Taf. 29, Fig. 4. — 
Stengel 12—15 cm hoch, mehrblütig. Grundständige Blätter in Rosetten, 
eiförmig, die stengelständigen länglich, ziemlich entfernt stehend. Der 
grüne Kelch ist stark aufgeblasen, nach oben verengt, an den Kanten 
breit geflügelt. Kronröhre walzig, im Schlunde nackt. Blumenkrone 
schön blau mit spitz zulaufenden Zipfeln, zwischen diesen je zwei weiss- 
blaue Zipfelchen. — Ueber die ganze Alpenkette und deren Voralpen bis 


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zu 1700 m Höhe verbreitet, auf feuchten und steinigen Triften häufig. 
Auch in den Vogesen, in der Bodenseegegend und in der Rheinpfalz 
stellenweise. — Blüht von Mai bis August. 


Gentiana nivalis L. Schnee-Enzian. —- Taf. 29, Fig. 5. — Stengel 
2—15 cm hoch, aufrecht, pyramidenförmig verästelt, ein- bis vielblütig, 
ziemlich dicht mit länglichen, stumpfen Blättern besetzt. Der grüne 
Kelch schmal walzenförmig, kantig, bis zur Mitte gespalten. Blumen- 
krone S—15 mm breit, dunkel azurblau, ungebartet; zwischen den 
Kronenzipfeln gestutzte Anhängsel. — Ueber die ganze Alpenkette, den 
Jura und die Pyrenäen verbreitet, bis zu 3000 m Höhe emporsteigend. 
— Blüht von Juli bis September. 


Gentiana prostrata Haenke. Niedergestreckter Enzian. — Taf. 29, 
Fig. 6. — Stengel niederliegend-aufsteigend, am Grunde in mehrere 
2—5 cm lange Aestchen auslaufend, welche an der Spitze je eine Blüte 
tragen. Blätter zahlreich, verkehrt-eiförmig bis länglich, am Grunde 
gehäuft, sich gegenseitig deckend, nach oben hin weitläufiger gestellt. 
Blüten hell wasserblau, 8-12 mm breit, ungebartet. — Auf den höchsten 
Alpen von Tirol bis Oesterreich und Krain; ausserdem im hohen Nor- 
den. — Blüht im Juli, August. 


Gentiana ciliata L. Gefranster Enzian. — Taf. 29, Fig. 7. — 
Stengel 10—30 cm hoch, einfach oder wenig verästelt. Blätter linealisch- 
lanzettlich. Blüten ansehnlich, vierlappig, himmelblau, die einzelnen 
Zipfel mit langgefransten Seitenrändern. — Ueber die ganze Alpenkette 
bis zu 1900 m Höhe verbreitet, jedoch auch in Deutschland, namentlich 
auf Kalkbergen, da und dort häufig. — Blüht von August bis Oktober. 


Gentiana nana Wulfen. Zwerg-Enzian. — Taf. 29, Fig. 8. — 
Stengel am Grunde verästelt, selten über 5 cm hoch, zart, je einblütig. 
Blätter klein, verkehrt-eiförmig. Grüne Kelchblätter eiförmig, zuge- 
spitzt. Blumenkrone röhrig, im Schlunde bärtig, die stumpflichen Zipfel 


violett. — Auf den höchsten Alpen von Salzburg und Kärnten, in der 
Nähe der Schneegrenze, zerstreut. — Blüht im Juli, August, September. 


l. Gentiana pumila. 2. Gent. brachyphylla. 3. Gent. verna. 4. Gent. utriculosa. 


5. (rent. nivalis. 6. (sent. prostrata. 7. Gent. ciliata. 8. Gent. nana. 


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35. Familie. Polemoniaceae, Sperrkrautgewächse. 


Polemonium coeruleum L. Blaues Sperrkraut, Himmelsleiter. — 
Taf. 30, Fig. 1. — Ansehnliche, 30—125 cm hohe Staude. Die grund- 
ständigen Blätter bilden einen dichten Büschel; ihr Hauptstiel ist 12 
bis 15 cm lang und mit 11— 21 lanzettlichen, ganzrandigen Fiederblättern 
besetzt. Stengel aufrecht, kahl, 40— 60 cm hoch, mit wenigen, kleineren 
gefiederten Blättern und einer gipfelständigen, lockeren Traube aus 2 
bis 3 cm breiten, blauen, selten weissen Blüten. — Längs !der Alpen- 
kette und der Voralpen auf feuchten Triften und an Waldrändern bis 
zu 1200 m Höhe verbreitet; auch in Nordeuropa, sowie in Deutsch- 
land da und dort zerstreut, z. B. in Pommern, im Harz und in der 
Bodenseegegend. — Blüht von Mai bis Juli: auch als Gartenpflanze 
bekannt und beliebt. 


36. Familie. Boraginaceae, Doreischgewächse. 


Myosotis alpestris Schmidt. Alpen-Vergissmeinnicht. — Taf. 30, 
Fig. 2. — Niedrige, rasenbildende, steifbehaarte Pflanze, ein [überaus 
lieblicher Schmuck hoher Alpentriften, aber wohl nur als alpine Form 
des in den Gebirgswäldern Mitteleuropas weitverbreiteten Waldvergiss- 
meinnichts, Myos. sylvatica Hoffmann, anzusehen. Unterste Blätter 
spatelförmig, Stengelblätter langlanzettlich. Blüten in kurzen Trauben. 
Kronenröhre ganz in den weissgrauen Kelch eingeschlossen. Blumen- 
krone anfänglich rosenrot, später prächtig himmelblau, selten weiss. — 
Auf trockenen Wiesen und Triften über die ganze Alpenkette und deren 
Voralpen bis zu 2000 m Höhe verbreitet und häufig; ausserdem im 
Riesengebirge, in den Vogesen, auf der rauhen Alb und anderen höheren 
Gebirgen. — Blüht im Juni, Juli. 


Eritrichium nanum Schrader. Himmelslerold, Zwerg-Vergissmeinnicht. 
— Taf. 30, Fig. 3. — Zierliches, rasenbildendes, seidenhaarig-zottiges 
Pflänzchen mit mehreren, 1—4 cm hohen Stengeln, welche unten mit 
eirund-lanzettlichen Blättern dicht besetzt sind und am Ende eine 
wenigblütige Traube tragen. Blumenkrone 5— 6 mm breit, himmelblau 
mit gelbem Schlunde. — Ueber die Urgebirgsalpen in der Schweiz, 
Tirol, Steiermark und Kärnten bis zu 2360 m Höhe verbreitet, aber 
zerstreut. — Blüht im Juli, August. 


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37. Familie. Scrophulariaceae, DAraunwurzgewächse. 


Erinus alpinus L. Alpen-Leberbalsam. — Taf. 30, Fig. 4. — 5 bis 
15 cm hoch. Aus dem kurzen Wurzelstock erheben sich ein oder zwei 
Blütenstengel, deren untere Blätter gedrängt, rosettig gehäuft, spatel- 
förmig, nach vorn gekerbt-sägezähnig sind; obere Stengelblätter mehr 
entfernt stehend, allmählich in den Stiel verschmälert; die violetten, 
tellerförmig ausgebreiteten, tief fünflappigen Blüten bilden eine Schirm- 
traube, welche sich beim Ausblühen verlängert. — Auf den Alpen der 
Schweiz und in Tirol in Höhe von 1300—2400 m; auf trockenen 
Gebirgswiesen und an grasigen, 'steinigen Osten, zerstrent; auch im 
Jura, in den Vogesen und Pyrenäen. — Blüht vom Mai bis August. 


Linaria alpina L. Alpen-Leinkraut. — Taf. 30, Fig. 5. — Kahles, 
graugrünes Pfänzchen, aus dessen Wurzelstock dicht am Boden mehrere 
liegende oder kriechende, am Ende etwas aufsteigende, 8-15 cm lange 
Aeste entspringen. Die Blätter, welche zu drei oder vier beisam- 
men stehen, sind klein, linealisch-länglich. Am Ende der Aeste stehen 
die Blüten in kurzer lockerer Traube. Die langgespornten Blüten sind 
rot-violett; deren tiefgespaltene, zweilappige Oberlippe steht aufrecht, 
die breite, dreilappige Unterlippe ist an dem sogenannten Gaumen 
prächtig orangegelb. — Ueber die ganze Alpenkette bis zu 2000 m 
Höhe auf Sand und Steingeröll häufig, steigt mit den Flüssen auch in 
die Thäler und in die Vorebenen Süddeutschlands hinab. — Blüht von 
Juni bis September. 


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1. Polemonium coeruleum. 2. Myosotis alpestris. 3. Eritrichium nanum. 
4. Erinus alpinus. 5. Linaria alpina. 


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Veronica fruticulosa L. Strauchiger Ehrenpreis. — Taf. 31, Fig. 1. — 
Zierlicher Halbstrauch mit einem oder mehreren aufsteigenden, 6—15 cm 
hohen, unten holzigen Stengeln. Elätter kreuzständig, glänzendgrün, 
länglich zungenförmig, schwach gekerbt; die unteren kleiner. Die 
rosenroten oder weisslichen, mit dunkleren Adern durchzogenen 
Blüten bilden eine lockere, endständige Traube, deren Kelchblätter mit 
drüsigen Haaren dicht besetzt sind. — Ueber die ganze Alpenkette bis 
zu 2400 m Höhe und über die Voralpen zerstreut, namentlich auf Ur- 
gestein. — Blüht im Juli, August. 


Veronica saxatilis Scopol. Felsen-Ehrenpreis. — Taf. 31, Fig. 2. 
— Dem vorigen in Wuchs und Grösse ähnlich, Stengel aufsteigend, 
6—10 cm hoch, Blätter klein, verkehrt eirund, ganzrandig oder am 
Ende schwach gekerbt. Blüten zu zwei bis sechs in kurzer Traube, 
eross, dunkelblau, mit purpurrotem Ring am Schlunde. — Ueber 
die Alpenkette, namentlich auf Kalkgestein, in Höhe von 1500— 2400 m 
verbreitet und häufig; auch auf einigen Höhen des badischen Schwarz- 
waldes (Feldberg, Belchen). — Blüht von Juni bis August. 


Veronica alpina L. Alpen-Ehrenpreis. — Taf. 31, Fig. 3. — Der 
dünne, kriechende Wurzelstock entsendet mehrere, häufig auch nur 
einen, dicht mit Blattpaaren besetzten raubhaarigen Stengel von 5 bis 
10 cm Höhe. Blätter langrund bis eirundlich, meist ganzrandig. Blüten 
zu vier bis fünf in anfänglich kopfförmiger, später mehr gestreckter, 


rauhhaariger Traube. Blumenkrone klein, dunkelblau. — Ueber 
die ganze Alpenkette verbreitet und häufig; ausserdem im Riesengebirge 
und im hohen Norden. — Blüht im Juli, August. 


Paederota Bonarota 1. Blaues Mänderle. — Taf. 31, Fig. 4. — 
Ganze Pflanze borstig-kurzhaarig. Stengel 8—20 cm hoch, aufrecht oder 
aufsteigend. Blätter gegenständig, eiförmig, spitz, grob gekerbt-gesägt. 
Blüten in kurzer endständiger Traube. Kelch und Deckblätter purpur- 
rot; Blütenkrone blau, trichterförmig, zweilippig mit ungeteilter Ober- 
lippe und dreilappiger Unterlippe; die zwei Staubbeutel und der noch 
längere Griffel überragen den Kronensaum. — Im südlichen Tirol, in 
Untersteiermark und Kärnten zwischen Felsenspalten bis zu 1500 m 
Höhe zerstreut. Blüht von Juni bis August. 


Wulfenia Carinthiaca Jacquin. Kärntnerische Wulfenie, Kuhtritt. 
— Taf. 31, Fig.5. — Stengel 15—45 cm hoch, mit zerstreut stehenden, 


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blattartigen Schuppen bekleidet. Grundständige Blätter 10—15 cın lang, 

etwas fleischig, am Rande stumpf gesägt und gekerbt. Die blauen oder 

dunkelvioletten, hängenden Blüten zeigen einen weisslichen Schlund 

und bilden eine dichte, 5—6 cm lange endständige Traube. — In Öber- 

kärnten (Gailthal) in Höhe von 1500 m an einzelnen Fundorten häufig. 
Blüht im Juli, August. 


Tozzia alpina L. Alpenrachen, Dorant. — Taf. 31, Fig. 6. — Stengel 
aufrecht, ästig, vierkantig, 30—60 cm hoch. Blätter eiförmig, drei- 
oder vierzähnig, gegenständig. Aus ihren Achseln entspringen die ein- 
zelnen gegenständigen Blütenstiele, die an der Spitze kurze, beblätterte 
Blütentrauben tragen. Blumenkrone röhrig, zweilippig mit fünf fast 
gleichen Lappen, gelb, die Unterlippe blutrot punktiert. — Auf feuchten 
schattigen Plätzen, fetten Wiesen und an nassen Felsen über die ganze 
Alpenkette in Höhe von 1300—2300 m verbreitet, aber zerstreut; 
ausserdem in Schlesien auf dem Malinow und an der Barania bei 
Teschen. — Blüht im Juli, August. 


Pedicularis rostrata L. Geschnäbeltes Läusekraut. — Taf. 31, 
Fig. 7. — Ein bis drei Blütenstengel niederliegend oder aufsteigend, 
7—15 cm lang. Grundständige Blätter langgestielt, tief fiederspaltig mit 
doppelt gezähnten Fiederchen und abstehenden Zipfeln. Blütentraube 
kurz. Blumenkrone rosenrot; Oberlippe senkrecht aufsteigend, dann 
plötzlich in horizontaler Biegung schnabelartig zugespitzt; der Schnabel 


gewöhnlich tiefrot. — Ueber die Alpenkette von der Schweiz bis 
Oesterreich verbreitet, auf steinigen Alpenwiesen in Höhe von 1200 bis 
2200 m meist häufig, vorzugsweise auf Kalkgestein. — Blüht von Juli 


bis September. 


1. Veronica fruticulosa. 2. Veron. saxatilis. 3. Veron. alpina. 4. Paederota Bonarota. 


5. Wulfenia Carinthiaca. 6. Tozzia alpina. 7. Pedicularis rostrata. 


Pedicularis verticillata 1. Wörtelblätteriges Läusekraut. — Taf. 32, 
Fig. 1. — Stengel S—15 cm hoch, unverästelt, mit rauhen, gegliederten 
Zottelhaaren besetzt; dieStengelblätter stehen zu4im Wirtel. 
Grundständige Blätter langgestielt, gefiedert, die Fiederchen zahnartig, 
stumpf. Der Blütenquirl bildet an der Spitze des Stengels einen 
ca. 3 cm langen und fast ebenso breiten, blass purpurroten Blüten- 
kopf. Die einzelnen Blumenkronen endigen in eine stumpfe, an der 
Spitze tiefer gefärbte Oberlippe und eine dreilappige, zurückgeschlagene 
Unterlippe. — Ueber die ganze Alpenkette und viele Voralpen ver- 
breitet; an ‚feuchten, grasigen Stellen von 1200 bis zu 2100 m Höhe 
meist häufig, besonders auf Kalkgestein; auch im hohen Norden von 
Europa. — Blüht von Juni bis August. 


Pedicularis incarnata Jacqwin. Fieischfarbiges Läusekraut. — Taf. 32, 
Fig. 2. — Stengel aufrecht, 15—45 cm hoch, weit über die grundstän- 
digen Blätter emporragend;; letztere tief fiederspaltig mit schmallanzett- 
lichen, doppelt sägezähnigen Zipfeln. Die Blütenähre, anfänglich dicht, 
bildet später eine lange, lockere Traube, so dass die einzelnen Blüten 
mehrere Öentimeter voneinander entfernt stehen. Blumenkrone gross, 
fleischrot, mit starksichelförmigzurückgebogener, lang zuge- 


spitzter Öberlippe. — Auf steinigen Wiesen und feuchten Matten 
über die ganze Alpenkette in Höhe von 1200—2000 nı verbreitet, stellen- 
weise häufig. — Blüht im Juli, August. 


Pedicularis recutita L. Gestutztes Läusekraut. — Taf. 32, Fig. 3. — 
Stengel 30—40 cm hoch, mit wechselständigen Blättern besetzt. Blätter 
tief fiederspaltig mit lanzettlichen, fiederspaltig-gezähnten Fiedern, die 
oberen am Grunde breit zusammenfliessend. Blüten in 
walzenförmiger Aehre. Blumenkrone braunrot; Öberlippe gerade, 


ungeschnabelt, stumpf, länger als die dreilappige Unterlippe. — Ueber 
die ganze Alpenkette in Höhe von 1200—2200 m verbreitet und auf 
feuchten Alpenmatten häufig. — Blüht von Mai bis August. 


Pedicularis tuberosa L. Knolliges Läusekraut. — Taf. 32, Fig. 4. — 
Wurzelstock dick, fast knollig. Der rötliche Stengel einfach, aufrecht, 
10—15 cm hoch, mit mehreren wechselständigen Blättern besetzt. 
Grundständige Blätter schlank und zierlich, langgestielt, tief fiederspaltig 
mit gezähnten Fiederchen. Die kopfige, ca. 3 cm lange Blütenähre 
besteht aus grossen, gelben Blüten, deren Helm verlängert ge- 
schnabelt und kaum länger ist, als die dreilappige herabgezogene Unter- 


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lippe. — In Meereshöhe von 1300—2200 m über die ganze Alpenkette 
verbreitet und auf feuchten Matten meist häufig. — Blüht im Juli, 


August. 


Pedicularis versicolor Wahlenberg. Buntes Läusekraut. — Taf. 52, 
Fig. 5. — Stengel am Grunde knollenartig verdickt, aufrecht, 2—8 cm 
hoch. Blätter gefiedert, Fiedern der oberen Blätter klein, oval, doppelt 
gekerbt. Die ansehnlichen gelben Blüten bilden eine ovale Aehre. 
Die zottig behaarten Kelche sind röhrig-glockig, blassrot, mit etwas 
zurückgebogenen Zähnen. Die helmartige Oberlippe ist gerade, nur an 
der Spitze gebogen, ohne Schnabelfortsatz, länger als die dreilappige 
Unterlippe; an der Spitze der Oberlippe jederseits ein schwarz- 
roter oder scharlachroter Fleck, woran dieses Läusekraut be- 
sonders kenntlich ist. — Im hohen Norden Europas und auf den Alpen 
von Bayern, Salzburg, Tirol und Steiermark verbreitet; ferner in der 
nördlichen Alpenkette der Schweiz, dagegen in den schweizerischen 
Centralalpen fehlend. 


Bartsia alpina 1. Alpenhelm. — Tat. 32, Fig. 6. — Stengel 15 bis 
30 cm hoch, reichlich mit Drüsenhaaren besetzt. Blätter gegenständig, 
sitzend, eirundlich, gekerbt; die oberen kleiner und öfters violett 
angehaucht. Blüten einzeln, blattwinkelständig, in kurzer beblätterter 
Aehre. Kelch tief vierlappig, Blumen dunkelviolett. — Ueber die ganze 
Alpenkette verbreitet und auf feuchten Wiesen und Triften in Höhe 
von 1300—1700 m häufig; ausserdem in den Polarländern und in den 
mittleren Gebirgen von Mittel- und Nordeuropa, im Schwarzwald, in 
den Vogesen, im Riesengebirge ; in Bayern mit den Flüssen bis auf 
die Hochebene herabsteigend. — Blüht von Juni bis August. 


l. Pedicularis verticillata. 2. Pedie. incarnata. 3. Pedic. recutita 


4. Pedic. tuberosa. 5. Pedic. versicolor. 6. Bartsia alpina. 


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2 


38, Familie. Labiatae, Zippenblütler. 


Horminum pyrenaicum L. Pyrenäisches Drachenmaul. — Taf. 35, 
Fig. 1. — Stengel 20—30 cm hoch; die grundständigen, eine Rosette 
bildenden Blätter sind kurz gestielt, eirund, gekerbt, spitz, mit blasig 
unebener Fläche. Die quirlständigen Blüten bilden am Ende des Stengels 
eine reichblütige lockere Traube. Blumenkrone violett oder rötlich, 


15 mm lang. — An grasigen, trockenen Abhängen und an Bachufern 
über die Alpenkette in Höhe von 1200—2000 m zerstreut; stellenweise, 
besonders auf Kalk, grössere Flächen überziehend. — Blüht im Juli, 
August. 


Calamintha alpina Lamarck. Alpen-Bergminze, Alpenquendel. — 
Taf. 33, Fig. 2. — Aus dem vielköpfigen Wurzelstock steigen mehrere, 
liegende, aufstrebende, 10—20 cm lange Stengel empor. Blätter gestielt, 
eiförmig, zugespitzt, am Grunde in den Stiel verschmälert, gegen die 
Spitze hin gesägt. Blütenwirtel 6blütig, Blumenkrone rosenrot oder 
blassviolett, gross, zwei- bis dreimal so lang als der Kelch. — Alpen- 
kette und Voralpen, in Höhe von 1009— 1600 m, meist häufig. — Blüht 
von Mai bis August. 


39, Familie, Lentibulariaceae, Masserhelmgewächse. 


Pinguicula vulgaris L. Gemeines Fettkraut. — Taf. 33, Fig. 3. — 
Blätter ausgebreitet, breit eirund, etwas fleischig und mit kleinen krystall- 
ähnlichen Punkten bedeckt, fettglänzend. Blütenstiele 6—10 cm hoch, 
kahl, mit einer einzelnen, ansehnlichen, violettblauen Blüte. — Eine 
Pflanze des hohen Nordens und der 'l'orfmoore Mitteleuropas; auch in 
den Alpen ist sie weit verbreitet und sowohl auf Sumpfwiesen, als auch 
an nassen Felshängen stellenweise häufig. — Blüht im Mai, Juni, Juli. 

Pinguicula alpina L. Alpen-Fettkraut. — Taf. 33, Fig. 4. — Dem 
vorigen sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch weisse, mit 1—2 
zitrongelben Flecken geschmückte Blüte. Der Sporn der Blumenkrone ist 
kurz und stumpf. Alpine Verbreitung und Blütezeit wie bei dem vorigen. 


40, Familie. Primulaceae, Schlüsselblumengewächse. 


Androsace imbricata Lamarck. Dachziegelblätteriger Mannsschild. 
— Taf. 33, Fig. 5. — Kleines, polsterbildendes Pflänzchen mit nur 
4-6 cm hohem Stengel und lanzettlichen, stumpfen, filzig-grauen, dicht 


BR 


dachziegelartig übereinander gelagerten Blättchen. Blüten endständig, 
weiss mit rotem Schlunde. — Auf Urgebirgsfelsen der Schweiz und des 
südlichen Tirols, in der Nähe der Schneegrenze, in Höhe von 2000 bis 
3000 m, zerstreut. Blüht im Juni, Juli. 

Androsace helvetica Gaudin. Schweizerischer Mannsschild. — Tat. 35, 
Fig. 6. — Er bildet dichte und feste, halbkugelige, moosähnliche Polster, 
in welchen die zahlreichen weissen, in der Mitte gelblichen Blüten ein- 
gebettet sind. Die zahlreichen, fleischigen, etwas seideglänzenden Blättchen 
haben eine stumpfe Spitze und gruppieren sich, dicht aneinander- 
geschmiegt, keulenförmig an den kurzen, dichtgedrängten Zweigchen. 


— Ueber die ganze Alpenkette von der Schweiz bis Oesterreich in 


Höhe von 2000—3000 m; namentlich auf Kalkgestein, verbreitet. — 
Blüht im Juli, August. 


Androsace glacialis Hoppe. Gletscher-Mannsschild. — Taf. 38, 
Fig. 7. — Dem vorigen ähnlich, aber meist lockere Polster bildend; 


die Blütenstiele so lang, als die rosaroten Blüten; Blätter lanzettlich, von 
kurzen sternförmigen Härchen sammetig, gegen die Zweigspitze hin 
rosettig gehäuft. — Auf Gräten und Gipfeln der höheren Granitalpen 
von Kärnten durch Salzburg, Tirol und Steiermark bis durch die Schweiz 
(fehlt nach Schröter den Kantonen Waadt, Freiburg und Appenzell). — 
Blüht im Juli, August. 

Androsace carnea L. Fleischroter Mannsschild. — Taf. 33, Fig. 8. 
— 4-10 cm hoch, am Grunde holzig; auf der Spitze jedes Köpfchens 
bildet sich eine flache Rosette von Wurzelblättern, welche zusammen 
einen dichten Rasen bilden. Die 2—-5 cm hohen Schäfte tragen kleine 


Dolden aus 3—5 fleischroten Blüten mit gelbem Schlunde. — In Höhe 
bis zu 2300 m auf den Granitalpen und in der subalpinen Region Süd- 
tirols und der Schweiz; zerstreut. — Blüht im Juli, August. 


Androsace villosa L. Zottiger Mannsschild. — Taf. 33, Fig. 9 — 
Der holzige Teil des Stengels liegt auf der Erde und verästelt sich. An 
der Spitze dieser holzigen Aeste steht eine dichte, kugelige Rosette 
länglich lanzettlicher, mit weissen Zottelhaaren bekleideter Blätter. Der 
5—10 cm hohe Schaft trägt eine Dolde von 2—6 weissen oder blass- 
roten Blüten mit gelblichem oder rotem Schlunde. — In Steiermark und 
Krain bis zu 2000 m Höhe; zerstreut. — Blüht im Juli, August. 

Aretia Vitaliana L. Aretie, Goldprimel. — Taf. 53, Fig. 10. — 
Stengel kriechend, 4—15 cm lang, mit reichblätterigen Rosetten. Blätt- 
chen lineal-lanzettlich. Blütenkrone gelb, tellerförmig ausgebreitet, 


mit langer Röhre. — Auf Felsen der höchsten Granitalpen im Wallis 
und Tirol, auch in den Pyrenäen. — Blüht im Juli, August. 


1. Horminum pyrenaicum. 2. Calamintha alpina. 3. Pinguicula vulgaris. 


4. Pinguic. alpina. 5. Androsace imbricata. 6. Andros. helvetica. 7. Andros. glacialis. 
8. Andros. carnea. 9. Andros. villosa.. 10 Aretia Vitaliana. 


Pers 


u 


Primula farinosa L. Mehlprimel. — Taf. 34, Fig. 1. — Stengel 
5—20 cm hoch. Grundständige Blätter länglich-eiförmig, stumpf ge- 
kerbt, unterseits ebenso wie Stengel, Blütenstiele und Kelche weiss 
mehlig. Blüten zu 5—6 in dichter Dolde. Blumenröhre anderthalb 
mal so lang als der Kelch, Blumenkrone hell lila, mit gelbem Schlund. 
— Ueber die ganze Alpenkette in Höhe bis zu 2500 m verbreitet und 
häufig; ausserdem im hohen Norden, sowie auf moorigen Wiesen 


Mitteleuropas da und dort, zerstreut. — Blüht von Mai bis Juli. 
Primula Auricula L. Gelbe Aurikel. — Taf. 34, Fig. 2. — Blätter 


flach, etwas fleischig, bläulichgrün, ganzrandig oder etwas gezähnt. Der 
2—15 cm hohe Stengel trägt eine kopfige Dolde von 5 und mehr zitron- 
gelben, wohlriechenden Blüten, deren Kelche weiss bepudert sind. — 
Auf Felsen und Geröll der ganzen Alpenkette in Höhe von 1000 bis 
2000 m, mit den Flüssen in die Ebene herabsteigend, auch im badi- 
schen Schwarzwald (Feldberg) stellenweise. — Blüht im April und Mai. 
— Diese Art gilt als die Stammform der in zahllosen farbenprächtigen 
Spielarten kultivierten Garten-Aurikel. 


Primula longiflora Z. Langblumige Primel. — Tat. 34, Fig. 3. — 
7—15 cm hoch. Blätter verkehrt-eiförmig, länglich, schwach gekerbt, 
oberseits grasgrün, ein wenig runzelig, unterseits mehlig bepudert. Der 
runde Schaft trägt eine Dolde von gewöhnlich 3-5 fleischroten Blüten, 
deren Blumenröhre dreimal so lang istalsihr Kelch. — 
Auf feuchten Triften der höchsten Urgebirgsalpen (bis zu 2000 m 
Höhe) in Tirol, Salzburg, Kärnten, sowie im Oberwallis. — Blüht im 
Juni, Juli. 


Primula villosa Jacguin. Zottige Aurikel. — Taf. 34, Fig. 4. — 
Stengel 2—8 cm hoch. Blätter länglich- oder rundlich-eiförmig, dünn, 
beiderseits klebrig flaumhaarig, von der Mitte an bis zur 
Spitze grobgezähnt. Der mit kurzen klebrigen Haaren besetzte Schaft 
trägt eine Dolde von 5—6, öfters auch nur 1—2 violettroten oder kirsch- 
roten Blüten mit gelblichem oder weissem Schlund. — Auf den höheren 
Granitalpen der Südschweiz, Steiermarks, Tirols, Kärntens, Krains; zer- 
streut. — Blüht im Mai, Juni, Juli. 


Primula glutinosa Wulfen. Klebrige Aurikel. — Taf. 34, Fig. 5. — 
Stengel 5—10 cm hoch. Blätter länglich-keilförmig, von der Mitte bis 
zur Spitze gesägt, fleischig, klebrig, kahl. Der Schaft trägt 3 bis 5 
veilchenblaue, nelkenähnlich duftende Blüten mit verkehrt-herz- 


— 68 — 


förmigen Kronenlappen ; Kronenröhre lichtgelb. — An feuchten Orten 


der Urgebirgsalpen, in Höhe von 2000— 2800 m; Schweiz, Salzburg, Tirol, 
Steiermark und Kärnten. — Blüht im Juli, August. 


Primula minima L. Zivergprime. Kleinster Himmelschlüssel. 
Dieses zierliche, nur wenige Centimeter hohe Pflänzchen trägt auf 
kurzem Schaft 1—2 ansehnliche, rosenrote Blüten mit tellerförmig 
ausgebreiteter Krone, deren 5 Lappen tief eingeschnitten sind. Die 
Blätter bilden eine Rosette; sie sind 6—10 mm lang, lederig, nicht 
kleberig, keilförmig, ganzrandig, kahl, vorn abgestutzt und scharf ge- 
zähnt. — Ueber die Alpenkette von der Schweiz bis Steiermark und 
Oesterreich in Höhe von 1700—2200 m verbreitet, namentlich auf 
feuchten Kalkfelsen; auch auf Grasplätzen und an Felswänden des 
Riesengebirges. — Blüht im Juni, Juli. 


Cortusa Matthioli L. A/pen-Cortuse, Heilglöckchen. — Taf. 34, Fig. 6. 
— Rauhhaarige, 15—30 cm hohe Pflanze Grundständige Blätter lang- 
gestielt, rundlich -herzförmig, gelappt, gesägt. Der aufrechte Blüten- 
stengel, welcher die Blätter weit überragt, trägt eine lockere Dolde von 
nickenden, purpurvioletten Blüten. — An nassen Stellen, Bachufern 
und in schattigen Alpenschluchten der ganzen Alpenkette in Meeres- 
höhe von 900—1700 m, zerstreut. Auf dem Flussgeschiebe des Lech 
bis Augsburg. — Blüht im Juni, Juli, August. 


19] 


1. Primula farinosa. 2. Primula Auricula. 3. Primula longiflora. 4, Primula villosa. 


5. Primula glutinosa. 6. Cortusa Matthioli. 


EN 


Soldanella alpina 1. Gemeine Alpendrottelblume, Alpenglöckchen. 
— Taf. 35, Fig. 1. — Blütenstengel zur Blütezeit nur 5—10 em hoch. 
Grundständige Blätter langgestielt, rundlich-nierenförmig, ganzrandig, 
2—) cm breit. Der schlanke Blütenschaft trägt an seinem Ende 1 bis 
3 violette, glockenförmige Blüten, welche weit trichterförmig geöffnet 
und bis zur Hälfte herab zierlich gefranst sind. Der Griffel ist so 
lang, oder länger als die Blumenkrone. — Ueber die ganze Alpenkette, 
auf Triften und zwischen Steingeröll bis zur Höhe von 2500 m ver- 
breitet und häufig, besonders auf Kalkgestein ; ausserdem auch auf dem 
Feldberg (Bad. Schwarzwald) und in den mährischen Karpaten. — 
Blüht in den Voralpen schon im Mai, an höheren Standorten im Juni 
und Juli, häufig an der Grenze des schmelzenden Schnees. 

Soldanella pusilla Baumgarten. Kleines Alpenglöckchen. Dem vori- 
gen ähnlich, aber unterschieden durch kleinere Blätter, weniger ge- 
öffnete Blumenkrone und die nur bis auf '/, eingeschnittenen Fransen ; 
der Griffel ist kürzer, als die Blumenkrone. — Verbreitung: dieselbe, 
aber mehr auf die Urgesteinsalpen beschränkt. Blüht im Juni, Juli. 

Cyclamen europaeum L. Gemeine Erdscheibe, Alpenveilchen. — 
Taf. 35, Fig. 2. — Aus dem knolligen Wurzelstock erheben sich mehrere 
blätter- und Blütenstengel. Blätter langgestielt, herzförmig, gezähnt: 
Oberseite weisslich gefleckt, Unterseite rötlich. Blüte nickend, purpur- 
rot, seltener weiss, wohlriechend. Zipfel der Blumenkrone zurück- 
geschlagen. — Ueber die ganze Alpenkette und die Voralpen verbreitet, 
an schattigen, feuchten Orten und in waldigen Gebirgsthälern zerstreut, 
stellenweise häufig, so z. B. in Salzburg, Oberbayern und Südtirol. — 
Blüht von August bis Oktober. 


41, Familie. Globulariaceae, Augelblumengewächse. 


Globularia cordifolia L. Herzblätterige Kugelblume. — Taf. 55, 
Fig. 3. — Rasenbildendes, 3—6 cm hohes Alpenpflänzchen mit holzigem, 
niederliegendem Wurzelstock. Grundständige Blätter verkehrt-eiförmig, 
an der Spitze stumpf, ausgerandet oder dreizähnig. Blütenzweige 
aufrecht mit einem gipfelständigen, halbkugeligen Köpfchen aus hell- 
blauen Blüten. — Auf steinigen, kalkreichen Alpentriften bis zu 2300 m 
Höhe, häufig. — Blüht im Juni, Juli, August. 


42, Familie. Plumbaginaceae, Dleiwurzgewächse. 

Armeria alpina Willdenow. Alpen-Grasnelke. — Tat. 35, Fig. 4. — 
Ganze Pflanze kahl. Die grundständigen Blätter sind lineal, undeutlich 
.dreinervig, spitz. Stengel 6—20 cm hoch; Blüten rosenrot in end- 


— VD — 


ständigem, kugeligem Köpfchen, untermischt mit troekenhäutigen Deck- 


blättchen. — Auf Alpentriften in Höhe von 1500—2300 m; Salzburg, 
Tirol, Steiermark, Kärnten un«d Oesterreich. — Blüht im Juni, Juli, 
August. 


43. Familie. Plantaginaceae, Megerichvewächse. 

Plantago alpina /. Alpenwegerich, Nadelgras. Kleines, wenig 
auffälliges Alpenpflänzchen. Blätter linealisch-lanzettlich, kahl oder 
flaumhaarig, 3nervig. Blütenschäfte 4—10 em hoch, etwas länger als 
die Blätter. Blütenähre kurz, länglich, 1—3 em lang. — Auf Alpen- 
wiesen in der Schweiz, in Tirol, Oberbayern bis zu 2000 m Höhe. — 
Blüht im Juni, Juli. 


44, Familie, Polygonaceae, Anöterichgewächse, 


Polygonum viviparum L. Knospentreibender Knöterich. — Taf. 35, 
Fig. 5. — 15—30 cm hoch. Wurzelstock knollig mit einfachem auf- 


rechtem Stengel. Blätter lederig, dick, am Rande umgerollt; die grund- 
ständigen an langen Stielen linealisch, die wenigen stengelständigen fast 
sitzend. Die endständige, schlanke, 53—6 cm lange Aehre besteht aus 
kleinen, weissen oder blassrötlichen Blüten; die untersten derselben 
sind in kleine spitze Brutknöllchen umgewandelt, durch welche sich 
die Pflanze vermehrt. — Ueber die Alpenkette verbreitet, auf trokenen 
Wiesen und Triften bis über 2000 m Höhe häufig; mit den Flussläufen 
in die Ebene herabsteigend, auch auf der schwäbischen Alb, sowie in 
den Polarländern. — Blüht von Juni bis August. 

45, Familie, Thymelaeaceae, Serdelbastgewächse. 

Daphne striata T’rattinick. Gestreifter Seidelbast, Steinröschen. — 
Tat. 35, Fig. 6. — Kleiner, holziger Strauch von 5—15 cm Höhe. 
Blätter lineal-keiförmig mit kurzer Stachelspitze. Blüten blass pur- 
purrot, kahl, mit langer Röhre und 4zipfeliger Krone, in Büscheln an 
den Zweigspitzen. wohlriechend. — Ueber die Alpenkette in Höhe von 
1700— 2500 m verbreitet, aber zerstreut; häufig z. B. in Tirol und im 
Engadin, dagegen fehlend in den Kantonen Wallis, Waadt und Bern. 
— Blüht von Juni bis August. 

Daphne Cneorum L. Rosmarin-Seidelbast, Heideröschen. — Taf. 35, 
Fig. 7. — Niederliegender Strauch von 8—30 cm Höhe. Blätter linea- 
lisch-keilförmig, kahl, zerstreut stehend. Blüten in endständigen doldigen 
Büscheln, kurzgestielt, flaumig behaart, rosenrot, wohlriechend. — Auf 
steinigen Stellen der Alpen und Voralpen ; Schweiz bis Niederösterreich ; 
bis zu 1600 m Höhe. Ausserdem zerstreut auf den Mittelgebirgen von 
Süddeutschland, Schlesien und Mähren. — Blüht von Mai bis Juli. 


1. Soldanella alpina. 2. Cyclamen europaeum. 3. Globularia cordifolia. 4. Armeria 
alpina. 5. Polygonum viviparum. 6. Daphne striata. 7. Daphne Cneorum. 


b 


1 — 


46. Familie, SNantalaceae, Sandeloewächse. 

Thesium alpinum L. Alpen-Leinblatt. — Tai. 36, Fig. 1. — Un- 
scheinbares kahles Pflänzchen von 10—20 cm Höhe. Stengel mit ein- 
seitswendigen, aufrecht abstehenden Aestchen und zerstreut stehenden, 
linealischen, einnervigen Blättchen. Blüten klein, Krone in 4 Zipfel 
geteilt. — Ueber die Alpenkette in Höhe von 1500-2200 m verbreitet 
und häufig; auch in den Mittelgebirgen von Deutschland da und dort. 
— Blüht im Juni, Juli. 


47, Familie. Empetracese, Arähenbeersewächse. 

Empetrum nigrum L. Schwarze Krähenbeere, Rauschbeere. — Taf. 36, 
Fig. 2. — Niederliegender Strauch mit 30-50 cm langen Aestchen, 
welche dicht verzweigte Büschehen von 20—30 cm Durchmesser bilden. 
Blättchen immergrün, dichtgestellt, länglich bis lineal, am Rande zu- 
rückgerollt. Blütchen sehr klein, blassrot. Die kugeligen schwarzen 
Früchte erbsengross. — Auf feuchten, felsigen Stellen über die ganze 
Alpenkette, von 1500—2200 m Höhe verbreitet und häufig; ausserdem 
im hohen Norden und auf den Mittelgebirgen Nord- und Süddeutsch- 
lands zerstreut. — Blüht im April und Mai. 


48, Familie. Salicaceae, MWerdengewächse. 

Salix reticulata L. Netzblätterige Gletscher- Weide. — Tat. 36, Fig. 3. 
— Niederliegender, stark verzweigter, kaum mehr als 15 cm hoher 
Strauch mit ganzrandigen, rundlich-eiförmigen Blättern, die oberseits 
kahl, glänzend grün, stark netzaderig, unterseits weissfilzig sind. 
Blütenkätzchen langgestielt, seidenglänzend. — Ueber die Alpenkette 
von der Schweiz bis Oesterreich verbreitet, besonders auf Kalkgestein 
in Höhe von 1600-2000 m. — Blüht im Juli, August. 

Salix herbacea L. Krautartige Gletscher- ) eide. — Taf. 36, Fig. 4. — 
Kleiner, rasenbildender Strauch mit unterirdisch kriechendem Stämmchen 
und kriechenden, nur 4—5 cm emporsteigenden Zweigen. Blätter rundlich, 
grün, kahl, fein gekerbt und netzaderig, beiderseits glänzend; Blütenkätz- 
chen klein, eirundlich. — Auf felsigen Stellen der höchsten Alpen, in der 
Nähe der Schneegrenze; auch auf dem Riesengebirge. — Blühtim Mai, Juni. 


49, Familie. DBetulaceae, Dirkengewächse. 


50. Familie, Coniferae, Madelhölzer. 

Wir erwähnen hier nur: Pinus Cembra L. Zirbelkiefer oder Arve, 
ein 15—20 m hoher Baum, mit steifen, fast dreikantigen Nadeln und 
eiförmigen, 4—6 cm langen Zapfen. In hohen Alpenthälern der Schweiz, 
Tirols und Salzburgs. — Pinus Pumilio Haenke. Legföhre, Knieholz, 


ee 


Latsche. Niederliegend oder strauchartig, bis mannshoch. Nadeln zu 
zweien; Zapfen glänzend, kürzer als die Nadeln. — Ueber die ganze 
Alpenkette verbreitet, in Höhe bis zu 2000 m. 
51. Familie. Orchidaceae, Anabenkräuter. 

Orchis ustulata L. Angebranntes Knabenkraut. — Taf. 36, Fig. 5. 
— 15—20 cm hoch. Blätter wenige, lanzettlich. Blüten klein, eine 
dichte Aehre bildend, im Knospenzustande schwärzlich braun, wodurch 
die Spitze der Aehre wie angebrannt aussieht. Kelchblätter tief pur- 
purrot, helmförmig übergeneigt. Lippe 4lappig, weiss, mit wenigen 


dunkelroten Flecken. — Auf trockenen, hügeligen Wiesen von Mittel- 
und Südeuropa. In den Alpen, namentlich auf Kalk, bis zu 1900 m 
Höhe verbreitet und häufig. — Blüht im Juli, August. 


Orchis globosa L. Kugelähriges Knabenkraut. — Tat. 36, Fig. 6. — 
Stengel 50—50 em hoch. Blätter lanzettlich. Blüten hellrosa, klein, 
in kugeliser oder halbkugeliger Aehre. Lippe tief dreispaltig; der 
mittlere Zipfel länglich, breiter als die beiden seitlichen, abgestutzt 
ausgerandet. Lippe dunkler punktiert. — Auf Matten und Wiesen in den 
Alpen bis zu 2000 m Höhe. Ausserdem auf den Mittelgebirgen Süd- 
deutschlands zerstreut, ferner im Riesengebirge, im Erzgebirge und in 
Böhmen. — Blüht im Juni, Juli. 

Anacamptis pyramidalis Richard. Pyramidenförmiges Knabenkraut. 
— Taf. 36, Fig. 7. — Stengel 30--50 cm hoch, mit lanzettlichen, spitzen 
Blättern besetzt. Blütenähre kurz, gedrungen, pyramidal. Blüten leb- 
haft rosen- oder purpurrot, mit helmartig zusammengeneigten Kronen- 
blättern und langem, dünnem, abwärts gerichtetem Sporn. Lippe breit, 
dreilappig. — Auf Wiesen und trockenen Bergabhängen über ganz 
Mitteleuropa zerstreut; ebenso in den Alpen, bis zu 1600 m Höhe, — 
Blüht im Juli, August. 

Ophrys muscifera Hudson. Fliegenähnliche Frauenthräne. — Tat. 36, 


Fig S. — Stengel 15—30 cm hoch. Lippe länglich, sammetig purpur- 
braun, in der Mitte mit einem fast viereckigen kahlen Fleck, an der 
Spitze tief zweilappig. — Auf Wiesen, Berghängen und Torf- 


mooren Mitteleuropas, der Alpen und der Voralpen, zerstreut. — Blüht 
von Mai bis Juli. 

Ophrys aranifera Huds. Spinnenähnliche Frauenthräne. 15—80 cm 
hoch. Lippe länglich-eiförmig, ungeteilt, gewölbt, am Rande zurück- 
gebogen, an der Spitze stumpf oder schwach ausgerandet; purpurrot, 
in der Mitte mit 2--4 quer verbundenen, kahılen, trübgelben Längs- 
linien. — Auf den Voralpen der Schweiz, Oberbayerns, Tirols, Oester- 
reichs zerstreut; ebenso da und dort auf den Mittelgebirgen Süd- und 
Mitteldeutschlands. — Blütezeit April bis Juni. 


ne 


1. Thesium alpinum. 2. Empetrum nigrum. 3. Salix reticulata. 4. Sal, herbacea. 
5. Orchis ustulata. 6. Orchis globosa. 7. Anacamptis pyramidalis. 8. Ophrys muscifera. 


Gymnadenia conopea R. Brown. Fliegenartige Höswurz. — Taf. 37, 
Fig. 1. — 30—60 em hoch. Blätter lang-lanzettlich. Blüten rosen- 


rot in dichter, langgestreckter Aehre. Das obere Kelchblatt und die 
Kronenblätter bilden einen länglich-eiförmigen Helm; seitliche Kelch- 
blätter ausgebreitet abstehend. Lippe dreiteilig, mit stumpf-eiförmigen 
Lappen. Der fadenförmige Sporn ist fast doppelt so lang, als der 
Fruchtknoten. — Ueber ganz Europa verbreitet 
boden; zerstreut auf Hügeln, Wiesen und Bergabhängen. In den Alpen 
bis zur Höhe von 1600 m emporsteigend und häufig. Blüht von Juni 
bis August. 


besonders auf Kalk- 


, 


Gymnadenia albida Hartmann. Weissliche Höswurz. — Taf. 37, 
Fig. 2. — 15—20 cm hoch, mit wenigen, länglich-eiförmigen Blättern. 


Blütenähre dicht, walzlich, bis 4 cm lang, mit zahlreichen kleinen, süss 
duftenden, weissen Blüten. Lippe tief dreispaltig, deren Lappen 
ganzrandig, die seitenständigen spitz, der mittlere doppelt so breit, 
'/, so lang als der Fruchtknoten. — 
Auf Gebirgswiesen im nördlichen und polaren Europa; über die Alpen- 
kette bis zu 1700 m Höhe verbreitet und häufig; ausserdem da und 
dort auf den Mittelgebirgen Deutschlands, im Rheingebiet und Holstein, 
zerstreut. Blüht im Juni, Juli. 


länglich, stumpf; Sporn kurz, nur 


Platanthera bifolia Reichenbach. Zweiblätterige Kuckucksblume. — 
Taf. 37, Fig. 3. — 30—50 cm hoch, am Grunde mit zwei grossen gegen- 
ständigen Blättern, deren Stiele von mehreren Scheiden umgeben sind. 
Blüten gross, angenehm duftend, grünlichweiss, in gestreckter, lockerer 
Aehre. Die beiden seitlichen Kronenblätter ausgespreizt, die Lippe 
linealisch und unzerteilt; Sporn fadenförmig, 1'/, oder doppelt so lang 
als der Fruchtknoten. — Vom Mittelmeer bis zum Polarkreis verbreitet, 
in den Alpen bis zu 1500 m Höhe auf grasigen Abhängen und Berg- 
wiesen häufig; ebenso in lichten Wäldern und auf Waldwiesen Deutsch- 
lands. — Blüht von Juni bis August. 


Nigritella nigra Reichenb. Schwarzstendel („Brändli“, „Brunelle“, 
„Bluttröpfl“ ete.). — Taf. 37, Fig. 4. — Stengel meist nur 6 cm, seltener 
bis20 em hoch, mit lineal-lanzettlichen, am Grunde gehäuften Blättern 
besetzt. Blütenköpfchen zuerst kugelig, später eiförmig, vanille- 
duftend, tief schwarzrot oder purpurbraun. — Ueber die ganze 
Alpenkette auf Wiesen und Triften, namentlich auf Kalkgestein, bis zu 


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2000 m Höhe verbreitet und häufig; ausserdem im hohen Norden und 
in Schottland. — Blüht von Mai bis August, zählt zu den beliebtesten 
Typen der Alpenflora und führt bei den Alpenbewohnern zahlreiche 
verschiedene Trivialnamen. 


Epipactis latifolia Allioni. Breitblätterige Sumpfwurz. — Taf. 37, 
Fig. 5. — Stengel 50 cm bis 1 m hoch. Blätter stark genervt, die 
unteren stengelumfassend, eiförmig, die oberen allmählich schmäler, die 
obersten Deckblättchen linealisch. Der Blütenstand bildet eine einseits- 
wendige, lockere, bis 27 cm lange Traube. Blüten gestielt, grün bis 
bräunlich purpurrot, nämlich die drei äusseren Kronblätter grün bis 
gelbgrün, die beiden seitlichen grün bis rosenrot, die kurze, herzförmige 
Lippe rosenrot. — In lichten Wäldern fast über ganz Europa ver- 
breitet, in Deutschland zerstreut, in den Alpen bis zu 1500 m Höhe 
häufig. Blüht im Juli, August. 


Listera ovata Rob. Brown. Kiblätteriges Zweiblatt. — Taf. 37, 
Fig. 6. — Stengel 30—50 cm hoch, zweiblätterig; Blätter eiförmig. 


Blütentraube schlank, langgestreckt, steif aufrecht. Kelch unıl 
Blumenblätter grünlichgelb. Lippe herabhängend, linealisch, 
zweispaltig, viel länger als die übrigen Blumenblätter, spornlos. — In 
Wäldern und auf feuchten Wiesen Mitteleuropas weit verbreitet, in 
Deutschland meist häufig. In den Alpen bis zu 1500 m Höhe, nicht 
selten. — Blüht im Juni, Juli. 


Spiranthes spiralis €. Koch. Herbst- Wendelorchis, Herbst-Blüten- 
schraube. — Taf. 37, Fig. 7. — Stengel 15—20 cm hoch, blattlos, mit 
Scheiden besetzt. Die 3—4 grundständigen Blätter eiförmig-länglich, 
in den Blattstiel zusammengezogen. Die kleinen weissen, wohl- 
riechenden Blüten bilden eine dichte, schlanke, schraubenförmig ge- 
wundene Aehre. — Auf Wiesen und feuchten Abhängen über die Alpen- 
kette bis zu 1800 m Höhe verbreitet, zerstreut. In den Mittelgebirgen 
Deutschlands da und dort. Blüht von August bis Oktober. 


Cypripedium Calc&olus L. Gemeiner Frauenschuh. — Taf. 37, 
Fig. 8. — 25-30 cm hoch. Leicht kenntlich an den purpurbraunen 
Kronblättern und der sehr grossen, blasigen, honiggelben Lippe. — 
Ueber die Alpenkette, namentlich auf Kalk, bis zu 2000 m Höhe zer- 
streut. Ausserdem da und dort in Süd- und Mitteldeutschland, z BD. 
Bodenseegegend, Thüringen. — Blüht im Mai, Juni. 


Be 


Fe 


2 
38 


1. Gymnadenia conopea. 2. Gymnad. albida. 3. Platanthera bifolia. 4. Nigritella nigra. 


5. Epipactis latifolia. 6. Listera ovata. 7. Spiranthes spiralis. 8. Cypripedium Calceolus. 


un 


52, Familie, Iridaceae, Schwerzliliengewächse. 


Crocus vernus Wulfen. Frühlings-Safran. — Taf. 38, Fig. I. — 
Die schmalen, linealischen Blätter grundständige, in eine dünne Röhre 
aus 2—3 dünnen Blattscheiden eingeschlossen. Blüten violettblau, 
seltener weiss, mit länglich-eiförmigen, konkaven Zipfeln. Narben 
prächtig orangegelb, an der Spitze verbreitert und kamm/örmig einge- 


schnitten. — In Südeuropa und auf den südlichen Kalkalpen häufig. 
Ausserdem bei der Ruine Zavelstein im Württemb. Schwarzwald in 
solcher Menge, dass zur Blütezeit — im März, April — die Wiesen 


ganz blau erscheinen. 


53, Familie. Amaryllidaceae, Amaryllisgewächse. 


Narecissus Pseudonarcissus L. Gelbe Narzisse. 25—30 cm hoch, 
Blütenkrone und Nebenkrone göldgelb. Als Gartenblume allgemein 
bekannt. In Deutschland da und dort verwildert. Auf Wiesen in der 
Schweiz, z. B. zwischen Genf und Zürich, sowie im westlichen Jura 
stellenweise häufig. — Blüht im April und Mai. 


54. Familie. Liliaceae, Ziliengewächse. 


Lioydia serotina Reichenb. Lloydie, Berg-Faltenlilie. — Taf. 38, 
Fig. 2. — 8—10 cm hoch; die Blätter, zwei oder drei, sind fadenlörmig 
langgestreckt. Blütenstengel schlank, mit wenigen schmalen Blättchen 
und einer einzelnen, gipfelständigen Blüte, deren Blätter weiss, auf der 
Innenseite mit 3 rötlichen Linien gezeichnet sind und am Grunde einen 
kleinen gelben Fleck tragen. — An felsigen Triften und steinigen 


"Weiden, besonders auf Schiefergestein, über die Alpenkette bis zu 


2600 m Höhe verbreitet, häufig. — Blüht vom Juni bis August. 


Erythronium Dens canis L. Gemeiner Hundszahn. — Taf. 58, 
Fig. 5. — Stengel 10—15 cm hoch, rötlich, blattlos. Am Grunde zwei 
bis drei gestielte, breit-lanzettliche. rot gefleckte Blätter. Blüte einzeln, 
eipfelständig, mit spitzen, zurückgeschlagenen, rosenroten Zipfeln. — 
Ueber die südliche Alpenkette von der Schweiz bis Tirol, Steiermark 
und Kärnten bis zu 1500 m Höhe verbreitet, aber sehr zerstreut; 
stellenweise auch in Böhmen. — Blüht im April, Mai. 


9 GE  .; 


— ED 
Paradisia Liliastrum Bertoloni. Trichterlilie, Alpenlilie. — Taf. 38, 
Fig. 4. — 30-40 cm hoch. Stengel einfach, stielrund, blattlos. Grund- 


ständige Blätter linealisch, flach, etwas rinnig. Die milchweissen, grossen 
Blüten bilden eine armblütige, einseitige Traube. Auf Alpentriften bis 
zu 2000 m Höhe in der Schweiz, Tirol und Kärnten; zerstreut. Blüht 
im Juli, August. 


Gägea Liottardi Schultes. Röhrenblätteriger Goldstern. — Tat. 58, 
Fig. 5. — 5—10 em hoch. Die 2 grundständigen Blätter sind faden- 


förmig, halbstielrund. Stengelblätter gegenständig, das grössere scheidig 
und zusammengerollt. Die 1 bis 5, gewöhnlich 2, Blütenstiele sind 
zottig behaart. Blüten sternförmig ausgebreitet, gelb, mit 6 lineal- 
lanzettlichen, spitzen Zipfeln. Auf Wiesen und Triften in Höhe von 
1200 —1900 m über die Alpenkette verbreitet; Schweiz, Tirol, Salzburg, 
Kärnten, häufig. — Blüht im Mai und Juni. 


Lilium bulbiferum L. Feuerlilie. Stengel 30—50 cm hoch, reich- 
lich mit schmalen, spitzen Blättern bekleidet, in deren Achseln häufig 
kleine, oft glänzend schwarze Zwiebelchen sitzen. Blüte gewöhnlich 
einzeln, ansehnlich gross, feuerrot, dunkelbraun punktiert und inwendig 
mit fleischigen Warzen besetzt Ueber die ganze Alpenkette bis zu 
1600 m Höhe verbreitet, auf Gebirgswiesen und an steinigen Abhängen 
aber sehr zerstreut. Ausserdem an einzelnen Fundorten in Schlesien, 
Westfalen, Thüringer Wald, sowie da und dort aus Gärten verwildert. 
— Blüht im Juni, Juli. 


Lilium Martagon L. Türkenbund-Lilie. 30—60 cm hoch; Blätter 
quirlständig, langrund, lanzettlich. Blüten in endständiger Traube, 
nickend, auf sehmutzig-rotem Grunde dunkel purpurbraun punktiert; 
die Blütenlappen zurückgerollt — In steinigen Bergwäldern Deutsch- 
lands zerstreut, stellenweise häufig. In den Alpen an ähnlichen Orten 
bis zu 1800 m Höhe, besonders auf Kalk. — Blüht im Juni, Juli. 


Lilium Carniolicum L. Krainische Lilie. — Taf. 35, Fig 6. — 
Der vorigen ähnlich, aber ausgezeichnet durch brennend zinnoberröte 
Blüte, welche meist einzeln am Ende des 30—50 cm hohen, zerstreut 
beblätterten Stengels steht. — Auf steinigen Berghängen bis zu 1500 m 
Höhe in Kärnten, Steiermark und Krain; zerstreut, aber stellenweise 
häufig. — Blüht im Juli, August und ist als prächtige Gartenpflanze 
bekannt und beliebt. 


l. Crocus vernus. 2. Lloydia serotina. 3. Erythronium Dens canis. 4. Paradisia 


Liliastrum. 5. Gagea Liottardi. 6. Lilium Carniolicum. 


-" 


Allium victoriale L. Siegwurz, Allermannsharnisch. — Taf. 39, 
Fig. 1. — Die kräftige, etwa fingerlange Zwiebel ist von trockenhäntigen, 


netzig faserigen Schuppen umgeben. Der stielrunde, oben etwas kantige 
Schaft ist 50—90 cm hoch, bis zur Mitte mit breiten, lanzettlichen 
Blättern besetzt, welche wendelständig und am Grunde stengelumfassend 
sind. Der Schaft trägt an seiner Spitze die kugelige Dolde, deren ein- 
zelne Blütchen breit lanzettliche, ziemlich spitze, grünlichweisse Blumen- 
blätter tragen. — An felsigen Orten der Schweizer und süddeutschen 
Alpen, des Jura, der Vogesen bis zu 1900 m Höhe; dann auch spärlich 
im Elsass, auf den Höhen des badischen Schwarzwalds und des Riesen- 
gebirges. Blüht im Juli, August. 


55. Familie. Üolchicaceae, Zeitiosengewächse. 


Veratrum album L. WWVeisser Germer. — Taf. 59, Fig. 2, in halber 
nat. Grösse. — Grosse Staude von '/, bis 1 m Höhe. Stengel beblät- 


tert, Blätter der Länge nach gefaltet, unterseits weichhaarig, die grund- 
ständigen sehr gross. Die weisslichen oder gelbgrünen Blüten bilden 
eine gipfelständige rispige Traube. (Unter dem Namen Ver. Lobelianum 
unterscheiden manche eine Varietät, deren Blütenhüllen aussen und 
innen grün sind.) — Ueber die ganze Alpenkette auf feuchten Wiesen 
und Triften in Höhe von 600 bis 1700 m verbreitet; sonst auch in den 
schlesischen Gebirgen und auf einigen Höhen des Schwarzwalds. — 
Blüht im Juli, August. — Stark giftig; aus der Wurzel wird das Vera- 
trin, ein weissliches Pulver, hergestellt, welches medizinischen Zwecken 
dient. 


Veratrum nigrum L. Schwarzer Germer. Dem vorigen ähnlich, 
doch sind die Blüten braun oder schwarzrot. — In Gebirgswäldern und 
auf den Alpen in Höhe von 1000 bis 1500 m; Südschweiz, Oesterreich, 
Steiermark, Krain und Südtirol. — Blüht im Juli, August. 


Tofieldia borealis Iia@hlenberg. Tofieldie, Simsenlilie. — Taf. 39, 
Fig. 3 (die Nebenfigur stellt ein vergrössertes einzelnes Blütchen dar). 
Der blattlose Stengel ist 4-5 cm hoch. Blätter grundständig, gras- 
ähnlich, schwertförmig, meist dreinervig. Die kleinen, grünlichgelben 
Blüten bilden eine kleine, kopfförmige Traube. — An moorigen Stellen 
der höchsten Alpen, bis zu 2700 m Höhe, in der Schweiz, in Ober- 
bayern, Tirol ete. — Blüht von Mai bis August. 


BB 


56. Familie. Juncaceae, Simzsengewächse. 


Von dieser artenreichen, auch in den Alpen vielfach vertretenen 
Familie erwähnen wir beispielsweise: 


Luzula lutea De Cand. Gelbe Hainsimse. — Taf. 39, Fig. 4. — 
Stengel 25—30 cm hoch. Blätter lineal-lanzettlich, kahl. Blüten gold- 
gelb, gebüschelt, in kurzer, ausgebreiteter, zusammengesetzter Spirre. 
Auf Wiesen und Triften von Schweiz und Tirol, in Höhe von 1200 bis 
2000 m, häufig. Blüht im Juni, Juli. 


57. Familie. Üyperaceae, Cyperoräser. 


Eriöphorum Scheuchzeri Hoppe. Kopfförmiges Wollgras,. — Taf. 39, 
Fig. 5. — Stengel 10—30 em hoch, stielrund, unten mit scheiden- 
artigen, glatten, weichen Blättern, zu unterst mit braunen Scheiden 
besetzt. An der Spitze des Halms steht eine einzelne, schon in der 
lütezeit kugelrunde Aehre, die von lanzettförmigen, schwärzlichgrünen 
Spelzblättern gestützt ist; wenn die seidenglänzende Wolle der Aehre 
ausgewachsen ist, so misst der gedrückt-kugelige Kopf 2'/, bis 3'/, em 
in der Breite. — In hochgelegenen, moorigen Wiesen durch die ganze 
Alpenkette, von der Schweiz bis Steiermark und Kärnten, in Höhe von 
1600— 2000 m. — Blüht im Mai und Juni. 


58. Familie. Graminaceae, Gräser: 
Von dieser überaus grossen Familie sind viele Arten in den Alpen 


und höheren Gebirgen heimisch; der beschränkte Umfang unseres 
Buches gestattet jedoch nicht, näher auf dieselben einzugehen. 


39. 
N N, 
ST 7 


B 


1. Allium victoriale. 2. Veratrum album. 3. Tofieldia borealis. 
4. Luzula lutea. 5. Eriophorum Scheuchzeri. 


59. Familie. Filices, Zarne. 


Botrychium Lunaria Swartz. Aondraute, Allermannsharnisch. — 
Taf. 40, Fig. 1. — Stengel 8—25 cm hoch. Laub fast sitzend, aus der 
Mitte des Stengels entspringend, gefiedert; die unteren Fiedern halb- 
mondförmig, die oberen mehr keilförmig, mehr oder weniger gelappt. 
Fruchtähre endständig, langgestielt. — An grasigen Abhängen und 
Bergweiden über die Alpenkette bis zu 2000 m Höhe; zerstreut, beson- 
ders auf Kalkgestein. Ausserdem in Nordeuropa und auch an einzel- 
nen Fundorten in Mittel- und Südeuropa. Fruchtzeit: Mai bis Juli. 


Woodsia hyperborea Rob. Brown. Nördliche Woodsie. — Taf. 40, 


Fig. 2. — Wedel in mässiger Anzahl, 5—10 cm hoch, mit locker ge- 
stellten, wechselständigen Fiedern, welche rundlich-eiförmig, fieder- 


spaltig gelappt, unterseits behaart sind. Spindel mit schmalen Spreu- 
schuppen und Haaren besetzt. — An felsigen Abhängen über die Alpen- 
kette der Schweiz bis Salzburg und Kärnten verbreitet, in Höhe von 
1500—2200 m, jedoch zerstreut. Ausserdem im Riesengebirge (in der 
kleinen Schneegrube und im Kessel des mährischen Gesenkes). Frucht- 
zeit: Juli, August. 


Cystopteris alpina Linke. Alpen-Blasenfarn. — Taf. 40, Fig. 3. — 
Wedel 15—25 cm hoch. Die gegenständigen Fiedern fast dreieckig, die 
einzelnen Fiederblättchen wiederum tief eingeschnitten mit verkehrt- 
eiförmigen, gestutzten, ausgerandet zweizähnigen Zipfeln; der endstän- 
dige Zipfel 3- bis 4zähnig. — Ueber die ganze Alpenkette in Höhe von 
1600—2100 m verbreitet, namentlich auf Kalkgestein häufig. Frucht- 
zeit: Juli, August. 


Asplenium Trichomanes L. Braunstieliger Streifenfarn. — Taf. 40, 
Fig. 4. — Die einfach gefiederten Blattspindeln sind steif, schwarz- 
braun, 4-15 cm hoch und bilden mit ihren eirundlichen Fiederblätt- 
chen zierliche Büschel. Fruchthäufchen zahlreich auf der Unterseite 
der Fiederblättchen, anfänglich getrennt, später zu einer kreisrunden 
Masse verschmolzen. — An Felsen, Mauern und in feuchten Waldungen 
über die ganze Alpenkette verbreitet und häufig, übrigens auch in 
Deutschland, namentlich in Gebirgsgegenden, weit verbreitet. Frucht- 
zeit: Mai bis Oktober. 


— 80° — 
Scolopendrium vulgare Smith. Gemeine Hirschzunge. — Taf. 40, 
Fig. 5. — Die 15—50 cm hohen, blattartigen, ganzrandigen Wedel sind 


breit linealisch,h am Grunde herzförmig mit abgerundeten Ohren; der 
Stiel dicht mit zimtbraunen Spreublättchen besetzt. Auf der Unter- 
seite der Wedel stehen die Fruchthäufchen jederseits der Mittelrippe 
in parallelen Reihen angeordnet. — Ueber die ganze Alpenkette bis 
zu 1500 m Höhe zerstreut, namentlich an feuchten Orten und auf 
Kalkgestein. Ausserdem in schattigen Gebirgswaldungen von Mittel- 
und Süddeutschland da und dort häufig. Fruchtzeit: Juli bis Oktober. 


Blechnum Spicant Wittering. Gemeiner Rippenfarn. — Taf. 40, 
Fig. 6. — Wedel im Umriss länglich-lanzettlich, tief fiederspaltig, von 
zweifacher, auffallend verschiedener Form. Die äusseren, unfruchtbaren, 
15—30 cm langen Wedel zeigen breitere, einander genäherte Fiedern ; 
die inneren, fruchtbaren, bedeutend längeren Wedel zeigen dagegen 


entferntstehende, schmal-linealische Fiedern, welche unterseits 


von den zwei. linealisch angeordneten Fruchthäufchen völlig bedeckt 
sind. — In schattigen, feuchten und felsigen Wäldern über ganz Europa 
verbreitet. In den Alpen bis zu 1600 m Höhe, zerstreut, meist häufig. 
— Fruchtzeit: Juli bis Oktober. 


40, 


\ 


1. Botrychium Lunaria. 2. Woodsia hyperborea. 3. Cystopteris alpina. 4. Asplenium 
Trichomanes. 5. Scolopendrium vulgare. 6. Blechnum Spicant. 


Inhalts - Verzeichnis, 


Seite | 

Achillea moschata . 40 
Achillea atrata . 40 
Achillea nana AO) 
Aconitum Anthora 8 
: Napellu 8 
Adenostyles alpina 37 


Akelei, schwärzlicher 7 
Allermanns-Harnisch 77 
Allium victoriale . 77 
Alpen-Akelei. . . 7 
Alpen-Anemone . 1 


- — gelbe 2 
Alpen-Aster 38 
Alpenbärentraube . 51 
Alpen-Bärwurz 36 
Alpen-Berglinse 24 26 
Alpen-Bergminze 65 
Alpen-Berufskraut . 38 
Alpen-Blasenfarn 179 
Alpen-Bruchkraut . 30 
Alpen-Cortuse 68 
Alpendost . . ol 
Alpendrottelblume, 

gemeine . . 69 
A Ipen-Ehrenpreis 61 
Alpen-Fahnenwicke 25 
Alpen-Fettkraut . . 65 
Alpen-Gänsekresse . 9 
Alpen-Gemskresse . 13 
Alpenglockenblume . 50 
Alpenglöckchen . . 69 
Alpen-Grasnelke . . 69 
Alpen-Habichtskraut 47 


Alpen-Hahnenfuss . 5 
Alpenheide . 52 
Alpenhelm . . 64 
Alpenhornkraut . . 21 


Alpen-Hundskamille 41 


— 79) 


Seite | 


Alpenjohanniskraut . 22 
Alpenklee 28 
— weisslicher . 

Alpen-Lattich . 37. 
Alpen-Leberbalsam . 


Alpen-Leinblatt . . 71 
Alpen-Lein .21 
Alpen-Leimkraut 60 
Alpen-Lichtnelke 18 


Alpenlilie . . . . 76 
Alpen-Löwenzahn 

Alpen-Männertreue . 
Alpen-Massliebchen 
Alpen-Mohn . . . 9 


Alpen-Nelke „16 
Alpen-Quendel . 65 
Alpen-Rachen . 62 


Alpenrebe . . el 


Alpenrose, rostblätte- 
Dgersı en . 08 
— rauhhaarige . 53 
— Zwerg-. . 52 
Alpen-Salat . 45 
Alpenscharte . . 43 


Alpen-Schaumkraut 10 
Alpen-Täschelkraut. 11 
Alpen-Veilchen.. 14. 69 
Alpen-Vergissmein- 
nicht . . . 59 
Alpen-Wegerich. . 70 
Alpen-Wiesenraute . 1 
Alpen-Wucherblume 41 


Alsinaceae . 19 
Alsine Cherleri 19 
— Jarieifoha . 19 
— verna 19 


Alyssum Wultenmr 
num 


; sa 
Amaryllidaceae 


Seite 


Amaryllisgewächse . 


75 


Amelanchier vulgaris 29 
Anacamptis pyrami- 
dalis 2 
Androsace carnea 66 
— glacialis . 66 
— helvetica . 66 
— imbricata . 265 
— vıllosa . 66 
Änemone Se 
— narzissenblütige HuT 
— alpina 1 
— Baldensis 3 
— Haller . 2 
— narecissiflora 2 
— sulfurea 2 
— trifolia . 2 
— vernalis 0 
Aposeris foetida. . 4 
Aquifoliaceae . «H 
Aquilegia alpina 7 
— atrata fo) 
Arabis alpina . g 
— coerulea 9 
— pumila . SE 
Arctostaphylos alpina 5l 
ZZ Wyazuest ‚sl 
Arenaria biflora . 20 
— ceiliata al 
— grandiflora 20 
— Jarieifolia 19 
— muUscosa 19 
vema . . 19 
en Vitaliana . 66 
Aretie . 66 
Armeria alpina 69 
Arnieca montana . 42 
Aronia rotundifolia . 29 
. 75 Aronicum elaciale . 42 


Artemisia alpma. .4l 
— Mutellina . . .39 
— spieata . . . . 40 
a  : 
Asplenium Tricho- 
tnaneR: =, 12 2.0208 
Aster alpinus. . . 38 


Astragalus australis 25 
— alpinus. . . „26 
— campestrs . .25 
-— montanus . . . 25 
Astrantia major . . 35 
— DIOR. 40, 


Atragene alpina. . 1 
Aurikel, gelbe . . 67 
— klebrige . . .67 
— zottige | 
Azalea procumbens 52 
Azalee,niederliegende52 


Bärentraube, gemeine 5l 
Baldrian, niedriger . 37 
Baldriangewächse . 837 


Bart-Nelke. . . .16| 


Bartsia alpna . .64| 
Beifuss, ähriger . . 40 


Bellidiastrum Michelii 38 
Berg-Fahnenwicke . 25 
Berg-Faltenlilie . . 75 
Berg-Hahnenfus . 6 
Berg-Hauswurz . . 31 
Berglinse, kältelie- 
bende . . . 24 
Berelinse, südliche . 25 
Berg-Nelkenwurz . 27 
Berufskraut, einblü- 
bires  e r 
Betulaceae. . . „71 
Birkengewächse . . 71 
Bisam-Schafgarbe . 40 
Biscutella laevigata . 12 
Blechnum Spicant . 80 
Bleiwurzgewächse . 69 
BiutteopH =. ae 
Boraginaceae . . .59 
Boretschgewächse . 59 
Botrychium Lunaria 79 
Brandl . =0x%.:° 5,98 


Braunwurzgewächse 60 


BE re 


Seite 


|Braya alpina . . .10 


Brillenschote, glatt- 
früchtige . . . 12 
Bronelle"7, . Send 
Brunnenkresse, py- 
renäische . . . 9 
Bupleurum ranuneu- 


Iordes ee sen r96 


Calamintha alpina . 65 
Campanula alpina . 50 
— barbata. . . .50 


pulle #0 0.0..0.,d9 


— pusilla + 4.0.0049 
— thyrsoidea. . . 49 
— Zoysü . . . .% 
Campunalaceae . .47 
Caprifoliaceae. . . 36 
Cardamine alpina . 10 
— mifola . . .. „10 
Cerastium alpinum . 21 
— latifolium . . . 21 
Cherleria sedoides . 19 
Christblume . . . 7 
Chrysanthemum al- 


Paten 2... 4, 
nn eh 
Cistaceaee . . . .13 
Cochlearia saxatilis 11 
Öolchieaceae . . . 77 
Compositae . . . 97 
Coniferae . . el 


Cortusa Matthioli . 68 


Crassulaceae . . „30 


Crepis alpestris . . 46 
fee 6 eh 
—- jabatar 2 20. 45 
Crocus vernus . .7 


Cruciferae . - . g 
Cyclamen europaeum 69 
Cyperaceae . . .78 
Cypergräser . 18 


CypripediumCalceolus74 
Cystopteris alpina . 79 


Daphne Uneorum „70 
— State. ae N 
Delphinium elatum . 8 
Dentaria digitata . 10 


Seite 
Dianthus alpinus 15. 16 
— barbatus . . .16 
— carthusianorum . 16 
— glacalis . . . 16 
— silvester > 16 
Diekblattgewächse . 30 
Dipsaceae 3 er RE 
Doldengewächse „. . 35 
Dorantr. 2 2.0062 
Doronicum cordifo- 
Iumea: 24 
— Pärdalianchen. a2 
Draba aizoides . . 11 
— Hoppeana. . .11 
— Zahlbruckneri . 11 
Drachenmaul, pyre- 
näsches); 1: 2 urn 
Drahtstengel . . . 4 
Droseraceae . . . 15 
Dryas octopetala. . 26 


Edelraute . . . „89 
Edelweiss . . . .39 
Ehrenpreis,strauchig. 61 
Eisenhut, echter. . 8 
— feinblättriger. . 8 
Empetraceae . . . 7L 
Empetrum nigrum . 71 
Enzian, bayrischer . 54 
— blasigerr . . .57 


— Frühlings-. . . 57 
— gelber . . „ 58 
— gefranster. . .58 


— kurzblätteriger . 57 
— niedergestreckter 58 
— niedriger . . . 57 
— punktierter . .55 
— purpurroter . „55 
— Schnee- . . .58 
— schwalbenwurzähn- 
licher . i 
— stengelloser . . 54 
— steyricher . . 56 
—- ungarischer . . 55 
— Zwerg-. . . .58 
Enziangewächse . . 54 
Epilobium rosmarini- 
folium . . . 29 
Epipactis latifolia . 74 


Seite 
Eranthis hiemalis . 7 
Erdscheibe . . .691- 
Erica camea . . .52 
Erieaceaee . . . „dl 
Erigeron alpinus . 38 
— ZZ ınmorus rs 


Erinus alpinuss . .60 
Eriophorum Scheuch- 
rl) 


Eritrichium nanum 59 | 
Eryngium alpinum . 35, 


Erythronium Dens 
ON er oh) 

Banned 

Felsen-Birne . . . 29 


Felsen-Ehrenpreis . 61 
Felsen-Johannisbeere Bl 
Felsen-Leimkraut . 17 
Felsen-Löffelkraut . 11 


Felsen-Mispel . .29 

Felsen-Rose . . . 29 

Ferkelkraut, einblü- 
tigeR: 2.1 EA 


Fettblatt, einjähriges 30 
Fettkraut, gemeines 65 
Feuerlilie” 2 er2.216 
Riliees’ 9,72 2er + u79 
Fingerkraut, Clusius’ 27 
— glänzendes . .28 
— grossblütigess . 28 
Frauenschuh, gemein. 74 
Frauenthräne,fliegen- 
ähnliche sr wa 272 
— , spinnenähnliche 72 
Frühlings-Anemone 3 
Frühlingsmiere . . 19 
Frühlings-Safran . 75 


Gänsekresse, blaue „ 9 
—, niedrige . . .10 
(sagea Liottardi . . 76 
Galium... 787 
Geissblattgewächse . 36 
(semswurz, gemeine 42 
— herzblätterige .4l 
Gentianaceae . . . 54 
(rentiana acaulis . 54 
— asclepiadea . . 56 


Re 


Seite 

(rentiana bavarica . 54 
- brachyphylla.. . 57 
— cjlate 0 aa 1.58 
= frıelda 2 02 266 
—. Intea Re abe 
— man DB 
— nivalia so een 
- pannonica.. . . 55 
— prostrata . . . 58 
= pumila . . 8.84 
— punctata . . .55 
— purpurea . . „55 
— utrieulosa . . . 57 
a nema % 122,080 
Geraniaceae . . .3 


Geranium argenteum 23 


— macrorrhizum . 23| 4 
Germer, schwarzer . 77 | 1 
Hainsimse, gelbe . 78 

2 


—, weisser .. MM 
Geum montanum . 27 
—reptans. .. 0.27 
Gift-Hahnenfuss . . 6 
Gipskraut, kriechen- 
des . 18) 
Gletscher- Gem urz 42 
Gletscher-Hahnenfuss 4 
Gletscher-Nelke . . 16 
Gletscher-Pippau . 45 
Gletscherweide . . 71 
Globularia cordifolia 69 
Globulariaceae . . 69 
Glockenblume,bartiged0 
— dunkelblaue . . 49 
-Zidene 5. .m49 


— stinkende . . .49 
— straussblütige . 49 
Glockenblumen- 
gewächse . . . 4 
Gnaphalium Leonto- 
podium . .,. 89 
—- norvegicum . „39 
— supinumst 2 73839 
Goldklee, leder- 


brauner 2224 
Goldprimel . . . 66 
Goldsterne se 7/6 
Grammaceae . . „78 
Gräser a Ss 18 
Grossalariaceae el 


Seite 

Gymnadenia albida . 73 

coupe ne 

Gypsophila repens . 15 
Habichtskraut, 

orangerotes. . . 47 

—, zottiges . - 47 


Hacquetia Epipactis 35 
Hacquetie . es) 
Hahnenfuss, eisen- 
hutblätteriger : 5 
— anemonenartiger 8 
— kerbblätteriger 5 
— parnassienblätter. 4 
— pyrenäischer . 3 
— rautenblätteriger 3 
— rosenroter . 
Hahnenfussgewächse 


Hallers Anemone 
Hartheugewächse . 22 
Hasenohr, hahnen- 
fussähnliches . . 36 
Hauswurz, Wulfens 31 
Hedysarum obseurum 26 
Heide, fleischrote . 52 
Heidekrautgewächse 51 
Heidelbeere . . .51 
Heidelbeergewächse 51 
Heideröschen . . . 70 
Heilglöckchen . . 68 
Helianthemum alpe- 


Streu re 
— oelandieum la 
Helleborus niger . 7 


Herbst-Blüten- 
schraube . . .74 
Herniaria alpina. . 30 
Hierarcium alpinum 47 
— aurantiacum . „47 
— villosumı A 7 F 247 
Himmelsherold . .59 
Himmelsleiter . .59 
Hirschzunge, gemeine 80 
Höswurz,fliegenartige73 
— weissliche . . ‘. 78 
Homogyne alpina . 837 
Horminum pyrenai- 
cam: „TREE 


Seite 
Hornkraut, breit- 
blätteriges . . . 21 


Hundszahn 75 

Hungerblümcehen, 
immergrünes .„ „11 

Hutchinsia alpina .13 


Hypericaceae . .22 
Hypericum Coris 

— Richeri . - 
Hypochoeris uniflora 


Ilex aquifolium . 54 
Johanniskraut, quirl- 


blätteriges 22 
Iridaceae . 75 
‚Juncaceae . 78 
Iva, vr. i . 40 
—, schwarze . 40 
Kardengewächse . . 37 


Karthäuser-Nelke . 
Kernobstgewächse . 
Klee - 
Knabenkraut, an, ge- 
brannte. «: »- „72 
u kugelförmiges 72 
— pyramidenför- 
miges . ; 
Kiehola. ...0, % 
Knöterichgewächse . 
Knöterich, knospen- 


treibender . . . 70 
Korbblütler Bill 
Krähenbeere, 

schwarze rail 


Krähenbeergewächse 71 
Krappgewächse . . 37 
Krewblütler . . . 9 
Kreuzblume, immer- 


grüne . ka) 
Kreuzblumen- 
gewächse „id 


Kreuzdorngewächse 23 
Kreuzkraut, gems- 


wurzartiges . .43| 
— graues . . 43 
— stabwurz- 

blätteriges . . . 43 
Kronsbeere . .„ „Bl 


| Mehlprimel 


84 


Seite 
Kuckucksblume,zwei- 


blätterige 78 
Kugelblume, herz- 

blätterige . 69 
Kugelblumen- 


. 69 
61 


gewächse . . 
Kuhirıte, . cn 


Labiatae . . . 65 
Labkraut . 37 
Läusekraut, buntes . 64 
fleischfarbiges . 68 
— geschnäbeltes . 62 
— gestutztes . . 63 
— knolliges . 63 
— wirtelblätteriges 63 


Iatschers 7 
Legföhre B 
Leimkraut, stengel- 

loses ; 
Leimkrautgew ächse 
Leingewächse 21 


Lentibulariaceae . 65 
Leontodon pyrenaic. 44 
Liliaceae . . . 75 
Lilie, Krainische . 76 
Liliengewächse 18 
Lilium bulbiferum . 76 
— Camiolicum . 76 
— Martagon . 176 
Linaceae 2 
Linaria alpina u) 


Linnaea borealis . 36 
Linnäe Ye . 96 
Lippenblütler . 65 
Linum alpinum 21 


Listera ovata . 
Lloydia serotina. .7 
Lioydie.r.: 0 2:2,76 
Luzula lutea f 
Lychnis alpma . 


Mänderle, blaues 61 

 Mannsschild, dach- 
ziegeliger . 65 

— fleischroter „ . 66 


— schweizerischer . 
— zottiger . 66 


. 67 | Paronychiaceae 


Seite 

Meum Mutellina . 36 
Miere, lärchen- 

blätterige al, 

Mieren-Gewächse . 19 


Möhringia muscosa , 19 
Möhringie, ınoos- 
artige. er ding 
Mohngewächse . „ 9 
Mondraute . 
Monte Baldo’s Ane- 
EHOREIENT) ve WERE 
Montia minor . . 30 
Moosbeere . .5l 
Mulgedium alpinum 45 
Myosotis alpestris . 59 


Nachtkerzengewächse 29 
Nadelgras iv 
Nadelhölzer it 
Nagelkrautgewächse 30 


Narzisse, gelbe 79 
Narcissus Pseudo- 
narcissus . . 70 


Nasturtium pyrenai- 


Gum. ale 

Nelkenwurz, krie- 

chende 27 
Re 


Niesswurz, schwarze 7 


m Kran = pre 

Nigritella nigra . . 73 
Onagraceae 29 
Ophrys aranifera „72 


— muscifera . . .72 
Orchidaceae . . . 72 
Orchis globosa . . 72 
— ustulata tl 
ÖOxytropis campestris 25 
— Jacquini . . „23 


— montana . . 25 
Paederota Bonarota 61 
Paeonia officinalis . 8 
Papaveraceae. . . 9 
Papaver alpinum , 9 
— pyrenaicum .„ . 9 
Papilionaceae . 23 


Paradisia Liliastrum 76 
Parnassia palustris . 15 
. 30 


Seite 


Pedieularis incarmata 
— recutita 
— rostrata 
— tuberosa 
— versicolor 
— verticillata 
Petrocallis pyrenaica 
Pfingstrose, gemeine 


Phaca alpina 24. 
—auısträlis 7. 
— molds‘. ... . : 


Phyteuma comosum 
— hemisphaericum . 
— paueiflorum 
Pinguicula alpina . 
— vulgaris 8 
Pinus Cembra . . 
— Pumilio 3 
Pippau, bemähnter . 
— orangeroter 
Pirola secunda . 
— uniflora . 
Pirolaceae 8 
Plantaginaceae . . 
Plantago alpina . 
Platanthera bifolia 
Plumbagimaceae . 
Polemoniaceae . 
Polemonium coeru- 
leum.ny „2. 
Polygala Chamae- 
buzusı ser 
Polygalaceae . . . 
Polygonaceaee .. 
Polygonum viviparum 
Pomaceae . . . 
Portulacaceaee . . 
Portulakgewächse . 
Potentilla Clusiana . 
— ıfrieida. Se 
— grandiflora . . 
— nitida 
Preisselbeere . . 
Primel, langblumige 
Primula Auricula . 
farinosa 
elutinosa : 
longifolia . . . 
minima . 


.29 


es 


67 


63, 
63 


. 62 


63 


64 


63 


» 

8 
26 
25 
24 
47 
48 


. 48 


65 


15 
15 
70 
70 


30 
30 
27 
28 
28 
27 


67 
67 
67 


67 


68 


85 


Seite 
Primula villosa „ort 
Primulaceae . .65 


Quellenkraut, kleines 30 


Ranuneulaceae . . |] 
Ranuneulus aconiti- 
tolius. - i 5 
— alpestrs .. .5 
— anemonoides . . 3 
— crenatus a) 
—olaeralis md 
- Zmontanus 2 
— parnassifolius . 4 
— pygmaeus. . . 6 
— pyrenaeus. . . 8 
— roseus 2 ed: 
SZraetolus 203 
— Seguieri . . . 4 
- horse RG 
_ZTrauntellneri. . 5 
Rapunzel, armblütige 48 
— halbkugelige . -. 48 
— schopfige . . 47 
Rauschbeere . . . 71 
Rhamnaceae . . .&% 
Rhodiola rosea . . 30 
Rhododendron Cha- 
maecistus . . 52 
— ferrugineum 53 
—hirsutum =»3 
Ribes petraeum . . 31 
Rippenfarn, gemeiner 80 
Rittersporn, hoher . 8 
Rosa alpına . . .29 
Rosaceae . . . .%6 
Rose, alpine 29 
Rosengewächse 26 
en wuirz : 30 
Rosmarin- Seidelbast 70 
Rubiaceee . . 2.3 
Ruhrkraut, niederes 39 
— norwegisches.. . 39 
Salicaceae . . 2 „ul 
Salix herbacea . .71 
— reticulata 71 
Sandkraut, gewim- 
Deriese 21 


Seite 
Sandkraut, grosshlu- 
miges. . et 
— zweiblütiges 20 
Sandelgewächse 71 
Santalaceae . . . 71 
Saponaria oceymoides 17 
Saussurea alpina 43 
pygmaea . . 43 
Saxiıfraga aizoides . 38 
— Aizoon. .„. . ..33 
— androsacea . 32 
— billora . 34 
— bryoides . . „3 
— Burseriana . „34 
— caesia 33 
— oppositifolia 34 
— rotundifolia . 32 
— Seguieri . . . 32 
— stellaris . . .32 
Saxifragaceae . . 32 
Scabiosa . . 37 
Schafgarbe, schwarz- 
hüllige Be) 
Schaumkraut, drei- 
blättriges . . . 10 
Schlüsselblumenge- 
wächse, ..ı ...,..68 


Schmetterlingsblütige 


Gewächse . 23 
Schotenkrese . . 10 
Schwarzstendel . . 73 
Schwertlilienge- 

wächser +. Rasen 
Scolopendrium vul- 

garde ... 80 
Serophulariaceae 60 
Sedum annuum . . 30 
Seidelbast, gestreifter 70 
Seidelbastgewächse . 70 
Seifenkraut, liegendes 17 
Sempervivum arach- 

noideum | . u. 28 
— montanum . .3l 
— Wulferi . . .31 


Senecio abrotanifohus 43 


Doronicum . .45 
— ıncanus „als 
Siegwurz . . 717 
Silberstorchschnabel 23 


Seite 

Silberwurz, acht- 
blättrige . 26 
Silenaceae . „10 
Silene acaulis ef 


— Pumilio Al 
— rupestris Bat 
— saxifraga it. 
Simsengewächse . . 78 
Simsenlilie . ff! 
Soldanella alpina . 69 


. 69 
. 45 
15 


— pusilla . 

Sonchus alpinus . 
Sonnentaugewächse. 
Sperrkrautgewächse 59 
Sperrkraut, blaues . 59 
Spinngewebhauswurz 31 
Spiranthes spiralis . 74 
Stachelbeergewächse 31 
Stechpalme, gemeine 54 


Stechpalmenge- 

wächse “)5:54 
Steinbrech, blau- 

grüner . 33 
— Bursers . 34 
— gegenblättriger . 34 
— immergrüner.. „33 
— Mannsschild . . 32 
— moosartiger . 33 
— rundblättriger . 32 
— Seguiers . 32 
— sternblumiger . 32 


B}) 
. 34 
32 
7 
1 


— traubenblütiger 
zweiblütiger 

Steinbrechgewächse 
Steinbrechleimkraut 
Steinkraut, Wulfens 


Steinröschen ek) 
Steinschmückel, py- 
renäischer . . „11 
Sterndolde, grosse . 35 
— kleine ed 
Stiefmütterchen . 14 
Stinksalat . 44 
Storchschnabel, gross- 
wurzeliger 23 
Storchschnabelge- 
wächse . 23 


36 


Seite 

Streifenfarn, braun- 
stieliger . . 79 
Süssklee, dunkler . 26 
Sumpf-Herzblatt 15 

Sumpfwurz,  breit- 
blättrige . 74 

Täschelkraut, rund- 
blättriges 12 
Thalietrum alpinum 1 


— aquilegifolium . 1 
— foetiddum . . . 1 


Thesium alpmum .71 
Thlaspi alpnum . . 1) 
— rotundifolium 12 
Thora-Hahnenfuss . 6 
Thymelaeaceae 70 
Tofieldia borealis . 77 
Doteldie 2. .77 
Tozzia alpina . “.G8 
Traunfellners Hah-- 
nenfuss . . 5) 
Trichterliie . . . 76 
Trifolium alpinum . 23 
— badium 23 


— pallescens . . . 23 
Trollblume, gemeine 7 
Trollius europaeus . 7 
Türkenbund-Lilie . 76 


Umbelliferae . . . 535 


Vacciniaceae . tl 
Vaceinium Vitis Idaea5l 


Valeriana supina  . 37 
Valerianaceae. . . 37 
Veilchen, fiederblätt- 
riges . 13 
— gelbes 13 
— langsporniges 14 
— zweiblütiges . 15 
Veilchengewächse . 13 
Veratrum album. . 77 
— nigrum. 2. ..77 
Veronica alpma . . 61 
| — frutieulosa 61 
| — saxatilis 01 


Seite 
Viola alpina 14 
— biflora . ‚is 
— calcarata u! 
— pinnata. . 13 
— tricolor., 14 
Violaceae 13 
Voralpen — Pippau 46 
Wald-Nelke . 16 


Wasserhelmgewächse 65 
Wegerichgewächse . 70 
Weidengewächse . 71 
Weidenröschen, ros- 
marinblättriges . 29 
Wendel-Orchis . 74 
Wiesenraute, Akelei- 
blättrige, . N. el 
— stinkende . . . 1 
Wildfräuleinkraut . 40 
Windröschen . ... ] 
Wintergrüngewächse 53 
Wintergrün, einblüt. 53 
— einseitswendiges. 53 
Winterstern, gemeiner 7 
Wohlverleih, gem. 42 
Wollgras, kopfförm, 78 
Woodsia hyperborea 79 


Woodie . . „79 
Wucherblume, 
schwärzliche .4l 


Wulfenia carinthiaca 61 
Wulfenie, kärntner, . 61 


Zahlbrucknera para- 
doxa . ei: 
Zahnwurz, gefingerte 10 
Zeitlosengewächse . 77 
Zirbelkiefer Au 
Zistrosengewächse . 13 
Zweiblatt, eiblättriges 74 
Zwerg-Alpenscharte 43 
Zwerg-Hahnenfuss .„ 6 


Zwerg-Leimkraut . 17 
Zwergprimel . . 68 
Zwerg-Schafgarbe . 40 
Zwerg-Vergissmein- 
nicht . . 59 


New York Botanical Garden Library 


OK 315 .H6 1904 gen 


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