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Full text of "Altslovenische Lautlehre"

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ALTSLOVENISCHE 



LAUTLEHRE 



VON 



FRANZ MIKLOSICH. 



DErrCE BEARBEITUNG. 



WIEN, 1878. 



WILHELM BßAUMULLER 

K. K. HOF- UND UNIVERSITÄTSBUCHHÄMDLEH. 



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Lautlehre der altslovenischen spräche. 



EESTEK TEIL. 
Vocalismus. 



A, i, u dnd die drei grundpfeiler des voccdumus der arischen 
sprachen. Dies lehrt die Sprachwissenschaft in Übereinstimmung mit 
der Physiologie, Alle übrigen vocaie sind aus diesen drei entstanden. 



Erstes capitel. 
Die einzelnen vocaie. 

A-vocale der altslovenischen spräche und der slavischen sprachen 
überhaupt sind die av^ dem a der arischen urspraxJie entstandenen 
vocaie. Diese arische Ursprache ist nicht das altindische: allein dieses 
steht der arischen Ursprache unter allen bekannten arischen sprachen 
am mllemächsteny so dass man es an die stelle der arischen urspra^ihe 
in allen puncten treten lassen darf, in denen die Wissenschaft nicht 
eine abweichung nachzuweisen vermag. So ist für das aind. pürna 
'voll als urspraMich pama anzusetzen, das eigentlich ein particip von 
par füllen ist und dem aslov. pHni. aus 'pelm», p. pelny, entspricht. 
Die slavische grammatik hat die frage zu beantworten : welche Schick- 
sale hat das ursprachliche a in den slavischen sprachen erfahrend Es 
sind demnach hier auxk jene fälle zu behandeln, in denen ursprach- 
liches a durch keinen vocal vertreten ist: dies ist der fall im oben 



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L 




v.^ .TS* 



£ Tocalisraus. 

angeführten pHoi., das dem ursprachlichen parna entspricht und plnt 
lautete. Eine besondere kategorie bilden jene wenig zaidreichen worte, 
in denen urspraMiches a me ursprachliches i oder u behandelt vyird, 

A. Die a-TOcale. 

Der Si-vocai kömmt im a^slov, auf einer vierfachen stufe vor: 

L 1. A, Auf der ersten stufe des a-lautes steht e: aslov. peka 
coquo, aind. pacämi. Der in die periode der Ursprache zu versetzende 
Übergang des urspiiinglichen a in a«, das durch a^ bezeichnet toerden 
kann, slav. e, beruht wahrscheinlich auf dem accente, der ursprünglich 
chromatisch war, d, h. in einem höheren tone der accentuierten sübe dem 
niedrigeren der nicht accentuierten silben gegenüber bestand. W. Schere^*, 
Zur geschickte der deutschen »prache seite 121, Zeitschrift 28. seite 
115. 131. 

B. Aus dem e entivickelte sich schon in der slavisch&n Ursprache 
nicht selten der i-laut l: zvtneti sonare aus zven, wie zvowh sonus 
zeigt, bbrati colligere aus ber, vde ber^ colligo und boi'T» in s^bort 
collectio dartut. Der Übergang des slavischen e in l beruht, wie 
mir scheint, teils auf dem exspiratorischen accente, d. h. auf einem 
relativen forte der a>ccentuierten silbe dem piano der nicht accentuierten 
silben gegenüber, Zeitschrift 33. seite 115, teils auf dem mangel 
des accentes. Das forte und die accentlosigkeit der sübe hat dieselbe 
wirhing: dvtrL. bträti. 

2. A. Die lautverbindungen er, el gehen vor consonanten in einigen 
sprachen durch Schwund des e in silbenbüdendes r, 1 über, das aslov. 
durch Y'h, H oder vh, \b bezeichnet wird: öri.pati, Örtpati haurire 
aus öerpati. inli»z^^ mlbza mulgeo aus melz^. Die worte lauten 
örpati; mlz^. 

jB. Dieselben lautverbindungen er, eZ gehen vor consonanten in 
einigen sprachen durch metathese des r, l und dehnung des e zu ^ in 
re, Ife über: mr^ti mori aus merti. mleti molere aus melti. Esigibt 
fälle, in denen venoandlung des er, el in v, 1 oder in r^, le eintreten 
kann: mr^ti, mr'Lti mori aus merti. mlesti, *ml'Lsti, s. musti aus 
inlsti, mulgere aus melsti, w. melz. Die spräche gelangt manchmal auf 
verschiedenen wegen zu ihrem ziele, das in diesem falle die Vermeidung 
der lautgruppe ist, die durch tert bezeichnet werden kann, looraus 
entweder trtt oder ivH unrd. Der hypothese, der grund der differenz 
zwischen mr'Ltb in sxmr'Ltb und mreti sei im accente zu suchen, scheinen 
die doppelformen mr^ti und mr'Lti entgegen zu stehen. Es bleibt nur 



S>^:J 



vocalismas. 3 

die Vermutung übrig, mr^ti und mniti seien in verschiedenen perioden 
der sprachentwickdung entstanden und die ältere habe sich neben der 
jüngeren erhalten. Die dehnung des e in den hieher gehörigen fällen 
hat keine functionelle bedeutung wie in dem iterativen pogr^bati im 
gegensatze zu dem perfectiven pogreti aus pogrebti. Sie beruJit auf 
physiologischen gründen. 

3. en geht vor consonanten und im auslaute in einigen sprachen 
in das nasal lautende § über: desetb decem aus desentb, d. i. de- 
Ben-tB (desem-tb), wie aind, daäati zehnzahl, decade aus daian-ii 
(daSam-ti). naöeti incipere aus naöenti; naötn^: 6hn beruht auf heiiy 
wie koDb in iskoni zeigt, seme semen aus seinen, sg, g. semene. 
jeti, §ti prehendere aus jemti, emti. ima für jkm^ aus jem^. Die 
aoriste naö^ und naj§, wofür auch naöet% und najeH vorkömmt, 
beruhen auf nac§s oder naöet^ najes oder naj§t. 

//. Auf der zweiten stufe des a-lautes steht e : neben dem aus 
a erwachsenen e besitzt die spräche ein aus i hervorgegangenes e. 
Dieser a-laut ist allen jenen sprachen eigen^ die den laut e haben; 
hieher gehören die europäischen und das armenische, ö ist durchaus 
jüngeren Ursprungs: es steht urspraMichem ä gegenüber wie in d6, 
aind. dhä, oder ist auf slavischem boden durch dehnung des e eiit- 
standen : v^s'l duxi aus ved-s'B. fe als dehnung des e verhält sich zu 
diesem wie i zu h, une j zu i> und um 2i, zu o, vielleicht auch wie 

Yj l zu Ty l, 

11 L 1, Ä, Auf der dritten stufe des a-lautes steht o. o entspricht 
dem lit. und germ. a. Bezzenberger, Über die Orreihe usw. 43. Das 
slavische schliesst sich hinsichtlich des o zunächst dem griech. an : man 
beachte das o der n&atra und worte ude -^opo?, aslov. -bori», aus fsp. 
Die Steigerung des q zu o ist als die erste Steigerung des a^ anzusehen, es 
verhält sich nämlich q zu o wie a^ zu a^, aa (ä), im gegensatze zu jenem 
ä, das aus äa hervorgegangen. Auch das o in Worten wie bogt, aind. 
bhaga, entsteht aus ursp^Hinglichem a^; es ist eben so alt wie das e 
in ber^, aind. bharämi. Da e von hellerer, o hingegen von dunklerer 
klangfarbe ist als a, so kann es sich nicht in einer der entstehung des 
e analogen weise entudckelt haben. Hier scheint das gewicht des lautes 
massgebend zu sein^ eine ansieht, mit der die gleichstellung des o und 
aa zusammenhängt, o als Steigerung des e verhält sich zu diesem wie 
oj, ^ zu ij wie ov, u zu u. 

B, Aus dem o entwickelte sich schon in der slavischen Ursprache 
nicht selten der u-laut % : djhin in d'Lmsj flo, aind. dham. Das herab- 
sinken des o zu Tt beruht auf denselben gründen wie die Schwächung 

1* 



f 



4 VÖCallBIDttS. 

des Q zuhj entweder auf dem forte des accefiites oder auf der accent- 
losigkeit: st», dim^. 

2. A. Dass or, ol vor consonanten durch schwund des o in süben- 
bildendes r, 1 übergehe, scheint in abrede gestellt werden zu sollen. 

B. Die lautverhindungen or, 61 gehen vor consonanten in einigen 
sprachen durch metathese des r, 1 und dehnung des o zu b, in ra, la 
über : srnradi» foetor aus dem durch Steigerung des e zu o und das 
Suffix t aus smerd entstaiidenen smord'B. mlad'B iuvenis aus dem 
durch Steigerung des ^ zu o und das suffix t» aus meld erwaclisenen 
mold-B. Die dehnung des o zu b, hat hier keine functionelle bedeutung 
wie in dem iterativen utapati immergi im gegensatze zu dem perfec- 
tiven iitonati von utop. Jene dehnung beruht auf physiologischen 
Ursachen, 

3. on geht vor consonanten in einigen spi^achen in das na^al 
lautende ^ über: mogat'L possunt aus mogo-nti. von mog. Dasselbe 
gilt von om vor consonanten und im auslaute: dati flare steht für 
domti, aind. dham, aslov. praes. d'Lma. Äu>ch der sg. acc. ryb^ scheint 
unmittelbar auf ryho-m. zu beruhen. Ein aorist da, wofür d^t'B möglich 
ist, würde als aus das, d^t entstanden zu betrachten sein, v^zt» vin- 
culum entsteht aus vonzi., das sich zu vez, d. i. venz, genau so 
verhält wie brod^b zu bred, das daher die Steigerung des e zu o enthält. 

IV. Auf der vierten stufe des a-lautes steht a, das uns entweder 
als ursprüngliches ä oder als gleichfalls in die Ursprache zurückreichende 
Steigerung eines a gilt: da, aind. da. Was das aus einer Steigerung 
hervorgegangene a anlangt, so ist es aus der Verbindung von äa, im, 
gegensatze zu aa, entstanden; dieses a verdankt demnach seine ent- 
stehung der zweiten Steigerung: aind. sädaja- aus säadaja-j w. sad, 
lautet slav. sadi-; soude aind, irävaja- aus ^r-ä-uxija-, w. äru, slav. 
slavi- entspricht. 

B. Die i-vocale. 

Der i^ocal kömmt im aslov. auf einer dreifachen stufe vor : 

1. 1. Auf der ersten stufe des i-lautes steht t: aslov. öbta 
numero, aind. Ht animadvertere. h ist aus i wahrscheinlich so ent- 
standen wie L aus e, nämlich teils durch den exspiratorischen accent, 
teils durch den mangel des accentes: dtni». svbteti. h aus i mag älter 
sein als l aus e, da jenes auf dem ursprünglichen i, dieses auf dem 
aus dem ursprünglichen a entstandenen e beruht. 

2. Die lautverbindungen ri, U gehen zunächst in i'l, Ib über, 
woraus vor consonanten durch schumnd des b silbenbildendes v, 1 ent- 
steht, das aslov. durch vh, 1% oder durch rb, Ib bezeichnet wird: 



Toealismiu. 5 

kr'Lsn^ti avs krlsn^ti^ kri>SD%ti; wie aus kr^s- in kr^siti hervorgeht 
gliibn^ti aus gllbD^ti^ glbbnati : dieses ist indessen bei glTtbo^ti nicht 
ganz sicher. Formen wie krsn^ti sind nicht nur dem aslov., sondern 
auch dem nsh, kroat, serb., öech., sie waren ehedem auxih dem bulg. 
bekannt, stammen demnach aus diesem und einem in der bildung der 
verba iterativa liegenden gründe aus einer sehr fernen Vergangenheit. 
Für das hohe alter der formen wie Ipöti (Itplti) kann zwar die Ver- 
breitung derselben, jedoch nicht die bildung der verba iterativa geltend 
gemacht werden, 

IL Auf der zweitefi stufe des i-lautes steht i. Der laut ist 
urslavisch, jedoch, abgesehen von den worten, in denen er altem i 
geg&nübertrittj erst auf dem boden der slavischen sprachen entstanden, 
er mag nun ehemaiigen diphthongeti gegenüberstehen oder durch dehnung 
von h entstanden sein : lizati^ lit. laiSlti. poöitati von öi>t. Als dehnungs- 
laut ist i aus h durch stärkere exspiration entstanden, i aus b ent- 
spricht dem e aus e, dem a aus o und dem j aus t>j vielleicht auch 
dem r, T aus r, 1. in pogribati steht i für e aus e, da die wurzel 
greb, nicht etwa gii>b lautet. 

III. Auf der dritten stufe des i-lautes steht oj, ^, jenes vor 
vocalen, dieses vor consonanten: poJTi in upoj ebrietas von pi. lepi» 
viscum: aind. rip, lip. oj, e entsprechen aind. aj, e, beides aus ur- 
sprachlichem ai. oj und e sind Steigerungen des i, d. i. laute, die 
aus i durch vorschiebung eines alten a hervorgegangen sind. 

Eine vierte stufe des i-lautes ist im slav. unnaxihweisbar. napa- 
jati ist nicht unmittelbar auf pi, sondern auf napoiti, d. i. napojiti, 
zurückzufuhren, aus dem es durch dehnung des o 2?w a hervorgegangen. 

C. Die n-TOcale. 

Der u-vocal kömmt im aslov. auf einer vierfachen stufe vor: 

1. 1. Auf der ersten stufe des u-lautes steht %: aslov. b^bd^ti 
vigilare, aind, budh. t. ist aus u wahrscheinlich ebenso hervorgegangen 
wie L aus i : m'Lhi», 8'i>hD4ti. i» aus u mag älter sein als i> aus o : 
jenes entsteht aus ursprünglichem u, dieses setzt ein auf ursprünglichem^ 
a beruhendes o voravts. 

2. Die lautverbindungen rü, lü gehen zunächst in ri», Itb vier, 
woraus sich vor consonanten durch Schwund des tb silbenbüdendes r, I 
entwickelte, das ri», li. oder ri>, \h geschrieben wird, dri.vo au^s drü-vo: 
aiiid. dru. bl-iha aus bliiha: lit. blusa. Von formen wie dr'Lvo, bltha 
gilt dasselbe, was oben von den formen wie kr'Lsn^ti gesagt wm^den; 
während formen ivie rtdeti, Hgati wie Itpöti zu beurteilen sind. 



Toealiemns. 



77. Auf der zweiten stufe des u-lautes steht y. Der laut ist 
urdavisch, jedoch nicht aus früherer zeit überkommen, sondern erst 
auf slavischem boden erwachsen, er mag nun einem älteren gedehnten 
u gegenüberstehen oder durch dehnung, stärkere exspiration hei der 
ausspräche des % entstehen : dymt, aind. dhnma, vtzbydati eocpergefieri, 
iterativum von bxd. Der dehnungslaut y entspricht dem i aws b, dem 
6 aus e und dem a aus o, vielleicht auch dem r, 1 aus r, 1. Auch 
das aus a entstandene i> wird zu y gedehnt: sylati von s'bI aus sol, 
aind. sar.. 

in. Auf der dritten stufe des u-lautes steht ov, u, jenes vor vocalen, 
dieses vor consonanten: sloves in slovo. sluti darum esse, beides von 
ßlü, aind. §ru. ov, u entsprechen aind. av, ö, beides aus ursprachlichem 
au. ov und u sind Steigerungen des n, d, i. laute, die aus u durch 
Vorschiebung eines a entstanden sind. 

IV. Auf der vierten stufe des u - lautes steht av vor vocalen, 
va vor consonanten: slava von slü, kvasi. von küs. av und va sind 
Steigerungen des u, indem sie aus dem letzteren durch vorschiebung 
eines ä entstanden sind: vergl. aind. Srävaja- aus §im. av in blago- 
slavlja- benedicere eu^TQfj-sTv ist nicht als die zweite Steigerung des u, 
sondern als die dehnung des ov in blagoslovi aufzufassen. 

Wenn man sagt, o und a seien auf e, oj und e auf h, ov und 
u so wie av und va auf 'l zurückzuführen, so wird ein process, der 
sich in der Ursprache vollzog, in die slavische periode verlegt; richtig 
ist nur die darstellung, nach welcher sich aus a - aa, äa, aus i - ai 
und aus u-au, äu entwickdt hat, aus welchen lauten slav. e, o, 
a; L, oj, ^; rb, ov, u, av, va entstanden sind. Dagegen ist es voll- 
kommen richtig, wenn gesagt mrd, es seien die vocale e, t, i> zu e, 
i, y gedehnt wordeii, denn dieser process hat sich in der slavischen 
periode vollzogen. In der dehnung gehen die slavischen sprachen zu 
sehr ihren besonderen weg, als dass man die dehnungen in die litu- 
slavische, geschweige denn in eine noch ältere periode zu versetzen be- 
rechtigt wäre. 

Übersicht der yocale. 

A-vocale. I-vocale. U-vocale. 



I. 


e, L 


h 


i 


IL 


^ 


1 


y 


IIL 


0, 1, 


oj, e 


ov, u 


IV. 


a 




av, va 



Tocal e. 



A. Die a-vocale. 

/. Erste stufe. 
1. A) UngeschwKchtes e. 

1. Der name des huckatahetis e ist jestb, lecTk, iCTk. Das e 
in bedro ist natürlich nicht praejotiert: pjetalb lam. 1. 10 J. ist nicht 
aslov. e ist daher im alphabete eigentlich unbenannt, was darin seinen 
grund hat, dass es im aslov. im anlaut kein unpraejotiertes e gibt. 
Es wird zwar behauptet, es habe in der älteren periode des aslov. 
unpraejotiertes e im anlaut und ehenso*^ im inlav^t na^h vocalen be- 
standen, wobei man sich auf formen beruft wie ezero neben dem für 
jünger erklärten j ezero, sm^eSi s§ neb&n dsm für minder ursprüng- 
lich gehaltenen sm^jeäi se, indem man meint, es sei, wo ezero, sme- 
esi geschrieben wird, auch so gesprochen worden. Da^s hier von älteren 
und jüngeren Spracherscheinungen nicht die rede sein kann, zeigt das 
vorkommen praejotierter und unpraejotierter fo7*men in demselben 
denkmaJil. Wer nun meint, auch sm^esi habe smejesi gelautet, braucht 
sich nidit auf die ausspräche der späteren zeit und der gegenwart zu 
berufen, er kann für seine ansieht auch formen wie kopije anführen, 
das ohne j kopio lauten würde, wie man moseomt neben mos^jemb^ 
iliopolbskb starine 9. 29. na^chweisen kann, smejeäi ist demnach eben 
so alt als kopije. Wenn man nestb nur aus ne estb, nicht aus 
ne jestb glaubt erklären zu können, so irrt man wohl: nestb kann auch 
auf nejestb zurückgeführt werden; wahrscheinlich ist jedoch die ent- 
stehung des nestb aus n^ jstb, wie nsl. nemam aus n^ jmam. ne 
in nSk'bto entsteht aus n6 v^. VergL darüber 4. seite 171. In allen 
drei fällen ist das verbum enklitisch. 

2. E ist der reflex des ursprachlichen kurzen a, a^, in einer be- 
deutenden anzahl wichtiger worte : bera. bezx. öetyri. desetb. desbn'b. 
devetb usw. Dem e entspricht lit. lett. e: bezi^ lett. bez, lit. be. 
bred^, lit. bredu. öemert, lit. kemerai. jela, lit. egle für edle, jezero, 
lit. e^eras usw. In einigen fällen bietet lit. und lett. a für slav. e : 
öesati, lit, kasti, jedva, lit. advos. kremy, lett. krams. lepenb, lit. 
lapas. stehen, lit. stagaras. veöen, lit. vakaras. vesna, lit. vasara. 
iGzVh, lit. iagarai usw. Das e dieser worte ist auf slavischem boden 
entstanden. Wie im lit., so entspricht auch in den anderen europäischen 
sprachen urspraMichem a^ regelmässig der vocal e: aind. dasan. 
aslov. desetb. lit. deUmtis aus deHmtis. ahd. zehan. griech. §dxa. lat. 
decem. camhr. dec usw. 



S a-vocale. 

5. Im folgenden werden die e enthaltenden formen angeführt 
und zwar in drei gruppen verteüt. Die erste gruppe enthält jene 
wollte, die das e in ihrem wurzelhaften hestandteüe bieten: wurzeln. 
Dieses verzeichniss enthält auch die meisten entlehnten worte. Darauf 
folgen die worte, deren e in dem stammbüdungssuffixe sich vorfindet : 
Stämme, Die letzte gruppe umfasst die worte, in denen das e einen 
bestandteü des wortbildungssuffixes ausmacht: worte. In der ersten 
gruppe ist manches problematisch, was sich aus dem texte V07i selbst 
ergeben unrd: diese worte sind aufgeführt um weitere Untersuchungen 
hervorzurufen. 

a) Wurzeln, bedro femur. bera lego, inf btrati: aind, 
bhar, bharati. got. bairan, as. beran, griech, (pipco. lat, fero. be- 
sSda verbum, bezi> sine: lett. bez. lit, be, da^ sein z eingebiisst hat, aind. 
bahis draussen, ausserhalb, blekati balare: vergl, blöjati. breda 
vado transeo : lit, bredu, bristi, brehati latrare : eine w, bars würde 
bröhati oder brthati ergeben. cerii terebinthus, nsl, b, s. cer: laL 
cerrus. öehlt velamen, r, öecholnb. Ö, öechel: vergl, p\ kekulis 
baddaken und öesati. öeljadt famüia: jadb ist suffix: das 
wort bedeutet r. auch eine menge von insekten kolos. 54, öeljusti> 
maxilla : vergl, pr, scalus Mnn, 6e\o frons, öemeri» vene7ium : lit, 
kemerai alpkraut, aJid, hem^ra; lit, Semerei enzian ist entlehnt, öen 
s, 6hn, öepurije nodi arborum, öept armilla, catena in russ. 
quellen : Fick 2, 531, vergleicht lett, kept haften, öesati pectere : lit, 
kasti graben. Damit hängt vielleicht kosa comxi zusammen : vergl, p\ 
coysnis kämm und aind, kas, kasati reiben, kratzen, öeta agmen, 
öetyri quatuor : lit. keturi, lett, Setri, aind, Öatväras pl, nom, ; alit, 
ketveri ist öetvert. cezn^ti defi^cere, debeH crassus scheint mit 
dobrnb, debr'L verwandt, wofür es klr, auch gebraucht unrd bibl, I: 
vergl. pr. deblkan acc. dick, feist. ^deg^tB: r. degott theer: lit. 
degutas, dagutas, das für entlehnt gilt. pr. daggat. dele : odeleti, 
odoleti vincere, mit dem dat. dely dolium. dem s. dbm. der^ 
excorio: lit. diriu, aind. dar, drnäti. desett decem: lit. deäimtis. 
aind. daSati. desiti, dositi invenire: vergl. aind. dä§, däSati ge- 
währen. daSasja gefällig sein. desna gingiva: got. tahjan. gtiech. 
l(kif.vi»i. aind. daS, daSati beissen, desLot dexter: lit, deSine. got. 
taihsva-, aind, daksina: k ist vor s ausgefallen. dev§tL novem: 
aind. navati aus navam, eig. die neunzahl. lit. devmi. pr. nevints, 
deids^pono awsde-d[6]j^: lo. d&. de ist die reduplicationssilbe. Falsch 
ist de^d^: aind. dadhämi. drevlje comparat, olim: p. drzewiej. 
Vergl. aind. drav, dravati laufen. glezm», gleinb talus. nsl, gle- 



vocal e. 



2enj : vergl, lit. slesnas. gnet^ comprimo : ahd, knetan. Die Schrei- 
bungen gn^sti und gnjesti sind falsch, gonez s. goobz. greb^ 
scabo. grebenL: lett, grebt schrappen, got graban, grezii'L uva: 
vergl, grozd'L. hrep : hrepetanije fremitus, jeb : s. jebem coeo 
cum femina : aind, jabh, jede : jedekyj quidam : vergl. ahd, ethes-wer 
J. Schmidt J, 171, jedimb unus, jedva vix, nsl, jedvaj. b, jedva, 
odva. r, edva, ledva, ledvö. d. ledva. jo. ledwo, ledwie: liL advos, 
vos; advu, jej imo ja, jela av^ jedla abies: d, jedle. p. jodia 
und lit, egle. pr, addle, jele neben le semi-, jelenL cervus: lit, 
dnis, Vergl. al'BiiB. jeltha: s, jelha mon.-serb. 6, olSe: lit, eitksnis, 
alksnis. jem s. jhta. jes- esse: lit. esmi, pr, cmnai. jese ecce: 
je ist der sg. n. von jx. jesenB autumnus: pr, assanis, got. asani-. 
ahd. aran m. emi f. ernte. jesetri. stör. r. osetr'B. p. jesiotr: 
lit. asetras aus dem r., unverwandt er§ketras. pr. esketres. Vergl. r. 
ostreöeki. art barsch. In jesetri. steckt wohl die w, os, aind. a4, scharf 
sein. jeSuti, jeSutb in jüngeren glagolitischen quellen neben dem wohl 
älteren aSutL iMt?anwm: vergl. pr. ensus. jeterh quidam: aind. jatara 
welcher von zweien relat. : je-teri. aus jo-ter'L, ude ko-teryj zeigt, je- 
zero lacus : lit. e&eras. lett. ezers. pr. assaran. jeib erinaceus : lit. eils. 
ahd. igü. kleni.: klen acer in den lebetiden sprachen: lit. klevas. 
ags. hlin. s. klijen und kun aus kln. klepati pulsare, zaklen^ti 
daudere. kleptea tendicula. zaklepi. clausura: Mck 2. 640. ver- 
gleicht lit. kilpa bogen, schlinge. kleveta calumnia. b. klevett: 
vergl. lit. klepoju, Tdapoju mit aslov. poklepii calumnia und aind, karp, 
krpate jammern. klevröti. conservus : mlat. collibertus. * kmen^, 
ki>meni: ö. kmen stamm: vergl. lit. kamenas stammende. G eitler, 
Lit. stud. 64. kmetb; krbmetb magnatum unus. p. kmie6: lit. 
kumstis ist entlehnt. Vergl. lat. comit: comes; an griech. x,o)[jliijty)<; ist 
nicht zu denken. krek['Ljtati coaxare : vergl. klekiitati, kleg%tati. lit. 
Jdegu lache. kremy süex: lett, krams. lebedb cygnus: ahd. alpiz, 
albiz. Daneben p. labedi, das aslov, *lab^dB entspräche. Das ver- 
hältniss von lebedb zu p. iab§dz erklärt sich aus den Urformen elb-, 
olb-, led'L glacies: lit. ledas, pr, ladis. lern: lemeSb aratrum: lett. 
leynesis. pr. lim-twei brechen. Vergl. lomiti. lepenb folium: lit. 
lapas. leso lacus aus einer r. quelle: vergl. pr. layson, das auf 
leso deutet. letßti volare aus lek- : lit. lekti. lett. hkt. lakstU iterat. 
lez: \gz^ repo, l^stvica^ Ibstvica: vergl. la^ziti und sed. sek. le^ati 
iacere. lesti decumbere: got. ligan: germ. leg. griech. Xe^sTai. Falsch ist 
prile^bni». meöbka ter^a. b. rae^k'b: lit.meSka ist entlehnt, med'b 
md: lit. medus, midus. as. medu. ahd. metu. griech. \f.i%, aind. 



10 a-T4)caJe. 

madku 9ÜS8; honig, met. mekoati madefieri: vergl. mokn». inen 
comprimere s. mbn. men putare s. mbn. mene mei: abaktr. 
numa, mer s. mbr. meropbh'B, neropbh'B s. rusiicus: vergL griech. 
[Kt^t^ inet% icudo, verro : lit. metu. pr, mesis partim VergL lat. 
mitto. me2da medium: lit. vidus. got. midja-, aind, madhja. ne 
nan: lit, ne. got. m. ahd, ne, nL aind. neu nebo caelum: lit. 
debesis. ahd. nehid. griech. ve^oc. aind. nahhas: rergl. Zeitschrift 
23. 270. nejesytb pelecanus, eig. der unersättliche V. Thomson, 
The relations between ancient Bussia and'Scandinavia 58. '^nenja: 
neikSL Idr. mMer. h. neni f rater natu maior : aind. nanä mater. ner 
s. Dbr. nestera consobrina aus nep-s-tera: aind. naptar m. nesti 
ferre: lit. neiti. griech. vex: -^vstxcv. netij dBeX^i^oüc aus neptij: 
got. nithjor. aind. napät, naptar m. napti f. netopyrt vespertilio : 
neto wahrscheinlich aus nekto : aind. nakta. nevod'B sagena. nez 
8, nbz. papezb papa aus dem ahd. bäbes. peöalb cura aus pe- 
djalb : vergl. pek% se curo. pecatb sigillum. peka coquo. pbci coque : 
aind. paö, paikUi. peöenb in r. quellen hepar: vergl. lit. k&pü. 
pel in pepcH aus und neben popele dnis: lit. pelena. pr. pelanne. 
Vergl. popaliti comburere. * peleh'L : ^. pelech, pelouch, peleä lager, 
lager des wildes, höhle, p. pielesz unrd von Geitler mit r. pela^ lit. 
pelai, palea, in Verbindung gebracht. slovanskych hnenech na u 95. 
pelena fasda aus pelna. pelesi» pullus aus pelsx: lit. paUas. 
pelyn'B absinthium: vergl. lit. peleti. lett. pelet schimmeln. pen 
8. ptn. per fulcire s. pi>r. per contendere s. ptr. pera ferio, 
lavo, inf. ptrati: vergl. pi>r. per^ feror, volo, inf, ptrati: vergl. 
pLr, pero penna: vergl. per^ volo. Man denkt an aind. patra, 
parna und sparna. pe§ti>, peStera specus. pleme tribus: aind, 
plialj phalati fruchte hingen. Vergl. plodx. pleskati plaudere : lit. 
plaskoti, plezgeti, pleSketi. plesna basis aus pelsDa: got. fairznä-, 
aind. pärSni. pleSte humerus aus pletje: vergl. lett, plecis, plecs. 
flet^ plecto für plekt^: ahd. flehtan, griech, xXey.etv. rebro costa: 
ahd, ribbi. rek^ dico. ri>ci die ist Schwächung für reci ; iii rekati 
neben ricati ist e zu ^ gedehnt, in rok'B zu o gesteigert. Anders 
J, Schmidt 1. 26. w. ist rek: lit rekti, rekiu clamare. Vergl. aind. 
arö, aröati. remenb lorum, remyk'L^ wohl entlehnt: ahd. riomo, 
riumo, ir, ruim, Vergl. matz. 70. remeslo, remLstvo ars: lit. reme- 
sas handwerker ist entlehnt, reSeto cribrum: vergl. lit, retis. Stamm 
vielleicht rßh, daher rßSeto wie teneto. rett aemulatio: vergl. 
aind, rti streit, abaktr. -ereti, sebe sui: nach dem sg. dat. seb6, 
tebß, sebn» rusticus: s, sebar wird mit aaßcipoi Zeuss 711 zusammen- 



Tocal e. 11 

gestellt Fick 2. 677, vergleicht das aus dem r, (sjabri») entlehnte lit. 
sebras teilhaber usw., das mit aind. sabhä zusammenhangen soll, sedlo 
sella: w. sed, wovon s^deti sedere. sedmb Septem: lit. septJni. aind. 
saptan. sek: sek^ seco. sekyra; slkyra; vergl, lez. sed. solo 
fundus hängt mit sed, sSd sedere zusammen. Vergl. 6. selo 7ieben 
sedläk. Fick 2. 673. bringt selo mit ahd. sal haus, wohnung und tat. 
solum zusammen: vergl. Zeäschr. 23. 126. ser s. Sbr. sestra soror: 
lit. sesü, sg. g. sesers. pr. swestro. got. svistar-, aind. svasar. setbn'L 
extremus: vergl. got. seithu spät. skver s. skvtr. srebro, strebro 
aurum : lit. sidahras. got. silubra- : srebro ist falsch. steg : ostegii 
vestis : lit. stegti dachdecken, pr. ah-stog-de decke, aind. sthag, sthagati 
decken. *steg: r. stegatb stech&ii: vergl. got. stikan, stak, stel 
s. stbl. stenati gemere: lit. steneti. pr. stinons. aind. stan, stanatu 
stepenb gradus : lit. stipints speiche, leiter, sprosse, stipinas leitersprosse. 
stipti steif werden, stapterti steh&ii bleiben, ster s. stbr. steuert car- 
do : lit. stagaras, stegeris Stengel. svekH beta ist entlehnt, lit. sviklas : 
gfrfecÄ. (tsutXov. svekr'b socer: lit. SeSuras. got. svaihran-. aind. ävoMtra. 
lat. socer aus svecer. svepiti agitare : vergl, lit. supti schwingen, anord. 
svtfa. In ve erblicke ich eine seltenere form der Steigerung des u, Vergl, lit, 
dvesu atme mit dus und hyatiti mii hjtiti. göelb r. rima: lit. skelti 
trans., skilti intrans. spalten, ahd. sceran, &ed s, sbd. Seperati so- 
nare. Sesti» r, pertica : lit, SekStas block, lett, seksts. destb sex : 
lit. §esi. got. saihs. aind. SaS. ätedr'L misericors hängt mit st^deti 
zusammen. §tenbcb catulus. te et hängt mit dem pron. ti> zu- 
sammen, so wie i et mit j-L. tebe te nach dem sg, dat. tebö. tek^ 
curro. tbci curre. teklb resina: lit. teku, teketi. aind. tak, takti da- 
hinschiessen. abaktr. ta^ laufen, fliessen, *tekn^ti: nsl. tekne es 
gedeiht, schmückt: lit. tekti hinreichen, ne tikti nicht gedeihen. Vergl. 
got. theihan. ahd. dthan, deh J. Schmidt 1. 62. 77. tel^ga currus. 
nsl. tolige pl. tele vitvius: lit. telas. Vergl. aind. taruna zart, 
jung, tarna kalb, griech. T^pr^v. ten s. tbn. teneto, tonoto rete. 
klr. teneto bibl. I: lit. tinklas entspräche einem aslov, telo aw« 
tendlo: aind. tan, tanöti, got, thanjan. ahd, done Spannung, tep^ 
ferio: lit. tapStereti; damit ist vielleicht txp'btati caicare und t^p'b 
obtusus verwandt, teplx neben topH calidus: aind, tap, tapati, 
ter s. tbT. tesati caedere: lit. taätii durativ, lett. test. aind. takS, 
takäati, teta amita : lit. teta. Vergl. aind. täta vater. tetrßvb 
phasianus av^ tetervb : lit. tetervas. pr. tatarvis. trepati palpare : lit. 
trepti, pr. trapt. trepet-b tremor. nsl. trepati klopfen, blinzeln, 
mit dem vorigen zusammenzustellen. tretii tertius: lit, treHas, pr. 



12 a-TOcale. 

tirU, acc, Ürtian. got. thridja-. lat. tertius. aind. trtija. Einmald 
trBtii zogr»: e soll am dem i entstehen; das wort ist mir dunkel. 
veöerB vespera neben vLÖ^ra heii: liL vakaras, vakar, ved^ duco: 
lit. vedu. pr, wes-twei. ahaktr, vad, vedro serenitas: vergl. as. weder, 
eig. hlit^cJdag. ahd. wetar. aind. vadhas blitzwaffe. Man beachte lit. 
gedras heiter. veleti velle : lit. veliti anraten, aind. var, vrriöti sich 
erwäJden; daher atbch das denominative voliti tbsw. velij, velik'B 
magims: vergl. p. wiele. lit. vala macht, velbb^di. camelus ist got. 
vlbandus: vergl. den flussnamen utus, jetzt vid. veprt aper:, ahd, 
epar. lat. aper, ver claudere s. vtr. ver scaturire s. vbf. veriga 
catena: vergl. aind. var, varate bedecken, gefangen halten, hemmen, 
wehren und aslov. ver, vreti in zavreti, zavr^ tbsw. veseH hHaris: pi\ 
wessals. lett. vesels gesund, vergl. griech. sY.riko^ {fiY.r[koq). yesna ver: 
lit, vasara. vergl. aind, vas, uS6hati aufleuchten. veStL res aus 
vektb; got. vaihti-. ahd. unht sache. vet'th'L vetvs: lit. vetv^as. lat. 
vetus. vez^ veho: lit. ve!tu. got. vigan, griech. ^joq. aind. vah, vahati, 
zelo olus: lit. ^elti grünen, i^alias grün, £ole kraut, pr. sälin. ahd. 
geh. lat. holus. aind. haii gelb, abaktr. zairi. zemlja terra : lit. Seme, 
lett. zeme. pr. same. semmJe. semmm herab, griech. x^^I^^^* abaktr. zem 
(sg. nom, zäo). zer s. zbv. zven s, zvtn. ^q vero: pr. ga. lit gi. 
aind. gha, ha. vergl. aslov. go. i^eg^ uro : man vergleicht mit unrecht 
lit. degu. Szyrund288 bietet pagaj^üs für p. o^og. *4eg'Lzulja cuculus 
aus *2eg'Lza; *2ega, L Äeihule: vergl. r. zegzica. pr. geguse. lit. ge- 
guie. ^elati desiderare. zelad'ik'L stomachus : vergl. aind. hirä aus 
gharä darm. griech. ^oXaSs?. lit. &aima. Es ist mit dem folgenden verwandt. 
iel^db glans. wr. zludi treff: vergl. lit. gile. 2ely testvdo: griech. x^X\jq. 
ielj uicvs: lit. gdti schwären, gdonis eiter. lett. gjiUis art pferdekrank- 
heit. Äem s. zbm. 2eii s. äbn. iensifemina: pr. genno, ganna. got. 
qinön-, griech. yuvyJ. vergl. aind. gani, gnä. abaktr. ghena. 2en^ pdlo, 
inf. giiDati aus vorslavischem gan : lit. gerne, giti. genesis Viehtrift, 
pr. gun-tioei. 2er vorare s. ibr. 2er sacrißcare «. 2br. Äerat'bkx 
aus und neben ^arat'bk'b favilla. 2eravb grus: lit. gerve. lett. 
dzerve. griech. ^ipa'foq. lat. grus: e ist eingeschaltet. ^estok'L durus. 
iezli», ihz\i> virga. lit. zagarai. 

ß) Stämme, veöert vespera: lit. vakaras. stehen, cardo: lit. sta- 
, garas. öetvert^ 6etvoTh : lit. ketverai 2. seite 90. pleveli» palea. imela 
viscum : vergl. lit. amalas, am/üis mispel 2. seite 108. ör'bven^b ruber 2. 
Seite 126. grebenb pecten 2. seite 127. jeseDb autumnus 2. seite 127. 
dtSter, sg.nom. di>htijßlia2. seite 174. koteryj neben kotoryj qui inter- 
rog. vergl. yLtort alter aus %torT> 2. seite 176. bljustelb custos. datelb 



rocal e. 13 

dator 2, seite 176, ide ubi, ini>de alibi 2. seite 208: unrichtig -de. brß- 
men onus, sg. nom. br§m§, kamen lapis, sg. nom, kamenb; kamj. 
stamen- in ustameniti: vergh lit, stomü statura 2, seite 236, maSteha 
ist wohl matjeha für inat(er)jeha oder inat(r)jeha 2. seite 288, koles 
rota, sg. nom, kolo. sloves verhum, sg, nom, slovo 2. seite 320: es 
steht aind, cLSy got, is usw, gegenüber Bezzenherger, Über die a-reihe 
usw, 40, grabeib rapina 2. seite 337, lemeäb aratrum aus lemeh(ii)j'L, 
eig, der brechende 2, seite 343 usw. In der büdung der verbalstämme 
begegnet uns im slav, das zur bildung der pra.es, -stamme dienende e, 
aind, ä: peöe§], peöefrb; peöeta, peöete ; peöete aind, pa6asi, paöati ; 
pa6athas, pa^atas; paöatha. e weicht dem o atis ä, a.^, a^a in der I, sg, : 
pek^, aind, pa6ämi, aiuf pek-o-mi; pek-o-m, und in der III, pl, 
pek^tii; aind, pa^anti, aus pek-o-Dti>. Ehedem m/ig dieselbe Ver- 
tretung des «2 durch o auch in der I, dual, und in der I, pl, einge- 
treten sein: das, nach meiner aiisicht einer andren function dienende, 
e im einfachen aorist weicht in den angeführten p&t*8onen dem o : prid- 
o-v^, prid-o-m'B venimus neben prid-e-v^, prid-e-mt ventmus, wobei 
allerdings zu bemerken ist, dass pridovö nur in jüngeren glago- 
litischen quellen vorkömmt, dass femer auch in der II, pl, o für e 
eintreten kann : pridote veiiistis : es spricht demna>ch nur einige Wahr- 
scheinlichkeit dafür, dass ehedem im slav, im praesens o für aind, 
02 eintrat. Es wird femer aind, ai durch o vertret&ti im partic, 
praes, act, peky av^s pek^ und dieses aus pek-o-nts und pek-o-nt, 
aind, stamm paZant, Welche Veränderungen das prassens-e im impf, 
erleidet^ wird dort gezeigt werden, wo von dem a-laut zweiter stufe, 
^, die rede sein wird. Im impt, tritt e für altes ai ein, das griech, 
ot gegenübersteht. Im einfachen und im zusammengesetzten aorist, so 
wie im imperfect tritt e als bindevocal auf 5. seite 70, Im einfachen 
aorist steht der bindevocal zwischen stamm- und personalendung : ved-e 
duxisti aus ved-e-s, ved-e duadt aus ved-e-t; ved-e-ta, ved-e-te; 
ved-e- te. Es entspricht demnach e in der II, sg, aind, a^, in der IIL 
sg, aind. at; sonst aind. a. In den anderen personen tritt, wie wahr- 
scheinlich ehedem im prass,, o für aind, ä, a.^, ein: t. in ved-Tb duod 
aus aind, am : für ein altes ved-o-m scheint griech, e^uYov zu sprechen, 
womit vl'bk'B griech, Xüxov zu vergleichen ist, ved-o-v6. ved-o-rnnb. 
ved-% aus ved-o-nt. Damit ist zu vergleichen ves-'L c2tm atis vös-o-m ; 
vfes-o-ve; ves-o-mt: die IIL pl, lautet v6ß-§, da« nur aus ves-e-nt 
erklärt werden kann. Man vergleiche feinere ved-o-h-i»; ved-o-h- 
o-v^, ved-o-ßta, ved-o-ste; ved-o-h-o'-m'L, ved-o-ste, ved-o-S-e 
aus ved-o-b-e-nt; und ved^-h-rb, v^dfei-h-rb, ved^a-§-e, vedla-S-e; 



14 a-vocale. 

vedea-h-0-vß, vedea-ä-e-ta, vedea-ä-e-te ; vedea-h-o-nn., vedea-§-e-te, 
vedea-h-§ aus vedea-h-o-nt. Neben vedea-s-e-ta ilsw. kömmt vedea- 
h-o-ta usw. vor. Vereinzelt und wohl falsch ist raXdeiehoiii'L e^zyt.a{)' 
(S(X[LVf greg.-naz. 101. für raidegohom'L. 

y) Worte. In der dedination begegnen mr dem e im. sg. voc. der 
i>(a)-stämme; im pl. nom. der t>(u)- so wie der h(i)' und der consonan- 
tischen stamme; im sg. acc. gen. loc. der consonantischen stamme so wie 
im sg.gen. der personalpronomiiia. Das e des sg. voc. rabe ist europäisch: 
lat. eque. griech. ctctcs. lit. vilke. Bezzenberger, Über die a-reiJie usw. 42. 
e ist eine Schwächung des o, wie o eine solche des a: 2eno, ^ena. 
Das e des pl. nom. von synove ist aind. as: sünavas. ije, bje von 
gostije, gostbje ist icahrscheinlich auf -ajas zmilckzuf Uhren : vergl. 
aind. sädajasi aslov. sadisi aus sadijesi. Dasselbe gilt von trije U7id 
von dem nach trije gebildeten öetyrije. Das slav. sclieidet im pl. nom. 
die gener ay indem die masc. ije, die fem. i haben: gostije, no§ti: 
das letztere ist ein pl. acc. Weder aind. noch lit. kennen diese Schei- 
dung. Die pl. nom. auf e, wie boIbSe, byvLse, b^d^§te machen 
schwieHgkeiten : man ist geneigt sie als formen von istämmen aufzu- 
fassen, wobei man sich auf formen wie grabitelije und delatele^ 
weniger darauf berufen kann, dass consonantische stamme häufig i- 
stämme werden: boIsJTi ist ein vocalischer dem grabitelj!. analoger 
stamm. Vergl. Bezzenberger 158. Das e des pl. nom. kamene, 
matere usw. ist aind. as: marutas. vä^as. e ist europäisch nach 
Bezzenberger, Über die a-reihe usw. 43. Das e des sg. acc. von 
kamene, cr'Lktve, matere, dtne steht aind. aSj nicht aind. am gegen- 
über, wenn, was wahrscheinlich, die genannten worte eigentliche sg. 
gen. sind. Vergl. A. Leskien, Die dedination usw. 60. Wie kamene^ 
ist auch desete in dva na des§te zu deuten, obgleich desete in dieser 
Verbindung auch als sg. loc. aufgefasst werden kann. Die sg. acc. 
auf e sindy so viel mir deren in gedruckten und in ungedruckten 
quellen vorgekommen sind, im dritten bände der vergleiclietiden grammatik 
verzeichnet. Aujch die sg. loc. auf e crrbkibve, slovese usw. scheinen 
eigentliche sg. gen. zu sein. Im sg. gen. ist aslov. e aind. as : kamene, 
matere, imene, slovese. e entspricht hier gnech. o, lat. u: y^vou(; aus 
Y^vsoc;, Y£V£(jo<;5 generus aus generös, später generis: nach Oeitler, Lit. 
stud. 68, ist matere aus materi>e entstanden. Was den auslaut von 
mene, tebe, sebe anlangt, so ist der sg. gen. mene identisch mit 
abaktr. mana , das auslautende e ist daher das auslautende a von 
mana. Das e von tebe ist das a des abaktr. tava, während das b 
aus dem sg. dat. stammt, der aind. tubhjam lautet. Analog erklärt 



Yocal e. 15 

sich Bebe, dem kein sg. dat. auf hhjam zur seite steht. Anders erklärt 
mene Bezzenherger 165. Schwierig ist die erklärung von vele-^ velb-: 
veledusije, velbdusije magnanimitas. Geitler 11. fasst vele als den 
sg. nom. n. eines i-stammes auf, der aus veli so wie lat. leve au>s 
levi entstanden sei. Sicher ist, dass die anderen istämme etwas ähn- 
liches nicht darbieten 2. seite 55; 3. seite 37. In kamenem'L steht 
d^is zweite e für h: anders Bezzenherger, Über die a-reihe usw. 53. 
In der conjugation hat die I. pl. regelmässig die endung rai» : jesm'L. 
Daneben finden wir selbst in alten quellen my (woraus mi 3. seite 68)^ 
me U7id mo: uvemy doz. I. 810. alrböaray sup. 323, 1. bychomy 
sup. 324. 22. preb^demy sup. 329. 24. uvemy sup. 371. 13, uzrimy 
sup. 283. 13. imamy sup. 326. 21; 422. 10. im^my sup. 383. 14. 
napI'Bnjajemy sup. 323. 10. pomen^homy sup. 330. 17. priobr§- 
stamy sup. 337. 3. b^demy, poÄivemy sbom. saec. XL Ijubimy 
apost.-ochrid. vömy bon. svi^. jamy eu.-de^. Sreznevskij 390. esmy 
apost.'Ochrid. jesmy ephr.-syr. Sreznevskij 398. obretohomy man. 
glagolemy hankenst. imamy H§. 60. jesmy, jestmy HS, 12. 35. 66. 
209 usw. pijemy ev.-Siä. Y%mj pat. 86. 271. 310. damy pat. stnömy 
pat jamy pat. likujmi sup. 236. 25; ubijamo assem. stvorimo 
nicol. iivemo Hä. 35. vemo ev.-Si§. vbpijemo lam. 1. 148, imahmo 
pat. 79. bysmo. poznasmo. razumesmo glag.; v^rueme. imame. 
jame. esme apost.-ochrid. byhome. imame. esme bon. dame, sttvo- 
rime greg.-lab. me schliesst sich an aind. mos an. Was uvh anlangt, 
so möchte man es mit dem auslaut von vli.k'L, aind, vrkas, lupvs 
zusammenstellen, wenn hier t> sicher aind, as wäre. In späteren quellen 
findet man mo, das auch im nsl, vsw. vo7*kömmt. y in my tüiVd auf 
einen nasalen vocal als auslaut zurückgeführt, der aus dem lit. m>en8, 
mqs erschlossen werden könne; andere ziehen das pr. mai heran, das 
durch moi zu my geworden sei. Vergl. Bezzenberger 195. Geitler, 
Pönologie 36, Andere endlich nehmen als primär masi, als secundär mam 
(oder man) an, J, Schmidt, Jenaer Literaturzeitung 1877, 179, Die II, pl. 
hat die personalendung te (peöete), welche aind, ta gegenübersteht 
und dem lit, te, griech, xe entspricht, e ist demnach hi&i' so zu beur- 
teilen me im sg, voc, rabe. Dieselbe personalendung te hat die 
III, dual,, die mit dem aind, tos so zusammenhängt wie slovese 
mit äravasas, Dunkel ist mir die personalendung der IL dual, ta, 
die aind, thas gegenübersteht. Auch das lit, ta weicht ah. Für ta 
findet sich lit. auch tau Geitler, IM, stud, 60, Die stumpfen personal- 
endungen des dual, und der I, und IL des pl, sind durch die vollen 
vet^drängt worden. 



16 a-tocale. 

4. In melen fällen tritt im inlaute, selten im aitslaute, e für h 
ein; der grund dieser erscheinung ist in der ähnlichkeit beider laute 
zu suchen: h ist der diesem e zu gründe liegende laut, nicht umge- 
kehrt, e für h findet sich sehr häufig in Worten, deren vocaliscker 
audaut offenbar schon sehr früh stumm geworden: p^teiui», p^tbmb 
neben p^tbmi^ kein p^temi. zogr. dnesb. b^sen^B. dl'L^en'L. isti- 
nen'B. podoben'L. povinem>. priskr'ibem.. pravedbnici. s'täed'Lsem'B. 
Befremdend ist poveste ixyjvuoty) io, 11. 67, womit man nsh jeste ver- 
gleichen kann. cloz, agnecb /. 850. verein» IL 20. dlx^eni» /. 89. 
J^kavenii /. 409. meöi /. 771. mladenecb I. 6. mladeneöi. /. 21. 
nesmysleD'B /. 325. obeSt'bniky /. 513. pavel'b /. 284. pravednaa 
/. 63. pravediino /. 641. pravedtnoe /. 328. 949. proklenbäe 
L 107. prbv^necb /. 902. öestb /. 31. öestbj^ I. 25. ölovekolju- 
becb /. 646. IL 67. sedi, /. 600. IL 92. vbsed'b //. 136. priäed-B 
L 69L 713. 953. priSed'bäju /. 333. prisedy /. 4L seH /. 345. 
^g^leiix /. 668, denb /. 78. 93. 491. 643 neben dbnb 625. dbnesB 
I. 34. 757. 791, im ganzen zehnmahl, neben dbnbsb 295. und dbn'BSTb 
875. Man beachte v'bskres'Lsjumu I. 749. krestt /. 608. 633. kre- 
BtbSn'L /. 142. assem. agnecb. bliznecb. bolem». vesb omnis, vicus. 
vÄren'B. dverb. denb. zeneskt. legbko. l^kavestvie. naßent. ovecb. 
oseVb. otecB. ocett. povinemi. pravedny U7id pravbden'B. ra- 
ßpenbSe. studenecb. . ebnenn.. testb. vbsedb. oäed'L. e^ypeti.. mainen- 
codex, vesb omnis, vicus. priselx. sup. vesb omnis 70. 28. vbzemi 
233. 10. rbzemt 18. 29. vtzem'b 91. 23. vbnemi 16. 4. lestbini 41. 28. 
mestb 22. 23. meöa 259. 4. naöenbäe 23. 12. oblegiiöi 58. 1. poöelt 
68. 24. prelestb 78. 14. shneim, 72. 7. tembnyj 64. 18. öestb 44. 14. 
Sedrb 12. 5; 163. 12. seK 26. 7. blagolepen'b 22. 18. buren'b 67. 18. 
vereni. 387. 27. drobenii 16. 17. und so sehr häufig im suff. hm». Ähn- 
lich ist domen'b 51. 22. neben domni» 50. 14; venecb 109. 7. ibrecb 
167. 7. konecb 7. 13. Ibstecb 62. 7. usw. im suff. bcb. Ebenso 
ovecB 164. 26. devestvT.nyj 276. 12. estestvo 70. 27. neöuvestbn'b 
16. 11. c^sarestvije 14. 23; 66. 23. gr'böesk'b 110. 12. knisrija- 
neskt 121. 14; 163. 1. sodomesk-b 134. 22. sl-bneöbnyj^ 48. 20. 
srbdeöbnyj 191. 26. t^iek'b 66. 20. skr'bäet'b 174. 2. neben sk'bi'btaase 
16. 24. polezna 206. 28. pravednikTb 161. 1. dbnesb 20. 1. vlbseb'b- 
naj^ 6. 23. se hie 273. 12. sav.-kn. donedeze 60. egypeti. 139. 
öesogo 26. bon. oteöiistvo. vesi. omnis. slepö. bo^esky. pesih'b 
glavt. pat.-mih. denb tb. Im ostrom. kömmt e für b nur zweimxdd 
vor: meöbniki» 288. prised'bj 65. In der aus einem russ.-slov. 
original stammenden krm^.-mih. obbsteno. vbplbSteäago. ro^de^ago. 



rocal 0. 17 

stvorese. sobestva. vl neme. Av^ gnojbm» wird gnojen'L und gno- 
in'B^ kyrillisch rHOHHnk geschrieben, rjujen'B; rjuin'B piOHH'K usw. 
In einem mendeum des XIV, Jahrhunderts zap, 2. 2. 69, rastelit'B. 
öeljade. prosv&äteäemu. öjuvestvo für rastelitt usw. 

Verschieden sind die formen, in denen für ursprüngliches bj 
die lautverbindung ej eintritt: dbnej, kostej neben dbnij^ kostij aus 
dbrnj; kosttj; formen, die ziemlich selten vorkommen. Die nicht not- 
wendige dehnung des h zu \ in diesen formen beruht auf dem fol- 
genden j. 

Selten steht t für e : elisavbtb. vtb (vergl. nsl, kir aus -ie) oft, 
mladbnbCL. vLt'Lh'L zogr, vLskrbsnbt'L sav.-kn, 36, slovBSbmk greg.-naz, 
porbpbStbtb pat-mih. estb. imatb. pietb 2, pl, ev,-buk, jefbsa. jerb- 
tici. vbselbübskyj krm^,'mih, 

5. E entsteht häufig aus o durch einwirkung eines dem o vor- 
h&rgeh&nden j. Es ist dies ein fall der angleichung, a>ssimilation des 
o an das dem i verwandte j. Diese tritt natürlich auch nach den 
aus der Verbindung des j mit einem vorhergehenden consonanten ent- 
standenen lauten ein, daher naxih f , T, if; ^i, "LA. usw,: kopbje, ko- 
pije; kopbjemb; kopbjema; kopbjem'b neben selo; selomb; se- 
loma; selom'B. Was von kopbje, gilt von morje, polje, lo2e, lice 
usw, aus morio, morijo, morbje usw, likio, likijo, likbje uhw,; daher 
tvofbäemb, hval§ätemb aus tvorbsiomb, tvorbsijomb, tvorbSbjemb usw. 
Das gesetz der assimilation durchdringt das altslovenische in der 
stamm- und Wortbildung, Dasselbe gilt von den übrigen slavischen 
sprachen, die indessen abweichungen darbieten, zmijeve, d'bädeve 
neben synove; staje, vonje, ovbce neben rybo; mojego, mojemu, mo- 
jemb, mojej§, mojej, mojej^; mojeju; sego aus sjogo, semu, sgrab, 
seje, sej, sej^ seju neben togo, tomu, tomb, toje, toj, toj^, toju* Im 
partic, praes, pass, pijeimb, koljemTE. neben tepom'b usw,; daher au^h 
besödovaaäete neben glagolahota vergl,3,seite71; sujeta, nisteta neben 
öistota; dobljestb^ gorestb^ genau gorjestb aus gorjostb^ neben b&lostb; 
aöiteljevb; jeli; seli aus sjoli neben toli; selikii aus sjoliki) neben 
tolik'L; vbsegda neben togda; vojevati, pliStevati neben kupovati 
usw,; gnojetocivb. vojevoda. Die assimilation findet häufig auxih in 
entlehnten Worten statt: moseemb zogr,, d, i, mos^jemb. ijerdam., 
jerdan'B slep^, ierdanii assem. bon. ler'dam., erdant, ierdanbsk'b 
Ostrom,, d, i, ijerd- neben iordan'b marc, 10, 1,-zogr, iorbdanb lam„ 
1, 12: top8avY)<;. jergam. bon, : cSpfavov. ievt ia)ß izv, 698, daneben 
alfeovb. anbdreovb. mos^omb. ol^omb. farisßom'b zogr, ijudloni'b 

cloz, I, alfeovb. andreovb. zevedeovb. ijudeom'b. iereom'b. mo- 

2 



1 8 a-Tooale. 

seom'L. fariseomt assem. ijudeom'B. moseovi. fariseovT» sup. iereom'B 
Ostrom, dabei ist zu bemerken, dass en den angeführten Worten der 
MaMs nicht aufgehoben ist, dass daher die formen mit eo aus dem 
mungel des j zu erklären sind.- Jüngere quellen bieten dergleichen 
erscheinungen auch in nicht entlehnten Worten: bijeniomB triod, d^a- 
niomb pl, dat, pat.-krk, kameniohb prol. gnojojadbci». Diese formen 
erklären sich aus dem bulgarischen. Befremdend ist vitbl^omi» 
cloz, I. 884. vitleomL ant. vithleom'B assem. neben yitblemb cloz. 
L 892. aus ßr^OXesix. geonna bon. geona. geonbsk'B ostrom. aus 
Y^evva. 

Selten ist unter den angegebenen bedingungen e für a : ponui- 
dejuste krmö.-mih. 6. b. für ponuidajuäte. jenuarb ostrom. genvarb 
neben januarb lavouapio«;. Man füge hinzu dekati n^en öajati. udru- 
öevajuBti starine 9. 64. 

6. Da sowohl o als e auf ursprünglichem kurzen a beruhen, so 
kann es nicht wunder nehmen, dass in manchen formsn o und e mit 
einander wechseln, teils in derselben, teüs in verschiedenen spra>chen. 
öetvori) neben öetver-b. odoleti jieben odeleti vincere. dobrb: debr^e 
m^rc. 9. 42. 43. 46. 47.'Zogr. dekapelbskrb marc. 7. Sl.-zogr. dori 
neben deri usque: dori ist wohl aus do^e i entstanden und ist mit 
lit. dar noch unverwandt, dositi izv. 660 neben desiti. dosbn'b svjat. 
neben desbin.. go neben ie vero : aind. gha, ha. Auch zi gekört hieher 
4. Seite 117. inog'b, inegi» fjLOvtc?. koleno: vergl. lit. kelis. kolb 
quantum: lit. keli. kotorati neben koterati. kotoryj neben koteryj, 
nsl. kteri: lit. katras. krom^, okrome procvl, praeterea: Hr. z 
okrema, slovak. krom^ krem. matornb, materi» in zamatoreti; za- 
materöti senescere. pastortkapnwgfna; nsl. pasterka aus pa-dtSter'b- 
ka. pipolovati neben pipelovati. proti contra: p. przeciw. prozviter'b 
neben prezviter'b lam. 1. 30. 163: 7:p£aßuT£po(;. soboj^, toboj^ sg. instr. 
neben sebe, seb^; tebe, tebe. Auf dem thema sva beruht au^h BYohi», 
pr. suis, in svroboda usw. stenati neben stonati. stobor'b; nsl. steber. 
tonoto neben teneto rete. toplx neben tepH. ibdo neben 2bde. ior- 
dan'b neben ierdan'b: das letztere beruht auf ijordanx. Eigentümlich 
ist ol^j neben elej eXatov. popelx kann in pepeli» übergehen. Andere 
halten pepcH für eine reduplicierte form, die woM pelpel-b; pimpelt 
lauten würde: popelx ist eig. popaljeno. grobi» neben grebt, za- 
klop^b neben zakleprb^ oxaoth neben ometi»; plot'b neben plet'b^ tok'b 
neben tek'b unterscheiden sich von einander dadurch, dass e entweder 
gesteigert wurde oder ungesteigert blieb : die Steigerung ist nicht durch- 
aus notwendig. Man füge drobbüx hinzu: b. drebni müad. 144. 



k ans e. 



19 



krevato, krovati,, s. krevet, xpofßaTO^, yf sßaxi. Neben trapeza findet 
man trepeza xpixe^a. 

7. Zwischeti i und r^ 1 erscheint in manchen Worten e einge- 
schaltet, äel^dbba aus und neben 2]^di>ba mulcta: th, ield. 2elezo 
aus 2lSzo ferrum : th. 4elzo. iersLYh grus, s. £draO; steht für 2rayi» 
und dieses für 2revB : lit. gerve, wie tetrßvi» ne^en tetravL vorkömmt. 
2el%di> glans, wr. 2ladz treff, so wie ^elad'Lki» stomjochus sind anders 
aufzufassen. Die lebenden sprachen meiden noch häufiger die ver- 
hindung von 6, i, § mit r, 1, daher b, öeren aus ör^n'B. ^. dern^ 
aus öntüi». r. öelov^ki» Zat^^e^ cur^v. öloveki» usw. Ein einschuib des 
e hat auch in pelena aus pelna, peles'B aus pelsi» stattgefunden; eben 
so in sver^p-L ferus aus syrSpT». 

8, In anderen fällen ist ein vocal, mxmchmal e ausgestossen: grd 
in gr^ti, aind, ghar ; kri, woher kroj, aind, kar; stri, woher stroj, 
ain(2. «<ar. TFenn brati Zegfere geschrieben wird, so erscheint h 
zwischen b und r vernachlässigt: wir haben die reihe bar (aind, 
bhar), ber^ bir^ br. Es ist indessen dies eine ansieht, die nicht voll- 
kommen sicher begründet werden kann : vergl, brak'L convbium, 
das von der w, ber wohl nicht getrennt werden kann, Austossung des 
e findet statt in bratri, aind, bhrätar, jetry, lett, j entere, lit, gente, 
g, genters, aind, jätar, griech, eivaiepe«;. Dagegen diiStere, matere. In 
syekrj; aind, ävah^, ist t», u schon urspraMich ausgefallen: svekr'L^ 
aind, iva6ura. 

Das anlautende je von jestb und jemu fällt in einigen Verbin- 
dungen im zogr, ah: debrße emu st'B xaXov dortv aüTw mxirc, 9, 42, 
blai^eiix sti» [/.oxoepio; e^riv. Dazu stimmt si es, sta estis belL-troj, isho- 
destju mu exTCOpeüOfxsvoü auroO wiarc. 10, 17, priStdiiSju mu eXOovrt 
ai)Tü) matth, 8, 28, y'L§i>d'i>§ju mu etceXÖovTa aurov marc. ö. 28, Das 
verbum substantivum ist wahrscheinlich enklitisch. Auch mu lehnt sich 
in den lebenden sprachen an das vorhergehende wort, doch könnte ifi 
den angeführten Verbindungen nicht mu stehen. 

B) Zu h geschwächtes e. 

1, Die vocale h und t> werden jener jert, dieser jeri» genannt, 
namen, in denen, abweichend von den benennungen der anderen bück- 
Stäben, das zu benennende am Schlüsse des wortes steht; der grund dieser 
abweichung liegt darin, dass weder l noch "h im anlaute stehen kann, 

2. h und 1» dürfen als halbvocaU bezeichnet werden, im gegen- 

satze zu allen übrigen, die voll genannt werden können, 

2» 



20 a-Toc*Ie. 

Dass b und *% ursprünglich nicht etwa blosse, zur bezeichnung 
irgend einer aussprechsweise anderer hachstaben bestimmte zeichen, 
sondern wahre buchstaben waren, dass sie demnach laute ausdrückt&n, 
geht aus der einrichtung beider altdovenischen alphabete hervor, nach 
welcher die modißcationen in der ausspräche einzelner buchstaben durch 
über der linie stehende zeichen angedeutet werden, wie etwa f, Y, li. 
Dasselbe ergibt sich daraus, dass es eiiie nicht geringe anzaJd von 
Worten gibt, die unaussprechbar wären, wenn man h und t» 7iicht als 
wahre buchstc^en gelten lassen wollte, wie etwa svbt^ti, s'Bt'L. Dass 
L und i> laute bezeichneten, erhellt auch daraus, dass in alten hirmo- 
logien auch über ihnen noten stehen: hödlvB, pöbSdbnujü. Izvestija 
4. 266. Zap. 2. 2. 36. Katkom 22. 

3. h und i> lautete naxh meiner ansieht vde verlding&ndes i und 
u. Der erstere laut scheint im ganzen bereiche der slavischen sprachen 
heutzutage nicht vorzukommen : denn dass ihn die Bulgaren kennen, wie 
m^n behauptet, ist erst vollkommen sicher zu stellen. Was jedoch den 
laut des t> anlangt, so ist derselbe sowohl im neuslovenischen als 
namsnüich im bulgarischen, das nicht nur für aslov. h und i> den 
laut des % bietet, sondern auch unbetontes a, zu "h herabsinken lässt, 
sehr häufig. Befremdend ist der halbvocal im serb, der Cma gora in 
dtn, dbDLk; sbn, sbnbk, kbd, petbk usw. Vuk Stef. Karad^id, Poslovice 
XXVII. Man wäre geneigt, diesen laut im serb. als aus dem alban. 
eingedrungen zu betrachten, aus der spräche eines volksstammes, welche^" 
nicht nur der Cma gora benachbart ist, sondern zur bildung der slav. 
nationalität jener gegenden wesentlich beigetragen hat, wenn nicht b in 
den angeführten Worten aslov. t» oder b entspräche. Ausserhalb der slav, 
sprachen begegnen vdr dem laut des t> im rumun. Diez 1. 332, im 
fz. 407, im alban., endlich im armen., dessen /» von Lepsius, Standard 
aiphabet. London 1863., durch e bezeichnet wird, und das sich nach 
Patkanov dem harten i der russen (h) und dem e muet der Franzosen 
nähert, daher h^ar und hnar, Journal asiatique VI. serie. Vol. XVI. 164, 
182, 183. Dass b und t. selbst in den ältesten quellen sehr oft durch e und 
o ersetzt werden, hat nicht darin seinen grund, als ob diese aussprechs- 
weise von b und i» die ältere wäre, sondern darin, dass schwaches i 
und u von schnell gesprochenem e und o kaum unterschieden werden 
können. Diese ausspräche galt sicher zur zeit der festsetzung des 
älteren der beiden altslovenischen alphabete, des glagolitischen; sie 
verlor sich schon im altslovenischen allmählich und ivich den lauten o 
und e, jedoch so, dass sich beide reihen von lauten lange zeit neben 
einander erhielten, oder so, dass in bestimmten Verbindungen t>, b, in 



h aas e. 21 

anderen o, e gesprochen wurde, oder endlich auch so, dose in einem 
teile des Sprachgebietes die halhvocale, in einem andern die vollen 
vocaie die oberhand hatten, wie noch gegenwärtig im osten des nsh 
Sprachgebietes die vollen vocaie herrschen, während im westen der 
halbvocal sich geltend macht. Was den Schwund des halbvocaies an- 
langt, so schwand vor allen t> als laut im auslaute und h und t» in 
leichter aussprechbaren consonantengruppen ; die zeit, wann dies ge- 
schehen, lässt sich nicht bestimmen: als gewiss darf jedoch angesehen 
werden, dass schon zur zeit der entstehung unserer älteren quellen vhy 
\hy ÜB in bestimmten fällen wie weiches v, \, n (daher vb, Yh, üh) 
klangen, dass demnach zu jener zeit der dem h eigene laut in den 
bestimmten Worten nicht mehr bestand. Ein grund für die ansieht, 
dass schon sehr früh auslautendes !> stumm war, dürfte sich aus fol- 
gender betrachtung ergeben: das sufjix bn'L büsst häufig sein h ein, 
wenn an die stelle des i» ein voller vocal tritt: aus krasbin» geht 
krasna sup, 427. 13, aus umi>ni> geht umni 49. 6. hervor; da nun 
vor xrh der halbvocal nur sehr selten, vor na, ni hingegen sehr häufig 
ausfällt, so darf als der grund des ausfallens des h in den vollen 
vocalen, in deti lauten a, i; der der erhaltung des l hingegen in dem 
halbvocal !>, in dessen stummheit gesucht werden. In der tat sind 
krasni» und umni> nur dann leicht aussprechbar, wenn das aus- 
lautende i> ausgesprochen wird. Vergl, A. Leskien, Die vocaie t» und 
h in den s, g. altslovenischen denkmälem des kirchenslavischen. Aus 
den berichten der königl. sächs. gesellschaft der loissenschaften, 1875. 
Seite 43, 64. Die gründe dafür, dass krhti», vlrBki im altslovenischen 
wie ki*tx^ vlki» lauteten, werden unten bei t, 1, n angegeben. 

2. Dass ein halbvocal nicht gedehnt sein kann, ist sdbstverständ- 
lieh. In vielen fällen wird er accentlos sein, wie etwa im aslov. zbrj4 
specto; er muss es jedoch nicht sein, wie Ahüh, si^ti» usw. zeigen und 
wie sich aus bulg. hen, biövii^ vlnkaäen usw., so wie aus rum. 
vzduvz, zugrivi, kildiri usw. ergibt. Diez 1. 334. 

3. Da selbst in den ältesten denkmäMem nicht nur h und i> 
mit e und o, sondern auch die beiden halbvoccde mit einander wechseln, 
so liegt dem Sprachforscher ob, festzustellen, nicht nur in welchen 
fällen halbvocale, sondern auch in welchen jeder von beiden zu setzen 
ist. Die erstere aufgäbe unterliegt bei deti meisten worten geringer 
Schwierigkeit. Mit zuhüfenahme der lebenden slavischen sprachen wird 
sich dies mit Sicherheit bestimmen lassen. Aus dem nsl. sg. gen. dne^ 
poöetka neben dem sg. nom, dan^ den und poöetek ergibt sich, dass an 
der stelle des a^ e in dan^ den und des zweiten e in poöetek im aslov. 



22 a-vocale. 

ein halbvocai stehen müsse. Desto schwieriger als die beantwortung 
der frage, ob h oder rs zu setzen ist Man hat zur Zählung seine zu- 
ßucht genommen und jenen vocal gelten lassen, welcher in der m/ijori- 
tät der fälle nachweisbar ist. Allein die arithmetik kann nur in 
jenen nicht häufigen fällen die frage lösen, wo der eine der beiden 
halbvocale in einem bestimmten worte so selten ist, dass mxm ihn als 
Schreibfehler ansehen kann. Man kann zählend herausfinden, dass 
bbdeti zu schreiben ist. Man hat femer die verwandten sprachen zu 
rate gezogen und ist auf diese weise zu feststellungen aus objectiven 
gründen gelangt, obgleich das mittel manchmahl versagte: so ergäbe 
die vergleichung des lit. tik (iitikti stossen), lett. tik (aiztikt berühren) 
die Schreibung ttk allidere. Das sicherste mittel die frage hhisicht- 
lieh des L und % zu entscheiden bietet das slavische, vor edlem das 
altslovenische selbst. Aus vtzbydati expergejieri so wie aus buditi ex- 
citare folgt mit notwendigkeit b'Ld^ti, so wie sich aus pritycati offen- 
dere die Schreibung tbk ergibt. Trotz aller dieser mittel bleibt manches 
unsich^, 

4. Die halbvocale h und t> sind in ihrer Verbindung eine spe- 
cifisch slavische erscheinung ; sie sind urslavisch, indem sie von den 
entsprechenden formen der slavischen sprachen vorausgesetzt werden. In 
dieser hinsieht steht das aslov. auf dem standpuncte des urslavischen. 
Beiden halbvocalen liegen andere vocale zu gründe; hier soll kurz 
gezeigt werden, woraus h entstanden ist. a) h hat sich in einer grossen 
anzahl von worten aus dem kurzen i der Ursprache entwickelt: öt in 
Sbto: aind, ki. £bt^: aind, öit, dbnb: aijid. dina, mbg: aind. mih 
(migh). pbs in pbsati: aind, pi§. svbt: aind. ävit usw. mbzda ent- 
spricht jedoch abaktr. mtzdha. got, mizdon-, griech, [jli(j66(;. Die b 
enthaltenden loorte werden weiter unten vollständig verzeichnet und bei 
jedem einzelnen die entstehung des b erklärt, richtiger zu erklären 
versucht werden, AvAih in entlehnten worten werden häufig i und die 
damit verwandten vocale durch b wiedergegeben: padbjaki» tichonr, 
2, 295, poddbjakT» uxoSiaxovo«;. dbmitra sav.-kn. 129. db^voK doz, 
zogr, irodbedy. marb^ neben mariö. sembont. tiverb^. tbiniem» öu- 
jxiafxa (serb, tamjan, tamljan) zogr, venbjamin'b sup, usw, gobbz'b: 
vergl. got, gahiga-, gabeiga-. Ihm» : ahd. Im, mbsa : ahd, missa, stbklo : 
got, stiklor, Vergl, auch sbrebro: pr, sirablan sg, acc, got, süuhra-. 

Die frage, wie h aus i entstanden ist, wird verschieden beant^ 
wortet: die einen meinen, es sei b unmittelbar an die stelle von i ge- 
treten, während andere der ansieht sind, i sei zu q, und e zu h (i- 
e-b) geworden, b sei in den hierher gehörigen worten um eine stufe 



k aas 6. 23 

schwäche als e. Geitler, Pönologie 8. Für die letztere ansieht wird 
der umstaiid angeführt, dass e mit h wechselt, indem deni» neben 
dbDb vorkomme : die tatsache ist unzweifelhaft und es gibt kein denk- 
mahl, in welchem formen wie deni» nicht vorkämen. Allein für das 
höhere alter des e vor dem h gibt es für die vorslavische periode 
keinen beweis^ und die Vorstellung, e sei erst im slavischen allmählig 
in h übergegangen, kann nicht begründet werden. Man kann die be- 
hauptung nicht etwa durch berufung auf das lit. lett. stützen^ da 
diese sprachen in den betreffendeti loorten i, nicht e, bieten: dtm: 
lett, dimt. kotElx: lit. katüas. iLpSti: lip. Ibni»; lifias. mbg: mefu. 
pbkH: pikis. svbt: Svit usw. Wenn man für die entstehung des h 
aus e die worte seli, sekrati> anführt, so geschieht dies mit unrecht, 
da se in defi genannten formen aus sjo entstanden ist. Während die 
entstehung des h aus e eVi den hieher gehörigen formen nicht bewiesen 
werden kann, darf für das höhere alter des h vor dem e der um- 
stand angeführt werden, dass die lebenden slavischen sprachen dort, 
wo für das aitslovenische h postuliert wird, gleichfalls h voraussetzen: 
nsL ves, vsa, vse ist nur aus aslov. vbSb, vLsa, vtse begreiflich; die 
zwrückführung von vsa, vse auf eine form vesb uMrde gegen die 
lautgesetze Verstössen, ö. mzda setzt mtzda voraus und widerspricht 
einem urslavischen mezda. ß) h in Worten wie ^Bveii'L sutus entsteht 
aus jü; daher §i>-v-eni>. Der inf. §iti entspricht nicht dem lit. siuti, 
sondern einem siauti. y) umrzdhaftes e ist häufig zu h geschwächt 
und schliesslich ausgestossen worden, aind. bhar ist slav. ber, eine 
form, die dem pra^s. ber% und allen von der w. ber abgeleiteten 
Stämmen: horh, birati aus bSrati zu gründe liegt. Aus ber entstand 
hhTy manchmal minder genau b'Lr geschrieben: bbrati^ b'Lrati^ brati. 
Hier entsteht die frage, auf welche weise sich h aus altem a 
entwickelt habe. Es darf angenommen werden, es sei zuerst e aus a 
und aus e erst h hervorgegangen. Auch für das aind. wird zwischen 
a und i - e, richtiger a*, a^ als mittelstuf e vermutet. Zur begrün- 
düng dieser ansieht ist, abgesehen von physiologischen erwägungen, auf 
die tatsache hinzuweisen, dass die q- formen im lit. vorhanden sind: 
Ibg'bk'L: lengvas. -fhBt'h: peku. ztly : gelonis. jhm: jemt. Neben minu, aslov. 
mbn^ti, findet man mcnu. aslov. ti>ma steht aind. timira, tamas und 
lit. temti, tamsa gegenüber. Dass der Übergang des a in e durch o (a- 
o-c-l) vermittelt worden sei, ist unwahrscheinlich, weil o den Übergang 
von 9. zu M, nicht zu i (und h ist ein i-laut) bildet. 

Wie das auf i zurückgehende t, so liegt auch das auf a be- 
\ ruhende h den lebenden slavischen sprachen zu gründe: so ist nsl. 



24 a-TOcale. 

zaönem nur aus öld^, nicht etwa aus öena, hegreiflich, so kann p. 
6ma nur aus tbma erklärt werden. Daraus geht zugleich das hohe 
alter des h auch in den hieher gehörige?! Worten hervor. Wenn 
bemerkt wird, e aus a hahe bestanden, bevor es eine slavische 
spräche gab, so ist dies loohl zuzugeben, allein das angenommene sla- 
vische e ist seinem Ursprünge na>ch verschieden von dem slavischen; 
jenes ist unmittelbar aus a, dieses aus b hervorgegangen : urspi^achlich 
a, vorslavisch, litauisch e, urslavisch h. Ahnlich ist i im aind. Svit 
verschieden von dem i im aslov, svitati : jenes ist ursprünglich, dieses 
ist auf svLt zurückzuführen, svita ist als it&rativum, abweichend von 
svetrb, aind. iveta, keine vom slavische/n ererbte, sondern von dem- 
selben erst gebildete form; dagegen kann von einem vorslavischen e 
in dem» nicht gesprochen werden: in der vorslavischen periode hatte 
das wort i, urslavisch ist Ahuh. 

5, Es gibt auch formen, deren l in der slavischen periode aus q, 
das älterem a gegenübersteht, hervorgegangen ist: hieher gehört vfcöera 
heri von veöert, lit. vakaras; femer pbci se, pLC^te se von pek; 
rtci, rbc^te von rek ; tbci, tbcete von tek ; ebenso f.eg, dessen e 
häufig in l übergeht, 2bzi. Auf 2i>g beruht nsl, i^gati, £gem usw. 
Über ptcete s§, rtci, rtceta zogr, vergl, S, seite 103, Dieselbe 
Schwächung des e tritt ein in mbn^; mbnoj^ neben mene und me 
aus men: vergl, lit, man§, manqs, man, niederlit, munq, munqs, mun. 
Man merke CLsarb gradb sabb, 13, aus c^sarb grad'B: aus cbsarb 
ist r, carb entstanden, 

6, Die Schwächung des a zu i kömmt wohl in allen arischen 
sprachen vor: ich erwähne hier nur des got,, wo man bir (bairan) 
für aslov, bbr, tir (tairan) für aslov, dbr findet. Das germanische 
bietet fast alle modificationen des alten a dar, die dem slav, eigen 
sind: ahd, peran: ber^. got, bairan aus biran: bbrati. got, praet, 
bar: bort suhst, got, berum: birati aus berati. got, baurans aus 
burans würde aslov, b'bram. lauten, das jedoch nur in folge der 
Verwechslung der halbvocale vorkömmt, . In bar wie in bor'B stehen 
die vocale a und o aind, ä (aa) gegenüber, beide sind daher als 
Steigerungen des e aus älterem a anzusehen, me das aind, ä 
eine solche ist. Im pl, und dual, erwartet man den wurzelvocal, 
statt dessen seine dehnung e eintritt, die ebenso in der germanischen 
periode entstanden ist, wie die formen berati (birati) in der slavischen. 

In der negation ni, lit, nei, erblicken manche das ursprüngliche 
na, aus dem es sich durch ne entwickelt habe Zeitschrift 23, 276: 
mir scheint dies unrichtig, Vergl, 4, seite 170, 



b ans e. 



25 



Hier fiihre ick auch die sg, nomincttive d'Bäti und mati an, die 
auf d'L§te. mate aus diäter, mater beruhen : lit dukte, e fasse ich 
als ersatzdehnung auf. Ahnlich ist das herabsinken des auslautenden 
^ sni i in vedi, pi>ci neben vedete, pbcete. d^laj beruht auf dMaj^^ 
dSlaji. 

7. Die h aus e enthaltenden formen. Wurzeln. hLbi^i» 
fiber in btbrovina. bebnb. Für einen halbvocal spricht s, dabar aus 
babar, für h ahd, bibar, lit, behms, pr. bebrus, beberniks, lai. ßber; 
gegen h klr. bober, r, bobr'L. Man vergleicht aind, babhru rot- 
braun, eine ichneumonart. abaktr. bawri, bawra- biber, bbrati, ber^ 
legere. sijbtraSe, minder gut S'Bb'Bra§§ zogr. birati: got. bairan, ahd. 
peran. aind. bhar, bharati. ^bna: poötna, poߧti indpere. poöinati. 
konL in iskoni ah initio. w, ken. dvtrb ianua, dvbn> zogr. nsl. 
dveri neben duri. r. dverb. jp..drzwi aus dwrzy. kai. dwierze. pr. 
dauris. lit. durts pl. lett durvis. got. daura-. abakt. dvara. aind, 
dvär. Dem AvbTh und dem dvori. liegt dver zu gründe, dbl: pro- 
dtliti ; prodbl^ sup. 367. 23. dblina, dblje longitudo. dbl beruht auf 
del: vergl. dliigi» aus delgx. dbm in odbmßti se respo^idere. nsl. 
odm^vati se: lett. dimt, demu sonare. dbrati, der% scindere. raz- 
dnbra zogr. dirati. d^ra neben dira sdssura. got. tairan aus tiran, 
aind. dar, dn^äii. dära. griech. $dpü>. gonbzn^ti und gonezn^ti salvari. 
gonoziti salvare: got. ganisan, ahd. nesan. gi'^meti av>s grbmeti to- 
nare. grimati woM für gr^mati. gromi. tonitru: griech. yjp&\Li^(i>y 
yjp6[L0(;, w. grem. lit. abweichend: grumenti. jbga: iga guando. jbga 
hängt mit dem pronomen jt zusammen, i in iie steht für jx. jbm 
aus jem: im^, j§ti prehendere. imi». poim-b. priinix neben prieme 
zogr. izhim». otbrneti. neben ot'bimet'b. S'bUbm'b xa6eX(i)V5 oruveBpiov. 
v'bn'bmati. v'bnem'bsa 8§ zogr. vbzbm^, yhzhmii usw. imati. jemlj%. 
Hieher gehört razbmbnica (xaxeXXov. razemnica slep6. razumbnica 
HS. 1. cor. 10. 25. lit. imü, imu, aor. emiau. pr. imt, enimt. lett. 
jemt, üemt: jemt zeigt, dass nemt nicht zu aind. nam gehört, aind. 
jam, europ., nach Fick 2. 709. 715, em. klbn^, kleti exsecrari. kli- 
nati: vergl. pr. perklantU, das ein klen voraussetzt. Brückner 192 
hält das pr. wort für entlehnt: p. kl^6; kl^twa. Ibgiiki» levis, nsl. 
lehek. r. legok'b. Ibgota. Mit \h^b steht Ibza, polbza, Ibze in Ver- 
bindung, lit. lengvus, lengvas. Ibg'b in Ibgiiki. ist ein n-stamm, got^ 
leihta-, ahd.ithti. griech. i\(xy})c. aind. laghu, raghu von raflh, lahgh 
spritigen, abaktr. rengja leicht, ahd. ringi. aslov. IbStbU'b facüis. b. 
lesen, s. last. lastan, lasan gehört nicht hieher: man hat it. lestOj 
woM mit unrecht^ verglichen, Ibvb leo. r. levb; sg. gen. Ibva. p. 






26 a-TOcale. 

lew, sg, gen, Iwa. lit Uvas ist entlehnt, lit, liutas ist vielleicht das 
slav. Ijut'B Brückner 105. mi>$i> neben meöb CTisis, s. maö. r. meÖB^ 
meöa^ ar, sg. gen. möa: got. mskja-, as. mäki. mLdli» tardus. nsl. 
medel^ medloven. r. medlitb. Man beachte meleda aufschvb. aind. 
mrdu: aslov. mud'L beruht zunächst auf ein&t^ w. müd, m^drb tardus 
auf aind. mand. a^lov. m^dx liegt dem rum. premiind procrastino zu 
gründe, mtn^, m§ti comprimere. r. minatL. lit. minti, praet. imniau. 
aind. mnä aus manä in öarma-mna gerber, Vergl. r. mjaka (aslov. 
*in§ka) in koie-mjaka. lit minikas. mbii^ti^ mhnjs^ putare. mtn-, efn- 
mahl mn: us^mn6 siogfr.; daher mett in pam§tL. pomen^ti neben po- 
m^D^ti. pominati. lit. minu, menUj minti neben manau, mantti. lett. 
minet. got. man ich glaube, gamunan, gaminthi. aind. man. Das nomen 
-m^m» beruht auf einer \-w., nsl. spomin auf dem iterativum mi- 
nati. mbiiB: nsl. menek; meniö gadusjotta. s. (slav.) mli6 (mlich) bei 
Linde, r. menb. 6. mefi, mnik. slovak. mien. p. ini§tus. ns. mjenk. 
mBr^, mr^ti mori. umtryj ostrom. umbret'B. umtry. umbr'BSb. 
urawLSaego und umröti. umreH. umr6§§; umr'bl'L, umr'Lla zogr. 
umeriiSimi cloz. 1. 803. und umbrdti 476. ximv^X'h sav.-kn. 71. und 
umrbSa 124. mirati. mor'b mors. nsl. merjem. lit. mirti aus merti, 
mirHu. aind. mar. nbr^^ nr^ti ingredi. nirati. ponont. lit. nerti 
tauten, naras. Daneben jn»r : njriti. nura. nbz^^ wahrscheinlich 
nisti, penetrare. nbz- zogr. nizati infigere. pronoziti. no2b neben d'bz : 
pronuziti transfigere. Vergl. auch nog'btb unguis, das die bessere 
form ist. lit. ne^eti jucken ist in bedeutung und form verschieden. 
Ascoli, ßtudj 2. 167. ocbti, acetum. got. aketa-, akeita-. oSbb : oSibb 
cauda : w. heb : vergl. hob- in hobot'b. griech. croßv; cauda Curtius 
383. pbns^; peti, mit praefvxen, extendere. pbn-, einmahl ptn : ras- 
p'LD^t'L zogr. pinati. sitpona. p^to fessel aus pon-to : w. pen. vergl. 
lit. pinti flechten, painioti. pantis fessel. got. spinnan, spann J. Schmidt 2. 
495. Fick 2. 599 verbindet damit auch pbnb truncus. nsl. penj. r. penb. 
p. pien, sg. gen. pnia. pbpri) piper: griech. TcsTcept. p. pieprz. lit. 
pipirras und lett. pipars sind aus dem slav. entlehnt, lat. piper. ahd. 
fefor. pbrati, per^ ferire, calcare, lavare. popbrana cloz. 1. 342. 
pirati. polab. päret lavare. lit. perti, periu baden, eig. schlagen, mit 
dem badequast. Vergleiche aind. sphar, spharati auseinanderziehen, 
spannen, pbrati, per^ ferri, volare, pirati. vergl. lit. spamas flUgel. 
aind. parna. pbr^, pr^ti fulcire. pirati. podi.por'b. lit. spirti, spi- 
riu. spardtti. lett. spert, speru. »pars schwung. pbija, prSti con- 
tendere. s^pbra sav.-kn. 51. pirati. s^pbrb zogr. Vergl. aind. prtanä 
pugna. pbS'B ca7iis. pbsom'b neben psi zogr. nsl. pes, sg. gen. psa. 



ft ans «. 



27 



p. pies, ag, gen, psa. Zt^. pekus. pr, pecku. got, faüiu. ahd, fihu, 
aind. paiu, pbzd^ti: nsL pezd^ti pedere. klr, pez£tj; bzJity. lü, 
hezdUi. lett, bezdst. Vergl. pi'T.d. skvtr^, Bkvrßti. nsl. cvrem, 
cvrÄti. p, skwar}. skwierai. skwar. stbblo caiUis. nal. steblo. p. 
:&dzieblo^ zdzUO; diblo aiLs sdblo. r. stebib. pr. atibinis, lü, stambaa, 
stambras nehefi stimbras baumstampf, staibas, stebas, lett, Stabs 
pf Osten, stebbe. aind. stabh, stambh, stamhhats stützen, stBgno femur, 
klr, stehno. p. sci^gno. ahd, sTdncho, Vergl, aind, khafig aibs skafig 
hinken, stLlati, stelj^ stemere. post-Blaä^ zogr, postelani» lue, 22, 12,- 
nik, st-Ll- sav.'kn, 72, ßtilati. stolt. vergl, sttr^. stbr^, strßti ster- 
nere, prosttri. prostBr'B und prostbr^ti». prostbrfe zogr, prosterb doz, 1, 
695. 696. prost'brSti 2. 28. stirati. stor-b. s. sterem, sterati. griech, 
aTdpvüfjLi. lat. stemere, aind, star, strnöti, Hieher gehört strana. pro- 
strani». Vergl, w. stri in stroj. serq, sbrati : nsl, serjem, srati 
cacare : a^lov, nicht na>chgewiesen, §tbbbtati fritinnire. p, szcze- 
biota6. Das wort steht hier nickt vollkommen sicher. Sbd'b ^t 
ivit, dblnb. nsl, Sei, §Ia aus hed, woher hod'B, aind, sad, womit 
von anderen Sbd durch sjad, sj'bd vermittelt wird, uSidb fugax be- 
ruht vielleicht auf einem iterat, Sidati. Mit Ibd'b - hod'b vergleiche 
man dbp: Sbpbtati siMlare, s, Sanuti lispeln aus fiapnuti. fiaptati. 
^. fieplati ; öbn - konb ; (8bb) oSibb - hobot'b. tblo pavimentam eig, 
,das festgestampfte', nsl, tla. p, tlo. pr, tcdus, aind, tala. tbma 
tenebra^. nsl. tema, tama. klr, temrjava. p. 6iiia. lit, temti, timsras 
bleifarbig, tamsa. tamsus, as, ihim, aind, tamas, tamisra neben ti- 
mira, abaktr, temafih, air, temel, tbma num^erus infinitus stellt Fick 
2, 672 als t^bma zu tyti. tbii%, t§ti: nsl, tnem, teti scindere, tna- 
chu fris, ar, potbn^. tinati. p, potne, poci^6. tbn aus ihm: ar, 
asöe kto tbmetb d'bl^bbita smolnjanina vb Riz^ ili na gotbskomb 
bSrdzd, to tomu za nb platiti, kto izetjal'b izv. 601. griech. 
T^ixva). tbDbki) tenuis, r, tonokrb. A in cieüki beruht nicht auf nb^ 
sondern auf" dem folgenden k. Im r, tonoki» scheint die zweite auf 
die erste silbe eingewirkt zu hohen, denn tbo'b in tbn'bk'b ist ein u- 
stamm. lit, tenvas, lett. tlvs. got. thanjan. and. thunnr. ahd. dunni. 
lai, tenuis. griech. xetvo). Tava6<;. aind. tanu: w, tan, tbr^, trSti te- 
rere, tbrqäte. otbre zogr, s'btbreni doz, 1, 781. otbnbäi mariencodex, 
tirati. ton», lat, tero, griech, Tp-Ow. Mit tbr hängt tbl zusammen: 
tblSti corrumpi, istbliti perdere: istbliti. doz. 1, 450. neistblSnen'b 
1, 907, tbZT», tbzbü'b cognominis scheint auf dem pronomen thide 
zu beruhen, klr, tesko verch, 69, vbl: dovbFet'B sufßcit. dovb- 
l^ti» suffidunt zogr, doTblbüx doz, 1, 585, dovblß 734. Vergl. 



28 a-vocale. 

veleti. vol- in voliti. volja. lit, vdlti. got. viljan. valjan (aslov. vo- 
litij. griech. ß6Xo|jLa'., ßo6Xo[ji.at. aind, vaVj varati, vrnöti sich er- 
wählen, vtr^; vrßti clavdere. virati. vorib. otvoriti. 8, uvrijeti 
inserere, pr. etwert öffnen, lit. verti, veriu auf- und zutun, atverti 
auftun, lett, vert, veru. aind. var, vrnöti umachliessen. vbij^, vreti 
scaiurire, bvllire. nsl. vrem, vröti. virati. vor'L. lit. virti, verru, verdu. 
zvbn^ti sonare. r. zyenStb. aslov, zvod'l. zBrj^^ zbrSti spectare. zi- 
rati. zorrt. ztr-^ z-lf-, zr-, je einmahl zogr. ztr- cloz. stets mit t. pro- 
ztij% zLr§§te, uzbrite und zaz'brlah^^ uzrßvbäi zogr. lit, i'4reti, ie- 
riu schimmern. Hureü, Huriu sehen. Damit hängt zr^ti maturescere 
zusammen : in s'bzbreeti. zogr, befremdet b. zbdati, 2bd% und ^idati, 
2id^. 2bdeti exspectare: iditb exspectat. nsl. Sdeti immotum iacere. 
p. 2da6 exspectare: w. ged. godi. tempus {yergl, dajati und öas-B). 
klr, pohodyty warten, lett. gaidlt exspectare. lit. geisti, geidu cu- 
pere. pr. geide exspectant. 2bm% 2eti comprim^re, fimati. Fick 2. 
559 vergleicht, aind. gämi verwandt : man beachte blizi» prope und 
lett. blaiztt quetschen. 2bnj^, z§ti demetere. zinati. Vergl, lit, geniu, 
geneti astein. 2br^, zreti vorare. nsl. zeijem, 2reti. 2irati. lit, gerti, 
geriu trinken, aind. gar, girati, 2bra, ireti sacrificare, 2breah^ zogr. 
poi^bri cloz. 1, 311, iirati. lit, girti, giriu rißimen, pr, gir-snan acc, 
lob. aind, ghar, grnäti anrufen. 

Hier mag auch znati noscere erwähnt werd&n, das tvie das lit. 
paUnti, zinoti, Hnau, lett, zinät. pr. sinnat zeigt, einst zbnati aus 
genati gelautet hat: vergl, abaktr. zan. got. kun in kuntha-'. air. 
geil neben aind. giiä. griech. yvo). lat. gno. ahd, knä, air. gna in 
gnath bekannt. 

Über die Schreibung der worte wie Jbbrati vergleiche A. Leskien, 
Die vocale t» und b usw. 77. 

8. Ursprachliche fi-formen sind slav. i formen geworden in blbsk : 
bl^ski., blbski. splendor. lit. blizgu, bltskiu. aind, bhräg, bhrägatS. 
Vergl. Ibstati se von Ibsk. sk in bibsk ist aus zg hervorgegangen, 
wie aus br^zgx erhellt, mbn : mbnSti^ mbnj^ putare. mbn^ ein^ 
mahl mn in us^mne zogr. Den beweis, dass bIbsk und mbn i-w. 
sind, bilden die nomina bl^ski» und 111611% in pomen'b, meniti, da 
nomiiia nicht auf dehnung, sondern auf Steigerung beruhen, und 
die Steigerung e ein i voraussetzt; doch gibt es von iribn av^h a- 
form&n: pani§tb aus pamentb usw. Vergl. J. Schmidt 1, 11; 2. 
476. 495, Eigentümlich ist scepiti ßndere, das mit der w, skep 
zusammenhängt, j^aliti lugere neben ^elati. Die verba iterativa aller 
umrzehiy in denen h aus e, a entsteht, werden scheinbar vo7i i-formen 



tnt (trt), trSt ans tert. 29 

gebüdety so dass neben morb aus mer (mreti aus merti)^ mirati 
wie aus mhv (mbr%) besteht. Man könnte diese differenz aus dem 
nicht hohen alter der verba iterativa erklären wollen. Es ist indessen 
sehr wahrscheinlich, dass mirati auf einem älteren mSrati beruht^ 
wie pogribati für und neben pogrebati aus greb besteht: dafür 
spricht, dass dem i der formen wie mirati in den lebenden spra^chen 
der reflex nicht 7mr des iy sondern auch des £ gegenübersteht. Darüher 
udrd unter dem SL-vocal & gehandelt. 

2. tert wird tnt (trt) oder tr^t. 

Die lautgruppen tert^ telt; d, h. edle lautgruppen, vi denen auf 
er, el ein consonant folgt, bieten den sprachorganen einiger slavischen 
Völker Schwierigkeiten dar, sie werdeii ddher gemieden und A) da- 
durch ersetzt, dass der vocal e schunndet, wodurch r, 1 sübenbUdend 
werden; B) dadurch, dass bei der metathese des v, 1 der vocal e 
gedehnt, d, h. in e verwandelt mrd. Das Hr., wr., r., p., os., ns, 
haben den vocal bewahrt: urslavisch berdo: aslov. br'Ldo, d. i. brdo. 
r. berdo. In den unter B) fallenden worten hat das Jdr,, wr., r. 
zwischen r, 1 und den folgenden consonanten ein e eingeschaltet: ver- 
teno: aslov. vreteno. r. vereteno. 

A. UrspracJdiches bargha (bhargha), aind. *barha, wird ur- 
slavisch berzt^ daraus aslov. br^tzi» dtus d. i. brz'L. nsl., kr., s., Ö., 
ehedem auch b. brz. Ursprachliches und aind. marg wird lit. mel^, 
urslavisch melz, daraus aslov. mHz^ mulgeo, d. i. mlz%; nsl. mou- 
zem, muzem; s. muzem au^ mizem. B. Ursprachliches mxirti wird 
urslavisch merti^ daraus aslov. mröti mori: nsl. mrßti. Ursprach- 
liches pama wird aind. pana lohn aus parna, lit. pdnas, urslavisch 
peln'L^ daraus aslov. pl^nnb praeda; nsl. plln. 

A. tert unrd tr'Bt (trt). 

br'BZ'B citus. r. borzyj. öetvr'Lt'L quartus. r. öetvertyj. lit, 
ketvirtas. örrbpati neben örÄpati haurire. r. öerpatB. ör'Ltati in- 
ddere. r. öerta. lit. kertu vb. aind. kart. örtvt vermis. r. öervt. 
aind. krmi aus karmi. dli»gi> longus. r. dolgi»; dologrb. aiiid. dir- 
gha. urspr. dargha. dr'Bg: drnb^ati teuere, r. der^atb. dr'BZ'L 
audax. r. derzkij. gl'Bki» tumultus. r. goIkT». p. gielk. griilo 
guttur. r. gorlo. p. gardlo: grxlo ist urslavisch gerdlo, w. ger. 
aüid. gar schlingen. gr'Lstb pugülus. r. gorstb. p. gar66^ w. gert. 
kr'bk'L coUum. p. kark. aind. krka kefdkopf. kr'Lü'B mutüus. r. 



30 a-TOcale. 

kornyj. urspr, kama, aind, kirna. w, ker, aind, kar, kri>s: ö. 
krsati deßcere. aind. karä abmagern, kria mager, ml'Bkn^ti conti- 
ceseere. r. molöatB. p, milcze6. aind. mar6. mHiiij ftdgur. r. 
molnija. aind. w. marn zermalmten. mr'Lg: r. morgatL winken, lit. 
mirgeti flimmern, w. merg. mribkii^ti obscurari. lit. merkti. w. 
merk. mriiti>: s'Lmi'LtL mors. lit. mirtis. urspr. vruirti. aind. mrti, 
w. mer. mrtvica mica. Jdr. merva. w. mer, suff. va. mi"BZD^ti 
congelari. r. merznutB. mrtzn^ti abominari. r. merzitt. plxk^b 
turba. r. polkx. pHz^, plöz% repo. pr^d: nsL perdeti pedere. 
aind. *pard, parda. griech. zip^(x>. priiga yßp», r. perga. pnbli : 
nsl. prhati salire, volare, pnbsi pectus. r, persi. aind, paräu. 
pr^stt digitus. lit. pir§tas, r. perstx. Vergl. aind. sparS berühren, 
^r^hvi» primiLS. r. pervyj. urspr. parva, aind.pürva. smr'Ldeti /oe- 
tere, r, smerdfett. p, ämierdzie6. sr^dtce cor, r. serdce. p. serce. 
Für die baltischen und slavischen spra>ch&ii und für das armenische ist 
als Urform iard anzusehen. sr^pt falx. r, serp. p. sierp. griech, 
ÄfsiwY]. lat, sarpere, stli.p'B columna, r. stolp'B. p. stlup, slup. str'Lg^, 
streg^ custodio. lit. sergu. str'LiiL stvpula. r. sternja. svr'Lb'B 
Scabies, r. sverbi». svr'BÖati sonum edere. lit. ävirkSti. str^bina 
fragmentum. aind. kharba aus skarba. t^ksf pulso. r. tolku. 
trtgati; tr^zati vellere. r. torgatB^ terzatb. Irtm» spina. r. ternx. 
trrbpn^ti torpere. r. terpnutt. lit. tirpti. vl'igi.k'B humidus. r, volg- 
nutb. lit. vügtti. vHk^ traho. r. vleku, voloku. lit. vükti. vl'Bk'B 
lupus. r, volki». p. wilk. lit. vükas. vlijüa fluctus. r. volna. lit. 
vünis. vr'Bba salioc. r. verba. p. wierzba. lit. virbas rute. vriig^ 
iaciam. r. vergalt, p. wierzga6. Vergl, aind. varg wenden. vrihTb 
cacumen. r. verchi», vertchi». p. wierzch. aind. varhnan das oberste, 
w. vers. vr'Bkati, vr'LÖati sonum edere. lit. verkti. vrxsa : Tdr. 
Yor&Si pilvs. aind. etwa vrsa nach dem ahaktr. vareia haar. vr'Bt^ti 
drcumagere. r. vertStt. aind. vart. vr^za mit pra>efixen ligare, sol- 
vere. zHva glos. r. zolva. p. zelwica, iolwica. zr^bcalo speculum. 
r. zercaJo. zr'Lno granum. r. zerno. lit. iimis. ahd. chom, kemo. 
ilitöb; zHöB bäis. r. £elÖB. ^Ixiia gcdbvla. r. ^elna. p. 2olna. lett. 
dzilna. äl'Bt'L flavus. r. Äeltyj. lit. gdtas. irtny pistrinum. r, 
iernovB. lit. gimos. got. qvaimu-. Seltener als aus tert entsteht die 
form tYT>t (trt) aus tret: vergl. gr'Lmeti tonare aus grem-, woher 
gromi». Hieher gehört auch grtkx graecus. Ein rbt aus ert scheint 
nicht vorzukommen. Vergl. m^ine abhandlung ,Über den Ursprung 
der Worte von der form aslov. trbt^. Denkschriften, Band XXVII. 



tnt (trt), trfit au tert. 31 

B. tert voird trfit. 

brßgt ripa, r. bereg^. brfime orma. r. beremja neben dem 
unvolkatümlichen bremja. brSza betula, r. bereza. br§ida prae- 
gnans. r, bereza. öreda grex. Jdr, öereda. ör^p'B teata. r. öe- 
repi). ör^^nja cerasus. r. öereSnja. öreti»: nsl, ör&t sumpfige 
Waldung, r. öereti.. örevo veiiter, r. derevo. drßvo arbor. r. 
dereyo. mleti mx>lere. r. molotb aus moltb: hier tritt der Wechsel 
von e und o ein. mrS2a rete, r. mere^a. plSpelica coturnix, r. 
perepeli». slSzena «p2en. r. selezenka. sreda medium, r. sereda. 
sr^n'L: nsL sren pruina. r. serenii. strSg^, str'Lg^ custodia, r, 
steregu. atrSti extendefi*e, r. steretB. tetr^vb phasianus, r. tete» 
revi.. trSbiti purgare. r. terebitB. tr^m'B turris, r. terem'B. 
vredTb lepra. r. veredi.. vrfes'L: nsL vrÄs erica. r. veresi». vr6- 
tiste cUicium. r, veretiSde. £l§dica schneeregen. Hr. ozeleda. 2lSza 
glandula. r. ieleza, ilßzo, daraus ^el^zo ferrum. r. j^elezo für 
2eIezo. 4r6b§ puUus egvi. r. ierebect. 2r^lo guttur. r. äerelo. 
Ebenso redi» tn rSd'Bk'L raru« au« erd'L; wie das lit. erdvas zeigt. 
Vergl. meine abhandlung: ,Über den Ursprung der wort-e von der 
form aslov. tröt und trat. Denkschriften, Band XXVIII. 

Bei diesen formen ist von einem urslavischen tert, telt ai^zu- 
gehen, worauf vor allem die formten trtt, d. i. trt, tert, tert; tHt, 
d. i. tlt, telt, telt beruhen. Diese verteilen sich nach d/rei zonen, von 
denen die zone A) das spra>chgebiet der Slovenen, der Chorvaten und 
Serben und das der Cechen, daher die slovenische, d. i. die aitr, n&Ur, 
dakisch' und bvlgarisch-slovemsche, die kroatische, serbische und Öe- 
chische spräche umfasst; die zone B) begreift das Fachgebiet der 
Bussen, daher die gross-, klein- und weissrussische spräche; in die 
zone C) fällt das Sprachgebiet der Polen mit den Kaschuben, der Po- 
laben^ die unter dem navfi&n Lechen zusammengefasst werden können, 
und der Sorben (Serben), daher die polnische spräche mit dem ka- 
schvhischen, das polabische, das ober- und das niederserbische. In A) 
schwindet der vocdl e, der sich in B) und C) erhält, daher vert, in 
A) aslov. vr'Ltßti, d. i. vrteti. nsl. vrtiti usw. ; in B) r. vertötb 
usw.; in C) p. wiercied usw. Vergl. oben seite 29. Aus urslavischem 
tert, telt entstehen, vielleicht durch den einfluss des accentes, auch die 
formsn tr^t, teret, tret; tlet, telet, tlet. In A) tritt metathese des 
T, 1 und dehnung des e zu & ein, während in B) zwischen r, 1 und 
t der vocal e eingeschaltet und in C) der ursprüngliche vocal e meta- 
thesis erleidet, daher bergi» in A) aslov. br^gi», nsl. br^g usw. 



32 a-Uvie. 

In B) r. bereg^ usw, und in C) hrzeg für breg usw., das aus 
bereg nicht erklärt werden kann: daraus entstünde p, bierzeg. 

3. ent wird §t. 

1. Der huchstahe §, A; heisst im alphabete j§, der buchstabe ^, 
Jk, hingegen j^, was die Griechen durch le, 16 wiedergeben. Das abece- 
narium buigaricum weist mit unrecht dem j^ den namsn hie zu : dass 
durch hie etwa der laut bulg. jt» aus ja bezeichnet werde, ist schon für 
das IX. — X.Jahrhundert nicht unmöglich. 

2. Dass e und ^ vde nasales e und o, d. i. e und o, denen 
der nasenton mitgeteilt ist (Brücke 66), ausgesprochen wurden, ergibt 
sich aus folgenden tatsachen : a) tn den aus dem griechischen stam- 
menden Worten entspricht § dem e, i mit folgendem n^ m ; % hingegen 
dem o, a, u mit folgendem d, m: oksir§hi> o^öpuYX®? pat.-mdh, de- 
kebrb BexsiJLßptoi; sup, 420. 24. nojebrt vo£[xßpiO(;. sept§vrij, septebn» 
c£7CT^[xßpio(;. oktebrij, okt^brt 5xT(i)ßpio^, 7iach dem vorhergehenden, p§- 
tikosti TrevTYjKöa-nj pat.-mih. ostrom; drs^garb drungarius, qui drungo 
seu turmae militari praeest, von ^poij^oq drungus: die Griechen hohen 
das wort von den Lateinern, diese von den Deutschen erhalten, fr^gi» 
(fpdf^oc; prol. lagin'L Xoy^Tvoc; ostrom. archim^driH dip^ifJ^avSpCrr)? pat.- 
mih.; aus xwvara^mvoc; unrd k'BsnetinB adj. sup. 146. 2; 148. 12; 
149. 5; 206. 27; 207. 1. Umgekehrt entspricht dem § slavischer 
Worte im griechischen eine mit n oder m schliessende silbe: sv§topl'i>k'L 
ff(pevT6xXr<xTo<; m der vita Clementis 8 usw. Man vergleiche ausserdem 
l^ta mit lancea, tr^ba mit it. tromba. ß) in dem gleichen Verhält- 
nisse wie das griech., befindet sich das deutsche zum aslov.: k'Ln§ZL^ ahd. 
kuning. p^n^g'L, ahd. phenning. ätel^gx, skl§zi>; ahd. sMllinc, got. skä- 
linga-. user^gi., got. ausan- und *hrigga-. jlfan vergleiche kladezb 
puteus, das wohl mit einem d-eufschefi namen auf ing zusammenhängt. 
vitezB heros, das mit dem anord. vikingr zusammenzustellen ist: pira- 
tae, quos Uli vAthingos appellant Adam Bremensis. Das r. jag^ in 
korljagT.: korljazi. varjagt entspricht aslov. ^gi» atis deutschem ing: 
ahd. charling. anord. vceringr. mlat. varingus. mgriech. ßapaffO^;. 
jatvjagT» bei Nestor, name eines den Litauern verwandten volksstammss 
(jednego z Litwq j§zyka), entspricht dem jazwingi polnischer Chronisten, 
p. wohl *ja6wi^dz, wofür als collect. ja6wiie aus dem wr, oder Hr. 
Linde 2. 249. Zeuss 677. h^dog^b peritus ist got. handuga-. p^gva 
corymbus, got. pugga- oder puggi-. velbb^d'B, got. ulbandu-, s^bota ver- 
rät ahd. einfluss: sambaz in sambaztag. got. plinsjan aus ple7isjan ist 
aslov. pl§sati. got. kintus entspricM aslov. c§ta. Der nams des 



\ 



Toeal ^. 33 

mähnsck-slovemsclien filraten, der bei Cosmas svatopulch lieisst, entbehrt 
in den gleichzeitigen quellen nie des nascds: zuventapu 879, sfentopulcho 
880, zventopolcum usw. zuuentibald im salzburger verbrüderungsbuch, 
santpulc Aquileja, wo auch sondoke vorkömmt, ettoa ss^di», y) dasselbe 
gilt vom immunischen : oglindz specidum: gl^dati. Undinz loca ineidta: 
ledina. sfinci sacrare: sv^titi. respzntie bivium: rasp^tije. szmbzfz 
sabbatum: s^bota. tzmp obtusus: t^p'L. Auf rumun, lautgesetzen be- 
ruhen rznd series: redi». sfznt sanctus : sv^t'L, während munkz labor^ 
maka, auf m/igy, munka zurückgeht, Vergl, lunkz, porunkz, pungz 
mit Orslov, ]aka. por^öiti. p^gva. 8) die slavischen worte im magy. 
bestätigen gleichfalls die nasalität von e und a ; menta mentha : m^ta. 
pentek dies veneris: p^ttki.. rend ordo: redii. szent sanctus: sv^ti». bo- 
lond stultus: blad'L. korong circvl.us: kragx. szombat sabbatum: sa- 
bota. galamb columba : golabb. parants prasceptum : por^öiti. munka 
labor: m^ka; güzs vimen, aslov, ga^vica, ist s, gu2va. Die art und 
weise, tcie griechische ivorte im aslov, und wie aslov. worte im griech, 
transscribiert werden; diefm*m der deutschen worte im sloven,, so tcie 
der sloven, im deutschen; endlich die form der aus dem sloven. in 
das rum, und das magy, aufgenommenen worte spricht demnach für 
die nasale ausspräche der bu^hstaben e und ^. Dieses resultat wird 
av>ch durch den umstand bestätigt, dass die vocaJe e U7id a soicohl in den 
umrzelhaften bestandteilen der worte als auch in den stamm- und 
wortbildenden suffixen mit d oder m schliessenden süben der ver- 
wandten sprachen gegenüberstehen: pett qainque, aind, pankti, lit, 
penkti, ^glb carbo, aind, ahgara, lit, anglis usw, e und ^ sieht man 
im aslov, aus mit n oder m sdüiessenden silben entstehen: öeti aus 
ötnti, centi, praes, ßbn^. d^ti aus d'tmti, domti, praes, diima usw,, 
daher Jk glagolett se gugnivo izvest, 4, 257, Von den slavischen 
spi'achen kennen den nasalismus das pohlische mit dem kaSubischen 
und das polabische, ferner das slovenische, d, i, die spraclie jener 
Slaven, welche, im seclisten Jahrhundert am linken ufer der unteren 
Donau sitzend, bei Prokopios und Jornandes ay.Aaß-f3vo(^ sclaveni Messen: 
von diesen zog ein teil über die Donau nach dem süden.und erhielt 
da nach einem den Hunnen und den Türken verwandten volke den 
namen Bulgaren; ein anderer wanderte na>ch dem westen und di^ng 
in die norischen alpen: die spräche dieser Slovenen^ die man die 
norisch-slovenische nennen könnte, bezeichne ich als die neuslovenisclie ; 
ein teil setzte sich in Pannonien fest und verbreitete sich über die 
Donau an den fuss der Karpaten : die spräche dieser Slovenen heisst 

mir altslovenischy man köiinte sie pannonisch - slovenisch nennen; ein 

3 



34 a-ToeaU. 

teü endlich hehidt seine sitze: die spräche dieses teils mag daJcisch- 
slovenisch genannt werden. Alle vier dialekte des sloveniscJien he- 
sassen noch in histoinscher zeit die nasalen vocale. Das altslov&nische 
hatte sie his zu seinem erlöschen nach dem einbruch der Magyaren 
gegen ende des neunten Jahrhunderts ; das dakisch-slovenische beicahrfe 
sie Ins zu seinem aussterben zu anfang unseres Jahrhunderts, Das neu- 
slovenische hat in seinem ältesten, aus dem zehnten Jahrhundert stam- 
menden denkmahl spuren des nasalen vocales ^: sunt s^ti»; poronso 
poraö^; mogoncka (mogonka) mogaäta neben zodni sadtny; mo 
für ms^f moj^ ; prigemlioki prijemlj^sti ; moki m^ky ; boido poida ; 
vosich va^ih'B ; nmsenik lieben mosenik m^öeniki» ; choku hosta ; 
fifr e steht in dem freisinger denkmahl en nur einmahl : y uen sih 
VB vestbsih'L, sonst e: spe sipe; zveta sveta, icährend in einer Ur- 
kunde kaiser Arnulfs von 898 zwentibolh für svetopliikt zu lesen ist, 
Spuren des nasalismus finden sich im nsl, noch heutzutage: dentev, 
dentve für detelja^ p. dziecielina, in Canale; miesenc res, 68. me- 
senc neben mesec, venet. miesac, aslov. mesecb; zvenk, zveki»; im 
Gailtale (v zilski dolini) Kärntens spricht man noch lenca lesta; 
ulenöi; ule2em, a^lov. leg, leg ; srencati *S'Lre8tati für s'Br^sti, praes. 
8'Br^St^; veno veste. Vergl. mencati conterere mit aslov. ni^k'Bki». Der 
Ortsname, der aslov. l^ka (Lak in Krain) lautete, findet sich in folgenden 
formen: lonca 973. lonka 1074. lonca 1216. lonk 1230. 1278. 
lonke 1283 neben loka 1248. 1253. lok 1261. 1262. 1263. 1267. 
1268. 1280. ebenso lovnca in Istrien 1067. lonk in Steiermark 1181. 
Vergl. Muchar 2. 57. Aus dem gesagten ergibt sich, dass im nsl. die 
nasalefi vocale nicht wie mit einem schlage veimichtet worden, sonderm 
ailmählig geschwunden sind: den ausgangspmikt der verderbniss, wo- 
durch e, ^ in e, o übergiengen, kann ich nicht angeben, woJd aber 
geht aus den obigen tatsaclien hervor j dass sich in einigen gegenden 
die nasale in einer grösseren anzahl von icorten, überhaupt nam&iitlich 
in den au^ der masse des Wortschatzes einigermassen heraustretenden 
eigennamen erhalten haben. Man wird nicht fehlen, wenn man an- 
nimmt, dass schon im nehmten Jahrhunderte, im Zeitalter der Wirksam- 
keit der Slavenapostel in Pannonien, das nsl., d. i. das norisch-sloven., 
die nasalen vocale nur in einzelnen icorten kannte. Wer dasselbe vom 
bulgarischen annimmt, wird von der Wahrheit nicht weit abirren. Ks 
ist zu constatieren, dass nasale formen im bulgarischen in alter zeit 
nicht selten sind; aus der lebenden spräche fehlen uns zur zeit 
verlässliche angaben : aus alter zeit sind anzuführen : GouvBtasj^ov, ccuv- 
Ssaaxov, covTia(7y.6;, aslov. *sateska, as. suteska, in einer Urkunde von 



▼ocal t. 35 

1020. sfentogorani, aslov. * svetogorjane, von 1274, (jcpevTicOXaßo;, 
(j^cvBcaTXaßo^ bei Pachymeres und Kantakuzenos, aslov. svctoslavL. 
xp(»)Tcxv£v2^Y), einem aslov. protoknezi entsprechend. C. Satlias, Blblio- 
ilieca I. 284. ucfAiupo^, ^0'j[j.';:poc, aslov. zjjbri». V. Gri(jorovi6 erzählt, er 
habe in der nähe von Ochrida und Bitolja in einigen icorten nasale 
vernommen: im.nf]r, da b^deä (icohl: b'Lndeö) iiv: aslov. inadr%, 
da b^desi iivh. Derselbe icill in Dibra und bei Saloniki o für % 
wie im nsL gehört haben. Nach anderen wird bei Kostur und in der 
Dibra mondro, ronka, im>ndro, r'Lnka gesprochen. Die Pomaken, 
muhammedanische Bulgaren im gebirge Rhodope, sprechen dem ver- 
nehmen nach rtnka für aslov. r^ka. Von Ortsnamen werden angefülirt 
longa; wofür ein anderer reisender leko, wohl li>Dga; Hga, gehört 
hat. lag neben lenk, d. i, Hng. dambovo usw. Heutzutage findet 
man demnach spuren nasaler vocale in einzelnen Wörtern im Südwest- 
liehen Macedonien, K. J. Jirecek, Starobulharske nosovky im Casopis 
1876, 826, Man beachte in der heutigen spraclie grendi puljes 2, 
45, jarembicL milad, 887 neben gerebicB 419, pendeset, deven- 
deset und aus p*ol.-rad, öendo. pen'desett, pen'desetorica; femer 
aus dem späten griechisch Xd^yo? für l^gTb und unter den slavischen 
Ortsnamen Griechenlands XoYxa l^ka : /.oTctvoßa in Epirus und kapi- 
njani in Macedonien sind ktp- aus k^p- ; ngii^ch, ypivia für aslov. 
gr§da ist icolü ghr^da, der Ortsname "kiTnhoi. für aslov. l^dina wold 
Ijadina zu lesen. Die enticickelung der nasalen vocale im bvlg, ist 
die, dass aus e (en) e, aus q zunäclist tn, "h geworden ist. Formen wie 
mondro, modro sind demnach für die heutige spräche wenig wahr- 
scheinlich; selbst in älterer zeit mag dem 077 in Xo-^oq bulg. 'Lng 
entsprochen haben : dem sombota bon.y so wie dem sobota lam, 1. 87, 
stehen skandelnikt, sk^ndeHni, skandel'Bneh'L rom. 9. 21; 2. tim, 
2. 20; 2. cor. 4. 7. slepc. Sreznevskij, Pamjatniki 115. a und S'Ln- 
grazdane apostol.-ochrid. 98. a gegenüber und zeugen für die aus- 
spräche Tiiij x gegen on, o. Li entlehnten Worten findet man en und 
an: kosten'tint ostrom, konstentine grada cloz, II, 24. pen'tikostiin'B 
ostrom. dekembrb sup. 216, 12. arhim^ndrltb paL-mHi. p^n'tt- 
skumu xovTty.w zogr. p^nttst&m'L sup. 181, 2 und das oben ange- 
führte skqnd-. Aus diesen tatsachen ergibt sich für mich als resultat 
die ansieht, dass im neunten Jahrhunderte ein aslov, text mit regel- 
rechtem gebrauche der nasalen vocale weder bei den Slovenen Noricums 
noch bei denen Bulgariens entstehen konnte. 

8, en, em kann weder im auslaute noch vor consonanten stehen, 

dasselbe geht in beiden fällen in e über: ime aus imen. naöeti aus 

3* 



36 a-vocale. 

nacenti, naöbna. Dieses gesetz gut auch in den entlehnten Worten : 
clek§vrij Bexefxßpio; usw.; koleda ist calendaey xaXavSai. Metathese ist 
eingetreten in ßt/vTxo? der vita Clementis aus Wiching, wofür man 
etwa vih^gi», vihezb erwarten möchte, Dass dessen ungeachtet jemlja 
gesagt wird, hat seinen grund wohl damn, dass diese form in ziem- 
lich später zeit aus jembj^^ jemija entstanden ist; so ist au>ch lomlja 
aus lomhjs^j lomij^ zu beurteilen, 

4. Dem aslov. § und seinen reflexen in den anderen slamschen 
sprachen liegt en aus älterem aa, d, i, ajO, zu gründe, en ist dem- 
noAih als urslavisch anzusehen. Dass in der tat e aus en, nicht etwa 
aus in entstanden ist, ergibt sich daraus, dass aus imen der sg. 
nom. acc. ime hervorgeht, während sich aus pqti-ns als pl. acc. pati, 
7iicht p^te, aus £peßtvOo(; revit'L, aus tcXivOo; plita neben plinitta, atis 
mensa, wohl zunächst minsa, misa (Vergl. J. Schmidt, 1. 80—85.) 
ergibt, so wie daraus, dass i vor n manchmahl in e verwandelt wird: 
aslov. korenH (pride vl korenti» slep6. 129.) corinthus. aslov. jen- 
dikti indiciio. kr. pengati pingere mar. Vergl. lit, enkaustas Bezzen- 
berger 68. Wenn daher die III. pl. praes. von moli - molet'B lautet, 
so beruht dieselbe zunächst auf molentii; ebenso ist gorett zu er- 
klären. Hinsichtlich der entwickelung des urslav. en im auslaute und 
vor consonanten zerfallen die slav. sprachen in zwei reihen. In der 
ersten geht en in ja über: dies geschieht im 6ech., oserb., nserb. und 
in den russ. spra^clien, dalier c. pöf quinque, dem slovak. pät gegen- 
übersteht. OS. pje6. ns. pje6 aus pjaf usw. r. pjatb für aslov. pett 
aus pentb, penktb, aind. parikti. Wie ja aus en entsteht, ist schwer 
zu erklären: vielleicht ist e duixh ersatzdehnung für das geschioundene 
n zu e geworden, aus dem sich ja hier ebeiiso entwickelt hat wie ja 
in iöazati für iöezati, das auf iöez- beruht. Freilich (und dies kann 
gegen diese ansieht geltend gemacht werden) sind die ferneren Schick- 
sale des ja für e aus e von denen des ja für e aus en verschieden : 
aus tr'Lpjati wird aslov. tr^peti, während sich r, pjatb aus penti 
unverändert erhält. Nach j und 6, z, s bieten beide lautreilien im 
r. usw. dasselbe gepräge: aslov. stojati, r. stojatt; aslov. jeti, r. 
jatt. Zur behauptung, der utiter schied liege in dem relativen alter der 
formen, fehlen gründe. In der anderen reihe slav. sprachen trat an 
die stelle des en das nasale §; es geschah dies im poln. so wie im 
kaSuiischen und polabischen, im slovenischen, d. i. im pannonisch- 
(alt-), norisch- (neu)-, dakisch- und bulgarisch-slovenischen und im 
kroat, und serb., daher p. pi§6. aslov. p§tb. nsl. usw. pet. Hier unter- 
scheiden sich kroat, und serb. von den anderen sprachen dtirselben 



Tocal ^. 37 

reihe dadurch, dass sie schon sehr früh e durch e ersetzt haben, in- 
dem in historischer zeit nur die form pet nachgewiesen werden kann : 
8. pet^ während in den anderen sprachen § seinen nasenton erst in 
historischer zeit eingebii-sst, im aslov, und im dakisch-slov. ihn bis 
zum aussterben dieser sprachen bewahrt hat. Wenn im poln, für ur- 
sprüngliches en nicht mir ie sondeim auch i^ steht, so ist dies folge 
der eigentümlichen lautgesetze des poln. Das nsL scheint in dem dem 
aslov. § entsprechenden e, das sowohl von dem e in pletem als auch 
V071 e in peti verschieden ist, eine erinnerung an den einstigen nasal 
bewahrt zu haben: pet quinqtie, aslov, petB, und pet, pl, g&ii. von 
peta, aslov, p§ta calx, lauten ganz gleich: e für e ist gedehnt. Noch 
im zehnten Jahrhundert findet sich e, ja einzelne Worte mit nasaliertem 
e existieren selbst heute noch. Das nsl, nähert sich im ausser sten 
Westen seines gebietes den sprachen erster reihe. Man hört nämlich 
im Gärzisdi&n: ßati: poöati. zaöati, aslov. ßeti. gladati (jutro zjutri 
vas bom pogladala), aslov. gledati. grad (gram, naj grajo pogla- 
dat. kam pa graste?), aslov. gred. jati: vzati, aslov. j§ti. jatra, 
aslov. jetra. klati (mati je otroka zaklala), aslov. kleti. pata, aslov. 
peta. zabsti (v noge me zabe), aslov. zeb. 2ajen, aslov. iqidhni». 
seno^at, aslov. seno2etb. Man beaxJite auch razati für aslov, rezati. 
Auch im kroat. steht nach j, ö, 2 oft a für aslov. e: jati, pod- 
jati, ujati, aslov. j^ti. öado, aslov. 6edo. 6ati : poöati. poöalo 
neben po6elo, aslov. öeti. poöelo. i^adja, aslov. ^ezda. Dass das 
^ech. im neunten Jahrhunderte nasale gehabt habe, ist ein irrtum: 
auch den prager fragmenten sind die laute e und ^ fremd. 

5. Die § enthaltenden formen, a) Wurzeln. agned-L po- 
pulus nigra, nsl. jagned. s. jagnjed. aö, jehnöd palma matz, 17, 
der agne vergleicht. Das wort ist dunkel, bled^ deliro, nugor. nsl. 
biedern, blesti: lit. blend: blesti s sich verdunkeln, lett, blendu sehe 
nicht recht, blinda unstäter mensch, blädu schwatze, got, blinda-. brek- 
njjti sonare. nsl. brenkati. s. breöati. r. brenöatt. brjakatb. c. bfiu- 
öeti. bruöeti. p. brzeczy6. os. brunkac. lit. brink^tereti. mhd. breiten 
J. Schmidt 2. 836. brezg in breznati sonare. r. brjazzatb: vergl. 
lit. brizgeti. ceta iiumus. klr. catka. r. cata. c. ceta. p. cetka. got. 
kintus: lit, ceta ist entlehnt, vergl. matz. 23. ߧdo infans. Man 
merke isaakb sarino öendo im serb.-slov. prol.-rad. 18. ahd. kind. 
öedo ist ein dunkles wort: matz. 24. vergleicht aind. kandala ger- 
men. öep: vergl. ö. öapnuti mit lett. kampt fassen] nsl. öepeti 
mit ö, öapöti hocken. ö^sti» densus: lit. kimHas gestopft, kemäu, 
• kimSti; kamsiti stopfen. öestb pars wohl aus scenstb: vergl, aind. 



38 a-Tocale. 

N 

öJiid, chinatti »palten, abaktr, ^öid, SSindajeiti. 6§ti m poöeti, 
poöbD^ incipere : vergL konati. d§ka in p. dziek^ dzieka. c. 
dika, dök, Ut. deka, pr. dinckun acc, sind entlehnt: nhd. dank. 
desetb decem: Ut. deUmtis. got, taihxm, aind. da§ati f. Bsxaq aus 
dasan, urspr. dakam Ascoli, Studj cntici 2. 232. 234. dev§tb novem : 
Ut. devlni. demntas. pr. nevmts neunter, aind. navan. abaktr. na- 
vaiti f. evvea?. urspr. navam Ascoli, Studj critici 2. 234. detelja: 
nsl. detelja, im fernsten westen dentev, klee. p. dziecielina usw. 
detlt, dfteli. picus: lett. demu, dimt sonare. dreb: r. drjabnutL 
flaccescere. drjablyj : vergl. Ut. drimhu, dribti Jierabhangen. drani- 
balus schmeei'bauch. dreselt, dr^hlt, dres^ki» tristis: vergl. Ut. 
drumsti trüben. dr§zg-: r. drjazg'L limiis: vergl. Ut. drumzdinti 
trüben, drumstas bodensatZj Tiefe Geitler, slovaiiskycli kmenech 
na u 96. drezga, dreska silva. gledeti spectare, ahd. glizan. 
mild, gllzen, glinzen. gr§da trabs. nsl. greda iz drevesa trüb. r. 
grjada. p. grzeda. tnagy. gerenda. ngriech. Ypevxa, YpevTt«. Ut. grin- 
da, granda: vergl. grendu schinde, daher greda eig. etwa ^geschälter 
stamm^. grind^iuy gristi diel&ii kursch. 322. pr. grandico bohle, gran- 
dis grindelring: nsl. gredelj scapus aratri. Ö. hfidel. p. grzadziel. 
magy. gerendely ist fremd: ahd. grindil. greda eo. got. gridi- 
schritt. grezn^ti immergi. gr§za coenum. nsl. grezb /. klr. hrjaz : 
Ut. grimsti, aor. grimzdau, immergi. gremsti^ aor. gremzau. gramzditi, 
gramzdinu immergere. hlebb catarrhacta. vergl. r. chljabatb crepare. 
Geitler, Lit. stud. 71, vergleicht das r. wort mit Ut. sluboti hinken, das 
vielleicht für Uiift- stelle. Man denkt auch an lit. klumboti va^illare. hied 
in ohienati debilem fieri, ohledanije negligentia, hrest:^?. chrzestnac 
sonum edere. r. chrjastnutb, chrjasnutb. klr. chrusfity: vergl. 
hr^sH. hrest'bk'L cartilago. p. chrz§stka, chrzastka. Hr. chrjasc, 
chrjastka, chrustka. r. chrjaäöb neben nsl. hrustanec. jarebb perdix\ 
wsZ. jereb. b. jarembicb müad. 387. neben gerebicL 419: vergl. ere- 
bicice rebum §arena 443: lit.jerube, erube ist wohl entlehnt, lett. irbe. 
ja ist loahrscheinlich das aind. ä in ä-ntla bläulich. jeb : so würde 
aslov. der anlaut des r. jabedbnik magistratus genusy rabula, aus 
dem anord. embcetti lauten, das ahd. ambahti entspHcht. klr. jabeda 
calumnia bibl. I. jecaja aLf(\ iunctura: slepiS. wird ec'bja, sonst ja- 
öaja gescIiHeben. Das wort ist dunkel. jeöbmy hordeum. jede 
prope, unrichtig ^de : jedecedbcb oixtaxc?. got. innakunda-. alat. endo, 
indu. lat. indigena. jedro nucleus, testiculus. nsl. jedro. klr. jadro 
usw. lett. tdras, aus indras, kern. aind.. anda ei, hode. sändrä kernig. 
jedro dto. nsl. jedrno, jadrno. jek in jeöati gemere. nsl. jeöati. 



vocal %. 39 

jok fletus. jokati. p, j^kac. j^k. j§t: vergl. r, jantarb sudnura 
mit lit, jentaras, gintaras, lett. dzinters, zUars, pi\ gentars. mlat. 
gentanim; vergl, auch magt/, gtjanta harz, gyantdr bergharz matz. 
38. 389. j^ti, im^ prehendere. lit. imti aus emti, imu, axyr. emiau. 
pr. imt. leit. jemt, nemt. lat. emere, aind. jam, jamati. jetr- : ob-L- 
jetriti ardtre facere. ö. jitfiti eitern machen, p. jatrzy6. : damit wurde 
lit. aitrus herbe, geil verglichen. jetro iecur. griech. evtepa: vergl. 
aind. antra eingeweide J. Schmidt 2. 469. jetry sivair^p fratria. 
lat. ianitrices. s. jetrva. Mr. jatrovka bibl. /. p. j^trew. lit. gente 
g. genters für jen- und inte. lett. jentere und etere, etala. aind. ja- 
tar aus jantar: j ist wie y in svekry zu beurteilen, jeza morbus, 
nsl. jezB, ira: vergl. lett. igt schmerz haben, idzinät verdriesslich machen 
aus indz-: vergl. klr. jalia. p, jedza böses weib bibl. I. jezyk'B 
d. i. jezy-k'B lingua. r. jazykx: als dial. wird Ijazyk'L angeführt: 
ein aslov. lezyki erinnert an lat. lingere. pr. insuicis d. i. inzuvis 
aus linzuvis. lit. lezums. armen, lezu. deminiit. lezovak. Man vergleicht 
jedoch aind. guhü, gihvä für djanghvä Zeitschrift 23. 134. abaJctr. 
hizii. kiek in kleoati claudicare, inclinari, knieen. nsl. kleÖati. 
kies in p. kl§sna6 einsinken. 6. klesnouti. klet: vergl. r. kljaöa 
mähre, stute mit pr. klente kuJi Geitler, Lit. stud. 65. kl§ti, klbn^ 
maledicere. pr. klantemmai wir ßiichen. klantlt. kol§da xaXavBat ca- 
lendae. b. koladi» und kolende matz. 208. lit. kaledos. kom§ga : 
p. komiega. r. komydgsi hohes ßicssschiff matz. 211. kreg: slovak. 
kräz^ kräza: kolo to je kräz, kräia, kruh slabik. 35. krizem 
krä2em Zickzack : kräz würde aslov. kre^b lauten: krek in p. krzak- 
na6, chrzacliiia6 grunzen, sich räuspern, r. krjaknatb. kret in 
krenati deßectere, gubernare. nsl. krenoti, kretati leviter movere, 
b. kreiix vb. r. krjanutb dial.: aind. krt, krnatti spinnen, winden 
vergl. J. Sc/imidt 1. 65. 122. *k'Lneg'a: p. ksiega setzt eine nasa- 
lierte form voraiis. aslov. kennt nur krbriiga. lit. hat knigos und 
kningos. Vergl. matz. 43. k'Ln^gi,, krbnezb princeps. p. ksiadz. 
lit. kunigas, lett. kungs. pr. konagis. ahd. kuning. ledina ter7*a 
inculta. nsl. ledina: lett. llst, Itdic roden. Itdums rodung. Vergl. pr. 
lindan sg. acc. tal. got. landa-. ledvi» /. lumbus. nsl. ledje, ledovje. 
p. l§dzwie. ahd. lentl. Auszugehen ist von randh: aind. randhra Öff- 
nung, höhlung, blosse, schwäche, daher lat. lumb. germ. lend. slav. 
l&nd. leg: vergl. r. Ijagatb hinten ausschlagen mit lit. lingüti 
wackeln, r. Ijagva rana. Geitler, Lit. stud. 67. leg decumbere: der 
nasale vocal ist auf die praesensfoi^nen beschränkt, Vergl. jedoch 
l§2aja. e soll in dem n, na der verba loie aind. bhid, woher bhind- 



40 a-rvocale. 

mds neben bhinddmi, begründet sein: vergL leg. ret. 8§d. leht alter 
nationcdname für Pole: klr, lach. ar. Ijach. lit. lenkas aus leh'L. 
magy. l&ngyel. l§k mit praefixen curvare, reflexiv : perterreri. poleöb 
/; laqueus. klr, lak. r. uljaknutb sja. Ijakij biickelig. ^. lek terror. 
c. kfivölaky mäanderartig Geitler, Lit, stud. 67. p, l§ka6 sie. lit. 
lenkti trans., linkti intrans. linkus. lett, lenkt beugen, llkt krumm 
werden vergl. J. Schmidt 1, 107, 108, l§äta lens, lit. lenSis, lett, 
leca, leXaja gallina, eig, die brütende: l§ge praesensstamm von der 
w, leg. p. l§gne. os. Iahny6. m§k'tk'L mollis: lit. minktti kneten. 
minkUas weich, menkas. lett. mtkt aus minkt weich werden, p. miekiny 
palea; r. mjakain kozemjaka, woher lit. ka^ermkas, beruht auf meki: 
in§($iti. vergl. meti. meso caro. pr. mensä, menso, lit, mesa. lett. me- 
sa. got. mimza-. aind. mäsa: vergl. mezdra corticis pars interior. 
meso setzt wie das got. wort ein aind. masa voraus. met^ turho, 
nsl. meteni; mesti butter rühren, pr. mandiwelis quirlstock : vergl. lit. 
menture quirlstock, das an r. motoija rolle erinnert, welches jedoch wohl 
zu motati gehört, aind. math, mathnäti, manthati, m§ti, mi>na com- 
primer e. lit. minti, minu. minktti: hieher gehört nsl. mencati, man- 
cati conterere J, Schmidt 1. 108. 109. metva, meta [ji.(vOy) mentha. 
nsl. meta, metva. s. metva. r. mjata. p. mi§ta. lit, meta ist ent- 
lehnt. Wahrscheinlich ist metva fremd motz. 62. metb in pametb 
memoria: -men-tt. lit. pornetis. tat. m£ns, mentis. aind. mati. po- 
meD^ti neben pomenati meminisse : w. men : mBneti. lit, mineti, 
aind. man, manjate. mos§zi>: p. mosi^dz messing, c. os, mosaz: 
mhd, messing mxitz. 60. ol§db: ar. oljadi>: griech. /eXav^iov, pe- 
negi), penezL numus. pr. penningans pl. acc. ahd. phenning. pedb 
palmus. nsl. pedenj. b, ped'L. p. pi§dz von pen: ptna, peti. pelo 
dunkel: obratite p§lo moe pat.-mih. 176. p§s: op^sneti: opesne 
licemt pat.-mih. 52: vergl. opusn&ti mutari. Das wort ist dunkel, 
pestb pugnus: vergl. ahd. füst. p§stb scheint zu aind. pis, pina§ti 
pinsere zu gehören : pes-tb. peta calx. nsl, peta. 6. pet'B. p, 
pieta. lit. pr. pentis. Fick 2. 600. stellt p§ta zu pbn. Hieher gehört 
p§tbno calcar. lit. pentinas: vergl. calcar von calx. opetb, VBsp^tb 
retrorsum : lit. apent, atpenÖ, älter atpenti, wird von Bezzen- 
berger 71. als sg. loc. atpenttje von atpentis rückweg erklärt. p§ti, 
pbna extendere. lit. pinti aus penti. aor. pest, p^hx. p§tro la- 
cunar. p. pietro Stockwerk, ö. patro gerüst, Stockwerk: petro scheint 
mit pen, suff. tro^ zusammenzuhängen. p§tb quinque aus p§k- 
tb: lit. penki. aind. pankti -üvndq. plesati saltare. nsl. plesati. 
p. pl^sa6: davon got. plinsjan aus plensjan. pr§d in vbspren^ti 



redpiscere, surgere, 8, predati trepidare, r. prjadatb salire, Vergl. 
mhd. spram das aufspringen, aufspriessen. pr^d'L im p. prad. predki. 
vergl, J, Schmidt 2. 23 L pred^ neo. lett, spredu, sprest; predu, 
prest aus sprend, eig. wohl ,drehen*, spreslice hxiidspindel, VergL Kt. 
sprandas nacken. pre^ im nsl, prezati aufspringen: soöivje preza 
legumina erumpunU grab Be preza. s. prezati e somno drarnispicere. 
dhd. springan, vergl, pr^2ajeti> s§ Gi?apa77si auTSv lu<i, 9. 39, das auf *pr%- 
ziti beruht, nsl. spröiiti puSko. pr§g^ iungo. aind.prg, prkte, prhkte. 
pr§sIo ordo: die eig. bedeutung ist dunkel, r. prjasla pertica dial. 
p. prz§slo reihe, Stockwerk: vergl. pr^da. pr^tati comprimere, sedare, 
componere. nsl. spreten geschickt, s. spretan klein, p. sprzQta6 ab- 
räumen. Vergl. klr. pretaty sa sich verstecken. ret§zi> catena. 
klr. refaz. p. rzeci^dz, wrzeciadz^ woraus man auf ein deutsdies 
-ing schliessen könnte: pr. ratitisis. lit. reteUs Stachel, halsband sind 
entlehnt. r§bb perdix izv. 548. 560. r§b'L. lit. raibas, pr, roaban, 
lett. raibs gesprenkelt, rubenis birkhuhn, Hieher gehört auch jastr§bt, 
urspr. jastr§bii, accipiter. nsl. jastreb, jastrob: vergl. jar^bb J. Schmidt 
2. 493. redi» ordo: lit. redas ist entlehnt. Vergl. lit. rinditi an- 
ordnen, lett. rinda reihe, ridu ordne. Vergl. J. Schmidt 1. 36. 61. 
r§g: aslov. or^iije instrumenta, currus, gladius vergleicht man mit 
lit. rengiu sich mühsam anschicken kursch. 320. reg im nsl. regnoti 
se ringi. r. rjaib netz mit grossen öfffiungen. ruga zerrissenes kleid. 
lit. ri^enti die zahne weisen, lat. ringi. rtma (rigma). Vergl. r^i». 
repi in nsl. rep cauda. p. rz^]^ caulis caudae: vergl. nhd. rümpf, 
niederd. rump. dän. rumpe steiss, schwänz, resa iulvs, nsl. resa 
arista. p. rzasa^ rzesa wasserlinsCj augenwimper. Mr. risny6a aus 
rjasnyda wimper. r. rjasnica tichonr. 2, 359. ret in r§tie praesensth. 
zu röt in obret: obresti invenire, das zu lit. randu, rasti invenire 
gestellt wird J. Schmidt 1. 36. 44. 61. s§d praesensth. von der 
w. sed: s^sti. sed tritt auch in den inf. formen auf: r. sjastb^ 
sjali» kolos. 15. p. siaä6. sedra gvita. ö. sädra sinter, gyps. ahd. 
sintar. vergl. aind. sindhu meer, flvss. lit. sandrus auswurf usw. 
seg'n^ti extendere. posegnati tangere. prisega iusiurandum. nsl. 
segnoti. prisegnoti iurare, lit, segti, segiu schnallen, umbinden, 
prisekti schwören, aind, sagg, saggate, sangate haften, abhi-Sahga 
schwur J. Schmidt 2, 499, seknati fluere, isecett Ijuby mnogyh'L 
sav.-kn, 29, ö, vysdkly. r, sjaknutb. izsjaklyj. p, siekns^6; jako 
woda si^knie w ziemi§*, r. sekatb humidum fieri, mingere gehört zu 
sbk: Sbcati. vergl, sunkti, sunkiu seihen, sekti, senku, seklua seicht, 
lett, sikt versiegen, aind. siÖ, sincati. a-saSöant nicht versiegend, sek 



42 a-Tocole. 

beruht auf senk, es hat demnach übertritt in die Si-reihe stattgefunden 
J. Schmidt 1, 64, daher s^k- aus sonk- in is^citi siccare. s§stb 
©pov i|xc(; prwcfews sup. 242, 20. wohl sentjt: lit. sintieti denken Oeitler, 
Lit, stud. 83: aind. sant, woher germ, santha- wahr Zeitschrift 23. 118, 
würde wohl s^stb ergeben. seti, s^t'L, se inquit: vergl. aind. svan 
sonare. skileza: nestb naäa loza^ wb inako; jako skilezi podobno. 
Vergl. ginech. SarXiv^ matz. 307. skiilezt, sklezb numus. ahd. 
skillinc. got. skillinga-. sved : prisvenati, prism§D^ti torreßeri. 
Hieher gehört ved: venati marcescere. nsl. venoti. sinod senge. 
povoditi räuchern, s. svud, smud. 6. svadnouti. uditi maso. p. we- 
dzi6. wedzonka. sw^d. swedra Schmutzfleck. Vergl. anord. svidha 
brennen Fick 2. 693. J. Schmidt 1. 58. sveH sanctus. p. swiaty. 
lit. sventas. pr. sivints. lett. svets. abaktr. Speüta. sega scurrilitas. 
nsl. sega. b. äeg'L: damit hängt wohl S^havL inconstans zusammen. 
getati se fremere. nsl. s. ist öetati se ambulare. stedeti parcere. 
klr. äöadyty und skudyty sparen: vergl. lit. skundu na^ch Mikuckij, 
Otöety Ö. teg: tegnati tendere, trahere. nsl. tegnoti. r. tjag: tja- 
nutb. Hieher gehört tvohl auch aslov. tezati ///. arare, opus facere, 
acquirere. t§g'h labor. nsl. teg getreide. tezati arbeiten, aslov. tezati 
rixari. klr. samote^^ samotuiky durch eigene kraft verch. 62: t§2ati 
opus facere, das wohl auch mit pi\ teiisit machen zusammenhängt, ver- 
gleicht Fick 2. 373. mit as. thing. ahd. dinc und hält entlehnung aus 
dem deutsclien für möglich, teg ist mit aind. tan verwandt : vergl. got. 
thanjan neben thinsan. lat. tendere. tekli. aequalis : vergl. lit. tinku, 
tikti sich wozu schicken, passen, tesk : isteskl^ exTaxet«; emaceratus. 
iei\, tbna scindere fehlt in den aslov. quellen : p. ciac, tne. n aus 
m : aze ktto tbmetb d'bl^bbita izv. 601. griech. xqj^vw. t§tiva chorda. 
nsl. tetiva. 6. tetivL. lit. temptwa. tempti spannen: tetiva steht dem- 
nach für t§ptiva. te^bki. gravis, oteg'bßati gravari: teg^b-ki). lit. 
stengti, stengiu schwer tragen, vergl. jedoch tingus träge, tingau, tinkti 
träge werden, stingti gerinnen. tresti^ tres^ movere, r. trjasti, 
trjachnutb: wahrscheinlich trem-s, lit. trimti. as. thrimman. lat. tre- 
mere. griech. TpefAStv. Andere denken an aind. tras Potebnja, Kz istorii 
usw. 117. useregTb inauris. kr. userez : s userezmi mar. r. serbga, 
serezka: aus dem got. ausan- und ^h^gga-, nhd. ohrring. v^atij 
maior : stamm wohl vet. veterb : p. wi^cierz fischreuse. lit. ventaras. 
vezati ligare für ezati aus enzati. lat. ango. griech. orf/ji>. aind. 
ahgh in anghatä. anghu usw. Vergl. ^za. ^z'L-kt. c. vaz, vaz sije 
cervix : aslov. *vez'b. kh\ vjazy, poperek, chrebet bibl. I. pr. wifisus 
(oinBus) hals Geitler, Lit. stud. 72. Vergl. auch ö. vaz (jm^no od 



Toeal Q. 43 

vdzäni) vlmus. p, wiaz. lit. vinksna. man beachte nsL tvezem, tvesti 
und anord. thvengr schuhriemen. vitezb heros. nsL vitez. r. vitjazb. 
Von einem germ. namen auf -ing: anord. vikingr, witkmgi bei 
A.dam Brem. Alan vergleicht lit. vUis matz. 88. zebnati germinare, 
eig. wohl ,8palten'. s. zenuti bei Stulli. lit. zembeti, iembu. Vergl. 
das folgende und lett. digt stechen und digt keimen biet. 1. 348. 
zeba dilacero, daher zab'L: vergl. zeba frigeo. ahaktr. zemb zer- 
malmen, zetb gener. lit. gejitis: ite:ntas ist entlehnt Brückner 167. 
verwandt sind lett. ziiöts. aind. ghäti nfdier blutsverwandter Zeit- 
schrift 28. 278, verschieden aind. gamätar. griech. '^oi\f.^pi^. zvega 
canOj nur in r. quellen: zvjagu. lit. zvengti, zvengiu. zvangiti. £vigti, 
zvingu. zvegti, Svegiu. lett. zvegt, zvedzu. zvaigät: vergl. zybneti. 
zveknati sonare. nsl. zveknoti, zvenöati. b. dzvekn'B vb., daher zyaki> 
neben zak'B: vergl. zvfcneti. zedati sitire, das dem äadati nicht 
gleich ist: dieses beruht auf 2edati. Mit i^edati vergleiche man lit. 
gend in pasigendu sich sehnen, eig. sich vor Sehnsucht aufreiben Geitler, 
Pönologie 29. gandzeus lieber*, eher Lit. stud. 88. le\o aculeus : vergl. 
lit. ginkla wehr, waffe, sachlich genauer gelä. p. ^adlo. 7isl. 2elo 
tiiib. lex. neben 2alo mb. und 2alec im osten: w. slav. zen, g'Lnati, 
daher eig. das icerkzeug zum treiben des vieheSj was allerdings mit 
der jetzigen bedeutung der slav. worte nicht übereinstimmt. iet\, 
ihmsL comprimere: vergl. griech. ^evT© aus YqxTO, y^ixü), 7S[ji.o; usw. 
Hieher dürfte zetelb xXoicq collare, wofür vielleicht unrichtig zezelb, 
gehören: Bezzenberger, Beiträge 282, vergleicht lit. dzentüas, öentilas 
kleinod. zeti, i^bDJa demetere: vergl. lit, genu, geneti die äste am 
bäume behauen. 

ß) Stämme. Suffix et: Ibv-ent aw« lbv('B)-ent: Ibve catulus 
leonis. otro6-eiit aus otrok('L)-ent: otroöe infans 2. seite 190. Das 
suffix et ist ein deminutivsuffi^, das im lit. und im lat. in der form 
int-a, ent-a aus ant-a an adjectiva antritt: lit. jauninta in jaunintelia, 
sg. nom. m. jaunintelis ziemlich jung, von jauna. lat. gracilento von 
gracilo. Bezzenberger 109. Suffix nt im partic. praes. act.: bijo-nt: 
bije, sg. gen. m. n. bijasta. gredo-nt: grede, in jüngeren quellen 
gr§dy, sg. gen. m. n. gredasta. hvali-nt: hvale, zunächst aus hva- 
lent, sg. gen. m. n. hvalesta. Die form grede liegt den analogen 
partic. der lebenden slav. spracJien zu gründe. Mit dem partic. praes. 
act. hängt das subst. mogatb zusammen. Man vergl. auch p. majatek 
neben majetny, dem c. majetek; majetny entspricht: nsl. imetek ist 
anders zu deuten 2. seite 202. edrb: skaredi» /becZiAS. govedo bos aus 
gu-edo 2. seite 210. lett. güvs vacca. Sufjix men, en : die masc, haben 



4 



44 flrTOcale. 

im sg.nom. -menb, -enb oder -my,.-§: kamen : kameub; kamy. koren : 
korenb; köre. Die neutr, hohen -me: imen: ime. kamy neben köre 
und ime befremdet 2, seile 236. Man beachte vr^mi in rastojesteje 
vremi anth, 170, B, b, vielleicht für vremy. §cb: mesecb mensis. 
zajecb lepua 2, seile 293, Das Vorhandensein eines slav, suf fixes ezb 
oder egt kann weder durch das lit, meüingas benignus noch durcli 
das in russ, quellen vorkommmde rabotjag'b, da^ aslov, raboteg^-B 
lauten würde, dargetan werden: egt ist auch in raboteg'b germa- 
nischen Ursprungs, loie das entsprechende ing im roman. : il, maggio- 
ringo der vornehmere, Vergl, Diez 2, 363, Es wird tcohl auch retezb 
catenay lit, rete^is, pr. ratinsis, fremd sein, 

y) Worte. Im sg, gen, steht der form du§§ von duSa, dusja 
die form ryby von ryba gegenüber. So wie § in du8§, ist § in toje, 
sg, gen.f, der pi^onominalen declination von ta, zu beurteilen: stamm 
ist toja: vom stamm ta selbst tcird der sg, gen, f. im aslov, nicht 
gebildet, es gibt daher kein ty 3, seile 47, W^as vom sg, gen,, gilt 
vom pl, acc, dus§, ryby, dem auch die funclion des pl. nom, zw- 
kiknmt, Vergl, 3, seile 4, Dieselbe erscheinung tritt im pl, acc, der 
Ti-declination auf, tco dem ma^e raby gegenübersteht^ § neben y bietet 
auch das partic, praes, act, : bij§ neben gredy, wofür ältere quellen 
auch grede haben. Derselbe Wechsel findet sich endlich in Substantiven 
auf en : kor§, ime neben kamy : sg, gen, korene, imene, kamene. 
Hier ist zu bemerken, dass im nsl,, kroat, und serb, nur der refiex von 
e, nicht auch der von y vorkömmt, daher sg, gen,, pl, axx, nom, ribe ; 
sg, gen., pl, acc, nom, te; pl, acc, robe v»nd partic, praes. a4>t, grede, 
wie duse, m62e, kein ribi umo, ; nur men kann mi für my ergeben : 
kami. prami 2, seile 236, Die slavischen sprachen zerfallen dem- 
nach hinsichtlich dieses puncles, insofern er die declination der nomina 
mit unerweichten consonanten betrifft, in zwei kategotien: zur ersten 
gehört aslov., klr,, russ., Öech,, poln,, oserb,, nserb,; zur zweiten nsl,, 
kroat,, serb,: jene haben j, diese e aus e. Für die letztere ist die 
wahrscheinliche entwickelung folgende: ans, ons, a, e, e; für die 
erstere findet dies nur bei den nomina mit erweichten consonanten 
staU: Jans, Jons, j^, je, je, während bei den nomina mit unerweichten 
consonanten folgende reihe angenommen werden zu können scheint: 
mans, mons, muns, mü, my. Die annähme der entivickelungs- 
reihe ans, e, e beruht auf der analogie des partic, praes, act,, aus 
dem sich ergibt, dass, abgesehen von verben wie gori (gorßti), hvali 
(hvaliti), § und y auf den auslaul beschränkt sind: bij§, bijasti; 
gr^dy, gred^sti. Die beruf ung auf das partic, praes, o/ct, wird durch 



▼oeal ^. 45 

die Übereinstimmung von duSe, ryby; in^^.^, raby mit bije, gr^dy 
gerechtfertigt. Der annähme einer reihe Jans, Jons, Jens, Jen, je 
idderstreitet bij%§ti, wofür man bijeSti erwarten würde, nach gor§§ti, 
hval^Sti. Für die reihe mans, mons, muns, mü, my spricht liU 
akmü, sg. gen. aJemens liehen akmenio, atis und neben akmun Geitler, 
Pönologie 86, aslov. kamy; fetter der pl. acc. vilkus aus vilkus, 
vüJcans^ in russisch Litauen wird das n des pl. acc. zum teü noch 
gehört und zwar in den zusammengesetzten formen des adjectivs: bai- 
tünsius, Kurschat 136. 261, woraus sich für den pl. acc. der aufs- 
taut uns ergibt. Dem, aslov. pl. acc. m. ty entspricht lit. tus, tüs. 
Indessen ist die übereinstimmwig des aslov. mit dem lit. nicht durch- 
gängig : rankos ist dm" sg. gen. und der pl. nom., während rankas 
der pl. acc. ist: das aslov. stellt diesen verschiedejien formen das eine 
r^ky entgeg^. Der pl. acc. lautet lit. vilkus, aslov. vl'Lky. Währefnd 
aslov. vliky und kamy denselben auslaut bieten, zeigt das lit. vükus 
und akmü. Hir das urslavische ist im partic. praes. act. der audaut 
% anzunehmen: gr^d^, wofür gred§, gr^dy, aus gred-o-nts, gred- 
o-nt. Nur die verba III. 2. und IV. weichen ab, da ija, ije mit aus- 
nähme der I. sg. praes. in i zusammengezogen ward, daher gori-nt, 
gore-nt, gor§; hvali-nt, hvale-nt, hvale. goreäta, hval^sta im gegen- 
satze zu gred%§ta. Denselben auslaut % nehme ich im sg. gen. für ryby, 
duse so u)ie im pl, acc. nom. für ryby, duä§ a«. Die schtoächung 
des s^ zu e ist vielleicht in der betonung begründet, wie dies im p. 
vielfältig eintritt. VergL Leskien, Die declination usw. 13. 20. 41. 
82. 120. Geitler, Lit. stud. 49. Der unterschied besteht darin, 
dass a nach unerweichten consonanten in einigen sprachen in der decli- 
nation in der Schwächung bis ü, y f ortschritt, während es nach er- 
weichten consonanten in keiner spräche bis zu jener ausser sten Schwä- 
chung gelangte, sondern bei e lialt madite. Die sg. acc. me, te, 8§ 
lauten pr. mien, tien, sien und sin; lit. mane, tavq, sav§; lett. manni, 
man, tevi, tev: me, te, se entstellen aus men, ten, sen. dad^t'L, ja- 
d^tt, vedetT> haben den bindevocai e: dad-e-ntt usw. Dasselbe tritt 
im aorist ein: ves§ aus ves-e-nt; rese aus reh-e-nt; greboäe aus 
greboh-e-nt ; dasselbe findet im imperfect bese aus beh-e-nt statt. 

6. Wenn en vor einem consonanten stellen soll, so wird es in 
einheimiscJien Worten mit dem vorhergeJienden vocal zu einem nasalen 
vocal verschmolzen. In entlehnten Worten geschieht entweder dasselbe, 
oder es wird n von dem folgenden consonanten durch einen Iwlbvocal 
getrennt, seltener ausgestossen ; manchmxd bewahrt das wort seine 
fremde form, a) septevrij ceTuiej^-ßpis; neben septebrt lat. September; 



46 ft-Toeale. 

oktebrij ox.T(l[)ßpic<; U7iter dem einßusse von septevrij neben okt^brB 
Ostrom, v^c. vergl. seite 32, ioan'na. kou'Ldrat'L. man'na^ man'ria. 
osan^ua zogr. skan'bdalisaet'B zogr» h, an'na cloz. 1, 844. mani>na 
alepc. aleksaniidr'L aXe^avSpo«; sup. 50. 13. ani^drea avBpsa? 90. 12. 
ag'gel'L, an'gel'B är(^sXo(; 448. 29. anbtonin'L aviwvTvo; 122. 15. anB- 
tupat'L avöu-axo? 83. 14. kalanbdi» xaXavSat 61. 1. kostanbtin'B xcov- 
aiavTivc? 423. 15. koDBStantin'L 140. 24. kon'Lstantin'L 245. 3. ta- 
laiiLH TaXavTov 279. 23. trokontda TpoxovBa? 443. 1. kintst neben 
kinosovy sav.-kn. 27. an'n^. ken^turiont xevTOüpiwv. len'tij Xsvtiov. 
ponbtBsk'L ostrom. skanbdilb und panitbskb Iilc. 3. 1-nic. nonbzi- 
aDLZL prol.-rad. 105. Maiichmal folgt auf den nasalen vocal noch n 
mit oder ohne halbvocal: dekembrt sup. 216. 12. pantbstemB 131. 
2. kostea'tinb. p^n'tikostiin'L ostrom. ß) n fällt aus : ageltsk'L x^- 
YcXtxc? sup. 187. 29. eyagelije euangelium 243. 15. evageliju zogr. 
evageliju slep6. 88. sekudt greg.-lab. plita neben plinbta. revit^B 
epeß'.vOoc. kostadiiib 7ieben kostanbtinb. Man merke jehinda lam. 1. 
164. jehinbdova 1. 149. ehinbdova Ivxi. 3. 7 -nie. iyiß'tGi^K kostatinb 
sup. 365. 5. y) häufig stellt jedoch n unmittelbar vor einem consonanten : 
sandalije. ioann'b. lentij zogr. antigrafeys'b dvTtYpot?^'^? ^'^p* 206. 8. 
antinopolb avTivc^oXig 114. 26. antoDij avTd)vtc<; 128. 21. antapatrb 
avOü-aToq 74. 23. komentarisij y.o|X£VTapi(5(i'.o<; 77. 2. korynthene xo- 
pivOiot 409. 11. lampsaCbskT» Xa(j!.*|^ax.r^v6<; 442. 9. talanti TaXavta 280. 
16. terentij Tep£VTto<; 55. 9: komkanije 267. 11. neben kom'bkaDije 
18. 25. und kombkanije 302. 17. ist lat. communicatio. Im ostrom. 
lesen wir an'gel'L, kostan'tina, len^tij, talan^tx und da^s petikosti 
voraussetzende pen'tikosti ostrom. Wenn gesagt wird, es sei falsch 
im, sinne des Schreibers des ostrom. das zeichen ' den vocalen 'b oder 
b gleichzustellen j der diakon Gregorij habe vielmehr jenes zeich&n ge- 
setzt, wo er es im aslov. original vorfand, so halte ich diese ansieht 
insoferne für tichtig, als ich überzeugt bin, dxiss dem russ. des eüften 
jaJirhunderts die halbvocaie fremd waren. Archiv L, seite 364 — 367. 
369. 375. Eine ausdehnung dieser regel auf panno7iische denkmäJder 
könnte ich mcht zugeben. 

II. Zweite stufe: e. 

1. Der name des buchstabens e, H;, ist etb, "tTk, griechisch Y^ai, 
tat. d. i. jatb, im abecenarium bulgaricum biet, dass aus dem namen 
jatb nicht gefolgert werden kann, e habe keinen anderen als den laut 
ja bezeichnet, ergibt sich daraus, dass der laut des e, d. i. des nach 
i sich hinneigenden e, fz. e, im anfange der worte nicht vorkömmt. 



▼o«Ai «. 47 

Das ältere aslov. alpliobet, das glagolUkche, besitzt für kyrillisch 'k 
und tl 7mr ein zeich&iij icoraus jedoch niclit folgt, es hätten zur zeit 
der herr Schaft dieser schrift die laute e \md ja nidit neben ein- 
arider existiert. 

2. Wenn es sich um die aiLsspi*acJie des e handelt, so fragt man 
nach jenem laute, der dem e zu der zeit und in dem lande zukam, 
als und wo unsere ältesten aslov, denkmähler entstanden, was bekannt- 
lich im neunten Jahrhundert in Pannonien geschah. Diese denkmähler, 
die älteren glagolitischen, soioie die aus jenen hervorgegangenen 
kyrillisclien, nötigen zur annahmt, es sei durch e, \, ein zweifaclier 
laut bezeichnet worden, nämlich der laut ja und der laut des fran- 
zösischen e. Dass ^ wie ja gelautet, erhellt aus den Worten, in denen 
dem ^ nur dieser laut zukommen kann, weil der vorhergehende con- 
sonant ein praejotiertes a voraussetzt: tvorease kann nicht tvoröase 
gelautet haben, da r weich ist, es muss tvorjaase gelesen werden. 
Dafür »precJien auch worte wie vet'Lha^ stait vet'Bhaja, da dafür 
auch veti.haa geschrieben wird. Für die ausspräche des e als e 
spreclien folgende gründe: 1. lautet aslov. e im nsl. wie e in allen 
betonten süben, in denen die lautgesetze ja nicht zulassen : bell» albus, 
nsl. bßl; vr-Lteti vertere, nsl. vrteti: hätte in diesen Worten 6 den 
laut ja gehabt, so müssten dieselben notwendig bljaH^ vrtstati lauten. 
2. entsprechen bestimmte e enthaltende worte magt/arisdien Worten, 
die an der gleichen stelle das wie franz. e klingende e enthalten: 
cserep, teszta, aslov. örept, t^sto, nsl. ör^p, testo. Bei der Ver- 
schiedenheit der laute ja und fe (e) überrascht der umstand, dass bei- 
den lauten derselbe buchstabe diente : das glagolitische hat für beide 
nur ein zeichen. Das kfjrillische wendet in den ältesten denkmxililem 
häufig 'k für d an. Das befremdende dieser erscheinung wird durch die 
bemerkung gemildeH, dass beide laute sich ehedem von einander vielleicht 
nicht so sehr unterschieden, als dies später der fall war und gegenwärtig 
der fall ist. & wird in lat. denkmäldeim alter zeit durch a, o und i 
wiedergegeben: ztoimar 873. tichmar 990. uuitmar IX — X. jahrh.; 
dragaraer. drisimer, d. i. ditziraert /X— X ja/iWi. goymer 873. chot- 
mer. lutomer. turdamere, d. i. tyrtdom^rt IX — X. jahrh. ; domamir 
IX — X. jahrh. godemir 990. chotemir 873. sedemir IX — X. jalirh. 
tichomira. vvizemir verbrüderungsbuch. witemir 873. Diese namsn 
gehören icohl alle der slovenischen nationalität an. Den laut je hat 
aslov. e gar nicht, und doch ist es gerade dieser laut, der heutzutage 
gewöhnlich dem e zugeschiieben wird. 



48 a>Tocale. 

3. In dem nachstehenden wird das tatsächliche verhältniss von e 
zu a, ja ersichtlich gemacht. 

e, a steht in glagolitischen quellen für ja der kyrillischen : zogr, 
vetTihae. vbs^, vs^. vi.sekT>; vsdkt (kyrill. vbSJak'L nehen vtsak'L). 
Vbs6e {kyrill. VLS^ja). dobrae. zatvareete h. irodi^dina. kaiefa. 
VLlteti. Dezaepa. poilevica. posledtiiee. pristayreeti,. svini^mi. 
taeäe (tajase) Ixic. 1, 24, ttmiena. usrarar^jatT. se, usram^jat'B se 
b, d. i, kyrill. vetT»haja. vtsja, vsja tisw. aviS§ se. bezdi>Daa. 
dobraa. i^eleznaa. ziilaa. nezaapa, d, i. kyrill. javiäe se. bezd'Lnaja, 
dobraja usw. cloz. bratrbnß /. 403. vladyö'Bnea /. 817. vtsek-L 
/. 78. domasTinego /. 366. duhovina^ /. 376. dtnesbii^go /. 427. 
zatvarejast'B /. 729. zemLska^ /. 466. idoltska^ /. 609. i^kovL 
/. 9. kapl^ /. 928. nestmnbtbnae /. 719. ispravIeeSi /. 505. studTb- 
naö /. 217. tvorease /. 250. 388. egotct /. 324. 325. nehen agntct 
850. eviti 7. 172. evleetTb I. 60. 642. ^ko I. 66. bozstvbnaa I. 819. 
VLseö'Lskaa //. le^eätaa /. 415. pHtLskaa /. 817. sv§taa /. 342. 
s-BinotrblivLnaa /. 816. takovaa /. 505. 512. mnriencod. ed^aha 
(jadeaha). äussern, bo^ia. sestaa. klan^te se, klan^ein'L se. mek'L- 
kaS. rasptrö, rasp'tre. Dasselbe tHtt in den ältesten, noch pannonisch- 
slovenischen kyrillischen quellen ein. sup. kon^ sg. acc. 142. 18. 
ognt sg. g. 4. 21. vbsedrt^itele sg. g. 100. 7. izdraile 363. 22. m^öitele 
60. 1. roditel6 80. 15. stroitele 208. 9. vasile neben vasilea 414. 
17. cesare 43. 8. ban^ sg. nom. 57. 4. kaplemi 37. 13. ptremb pl. 
dat. 249. 13. matere sg. nom. f. 175. 13. primyslej 165. 6. neben 
umysljaj 3. 22; 76. 22. und obyöaj 47. 4. nynfe 39. 8. neben 
häufigem nynja 20. 2. dele 251. 1. razdeleti 57. 22. vLzbraneti 
70. 19. klangt 87. 10. hvalese 100. 10. molege 73. 22. gonease 
30. 8. lenease 432. 4. tvoreese 146. 15 und tvorese 14. 25. neben 
tvorjajaäe 360. 4. und tvorjaeäe 205. 29. sav,-kn. vole 59. osta- 
vlejete 5. javleetL 76. edb 142. Ebenso in den bulgarischen denk- 
mählern. pat.-mih. ustae se voda 4. hom.-mih. kapl^. bo7i. 
ukrepleemi. Aus diesen denkmählem drang dieser gebrauch auch in 
andere quellen ein. nie. umrbti^. 6di>. Dasselbe findet im russ. 
Ostrom, statt, bli^bneago. vLsSkt. kapl^ für kaplja und dieses für 
kaplje. mol^ase. moleah^. valeaöe. kreplease. divleah^. isceleaha 
eOspaxsuDv. cel^aba s§. pomyäleete. pomyslejaste. klan^ase. tvorease. 
razdSlej^ste. sramlej^ se. ed'L TpocpTi^. edite. ja für ^ : bjaaha erant. 
vidjaah^. vedjaah^. vedjaase. iivjaase vivebat neben zivßase. idja- 
asta. idjaaSe. in^aa§e. itibnjaah^. pbrjaah^ se. botjaaSe. ^djaaha 
neben fedeahT>. Mit unrecht erwartet Vostokovi rastjaase für rastease 



woeal «. 49 

und stydjaah^ für stydcah^ : rastjaase und stydjaah^ sind aslov. 
unmögliche formen, so oft sie auch in russ, quellen vorkommen, 
greg, - naz, a für ja : v'sak'L. ferners dadjaase liehen b^deah^ und 
dovljajett. svjdt, budjaSe o'p. 2. 2. 39^, für b^d^aSe. Aus präg.- 
glag.-frag. msrke man sts^ für pann.-slov. sv^taja. 

^ steht für ja, a ncuih 6y i, § u>sw. : ö^s'b stam. 49. und. 136. 
ßejati. ßösa zap. 2. 2. 50. Itg^Öeje greg.-naz. 97. ini>rzi»^dje tzv. 
544. obniste greg,-naz. 97. iSt^zajet'B bon. v^Loemröte zogr. usw. 
vergl. BramSjuste krm6.-m£h. izo§tr€vaju tichonr. 2. 402. bol^rin'Ly 
boljariD'L lex. 

Aslov. &y das von ja verschieden ist, wird in bulg. und in aus 
solchen stamrmnden quellen durch ja, a ersetzt: Ijapota. smjar^t'B 
se. krjaposti. djala§i. drjavo. snjad'B. hIjab'L. vjasi scis. svjat'L. 
81 jade neben sr^dö. zvjare neben zv^ri, zvereni'B. trjavq parem.- 
grig. 69. a. 216. 217. 218. 261. 262. 266. 267. 268. zalo a^oSpfix;. 
cana preiium strum. srjad^ vost. gramm. 10. calovanie ujid. 136. 
ical^vSu strum. casarL slepc. 115. 158. naracati (narecati) chrys.- 
frag. trjabuem'L vost. gramm. 10. ne brazi sbor.-sev. 72. d. i. ne 
br^zi. graha (grßha) vost. gramm. 10. plani plani» (pleni plent) 
vost. gramm. 10. planjenija (plenjenija) greg.-naz. 182. vt nadrahi» 
bon. 132. prjasmykaeSt^ neben presmykaemi parem.-grig. prjag^d- 
nici vost gramm. 10. prjazde parem.-grig. vbvrbzate ev.-mih. c. tL- 
camL neben ttcemt pat.-mih. 105. bja neben b^ parem.-gHg. ßet- 
vrjanoga parem.'grig. libava estt vergl. mit libövaetb pat.-mih. 61. 
prapr^di., prepr^d'L. posradije greg.-naz. 184. svetopltca: pri sve- 
topkca knezy lam. 1. 113. vt kovöeza tvoemL pat.-mih. 157. vavi- 
lon'LStja vost. gramm. 10. vl r^ca pat.-mih. 38. 153. vtsjah'L 
parem.-grig. 218. jacahbie pat-mih. 90. mnozaliL strum. rozaht 
lam. 1. 31. VEstocjahTb parem.-grig. sebja parem.-grig, tebja vost. 
gramm. 10. klimentovja poslaoi dv^ Clementis epistolae duae krmö.- 
mih. Vergl. TzpCkazoq bei Cedrenus für prilep'B. wpidBp'.ava bei Skt/- 
litzes für pirzr^n'L. Dasselbe finden wir in der spräche der dakischen 
Slovenen : beseada, besade n'ebeii besedi. izbiaga, izbeagna, izbagna. 
obliakuvas, oblakoha. veak. veara, vearuva. goliam, goliama neben 
golemi und goliami adv. liak, aslov. lek'B. neakam, aslov. n^kamo. 
sveat, svat neben svetot. liab, a>slov. hleb-L. Öliak, öliakot^ ölikot, 
a^slov. ölovek'L. teaf, aslov. teh'L neben grehota. dete. dedi. Vergl. 
niam, rum. neam, magy. nem. 

ö steht statt a : alav^strrb. tr^va. str6na neben alavastrs und 

alavestrb zogr. treva sav.-kn. ST.hrßnSet'B bon. 132. podr&2a§e suib- 

4 



50 a-YOcale. 

sannarunt 132. naslSdi sq 132. tSJD^ 132. t^jna 158. hrSmina pat.- 
mHi. 20. tr^va, trava ostrom. zrbcelo pat.-mih. 4. 68. pröpradi 
neben prapr^di>. 

a steht für ^: sanoe zpgr. für und neben s^noe. blagodatL 
für und neben blagod^tb. 

a wechselt mit h: nyu^, nyiXe zogr. nynö, nyil^ cloz. I. 190. 
412. nyn5. nyiie. nynja. nyiija sup. nynja greg.-naz. del^ sav.- 
hfl. 61. hom.'mih. d^lja sup. 

4. Das aslov. e entsteht aus ursprachlichem a oder ai, das letztere 
mag durch Steigerung des i oder durch Verbindung des a mit i entstanden 
sein, daher oMov. tekati, tak; ved, vaid: aind. ved, vid; vl'Bce, 
varkai; aind. vrlce. Die frage, auf welche weise der eine aslov. laut e 
aus den verschiedenen lauten sich entwickelt, ist eine der schivierigsten 
der slavischen lautlehr e, und ich besorge, es werde meine darstellung 
des gegenständes nicht befriedigen. Wenn wir die dem aslov. ^ in 
den einzelnen slavisclien sprachen gegenüberstellenden laute überblicken, 
so gewinnen wir für 6 als wahrscheinlichen urslavischen laut ja : aslov, 
trtpeti, di"Lzati für ein erwartetes drij^eti; sn^'L; rabeht. nsL 
trpeti, drzati; sneg; robeh und röbih. bulg. trLpeh; tr'Lpjah, 
wenn der accent auf der zweiten sübe ruht, dr'L^ah ; sn^g, d. i. snjag-. 
kroat. trpiti, drzati; snig; robih. serb. trpjeti, drzati; snijeg. Idr. 
terpity, der^aty ; siiih ; Tisich, aslov. leseh-L. ru>ss. terp^tb, derzatb ; 
sn^g'b, d. i. snegt; (rabachi»). c. trpeti, drzeti aus drzati; snih, 
d. i. sAih, neben snöh, d. i. siieh; chlapich neben chlapech au^ 
chlapöch. p. cierpie6 au^ cierpia^, dzier^e6 aus dzierzac, partic. 
cierpia}, dzier^^al ; snieg, d. i. sAeg aus snag ; lesiech, a^lov. le- 
seh'b. OS. 6erpje6 aus 6erpja6, diieried aus dzierza6; sneh. 7is. ser- 
pjeä, zarzes aus serpjas, zar^aä; sAeg. Für e aus ursprachlichem a, 
slav. e, so vde für das aus i durch Steigerung entstandene ai ergibt 
sich ja als urslavischer laut; für das aus ai entstandene e des pL 
loc. der a- (x-, o-) stamme ist ja nicht nachweisbar, wir finden jedodi 
im aslov. impt. ja in Worten wie pijate, istate, deren a' aws ursprach- 
lichem ai lier vor gegangen, das denselben Ursprung hat wie das ai des 
pl. loc. Dabei darf auch aii bulg. teh, d. i. tjah, erinnert werden. 
Eine Schwierigkeit bildet der Übergang des a so wie des ai in ja. Was 
vor allem das aus dem a entstandene ja anlangt, so ist bei den hie- 
her gehörigen jungen bildungen nicht von a, sondern unmittelbar von 
dem slav. e auszugehen, das zunächst gedehnt wurde, worauf ja aus 
e hervorgieng. Eine ähnliche lautentwicklung begegnet uns in den ger- 
manischen sprachen: graecus, das dem Goten kreka, lautet im alid. 



▼oe»l «. 51 

hreach, kricbch; ahd. mias, dem got, miBsa gegenübersteht, entspringt 
atis lat. mesa für meiisa; ahd. hriafj priastar entstehen ans breve^ 
presbyter: ia, ea entsprechest dem slav. ja so genau als möglich. Ur^ 
sprachliches ai ist slav. ja geworden, wahrscheinlich in folge der ab- 
neigung des slavischen vor diphthongen: dieselbe abneigung liess aus 
kaysi», w. Jeus, kvas^^ aus plouti; w. plu, pluti entstehen. Eine 
weitere sckiderigkeit bietet der iihe^^gang des als urslavisch erkannten 
ja in die verschiedenen laute, welche in den einzelnen slavischen 
sprachen dem aslov. d gegenüberstehen. Vor allem ist zu bemerken, dass 
ja m bulg. pol, usw. erhalten, auch sonst bewahrt ist, wo es an dem 
vorhergehenden consonanten einen schütz vor Veränderung findet. Es 
ist nämlich ja, a in di*%2ati durch i erhalfen worden, während es 
nach p m e übergegangen ist : tr'Lp^ti. Obgleich uns der physiologische 
grund der ei^haltung des ja, a durdi i unbekannt ist, müssen wir 
doch die unbestreitbare tatsache zugeben. Warum in diesem falle dem 
ursprachlichen a slavisch weder e 7ioch o, sondern das älteste a gegen- 
übersteht, ist eine frage, die sich vielleicht durch den hinweis auf das 
hohe alter dieser büdungen erledigen lässt. Die entwickdung des §, 
serb. je, ist die letzte der vielen scktoierigkeiten, die vdr auf diesem 
gebiete findest. Hier ist nodi zu bemerken, da^s im lit. dem aus a 
entstandeyien aslov. ^ ein anderer laut gegenübersteht als dem au,s ai 
hervorgegangenen: jener, von Schleicher wie von Kurschat durch 6 
bezeichnet, ist das weicJie nach i hinklingende e, daher wohl etwa das 
e im nsl. spletati; dieser von Schleicher durch 'e, von Kurschat durch 
ie ausgedrückt, ist ein e mit vorschlagendem t. Die frage, ob diese 
ztvei laute etwa auch in den slavischen sprachen einst geschieden 
waren, wird derjenige verneinen, der vom urslavischen ja ausgelU. 
Den Übergang des ja oder einer dieser nahestehenden lautverbindungen 
in e, e findet man nicht selten : and. se neben siä aus urgei^manischem 
sia J. Schmidt 2. 414; zig. avUes aus avilas; lit keles aus kdias. 
Wann ja unter gewissen bedingungen in e üb&i^gegangen, lässt sich 
natürlich nicht feststellen : es mag hier früher, dort später geschehen 
sein. Die jSL-periode findet ihren ausdruck noch in den glagolitischen 
denkmählem des altslovenischen, dereii e, kyrillisch \, urspiHinglich 
aller Wahrscheinlichkeit nach nur ja bezeichnete, und die die combi- 
nation ja, kyrillisch m, nicht ke/nnen. 

Nach Safarik sind hlebi>, mena, v^ra aus Math, maina, vaira 
entstanden. 

ö. & ist nicht nur ein a-, sondern auch ein i-laut. Hier udrd 
nur vom ersteren gehandelt. Der a-laut ^ entsteht aus kurzem a 

4* 



Ö2 a-TOcal«. 

171 Worten, welche im slavischen e für a enthalten, daher pogrebati 
aw« -greb, got, grahan; sed aus sed, got. dt, urgerm. set, aind. sad; 
aus langem a entspringt 6 meist in Worten, welche auch in anderen 
europäischen sprachen einen e-laut bieten: deti^ aind, dhä, lit deti, 
got, de-di'. Im ersteren falle kann der grund der Veränderung in 
vielen fällen angegeben werden: pogröbati, doa iterativum von po- 
greb, ist durch das suffix a und dehnung des e entstanden. In 
anderen fällen ist dies nicht möglich: s^d, aus sed, aind, sad. 
Warum das slavische dfe dem aind, dhä gegenübersteht, ist nicht 
ersichtlich. Man kann allenfalls ein ursprachliches dha annehmen 
und daraus slav, de und aus diesem de entstehen lassen: sicher ist, 
dass sich in bestimmten fällen ursprachliches a^ zu ä verhält wie slav. 
e zu S. 

6, ^ entsteht durch dehnung des e, ursprachlich a, in vier 
fällen, a) Im dienste der function und zwar: a) bei der bildung 
der verba iterativa: ugnetati premsre: gnet. pogrebati und daraus 
pogribati sepdire: greb. Ifegati decumbere: leg. Ifetati volitare: let. 
prer^kati neben prericati contradicere: rek. istazati evanescere: lo. 
öez, mit erhaltenem ja. Der umstand, dass lebende sprachen neben i 
den reflex des a^slov, 6 bieten, scheint geeignet die entstehung des umi- 
rati au>s umßrati zu beweisen: nsl. oz^rati se rubere, wofür aslov. 
ozirati s§, allerdings in anderer bedeutung, slovak, sbierat' colligere, 
aslov, s'Lbirati. p, umierad mori, ka§, zabjera6. aslov, umirati, za- 
birati usw. Alle diese formen sind deoerbativ, nicht denominativ. Im 
b, findet man zaplita und izmita auskehren, prepiöja zu stark 
backen für ein aslov, * -picati ; auch izliza exire, namira invenire. 
otsiöja abscindere usw, von lez. meri. sek. b) Bei dsr bildung des auf 
dem praes,- stamm beruhenden imperfects: ideht ibam: ide. VBzbi- 
n^hii expergiscebar: v'Lzb'Lne. divljah'L s§ mirabar: divlje aus divbje. 
ma^ah'L ungebam: msiie usw. Das imperfect behi., beah-B eram 
beruht auf einem praes.-thema bve. Functionelle dehnung findet sich 
auch im lett, bei der bildung iterativer verba: lit, metiti von met, 
das im gegensatze vom lett, metät von met in der bildung vom 
slav. abweicht, e entsteht aus e ß) zum ersatze eines naxili diesem 
ausgefallenen consonanten: vesTb du>xi aus veds'L von ved. r^hx 
diod zunächst aus res'L und dieses aus reks'L. v^zah'L incendi aus 
Y%ieg8i>, So ist wohl auch nesmb aus nejesmb, richtiger nejsmb zu 
beurteilen: das jesrnt hatte enklitisch sein e eingebüsst, (Vergl, lit, 
nera aus ne tra non est,) So entsteht wohl auch meseci» aus men- 
flecB. d entspringt aus e y) ^^* ^^^^ metathese von e: mreti aus 



vocal e. ÖO 

mei'ti. mlesti avs inelzti. otviesx ajperui aus otverzst. irelo aus 
Äerlo. zlezo, wofür iel^zo, aus 2elzo. Siehe seite 29. 31. B) In 
v§zeti Ugarij ligatum esse entspricht ^, wie es scheint, aind. ja, 
cUis verba passiva und neutra büdet : nah-jd-te ligatur. ndS-ja-ti 
interit. Das sufßx 6 tritt auch in denominativen verben wie 
bogate divitem fieri ein. Dasselbe mag in zbrßti spectare angenommen 
werden, wo andere an aja denken. Neben ja, aja vnrd mxm durch 
aind. galäjate es wird zu wasser. ntläjate es wird dunkel versucht an 
ein ursprachlichem ä gegenüberstehendes e zu denken: dem ntlä- 
jate entspi^cht aslov. b^l^et'L albet. Bei den verba intra^isitiva 
hat sich 6, bei den transitiva a festgesetzt: in fit^ti, pitati nutrire 
findet sich ^ neben a. slav. % steht got. ai, ahd. lat. e gegenüber: 
got. mun: praet. munaida. aslov. mbn^ti. vit: praet. vitaith. aslov. 
vidßti. ahd. slaffen. lat. albere usw. Vergl, 2. seite 433. slav. e ist in 
den verben der dritten clause gedehntes e, loelches au^h die älteren 
laute gewesen sein mögen, daher kricati clamare, ubozati pauperern 
fisri neben tri»pöti, bogateti. 

7. Manche auf e auslautende icurzeln sind secundär^ Sie ent- 
stehen aus primären durch anfügung des e und ausstossv/ng des 
eigentlichen xcurzdvocals : gre calefacere, aind. ghar, gigharti. ghrna glut. 
zre maturescere, aind. gar, garati morsch werden, plö situ obduci, lit. 
pelu, peleti. Man vergl. dr^ in dr^mati mit griech. Bapöavw, aind. 
drä. In gre, zre entspricht ö aind. ä, da^ gleichfalls secundäre vmrzeln 
bildet : giiä kennefn aus (Jan, slav. zna. prä füllen aus par, slav. pel. 
mnä meinen aus man, slav. mi>n. ^rä kochen aus §ar. dhmä aus dham, 
slav. d^m usw. So vielleicht auch skä, woraus Shä schneiden^ aus 
sak, aslov. sek. Dergleichen secundäre wurzeln sind zahlreich im 
griech. : ßaX, ßXrj ; Oav, övyj : xaX, xXyj 5 man, (xvyj usiv. Zeitschrift 23. 
284. Man vergleiche auch aslov. kri ^7^ kroj mit aind. kar, stri in 
stroj mit aind. star, slav. ster. 

8. e ist, wie bemerkt wurde, in vielen fällen der reflex des aind. 
langen a: h^W, aind. bhä, lett. abweichend bäls. m^ra, aind. mä. 
speti, aind. sphä, lit. speti. v^jati, aind, vä, lit. vejas usw. 

9. Urslavisches ja erhält sich nach j, ebenso nach f, Y, lij st, 
id ; 6, Ä, 8, dasselbe mag aus e oder aus i, ai entstanden sein. 
Zwischen dem ^ aus e und dem aus i, ai besteht indessen ein unter- 
schied: jad,: jamt edere. w. aind. ad, atti, daher jasti, obijastivL 
neben obedt prandium und s'Bn^sti comedere. Vergl. lett. edu neben 
azaids. nsl. jem und schon in fris. Hchogedeni neben jasH. jad : 
jad% vehi. iv. aind. ja, daher prejade oiszspaccv neben vizedi sirava- 



54 a-vocale. 

Ytt^s. nsl, jezditi neben jahati. jarina lana, dg. lana agnina. lü. 
h'oa agnus. öavBka monedula: vergib w, kä crocire, ebenso obyöaj 
rrios. promu^daj cuncthtor. Nach den genannten consonanten erhält 
sich durchaus das ursprüngliche ja für ^ au^ e: stojati. divijati. 
kriöati neben tn>peti, während ja für e av^ altem ai nur nach j 
beiwahrt wird und selbst in diesem falle in ^ übergehen kann, das 
dem i weicht : pijate, plaöate av^ plakjate, glagoljate; de^date aus 
dedjate umc. 3, seite 90. neben vedete, rtcite. Dagegen piite d. i. 
pijite; plaöite aus pijete, plaö^te. Im auslaut steht stets i: pii d. i. 
wohl pij aus piji, P\j^7 plaöi usw. Ein krajah'L, das man nach ra- 
b^hx erwartet, existiert nicht, sondern nur kraih'B d. i. krajih'L au>s 
krajeh'B^ nsl. kraj^h; ebenso krai d. i. kraji aus kraj§. Ob alter 
und accent auf diese formen eingewirkt, ist nicht zu ermitteln, peöalb 
cura : w. pek neben obretelB. roiani» e coimu f actus neben vlasSn'B, 
kein vlaSanii. thraöaninii thrax neben efesenini» und efeSanin'L 
ephesius. iöazati evanescere von 5ez. sx^agati comhurere von 2eg: 
s-L^esti. e kann in diesem worte in i übergehen: s'L^izati. ^avati 
mandere nur in trigl,, daher nicht sicher beglaubigt: w. 2ju, ibv. 
Hieher gekoren die comparative une Itäaj levior aus Itgjaj vo7i 
kg: IhgTtlsTh, bujaj magis stultus. divbjaj magis ferus mit erhalte- 
nem ä von buj. divij. Auf demselben gesetze beruht der sg. loc. m. n. 
der zusammengesetzten dedinaiioti auf -eanib: veöbn^amb für -ne- 
jamB; aus -ne^mb^ -n^jemb 3. seite 60. Nicht aslov. sind die im 
sbor. 1073 vorkommenden formen i'kcTH. liLAfHin. le^HHOHiUCHK- 

Hbl^Lillk. HCCOEkHiLl'kiUk. TBOpHTkHiLl'kMk für UCTH USW. 161^1. 

CBOi€liL hohen doch wohl jeje. svöjeje gelautet. Sreznevskij, Drevnie 
slavj. pam. jus. pishma einleitung 179. Die lebend&n sprachen weichen 
in diesem punkte von einander sehr ah: nsl. j^ra neben jasli; jezditi 
neben jahati. klr. jim ; jichaty usw. 

10. e wechselt manchmald mit ja, was so zu verstehen ist, dass 
sich ja majichmahl erhalten hat. Dies findet statt im suffix em» adj.; 
m^ni» adj.; ^m» in eninx subst; 6mo adv.: aslov. bagren^ purpureus 
ist dem ostrom. bag'brjan'b., das urslav. und r. ist. aslov. dreven'b nsl. 
dreven ligneus lautet r. derevjauyj. aslov. kam^n'b lapideus. ro^an'b 
cornsus. voätam» cereus. Dem aslov. vltn^mi laneus steht lit. vü- 
nonas, vänonis neben vüninis, dem aslov. *pr'Lveii'L in pnbveDbCb 
pirmonis erstling gegenüber: das lett. hat dafür bildungen auf aina: 
vilains laneus. Über vÜnonis, vilninis vergl. Brückner 153. aslov. 
ram^ni» fortis. nsl. rameno. r. ramjanyj. rument ruber, r. rum- 
janyj. aslov. besteht Ijud^nini» neben Iju^daDini» laicus; efes^nin'b 



vocal ^. 55 

- 7}ebm efesanin'b ephemis; rumenini» neben riinljanin'B romanus usiv. 
das Ut bietet izroMitenas, pakalnenas bewohner der niederungy gen- 
tainis vetter neben dwarionis bezz. meScionis städter, karaliauHonis. 
rimianis bei Szijrwid 331, rlml Jonas Kurschat 158. rinUionis bezz, 
adov, pomorjanin'B (mditig poinorijanini») lautet lit, pamarionis, 
samaritona^, vieles slamsch, aslov, semo^ selten samo^ nsl, s^in huc, 
Ybs^mo quoquo versus, jamo quo aus sjamo usw, neben kamo usw. 
Man beachte auch vbsek'B omnis neben vBsjaki und ybsaki» neben 
lit, visohia^; prÄmi» rectus neben r, prjam'L; 1*0111601111 beruht auf 
dem Suffix hn'h, das lit. on und en entsprechen kann: rimljanin'L 
hingegen einwächst aus rimijanini, rimbjaDin'L wie lomlj^ aus loniiJQ^ 
lombj%. Dasselbe gilt von Iju^danin'L, efeäanini» usw, Dass e vi 
dreven'L auf e beruht, zeigt ro^an'b. lit, inja mag dem aslov, hurh 
in sbrebibD'L entsprechen. Daß got, bietet eina für eni.: triveina- 
dreven'L. süubreina- neben silubrina-, 

11, Die e aus e cDthaltcnden formen, a) Wurzeln. b§g: 
beiati fuger e, lit, begu, begti cnrrere, boginti etwas (eüends) wohin 
schaffen, lett, begt, aind, bha^ mit abhi sich wohin wenden, eilen. Zweifel- 
haft ist pod'bbega matth, 5, 32'assem, neben podbpega zogr, potb- 
pega doz, I, 132: 6, podbSha lüderliche weibsperson, nach V, Brandi, 
Glossarium 238, in Mähren gebräuchlick : podbeha hängt zusammen 
mit podbehnouti se gravidam fieri. Demnach wäre pod'bb^ga die 
richtige Schreibung, b^H albus, lett, bäls pallidum : lett, bält, lit, balu, 
bedti albescere ist denominativ- mit verkürztem wurzelvocal, Vergl, 
aind, bhäla glänz: w, aind. bhä, belegi» kr, bilig signum ist dunkel: 
magy, belyeg, vergl, bel'B. cepiti, scepiti findere, pricepiti, prisc5- 
piti inserere, proscfepiti pat,-mih. 42, nsl, cepiti. b, cepi. 6, st^piti 
p, szczep. cepi beruht auf dem nomen cep-^ das wohl nur von dem 
iterat, cepati abstammen kann : w, skep^ r, skepatb^ söepatb. Mit cep- 
hängt cep^nt zusammen, 6. scepen6ti. scipati: lit, cepas (ciepas 
Szt/rtcid 361) ist entlehnt. cepb r, catena, daneben öepb^ das für 
aslov, ausgegeben wird, Vergl, pr. zeeb d, i. ceb, cep : Fick, 2, 531, 
vergleicht lett, kept haftest, ^ öadi» fumus r, : vergl, kaditi suffire, 
öari», öara incantatio: in b, quellen derodeicb magus pat-mih. 160, 
Vergl, lit, kereti, apkeravoti es einem antun, keriöos das beschreien, 
aind. krtja behexung : lit, i^erai, öerauninkas sind entlehnt. Öa§a po- 
culum, öeaa pat-mih, 44, nsl, öasa habd, b, öasb usw, lit. kiauäe, 
kiausas, kauias. kiauäas galvas p, czaszka glowy caivaria Szyrwid 34, 
pr, kiosi, öavbka: s, öavka monedula, nsl, kavka. lit, kova: 
w, kä crocire, öavbka aus öjavbka. de; d^ti, dej^; dezd% aus 



56 a-vocale. 

decl(e)j% falsch deäd^, poiiere. lit, deti, demi, dedu. deveti. lett. det, 
deju, got. de-di-, ahd. tä-ti-, das aslov. de-tb lautet: aind, dhä. 
dedx avus, griech. ösio;;. vergh r, djadja: lit. d'^das ist entlehnt. 
deH und dola pars, lit, data, dalis f. daUkas. dalUL j?r. dellit. 
delUks. got. dailä-, daili- f. as. del; mit aslov. deJja, deltma propter 
nsl. deli (za tega d^li) vergl. lit. deliai, delei, del' und got. in 
dailai J. Schmidt 2. 476. dera^ dira sdssura von d^rati, dirati: 
w. der. greh-L peccatum. lit. grekas ist entlehnt. Die Vergleichung 
mit lit. garsus böse. gra,sus widerlich wird schon dadurch zweifelhaft, dass 
grehomb dxoüaiüj; und imprvdenter bedeutet, jad : jamb, jasti edsre 
neben STyii^mb. obedx, lett. azaids. kr. ujid m^rsus. lit. esti, edmi, 
edu. lett. est, edu. pr. ist. got. itan, at, etum neben afetjan. ahd. 
ezan, az, äzum: aind. ad, atti. j&sli praesepe. 7isl. ja,s\i neben jem edo: 
jfed, nicht etwa jed, ed, ist urslavisch. jad : jada vehi 7ieben ja in 
preevLse matth. 14. 84'Zogr. c. jeti aus jati. lit. joti, durat. joditL 
lett. jät, durat. jadlt. aind. ja, jäti: aslov. jazditi. nsl. jezditi vehi 
ist avjch in der bedeutung lit. joditi, lett. jadtt; ein augmentat. ist 
jahati au^s jasati, womit hinsichtlich des s lit. eis-ena eigentümlicher 
gang von ei ire zu vergleichen ist. Man beachte kroat. jidro velum, 
dojidriti navi venire aus *jedro, *dojedriti, aslov. jadro. jalovb 
sterüis. nsl. jal bei Linde, jalov, r. jaH sterilis. lett. älava: lett. 
jels immaturus. lit. jalus subamarus liangen mit jalovL wohl nicht 
zusammen. jar§bb perdix. nsl. jereb. b. jarebicb. jarerabicL. erebi- 
öice rebum (rebom) garena milad. 443. lit. jerube, erube. lett. irbe: 
jarebb scheint eig. ,etwas bunt' zu bedeuten: ja, das auch in ja- 
prombzdalb aJiquantum debilis und sonst vorkömmt, ist das aind. ä 
in äplta gelblich, äntla bläulich usw.; reb'L hingegen ist lit. raibas 
bunt. jari. : p. jar ver. abaktr. järe. got. jera-. ahd. jär. nsl. jar 
adj.: jara rz. jarina sommerfrucht. s. jar: posijao zito na jar 
sementem fedt vernam. klr. jare6 gerste. p. jary diesjährig. Damit 
hangen offenbar einige tiemamen zusammen: nsl. jarica gallina an- 
notina. jerse agnus annotinus für jarisöe: dagegen s. jarac caper. lit. 
eris, eras. erttis. lett. j er s. pr. eristian lamm. Daher asZov. jarina layia. 
s. lana agnina. Man merke griech. epiov. lat. aries. Fick 2. 528. trennt 
die tiemamen von jar%. jar'L amarus, iratus. s. jara hitze. 6. jary: 
vergl. p. jary rasch, hell. Fick denkt 2. Ö14. an lett. ätrs hastig ; 
näher liegt lit. ar in inartinu irrito bei Szyrwid 323 : lit. orus ist seiner 
bedeutung wegen nicht hieher zu ziehen. Man vergleicht auch aind. 
hin gewalttätig, irja kräftig, irasj sich gewalttätig benehmen, zürnen, 
lit. ira. griech. äpiq J. Schmidt 2. 212. 358. jaskynja: p. jaskinia. 



• 



vocal 6. 57 

c. jeskynß höhle. Das wort ist dunkel, jarbinx tugum: vergl, aind, 
ar in arpaja einfügen. Fick 2. 519, jaäterb lacerta, 6, jeSt6r. 
p, jaszczui". 08, jclder otter: vergl, nsl. gusöer und p, szczui* ratte, 
c. stir gryllotalpa, scorpio. Eine hypothese hei Geitler^ O dovanskych 
kmenech na u 88, pr, estureyto, jasjutb, a§juti» fruatra, tS, v jeäit, 
V je§jut in vanum: vergl. pr, ensus, .woraus man ^ aus en, jeäjutt, 
folgern möchte, obgleich osjutt auf jesjaU und dieses auf a§jati> zu 
beruhen scheint, jazx : «, jaz canalis, eig, agger, dämm, nsl, jez. b, 
jaz. Mr, jiz, jaz verdi, 84, r, ezt dial, 6. jez. p, jaz : vergl, lit. e&e, 
pr, asy rain, jazdb: p. ja2d2^ jazgarz kaulbars, ^. je^dik. lit, eigts, 
e^egjls. pr, assegis, kle§ta forceps. kleStiti premere, nsl, kle§öe 
pl,: hieher gehört nsl, kJ^Sö. klr, kl'iSö. p. kleszcz zecke, kletb 
domus, lit, kletisj kietka. lett, klets, pr, klätke, das vielleicht slav. 
Ursprungs ist, Vergl, got, hlethrä-, hleithrä-, kocdn'B: nsl, kocen. 
s, koöan. i^um, koöan caulis: vergl, aslov. koöani pl, m^mbrum virile, 
kreslo: p, krzeslo lehnstuhl, r. kresla pJ. lit. krase und entlehnt kreslas, 
\ekrh medicina ist fremd: vergl. got, lekja-y leikja- arzt, aJid, lähhi. lit, 
lekorius ist slav, lelja matris soror: lit. lele puppe ist nicht hieher zu 
ziehen, leni. piger, lett, lens gelinde, langsam, lit. lena in lenaüedis 
mx)droblady vitreus, plumbeus, ca^us, glaucus Szyrwid 154, ahd. linnan, 
lept aptus, pulche7\ Vergl. lit, lepus mollis Szyrwid 148, 190, lepti 
verwöhnt werden, lepinti verwöhnen, lett. laipns müd, as. lef zart, 
lat, lepor, leska corylus nsl, : lett, lagzda, legzda, lit, lazda : vergl. 
aslov, loza. leska beruht wohl auf lez-ka und lit. lazda auf laza, 
lesti. : 8, iist cder Cmagora ist nach Geitler, slovanskych kmenech 
na u 86, lit. lakstus. Man vergleicht jedoch mit mehr recht it. lesto, 
levorii planta quaedam: vergl, mgmech. Xri^opvf forte helleborus. Xtßcpiov 
sambucus matz. 394. lez^ repo neben -lazt: laziti iterai. Wie 
sed und sad'L nebst sadi auf sed; so mögen lez und -lazi» nebst lazi 
auf lez beruhen: vergl, jed. sek au^ ed. sek mit einer weiter un- 
erklärbaren dehnung des e, woran bei sed rfas lit, teilnimmt: dass 
sed etwa mit aind, sld (s'idati) von sad zusammenhange, dies an- 
zunehmen verwehrt sad'L u^w, me in S'Lmeti audere. Fick 2. 427, 
vergleicht anord, möhdr, ahd. muot, griech, [jt.a-io(xa'., [X£-[i.aa. Hin- 
sichtlich der imperfectivität vergl, 4. seite 811, Andere steilen s'Lm^ 
in der form sme mit der w, smi reflexiv ridere zusammen. me- 
glostb pallor : vergl. smagH fuscus und hreb'bk'B mit hrabnb. 
Geitler, Lit. stud. 67, zieht lit. maigla aa^s herbei. melx creta, lit, 
melas gips, molis lehm. miela creta Szyrwid 59, 118, lett. mäls lehm. 
Das wort hängt vielleicht mit mel; nielja zusammen und bedeutet dann 



58 



a>vocale. 



ydaa zerreibliche^. Vergl. nsh mil /. mergelartige erde, kr. melo creta 
mar. mSra m;en8ura: aind. mä, mäti, mimtte. lit. mera, lett. m£rs 
sind entlehnt. Hieher mag s'Bmeriti himiliare und meri» in lice- 
m^FL Simulator gehören, mer'L in vladimert usw. got, gihimers, 
Vollmer 8 usw, neben hüdemirxis Grimm 1. 30. 81. -merja- kund, be- 
rühmt, ahd, märi. Neben -m^r'L liest man -man. und -mirt. Man 
denkt an aind, smar, das in den europäischen sprachen sein s ein- 
büsse J. Schmidt 2. 284. m^secb mensis: man vergleicht aind. 
mäs, indessen ist die zusammeiistellung des m^s mit mens vorzu- 
ziehen, weil die europ. sprachen darauf hinweisen: lit. nienü. me- 
nesis J. Schmidt 1. 85. m^ta ziel. mltitL zielen r.: lit. matau, 
mattti sehen, lett. matit fülilen. m^z- in mezini» minor, me- 
ziDbCb ßlius natu minimus. nsl. mezinec neben mazinec deutet auf 
mtz. klr. mizyl'nyj digitus auricularis: lit. ma^as klein, lett. nujtzs. 
pr. massais weniger. Bezzenberger 45 denkt zweifelnd an man-za, das 
er mit aind. man-äk wenig vergleicht. naste^itelt, nastaJ^itelB i%i- 
Tpc7uo<; procurator ist dunkel. nev^sta sponsa. nsl. nev^sta. nem'B 
mutus , auch aXXo^iXo? Karamzin 2. n. 64. Vergl. lett. mem^. 
Daher au^h nembCL germanu^, trotz des magy. nemet nicht vo7i 
den in den Vogesen sesshaften nemetes Zeuss 217. peÖatb sigü- 
lum. nsl. pedat. p. piecz§6: lit. pe6ete ist slavisch. peneg'L, penezb 
numus. pr. penningans pl. acc, lit. piningas. ahd. phenning: für 
enüehnung spricht eg'L, ezb. Vergl. matz. 65. p^S'bk'L sabulum: 
aind. paiu, päsu, päsuka. armen. phoH: lit. peska ist slav. Ursprungs. 
Die zurückführung auf die w. pls, pth ist nicht statthaft. Potebnja, Kz 
istorii usw. 30. pesL pedes aus peh'B durch J'l: p. piechota. pehi., 
das man auf pih, pbh zurückführen vyill, hängt mit aind. päd, päd 
zusammen : dafür spricht lit. peSi^as, bei Szyrwid 249 pescias, das wohl 
nicht entlehnt ist. p^h- ist peds-. Vergl. lit. pedula in pedulotas 
Bezzenberger 107. lit. pedelis socke, pr^m'L rectus. nsl. spr^miti. 
r. prjam'L. reca: nsl, reca, raca anas. s. raca. alb. rosz: vergl. nhd. 
retschente. r^d'L in por^dy raro. r^dTbki. rarus. Vergl. lat. rete, 
rärus. griech. apaioq und lit. retis bastsieb, retus locker und, tocis 
wohl richtiger, lit. erdvas, ardvas breit, weit, geräumig, lett. erds, er- 
dajs locker. röka fluvius beruht trotz lit. roke feiner regen auf einer 
i-w. repa rüie. lit. rape, rope. lat. räpa: r^pa ist entlehnt. Damit 
hängt vielleicht repije tribulus zusammen, Dunkel ist repij Stimulus. 
ret: obresti invenire, im praes. obr^sta: e vielleicht aus e loie in sM 
sesti neben s§da: J, Schmidt vergleicht 1, 72. 87. 88. lit, ran- 
du. got. redan, aind. rädh. r^zati secare: lit. reUu, reUi neben dem 



y 



Tocal h. 59 

iterativum raüUi. Vergl, r. rdzvB audcix, icoraus lü, rSzvas frisch : 
w, rez, daraus r. raz'L. p. yslz, wie sad'B aus sed. sed in sesti^ 
praes. sed^, considere, sedeti sedere: lit, sedus, sestis. sedmi^ sediu, 
sedeti. sodinti, lett. sest. pr. sindats, syndens sitzend, sJdons, goL sit. 
aind. sad, sidati. In sedlo sella ist der wurzelvocal e erhalten* Der 
nasal ist nur dem praes.-tJiema eigen, s^k^, seäti secare : lit. sikis hieb 
neben posekelis hammer, ahd, seh pflugmesser, sahs messer. lat. secare. 
Der wurzdvocal hat sich in sekyra securis erhalten: aind, öhä aus skä 
und dieses aus sak. os^ki» ovüe wird mit ahd. sweiga, griech, oTjxoq 
zusammengestellt: es mag jedoch etwa ,verhau^ sein, s^Di>ci: nsl, 
senci pl. schlafen: vergl, slovak, sanö pl, Dunkel, ^^n» asppetov 
Stadt in Thracien. seti serere: lit, seti, seju, lett, set, pr, semen, 
germ, sädi f. got. saian, d,L säjan, Bezzenberger, Über die a- reihe 
usw, 60. lat, sero aus seso, sSm, sätum, sSveri» boi*eas. lit, Siaurts, 
siaure, got. skürä-, ahd. scür, lat, caurus, corus, Beiträge 6, 149, 
tick 2, 697, slepati^ sliipati scdire, aslov, slap'B. nsl, kr, s, slap: 
vergl, aind, sarp, sarpati. Das wort ist dunkel, Potebnja, Kz 
istoiii usw, 206, bringt ein Tdr, vysolopyty (jazyki.) hervorstrecken 
bei. slap'B caecas: lit. slepti verbergen, slapta heimlichkeit, speti 
üicere, proficere, sp^h'L festinatio : lit, speti müsse hohen, spetas, lett, 
spet können, ags, spövan erfolg hohen. apBd glück, ahd, spuon vo7i 
stoiten gehen, spuot, aind, spha, sphäjati gedeihen, griech, f 6a : ^Oavo). 
st§g^ vexillum, kr, stig. In russ, quellen stjagi; dioiekt, für koli, 
einem oMov. stegib entsprechend: ahd. stanga, str^la sagitta, ahd, 
sträla. lit, str'da ist entlehnt. saljeni»: bogomi» §alenb OeoicXtjxTO^ 
a daemonio correptus. nsl. §ala iocus, Vergl, lit. Sietoti vyUten; Selitis 
den narren spielen, das wahrscheinlich entlehnt ist: p, szale6. r. &a- 
litb. telega currus, nsl, tolige pl. r, telSga: magy, talyiga. rum, 
telegz. türk. täligha sind entlehnt, Vergl. lit, talenge, tolenga kolesche 
motz, 84, tßijati sectari. pr^teriti pellere. nsl. tirati sectari. po- 
tirati fugare Iwbd. teijati gwierere. s, tjerati. Vergl, lit. tirti venire 
für terti, t^rjati: r. tQT^Sktb pessumdare, Hr. poterja Verlust bibl. 
I: lit. teroti perdere, testo massa, lit. taSla^ teUa: man vergleicht 
tesk'L. ve nos dual. nsl. y% f. : lit, ve in vedu. got, vit aus vet. 
aind. ve in vajam, y^dro hydiia, nsl, vedro usw. : lit. vedras ist 
entlehnt. Das Wort beruht auf ved, das mit voda zusammenliängt. 
veh'Btb pennicvius, eig. das wehende: vergl. ö. vich. nsl. veter veha; 
vehet sena: w. ve. Vergl. v^jati. vejaXi ßare: pr. wetro. lit. ve- 
jas wind, vetra Sturmwind, got. vaian, d. i. väjan. aind. vä, väti. 
Vergl. veja, v^tvt und aind. vajä zweig, das vielleicht wie lit. vitis 



60 a-vocale. 

imte auf vi zurückgeht v6ko palpebra, lit. voka /. decket, vohas 
aug&iilM. letL väks decket, v^ra veritas. got. -verja- gläubig, dkd, 
wära foedus. wä7\' tit. vera, vernaa, virlti sind slav. ursp^ngs. ve- 
verica sciurus. Jdr. vivery6a vercÄ. 7. tit vovere, overe neben vai- 
varas. pr. weware. tett väveris. Vergt. tat viverra. Das wort scheint 
reduplidert, Vergl. Potebnja, Kz istorii usw. *136, zv6n> fera. lit. 
Bveris raubtier. p\ sunrins pl. acc. 2aba rana. pr. gabawo kröte : 
w. gahh, gabhate hiare. Hieher gehört auch r, 2abry Mefern. 2adati 
desiderare. lit. godas habsucht. godoti gierig sein. Vergl. ^bdati^ dessen 
L aus e, a entsprungen ist, und ^edati, das mit lit. gend in pasi- 
gendu sehne mich zusammenhängt J. Schmidt 1. 73. 2alo aculeus. 
nsl. Äalo, 2alec und ie\o : tit. geliu, gelti stechen, get'ä, gelonis. güts 
Stachel: a^slov. i§lo. p. Xadlo: lo. zen. aind. (ghan), han, hanti. 
zalb: m'Lne 4alt es tut mir leid. lit. zelek erbarms dich ist wohl slav., 
daneben gaüa man es tut mir leid: w, von Äali» scheint 2el in 2eleti 
(vergl. aind. harj, harjati), daraus iterat 2alati, von diesem 2ali», 
ialiti. 2ali> /. sepulcrum. ar, isJhmluh. Dunkel. Äari. in pozarx 
incendium: tit. &ereti, ^eriu glühen, pazaras ist slav. ursp7*ungs. 2as- 
nati s§ stupeßeri. ^asiti terrere. Nach Geitter, Pönologie 101, 
beruht 2as auf einem desiderativ-stamm gands von gand. Von gens 
gelangt man zu zas^b, uoie es scheint, so ide von mens zu mes. 
Vergl. lit. n'ägqstis schrecken Geitler, Lit. stud. 68, und got. usgeis- 
nan intransit, usgaisjan transit 

ß) Stämme. eJTi : oby öaj consuetudo : obyk-. brT»zfeja neben 
hi'Tiisij ßuentum wie br'Lzi» we&en br^gt, ^romiiidaj cu7ictator : mudi, 
mudijaj, mudtjaj. vereja vectis. le?.aja gallina: leg*, leg- die brütende. 
Vergl. lit. kirtejis m. audeje f. 2. seite 82. elb: gybSlb inteHtus: 
gyb. mltcalt süentium: mlTbk. pistalt tibia: pisk. svirelt neben 
sviralb fistula: *svir 2. seite 109. en'L: drevemj ligneus: dr^vo. 
vlasen'B e capillis f actus: vlast. p^S'töan'B ex arena factum: pes'i>kx. 
dro^dijam» e faecibus f actus: drozdije. rozani) e comu faxitus: rogi. 
2. Seite 128. efesenin'L neben efesanint ephesius: efesx. rumenint 
neben rimljanim» romanus: rimT.. sel^nin'L, seljanint rusticus: selo. 
graidanin'L civis : gradt 2. seite 129. brat^ntct, bratenbct, nsl. bra- 
tanec. pbtenbcb zogr. neben mladentcL, mladenecb iuvenis cloz. 
I. 6. 33. ralad^niStb zogr. liest man mladenbCb zogr. mladbULCb 
zogr. Das suffix lautet in russ. quellen stets jani»: dereyjanyj, daher 
auch medjan'B. mramoijan'B. vlasjant greg.-naz. ÖO. 50. 264. kam- 
jani) Ostrom. pr'LvenbCb neben prbvesnbCb greg.-naz. 166. 258. 
271. Das dunkle slovenim», nsl. slovenec, lautet in tat. Urkunden 



▼oeal e. 61 

sdauanü 827. v&i*gl, sdaumia 770, Dem sloyeni>ski> entspricht 
mit aslov. oder deutschem suffix sclauanisc-: lingva sdauanisca 
970. colonias sclauamscas c. 1000, le, woraus li: kol6, koH quando. 
selc; seli; sie: do sele hucusque, neben tola zogr. b.: lit. kolei. 
solei. tolei 2. seite 104, nd^: D%de alia. j^de qua rdat, k^dS 
qua interrog, neben in^du. jadu. k%du 2. seile 211, Man v&i^gleiche 
auch aslov, bes^da; boledovati ; nsl, moledva ein zudringlicher 
bettler; mrled saueHopf; aslov, z'Ll^di» /. mcdum, s, zlijediti vulnus 
offendere: z'lI'l. menti" rumeni» ruber 2, seite 237, ekt: ölovfekt 
homo 2, seite 246, egfL: belegt, b^breg^ 2, seite 282, Der auslaut 
des comparafivs ist bei den meisten stammen ^j'BS, ^j'B^ das, toie das 
neutrum dobr^je zeigt, einem älteren ejas entspricht. Was nun das ^ 
anlangt, so ist es aus altem ai hervorgegangen, dessen a der ur- 
sprüngliche auslaut des Stammes, dessen i hingegen entweder das l des 
Suffixes tjas oder, da ijas wahrscheinlich specifisch aind, ist, jenes i ist, 
welches durch die Spaltung des Suffixes jas in ijas entstanden ist. Die 
erhaltung des auslautenden a des Stammes, das im aind, abfällt (doch 
sihejas aus stha) ist für die stamm- und wortbildungslehre nicht ohne 
interesse. mladej, aind, mradljas, nicht mradejäs, dobrej mdior, 
TOThnoia,] xXsiwv. m^^aj von in^2i>. divijaj ferodor neben dem minder 
richtigen divbej greg.-naz, 141: divij. e wird hier stets wie gedehntes 
e behanddt. Überraschend ist boitstej magis divinus greg,-naz, 77 : 
bo^bsk'L. Man beachte pr, uraisins pl. acc, m. die älteren, maldai- 
sin sg, acc, m, maldaiaei pl. n, maldaisins usw. Hinsichtlich des 
impf, vergl. seite 52, Wie iisl. vselenji qui semper est auf vsele, 
so beruht lit. aukstejus qui supra est auf avJcStai oben. Den com- 
parativ aukstesnis höher möchte man mit worten wie gor6§biii> aus 
goresbifb neben gorbiib supernus zusammenstellen und mit dem lit. 
galu-titris letzter von galas ende worte wie kromestbilb exteimus 
vergleichen, obgleich hier st nur für tj erklärbar ist: es ist daher 
wohl zu teilen: kromestji» wie ni-stj'b und ein loeiteres sufjix nj'B 
aiizunehmen toie im lit,: vergl. apatinis infemus und apacia pars in- 
ferior aus apatja. Ausser diesen nominalstämmen werden durch e 
die Verbalstämme HI, gebildet : b-ideti vigüare: btd. blbsteti^ blbStati 
splendere: blbsk. kriöati clamare: krik. imeti habere: bm. boga- 
t^ti divitem fieii : bogntt. ombiibsati minui: mbiibsj'b. m'LDoäati 
augeri: mi.nog'B. lit, e bildet gleichfalls durative verba: aveti fvss- 
bekleidung anhaben im gegensafze zu auti; deveti, vUketi Jdeider 
anhaben; guleti, gulti; mileti, milti wie aslov, imeti, jeti; b'bdöti, 
v'Bzb'Ln^ti usio, Vergl. seite 53. 



62 a-tmaU. 



///. Dritte stufe: o. 
1. A) Ungeschwächtes o. 

1. Der name des buchstabens o ist oni>. Die ausspräche des 
o lässt sich nicht genauer feststeU&ii. Seltener als in den lebenden 
sprachen tntt ein v vor das ursprünglich anlautende o: vonja. 

2. Was den Ursprung des o anlangt, so ist dasselbe der reflex 
des ursprachlichen a, a^: bog'L, bhaga; borij, bala j dornt, dama; 
mozgTi^ maggas usw. o entspricht lit, a: bodji, badau; borjq, bariu; 
dola, dala usw. o steht got a gegenüber: gostb, gasti-: inoga, magan; 
morje, mar ein- usw, 

3. o ist Steigerung des e in einer grossen anzahl von W07ie7i: 
bort in izbori» electio: w. ber in ber^, btrati. brodt vadum: w. 
bred in bred^. dori» in razdoi"L schisma: w, der in dera, dbrati. 
gOD'L; goniti agere: w, gen in ieus^, giiDati. grob'L fovea: w. 
greb in grebq. logt in nalogt invasio: iv, leg in leäti. moli> 
in moliti molere: w. mel in melj^. mort mors, pestis: w, mer in 
nibi'^. DOSi> in iznost ^opa: w, nes in nesa. plott saepes: w. 
plet in pleta. pooa in opona auleum: w, pen in p§ti aus penti^ 
pbD^. poi"L in podtport fulcrum : w. per, ptrs^. rokt definiUo, 
praestitutum tempus: w. rek in rek^. stolt thronus, sella: w. stel 
in stelj^. stört in prostort spatium : w. ster, stbr^. tokt ßu- 
xus: w. tek in teksL. voda in vojevoda bellidux: u;. ved in ved^. 
vora in zavora vectis : w. ver iw vbra» vort in izvort fons : w. 
ver in vbrj^. vozt currus: w. vez wi vez^. zort aspectus : w. 
zer in zi>rj^. zvont sonus : w. zven m zvbneti iaäiü. In gor^ti, 
pol§ti ist zur Steigerung kein grund vorhanden. 

4. o enthaltende formen, a) Wurzeln, ^bortk^ modii g&nus. 
s. uborak. p. w^borek. pr. tmembaris: ahd. einbar, eimbar. bo 
enim: lit. ba allerdings, vergl. ahaktr. bä, bat wahrlich. bobt 
fabaipr. babo. lat.fäba: vergl. lett. pupa. Das deutsche wort hat 
ein b verloren, bod^ pungo : lit. badau, badUi frequent. lett. bedu, 
bedlt. lat. fodio, f ödere, vergl. griech. ßa6u<;. ßcOtvci;. bogt deu^: 
aind. bhaga herr, götterbeiwort, ein vedengott. abaktr. bagha. apers. 
baga gott. phryg. Ce«? ßa^als^. bokt laius. bol in boleti dolere, 
aegrotare: vergl. got. balvjan quälen. borij maior: aind. bala 
kräftig. Man vergleicht auch ^ep-xepoi;. borj^ pugno, inf. brati au^ 
borti: lit. bariu, barti. ahd. perjan schlagen, aind. bhara kämpf. 



▼oeal •. 63 

boFB pinetum. nal. bor, borovec. bos'B tum calceatus: lü. hasas. 
ahd. bar, boteti pingue^cere. bron'B albus: aind. bradhna faM 
ftck. öloveki» homo. A. Pote&njay Kz igtorü U9W, 79, trennt 6elo- 
Y^k'B: delo ist ihm identisch mit c^H integer, y^k'B robur, daher 
öeloveki» ein possessives compositum: integrum robur Habens. do 
vsque ad: lett. da. lit. do: kos tawi do to? v. 'srpbi; ai; to. 21. 22. 
Bezzenberger 244. daboti, boti ist wr. dba6. Wr. dbaty. Vergl. got. 
du. akd. za, ze, zi. ags. tö. abaktr. da : vaeSman-^la zum hause cixovBs. 
da- praefix. Im zogr. liest man io. 7. 3; 12. 10. do für und neben 
da; umgekehrt AsL für und neben do: da2e^ doze; dori, das nur in 
jungen qu-eüen vorkömmt ^ ist dozi aus doze i. doba opportunitas. 
dobi-^ bonus. dobfb foHis aus dobji: lit. doba art und weise, 
dahinti schmücken, dahnus schön, got. ga-daban decere. ags. [gej^ 
defe stark. Vergl. debelx crassus: pr. debtkan sg. acc. gross. Auch 
udobljati so wie vielleicht auch udoleti^ udeleti vincere für udobleti^ 
udebleti möchten hieher gehören. dol^ del : odoleti, odel^ti vincere. 
wr. peredoli6. dola pars: lit. dala. vergl, deH. doli» vaUis. 
got. dalor : aind. a-dhara inferior, dom'B domus : lit. namas für 
damas Fick. lat. domus. griech. §6[jio^. Bs{jk£iv. aind. davfias. got. 
timrjan. drobiti conterere. 6. drobet. os. dfeb]6: vergl. lit. tru- 
putis brocken. drop'B: s, drop neben nsl. tropine vina^cea: vergl. 
ahd. treber. drozgi», jetzt auch drozd cardudis, richtig drossel: 
lit. sirazdas. dro^dije^ selten droätija pl., faex. nsl. dro^dze, 
(Iroze: vergl. drozga kot: pr. dragios pl. anord. dregg. ags. därste. 
ahd. trestir pl. trester. Vergl. J. Schmidt 2. 337. dvoh: r. dvo- 
chatb, dvositb keuchen: w. dus, woher auch duh'B: lit. dvase. dvesti. 
dvor'L aida: lit. dvaras. abaktr. dvara. go in negli aus negoli. 
kr. s. nego. pr. anga fragepartikd. aind. gha, ha. Neben go besteht 
ze. gobino copia, fruges: magy. gabona getreide aus dem slav, 
Vergl. lit. gabenti bringen; gabjauja göttinn des reichtums und vor- 
züglich got. gabein- reichtum. gobbz^» abundans mit gobino in Ver- 
bindung zu bringen ist wegen des hz'b bedenklich : man vergleicht daher 
got. gabiga-: gobino ist so loie gobbZ'L dunkel. Vergl. Pott 5. 307. 
Bezzenberger 91. erklärt lit. gana genug atAS gabna, das zu aslov. 
gobino gehöre. Der on. 6. hobzi starö hängt mit gvozdb sUva zu- 
sammen. god'L opportunitas, tempus. goditi s§ contingere : lit. gadas 
Vereinigung, Übereinkunft, gadljüs: w. ist ged in 2i>dati. wr. pere- 
hodzi6 ist perezda6, perezjda6. gogolb r. anas dangula aus gog 
in gogotatb und suffix oli>: pr. gegalis. lit. gaigalas. lett. gaigalis 
colymbus minor. goh'B: L hoch puer wird mit nhd. hache 



1 



64* a-TOcale. 

verglich&ti Matzenauer 388. gol^bb columba: vergL pr. gulbis. lit. 
gulbe clor. ags. ciduf-re taube, lat. columba. griech. xoXujjißo? taucher, 
golem'L magnus : vergl. lit gal vei*m'ögen. Zweifelhaft. goli. nudus. 
6. hole baumloser berg. holomek: vergl. lit. galandu schärfe^ wetze. 
Zweifelhaft' gomolja; gomulja maza: vergl. lit. gumvlis abgestutzt. 
gOD^ti sufficefi^e: lit. ganeti. gana. lett. gan satis. Vergl. aind, 
gana schar, zahl. got. ganah es genügt. goniti agere iterat. von 
gen: iena. lit. gantti. gonobiti nsl. perdere: vergl. lit. gana- 
blti prügeln. goneznati, gODBzn^ti salvari: got. ganisan. gono- 
ziti servare beruht auf gonez, vde got. ganayan auf ganes. go- 
nezn^ti hängt mit lit. gantti, das slav. goniti lautet, in keiner 
weise zusammen. gora mons: in mehreren sprachen ist das urspr. 
a zu i geschwächt: lit. girij giria wald. aind. giri. abaktr. gairi 
berg Curtius 350. goreti ardere: lit. gara^ dampf, lett. gars 
hitze, Schwaden, pr. gorme hitze. garkity senf. gorbki.: s. gorak 
neben grk amxiras und gofij peior. aind. guru aus garu, comparat. 
garijas, schwer, griech. ßap6c. got. kaura- aus kuru-, kam-. Man ver- 
gleicht auch xep-£t'o)v. gospodb dominus: aind. gäspati hausvat&i\ 
Vergl. podb. gost'B in pogosti. in russ. quellen regio: pr. ga^to 
ackersWck. Zweifelhaft. gostb hospes: got. gasti-, lat. hosti-: vergl. 
aind. ghas, ghasati. grundhedeutung : der verzehrende. gositi parare : 
lit. gaUti schmücken. gotovB paratus. Matzenauer 30 verweist auf 
das sonst ganz unbekannte os. bot Vorbereitung: die bildung macht 
Schwierigkeiten, lit. gatavas ist entlehnt. goveti vener ari. b. govö 
ieiunare. 6. hovöti. klr. hovity. r. govetb. lit. gaveti. lett. gavet: 6. 
hovöti ist schonen. Man vergleiche ahd. gawthjan sanctificare. Andere 
verwerfen die ansieht von der entlehnung und verweisen auf aind. hü 
rufen, armen, govel loben. Das wort ist dunkel. govori. tumultus, 
bulla aquae: vergl. aind. gvar, gvarati fiebern: wenn die Zusammen- 
stellung richtig ist, so steht govor'L für gvorrB. vergl. p. gwar murmu- 
ratio. Vergl. auch aind. gUj gavate tönen, groza horror. lit. grastis und 
grumzda minae. hodt ambulatio: w. hed, §ed, si>d in ibH wstr. 
hob in bobotati cachinnare: vergl. aind. kakh, kakhati. bott cupido 
wird von Fick mit aind. sati, griech. £(p-£(ji<;. lat. sitis zusammengestellt. 
bromi. claudu^: aind. sräma lahm. Neben brom'B besteht bramati^ 
da^ auf bram'L zurückgeht. bvoja : r. cbvoja fichtennadel. nsl. 
bojka : pr. kwaja ist entlehnt. klokotTb scaturigo, eig. das sprudeln. 
Vergl. got. hlahjan und aslov. klek^Ltati clamare. kloniti incli- 
nare: vergl. sloniti J. Schmidt 2. 252. 253: lit. klonojfis und lett. 
klanites s-ind entlehnt. klopBca neben klepbca tendicida stammt von 



▼oeal •. 65 

kiep clavdere. klosn^ti mordere: zmij klosnu nogu ego starine 
9. 45, klosbnnb claudiLs. kobyla equa: vergl, lat, caballus. Ht, kumele 
und r. komonb equvs. komonica egita. klr. luhova komanyda für 
koDJaÖyna. * kobbcb : 8. kobac nisiis. klr, köbe6. koöani pl. 
memhrwm virile: vergl. nsl. kocen. 8. koöan, koöanj. lett, kftcans, 
kacefns caidis. kokma vas quoddam: ngriech. xouxou|jl(ov. lat cucuma. 
kokot'B gcdltis. koko§i> gallina, p, kokad. aind, kakk lachen, Vergl, nsl. 
kokodakati und lit, kukutis Wiedehopf, koles : sg, nom, kolo rota, 
pr. kelan, anord, hvel: vergl, aind, ^ar gehen, koleno genu: lit, 
kelts: 6no ist suffix, kolimog^ tabemactdum, r, kolymaga: lit. 
kalmogas ist entlehnt. koH palus. kolj^ findo, zakoli» mactatio, 
lit, kcdu hämmere, külas ist entlehnt, vefi^gl, aind, kila J, Schmidt 
2. 216. komid'L : ylasi komidi ist dunkel, kom'L r. klumpen. 
komolyj. lit, kamolis knäud. konoba: nal, s, konoba cdla, caupona: 
mlat, canaha. it, canava, konobii pelvis : mlat, conabus. konoplja 
cannaiis, pr, knapios pl, lett, kanepe: griech, xavvaßt(;. Damit 
verwandt ist konopbcb funis: ndat, canapus, canapa, anord, hanpr: 
all&fi diesen Worten soll das dunkle aind. Sana zu gründe liegen, 
koüb equus^ etwa für kobifb: vergl, kobyla und lat, caballus, 
kopati fodere, kopije hasta. kopyto ungvla. p, kopiec. lit, kapoti 
hacken, kapas grabhügel. pr, kopt. Die w, kap hat die bedeutung: 
graben und hacken, kopos'L profluvium genitale: griech, %6izoq in 
einer dem sinne des ixaXoxCa vertvandten bedeutung, koprina seri- 
cum. b, koprin'L. Matzenauer 213. denkt an Verwandtschaft mit mlat. 
cappa. kopFTb anethum, nsl, koper: vergl, kopeti se: seno se 
kopi. gnoj se kopi, da se dim vidi, b, kop'Br. klr, ukrop, okrop. 
r, kropt, ukrop'L. kora cortex. lit. karna boM, korent radix, 
das wohl nicht mit kTbrt frutex verwandt ist, koryto canalis, 
concha: vergl, pr, pra-cartis trog. kor'Lda. p, kord degen ist ent- 
lehnt, lit, kardas ist slav, kor^ contumdia, kortcb vas quod- 
dam. nsl. korec haustrum usw. Man denkt an griech. x6po(;, 
vielleicht mit unrecht. kosa, kosm-B coma: lit. kasa, kasti, kasiii, 
kasinti : kosa hängt mit öesati zusammen. Auch kosa^ kosor'B falx 
dürfte hieher gehören. kosn^ti tangere: vergl. r. koso oblique, p. 
ukos die schräge usw. kosB corbis : lit. kaUus, das jedoch entlehnt 
sein kann. Mit kost scheint koäulja indusium verwandt. kotora 
lis: vergl. ahd. hadarä läppen, später streit Fick, kotoryj 
koteryj, nsl. kteri qui, urspr. uter. lit. katras, got, hvathar-, griech, 
xorepoc, %bit^o<;. aind. katara. kotyga^ kotuga vesOs: mlat. cotuca. 

kott: kotLCb cdla. nsl. b, kotec. s. kot, kotac usw.: vergl. ndat, 

6 



66 a-TOcal«. 

cotta, kot'L, kotnbka., kotlja fdis. kotva ancora^ loie nsl, macSka. 
UL kate, lat, catus, kotbH lebes. nsl. b. kotel. 8. kotao usw. lit. 
katilas. pr. catils. kotbH ist xoohl got* katila- : dhd. lautet das wort 
chezil, chedn aus lat. catinus. kovißeg"!» arca. h, s. kovöeg: vergL 
ngriech. xauxiov vas Ugneum, daher wohl koviöegt. koza capra: 
lett. koza. aind. öhaga, Öhäga bock, chägä ziege. Hieher scheint auch 
koi^a cutis, urspr. etwa ziegenfell, zu gehirren : die ableitung von ko^a 
aus koza bietet schmerigkeiten. Fick vergleicht mit koza anord. hakvJa. 
krokarb: nsl. krokar corvu^: aind. kark, karkati. lit. krakti. griecJi. 
xpexd) : vergl. aslov. krakati. kronia margo. krome, okrom^ procul. 
krop-: p. okropny schauderhaft: vergl, lit. krupus scheu, kraupus 
unangenelrm (vom wetter.) kropa, kroplja gutta: lit. krapUi be- 
sprengen. kroBbDJa: kroäbnica canistrum. nsl. kroanja. r. kroSnja 
und korosDJa. kvokati: p. kwokad usw. glucken: lit, kvaketi 
schreien, kvakseti glucken. k'Bmotr'B compater. ktmotra. c. p. 
kmoti*. nsl. boter. pr, kortuUers: lat. compater. lobitzati oscuiari. 
lob'Bzt osculum: vergl. lit. lupa lahium. lupuze devrdnut. ahd. lefs. 
lodyga r. knöchel. p. lodyga Stengel: man vergleicht ahd. Iota in 
sum^ir-lota, logataj explorator setzt ein denominativum logati von 
logt das liegen in der bedeutung des auflauems voraus : vergl. griech. 
Xc^o;. logt : s. log : logom le^ati. lit. atlagas neben atlakas 
brachacker vergl. mit klr. obloh^ pereloh usw. lokati lambere. nsl. 
sorbere: pes Io6e vino. lit. lakti schlappen, zunäclist vom hunde. aind. 
lak, rak gustare. loni'L locus paludosus. mxigy, lam paius: vergl. 
lat, lama. lono sinus soll für lokno stellen und mit lek biegen ver- 
wandt sein, lopata pala. nsl. usw. lopata : vergl. lit. lopeta. let. läpsta. 
pr, lopto, lososB r. lachs. c. losos; lit. lasis, lasasa^ lasiSas. lett. 
lasis, pr. lasasso, lostiga lactuca. nsl. loöiöje. s. locika. ^. locika: 
ät, ö. 6, c aus kt : p. loczyga ist entlehnt, loäb vilis. b. s. los : vergl. 
got. lasiva- und Mck 2. 497. lotyga ar. homo nequam : man vergleicM 
got. lata- lässig. loza vitis: vergl. lit. la^a flintenscliaft. modr'B 
lividus wird als ^zerflossen' gedeutet und mit einer w. mad zusammen- 
gestellt, mog^ possum: got. magan posse. lett. makts macht: europ. 
magh: mit mogyla tamulus vergl. aind. mahant gross, woraus eine 
w. Tnagh erschlossen vjerden kann. mokr'L humidus soll aus morki. 
entstanden sein: ich teile mok-rT. wegen niociti. moliti oi^are aus 
mold-, modl-, mol-. lii. maldlfi: w. meld. molotrL /oe?wcMZMm ; 
ngriech, ixocXadpov, [jLapaOpov. monisto monüe. klr. namysto bihl. L 
lit, manele bezz. : vergl. aind. mani am leibe getragenes kleinod, juwel, 
perle, ahd. menni lialsband. Das suffix sto ist singulär. mora 



vo«»! •. 67 

maga, in den lebenden sprachen epldaltes, incuho ist dunklen Ursprungs, 
VergL ngriech. ficbpa aethiops, incubo. inorjo mare : lü, mares pL 
pr. mary. goL mari-. marein-. ahd. inarL aind, rnira. morB mors, 
pestis: lit. maras. moriti: lü. marinti. moäBna pera, nsL moSnja: 
lü, maJcSna, makStis, mahia aus dem slav. motiti se a^tari, nsl. 
motati weifen, vergl, r. motorja roüe, 6, nemotorny mibehüflich, 
eig, unheweglicli : lit. pamuiurti (galvelq) schütteln, *motr- in 
motriti spectare: lit, ümatrus scharfsichtig von mat: maiau, mattti, 
lett, matu, mast. motyka ligo. nsl. motika. b, motik'L vsw,: lit. 
matika, mozg'L medulla : abaktr, mazga. ahd, marag, aind. maggan, 
maggas, maggä, Vergl. lit, smagenos, lett, smadzenes, pr, mvageno, 
mozolb vibex, nsl, mozolj usw.: vergl, ahd, mäsä cicatrix, m'Lnog^ 
multus: got. managa-. noga pes: lit. nagas fingemagel, kralle, 
huf. pr. nage fuss, ahd, nagcd, griech, Svu^. lat, unguis, ir, inga, 
aind. nakha. Hieher gehört auch nog^tB unguis, pr, nagviis. Vergl, 
Zeitschrift 23. 270. nora latibtdum: iv. ner: nrfeti. Hieher gehört 
auch klr, nory^a nörz mvstela lutreola, nos'B nasus, nozdrb: lit. 
nasrai, wofür auch nastrai vorkommen soll Geider, lit. stud. 97, 
ahd. nasä. aind, nasa in compositis; sonst näs, näsä. lit, nosis. 
lat, näsus, noStb nox: lit, naktis, got. nahti-, nahta-, lat, nocti-, 
griech, vuxt- neben vuxti-, vuxto-. aind. nakti, näkta. o in ozimica 
hordeum, eig. Wintergerste, ist wohl die praep. o: oziniica beruht 
demna^ch auf o zime. oba ambo: lit, abu. pr, abbai pl, lett, abbi, 
got. bai. aind. ubhä aus ahhä, ambhä. 6hh> rotundus a/us obylrb^ 
obv'Bl'L: lit. apvcdus. obrint avarus. p. obrzym, olbrzym gigas. 
Grimm, Mythologie 1. 493. ob'B, daraus o, circum: pr, eb, got. bi, 
aind. abhi gegen. In vielen fällen deckt sich ob'B mit lit. ape, ap-. 
odrB lectus, nsl. odri pl. gerüst: lit, ardai Stangengestell, Geitler, Lit, 
stud, 77, ogniva r, penna nutans, os alae dial,: vergl, aind, ag 
agere. oguh ignis : aind, a^ni, lat. ignis : lit, ugnis f. lett, uguns m. 
lässt an slav. o aus u denken, ogoVb : p. ogol universitas. ogolem im 
allgemeinen: vergl. lit. aglu, aglumi im ganzen, oko oculus: lit. aJcas 
Öffnung im eise, akis f. äuge : vergl. aslov, dual, oöi. aind. akSi, Hie- 
her gehört auch okno fenestra, ole, b. olelß interj,: vergl. aind, re, 
arare, e in ole befremdet. olovo plumbum: lit. alvas stannum. pr. 
alwis plumbum. olx sicera. nsl. ol cerevisia: lit. alus, pr, alu, ags, 
ealu. olBha alnus, lit, alksnis, dksnis. pr. alskande, ahd, dira, 
erila. omela 7isl. s, mistel. 6, jmeli. slovaJc. omelo. lit. amxdis, 
pr. emelno. lett. ämuls. Das wort hängt wohl mit w, em capere zu- 
sammen, daher aslov, imela. imelBnik'B neben omelBnik'B. o steht 



63 a-TOCale. 

je gegenüber. om> üle: lü. ans, aind, ana, opajecb lucerna 
nach Matzenauer 265. xoolü die Öffnung im dache, durch die das 
licht einfällt: r^ bizaloL (xepafxic;, Oupiq). opako adv. a tergo, retro. 
got. ihuka-. ahd. apah, apuh. nhd. äbich. aind. apäka hinten liegend, 
apa ist griech. ol%6, got. af. oplosb, opiosbmo in Universum: griech. 
(kiz'kSx;. opoka saocum. p. opoka. Dagegen kr. opeka later. or- in 
oriti evertere : lit. tru, irti sich auftrennen, ardau, ardlti transit. Vergl. 
aind. rte ohne, araiia fremd. orati, orj^ arare: lit. arti, ariu.dett. 
art, am. got. arjan : lit. arti entspräche einem slav. rati. ortli» aquila : 
lit. ardis, erdis, eris. got aran-. osina r. espe populu^ tremtda: lit. 
apvMs. lett. apse. pr. abse. osmb octo: lit. aätüni. got. ahtau. aind. 
a§tau: osmb octo, eig. ifSoai;, aus osm'B, lit. aSm/is octavus und dieses 
aus ost-m'L. ostrog'B castellum. p. ostrog: das gleichdeutige ostra- 
2ije beweist die ableitung von str'Bg : w. serg. Das wort bedeutet eig. 
,dMs bewachte' ; dagegen hängt nsl. usw. ostroga calcar mit ostrL 
zusammen: ostro-ga. c. lautet das wort ostroha neben ostruha. ostr'L 
acutiis: lit. aStra^, aStrus. aind. a§ra. Verwandt ist osla cos. Vergl. 
o^tbwh. ostb a/ods: lit. akstis, dkstelis stachel Geitler, Lit. stud. 76. 
ostbD'B aculeus : lit. akStinas mit vm* § eingeschobenem k. Vergl. ostrt. 
os'Lt'L genu^ Spinae, nsl. osat. ^. p. oset: es ist wohl keine primäre bü- 
dung: w. os, aind. a§. vergl. lett. äss scharf, das aslov. os'b lavien würde. 
osL oßds : lit. aSis. pr. assis. ahd. ahsa. lat. aods. griech. a^wv. aind. 
akSa m. akäi n. osbl'L asinus : lit. asilas. got. asilu-. lat. oMnits. 
osled'B onager Sica^ sipYjixevov. otava nsl. usw. grumm^t: vergl. ott. lit. 
atolas. ot'B ab: lit. at, ata. got. ith, id. aind. ati: vergl. ot^b- 
l^k'L mit aind. atireka Überrest. otbCb pater, deminut. von *ot'L 
(otbilb): got. attan-, griech. arca. ovb ille: lit. au-re dort, abaktr. 
apers. ava. ovbca ovis, deminut. von *ovb: lit. avis. got. amstra- 
schaf stall, ahd. awi. lat. ovis. griech. 5V(;. aind. avi m. f. Hieher 
gehört ovbn'b aries: lit. avinas. ovbS'L avena: lit. avi^a liaferkom. 
pl. avi&os hafer. plodt fructus. plosk'b latus, nsl. plosnat. s. 
ploStimice neb&n splasnuti. c. plosky. r. ploskij. p. plaski. kir. 
plaskyj. Hieher gehört r. ploskonb. p. ploskon. ^. konopi po- 
skonn^; vidleicht auch ^. ploStice cimex trotz p. pluskwa U7id lit. 
blake, lett. blakts. po praep. : lit. pa. Dem aslov. pa steht lit. po 
gegenüber : pa scheint die ältere form für po zu sein, Hieher gehört 
pod'L; ivohl audi pozd^ sero. podb in gospodb dominus : lit. patis 
m. f. gatte, gattinn, in zusammeiisetzungen herr, heriinn. got, fadi-. 
griech. 'jc6ai?. lat. potis. aind. pati. potbpega u>xor dimissa gehört wohl 
nicht hieher. Vergl. gospodb. poganim» paganus: lit. pa^ona^. pr. 



Tocal 0. 69 

pogünans pl, acc, ist entlehnt Dasa pogani impunu von poganin'B 
getrennt werden müsse, lässt sich nicht dartun. Vergl, Matz, 68. 
poleno titio ist woJd ,das gespaltene*. poleti ardere. paliti urere: w. . 
par, slav. pel, pei% dalier au6h popeli». p. prze6 J. Schmidt 2, 271, 
An Steigerung scheint hei einem verbum III, 2, nidd gedacht werden 
zu sollen, planati aus poln^ti. poli» dimidium: vergl, aind, para 
weiterhin gelegen, jenseitig : na onomi» polu jenseits. Das wort ist 
im slav. ein n-stamm geworden. Die Zusammenstellung mit aind. 
parus knoten, gelenk ist abzuweisen. Verschieden ist r. poH für 
pomostT» Grotz 73. polt: ispolx haustrum: nsl, plati^ poljem 
haurio. r. vodopolb. vodopolica Grotz 63. ponica cella. b. ponicB. 
Dunklen urspimngs. Vergl. Matz. 280. poplun tisI. tegumentum tur- 
cicum: ngriech. ica7:Xb)(JLa stragulum aus efoicXcoiiia. pora vis, vio- 
lentia. r. pora. s, oporaviti se rejid, daher rum. porav ferus, eig, 
violentvs. pori» : 6. odpor : lit. atsparas. * postoH : s. posto^ sg. 
gen. postola. ^. postola. klr. p. postoly pl. Man vergleicht ngriech. 
TjoaxaXtov. türk. postal. Das wort kann slav. sein: nsl. podstoli m^tl.: 
matz. 24. denkt an griech. üxootoXo;. poti» sudor. Fick vergleicht 
lit. spakas und deutet pott aus pok-tt. pro praeßxy praep,: 
lit, pra praefix. lat. pro, griech, icpo. aind. pra, Hieher gehört 
prokt, proöb reliquus. Dem pro steht lit, pra, dem pra lit, pro 
gegenüber, prositi petere: lit, praSlti, piräti, perhi, got, fraih- 
nan. lai. preces, procus, aind, pi*a>Sna frage: w. prai, proBo 
milium: vergl, pr. prassan acc,, das entlehnt sein kann, prosti 
Simplex, aTvX(»)[ji^vo<;5 extensus steht vielleicht für prostrB von pro- 
str-eti. Man vergl, b, prostren simpl'ex, lett, prasts ist entlehnt, 
proti versus: lett, preti, pret, griech, Tcpoii, %^o^. aind, prati, pro- 
zvit'L vetuhis : griech, 7:pe<jß6TT)<;. rodrb partus, aind, ardh gedeihen 
J. Schmidt 2. 295, rogoz-L papyrus, tapes, nsl, rogoz carex: lit. 
raga^e binsendecke, rogi» comu: lit. ragas.pr.ragts: vergl. rogatina 
ar. pertica, lit, ragotine lanze, roki. praestitutum tempus: w, rek. 
romenböa situlus, Vergl, Matzenauer 296, rosa ros: lit, rasa tau, 
aind, rasa saft. rota iuMurandum. Vergl, osset, art, ard eid, 
sapog'L calceus: lit, sopaga^s ist entlehnt. skoba Jibula: lit. skaba 
hufeisen, kabu, kabeti haften, aind. skabh, skabhnäti usw, heften, 
skoblb radula: lit. skabu, skabeti schneiden, hauen, skaplis hoMaxt. 
got. skahan. skok'B saltv>s : vergl. aind, khac, kha^ati hervorspringen 
und lit äokti springen, äakinti springen lassen, skolbka ostreum. 
b. skojkTi coticha: vergl, ahd. scala schale, harte Umhüllung der 
muschel v^w., daher skolbka schale, schalentier. skomati gemere: 



70 a-vocale. 

Fick vergleicht liL skambu, skambeti tönen» skomrahi» praestigtator : 
Ut. skamarakas ist entlehnt. skopiti evirare. skopbcb eunuchtts: 
vergL Ut. skapas, das jedoch entlehnt sein kann. skop-: zaskopije 
ohservatio: vergl. griech. <j)cotc6<; Späher, skora cortex: Ut, skara 
pdlis ist entlehnt. skorii citus: vergl. ahd. skero J. Schmidt 2» 
420. skot'L pecus, h. s. skot v,sw. : got. skatta- geld. ahd. skaz. 
afris. sket geld, vieh. Die frage, ob skotii entlehnt ist oder nicht, 
ist schwer zu beantworten: sicher ist, dass der umstand, dass das 
wort im deutschen meist geld, nicht vieh bedeutet, was es ursprünglich 
bezeichnete, nicht für die entlehnung vo7i Seiten der deutschen an- 
geführt werden kann. Ist das wort mit aind. skhad spalten verwandt, 
dann ist es ursprünglich deutsch. skroboti» strepitus : Ut. skrebu, 
skrebeti rascheln. Blowh elephas : Ut. slanas neben Slajus : jenes ist 
entlehnt. Man vergleicht ags. hrön balaena Archiv 3. 212. smok^B 
serpens: Ut. smakas^ das vielleicht entlehnt ist. Vergl. sm'Lk in smy- 
kati se repere. smola bitumen: Ut. smala teer, das entlehnt sein 
kann. snop'L fasdculus. sob- : posobiti adiuvare. posobije soci- 
etas. kr. posoba auxäium. Idr. posobyt' bibl. I. r. posobL dial. : 
vergl. aind. sabhä gesellschaft und sva, woher soboj^ wid sebe. 
soha vallus, ^6Xov: aind. sas zerhauen, spalten, posoht. L sochor 
fustis. Fick vergleicht auch Ut. §aSas schorf, §ek§tas holzstück. so- 
kaöb coguus. sokalb culina. Dunklen Ursprungs. sokrb succus: Ut. 
sdkas baumharz. lett. svakaSy svekjis: vergl. klr. pasoka blut bibl. L 
Bok'B a^ccusator. soöiti monstrare. nsl. obsok indago. s. 6. sok. Ut. 
sakas. saktti sagen, sehne fabel. lat. sec: insece. griech. stc: ews^s. 
vergl. aind, sa6, sa6ate verfolgen, solb sal: pr. sal. lett. salis. lat. sal. 
griech. äX?. somi» r., nsl. s. som weis, ^. p. sum : Ut. samas. sopa 
ßo: Ut. Svapseti, Svepseti lispehi. vergl. sviblivL blaesus und ö. sepati 
lispeln. soplb tibia: Ut. Sapas halm, §apelis deminut. sosna abies: 
Geitler, Lit. stud. 70, vergleicht Sa^as schorf, und meint, der name 
sei 7ia^h der rinde so benannt. spolini^ ispoliürb gigas: vergl. gens 
spalorum bei Jordanes Grimm, Mythologie 1. 493. spor-L ahundans. 
s. spor durans, lentus: vergl. ahd. spar, sparsam, lit sparus ver- 
schlagsam. stobori. columna. nsl. steber vergl. J. Schmidt 1. 129. 
Btogt acervus, eig. pertica drca quam foenum congeiitur : das wort 
hängt mit lit. stogis dach aind. stag und griech. aie^o) nicM zusammen, 
ahd. stakkr häufen, heuschober. storrb in prostorrb spatium : lo. ster : 
streti. stroka; sroka xevrpov : vergl. lo. slrtk. stvol^, cvoli» caulis. 
s. CYolina. r. stvoK. ^. stvol: vergl. lit. stiUts baumstamm. svob'L: 
BYoboda^ d. i. svobo-da, libertas. pr. subs selbst, nsl. usw. slo- 



* Tocal 0. 71 

boda für svoboda. skorenj nsh usw, stiefd: lit skame. tobo- 

IbCB Saccus, nsl. tobolec. 8. tobolac. p. tobola. Zhirddefi Ursprungs. 

tokrh fluocus. lit, tokos: ic, tek. toliti placare scheint tcie etwa 

griech. iXt^^oli, TaXaviov auf einer o-ic, zu herulien: vergL lit. täii ver^ 

stummen, tildUi still machen, got. thulon dulden. toljaga und daraus 

tojaga baculum. s. toljaga, tojaga: vergL s. tolja. tomiti vexare: 

cdnd. tarn, tämjati vergelwii. tonoto neben teneto rete: lit. tinidas 

7ietz aus tenklas, das adov. telo^ tedlo lauten icilrde: aind. tan, 

tanöti anspanneji. topiti immergere: lit. tepti, tepu beschmieren. 

topiti calefax:&re. topH, tepH calidus: lat. tepere. aind. top, tapati. 

toporrb ascia. nsl. topor usw. : vergL armen, topar. pers. tabar usw. 

trop'L: klr. trop spur: vergl. trepati. tvor'B habitus corpoiHs. tvo- 

riti facere: lit. tverti, tvenu fassen, zäunen, bei Szyrwid auch machen. 

tvarklti einrichten Geitler, Lit. stud. 71. voda aquo: got. vatan-. 

lat. unda. griech. u^wp. aind. ud, unatti quellen : vergl. lit. vandü. 

audra gewässer. pr. unds, daher vedro uBpia. vod^ oleo : da z^bx ne 

ßvodett o neiiiB damit der zahn nicht darnach rieche nomoc-bulg. 

lit. üdzu, üsti. lat. odor, oleo. griech. c8 in 2Cc»). voda in vojevoda 

bdlidux. -vodi». voditi. lit. kariavadas, kariovadas feldhauptm^nn 

Bezzenberger 104. vonja wohl für onja odor: got. anan hauchen. 

aind. an, aniti. Hieher gehört auch ^hati. vora : Hr. obora Viehhof 

usw.: 10. ver: vreti. lit. verti. atverti öffnen, atviras offen, pr. 

etwere du öffnest. vosa neben osa vespo: lit. vapsa brenue. pr. 

wobse wespe. ahd. wafsa. lat. vespa. voski> cera: lit. vaSkas. ahd. 

tvalis. vozt currus. vozki vehere iterat.: w. vez. lit. ve&u und 

vaziüju. lett. va&üt. vidova vidua : pr. viddevü, aind. vidhavä. 

zobati edere: lit. ^ebti. aind. gahh, gambhate. zorrB visus: w. zer: 

zreti. zvoni» sonus, tintinncibulum : w. zven: zvLneti. lit. zvonas 

ist entlehnt. 

In entlehnten Worten steht aslov. o dem a der fremden spräche 
gegenüber: gontznati neben genbzn^ti servori: got. ganisan. ahd. 
ganesan. koleda colendae xaXavSai. nsl. s. koleda. lit. kaledos, kal- 
dos. koliba tugurium: gmech. xaXußy]. komora camera. lit. kamara: 
griech. xa[ji.apa. konopija: cannabis. gnech. xavvaßi(;. kositert neben 
kasiterij stannum : griech. xadatiepoc. kostanb castanea : griech. 
xdaxavov. ' hothli, lebes : got. kotHa-. lazort: lozorus stockh. lokva 
imber: ahd. lachä. octtTb acetum: got. aketa-, akeita-. odrin'B: 
aBpiavoTuoXi^. ogurtcb cucumis: gi^iech. aY^oOpiov. okrovustija: a/.po- 
ßuaTta. oKtart : altare. osarij neben asiisarij : aaaapiov. ovlija : 
auATQ. ploöa: vergl. ngHech. i:Xoi%oi. pogan^b, selten pagant: 



72 a-TOcale. ' 

lat. paganm, popt presbyter. pr. paps: ahd. phafo» poroda: 
wapa8ei(7o<; Christliche terminologie 49, soluni>: OeaaaXovtxYj. sotona: 
aaTava<;. Bei Nestor findet man obrin'B avar, odrenL adrianopolis. 
ogarjaninT». oleksandr'B. onbdrej. oii'Ldronik'L. orej ares. oyramT». 
Dunkel: gotovt paratus, kolimog'L toibemaculum. kor'Lda gladius 
ist entlehnt iusw, sokt^ d. i so6 as, tributum frumentarium ist mlat. 
soca, socagium. r. stopa grosser becher ist ahd. stouf. mlat. stopus. 

Wie es kam, dass fremdes a durch slav. o tvidergegeben ward, 
ist eine schwierige frage; mir scheint, dass betontes gedehntes a durch 
slav. a, unbetontes und betontes kurzes a hingegen durch slav. o er- 
setzt ward. Vergl. J. Schmidt 2. 170. 

ß) Stämme, ori»: stobort columna. nsl. steber. peton» 
weiew p^tert 2. seite 91. oijt: thoi'b ütis aus d'Bhofb 2. seite 92. 
olyh'. zovorb, wohl cantor 2. seite 111. tort: vttor'L alter, lit. 
antras. got. anthara-. aind. antara 2. seite 174. ovl in adamoin» 
adami usw. 2. seite 229 ist wold eine Steigerung des ü. okt : v^d-ok'B 
gnarus 2. seite 253. In gl^bo-ki. profundus: vyso-ki. oltus ist o 
für u eingetreten^ wie i> in Itgt-k'L v,sw. In d&ii secundären bü- 
düngen ivird häufig der anlaut des saffixes lichtiger zum stamme zu 
ziehen sein : ino-gi, no-g'L von in'L YP'^^? {xovioq, dafür auch ine-gi». 
p. nog, das daher mit pr. anMs greif unverwandt ist. L jino-ch 2. 
seite 289. öriino-ta. nago-ta. li>go-ta: lit. sveika-ta. aind. ghöra-tä, 
und mit Schwächung des stammauslautes lit. noba^ni-ta. got. hauhi-thä-, 
kokosb gallina, eig. die gackernde, ist wohl primär : kok-o§b. Ebenso 
üv-otT. vita: aind. glvätu. lit. givata. pr. giwato. Das o im aus- 
laute des ersten gliedes von composita ist vorslavisches a: vojevoda 
bdlidux für vojovoda: stomm vojt. mbzdodavBCb qui mercedem dat: 
stamm mBzda. aind. devagana götterschaar : stamm deva. (dharä- 
dhara die erde tragend: stamm dharä). griech. Osotpopoq. pi^OT6{ji.o<;. 
Analog ist zvßrovidtmb neben zverevidtn'L, wohl für zveijevidtm», 
Oir]puA)SY]<; : stamm zy^vh. kostogrjzbCb ossa rodens: stamm )s.o^ih. Man 
vergleiche mit r. muchomori. lit. musomiris, das einem aslov. muha- 
mon. entsprechen würde, dessen a Geitler, Pönologie 7, für litu-slavisch 
hält, das später durch die zahlreicheren composita, deren erstes glied 
auf o auslautet, verdrängt worden sei. 

y) Worte. Der sg. nom. der neutr. a- stamme lautet auf o, 
der der masc. a- stamme auf t aus. Jenes o wird auf as zurück- 
geführt, welches zu e oder zu o werde, je nachdem bereits in vor- 
slavischer zeit der vocal zu e geschwächt war oder noch als a erhalten 
ins slavische übergieng, wo es dann zu o geworden sei. o stehe daher 



Tocal o. 73 

für 08, 80 oft de88en a im europäischen nicht zu e geworden* Ans 
demsetben gründe sei a in ta^d in slav. o (to) übergegangen A. Leskien, 
Die declination usw, 4, 68, daher slovo für aind. iravas, und analog 
selo, polje, dobro, doblje, ono tistc. Die erldärung ist plausibel; die 
einschränkung des o auf den auslaut darf nicht auffallefii, da sie 
auch im griech, und im lat. vorkömmt : Yevo<;, y^^^°? ^'^ '^i'^&aoq ; 
genus aus genos, generis neben älterem generus, generös, obgleidi hier 
der audaut vo7i slovese aiweicht. Derjenige, dem slove für slovo 
in erinnerung ist, tcird jedoch geneigt sein, lo2e, woher loiesno, für 
lo^es zu halten; nach igo erwartet man logo: vor8laviscli logos^ 
logeseSy worau,s slav, logo, lol^ese. Es ist demnach möglichj dass slovo 
zu slova, slovu tisw., slove dagegen zu slovese, slovesi gehört. 
Freilich kömmi slove eiii einziges mahl vor : ÖLto estb slove se, e2e 
reöe; Tt eoriv oüto<; 6 X6yo?; to. 7. SG.-zogr.; das häufig vorkommende 
loze hat nur in lice, liöese ein ancUogon. Vergl. nsl, ole (ule), 
olesa (ulesa) 2. seite 320. 3. seite 142, Andere meinen, ein8t hohe 
ein unterschied zwischen nomina masc, und neutr. auf a nicht 
best^inden, narodo habe neben zlato existiert: erst als die halbvoccde 
entstanden, habe die dissimilation aus narodo - narod'B gebildet, zlato 
unberührt gelassen Geitler, Pönologie 13, Das sufjix in togo, sego 
usw, glaubte ich mit der partikd aind, gha, ghä identificieren zu 
sollen 3, seite 47, Na^ J. Schmidt, Zeitschrift 23, 292, verhält sich 
to zu to-go wie iwh zu iiio-gT> [ii.ovi6<; usw. Über das auftreten des 
o in der conjugation ist bereits seite 15, gehandelt worden, 

5, o fällt aus, wenn an ein secundäres thema ein vocalisch 
anlautendes sufjix antritt: bratrija /ra^re« aus bratro-ija. Häufig tritt 
ov für 1» ein : sadovije neben sadije usw,, wie unter den u-vocalen 
gezeigt werden vyird, 

6, o ist in manchen Worten ein weiter nicht erklärbarer Vor- 
schlag, der auch fehlen kann : obrrbvt neben hrhvh superdlium : aind. 
bhrü, griech, o^puq. okrin^b pdvis : vergl, r. krinka und aslov. 
skrinija, lat. scrimum, Mck 1, 44, denkt an griech, lUp'foq opfer- 

^schüssdusw. Das wort ist dunkd, opany neben -psjij pdvis: ahd, 
pfannä. opasb neben b, paski) cauda: hier mxig o für ot'L 
stehen : pahati. opr&si>ni>k'L azymum neben presbnii. ori>veiiica 
canalis neben rtvenikt. ortp'Ltati murmurare neben r'Lp'Btati. 
oreht 7iux: lit, rehitas. lett. reksts, orjevati furere, eig. rugire, 
neben rjuti. ostrtvi cadavera tichonr, 2, 363, neben strtvo. osva, 
osa vespa neben aj/i^^ ist dunkd, osvenje neben sv^nje sine. Vergl. 
s, osim. Man füge hinzu Mr. oboroh fehm für boröh: L brah. 



74 a-vocale. 

oöeretrb scMlf, oseledec häring : r, selbdL. r. oskomina Stumpfheit 
der zahne, p, oskomina^ skomina^ skoma. ö, laskominy. r, oso- 
koFTb. p. sokora populus nigra, Vergl. lit. apsalmas Kurachat 37. 

7. Abgeworfen wird anlaut&ndes o in breäta neben obr§sta res 
inventa. paky nebeii opaky retrorsum : aind. apäka. Vergl. 6. besi 
hängen. 6. bahniti se matz. 15. 

8. Eingeschaltet sclieint o in kolebati agitare aus *klebati, 
wenn das io(yrt mit kelb im pr. po-quelb-ton knieend zusammenzustellen 
ist. Man vergleiche aslov. prazL stipes mit nsl. porungelj. aslov. 
skovrada 7ieben skvrada sartago aus skvorda: w. skver. olovo 
plumbum; lit. alvas. lett. alva. 

9. In manchen Worten wechselt o mit a. do ut für da: do i 
lazare ubij^lrt tva yjxi usw. io. 12, lO-zogr. kolimog^L neben koli- 
mag^B. obreda neben abredt locusta, xoahrscheinlich eine art püz. 
Vergl. lex. s. v. oky neben aky, jaky uti. polica sup. 2, 6, 
neben palica. pozdert neben pazdert stipula: nsl. pezder vsw. 
rob'L neben rab^b servus. roditi neben raditi curam gerere, rozt 
in rozbiti, rozbojnikt, rozmySljati, rostvoriVL und in rozve sup, 
XL neben razi», razve. rozvLii'L neben razvbni» catena. rozg'a palmes 
neben dem nur einmahl nachweisbaren razga. skvo2nja neben 
skva^DJa. vozotaj nehen vozataj. Hier mag auch erwähnt werden, 
da>ss das casussuffix go im sup, auch ga lautet: jega, koga, kojega, 
n^koga. Vergl. sup. XL Dasselbe tritt im nsl. kr. und s., nicht im 
b, ein. lokati lambere und lakati neben ali^kati esurire sind wurzel- 
haft verschieden. Der Wechsel von o und a ist auffallend, da o und 
a ursprachlichem ä und ä gegeniiberstehen. In otrova neben otrava 
so wie in zorja neben zarja erblicke ich, trotz gleicher bedeutung, eine 
verschiedene Steigerung des u und des e : ähnlich verhält es sich auch 
mit tekii neben tokT». 

10. o wechselt mit e, lüie seite 18 gezeigt ist, und wie für eine 
classe von Worten im nachfolgenden gezeigt werden soll. 

Es gibt eine nicht geringe anzahl von Worten, in denen der 
anlaut e^ je mit dem anlaut o wechselt, so dass die eine spi'cuJie je, 
die andere (die russische) o bietet, oder so, dass in demselben sprach- 
kreise e, je und o vorkommen. Man kann geneigt sein sich je als 
aus o durch voi'schlag des j und assimilation des o zu q entstanden 
vorzustellen : diese ansieht ist jedoch wohl kaum richtig, vielmehr ist 
es wahrscheinlich, dass älterem kurzen a teils nach Verschiedenheit der 
sprachen, teils in derselben sprachfamiUe e, je oder o gegenübergestellt 
wird. Dass o älter sei als e, je, lässt sich allgemein nicht dartun. 



Toeal 0. 75 

Analog dem e, je und o ist im lit, der wechsd von e und a: 
ekrtäasy aJcrutas aus dem slav, : vergl. p, okret. ddija, cddija. dksnis, 
alksms. elkune, alkune, dnis, letL ahm, j)r. alne, emalas, ajnalas, 
erdvaSy ardvas. erelisy arelis, esmi, ami, pr, asmai. e§is, aSis: r. 08b. 
ehüas, ahita^. Wenn aus ladia^ lak'Lti» das hohe alter von cJdija, 
cdJcune oder von olektis av^ alektis, aJktis folgt, so zeigt jeleni» neben 
Janiy dass dnis ebenso alt ist wie letL alnis, während r^cH in 
red'Bk'L für das höhere alter von erdvas zeugt, lit, e neben a hat 
sich auf specifisdi lit. boden aus iüterem kürzest a entwickdt: da^ 
sdbe gut von dem Ursprung des slav, c nebefi o aus a. 

In dem folgenden Verzeichnisse der hieher gehörigen worte wird 
von de7* iiissischen form ausgegangen: oiWivh unus: aslov. jeiliin» 
u^w.: Urform ad-. odva vix: aslov. jedva. nsl. jodvaj habd. 
odvaj hung. lit. advos, vos: vergL r. ledva dial. jy. Icdwie. olej 
neben elej oleum sXawv: aslov. olej, jelej. nsl. olej, olje. ^. p. olej. 
lit. alyus aus dem slav.: got. altva-. olenb cervus: aslov. jelenb. 
lit dnis. oloYo plumbum: aslov. jelovo nebeii dem regelmässigen 
olovo. lit. alvas. olbcha, olbsa, dial. eldcha, elcha. Jdr. oFcha, 
Yördia cdnus: aslov. jeHha oder jelbha. nsl. jolha, jol^a. b. elhi». 
s. joha, alt elha. 6. olse. slk. ol§a, jel§a. p. olcfaa, olsza. os. n«. 
vol§a. lit. cUksnis, dksnis. omela viscum album. asloo. imela neben 
omelbnik'b. nsl. omela. s. imela, mela. 6. jmeli. p. jemiel m. jemi- 
o}a. os. jemjelina. lit. amcUas: w. ist wahrscheinlich em, tcoravs jhm, 
im prdiendere: nur aus em lassen sich alle formten erklären. osenb 
auictamnus : aslov. jesenb. nd. jesen. pr. asanis. osetr'B acdpenser 
sturio: 6. jesetr. p. jesiotr: vergl. sturio. osina populvs tremula: 
nsl. jesika. ö. osika. p. osa, osina, osika. s. jasika: osa aus opsa: 
lit. epuse neben apu§is. nhd. aspe, espe. vergl. aslov. osa mit lit. 
vapsa. pr. wobse. ozero lacus. aslov. jezero usw. : lit. e^eras. pr. 
assaran sg. acc, ozyna klr. rubus fruticosus. r. eievika. p. 
jeÄyna: das wort hängt mit aslov. je2b erinaceus zusammen, das r. 
eilt, klr. ji2 lautet, lit. eiis. 

Die durchsieht der angeführten formen zeigt, dass ursprüng- 
liches kurzes a im slav. im anlaute mancher worte durch e und o 
vertreten wird, und dass die Vertretung durch o im r. bei bestimmten 
Worten consequent durchgeführt vmrde. 

Aslov. jedinx usw. beruht demnach nicht auf odiurs: noch 
weniger liegt jedin'b dem odini» zu gründe, obgleich nicht in abrede 
gestellt werden kann, dass das r. in allen seinen dialekten schon in älterer 
zeit anlautendes e, je mit Vorliebe durch o ersetzt, oli qiiantum Nestor 



76 a-vocale. 

• 

36. 10, für jeliko lavi\, doch ist die saxihe trotz p. ile aus jele 
nicht sicher, ole Nestor 120. VI. für ele 83. 7. omuze Nestor 100. 
11. für aslov. jemxxie. ose ecce Nestor: aslov. jese. oie quia Nestor : 
aslov.jeio] femer in eigennamen: r. odrenL adrianopolis: ä. jedrene, 
edrene neben dem an dr^m> comus anklingenden drenopolje. olena 
^Xsvv). Idr. olychver eXeuOipioq. Jdr. olyzar, r. elezart. Hr. omeran 
aifjLtXtavoc. oryna Nestor neben irina, erina, d. i. jeryna e'.piiJvY): 
s. jerina. klr. ostap £U(7TaOto<;. r. ovdottja euSoxta. Idr. ovsij euaeßtoc. 
klr. vovdja, wohl suSoxta. Man füge hinzu r. oljadb /eXdvStov. opi- 
teiuBJa £7utTiui.{a und oltgi. anord. hdgi. oltga anord. helga, bei den 
Griechen, denen der name aus varingischem munde bekannt war, 
ekyoL Cedrenvs 2. 329; daneben esipi. in esipovL. Man msrke Orslov. 
vitbleomt neben vittlemt ßr^OXedfx: vergl. seite 18. 

Noch möge einiges aus einzelnen sprachen erwähnt werd&ii. ^. 
jesep Schotter, das ganz überraschend wahrscheinlich für ein aslov. 
os'Bp'B steht; p. jedwaK. ^. hedbaw entspricht aslov, godovabrb seri- 
cum aus ahd. gotawebbi; ns. jerel, herel neben os. vofol aquila: lit. 
erelis, ardis; b. oste. nsl. jos6e kroat.: aslov. jeste. Im aslov. und 
sonst besteht go neben ie: es entspricht aind. gha, ha. lit. gi. got. ga 4. 
Seite 117. Alf dem wechsd von e und o beruhen folgende formen : 
aslov. mieko auf melko, r. moloko auf molko ; mleti auf melti, 
molotb auf molti; pleva aus pelva, polova auf polva; vlek- auf 
velk-, volok- auf volk- ; ilebi. auf zelb'L : iolob'B aus zolb'L für 
ielb-L zeigt die Jugend dieser form&ii. ou^labi neben ouzlebi ist spe- 
cifisch ö.; dem lebedt liegt elb-, dem lab^db hingegen olb- zu gründe. 

In einigen Worten ist e durch assimilation aus a naxili j ent- 
standen: r. jeryga, jaryga trunkenbold. r. jasenb fra/xinus. nsl. 
jesen. s. jasen. p. jesion: ahd. asc. lit. üsis, osis : vergl. asZot?. jasutb, 
jesuti, o&uih frvstra : osutb scheint nur in russ. quellen vorzukommen. 
Vergl. über diesen gegenständ seite 18. und Potebnja, Kz istorii zvukovz 

russkago jazyka 17. 

B) Zu i geschwächtes o. 

1. Wie e zu b, so wird o zu ly geschwächt: es entsprechen ein- 
ander demnach lagh, leg, Ibg und dham, dom, dT>m in Ibg'bk'b levis 
und d^m^ ßo. Nach dem oben gesagten ist für lagh ursprachliches 
a,, für dham urspracldiches a-i anzunehmen. Freilich können so 
überzeugende gründe für die reihe a, o, t nicht gegeben werden, wie 
sie für a, e, b in den verwandten europäischen sprachen zu finden 
sind: lit. lengvas. Man könnte sogar für a, t und gegen a, o, t» 
den umstand gdtend machen, dass b. jedes unbetonte sl in "h über- 



% aus 0. 



77 



geht: dem aslov. slad'Lkaja entspricht sldtlcB oder sIittkÄ^ je nachdem 

die erste oder die zioeite sähe betont ist; dass das r, dialektisch unter 

bestimmten bedingungen nicht nur o smidem auch a, im» verwandelt : 

prbööl'B, (pygöK) für posöH, paSöli. ; stxrikü (styrikü^ für starikü 

Poteb7ija, Dva izsledovanija 61, 62; dass endlich auch in einigen 

neuindischen sprachen kurzes a ähnliches erfahrt: the bengali short 

CL Sounds at all times so Uke a short o, that in obscure syllcibles it 

naturally glides into u Beames 1, 133, Dassdbe tritt nicht bloss im 

bengal, ein. Dagegen spricht für die reihe a^ o^ t» und gegen a^ 'b 

die erscheinung, dass in der vocalenscale der weg von a 2^ u (denn 

t ist unter allen umständen physiologisch ein u- laut) über o führt, 

ein weg, den auch das lateinische gieng, als es an die stelle des ur- 

sprachlichen aSy os den laut u^ treten liess; dass im aslov, rb auch 

bet07it seilt kann, und dass es sich im aslov, immer nur um den 

Wechsel von o und i», nie um den wechsd von a, 'b handelt. Dabei 

ist nicht zu übersehen, dass sich manchmaM x vor unseren äugen aus 

entwickelt: m'BhI'L neben mHh'B aus [i'Okypqfür [koyXoi;, u4imjä p'Bpriäte 

ist sicker aus popri§te Stadium entstanden. Dagegen wird izmiiädati 

putridum reddere von raozg'b durch m-L^divL th^xcov bedenklich, 

während die ableitung von rotiti iurare von rhth apex, os entschieden 

verfehlt ist: auch gegen grimeti tonare von grom'L ist, abgesehen 

von der bedeutung des rb in grtmeti, einspräche zu erheben, Dass 

sich der Übergang von trepetomt in trepettmt, von hot^ti in hiiteti, 

von lakotb in lak'Ltb (lit. olektis aus olktis) und in igo neben rab'L 

vor unseren äugen vollziehe^ ist mehr als bloss zweifelhaft. Obgleich 

t aus o hervorgegangen ist, so ist o doch nicht in allen fällen als 

urslavisch anzuseilen, eben so wenig als diess bei e in Worten vde 

denb, dtnb zu billigen wäre. Im cloz, I, liest man naö^t'kt 270. 

neben naö^tok'B 624, und na^§tka 224 : urslavisch ist naÖeti.k'L, da 

es allen slavischen spraclien zu gründe liegt, nicht naö^toki», aus dem 

sich der nsl. sg, g, naöetka usw, nicht erklären liesse. In solchen Worten 

ist o für in diesen fällen älteres t> eingetreten vm e für älteres h, 

Vergl, seite 16, 

2. o wechselt manchmaJil mit t>. Man vergl, udol^ti, udel^ti 
wid udobijati vincere neben udi.l^ti bon,; femer d^VBltno lu^, 22, 
35,'Zogr, dovtleti se cloz, t, 121, dovLl^ 734, dovbiLn'B 685, dovL- 
let^b sav,-kn, 14, dovi.l'L auxapxeta antch, mit dem jüngeren dovoleti. 
laloka neben laHki» palatum usw, 

3. steht für t» : Ijubovb. smokovLnica. usoh'Lsa zogr, IjubovL 
cloz. IL 68, lozB. vozveselilt mariencod. cr'tkovb. ne edos^b vy^g-ck;. 



78 a-Tocale. 

sosbca aasem. smokovij^ sav.-kn. pesok'L. zolii bon. crbkovi krmc,- 
mih, prisopt sis. plbzokb psalt-dec. 395, Dasselbe tritt ein in 
domolit mis dom'Lh'L, dem ^idoht folgt, medo- (raedotoÖBnt 
mellifluus) folgt den ^h (a) - stammen. In allen diesen fällen ist 'b 
urslavisch, 

4. T> wechselt in einigen fällen mit ^, was wohl so zu erklären 
ist, da^s der auslaut m, n der aus älterem om, on entstandenen 
lautgruppe Tiin, rbn abßel: st aus stiHi, som, s^. Dafür zeigt die 
entwicklung des b, rtka av^ r'Lnka, ronka, r^ka. Ve^^gl, Ä. Leskien^ 
der hinsichtlich des pL gen., Die dedination usw. 84, folgende reihe 
annimmt: am, Um, um. Bezzenberger 131. Erster er erklärt 101 das 
Suffix des pl. dat. im> durch bhjam^s, bams, mam^, mans, das pr. 
vorkömmt, muns, mvs, Bezzenberger 142. m» neben n^ sed. s'b 
cum neben sq, aind. sam. lit. su, sa : sa findet sich in compositis vde 
saflog^b, salo^fc consors. sqprag'B. sqprotivtn'L. sqptri,. sas^dnb. sa- 
vrazb inimicus. saMte coniax usw. nsl. södrug* sodalis. s6-ri5ica 
mischgetreide. r. sudoroga. ö. soudrub. p. sqsiek. aslov. *sqr'L2ica. 
nsl. s6vrä2 infensus usw. s-l ist im erhaltenen stände der spraxihe praefix 
und selbständige praeposition: s'Ltvoriti. st iliniB; doch sambneti se. 
Dass sam nicht nur in S'B sondern auch in sq übergeht, befremdet, 
wenn man vrkam yl^hkrh damit vergleicht, vx aus t> in neben a, 
aind. an in an-tara im innem befindlich, griech. ev usw. q hat sich 
erhalten in qdolb vallis. avoz^ p. wqwoz vallis. qtrt intus: aind. 
antar. got. undar. osk. anter. lat. inter vsw. Zmschen q und vb tritt 
derselbe unterschied ein wie zwischen sa und sx. k-B ad hängt nach 
Herrn W. Millers ansieht^ Zeitschrift 8. 105 — 107, mit der aind. 
Partikel kam zusammen. Auch im inlaut sehen wir q durch t» er- 
setzt: hiit, bot im aslov. htteti^ hoteti vdle. nsl. hteti, hot^ti. p. 
chcie6, ochota usw. beimht wahrscheinlich auf hat, wie man aus p. 
chec, chutnos6, aus dem klr. chu6, ö. chuf voluntas folgern darf. 
Unter diesen umständen ersclieint die Zusammenstellung mit aind. sati 
kaum zulässig. Duiikel ist pr. quoit wollen. s'Bto centum. lit. Sim- 
tas. lett. simts. got. hunda-. giiech. exaTÖv. lat. centum. air. cet. brit. 
cant. aind. Satd-m. Vergl. Ascoli, Studj 2. 232. t'Bsk in tTisknati 
properare, studere: vergl. p. t§8kni6, tesknid. v'Btor'B alter, lit. 
antras. lett. ötrs. got. anthara-. aind. antara verschieden. Vergl. owh. 
Was in nt, S'B, vb, tritt auch im pl. gen. ein, dessen ursprünglicher 
auslaut gleichfalls in t, übergegangen, v^kt luporum ist aind. 
vrkäm nach dem ved. deväm. kraj steht für kraj'B. koiib für konj'B. 
ryb'B. ovbCb für ovbcJ'b. synovB. gostij für gostij'B. trij für triJTi, 



« ans •. 



79 



das tcie got, tliAjn ein ursprachliclies trljam, ved. trlnäm, voraussetzt. 
ma^ij für m^zij'B. matei**!! : vergl. aind, mäträm, laki^ti» ist seines j 
verlustig geworden. Der atislaut des pl. gen. der pronominalen decli- 
nation h'B beruht auf aind. säm: teht illorumj aind. teSäm. Der 
pl. gen. nas'B ist nas^ für ein erwartetes nah^ von na. Vergl. lit. 
ponun, ponung für ponü, dvijung mestung für dvejü m^tü Kurschat 
149. Mit nas-L darf 6. doUs für doUcb, dolanech verglichen werden 
3. Seite 16. Man beachte drtz'B audax im vergleich mit lit. per- 
drensei adv. zu kühn Bezzenberger 318; aslov. g\i»hokrh hieben glq- 
bok'B profundus. 

6.. T> aus o enthaltende formen, a) Wurzeln. b'Lrx milii 
geniLS. s. bar. p. ber. Vergl. got. bariz- in barizeina- hordea>ceus. 
anord. barr. lat. far, farris. b'Ltx sceptrum. Vergl. r. hoirh. s. bat 
usw. motz. 127. diim%; d%ti flare. -dymati : aind. dham, dhmä. lit. 
isdumti ypausten^ prahlerisch reden Bezzenberger. dumpti feuer an- 
fache7i Geitler, Lit. stud. 63. Das wort hat mit dun^ nicMs zu 
schaffen: d^n^ hat keine massgebende quelle. giimitzati repere. 
g^myzati. nsl. gomz^ti, gomaziti wimmeln, s. gamizati, gmizati. c« 
heinzot gewimmel: aind. gam. got. quiman; p. giemzid, giemza6 liai: 
die bedeutung ,juck&ii'. g^nati neben gnati aus gonati, i^en%, peller e : 
aind. han (glian) : da^ o von gonnb ist une e in ieoa auf slavischem 
boden entstanden: gen. k'Lka neben kyka, k7>k'£ neben kyki crines. 
nsl. keÖka: aind. kaia capilli. k'Lk'LnL tibia, crus. Vergl. ahd. 
haJisa kniekehle. lat. coxa. aind. kaksa aclisdgrube. k'Bmotrt com- 
pater. Vergl. kupetra, kuimb. lat. cömpater, cömpter, kömter und 
daraus durch m.etathese kmotr^, woraus sich t. als blos eingeschaltet 
ergäbe. Vergl. matz. 234. krhYh: c. kef, sg. gen. kre, kfi frutex. 
p. kierz, sg. gen. krza. os, ns. kef\ Vergl. lit. keras hohler baumstumpf. 
m'Lnog'L multus. got. managa-. ahd. mxinac. sk'Bk'Ltati titülare. nsl. 
söegetati. r. scekotatB. Mr. cektaty. c. cektati. si>lati; stlj^ mitter e. 
sylati. aind. sar, sarati laufen. t'Lkati; t^tkfj texer e. lat. texere: 
aind. taks, taksati behauen, machen Curtius 219: vergl, pr. tuckoris 
weber. trbkn^ti: nsl. teknoti se, taknöti se tangere. Vergl. got. 
tekan. griech. TSTa^wv. trbpati palpitare. r. toptatb. nsl. cepet. p. 
podepta6 neben tepa6, tupa6 calcare. Man hingt das wort mit aslov. 
tepa und griech. tukto) in Verbindung. VLnuk'L nepos: lit. anvJcas. 
v'BDuk'B beruht zunächst auf i.nuk'L^ onukx. vLpiti clamare. nsl. 
vpiti. s. vapiti, upiti. r. vopetb dial. ö. üp5ti. üp. lit. vapeti reden, 
plärren, vipiti entspricM dem got. vöpi in vöpjan. as. wöjyjaii, ahd. 
wuofan. Sicher ist es nicht gleich einem aind. hväpaja, das slav. 



so a-TOcal«. 

zvapi lauten toürde. Es scheint von einer to. vop^ lit. vap (vapu, va- 
peti), ausgegangen werden zu sollen: vLpija, v^pijesi ist unter dieser 
Voraussetzung als eine alte form für VBplja, VLpiäi atizusehen, das 
r, vorkömmt: voplju, vopisb. VergL Bezzenberger, Die got, a- reihe 
usw. 41, motz, 91, 

dl»!!!, stl, t'Lk gehen ganz in die u-reihe über, daher die itera- 
tiva dymati, sylati^ *tykati: p. tyka6, während die xßurzdn mit 
h für e, a ihrer reihe geti'eu bleiben, wenn in worten wie birati i für 
e steht, VergL seite 52. 

ß) Stämme, h aus j'L (ja) erscheint häufig in der stamm- 
bUdung: graidb stabulum aus gradj'B. yo2db dux aus vodj:b. yraÖb 
medicus aus vraÖj'L: gradi. vodi. vraöi 2. seite 41. ot'Bdazdi» retri- 
butio aus ot'Bdadj'B. kliöb clamor aus klikj'L. Hib homo mendax aus 
l'bgjT» 2. seite 72. kromestbifb extemus. dalbifb longinquus. materbiib 
matemus. otuSb patertms aus otboj'b: stamm ^oth. Mit worten wie dalbifb 
ttötr. vergl. lit. apatinis der untere, apacia unterteil; mrhUinis der 
obet^e ; ozinnis den Ziegenbock betreffend 2. seite 165. otroöistb pueruliis 
aus otroöitj'L 2. seife 197. gredastb iens cms gred%tj'L 2. seite 202. 
borbcb pugnator atis borbkj'b 2. seite 806. otbcb. nieb pronus. sb aus 
sj-b: i>er^/. AV, ^ aus ^jas. vbSb aus Yhsyh. Vergl. mbcb mit got. mekja-. 
bolsb maior aus bolj'bSJ'L 2. ssite 322. tepi^sb qui verberavit aus 
tep'bsj'b, tepü-s-j'B 2. seite 328 usw. na i!b beruht auf na nj'b. nasb, 
vasb auf nasj-by vasji». Die pl. gen. yeidhy otroöistb sind aus v^i- 
dji», otrcK^istj'b entstandefi. Atich das fremde izdraifb setzt izdrailj'B 
roifiitö. cesaf b, das, tcie s zeigt, niclit ahd. keisar ist, entspricht einem 
griech. Tutizi^izz. JDer impt* daidb, selten dazdi, beruht auf dadj'B 
an« dadJHS 8. seite 89. 91. JUit dem b aus j-b kann verglichen werdefi 
i im lit. zodis aus zodjas^ zodi aus lodjam, das dem grazdb sg. ctoc. m. 
nur darin nicht efitspricht, dass es die wa9tdlung des dj nicht ein- 
treten liisst: so weicht auch der lit. sg. loc. ioitije von grazdi aus gra- 
dje ab. Man vergleiche auch gt^t. harjis aus harjas. jis aus jas. 

7^ Worte« Was den ül^^rgang des ursprachlidien a in o und 'h 
anlangte so soll hier vor fillem das tatsitchlid^e angeführt werden, Atts- 
lautendes a wird im sg. n. neutr. o« ma^se« hingegen *&: igo iugum; 
ylikrh lupus^ tb Hie. k'b in k%to <^ifil$; tu den suffiten : th für aind. 
1(1 luiir. igo umi vl'bk'b habr-n vor allen casus mit consanantisch aus- 
lautenden SHtjixen in den iilteren denkmäh!em "h neben o; m den 
jüngeren stets o: igianb« igomb; rliArunb« Tlbkomb. vergl. S. seite 
IS. gnoimu d^ i* gnojimK iV trii;^ gnoj-bniK gnojemb dagegen ans 
gnojoniJk entstanden^ Kin |>/. dat^ auf laui» i«^ m^^icn, doch habe ich 



"» «iu •. 81 

grob&ini». jepiskupLinL. BlovkmL aus krmö,'nuh,, etiler serb.-slov. 
handschriftj notiert, der ein russ, original zu gründe liegt. VergL 3. 
Seite 17. 18. 19, 23. 24. Wie in diesen fälleny verhcdten sich die sub- 
staniiva auf t> auch dann, wenn ihnen die pronomina Sb oder th 
angefügt werden : rab'L-t'B servus Ule. rod'B-si» generatio ha^ zogr. 
obraz'BS'B zogr. b. narodosL. obrazosi». pozorosb. prazdBiiikosL. 
raboH. rodosb zogr. rabot^ zogr. b. klevrdtoH. rabot'B. uöenikot'L. 
inoplemenLnikosL deXXoYsvt]^ ouio^. mirosb. narodosb. obrazosb. 
pozorosb. rodosb. Man beachte auch lelitosb (na padenie) xsTiat outo; 
aus le^it'b sb assem. psalomosii. Dagegen auch p^toax aus p^tb wh 
hon. kupecot'b. dStiStos'B pat.-mih.; hlSboax sUpi. besteht neben hl^bb 
Sb Siä. 1. cor. 11. 27. rod'B sb sav.-kn. 77. mirosb. obrazosb. rodosb 
aus einer kyrülischefii handschrift des XIV. Jahrhunderts zap. 2. 2. 69. 
Die spräche der dakischen Slovenen bietet dliako-t, denio-t^ prazniko-t. 
r. cholmo-t'b. 6. veöero-s. Über das buig. vergl. 3. seite 179. Ebenso 
hißten o aus altem a die prmiomina : togo^ tomu, tomb ; toju ; toj§^ 
toj, toj^: tbmb greg.-naa. 254 ist ein Schreibfehler. Femers wird a 
im auslaute des ersten gliedes eines compositum stets durch o ver- 
treten: bogoborbcb OeofAi^o^; dasselbe gilt von dem auslaute der 
themen in ableitungen durch consonantisch anlautende suffixe: gnilo- 
stb putredo. rabo-ta servitus von gnil'b. rab'b usw. : vergl. auch ko-liki> 
quantus, to-Iiki. tantus usw. rabo-ta ist mit germ. haüi-thä zu vergleichen, 
dessen i aus a entstanden ist. Dass Ibgo-ta aind. laghurtä sei, und dass 
wegen des lit. lepus und aStrus o au>ch in lepo-ta, ostro-ta aus u her- 
vorgegangen sei, ist, wie der pl. loc. domoh'b zeigt, möglich, jedoch 
wenig wahrscheinlich, da man für u regelmässig slav. t» zu erwarten 
hat, tcie domoh'b auf älterem doim.h'b beruht. Denselben Wechsel 
von o und 'b wie in rabomb^ rabxmb gewahren wir in folgenden fällen: 
kogda. ko^bdo; ko2do. togda. volle infudit zogr, ßetvr'btok'b, d, i. 
öetvrbt'b-k'B. inogda. kogda. naöetok'b, d. i. naßet'L-k'b. sovbku- 
plejaste. togda doz. ko m'nd. ko2do. vo nb. voprosite: mmi 
füge hinzu das für ^ eingeschaltete o in kinosi». lakotb (lit. *alk- 
tis, olektis) mariencod. ko^do. sonbmiStb. sozbda assem. ovogda. 
togda. Man denke auch an hoteti neben hiit^ti sup. pr^do nb. 
soz'bda. togda hon. Vergl. soto centum izv. 6. 36. In allen diesen 
fällen kann i> statt o stehen. Singular ist pribytbko krmc.-mih. 
Aus den angeführten worten ergibt sich, dass im auslaut das masc. 
immer ^, nie o bietet: dass 'b zu der zeit, wo die altslovenische 
Schrift festgestellt ward, gesprochen wurde, daran zu zweifeln hat man 
keinen grund. Im inlaute ivechseln in bestimmten fällen auch im neutr. 

6 



82 «-Tocale. 

die vocale x und o, ein Wechsel, der darin seinen grund haben kann, 
dass die differenz ,der laute "l und o so gering war^ dass eine ver- 
schiedene schreibu7ig möglich war / der jedoch auch dadurch verursacht 
worden sein kann, dass eine ältere form neben einer jüngeren bestand: 
die sprojchen pflegen in ihrer entwickelwig reste fi^herer peiioden zu 
bewahren. Man könnte auf den einfall geraten, rabomL und rab'Bmb 
seien verschiedenen dialekten eigen. Andere können meinen^ rabomL 
und rabtint seien zu trennen, jenes beruhe auf dem sprachgeschicht- 
lich älteren rabo, dieses auf dem daraus erwachsenen rab'B: rabo 
wäre als thema, wie Bopp lehrte, rabTb hingegen als sg. nom. auf- 
zufassen, der manchmahl die function des thema usurpiert. Es wäre 
demnach eine durch den prototypischen einfluss des sg. nom. Jierbeige- 
führte heteroklisie anzunehmen. Benfey, Hermes usw. 7. 15. Die sache 
ist dunkel. Ich halte die letzte ansieht für wahrscheinlich und meine, 
da^ss padaiiimL aws padanj'LmB neben padanjemt av>s padanjomb der 
analogie von gnoimB und gnojemt folgt. Auch die frage ist 
schwierig, welche von den beiden formen, rabomt oder rab'Lmt, als 
urslavisch anzusehen sei. Die Wahrscheinlichkeit spricht für das erstere. 
rabomb steht mit raboma in Verbindung, und oma ist der nslov. 
ausgang des du, dat. : raboma würde wohl rabma ergeben. Das 
nsl. rabama, das im westen des Sprachgebietes vorkömmt, ist weder 
aus rab^bma^ noch aus raboma erklärbar, und im p. em kajin, so 
scheint es, da>s vorslavische e, d. i. jenes e, das, im gegensatze zu 
dem e in bierzesz, pieczesz, den vorhergehenden consonanten nidit 
erweicht, den gutturalen nicht verwandelt, sowohl altsloveniscliem o 
als rb entsprechen. Es entsteht noch die frage, wie man sich rab'L zu 
erklären hohe, Dass rab-'L als sg. acc. auf rab-tm beruht, da^ 
seinen auslaut m ah geworfen, das ist begreiflich. Man sollte nun 
meinen, rabt als sg. nom. entstehe auf gleiche weise aus rab-'LS, das 
seinen auslaut s abgeworfen. Dagegen wird eingewandt, ursprach- 
liches as gehe nicht in t> über: die einwendwig stützt sich darauf, 
dass die casus überkommen, nicht etwa erst im slavischen aus thema 
und casussuffix gebildet sind. Für den sg. nom. rabTb av>s rab-am 
wird angeführt nest tuli, dessen t» einem urspracldichen am gegen- 
übersteht. 2i,wh, aind. aham usw. A. Leskien, Die declination usw. 4. 
Demnach wäre der sg. nom. rabt eigentlich ein sg. acc. und die 
ansieht fände ihre bestätigung in den zahlreichen fällen, in denen der 
pl. nom, durch den a^c. ersetzt wird. Vergl. 3. seite 2Ö3. 289. 338. 
408. 472. 507. Im neupersischen ist in dem der declination zu gründe 
liegenden nominalstamme des sg. der alte acc. verborgen, und diesem 



« US 0. 83 

vorgange e^itsprechende spuren lassen sich bis in das avesta verfolgen. 
Wer die mannigfachen spur&n der \Xrdeclination in den a-stämmen 
eriüägty wird allerdings versvcht sich die sa^he etwa in folgender 
weise zurecht zu legen : rabi» folgt hinsichtlich des auslautes worten 
toie syni, indem a wie u in den u-laut t> iihergieng, daher rabovi, 
synovi; rabove, synove; sg. voc, m^%u, synu usiv. Es wäre dies 
die einfachste lösung der frage, wie es kömmt, dass a-stämme wie 
u-stämme decliniert werden können. Man kann hiebei auf die muss- 
gebende Stellung des sg, nom, hinweisen. Im lit, lautet as wie os, 
wo o einen laut zwischen u und o bezeichnet. Schleicher, Gram- 
matik 840, 

Hinsichtlich des jrs sind zwei fälle zu unterscheiden, indem yh 
ursprünglich im sübenan- und auslaute vorkömmt: jt für j'B aus ja 
zu schreiben hat, v)ie mir scheint, keine berechiigung. Im silbenanlaut 
geht j'B in i iAeTj indem nach dem abfalle des t der consonant j in 
den vocal, zunächst h iibergeht, woraus sich i entwickelt, wie aus 
'Lknati zunächst ykn^ti^ und daraus yyknati entsteht; im s, wird 
aslov. VB na^h dem vertust des x-u (anders R. Scholvin im Archiv 
2. 560) ; daher i nicht etwa ji für j'B, aind, jas. Eben so wird aus 
kra-j'B kra-i und daraus kraj, wie etwa aus dSlaji d^laj entsteht. 
Das thema ist krajo, kraje me rabo, der sg. nom, kraj; wie kraj 
ist moj meus zu erklären: thema mo aus ma, suffix tb: mo-j-T.. 
Die im Archiv 3, 138 gegen die theorie von dem thema kraj'B geführte 
polemik ignoriert die Sprachgeschichte und beruht ausserdem auf dem 
missverständnisse, als sei je behauptet worden, kraj hohe aslov, krajx, 
also zweisilbig gelautet. Wenn j'B im auslaute steht, so geht es in h 
über, welches, ide man meint, nur die bestimmung hat anzuzeigen, 
dass der vorhergehende consonant weich zu sprechen ist: aus mytarj'B, 
ußitelj'B, konj'B entstehe mytafb, uÖitefb, koiib; das gleiche gelte von 
VBprB, das aus v'Bpij'B, v'Bpbj'B, v'Bpj'B hervorgegangen : dagegen kann 
eingewandt werden, unter dieser Voraussetzung sei nicht begreiflich, 
warum über r, 1, n das erweichungszeichen steht: es scheint, dass 
auch hier das nach abfall des 'b unaussprechbare j zunächst in 
kurzes i, und dieses in lautendes, nicht stummes b übergegangen ist. 
Die durch yh einmahl het*vorgerufene erweichung von r, 1, n ist 
geblieben, na^chdem yh in seinem jüngsten reflex stumm geworden, 
sg. nom, ist demnach mytafb aus mytarj!), thema dagegen mytarjo, 
mytarje wie krajo, kraje, rabo ; wie mytafb sind zu beurteilen oIbcb 
aus otBCJi). vraÖB aus vra^j^B. pladtB aus plastj'B mit den tliemen 

otBCJo, otBcje; vraöjo; plaatjo usw. Der sg, instr, lautet demnach 

6* 



84 ft-Toeal«. 

nach dem ihema kraje-mL. mytarjemi.. uöiteljemt. konjemi». ottcemi. 
am otbCJemL. vracSmL aus vradjemi» usw. ; nach dem das thema ver- 
tretenden sg. nom. dagegen krajimi» aus kraimi»; kraji»!»!», denn jt ist 
im säbenanlaut i ; mytafLiiiL. uöiterbmL. koiibniB. otbCBini». yraöbniL. 
plaStbmL aus mytarj'Bmb. ucitelj'wnb v^w. Aus dem erwähnten 
yh wird demnach im säbenauslaut h, daher na n i», na lib av>s na n 
j-B, daher ideSe aus jiideäe oder, wie je-terB zeigt, je-deze neben 
donbdei^e. im^ entsteht aus i»m^ von em, das eine e- (a) vmrzel 
ist : ein vtiSbrn^ scheint nicht vorzukommen. Auch in vbsb omnis imrd 
j'B durch B vertreten^ bildet demnach wegen s eine ausnähme; der sg. 
instr. m. n. vBS^mB u>sw. setzt ein thema vbb'B; apers. visa. lit. visas, 
voraus. Das ^. vSe, vSeho, vsemu usw. p, wsze, wszego, wszemu 
usw. von vBsj'B stdU aslov. VBse, vBsego usw. gegenüber 8. seite 367. 
440; wie vbsb aus vBsj'B in vBsego usw. ist zu beurteilen sb aus sjnb^ 
lit. iis. Anders A. Leskien, Die dedintxtion usw. 110. ArcMv 3. 211. 

6. 'B aus o wird mxinchmaihl eingeschaltet: am'Bbon'B griech. 
dc[iLßa)v. lak'BtB lit. olektis usw. 

7. Ich habe oben bemerkt, dass pl. dative auf 'htm» statt om'B in 
einer einzigen quelle nachweisbar sind. Dieser umstand macht die 
form verdächtig. Ausserdem zeigt sich in mehreren slavischen sprachen 
eine differenz zwischen dem sg. instr. und dem pl. dat. hinsichtlich 
des auslautes des stamme, die die aufstellung eines pl. dat. auf 
'BHi'B neben einem sg. instr. auf rBmb als urslavisch kaum gestattet. 
Man beachte Idr. sg. instr. panem. pl. dat. panam ; r. rabom^B. 
rabam'B; L chlapem. chlapum^ daneben chlapoma; p. cUopem. 
chlopom ; os. ns. popom. popam. Ein reflex der differenz ist viel- 
leicht im lit. sg. instr. vüku neben dem pl. dai. väkäms und dual, 
dat. vükäm zu erblicken ; desgleichen im ahd. sg. instr. auf u neben dem 
got. pl. dat. auf am: vulfam. Dennoch scheint im aslov. der dem 
mrh vorhergeilende vocai in beiden casus derselbe gewesen zu sein, 
wenn auch der pl. dat. 'Bm'B nur schwach beglaubigt ist. t\ir 'bih'b 
spricht eine anzaUi von pl. dat.formen der jardeclination : cesarBin'B. 
kypeStBm'B. manastyrBm'B. otBCBm'B sup. c^savBm'B. dllatelBnix. 
l'B^'Bm'B. m^öitelBm'B. ot('B)§Bd'B87>m'B. S'BvedetelBm'B sav.-kn. pohoti- 
imB doz. aus cesarji>mB. kyp§§tj'BmB. pohotij'BmB usic, nicM aus 
c^sarjomB usw. 

2. tort wird trat. 

Die latdgruppen tort^ tolt, d. h. alle lautgruppen, in denen 
auf or, ol ein eonsonant folgt, bieten den sp^^achorganen einiger 



trat ftm tort. 85 

slavüchen Völker Schwierigkeiten dar, sie werden daher gemieden und 
dadurch ersetzt, dass in der zo7ie A. nach der metathese des r, 1 
der vocal o gedehnt, d, h. in a verwandelt wird; in der tone B. 
hat das russ. zwischen die liquidae r, 1 und den folgenden consananten 
ein o eingeschaltet: gordi»^ aslov. grad'L, r. gorodi»; während in der 
Zone C. der ursprüngliche vocal Umstellung erfährt: p. grod. Von tort, 
tolt als den urslavischen formen ist auszugehen. 

Ursprachliches hardhä wird urslaoisch borda: aslov. brada. 
r. boroda. p, broda. Ursprachliches marda wird urslavisch moldi»: 
aslov. mlad'B. r. molod'B. p. mlody. 

blato palvs aus bol-to : vergl, zlato : r. boloto. brada barba, 
r. boroda. *brag^: 6. brah, brh schöbet. Hr. oboröh. r. borog^. 
p. brog. OS. brö2en: lit. baragas ist entlehnt. brafii>no edtUium. 
r. boro§no. bravL animal. r. boroiTB. dlani» vola manus. 
r. doloDb. dlato scalprum. r. doloto. drag^ carus. r. dorogrb. 
glad'B fames. r. golod'B. glagoH verbum. r. gologoli» in gologolitb. 
glaex vox. r. goIos'B. glavnja titio. r. golovnja. gradi» hortus. 
r. gorodi». hladii refrigerium, r. cholodi». hvrast'B sarmentum. 
r. chyorost'B. klada trabs. r. koloda. klad^zb puteus. r. kolo- 
djazb. klati pungere. r. kolotb. kraöanx : b. kraöun naiivitas 
Christi, r. koroöun'B. kralb rex. r. korolb. kramola seditio. 
r. koromola. krat'bk'B brevis. r. korotkij. mlad'B tener, iuvenis. 
r. molodi». mrak'B tenebrac. r. moroki». mraz'L gdu. r. moroz'L. 
nravB mos. r. norovL: nrayB ist aslov.; p. narow, norow stehen 
für nrow. plamy flamma. r. polomja. plavB albus, r. polovyj. 
prag'L Urnen, r. porog'B. praport vexülum. ar. poropori», pras§ 
porcus. r. porosja. skomrach'L praestigiator. r. skomorochi. 
sladiki dvlds. r. solodkij. slama stipula. r. soloma. slaai» 
salsus. r. solonyj. slatina salsugo, palus. r. solotina: mit unrecht hält 
man solt für das thema, otina für das suffix und vergleicht bRyo- 
tina: auszugehen ist von sol-th, lit. SaltaSy woraus slati» wie aus 
soI-n'L slan'B; suffix ist ina wie in bri>vot'B-ina. slavulja s. salvia. 
smrad'L foetor. r. smorodi». strana regio, r. storona. svraka 
pica. r. Boroka. svraka aus svorka: w. sverk. vlaöiti trahere. 
r. voloöitb. vlaga humor. r. vologa. vlafax romane. r. volochi.. 
ylasi capülus. r. voIob'b; vergl. volost igumen'B novg.-Ut. 1. 19. 
ad annum 1187 für vlasij Potehya, Kz istorii usw. 144. vrabij 
passer, r. vorobej. izvragi» lxTpa>(jLa. r. izvorogi». vrani. corvus. 
r. voron'L. vrata porta. r. vorota. vraz'B: povrazTb restis. r. 
povorozi. zlato aurum. r. zoloto. äeravt grus aus Äravt, wofür 



86 a-Yocale. 

man 2erevi» aiis irevh erwartet, daher lor, zorov: Ut. gerve. Die 
formen ort, olt werden durch rat, lat ; rot, lot ; rot, lot (ein orot, 
olot kömmt nicht vor) ersetzt, jedoch umfa^st hier die zone B, C. 
auch das Sprachgebiet der Cechen: orz- icird in A. a^slov. raz-; in 
B. C, r, p. 6. roz. oldija xdrd in A, aslov, ladija neben aHdija; 
in B, C. r, lodbja usw. Vergl. meine abhandlung: Über defi Ursprung 
der Worte von der form aslov. tret und trat. DenTiSchriften, Band 
XXVIII. Dem brada liegt nicht zunächst bärda aus borda zu 
gründe; örept ist nicht zunächst aus öerp'L efiitstanden. Aus ursprüng- 
lichem slav. torot, tolot entsteht nie trat, tlat: vergl. skorostb, sko- 
rota, VLtorozakonije ; kolovrat-L. s. golotina, gologlav Potebnja, 
Kz istorii usw. 141. Aus slav. solotina kann demnach nicht sla- 
tina werden; eben so wenig kann aus teret, telet tret, tlet hervor- 
gehen: vergl. velereöivL, zelen'L 173. 

3. ont wird at. 

1. OD, om kann weder vor consonanten noch im auslaut stehen: 
OD, om geht in beiden fällen in ^ über: mogatb aus mogonih. d^ti 
aus dornt], d'Lma. In den fällen, in denen vor dem nasalen nicht o 
aus a, sondern ursprachliches u steht, ist ein Übergang des u in o 
anzunehmen: bad fieri aus bhü-nd. Vergl. gag-D-ivt mit aind. gung. 
g^ba mit Ut. gumbas. r^bt mit Ut. rumbas. p. k^p petaso, pema 
mit Ut. kumpis Schinken. tap'L mit d. stumpf. Freilich ist in m^mchen 
fällen zweifelhaft, ob nicht ursprünglich o, a für u stand. voDJa ist 
aus voDbja, voDija entstaiiden; ebenso lomlja aus lombj^, Iomij%. 

2. Die nasalen vocale a und e 8i7id nach Verschiedenheit der 
Zeiten und sprachen den mannigfachsten Verwechslungen unterworfen. 

a) ^ steht für e in den ältesten quellen in so seltenen fällen, 
dass man 7iicht umhin kann an Schreibfehler zu denken. zoffr. 
Ie2ast^. Im auslaute des sg. gen. f. und des pl. acc: a) s'Btomb 
korrb pi>§eDicq lue. 16. 7. vody yi>slep]%§t^ja jBa-c; aXXcjjLSvou io. 4. 
14. b) blizbDC^ vsi marc. 1. 38. ijudej^ io. 11. 33. zogr. b. femers 
vesti, e^Äe koliÄde prosite matth. 18. 19. progD^vavL s^ matth. 18, 34. 
b. prcdadatx matth. 20. 19. mogj^i matth. 19. 12. cloz I. D^dati» 
656, wofür das mir vorliegende photographische facsimile Dadet'B 
bietet. IL prokaieDjja: ob Ded^^xDyj^ und slepyj^ oder DedaÄ'L- 
Dyj§ und slepyje zu lesen sei, ist nicht auszumachen. Statt koj^ viny 
imy, li mal^ li velika ist wohl k^j^ (nicht koja) vio^ usic. zu- 
lesen. Vergl. meine abhandlung: Zum Glagolita Clozianus 196. 
assem. bietet diese abiceichung häufiger dar: srnnj bc^. De dejte ej^ 



voc» %. 87 

für ne dejte eje. isaij^ sg, g. ot'Bstojastaja. pos'BlaS^. prised^ti» 
TzpocikVfO'jcvf, s'bbljuda^ partic, 2ja2d^. Die unziceifelhaft bulgarischen 
denkmähler bieten % für e viel häufiger dar, slepS. or^i. vrth^i 
i. cor, 9, 10, im §i^. orei. vrbhei; ne§t%deni coloss, 2, 23, bon, 
^ pL acc. m, sily bo^ija. j^zyk'B. jevaggelxsky^ ag, g, f, ode^i se 
für odejei 8§. pKtLskya tajny. podvizayi>ä^^ s§ pl. acc, m, 
pokryvaa. polagaa. propinaa pariic. zveri seli>ny^. tnigy sijq. 
besä. ido§a. pisaia usio, apost.-ochrid, gr^d^a§e 270, pij^i pamjat, 
294, lam, I. panoDLskya oblasti. vysn^^ moravy 112. belL-trcj, 
cvetany gospoida sg. g. ea sg, g, /. poaH. preati. grady syo^. 
tro^ sg, g, venusa sg. g, besä. Die quellen, welche keine nasalen 
vocale kennen, beicaliren spuren der Verwechselung derselben in bul- 
garischen denhnählern: serb, drugb po druzS sbßetaju sebe hom.-mih, 
185, wofür sup, f)4, 20, s'Bcetaj§ bietet, konu izvodeäti «ctcouc; xivstv 
proL-rad. 86, pristojiistomu ':rpo(7xe(jX£vcc. Hsiti se i domaäbnuju 
pistu arspsTcöat xal lij;; avaY^xa? fpo?^^; wofür aslov, domasbnjeje 
pi&te, bulg.-slov, domasbnaja pista, prol.-rad. So sind zu deuten: 
oti> örLvljenicu. podbleiutt. stojutb. otb mariju. otb raäedbsuju se 
togo dölja zemlju usw. molju se partic, varugi. zap. 2. 2. 80, 31: 
vergl. varagb lam. 1, 114, für varegt. izmresu zap, 2, 2. 26, 

ßj a steht für einen halbvocal und für da^ dem ^ nahe stehende 
y. bon, stagna für stbgna. staza für stbza. chrys.-frag, stabile 
für stbblie. apost-ochrid, vid^ otvrist^ dvri vidit apertam ianuam 
pamjai, 271, für otvr'Lsty. pat,-mih. esm% sum, n^sm^ neben 
nes^mb non sum, eter^ ma^^ für etery m^2§. dos§2^§t^ vlbny 
ognbD^ für ognbny: vlbna ognbna für hölle, vb hyi^ bla^en^e 
theodory für bla^enyQ. vb rizy vetbh^ für vetbhy. malo vblie 
vod^für vody. otb ieuf^für ienj, men,'buc. hristov^ v6r^ otvr'LÄe 
se. m^zda. ev,'buc, dv^ma s^tb penez(b). ot^b pöelx s^tb. lam, I, 
gradov^ prej§ 19, roidtstvo 8v§t^e bogorodice 17, paL-krk. 
hreg&für hregj partic. zap, 2. 2. es^m'B. nesamt 104, str^g^ste /lir 
strLgaste. r^cete. t^m^ 21, bezd^n^ja naz, 68, steht für bezdxn^ja. 
VLzd^hn^vi. perevode 19. Man merke auch s^ neben s§ für das 
später regelmässige sy wv. Man beachte endlich die Schreibung 
b. etravi, zl^vi bei milad, 199, für jetriivi, zltvi. 

YJ a steht für a. pagub^ für paguba zap. 2. 2, 21, Umge- 
kehrt findet man a für ^ : paguba für pagub^ zap, 2, 2, 21, VLsk^a. 
drag^. desn^a 60; ähnlich posl^ für poslj^ 21, 

o) ^ steht für u. zogr, dieses denkmahl bietet ms^dit'B. m^i^daade. 
m^d'BDaa; icas jedoch gerechtfertigt werden kann. cloz. s^dq /. 



88 

262s assem. ot'& oboj% slySaTi>i^aja. pati bofij%. raka dual, gen, 
y&rsy^te. ev.'Ochrid, m^dbiia 77, dUu jedoch richtig igt. sup. 
d^§ 282. 29. ist ein Schreibfehler. Dasselbe gUt von slanat'Bk'B 
30. 10. für Blanut-Lki 29. 22; 30. 14. 

t) § steht für %. zogr. tys§Sta rieben tys^ta, tysaitLnik'B. 
VhSjlA^^ii» 8§. zogr. h. vithanije matth. 21. 17. kromes'Bnaje matOu 
22, 13. i^estjqj§ matth. 20. 5. Im doz. I. liest man 209. m'Bdlostbje. 
746. ^trob%. 762. pliitbje. 877. glagoI§. 953. no§ti>j§; allein dass 
die drei ersten warte in der handschrift das richtige a haben, ergibt 
sich aus der colvmne links der ausgäbe, und es wird daher in der 
quslle selbst wohl av/ih glagol^ für glagolj^ und nostbj^ stehen. 
Vergl. meine abhandlung zum Glagolita Clozianus 196. assem. 
l'hiq&te. ot'LpuStaQt'L. 8oboj§. sup. egyptSnyneje 270. 8. tys^sta 
neben tys^Sta. sav.-kniga. tys^Stb 20. 102. Neben tys^sta bestand, 
wie es scheint, von jeher tys§§ta: nsl. tisoö und tiseö trab. as. 
tysu6a. r. tysjaöa. ^. tisic. p. tysi^c. Wählend in den pannonisch- 
slov, denkmählem § für % nur selten auftritt, und die zahl dieser 
fälle wird in genauen abdrücken jener denkmähler vielleicht noch 
geringer werden, ist die setzung des § für 2l in den bulg. quellen so 
häufig, dass man daraus und aus dem umstände, dass § und ^ au4)h 
mit ungetrübten vocalen verwechselt werden, zu folgern berechtigt ist, 
es sei weder q hoch % nasal gesprochen worden. slepL blagoslo- 
vu^äti 86: ausnahmstceise ira§äti Ö9. psalt.-pog. j§zy pamjat. 209. 
sbor.'Sev. j^glije pamjat. 221. p'haj§Ste 220. pat.-mih. gybl^staago 
97. iSt^tb 66. po§ro2db se 166. ryka^stb 19. sv§tye 169 für sy§taj^. 
men^-grig. zv&i^ pamjat 213. bell.-trqj. öbsti§ sg. instr. § sg. acc.f. 
fUrjf^. govovf^für govoij^. hy trostie sg. instr. Ijubefür Ijublj^. na8yp§ 
filr nasyplJQ. pod'b tro^ sg. acc. vb treti§ postele. vbn^tn» usw. lam. 
L na gostjy§ gory 109. zl^ hartij§ 23. j§znic^ 34. opaSij§ 30. sg. instr. 
osmij(} 29. sg. instr. vraöeybsk^'§ fiIosofij§ 27. izbyä^ 109. izleje 
1. sg, praes. zap. 2. 2. «30 beruht auf bulg. izlej§ für aslov. izlej%. 

^) § stdit für b. apost. - ochnd. öjestivb. ev.-bu^. vbii^zi io. 
18. 11. vbznQZb marc. 15. 36. bdl.-troj. obraäte s§ für obrastb s§. 

T)) 9 steht für e. zogr. b6a§e io. 10. 6. dovblet'b : hl^b'b ne 
dovblQt'b imx io. 6. 7. glagoIa§§ iXaXet u>. 10. 6. otemJ^aStaago 
atjpovTO<; lue. 6. 30. neben oteiDlj^ätuma. taeSe lue. 1. 24. vb yrem§ 
syoJQ lue. 1. 20. pl. nom. f. zbr^ste neben 8lu2§st§^ im^§t§ usw. 
Vergl. 3. seite 30. pl. acc. m. im^te marc. 1. 34. doz. se I. 14 t. 
assem. glagole. syoe. Vergl. reme io. 1. 27. ivohl nicht für remy, 
sondern vielmehr für rem^. «4p. se 276. 20. 



To«al %. 89 

6) e steht für fe. zogr. seeti. se slpvo mctrc. 4. i5. In vede 
ßXdicwv 10. 9. 7. scheint vedeti mti videti verwechselt zu sein. doz. 
sedeStago /. 37. für sSdestago darf bezweifelt wei^den. assem. r^c^ 
i noze. swp, pr§te 307, 6. TcpoavaoteXXwv steht für pr§taj^. sav.'kiu 

i) 'L, y 8teÄ^ /ttr ^. afojfr. vb ediD% s^bot'B scheint für vb 
edina s^bot^ zu stehen, wenn es nicht richtiger ist in s^bot'L den pl. 
gen. zu sehen : ty] [ai« Tb>v aaßßiTU)v ; neben prapr^d^ findet man pra- 
prad'B. cloz. IL koj^ yinj für k^]^ vin%^ lüo/wr honL-mih, koju 
viou Wete<. assem. vi» s^bot'B lue. 6. 1 ; 14. 1; 14. 3 ; 18. 12. y% 
edinx s^bot'B li) (xia t(i)v ^aßßorcov 7tic. 2^. i. io. 20. 19. neben vb 
B^bot^ Ivc. 6. 2. bon. li>äta lancea pamjat. 56. a. pat.-mih. na 
sv§tye crBkovB für na svet^^. ev.-bttc, p§tB svoe •rijv icrepvav «utou 
{o. i5. iS. s'Bzi^db condam. pat.-krk. gybnySte. misc. niB2b vir. 
beU.-troj. naj m'Bdr'B. cvStany gospo£d^ sg. acc. obraöenoju 
(jemu 2enoju) beruht auf bulg. obr-BÖ- für aslov. obr^ö-. vBgrinB 
aufbvlg. v'Bgrin'B/iir a^lov. vagrin-B, %grin'B. gHbok'B; d. i. gIbok'B, 
besteht neben gl^bok'B. n'B^ 8%^ vx für und neben n%, s^^ v^ oder ^. 
iTBtoryj entsteht atts iitoryj, ^toryj tbsw. gHbok'B und m. sind mit 
glaboki», n^ tisw. gleichberechtigt. 

X.) steht für %. Der grund liegt in der ähnlichkeit der laute, 
zogr. ino (cr'BkovB) ner^kotvoren^ s'Bzii^d% aXXov (vabv) axsipoxoiYjTov 
oh.oho^iftja marc. 14. 58; daneben prid^e mxirc. 5. 15. cloz. duhovB- 
noja sg, acc. f. II. 1. 28. koj^ viny II. 3. 37. für ky*^ vin^. 
mogo§te /. 180. novoj^ sg. acc. f. I. 29. VBsfeko pravBda I. 275; 
sugobite I. 1. steht für sugubite. mariencod. da s'Bbodet'B se slovo 
glag. pamjat. 99. assem. gr^dostago. s'Bbodet('B) se. sup. vla- 
dyko 388. 8; 392. 27. drehlo i suho 253. 16. sav.-hn. s^prog'B 
45. bon. sobota. greg.-naz. ve§tb rozdenoja i tek^ltaj^ y-^^*")'' 
(puatv -aclX psoucav 279. Selten ist ^ für o: rekam^^ sup. 142, 3. 
Falsch sind die sg. instr. r^k^^ 394. 22. und n^2d^ 309. 14. 

X) u steht für s^. zogr. inudu. otB nudu^e. tudu für in^du 
usw. budetTi 6. cloz. druguj^ //. 3. 34. razljuöati /. 133. rayce 
/. 765. naucenuja /. 28. teäju /. 145. für te^BJ^. a^sem. gla- 
golju. skud'Bly. sup. dr'Bznuv'B 342. 21. goneznuti 331. 14. imu- 
ßtuumu 279. 24. kai^uätu 448. 19. minuvBsu 442. 9, Man merke 
gnusati se neben gn^Sati se; nuditi neben n^diti; luöiti se neben 
laöiti se : s^lußi s§ sup. 29. 7 ; 38. 2; 102, 5 usw. und polaöi 220. 
13. s'Bl^Öi se 206. 17. muditi neben m^diti: vergl. aind. manda 
langsam, su neben s^ in sumBnfenije sup. 73. 20. sugubiti und 



90 a-vocale. 

samLnenije sup, 40. 16; 261, 25; 346. 23. usamtneti assem. po 
öto &e s^m'ne sav.-kn. 21. Das daMsch-slovenische oblakoha für 
aslov. *oblekoh^^ obleko^e lautet oblakohx, indem b. 'l aslov. a 
vertritt. Wenn dagegen in krm^.-mih. izvedosa, pristasa, prosijasa^ 
SLvtkupisa usw. und naöala^ prebyvaja, otBvraStaja gelesen wird, so 
besitzen wir im a für § dieser formen einen untrüglichen beweis dafür, 
dass die krmö.-mih. auf eifiem r. original beruht, und es ist nicht 
richtig, dass idr nicht wissen, wie e gelautet hat. 

(x) L steht für e. zogr. b^StLdm'L lue. 20, 28. für bestedtn'L. 
psalU-mih. iz raky gresniÖL. greg.-naz. javilb st. hioIl s§ xepi- 
e\jyji\K(Xi steht für molja se. 

v) ^ steht für e. zogr. ovBce marc. 6, 35. cloz. pomSni /. 
662. 666. 689. pomenesi 497. pomena 521: die unav^sprechbarkeit 
eines nasalen vocales vor n ist der grund der Schreibung pomeni, 
statt des etymologisch richtigen pomeni, neben dem porneni im sup. 
nur einmahl, 335. 9, vorkömmt. Dagegen sind prenati, svenati^ 
venati V07i pred, sved, ved alleiii anerkannt. Für hote cloz. I. 441. 
raspeK 482. s^tvezase 783. S'Lvezano 566. der ausgäbe hat die hand- 
schmft überall § statt e. äussern.. bolestiih'L. oblezi Zwc. 24. 29. 
videäte. sav.-kn. VLspomeni 35. slepö. gredeti. 115, 

Von diesen verivechselungen sind manche für das aslov. von 
geringer bedeutung ; wichtig ist der Wechsel von a und t. Wenn man 
im aslov. a, va neben vt für "h, n^ neben wh, s^ neben st> findet, 
so hat diese auf bestimmte worte beschränkte erscheinung keinen 
Zusammenhang mit jenem in hulg. denkmählem so häufig auftretenden 
Wechsel von a und "h. Wie mxin sich den Vorgang von ^, v^ in vt 
UMü. zu erklären habe, ist zweifelhaft; dagegen kann nicht bestritten 
werden, dass b. m'Ld'Br, ri>ka, für aslov. madrt, raka^ aus mtndri, 
ri>nka hervorgegangen sind. Um den gleichfalls nicht unwichtigen 
Wechsel von e und a zu begreif en, muss man erwägen, dass aslov. je 
und j^ im bulg. dadurch leicht zusammenfallen, dass jenes je, dieses 
yh lautet, denn der Wechsel beschränkt sich meist auf j§ und j^, ße 
und öa usw. Daher delaa partic. für delaje. otbjatt für otbjetb. e 
für ja eam. vLstaj^sti für vLstaj^sti gredastae sg. acc, f. für 
gredast^ja. napasttn^e sg, acc. f, für napastLnaja. s^stae. glagole 
dico. rnole s§ precor, drkza se partic. umnozatb se III. pl. 2%lo. 
i^tva. £a£da. nas^ pl, aec. m. resa dixerunt. useknasa. bestaditb 
s§ usiü. au^ pat.-mih. Selbstverständlich kommen daneben die richtigen 
formen vor: kone pl, acc, inaly§ pl, acc. m. naö§tb usw. Dieser 
Wechsel ist auf die bulg. denkmähler beschränkt, erstreckt sich jedoch 



- * ^ --^-.. — .▼_ ^ 



Tocal \. 91 

über die bvlg. denkmähler aller perioden. Dieser Wechsel ist dem 
aslov. fremd, denn was, mun für das Vorhandensein desselh&ii in den 
aslov, quellen anführen könnte, besteht aus fehlem der Schreiber oder 
der herausgeber : so ist der bei weitem grösste teil der hieher gezählten 
fälle des cloz. L durch nochmahlige vergleichung der handschrift 
beseitigt. Dieses restdtat wird bestätigt durch den umfangreichen 
codex sv/prasli&ims und die form jener slavischen worte, welche das 
magif, aufgenommen, denn diese icorte stammen aus dem pannonisch-, 
d. L alidovenischen, Dass d&n ältesten handschriften dieser Wechsel 
fremd war, möchte sich atich aus dem ostromir ergeben, der um nicht 
kennt; während einzelne formell des greg.-naz, auf bvlg, einfiuss 
zurückzafvhr&n sind. Einen solchen einfiuss xcird man, auch aus 
anderen gründen, im jungem teü des zogr. zugeben müssen, vielleicht 
auch bei einigen anderen glagolitischen quellen. Unzweifelhaft sind 
Verwechselungen von § und ^ in den von mir als pannonisch bezeichneten 
quellen so selten, dass sie den charakter derselben nicht ändern, und 
darauf kömmt es an. Demnach halte ich die einteüung der aslov. 
quellen in pannonische und nicM pamionische, zu denen ich die bul- 
garischen rechne, für vollkommen begründet. Die Verwechselung des § 
und a ist fremd dem nsL, man wollte denn das sfe, delaji, bereji 
in folgendem Hede als einen fall dieser art ansehen : stoji, stoji en 
kloster nov, | v DJem je menihov sedemndjst, | vsi sfe lepi, vsi s& 
mlädi; I in druziga ne delaji, | ko sveto mäse bereji. Iz Ravnice 
na Gori§kem. Man vergleiche auch nsl. povsed neben povsod und 
odned 4 seite 166. mit aslov. vLsadö. otiinj^de. L vsad : odevsad 
und p. wsz§dy, odj()d. nsl. verujeö credibilis 2. seite 203. 

Im dakisch'slov. findet man an für ^ in band aslov. bad. 
dobanda lucrum. manka m%ka. mans nia^b. peant, pantista^ p^tb. 
prant prati>. randa or^dije. rance r^ce. zandi s^ditB. sskainpa 
skapi>. rasstegnant crudjixus rastegnat'B. stanantie. za^enan- 
tie -%tije. Man vergleiche noch ant in der III. pl. praes. : dumant 
aslov. dumaj^t'B. jessant s^ti». panant cadunt. ssnant znaj^t% : 
daneben liest man poroncsenie aslov, por^cenije und trombenie 
aslov. tr^bljenije, worte, auf welche das magy.parancs und trombita 
von einfiuss waren, kolanda lautet aslov. kalaniida und kol§da. 
Das daJdsch'slovenische bietet femer en für aslov, e : csenzto aslov. 
ö§sto. dessenta desett. deventa devett. glendame gledajem'L. 
massentz messet, menszo meso. naporent -redrb. pent p§tb. obren- 
stem obreätem'L. rassvenssano, razy§zano. szvent sveti,. ssent sitis 
*i§db. tengli vergit *teglit'L. tensent iei^ti» ; daneben inssik jezyki». 



92 a-YOoal6. 

sinte svetoje. posimte posv§ti. Man vergleiche ent in der IIL pl. 
praes,: darsent aslov. drxzQt'L. strasent stra§§t'B. ssalezent^ d. L 
wohl s'Blzent aslov, sl^LzeH ; femer deten-to dete. gienti jeti. videnste 
videste. In den bisher angeführte/n Worten ist eine vermengung von 
§ und ^ nicht eingetreten. Wenn daneben bilient bij^t-L, ßujen £uj^t'By 
hant für htant hrhteii» zu lesen ist, so sind nur die formen bihent 
und öujen von bedeutung, doch kaum genügend die behauptung zu 
stützen, im daJdsch-slovenischen seien § und ^ verwechselt worden, und 
dies um so weniger, als sich in den aus dem dakisch-slovenischen in 
das rum. eingedrungenen Worten keine spur einer solchen Verwechslung 
nachweisen lässt, Dass manchmahl a für an und e für en steht, wird 
hoffentlich niemand wunder nehmen, der da bemerkt, dass dies meist 
nur vor gewissen lauten und lautverbindungen geschieht: kasta aslov, 
k^§ta. stanal ^stanaH. zaginal^ ssaginele zagyn^H. prepodnale 
-nal-. csetbina '^'öestbbina. potegni^ rasstegnal^ rasstegnuha pot§gni; 
rastegn^H, rast^gn^h^. jele jel-. Im auslaute fällt n regelmässig ah: 
dete aslov, d^te neben deten - to. ime. vreme. sta hxSt^. ssa neben 
jesant s^t'L. issbeagna^ stana^ zagina -n^. biaha b^ab^. daha dab^ 
für da§§. podadoha. dodoha doidoh^ für doidose. umraziha. smaha 
riserunt. befremdend sind: ma. ta. sa aslov, m§. te. s§. ie eam aslov, 
]^. zal a^lov, vEzelrb. eigentümlich sind nebentzki aslov, nebesbskyj. 
pocsentz poÖBstk^ vielleicht Verwechslung mit einem anderen worte: 
-öestb. glandni gladbni. ssnantie *znatije. Aus dem hier gesagten 
dürfte es sich erklären, wie es kömmt, dass im rumun, Ik und ^ — 
beide zeichen entsprechen aslov, A^, ^ — teils für z, teils für zn stehen : 
kqrd grex, s, krd. mormqnt neben mormznt, kqne neben kzne, qgit neben 
qngit: ^rHT, ^HPHT. qpzrat neben qmpzrat: ^nxpaT, j^^xn^fAT, Es 
ist klar, dass die buchstaben ^ und ^ durch z und zn ersetzt werden 
können: aslov, ^ lautete im dak,-slov, ude tn, 1111 und une i>: i» 
wurde durch a bezeichnet, 

3, ^ ist Steigerung von e, d. i, on ist Steigerung von en. ^za 
vinculum : w, §z iti v§zati. blad'L error : w, bled in bled^. gr^z- 
in graziti immergere: w. grez in greznati. l^k'B arcus: w, lek in 
-l§k^. m^t'L turba: w, met in m§ta. r^g'B ludibrium: w, reg in 
nsl, rezati se ringi, sk^d^L parcus: w, sked in §ted^ti. tr^s'B 
terrae motus: w, tr§8 in tresq. z^b'L dens: w, zeb in zeb^ usw, 

4, Dem aslov. sl und seinen reßexen in den anderen slavischen 
sprachen liegt on zu gründe, das demnach als urslav, anzusehen ist. 
Dem urslav. on steht in den andern europäischen sprachen meist an, 
a^n gegenüber. Hinsichtlich der entwicklung des on im auslaugte und vor 



Toeal t^. 93 

consonanten zerfallen die slav. sprachen in zwei kategorien. In der 
einen geht on in u über: dies gescliieht im öech., oserb,, naerb, und 
in den russ. sprachen: ö. risw. ruka aiis ronka^ lit. ranka. Die 
erklärung von ruka aiLS ronka ist eben so schwing wie die von en 
in ja in Worten wie pjatb quinqus atis pentb^ aind. patUan, Es mag 
der ausfall des n die Verwandlung des o zu u zur folge gehabt 
haben oder es ist on in un übergegangen, wie etwa aus ancona zuerst 
*jakun und daraus jakin geworden, ein process, den wir in roma, 
rum'L in rumini»; rim'B noch verfolgen können. Bei dieser deutung 
hat man ronka^ ininka, ruka. Die entwicklung des on zu n ist der 
von en zu ja, nicht analog. Die andere kategorie slav, sprachen um- 
fasst das poln. mit dem ka^ubischen und polabischen, das slowenische 
in aüen seinen vier dialekten, das kroat. und das serb. Hier gieng 
on in den nasalen vocal ^ über, daher p. reka aus r^ka^ aslov. 
r^ka^ nsl. röka^ dak.-slov. ranka^ b, rhkA, kr, s, ruka. Dass ich 
kroat. und serb. trotz ihrer Übereinstimmung mit den jachen der 
ersten kategorie von diesen trenne, hat seinen grund in der Voraus- 
setzung, dass im kr. und s. ruka selbständig aus ronka entstanden 
ist, wie sich kr. und s. in pet offenbar an die zweite reihe von 
sprachen anschliesst: indessen mag sich die sache auch anders ver- 
halten. Dass im poln. e neben ^ st^t, r§ka tieben dem pl. gen. r^k^ 
ist folge einer dem poln. eigentümlidien entwicklung. Das aslov. und 
zum teil das poln. hat den dem urslav. on nahestehenden laut ^. 
Das nsl. besitzt in den dem aslov. % entsprechenden 6 einen dem 
nasalen ^ verwandten laut. Man vergleiche pöt via, aslov. p%ti>; mit 
pot sudar, aslov. pot'L: d4is eigentümliche & in pöt liegt zwischen o 
und on mitten inne. Das dak.-slov. ranka hat höchst wahrscheinlich 
wie rfcnka gelautet, eine ansieht, für welche namentlich das rumun.^ 
das ja sein slavisches sprachgut dem doJc-slov. verdankt^ angeführt 
werden kann in Worten wie tbmp, aslov. t^p-L. Von dem dak.-slov. 
entfernt sich das bulg.-slov. dadurch, dass es den nasal nach 'b auf- 
gegeben, daher rtka aus i'^nka. Es ist selbstverständlich, dass n>nka 
auf einem älteren ronka beruht, von dem im bulg. keine spur nach- 
weiAar ist. Dass dak.-slov. an der neben pol. e und ^ vorkommende 
durA an (Malecki 4) ausgediHUJäe nasal sei, ist utibegründet. 

o. a enthaltende formen, a) Wurzeln, a, ya und daraus vb 
«R. ▼*& beruht woU auf älterem slav. i: ^dolb vaUis; apoly s'LmrbtbU'B 
i^idzvi^^ greg.-naz. 204; uyozib per. d. i. ^voz'b vallis. Hr. uvdz, 
Tjvdz. c. ouvoz. p. wawoz; at'Bk'B stamen. c. outßk. p. watek; p. 
wator. r. utorB usw. lit. i. got. in. tat. in. griech. ev. Hieher gehört ^trb. 



94 a-TOcale. 

« 

goL undar. osk, umbr. anter. lat, inter. aind. antar innerhalb, Vergl. 
na, sa seite 78, ^bor'Bkx: uborxk'L modius in r. quellen, s. ubo- 
rak. c, oubor. p. weborek. ns, bork: wahrscheinlich ahd, einbar, 
nhd. eimer. Andere denken an ' a und die w. ber und an griech, 
dfjLipopeuc. ada hanms: lett, üda und lit. udas aalschnur sind ent- 
lehnt. Mit ^da sind verwandt klr. vudylo. r. udilo. ^. udidlo. p. 
wedzidlo gebiss am zäume, ö, uditi. p. wedzi6: lit. udilai pl. ist 
entlehnt. aglx angulas^ agTbl'L: ^g'Blu zogr,: lai. angulus. Man 
denkt an Zusammenhang mit s^zt» in ^zrbknb angustus. lit. ankstas 
enge aus ang-tas oder aus anz-tas Bezzenberger 80. s^glh carbo, 
uglije pl, nom. ugli pl. acc., daher i-declination: lit, anglis, lett, 
ögle, aind, ahgära, ^gorb in agoristb deminvi, anguüla, p, wegorz. 
Mr. uhor: jiz na uhry aalwehr, s, ugor nefeen jegulja, unzweifelhaft 
aus *jegulja, Meiner aal: lit, unguris. pr, anguris. anord, ögli, lat, 
anguilla, griech, hfizki^. ^grint ungarus, nsl, oger. p, wegrzyn. 
lit. v&ngras. %liati odorari, nsl, vöhati: aus ans. Vergl. vonja 
odor, got, anan, aind. an, aniti hauchen, akotb /. Sy^ivo?, uncinus; 
ancora: lat. uncus, griech, 5yxo<;. aind. ahka haken, bug, abaktr, 
aka haken, got, hals-aggan- halskrUmmung Zeitschrift 23, 98. Man 
merke lakotb in derselben bedeutung wie, akotB. arod'L stultus, in 
späteren quellen auch jar-, jer-: a ist vielleicht das negierende praefix 
an. lat, m. got, un, so dass arodi» eig, etwa incurius wäre. asx^ 
vasT» mystoM, nsl, vos. Mr, vus. r, wsrh lana dial,: pr, wanso pflaum, 
lit. üsai pl, lett. üsa usw. Damit hängt zusammen g^senica, ase- 
nica, b, g^s-, vls-. atli perforatus, futUis, nsl, votel. Mr, utlyj 
usw, atrL in atro-ba l-pcaxa intestina, aind, antra, antra ein- 
geweide aus antara darinnen befindlich, atrx ist auch das thema von 
^trL^ VL nati'b^ eig. ein nomen f, Vergl. %. atj, at'Bka anas: lit, 
pr, antis, ahd, anut, lat, anas: anati, aind, äti ein icasservogel Zeit- 
schrift 23, 268, ^za vincidum, azH aus ez: vez. ^z'L-kt 
angustus: lit, ankstas, got, aggvu-, griech, ifp^. aind, ^hu. a2e 
funis, nsl. voze. Vergl, vezati und g^vica vimen, nsl, goisL, goi. 
^b serpens, nsl, voi, lit, pr. angis m, lett. ödze. ahd, unc, lat, 
anguis, Vergl, agort. babblb oder b^blb: p, babel, sg, gen, b%bla^ 
bxdla, pustula, ac. bubel. bubati. 6. bublina. lit, bumbtdis buUa, 
Auch bubreg^ scJieint zu derselben w, b^b zu gehören, daher babreg^ 
vergl, motz. 21, babbn'b tympanum: lit, bambeti strepere, lett, bam- 
bei, bambals scarabaeus, griech, ßsfjLßsu): lit, bubnas ist entlehnt, bada 
ero beruht auf bj, aind. bhü, das nasaliert ist. d ist das d in ida, 
jada. Den nasal in ba durch das lit, bunu zemait. zu erMären geht nicht 



▼ocfti %. 95 

an. Bezzenberger 68, vergleicht Ut» glandaUy gcdandau schärfe, w, gal, 
und sJdandau schwebe, schwanke^ to, skal. b^d soll nach aridem aus 
bud-na entstellen. Bei obretie kann man »ich den hergang etwa so 
vorstellen: obret-na, obret, obretie. bl^d'B ef^'or. lett, blanda ta^e- 
dieh, VergL bleda. eqbi*T» : p. cz%br, c^br satureia. b, Öomber 
milad. 385, klr, söerbee, cebre6 thtfmian, r, öabr'L. magy, csombor: 
griech, öüfxßpo?, das durch tjumbri» in ein aslov, St^br'B übergeht: 
Ut. ^iobrai ist entlehnt, d^b'B^ atts d^br'i^ arbor, daher d^brava. 
kroat, V zeleni dumbrov j^esn.-kac. 159, pr, dumpbis gärberlohe, 
daga arcus, iris, nsl, doga. b, di^ga. p, dega schramme, pr, dongo 
tellerbrett. r. duga und raduga iris. magt/. donga, duga, Vergl, 
mlat. doga usw. Das wort ist dunkel motz, 26. d^g'B neben d§g^, 
loohl etwa: lorum, mncvlum: zvezana bysti» nogama d^gomb voluimb 
lam.. 1, 33, Ob d^gi» oder deg'L zu schreiben, ist zweifelhaft, d^g'L 
in ned^g'L morbus, eig, aorO^vsia. nsl. nedöije. r. du^ij, djuiij stark, 
c. duh stärke, lit, daugi viel: du^as dick ist entlehnt, Vergl, got, 
dtbgan taugen J. Schmidt 1. 172, anord. dugr vigor. d^ti, d'Bma 
flare : aind. dham , dJiamati, dr^öiti vexare. dr^garb drun- 
garius, dr^'B tignum, nsl. drög. fr^gt ^p^YT^? francas, g^ba 
spongia, nsl, göba. gobec mund, p, geba. gs^ba ist mit lit, gumbas 
geschumlst, pilz zu vergleichen. Bei nsl, gobec und p, geba mund 
denkt man an aind, gambh, g^ba mag das ,schwellende^ bezeichnen. 
gad^ cithara cano, nsl, godem luxt mit lit, £aid: ^aisti spielen nichts 
zu tun, eher ist gaud: gausti tönen verwandt, gUj gavate tönen ver- 
hält sich zu g%d lüie bhü zu b^d. gagn^ti murmurare, p, g^ga^6; 
gegna6. gi^ch. YOffjv^siv, aind. gung, gungati, g^st^i» densus, nsl, 
gost : lit, ganstus ist entlehnt. g^st ansei*, lit. ^ansis, lett, zöss, pr, 
sansy d, i, zansi. ahd, gans, aind, Jiasa, g^zelt: p. gadziel aiuga: 
nhd, günsel consolida. gl^bokT> lieben gHbokT. profundus, klr, hlu- 
bokyj neben hlybokyj : vergl. aind. grambh, grmbhate den mund, raxJien 
aufsperren, womit auch as, klioban, nhd. Hieben vergliclien wird. 
Andere vergleiclien lit. klampus paluster. Verwandt ist woJd pr, gillin acc. 
tief, gn^biti : p, gnebic, gn^bi6 bedrücken, Vergl, lit. gnaibUi kneifen, 
kränken, AJmlich ist aslov, rebi» und lit, raibas, golabi» columba: 
vergl, lat. columba, griech, )^oXü[jLßc<; : pr. golimban blau ist entlehnt, 
grabT> rudis, eig, wohl asper: lit. grubti uneben tverden, lett, grumbt 
i'unzelig werden, Vergl. jedoch Fick 2, 347, 560, gradb pectus- 
culum. nsl, grudi habd,, eig. grodi. b, gn>d /. grag^ instrumsntum 
quoddam sup, 196. 28. gr^st'Lk'B saevus: vergl. lit. grumzdus 
minaac, gr^z- in pogr^ziti demergere, bys^ vltny jako pogr^[ziJti 



96 a^oeale. 

korabb. Daher p. graä coenum schlämm um stecken zu bleiben aus 
grazi. ö. hrüziti tauchen dial, slovak. hrAzC (ne vie plavat, musi hrdzt). 
6, hriziti tauchen ist gr§z-. VergL lit. gramzdlti, grimzdau aus 
gremzdau und grezn^ti. hal^ga saepes. kr. haluga. h^dog'L peritus. 
hodog'B slepö,: got handugor. h^hnati mürmurare. nsL hohnjati. 
h^pi neben hopi: ohapiti; ohopiti amplecti, hl^di> virga, nsL hlöd. 
r. chladrB dial. hlapati mendicare zogr. hlapati nebeii hljupati nicol. 
hlipati lam. 1. 16: minder gut beglaubigt hl§pati. hom^t'B iv,gum, 
libra. nsl. homöt. 6. hom-Bt. r. chomutt, daraus finn. hamutta. p. 
chom%to u>sw,: ein dunldes wort. Vergl. matz. 36. Mhd. kom>at ist 
nach Weigand slav, Ursprungs. horagy vexülum: lett. karögs ist 
entlehnt. hr^d'L : lirudt vlasLmi oijXo<; tyjv "^piycc prol.-rad., daneben 
hredb; wohl für hred'L : nicht genügend bezeugt. hr^st- : vergl. nsl. 
hrustanec. klr. chrusta cartüago usw. mit hr^sttk'B seite 38. hr^st'B 
locusta. hr^stb scarabaeus. nsl. hrösö. i. chroust. slovak. clirüst. pol^b. 
chranst holzkäfer. Mit unrecht ist lit. kramstu^ gef rassig verglichen 
looi'den. Vergl. w. hrest und p. chrz^szcz. ka^. cbrost. k^drjavt 
cinspus von *k^drL. nsl, köder. kondrovanje hung. nach dem in alter 
zeit aus dem slov, entlehnten magy. kondor. b, k'Bdrav. p. kedzior. 
Hieher gehört auch k%delt trama. nsl. kodla. lit. kudla haarzotte. 
k^kolb nigella. mxigy. konkoly. lit, kükalas aus kunk-. lett. kökalis. pr. 
cunclis Unkraut. Andere denken an entlehnung des lit. kükalas. k^pa : 
p. kepa flu^sinsel: lit. kampas Geitler^ Lit. stud. 64, kapati lavare. 
nsl. kopati. Mne hypothese bei J. Schmidt 2. 162. k^pina rubus. 
b. k'Lpin'L. k^pona statera. b. k^Lponi. pl. m>agy. kompona. ka]^ m. 
p., dxis aslov. k^pfb lauten würde, Schinken : lit. kumpis. k^srb fru- 
stum. kasiti mordere. nsl. k6s. b. k'Lsa vb.: k^s- scheint eine Weiter- 
bildung von * k^d, lit. kand, durch s zu sein. Vergl. ahati. tr§sti. 
lit. kandu, kqsti. lett, küdu, küst beissen. J. Schmidt 1. 34 sieht in 
s'L ein nominalsuffix: kand-si». k^sta tentorium, tugurium, nidus. 
nsl. kööa. 6. k'Bät'L. Vergl. katx und lit. kutis stall. Andere denken 
an got. hethjön- kamm^r. k^tati in S'Lk^tati sepelire, eig. servare, 
das sk^tati geschrieben wird, jedoch perfectiv ist. b. kita vb, auf- 
bewahren, pr. kunt: künst inf. pflegen, hüten. k^tx angulus. nsl. 
kot. b. k'Lt. k^^elb : nsl. ko^elj Spinnrocken, b. k'B^eli. Das wort 
ist dunkel: ahd. kwnchela aus mlat. conucida usw. ist kaum zu ver- 
gleichen, kl^bo glomu^s. b. kHbo. p. kl^b. slovak. klubkO; klbko. 
klapB scamnum. nsl. kI6p. lit. pr. Idumpis stuhl, lit. Idumpu, Idupti 
hocken. kra^Öina cholera, bilis. krag'B circulus. kr^l'L rotundus. 
ahd, hrinc. slovak. kruh und krd2, krä^a. Vergl. 6, krub für kra 



▼oc«i %. 97 

eisMumpen: slovak. stojatä voda je kriih. kr^p-: p. kr^piilec, ^. 
krumpolec ist das deutsche krummhoh, aJid. chrump motz. 221, 
kr^p'b partms. p. krepy. kr§powa6 fest zusammenbinden. kr^t'B 
tortus, kr%titi s§ torgueri. iskr%titi etwa extorqu^re: koreni» iskru- 
tivi, pi^av lictfipcov proL-rad. nsl. krötovica gedrehtes gam, scJdinge, 
krtovica. Jdr. perekrutyty. p, kr^ci^. aslov. prikr^t'L severits. nsl. 
kroto valde. VergL kr§t. kr%tL: ukr^ti» /. moles. Vergl. r. krja- 
tatB beladen, p. okr^t navis. lit. krotos pl. schiff Geiäer, lÄt. 
8tvd.93: akrütas ist entlehnt. lab%di>: p. lah^dz cygnibs usw.: s^äh 
ist sufßc. ahd. elbiz aus -binz. l^d : vergl. ^. loudati se mit lit. 
lendoiti kriechen. l^gi nemus. nsl. log. b. Itg. p. l^g. ngriech. Xoy- 
Yoi;. Vergl. J. Schmidt 2. 366. l^k- in l^öiti separare, defimre. 
Vergl. pr. lankinan deinan sg. acc. f eiertag. I%k- in pol^öiti neben 
polnöiti obtinere. Vergl. lit. per-lenkis gebühr, linku, linheii ssvkommen, 
pr. per - lärikei es gebührt. l^ka paius. iisl. 16ka, ehedem in Orts- 
namen lonka. magy. lanka. lit, lanka, lenM tal, tviese. Damit hängt 
lööije carex^ eig. wohl palus, zusammen, nsl. loöje carex, iuncus. 
l^ka maliiia, dolus. Vergl. l§cati ülaqueare von lek. poleöb laqaeus. 
I^k'B cfurvus, arcus. nsl. 16k. b. Hk. p. lek u siodia neben luk 
arcus. lit. lankas alles gebogene, bogen, bügel usw. lankus biegsam, 
lett. löks. löclt beugen. Hieher gekört l^kotb hamvs, womit Geitier, 
lit. stud. 67, lit. lankatis haspel verbindet, wahrscheinlich au^ch 
S'lI^'b auYx6xr(i)v^ regelmässig sIb^t» geschrieben, was man mit lit. 
slenku, slinkti schleichen vergleicht. l^^ta lancea: lat. lancea lässt 
l^öa erwarten. l^t'ik'L : lut'Bk'L histrio. Vergl. s. lutka puppe. L 
loutka Spielzeug, p. l^tka puppe. m^diti cunctari. m^dbn'L tardus 
zogr. neben muditi, mudbU'L sup. und sonst, nsl. muditi ttsw.: aind. 
manda tardus. mad^ mand, madati. Vergl. mbdblii. m^do testicidua. 
nsl. möde, mödi pl. s. mudo. p. m^da. Vergl. aind. mad, madati, 
mandati wallen, schwelgen. m>ada brunst, same, griech. [xi^Bea hoden. 
madr'B sapiens, lit. mandrus munter, keck. Vergl. J. Schmidt 1. 170. 
maka cruciatus, nsl. möka. b. mi.k'b. p. m§ka. c. muka. Vergl. lit. 
minktti kneten. mankStUi, mankStau weich mxichen, bändigen, muka, 
munka quäl ist entlehnt, ms^ka ist abzuleiten von einem primären 
verbum mek. Vergl. got. müka- sanft J. Schmidt 1. 167. maka 
farinja. nsl. möka. p. m^ka. ^. mouka ist in wurzel und grundber 
deutung mit maka cru^tus identisch, vergl. griech. [xacrao) au^ (Aa/jo) 
J. Schmidt 1. 121. und mhd. munke vel brey polenta voc.-vrat 
m%th turbatio. m^titi turbare. lit. menturi quirl, mente. lett. menta 
schaiifel. anord. möndull dreUiolz. aind. math, mathnäti, manthati 

7 



98 a-vocale. 

rühren, matli quirl. ina^b vir. nsl. m62. p. m^z : vergl. got. mana-, 
mannan-, aind. manu, na sed, woraus jünger wh: vergl. ^ und vb, s% 
und B'L. naditi neben nuditi cogere. nsßh in ot'Ln^di» omnino ist ein 
adverb durch h für i: aind. nädhita in not befindlich: nädh atis 
nandhf wie mäs aus mans, wie khäd aus khand Fick 2. 692. Vergl. 
ö. nutiti. p. neciö, das an got. nauthjan erinnertf wofür man jedoch 
p. nuci6 erwartet. Daneben p. wneta und c. vnada reiz J. Schmidt 1. 
171. or^dije instrumentum, negotium, nsl. orödje. s. orudje. klr. 
orada sache. ap. or§dzie nuntium. aö. orudie genitaJia: ahd. arandiy 
arunti botschaft, auf trag J. Schmidt 2. 477: motz. 63. hält das 
wort für slavisch : w. ar ire. paqk'B aranea. pav^za : p. paweza 
scutum. Trdat. pavensis matz. 64. p^diti peller e. nsl. pöditi. b. p'Bdi 
vb. p. p§dzi6 : lit. piudtti ist entlehnt. Vergl. aind. pädaja cavsat. 
von päd fallen, gehen. pagy, pagva coryrnbus : got. pugga- gdd- 
beutel. ahd. phunc. mlat. punga. lett. pöga : mats^. 66. vergleicht aind. 
punga menge, pwl^a häufe, p^k- : p^öina mxire. p^k in paöiti se 
inflari. nsl, poöiti bersten, pöka rima lex. p^p'B umbilicus: vergl. 
lit. pampu, pampti schwellen, pamplis. lett. pempis dickbauch, lit. bamba 
nobel: GeiÜer, Lit. stud. 68, vergleicht päpas zitze. Hieher gehört 
nsl. popovka. lit. pumpurls gemma. r. pupyrt penis. p^to compes. 
nsl. p6ta /. p. p§to. lit. pantis. pr. panto. p^to av^ pon-to: 
vergl. pen: p§ti, ptn^. p^ti» iter: pr. pintis, pentes. aind. pan- 
than, pantha. vergl. lat. ponti- in pons. prada in pr^prada, pra- 
pr^da purpwra. Ein dunkles wort, es hängt vielleicht mit pred nere 
oder mit dem tjiema pr§d brennen zusammen : r. pruditb sja für zariti» 
BJa. d". pruditi acceiidere. p. pr§danie ardere: Die Zusammen- 
stellung ist unsicher. Vergl. matz. 69. prad'L agger. nsl. pröd 
sandiges ufer. lett. pröds teich. prad'L im p. pr^d schuss, ström, 
gang des Walsers, daher predki schnell. Vergl, pr§dati. pr^g 
in pra^ati lacerare. pr^a in popr^ga wohl dngulum. nsl. proga 
länglicher fleck, etwa ,wie ein gürtel^. Vergl. preg. pr^glo 

tendicula. Vergl. preg. pr^g't locusta. lit. sprugti entspringen, ahd. 
springan. mhd. sprinke. ahd. howespranca. Vergl. preg. pr%ti. 
virga. nsl. pfot. b. prxt. p. prett. pra2i» süpes: vergl. nsl. 
porungelj. rabiti secare. lett. röbs kerbe. r^bi. pamvas. nsl. rob 
säum. p. reby. lit. rumbas: vergl. lat. lamberare sdndere. limbus 
J. Schmidt 1. 159. r^g'B irrisio. nsl. ruXiti turpare habd, für 
r62iti. lit. rangoti. Vergl. reg. r^ka manus. nsl. röka. b. nkm». 
p, r^kai pr, ranko. lett. röka. Hieher gehört r^öbka urceus, eig» 
gefäss mit handhabe, nsl. roöka. roöa henkel. aslov. obrsLÖb armilla. 



=j 



▼ocal t^. 99 

w. scheint r§k zu sein: lit. renku, rinkti außesen. ranke Sammlung, 
apremke armrmg bezz&fib, r^ije, or%2ije ^ojAfaia. VergL lü. rengti s 
sich rüsten, rangtti antreiben, r%titi iacere, daneben rjutiti^ das 
m den lebenden sprachen seine bestätigung findet: 6. routiti, Htiti. 
p. rzuci6. s% und daraus b'b, selten su cum: s^Iogi consors thari. 
sapBfb adversarius. s^s^dx vidnvs. us^mbn^ti neben us'Lmbn&tL nsl. 
so: so 2itom kreU, lit. san: sandora; sq: sqnaris; supraepos. leU. 
sa. pr. sanj sen. vergl. seite 78. s^diti iudicare, woTd s% cum 
und A^, aind. dkä, ponere: ich denke an lit. samd^ti dingen, eig, ver- 
abreden, componere. lett. söds gericht. vergl. mhd. zander kreisridUer. 
Anders J. Schmidt 1. 36. 8%k- in is^öiti siccare. Potebnja, Kz 
istorU usw. 218. Vergl. sek. s^krb surculus. nsl. sök, soöje. p. 
Sek. lit. Saka ast. aind. iäkhä ast. iariku pfähl. s^p'B vultur. p. 
sep. 6. sap: vergl. Mr. supytj finster blicken. sk^dSH testa, 
tegula. sk^d'bl'L. sk^dolb xepa[jLO(; lue. 5. lO.-zogr. sk^d^Ibnik'B. sk^- 
dolbnik'B x£pa(i.(9v lue, 22. lO-zogr. sk%deli>iiik'L assem. sk^ndeHniki» 
slepc. nsl. Ikand^la, skedela^ zdela. mlat. scutdla. mgriech. ocouieXXov. 
ahd. scuzzüä Schüssel, irdene schüssd, alles irdene. Vergl. auch mlat. 
scandtda, sdndiUa motz. 76. sk^d'B inops. sk^da defectus. klr. 
skudyty, söadyty sparen, oskudnyj, oSöadnyj sparsam, lit. skan- 
dinti verderben bezzenb. : w, sk§d in st^dSti. Andere vergleichen lit. 
praskunda dolor. sk^ka : r. skuka taedium. vergl. lit. kanka leid, 
qval Geider, Lit. stud. 65. sk^p'L sordidus, avarus. lit. skupas 
ist enüehnt; dagegen lett. sköps. vergl, Mck 1. 808. slaka: p. 
slomka schimpfe vielleicht aus slonka^ s}^ka. kr. sluka bei linde. 
Hr. slomka aus dem p. neben solomka. slovak. sluka^ sljuka. lit, 
slanka. lett. döka. pr. slanke. magy. szolonka. sp^d'B modius. 
kr. s. spud. p. sp^d: matz. 77. vergleicht lit. spangis, dän, spand. 
schwed, spann, wobei jedoch zu bemerken^ dxiss da^ tvort pannonisch ist. 
st^pa: r. stupa. nsl. stöpa. p. st^pa mortarium: vergl. st^piti gradi, 
eiwa auch cahare. ahd. stamph, staph fussstapfe. Vergl. stopa^ stepeob 
matz. 78. stapiti gradi. nsl. stöpiti vsw. Vergl. J. Schmidt 1. 129. 
155, Unverwandt ist aind. sthäpaja still stehen, mmhen, causat. von sthä. 
str^ga: s. struga^ mjesto gdje se ovce muzu; stru^DJak mulctrae 
g&nus. p. stragiew dolii genus, cdb. ätrungz. rum. strungz mdkstall. 
magy. esztrenga. Das wort stammt aus dem rum. matz. 314. strikt : 
s. struk. r. strak'B. ^. struk, strouk süiqua. slovak. hrachu struk. 
p. str^k. nsl. strok, wohl strök, bei Linde. svadi»: nsl. smdd senge. 
povöditi räuchern: povöjeno meso. s. svud, sm\^d. L uditi maso. 
p. sm§dzi6. wedzi6. wedzonka. sw§d. swedra Schmutzfleck, anord* 

7* 



100 ft-vocale. 

smdha brennen Mck 2. 693, J. Schmidt 1. 58. VergL 8v§d. st^k'B : 
Stuk'B strepitus. p. szcz^k. t%ca 5jji.ßpO(;. nsl, tööa grando. Unver- 
wandt ist lit, tvinkti, tvinkstu anschwellen. taga angor. nsl. togota. 
h. t'Bg^. p. t§ga: lit. tu^ti s ist entlehnt, vergl. t%g^. t^g'B: 
r. tugoj stdf, gespannt, p, t§gi. Hr. tuhyj steif. L stuhnouti. a^ilov. 
t^gn^ti tendere. lit. pa-tingstu werde steif, tingus faul, tingeti favi 
sein. lett. stingt. vergl. t^ga. Hieher gehört siit^ga IfxoIvTaxjic con- 
iunctio : vergl, lit, atstuga riemen. t%h : ut^lin^ti cessare. p. t§chn%6 
fallen, sich legen: st§chla puchlina desedit tumor. Unverwandt ist r, tuch- 
nutb muffen. t%p'L obtusus, nsl. top neheii tumpast^ tempast. magy. 
tompa. lit. tempti, tempiu ; tamptti ausdehnen, lett. tups stumpf, vergl, 
got, dumba- stumm J, Schmidt 1, 172. 180. task : ist^skn^ti evanes- 
cere, uteskn^ti: vielleicht ti»sk-. t^tLn'B sonus: vergl, iitinoti für 
titinoti prahlen, tqtnoti klappern, lat. tintinare. aind. tanjatä tosen, 
das mit stan zusammengestellt wird, lit, tatno er Mappert. £em. ti^- 
noti Geitler, Lit. stvd. 116. traba tvba. nsl. tröba. magy. toromba. 
ahd. trumba: lit, trivba hmmmJiom ist entlehnt. Vergl. matz, 84. 
tr%b'L: otr^bi pl. furfur. nsl. otröbi. p. otr§by. tr^dx morbtis 
quidam, dysenteria, nsl. tröd kolik. trudni vudi. p. trad aussatz, 
vergl, ags. athrunden geschwollen, lit, treda durchfall J. Schmidt 
1. 67. 160. s. trudovnik. p, tredownik scrophularia, trad-L poly- 
porus fomentarius feuerschwamm, nsl, tröt. s, trud. r, truH. ö. troud. 
vergl, lit, trandts staub, den der holzwurm mucht: w, wahrschein- 
lich trend von ter in trßti. tr^S'L terrae mx)tus, nsl. trösiti. 
Tdr. trusyty usw, von tres. trati» fucas. nsl. trot. p. tr%d. 6. trout, 
troud, troup. slovaJc, trüt crabro. rum. ti^nd. tr^tTb agm^n, custo- 
dia, Dunkel. yard%ga : p, ward§ga iumsnium matz, 87. velbb^d'L 
cam>dus: got, ulbandu-: pr, vdoblundis mavltier ist slav. ver^g: 
p. nädwer§i^y6 debüitare, laedere matz, 366. vr^ga: p. wrega 
winkelholz an den Schiffsrippen, vergl. ags. vringen winden matz, 372. 
yBD^kx: y'LDuk'L nepos scheint aus älterem yBD^ki» entstanden zu 
sein, p. wn^k, wneczka beskid. für wnuk, wnuczka. lit, anvJcas. 
Die Sache ist indessen zweifelhaft. z^bri» bos ivbatus, daraus 
mgriech, ^6(i.ßpO(;. r. zubrb, daraus p. zubr. Vergl, lit, Sebris und stum- 
bras. lett. sumbrs, sübrs, stumbrs, pr, wissambris, toissambers, aslov. 
zebrB ist eig. b. ziibri». z^b'B dens, nsl. zöb. p. z%b. lit. &amba 
fresse, £ambas kante eines balkens. lett. zöbs zahn: z§b. vergl. Tdr. 
zoby}a mundstiick verch, 61. aind. gambha gebiss. zvs^k'L sonus: 
zvfk in zvekn%ti. äel^d'Bk'B stomxichus : man vergleicht lit. sküandis 
ßßhiveinemxzgen. 2e]^di> glans. lat. glandi-. vergl. seite 19. 



.= I 



▼ocal %. 101 

Der name des ßussea jantra, heutzutage b. jetra^ lautete griech, 
<z6po^. IcU. iatrus, 

ß) Stämme, ndu, iid£: das n des Suffixes schmilzt mit dem 
auslaute des thema zu % zusammen: in^du, in^d^ alia aus ino-ndu 
usw, VergL yi>n%da und v^nSj^du 2. seite 211 : pr. isquendaUy 
isstwendau woher ist oti k%du. ^pbatr^i» salmo fario, p. pstr^g. 
6. pstruh. magy, pisztrang: stamm pistn». Hieher gehört aslov, 
^ostraga. nsL oströ^nica brombeere: bei den Resianem soU oströga 
vorkommen, ö, ostraiiny. p, ostregi, drzewko cienkie i koI%ce: 
stamm ostr^. tys§6ta neben tyseita miUe hat die form eines partic. 
praes. act.: stamm tys: germ, (hüsundja f n. goL thüsundjä f, 
ahd. düsunt n% in verbeti: ziD^ti hiscere 2. seite 423. Dem praes.- 
stamm zi-ne steht der inf, -stamm zi-nq, loie im got, dem fvllrne faU-nö 
gegenüber. 

y) Worte, sg, occ. der ardedination : ryb^: % ist aind. am. 
sg. instr. der SL-dedination: rybq neben dem jüngeren rybojq. rybq ist 
rybami, rybam, ebenso vez^ aus vezami, vezam. Die formen ryb^ und 
ryboj% sind gleich alt: lit. biettt ranka, das für ranka^ steht. L. Geitler, 
IM. stud. 56. ryboj% beruht auf dem thema ryboja wie aslov. sg, g.f. toj§ 
auf dem thema toja: toj^ für *t§, nsL te, von ta vsw. 3. seäe 28, Jü- 
lich ist aind. aävajä neben älterem a^ä, dessen ä jedoch mit aslov. 
^ nichts zu tun hat; ähnlich ist auch der lit. sg, loc. rankoje für das 
erwartete ranke: o für a steht wie in geroji, wie l für i in smertije, ujie 
ü für u in dangüje. oj% wird von anderen aus ajäm erklärt, wie der 
sg, i. der a-stämme ursprünglich statt ajä gelautet habe. Vergl. Ä. Les- 
kien, Die dedinaOon usw. 70. Geitler, slovansk^ch kmenech na u 26. 
Den serb. sg. i. Ilosü führe ich auf kostimi; kostim zurück^ den andere 
durch die annähme eines abfalls des ja für j% erldäreii. Man merke 
lit. aldmi als die ursprüngliche form, woraus dki, d. i. aki; daneben 
von einem ä-stamme alda wie ranka und aidu wie runku Kurschat 
174. 194. s. kosti entspricht dem lit. aki, d. i. aki, ^^ kann aus 
ko8tij%, kostbJQ nicht entstanden sein, da in diesem falle h der aus- 
laut wäre. Daneben besteht kostju, das auf kostija beruht, von dem 
avdi aslov. kostija abzuleiten ist. Schleicher, Compendium 581, sieht 
in kostija einen durch a gebildeten sg. i., an den dann das svfjix 
mi, m gefügt worden sei. Der aslov. sg. i. der pronomia der I. 
und II. person und des refieocivs lautet mbnoj% toboj^, Boboj^ 
wofür lebende sprachen auch die reflexe von mLn^, tob%, sobq bieten : 
mbiiQ verhält sich zu mbnoj% wie ryb% zu ryboj^. Nach anderen 
soll mbn%, ö. mnti; durch zusammenziehung des oj% zu. ^ aus mbQOJ^, 



102 a-vocale. 

r jb^ aus ryboj^ entstanden sein. Ich kann mich van der richtigkeit dieser 
ansieht nicht überzeugen: ^ bietet jedoch der erTdärung unter allen um- 
ständen Schwierigkeiten dar» A, Leskien, Die declination usw. 70, 
R. Scholvin, Archiv 2. 502> Die L sg, praes. der verba mit dem 
praesensvocai lautet auf ^ au>s: yez% zunächst au^ vezom, vezomi, vezam 
usw. Die IILpl. hat den avdaut ^ti: vez^ti» zunächst aus vezonH. s^ti» 
sunt beruht auf santi, sont'L. Die IIL pL impf lautet auf ^ aus: 
vez^ah^ av^ -sant, aslov, -hont; nur da^ impf, b^hi> bildet beSe aus 
b^hent. Im bvlg. hat auch der aar. den auslaut ^: dadobi» av^ 
dadoh^. a^lov. b^d^ s9Tb)ffav ist aus b^dS-nt entstanden. 

IV, Vierte stufe: a. 

'1. Der buchstabe a heisst im alphabete az'L^ a3li.. 

2. Die ausspreche ist die nicht genauer praedsierbare des 
heutigen a. 

3. Slavisches a entspricht regelmässig aind. ä: da dare: aind. 
da usw. kra secare, aind. kar, ist zu beurteilen wie aind. dhmä aus 
dham, aslov. dim. Wenn ich im nachfolgenden manchmxihl auch 
slav. a neben aind. ä stelle, so betrachte ich die betreffefiden fälle 
teils als ausfiahmen von der regd, teüs als vorläufige, genau,erer 
prüfung bedürftige annahmen : az'B^ pad^, pasa usw. Die behauptung, 
es gebe keinen einzigen sicheren fall eines slav. a für ursprachliches ä 
ausser azi», und selbst dieser gebe zu zweifeln veranlassung, scheint 
mir gewagt. 

4. a ist zweite Steigerung des e (a^). gaga* im klr. zbaha. 
r. izgaga na&en iz^öga Sodbrennen : w. ieg in iegt^. laz'B in izlaz^b 
eadtus: w. lez in lez^. va^gl. sadi. pal- in paliti urere: w. pel 
in pepel^B aus und neben popcH. par- in pariti volare : w. per in 
pbvati. Bad*!» planta: w. sed in sSsti. skvara xvfaaa mdor: w. 
skver in skvreti aus skverti. var'L aestus: w. ver in VLrjq, VBriSi 
usw. Vergl. lit. ^adu, iadeti sagen, sprechen mit aslov. gadati, das 
durativ, folglich d^ominativ ist; pr. gnode teigtrog mit gnet in gnet§ 
kneten. 

6. a entsteht durch dehnung des o, urspraMich a^, in drei 
fällen : 1. im dienste der function bei der bildung der verba itera- 
ti.va: nabadati infigere: bod. razdyajati se dividi: dvoi; d. i. dvoji. 
gona^ati salvare: gonozi. zakalati mactare: kol. prSpokajati ava- 
wauetv : koi, d. i. koji. izlamati effringere : izlomi. ulavljati insidiari: 
lovi, omakati humectare: omoöi; omoki. skakati salire: skoöi^ 



Tocal a. 103 

skoki. utapati immer gi: top in uton^ti. 2. zum ersatze eines nach 
dem, o ausgefallenen consonanten: probaBi> transfixi aus probod-si». 
3, hei der metathese von r, 1 : vrata aus yorta. zlato aus zolto. ralo 
au8 orlo. Vergl, seile 84, 

Die dehnung des o zu bl scheint auf einer zu a hinneigenden aus- 
spräche des o zu heruh&iu Vergl, J. Schmidt 2, 170 — 172. 

6. Dem a in delati vom nomen delo tvird aind, aja, von 
anderen ä-ja gegenübergestellt : dasselbe gut von dem a der mekrzahl 
der verba V. 2. 3. 4: orati^ stenati^ stblati; bbrati^ dbrati; gnati; 
dejati^ lijati^ smijati usw, Vergl. seüe 68. Dagegen ist brati se 
pugnare, klati mactare aus borti, kolti durch metathetische dehnung 
des o entstanden. Verschieden ist das a in gra: grajati: lit. groti. 
ags. crävan. *graii^ti, s. granuti ülucescere. znati usw.: diese verba 
beruhen auf secundären wurzeln wie aind. psä auf bhas, griech. ^Xä 
auf xsX, lat. strä auf ster usw. J. Schmidt 2. 325. 

7. Wenn man neben videti die form dr'L^ati, neben krotej 
die form ini>noia,j usw. findet, so ist das ja in dr'B^ati^ iri'Liio^aj 
usw. der altere, durch i geschützte, 6 der jüngere, aus ja entstandene, 
laut. Das gleiche gut von jamB^ nsl. jemb edo. iöazati evanescere usw. 
aus den m;, jed, ßez usw. Vergl. seite 50. 

8. a entmckelt sich nicht selten aus je durch assimüation an 
vorhergehendes a : dies geschieht: 1. im sg. gen. m. n. m der zusammen- 
gesetzten dedination: aus kuplbnaego zogr. entsteht kaplbnaago 3. 
Seite 59. Wenn im sg. loc. m, n. neben dem ausgang Ijemb; Semb^ 
&6mb der ausgang 6ainb besteht, so liegt der grund darin, dass der 
ausgang des sg. loc. der T,(a)'Stämme ejemb w ^emb, ^jemb^ ejaiub 
üh&rgeht. grobbn^jamb sup. 337. 12. y^öbn^amb. Abweichend ist das 
russ.'slov. syoitbn^iSmb svjat. d. i. -ejemb seite 54. Selten ist dobr^imb 
op, 2. 2. 78. 3. seite 59, dessen i aus je entstanden ist wie neätetuim'b 
aus neStetujem'b. in kaja^teimb s§ ist kaj^§te der stamm 3. seite 59. 2. 
in der conjugation: A. impraes. der verba TIl. 1: razumeatt intelligit 
mariencod. srez. 95. aus razum&jeH. Diese form wie die form yeöb- 
neamb beruht auf der reihe ßfeti», Sjeti», djatt, Sat'B. B. im praes. der 
verba V. 1 : gnfevaasi aus gnfeyajeäi. Hieher gehört imaairib habeo 
aus *imajemb; wofür auch imdja. imaasi aus imaje§i. imaatb ostrom. 
imaam'b. imaate. Die bedeutung sowie die form imeja ma^ht die 
annähme wahrscheinlich, ima stehe für im^, 3. seite 130, wie srbpati 
für 8i>peti. Wen7i das imperfect von STbbljudati, praes.-thema S'bblju- 
daje, s'bbljudaah'b aus -ajah'b lautet, so liegt der grund des zweiten 



104 a-YOcale. 

a darin, dass nach j der ursprüngliche laut für e erhalten wwrde, 
Vergl, plet^hi. av>s plete. 2. seite 92. 

9. a entsteht aus a^für aje: dobrago. v^ö'Bnago zogr. apostol'B- 
skago präg. -frag, aus dobraago usw. 3. seite 59, imati» aus imaatii. 
obliöati) prag.'frag. aus obliöaat'B. podobat^b slepÖ, aus podobaat^B 
zogr. podobajetb i. tim. 2. 10-Hs. podobah'L aus podobaahii. Man 
heojchte zap^j^^ wofür zaapeja greg.-naz. 106. pr^danie neben preda- 
anie zogr. Dasselbe findet man im r. poÖitaSb für -taesb. umysIeSb aus 
-sleesb-, -äljaeSb kol. 15. 16: in den anderen sprachen gilt nur am, 
as usw. aus ajem, ajes usw. aa steht manchmahl ohne erkemibaren 
grund: b^laaht. mtnogaannb svjat. taako mlad. istezaavL. s-Lbra- 
avtsemi». otvSätaavLse. pitaavyj. slySaa«^. slysaahom'L. pilaat^b. 
varaava tHod.-grig.-srez. 333 — 342. 

10. a ist wie o manchmal ein blosser, weiter nicht erklärbarer 
Vorschlag. amorea morea (xcopata, das aus p(i)pi.aCa, nicht aus dem 
slav. more entstanden ist. apony lanoc. azamyslije prudentia. 
vergl. abred'B und obreda. 

11. a enthaltende formen, a) Wurzeln. al%kati; alkati e«w- 
rire. lit. alkti. azx, jaz'L ego £70) v : lit. ol für aL lett. es. pr. es, 
as. armen, es. aind. aham. baba vetvia: lit. boba. aind. bäbä. 
bagno: ^. bahno. p. bagno palus: lit. bognas ist entlehnt. bagrL 
purpura: vergl. klr. bahrjanka fichtenpecJi, das die Bojki kauen 
verch. 72. bajati fabulari, incantare, msderi. obavati : griech 9a : 
(pavai, (pY)[ji.{. lat. fa: fari. aind. bhä bedeutet splendere. balij medicfos ist 
der durch Zaubersprüche heuende und hat mit lit. ne-atbolis ein unacht- 
samer nichts gemein. banja bidneum. Vergl. rtdat. banna. ban'B 
banus; bei den Byzantinern ßoeavo«;, ist fremd. baranii vervex. 
basta pater ist fremd. bratr'L f raten lit. brolis. got. bröihar-, 
griech. (fpdvrip. aind. bhrätar. öa§a poculum. pr. Mosi Geitler, Lit. 
stud. 65. öbbani», dbvanx sextarius. s. d^ban, 2ban. p. dzbanek: 
lit. zbonas, izbonas ist entlehnt. da: r. da, daze: lit. da GeiÜer, 
Lit. stud. 63. dati dare: lit. düti, datjau. lett. döt. pr. dät. aind. 
da. Aus davati hat man eine w. du erschlossen, da doch da-y-ati wie 
da-j-ati zu teilen ist. draÖB saliunca. nsl. draö usw. : w. wohl dra 
aus der. draöb dyrrhachium. gadati coniicere: lit. godlti. Gleich- 
bedeutend ist gatati; das im consonantismus mit got. qvithan über- 
einstimmt. gad^L animxd reptüe. Ö. bad. p. gad usw. galiti exsüire 
(Txipxav. ganiti: Ö. haniti schmähen: p. ganic. Vergl. lett. gänlt. 
gaziti vado transire. gra im s. granuti effulgere ist eine secun- 
däre w.: vergl. aind. ghar, womit auch die w. zer zusammmhängt. 



▼ocal a. 105 

grajati cfrociJtaTe: nd. grajati schelten: Ut. groti, secundäre w. gra, 
aind. gar. hrakati screare, Vergl, nd. hrkati. r. charkatb. ja et: 
aind, ä. Mit diesem ä hängt auch das ja hei adj. icie in jaskudi» 
zusammen: vergl, aind, änüa bläulich, jabli>ko malum: lit, obHas, 
obeUs malus, pr, tcoble, ahd. aphoL jagn§; agii§ agnus: lat agnus, 
Fick 1, 479 stellt agii§ zu agina, zu dem sich agn§ verhalte wie ig. 
varana widder zu ig. vaimä wolle, Entlehnung ist sehr unwahr- 
scheinlich, jagoda bacca: lit, üga, lett. öga, Secundäres suffix da: 
jago-da. jaje avum: lat. övum, griech. ü)6v für «oFiov. Das wort 
wird auf avi zurikkgefikhrt ; der aurfall des v erregt bedenken, nord- 
europ. äja aus ävja nach Zeitschrift 23. 295, jalovL, r. jali»; ste- 
räis: lett. ölava, das jedoch vielleicht entlehnt ist. jama/ot?ea; europ. 
ämä, w. am, daher jama für ama nach Zeitschrift 13. 86. jar: 
nsl. jarek fossa : vergl. r. jarrb ripa dedivis. jarB : nsl, jar veris 
mit dem secundären suffix i» : abaktr. järe. apers. jära jähr, got, 
jera-: jarB hängt mit den aries bedeutenden nomina nicht zusammen. 
jarbm'B iugum : w, vergl, ar : griech. apapioxo). lat, artus. aind. ara rad- 
Speiche, arpaja einfügen, jasen'L : s. jasen fraocinus, r. jaseob. p, 
jesion: Ut. üsis. p, woasis. lett. osis. ahd. ask. jasika s. popvlus 
tremula. r. osina. p. osa, osika, OBina : pr. abse. lett, apsa, lit, apu- 
Sis. ahd, aspa : dav. jas- steht für japs-. jasx : pojas'L cingvlum : 
lit. josti, josmi dnctum esse, lett, jöst. griech, i^u)g : 6l^(i>a(ji.at. abaktr, 
jäh gürten. jav^, ay§ manifesto. p. na jaw^ na jawie : lit, ovije 
im wachen, aind. ävis adv. offenbar, ä-vid f. bekanntsdn, glag. eviti, 
aviti ist mit dem kyrül. javiti identisch. Der anlaut von ävis wird für 
die praepos. ä gehalten. javoi^i» : nsl. b. javor platanus usw. : lit. 
jovarcut kann entlehnt sdn. Vergl. deutsch ahom. jazbno, azbno 
corium: lit. o&is. lett. äzis zieget^bock. pr. wosee (voze) ziege, jedva 
vix: lit. advos. kaditi sufßtum facere: vergl. pr. kadegis Wac- 
holder. kaganbCb ar. lampas. Mr. kahane6^ kahned. 6. kahan.p. 
kaganiec. Vergl. matz. 39. kajati s§ poenitere. kamy lapis : lit, 
aJcmü, sg. gen, akmens. ahd, hamar. aind. ahnan. griech. axiJLiov. Vergl, 
naglT». kaniti exdtare lam. 1. 98, kariti ar. luger e. as. kaii>ba. 
slovak. kar epulum funebre, Vergl, ahd. charön usw. matz. 41. 
ka^bTi» tussis: lit. kosti, kosmi, kosu, kosults. lett. käsa. pr. cosy kehle, 
ahd. huosto. aind. käs, käsate, käs, käsa. klad^ potio : lit. Jdoti 
decken. apMosttti bedecken: letzteres bertJU auf Idod. krajati sdn* 
dere. Secundäre w. von kar. krakati crodre: lit. krokiu. lajati 
IcUrare: lit. loti. lett. lät, got. laian. aind. rä, räjati. lajno 
icX{v6o^. Vergl. nd, lajno stercus. Matz. 394 denkt an mgriech. Xat- 



106 a-Tocale. 

'*io'^ ßglinum, Isil^hkrh palatum, nsL IsAokpalear, r. lalki pL; laloka 
gingiva dial, p. lalok wamme. lapa: p. lapa tatze: got, löf au- 
flache hand J, Schmidt 2. 164. lapota rumex acutus, griech. "kdizct- 
6ov matz. 237. lap'Lt'B: s. lapat frvstum, lit lopas GeMer, Lit. 
stud: 67, motz, 54. Vergl, r. lopoti» fimhria. lapy, lapL amplius ext. 
laska advlatio wird mit aind, la§, la^ati hegehren zusammengestellt. 
lava ar, scamnwm : lit. lova, das jedoch entlehnt sein mag mutz. 54. 
mak'L papaver: pr. moke. gnech. [xkJxwv. akd. mügo. man^ti; 
majati nuere: lit, moti. mojis mnk. lett. mät. mati mater: lit. mote. 
ahd. muoter. lat. muter. griech. {xi^TiQp. aind. mätar. mazati ungere: 
lit. mozoti ist entlehnt. na in. lit. wä. pr, no. got. ana. griech. 
cf.'ii, abaktr. ana auf. nada: vnada 6. reiz, köder: vergl. lit. nodai 
Zauberkünste und naditi seite 98. p. wn^ta reiz. sagl'L praeceps: 
aind. anga flink Zeitschrift 23. 268. lit. nüglas, in den älteren texten 
naglas J. Schmidt 2. 165. Bezzenherger 49. vergl. kamy. nag^ 
nudus: lett. nöks. got. naqvada-. ahd. nahhut. aind. nagna: lit. w&gas 
ist entlehnt. nak'B: V'Lznak'B ütttio? svpinus: vergl. aind. afJca 
haken, got. halsaggan- halsh^ümmung Zeitschrift 23. 98. ahd. ancha 
genick, nicht ahd. hnuch. mhd. na>c. nap'L m^rcenarius: das dunkle 
wort wird von motz. 261. mit ahd. knappo zusammengestellt. nasib 
nos beruht auf dem slav. na. Ebenso vasi» vos auf va. nati>: ^. 
naf. p. OS. na6. ns. na6 blätter der küchenkräuter : pr. noaMs. lit. 
notere. lett, nätres pl. nessel. ^. naf zu notere wie maf zu motere Geitler, 
Lit. stud. 68. naviJ cadaver. r, navLe für mertvecb. navij adj. 
Grotb 172. lett. näve f. mors. pr. nowis rümpf, got. navi- todter. 
navistra- grab Fick 2. 592. Man vergleicht aslov. nyti ermuMen, indem 
man nav als Steigerung von nu ansieht. Vergl. motz. 398. ogarrt 
flw. caiiis venatid genus matz. 263. opaky adv. öxtaOsv: aind. 
apäka rückwärts gelegen. pa in der composition für po. lit. po. 
pad^ cado : aind, päd, padjat^. pahati agitare, daher opasb cauda. 
nsl, pahati, pahljati: vergl, r, pachatb arare. p. pacha6 f ödere. 
pasmo : nsl. pasmo strähne : lit. posmas. lett. pösms, spösms. pas^ 
weide, r. zapasatL |?roi;idere dial. pasti sja cavere. p. zapas penus: 
ahid. spa^ sehen, bewachen, ahd. spehön. lat. specere. griecJi. (nteicToiJLat. 
plastb pallium. pr. ploaste bettlaken. plat'L panus: got. plata- ist 
aus dem slav. entlehnt. pra in der composition für pro. pi'ag : 
pra^iti frigere. nsl. v^w. pra^iti. b. prazi. s. prÄiti. p. pra^yd: lit. 
sproginti, spraginti. magy. paräzs pruna. raÖiti velle: as. rökjan. 
ahd, ruochan: lit. roöiti ist entlehnt, raditi neben roditi curare. 
rad'B lubens: lit, rodas willig ist entlehnt, pr. reide, reidei. got. 






Tooal a. 107 

garedan, as, rädan, aind, rädh, rädhati geraten. Hieher gehört radi 
propter: aper 8. rädij : avahjä rädij wegen jenes, raj paradistis: 
aifid. rät besitz, habe; sa^he: w. rä spend&ii, lit, rqjus, lett. raja 
sind entlehnt. Mit raj soll r. rajduga, ravduga zusammenhangen, raki» 
Cancer: pr. rokis. Man vergleicht aind. karka: raki« aus krak'B tvie 
rogfB aus krogpb Fick 1. 624. rana vulnus: unverwandt ist aind. arus. 
lit. rona ist enüehnt. rar'B sonus. rakati sc damare. 6. rar-oh 
fcdco: lit. reti. lett, rät schelten, raragas ist entlehnt, aind. rä, räjati. 
r. rajatb sonare dial. lit. rojoti. salo adeps. nsL s. salo. ö. sddlo. 
p. BSkäloy wohl für S'^salo: vefrgl. pr. saltan speck, sainx ipse: aind. 
sama. griech. b[i^, ahd. sum, sani nsl. Schlitten : vergl. lett. sanas. 
sanx dignitas. Fick 1. 789. vergleicht aind. san, sanati ehren, ahaktr. 
han, hanaiti würdig sei. Wenn die Zusammenstellung richtig ist, ist 
a in sani» wohl als zweite steigeimng anzusehen. siijadb m. woM 
funicudus: griech. aeipaSiov ma;tz. 305; bei jadb scheint an das suffix 
jadb gedockt werden zu sollen. smag: 6. sinahnouti siccari. klr. 
smsAjty braten bibl. I. stati^ stan^ consistere: lit. stoti sich stellen, 
stoveti stehen, pr. po-stät. lat. stare. griech. ari^vat. aind. sthä. Hieher 
gehört Btado grex: lit. stodas ist entlehnt. stan'L stand: lit. stonas. 
aind. sthäna. starb senex: lit. storas dick; dagegen J. Schmidt 2. 
212. 368. stavi» bestand: lit. stova stelle, lett. stävs. staviti unrd 
von Geiiler, Pönologie 64, als zweite Steigerung einer w. stu auf- 
gefasst : die erste Steigerung fehle. Spak'B : 6. dpaöek stumus : lit. 
spakas ist wahrscheinlich entlehnt. svat'b affinis: lit. svotas ist ent- 
lehnt. taj dam, d. i. ta-j-'B. taiti celare. tatb für: aind. stBna, 
täju dieb. ahaktr. täja diebstahl. air. tdid: to. stä. tajati liqaefieri: 
aind. tä, täjate sich ausdehnen, ahaktr. täta wegfiiessend. ags. thävan, 
griech. ti^xü>. taskati: r. taskatb schleppen: vergl. lit. taslti. aind. 
tas J. Schmidt 1. 70. tata: L t&tSLpater: aind. täta. lit. teta. 
pr. thetis. lat. täta. vabiti allicere: lit. vobiti, lett. väbtt sind ent- 
lehnt, vada calumnia. sitvada contentio. p. zwada; lit. vadinti, in 
älteren texten vandinti rufen, ahd. far-wäzan. aind. vad, vadati 
sprechen, vädas. lit. vaida. vaidiju Szyrwid 389. 461. Verschieden 
ist yadi : p. zawadziö. lit, voditi. vagani : s. yagan hölzerne 
Schüssel, metzen. ö. vahan gefäss: pr. vogonis Stülpschüssel, lit. vogone 
butterbüchse Geiiler, Lit. stud. 73. vajati sculpere. vapt color: 
vergl. griech. ßa^ij und pr. woapis m^Uz. 363. Geitler, Lit. stud. 73. 
zajecb lepus. lit. zuUds aus zaikis. lett. zakjis. zdar^ zdara 6. Wohl- 
ergehen kann von zdariti se gelingen nicht getrennt werden. Es 
hängt mit aslov. WhA^ zusammen, wohin auch ö. zdäti se^ nsl. zdSti se, 



1 08 a-voc8le. 

gehört Die Zusammenstellung mit lit, dora einigkeit mag gelehrter 
sein, zmaj nsL s. drojoo hängt mit zmij zusamm^en, znati noscere: 
aind, gAä. secundäre w. von gan: abaJctr. zan, lit. Hn. £abra: 
r. ^. zabra branchia: vergl, lit. ^obrls zarte, ein fisch. i^alb ripa, 
vergl. mxitz. 376, alb, zäl kies, sand. i&rbi po2ari> incendium, 
i&TSitbk.'h neben i^erat'Lk'B. nsl. zar aestus. i&vek. aestaosus, amarus. 
slovak, 2ara aurora. lit, &ere. Dunkel. 2yale pl. nsl. zäum ist wohl 
auf Ävati zurilckzufvhr&ii: vergl. gebiss, fz. mors, und hat mit lit. 
siuslai nicMs zu schaffen. 

a entspricht neben o in fremden Worten häufig dem a. kadb 
xaSoi; cadus: lit. kodis ist entlehnt. kamara, kamora^ komara, 
komora: griech. xa(Adpa. kanon'B xavü)v. kastclb castellum bdl.-troj. 
kratyrt xpariQp. lavra Xa6pa. malje s. pl. f. lanugo : griech. 
[xaXXoq. ngriech. [xaXXfev m^tz. 248. mar in zamarbn'L; etwa futüis, 
ist wohl entlehnt: ahd. maro mürbe. Dagegen m^tz. 58. 59. mona- 
styrb; manastyri»^ monostyrL [xavaan^piov. nakara s. crota/mlum: 
mgriech. Sc^dyjOLp^. nalogij avaXoyiov. panica; apony^ opanicdpeZvts; 
ahd. phannä. pavL pavo. plastyri» ejATcXacrcpov. poklisarB a::o- 
xptcriapto^. prayija ßpaßetov §i$. skamija scamnum: lit. skomia ist 
aus dem slav. enüehnt. talij ramus: vergl. r. taH scdix cinerea 
und griech. öaXXöq. varovati cav&re. prevariti dedpere bdl.-troj. 
nsl. yarati observarCy dedpere. yard^ti^ yardeyati f&oere. kr. yar 
imati custodire lul. b. yardi. ahd. biwarön. got. -varda- Wärter 
usw. matz. 863. yatra: s. Mr. slovaJc. yatra ignis, ein dunkies 
wort, das matz. 87. mit abaktr. ätar, aind. oithar- zusammenstellt. 
Richtiger ist die vergleichung mit rumun. vatrz focus, fundus domus. 
zagari» aa. canis venatid genus. ngriech. ^a^aptov rnatz. 92. 

ß) Stämme, arj-i»: kleyetarb accusator. gri>ni>öari» figvlus 2. 
sdte 88. ahd. äri. got. arja-. alj'L : sokalb coquus 2. seite 107. an'B : 
prostran'B spatiosus. pQljana campus 2. seite 124. ani>: grBtani» 
guttur 2. seite 126. ta: krasta Scabies, blagota bonitas. pl'^nota 
plenitudo. aind. pürnatä. germ. follithä 2. seite 162. tya: britya 
nova^mla. ratya, oratva aratio. got. fijathvä. frijathvä 2. seite 178. 
at'b : syatii affinis : lit. svotas. lett. sväti pl. bogaH dives 2. seite 182. 
astx: ple§tasti> latis humeris 2. seite 186. ada; gramada rogu^ 2. 
sdte 208, jadb : plostadb planities 2. sdte 209. ayi> : r^kayL manica : 
lit. rankovi. d^braya nemvs 2. seite 220. ak%: prosijak'L mendicus. jakx 
qualis rdat. : lit. jokias. sjakob talis : lit. Sokias. kak'b qualis interrog. : 
lit. kokias. taki> talis: lit. tokias. vergl. saldokas ziemlich süss 2. seite 240. 
j'Bag: ki"böag7i vasfictüe 2. seite 281. acj'B : kolaöb libum 2. seite 332. 



k »M i. 109 

Dcte verbctUuffix a: pbsati scribere. dajati; davati dare. pr^b'Lddvati 
vigüare, pohyaStati rapere. javljati ostendere usw. 2. seite 464. 

y) Worte. Das a des sg. gen. raba. sela etitq^richt dem ät 
des sg. dbloHvs im aind. und abaktr. : ah)ät, aJkpät. Das a des dtud. 
nom. raba ist das ä des gleichen casus im aind. : aSvü, wofür später 
aivau. ma von rab'Bma; raboma. r^karoa beruht auf einem dem 
aind. bhjäm entsprechenden mäm, wobei anzunehmen^ das auslautende 
m sei vor der speddlen efiitwickdung des slavischen geschwunden. 
A. LesTden, Die dedination usw. 107. Das a des pl. nom. sela ist 
das ä des aind. pl. nom. jugü. Das a von ryba ist da^ ä der 
aind. fem. im sg. nom.: aiva. a erhält sich in rybama^ rjbami> 
tisw. Der dual. nom. ▼& schliesst sich an ieney der dual. acc. na 
an raba an. Anders A. LesTden, Die dedination usw. 148. 149. doma 
domi, vböera heri werden als sg. gen. aufgefasst, wohl kaum mit 
recht: lett. vakarä abends ist ein sg. loc. biet. 274. vergl. jedva 
vix mit lit. advös, vos. Die sufßxe ma, m^, mi sind casussuffixe: 
aslov. d§lBina. nsl. v^koma, vdkomaj, vlkomS. r. polma entzwei. 
vesbma. okromja. Vergl. 2. seite 284: m ist wohl aind. bh: die 
auslautenden vocale entsprechen vielleicht einem älteren ja. Bei m 
für bh möchte man an die got. adverbia wie vbüaba denken, die 
jedoch anders gedeutet werden Zeitschrift 23. 93. AujfaUend ist 
das a in der IL dual. : bereta, wo ta für aind. ihas, neben der III. 
berete, wo te für aind. tos steht. 

A. Diei-vocale. 

/. Erste stufe: 
1. B. 

i. h entspricht ursprachlichem i. Es ist nicht in seinem laute, 
sondern nur in seinem Ursprünge von dem aus e, a entstandenen h 
verschieden, über welches seite 19. gehandelt ist. Man vergleiche 
trvavh. tr]>m]. trbhx (po trbh'B dnLh'L zogr.) mit aind. tribhjas. 
tribhis. tri^. Der nom. n. und f. tri ist vielleicht der aind. acc. 
trtn, wiäirend das m, tri>je neben trije, der pl. g. trq, trij, trej 
7i€uh gostb gebildet erscheint : wie tri kann auch gosti erklärt werden. 
In einigen fällen scheint i> für i> zu stehen : bez'B sine : aind, bahis 
draussen. diska tabula: griech. H(j%0(^. ob'L drcum: aind. abhi. oth 
ab: aind. ati, t'Lkmo, txk'Lmo, tokmo, txöij^ solum, das wahr- 
scheinlich mit lit. tik in tikti, tinku pausen zusammenhängt, wofür 
t'Lk'Lm'B aequalis spricht. VBn-L, von'B forajs, im zogr. vLnt neben 



1 10 i-TOcale. 

yLne, izvbnu, das mit pr. winna heraus, iz mnadu auswendig und 
aind. vinä ohne zu vergleichen ist ■ Da^ss im slav, den personal' 
endungen aind, ti und nti einst tb und nti» gegenüberstanden, ist 
gewiss, allein im erhaltenen zustande des aslov, finden wir in ein- 
heimischen quellen stets th^ lit'L', russische denkmähler bieten tB^ ntb. 
Dasselbe tritt auch im aor, und imperf. ein, formen, in welche Vh, 
nt'B wahrscheinlich aus dem praes, eingedtningen sind: s'Ln^st'L. 
pcj^t-L. kl§t'B. naö^H. dast'B. obiti». piti». v^spßti. umr^i/B. proste- 
ret-L. hjsth neben hjsth zogr. mo2aaSet'L matth. 22. 46, zogr, 
b. vergl. A, Leskien, Die vocale z und h usw. 64. 

i für h hat sich nur selten erhalten : s§ti inquit doz. I. 281. 
da^di drev. glag. pam. 247. k'Lzni^ milosti prag.-frag. viädi. kreposti 
moja b(m. 182. zayisti apost.-ochrid. 98. smokvi pent. hoti pent. 
crrbk'Lvi ephr. 3. seite 36. 39. Da^ i von Ijubvi ist wohl analog 
dem von hoti. Vergl. DaniHc, Istorija 13. buduti Idoviat marc. 13. 
8.-nicol. isypljuti ßaXXouartv lue. 14. 36. ibid. mneti Boxoöatv matth. 6. 
8. ibid. pitßeti ipicet matth. 6. 26. ibid. podobaeti Set marc. 13. 7. 
ibid. primuti Se^cvTat Ivxi. 16. 4. ibid. davyj tebe oblasti sij^ eo.-buc. 
In russ. quellen steht häufig ti für tt, zumaJd vor i, j : kto si sati 
izv. 559 ; Ijubljahuti i. moljahuti i. obolaöaseti i. poznajeti i. tvoriti 
ju usw. Potebrya, Kz istorii usw. 125. Man füge hinzu ölovfekoljubicB 
parem.-grig. für -bbct oder -beci. g^slimi bon. velimi georg. für 
veltmi. vergl. c. hosti. choti. smrti usw. 3. seite 36. 355. Archiv 
3. 203. choti lässt sich nicht aus chotLä erklären. 

2. h enthaltende formen, a) Wurzeln. bltsk-B splendor: 
lit. blUkiu, blizgu. blSsk'B. bLtari» dolium, wohl richtiger als b^tart 
trotz des r. botarL^ ist das griech. xiOapiov matz. 127. 385, der auch 
an mlat. butar erinnert, cvtta floreo, daher procvitati. inf. cvisti. 
cvet'B flos: lit. kvetka ist av>s dem p. (kwiatka) oder aus dem wi\ 
(kvitok) entlehnt, cvtt (kvtt) ist nur slav. nachweisbar. In späteren 
quellen findet man CLvt-, CBvt-. ob in poöbvenije reqtms dtvea»^, 
xoCfjLYjffK; : urspr. ski, aind. kSi wohnen, weilen. In poöiti ist h zu i 
gedehnt, sk lässt §ö, §t erwarten. öl in öbto quid: aind. ki in 
kim. Ms. kijant. H in Hd. abaktr. H in eis usw. öbto. öbso neben 
öeso zogr. : unißb&iti aus niöb^e. ßbbr'B labrum. s. ^abar. r. öeber'B, 
öobori,. ^. p. däber aus ober. lit. kihiras. ahd. zwibar, zubar: maiz. 
26. hält ötbr'B für slav., sich auf lit. kibiras stützend. öbpag'L 
pectorale. s. öpag, sf&gfunda. ^bparogx ungula. ^i»t% num^ro, daher 
öitati: aind. Ut, öetati. öbt^t'L. öbti. öbli. priöbten'B zogr. öbban'B 
sextarius. s. diban usw. dbni» dies. r. deni>. p. dzieä, sg. gen. 



k ans 1. 111 

dnia. cJyweichefnd lü. d^na. pr» deina: aind. dina. dbiiB zogr. 
dbuh doz, L 625. dbni 31. dBuenib 458. dbneni'B 910: w. div 
leuchten. gobizi ahundans: got. gabiga- neben gabeigor. kotbk 
lebes. lit. katUas. got. katila-. krrbs: v^Bsknan^ti excUari: w. 
krisy daher krSs- in kr^siti. krBStB^ krbstB chrietus, das adov. 
krsiTB geUmtet hat: grtech. ^(pia^iq. IhWh linum. r. len'B^ sg. gen. 
li>na. lit. linas. lett. Uni. pr. linno. ahd. lin. griech. X{vov. lat. linum. 
Ibp&ti adhaerere, daher prilipati. r. Ibnuti». p, lnq6. c. lep^ ag. g. 
Ipn. lit. lipti, limpu. lett. llpt, Itpu. aind. lip, rip, limpati. Ibsk in 
lL§tati B§ splendere. Vergl. p. Iskn^d und iyska6. r. loskx. iBstL 
fraue. r. lestB^ eg* g, ksti, lesti. ^. lest; eg. g. Isti. lestny. got. 
listi'^ das mit leisan erfahren zusammengestellt wird. iBstB wird, wohl 
ohne grund, für entlelint gehalten. IbsIb zogr. iBsti doz. 1. 573. 
lBst§§te 336. pr6lB§tenyj§ 598. neben Hsti 858. Vergl. J. Schmidt 
2. 465. Unverwandt sind lihi>. 16ha Fick 2. 653.* mBg träufeln: 
niBgla nubes. lit. migla. nd. mzSti saftig sein: travnik vode mzi. 
8. miiati V mingere. Hr. in2a Sprühregen verch, 35. lit. misti, mi^u. 
lett. meznu, mlst. mldis ziemer: vergl. miza rinde, aind. mih, mJehati 
aus migh beträufdny harnen, müi nebd. mihira wölke, griech. op-^x^v). 
c(i.txstv J. Schmidt 1. 134. Hieher gehört m^zga succus. mBgn^ti nie- 
tare. mizati. mSäiti. . nsl. magnöti^ megnöti^ mignöti. miaXiy 
imaii. i^m^riti. s. magnuti. r. mignutB. 2muritB. 6. mhoufiti. p. 
mij mi si^. mgn^d neben mign^d. lit. migtiy megmi dormire. 
miginti sopire. m'^gas somnus. lett. migt, rnegu. pr. ismige obdor- 
mivit. niBiiij minor. mBiiij, m'BiSij zogr.: got. mins, minnizan-. lat. 
minus. Vergl. nsl. minsili fris. d. i. mBilBsiih'B niBstB vindida, 
eig. etwa: vergdtung. lUBSti zogr. mBstislayB : misti(s)clau IX — X. 
jahrh. lit. mitas kosten, vergl. mitS wechsdweise. aind. mith, m^thati 
unter anderem : altercari, daher wohl mBt-tB. niBda missa. lit. miM : 
ahd» missa, aus dem lat. niBselnb turpis quaestus, r. obmichnutB 
sja. obmisulitB sja. obmeSetitB sja^ obmiäenitB sja falli : aind. miSa 
betrug, täuschung. aind. muS, möSati furari passt nicht mBzda 
merces. mBzda^ miizda zogr. r. ö. os. mzda. got. mizdön-. ahd. miata. 
ags. meord. mhd. miete, griech. (JLtoOo^: abaktr. mtzhda lohn. aind. 
mijedha opfermahl aus mjedha, m^edha. Delbrück vermutet eine ver- 
büidung von masa fleisch und dhä setzen. mBZg^ nd>en mBsk'B 
mulus : die Zusammenstellung mit w. mis, aind. mii, ist falsch, die 
lerechtigung des b nicht bewiesen. obB§tB communis ist aind. abhi 
um, aslov. obi» aus älterem obi; mit dem suff. tja, hat demnach mit 
veStB res, got. vaihti-, nichts zu schaffen. Die bedeutung von obB^tB 



112 i-Tooale. 

ist nur aus aihi begreiflich : rund herum seiend. pi>hati ferire. lit» 
paisiti. pUsta» lett. paisüt lat, pinso : aind, piS^ pinaSti pinsere, daher 
pbSeno. pB^enica triticum. pbseiiica zogr, pbkl'B pix: lit. piJds, 
lett pUgis pech: lit. pelda abgrund ist entlehnt. Ebenso pr. pyculs 
helle, griech. ziGaa. aus TC'.xja. lat. pix, pids. pbsati; pis^ scribere. 
i statt h ist in die inf.-tempora eingedi*ungen : pisano^ pbsano usw.: 
aind. piS, ptSati: pr. peisäton ist slav. Ursprungs. rLvtn'L a^mtdans. 
stbgna platea. stbgnjy st'Bgnah'L zogr. p. Sciegno vestigium: vergL 
stLza semita. aind. stigh (noch unbelegt), im slav, und sonst mit 
gedehntem w.-vocal: stign^ti. got. steigan. griech. (rzeiyj^*^ lett. stiga, 
stLgno femur. Hr. stehno Oberschenkel, p. sciegno. ahd. scincho: 
man beachte den nasal im p. stbklo vitrum. stbklSnica zogr. : got. 
stikla- becher: Ut, stildas und lett. stikls. pr. stich sind entlehnt. stBza 
semita. sti»z§ zogr. p. stdza für ä6clza: vergl. stbgna. strebro 
argentum. pi\ sirablan acc. lit. sidabras. lett. sidrabs. got. sHubra-* 
svLtßti Iv^ere. svBn^ti iUucescere aus svLtn^ti^ daher svitati. sv^H. 
lit. Svisti, §mntu. vergl. aind. Svit, §vetati: §vid ist unbelegt, svbt^stja 
cloz. I. 676. prosvLt^ se 68 : in späteren quellen auch STbvt-. sbcati 
mingere. SBÖb urina. ahd. sthan seihen, mhd. seich urina. aind. sie, siMati 
netzen. Damit hängt sekn^ti ftuere ztisammen. Mr. syklyny urina 
scheint einverbum sikati vorauszusetzen. s§kn%ti ist in die a-reihe über- 
gegangen J. Schmidt 1. 68. ti»k in tbk'Bmo tantum scheint mit lit. 
tiketi, tinku passen, tikras recht zusammenzuhängen : tLkbma greg.-naz. 
284. neben t'Bk'Bmo. thkrbmB,. t'Bk'Bma. titkmo und tokmo zogr. töno 
sup. lit. tiktaj nur : man kann Mebei auch an t'BÖiti putare denken, lit. 
tiketi glauben: russ.-slov. toöiti. tBstt uxoris pater. tBsti». t'B§ta zogr. 
p. cieS6; sg. gen. dcla^ ciescia. r. testL^ sg. gen. testja^ dicU. tstja. 
Das wort ist dunkel. vLdova vidva. pr. widdewü (widewä). got. 
viduvön-. ahd. wituwä. aind. vidhavä. Man vergleicht aind. vidh 
(vjadh) dividere, vbsb vicus. vbsi zogr. lit. v'4§ in v'SSpats. got. veih-sa-. 
aind. vi§. vesa haus. lat. vicus. griech. oTxcc. vbsb omnis aus vbsj'b. 
vbSb, vbs^d^ zogr. lit. visas, wofür man viSas erwartet, pr. ujissa. 
unsse-mükin. apers. viSa. aind. viSva. zbdati^ ziiSd^; zidati^ zidaja 
condere. zi>dati. snbzrbdati. sitzidati. s'Lzydati zogr. zid'b^ zizdnb; zbd'b 
murus. Das wort udrd mit lit. iesti, iedu, &ed£u bilden (aus ton, wachs) 
in Verbindung gebracht, obgleich zbdati nie diese bedeutung hat; 
pr. seydis (zydis) wand ist entlehnt: auf sxd'b d(ymus gestützt, 
dachte ich ehedem an s'b wid dS, eine ansieht, die ich auicJi Jetzt 
zu gunsten des lit. i'dd nicht entschieden aufgeben kann. A^is den 
casus obliqui si^da^ S'bdu usw. entstand sda^ sda und daraus 



» aat 1. 



113 



zda, zdu, 8. zad, daneben zid, dcts zunächst auf zidati zurück- 
zuführen ist 

ß) Stämme, i geht natürlich auch in stammbädungs- und in 
wortbUdungssuffixen in b iAer, Da>8 suffix ia nimmt die form hji» 
an, dessen j den hiatus aufhebt: bo2bji>, woraus boibj zoffi\, neben 
boi^iji, woraus boj^ij dimnus: th. bog%. Der comparativ lautet auf 
BJ und auf ij für lJ'bs, iJTiS au^: krefthj, daraus kr^prej, und 
kreprij; wie bo^LJ und bo2ij. Mit ausnähme des sg. n. m, werden 
alle formen des comparativs von einem auf JTiS ausUmtenden thema 
gebildet : sg, n, f. krepFbäi, sg, g. m. n. kr^pfbäa, sg, nom. n, kreplje 
av4s kr^pfbs^ dessen auslaut e dem genus n, seinen Ursprung ver- 
dankt, krepFb verhält sich zu kreprij v)ie ovbÖb zu ovböij aus ovbca 
und suffix ia. Vergl. 2. seite 62. 72. Der unterschied besteht darin, 
dass ovböb und ovbÖij neben einander gebraucht werden, während 
krepfij und kr^pfb jedes in bestimmten formen auftritt. Einiger- 
mxtssen dunkel ist mir velbj zogr. velij, veli zogr. mugnus, neben 
dem ein veHj nicht vorkömmt: vele, velbmoi^a. yelbglasbno. velbmi 
adv. usio. velb scheint ein urspr. i-stamm zu sein, yelij ist ein T>(a)- 
stamm. vele hält L. Geitler, Pönologie 11, für einen sg. nom. n. aus 
veli füie lat. leve aus levi. b kömmt als Vertreter eines kurzen i vor 
in zahlreichen stammen m. f.: ^rhvh vermis: aind. krmi. medvßdb 
ursus: eäh^ setzt ein ^di voraus. Ijudb in Ijudije levte, daher Ijudbm'b 
sup. 256. 10. Ijadbhii ostrom. ovb iii ovbca ovis. reöb sermo 2. 
Seite 53. dr'b^anbje, drnb^anije possessio, bytbje, bytije YsveaK; 2. 
Seite 64. bratrbja^ bratrija fratres. rabbja^ rabija servi 2, seite 69. 
diibrb vcdlis. nozdrb nasus 2. seite 87. izraslb germen. siihlb sar- 
menta 2. seite 103: beide worte beruhen wohl auf dem partic. auf \i>: 
izraslx-b. det^Ib actio. obit^Ib deversorium 2. seite 109. dbnb dies. 
ognb ignis. braob pugna. danb vectigal, lit. danis 2. seite 118. 
grbtanb guttur. jablanb malus 2. seite 126. korenb radix. grebenb 
pecten. sr'bSeDb^ stnbSenb oestrus 2. seite 127. tatb für. gospodb 
domintis, daher gospodbmb sup. 141. 11. Man füge hinzu p%tb via, 
daher p^tbmb sup. 86. 16. zverb fera, daher zvei'bm'b sup. 410. 18: 
navb mortuus^ lett. näve mors, ist mmi geneigt auf nü (nyti languere) 
zurückzuführen, borb pugna. br'bvb swperdlium. dvbrb ianv^, daher 
dvbFbm'b sup. 187. 7 ; 428. 12. kr^vb sanguis, daher kr'bVbm'L sup. 
162. 13. luöb lux. osb ßocis. r'bih secale. skrrbbb cura. solb sal. 
ihöb fei. zr'bdb pertica usw. p§tb. Bestb. sedmb usw.; so auch elisa- 
vbtb zogr. Das auslautende b einiger adj. und adv. beruht gleichfalls 

auf altem i: ^trb intro. udohh fädle, dvogubb duplex, hlsjrb prope, 

8 



1 14 i-vocale. 

das mif kraj beruht, razliöb diversus, otiiD^db omnino, vtspett retro, 
ispltüL plenus. pravL recte. preprostt Simplex, vysprt sursum. 
posl^db neben posl^di la^aTOV zogr. osobi> seorsim, svobodt Über. 
ot-LvriiiiB modo contrario. stvr'BStb aequalis. oöivestt manifesto: 
pr. aJdioysti. s'Lzort maturus 'v>sw. 3. seite 37. ^glb m. carbo, lit, 
anglis f.: ^gk scheint ursprünglich nach der i-declination ßectiert 
worden zu sein» orblrb aqaüa: vergl. lit. erelis. o&hli» asinits: lit. 
asilas. got. omIus. jaslb : jasli prassepe, daher jasIbh'B ostrom. bezu- 
mbn'B. desbU'L dexter: lit. deäinai adv, istinbii'b. l^kaybn'b. yeöbn'B 
astemvs, jedbm. neben jedini» unv^s. ovbn'B aries. grivbna collare: 
lit. grivina, grivnä. Man beachte na zudinem dine fris. : aslov. na 
s^dbnSmb dbne. lit. avinas Schafbock, ^cudnas gänserich, mütinas voll 
mehl 2. seite 145. pr. deynayno morgenstem : *dbnbna. dalbiib Ion- 
ginquus. materbiib mxiteriius. p^snb cantus. äiznb vita. malomo§tb 
aegrotus: malomoBthmh pat.-mih. z§tb genet, letb: letb jestb ^52<iTtv. 
pametb memoria. p§stb pugnus. strastb passio, daher strastbm'L styff. 
392. 1. veätb res, daher vestbma sup. 43. 12. 2. seite 166. peöatb 
sigülum: peöatbmb sup. 341. 15; 341. 7. m-böbt-b imaginatio. skn- 
ibti. Stridor 2. seite 188. v^tvb ramus 2. seite 182, drbzostb audada. 
boljestb morbus 2. seite 169. balbstvo medicina. jestbstvo ouaia. 
veliöbstvije magnitudo: daneben nev§ÄdT.stvbe cloz. I. 151. usio, 2. 
Seite 65. 179: vergl. lit. tsta, tste: draugtsta. pasUste botschaft 
Bezzenberger 99. pedb palma 2. seite 207. pravbda veritas. yraibda 
inimidtia: lit. krivida^ krivda ist entlehnt 2. seite 211. ovbde, ovbde 
ibi. sbde hie 2. seite 208. plo^tadb planities 2. seite 209. str^^bba 
neben stra^bba custodia: lit. sodtba ackerstUck und lett. södiba gericht 
sind entlehnt 2. seite 213. jelbma^ jelbmi quantum neben jeb». kolbma^ 
kolbmi quantum neben kolb. tolbma^ tolbmi tantum neben tolb. bolb- 
§bmi^ bolbäimi magis 2. seite 234. gorbk'b avfiarus. t^^bk'B gravis 
neben t^g'bk'b in otegrböati. ze^bkx neben ^eg'bk'b igneus. skaöbk'B 
locusta 2. seite 256: dass dem t§gi>k'b ein n- stamm zu grwnde liegt j 
lit. tingu-, ist wohl zuzugeben: me sich jedoch daraus teibkt ent- 
wickelt, ist nicht dargelegt: nach Geitler, slovanskych kmenech na 
u 119, ist te^bkTb t§g(u)ik'B. detbsk'b puerüis. juzbskt austrcdis. 
osblbski» asininus: lit. steht -iSkas (pr. deiwiskai adv.) dem -bsk'B 
gegenüber 2. seite 278. ^gnbcb^ agnecb agnus. kupbCb emtor. vönbcb 
Corona, ö§dbce puer 2. seite 306. vergl. mladenbCb mit pr. malde- 
nikis. OYbSb avena: lit. avi&a. pr. toyse, dem a abgefallen. Der 
jüngere, bulgarische teil des zogr. bietet cr'bk'bv'b. kniVB. oblast'B, 
sedm'L. skr'bb'b. s'bnir'bt'b. zapovedi». 



•AM 



k aas 1. 



115 



y) Worte. Der halbvocal h steht im auslaut des ag. instr. der 
tkemen auf 'h(a), o(a)y 'h(u)f h(i) m. und im sg, inatr, und loc. m, n. 
der pi'Oiiommalen, daher auch in den genannten casus der zusammefi- 
gesetzten dedination; femers in der L sg. praes. der ohne das suffix 
e conjugierenden verba : zogr, esini»; ndsmb. ispovemb^ siverab. dami»; 
podamb. ^mi»^ s'LDlmb und imami>: dagegen L pL: esni'B. v^rni. 
damT». ^irn» neben propovemi» xY]p6^(i> marc. 1, 38, doz. predami» i 
/. 216. 229, IL 95. 101. 112 vsw. prßdamii /. 171. 172. am 
prSdamb i wie pametiimi» aus painetb imi» 1, 318. zogt: glasiiinb 
yeliemb. glasomb. neöistomb duhomb. gn^vomb. s'l iekovomb i 
ioannomb. isaiemb. licemb. moseomb. nebomb. ogilemb. p^tbrnb, 
p%temb. sloyomb. uöiteFemb. bramomb. vStromb. öinib. svoimb. 
moimb. sx liimb. emb. po tfemb. ni o komb ie. 6emb. onomb. vl 
edinomb domu. kaj§§teimb sq sv^tymb. pri mori galilejsc^mb usw. 
abweichend: t'bStaniem'b. vb tomi» domu. svoimT». ognemb nega- 
s^ätim'b^ häufig in dem jungem, aus Bulgarien stammenden zogr. b. 
zlatom'b. im'bie. tvoem'B. o nemi>ie usw. cloz. bliscanimb /. 557. 
821. bogomb. boSiemb 1. 821. bratomb /. 500, y^nbcemb /. 675. 
vazomb /. 533. glasoiub //. 17. goveDbemb /. 142. 544. dosa 
Sdenbemb //. 80. duhomb /. 13, 551. dbnemb /. 458. zakonomb 1. 
139. 286. imenemb /. 922. 936. 950. ispytaniemb /. 74. 78. ispyta- 
nimb /. 2^0. ispytaubemb 1. 73. malomb I. 702. mnogomb 1. 407. 
mitiiogomb I. 544. ned^gomb /. 447. JQzykomb /. 27. obrazomb 
/. 459. öcmb /. 551. oöi&toDbemb 1. 405. padanbemb /. 180. pove- 
lenbemb I. 564. podobnomb /. 466. posluSanbemb /. 543. poö'b- 
tenbemb /. 569. 570. psanbimb /. 55. p^skomb /. 566. razumomb 
/. 53. svdtomb /. 562. slovomb 1. 702. U. 152. srbdbcemb /. 17. 
149. Btrahomb /. 65. 143. tr'bpelb8[t]vomb /. 77. trepetomb /. 
110. tr^somb /. 684. umilenbemb I. 407. uöenikomb //. 35, hot^- 
niimb /. 197. hiüb /. 660. cllom^dr'bstviemb /. 406. ölovßko- 
Ijubbstvbemb / 550. j§zykomb /. 27. imbSe 604. 605. nimb 
809. simb 150. temb 219. 286. 482. 949. 605. 606. svoimb 
500. edinömb 458. embie cloz. I. 582: nembäe /. 508. 721. 
861. semb 154. 489. tomb 86. 176. 392. tvoemb 663. 666. 689. 
edinomb 586. zakonnymb 74. izvSst'bnymb 73. kymb 458. Iju- 
bovBnymb 534. novymb 27. psanymb 149. sv^tymb 139. 551. 
S'bpas'biiymb 73. saStimb 447. ukoriznbnymb 675. veixs^mb 354. 
grobbnSmb 755. nepobedim^mb 780. heruvimbscemb 38. abweichend: 
bogomx /. 3. dr'bznovenbemT» I. 535. strahom'b 7. 110. S'btr'bp^Ib- 
Btvom'b /. 77. vbsed'bskym'L I. 468. dtnerbuym'b /. 561. Die 

8* 



116 i-TOcale. 

übrigen glagolitischen quellen verfahren willkürlich : bogomt neben 
licem'B. duhomrb. moseom'B. ognem'L assem, glasomL veliemi». 
kameniemL. slovomt. s^pLremt nehen ubrusomTi. ukroeiu'L. ispovemt 
ii mariencod, und v^m'B ii oTSa autov. pr^damrb ii tradam eum assem. 
Daa ursprüngliche ti der IIL sg, und jpl. praes. ist früh in ii» statt 
in tt übergegangen: estii neben estb. est^ zogr, est'B cloz. v^strb. 
povest'B. jast'L sup,, dagegen dstt ostrom, 3. seite 63. 64. Über die 
aoristformen wie jeti» vergl. 3. seite 68 und oben seite 110. Eben so 
schwankend sind die kyrillischen quellen. Im cod. sup. findet Toan 
eine , anzahl von stellen, an denen die erste hand uvh schrieb, das eine 
spätere in idl veränderte: mnogocenLnyimb 5. 12. adomi. svoimb 
slovomL 7. 23. slovomt 8. 27. velikomb glasomt 9. 13. moimb 
10. 7. iLSW. Av^h sav.-kn, schwankt: moemb 1. öcbmb moimb 2. o 
YBemb mire 2. o imeni tvoemb 3. vb nemb 4. dr'bznoveniemb 5. 
o semb 5. neben o imeni moem'L 4. drtznoveniem'b 5. pr^dx 
öcem-b vasim'b nebesbskymTb 8. vb oöese tvoemx 11. s'b zevedeom^b 
öcbmb ima 11. usw. Der ostromir enthält wenig ausnahmen von den 
oben angegebenen regeln : br'bnijem'b 38. c. vasiim'b 56. a. uöiteljernnb 
233. d. Der uralte greg.-naz, schwankt wie die anderen kyrillischen 
denkmxihler. Vergl. 3. seite 534 — 538, Die bulgarischen quellen 
gebravjchen teilweise entweder nur tb oder nur b : jenes tritt bei slepc.^ 
dieses bei pat.-mih. ein. Beachtenswert ist die in dieser hinsieht ein- 
tretende differenz zwischen dem älteren und dem jüngeren teile (b.) des 
zogr. : der erstere entfernt sich hinsichtlich des hier in frage kommen- 
den punktes nicht vom cloz., während der letztere t> und b regellos 
gebraucht: dbnb; zapovedb^ sedmb, s'bmr'btb^ krnbVb und dnbo'by 
zapoved^b, sedm'b, s'bmrrbt'b, kr'bv'b usw. Diese differenz m/xcht es 
nicht unwahrscheinlich, dass der ältere teil einen pannonischen, der 
jüngere teil einen bulgarischen Slovenen zum urheber hat. Vergl. 
A. Leskien, Über die vocale z und i usw. 59. 

v^k-omb, t^-mb entsprechen einem ursprachlichen vrka-bhi, 
tä-bhi, to-mb dem aind. ta-smin. 

3. In der gruppe bj erleidet b mxinnigfache Veränderungen. 
Entsprechend sind die Wandlungen des % und 'bj : das gemeinschaft- 
liche besteht in dem eintritte. der zweiten stufe: i, j für die erste: 
h, 7». Der grund der Verwandlung liegt in der Schwierigkeit der 
ausspräche des b, 'b vor j in betonten süben und im auslaute* 
Andere sehen in bo^ija aus bo^bja usw. eine assimilation. Wenn j 
nach dem abfall des 'h im auslaute steht, so bleibt das urspfiingliche 
bj selten erhalten, es geht vielmehr in den älteren quellen in ij; in 



b aas 1. 



117 



den jüngeren in ej iiber, das jedoch schon in den ältesten quellen ab 
und zu nachweisbar ist. Nach Geitler, Fotiologie 12, stammt der 
ph g, dLnej von einem thema dBoe^ da^s für di»nb vorausgesetzt wird. 
LJ : bo^BJ zogr. ij : velij zogr. ej : koste) zogr. Steht BJ im inlaute, 
dann erhält es sich sehr häufig ; es kann jedoch in ij übergehen : bja : 
velLe zogr.y d. i. velbja. ija: irodiSdina usw, ladij§. ladii^ d. i. ladiji. 
ladiic^; d. i. ladijic^. lihoimie sg. gen. tretiicej%; d. i, tretijicej%. 
zogr. ije : obSdaniem'B. or^Siemb sav.-kn. 66. 87. podraj^atelije lam. 
1. 163. Neben bjemb aus bjomb besteht bimb^ iimb aus bjxmb: 
hotSniimb doz. psanbimb cloz., d. i. psaiiimb. blagovolenbimb fol.- 
mac. 229, d. i. blagovoleilimb. bliscanimb^ d. i. bliseaiiimb. udare- 
nim'b, d. i. udareriimt. povelenbinb steht für poyel^nbimb. Vergl. 
Seite 83. Aus bji für bj6 entsteht \]i, \i, daneben i, d. i. ji : bliscani^ 
d. i. bliscaiJi izv. 468. ostri libc. 21. 24. für ostrii aus ostrbjS. 
befremdend ist, dass, während man krxvij^ für und neben krbvbj^ 
findet, während demnach der praejotierte vocal den Übergang des b 
in i begünstigt, die verbalstämme ihr auslautendes i, dieses mag nun 
wurzelhaft oder sufjixal sein, vor prasjotierten vocalen zu b herab- 
sinken lassen können: ubbeni» doz. bbj^ste zogr.: bi. izlb6 doz, 
VTblb^ti: Ji. pbj^ zogr.: pi. vtsb^vb: si. v'bZ'bpböSe doz. v^bpböha: 
vbpi. omoöbj Jieben omoöij zogr.: omoöi. prbjaja: pri. Das i erhält 
sich ausnahmslos vor consonanten: biti. liti; bih'b. libiE»; hüi», lil'b; 
eben so im .iterativen pivati, während das gleichfalls iterative ubijati 
auch ubbjati lauten kann. Die vergleichung von viti und cvisti passt 
Glicht, u)ie crbH zeigt: ein vb^ gibt es nicht. Was den sg. acc. f. 
sbja, sija usw, betrifft, so fasse ich dessen b, i als einen einschvb auf, 
daher sbja^ sij% für sja : vergl. sbi (prinos'b) glag.-Mov. 532. anders 
verhält es sich mit lit. Mq. Aus dem gesagten lassen sich die hier 
angeführten, in den ältesten quellen vorkommenden formten erklären, 
zogr. abbe und abie. bbese^ bbeah^, bbj^§te, bbennb^ razbbj^tnb; 
ubbj^t'b^ ubbem^^ ubbenu^ ubbistva^ ubbej^ste. bliscanbiBmb. bo2bS, 
bo^bju) bo^bj^ und bo2i^. bratrb^, bratrbj^ und bratrij^. velb6, 
velbcmb, velbje und veli^. veselbe. navodbju. vraibj^. v^pbSh^ und 
V'bpiet'b, vbpieaSe. stvßdeni^. neverbju. dbövol^. iel^nbemb. 2itbe, 
Ärebbj§. zelbe. zmbje. lihoimie. irodböde, irod'bede, irod'bady und 
irodi^dina. vblb^ti, vbzlbfe und volie, preli^jast^. Ijudbe. lobbzanbS. 
marbe und marie. ^itomerenbe. pod'bno^bju. odbju. or^^bimi. pbj^, 
pbet'b, pbSaha, pbj§, pbenicami^ pbenbstvomb, ispbeta und piete. 
rasp^tbe; repbe. Bviiibj§ und svinije. sembon'b. sbj^, sbje und sij^, 
sije. tiverb^. trbstbj^. nautrb'e. usbju. poöietx. iätedb^ und tbmi^na. 



118 i-vooale. 

cloz. abte /. 305, 632. bezakonte 365, bezakoni>e 683. bezml'BVBe 
767. 758. 759. bezumbe 364. 389. bezumbe 184. bes'wnrbtbe 605. 
besbmr'BtBJu 747. blagodStbj^ 549. bliscanimb 821, bratrbe 541. 
bratrbj§ 84. bratbß 108, 745. brbnbe 926. brbnbe 926. brecanbg 51. 
i)ytbe 557. bbeH 822. velbe 139. 156. velbju 140. velbß 833. 
velbja 99. 479. vlaßtbja^ 90, vLz-bpb^Se 898. vipbett 349. 687. 
VTbskr^senbju 741. vbstanbju 742. vbsbevb 588. vetvbe 36, govenb- 
emb 142, 544. dosaädenbe 569. dr'bznovenbemrb 535. db^volt 433. 
437. dbevola 717. dbevole 610. Äitbe 64. iitbö 357. izlb^ 572. 
ispovödanb^ 712. ispravlenbe 741. ispytanimb 240. ispytanbomb 
74. 78. ispytanbju 141. istblönbe 66. ishoädenbe 857. iscilenbe 461. 
600. kazanbo 221. krovbjs^ 316. krotostbj4 543. kr'bstenbe 98. 
kr'bstbenom'b 98. krestbönb 142, kr-b^tenbe 109. kr-bstenb^ 101. 
lob-bzaBbS 526. Ijubodeanbe 112, Ijudbe 774. 841. Ijudbem('B) 772. 
mlrböanbe 759. m'bdlostbj^ 209. nakazanbS 254, naslSdovanbe 601. 
nebytb^ 556. neveid'bstvbju 151, neötstbe 137. noStbja 681. ob'B- 
Stenbe 324. 547, or^äbß 769, os^zdenbe 631, 673, os^^denbju 153. 
638. ottpustenbe 393. oöistenbemb 405. padanbemb 180. plxtbj^ 
761. povel^nbe 294. 321. povelenbemb 564. povel^nbju 724. povb- 
get'B s§ 888. pogrebenbe 889. 903. 935, pod6Ibe 704, poklanönbe 
578. poro^denbe 882, 897. 918. porozdenbju 914. poslusanbemb 
543. pos^stenbe 797. pos^^denbe 140. poö'btenbemb 569. 570. 
poStenbju 141. prinosenbe 464. priö§stbe 96. priö§Stenbe 658. 
pr^danbo 242. prßdanbi 248. prfezbrSnbe 156. psanbd 673. psanbimb 
55, pßsnbj^ 703, rabbe 327. razdrugenbe 618, 720, raziiöenbe 107. 
razliöbe 255. raznbstvbe 238. sembon'L 910. s'Lmirenbe 521, STbmo- 
trenbe 794. STbmrbtbjq 651. s^bmörenbe 796, s-bnitbe 795, spsenbe 
484, 591. 789. 791. 848. 861. 945. spsenbe 539. sböeti, 334. 
Sbeti 680. shjBi 144, 273. 413. 569. s^dbj§ 7. 770. sadbemi, 934. 
s^dbj^ 934. tvoritbe 100. teöenbe 562. ubbeiix 464. umilenbemb 
407. uöenbe 220. uöenbe 225. 585. u^denbju 68. hoteniimb 197. 
cdlovanbS 527. öestbja 25. ölovekoljubbstvbe 389. ölovfekoljubbstvb- 
emb 550, ßlovekoljubbstvbfe 182, öbtenbe 554, g§tanbe 772. neben 
povelfenie 296, cölom^dr-bstviemb 406. abweichend noSt-bj^ 883. 884. 
953. os^äden'be 431. oö'bju 4. assem. prbjetb und prij§t'b. stip. 
bSdbje 279. 21, bbjetx. d^aveH. pbj^H. usw. sav.-kn. dhwhj ji^WHiki 
die^mm 77, okameneni») OKdAifHfHiki sg. loc. 61. pscdt-sluck. nakaza- 
nbju. p^tbe. p^Dbe. ponosenbe. pouöeDbe. rrdaden. kranbjeyo mSsto. 
triod.-mih. yenbjaminb. HS. pbjanica. tur, tatbje. svjcd. prb- 
jazüb. antch. pletoslovesbje 77X0x0X071«. izv. prolbja. o^h^^ für oöbju. 



tnt (trt) »US trrt. 119 

Aus ursprünglichem i>j kann ej und ij entstehen, das sein aus- 
lautendes j einbüssen kann. Wir hohen demnach bj^ ej, ij, i, kyrillisch 
kH, fH, HH^ H. zogr, boSij und bo2i nicht nur im sg. nom, m., sondern 
auch im sing. loc. m. n, : im letzteren falle ist bo2ii bo2iji zu lesen ; 
boFi und boß>i, borij ft. boleznij, branij. veli und velti, velij. y^gtbi 
und v§8tij, y§stej, dieses b. zapovSdbj und zapovedij. negaS^Stej sg. 
nom. m. marc. 9. 43; 9. 45. pregreSenbj pl. g. gred^StBJ marc. 10. 
30. divij. detij. zdanii sg. loc. zelij pl. g. ili eliae sg. dat. imSnii sg. 
loc. kostej pl. jf. vbskrili und VLskrilii. krLvij pl. g. VLskrBsnovenii 
sg. loc. ladii. luöij. mosi sg. n. omoöbj und omoöij. ostri sg. loc. 
otbÖBStvi und otböbstvii sg. loc. proÖi sg. nom, rasp^tii sg. loc. 
ro2denii sg. loc. us^penii sg. loc. 8%di sg. n. 8%dii sg. dat. trinii 
sg. loc. uöeni, uöenii sg. loc. crsi, d. i. c§sari>stvi, sg. loc. ^trii in iz 
%trii ea(i)Oev marc. 7. 23. steht für ^tri sg. g, von ^trb. 

4. h kann ausfallen oder durch e oder t» ersetzt werden: 

a) cr'bkVnöemb. 6to. desnoe. mnogoc^nnb. orli. povinn'L. psa, 
psano, napsanbe. yremenni. vsi omnes. vsi vici. zakonniknb. ^el^znaa 
zogr. prestapn^j^ doz. I. 695. protivna 470. verna 148, istinnb 
865. povinna 152. srbdca 4. starci 3, starcb 33. tvorcb 267. 599. 
vbpsano 83. vsi. vöera. v^rny. gradca. srebro neben sbrebro. 
ovcam'B. rimska. tma assem. psati nehen napbsati und pisa, psano 
aav.'kn. 40. napsat^b 134. und sogar vsb 25. S'bpsav'bga bon. 
bogoslovcb. tvorca. tbmnici krmÖ.-mih. Man merke poslustvo, Srez- 
nevskij, Drevnija slavj. pamj. jus. pishma 317, für posluäbstvo. 

b) b^sen'b. istineni». podoben'b. povinem». priskrbben'b zogr. 
kamenemb beruht auf kamenbmb; dvbrehTb auf dvbrbhT», wofür 
auch dybrih-b vorkömmt. 

c) begtbst'bna. bed'bnu. bes'bnumu. divbua. dbnevbnyj^. izve- 
811)110. kupitüo. loziiiiaago. nadbnevbny. nepraybdi>ny. ocbtiino. 
sel'bnyh'b. 8il'bnyj§ usw. zogr. 

2. ütt wird trat (trt). 

Na^chdem im inlautenden ri das kurze i zu h geschwächt 
worden war, entwickelte sich aus vh in der spra^ch^ der vo^ahren der 
Slovenen, Serben, Chorvaten und Cechen das silbenbüdende r: vbs- 
krbsn%ti, w. krl8, krbs; so auch tr'bmis'b, griech. Tpifxtaiov ; trbm'b, 
trbmi, irbhi», aind. tribhjas, tribhis, trüu, lauteten wohl auch tr'Bm'b, 
d. L 11-111% v>8W, li hat diesem processe widerstanden: blbsn^ti, w, 
bhsk^ blbsk, lit, blizg für blisk, iterativ blistati, nicht blstati, 



120 i-TOcale. 



brstati. Dasselbe gut vom anlautenden li: iBpSti haerere, iterativ 
lipati. Vergl, meine abhandiung: Über den Ursprung der worte von 
der form aslov. tr'Bt. Denkschriften band XXVII, 



II, Zweite stufe: i. 

1. Der name des buchstabens i ist iie HJKl^ und i : jener kömmt 
dem an die stelle des griech, yj getretenen h, dieser dem aus dem i 
gebildeten i zu. Im laute weichen sie von einander nicht ab. Beide 
zeichen finden sich nicht nur im cyrillischen, sondern auch im glago- 
litischen alphabete: auch letzteres erscheint demna>ch durch das 
griechische aiphabet beeinflusst. 

Verdoppelung des i ist selt&n ufid wohl willkürlich', siice hom.- 
mih. So ist auch obiimetb. otiimetb hom.-mih. aufzufassen. 

2. i setzt einen vorslavischen langen oder diphthongischen laut 
voraus, wie die vergleichung der verwandten sprachen in den meisten 
fällen zeigt: j, welches sich zu Ti gerade so verhält wie i zu t, ent- 
spricht langem aind, ü, öislx purus: lit, sktstas, griva iuba: 
aind, grwä. i in iti, id^ ire: lit, eiti, pr. eit wid got, iddja, aind. 
i: Smi, etum usw, libavi), libevB gradlis. s, librast: lit, laibas ma>cer. 
^.liböv^ ist pulposus, lihva, usura gut als entlehnt: vergl, got, leih- 
van. Dasselbe findet im nicht wurzelhaften teile der worte statt : jariua 
lana: lit, erena lammfleisch, novina: lit, naufena, i aus ^, er: d'Lsti 
filia: lit. dvkte. Ebenso mati mater: lit. möte, pr. müti. aind. mätä 
J. Schmidt 1. 13. 25, Man vergleiche pr. bräti voc, und noatis nessel. 
lit, notere, lett, 7iätra. Nach Geitler, Pönologie 68, gelangt man zu 
mati auf folgende weise: matrha, matrhje, mxffrbi, matri, mati. lani 
kann für lanL stehen : vergl, jedoch lit. lone. 

Man beachte die verschiedene behandlung von i und u: dem es 
des aind, sg. g. so wie dem e des aind, sg, voc. steht slav, i gegen- 
über, während dem ös des aind, sg, g. und dem ö des aind, sg, voc. 
slav. u entspricht, i und u stehen im slav, auf verschiedener, e und 
ö im aind. auf gleicher stufe. Derselbe unterschied tritt bei dem inf. 
ein, wo man neben liti nicht nur byti sondern auch pluti; suti aus 
sipti findet. Wenn man jedoch bedenkt, dass das i des sg. g. und 
voc. gOBti; kosti einem aind. e, lit, e, gegenübersteht, so wird für 
diese formen die gleichheit von i und u wieder hergestellt, denn gosti 
und kosti beruhen auf gost^, koste gerade so, tvie sich pbci a^if 
pi>c6 stützt. Gewisse ^ gehen im auslaute in i über. 



Tocal i. 121 

3. i entsteht auf slavisdiem boden aus ja. siki» tcdü: r. 
sjak'L aibs sj'B und sufßx akii wie taknb vo7i th wid demselben suffiac 
ak'L. rabyili serva. pustyili desertum aus rabynja. pustynja^ wie 
die dedhuUion dartut, VergL Ut. begune: pustlne ist entlehnt. Eben 
so sg. nom. /. dobrSjsi. tvofbSi. hvaleSti aus dobr&jsja. tvofbsja. 
hvaletja. Nach einer anderen ansieht soll i von s^sti nicht aus ja 
zusammengezogen, sondern der atislaut des Stammes sein. Hieher 
gehört auch mHoü^ mosii^ d. i. ursprünglich ml'Bniji, mosiji; aus 
mlinija, mosija: sg. g. mlxnije; mosij^ usw. Da auch mli»my mosi 
zogr. krhmh^i sup. 360. 27. ladi Sii. 262, geschneben wird, so scheint 
mir, dass sich schon früh aus ml'Lniji, mosiji die formen mlTjnij, 
mosij entwickelt haben, wahrend andere i aus ii durch contraction 

^ entstehen lassen Archiv 2. 600. Die frage nach der geltung des aus- 
lautenden i nach vocalen taucht öfters auf : sie kann auf verschiedene 
weise beantijoortet werden. Der laut j bestand zweifelsohne im aslov. und 
wurde in den ältesten guellen durch i bezeichnet. Nach msiner ansieht 
ist kraj^ nicht etwa krai^^u lesen; delaj entsteht aus ursprünglichem 
d^laji, delajö; dobrej und dobrij aus dobr^ji, dobr&je t^wc? dobriji, 
dobrije; eben so toj und jej aus toji, toj6 und jeji, jejfe usw. Ein 
zwingender beweis lässt sich für keine der beiden möglichen ansichten 
erbringen, wie so oft in fragen über die laute einer längst verklungenen 
spräche. Vergl. aind. l aus ja im aind. taJcSnl griech. Tsxxatva aus 
x^xTavja. got. thivi aus thivja Zeitschrift 23. 120. Ich lasse hvalesti, 
tvofbsi, dobrejäi aus -tja, -sja hervorgehen, andere meinen, das §i 
und ß der angeführten formal sei aus den obliquen casus übertragen 
Archiv 3. 211. 

4. i entspringt aus e in den verba iterativa, ist daher seinem 
Ursprünge nach ein a-laut. Dabei ist zu beachten ^ dass nach i 
sowohl i aZs a — und dieses ist älter — vorkömmt, während sich nach 
anderen consonanten i und 6 findet: nur vor r, 1 tritt aslov. stets i 
ein. 1. s'hiiga.ti neben si>2izati comburere und si^äagati (sii^azati 
kömmt nicht vor) von ieg ; von öez findet sich nur iltazati deficere, 
kehl istizati. 2. pogribati neben pogrebati sepelire von greb. s'Lplfe- 
tati neben si^plitati connectere von plet. prericati neben pr^r^kati 
contradicere von rek : in russ. quellen auch nar^cati. isticati effiuere 
neben pretecati und pretekati proMeifiuere von tek. 

6. Aus anlautendem ji> vdrd i und zwar dadurch, dass t» aus- 
fällt und j vocalisiert unrd. 1. Aus jx is, aind. ja, udrd i, das als 
sg. acc. m. vorkömmt und im aslov. nicht ji auszusprechen ist. Wenn 
j'B an ein vorhergehendes wort sich anlehnt, d. h. enklitisch wird, 



1 22 i-vocale. 

bewährt es seine geltung als ji, : n& Ab aus nä Jkyh, daher aiich ide 
aus j'Lde und do ilbde^e. Im dual, nom, n. f. hingegen ist i wie ji 
zu sprechen, denn es ist je; im pL nom. m, lautet i gleichfalls ji, 
denn es ist ji aus j^ ; dasselbe tritt ein im sg, inst. m. 71. imB^ d. t. 
jimL aus jemb, im dual. dat. instr. ima^ d. i. jima aus j^ma usw. 
2. Aus j'Bgo iugum, aifid. juga, wird igo^ da^ aslov, so, nicht etwa 
jigo lautet, jtm aus jem^ em prehendere, aind.jam, tvird anlautend 
im, aslov. nicht jim, daher ima, imeäi u^w., inf. jeti für §ti aw« 
emti. Das iterativum lautet imaja und jemlj%^ in welch letzterer 
form das urspraMiche a als e auftritt. Kömmt im in den inlaut, 
dann sinkt i zu h herab, oder vielmehr j fällt aus: v^ntm^. vBZBm^. 

6. i entwickelt sich aus je dwrcÄ assimüation an vm^hergehendes 
i. Dies geschieht im sg. loc. m. n. der zusammengesetzten declination: 
aus byvtSijemL entsteht bivBsiimb. 

7. ii ka7in zu i zusammengezogen werden : bli^biiimL aus bliib- 
niimb 3. seite ßO. Dasselbe tritt bei den verba der vierten clause 
ein : aus slavijetT. entwickelt sich zunächst sl^vült und daraus slavit%. 
Hier mag auch pameti-im'L cloz. 1. 318. aus pam§tb jim'L erwähnt 
werden: be prazdbnik'L pam§ti-im'B VLin'naß erat festum memoria 
eis continua. 

8. i entsteht durch dehnung des h, ursprachlich t. 
Functiondle dehnung tritt bei der büdung der verba iterativa 

ein: hW^QdXi fulgere: bltsk. poöitati honorare: öbt. prilipati adhae- 
rere: kp. mizati nutare: mtg. svitati illucescere: svbt. 

Compensatorische dehnung findet bei dem bindevocallosen sig- 
matischen aoriste ein: procvis'L efflorui aus cvtt-s'B: cvbt. öis-L legi 
aus öbt-8'L : Ott. Vergl. öislo numerus aus ctt-tlo. pbsati scribere beruht 
vielleicht auf pis, aind. piS, pis§ vielleicht auf pins, aind. pUämi. 
tri pl. nom. a^cc. f. n. ist wohl aind. trin; so stützt sich auch das i 
in gosti auf m, obwohl hier l allein die dehnung erklärt: vergl. 
kosti mit aind. gatls. öism§ nuvfierus entspringt aus öbt-smen, wie 
das lit. ver-snie quelle von ver zeigt. Compensatorische dehnung 
scheint auch einzutreten, wenn vor consonanten i aus in entsteht. 
blizi» abalienatus. blizB prope, bliznbca gemini, pudenda, wohl testi- 
culi, eig. die (einander) nahen, das mit got, bliggvan, lat. fltgere aus 
flingere in Zusammenhang gebracht mrd. Zeitschrift 23. 84. Vergl. 
blizna cicatrix. Tdr. blyzna wundmahl, fadenbruch. ^. ubli^iti offen- 
dere. lett. blaizlt quetschm, schlafen. im§ nom^en aus inmen oder jen- 
men aus der urform anman J. Schmidt Zeitschrift 23. 267. pi\ emmens, 
emnes» alb. emzn, isto, sg. g. istese, neben jestO; jestese, testiculi, 



- ^ — 



Toeal i. 123 

renes: lit.inkstas ren neben insczioe (inidos) Bezzenh. üSos eingeweide. 
pr. inxcze. letL tkstis: stamm in, daher eig. finwendiges* Bezzenberger 
40. VergL J. Schmidt 1. 81 ; 2. 470. iva scdix : pr. inwis eibe. litfiva. 
lett. eva fatdbaum. tve eibe. Man vergleiche plita neben plin'Lta xXiv- 
6o^: liLpllta ist entlehnt, revit'B in reyitovL 6peß{v6ou. ahd. arawiz. 
misa m£nsa. So ist vielleicht auch IcLiiiga littera zu erklären, da das 
p. ksiega auf ein älteres kn^ga^ kxnega deutet, das mit einem k'Bninga 
so zusammefihangen mag tüie p. ksi^dz^ ksiedza mü einem german. 
hininga-. Auf in wird i im suffixe ikrb und ica zurückgeführt, 
indem man worte um aslov. dvor-bn-ik'B, vrat-Bn-iki» und lit. dvar- 
in-inkas, ntes-in-inkc^ zusammenstellt J. Schmidt 1, 81. Hiebei ist 
jedoch das suffix jakx zu berilcksichtigen, welches mit iknb die gleiche 
funciion hat 2. seite 244. 

Accentuelle dehnung gewahre ich in den inf. cvisti fiorere: cvtt. 
öisti numerare: öbt. vergl. 6. kvisti. öisti und bftsti: bod. housti: 
hud; aslov. g^d. krästi: krad. pMsti: p¥ed, (zslov. pr§d, wo die 
dehnung durch den accent bewirkt erscheint, öistb für dbstb honor ist 
Seiten, Man merke die praesensformen pi§% scribo : pi>s. zid% exspecto : 
2i»d. Die auf ! auslautenden verbalwurzdn dehnen 1 in allen formen, 
nur vor j kann b stehen bleiben: poöiti quiescere. poöij^^ poöbj^ y>sw. 

9. i steht urspraMichem i gegenüber in folgenden fällen: 1. im 
pl. nuar. edler ncmina nUt au«iaJme der i.(a). und der o- und jener 
themen, die den T>(a)' und o-themen folgen : rybami. syn'Bmi. gostbmi; 
trbmi. materbmi. nami. vami. tStni neben raby usw. Nach Leskien, 
Die dedination umo. 100, beruht mi auf ursprachlichem bhims; Bezzen- 
berger, Beiträge usw. 141, vergleicht lit. m^is (kekschemeis) aus 
ursproMichem bhajas. 2. ardiaistisch ist i in der L 111. sg. praes. : 
jesmi. proteseti i. Vergl. 3. seite 33. 34. Das aslov. suffix der III. 
sg. ist t'L für tb aus ti. Regelmässig ist i in der IL sg. praes. : bereSi, 
dasi aus dad-si: aind. bharasi. Man beachte, dass in den lebenden 
sprachen s, d. i. Sb, für §i eintritt: nsl. bereS usw. si in jesi hat sich 
iiberaU, in dasy. jisy. visy im Mr. erhalten. Hinsichtlich des i im 
audaut des sg. nom. einiger i-themen vergl. seite 100. 

10. In manchen fällefii wird b durch i ersetzt. Dies geschieht 
nach j : gnoiinii assem., d. i. gnajini» aus gnojbn'b putridus. Selten 
sind fotmen wie razliöini» lam. 1. 38. 103. Es geschieht ferner s im 
anlaut, wo weder i> noch b stehen kann : so wie für i» der vocal 
der zweiten stufe, y, eintritt, so lüird b durch i ersetzt: izt» ex: 
lit. iS aus ü. lett. iz: i&th verus, lit. iS6as, scheint au/^ jes-H zu 
beruhen. 



124 i-YOcale. 

11. i ist manchmahl als Vorsatz oder als einschuh angetreten. 

a) igra Ivdus, dg, wohl damor, von w. gar sonare: 6, hra. p. gra. 
ispolin'L neben spolini gigas : vergL die gens spalorum bei Jomandes 
c. 4, Zeuss 67. Dass die Spcden ein slavisches volk gewesen seien, ist 
in geringem grade wahrscheinlich, da riesen wohl kaum je mit einem 
namen des eigenen Volkes bezeichnet werden. Grimm, Mythologie 
485 — 524. ispyti neben spyti ßnistra: vergl. die PN. ö. spitibor. 
spitihn^y. p. spycimierz usw. Die bildung der slav. personennamen 
101. istiba tentorium: dhd. stupa. Man beachte das vorzüglich in 
den lebenden ^rächen häufige istli» für Stlii von öbd: preisbdb proL- 
rad. ikra ova pisdum, sura. nsl. ikre glandines (morbus) ist zu 
vergleichen mit p. ikra ova pisdum, sura neben kra glandines, fra^- 
msntum glacid. i. kra (ledovä). kirchenslav. kra ili ikra ledjanaja bd 
Linde. Neben dem klr. ivert. r. iverent besteht p. wior hobelspan. 
r. im^itb für mzitb: w. mhg. Idt. iäkada. iäkala schola. istuba. 

b) obijemljutt izv. 681. obistupiti tichonr. 2. 329. obizreti drcum- 
spicere izv. 635. Man vergleiche jedoch aind. abhi und lit. apibekti. 
apipüü neben at-a-düti. at-a-traukti. ui-u-ienkti Kurschat 49. 126. 

12. i enthaltende formen, a) Wurzeln. bi: hiti percutere. 
Das wort ist dunkel. bid : obideti iniuria afficere. beda. lit. abida, 
ablditi dnd entlehnt. birje ns.festum pentecostes ist das ahd. flra 
fder aus lat. feria matz. 112. biser'L, bisr'L, bisbr^b margarita. 
nsl. s. ^. biser. Dunkel. bliz'L abalienatus. blizb prope: vergl. 
sdte 122. bri : briti tondere. britva 7iovacula. w. aind. *bhar. abaktr. 
bar schndden, zu dem sich bri verhält wie kri in kroj zu kar, wie 
Btri m stroj zu star. Vergl. J. Schmidt 1. 27 ; 2. 493. Curtius 299. 
bridtk'L acerbu^Sj amarus, acutus, nsl. bridek acutus: vergl. etwa bri. 
ciganinnb: iisl. b. s. v^w, cigan^ ehedem aciganin'L. griech. oL^iffor^oq^ 
TaiYY«''©?- cipela s. calceus. magy, cdpellö: mlat. dpdlus, zepellus 
matz. 132. öi: poöiti quiescere: w, kSi, Meti weilen aus ski. 
Öigot'L lictor. Ein dunkles wort. öini» ordo : w. wahrscheinlich aüid. 
öi, Öinöti andnander reihen, scMchten, aufbauen. öislo^ Öism§ 
numerus : w. öbt. i ist die dehnung des b zum ersatz des t : öbt-tlo. 
öbt-smen. lit. skaitlus, skaitlius, dessen suffvx nicht dem des slav. 
öislo entspricht, lett. skaitls, skaits. skaitlt. öist'b purus: lit. sklstas, 
klstas: Ötstas ist entldint. Vergl. J. Schmidt 1. 97: neben öistii 
besteht cesti» in c^stiti. Öi^b: r. ^vth a^anthis. p. czj2 u,sw. pr. 
asUix für cdsix. Vergl. mhd. ztse matz. 25. divij ferus. nsl. divji. 
r. dikij usw. vergl. Fick 1. 638 : lit. dika^ frech ist entlehnt. divo, 
divese ; divb miro/culum, portentum, diviti se mirari. ö. divati se 



yocal i. 125 

spectare. lit. dtvtzs wunder ist entlehnt: to, aind, dkl wahrnehmen, 
abaJctr. dt sehen, daher wohl di-v-o. divi>: s. div gigas ist das 
türk. div, pers. dev ilsw.: dagegen maiz. 27, drista: nsh drista 
dysenteria: vergL lit. tr^Bu, tr'Ssti, treda; doÄer mjoäZ drid-ta: damit 
hängt auch p, trzn^6 zusammen. dvignati movere. Fick. 1. 112. 
stellt eine w. dvagh auf: abaktr. dvaozh treiben, lit. dau^ti stossen, 
schlagen. Man becuihte got. vigan bewegen und vergleiche aslov. po* 
dvig^ certamen mit got. viganor krieg. Andere denken an ahd. zwangan 
vettere Zeitschrift 23. 207. glina argilla: vergl. glhh in glbb^ti 
inßgi. gni: gniti putrescere. gnoj. gnida lens. 6. hnida. polab, 
gnaidäi. lit, glindas: gnida, steht für knida. griech. yjo^iq (^oviS). ags. 
hnitu, ahd. niz f. Fick 2. 67. grib'L: r. gribt. p. grzjh fungus: 
lit. gr'ä}as, iem. grtbas, ist entlehnt. gridin^b ar. satelles: anord. 
gridh domidtium. gridhmadhr servus : lit. grini6a cuhiculum famidare 
ist slav. maiz. 82. grip'L: akr. grip sagena. s. grib. griech. yP^^o? 
matz. 32. griva iuba: vergl. aind. grtvä nacken. griXa: nsl. 
griisL darmwinde hat man mit gryza zusammengestellt: man vergl. 
jedoch lit. gri^^as. i ille in iie qui aus jaSj dessen j nach abfall 
des s und a in i übergieng, das demnach nicht ji lautet. Ähnlich ist 
auch ide ubi. iga quando relat. zu deuten. Hiemit hängt auch das 
anderen pronomina angehängte i zusammen. Vergl. 2. seite 120 : i ent- 
spricht dem lit. ai: tasai; a§ei für aSai ist bulg. azi. Auch die 
conjunction i et ist hieher zu ziehen. igla a^cus, daneben igila in 
ig^lini». nsl. igla. kr. jagla. 6. jehla. pr. ayculo. Vergl. J. Schmidt 
1. 76. igo iugum. lit. jungas. got. jukor. lat. iungo. iugum. griech. 
$eüYvvu|ji.t, !^üy6v. aind. jug. J. Schmidt 1. 130 : igo aus jtgo loie i 
aus jt, Jos. An die reihe j^go. jtgo. igo ist wohl nicht zu denken. 
igra ludvs. nsl. igra. klr. ihra, hra: i ist wahrscheinlich prothetisch. 
ikra ova pisdum. lit. ikras wade. ikrai rogen. pr. iccroy wade: i ist 
vielleicht prothetisch. ilx lutum. nsl. iL griech. ^Xkdq. ilbCb: Ö. 
jilec. p. jelca, jedlca scutvlum gladii: ahd. helzä schwertgriff matz. 
186. afz. hett, heux. it. elsa, elso. imela viscum. p. jemiola« 
r. omela. ö. jm^li. pr. emelno mistet, lit. emalas, amalis. lett. ämals. 
Man denkt an die w. jbni; em. ime nomen aus anman. armsfii. th. 
anwan. pr. emmens, emnes J. Schmidt Zeitschrift 23. 267. Man denkt 
auch hier an die w. jtm^ Qm^jam Fick 2. 527. Vergl. J. Schmidt 1. 
27. 80. inije^ mi] pruina. nsl. inaje, ivje. b. inej. s. inje: lit. inis ist 
entlehnt. Man vergleicht auchpr. ennoys fieber. im» unus in ino-rog'B 
pLovoxepox;. ino-kt monachus. inog-L. ineg^b, neg'L [Aoviöq. '^^in^. lit. 
v-enas. pr. ains. got. aina-. alat. oinos. air. öin, oen. aind. e-ka.^ 



126 i-Tocale. 

Identisch damit ist ini» alius: vergl, aind, e-ka unus, alius. Unver- 
loandt ist aind. anja, iskati qtuzerere aus j^skati. lit. jeSkoti und 
jeikoti Kwrschat 78, lett, eskät, aJid. eiskön, aind. iS, iSöhati aus 
iskaii. istO; istese testictdus. istesa^ obistie renes. nsl. obist. lit. 
inkstas, inscdos bezzenb. niere. iS6os eingeweide, pr. inxcze. anord. 
dsta J. Schmidt 1. 81; 2. 470. ist'L 6 Svtox; qui vere est: w. as. 
slav. jes: in jesttstvo ouata hat sich je erhalten. ist'Bba tentorium. 
nsl. usw. izba. ar. istiba. lit. stuba, istvba. lett. istaba: ahd. stubä. 
mJat stuba. it. stufa. fz. etuve. iti^ id^ ire. lit. eid, eimi, einu. 
lett. lt. lat, ire. griech, etjAi. aind. i, eti. iva ar. saiix. nsl. s. usw. 
iva. lit. eva; eva, jeva bei Kurschat 78. pr. inims taosus. ahd. twa. 
m4itz. 37. J. Schmidt 1. 48. izi» ex nach J. Schmidt 1. 12. aus 
jfcZ'L. lit. iS für iL izica stam^n. Dunkel, jelito 6. darm, wurst. 
p. jelito darm. ns. jelito der grosse magen des rindviehs. Vergl. pr. 
laitian vmrst. klini» cuneus: lit. kltnas ist wohl entlehnt: man 
vergleicht holy klati. kiiiga^ k.T>nigB. littera. kiiigypZ. litterae, liber: 
p. ksiega deutet auf knenga: vergl. ksi^dz, aslov. k'Ln§zi»; und german, 
kuningor. kri in kroj und kroiti sdndere: vergl. bri. Mit der w. kar 
hängt auch krajati zusammen: secund. w. kra. krik'B; klik'B damjor. 
kriöati clam^re. klikn^ti exdamare: lit. Mikti, krtk§töti J. Schmidt 
2. 462. krilo ala. nsl. krilo. p. skrzydlo: lit. skr'elas, im sufßx 
abweichend, skreti rund drehen, tanzen, lett. skret laufen, fliegen. 
krin^B, krina modius. okrin'L patera. s. krina. ar. krin'B, okrinx. 
6. okrin. p. krzynow motz, 52: vergl. okrini. krivL curvus. lit. 
kreivas. lat. cwnms J. Schmidt 2. 492. ixiib crux: lit. krtÜus ist 
entlehnt, ahd. chriuze : i ist demnach ju. kri^bma^ krizma xp(a[JLa. 
nsl. krizma. 6. kfü^mo. li vel scheint aus Ijubo entstanden zu 
sein. Vergl. 4. seite 167 : anders Leskien, Die declination usw. 49. 
li : liti^ liju und lijati, l^j^ fundere. polivati ist besser bezeugt als 
pol^yati. lit. leti giessen. pr. islmns effusus. lit. Itti. lett. lit regnen. 
libavi, libßv^ gracüis. s. librast. lit. laibas dünn, zart, s6hla7ik: 
^. liböv^ ist pulposus. lihva usura. ö. lichva. p. lichwa.' Man 
vergleicht lihoimanije aviditas und liln> abundans von einer w. lih: 
lihya wäre demnach eine primäre büdung durch va ude etwa mltva 
aus melva, mriva aus raerva: w. mer. vl'LhvB aus vKli, yl^BS. 
m>atz. 56. Man hat sonst lihya mit ^got. leihvan. ahd. lihan und 
dieses mit aind. ri6, reöati zusammengestellt. Man vergl. lit. llkoti, 
Itkau leihen, pr. pollkins. Mit lihrb abundans ist lit. Vikars, lett. Isks 
überflüssig unverwandt. Man bea>chte auch ö. licha in: suda öi 
licha par oder unpar, wofür lit. lldnas unpar Kurschat 223 : vergl. 



Tocal i. 127 

llkiiis iiherschuss, daher vielleicht \üvh aus liks'B. lib^ expers. 
r. lichij böse: lü. lesas mager, ü-si-lesti mager werden. Dieses lihi» 
ist wahrscheinlich von dem unter lihva behandelten verschieden* 
lik'L choras: man vergleicht lekt springen und got. laika- tanz, aind, 
regj regoM hüpfen. \\krh in seliki; tolik'L tantus. kolik'B tpiantus 
ist mit liko in liöese verwandt und mag zunächst die quaiität bezeichnen. 
Andere knüpfen an seli. toli. koli an J. Schmidt 1. 90; anderen 
ist lik aus Ibak entstandefii Geitler, Pönologie öl. lik in liöbba: 
p. liczba 7iumertLS. Iiczj6: vergl. lit. likis num&nis. lik: liöiti 
ewlgare. *likO; liöese, fades, neben lice: i soll aus in hervor- 
gehen J. Schmidt 1. 89. Vergl. lit. laygnan wange, liöiti formare. 
licem^r'L Simulator. linb: r. Muh. p. lin usw. schieie: lit. Itnas. 
pr. Unis. lipa: nsl. usw. lipa tüia: lit. lepa. pr. lipe: vergl. w, li»p. 
listi folium : vergl. lit. laiäkas blatt, laJcStas, lisi vulpes : vergl. 
lett. lapse. liäaj impetigo: stamm lih. liva africus: ng^iech. )vißa<; 
Tnatz. 242. lizati lambere: lit. leiti, leHu. lai£tti, laiiau. got. 
bHaigön. lat. lingo. griech. XeC/b). aind. rih, lih, rihati, le4hi. mi 
mihi. Vergl. ti i^i. si 83>i: aind. me. te. mi: min^ti praeterire. 
mimo praeter. milo ^epvi^ dos. mili» miserahüis. lit. milus freund- 
lich, melas amoenu^s. mtUti amare. meile amor. maione gnade 
J. Schmidt 2, 485. mir'L: kr. s. mir murus. Aus dem lat.: das 
wort ist in Dalmatien aufgenommen. mirii paXy mundus. p. mir 
paa: Archiv 3. 60. lit. merus ziel. lett. msrs friede. Bei mirx paa? 
denkt Fick 2. 486, an abaktr. mithra- vertrag^ freund. misa 
patina. ^. misa. p. misa usw.: lat. mensa. got. mesa- 7i. tisch, ahd. 
mias. ir. mias J. Schmidt 1, 46. 81. misati se nsl. püos amittere: 
ahd. müzön aus dem lat. mutare. Dasselbe lautet s. mitariti se^ das, 
in Dalmatien entlehnt^ unmittelbar av^s dem lat. stammt. mit^, 
mituBii alteme. Jdr. mytraa, na mytuS verch. 36: got. missö einander, 
aind. miihas. i befremdet. mlin'L; blinx placenta. nsl. mlinec. b. 
mlin : lit. blmai und nhd. blinze sind entlehnt. Vergl, klinx. m'Liiih'b; 
mnihrb mona^hus. lit. mimkas, mnika^s : aus dem ahd. munih monachus. 
ni neque. lit. nei. nict pronus. nsl. poniknöti in terra perdi. vnic 
verkehrt, b. nickom. kr. vodu nikom piti. nice humi luö. s. niöice: 
niöiti vernichten, lit. naiktti, ist trotz des lit, auf ni-öb zurückzuführen. 
nikn^ti; nicati gei^nare. nsl. niknöti. b. mkjyh vb. usw. nistb 
humüis aus ni-tja. nitb fUum. lit. mtis J. Geitler, Lit. stud. 68. 
98: vergl. got. ne-tÜä-. ahd. näan. nadala. lit. nere. griech. vew 
J. Schmidt 1. 8. 27. ifiva ager. nsl. njiva u^sw. nizt deorsum. 
aind. ni : ni-zi». obi, obt, o pra^osition, praefix, circum : obizrSti : 



128 i-T0Ml6. 

aind. ahJiL okrinx pdvis neben krin'B. 6. okfin. ns* hokSin 

Bezzenberger, Über die a-reihe ttsw. 31, vergleicht goL hvcumjor- Mm, 
Schädel, anord. hvema topf, schale, griech. x£pvo^. pikanina urina. 
c. pikati; pißkati mingere. pikusii: ^. pikous teufet vergleicht 
L. Geitler, Lit. stud. 68, mit liL ptkulas gott des zoimes, pila 
serra, nsl. usw. pila. lit. pUa: ahd. ftla. pile: b. pile ptdlus 
gaUinaceus. s. pile. pilica. pile2. lit. pllis anas domestica. Man 
denkt bei diesem worte an b. s. pale asellus und an lat. pullus. got. 
fvlan- vergl. mcUz. 65. piljukrb. s. piljuga nisus vergleiche man 
mit pr. pele weihe. piljevati: slovdk. pirovat' düigentem esse. 
p. pilny, das mit pl'Bnt verwandt sein mag. pinka slovak. frin- 
gilla. ö. pönkava. lett. piiikjis. ahd, fincho. magy. pinty: vergl. 
motz. 65. pipati palpare. nsl. s. pipati. b. pipa vb. pipela, 
pipola tibia. lit. plpele. ptpti pfeifen Kurschat 320. Hieher gehört 
auch s, piple gallinula, pullus. pr. pepelis. pippalins pl. acc. vogel. 
vsw. Vergl. matz. 66. pisati neben pbsati^ piSa scfi^ere, pisme 
aus pbS-Bmen usw.: lit. iSpaisau p. rysuje Szyrwid 329. pr. peisät. 
piskati tibia canere: w. pi. pitati, piteti aiere. lit. peius mittag- 
mahl. aind. pitu cibus: vergl. got. födjan. piti bibere. pir'B con- 
mvium, eig. au(ji.7u6atov. aind. pä, pipate, pibati: pä scheint im p. 
napawa^ neben napajad au>s napoi6 erhalten. pizda : nsl. usw. pizda 
Vulva, lit. pise, plze, ptzda cunnus. pisti, pisu. lett. pist, pisu futuere. 
pr. peizda podex: w. ist wahrscheinlich pis. Vergl. mhd. visellln 
penis. aind. pa>sas. griech. xeo;. lat. penis. pliätb tumultus : vergl. 
pljuskT». pri apud. lit. pri, pre Kurschat 128. predas zugäbe, 
pr.prei. lett. pre : preds. pri: prijati /avere. prij aznb. ^o^. /ryön. 
aind. frt, prinäti. abaktr. frt. lit. pi^etdius ist da>s slav. prijateFb. 
ri: rin^ti trudere. aind. rt, ri, rinäti, rijati J. Schmidt 2. 250. 
riga r. trockenscheune. L. Geitler, Lit. stud. 69, vergleicht lit. reja 
(reja) Scheune. rimt rom>a. ruminx, rumLsk'L romanu^ deutet 
auf die reihe: rumt. rjum'L. rim'B. lit. rtma>s ist entlehnt. riskati, 
ristati currere. klr. ryst via bibl. I. lit. ri§6ia trab: w. ri. rite 
podex. L. Geitler^ Lit. stud. 69, vergleicht lit. retas lende: die vocale 
stimmten nicht. riza vestis. Dunkel. si: sijati, sin^ti splendere: 
vergl. aind. ijeta, äjena albus. sig^ r. salmo lavaretus: vergl. 
lit. stkis f. sik: nsl. siöati sibilare. sikora. lett. sikt. sikx 
talis neben sjak'B, lit. Sokias^ und sicb von sh, d. i. sj'L. Vergl. das 
Suffix jaki» neben iki» 2 seite 244. sila vis: lit. slla ist wohl 
entlehnt pr. seilin fleiss, kraft. Vergl. s. dosinuti se potiri. silo 
lagu£us. 6. sidlo: lit. -seti anbinden, lett. set. got. in-saü-jan an 



▼ocal i. 129 

seäen herablcissen. VergL sitije lumms, siilb hyacinthintis : vergL si, 

Bijati. sip: r. sipnutb raticescere. sir'L orhus, sitije iuncua 

collect, p, Bit. sito crihrum, kr, sijati secemere. lit, sijoti. aetas, 

lett s^jäL 8tts. pr. siduko siebtopf: vergl. 8. sitan minutua. lit, sUnas, 

sivB dnereus, lit, Sivas, Semas, pr, syvan, aind, äjeta, Sjena albus: 

vergl, si, sijati. skrinija arca. nsl, Skrinja. ö. skrin6. p, skrzy- 

nia. lett, akrins, lat. sci^nium, ahd, skrini, skriialb tabula, petra, 

Jdr. skryÄivka scheiibe verch, 64, skri^iti frendere : vergl. skri^b- 

tati. slina saiiva, nsl, usw, slina. klr, slyna. r, slina neben 

sljuna J. Schmidt 2, 269. lett, slenas, slekas, lit. seile, lett. seüa>s. 

sliva prunus, lit, sllva, pr, slywaytos pl, ahd, slsä, slshä, slizati : 

p. slizad^ slizgad auf dem eise gleiten, sli2i>: p, hlii cobitis, lit, 

slüis, smijati s^, sm^j^ se ridere : aind. smi, smajate, smilbni» : 

c. smilnj?^ la^civus. smilnik fornicator, smilstvi res venerea: vergl, lit, 

pasmUinti verleiten, smälus näscher. smmbis Zeigefinger und smalstibe 

leckerbissen, stig: stignati venire neben stbza via, got, steigan, 

ahd, stigan, lit, staigti, lett. steigt, stigga fussweg, griech, axelyt»), aind. 

stigh, unbelegt, stri in stroj administratio : w, star, strig^ tondeo: 

vergl. ahd. strthhan streichen J. Schmidt 1, 55, svib : svibovina, sibo- 

vina lignum comeum, siba comus sanguinea: vergl. pr. sidis. sviblivt 

hlaesus: vergl. lit. svepleti lispeln, svila sericum. svinija sus. 

pr. seweynis saustall, swintian schwein. svinbct: nsl. svinec. r. 

svinecB plumbum. lit. Svinas, lett, svins: w, etwa aind. §vit, daher 

svioLCL das leuchtende aus svitnbCL. Nach Archiv 8. 196, ist lit, 

hsinas aus *Sitoana>s, urform kuvanas, griech, x6avo(;, entstanden, * 

syiriti tibia canere, svistati neben zvizdati sibüare. svita vestis. 

Dunkel, §i: §iti^ sij^ suere. hhvem» sutus. sbVL sutura. lit. siuti, 

sivrv-u, got. siujan. ahd, siuwan: aind. siv, sUvjati, partic. sjüta, wird 

mit si, sinöti in Verbindung gebracht J. Schmidt 2. 262. siba virga. 

Damit mögen oäibL und hoboti» cauda zusammenhangen: auszugehen 

ist von sabj woraus heb^ durch Steigerung hob in hobot'L; seb, ebb, 

durch dehnung sib in sibati. Vergl. Mck 2. 692. sidb zn usidi», 

usidb fugax. Auszugehen ist von sad, woraus hed, durch Steigerung 

hod in hodt; sed, äbd, durch dehnung sida in *8idati. äiditi irri- 

dere, ö, siditi. p. szydzi6. ns. äuziÄ. lit, äidditi keifen, sija iugulum, 

äipTik^i rosa, nsl. äöipek. §iroki> latus. äpila nsl. art nadel. r. 

spilbka. p, szpilka: ahd, spillä aus spinalä, spinilä vom ahd. spinnan, 

woher aujch Spindel. spilja nsl. caverna : ngriech. (jir^kid. Spilbinan'L 

histrio: ahd, spiliman, auch Schauspieler. Ein durch die in der 

Geschichte Serbiens als bergleute eine rolle spielenden sasi Sachsen 

9 



130 i-Toeale. 

nach den Balkanländem verpflanztes wort. Ut, spelmonas hei Dona- 
leitis. stiri: p. szczery rein, lauter, r. söiryj. ^. öir^^ neben äir^. 
Ut. ciras ist entlehnt, got. skeira-, ags. sktr. mhd. scMr. lit. shtrtiy 
skiru scheiden und skiras besonder J. Schmidt 2. 419. stit'L scu- 
tum: vergl, lit. skida^. pr. staitan. lat. scutum. svitoriti: 6. svito- 
riti zwitschern. Vergl. lit. vtturoti. ti et: vergl. den pronominal- 
stamm tt. tih'L iranquülus. Man vergleicht mit unrecht tuhnati : 
lit. tikas ist entlehnt. tikati adsimulare J. Schmidt 1. 52. tikr'B, 
tik'L speculum hängt mit tikati zusammen, i ist daher wohl ridhtig : 
tikri», tiki>rL lam. 1. 94. 155. vh tik're mladen. ti>ki>ri> lam. 1. löÖ. 
tykiirt lam. 1. 96. tyk'Lr'L greg.-naz. 121. ijkrhTh 147. timeno 
lutum: vergl. klr. fimeny6a unreinlichkeit am leibe, das jedoch mit 
t^me zusammenhängt. tina lutum. tinL /. lorum wird mit der 
w. tan extendere in Zusammenhang gebra^cM J. Schmidt 1. 23. 
tisa pinus. tis'B ta/xus. s. tis. ^. tis. p. eis. magy. tisza: mit tisi> 
vergleicht L. Geitler, Lit. stud. 68, lit. prat'esas mastbaum. tiskati 
premere: kr. tisk prope in tisk uz varoä erinnert an blizu. Man 
vergleiche tiätati, tist^ tiätisi contendere. nsl. ti§öati. tri tres. got. 
threis. griech. 'zpeXq. aind. tri, dem in den composita tr'L, trt entspricht. 
tri ist wohl gleich dem aind. trln a^cc. m.; trije ist wie gostije gebüdet. 
triz'L entspricht lit. treigls trimus. vi: viti circumvolvere. lit. vlju, 
vtti. pr. vdtwan acc. weide, lett. vit: vergl. vitt res torta mit lit. vttis 
Weidenrute, abaktr. vasti weide. vitK machina. viditi videre : lit. vtz- 
deti, veizdeti, veizdmi schauen, daneben vlsti, vtstu erblicken, vaidinti 
sehen lassen: vid^ti ist demnach wohl als durativum anzusehen, das 
jedoch auch perfectiv gebraucht wird 4. seite 296. Vergl. s. vednuti. 
got. vitan. lat. videre. griech. FtS: tSsTv. aind. vid, vetti. vidati s. mederi: 
matz. 87. vergleicht lit. vaistas medicina und aind. vaidja medicus: 
w. vid. vigeüb: nsl. vigenj nagelschmiede, s. viganj. c. vj^heü, 
vyhnö. OS. vuheÄ. magy. vinnye: matz. 87. denkt an got. auhna-, 
das mit ahd. ofan zusammengestellt wird. vihljati: r. vichljatb 
schleudern : L. Geitler, Lit. stud. 72. Rad 41. 158, vergleicht lit. 
vtksloti zausen: w. vinks. vihri. turbo. nsl. viher. r. vichort usw.: 
lit. vesvlas L. Geitler, Lit. stud. 72, viklati c. wackeln: L. Geitler, 
Lit. stud. 72, vergleicht vikrus lebhaft, vinkrumas lebhaftigkeit. 
vila nympha. vilica fuscina aiis vidi- : w. vielleicht vi torquere. 
vina causa: lett. vaina schuld. vino vinum: lit. vlnas. lett. vtns. got. 
veinor. virt vortex, lit. virus, stammt von -virati, vreti. vis^ti 
pendere. visk : visn^ti muttire. visk- : klr. vysky schlafen, 
bibl. L visnja weichsei: lit. vesna, vl^na. pr. wisnaytos pl. ngriech. 



vocal i. 131 

ß'.divia sind entlehnt, Vergl, motz, 88, vitati hahitare. Vergl. lett. 

vitet zutrinken, lit. veta locus. vit§zL heros, Vergl, anord. vtkingr 

hellator. viza nsL usw. acdpenser huso, Vergl, dhd. Jiüso. matz. 

89. vitva: p. witwa scdix viminalis. pr. witwo. Vergl. vi: viti. 

zi in sfczi, on'Lzi imo, aiaktr, zi. aind, gha, ha 4, seite 117, zi : 

zijati^ zej^, zijaja hiare, p. zipii^6. lit, £ioti, Üopsoti, aind, hä (ghä), 

gihtte aufspringen, weichen, zima hiems, lit, zema. pr, semo. lett, 

zema : ursprachlich ghjama schnee, teinter Ascoli, Studj 2. 168, 237. 

zmij draco, s, zmaj; das ein aslov. zmLJ voraussetzt. zi>mi>€ sg, nom, 

zap. 2, 2, 99, £ica nervus, wohl aus ziica, i^ijica. b. iici», s, 2ica: 

lit, gija filum, ^idin'L, ^idovini» iudaeus, lit, Bidas, letU Sids: ju 

in 2U; i\ wie im kr, £e2iii mar. aus ieiunium, äidxk'B succosus 

v>Bap6(;: ^idLkoje i Depostojannoje pisme mladen, 2ila vena, nsl, 

zila. Idr. äylka faser : lit, glsle, ginsla, pr, gislo L. Geitler^ lit, stud, 

84, Vergl, 2ica. ürt pascuum. Man vergleicht lit. gerus delidae: 

es beruht jedoch wohl auf iirati iterat, von ^er, Äreti : gerus würde 

Äar'L ergeben, iiv: 2iti, 2iv^ vivere, lit, gtvas, gtvulas tier, pr, gimt: 

geits brot wird mit zito zusammengestellt, got. quiva-, sg. nom, quius, 

griech, ßto^. lat, vivere, aind, glv, givati. abaktr. givja lebendig, Vergl, 

lit. gtti aufleben, genesen, gajus leicht heilend, womit man aslov, goj 

pax, goilo sedatio verbinden kann. 

i findet sich in entlehnten Worten. 1, dijak'L Staxovo^. dina 

antch. ki> din^ xpb; tov SeTva. ikonom'L oixov6[xo(; zogr, ivan'B 

loTfYT^q, livra *Xißpa aus lat, libra für Xfxpov io. 10, 89.- zogr, 

assem, nie, miro (xupov. 2. skrinija, skrinja arca. skriifica 

loculus. lit, skrine. Mit skrinija ist wohl krina modius und krinica 

hydria, trotz abweichender bedeutung, gleicher abstammung, 3. misa 

lanx: got, niesa-, ahd, mias, meas aus lat, meiisa. mi.nih'L mo- 

nachus: ahd, munih. tiunt, tivunx Verwalter, diener, davon lit. 

tijunas amtmann: anord. thjönn diener. 

Anlautendes i fällt in fremden warten nicht selten ab : lirikb 

lam, 1, 3ö, raklij iipxAkioq, spanija rom, 15. 28.'slepc. HL rom. 15. 

24,-$iä, neben ispanija sUpc. 

Dass manches unerklärt bleibt, ist wohl selbstverständlich. Zu 

den unerklärten worten gehört vis^ti pendere: aind, vi§, dessen i 

•nicht auf ö zurückgeführt werden kann. Man kann bei viseti daran 

denken, dass der vocal der verba III. auch sonst auf det zweiten 

stufe steht: slysati im gegensatze zu sli>h im ö. poslechnouti ; so 

könnte auch videti erklärt werden^ doch ist dies wegen des lit, 

unsicher. Man denke an poleti ardere. stojati stare, 

9* 



1 



1 32 i-vocale. 

ß) Stämme, ijt: babij anüis. boiij divinus. byßij tauri. 
Das Suffix iJT» ist me das suffix j'B das ursprachliche sufftx ia 2. 
Seite 62. 72, babij daher aus babi'L. Aus ia hat sich yh und bj'B, 
ij^b entwickelt^ daher laskoÖL und laskoßij. li neben dem älteren 
le: koli, kole. toli, tole. seli, sele. lit. kolei. tolei, siolei 2, seile 
104, iwh: vlastelin'L nohilis. Ijudin'L laicus, rum^nin'L, rumini», 
rimljanin'B romanus; d'Lsterin'L filiae. ijudint iudae, neprijaznint 
diaboli; bltvotina vomitus, dolina vallis. zverina caro ferina 2. seite 
129, Vergl, lit, Ina, ena in kruminas grosses, dichtes gesträuch von 
krumas, aslov, grtm'i». ber^mas birkenhain von beri^as, erena lamm- 
fleisch ^Verena wüdpret. naujena, naujina etwa novina Kurschat 87. 
tiJT»: hoditij eundi. pitij potabilis, nes'Ltri>petij intolerabüis 2. seite 
171: netij ist nep-tij wie griech, av£6i6<; au>s av£7c-TtO(; zeigt, itbi podo- 
bitt imitator; bregovitTb montuosus, vodotradovitii hydropicus 2. 
seite 198, istt: gri.li8ti> magnum cotlum habeiis, mravist'L formids 
refertus, plestist'L amplos humer os habens 2. seite 196. itj!!: otro- 
öistL puerulus. aHniöti,, lanistL hinnuleus. IbvistL, Ibvovistb catulus 
leonis 2. seite 197. Dem aslov. istt entspricht lit, aitja, ttja: abro- 
maitis söhn des abromas. elnaitis aslov. al'Lnistb^ lani&tb. karpaitis. 
paukHltis vögelchen von pauk^tis, bemttis Jüngling von bernas Kur- 
schat 97. sbdi: trisbdi, trisLdy, trisLdu. triäti, triidi ter, öetyri&ti 
quater, petisti quinquies 2. seite 204, ivt: bl^divt nugax, zvero- 
jadivL bestiarum carne se nutriens. ItÄivL mendax 2. seite 223, 
tetiva chorda entspricht dem lit. tempttva. mi neben me, ma: 
bolbmi, bokma magis. jelbmi, jelbma quantopere relat. koltmi; 
kolbma quantopere interrog, 2. seite 234. ima: devima pueäa. 
krtöim^ faber. otbcim'L vitricus von otLCb 2. seite 238. ikt: 
noziki» culter. zlatiki. nummus (aureus); sikt talis; dl'LZbnik'L debitor 
2, seite 246. Dem ikrb stellt das lit. in vielen Worten inka (lett. 
tka) entgegen: dvorbnik'L dvarininkas J. Schmidt 1. 82, 106. Man 
beachte, dass nsl. das suffix ikt dem suffix jak'L gleich ist : sveö- 
nik, sveÖDJak 2. seite 244 und dass sik'L talis gleichfalls auf sjaki» 
beruht, isko, iske: boriste palaestra, gnoiste fimetum. kapiste 
delubrum 2, seite 274. ig'L : jarig'L dlicium ; veriga für und neben 
veruga catena 2. seite 282. Neben igt gilt das suffix jagt 2. seite 
281. iht: ^eniht sponsus 2. seite 288. Neben iht findet sich jaht 
2. seite 287. icb: agnicb agnus, gvozdicb parvus clavus. kora- 
blicb navicula 2. seite 293: icb ist wohl eine ältere form des Suffixes 
BCt aus bkjt. sicb talis ist lit, Hokias, ica: öarodeica maga. 
glumica sca&iiica. pl^sica saltatrix 2. seite 294: ica ist in vielen 



vocal i. 133 

fäUen ik'B und ja ; in anderen das fem. von bct aus i»kji>. Vergl, 

J. Schmidt 1, 83. Das i von desBnica. inatica. v^verica ist nach 

Geitler, Pönologie 51, der auslaut i für ja des thema: lit. deSine. 

mote, vovere. ijts : borij maio7\ br^^ij citior. Ijustij veÄemew^ior 

2. Seite 322. vSh : kotoriöb homo rixosus. nevodiöt piscator : nevod'L. 

zazoriöb osor 2. seile 336. Vergl. \krh und ict. Da^ i der verhol- 

Stämme wie slavi beruht auf dem aind. aja: srävaja: das gleiche 

gilt von allen verben der vierten dasse. aja ist zunächst in ije 

übergegangen, woraus sich, wahrscheinlich durch die wirhung des 

a^ccentes, i entwickelt hat: släviSi celehras aus slävijesi neben vT.pi- 

jesi damas aus ursprünglichem vipijesi und dem zur ersten classe 

gehörigen pi>j6si. ije hat sich ausser im aslov. vLpijesi erhalten im 

ns. porozijo pariet für ein aslov. porodijet'L, abgesehen vom a^lov. 

porozda pariam, das zunächst auf porodijom beruht. Der sg. loc. 

m. n. posledLiiiimL, posledbilimb beruht auf posledbiiijemb. Der pl. 

nom. m. gostije, gosttje ist auf eine urform ^o^tai.]^^ zurückzuführen: 

vergl. aind. kavdjas m. neben gdtajasf. Das lit. bietet dkts von äkis. 

Vergl. Geitler, Pönologie 67. Auch das lange i im s. und im d.: 

slavi zeugt für dessen entstehung aus ije. Man vergleiche jedoch nicht 

den sg. i. im^niimb und imenimt, da diese formten wohl aus imöni- 

'yhüih entspringen : av>ch die berufung auf pristavijem> sup. 11. 2. ist 

zurückzuweisen, da i aus aja entsteht, daher pristavi-j-enT.. gostiti 

hospitio excipere ist aus gostt entstanden wie bediti cogere aus beda 

durch das verbalsuffix i, und die ableitung des gostiti aus gostb 

mit dehnung des h zu i ist unrichtig j trotz des aind. arätljati 

m/dignus est aus aräti malignitas: nicht hvali^ sondern hvalt sei als 

thema der conjugation anzusehen. Vergl. 2. seite 450. Dasselbe gut 

von der erklärung des adj. neplodi.vin'L aus neplod-iVL mit dehnung 

des h zu i: vergl. g08poid(a)-im> mit gospozda. lit. stellt dem slav. 

i sein l oder in entgegen: krlksttti, kriistiti. meriti, meriti. marvnti, 

moriti. tekinti, wofür man takinti erwartet, toöiti. budinti, pr. bau- 

dint, buditi. Vergl. Zeitschrift 23. 120. 

y) Worte, pl. nom. der ^(a)'dedination: rabi. i ist aind. 
e in te, aslov. ti. Vergl. lit. vilkai. je (aslov. i d. i. ji). lett. greki 
aus grekai. griech. TxTcot. lat. equl. pl. instr. der Si(ä)'declination : 
rybami. i steht unregelmässig aind. i in bhis gegenüber. J. Schmidt 
1. 12. verweist auf abdktr. bis. Vergl. Bezzenberger 125. sg. gen. 
der h(i)-declination : gosti. kosti. Das i dieser form steht aind. ^s, 
lit. es, gegenüber: aind. pates, aves. lit. vages, naktes. sg. dat. loc. 
d&r h(i)-declinaiion: gosti. kosti. i udrd als i-i gedeutet: gosti-i. 



134 i-vocale. 

kosti-i. Das zweite i ist das svffix des sg, loc, beim dat. aus je 
(^ für ursprachliches ai) entstanden: dat. aind. patjB^ pataje. lit. 
naMiai: vagis folgt den a-stämmen: vagiui; loc. lit. vagtje, naktlje, 
dialekt. Hrdeje und Sirde. Vergl. Leskien, Die dedination usw. öl. 
.52. aind. aje kann auf iji und dieses wohl auf ii zurückgeführt 
werden: slavisi ist aind. §rävajasi. sg. voc. der h(i)'declination : 
gosti. kosti. Der auslaut der aind. form ist e : pate. ave, der der 
lit. e: vage, nakte. dual, nom der h (i) - dedination : gosti. kosti. 
Das i dieses casu^s entspricht aind. t: patl, avt. lit. nakti; vagis 
folgt den a - stammen : vagiu. dual. gen. der h (i) - dedination : 
gostiju. kostiju. Die ältere form ist gostLJu. kosttju d. i. gostt-j-u, 
kostt-j-u: u ist aind. ös. Anders lit. naköü aus naktjü. pl. nom. 
der h (i) - dedination f. : kosti. kosti ist der aind. acc. auf zs. pl. 
nom. der h(i)- dedination m.: ije in gostije, älter gosttje ent- 
spricht aind. ajas. pl. acc. der h(i)'declination : gosti. kosti. Das 
i dieser form entspricht aind. ~in, ts : avm, avts f. pl. gen. der 
h(i)- dedination: gostij. kostij. Die foim lautet eigentlich gostBJ; 
kostfcj aus kostt-j-'L, gostb-j-T», dessen "h aus am »ich entwickdt hat. 
Die auf i auslautenden casus der consonantischen themen sind nach 
der h(i)'declination gebildet: so sg. loc. dat. imeni. djial. nom. imeni 
usw. Die enklitischen pronominalformen: mi, ti lauten aind. m£, te; 
si setzt ein sve, se voraus, griech. (xot, aot^ ot. Die I. sg. praes.: 
jesmi für jesmt ist eine aus uralter zeit bewahrte form 3. seite 63. 
Die II. sg. praes. : vecle§i. dasi. Das i dieser form wird durch das 
ai, ei des pr. erklärt : as-sai, as-sei du bist J. Scl^midt 1. 12. Man 
beachte, dass die lebenden sprachen zum aind. stimmen: nsl. vedes 
für aslov. vedeäi. aind. -si. Nach der angeführten erklärung wäre 
von se auszugehen, von dem man jedoch selbst dann zu keinem §i 
gelangt, wenn man als mittelstuf e he annimmt, da dieses se ergäbe. 
si aus hi ist vielleicht eine archaistische form des aslov. Der inf. 
vesti. Das i dieser form erklärt sich aus dem e des lit., das in 
reflexiven verben (vezte s vehi, aslov. vesti se), dialektisch auxih ausser- 
dem (eite für eiti Kurschat 45) vorkömmt. Man vergleiche das oben 
über den sg. gen. dat. loc. von gostb, kostb gesagte. D&r inf. wird 
als dat. aufgefasst: ti aus tiji, tij^, dessen i das alte kurze i ist 
Leskien, Die dedination usw. 51. Bezzenberger, Beiträge usw. 228. 
Die form bim'L: das i dieser form scheint dem l im aind. avsdlm 
Schleicher, Comp. 812, zu entsprechen 3. seite 88. bim'L ist demnaxih 
hvirnt. Vergl. Bezzenberger, Beiträge usw. 207. i vertritt na^h j usw. 
älteres ^, denn es geht ^ nach j und nach allen j enthaltenden 



/ 



Tocal i. 1 35 

lauten in i über: kraji^ krajihi» au8 kraje^ krajSh'B. koiii^ koilih'B 
au8 koii^^ koilih'B. otBci^ otbcihi» aus oti>c§, otBceh'B. k'BDfzi^ k'Lne- 
zihi aus kiin^z^^ k'Lnez^h'B. plaätihi» atba plaStlhi. dual, nom, kopii 
aus kopijS; ferfiers kopiihi» aus kopijdh'L. poM; ponhi» aus pcfd; 
porSh'L. dual, nom, stai^ d. L staji, aus staje usw. imi>^ d, L jimb^ simi» ; 
ima, d. L jima^ sima ; ih'B^ d. u jihx, aih^B ; imi», d. i, jim^^ sim'B 
entspringen aus jemb^ s^mi»; jema^ sSina; jeh'L; sSh'B; j^rnnb, semi»^ 
t£7i6 aus temL^ tema; tehi>, temii erhellL öimb neben tenib. Der 
Übergang des e in i ist Wirkung der assimilation. Im impt geht 
auslautendes S m i über, denn es steht vezi in der II. und HL sg. 
für vezSs^ vezSty wie vezemrb^ vezete dartun. i«m vezi ist amd. e 
(ai), lit. e. Falsch ist privedite ostrom. für privedfete. dölaj age 
beruht auf delaji und dieses auf delaj^; ähnlich ist d^lajte aus dSla- 
jite, delajete zu erklären, da^db ist aus gleichfalls vorkommenden 
da2di und dieses aus dadjä hervorgegangen: in dadite war ja zu i 
geworden, bevor die regd der Verwandlung des dja in di^a, 2da 
durchdrang, was, wie die verschiedene behandlung des dja in ver- 
schiedenen sprachen zeigt, spät geschehen ist. Jünger ist demnach i 
für ja in s^sti aus satja^ lit. esanti. Wenn vor dem dem aind. e 
(ai) entsprechenden aslov. e ein j oder ein das j enthaltender consonant 
steht, so geht ^, urslavisch ja^ in a über, indem j vor dem a schwindet: 
pijate; glagoljate, vLnemljate^ d. i. glagofate; VLnemrate; pla- 
öate, ple§tate, ve^ate aus pijSte ; glagoljSte, vLnemljfete ; plakjete, 
pleskjete^ v§zj6te von den praesensthemen pije ; glagolie, vibnemlie ; 
plakie^ pleskie, v§zie. Richtiger würde man sagen, dass sich in dem 
bezeichneten falle ja erhält, nicht in e übergeht. Es mrd demnach 
dieses e anders behandelt als das gleichfalls dem aind. e (ai) ent- 
sprechende im sg, loc. wie kraji aus kraje. krajibi) aus krajSh'B. 
Das ja der formen tme pijate^ glagoljate geht in späteren quellen in 
ji über, daher pijite, woraus pijte, glagonte. Hieher gehört der sg. 
dat. loc. f. toi, d. i. toji, aus toje von toja, mojei, d. i. mojeji, aus 
mojeje von mojeja usw., tme stai, staji aus staj^ von staja. Daraus 
ergibt sich, dass die form einst toji, mojeji lautete; ähnlich ist der 
impt. pii, d. i. piji: freilich muss gefragt werden, ob sich die formen 
toji, piji lange erhalten konnten, eine frage, die desshalb berechtigt 
ist, weil heutzutage nur toj, pij gesagt wird, trotz staji aus staje 
von staja : toji, piji konnten leichter einsilbig werden als das durch 
so viele zweisilbige formen geschützte staji. Auch der impt. ST>motri 
beruht auf STjUiotrij^, wofür ein 8i»motrii nicht vorkommt, es wäre 
denn im S'Bmotriim'L sup. 39. 17. 



136 i-vocale. 

i vertritt nach j usw, älteres y im pl. i. . der 'h(a)'declination : 
krai; d. i. kraji aiis krajy. koni aus konjy. ottci aus ottcjy. 
kiioezi aus kxnezjy usw. Ich erblicke in der Vertretung des y durch 
i eine assimilation, 

m. Dritte stufe: oj, ^. 

1. § entsteht aus altem ai, dieses mag aus der Steigerung des i 
oder aus der Verbindung eines a mit i hervorgegangen sein: aslov, 
svetTb, aind, Sveta aus Svaita. aslov. ehnb in rabeh'L: aind. e§u aus 
esu in §ive§u beruht auf aisu. Jünger als das ^ au>s ai ist das aus 
&, e durch dehnung entstandene: s6d in s^deti aus sad, sed^ worüber 
Seite 69. gehandelt ist. e aus ai kann nur vor consonanten stehen; 
vor vocalen erhält sich das alte ai als oj : peti aus paiti; dagegen 
poja: w. pi. Ein solcher Wechsel kann bei dem eines i-elementes ent- 
behrenden ^ aus a, e nicht eintreten: dßti, aind. dhä, und d6-j-a. 

2. 6 entwickelt sich aus je durch assimilation an vorhergehendes 
e. Dies geschieht im sg. loc. m. n. der zusammengesetzten declination: 
aus novejemi» entsteht nov^eniL, das dem novejamL, novSamt aus 
novßj^mL weichen kann. S^ kann zu e zusammengezogen werden: 
nov^niL 3. seite 59. 

3. Aslov. fe entspricht griechischem ai, seltener s. 

Zogr. galilejsk'L. kanan^j xavavtTiQ^. kananSjskii. nazarSanin'L. 
olej : lit. alejus, got. aleva-. pr^tort TcpatTopiov. faris^j. zeved^a; 
daneben alLfeovL. arimateje. galilee. galileanin'B. iude^ io. 11. 33. 
pl. acc. pretort, pritor'L. Auch für y) steht e: statSrt zogr. b. 
mos^ovi. moseomL. e udrd durch e und ^ ersetzt: arhierej. trepeza; 
an'drea. anBdr^ovt. nazaröt'L. arhierej. ian'n^ev^ Zitc. 3. 24. suka- 
möni. c^sart xoTcap, got. kaisar, ahd. keisar, findet sich in allen 
denkmählern; selten ist cesarL greg., daraus ctsart, csart, carb. 
kesart assem. cloz. arimateje 1. 754. ijudej 1. 184. 298. 336. 
340. 906. ijud^jskt 1.. 269. 277. evrgjski, 1. 482. farysgj i. 
389. ier^j 1. 417. 769. 844. und ijudeomi. 1. 788. trapeza 1. 
398. 404. 474. 536. 562. neben trapfeza 1. 330. 413. 426. 
trepeza 1. 396. assem. olej; eleonbsk'L. ijudeiskii. sup. farisej 301. 
4. arimatheje. demonxsk'L. farisej. fariseimi 290. 20. galilej. 
ijudej. mattKej. nazarej. pretorrb, pretorij. vithlejem'L, vithlem'L. 
ierej, ijerej. vasilej, vasilej. sav.-kn. olej 79; galilej^ 7. pretort 
123. Ostrom, sadükej. samarejsk'B. farisej. cesarb. ev.-tur. gali- 
lejskx. ijud^jski.. ol^j. farisej; galilejsk'L. ijudej. farisej. ant 



oj, «. 137 

halBdejskt. jelisej. jevrÄj. hrev. demuni,. epr^mb efpatix. p6- 
niki» 9o{vt$. 

4. e, oj enthaltende formen, a) Wurzeln, best daemon 2. 
Seite 318. lit, baisa terror, baisus ternbüü : w, bi : bojati s^. bl^ski», 
obl^sk'L splendor: w. bhsk, biBsk. Dass bleskx aus belesk'B ent- 
standen sei, wie Geitler, Pönologie 42, meint, ist unrichtig, boj : bojati 
se timere: w, bi. aind. bhly bhajate, boj'B: boj flagdlum: w. bi: 
biti. ced- : cßditi colare: w, cid, lit. skedu, cßglt,* c^gfBh'L, älter 
scegli», solus. s. cigli. p, szczegol das eimelney besondere. Vergl. nhd. 
heik-el. cel'L integer, pr. kaüa- in kaüüstiskan a^c. gesundheit. got. 
haila-. ahd. heü: lit. ^elas ist entlehnt. cena pretium. lit. kaina bei 
Geitler, Pönologie 38. Die ältere form ist sc§na. cest- in cestiti 
purgare neben öisti. öistiti : lit. skaistas. c^v- in c&vbnica lyra, eig. 
fistula. nsL cSv: die vergleichung mit lit. seiva, lett, saiva und mit 
der aind. w. §vi schwellen ist Tojoeifdhaft. cveliti affigere, eig. fojcere 
ut quAs lamentetur: 6. kvßliti: w. cvll, cvlI: cvilöti lamentari. cvet'B 
flos: w. cvit, cvLt. cvLt^ floreo. deb etwa bescMeichen: susana ud^- 
bena bystB ot'L bezakoniou starcu sup. 102. 20. Dunkel. dSlo 
opus. lit. daile kunst. daüus zierlich, pr. dtlan acc. werk: Die ver- 
gleichung mit d^ ist falsch. dSH: as. dSli» collis. rumun. del. Dunkel. 
det§ infans, eig. das gesäugte : stamm det'L. Vergl. doji. stoj. dövert 
levir. lit. d'Sveris. aind. dsvar. d62a : nsl. dS2a situla. kr. di^a 
mulctrum. Idr. di^a. L di2e. Entlehnt : mhd. dese : lit. de&ka Szyrwid 
51. ist slav. doji: doiti mamman praebere: w. wahrscheinlich di. 
Vergl. aind. dhä, dhajati. griech. öy), OijaOat. dvojii: dvoj duplex, lit. 
dveji. griech. Boioc;. aind. dvaja : stamm dm. glenx o\i'^\K(x pituita, 
(pXeYfxcvTi suppuratio, x^P*^? sv>ccus. gl^ni, rek'LSe gnfevbnoje svjat. 
nsl. gl6n pituita. glen conferva wasserfaden Let. mat. slov. 1875. 
219. Dunkel. gnödi» : r. gnedyj braun. ^. hnßdy. p. gniady. 
nsl. gned art travhen, mit braunroten beeren Let. mat. slov. 1875. 
219. Dunkel. gnetiti accendere. nsl. n^titi. Vergl. pr. hnais - tis 
hrand. gnev^ ira. Vergl. lit. gnevUi kränken. Dunkel. Es ist 
wahrscheinlich eig. ^XsYixa pituita und mit gnoj zusammenhangend. 
gnezdo nidtis. aind. nt^a aus nisda, ni sad: g ist unerklärt. gnojx: 
gnoj putref actio: w. gni: gniti. Vergl. gn^vL. goj'L: goj a>s. p(zx. 
s. gojiti mästen mik. ^. hojiti heilen, lit. gtti heilen, gajus heilbar, 
aind. gaja lebensgeister. w. gi, Ü, verwandt mit 2iv. golem'L 
magnus. GeiÜer, slovanskych kmenech na u 72, vergleicht lit. lai- 
mus prosper und hält go für eine verstärkende vorsübe (pi^edsuvka) ; 
Fick 2. 551 denkt an lit. galeti, galiu vermögen. hl^bi» panis ist 



1 38 i-vocale. 

germanisch: ahd. hleib, hlaib, got, hlaiba-, anord, hleifr: lit. klepas, 
lett. klaipas sind aus dem slav. entlehnt. hl^v^ stahulum, hle- 
vina domus sind wahrscheinlich germanisch : lett. Jd^vs ist slav. VergL 
got. hlija- tentorium. hmelb humvlus: e ist nicht sicher. Vergl. 
mxxtz. 36, jadro sinus, eig. wohl Schwellung. Fick 2. 291. 611. 
vergleicht griech. otSfjLa, ol^oq: w. id. jaizya, foramsn, mdnus. ^. jizva. 
p. ejswo whms. lett. aiza spalte im eise. lur ja aus je^ dessen 
e aus ai entstand, spricht der impt. pijate hibite aus pij^te^ dessen 
e avxih av^ altem ai hervorgegangefii. Vergl. gredete, im^te, pbc&te. 
klfeji»: kl^j, klij gluten: lit. klijei. pl. kojt: pokoj quies: w. ki, 
öi. aind. käi aus ski: k§aja Wohnsitz. koröl'Lk'L, kurtl'ik'L, kurilt 
larvay persona. Dunkel. kresrb TpoTUYJ. nsl. kres ignis festivus 
johannisfeuer. Vergl. pr, kresze, me es scheint, ein heidnisches fest: ut 
eorum kresze amplius non celehrent Nesselmann 80. kroji»: okroj, 
okrojnica vestis : w. kri aus aind. kar. l^ha area : pr. lyso beet. 
l^ka^ lekTb r. rechnung : p. lik das zählen. Iiczy6. l^ki» : ottlekrt 
reliquiae. ö. liknavj^. lit. likti, lekmi zurückbleiben, lekrb medicina 
ist gotisch : got. lekja- medicus, ahd, lähhi. lek'L ludv^s. liki» chorus. 
got. laiki-'tanz. laikan hüpfen. Vergl. lit. laigUi hüpfen, aing. reg, 
regati. Das slav. wort scheint gotischen Ursprungs, wie got. plinsjan 
slavischen. lep-i viscum : w. llp, li>p. li>p§ti adhaerere. lesa craticula, 
nsl. 16sa. klr. lisa. Dunkel. levL sinister, nsl. lev. griech. Xai6<; aus 
\(xif6q. levL: 7isl. lev schlangenhaut. Dunkel, loji.: loj adeps: w. li: 
liti^ lij^; lijati; 16j^. meg: me^iti oculos claudere. iDBgnati, mi>2ati. 
lit. migti. pr. maiggun acc. somnus. vathrh uter. pr. mooMS blasebalg: 
aind. rriSsa widder, vliess. mena mutatio. lit. mmna^. lett, miju, mit. 
m^sto locus : lit. rrvestas. pr. mestan acc. sind entlehnt. mesTb : STbines'L 
commixtio. lit. misti intrans., maihti trans, pr. maysotan gemengt, aind. 
miS : müra. mezga swccit« ; w. mig, mBg. aind. migh: mihj mehati. 
oboJT»: oboj ambo. lit. abeji. aind. ubhaja. Vergl, dvoj'L. ocßlb y. 
chalybs. nsl. ocel : ahd. ecchü. mlat. acuale. or^h'B nux : pr. reisis. lit. 
reSutas. pena spuma. pr. spoayno. ahd. feim. lat. spüma. aind. phetia 
aus sp^na. p&sta : p. plasia nahe. ö. pista Schlägel, lit. pesta stampfe : 
w. pls^ pLS in pbhati. aind. piS, pinaSti. peti, poja canere: w. pi. 
Vei^gl. pi-sk-ati. poj'L in poiti iungere, r. pripoj lötung. pcji» : 
prfepoj potatio: w. pi, piti. reni. littus r.: klr. odrinok, zarinok 
wird als misce nad rikoju erklärt. Ve6emy6i 1863. 48. Dunkel. 
roji» : roj examen apum: w. ri, rin^ti. se <p£p£, age sup. 159. 12. 
s§ da, ß6 du, so nu : vergl. got. sai, das wohl wie s6 zum pronondnal- 
stamm sa gehört. s^mb persona: lit. §eimma. pr. seimJns gesinde. 



^— j 



oj, «. 139 

setL laqaeus. lit, setas, pr. saytan: aind, si, sinäti, sinöü binden. 
sn^g'B nix: lit, snigti, stiegas, pi\ snaygis. soJ'l: b, osoj^ d. t. otsoj, 
schatüget* oi't: si^ sijati leuchten, stoj : stojati atare: w. stL aind. 
sthä, sveti» IviX. w. svlt, svbt. aind. ävit, Svetati: pr, swetan, swi- 
tat weit ist enüehnt. sve2i>, sveian'L recena frisch. S. svöÄi. p. 
^wiezy : lit. sveütis , äve^ies ist entlehnt. Dunkel. troji» : troj 
trvplex. lit. treji. aind. traja: stamm tri. vede, vemt scio. pt\ waist 
Inf. sdre: w. vid, vid^ti. vet^, veSte {aus vetje) consilium. 
p. wietnica rathxms Archiv 3. 62. pr. wayte ausspräche, waitiät 
reden. ve2a cella penaria^ tentorium. nsl. v^4a atrium. p. wieia. 
Dunkel: lit. ve&e gdeise hat mit veia nichts gemein. veilivL 
artig hängt vielleicht mit ved zusammen: *ve4dlivi». lit. veilivas ist 
enüehnt. vojt: povoj fojsda: w. vi, viti. zeVh vehemens. lit. 
gaüus. Vergl. nsl. zalo nimis lex. zlo valde. z^nica pupilla. 
Vergl. r. pozetb spectare und zenbki äugen: Fick 2. 343. verweist 
auf aind. gangana-bhavant schimmernd; andere stellen zenica einem 
zrenica gleich. 

In dem vorstehenden Verzeichnisse stehen manche worte, deren ^ 
mckt mit Sicherheit auf i zurüdcgeführt werden kann: diese worte 
sind als dunkel bezeichnet. 

ß) Stämme. In stammen scheint § aiis ai nicht vorzukommen, 
man wollte denn ^ in t^mL, berate zum thematischen bestandteile 
der worte rechnen, was sich bei temb hinsichtlich des i, bei berfete 
sotßoU hinsichtlich des i als auch des a verteidigen lässt. 

y) Worte. 1. dedination. a) sg. dat. der subst, und adj. auf 
^(ä): ryb^. Das lit. bietet ai aus äi: mergai; das aind. äjäi: Mväjäi. 
Der auslaut der pron. larbn^. tebe. seb6 ist der von rybe. b) sg. loc. 
der subst. und adj. auf 'h(a) und o(a) so wie der auf afä) : rab^. sele. 
rybö. das ^ in rabe. sel^ steht aind. e, d. i. ai, gegenüber (Hvb), was 
im auslaut gegen die regel ist. Für das e in rybö hat das lit oje: 
mergoje. Hieher gekört wohl av>ch c§ : c^ i xa{ toi, y.a{ xsp : man 
vergleiche pr. kai wie lit. kaips, kaip und tai. gerai : stamm ist das 
pronomen kx (ka). Danehen findet sich das befremdende Öa : Öa i ; die 
adverba dobre vsw. skvoz^. pone saltem: iS. pone neben p. pono for- 
tasse. Über d&n sg. dat. loc. rybe vergleiche man Leskien, Die dedi- 
nation iisw. 50. veltme. okrom^, krom^. kr. razmi. c) pl. loc. der 
svhst. und adj. auf 'h(a) und o(a) : rabeh'B. sel&hTb. ^Htb ist aind. 
-ehy d. i. aisu, dessen i zwischen stamm und suffix sUy slav. hi»; 
eingesetzt ist. rab'Lh'L, wofür auch raboht, folgt den 'h(u)'Stämmen. 
d) dual. nom. der nom. und adj. auf o(a) und auf 3i(ä) : sele. 



140 i-Tocale. 

rybß. dv6. In beiden fällen steht e für aind. e. Es findet demnach 
hier dieselbe Unregelmässigkeit statt tvie im sg. loc, rab^. sel^. lit, 
dve ist die ältere form für dvi. aind. dve Bezzenberger 177. Der 
dual. nom. v^ bietet den auslaut von ryb^; ebenso te. e) von den 
ein e enthaltenden pronominalen casus der pronominalen declination 
ist der sg. instr. m, n. temi» eine neubUdung: temL, wofür aind, 
tena, setzt taimi voraus, worin an ta mit dem eingesetzten i das 
Suffix mL (rab'L-iQL) gefügt erscheint. Der dvxxl. dat. instr. tema 
setzt taima voraus. Der pl. gen. telvh entspricht dem aind. tesäm, 
jedoch mit dem unterschiede, dass t^hx allen gene7*a dient, während 
teSäm nur m. und n. ist und für das f. täsäm zur seite hat. Vergl. 
Bezzenberger 170. 174. Der pl. loc. teht entspricht aind. teSu: auch 
hier hat das fem. im aind. eine eigene form: täsu. Der pl. dat. temt 
lautet aind. tebhjas: f ist täbhjas. Der pl. instr. t^mi beruht auf 
tebhis, wofür aind. täis ; das f. lautet täbhis. Der dual. gen. loc. 
toju, aind. tajös, ist nicht au»s te-u zu erklären : dafür darf nicht die 
ganz junge form dv^ju neben dvoju angeführt werden. Das lit. 
stimmt zum aslov. nur im pl. dat. und im dual. dat. instr. masc. : 
temus, temdvem, das got. nur im pl. dat. aller genera: thaim. Die 
erklärung der differenz zwischen t^mt und rabomt, t^rxrh und 
rabom'L usw. ist der forschung noch nicht gelungen. Bopp, Vocalis- 
mus 129, beruft sich auf die Veränderlichkeit, welcher alles unter 
der sonne unterworfen sei; andere denken an Stammerweiterung. Das 
i der pron. findet sich in der nominalen declination nur im pl. loc. 
rab^hi», sel^h'L. Nach j geht das ö in i über : stai, d. i. staji, sg. 
dat.; krai, d. i. kraji, poH, d. i. polji, stai, d. i. staji, sg. loc. 
neben rybe, rabe, sei 6; imL, d. i. jimt, sg. instr. m. n.; ima, d. L 
jima, dual, dat.; ih'L, d. i. jihi», pl. gen. neben temt. tema. teb'L 
usw. eben so öimt sg. instr. lieben t&mb usw. Li einem falle steht 
a nach j : isust sr^te e, d. i. ja dual. acc. f. matth. 28. Q.-assem. 
isus strßte ja sav.-kn. 116. 6 IrjaoO; aTCK^vn^aev auiaTi;, loo alle anderen 
quellen i, d. i. ji für je, haben. Es wäre zii gewagt auf diese form 
die Vermutung zu gründen, es sei ursprünglich auch hier e aus ai nach 
j in a verwandelt worden. 2. Conjugation. Die personalendung der I. 
du. stimmt mit dem pronomen ve vberein : lit. va neben vo-s. Hieher 
gehört der dem aind. optativ entsprecheiide imperativ: hier entspricht 
aslov. ber^vö, ber^ta, ber^ta; bereim», berete aind. bhareva, bha- 
retam, bharetäm; bharema, bhareta. Ein nach bad^ eaTWcrav gebildetes 
ber^ toürde einem aind. bharejant, wofür bharejus, gegenüberstehen. 
Nach j geht dieses ^ in den ältesten denkmählern in a, in den 



% ans Q. 



141 



jüngeren in i iiber: pijate aus pijete. koljate aus koljete usw. 
neben pijte^ koHte aus pijite, koljite. plaöate, VBziätate aus plaöjate^ 
vBzigtjate neben plaöite^ vLziBtite seite 135, 3, seite 90: dagegen pLcete^ 
uioz^te. Da^ auslautende ^ wird stets durch i ersetzt: beri^ aind. 
hhares, bharet; pij aus piji; ptci. Lit, gehört hieher der permissiv: 
te reife vehat, vehant: aslov. vezi vehat; pr. ideiti edite. Vergl. 
Bezzenberger 209. 214; got, der conjunctiv: bairais, bairai, aslov. 
beri ; bcdraiva, aslov. ber^ve ; bairaima, aslov. berem'L. griech, ^ipoiq^ 
9spct atLs ^epoiT, aslov. beri usw. 



C. Die u-vocale, 
/. Erste stufe. 

1. i. 

1. 'L entspricht urspraxMichem u: bxd in bxd^ti: aind. budh. 

d'Ltiti: aind. duhitar. m^bk iji mitkn^ti: aind. mu^. r'L in rLvati; 

aind. ru. rhd in rtdeti 8§: aind. rudh in rudhira. sniiha: aind. 

muää. s'Lh in s'Lhnati : aind. §u§ für su§. sitp in s'Lpati : aind. 

svap aus sup. t'LätL: aind. tuööha aus tuskja. Aus u entsteht i» auch 

in folgenden Worten : dibbrb : lit. dubti. dith in d'Lhn^ti : lit. dusu. 

i^hno: lit. dugnas. g^b in g^Ln^ti: lit. gubti. Hg in l'Bgati: got. 

liugan. nn.hi.: lit. musai. pi>ta: lit. putttis. rhih: lit. rugls. smitk 

m nsl. presmeknoti : lit. smukti. &T,h. r. skatb: lit. sukti. s'Lp in 

suti : lit. supti. vettht : lit. oetuSas. Man füge hinzu *igT»la : igrb- 

lirnb: pr. ayculo. Auch in entlehnten Wörtern steht % für u und 

die verwandten vocale : i8ti>ba : ahd. stubä. \ai>hli> : mhd. kubel. 

k-Lmotri» : mlat. compater. k'Boezb : got. ^kunigga-. rmbstrE : lat. 

mustum. imbtT»: ahd. mutti. Dagegen dtska: griech. Bioxo«;; eben so 

sktlezB kn.-sav. 27 : got. sküligga-. ahd. scUlinc. Aus aslov. j in den 

frequentativen verben wie -dymati, gtniyzati, -sylati folgt zwar, dass 

T> zu schreiben ist, nicht aber, dass t> aus u hervorgegangen^ da 

auch rb aus a in j übergeht. Au>ch im auslaut steht 'l für u : oli» : 

lit alus. med'L: lit. medus. griech. [/.sOu. aind. madhu. poli>; sg. 

gen. loc. polu. syrn»: lit. sünus. got. sunu-. aind. sünu. vriJirb: 

lit. virävs. Vergl. 2. seite 30. Dasselbe tritt ein bei Ibgtk'B 

Ims aus Ibg'L-k'L: aind. laghu. obl'b rotundus: vergl. lit. apvalus, 

woraus jedoch nicht mit nothwendigkeit folgt, obK sei ein n-stamm. 

pi^S'L ca7iis : lit. peku pecus. sladxk'L suavis aus slad^b-kx : lit. 

saidus. 



».. 



\ 



142 tt-vocale. 

Es ist behauptet tcorden, u sei nicht unmittelbar, sonAem 
durch o in i* übergegangen: aus synumL sei erst synomb und da^in 
sjjrhmh entstanden. Geitler, Pönologie 6, 7, 8, Diese behauptung 
ist eben so unrichtig wie die ansieht, i sei durch e in h über- 
gegangen : urspraMiches u und i sind um eine stufe herabgesmikefn, 
d. h, zu "h und B geworden. Das lit. bietet u, nicht etwa a, 
als dessen regelrechter refiex slav. o anzusehen ist : bxd : bud» d'Bh : 
dtis. gtb: gub usw. Der satz, dass die lebenden sprachen t> und 
nicht voraussetzen, ist ebenso festzuhalten, wie der, dass in 
Worten wie dLnt dem vocal nicht e, sondern h zu gründe liegt: sn'Lha 
ist nach meiner ansieht älter als snoha, dieses ist aus jenem hervor- 
gegangen, und die heutigen formen: nsl. sneha und SDaha^ s. 
snaha^ r. snoha usw. beruhen sämmtlich auf der form sni>Iia^ 
und wenn gesagt loird, das russische schwanke zwischen dem, cUter&n 
o (legoki») und dem jüngeren "h (legka), indem bei dem an- 
wachsen des Wortes am ende o zu i» geschwächt sei, so msine ich, 
dass sich in legoki» i» als o erhalten, in legka hingegen laut- 
gesetdich ausgefallen sei. Der accent hat auf diese erscheinung keinen 
einfluss. 

2. T» enthaltende formen, a) Wurzeln. bl'Bha puLex. r. 
blocha. lit. blusa. br'Lnija lorica: ahd. brunjä. br'LVB super- 
cüium: aind. bhrü. b'LÖela apis, eig. die summende: w. b'Lk, aind. 
bukk, daraus buöati. lit. buMus Stammler. Nicht wegen lit. bitete aus 
bttkela. b'BÖLva dolium. b. btövL. r. boöka. bTbd: bxdeti vigi- 
lare. vizbiin^ti expergefieri. b^dri», b-Lzdr^ vigil. Aus bxd vnrd 
vtzbydati expergefieri und buditi excitare (aus *bud-) gebildet. 
btd- zogr. nsl. bdeti. pr. bude vigilant, lit. bvsti, buditi. budrus. 
budinti wecken, pasibaudeti. aind. budh, bödhati erwachen, got. biudan 
bieten, d. i. wissen lassen. Damit hängt vielleicht bljuda zusammmi. 
hiArhi na hiAii>, b'Bh'Lma; b'Bäij^ omnino. bi>gi>iib qui omnino est. 
s. u bah. ba§. b. bth denial morse. Das wort wird von Geitler, 
slovanskych kmenech na u 9, mit lit. butinas xoirklich zusammen- 
gestellt. dnbg: nsl. drgati tremere: vergl. lit. dimgis febris. dr'Lva 
ligna: aind. dru. dxb in dybati clamire. b. debj-B schleiche: Mr. 
dbaty aufmerken. Daraus lit. daboti, boti Potebnja, Kz istorii usw. 
34. d'ibrt vallis. dbbrt zogr. : für t> spricht p. debrza. Man ver- 
gleiche lit. dubti hohl sein, duhurls höhle, duius tief, dauba tal. got. 
diupa-. Vergl. aslov. dupfb cavus J. Schmidt 1. 164. und d'LDO. 
diigna dcatrix. diih in drbhnati spirare. r. dochnuti»^ däh&r -dy- 
hati. duhi». lit. dusu, dusti graviter spiritum ducere. Hieher gehört 



% AQ8 11. 



143 



tthori» atis dTbh-ori». ö, tchof felis, eig. ütis, d'Bna morbus quidam. 

p^ dna, denna niemoc. Ö. dna. d'Bno fundus. lit. dugnas atis 

dubnas. lett, dibbens.pr, damio, Vei^gl. d'Bbrb. diska asser, tabula» 

p. deska. r. doska, dska. griecJi. S{gxc<;. ahd. tisk, anord, di^kr,: Ti 

ist trotz des griech. t zu schreiben, d'Lsti, sg. geii. dx^tere, ßlia. 

r. doöb. pr, dvxkti, poducre Stieftochter, lit, dvkte, sg, g, dvJcters, 

got, dauhtar-, aind. duhitar. gHh in ogl'LhnQti surdumßeri, glvivh. 

güBsi» neben gnusb sordes, scelus. mhd. gnist purgamenta. gxb in 

g^n^ti plicare, woraus gybati und S'Lgub'L. lor. hba6. klr, bhaty: 

(korovaj bhaty) aus hbaty. Dieselbe w. bedeutet movere, lett gubt sich 

bücken. * istxba tentorium, daraus nsl. izba usw, lit, stuba, lett. istaba, 

ahd. stvAä. kr^h: kr'Läiti frangere, kr'Bha rmca, nd, krhnöti 

decerpere. r, krocha: lit, kruXti, kruhi, HiimchÜich des ä vergl. man 

vetuSas. krivL sangms, kroyij^ doz. I. 313. krovbj^ 316. aind, kru 

in krüra blutig, k*!, kyti nutare: pokxvanije glavy izv. 496, 

kijqste glavami antch, kxbl'L modius. b. kitbel. s, kabao. Idr, 

kobel. ^. kbel. p, kubel. lit. kvbüis. lett, kubvls, mhd. kubd, 

kubd. mlat. cupdhis, kih in k'^hnati stemtUare, daher kyhati. s, 

kihnuti; durch einwirkung von kyhati. Vergl. aind. kSu (kSauti) aus 

kus. r. öchatB^ öichnutb; öknutB aus kjüch-. k'Bmeti» mxignatum 

unus. 7isl. kmet agricola. s. km et vmo., daraus lit. kumetts. krhu^zh, 

k'LDeg'B princeps : got. ^kunigga-, ahd. kuning, k'BSbn'L tardus, 

lob'Lzati osculari. Fick 2. 452. vergleicht lit„ lupa lippe. lupv£e 

lippchen: davon -lobyzati. Irbb'L calvaria: vergl. pr. lobis schädel. 

lig in Hgati m,entiri, daher -lygati. got. Uugan, laug^ lugans. 

ahd. lug. Inbk : p. Ikac^ }yka6 schluchzen. 6. Ikäti. l'Li^ica cochlear 

aus ^ItJa. r. Io2ka. p. iyiks. für Jzka: w. ist wohl Hg, womit 

griech. Xüy (ciXü-f), X6?(i), alb. geg. lughu, tosk. Vughq und ahd. 

sluccan deglutire zu vergleichen. ni'BÖbt'L imxiginatio, varietas. 

m'Bha : miisica culex. ö, mäice : lit. musinas. musvlai pl. pr. muso. 

ni'bh'L mv^cus. lit. musai kahm. ahd. mx)s. mi>k in m^bkn^ti movere, 

daher -mykati. m'böati iactare als verbum III: vlbnami mböimi 

»up, 116. 20: lit. mukti sich ablösen, maukti, maukiu ziehend gleiten 

lassen, abstreifen, mukti, munkti entfliehen, aind. mu6, mwä^ati loslassen. 

m'biiih'b monadius: ahd. munich. im.st'b mustum. c. mest^ sg. gen, 

mstu: lat, mustum. m'bt'b modius. L met, sg. mtu: ahd. mutti, 

nepnbSteyati putare. n'br: nyrati immergi ist iterativ, nur- in 

iznuriti consumere, eig. wohl eximere. Daneben besteht die a-w, 

Dbr. n'bstvy mactra, nsl. naöke. b. n'bßtvi. nserb. njacki. p^sxkTb 

sahdum. Vergl, aind. päSuka. pHtb caro. r. plotb : vergl. lett. pluta. 



144 Q-Tocmle. 

pikta, p'Ltica avis, pbticb lieben pticam'B, ptice. pbtenbca zogr. liL 
putitis aus putltjas, das aslov. p'Ltiätb lautet. liL pavkätis. lett. pitns 
vogel. lat. ptUus, pallus, putälu^, aind, putra. Minder wahrscheinlich 
ist die vergleichung mit aind. pat volare. rh in rtvati, rrbv^ evellere 
neben ryti, rjj^ fodere. lit. raveti, rauti. lett. raut. lat. ruo. aind. 
ruj ravaie. rbd in rtd^ti se rubere, daher TjMh für und nebe^i 
riiidB. mda. r. ruda av>ch blvi, daJier rudomet'L. 6. rady. p. rudawy. 
lit. rudeti. rudas. rauda. raudonas. lett. ruds. rudains. got. rauda-. 
griech. epu6p6^. epe66(i). air. rudd. aind. rudh in rudhira. Davon 
rrbida rubigo. r. rza. r'L^b secale. r. roih. lit. ru>gJs. lett. rudzi. 
aJid, rocco. w. wahrscheinlich rüg: vergl. lit. rvJc$ta>s sauer aus rüg- 
tos. lett. raugs sau^rteig. raudz^t. Roggenbrot hat einen säuerlichen 
geschmack. smi>k im nsl. presmeknöti pertransire, dg. trahere, 
davon aslov. -smykati. smuöati repere. lit. smvkti, smunku gleiten. 
smvJdis. lett. ämuJct. sn'Blia nurus. nsl. sneha; snaha; falsch sinaha. 
b, SD'Bha. ahd. snura. aW. nuse. aind. snuSä. strLgati neben dem 
denominativum strugati rädere: griech. orpsüYeaOai. s'Bh in s'Bhiiati 
siccumfieriy davon -syhati. suh'B. p. Bchna6. lit. susti, susu. aind. §uifür 
8u§. ahaktr. hu§. s^hk im r. skatb, sku torquere, davon ashv. sukati. 
lit. svkti, svJca. lett. sukt. s'Bm^ti audere. Da>s wort ist dunkel. Vergl. 
rumun. sumec verwegen, s'tp in si>pati dormire, davon -sypati. s'ld'^. 
us'BD^ti. p. sjfisL^fUr sypa6. aind. svap, svapiti. lit. sapnas. lett. sapnis. 
anord. sofa. griech. üxvoi;. lat. somnus: w. woM sup. si.p m S'Lpa, 
suti fundere. nsl. suti, spem^ daher -sypati. suni»; sym. turris. pr. 
suppis dämm, aslov. nas'Bp'L. Mit lit. suptij supu schaukeln, vergl. aslov. 
svepiti ag^are und lat. supare, dissipare J. Schmidt 2. 460. S'bb 
in siisati^ siiS^ sugere. lett. sükt. srbs nach Fick 2. 675. aus siiks. 
stti. favus. Das wort wird mit der w. su suere zusammengestellt, 
die slav. in der form sJT., sju erscheint. tr'LStb arundo: lit. stru- 
stis haim. tbk in t'Bkati texere, davon r. yytykatb. zatoki»; claher 
nicht ttk. Es ist wohl eine a-w. Vergl. seite 79. pr. teckint machen, 
tbk in tiikn^ti figere, pungere, davon tykati pungere. Man ver- 
gleiche aslov. pritycati comparare. pritykati offendere und p. doty- 
ka6 sie tangere; femers r. toÖka punctum und toÖL vt» toöt pridse- 
ment, worte, die mit aslov. tLki>mo woM schwerlich verwandt 
sind, tiipati palpitare. t'i>pi>t'L strepihis. r. toptatb. nsl. cepet. 
p. podepta6 neben tupa6, t§pa6 calcare. Man bringt das wort mit 
aslov. tep^ und mit griech. tut: in tututu) ' in Verbindung. t'Lsk in 
t'Lsn^ti^ titstati exetvetv proper are, studere. p. teskni6^ tfsknic. 
Hätb vacuus. nsl, na tesöe nüchtern: lit. tu^öas, tuStas ist entlehnt. 



% ans Q. 



145 



Eben so lett. tuks, aind. tu^chja aus tuskja, vet'Bh'B vetus. lit, 
vetuSas, lat, vettis, vetus-tus. vtn'L, richtig vBiit, foras. r, vont: 
vergl, sdte 109. vi>8b pediculiis» nsl, uS, vus : lit. utis^ lett. uts. tsb, 
vrbst beruht vielleicht auf ut-h-h. Vergl. auch lit. vevesa^ vevesa vieh- 
lans. VBti'L faber : pr. wutris fdb&r ferrarhis. autre offidna fer- 
raria. jutryna festes schloss Fick 2. 526, Geitler, Lit. stvd. 73. v'bz'b 
ava: lit. uz. alt q&u Bezzenherger 44 : vergl. pr. unsai, unsei hinauf . Dem- 
nach ist vLZTb wahrscheinlich y^zi» und dieses v^ {für vl) U7id zt», wie 
niz'B ni und zt», pr^zx pr§ und zi»^ razi. lit. ar, pr. er, lett. ar und 
z%. Allerdings weicht in diesen fällen die bedeutung der pra^po- 
sitionen mit zt sehr ab von der der themen. ZT>Vb vfialus: vergl. 
aiiid. gur, gurate in verfall kommen: z'bI'b wäi^e demnach urspr. 
schwach. Andere er gleichen aind. guru gravis. z'Lvati, auch zvati, 
zov^ vocare: aind. hu, havate. ahaktr. zu, zavaiti. ztvati ist wohl 
ZTi-v-ati. 

Dass blxha und br'Lnija blha und brnija; Hgati und rxdeti 
s§ ifsw. Igati und rdeti se gelautet haben, xidrd unter den r-conso- 
nanten darzutun versucht. Die worte sind hier aufgeführt worden, 
weä dieselben in einer allerdings sehr frühen, der entstehung des aslov. 
vorhergega7igenen zeit und in den demselben nächst verwandten sprachen 
den laut ü enthielten und enthalten. 

ß) Stämme. t> kommt als Vertreter eines kurzen u vor in den 
nach der t>(u) - deoUnation flectierenden nomina: med'L mel: aind. 
madhu. lit. medus, midus. pr. meddo. as. medu. ahd, metu. griech. 
(xiöy. air. med(u). vr^th'L cacumen: lit. vir^us usw., daher med^mi» 
U8W. 2. Seite 53. 3. seite 30. Das partic. praet. act. I: plet'L aus 
pletts, by VL aus by-v-'LS 2. seite 328. Zu den u-stämmen gehörten 
ursprünglich die adjectiva, die gegenwärtig auf 'L-kt oder auf o-k'L 
auslauten: bliz'Lk'B: vergl. blizu. Itg-tkii: aind. laghu. lit. lengvas. 
glabökrb: vergl. griech. ^Xa^u-po?. vysoki.: vergl. got. auhu-ma. 
Geitler, Pönologie 6. Hieher gehört auch p^si>k'L sabulum: vergl. 
aind. päsu, päsuka. nogT»ti> kann mit pr. nagu-tis lat unguis verglichen 
loerden. Man kann jedoch in der jagd nach n-stämmen von der Wahr- 
heit weit abirren, was jenen begegnet, die hi mTinogi» wegen mtno- 
gT>mi valde, in gluhi) wegen gluhovati usw. u- stamme erblicken. 
redtki»: vergl. lit. erdvas, ardvas. Häufiger ist in den stammest -l 
aus kurzem a: baj fascinatio für baji», d. i. bajas 2. seite 2 usw. 

Y) Worte. Im pl. loc, wo su in ht übergeht: rybah'B. syni.h'L. 

labeh'L. mesteht. Im supinum: prognatt: prognatb ego greda 

pat.-mih.: th ist tzm. lit. tu, tun Bezzenberger 230. 

10 



1 46 u-vocale. 

»9. Durch die Tialhmcale werden in freimden worten minder 
gewöhnliche consonantengruppen getrennt. avVa. far'fira liic. 16. 19. 
kafertnaumt. lep'te. mat'tea. m'Lnasi., mtnasb^ m'Lnasa neben 
mnas^. nar'dtny. rak'ka. rav'vi nehen rabbi. tek'ton'L. Man merke 
kVasa und d^iva neben dva. nektli lue. 20, 12. ist mit negoli, 
neäeli gleichbedeutend. Dunkel ist dohttort m^irc. 4. 38. zogr, 
b. bietet kintst. skan'Ldalisaeti». raziiv^ und sogar s'Lvoemu. olo- 
kavi.tomata. pas'h^. pavBlu neben pavelx. titblL cloz. zakbheu 
assem. dipHuha glag.-sin. didrag'Lmy sav.-kn. 22. filiptpehb äis. 
ravVi ostrom. gotLthini» proZ.-rad. drehtlt hom.-mih.: dagegen manasb 
anth. neben mnasL sup. ; iskart nie. für iskrb ist serb. Es ist seihst- 
verständlich, dass von der entstehung dieser halbvocale nicht gesprochen 
werden kann. Hier mag p. kiel, sg. g. kla, r. klykt hauzahn, 
s. kaljac, erwähnt werden: diese worte beruhen auf urslav. k'Bli», das 
wohl nicht von kol in klati abgeleitet werden kann. 

4. "h steht für L : ßrtm'Bnuet'L s§. dBnevLnyje, nadLnevLny. 
edtnaöe. s'Ln'Lm'Lsem'L se. s'Ln'Lim). s'Bn'Lmiäta. si.mysl'Bno. pra- 
vtda. pravbdT»na. ravLno. strebra. potreb'Lnu. Hma, stets so. t'L§ta. 
VLdovica. VBsako^. zem'Bnyh'B zogr. Noch öfter und zwar nicht 
selten an stellen, wo es in zogr. a. nie oder sehr selten vorkömmt, tritt 
x für b in zogr. b. auf: avraaml'b. bolrbsi. ö'bli. nad'bn'bsju. ctto. 
na m». koH krat'b. let'b. v^bzlozT). poHza. stmr'bt'b. mytar'b. ogn'b- 
naj^. oselrbsky. sedtm'b. skr'bb'b. posledi». stde. s'bd'b. priärbHca. 
uciteK. zapovedi». oblasH. ozen'b se: zogr. b. gebraucht b nur 
selten, das dem slepd. unbekannt ist. baHstva. bezoÖTbstvo. ubo- 
^"BDO. cr^. zaßi.nat'b. c'bto. dl'bzi.ni. dr'bzost'b. gospod'b. hadoä'bstvie. 
neistovbstvo. most'b. pesnii. pl'bt'bscej. pogambskx. pravbda. raö-bsa. 
ro^d'bstvo, roÄTiStvo. sil'bn'b. nasl^d'bstvujaH. sxtr'bpßlbsvom'b. t'bine. 
ustTbnama. veö'bnago. vec'bnumu. nevezd'bstvbju. nepovin'bnb. oblast-b. 
vra^iid^. oblißajast'b. presp^j^sH. sasH. zatvarfejast'b und t'bstx 
cloz. prop'bni mariencod. ö'bto. slu^iib^. vb m, (d. i. vtb rib) sav.- 
kn. 4. 6. 7. lozi.. svobod-b. vbse neben vbse. z'bn§j usw. ostrom. 
ö'bto. don^bdeze. dr^hl'bstv'bmb sborn. 1073. mysl'b. pogybel'b. 
tvarx greg.-naz. c'bto. pravbdoa psalt.-eug: vbzda^dx. pris'blbC'b. 
VbS^ psalt.-sluck. kriz'bD'bm'b. v'bkuä'b. s'btvor'bsago präg.- frag. 
Der pL gen. dhjn> cloz, 1. 904. beruht auf dbnji», dessen j vernach- 
lässigt ist. 

5. b steht für ^: azb neben az-b. blizb. bbdite, bbdrx. domb. 
glasb neben glas'b. edbse. krotbci. petrb. predb neben pr^d-b. 
posled'b zogr, b. vamb. nepovin'biib cloz. vb nii in eum assem. 



^a. 



J 



% ans n. 



147 



ODL sup. bogatt. predtteki». vbseljenej. ststci. vtstoc^ ostrom. 
byhomB. delomt pl. dat. in^hi>. 

6, h ist aus JT. für ju, iu hervorgegangen. brtvati voTtnere 

beruht auf biü-v-ati. bljuj^ auf biuj^. krbvati, klbv^ und kljuja 

rostro tundere. nsl. kljuvati, kljujem, pFtvati, pljuj^. pljun^ti 

neben plinati spuere. nsl, pljuvati, pljujem. *fi,vati: rtvanije 

rugitus, ijuti rugire. sbvt sutura. lit. siuvas in apsiuvas: daraus 

r. podosva, pocva aus podäva. §i>vlcl sutor. lit. siumkas. partic. 

stveni. au>s sjü-v-e-nt. itvati, zbva, 2uja mandere. In diesen Worten 

steht h ursprünglichem iü gegenüber, das folgende v ist des hiatv^ 

wegen eingeschaltet, oder, was vielen plausibler sein wird, aus dem 

u hervorgegangen. Wer l dem i, v dem u gleichstellt, wird weder 

pftvati, noch slvt. erklären können: statt des ersteren müsste man 

pLvati, statt des letzteren sbvl erwarten. So mag auch h in öbbrTb, 

ahd. zubar, zivibar, entstanden sein. Nicht anderes *öfchn^ti. klr. öchnutB 

bibl. I, woraus öihati^ dos wie kthn^ti, kyhati auf einer w. kus 

beruht, c. sie bayid entspricht, wie es scheint, lit. siule not, säum, 

faden und steht, wenn dies richtig, einem aslov. sblja aus sj'Blja, 

sjulja gegenüber L. Geitler, Lit. stud. 60. Die partic. praet. act. I. 

der verba IV. ivie rozdb '^v^v-fi^xq aus rodjii, rodju, rodiu, rodius; 

eine andere erklärung nimmt folgende reihe an: rodiu, dessen i 

mit urspraclüichem i nichts gemein haben soll, rodeo, rodejo, rodtje, 

rodje, ro^de (in rozdej, das neben rozdij vorkömmt) und durch 

Schwächung des e zu h: ro2db; ebenso soll tvorb, krast entstanden 

sein, Geitler, Pönologie 12. 13, formen, die ich aus tvorj'B, krasji. 

erkläre. Fick, 2. 654^ denkt bei Ibät^ se splendeo an ein Ijuktj^, 

eine ansieht, der nsl. lesöati se^ nicM leöati se, kr. laskati se. usw. 

entgegen steht. 

7. 1. fällt aus und ab. l muss abfallen nach j, daher nicht 
nur kraj, sondern auch koiib, otLCB, vra($b, ko§b usw. aus krajt, 
konji., otbCJ'L, vracj'B^ kosjt usw. "h kann fehlen, etwa wie h (ver- 
gleiche Seite 119): iglim». mekka. mnogo: kxiiiga bewahrt, sein 
T> zogr.; in anderen fällen fehlt 'l regelmässig : dies trifft das aus- 
lautende Ty der praefixe und praepositionen : iziti. ohoditi aus otho- 
diti. izdreäti U7id izresti. vLzdrydati und vbzrydati. vbzdeleti aus 
Vbzzeleti usw. neben nizT.hozdeDbju. niztlozi. ot^resti zogr. b. izb- 
spose lam. 1. 38. für is^bpose. iz-domu. iz-vbsi. iz-ust'b. iz-^trii. 
is-korabre. ob-ont poH. beöbstii, bestbsti. bestraha zogr. bezu- 
bytbka krmfS.-mih. Vor praejotierten vocalen erhält sich der aus- 
lautende halbvocal des praefixes oder die praejotation schwindet: 

10* 



4 



148 n-Tocale. 

ohheth d. i. obbjetx. obtjemljatt neben obemljat'L zogr, na obb- 
jeteht dq 'zaq OLf/AXxq bis proL-rad. 119. razLJariti frag.-serh, podb- 
j§tL. uzBJarimb se lam. 1, 151. podtjemlem'i izv. 668. Auslau- 
tendes % der entlehnten worte fehlt nicht selten: isus neben isusi» 
zogr. mariencod. amin ^ixk^v neben amint, aminb^ dieses am häufigsten 
zogr. avivos sup. 187. 23. arios 392. 24. zaniihas 187. 22. isus 
83. 7. litus 6. 6. maris 187. 23 neben mariST» 198. 24. maro- 
tlias 187. 22. masrath 189. 13. nersis 187. 23 hieben nersisi. 
198. 24. nikal 50. 19. sakerdon 50. 14. simveithis 198. 24. 
simvoithis 187. 23. siroth 189. 13. filiktimon 50. 17. theodul 
50. 18. tholas 200. 26. amin ostrom. fünfzehnmaJd. ahatis svjat.- 
mat. 10. 

8. In vielen fällen ist es zweifelhaft^ ob der av^all eines halb- 
vocals oder eine consonantengruppe anzunehmen sei. p&tl'B gallus, 
sv^tlx lucidus, sedlo sella sollen aus pettlx, svetbl'L, sveteH, sed'blo 
entstanden sein: diese Schreibungen kämen hieben jenen vor und für diese 
spräche das gesetz, dem zu folge tl, dl unvereinbar seien. Dass die 
angeführten worte auch mit halb- oder selbst vollen vocalen vor- 
kommen, lehrt das lexicon; wa^s jedoch die regel hinsichtlich des t\, 
dl anlangt^ so ist sie selbst in der ersten Ordnung der slavischen 
sprachen — in der zweiten gilt sie gar nicht — so wenig durch- 
gedrungen, dass die der altslovenischen nächst verwandte spräche, die 
neuslovenische, neben pleli — pledli, neben ki'ali — kradli kennt 
3. Seite 163. Die ansieht, als ob die regel ehedem energischer durch- 
geführt worden wäre als später, ist das widerspiel dessen, toas die 
forschung eingibt. Man kann zweifeln, ob mbdlbn'L oder mbdblbn'b^ 
obidlivB oder obidblivt richtiger ist. s'bl^k'b ist genauere Schreibung 
als sl^kt. Ob agH oder ^gTjlrb anzusetzen sei, erscheint zweifelhaft: 
cloz. 1. 868. sigiAenii spricht für die letztere form. Aus aind. angära 
ein aslov. agiilb für s^glh zu folgern, halte ich nicht für zulässig. Dass 
obl'b mit lit. apvalus zusammenhängt, ist zuzugeben, ein ob-bH dadurch 
jedoch kaum zu begründen. Durch das deminviivum ok'bnbce kann 
ok'bno für okno nicht bewiesen werden; ebenso wenig svek'br'b statt 
svekri» durch lit. seSura. d'bva U7id z'bvati findet man neben dva und 
zvati. Dass znati zwischen z und n den halbvocal b eingebüsst habe, 
wird durch lit. ^inöti wahrscheinlich, die frage ist nur, wann b aus- 
gefallen: die Schreibung zbnati ist nicht zu rechtfertigeyi. In brati 
hat sich zwischen b und r der vocal b verloren; in gnati, wofür 
auch gxnati vorkömmt, ist ausfall des ^b aus a anzunehm^en. sed'bm'b 
Septem liest man in zogr. b. für sedmb. Für jarbm'b iugum spricht 



/ 



vocal y. 149 

wohl das p. jarzmo; greg,-naz. 221 bietet vih'Lrimi. ; slep6. 306. 
es'Bm'B^ sup, sogar jesemt. Da^s in imenbiiiL l nicht eingeschaltet, 
sondern imenb neh&n imen als stamm besteht, braucht nur bemerkt 
zu werden. 

Nachdem im inlautenden ru, lu das ursprunglich kurze oder 
kurz gewordene u in i. übergegangen war, entivickelte sich aus r'B, 
Vh im laufe der zeit in der spräche der vorfahren der Slovenen, 
Serben, Chorvaten und Cechen das silbenbüdende r, 1: brxvL d, i. 
brvL. aind. bhrü. bl'Lha^ d, i, blha. liL blusa. So auch br'Lnija, ahd, 
brunjä. Anlautendes ru, lu bewahrt den halbvocal, ergibt demnach kein 
silbenbüdendes r, 1: rTbdeti se rubere. Ii>gati mentiH, daher iterativ 
obrydati se, oblygati. Vergl. meine abhandlung : Über den Ursprung 
der Worte von der form aslov, tr'Lt. Denkschriften, Band XXVIL 

II. Zweite stufe: y. 

1. y, kyrillisch 'kl oder 'kh, in jüngeren quellen Tii, heisst im 
alphabete jery, lep^i, ein name, der den • zu bezeichnenden laut am 
wortende enthält, weil derselbe eben so wenig wie h und !> im anlaute 
stehen kann. 

2. Was die ausspräche des y betrifft, so ist dem buchstaben der- 
sdbe laut zuzuschreiben, welchen y, h noch jetzt im poln., klruss. und 
russ. bezeichnet. Brücke 80. rechnet y zu den schwer zu bestimmenden 
voccden: er hörte es als ein unvollkommen gebildetes u\ Nach 
meiner ansieht ist von 'l, d. i. von dem laute auszugehen, der von 
Ufpsivs unbestimmter vocal genannt und durch e bezeichnet wird, und 
man wird den laut y hervorbringen, wenn man i), e mit grösserer 
mergie ausspricht, eine energie, die, wie es scheint, notwendig ist, 
«m die Stimmbänder einander zu nähern. Der laut des y findet sich 
in den türkischen sprachen; der rumun. laut ?k in Worten wie mormant 
MOp/U^HT ist das russ. u, nur loird es mit vertieftem klang der 
sUmme gesprochen. Von diesem standpuncte aus ist die Schreibung T^i, 
IH erklärbar, da man bei energischer ausspräche des t>, e nach diesem 
hüte in der tat unwillkürlich ein \, j hervorbringt, das um so deut- 
licher gehört wird, je kräftiger "h, e ausges'prochen wird. Wenn man 
demnach ein unvollkommen gebildetes u^ hört, so ist dies ganz richtig: 
die unvollkommenheit liegt darin, dass u wie t lautet. Wer daher % 
durch e bezeichnen würde, würde durchaus nicht irren, wenn er y, T^i 
durch e* umschriebe. Man kann sich die Schreibung ixX, IbM auch 
durch die annähme erklären, man habe in worten loie ^i^OBpikH; worin 



150 n-Tocale. 

TkH aiL8 ik und H entstanden ist, deutlicher als in anderen beide laute 
vernommen und dann T^i, ^h auch dort angewandt, wo das nahe 'ver- 
wandte einheitliche j gehört wurde. Mit dieser lautlichen geltung 
des y, ^1 hängt seine Stellung im Systeme des slavischen vocalismus 
zusammen: j steht zwischen t> und u, oy, es ist gewichtvoller als 
das erstere, weniger gewichtvoll als das letztere. Es entspricht daher 
dem slavischen i, da^ gleichfalls zwischen h und e zu stellen ist. Der 
unterschied zwischen j und i besteht darin, dass in der u- reihe der 
zwiscfien Tb und u, oy stehsnde laut %* eine eigene bezeichnung hat und 
haben muss, icährend i ein wirkliches i ist, allerdings, wie oben gezeigt 
umrde, kein aind. L Die ausspräche des j, Tkl als e' iii dem ange- 
gebenen sinne ist nach meiner ansieht uralt und ich kann die behaup- 
tung, es sei im neunten Jahrhunderte aslov, bujti für byti gesprochen 
worden, nicht als richtig anerkennen, denn die lateinische umschreibujig 
des j, Tii durch ui wäre nur dann für jene behauptung beweisend, 
wenn dem lateinisch transscribierenden der laut e geläufig und in 
seinem alphabete ein zeichen dafür vorhanden gewesen wäre: da dies 
nicht der fall war, so schrieb man, was man zu hören glaubte, wie 
man heutzutage teils ü, teils uj zum ausdrucke desselben lautes 
anwendet, obgleich p. by6 weder bü6 noch bujc lautet. Mit diese?* 
ansieht von dem wesen des t und y sind die tatsächlichen erscheinungen 
in vollkommenem einklange. Man kann nämlich leicht wahrnehmen, 
dass % in manchen fällen in y übergeht; es sind dies fälle, in denen 
dem t eine energischere ausspräche notioendig zukommen muss, wodurch 
es zu y verstärkt, gedehnt wird. Dies findet vor dem j statt, daher 
dobryj, fk^o^phXH für und neben dobrij, ^^ocp'KH^ so wie der pl. gen. 
gostij aus gosttj entsteht. 

3, Wie h und 'l, so ist auch j, Tii ein dem slavischen eigener, aller- 
dings nicht ausschliesslich eigener laut. Dass die slavische Ursprache 
diesen laut besass, erhellt aus der Übereinstimmung aller slavischen 
sprachen in dem gebrauche desselben. Die sprachest, denen der laut 
j, Tii heutzutage unbekannt ist, hatten denselben in einer älteren periode ; 
in allen beruht der gegenwärtige zustand auf dem ehemaligen Vor- 
handensein des y, Tki. Un7ichtig wäre die annähme, y sei in allen 
fällen jünger als 'h ; es ist vielmehr unzweifelhaft, dass der auslaut 
von svekry nicht auf dem auslaut von svekri» beruht, dass demnach 
beide worte neben einander bestanden, svekry als nachf olger eines 
dem ursprachlichen sva§ura, aind. §va§ura, svekry hingegen als Stell- 
vertreter eines dem ursprachlichen svairü, aind. §va§rü, entsprechenden 
Wortes. Auch das kann nicht zugegeb&ii werden, alle y seien aus 'l 



vocal y. 151 

mtstanden, mdmelir sind die laute, aus denen sich y entwickelt hat, 
sehr mannigfaltig, wie weiter unten gezeigt werden soll. Aus dem 
gesagte/n ergibt sich, dass in der ältesten zeit in t^i, 'KH beide laute 
1» und i nur dann gehört umrden, wenn 1^1, TwH mit besonderem na^ch- 
druck ausgesprochen ward: aslov. symb lautete demnach wie p, syn. 
Damit stimmt nicht nur die entstehung des lautes y au^ i>, sondern 
auch der umstand über ein, dass selbst formen icie dobryihx, d. i, 
ursprünglich dobryjihx^ häufig in dobryh'L übergehen. 

Die Vorstellung, y, ^ki sei ein aus % und i zusammengesetzter laut, 
ist nach meinem dafürhalten pjitjsiologisch umichttg : dass sie sich vom 
Standpunkte der etymologie nicht begründen lasse, ist keines beweises 
bedürftig. In sym^ tritt ein i nicht ein, und loas von Byrn», gilt von 
allen ähnlichen Worten, Na>ch meiner ansieht ist y häufig unmittelbar 
der refiex des urspi^achlichen ü, während andere annehmen, aus ü sei 
zunächst uij aus diesem erst y geworden; jenem begegne man noch 
in einer anzahl litauischer formen, es sei jedoch im lit. einigermassen 
eingeschrumpft (jaksi zakrnel), während das slav, auf der bahn fort- 
geschritten sei. Diese Vermittlungsrolle des lit, ui zioischen ü und y 
iiird in folgenden formen angenommen : builas wilder körbel : aslov, 
bylij e pZaw^a. buitis existenz: aslov, bytije. kuike eile: kyk im ö, 
kyöel hüfte. kuüa hodenbruch: aslov, kyla. luinas hornlos: aind, 
lüna abgeschnitten, pr, luysis, lit, lu^is: aslov. rysB. skuitau furo, 
Miro: aslov, skytaj^ se vagor, smuikas geige: aslov. smykati streichen: 
zu verglichen ist smykt im p. smyczek^ r. smyßek'B fidelbogen, 
stuinus kräftig: aind. sthünä columna, eig,, icie man meint, validus. 
suika neben suiika saft. lit, dialekt, suitis. lett, suits überflüssig : aslov, 
syt-B. tuinas zäun: aslov. iywb. Den Übergang vom lit, lunkas bast 
und dem aslov. lyko soll luika- bilden: lüka-, luika- lyko. Wenii 
man die angeführten lit, worte, deren Zusammenstellung mit dem ent- 
^echenden slav, zugegeben werden mussj prüft, so findet man, dass 
& mehrzahl der lit. worte aus dem slav. entlehnt ist, und so ferne 
diesen die Vertretung des slav. y durch lit, ui vorkömmt (muilas, 
'*. niylo), müssen sie ausser der betrachtung bleiben. Was nach 
abzug dieser worte erübrigt, ist nicht geeignet, die lehre, der laut ui 
«et als Vorstufe des y anzusehen, annehmbar zu machen, Geitler, 
Fmologie 34, Lit. stud. 49. Man ivird sich wohl nicht auf fz. ui 
aus berufen: cuir corium. huis ostium. muid modius, noch weniger 
o-uf aeolisches uj aus ot: aTsput für eiepci Hirzel, Aeol. 9. 

Hat aslov. y den normalen laut des pol. y, russ. h, so kann 
dasselbe nicht als diphthong angesehen werden; es ist ein eigenartiger 



1 52 u-vocale. 

vocal, dem loir, loie bemerkt, auch in anderen sprachen begegnen : tiirk. 
von Lepsitis durch i bezeichnet : bcdyk fisch. 

Der laut y mrd in lat. Urkunden friüierer zeit selten durch 
Ol, ui, regelmässig dwi*ch u wiedergegeben: spoitimar annaL-fuld. 
spytim^rt. tabomiuzl dux obodritorum für -muizL dobramudj salzb.- 
verbrUderungsbvjch, dabramusclo dobromysl'L. miramusele für mh-a- 
muscle miromysl'L. -musclus -myslTb. musdonna. pnmusl premysVfc. 
semm&musde zemimyslii. sobemuscla. seuemusde. uuitamusdo aus 
Aqmleja IX. — X. jahrh. 

4. Dass y und 'l in der ausspräche .eiiiander nahe standen, ergibt 
sich daraus, dass nicht selten das eine an der stelle des andern steht. 
a) T> steht für y : (i)n'Le rab'L mit über i. stehendem i oXXoix; 5o6Xo'j; 
matth. 21. 36. zogr. b. vb crkt elq to Upov 21. 23. ibid. für inyje, 
cr'Lky. duhovLü'Lh'B cloz. 1. 60. sKsati 180. ver'Ln'Lm'L 112. vlad'Lka 
265. VB kl. öas'B Tcoia &pa. n'Lne. prehtvaett assem. nebogtm'b 
sup. 286. 26. für nebogyimx. bivLäju sav.-kn. 81. nedazTbmbje 20. 
ob'LÖaju 117. VBätniht 134. Ijubt pat.-mih. 148 für Ijub'L, Ijuby. 
pokriivati. IjubTb (ne axtvoriSi) iac. 2. IL-slep^. b'Btija parem.-grig. 
217. QTh uirapx(i)v lue. 16. 23.'ev.'buc. b'Lst'L. kri^tn'Bm'B prag.-frag. 
rtby für ryby ostrom. m» Vif^oq greg.-naz. b'tl'i. 106. mtöastema. 
razm'Lsl'Lm'L 227. rastpana 161. kij^Ste glavarai antch. Ijub'L kuju 
kl. komu op. 2, 2. 305. b'Lvajett svjat.^-mat. 6. btti ippol. 35. 139. 
Damit vergleiche man izobolije prol.-rad. für izobylije ^usptoüata. 

6) y für T. : byädrt für biädrt : vergl. auch ry^dt mit rrbdeti. 
mysbca mit im>8ica. kyznemx apost.-ochrid. 98. 282. isbsyse exaruit 
pat.-mih. 34. für isiiSe. usyptsi ej 118. kykt 116. b. für k^kt 
sl&p6. Man merke audi s'Bzydana zogr., wofür sonst entweder -ztd- 
oder -zid-. Man vergl. auch uv^my doz. 1. 810 neben uv^irn» 176. 
812 und iskry ant.-hom. 224. für iskrb. 

5. Da der laut des y nur der verstärkte laut des t> ist, so ist 
die bezeichnung des y durch 'Kl richtig, die durch kl unrichtig. In 
den pannonisch-slovenischen denkmählern bildet iwi, t^h die regel, kl 
die mehr oder weniger seltene ausnähme: vkH, v6kkH und vekkl. 
pr^bkHvaj§ assem. bkihb sup. 99. 20. bkivtsu 160. 2. vkH 52. 2. 
v^rki 182. 3. 2enki 99. 29. nogki 160. 4. nkH 59. 7. pakki 100. 2. 
p§tkii 129. 8. STiborki 146. 14. skinki 195. 12. sevkirovL 218. 14. 
tkl 99. 28. Wenn man diese geringe anzahl von kl und den bedeu- 
tenden umfang des denkmahls erwägt, so wird man kl für Tkl im 
sup. als ausnähme ansehen. is\ und i^H haben gleiche gdtung: biiKstii 
vi^H. nikHnS neben briste. nnkinS assem. In den bulgarisch-slovenischen 



Toc»l y. 153 

denkmählern gemimt das kl immer mshr die oberhand, bis es zuletzt 
allein angewandt wird. Schon das pat, - mih, und der sluiebnik aus 
dem XIL-XIIL Jahrhundert bieten nur u. Drev. slav. pamjat. 
63; dasselbe gut vom Pogodin' sehen psalter aus dem XU.- XIV, 
Jahrhundert 54; vom Norov' sehen psalter aus dem XIII, Jahrhundert 
61; vom evangdium aus Zographos^ atts dem XIV, Jahrhundert 
123, während ein sbomik aus derselben zeit Hl und iwi hat 72. Dass 
die bvlg. denkmähler, die nur i» kennen, wie der apost.-slepc,, auch 
nur 'kl darbieten, ist natürlich Drev, slav, pamjat, 301, apost,- 
ochrid, 269, Die serbisch -slovenisdien quellen bieten regelmässig kl 
dar, 'kH gehört zu den seltenen ausnahmen, und hat sich wohl 7iur 
am der vorläge des Schreibers eingeschlichen: so liest man in knn6.- 
nih. b'kistb, strastbD'kije; was nicht befremdet, wenn man bedenkt, 
dass das denkmahl aus einer russisch-slovenischen vorläge geflossen ist. 
Da die Russen die beiden halbvocale i> und h in der ausspra,che 
unterscheiden, so hat sich bei ihnen die Schreibweise ikH oder 'kl 
erhalten. Nur ausnahmsweise findet man kl in den ältesten denk- 
mählem, wie z, b, in den sbcymiks von 1073 und 1076, zap, 2. 2, 9, 
Der ostromir kennt nur 'kl. In einem russ,-sloven. evangdium aus 
im. XIV, Jahrhundert steht schon meist kl für •kl; ebenso im obi- 
hodz aus derselben zeit; ein evangelium aus dem jähre 1401 bewahrt 
'kl; eine novgoroder Urkunde von 1452 enthält 'kl nur einmahl, 'kl 
fangt gegen das ende des XIV, Jahrhunderts an zu schwinden und 
findet sich in den handschriften des XV,- Jahrhunderts schon selten. 
Man ist geneigt, diese Veränderung dem einfluss serbischer hand- 
schriften zuzuschreiben: znakb kl v^rojatno voz'Bimel'B naöalo u 
SerbovTb Vostokovz in izv, I, 102, zap, 2, 2. 9, 70, Da das russische 
na^i den gutturalen H für u hat, so ist begreiflich, dass m^n den 
altdovenisch unzulässigen Verbindungen ki, gi, chi für ky, gy, chy 
in dem maAe häufiger begegnet, als die wirkung der altslovenischen 
tradition schwächer wird. 

Die formen der zusammengesetzten declination bieten nicht geHnge 
vmchiede7}heiten dar: die ältesten quellen haben 'kl oder, was das- 
Meist, "kH; die späteren denkmähler bieten 'kiH. zogr, öloveötsk'kl. 
neöisfkl. oslabren'ki. sad'Ln'ki. svet'ki. VBzljubren'kl. mrttv'kih'L. 
nebesbsk'kimb. oedist'kim'L. svet'kimi» usw, cloz, bla^en'kH /. 20, 
24L n, 91. slavtn'kH /. 40, vSÖTbn'kH /. 40, 107. kr'Bsten'kH I, 
^20, nik'kH /. 146, blaäen'kimb //. 17. novkHrat /. 27. zakon- 
nHmb I, 74. svet'kHmL /. 139, k'kHmi, /• 4ö8; ebenso I, 675, 
JI- 17. star'kHh'L /. 34. praved'Ln'kHh'L 1, 63. pIsntn'kMh'B /. 369. 



154 u-Tocale. 

dobrkHmb, z'Bl*kHm'B 7. 257. drug^Hm'B /. 397, duhov'Bn'kHmi 7. 
52. bezam'Ln'kHmi 7. 388. mrLtvTkHmi L 803 usw. Danehen liest 
man nepraved'Ln'kHi 7. 773. blag'kHim'B I. 548. nevidim'kHimi /. 
559. sup. takovKH. poimiiH. Dass zwischen 'kH und 'kl kein unter- 
schied obwaltet, zeigen die Schreibungen yod"kH 323. 23. plod"bH 30. 
20. nes'bMt'Bstvo 30. 19. preb-bHse 12. 18. maöenik-kH 156. 13. 
ponUkHäleDije 182. IL Im ostromir finden wir vodbiiiii 109. 
kotor-ki 276. svet-bi 274. äesfki 269. predavki 184. osmikH 279. 
prisbdTkH »"55. 142, bt^h 8. uniLr'kH tisw. Im greg.-naz. istiki. sveti^i. 
prebla^enikH. svetiiH. Öjadesm^H usw. •w und 'KH erscheinen in 
den ältesten denkmählern überwiegend Sreznevskij, Drev. slav. pamj. 
einl. 182. vergl. 52. 58. 65. 66. 68. 69 usw. Auch in den späteren 
qadlen ist Tki, TiH gar nickt selten. 

6. j entspricht einem voi^slavischen langen u, ivie i einem vor- 
slavischen langen i. byti : aind. bhü. dym'L : aiiid. dhüma. grysti : 
lit. grauHu, griauzu: vergl. pr. grens-ings bissig, myst: aind. müäa. 
pyro : griech. 7wüp6(;. rydati : lit. raudmi neben aind. rud. sym. : 
aind. sünu. tysaäta : pr. tüsimtons acc. ; ebenso jetry usw. Aus 
dem unten folgenden Verzeichnisse der im wurzelhaften teile y ent- 
haltenden Worte ergibt sich, dass häufig y steht, wo man t. oder u 
erwartet: dieser junge laut hat sich weit über seine naturgemässen 
grenzen ausgebreitet. Für gybnati ertvartet man g'Lnati, das in 
anderer bedeutung vorkömmt. Neben dyhnati gilt da^s regelmässige 
d'ihnati. kyn^ti aus kydnati, kysn^ti, rygnati entfernen sich von 

formen wie btn^ti aus b'Ldn^ti ; ebenso dysati (dySanije), kypeti 
und slysati V07i btdeti. ryzdt beruht auf r^d, man erwartet 
daher nbidL. Dasselbe gilt von öetyrije: lit. ketun. Dem lit. ist 
der laut des y fremd, der in aus dem slav. entlehnten Worten 
häufig durch ui ersetzt wird. 

7. y entsteht durch dehnung des rb, ursprachlich u, ^selten a, im 
dienste der function bei der bildung der verba iterativa : VLzbydati 
expergisci: btd. dyhati spirare: dth. djmsiti fiare : diim, aind. 
dam. lygati mentiri: Hg. plyvati natare: pl'L, plü. obrydati se 
erubescere: rrbd. syhati siccari: sxh. sylati mitter e: 8%!, aind. sar. 
sypati obdormiscere : s'Lp. AccentvM ist die dehnung des i. in infini- 
tiven: kyti nutare: kü. tryti terere: tru. vyti ululare: vii usw. 
Gesteigert ist "l in suti fundere: süp: vergl. pluti usw. Herr 
A. Potebnja, Kb istorii usw, 224, sagt, es sei augenscheinlich^ dass 
die Verstärkung^ usüenie, des "h zu j dadurch entsteht, dass hinter 
dem 1» ein i eintritt. Diese ansieht stützt sich meiner meinung nach 



vocal y. 155 

nur auf die bezeicknung des lautes j in den beiden aslov. alphabeten, 
vergL seite 149, 

Vor 1, es mag dieses wie i oder tde ji lauten^ und vor j pflegt t> 
in manchen denkmäldeim dem y, Tki zu weichen : der grund dieser 
erscheinung liegt in der schuderigkeü der au>ssprache des t vor den 
genannten lauten, VkT ijakove für vt ijakov^. VkT egypt^, für vt 
egypte; d, i. vi» jegyptö. vt^i" ime für vl ime. vikY istine für vl 
istin^. YbznesatnkV i bon, Sreznevskij , Drevnija slav, pamjatnild, einl. 
132, moIjahutkV i ußenici ev,-deL 141, Vkl ime bon, Vki ina ostrom, 
neben VkiDa assem, Vkiishoidenie bon, Vki istin^ neben vl istina 
manencod. vki judolb neben vi> judolb mladen, vTKl ime. vT^V istina. 
obrestatVi' i apo8t,-ochrid, ibid, 98. Vergl, zap, 2, 2, 61, 

8, In manchen formen toechselt y mit e, a : dies findet statt im 
pl, acc. der nomina m, auf 'b(a) : raby neben ma^e ; im sg, gen, sovde 
im pl. acc, und nom, der nomina f, auf a(a) : ryby neben ko2e ; 
in manchen Substantiven im suffix men: kamy neben ime] impartic, 
praes. act, plety, pletaäta neben pije, pijasta. Der regel, dass y für 
,an^ nur dann eintrete, wenn hinter diesem ,an' ursprünglich noch ein 
consonant s stand, J, Schmidt 1, 177, steht das n&utrum plety ent- 
gegen, Vergl, seite 44, Ob lyko ein dem, lit, lunkas ähnliches lunka 
oder aber lüka voraussetzt, ist schwer zu entscheiden. Man vergleicht 
dyba mit dabt; gryza mit pr, grens-ings bissig, wobei jedoch lit, 
grau^iu nage zu beachten ist; myslb mit w, mandh und p, stygn^6 
erkalten mit lit, stugti steif werden und stingti, gerinnen J, Schmidt 
L 178. Man beachte ktr, hlybokyj neben hlubokyj für aslov, 
glabok'L ; y to in kopyto wird aus an-to erklärt und kopan mit griech, 
•/.ÖTcavov verglichen Beiträge 6. 92; yka in vladyka mrd als 
differenzierung von inka aus anka gedeutet J. Schmidt 1, 178, Man 
Tneint, ,an^ sei hi vorhistorischer zeit zu ü geworden, 

9, j, dem ein v vorhergeht, ist im aiüaut oft der Stellvertreter 
des aus ü entstandenen % : vyknati : w, tk, ük. vym§ : aus ym§, 
xme statt ydme, Tbdme. vysokt : aus ysoki», tsok'B. vyti : aus 
yti, rbti; damit hängt vykati zusammen, 

10, Das auslautende 'h eines praejixes schwindet meist vor dem 
wcalischen anlaut des verbum: manchmahl verbindet sich jedoch t» 
mit i zu Tii, y. ot'Limet'L marc, 2, 20; 4. 15; 4, 25, neben otbrneti» 
zogr. pod'iiti sup, 88, 16, pred'Liti 84, 3, vBzi.igraite sav.-kn, 129. 
neben razidet'L s§ 5, vLztide bon, vi.z'Bidosta slep6, izbid^ pat.-mih, 
50. iztidete 38, izbideta 138. iztidt 31. 38. 120, obtid^ 122 usw. 
neben otidosta 86. otida 121, obtimett psalt-d^L 396. iz-^ideSi 



156 n-vocale. 

ev.-deS. 386. iztiti apost.-ochrid. 276. vBztidet'L 297 ; ebenso obi.i- 
SedLse pat-mih, 122. ybzi>igi>dL mladen. preybZbisBlb prol.-rad., da 
isiili» und ilbdi» neben Ikhh» und gbd vorkömmt. 

li schvdndet auch zwischen dem b des praefixes und dem v des 
verbum: ob§zati, obiti aus obt und vezati, viti U;SW. Das erstere 
'kann auch aus ob'B und §zati erklärt werden, da das v von v§zati 
wohl nur im anlaute steht. 

11. Dass y, t^i aus oj entstanden sei, halte ich für eben so 
unrichtig, als dass der u-vocal % (verschieden vom a-vocal %) ein 
älteres o voraussetze. Für y, ^kl aus oj können eb&n so wenig die 
formen angeführt werden, in denen oj für y, 'kl steht, als für die 
entstehung des "h aus o die anführung jener formen beweisend ist, in 
denen 'l durch o ersetzt wird. Man findet, allerdings nur zwei maM 
in der ganzen bisher bekannten aslov. literatur, oj für iki : jezojkomt 
sav.'kn. 138. für jezjiiormi. pomojslilb s§ izborn. 1073. für pomj- 
slilb se Sreznevsky, Drevnie slav. pamjatniki, einleitung 180; eben so 
isasy assem. für isusovi. Häufiger begegnet man formen wie Dikojze 
Hs. 92. für nikyÄe sav.-kn. 13, Dass formen wie spoitimar annal.- 
fuld. aslov. *spytinier'B (moyslaw ist dunkel) die ausspräche des y, 
Tki als oj nicht dartun, ist bereits bemerkt worden; sie genügen eben- 
sowenig zum beweise der entstehung des y, T^i aus oj. Man beachte 
^. buitsov (byd^ov), buitic (bytice) neben lutomuzle (litomysl), 
muslawitz (myslovice) ; ferner Ö. m^mi aus mojmi, mojimi und 

^'' VJS^^J (}y Py&^^J^ VJS^^h ^^^^73 niolodeci kir. 2. 9) aus 
poigraj. 

12. Seltener als die seite 152. behandelte vermengung von y und 
x ist die von y und i. Schon in den ältesten qusllen findet man 
jedoch kriti, riba/wr kryti, ryba. nesiimyslLni (o nesiimyslLni srLdb- 
cemb zidovine cloz. 1. 17.) für nes'bmyslbny. likujmi sup. 236. 
25. für likujmy. nepravbdi. riba izborn. 1073. Dass bim'b Jiicht 
für byim> steht, ist 3. seite 88. darzutun versucht. Dagegen 
findet man y für i in davydovb. si.zydana neben s'bzidaje zogr. 
farysei cloz. I. 389. obygrbstiti auvs^stv. obyhode prol.-rad. Dieser 
Wechsel ist jedoch in den alten denkmählern sehr selten. Was die 
späteren denkmähler anbelangt, so behaupten y und i die ihnen 
zugewiesenen gebiete in den bulgarisch-slovenischen quellen lange zeit 
hindurch, was dem fortwirken der tradition zuzuschreiben ist, da sich 
die Unterscheidung beider laute früh verlor. Sicherer waren die gross- 
russischen Schreiber in der anwendung beider buchstahen, während 
die kleinrussischen sie verwechselten: ryzi zap. 2. 2. 38. Die Serben 



Tocal y. 157 

beachteten schon in der ältesten zeit deti unterschied nicht: vsakimi. 
küigi. pogib^lL Jcrm6,-7nih. drugiihi» hom.-ndh, und vh yytliomi ev 
BYjöXee[ji, iosypL 'Iwonjip nicol. Befremdend ist die Verwechslung des y 
und i in den prager glagolitischen fragmenten. 

Noch seltener ist der Wechsel von y und u: pastyrt und 
pasturt Amphüodiij, dyhati und duhati spirare : die fo^^men scheinen 
indessen nicht gleichbedeutend zu sein, jenes beruht auf d'Bh in 
di>]in^ti, dieses ist wohl denominativ: duh'B. slyäati ///. 2. und sluSati 
V. 1, audire : das erste ist primär gebildet. Man findet aux^h slyhati 
und sluhati. Man beachte aslov. pritycati und pritucati comparare: 
jenes fliesst regelrecht aus t'Lk. Man vergleiche auch syn'L und 
sunt turris; syrovB und surovL crudvs; puhlnb cavus hängt mit 
pahnati tmnere zusammen, neben welchem auch pyhati besteht. Am 
mchtigsten sind die oben angefiäirten verbalformen, deren gegenseitiges 
verhältniss ich nicht ergründet habe. 

18, y enthaltende formen, a) Wurzeln, blyskati: ^. blyskati. 
p. blyska6, blyszcze6, blysn^6 blitzen, ns, blysk t?o?i bl^Lsk, blüsk : 
(jdoD, blistati von blbsk^ bllsk. bogatyrt r, heros: mongol, ba- 
ghadur aus aind, bhaghadara robur' tenens Orient und Occident 1, 
137, brysati abstergere, nsl, brisati. w. brüs: vergl, lit. brukSoti, 
hrauklti und braukti streichen, brysati ist durativ, nicht iterativ. 
byti gignij crescere, esse, nsl, buiti fris, biti. klr, byty, buty. pr. 
iü, bou. buvas wohnort, lit, büti, aind. bhü, ahdktr. bu, griech, 
5Ü: 96(1). lat. fu- : davon by-lt fJiov : lit. buitis existenz und pibuitis 
dnd wohl entlehnt Vergl, au^ch buisa art und weise, byda in 
nzbydati expergisd: w, büd in btdeti vigilare, by^dri» steht für 
bi^ärB. bykrb bos. nsl, bik : w, buk. aind, bukk, bukkati, daher 
amk a^lov, b'LÖela; verwandt ist aslov, buöati mugire, bykt setzt 
etn *bykati voraus, byrati neben bylati errare: J, Schmidt 2. 
223. vergleicht aind, bhur, bhurati zappeln, zucken, bystr'B citus, 
iisl. bißter: t ist wohl zwischen s und t eingeschaltet. Das wort soll 
mit b-Ld zusammenhangen : lit, budrus, hjvoVh ßo6ßaXo(; bubalus. 
r. bujvolt, wobei an buj U7id volt gedacht wird, neben dem älteren 
buvoli,. klr. buj vol. p, bawol, bujwol. lit, bavolas, byvol'L ist fremd 
inatz, 23, ö'etyrije quatuor, lit, keturi: alit, ketveri entspricht 
cdov, öetvert. aind. öaturas, Öatväras. griech, 'ziciaoLpeq (j:i(s\)peq). lat, 
pohor: y entspricht aind. u, nicht väy wie das lit, zeigt, dybati 
dam ire, pridy beti. p, dyba6 furtim ire^ insidiari : w, dtb. vei^gl, 
p. dba6 aufmerken, d. i, aslov, *d'Lbati, daraus lit, daboti, dyba 
^. j). truncus, r. volosy dybomt stojatt. Das woi^t ist mit d^b'L 



158 u-tocäI«. 

verwandt dyhati apirare: w. dth in äiiliii^tiy minder genau 
dyhn^ti pat-mih. nsl. nadiba^ nadeha. dymati flare : w. Arbxn^ 
di>m^y d%ti. aind. dham. djmija inguen. pobolitb dimijami misc- 
§af, 137, oth bedru, ot^ dymbju tichonr, 2. 358: der dual. IcLsst 
die hedeutung „inguen^^ als zweifelhaft erscheinen, StuUi dtiert das 
hrev.-glag. und gibt dem warte die form dimje n, : jetzt kennt das 
s, dimije^ dimlije bra^ca nojch dem zu bedeckenden körperteüe^ c. 
dymS mit dem befremdenden sg. gen. dymöne der schambug usw. 
dymßje tumor inguinum. p, dymie, dymienia schambug, nsl. dimle 
(dimlje) pl, f. schamseite. os, dymjo. dymi> fumus, liL dumai pl. 
got. dauni'. grieck, 0ü[i.6(;. lat. fümus. aind, dhüma, dynja pepo, 
gryz^, grysti rodere. lit, griau^u, grau&iu. lett. grauzu, pr, gremtngs 
beissig. Man beachte grizeix sav.-kn. 44, gybnati perire, davon 
gubiti perdere. Wahrscheinlich verwandt mit gtb in g'LD^ti movere 
und ST.g'Liiati plicare: beide ergeben gyba: gybati movere und 
stgybati plicare. Bei Mikuckij lit. gaubti ßectere. gymati palpare. 
gyzda lautüia in einer späten qudle. nsl, gizda superbia. s, comtio. 
Geitlery Lit. stud. 64, vergleicht lit. gada lob, g^myzati repere: 
stamm g-Lmtz in g'Bmiizati. nsl, gomzeti, gomaziti vnmmeln. s. 
gmizati; gamizati. L bemzot. by, davon pobyli. pronus: pobylt 
licemt prol.-rad. p. chyiis[6. cbyli6. klr. pocbylyj, pocbolyj verch. 
66. Potebnja, Kz istorii usio. 200, vergleicht lit. sverti wägen. 
byra morbus, nsl. birati^ berati languere. Hr. cbyrity kränkeln. 
cbyryj kränklich verch. 76: vergl. p. ns. cbory. os. kbory at*s 
cbvory. bytt in bytiti rapere: w. bxt, wovon das mit bytiti 
gleichbedeutende bvatiti. bytrt artifidalis: lit. kitras listig und hutrus 
hurtig sind entlehnt. byz'B, byza, byza neben hy^da domus. got. 
ahd. hüsa-. krynica p. fons, dsterna. Dunkel. kryti abscondere : 
sdbst in den ältesten quellen doz. sup. sav,-kn. 128. 131. häufig 
kri geschrieben. Hinsichtlich der bedeutung beachte man klr. kryj 
boi^e ! bewahre gott ! Geitler 35. vergleicht lit. kn^auti schichten, laden, 
häufen. kyti, kyvati nutare. nsl. kimati. b. kiva vb.: lit. kujuoti. 
kycLlt: c. kyöel m. hüftbein. vergl. k'Lk'Bnb. Geitler, Lit. stud. 49, 
bringt lit. kuike die bei. kyöiti infiare stolz machen. Vergl. Fick 
2. 638. kyd in kynati, kydati iacere. kybati sfemutare: w. 
kxb in k^Bbn^ti. Vergl. aind. Mu, kääuti. kyj fustis, malleus. 
lit. kujls. pr. cugis : w. ku in kova, kujs^. kyj aus ki>j. kyla 
hemia. griech. xti^Xy;. nsl. s. r. kila. klr. kyla. ö. kyla. p. kila: 
lit, kuila hodenbruch, brudi wird mit aind. kvla abhang verglichen, 
kuila kann allerdings aus p. kila nicht erklärt werden. Audi die 






j 



vocal y. 159 

Zusammenstellung V07i kyla mit xt^Xyj ist anfechtbar, Vergl. motz. 54, 
kypeti salire: aind. kup, kupjati wallen. kyprx foraminosus: 
zemlja kypra usSe tichonr. 2. 392. b. da r^askrasa kipra usta verk. 
66, kysati^ kysn^ti /enwewton, madefieri: aind, 6u^ pass, sieden. 
kyStka: c. kyaka handvoll, lit, kuSkis Geitler, Lit. stud. 66, kyta: 
nsL kita ramus, fasdctUus, nervus : lit, kuta faser von tuch, troddel. 
kyt'Lka corymbus: lit, kutts beutel, lobyzati: oblobyzati deoscur 
lari: stamm, lohrbzati. lygati: oblygati calumniari: w, Hg* in Hgati. 
slovak, lyhati: ne lyhajte betrüget nicht. lykati slovak, vorare, 
deglutire: horuce ne lykaj. p, lyka6. lyko liber r., p. lyko: lit. 
lunkas. pr, lunkan acc. lonks. Nach GeiÜer^ Pönologie 87, ist lyko aus 
lunka vor dem aufkommen der nasalen entstanden, die w. sei lank 
flectere J, Schmidt 1, 178, lysto, lyst'L tibia x.v<5(jltq: vergl, nsl. 
listanjek; femers r, lytka. c. lytko. p, Jyta, lytka und p, ^yst, s. 
Hat, so wie klr. lydka, lydvy6a. lysi» in vizlyst calvus, eig, eine 
blässe habend, p. lysy, wahrscheinlich aus lyks'B: lit, lauks, pr. 
lauxnos stellae, abaktr, raokäna luddus. Mit lys'L hängt zusammen 
p. iyska. r. lysucha fxdica, Vergl. (res^b) rehi dm aus reksi. lyia 
r, Schneeschuh, lett. lu&es, monastyrt [xovacTiijp'Ov. my nos, ray 
in myti lavare, pr, mü: au-mü-snan, my soll mit lit, mxiuti 
abstreifen zusammenhängen. Man vergl, jedoch mauditi s sich baden, 
muäas seife ist entlehnt: p. mylo. myk fw mykati movere: vs^mb 
vetromi» beahu myöemi mladen.: w, mi>k in m'Lknati. lit, m^ukti 
streifen, myk m r, mykatb mugire, nsl, mukati: griech, [xux in 
£jjiux.ov, y,i[f,\)Y.(x, lett, mmiL myliti: c. myliti. p, myli6 i'rre manchen, 
OS, mylic (molic). ns, molis : lit. militi irren ist entlehnt, Vergl, lett, 
meist, mel^u phantasieren, maldlt irren, mysati s§ : nsh misati se 
sich haaren: ahd, müzön mxmssem, myslt cogitatio. lit. mustis 
cogitatio, mustau cogito Szyncid, Vergl, got, maudjan eiinneni, myslb 
etwa myd-tlt ude jasli aus jad-tls. Vergl, J, Schmidt 1, 178, mySb 
mus, ahd, müs. griech, \L\jq. aind. müs, mü§a m, mü§ä, müM f, lit. 
müs. griech. [iJJq. ahd. müs. Hieher gehört auch mystca brachium, 
eig. musculus, Vergl, lit, pele maus, muskel, myto merces: myto 
ist wohl das ahd, müta, nicht das got, mötä-, lit. muitas, mitas. 
lett. muita sind entlehnt. Vergl. matz. 61. nejesytb, nesytb 
pelecanus. netopyrb vespertüio. Im ersten teil des compositum sieht 
man die bezeichnung der nacht: neto aus nekto; der zweite ist aus 
pit fliegen gedeutet wm^den: pyrb für pttyrb, was kaum wahr- 
icheinlich ist, ny in nyti languere. c. nyti, davon unaviti: aind, nu 
wenden, griech, veüw siiike, lat, nuere. Vergl. klr, nycKty mager 



160 Q-Tocale. 

werden. ny nos. nyn^ nunc. r. diai. none. lü. nünai. ahd, nun. 
griech. vüv. amd. nünam. nyrati, pod'Lnyr^ti se immergere: w. 
n'Br von einem U'8tamme.,Tdr. nyrjatt, narkovaty hibl. L lü. nerti. 
DyrivL, pi'onyriiTL malys. Vergl. r. dofb tebja iznyrjaj! nyrb 
turris. nyriste oixoxeSov: w. wbT in der bedeutung ingredi. Vergl. 
nura ianua. ohjoq. aind. veSa von vis sich niederlassen, eintreten. 
CuHiuSy Grundzüge 162, plastyrt xXacmQptov. plyvati natare: w. 
ply, wofür pH, d. i. plü. Vergl. aslov. plyt'Lk'L. nsl. plytev seicht. 
pryha in pryhanije fremitus kann mit aind. prüth schnauben durch 
prüths , prüs zusammenhängen, lit. prunkS6e praet. prunMtavoti 
J schnauben: GeiÜer, Lit.stud. 68. 105, vergleicht 6, ost^chati mit stydöti. 

y prysk in prysn^ti effluere, davon pryStt ulcus. psaltyn» (j/aX'nJpiov. 

putyrt TCOTT^piov. pyhati frendere, eig. flare. pyha superbia. nsl. 
pihati : w. p'Bh. aind. pü reinigen, reinigend wehen. Vergl. lit. 
putu flo. r. p. L puch flaumfedem: lit. pukas ist entlehnt. pyriti 
in prepyriti prSin^drostb lam. 1. 99, pyro far. Hr. pyryj guecke. 
c. pyr, pj^f . lit. purai pl. pr, pure trespe. lett. pürji winterweizen. 
griech. T^jpoc. pyr'L, pyri>: ^. pj?r, ff f favüla. p. ^erz^ perzyna/wr 
und neben pyrz, pyrzyna. s. puriti torrere. piriti ignem accendere. 
6. pyriti se glühen, p, perzy6 sie für pyrzyc si§ : vergl. J. Schmidt 
2. 273. pysk'B : c. pysk aufgeworfene lippe wird mit lit. putu flo 
verglichen. pytati scrutari. rogostyrb ep-^(X(STfip\o^. ry in ryti. 
r'Lvati f ödere, partic. rtvem». L rf6, lit. rauti, raveti jäten, aind. 
ru, ravate zerreissen. ryba pisds. riba neben ryba zogr. sav.-kn. 20. 
Fick 2, 646. vergleicht ahd. rüpba quabbe, ein seeßsch. rydati : obry- 
dati s§ erubescere: w. riid. rydati ^ere. s. ridati. lit. raudmi, raudoti. 
raude Mageweib. lett. raudät. ags. reotan. ahd. Hozan. lat. rudere, 
aind. rud, rudati, röditi. rygn^ti ructare: abweichend c. rihnouti. 
p. rzjgnsLC. lit. rugtij raugeti, raugmi, lett. raugote s: vergl. rügt 
gähren. lat. erugere, griech. ipt\)^o[L(xiy spuyY'^fva). rykati rugire : aind. 
ru, rauti, ruvati: daneben rjuti. ryst pardalis. nsl. s, ris lynx, 
ungenau leopardus, tigris. 6. ry s. p. ry s alles m. r. ; rysL in der 
Volkssprache m., in der schrift f. klr, rys /. verch. 59. lit. luHs. 
pr. luysis. ahd. luhs, griech, auyS» Vergl, aind. ru§ in rasant licht, 
hell, da^ als partic. von ruc glänzen angesehen wird. Wer bei rysb 
an ruc denkt, wird es aus ryksb entstehen lassen, ryXdt ruber 
aus rydJT», wohl für TT>iAh : w, rtd, r-ideti se. skyk in skyc^ati 
latrare. Fick 2. 681. vergleicht lit, saukti. lett, saukti. skymati 
susurrare. skytati s§ vagari. Fick 2. 681. vergleicht aind. Söju, Ra- 
vate sich regen, got. skevjan gehen. Geitler, Lit. stud, 70, denkt an 



vocal y. 161 

lit, sJcmti, »kuitau ddirare. Vergl. bl^d und bl^di. skytiti indi- 
nare: ne im^aSe k'LdS glavy poditskytiti antch. slyh in sly^ati 
audire: st. sHb, slnbh. ZtY. Idausu, klausU fragen, ahd, hlosen, aind. 
äru§, dbaktr, §rao§a gehorsam, Vergl. r. slyti», slyvu für aslov. sluti, 
slov^. smycati trahere. smykati se repere: w. smiik. liL smunku, 
smukti gleiten, davon p. smyk ßeddbogen, das lit, smuikas lautet. 
sny in osnyyati iterai, fundare: w. sni»; d. i. snü. osnovati ist 
perfectiv. spyti nebeii ispyti fnistra. stryj patruus. Mr. stryj. 
lit. strujus senex. stydßti 8§ erubescere, davon stud'L pudor: r. 
prostygnutB und p. stygn^d vergleicht J. Schmidt 1. 178, mit lit. 
stugti steif werden. styd im r. stynutb fngere. p. Btydn^6 und 
daraus stygD^6. Hieher gehört auch s. stinuti coiigelascere, eig. 
erkalten, aslov. studen'B frigidus. styrt : p. styr axidpenser sturio : 
ahd. stüro motz. 315. syh in syhati siccari: w. s'Bh in s'Lhn^ti. 
p. schiia6. Man msrke isbsySe exaruit pat.-mih. 34. für is'iSe. 
syk im p. 8ycze6 gemere. 6. syöeti. r. sykatb. Vergl. lit. Saukti 
rufen : kaukti heulen ist kukati in kukavica. sylati mittere : w, s^l 
in axlati. syn'L flius. lit. sünus. pr. soüns. got. sunu-. aind. sünu. 
ahaJctr. hunu. Ob aslov. sn'Lha nuru^y aind. snuää, hieher gehört, ist 
zweifelhaft : synoha findet sichy allein nur in einer quelle des sechs- 
zehnten Jahrhunderts. synii neben sun'L turris scheint eig. etwa ,das 
aufgeschüttete^ zu bedeuten: syn'B wäre in diesem falle von s^p schütten 
abzuleiten: syp-n'B. Andere vergleichen aind. Smia tumidus. sypati 
fundere : w. s-Lp in s'Lp^, suti av;S süpti statt sy ti. s. nasip (nasyp'L) 
stammt vom iterat,, nasap (nas'Lpi») vom wurzelverbum. sypati in 
usypati abdo9*miscere : w. s'Lp in usiin^ti^ daher us'Bpi», wofür usypt 
hl usypSi ej sb plaöemb pat.-mih. 118. und Jdr. prosyp bibl. I. 
Byr-L humidus, crudv>s. syrovi» nd)en surovL crudus. syrfeti virere. 
Vergl. lit. surus salzig, ahd. sür sauer. syr'L caseus. syriste coa- 
gvlum, stomachvs. lit. suris, surus salzig, s. sladka surutka; hira 
serum laMis. aind. sara hat unter den viden bedeatungen avxih die 
fSaurer rahm.' lett. sers ist entlehnt. sysati sibilare. ahd. süsön 
saugen. sysati sugere: w. stiS. klr. vysysaty, ssaty. sytiti im 
p. sycii. r. sytitb den honig zerlassen, seimen und trinkbar machen. 
syt'B satur. lit. sotv^. lett. säts. got. sada-: sada- satt, sötha- Sätti- 
gung, lat. sat, saiis, satur. y für lit. o und got. a usw. überrascht,* 
das lett. suits üierflüssig entfernt sich von syti» durch die bedeutung. 
lett. suitie und stts satt sind entlehnt. Ddbrück stdlt got, sada- zu 
aind. san zur genüge erhalten, spenden, lit. suitis reichlich mahnt an 

p. sowity. syv: r. syvnutb, sunutb. aslov. sun^ti; sovati. tryti 

11 



162 n-Tocale. 

terere: w. try aibs ter. griech. ipü^tv. Vergl. tr^ti und tratL ty in tyti, 
kroat. titi, pinguescere, otavan recreatus, 8. toviti. p, oty6. <dnd. 
tu, tavitiy tauti vcdere, tavas robur, ttv pinguescere, lib. tvJcti, iunku, 
ty tu, lit, tu. pr, tou, tu, got, thu, gr. tu, a6. aind. tvam (tuam), 
tykati pungere: w, t^k. tykati: potykati se impingere, potyklivt 
fädle impingens. tykati in zatykati obturare: w. ti,k, tykati: 
prytycati, pritacati comparare, tyky Cucurbita: wahrscheinliche 
w, trbk. lit, tukti, tunku pinguescere, tyl'L cervix. Fiele 2, 672. 
vergleicht eine w. tu schwellen. tyni» murus, s, tin paries, Idr, tyn 
bibl, I, 6. tyn. got, Huna-, anord. ags. tun. ahd. zän zäun. air. 
dün arx. Wahrscheinlich ist tjrrh' aus dem got. entlehnt, lit, tuinas 
pfähl ist slav. Ursprungs. tyss^Sta ndllej ein partic. pra^. von 
*tys, etwa tumere, lit, tukstantis f, pr, tüdmtons a^, got. thüsundi. 
Daneben selbst in alten quellen tys§sta. r. tysjaöa; 6. tisic für tysic 
m. und p. tysi^c entsprechen einem aslov. tyseätL au^s tys^tji^ 
während as, tysu6a das aslov. tys^sta ist, vy praefix: av^ aind. 
ud hinauf, hinaus, vy für t., y. vy vos. vy in vyti vlulare. b. vi. 
aind, u, avate, vy für t>, y. vydra lutra. r. vydra. p. wydra. lit. 
udra. lett. üdrs. pr. vdro. aind. abaktr. udra. vyg^nL: 6. vyhen 
ravchloch, esse hält Geitler, Lit. stud. 50, für eine nebenform von 
oben. vyja collum. vyka in vykanije clamor. pr. per-umk-aut 
berufen: vergl. vy, vyti. vykn^ti assuescere, discere: w. ijk, d. i. 
ük, davon obyöaj mos. uk'L doctrina. lit. junkti assuescere. jaukinü 
assusfacere. lett. jükt. jaukt. got. uh: biühta- gewohnt, aind. wb, 
uöjati. vym§: r. vymja über. nsl. vime. p. wymie vmo. lit. udroti 
eutem. ags. üder. ahd. üter. griech. ouOap. lat. über. aind. üdhan, 
üdhar : vym§ steht für vyd-me u^ damb für dadint. vyp'L, vypk 
larus. r. vypb /. ardea stellaris : matz. 373. vergleicht schwed. vipa 
gavia. vysok'B altus: got, auhu in avhuman- in Verbindung 
mit lit, aukStas für auSas wie tukstantis für tusantis scheint ein slav, • 
ys mit s aVjS k' zu ergeben, Vergl. jedoch pr. audxts und unsai 
hinauf, vysprt sursum : vys scheint mit vysok'B zusamm^enzuhangen, 
wenn nicht vi isprt zu teüen. prt mxkhte man mit per, prati volare 
zusammenstellen. Man merke izusprt de alto tichonr. 2. 175. vy^tl'L : 
nsl. vizel canis sagax. r. vyÄlecL. ö. vyzel: p. wy^eh lit, viSlis ist 
wohl entlehnt. Matz. 89. vergleicht pr. wuysis canis genus. zybati 
agitare. zypa in zypanije clamor. Vergl. zuk'B sonus. r. zyk'B. 
zyöatb. zyvati: prizyvati advocare: w. nicht z'bv, sondern zt>, 
zu. klr. zov von zu und zazyv bibl. I. von zyva. 



Yoeal 7. 163 

ß) Stämme, svekry socriLs : aind. ivairü. 2ely testudo : 

griech, YtXüq. buky fagus: pr. bucus, Ijuby avMyi\ tyky cux:wrbita, 

j§try cognata, ein jetri) voraussetzetid : lit, inte, lett, j entere, griech, 

sivaispe;. aind, jätar. Aus ledvija lumhua möchte man auf ledy 

scUiessen, cr'Lky ecclesia: ahd. chirichä, sraky tunica, dly neben 

dbva dolium usio, 2. seite 59. Vergl, nsl, kri (kry) für aslov, 

kr^vL. Für perdix, attago ergibt sich aus kuropttina für -p'Lttvina 

die form kuro-p'Lty. Ö. koroptev, kuroptva: r. kuropatb und p, 

kiiropatwa bieten ein durch Steigerung entstandenes a: w, pat, patati 

fliegen, mehyrt vesica von meh'B. nsl. meher und mehur 2. seite 

93, puzyrt bulla idrd mit unrecht mit «puaapiov zusammengestellt. 

motyla fimus. mog-yla collis. rogylt arbor quaedam 2. seite 113, 

mlymb mola: p. mlyn. pr. malunis, lit. mMunas. zrTbny mala 2. 

mte 123, pr. girnoywis, nach Geiiler, Lit. stud. oO, girnmwis. 2ri>- 

ny wie nasteg-ny, osteg-ny. pelyn'L absinthium: p. piolyn, piolun. 

rabynja serva. k'Lnegyiija und magdalynja (xaYSaXr^vt^ 2. seite 143. 

bogynja ist wie gospodynja zu teilen: bog-ynja, nicht etwa bogy- 

DJa, wobei auf i> als ü gewicht gelegt wird, pastyrt potior 2. seite 

177: vergl. lat. turu. kamy lapis. ipla.mj flamma. jeötmy hordeum 

2. Seite 236. Vergl. lit. akmü, dialekt. akmun, daher kamy-k'Jb, 

reray-k-i usw, aus kaman-k'L usw. J. Schmidt 1. 178. kopyto 2. 

sdte 202. J. Schmidt 1. 178. vladyka dominus. Vergl. J. Schmidt 

1.178, jezykrb lingua: r. lezyk'L dial. lit. lezuvis. pr. insuwis. arm^en. 

lezu: jezyk'L scheint ein deminutivum zu sein: vergl. armsn. lezov-ak 2. 

Seite 254. kotyga tunica 2. seite 285. solyga, selyga pertica ferrea 

i^t wohl fremd. Die verba wie celyvati osculari, osnyvati fundare 

heruhen auf stammen wie cel^, sni); deren !> durch dehnung ebenso' 

in y, lii übergeht uie in brtd : VLzbydati ; es tritt jedoch auch 

Steigerung ein: ^rodovati und ^roduj^ etica ude plova und pluti. s, 

grohitati neben grohotati scheint ein groh'Ltati vorauszusetzen. 

y) Worte, pl. acc. der %(a)-stämme: raby. sg. g&ti. pl. acc, 

'^om. der Si-stämme: ryby. partic, praes, act. der suffixlosen stamme 

öw/ eonsonanten : plety usw. Darüber ist auf seite 44 gehandelt 

y^dm. pl, acc, der •'h(u) -Stämme: syny aus -nuns, -nüs. lit, sü7ius. 

Sot, m7mns. aind, sünün aus sünuns. Der pl. instr. raby mrd aus 

rab-i-mi erklärt, indem man annimmt, i» und i seien nach dem aus- 

fall des m zu j, ^ki verschmolzen, etwa wie dobry aus dobr'L und i 

eitsteht, während andere vom lit. äis (vükais) ausgehen und meinen, 

«i «ei nach dem abfall des s in j, 'kl übergegangen und zwar 

dadurch, dass a in 0, i verwandelt wurde, das mit i vne oben y 

11* 



1 64 a-Tocale. 

•Kl ergah GeiÜer, Pönologie 36. Anders Leskien, Die dedination usw. 
104; die erste deutung ist wohl aufzugeben, die anderen sehr proble- 
matisch. Der dual. nom. syny entspricht aind. sünü, es steht dem- 
nach y für aind. ü. Auch dem i in gosti steht aind. i gegenüber. 
Schwierigkeiten bietet das personalsuffix der I. pl., das mt^ my 
und bulg. me^ serb. mo lautet. Als regel ist m^ anzusehen, mi ist 
fehlerhaft 3. seite 68. vergl. seite 15, Die gleiche Schwierigkeit wie 
bei der personalendung my zeigt sich bei den enklitischen pl, a>cc. 
dat. Tky, Yjy die mit den gleichfalls enklitischen aind. pl. a,cc. dai. gen. 
nas, vas zusammenhangen. Neben ni, vi kennt das serb. ne, ve. 
Daraus scheint zu folgen, dass aind. as im slav. auf mehrfa^che art 
reflectiert vyird : durch t, y und durch q, wozu noch o tritt. Zur 
erklärung von my Jiat Herr J. Schmidt auf das lit.-iemaitische mens 
für rries, lett. mies, hingewiesen, my ist eigentlich ein pl. a^x. und 
entspricht dem lit. mus, lett. müs. Wie my denke ich mir auch vy 
entstanden, das pl. nom. und acc. ist. 

Dass die bei weitem meisten casus der zusammengesetzten dedi- 
nation durch zusammenrückung zweier casus entstehen, kann nicht 
bezweifelt werden: sg. gen. m. n. dobrajego ist dobra jego, ursprüng- 
lich zwei Worte, entsprechend einem griech, dtYaöou tou statt tou dyaSou. 
Dasselbe tritt ein im sg. gen. f. dobryje d. i. dobry j§, nicM etwa 
dobry jej§, da j§, wenn nicht älter, doch mindestens eben so alt ist 
me jeje; je verhält sich zu zmije wie ja zu zmija. Was jedoch, 
namentlich die casus betrifft, deren suffixe consonaiitisch anlauten, so 
langte ich naxih langem schwanken bei der ansieht an, dass in den- 
selben das thema des adjectivs mit dem casus des pronomens ver- 
bunden erscheine, indem ich meinte, der sg. instr. m. 7i. dobryimt, 
AOepiiiiHMk; d. i. dobryjimt, entstehe aus dobn. jimL, was ich jetzt 
dahin ändere, dass ich dobry im t aus dobro jimt hervorgehen lasse. 
Was mich bestimmte frühere ansichten — denn ich hatte deren mehrere 
— aufzugeben, war die Wahrnehmung, dass in mehreren slavischen 
sprachen in der tat eine Verbindung des adjectivischen thema mit dem 
casus des pronomens stattfindet. Diese ansieht legte ich dar in der 
abhandlung : Die zusammengesetzte dedination. Sitzuiigsberichte, band 
68. 133. 1871. Auch jetzt kann ich mir den sg. gen. m. n. dobrego, 
dobrega der dem zehnten Jahrhundert angehörenden nsl. freisinger 
denkmähler nur aus dobro jego, dobro jega, nicht aus dobra jegO; 
dobra jega erklären. Das gleiche gilt von dobroga, dobrega des 
jetzigen nsl., vom s. dobroga, vom ö. dobreho usw., und nicht minder 
vom sg. dat. m. n. nsl. dobromu, dobremu, s. dobrömu, ö. dobr^mu usw. 



Tocal n. 16t5 

Bei dem hohen in das zehnte Jahrhundert zurückreichenden alter 
und der weiten Verbreitung dieser erscheinung glaubte ich dieselbe 
zur erklärung aslov, formen benützen zu dürfen. Diese ansieht glaube 
ich noch jetzt festhalten zu sollen, wenn ich auch einzelnes an meiner 
erklärung zu ändern mich veranlasst sehe; so deute ich jetzt, wie bemerkt, 
den sg. instr. m. n, dobryimb av>s dobrojimb^ da ich in kyimb aus 
kojimb die gleiche Veränderung eintreten sehe. Diejenigen, die diese 
ansieht für irrig halten, meinten, mein irrtum rühre daher, doM ich die 
form&n ausserhalb ihres Zusammenhanges betrachte, was kaum richtig 
ist, da Toeine ansieht gerade auf dem zunächst mxissgebenden zusammen- 
hange der slavischen formen beruht, Herr A, Leskien ^hat in: Die 
dedination usw. 131 - 137 meine erklärung eben so ausführlich als ener- 
gisch bekämpft und s, 134 behauptet, es sei wenigstens sehr denkbar, 
dass in dobr^mL - jimi»^ dobromb - jimb usw, durch abwerfen des 
erstem, inneren, für die Charakteristik der formen unwesentlichen der 
beiden gleichen bestandteile eine dissimilation, eine erleichterung gemaxiht 
sei, und s, 137 die Überzeugung ausgesprochen, dass die zusammen- 
gesetzte dedination im slavischen und litauischen nur durch zusammen- 
rückung der pronomincdcasus mit den declinierten adjectivformen ent- 
standen ist und alle abweichungen davon nur scheinbar oder spätere 
nevhüdungen sind. Den sg. instr. m, n. dobryimb usw. kann man 
als eine neubUduiig ansehen, d, i, als eine form, die wir sprach- 
geschichtlich nicht erklärefii können, weil sie sich nicht aus älteren 
formen ergibt. Dabei käme es auf die beantwortung der frage an, 
wie alt eine bestimmte neubüdung ist, ob nicht der nach meiner 
ansieht entstandene sg. instr. m. n. in das neunte Jahrhundert versetzt 
werden darf. Wie alt ist das slav., vyie alt das lat. imperfectum? 
und dürfen tvir das nsl., kr., s,, ^. usw. dobro jego als jung 
ansehen ? und das s. mog budem ? 3, seite 246. 4. seite 776 und 
die b, formen ple, ne, gre ? usw. 3, seite 201, 

y findet sich in entlehnten Worten als ersatz verschiedener laute: 
bohatyrb. byvol'b. hyzi». myto; griech, n^piov wird durch tyrb wieder- 
gegeben: monastyrb. plastyrb. psaltyrb. putyrb. kyla ist mit griech, 
xi^Xy] unverwandt, 

III. Dritte stufe: ov, u. 

1, u, oy, hat im alphabete den namen \xkrh, oipc^. 

2. u hat zwar, aind. au (ö) entsprechend, etymologisch die 
geltung eines diphthongs; wir haben indessen keinen anhaltspunct zur 
hehauptung, dass es in der ausspräche lang gelautet habe. 



166 n-Yocale. 

3. Was die Schreibung anlangt, so ist zu merken, dass nickt 
nur das kyrillische, sondern auch da>s glagolitische aiphabet das 
zeichen dafür dem griechischen ou nachgebildet ist, denn es bestellt 
aus der Verbindung des o mit dem dem griech, u entsprechenden 
buchstaben. Dies beweist, dass das uns bekannte glagolitische alphahet 
vom griechischen beeinß/asst wurde, iM jedoch kein beweis für den 
satZj dass das glagolitische aiphabet jünger ist als das kyrillische, 

4. u und das gleichwertige ov entspricht aind, ö aus au und 
av, ist demnach die erste Steigerung des Ä, das aslov. % gegenüber- 
steht. Dieses u stammt aus der vorslavischen periode. So entspricht 
budi aind, bödhaja, lit, baud-, lupi aind, löpa, susi aind, SöSa. govtno 
beruht auf aind, gu, und vMrde aind, gavina lauten. Es versteht 
sich von selbst^ dass nicht jedem aslov, u, ov aind, ö, av tatsächlich 
gegenübersteht: selbst zmschen aslov, einer- und lit,, got, andererseits 
treten in dieser hinsieht Verschiedenheiten auf, weil die etymologisch 
verwandten worte in verschiedenen sprachen nicht immer denselben 
bildungsgesetzen folgen oder weil uns genau entsprechende formen 
nicht immer erhalten sind. Darüber gibt das verzeichniss der u ent- 
haltenden Worte aufschluss, aus dem sich zugleich ergibt, in welch' 
ausgedehntem umfange die regel gilt Mit ov ist te.v in Worten wie 
stkr'Lven'L von stkry, um'Lven'L von umy, poki.vanije nutus von 
ky nicht gleichwertig: der M-laut löst sich in diesen fällen in tv 
auf, was von der in ov vorliegenden vocalsteigerung verschieden ist 
bljuj^ vomo, bfLvati : w, bljü. bud- in buditi excitare: w. büd. 
duh'L Spiritus: w. düh. guba in guhiti perdere: w, gab: pogy- 
D^ti perire, gubt in dvogubt duplex: w, güb: preg'Ln^ti plicare. 
krovL tectum : w, krü : kryti tegere, kuj^ cudo. kovati. kovL : 
w, kü. Ijubi) carus: w, Ijüb. aind, lubh, pljuja spuo, pFtvati: 
w. pljü. pluti fluere, plujsj und plov^ : w, plü. rjuti rugire, 
rev^ aus rjov^ : w, rjü. rovL fovea : w, rii. ryti f ödere, ruda 
metallum : w, rüd. Identisch mit ruda ist airid, löha rötlich, rot- 
liches nktallj metall, aus urspr, raudha. sluh'L auditus: w, slüs. 
sluti clarere, slov^. slovo: w, slü. strug'L scalprum: w, strug. 
struja fiwmen. ostrovTb insula : w, strü. stud'L pudor : w, stüd. 

. styd&ti se. truti absumere, otrovL venenum : w, trü. ukx 
docirina : w, ük. vykoati. uti : obuti induere : w, ü. lat 

indruo. utro mane für ustro : w, üs. zova voco : w, zu. aind. 
hu, havate. 

6, u entsteht in manchen fällen aus vo, vx, vt. s'Bnuztn'B 
avaßaTr);;^ eig, qui cum curru est: voz-l. udöva: vtdova. unuka: 



TOCal TL 167 

TLnuka. upiti, vLzupiti: VLpiti. Man beachte nsL ptuj für lat. 
jpetomo. Dagegen auch VLgoditi, VLgodtni», VLgaidati sup,: ugo- 
diti usw, : mir scheint hier das prasfix u ursprünglich zu sein. Dunkel 
ist uzda hahena: VBzda. nsl, uzda, vujzda, gujzda. 6. juzdx. 
Man ist versucht an vizt. und w, Ae zu denken. 

6. u steht manchnaJil für i» : onude sup. 278. 19. für ontde. 
duzdevT» 221. 7. für dt^devL. naduädeviti für nad'Bzdeviti, na- 
dtzditi pluere proph. 

7. u entwickelt sich aus je durch assimilation an vorhergehendes u. 
Dies geschieht im sg, dat. m. n. der zusammengesetzten declination: 
aus byvLäujemu entsteht byvLsuumu 3. seite 59, 

8. uu wird in u zusammengezogen : by VLSumu. Wie nsi> zu ^, ee 
zu ^j W zu 1; so zieht sich nicht selten uu 2m u zusammen. Dies 
geschieht im sg. dat. m. n. der zusammengesetzten declination: bla^e- 
numu aus bla^enuumu. Daneben findet man oumu für uumu : sle- 
poumu; /emer« oomu, eemu: straSnoomu. proöeemu; und schliesslich 
omu, emu: drugomu. niStemu 3. seite 59. Diese abweichungen be- 
ruhen auf einer anderen bildung der casus der zusammengesetzten 
dedination, auf jener nändichy bei welcher an den auf o (e) auslau- 
tenden stamm des adj. der casus des pronoynen gefügt wird: nsl. 
dobrega, dobroga entsteht aus dobrojega seite 164. 3. seite 151. 

9. Nach Ty I geht ju manchmahl in i über : krü^L crvac, pr. shn- 
sin: vergl. ahd. chriuze. rikati rugire sup. 45. 4; 126. 17. greg.-naz. 
izv. 487: w. rju; das neben rikati vorkommende rykati, serb. za- 
rukati, scheint auf der älteren form derselben w., ru, zu beruhen. 
libo neben Ijubo; aus libo ist vielleicht das adv. li e7itstanden. pli- 
nati zogr. neben pljun^ti qmere. b. klisav neben kljusav klebrig. 
pliäti. tumvitus ist vielleicht pljustb von pljusk in ipljvi&krh sonus. Man 
vergleiche auch den bosnischen flussnamen lim mit alb. Ijumz fluss. 
Zwischen roma und rim'L ist wohl muvh in rumin'L. rumLski» und 
^rjum'L das mittelglied: so deute ich auxih labinT> aus. albona. 
iltimb ulmus ist nicht etwa durch jultiri'L mit dem lat. worte zu ver- 
mitteln: es ist ahd. elm. D&nselben lautübergang bemerken wir noch 
in einigen anderen Worten, siti suere aus sjü-, sivati aus sju-: vergl. 
pr. schumeno droht. 2i aus gjü in äij^stiim'B mandentibus für Äjü 5 
2ivati aus gju-. Vergl. r. slina saliva neben sljuna. Man denke an 
r. Sibkij neben p. chybki jÄmA; die formen werden durch sjüb ver- 
miUdt. ^idin^B iudaeus, lit, Hdas, beruht auf jud. Man beachte auch 
hr. mir, lit. muras, mm^us. stit'B scutum ist wohl skjutt : pr. stay- 
tan acc. steht für skaytan. Das mittelglied zwischen ju und i bildet 



168 u-Tooale. 

dem zu folge j'L. Aus je scheint i entstanden in ist'B verus: lit, 
Ü6ias, lett. tsts: w. woJd jes esse. Vergl. griech, eaOXo^ und neste- 
tuimi» ?Y)|JLiou|i.evoq greg.-naz. 182, aus -tujem'L, 

10. u enthaltende formen, a) Wurzeln. bel'LÖug'L anvlus, 
b, belöjug. s. bioöug. Das wort ist dunkel und wohl fremd, Ujuda 
observo, custodio, bljud scheint auf bjud, w. aind. hudh, zu beruhen, 
Vergl, baditi und got, biudan bieten, wissen la>ssen, bljudo paüna, 
daraus lit. bludas, lett. blöda: bljudo ist wahrscheinlich got. biudor 
tisch, bljuj^ vomo: w, bljü. Fick 2. 623, vergleicht lit. bliauju, bliauti 
blöken. bruöati: ö, bruöeti murmurare: lett. braukäst prasseln, 
bruk'Lvt: c, brukev. p. brukiew. r, brjukva brassica napobras- 
sica: nhd. brücke dial. Vergl, lit. grvXkas maiz. 119. brusi»: 
ubrus'L sudarium, nsl, brus cos. Vergl. brysati mschen. bubrßg'L 
ren ist vielleicht b^br^g'L zu schreiben: nsl. bumbreg. b, b^br^g: 
^gt ist Suffix; motz, 21. vergleicht alb. bubureke iecwr, buöati 
mugire: w. aind. bukk. Man erwartet kein u. bukarija sedMo, 
buditi exdtare : w. aind, budh erwachen, das in bnbd^ti so vAe im lit, 
budu, busti, budeti, budinti und im lett. budu, bust erhalten ist. buditi 
entspricht durch sein u dem aind. bödhaja. lit, baud : bausti strafen. 
poMbaudeti sich gegenseitig aufmuntern. Vergl. bljud^. bug^ armüla: 
ahd, boug. buj insipidus: die wahre bedeutung scheint ,lu>xurians* 
üppig wachsend zu sein. In diesem falle wäre by wachsen, werden, 
sein die wurzel. Vergl, r. bujnye chl^ba. bujatb crescere. p. bujny 
fertilis, bujno rosnad. Man vergleicht, wohi mit unrecht, tatar, buj 
statura. bujumak crescere. Von bujnyj stammt lit. buinus. buky 
fagus, littera, im pl. wie nsl. bukve schrift^ buch : k bezeugt fremden 
Ursprung, got. bökä- littera, im pl. bökös wie slav. ahd, buoh. pr. 
bucca-reisis buchnuss. *bulja, ^. boule: ahd. piüllä. nhd. beule, 
burja procella. lit. büris imber. Fick 2. 620. vergleicht lat. furo, 
griech, <pupau). J, Schmidt 2. 223, 269, motz, 22, bun.: p, bury 
dunkelgrau. lit. buras. öu in nynö 6u dp-cCüx; hängt mit dem pro- 
nominalstamm kl» zusammen. Vergl, r. öa. Öudo nd^en §tudo mira- 
culum. p. cud. öuma pestis. b. djurax: magy. csuma. öuti 
noscere. nsl. öuti audire, vigilare. p. czu6 sentire, vigüare, custo- 
dire. Vergl. got. skava-: usskavs vorsichtig, usskavjan zur besinnung 
bringen. Wer das got. wort mit öuti zusammenstellt, setzt als ursprüng- 
lichen anlaut ät voraus. Vergl. ätutiti. drug'L sodvs : lit. su-drugti, 
draugas, lett, draugs, dudy : s. duda fistula. klr. dudy sack- 
pf^if^' Vergl, magy, duda und türk, dudük, das auch s., duduk^ vor- 
kömmt, duhi» Spiritus. du§a anima. lit, dausas. dausa. lit, dukas 



Tocal a. 169 

ist entlehnt: u?. düs (dhtia). lit. dusu, dusti. D(M wort wird mit germ. 

deuza-. got. diuzor. anord, dyr. ahd, tior zusammengestellt Zeitschrift 

23. 113. duma: r. duma senattis, b. duma loqui. durni» verbum. 

p. duma iLsw. lit. duma. dumti, lett, döma. Vergl, got, domo- sinn, 

urteä. ahd. tuom : w. aind. dhä. Wer an fremden Ursprung denkty 

wird wegen des d dem got. den Vorzug einräume, ashv. u, ni(M 

dcL8 kurze O; steht dem got. o gegenüber. Gegen die entlehnung motz, 28. 

dunarL^ dunaj Bavo6ßtO(;, Savoußt^. lit. dunojus. ahd. tuonowa, du- 

n%ti^ duti spirare: w. aind. dkü agitare. got. dauni- f. dunst. Mit 

dhü hängt auch die w. düs (duh'L) zusammen J. Schmidt 1, 157. 

duplb, dupLoi» cavus. dupina fovea. lit. dübti aushohlen, dvbus hohl 

J. Schmidt 1. 90. duplja. lit, davbe. dupljatica lampa^s izbor. 1073: 

vergl, mlat. duplo candelae species matz. 386 : it. doppiero. gluh'B sur- 

dus. ogli>hD^ti surdescere : w. glüh, gHh. gluinx scena. nsl. gluma 

iocus. glumiti se iocari. Tdr. hlumno spöttisch bibl, I. Vergl. lit. 

glaudas spiel, anord. glaumr, glumi» ist in glu-m'B zu scheiden, 

glap-L stultus. b. glupav. gnus'B sordes, scelus. nsl. gnus macula: 

lit. gniusas Meines insect ist wohl entlehnt. Daneben gn^siti; gnbSb. 

goy§do bos. lett. gövs. ahd. chuo. aind. gö. gov§do aus w. gu, edo ist 

Suffix. Damit hängt auch gvon» bvlla zusammen, govori» tumvltus. 

lit, gauti heulen : w, aind, gu, gavate tlhien, Vergl. klr. hvaryty neben 

hovoiyty und p, gwar. govbno stercus, aind. gütha excremente. 

kurd. gü: w, aind. gu, gavati, gruda gleba, lit. gravdus spröde, 

lett. gravds körn, anord. grautr, ahd, grioz, Vergl, lit, grodUis 

gefrorene erdscholle und grusti, grudziu stampfen, grusti: graate- 

nije pusillanimitas, nsl. grusti se mi taedio capior. r, grustitb. 

lit, grausti, graudziu Geitler, Lit. stud. 64. Daneben s, grstiti se. 

grusa^ kru^bka^ hruSa pirus. lit. gruSe aus dem slav, nesselm. 

kriauäia. pr. crau^, crausios. Der anlaut wechselt auch in den 

lebenden sprachen: nsl. hru§ka. s. kruSka. gruvati kr. krachen. 

lit. grauti, grauju Geitler, Lit, stud. 64. gabiti perdere, pogyn^ti 

vnterire. gubb in dvogubt duplo maior, lit. dvigubas: w. g^b, 

guditi deridere: vergl. kuditi. gumbno area, horreum, hralu- 

pi>n'L cavu^: vergl. skralupa corteoc, hud'L parvus, J, Schmidt 

2. 257. vergleicht lit. äudas mist und aind. Südra; andere käudra 

' parvus, vüis. hula bla^hemia: lit. kauliti- zanken ist unverwandt, 

hursart, husarb prasdo. ngriech. xoupadpo«;. it, corsaro. Das vxyrt 

hat weder mit den Chazaren noch mit hansa einen Zusammenhang. 

ju und daraus a, u-ze tarn, lit, jau, jau-gi, got. ju. jugx auster: 

vergl. lit. u^ strepo, juha ius, lit. ju^e neben dem entlehnten 



1 70 u-Tocalo. 

juka blutmppe. aind. ju§a. jum» iuvenis, lit. jaunas. lett, jauns, 
got. jundä- iuventa. aind, juvan. ahaktr, javan. kljuöiti s§ accidere, 
kljuditi: 6. kliditi, slovak, kluditi wegräumen. Vergl, lett. klüdU 
reflexiv umherirren. kljuja neben kFBv^ rostro tundo. lit. kliuii, 
kliu'V'U anhaken, p. klu6. kljuk : kljuÖt uncus, clavis. kljuka dolus, 
nsl. kljuka klinke, s. uncus. vergl. p. skluczony für zgarbiony arch. 
3. 69. aind. kruM, hmncati krümmen, kljukati strepitare. kljuni» 
rostrum: vergl. kljuju. knjuöati: 6. knuöeti eiulare: lit. kniaukti. 
knut'L r. flagellum. anord. knütr. got. hnuton-, hnuihon- pfähl. Das 
r. lüort stammt aus dem anord. matz. 43. krovt tectum : w. kru : 
kryti J. Schmidt 2. 285. kruh'B frustum. lit. knu§a hagel. kriusti, 
kriu§u zerstampfen, zerschlagen (hagel). Vergl. kr'Lha mica. krukt : 
p. kruk corvus. lit. kraukti krächzen, kra^iklts krähe, dhd. hruoh, 
got. hruka- das krähen, anord. hraukr, hrökr seejrahe J. Schmidt 1, 
144] 2. 288. kruna^ koruna corona. ahd. koröna. mhd. kröne. 
krupa mica: vergl. lit. kropa grützkom. kuöbka canis. b. kuöki». 
Dunkel, matz. 225. kuditi vituperare : w. aind. kudy ködajati. Man 
vergleicht lit. skauditi verklagen, schmerz bereiten; andere denketi an 
lett. küdU reizen, antreiben, paküdtt ermahnen und halten, mit unrecht, 
kuditi mit kydati für verwandt. Vergl. guditi. kuga nsl. kr. s» 
pestis. Vergl. nhd. kog, koge dial. matz. 393. kujati murmurare: 
w. aind. ku, kü, kauti, kavate tönen, kuj^, kova cudo. kovB. lett. 
kaut schlagen, lit. kova kämpf, ahd. houwan. Vergl. aind. ku 
tönen, r. kutitL. kukavica cuculus: lit. kaukti. s. kukati. kuko- 
nosTi nasum aduncum habens. nsl. kuka. b. kukrb haken, lit. kukis 
misthaken, aind. ku^, kuöati sich krümmen, kukumari» pocvlum. 
ngr. y,ouKou[ji.apiov matz. 227. kumiri., kumirL idolum. Dunkel. 
kuim» compater. lit. kumas. Fremd. Vergl. kupetra. kuna felis, 
eig. marder. lit. kiaune. lett. cauna. pr. kaune. kupa poctdum. ngriech. 
xoika. mlat. cupa. kupetra compater im fem. Vergl. kum'L. kupiti 
emere. got. kaupön handeln, ahd. koufön. pr. kavpiskan acc. handd. 
kupT. cumulus. lit. kaupti. kaupas. lett. köpa. abaktr. kaofa berg» 
kurigT. promibus. Ein dunkles wort: lit. kouriga^s zerrissenes kleid, 
Geitler, Lit. stud. 92, hat mit dem slav. wort keinen erklärbaren 
Zusammenhang. kuriti s§ fumxire. lit. karti, kuriu urere. aind. 6ür 
urere, unbelegt. Vergl. got. haurja- carbo. anord. hyrr ignis J. Schmidt 
2. 332. 458: kuriti beruht auf kur- aus kür. kur]^ p. ba^stschvh: pr. 
kurpe. kurt gallus. Vergl. aind. w. ku, kü schreien : ku-r-L. kur'Bva 
meretrix. lit. kurva ist entlehnt. Vergl. got. höra- hur er. Matz. 231. 
nimmt deutschen Ursprung von kur^Lva an, mit unrecht. kusiti t&n- 



Tocal u. 171 

tare. Vergl, lit, kusti, Jcmu, kusinti reizen (zum bösen) Kurschat 
346. pr, enkausinU Hinsichtlich der bedeutung stimmt kusiti voll- 
kommen zu got, kausjan aus kiusan, da.s mit aind. guS lieben, griech. 
Y^üsJÖat zusammengestellt wird. kust^b r. virgvlta. lit. koukStas, 
kutija s. capsa: ngriech. y,ouTiov. kuzlo: c. kouzlo artes magicae. 
o8. kuzlo. Vergl. p. gusla. ahd. koukal, das vom lat. cauculus zauber- 
hecher abgeleitet wird motz. 218. Ijubi. carv^. lit. laupse lob. got, 
liuba-. laubjan. lat. lubet, libet. aind. Ivhh, Ivhhati, lubhjati. Hieher 
gehört auch p. älub angelobung. pr. salavban acc. ehe. lubeniks, lüb- 
nigs copulierer. Ijudi. volk. *1jucIl, pl. Ijudije leute. lett. laudis. 
pr. ludis ist wohl entlehnt, got. -laudi- mann, liudan wachsen, ahd. 
Hut mensch, volk. liuti leute. aind. ruh für rudh, röhati. abaktr, rud 
J. Schmidt 2. 296. Ijuljati s. agitare cunas. lit. luUti. Ijut'L 
acerbus: vergl. lit. lutis stürm und griech. X6ff<ja. 1ovt> venatio: 
vergl. aind. lü, lünäti schneiden, zerreissen, zerhauen; femers got. 
launa-. lat. lücrum. lubt: p. lub. r. lubi. baumrinde. Vergl. 
c. paluba Schiffsverdeck, lit. luba Zimmerdecke, pr. lubbo brett und 
aslov. lupiti. luöa radius. nsl. luö /. ö. lou6 fackel. lett. lüköt 
sehen, lit. laukti warten, eig. sehen naxih. pr. hickis holzscheit. lauxnos 
gestirne. got. liuhtjan leuchten, lauh-munijä- blitz, ahd. Uuhtam aind. 
ruö, rö6ate leuchten. Vergl. r. blizorukij myops, eig. der (nur) in 
der nähe sehende. luöij melior scheint mit dem folgenden verbum 
verwandt. luöiti se contingere. aind. luk zusammentreffen mit. 
Vergl. pol^öiti Xa^xocveiv sup. lud'L stultu^. Mr. ludyty locken 
verch. 33. p. Iudzi6. obludzi6 betrügen. ^. louditi. Mck 2. 666. ver- 
gleicht ludt mit lit. ludu bin traurig. lud'L, eig. vielleicht klein, wird 
mit as. luttil zusammengestellt J. Schmidt 2. 276, lug : ö. ko^eluh 
cerdo coriarius. s. zalu^iti liquore macerare: man vergleicht nhd. lohe, 
gerberlohe motz. 246: richtig ist nur der vergleich mit ahd.lougä, lauge. 
lukno mensurae genus. r. 6. lukno: vergl. nsl. lokno. lit. lakqnka 
art gefäss. Matz. 246. denkt an griech. X(y.vov. luk'L cepay genauer 
bezeichnet durch ör^veni lukt im gegensatze zu öesDOviti. luk'L. 
nsl. usw. luk. lit. lukai. lett. löks. ahd. louh. anord. laukr. Man 
vergleicht aind. röi^aka licht, zwiebelart. luna luna. lat. lüna aus 
lücna. Vergl. Iu6a. Iuul mdtur. nsl. lunj ; vergl. Iovb und aind. 
lü. lupiti detrahere. nsl. lupiti deglubere, exalburnare. aslov. lupina. 
^. lupen. lit. lupti, lupu. lupinas. laupiti. lett. lupti, lüpu schälen. 
laupU. ahd. louft äussere nussschale. aind. lup, lumpati zerbrechen, 
rauben, löpa abtrennung. rup , rupjati ; röpajati. anord. rjufa 
J. Schmidt 2. 292. Vergl. luspa Xenq neben Ijuspa. b. Ijusp't, 



172 «-Toole. 

liuk in la8n%ti strepere. s, Ijusnuti^ IjosnutL ^. louskati knacken. 
loBka gluma. aslov. laska D^urpov: tr. ist lu, aind. lü. VergL Iov^b. 
Man merke auch lett. lauska splüter. lü. lukStas schote. latL: klr. 
tat hast, late n. dünne weidenzweige verch, 34. luzgati mandere. 
Vergl. lit. luJtti f rangt, lauiti frangere. aind. img^ rugati. Inza 
palus. lit. lugas. . mad'B tardus. nsl. maditi. lit. maudäu, mausti 
sich grämen, langeweHe hohen, mauda. maudoti Geiderj Lü. stud. 
67. got. gormotjan eig. avfhalten Bezzenberger, Die Or-reihe usic, 57. 
Vergl. m%d'B. w. m'Bd: aind. mad, madati zögern. moha musca: 
lit. mvse entspricht aslov. ini>ha in m'B§ica. morava: r. murava 
caespes. lit. mauras entengrün. lett. numra rasen. murin'B aeädaps. 
griech. \LiJJpo^. lat. maurus. lit. murinas, murinas: aus maurus {jLa5p9(; 
erklärt sich nsl. mavra schwarze, schwarzgefleckte kuh motz. 259. 
muzga lucrnia. VergL w. mi>z: nsl. traynik vode mzi. novi 
nowe. lit. navja^; navas nur in einigen ableitungen. pr. nawans, 
nauns. got niuja-. aind. abaktr. nava: stamm na in nyne nunc. 
nuditi cogere: lo. aind. nud, nudati stossen; neben naditi kämmt 
n%diti vor. Zum got. nauthjan stimmt 6. nutiti. pr. naudn a^x. 
not. nura ianua. Vergl. vtnreti ingredi. nuriti: pronuriti con- 
sumere : w, ottr, wofür auch ner. nun. : p. ponura finsterer blick, 
lit, nüreti finster schauen, panurus. nuta bos in rues.-slov. quellen. 
Das wort wird aus dem anord. entlehnt sein: naut. ahd. nöz nutz- 
vieh. Fick 2. 894. hält n^ta für die richtige form und vergleicht es 
mit fränk. nimid weide, griech. vEfAsiv. Das wort ist au>s dem anord. 
in das aruss. eingedrungen. nuziti : pronuziti transfigere : th. nnz- : 
w, nüz, wofür auch nez. oskoruSa sorbus, nsl. oskoris, oskorus. 
ovt nie, lit. au-re dort, abaktr. ava. ovt in ovLca ovis. lit. avis. 
lett, avs, got, avi-stra-, ahd, awi. aind, avi. Hieher gehört auch ovhni» 
aries, lit, avinas, lett, auns, oyls'b avena, lit, avi&a haferkom. aviios 
pl, hafer, lat. avena aus avesna. pazuha sinus. nsl. pazuha, pazduha. 
b. pazuhi). ö, pazouch stolo neben pa^e brachium, lit. paitaetis a^disd- 
höhle, Vergl. got, amsa- Schulter, aind. äsa und aind, dös brachium. Das 
wort ist mir dunkel, pljuj^, p\j^°^ spuo. Neben pljun^ti besteht plin^ti: 
lit, spjauti, spjauju. lett, spVauju, spVaut. got, speivan, pljusk'B sonits, 
lit,plauiketi klatschen. Wenn pljusk'B au>s pjusk'L entstanden, so istpauS- 
keti klappern zu vergleichen Fick 2. 610, Vergl, pliätt. plugi» aratrum, 
nsl. b. s, usw, plug : lit, plugas, pr. plugis sind entlehnt, ahd, phluog. 
Das toort ist dunkel, motz, 67, pluita, pljuSta j?Z. pt^mo. nsl, pluöa, 
im äussei*sten westen pluka: vergl, hki und dae k für aslov. st aus 
tj in den freisinger denkmählern : uzemogoki aslov. vtsemog^tij. 



▼ocal u. 173 

Nach Mck 2. 162, 612. ist pluSta das schioimmende^ weil die lunge im 
Wasser obenauf schwimmt, daher deutsch lunge, r. legkoe das leichte. 
lit, plauiei : plautja. pr. plaud. lett plauäi^ plavJcSas, pluti^ pluj^ und 
plov%, flusre, navigare. ottplova aor. prol.-rad. Ivb. plauti, plauju, 
ploviau. plutis eisfreie stelle, plud: plusti. anord. flaumr, lat. pluere 
aus plovere. aind. plu, plavate. Neben plu kömmi ply vor. prud'B: 
fcr. prud lucrum. pruditijprocfea^e; mlat. produm matz. 283. prust-B 
narthex. b. prus für prust: matz. 406. denkt an griech. xpcata«;. 
prusbCL gradarius, pud'B r. pondus quoddam : dhd. phunt. pahati 
flare. opuhn^ti tumere. puhK camis. 6. puch. puch^f. lit. pukas. 
Vergl. lit. pusU blasse. puSe blatter : w. pu. lit. put : putlus tumidus. 
punije vinum eccleside oblatum, s. punje, vergleicht matz. 407. mit 
mgriech. ttiqvCov : u für i «feÄe wie in skupetn. aus axYjxrpov. pustiti 
mittere, dimittere: vergl. r. puskatb. pust^b desertus. pr. pavMas. 
paustne. puzdro p. theca. 6. pouzdro id, s. puzdro^ puzdra^ pu2- 
dra penis guadrupedum. lit. puzd/ra vorhaut. puzra hemia scroti, 
mxigy: puzdra pharetra: got. födra-. ahd. fuotar usw. matz. 285. 
Mr. finde ich puzderok für pyvny6a bihl. I. puzyrt r. bulla. klr. 
puzyr bibl. I: matz. 407. denkt an griech. Ursprung, puzo klr. r. venter. 
rjuti, rev^ au^ rjov^ rugire. nsl. rjuti, rjovem; rjoveti. s. revati. 
Mr. revty. slovak. lev robi rev, ruöi, ryci. lett. rükt bi^üllen: rovy 
sup. 446. 26 und vLzdruvL 54. 3. hohen kein parasitisches j. aind. ru, 
rautiy ruvati. Hieher gehört rjuim. September, dg. ein adj. von *rjuj 
da>s gebrüll (der hirsche), die brunftzeit derselben, lit. ruja. lett. röga. 
rjutiti neben ratiti iacere. p. rzuci6. b. ve6er se ruti kamen po 
kamen verk. 11. r^ti (d. i. rtti) se seme pok. 1. 68. Vergl. seite 99. 
ruda metallum, eig. wohl roterz. lit, rauda rote färbe, rudas rot. 
lett. ruds. got. rauda- rot. aind. löha rötlich aus rödha: w. nbd, aind. 
rudh-ira. ruho vestis, merx. nsl. ruha, rjaha linteum. s. ruho vestitus. 
c. roucho. p. rucho. Ein dunkles wort. An ahd. rucMli, mhd. röckel, 
ist nicht zu denken matz. 71: pr. rükai kleider ist entlehnt. ruht: 
c. ruch bewegung. rychl^ schnell, lit. rusus geschäftig Geitlerj Lit. stud. 
69, ruj nsl. rhus cotinus. b. s. rujno vino vmo. Vergl. griech. pou<;, lat. 
rhus. rukt in porukii durus. poruöivL morosus. rumeni» ruber aus 
rudment : lo. rtd. pr, urminan acc. rumint pojpiaTo^ setzt rumt pdjfJLYj 
voraus, woraus rimt geworden. runo vellvs ist ru-no zu trennen und 
von der w, rü, rt abzuleiten: vergl. ruti. rupa /oramew. lit. raupas 
maser, pocke. aind, röpa loch, höhle. rupt : p. rup, sg. g. rupia 
vermis in intestinis eguorum. c. roup. lit. rupes. Vergl. ahd. rüpä raupe 
matz. 299. rust flavus. nsl. b. s. rus usw. klr. rusyj blond bibl. L 



174 u-TOoale. 

entweder aus rud-^ oder entlehnt : lat, rusevs, russeus : cdban, rus und 
mrum. ruau stammen aus dem slav, Vergl, tnatz. 72. rus'B: 6. rousy 
struppig scheint mit der w. rü^ r'BYati zusammsnzuliangen. rusiti 
solvere, evertere: ih, ruh'L. r, ruchnutb cadere. nichlyj moUis. p, ruch 
motus. lit. rausiti wUhlen. rusa^ grübe, ruta rata, ahd, rütä. griech. 
puTi^. ruta vestis. b. rutiita pL ruti: nsl. rujem. aslov, r'BYati^ 
rrbv^ evellere neben ryti f ödere, rovh fovea. lit. rauti, raveti, rauju, 
raviu. rava loch, rommas: aind. ru, ravate zerreissen. skub^ vello. 
Vergl. got, skiuban schieben, skuptcL : proskupbct yX^tzv^p greg,'naz. 
proskup'L Xu(jL6(A)v : m^tz. 406, vergleicht griech, xpoaxoTci^. skutati, 
sk^tati componere : b, kiita, sk'Lta vb. spricht für skatati. skuti» 
extrema vestis pars, amictus. nsl. b. s. skut. lit. aiskutneti abscheren 
bezzenb. w. aind. sku. got, skauta-, ahd. scöz. skut'B und skauta- 
sind nur vmrzelhaft verwandt: das got, wort entspräche einem slav. 
skud^L motz. 75. sljuna neben slina r. saliva, aslov. slina: sljuna 
beleiht auf spljü^ dxis in sljuna sein p; in plju sein s eingebüsst hat. 
sljuzb; äljuzb r. canaiis: nhd, schleuse aus miat, exdusa, sluxly /. 
locus praemptus. Fick 2. 691. vergleicht lit. slednas geneigt. sluga 
sermis hängt mit slu (sluti) audire zusammen. sluhrb auditus. sluho 
auris. lit. klausa oboedientia, pr. klaustton hören, abaktr. iraosa; 
thema slav. slüh aus slüs. abaktr. §ru^. sluhati ist ein denominat. 
von sluhi», während sluäati wohl auf das primäre slyäati, L doslychati 
hingegen auf -slechnouti (aslov. *sl'Bhn^ti) zu7ilckgeht. sluti, slova 
darum esse, slovo verbum. got. hliutha-. aind. §ru, irnöti. Neben 
slu findet man sly. sIuz'l succus, humoi^es. smucati repere : w. 
sm'Lk, smük. nsl. presmeknöti u^sw. lit. smukti, smunku gleiten. 
Vergl. buöati. smugl'B neben smagH fuscus. snuti, snuj^ und 
snov^ ordiri: vergl. anord. snua torqaere. snubiti appetere. snu- 
boki» qui appetit. nsl. snubiti devojku um ein mädchen werben, 
snubaö. sovit'L : p. sowity reichlich : daraus lit. savitai adv. neben 
lett. suitis. stru in struga fiuctus. struja flumen. ostrovL insula to 
7C£p{ppüT0v. p. strumien. zdroj für struj. lit. sraveti, sraviu. sraujaSj 
sravjas fliessend, strove, srove. sriautas ström, strulde röhre, lett. straut. 
strave, straume ström, ahd, stroum. struot pahis J. Schmidt 2. 282. 
griech, apu: ßaöüppoo?. aind. sru, sravati. srötas: vergl. lett. strauts 
regenbach. b, struma ist aTpu(jL(i)v. stru in ostrujati dvaTpeTieiv. 
strugati rädere. strugT. scalprum: w. strtg, strüg. griech, (Tzpe{)^o[i.au 
anord. strjüka tergere J. Schmidt 1. 161: lit, strugas ist entlehnt. 
struna chorda. ahd, stroum rudens J. Schmidt 2. 286: lit. struna 
ist entlehnt. Das slav. wort hängt nicht mit aind. äru zusammen^ 



Tocal tt. 175 

da diesem dav. slü gegefiiibersteht , strup'B vtdntLS. strusii struthio: 
ahd. strüz. stabil» puteus: vergl. 8. stublina. aö. stbel: mcUz. 314. 
vergleidd ahd. atouf becher. stud'L pudor: stydSti s§ entbescere, 
studi» frigus: w. styd. stuki», ätuk'B sonus, wofür p. st^k 
germtus und szcz§k : stuk'B findet sich in keiner ^ und u scheidenden 
quelle, während ^tuknb in einer solchen mit u vorkömmt. sug"B im r. 
dosugi» müsse vergleicht Geitler, Lit. stud. 69, mit saugoti hüten. 
siÜTh siccus. lit. sausas. svstL sausti. lett. sauss. sust: w. s'Bh in 
srbhnati. aind.iuä, äibSjati aus sv^. abaJctr. huS. suj vanu^s soll für ^sqt>. 
svajx stehen und dem aind, Sünja mitsprech&n. suj dürfte vielmehr durch 
vocalsteigerung und suff, i oder yh aus der w. §u schwellen abzuleiten 
sein. Vergl. Fick 2. 62. 63. suj^, sovati mittere. lit. äauti, §auju 
schiessen. 8UD%ti gehört nicht zu S'Lp, da es dann siiD^ti lauten würde, 
aind. iu, iuvaii (gatikarman). suka canis r. wird von Fick 2. 699. 
mit aind. ivan in Zusammenhang gebracht. sukati torquere, ar. 
skatb^ sku; skesb^ d. i. sxk^ usw. lit. suJcti. Davon sukno pannus. 
sulica hasta: ö. sudlice z^gt, dass suiica nicht mit lit. Stdlas zusammen- 
hängt. Vergl. suja, sulej mdior hängt nach Fick 2. 673. J. Schmidt 
2. 416. mit got. sela- tauglich zusammen. suliti si infiari: r. sulitL 
bedeutet schleudern und versprechen, lett. sollt bieten. sur'L: nsl. 
sur lev>cophaev>s. suritDa a«. fistula soll mit sviriti und lit. surma 
zusammenhangen. Vergl. matz. 79. suti, stpa fundere. nsl. s. suti, 
spem. sypati. Für u erwartet man die dehnung des nbj d. i. y. 
studo neben dudo res mira. p. cud ; vergl. lit. skütiti s mirari Geitler, 
lit. stud. 70. ätud'L 7iYa<;. ätudovbsk'L gigantum : vergl. r. öudini» 
bei Nestor. studt mos: vergl. klr. pryöud schrvlle. stuka: nsl. 
söoka usw. esox Iv/dus. Dunkel. sturi» cicada. stutiti sentire: 
vergl. öuti. ötui^dL, tu^dt alienus: vergl. got. thiudä- volk, viel- 
leicht in der bedeutung ^deutsches volk* und nsl. Ijudski fremd. 
suba a^. vestis pellicea: mhd. Schübe matz. 82. suj laevus: aind. 
savja. griech. (jx.ai6(;. äumi. sonus. suplb debilis. Surati : 6. Sou- 
rati taumeln: lit. siurüti Geitler, Lit. stud. 69. äurt uxoris f rater. 
sut'B: s. aut absque cornibus. b. sjut. r. äutyj. 6. suta. magy. suta. 
Damit hängt vielleicht osutB frustra zusammen. Dunkel. Sutx r. 
spassmacher: daraus lit. $utUi scherzen. trudx Idbor. got. -thriutan, 
'thraut beschweren: usthriutith trud'L tvorit'L xötcov nrapsxet lue. 18. ö. 
anord. thraut. ahd. driozan J. Schmidt 1. 160. trup'L truncus, 
truplb cavus. lit. trupeti, trupu bröckeln, pr. trupis klotz J. Schmidt 
2. 268. truti, trov^ und truj^^ absumere, wohl auch vesci, daher 
natruti nutrire, wie s. najesti; napiti 2. seite 274. aslov. otruti 



176 Ti-voc»le. 

vmeno interficere. istroven'B XeXuiJiötffix^vo«; greg^-naz. 207, Jcroat. trati 
confringere. Vergl. aslov. tryti. griech. Tp6(»). Mit truti hängt trutiti 
zusammen, tuliQ%ti exstingm^ quiescere: uglije potuhnutL rrdaden. 
347. sv^äöa potuhly ttchonr. 1. 23,, d, i, sve8t§ potuhly. VergL 
aind, ta§, tuSjati sich beruhigen, tüSntm, abaktr. tüsna stille. tuka : 
istukati sculpere. istukan'L^ stukanx statua, idolum : das fehl&ii des 
i befremdet, w, tiik^ tük. Die form hat etwas ungewöhnliches: sie ist 
wohl denominativ, tukx adeps, lit, taukai pl, tvikti fett werden, 
pr, taukis. Von einem tvk (tuk) ist auszugehen, wenn auch das tat- 
sächlich vorhandene tukti auf taukai beruhen sollte. tuliti in pritu- 
Hti a^ccomodare : vergl. tulx. tul'L pharetra: vergl, tuliti. tunje 
gratis. tur-L taurus, lit, tauras, pr. tauris bilffd, loisent, got. stiura^, 
anord. thjörr. aind. sthüra stark, abaktr, itaora grösseres haus- 
vieh. griech, laupog. Vergl, hinsichtlich der vocale nsl, ture die 
tauem. tusk'L: r. tusk'B obscurus, das Geitler, Lit. stud. 71, mit 
lit. tamsus und mit potus(k)nSti vergleicht. u praeßx ab, weg: 
8. udati collocare filiam, eig, weggeben, umyti abwaschen, pr, au: 
au-dät sien sich begeben, au-mu-sna-n abwaschung, lat, au: aufero, 
aind. ava weg usw. Denselben Ursprung hat die pra>ep, u apud usw, 
uditi molestwm esse, nur in späten glag, quellen, serb, uditi. lit, uditi, 
ud'L membrum, lit. audis textura von austi, audÜu. Damit ist verwandt 
r, uslo textura dial, aus ud-tlo. uho, dual, uäi, auris. lit. ausis, got, 
ausan-, ahd. öra. Man vergleicht av beachten und, mit mehr recht, vas 
hören ujjv, 190, uj avunculus, pr, awis (avjas), lit. av-lnas, uk-L 
doctrina. lit. javkinti gewöhnen : w. ^k, vyk. aind. v£, v^jate 
gewohnt sein. lit. junkti getoohnt werden, navycati discere. ulij 
alveus, apiarium, lit. aulis, avilts. ulica platea, ein deminutivum. 
Ulm. me7i8, aind. av: udav auf etwa^ merken, lit. uma^ ist entlehnt, 
ebenso lett, öma. uniti desiderare: vergl. aind. van cupere, 
womit got, venjan zusammengestellt wird. Mit uniti häiigt uiiij melior 
zusammen. uri. dominus in der pm6a trojanska ist das magy, ur, 
usereg'B inauris besteht aus dem got. ausa (th, ausan-) und dem im 
got. unnachweisbaren hrigga-, as. ahd, hring, dessen anlaut als aus- 
gefallen anzunehmen ist, usni'L indumentum. Man vergleicht aind, vas, 
vaste vestiri: abseit liegt abaktr. av, avaiti gehen, eingehen, aslov. -uti. 
usta pl, OS, lit. osta ostium. pr. austo os. aind. öStha labium, davon 
ustiti suadere. ustrica r, ostrea. ^, üstrice. os. vustrica. p. ostrzyga. 
lat, ostrea. griech, öcTpsov. it. ostrica motz. 360, uti : obuti induere, 
izuti eosuere, lit. auti, aunu schulte anziehen, aved, amu schuhe anhaben, 
avlas stiefelschaft. Ein dem lit, aveti entsprechendes slav. ov§ti 



vocal tt. 177 

existiert nicht, lat. ind-uo, ex-uo, iitro inane: Ut. auSra düucvium. 

lett. austra, cdnd, usra morgendlich, lit, auSti tagen, cdnd. vas, ui^öhati, 

utro steht für ustro. uvy vae. uzda habena. nsl. vuzda. b. jazdi. 

usw. Man denkt an VLz-de: mit p. wedzidlo, 6, udidlo, Worten, die 

mit aslov, ada zuaammsnhangefii, ist uzda unverwandt. zcva^ z'Lvati 

t?oco. zovolb cantor. aind. hu, havate. 8. zvati, zujati. zov ist Steigerung 

des zu ; daneben liest man z'l-v-^. zubadio frenum ^. : vergl. lit. 

zahoJde, Saioti, zupa regio, davon iixfaivh iupanus. 2upa vestis, 

nur in späten glag. quellen. zupeH sulfur. nsL zveplo: got. svibla-. 

ags. sv'ifel. ahd. svebal, swepol. zupiste sepulci*um. initelh scara- 

hastis. r. ^uzgnb vermis genus. 2u22atb. Vergl. aind. gutj : gung, guiigati. 

In entlehnten Worten entspricht aslov, u a) fremd&m u: sudari» 

couBaptov. bljudo: got. biuda-. Vergl. bugt mit ahd. boug, hm'sari» 

mit ngriech. xoüpaofpo«;, kupiti mit got. kaupön, lukt mit ahd. louh, 

ruta mit ahd. rütä. b) fremdem o : aravun'L appaßwv. drakun'L neben 

drakoni». kr. drakuD. druim> ^p6[Loq. episkupi»; piskupi» eTCCoxoTCoq. 

kanuni) xavü>v. kubara navis longa: mgriech. y.O{xßaptov matz. 224. 

nnrija evcp{a. plotun'L tragelaphus: mgriech. icXaToviov. rumin'B 

pü)[ji.aTo;. solomuni (7oXo[X(a)v. soIuü'b OscaaXovixY). uksus'B: r. 

uksas% acetum. lit. uksusas: griech, 6^oq, uligani>: s. uliganj, 

oliganj s&pia : lat. loligo. urart (bpapiov. vlaskunT» ßasco : griech. 

^Xaaxwv. Vergl. buky mit got. bökä-, duma mit got. döm^-, kumt, 

kupetra mit lat. compater, ruim. mit griech. pwi^Y), lat. roma. 

c) fremdem u: arhierosuni apxiepoauvY). arhisunagogi» OLpr/iou'^d-^tii'^Qq, 

hum'B x^i*^^' kumin'B: nsl. kiiinin. ar. kjamini». r. kmin'L. s. dimin: 

griech. xujxtvov matz. 228. muro |ji.upov. panagjur'B Tcavi^Y^pt?. ruma^ 

rjiima: griech. p6[jLa, peufxa. Struma (rrpufjLCJv^ sturika. adj. ^tura- 

kini»: griedi. aiupa$. surik^: griech. aüpixov matz. 816. ujena öatva. 

upati» consul: griech. ^izaioq. upostasb uicodTaaii;. usop'B: griech. 

&(yff(i)7:o<;. vussoni^ vissont: griech. ßuaao?. d) fremdem oi: krus-L 

xpoTffo?. pumini» tüoiixk^v. stubij aTot^sTov. e) fremdem eu: ruma, 

rjuma: griech. peufjLa. uktimom. sup. 104, 3. eux.-n^pi.wv, Vergl. nsl. 

ptuj aus petovio. 

ß) Stämme, voluj bovis, nsl. osebujni singularis. r. mjasuj 

2. Seite 84. koturi» 2. seite 93. ^gulja. nsl. öesuija racemus. r. 

komuJja. c. ^eäule. beguni. fugitivus. perun'L fvlmen. ^idunavB 

8UCC0SU8 : vergl, lit. perkunas. pr. waldüns 2. seite 141. lit begünas ist 

entlehnt, celjustb maxüla toird mitpr. scalus kinn verglichen. t'L : bit'B 

percussum sup. bytu esse inf. 2. seite 165. pestunt paedagogus 2. 

seite 176. pastuhi» pastor 2. seite 177. adamovi». IbvovL. vraöevt 

12 



178 u-vocal«. 

2. Seite 229, uga: kotuga neben kotyga tunica 2, seile 284. veruga 
nebeji veriga catena. r. meluzga kleine fisdie, sopuh'B siphon. r, 
ptuch-B avis, konjah-t equiso, goijuha sinapi 2. seite 289. mitust 
alteme 2. seite 327, Vergl. nsl, vrhunec cacumen, aslov. zeluto 
valde cloz, 1, 140, Als verhalsuffix tritt ova aus ü (t») auf in 
oradova stultum esse, c^lova salutare, devova virginem esse usw. 2, 
seite 480, 

y) Worte. Hier sind zu behandeln der sg, dat. der norrdna 
auf "h (u), "h (a) ; der sg. voc, der nomina auf i» (u), yh (ja); der 
sg. gen, der nomina auf "l (u); der sg. loc. der nomina auf i> (u); 
der dual. gen. loc. aller nomina; der pl. gen. der nomina auf i> (u); 
der sg, dat. m. n. der pronomina. 

Der sg. dat. synovi von symb entspricht aind. sünave. Der 
sg. dat. rabu (dolu, nizu xato)) kajm mit einer aind. form nicht 
mit Sicherheit v&i^ttelt werden; eine hypothese daiHlber findet man 
in A. Leskien, Die decliriation im slavisch-litauischen und ger- 
manischen 68 ; nach einer anderen liegt dem rabu rabovi zu gründe, 
wie nsl. domü (domü grem domum eo) auf doniovi, domovt beruhe, 
lit. besteht arkliu neben arkliui Kurschat 149. Der sg, voc. und der 
sg. gen. synu steht dem aind. sünö, sünös gegenüber. Nach dem sg. 
voc. synu ist auch konju, ma^u usw. gebildet; wichtig ist die tatsache, 
dass im lit. die ja -stamme im sg. voc. auf au auslauten: prieteliau 
prijatelju, und dass im lit. auch der sg, gen. die endung aus hat: 
prieteliaus, was slav. nicht vorkömmt Kurschat 147. Vergl. lett. den 
sg. voc. tevü Bezzenberger 122. Als sg. loc. entspricht synu aind. 
sünäu, alt sünavi. Man beachte auch bytu, prij§tu 2. seite 72, Im 
dual. gen. ist der slav. auslaut u aind. os: rabu, aind. Hvajös; 
rybu, aind. Mvajös, nicht raboju, ryboju, icähr&nd in der pronomi- 
nalen declination dem aind. tajös toju gegenübersteht, jeju, aind. 
jajös. naju; vaju shid na-j-u, va-j-u zu trennen: u ist aind. ös. Der 
pl. nom. synove lautet aind. sünavas. ije in gostije beruht vielleicht 
auf ajas: aind. avajas, wie das dem slavisi zu gründe liegende slavi- 
jesi auf irävajasi. Der pl. gen. synovB stützt sich auf ein thema 
synovi. nach dem sg. dat. synovi und dempl. nom, synove. Der sg. dat. 
der pronomina m. n, tomu folgt dem oben als unerklärbar dargestellt 
ten rabu. Mit k^du, predu, sredu, blizu vergleiche man pr, isquen- 
dau, isstwendau, mnadu ausioendig, lit, pirsdau, sirsdau, mit ju lit, 
jau: dieses u ist der auslaut eines verloren gegangenen casus, 

11, In manchen fällen udrd u als zwischen prasfix und verbum 
eingeschaltet angesehen : u ist nichts als das praejix u. obuimetB izv. 



vocal u. - 179 

4Ö1 d, i, obt-u-inietb. obuimsi tichoiir. 2. 147. obiietb xaieXaßev io. 
1. 6 -nie: vergl, kr. obuja cepit. obumoreii'B tichonr. 2. 65. obumi- 
rati besbnu 8ai(xcvt2^ec6a(. 

12. Neben den aus der vorslavisclien peinode stammenden ov 
in icorten wie slovo, plov^ bestellt ein ov, das sich zum teile auf 
slavischem boden entwickelt hat. Es nimmt in der stammbüdung die 
stelle des auslautenden vocals des thema ein und tHtt vor vocaiisch 
anlautenden Suffixen auf. Es folgen hier einige nach den Suffixen 
geordnete fälle, h : synovb, sg. gen, synovi, synova, dve^to«;. ije : 
sadovije collect, fructus. nsl. sadje. Äidovije iudaei, bregovje prip, 
80. iS. kfovi; kfi. p. krzewie. Vergl. aslov, listvije folia. oblist- 
VLneti von listi»; das demnach ein n- stamm ist. umr'Ltvije. priät- 
stvije. p. ostrwie spitze der lans^e. ostrew, ostrwia. ö. ostrv, ostrva 
leiterbaum. s. ostrva. ON. ostrvica. ostve scheint für ostrve zu 
stehen, aslov. ledvija lumbus: nsl. ledovje. aslov. gvozdvij /. ina : 
olovina sicera, das nicht auf einer urform olvina beruht, istovina 
res ipsa. sadovina fructus, sicevina res tales tichonr. 2. 165. inx : 
studovin'L neben Stud'B gigas. ^idoyini» neben ^idin'B iudaeus. bn'L : 
adovLn'L aBoü. darovtn'B doni. domovBm. domus. d'BzdevLn'B pluviae, 
dtnevbm» diei. hristovtn'L christi. istovbii'B verus. ledovbn'b glaciei. 
medoYbii'b mdlis. mirovbnt: mirovbnaja blagyni greg.-naz. 184. olta- 
revbü'b altaris greg.-naz. 52. plaöeybux planctus. slonovbn'B elephanti. 
ßynovbn'B filii. udo vbcfb membrorum greg.-naz. 191. volovbn'b boum. 
Hieher gehirrt gromovbn'L n&ben grombn'b : gromovbnik'b neben gromb- 
niki> ßpovioXo^iov. vlxhovbn'b magi steht für vlthvovbm.. vinovbn'b cuJpae 
greg.-naz. 185. v^rovbn'b -rijt; tuiVcsü)? sup, 384. 14. STbndoveii (ssandoven) 
dak.'slov. Vergl. aslov. medvbii'L mellis. medvedb ursus. nsl. medven 
habd. p. swi^townosö. biSb : synovbiib filii. vri.hovbilb sup&rior. 
ati» : kr^glovati» rotundvs. sakovat-b nodosus. p. piegowaty neben 
piegaty. \th : besplodovit'b infructussus, imovit'b locuples : Hrm,. 
jadovit'b venenosus, s. kisovit. Vergl, p. sowity mit lit. suitis reich- 
lich, iste : staniSte Stadium , in russ. quellen stanoviste mansio, 
bstvo : svatovbstvo affinitas, synovbstvo. nesytovbstvo insatiabilitas. 
bsk-b: synoYhskrh filii. vraöevbskT» medicorum. vranovbsk'b cei^orum. 
zidovbski» iudaeorum. nsl. volovski boum habd. bCb : synovbCb dvs- 
f^ioq. Man beachte die adj. gadovb, volovb usto. Dieselbe erscheinung 
tritt vor verbalsuffixen ein: a in ati: darovati, darovaj^, daruj^ 
donare. S'bd^lovati, Biideloyaj^ facere. Hhovati privare. pomilovati,- 
pomilovaj^ misereri. zaStistevati, zastistuj^ defendere. vojevati, voje 
vaj^, vojuj^ bellum gerere. obragovati, obr^govaj^ illudere, Vergl. 

12* 



180 u-TOcale. 

raduase s§. kraljuvaase belL-troj. i in iti : daroviti donare greg.- 
naz. 109. neben dariti 76. 79. 83. naduzdeviti neben nad'Lzditi 
pltiere. poloviti in raspolovenije pars dimidia. Äiroviti pasci. nsl. 
vmiroviti se pi^p. 84. p. zpolowi6 malg. postanowi6. r. stanovitt 
8Ja. ostanovif sja koL 22. Jdr. sadovyty neben sadyty plantare. 
motovylo. smarovylo. L motovidlo. Aus den hier angeführten fällen 
behandle ich vor allem diejenigen, in denen vor dem verbalsuffix a 
das ov auftritt: darovati: dxis ov des inf. ist das im praes. als 
u (oy) erscheinende suffix, das im lit. ü, au lautet: balt&ti weiss 
schimmern von baltas; ubagauti betteln von ubagas. darovati verhält 
sich offenbar lautlich zu daruja so une kovati zu kuj^. Man beachte, 
dass das lit. einen inf. auf {iti neben einem auf avoti hat: vitüti 
bewirten, vitavoti vielfach bewirten, duimüju, dwmavoju, dieses stärker 
als jenes. Dem slav. felüt die erstere bildung, ein daruti ist im slav. 
unbekannt; dagegen stehen dem inf. darovati die praes. -formen daruja 
und darovaj^ gegenüber, während das praes. von ubagüti ubagäju, 
da^ von vitavoti vitavoju lautet, darovaja ist wohl dem daruja gegen- 
über iterativ: letzteres kann im p. perfectiv sein, im s. ist es stets 
perfectiv. Das lit. ü, au spricht für die annähme eines suffixes ii, 
durch dessen Steigerung slav. n, ov entsteht, während die dehnung y 
ergibt. Daraus wäre das iterative darivati (d. i. daryvati) im s. 
begreiflich, es würde sich zu einem ursprünglichen daru-ati verhalten 
wie vtzbydati zu vLzbünati. Freilich hat y von yvati nicht imm£r 
diesen Ursprung. Ähnlich scheint das ov in Worten zu sein wie mtg- 
novenije nutus. vLdunovenije inspiratio. v'Lskr'LsnoveDije neben 
V'Lskr'LSovenije resurrectio, ifidem hier dem nov das suffix nü, dem 
ov in vxskr'LBoveDije das suffix ü zu gründe liegt. Man denke 
hiebei an die aind. verbalsuffixe nu und u. Das suffix n^ wi vbs- 
kr'Lsnati ist erst auf slavischem boden entstanden: Herr Fr. Müller 
denkt an nan, das nach seiner ansieht im griech. auftritt, indem 
XafjLßavo) aus Xa^'foivti} erwachsen sei. Die vocalsteigerung usw. 7. Die 
casus der T»(a)'declination, in denen ov auftritt, wie sg. dat. bogovi. 
pl. nom. duhove. pl. gen. besovB. pl. acc. vHkovy folgen teils der 
analogie der 'h(u)'declination, bogovi, duhove nach synovi, synove; 
teils sind darnach auf ovl auslautende themen gebildet icarden: 
vKkovy, nicht vlxkove, von einem *vl'Bkov'L. Zweifelhaft ist das 
suffix in formen wie voIovb bovis, wofür auch voluj vorkömmt. 
Vergl. 2. seite 84. Man meinte, in allen das bezeichnete ov ent- 
haltenden Worten sei ein suffix ovb anzunehmen, eine theorie, die auf 
billigung keinen anspruch manchen kann, da ein auf ovb auslautendes 



ihema den sg, dat. bogovu usw. ergäbe, abgesehen davon, dass von 
der dem genannten suffixe zugeschriebenen bedeutung, woriiber 2. aeite 
229. gehandelt isty in der majorität der fälle keine rede sein kann ; 
nach einer letzten deutung würde das o von ov der Stellvertreter von 
1» sein und v den Matus aufheben, so dass jadovit'L hervorgegangen 
wäre aus jad'L-v-it'L, eine erklärung, für welche die auch sonst im 
inlaute eintretende Veränderung des t» zu o oder nach einer anderen 
theorie erhaltung des angeführt werden kann. Es scheint, dass 
in älterer zeit in der stammbüdung der ganze stamm erhalten wurde, 
während in einer späteren periode der Sprachbildung vor dem vocalisch 
anlautenden suffixe der vocalische auslaut des fhema abgeworfen ward : 
demnach wäre groinoybiii> älter als gromi>ni>. bSdovBii'L von b^da 
hat entweder sein Sk zu o geschwächt oder, und dies ist viel wahr- 
scheinlicher, es ist nach formen wie gromovtn'L gebildet. Man merke 
baldoviob chrys.-duS. 29. für balduin. Dunkel bleibt gotovB paratus. 

IV. Vierte stufe: av, va. 

Av, va ist in einer anzoM von formen die zweite Steigerung 
des ü. baviti in izbaviti liberare neben izbyti Uberari: w. by, aind, 
bhü. hvatiti neben hy titi prehendere : w, hüt, . h'Bt. kvas'L fermen- 
tum neben ky sn^ti fermentari : w. küs, k-LS. playiti facere ut fluat 
neben pluti fluere: w. plu; plt. slava gloria neben sluti cdebrem 
esse: w. slü; sH usw. 

Anhang. 

Wy y. 

Ein zeichen des glagolitischen alphahetes, im Clozianus nr. 25y 
mit dem zahlenwerte 700, da^ dieselbe stelle einnimmt wie w im 
kyrillischen, steht gegenüber dem griechischen u, ou; o), 0; selten dem 
Tj 5 in einheimischen Worten vertritt es manchmal das u, o : die Schreiber 
hohen in der anwendung des w geschwankt. Der laut mag in den ent- 
lehnten Worten u geicesen sein, in den einheimischen war er u oder o. zogr. 
A, ar'hiswnagoga, arhiswnagogovi. vufs'sod'l. kivrintju xupY)v{ou lue. 
2. 2, kwreninu y,upY;vaTov rnarc. 15. 21. lewg^ija maix. 2. 14, lew- 
g'iin'B lue. 3. 24. leiv^it'L. mwra. swkamene 7ieben sykomarij^ 
Gü%o[X9piav lue. 19. 4. sivrii, sivriej^^ sivrofivnikiBsanyiii. tivru^ 
twr^, tiiurtskT. neben otrb tur§ icepl Tupov lv>c. 3. 8. turBsk^ und 
tyre. wpokriti neben upokriti zogr. b. opokriti zogr. b. und ypo- 
kriti. B. zavivloiie ^(xßouX(t>v matth. 4. 16. zavwloiij^. isiv matth. 
26. 6. istvvi. C. mwsi; mwseovu, mwseovahi. neben mwseove 



182 den Tocalen gemeinsame bestimmungen. 

matih, 23. 2. zogr. b. mosi, moseomb und moisi zogr. b. wlo- 
kay'btomat'L pl, gen. ivsan'na; nusana zogr. b. solomwin» neben 
solomum., solomuna, solomuiie. D. rwsievi» pY;(ia liic. 3. 27. 
swrova äa-fip Inc. 2. 36. E, bogw. w 2eno w ^uvat matih. 15. 28. 
W rode marc. 9. 19. wbaöe. wbrastb se. wb^ma. wvi. wn'L, wna, 
ivni. Dusta lue. 2. 43. ivstanete ihx matih. 15. 14. ivt'L. ivti»- 
vßstaSe. wt-LvöstayL. wt^pustati. wce. w für o findet sich in gla- 
golitischen wie in kryrülischeii quellen, was die palasographie zu be- 
handeln hat: wsana cloz, 1. 38. wblaky, wii» bon. wpisajett hnnc,- 
mih. wni, wvtce hom.-mih. Dieser mannigfaltige lautwert des w ist 
befremdend: statt ivpokriti erwartet man ypokriti oder upokriti: 
jenes findet man im mariencodex, wo das auf der tafel des doz. 
XLnter 44. aufgeführte zeichen das griech. u darstellt. vysB ß6aao? im 
assem. Die kyrillischen quellen gebrauchen das dem griech. entlehnte 
y, das ich, um der Verwechslung mit dem slav. y vorzubeugen, durch 
y bezeichne, eg^ypta cloz. I. 858. ypokryty. pori.fyrq sav.-kn. 78. ypo- 
stas'L sUp^. akylblu. ilyrika. jegypbta. jegypttene ^i§. syrestßj 
krmi^.-mih. für syrtst^j. vysinbnu tichonr. I. 139. Soiist wird griech, 
u durch ju oder u loiedergegeb&n : Ijusaniju Xuaavia? assem. e^japta. 
egjupteni cloz. I. 270. 316. uson'b sav.-kn. 34, turtsk^ 52. suna- 
goga 37. arfaisunagog'B 43. surofinikisanina. sukamenS ouxapitvo^. 
kurinijska. upokriti nie. murbsky act. 8. 27- US. sur^nin'B ephr.^syr. 
asurijskb triod.-mih. Manchmal steht i für u: egiptene. egiftane 
sUpL 81. sikomoriju. sihomoriju (juxofxopsa nie. Was im aslov., 
geschieht im armen. : hiupat, hipat uTuaioc;. egiuptathi, egiptathi aX-^izroq 
Derwischjan VI, VII, Man merke, dass aslov. u au^ch griechischem ci 
gegenübersteht: ukonoma ot>cov6|jLo^ nie, krus^ xpoi(yo(; op. 2, 1. 32. per. 
XXXII. Schliesslich ist noch darauf hinzuweisen, dass man einigemaJd 
o für XL findet: avgosta. vbkosi. drogb. koplb assem. ot'Bposti 
maiHencod. ssidokejsksi caS^oüxaiwv 7iic. 

Zweites capitel. 
Den Yocalen gemeinsame bestimmungen. 

A. Steigerung. 

1. Die Steigerung der vocale besteht daHn, dass den voccden a, i, 
u entweder a oder ä vorgeschoben wird, daher ursprachlich aa, ai, au 
und äa, äi, äu. Die Steigerung durch vorschiebung des a wird erste, 
die durch vorschiebung des ä zioeite Steigerung genannt: jene heisst 



A.. steigerwig. 183 

aind. guiia, diese vrddhi. Die Steigerung war ursprünglich, so scheint 
esy ein den accent begleitendes mittel der hervorhebung einer silbe aus 
dem wortganzen. Den beiden andern flectierenden sprachefigruppen, 
der semitischen und der hamitischen, fremd, tritt sie im arischen 
Sprachenkreise in der stamm- und in der Wortbildung auf. Im 
aind. unter allen historisch bekannten sprachen am reichsten ent- 
ioickelt, war sie in der arischen Ursprache — daran ist wohl 
nicht zu zweifeln — noch consequenter durchgebildet, während die 
anderen sprachen dieses lautmittel nicht mshr als ein in stamm- 
und Wortbildung immer von neuem anwendbares, sondern nur in ein- 
zelnen brudistücken kennen, die sie als fertige resultate aus älteren 
Perioden überkommen haben. Einige von den arischen sprachen sind 
an resten der vocalsteigerung arm^ am ärmsten wohl das lateinische; 
während andere, wie die slavischen und die baltischen sprachen^ eine 
reiche fülle von in der Steigerung vmrzelnden erscheinungen bieten. 
Die vocalsteigerungeti sind in der arischen Ursprache begründet und 
von allen anderen arischen sprachen ererbt: dies schliesst nicht aus, 
dass sich nach analogie vorhandener Steigerungen neue bilden, wie 
dies in dem dem aslov, gonoziti zu gründe liegenden gonoz- neben 
gonez'B aus gonez, got, ganisan, ahd, ganesan, der fall ist. Aus 
dem alter der Steigerungen folgt, dass die silbenbildenden consonanten 
r, 1^ die man als silbenbüdend häufig vocale nennt, eine Steigerung 
nicht erleiden. 

Die oben angeführten urspradilichen laute haben, wie aus der 
lehre vom voccdismus h&i*vorgeht , manche Wandlungen erfahren. 
Ursprachliches a, aind. a, wird slav, q, während ursp^achliclies aa, 
aind, ä, slavisch o, und ursprachliches äa, aind. gleichfalls ä, slavisch 
a vnrd. Urspr, ai, au wird aind, vor vocalen aj, av, vor consonanten 
e, ö, slavisch unter gleichen umständen oj, ov und ^, u; ebenso 
urspr. äi, äu aind. vor vocalen äj, äv, während sich vor consonanten 
äi, äu erhält: das slavische wandelt vor vocalen äu gleichfalls in 
av, und lässt vor consonanten metathese des av in va eintreten. Ein 
reflex des ur^racMichen äi lässt sich im slavischen nicht nachweisen. 
Aus dem gesagten ergibt sich folgende übersieht der ungestei- 
gerten und gesteigerten vocale in der arischen Ursprache, im aind. 
und im slav., als dessen repräsentant das altslovenische gelten darf. 



urspr. 


a 


I. 


aa 


n. äa 


aind. 


a 


L 


a 


IL ä 


aslov. 


(e) 


1. 





IL a. 



lo4 ^en vocalen gemeinsime bestimmaDgen. 



urspr. 


m 

l 


/. 


cd 


IL 


äi 


aind. 


• 


/. 


aj, e 


IL 


äj, äi 


aslov. 


W 


/. 


oj, 6 


IL 


feUt. 


ur»pr. 


u 


/. 


au 


IL 


äu 


aind. 


u 


7. 


aVj ö 


IL 


äv, äu 


aslov. 


(^) 


/. 


OV; u 


IL 


av, va. 



Die ungesteigerten vocale des altslovenischen sind eingeklammertj 
um nicht den irrtum aufkomm&n zu lassen, als seien defii Steigerungen 
die vocale e, t und i. zu gimnde gelegen. 

2. Die Steigerungen zerfallen nach den gesteigerten vocalen in drei 
reihen, A, Die Steigerungen des a-vocals und zwar a) die Steigerung 
des a (slav, e) zu o. a. vor einfacher consonanz: brad: bred, brod'B; 
ß» vor doppelconsonanz und zwar 1. vor rt, It: smard: smerd, 
smordt, woraus aslov, smrad^B; 2. vor nt: bland: blend, bl§d; 
blond'B, woraus aslov, blad'B. b) Die Steigerung des a (slav, e) zu 
a: sad: sed, sadTb. B, Die steigetmngen des i-vocals, i (slav, h) 
udrd zu oj, e gesteigert : ivit (svtt) : sv^ti». C, Die Steigerungen des 
u-vocals, u (slav, i>) wird a) zu ov, u gesteigert : ru (slav. n.) : 
rovB. bud (slav, biid): bud- in buditi. u (slav, %) wird b) zu av, 
va gesteigert: bhü (slav, by): bav- in baviti. hut (slav, h^bt) hvat- 
in hvatiti. 

» 

Ä, Steigerungen auf dem gebiete des a-vocals, a) Steigerung 
des e zu o. a. Vor einfaxJier consonanz: dor-L in razdori» scissio: 
dar, slav, der. grob-L fovea s&pulcrum: grab, slav, greb. log^ in 
nalog'L invasio: lag^ slav, leg. Dasselbe tritt ein in zvon'B sonvs: 
zvan, slav, zven, zvLn^ti. ß. Vor doppelconsonanz und zwar 1, vor 
rt, lt. morz'L, woraus aslov, mrazi. gdu: w, marz, slav. merz in 
mr%zD^t]. Yovthj woraus vratii in razvratx seditio, eig. eversio: 
w, vart, slav, vort in vrht^ti, molzt, woraus s, mlaz die menge der 
beim melken auf einmal hervorschiessendeii milch : w, malz, slav. melz. 
volk'B in vlak'L: oblak'L nubes : w, valk, slav. velk. 2, Vor nt: 
blond% d. i, aslov, blad^ error: w, bland, slav, blend in bleda. 
montt d, i, m^tx turba: w, mant, slav, ment in m§t^. b) Steige- 
rung des e zu a,: sadx planta : w, sad, slav, sed in s§d^, s§Bti. 
skvara nidor: w. skvar, slav, skver in skvr^ti aus skverti. vorta 
in vrata porta: w, var, slav. ver, und suffix. to. zolto in zlato 
aurum: w. zal, slav, zel, und suffix to. Über die Steigerungen des 
a-vocales vergl, seite 62, 102. 



\ 



6. dehnnngf. 185 

B. Steigerungen auf dem gebiete des i-vocals. Steigerung des i zu 
oj, e : boj-L, boj flagellum : w. bi. sßti» laqueus : sS-ti». lo. ei. svfetTi 
Ittac: w. ävit, slav, svbt. Über die Steigerungen des i-lautes vei^gl. seite 
136 — 139, und meine abhandlung ,Über die Steigerung wid dehnung 
der vocale in den slavischen sprachen^. Denkschriften, Band XXVIIL 

C. Steigerungen auf dem gehiete des u-vocals, a) Steigerung des 
ü zu ov, u: bud- in buditi excitare: w. büd, slav. b'Bdeti vigüare. 
guhh in dvogubb duplex: w. güh, slav. gxb in pregi>n%ti aus 
pregT>bnati. krovL tectum: w. h% slav. kryti. voyh fovea: w. ru, 
slav. ryti. n.vati. b) Steigerung des u zu av, va: bav- in baviti: 
izbäviti liberare neben izbyti liberari: w. bü, slav. by. kvast 
fermentum: w. küs, slav. kys. Über die Steigerungen des u-vocals 
vergl. seite 166. 181. 

B. Dehnung. 

1, Die dehnung der vocale besteht in der eriöhung ihrer quanti- 
tat. Die vocaldehnungen stammen nicht aus der Ursprache: daraus, 
fclgtj dass dieser process in den verschiedenen arischen sprachen ver- 
schieden angeioandt wird, während in dem gebrau^che der lautsteige- 
rungen auf dem gesammtgebiete der arischen sprachen unverkennbare 
übereüistimmung hen*scM ; es folgt daraus zweitens, dass man im slav. 
bei der dehnung von derjenigen form au^szugehen hat, welche die ursprach- 
lichen vocale in der slavischen Ursprache angenommen haben. Aus 
urspraMichem a wird e und o; aus i-h und aus u-t»; r und l ent- 
haltende süben büssen in bestimmten fällen den vocai ein, wodurch r 
und l selbst silbenbildend und der dehnung fähig werden. 

Aus dem vorhergelienden ergibt sich folgendes Schema der deh- 
nungen : 

e o t 'B r 1. 

^ a i y f T. 

2. Die dehnungen zerfallen nach den gedehnten vocalen in vier 
reihen. A. Die dehnungen des a-vocals und zwar a) die dehnung 
des Q zu Qi let, letati. b) Die dehnung des o zu si,: kol, kalati. 
B. Die dehnung des i-vocals h zu i: hp, prilipati. C. Die dehnung 
des u-vocals 'b zu y: d'Lh, dyhati. D. Die dehnung des r, 1 zu 
r, 1 : slovak zdr^af. perfect. zdf^af iterat. preplnif perfect. pre- 
plnaf iterat. Die dehnung tritt ein a. im dienste der functi&n 
bei der bildung der verba iterativa durch das suffix a und bei der 
bildung des imperfects; ß. zum ersatz eines ausgefallenen consonanten,- 



186 dd° Tocalen gemeioBame bestimmUDgen. 

Y* hei der metcUhese des r und 1; S. die dehnung scheint manchmaJd 
durch den accent bedingt zu sein. Ausserdem gibt es noch eine mecha- 
nische dehnung des l und des % vor j. 

A. Dehnungen der a-voccde. a) Dehnung des e za 6. a. Func- 
tionen 1. bei der büdung der iterativa durch a: pogrfebati sepeLire: 
greb. tSkati cursitare : tek. stäagati nebefi &'biiga,ti comburere : zeg. 
In s'L^agati ist das dem & zu gründe liegende ja bewahrt 2. Bei der 
büdung des imperfects : idßhi. ibam : ide p^^aesensstamm, ihialvh ure- 
bam : ihge, ihie. In ihisJn» ist wie in S'B^agati die ältere form des 
6 erhalten, ß. Compensatorisch : vßs'B duod aus ved-S'L; ^ah'L u>ssi 
aus ieg-\yb: über 2a vergleiche man das über S'B^agati und ihiahi» 
gesagte. Mail beachte auch nestb aus nejestb; nejstb; pes'Bk'B sabu- 
lum: aind. päsuka. y* Metathetisch : treti aus terti. ml^ti aus melti. 
Über die dehnungen des e vergl. seite 52. b) Dehnung des o zu b,: 
a. Functionen. Bei der büdung der verba iterativa durch a: naba- 
dati infigere: nsihod. ß. Compensatorisch: probas§ transfixerunt : 
probod-s§. Y« Metathetisch: brati aus borti. klati aus kolti. Über 
die dehnungen des o zu a, vergl. seite 102. Man vergleiche die s, 
on. rasa; rasB mit griech. dep^a und ra^anj^ as. ra^ni pl., mit apaeva : 
im letzteren steht i für s. 

B. Dehnung des vocals h zu i: a. Functionen bei der 
büdung der verba iterativa durch a : poöitati honorare : ÖLt. 
ß. Compensatorisch: ßisme iiumerus aus ött-smen. Man vergleiche 
au4ih im§ aus inmen. 7. Accentuell im infinitiv und ieüweise auch 
in anderen verbalformen: öisti honorare: öbt. poöiti requiescere: ob, 
poöifax; poölH usw. Mechanisch ist die dehnung des h zu i in boSij 
dimnus aus bozbj. Über die dehnungen des h zu i vergl. seite 122. 

C. Dehnung des i> zu j: a. Functionen bei der büdung der 
verba iterativa durch a: VLzbydati expergisd: b'bd. ß. Accentuell: 
myti lavare: mi>. Mechanisch ist die dehnung des 1» zu j in kyj 
aus und neben k'LJ : k'KI; k^H; K'kiH. Über die dehnungen von rs zu 
j vergl. seite 145. 

D. Dehnungen des sübenbüdenden r, 1: a. Functionen : slovak. 
prehrfiaf, prehrnüf; otikaf, otlk. ß. Accentuell: tief von tlk. 

C. Vermeidung des hiatus. 

1. Der hiatus wird im innem jener altslovenischer worte, die zum 
alter&rbten Sprachschatze gehören, gemieden. Die mittel, den hiatus 
zu vermeiden^ sind die einschaltung eines consonanten oder die Ver- 
wandlung eines vocals in einen consonanten. 



C. hiatas. 187 

2. /. Zur beseitigung des hiatus werden eingesdiaitet die conso- 
nanten j wid v ; in aus dem gi*iech, entlehnteti werten g; g ; in ein- 
heimischen Worten wird zu demselben ende n eingefügt. 1. a) j: nach 
e : dejesi. d^je. d^ja. d^jati. Nach einer anderen ansieht ist je aus 
ja das praes&nssuffix, daher d6-je-Si, während ich e für das suffix 
hcdte: de-j-e-si^ wie in plet-e-äi wsm?. : wer von dß-je-Si ausgeht^ muss 
bei d@ und plet eine verschiedene bildung des praes. usw. annehmen. 
Nach : in r^koj^ti» manipulus scheint j eingeschaltet : ^tB aus em-tL. 
moj mevs, tvoj tuusy svoj suus sind mo-j-t usw. *koj in kojego 
ist ko-j-'L, aind. kaja. Man merke oboj^du utrinqae neben k^du; 
kein koj^du. Nach a: in dSjati wie in obajati, pomajati hebt j den 
hiatus auf, das a ist das a v:ie in bi»rati^ nicht das iterative wie in 
odevati umo. Man merke vi» nezajap^ subito aus vl nezaap%, vi» 
nezaup^. dSIaje§i. delaj§. dMaj%. ajertn'L. Nach h: bbjeSi. bi>JQ. 
bLJa. bLJate nebeii bijesi usw. ^tri»j%d^. Nach i: gostij aus gostbj'B. 
dijaki» 3ia)covo<;. kaijapa: kaiepa xaVa(p<x nicol. ijulb^ ijuDB lOuXioq, 
ioüvto<; assem. ijudej »ouSaTo^. ijerdanx neben jerdan'B iopBavr^<; slep^. 
ievt d. i. ijevB toß 121?. 698. bijca aus bi-j-Lca neben bivLca. vino- 
pijca neben vinopivLca. Der ausgang -ije n. ist aus io hervorgegangen. 
Nach j : myjeSi. myj§. myj^. myjaahi. : vergl. bodfeahrL. Man beachte 
s. kriju6i neben krivudi. Nach u: radujeäi. raduj§. raduja. bes6- 
dujale sup. 228. 21. sij^ suo aus siuj^. Nach Schleicher, Compen- 
dium 794, gehört je zur bildung des praesensstammes : zna-je-t-L usw. 
In stojati ist oj vielleicht Steigerung eines i. b) y: nach e: pl&vesi. 
plev%. plevi : die formen betmhen auf dem inf plßti aus pelti. porS- 
vati greg.-naz. 125. posßvati, v&rschieden von posßjati. pobledevatj. 
odolßvati. velevati. Nach o: r^kovett, worin mmi wegen rakavB 
einen M-stamm gesucht hat: rakü-ett. iovant ioavvY)(; nie. matth. 3. 1. 
Nach a: dela-v-x partio. praet. act. I: dela. obavati, pomavati 
neben den perfectiven obajati, pomajati. oklevetavati. prokopa- 
vati. opravidavati : opravtdavajet'L se slepö. neben opravLdajett se 
Sixatou-cat §iS. iac. 2. 24. otTivfistavati : eben so ist zu beurteilen 
davati; wofür auch dajati. davtet in izdavBct. stavati neben stajati. 
pristavL. Die amiahme von wurzeln wie du, stu lässt sich nicht recht- 
fertigen. Man merke s, blavor, blavur neben blaor, blor: rumun. 
bilaur. Na^h i : bivt aus bi-v-ts. bivLca neben bijca. bivent. pobi- 
vati. vinopivBca. pivBkt qui bibi potest. pivo : pr. piuns bier mag 
entlehnt sein. Vergl. sliva und ahd. sleha. r. besteht tium» neben 
tivunt. Jüngere formen sind ukarivati exprobrare nomoc.-bulg. 41. 
umnoSivati tichonr. 2. 406. Vergl. nsl. usw. ivan ioannes. Nach t> 



188 den Tocalen gemeinsame bestimmangen. 

für ü : p-Lvati ßd&r^ : w, pü, daher pt-v-ati. Eben so ziivati : w. hu 
(ghu). r'Bvati: nal, 8. rvati. jp. i'wa6. Nach anderen ist ztvati au8 
zovati hervorgegangen: o sei zu t herabgesurJcen tvie in k'Blati aus 
kolati; formen, die nebenbei gesagt, unmöglich sind, brbvati vomere: 
w. bljü, daher blj^-v-ati, bR-v-ati. Eben so kr^vati. pfbvati. ftvati 
rugire, Ätvati mandere. Nach einer arideren ansieht ist tv durch Zeit- 
dehnung V071 ü entstanden: bijü-ati icürde jedoch wohl bljuvati ergeben. 
b'Lven'B in zab'Lveni. qvsm obliti sunt beruht auf hi> aus bü, bhü^ 
slav. by: bx-v-eEfB. So erklärt sich umtveni. : umyti. In gleicher 
weise bn.vt aus brü-v-b, lit, bruvis, toohl bru-v-is, kr'LVb. Femers 
kr'Lvent aus kr^B, krü : krTb-v-eni», nicht aus einem älteren kroven'L. 
rtvenx in rtvenik'B puteus, irtva in rastrbva artoXeia beruht auf 
tri., trü, slav. try. Andere werden vielleicht eher geneigt sein v in 
knbven'B aus dem t., ii entstehen zu lassen : kr'Bv en'B ; wieder andere 
meinen bri»vi> sei zunächst aus brovL entstanden. Das mit neplody 
zusammenhangende neplodtvb ist neplodt-v-t: das dem neplod'Lvam'L 
zu gründe liegende neplodiiva ist neplodi-v-a. Vergl. junakvica. 
äestakvica u^ic. Nach einer deutung entspringen svekry und sve- 
kriiVL aus einer form auf vi. äivati ist sjuvati. zivati entspringt wohl 
aus zjuvati. äbvt sutura ist als sjü-v-i. zu erklären. ml'Lva entsteht 
aus melva. Nach y: byvL au^ by-v-'LS. byvati. pokryvati. umyvati. 
izdryvati. celyvati. natryvanie op. 2. 3. 161. Vergl. s. krivu6i neben 
kriju6i. Nach u: obuvL ist obu-v-'BS. obuven'B. Mr. zasuv riegd. 
ohvLvhf calceus. bljuvati. opljuvati. Vergl. pomiluvati. veruvati. uva, 
griech. oua. Dem hier vorgetragenen gemäss wird staj, d. i. staj'B, von sta, 
*odev'B, ö. odöv, von dö abgeleitet: staj und od^vL sind nach dieser 
annähme den formen stajati und odevati coordiniert. Nach einer 
anderen ansieht beruhen jedoch staj und od^vB auf staja und od^va. 
Eben so sollen obava, poöuvL; proliva, prip^vt, r. zasevt von 
obava(ti), po6uva(ti), proliva(ti) usw. entstandet! sein. Diese ent- 
stehung ist möglich, und dass r. otryvL und pozyvi. von otryva(ti), 
p6zyva(ti), so wie aslov. zevnati von zßvati stammen^ ist unleugbar; 
dass ähnliches auch bei staj, od^vi. stattgefunden habe, ist jedoch 
unbeweisbar. 2. In den aus dem griechischen stammenden Worten wird 
zwischen \i (W y) und den darauf folgenden vocal g, § eingeschaltet; 
das eingeschaltete g, ^ erhält sich auch dann, wenn u durch u, und 
selbst dann, wenn es durch v ersetzt wird: lew^ij^. lew^iin'B. lew- 
gii'h zogr. leyg^ij^ assem. eyga sup, 368. 11. und sonst achtmaU. 
leygitb a7it. nayggiDb ephr. paraskeygi ostrom. 184. b. 193, c. usw. 
eyga naz. 9. — naugimb exarch. leu^iju nie. leugitt sav.-kn. 4L 



C. biatos. 189 

euga. eui^in'L brev. — ninevb^itomb. paras^eyb^ii zogr, paraske- 
vb^ija cloz. L 6ÖO, lev^iti». paraskevg^ii sg. nom. assem, levbgij^ 
8av.-kn. 67. lev^gitt ostrom, 3. c. lergiimi bon, levgitt hom.-mih, 
ninevgit^nin'L pat-mih. paraskevgii nie. 70. paraskev^i 209. 267. 
levt^iti 215. lev^i 143. levgitb 165. nevgitomb 168. ninevbgii 
triod.-mih. levgyj^ eo.-imh. lev^gity izv. 494. levgyjevo tickonr. 1. 
110. seTgirt (s&jYjpoq metJi. ev2inb glag. Doch findet man auch eya 
8up. 7. 4; 374. 15. eya 181. 17. nineyi 298. 26, und jewa Äom.« 
mih. ninevitßnomb proL-rad. Man merke auch alelugija izv. 448. 
neben aliluia bon.; ferner s oHguino aX6r|(; io. 19. 39. zogr. aHguj 
doz. 1. 890. algoiDo assem., das nach J. Schmidt 2. 69. für alo- 
gino steht, arguj, alguj sup. algoj hom.-mih. Hieher gehört auch pri- 
wizlauga Wattenbachy Beiträge 50, für aslov. priivislava. Diese den 
lebefiiden sprachen unbekannte erscheinung befremdet in hohem grade. 
Da das g, g ursprünglich nur zwischen vocalen eingeschaltet ward, so 
mag es als deti hiatus aufhebend angesehen werden, bis eine bessere 
erldärung gefunden wird. 3. Das in Verbindungen wie k'b njemu 
eintretende u halte ich für parasitisch, für hiatus aufhebend so lange, 
als keine befriedigendere deutung aufgestellt wird. Darüier wird 
unter r. 1. n gehandelt. 

IL Zur beseitigung des hiatus xcird tb, ü in v verwandelt, ledvija 
lumhi beruht auf einem auf 1»^ ü auslautenden stamme; dasselbe gilt 
von oblistvbneti. listvbnat'b lam, 1. 101. aus put.; von medvbn'L 
neben medbiH). medv^db ursus. omedviti; von dva neben di>ya. 
kvati neben k'bvati. bebt eram muss eben so gedeutet werden : b'bveh'b 
ergibt kein b^h-b, so wenig als aus bxvcn'b ein bem» entsteht, gen- 
varbski» op. 2. 3. 587. entspringt aus genvarb iavouapto<;. 

3. Der hiatus einhält sich in Wortverbindungen, die nicht als ein- 
heiten gefühlt werden. Dies tritt bei den Verbindungen von praefi>xen 
mit vei'ben und in compositionen ein: a) poostriti. poustiti. priobre- 
Bti. priustroiti usw. b) golo^S'b. neizm^rimi». naasx apTi^^vstOi;. 
praotbCb usw. Der hiatus findet sich femer in jüngeren bildungen. 
Hieher gehtyren a) die formen der zusammengesetzten dedination: 
novaago aus älterem novajego. novuumu aus noyujemu. noy^emb 
aus noyljemb. novyimb aus noyyjimb. noyyihT. aus noyyjih'b usw. 
im%§teim'b tcT^ e^^uaiv. i§t^§teim7> Tot^ I^v]toO(tiv aus den themen im^- 
ste, ist^Ste und dem pronomen iim. sind wahrscheinlich -ejimii 
zu lesen. Zweifelhaft ist aiobah 6 aYa^jucov, das wie Ijub^i und 
Ijubej gelesen werden kann, b) Die praesensformen der verba V. 1 : 
prebyyaaäi sup. 36. 15. gn^yaasi 300, 22. byyaat-b 263. 23. ybme- 



190 den Yocalen gemeinRame l>estiTniDnngen. 

Staat' 347. 3, aus älterem prebyvajeSi iisw, c) Die imperfectformen 
jüngerer hildung: ved^aht, tvorjaahT. für veddhi», tvorjaln> n(Uih 
analogie der a-stämme 3. seile 92. 93. Selten wird hier der Matus 
aufgehoben: strojajase sup. 289. 10. tvorjajaäe 360. 4. tvorejaäe 
329. 8. tvorjaeäe 205. 29. tvoreese 146. 15. rastvarßese 218. 1. 
d) Entlehnte worte: albfeova. anLdr^ovB. ar'hiereovB. arhiereom'B. 
moseomt. myseove. oI^oidl. farisßom'L zogr, and reo va assem. ioan'L 
sup. 90. 14. iovL 169. 23. iona 196. 19. lordant 217. 14. losifa 
176. 2, wofür in späteren glag. quellen osipb. lentiomb Xsvtto) nicol. 
ol^omi» sav.'kn. 125, jeleomt, oleimL mladen. iskariottsky ev. 1372. 

Auch sonst ist d&i* hiatus in der schrift nicht selten: blagaa. 
pokaati se neben pokajati se. blagoÖBstia. bo^ia. uöeniu. vestia. 
veru^t'B. deati. YLv^ayB. sSati. velikaa. istinBD^a. nanesena^ usw, 
sup. laatelehi». la^t'B. rizoa. bozijea. morsk^a bon. tvoa u^w. 

4. Mit dieser darlegung sind nicht alle sprachfm^scher einverstan- 
den. Weil das glagolitische alphahet kein je kernit und die kyrillischen 
quellen häufig e bieten, wo man nach dem gesagten je erwartet; weil 
femer dem glagolitischen alphabete die lautverbindung ja felüt (denn 
dass ö in bestimmten form&n die geltung des ja habe, scheint man in 
abrede zu stellen) und auch die kyrillischen denkmähler nicht selten 
a an stellen haben, ivo die regel ja fordert, so hat m/in die lehre von 
der aufhebung des hiatus zwar nicht gaiiz beseitigt, jedoch formen wie 
smeesi für älter als smejesi erklärt. Unter älteren formen können 
hier nicht die vorslavischen, auch nicht die vor der entstehung des 
altslovenischen, sondern nur solche verstanden werden, die in den uns 
erhaltenen altslovenischen denkmählern nachweisbar sind. Daneben geht 
die behauptung einher, die glagolitischen und die kyrillischen denk- 
mähler stellten zwei von einander geschiedene dialekte des altslove- 
nischen dar, was in Verbindung mit dem eben gesagten nur den sinn 
haben kann, dass die glagolitischen denkmähler eine auf einer altem 
stufe stehende spräche zum ausdtmck bringen, eine behauptung, die, 
wenn auch für einige erscheinungen nicht unberechtigt, für den hier 
behandelten punct nicht wahrscheinlich gemacht werden kann. Vor 
allem kann ich die behauptung nicht gelten lassen, der laut je sei der 
spräche unbekarmt gewesen, weil die glagolitischen quellen ihn nicht 
von e sondern. Ohne die annähme, es sei]Q, nicht e gesprochen worden, 
wird man e neben to wohl nicht erklären können; ponjeze ist nur 
durch die annähme erklärbar, es sei je, nicht e gesprochen ivorden, 
also so wie die kyrillischen quellen meistens schreiben und wie gegen- 
wärtig ausnahmslos gesprochen wird. Nur das j bewirkt die verände- 



C. hiatns. 191 

7ning des folgenden o in e, wie lentiomB nie, neben lentijemi» zeigt, 
dciher im^nije atL8 imenijo, nicht aus imSnio. 2iti>e soll atis iiitbje^ 
das daher doch wohl älter ist, durch ausstossung des j hervorgegangen 
sein, VergL seite. 7. Dass namentlich zwischen i und einem vocal 
ein j leicht als selbstverständlich fall&ii gelassen wird, zeigt der streit, 
ob pol. -ia oder -ija zu schreiben sei. Daher au>ch aslov, diakonisa slepL 
neben dijakonisa $i§.-rom, 16, 1, kaati neben kajati. Im allgemeinen 
darf gesagt werden, dass in lautverbindungen, die in der spräche 
unbekannt sind, von der sonst notwendigen genauigkeit der Schreibung 
abgegangen wird: icenn das slav, ein moe nicht kannte, so wurde 
moje au^h dann gelesen, weim das j fehlte. Der Slave, der moe 
aussprechen will, muss sich nicht geringen zwang antun, und es ist 
nicht wahrscheinlich, dies sei vor etwa tausend jähren anders gewesen. 
Wer auf grund glagolitischer quellen moe für eine mrklidi gespro- 
chene form erklärt, gerät in gefahr eine spräche zu construieren, die, 
nie gesprochen, ein wahres himgespinnst wäre, während derjenige, der 
den jetzt geltenden lautgesetzen in der alten spräche folgt, möglicher- 
weise eine spätere form in fHihere Jahrhunderte zurückversetzt: im 
vorliegenden falle ist die erstere gefahr viel grösser als die letztere, 
denn während man sich für die aufhebung des hiatus auf unzweifel' 
hafte gesetze berufen kann, bauen die gegner nur auf der hypothese, 
die glagolitische schrift sei der ausspräche in allem und jedem voll- 
kommen adaequat gewesen, während sie doch aus mehr als einer 
erscheinung sich vom gegenteU überzeugen köniien: oder ist es wohl 
glaublich, dass man glag*o]^§ta cloz, II, 64, mol^ 81, si>l^t'L 1. 627, 
und nicht glagoljs^lta. molj^. S'Blj^t'L gesprochen habe? Ein gesetz, 
das gegenwärtig alle slavischen sprachen beherrscht, hat wahrscheinlich 
schon im neunten Jahrhunderte geltung gehabt, Dass in dem Panonien 
benachbarten Karantanien, in dem dem aslov, so nahe stehenden nsl, 
der hiafus im zehnten Jahrhunderte gemieden vmrde, zeigen die frei- 
singer denkmähler: bosig§ boiije. bosigem bo^ijemt. bratriia bra- 
trija. ze caiati s§ kajati. po Dgese po nje2e. pigem pijemt. zce- 
pasgenige stpasenije. ugonjenige ugozdenije. vueruiu veruja. j fällt 
manchmahl aus: bosie boXie. bosiem boÄiem'L. bratria bratria. vue- 
liu veli^. vuezelie veselie. ese e2e. po nese po nje^e. Vielleicht 
wird man einwenden, da habe man angefangen den hiatus zu meiden, 
V soll zicischen hellen vocalen, zu denen auch a gezählt wird, nie 
euphonisch, richtig: aus in den Sprachorganen liegenden gründen, ein- 
geschaltet sein: davati, stavati seien aus den wurzeln du, sta durch 
Steigerung entstanden, wie aus dem lit. hervorgehe. Wenn unter den 



192 den vocalen gemeioBanie bestimmtingen. 

beweisenden liL formen stoveti angeführt wird, so steht dem der 
umstand entgegen, dass der unzweifelhafte u-staram u vor dem verhalr 
Suffix e die erste Steigerung eintreten lässt: aveti, nicht die zweite, 
die in stoveti angenommen werden müsste. Die anderen slav, verba 
auf vati, daher wohl auch vei'ha wie opravtdavati, sind, wie man 
meint, nach der analogie von davati, stavati utid ahnliclien verhen 
gebildet. Auch in odevati soU v zum stamm geh<h*en: lit, d^vUL 
Die ansieht bedarf wohl keiner weiteren Widerlegung: nach meiner 
ansieht ist lit. stoti slav, stati. stoju *staju u>sw. Die w. da folgt 
im lit, allerdings eigenen gesetzen, an denen das slav, jedoch nicht teil 
nimmt, Vergl, Potebnja, Ki istorii usw, 281, 

5, Daraus, dass der hiatus nun in allen slavischen spradien 
gemieden wird, folgere ich, da^ss schon das urslavische denselben nicht 
duldete. Dasselbe gewahren wir im lit,:j: mo-j-u, a>slov, maja nv^o. 
ranko'j-e, aslov, r^c6, für eine form r^ka-j-e. pa-j-eiti neben pa-eiti 
fortgehen, pri-j-imti neben pi^-imti annehmen, U-j-a neben It-n-a es 
regnet: a^lov, Hjet'L; anders das perfective li-net'B. pri-j-mti 
hinzugehen, dangü-j-e im himmel, v : siü-v-u ich - nähe, ^ü-v-u ich 
komme um Kurschat 31, deveti, stoveti (lett, stävet), worte, die aslov, 
döveti, staveti lauten würden: mit jenem kann dem sinne nach 
imeti; sedeti usw, verglichen werden; dieses tvird durch stojati 
einsetzt, lett, Itja es regnet: lit, rlju ich schlinge: rlti, triju pl, 
gen, von tri, lett, väijät verfolgen : w, vi, püvu ich faule : püt. Der 
horror hiatus scheint ein merkmahl der slavischen und baltischen 
sprachen zu sein: sie unterscheiden sich dadurch von den germa- 
nischen. Dieser horror hiatus ist kein aus der Ursprache stammendes 
gesetz , wie man aus der herrschaft desselben im aind, zu folgern 
versucht sein könnte. Es darf jedoch nicht unbeachtet gelassen werden, 
dass das aind, mit denselben mittein une das slav, und lit, den 
hiatus aufhebt: vergl. äivä-j-äi, Sivä-j-äs, Sivä-j-äm usw,; iri-v-aja 
glücklich machen ; kijant und ktvant ; ich rechne hieher auch die ein' 
Schaltung des n in iivä-n-äm, värl-ri-äm usw,, obwohl ich weiss, dass 
man diese erscheinungen auch anders zu erklären versucht hat, 

D, Assimilation. 

1, Die assimilation besteht darin, dass ein vocal dem vorhergehenden 
vocale oder dem dem vorhergehendeii consonanten verwandten vocale 
gleich gemacht oder näher gebracht wird: novaago aus novaego, 
novajego. jego aus jogo. 



D. aminiilation. 193 

2. Die a88imüati(m eines o an folgendes a oder e kömmt im aslov. 
nicht vor: nsl, gospa aus gospaa, gospoja^ adov. gospo2da. dobrega 
aus dobreega, dobrojega. s. besteht die assimilaiion des e an vorher- 
gehendes o : dobroga aus dobrooga, dobrojega. Wie die assimilation 
des oa zu aa, a^ des oe zu ee^ e und des oe zu oo dem aslov. fremd 
sind, so scheint auch diejenige, durch welche oj^ zu ^ wird, dem aslov. 
unbekannt zu sein, indem sich r^k§ und rakoj^ zu einander verliatten, 
wie rabu zu toju, wie nsL te aus te zu aslov. toje u>sw. Dasselbe verhält- 
niss besteht zwischen ^mBnq und mbnoja: neben ^^ sg. a>cc. f., 
kömmt, allerdings nur zioeimald, oj% vor: na äujeju mladen. 63. a. 
vLniti VI» keli^ svoe^ ingredi in cellam suam pat.-mih. 27. b. 

3. A. a) ^je. Aus feje uyird durch ee zunächst ß6, aus diesem 
durch das den hiatus auf hebende j - ejsL und aus eja-ea im sg. loc. m, 
n. der zusammengesetzten declination: dobrö-jemt: adbstSem'B sup. 
348. 19. amid'LsteSm'B 214. 3. bla^enSSm'B 85. 29. bo^LstvLnSSmL 
216. 9. usw. svoitBnßißint. tvoritvm&iemi.. jedinoimenbnSiSmB. 
nesobBDei^mB stjat. für das richtige svoittn&janifc usw. Sreznevskij, 
Drevnie slav. pamjat. jusovago pisitma 179 der einleitung. seite 54. 
v^ßtn^am'L. grßsoeam'B. nobesneam'L assem. ; daneben besteht die 
Urform: domovLnßemT». novßemb. cr'LkVneemb zogr. druzßemL. 
istioBneeniB. jesttstvLne^mB. lukavBnßemB greg.-naz. 9. 16. 38. 236. 
usw. Vergl. 3. seite 59. Abweichend ist ^iiiib aus ^jemB: glagola- 
n^imB greg.-naz. 7. dobreimB op. 2. 2. 78. 

Denselben Vorgang gewahren wir in deesi: deesi li, etwa: lat. 
ain jjLT^ 225. 18 und ausserdem eüfmaU neben dejesi 299. 15 und 
dem wohl fehlerhaften de§i 223. 3: vergl. nsl. djati dicere. Die 
gleiche bedeutung ude deesi li liat d5i li 329. 11^ das vielleicht mit 
dobreimB zu vergleichen ist. 

eja. Aus eja unrd 56 im imperf. Aus der urform auf ^\vh ent- 
stehen nach der analogie der a-stämme erweiterte foQ^msn: gr^d^ht 
(vergl. nsl. natrovuechu, tepechu fris. für natroveh^, tepeh^)^ gr§- 
d^ah'B und daraus gr^deeh'ab: gred^ese sup. 257. 29. jad66§e 201. 
3; 218. 1. rasteese 29. 19. beeäe 34. 7. U^ha^ 116. 13. Eben so 
mBiiSeäe 228. 17. trBpe^Se 121. 12 usw. 3. seile 92. Anders ras- 
tvareese 218. 1, d. i. rastvarjajase. 

b) aje. Aus aje wird durch ae-aa im sg. gen. m. n. der zusam- 
mengesetzten declination: blagaago: galilejskaago. velikaago zogr. 
Daneben besteht in den ältesten denkmäJdem die urform : byyLSaego. 
dmgaego. äivaego zogr. 3. seite 59. 

13 



194 den Tocalen gemeinsame bettimmnngen. 

Daasdbe findet statt im praes» der verba F. 1 : gnSvaaäi sup. 
300. 22. prebyvaaSi 36. 15. BbvßstaaSi 393. 21. byvaatTb 263. 23. 
vi>ml§taat' 347. 3. VBskr^saat'L 355. 5 usw., einmM mit aufhebung 
des Matus pomiDajat'L 151. 23. podobaa 274. 9. izbavbjatTL 197. 
22. für izbavBJaat'L. In den späteren quellen rmr gnevajeSi u»w. 
Man beaxikte iroaamii habeo. imaaii. imaatL. imaam'B hahemus. imaate 
Ostrom, : aus dem das praes.-e entbeJirefiden imami»; imaSi e9itstand 
imaami usw. 3. seite 113. 

c) ije. ije wird \\j das wie iji lautet, im sg. loc. m. n. der 
zusammengesetzten dedination: v%Bkn>sx8iimi>. kaj^Stiim'L se. posledi»- 
niim'L vsic. Man merke preljabodSimB (vb rod6 semb prSIjubo- 
deimB ev t^ y*^^? TauTYj tj5 [JtotxaXßi marc. 8, 38-zogr.) aus prßlja- 
bod^ji-jemB. kaj^teimB s§ lue, 15. lO-zogr, aus dem thema kajaste 
und jimB aus jeiDB: blagoslovIstvovayBseimB §ia to)v eua-ffs^iaaiA^vcov 
1. petr, 1. 12-HS. 193. ist der sg. instr. sg. m. 3. seite 59. 60. Die 
Urform auf i-jemB kömmt nicht vor. 

Im sg. i, m. n. der nomina auf jx, jo (ia) : krainiB d. i. kra- 
jimB aus krajemB. kopiimB d. i. kopijimB aus kopijemB: bezumi- 
im^B. bogoÖBstiim'B. gov^niim'B. Dasselbe tritt im dual. dat. instr. 
und im pl. dat. ein: kopiima. kopiim'B 3. seite 16. 23. Man beaxMe 
oleimB neben jeleoiuB mladen. Diese erTdärung ist möglich: ich halte 
jedoch an der seite 84, vorgetragenefii als der wahrscheinlicheren fest, 
nach welcher kraimB aus krajemB hervorgeht. 

Alter als in den oben angeführten formen ist die assimüation 
des ije 2^ iji, ii und schliesslich durch contraction zu iin den meisten 
praesensformen der verba III. 2. und IV. Aus der I. sg. vii^dq, 
hvalj^ ergibt sich vidj^, hvalj^ aus vidij^, hvalij^; darauf leitet 
auch hvaljah'B, da es auf hvalijahi» beruht: neben prßstavljen'B 
besteht prestayijenx sup. 11. 2. Die II. sg. vidiSi^ hvalisi setzt 
zunächst vidiiSi, hvaliiSi aus vidijeäi, hvalijegi voraus: ii erklärt 
das lange i im s, vidi& und im ö, vidiS ; die urform ist im ns. poro- 
zijo, aslov. *porodijet'B, erhalten. Der III.pl. favalet'B gehen vorher 
hvalenti», hvalint'B, hvaliint'B, hvalijent'B, hvalijont'B, während die 
I, sg. hvalj^ voraussetzt: hvalj^, hyalBJ^, hyalij^, hyalijom. Die 
I. pl. hyalimii beruht auf hyaüjeim., wie vedeim» zeigt, während 
das partic. hyalim'B aus hyalijemi»; hyalijorni» entsteht: ursprünglich 
ist allerdings auch statt yedemi» - yedomi». Das hohe alter der con- 
traction erldärt den mangel der erweichung, kein hyarim'B. Ursprung- 
lieh hat in den praesensformen zwischen bi und hyali kein unterschied 
bestanden, daher bijesi^ hyalijeSi : der unterschied ward wahrscheinlich 



D. asflimilation. 195 

durch den accent bewirkt: bijö§i, hvalijesi. Zu diesen aufetellungen nötigt 
die geschickte der formen eeite 133, Wenn man jedoch die IL sg. aor, 
bi wegen nese auf bbe. bi>je. bije. bie. bii zurückführt und die 
IL dual, aor. v'LZ'Bpista wegen nesosta aus v'LZ'BpfcOBta usw, erklären 
wül, so hat man vergessen, dass voccdische stamme keinen bindevocal 
annehmen^ sondern den charakter des aorists s^ h unmittelbar an die 
Wurzel fügen, was ursprünglich auch consonantische stamme taten 3. 
Seite 77. 

d) uje. uje wird durch ue zu uu im sg. dat. m, n, der zusammen- 
gesetzten declination: im^stjuamu u^sw, Danehen besteht die utform: 
im^stjuemu. Iakav7>iiueina. sl^puema usw. zogr. 3. seite 59. 

e) au wird aa in v'Lnezaap'Ly^; dem zaap'Lya(ti) zu gründe liegt. 
Mit unrecht wird assimilation angenommen in s^Stii^ das aus 

s^stei entstehen soll, während die formen s^ste und B^sti neben ein- 
ander bestellen. Dasselbe gut von vide\rLse und vid^vB^i, und ich 
halte die behauptung, videviSii stehe für vidßvT.8ei für unrichtig. 
Vergl. Potebnja, Kz istorii usw. 25. Auch die ansieht ^ r^k^j^, nsfi- 
d^ja seie7i aus r%ko%, n%2do%; r^koj^, n^dej^ entstanden, kann 
ich nicht billigen: r^k^, D%i^d% sind mir die älteren formen, rak^^ 
und n^^d^^y die, den lebenden spradien unbekannt, in deii aslov. 
denkmählemje nur ünm/xhl nachweisbar sind, halte ich für Schreibfehler. 
Die Veränderung tritt in dieser assimüation meist bei dem zürnten, nicht 
bei dem ersten vocale ein. Wenn man den unterschied zwischen bery 
aue beronts, beront und 2i>DJ§ ave Sbsjonts^ SLnjont in der bei dem 
letzteren worte eintretenden assimilation sucht, so stehen dem die formen 
^LDJasti, ibDJ^sta usw. entgegen. 

4. JB. o^ jo. jo geht in je über, indem das o dem dem j verwandten 
i 7iäher gebraeht wird: für unrichtig halte ich die ansieht, die Ver- 
änderung des o in e stamme aus jener periode, wo dem o das i noch 
unmittelbar vorhergieng: morje aue morjo, morio. Dasselbe gut von 
den aus der Verbindung eines harten consonanten mit j hervorgegan- 
genen consonanten: lice aus likjo; likio. kriöemB aus krikjemb; 
krikiomb. piäteja erklärt sich aus pitsej^, pitjeja : e bleibt auch nach 
der metathese des t und s. Vergl. seite 17. 

b) j§. j^ wird in]i verwandelt, ije geht in iji über, woraus ij und 

i werden kann, daher sg. loc. kraj^, konj6-krai, d. i. kraji. koiii. 

predanBJ^: prSdanbi; predanii. pl. l. kraj^hi., konjeh'L-kraih'B, 

d. i. krajih'L. koiilh^». kopij^h'B: kopühi». kamenijlh'L: kameniih'L 

zogr. sg. d. l. f. und du. nom. acc. f. n.: stajS: stai^ d. i. staji. 

kopij&: kopii, d. i. kopiji. Im impt. bij6, bij§te: biji, daraus bij ; 

13* 



196 (len vocalen gemeinsame bestimmangen. 

bijite, daraus bijte: vergl, d^laj. delajte; kupuj. kupujte usw. 
Wann die contractionen bij, bijte eintraten, darüber lässt uns die 
aslov, Schreibung in zweifeh Aus hvalij'^, hvalijöte entwickelten sich 
die formen hvaliji, hvalijite ; hvali, hvalite, heutzutage auch hval, 
hvalte neben pij, pijte. Alt sind die seltenen formen izbavii libera 
sup. 165. 13. m^öiite excrudate 105, 8. S'Lmotriim'L consideremus 
39. 17. In einer älteren periode ward j6 durch ja ersetzt, es mochte ^ 
durch dehnung des e oder, wie im impt., aus altem ai erwachsen sein: 
in dem letzteren falle ist jsl auf den inlaut beschränkt, daher piji, 
pij und pijate aus pijaite neben dem jüngeren pijite, piite, pijte. 
c)jy. jy geht in ji aber : krajy: krai, d.i. kraji. konjy: koiii 
au3 konji. dejanijy: d^janii; d. i, dejaniji. dobljyj: dobrij ; vergl. 
dobryj. Anders verhält es sich mit dem pl, acc. der T>(a)- und der 
ä-stämme, so wie mit dem partic. praes. act., wo dem raby, ryby, 
gr§dy die formen m^i^, duse, ka2§ gegenüberstehen, da dem j 
wie dem e hier altes ^ entspricht So deute ich auch kamy und köre. 
Vergl: seite 44. 

d) ja. ja wird nur selten iw je verwandelt: jenuari» ai«^ januari» 
tavouapio<;. jehati aus jahati seite 18, 

e) oa. oja wird aa, a. nsl. gospd aus gospoja^ aslov. gospo^da. 
bati se neben bojati se. 

f) 0%. oja wird s^s^, s^. nsl. gosp6 au^s gospoja sg. acc. und instr. 

g) oe. oje vmrd ee, e. nsl. dobrega aus dobrojega. dobremu aus 
dobrojemu. dobrem sg. loc, m. n. aus dobrojemt. nsl. findet sich 
jedoch im osten auch dobroga^ dobromu, dobrom, das im- s, aus- 
schliesslich gilt. Dass dobrega und dobroga, so wie ^. dobr^ho nicht 
nach der analogie der pronomina gebildet sind, ergibt sich aus dem 
c. dobr^ho neben toho; av^ dem s. dobroga neben toga mid dem 
nsl. dobrega hieben togo der freisinger denkmähler. 

E. Contraction. 

1. Die contraction besteht in der Verschmelzung zweier gleicher 
vocale in einen einzigen: dobrago aus dobraago, das aus dobrajego 
hervor gegaiigen ist. 

a) ee wird §: dobr^mb au^s .dobre^mt und dieses aus dobr^- 
jemL. vet-Ls^mt cloz. L 354. grobtii^mi» 755. heruvimtscemi» 38. 
Dasselbe tritt ein in im^h-L habebam aus iva^hhrb und dieses aus 
imSahi» 3. seite 94. 

b) aa wird a : dobrago aus dobraago und dieses aus dobrajego. 
Dagegen imaamb aus imamb^ nicht aus imajemB ; imaat'L aus imat'B, 



I 



E. oontnction. 197 

nickt aus imajet'L d. seäe 113; femera nd. gospa aus gospaa und 
dieses aus goBpoja. 

c) ii wird i: sg. loc, m. n. posl^dLifimB aus posl^diifiimb uaid 
dieses av^ posledbiiijemb ; pl, g. velih'L aus yeliihii und dieses aus 
velijihi; pl. dat. pogybiiäimrb aus pogyb'Bsiim'B und dieses av^ 
pogyb'Bsijimi, pogybisyjim'B ; eben so sg. instr. govSnimB aus 
gov^niimL^ d. L gov^nijimb; neben pbsanimb aiis pbsanbimb : psanb- 
imi> doz I. 55. ispytanimb 240. bliscanimb 821. podrai^animb 
9up. 62. 18. neben celomadr'LStyiemb 406. und hoteniiinb 197; sg. 
loc. pbsanii neJew uöeni io. 7. 17.-zogr. pogrebeni doz. I. 753 und 
prddanbi 248. na ovböi (für ovböü) kapeli zogr. ; femers hvalisi aus 
hvalii§i und dieses aus hvalijeSi seite 194 : vergl. primeäi doz. I. 71. 
aus priimesi: milosrLdi prag.-frag. ist c. 

d) uu wird u: dobrumu aus dobruumu U7id dieses av^s dobru- 
jernu. vg^tnumu doz I. 153. priivumu 155. drev%numu 599. kra- 
domuma 709. gospodbskumu 914. 

e) %% wird ^ : nsl. gospö sg. acc., d. i. gosp§; aus gosp^^ und 
dieses aus gospoj^. 

f) 00 toird : s. dobroga aus dobrooga und dieses aus dobrojegä. 

g) 0^ aus oj^ wird a: diese contraction wird häufig im sg. i. der 
a-stämme angenommen: ryb^ aus ryboa, ryboja: ryboj^ soll das 
ursprüngliche sein: nach meiner ansieht sind beide auf verschiedenen 
Stämmen beruhende fomnen gleich alt. Man beadite den sg. acc. f. 
svoe^ in vbniti vt vn^trbne^ keli^ svoe^ pat.-mih. 27. b. 

h) ee wird e : nsl. dobrega aus dobreega und dieses aus dobro- 
jegä; eben so 6. dobr^ho aus dobreeho und dieses aus dobrojeho. 
p. dobrem aus dobreem und dieses aus dobrojemL. 

i) yi wird y : dobrymL aus dobryimL und dieses aus dobryjimb. 
Den sg. nom. m. ^^OBpikH^ ;^OBpiki erkläre ich aus dobrij^ das dem 
dobryj so zu gründe liegt ivie doblj^j dem dobrij aus dobljyj. tur 
ii, d. i. ij, tritt oft i ein : bozi doz. I. 66. krepli 142. luöi 208. neben 
bolii 148. 446. kreplii 144. luöii 197. mLnii 148. und den ursprüng- 
lichen bolbi 5. 4. luö'bi 227. für lucbi und goibi doz. IT. bo2i 
assem. bolii sav.-kn. 84. posledbiin^i 70, für posledbnbi. boli>i svrl. 
für bolbi. bolii. mbnii neben bolbi greg.-naz. 

k) Stämme auf ija gehen zunächst in iji über, woraus sich leicht 
ij entwickelt^ das in i übergeht: mosi. mliiDi lue. 17. 24.-zogr. bali 
cloz. I. 200, s^di 933. Ich nehme an balija. baliji. balii, bali. nsl. 
bali fris. 



198 (len Tocaleii gemeinsame bestimmnngen. 

Contraction ist auch in jenen 'h(a)', o- und ai-stämmen ein- 
getreten y in denen dem auslaid ehedem j vorhergieng: koiib ent- 
steht aus koDJii und dieses aus konio^ konijo, konbjo; ursiprach- 
lich 4a: neben prozmonafb ^wdei man prozmonarij. polje ate» polio/ 
polijo, polbo, ursprachlich gleichfalls -ia; pista aus pitia^ pitija^ 
pitbja^ pitja, ursprachlich -iä. Dieselbe erscheinung gewahren ivir in 
gorj%, Iivalj^^ strai^d% av^ gori§^ E^^^j^^ S^^^J^ ^^* 

F. Schwächung. 

Da>s herabsinken des ursprachlichen i und u zu h und % ist als 
Schwächung anzusehen. Diese Schwächung ist urslavisch, nicht vor- 
slavisch seite 109. 141; dasselbe gilt von dem herabsinken des e und 
o zu h und T» Seite 19. 76, und nicht minder von dem herabsinken des 
slavischen i zu h seite 117. so wie des e zu i seite 133, 

G. Einschaltung von vocalen. 

Bestimmte consonantengruppen werden durch vocale getrennt: 
so wird e zwischen z und r, 1 eingeschaltet: 2elezo au^ ilezo usw. 
seite 19. 

H. Aus- und abfall von vocalen. 

Als regel gilt, dass der vocalische auslaut von stammen vor 
vocalischen anlauten von suf fixen abfällt: s^dii§te aus s^dij(a)iste. 
velijstvo av^ velij('L)i>stvo. razl^ka aus razl^k(i)a. polagati atis 
polog(i)ati. Nach j fällt t ah: moj aus moj'L. kraj aus krajrb. 
Dasselbe tritt in koiIi>, plaätt usw. ein: konj'B. plastj-L. 

I. Vermeidung des vocalischen anlautes. 

Vocalischer anlaut wird in vielen fällen gemieden. So gibt es 
kein wort, das mit t oder t> anlautete, jenes loird zu i, dieses zu y, 
das gleichfalls im anlaute nicht stehen kann, sondern den Vorschlag 
eines v erhält: im^ prehendam aus tm^. vykn% discam aus ykn^ 
und dieses aus tkn^ seite 123. 155; auch ö ist dem anlaute fremd, 
es mag aus e(a) oder aus i hervorgehen: es erhält den Vorschlag 
eines j und geht nach gewohnlicher Vorstellung in a über: jadt esca 
aus ^dt, j^db, IC. ad, slav. ed seite 53. Richtiger ist es zu sagen, 
in ja sei der ursprUngliche laut erhalten, der sonst häufig in ^ ver- 
wandelt wird. Dass e im anlaut in je übergeht, ist seite 7. gesagt: 
daher jevga sua. jevergetica suspYeTic. jevreim> IßpaTo?. jevtuh'B 



K. TenneidiiBg der diphthonge. L. wortoeeent. 199 

euTuxö^S. jegupbt'B aiYu^ro;. jedem'B eSsfx. jelej eXatov U8W. Auch in 
jelenB. jesmb. je£i> beruht j auf dem slavüchen lautgesetze: man 
vergleidie nsL iezemy gezim, g^zm^ iefris. Daraus, dasa anlautendes 
e durch je ersetzt werden muas, folgt, dass auch anlautendes § den 
Vorschlag eines j erhält: j^dijanini» indus aus endijanin'L. j§ti pre- 
hendere aus emti. j^tro hepar, jeza neben eza assem. : in v§zati ligare 
— j§zati klömmt nickt vor — scheint v auf y^a zu beruhen, a kann 
im anlaute stehen: a sed. abije statim. abli>ko pomum. agne agnus. 
az'B ego. arinenin'L armenus. alte si, aljutb frustra. aijer'B oMr ; 
daneben jabliiko. jagnf . jaz'B. jarmenin'B. ja§te. jaljutb. jajerbskx, 
nie etwa jabije. Slavischen Ursprungs ist j auch in jabedboiki»^ anord. 
embcetti, älter wohl amb-. jagoda neben agoda granum sav.-kn, 19, 
jajce ne^en ajce sav.-kn, 34, jarbm'B. jari»cb. jasika. jasin'L dXavsc; 
usw. Dagegen steht aki». amo fUr jaki». jamo: w, jii. Dieselbe rolle, 
die j bei a, spielt v bei % : ^t'bki hieben v^txk'L. ^griii'B neben 
y^grini». ^s'b neben y^b'l. ^sSnica neben v^sSnica usw. Die vocale, 
die im aslov, von ihrer Stellung im anlaute nicht verdrängt werden^ 
dnd demnach i. o. u: izT». on'B. uho usw, u verliert manchmaJil 
stammhaftes j : u neben ja iam, uha op, 2, 3, 24. neben juha. uli- 
jan'L Iam, 1, 28, louXiavo«;. Auch das lit, meidet häufig vocaiischen 
anlaut Kurschat 30, ^m&^mcsi, findet sich neben v^s^nica: p, g%sienica 
neben w^sionka. g^ivica vimen scheint mit v§zati verwandt : nsl. g62a. 
b, gT»ivx turban, s, guiva. klr, hui bibl, I, ^, houÄev, womit rumun. 
gznz funis e libro zu vergleichen ist : ngriech, ^o'jatiepi'Ksa, neben ßoate- 
pCxaa ist nsl, guSder. s, gulter. Man beachte lit, glventi, vtventi 
Bezzenberger 74. 

K, Vermeidung der diphthonge. 

Das aslov. besitzt keine diphthonge: es ersetzt diese durch mit 
j und V schliessende sUben : kitovrasi» in r, quellen xevTaupo(;, woraus 
später kentavT'B. lavra Xaupa vicus, monasterium, pevgx tcsuxy): 
daneben peygb men,'Serb, pevrbkin'L. svekK asuxXov beta. p, cwikla : 
lit, svHdas ist entlehnt, svekli» beruht auf sevkli»; so wie hvatiti 
aus havtiti entstanden ist seite 181, nsl, mavra^ mavrica regenbogen: 
griech, (xaDpoi;. mota: nhd. maut, pavel: lat, pavlus usw, 

L, Wortaccent. 

Da die ältesten a^lov, denkmöMer den ton nicht bezeichnen, so 
ist uns nicht bekannt, welche sübe eines mehrsilbigen Wortes den ton 
hatte. Nur im glag.-kiov, haben einige süben ein zeichen über sich, das 



200 den Tocalen gemainaame bestiBBUfta. 

man ah totizeichen anzusehen geneigt sein kann. Das in mehr als einer 
bezeichnung interessante denkmaJd setzt den acut, seltener den gravis: 
öbst^^ 586. döstojni 532. ösi 533. 537. izbavlenie 533. izdresenie 

531. marii 538. m^denie 530. molitv^ 532. naplBneni 531. näse 534. 
ndäe 532. 535. näai 533. ndSinib 532. nebeabscei 533. nosim'B 531. 
o^iS^nie 535. oöiSöenie 532. oöisti 537. ot'Bdäzb 534. otTBpad'Bsa 
533. poddzB 531. 535. pomilova 531. prösi 532. prösim'B 532. raz- 
drSSenfe 535. silahi^ sily 537. sv^t'KH 532. svöj^ 531. svoej^, svö^ 
537. 8'Bdravie 533. siipäsenie 531. STbtvori 538. t^be 532. 533. 
536. telese 531. tv6e, tvö§ 532. tvoüvh 537. up'Bvanie 532. usly^i 

532. utvTbdi 537. veötnäe 532. veöwiemi> 531. vyßLnimi 532. 
[v'BJiiBmdm'L 532. Jene zeicJien finden sich auch Ober einsübigen 
warten: dk 530. 532. 533. däzb näm'L 537. i 535. esm'B 533. nä 
balbstvo 534. nämi. 531. 532. 533. 534. 535. 536. näs'L 532. 534. 
535. ndfib 535. H-kl, h-kh 531. 532. 535. 536. 537. ni 538. sl 533. 
tö 536*. Man beachte v^se 531. vtseht 537. 

M. Länge und kürze der vocale. 

Über länge und kürze der vocale im altslovenischen lassen sich 
nur hypothesen aufstellen. 



ZWEITES TEIL 
Consonantismus. 



Den arischen sprachen liegen folgende consonanten zu gründe : 
Vj aus welchem sich schon ßHih teilweise l entwickelte, n ; t, d, dh ; 
p, b, bh, V, m / k, g, gh ; s und j. Die aspirierten consonanten 
dh, bh, gh hohen im slav. die aspiration eingebüsst. Av^ k, g^ gh 
entwickeln sich teils ts^ das durch c bezeichnet wird, und Az, das 
regdmmsig seinen anlaut abwirft; teils tS, wofür ö geschrieben wird, 
und dz, dessen d gleichfalls abfällt; s geht in vielen fällen in h 
über: aus diesem wie aus s entsteht unter bestimmten bedingungen s. 
Daraus ergeben sich folgende consonantencUissen : A. r. 1. n. B. t. 
d. C. p. b. V. m. D. k. g. h. E. c. z. s. F, ö. z. s und j. Die 
consonanten sind hier nicht nach ihrer physiologischen, sondern nach 
der in der slavischen lautlehre massgebenden qualität geordnet: es 
bilden daher r mit l und n eine besondere dasse usw. 



Erstes capitel. 
Die einzelnen consonanten. 

Die slavische grammatik hat in diesem teüe die aufgäbe die 
Schicksale der consonanten der arischen Ursprache in den slavischen 
sprachen darzulegen. Sie uÄrd daher nadizuweisen suchen, dass und 
unter welchen bedingungen aus r in den verschiedenen slavischen 
sprachen f, rj, r entsteht: mofe, nsl. moije, c. mofe. 

Die consonantefidassen benenne ich nach dem ersten consonanten 
der reihe und spreche demnach von v-consonanten, von t-consonanten 
usw. Der grund dieser abweichung von den von vielen sprachforscliem 
angenommenen benennungen liegt darin, dass physiologische namen der 



202 consonantitmiu. 

in der slatmchen lauüehre zasammenzufass&iiden coii8onanten fehlen : 
80 üt physiologisch r eien ein r-lautj n hingegen ein nasaler tonender 
dauerlaut, sie gehören demnach physiologisch in verschiedene kategorien, 
während sie in der slavischen lauMehre nicht getrennt werden können, 
weU sie meist denselben gesetzen folgen. 

A. Die r-consonanten. 

Die r-consonanten sind r^ 1, n. Sie sind der erweichung fähig, 
welche in der Verschmelzung derselben mit folgendem j besteht, und 
dann eintritt j wenn auf j ein vocal folgt: mofe aus morje usw. 
Sie haben auch die eigentUmlichkeit mit einander gemein, dass sie in 
vielen slavischen sprachen nickt vor consonanten stehen Tcönnen: aus 
mertb entsteht in diesen sprachen mri>tb: s'Lmri>ti> nwrs; aus merti 
entspringt mrSti neben r, meretB ; aus smord'B entwickelt sich smrad'B. 
Aus penti wird peti; aus ponto p^to u,sw, 

B. Die t-consonanten. 

Die t'Consonanten sind t^ d. Die slavischen sprachen dulden die 
combination tja; dja nicht: tja^ dja werden nach Verschiedenheit der 
sprachen auf verschiedene weise ersetzt: pitja udrd aslov. piSta aus 
pitja^ pitü^a^ pi2ta; 6. pice aus pitza, pitsa usw, 

C. Die p-consonanten. 

Die ^-consonanten sind p, b, v, m. Mehrere slavische sprachen 
dulden nicht die lautverbindungen pja, bja, vja, mja: diese laut- 
gruppen werden, allerdings erst in einer jüngeren periode, ersetzt 
durch plja^ blja usw. Archaistisch sind die formen pija^ bija ; pbja, 
bi>ja ujsw, 

D. Die k-consonanten. 

Die k'consonanten sind k, g und das auf slaviscli&m boden aus 
s hervorgegangene b : k, g, h hatten im hinteren gaumcn ihre articu- 
lationsstelle, konnten dah&i^ mit einem nachfolgenden hellen vocale, der 
ja seine articulationsstelle im vorderen gaumen hat, nicht gesprochen 
werden. Dies hatte eine Veränderung der \i-laute zur folge: k, g, h 
mussten in c aus ts, z aus dz und s oder in 6 aus ts, 2 aus di 
und S übergehen: duhi wurde dusi, duhe hingegen doSe. c und ö, 
z und 2 entspringen stets aus k und g: dagegen besteht nebefi dem 
aus fa efntsprungenen s auch ein ursprüngliches und ein aus einem 
ursprünglichen k (aind. 6) entstandenes s : dusi aus dubi ; svoj aus 
sva; sitto aus k^ta^ aind. iata. In gleicher weise besitzen die sla- 



consonuttitBVB. 203 

visdien sprach&n neben dem aus g auf alaviachem boden entstandenen 
z ein aus ursprachlichem gU hervorgegangenes: m^nozi cnus mibnogi; 
vez^ aus vahämi^ ursprcuMich vaghämi. Es ist demnach zweck- 
mässig, noch eine c- und eine t-dasse aufzustellen. 

E. Die c-consonanten. 

Die C'Consonanten sind dem gesagten gemäss c, z^ s. 

F. Die c-eonsonanten. 

Die ö^onsonanteti sind ö, 4, §. Hieher gehört in der slavischen 
lauilehre j. 

A. Die r-consonanten. 

i. r und n lauten im aslov. wie in den lebenden slavischen 
sprachen. Hinsichtlich des 1 ist zu bemerken, da^s in den slavischen 
sprachen ein dreifaches 1 unterschieden werden muss : das weiche : nsl. 
Ijudje ; das mittlere, deutsche : nsl. leteti ; das harte : pol. }ani. Die 
meisten slavischen spraxAen besitzen nur zwei l-laute: l und Y, wie 
etwa russisch, oder 1 und Y, wie nslov. Im Jdruss. unterscheidet man 
1^ r und 1: das letzte ist jedoch ziemlich selten. Zu den sprachen, 
Vielehe l, Y und 1 besasseii, mag das aslov. gehört haben : dass in 
Ijudije das anlautende Ij wie Y gesprochen wurde, ist unzweifdhaft; 
ebenso sicher ist die ausspradie des 1 in leteti^ das nie Yei^ii geschrieben 
wird; dagegeti ist nicht festzustellen, ob aahh lani oder lani gelaunt 
hat. Das 1 entlehnter Wörter ist in vielen fällen ein Y: aveFe. izdrail^ 
(ile) sg. gen.; izdrailju (iQ^). izdrailevB (ilevi»). merthievL zogr. 
SLveYh sup. 224. 27. uaH sg. loc. neben uala 141. 15. izdraifb 256. 
12. izdrairevL 239. 18. izdrant'Bsk'B 144. 11. izdrarit^nin'B 266. 8. 
antinopori» 288. 20. antinopoli 114. 26. dekapontbsk'L 97. 29. 
skythoporbsk'B 211. 23. eyaggeristt 70. 8. vsimYh 286. 25; Tegeon'B 
350. 22, das wohl für leg^eon'L steht, izraile sg. gen. svrl. In mehreren 
der angeführten worte ei^artet man 1 für Yi izdrailit'Lsk'L. antipolb. 
dekapolitBskx. rahiilb. 

In den gruppen t\, re, re; li, le, 1§ und ni, ne, ne haben r, 
\, n ihren einfachen, unerweichten laut. Bei den gruppen ri>; \h und 
nh ist zu unterscheiden, ob dieselben aus r]'h, \yh, nyh oder aus t\, 
li, ni hervorgegangen sind : im ersteren falle sind r, l, n, wie im fol- 
genden gezeigt wird, weich, daher c^safb^ morb, koi!i>; im letzteren 
falle ist anzunehmen, dass das h als halbes i gehört wurde, da man sonst 
bei der notwendigen annähme nicht weicher ausspräche die regelmässige 



204 r-eonaonanten. 

anwmdung des h nicht zu erklären vermöchte: zvSrb^ obrStSlb; danL« 
Die erweichung ist durch das fehlen des '' ausgeschlossen. 

2. Eine grosse aiizaM von verändei^ngen der consonanten werden 
durch deren Verbindung mit anderen consonanten veranlasst. Hier 
werden jene consonantengruppen beliandelt, in denen r, 1, n die erste 
stelle einnehmen. Von diesen Verbindungen werden vor allem jene 
erwogen, in denen auf r, I, n ein ], d. i, eine mit j anlautende silbe 
folgt; worauf jene Verbindungen behandelt werden, in denen r, 1, n 
vor anderen consonanten stehen. 

3. Wenn auf die consonanten r, I^ n eine mit j anlautende silbe 
folgt, so erleiden r, 1, n jene modijication des lautes, die man erwei- 
chung (mouillierung) nennt. Sie besteht in der Verschmelzung des r, 
1, n mit j Brücke 93. Im aslov. unt&i'liegen nur r, I, n der 
erweichten ausspräche. 

4. Die weiche ausspi^axihi wird dadurch bezeichnet, dass t, \, n 
das zeichen " erhalten ; f , 1^ i£ ; oder durch die praejotierung des fol- 
genden vocals : yjsl, Ija, nja^ kyrül. pia, Md, Hia : häufig werden beide 
bezeichnungsweisen zugleich angewandt: vafj^. Ijute lue. 11. öS-zogr. 
Selten ist na ntu men.-vuk, für na nju, na nj^. utresnbi (dö'B) 
ev.-deö, 390. für utreSiiij. Häufig wird die erweichung unbezeichnet 
gelassen, a) Die erste bezeichnungsart ist bei i und i> die einzig mög- 
liche, da die schrift eine prayotierung der vocale i und t. nicht kennt : 
kiiiSiga aus kiinjiga. gr'Ldyili. magdalytfi [/.aYSaXt^viS. pustyili. rabyiii. 
von. mofi marc. 5. 13. os'Ln adj. doma§bi!ii. drevtriiim'B. drevb- 
liimx. gospodbiii (giii). okrtBt'BiIiih'i marc. 6. 36. posledbüi. posledB- 
tfii. utrbili. borii. niBiiii. mi>rii. mtilii. st liirab. prdd-L i£imi. o riih-B. 
posTin mitte. — pFtvati. delatefb aus delateljt. krtstiteri». stve- 
deterbstvbe. iekovrb. matusarb. salaiib. simoiib. taraiib. rabyäb. 
ogiib aus ognJT» neben ognb^ daher sg. gen. ognja hieben ogni. 
ogiibn^j^. ogi£bna. mbiibäbmi. ifb: vb übie dom^b vbnidete lu>c. 
10. 5. razdeFb partic. praet. a^t. I. Ebenso mofe. ognemb. dSlatefe. 
delaterem'b. STiV^detefe. teiateremi). ietefe. maleleirevb [xaXcAeiQX 
lue. 3, 37. salatirevb. vbn^trbilee. vbnesbüee. boFe. mbäe. za i£e. 
be^iiego. hrb liemu. po liemb. ott lieli^e. befena. ceüenaego. ice- 
Teny. okameäeno. povaprienomii. goiieniju. hufenie. okameiienii. 
pomy§renie. vl'biieniju. dDYbrett. posxret'b. vtzglagorete. delatere. 
roditere. teiatere. rabyiie. vore. okr'bst'bnej^. vbn§äbil§je. solomone. 
na üq. vb ile. o ii§. 2bii§. ^bilei. vor^. s'btvof^ zogr. b) Die zweite 
bezeichnungsart tritt teils allein, teils und zwar öfter mit der erstell 
combiniert ein : 1. bure (d. i. burja) m<irc. 4. 37. gospodbne (gQÖ). 



ija, Ija, Qja. 205 

cesare (cfe). rybare. veöerehii marc, 12. 89, varej§ ^Öotvor;. pomy- 
äl^j^t'B. razd^l^je se. tvoreaSe. S'Ltvar^aäe, si^tvareah^, d, i, -rjaa-. 
c^sarju (cfju). morju. pr€mi>njaja. 2. poiS^vica. aveFe subst. krsti- 
teFS, krtstiteFe. ogiie. mytaf^. pastyf^, rybafß. saptfe. s'Lvezwie. 
pbfe lue. 22. 24. raspbfe io. 10. 19. vore. mofe. gomofenemt marc. 
6. 11. dboesiiiieago. iskrsiieego. posledbiiee. posIedbiSea. simoiSe. 
vyswieego. vyätföego. vysbiiego. VLnatrsiiea. nyiSe, d. i. nynja. 
s'Lblaziieet'B neben bla^oSaha und s'Bbla^naeH. vizbraiiej^sta. c^- 
Tease. iceFeaha marc. 6. 13. udvarSase. izgaiSeah^. hraiSease. pokla- 
lieah^, preklarieti. mor<§ase. domySreaSe se. pomyöröete neben 
pomySlej^tx. os^iieje. slavrehjj, ostavreti. tvofeaäe. vareaSe. za- 
kTjuöi. rjuby. Tjudie. Tjutö. ortafju. uöitelju. mofju. vi> lije. milo- 
styiija. volja. krom^sbifjaja. na ifj%. pomorja se, razofj^, pos'Lrja. 
tvofja. vafj^. velja. prozbfja. iiibjatii. glagoIjaBtei. 

Die erweichung bleibt liäufig unbezeichnet: mytare. mytarem'L. 
ognemB. ol'taremL. sapbremb. more. gore. i2-Deje2e. o nembze. pos'B- 
letTb. tvorena. tune. kniga. rybari. mori. gr'Ldyni. poganyni. drevlb- 
niih'B. drevIbnih'L. drevLuiim'B.posl^dbnii.utrkiiii.yySbniih'B. bliibnej^. 
veöera. S'Btvora. VBÄljubla. c^sarb (erb), mytarb. s'bvßdÄtelbstvo. 
gospodbüb (gfib). ognbn^j. gorbSi. morbskaago zogr. Unrichtig ist 
die erweichung in obiterb. peöaFb. zeHi matth 13. 32. sviiiij pl. 
gen. matth. 8. 30. sviiiißmi^ wofür auch svinije, svinbje. mii^ 
mihi. zogr. 

In den glagolitischen denhnählem ausser dem zogr. find-et sich 
das erweichungszeich&ii mir sporadisch angewandt: cloz. I. nyiie 412, 
neben nyn^ 411. dbnesbiiego 427. -liejze 234. tuiie 233, Häufiger 
ist die praejotierung : cesar^ 50. 61. 843. 861. d. i. cßsarja. s-bmi- 
r^jaatei 514. okarßjemy 686. zatvarejaät'b 72.9. cesarjuet-b 677. 
In den meisten fällen wird die erweichung unbezeichnet gelassen: 
more 565. bratrbne 522. za ne quia 1. 210. 289. 290. 451. vbse- 
lenaja. gospodbnu (göu). vol^ 402. glagola (gl^) 190. mol^ 452. 
glagolalte (gTaäte) 246. gubitelb 315. propov^datelb 661. svobo- 
ditelb 806. s'bvßdetelb 72. 718. saditelb 642. vb nb usw. 

Unter den kyrillischen denkmählem ivetteifert der sup. mit dem 
zogr. in der genauigkeit der bezeichnung der weichen consonanten. 
a) k'biiiga 15. 25. kiiihöii 103. 9. liiva 288. 10. blagyiii 82. 29. 
magdalyiSi 334. 15. ogöi loc. 4. 14: ogiSb 8. 10. baiXi 56. 8. yofi 
96. 29. neden 209. 5. koöi 2. 14; 44. 2. koifihTb 22. 19. öistiten 
161. 5. uöiten 225. 24. bezumn 20. 19. dijavon 50. 7. her'soiii 
414. 20. posl^dbiSimb 247. 23. sicoiSi 239. 9. tomiten dual. acc. /. 



*-J 



206 r-consonanten. 

adj. 164. 27. bolii 222. 23. - liima; - ilimi mw. glagoH impt 25. 
12. glagoHte 51. 9. neben glagoljate 33. 15. pos^H, pösH 78. 19. 
134. 13. steiii 302. 24. — aveR, 224. 27. izdrain, 256. 12. koilb 
162. 12. ogiib 8. 10. stßiib 183. 7. zemrb 233. 6. blagod^teri, 292. 
7. dSlatert 45. 11. tomiterb 158. 2. z-bdatert 323. 28. zi^ditert 
348. 6. dobrbstvo 62. 9; 379. 5; 379. 7. m^öitertstvo 165. 26. 
vlasterbski» 358. 22. bezumrb 136. 6. gospodbiib 2. 15. kostantiiiB 
140. 8. koiibsk'B 22. 25. porbsk'B 128. 10. dobrbno 68. 19. koilhm 
143. 7. ogiXbna 4. 21. priobröterbnik'b 122. 15. pustyiibnyih'L 429. 
2. uöiterxnyih'B 424. 4. uöiterbnyih'b. doTblemb 404. 16. für do- 
vbrbü'L. borbäeje 429. 24. borb8'mi 379. 1. gr^bFbi 280. 21. mbübsa 
360. 10. mSbse 63. 15. - lib. d^rbma 218. 15. oseiXbsb 368. 22. 
STibraiSb 19. 16. pomorbsb 95. 5. Ebenso avefa 169. 16. pomysraj 
189. 20. pomySrasta 359. 20. ^oTe 67. 7. blagod^terevi 377. 29. 
delatefe 42. 2. roditerema 204. 22. koilemb 67. 8. siivezriem-b 
347. 24. dijavore 281. 7. payre 9. 24. boFe 316. 28. mbiSe 374. 4. 
sufe 293. 5. ui£e 98. 21. - i£e, - ilego^ - liemu, - ileliÄe usw. sveile 1. 

11. tutfe 222. 8. AoYhXeth 29. 28. korem'L partic. praes. pctss. 41. 

16. iscSren'L 403. 23. isplbiiennb 444. 13. naseren'b 138. 13. pomy- 
srenije 182. 11. Tutostb 155. 28. pryaki. 168. 4. für pRisk'L. koöu 
157. 23. ogtfu 120. 5. bli^biiuumu 279. 6. kotfe 34. 22. delatefe 
tö9. 12. vore 124. 12. voiie 431. 2. blagyi£§ 322. 13. makedoile 
148. 20. vladyöbii§ 358. 20. vböeraS'iieje 377. 19. -lie. glagofe 1. 
9. Äbtfe 379. 10. baiia 58. 17. ned^r^ 209. 7. voii^ 109. 8. vora 

12. 11. srbdobor^ 397. 28. gospodbil^ 35. 5. krom§sbi£%j^ 280. 3. 
posr^dbria 350. 11. srßdbii^jq 248. 18. s'bvySiIaja 382. 7. - n^. 
-i£%du. braii% 379. 9. cefo 356. 6. glagora 6. 4. izvoXa, 96. 8. 
pombiS^ 194. 14. ver^ 147. 27. posbra 125. 8. glagorat-b 33. 14. 
poÄbil^t'b 269. 13. zakor^t-b 87. 26. glagor^stb 29. 27. gof^ätb 4. 

17. ster^ste 251. 23. steiiaSte 388. 4. b) 1. iraklju 55. 27. ognju 
17. 7. vasiie 61. 7. d. i. vasilja. doblß'go 122. 21. d. i. dobljaago. 
2. borjarint 146. 18. neben bor^rint 48. 7. ^etereniin. 31. 24. 
koil6 142. 28. primyärej 125. 27. umysrjaj 2. 22. m^öiterja 4. 
22. neben maöiter^ 60. 1. yoYja. 119. 21. kropremi 37. 3. dijavo- 
r^hx 62. 28. nynjas'ileago 30. 28. vyäbiijago 51. 15. neben vySb- 
liego 164. 25. dobrjajaü 62. 17. - lija. byFja 170. 13. d^Qa 388. 
16. nyiSja 11. 5. neben nyiX^ 17. 7. goiSeaäe 30. 8. hurease 30. 11. 
mordse 73. 22. morjasta 4. 11. paFe^ha 28. 19. pokafejaste 105. 4. 
klaöjati 20. 22. neben klaii&ti 87. 10. oasirjati 445. 2. neben nasi- 
Uti 402. 9. oboii^ti 78. 7. pokafeti 43. 22. pomy§rjati 38. 5. 



ij». Ij», nj». 207 

neben pomy§reti 190. 18, vLzbraiijati 22. 4. neben vBzbraiiSti 70. 
19. ispliiiSjen'B 64. 17. hristoljabiv'B 293. 20. m^öiten^ 339. 6. 
d» i. m^öiteFj^. darj§ 210. 18. poslSdbiij^j^ 273. 11. glagorj§ 
226. 8. pokloilj^ 6. 18. c) more 260. 6. cösare 261. 12. -ne 
126. 7. kniga 139. 4. kluÖK 174. 10. nekluöimi. 274. 1. nebm 
kljaÖL 386. 7. nekljuöim'B 116. 6. iraklu 133. 3. ognu 193. 1. U9W,: 
ogDbin'B 309. 22. und ogni 408. 7. für ogDB können mit de/m zwr 
i'ded. gehörefiden ogni» zusammenhangen. Unrichtig ist die erweichung 
des ersten 1 in c^nterB 323. 20; des 1 in obr^teFB 288. 20; in 
antinopon 114. 19; 114. 26 neben antinopoli 114. 22; des n in 
ogiii sg. gen. dat. und pl. acc. 108. 4; 166. 13; 230. 18; des n 
in dbifeSLDJaago 147. 16. für dbnesbnjaago ; liikejskyj 79. 2; des 
1 in vor^i 197. 24. vom thema voli: dasselbe gut von koifböati 149. 
27. und pr^rfcStati 1. 13. izo. 1. 92. 

Die bezeichnung der erweichung durch '* findet man auch in 
russ. quellen: 2eiiiiiii>mb (für 2eDi>iii>mi» Yuvatxc«;) pr^lbStenieinB 
greg.-naz. 261. zemH. uiie usw. svjat. Sreznevskij, Drev. slavj. pamj. 
jus. pishma 179 der einleitung. zemf^ izv. 10. 421. samuirevy 469. 
s'Btr^Ijati 476. pov^daten» 479. drevr^nju^ 480. Ostrom, wendet hie 
und da das erweichungszeicJhen an: bofe. za lie. na ilego^e. k'L 
liema. po iiemi>. glagofetB. isp'Lliieiiija; in den meisten fällen wird 
die praejotation angewandt; in manchen fällen die erweichung unbe- 
zeichnei gelassen: göre. bura. kesara. cisara. enuara. fevr^ara. 
Bamaranin'L neben samarjanin'By samarSnin'L. veöeraj^ nd>en veöe- 
rjah'B. al'tara. oktebra neben oktebrja. c^saru neben c^sarju. 
veier^. tyor^ neben tvorj^. prozbr^. razor% neben razorju. udarajte. 

6. Da die erweichung der laute r, 1, n in deren Verbindung mit 
unmittelbar darauf folgendem j besteht, so ist die erweichung durch 
ein auf die genannten consonanten folgendes jsl, j^^ j^ ^^^- bedingt, da 
ein j nach r^ 1; n nur in dieser vei'bindung vorkömmt, daher goüem», 
gODJen'B pulsus aus goni-j-e-m», gont-j-e-m., gon-j-e-nü; rybafa, 
rybarja piscatoris aus rybaria. Wenn i und h auf erweichtes r, 1, n 
folgen, so sind sie aus praejotierten vocalen hervorgegangen: sg, nom. 
pustyiii beruht auf dem themxi pustynja^ dessen auslaut a in i ilber' 
gegangen; dem sg. nom. gospoduib domini liegt das thema gospodbnj'B 
zu gründe, dessen auslaut abgefallen; razd^Fb /(optaa«; ist aus dem 
thema razdSli und dem suffixe üs hervorgegangen : razdSli-üs^ dessen 
s abfällt: razdSliü^ razd^lji». Daher der unterschied zmschen dem n 
in koiSb und dem in dbOb^ da jenes auf konj'b; dieses auf dbob für 
altes dbiil) 7iicht etwa dhuji», beruht. Auch in den romanischen sprachen 



208 r-coBBonantei). 

entspringt, wie es scheint, aussehUessliah, die ertceichung aus der Ver- 
bindung des l, n mit ja, je, ji usw, : it» vigna (vitf a) aus vinja, 
vinea; vegnente; figlio usic. Diez 1. 824, daher fz. ville aus vUla 
mit unerweiclitem', fille aus filia mit erweichtem l. Romanische sprachen 
erweichen 1 und n nur in den bezeichneten fällen; einige slamsche 
sprachen gehen viel weiter und lassen die e9*weichung von r, 1^ n 
auch vor e und i eintreten: nslov. kroat. und serb. beschränken die 
erweichung auf dieselbe weise wie das adov,^ daher nslv. konj (koii) 
Tieben dan^ den: v, das schon im aslov, zu schwinden und dem r zu 
weichen begann, icird im nslov. entweder durch r oder durch rj, d. L 
durch die Verbindung des r mit einem davon deutlich unterschiedenen 
j, ersetzt: cesarja im. westen und cesava im osten: die Vertretung 
des aslov. f durch rj hat ein analogon im 6ech. f* und im pol, rz. 
Man beachte, da>ss auch andere consonxmtencUissen durch die Ver- 
bindung mit praejotierten vocalen eigentümliche Veränderungen erleiden : 
aus r'Ldja wird r'L^da, aus kapja - kaplja^ d, i, kapFa; aus nosj^- 
nos^. In allen diesen fällen haben starke zusammenziehungen statt- 
gefunden: kapja ist aus kapija hervorgegangen und für konj'B ist 
eine form konij'B^ konija vorauszusetzen, icie neben dem sg. gen. 
savorja sup. 186. lij. savorija 197. 27. besteht. 

6. Weiches r, \, n findet sich im tliematischen teile der w'örter : 
k'Biiiga, ifiva, Ijub'L, Ijudije, Ijut'L, kljuöt, kljuni»; kljuse iumentum, 
prbvati. Viel häufiger sind diese laute in dem stamm- und worthUden- 
den teile: I. bogomofb religiosus. -molij'B: th. moli. volja voluntas 
aus volija. moYb tinea. dijavort diaboli. vepfb aper, klevetaft accu- 
sator. grtnböafb figvlus. mehyfb vesica. srebrod^R» argentarius. 
sokaFb coquus. zovorb loold: cantor. grLnyrb fomax. obidbFb gui 
iniuriam infert. cinjent compositum aus 01111)60%. steilb umbra. 
bogynja, sg. nom. bogyili, dea. blagodeteFb benefactor. pastyfb 
pastor. stelje stemens aus stelja, steljont. mbi!b§b minor aus mbii['L] 
-j'BSJT.: kupfb aYopdaac; aus kupi-TiS. streljati sagittas iacei^e. VergL 
2. Seite 41. 44. 72. 73. 87. 89. 93, lOß. 107; 3. 113. 116. 120. 
143. 175. 177. 202. 322. 328. 458. IL melja mdo. velja vdo. 
hvalJ4 laudo; hvaljaah'B laudaham, koija macto; koljesi mactas; 
koFi macta] koljaahT. m^actabam. Vergl. 3. seite 107. 113. 115. 120. 

7, Die erweichung bleibt vor allem häufig beim r unbezeichiet, bei 
dem sie schon sehr früh mag geschumnden sein : more sivp. 260. 6. 
ossäre 261. 12. umoreni. 137. 4. v'Lperen'L 318. 7. tvoren'B 5^. 9. 
tvorenbe 422, 10. ossäre 49. 21. mytare 360. 4. bura 360. 3. 
c^sar^ caesaream 188. 15. v^zlf^ 408. 16. tvora 47. 28. umor^ 



ija, Ija, nja. 209 

144, 27. razor^ 356. 7. mytara 390. 21. bura 57. 27. utvaraje 
314. 12. zatvaraje§i 345. 3. pritvarajet-L 377. 6. mory 68. 1. usw. 
Aus dergleichen Schreibungen, die wohl nicht alle der ncuMässigkeit 
der Schreiber zur last gelegt loerden können, darf gefolgert werdenj 
dass die erweichung des r im aslov. frühzeitig zu schwinden begann, 
ein satZy dessen bestätigung im nslov. und serb. zu finden ist. Am 
seltensten wird r vor e ah erweicht bezeichnet: o gorje tebS hom.-mih. 
14. morje mladen. 256. prol.-rad. 109. Die hieher gehörigen ent- 
lehnten nomina schwankest zwischen der dedination rab'B und konj'L 
3. Seite 9, 10, daher pl. dat. kumirom'B 20. 7. neben kumirem'L 
5. 18. pl. loc. kumir^hii 65. 27. sg. loc. lazarS 222. 10. neben 
lazari 229. 30. lazarovL 225. 9. Von geringer bedeutung sind formten 
wie kumira 26. 1. neben, kumir^ 16. 12, d. i. kuroirja. lazara 249. 
27. rieben lazarja 345. 20. manastyra 212. 26. monastyra 138. 6. 
neben manastyre 32. 2. monastyre 398. 24. petrahilb i%\'z^(rfj\k\o^, 
d. i. petrahirt; hat petrahilemL; petrahiljemb prol.-rad. 145. 

8. Aus ungenauer Schreibung entspringen folgende formen: 
gl^. gl^. gT^t'L. gfi^Sta. glaste. gläStem'L. mol^ se. s'Ll^t'B. voIq. 
gna. vLÖeraäTbng^ cloz. gl^. klepl§. nedSl§. na n§. samar6nyn§. 
Yole. vysnej^. äbnei a^se/in. gL^. siiinirajadtei. umola. Da n^. vb 
na2e m^r^. upodobla. tvor^. vel^ 66. 2'Lnat'B. gFe. vb 11% 7. 
moru 21. sav.-kn. cSlaahu se lu^c. 6. 18. c^lase 1. 19. -nie. 

9. Falsch, d. i. unslovenisch, ist die erweichung in gnjet^tb, 
pogybiietb Ostrom, vt pljesne svjat. lam, 1. 104. rimrjailein'B stjat. 
progiieva svjat. usio. Sreznevskij, Drev. slavj. pamj. jus. pishma 179 
der einleitung. gospodbna. javlajustu. poklanajemuju. poklananije. 
projavlahu krm^.-mih. Befremdend ist razljuöaete cloz. I. 133. 

10. Wenn auf r, 1, n ein änderet' consonant folgt als j, 
dann ist zwischen den formen tert, telt ; tort, tolt einer- und den 

formen ent, ont andererseits zu unterscheiden. 

a) die formen tert^ telt gehen entweder in trhi, tliit, d. i. trt, 

tlt, über oder erhalten sich als tert, telt, oder sie werden ersetzt durch 

tret, tlet ; teret, telet ; tret, tlet ; die formen tort, tolt gehen in 

trat, tlat; torot, tolot; trot, tlot über. Vergl. seite 29. 84. Der 

grund dieser Veränderungen liegt in den Sprachwerkzeugen der sla- 

vischen Völker, denen teilweise die ausspräche von Silben auf rt, It 

minder bequem ist. Formen wie irht, tHt, d. i. trt, tlt, finden sich 

auch in entlehnten worten: ipriiveretej iicepßep£TaTo(; krm^.-mih. pr'L- 

sida persia. pr'BskiE» persicus neben persbskT». pnbvark februarius, 

das eine form fervarius voraussetzt. mHh'L [xoyXoc, das auf einer 

14 



210 r-consonanten. 

form [xoXx^? beruht Neben dem richtigen pertnat'L alatus findet sich 
prtnat'L^ pr'Lnat'L aiis pernat'L. Geringer als die zahl der aus tert, 
telt entstandenen warte mit silbenbildendem t^ l ist die zahl jener 
hieher gehörigen loorte, deren slavische urform trlt, trüt ist: aus 
kris lüird v'Bskr'BSDati exdtari wie aus dem griech. TpifxtGtov 
tr'Binis'L, wohl tr'Lmis'B vergl. sdte 119, Neben crtky besteht cirky 
(cir'Bk'Lve glag^-kiov'. 536) ; aus blüha wird bliiha pulex usw, Vergl, 
Seite 149. 

Dass schon aslov, brz'B, vLskrsnati, blha gesproch&n wurde, 
ergibt sich nicht nur daraus, dass im nsl, kr, s, und ^,j ehedem und 
teilweise noch jetzt im b, r und 1 in dergleichen werten sübenhüdend 
auftreten oder auftraten, sondern auch aus einer betrachtung der 
büdung der verba iterativa. Diese werden nämlich durch das sufjix 
a und dehnung des vocals gebildet, daher pogrfeba aus pogreb, 
osvobaSda aus osvobodi, svita aus svtt^ dyma aus d-Bin. Da nun 
aus krts, krxs; mkk, ml'Lk weder krisati^ krysati; noch mlicati; 
mlycati entsteht, sondern das verbum iterativum stets krBsatl^ krrb- 
sati; mlbcati^ mHcati lautet, so ist es Idar, dass die themen nur 
krs und mlk können gelautet haben, Vergl, meine abhandlung : Über 
den Ursprung der worte von der form, aslov, tvht in den Denkschriften, 
band XXVII, seite 88, A, Leskien, Die vocale % und h usw. seite 
53. 69, 73, Nach msiner ansieht wird in grd zwischen g und r 
kein, wenn auch noch so geringes vocalisches dement gehört: auf das 
g folgt unmittelbar r und auf das r unmittelbar d; dabei wird 
davon abgesehen, dass, loie Herr A, Leskien bemerkt, neben vrtt 
oder vF'Lt eine form vret nie vorkömmt. Die annähme des silben- 
bildenden r, 1 udrd von den meisten Slavisten verworfen. 

Da die sprachen, in denen uns slav, worte mit sübenbilden- 
dem r, 1 aus alter zeit erhalten sind, ein solches v, 1 nicht kannten, 
so ist es begreiflich, dass abweichende Schreibweisen nicht gegen die 
hier dargelegte ansieht eingewandt werden können : man vergleiche 
drisimer drrb^imöri; tripimir, terpimer trtpimer'B; tridozlau^ 
tordasclaue, trudopulc, turdamere tvr'tdoslavL^ tvnbdopl'Lk'L, tvri- 
dom^r-B und zantpulc, szuentipulc sv^topl'Bk'L ; vulkina vl'BÖma; 
uulcote vl^kota aus der evangelienhandschrift zu Cividale von C, 
L, Bethman aus dem neunten oder zehnten Jahrhundert; vulkina 
steht in der conversio carantanorum 873, tridozlau in einer frei- 
singer Urkunde von c, 1150, 

Dass sUbenbüdendes r, 1 gedehnt werden könne, ist seite 185, 
186. erwähnt. 



tert, tort. 211 

Die 209. angeführten Veränderungen gewahren toir auch an 
lehnworten: arca, raka; ramSnbsk'L neben armen'Lsk'L und arme- 
DÜsk'B ammvus sup,; mamior, mramorB; polycarpus, polikrapi»; sir- 
mium, srSm'L ; germ. helma-, Ikl^mi» ; ebenso (ji.oucouX[xavc^, musloraaninb^ 
musromaninB in serb. quellen ; selten pulcheria, pohlerija^ nicht ettoa 
pluherija ; melchisedek, mehlisedekt neb&ii mel'Lhisedek'L und raelhi- 
sedeki, wo dem slav. lautgesetze auf andere weise genügt wird. In ent- 
lehnten icorten wird die lautfolge häufig dadurch den slavischen spra^h- 
organen gemäss gemacht^ dass zwischen r, 1 und den consonanten ein 
halbvocal eingeschaltet loird: ar'hierej. ior'dan'B^ far'fir^. korVani.. 
nar'dfcny. var'tolomea zogr. ar'haggel'B sup. 120. 19. ar'hierewvB 358. 
18. an>nej 445. 29. ar^Btemona 163. 10. gister'na 434. 24. epar'- 
SMkTb 149. 9. her'soni 414. 20. mar'ta 10, 19. patriar'ha 273. 2. 
naradB io. 12. 3'nic. für narbdb. por'Lfyra sav.-kn. 34. ar'hierej. 
zmyr'no. ier'dant. karVana. mar'tha. nar'tha ostrom. albfeova. dalb- 
manufanBsky marc. 8. 10. artan». p^saHmeht ostrom. ortafju zogr. 
al'guj sup. 340. 23. dermatiju 124. 7. eFpidij 420. 12. golbgothin'B 
344. 9. harkidonbsk'L 442. 18. psarmosa 63. 14. psal'm'L 51. 14. 
Über die Schreibung im menaeum von 1096 — 1097, im psait.'6ud., 
im novgoroder niena£um, in der vita Theclae, im greg.-naz. des 
eilften Jahrhunderts vergl. Archiv I. seite 371 — 375. Man merke 
selivestT'L assem. für lai. süvester; Helnmxin'h für <jeX(i.(üv bon. Die 
erscheinung ist auf die entlehnten worte beschränkt. Abweichungen 
von der regel sind nicht selten : lordana. alfeova zogr. ; pohusiti xpo- 
vo|jLe6eiv op. 2. 2. 400. hängt wie husart danil. 273. mit it. corsaro 
zusammen. Im nsl. vard^vati Soxiixa^stv ist vard- fremd. 

b) Die formen ent, ont gehen in §t, ^t über: naöenti wird 
naö§ti, naÖLD^^ ponto p^to aus w. peo^ ptn. Auch auslautendes 
en geht in § über. Was von ent, ont, gilt auch von emt, omt 
vergl. seite 32. 86. 

11. Die lautverbindung nreti entspringt aus nerti, praes. ni>ra» 
Sonst wird nr häufig durch mr oder durch ner, nar ersetzt: nrßstt: 
s. mrijest /. ova pisdum; dem s. mrijestiti se coire {de gallinis, 
anatibus) entspricht nsl. brestiti. r. nerestb coitu^: nerst'B ist wahr- 
scheinlich aslov. *nr'B8t'B. *nrastT.: s. nerast, narast. r. noros'h frosch- 
laich. po-nravb vermis: 6. poorav, pondrav. p. pandro\^^: urform 
ponorvL. nravL mos: nsl. Darav. c. mrav. Vergl. r. indrik'L. kon- 
dryk'L var. 14; lit. gendrolus general. Rätselhaft ist vtnraditi, das 
auch vLnwaditi geschrieben wird, spectare, perspicere, das einige aus 

einem vLnedriti erklären wollen, wobei sie sich auf vLnadriti im 

14* 



212 r-consonanten. 

aposL'Synod. berufen konnten. Von raditi ausgehend ist man versucht 
in vtn die pra^osition vb, va zu erblicken und die hypothese durch 
s'Lngraidane SreznevsMj, Drevnie pamj, jus. pisima 98. a. zu stützen. 

12. Die ersetzung von nt, nk durch nd, ng ist griechisch : a) jele- 
fandin'L man.'V0St. kendinarij op. 2. 3. 23. kostaoidiju sabb. 77. 
neben kostantina grada krmc.-mih. lefandinovi» rogb misc.-§af. lenLdij 
typ.-chyl. aus lendij neben lentij XevTiov sup. pendikostie. b) jant- 
gura «YXüpa. ooBgija prol.-rad. protoasingritL. siobglita lam. 1. 109. 
sinBgelija danü. 383; asinhit'L op. 2. 3, 750. tichonr. 2. 217. ist 

13. Wechsel von r und 1 ist nicht selten: krik'i und kliknati usw. 
gligor^ dialoga svetk. 32. klr. repjach neben lopuch i^ftZ. /. slovak. 
breptaf, bleptaf garrire. r ist aus z entstanden: dori av^s doze 
i hat mit lit. dar ,noch' keinen Zusammenhang, nsl. sehr häufig: kdor 
qai relat. kir qui relat. für alle genera: aslov. kiide^e. kajgoder 
ev.-tirn. najmre nämlich: aslov. na iin§ ie. lestor nur: wohl letb 
ST> to 2e. nudar age. vendar : v^mb da ie. znamdar vermutlich : 
znaja da ie. dajdar. dajtedar. b. duri, dur verk. 1. 12. kr. neger 
sed: nego ie. poglejder hing. usw. j für Ij : jezykx: r. jazykt 
neJ)en dial. Ijazykt. 1 für n : mleahu putabant mladen., ebenso p. 
multany, daraus Moldau, rumun. munten gebirgsbewohner : ziemia mun- 
tariska, zwana tak od gor Linde. Dunkel ist mal'Lzen'L: vergl. L 
manzel. p. mal^onek. Dunkel ist auch kr. skroz. klr. skröz. p. 
skroS. r, skrozb, skvozb neben aslov. ör^st, örez'B. 1 für j : lezero 
aus jezero kol. 12. n aus m: rastinati und tbmetL izv. 601. m aus 
D : mesta aus nestus flussname Jire6ek, Geschichte der Bulgaren 41. 
1 aus v: sloboda: vergl. klr. slavolyty für svavolyty verch. 64. 

14. In vielen fällen tritt ein n ein, das mun gemeiniglich für 
ein der bequemeren ausmache wegen eingeschaltetes ansieht, d. h. für 
ein solches, das den Organen die ausspräche minder schwierig macht. 
Hier soll vor allem der tatbestand dargelegt werden. Die worte, vor 
welchen dieses n eingeschaltet erscheint^ lauten entweder mit einem 
vocal oder mit] an. Es sind folgende : p^^onominalstamm yhi n tritt mit 
ziemlich zahlreichen ausnahmen ein, so oft ein casus des pronomen jt> 
von einer eijisilbigen praepositioji abhängt, daher do njego. kx njemu. 
pri DJemi». 8% nimL. vt Hh. sa iSb, d. i. vt nj'L. na nj'B usw. An 
die stelle des casus von j'L kann ein davon abgd&tetes wort treten: 
do '&iÄeie zogr. sup. (donde^e nicol.) wohl für donj'Ldei^e neben 
doideie zogr. assem. nicol. ot^ n^du sup. 258. 20. vb njegda. 
sx DJeliko. ot'L ujeli^C; ot'L njele^e ostrom. nsl. k njemu. s njim 



parasitisehes n. 213 

tisw, ^. od neho. k nSmu usw. Der regel entsprechend ist pr€2de 
jeju. radi ih'L. posred^ ihi» usw; ebenso do jego otbca, ki> ih'L 
materi usw. Dagegen findet sich r. dial. n ego. vt em%. s'l imi 
koL 21. 78. na ego. vl ego. kx im'B vmo. nsl. hat fast nur njega, 
njemu usw., kein jega^ jemu usw. i>m, em: vin§ti. s'Bii§ti. otTb- 
njeti neben otij^ti. vBzneti neben vBz^ti und vLnimati. S'Lnimati; 
femers STbn^tie (juvsBpta. s'Biibm'L. s^Liibmiste. VLntmi sup. 98. 12. 
Tbnemi 16. 4. vLnembj^Stiim'L 317. 1. othn^ 256. 22. otbne 23. 
26. otLübin^ 395. 22. usw. nsl. sneti^ snamem; sn^mati. r. 
nanjatb. obnjatb. otDJatb. perenjati». ponjatb. prinjatb. vnjatb usio. 
wr. perenad; daneben ohne praefix r. njati (vöru) zag. 649. 6. odäati. 
snäm. snatek. vynati neben najiti usw. Vergl. lett. nemt neben jemt. 
lit. imti, imu. Man merke p. zdj^d, zdejme; zdejmowaö /i/r s'bneti 
herabnehmen neben zj^6; zejme, sejme; zejmowa6, sejmowa6 für 
siiDeti zusammenfassen. jestb : 6. neni für aslov. ne je, jestb, n^, 
n^stb. i: s'bniti descendere. s'bniti se convenire. ybniti; dagegen 
doiti. priiti. 6. vniti. vzniti. vyndu, jetzt vyjdu. nandu slovak. für 
najdu. kaS. vyndze. iska: S'bniskati. 6d^ im anlaute jad: 
s'bD^sti. si>n&db. ^. snisti. sn^dl neben pojisti. ^dro x.6Xxo<; sinus, 
•{jToq, laTtov, im anlaute jadro: vb nedröh'b sup. 178. 23. nadra 
greg.-naz. bus. 916. 922. 230. für njadra. p. nadro. 6. üädro. nsl. 
njödra. kr. nidra. s. nedra. njedra. nidra sinu^. jedro velum. nsl. 
nedra. nadra. klr. hidro ; daneben vb jadre lam. 1. 148. vb jadrehb 
hom.-^nih. uzt. für vozi. currus : S'bnuzbn'b dvaßaTY)<; : manche denken 
an uzda. uz-b av>s v'bz'b: s. nuz neben uz: nuz Öasu poigra. 
nuzgredno in Dalmatien für uzgred. uzda: r. zanuzdatb rieben 
raznuzdatb, vznuzdatb und obuzdatb. uho auris: vbnusiti avdire. 
r. vnusitb. usta: onusta uTuoBYjtxa : vergl, obuti. ^gl*^ angulus: 
s. ugal und nugao. os. nuhl. 7is. nugel: 1 gegen die regel. aglb 
carbo: vbn^gliti in carbonem redigere. ahati odorari: nsl. njuhati 
kroat. neben vöhati. klr. Auchaty. s. obnjusiti. os. nucha6. ns. nuchae, 
atrb: vbnatrb. VT.n^trbjadu zogr.: vergl. iz^trb^du zogr. nsl. noter, 
nötri. c. nitr. Man füge hinzu f num dak.-slov. für vb um'b ; nizvoro 
ort in TTiracien aus izvon.; eben daher vtaßapt ort in Aetolien rieben 
ijßopi ort in Epirus; nektori, belL-troj. 25. 27. für ekton» hector; 
nepjemida put.-lam. 1. 101. für epomida stcwjjli^: vergl. p. nieszpor 
vespertinae. os. liespor. lett. ne§pars; femer lit. nedvai, nedva kaum 
neben advu, aslov. jedva und p. ledwo, ledwie; lit. li-n-a neben 
It'j-a pluit Kurschat 32 ; ngriech. nomos für agriech. wjAoq. Eigen- 
tümlich ist ö. nandati. odundati weggeben, pfendati übertragen, sun- 



214 r-eonsonanten. 

dati herabnehmen, vyndati. zandati^ formen, die ich nicht zu erJdä- 
ren vermag. 

Das hier behandelte n ist seinem Ursprünge nach dunkel. Das 
bestreben, die zahl der die ausspräche erleichternden demente immer 
mehr einzuschränken, hat die sprachfo7*scher bestimmt zu versuchen, 
ob es nicht gelänge, dieses n als teil des praefixes oder der praepo- 
sition nachzuweisen. Man beachtete ^ neben vl^ s^ neben s'b und ver- 
glich \l% mit lat. cum und kam zum resvltate, da^s in vBneti vin für 
^, in s'Ln§ti sin für s^ steht und dass wohl av>ch in k'L njemu km 
auf analoge weise zu erklären ist. Wenn ich dagegen einwendete, dass 
s^ ■ aus sam hervorgegangen ist, dass man demnach s^meti erwarten 
sollte, so würde man mir mit dem oben seite 35 angeführten s^ngra- 
2dane und mit dem pr. sen, lit. san, antworten, dem ich wieder sam- 
dlti entgegenstellen könnte. Was mich abhält diese lehre anzunehmen, 
ist der umstand, dass, wenn ^t», s^ desshalb durch sm ersetzt werden 
müsste, dass es eigentlich st»!! ist, man nicht einsähe, warum man 
Wh otbcemL und nicht sm otLcenib sagt, da ja doch da in A'hm 
übergeht, so oft ihm ein vocal folgt: dim^. di>mi. dTbmeh'B usw. 
Ich will kein gewicht darauf legen, dass s^ nur ausnahmsweise als 
prosfix gebraucht wird, muss jedoch fragen, wie man do njego, 
pri njemt, ott nihi. usw. erklärt. Ich halte daher n in den ange- 
führten Verbindungen für euphonisch, womit freilich diejenigen nicht 
einverstanden sein werden, die die euphanie selbst in dem oben ange- 
deuteten sinne für einen überwundenen Standpunkt erklären. Dass im 
aind. n zur vermeidujig des hiatus eingeschoben iv^ird, lehrt Benfey 
Seite 141 der kurzen sanskritgrammatik ; und dass dasselbe in den 
heutigen sanskritsprachen geschieht, sa^gt E. Trumpp: In the modern 
indian tongues (of sanscrit origin) the anuswära is frequenüt/ used 
to 'prevent hiatus Jommal of the Roy. as. society XIX. 1862. seite 5. 
Mir scheint demnach noch jetzt, dass in VLnatrt n des hiatus wegen 
eingeschaltet ist, daher für vt qtrt steht. Was worte wie siinesti 
anlangt, so ist zu bedenken, dass t nicht im sUbenaidauie stehen 
kann. In do njego hat n allerdings nicht die bestimmung den hiatus 
aufzuheben: dass es jedoch ein parasitischer einschub ist, halte ich 
dennoch für wahrscheinlich. Er findet, so scheint es, nur dort statt, 
wo die praeposition den accent des pronomen an sich reiset oder die 
praeposition im laufe der zeit ihren vocal verlo^xn hat: dö njego. si» 
liimb d. i. s liimL für dö jego, s jimb. Bei manchen Worten, wie etwa 
bei niiz, ist der gedanke an hiatus natürlich abzuweisen und man kann 
nicht umhin anzunehmen, dass einem anlautenden vocal mxinchmdkl n 



t-consonanten. 215 

vorgeschoben ist. Überhaupt muss, scheint mir, festgehalten werden, dass 
Vorschub und einschaltung des n nicht selten icülkUrlich ist und dass 
n zu den dementen gehört, die sich unschwer mannigfaxkem gebrauche 
fügen, Vergl, vier diesen gegenständ J. Baudouin de Courtenay, 
GlottologiSesJdja (lingvistiöesJcija) zametki, Vypushz L Voroneh, 1877. 

B. Die t-consonanten. 

1. T und d; im aJphabete tyri^do und dobro genannt, lauten im 
aslov. tüie im nslov. usw, 

2. d steht ursprachlichem d, dh gegenüber. 

3. Das griech, 6, th mrd entweder bewährt oder durch t, manch- 
. moM durch f ersetzt: a) arimathe§. vithanii. vithleeme. vithleomi. 

methodia. nathanaÜL. thoma assem. gotbthinL proL-rad. b) vitanije 
zogr. yitleombska. nazareti. toma assem, yitliomi> nie. matt^j 
doz. II: dagegen mythare für mytar^. c) vifanij^ marc. 11. l-zogr. 
matfeiku bus. 749. Über die Vertretung des 6 durch f Brücke 130. 
Vergl. ßafarik, Pamdtky XIX. Zap. 2. 2. 31. Sreznevskij, Glag. 73. 

4. Hinsichtlich der Verbindung von t und d mit darauf folgen- 
dem vocal ist nur mies zu bemerken, dass nämlich t\, di nicht etwa 
tvit russ. iSech. ti, di, sondern wie nslov. ti, di zu sprechen sind. 

5. In beiden aslov. alphaheten besteht nehen UJT auch das compen- 
dium iji, in welchem ui auf das T gesetzt erscheint. Dass in Panno- 
nien so ude in Bulgarien st^ nicht etwa so gesprochen worden ist, 
kann nicht beziveifelt werden: die gruppe so findet sich nur im 
glag.-kiov, aus sk, st. Ob ujT oder \\i geschrieben wird, ist demnach 
für das aslov. gleichgiltig. Zogr. hat im älteren teile und cloz. nur 
uit; der mariencodex bietet uuT und iji; assem. ebenso häufig ip 
avjS lUT ; sup. nur ausnahmsweise i|j : jf OipfTTk 336. 7 ; bon. ujT und 
i|j: HOUiTTk; sanpiEUiTCHHia ; na/iAipik, ckA^AHi^iH; apost. ochrid. 
desgleichen: haa^ujth; H/uaA^ifJH; im ostrom. (HAfiiurvH, HiUT/^A^ie) 
und in den Sborniks des eüften Jahrhunderts kömmt lUT ziemlich häufig 
vor. Vergl. zap. 2. 2. 42. 62. 64. Man beachte ipT für lUT in I3]f O^H- 
i|JTH]f 'k, HOi|JTHiji\; cfc^aANifiTH 98. und i6 für iä : vLÄöelajete 36. 

6. Die gruppen tja, dja usw. werden im aslov, durch die gruppen 
sta^ £da usw. ersetzt, st und 2d sind daher davon abhängig, dass 
auf t und d ein j mit einem vocal folgt : vraäten'B versvs aus vrati- 
j-e-n'B, vratb-j-e-n-L, vratjen'L; kazdeni. suffitus aus kadi-j-e-n-L, 
kadb-j-e-nii, kadjem». Vor i und \> tritt die Veränderung dann ein, 
wenn diese vocale auf pra^jotierten vocalen beruhen : IjuStij acerbior. 
Vergl. 2. seite 322. ka^db xa'7r7iaa(; aus kadi-'LS. Man hat daher 



216 t-consonantea. 

neben einander ka^db aus kadi-'LS und kadi» cadus aus kadi; p^tB aui 
p£^ti, Bvobodb aus svobodi. In den imperativen da2di>, ja^db^ vizdb 
und ve2db ist h aus i und dieses aus ja hervorgegangen: als impt 
ist auch dai^db in da^dbbogi» dispensator divitiarum aufzufassen vergl, 
2. Seite 365, i aus ja avjch in s^gti oucra aus s^§tja. Vergl, 3, seite 91, 
hoi^ti ist wie da^di zu erMären: es findet sich als imperativ: ne hosti 
jasti pk>tbskj^ pist^ (plbtb8kyj§ pi§t§) noli comedere camalem dbum 
pat.-mih, 66, ne vbshoäti naresti 52. ne vbshosti tuädemu ne con- 
cupisce aliena 124, ho^ti fungiert jedoch auch als IL sg, praes. : 6to 
ho§ti; brate, da b^detb ? quid, vis, f rater, ut fiaJt ? 135 : hosti^i hval. 
88, scheint im original ein hoäti vorau,szusetzen, Vergl. 4, seite 11. 
Eigentümlich ist zaäticati sup, 259. 28; 308, 9, neben zastistati 
304, 15, iterativform von zastititi : jenes bildet aus tja - ca durch tza, 
tsa, uyie in der zweiten classe der slavischen sprachen. Falsch ist 
uivr-bdena bon, svobodena prol.-rad. Dem sta und zda aus t, d 
und ja entspricht die erweichung von r, I, n: vergl. seite 204, und 
die einschaltung des 1 in plja aus pja und die Verwandlung des sja 
in sa. agn§§tb agni au>s agn§tj'b von agnet-. komistb comitis aus 
komitj'b von komitt. grai^db stabulum aus gradj^ von gradi. vozdb 
dux von vodi : wenn gradjo für gradj'b gesetzt wird, so kann der eig. 
auslaut immer nur ä sein, velbba^db cameli aus velbbadi». bolS^db 
aegrotus ist bol^dj'b: vergl. boledovati. prezdb, zazdb: predjt, 
zadji». ryidh neben rt^db ruber: w. riid. plastb pallium gehört nicht 
hieher, *hyßtb in *hyßtbn'b, hystbnik'b rapoM aus hyt)*!. von hyti 
r apere: uyie hysibnikTi ist n^^dbnik'b ßtacTi^«; von n^di zu erklären. 
veste senatu,s aus vetje von v^H consilium, vbzdaÄda ßpaßsTov aus 
-dadja von dad. nadeiida spes von ded: w, de. grazda grando von 
grad'b. krskidsi, furtum von krad. mezd8ifines aus medja. n^^da weces- 
sita>s von n^di. ri>2da ruhigo aus rtdja von rxd. sazda fvligo von 
sadi. y^^da palpebra aus v^dja von vid. 2§i^da siiis aus zedja von 
ħd. gospo^da domina von gospodja durch motion, kristanin'b 
xpT^i; aus kritjaninii von kritt, grazdanini. aus gradjanim» von 
grad'b. Iju^danin'b neben Ijudenim. laicus von Ijud'b. roÄdak'b con- 
sanguineus aus rodjak'b von rodii. mkih humilis aus jxiiyh: aind. ni 
niederwärts mit dem sufjix tja: nach Geitler, slovanskych kme7iech 
na u 78, ist niätb ein Ut, naikstiusy naistiu^s, das auf naild/as ver- 
gänglich beruhe. Wie nistb, deute ich auch obbstb communis: praep, 
obb drcum, daher eig, qui drcum est. Ebenso : *doma8tb qui domi 
est: nsl. domaöi. serb. doma6i usw, in domastbilb otxia*/.o;. kro- 
mestbiib extemus, wofür kromeönuju tichonr. 2. 196, vbnestbiib 



K mi* *H 



tj», dja. 217 

extemtLs, in späteren gueUen domaSbiiB, kromesbiib; vineSbiib vergl, 
2. 172. iz§8ti>n'L eadmiua scheint ein subst, izesta v<yrau8zusetzen, d6ti§ti> 
pvsr aibs det-itJT». grLliöi§tb puUus turtaris aus grxliditj'B. p'Bti^tb 
pullus avis aus p'Btitj'L von *p'Bt'L, piita ams vergl. 2. seite 197. lit, 
bemttis Jüngling av^s bemttja^ von bemas. erttis lamm aus eritjas von 
eras, eris. azaitis böcMein Bezzenberger. Vergl. pr. svintian sckwein. wer- 
sUan kalb. IjuStij a>cerbior. slazdij duldor von Ijut-L. *slad'L in slad'bk'L : 
so ist auch preide aus *prßi^dij zu erklären; eben so posl^JSde aus 
*p0Ble2dij vergl. 2. seite 322. s^äta svto; aus s^tja von der w. jes 
vergl. 2. seite 202. tysa§ta müle got. thiisundjä- aus tys^tja vergl. 
2. Seite 203. oör'LSta tentorium aus oönbtja : vergl. aind. krtti domus. 
st in prigr-LÖta pugillus beruht auf gr-tstL. pista dbvs aus pitja von pit 
in pitati. obre§ta inventio aus obretja von r§t, ret ; siir^sta occursus. 
svSsta lampas aus svetja von sv6ti. vreäta sok^cus von vrßtja; vergl. 
vretiäte. Ebenso obuäta,, onuäta calceus aus obu-tja, onu-tja. Vergl, 
ga§ti tibialia mit p. gatki. masteha mxitertera ist matjeha. syo< 
bazdati liberare aus svobadjati von svobodi. vestati loqui und 
ob^§tati polliceri. Idr. zaviöaty Unglück verkündigen. ^. veceti dicere 
sind denominativa von v^ste senatum, s. vje6e. 6. voce. p. wiece. 
pr. empryki-waitiaintins pl. a^x. : vergl. serb. zboriti wid rumun. 
kuvznt: dagegen ist *vetati im aslov. ob6tovati und im nsl. obetati 
polliceri ein denominativum von vet-B : bei obetati ist die imperfectivität 
befremdend, vrtsta verto aus vrT>tj^ : vr'iteti. vi^ds^ video aus vidj^ : 
videti. Abweichend ist das an das nsl. erinnernde hoöet'L assem, für 
das regelmässige hostete vergl. 3. seite 115. presta, ka^d^. pre- 
staabi»; ka^daahx. pre§ti>^ ka^db. presteiii>. kazden'B aus pretj^, 
kadja. prötjaahTb, pr^tjeaht, kadjaahi», kadjeahi. usw. von preti. 
kadi. napyüten'L inflatus setzt ein verbum napytiti voraus, das mit 
lit. put: putUj pusti flare verwandt ist. Für odezdeiix (rizoju koÄi- 
jeju odeädenb) xaXuxT6[i.£V0(; erwartet man odejarn». mest% stra^da; 
mestem'b, strazdemii aus metj^, stradj^ usw. von metje, stradje. 
vlagemb (d. i. vla^em'b in: my vs^mb rodomb vlagemb mladen.) 
für *vla2dem'b: jenes stimmt mit dem slovak. vlädzem (ne vläd- 
zem chodit sbor. 30.) überein: vergl. uveideth marcesdt: uve- 
zdetb hom.-mih. dezda aus dedj^: w. de. Falsch sind die formen 
hodeshrb. radeah'b. utrudena dusa op. 2. 3. 35. obbnahodeni 
by vbse (pa)pa0£V7£(; prol.-rad. Das 6. hezky schön, das mit lit. gra^us 
in Verbindung gebracht udrd, loürde aslov. go^dbsk'b lauten, dessen 
go^db von godi dem r, goÄij entspricht, vraädevati odisse vdrd 
richtig vra^bdovati geschrieben: vergl, 2de aus 2bdo. 



218 t-consonanten. 

Eine besondere becuMung verdient das wort für ,baummark' : 
aslov, strx^a neben dem darauf beruhenden str^zeuL medulla. nsL 
strzen neben srdek holzkem, s. Btri f. u drvetu pod bjelikom. 
sr2, srö /. medulla. klr. stryÄin aus strziA und serdce. wr. 
stri^eÄ mark, butz im geschwür, schnellere Strömung des ßusses. 
r, sterient, sercevina le coßur d'un arbre. Ö. strzen m. strzen 
/. neben strzen, stren und dfen, dfen, zfen. p. zdrzeA, drdzen, 
drzen, rdzeÄ. os. dzen statt rd^en und zro, 2i*o. ns. dzen. VergL 
lit, §irdis. lett. serde, fz. le cceur d*un arbre, Dass r. ster^enb 
mit serdce, sreda zusammenhängt, hat schon Ph. Beiff bemerkt. Dass 
im aslov. str'L^a, nixiht stitzda stellt, schreibe ich dem vorhergehen- 
den str zu. In demselben umstände sind die meisten anderen abwei- 
chungen von der regel begründet, s. strz, srz und srö stehen für 
strdj , srdj , d. i. cp3^ , das , wenn das geiius fem. nicht jungen 
Ursprungs ist, aus strdja usw. entstanden. Im c. ist strzen, einem 
aslov. *str'L2denb entsprechend, die ursprüngliche form. p. zdrzen 
steht für str-zen. Mit unrecht würde man aind. sarga harz der 
vatica robusta und diese pflanze selbst herbeiziehen. Bedenklich ist 
das nsl. Striaen für strjen. 

7. Da ät; zd in worten wie sv^äta, mezda aus tj, dj dadurch 
entstehen, dass naxJi Verwandlung des j in z metathese eintritt, so 
erwartet man nicht formen wie sveätja, me^dja, deren ^jedoch nament- 
lich vor u nicht selten angetroffen vdrd: ostjutit^. ostjutetii; S'BnB- 
miätju; imastju, im^stjumu. istastju. moleätju. nepBstjuja, nepbst- 
juj^tt. nalezestju oternfjastjumu. sastju. veruj^stjumu. vT>zle2§8tju 
usw. neben moleStu: singulär ist straÄdaStje marc. 6. 48.-zogr. gla- 
golj^tju cloz 1. 112. 135. 384; 2. 10. nepfestjueti» 1. 153. sa§t]u 
1. 329. svtt§stju 1. 676. stizvestuj^stju 1. 134. dyhajaätju. glar 
golj^stju. imastjumu. siihodestju. sastju. tvorestju neben glago- 
Ij^stu assem. stjudi fol.-nmc. 231. dad^stju. sjumestju 7iaz. diveStju 
se. sustju hom.-mih. protivestju krmc.-mih. ovostju tichonr. 1. 139. 
meädju. vLzdj^zdett io. 4. 13,-zogr. meidju cloz 1. 527. mezdju 
neben mezdu assem. mezdju sav.-kn. 64. 90. nadezdju hom.-mih. 
Häufig ist jedoch mangel der praejotation, daher auch utuida. utu- 
^den'L V071 utuzdi. 

8. Vor dem stammbädenden verbalsufjix a fällt das auslautende 
i häufig ab: poglttati, poglitati neben pogl'Lstati von pogHti. 
hodati neben ha^dati von hodi. Wer poglitati für denominativ hält, 
wird zu erklären haben, wie ein praejixiertes denominaUvum imper- 
fectiv sein könne. Wie poglitati ist gospoda domini, deversorium, 



Iga, dja. 219 

collect von gospodt, zu erklären; daneben gospo^da domina: 
formen wie gospodju sg. d. usiv. sind jung und u7iorganiBch. 

9, In den p^ager fragmenten lesen loir hvalj^cimt, obidjecB, 
taj§cago, tekucL, VLptjuce ; nasycLsago, prosvccL ; utvrtzenie ; 
roztstvo nd)en dem allerdings nicht hieher gehörigen sudiäöi, dessen 
so aus sk entspringt. In glag,-kiov. ÖLSti ötstece 530, 536. hoda- 
tajeciu 530. nasyceni 536. obecelt 533. obeceni^ 531. [o]be- 
c^nie 534, leta obidace 531. Ißta ogred^ce 530. pic§ 534, pomo- 
CLJa 535. pro8§ce 536. protivecihi» 536. tako ze 534. 536. toje 
ze radi 531. o tomt ze 532. 535. dazL nam'L 532. 537. ot^dazt 
534. podazb^ podäzL 530. 531. podasb nam'L 532. tuzimt 534. 
Man dürfte geneigt sein den prager fragmenten und dem glagolita 
kioviensis denselben Ursprung zuzuschreiben^ d. h. beide denJcmähier 
für ^echisch zu erklären: das wäre nach meiner ansieht ein iiTtum. 
So gewiss das schwanken im gebrauche der nasaien vocale verbunden 
mit der anwendung des c für tj und des z für dj iVi den prager 
fragmenten ein cechisches denkmahl erkennen lässt, eben so sicher 
dürfen wir trotz des regelmässig für tj, dj eintretenden c aus tz, ts 
und z aus dz wegen der regelreckten Setzung der vocale ^ und e den 
glagolita kioviensis für altslovenisch ansehen. Was nun altslovenisches 
c, z statt st, zd für tj, dj anlangt, so scheint die erklärung des- 
selben in folgender betrachtung zu liegen. Wenn man meint, eine 
lautneigung beginne bei den sprachorganen eines ganzen Volkes 
und verändere daher den gesammten spi'o^hstoff, so halte ich diesen 
satz nur mit einer einschränkung für richtig, wie ich an den Ver- 
änderungen dartun wül, die tj, dj im altslovenischen erleiden. Die 
lautneigung geht dahin kein tj, dj zu didden^ nicht etwa dahin an 
die stelle von tj, dj bestimmte laute zu setzen. Die mittel die gruppen 
tj und dj ztt vermeiden können verschieden sein, so dass entweder bei 
demselben worte bald zu diesem bald zu jenem mittel gegrißfen, oder so, 
da^s das eine mittel in diesem, das andere oder ein anderes in einem 
anderen teile des Sprachgebietes angewandt wird : so kann pista lieben 
pica aus pitja, so da^dt neben dazb aus dadj'B bestehen. Unrichtig 
wäre es die doppelformen stets aus dem einfluss einer anderen spräche 
erklären zu wollen^ da ein solcher einfluss sich nie auf einen punkt 
beschränkt. Wa^ im glag.-kiov., tritt auch sonst ein: das nsl. besitzt 
das jetzt als regel geltende ö neben c und k : noö nox neben nicoj 
hac nocte und pluka, wofür aslov. plu§ta : die annähme pluka laute 
etwa wie s. pluca ist unrichtig; eben so unrichtig ist die meinung, 
in den freisinger denkmählem hohe uzemogoki vsemogo6i gelautet^ 



••Hr ; V 



220 t-eonBonanten. 

vielmehr ist in beiden fidlen ehemaliges tj in kj und dieses in k 
übergegangen, bvlg. ersetzt tj durch st und durch k, das wohl 
ivie t lautet: pozlakeni milad. 65: aslov. pozlaiteni. fakjas Gß : 
aslov. hvaStajesi usw. Und wenn die russ, Volkslieder ulad^B neben 
molod^B bieten, so erkläre ich dies durch die annähme, das russ, 
habe die form mold'L auf zweifache weise gemieden, sowohl durch 
metathese des 1 und dehnung des o zu a. als au>ch durch ein- 
schaltung des o zwischen 1 und d. Vergl. meine abhandlung: Über 
den Ursprung der worte von der form aslov, tret und trat. Denk- 
schriften, band XXVIII, Aus einer dem lit. ardojs (ardai) entsprechen- 
den form konnte radt und oArh entstehen, da auch durch die letztere 
form der zweck erreicht wird: man vergleiche lit. maldUi und aslov. 
moliti aus modliti^ nicht mladiti ; im c. besteht kobliik neben klobuk^ 
im p. kabluk neben klobuk av^ einem dem magy. kalpak, s. kalpak, 
nahe stehenden form usw.; in plesna ist nur metathesis, keine dehnung 
des e 216 e eingetreten; das nsl meidet tja teüs durch Veränderung 
des j in z, 8, teils durch Verschmelzung des t mit j zu Sinem laute, 
me aus DJa na hervorgeht, daher kozliÖa aus kozlitja^ kozlitsa und, 
im äussersten westen, kuzli6a: ein drittes ehedem, wie es scheint^ 
häufig angewandtes mittel der Vermeidung von tja ist die Verwandlung 
des tja in kja^ ka, daher pluka aus plutja. 

10, Wenn aus trja strja^ aus drja 2drja usw, hervorgeht, so 
scheint der grund des st, ^d in der durch ja usw, bewirkten erweichung 
des r zu liegen: stmoStr^ sup. 245. 15, für stmostrja. rasma- 
ätrfeh'B 220, 25. für rasmastrjah'B. s'Linostraaha 137. 8. rasraastraja 
247, 26, ob^strenije 243. 29, rasmostrjaase naz. 199, uhystrjati 
hom,-mih, umaidreii'L apost-bulg, prem^zdrjati naz, 74. b'L^drt vigil 
aus b'Bd- rjh, prem^^drjanije izv, 487, Daneben besteht s'Lmatra'äe 
sup, 66, 11, S'BmotraaSe 69, 2, stmotreäe 175, 7. izm^drevaah§ 
297. 1. stmotrenije 230. 18, s-BinotrenLe cloz, I, 794: diese formen 
beruhen darauf, dass das f frühe in r übergieng. Dem uhystrjati 
ähnlich ist umn.stvIjen'B men.-mih. von uinrxtvi, wofür auch umr'L- 
stvent sup. 443, 7. und umrtstenx 257. 21; 344, 15, vorkömmt: 
daneben findet man umrttvenije 442, 12. blagodartstvease 220, 
14. und blagoslovestventja 378, 6, postentju cloz, I. 141. ist poct- 
tentju: poö'LtenBemt 569. 570. Abweichend ist straidbba passio 
pat.-mih. neben stradLba; rozdtstvo nativitas, natalitia, genercUio 
zogr. sup. ostrom. nie. krmÜ.-mih. usw,, wofür im cloz. I, 877, 
878, 879, mit ersetzung des id durch z, roztstvo vorkömmt, neben 
ro^dtstvo 687. 893, 895, und roXtstvo 881. für rozdbstvo. rodt- 



::^-^ 



tja, dja. 221 

stvo halte ich für die richtige form, roidbstvo durch den einfluss 
von formen mit iä (roädeoT. iisw.) entstanden. 

11, Der Ursprung des ät, id im xcurzdhaften teile der worte ist 
teilweise zweifelhaft, da aslov. st ebenso icie s, 6. ^. p. c sowohl auf 
tj cds auch auf kt beruhen kann ; noch zweifelhafter ist der Ursprung 
dann, wenn ein entsprechendes wort im serb. usw. fehlt, basta pater. 
b. batjo. s. bastiDa hereditas. r. dial. batja: das wort ist fremd: magy. 
bätya f rater natu maior: andere sprechen von einer w. batj etwa 
,emähren', hv^iAsi. praegnans : lit. pa-bredtti gravidam reddere, brostb 
purpura : nsL broÖ. 6. bros aus brost. s. bro6. klr. broß. l§5ta lens : 
nsl. leöa, s. Ie6a. lit. lentis, lett. leces : lat. lent : lens, lentis. Di>stvy 
pl. muctra: nsl. nacke. b. mistvi. s. na6ve. ^. necky. os, ihecki. ns, 
nacki. ovoStb, vostb; ovoStije, volktije fructus: s. vo6e. klr. ovoö. 
^. ovoc : die form ovotja beruht wahrscheinlich auf einem got. ubata- 
für ags. ofät, ahd. obaz essbare baumfrucht: die enüehnung mxig an 
der untereil Donau stattgefunden haben, pleäte humerus: nsl. pleöe. 
b. ple§ti. s. ple6e. r. pleÖo neben bSloplekij^ naplekij mit k aus 
tj. 6. plece: vergl. lett. place. 'plu^tsi pL pulmo : nslov. pljuöa; wofür 
in Dre&nica pluka gesprochen wird Letopis mat. slov. 187Ö. 227. 
s. plu6a. r. pljusöe (aslov.). c. plice. p. pluca. lit. plaucei. pT>8tbka. 
obvlus, calcvlus: vergl. c. pecka. ')is. packa. re§t^ in obre^ta inve- 
niam wird auf ein rant, lit. rand, zurückgeführt. dtavLstvo, gT^jus- 
nostb^ neöistoe iitie op. 2. 3. 712. 726 : dunkel. Stud'L gigas : dunkel. 
studb /. mos: s. 6ud /. ö. cud m. stutiti: ostjutiti zogr. neb&n 
oöjutis^ matth. 24. 39-assem. oöjutese prol.-rad. sentire: nsl. Öutiti. 
b. fehlt das wort. s. 6utiti. klr. oöutyty sa verch. 45. und oSöusöaf 
bibl. 7. ^. cititi. j9. cuci6. tu^db^ Stjui^db^ ätu^db, dju^db^ önidhpere- 
grinus : nslov. tuj. s. tudj. c. cizi, das, aus dem slav. unerklärlich, mit 
got. thiudä' in Zusammenhang gebracht worden ist. v§§tij maior: nslov. 
veö. serb. ve6i. 6ech. vice : 7islov. vekäi ist veßsi ; ö. v^tsi ist vöcsi. 

Dunkel sind neben anderen folgende loorte: öudo res mira, 
nach Safarik auch studo : nsl. s. r. öudo. b. cjudo, dagegen p. cud : 
lit. cudas und i^udas sind entlehnt, kostuna nugae, das an ngriech. 
xoT^^oDva puppe erinnert, nep^bstb /. zpo^adK;^ nep^stevatl cogitare. 
svrbStb cicada: r. sversöfc. p. Äwierszcz, das wohl irgendvoie mit svn.k: 
svnböati zusammenhängt, ätavb rumex. 

Mit iAsLtiy eig. cupere, richtig 2t>dati^ möchte ich fAo, 2bdo in 
koliz^O; koli^bdo quandocunque zusammenstellen, es mit lat. -libet, -vis 
in quüibei, quivis vergleichend: iie koli^bdo quicunque. vb libäe koli^do 
grad'b in quamcunque urbem. iide koliibdo otcou ioiv marc. 6. 10. 



222 t-conBonanten. 

edin'B ko2do ilvh apost.-oclirid. srez. jiis, 276, ko^Bdo. komuzBdo. 
edini» ko^do matth. 26. 22-zogr, kojemtzdo sup, kaezdo Hs.: neben 
^tdo; £do findet man das minder genaue £de: ego^e koli^de prosite 
assem, ka^^de slepc, kogo^de. komu^de apost-ochrid. komu^de 
boli ant. 246, kojemuzde hrmL-mih, hont, vsakogo^de Öloveka 
mladen. Dem Ursprünge und der Bedeutung nach verschieden ist zde, 
selten und unrichtig zdo, das dem tat, -dem in idem entspricht: 
tx^de idem, takozde zogr, togo^do. togo2dt. takovajaide krmL- 
mih. shMe idem, sikoide danU, 183, togda^de prida zogr. Dieses 
5^de beruht loie lat, dem auf einem pronomen da, wovon im abaktr, 
sg. acc, dim, im pr, sg, acc, gleichfalls dim u^w. Für diesen 
Ursprung des ide spricht dxis seite 219, aus glag,-Idov, angefahrte 
ze, serb, dj: takodjer aeque, aslov, tako^de^e. takogere gram. 
152, oDuge illac monrserb, osugje ex hoc parte: potokb osugje 
glavice chrys,-du§, 16, Hielier gehört av^h aslov. ttz'L eTucovufAO^ mit 
Verwandlung des dj in z statt in zd: tbzica. tBZBDi. tLZbnik'L usw. 
neben teädije TauTÖTYjc;. i2de Sxt^ eiueiS/^ zogr. §i^. i^de^e Stcoü zogr. 
assem. sind gleichbedeutend mit ide, ide^e; neben doiibde^e. doideze 
zogr. findet man donb^deäe op. 1. 108; vtsezde (sl6dova§e jemu 
vLseÄde golubt lam. 1. 29.) ist vtstde ; drugojide, drugyjzde, dru- 
gyäde alio tempore. Dunkel ist i2de in i^dekoni ab initio ippol. 
110. i2dekoiii>m> antiquus, wofür sonst iz'L steht: iskoni usw. 

aste si geht auf atje zurück: es ergibt sich dies aus nsl. öe, as. 
a6e, akjc; ake: r. asöe ist aslov. 

Das Suffix j das adverbia bildet, mit denen meist auf die frage 
,wie oftV geantwortet wird, ist hinsichtlich seiner urform dunkel. 
Auf kt, das im lit. dvokti ,abermahls' auftritt, können zurückgeführt 
werden asl. sedmisti. nsl. prvic. b. dva§ für dvast. serb. jedno6. 
klr. try6j. r. troiÖi, während andere formen davon abweichen. Vergl. 
2. Seite 204. 

12. Die laute, die aus tja, dja usw. hervorgehen, sind in den ver- 
schiedenen slavischen sprachen verschieden. Hiebet ist die Wandlung 
des j massgebend: im aslov. geht j in 2 über, daher vrat^en'L, kad- 
^ennb und durch metathese und beim ersten ivorte assimilation vraSten^^ 
kazdeiix aus vratjeürb und kadjeni»; der impt. stra^di, strazdate 
beruht auf stradij^, stradbje, stradje usiv.; formen loie idjah'L siiid 
r.: sie lauten aslov. ideht oder idöah'L; VLshytati entspringt aus 
v'Lshyt[i]ati. Im nslov. ohne metathese : vraßen aiis vratsen, vrat2en : 
dj entledigt sich des d: kajen aus kadjen. Im bvlg.: vraaten^ kaiden^ 
u)ie im aslov. Im kroat, durch Verschmelzung des t mit j, wie bei Vj 



tja, dja. 223 

1, n, vra6en ; durdi Verlust des d : kajen : vra6en stimmt mit dem 
serb., kajen mit dem. nslov. üherein. Im serb. : vra6en, kadjen (ka^en) 
durch Verschmelzung des t, d mit j. Im klruss, : voroöenyj. kad^enyj, 
wofür meist mit vertust des d -ka^enyj. Im russ, : voroöenyj, ka^enyj. 
Im öech. : vrdceii; kazen aus vrätzen, vrdtsen^ kadzen : kazen durch 
ausstossung des d. Im pol. : wrocony, kadzony aus wrotzony, wrot- 
sony, wrotjony und kadzony, kadjony. Im oserb.: vro6eny, kad- 
ienj : beide formen sind unorganisch : in jener hat sich 6 aus den 
praesensformen in das partic, praet. pass, eingeschlichen; kad^eny 
steht für kadieny: vro6iä, kad^iS für kadzis usw. Im nserb,: 
roäony, ka^ony : in beiden foi^men sind t, d ausgefallen : rotäony, 
kadzoDy. Aus dem gesagten ergibt sich eine differem zwischen dem 
alt' und dem neuslov, und eine Übereinstimmung zwischen dem aslov. 
und dem bulg. hinsichtlich der behandlung des tj und des dj: wenn 
daraus, wie oft geschehest ist und noch geschieht, gefolgert wird, aslov, 
sei abulg., so hat man übersehen, dass in jenem lande, das uns die 
geschichte als die- heimat des aslov. kennen lehrt, tj und dj %n st und 
2d übergiengen, wie sich aus den magy. Worten masteha, pest (palast) 
und rozsda rost neben ragya mehltau für aslov, maäteha, pe§ti>; 
(pla§ti>) und rx^da ergibt. 

13. Im ältesten denkmahl des norisch (neu)'slovenischen findet man 
für das aus tj, kt entstandene aslov. et regelmässig k : choku^ chocu, 
aslov. hosta aus hotja. imoki, aslov. im^sti aus im^tji. prigemlioki; 
aslov. prijemljasti aus prijemlj^tji. lepocam, aslov. *lepostam'L aus 
l^potjam'ib. moki, aslov. mo§ti aus mokti. pomoki, aslov, pomosti 
aus pomokti. malomogoncka, aslov. malomogasta aus malomog^tja. 
uzemogoki, uzemogokemu , aslov. vtsemogasti aus VBsemogatji. 
zavaekati, aslov. zaveStati aus zavetjati. Vergl. crisken, aslov, 
kr'Bäten'i» aus krxstjen'L und beachte den on. gradi§ka. In diesen 
formen hat man das s. 6 gesucht, daher ho6u usw. gelesen. Dies halte 
ich für einen irrtum, indem ich der ansieht bin, es müsse k u)ie k 
gelesen werden, wie man im äussersten westen des nsl. spra>chgebietes, 
im norden von Görz, pluka, hki für aslov. plusta, d'Bsti, nsl. sonst 
pluca, hei, spricht ; bei Suiek 38. finde ich pluk neben plu6 lungenmoos. 
tj ist in kj, k übergegangen, äö aus sk udrd §t: postedisi, aslov. 
poätedisi; postete, postenih sind aslov. poöbtöte, poöttenyh'L. Für 
id aus dj steht une jetzt j : segna, aslov. ^e^dbna. 2de wird durch 
je uriedergegeben : toie, tige, tage, tomuge, aslov. to^de usw.: ide 
ist demnach dje, was sich auch aus ze des glag.-kiov. seite 219 ergibt ; 
dagegen chisto^ comusdo, aslov. ktäbdo, komu^Ldo seite 221. 



224 t-consonanten. 

14. Die lautgruppe tj und dj erzeugt im griech. lautverbindungeii^ 
die den slav. ts^ §t und dz^ 2d an die seile gestellt werden können. 
So beruht (xiXiaaa auf {xsXiTJa, (jieXiTza, jxeXiTGa; cx(!^ü) auf T/J^^^y 
oxtozü), d. i. mit slav. lautbezeichnung shidzö, woraus später shizo. 
Vergl. Curtius, Grundzüge 603, 653. Ahnlich entsteht iL mezzo, d. i. 
medzo, aus medius^ terzo aus tertius. Im lit. haben wir ver^ju atts 
vertSju, vert&ju, vertju und meld^ju aus meldju : 6ju und dzju mögen 
aus älterem, öu und diu hervorgegangen sein : avxih im aslov. begegnet 
man einem jüngeren j nach §t, 2d, so wie na>ch Ö, i, s. Im lett, 
findet sich zuäa sg, gen. aus zutja, nom. zuttis aal für zuttja>s. brei^a 
sg. gen. aus bredja, nom. bredis hirsch für bredjas: dUts lett. hat t 
und d vor s und & eingebüsst. Vergl. it. giomo (dzomo) aus diur- 
num (djumum). 

16. Aus dem gesagten ergibt sich, dass es in der geschichte der 
slovenischen spra^chen eine peHode gab, wo vratjati, kadjati für aslov. 
vraStati, kai^dati gesprochen!, wurde. Die ZxXaßiQvot des Prokopios und 
die Sclavini de^ Jordanes, die im. sechsten Jahrhunderte am linken 
ufer der unteren Donau sausen und von da aus Wanderungen nach 
Süd und icest unternahmen, sprachen vratjati, kadjati. Aus tja, dja 
entwickelte sich bei den nach dem Süden ausgewanderten Slovenen, die 
später Bulgaren hiessen, sta, 2da : vrastati^ kai^dati : so in den meisten 
gegenden; in einigen gewann allerdings für St der laut k, d. i., wie 
im serbischen, der lard 6 die oberhand: kerka, d. i. 6erka, für und 
neben diisterka. Bei jenen Slovenen, die zuerst nach dem westen 
zogen und in dieser richtung am weitesten vordrangen, bei jenem volks- 
stamm, der sich noch jetzt den slovenischen nennt, gewahren wir ö, 
d. i. t§, ii,j tj und j, vor welchem d ausgefallen. Bei jenen, die später 
ihre Wohnsitze an der unteren Donau verliessen, gieng, wie bei den 
Bulgaren, tja, dja in sta, 2da über : es sind dies jene Slovenen, deren 
spräche zuerst von deutschen missionären und im neunten Jahrhunderte 
von den brüderaposteln Kyrül und Meihod als mittel zur Verkündigung 
des Wortes Gottes angewandt wurde, eine spräche, die nie anders als 
slovenisch hiess. Die an der unteren Donau zurückgebliebenen Slo 
venen, die man dakische Slovenen nennen kann, schliessen sich hin- 
sichtlich dieses punktes an die pannonischen an. Im lit. geht tj, dj 
in t^ (6), d^ über: verein, meld&iu aus vertju, meldju. Daraus 
folgt, dass im slavisch - litauischen tj, dj noch keine Veränderung 
erlitten hatten. 

16. t tritt an die stelle von d und umgekehrt oder der gebrauch 
schwankt zwischen t und d ; hier ist das lit, berücksichtigt. drobwi'B 



• tr, dr ttBir. 225 

rrdnutus : liU truputis brocken : der fall, dass die anlautenden tenues 
zweier auf einander folgender sUben zu mediale herabsinken, tritt öfters 
ein. gadati^ gatati coniicere, glad^ki. levis: lit glotus. gospodb 
dominus: podb steht lit. patis, aind. pati gegenüber, lebedi> cygnus, 
p, }ab§dz^ aslov. *Iab%db und ö, labuf. n^ta*: p, n§ta, poneta, wneta 
lockspeise, köder und ö. vnada. aslov. *naititiy n^diti und ^. natiti. neto- 
pyrb vespertüio und p. niedopierz av^ nieto-. ot'L ah: nsl. usw. od, 
aind. ati. papratb*: 6. kapradi aus papradi, r. paporotb, p. papro6. 
red'Lk'B rarus ist nicht lit. retas, sondern erdvas. ret in obret, 
obresti invenire vergleicht man mit lit. randu ich finde, svobota 
iieb&n SYoboda lihertas: thema ^svob'B. stit^b scutum. pr. staitan und 
lit. sktdas. tr^d'L fomes. s, trud und nsl. tröt. r. trut. lit. trandts staub 
von verfaultem holze : w. ter. tr^t'B crahro. nsl. tröt. ns. taut und p. tr^d. 
rumun. tnnd. tri»vati*: 6. trvati dau&m, auf etwas bestehen undpr. 
dnrumt glauben. tvri.di» firmus : vergl. lit. tvirtas. Vergl. Geitler, Lit. 
Studien, 53. 54. svadbba neben svatbba beruht auf assimilation. 

17. Das personalsuffix tx fällt selbst in den ältesten denkmählem 
häufig ah: dostoi. podobaje. podobaa. byvaj^. s^ usw. Vergl. 8, seite 68. 

18. Die gruppen tr, dr finden sich sowohl im an- als auch im inlaute : 

trapx^ tratiti, trepati, tretiji, tri, trizna, troj, troha, trudTE,, trupt, 

tr'BgTb, tr'Bn'B, treba, trezyt, tradx; dragL, drati, drevlje, drobbii'B, 

dro6iti se, drug'L, drT>Äava, dr'LZf, bratrx, chytri., biidri», m^dri» 

u>sio. r von bratrx verliert sich sporadisch schon in den ältesten quellen: 

bratra neben brata zogr. bratr'L, bratra, bratru, bratrL^ nd>en bratt 

doz. I. brate IL bratrt^ bratra, bratromii neben bratx, brata, bratu 

usw. assem. bratri» mariencod. [brajtr^hi. glag.-sin. bratrt, bratrie, 

bratrii usw. pat.-mih. bratre sUp^. bratrt naz.; sup. und ostrom., vne 

die freisinger denkmähler kennen die ältere form nicht, pr. bratrtkai, 

prostt, wohl für prostn». tl, d\ findet sich im. anlaute: tlapiti, tlo 

neben tblo: lit. pa-talas lectus; tltstt, tleti neben tbleti; dlanb, 

dHgt, vl'bko-dlak'L usw. ; im inlaute werden tl und dl gemieden : 

aus plet-1% und päd -Ix entsteht plelx, palx. sblt: sbd ire. 

raörtlo woz. ; örxt caedere. prosmrbla (b^ plbtb mladen.): smr'bd- 

n^ti foetere, ras^lb sdssio: rased-Ib. jela aiies. r. elb: vergl. ö. 

jedla. lit. egle, agle aus edle u>sw. pr. adle, grxlo guttur aus grxdlo : 

lit. gerkle. bylb ^utov ist by-lb. vilic§ pl. fusdna : vergl. ö. vidle. 

Ln sveklt ist tl durch kl ersetzt worden: aeuTXov, was an das lit. 

erinnert, cislo numeims, v§slo ligamen sind aus ölt, v§z und dem 

suffix, das ursprünglich tlo lautete, hervorgegangen; gasli cithara und 

jasli praesepe bestehen aus g^d, jad und dem suffix tlb, daher g^slb 

15 



226 t-cotisönanteu. 

aibs gad-tlb, gQS-tlb usw, rasiL in letoraslb ist rast-tlb. Ahnlich ist 
wohl myslb cogitatio zu erklären: m'Ld. Nach J, Schmidt 1, 178. 
ist in myslh U7id raslt der dental vor Ih zu s geworden, russ, uslo 
textura dial, ist udtlo : lit. aud, austL Eine abweichung scheint in 
metla scopa und in sedlo sella (selten ist osedi>lati sup. 162, IS), 
lett, sedlij segli, got, sitla-, ahd, sezal vorzaUegen, worte, die aus den 
w, met, sed und dem suffix lo (vergl. auch slovak, ometlo, pometlo) 
bestehen. Die entscheidung, ob sedlo oder sed'Llo vmü, zu schreibeftiy 
ist schwierig, weil die gruppe dl nicht nur im cech,, poln,, oserb, 
und nserb^j sondern auch im westen des nsl. Sprachgebietes vorkömmt 
(3, Seite 168) und sich im aslov, aus alter zeit erhalten konnte, lit. 
solas sitz ist nach Bezzenberger 91, sadlas. Das suffix des partic, 
praet. act, IL scheint ursprünglich tH gewesen zu sein 2. seite 94, 
Dem aslov, ml'LÖaliv'B von mHöalrb entspricht a>6. inlcedliv. Dem a6, 
zrziedlny (zredlnj^) sichtbar würde ein a^lov, zbrelbni» gegenüber- 
stehen, podlje apud in russ, quellen und vl^kodlaki» wlcola/^a beruheti 
auf syntaktischer Verbindung und composition. Man beachte titblb 
doz, I, 686, kot'blom^b. svetTilo zogr. svetbli», sv^ti.l'L neben svetlo 
usw, sup, svetblrb Ostrom, petH neben peteUin>. vitli», vittH: nsl, 
vitlo habd, b, vitlo: lit, vltulas. detH, deteK. bodlb spina. Femers 
obidblivi cloz. I, 11 7, mbdli» nebeii mbdblbn'L ostrom. Eigentümlich 
ist aslov, moliti, ö, und nsl, in den freisinger denkmählem modliti 
v^w,, dessen entwicklung ist: meld (lit, meld in melsti, meld^u), 
durch Steigerung *mold-, davon molditi; durch metathese behufs der 
Vermeidung von old- modliti, wofür aslov, moliti. VBsedli (vzedli) 
aor, fris. Die prager glag, fragm^nte bieten folgende öech, formen 
dar : modlitva. svetidltna. vtsedli sje neben iselen'b. tn , dn 
scheinen im anlaute nicht vorzukommen: dna morbus quidam wird 
wohl ursprünglich d'bna gelautet haben; für dno fundus ist drbno 
die richtige schreibiceise: *d'bbno, lit. dugnas aus dubna^; im inlaute 
fällt t, d vor n aus : ogr-bnati aus ogr'btn^ti ; kren^ti aus kr§t- 
D^ti; svbn^ti aus 8Vbtnj|ti; ebenso beruhen die verba -bi»!!^!!, pre- 
n^ti, zagan^ti, svenati^ venati auf den w. b'bd, pred, gad, sved, 
v§d ; doch padn^ti. Man beachte auch prazDa sup, 294, 2, für praz- 
dbiia. Die gruppen tt und dt gehen in st über : plesti, pasti inf aus 
pletti, padti; gr§sti ire naz. aus gredti. grtstb pugillus aus gr'Btti. 
rasti aus rastti; vlastb aus vladtb; S'Lvr'Lstb coniux aus s'bvr'bdtb. 
daste dabitis, veste sdtis aus dadte, vedte; pestun^b paedagogus 
aus pettuu^b (vergl, 2. seite 176) : w, plt. zvezdobljustelb astronoaius 
aus - blJLultelb. Vergl, lit, ved: vesti, vez-dinu usw. tv, dv kommen 



tr, dr usw. 227 

im an- und im inlaute vor: tvoj, tvor'B, tvr'Ldt; dva neben di.va; 
dvoj, dvorrb, dvwt, molitva; jedva xiaw, neben ed'Lva 8av,-hi. 40. 
In dave, jave, veve fällt d aus: dad, jad, ved; dasselbefindet in 
damb^ jaiDb^ vemi» und dami., jani'B, vem'L statt, ramen'L vehemens^ 
celer: vergl. aind. rädh, rädhati, rädhnöti gelingen und aslov. rad'L. 
rumen'B ruber: iv. rüd, rzdetL teme Vertex: vergl, ahd, sceit-üä. 
vyme über: aind, Ttdh-ar, vdh-an. griech, oüöap. lit, udroti eutem, 
osmb octo aus ostmb: aind, aätau, got, ahtau, lit, a^täni, öisme numerus 
aus öbt-sme vcyti öbt: man vergleiche lit, ver-sme quelle: ver, ge-sme 
lied: ged, verk-smas weinen: verk. Die Verbindung dm erhält sich in 
sediDb Septem aus septmL, aind, saptan: dass zwischen d und m ein 
Tt gesprochen wm^den sei, ist nicht wahrscheinlich; sup, bietet nur zwei- 
moM -d'm-: 21, ö; 305. 16. vergL r. seniL. semyj. sedbmoj. Vor 
h fällt t, d aus: s'Bineh'L turbavi von m§t. obrefax inveni von r^t. 
povehrb adduxi von ved. s'Lbljuh'L servavi von bljud umo, Vergl. 
i. brach^ lit. brosis zem.; r. prjacha; %o. pred; r. nerjacha^ oMov. 
redTb ; oMov. svaha, svat'B. thort aiXoupo; steht für d'bhorB. Ausfall 
von t, d findet auch vor s und s sta;tt : probase transfoderunt von bod. 
istise enumerarunt von öbt. vLzm^S^ aus - meh§ turbarunt von met : 
vergl. lit. mesiu aus metsiu Kurschat 40. jasom'L edimus von jad. priv^se 
adduxerunt von ved. rus'L fiavus ist, wenn einheimisch, aus r'td - st. 
hervor gegangefi. kopysati fodere, vLskopysn^ti vergleiche mxin mit 
kopyto. ]si2^wh frastum: lit. kandu mordeo, daher kand-s^L. Vergl. ö. 
rysavy mit r'bd, ost^chati mit st'bd. Vergl. 3. seite 77 — 79. preevL- 
samu marc. 5. 21-zogr. beruht nicht aw/ jad, sondern auf dem älte- 
ren ja : vergl, id und i. Auslautendes t und d der praefixe schwindet 
nach dem abfalle des % häufig in den älteren denkmählem vor 
bestimmten consonanten: ohoditi assem. sup. 71. 12. ostrom. neben 
otTthoditi sup. 275. 29. ostrom. os^ci abscide izv. 693. os'td'L sup. 
97. 15 'j 374. 28. oaLdT. ostrom. oSed'L assem. neben ot'BÖ'Bd'B sup. 
212. 26. ot'L8kd'L ostrom. osbli» assem. ostrom. neben ot'BSblbCb sup. 
397. 10. otresti 437. 10. neben otttr^biti 219. 11. okrtvent 343. 
b. okrtvcDije aicoxaAücl^i^ ostrom. okryvati sup. 451. 1. neben ot'bkryti 
344. 28. ostrom. ottkr'bven'b ostrom. ot'Lkn.venije sup. 451. 3. 
ost^pati cloz. I. sup. 339. 12, ozembstvovati pat. Ebenso schwindet 
d in pr^stojati 351, 1 ; 354. 15, In den meisten fällen erhalten sich 
t und d in den prasfixen oti., pod'L und predt: otbpadb lam, 1, 
155, otiibegati sup, 448. 22. otbstupLnikb lam. 1. 142. ot'BÖajati 
74. 19. pod-bdr-bzati 108. 23. pod'bloÄiti 271, 26. pred-bvesti 88. 9. 

pred'blezati 76, 22 usw. Man merke eder'b assem. für eteri». 

16* 



228 p-cdnsoQanteo. 

C. Die p-consonanteD. 

1. Die consonanten p, b, v, m werden trotz ihrer teilweise ver- 
schiedenen physiologisclwn qualität zusammengefasst, iceü sie in einem 
toichtigen punkte derselben regel folgen, 

2. p, b, V; m, im alphabete pokoj, buky, vede, myslite genannt j 
lauten im aslov. wie im nsl, usw, f, im alphabete fr^tt, ist unslavisch, 
b ist ursprachliches b und bh. 

3. p, b, V, m stimmen darin vhereiii, dass im aslov, die gruppen 
pja, bja, vja, mja durch plja, bija, vlja, mlja ersetzt werden, plja, 
blja UMC, sind demna^ch dadurch bedingt, dass dem p, b w««ö. ein j 
mit einem vocale folgt: kupljen'L emtvs aus kupi-j-e-n-L, kupL-j-e-m», 
kupjen'L; Ijubljen'L amatus aus Ijubi-j-e-nt, Ijubt-j-e-n'B, Ijubjen'B; 
lovljent eaptus aus lovi-j-e-mb, lovfc-j-e-n'L, loviem»; lonaljeni. /rac^u« 
aus lomi-j-e-nt, lomt-j-e-n'L, lomjen'L. Man füge hinzu r, oliflent. 
Vor i und l tritt die einschaltung des 1 dann ein, wenn diese vocale 
Vertreter von praejotierten vocalen sind: kreprij fortior. gr^brij 
indoctior. tr^blje phiL 1, 24'slep^, §iä, *drevrij antiquior, das nur 
in drevlje : drevLe sup, 236. 1, (unmchtig drevje 348, 12), ö. dfive, 
olim erhalten ist, Vergl. 2, seite 322, krepFb qui firm/ivit, IjubFb 
qui amavit, lovFb qui cepit, lomrfc qui f regit aus krepi-ts, Ijubi-Tbs, 
lovi-'LS; lomi-ts. Vergl, 2. seite 328, Dasselbe findet statt in stbbri» 
caudex. korabri, navis, dobrt, dobrtn'B fortis. dobr^stvo. bezumrb 
stultus, dupfb vacuus. piskupft episcopi, havYh adj. esau. iosifFb 
ioseph. zemlja terra. rimljanin'L romanus. aravljanin'B ai^abs usw, 
hapljati mordere, razdrabijati conterere. ulavljati insidiari, pr^lam- 
Ijati neben prelamati frangere: formen wie prist^pati, pr^lamati 
entstellen durch Vernachlässigung des b, i. stavljati aus einem stamm 
stavL (stavL-jati) zu erklären gelvt nicht an, hoplj^ mm^deo aus 
hopja, droblja contero aus drobja, lovlja capto aus lovja, lomlja 

frango aus lomja neben hopisi, drobiäi usw. hopljaah'B mordebam. 
drobljaah'L conterebam usw. kaplja lavo. jemlja, sumo usw. k^pljesi. 
jemljeäi 'ilsw. Aus dem gesagten ergibt sich der grund der differenz 
von davfB aus davi'LS und von ör'Bvt aus örtvi. Da^ hier behan- 
delte 1 nennt man das labiale, richtig das epenthetische : es ist ein- 
geschaltet^ nicht etwa aus j entstanden. Daraus folgt, dass 1 stets weich 
sein muss: das gegenteil kann riicht durch formen wie ostavlenLe 
cloz. I. 383. und VBzljublem. ostrom. bewiesen werden. Es ist nicht 
allgemein slavisch, da es dem öech., pol., oserb., nserb. fehlt: selbst 
die in mehr als einer hinsieht mit einander näher verwandten sprachen, 



pja, bja, vja, roja. 229 

ctalov., nsL, btdg., kroat, und serb.y unterscJieiden »ich in betreff des 
epenthetüchen I, da das bulg, es nicht anwendet: es sagt kapb stülo, 
kipb aus kapj^, ^^ypj^ fö^ aslov. kaplj^^ kyplj^. nsL kapljem. 
Selbst die aslov. fornwii stehen auf drei stufen: auf der ältesten 
stufe gewahren wir nach dem labialen consonanten das ungeschwächte 
i ; auf ein&r jüngeren geht i in h über ; auf der jüngsten ist h aus- 
gefallen, wa^ die epenthese des 1 zur folge hat : die Jugend des epen- 
thetischen 1 ergibt sich au/ch aus der unveränderlichkeit der dem 1 vor- 
hergehenden mitm sddiessenden ^i76e; jemlja. lomlj^. a) izbaviase sup. 
260. 2. pristavijejQ'L 11. 2. Selbst in späteren denkmählem hat sich 
kupija 6[i.7c6p6U[jLa proL-rad, für das jüngere kuplja, das selbst im 
zogr. vorkömmt, erhalten. Hieher gehört slavij luscinia, mravija for- 
mica neben gra^db stahulum, ja^da vectura. Vergl. 2. seite41, b) ostavb- 
jem» sup. 60. 21. tombjenije 1. 4. stavbjati 430. 26. ulovbjen'L 242. 
13 j 380. 13. javbjase 60. 21. divbjaha 102. 9. krepbjaha 54. 
4. postavbja 1. 16. slavbj^ 4. 3; 87. 9. srambjajete 87. 22. ot^b- 
nembje 244. 19. zybbjemo 452. 3. Folgende formen sind durch 
aurfall des h, i entstanden: ostaven'b 160. 2. otravem» 156. 5. uja- 
zvent 64. 14. blagoslovem» 240. 18. ulovenije 89. 29. nastavenije 
203. 16. razlomen'B 160. 3. tomenije 122. 28. vbzljuben'b assem.; 
ebenso umr'bstven'L sup. 443. 7. umrbtvenije 442. 12. neben umrbsten'b 
257. 21; 344. 15. blagodarbstvease 220. 14. blagoslovestvenbja 
378. 6 ; femers pristav'enbe. stpodobbsej s§ weftew divlöaht s§ zogr. 
zemi sg. loc. doz. I. 179. 361. 363. 758. 789. aus zembi. zembsk'B 
466. prelomb 378. korabb neben korabFb sup. korabi. prelomb u^w. 
assem. rasypi sup. 16. 12. von rasypati jiach V. 2. gl^bbsaja 351. 
9 : zemj^ 97. 21. und drevje 348. 12. sind Schreibfehler, man wollte 
denn annehmen, es sei nach zembja vor der bildung von zemlja-zemj^ 
gesprochen worden, was nicht wahrscheinlich ist. korabicemb. vbnemete 
sav.'kn. 56. 153. rubeaha. istrezvbse. kolebesti se (koleblj^sti se) 
mladen. zembskrb. zembn'b. korabicb ostrom. prijem'jetb. jav'jenii. 
potreb'jenije für prijembjetb usw. avraamja ist fehlerhaft greg.-naz. 
c) Die formen der jüngsten stufe bilden auch im sup. die regel : 
vbplb 224. 1. prist^plb 344. 19. kaplemi 37. 13; korablb 298. 16. 
oslablb 553. 2ff;javlbiS2.2S. neben pristapb. vbzljubb. ulovb. protivb. 
proslavb. ostavb. stlomb. ustriiinb sup. usw. für prist^pFb. vLzljubrb 
usw. jakovrji 289. 11. kniöbniljavati 139. 26. zeml§ 79. 21. Dass 
in bulg. denkmählem das epenthetische 1 regelmässig fehlt, ist selbst- 
verständlich: uinriitvejemi. uhlebej. jemet'L slep6. für jeinljetb. 
umrbstvljajemi. uhlöbljaj l^is. davease eV/iYs matth. 18. 27'Zogr. b. 



230 p-consonanten. 

korabb. korabi.. korabi. zemi. zem§. Ijube amo neben korable. 
pogublje perdam, pogublease bdL-troj. diveh^ se.* glumßah'L lam, 
l, 10, 97 ; ebenso in den prag.-frag. proevfevaäe. pröstavenie. zemja. 
neben prepolovlenie. obaviti revelare steht für obijaviti, objaviti : 
einem obljaviti musste ausgewichen werden. Man beachte noch folgen- 
des: duplb cavus, dupljatica lampas, s. duplir, dublijer, da^s mit 
mlat. dupplerins cereus zu vergleichen ist. önbvljen'L ruber aus 6r'B- 
vLent : örtvLJent sup. 424. 23, neben ör'Lvent. konoplja cannabis : 
griech. /.avvaßu;. ahd. hanaf. pljuj^, pftvati spuere. S. pliti. lit. 
spjauti. lett. splaut: vergl. bljuj^^ bri>yati. 6. bliti. plju8ki> sonus, 
bljudo patina: got. biuda-: lit. bludas ist entlehnt, bljusti^ bljud^ 
spectare, videre scheint mit aind. budh scire zusammenzuhängen, das 
auch in der form b'Ld^ti vorkömmt, godovablb ist ahd. gotawebbi : 
p. jedwab. L hedbav : bFb ist aus bi-^ entstanden, zmij draco, zmija 
serpens beruht wohl auf w. zmi serpere: suffix ist i», 3Lj daher 
zmi-j-t, zmi-j-a: neben zmija besteht zmlija, d. L zmrija, dessen T 
an das f von bofi] erinnert: wäre ^ja das suffix von zmrija; so 
vMrde man zmljaja erwarten vergl. le^aja. t'LÖaja 2. seite 82. 83, 
denn e ist hier ein Si-laut. velbb^di» camelus lautet in späteren quellen 
velbbludTb, wobei einfluss des bl^d'L scheint angenommen werden zu 
sollen: lit. verbludas ist aus dem rvss. entlehnt. 

« 

4. Die anwendung des epenthetischen 1 steht gegenüber der 
erweichung des r, 1, n; der Verwandlung des t, d in st, id und des 
z, s in i, §. 

5. Eine grosse anzahl von formen ohne das ep&iithetische 1 bietet 
der umfangreiche codex sup. : daraus kann jedoch die priorität dieses 
denkmaJds vor den glagolitischen quellen nicht gefolgert werden, da 
im sup. das ep&nthetische 1 häufig vorkömmt, und die glagolitischen 
Codices dasselbe häufig entbehren. 

Zogr. oprjujati,. kapr§ pl. nom. kupf^ sg. acc. krepFi, kreprij 
comparat. klepfe significans. krepf^ase. st^pfbSa. kupFb dYOpaaai;. 
pristapFb, pristaplb neben prist^pb^ pristapbSe. brjude, brjudom'b 
und bljude. brjud^te se und bljud6te se. korabR», korablb, korabF^, 
korabrju, korabr§, korabfemb neben korabb, korabi sg. loc, d'bva 
korabica. upodobfj^. vbiljubl^. pogybretT». istr^brej§. pogublb. 
vbzfjublb neben STipodobbsej. vtzrjubreny. oslabreny neben vbzlju- 
b'eny. b. i^kovFb, iekovfe. drevfe comparai., daher drevK^nühii, 
drevlbnihi» neben drevbiliim'b. podavrejat'b. ostavleem'b. prista- 
vfeet'b neben eveete. ostavleti. b. divF^ab^ s§, divfah^ se. ml-b- 
yrea§e. slavreah^. slavreh^. ostavreaSe neben dav^ase. diveah^ s§ b. 



pja, bJB, vja, mja. 231 

izbavn.sem'L nehm divbSe s§, ostavB^ ostavbSa. pristavreni. izbavrenbe. 
avrenie. ostavrenbe neben blagoslovent und pristav'enLe lue. 5. 36. so 
wie izbavenie b. zemr^, zemfe, zemn, zemli^ zemrj%, zemr^. na zemT^ 
marc. 9. 3. falsch neben zem'i zweimahl, zemi neben zemjs^ b,, wo stets 
zemi, nie zemfi : zem'Lnyh'L bietet der ältere teü, nef talimrj^. imlene. 
sodomrSnem'B. avraamrb neben ayraamli» b. vlasvimreeSi. emreti., 
vbzemrjati, vLspriemleve, obemrj^ti>, poemretrE, priemfett, pri- 
emrete, priemr^t'L, s'Bnemrj^t'L se, usramrej^tii se lv>c. 20. 12. VLnem- 
Tete, ot§mrj^§taago lue. 6. 30. emf^i, priemre neben priem' et'L, pri- 
emet-L, priemj^tt. usramdj^ s§, usramej^ti> ߧ matth. 21. 37. b. 
prelomL. 

Cloz. I. kapl6 928. kapl§ 928. kupl^ 236. ST-vikupl^j^gte 
534. prileplöjei 131. zyblasti 683. \rLzljublenaa 541. iökovlb 12. 
drevle 593. ispravl^eSi 505. ^vleet'L 60. 642. izbayl^j^ti. 637. 
fevl^je 866. 871. 873. 876. gotovlöah^ s§ 251. 6vli> 714. 716. 814. 
ostavlLse 648. izbavlenLe 859. ispravlente 506. 741. ispravlentju 
575. 577. protivIenBe 18. ostavlente 383. zemle 563. 683. 761. 
zemle 798. zemla 422. 787. 798. zemleja 790. 811. neben zemi 
179^ 361. 362. 363. 367. 644. 758. 768. 789. 797. zemtskafe 46'(5. 
zem'Lny 901. prieml^ 74. priemletT» 531. 631. 887. priemlem-L 
531. priemlsjt'B 441. Y'hZQm\e680. priemle 578. priemlaäti^ 452. 
prieml^atej 435. 438. prelomt 378. 

Assexn. vLpIb. kuplj^, kupli>naago. tr'Lplja. klepl§. kuplb neben 
sovLkuptsa. korablb, korabH, korable, korabl§ neben korabb, 
korab'B, korabi, korabicja, korabicemrB. Ijublj^. upodoblja. Ijublje- 
ase. oslablem. neben vBzljub^, vLzljubja, VLzljubent. iakovk, 
iakovl^. slavlj^. evl^ s§. divl^ah^ se. slavleh^, proslav'Blen'L. 
avlenie, evlenie. oörLvlenoj^. prepolovienie neben ostavj^. avra- 
aml^^ avraamle. zeml^^ zemlja^ zemli, zemle, zemleja neben zemb- 
nii^ zembnaa, zemitnaa. iersmlen-b. nevtalimlih'b. siloamli^ siloamlj^. 
vlasvimleeäi, vlasvimleet'b. emlete, emle, vT>zemlja, vbzemlei, vbs- 
priemleve, izemlesi, priemleti», priemlj^, priemlete, priemljaäte, 
s'bnemlj^t'b. pr^lomlenie neben prelomb partic. praet. act. I. Man 
beachte, dass im assem. 1 häufig Hier der zeile steht. 

Sup. vbplb 224. 1. vbprbmi 202. 21. kapl§ 288. 16. kaplemi 
37. 13. kupli 409. 9. kupl^ 40. 11. kaplet-b 259. 1. kapl^ste 37. 
12. stvkuplde 5. 26. prist^plb 344. 19. ukr^plen'b 49. 14. sTbVb- 
kuplein» 234. 15. s'LV'bkuplenije 63. 10. neben kropami 290. 17. 
kr^pbsiihx 243. 4. rasypi impt. 16. 12. neben rasypH. kapbju sg. 
acc. 384. 3. krepbjah^ 55. 4. oslepbja 436. 4. oalepbjajetT) 330. 



232 p-consonanten. 

13. osl^ptjah^ 297. 4. oslöptjenii 5. 7. oslöpbjen^ 23 7. 24. oslepi,- 
jenije 158. 9. usw. korabR 298. 16. korabl§ 115. 18. doblaja 71. 
29. doble'go 122. 21. doble 45. 29. doblii 43. 19. dobltno 68. 19. 
dobltstvo 62. 9. dobIejäiim'L 424. 19. grablti 280. 21 neben gl^bi>- 
saja 35L 9. oslabk 353. 26. jakovli 289. IL drevle 348. 11. 
divl^ 115. 15. divl^h^ 13. 25. javljaj§ 260. 9. po8tavl6j§ 36. S. 
javlt 182. 29. ostaviij 346. 24. ostavIi>se 63. 3. postavljen'B 63. 
26. neben izbaviase 260. 2. pristavijen'L 11. 2. ostavtjen'L 60. 21. 
prestavLJenbje 573. 9. und blagoslovem. 240. 18. ujazvent 64. 14. 
ulovenije 89. 29. ostavent 160. 2. otraven'B 156. 6. nastavenije 208. 
16. blagodartstvöaSe 220. 14. für blagodartstvljaase. blagoslovest- 
venbja 378. 6. umrtstven'i 443. 7. umrBstvenrB 257. 21; 344. 15. 
umrLtveDije 442. 12. drevje 348. 12. zemle 79. 21. zeml^ 45. 12. kri.- 
mr^ 401. 28. krtöbmljavati 139. 26. prijemlett 126. 18. jeml^t'B 
102. 18. jemlqste 132. 12. jemlei 280. 5. prijeinl§ 69, 3. neben tomt- 
jenije 1. 4. zemj^ 97. 21. razlomem. 160. 3. lomenije 122. 28. 

Sav.-kn.. kaple 86. krfepli 142. kr^plij 144. kreplese s§ 137. 
klepl§ 6. pristapt 80. pristaptse 52. pristapLsi 16. pristap-Lsi 37. 
korablb 11. korable 21. korabb 16. korabii 14. korabi 11. 21. 
korabicemt 153. Ijubl^ 2. 5. Ijublese 6. 69. vtzljuben'L 2. vLzlju- 
beny 138. oslabemb 14. javl^ 2. ostavl^ 92. postavl^ 80. javleet'L 
76. ostavlfeete 5. divl^ha s§ 64. slavlese 43. neben mlbvese 120. 
blagoslovlb 84. ostavib 86. ostavlt§e 27. 87. upravlen'B 42. neben 
blagoslovena 118. proslavenT) 7. javenie 36. zeml^ 56. zeml§ 56. 
153. zeml^ 16. 86. 153. neben zemtja 77. 113. 146. zeniLJ^ 22. 
80. 119. neben zemi 17. 56. zembnii 22. zemtskaja 77. ayraamle 
131. sramla se 51. emlete 1. priemlet'B 18. vbnem^te impt. 56. 
126. sramle s§ 51. vbzemei 145. priemlei 10. prelomb 20. 

Pat.-mih. sypeste se. prist^pb partic. ukrepenije. korabe 
sg. gen. pogub§ /. sg. praes. vbzljubenb. osklabb se partic. oskrb- 
bena. oslabeni. ostave /. sg. ostaveetb. prepolaveetb. protivb§e se. 
iskrivenoe. javenyj. blagoslovenb. ulovenb. ostavenb. uezvenb. zeml§ 
sg. gen. und sg. acc. zemli neben zeme sg. nom. zeme sg. acc. zemi. 
vbzbdremita. glumenie. 

Bell.-troj. ljub§. nasype neben poguble 1. sg. 

Tur. kleple cyjixaivwv. korablb, korablja, korabli, korablica. 
zemli. 

Aus dem angeführten ist ersichtlich, dass die bulgarische Varie- 
tät des . OjsIov. von der einschaltung des 1 einen spärlicheren gebrauch 
macht als die pannonische , serbische und russische : es erhellt dies 



..ab 



consoaant p. 233 

aii8 dem jüngeren durch b. bezeichneten teile des zogr, und aus pat.- 
mih., daher vtsemu veru jemljetB 1. cor, IS, 7-0$, und VBBemu 
ver^ jemet'B slepi^, 32, 

Im folgenden wird von jedem der fünf ^-consonanten besonders 
gehandelt, 

6, I, P fällt vor n sehr häufig aus: kan^ti stülare, us'Ln^ti 
obdormiscere, utn.nqti obrigescere von kap. siip. tr'Lp. utoD^ti findet 
man neben utopn^ti submergi, prilbn^ti neben prilbpn^ti adhaerere, 
si>ni> somnus von S'Bp : lit, sapias. Man merke sedmL Septem (se&btnh 
ist minder gut beglaubigt) aus septmb oder aus sebdini»: vergl, 

P fällt vor t aus : poöreti haurire aus -öerti für -öerpti. suti 
fund&re aus S'Bpti mit Steigerung des 'b eu u: ebenso nsl, s,, mxin 
erwartet dehnung, dlato scalprum für dlabto aus dolb-to: w, delb. 
tetiva, chorda : lit, temptiva; tempti spannen, netij nepos, got, nithja-: 
aind. naptar: s, nebuöa jUia soroi^is beruht auf dem it, nepote: es ist 
nebatja mit ö für 6. In späteren quellen findet mxxfi aus anderen 
sprachen zwischen p und ti ein s eingeschaltet: poör'Lpsti^ daraus 
podrtsti belL-troj, und poöresti prol, testi aus tepsti^ das auxh nsl, 
ist: testi lam, 1, 34, In entlehnten Worten wird zwischen p und t ein 
i> eingeschaltet: lep*tfe zogr. In lebenden sprachen findet man pt: 
p, }epta6. pt wird in entlehnten Worten manchmxM durch kt ersetzt: 
sektebn». Vergl, 8bmt§brb mat, 12, 

p entfällt vor s aus: osa, vosa vespa: lit, vapsa, pr, wobse, 
ahd, wefsa, osina espe. p, osa, osina: lett, apse, lit, apuSis, epu§e. 
Hat vulpes: vergl, lit, lape, lett. lapsa, lys'B calvus: vergl, w, lit, lup 
schälen, daher für lyps'i» : das wort kann jedoch auch auf lük zurück- 
geführt werden : lyks'L seite 239, kysati madefisri, eig. wohl fermen- 
tari, wird unrichtig aus aind, kap wallen gedeutet: kypsati vergl, 
Seite 159, ^, dräsati Htzen uMl man aus dräpsati erklären, Au^h in 
entlehnten Worten wird ps m^nchmaJd gemieden: s'pali.mbskyh'B zogr,y 
doch auch anepsej. 

p fällt aus zwischen s und 1 : slezena spien für spl^zena aus 
spelzena : lit, blu&nis für splu&nis. Man vergleiche auch slina saliva 
aus splina, spljuna. r. slina, sljuna. d. plina. 

pehyrL bulla scheint mit mehyrt identisch, pravija danil, 375, 
ist griech. ßpaßeiov. 

7. //. B fällt vor n häufig aus : g'Bn^ti plicare von g'Bb : dagegen 
gybnati perire neben gynett bus, 548, Man stellt glina argilla 
zu glLbn^ti. Wer koöb mit kobyla vergleicht, wird vielleicht jenes 



234 p-consonanteD. 

atis kob-ni> erklären: man beachte komonb equus lavr. und Mr. luhova 
komany6a neben konu^yna wiesenklee. 

Auch b pflegt vor t zu schwinden : greti f ödere von greb. Jünger 
ist grebsti, woratis gresti. kr. dlisti entspräche einem aslov. dlesti 
aus dl^psti^ delpsti. dlato entspringt aus dolbto. 

Vor s scheint b ausgefallen zu sein in osoba persona: lit, 
apsaba. Sicher ist der ausfall in pogres'B sepelivi von greb. Vergl. 
2. Seite 78. 

In *d^bn» arbor, woher dabrava^ ist b wcihrscheirdich ein ein- 
Schub zwischen a, d. i. on, und ri>: vergl. pr. damerowa eichenwaid. 
* d^bri» verliert sein r ; dasselbe widerfährt dem zabr'B, woraus z^b'L : 
s. zuberina. kr'LÖbbnik'B caupo ist aus kn>&i>mi>Dik'L entstanden, lam- 
bada lampas ist Xoi[t.ziq nach der späteren ausspräche des jjltü : daneben 
lampada. kymibalT» ist griech. >tu[i.ßaXov für kymbval'L. 

8. III. V fällt vor t aw« ; pleti eru7icare von plev : pl^v^ ; 2iti 
vivere von ziv: iivs^, daher auch Äito, doch ist dies nicht sicher: 
pl^ti loird richtiger auf pel-ti zurückgeführt. 

Vor n scheint v in alter zeit nicht vorzukommen: formen wie 
z^vn^ti von zevati sind ziemlich jung. 

Nach b schwindet v: obaditi sup. 162. 7. obet'bSati 839. 16. 
obiti 414. 6. ostrom. obitati 347. 3. obit^lt ostrom. oblasti inf. 
izv. 660. oblastb sup. 112. 23. obl-bk'b 217. 19. oblesti 93. 25. 
oblaki, 155. 9. obonjati 318. 25. obratiti 19. 5. obSsiti 350. 10. 
ostrom. obStt sup. 35. 16. ob§zati 198. 4. obarovati usw. aus ob-b 
vaditi. obrb vet'bsati. ob'b viti usw. Selten obbvetbsati sup. 168. 28. 
obvivati. Ebenso entsteht beh-b eram aus bvehi,, wohl nicht etwa aus 
b'bv^h'b, von by, w. bu, daneben zabxvenije oblivio. obli» rotundus 
aus ob-vH, vielleicht für ob-vbl'b: vergl. lit. apvalus. lett. apals. 
Hier mag auch obaviti nuntiare aus ob'bjaviti erwähnt werden, das 
auf objaviti beruht. Aus v'bz'bv'bpiti cloz. entsteht vbzupiti, vbzo- 
piti, v'bz'bpiti; aus hvrastije - hrastije ; aus skvrada-skrada. Neben 
skvoz^ findet mxin skroze. *svrep'b aus sverprb wird zu sverep^ 
und nsl. zu srep. svraka verliert im nsl. und sonst v: sraka. 

Ursprünglich anlautende vocale erhalten oft den Vorschlag eines 
Y. Dies ist notwendig bei e, y, t>: vezati ligare aus §zati. vykn^ti 
discere aus ykn^ti für rbkn^ti. vb aus 'b für 2l ; ebenso 
vbtoryj secundus aus "btoryj für ^toryj. vbsb pediculus wird mit 
lit. utis in Verbindung gebracht und v demnach als Vorschlag ange- 
sehen Geitler, Lit. stud. 71. Ebenso soll vbnuk'b nepos mit Ut. anu- 
kas zusammenhangen, v^s'b barba findet sich neben ^sx, v^za und 



consonant m. 235 

ST>vaza vinculum neben ^za. vonja odor kann das v nicht entbehren. 
Auch im lit kömmt vüga für und neben üga vor Kurschatt 31, 
Vergl, seite 198, 

V ist aus m eiitstanden: ör'Lvt vermis: aind. krmi, lit. kirmis. 
kambr. prtjf, öisIovb greg.-naa. 273. ist überraschend: vergl. den 
sg. instr. der Sistämms auf om, ov im nsl. s. verom, v^rov 2. seite 
211; femer s. meredov und neredov retis genus. 

In vielen fällen verdankt v sein dasein dem bestreben der 
spräche den hiatus aufzuheb&n. prista-v-T.. by-v-ati. pokr'L-v-en'B, 
d. i. pokry-em. aus -krü-en'L. br'LVL, d. L brvb, aus bhru-t. pi-v-o. 
Vergl. seite 187. Die lautfolge: vocal, v, consonant udrd durch 
metathese gemieden y daher kvasi» aus kavsT» von küs: kysn^ti; 
daher ^. kvapiti aws kavpiti von küp : kypöti ; daher auch 
svekH beta aus griech. oreuTXov, Über lavra XaOpa. kitovras'L >c£VTaupO(; 
vergl. seite 199. 

"A^vo), e^aiyvYjq, e^axiva, aöpoox; repente, subito wird durch ein 
wort übersetzt, das sehr verschiedene formen annimmt. Es lautet 
vh Dezapa sav.-kn. 56. ostrom. äi^. 33. vi> nezapbvu §i§. 18. 
VI» nezaapa zogr. assem. sup. sav.-kn. 134. ostrom. vb nezaapu 
si§. 46. v'Lnezaap'L sup. vt nezaapLvu ant. vb nezajap^ ostrom. 
lam. 1. 25. vb nezaepa slepö. strum. zajapljati se suspicari. vb neza- 
Ibpu lue. 2. 13; 21. 34-nic. aus vb nezapBvu. Da^s das wort mit 
p'Bvati sperare zusammenhängt, ist unzweifelhaft: es ist demnach die 
form auf - p'Bva zu gründe zu legen. Allein woher das doppelte a, 
aja? Vielleicht, wie gemutm,a>sst umrde, durch assimilation aus au: 
VB ne zaupitva. 

9. IV. m geht im inlaute vor consonanten mit dem vorhergehenden 
vocale in einen nasalen vocal über : daher dati, d^t'B, d^li. au>s domti, 
domt'B, domH usw. von dorn: AT>ms^ ßare; jeti, j^t-B, jeH aus emti, 
emt-B, eml'B usw. von eia prehendere. komkati wird genau kom'Bkati 
geschrieben und ist das lat. communicare. tymBpanica mladen. hängt 
mit griech. TupLxavov zusammen. Im auslaute geht m mit vorhergehendem 
& in ^ über: daher sg. acc. ryb^; daher die I. sg. praes. vez^, das 
auf einem urspraMichen vaghämi, aind. vahämi, beruht. Im pl. g. ist 
ursprüngliches am zuerst in ^ und dieses in t» übergegangen: rabi): p^tij 
ist p^ti-j-'B. Das ^ des sg. instr. ryba, ryboj^ setzt gleichfalls am 
voraus : die Vermittlung dieses am mit formen der verwandten sprachen 
ist zweifelhaft. Nach den anderen vocalen ist (vergl. seite 78. 101. 
102. und über den pl. gen. Leskien, Die declination usw. 84) m 
abgefallen, daher ^ji^T>y p^tb, kostb, matere aus sym.-]!!, patb-m, 



TS DU p-consonanten. 

kostb-m, matere-m ; ebenso ist m geschwunden in ved^, vedoh-B, 
y^Bi> duxi aus vedii-in, vedoh'B-m, ves'B-m. 

Die w, svid im aind. sviditas geschmolzen, svedanl eiserne platte, 
pfanne, lautet aslov. verschieden: sv§d: p, sw^d m, nsl. voditi 
(meso). ^. uditi. smed : nsl, smod m. Unnasaliert findet sich svid 
im aslov, medb: lit. smdu glänze, smdus glänzend, svidenu mache 
glänzend Szyrwid 59. 137. 272. svidiJdas politur Geitler, Lit. stud. 
Wir dürfen demnach ansetzen svid. sved. v§d. smed und medb. 
Dagegen scheint im lit. viddus mitte altes m in v übergegangen, wie 
umgekehrt p. mahnazyja für und neben malwazyja. 

Da^ mb, mi des sg. pl. instr. steht ursprünglichem bhi, bhis 
gegenüber. Auch das m von tolbmi^ tolbin^^ tolbma usw. ist aus bh 
hervorgegangen, während bh im sg. d. tebe, seb^ als b erhalten ist. 

10. V. Der laut des f ist den slavischen sprachen ursprünglich 
fremd; es hat daher selbst das glagolitische aiphabet dafür ein dem 
griechischen f nachgebildetes zeichen; auch die lettischen sprachen kennen 
den laut des f nicht, f erhält sich nicht selten in entlehnten worten: 
afredomb sg. i, aipsSpwv. afredon'b sg. n. finik'b. gnafej. nef talimlj^ 
zogr. farisej. filipi». filosofb assem. filoBofisa sl&pö. frazbsk'B. dafinije. 
porbfira lam. 110. 150. 164. evbfimerije sg. g. e^iQfxspia. forb (popo; 
nie. dafinovo misc.-Saf. frugb. fruÄbskb danü. 8. 110. rofeja pop^^aia 
misc. prosfora Tcpoaipopa krmc.-mih. usw. vlasfimisati ostrom. iosiflb 
tichonr. 1. 192. prosfura 2. 321. f und th werden verwechselt, daher 
o rybe thok& op. 2. 3. 685. omohorb pat. steht für omoforb. Für f 
steht häufig p oder v : a) kaijapa lam. 1. 152. kaiepa /.aia^a. ab>peoya 
ToO dXfaiou. apendronb nie. osipb. filosopb ant. pilip'b; vlaspimija. 
epr^mb. parisej. pilipb. paraonb. penikb (poTvi^ g^^Q' Man beachte 
noch opica simia : ahd. affo ; pila serra : ahd. ftla ; pogaöa panis 
genus: it. focacda; pen^gx: ahd. phenning; pop'b: ahd.phafo; pla- 
vianb prol.vuk. Auch im lit. geht f in p über Kurschat 22. b) vlas- 
vimie ßXaa^'/jfjita zogr, vlasvimisati assem. mladen. prosvora Trpoaycpa 
assem. sup. 398. 25. prosvira tichonr. 2. 193. 194. vlasvimijati 
izv. 6. 284. vunbdb fundus dial. vlaskunb fla^co pat.-mih. Man merke 
proskura tichonr. 2. 307. für Tupoccpopa. povora gestatonum ist mit 
griech. a7co<popa zu vergleichen. Man füge hinzu s. rovito (rovito jaje) : 
griech. ^o<^rf:6q sorbilis. nsl. voder vas foenisecae: it. fodero. f hat 
sidiy einmähl bekannt geworden, über seine grenzen hinaus verbreitet: 
efifanij pl. g, sav.-kn. 142. farfiru zogr. faropsida 7rapot];i(;. filatb nie. 
forbfira lam. 1. 150. fropiti» cloz. I. 134. funbskomu zovtio) nie. 
safoibob lam. 1. 160. skorbfie sav.-kn. 43. skorbfiju lam. 1. 163 



k-eonsonanten. 237 

und sogar fiSta tpo^if matih, 10. lO-nic. f^fati, f'^Aj^ blaesum esse 
ist schallnachahmend, volfy lavr, 103, aus volhvy. 

Im s, und sonst entsteht f manchmahl aus hy : fala aus hvala. 
Vergl. Zeitschrift 23, 121, Hr, kvartuna aus chvartuna für far- 
tuna Bezzenberger 74, 77, 

D, Die k-consonanten. 

1, K und g lauten im aslov, wie Brücke's W^ und g^, laute, die 
an der grenze des harten und weichen gaumsns articuliert werden^ 
nicht wie k^ und g^, die am harten gaumen ihre articuiationsstelle 
haben. Das aslov, h ist das aus k^ entwickelte reibungsgeräusch, das 
Brücke mit y} bezeichnet Grundzüge 60, 64, Dass k, g, h nicht wie 
^^> S^ ^^ lo>utetenj ergibt sich daraus, dass keiner von diesen conso- 
nanten vor i und e stehen kann, und daraus, dass k; g, h in fremden 
Worten vor i, e und vor den mit i, e verwandten vocalen in k; ^, h 
übergehen, die nach meiner ansieht wie k\ g\ h^ lauteten. Gegen das 
Vorhandensein der laute k% g^, h^ im aslov,, deren articuiationsstelle 
am weichen gaumen ist, spricht der umstand, dass diese laute den 
lebenden slavischen sprachen ganz und gar fremd sind. 

2, Die gruppen, in denen k., g, h die erste stelle einnehrnsn, sind 
teäs solche, in denen an zweiter stelle ein consonant steht, teils solche, 
in denen die zweite stelle ein vocal einnimmt, 

A, I, krabij; krava; krada rojf«^« ; krovB^ kroiti; kropa^/^a; 
kr'LVB; kr'Bkyga camara; ki"Lma; krupa, kruh'B, kruäbka; kryti; 
kragT>; kr^pT. J9arim«/ kr^t'L^ krerny, krivi, krilo; kri^b ai«8 krjuib 
crux; kren%ti^ kr^px, kr^st usw., grabiti; grad'B murus, grando; 
graj, grobT», groza^ grozdx, grsb'L, gri.d'L; gr^ki. graecus; grada^ 
gryz^, grabi», gr^db; gr^stok'B saevus; grebenb^ g^'^ba, griva, 
greda, gr^da, greza, grehT. usw,, hrabri», hrakati; hralupi» cavus; 
hrom'B; Yirwiixwh fiagdlum; hr'bt'B, hr^stb, hrib'L, hristijanin'b usw. 
klada; kladezb; klak'b calx; klobuk'B^ klokoti»^ klopot^; kHk'b 
trama; kl'bcati scopere; kl^bo, kl^pb; klevr^t-b conservus; klepati, 
klikoati; klini»; kl^zb^ sklezb numus: ahd. scüinc; kletva^ kllij, 
kl^tb^ klS§ta; kljuka dolus; kljumb, kljuse usw.; glava, glavbnja, 
glagoH, globa, glota, gluma, gluh'b, gltboki», glxka, glabok^, 
glezn'b^ gHna, gl§dati; glen'B usw., hlad'b^ hlak'b; hiap'b; hlupati^ 
hl'bm'L; hlad'b; hlebb^ hl^b'L^ hlSvina usw., kiiiga neben k'Liiiga^ 
knezb neben k'biiQZb: ahd, kuning; gnati neben g'bnati^ gil6^? gniti 
und gnoj; gnus'L^ gnbsb^ gu^vb^ gnezdo, gn^titi; hahnati. 



238 k-eonsonantdn. 

//. K fällt vor t in der würzet aus r plet aiw plekt^ lat. plecto, 
ahd, flehtan, leteti volare: lit, lekti, leJäu, lett lekt, petyj quintus: 
lit. penkta^, pr, piencts, lett pekts. netopyrb vespertilio scheint für 
nektopyrb zu stehen und im ersten teüe mit no^tb (noktb) verwandt 
zu sein, k^ g^ h gehen mit t des inf, des supin. und des suff. tb in 
ät vier : daher die inf seäti secare, mo^ti posse, vr§§ti triturare aus 
s^kti, mogti^ vr^hti, w, sek, mog', vr'bh: vreSti, aslov, unidegt, 
lüird bestätigt durch s. vrije6i. supin. oble^tb decumbere ostrom. aus 
oblegH. pe§tb foriiax, woher pestera specus, moStb vis aus pektt, 
mogtb. malomo^tb /. aegrotus aus mog-tb: malomostij% marc. 9. 
43'Zogr, Ebenso entsteht §t in nostb nox: noktb; diißti fiia: d'bgti^ 
aind. duh-i-tr für dugh-i-tr, abdktr, dughdar, got. dauhtar-, armen, 
dustr, lit. dvkter-, vestb res aus vek-tb: got, vaihti-, ahd, wiht ding. 
loStika lactvjca aus loktjuka : nsl. loöiöje. s. lo6ika. L locika ; 
abweichend p. loczyga: ahd. ladducha. lit. laktvka. lett. latvkas. Die 
Verwandlung des kt, gt^ ht in st ist wohl nicht durch ein folgendes 
if b bedingt, ivie das supin. oblestb (das andere allerdings durch 
die analogie des inf. erklären : b für t» wegen st) zeigt. Da kt vsw. 
dasselbe resvltat ergibt wie tj, so darf an die reihe kt, jt (vergL 
fz. fait aus fa^t, nvit aus noct), tj gedacht werden. Der glag.-kiov., 
der c an die stelle von tj treten lässt, verwandelt auch kt in c: 
pomocb; pomocbj^ 536. 536. für pomoStb, pomostbj^. Andere 
haben folgende Wandlungen angenommen: 6. pek-ti , pek-s-ti, 
pe-s-ti, p^ci, wodurch weder p^ci n>och pe^ti, pe6i, peöi erklärt 
werden kann, ktifon», wofür auch htitorrb, ist griech. xTKJTcop. Wenn 
neben der I. sg. prij^hi» die IL dual, prijesta, die IIl. dual, so 
wie die II. pl. prijeste lauten, so ist st nicht etwa auf ht zurück- 
zuführen, vielmehr hangen diese formen mit dem alten axyristthema 
prijes zusammen, kd findet »Ich nur in kde für k'bde, hd gar nickt; 
gd kömmt vor in dem entlehnten gdunije aus *k'bdunije xuB(l[)viov 
[x^Xov^ s, gunja, dunja, 6. kdoule, gdoule, p. gdula, im aslov. gd^ 
für kxde und in kogda. hto, hteti stehen manchmal statt ki>tO; 
h3»t^ti, hotSti. 

III. Kp, kb, gp, gb, hp, hb kennt die spräche nicht, kv findet 
sich in kvai^nja aus und neben skva^nja foramen: vergl. skvoz^. 
kvasi» aus w. kys. kvati caput movere aus kü-ati: vergl, kyvati. 
kvoöiti adulari. Das nsl. und s. kvar damnum ist wohl nicht das 
magy. kdr. cviöati grunnire. cvileti fiere. cvisti fiorere und cvett 
ßos zeigen im 6. p. os. ns. k im anlaute, gv finden idr in gvozdb 
clavus, süvaj gvori» bvlla, aquae; zvizdati sibilare, zvSzda Stella 



ki, gi, hi. 239 

bieten in den oben genannten sprachen h, g: da^ letztere hat im lit, 
i : £waigzde, toaizde. hv gewahren wir in hvala ; hvatiti prehendere 
von w. hyt; hvorovati impendere; hvostx cavda ai^ einer russ. 
quelle; hvrastije Tieben hrastije sarmenta; hvfejati se moveri aus 
einer rvss, quelle, Singular ist volfy lavr, 103. aslov. vKhvy von 
vl^LhyB. km findet sich nur in dem entlehnten kmetL magnutum unus, 
das vidleickt das lat, comes — comit — ist. gm kommt nicht vor : 
g^mi»zati repere lautet s. gmizati, gamizati. hm findet sich nur in 
hmelB lupulv^, magy. komlö. lysx in v'Lzlys'L kahl, eig. eine blässe 
habend, hat k vor s verloren : vergl. lit, laukas blässig j eig. licht, lett. 
lauka. Dasselbe ist eingetreten in testa cucurrerunt aus teksta von 
tek; in rehii diod aus rekhii, reks'L von rek; in he^e fugerunt aus 
begä§; in vT»2aä§ aus vi^egäe und in an'Btras'L avOpa^ bus. 65; 
vielleicht auch in brysati und desbn'L. Die gruppen skn, zgn büssen 
k; g ein: bksn^ti. lusfis^ti. pisn^ti. t'Bsnati von blbsk. lusk. pisk. 
tiisk; p, BlizD%6 si§ von slizg. 

3. B. Die gruppen, in denen an zweiter stelle ein vocal steht, sind 
teüs solche, vor deren vocal k, g, h unverändert bleiben^ teils solche, 
in denen sie in c, z, s oder in 6, i, s übergehen. Die Veränderung 
findet statt vor den Si-vocalen e, h, ^ und vor den i-vocalen i; ö, b, 
so wie vor den prasjotierten vocalen, da j aus i hervorgegangen ist. 
Vor consonanten bleiben k, g, h in historischer zeit eben so unver- 
ändert vne vor a, o, u, t, y und ^. 

Da jetzt k, g, h in der Verbindung mit e aus e usw. unverändert 
bleiben können, so muss in den sprachorganen der slawischen Völker 
eine Veränderung eingetreten sein, und wenn der Serbe heutzutage vuci 
sagtj so ist ihm dies überliefert, da es ihm ebenso gut möglich ist 
vuki zu sprechen, 

4. I, k, g, h vor a, o, u, t., y, a^ : köre, k'ibl'L, kur'L, ky vati, 
kasi»; gavran'L, gora, g'Lbe^L, gumtno, gybelt; halaga, hopiti, 
htteti, hud-L, hy^a, h^dogt. 

5. II, Vor den oben angeführten hellen vocalen erleiden k, g, h 
veränderung&ii und zwar in c, z, s oder in 6, z, s. ki geht in kji, 
tji, tsi üherj daher vlTbtsi, d. i, vlici; ebenso verändert sich gi in 
dji, dzi, daher bodzi aus bogi : bodzi verliert jedoch in den meisten 
fällen sein d, daher bozi. Die Veränderung des h besteht darin, dass 
wegen des folgenden vocals i der aus der enge hervortretende luft- 
strom gegen die zahne gerichtet ist, nicht gegen den gaumsn, wodurch 
eben das s entsteht: gresi aus grehi. Wir haben demnach vl'Lci, 
bozi für und neben bodzi, gresi für vltki, bogi, grehi. Eine andere 



240 k-eonsonaiiten. 

Veränderung von k; g, h ist die in ^, i, §; die, wie es scheinen kann, 
die erstehe zur Voraussetzung hat. Wenn nämlich an duhrB ein i angefügt 
udrd, entsteht nach dem gesagten dusi, und wenn nun an dusi noch a 
antritt, so entsteht duSa aus dusia^ duBJa^ da sja notwendig in sa itber- 
geht; conseqaent entwickelt sich aus alrBcja- aHöa und aus li>zja> l'B^a. 
Diese ansieht lässt sich sprachgeschichtlich nicht rechtfertigen, indem k 
unmittelbar in 6 übergeht und ebenso g in i. Der unterscMed zwischen 
beiden reuten besteht darin, dass die Verwandlung des k in 6, des 
g in z im allgemeinen älter ist als die in c und z: im einzelnen 
richtet sich die Verwandlung nach dem vocal und v^öe ist nicJU älter 
als vltci. Die gründe für den satz, dass 6, i in otroöiStb, m^öiti^ 
dru^ina älter sind als c^ z in otroci^ pbci; druzi^ werden unten 
dargelegt. 

Es werden nun die Veränderungen von k, g, h dargelegt vor 
i. ^. L. e. §. je. ja. ju. Diese Veränderungen treten entweder in der 
stamm- und Wortbildung oder im anlaut der umrzel ein : die Verwand- 
lungen der letzteren art sind alt und folgen teilweise anderen gesetzen. 

6. L Vor i. Vor i gehen k, g, h über entweder in c, z, s oder 
in ß, 2, S. In c, z, s a) im pl. nom. der ii(a)'declination : raci, 
bozi, dusi von rakrh, bogi», duh'L; kr^p'Lci, blazi^ susi von kre- 
p'Bk'B, blagT», suh'B. Hieher gehört vKavi von vl'BhvL: falsch ist 
vl'LSvom'L für vHhyom'h. b) In dei* 2. und 3. sg. des impt. der 
verba erster dasse: seci, strizi^ vr'Lsi von s^k, strig, vri»h; in der 
2. und 3. pl. sec^te, strizete, vriisete. Die relative Jugend dieser 
Wandlungen ergabt sich daraus, dass sie nicht so conseqaent durch- 
geführt sind wie die in der stammMldung eintretenden: r. peki 3. 
Seite 320. usw. In allen anderen fällen werden k, g, h vor i in 6, iy s 
verwandelt: vor den nom»-suff. und zwar 1) vor dem suff. ij'L, bji.: otro- 
öij. öij cuius von k'B. proöij reliquus von prokt. vra^ij. 2) vor dem 
suff. ije, bje: veliöije. obuäije. pristraäije. 3) vor dem suff. ija, bja: 
altcija. 4) vor dem suff. in^ : luöim.. 6) vor dem suff, ica : vladyöica. 
gorusica. mu^ica von vladyka. goruha. muha. Irb^ica cochlear scheint 
auf *l'Bga zu beruhen. Dunkel ist i^ica stamen. 6) vor dem suff. 
inst,: m^k'LÖina. pa^öina. u^ina caena von ugi»; jug'L auster, meridies, 
daher eig. mittagmahl, druzina. 7) vor dem suff. itb: naroöit%. 
ociti.. 8) vor dem suff. itj!.: otroölstb. 9) vor dem comparativ-suff. 
ij'Ls: taöij deterior, iLÄij leoior, lisij vherior von *tak'L, IbgT. in 
Ibg'Lk'L, üHt. vergl. 2. seite 322. 10) vor dem suff. ivB : plläivi» calvus 
und ivo: seöivo securis. Vor dem verbalsuff. i, das aus nomina 
verba bildet: m^öi^ inf. m^Öiti. l^Öi. Ibg'LÖi. moöi. bla2i. lui^no^i. 



k«, g«. h«. 241 

sluäi. t%2i. ubo^i. vlaSi. suäi. vrB§i umo. von m^a. I^k'B. iKg^k'B usw. 
Is., gj h gehen vor i in c^ z^ s über in jenen fällen, in denen i 
einem älteren S gegenilber steht, das wie ein hohes 6 lautete, ein laut, 
vor welchem diese Verwandlung von k, g, h allein begreiflich ist 
vergL 3. seite 7. 89. Für diesen laut des ^ kann unter anderem der 
umstand geltend gemacht werden, dass S nach j in i übergeht: sg, 
loc. kraiy d. i. kraji, aus kraj^. Neben vidr^iiti infigere von dr^g^ 
findet sich minder genau v*Ldr%ziti; vLiioSiti neiben Trbnozitiy vbiiu- 
ziti und VLiibzii^ti infigere ist tmhrscheinlich durch die annähme 
zu erklären, dass sich neben noz- auch nog- geltend machte. Wenn 
aus razl^ki^ razl^öi-razl^ka entsteht, so ist aifall von i anxu^ 
nehmen. Formen wie niHz mvlgere, vez vehere usw. sind nicht vne 
strizi auf sLavischem boden entstanden. In den wurzelhaften bestand- 
teüen findet sich 6, i usw. vor i : a) ^in'B ordo. öirnb vlcus. öislo 
numerus, das mit w. ^i»t zusammenhängt: öi»t-tlo. Öisti numerare aus 
^Bt-ti. öist'B purus, lit. sktstas, neben c£sti> in cSstiti furgare, lit. 
skcdstas. öiti in poöiti requiescere: w. ki, aind. kH sich niederlassen 
aus ski. üc&fily/ni, nervus. iid'hk'h succosus: man vergleicht mit unrecht 
lit. zindu, iisti saugen. £ila vena, lit. gisla. zir'L pascuum, wohl nicht lit. 
gerus delidae, sondern vom nachfolgenden oder vom iterat. zira vorare. 
2iv mvere, aind. glv. lit. glv in glvas, givata, glventi. lett. dzivs : £ito 
fructus ist vielleicht identisch mit pr. geits brot. ^idin^b^ ^idovin'L ist 
louSaToq: i ist, was sonst selten ist, aus j entstanden: 2idin'L steht für 
^udin'B. b) sracinin'B ist Gotp(x%fi'^6q. zidati condere beruht wahr- 
sdieinlich' auf zKdati aus S'Ldati. Alt : zi ist mit ze und go iden- 
tisch, zima Mems. lit. ^ma, aind. hima n. aus ghima. abaktr. zima 
m. zijati Mare, lit. Üoti, aind. hä, gihlte usw. c) Siba virga. §iditi 
irridere. sip'Lki» rosa, nsl. äöipek. Sirok'B latus. §iäka galla usw. 
Die personalendung der 2. sg. §i wird auf hi aus si zurückgeführt, 
eine annähme, für die der umstand geltend gemacht werden kann, 
dass das s von si zu:ischen vocalen in h und § übergeht, daher 
hvali§i; d^lajeSi^ imaSi neben dasi, jesi aus dadsi^ jessi usw., tvährend 
die formen wie hyaliSi usw. hvalihi usw.- voraussetzen. Das auslau- 
tende i hat man auf ^ zurückgeführt, mit unrecht. Vergl. seite 134. 
7. IL Vor ß. Vor e werden k, g, h in c, z, s oder in ö, 2, § 
verwandelt. In c, z, s 1) im sg. loc. der nomina auf 'h(a), o, a: 
rac^^ bozS; dusS von rak'B^ ^og^»^ duhi»; krSp'LcS, blazS^ sus^ von 
kr^p'Bk'B, blagnb, suhl»; ySc6 von vSko; rsfc&; noze, sn'LsS von r^ka/ 
noga^ snnbha usw. 2) im dual. nom. der nom. auf o^ a: vScS; r^c^, 

nozS^ sn'BS^ von veko; r^ka^ noga, snrbha. Hieher gehören die adv. 

16 



242 k-eonsonanten. 

auf. ß, dcihm' auch Itze in 1lz6 jestfc licet von *ltg"B für kg-tk'L. 
3) im. pl, loc, der nomina auf 'h(a) und auf o : rac^hT, , bozehnt, 
dusSh'L von rak'L; bogT., duhT. vmo. 4) im sg. inatr,, dual. dat. instr., 
pl. gen. loc. dat, instr. der pronom. dedination: tac^mB, tacema, 
tac^hrb^ tacSm'L, tacemi. 5) im impt. der verba erster dasse mit 
ausnaJmie der 2. und 3. sg. : sec^te, striz^te, vr'LS^te von s^k, strig, 
vri»h. Eine nur scheinbare ahweichung bilden die impt. wie plaßate 
flete, Inbiate mentimini aus plakjete, liigjlte neben den jüngeren formen 
plaöite^ Irbiite^ die mit formen des sg. loc. plaÖi aus plakjS über- 
einstimmen: man vergl. idtate quaerite aus isöj^te und pojate canite 
aus pojete. In allen anderen fällen treten ö, 2, § ein, nach denen 
st,, d. i. das ältere ja^ für e steht : 1) vor dem suff. ^j, jaj : obyöaj 
consuetvdo aus obykjaj. lezaja gallina von l§g für leg, eig. die 
brütende, brt^aj fluentum beruht auf * br'Lg'B für bnbZ'B. Dunkel ist 
lisaj liehen. 2) vor dem comparativsvff. ^jts, jajts : kröpt^aj, m-Bno- 
4aj, ti§aj von kr^p'Lk'L, mmogT», tih'L. 5) vor dem suff. ^Ib, jali>: 
iDliiöalb süentium. peöalb cura. prai^alL offendicvlum: vergl. das lit. 
suff. elis m. ele f mit abweichender bedeutung. 4) vor dem suff. ^m», 
jamb : pes'LÖan'B ex arena factum, rozanx comeus. sne^ani. niveus. 
voätanfL cerev^s von voski». mo^dan'L m^edvila impletvs, nsl. moX- 
d^ani, mo^gani cerebrum, von mozgt. 5) im impf. : teöaah'B, moza- 
ah'L, vritsaah'B neben pleteah'L, nesSahib usw. 6) vor dem verbalsuff. 
6, ja, das aus wurzdn und nomina verba bildet: buöa, inf. buöati^ 
mugire. ml'LÖa tacere. drtia tenere. slysa audire und omrtzTbßa odio 
esse. VLzblaXa bonum fieri. vet^Lsa antiquari von mr'LZ'Lk'i». blagt. 
vetthi.. ubo^ati entsteht aus ubogjati, nickt etwa aus ubogtjati. 
umno^ati mtdtiplicari ist umnogjati, umno^ati multiplicare, frequent. 
V071 umnoÄiti, dagegen umno^BJati. sLcati mingere lässt ein aus sbk 
durch fe, ja gebildetes verbvm sböati erwarten. Aus der w. bibsk entsteht 
blbstö und blb§ta se : in jenem ist sk durch sc (sts) in &t, in diesem 
durch §ö (äts) in st übergegangen. Der grund der Verschiedenheit 
zwischen r^ce und obyöaj aus obykjaj ist nicht etwa verschiedene laut- 
liche geltung des ^ als ein hohes, dem i nahe kommendes 6 und als ja, 
da e in racfe ursprünglich woU auch ja war, als vielmehr die rdative 
Jugend von rac^, eine ansieht, für welche man auf slovak. ruke, 
nohe, auf nsl. roki, nogi, auf di>ske der vita Quadrati hinweise}! 
darf. Wenn behauptet wird, s in suse, tis^ sei nicht aus h heinyor- 
gegangen, sondern sei das ursprüngliche s, so ist dies unrichtig, da 
susiti au^ susiti von suhx siccus ebenso unbegreiflich ist wie duse 
von dus'B. Die vmrzelhaften bestandteile weisen ö, 2 tisw. vor e, ja 



kb. gk. hh. 243 

in 6avT»ka monedula, lit kovas. ßadt /. fumus, das mit kaditi 
zusammenhängt, ^ajati^ öakati exspectare; öasi» hora. öar-L incantatio: 
lit. pakeretL öaäa poculum: vi allen diesen fällen steht ^ für öja. 
c6 neben 6a, mit i xat TOt. cediti colare : vergl, lit. skaidrus, cevB in 
c^vLnica lyra. cegH soIils, ceH integer: pr. kaüa- in kailüstiskun 
valetudo. c^na pretium, lit. kaina, das nach Mikuckij im Savdskij 
ujezd vorkömmt cSpiti findere. cesta platea. cSstiti^ lit. skaistinti, 
neben Öistiti purgare. cSsta pra^. gratia. cßsaft, woraus CBsaf b zap. 
2. 2. 122. und r. cart, w< ytmcoLp: mugy. csdszdr begründet kein aslov. 
öasaf b : daneben besteht kesarb. iaba rana : vergl. pr. gabawo kröte. 
2adati desiderare: vergl. 2bdati, lit. geidu, geisti, lett. gaiduy gaidtt 
exspectare. ialiti, i^alovati lugere: lit, ^Uavoti ist entlehnt. 2alb sepvl- 
cTum. islh ripa: vergl. aib. zäl-i sand, rinnsal eines wüiterbaches. 
zarb in poiarb incendium: lit. iereti. ^asiti terrere: got. usgeisnan, 
usgaisjan: befremdend ist wr. has terror. z^It. vehemens, lit. gaüus. 
z^nica pwpüla, wohl von z^na: w. z^, r. pozStb spectare. Man 
merke c^piti neben r. raskepiti: kostb ne bjase prelomila sja preki, 
HO podl§ raskSpila sja bja§e izv. 674. 

8. III. Vor b. Auslautendes b ist entweder ursprüngliches i oder 
ia, aus dem sich slavisches ji» entioickelte. 

a) Vor b aus i steht ö, Ä, § für k, g, h : b-bSb in b'bSij^ neben 

brbh'b in b'bh'bma omnino. liAh m^ndacium: w. l'bg. moöb urina: 

w. mok. mysb mvs setzt myhb voraus: vergl. lat. müs, mürium. 

obli§b abundantia : lih'b. obr'bsb pars superior : vn.h'b. opaäb cauda : 

w. pah. ozraöb^ ozr'böb a^ectus: w. zr'bk. ple§b calmtium: i. plch]^. 

reöb verbum: iterativum r^ka von w. rek. rbih secale: lit. rugiei. 

susb sicdtas: suhii. sböb urina: w. sbk in Sbcati. tböb in tböij^ 

solum. vet^bSb res antiquae: vet'bh'b. vn.sb frumentum: w. vr'bh tri- 

turare, ÄKöb büis: w. gelk. Die angeführten worte sind subst. gen* 

fem. Hieher gehören auch die adv. auf b: r^öb man^us aus raka-i; 

die indeclinahlen adj. razlicb diversus : liko. s^vraib inimicus : vrag'b. 

sredovööb qui m^diae est oMatis : vßk'b. Auch vor b für ia, JT» steht ö, 

2, s: aXiaiSh fames: w. aHk. draöb saliunca: w. drak, vergl. bulg. 

drak'b virgulta. inorozb monoceroUs: inorog'b. jeib erinaceus, griech. 

exTvO(;, lit. eits, ist wahrscheinlich jezJTb. kliöb clamor: w. klik. kljuöb 

clavis: w. kljuk. l-b^b mendaa^: w. Hg. obr^öb armilla: raka^ pol. 

obr§cz /. otroöb adj. pusri : otroki.. plaöb fletus : w. plak. straub 

custos: w, sterg. 2eiii§b adj, sponsi: Senih'b. Hieher gehört 

auch in%2b vir; das entlehnte mböb ensis, got. mekjor vsw, ; krizb 

cmx beruht auf dem ahd. chriuze. *jedinaöb in jedinace pariter 

16* 



244 k-eonsonanten. 

neben jedinak'B. 6, ij § finden sich auch in mffix&a : bicB. igra^B. 
TQgo^B. YTTikoöii. koIaÖB; wohl auch grade^B saepes, dessen suff. ezb 
vielleicht im lit, agis aus acgas in meUigis lügner sein vorbHd hat usuy. 
Dunkel ist bvS2i> recens aus r. quellen : r. svezTb. ^. 8v62i. p. fiwie^y : 
lit. sv'äÜas ist entlehnt. Im inlaut ist h regelmässig ursprüngliches i, 
vor welchem 6, i, § steht: strB§i>I'B crabro. kaSblL iussis: w. kali, 
lit. kos, aind, käs. ra^Bii'B vallus neben ra^dBii'L Stimulus, fusdna: 
vergl. razga neben rozga virga, mlS^Bn'L. dl'B^Bii'B. ra^Bnii. vla^Bii'iB. 
gorosBn'B. gr&SBn'B. stra^Bii'B; daher auch tr'B^Bnik'B. brasBno ctbus 
setzt brah- aus borh- voraus: vergl, umbr. farsio spdtkuchen Fick 
2. 418. In vI'bSvbii'b hindert v die wirkfang des b nicht. vladyÖBrfB. 
prSizlisBifB. blizoÖBStvo. mno^Bstvo. vl'B§BStvije aus vl'BsvBstvije. 
2eiii§Bstvo. aus b^^BStvo fuga wird bÄstvo zogr. sav.-kn. 76 : selten 
i»^ bejstvo. vra^Bda. alxÖBba: w. aHk. hlacBba: hlak'B. IS^Bba: ISöi. 
vHaBba für ylxsyBba. skaÖBki» locusta: skaka. dru^Bka. t^zBk'B^ 
ie^Bk'B bestehen neben tegT.k'B, äegrbk'B aus den n-themen: teg^, 
iegT». br'LÖBh'B xX6>ca(xo<; : s, brk. hl^bopeÖBCB. s^öbcb. krrBÖazBCB. 
m^sBCB pera. gr'BÖBsk'B. mnisBsk'B. Man merke neda^BlivB. osIusb- 
livB. strasBlivB neben strahliv^; skr'B^Btati frendere neben skrBg^- 
tati. Dunkel ist kri»ÖBma caupona, ursprünglich wohl poculum : vergl. 
nhd. krug: ^. kerzma scyphus in einer handschrift des XIV. Jahr- 
hunderts. Dass vor b für i nur ^-laute vorkommen, hat darin seinen 
grund, dass b für i durchgängig der stammbüdung und die fo^*men 
der älteren lautschicht angehören. 

b) Vor B aus jh gehen k, g in c, z über. Es sind durchweg 
jüngere formen : bovBCB pugnator. venBCB sertum. judbcb taurus von 
juni»: lit. jauniMs sponsus von jauna>s. oIbcb pater von *ot'B in 
otBiiB : aind. attä. griech. arca. Man füge hinzu sicB neben sik'B talis. 
Die Veränderung des gj'B in zb für zJTb findet in mehreren aus dem 
deutschen entlehnten Wörtern auf ing statt: klade^B puteus scheint 
ein got. kaldigga- von kalda- vorauszusetzen: vergl. nsL studenec: 
eine andere form ist kladenBCB. k'Bii^zB neben k^n^gT. princeps: 
ahd. chuning, vergl. got. kunjor geschlecht: andere denken an konati. 
p6n§ZB neben pönegi. denarivs: ahd. phenning. pr. pl. acc. pennin- 
gans. userezB neben user^gTb inauris beruht auf einem got. ^ausahrigga- 
ohrring. vit§zB mües: vergl. den namsn vittingui bei Trebdlius Pollio 
und der tvithingi (wiMngi) bei Adam Bremensis. AbtceicJiend ist 
aslov. gobBznb abundans aus got. gabiga-, gabeigor. Dunkel ist *ret§zB, 
klr. ret&z, ö. fetßz, p. rzeci^dz^ wrzeci^dz usw. lit. rete^is. Diese 
thenien werden in der stammbüdung den auf g auslautenden themen 



ke, ge, he. 245 

gleichgestellt: k'Lne^bsk'L. kladeibii'L nehen klad^zBii'B. p£n§2i>iiiki. 
vitezbstvo. Das russische bewahrt das g der worte auf ing : kolbjag'B 
ius. 395. korljagib: rimljane^ nembci; korljazi karolinger nest. 2. 
varjagi> ßapaffoq. In dem wurzelhaften teile der worte finden wir 6, 
iy s in 6h: zaök cur, dbto quid: aind. Jd. öbt^, öisti numerare: 
aind. Sit, kit. - öbos^^ - ^§ti incipere : vergL konb in iskoni ai initio, 
.zbvati; 2by% und £uj% mandere: ahd. chiuwan. 2bdati exspectare 
neben goditi: lit. geidu, letL gaidu, ahd» kit geiz. 2bzlrb; richtig 
zezl'b^ virga: lit. ^agarai dürre reiser. lett. iagars: lett. zuds ist 
entlehnt, i^bm^; i^ti comprimere: man vergleicht aind, gämi verwandt, 
zbDJ^, 2§ti demetere: lit. geneti die äste behauen, zbdati aedificare, 
ivomit lit. Sedu bilde, forme zusammengestellt ivird. §bd ire aus hed^ 
hbd : vergl. hod'B^ aind. sad mit dem prasfix ä herzugehen. pbCblrb, 
wofür auch pbkl'b^ mrd als pbkjül'b gedeutet. kocbH neben kocelx 
ist ahd. hezU. 

Man hat behauptet, plaöb sei aus plak nicht durch das suff. 
j'b (ta); sondern durch das suff. h (i) hervorgegangen, und hat dafür 
jene casus der svbst. wie plaöb geltend gemacht, die mit den casus 
der i'dedination übereinstimmen, rme pl. nom. stra2ije, pl. gen. vraöej 
aus vraöij, pl. acc, maÄi sup. 55. 5. (viid^ vy m^äi rastom'b dobry) 
usw., so u)ie den satz aufgestellt, die i-declination gehe wohl in der 
i,(a)'declination unter, nicht aber umgekehrt jene in dieser. Was nun 
diesen satz anlangt, so halte ich ihn für unrichtig und berufe mich, 
da die i- und die M-dedination in dieselbe kategorie gehören, auf jene 
casus der T>(a)'declination, die nach der i>(u)'declination gebildet sind, 
wie pl. nom. dvorove, stra^eve, sg. voc. m^2u usw. Vergl. 8. seile 
19. 33. Wenn mmi die svbst. auf teFb zur i-dedination rechnet und 
sich dabei auf lat. auctoribvs beruft, so ist dies \ein irrtum, da das 
suff. teYh nicht dem lal. suff. tor, sondern dem suff. tor-iu- entspricht, 
abgesehen davon, dass auctoribvs nicht zur i-dedination gehört. 

9. IV. Vor e. Vor e geht k, g, h, sdbst in jüngeren formsn, in 
ö, Ä, s iiber 1. Im sg. voc. der nom. masc. auf t. (a) : vl^öe, roie, 
pastuse von vl'bkrb, vogi», pastuhi.: so au^ch vl^Sve von vKivB. 
2. Vor dem e der verbalflexion, es mag e der thematische vocal 
oder ein bindevocal sein: praes. reöe&i, mo^eai; vrtSeSi; axyr. reöe, 
mo2e^ vr'bSe aus reöet, mo2et^ vrrbSet^ impf. beSe erat aus bßSet. 
beaSeta^ b^a^ete aus bSahete usw. reöenii; 11102611%; yr'bsen'b von 
rek, mog, vrbh. pbSeno von pbh aus pls. 3. Vor dem e des suff. 
es: oöeSy iieS; uSes^ daher die sg. gen. oöese, ii^ese^ uSese usw. 
Der sg. nom. fehlt, denn oko, igo, got. jukor, uho, got. ausan-. 



246 k-con8on«it«n. 

gehören zu den gen. oka^ iga, uha. Der sg. gen, liöese gehört weder 
zum nom. *liko in dVhgoliki», noch zu licO; gen. lica^ dessen ce aits 
kje so entstanden ist wie zb in k'Ln^zjrb avs gjii. öelesbn'L praeci- 
puus fiävrt auf ein mit öelo frons verwandtes thema öeles. Das aus 
lo^esno Uterus erschlossene thema lo^es lautet im sg, nom, lo^e : 
dieses ist im a^lov, der einzige regelrecht aus einem thema auf s sich 
ergebende sg. nom, seite 78. nsl. besteht o\^, sg. gen. olesa vH/ms, 
Vergl. 2. seite 320. Die sg. nom. der thema oöeS; iie^y uses^ liöes^ öeles 
sind ebenso wenig vorhanden als die sg. nom. der aus dem dual, sich 
ergebenden themen oöb, u§i> f., die sich lit. finden: qJd, ausi. In 
mehreren anderen Suffixen: veöer^», lit. vaJcaras; steäeri», lit. stege- 
ris; mi>§eI'L avs mbhel'B: aind. miSa betrug; sri»Beiib; strB§eiii>; 
kreöeti.: kovöegrb ist dunkel. Im wurzdhaften teile der Wörter: 
bitöela apis, die summende : w. b'bk ; öeljadb famüia soll mit öelo 
zusammenhangen und eig. capita bedeuten: jadjB ist wohl suffix; öelo 
frons, das nicht mit aind. Siros caput verwandt ist : vergl. lett. kjelis ; 
öemeri» venenum, lit. k&meras, ahd. hemsra; öerenb tripus, richtig 
wohl örent; öesati j?ectere: lit. kasu grabe; Öeta agmen, das nicht 
mit aind. 6it zu vergleichen; öetyrije qaattuor; öezn^ti defiliere steht 
mit kaziti in Zusammenhang ; i^eg'Lzulja cuculus, wr. zaiula, lit. gege, 
lett. dzeguze ; 2el6ti lugere, cupere : ^lavoti ist poln. ; iel^vB testudo : 
gr. Yßki^: zeltvB soll älter sein; 2ena mulier: pr. genno, ganna; äena 
ago, inf. g'Lnati; neben gon^t^ gODJ%, goniti wird mit aind. han 
(ghan) schlagen, dbaktr. gan, lit. genu kappe, nach Szyrwid auch 
schlage, lett. dzenu treibe in Verbindung gebracht; i^eravije car- 
bones; ^est'L^ i^estoki» durus; tQzha virga. zelen'B viridis, lit. zalias. 
zelije olera. zemlja terra: lit. steine, ceri. terebinthvs, eig. zereiche, 
ist entlehnt. Das gleiche gut vom r. ^emöug^; iemöjug^ gemma, eig. 
margarita, das an griech. ^i\L\j^, ^i'^^^ erinnert Pott 2. 1. 811: 
lit. £em6iugas ist slav. In zel^db^ J^elad'bk'B, ^el^dbba^ zelezo, 
^eravb ist e zwischen i, 1 und i, r eingeschaltet. 2eg^ uro wird mit 
lit. degu und mit aind. dah (dagh) zusammengestellt, mit unrecht: 
auf rsiideg& für raz^eg^ darf man sich nicht berufen, da zi (idi) unter 
allen umständen id werden kann, dj würde «. gj; ^. z; p. dz 
ergeben: s. zditi IV. entspringt aus ii, zbz. r. i^ludi hat sich des e 
wieder entledigt. Das suff. iste ist aus isko-ije entstanden. Vergl. 
2. seite 274. bce aus bkje 314. ie ^d vero: ize qui, eig. üle vero, 
S^s, daher urspr. nicht reflexiv. Neben ie besteht go : negtli, nek'bli 
aus negoli: aind. gha, ha, griech. abweichend ye. Mit ie, go den 
Ursprung teilend, ist zi davon im gebrauche einigermassen verschieden: 



k^, g«, M' 247 

oniizi; SBzi äle, hie, wobei zi nur eine hervorhebende Wirkung äusseH. 
lit. gi: kur gi? wo dennf däki gi gib doch. aind. *ghi, hu ahaktr. 
zi denn, also, armen, zi. z in zi ist nicht auf slavischem boden ent- 
standen. 

Der durch folgendes e hervorgerufene consonant erhält sich auch 

dann, wenn durch eine metathese auf defiiselben r oder 1 folgt : 6T&m>, 

<Sl^ii'L aus 6erm>, öelni» usw. il^d^ aus £eld^, das nach Bezzen- 

herger, Beiträge zur künde usw. 59, auf einem europ. ghal beruht. 

Die Wandlung des ke in öe ist zwar urslavisch ; es sind jedoch 

manche ke von der lautlichen Umwälzung nicht ergriffen worden, die 

sich bis heute nachweisen lassen. So besteht nsL krez neben örez für 

krSz und örez: jenes beruht auf kerz, dieses auf öerz. nsl. kr^pa 

ubit lonec tolm. neben örSp. klr. gut kerez neben öerez. grBlo hat 

urslavisch gerdlo gelautet, das im ö. hfidlo (gerdlo^ gredlo) erhalten 

ist und das^man nicht aus 2Hdlo (^erdlo) entstehen lassen kann; so ist 

auch 6. hr*ib5 zu erklären, nämlich aus gerb§ ; ^. hliza, hläza^ neben 

dem zläza, beruht auf gelza ; ebenso entspringt aslov. kvhtrb talpa aus 

kerti»5 *kr'Lt'L: s. krt spröde entsteht wohl aus kerti.: got. hardu. 

griech. Y^a-zdq, Ich glaube femer als thema für gaga in izgaga 

x6pü)(7t(;, für gasiti exstingere und für kaziti corrumpere die formen 

geg, ges und kez ansetzen zu sollen, von denen die erste als ieg I, 

die letzte als öez //. vorkömmt, nsl. ^r^belj nagel und ö. hfeb sind 

wohl mit ahd. grebil zusammenzustellen. 

10. V. Vor e : vor § gehen \l, g, h in 6, i, § über : 1. vor dem 
suff. ent, et : otroöe puer : otrok'L. mtst§ mulus für mb8Ö§ : mBsk'B 
aus mbzgx. 2. Vor dem et der 3. pl. aor. : bi§e, daSe, jes§ aus 
bihet; dahet, j§b§t; d. i. bihent usw. Aus einem thema bis müsste 
sich notwendig bise ergeben, wie j§s§ aus jes von em ; dagegen bSh^ 
erant aus behont. Abweichend sind die partic. pra^s. a^t. peke^ 
tl'Bk^, Daog§, striig^ custodiens, vrBhe triturans, die auf pek^, 
tHk^ usw. beruheii. Vergl. 3. seite 95. peke, mog§ können wohl 
nicht durch pek^^ mog^ erklärt werden, eher durch die annähme, 
dass in dergleichen worteii e nicht vollkommen so wie in otroöe 
gelautet habe: im nsl. usw. ist dergleichen häufig. In den umrzel- 
haften teilen findet man 6, i und c, z: öedo infans: vergl. deutsch 
kind. desti densus. ö^'Stb pars: vergl. aind. 6hid, abaktr. S6id (iÖin- 
dajeiti) spalten, das dt§sti> erwarteti lässt. -öeti aus -öenti, -öbna ind- 
pere. i^§dati sitire: vergl. lit. gend in pasigendu desiderare. ielo, 
p. z^dlo Stimulus, hängt mit lit gilti stechen, gdü, gdonis, gills. lett. 
dzelt, zeit nicht zusammen: i^\o kann mit nsl. 2alec nur durch die 



248 k-oonionanteii. 

annähme vermittelt werden, es sei en einer w, gen (vergL iena^ in e 
und in & übergegangen: lit. gin-Idas. 2§ti oms iemti; 2bm% comprim^re. 
2eti aus 2enti, ^i>DJ% demetere: vergl, lit. geneti. §ega iocus. äetati se 
fremere. Dagegen c§ta numus, got. kintu-, z§b^ dilo/cero, woher zqb'B 
äen«^ u7omi^ Zi^. iaboti verglichen wird, zebn^ti germinare : lit, Sembeti. 
z§tb gener: lit. ientas gener neben gentis cognatus, affinis. 

11, VI. Vor je findet man c in dem deminutivsuff, Lce: vintpe; 
vino. sl'Liii.ce: *sl'Lno. sr^dbce: ♦sr'Ldo. Lce ist die neutrcdfom 
von bCb m. bca f,, lit, ikja, ike, lice fades ist aus lik entstandet : 
c beweist die juxend dieser formen. Man beachte den sg, ' voc. 
otböe von otbCB. %2e beruht wohl auf w. eg: ^es seite 268. l(?2eB 
auf loges. Die comparative paöe. Ibie^ lise setzen pakje. iBgje. Zihje 
voraus, l^hioki mentiris ist li>gje§i. 

12, Vn. For ja gehen k^ g; h in 5^ 2; g^ in jüngeren bädungen in 
Cy z, s i^er. aHöa /ame«; u?. ali>k. luöa radius: aind. w, raö, lit, 
luJceti (aussehen nach), warten, moöa paius : w, mok. prit'L&t para- 
bola, kroat, pritaö: w, ti>k. s£öa caedes: w, sek. smr^öa cedrus, 
tqca pluvia, vodoteöa canaiis: w. tek. noriöa (noriöa; ü^e sutb 
sloY^ni izv. 670) aus ^noriki» v(i)pa6^ ist ein collectivum durch ja. 
Dunkel ist peöatb sigillum : man denkt an pek-jatb. laia palus : lit. 
lugas, Hi^a mendadum: w, Hg^ got, lug, liugan. mrS2a rete ist 
dunkel, oste^a chlamys: w, steg. yelbmo2a optimatum quidam: w. 
mog. du§a: w, d'bh: vergl. das entsprechende lit, dvase, junosa 
iuvenis: ^junoh'b^ £, jinoch. suSa sicdtas: suh'b. Neben su§a besteht 
su§b; beide aus suh'b^ jenes durch ja, dieses durch h gebildet : dagegen 
ist bemerkt worden, suSa sd aus sa§b durch erwdterung mittelst des 
a hervorgegangen, daher suSba, suSa; eben so soll straza aus straub 
entstanden sdn : die ansieht halte ich für unbeweisbar und was dafür 
angeführt wird, dass stragja nur straza ergeben könnte, für unrichtig. 
venböati beruht auf vSnbkjati: venböe zogr, kr, branöa mar, ist 
lat, branchia; öaval wahrschdnlich it, chiavo, ca aus kja findet sich 
in dem häufig vorkommenden suff, ica: bolbnica mtdier aegrota. 
gorbnica editior domus locus, junica pudla : vergl, lit. jaunike aus 
jaunikja; femer in dem primären suff, ca: jadbca ©070? vergl, 2. 
sdte 315, Neben bolbnica wurde dne masculinform bolbnicb vor- 
ausgesetzt, dne Voraussetzung, die nicht nur entbehrlich, sondern sogar 
unrichtig ist, da die masculinform 7mr '^bolbnik'b lautet, za aus gja 
kommt vor in jeza morbus, nsl. jeza ira: lett. w. ig: idzu, igstu 
schmerz haben, verdriesslich sdn. tdzinät (ing) verdiiesslixh machen. 
polbza utilitas, r. polbga: w, Ibg in ^Ibg'b, Ibgxk'b. stbza semiia: 



Y}XL, gjn, Igiu 249 

* 

lo. BtLg^ Btignati. Verschieden sind riza vestis, sliza lacrima, daher 
sg, gen. jeze und rizj, bI'lzj usw. 

Wenn aus verben der ersten oder zweiten dasse verba itera^ 
tiva gebildet werden, so geschieht dies durch das suffix a, vor welchem 
\Lj gy h meist in c^ Zy s iihergehen, ein Übergang, den mxm durch die 
annähme erklärt, a sei ursprüngliches ja: daher B'Ltezati aus sitQg- 
jati. Dafür spräche p. s&wierciadlo; dah&r aslov. ^zr'BCJati. zrbcllo 
bu8. 156. Die annahmt wird dadurch bedenklich, dass sonst nur 
a als iteraiivsuffx auftritt. Vergl. 2, seite 455. brecati. gracati . 
neben grakati : s. graknuti. klicati. lecati. m§cati. ml'Bcati. rnrnbcati 
neben mr'Bkati. nicati. ricati nebe/n rekati. slcati neben sSkati. 
secati. smr'Lcati. strizati. ticati, tScati neben tekati. tli»cati. tycati: 
pritycati, pritucati comparare, vycati. driizati: S'bdr'bzati horrere. 
dvizati. mizati. pr§zati : Btrelami oprezahomb msn.-mih. 260. s§zati. 
Btizati. Btnbzati rädere, tezati neben tegati. tr'Lzati^ trSzati neben 
trigati. vrLzati iacere misc.-Saf zri»cati : prozr'Lcati providere. zve- 
cati. zizati neben ^igati, £agati. naBmiBati se nehen naBmihati s§ 
und nasmShati b§. Vergl. ^. michati und a^lov. mesiti ; aslov. bÜBcati 
neben blistati au^ blbBk. Vergl. 2. seite 456. nsl. Bcati^ aslov. 
Sbcati^ wofür klr: Bcaty, BBaty und Bcety verch. 68, ist ein verbum 
in, daher nsl. §öim; es ist wie Bi>pati zu beurteilen: w. Bbk. 

Der unterschied zwischen s'BgreSati und polagati bervkt darauf, 
dassjefies au^ si^gr^hia, dieses aus polog(i)a hervorgegangen ist. Vergl. 
meine abhandlung ,Über die Steigerung und dehnung der vocale in 
den slavischen sp^^achefii*. Denkschriften, Band XXVIII. 89. 

13. VIII. For ju. Vor u/wr ju stehen ^consonanten: äuj^, ^bvati 
m>andere aus gjuj^: vergl. ahdi chiwan, chiuwan. iupiste^ i^j apiliste; 
sepulcrum, cumulus. ^uzelica, äju^elb insectum: nsl. iuf^ek. s. iiiaJgi. 
lit. ii&eti. §uga Scabies: b. ^jug^, s. §uga usw. Vergl. oäajati se mit 
ohati B§ izv. 578. abstinere. TJnenträtselt ist dae weit verbreitete und 
historisch wichtige zupa x<^P^ regio, nsl. £upa gemeindecongress Wochein. 
kroat. ivLpakfamilia lu^. s. i^upa (budimtskaja. budimlbskaja. rasiiib- 
skaja. raSbskaja danil. 25. 115. 170. 298i ili u gradu ili u £upe 
chrys.-dus.) Äupa pagi sub curatore mik. regio, paroeda, populus stul. 
ar. inpsi für selenie: davon äupan-L, mgriech. l^oüTcavoi;. mlat. zwpanus, 
jvpanus regionis praefectus. iopan. hispanus. ^upanib kn>öi>mi>niöi>Bki> 
qui super caupones erat constitutus. nsl. äapan dorfrichter. 2apauja 
/. rib. ^xpanja und sp%ja. b. ^jupani §af. ok. 23. s. 2upan välicus 
mik. r. ^upani» Karamzim I. 76. nota 170. pr. supÜ7ii. lit. zupone 
hausfrau. Hieher gehört auch magy, serb. türk. iSpaji, nsl. Span : daher 



250 k-consonanten. 

rumun. ivLfhn dominus, inhd. söpän adelicher herr. suppan Haltazts 
1596. barones et suppani urk. 1189. bei Kosegarten 1. 156. nsl. 
die Tragomer sup in einer urk. 1625. Mitteilungen 1863. 38. bair, 
gespan, gespanschaft Schmdler. 

14. IX. 6f i so wie c, z stehen vor den consonanten r, 1 im 
aslov., nsl., b., kr., s. und ö. : dies beruht darauf, dass in den genannten 
sprachen die lautverbindungen tert, telt in trrBt, tHt, dxis ist trt, tlt, 
und in tr^t, tlet übergangen sind, und dass sich auch nach diesem 
Übergänge ö, 2 und c, z erhalten haben : 1) cnbky aus kerky, cerky, 
nixM öerky, ahd. chirihhä, doch b. önbkvL; kr. besteht crekva, jetzt 
crikva. nsl. cvrknoti ist vielleicht wie cviliti tsu erTdären, während 
aslov. crnbkn^ti pipire neben kr'Lkn^ti besteht. Das z von zrxcalo 
(^ectdum und zrhno aus zercalo und zerno ist wie z in yez% veho 
zu beurteäen, worüber weiter unten. Für aslov. zliiva bietet p. iei- 
wica. örTinii. örBstv^. öriita. ön>togpb. 6rbth. 6rhyh setzen mit 
ke anlautende formen voraus. Dasselbe gilt von ör'Lmiga, ör'Lpati, 
wofür auch öremiga, 6repati vorkömmt. ätr'Lbina beruht auf 
skerb-^ äöerb-. öltni» entsteht aus öelni». Mit s. övrljak ver- 
gleiche man öevrljuga. Wie örtii'L ist irhAh, lit. Sardas holzgerüst. 
zriilo. zttAt», zrhnj und ÜrbiSh neben zliiöb. ^Hdeti. zHiia. ihitT>. 
Ältvij zu erklären, as. krtvasB ist Gervasius. kr. crsat, trsat ist ter- 
sacte. krk curictae, name der insd Veglia. 2ely vlcus würde im sg. 
g. wohl Äliive aus 2elve lauten, nsl. ivrgol^ti zwitschern ist abweichend, 
hliikrb ist aus russ. fielkTb slovenisiert : vergl. seite 29. gnblo beruht 
auf gerlo, itr^lo auf äerlo : grhlo ist die ältere form, die auf gorlo 
deswegen nicht zurückgeführt werden darf weil aus diesem gralo ent- 
stehen vMrde. Aslov. eocistiert ilesti neben Älasti vde tetrövL neben 
tetravb, une Äeravt aus einem älteren ierevt, 2revL entstand; 2l6d 
beruht auf geld^ es mag dieses sonst unbekannte wort entlehnt sein 
oder nicht. 2) zreti^ zr^, aslov. zbreti^ zbrj^, spectare aus zerti: 
vergl. zr^Lcalo und zriino. ör^da aus kerda, derda: wie öreda sind 
entstanden öremust. örSm'Lsa. 01611%. örep'L. ßresla pL öreslo. örösti. 
örls'B. öresDJa. ör^ti aws 6erti, cerpti. *öret'L. örevij. ör^vo. zleb-L. 
2led^. 2ledica. i^leza. zelezo aus ^lezo. 2rebe. ärebij. ^reda, das 
wohl mit £ri>di> zusamTnenhängt. zrelo. zreti vorare. ireti sacrificare: 
vergl. lit. girti rühmen, garbe ehre usw. äleirn» aus . selmi> vergl. seite 
29. 31. zlato entsteht aus zol-to^ dessen zol aus zeh durch Steigerung 
des Q zu o erwachsen ist. Abweichend ist nsl. s. övröati zirpen, nd. 
ömrkati muttire. Das s. ersetzt ör durch er: cnbnorizbCb. crbven-L 
lam. 1. 23. 26. sind daher s. 



gl, dsi, li. 251 

15, k wird namentlich in entlehnten worten manchmaM dv/rch g 
ersetzt. So liest man neben jeretikrh aipsTixo^, jeretici nicht selten 
jeretig'L: jeretigb lam, 1, 21. jeretizy 1. 24. 26. für jeretizi. jere- 
tiiica alpezvA-f^ prol.-rad. zlatigii: zlatigb Zam. 1. 31.fürzla,tikrh. glistirb 
misc.-Saf. 162: xAiion^piov. Selbst in slavischen worten findet m/xn diese 
Veränderung : gniga strum. für kniga. gnida niss steht für knida : 
griech. xoviS^ xovi^ aibs xvi§. ags. hnitu. ahd. ruz aus hniz. 

gnStiti accendere wird mit pr. knaistis titio und mit ahd. 
gneisto funke zusammengestellt, gnezdo nidus mrd von manchen von 
den gleichbedeutenden worten der verwandten sprachen getrennt, t in 
gneta d&pso passt nicht zum t im ahd. hietan. 

16. Oben wurde gesagt, dass bozi aus bodzi und dieses aus bogi 
hervorgegangen ist, wie sich raci, d. i. ratsi^ aus raki entwickelt hohe. 
bozi bildet die fast ausschliessliche reget der jüngeren denhnäMer, 
während die älteren bodzi neben bozi desto häufiger bieten, je älter 
sie sind. Beide a^lov. cdphabete, da^s glagolitische und da^ kyrillische, 
haben eigene zeichen für dz und Zy das kyrillische s und %, selten 
a für dz, 3 hingegen für z : die Verwandtschaft der glagolitischen 
zeichen ist unverkennbar y nicht minder die der kyrillischen. Ich 
gebrauche im a^lov. % für dz, z hingegen für 3. I. Glagolitische 
quellen. Im cloz. findet man nur s^lluto /. 140, neben z6Io /. 667. 
774. kn^z-B I. 89. k^n^z^ /. 104. boze /. 586. polbze /. 220. 
polbz^ //. 71. usw. Zogr. a. bos^^. drus^emb. klades^b. k'bn^s^b, 
knes^i. mnos^i. nos^^. obl§s;i. pSnes^b, pSne^ii. sluj^e. s^elo. srvezdy, 
s^vezdahi. und, nach Sreznevskij, Drev. glag. pam. 122, sl7,t>. b. 
kTbne^i. im>noT,i. no^ß. otyr-b^i. peoj^^'b, p^neyu. skTiles^i» numus. 
stes^ati s§. vrbs^i, v'bvr'ba^i, v^vr'bsrete. s^elo. :^i4deta neben kladezi. 
mnozi. pln§zb. polbza. stbze in a. assem. hoz,^^ bo^^i. bre^e. dru- 
5;em'B, dru^i, drui^ii. jei,^. kbn§5^b, kbnes^i. nnE^no^^, mbnos^i, ranos^i. 
ned^^e. nos^e. penes^b, p§ne:^u. podvi^ajte s§. pora;a, polb^^e. 
pomos^i. pros^ebnetT». s'bte^^aj^stema se, s'btes^anie. vris^i. 5^^1o. 
s^vezdah'B. s^blyj. In anderen glagolitischen denkmählem und zwar im 
mariencodex s^elo m^rc. 1. 35. miiiio^i Sreznevskij, Drev. glag. pam. 
109. 111. nos^e 108. pen§^u 103. neben penezu 101 ; im evangdium 
von Ochrida dru^ii 83; auf einem blatt aus Macedonien m'nos;i 233, 
otvr*b^^m['b] s§ 229. polbs^bni» 235.. IL Kyrillische denkmäUer. Im 
apostol V071 Ochrida aus dem XIL Jahrhundert, s. 55 : kn^^eim» Srez- 
nevskij, Drev. slav. pam. 371. für knes^eimi. stratis^i 371. st^^aa 
s^ 272. für ste]ra§ se: t^ für te ist selten. Im slep6. apostol 

aus derselben zeit, s. 55: boj^e. dru7,i. pols^i ibid. einl. 113, Im ^ 

/ i 



252 k-coasonanten. 

Pogodin'schen psaUer avs dem XIL Jahrhundert s. a : bo^e. kn^s^b, kne^. 
mnoa^i. ho^^. s^elo ibid. 53, Li einem msnaeum aus dem XII — XIII. 
Jahrhundert, s: nebrfear^m'B. podvis^a neben podviza. rai^dis^aa. %t^- 
zdy neben zvezda. s^veri». s^vek'B. s^iiditelju. ^felo. pros^ebyj. mno9;i. 
noa;^. stba^a. jus^e ibid. 63. Im zeravinbskyj ustavz: pros^ebb Und, 
70. Im zograph. trephologion aus dem XII — XIH. Jahrhundert, s : 
j^vezdy 344. iste^aemi» 345. st'L'4§ 345. Im shomik eevast. : drua^i 
s^vezda. mnos^i. nos;e. tr'Bs^e. Aus den pannonischen und bulgarischen 
quellen fand i, den weg in die serbischen. So findet man in einem 
serb.'slov. menaeum aus dem XV. Jahrhundert, s: knesyu. s^elo. 2;veri 
zap. 2. 2. 72. In einem leben des hl. Sava in der Wiener Hof- 
bibliothdc: örttos^e. inno^emi. noz,^. 7,^\o. T^jide für ^iide. s^vezda. 
a;'mie ; krbtove nos^e misc. In den russ. quellen wird s mew< nur 
als Zahlzeichen gebraucht, so in den izbomik von 1073 und 1076 ; im 
Ostrom, finden wir neben s zweimaM a 38. a.; 281. a.; später bis zum 
beginne des XV. Jahrhunderts udrd nur a angewandt zap. 2, 2. 11, 
das zuletzt dem s weicht zap. 2. 2. 60. a findet sich als Zahlzeichen 
auch in bulgarischen quellen: im apostol von Ochrida SreznevsJdj, 
Drev. slav. pam. 273. 275; in den kyrillischen randnoten des marien- 
codex ; in der bulgarischen handschrift von 1277 starine I. 87. 
J. Dobrovsky, Slavin 430, wollte s nicht als lautzeichen anerkefimen^ 
meinte jedoch später, Instiiutiones 32, es sei sitte geworden — mos 
obtinuit — im anlauft % zu schreiben: :^vezda. s^v^rt. s^elie. :^lo. a^mij. 
T^akrb. z,elo. s^enica. In einer von I. Bodjansktj in den Ctenija 1863. 
II. herausgegebenen russ.-slov. quelle findet man s als Zahlzeichen 6. 
und als lautzeichen in bo5^5 4. 6. 14. 23. otvrbs^i 4. s^la 4. sles^ami 
5. 20. 28. obras^i 8. obras^^ 28. mnos^i 9. 12. 20. 23. 28. dru:^ü 
9. dru5^i 21. bo:^i 9. mno:^§ 11. slu^^e 11. jas^yk-b 11. 16. 21. 28. 
Vbs^iska 11. rii;j 13. 28. i^elo 13. 16. 17. 19. 22. 23. s'bte:^aem'b 

14. stes^ase se 28. obre^^anii 14. 15. neben obrözanii 14. 15. st-bj^e 

15. ra^ridoia 19. 21. jazju 20. 28, d. i. jes;^. vra^i 21. lob^a 22. 
^vezda 22. kn§s;b 22. knes^i 23. otyr-bs^aetb 23. pols^u 26. s-bs^ida- 
niju 27. s^loby 29. 5^ findet sich in bulg. denkmählem, und zwar im 
Kyrillus hierosolyt. aus dem XL Jahrhunderte: bo^e. mnos^i. pol^^e 
(sg. nom.) SreznevsJdj, Drev. slav. pam. einl. 37 ; im psalter von 
Bologna: bos^i 242. vra^^i 365. 369. 378. oti,yrh7;i 364. otyrii^erab 
355. rai^dis^aeti» 366. s^vesti» stellarum 361. s^vereimb 368. s'b^izdi 
363. s'bi^iÄd^t'b 364. srglo 358. 370. 375. 378. 379. do sr^la 370. 
372. kne^i 355. 371. 379. knes^emi, 356. pomosri 553. 375. 376. 
mnoi^i 241. 243. 379. no^e 373. st^s^a. 376 für stbi^a. sta^^ 371. 



gl, d«i, ri. 253 

für stL^^. istes^a%t'B se SCA : ausserdem vTiZ'Bdyia^ati. s;ii^.cl^. s'B3;yda^. 

pol'Bs^a. pomy2;a^8tej. tr'B^ati einl. 129, 130. 131; im Pogodin'schen 

psalter aus dem XIL Jahrhundert, % : bo5^i 24S. bos;^ 250. 2^3. vras^i 

248. s^vÄrije 25Ö. srvfiriny 248. s^v^zdy 257. srgnica 247. kn§3;a 257. 

lo2^a 248. los^ijemx 2Cil, nos;^ 254. snes;! 258; auss&rdem tJAo. 

kn^s;Ly kn^s^i. nos;^ etW. 5d; tm «Zep^. apostol aus derselben zeit. %\ 

bo5^e 314. otVT'Ls^i 311. dru^ii 317. no^^e 319, poH^a t3i5/ au««6r- 

denta blas^em'B statt blas;Sm'B. vras^i. st^^aa s^ für st^sra^ s§ md, 113. 

pols^i; im apostol von Ochrida, a^: blas^S 281. vras^i 28i. otvr'Bsre 8§ 

280 /«r otvriie se. dru!^ 279. drus^ii 280. s^ven^Stii 299 statt 

^vBnestii. kn^s^'L 288. mno i 294. 296. m'Lnoü^ß 276. no:^6 285 

poliara 299. ^ol'hjJL 300, polB^% 25P/ ausserdem bos^i, bos;^. podvi- 

^a%i s^ statt podvis^aei se. raSdis^a^. s;vSzda. ^vSrie. a;veca^. sxs;!- 

£det7L. iL^e. pomos;i. na^i. sH^y. os%^aa statt oses^ae. rastr'Ls^av^. 

VBste^a^. st^s;a^ s^ statt st^zae s^ einl. 96. 161 ; in einem triodion aus 

dem XII — XIU. Jahrhundert. % : knes^x 336, knes;^ 341 ; in einem 

paremynik aus derselben zeit: 2;v6rem'L 265, s^vßrej 266, kne^e 264, 

stTj^e 264, 265, ^vjare statt 2;v6r§ einl, 69; im evangelium von 

De^any aus dem XII — XIII, Jahrhundert: Yrh%\386. dru 7,6m'B 38S. 

v'L2i^aj%i 385 statt vLzis^aj^i. us^retx 385, srßlo 392, mnos^i 391. 

mnos^ii 392. mnos;S 388. Aun,^ 386; ausserdem 2;v6zdy. s;i2d^§tej. 

pro^ebaetB. kn^s^emb. pomos^i. pßn^s^L, p^n^s^y, pfeii§7,niky. st§^a- 

aste einl. 140; im evangelium von ChUandar aus derselben zeit: 

br^s^S. viTbs^ete. dru^ii 351; im Ephraem syr. aus dem XIII — XIV, 

Jahrhundert: ßn.to7,€ 399; ausserdem mnos;^. s;61o einl. 147; im 

pat.-mäi. aus dem XIII, Jahrhundert, %\ bla:^i^ bla^ii 112. boa;6 95. 

126. nebo^i 159. brSj^eht 44. dru^i 83. 102. 103. 108. Arxi%ii 

54, dru5^^j 96, drus;^mi> 95, ned^s;^ 79. ^vSzda 69. s^i2d%§tej; Sb5^- 

2deti> 45. ^61o 2. 14, 57 usw, im ganzen neun und zwanzig mal, ^Slu 

109, kne^i 114. kne2;ii 112. poU§ 48. 52. 59. 61. 62. pols^^ 

104, pol^[^] 77. po^i 47. 73. mno2;i 2. 4. 69. 153, 175. mno!^6 

4, 9. 44. 81, 148. mno^^Smi 3. 4. mno^ehb 15. mo^i 142, pomos^y 

82. pomo^i 85, 137, 156, nos;^ 2. 49. 5i. iOff. 109. 155. 

trbs^S i54. iste^a% 79: auffallend ist ottyrt^i opm 131; daneben 

boz§ 65. br6z§ 119. polz§ 60. mnozi i55. mozi 17 usw.; in 

einem späteren denkmahle aus der Bukowina: hoT,i. vrBs;!. dru^ii. 

kn§s^i>y knes^i, kiie7,e. mnos;!. ned^s;e. no^6. poF^a. p^n^s^B, p6n§^§; 

in der pW^a trojanska, %', ^v^zdy 24, 4. jrizdt 30. 19, s^izdati 9. 14. 

^rizdaaäe 9. 16. s^izdaaha 9. 19. s^i^dati /. za^izdati 42. 17. pris;izda 

I, s'Bs^izda 7. sii^izdati I. neben zizdaH I. prizizda I. s^Slo /. jf6. 



> 



254 

22; 4L 21. do ^ela 14. 3. vite^ /. 7. 19; 40. 8. vbvtbs^ 5. 
2^. s: pir^^ '^^PY^- mno^ Tiefen mnozi. Man bemerke, dass in 
der ckranik des Manasees c für z steht: inbcimati^ caklania %Lnd 
cicdal'L, pricizda für vizimati, zaklania und zizdalnb, prizizda 
zap. 2. 2. 23. 24. Auch in späteren aus Russland stammenden 
quellen liest man knja^a. s;iIo. ^izdosöej pam.-j. b. 14. 15. 20. 
41. 52. 56. rozdras^iv^ tichonr. 1. 175. Die Ragusaner schreibefi 
cora^ dcuf sie dzora sprechen; auch spenca wird woM spendza 
lauten: bei Vuk Stef. Karadüc spenza, spendje utid spendet! . 
Da^s der bischof Konstantin im X. Jahrhundert s;elo und zakon'B 
unterschied, kann nicht bezweifelt werden Sreznevsky, Drev. glag. pam. 
23. In denselben fällen gehraucht dz d^is bvlg. der von den brüdem 
MHadin herausgegebenen Volkslieder: bladze 53. 120. 148. 276. 
diredzi 3. von direg für direk. dradzi 337. dzyezda 15. 83. 139. 
173. 193. 256. 472. dzvere 12. dzvekni: dinar dzvekni 426. dzizd^ 
dzid 253. 528. dzizd dzizdosano 531. dzidale 253. dzizdanje 3. 
dzvono stück 534: poln. dzwono^ zwono. oserb. zveno. kovcedzi 
159. mnodzina 376. moldzeSe muigebat 361. nejdzin 19. 39. 90 neben 
nejzin 159. 499: aslov. nj§ zi (aind. gha, ha) und suff. iarh. nodze 
5. 17. 25. sk'Brsnodze 60. polodzi 448 von polog. predlodzi 43. pre- 
snedzi 349. von presneg für presnek. s^Lldza 20. 30. 31. 71. soldzi 
245, neben sHza 50. Bei Cankov 7. liest man dzvezda Stella. dz^rn'L 
mi S'B rmhi apparvit. ondzi iUe. dzadnici» nates. dzvunec campana neben 
zv^zd'L. z^rn'B mi S'B usw.; in M. Leake's Researches in Greece, London 
1814, finden tvir trutzi 384. tiretzi 398. notzi 400. d. i. dmdzi. dire- 
dzi. uodzi ; auch die Bulgaren vofi Vinga in Ungern sprechen dzvezdi. 
ondzi neben zvezdi; onzi. Die tatsache, dass pannonische und bulga- 
rische denkmäMer ^ an jenen stellen bieten, wo später und noch gegen- 
wärtig hie und da dz gesprochen wurde und wird, zeigt, dass die ange- 
führten buchstaben nicht den laut z, sondern dz hatten, ein satz, der mit 
den lehren der lautphysiologie vollkommen übereinstimmt: dz aus gj 
loie tz, ts aus kj. Diese lautliche geltung von % einer- und von z ande- 
rerseits erklärt das Vorhandensein verschiedener bv4ihstaben hi beiden 
aslov. alphabeten. Die richtige ansieht wurde bereits von P. J. SafaHk 
in den Pamdtky hldholskeho pisemnictvi 18 aufgestellt, wo auf die 
ausspräche der Moldauer hingewiesen wird, Dass uns die griechischen 
und lateinischen Umschreibungen im Stiche lassen^ kömmt davon her, 
dass der laut dz dem griechischen und dem lateinischen fehlt, daher 
l^eX(A) und I^e-rcXia bei Banduri und zello und zemia im ahecenarium 
bulgaricum für z,^lo , zemlja. Wenn jedoch Chrahrz im X. jähr- 



gi, dai, ri. 255 

hinderte lehrt, der Grieche könne mit seinen bv>chstaben die loorte 
bog'B, ^ivot^, zelo, richtig s^\o, usw. nicht schreiben ; wenn er unter 
die vierzehn huchstahen, die dem Griechen mangeln, auch s anführt, 
80 dürfen wir daraus schliessen, dass s nicht den laut des griechischen 
?, d, i. unseres z, gehaht hat. Eine spur dieser lehre finden wir hei 
einem grammatiker des XV. Jahrhunderts, bei Konstantin dem phüo- 
sophen, mit dem wir durch herm Gj. Dani6i6 bekannt geworden sind : 
nach ihm ist die wahre bedeutung der buchstaben s und 3 vergessen : 
ne vedoma, gde koe poloäiti Starine I. 13; nach ihm gehört s 
unter die neun bvxihstab&n, die mit dem griechischen nichts gemein 
haben: ta st. gr'LÖLskyimi tböiju nikoe^e uöestie imutL 16 ; derselbe 
lehrt, man müsse schreiben s61o und svezdy und dagegen 3emlja, 
3naemL: imatL ottluötny glagoly s ott see 3 19: unmittelbar 
darauf wird dem s im serb. nur ein zahlenwert eingeräumt : B tLÖiju 
otb öislb srr&bLsko ^sti> 30. Auch im serb. findet man dz neben z in 
Cma Gora und der benachbarten meeresküste: dzipa^ dzora^ dzub 
statt zipa, zora^ zub, eine erscheinung, deren grund nicht im itcdie- 
nischen ,zio^ zu suchen ist Vuk Stef Karad&i6, Poslovice XXX. Auch 
sonst kann g in dz übergehen, so slovakisch in stridze von striga^ 
wofür c. stlrize von striha ; man beachte auch die dialektischen formen 
Mr. dzelenyj (verblud pase kolo morja kolo dzelenoho kaz. 67), 
dzerkalo^ dzvizda^ dzvenity^ dzvenkaty, dzvön, dzvonyty, dzvonok^ 
dzvenkot neben zelenyj usw. kukurudza neben kukuruza und dzer^ 
dzyr Schafmolken, rumun. zzr, das nicht lat. serum ist. Im poln. 
geht g regelmässig in dz über: szpiedzy, srodzy, nodze^ niebodze 
von szpieg, srogi^ ^oga^ nieboga; man beachte dziob schnabd. 
dziobac picken: dziobie mak rog. 45. Pott 5. 300. dzwiek. 
Wie g in dz, so ward ehedem ohne zweifei g in dz verwandelt: 
man findet bulg. g^mdzi neben grBmzi es wimmelt, d^elezo neben 
zelezo eisen, polodze neben polo^e deminut. ovum in nido romanens 
Cankov 7. hedie sg. voc. von heg milad. 178. bed^ici 313. nod^iSte 
106. nodzina 512. knidzovnice 341; im serb. hat man d^asnuti 
für aslov. ^sn^ti stupefieri; d^ak Saccus für nsl. ^akelj ; d2ep 
funda neben 2ep ; d^ebrati für ö. Äebrati ; im slovak. strid^isko von 
striga; im klr. dzerelo forw gen, 7. 11. dzavoronok, diur neben 
zavoronok^ 2ur. Welches gewicht den vereinzelt vorkommenden formen 
inorozdB monocerotis mladen. für inoro^b von inorog^ und hudozdb- 
stvo lam. 1. 147. für hudo^tstvo von hudog^^ h^dog'L beizumessen 
sei, ist schwer zu bestimmen, Vergl. meine abhandlung : ,0 slovima 
s, 5^'. Bad. IX. 



"V >- V — 



256 k-conaonanten. 

ha vorhergehenden icurden die mannigfaltigen Wandlungen van 
k, g; h dargelegt Was noch zu beantworten ist, ist die schwierige 
frage nach der physiologischen erldämng der angenommenen vor- 
gänge und nach dem alter der einzelnen im vorhergehenden betrach- 
teten laute. 

17. Über die Vorgänge, wodurch die h-consonanten in ö- oder in 
c-consonanten iibergehen, ist folgendes zu bemerken : die Veränderungen 
von k; g; h hAen ihren grund darin, dass das aalov. in seinem ein- 
heimischen Wortschätze li\ g\ h^ nicht kennt, dass daher demsdben die 
lautverbindungen ki, gi^ hi umü. fremd sind. Wenn demna>ch im pl. 
nom. der 'h(a)-declinaMon k mit i zusammentrifft, so muss die arti- 
cuUxtionssteUe von der grenze des harten und weichen gavmens nach 
vorne gerückt werden, wobei ein t entsteht, das sich mit einem para- 
sitischen j verbindet, welches in z ilbergeht, daher ki, tji; tzi^ tsi; ci : 
raki, raci. In anderen fällen geht das parasitische j in i über, so vor 
dem Verbalsuffix i: ki, tji, tzi, tSi, öi: vlaki^ vlaöi. In ähnlicher 
weise entsteht dz av^ g, mit dem unterschiede, dass sich hier das d 
vor z nur in den ältesten denkmählem erhalten hat: gi, dji, dzi, zi: 
bogi^ bodzi, bozi ; während das d vor i selbst in den ältesten quellen 
nicht mehr vorkömmt : gi, dji^ d£i, ii: ubogi, nhoii paupetem facere. 
Wer die hier dargelegten lautentwickelungen mit denen von tje, dje 
zu tl^e, d^e und zu tse, dze vergleicht, wird sich von deren richHgkeit 
leicht überzeugen, namentlich dann, wenn er von tsi tmo. zu ki umd., 
nicht umgekehrt fortschreitet ; er wird einsehen, dass es nicht anders sein 
kann : unsere einsieht in den ganzen process würde freüich gewinnen, 
wenn die physiologie uns über die entstehung des tji aus ki belehrte 
und U71S zeigte, auf welche weise j in !t und z übergeht. Dass j in der 
tat in ^^ und in z verwandelt wird, das zeigen, wie bemerkt, die 
Veränderungen des tje und dje: aslov. vraSten'B und ka^dennb aus 
vrat^en'B und kad^en'B, yratjen'B und kadjen'L neben p. vracony und 
kadzony aus vratzen und kadzen^ vratjeD; kadjen von vrati^ kadi. 
Vergl. seite 222. Der unterschied zwischen beiden reihen von Ver- 
wandlungen besteht darin, dass bei Is., g, h sich der Übergang des j 
in i und in z in derselben slavischen spräche vollzieht, während der 
wandet des j in z bei t und d in einigen slavischen sprachen statt- 
findet, in anderen dagegen die vei'wandlung des j in 2 eintritt. 
Diese ansieht unrd wahrscheinlich auf widersprach stossen, indem 
mun c auf 6 zurückzuführen geneigt ist. Ascoli, Corsi di glottolo- 
gia L 203, sagt: ,Vedemmo di sopra, coms 6, pure essendo suono 
unico e momentaneo, pur si risolva in t •]- s -\-H, e cosi g si risolve 



ef, c MS k. 257 

in d -^ i +^*7 ^^<^> ^^ stretta complessay non preceduta da contattOy 

ci ridurrä a s + Ä (= S), i--{-j (&), e per semplificazione ddla stretta 

stessa, si pub ßnalmente arrivare a sempUci Sy iJ Auf romanischem 

gebiete tritt c, d. i. Je, vor -i, e usw. in den beiden östlichen spi^achen 

cds 6, in den vier westlichefii als sibüant g, d. i. slav, s^ auf. Es 

scheint nun, da^s man sich aViS cedere, d, i. kedere, zunächst federe, 

it. cedere, und aus diesem sedere, fz. ceder, entstanden denkt. Wer 

sich an die Übergänge im slav. erinnert, wird eher geneigt sein sowohl 

cedere als sedere unmittelbar aus kedere hervorgehen zu lassen und 

sich den Übergang etwa so vorstellen: ke, kje, tite, tSe, ie und ke, 

kje, tze, tse, se. Vergl. die deutsche ausspräche von cedere. Wie sich 

jedoch die sa^he in den romanischen spracJien auch verhalten möge, 

slav. c av^ 6 hervorgehen zu lassen, geht nicht an. Man beachte hier 

griech. OpTJorffa au^ ÖPTl^j«, ^PTflTJ*? ^PT)*^^*; 6pY)T(ja und eXaaawv aus eXaxjwv, 

eXaxjwv, eXai^wv, eXaTcjwv. Ourtius 654. 

Ich halte daran fest, dass in einer früheren pefiiode die ö-, in 
einer späteren hingegen die c-consonanten an die stelle der k-coiwo- 
nanten traten. Wenn gesagt loird, dass in der Stammbildung vor 
bestimmten vocalen die ö-, in der Wortbildung hingegen die c-conso- 
nanten eintreten, so ist dies allerdings richtig, denn neben otro6i§ti> 
besteht otroci, allein die antwort ist wenig befriedigend, da man fragen 
muss, • wie es denn kommsj dass vor denselben vocalen k in der 
Stammbildung 6, in der Wortbildung hingegen in c verwandelt mrd. 
Wenn andere meinen, c sei aus ö hervorgegangen, und dabei voraus- 
setzen, ehedem habe der pl. nom. otroki. otroÖi gelautet, woraus otroci ' 
entstanden sei, so bedarf diese ansieht wohl keiner Widerlegung, da es 
unbegreiflich wäre, warum sich ein teü der ö erhalten hätte, der 
andere dem c gewichen wäre. Die erklärung scheint in der annahmt 
zu liegen, neben otroöiätL habe der pl. n. otrokfe, der impt. in der 
2, 8. sg. pi>k^ tisw, bestanden, woraus sich später otroce (lit, -kai), 
pbc^ und daraus otroci, pLCi entwickelt haben. Nach dieser hypo- 
these wären in verschiedenen perioden verschiedene richtungen in der 
entwickeiung der k.-laute herrschend gewesen: auf die 6-periode wäre 
die c-periode gefolgt. In die letztere periode fallen bildungen wie 
k-Liiezt, penezb, userezb neben ktn^g'B, penegT., usereg'B aus kuning, 
phenning, *ausahrigga- usw. Für diese ansieht spricht der umstand, 
dass die Verwandlung in die c-laute nicht so consequent durchgeführt 
ist als die in die 6-laute, daher r. sg. loc. boke usw.: wer hier die 
analogie der anderen casus von boki> für bestimmend hält, wolle an 
die impt. peki, pekite usw. nicht vergessen. 

17 



258 k-eoDsonsnten. 

Bei der Betrachtung des alters der k-consonanten und jener^ die 
damit zusammenhangen, loird vor allem h behandelt ; dann das daraus 
entstandene s und die beiden damit nicht unmittelbar zusammenhangenden 
8 ; das auf slavischem boden entstandene dz, z und das vorslavische 
z; £; g; c; ö: dieser teä des buches schliesst mit der betrachtung 
von k. g. £. Das h von jahati, zShati usw. entspricht dem deside- 
rativen s des aind. hts, dips, tps aus han, d-abh, äp usw. 

18. Während slav. k, g auf ursprüngliches k, g zurückgehen, 
beruht slav. h auf ursprünglichem s: .^hati odorari hängt mit aslov. on 
in vonja odor^ aind. an, aniti, got. an, durch '*'aii-s zusammeii. bl'^ha 
pvlex: lit. blusa. d^hn^ti spirare beruht auf dus aus aind. dhü: 
vergl. lit lett. dus. grah'B faba, aus urslav. gorhi», lit. garäva 
L. Geitler, Pönologie 117. hlxpati in ishli>pati scaturire. v^shl^pati 
neb&n vi>slepati ist woU identisch mit eHpati : aind. w. sarp, sarpati. 
hobotB cauda hängt mit oSib'L und griech. aoßiQ zusammen. Cur- 
tivs 383: w. sah. hoditi ambvlare: w. aind. sad. hrabrL puffnator: 
vergl. die unbelegte aind. w. sarbh, sarbhati ferire. hraniti custodire, 
nsl. nvtrire: vergl. aind. *sar, abaktr. hareta genährt, hyra debüi- 
tos: man vergleicht lit. svarus taumelnd, schwer: mit hyra hängt 
r. chvoryj zusammen, as. jelbha alnus: ahd. dira und erHa. nhd>. 
eller, erle. holl. dse. lit. alksnis, dksnis für cdsnis, elsnis. pr. als- 
kande. juhsk iuscvlum : pr.juse, aind.jüSa m. n. jahati vehi beruht 
auf *j&s, aind. ja. kaSblb tussis: aind. käs, käsate, lit. kosu, kosti: 
ursl. kah. k'Bhn^ti, kyhati stemutare : vergl. aind. käu, kSäuti. l^ha 
area: lit. Ilse, ahd. leisa, lit. lira. lih'L malus: lett. less mager, lit. 
liesas p. chudy ; listu chudnq Szyrwid 27. 101. mahati vibrare : w. ma 
in man^ti, daher ma-s. mSh'B pdlis: lit. mmSas, lett. maiss, aind. 
TfieSa widder, fdl. muha musca : lit. muse. vtvhhrh muscvs : lit. mttöai 
ph ahd. mos. lat. muscus : klr. msed! flechte ist wohl m'Lsadii. orehi 
nux: lit. rehdas, lett. rekst, pr.buca-reises. pazaha sinus, cZ.t.paz-uha: 
lett.pazuse, pad-use: mit uha vergl. aind. asa (amsa), griech. &\lo(;, lat. 
umerus, armen, üs. pSh : p^sb. p. fiechotsi, pedites aus ped-s. pbhn^ti 
calcitrare, pbi^eno: aind.pii, pinaäü, lat.pis inpinsere. pestb. prybati 
in prybanije fremitus: vergl. aind. pruth, pröthaü pusten: prüt-s. 
pyhati/rende**e. puhati^are setzt *pys aus aind.pu, punätiflare voraus» 
lett. püsis tvüidstoss. lit. put, pusti. ruh- in ruSiti solvere, p. räch 
bewegung: lit. ruSus tätig, slyh in sluho auris, slyäati audire ist 
slus, aind. §ru, ärnöti. lit. klausiti. pr. klavsiton. lett. klatistt neben 
sluddinät hören machen, ahd. hlosen audire. smeh'b risus beruht auf 
smi-s: aind. smi, smajate, lett. smeiju, smet. smeh-'b: andere ziehen 



b ans 8. 259 

sixie-h'B vor. sD^ha nurua, nd. sneha: aJid. snurä. aind. srntSä. 

speh'B Studium j cderitds : sp€-B : lett, speks kraft ist mtlehnt. soha 

fustis, o-soSiti absdndere^ rasohi., ^. sochor, vergleicht man mit aind. 

§08, Sasati metzgen. srih^ki) asper aus einer w. sars: vergl. srLSti» 

püi. styh: ^. ostychati se sich scheuen: styd-s. suh'B siccuSj s'Lhn^ti 

siccari: lit. sausas, aind. Mi, htSjatifür su^. tuh: potuclm^ti quie- 

scere. tuäiti exsiinguere: pr. tusnans acc. stille, aind. tuS, tu^'ati. 

tih-B gehört wohl nicht hieher: tjuh v}ürde etwa Stih ergeben. uSes, 

sg, nom. uho, auris: lit. ausis, got. ausan-. vetiih'L vetus: lit. vetuSas. 

v^h : nsl. veter v6ha: v6-s. vih: Mr. vyvychnuty. uvychaty 6a 

neben zvyvaty 6a verch. 72. vlah'L : griech. BXae(7io<;, dagegen bla^L : lat. 

Blasius. vi'Tih^ trituro: griech. dTco-Fepae. vn.h'L Vertex, lit. virSus, 

aind. var§man höhe: dass dem h. in yrLh'B das $ des lit. virhis zu 

gründe liege, halte ich für falsch, zßh: tisL z^hati hiare: vergl. 

sm^h'L. a^erb. neropbhi>: griech. \iipo^. aslov. 6asi». s. stas statura. 

Im aslov. entsprechen h^dog'L peritus. hl^b-L panis. hlSvina 

domus. hl'Lm'B galea. hyz'B domus den got. Wörtern handuga-. hlaiba-. 

hlija- oder hlijan-. hilma-, ahd. heim. hüsa-. Es ist daher slav. h^ 

d. i. X, O.US deutschem h h&i'vorgegangen. 

Das ältere s wechselt nicht selten mit dem jüngeren h : es liegt 
hierin ein beweis, dass die lautgesetze keine naturgesetze sind, öesati, 
(Sehati nsl. bei Linde: osmorga6. öymsaty, öymchaty Jdr, rupfen 
verch. 80. ör^nsa nsl. prunus padus. r. öeremcha usw. : zwischen m 
und Sj h. ist ein vocal ausgefallen, dreselx für dr§sli> neben drehlx 
tristis, drehnovenije aslov.: w. dres. kolysaty und kolychaty kir. 
agitare. -m^si aslov. und pomicha klr. impedimentum. moroch'B r. 
feiner regen und morositb nieseln: das wort ist wahrscheinlich mit 
mrak-L verwandt, -noch: wodonoch p, dial. für nosiwoda. pojasa: 
opojasat' und opojachat' Idr. bibl. I. porös klr. loderasche. porosnut' 
Ur. für rosporoSyty und poroehno wurmfrass. prosyty und prochaty 
Idr. bibl. I: aind. pra§. res: ures, resiti und ureha kr. omatus. 
slepati neben vtshlepati für -hlepati svrl. ishlbpati scaturire men.- 
mih. 341. Blyzhavy6a, solzenyda, solhanka Jdr. glatteis und chly- 
zanka, cho}zany6a verch. 65. posmisati und posmihati aslov. 8ztursa6 
und szturcha6 p. trjasti und trjachnuti» r. tbstb aslov. : test und 
tchän^ tchynö 6. vlrbsn^ti balbutire neben vl'LhvTb m/igus aslov. volos 
und volochatyj Mr. : volochata §köra rauchleder. aast : uiast, u£ahx 
aslov. und 3^ach Hr. neiachlyvyj bihl. I. huhota sup. 221. 11. mxig 
ein Schreibfehler sein. Hieher gehört der pl. loc. auf hi», wofür aus- 
nahmsweise S'L : rab^ht. ram^hii. rybaht. tehi» neben c. dolds, lu^äs, 

17* 



260 k-eofisonaotetl. 

poläs 3. Seite 16 ; der pL gen. der pronominalen dedination : tet'B- 
sih'b : im pl, gen. und loc. nas^B. vasi ist s bewahrt : ick teile na-st, 
va-sx auf grund von dolä-s usw. Anders LesJden, Die dedination 
usw. 148. Im axyr. haben die vocalisck auslautenden themen nur h : 
bihi>. byh'L, während die themen auf consonanten neben älterem s 
jüngeres h bieten: v^srB und y^hrb aus ved-B'L und ved-h'B 3. seile 
77. 78. Die formen biste. byste u,sw. beruhen auf bisrB. bys^b, d&tzn 
ht vHirde St ergeben. Wir haben demnach den aor. byh'L. by atts 
bys-s, bys-t, byhove, bysta, byste. byhom'B, byste, by8§ und das 
imff. b^ahi, bSade. beahov^, bfeasta, b^aste neben b^aseta, bea- 
Sete* b^ahom'B, beaste neben b^asete, b^aha^. bySbstvo svbstantia 
setzt ein nomm, byh- voraus. 

Regelmässig geht zwischen vocalen stehendes s m h über: 
bl'Lha. Dass sich auch hier s manchmal erhält^ ergeben einige der 
angeführten formen. äas'B lässt sich durch die w. gand-s, gend-s 
erklären. braSbno beruht auf bors-, woraus brah-, boroch-, broch-, 
ylasii auf voIst», worau^s vlas'L, volosi», wlos. Auf dithnati, si»hnati 
usw. haben vielleicht auf h'L auslautende formten wie duh'L, suh'B 
usw. eingewirkt. Anlautendes s kann vor vocalen in h übergehen: 
hod'%; hrana aus horna hängt wahrscheinlich mit der w. sar zusam- 
men, sr geht in hr über in hrom'L, aind. sräma. In prochaty beruht 
h auf i, das sonst s mrd: aind. praS. hohotati cachinnare kann 
man mit aind. kakh, kakhati vergleichen. 

Einige h sind bisher nicht erklärt : bT>\rh und daraus bist /. 
öehli» velamen: vergl. öesati. gluh'L surdus. grohoti» sonitus. r. gro- 
chatL ridere: vergl. glasi» aus gols'L. ohajati s§: ochaj sa sego 
izv. 578: vergl. oäajati s§, ot'tSajati se. hohlovati bvllire. hoteti, 
hrBteti vdle: man vergleicht lit. keteti. pr. quoite. p. chowa6. hram'L 
domus. klr, chrustäöka cartüa^o. hubavL pulcher: matz. 6. vergleicht 
aind. iubha schmuck^ hübsch. hud'L parvus, tenuis: lit. kudas ist ent- 
lehnt, hyra: s. hira serum lactis ist woU mit s. surutka verwandt 
und daher mit aslov. syrx. koliati amare und raskoSb voluptas stellt 
man mit lit. kekSe hure zusammen, lihva usura: vergl. got. leihvan: 
pr. llkt verleihen ist wohl entlehnt, liht redundans: lett. leks über- 
zählig ist entlehnt, rah: nsl. rahel locker erinnert an aind. ar§, 
arSaM fliessen^ gleiten: vergl. r. rochljadi» /iir vjalyj, slabyj ßelo- 
vökt aus Tohh» 2. seite 209. r^äiti solvere: vergl. lett. risu, rist 
das fbinden^ und ,auftrennen^ ,schUtzen^ bedeuten soll Ullmann 226. 
türb tranquillus : lit. ttkcts ist entlehnt. Ebenso dunkel ist eine grössere 
anzahl anderer h enthaltenden worte. 



8 aas h, k. 261 

AiL8 dem oben gesagten ergibt sich, dass h jünger ist als k, g, 
dcLSs es erst auf slavischem boden entstanden ist. 

19, Bei der frage nach dem alter des s sind drei verschiedene 
s att^einander zu halten, 

I, Es gibt vor allem ein s, das aus dem h hervorgegangen ist; 
m^si pl. nom, von m^hi». Das auf diese art entstandene & ist jünger 
als das ihm zu gründe liegende urslavische h. Wenn dem entgegen 
behauptet toird, mSsi hohe das ursprüngliche s bewahrt, das s des- 
selben sei nicht aus h hervorgegangen, so hat man vergessen, dass 
unter dieser Voraussetzung der sg. voc, m&§e unerHärbar wäre, der 
notwendig mShe voraussetzt: dasselbe gilt von me§Lci>; slySati ist nur 
aus sljh, nicht aus slys begreiflich usw. Wenn man dies deswegen 
unbegreiflich finden sollte, dass in der spräche nicht wurzeln und 
themen, sondern fertige worte, daher die nomina in bestimmten casus 
überliefert werden, wenn inan sich demruich vorstellt, aus ursprüng- 
lichem mssas sei mShi»; aus mesät- m^ha, usw. entstanden, so kann 
diese im cdlgemeinen richtige Vorstellung in diesem falle nickt richtig 
sein, es muss vielmehr angenommen werden, es sei auf slavischem boden 
die form meh'B massgebend geworden und zwar entweder als sg, 
nom, oder dadurch, dass die form mit h in den meisten, in zwölf 
unter den sechszehn verschiedenen, casusformsn auftritt; dem sg, nom, 
scheint auch in der natürlichen, durch keine reflexion beeinfiussten 
rede eine hervorragende Stellung zuzukommen. Mit dem aorist steht 
es merklich anders: da erhält sich das ursprüngliche b dort, wo es 
durch einen nachfolgenden consonanten, t, geschützt ist, daher v^sta^ 
v^Bte von ves neben vSse von demselben v^s und v6äe von veh, 
tvobei jedoch oserb. pleAeätaj, ple6es6e und nserb. pleSeStej, pleses^o 
beachtung verdient: hier hat die aus dem der bildung nach ver- 
wandten imperfect ersichtliche praeponderanz der h- vor den ^-formen 
du anderes resultat herbeigeführt. 

II. Das zweite s verdankt seinen Ursprung einem älteren k. 
In den indoeuropäischen sprachen unterscheidet man nämlich ein zwei- 
faches k, von denen das eine durch k, das andere durch k^ bezeichnet 
werden kann: das erstere k bleibt, natürlich abgesehen von den auf 
slavischem gebiete und sonst sich vollziehenden späteren Wandlungen, 
in allen sprachen k: aind. katara. abaktr. katära. (ai^Toen. okn ocu- 
lus), griech. xoTspoi; (iroTepoi;). lat. cuter in ne-cuter. got. hvathara-. 
lit, katras. aslov. kotori> in kotoiyj. Das zweite k, k^, hingegen ist 
im aind. abaktr. armen, lit. slav. Wandlungen unterworfen: aind. §. 
cibaktr. s, armen, s. lit. ä. slav. s: alt: dakan. griech. 8exa. lai. 



262 k-consonanten. 

decem. air. deich aus decru. cambr. dec. got, taiJiun, dagegen amd. 
daäan. ahaktr. dasaii, armen, ta^sn, lit. deSimtis. slav. desetb. Dieses 
aus k^ entstandene dav. s begegnet uns in folgenden themen, 'von 
denen einige nur lit. (S) und slav. (s) nacJigewiesen werden können. 
desetb deceni: aind. daian usw. desiti invenire: avnd. dä§, dääcLti 
gewähren : die Zusammengehörigkeit ist nicht einleuchtend, die voccUe nicht 
zu einander stimmend, desna gingiva: vergl. klr, jasna, pl. jasljr. 
aind. da§, da^ati m^ordere. armen. ar-tas-uJi Soxpu Derwischjan L 21. 
griech. $ax,y(o: doch auch lit. dahväti beissen Geitler, Lit. stud. 80: jp. 
dzisjiBla, pl. OS. d2asno. ns. z&sno beruhen auf einer w. d§S; aind. daä, 
desbü'B dexter: aind. daküna. lit. deSine, dagegen got. taihsva-: ausfall 
eines k vor s ist im slav. möglich. kosa coma: vergl. aind. kesa. 
armen, ges. kr'Lsati: L krsati deficere, tabescere. p. karSlak ver- 
kümmerter bäum: lit. kar§ti, kariu alt werden, aind. kark, karijati 
abmagern. Iobosl russ. : lit. laMs, laSi§a>s, bei Kvo'Schat nur lasiia. 
mSsiti miscere: aind. miS in misra mixtum. mikS, mimiMati miscere. 
lit. miSti, mmSlti. mlxsati: L mlsati lecken, naschen: vergl. aind. 
mari, mrSati berühren. nesti ferre: aind. naS, naäati erreichen, 
lit. neSti, dagegen griech. vsx.: s-ve^x-etv. osidb octo: aind. aStan. 
abaktr. a^tan. lit. aStüni, dagegen griech. oxtco. ostn» a,cutus : aind. 
aä, asnöti durchdringen, lit. aätras, aätrus neben akuota p. oscisty 
Szyrwid 94. griech. oi-Apoq. ax-(i)x-i^. lat. ades. osla cos. osb achse: 
lit. a$is^ eHs. ostbn'L: lit. aksUnas. os'bt'b genus Spinae, lit. aäaka 
gräte neben akotas hachel an den gerstenähren: ahd. ahsa. griech. 
a§(i)v usw. wird vielleicht von ostr'L zu trennen sein. pasti pa^cere, 
servare : aind. paä, paAjati sehen neben spa^ sehen : vergl. abaktr. 
ipa4, §pa§jeiti sehen, bewachen, armen. S: pSd, pS-nul betrachten 
neben ypasel abwarten. Vergl. pbS'L canis, eig. custos: andere denken 
wohl richtiger bei pbS'L an aind. abaktr. pa§u vieh. Slav. pastyrb 
(w. paS) und lat. pastor (w. pä, daraus pasc : pasc-tor) sind vmrzd- 
haft unverwandt Fick 1. 132. 252. pelesTb yaio? pullus: aind. 
prhii bunt. lit. palsa^fahl: griech. TzipY.oq. p&s'bki» sabvlum: vergl. 
aind. pä§u neben päsu. armen, posi Derwischjan I. 7 : lit. peska ist 
entlehnt. prase porcus: lit. par§as, dagegen lat. porcv^. ahd.farh. 
prositi petere: aind. pra§y pri^öhaii. praäna frage, abaktr. peres. 
pereika preis, eig. f orderung. lit. praSUi, pir^ti, dagegen lat. precari. 
ipriisi pectu^: aind. parhi rippe. pr^sti» digitus: aind. spark, spr- 
Sati berühren, lit. pirstas. pLsati scribere: aind. piS, piäati aus- 
schneiden, bilden, dagegen got. faiha- gestalt : apers. pis in nipis ein- 
reiben, schreiben gehört zu pis, pinsere. ptst canis : aind. paSu. got. 



B aas k. 263 

fathu-. Abweichend lü, pekus. pr. pecku, rysb lynx: armen, lüaan'n 
Derwiachjan L 50. lü. luSü. Vergl. 2. aeite 319, s^ki surculua: 
aind, äaku: armen, mit, i: $aJiä sprössling Derwischjan L 31, npers. 
§äch^ lit. Saka. s&d'L canibs ist sS-d'B: vergl. si in sijati. sSmb 
persona, s&mija dvSpanoSa. rvsa, senibja famüia : vergl, aind, 6Sva, 
siva traut, lit, ieimina gesinde, pr. o/cc, seimlns, lett, saime. daimneks. 
Vergl, auch a^ov, posivTi in der bedeutung ,benignus* mit got. hevoa- 
fraujan- hauaherr. Unverwandt ist lit. k^mas dorf, sßno foenum, eig. 
gedörrt: aind, 6ja: Sjäna gedörrt, lit. Senas. s^fb glaucus. sera 
sulfur, nslov, Berßaws, aslov, B^ri>. 8, sijer rvbigo: aind, iura hell- 
gelb, lit, sirmaa, pol, szary entsteht aus siary: befremdend ist 6ech, 
serf, sijati splendere: aind, ^ä, Sjäte brennen, Sjetay ijena weiss: 
dagegen got. haisa- fackel. Mit sijati ist sevanije splendor verwandt, 
sikora p, meise, nsl. sikora ubsw., 6. sykora geschrieben, beruht auf 
einer w, sik, wie das p. zeigt : verschieden davon ist die w, syk : 
p. syczed; das mit lit, äaukti zusammenhangen mag. siilb casru- 
leus: aind, ySna weiss, sip^ti S, zischen: vergl, lit, §aiplti aus- 
lachen, sin» orbus: vergl, Seiris witwer, sivt canus: vergl. aind, 
sjäva brau7i, armen, seav dunkel, npers. sijäh und aind, Sjäma 
dunkelblau, lit, äemas blaugrau, lit. äivas canus: sivi»^ siifb^ sijati 
sind wurzdhaft verwandt. slama stipula: ein lit, Saimas fehlt: 
lett, saims: dagegen griech, xaXa(jio<;. ahd. halam. slana pruina: 
lit. Salna: vergl. slota. slatina. slatina palus: lit. Saliinis gudle, 
eig. , me aslov, studenbCb , kalte quelle, wie Kurschat das wort 
erklärt. slava gloria: lit, Slove, Vergl. sluti. slSm§ trahs: lit. 
lalma, sloniti lehnen, nsl, sloneti intrans. : lit, Sleju, ileti, lett, 
slenu, sl^t, aind. iri, irajati, ahd, Minen, griech. xXtvetv. Verschieden 
ist aslov. kloniti. ^. cloniti: lit. Monoti s ist klanjati s^. EnÜehnt 
ist auch lett. klanite s, slota hiems, r, 6. slota. p. siota. abaktr. 
sareta, npers, sard. armen, turt Derwischjan I, 78, lit. Maltas 
kalt Vergl, slana. slatina. sluti vocari: aind, iru, ärtiöti avdire, 
abaktr, iru, Surunaoiti, griech. xX6(«). lat. cluo. got. hlu (hliuman-). 
Mit slu hängt slava zusammen. Vergl, sloves-, slysati. sloves-: 
aind, iravas. abaJctr, äravanh, griech. yCkioq. Vergl. sluti. sly§ati 
avdire : aind, SruS-ta auditus, abaktr, hnis-ti f, auditus : davon sluhi> 
auditus, abaktr. §rao^a oboedientia. Abweichend lit. klauslti. slii- 
ziki) lubricus : vergl, lit. Slauiu schleiche. soha fustis : vergl. aind. 
iaSy iasati. sokoH falco. nsl. sokol usw. : vergl. aind. iakuna : 
lit, saJcalas ist entlehnt. somi> : nsl. s. som. ^. p. sum silurus : lit. 
iamas, lett, sams, som'L ist aslov. nicht nachweisbar, sort in VBSorL 



264 k-coDBonanten. 

cuper. nd. osoren severus. aslov. sr'Lnin'B e päü factiLS : vergl. lit, 
Seros börste. Serti s sich haaren, aind. Salja Stachelschwein. sopa 
hlase vergleicht man mit lit. Svapseti, äv&pseti. sramii pudor. r. 
soromrB mrd mit ahd. härm verglichen : Verwandtschaft mit aind. äram, 
§rämjati sich ahmühen ist nicht zuzugeben. sren'L: nsl. srin pruiiia, 
russ. serenii: v^*gl. lit. fanna, Salna, SerkSnas. srSn'B aüms: lit. 
Sirmas, Sirvas apfelgrau: vergl. das vorhergehende wort. srtdbce 
cor, deminut. von * sriido : lit. Sirdis. armen, sirt, sg. gen. srtt: dagegen 
griech. x.apBia. lat. cord-. got. hairtan-. air. cridhe. Abweichend aind. 
hrd. ahaktr. zarezdan. srb&thpäi: vergl. lit. Serags börste, aind. äalja 
Stachelschwein. str'Lpbtbni» asper : vergl. sor'B und lit. Serpeta splitter. 
Wenn die worte verwandt sind, so steht aslov. Btrbp- für srBp-. 
suj vacuus: aind. Sünja hohl, leer, ahaktr. Süna mangel. armen, sin 
leer : suj soll für svajü stehen, was unwahrscheinlich ist. suka r. canis 
hündinn : aind. Svan, sg. gen. äunas. ahaktr. Span, Süni. armen, mit s: 
Sun. lit. S'ä für Svü, Svans, sg. gen. Suns. Suva, suka soll für sv^ka 
stehen: griech. xudjv. lat. canis. sun^ti effundere: lit. Sauti, Sauju 
schiess&n : aind. Su, Savati gatikarm^an ist unbelegt. sverepi» ferus 
aus svrSp'B: vergl. lit. Surpti schaudern. svbt: svbn^ti, sybteti^ 
syitati iUucescere : aind. Svit, Svetate splendere. - armsn. spitak weiss, 
npers. siped. lit. Svit: Svisti, Svintu. lett. svUst neben koitet flimmsm. 
Hieher gehört svett lux: aind. Sveta; femer svetiti. svesta: aind. 
Svetjä und gothveitor. svett sanctus: vergl. aind. Svätra opfer. abaktr. 
Spefita sanctus. lit. Sventas. svraka pica. nsl. sraka usw.: vergl. 
lit. Sarka. SvarkSu, SvarkSeti quaken, s'bto aus s^to centum: aind. 
Sata. abaktr. Sata. lit. Simtas: giiech. exorov. lat. centum. got. hunda-. 
SB hie: armen, sa. Zeitschrift 23. 37. lit. lett. Sis, dagegen got. 
hi-mma, ei-hidrS. griech. ex-eu lai. ce, cedter. syr-BÖati sibHare: lit. 
SvirkSti: himdt hängt vielleicht syraka pica zusammen. syöeti 
sibHare: lit. Saukti rufen neben kavkti heulen. tesati caedere: lit. 
taSlti und aind. takS, takSati, lat. texere, griech. t^xtcov^ hat k vo^* 
s eingebüsst. tri>sa, tn.sti> seta : vergl. lit. truSas röhr arundo. yeseH 
hüaris: aind. uSant ivülig. abaktr. an-v^afit widerwillig, dagegen 
griech. exovx: ^xü)v. yiseti pendere: aind. vis mit ä in der luft 
schweben. yi>si> vicus: aind. veSa. viS-pati. abaktr. vaeSa. vti-paiti. 
lit. veS-pats, dagegen griech. fol^oq, oh.O(;. lat. vicus. vbSh omnis: 
aind. viSva. abaktr. vlSpa. apers. viSa: lit. visas weicht ab: ent- 
lehnung aus dem slav. ist unwahrscheinlich. 

Die Verwandtschaft der nun folgenden, manchm>ahl zusammen- 
gestellten Worte ist teilweise problematisch ; bei den wirklich verwandten 



« aus k. 265 

finden sich ahweichungen: brysati abstergere: lit, hravkti strwihen, 
abstreifen» cevb in c^VBnica lira : lit, äeiva. öelo, lett, kjelis, frons : 
vergL cdnd. Hras. abaktr, äaranh haupt, kamy (kamen-) lapis: aind, 
aStnan^ lit. akmen-. krava vacca: abaJctr. ärva hörnen, krimiti 
nv;trire\ lit, Serti, rog^ comu: aind, irnga, svekr'B socer: aind, Sva- 
iura aus svahira, ahaktr, qasura. armen, skesur f, lit, Seäuras, griech, 
e%up6q, Vergl, Zeitschrift 23. 26, 

Das hier behandelte s ist vorslavisch, es ist jedoch der urspra^che 
fremd. Nach Fr. Müller y Die gutturallaute der indogermanischen 
sprachen, Sitzungsberichte, band 89, besass jedoch schon die indo- 
gerToanische Ursprache zioei reihen von gutturodlaut&n, die er vor- 
dere (k^) und hintere gutturale (k) nennt, s in Worten tvie desetb ist 
keinesfalls auf slavischem boden einwachsen. Dem entgegen hat man 
behauptet, das slav, habe in Worten dieser art ursprünglich § gehabt 
und hdbe es später in s verwandelt. Die berechtigung zu dieser- theorie 
glaubt man im lit, gefunden zu haben, das in den betreffenden Worten 
s bietet, Hiebei wird eine einheitliche lituslavische spräche voraus- 
gesetzt, die für aind, dai in da§an zehn nur de§ kannte, eine Vor- 
aussetzung, die weder bewiesen, noch beweisbar ist, Dass im lett,, das 
den S-laut kennt, die hieher gehörigen worte: desmit decem, mist 
misceri, nest ferre, astoiii octo, ass acutus, palss güvus. prosit inter- 
rogare, sens foenum, sams silurus, sirds cor usw. s für lit, $ bieten / 
dass im preuss, dasselbe stattfindet, darf gegen die ansieht von einem 
litvslavischen de§ angeführt werden. Die Spaltung hinsichtlich des s, 
die zwischen slavisch und litauisch eintritt, besteht auch anderwärts: 
die arischen sprachen des heutigen Indien haben die Unterscheidung 
zwischen s und 4 aufgegeben, es wird dasa für da§a gesprochen 
Beames I. 75, und vom präkrit sagt Lassen, Institutiones 219 : ,Solus 
huius sermonis sibüus s est, qui § et ^ sanscritica in se continet.^ 
Dagegen bietet das sich den arischen sprachen Indiens anreihende 
zigeunerische für S regelmässig § : beä sich setzen : aind, vii, upaviS, 
bi§ zwanzig: aind, mSati, des zehn: aind, daian. ku§ beschimpfen: 
aind. kruä, na^ weggehen: aind. nai. ruS böse werden: aind. ru§, 
ru§, saitrö schmegervater : aind. ivoAura aus sva^ura, iach kohl: 
vergl, aind, Säkha. Sasto gesund: aind. iasta faustus. Sastir eisen: 
aind. Sastra telum. äel hundert: aind. iata. §elö strick: aind. Sulva. 
derö köpf: aind, siras. Sü kälte: aind. Sita. Sing hörn: aind. irnga. 
soSoj hase: aind. 6a§a. hiöö rein: aind. §u6a blank, äukdr schon: 
aind. §ukla licht, weiss, rein. §ukö trocken: aind, suskha. §ulav fegen: 
aind, äudh rein werden, npers. Sustan reinigen, vai wegen: vergl. 



266 k-eonsonftiiteia. 

aind. vaä wcüeny armen, vaSen wegen, avg. vcis kad desshalb. äun 
hören: amd. Sru. hing neben stmg riechen: cdnd. Mngh in upaHhha, 
ätU emg : cind, §tMa. hivlö angeschwollen : vergl. aind. §vi schwellen^ 
äuna angeschwollen. truMl kreuz: aind. trisula dreizadc. Sollen wir 
nun sagen, dass die heutigen arischen sprachen IndienB ehedem s für 
aind. ä besassen, es aber später in s verwandelten^ Oder dass die 
vorfahren der Zigeuner s für aind. i sprachen und es später durch 
s ersetzten? Weder das eine noch das andere. Aus altem k^ hat sich 
hier s, dort S entwickelt: bei den Slaven jenes, bei den Litauern 
dieses, bei den den Litauern so nahe verwandten Letten und Preussen s 
wie bei den Slaven. Es gibt keine lituslavische spräche; es hat auch 
keine einheitliche spraxihe gegeben, cms der sich litauisch, preussisch, 
lettisch entwickelt hätten. Vergl. A, Hovdacgue, La linguistigue 898. 

in. Da>s dritte s ist ursproAMiches s: hosi» pedilms nudis: lit. basas. 
gasiti exsUnguere : lit. iigesiti. glas'L vox : lit. garsas. kjBn^ti rnade- 
ßeri, fermentari: aind. 6üi, öüSati sieden. in§so caro: aind. mäsa. 
armen, mis, got. mimza-. sainx ipse: abaktr. häma gleich, sedmi» 
Septem: aind. saptan. sisti considere. s^d^ti sedere: aind. sad. 8§k- 
n^ti fluere : lit. senku, sekti. slep'L caecus : lit. slepti cdave. lett. slept : 
vergl. pr. avJdipts ocadtus. soöiti indicare: lit. saJäti. struja fluen- 
tum: lit. srove. aind. w. sru. svoj suus: aind. sava. sjirb fdius: 
aind. sünu uew. s'Lsati sugere : lett, sukt, sucu. lat. sugere : b'bs glaubt 
man aus Bük-s erklären zu können. 

Das slavische besitzt demnach in der tat dreierlei s: das 
ursächliche: sedmb^ das ' vorslavische, jedoch, wie Tneist behauptet 
wird, der Ursprache fremde: des^tL und da^ slavische, d. i. auf 
slavischem boden erwa^Jisene: m§si von m^h'L. 

20. Mit ausnähme von sestB sex : abaktr. khSvas. aind. Sa§. lit. 
SeÜ (Ascoli, Stvdj 2. 408) ist s durchgängig auf slavischem boden 
entstanden, entweder, wie gezeigt worden, aus h^ oder, wie später 
dargelegt werden tvird, aus b^ das sowohl das ursprachliche als das 
aus k^ entstandene sein kann. 

21. L. Eine entwicklung des g-lautes ist t„ d. i. dz^ in bestimm- 
ten fällen, namentlich der stamm- und der wortbUdung; sie findet sich 
jedoch auch im vmrzelhaften teil der worte: a) klades^b. krtn^s^b. 
pe]i§s^i>. Bkil^^b. vitea;!»; j§sra, polbs;a; polbs^bn'L, stLs^a. Daneben 
finden wir auch obra?,!; los^a, ris^a^ slrbs^a; podvis;ati s§; pomis^ati^ 
08§s^ati; B'Ltesrati s§, tr'Ls^ati, ra^dis^ati und lobs^ati. b) bos;e. 
bre^ö. ^vhionj^. jua;^. ned^s^e. nos^e. pirs^^ itöpYo?. slu^§. \h%h. 
drus^emb. mnosri. BnSs^i. Btratis^i. obl§^i. pomoi^i. vr'b^i. nebr^s^^nnb. 



s ans g«, gh». 267 

vTbvnb^öte. c) a^'L. je2;ykrb. ras^iti b§. obre^anie. otvTL^aeti». otvrBa^e 

s§. v^s;iBka. ^elie. s;eIo. s;6nica. pros^§bn%ti. ^idati. s^laki. s^itlyj, 

^oba. ^mij. us^r^ti. s^v^fl. ^vecati. s^v^kT». :^v6zda. s^VBiißti. jEj «ind 

dtes <2ie seite 251 nachgewiesenen worte mit %, d, u dz, die den Stempel 

ihrer entstehung aus formen mit g noch an der stime tragen. Man 

kann jedoch nicht behaupten, dz sei in allen diesen worten gleich 

berechtigt : man darf üher das vorkommen desselben in jenen formen 

iibeirrascht sein, die ein altes z darbieten: a^'B. jei,jki>. otvr'Bz^ati. vLzi- 

skati. us^rSti ; dasselbe gut von lobs^ati. loa^a. obra^rb. ra^iti se. obr^- 

^anie. ri^a. slis^a: in allen diesen formen ist eine Verwechslung des 

% mit z in der schrift vorauszusetzen, da die annähme kaum erlaubt 

ist, es habe sich bei einigen derselben uraltes dz erhalten. Das in 

der stamm- und Wortbildung aus dem g entstandene dz, z gehört der 

slavischen periode an. Hieher rechne ich auch mxmches z in dem 

wurzdhaften teüe der worte toie zeH vehevnens, lit. gailas; zv^zda^ 

lit. ^aizde stem neben gvai^ika lichtnelke^ lett. zvaigme; zvizdati, 

lit. ivingu, ivigti; zyinSti, zvom>: dasselbe gut von dem, etymologisch 

dunld&n z'lI'b malus: wenn der s. g. Margarethen-psalter zgloba, 

zg}obi6, zglobliwy bietet, so glaube ich zg als aus dz entstatiden 

erklären zu dürfen, so dass zgtoba für dzioba stünde, da man das 

wort doch unmöglich von z'lI'l trennen kann: vergl. rumun. sglobjü 

petulans. Das vorkommen von dz ist im poln. bezeugt durch dzwon 

compana, aslov. zvod'l sonus, das mit aslov. s^vBneti zusammenhängt usw. 

n. Alter sind diejenigen slav. z, die lit. 5 gegenüberstehen, von 

denen nu7i zu handeln ist. 

Wie sich k in k und k^ gespalten hat, so sind auch g und g^ 
so wie gh und gh^ zu unterscheiden, g, gh sind Wandlungen in c-laute 
nicht unterworfen, während g\ gh^ im abaktr., armen., lit. und slav. 
Veränderungen unterliegen, g^: aind. g. abaktr. z, arm^en. ts. lit. 
i. slav, z. gh^ : aind. h. abaktr. z. armsn. z, 4 (^)> t (^)' ^*^* ^• 
slav. z. Daher agni: aind. agni. lat. igni-s. lit. ugni-s. aslov. ognB. 
Slav. z für g^ und gh^ findet sich in den hier verzeichneten 
Worten, denen jene beigefügt erscheinen, in welchen slav. z lit, 5 
gegenübersteht, wenn auch aind. g, h usw. nicht nachgewiesen werden 
können. Einige von den angeführten formen bleiben problematisch: 
»ie können von den sicheren leicht geschieden werden. 

Azi, jaz'L ego. ghK aind. dham. abaktr. azem. apers. adam. 
armen, es für ez. lit. a§ für a^. pr. lett. ez: anders griech. er^tit. 
got, ik. aznO; jazno corium detractum für azbnO; jazBno. g^. aind. 
agina. abaktr. izaSna, Vergl, aind. aga bock, abaktr. ßzi. armsn. 



268 k-consonanten. 

ait lit. oit8. griech, at^Cc;. ^z'l in az'Lki» angustua» gh^. aind. ahu. akas, 
abaktr. äzafih. armen, amjt^ik angustus, *^zi», aind. ahu, in s^z'hkrb 
hängt mit Y^za.ti für ezati ligare zusammen: griech, airf/td. ^üksLConsan- 
gmneua und ^gli» angulua dagegen setzen eine w. eg voraus, bezi» si^ie. 
gh^. aind. bahis draussen. bahja der draussen ist. lett, bez: lit. he 
wohl aus bei. Vergl. Pott 1. 390. blazina n^l. polster, mairatze. 
ghK aind. barhis matte, abaktr. berezis. armen, bar^. blizDa dcatrix. 
gh^ wird mit ursprachlichem bhligh, lat. fllgere, got. bliggvan, lett. 
blaiztt quetschen, schlagen vermittelt: von der gleichen w. bliz stammt 
blizb, blizi» prope, bliz'Lk'L propinquus, daher eig. aiistossend ; bliznbCb 
geminus, testiculus: griech. aSsX<po{, mnd. broderen. 6. ubli^iti, ubli- 
iovati; ublihovati nahe treten, verletzen und aslov. priblüiti appro- 
pinquare. bli^ika consanguineus setzen eine w. blig voraus. br^za 
betula. gK aind. bhürga. osset. barze. lit. ber&as. ahd. birchä. hrhzrh 
dtus. ghK b. hat g neben z: bi.rgo mHad. 2. 52. 75. 158. 332. 
525. p. bardzO; ehedem barzo^ valde. aslov. briiZiDa beruht auf 
br'Bzi», br^L^aj auf hrhgii. Dasselbe findet statt bei aslov. iSz durat., 
lazi iterat.y das b. leg verk. 22. milad. 150. 305. laufet, und s. izlje6i, 
izljegnem neben izljesti. Man vergl. aslov. blazn'i error, nsl. blazen 
stultus und Idr. blahyj usw. nizi. und das auf nigi» bei*uhende 
ni^aje. br'LZ'L: airid. barh, brhati stärken, barhanä valde; andere 
denken an aind. bhurag, das aus bhurg entstanden sein soll, dnizt 
auda^, eig., wie es scheint, fortis. gh^. aind. darh festmachen., abaktr. 
dereza band. lit. diria^s riemen: vergl. dri»2at] teuere, welches nicht 
auf dr'Bz, das drrBzeti ergeben würde, sondern auf Arhg beruht tick 
L 619. 634. II. 581. gryza moj'deo: lit. grauHu, grauäti. gruzi- 
neti. gTbziti* p. gzi6 stechen, beissen, toben, lit. gu&eti für r. kipetb^ 
kmtb. iz'L ex. lit. iS für iL lett. iz. pr. is. jazva wlnus. lit. 
ü in suüu abbröckeln, pr. eyswo (aizwo) wunde, lett. aiza spalte im 
eise. jazi> canalis, eig. wohl agger. nsl. jSz. b. jaz. klr. jiz. r. dial. 
ezT». L jez. p. jaz : lit. e&e. lett. e&a feld, rain. jezero Ulcus : lit. 
e&eras. pr. azaran acc. jeät erinaceus. ghK griech. ex.^vo(;. ahd. igü. 
lit. e&ts, a&ts. lett, ezis: ^ei^h beruht wahrscheinlich auf ]Qzyh. lizati 
lingere. ghK aind. rih, rihati. lih, le(}hi. armen, lizel, lizanel. lit. leiti, 
laüiUi. griech. helyw. got. laigon. lat. lingere, Hieher rechne ich aiich 
j§zyk'B lingua. armen, lezu. pr. insuwis (d. i. inzuwis). lit. leBuvis. 
loza paimes: lit. laia flintenschaft neben laJtda haselstrauch , lett. 
la^zda, lazda. mezLni» iunior: lit. ma^as klein. niHza*: 6ech. mlza 
monstrum. lit. mil&nas gigas. mHz^ mulgeo. gK Man merke b. 
moldze§e milad. 361: aind* marg, mrgati. abaktr. marez. arm^n. 



t am g', glil. 369 

mardet reiben, lit, melBUy mü&ti, apmalzitiy dagegen griech, dfjieXYw. 
mBz^ti. gJiK nsL mz^ti, muz^ti stiUare : iz br^ze mzi au8 der bvrke 
träufelt es: 8, mi^ati F. mingere ist denomin, lit. m'iiu, mlSii. lett. 
•Toizu, mist. mtzals. aind. mih, mehati mingere, mihira, meha. abaktr, 
Tniz, gaomaeza, osset, mezun mingere, armen, msz urina, mizel min- 
gere, griech, hi^v/iia, ojjt-tx^Y). lat, mingere Zeitschrift 23. 26: lit. migla 
ist entlehnt. Abweichend a^lov. mezga succus. mLgla nvbes tisw, 
nhzsLinfigo: vergl. lit, ne&t, lett, nezt jucken, ^dixiti attendere: mxm 
vergleicht anord, speM verstand. Das wort ist dwnkd. pl'Lzöti 
repere : vergl, aind, sphürg und sHz'Bk'L. Das wort ist dunkel. r^zati 
caedere: lit, re&ti, re^iu, anord. raka Bezzenberger. r'Bzati hinnire, 
nsl, hrzati : i ist aus dem praes. eingedrungen : Jdr. erÄaty. r. r^atb. 
^. r^äti: lit, ar^ti Geitler, Pönologie 69, sl^zena lien. gh^. lit. 
blvlnis, bluine, aind, plihan, abaktr, ipereza, npers, supurz: vergl, 
armen, paita-^n Dervischjan I, 56, griech, (TKkdrf/yo:, oxXi^v. lat, lien 
aus plehen, sliiza lacrima, eig, quod emittitur, effluit. g^. aind. 
sarg, sr^ati von sich lassen, ausgfiessen und sargas au^ßuss, tropfen, 
abaktr, harez loslassen. Zweifelhaft wegen sarg, sl'Lzrbk'B lubri- 
cus: vergl. lit, Uau&u, Planati schleiche und pl'Lzeti aus spl'Bzdti. 
vez^ veho, ghK aind. vah, vahati, abaktr, vaz. armen, vazd, lit, 
veitu, griech. Fox®?- ^^^' '^^^o, got. ga-vag-jan, yezn%ti: nsl. povez- 
noti modo inverso collocare: vezel lonec: vergl, lit, vofw, vo§ti mit 
einem deckel zudecken, vnbz^: povr^sti Zigiare. g^, lit.veriiu, veräti. 
Vergl. aind. varg, vrnakti ^ränjfen und abaktr, varez, varezjeiti 
wirken Fick 2. 233. 234.' VLZTb avTt: lit, u^. zab'L dens, g^, 
aind, gcibh, gabhate, gambhate mit dem maule packen, gambha. 
abaktr. zafra raschen, lit, ^ambas kante eines balkens. lett. zöbas zahn. 
Damit hängt zusammen 6, zabadlo^ lit. iaboti frenare. iaboJdis fre- 
num. Dagegen griech, -^ö^oc,. ahd. champ. nhd. kämm. Vergl. z§b^. 
zelenii viridis, ghK aind. ghar, gigharti, ghrnöti glühen, brennen, 
gharma calidus, hari gelb, hiranja gold, abaktr. zairi. garema. arrnen. 
zarik ßittergold : w. zer, zLrdti spectare. zorja splendor. zelo olus. 
zlakrB herba aus zolk'L: ein r. zolok'L usw. ist unnachweisbar, zraki» 
visus aus zork'L. zlato aurum aus zolto. lit, ielti virere. ^alias viri- 
dis, zelmeor, ^ole. Hureti spectare, iereti splendere. Davon dürfen 
auf gh zurückweisende formen nicht getrennt werden: ^Itöt neben 
zHöb büis, ^l'Et'L flavus aus äelöb, 2elt%; femers nsl. golen unreif 
(golene hruske). golenec unreife frucht^ wofür auch zelen gebraucht 
wird, gor^ti ardere. gorbk'L amarus, gr^ti calefacere: gr-§. Schwierig 
ist die erklänmg von iar'B : poiarrb neben Äer- in ^erat'Lk'B^ iaratrbk'L. 



270 k-GODBonanten. 

zemlja terra. gh\ abaktr. zemf. armen, tamak\ lit, ieme, griech, ya[ß.(x(, 
laL humus und abweichend aind. gam, sg, gen, gmas und gam, sg. gen. 
gmas, zeb^ düacero, g^. Vergl, aind. gahh, gamhhate. abaktr, zemb 
zermalmen, zaf-an, zaf-ra mund, rächen, lit, iebeti, a^lov, zobati. 
lit, zebti: aalov, z§b (z§bn^ti) germinare, lit, iembeti mag mit z§bq 
dilacero zusammenhangen und eigentlich ,8palten^ bedeuten Fick 2. 
660: auch %^^ frigeo gehört hieher: vergl, z^bTb Zeitschrift 23, 25. 
z^tb gener, gK aind, gan, ganati nasd, abaktr, zan, armen, inanü. 
lit, ienta^ gener neben dem abweichenden gentis cognatus : griech. 
Y(Yvo(i.ai. Uu. gigno, zi hervorhebend: ovLzi, on'Bzi: aind, hi aus 
ghi, abaktr, sü. armen, zi. Neben lit, gi, pr. dtgi, deigi besteht lett. dz 
in nedz neque und adov. ie. aind, ha, gha, zidati condere: lit. iedu, 
zima hiems. gh\ aind. him>a aus ghmma, abaktr. zima. armen, dmsrn. 
diun Schnee, lit, &emja. griech. yja^'^t. zinafti Mare. ghK aind-, hä, 
gihUe. abaktr. zä, zazaiti auseinandergehen maxihen. lit. &ioti, &iofu. 
griech. yipih^. lat.hiare. zh>-va, glos: vergl. griech. ^(x'k6bi(;. lat.glos. znati 
noscere. g\ aind, gnä, ganati, abaktr, zan neben &nä. £nätar. osset. 
zond kenntniss. arm^n. tanöth. lit. iinoti. griech. yvc*): Y(YV(J[)TAfa). lat. 
[gjnosco. got. kan. zobati edere. g^. lit. zebti. zebeti. aind. gabh, 
gambhate vergl. zeb^. zov^ voco. ghK aind. hu, havate. hvä, hva- 
jati. abaktr. zu, zavaiti. zhä, zbajeiti. arm^n. n-zov-kh fluch. zreti 
maturescere. g^. aind. gar^ garati morsch, gebrechlich werden, abaktr. 
zaurva alt. osset. zarond alt. armen, ter alt. griech. Y^p(<>>v- Hieher 
gehört auch zrBno granum. avg. zarai kern, lit. Ümis: daneben 
Äri»ny. lit. gimos pl. Zeitschrift 23, 25. • zvßrb fera. ghK lit. iveris. 
Für gh^ spricht griech, 6^p neben ^^p^ vt^ in vi^ei snigh neben Oepfjio^ 
gharma. zv^rL^ ^y^rb^ ursprünglich vielleicht sctdange, kann mit aind. 
hvära m. schlänge zusammengestellt werden. zy^g^ cano. zyizg^ 
sibUu^s, r. zyjaga blatero. lit. ^vengti hinnire : hiemit ist a^lov. zyi>n6ti 
sonare, zyonx campana, p. dzwono ; aslov. zyekn^ti^ b. dzyekn'B zu 
vefibinden. Vergl. got. qvainön weinen. ziiH m^lus, eig. wohl schwach : 
nsl. slab schwach und schlecht: vergl. aind. gur in verfall kommen, 
nebenform von gar, garati. Vergl. seite 267. 

br^zg'B diluculum ist zu vergleichen mit aind. bhräg. abaktr. 
baräz: vergl. mezga seite 269. unter mbzdti. Abweichungen: gasL 
anser. osset, npers, ghäz, armen, sag aus gas. aind. hasa, lit. iqsis 
nebefii zansis, ^ousis. s. pizma inimidtia iM ngriech. xetfffxa und mit 
lit. pikti zürnen unverwandt. 

z findet sich in den aus dem deutschen entlehnten worten für s : 
gonLzn^ti; geDLzn^ti salvari: got. gardsan genesen, gerettet werden. 



i aas g, gh. 271 

byz'B domus: got husa-, miza nsl. tisch: dagegen (tslav. misa xiva^ 
patina: got meaa- xtva^, Tpai:£sa aus lat. mensa: vergl. culov. bljudo 
patina mit got, brnda- tisch. 

z tritt, ude es scheint, an die stelle eines ursprUnglich&ii zd: 
groza horror, groziti minari: lit, grumzda minas, grumzditi minari, 
grezn^ti immergi, gr§za coenum. groziti immergere: lit. grimsti, 
grimstu, grimzdau immergi, gramzdlti immergere. z und i lieben es 
sich der sie begleitenden consonanten zu entledigen, daher bozi für 
bodzi. boäij für bod^ij. 

Dunkel ist slez'B malva, nd. slez^ skl&Z; p. Slaz, lit. Hu^gies 
bei Szyrwid 341. 

22. Zu den aus g entstandenen lauten gehM, auch i, das, vne z in 
bestimmten fällen, waJirscheiTdich erst auf slavischem boden sich ent- 
vnckelt hat: 2aba rana: pr. gabawo kröte. ialh dolor. ^asn^ti 
stupeßeri: eine hypothese seite 60. ze vero: lit. gi. aind. gha^ ha: 
vergl. zi. s^eg'Bzulja in iegiiZulin'L cuculi. 6. 2e2bule: lit. gegv>&e. 
lett. dzeguze. äelSti cupere, lungere: aind. har, harjati desiderare. 
ielj testudo: griech. xCk^q. i,eiisk femina: pr. ganna, genno. gotginön-. 
armen, lein, pl. gen. kanant. abaktr. ghena, geni. aind. gnä, gani. 2e- 
ravL grus aus ^ravB; ix^yh : lit. gerve. ^ica, d. i. £i-ca aus ^is, oder 
*2ija nerws. b. ügt*. s. Äica ßlum: aind. gjä. abaktr. gja bogen- 
sehne, lit, gija faden : hieher gehört auch 2ila vena, eig. sehne: lit. glsla 
von gleicher bedeutung. ilvB vivus: lit. givas. aind. glv. gtva. armen, 
keal vivere. apaUind reviviscere. 2led^ compenso aus 2eld%. äl'LdSti 
desiderare : aind. gardh, grdhjati. 2i»rQ voro. 2rMo, gr'Llo aus iers^, 2erlo, 
gerlo. lit. geriu. armen, -ker in compositis. abaktr. -gara in com- 
positis. garafih kehle, aind. gar, girati. 2i>rQ sacrifico aus 2er^^ eig. 
wohl laudo: lit. giriu. aind. gar, grTiäti. ir^ny pistrinum aus gerny. 
lit. girna. got. qaimu-. lett. ddma. ahid. gar morsch werden. ^Ldati^ 
iadati neben ^idati desiderare: lit. geidu. lett. gaidu, Vergl. £§deti. 
2bm^, Seti comprimo. ^bdj^, ^Qti demeto: lit. geneti bäume beschnei- 
den, hau£n. ihVfSLj zavaj^ neben ^ivaja mando. p. 2u6, 2wa6: ahd. 
(Mmjcan. steier'L cardo: lit, stagaras st&ngel. ^^h anguis: lit. angis. 
lett. ödze. aind. ahi, abaktr. aii. armen. i& neben öd. griech. iyiiq. 
ahd. unc: ^zji>. Hieher gehört auch der name des schlangenleibigen acds: 
aslov. %gorb in ^goridtb. lit. unguris. griech. sr(y(t'k\)q. lat. anguiUa. 
i ist in einigen entlehnten Worten aus j entstanden: ^idinx, 
^idovini iudaeus. nsl. 2idov. s. i^udio, sg, gen. i^udjela. ^ukx 
iunciis gla>g. zupa glag. ^upani vestis genus: mlat.jupa. kr. £e£iii 
ist lit. ieiunium. i scheint unmittelbar aus dj, d^ hervorgegangen. 



272 k-conioaa&tftn. 

Deutschem s (tönend) entspricht 2 in folgenden warten : pape2t> 
papa: ahd. bäbes. ^upoH suifur: aJid. sueful. Man merke z in krizb 
crux aus *krju2i»: ahd. chriuze, hnizi atbs lat. crux, crucem, Vergl. 
kale^b calix, calicemj da^ ahd. kelih lautet: kr. kalez. 

Ursprachliches g hat sich erhalten in: ^glb carbo: aind. agära, 
lit. anglis. bogfL deus : aind. bhaga glück, herr. gadati coniectura 
assequi. p. gada6 loqui: aind. gad loqui. lett. gädät curare: aiwei" 
chend lit. iadeti sagen. Man beachte die teäweise av>seinander gehenden 
bedeutungen und afür a. gasn^ti exstingui: aind. gas, gasate fessrnn 
esse, abaktr. zah abwenden. Auch lit. bewahrt das ältere g: gestu, 
gesti, woraus lett. dzestu, dssist. glagoH verbum, d. i. gla-golrb: 
aind. gar, grnäti rufen. gora mons: aind. giri. abaktr. gairi. lit. 
gire waid: vergl. b. gorh. s, gora wald und sp. mxmte berg und 
gehJoh; im zUrcherschen *s pirg berg und wald. govedo bos: aind. gö. 
ahaktr. gäo. npers. gäv. armen, kov. govBno stercus: aind. gütha. 
abaktr. gütha. npers. güh. armen, ku. kurd. gü. griva iuba. grivbna 
collare: aind. grlvä cervix. abaktr. grtva. gr^blo guttu/r aus gerlo: 
aind. gar, girati. igo iugum aus jtgo : aind. juga neben jug, junakti. 
abaktr. jaokhta. arm&n. zojg paar. lit. jungas. jungti, junkti. nag^ 
nudus: aind. nagna. lit. nogas. ognb ignis: aind, agni. lit. ugnis. 
p§gT» varius: aind. piftg, pinkte usw. g ist im slav. wie im lit. zugleich 
der nachf olger des ursprachlichen gh: degott r. teer: aind. dah, 
dahaii. abaktr. daz, daiaiti. lit. degu, degti uri. degutas birkenteer, 
p. dziegie6. dl'Bg'B longus: aind. dtrgha. abaktr. daregha. lit. ügas 
wohl für dilgas. gladob fames : aind. gardh, gardhjati. got. gredu-. 
Ibg^k'B levis: aind. raghu rennend, laghu leicht, ahaktr. reng hurtig 
sein, armen, erag rasch, lit. lengvus, lengvas. mtgla nebula: aind. 
megha. abaktr. macgha. osset. miegha, armen, meg. lit. migla, das 
jedoch entlehnt ist seite 269. snegt nix : aind. snih, snehati feucht 
werden, abaktr. ini^, Snaezhaiti. lit. snigti, sniga. snegas. stigo^ti 
venire: aind. stigh, stighnöti. griech. (s^dyjun stbza semita ist auf 
slav. boden ^standen usw. 

23. Wie dz, z aus dem g-laute, so ist c a/us dem k hervorgegangen. 
Dies tritt ein in der wort- und Stammbildung, seltener im umrzel- 
haften teile der warte, a) raci von rak'L. sßci von s^k. race, rac^hi» 
von rak'L. tacSmb, tacema usw. von takx. s^cete von sek. b) borbci» 
pugnator. slmbce sol. bolbnica mulier asgrota. secati neben sekati 
ton sök. c) cediti calare. c^vb in cevbnica lyra. c^glt solus. c^li» 
integer. censL p^etium. c^fiti findere. cestsi platea. c^&titi purgare. ce§ta 
praep. gratia. nicb 'Kpriy^q pronus überrascht: aus der w. nik würde 



cvi neben kvi. altes k. 273 

iiiÖL ZU erwarten sein: mit sicL aus sikj'L ist nict nicht zu ver- 
gleichen, 

24, Der jüngere Ursprung des c im aslov. cvilßti plangere. cvSliti 
affligere, dg, facere ut quis plangat, und cvtt^ floreo erhellt aus dem 
in anderen slav, sprachen erhaltenen k: 6, kviliti lamentari aus und 
neben kvi^liti, eigentlich lamentari facere, p, kwili6. roskwilaö. 
kwielid : nie godzilo si§ im ledwie dumy kwieli6. Vergl, Jdr, 
zakvylyf bibl, I. kvilyty wimmern und 6vilyty schlagen verch, 77, r, 
razkvelitL tichonr, 1, 264, Dah, und os. cvila, c^ela crudatus: man 
vergleicht ahd, qudan; andere denken an Ut, katditi und ags, hvdan, 
c. ktvu aus kvtu, kvisti. p. kwt§: zakwcie^ a^slov, zacvLiett, kvis6. 
OS, ktu florent für kvtu, aslov, cvtt^ti». ns. kvitu, kvis6; tor, gut 
cvis6 U7id kvisd: Ut, kvetka ist entlehnt. Dasselbe tritt ein bei nsl, 
cvißati. s. skviöati stvlli und 6, kviöeti. p, kwicze6, kwikn%6 gan- 
nire, klr, kvyöaty und skovyÖaty. r, kviöatb. lett, kvekt; nsl, cvröati 
sonwn edere und s, skvröati, kvröati. p, skwiercze6. Dagegen bietet 
aslov, skver : raskvreti liquefacere, für nsl, cvr^ti. p, skwar schmel- 
zende hitze. 

25, Wie femer i aus g", so ist ö av^ ursprachlichem k entstanden, 
desati rädere, pectere : aind, kos; vikas findere, öetyrije guatuor: aind, 
öatvar-, abaktr, Sathwar, Ut, keturi, örtvb vermis aus öervt: aind, 
krmi aus ka^rmi, Ut, kirminis, lett. cirmis, öt in öbto quid: aind, 
ki-m, ki'S, abaktr, H-s, öi-t. 6hti^- numero: aind, öit bemerken usw, 

26, Ursprüngliches k hat sich erhalten in kr^LtT. talpa: aind, 
hart, kmtaü schneiden, knbvfc sanguis : aind, krü in krü-ra blutig., 
Ut, kraujes, kruvinas, kupa acenms: abaktr, kaofa berg, buckel, Ut. 
kaupas. krh in kiito quis : aind, ka, Ut, kos. ktkii coma.: ahaktr, 
kaca, lik, Itk in otl^kTb reliquias: aind, ri6, rinakti, lük in 
luna lu7ia aus lukna, luÖa radius: aind, ruc, rööate. pek^ coquo: 
aind, pa6, paöati, abaktr, paö, paöaiti. tek% ßuo : aind, taö cur- 
rere, Ut, teku, vli.k'L lupus: aind, vrka. abaktr, vehrka, Ut, vükas, 
vykn^ti assuefieri, discere aus rbknati: aind, u6, u^jati gefallen finden, 
uHta gewohnt. Ut, junkti: ukis aus ukjas wohnhmis vergl, mit aind, 
öka haus, wohnsitz und serb, zaviöaj ort, an den man sich gewohnt 
hat, heimat, aslov, *za-vyö-aj. lett, jükt, got, üh: bivJits gewohnt, 
-kt suff, Ifcg'L-k'L levis: aind, -ka: dhärm-i-ka gerecht usw. 

27, Griech % geht nicht selten in k über : izL kerson^ neben kt 

hersonu lam. 1. 24, krizBma triod.-mih, hieben hrizma. kr'LStijant 

slepL kristijaninb lam. 1, 149. neben hristijaninB §iä, hristijanica 

lam, 1. 30, 

18 



274 k-oonsofianten. 

28. Ausser ö, i, § und c, z, s gibt es im aslov, nocJi eine Ver- 
wandlung von k, g, h. Wenn nämlich diese laute in fremden Worten 
vor \y Qj h, § stehen, so gehen sie häufig weder in ö, 2, § noch in c, z^ s 
iiher, es rückt bloss ihre articviationssteUe nach vorne an den harteii 
gaumen, wodurch k und g in tj, gj übergehen, während h jenen laut 
erhält, den Brücke 64. mit x* bezeichnet. Der gleichen modificat£o7i 
unterliegen k und g im serbischen in worten wie 6eremida, 6esar^ 
6iril xspa[jL{^, xotaap, xupiXXo^ und gjeorgjije; gjuragj, magjistrat 
Ye(A>pYto^9 ma^tratus usw. Dass das dem g entsprechende glagoli- 
tische zeichen den laut des magy. gy, serb. t^, gehabt habe, ist auch 
P. t/. SafaHk's ansieht: Über den Ursprung und die heimat des 
glagoliiismus 23, der das magy. evangyeliom, angyal und gyenna für 
eine erbschaft nach den aus diesen gebieten gewichenen Slovenen erldürt. 
Dass sich in levLgity aus i ein j entwickelt habe und dass dieses j 
graphisch durch g ausgedrückt sei, ist unwahrscheinlich, eben so un- 
wahrscheinlich, dass dem g in den seite 188 behandelten fällen die 
rolle des den hiatus aufhebenden j zugefallen sei. Für serb. 6 und 
gj wendet das kyrillische aiphabet die zeichen ^ und ^ an. Die hier 
in frage kommenden laute werden auf verschiedene art bezeichnet : in 
den ältesten glagolitischen quellen findet man k, g^, das durch das 
glagolitische zeichen bei Kopitar nr. 12 ausgedrückt wird, H. In den 
späteren denkmählem hat dasselbe zeichen die gdtung des j. In den 
ältesten kyrillischen quellen wird k^ ^, K angewandt; spätere kyrillische 
denkmähler bieten das aus dem erwähnten glagolitischen zeichen ent- 
standene :K für k und für g neben k, g vor praejotierten vocalen : 
kje und gje, kju und gju. Ich gebrauche durchaus die zeichen H, g, 
H: Zogr. k: gazofilakiovi. gazofilakija. gazofolakij^. kenbturiona. 
kesara. kesar^. kesarevL. kesarevae. kesarevi. kesarije xaicrapeCa«;. 
elißkimovL eXiaxeii*. kins'B. kitov^ tou äkJtoü«;. kifa %rj(pa<;. paras- 
kevb^ii. pistikii tukttix^c;. kwrinbju xupY]vtou. sadukei. sadukejska 
neben kesarevi. kesarevoe. kinis'L. pistikij§. skinij^. skinopigie 
und in b. kesarevi. kin'LS'L. kin'LS'Lnij. sadukei. saduke§. g^: ag^li. 
a^ly. angeli b. [i]g^emonovi i^7S|JL(i)v. g^enisarettska. g^enisarettsce^ 
^en^simani YsOdTQpiavij. g^eon^. ^eon€. g^een^ 6. gerg^esinLskyj§. g^er'- 
^e8i[nBsk^]. evag^lie. evag^lid. evag^liju. evag^eliju eua^Y^^wv. leg^eon'i. 
lewg^itTb. lewg^ij^ Xem. lew^iint. naan^eov^ tou mj^ai lue. 3. 26. 
niüevL^itom'L. [niJnevLg^ittsci. paraskevLg^ii icapacxsüi^. vit'ag'ij^ 
ßr,ö(paYi^. voanir^isi ßoavspye?. Überraschend sind g^eli>g^ota. g^eH^ota. 
^oH^ota voXYÖOa. gazofilakija neben gazofilakija '^(xl^ofjkdY.io'f neben 
angli6. geenei. skinopigie. ^ ist das zeichen für 30. li: arKierei. arMe- 



ki, gi, üi. 275 

reom'B. arhiereova neben arhierei^ ar^hierei. Cloz. L Agh» 881. 889. 

ang^H 866. 880. 898. aglmt 266. 467. arb^lom-L 266. arhän^m'B 

469. an^l'Lskyj^ 658. eviäglb^ 87. evan^isfrB 168. 178. 241. 665. 

evang^lsk^jfi^ 28. evan^skymi 45. egjupta 270. 800. eg^ypta 858. 

egjupt^ni 316. neben yid'Bfagij§ 43: 555. ist paraskeybg^ij^ zu 

lesen. Als Zahlzeichen findet sich, g 211. 230. 232, 386. 391. Assem. 

an^Ii. an^ely. areopa^it'L. evan^elie. ev^listi. ev^en'B. e^ypet'L. 

eg^ypta. i^emonii. g^edbsimani. ^enada. g^enisaretLsks^. ^eon^. g'eor- 

g^ij. ^er^esinbsk^. ig^emonu. lev'^ij. levg'ij^. levg^it'B XeütTif)<;. leg^eonii. 

paraskeyg^ii sg. nom. paraskeyg^ij^. serg^e sg. gen. skinopig^ia neben 

pistikyj§. Auch im assem. findet sich g als Zahlzeichen. Mariencodex. 

eväEg^lie. paraskev^ij. Kiever glag. fragmente : an^el'L zapiski imp. 

akad. nauJcz XXVIII. 537. 538. Dafür bietet der ostram. angely. 

paraskevgiJQ; die sav.-kn. gemonu 109. ger'bgesinom'b 16. gen.- 

gesinbskyJQ dd. egypet'L 139. leyi>gij^ 67. leugit'L 41. paraskevb- 

gija 123. yitbfagij% 72. neben arlmg^l'B 149. Sup. k : akakij 50. 15. 

afrikia 132. 8. thrakia 142. 4. patrikij 433. 9. pinakidy 107. 3. 

halbkidonbsk'L 15. 2; 442. 18. pringkips 123. 19. primikirij 434. 

27. eydokija 207. 8. ek-idikij 50. 15. ezekija 174. 5. dekij 73. 

4; 94. 18; 132. 3. isakij 202. 19. sikilija 98. 2. laodikija 170. 1. 

likinij 61. 3. markian'L 148. 20. kitt 298. 25. kivot-B 169. 18. 

kapadokijsk'B 50. 10. srakinbsk'B 447. 28. neben sracinnb 435. 17 ; 

450. 24 usw. nikejski» 79. 2; 140. 11; 147. 23. neokesarija 454. 

10. sakelarb 92. 4. sakerdon 50. 14. makedoni 94. 20. kela 90. 

16. kenturioni» 133. 16. kerast'B 136. 27. kesarb 326. 21. kesa- 

rijakt 163. 27. akyla 256. 3. priskyla 256. 3. dek^brb 420. 24. 

dek^mbrb 216. 12. afrikbsk-b 132. 9. patrikb 433. 22. i-yndakb 

88. 10. g: s^gij 50. 18. fryg^ijsk'b 101. 23. g^isterbna 434. 24. 

trag^ijan'b 445. 17. serg^ij 434. 9; 437. 14. neben sergja 447. 26; 

448. 26. d. i. sergja. ma^istrijan'b 13. 4. agg^elnb 93. 6. g^eona 

365. 18. ^eonbsk'b 65. 24. geonbna 353. 28. eyg'enij 420. 11. 

eyagg'elij 213. 3. Tegeon'B für leg^eont. rig^eon'b 423. 29. h: rahiilb 

286. 25. Nie. bezeichnet k und g durch dasselbe zeichen: k: skyno- 

figi§ 234. g. ang^elb. g^enisbratbsku. g^ensaritsc§mb. g^eonu. ^eonne. 

^eonbskago. g^erg^esinbskye. ^etbsimani. evan^elie. leg^eoüb. leug^iju. 

levg^i sg. nom. vitbfag^iju neben kirienii -/.eiptau; io. 11. 44. In Srez- 

nevskij, Drev. gla^. pam. geoTi>gi 257. Man msrke sev'^iri Srez- 

nevskij, Drev. slavjan. pam. jus. pisbma 221. egjupetrbskyh'b 286. 

geta 385. für iwia. kjura krmL-mih. kjupri^na slep6. kitov§. kjurb- 

jak'b. levgity izv. 443. 595. 640. kjedrbsk'i ev. 1372. igjemonb. 

18* 



276 c-consonanten. 

gjeona. gjeorgije pat.-Saf. In den spät&ren dmkmählem feJdt jedes 
zeichen: ninevgitom'L. aggeH hon, legeonb. geonu hom.-mih. lev- 
SJ3^ ev.-mt%. pri kelari. eügeliamL. liturgiinamB. gramatikije lam. 
1. 19. 27. prikija müc-Saf. carb kesari>. kesarBstvo ndaden. levb- 
gij^ tur. rasplogenije. zahogenije tichonr, 2. 367. für serb. -gje- 
nije. Man merke oportöistrB ixopxtcm^q op. 2. 2. 58. k und g 
würden im 8., das ja die laute auch in einheimischen warten kennt 
wie kra6i, mlagji^ nicht überraschen: dass aber im aslov. für diese 
laute zeichen bestehen, ist sehr auffällig: h ist auch dem s. fremd. 

E. Die c-consonanten. 

1, C lautet wie ts^ z wie tönendes s, s tüie tonloses s. Die nam^n 
dieser buchstciben sind ci, zemlja und slovo: vo^i zemlja ^ ist zu 
unterscheiden dzSlo B^ 2^ und a seite 251. 

2. C; z, B gehen unter bestimmten umständen in 6^ z, s üher. 
Ä. Hinsichtlich der Verwandlung des c gilt als regel, dass vor den 

lauteti, vor denen k m ö übergeht, auch c m ö verwandelt wird, 
weswegen mun geneigt sein kann konböina auf konBkjX; konBk-ina^ 
und nicht auf konLcj'B^ konbcb zurückzuführen, lovtöij venator von 
lovLCb. ovBÖij ovüis von ovBca. masliöije olivae von maslica. vBdo- 
viöin'B vidu>ae von VBdovica. zajeöina caro leporina von zajecB. 
vßnBÖitT» ore^aviTYjc; von v^nBCB. gnbliöiStB pullus turturis von grtlica. 
dlviÖB virginum von dßvica. lastoviÖB hirundinum von lastovica. 
pTitiÖB avium von p'Btica. konBÖBn'B finis von konBCB. nSmBÖBsk'L 
germanicus von n&mBCB. masIiÖBn'B olivae von maslica. sr'BdBÖBU'B 
cordis von snbdBce. opiÖBsky adv. simiae modo von opica. ^BrBÖBsk'B 
sacerdotis von ^bfbcb. otBÖBstvo patriae von otBCB. vBdoviÖBstvo vidui- 
tas von VBdovica. otBÖevB patris von otBCB neben dem unrichtigen 
telBcevTb vituli op. 2. 3, 93. von telBCB. nistiö§ defluens aus nisticj§: 
inf. nisticati; ebenso nistiö^§ti. obli^aj figura aus oblicjaj von lice. 
gr'BnBÖarB figuhis von gr'BnBCB. konBÖati finire von konBCB. otBÖnh-t 
vitricus von otBCB. Man merke narusiöavB subrufus von *naruBica 
und h^do^avB peritus von h^dog-B. Die Verschiedenheit, die hin- 
sichtlich der Verwandlung in fi, 2, s zwischen c einer- und z, s 
andererseits eintritt, ist in der relativ späten entstehung des c aus 
k begründet, ein satz, der in den Veränderungen des jüngeren z, 
d. i. Az, z. b. in k'BnezB n^en k'Bnegrb usw. eine bestätigung findet. 
B. Hinsichtlich der Veränderungen des z ist zwischen dem jungen, 
auf slavischem, boden entstandenen und dem vorslavischen z zu unter- 
scheiden: für das erstere gelten dieselben regeln wie für c, daher 






e, s, 8 vor TOMlen. 277 

kn§2ij printyipia, kn^^ije principatua. kii§2i§ti> princeps iuvenis. knQ- 

iiti regnare, kne^b principis von kn^zi»^ wofür auch kn^g'L. vit§2t- 

stvo müäia in glag. quellen: daneben besteht gobBzije uiertas. gohir 

ziti divitem reddere von gobbzib abundas, got, gabiga-, gabeiga-. 

Neben vLdr^iiti infigere ist häufiger viidr^ziti, das mit dr%g'L tignwm 

zusammenhängt, z in dviza movere ist zwar auf slavischem boden ent- 

stande/iiy kömmt jedoch vor i, §, 6, h usw. nicht vor: dviii impt, ist 

dvizji; dyi2§ partic, pra>es, act. dvizj^ usw. poka2ate ist nickt pokaz^te^ 

das diese form bewahren xjoürde, sondern pokazj^te; so sind auch 

die imperfecta wie kai^ah'B; gBini>2ahi> prol.-rad. 21, zu erJdären. 

Für das vorslavische z gut die reget, dass es eine Verwandlung nur 

vor den praejotierten vocalen erleidet, es hat jede erinnerung an g 

aufgegeben: gi>my2L insectum von dem iterativen gpbmyz in grbmj- 

zati. noib cidter aus nozj'B von nozi infigere : vergL jedoch pr, nagis 

fettersteiri, hyisL neben hy2da domus aus hyzja von hyz'L (vergl, 

da2de marc, 14, SO-nic, für daÄe). Ebenso rogoi^B papyrus und 

rogo2a tapes von rogozi. Dagegen pokzevati prodesse von polbza. 

%2e funis ist wohl ^ge von §g, v§z^ während lo^e lectus umiweifd' 

haft loges von leg ist, dalier lo^eBbno. omraSati exsecrari aus 

omrazjati von omraziti; ebenso prira^ati ülidere von priraziti. 

pHi^ repo aus pHzj^ v&ti plxz in plibzlti. lä^^ repo, laiaab^b. 

la£i>. lagern» aus lazj%. lazjaahi». lazj'L. lazjenx. pl&2%; pll^esi. 

impt, ple^i partic, praes, act. fleie aus pl^zj%^ pl^zje§i. plezji usw. 

von pISz in pl^zati. mrrbiq in mr'L^uStamb vodamb ndadSn. aus 

mr'Bzj^ von mrhz in mr'bzati congdari. mr'bSa: r. mer2a agua 

congelata: w. mriiz. ma^a aus maz-ja: andere meinen, ma^a beruhe 

zunächst auf mazb^ sei demnach eig. mazb-a. Praejotierte vocale 

na>ch z sind selten : pSne^u zogr. b. ; selten sind formen wie vbälju- 

b]j%. Nsl. 2eljar inquüinus ist deutsch: vergl. mhd. sidelen; anders 

matz. 92; nsl. ^vegla fistula: aJid. swegala schwegdpfeife; aslov, 

^upel'B, nsl. iveplo; sulfur: ahd. sweval, got. smblor, Dass ra2bnrb 

Stimulus auf orz- beruht, ist aus r. 102611%. p. roÄeA usw. zu folgern: 

rai^dbiirb weiset auf razga^ rozga hin seite 244. Vergl. ni^aje und 

die bemerkungen seite 268, 

C. Während c in allen fällen jung ist, muss man bei z zwischen 
jungem und altem z unterscheiden, s ist wie altes z einer Verwand- 
lung in 8 nur vor praejotierten vocalen unterworfen: naSb noster, 
vaSb vester ist wohl iia8('B)j'B, vas('L)j'B: vergl. lit. musu-jis der 
unsrige. lett. müsejs, finee§b aus fineesj'L. cbamoSb x^V'^- dagegen 
YbSb vicus aus vbsl. ka^a in kaSica puls leitet Potebnja, Dva izsU- 



278 c-consonanten . 

dovanija 24, von kas in kasatb, dratb, rvatB ah, daher kasja. 
paSa pascuum von pas durch ja. bySe futMrus ist bysj§ von bys. 
sulejSi praestantior av>8 sul^jsja von sulejs. byvLsi '^e^o[kivri aus 
byvtsja von byvLS. jefefianin'L i<fimo^, per'BJ^anin'L neben per'Lse- 
nim» persa. glaSati. mSSati. -na§ati. prasati. y^sati aus glasjati. 
m^sjati. -nasjati ilsw, mita§ati alternis pedihus calcare setzt ein mit 
mitus'L alteme zusammenhangendes mitusiti voraus, vis^ pendeo aus 
visj^ von vis in vis^ti. no§^ fero. noSaah'L. nost. nosenrt atts 
nosj^. nosjaah'B v^w, von nosi in nositi. siti suere aus sjuti: w. 8i> 
aus sju. Suj sinister, aind. savja, abaktr, havja, enthält im slav. u 
me im aind, av eine Steigerung des u : §uj ist sjuj : ^. Sever ist das 
md, schlf. Abweichend ist blagoslovesent für blagosloveSent. piäa, 
piäeäi. impt, pi§i. pi§§. pisemrb aus pisj^, pisjesi usw. von pLs: 
pBsati. Unrichtig ist ruäky sabb.-vindob. ruSbskyj lam, 1, 113, daniL 
360. für rusbskyj; ebenso mBÖenosbCB für mBÖenosBCb. poko§bn% 
conveniens findet m^n neben pokostn'L: w. scheint koh za sein. 
Abweichend ist vlsl, vtsego omnis aus vbsj'L : die präg. frag, bieten 
vSi. vS^ÖBska^. L hat vSeho. p, wszego usw. 3. seile 367. 440. 
Aus dem gesagten ergibt sich, dass in der ve}*wandlung in § zwischen 
dem s aus urspraMichem s und dem s aus urspracMichem k kein 
unterschied obwaltet. 

Die gruppen zja, sja usw. werden dem gesagten za folge durch 
za, sa usw. ersetzt. Die Verwandlung des sja in §a geschieht dadurch, 
dass j in x übergeht, denn §a ist [s^^Ja Brücke 81 ; £a wird durch 
[zy]a dargestellt 84. 

3. A. c kann nur mit v und r verbunden werden: cvilßti. 
cvisti; criiky au>s cerky; crrbk'Bt^nije ist abweichend. Über kv 
für cv vergl. seite 273. 

B. Da^ tönende z kann mit allen tönenden consonanten eine Ver- 
bindung eingehen: zvati. zvizdx. zvBnöti. zdati. zlato. zmij. znati. 
zrak'B. z vor einem tonlosen consonanten geht in das tonlose s über: 
vesti vehere aus vezti. uvest'L coronatus aus uv§zt'B. istoöbnik'L 
s:ap, 13. 26, vLstr^se 162, 18. isprositi 116, 14. rasptra 350. 10. 
neiskusBn'L 235. 27. rashoditi se 205. 16. VLshvaliti 19. 8 ; ebenso 
bes togo 7. 29. vts toliko 335. 22. bes pravBdy doz. 1. 640. 
bes peöali. bes poroka ostrom, vls k^j^ sup, 210. 19. is hleba 447. 
11 usw. Selten ist iz^hvaliti 169. 21. Unrichtig ist bezplaÖBnii 
322. 1. izhoditi 296. 2, Zwischen z und r wird sehr häufig d ein- 
geschaltet, es mag die Verbindung zr wurzelhaft oder z zur praeposition 
oder zum praefi^x gehören: im letzteren falle ist 'b zwischen z und r 



c, s, 8 Tor eontonanten. 379 

ausgefallen: VLzdrydaete. izdreöe. izdr^ky e manu, bezdrazuma 

sine ratione zogr, izdre§ti doz. L 47, razdresi 460. 629, razdr^S'L 

784. razdreSaj^lte 78, razdruSenbe 618. 720, vTbzdradovati s§. 

vrbzdradoya§§ 8§. nzdrastii. viizdraste. razdrSäite und sogar 

VBZBtraste a^sem, viizdrastet'L. izdre§eni6 glag,-kiov, 432, 536. 

vnbzdrasti sup, 23, 10, v^zdradovati s§ 112, 2, vBzdrevLnovati 

7. ö. vLzdruti 52, 12, izdreäti 51. 29. izdrek^ 267, 5, izdreöe 

115, 11, neizdreöen'ii'L 15, 22. neizdriöem'B 66, 26, izdr§di> 128. 

10. izdr^dLüi» 429. 17. razdruSiti 354, 1, razdr^giti 7. 25, razdrS- 

Benije 373. 1, nerazdr^Simi 351, 22. bezdrazuma 263, 9, bezdrala 

294. 16, bezdran-L 61. 16, bezdr^ku 349, 27. izdrova 5. 7, izdrgky 

60. 18, izdrebr'B 368, 26, izdr^ku 135. 12; ebenso izdraile 363, 

22, izdrail'Btin'L'^2^^. Ungenau iziidrailju izv. 626, neben izraÜB- 

tenini» §ü, und iBrailiimh prol.-rad. ; femers izBrasti 288, 11; ungenau 

ist auch vTbz'draste 183. 16, iz'dreöe 45, 2, izdry§ steht für izdryj^ 

effodiam pat-mih, 120, vLzdryva§8ta/</r vBzdryvaj^Sta 59, Man merke 

lanity izbdraäeny 105, izLdricanie 95, und vLzdradovati se mladen, 

vbzbdradovati se lo, 5, 35-nic, izdravenia i^ ?a6'n)T0? 2, cor. 8, 13-slep6, 

HS. izdrußenije. izdrbvani udove. koz6 izdryvajuSti &e^ proL-rad. 

y-Lzdrasti. VBzdradoyati &§. yLzdrydati. razdruienije. razdr^Siti 

Ostrom, zdrelL maturus pent, izdrod'L ^xyovo?. bezdri.p'LtiyTB.j 6 ^y^y- 

YUffTOt;. ytzdrekl'Bn'LJ antcJi, izdrutila b§ 8vjat,-lam, I. 102, razdr^- 

Sitelbü'L XuTT^pio? irm. ytzdru tichonr. 1, 33. Befremdend ist nozdri, 

s. nozdra, nozdrya, nares, von nosi»; das lit. nasrai, na^trai rauhen 

lautet, womit nhd. nilster zusammenhängt, das daher mit ,nie8en^ 

nichts zu tun hat; mezdra, vielleicht -von m§so: nsl, mezdra. klr. 

mizdra usw,; p, puzdro theca, scrotum equi, ^. poozdro. s, puzdro, 

puzdra, pui^dra penis quadrupedum hängt mit got. födra- scheide, 

allerdings nicht unmittelbar, zusammen motz. 285, 

Vor erweichtem 1, n geht z in 2 über: yL^ljub^, VLäJjublj^ 
neben yi»zljabi zogr. s'Lbla^nj^. s'Lbla2ii&j%t'B. S'Bblai'n^et'L. siiblai- 
naeti» für sitbla^DJa-. iinego d. i, ü^ilego zogr, iinego doz, I, 
51. beinego assem. yLäjublenii. y%2ljublenye. bei nego glag,- 
Uov. 534, 535, 536, i2 i£ego sap, 348. 22, ii iiej§ 97, 20, neben 
iz iSego sup, 8, 27, iz njego ostrom,; daher skyo^nja /oramew; skyozö; 
blazDJ%. blai^njaah'B. bla^iiL. blaSnjen'L von blazni; minder gut 
kazn^ahu proh-rad, von kazni. Man vergleiche bla^iib mit kaznB 
aus kaznI. bli^biib propinquus beruht auf dem adv. comparat, bli2e. 
zt unrd st: yLstr^se sup, 162. 18, istr^zyiti, ungewöjinlich 
izBtr^zyiti lam. 1, 150. gonBsti neben gonbzns^ti. lesti von l^z. 



L. . 



l^Btrica von ISz. iepokaBtiti vastare kann mit kaz in kaziti und mit 

öez »71 öezD^ti zusammengestellt werden, ztlo geht in stlo, dteees in 

bIo üJer: inaBlo unguentum aus maztlo, mastlo wo« maz. vealo 

remuB aus veztio, vestlo von vez. uv^slo dÄadema aus uv§ztlo^ 

uv^stlo von T^z. zdn büsst meist d ein: prazDiDa to Xeiirov von 

prazdbD'B. Befremdend ist zd in Ijabbzdni ottci greg.-mon. 87. zp 

wird ap: isplSti. bes piry «sp if^po; üojr. zk, zh imrd sk, st: 

isklati. niahoditi neien nizihoideDbju zo^. 

zc iCTrd entweder sc oder at oder c, selten s : a) iscglj^. isc€li 

zogr. iscelenbe doz. I. 461. 600: ungenau bezcönnago 9-tö iacSliti. 

iac^litelb assem, iacSliti swp. 243. i7. iacöl^vSa /»M. 7. 10- nie. 

neiacSlna iam. i, 27. isc^liti 95. und prol.-rad. h) iatßH matth. 

21. 14-zogr. iat^liti »wp, Sff. 27; «erjZ, blistati, bliacati v&n bitsk. 

c) icßrjq. icSlitT., icSlite. icßli. icßlbfie. iegreny. icSleeti, itsw. 

icrtkive ea: eccle»ia zogr. Ic€lj^. icßliti.. icßlß. ic61ߧ. icrkve assem. 

iceieti *up. 14. 3; 225. 7; 445. 25. icSliti 226. 14. icglentje 408. 

1 ; 413. 14 usw. icrxkve 167. 24. icri.ki.vi, 148. 9. icßliti sav.-kn. 

23. ic616J5 11. ieSliti prol.-rad. iceljajeta izx. 638. d) isßli matßi. 

4. 24. 18^16 8. 13-zogr. 

zz w;trd z: bezakonte cioz. 1. 365. bezakontm. sup. 115. 7. 

bezlobbD'B 130. 14. vT.zavideti 288. 26. vxz^vati 35. 29. vT.zyvati 

374. 25. vLzxvati. v^ztrgti ostrom. Ebenso bezakona sine lege sup. 

214. 2. bezap^tija 430. 10. beztlobi sine malitia 270. 4. 

zB udrd B : vbgmijati 8§ sup. 128. 16. vtalSdovati 79. 3. rasto- 

jati 19. 21. iB^öeni.. raaypati ostrom. besapogi. bestraba. iainxmi- 

äta zogr. bes@mene. beatuda. beaim^teiiija. beayna.- besytosti. 

bea'BblazDa. isvojeje. iav^taago sup. Sidove rasuBe se mlad^n. raa^- 

öeni. lam. 1. 110. Selten razbala mladen. 

zß wird entweder St oder Ö: a) beät^da «tehvoi; lue. 20. 28; 

beltbsti marc. 6. 14. iät^dtd. iStiatiti. raitbteti lue. 14. 28. zogr. 

beätialm^jq, beStisltni cloz. 1. 176. 771. beStinbD-B sup. 381. 29. 

beätisltni 357. 25. iStezn^ti 399. 9. iltazati 353. 10. iSt^dia. beSte- 

j._. --'j(^_ ilteznqti. iätistiti. igtbtent. iSt§dije. iStrSva mit ip. 
istrom. iStezDqäja. raätitaja izv. 455. 614. Seltener beaÖi- 
). 296. 10. besöinaje 257. 26. beaßbatvije 241. 29. beaöb- 
17. vbeöuditi s? 220. 27. bee6§di.ni 182. 9. besßiala 
iob. iz'<Sisti assem. bezxöbatvovati sup. 157. 22. bezxßuvt- 
S7. 21. vT^'öuditi ee 40. 14. is'ßeze 372. 15. iziöitati 
iabfiiati enumerare. isuSitajemb mlad&n. raBbfiiiiihb Sii. und 
h-B sUpi. 1, cor. 16. 1. h) bedbstij maith. 13. 57. iörSva 



0, I, 8 vor eontonutten. 281 

zogr, iöistiti. iöistiS^. iÖr^va. iÖbteni assem. beöislbni» sup. 422. 
29. bedismenBni 333. 4. bedbstvuJQ 393, 18. beöbstije 286. 1, 
beöbstLni 336. 6. iörepati 296. 20. iörnbpati 431. 9. iöazati 438. 
20; ebenso beöinu 446. 26. beötsti 69. 16. iörfiva 46. 29. beöina 
hon. raöritlo greg.-naz. 141. beöisla. beöismene. beöislbnii hom.'mOi. 
iöistiti xaOoptffai marc. 1. 40-mö. beöbstnikomb lam. 1, 143. beÖLsti 
krmö.'mih. iörbpI^Sti iXXofx^voü io. 4. lö-ev.-buc. für -plj^-. 

zi wird regelmässig durch 2d ersetzt: iidenete expelletis. iide- 
n^ti». VLideleäe zogr, vT>ädelehT, doz. 1. 672. i2den^ eocpeUam. 
vB^d^dati s§ sitire assem. vL^delati sup. 184. 10, vbidelöti 389. 
18. i2deg08§ 4. 8. iidenq 275. 4. raÄdeäti 120. 6. ragdizati 271. 2. 
razd'Bzi 105. 13. razdiiSeni» 108. 29. ra^den^ 286. 4. raidigabu 
mladen. ognb i^dei^e hom.-mih. i^degajui^te krm6,-mih. raideni dis- 
sipa antch. i^dbgu uram izv. 665: nach demselben gesetze entsteht 
ra£dije ostrom. aus razga. Man m^rke vbäöedahi» se kryl.-m/it, 13; 
in den prag.-fra^. vbiöelenije für vT.Ädelenije und viÄöb für vii^db 
Sreznevskij, Drevnie glag. pamjatniki 52. Femer i'deg^ti» ap.-ochrid. 
229. ideguth Sü. 238. Auch im ^. tritt Äd für zi ein : ro^di von 
rozha, mi^diti von mizha, mo^dönice von mozb; zahfeM^nie beruht 
auf br^zg. Im 6. geht auch zz in zd* über: rozdöv das aufreissen 
des mauies aus rozzev: vergl. Listy filologicM 4. 305, 

z§ wird 88^ 8§; §: iS'bd'b sup. 436, 15. iSedi» 111. 19. ra^'bd'L 
214, 4. isb^. rasirjati ostrom. idbstije hom.'mih. Seltener ist 
izäedi sup. 163. 12. iz'bS'bd'b 147. 8. iz'bSbd'b ostrom. nizbSbdbie 
triod.-mih.; befremdend iStT.d'bSe, iStbd'bse ostrom. iäöblo izv. 629. 
mit i|j. 

Z8 toird 8 mit dehnung des icurzdvocals in vr^S'b aor. aus verzsi.. 
p. zg}obien lautete ehedem zlobie]^; heutzutage besteht nur die 
form mit g: zgloba. zglobi6. Ebenso b. razglobi 8e milad. 245. 
izglobi 534. s. zglob. 

C. 8 geht Verbindungen ein mit r^ 1^ n ; t ; p^ V; m ; k, h : srami» 
(6. sram, stram. r. sorom'b, straim»), slava, snop'b; 8tainb; 8pßh'b, 
svoj, da>s jedoch sfoj lautet ; skutati, pasha, da>s fremd ist. Vor A, 
b, g mvss 8 tönend werden, d. i. in z übergehen : zdravi. aus älterem 
ST.drav'b: falsch Sbzdravb io. 7. 23'nic.; zd^jati hom.-mih. aus 8'Bde- 
jati ; zborb hom.-mih. aus 8i>bor'b; z gospodemb hom.-mih. aus S'b 
gospodemb; aus i8t'Lba tentorium, das auf dem miat. stuba beruht, 
entsteht izba; zvezati sup. aus sxvezati. Die gruppe 8r wird manch- 
maU durch t getrennt: ostn. acutus: w. os mit suff. rrb; pbstn» 
variegatus: w. pb8 gleichfalls mit suff. T'l; sestra soror, pr, svestro 



I 



282 c-consonanten. 

neben lit. sesü (sg. g, seaers), got, svütar. aind. svasr; ostrovi. instda : 
prasf, und w. sru fluere : mit dieser w. hangen auch struja flumen 
und struga fluctus zusammen : lit. strove neben srove, ahd. stroum ; 
strSgq, striig^ custodia ist mit lit, sergu, daher strai^a^ zu vergleichen; 
neben sr'BsenL crahro besteht sirrbsenb, strxSLl'L; neben sracinin'B 
saro/cenus kömmt stracinini» vor; heben sreda medium liest man 
str^da; lit struba brühe; dass Btr'B^a, strBSenL medvlla mit sreda 
zusammenhangen, ist eine ansieht, die durch nsl, i statt j bedenklich 
wird vergL seite 218; p. strze^oga, Srzezoga frostbrand hängt mit 
nsl, sr^2; strSs. p, irzei zusammen. Dunkel sind bystrx dtus^ 
worüber Dani6i6, Korijeni 150; strßla sagitta usw. Dieselbe ein- 
Schaltung zeigt got. svistar, eine form, die auf -sr- beruht und 
vielleicht av^h nhd. nuster; sie findet sich im lit.: aStrus scharfe 
neben dem aärus vorkommen soll; gaistra, gaisra wieder schein*^ 
jstra, isra Inster '^ straige, sraige Schnecke; strove, srove Strömung; 
strutoti fliesseti] lett. mistra mischmasch: lit. iädroditi verraten ist 
entlehnt. 

Vor erweichtem 1, n geht s m § über: umySljaj cogitaiio aus 
umysli; pomyäljati cogitare aus pomysljati; myslj^ cogito aus 
myslj^; myäljaahi.. mysEb. mySyeni» aus mysljaahi usw; neben 
ostfL asini aus osbIj'l liest man 6&h : öeljustiju olleju lam. 1. 164; 
neben pOB^Blj^ mittam poBlj^; ebenso oklosnja mancum reddam aus 
oklosDJ%. oklosDJaah'i. oklo§iii>. okloänjen'B aus oklosnjaah'L usw,; 
aus pr'Lv^Sbiii» primvs entsteht prtvfeSiii», prtv^stilb; ebenso ist 
dBiiesBiiB und dBne§Liii> zu beurteilen: verschieden ist vy^BiSB qui 
supra est von vy§e. 

Utro mane entsteht aus ustro: vergl. oserb. jutry pl. ostem 
und lit, auSra f. aurora und aind. usra mMutinus: w. us, aind. 
vas; auch jato dbus (n6 vTbkusila ni jata ni pitija sup. 402. 21.) 
scheint für jasto zu stehen: u;. jad; poslani prol.-rad. ist selten für 
postblani. sttl wird sl: otraslB paim^s aus otrast-tlB; tripSska sg. g. 
steht für tripestBka: tripßstBkx simia, richtig trip^stBk'L; krilo ala, 
wofür nie. krelina, hat anlautendes s eingebüsst: p. skrzydlo: lit. 
skretij skreju in der runde tanzen, lett. skrBt volare; m§zdra^ minder 
richtig m§2dra, msmirana: vrBbova mizdra misc-äaf 160. ist ein 
rätselhaftes wort, dessen § nicht gesichert ist: nsl. mezdra die zarte 
haut auf frischer wunde, medra membrana hung. mezdrou, zn6- 
terna mehka skorja t^h dreves linde, mezde leimleder. klr. mjazdra 
borke, r. mjazdra, mezdra nach Linde strona sierdowa skory, 6. 
m&zdra. p, miazdra häutchen, miezdrzyfe mi§so vyyrzynad: zusam- 



■tja, i4ja. 283 

menhang dieses dunklen Wortes mit m^zga succus arboris ist unwahr- 
scheinlich, nozdri nares, r. nozdrja^ ist von nos'L durch rb abgeleitet: 
nodri greg.-naz. 102. ist ein Schreibfehler, jazdri» in yLsporena 
jazdrL piv6T{jLT]Toq ist ein zweifelhaftes wort. 

SB wird s mit dehnung des vorhergehenden vocals in n&si 
aor. aus ness'B. 

Zwischen s und 1 scheint manchmal k eingeschaltet zu sein: 
aslov. \nbslaBJati n^en VBsklanjati; sluditi nehen skluditi; y*Lsl6pati 
nd>en vLskl^pati stockL; sl^zrhund nsl. sklSz; nsl. solza und skuza 
aus sklza. Regelmässig findet dieser einschvh statt in der Schreibung 
der slav. worte bei den Deutschen: doblisclaug dobljeslayL. dobror 
musdo dobromyslrb. miramusde miromyslrb. stradosdauua strado- 
slava neben primusl primysl'L Aquüeja und dobramudj dobromysli» 
Salzburger verbrüderungsbuch. Dunkel ist visla im pL loc. viBljahi» 
meth. 7. vistuia. 

smoky, got. smakkan-, steht wahrscheinlich für svoky : griech. 
cnkov aus ffFe-xFov Ascoli, Studj 2. 406. 409. 

4. In manchen fällen scheint z, b eingeschaltet zu sein : udobbn'B 
neben udobbzni; udobizn'L^ das mit lit. dab^nus zusammengestellt 
wird; ljubbzni> neben Ijubbzdni^ womit man pr. salubsna trauung 
vergleicht; 2izDi>. basnb. p^Biib usw. 2. seite 119: vergl. pr. biäsnan 
furcht, clovööbsk'b, ßlov^öbstvo 2. seite 179. l^otb neben l^kostb: 
vergl. lit. lankatis haspel. ^zostb : aind. anhati. pl'bnoBtb : lit. pH- 
natis 2. seite 169. usw. lit. düsnvs freigebig. Wenn man hier von 
der einschaltung eines Zj s spricht, so tut mxin es, weü die verwandten 
sprachen ein solches z, s meist entbehren; die naiur dieses z, s ist 
noch unerforscht. Vergl. 2. seite 119. und got. filu-snä-. 

ö. Nach o finden wir nicht selten praejotierte voccde: ocju patri. 
sHübcja zogr. ocju 864. 908. doz. 1. 83. sl'bn'bcju 329. 333. 862. 
öjudotvorcju. korabicju. ocju. slfep'cju. slbnbcju neben sl'bobcu assem. 
sl'bii'bcu mariencod. hristorodicju krm6,'mih. korablicju. CYbcjami. 
ev.'tur. unicju. Ijucju für licju izv. 652. 660. 

6. Die Verbindungen st und zd verändern sich vor den prae- 
jotierten vocalen in mehreren slavischen sprachen auf eigentümliche 
art. sty zd gehen in Hy id über, daher puSta, jazd^ aus pustj^, 
jazdj%: im glag.-kiov., in welchem tj in c übergeht, tvird stj in §6 
verwandelt: oöiSöenie 532. 535. 

A. hr^Stb scarabaeus aus hr^stj'L von hr§st. kr'bvopuStb venae 
Sectio aus -pustj^» von pusti. leätb : r. lesÖb cyprinns brama. p. leszcz 
neben kleszcz : lett. leste, daraus ehstn. lest hatte. oko§tb gradlis, ^g. 



284 c-oonsonanten. 

0880sm, aus okostji» von kosti»; ebenso slaStB iucundus. yS§ti> perittLS. 
vlaStt proprius von slastL. vesti>. vlastb ; öeSta fmtketum aus 6§stjar 
von öest'B; tl'Läta pinguedo aus tHstja von tl^Lsti»; ebenso puStst 
desertam von pust%: radoSt^ pl, laetitia nicht etwa aus radostta^ 
sondern aus rado-tja^ une nsL velikoöa. serb. bistroda u>sw, zeigt 
2, Seite 173. Dagegen ttäta socrvs durch motion aus tbsti>a, »er&. 
ta§ta. prigr-Bsta manipulus aus -gr'LStL. puStij vüior aus pustjij von. 
pusti» wie Ijustij aus Ijutjij von Ijutt 2. seite 322. knstati bapti- 
zare aus kristjati von kr'LSti. mi>§t^ uldscor. ini>§taah'L uLdscebar, 
mL§tb ultus. partic. praet. act, I. mh&tGin» partic.praet.pass. aus mtstj^. 
mBBtjaah'L. mLstj'L. mtstjem.. Falsch ist kr^stenbe doz. 1. 98. für 
krrbsteiiLe. Wie trja, so geht auch strja in Strja über: oStrj^ a^cuo 
aus ostrj^ von ostri. Man füge hinzu *br'LStL: nsl. brSö. r. borsdB. 
p. barszcz. os. barä6. lit. barStis ist slav.; jaStenb lacerta. AZr. jeSöur 
gefleckter Salamander. ^. jeötör. p. jaszczur: dagegen os, jesdef* otter, 
pr. estureyto, aZso jaSter-L at*« jastjer'L, jastjurrt: vergl. guster-L lacerta. 
nsl. guäöer. b. s. guSter; ßtunb dcada. nsl. Söurek, Söiriöek, öriöek 
gryllus, s. sturak stuJli. r. söun». 6. §tir. p. szczur; stirt scorpio : 
nsl. §tir hung. Alles unklar. 

B. prigya^dati davo iungere aus -gvazdjati. zagvozd^ davo 
figam. -gvo2daah. -gvozdt partic. praM. act. I. -gvo^den'L aus -gvo- 
zdj%. -gvozdjaaht -gvozdji». -gvozdjeni». uprazdLnaetL xaTapyelL lue. 
13. T-nic, richtig -njajett, lautet meist upra^njajet'L : 2d, 2 beruhen auf 
dem erweichten n. Man merke prigvoigij lam. 1. 5. für prigvoÄdij 
und prijazgja lavr.-op. 37. für prija^da. 

Hieher gehört vidleicht drhMh pluvia. nsl. des, sg. g, de^a. b. di»s 
(d'L^d). s. dsiii. klr, do^äi, r. dozdb. c. d^§f. p. de^di. os. desd. 
ns. dej§6. Die russ.-aslov. formen d'BÄgja. odt^gjaett lam. 1. 5. 
d'L^öitb mat. 13. dTbäöövnyj 26. beruhen auf der ersetzung des 
erweichten d durch gj und dieses durch 6. Dass dem d'Lzdb nicht 
eine w. dhadh zu gründe liegt, zeigen die s. usw. formen. 

7. Na>ch dem gesagten geht stja, zdja in §ta; £da über: pusta^ 
jai^da aus pustj^, jazdj^: daneben öiSöenie und ro^d^ije (ro^öije). 
skja^ zgja wird gleichfalls durch §ta, zda ersetzt: i§t^, moidanrb 
aus iskja, mozgjaD'L. ske, zg6 tvird in &t^, zd^ verwandelt: eleonbst^, 
dr§zd6, formen, neben denen auch die älteren eleonLScS; dr§zdze 
bestehen, zö, z£ ergibt §t^ id : bestbsti; i^den^ ; neben beätbsti findet 
man beÖBSti. Dabei ist das etwas seltene st aus ss nicht zu ver- 
gessen: i§tbdnb neben isbd'B qui exiit. zc mrd st: istlliti: daneben 
besteht ausser isc61iti auch icSliti . und is^liti. zz geht 6ech. in zd 



slda, sdja. 285 

über: rozdöv aus rozzev. Von einzelnen erscheinungen ausgehend 
möchte man puät^^ ja2d^ av>s pusSt^^ jaz2d% erklären: wer alle 
formen zu rate zieht, wird die älteren formen puät§a, ja2d2% zu gründe 
legen und in puät^, jazd% eine erleichterung der form durch av^s- 
stossung des dem St, ii folgenden §, i. erblicken. Er wird dem- 
nach auch vkts^f moi^dani» aus i§t§^; mo2d2ani; eleoDLstS, dr§zd6 
aus eleonbsc6 (d. L eleoni>sts&) und dr^zdzS entstehen lassen und 
in den älteren formen oöisßenie und roidiije (roÄöije), eleontsce 
und dr§zdze eine bestätigung dieser ansieht finden. i§tate quasrite ist 
aus istfiate entstanden. Hier fällt zur erleichterung der gruppe der 
dem t-laute folgende c- oder ^-laut aus, während in ic^liti, beÖLsti 
der dem t vorhergehende c- oder 6'laut schwindet : ists^liti, beätsbsti; 
und is^liti das t selbst ausfällt: ists^liti. Man sieht auch hier altes 
neben neuem: stja wird zwar gemieden, jedoch nicht immer auf dieselbe 
weise ersetzt. Das nsL hält im osten die älteren formen fest : pusöati, 
av^h im rez. pu§6at ; mo^d^ani, das im westen mozgani lautet : letzteres 
hat sich demnach der gtvippe idi auf andere weise entledigt als aslov. 
mo^dan'L. bidg. folgt hiiisichtlich des stja, zdja der aslov. regel. 
serb. bietet oöi§6en und odiiten neben ulii6en Daniöic, Istorija 396. 
6ech. pustäii; alt pusden, und hyzd^n neben chyoen, rozen und zhro- 
ma^duji, zohyi^duji. pol. puszcze^ zagwozd^e neben trac§; s%dz§. 
Das ^ch. und pol., die aus tje, dje mit Veränderung des j in z tse, 
dze-ce, dze (ze) bilden, lassen aus stje, zdje mit Veränderung des 
j in i puäöen, puszcz^ entstehen: singulär und weder zur ersten 
noch zur zweiten regel stimmend ist p. oczyficion koch. 2. 35, Vergl. 
Archiv 1. 58. 

8. Der Ursprung des zd ist mir in vielen formten dunkel, brazda 
mlcusy womit vielleicht s. brazgotina dcatrix zusammenhängt: vergl, 
8, bazag, nsl. bezg mit lit, bezdas holunder; brezdati sonare: vergl, 
lit. brizgeti. lett. bräzt; br'Lzda neben briiSta, nsl, brzda, bruzda, 
frenum: vergl. lit. brizgüas; drozgrb carduelis: klr. ö. p. drozd. aind, 
tarda, lit, strazdas. lat. turdus. anord. thröstr. ahd. droskelä, dros- 
güä. *drozd'L ist älter als drozgi.: das anlautende d steht für t 
in folge einer angleichung an den auslaut, die auch in zlbza und 
prozitziti sup, 71. 24; 232. 22. wahrzunehmen ist. w. ist wahrschein- 
lich trad (trnatti) spalten; gnSzdo nidus: vergl. lit. lizdas. aind. 
nt4a aus nisda, nasda von nas wohnen, ahd. nest: die Verwandt- 
schaft von gnSzdo mit den übrigen Worten für ,nest* wird indessen 
bezweifelt; gorazdi» peritus; gr§z in gr^zn^ti, pogr^ziti vergleiche 
man mit lit. grimzd, inf. grimsti; groza horror. VLZgrozditi. g^oz- 









286 c-consonanten. 

deiiLstvo ognBno pat-mih, 178. a, mit lit, grumzda: vergl. loza und 
lit. lazda; grozdt, grezdi» uva; gruzdije glebae neben grudije, gruda/ 
gvozdt clamis; gvozdt ailva: nsL gojzd: unrichtig ist die herbei- 
Ziehung des ahd, hard; jazditi vehL p, jazda^ jezda: vergl, jada 
veihor. lit, jodUi, lett, jädlt; jezdro neben j^dro cito; 8, jezgra für 
aslov, j§dro; mtzda merce« ; abdktr, mlzdha. got, [xta66^. got, mizdön-, 
ahd. miata; 6. ozd, ungenau hvozd; ozdnice; siccatorium. nsl, ozdica. 
p, ozd^ ozdnica; daher lit. aznlÖa, ist germanisch: ags, äst; nsl. 
pezd^ti, p. bzdzi6, hängt mit *pr'Ld6ti, w, pard, zusammen; nsl. p. 
pizda. L pizda. lett, plzda. pr. peisda; pozd'L im r. pozdoj dial. 
und in pozd^ sero, das mit pO; podi» wnd lit, pa verwandt scheint: 
neben poz kömmt av^ch paz vor im aslov. pazderi»; p. pa^dzior; 
nsl, pazduha^ pazdiha und im 6, pa^di a^hselhöhle, dg. unter der 
Schulter : uha für aind. äsa. pazuha steht fUr pazduha : lett. duse, 
paduse, paz findet sich avxJi in paznog'Ltb vmo. lit. panaguds: vergl. 
pos^nagas; uzda habena: Jdr, uzdeöka, vudylo. r, obuzovatB dial. 
kolos, 35; zvSzda Stella : lit, ^vaig^de; zvizd'L sibüus neben zyizgatl. 
Aus dem gesagten ist ersichtlich, dass zd mit zg wechselt: drozgx 
und drozd ; zvizdi» und zvizgati : vergl, muzga lacuna mit lit. mau- 
dtti waschen] dass femer zd neben d vorkömmt: gruzdije und gru- 
dije; jazditi und jad^; jezdro Mwd jedro. Man merke femer s. 
brzdica neben brzica locus ubi flumen per säices deproperat] r. pri- 
YUzd'L neben priuzrb dreschflegd] sxzizdati o perev. 24. und snbzidati; 
s, gmeiditi depsere neben me^denik vergl, man mit lit, migu, migti 
drücken, 

9, Auch die lautverbiiidungen sk und zg erleiden teilweise eigen- 
tümliche Veränderungen, 

A, ski wird nicht nur sei sondern auch sti: farisejsci. Ijudb- 
scii. ninevtg'itLsci zogr, zem^Lstii im jüngeren teile derselben qudle. 
poganbscii doz. 1, 843, ijudejstii assem, nebestscij glag.-kiov. 638. 
kopri>sti i kjurinejsti slep6, kiprbseii i kirinejseii Hs, oM, 11, 20. 
In jenen formen, in denen k in ö übergeht, tritt analog dem st aiLS 
se für sk st av^ §ö ein: impt. \li\, istite von isk nach V, 2, nicht 
nach V, 3, da in diesem falle isti, istete zu erwarten wäre : vergl. 
beri, berate und pLci, pbcete; mbstij mulorum von xnbski» aus 
mbzgrb; g^stij (guäcij in einer späteren qudle) anserum steht für 
gas'böij von g^sika ; vostina alveare von vosk'b cera; testiti fundere 
in p^ny t^ätiti ocfpi^siv spumare vergleiche man mit tisk: p. eiska6 
eiicere; titstivb sedulus ist secundär und daher nicht von t'Bsk^ sondern 
vom adj. t'bstb abzuleiten. Abweichend ist pustiti dimittere^ das, wU 



Ski, igi. 287 

r. pufikatb zeigt, auf pusk zurückgeht, woraus sich ergibt, dass pust'B 
zunächst auf pusti beruht: mit pusk hängt das neben pustiti 
gebräuchliche s, pufititi zusammen. Das mit lit. skaudus empfindlich, 
got. sku in us-skava- vorsichtig, ahd, skawön schausn, zusammengestellte 
öutiy öjuti intelligere, nsl. öuti^ ö, öiti^ p. czu6 usw. hat, wenn die 
Zusammenstellung richtig ist, 6 an die stelle von §t treten lassen, §t 
für 6 bemerkt rnan im aslov. l^äta X67XIQ lancea, nsl, kr. lanöa, 
magy. Idncsa: das klr. bietet laöa und das befremdende laSta pisk, 
61, jenes entspräche einem aslov. l§gta. skS vdrd sc^ oder st^ : gali- 
lejscemb^ galilejsc^mB. gomorsce. ^enisaretbsce. iordanBsc^j. iju- 
dejsc^j. nebesbsc^mi»^ nebesBScSemi». sodomBscS. eleontscS^ eleonsc^. 
(SloyedBstemL; daneben galilejstemb zogr. eleoürbst^ im jüngeren teUe 
derselben quelle; damit hängt zusammen: bliscaj§. bliscaj^ti b§ lue. 
9, 29. bliscanBemb zogr. neben blistati, blistanije anderer denkmähler : 
aslov. blii§tati gehört zu III. 2. Der doz. hat sc: vayilonBScS 360, 
heruvimbscemi» 38. pl'Ltxscej 161. Der assem. bietet st: b^sovBstS. 
galilejst^m'B, galilejstSj. eleontst^. ierusalim'LstS ; der sup. sc und 
st: hamijanLsc^ 12. 12. asijst^j 6. 7. nebesbsteemb 49. 8. past^ 289. 
21; 302. 3. vl klimat^h'B afaajst^h'B slep^i. neben vb klimat^hb 
ahajscehb ifüf. 2. cor. 11. 10; der ostrom. ebenso sc und st: geni- 
saretbscd. ierusalimbsce. sinajsc^j. ierdanbscSj neben clov^öbst^j. je> 
leonLst^. galilejst^emL; svjat. sce: apostolbsc^eh'b p2. Zoc. bo^bsc^emb 
usiw.; ^brböbste greg.-naz; im leben s. Quadrati (Kodratb) findet 
man kri»stijaiiBSC^ neben di>sk§. Dem 6a aus kja^ k^ ervt»prickt 
ata aus skja, ske: blbStati s§ splendere von blbsk: lit. blizgeti. 
I]>stati s§ splendere von Ibsk. t'Lstati urgere von tnbsk:^ vergl. t^bsn^ti 
se aus t'Bskn^ti s§ festinare. vi§tati hinnire von visk : yozyisdavB 
tichonr. 2. 161. koni yiskaahu laz. pistalb fistula von pisk. i§tate 
quaerite aus iskjfete von isk. plestate plaudite von plesk: vergl. y§- 
i^ate ligaie von y§z 3. seite 901 skb d. i. skjx (skb für skl scheint 
nicht vorzukommen) wird ätb : plistb tumvltus von pljusk. pryStb 
'dms aus pryskji» von prysk. t'bStb vacuus au£ txskj'b von thsk: 
aind. tuööha atis tuska: lit. tuSöas ist r. tosöij. g^§tb (guSöe salo 
in einer späteren quelle) anserum stellt für g^srbdb von g^S'bka. ske 
wird wie skje in ste verwandelt: iiteili quaeris aus iskeäi nach V. 3. 
isk^ oder aus iskjesi nach V. 2. ist^. piäteM iibia canis aus pisk- 
je§i ; hieher gehört auch ristati currere^ wofür aueh das ursprüngliche 
riska in riskanije vorkömmt: ri§tesi at^ riskjeäi oder dem späteren 
ristjeäi: in diesen Worten ist sk ein verbalsuffix vergl. 2. seite 480. 
Das Suffix iite ist eine Verbindung des suffixes isko mit dem suffiac 



288 



c-HMiisonanteii. 



N 



ije, woraus BJe, je vergl. 2. sdte 274: kapiSte Mpiiq^ ßü)[Ji.6?, $6- 
avov, 5^ava. nyriSte castellum, popriäte, popbriäte Stadium, wofür 
auch pr'BpLriSte zogr. prbpriSte, ptpriäte und sogar ptpristt pat.- 
mih. 38. 117: vergl. r. popridtnb und popryskTb var. 86. 91 und 2. 
sdte 274. tr^biste rekSe crLkviste hrmL-mih. 127, vr^tiSte sa^ccus. 
ir'Ltviöte. Man beachte sudisöi prag.-glag.-fragm. skja vrird sta: 
plostadb plaiea aus ploskjadb von plosk'B. skoroluSta cortex, wofür 
man aslov. skraludta erwartet : luäta ist mit luska hiüse , woher 
nsl. luäöiti, verwandt. Hieher gehört auch s. kraljuät, kreljust, 
krlju§t. Dunkel ist klSSta forceps, das auf ein thema auf sk 
oder st zurikkgekt: man kann an klesti im 6. klestiti kappen, 
behau-en denken: vergl. stipbci pl. zange und nsl. gÖipati zwicken, 
<• In dem wurzelhaften teile der worte finden wir mit zahlreichen aus- 

nahmen dieselbefi verwancUungen. ski wird Sti: ^ätir'L integer, aslov. 
nicht nachgewiesen : klr. söyryj aufrichtig, r. äöiryj. L stiry 
lauter, rein, manchm^ahl äir^. p. szcz^ry, richtig szczyry: vergl. 
got. skdrja- Idar, deutlich; Stit'L scutum aus Stjut^b, skjutrb : 
vergl. lat. scutum. lit. skldas scutum. kiautas hülse mid aslov. skut'B : 
i für u wie in libo, äidovin-L usw. sk geht im glag.-Mov. in so über : 
zaSöiti, zaSöititT. 531. 636. 636. 638. Man merke äöedrota präg.- 
frag, skö tvird scö, c^ : scßglT» solv^s. sc^glo adv. x-ax' iBtav seorsim : 
neben sc^gl'L kömmt cögH vor. serb. cigli, cikti: vergl. r. §öegoli> 
stutzeTy brautwerber und dial. skogolb brautwerber. p. szczegol das 
einzelne, besondere; scöpiti findere: proscdpiti pat.-mili. 42. 148. 
neben c^piti 109. nsl. cepiti. b. scepi. s. scjepati Üv. 79. klr. roz- 
Söep spalt. gdipa Steckreis, söipa, skypka span. söipyty pfropfen. 
cipok leitersprosse. p. szczep. os. 86epi6: r. rask^pitb; skepatb^ 
raskepina und söepatL. lit. 6epas donal. cäpas Szyrwid 361. lett. Skjeps 
spiess. aslov. scepi ist denominativ: p. szczep entspricht wohl einem 
aslov. scßpTb. sc geht p. leicht in szcz über: scyzoryk und daraus 
szczyzoryk. ske wird femer st^, t§, s^: st^nt m. umbra. nsl. stenj. 
s. stjenj. r. st^nb. ö. stin. os. s6en: w. ski im aind öhäjä. griech. 
cxia: daneben *t6nb im nsl. t^nja und im p. cieÄ; ebenso s^uh f. 
umbra, tentorium im nsl. s^nca /ftr aslov. *senbca. kroat. sinj. 6. 
siü atrium. p. sien, sionka. ns. se6. as. sldmo schatten, Schattenbild. 
Zu derselben w. ski gehört telo (jxtjvcx; tentorium^ imago, corpus. Ver- 
schieden von st^Db ist st^na murus, das vom got. staina- m, nicht zu 
trennen ist. skfe wird ce : cediti colare : vergl. lit. skedu, skesti ver- 
dünnen. *c^8t'b in c^stiti purgare, wofür auch öist'b und öistiti^ 
entspricht lett. skmst schön, dg. Idar, während öisti» für stist'B lett. 






Ski, tgi. 289 

Skjiats rein, lit, kutas. pr, skystan gegenilhersteht Befremdend sind 
cell» integer und cena pretium : jenes findet sich in der form scSH, 
det'en s im verwandten got. haüa vermisst wird; neben c&na kömmt 
sehnst in scSniti vor, letzteres nicht nur aslov, sondern auch serh. : 
s von scSna fehlt im abaktr. kdena strafe, so wie im lit, kaina, das 

V 

jiach Mikuckij im Savelskij ujezdz vorkommt, ski» loird sthi stbgno 

femur, nsl. stegno. klr, stehno. p, 6ciegno, äciegno: ahd, skinkä 

cru8. (Und, Tchafig aus skang, daher skBg-no^ BtLg-no. sk geht in §t über : 

mit plistb ist plluski» zu vergleichen; itbg^tati, aslov, in dieser form 

nicht nachgewiesen, nsl. söegetati, 2getati titülare. r. äöekotatb : a^lov, 

sk'^kitati ; r, söelb rtTna. döeljatb. klr, §£elyna : lit, skelti, lett, Skjdt 

findere, lit, sküti findi; r, §detb brosse ä egrener du lin, h, öetki» 

bürste. Mr. Söitka weberdistel. ^, gt^tka bürste, p. szczotka: vergl, 

lit. sketas rohrkamm; §ted^ti parcere, p. 8zczedzi6; hängt mit sk%d'L 

inops zusammen : im 6. entspricht §f dem aslov. Ikt, in den prag.-fragm. 

sc: söedrota; §tbp in Stbn^ti minui und §tbpb edipsis haben die w, mit 

sk^pi» pareas, avarus gemmi; Str'bbiiia fragmentum aus skerb- : ahd, 

skirhi Scherbe, Beachtenswert sind die Veränderungen, welche ski im 

got. skiligga-, ahd. skUlinc, erleidet : stbl§zb in stlezb^ stbl^g^. sk'bles;'!» 

matth, 22. lO-zogr, b, skl§zb. kl^zb (klezb): Mr. seljub setzt das 

nhd. Schilling voraus, Dunkel sind ätbbbtati^ Stebetati fritinnire, 

womit sbpbtati zusammefihangen rruig; ätenbcb catvlus, klr. Söenja; 

wobei mmi ohne grund an canis denkt: eine hypothese Rad 61, 172; 

stipbci pl, zange und nsl, söipati* b, itipa und aslov, sipiiki» rosa, 

nsl, söipek ; ebenso dunkel ist je^te adhuxi, nsl. Ike, e§de hung. este 

fris,, b, oste, p, jeszcze: die formen setzen §t asis sk st voraus: 

postedisi; crisken fris,, aslov, po&t§disi^ kr'bSten'b. Dassels gut von 

plastb; praätb pallium. 

Die gruppe sk ist in einigen Worten dunklen Ursprungs: vergl, 
iskra sdniilla mit r, zgra dial, p. skra, iskra; krSk in iskr^kn^ti 
obrigescere: vergl, lit, stregti, got. gastaurknan; lusk in lusn^ti stre- 
pere: aind. rüg zerbrechen: vergl. lazgati mindere; skok in skoöiti 
sdire: vergl. lit iokti; skor^ citus: ahd. skiaro, sMoro; skyk in 
skyöati ululare: lit, Saukti. lett, saukti rufen. 

B. zgi wird dort in 2di verwaiiddt, wo g in i, altes di, über- 
geht: ro^dije, ra^.dije palmites aus rozd^lje, razdj^ije von rozga, 
razga, in mat. 13. roicbje. zge geht in zdz^, zdS über: dr§zdzd svp. 
9. 6, dr^zdS lam. 1. 98. izv. 454. ndaden. aus dr§zg£ von drezga 
^va, daneben dr§zbze vost.: für dr§zga findet m^n auch dr^ska^ 
inh&r drezbce msn.-mih.; mo^dan'b medulla impletus aus mozgjanx 

19 



290 c-consonanten. 

von mozg'L ; izm'L^diti debilitare. izmii^dati dehiUtari in izm'LSdalrb 
debüü: vergl. aeite 77; zviidati sUnlare aus zvi^d^ati von zvizgz 
daneben findet man zvizdati. Vergl, lit. ivingti, Svegti, daher viel- 
leicht zvig. zvizg, zvizd. svist; nsl, draSd^iti im osten, wofür sonst 
draiiti, irritare, ^. dra^diti^ beruht auf drazg- : p. drazni6; r. draz- 
nitt; dreidLm. süvae lam. 1. 98, aus dre^dibni» von dr^zga. Nach 
z hat sichy wie aus den angeführten formen erhdlt, das ältere dz 
für z erhalten : dr§zdß verhält sich zu dr^zdz^ tme eleonbst§ zu 
eleonBBc^. Und wenn i^div^ für iz^iv^ steht, so liegt dem iidiva 
die ältere form d^iv^ (aind. giv) zu gründe: ursprünglich hiess es 
izdiiv^. Die entstehung des zg ist nicht überall Mar : man vergl, pro- 
brSzgTB düuculum, 6, bfesk nebefi dem alten zabre2denie; p. obrza- 
skD^6 mit aind. bhräg glänzen, glühen, bhragg rösten; r. ne brezgivatt 
(pticam'L ne brezgivali. ryb. 1, 14.) contemnere: na^h acad. bedeutet 
brezgatb ohne ne dasselbe : aslov. ne br^sti ; obr^zgn^ti neben 
obr'Bzgn^ti acescere ; nsl. br^zg in br^idiati schreien : kaj tako bre2- 
diÜ? Unterkrain; luzgati mandere: aind. rüg zerbrechen; m^zga 
succus. nsl. mSzga. 6. mizha^ miza. p. miazga : aind. m£h aus migh / 
mozg'B medulla: aind. maggä aus mazgä. abdktr. mazga. ahd. mark: 
vergl. lit. smagenes pl. lett. smadzenes und lit. mazgoti mit aind. 
mxigg immergere; mLzg'L^ mbski» mulus, das mit aind. mi§ mischen 
verglichen tüird Mck 2. 635; rozga virga, collect, roidije. roäötje 
mat. 13; zvizg in zvi;2dati sibüare: lit. ivingti, itv'egti; man vergl. 
aslov. ^glrb, r. ugolrb, mit r. uzg-L angvlus dial.; pol. ja^dz, jaszcz^ 
jazgarz perca cemua. ö. jezdik lautet lit. eigls und egilis; r. moroz- 
iitt nieseln stammt von morozga, das mit morgatt triß)e werden 
zusammenhängt; r. meluzga: mßl. Hieher ziehe ich au>ch dro2dij§ 
pl. mladen. drostija pl. faex, dg. trester^ nsl. droitdie. s. droXda. 
klr. dröädii, dröäöi. r. dro^di. 6. droädi. p. droidie. os. droädze. 
ns. drozdäeje: stamm drozg in der form trosk im nsl. troska, 
troskje bei Linde für tro§öe. nhd. trester. ag's. därste. pr. dragios. 
lit. drage Bezzenberger. In r, qudlen liest man roÄötje und vlzö^- 
dah'L s§ mM. 13. 

zg und sk wechseln miteinander in einigen Worten : vergl. blbst^ti 
mit lit. blizgeti: zg ist das ursprüngliche: aind. bhräg fulgere ; obrözg- 
n^ti Ojcescere mit p. obrzask; mi>zg^ und mi>sk%; troska und 6. 
tHska neben dfizha, worin alle consonanten tönend geworden sind; 
vr^sk in vrSstati und r. verezglivyj usw. 

10. In einigen fällen geht s in z über : crSz'B neben dem älteren 
örßs'B. Hieher gekört vielleicht awh zbd'B neben stdi murus, eig. 



d-eonsooftnton. 291 

quod conditwm est: s'Lcld. zdati. zLdati usw,: vergL cKorv, zidit con- 
8ttiu8. zi svojam vojakum usw. hung. serb. zad, zid. 

11, Der griechischen gruppe a{jL steht culov. zm gegenüber gemäss 
der ausspräche der späteren Griechen: glikizmo y^^>^i^H>^(;. hrizma 
jjL'jpov, eig. y(fiio\i.0L, nie, hom.-rmh, kuz'ni für xdff[ji.'.a proh-rad. matizm'b 
t[JLaxta{jL6; 210^. orizmo b^vs^^ gram. 22. pizma odium xetaiAa. pizma- 
tor'B inimicus. prozmonarb. zmaragd'L^ izmaragd'B cikipa^^hot;. zmila- 
kija atJiTXa^. zmir'Lna a(ji6pva bon. zmjuma lavr.-op. 46. zmrLna 
cloz, I. 888. 889. zinyii»Ba sup. zmyrno assem, zmyr'no ostram, 
zmrbrno zogr. izmima men.-mih. ozmureno vino assem. Die ver- 
eimdt vorkommende Schreibung 2^[jLtxp6<;, l^(ji.^p$etv spricht für die tönende 
natur des s in der gruppe 9(a schon im agriech. Leo Meyer 1. 197. 

F. Die ö-consonanten. 

1. S ist der laut, den Brücke durch [sr^] ausdrückt; tönt die 
etimrmie mit, so entsteht der laut i: [zy] ; ö ist tS 81 — 84. j wird 
von Brücke durch y^ bezeichnet. Die namen dieser buchstaben sind 
örBVL. äiySte. §a: das unter den massgebenden denkmählem nur im 
glag.-kiov. vorkommende §ö heisst äöa. 

2. Nach ö, Ä, § geht die prayotation regelmässig verloren: m%ö%; 
t^^y stra§%; m^öaah'B^ t^iaah'B; stradaah'B; maöeni»; i^ieirhy stra- 
äen'B aus maöj^, t^zjs^; strasj^ usw. von m%£i; t%2i, straSi; verba 
denominativa von m^ka^ t^ga^ strah'B. Unrichtig ist es hlsLiewh 
beatus von blagB-en'L abzuleiten, istaöati effundere entsteht aus -taöjati 
von -toÖi ; umnoiati mvitiplicare aus -inno^jati von -mno^i, während 
amnoiati multiplicari dem bogatSti gegenübersteht. Neben istaöati 
ist istakati in derselben iterativen bedeutung gebräuchlich: istakati 
stammt wie istaÖati von istoöi: der unterschied beruht darin, dass 
das erstere sein i eingebüsst, das letztere bewahrt hat; wie istakati 
ist auch polagati ponere aus poloi^iti zu deuten: so besteht auch 
prilogrb emplastrum neben vraÖB medicus von priloj^i und vraöi, 
zaloga pignus neben oblaöa vestitus von zalo^i und oblaöi. Wer 
istakati als ein denominativum ansieht und auf toki. zurüdcführen 
will, bedenkt nicht, dass istakati dann perfectiv sein müsste. pri- 
kljuöaj casus aus prikljuöi steht formten wie bnbzeja gegenüber 2. 
Seite 82. 

Die praejotaMon nach ö, ±, § ist jedoch namentlich in den 

ältesten quellen vor allem dann nicht selten, wenn ein u folgt : hier 

wird auch auf st wid ii rücksicht genomm^en. öjueSi. öjuete. öjusta. 

öjul'B. öjuidaah^ s§. öjudesa. 2jupi>lTb. o §juj%. Ijuica. sjumi>. byvi.äju. 

19* 



1 

1 



292 {-consonanten. 

hod^dtju. hot^§tju. ishod^Stju. mr'Bk'L&ju. prikljuöbSju s§. s^deStju. 
Biz'Lday^Sja. vLzIeiQStja. zi2d%stju. me^dju usw. zogr. öjuesi cloz, 
1. 667. öjußSe 2. 41, neöjuvLstvLe 2. 113. öjudesa 1. 205. 304. 
681. 811. 833. 880; 2. 12^1. öjudes'B 1. 253. 614. öjudeseimb 1. 
748. t§2ju /. 145. aSjut'B 1. 6. 539. byvLäju 1. 127. 756. 93ö. 
otTbrek-Lsju 1. 129. ot'Lvr'LztSju se 1. 595. prodavL&ju 1. 394. 
V'BsknbS'LSjumu 1. 731. meidju assem. öjueSi. djuett. öju. öjuste. 
öjudes'L. öjudotvorcju. öjudite se. öju^daah^ 8§. ma^ju. äjuica. 
slySarLSjuju. Sed-Bäjuju. vtsißvSju assem. Sjuma. Sjuica. byvsju 
sav.'hn. 14. 56.58. SjameStju. boltSju. rek^Sju jfrej.-no«. öjuvLnt. na 
öjuv'n&mL mori. öjudesa mladen. öjudo. vraöjujutb. prijemtäju. 
byvSju hom,-ndh. ylaöjuStag'O triod.-rmh.: pannon. vlaßestago. djudo- 
tvortct. pritöju. byvbSju. roidtsju irwi^.-miÄ. oöjut^Se -JäffOeTO ;|?annon. 
oöjuStaaSe «ewfoeSa^. öjudesemB j?roZ.-rad. plaöjusti se. dusju. slysju. 
Ybl^zLSju nie. j^jumenB. a§jati> lam. 1. 94. 98. öjudesy. krilu ptiöju. 
ijukoyinu. t§2ju. duSju tichonr. 1. 63. 154. 257; 2. 16. 280, 
iLndjugonnb. rfeijutt. miijuäöe izv. 618. 667. 692. Man füge Mnzu 
ößsTb zogr. uöje cloz. 2. 45. prit'LÖja. ßlovÄöja. lobt^j^. poloäj^. 
iitJQ vsw. assem. Die praejotation nach 6, z, s und nach ät, id ist 
schwer zu erklären, und wenn die Bildung der genannten laute aus 
kjj SJ ****^* w*cÄ^ *o fest begründet wäre, wären formen wie öjujeäi, 
hot§§tjuy hod^stju geeignet die ganze theorie zu erschüttern. Man 
muss annehmen, aus kju sei zuerst tsU; öu und aus öu durch para- 
sitisckes j erst öju entstanden. Über das paroMtische j vergl. J. Schmidt, 
Beiträge 6. 129. 

8. Dass 2r^ 21 häufig durch einschui des e getrennt werden, woher 
iersiVh, %el6zo^ ist seite 19. gesagt. Im s. ^drknuti degluMre ist d 
eingeschaltet wie oft zwischen z und v. Vergl. seite 278. 

4. äbs geht in s über, datier poslustvo für posluSbstv^o Sreznev- 
skij, Drevnie slav. pamj. jus. pishma 317. Ahnlich wird Hr. idts 
in z verwandelt: rözdvo, a>slov. roädtstvo neben rozLstvO; das wahr- 
scheinlich rostvo gelautet hat. d'Lst scheint durch st ersetzt zu werden : 
pastor'Lka av^ pad'BSter'Lka : au^ pastorBka ist pastor'Bk'B entstafiden. 

5. A. Der consonant j hat weder im glagolitischen noch im kyril- 
lischen alphahete ein eigenes zeichen: im letzteren haben die Verbindungen 
ja. je. ju. je und ja eigene, combinierte buchstaben, von denen im 
glagolitischen alphabete je fehlt, während ja mit ^ durch dasselbe 
zeichen ausgedrückt wird, ji fehlt beiden alphabeten : zwischen dem 
sg. loc., pl. nom. instr. kraji und dem sg. nom. kraj unterscheidet 
die Schrift in den älteren denkmäMem nicht: erst in späten queUen 



consonant j. 293 

finden imr krai, K(14H für kraji und kral; KpaA für kraj. Dass 
luöii ifi ne bi luöii byl^b einsäbig war, luöij^ ergAt sich daraus, 
dass dafür aiLch luöi geschrieben wird. Ob ladiica zogr. zwei- oder 
dreisilbig war, lässt sich nickt bestimmen: dass es ursprünglich 
ladijica lautete, ist unzweifelhaft. Dieser mangel des einen wie des 
anderen alphabetes beruht darauf, dass beiden das griechische aiphabet 
zum vorbilde gedient hat, dem der buchstabe j fMt, wie der spräche 
der laut unbekannt ist. 

Einige Schreibungen zeigen jedoch, dass die Schreiber den mangd 
eines j fühlten und demselben abzuhelfen strebten: buii^ d. i, buji 
greg.-naz. 200, wofür sonst bui; otTb suiih'B act 14, 15 bei vost., 
d. i. oth sujihnb^ sonst suih'L geschrieben; prileii iemb ev.-mih. b. und 
das nach meiner ansieht unrichtige iide mariencod. Sreznevsldj, Drevnie 
glag. pam, 110, für ide2e ostrom. Hieher gehören auch die Schreibungen 
liLCTH i'kAiHHfii CROii'fc USW. vergl, seite 54, 

B, Man kann zwischen pra^otierten und postjotierten vocalen 
unterscheiden. Im letzteren falle ist j stets ein consonant: krai^ d, i, 
kraj ; im erstere/ii falle ist j im anlaute so wie im inlaute nach 
vocalen gleichfalls ein consonant : jama. kraja ; pri§ti, vSru'§i ostrom, 
für prijeti, v6ruj§i; dasselbe was in krajg,, tritt nach 6, i, s und 
nach äty 2d ein: öjuti^ hioth; auch nach s m>ag j als consonant gelten: 
vbsja usw. Nach r, 1. n hat jedoch die praejotation die besiimmung 
die enjoeichung der genannten consonanten atizuzeigen: cSsarju. aöi- 
telja. konjemb^ d. i. cesafu. uöiteru. koiiemb. Weiches n vor i wie 
in iSiva kann nur durch das erweichungszeichen ausgedrückt werden, 
T hat früh die erweichung einzubüssen angefangen, daher moru neben 
morju. rje ist ziemlich selten: o gorje tebe hom,-mih, 14, morje 
proL-rad, 109. borjete ^s. 190: nsl, morje, cesarja hat kein er- 
weichtes r, die Verbindung rj beruht jedoch auf einem solchen : anders 
s, mora. desara. 

C, Dass in gar vielen fällen die praejotation vernachlässigt wird, 
geht aus dem über weiches r. 1. n gesagten hervor: glagol^. mol% 
8§. vol^ cloz,für glagolje. molj^ s§. volj^ vergl, seite 205, 208, In 
den glagolitischen quellefti stehen manchmahl prasjotierte vocale für 
unpraejotierte : desj§te m^irc, 10, 32,'Zogr, Häufig in dem jüngeren, 
wahrscheinlich bulgarischen, teUe j^ für % : bj^desi. bj^dj^tTb. desDJ%. 
desnj^^ dey^tj^. otidJQ. mj^^'Bsk'B. mogj^i. pristj^p'L. obrStj^. 
rj%c^. BJ^ti neben ssfti.. 2enj^ mulierem. Im assem j^für §: grj§d%. 
knj^zb. Ie2§§tj§. naöj§s§. otroöj^. pj§ti>. VLspj^tt. raspj^ti. raspj§s§ 
neben rasp§s§, rSSj§. BJ§. sj§di. Im ochrid. prilo2iSj§. sje. verovaäj^. 



294 c-coD8onanten. 

In den prager fragmeiüen : BJ§. Im swp» ki>nj§^u 160. 1, reSje 99» 
22. Bje 8. 23; 99. 22. tje 76, 25. protj^g-Lse 75. 21: mj§ 176, 
19. ist ein druckf ekler für m§. Mit j^ für % vergleiche man livrju 

X{Tpav io. i2. 3, rjuky x^^P^? *^' ^^' ^^« ^*c« j® /^ ® *^ ^^ nacÄ- 
steJienden worten schreibe ich dem einflusse des russ. zu : dostanjeti» 
Ostrom. ot'Bkr'Lvjen'L ä(r:e^o<; antch.; ebenso umrjett iü. 56. 229. 
koljesnicami^ peljeny prol.-rad. und poöjetanBJe izv. 426. für 
dostanetb. ot'Lkrnbven'L vsw. 

D. Anlautendes e ist den slavischen sprachen fast ganz fremd ; 
dasselbe gut von dem inlautenden na^h vocalen: daher jepiskupi». 
jeterL krm^.-mih. jedemi>le tidionr. 1, 94. für jedemle. 'eda, d. i. 
jeda ostrom. veselije. e steht für je notwendig in den glag. quellen, 
sonst neben je häufig : eterh bon. eth ex(aaev io. 8. 20.'Zogr. für 
j^th. Wenn gegen praejotiertes e im anlaute das lit. in worten wie 
elnisj eieras, eils angeführt toird, so folgt daraus allerdings, dass 
jelenb, jezero, jeib auf unpraejotierten formen beruhen, es folgt 
jedoch daraus nicht, dass die Slovenen Pannoniens im neunten Jahr- 
hundert elenB, ezero^ e^b gesprochen hätten. Aus agnecb doz. I. 850. 
neben ^gnbcb 324. 325. folgt, dass das wort jagnbCb lautete; und 
wenn der zogr, av^. ayili^ sav.-kn, agoda 19. ajca 54, bietet, so 
werden mr dennoch jav6. javili. jagoda. jajca als die wahre aus- 
spradi^e ansehen; auch werden wir dejanij sprechen trotz deanij doz. 
I. 64. jako trotz ako ; ebenso hüte ich ju iam. juha iusculum für 
die wahre ausspradie trotz der manchmxM vorkommenden Schreibung 
u. uha. 

E. j ist entweder ursprachlich oder auf slavischem boden ent- 
standen: jenes tritt ein in jego. jemu. jemb. jeter'b. jeliki. jaknb. j in 
dobi*7»j; A^Bp'kH; dobryj, fkfiKp'hiH usw. : aind.ja. ySkAs^vehor: aind. 

ja. jarb : nsl. jar veris : abaktr, järe. pcjasi) dnguLum : abaktr. jäh. 
jun-b iuvenis: aind. juvan. ahaJctr. javan. juha iusculum: aind.jü^a. 
jßtry fratria : aind. jätar. • Auf slavisdiem boden entstanden sind 
zahlreiche j, die teUs im anlaut stehen, teils zwischen vocalen ein" 
geschaltet sind: a) jave manifesto: aind. ävis. jamb edo: aind. ad. 
jqtro iecur: aind. antra, jesmb sum: aind. as. jesenb /. auctumnus: 
pr. assanis. got. asani- f. usw. b) -bje, -ije ist aind. ia: gostbj, 
gostij pl. g. entsteht aus gostb-j-'b. d^je§i, bije§i aus d6 - e - ii usw. 
Manche von diesen j sind dem urslavischen abzusprechen: hieher 
gehört jad, wie aus oböd'b; medvßdb hervorgeht; femer jeti, uie 
r^koj§tb neben r^kov§tb zeigt: man vergleiche ob§ti, ot^ti. jagn§ 
agnus, wovon obagniti s§ usw.; doch ist dies nicht für alle worte 



den coDBonanton g«meiDsame beBtimmnngen. 295 

zweifello8, j in j^zyk'L lingua steht wahrscheinlich für 1: I^zyk'L: 
vergl, armen, lessu: w, ligh (lih), rih (righ), lat, lingo, Dunkel ist 
j in dem mit na zusammmhangenden naj in najv§§te^ wofür nsl, im 
Osten, naj, im westen nar, da^ auf nai^e führt, im ap. na besteht. 
Man merke dunaj^ danavB danubius. 

F. Der consonant j bewirkt zahlreiche Veränderungen im vocalis- 

mu8 und im consonantismus, jo geht in je über seite 17, 195, jü vyird 

durch B, ja durch i ersetzt seite 80, 83: diese assimüationen beruhen 

auf der Verwandtschaft des j mit dem vocale i. Die lautverbindung LJ 

geht durch dehnung des h zu i in \] über: imenije aus imSrnje. 

velij aus vekj ; ebenso wird vor jt^zuj gedehnt: dobryj aus dobnj. 

ZHe dehnung kann in beiden fällen unterlassen werden seite 122, 145. 

186. rja. Ija. nja werden zu fa. Ta. iSa seite 204, tja, dja werden 

in §ta. iäsi. verwandelt seite 215, pja. bja. vja. mja werden durch 

plja. blja. vlja. mlja verdrängt seite 228, zja. sja weichen dem 2a. 

§a seite 277, stja, zdja werden §ta, 2da seite 283, usw. 



Zweites capitel. 
Den Gonsonanten gemeinsame bestimmungen. 

A, Assimilation. 

IHe assimilation von consonanten besteht darin, dass ein conso- 
nant dem andern irgendwie näher gebracht wird: massgebend ist 
regelmässig der zweite consonant. Das zusammentreffen ist meist durch 
den ausfall eines vocals bedingt a) Ist der zweite consonant tönend, 
so u)ird es der erste gleichfalls; ebenso umgekehrt: a) gdunja neben 
kidonije >cu§(i)viov ijltJXov. izba aus und neben istiiba. ß) opäteno- 
^ivbci» aus obi>Steno-. lekkyj aus Itgi.kyj. oblekLÖiti aus obk- 
giöiti. iscßliti aus izceliti. Man merke nsl, jispa neben izba. 
b) einen fall der assimüation erblicke ich auch in dem übergange 
van kji in tji, von gji in dji usw,: raci, d, i, ratsi, aus ratji, ratzi. 
bozi, ursprünglich bodzi, aus bodji usw, Vergl, seite 256, c) ein 
C'laut geht vor einem c-laut in den letzteren über: be§t§da beruht 
auf beStSeda und dieses auf bezö§da seite 284, 

B, Einschaltung und yorsetzung von consonanten. 

A, Eingeschaltet werden consonanten a) zur Vermeidung des 
hiatvs : n : vi.n§ti aus vtb ^ti jeite 189, 212, v : r^ov§tL au>s r^ko^tb. 



296 den oonsonanten gemeinsame bestimmnngen. 

j : d^jati aus dSati sdte 187 : über g, g^: eyga eSa, lew^ij^ Xsütv seite 18S» 
b) 1 zwischen den ^-coneonanten und den praejotirten vocalen: kup- 
Ijeni aus kupjeni., kupLJemb, kupijein» seite 228, Die einschaltung 
des 1 findet statt, weil die ^consonanten im aslov. der erweichufig 
nicht fähig sind, daher aslov. kupljen'B neben p. kupiony. Der grund, 
dass sich aus bijeo'L, bijeni» kein bljen'L entwickelt hat, liegt in der 
festigkeit des i, dcw zwar zu h geschwächt, jedoch nickt vollends ver- 
drängt wurde. Aus dem gleichen gründe ist im aslov. aus vLpijay 
VLpbj^ kein vtplj^ geworden, das erst im r, voplju vorkömmt, c) t, 
d zwischen b, z und r: pistri» aus ptsr-B. izdr^ky aus iz r%ky 
seite 278. 281. B. Vorgesetzt werden consonanten m^eist um bestimmte 
vocale aus dem anlaut zu. verdrängen. Die vorsetzung ist mit aus- 
nahms des j vor e keine notwendige, j : jopiskupT» i^ioY.o'Koq seite 7. 198. 
V : vezati aus §zati seite 234. n : nadra attö njadra seite 213. g : 
g^s^nica aus und n^en v^sSnica^ %s^nica eruca: vergl. eyga. lew^ij^. 

C. Aus- und abfall von consonanten. 

aj Ausfall von consonantezi. 

r fällt aus in brati. aus und neben bratn., das auf einem 
älteren brätra beruht; in d^bi» und in z^b-L seite 225. 234. t und 
d fallen ineist aus vor \, vor n, vor m, vor h und s : pleH aus 
pletli». s^H aus sSdl'L. svbnati^ -biinati aus svbtn^ti, b'Ldn^ti. dami> 
aus dadmL. obr^h-L, poveh^ aus obr^th'L, povedhi». istise, probas§ 
aus iStLt8§, probods§ usw. seite 225. 226. 227. Es schwindet ferner 
d vor z und vor i: bozi aus bodzi; boie aus bodze seite 251. 
255. ze aus dze, dje für das regelmässige 2de seite 219. Dasselbe 
geschieht im nsl. 2eja av>s 2edja, aslov. 2§i^da. p fällt aus vor tu, 
vor t, vor s: kan^ti, stn'L aus kapn^ti^ s'Bpn'L. proßreti aus poöerti, 
poöerpti. osa aus opsa. sl^zena entsteht aus splSzena seite 233. b 
schwindet vor n, vor i, vor s : g^n^ti aus gTbbn^ti. greti aus grebti. 
osoba : vergl. lit. ahsaba seite 233. v entfällt na>ch h : obeHäati aus 
obvetTisati seite 234. s entfällt im anlaut: v§d aus und neben sv§d 
seite 236. Die gruppe sc, d. i. sts und So, d. i. §tS, kann im aslov. 
auf mehrfache weise erleichtert werden: neben isceliti besteht iceliti, 
d. i. i(s)ts61iti5 ist^Iiti, d. i. i8t(s)61iti; selten ist iseliti^ d. i. i8(t)- 
s61iti. Aus beSöbsti, d. i. bestSESti, entsteht beöbsti, d. i. be(s)tsi>sti ; 
beStBsti, d. i. be§t(§)Bsti seite 284. 



G. aus- and alfUl von consonuiten. 297 

h) Abfall ftuslfttttender consonanten. 

Das gesetz der Vertagung der ursprünglichen endcimsonanten im 
slaviscTien ist zuerst von Bopp ausgesprochen worden. Vergl, gram- 
matik L 113, 154. Es trifft 1, t: vl-Lka sg. gen., aind. -ät vedi, 
aind. -et aus -ait, b^d^ larcoaav 2. seite 70. und oben seite 102. vede 
duscit, aind. -cd. tel§ av^ tel^t, sg. gen, tel§te. bery, byj§ für ber^, 
bij^ atLS '^ty aind. ^ant, sg. gen. m. n. ber^Sta, bij^ta av^ ber^tja, 
bij%tja. to, aind. toi. Dagegen yedeti ducit, aind. -ati. Nach dem 
verstummen des i> der 3. sg. praes. konnte avxih das t abfallen: 
bes^duje sup. 286. 23. blSdßje 121. 24. byvaje 246. 17. igraje 

176. 27. ishaidaje 303. 5. podobaje 276. 22. poreje 323. 11. 
b%de 26. 6. dr'Lzne 435. 9. ot^meäte 115. 10, povine 386. 6. 

Stande 299. 16. htSte 117. 1; 128. 22. sÄdi 389. 26. s^ 28. 1; 

lOö. 7 ; 388. 3; 410. 15 usw.; in e 385. 29. cloz. I. 82, assem. je 

sup. 84. 20. sind beide consonanten abgefallen: jestb. Aus dem, praes. 

stammt das tb des aor. und des impf: ubit'L. prij^t'L. umr^ti». 

^8tT> comedit. byst'L. dast'L; mo2aa§et'B. yi>pra§ahutB SiS. (vBpraäa- 

h^tTb) 3. seite 68. 

2. s: syn'L^ aind. sünus; synu sg. gen., aind. sünös. synove 
pl. nom., aind. sünavas. syn'Lmi pl. instr.y aind. sünubhis. vedi; aind. 
'BS aus -ais. vede duodsti, aind. -as. So ist auch *iiebe, wofür nebo^ 
sg. gen. nebese, aus nebes entstanden vergl. seite 73: für nebe 
spricht nsl. o\&, ol^sa; femers d. nebe, nebese und ap. niebie, pl. 
niebiosa, so wie os. ns. fiebjo: 6. sg. gen. nebe^ p. niebia, os. ns. 
i^ebja so wie das 6. dialekt. nebjo erklären sich durch den übertritt des 
thema unter die o(a)'themen 3. seite 359. 431. s ist av>ch im comparai. 
dobr^je angefallen 2. seite 322; ebenso im partic. hvaFb und hvalivT> 
neben dem sg. gen, m. n, hvarbäa, hvalivLäa 2. seite 328 : die formen 
hvarij, hvalivyj zeigen, da^s sie durch zusamm^enrückung entstanden 
sind. Die personaiendung der 1. pl. mi> wird auf mos zurückgeführt, 
zu dem me stimmt. Danebefii kömmt mo und my vor, formen, von 
denen die letztere mit dem pronomsn my identisch sein dürfte seite 15. 

3. r: disti, mati aus d'L§ter, mater durch die mittelstuf e 
d'L§te, matd: vergl. seite 120. Aus bratr'L, das auf älterem brätra 
beruht, entsteht brat'L. 

V fällt nicht ab, denn svekry beruht nicht auf sverkr'Lvi», 
sondern auf einer auf ü auslautenden form, die dem sg. gen. usw. 
zu gründe liegt: svekr'LVL verhält sich zu sva§rü wie br-Lvi» zu bhrü. 

4. m fällt nach kurzen vocalen und nach i ah, daher nach e : 
matere sg. acc., aind. -ram: vergl. seite 14; nach i> aus ä: az'B, 



298 den oonsonanten gemeinsame bestimmangen. 

aind, aham; vI'Lk'L, aind, -am; ebenso ber^ätb, hvarbSb^ dobrSjib 
aus "tjam, -yam, und ved'B, v^stb, v^hTb, vedoh'L dttod und vedßaht 
duceham. Nach t aus ü: syn-L, aind, -um; nach h aus i: gostb^ 
kostB^ aind. -im, und nach i für h (na>ch seile 110) s. kosti sg. instr. 
aus kostim u}ie ryb^ aus rjhäm : neben kosti ist ein jüngeres kostim 
na^ihweisbar, dessen m älteres mt ist. kostij% ist durch ryboj% hervor- 
gerufen. Für kosti aus kostij^ lassen sich vielleicht lit. formten 
anführen Archiv 3. 287. Was den aor. bimB, bim'L anlangt, so 
trenne ich es wegen seines von den mxissgebenden quellen festgehal- 
tenen i und wegen seiner syntaktischen bedeutung, worüber 3. seite 81, 
von byhi., glaube jedoch nach abermaldiger prüfung des gegenständes, 
da^s dessen mh, mrh dem praes. entlehnt ist. am geht in ^ über, 
daher sg. acc. ryb^. Auch das a^ des sg. instr. ryb^, wofür auch 
das auf ein thema -oja weisende ryboj^, beruht zunächst auf -am] 
ebenso die sg. instr. mLnoj^, toboj%, soboj^, in den lebenden sprachen 
auch iDbii^, toba^ sob% von einem thema mi>na usw., woher auch 
mi>nS usw. Dasselbe gut vom % der 1. sg. pra^s. : vez^^ zunächst aus 
vezäm: ä von am ist a>a (a^), nicht äa seite 101. 183. vezäm 
hat na>ch Brugman (Osthoff und Brugman, Untersuchungen 1. 13) sein 
m von den tempora mit secundärer personalendung bezogen. Dem, 
gesagten zu folge wird am zu ^ und zwar durch on, woraus o, d. i. 
%. Im inlaute ist aus am zunächst on und daraus erst ^ entstanden : 
d^ti aus damM, domti, donti; ebenso ^ti aus emti, enti. Wenn trotz 
ryb^ und vez^ aus -am dieses in x übergeht, so muss Verkürzung des 
ä zu a angenommen werden : vltk'L luporum, ryb'B pisdum aus -am, 
-am, wie ved'L aus -am. Anders Leskien, Die decl. usw. 84. Die 
pl. gen. nas'L, vas-L scheinen ebenso erklärt werden zu können: na-s-äm 
wie te-^-äm vergl. seite 79. ma des dual. dat. instr. vl'Bkoina, rybama 
beruht auf mäm, dessen end-m vor der spedellen entwickelung des 
slav. abgefallen sein wird. Den aind. sg, acc. mäm, tväm, sväm ent- 
sprechen pr. mien, tien, sien, aslov. laq, t§, se, dafür aind. mäm, 
tväm: als mittelform zwischen in§ und mäm nimmt man men an, 
das sich vom aind. durch den helleren vocal unterscheide. Oben ward 
angenommen, t» in vWkrb lupum entstehe aus am : den Übergang bildet 
eine form v^kom vergl, seite 76. Ehedem war ich geneigt, eine 
mittelform ^ anzunehmen, gestützt auf s% aus sam (seite 78) und 
auf die regelmässige Schwächung des s^ zu i» im bulg., erscheinun- 
gen, denen ich nun den lit, pl. gen. ponun, ponung, Kurschat 149, 
hinzufügen möchte, der einem aslov. *pan% (daraus *pan'L) ent- 
spräche. 



C. aas- und abfall Ton consonanten. 299 

5. Ursprüngliches n mit oder ohne folgenden consonant tvird ver- 
schieden behandelt : mrb des pl, dat. wird auf ein ursprüngliches mans, 
dcts preuss, vorkömmt, zurückgeführt: als mittelformen werden muns, 
mvs angenommen, Da^ i des pl, acc, der i-dedination beruht auf 
1718 : tri, lit. trins neben tris Archiv 3, 295, Eben so sind zu deuten 
gosti, koBti; ancdog syny, dessen j auf ursprünglichem uns, aind, 
ün, beruht. In diesen fällen hat sich kein nasal entwickelt : dass m/zns 
kein m^ ergeben hat, ist bei dem positione langen a befremdend; in 
den beiden anderen fällen fehlt der nasale vocal wegen des i und u, 
DcLSS beide gedehnt sind, darf aus ns erklärt werden vergl, seite 122, 
In cMen übrigen fällen resultiert aus vocal und n mit oder ohne folgen- 
den vocal ein nasaler vocal: welcher f dies ergibt sich entweder aus 
dem helleren oder dunkleren klang des a (a^, a^), denn nur von 
diesem vocale kann die rede sein, oder daraus, ob auslautendes ^ 
erhalten oder zu e geschwächt wird, 

e entsteht A) aus dem helleren klänge des a, e: ^ entspringt 
aus an, en : kor§ aus koren, sg, g, koren e : hier zeigt sich die ver- 
schiedene behandlung von ursprünglichem em und en: matere, kor§', 
eben so breme aus br§men. § entsteht femer aus ant, ent: otroö§ 
aus otroöent, sg, gen, otroö§te. v^8§, v^Se, yedo§§ dvacerunt aus 
v^sent, v^hent, vedohent; ebenso b6S§ aus b^hent. Dagegen ent- 
springt ^ aus ant, ont: yed% duxerunt, vedeah% ducebant. Jung ist 
b, dadohrb dederunt aus -h%. Die differenz zwischen dem ent des 
zusammengesetzten a,or, und dem ont des impf, und des einfa,chen aor, 
ist sicher nicht alt : ob darin mit recht ein streben naxh, differenxierung 
des aor, und des impf, erblickt wird, ist sehr zweifelhaft, plet^tt 
plectunt ist aus pletont'L vollkommen erklärbar: in hyal§t'L laudant 
ist eine aus hvalint'L entstandene form hvalenti» anzun^men. Andere 
sind geneigt ein hvaljs^tL vorauszusetzen und meinen, j% habe 
sich zu § zusammengezogen, ehe noch das gesetz der erweichung bei 
den consonanten geltung erlangt hatte: so wollen dieselben auch 
vßdet%, jad^t'L, d^det'L erldären, indem sie sich auf vßidL usw, 
berufen; auch die 3, pl, hot^tt neben der 1, sg, hoät^ vnrd so 
gedeutet: was dieser lehre entgegensteht, ist die unnachweisbarkeit 
der zusamm^enziehung des j^ zu ^, Das sufßx men ergibt my (aus 
einstigem m^) und m§ : kamy aus kam^, kama2n : lit, okmA, akmü 
neben akmun; dagegen br6m§ aus brömen. kam^ kann allerdings 
auf -mxms beruhen, allein der endconsonant übt auf den vocal keinerlei 
einflvss, me vfese aus vesent zeigt. Bei kamy muss eine bei brSme 
nicht eintretende verdumpfung des ursprünglichen a-lautes in der end- 



dOO den eoBBODanten gemeinsame be&timmnngen. 

Silbe angenommen werden. Bulg. kämik beruht auf kamy, kimnbk 
hingegen auf ^kam^k'L. 

§ remitiert B) aus der Schwächung des auslautenden %. Hier 
werden auch fälle behandelt, in denen n für m eintritt. Wenn aus 
ant^ ont nach dem gesagten ^t entspringt, so kann da>s partic. pra^s. 
axit. im sg. masc. und neutr. nur gr§cl^ iens lauten, wie es hvale 
aus hvalint, hyalent lautet: das letztere gibt zu keiner erörterung 
veranlassung: sg. gen. hval§§ta usw. Wa^ jedoch gr§cl^ anlangt, so 
erscheint da^ ^ desselben nur in gred^sta sg. gen. m. n,, gred^st§ f. 
usw. gr§d^ wird durch gr§d§ und gr§dy ersetzt und die vergleichung 
der casurformen zeigt, dass § und y nur im auslaut auftreten, ein 
umstand, der die Vermutung rechtfeHigt, e und y seien Schwächungen 
des a, hervorgerufen durch die Stellung dieses vocals im auslaute. gr§d§ 
ist die in alten denkmählem manchmahl auftauchende und den ent- 
sprechenden formen der lebenden slavischen spra^chen zu gründe lie- 
gende form, gr§dy hingegen als aslov. regel anzusehen 3, seite 95. 
§ /wi* a erhält sich nur na>ch j tisw,, daher bij§. zLrje, stra2d§ usw. 
Die differenz von gr^dy und bij§ ist in dem j usw. gesucht worden, 
§ für ^ stehe in folge des j, eine ansieht, welcher nicht nur das neben 
gr§dy vorkommende gr§d§; sondern vor allem die formen bij^sta 
u«w,, nicht bijeäta u,sw., entgegengesetzt werden darf. Die mrkung 
des j auf folgendes o ist jünger als die entstehung des der Wirkung 
des j nicht unterliegenden sl aus on. j hat § nicht hervorgerufen, wohl 
aber die Schwächung des ^ zu y gehindert. Manche haben zwar 
erkannt, dass die Veränderung von ^ in e nicht einer erweichung zuzu- 
schreiben ist: sie glauben jedoch die Veränderung dem streben nach 
differenzieru/ng zuschreiben zu sollen, da überall, wo mmi e neben y 
finde, eine unbequeme Zweideutigkeit die folge der erhaltung des a 
gewesen wäre. Dass § durch Schwächung des ^ entstanden, kann durch 
formen wie bl§d, das zu bl^di» gesteigert wird, seite 184, durch p. 
r§ka und r^k wahrscheinlich gemacht werden, abgesehen von analogen 
erscheinungen im lit. und lett. Archiv 3. 261. 301. Was das nur im 
aslov, vertretene gredy anlangt, so wird wohl auch zugegeben werden, 
dass dessen y schwächer ist als a. Die regel lautet demnach: das 
auslautende ^ des partic. praes. a^t. wird nach j usw. im auslaut 
notwendig zu §, ausserdem zu § oder zu y geschwächt. 

Wenn wir nun formten finden, in denen nach j usw. notwendig 
^, sonst entweder § oder y ste^t, so können unr mit einiger Wahr- 
scheinlichkeit diese formen auf solche zurückführen, die auf ^ aus- 
lauteten. Hieher gehört a) der sg. gen. der Si-stämme, in denen dem 



^ 



C. ans- und abfsll von consonanten. 301 

aslov. 8taj§ nsl, ribe und aslov. ryby gegenüber stehen : daes in ribe 
e dein aslov, § entspricM, kann nicht bezweifelt werden. Man kann 
daher als urslavische form du&t^, ryb% ansetzeti und sich dabei darauf 
bereifen, dass staje, ryby ohne annähme der sUbe am, an mit natura 
oder positione langem a nicht erklärt werden können. Mir scheint der 
aind, sg. loc, der ästämme zur grundlage der erklärung geeignet: 
staj^, Tjh% ujürden demnach auf stajäm, rybäm beruhen: am ergibt 
ncLch dem oben gesagten %: ^ des lit. man^s ist bei seite zu lassen, es 
würde ryby nicht erklären 3. seite 4, Leskien, Die dedination usw, 123, 
Wir haben nun ^^^2^: gr§d§: gr§dy-ryb^: nsl, ribe (rybe): ryby 
Aind bij^: bije-staj^: staj§. Was von staj§^ gilt auch von dem sg, gen. 
f. toj§^ der von toja auf dieselbe weise abgeleitet wird ude staje t^on 
Btaja: nsl. y,sw. te ist wie nsl. ribe (ryb§) zu beurteilen. Für verfeldt 
haZte ich demnach die Zusammenstellung von toj§ mit aind. tayäm. 
toje ist vom nsl, te (te) nicht zu trennen: beide sind nach der nomi- 
nalen dedination gebildet wie lit, tos: wenn gesagt wird, im fem, 
erscheine] anstatt eines S aus y, so ist dies ein irrtum. Vergl. meine 
ahhandlung : , Über den Ursprung einiger casus der pronominalen dedi- 
nation^, Sitzungsberichte band 78. Bezzenberger, Beiträge usw. 1, 68, 
b) Der auslaut des pl, acc. der i>(a)'Stämme ist ^: g>r§d^: 
gr§d§ : gredy - rab% : nsl. robe (rob§) : raby und bij^ : bij§ - ms^is^ : 
in%z§. Das a von rab^ beruht auf ursprünglichem ans, woraus aind. 
an, Vergl, preuss, got. -ans: vilkans. vulfans. 

Was vom pl. acc, der i»(a)'Stämm^, gilt c) von dem gleichen casus 
der B,'Stämme : gred^ : grede : gr§dy - ryb^ : nsl. ribe (rybe) : ryby 
und biJQ : bije v)ie staj^ : staj§. ^ entsteht aus ans, preuss. ans usw. 
A, Leskien, Die dedination usw, 105, Der pl, nom. der a-stämme 
ist ein loirklicher pl, acc. Wie im slav., fallen auch im preuss. die 
pl. acc. m, und f, vollständig zusammen, 

y von gr§dy hat man dem vernehmen nach als nasaliert ange- 
sehen und demnach ein zweifaches y angenommen : da^ nasalierte y soll 
wie etwa rumun. JkH in M^fiM^HT gelautet hohen. Diese annähme 
ist nach meiner ansieht unbeweisbar. 

Anders ist kamy neben im§ zu erklären: vergl, seite 299. 
Es würde noch erührigen von dem comparativ und dem partic, 
praet. act. I. zu sprech&n, wenn diese formen wirklich einen nasalen 
vocal enthielten. Schwierig ist die deutung der pl, acc, ny, vy und 
des pl, nom. my, vy seite 164. 3. seite 45. Vergl. Müllenhoff 437. 
Was hier über m und n vorgetragen wird, ist das resultat 
einer neuen bearbeitung dieses schwierigen gegenständes, zu welcher 



302 den consonanten geneinsame bestimmnngen. 

mir K. Müllenhoff's Abhandlung: ,Zur geschickte des auslautes im 
alUlovenischen% Monatsberichte der k. Akademie der Wissenschaften 
in Berlin, Mai 1878, veranlassung geboten hat. Was ich hier lehre, 
weicht teilweise von dem ah, wa>s im buche über denselben gegenständ 
an mdireren stellen, vorzüglich seite 44, 101, dargelegt wird. Wenn ich 
auch weit entfernt bin von der meinung das rätsei gelöst zu haben, so 
hege ich doch die hoffnung, die arbeit werde einiges dazu beitragen, dass 
ein anderer dem geheimnisse näher tritt : diese hoffnung ist ja doch 
die einzige befriedigung, die dergleichen arbeiten gewähren können. 
Die neueren arbeiten, die diesen gegenständ oder einzelne punkte 
desselben behandsln, sind ausser der erwähnten schrift K, MiÜlen- 
Jioff's folgende: A, Ludwig, Über einige nasale formen im alt" 
slovenischen. Sitzungsberichte der königlich böhm, gesellschaft der 
Wissenschaften, Pra^ 1874, 169, A, Leskien, Die dedinaüon umo. 
Leipzig 1876, A, Brüchner, Zar lehre von den sprachlichen neu- 
bildungen im litauischen, Archiv 1878, III, 233, 

D, Verhältniss der tönenden conson^nten zu den 

tonlosen. 

Die tönenden consonanten im auslaute, d, h, nach i», h, werden 
tonlos : gradx lautet grsith ; daher auch 2;v§8t'L stellarum bon. Ausser- 
dem ist zu bemerken, dass nadi einer regel des späteren griechisch in 
entlehnten Worten t und k nach n tönend werden: lendij Xsvxiov. 
janbgura a^ÄUpa seite 212, Einige, teilweise zweifelhafte, fälle des 
wechseis von t und d bietet seite 224, In einigen Worten sinken alle 
consonanten zu tönenden herab : trSska,, das Mr. triska und droska 
Splitter, ^. tHska und dHzha span, lautet usw. Man vergleiche lit. 
äiurkStus und siurgzdus rauh Kurschat 225, Dem lat. Scabies, it, 
scabbia, entspricht immun, zgaibq, alb. sgjebe (zgjebe) neben skjebe 
A, de Cihac, Dictionnaire 254, 

E, Metathese von consonanten. 

Der vyichtigste fall der metathese von consonanten tritt bei den 
gruppen tert und tort ein : brögi. aus berg'B. mleti aiis melti seite 31, 
brada aus borda. mladi» aus molod^B seite 85, Wenn aus berz'L 
und velki. - br'LZ'B und vltki. entsteht, so ist keine metathese, sondern 
aurfall des e eingetreten seite 29, In den späteren quellen findet man 
dbvrbni» für dvtrbm.. stvteti für svbtöti. pomb^ariti : w, mi>g usw. 



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ZUSÄTZE. VEEBESSERUNGEN. 



12. z. 9, veprB : die ableitung vom aind. vdp, vapati, Potebnja, 
Kz ist, 200, loird unsicher durch ahd, epar, nhd, eher, laL aper. 
28. z. 29. Die entstehung von bleskii und m^nii ist mir zweifelhaft. 
41. z. 13. wrzeciadz lies: wrzeci^dz. 42. z. 3. Mit s§§tb prudens 
vergleiche man dxis europ. s&iit, vertreten durch lat, sentire usw. 
Brugman, Das verbalsuffix ä usw. 34. 43. z. 25. litt, lies lit. 
45. z. 31. In y§cl§t'L habe ich e als bindevocal angenommen, in s^t'L 
hingegen o, allerdings wenig consequent. Vielleicht ist a dem ein- 
silbigen s^t'L ebenso eigen wie § dem zweisilbigen yed§t'L. Wenn andere 
v&d§tii aus vSdj^t'L erklären, so fragt es sich, warum nicht sj^tx gesagt 
wird. Abgesehen davon ist e aus ja nicht nachgewiesen* 53, z. 1 8. und 
103. z. 12. In dem ä der verba von der form jä-ti, psä-ti loird ein suffi- 
xales dement erkannt. Dieses ä wird im slav. durch a und & vertreten : 
a : bra in bratnb Brugmxin, Das verbale suffioc a 46. gra in grajati 50, 
gra im s. granuti ülucescere, vergl. 50. gra in gramada 62. pla 
in planati neben polßti. ra in rart 39. tra in trajati 42. via in 
vlajati: vergl. lit. vel: velti. lett. vel: velt, zna in znati 46, ^: bl^ 
in bl^jati 52, drfe m dr^mati; das denominoMv ist und drßm- voraus- 
setzt, dr^mati ist mit dormio nicht zusammenzustellen, denn es gibt 
kein derem-, drem- 43, gre in grßti 51, j^, woraus aslov. ja in 
javL, jad^ 3, prßti : r. pr^tt sudare 52. s6 in s^jati 33. s% in seno, 
wenn se auf Sjä beruht und s6no mit aind. Sjäna trocken geworden 
identisch^ nicht aus si (H) gesteigert ist: vergl. 6. spö in speti 24. 
ve in v^jati; y&trh 27. Dass brati s§ pugnare, klati mactare, mr^ti 
mori nicht hieher gehören, sondern aus borti, kolti, merti entstehen, 
ist klar. Auch slana kann nicht auf einer w. sla beruhen, Dass 
bbrati; stblati; zvati^ mLneti nicht wie gra in grajati und nickt wie 
grfe in grßti zu beurteilen sind, zeigen die prass, bera, stelji^; zov% 



304 zasätse. TerbeBserungen. 

mBDJQy nicht braj% usw,, abgesehen von dem h in bi>rati^ stblati, 
mbD^ti; trotz lat. stratus, aind. mnä und aind, huä 10. Ddss indessen 
a in gra und ^ in grSti die Vorbilder von bbrati, mLn^ti und 2el^ti 
waren, ist nicht unwahrscheinlich vergL 70. 60. z. 7. 2aba wird 
mitpr. gabawo kröte zusammengestellt. Wenn man sich auf eine form 
g^ba^ iÜb& beruft, so soU damit nicht ein älteres g^ba, 2eba als dem 
2aba zu gründe liegend vorausgesetzt, sofidem nur ausgedrückt werden, 
dass hier a, ja dem ö anderer formen gegenübersteht, was ja für so 
zahlreiche fälle nicht geläugnet werden kann. Die richtigkeit der 
Zusammenstellung vorausgesetzt, entsteht die fra^ge, durch welche mittel- 
formen 2aba mit gcibawo zusammenhängt, a in i^aba unmittelbar von 
ai abzuleiten scheint mir nicht mJöglich. Die frage ist vor allem : wie 
entsteht ai aus älterem a? und weiter: wie hängt ai mit den durch 
fe dargestellten lauten oder, wenn dieses nicht in frage kommen soll, 
mit &, ja zusammen? 61. z, 12. abaktr. Hävaesta neben aind. sta- 
viSpia zeigt, daes der stammauslaut eines mehrsilbigen adjectivs vor 
dem Suffix des Superlativs und folglich aueh des comparativs in der 
spraehe des avesta erhalten bleiben konnte wie im slav. und preuss. 
Göttinger gel. anzeigen 1878. 276. 78. z. 38. auslant lies: auelaut. 
85. z. 8. bardhä lies: bhardhä. 93. z. 24. Die behauptung hinsicht- 
lich des dem aslov. a entsprechenden nsl. 6 ist dahin zu berichtigen, 
daes 6 nur langes o ist, daher moudri und boug hung., aslov. 
madryj und bog-L: aueh nsl. e für aslov. e ist gedehntes e: pet 
und led, aslov. p^tb und led'L. 94. z. 38. babbD'L and. bumba, 
101. z. 22 ; 192. z. 15. lit. rankoje, in dessen e ich dae slav. e U7id das 
lit. e von vilke suchte, wird ganz anders erklärt Leskien, Die decli- 
nation uew. 45. 102. z. 24. mara mentis emotio, omar^ti animo 
moveri beruhen auf der w. mer. Eine Steigerung des e aw a bietet 
aueh posagii: vergl. lit. segiu binde um, binde an Brugmem, Das 
verbale suffix ä usw. 22. Ferners val- in valiti: w, vel im lit. lett. 
109. z. 24. A. Die i-vocale lies: B. Die i-vocale. 111. z. 17. v. ist 
zu tilgen. 114. z. 29. t^giikt und te^bki» beruhen auf t^gt, d. i. 
t§gü und t§iii, d. i. tegja. Dae gleiche verhältniss findet statt zwischen 
lit. gra^u und gra^ia, zwischen got. hardu und hardia, zwischen griech. 
TüoXu und xoXio und zwischen aind. ä§u zu *äSja Göttinger gel. anzeigen 
1878. 276. Vergl. lit. saldus neben saldüam. 116. z. 4. Auch der glag.- 
Mov. bewahrt h im avelaute des Suffixes des sg. instr.: mL. 120. z. 2/. 
Auf diMi und mati aus drbäte und mat^ mögen die nominative der 
fem. auf i eingewirkt haben. 164, z. 17, Während des druckes erhalte 
ich ,Die spraehe in Truhers Matthäus^ von Fr. Levec. Laibaeh. 1878. 



sutitse. verbeiweningen. 305 

Der Verfasser untenmcht 10. 43, den sg. g, der zusammengesetzten 
dedination m. und n. und kömmt ^ auf Trabers singtdäres zlejga, zl^ga 
gestützt, zum resultate, durch zusammenziehung und rückwirkende assi- 
mtlatian sei aus zla + jega zuerst zie + jega^ zlejega^ zlSega^ zlS%a, 
endiich zl§ga entstanden : ebenso zl^mu aus zlu -|- jei^u, zle -f- j^i^Uy 
zl^emu^ zl^SmU; zlSmu. Dadurch werde es klar, warum das unbetonte 
^gSL, emxif 6m in der zusammengesetzten dedination die Volkssprache 
zu üga, ümu; um sinken lassen konnte, was mit e (aslov. e) doch 
nicht so leicht geschehen wäre. Dagegen ist zu erinnern, dass die Volks- 
tümlichkeit von ziejga, zl^ga nicht unzweifelhaft ist und dass % für 
e im accent seinen grund haben kann wie das & in v nSmar kaj 
pustiti ; es ist femer zu beachten, dass oje unzweifelhaft in e über- 
geht in mega aus mojega ujsw., während e aus aje sonst wohl nickt 
nachgewiesen werden kann, und dass das serb. dobroga, das auch im 
Osten des nsl. Sprachgebietes gehört wird, nicht von dobra 4~ jega^ 
wohl aber von dobro -f~ j^g^ stammen kann, man wollte denn ein 
älteres dobro -)- j^gT^ annehmen; endlich ist nicht zu vergessen, dass 
nsl. e für aslov. e ebenso leicht wie ^ in i>, ü übergeht : käm'Bn : 
kameni»; izmibd neben izmed; pxrö neben pero uew. Diese gründe 
bestimmen mich vorläufig an meiner ansieht festzuhalten, nach welcher 
aus oje durch assimilation des oj an e vor allem ee und daraus e 
entsteht, nicht etwa durch avslassung von oj, wie man mir zumutet 
Seite 198. 167. z. 26. Man füge hinzu klivati aus kljuvati : neja- 
sjth öadoljttbiva p'Bta estb, proklivaetB rebra svoja Vostokovz, Lex. 
2. 135. svb voce pxta. 172. z. 10. omuliti s§ adfricari, 225. z. 88. 
Zu dislo; y^slo kommen noch veslo und ^örSslo: nsl. örSslo. Mr. 
r. öereslo hinzuzufügen. pr§slo ist etymologisch dunkel Beiträge 7. 
241 : wer bei pr^slo von der bedeutung des r. prjaslo, fa>ch, ausgeht, 
wird die ableitung von pr§t (pr§tati) wahrscheinlich finden. 225. z. 39. 
Bei g^sli; jasli nehm^ ich wie bei l^toraslb ein dem tlo verwandtes 
mffix tlB an. J. Schmidt, Beiträge 7. 242. hat sich für slb als das 
wahrscheinlichere ausgesprochen: derselbe lässt mysli» aus man-slb 
hervorgehen und schwankt bei öresla lumbi, das er mit anord. herdbar 
schtdtem zusammenstellt, so wie bei remeslo (rembstvo) zwischen tlo 
und slo. Vergl. 2. sdte 101. 226. z. 12. Wenn das suffix des partic. 
praet. act. II. \t> auf tl'b beruht, was nicht unwahrscheinlich ist, so 
hat es sein t in vorslavischer zeit eingebüsst: für das urslavische ist 
h> anzunehmen 2. Seite 94. 227. z. 8. Über öism^ vergl. Beiträge 
7. 243. 227. z. 10. Für sedmL gegen sedimi> spricht die entstehung 
des Wortes aus sept-mi» und das r. semi». 227. z. 22. kopysati hat 

20 



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306 snflfttsa. TerbMsenuifjfeii. 

mit kopyto nur die w. kop gemein ; ysa ist ein davon unabhängiges 
verbalsuffixj wohl nominalen Ursprungs, das mit yha im nsl, sopi- 
hati ankelare von sop identisch ist. 280, z, 21. Über r. dvamja 
vergl. Archiv 1. 56, 233. z, 39, glina: vergl. griech, -{kia. ^"klyrri. 
•)fAo{a. lit. glutus zähe Orient und Occident 3. 312. 238. z. 1. 
Zu den versudien, aslov. it aus kt usw. zu erklären, tritt nwn ein 
neuer hinzu Archiv 3. 372. Es ist hier nicht der ort die neue erklä- 
rang zu widerlegen. Ich bemerke nur, dass nach jneiner ansieht ein 
urslavisches tji angenommen werden muss, woraus sich die formen 
aller sprachen ganz regelmässig ergeben vergl. 215. Wie tji aus kti 
entsteht, jnag als zweifelhaft angesehen werden: ich denke an meta- 
these, wie sie im serb. dojdeni; dogjem -Ao^esf- vorliegt. Richtig ist, 
dass kt nidit notwendig ät ilsw. ergibt, wie plet au^ piekt usw. zeigt : 
allein dieser umstand steht auch der neuen erkläru7ig entgegen, welche 
aus pekti nicht pe§ti umo., sondern peti erwarten lässt. Vergl» 
V. Thomsen, M4moires de la soci£t4 de linguisiique 3. seite 106 — 128. 
239. z. 8. Mit lyBi» kahl, eigentlich licht, ist aind. rukSa glänzend zu 
vergleichen. 241. z. 18. 2ica filum, nervus ist aind. gjä bogensehne 
(^i6q, identisch, wie es scheint, mit gjä gewalt ßia. Vergl. aslov. sila 
vis und silo laqueus: das bewältigen wird unter dem büde des bindens 
vorgestellt. 257. z, 28. Hinsichtlich des auslautenden £ ist das ver- 
hältniss des lett. pl. nom. greki zum lit. grekai und des lett. adv. 
labi zum lit. labai lehrreich. 274, z. 14 und 188. z. 34. Dem grie- 
ehisclien Tcopacxsui^ steht in den ältesten aslov. denkmählem paraskevb^ija 
(ihema) gegenüber. Wenn man voraussetzt, -napaoxeui^ habe im munde 
der Gfriechen des neunten Jahrhunderts wie jetzt, paraskevi, gelautet, 
so ist die aslov. form mierklärbar : sie wird es nur durch die annähme, 
zu jener zeit sei, vielleicht nur dialektisch, paraskevgi gesprochen worden. 
Um dies wahrscheinlich zu machen, darf man auf die im griech. dialekt 
von Bova in Unteritalien gebräuchlichen formen wie vasilegguo, xaforeg- 
guo, zulegguofür ßacuXeöw, e^orfcpeuu), liY)Xe6(») hinweisen Eivista difilolo^ 
gia. 1878* fasc, 10 — 12. eggu für euo) ist audi tzakonisch, gguo, ggu 
scheint aus vgo, vgu entstanden. Das homerische xaTSoxetjf aae ist zu alt, 
als dass ich es wagte mich darauf zu berufen. Vergl. G. Curtius, Ety- 
mologie 684, 697 und W. Hartd, Homerische Studien III. 37 — 39, dem 
ich die anregung zur gegebenen lösung verdanke. 281. z. 18. s. iditi 
urere, w. 2eg> ^Lg, entsteht aus idziti^ dessen i nach d ausgef edlen 
ist. 282. z. 35. Zu got. ßlursnä- menge ist noch hinzuzufügen hlaiva- 
snä und mit z arhva- znä. 285. z. 40. gr§zditi 8§ 0x69 eaOai conden- 
sari. ko8ti suhy ^ilami stgrezdivseje se preklonbse se danü. 31. 



abkftniingen. 307 

S'&grLzditi c(mtrahere. srbgr^ziti s^ 9U(i.f6pea6at^ ou^xTcirretv^ avacrpif soOai. 
288. z. 12. Man füge hinzu ml. klestiti (d. i. kl^stiti) in zeleDJe 
kJestiti frondare lex. 290. z. 1. aalov. moz'LÖiti dehüitare: bojaznb 
i inoz'LÖitB i v^k'L suSiti» timor et debüitat et rohur exsiccat : moz'LÖiti 
steht für aelov. m'Biditi (vergl. m'BÄdivB tabescens), dcLS in r. quellen 
m'i^öiti Umten kann, izmbädali». pomoidati dehüitare. Vergl. promb- 
£dati nutare. r. mozgl'B schwindsüchtig, mozg^liv^ kränklich. Zusammen- 
stellung mit mozg'B ist unstatthaft, mizg hätte unter den 'h-wurzeln 
143. z. 36. nadi mi»t angeführt werden sollen, 302. z. 16. Die 
abhandlung : ,Kleine beitrage zur dedinatianslehre der indogermanischen 
sprachen^ I. Von H. Osthoff in ,Morphologische Untersuchungen^ I, 207. 
konnte nicht mehr benutzt werden. H. Zimmer's anzeige von A. Leskien, 
,Die dedination^ usw., Archiv 2. seite 338, enthält manche beachtens- 
werte bemerkung über diesen gegeiistand. 



ABKÜRZUNGEN. 

Aquileja: die so bezeichneten personennamen, wie es scheint, 
ausschliesslich dem slov. volksstamme angehörig, sind entlehnt aus: 
,Die evangelienhandschrift_ zu Cividale von L. C. Bethmxmn'. Neues 
archiv usw. IL Archiv für slavische Philologie. Herausgegehen 
von V. Jagi6. 1876, »ff. As coli, L L, Studj critici. IL Roma^ 
Torino, Firenze. 1877. Bell.-troj. Trojanska pri6a bugarski i 
latinsM na smjet izdao Fr. MikloHö. Starine HL Bezzenb erger, A., 
Beiträge zur geschichte der littauischefi spradie. Göttingen. 1877. 
Bibl. Ruska Biblioteka L OnySkevy6a. L Lhvdvz. 1877. Brug- 
man, K., Zar geschichte der nominalsuffixe -as-, -jas- und -vas- 
zeitschrift 24. 1. Dakosl ovenisch: s. meine aihandlung: ,Über 
die sprcu!he der Bulgaren in Siebenhürgen* Denkschriften band VU. 
G eitler, L., Starobidharskä fonologie. V Praze. 1873. G eitler, L., 
Litauische Studien. Prag. 1876, G eitler, L., slovanskjych kme- 
nech na u. Listy filolog. i paedagog. IL HL Glag.-kiov. Rimsko- 
kaioli^eskij misah vz drevnemz glagoliÖeskomz spiske. Zapiski I. Aka- 
demü naukz XXVIIL 259. Vergl. 490. Grot, L K., Filologi- 
Öeskaja razyskanija. Sanktpeterburgz. 1873. Izv. Izvestija I. akor 
demü naukz, Sanktpeterburgz. Vol. X. Kolosovz, M. A., O^erkz 
Istorii zvukovz i formz iiisskago jazyka ^isw. VarSava. 1872. Kolo- 
sovz, M. A., ZamMki o jazyke i narodnoj podzii vz oblasti sievemo- 

20* 



308 abkUranngen. 

vdik(yi*U88kcLgo nareöija Zapiski XXVIII. Lam, V. LamansTdj, 
n&cotorychz alavjansJcickz rukopiyachz, Sanktpeterburgz, L 1864. 
Leskien, A,, Die dedination im slavisch-litauischen U7id germani^ 
sehen, Leipzig. 1876. Leskien, A.y Die vocale i> und h in den 
sog. aitsloveniscken denkmählem des kirchenslavischen. Leipzig. 1876. 
Mar. Marko Mandiö von L. Zore in programmen des gymnasiums 
von CaUaro, 1876, 1877. Matz. A. Matzenauer, Cizi slova ve 
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