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Full text of "Ampelographisches Wörterbuch"

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AMPELOGRAPHISCHES 

WÖRTERBUCH. 



EINE ALPHABETISCHE 

ZUSAMMENSTELLUNG UND BESCHREIBUNG 

DKH BIS JETZT BEKANNTE» 

TRAUBElsrVABIETÄTEIT 

DEUTSCHLANDS, FRANKREICHS, GRIECHENLANDS, 

ITALIENS, OESTERREICHS, DES ORIENTS, DER SCHWEIZ, SERBIENS, 

SÜDRUSSLANDS, UNGARNS 

MIT THRBN 

SYNONYMEN. 

NEBST EINEM ANHANG ÜBER DIE BIS JETZT BEKANNTEN AMERIKANISCHEN 

TRAUBENVARIETÄTEN UND IHRE WIDERSTANDSFÄHIGKEIT GEGEN 

PHYLLOXERA VASTATRTX. 



IM AUFTRAGE DER INTERNATIONALEN AMPELOGRAPHISCHEN COMMISSION 

HERAUSGEGEBEN UND VERFASST 

VON 

HERMANN GOETHE 

t i 

DIRKCTOR DER 8TEIERMÄRKISCHBN LANDES - OB8T- UND WEINBAUSCHULE BKI MARBURG A/DRAU, 
Z. Z. GESCHÄFTSFÜHRER »ER INTERNATIONALEN AMPELOGRAPHISCHEN COMMIS8ION. 




WIEN, 1876. 

VERLAG YON FAESY ^ FR 
KAISERL. KÖNIGL. HOFBUCHHANDLUNG 

27 bhabu!» 27. 






,3/S-f/- 



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INHALT. 



Seite 

Einleitung 1 

Verzeichnis* der Mitglieder der internationalen angiographischen 

Commission . . . 4 

Terminologie für Beschreibung der Trauben Varietäten 7 

Verzeichniss der bei den Beschreibungen citirten und benutzten oeno- 

logischen und angiographischen Werke . 10 

Alphabetisches Verzeichniss und Beschreibung von 700 Trauben Varie- 
täten und Spielarten der Vitis vinifera 13 

Verzeichniss der im angiographischen Wörterbnehe beschriebenen 
700 Traubenvarietäten und Spielarten von Vitis vinifera, nach 
ihrer Heimat geordnet in 9 Ländergruppen 163 

Anhang. Alphabetisches Verzeichniss der in Amerika heimi- 
schen und bis jetzt beschriebenen 75 Traubenvarietäten von 
Vitis cordifolia, labrusca, aestivalis und rotundifolia, nebst ihren 
Hybriden, mit besonderer Berücksichtigung ihrer Widerstands- 
fähigkeit gegen Phylloxera vastatrix 171 

Verzeichniss der amerikanischen Traubenvarietäten und Spielarten 
nach fünf botanischen Gruppen geordnet mit besonderer Her- 
vorhebung der gegen Phylloxera vastatrix widerstandsfähigen 183 

Schlussbemerkung 184 



— 2 — 

dere durch neuere Forschungen und Veröffentlichungen in 
Italien, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Siebenbürgen, Süd- 
russland und Amerika gesammelte Material so umfangreich 
wurde, dass eine Zusammenstellung aller dieser Arbeiten und 
Ausscheidung der älteren, nicht mehr richtigen oder gar nicht 
mehr anwendbaren Angaben ein unbedingt nothwendiges Be- 
dürfniss wurde. Eine solche Zusammenstellung in Form eines 
Lexikons soll den jetzigen Zustand der Ampelographie reprä- 
sentiren und eine sichere Grundlage für die zukünftigen Arbeiten 
bieten, auf welcher weiter fortgebaut werden kann. 

Dreissig Jahre spielen in der Geschichte der Ampelo- 
graphie wie in der Geschichte der Menschheit überhaupt eine 
grosse Rolle. Die Entwicklung beider ist oft so eng mit ein- 
ander verknüpft, dass es höchst interessant ist, bei der Ver- 
folgung des Ursprunges, der Heimat oder Verbreitung einer 
Traubenvarietät die Entwicklung, Ausbreitang und den Ver- 
kehr der weinbautreibenden Völker entdecken und verfolgen 
zu können. Die Benennungen der Varietäten, ihre Verände- 
rungen durch Dialecte, Vermischungen mit anderen Sprachen- 
stämmen, Uebersetzungen und Verstümmelungen in andere 
Sprachen geben dafür einen sehr deutlichen Leitfaden. 

Diesem Entwicklungsgange l*^**, sich durch die alpha- 
betische Reihenfolge der Tra ^6H Varietäten in Form eines 
Lexikons am besten Ausdruck geben, wobei die wesentlich 
erleichterte Auffindung eines Namens noch ein weiterer Vor- 
theil ist. 

In dem- ampelographischen Lexikon finden zunächst nur 
die Traubenvarietäten und Spielarten von Vitis vinifera Aufnahme, 
welche sich zumeist in den auf dem Continente vorhandenen Wein- 
ländern Oesterreich-Ungarn, Deutschland, Frankreich, Schweiz, 
Italien, Spanien, Griechenland, Kleinasien und Südrussland vor- 
finden. Die amerikanischen Traubenvarietäten von Vitis labrusca, 
rotundifolia, cordifolia und aestivalis mit ihren Hybriden sind 
grösstentheils noch nicht genau beschrieben und kennzeichnen 
sich durch ihren Habitus und Geschmack der Beeren so wesent- 
lich von den Varietäten der Vitis vinifera, dass wir sie einem 
besonderen Anhange zugewiesen haben. 

Auf Eintheilung der hier angefahrten Traubenvarietäten 
in eine bestimmte Classification wurde keine Rücksicht ge- 
nommen, weil erstens die Classifications -Arbeiten noch zu 



keinem Abschlüsse gekommen sind, und weil zweitens die bis 
jetzt angenommene erste Eintheilung nach der Beerenform 
ohnedies bei jeder Beschreibung der Beere durch die Eigen- 
schaften „rund", „lang" und „länglich rund' 7 etc. ersichtlich 
ist, eine besondere Zusammenstellung dieser drei grossen Haupt- 
classen aber so zahlreich werden würde, dass sie keinen Werth 
für Auffindung der Varietäten bietet. Dagegen soll am Schlüsse 
des Werkes eine Zusammenstellung der beschriebenen Trauben- 
varietäten nach Ländergruppen erfolgen, damit soweit als mög- 
lich ersichtlich wird, welche der bis jetzt bekannten Trauben- 
sorten in den einzelnen Weinländertl heimisch sind. 

Ausserdem rüuss noch hinzugefügt werden, dass nur solche 
Traubenvarietäten und Spielarten Aufnahme fanden, über welche 
wenigstens einige der wichtigsten Eigenschaften aus zuverläss- 
licher, dabei angegebener Quelle bekannt sind. Alles Zweifel- 
hafte wurde, um Verwirrungen zu vermeiden, ganz weg- 
gelassen. 

Zur gleichmässigeren und übersichtlicheren Einrichtung 
der Beschreibungen wurde nach den Colmarer Berathungen 
der Commission eine allgemeine Terminologie ausgearbeitet, 
welche nach dieser Einleitung folgt. 

Die Trauben-Beschreibungen sind theils nach den zuver- 
lässlichsten Quellen, theils nach eigenen ergänzenden Beobach- 
tungen zusammengestellt, wozu der Sortiments-Weingarten der 
Marburger Weinbauschule sehr schätzbares Material bot, und 
enthalten in abgekürzter Form nur die wirklieh wichtigen und 
sicher erkennbaren Eigenschaften, was die Benützung des 
Werkes wesentlich erleichtern dürfte. Bei Wahl der Haupt- 
namen für die einzelnen Traubenvarietäten wurde von dem 
Gesichtspunkte ausgegangen, dass zunächst derjenige Name als 
Hauptname anzunehmen ist, welchen die Sorte in ihrer Heimat 
oder am Orte ihrer grössten Verbreitung führt. In allen 
anderen Fällen wird der Hauptname des Autors angenommen, 
welcher sie am besten beschrieben hat. 

Nach unparteiischer Kenntnissnahme der gerammten in- 
und ausländischen ampelographischen Literatur muss constatirt 
werden, dass die deutschen ampelographischen Werke uns 
die zahlreichsten, ausführlichsten und sorgfältigsten Trauben- 
Besehreibungen geliefert haben, wesshalb auch in diesem Werke 
die deutschen Hauptnamen in grösserer Menge vertreten sind. 



— 4 — • 

Bei der Un Vollständigkeit vieler Beschreibungen, sowie 
den zu erwartenden .zukünftigen Ergänzungen und Berichti- 
gungen kann schon jetzt vorausgesagt werden , dass dieses 
ampelographische Lexikon nach weiteren fünf oder zehn Jahren 
Nachträge nöthig haben wird, welche aber den Werth dieser 
ersten Hauptarbeit in keiner Weise beeinträchtigen, sondern 
nur ergänzen. 

Am Schlüsse dieser Einleitung fühlt sich der Unterzeich- 
nete Namens der internationalen angiographischen Commission 
verpflichtet, allen Denen, welche die Herausgabe dieses Werkes 
durch wissenschaftliche Ausarbeitungen und Angaben, sowie 
durch Geldbeiträge unterstützten, nochmals .den tiefsten Dank 
öffentlich auszudrücken. 

Die hohen Regierungen, welche durch Geldbei- 
träge diese ampelographischen Arbeiten förderten 
und möglich machten, sind: 

Das kaiserlich-königliche Oesterreichische Ackerbau-Ministerium in Wien; 
das königl. Italienische Ackerbau-Ministerium in Rom; 
das königl. Preussische Ministerium filr die landwirtschaftlichen Angelegen- 
heiten in Berlin; > 
das königl. Baierische Staats-Ministerium des Innern in München; 
das grossherz. Hessische Ministerium des Innern in Darmstadt; 
das kaiserl. Oberpräsidium für Elsass-Lothringen in Strassburg; 
das grossherz. Badische Handels-Ministerium in Carlsruhe; 
der schweizerische Obst- und Weinbauverein in Zürich. 

Die derzeitigen Mitglieder der internationalen 
ampelographischen Commission, Welche dieses Werk 
mehr oder weniger durch ihre Arbeiten und Mitthei- 
lungen unterstützten, sind nach Ländern geordnet: 

PUR BADEN: 

1. Dr. A« Blankenhorn, Herausgeber der „Annalen der Oenologie" und 
Besitzer der oenochemischen Versuchsstation in Carlsruhe; 

2. Carl Brönner, Rebschulenbesitzer und Weinhändler in Wiesloch; 

3. E. Wagenmann, Secretär des Dr. Blankenhorn in Carlsruhe. 

PUB BAIERJ*: 

4. Seb. Englerth, Weinprodncent und Director der fränkischen Kreis- 
Weinbauschule in Rande rsack er bei Würzburg; 

5. Dr. List, Professor an der k. Kreis-Gewerbeschule in Wtirzburg; 

6. C. F. Veiten, Handelsgärtner in Speyer. 

PUR CROATIEN: 

7. Director Lambl in Kreups. 



— 5 — 

FÜR ELSASS LOTHRINGEN: 

8. R« Goethe, Director der kaiserlichen Obstbauschule in Brumath bei 
Strassburg ; 

9. Ch. Oberlin, Maire in Beblenheim bei Colmar. 

FÜR FRANKREICH: 

10. M. V. Pulliat in Chiroubles bei Lyon. 

FÜR GRIECHENLAND: 

11. Th« von Heldreich, Director des botanischen Gartens in Athen. 

FÜR HESSEN: 

12. Freiherr Dael von Koeth, Präsident der Rheinhessischen Weinbau- 
section in Sörgenloch bei Mainz. 

FÜR ITALIEN UND PIEMONT: 

15. B« Cerletti, Director der k. oenologischen Versuchsstation in Gattinara. 

FÜR ÖSTERREICH: 
14. Freiherr v, Babo, Director der k. k. oenologischen und pomologischen 
Lehranstalt in Klosterneuburg (Niederösterreich); 

16. Graf Bossi-Fredrigotti , Präsident der Ackerbau- Gesellschaft in Rove- 
redo (Tirol); 

16. Jon. Danilo, Landtags -Abgeordneter und Landgeistlicher in Zara 
(Dalmatien) ; 

17. R. Doleno, Director der Weinbauschule in Slap (Krain); 

18. Inspector Frank in St. Michele (Tirol); 

19. H» Goethe , Director der Obst- und Weinbauschule in Marburg 
(Steiermark) ; 

20. E. Mach, Director der landwirtschaftlichen Landes - Anstalt in 
St. Michele (Tirol); 

21. Sectionsrath Schmidt in Unter-Be?kovic bei Prag (Böhmen); 

22. J. Simacek, Kellerverwalter in Unter-Berkovic; 

23. K. k. Ackerbau-Gesellschaft in Görz für Illyrien. 

FÜR PREUSSEN: 

24. Dr. David , Botaniker und Lehrer an der k. oenologisch-pomologischen 
Lehranstalt in Geissenheim am x Rhein ; 

26. Rentner Korn in Traben an der Mosel. 

FÜR RÜSSLAND : 

26. N. Zabel, Director der Weinbauschule in Jalta (Krim); 

27. Garteninspector Scharrer in Tiflis (Kaukasus). 

\ 

FÜR DIE SCHWEIZ: 

28. Professor Kohler in Küssnacht; 

29. Obergärtner Kraft in Schaffhausen. 

FÜR SERBIEN: 

30. Milutin Savits, Lehrer an der fürstlich serbischen land- und forst- 
wirthschaftlichen Lehranstalt in Pozarevatz. 



— 6 — 

FÜR SIEBENBÜRGEN: 

31. Franz v, Nagy in Torda bei Klausenburg. 

FÜR UNGARN: 

32. L. v. Bogyay, k. k. Kämmerer in Badacsony; 

33. Dr. J. Malnay in Tahi-Totfalu ; 

34. Dr. F. Entz, Director der Landes- Rebschule in Ofen; 

35. Jon. Las Torres, gräfl. Pejacsevits'scher Weinbau-Oekonomieverwalter 
in Ruma (Syrmien). 

Nur durch reges Zusammenwirken und durch münd- 
lichen Austausch der Beobachtungen auf den Versammlungen 
konnte die Herausgabe des ampelographischen Lexikons mög- 
lich werden und den Ausdruck einer gewissen Vielseitigkeit 
erhalten, worauf der Unterzeichnete bei Abfassung dieser 
jahrelange Mühe und besondere Vorliebe erfordernden Arbeit 
eifrigst bedacht war. 

Marburg a/Drau, m März 1876. 

Hermann Goethe. 



Terminologie 

für 

Beschreibung der Traubenvarietäten. 



1. Name der Varietät und Classification. Hierbei ist zu bemerken, 
dass jeder Varietät zunächst der Name als Hauptname gebührt, welchen sie 
in ihrer Heimat oder, wenn diese nicht ermittelt werden kann, in der 
Gegend fuhrt, wo sie am meisten verbreitet ist. Die Classification ist nach 
dem System von Babo, Trümmer oder der von der internationalen angio- 
graphischen Commission festgestellten Eintheilung zu bestimmen. 

2. Heimat, Vorkommen und Verbreitung mit Angabe der Syno- 
nymen und Literatur. Da sehr viele Traubenvarietäten, insbesondere 
die am meisten verbreiteten und wichtigsten, oft die willkürlichsten Benen- 
nungen haben, welche die Bestimmung ihres Vorkommens, die Ermittlung 
ihrer Heimat, von welcher aus sie verbreitet wurden und jeden Austausch 
der Beobachtungen über ihren Werth wesentlich erschweren, so liegt es im 
Interesse der Ampelographie und' des Weinbaues überhaupt, durch Anführung 
wirklicher Synonyme dem Hauptnamen -allgemeinere Geltung zu verschaffen 
und das Chaos von Namen allmälig zu verdrängen. Dabei wird man trachten 
müssen, ganz nichtssagende oder nur in* einem kleinen Kreise vorkommende 
Örtliche Bezeichnungen, sowie die für mehrere Traubenvarietäten gebräuch- 
lichen Synonyme nach und nach zu unterdrücken, damit die Namenverwir- 
rung aufgehoben werde. Die Literaturangaben sollten immer nur aus den 
neueren ampeiographischen Werken entnommen werden, mit Angabe der 
etwa vorhandenen Abbildungen, da der Inhalt der älteren ampeiographischen 
Werke in Folge neuerer Forschungen und Wandlungen im Rebsatz für den 
jetzigen Stand der Ampelographie nur einen geringen Werth hat. Bei Ver- 

• breitung ist anzugeben-, nach welcher Gegend sie stattfindet und ob sie in 
Zunahme oder Abnahme ist. 

3. Beschreibung der einzelnen Theile des Rebstockes. 

a) Allgemeine Eigenschaften des Rebstpckes« Wachsthum schwach, 
mittelmässig oder stark. Tragbarkeit gering, mittelmässig oder gross, 
zeitig oder spät eintretend, anhaltend oder bald nachlassend. Empfind- 



— 8 — 

lieh k ei t gegen Witterungseinflüsse, Winterkälte und gegen Krankheiten. 
Besondere Beschaffenheit der alten Holztheile und ihrer Rinde. 

b) Einjähriges Holz: dünn, dick, hart oder weichholzig mit enger oder 
weiter Markröhre, gewunden oder gerade, 'im Querschnitt rund, länglich 
oder eckig. Farbe ausser Angabe der verschiedenen Abstufungen von 
braun, roth, gelb oder grau, ob es gestreift, gefleckt, punktirt oder 
beduftet ist. Furchen regelmässig oder unregelmässig, fein- oder grob. 
Internodien kurz, wenn sie da, wo gewöhnlich die Trauben sitzen, 
bis 4 Centimeter, mittellang, wenn sie von 4 bis 7 Centimeter, und lang, 
wenn sie noch weiter auseinanderstehen/ Knoten schwach oder stark 
verdickt, plattgedrückt oder im Querschnitt rund, von den anderen 
Holztheilen verschieden gefärbt oder nicht. Augen klein oder gross, 
spitz oder stumpf, stark abstehend oder wenig hervortretend, kahl oder 
wollig, von besonderer Färbung oder nicht. 

c) Eigenschaften der krautartigen Triebe: dünn oder dick, glatt, 
warzig oder gefurcht, kahl oder behaart, schlank und gerade auslaufend 
oder gebogen und mit knieförmigen Absätzen an den Knoten. Farbe 
in den verschiedenen Abstufungen von grün und roth, ob gestreift, 
punktirt oder beduftet. Ranken wenig oder viel, kurz oder lang. 
Triebspitzen (die obersten Enden der Triebe und Geize mit den 
jüngsten Blättchen im treibenden Zustande umfassend) von grüner, 
rother, bräunlicher oder weisslicher Farbe, gerändert oder gefleckt, kahl 
oder behaart, fein und zart gebaut oder dick und gedrungen, mit oder 
ohne Glanz, Länge und Vergabelung der Ranken, Form und Bezahnuug 
der obersten Blättchen, hängende oder aufrechte Stellung der ganzen 
Triebspitze. 

d) Allgemeine Eigenschaften der Blätter : klein, mittelgross oder gross 
dünn oder dick, leder- oder papierartig, steif oder schlaff, glatt oder 
rauh, faltig oder blasig, mit starkem, schwachem oder gar keinem Glanz, 
früh oder spät abfallend. 

e) Form der Blätter: rund, länglich oder breit, drei- oder fünfeckig, 
auf- oder abwärts gebogen, von beständiger oder sehr veränderlicher 
Gestalt, regelmässig (das ist durch dem Mittelnerv in. zwei gleiche 
Hälften getheilt) oder unregelmässig. Lappen klein oder gross, kurz 
und breit oder lang und schmal, Anzahl und Stellung, nach oben oder 
unten verbogen. Form des Halses. Buchten seicht, tief, eng, weit, 
fehlend oder durch eine Zahnlücke angedeutet, spitzwinkelig, stumpf- 
winkelig oder ausgerundet, offen oder geschlossen und überdeckt. Diese 
Eigenschaften sind bei der Stielbucht besonders anzugeben. 

f) Bezahnung der Blätter: klein oder gross, spitzig und lang oder 
breit und stumpf, gleich oder ungleich, Knöpften oder Spitze der Zähne 
hakenförmig, nach unten gebogen oder kugelig, besonders gefärbt oder 
nicht. Etwaiges Vorhandensein eines Zahnes auf. dem Grunde der 
Buchten. Endzahn gross oder klein, lang und spitzig oder breit und 
kuppeiförmig. • 

g) Farbe der Blätter: an der oberen und unteren Blattfläche in den 
verschiedenen Abstufungen von hellerem oder dunklerem Grün. Ver- 



— 9 — 

i 
färbung (das ist die gegen den Herbst hin eintretende Veränderung 
der grünen Farbe) in's Rothe oder Gelbe, vom Rande ausgehend oder 
im Innern der Blattfläche auftretend, fleckig, carrirt oder punktirt. 

hj Behaarung der Blätter: auf der oberen und unteren Blattfläche, 
filzig (wenn die Haare einen zusammenhängenden filzartigen Ueber- 
zug bilden), wollig oder zottig (wenn die Haare weniger zusammen- 
hängen oder kahle und behaarte Stellen abwechseln), borstig (wenn 
die Behaarung aus kleinen, kurzen, steifen Borsten besteht). 

i) Blattnerven: oben oder unten stark hervortretend, dünn oder dick, 
kahl, borstig oder wollig; Farbe oben und unten, heller oder dunkler 
als die Blattfläche oder röthlich, an den Abzweigungen auffallend ver- 
dickt oder nicht. Stielpunkt besonders gefärbt oder nicht, mit oder 
ohne Haarbüschel. 

Je) Blattstiel: kürzer oder länger als der A^ttelnerv, dünn oder dick, 
glatt, gerippt oder .warzig, wollig oder borstig, grün oder roth gefärbt 
und gestreift, hängend oder steif mit Angabe der Stellung zur Blatt- 
fläche und zum Triebe selbst. 

I) Blüthe: früh oder spät eintretend; Empfindlichkeit gegen Witterungs- 
einflüsse, welche auf die normale Entwicklung der Blüthe einwirken 
und mehr oder weniger einen vollkommenen oder unvollkommenen An- 

i satz (Ausreissen, Abröhren, Abbeeren) verursachen. Dauer der Blüthe- 
zeit im Vergleiche zu anderen Varietäten, natürlich ohne Berücksich- 
tigung der Witterungseinflüsse. Form der Blüthentheile: Staub- 
fäden kurz oder lang oder mittellang, je nachdem sie mit der jungen 
Beere gleich lang sind, kürzer als dieselbe oder so lang, dass sie 
darüber hinausragen. Beerenform im jüngsten Zustande entweder ganz 
rund oder entschieden lang und zugespitzt öd,er länglich rund und in 
der Form nicht ganz sicher bestimmbar. 

m) Traube und Traubenkamm. Form (ferTraube: klein, mittelgross, 
gross, lang oder kurz, walzenförmig oder-pyramidalisch, einfach (ohne 
grössere Verästelung des Traubenkammes) oder ästig, dichtbeerig, mit 
doppelt übereinander liegenden Beeren oder lockerbeerig , gleich- »der 
ungleichbeerig. 

n) Traubenstiel: kurz oder lang, dünn oder dick, zart und biegsam 
oder steif und leicht zerbrechlich, kahl glänzend, borstig, holzig oder 
fleischig, glatt oder warzig, grün, gelb oder roth gefärbt, gestreift und 
punktirt, mit starken oder schwachen, fruchtbaren oder unfruchtbaren 
Knoten (das ist die gelenkartige Verdickung in der Mitte des Trauben- 
stieles, von welchen bei einigen Varietäten noch eine kleinere Trauben- 
abzweigung oder eine rankenartige Verästelung mit einigen Beeren sich 
befindet). 

o) Beerenstiel: kurz, lang, dünn, dick, glatt, warzig, punktirt, mit Angabe 
der Form und Farbe des Wulstes. 

p) Beere. Form: klein, mittelgross, gross; entschieden lang (eiförmig, 
elliptisch, eicheiförmig), wenn bei den freistehenden Beeren der Längs- 
durchmesser immer grösser ist als der Querdurchmesser (Classe I des 
Systems); oder länglich (länglich rund oder in's Kugelige .übergehend) 



— 10 - 

wenn die freistehenden Beeren weder entschieden lang, noch rund sind 
(Classe II des Systems); oder rund (kugelförmig oder plattrund), wenn 
bei den freistehenden Beeren der Längsdurchmesser dem Querdurch- 
messer gleich ist (Classe III des Systems); hierzu gehören auch die 
wenigen Varietäten mit breitgedrückten Beeren, deren Querdurchmesser 
grösser ist als der Längsdurchmesser. Beeren haut dünn und weich 
oder dick, krachend und lederartig, viel oder wenig Farbstoff enthaltend. 
Farbe grün, weiss, gelb, roth, blau, grau mit verschiedenen Abstufungen, 
punktirt, gefleckt oder gestreift, durchscheinend, beduftet. Narbe gross 
oder klein, oben aufstehend oder in einem Grübchen Hegend, schwarz, 
grau oder braun, mit oder ohne rostigem Umkreis, in der Mitte oder 
seitwärts stehend. Beereninhalt dickflüssig und schleimig oder dünn- 
flüssig und wässerig, süss, säuerlich, mild, herbe, fade, süssweinig, aro- 
matisch, muskirt .oder von ganz besonderem Geschmack. Kerne Anzahl, 
Farbe und besondere Form. Reifezeit früh, zur gewöhnlichen Herbst- 
zeit, spät oder sehr spät", was auch mit I., II., III. oder IV. Periode 
bezeichnet werden kann. 

4. Verwendung der Traube mit Angabe der Eigenschaften des aus 
ibr etwa bereiteten Mottet und Weinet. Benutzung als Keltertraube — 
a) für Rothweinbereitung, b) für Weissweinbereitung, c) für beide Zwecke — 
oder als IPafeltraube oder für Beides. Wegen besonderer Schönheit, Grösse 
oder eigentümlicher Form bemerkenswerth. Eigenschaften des Mostes: 
Zuckergehalt in Gewichtsprocenten (nach v. Babo's oder Oechsle's Mostwage), 
Säuregehalt pro mille Weinsäure, Farbe roth, grünlich, gelblich oder weiss 
(im filtrirten Zustande), Geschmack und sonstige Beschaffenheit. Eigen- 
schaften des Weines: Charakterbestimmung nach Farbe, Haltbarkeit, 
besonderen Geruchsstoffen (Aroma) oder Geschmacksstoffen (Bouquet), ob 
leicht oder schwer zu behandeln und zu besonderen Krankheiten geneigt 
oder nicht. Annähernde Werthbestimmung in 3 Classen: 1. Liqueur oder 
Ausbruchwein, 2. feine edle Tischweine 3. gewöhnliche und geringe 
Tischweine. 

5. Culturbemerkungen in Bezug auf Erziehungsart, Schnittmethode, 
Düngung, Anforderung an Boden, Lage, Klima etc. Statistische Angaben 
und besondere Bemerkungen. 



Die bei den Beschreibungen citirten oder benutzten oeno- 
logischen und angiographischen Werke sind folgende: 

Babo, L« v., Freiherr. Der Weinstock und seine Varietäten. Beschreibung 
und Synonymik der vorzüglichsten in Deutschland cultivirten Wein- 
und Tafeltrauben, mit Hinweisung auf die bekannten Rebsorten anderer 
europäischer Weinländer bearbeitet und nach einem neuen System clas- 
sificirt. Neue Ausgabe. Frankfurt a. M. 1857. H. L. BrQnner. 

Babo, L. v., Freiherr, und J. Metzger. Die Wein- und Tafeltrauben der 
deutschen Weinberge und Gärten, nebst einem Atlas von 72 .fein colo- 
rirten Tafeln in Folio. Stuttgart 1861. Fr. Köhler. 



— 11 — 

Bronner, X Th., Apotheker und Weingutsbesitzer in Wiesloch. Der Wein- 
bau in Deutschland, vollständig dargestellt in 7 Heften mit vielen 
Tafeln. 1833—1842. Q. F. Winter; sowie dessen „Weinbau und Wein- 
bereitung in der Champagne". / 

Bulletino ampelografico. Mlnlstero d'Agricoltura, Industria e Com- 
-mercio- Anno 1875. Fascicolo I. II. III. Roma. Tipografia di E. Sinim- 
berghi. 

Burger, Jon. Systematische Classification und Beschreibung der in den 
• österreichischen Weingärten vorkommenden Traubensorten mit den 

charakteristischen Merkmalen der Gattungen und Arten, ihren wissen- 
schaftlichen und ortsüblichen Benennungen und den besonderen Eigen- 
schafken der Trauben und des aus ihnen gekelterten Weines. Wien 
1837. Carl Gerold. 

Calwer, C. G-, Dr. Deutschlands Obst- und Beerenfrüchte. III. Theil. 
Stuttgart 1854. Verlag von Krais & Hoffmann. 

demente, Simon Roxas, Dr. Versuch über die Varietäten des Wein- 
stockes in Andalusien (aus dem Französischen übersetzt durch Anton 
Albert Freiherr v. Masco n). Graz 1821. Fr. Ferstl. 

Demaria, P. P«, e C. Leardi. Ampelografia della Provincia di Alessandria. 
Torino. Tresso Augusto Frederico Negro Editore. 1875. 

Dittrich, Johann Georg. Systematisches Handbuch der Obstkuude, Band III, 
enthaltend die Weintrauben. 1841. Jena. Fr. Mauke. 

Dornfeld, J., Finanzrath. Der rationelle Weinbau. II. Ausgabe. Heilbronn. 
Albert Schenerlen. 1869. 

Gock, C- F. y. Die Weinrebe und ihre Früchte v oder Beschreibung der 
für den Weinbau wichtigeren Weinrebenarten nach einem naturgemässen 
Classifications- System. Ein Beitrag zur Naturkunde des Weinstockes 
nebst Atlas mit 30 nach der Natur gemalten Abbildungen von Fr. Setfbert. 
Stuttgart 1836. G. Ebner. 

Goethe, H. und R. Atlas der für den Weinbau Deutschlands und Oester- 
reichs werthvollsten Traubensorten mit 30 Tafeln Abbildungen. Wien 
1876. Commissionsverlag von Faesy & Frick. 

Hamm, Wilhelm, Dr. Das Weinbuch. Zweite Auflage. Leipzig. Verlags- 
. buchhandlung von J. J. Weber. 1874. 

Weinkarte von Europa. Jena. Hermann Costenoble. 1869. 

Heintl, Franz Ritter v. Der Weinbau des österreichischen Kaiserthums. 
2 Bände. 1821 und 1835. Auf Kosten des Verfassers. 

Hofmann, F. W., Wirthschaftsrath., Beschreibung der in Niederösterreich 
cultivirten Rebensorten und Darstellung der Blätter in Natur-Selbstdruck. 
Wien 1874. K. k. Hof- und Staatsdruckerei. 

Kohler, J. M» Der Weinstock und der Wein. Aarau. Druck und Verlag 
von J. J. Christen. 1869. ' 

Kölges, B. Bibliothek der gesammten Weinbau-, Weinbereitungs- und 
Weinerziehungskunde, erläutert durch die bewährtesten Grundsätze der 
vegetabilisch-organischen Chemie. 1848. Frankfurt a. M. J. D. Sauer- 
länder. 

Lambl, Carl. Der Weinbau in Croatien, Slavonien und in der Militär- 
grenze. Agram 1873. Druck von C. Albrecht. 



— 12 — 

V 

Odart, Le comte. Ampelographie universelle ou traUe* des cepages les 
plus estimes dans tous les vignobles de quelque renom. P re e*dit. Tours. 
Comturier. 1846. V 6me 6dit. Paris, ä la librairie agricole. Tours. Chez 
les principaux libraires. 1862. 

Pulliat, V« Descriptions et Synonymies de mille Varietes de Vignes, cul- 
tivöes de la Collection de M. V. Pulliat a Chiroubles (Rhone). 1873. 
Lyon. Imp. L. Bourgeon. 

Planchon, J> E. Les vignes americaines, leur culture, leur räsistance au 
phylloxera. 'Montpellier. C. Coulet. Paris. Adrien Delahaye. 1876. * 

Pulliat et Mas. Le Vignoble, ou histoire, Culture et Description avec 
planches colori£es des vignes ä raisins de Table et a raisins de cuve. 
Deux Annee. 1874 et 1876. Paris. Librairie de 6. Masson. 

Rassat, Felix und G. Falchetti. Abbildungen italienischer Traubensorten. 
Torino 1873. Lit. F. Doyen. 

Rendu, Victor. Ampelographie rrancaise, comprenant la statistique, la 
description des meilleurs cepages, Tanalyse chymique du sei et les 
proced^s de culture et de vinification des principaux vignobles de la 
France. Paris 1857. II e edit. Victor Masson. 

Rendu, Victor. Ampelographie francaise. Description des principaux Ce'pages, 
usites dans les meilleurs Crus de France. Avec planche coloriees. Paris 
1854. Imprimerie de Madame* V ve Bouchard-Huzard. 

Schams, Franz. Ungarns Weinbau in seinem ganzen Umfange oder voll- 
ständige Beschreibung sämmtlicher berühmter Weingebirge des unga- 
rischen Reiches in statistisch-topographisch-naturhistorischer und ökono- 
mischer Hinsicht. 2 Bände mit 20 Abbildungen. 1832 und 1833. Pest. 
Otto Wigand. 

Single, Chr. Abbildungen der vorzüglichsten und hauptsächlichsten Trauben- 
sorten Württembergs. Im Auftrage der kgl. württembergischen Central- 
stelle für die Landwirtschaft herausgegeben, mit 19 Tafeln in Farben- 
druck, grösstenteils nach Originalzeichnungen. Ravensburg 1860. 
Eugen Ulmer. 

Sourd, P. Le, Directeur. Journal de Viticulture pratique. Tome I— IV. 
Paris et Bruxelles. 1868 — 1872. Decq. 

Stoltz, J. L. Ampelographie Rhenane ou description caracteristique, histo- 
rique, synonymique, agronomique et economique des cepages les plus 
cultiv6s dans la vall£e du Rhin, depuis Bäle jusqu'a Coblence, et dans 
plusieurs contre'es viticoles de l'Allemagne meridionale. Paris 1852. 
Dusacq. et V Ye Bouchard-Hussard. Mulhouse. J. P. Risler. 

Trümmer, Franz. Systematische Classification und Beschreibung der im 
Herzogthum Steiermark vorkommenden Rebsorten. Herausgegeben von 
der k. k. Land wirthschafts- Gesellschaft in Steiermark. Graz 1841. Mit 
einem Nachtrag vom Jahre 1855. 

Vest, Lorenz Edler v., Dr. Versuch einer systematischen Zusammen- 
stellung der in der Steiermark eultivirten. Weinreben, mit ihren Diagnosen, 
mit Beschreibungen und mit einem alphabetischen Index ihrer Syno- 
nyme. Graz 1826. Andreas Leykam. 



A. 

Abdona oder Balocchino, graublau, Keltertraube. Italien (Alessandria). 
Beschreibung nach Demaria und Leardi, pag. 114. Rebholz 
rothbraun, an den Knoten dunkler, fest, nicht empfindlich. Blatt 
fünf lappig, tief eingeschnitten, rauh, dunkelgrün, unten etwas 
behaart. Traube lang, mittelgross, mit röthlichem Kamme. Beere 
rund, fleischig, aschgrau, in's Bläuliche spielend. 

Abendroth, siehe Blank, blauer. 

Abraham, plant d', siehe Malain, blauer. 

Abrahimoff, rother; Traube ohne Kern aus Persien, nach Scharrer. 

Absenger, Synonym für Barthainer und Heunisch, weisser. 

Accesetone, blau, Keltertraube. Italien (Arsenro). Beschreibung nach 
Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 165. Rebholz hellbraun, 
dunkler gestreift und punktirt, weitknotig. Blatt mittelgross, fünf- 
lappig, rothstielig, kuppeiförmig gezahnt. Traube mittelgross. 
Beere gross, länglich, rothblau, beduftet, hartschalig, reift in der 
dritten Periode. 

Acchianca palmiento, siehe Butta palmento. 

Acsai, weisser. Syn. Acsai fehe>. Keltertraube. Ungarn. Beschreibung 
nach Dr. Entz: Reb stock üppig wachsend, fruchtbar; Reben 
nicht sehr stark, geradwüchsig , etwas breitgedrückt, kurz geglie- 
dert, an der Sonnenseite röthlichbraun , Schattenseite gelb, mit 
dichten grauen Punkten; Knoten klein, dunkler gefärbt; Augen 
mittelgross, nicht sehr zugespitzt, wenig abstehend, mit braunen 
Schuppen und gelber Wolle; Ranken zahlreich. Blätter drei- 
lappig, spitzig gezähnt, obere Fläche runzlig, untere wollig, mit 
stark behaarten Rippen; Blattsubstanz dick und grob. Traube 
ziemlich gross, geachselt, dichtbeerig. Beere rund, von mittlerer 
Grösse, grünlich gelb, etwas fleischig und dickhülsig, haltbar, zur 
gewöhnlichen Herbstzeit reifend. 

AdagÖ, weisser. Syn. Adagö fehe>. Keltertraube. Ungarn. Beschrei- 
bung nach Dr. Entz: Rebstock üppig treibend, sehr fruchtbar, 
Reben stark, gerade, unten breitgedrückt, nach oben zu rund; 
kürz gegliedert, Sonnenseite bräunlich, Schattenseite gelblich mit 



— 14 — 

zahlreichen kleinen, rothlichen Punkten; Knoten klein, dunkler 
gefärbt; Augen klein, zugespitzt," abstehend mit braunen Schuppen 
und gelber Wolle ; Ranken wenig. 

Adelfranke, siehe Grünling, weisser. 

Admiral und Aegyptische, siehe Trollinger, blauer. 

Affen t ha I er, blauer. Syn. Kleiner Trollinger, säuerlicher Burgunder. 
Keltertraube. Württemberg, v. Babo, pag» 490; Single, pag. 51 
mit Abbildung, Taf. XVI", v. Gock, pag. 47; Dornfeld, pag. 47. 
Beschreibung nach Dornfeld und v. Babo. Rebstock mittelstark, 
- mit ziemlich feiner abspringender Rinde, massiger Triebkraft, 
grosser Fruchtbarkeit, welche aber in ungünstigen Verhältnissen 
bald nachlässt, wenig empfindlich, dauerhaft; Rebholz graubraun, 
schwarz punktirt, gefurcht; Augen dick, stumpf, wenig wollig. 
Blätter mittelgross, dick, lederartig, eben glatt, glänzend, oben 
hellgrün mit braunen Flecken, unten graugrün, ungleich bezahnt 
mit gelben Knöpfchen; Verfärbung in's Rothe; Blattstiel dünn, 
grün und roth gestreift, halb so lang als der Mittelnerv. Traube 
mittelgross, länglich, etwas locker, meist ästig, fault selten und 
reift ziemlich früh nach dem blauen Burgunder. Beere mittel- 
gross, schwarzblau, blauduftig mit säuerlich süssem Saft, welcher 
einen haltbaren, aber anfangs etwas herben Wein gibt und etwa 
18 Gewichtsprocente Zucker in guten Jahrgängen erhält. 

Affenthaler, siehe Spielart des blauen Burgunder. 

Afgolade, siehe Avgolade. 

Africana, grün, siehe Gutedel, geschlitztblättriger. 

Africana, hellroth, Kelter- und Tafeltraube. Italien (Piemont). Syn. 
Flicana. Beschreibung nach Demaria und Leardi, pag. 219. Reb- 
holz hellbraun, stark, kurzknotig. Blätter klein, fünflappig, 
sehr tief eingeschnitten und stark geschlitzt, glatt. Traube klein, 
cylindrisch mit röthlichem Kamm. Beere rund, grün mit röth- 
lichem Anflug. Vielleicht eine Spielart des geschlitzten Gutedels. 

Agapanthe, blau, Tafeltraube. Frankreich? Beschreibung nach Veiten, 
welcher diese Sorte von Simon Louis Freres in Metz bezog. 
Rebstock starkwüchsig , mit hellbraunem, dunkler gestreiftem, 
grossaugigem , weitknotigem Holz und etwas gerötheten glatten 
Endspitzen der Sommertriebe. Blätter dünn, schlaff, glatt, 
eingeschnitten, hellgrün mit gelblicher Verfärbung, fünf lappig, % 
scharf gezahnt mit offener Stielbucht und etwas geröthetem, dem 
Mittelnerv gleichlangem Blättstiel. Traube gross, lang, ungleich- 
beerig, langstielig. Beere länglich, gross, dunkelblau mit grau- 
blauem Duft, dickfleischig, frühreifend. 

Agostenga, Agostigna, grün, frühe .Tafeltraube von Madeira. Pulliat 
vignoble, pag. 3, mit Abbildung, Taf. IL Beschreibung daselbst: 
Syn. Lugliatica verde (Italien) ; Prie blaue (Valle*e d'Aoste) ; Vert 
piäcoce de Madere, Madeleine verte de la Dor6e (nach Odart); 
Vert de la Madere (nach Royer); Early green Madeira (nach 
Hogy). Reb stock von massigem Wachsthum. Rebholz von mitt- 
lerer Stärke, hellgelber Farbe, mit ziemlich weitstehenden Knoten. 



— 15 - 

Blätter klein oder mittelgross, rund, dunkelgrün, oben glatt, 
unten etwas weisswollig, ziemlich tief eingeschnitten; Stielbucht 
offen; Bezahnung stumpf und breit ; Stiel ziemlich lang und dünn; 
Triebspitzen etwas weisswollig. Traube mittelgross, länglich, 
selten ästig und fest; Traubenstiel ziemlich lang und dünn; Beere 
mittelgross, länglich; Beerenstiel ziemlich lang; Schale (ler Beere 
dünn, durchscheinend, fault nicht gern, bis zur Reife grün blei- 
bend , nur bei stark besonnten Früchten in's Gelbliche , sehr 
saftig, süss, von angenehmem Wohlgeschmack, daher für frühe 
Taf eltraube (Reifezeit im August) und in höheren Lagen auch 
als Keltertraube empfehlenswerth. Soll aus Italien stammen. (Wird 
wohl die Seidentraube, sein und gleich Uva luce. Demaria und 
Leardi, pag. 236.) 

Aglianico, blau, Keltertraube. Italien (Troja). Bullettino ampelografico 
1875, Fase. I, pag. 49. Syn. Agnanico di Castellaneta (Mottola), 
Agliano o Gagliano {Sammarzano) , Uva castellaneta (Pulsano, 
Francavilla Fontana), Uva dei cani (Corato , Sagliano Tolve). 
Reb stock hat dünnes zimmtfarbiges Holz mit vielen Knoten, 
welches aber nicht sehr tragbar ist. Blätter rund, fünftheilig, 
flach gezahnt, auf der unteren Seite stark behaart; Blattstiel so 
lang als der Hauptblattnerv. Traube lang, locker, fault nicht 
gern; Beere rund, mittelgross, hellblau, hartschalig, von etwas 
herbem Geschmack, ohne Aroma; Beerenstiel lang. Im Bulletino 
ampelografico, Fase. III, sind noch ausserdem pag. 178 und 179 
unter Aglianico zerpoluso, pag. 176 unter Aglianico San Severino, 
pag. 163 u/id 164 unter Aglianico, Aglianichiello, Ellenico, Aglia«- 
nico femminile und mascolino (Campagna), sowie Aglianicone 
ebenfalls blaue Traubensorten beschrieben , welche wohl unter 
einander sehr nahe verwandt sein dürften oder nur Spielarten der 
• hier beschriebenen. Ob die im Bullettino ampelografico, Fase. III, 
pag. 189, als Aglianico bianco aufgeführte und in Ariano ver- 
breitete Varietät, deren Beschreibung bis auf die gelbe und mit 
röthlichem Anflug versehene Beere der blauen Sorte nahezu gleich- 
kommt, ebenfalls nur als eine Spielart zu bezeichnen ist, Hess 
sich aus der unvollkommenen Beschreibung nicht herausfinden. 

Agostina, blau, Keltertraube. Italien (Baronissi). Syn. Uva riccia 
(Belizzi) , S. Lorenzo und Fiano rosso (Avellino). Beschreibung 
nach Bullettino ampelografico HI, pag. 167. Reb holz rothbraun. 
Blätter lang, rauh, drei- bis fünftheilig, stumpfzähnig , mit 
langem rothen Blattstiel. Traube cylindrisch, ästig. Beere läng- 
lich, hartschalig, blau, frühreifend. 

Agrecone, blau, Keltertraube. Italien (Avellino, Solofra). Beschrieben 
im Bullettino ampelografico III, pag. 176, scheint eine etwas 
dunkler gefärbte und später reifende Spielart von Greco nero* 
zu sein. 

Ahorntraube, weisse, Keltertraube. Steiermark, Illyrien, Krain und 

Italien. Syn. Laska belina, Padbeuz oder Podveuz , Drobna 

% lipoveina und Wipbacher, ahornblättriger. Beschreibung nach 



— 16 — 

Trümmer, pag. 161, v. Babo, pag. 401. Rebstock ziemlich 
stark; Rebholz röthlichbraun , schön gestreift, glatt, mit 2 bis 

3 Zoll weiten Knoten, empfindlich in der Blüthe, daher nicht sehr 
fruchtbar, aber frühreifend. Blätter fünflappig, ziemlich tief ein- 
geschnitten ; Stielbucht offen, lang, scharf und spitz gezähnt, oben 
eben, dunkelgrün, unten stark weisswollig und filzig; Blattrippen 
gelb, nach dem Stiel zu röthlich; Blattstiel dünn, borstig, 3 bis 

4 Zoll lang. Die Blätter ähneln denen des Wälschriesling. Traube 
mittelgross, ästig, ähnlich dem weissen Elbling; Traubenstiel kurz, 
dick. Beere rund, gelblichgrün, fein punktirt, schwach beduftet, 
grossnarbig, dünnhäutig, zartfleischig, im Geschmacke dem Gut- 
edel ähnlich, daher als Kelter- und Taf eltraube verwendbar. 

Ailonichi, blau, lange, lockere Tafel traube aus Griechenland, nach 
Schmidt. 

Alanttermö, weiss (Alanttermö feher oder Tieftragende), Keltertraube. 
Ungarn und Siebenbürgen. Beschreibung nach Dr. Entz: Reb- 
stock starkwüchsig , fruchtbar; Rebholz stark, gerade, breit- 
gedrückt, kurz gegliedert, glänzend braunroth, mit dunkelgrauen 
Punkten ; Augen mittelgross , sehr spitzig abstehend , mit etwas 
gelblicher Wolle; Ranken sehr zahlreich. Blätter zwei- bis drei: 
lappig, mit flachen Einschnitten, oben stark runzlig, unten wollig, 
dick, gross und breit gezähnt. Traube gross, geachselt, dicht- 
beerig, haltbar. Beere mittelgross, saftreich, grünlichweiss, dünn- 
häutig. Trägt schon am zweiten und dritten Auge, so dass Trauben 
sehr tief hängen, wesshalb der Name „ Tieftragende". 

Albano und Albanella, siehe Greco. 

Albese und Abbruzese, siehe Negro amaro. 

Albe, Alben, Albig, siehe Elbling. 

AlbillO de Huebba, siehe MorMon , weisser. 

Albillo, weisser, Tafeltraube. Krim. Trümmer, Nachtr., pag. 151. Syn. 
Albillo Castiilan. Beschreibung nach Trümmer. Rebstock mittel- 
stark ; Rebholz blass und weisslich. Blätter rundlich, dick, drei- 
lappig, kurz eingeschnitten; Mittellappen sehr breit; Bezahnung 
kurz und stumpf; Blattrippen nach dem Stiele zu blauroth; Farbe 
des Blattes oben dunkelgrün, runzlig, unten feinwollig; Blätter 
an den Triebspitzen braunlich, wollig; Blattstiel lang, dick, kahl, 
hellroth. Traube mittelgross, kurzästig; Traubenstiel dünn, röth- 
lich. Beere eicheiförmig, grünlichgelb, fein punktirt, weissduftig, 
dünnhäutig, saftig, sehr süss; Beerenstielchen dünn, gelb, glatt, 
fein punktirt. * 

Alburla, korallenrother, Tafeitraube. Krim. Trümmer, Nachtr., pag. 100. 
Syn Albourlah, korallenrother Muskateller. Beschreibung nach 
Trümmer. Rebstock stark; Rebholz schlank, dünn, braunroth, 
schwarz gefleckt. Blätter rund, pergamentartig, drei- und fünf- 
lappig, kurz eingeschnitten, Lappen verbogen, oben glatt, glän- 
zend gelblichgrün, unten heller, nackt ; Rippen röthlich ; Blattstiel 
lang, stark, roth. Traube lang, locker, einfach; Traubenstiel 
kurz, röthlichbraun. Beere eiförmig, hellroth, oft nur halbroth, 



— 17 — 



/fS^%s 



fein punktirt, weissduftig, dickhäutig, fleischig, Jahr *üss, spät- 
reifend; Beerenstielchen sehr dünn, glatt, punktirt:\^ *. T Ttpr in ^a V / 
AleatlCO oder Aliatico, blau, Keltertraube. Italien und Piemx^tj^^^^^' 
letta, Trani, Corato , Altamura). Syn. Uva liatica, LeaticoT Be- 
schreibung nach Bulletino ampelografico 1875, Fase. I, pag. 50, 
Pulliat vignoble, pag. 143 mit Abbildung Nr. 72, und Demaria 
und Leardi, pag. 185. Rebstock starktriebig, mit hellbraunem 
, Holz, weitstehenden Knoten und gelblichgrünen, etwas röthlichen 
und wolligen Triebspitzen. Blätter länglich, glatt, dreitheilig, 
grosszähnig, oben dunkelgrün, unten heller und wollig, mit offener 
Stielbucht und kurzem Stiel. Traube kurz. Beere rund, mittel- 
gross, blau, in's Violette, hartschalig, sehr süss, mit angenehmem, 
feinem Muskatgeschmack, soll nach v. Babo dem schwarzblauen 
Muskateller gleich sein. Demaria und Leardi beschreiben pag. 240 
eine Aleatico bianca mit zimmtfarbigem kräftigen Holz, kleinen 
fünflappigen, dünnen, dunkelgrünen Blättern, kleinen, länglichen, 
cylindrischen Trauben und kleinen, runden, unregelmässigen, 
gelblichgrünen Beeren, welche denselben Muskatgeschmack 
haben soll wie die blaue Varietät und in Piemont (Novi) vor- 
kommen soll. 

Alexander und Alexandrian Frontignac, siehe Damascener 
weisser Muskat. 

Alfölditraube, weisse Keltertraube. Ungarn und Moslavina. Trümmer^ 
Nachtr., pag. 35. Syn. Nyirok. Cseki (Rohoncz), Särfeher (all- 
gemein in Ungarn), Bätai (Miskolcz), Zsige (Bogdany), Szagos 
särfeher (Abraham), Alföldi feher (Ermell^ken). Beschreibung nach 
Trümmer. Beb stock stark, dauerhaft; Rebholz dick, gelbbraun, 
fein gefurcht, engknotig, dem des Mosler ähnlich. Blätter rund, 
dick, dreilappig, kurz eingeschnitten; Lappen verbogen; Bezah- 
nung gross und breit; Blätter oben glatt, dunkelgrün, mit gelb- 
lichen Rippen, unten weisswollig; Blattstiel lang, dick, rötblich; 
Blätter an den Triebspitzen grüngelb, goldfarbig, wollig. Traube 
mittelgross, locker, einfach oder^ kurzästig, einer kleinen Lämmer- 
schwanztraube ähnlich; Traubenstiel kurz. Beere rund, weissgelb, 
mit einzelnen Punkten, graunarbig, weissduftig wie bei Mehlweiss, 
dünnhäutig, durchscheinend, sehr saftreich und süss; Beerenstiel 
dünn, länglich, feinwarzig; Reifezeit ziemlich früh, fault nicht 
leicht. 

Alicante, blaue Tafelträube. Frankreich. Syn. Grenache noir nach 
Pulliat. v. Babo, pag. 440. Trümmer, Nachtrag, pag. 10. Bei 
Rendu, Tafel 4 und 5 mit Abbildungen als Grenache noir mit 
Spielart Grenache blanc. Beschreibung nach v. Babo. Rebstock 
stark mit grober Rinde ; Rebholz unregelmässig wachsend , grob 
und rauh, schmutzig hellbraun mit grauen Punkten; Augen stumpf, 
gross, weisswollig. Blätter gross, dünn, taffetartig, nicht tief 
eingeschnitten, länglich, meistens schief, oben dunkelgrün, unten 
graugrün behaart; Bezahnung scharf und spitzig; Blattrippen 
Üünn, hellgrün, unten röthlich überlaufen, filzig; Blattstiel kürzer 
H. Goethe, ampelogr. Wörterbuch. 2 



— 18 — 

als die Hauptblattrippe, dick, grün, mit röthlichem Anflug; Blätter 
an den Triebspitzen weisslich, wollig. Traube gross, locker, 
etwas walzenförmig; Traubenstiel sehr lang, hellgrün, schwarz 
punktirt, Knoten unfruchtbar; -Beerenstielchen lang, dünn, fein- 
warzig, mit starkem Wulst. Beere rund, sehr gross, auf der 
Vorderseite bemerkbar eingedrückt, aderig, dunkelblau, in's Röth- 
liche, grauduftig; Narbe gross, braun, in einer Grube liegend; 
Beerenhaut dünn; Saft süss, schleimig, trollingerartig; Reife- 
zeit spät. 

Alicante, weiss, siehe Lahntraube, frühe, weisse. 

Alkerbnistraube , siehe Zanisrebe, rothsaftige. 

Allemand und Alsacien, siehe Elbling. 

Alvano, siehe Montuoneco.* 

Alvarelhio, blau, Keltertraube. Portugal. Syn. Lacaia. Holz mittel- 
stark, rothbraun. Blätter ziemlich klein, wollig; Blattstiel roth. 
Traube ziemlich cylindrisch, ästig, rothstielig. Beere ziemlich 
klein, länglich. Nach Pulliat vignoble, pag. 179 mit Abbildung 
Nr. 90. 

Alvino verde, siehe Verdeca. 

Amandorla, blau, Tafeltraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 118. Rebholz stark, dünnmarkig, zimmtfarbig. 
Blätter gross, länglich, fünflappig, oben sammetartig, unten 
wollig. Traube cylindrisch, etwas locker. Beere 'oval, unregel- 
mässig, dunkelblau, von angenehmem, süssem Geschmack. 

Amlachu, siehe (Malaga) Damascener, weiss. 

Ampollana, siehe Pollana. 

Amri, weiss, Kelterjtraube. Transkaukasien (Bazu). Nach Scharrer. 

Anadasaouri, weissgrün, Keltertraube. Kaukasus. Blätter ziemlich 
klein, wollig, eingeschnitten. Traube mittelgross, ästig, konisch. 
Beere länglich, mittelgross, spätreifend. Nach Pulliat. 

Anatolische, weisse, Tafeltraube. Griechenland, in Ungarn als Ana- 
toliai feher. Beschreibung nach Dr. Entz. Rebstock stark wüchsig, 
massig fruchtbar; Rebholz nicht sehr stark, gerade wachsend, 
etwas plattgedrückt, kurz und ungleich gegliedert, Sonnenseite 
gelblichbraun, Schattenseite lichter, mit braunen Streifen und 
Flecken; Augen zugespitzt, abstehend, mit gelber Wolle versehen; 
Ranken wenig. 

Andreuli oder Andreouli, blau, Kelter- und Tafeltraube. Tiflis. 
Nach Scharrer. 

Anet, siehe Maclon'. 

Andre (Andran), grau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 116. Rebholz dunkelbraun, stark,- dünnmarkig. 
Blätter ziemlich gross, länglich, fünf lappig, dünn, glatt, tief 
gezähnt, dunkelgrün, in's Rothe sich verfärbend. Traube dicht, 
konisch, astig. Beere rund, regelmässig, aschgrau, in's Schwärz- 
liche, von herbem, saurem Geschmacke und spät reifend. 

Anre bianco, weiss, Keltertraube. Italien (Piemont). Syn. Botto netto. 
Nach Demaria und Leardi, pag. 222. Syn. Neretto bianco und 



— 19 — 

Bottonetto. Beb holz kräftig, hellbraun, dtinnmarkig. Blätter 
länglich, fünflappig, tief gezähnt, dick, oben glatt, unten wollig. 
Traube konisch, unregelmässig, ästig. Beere rund, hellgrün, 
in's Gelbliche. 
Anzolica nera, blau, Keltertraube. Italien (Campagna). Syn. Prete. 
Beschreibung nach Bullettino ampelografico III, pag. 175. Reb- 
holz hellbraun. Blätter mit fünf tiefen Einschnitten, behaart, 
spitzzähnig. Traube klein. Beere mittelgroes, länglich, blau und 
beduftet, hartschalig. 
Apasulo, siehe Schiavoltiello. 
Apographie, dunkelblau, feste, frühe Keltertraube aus Griechenland. 

Nach Schmidt. 
Aprafer und Aprofeher, siehe Kleinweiss. 

Aramon, blauer, Tafel- und Keltertraube. Frankreich, v. Babo, 
pag. 554; Trümmer, Nachtr., pag. 4; Pulliatj vignoble, pag. 105 
mit Abbildung, Tafel 53, und Rendu, Tafel 11; Demaria und 
Leardi, pag, 291. Syn. Ugni noir, Uni negre" (Provence), Plant- 
riche (dans l'Herault), Pisse vin (a Hyeres), Gros Bouteillan 
(a Draguignan), ReValaire" oder Rebalfai're* (Haute-Garonne), Ara- 
mont und Arramönt in manchen Catalogen. Beschreibung nach 
v. Babo. Reb stock stark; Rebholz, gebogen, gefurcht, hoch- 
braun, dunkler gestreift, stark punktirt; Knoten sehr dick, gross, 
plattgedrückt; Augen gross, spitz, dunkelbraun, glänzend, etwas 
wollig. Blätter gross, dünn, eben, wenig eingeschnitten, länglich, 
einem Heunischblatte ähnlich, oben dunkelgrün, mattglänzend, 
unten gelbgrün, kurz behaart; Verfärbung in's Hellrothe; Bezah- 
nung ungleich, mit starken, hakenförmigen, bräunlichgelben 
Knöpfchen; Blattrippen dünn und schwach; Blattstiel kürzer als 
Hauptblattrippe, gelbgrün, roth überlaufen, glatt; Blätter an den 
Triebspitzen weisswollig. Traube sehr gross, lang, cylindrisch; 
Traubenstiel lang, gelbgrün, röthlich überlaufen, punktirt; Beeren- 
stielchen sehr dick, kurz, warzig, braun punktirt. Beere gross, 
kugelig, schwarzblau, mit röthlich blauem Duft; Narbe klein; 
Beerenhaut . dick ; Saft säuerlich, schleimig; Reifezeit sehr spät. 

Aranka Formint und Arankarebe, siehe Kölner, rother, 

Arbonne, siehe Meslier. 

Arbst, blauer, Spielart des blauen Burgunder, Keltertraube. Baden 
und Frankreich, v. Babo, pag. 293; Trümmer, pag. 302*). Be- 
schreibung wie beim blauen Burgunder und von diesem nur ver- 
schieden durch weniger eingeschnittene, mehr ebene, fast runde 
Blätter, mit dickem und kürzerem Blattstiel, durch sehr dicken 
Traubenstiel und spätere Reife. Liefert die bekannten AfFenthaler 
Weine bei Bühl (Baden). 

Argant, blau, Keltertraube. Jura. Syn. gros Margillien." Nach Pulliat. 
Blätter gross, glatt, eingeschnitten. Traube ziemlich gross und 
locker, konisch, ästig. Beere mittelgross. 



*) Auch blauer Affenthaler genannt. 



— 20 — 

Ariavina, männliche, siehe Velteliner, rother. 

Arlavina, weibliche, siehe Portugieser, rother. 

Arlandino, siehe Gringnolino, 

Amaison, siehe Burgunder. 

Arnopolo, blau, Keltertraube. Italien (San Mango). Syn. Gralluopolo. 
Ropola. Beschreibung nach Bullettino ampelografico III, pag. 179. 
Rebholz dunkelgelb. Blätter behaart, nur wenig eingeschnitten, 
stumpf gezähnt; Blattstiel kürzer als der Mittelnerv. Traube mittel- 
gross. Beere rund, blau beduftet, hartschalig, fleischig, spät reifend. 

Arseise, gelb, Keltertraube. Italien (Piemont). NachDeraaria und Leardi, 
pag. 220. Rebholz hellbraun, engknotig, dickmarkig. Blätter 
gross, länglich, fünflappig, tief gezähnt, oben rauh, unten behaart, 
dunkelgrün, mit gelber Verfärbung. Traube konisch. Beere rund, 
unregelmässig, hellgrün, auf der Sonnenseite goldgelb. 

Aschgraue Traube, siehe Hamvas. 

Aserat, siehe Ruländer. 

AskaM, roth, sehr frühe Kelter- und Taf eltraube. Transkaukasien 
(Eriwan). Nach Scharrer. 

Asmannshäuser, siehe Burgunder. 

Aspirant, weisser, Curiosität. Griechenland, v. Babo, pag. 494; 
Trümmer, Nachtrag, pag. 71. Syn. Grosse Corinthe und grosse 
kernlose Corinthe, zum Unterschiede von der ihr nicht gleichen 
kleinen oder weissen Corinthe, welche unter letzterem Namen auf- 
geführt ist. Beschreibung nach y. Babo. Rebstock stark; Rebholz 
kurz gegliedert, gelbbraun, mit dunkleren Punkten; Augen stumpf, 
mittelgross, etwas wollig. Blätter gross, dünn, tafFetartig glatt, 
mattglänzend, wenig eingeschnitten, länglich, oben hellgrün, unten 
graugrün, feinwollig; Verfärbung in's Gelbe; Bezahnung ungleich, 
scharf, mit grossen gelben Knöpfchen; Blattstiel kürzer als die 
Hauptblattrippe, dünn, glatt, dunkelgrün, roth gestreift; Blätter 
an den Triebspitzen hellgrün, wollig. Traube klein, locker, 
hängend, pyramidalisch , ungleichbeerig ; Traubenstiel bis zum 
Knoten dünn, dann dick; Beerenstielchen sehr dünn. Beere 
sehr klein, gelbgrün, sehr durchsichtig, weissduftig, fein punktirt, 
kleinnarbig , dünnhäutig, kernlos oder nur mit unausgebildeten 
Kernansätzen versehen, dünnsaftig, säuerlich. 

Asprino, weisse, Keltertraube. Italien. Bullettino ampelografico 1875, 
Fase. I, pag. 54. Syn. Asprino bianco fLecce), Ragusano bianco 
(Ginosa, Mottola, Montemesola, Pulsano, S. Giorgio, Martina, 
Francavilla, Carovigni), Olivese (Molfetta), Asprinio (Valva). Be- 
schreibung nach vorgenannter Quelle. Rebholz etwas schwach, 
Bimmtfarbig, mit weitstehenden Knoten. Blätter länglich, fünf- 
theilig, gross und spitz gezahnt, oben dunkelgrün, unten behaart; 
Blattstiel röthlich und kürzer als die Hauptblattrippe. Traube 
mittelgross, locker. Beere länglich, an langem glänzenden Beeren- 
stiel, weichhäutig, saftig, von saurem, aber etwas aromatischem 
Geschmack. 

Asprino nero, siehe Verdone nero oder Ragusano nero. 



— 21 — 

Assyrische, weisse, Tafeltraube. Assyrien, in Ungarn Assyriai feher. 
Beschreibung nach Dr. Entz. Bebstock üppig wachsend, nicht 
sehr tragbar; Bebholz stark, ziemlich rund, ungleich gegliedert, 
an der Sonnenseite hellröthlichbraun , auf der Schattenseite mehr 
gelblichgrau, mit zahlreichen kleinen Pünktchen ; Augen abstehend, 
mit gelber Wolle; Banken wenige. Blätter dick, regelmässig, 
fünflappig, mit stark nach oben gerichteten Lappen, spitz gezahnt, 
oben runzlig, unten wollig. Traube mittelgross, dichtbeerig, 
früh reifend, nicht sehr haltbar. Beeren rund, mittelgross, 'grünlich- 
gelb, sehr saftreich, dickhäutig. 

Augibi oder Jubi, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich (Gard). 
Blatt ziemlich gross, wollig, eingeschnitten. Traube mittelgreÄa> 
konisch, etwas ästig. Beere mittelgross, länglich, weissgelb, 
spät reifend. 

Augster, blauer, Keltertraube. Ungarn, v. Babo, pag. 50; Trümmer, 
pag. 259, als blauer Bitschein er. Syn. blaue Gliventraube, blauer 
Ranful, blaue Fingerhuttraube in Steiermark; Goher K6k-und 
Bajor K£k in Ungarn; Modri moslavac in Croatien. Beschreibung 
nach Trümmer. Bebstock stark; Bebholz schwarzbraun, fast 
russig, dunkel gestreift, schwarz gefleckt, eng- und dickknotig, 
mit grossen Augen. Blätter rund, fünflappig, flach eingeschnitten, 
bisweilen mit einem Zahn in den oberen Buchten wie beim Kölner, 
gross und spitz gezähnt, oben blassgrün, glatt, unten heller, weiss* 
filzig; Blätter an den Triebspitzen weisswollig, röthlich. Traube 
gross, locker, ästjg; Traubenstiel dick, oben dünner, braunroth, 
gefleckt, zerbrechlich; Beerenstielchen dick, lang, gelblichgrün, 
feinwarzig. Beere oval, dunkelblau, stark weissduftig, klein- und. 
graunarbig, dickhäutig, fleischig, süss. Diese Sorte wird häufig 
mit der blauen Geisdutte (blauen Marokkaner) verwechselt, unter- 
scheidet sich aber von letzterer durch früher reifende , kürzere 
und weichere Beeren, weniger eingeschnittene, ebene Blätter und 
schwarzbraunes, fast russiges Holz. Die von Babo als blaurother 
Bitscheiner beschriebene Spielart dürfte wohl dem blauen Augster 
gleich sein. 

Augster, weisser, Kelter- und Tafeltraube. Ungarn, v. Babo, pag. 48, 
als weisser Lagler. Trümmer, pag. 271. Syn. Budaz Goher, feher 
Goher, feher Bajor, Bajnär, Frühweiss in Ungarn; weisser Finger- 
hut und Bagusaner in Steiermark; Cascarolo in Piemont (Demaria 
und Leardi, pag. 226); Biela ranina in Croatien. Beschreibung 
nach Trümmer. Bebstock stark, mit blassbraunem, schön ge- 
furchtem, wolligem Holz. Blätter dreilappig, kurz eingeschnitten* 
scharf gezähnt, oben glatt, dunkelgrün, unten dicht weissfilzig; 
Blattrippen gelb und weisswollig; Blattstiel dick, • gelblichgrün, 
rothgestreift, so lang wie Hauptblattrippe. Traube mittelgross, 
locker, meist einfach; Traubenstiel dünn, rothgefleckt, etwas wollig; 
Beerenstielchen schwarz punktirt. Beere oval, weissgelb, an der 
Sonnenseite bis braunroth, fein punktirt, grossnarbig, dünnhäutig, 
weissduftig, saftig, etwas durchsichtig, sehr süss, ziemlich frühreifend. 



— 22 — 

Augusttraube, blaue, Augustclevner und Augustiner, blauer, 
siehe Burgunder, früher blauer. 

Augusttraute, weisse, und Augustiner, weisser, siehe Sylvaner, 
grüner. 

AugUStaner, siehe Seidentraube. 

Auvernas blanc, siehe Traminer und Kleinedel, weiss. 

Auvernat und Auvernas, siehe Burgunder. 

Auvernas gris, siehe Ruländer. 

Auvernas rouge und Clair, siehe Traminer, rother. 

Auvernas teint, siehe Farbtraube. 

Auxerois, AuxoiS und Auxera, siehe Burgunder. 

Äuxerois du Mans, siehe Cot. 

Avgolade, gelb (Eiertraube), helle, feste Tafeltraube aus Griechen- 
land. Nach Schmidt. 

Avanas, roth. Piemont. Nach Pulliat. Blätter ziemlich klein, glatt, 
eingeschnitten. Traube mittelgross, cylindrisch. Beere ziemlich 
klein , spätreifend. 

Avarengo, roth, Keltertraube. Piemont. Nach Pulliat. Blätter mittel- 
gross, tief eingeschnitten, etwas wollig. Traube ziemlich gross, 
ästig. Beere mittelgross, rund. 

Avilleran, siehe Marsanne. 

Azulatraube, blaue, Kelter- und Tafeltraube. Croatien. Trümmer, 
Nachtrag, pag. 31. Syn. Grussele Drome, Modra Azulovka. Be- 
schreibung nach Trümmer. Rebholz stark, rothbraun, wie mit 
Russ überstreut, weitknotig. Blätter rund, dick, dreilappig, kurz 
eingeschnitten, klein, spitzig und doppelt gezähnt, oben faltig, 
mattgrün, gegen den Herbst etwas roth* werdend, unten weiss- 
wollig; Blattstiel gelbgrün, borstig; Triebspitzen braunwollig, vor 
dem Entfalten am Rande rosenroth. Traube mittelgross, einfach, 
dicht, mit vielen unausgebildeten Beeren; Traubenstiel dünn, 
- gelbgrün und holzfarbig. Beere rund, ungleich, schwarzblau, blau- 
duftig, kleinnarbig, dünnhäutig, weich mit etwas färbendem Saft, 
sehr süss; Beerenstielchen sehr dünn, punktirt, mit bräunlichem 
Wulst; Reifezeit ziemlich früh. Soll aus Frankreich stammen. 



B. 

Baboleih, siehe Heunisch, rother. 

Babotraube, rothe, siehe Velteliner, früher rother. 
.Babotraube, weisse, siehe Comerseetraube, weissröthliche. 

Baclan, siehe B6clan. 

Bagrena, siehe Dinka, rothe. 

Bajor und Bajnar, siehe Augster. 

BakatortMllbe, rothe, Tafel- und Reitertraube. Ungarn. Trümmer, 
Nachtrag, pag. 56. Syn. Piros bakor, Bakator piros (Badacsony 
und Ermellek), Piros väczi (N. Baräti Györ vid), Bakar (Sieben- 
bürgen), Crvena bakatorka (Croatien). Beschreibung nach Trümmer 



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und Dr. Entz. Rebstock üppig wachsend, nur^(^^#«^g^A^^^ 



fruchtbar; Rebholz stark, gerade, etwas breit g< 
weitknotig, unten bräunlichroth , oben graulich; Augen Ttlem, zu 
gespitzt, abstehend; Ranken zahlreich. Blätter gross, dick, fünf- 
lappig, tief eingeschnitten, oben runzlig, unten wollig; Bezahnung 
klein und spitz; Blattstiel so lang wie Hauptblattrippe, röthlich, 
etwas wollig; Triebspitzen grün, wollig. Traube gross, einfach, 
locker, zottig; Traubenstiel braunroth. Beere rund, grauroth bis 
blauroth, blau beduftet, schwach punktirt, saftreich, ziemlich 
dünnhäutig, sehr süss, frühreifend; Beerenstielchen lang, warzig, 
mit grossem Wulst. Aus ihr werden die berühmten Ermelleker 
und süssen Bakator -Weine bereitet. Nach Dr. Entz gibt es noch 
einen weissen und blauen Bakator, über welche aber genauere 
Beschreibungen fehlen. 

Halafant, siehe Pikolit, weisser. 

Balan, blau, Keltertraube. Piemont, nach Cerletti ; soll wohl der von 
Demaria und Leardi, pag. 187, als Balaran beschriebenen Sorte 
gleich sein. 

Balavrie, blauer, Curiosität. Italien. Syn. Balavrie du Po. Beschrei- 
bung nach v. Babo, pag. 384. Rebstock stark, mit glatter, 
röthlichbrauner , in's Silbergraue spielender Farbe und kleinen, 
dunkelbraunen, weisswolligen Augen. Blätter dick, eben, wenig 
eingeschnitten, rund, oben bläulichgrün, unten graugrün; Ver- 
färbung in's Rothe; Bezahnung scharf und gross; Blattstiel kürzer 
als Hauptblattrippe , röthlich ; Triebspitzen hellgrün , röthlich, 
weisswollig. Traube gross, dicht; Traubenstiel kurz, feinwarzig; 
Beerenstielchen dick, braunwarzig. Beere rund, schwarzblau, 
beduftet , mit grauen Punkten besetzt , grossnarbig , dickhäutig, 
dünnsaftig, säuerlich, spätreifend, ohne besonderen Werth. 

Balestra, siehe Gringnolino. 

Balint, siehe Kleinweiss. 

BalOCChino, siehe Abdona. 

Balsamina, blaue, Keltertraube. Italien und Frankreich. Syn. Balsa- 
mina nera, Canseron, Balsamina du Po. Beschreibung nach v. Babo, 
pag. 407; Trümmer, Nachtrag, pag. 46; Bullettino ampelografico 
1875, Fase. II, pag. 107, und Demaria und Leardi, pag. 122. 
Rebstock ziemlich stark, von massiger Tragbarkeit, mit grobem, 
warzigem, rothbraunem und in's Violette spielendem Holz. Blätter 
dünn,, glatt, fünf lappig, tief eingeschnitten, oben gelbgrün, roth 
marmorirt, unten weissgelb, wollig; Blattrippen gelb; Triebspitzen 
bräunlich, etwas wollig; Blattstiel dünn, dunkelgrün, mit röth- 
lichem Anflug, kürzer als Hauptblattrippe. Traube mittelgross, 
ästig, locker, pyramidalis ch , ungleichbeerig ; Traubenstiel lang, 
dick, warzig, hellgrün und röthlich. Beere gross, rund, dunkel- 
blau, weissgrau beduftet, grossnarbig, dünnhäutig, ohne beson- 
deren Geschmack, spätreifend. In Italien wird sie als frühreifend 
bezeichnet und ihr Wein meist zum Verschnitt mit anderen Sorten 
verwendet, da er etwas Bouquet enthalten soll. 



— 24 — 

Balsamina bianca, siehe, Uva della Madonna und Biancame. 

Balzac, siehe Mourvedre. 

Bambino, siehe Bombino. 

Bammerer, siehe Trollinger, blauer. 

Barätsüha, siehe Hamvas. 

Baraudo, grauviolett, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 124. Rebholz zimmtfarbig, stark, hart. Blätter 
länglich, fünflappig, oben rauh und dunkelgrün, unten wollig. 
Traube dicht, ästig, konisch. Beere unregelmässig, aschgrau, 
in's Violette, unansehnlich und nicht angenehm im Geschmacke. 

Barbarossa oder Barba-Rossa, roth, Tafel- und Keltertraube. Italien 
(Piemont) und Frankreich. Beschreibung nach Pulliat, vignoble, • 
p*g. 163 mit Abbildung Nr. 82; nach Demaria und Leardi, 
pag. 120 und nach Bullettino ampelografico 1875 , Fase. I, 
pag. 51. Rebholz dünn, dunkelgelb, engknotig. Blätter fünf- 
lappig, kurz eingeschnitten, breit und stumpfzähnig, oben rauh, 
dunkelgrün , unten wollig ; Verfärbung in's Rothe ; Blattrippen 
röthlich. Traube lang, ästig, etwas locker. Beere länglich, lang- 
stielig, hartschalig, sehr saftig und süss, rosenfarbig, in's Violette, 
spätreifend. In einigen Sammlungen Deutschlands gibt es eine 
blaue Barbarossa, von welcher genaue Beschreibung fehlt. 

Barbaroux, siehe Calebstraube, rothe. 

Barbassese, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 126. 'Rebholz hellbraun, stark, hart. Blätter 
gross, lang, fünf lappig, oben rauh, unten etwas wollig. Traube 
konisch, dicht. Beere länglich, ungleich, dunkelviolett, süss und 
angenehm, spätreifend. Eine Barbassese, weiss, welche früh reift, 
kleine und gelbe Beeren hat, wird von Demaria und Leardi, 
pag. 241, beschrieben. 

Barbera, blau, Keltertraube. Piemont. Syn. Barbera vera, nera, 
d'Asti, forte, grossa, rosta, fina, Riccia, mercantile, dolee und 
Barberone, Vitis vinifera Astensis, Graf Galesio. Beschreibung 
nach Demaria und Leardi, pag. 188 mit Abbildung; nach Pulliat, 
vignoble, pag. 167 mit Abbildung Nr. 84, und Cerletti. Rebholz 
zimmtfarbig, stark, langknotig, mit zahlreichen starken Ranken; 
Triebspitzen weisswollig. Blätter ziemlich gross, rund, oben 
glatt, unten wollig, stark eingeschnitten; Stielbucht geschlossen, 
mit langem, rothem Blattstiel. Traube mittelgross, ästig, cylin- 
drisch, ziemlich dicht, langstielig. Beere länglich, mittel gross, 
blau, von etwas herbem Geschmack. Ist besonders um Asti ver- 
breitet. 

Barbisina (Barbezina), rothblaue, Keltertraube. Italien. Beschreibung 
nach Trümmer, Nachtrag, pag. 83. Reb stock mittelstark, mit 
dünnem, dunkelbraunem, schwarzpunktirtem , weitknotigem Holz. 
Blätter rund, klein, fünf- bis siebenlappig, tief eingeschnitten, 
oben graugrün, unten grüngelb, feinwollig; Blattstiel röthlich, 
borstig; Triebspitzen grünwollig. Traube ziemlich klein, locker, 
einfach; Traubenstiel sehr lang und dünn, grau und blauröthlich. 



— 25 — 

Beere ungleich, scheinbar oval, rothblau, blauduftig, fein punktirt, 
dünnhäutig, sehr saftig; Beeren stielchen dünn, lang, warzig; Reife- 
zeit spät. Wegen der geringen Tragbarkeit ohne besonderen 
Werth; wird wohl die Gringnolino sein. 
Barmak, siehe Frauenfinger, weisser. 
Bar sur Aube, siehe Gutedel, weisser. 

Baria dorgia, weissgelb. Piemont. Beschreibung nach Pul liat. Blätter 
mittelgross, wollig, tief eingeschnitten. Traube ziemlich gross, 
cylindrisch, ästig, ziemlich dicht. Beere länglich, gelb. 
Barthailter, weisser, Keltertraube. Steiermark. Syn. Grüner Barthainer 
und Milcher, Jauer, Javor, Jaushovez, Absenger in Steiermark; 
Zelena krhkopadna in Croatien. Beschreibung nach Trümmer, 
pag. 92, und v. Babo, pag. 577. tfcebstock von massigem 
Wachsthum, mit dünnem, braunrothem, fein gestreiftem und 
schwarz punktirtem Holz. Blätter fünflappig, rund, scharf, lang 
und doppelt gezähnt, oben gelbgrün, glänzend, glatt, unten blass- 
grün, nackt; Rippen borstig; Blattstiel röthlich. Traube gross, 
dicht, einfach; Traubenstiel kurz, dünn, zähe; Beerenstiel dünn, 
lang, feinwarzig. Beere rund, gelblichgrün, fein punktirt, braun- 
narbig, durchscheinend, weissduftig, dickhäutig, wird später reif 
als der Elbling und hat für Weinbereitung wenig Werth. Trümmer 
beschreibt in' seinem Nachtrag, pag. 25, noch einen eben30 werth- 
losen blauen Barthainer. 
Barttraube, wälsche, siehe Wälscher, früher blauer. 
Basilikumtraube, geschlitztblättrige, weisse, Kelter- und Tafeltraube, 
. von Carl Bronner in Wiealoch aus Samen gezogen. Beschreibung 
nach Veiten und R. Goethe. Rebstock mittelgross, von massigem 
Wachsthum , mit hellbraunem , dunkler gestreiftem , regelmässig 
gefurchtem, engknotigem Holz und gelblichgrünen, kahlen Trieb- 
spitzen. Blätter klein, etwas blasig und sehr tief eingeschnitten 
wie beim halbgeschlitzten Gutedel, rund, dunkelgrün, mit gelber 
Verfärbung, gross gezahnt, mit einzelnen tieferen Einschnitten; 
Buchten offen; Blattnerven und Stielpunkt; stark hervortretend; 
i Blattstiel nur zwei Drittel der Blattlänge, *dünn, glatt, mit röth- 
lich em Anflug. Traube mittelgross, walzenförmig, einfach, un- 
gleichbeerig , kurzs'tielig. Beere länglich,- mittelgross, gelbgrün, 
schwarzpunktirt und beduftet, etwas dickhäutig und grossnarbig, 
dünnflüssig, sehr süss, mit schwachem Muskatgeschmack, früh- 
reifend. 
Bastre, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 87. Rebholz dunkelbraun, engknotig. Blätter 
klein, länglich, fünflappig, oben glatt, unten wollig, tief gezähnt. 
Traube dichtbeerig, pyramidenförmig, unregelmässig, ästig. Beere 
länglich, dunkel violett. 
Batttraube, blaue, Tafeltraube. Beschreibung nach Trümmer, Nach- 
trag, pag. 50, und v. Babo, pag. 431. Rebstock von massigem 
Wachsthum, mit lang gegliedertem, hellbraunem, dunkel gestreiftem 
und punktirtem Holz. Blatt gross, dünn, uneben, nicht tief ein- 



geschnitten, rund, dreilappig, oben dunkelgrün, etwas wollig, unten 
graugrün, filzig; Verfärbung in's Rothe; Bezahnung gross; Blatt- 
stiel dünn, kurz, röthlich überlaufen; Triebspitzen weissgrün, 
filzig. Traube gross, sehr dicht, langästig; Traubenstiel sehr 
lang, dünn. Beere rund, dunkelblau, violett beduftet, dickhäutig, 
krachend, süss; Beerenstiel sehr dünn, glatt; Reifezeit spät. Soll 
im Departement de la Drome (Frankreich) auch „Persolette" 
heissen. 

Baude, blau, Tafeltraube. Drome. Nach Pulliat. Blatt ziemlich gross, 
glatt, tief eingeschnitten. Traube gross, cyli ndrisch, etwas locker. 
Beere gross, länglich. 

Bauernweinbeer, siehe Heunisch. 

Bayonner, siehe Färber, rothsaftiger. 

Beclan, blau, .Keltertraube. Jura. Syn. Bacclan, ob die bei Rendu, 
Taf. 39, als Baclan gros abgebildete Sorte die gleiche ist, kann 
nicht bestimmt werden; petit Baclan, Duret, Durau und petit 
Dureau nach Pulliat, vignoble, pag. 101 mit Abbildung Nr. 51. 
Rebholz dünn, zwischen Knoten ein wenig gekrümmt. Blatt 
klein, mehr breit als lang, wenig eingeschnitten, kurz und schmal 
gezahnt; Blattstiel ziemlich stark, kurz und glatt; Triebspitzen 
röthlich, etwas wollig. Traube klein, etwas ästig und dicht, kurz- 
stielig. Beere klein, länglich, kurzstielig, hartschalig, fault nicht 
leicht, von angenehmem Geschmack. 

Bechleri, grün, frühe, lockere Tafeltraube aus Griechenland. Nach 
Schmidt. 

Beerheller, siehe Wälschriesling, beerheller. 

Bela branicevk, bela vugrin, Beijak, siehe Kadarka, weisse. 

Bela modrina, beli blanc, siehe Shopatna weisse. 

Beiina, siehe Heunisch. 

Bela dinka, siehe Muskateller gelber. 

Belisse bianca, weisse Tafeltraube. Piemont. Nach Pulliat. Blatt 
ziemlich gross, glatt. Traube ziemlich gross, ästig, cylindrisch 
zugespitzt. Beere mittelgross, rund, spätreifend. 

Bellino, blau, Kelter- und Tafeltraube. Piemont. Nach Pulliat, vignoble, 
pag. 159 mit Abbildung Nr. 80. Syn. Imperial. Rebholz stark, 
weitknotig, gelbroth mit grauem Anflug; Triebspitzen broncirt. 
Blatt sehr gross, glatt, wenig eingeschnitten, grosszähnig mit 
offener Stielbucht. Traube cylindrisch zugespitzt, langstielig, 
etwas dicht. Beere sehr gross, rund, lang- und dickstielig, früh- 
reifend, fleischig, angenehm, einem Trollinger ähnlich. 

Belle Aliance, siehe Seidentraube. 

Belo Oka, siehe Velteliner, rother. 

Bellone oder Belfortesse, siehe Empibotte 

Bellola, blau, Keltertraube. Piemont. Chiavenna, Veitelina. Nach 
Cerletti. 

Benada, siehe Mourvedre. 



— 27 - 

Berti Salem, roth, Tafeltraube. Majorka. Nach Pulliat. Blatt eben, 
wollig, wenig eingeschnitten. Traube mittelgross, sehr locker, 
ästig, zugespitzt. Beere länglich rund. 
Bergämasca, weiss, Keltertraube. Picmont. (Valtelina). Soll nach 

Cerletti dem weissen Vernatsch der Tiroler gleich sein. 
Bermestia, roth, Tafeltraube. Piemont. Nach Pulliat. Blatt ziemlich 
gross, glatt, etwas eingeschnitten. Traube ziemlich gross, locker. 
Beere sehr gross, länglich, eiförmig, spätreifend. Hievon gibt es 
eine weisse und violette Spielart nach Pulliat. 
Beritardi, blauer, Tafeltraube. Syn. blauer Corsikaner und raisin de 
Corse. Nach v. Babo, pag. 127, und Trümmer, Nachtrag, pag. 93. 
Reb stock stark, wenig fruchtbar, mit geradem, gelbbraunein, 
deutlich gestreiftem Holz. Blatt gross, länglich, eben, dreilappig, 
kurz eingeschnitten, kurz und ungleich gezahnt, oben dunkelgrün, 
glänzend, unten heller, etwas borstig; Blattstiel dick, röthlich, 
etwa halb so lang als die Hauptblattrippe, warzig, borstig ; Trieb- 
spitzen, hellgrün, glänzend, etwas wollig. Traube sehr gross, 
dicht, ästig, pyramidalisch ; Traubenstiel kurz, dick, warzig. Beer e 
gross, oval, dunkelblau, beduftet und punktirt, grossnarbig, dick- 
häutig, süss, angenehm, aromatisch; Beerenstiel kurz, dick, war- 
zig und punktirt. 
Bernhar dtraube , blaue, siehe Malain, blauer. 
Bertadura , blau , Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi*, pag. 192. Rebholz dunkelbraun, dickmarkig. Blatt 
fünflappig, länglich, dick, dunkelgrün, oben glatt, unten rauh. 
Traube cylindrisch, ästig. Beere rund, graublau. 
Bertolino oder uva ovata, gelb, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach 
Demaria und Leardi, pag. 243, mit Syn. Barbera bianca. Holz 
rothbraun, kräftig, dünnmarkig. Blätter fünf lappig, dick, oben rauh, 
unten etwas behaart, mit röthlich en Blattherven Traube länglich. 
Beere länglich, unregelmässig, goldgelb. 
Berzamina, siehe Marzemina. 

Bettlerfrau be, blaue, Keltertraube. Steiermark. Syn. Grossblau, 
Grosskölner, Plava Goristjie, Zherninä Velka. Nach Trümmer, 
-pag. 46 und v. Babo, pag. 598. Reb stock stämmig, dauerhaft, 
mit starkem, dunkelbraunem, gestreiftem und wie mit Russ be- 
s&etem Holz. Blätter länglich, dünn, dreilappig, massig einge- 
schnitten, scharf und gross gezähnt, oben glatt, papierartig, dun- 
kelgrün, glänzend, gegen den Herbst rothfleckig, unten nackt, 
selten etwas wollig; Blattstiel fast so lang als die Mittelrippe, 
röthlich, feinborstig. Traube sehr gross, meist locker, ästig, pyra- 
midenförmig; Traubenstiel leicht zerbrechlich mit fruchtbaren Kno- 
ten; Beerenstiel dick, warzig, bei der Reife röthlich. Beere rund, 
dunkelblau, beduftet, kleinnarbig, saftig. Ist der blauen Zimmt- 
traube sehr ähnlich, von welcher sie sich durch weniger einge- 
schnittene Blätter, grössere -Trauben und kürzere Traubenstiele 
unterscheidet. 
' Beurot und Burot, siehe Ruländer. 



— 28 — 

Bia blanc, gelb, Keltertraube. Frankreich (lsere). Nach Pulliat. B latt 
mittelgross, glatt, tief eingeschnitten. Traube ziemlich gross 
dicht, cylindrisch, ästig. Beere klein, länglich. 

Biancame, weiss, Keltertraube. Italien. Syn. Uva bianca, balsamin a 
bianca, greco bianco, uva morbidella (Ancona). Bianchetto (Pesaro), 
Biancuccio (Assoli), Biancuva (Abruzzi). Nach Bullettino ampelo- 
grafico 1875, Fase. II, pag. 97. Beb holz stark, hellbraun, weit- 
knotig, sehr markig und tragbar, spättreibend. Blätter länglich, 
fünf lappig, oben gelblichgrün, unten behaart. Traube lang, 
haltbar. Beere länglich, blassgrün, feinschalig, süss und saftig. 

Bianchetto, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Piemont (Novara). Sya. 
Bianchetto di Verzuolo. Nach Pulliat und Cerletti. Holz roth- 
braun, hart, ziemlich engknotig. Blätter gross, blasenartig, wollig, 
wenig eingeschnitten. Traube mittelgross, etwas locker, ästig, cylin- 
drisch. Beere rund, klein, gelblichweiss, grossnarbig. Wnrd wohl 
mit der in Tirol als Bionchetta und Blatterle verbreiteten Sorte 
identisch sein. 

Bianco lassame, Bianco di palmento, Bianco d'Alessano, 
siehe Butta palmento. 

Bianca Capello, siehe Malvasier, früher, weisser. 

Bianca maggiore, siehe Comerseetraube, weissröthliche. 

Biancazita, weiss, Keltertraube. Italien (Maiuri). Syn. Falenghina. 
Nach Bullettino ampelografico III, pag. 184. Holz dünn, rothbraun, 
engknotig. Blätter mittelgross, fünflappig, etwas behaart, mit 
hakenförmig gebogenen Zähnen und etwas kürzerem Blattstiel als 
der Blattnerv. Traube mittelgross länglich, etwas ästig. Beere 
mittelgross, länglich, gelb, etwas beduftet, hartschalig. 

Bianchera (Butaschera? Putzschere?), siehe Tokayer, weisser. 

Biaune noir, siehe Sirah. 

Bibiola (Ribiola?), blau,' Keltertraube. Piemont (Saluzzo). Nach Pulliat 
und Cerletti. Blatt mittelgross, glatt, eingeschnitten. Traube 
gross* ästig, cylindrisch, dicht. Beere gross, rund. 

Bicane, weiss. Frankreich (Indre et Loire). Syn. Raisin des" Dames, 
Chasselas Napoleon. Nach Pulliat. Vignoble, pag. 183 mit Ab* 
bildung Nr. 92. Blatt mittelgross, glatt, glänzend, tief einge- 
schnitten; Stielbucht geschlossen. Traube locker, verzweigt, pyra- 
midalisch. Beere sehr gross, länglich, gelblichweiss, dem frühen 
weissen Damascener ähnlich. 

Bielovacka, siehe Elbling und Mehlweiss. 

Bignonia, graublau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 127, Holz rothbraun, kräftig, dickmarkig. Blät- 
ter gross, rund, dreilappig, oben rauh, dunkelgrün, mit gelber 
Verfärbung. Traube konisch. Beere länglich, grau in's Violette 
von süssem angenehmen Geschmack. 

Bilsenroth, siehe Troflinger, blauer. 

Biona , blau, Keltertraube. Italien- (Piemont).. Nach Demaria und 
Leardi, pag. 128. Holz hellbraun, schwarz punktirt, kräftig, hart. 
Blätter gross, breit, dünn, oben glatt, dunkelgrün, unten wollig, 



— 29 — 

mit rother Verfärbung. Traube konisch, ästig. < Beere dunkel- 
blau, langstielig, frühreifend. 

Bisser, siehe Hamvas. 

Bistershna zhernina, siehe Mohrenkönig, blauer. 

Bisutella, siehe Eicheltraube. - 

Bjli muscatel und beli muscat, siehe Muskateller, gelber. 

Black Cluster, siehe Müllerrebe, blaue. 

Black Hamburg und Black prince, siehe Trollinger, blauer. 

Black morillon, siehe Burgunder, blauer. 

Blaitc aigre , grünweiss, Keltertraube. Frankreich (Ardeche). Nach 
Pulliat. Blatt mittelgross, eben, sehr wollig, tief eingeschnitten.' 
Traube lang, ästig, ziemlich gross, dicht. Beere rund, klein. 

Blanc Cardon, weiss, Keltertranbe. Frankreich (Lot et Garonne), 
nach Pulliat. Blatt gross, etwas wollig und uneben. Traube 
mittelgross, pyramidalisch, dicht. Beere länglich, mittelgross. 

Blanc Copi, v weiss, Keltertraube. Frankreich (Lot et Garonne). Nach 
Pulliat. Blatt mittelgross, wollig eingeschnitten. Traube mittel- 
gross, pyramidalisch, etwas locker. Beere mittelgross, rund. 

Blanc de Gandja (Kandia?) siehe Schiradzouli. 

Blanc de PägÖS, siehe Seidentraube. 

Blanc de Zante, weiss, Keltertraube. Nach Pulliat. Blatt gross, 
wollig, eben, tief eingeschnitten. Traube sehr lang, pyramidalisch. 
Beere mittelgross rund, spätreifend. 

Blanc d'Ambre, siehe Oseri du Tarn. 

Blanc de bonne nature, blanc de Champagne, blanc d'aune, 
blanc petit dore, blanc gros, siehe Burgunder, weisser. 

Blanc de Bonelle, blanc precoce de Kienzheim, siehe Sei- 
dentraube. 

Blanc fume, siehe Sauvignon, weisser. 

Blank, blauer, Keltertraube. Steiermark. Syn. Abendroth , Plagner, 
blauer Rosszagler, Schiich er, Modrina, Pelesovna, Bleda Zherna. 
Nach Trümmer, pag. 40. Rebstock stark, baumartig mit dickem 
gelbbraunen, braunroth gestreiftem und schwarz punktirtem, eng- 
knotigen Holz. Blatt gross, fünflappig, tief eingeschnitten, oben 
gelblichgrün, glatt, fast glänzend, unten blassgrün, weisswollig, 
scharf und klein gezähnt, mit gelben borstigen Blattrippen; Blatt- 
stiel kürzer als Mittelrippe, röthlich. Traube sehr gross, locker, 
ästig, pyramidenförmig; Traubenstiel kurz, dick, holzig; Beeren- 
stiel dünn, lang, gelbgrün. Beere ungleich, meist rund, rothblau, 
mit kleinen grünen Beeren vermischt, feinnarbig, säuerlich, spät- 
reifend. Trotzdem er bei langem Schnitt recht fruchtbar ist, wird 
er doch überall zu entfernen sein, da er den Wein verschlechtert. 

Blanchotl, petit, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich (Ardeche). 
Nach Pulliat. Blatt mittelgross, glatt, tief eingeschnitten. Traube 
mittelgross, ästig, cylindrisch etwas dicht. Beere mittelgross, 
länglich. 

Blatterle, weiss, siehe Bianchetto. 

Blanquette de Limoux, siehe Clairette, weisse. 



— 30 — 

Blattertraube, blaue, siehe Sparse, blaue. 

Blaufränkische, blau, Keltertraube. Niederösterreich (Vöslau). Nach 
Goethe's Atlas werthvollster Traubensorten mit Abbildung, Tafel 
XXVI. Literatur und Synonyme. Dornfeld, pag. 49, als blauer 
Limberger in Württemberg; Single, pag. 45, mit Abbildung, 
Tafel XIII, ebenfalls als blauer Limberger. In Niederösterreich 
bei Vöslau allgemein als Blaufränkische verbreitet. In Croatien 
als schwarze Fränkische oder Crna frankovka und moravka. Für 
Verbreitung dieser Varietät war besonders Herr Robert Schlum- 
berger, Weingrosshändler und Weingntsbesitzer in Vöslau, thätig. 
Da derselbe ebensowenig wie die Werke von Single und Dorn- 
feld die Benennung „Limberger" genügend erklären und begrün- 
den können, so wurde von der internationalen ampelographischen 
Commission bei der zwöiten Jahres- Versammlung in Colmar 1875 
die in der Heimat dieser Sorte 4 gebräuchliche Bezeichnung „Blau- 
fränkische" als Hauptname angenommen. Bebstock starkwüchsig, 
härter, dauerhafter und weniger empfindlich als depr blaue Por- 
tugieser; Rebholz sehr früh ausreifend, rothbraun, regelmässig und 
fein gestreift, ziemlich stark; Knoten wenig hervortretend; Augen 
dick abgestumpft. Blatt gross, dick, pergamentartig, fast rund, 
wenig eingeschnitten, oben dunkelgrün, glatt, mattglänzemd ; ältere 
Blätter etwas blasig und auf der Unterseite borstig; Bezahnung 
gross, unregelmässig, Endzahn halbkuppelförmig; Buchten wenig 
ausgeprägt, oft nur durch eine Zahnlücke angedeutet; Verfärbung 
ins Rothe; Nerven unten stark hervortretend mit deutlich aus- 
geprägten grossen hellgrünen Stellen an den Abzweigungen auf 
der Oberfläche und am Stielpunkt; Blattstiel kürzer als der Mit- 
telnerv, grün, mit violettem Anflug, in nahezu rechtwinkeliger 
Stellung zum Blatt; Blätter an den Triebspitzen hellgrün, glatt, 
glänzend. Traube gross, mehr ästig und locker als Jbeim Por- 
tugieser; Traubenstiel ziemlich kurz, grün mit bräunlichen Rost- 
flecken und dicken Knoten; Beerenstielchen kurz, dick, grün, 
starkwulstig. Beere mittelgross, rund, dunkelblau, schwach be- 
duftet; Narbe klein; Beerenhaut ziemlich dick und nicht leicht 
faulend, reift etwa acht Tage später als der blaue Portugieser 
und hat einen süssen, aber etwas herberen Saft als der Portugieser. 
Vorkommen, Cultur und Verwendung. - Der Blaufränkische 
stammt aus Niederöstei reich, wo er meistens gemischt mit dem 
blauen Portugieser in der Gegend von Vöslau, Siebenhirten und 
Matzen in grösserer Ausdehnung vorkommt und von da nach den 
anderen Kronländern Oesterreicbs, nach Ungarn, Croatien und 
auch nach Deutschland verbreitet wurde. Insbesondere hat er 
sich in Württemberg sehr bewährt und unter dem Namen n Lim- 
berger" stark verbreitet. Derselbe ist selbst für ungünstigere 
Lagen wegen seiner frühen Reife, geringen Empfindlichkeit und 
grossen Tragbarkeit eine sehr schätzbare Rothweintraube, welche 
besonders bei kurzem Zapfenschnitt entsprechen wird. Die aus 
ihm bereiteten Rothweine dürften sich weniger durch grosse Süs- 



— 31 — 

öigkeit und Lieblichkeit wie die Portugieser Weine, als durch eine 
bei den Rothweinen sehr geschätzte Herbe und Dauerhaftigkeit 
auszeichnen. Der Blau fränkische hatte im Jahre 1872 in Nieder- 
österreich bei «der Lese 19*2% Zucker, nur 5*3 % Säure und 
lieferte auf einem österreichischen Joch einen mittleren Ertrag 
von nahezu 40 österreichischen Eimern, was seinen Werth 
in quantitativer und qualitativer Beziehung am besten bestä- 
tigen wind. 
Blaustiel, blauer, Keltertraube. Frankreich? Syn. Caillioche. Nach 
Trümmer, Nachtrag, pag. 66. Beb stock schwach, mit dünnem 
weissgelben, engknotigen Holz. Blätter dünn, dreispitzig; Stiel- 
bucht offen, scharf gezähnt, oben glatt, dunkelgrün, in's Röthliche 
am Rande; Blattstiel kürzer als Mittelrippe, röthlich ; Triebspitzen 
grün, wollig. Traube mittelgross, sehr locker und ästig; Trau- 
benstiel dünn, bräunlich, leicht zerbrechlich. Beere rund, klein, 
dunkelblau, weissduftig mit Rostflecken, dünnhäutig, sehr süss, 
mit stark färbendem Saft; Beerenstiel blauroth, reift sehr. früh. 

Blaustillgel, weisser,, siehe Pikolit, weisser. 

BlaustOCk, siehe Tautowina, blaue. 

BlauwälSChe, siehe Trollinger, früher blauduftiger. 

Bleda Zherna, siehe Blank, blauer. 

Blesez, siehe Elbling, weisser. 

Bliniza, siehe Zimmttraube, weisse. 

Blussard, blauer, Tafel- und Keltertraube. Frankreich. Syn. Poulsart 
oder Poulsard, früher blauer Blussard, Plant d'Arbois MSgle, 
Mescle, kleinblättrige Fingertraube. Nach v. Babo,* pag. 117. 
Trümmer, pag. 331 und Pulliat vignoble, pag. 39 mit Abbildung 
Tafel 20. Reb stock mittelgross, mit stark gefurchtem, dünnen, 
gelbbraunen^ weitknotigen Holz. Blatt klein, dünn, taffetartig, 
glatt, tief eingeschnitten, länglich, oben dunkelgrün, unten hell- 
grün mit bläulichem Schimmer , lang- und grosszähnig ; Blattstiel 
halb so lang als Mittelrippe ; Triebspitzen gelbgrün und röthlich- 
braun, kahl. Traube gross, dicht, einfach, walzenförmig; Trau- 
benstiel kurz, dick, holzig; Beerenstiel kurz, feinwarzig. Beere 
gross, länglich eiförmig, dunkelblau, beduftet, grossnarbig, dünn- 
häutig, süss, reift ziemlich früh. Der von Trümmer pag. 332 
aufgeführte späte blaue Blussard ist eine^Traubensorte aus Tiflis, 
welche dort Digmuri genannt wird und daher auch unter diesem 
Namen aufgeführt ist. 

Blussard, weisser, soll nach Bronner die gelbe Seidentraube sein. 

Bluttraube, siehe Färber, rothsaftiger. 

Bocksaugen, Bockshoden, Bocksbeutel und Bockstraube, 
siehe Trollinger, blauer. 

Bodenseetraube, blaue, ist nur als eine starkwüchsjge, nicht con- 
stante Spielart der blauen Burgunder zu betrachten; daher siehe 
diesen letzteren. 

BÖtzinger, siehe Sy Ivaner,' grüner. 



— 32 — * ^ 

Boglär, blau, Keltertraube. Siebenbürgen (Mediasch). Nach Nagy 
eine sehr fruchtbare Sorte, welche viel, aber nur mittelmässigen 
Wein gibt. 

Bolana, weiss. Piemont, Saluces. Nach Pulliat. Blatt iqittelgross, 
eingeschnitten, wollig. Traube lang, ästig, cylindrisch, etwas 
dicht. Beere ziemlich gross, länglich, spät reifend. 

Boletto nero, siehe Fuella. 

Bolymio, blau, Kelterte übe. Piemont (Dronero). Syn. Nebbiolo in 
Dronero. Nach Cerletti und Pulliat. Blatt ziemlich gross, sehr 
wollig, ein wenig eingeschnitten. Traube gross, ästig, konisch, 
dicht. Beere klein, rund, spätreifend. 

Bombino bianco, weiss, Keltertraube. Italien (Barletta). Syn. Cola 
tamburro (Terlizzi), Bonvino (Trani). Nach Bullettino ampelografico 
187.5. Fase. I, pag. 53. Bebholz dünn, dunkelroth, weitknotig. 
Blatt mittelgross, fünflappig, oben lichtgrün, unten weisswollig. 
Traube ziemlich locker. Beere rund, klein, weichschalig, dünn- 
saftig, etwas aromatisch. 

Bombino nero (oder Bambino) blau, Keltertraube. Italien (Gua- 

gnano, Barletta). Syn. Buonvino nero (Molfetta). Nach Bullettino 

. ampelografico 1875. Fase. I, pag. 46. Rebholz dünn, hellbraun, 

engknotig. Blatt fünflappig, spitzzähnig, unten behaart. Traube 

mittelgross. Beere rund, hellblau, hartschalig, süss. 

Bombino rosso, siehe Uva di Bilonto. 

Boftimer, blauer, soll nach v. Babo, pag. 537, eine dem blauen 
Kölner sehr ähnliche Traubensorte sein. 

Bommerer, siehe Trollinger, blauer. 

Bonarda, blau, Kelter- und Tafeltraube. Piemont (Novara). Syn. 
Driola (Borgamanero) . Nach Demaria & Leardi, pag. 130, Cer- 
letti und Pulliat. Holz kräftig, rothbraun. Blatt ziemlich gross, 
etwas wollig, wenig eingeschnitten. Traube mittelgross, cylin- 
drisch, ästig, etwas dicht. Beere rund, mittelgross, spätreifend. 
Nach Demaria & Leardi, pag. 274, gibt es auch eine weisse 
Spielart in Piemont (Tortona) als Bonarda bianco. 

Borgia, siehe Zabalkanski. , • 

Borgogna, blau, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Nach De- 
maria & Leardi, pag. 132. Holz gelblichbraun , sehr kräftig 
und dickmarkig. Blätter gross, rund, dick, oben glatt, unten 
rauh mit gelber Verfärbung. Traube sehr gross und schwer, 
bis 3 Kilogramme, ästig, dickstielig. Beere rund, gross, dunkel- 
blau. Soll dem blauen Trollinger ähnlich sein. * 

Boromeo, grosser, blauer, wird nach Rud. Goethe nichts anderes 
sein, als ein blauer Damascener. 

Boros, weiss, Keltertraube. Siebenbürgen und Ungarn. Syn. Boroa 
feh6r (Ungarn), Boros v^konyhaju. Dünnschalige. Vinase (Sieben- 
bürgen). Nach Dr. Entz und Nagy. Rebstock üppig wachsend, 
sehr fruchtbar, mit starkem, etwas plattgedrücktem, kurzgeglieder- 
tem, lichtbraunem, schwarzpunktirtem Holz, an welchem kleine, 
wollige Augen und wenig Ranken sitzen. Blatt sehr gross, dick, 



drei- bis fünflappig, gross und stumpf gezähnt, oben runzlig, 
unten wollig, Lappen nach oben gebogen. Traube ziemlich 
gross, locker, etwas frühreifend, nicht sehr haltbar. Beere mit- 
telgross, rund, grünlichgelb, braun punktirt, sehr saftreich, dünn- 
balgig. Eine in Siebenbürgen stark verbreitete Traubensorte, 
welche sehr tragbar ist und einen leichten Wein liefert. Daselbst 
kommt noch eine kleinere, werthlosere, weisse Spielart als Ron- 
gyos Boros und* eine rothe Spielart als Boros piros vor. 
Bottero, bottara, bottirone, siehe Empibotte. 
Bottone ttO, siehe Anre bianco. 
Borzenauer und Braune, siehe Heunisch. 
Bormenc, siehe Mayorquen. 

Boudales, blau, Kelter- und Täfeltraube. Frankreich (Languedoc). 
Nach Pulliat. Blatt mittelgross, glatt, etwas wollig und einge- 
schnitten. Traube ziemlich gross und dicht, pyramidalis eh. Beere 
' gross, länglich. 

Bouquettraube, grün, Keltertraube. Züchtung von S. Englerth in 
Randersacker bei Würzburg. Holz hellbraun, gestreift, ziemlich 
engknotig. Blatt dreilappig, rund, einem Sylvaner Blatt ähnlich. 
Traube mittelgross. Beere rund, ziemlich gross, fleischig, 
schwach punktirt, grün, angenehm und fein muskirend, spätreifend. 

Bourbotllenc, weiss, Keltertraube. Frankreich (Vaucluse), bei Rendu 
Tafel 19 als Bourboulinque aufgeführt. Nach Pulliat. Blatt 
gross, eingeschnitten, sehr wollig. Traube ziemlich gross, pyra- 
midalisch. Beere ziemlich gross, länglich. 

Bourguignon blanc und BourgOgne, siehe Burgunder weisser. 

Bourguignon noir und Gros Bourguignon noir, siehe Bur- 
gunder, blauer, Gamay blau oder Liverdun. • 

Brachetto, rothblau, Keltertraube. Piemont und Frankreich (Nice). 
Syn. Pecoui Touar du Var, Calitor du Languedoc. Nach Demaria 
& Leardi, pag. &9, und Pulliat. Holz hellbraun, kräftig, kurz- 
knotig, mit lockerer Markschicht. Blatt mittelgross, dunkelgrün, 
glatt, länglich, dreilappig. Traube ziemlich gross, pyramidalisch, 
dichtbeerig, ästig. Beere länglichrund, mittelgross, dunkelrothblau. 

Braida, siehe Wipbacher, weisser. 

Brani cevka, siehe Kadarka, blaue. 

Bregin, blau, Keltertraube. Frankreich (Jura). Nach Pulliat. Blatt 
klein, tief eingeschnitten, wollig. Traube klein, etwas dicht, 
kurz, cylindrisch. Beere klein, rund, nicht sehr werthvoll. 

Brenk , siehe Hainer, grosser grüner. 

Breggiola, blau, Keltertraube. Piemont (Gattinara). Syn. Brizzola, 
Valenzana und Valenzasca nach Cerletti. 

Bresciana, blau', Keltertraube. Piemont (Valtelina). Nach Cerletti. 

Breton, siehe Cabernet franc. 

Bronnerstraube, roth, Tafeltraube, hartfleischig und sehr süss, von 
Bronner aus Samen erzogen. 

Brungentile und Brungenti, siehe Prungentile. 

H. Goethe, ampelogr. Wörterbuch. • 3 



— u — 

Brumeau, blau, Keltertraube. Frankreich (Haute Loire, Brioude). 
Nach . Pulliat. Blatt mittelgross, eingeschnitten. Traube lang, 
ästig, cylindrisch. Beere rund, klein. 

Brünner Roth, siehe Heunisch, rother. 

Brun fouroa, blau, Keltertraube. Frankreich (Var). Syn. Morastel 
Flourou. Nach Pulliat. Blatt mittelgross, wellenförmig. Traube 
ziemlich gross, pyramidalis ch , «kurz. Beere ziemlich gross, läng- 
lich rund, etwas spätreifend. 

BrustiailO, weiss, Tafeltraube, Corsika. Nach Pulliat. Blatt gross, 
eingeschnitten, wollig. Traube gross, etwas locker, pyramidalisch. 
Beere gross, länglich, spätreifend. 

Bruxelloise, siehe Trollinger, blauer. 

Bubia, roth, Tafeltraube. Piemont. Nach Pulliat. Blatt ziemlich 
gross, wenig eingeschnitten, wollig. Traube gross, pyramidalisch, 
etwas dicht. Beere länglichrund, fleischroth. 

Buisserate, siehe Jacquere. 

Bukland Sweet Water, weiss, Tafeltraube. England. Nach Pulliat. 
, Blatt mittelgross, wenig eingeschnitten, glatt. Traube ästig, 
etwas locker. Beere länglichrund, spätreifend. 

Budaz Gohör, siehe Augster, weisser. 

Buon vino, siehe Bombino, Uva della Madonna und Trebbiano. 

Burger, Burgauer, Burgegger, siehe Elbling. 

Burgunder, blauer, Keltertraube. Frankreich. Nach Goethe's Atlas 
werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel IV. Literatur 
und Synonyme: v. Babo, pag. 276, als blauer CIävner oder 
Clevner in Süddeutschland, rother und schwarzer Assmannshäuser, 
Klebroth, schwarzer Burgunder, schwarzer Riesling, schwarzer 
Süssling, Süssedel, Süssroth, Süssschwarzer, Möhrchen und Malter- 
dinger am Rhein und in Württemberg , roth er Burgunder in der 
Schweiz und im Elsass; Trümmer, pag. 300, als blauer Nürn- 
berger und Frühblauer in Steiermark; Meteger-Babo , pag. 223 
mit Abbildung, Heft XIT, Tafel LXXI; v. Gock, pag. 5 mit Ab- 
bildung, Tafel I; Single, pag. 21 mit Abbildung, Tafel 3; 
Stoltz als Moräote noir, pag. 86' bis 92 mit Abbildung, Tafel 13; 
Dittrich, pag. 578; nach Acerbi in Italien, als Pignolo oder 
Pignola, Pignol und Pignoliga; nach Schams (I., pag. 134) in 
Syrmien als Cerna okrugta Bänka, in Croatien als Modra kle- 
vanjka, in Böhmen Rou6i modr£, in Frankreich als Francois noir, 
Franc Pineau, Morillon noir, Auvernat, Noiried, Noirien Ternßnt, 
Plant dor6, Pineau oder Pinot noir, Raisin de Bourgogne und 
Samoireau, in England als Black Morillon; nach Rendu (Abbil- 
dung pl. 44), pag. 157, auch Gamais; Pulliat, vignoble, pag. 121 
(mit Abbildung Nr. 61), Plant noble, Rouget, Massoutet, Sal- 
vagnin noir, Servagnier, Plant de Cumiere, Plant medaillä, Lan- 
gedet, petit Bourguignon. Menü noir und Noir-menu sind nur 
Spielarten des blauen Burgunder. Rebstock hat massiges Wachs- 
thum; Rebholz ziemlich dünn, fest, graubraun gefärbt, dunkler 
gestreift und russartig schwarzgefleckt; Knoten 2 bis 3 Zoll weit 



— 35 — 

von einander stehend und dunkler gefärbt; Augen an der Spitze 
mit bräunlicher oder weisslicher Wolle bedeckt. Blätter mittel- 
gross, rundlich, dick,, drei- und fünfjappig, rauh, o"ben dunkelgrün, 
unten heller, mit mehr oder weniger Wolle bedeckt; sie fallen 
im Weingarten wie in der Rebschule zeitiger als die der anderen 
Sorten und gleichzeitig mit den GUitedelblättern ab; Verfärben 
in' s Rothe vom Rande an, besonders stark bei älteren, mangel- 
haft ernährten und kränklichen Stöcken; Bezahnung kurz, stumpf, 
sehr wechselnd und unregelmässig; Buchten grösser und weiter 
bei mageren, kleiner und enger bei guten Bodenverhältnissen, 
was auch auf die Anzahl der Lappen von Einfluss ist; Nerven 
hellgrün, mit röthlichem Anflug, borstig; Blattstiel ziemlich so 
lang als der Hauptblattnerv, dick, grün und roth gestreift; Blätter 
an den Triebspitzen etwas wollig, mit feinem grünen Rand, ge- 
drungen, aufrecht stehend, mit etwas plattgedrückter Spitze. 
Traube klein, einfach, seltener ästig, meistens dichtbeerig; 
Traubenstiel kurz, dick, fest, holzig, hellgrün und roth überlaufen; 
Beerenstiel chen kurz, dick, warzig, mit starkem braunen Wulste. 
Beere klein, von runder und länglicher Form, je nach dem 
freieren oder gedrängten Stand, schwarzblau, beduftet, schwach 
punktirt; Narbe deutlich bemerkbar; Beerenhaut dünn: Saft weiss, 
dünnflüssig, süss, aromatisch; Reifezeit ziemlich früh, gleichzeitig 
mit dem blauen Portugieser und Ruländer. Vorkommen, Cultur 
und Verwendung. Der blaue Burgunder ist, wie die zahlreichen 
Synonymen zeigen, eine sehr verbreitete Traubensorte, welcne 
aus Frankreich zu 7 uns gekommen ist. Dort wird sie mit ihren 
vielen^ Spielarten, welche durch verschiedene Boden- und klima- 
tische Verhältnisse entstanden sind, hauptsächlich zur Bereitung 
der Burgunder Rothweine, sowie als Weisswein zur Champagner- 
Bereitung in der Champagne verwendet. Dieser Traubensorte ver- 
dankt Frankreich hauptsächlich seinen Ruf als Weinland. Von 
Frankreich aus wurde sie zunächst am. Rhein und an der Mosel, 
besonders um Ingelheim, Assmannshausen und an der Bergstrasse, 
später in Württemberg, der Schweiz und Oesterreich verbreitet, 
so dass sie jetzt fast in allen Weinländern anzutreffen ist. Der 
blaue Burgunder verlangt einen kräftigen, massig feuchten, warmen 
Boden in flachen Hügellagen. Ein langer Schnitt auf Bögen ist' 
für ihn sehr geeignet, wenn er der Bodenkraft und dem Alter 
des Stockes angemessen angewendet wurde; man schneide den 
Stock nicht früher auf Frucht, als bis er genügend erstarkt ist, 
da der etwas schwach bewurzelte Stock sonst gern schnell zurück- 
geht. Er ist nicht sehr empfindlich in der Blütbe, hält hohe 
Kältegrade aus und entwickelt am geeigneten Standorte eine mitt- 
lere, aber doch ziemlich gleichmässige Tragbarkeit. Die Bewur- 
zelung der Schnittreben erfolgt leicht und mit ziemlicher Sicher- 
heit. In der Nähe von Waldungen und Gesträuch haben die 
frühzeitig reifenden Trauben sehr von den Vögeln zu leiden. Der 
blaue Burgunder ist entschieden die werthvollate Traubensorte für 

3* 



— 36 — 

die Rothweinbereitung; als Tafeltraube hat er für nördlichere 
Weingegenden nur einen bedingten Werth. Er bekommt in guten 
Jahrgängen 20 bis 25 Gewichtsprocente Zucker mit einer ver- 
hältnissmässig geringen Säure von 5 bis 6 pro mille , so dass es 
nur wenige blaue Traubensorten gibt, welche ihm darinnen gleich- 
kommen. Die Burgunder Rothweine sind voll, überaus wohl- 
schmeckend, von feinem, edlem Aroma, stark und schwer. Aus 
dem blauen Burgunder werden ausser den französischen Roth- 
weinen die Assmannshäuser, Ingelheimer, Ortenauer, Melniker und 
Aarbleichert Rothweine bereitet. Der blaue Arbst, aus welchem 
bei Baden-Baden der Affenthaler gewonnen wird, und das blaue 
Möhrchen dürften sehr nahe verwandte Spielarten des blauen 
Burgunders sein. 
Burgunder, rother (Ruländer), Keltertraube. Frankreich. Nach Goethe's 
Atlas werthvollster Traubensorten mit Abbildung, Tafel VI. Litera- 
tur und Synonyme: v. Babo, pag. 269, als rother Clävner, Ru- 
länder, Viliboner, Grauclävner , Rolander, Druher, Speyerer, Tokayer 
am Rhein, Pineau gris, Burot, Beurot, Auvernas gris, Gris 
commun, Tokay gris in Frankreich; Metzger-Babo , pag. 218; 
Trümmer, pag. 296, als rother Klevner, Mauserl, Rheintraube in 
Steiermark; v. Gock, pag. 6, mit -Abbildung , Tafel II als Grauer 
Klevner, Edelklevner, Rauländer, Kapuzinerkutten; Stoltz, pag. 79, 
mit Abbildung, Tafel 11, als Moreote gris und M. gris-rouge, 
Pinot gris, Burot, Tromenteau gris, Arnaison gris ; Dittrich, pag. 581, 
als Kleingrau und Rehfahl; Kölges, pag. 127; Dornfeld, pag. 26; 
Single, pag. 58; in Croatien als Crvena klevanjka; in Böhmen 
als Rou6i 8edive\ Rebstock mittelgross, hat massiges Wachsthum ; 
Röbholz dünn , dunkelgrau-braun ; flach gefurcht , schwarz gefleckt 
und punktirt, rauh ; Knoten 3 bis 4 Zoll von einander entfernt und 
dunkler gefärbt ; Augen klein, an der Spitze weisswollig. Blätter 
rundlich, von mittlerer Grösse, meist dreilappig, dick , dunkelgrün, 
unten lichtgrtin, meist nackt oder schwach behaart. Verfärbung 
in's Gelbliche, wodurch sie sich von den sonst sehr ähnlichen 
Blättern des blauen Burgunders unterscheiden ; Bezahnung un- 
gleich, kurz, Zähne oft gelbköpfig; Buchten sehr ungleich und in 
der Bildung von den Bodenverhältnissen beeinflusst; Nerven hell- 
grün, dick; Blattstiel zwei Drittel der Länge des Blattmittelnervs, 
dick, hellgrün, etwas röthlich; Blätter an den Triebspitzen hell- 
grün, wollig. Traube klein, dicht, walzenförmig, meist einfach; 
Traubenstiel kurz , dick , hellgrün und röthlich ; Beerenstielchen 
kurz, dünn, warzig. Wulst braun gefärbt. Beere klein, länglich * 
rund, durch dichten Stand oft breit gedrückt, schmutzig grauroth, 
bei starker Reife in's Blaurothe , schwach punktirt , gross- 
narbig, dünnhäutig, mit grauem Duft überzogen. Oft finden sich 
am Ruländer Trauben mit blauen und rothen oder halbblauen 
und halbrothen Beeren , was ebenfalls auf eine grosse Verwandt- 
schaft mit dem blauen Burgunder hindeutet; Saft dünnschleimig, 
sehr süss ; Reifezeit früh , gleichzeitig mit dem blauen Burgunder 



— 37 — 

oder oft noch früher. Vorkommen, Cultur und Verwen- 
dung. Der Ruländer stammt wie derblaue Burgunder aus Frank- 
reich , wo er unter den oben genannten Synonymen stark ver- 
breitet ist. Im 17. Jahrhundert soll ein Kaufmann Ruland in 
Speyer diese Sorte in Deutschland zuerst besessen und verbreitet 
haben, wesshalb er nach ihm den Namen Ruländer erhielt. Er ist 
in ,ganz Deutschland, Frankreich und in der letzten Zeit auch in 
esterreich verbreitet, ohne gerade in grosser Ausdehnung ange- 
pflanzt zu werden. Der Ruländer verlangt einen kräftigen Boden 
und kommt fast alljährlich selbst in ungünstigen Lagen zur Reife. 
Er wird auf Bogen angeschnitten, damit er hinreichende. Trag- 
barkeit entwickeln kann und muss gut im Dung erhalten werden. 
Im Uebrigen gilt beim Ruländer das, was beim blauen Burgunder 
angeführt wurde. ' Der Ruländer Wein erreicht meistens 20 bis 
26 Gewichtsprocente Zucker und hat eine geringe Säure von 4 
bis 5 pro mille. Der Ruländer ist init zu den edelsten Keltertrauben zu 
rechnen und liefert einen süssen, äusserst feinen angenehmen 
Wein, welcher sich hauptsächlich zur Champagner- Fabrication und 
zum Verschnitt mit Rieslingweinen eignet. Zur Weissweinbereitung 
müssen die Trauben schnell abgekeltert werden, damit der Wein 
nicht zu hochfarbig wird. 

Burgunder, frUher blauer, Kelter- und Tafeltraube. Deutschland. 
Syn. Früher Clävner, Jacobstraube, Augusttraube, Augustklevner, 
Jacobitraube in Deutschland; früher blauer Klevner, Laurenzi- 
traube, Gospinsza, Frauentagtraube und Zherna Mushza in Steier- 

, mark ; Madeleine noir, Ischia und vigne d'Ischia, Noir printanier, 
Madeleine noir de Jacques in Frankreich , Pulliat, vignoble, 
pag. 189 mit Abbildung Nr. 95 ; Lujega, Luviana veronese, vito 
S. Lorenzo in Italien, v. Babo, pag. 286; Trümmer, pag. 305. 
Beschreibung ganz wie beim blauen Burgunder, von welchem er 
sich nur durch die schon Ende August eintretende Reife, kleinere 
lockere Trauben mit härteren, dickhäutigeren Beeren von fadem 
Geschmacke unterscheidet. 

Burgunder, weisser, Keltertraube. Frankreich. Nach Goethe's Atlas 
werthvollster Traubensorten mit Abbildung, Tafel XV. Literatur 
und Synonyme: v. Babo, pag. 265, als weisser oder weissgelber 
Klevner oder Clävner, Weissarbst und weisser Roländer in Deutsch- 
land; Trümmer, pag. 307, als weisser Klevner in Steiermark; 
Metzger-Babo, pag. 145 mit Abbildung, Heft 8, Tafel XLIV, als 
später weisser Burgunder und Weissklävler ; v. Gock, pag. 7, als 
weissgelber Klevner; Single, pag. 48 mit Abbildung, Tafel XV, 
als weisser Burgunder; Dittrich, pag. 552, als weisser Burgunder; 
Stoltz, pag. 93, mit Abbildung, Tafel 11, espece Moräote vari^te" 
blanche, ferner als Pinot oder Pineau blanc, Noirien blanc, Char- 
denay und Chardenet, Plant dore" und fin plant dorä, Epinette 
blanche, Blanc de Champagne, Melon de la Cöte d'or , Morillon 
blanc, Auvernat oder Arnaison J>lanc im Elsass und in Frank- 
reich; Kölges, pag. 112; Dornfeld, pag. 26, in Ungarn als Bur- 



— 38 — 

gundj fehe>; in Croatien als Biela Klevanjka; Victor Rendu, mit 
Abbildung, Planche 52 als Epinette, und Planche 37 als Gamay blanc ; 
Odart, pag. 183, in Böhmen Rouäi bil6; Pulliat, vignoble, pag. 127 
mit Abbildung Nr. 64, als Gamay blanc (Feuille-ronde) und Bourgui- 
gnon blanc oder Burgogne. Der hier zu beschreibende weisse Bur- 
gunder darf nicht mit den von Babo, pag. 450, als früher weisser 
Burgunder oder von Trümmer, pag. 199, als echter weisser Bur- 
gunder aufgeführten Traubensorten verwechselt werden, da diese 
beiden letztgenannten als eine ganz besondere, dem weissen Ort- 
lieber ähnliche Spielart zu betrachten sind. Die hier abgebildete 
Traubensorte gehört zur Familie der schon früher beschriebenen 
blauen Burgunder und Ruländer. Der bisher dafür übliche Name 
„weisser Klevner" wurde dem im Jahre 1874 in Wiesloch ge- 
fassten Beschlüsse der internationalen ampelo graphischen Commis- 
sion gemäss in „weisser Burgunder 1 ' umgeändert und der erstere 
Name ganz fallen gelassen. Rebstock hat ein massiges Wachs- 
thum; Rebholz dünn, hellbraun, schwarz punktirt und gestreift; 
Kneten eng, nur wenig verdickt; Augen vorstehend, spitz, braun- 
roth, weisswollig. Blätter länglich, drei- und fünflappig, kurz 
eingeschnitten, eben, glatt, hellgrün, mattglänzend, unten mehr 
blaugrün und etwas wollig. Verfärbung am Rande in's Gelbliche; 
Bezahnung fein, kurz und spitz, unregelmässig; Buchten sehr un- 
gleich, oft auf einer Seite fehlend, etwas ausgeweitet, Mittellap- 
pen breit und kurz, Seitenlappen sehr gegen die Seite stehend, 
verbogen; Nerven ziemlich stark, etwas wollig; Blattstiel fast so 
lang als der Mittelnerv, kahl, dick, mit röthlichem Anflug ; Blätter 
an den Triebspitzen gelbgrün und wollig. Traube klein, kurz, 
dichtbeerig, in der Regel einfach ; Traubenstiel kurz, dick, warzig, 
spröde; Beerenstielchen dünn, feinwarzig, mit braunem Wulst. 
Beere klein, länglich in's Runde, hellgelb durchscheinend, fein 
punktirt, schwach beduftet; Narbe hart und grau; Beerenhaut 
dünn; Saft dünnflüssig, sehr süss und aromatisch; Reifezeit sogleich 
nach dem blauen Burgunder. Vorkommen, Cultur und Ver- 
wendung. Der weisse Burgunder ist eine französische Trau- 
bensorte, welche namentlich in Burgund und in der Champagne 
oft den grössten Theil des Rebsatzes ausmacht. Aus ihr werden 
die edelsten weissen französischen Weine, die Chablis und die 
Champagner bereitet. Von Frankreich kam sie nach dem Elsass 
und dem badischen Oberland. In neuerer Zeit wurde sie ins- 
besondere durch die Herren Bronner in Wiesloch nach allen TÜei- 
len Deutschlands, Oesterreichs und Ungarns verbreitet, so dass 
jetzt allerwärts da, wo man auf Erzeugung edler Weine Bedacht 
nimmt, Anlagen von dieser Sorte zu finden sind. Die Cultur 
des weissen Burgunder ist fast die gleiche, wie die der blauen 
Spielart. Er gedeiht fast in allen Lagen und unter allen Boden- 
verhältnissen, wird aber, in flachem hügeligem Terrain mit kräf- 
tigem, nicht zu leichtem Boden am meisten ertragreich und dauer- 
haft bleiben. Er verlangt je nach der Güte des Bodens einen 



— 39 — 

kurzen oder längeren Schnitt und darf insbesondere in den ersten 
Jahren nicht zu früh angeschnitten werden. Der Stock ist dauer- 
haft, in der Blüthe wenig empfindlich gegen Winterfrost und 
daher auch für nördlichere oder höher gelegene Weingegenden zu 
empfehlen, besonders wenn er gut im Dünger erhalten werden 
kann. Der weisse Burgunder ist jedenfalls eine sehr gute Kel- 
tertraube; seine Weine sind besser als die des Ortlieber und 
etwas geringer als die des weiss gekelterten blauen Burgunders. 
Sie eignen sich, wie die Weine der übrigen zur Burgunderfamilie 
gehörigen Traubensorten, ganz vorzüglich zur Champagnerbereitung. 
In guten Jahrgängen zeigt er durchschnittlich 20 Procent Zucker 
und 6 pro mille Säure. Die weissen Burgunderweine sind ins- 
besondere in der Jugend sehr geschätzt. 

Burgunder, grosser und grosser blauer, siehe Trollinger, 
blauer. 

Burgunder, säuerlicher, siehe Affenthal er, .blauer. 

Burtino, blau, Keltertraube. Piemont (Cuneo). Nach Cerletti. 

Burot und BeUTOt, siehe Ruländer. 

Blltta palmento, weiss, Keltertraube. Italien (Lecce). Syn. Bianco 
lassame (Trani, Andria, Barletta), Bianco di palmento (Tuglie, 
Alessano etc.), Acchianca palmiento (Ostuni). Nach Bullettino 
ampelograhxo 1875, Fase. I, pag. 52. Reb holz dünn, engknotig, 
dunkelbraun, sehr fruchtbar, aber fault leicht. Traube läng- 
lich. Beere mittelgross, rund, hellgelb, kurzstielig, bartschal ig, 
wässerig. 

Buzyn, siehe Velteliner, rother. 



G. 

Cabernet, blau, Keltertraube. Frankreich (Bordelais). Syn. Breton, 
Veronais, Bouchet, Cabernet franc, a Saint-Emilion , petit fer, 
ä Libourne in Frankreich; Carmenet und Carbenet in Deutsch- 
land, nach v. Babo, pag. 404; Trümmer, Nachtrag, pag. 79, und 
Pulliat. Nach Rendu und Odart auch petite vignedure , petite 
viodure und petit vidure. Die bei Rendu, Tafel 55 als Breton, 
Tafel 59 als Cab. Sauvignon und Tafel 60 als Cab: gris abge- 
bildeten und beschriebenen Sorten dürften die gleiche ,oder nur 
Spielarten dieser Sorte sein. Rebstock von massigem Wach 8- 
thum; Rebholz langgestreckt, graubraun, feingefurcht; Knoten ver- 
dickt, dunkler gefärbt; Augen mit zottiger Spitze. Blatt mittel- 
gross, dünn, rückwärts gebogen, tief eingeschnitten, rundlich, oben 
dunkelgrün, in's Gelbliche, mattglänzend, unten graugrün, wollig; 
Verfärbung in's Gelbe; Bezahnung gross, ungleich; Nerven dünn, 
hellgrün, unten röthlich; Blattstiel kürzer als die Mittelrippe, 
dünn, kahl, feinwarzig, röthlich; Blätter an den Triebspitzen 
zottig. Traube mittelgross, ästig, locker; Traubenstiel kurz, 
röthlich, mit dünnen, unfruchtbaren Knoten; Beerenstiel lang, 



- 40 — 

dünn, feinwarzig, mit dickem, braunem Wulst. Beere klein, rund, 
dunkelblau , beduftet ; Narbe hellgrau ; Beerenhaut dick , hart ; 
Saft dünn, sehr süss, wird stark roth gefärbt; Reifezeit mit dem 
blauen Burgunder. -Eine der wichtigsten Rothweintrauben Frank- 
reichs, aus welcher vorzüglich die Bordeauxweine bereitet werden. 
Eine mit etwas tiefer eingeschnittenem Blatt versehene Spielart 
wird nach Pulliat Cabernet Sauvignon genannt. 

Cacamosca, weiss, Keltertraube. Italien (Ravello, Maiceri). Nach 
Bullettino ampelografico III, pag. 184. Holz dunkelrothbraun, 
dünn, engknotig. Blätter länglich, rauh, mit fünf nicht sehr 
tiefen Einschnitten, scharfzahnig; Blattstiel kürzer als der Mittel - 
nerv. Traube klein. Beere rund, mittelgross, gelb, etwas fleckig, 
hartschalig. 

Cacciume bianco, caccione, cacciuma, canaiuola und 
Cacchione, siehe Empibotte. 

Cacciume nero und caccio nero, siehe üva grossa. 

Cadillac und Cadillac blanc, siehe Muscadelle de Bordelais. 

Cahors, siehe Jacobin, blauer, und nach Pulliat siehe Cot ä queue 
verte. 

Caillaba und Muskat Caillabe, nach Pulliat siehe Muskateller, 
blauer. 

Calabresertraube, weisse, Tafeltraube. Italien. Trümmer, Nachtrag, 
pag. 1. Syn. Calabrais blanc und Raisin de Calabre. Nach 
Pulliat. Reb stock stark, mit dickem, braunrothem, tief ge- 
furchtem, weitknotigem Holz; Augen klein, geschlossen. Blatt 
in Form dem Muskateller ähnlich, fünflappig, kurz eingeschnitten, 
fast nackt, oben mattgrün, mit gelben Rippen, eben, unten 
nackt, nur an den Rippen etwas wollig; Blattstiel lang, röthlich, 
kahl; Blätter an den Triebspitzen bräunlich. Traube gross, 
locker, meist ästig; Traubenstiel dünn. Beere sehr gross, rund, 
weissgelb, mit röthlichem Anflug, weissduftig, dickhäutig, fleischig, 
sehr süss und angenehm ; Beerenstiel sehr kurz , warzig , dick- 
wulstig; zur gewöhnlichen Herbstzeit reifend. 

Calandrino, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 92. Holz braun, stark. Blätter gross, fünf- 
lappig, hellgrün, unten wollig. Traube konisch, dichtbeerig, mit 
röthlichem Kamm. Beere länglich, dunkelblau, grau beduftet. 

Calitor du Languedoc, siehe Brachetto. 

Calebstraube, rothe Schautraube, seltener als Keltertraube. Frank- 
reich, v. Babo, pag. 581, als Canaantraube , Rothwälscher , de 
Candolle, Cerwene Elzaska (Böhmen), rothe Riesentraube, Perle 
rose, rosenrothe Perltraube; Trümmer, pag. 14, irrthümlich als 
roth er Trollinger; Pulliat, vignoble , pag. 49, mit Abbildung, 
Tafel 25, als Grec rouge, Barbaroux, Raisin du Pauvre, Gros- 
rouge, Gros Gromier du Cantal, Gromier du Cantal, Monstrueux 
de Candolle; Stoltz, pag. 155, als Grosse race rouge. Ob die 
im Bullettino ampelografico 1875, Fase. I, pag. 52, aufgeführte 
italienische Traubensorte Greco rosso (Griego oder Griesco rosso) 



- 41 — 

mit der Calebstraube identisch ist, kann wegen der mangelhafte)» 
dortigen Beschreibung nicht entschieden werden. Vom rothen 
Trollinger ist die Calebstraube verschieden. Rebstock der 
Calebstraube stark, mit glattem, flach gefurchtem, weisslichbraunem 
schwarzpunktirtem Holz; Knoten flach und dunkler gefärbt; Augen 
dick, kugelig, etwas wollig. Blatt mittelgross, dick, steif, eben, 
tief eingeschnitten, rund, oben hellgrün, mattglänzend, unten 
weisslich, kurz behaart; Bezahnung unregelmässig; Buchten tief, 
meist offen; Nerven stark, weissgelb, sehr borstig; Blattstiel so 
lang als der Mittelnerv, dick, glatt, glänzend, bisweilen mit röth- 
lichem Anflug; Triebspitzen wollig, fast glänzend. Traube sehr 
gross, bis einige Pfund schwer, ästig, pyramidalisch ; Traubenstiel 
lang, dünn, biegsam, hellgrün, in's Gelbliche; Beerenstiel kurz, 
dick, feinwarzig, bläulich beduftet. Beere sehr gross, hellroth, 
bisweilen in's Bräunliche, durchscheinend, schwach beduftet, rund, 
kleinnarbig, dünnhäutig, sehr spätreifend. 

Calora, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 136. Holz hellbraun, kräftig. Blatt mittelgross, 
fünf lappig, tief gezähnt, dick, oben glatt, unten behaart. Traube 
cyl in drisch, klein. Beere länglich, etwas durchsichtig, violettblau, 
grau beduftet, süss und angenehm. 

Camaraou, weissgelb, Keltertraube. Frankreich. Nach Pulliat Blatt 
ziemlich gross, eingeschnitten, Lappen verbogen, wollig. Traube 
sehr klein, pyramidenförmig, ziemlich dicht. Beere länglichrund, 
weissgelb, sehr spät reifend. Ob der von Babo, pag. 421, und 
Trümmer, Nachtrag, pag. 45, beschriebene und als werthlos 
geschilderte, auch aus unsicherer Quelle bezogene mehrfarbige 
Camareau derselbe sei, ist sehr fraglich, da letzterer blaue, 
runde Beeren haben soll. Uebrigens scheint er nicht mehr vor- 
zukommen und wird daher zur Vermeidung von Irrthümern lieber 
ganz weggelassen. 

Cambiese und Campolese, siehe Trebbiano. 

Caminada, siehe Muskat Caminada. 

Campanina, siehe Chinco nero. 

Canaantraube, siehe Calebstraube, rothe. 

Canari, roth, Tafeltraube. Frankreich. Nach Pulliat. Blatt ganz 
oder sehr wenig eingeschnitten, etwas wollig. Traube kurz, 
dicht, pyramidenförmig. Beere gross, rund, braun bis fleisch- 
farbig. 

Candive, siehe Siran. 

Candolle, weisser, von Babo, pag. 409, und Trümmer, Nachtrag, 
• pag. 12, beschrieben und aus sehr unsicherer Quelle bezogen, 
kommt in Frankreich gar nicht vor utfd ist, da nirgends mehr 
cultivirt, wegzulassen. 

Cane, siehe Chinco nero. 

Canina, blau, Keltertraube. Piemont (Valtelina). Soll nach Cerletti 
dem blauen Burgunder ähnlich und in Chiavenna verbreitet sein, 
woher der Name Clevner entstanden wäre. 



-<- 42 — 

Canseron, siebe Balsamina, blaue. 

Canut, siehe Oeil de Tours. 

Cappa, siehe Ciapparone o montonicino. 

Caperevoi, weiss, Keltertraube. Italien (Montella). Nach Bulle ttino 
ampelografico III, pag. 186. Holz hellbraun, dünn. Blätter 
mittelgross, fünftheilig, scharf, aber kurz gezähnt, mit gleichlangem 
Blattstiel wie der Mittelnerv. Traube mittelgross, dichtbeerig, 
ästig. Beere mittelgross, länglich, weichschalig. 

Garason de cabritO, siehe Eicheltraube, weisse. 

Garbenet und Carmenet, siehe Cabemet. 

Carbonera, blau, Keltertraube. Piemont (Novara). Cerletti. Soll 
nach Pulliat gleich Negrara sein. 

Carcairone oder Carcarone- Piemont. Soll nach Pulliat gleich 
Gramay, blau, sein. 

Carcatiello, blau, Keltertraube. Italien (Nusco). Nach Bullettino 
ampelografico III,. pag. 180. Holz dunkelbraun, stark, gestreift, 
engknotig. Blätter klein, fünflappig, kurz und ünregelmässig 
gezähnt; Blattstiel so lang als der Mittelnerv. Traube mittel- 
gross, dichtbeerig. Beere länglich, blau, beduftet, hartschalig, 
sehr süss. Hiervon existirt noch eine weisse Spielart, welche im 
Bullettino ampelografico III, pag. 188, als Carcatiello bianco 
beschrieben ist und bei Montella ' vorkommt. 

Cari oder Carola, blau, Kelter- und Tafeltraube. Italien (Piemont). 
Syn. Taddone, Pela verga und Fra Germano. Nach Demaria und 
Leardi, pag. 134. Holz dunkelbraun, kräftig, dickmarkig. Blätter 
fünflappig, tief und breit gezähnt, dick, oben rauh, unten behaart. 
Traube länglich, dicht, ästig. Beere halbrund, blau, mit grauem 
Duft, spätreifend. 

Carica l'asino nero, grau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach 
Demaria und Leardi, pag. 193. Holz hellbraun, gestreift, dünn- 
markig. Blätter gross, fünflappig, tief gezähnt, oben glatt, unten 
wollig. Traube länglich. Beere rund, unregelmässig, grau, in's 
Schwärzliche, sauer und herb.. 

Carignane oder Crignane, blau, Keltertraube. Frankreich. Bei Bendu, 
Tafel 7 mit Abbildung. Bei v. Babo, pag. 81, -als, blauer Ca- 
. rignant. Die von Trümmer, pag, 258, als blaue Shopatna beschrie- 
bene Sorte wird wohl die gleiche sein. Rebstock stark, mit 
gelbbraunem, weissgeflecktem Holz und grünen, etwas röthlichen, 
wolligen Triebspitzen. Blätter gross, dick, eben, wenig ein- 
geschnitten, oben dunkelgrün, glänzend, unten graugrün, zottig; 
Blattstiel bald so lang als der Mittelnerv, dünn, glänzend. Traube 
gross, ziemlich dicht, langstielig. Beere etwas länglich, dunkel- 
blau, beduftet, dickhäutig; reift zur gewöhnlichen Herbstzeit und 
ist nicht sehr werthvoll. 

Carmenere, blau, Keltertraube. Frankreich (Bordelais). Nach Pulliat. 
Blatt ziemlich gross, glatt, eingeschnitten. Traube mittelgross, 
ziemlich dicht, cylindrisch, etwas ästig. Beere mittelgross, läng- 
lichrund, blau. Vielleicht eine Spielart des Cabernet. 



— 43 — 

Garpin, siehe Müllerrebe. 

Cascarolo (Piemont), siehe Augster, weisser. 

Gauli, siehe Cot a queue verte. 

Caserno, blau, Keltertraube. Frankreich (Angers). Nach Pulliat, 
vignoble, pag. 155, mit Abbildung Nr. 78. Blatt ziemlich klein, 
glatt, kurzstielig, etwas wollig, eingeschnitten, mit offener Stiel- 
bucht. Traube mittelgross, kurzstielig, pyramidenförmig, ziemlich 
locker. Beere länglich, mittelgross, blau, frühreifend. 

Gatalan, siehe Mourvedre. 

Catarratu biatICU, weiss, Reitertraube. Catane. Nach Pulliat. Blatt 
gross, verbogen, blasenartig, wollig. Traube mittelgross, länglich, 
ästig, ziemlich dicht. Beere mittelgross, rund, grünlich weiss. 

CazzomariellO , siehe Cuccipanelli. 

Cedoti, Ceoti, Ceuti, siehe Riesentraube, weisse. 

Cenerina, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Cerletti und 
Demaria und Leardi, pag. 195. Syn, Slarina, Cellerina, Slerina. 
Holz rothbraun, stark, dünnmarkig. Blätter t klein, fünflappig, 
dick, oben rauh, dunkelgrün. Traube pyramidal, gross, ästig. 
Beere länglich, blau, schön grau beduftet,. süss. 

Cenerolo, weiss. Piemont. Nach Pulliat. Blatt ziemlich klein, 
mittelgross, eingeschnitten, sehr wollig. Traube gross, pyramiden- 
förmig, etwas dicht. Beere klein, rund, weissgelb, etwas spät- 
reifend. 

Cerjjenak, siehe Kölner, blauer. 
Cernia, siehe blauer Hainer. 
Cerni klescec, siehe blaue Zdnuczaytraube. 
Cerny cynifal, siehe Elbling, blauer. 
Cerny mancujk, siehe Müllerrebe. 
Cervena Dincha, siehe rother Muskateller. 
"Cerwene Elzaske, siehe rothe Calebstraube. 
Cerzola, siehe Chinco, blau. 
Cäsar, violett, Keltertraube. Frankreich (Yonne). Syn. Romain. Nach 

Pulliat. Blatt ziemlich gross, etwas wollig, eingeschnitten. 

Traube ziemlich gross, pyramidenförmig, etwas ästig. Beere 

rund, violett. 

Chalili, früher weisser, Tafeltraube aus Transkaukasien (Eriwan) und 

Persien. Nach Scharrer. 
Champagner, blauer, scheint wohl nur eine nicht constante 

Spielart des blauen Burgunder, wie der kurzstielige Champagner 

eine solche des weissen Burgunders zu sein. 
Chanti, weiss, Keltertraube. Kaukasus. Nach Pulliat. .Blatt ziemlich 

gross, eingeschnitten, wollig. Traube klein, cylindrisch, etwas 

ästig, dicht. Beere klein, länglich, grünlichweiss, - spätreifend. 
Chany gris, grau. Frankreich (Isere). Nach Pulliat. Blatt ziemlich 

gross, tief eingeschnitten, wollig. Traube cylindrisch, ästig, etwas 

dicht. Beere klein, rund, grauroth. 



— 44 — 

Chaouch oder ChaoilS, weiss. Egypten. Nach Pulliat. Blatt gross, 
sehr wollig, tief eingeschnitten. Traube ziemlich gross, pyra- 
midenförmig, ziemlich locker. Beere gross, rund, weissgelb. 

Chardonay, Chardenay, Ghardenet und Chatenait, siehe 
Burgunder, weisser. 

Charistwali, weiss, Tafeltraube, mit runden, sehr grossen Trauben 
und Beeren. Transkaukasien. Nach Scharrer. 

Charka di Nikita, grünlichgelb, Reitertraube. Nach Pulliat. Blatt 
mittelgross, eingeschnitten, wollig. Traube ziemlich gross, pyra- 
midenförmig, etwas ästig. Beere mittelgross, rund, ziemlich 
dicht, grünlichgelb, spätreifend. v 

Chasri, weiss, Keltertraube. Transkaukasien (Bazu). Nach Scharrer. 
Gibt auch eine rothe Spielart davon. 

Chasselas, ist die französische Bezeichnung für „Gutedel". 

Chasselas cioutat, cicutal, ciotat, siehe geschlitztblättriger 
Gutedel. 

Chasselas croquant, siehe Calabresertraube, weisse. 

Chasselas COUlärd oder Gros Coulard, Chasselas de Montauban 
ä gros grains , siehe Gutedel , früher weisser. 

Chasselas dore, Ch. de Pondichery, de Fontainebleau, 
du Doubs, hatif de Tenerif, jaune de la Dröme, de 
Bordeaux, de Florence, Queen Victoria sind dem gewöhn- 
lichen weissen Gutedel gleich oder nur sehr wenig von ihm ver- 
schieden. 

Chasselas musque vrai, siehe Muskat-Gutedel. 

Chasselas rose, rouge, siehe rother Gutedel. 

Chasselas violet und Ch. rose de la Meurthe, siehe Königs- 
gutedel. 

Chasselas Napoleon, siehe Bicane. 

Chasselas Duhamel und Ch. Vibert sind Spielarten des frühen 
weissen Gutedel. 

Chasselas de Negrepont ist eine Spielart des Rönigsgutedel. 

Chauche gris und noir, in Frankreich (Poitou) verbreitet, scheinen 
mit Burgunder, blau, und Ruländer identisch zu sein oder nur 
Spielarten derselben. Nach Pulliat. 

Chenin blanc und noir sind in Frankreich (Indre, Loire et Cher) 
verbreitete Spielarten der weissen und blauen Burgunder, welche 
auch unter den Synonymen Pineau blanc de la Loire, Plant de 
Bre"ze und Pineau d'Aunis von Pulliat und Rendu ? Tafel 56, 
aufgeführt werden. 

Cher&S, siehe Malvoisie de Sitjes. 

Chetuan, grand, siehe Mondeuse. 

Chevrier, siehe Semillon. 

Chichaud, blau, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich (Ardeche). Nach 
Pulliat. Blatt klein, glatt, tief eingeschnitten.. Traube etwas 
ästig, kurz, ziemlich dicht. Beere rund, gross, violett, hart- 
schalig. 






- 45 .- -((innv": \ ^:'^ 

Cliiapparone, Chtapparone und Ciapparuto,\iß^7(^B^^' 

rone o montonicino. <> *^^*- --^!*-^ 

Chiavennasca , blau , Keltertraube. Piemont (Valtelina, Sondfrlo). 

Nach Cerletti beste Sorte der Provinz Valtelina. 
Chidra rilSS, Persien, eine kleine, kernlose Traube. Nach Scharrer. 
Chinco, blau, Keltertraube. Italien (Valva). Syn. Campanina (Eboli), 
Cerzolla (Vietri), Olivastra (S. Mango), Poscina (Bagnoli). Nach 
Bullettino ampelografico III, pag. 169. Holz stark, gelblich, 
gestreift, weitknotig. Blätter fünftheilig, flach und hakenförmig 
gezähnt, mit rothem Blattstiel. Traube gross, ästig. Beere 
lang, rothblau, beduftet, weichschalig, süss. 

Chingo bianco, weiss, Keltertraube. Italien (Valva). Nach Bullettino 
ampelografico III, pag. 183. Holz dünn, dunkelroth. Blätter 
fünftheilig, klein und spitz gezähnt; Blattstiel kürzer als Mittel- 
nerv. Traube gross, ästig. Beere rund, mittelgross, gelb, 
beduftet, hartschalig, süss. 

Ghristkindlestraube, siehe Traminer, rother. 

Chrupka (Böhmen), siehe Gutedel, weisser. 

Ciapparone O montonicino, gelblichgrün, Keltertraube. Italien. 
Syn. Chiapparone, Marzabina (Ancona), Chtapparone, caprone 
(Pesaro), Montonico (Ascoli), Racciappoluta, ciapparuto, fermano, 
racciappolone , verdolino, rappennolo (Abruzzi), Cappu (Roma). 
Nach Bullettino ampelografico 1872, Fase. II, pag. 102. Reb- 
holz stark, kastanienbraun, sehr markig. Blatt gross, fünf lappig, 
oben dunkelgrün, unten wenig behaart. Traube sehr gross, 
haltbar, lang, kurzstielig. Beere gross, rund, gelblichgrün, spät- 
reifend. 

Cibebe, blaue, siehe Damascener, blauer. 

Cibebenmuskateller, siehe Damascener, weisser Muskat. 

Cinquien, grünlichgelb, Keltertraube. Jura. Nach Pulliat. Blatt 
ziemlich gross, etwas verbogen, wenig eingeschnitten, fast gar 
nicht wollig. Traube cylindrisch, ästig, länglich, ziemlich dicht. 
Beere länglichrund, klein, grünlichgelb. 

Ciollona nera, siehe Coccolona nera. 

Cipro nero und bianco, siehe Cyperntraube , blaue. 

Citronino, gelb, Keltertraube. Italien (Piemont). Syn. Citrone. Nach 
Demaria und Leardi, pag. 228. Holz rothbraun, gestreift, dick- 
markig. Blätter klein, fünflappig, tief gezähnt, dünn, oben rauh, 
unten wollig. Traube länglich, gross. Beere dick, länglich, 
grünlichgelb, süss und angenehm. 

Clairette blanche, grünlich weiss, Kelter- .und Tafeltraube. Frank- 
reich (Var). Syn. Granolata. Nach Pulliat; Rendu, Tafel 8 mit 
Abbildung. Blatt klein, wenig eingeschnitten, sehr wollig. Traube 
mittelgross, cylindrisch, ästig, dicht. Beere länglich, mittelgross, 
grünlich weiss, spätreifend. Syn. Blanquette de Limoux und Clai- , 
rette de Limoux. Nach Pulliat gibt es in Frankreich noch eine 
Clairette rose und Clairette rousse, welche sich von der weissen 
nur durch die Färbung der* Beeren unterscheiden. 



- 46 - . 

Claverie noire, siehe Cot a queue verte. 

Clävner und Clevner, siehe Burgunder. 

Coccolona nera, blau. Italien (Piemont). Syn. Ciollona nera. Nach 
Demaria und Leardi, pag. 197. Holz rothbraun, kräftig. Blätter 
fünflappig, tief gezähnt,- dick, obeir glatt, unten wollig, mit rötb- 
lichen Blattnerven. Tr&ube pyramidal, mit röthlichen Beeren- 
stielchen. Beere rund, dunkelrothblau. Hiervon gibt es eine 
mehr langbeerige, gelblichgrtin gefärbte Spielart, welche bei 
Demaria und Leardi, pag. 275, als Coccolana bianca be- 
schrieben ist. 

Coda di Cavallo, weiss, Reitertraube. Italien (Montella, Avellino, 
Solofra, Bellizzi). Nach Bullettino ampelografico III, pag. 187. 
Holz dunkelrothbraun, gestreift, engknotig. Blätter wenig ein- 
geschnitten, dreitheilig, spitzzähnig, mit röthlichem Blattstiel, 
we eher kürzer ist als der Blattnerv. Traube gross, ästig. Beere 
rund, gelb, beduftet, punktirt, hartschalig. 

Coda di volpe nera, blau, Keltertraube. Italien (Lanzara, San 
Severino). Nach Bullettino ampelografico III, pag. 167. Syn. 
Oliorpa (Castel franci). Holz dünn, engknotig. Blätter drei- 
theilig, unregelmässig, spitzzähnig, mit kürzerem Blattstiel als der 
Mittelnerv. Traube lang, cylindrisch, ästig. Beere rund, mittel- 
gross, dunkelrothblau, beduftet, hartschalig, fleischig. Eine weisse 
Spielart hievon ist im Bullettino ampelografico III, pag. 186, als 
' Coda di volpe bianca beschrieben. 

Cola tambllCCO, siehe Bombino bianca. * 

Colagiovanna (Colle Giovanni), blau, Keltertraube. Italien (Baronissi, 
Domiceila). Nach Bullettino ampelografico III, pag. 171. Holz 
dunkelgelbbraun , engknotig. Blätter gross, fünftheilig, stark 
geschlitzt, stumpfzähnig, rothstielig. Traube mittelgross. Beere 
gross, oval, blau, beduftet, hartschalig. 

Columband, grün, Kelter-* und Tafeltraube. Frankreich (Var). Nach 
Pulliat. Blatt gross, eingeschnitten, glatt. Traube ziemlich 
gross, pyramidenförmig, etwas dicht. Beere gross, rund, grünlich- 
weiss, spätreifend. 

Comerseetraube, weissröthliche, Tafeltraube. Oberitalien. Syn. 
Weisse B ab ot raube , Bianca maggiorc. v. Babo , pag. 380 ; 
Trümmer, Nachtrag, pag. 44; Metzger-Babo , pag. 50, mit Ab- 
bildung, Tafel XI. Rebstock stark, mit langgestrecktem, glattem, 
hellbraunem und duokelgestreiftcm Holz. Blatt gross, dick, 
runzlig, an den Bändern zurückgebogen, länglich, oben dunkel- 
grün, unten graugrün, filzig; Bezahnung unregelmässig; Blattstiel 
kürzer als Mittelnerv, dick, kurzhaarig, roth gestreift, schwarz 
punktirt; Triebspitzen grünwollig. Traube einfach, lang, dicht. 
Beere gross, weiss und grau, beduftet, mit rosenfarbigem 
Schimmer, dunkel punktirt, fleischig, süss, spätreifend. 

Completer, weiss, Keltertraube. Schweiz (Malans, Thurgau). Syn. 
Lindau er, Malanstraube und edelweisser Käuschling, nach Calwer 
H, pag. 115. Nach J. M. Kohler, *„der Weinstock und der Wein", 



— 47 — 

pag. 15, liefert er die stärksten und bouquetreichsten Weine der 
Schweiz (Completer Halde in Malans) im Canton Graubünden. 
Reb stock etwas schwächer als der gewöhnliche Räuschling. 
Blätter ebenfalls kleiner als bei diesem, fünflappig, oben glatt, 
hellgrün, mit gelber Verfärbung. Traube kleiner als beim ge- 
wöhnlichen Räuschling, langgestielt. Beere weissgelb, mit braunen 
Flecken, dickhäutig, frühreifend. Eine Spielart des weissen Räusch- 
ling, welche v. Babo, pag. 224, als weisse Malanstraube be- 
schreibt. 

Corbeau, blau, Keltertraube. Prankreich (Lyonnais). Syn. Plant de 
Montmelion, Douce noir, Plant de Savoie, Picot rouge, Charbono, 
Turino. Der von Babo, pag. 559, und Trümmer, Nachtrag, 
pag. 82, beschriebene Courbu scheint die gleiche Sorte zu sein, 
da unter Courbu sonst keine Traubensorte in Frankreich vor- 
kommt. Nach Pulliat: Blatt ziemlich gross, wenig eingeschnitten, 
wollig. Traube ziemlich gross, cylindrisch, geflügelt, dicht. Beere 
mittelgross, rund , dunkelblau , ziemlich frühreifend. 

Corbel, blau, Keltertraube. Frankreich (Dröme). Syn. Chatus (Ar- 

deche), Persayne-Gamay (Rhone), Vert Chenu (Isere). Nach 

Pulliat. Blatt ziemlich gross, blasenartig, wenig eingeschnitten, 

, wollig. Traube ziemlich gross, pyramidenförmig, geflügelt, dicht. 

Beere ziemlich gross, rund, violett. 

Corinthe, kleine weisse, Kelter- und Tafeltraube. Griechenland. 
Syn. Corinthe blanc, Corinto bianco, Passaretta bianca, Passera, 
Passerina, Passolina. v. Babo, pag. 437; Trümmer, Nachtrag, 
pag. 90; Pulliat, vignoble,. pag. 31 mit Abbildung, Tafel 16. 
Rebstock stark, mit ziemlich dickem, regelmässig gefurchtem, 
braunem und dunkler punktirtem Holz. Blatt gross, dick, eben, 
unten rauh , tief eingeschnitten , oben hellgrün , mit blaugrünem 
Schimmer, unten weissgrün, filzig, Verfärbung in's Gelbe; Bezah- 
lung unregelmässig; Blattstiel kürzer als der Mittelnerv, dünn, 
kahl. Traube lang, locker, ästig, walzenförmig; Traubenstiel 
sehr lang, warzig, dunkel punktirt und gefurcht; Beerenstiel sehr 
lang und dünn. Beere* sehr klein, oft wie Erbsen, gelbgrün, 
grauduftig, kleinnarbig, dünnhäutig, ohne Kerne, sehr süss und 
ziemlich frühreifend. Die blauen, rothen und violetten Corinthen 
sind nur weniger werthvolle Spielart der weissen. 

Corinthe, grosse weisse, siehe Aspirant, weisser. 

Cornet, blau, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich (Drome). Nach 
Pulliat. Blatt mittelgross, wenig eingeschnitten, filzig. Traube 
mittelgro ( ss , cylindrisch, geflügelt, etwas dicht. Beere ziemlich 
gross, länglichrund, hartschalig ,- blau. 

Comichon blanc und violet, siehe Eicheltraube, weisse und 
blaue. 

Corniola blanc, Italien (Barletta, Trani), Sardinien. Wird wohl 
die weisse Eicheltraube sein. • 

Corsikaner, blauer, siehe Bernardi, blauer. 



— 48 — 

Cortese bianca, weiss, Kbiter- und Tafeltraube. Piemont. Nach 
Pulliat, Demaria und Leardi, pag. 245, und Cerletti. Holz 
röthlichbraun, gestreift, kräftig. Blatt gross, eingeschnitten, dick, 
unten etwas wollig. Traube gross, pyramidenförmig, etwas ästig 
und dicht. Beere ziemlich gross, rund, weissgelb. Nach Bullet- 
tino 'ampelografico 1875, Fase. I, pag. 44, gibt es in Italien 
. noch eine Cortese nero, welche dem Negro dolee ähnlich sein 
soll und bei Demaria und Leardi, pag. '199, beschrieben ist. 

Cortaillod rouge (französische Schweiz), siehe Burgunder, blauer. 

Corthlim, blauer, Tafeltraube. Nach Trümmer, Nachtrag, pag. 64. 
Rebstock mittelgross, mit kastanienbraunem, feingefurebtem, 
weitknotigem Holz. Blatt dünn, rund, mittelgross, glatt, drei- 
lappig, ungleich eingeschnitten, gross und stumpf gezähnt, oben 
dunkelgrün, mit röthlichgelben Bippen, unten grasgrün, glänzend, 
mit starken, borstigen Rippen; Verfärbung in's Rothe; Blattstiel 
kurz, dick, roth, borstig; Triebspitzen bräunlich, glatt. Traube 
mittelgross, locker, ästig; Traubenstiel dünn, kurz, mit frucht- 
baren Knoten. Beere rund, mittelgross, dunkelblau, weissduftig, 
sparsam punkt'irt, kleinnarbig, dünnhäutig, weichfleischig, sehr 
saftig, süss und frühreifend. 

Corvino, blau, Keltertraube. Tirol, Piemont (Valtelina). Syn. Curvin 
und Curvinessa. 

Cossa, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 138. Holz zimmtbraun, kräftig. Blätter klein, 
fünflappig, dick, oben glatt, unten wollig. Traube lang, cylin- 
drisch, gross. Beere halbrund, unregelmässig, blau. 

Cöt ä queue verte, grünstielig, blau, Kelter- und Tafeltraube. 
Frankreich. Syn. Cauli, Lukens, Malbeck, Noir de Pressac, 
Estranger (Bordelais) , Quercy, Cahors, Auxerrois du Mans, Pied 
rouge, Plant de roi, Vesparo, Pied de perdrix, Claverie, Me>illat, 
Gros pied rouge, MerillS, Romieu. Der von Babo, pag. 502, und 
Trümmer, Nachtrag, pag. 41, beschriebene Jacobin, blauer, ist 
die gleiche Sorte. Rebstock stark, mit hellbraunem, schwarz 
punktirtem und dunkelgestreiftem Holz und sehr grossen, stumpfen 
Augen. Blatt mittelgross, dick, verbogen, eingeschnitten, länglich, 
oben mittelgrün, schwach behaart, unten heller und stark behaart, 
gross und scharf bezahnt; Blattstiel kürzer als Mittelnerv, dick, 
röthlich, warzig, etwas filzig. Traube mittelgross, ästig, locker, 
pyramidenförmig; Traubenstiel lang, grün, dick, schwarz punktirt, 
warzig, glatt, glänzend; Beerenstiel lang, dickwulstig, warzig, 
bläulich beduftet. Beere gross, rund, dunkelblau, stark beduftet, 
grossnarbig, dickhäutig, schleimig, süss. Die nach Pulliat heller 
geförbte Spielart mit rothem Traubenstiel ist sonst der vorge- 
nannten ganz gleich, wird Cöt ä queue rouge genannt und ist 
bei Rendu, Tafel 54, als Auxerrois du Cöt rouge abgebildet. 

Gouflde, siehe Oeil de Tours. 

Coulard, siehe Gutedel, früher weisser. 



— 49 — 

Couissitraube, frühe dunkelblaue, Tafeltraube. Frankreich. Trümmer, 
Nachtrag, pag. 102. Rebstock ziemlich stark, mit weissgelbem^ 
feinpunktirtem, weitknotigem Holz. Blatt ziemlich gross , rund, 
dünn, dem Blatte des Heunisch ähnlich, dreispitzig, kurz- und 
kleinzahnig, oben dunkelgrün, mit hellrother Verfärbung, unten 
feinwollig; Blattstiel dick, kürzer als der Mittelnerv. Traube 
gross, langästig, zottig, locker; Traubenstiel mittellang, gelbgrün. 
Beere oval, dunkelblau, beduftet, kleinnarbig, dünnhäutig, sehr 
süss; Beerenstiel lang, mit röthlichem Wulst; reift ziemlich früh. 

Courbu, siehe Corbeau. 

Courbi blanc, weiss, Keltertraube. Frankreich (Basses Pyr6nees). 
Nach Pulliat. Blatt gross, blasenartig, wollig, eingeschnitten. 
Traube klein, cylindrisch, geflügelt, dicht. Beere klein, rund, 
gelblich weiss, spätreifend. 

Croassesa, blau, Keltertraube. Piemont (Iwria). Syn. Crouvassera. 
Nach Cerletti. 

Croc noir, blau, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich (Mayenne). 
Blatt ziemlich gross, wollig, eingeschnitten. Traube ziemlich 
gross und locker, pyramidenförmig. Beere rund, mittelgross, 
dunkelblau, etwas frühreifend. Nach Pulliat. 

Groera (Piemont)', wohl identisch mit Negrera oder Negrara in 
Piemont (Seravalle) und Tirol. 

Croetto oder Crovetto, blau, Keltertraube. Piemont (Asti und Mon- 
ferato). Nach Pulliat und Cerletti. Blatt gross, sehr wenig ein- 
* geschnitten, etwas wollig. Traube ziemlich gross, dicht, cylin- 
drisch, geflügelt. Beere mittelgross oder klein, rund, blau. 

Crova, blau, Keltertraube'. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 93. Holz dunkelbraun, engknotig. Traube konisch, 
ästig, mit röthlichem Kamm. Beere rund, dunkelblau. 

Crovattino, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 95. Holz rothbraun, kräftig. Blätter klein, 
breit, dreilappig, dunkelgrün, mit rother Verfärbung, oben glatt, 
unten rauh. Beere rund, dunkelblau. 

Crovattone, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 133. Holz zimmtfarbig, stark, mit dünnem, 
Mark. Blätter fünflappig, tief gezähnt, dick, oben glatt, unten 
etwas wollig, dunkelgrün, mit rother Verfärbung. Traube cylin- 
drisch, kurz. Beere oval, dunkelblau. 

Crovino, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 200. Holz hellbraun, kräftig, dünnmarkig. Blätter 
gross, dreilappig, dick, oben glatt, unten behaart. Traube 
konisch, unregelmässig. Beere halbrund, blau, in's Dunkelrothe 
spielend, von wenig angenehmem Geschmack. 

Gugnette, siehe Jaquere. 

Cruarolo, blau, Keltertraube. Piemont (Novara). Nach Cerletti. 

Cuccipanelli, blau, Keltertraube. Italien (Lecce). Syn. Cucciomaniello 
(Carovigno), Cazzomariello (Bari). Nach Bullettino ampelografico 
1875, Fase. I, pag. 48. Rebholz zimmtfarbig, engknotig. Blatt 

H. Goethe, ampelogr. Wörterbuch. 4 



— 60 — 

mittelgross, rund, fünflappig, spitz, aber kurzsähnig, unten be- 
haart Traube dick. Beere länglich, mittelgross, hart. 

Cynifal oder Cinifol Zeleny, siehe Sy Ivaner, grüner. 

Cyperntraube, blaue, Tafeltraube. Griechenland (Insel Cypern). 
y. Babo, pag. 95; Trümmer, pag. 325. Syn. Cypro nero. Reb- 
stock stark, dauerhaft, mit gelbbraunem Holz. Blatt dünn, 
papierartig, meist dreilappig, wenig eingeschnitten, glatt, länglich, 
oben mattgrün, unten gelbgrün, ungleich-, aber grosszahnig ; 
Blattstiel dünn, glatt, kurzer als Mittelnerv. Traube gross, dicht; 
Traubenstiel dünn; Beerenstiel dünn, langwarzig. Beere gross, 
oval, eichelformig, dunkelblau, kleinnarbig, dickhäutig. 

Czoka und Czigany Szöllö, siehe Kleinungar, blauer. 

Czollner, weisser (Czollner feher), Keltertraube. Nach Dr. Entz. 
Ofener Katalog Nr. 205. Rebstock starkwüchsig, fruchtbar, mit 
starkem, geradem, lichtbraunem Holz und nicht vielen Ranken. 
Blatt dick, gross, dreilappig, Ränder übereinanderliegend, gross- 
und stumpfzähnig , oben runzlig, unten wollig. Traube gross, 
geachselt, haltbar. Beere gross, oft ungleich, länglichrund, grün- 
lichgelb, saftreich, dünnhäutig. Hievon soll noch eine blaue 
Spielart als blauer Czollner vorkommen. 



D. 

Dachtraube, siehe Trollinger, blauer. 

Dalmazia, blau, Kelter- und Taf eltraube. Italien (Ancona). Nach 
Bullettino ampelografico 1875, Fase. II, pag. 114. Rebholz 
stark, röthlichhraun, sehr tragbar, engknotig. Blatt fünflappig, 
oben dunkelgrün, unten wollig, dickrippig, in's Rothe sich ver- 
färbend; Blattstiel und Blattrippen röthlich. Traube frühreifend, 
unregelmässig gebaut. Beere rund, mittelgross, violettblau, 
hartschalig. 

Damary blanc, siehe Lamberttraube, weisse. 

Damascener, blauer, Tafeltraube, v. Babo, pag. 129; Trümmer, 
pag. 315, als blaue Zwetschkentraube, Vite di Damasco, Damas- 
cenertraube, Damascenische Cibebe. Pulliat, vignoble, pag. 89,, mit 
Abbildung, Tafel 45, als Ribier, gros Ribier, Damas noir , gros 
Maroc und Gros Ribier du Maroc. Rebstock von mittlerer 
Grösse mit hellbraunem, dunkler gestreiftem, engknotigem Holz. 
Blatt rund, dünn, fünflappig, tief eingeschnitten, scharf und lang- 
zähnig, oben glatt, lichtgrün mit rother Verfärbung, unten sehr 
feinwollig; Rippen röthlich, feinborstig; Blattstiel so lang als der 
Mittelnerv, röthlich etwas wollig. Traube gross, locker, ästig; 
Traubenstiel 7 bis 8 Centimeter lang, holzig ; Beerenstiel kurz, 
dick, warzig. Beere sehr gross, bis 3% Centimeter lang und 
bis 2y 2 Centimeter breit , gegen den Stiel mehr abnehmend als 
gegen die Narbe, dunkelblau, weissduftig, grossnarbig, dick- 
häutig, fleischig, spätreifend. Die von Trümmer, pag. 317 als 



— 51 — 

später blauer Damascener beschriebene Sorte scheint nur eine 
werthlose Spielart dieses hier beschriebenen zu sein. 
Damascener, weisser, Tafeltraube, v. Babo, pag. 131, als früher 
weisser Damascener, weisser Griechischer, Malagatraube ; Amlachu 
(nach Scharrer); Trümmer, pag. 311. Rebstock stark, mit roth- 
braunem, kleinknotigem Holz. Blatt mittelgross, lederartig, eben, 
. tief eingeschnitten, länglich, oben hellgrün, glänzend, dünnrippig; 
Blattstiel kurz, dünn, kahl, warzig. Traube gross, sehr locker 
ästig, lang, pyramidenförmig-, Traubenstiel lang, dick, biegsam, 
warzig; Beerenstiel kurz, dick, warzig. Beere sehr gross, einer 
Mirabelle ähnlich, oval, hellgelb und grünlich, weissduftig, durch- 
scheinend, hartschalig, fleischig. Der von Babo, pag. 133, und 
Trümmer, pag. 312, beschriebene späte weisse Damascener ist nur , 
eine werthlosere Spielart desselben. 

Damascener, weisser Muskat, Tafeltraube, v. Babo, pag. 135, als 
Alexandriner Muskateller, Muskat von Alexandrien; Trümmer, 
pag. 313, als Muskateller Geisdutte, Muskat Cibeben, Muskat von 
Jerusalem, Alexander und Alexandrian Frontignac; Rendu , mit Ab- 
bildung, Tafel 22; Pulliat, vignoble, pag. 73, mit Abbildung, 
Tafel 37, als Passelongue Musquäe, Raisin de Malaga, Moscatellone 
pure della Sardegna, Moscatel romano, Augibi muscat , Uva Sala- 
• manna, Zibibbu, Moscatel Gordo Blanco, Muskat d'Alexandrie 
blanc, Muskat of Alexandria, Gerosolimitana bianca. Beb stock 
stark, mit fein gefurchtem, hellgelbem und weisslich gefärbtem, 
schwarz pnnktirtem Holz. Blatt mittelgross, dick, lederartig, glatt, 
ziemlich tief eingeschnitten, länglich, verbogen, oben hellgrün, 
mattglänzend, unten graugrün in's Gelbliche verfärbend. Nerven 
dünn, am Grunde röthlich. Bezahnung ungleich, meist doppelt; 
Blattstiel länger als der Mittelnerv. Traube sehr gross, locker 
mit langen hängenden Seitenästen; Traubenstiel lang, röthlich 
braun; Beerenstiel dick, gelblich, warzig. Beere gross, lang, gegen 
den Stiel dünner werdend, gelblich grün , fein beduftet, durch- 
scheinend, dickhäutig, fleischig, von sehr angenehmem, süssem, ge- . 
würzhaftem Geschmack, spätreifend. 

Dame, siehe Folie, weisse. 

Daune und Daunerie, siehe Burgunder, weisser. 

Dasmari, weiss, Tafeltraube. Persien. Nach Scharrer. 

DattOla und Doights de Douzelle, siehe Eicheltraube, weisse. 

Dameron des Vosges, siehe Foirat. 

Danezy, weiss, Keltertraube. Frankreich (Allier). Nach Pulliat. Blatt 

mittelgross, eingeschnitten, wollig. Traube mittelgross, etwas ästig 

und dicht. Beere klein, rund, gelblich weiss. 
Debrozozne, siehe Gutedel, weiss. 
De Candolle, siehe Calebstraube, rothe. 
Diamant und Diamanttraube, siehe Gutedel, früher weisser. 
Didi Andasaouli, blau, Keltertraube. Kaukasus. Nach Pulliat. Blatt 

mittelgross, wollig, eingeschnitten. Traube kurz, pyramidenförmig, 

4* 



- 62 - 

etwas ästig, locker. Beere mittelgross,, länglich, dankelblau, spät- 
reifend. 

Didi Saperavi, siehe Saperavi. 

Digmuri oder Digmouri, roth, Keltertraube. Transkaukasien. Nach 
Scharrer. 

Dienteltraube, weisse, Kelter- und Tafeltraube. Ungarn. Syn. Som- 
szöllö fehe>. Nach Dr. Entz, Ofener Katalog, Nr. 87. Reb stock 
üppig wachsend, von massiger Fruchtbarkeit, mit etwas krumm - 
wüchsigem, dunkelbräunlichrothem Holz, sehr abstehenden rand- 
lichen Augen und zahlreichen Sanken. Blatt dünn, mittelgross, 
fünflappig, tief eingeschnitten, spitzzähnig, oben glatt, unten be- 
haart. Traube gross, geachselt, locker, ungleichbeerig. .Beere 
ziemlich gross, gelblich weiss , braun punktirt, etwas fleischig und 
dickhäutig, in Form und Grösse einer Dientel (Kornelkirsche) sehr 
ähnlich, wesshalb der Name „Dienteltraube''. Hiervon gibt es in 
Ungarn auch eine blaue Spielart, welche Dr. Entz als blaue Dien- 
teltraube auffuhrt. 

Dinka, rothe, Kelter- und Tai eltraube. Ungarn. Nach Trümmer, 
pag. 104, und Dr. Entz auch rothe Gewürztraube (Oesterreich), 
Bagrena (Serbien), Vörös Dinka und Ungarstock in Ungarn 
genannt. Bebstock mittelstark mit dünnem, schlankem, zimmet- 
farbigem, etwas wolligem grossaugigem Holz. Blatt dick, länglich, 
fünflappig, doppelt gezähnt, oben dunkelgrün, runzlig, wollig mit 
blaurotheu Rippen, unten graufilzig mit röthüchen Rippen; Blatt- 
stiel kürzer als der Mittelnerv, blauroth, wollig; Triebspitzen stark, 
wollig, mit rothen Rändern. Traube gross, sehr locker, langästig; 
Traubenstiel sehr lang, blauroth; Kamm roth; Beerenstiel lang, 
dünn, glatt, gelblich grün. Beere rund, oft länglich, roth ins 
blaurothe übergehend, blauduftig, dünnhäutig, weichfleischig, sehr 
saftig, süss und angenehm gewürzt. Dr. Ehtz führt noch im 
Ofener Catalog eine weisse, blaue und grosse rothe Dinka auf; 
die letztere wurde als türkische Dinka (török Dinka) und Bog- 
däny Dinka von Las Torres in der Weinlaube 1875, pag. 43, 
beschrieben und wird wohl nur eine Spielart der rothen Dinka 
sein. 

Dinka mala (kleine), wird in Serbien der rothe Steinschiller ge- 
nannt. 

Dinka, "Weisse, nennt man in Sjrmien den Silberweiss. 

Dimnik, siehe Zimmettraube, rauchfarbige. 

Divizhna und Divizhina, siehe Räuschling, weisser. 

Divljak, wird in Croatien der Wildbacher genannt. 

Dodrelabi, blau, Tafeltraube. Kaukasus. Nach Pulliat, vignoble, 
pag. 129, mit Abbildung, Tafel 65, Syn. Sakoudsehala, Madcha- 
naouri (Kaukasus). Gros Colman (Angers). Rebholz sehr stark, 
weitknotig. Blatt ausserordentlich gross, breiter als lang, oben 
glatt, unten wollig, wenig eingeschnitten; Stielbucht geschlossen, 
kurz und breitgezähnt; Blattstiel lang und sehr stark; Triebspitzen 
sehr weisswollig, mit röthlichem Anflug. Traube gross, stumpf, 



— 53 — 

kegelförmig, ästig, etwas locker; Traubenstiel von mittlerer Länge 
und Stärke, oft mit fruchtbaren Knoten. Beere sehr gross, rund; 
Beerenstiel lang und dünn ; Beerenhaut anfangs „ roth , dann blau 
bei der etwas spät eintretenden Reife. Beschreibung und Abbil- 
dung erinnert sehr an das blaue Ochsenauge. 

Dolcedo oder RefosCO (Illyrien, Istrien, Dalmatien). Dolcetto nero 
(Italien, Piemont), blau, Keltertraube. Nach Pulliat, vignoble, 
pag. 175, mit Abbildung, Nr. 88; nach Trümmer, pag. 154; 
v.Babo, pag. 575; nach Demaria und Leardi, pag. 139. Mit den 
Synonymen, rothstieliger Dolcedo, Debeli Rifoshk , Männlicher Re- 
foseo in Krain und Steiermark; Bignona, Dolzino nero in Piemont. 
Rebstock stark; Holz dunkelbraun, sehr dauerhaft, schwarz 
punktirt und roth gefleckt. Blätter rund., dünn, fünflappig, ziem- 
lich tief eingeschnitten, in den Buchten meist mit einem Zahn 
versehen wie beim blauen Kölner, wesshalb sie auch schitterer 
rothstieliger Kölner genannt wird. Verfärbung sehr stark in's Rothe, 
scharf und kleingezähnt; Stielbucht offen; obere Blattseite eben, 
dunkelgrün, unten weisswollig; Blattrippen röthlich , ebenso wie 
der rauhe Blattstiel, welcher kürzer ist als der Mittelnerv. Traube 
von mittlerer Grösse, locker, langstielig mit rothem Kamm. Beere 
rund, dunkelblau, beduftet, feinpunktirt, kleinnarbig, dünnhäutig, 
* weich- und rothfleischig, süss und angenehm. Aus ihr werden die 
berühmten Refoscoweine gemacht, wesshalb sie auch den Namen 
Refosco führt. Dürfte auch in anderen Gegenden wegen grosser 
Tragbarkeit als Rothweintraube zu empfehlen sein. Bei Demaria 
und Leardi wird, pag. 247, auch eine Dolcetto bianco beschrie- 
ben, welche aber wohl nicht hierher gehört. 

DolCB nero, blau, Keltertraube. Italien (Barletta). Nach Bullettino 
ampelografico 1875, Fase. I, pag. 44. Rebholz stark, zimmet- 
farbig, rothgestreift, engknotig. Blatt breit, mittelgross, drei- bis 
fünftheilig, spitzzähnig, beiderseitig behaart; Blattstiel rosenfarbig. 
Traube dicht. Beere dunkelblauroth, kurzstielig, hartschalig,' 
süss. Rebstock sehr ertragreich. 

DolcitIO , weiss , Keltertraube. Italien (Ancona und Pesaro). Nach 

, Bullettino ampelografico 1875, Fase. II, pag. 101. Syn. Vesprino, 
tostarelto, mosciolino, uva delle passere und dei galli. Rebstock 
etwas schwach wüchsig, empfindlich, mit hellgrünem engknotigem 
Holz. Blatt fünftheilig, unregelmässig gezähnt, oben stärker be- 
haart als unten, verfärbt sich in's Gelbe ; Blattstiel grün, mit röth- 
lichen Streifen. Traube lang, dicht. Beere klein, rund, weiss- 
lich, weichschalig, sehr süss, ohne Aroma, ziemlich frühreifend; Bee- 
renstiel kurz, hellgrün, selten rothgefleckt. 

Doratella, siehe Malvasia. 

Doucet, siehe Gutedel. 

Doucanella oder Doulzanella, siehe Muscadelle de Bordelais. 

Dreimänner und Dreipfennigsholz, siehe Traminer, rother. 

Drenak (Serbien) ist der Name für Damascener oder Geisdutte. 

PretSCh .und DrutSCh, siehe Räuschling, weisser. 



— 54 — 

Driola, siehe Bonarda. 

Drobna cernina (Croatien) , siehe Zdencajtraube , blaue. 

Dronkane, weiss, Tafeltraube. Egypten. Nach Pulliat. Blatt ziem- 
lich gross, etwas wollig, eingeschnitten. Traube lang, ästig, 
ziemlich dicht. Beere .länglich, ohne Kerne, mittelgross, weiss 
mit rosa Anflug, spätreifend. 

Duc de Magenta und Duc de Malakof, sind Sämmlinge von 
Moreau-Robert, über welche noch bestimmte Angaben fehlen. 

Drumin, siehe Traminer, rother. 

Drusen, rother, siebe Ruländer. 

Dura bianco, weiss, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 230. Holz hellbraun, kräftig. Blätter gross, 
fünflappig, oben rauh, unten wollig, mit rechlichen Rippen. Traube 
lang, gross. Beere länglich, grünlichgelb, spätreifend. Hiervon 
soll es auch nach Demaria und Leardi, pag. 96,. eine blaue Spiel- 
art unter dem Namen Dura nero geben. 

Duraca (Doraca, Inzolica), weiss, Kelter- und Tafeltraube. Sicilien. 
Nach Pulliat. Blatt gross, glatt, glänzend, eingeschnitten. Traube 
mittelgross, etwas locker, pyramidenförmig, etwas ästig. Beere 
gross, rund, gelblichweiss. Nach Bullettino ampelografico III, pag. 175, 
existirt auch eine blaue Spielart. 

Duracina, blau, Tafeltraube. Piemont (Iwnea). Syn. Duraso. Nach 
Cerletti. " ^ 

Durazaitie blanche, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich 
(Ardeche, Privas). Nach Pulliat. Blatt mittelgross, glatt, wenig 
eingeschnitten, glänzend. Traube kurz, geflügelt, etwas dicht. 
Beere rund, mittelgross, gelblichweiss. 

Durellö, siehe Nosiola. 

Duret, Dureau und Durau, siehe Beclan. 

Dureza, siehe Peloursin. 

Dzolikoori, weiss, Keltertraube. Kaukasus. Nach Pulliat. Blatt gross, 
wollig, eingeschnitten. Traube klein, pyramidenförmig, etwas 
dicht. Beere rund, mittelgross, gelblichweiss, spätreifend. 



Early green Madeira, siehe Agostenga. 

Edelschwarz, Biehe Negrara. 

Egiziano, siehe Farbtraube. 

Egitto nero, blau, Keltertraube. Egypten. Nach Pulliat. Blatt mit- 
telgross, etwas verbogen, eingeschnitten, etwas wollig. Traube 
etwas ästig, dicht, pyramidenförmig. Beere mittelgross, länglich, 
blau, beduftet. Hiervon soll auch eine rothe Spielart als Egitto 
rosso existiren. 

Eicheltraube, blaue, Tafeltraube. Italien, v. Babo, pag. 38, als 
blauer Spitzwälscher. Trümmer, Nachtrag, pag. 146; Metzger- 
Babo, pag. 174, mit .Abbildung, Tafel LI. In Frankreich. Nach 



— 55 — 

Pulliat als Cornichon violett. Rebstock baumartig mit dickem, 
hellbraunem, regelmässig gefurchtem Holz. Blatt gross, dick, 
lederartig, länglich, tief eingeschnitten, oben dunkelgrün, unten 
graugrün, sehr filzig, mit gelblicher Verfärbung, fünflappig, gross > 
und kuppeiförmig gezahnt; Blattstiel kürzer als der Mittelnerv, 
dick, borstig, warzig; Triebspitzen gelbgrün, roth gestreift mit 
weisswolligen Endspitzen. Traube sehr gross, locker, ästig, pyra- 
midenförmig, sehr schlaff hängend, ungleichbeerig ; Traubenstiel 
lang, dick, roth gefleckt, glänzend, mit fruchtbaren Knoten; Bee- 
renstiel lang, dünn, feinwarzig. JB e e r e gross, lang, eicheiförmig, 
dunkelblau, heller punktirt, grosBnarbig, dickhäutig, fleischig, spät- 
reifend. 

Eicheltraube, weisse, Tafeltraube. Italien, Spanien, v. Babo, pag. 40 ; 
Trümmer, Nachtrag, pag. 145; Metzger-Babo, pag. 172, mit Ab- 
bildung, Tafel LI. Syn. Fischblasentraube, Galetta, Cornichon 
blanc, Carason de Cabrito, Dattola, Doights de Douzelle (Prank- 
reich) ; Bisutelli, Bisutella, Corniola, Tetta di Vacca, Pizutello, 
Cornicciola (Italien); Ughia d'aquila (Insel Zante). Beb holz 
dick, zimmetbraun, tief gefurcht, grossaugig. Blatt länglich, gross, 
dick, fünflappig, kurz eingeschnitten, gross und stumpf gezäbnt, 
oben runzlich blassgrün, unten wollig; Blattstiel dick, nackt, röth- 
lich; Triebspitzen grün, filzig. Traube sehr gross, lang, locker, 
zottig, ästig; Traubenstiel dick, gelb. Beere eicheiförmig, grün- 
lichgelb, schwach punktirt, duftig, grossnarbig, dickhäutig, fleischig, 
spätreifend; Beerenstiel lang, glatt, kleinwulstig. 

Eichkugeltraube, siehe Ochsenauge. 

Eisbröckler, siehe Kanigl, grüner. > 

Elbling, weisser, Keltertraube. Deutschland. Nach Goethe's Atlas 
' werthvollster Traubensorten mit Abbildung, Tafel XVII. Literatur 
und Synonyme, v. Babo, pag. 229, Kleinberger, Klammer im Mosel- 
thal; Weissalbe, Weisselbling im Hardtgebirg; Süssgrober am 
Main ; Rheinelbe , weisser Sylvaner im badischen Oberland ; Trümmer, 
pag. 106, Pezhek, Blesez , Morawka, Kurzstingel in Steiermark; 
Stoltz, pag. 51, Burger, Rheinelbe im Elsass, mit Abbildung, 
Tafel 6 und 7; Allemand, Vert doux, Gouais blanc, Facun blanc, 
Bourgeois, Mouillet in Frankreich; Biela zrebnina in Croatien; 
Eiben feher in Ungarn; Albana in Italien in Böhmen als Tarant 
bily. Rebstock starkwüchsig , dauerhaft, mit rauher abspringen- 
der Rinde. Rebholz braun, gefurcht, schwarz punktirt; Knoten 
etwas verdickt und vorstehend, dunkler als das Holz; Augen 
gross, stumpf, geschlossen und braun. Blätter gross, stark ver- 
bogen, blasig, sich rauh anfühlend, wenig eingeschnitten, dreilap- 
pig; Form rund; Farbe dunkelgrün mit bläulichem Schimmer, 
unten gelblichgrün, etwas wollig, Mittellappen sehr gross und 
breit; desgleichen die Seitenlappen, welche nach vorn und oben 
verbogen sind; Buchten eng und meist überdeckt; Bezahnung 
gross, breit, ungleichmässig; Nerven oben flach, nach 4em $tiel~ 



— 56 — 

punkt zu geröthet, unten gelblich, ebenfalls rothlich, mit Borsten 
versehen; Blattstiel kurz, dick, borstig, gelbgrün mit Roth über- 
laufen; Triebspitzen röthlichgrün, kahl. Traube gross, ästig, aber 
auch walzenförmig; nur bei gut verlaufener Blüthe gleichbeerig, 
% sonst mit vielen kleinen Beeren versehen ; Trauben stiel kurz dick, 
geröthet und schwarz punktirt; Beerenstiel warzig, kurz und dick. 
Beere ziemlich gross, rund/ bei dichtbeerigen Trauben länglich 
erscheinend, grüngelb, durchscheinend, graugrün beduftet. In guten 
Jahrgängen auf der Sonnenseite gebräunt und rostig; schwarz 
punktirt; Narbe klein; Beerenhaut sehr dünn und fein; Saft 
wässerig, dünn, ohne Aroma; Reifezeit ziemlich spät. Vorkom- 
men, Cultur und Verwendung. Der weisse Elbling wurde 
vermuthlich von den Römern (Columella's Albueli's) nach Deutsch- 
land eingeführt und überall verbreitet. Wir finden ihn an der 
Mosel, an der Nahe, am Niederrhein, in Rheinhessen bei Worms, 
an der Bergstrasse, bei Würzburg, in Württemberg und im ganzen 
Elsass bis hinauf in die Schweiz. Der Hauptgrund für die starke 
Verbreitung mag wohl die überaus grosse Tragbarkeit gewesen 
sein, durch welche sich die Sorte besonders, auszeichnet, und so 
finden wir sie auch überall da eingebürgert, wo es sich um Mas- 
senproduction handelt und man weniger nach Qualität als nach 

/ Quantität fragt. In der Neuzeit nimmt jedoch der Anbau wieder 
ab. Der weisse Elbling gibt in günstigen Jahrgängen ein sehr 
grosses Ertragniss, aber der Wein ist meistens leicht, wässerig, 
ohne Bouquet und wird am Lager gern zähe und schwer. Im 
Durchschnitt hat der Most 18 — 19 Procent Zucker und 6 — 7 pro 
mille Säure. In der Blüthe ist der Elbling sehr empfindlich, röhrt 
gern ab und hat desshalb viele unvollkommene kleine Beeren. 
Die Blätter wachsen gern in Ranken aus und die" Traube fault 
leicht im Herbst. Der Schnitt geschieht dem starken Wachsthum 
der Sorte entsprechend meistens auf Bogreben, deren man ihm 
bei Würzburg 2 und in Württemberg 3 bis 4 anschneidet. Auch 
zu der Kammer- Erziehung ist er geeignet. Er gedeiht — und das 
ist ein Vorzug der Sorte — wohl in jeder Bodenart und Lage; 
Düngung darf nur massig angewendet werden, v. Babo hebt das 
Ausarten der Sorte hervor und unterscheidet als Unterspielart 
einen jGrrob-Elben , gelben Eiben und harten Eiben. Ausserdem 
besitzen wir noch den rothen und den blauen Elbling, die nur in 
der Farbe der Beeren von dem weissen Elbling verschieden sind, 
in ' ihren . sonstigen Eigenschaften aber mit ihm übereinstimmen. 
Der bei v. Babo, pag. 241, und Trümmer, pag. 112, genannte 
schwarze ElDen, hat nichts von den Charakter eines Elblings, 
sondern ist offenbar eine Spielart des blauen Trollingers, wesshalb 
er als früher blauduftiger Trollinger aufgeführt ist. 

Eiertraube, siehe Avgolade. 

Elender, siehe Tokayer, weisser. 

Ellenico, siehe Aglianico. " . 

Elsässer und fauler Elsässer, siehe Ortlieber. 



— 57 - 

Empibotte, weiss, Keltertraube. Italien. Syn. Gonfiabotte, St. Nicolo, 
bottato, sfondabotte, pagadebiti, pacchione, uva vacca, volpone, 
bottirone (Ancona), bottero, bottara, coradella, uva mella (Pesaro), - 
Cacciume bianco , bottornione , belfortese (Macerata) , Cacciuma 
canaiuola, spergola, ghiatta, mostosa (Abruzzi) bellone, cocchione, 
zinna di vacca (Borna). Nach Bullettino ampelografico 1875, 
Fase. II, pag. 106. Rebholz stark, weitknotig, dickmarkig, sehr 
tragbar. Blatt dreilappig f oben dunkelgrün, viel behaart, unten 
weniger, fällt sehr zeitig ab. Traube sehr gross. Beere sehr 
großs, rund, weichschalig, weiss, durchscheinend. Gibt wässerigen 
Wein. 

Empibotte nero, siehe* Uva grossa. 

Enfarine, wird wohl die Müllerrebe sein. 

Enfume, siehe Burgunder, rother. 

Enrageat, siehe Folie, weisse. 

Eparse (Frankreich), siehe* Terre promise. 

Epinette (Champagne), siehe Burgunder, weisser. 

Epiran, siehe Tiran. fc ^ 

Erabski, siehe Gutedel, geschlitzter. • 

Erbaluce bianca, weiss, Keltertraube. Piemont (Turin), auch Erba- 
lus und Erba Lucente genannt. Nach Pulliat, vignoble, pag. 161, 
mit Abbildung, Nr. 81 ; Demaria und Leardi, pag 248 und Cer- 
letti. Rebholz hellbraun, dickmarkig, engknotig. Blatt mittel- 
, gross , glattglänzend , etwas wollig , dünn , fünflappig , gelbgefleckt, 
Traube mittelgross, pyramidenförmig, etwas locker. Beere 
mittelgross rund, gelblichweiss , mit orangefarbigem Anflug, spät- 
reifend. Liefert den berühmten Caluso -Wein. 

Erice hoir, siehe Gamay, blauer. 

Erlenbacher, siehe Gänsfüsser, blauer. 

Erdezha und Erdezka Rabolina, siehe Velteliner, rother. 

Espagnin noir, siehe Geisdutte, blaue. 

Espar, siehe Mourvedre. 

Essandari in gelben, grünen und schwarzen Spielarten kommen als 
Tafeltrauben in Armenien vor. Nach Scliarrer. 

Erzherzog Johanntraube, muskirte, grün, Tafeltraube. Nach Trum- 
fljer, Nachtrag, pag. 115. Reb stock von massigem Wachsthume 
mit* dunkelbraunem, stark schwarz punktirtem, weitknotigem Holz. 
Blatt rund, dick, blasig, wie beim Räuschling, fünflappig, kurz 
eingeschnitten, kurz und stumpf gezähnt, oben dunkelgrün mit 
einzelnen gelben Flecken wie beim Muskateller, unten gelbgrün 
nackt, nur an den Rippen behaart.; Blattstiel kurz, nackt, roth; 
Triebspitzen braun , fast nackt. Traube mittelgross, locker, ästig, 
pyramidenförmig; Traubenstiel glatt, grün. Beere oval, grünlich- 
gelb, stark braun berostet, hochnarbig, dünnhäutig, weichfleischig, 
mit einem feinen , süssen Muskatgeschmack ; Beerenstiel dünn, 
klein wulstig. 



- 58 — 

F. 

Falenghina, siehe Biancazita. 

Falerno, siebe Coda di volpa bianco. 

Faraildino, rothblau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 142, mit Syn. Uva del merlo. Holz gelb- 
braun, gestreift, dickmarkig. Blätter gross, fünflappig, dick, oben 
rauh, unten etwas wollig. Traube pyramidal, lang, ästig. Beere 
rund, unregelmässig, rothblau. 
.Farbtraube oder Färber, rothsaftiger, blau, Keltertraube. Frank- 
reich, v. Babo, pag. 219; Trümmer, Nachtrag, pag. 84; v. Goek, 
pag. 75, mit Abbildung, Tafel XXIII; Babo-Metzger, pag. 117, 
mit Abbildung, Tafel XXXI; Stoltz, pag. 193 bis 199, mit Ab- 
bildung, Tafel 26; Odart, pag. 245. Syn. Kleiner und schwarzer 
Färber, Avernas teint, Bayonner, Bluttraube, Egiziano, Tachant, 
Teinturier male, Tachoir, Tachat, Tintons, Nerone (Piemont). 
Rebstock von massigem Wachsthum, mit dunkel rothbraunem, 
bleigrau überlaufenem, regelmässig gefurchtem Holz. Blatt klein, 
dick, etwas rauh, tief eingeschnitten, länglich, oben dunkelgrün, 
mit rothen Flecken und Rändern, unten graugrün, filzig, ungleich 
gezahnt; Blattstiel kürzer als der Mittelnerv und ebenso wie die 
Rippen mit röthlichem Anflug; Triebspitzen hellgrün, wollig, bis- 
weilen -mit röthlichem Anflug. Traube mittelgross, kurz, ästig; 
Traubenstiel sehr kurz, dick, dunkelgrün, röthlich überlaufen, 
kahl, warzig; Beerenstiel kurz, dick. Beere mittelgross, länglich- 
rund, dunkelblau, graublau beduftet, dickhäutig, mit rothem 
färbendem Saft, meist etwas säuerlich und ziemlich spätreifend. 
Diese Traube gehört wohl, wie manche der oben angegebenen 
Spielarten, in die Familie der Burgunder. 

Farnfese oder Farineuse, siehe Müllerrebe. 

Fasulo nero, roth, Keltertraube. Italien (Montella). Nach Bullettino 
ampelografico III, pag. 178. Holz dünn, dunkelrothbraun , eng- 
knotig. Blätter mittelgross, fünftheilig; Zähne spitz und haken- 
förmig; Blattstiel röthlich und kürzer als der Mittelnerv. Traube 
mittelgross. Beere oval, dunkelroth, beduftet, ziemlich hart- 
schalig. 

Feigentraube oder weisser Muscatsylvaner, grün, Tafel- und Kelter- 
traube. Frankreich, v. Babo, pag. 199; Trümmer, Nachtrag, 
pag. 135; Babo-Metzger, pag. 113, mit Abbildung, Tafel XXVIII. 
Die von Pulliat als Sauvignon blanc oder jaune mit den Syn. 
Punechiou, Douce blanche, Surin und blanc fume' aufgeführte 
und in Frankreich (Bordelais) verbreitete Traubensorte dürfte mit 
der Feigentraube identisch oder sehr nahe verwandt sein. Reb- 
stock von massigem Wachsthum, mit dünnem, hellbraunem, 
russartig geflecktem Holz. Blatt rund, dick, rieslingartig, uneben, 
verbogen, drei-, meist fünflappig, mit sehr breitem Mittellappeu, 
kurz und stumpf gezähnt, oben dunkelgrün, unten feinwollig; 
Plattstiel dick, etwas röthlich und wollig; Triebspitzen grün. 



— 59 - 

selten bräunlich, wollig. Traube mittelgross, dicht, einfach, einem 
weissen Burgunder oder Sylvaner ähnlich; Traubenstiel kurz, 
dünn. Beere etwas länglich, grünlichgelb, mit durchscheinenden 
Adern, sehr fein punktirt, grau und kleinnarbig, dickhäutig, 
fleischig , süss , mit feinem vanilleartigem Muskatgeschmack ; 
Beerenstiel dünn, kurz, sehr warzig; reift zur gewöhnlichen 
Herbstzeit. 

Fejer -SzöUÖ, siehe Mehlweiss. 

Feldleiner, Feldlinger, Feldliner und Feltliner, siehe Vel- 
teliner. 

Fendant (französische Schweiz), siehe Gutedel. 

Feranah, weiss, Tafeltraube. Afrika. Nach Pul Hat. Blatt ziemlich 
gross, sehr wollig und eingeschnitten. Traube ästig, länglich, 
kegelförmig. Beere länglich, gelblichweiss, spätreifend. 

Fermano (Italien), siehe Ciapparone o montonicino. 

Feslauertraube, siehe Portugieser, blauer. 

Feuille roilde, in Frankreich und Elsass Bezeichnung für Traminer, 
Sylvaner und Burgunder. 

Fiano, weiss, Keltertraube. Italien (Avellino, Lapio, Altavilla). Nach 
Bullettino ampelografico III, pag. 186. Blätter dreitheilig, stumpf 
gezähnt; Blattstiel kürzer als der Mittelnerv. Traube klein, 
ästig. Beere oval, durchsichtig weiss, hartschalig, süss,' etwas ^ 
aromatisch. 

Fiano rosso, siehe Agostina. 

Fi6, gelber, soll nach Pulliat mit Sauvignon identisch sein. 

Fingerhut, weisser, und Fingerhutträube, siehe Augster, 
weisser. 

Fintendo, blau, Tafeltraube. Spanien. Nach Pulliat. Blatt ziemlich 
gross, wollig, tief eingeschnitten. Traube gross, ästig, etwas 
locker. Beere gross, länglich, dunkelblau. 

Fischtraube, weisse, Keltertraube. Steiermark. Trümmer, pag. 131; 
v. Babo , pag. 131. Syn. Pohapshovina, Erjava Tizhna, B.ela 
Hapshovina und weisse Fliegentraube. Rebstock stark, mit zimmt- 
farbigem, feingefurchtem Holz. Blatt rund, dick, fünflappig, 
ziemlich tief eingeschnitten, kurz und scharf gezähnt, oben glatt, 
mattgrün, unten filzige dem weissen Mehlweiss ähnlich; Blattstiel 
und Blattrippen röthlich. Traube ziemlich gross, einfach, dicht, 
kurzstielig, dem Mosler ähnlich; Beerenstiel dick, kurz, fein- 
warzig. Beere rund, weissgelb, durchsichtig, oft braun gefleckt, 
kleinnarbig, sehr dünnhäutig, weichfleischig, sehr süss, ziemlich 
frühreifend. 

Fischblasentraube, siehe Eicheltraube. 

Fleischroth und FleiSChweiner, siehe Traminer, rother. 

Fleischtraube, siehe Trollinger, blauer. 

Fleugler, siehe Kracher, gelber. 

Fliegentraube, siehe Sylvaner, grüner, und Fischtraube. 

Foirat oder Foirard, blau, Keltertraube. Jura. Nach Pulliat. Syn. 
Dameron des Vosges und Eouget de Salins, Blatt mittelgross. 



— 60 — 

. blasenartig, uneben, wollig, eingeschnitten. Traube beinahe 
cyl indrisch , etwas locker. Beere ziemlich gross, länglich, blau. 

Folie, weiss, Keltertraube. Frankreich (Charentes). v. Babo, pag. 59; 
Trümmer, Nachtrag, pag. 124; Rendu, pag. 484, mit Abbildung, 
Tafel 58; Stoltz, pag. 133. Syn. Enrageat, Plant de Dame blanc, 
Folie blanche, Petit mielleux. Rebstock ziemlich stark, mit 
hellgelbbraunem, dunkler punktirtem und geflecktem Holz. Blatt 
mittelgross, dünn, eben, länglich, oben hellgrün, unten weissgrün, 
mit gelber Verfärbung; Blattstiel kürzer als Mittelnerv, röthlich 
überlaufen; Triebspitzen weisswollig. Traube locker, einfach, 
kurz, ungleichbeerig; Traubenstiel sehr kurz, dünn, glänzend, 
warzig; Beerenstiel lang, dünn. Beere klein, länglich, durchsichtig, 
grauduftig, punktirt, grossnarbig, dünnsaftig. Nach Pulliat gibt 
es auch noch eine grüne Spielart als Folie verte. Folie, blau, 
siehe Fuella. 

Forcinola, blau, Reitertraube. Italien (Salerno, Avellino). Nach Bul- 
lettino ampelografico HI, pag. 169. Holz rothbraun, dünn, eng- 
knotig. Blätter fünftheilig, behaart, mit spitzen, hakenförmigen 
Zähnen. Traube mittelgroBS. Beere rund, blau, beduftet*, hart- 
schalig. 

Forment, Formentin, Formenteau und Fromente, siehe 
Traminer. 

Formint oder Furmint, siehe Mosler. 

Fosoka, siehe Mehlweiss. 
.Fränkische, schwarze, siehe Blaufränkische. 

Frankentraube, blaue, siehe Hängling, blauer. 

Frankenthaler, siehe Trollinger. 

Frappa, graugrün, gross- und rundbeerige Tafeltraube aus Griechen- 
land. Nach Schmidt. 

Frauenfinger, weiss, Tafeltraube. Sympheropol. v. Babo, pag. 42; 
Trümmer, pag. 323. Syn. Barmak. Rebstock stämmig, mit sehr 
starkem, markigem, weisssgelbem, braungestreiftem, weitknotigem 
Holz. Blatt dick, rund,, dreilappig, kurz eingeschnitten, oben 
glatt, dunkelgrün, unten stark weissfilzig, gross gezähnt. Traube 
gross, dicht, ästig; Traubenstiel kurz, dick; Beerenstiel warzig, 
dickwulstig. Beere lang, grösste Breite an der Stielwölbung, 
ähnlich der Form der Wachteleitraube, weissgelb , fein punktirt, 
grossnarbig, hartfleischig, spätreifend. 

Fregiolino, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 98. Holz hellbraun, gestreift, dünnmarkig. Blätter 
klein, dreilappig, oben glatt, unten behaart, mit gelber Verfärbung. 
Traube sehr klein, ästig. Beere rund, dunkelviolett, grau be- 
duftet, unregelmässig. 

Fresa oder Fresia, blau, Kelter- und Tafeltraube. Piemont (Turin). 
Syn. Monfesina, Monfra, Spanna, Fresior, Fressietta, Freisa. Nach 
Pulliat, pag. 157, mit Abbildung Nr. 79; Cerletti und Demaria 
und Leardi, päg. 143. Holz hellrothbraun, ziemlich stark, etwas 
weitknotig. Blatt mittelgross, etwas wollig, eingeschnitten; Stiel- 



— 61 — 

bucht sehr offen und kurz. Traube lang, cylindrisch, geflügelt, 
etwas locker. Beere länglichrund, mittelgross, violettblau, ziem- 
lich spätreifend. 

Fresella, blau, Keltertraube. Italien (Salerno). Nach Bullettino am- 
pelografico III, pag. 174. Holz gelbbraun gestreift, engknotig. 
Blätter klein, fünftheilig, spitzzähnig; Blattstiel röthlich und 
kürzer als der Mittelnerv. Traube cylindrisch, mittelgross. Beere 
rund, blau, beduftet, hartschalig. 

FromentOt, siehe Ruländer. 

Frontignan und Muskat de Frontignan, siehe Muskateller, 
gelber. 

Frühblaue, Frühclevner und Frühschwarze, siehe Burgunder, 
früher blauer. 

Früher von der Lahn, siehe Lahntraube, frühe weisse. 

Frühweisse und Frühleipziger, siehe Seidentraube, gelbe. 

Frühroth, siehe Velteliner, früher rother. 

Fuella, blau, Keltertraube. Frankreich (Alpes Maritimes). Syn. Folie, 
blau, Boletto nero (Italien). Nach Pulliat, vignoble, pag. 177, 
mit Abbildung, Nr. 89. Holz ziemlich stark und kurzknotig. 
Blatt mittelgross, wollig, ziemlich eben, wenig eingeschnitten; 
Stielbucht geschlossen. Traube gross, ästig, pyramidenförmig, 
ziemlich dichtbeerig, kurz. Beere rund, blau, ziemlich spät- 
reifend. 

Furymony, siehe Wachteleitraube. 

Fütterer, weisser, Keltertraube. Württemberg, v. Babo, pag. 464; 
Trümmer, Nachtrag, pa,g. 65; v. Gock, mit Abbildung, Tafel X; 
Babo-Metzger , pag. 141, mit Abbildung, Tafel XLII; Single, 
pag. 63. Syn. Weisser Fürterer, Fütterung, Füderling, Fünderling, 
Missethäter, Wiesentaiter. Reb stock stark, mit gelblichem oder 
rothbraunem, grau punktirtem und grob gefurchtem Holz. Blatt 
mittelgross, dünn, eben, wenig eingeschnitten, rund, oben hell- 
grün, glänzend, unten graugrün; Bezahnung unregelmässig; Blatt- 
stiel kürzer als der Mittelnerv, dick, röthlich; Triebspitzen grün, 
fast kahl. Traube mittelgross, ästig, dicht, ungleichbeerig ; 
Traubenstiel sehr kurz , dick , holzig ; Beerenstiel dünn , kurz, 
warzig. Beere klein, rund, durchsichtig, fein punktirt, schwach 
beduftet, kleinnarbig, dickhäutig, süssschleimig , dem Sylvaner 
ähnlich. Die Weine sollen nach Single etwas Bouquet besitzen. 

Fylieri, dunkelblau, runde, breite Tafeltraube aus Griechenland. 
Nach Schmidt. 

G. 

GSnsfÜSSer, blauer, Keltertraube. Deutschland, v. Babo, pag. 613; 
Trümmer, pag. 27; Babo-Metzger, pag. 90, mit Abbildung, 
Tafel XX. v. Gock, pag. 73, mit Abbildung. Tafel VXII, Syn. 
Gänsfüssler, Erlenbacher. Bebstock sehr stark, baumartig, mit 
grobem, graubraunem, in's Gelbliche scheinenden Holz. Blatt v 



- 62 — 

gross, dick, lederartig, glatt, glänzend, weit und tief eingeschnitten, 
länglich, oben dunkelgrün, unten mehr gelblich; Verfärbung in's 
Rothe; Bezahnung lang, spitz, mit grossen gelblichen Knöpfchen. 
Blattstiel kürzer als der Mitteinert; Triebspitzen kahl, hellgrün. 
Traube sehr gross, lang, locker, hängend, walzenförmig; Trau- 
benstiel sehr lang, dick, biegsam, grün und braunroth; Beeren- 
stiel kurz, warzig, dickwulstig. Beere rund, mittelgross, dunkel- 
blau, beduftet, grossnarbig, dünnhäutig, dünnschleimig. 

Gaianese, siehe Janese. 

Gaisdutte, siehe Geisdutte. 

Galleta, siehe Eicheltraube. 

Gaman, siehe Saint Pierre. 

Gaglioppa, GaglioppO, blau, Keltertraube. Italien (Ancona, Macerata, 
Ascoli, Abruzzi, Barletta) als Galloffa und Galopo. Nach Bullettino 
ampelografico 187$. Fase. I, pag. 46, und Fase. II, pag. 125. 
Blatt rund, fünf lappig, kurz gezahnt, oben hellgrün mit rother 
Verfärbung, unten behaart; Blattstiel roth. Rebholz stark mit 
braunrother Farbe und regelmässigen Knoten. Traube lose, ästig. 
Beere rund, mittelgross, hellblau, langstielig, härtschalig, saftig 
und süss. 

Gaietto, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 99. Holz stark, hellbraun. Blätter gross, fünf- 
lappig, grossgezahnt, oben glatt, unten behaart. Traube dicht, a 
cylin drisch, ästig. Beere unregelmässig gedrückt, blau, beduftet. 

Gamay blanc feuille ronde,. siehe Sylvaner, grüner. 

Gamay noir (petit) blau, Keltertraube. Frankreich (Beaujolais und 
Bourgogne). v. Babo, pag. 433; Trümmer, Nachtrag, pag. 48; 
Pulliat, vignoble, pag. 125, mit Abbildung, Tafel 63. Bei Bendu, 
Tafel 31, als Gamay St. Nicolas, mit Abbildung. Syn. Gamai, 
Gamä, Gamet, Gamai de Montagne, Melon, schwarze Melonen- 
traube, Plant de Bevy, Plant d'Argenant, Plant de Malin, Plant 
d'Evelles, Gros Bourgignon noir, Plant de Labronde , Plant Niko- 
las, Plant Picard, Plant de Magny, Erice" noir, Grosse Race Ly- 
onnaise. Carcairone (Piemont). Stammt nach Pulliat von Bourg 
de Gamay in Bourgogne, ist qualitativ geringer, quantitativ be- 
deutend besser, als Pinot noir. Im Departement de la Meurthe, 
und de la Moseüe wird diese Sorte auch Gamay de Liverdun 
genannt, da aber die Beschreibung, insbesondere der Blätter, nicht 
mit der in Deutschland als Liverdun verbreiteten Sorte passt und 
mehr der als Gamay d'Orleans beschriebenen Spielart gleich ist, 
so dürfte die letztere wohl mit unserem Liverdun identisch sein. 
Beschreibung der blauen Gamay. Rebstock sehr stark mit hell- 
braunem und etwas weissgrau gefärbtem, dunkler geflecktem und 
punktirtem Holz. Blatt gross, dick, lederartig, nauh, ziemlich 
tief eingeschnitten, länglich, oben gelblichgrün, mattglänzend, unten 
graugrün mit feinem Filz. Verfärbung in's Dunkelrothe ; Bezah- 
nung gross und scharf. Blattstiel kürzer als der Mittelnerv, dick, 
dunkelgrün, roth gestreift. Traube gross, dicht, kurz, pyramiden- 



— 63 — 

förmig gleichbeerig ; Traubenstiel sehr lang, dick, holzig; Beeren- 
stiel lang, feinwarzig, starkwulstig. Beere gross, rund, dunkel- 
blau, stark beduftet, dünnhäutig. Vom Gamay, exi stiren ebenso 
wie vom Pineau oder Burgunder eine graue Spielart als Gamay 
gris und eine mit färbendem Saft als Gamay teinturier. Auch 
die v. Babo, pag. 515, und Trümmer, Nachtrag, pag. 19, als 
blauer Malain (wohl eine Verstümmelung von Plant de Malin) 
beschriebene Traubensorte wird als eine Spielart der blauen Ga- 
may zu betrachten sein. 

Gamay de Varennes noir oder Plant de Varennes in Frank- 
reich (Meuse), welcher auch noch Gros Gamay und Gamay d'Or- 
l£ans (Tourraine) genannt wird, dürfte, wie bei Gamay noir an- 
gegeben wurde, der in Deutschland verbreitete Liverdun sein. 

Gamba di Pernice, Italien. Nach Demaria und Leardi , pag. 100, 
siehe Cdt. 

Gascon, siehe Mondeuse. 

Gargania, siehe Ribolla. 

Garofoletta f siehe Malvasia. 

Geisdutte, blaue, Tafeltraube. Steiermark. Trümmer, pag. 318, als 
Kosjak zherni, Kosizis zherni, Zherni Zezek. v. Babo, pag. 63, 
als blauer Marokkaner; Pulliat, vignoble, pag. 5, mit Abbildung, 
Tafel 3, als Pis-de-chevre rouge, Marocain noir, Oulliade (Kendu, 
Tafel 10) in Frankreich, Kecskecsecsü jJiros in Ungarn. Modri 
Kozjak in Croatien. Rebstock kräftig, mit starkem, gelblich- 
braunem, hellroth gestreiftem Holz. Blatt, dick, fünf lappig, ziemlich 
tief eingeschnitten; Lappen verbogen; Bezahnung scharf; Blatt- 
oberfläche oben rauh, faltig, dunkelgrün, unten weissfilzig. Blatt- 
stiel roth, feinborstig. Traube gross, ästig, locker. Traubenstiel 
dünn; Beerenstiel lang, dünn. Beere länglich an beiden Enden 
gleich abgerundet, dunkelblau, grau und grossnarbig, beduftet, 
dickhäutig, spätreifend. Hievon existirt eine weisse Spielart als 
weisse Geisdutte, Trümmer, pag. 320, mit den Synonymen 
Kosjakbeli, Beli Zezek, Kosji Zisek, beli Kosisek, Malagatraube, 
weisse türkische Zibebe, welche v. Babo, pag. 45, als weisser 
Sauterne beschreibt mit den Syn. weisser Maroccaner. Pulliat, vi- 
gnoble, pag. 55, mit Abbildung, Tafel 28, als Pis-de che vre blanc 
in Frankreich und Kecskecsecsü feher in Ungarn, bieli Kozjak in 
Croatien. Die weisse Geisdutte unterscheidet sich von der blauen 
nur durch weisseres Rebholz, durch mehr verbogene Blätter und 
durch weissgelbe , gegen die Narbe zugespitzte Beeren mit härterer 
Haut und fleischigerem Inhalt. 

Gelbhölzer, blauer, Kelter- und Tafeltraube. Deutschland, v. Babo, 
pag. 482, und Trümmer, Nachtrag, pag. 40, als blauer Rausch- 
ling und blauer Kläpfer; der von Babo, pag. 446, beschriebene 
blaue Kläpfer scheint nur eine Spielart der Gelbhölzer zu 
sein. Rebstock mittelstark, ziemlich fruchtbar, mit gelblich brau- 
nem und weisslichem Holz. Blatt gross, dünn, blasig, rauh, an 
den Bändern zurückgerollt, oben mittelgrün, mattglänzend mit 



— 64 — 

rothen Flecken, unten weisslichgrün , feinwollig, stampf und breit- 
gezahnt; Blattstiel kürzer als der Mittelnerv; Triebspitzen fein, 
weißswollig, grün, rosa gefleckt, später bräunlich. Traube gross, 
dicht, ästig, walzenförmig, gleichbeerig; Traubenstiel lang, bieg- 
sam, schwarz punktirt. Beere rund, dunkelblau, schwach beduftet, 
kleinnarbig, ziemlich dickhäutig, süss-säuerlich. 

Qeneral de la Marmora, gelb, Tafeltraube. Frankreich (Angers). 
Sämling von M. Vibert. Nach Pulliat vignoble, pag. 135, mit 
Abbildung, Tafel 68. Bebholz stark, engknotig. Blatt ziemlich 
gross, läo glich, glatt und etwas blasig auf der oberen Seite, unten 
wollig, etwas eingeschnitten, kurz, breit und unregelmässig gezähnt; 
Blattstiel sehr lang und dick; Triebspitzen gutedelartig, nur mehr 
wollig und röthlich. Traube gross, kegelförmig, ästig; Trauben- 
stiel sehr lang und nicht sehr stark, oft mit fruchtbaren Knoten 
versehen. Beere mittelgross, länglichrund; Beerenstiel lang und 
warzig; Farbe der Beere grünlichgelb, in der Reife goldgelb, 
sehr angenehm und etwas muskirt. 

Gentil aromatique, siehe Riesling, weisser. 

Gentil blanc und rose, siehe weisser und rother Traminer. 

Genueser, weisser, Tafeltraube. Italien und Ungarn. Syn. Genuai 
fehe>. Nach Dr. Entz und Las Torres. Reb stock außergewöhn- 
lich üppig wachsend und am Spalier sehr fruchtbar, mit starkem, 
auffallend langgegliedertem, bräunlichrothem Holz. Blatt gross, 
drei- bis fünflappig, spitzig gezähnt, oben etwas runzlig, unten 
wollig. Traube gross, etwas locker, haltbar, frühreifend. Beere 
sehr gross, oft wie eine Wallnuss, länglichrund, grünlichgelb, mit 
bräunlichen Punkten, nicht sehr dickbalgig, angenehm süss, bei 
voller Reife fein parfümirt. 

Germano und Fra Germano, siehe Cari. 

Gerusalemme (Italien), siehe Muskateller. 

Gewürztraminer, siehe Traminer, rother. 

Gewürztraube, rothe, siehe Dinka, rothe. 

Ghiara d'Adda, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 146. Holz hellgrau, dickmarkig. Blätter drei- 
lappig, mit rother Verfärbung. Traube cylindrisch, ästig. Beere 
rund, blau, in's Violette, beduftet, sauer. 

Giallo (Italien), siehe Verdicchio bianco. 

Ginestra, gelb, Keltertraube. Italien (Ravello). Nach Bullettino 
ampelografico III, pag. 184. Holz dünn, rothbraun, engknotig. 
Blätter fünftheilig, scharfzahnig, mit röthlichem, kurzem Blatt- 
stiel. Traube mittelgross, cylindrisch. Beere oval, gelb, durch- 
sichtig, ziemlich hartschalig, fleischig und etwas aromatisch nach 
Pfriemenkraut schmeckend (Sarothamnus). 

Giovanna, siehe Colagiovanna. 

Girodino, siehe Gringnolino. 

GlOCkauer, siehe Tokayer, weisser. 

Glybari, blassroth, in's Gelbliche, feste Tafeltraube aus Griechen- 
land. Nach Schmidt. 



— 65 - 

Goher, siebe Augster. % 

Gonflabotte oder ghiotta, siebe Empibotte. 

Goristjic, siebe Bettlertraube, blaue. 

Goris toilö, weiss, Keltertraube. Kaukasus. Nacb Pulliat. Blatt 
mittelgross, eingeschnitten, wollig. Traube mittelgross, etwas 
dicht, ästig, pyramidenförmig. Beere klein, länglich, grünlichgelb, 
/ etwas spätreifend. 

Gorogranshzha, siehe Shopahia, weiss. 

Goruli, weiss, Kelter- und Taf eltraube, sehr spätreifend. Tiflis. Nach 
Scharrer. 

Gospinsza, siehe Burgunder, früher blauer. 

Gorilisch und Gomisa (Siebenbürgen) , siehe Silberweiss. 

Gouais oder Gouas (Frankreich), siehe Elbling. 

Goycan, siehe Müllerrebe. 

Gradiska, gelb, Tafeltraube, Sämling des Moreau Robert. Nach 
Pulliat vignoble, pag. 63, mit Abbildung, Tafel 32. Rebholz 
stark und weitknotig. Blatt ziemlich gross, länglich, glatt, ein- 
geschnitten; Bezahnung unregelmäßig; Blattstiel kurz, glatt; 
Triebspitzen glatt, röthlich. Traube gross, kurz, ästig, etwas 
locker; Traubenstiel lang, oft mit fruchtbaren Knoten. Beere 
dick, länglich, fleischig, weissgelb, ziemlich frühreifend. 

GralluopolO, siehe Arnopolo. 

Granolata, siehe Clairette blanche. 

Grautier oder Greutler, siehe Wildbacher, blauer. 

Grand Chetuan, Grosse Sirah und Guegne, siehe Mondeuse. 

Grapello oder Gropello, blau und roth, Keltertraube. Tirol. Ohne 
weitere Beschreibung. 

Graschevina und Gräfenberger, siehe Riesling, weisser. 

Grasica (Croatien), siehe Wälschriesling. 

Grassetta, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 102; Holz hart, dünnmarkig. Blätter klein, drei- 
lappig, dünn, glatt, stark gezähnt, dunkelgrün,- mit gelber Ver- 
färbung. Traube zur gewöhnlichen Zeit reifend. Beere länglich, 
blau, in's Röthliche. 

Graugrober, Grober, Grobweisse, Grobalbe, .Grobburger, 
siehe Elbling, weisser, und Heunisch, weisser. 

Grauclävner und Grauklebner, siehe Burgunder, rother. 

Gray und Gregoire, siehe Verjus, weisser. 

Grec rouge, Greco rosso, Griego und Griesco roseo, siehe 
Calebstraube , rothe. 

Greco, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Italien (Barletta, Altamura, 
Ancona, Pesaro , Mäcerata , Ascoli, Roma) als Grieco, Griesco, 
greco montecchio , albano , maceratese , albanella , muraiuolo, 
Montecchiese , Trebianello, greco del vescovo, castellano und 
Ragusano nach Bullettino ampelografico 1875, Fase. I, pag. 55, 
Fase. II, pag. 91 und Fase. III, pag. 182; Grec blanc in Frank- 
reich (Isere) nach Pulliat, pag. 153, mit Abbildung Nr. 77; 
sowie als Greco in Piemont (Novarra) nach Cerletti ; werden 
H. Goethe, ampelogr. Wörterbuch. , 5 



- 66 — 

wohl der #Greco bianco Italiens gleich oder sehr ähnlich sein. 
Beb holz mittelstark, weitknotig, gelblichroth. Blatt fünflappig, 
breitzähnig, hellgrün. Traube kurz und locker. Beere rund, 
klein, gelblich, langstielig, hartschalig, süss und aromatisch» Im 
Bullettino ampelografieo III, pag. 176, ist noch eine Qreco nero 
oder Grecolla, wohl als Spielart dieser, beschrieben. 

Grenache noir (Frankreich), siehe Alicante, blau. 

Griechischer, weisser, siehe Damascener, weisser. 

GrechettO (Italien), siehe Montanarinö. 

Grignolato nero, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach De- 
maria und Leardi, pag. 201. Holz rothbraun, kräftig. Blätter 
fünflappig, dünn, glatt, dunkelgrün. Traube pyramidal. Beere 
oval, violett, süss und angenehm. Eine weisse Spielart hievon 
wird bei Demaria und Leardi, pag. 250, als Grignolato bianco 
beschrieben. 

Gringnolino, blau, Keltertraube. Piemont (Asti). Wird von Cerletti 
als eine Spielart von Nebbiolo bezeichnet und dürfte vielleicht 
die von Babo, pag. 412, als blauer Grignoli beschriebene 
werthlose Traubensorte sein. Nach Demaria und Leardi, pag. 147, 
mit Synonymen Barbesino, verbesino, balestra, arlandino, girodino, 
rosetto. Holz hellbraun, stark. Blätter funflappig, oben rauh, 
unten wollig. Traube pyramidal. Beere rund, dunkelblau, in's 
Röthliche. Dürfte wohl die von Trümmer, Nachtrag, pag. 83, 
beschriebene Barbisina sein. 

Grimler, siehe Mehlweiss. 

Grisa, blau, Keltertraube. Piemont (Cuneo). Nach Cerletti. 

Gris de Salses, grauroth, Keltertraube. Frankreich (Pyrenäes Orien- 
tales). Blatt mittelgross, etwas wollig, eingeschnitten. Traube 
klein, beinahe cylindrisch, ziemlich dicht. Beere mittelgross, 
etwas länglich, grauroth. Dürfte wohl dem rothen Burgunder 
sehr ähnlich sein. 

Grobschwarze, Grossblaue, Grosse Wälsche, Grosskölner, 
Grossmilcher, siehe Kölner, blauer. 

Grob weisse, siehe Szemendrianer, weisser. 

Gromier du Gantal, siehe Calebstraube , rothe. 

Gros Coulard, siehe Gutedel, früher weisser. 

Gross perle du Jura dürfte wohl der weisse Damascener sein. 

Gros Colman, siehe Dodrelabi. 

Groslot de Val&re, rothblau, Keltertraube. Frankreich (Tourraine). 
Nach Pulliat. Blatt mittelgross, glatt, wenig wollig und ein- 
geschnitten. Traube mittelgross, etwas ästig, pyramidenförmig, 
etwas dicht. Beere mittelgross, rund, rothblau. 

Gros Maroc und Gros Ribier, siehe Damascener, blauer. 

Gros pied rouge, siehe Cot a queue verte. 

Gros plant du Rhin dürfte wohl der grüne Sylvaner sein. 

Grünauer, Grünler, Grünstock, Grünhainer, siehe Hainer, 
grosser grüner. 



- 67 — 

Grünling^ weisser, bei v. Babo, pag. 183, beschrieben, scheint 
nur eine Spielart oder Ausartung / des Traminer zu sein. 

Gueuche, blau, Reitertraube. Jura. Nach Pülliat. Blatt mittelgross, 
blasenartig, sehr wollig und tief eingeschnitten. Traube mittel- 
gross, etwas ästig, sehr dicht, cylindrisch. Beere rund, mittel- 
gross, dunkelblau. 

Guilan oder Guilan musqu6, siehe Muscadelle du Bordelais. 

Ouillard, siehe Jurangon. 

Guarnaccia (Italien), siehe Umaccia. 

Gutedel, früher weisser, Tafeltraube. Deutschland und Frankreich, 
v. Babo, pag. 642, als früher Gutedel, Diamant, Diamanttraube, 
Perltraube; Trümmer, pag. 89, Pulliat vignoble, pag. 9, mit Ab- 
bildung, Tafel 5, als Gros Coulard, Chasselas Coulard, Chasselas 
de Montauban ä gros grains. Rebstock kräftig, mit dickem, 
markigem Holz; engknotig, unterscheidet sich ausserdem nur durch 
kürzer eingeschnittene Blätter, ungleich grosse Beeren und frühere 
Reife von dem weissen Gutedel. Chasselas Duhamel und 
Chasselas Vibert sind nur Spielarten des frühen weissen 
Gutedel. 

Gutedel, geschlitzter, grün, Tafeltraube. Deutschland, es ter reich 
und Frankreich, v. Babo, pag. 652, als geschlitztblättriger Gut- 
edel, Africana, Malmsey, spanischer" Gutedel, Petersilientraube; 
Trümmer, pag. 77, als Spanischer, Wälsche, Spanier; v. Gock, 
pag. 56, mit Abbildung, Tafel XVI; Metzger-Babo, pag. 33, mit 
Abbildung, Tafel X; Odart, pag. 347; Stoltz, pag. 186, als 
Chasselas cioutat, Cicutal, ciotat. Beb stock von massigem Wachs- 
thum, mit rothbraunem, bisweilen bleifarbig überlaufenem, dunkel- 
punktirtem Holz. Blatt dünn, klein, zerschlitzt und verschieden 
zerrissen, so dass oft nur die Blattrippen und ganz wenig Blatt- 
substanz vorhanden sind, mattgrün; Triebspitzen kahl und hell- 
grün; Blattstiel länger als der Mittelnerv. Traube locker, ästig, 
ungleich beerig ; Traubenstiel sehr dünn) Beerenstiel kurz. Beere 
mittelgross, rund, gelbgrün, weissa,derig, durchsichtig, weissgrau 
beduftet, grossnarbig, hartschalig, krachend und süss. Hiervon 
gibt es, je nach der mehr oder weniger fehlenden Blattsubstanz 
und tieferen Einschnitten, noch andere mehr oder weniger con- 
stante Spielarten, als halbgeschlitzter, grosser und kleiner 
spanischer Gutedel, welche sonst mit dem geschlitzten ganz 
gleich sind, aber alle weniger Werth haben als der gewöhnliche 
weisse Gutedel. Auch soll nach Dr. Entz noch eine blaue Spiel; 
art des geschlitzten Gutedel existiren. 

Gutedel, Königs-, roth, Tafeltraube. Deutschland, Oesterreich und 
Frankreich, v. Babo, pag. 650, als frührother Krach-Gutedel, 
königlicher Gutedel ; Trümmer, pag. 90 ; Pulliat vignoble, pag. 47, 
mit Abbildung, Tafel 24, als Chasselas violet, Cerese und Sep- 
tembro; ßendu, Tafel 69, mit Abbildung, als Chasselas rose de 
Montauban. Rebstock stark, mit dunkelrothbraunem und violettem, 
dunkelgestreiftem Holz. Blatt mittelgross, weich, nicht tief ein- 



— 68 — 

geschnitten, länglich, oben hellgrün, in's Bläuliche spielend, matt- 
glänzend; Blattstiel so lang als der Mittelnerv und ebenso wie 
die stärkeren Blattrippen roth gestreift und überlaufen; Trieb- 
spitzen kahl, röthlichbraun. Traube lang, ästig, walzenförmig, 
ungleichbeerig ; Trauben stiel kurz, dünn, röthlich; Beerenstiel 
lang, dünn, röthlich, glatt. Beere mittelgross, rund, hellroth, 
auch bräunlich^ durchscheinend, weissduftig, an der gleich nach 
der Blüthe eintretenden rothen Färbung leicht kenntlich, dick- 
häutig, schleimig, ziemlich frühreifend. Chasselas de Negrepont 
ist nur eine Spielart des Königs-Gutedels. 
Gutedel, rother, Tafel- und Keltertraube. Deutschland, Oesterreich 
und Frankreich. Nach Goethe's Atlas werthvollster Traubensorten, 
mit Abbildung, Tafel II. Literatur und Synonyme: v. Babo, 
pag. 644, als roth er Junker, rother Moster, rother Silberling, rothe 
Frauentraube, Chasselas rouge; Babo-Metzger , pag. 43; Dittrich 
III., pag. 517; v. Gock, pag. 55, mit Abbildung, Tafel 16; 
Kölges, pag. 298; in Deutschland als rother Schönedel, im Elsass 
als rother Süssling, rothe Süsstraube, in Frankreich als Chasselas 
rouge und rose, in Ungarn als Chasselas piros und Vörös Fabian, 
in Croatien unter dem Namen Crvena plemenika verbreitet; 
Trümmer, pag. 85, als rother Spanier, rother spanischer Gutedel 
in Steiermark. Rebstock von sehr kräftigem Wachsthum; Reb- 
holz fein gefurcht, gerade, röthlichbraun, mit dunkleren Streifen 
und Punkten; Knoten schwach verdickt, abgesetzt; Augen stark 
hervortretend, mit wolliger Spitze und Schuppen; Triebspitzen 
kahl, hellgrün, mit broncefarbigem Anflug, stark glänzend und 
mit vielen Ranken. Blätter mittelgross, dick, glatt, meistens 
rundlich, fünf lappig, mehr oder weniger tief eingeschnitten, oben 
hellgrün, mattglänzend, unten heller, verfärben sich ih's Rothe 
und Gelbe; Buchten klein; Stielbucht spitzwinklig, an der Mün- 
dung meistens gedeckt; Bezahnung unregelmässig, gross, kuppei- 
förmig, nach unten gebogen ; Endzähne der Blattlappen sehr gross, 
spitzig, stark nach unten und zugleich nach aussen verbogen; 
Nerven dünn, heller als die Blattfarbe, borstig,' mit röthlichem 
Anflug bis zur Hälfte der Länge; Blattstiel ziemlich lang, etwas 
höckerig, gelbgrün, röthlich überlaufen und gestreift. Traube 
gross, ziemlich locker, länglich, gleichbeerig; Traubenstiel lang, 
warzig, kahl, hellgrün, mit röthlichem Anflug: Beerenstiel kurz, 
warzig. Beere gross, hell- bis dunkelroth (weinroth), durch- 
. scheinend, schwach beduftet; Narbe gross,, vorstehend, braun; 
Beerenhaut dünn ; Saft sehr angenehm süss , dünnflüssig ; reift 
noch etwas früher als der weisse Gutedel, fast gleichzeitig mit 
dem grünen Sylvaner. Vorkommen, Cultur und Verwen- 
dung. Er ist wie alle Gutedelarten fast in allen, Weinländern 
als Tafeltraube verbreitet und wird in der neuesten Zeit in reinen 
Sätzen auch als Keltertraube in Steiermark und Niederösterreich 
sehr gesucht. Er verlangt einen kräftigen, nicht zu trockenen, 
tiefgründigen Boden, zeichnet sich beim Zapfenschnitt, sowie auf 



— 69 — 

i 
Bögen, an Spalieren und im Weinberg durch grosse, frühzeitig 
eintretende Tragbarkeit aus und liefert einen leichten, guten 
weissen Tischwein, welcher wegen seiner geringen Säure theils 
rein, theils mit anderen Sorten gemischt gekeltert und verwendet 
wird. Bei nasser, stark wechselnder Witterung zur Zeit der Reife 
springt er gern auf und ist dann der Fäulniss unterworfen. In 
der Nähe grosser Städte wird er als Tafeltraube sehr geschätzt, 
insbesondere, da er sich auf dem Transport gut hält und ein 
ansehnliches Aeussere besitzt. Der Rebstock leidet in niederen 
Lagen gern durch Frost, wesshalb vorzugsweise die jüngeren 
Anlagen vor Winter mit Erde behäufelt werden müssen. An 
Hecken und Spalieren braucht er einen grossen Raum und er- 
reicht bei genügender Kraft des Bodens und entsprechender 
Düngung ein hohes Alter, während er sich in ärmeren, leichteren 
Bodenverhältnissen sehr schnell erschöpft. Die Vermehrung des 
rothen Gutedel ist wie bei den meisten Gutedelarten sicher und 
leicht, da in der Rebschule fast alle gesunden Schnittreben 
Wurzeln bilden. Neuanlagen mit Schnittreben gedeihen daher 
bei einigermassen günstigen Verhältnissen und bei sorgfältiger 
Auswahl des Rebholzes oft eben so gut, als mit Wurzelreben. 
Die bei Trümmer, Nachtrag, pag. 22, als Blassrother oder 
Malvasier- Gutedel aufgeführte Traubensorte scheint nur eiue 
sehr schwach röthlich gefärbte Spielart des rothen Gutedel 
zu sein. • 

Gutedel, weisser Muskat-, Tafeltraube. Frankreich und Deutsch- 
land, v. Babo, pag. 657; Trümmer, pag. 88, als Muskat-Gutedel; 
Pulliat, vignoble, pag. 45, mit Abbildung, Tafel 23, als" Chasselas 
musqu6, Chasselas blanc musque und Chasselas musque le vrai. 
Der weisse Muskat- Gutedel unterscheidet sich vom weissen Krach- 
Gutedel durch einen schwächeren Rebstock, mehr lockere Trauben 
und weissgelbe Beeren mit einem äusserst feinen Muskatgeschmack, 
welcher jedoch nur erst bei voller Reife zur richtigen Ausbildung 
gelangt. Ueber die Existenz des von Babo, pag. 659, beschrie- 
benen blauen Muskat-Gutedels, welcher eine blaue Mtrskatellerart 
zu sein scheint, ist nichts Sicheres bekannt. 

Gutedel, weisser, Kelter- und Tafeltraube. Deutschland, Oesterreich 
und Frankreich. Nach Goethe's Atlas werthyollster 1?raubensorten 
mit Abbildung, Tafel. VIII. Literatur und Synonyme: v. Babo, 
pag. 633 und 646, als Süssling, Most, Moster, Silberling, Silber- . 
wissling, Frauentraube, Junker, weisser, gelber und grüner und 
Pariser Gutedel, grossblättrige und doppelte Spanische, Krach- 
most, Kracher am Rhein, Schönedel in Sachsen-, Trümmer, 
pag. 73 und 83; Metzger-Babo, pag. 28, mit Abbildung, Heft II, 
Tafel IX; Single, pag. 37, mit Abbildung, Tafel X; v. Gock, 
pag. 54 und 55; Dittrich, pag. 520 und 521; Kölges, pag. 297; 
Dornfeld, pag. 33; Stoltz, pag. 179, als Doucet, Marlenche, 
Momen blanc, Bournet, Lardat, Valais blanc, Süsstraube, Chas- 
selas dore, de Fontainebleau , Chasselas blanc, Bar sur Aube, 



— 70 - 

G-entil blanc oder vert, Cbasselas croquant oder dar in Elsass 
und Frankreich; in Italien als Marzemina bianca, Tribianco 
tedesco; in Ungarn als Feh6r ropoös Fabian, Gyöngyszölö; in 
der Schweiz als Wälsche, Rosmarintraube und Fendant; in Böhmen 
als Chrupka, Edelwein, Dobrorozne; in Croatien als Biela ple- 
menika praskava; Pulliat, vignoble, pag. 87, mit Abbildung 
Nr. 44, als Chasselas dor£; Rendu, Tafel 66, als Chasselas Fon- 
tainebleau, Tafel 67 als Chasselas de Mornain, Tafel 68 als 
Chasselas de Montauban. Die neueren Beobachtungen von Single 
und v. Babo- bestätigen, dass der weisse Gutedel und Krach- 
Gutedel unter gleichen Verhältnissen auch die gleichen Eigen- 
schaften bekommen und daher nicht unterschieden werden können. 
Rebstock stark; Rebholz röthlichbraun, oft wie beduftet, dunkler 
gestreift und punktirt, sehr viele Ranken bildend; Knoten erhaben, 
4 bis 5 Zoll weit von einander stehend; Augen stark hervor- 
tretend, stumpf, mit weisswolliger Spitze. Blätter mittelgross, 
dünn, mehr länglich, ziemlich tief eingeschnitten, fönflappig, auf 
der oberen Seite eben, besonders bei jüngeren Blättern, und 
hellgrün, unten gelbgrün und bei älteren Blättern und gutem 
Standorte borstig und rauh; Verfärbung in's Gelbliche und zei- 
tiges Abfallen im Herbst; Bezahnung unregelmässig und ungleich, 
Endzähne lang und spitz, auswärts und abwärts gebogen ; Buchten 
mehr spitzwinklig, selten gedeckt; Nerven ziemlich stark, hell- 
grün, nach dem Stielpunkte zuweilen etwas röthlich überlaufen; 
Blattstiel so lang als der Mittelnerv, dünn, hellgrün, auch röth- 
lich, kahl, unten stark verdickt; Blätter an den Triebspitzen 
hellgrün, kahl, stark glänzend, braunroth, broncirt, mit zahl- 
reichen stark entwickelten Ranken. Traube gross, theils dicht, 
theils locker, länglich, oben ästig, bei ungünstiger Blüthezeit 
ungleichbeerig; Traubenstiel lang, dünn, biegsam, hellgrün und 
röthlich, etwas Warzig; Beerenstielchen kurz, dünn, mit stark 
abstehendem, warzigem Wulst; Beere gross, kugelig, gelbgrün, 
durchsichtig, geädert, auf der Sonnenseite braun gefleckt; Narbe 
gross; Beerenhaut und Saft je nach Boden und Standort mehr 
oder weniger fleischig und krachend, indem bei lehmigem, etwas 
trockenem und freiem Standorte im Weinberg die Beeren meist 
hartschaliger und fleischiger werden als an Spalieren in Niede- 
rungen und feuchtem Boden ; Reifezeit fast gleichzeitig mit rothem 
Gutedel. Vorkommen, Cultur und Verwendung. Der weisse 
Krach-Gutedel kommt fast in allen Weinländern vor und ist als 
Keltertraube besonders im badischen Oberland verbreitet, wo 
die Mark gräflerw eine aus ihm bereitet werden. Ausserdem kommt 
er als Keltertraube in ausgedehntem Anbau am Genfer See vor, 
wo er zur Bereitung der als la cote bekannten Weine dient. 
Sodann findet man ihn in grösseren zusammenhängenden An- 
pflanzungen in der Umgebung von Wien und Paris und den 
meisten grossen Städten, weil er mit zu den schätzenswerthesten 
und ertragreichsten Tafeltrauben gehört und sich bei geeigneter 



— 71 — 

Vorrichtung bis tief in den Winter hinein aufbewahren lässt. 
Seine Hauptvorzüge bestehen in der geringen Empfindlichkeit 
und der damit zusammenhängenden grossen Tragbarkeit, in welcher 
er so leicht von keiner anderen Sorte übertroffen wird. Er ist 
als Tafel- wie als Keltertraube von grosser Bedeutung und ver- 
trägt kurzen Schnitt auf Zapfen, wie am Genfer See und in 
Niederösterreich, so gut als den Bogenschnitt, wie im Markgräfler- 
land. In Bezug auf Boden ist zu beachten, dass er nur in kräf- 
tigem, tiefgründigem, nicht zu trockenem Boden und niedrigen 
flachen Lagen seine vollkommene Ausbildung und ein 1 ent- 
sprechendes Alter erreicht, während er in trockenem, magerem 
Boden, sowie bei hoher Lage sehr schnell in Tragbarkeit nach- 
lässt und zurückgeht. Der Gutedelwein ist ein guter, leichter 
Tischwein, welcher sich sehr gut zum Verschneiden eignet, 8 bis 
10 Gewichtsprocente Alkohol hat und sich durch eine geringe 
Säure von 4 bis 6 per mille auszeichnet. 

Guyenne, siehe Mondeuse. 

Gy Öngy SZÖllÖ , siehe Perelntraube. 



Hainer, grosser grüner, Keltertraube. Steiermark, Croatien und 
Dalmatien. v. Babo, pag. 365; Trümmer, pag. 36. Syn. Ross- 
schweif, Grünhainer, grüner Rosszagler, Grünler, Grünauer, Brenk, 
Grünstock, Selenika, Seleniak. Rebstock von mittelstarkem, 
oft wild ausartendem Wachsthum, mit schlankem, weissbraunem, 
weitknotigem, grossaugigem Holz. Blatt länglich, fünflappig, 
ziemlich tief eingeschnitten, einem Rieslingblatte nicht unähnlich, 
kurz und stumpf gezähnt, oben gelbgrün, runzlig, unten grob- 
filzig; Blattrippen und Blattstiel röthlich.* Traube gross, dicht, 
pyramidenförmig; Traubenstiel stark, zähe, rothbraun. Beere 
rund, grün, nur bei sehr heisser Lage und voller Reife mit bräun- 
lichen Flecken, weissduftig, fein punktirt, kleinnarbig. Obwohl 
diese Sorte in heissen Ländern und bei voller Reife einen mit 
Bouquet versehenen Wein liefern soll , so passt sie doch unter 
allen übrigen Verhältnissen nicht, weil die Traube gern fault 
und der Stock gern verwildert. Wird daher überall ausgerottet. 
Trümmer beschreibt noch einen kleinen grünen und einen blauen 
Hainer, welche ebenso werthlos sein sollen. 

Haläper Muskateller, siehe Muskattraube, Halaper. 

Hammelshoden, Hammelsschelle, Hammelssöhleri, siehe 
Trollinger , blauer. 

HamvaS, grau, Keltertraube. Griechenland und Ungarn (Fünfkirchen). 
Syn. Perltraube, graue, Baratsuha, Bisser. Nach Las Torres, » 
Weinlaube 1872, pag. 374. Rebstock sehr fruchtbar, nicht 
empfindlich, mit zimmtbraunem Holz und schwach bläulichem 
Anflug. Blat£ fünflappig, mittelgross, dunkelgrün und glänzend, 



— 72 — 

Traube gross, achselig, dicht; Traubenstiel dick, holzig, bräun- 
lich. Beere rund, gross, dünnhäutig; grauroth, sehr süss, aroma- 
tisch, fault nicht gern. Soll vorzügliche Weine liefern. 

Hängling, blauer, Keltertraube. Württemberg, v. Babo, pag. 619, 
als blaue Frankentraube; Single, pag. 62, auch als Häusler 
genannt. Rebstock mittelstark, empfindlich, mit graubraunem, 
fein gefurchtem und punktirtem Holz. Blatt mittelgross, dick, 
glatt, ziemlich tief eingeschnitten, rund, oben dunkelgrün, etwas 
glänzend, unten heller; Verfärbung in's Röthliche; Blattstiel kürzer 
als der Mittelnerv, dick, warzig, kahl, braun gestreift; Triebspitzen 
grün und röthlich, kahl. Traube mittelgross, locker, einfach; 
Traubenstiel lang, dünn, rothgestreift; Beerenstiel lang, dick, 
warzig, mit schwachem Wulst. Beere mittelgross, rund, dunkel- 
blau, beduftet, hartnarbig, dünnhäutig, dünnflüssig, süss, ziemlich 
frühreifend. Eine Traubensorte von geringerem Werthe. Der von 
Single, pag. 60, beschriebene Süssroth, Grobroth oder Tauber- 
schwarz, welche v. Babo, pag. 484, blaue Hartwegstraube 
nennt, ist dem blauen Hängling gleich. .Die von Babo, pag. 214 
und 216, beschriebenen weissen und rothen Hängling kommen 
nur wenig vor und sind wohl nur als Spielarten des blauen 
Hängling zu betrachten. 

Mpndjemu, eine frühe rothe Traube aus Pcrsien. Nach Scharrer. 

Hansen, rother, Keltertraube. Württemberg, v. Babo, pag. 601; 
Trümmer, Nachtrag, pag. 73; Single, pag. 59. Syn. Hans, 
Schwabenhans, Kleiner Velteliner. Rebstock mittelgross, mit 
weissgrauem, in's Bräunliche schimmerndem, dunkel punktirtem 
Holz. Blatt gross, ziemlich dick, veltelinerartig, glatt, ziemlich 
tief eingeschnitten, rund, oben dunkelgrün, mattglänzend, unten 
graugrün, ungleich bezahnt; Triebspitzen weissgrün, wenig wollig; 
Blattstiel etwas kürzer als der Mittelnerv, dünn, röthlich. Traube 
gross, ästig, pyramidenförmig, dicht; Traubenstiel kurz, dick, 
dunkelgrün, röthlich; Beerenstiel kurz, dünn. Beere kugelig, 
hellroth, aderig, durchscheinend, beduftet, punktirt, grossnarbig, 
weichschalig , sehr süss und etwas fleischig, ziemlich frühreifend. 

Hapshovina bela, siehe Fisch traube, weisse. 

Härsleyelu (lindenblättrige) , weiss, Keltertraube. Ungarn. Nach 
Dr. Entz, Ofener Catalog Nr. 114. Syn. Hars Levelii, {larschat 
Löwelin und Lipovina. Reb stock üppig wachsend, fruchtbar, 
mit bräunlichgelbem , kurzgegliedertem Holz und zahlreichen * 
Ranken. Blatt mittelgross, dreilappig, verbogen, stumpf gezahnt, 
oben runzlig, unten wollig. Traube ziemlich gross, geachselt, 
etwas locker. Beere rund, mitfelgross, weissgelb, beduftet, 
punktirt, dünnbalgig, fault gern, friihreifend. 

Hartalbe, Harter Eiben, Hartgrober, siehe Elbling. 

Harthengst, Hartheigst und Hartheinsch, siehe Orleans. 

Hartwegstraube, siehe Hängling, blauer. 

Hätif de Tenerif oder Chasselas Hatif de Tenerif, siehe Gut- 
edel, weisser Krach-. 



— 73 — 

Heinzler, siebe Räuschling, weiss*er. 

Hensch, Heinsch, Heinisch, Hintsch, Hinsch, Hinsehen, 
Henicher, Hunsch, Hüntsch, Heuntschler, siehe Heuirisch. 

Henab Turqui, weiss, Tafeltraube. Egypten. Nach Pulliat. Blatt 
sehr grossj glatt, .eingeschnitten. Traube gross, astig, pyramiden- 
förmig. Beere sehr gross, länglich, spätreifend. 

Hepta-Gennon,' goldgelb, feste lange Tafeltraube aus Griechenland. 
Nach Schmidt. 

Heimisch, weisser, Keltertraube. Steiermark. Trümmer, pag. 52; 
v. Babo, pag. 542. Syn. ausser den unter Hensch aufgeführten 
Verstümmelungen des Namens, Weisse, Braune, Weissstock, 
Hunnentraube, Burgegger, Grobweisse, Absenger, Beiina, Grobe, 
Borzenauer; in Croatien Biela Ifelina velika. Rebstock stark, 
dauerhaft, mit dunkelbraunem Holz. Blatt mittelgross, dick, 
wenig eingeschnitten, gross und spitz gezähnt, scheinbar runzlig, 
oben dunkelgrün, unten mehr oder weniger wollig; Blattstiel 
röthlich, etwas wollig; Triebspitzen kahl, röthlich. Traube gross, 
dicht, ästig v Traubenstiel kurz, leicht zerbrechlich, gelbbraun; 
Beerenstiel gelbgrün, glatt. Beere rund, weissgelb, bei voller 
Reife braun gefleckt, schwach punktirt ,. graunarbig , dünnhäutig, 
schwach weissdufti^, sehr saftig, säuerlich süss. Als Spielarten 
hiervon gibt es einen gelben Heimisch , welcher sich vom 
weissen nur durch kleinere Trauben, mehr gelbliche Beeren und 
kleinere, metir scharf gezähnte Blätter unterscheidet, ferner einen 
rothgestreiften Heunisch, welöher etwas mehr' wollige, weniger 
eingeschnittene Blätter, und rothgestreifte, hellgelbe, später rei- 
fende Beeren hat, als der weisse Heunisch. Der Grobheunisch 
ist nur als eine Ausartung des weissen Heunisch zu betrachten. 
Die als schwarzer Heunisch bezeichnete, ganz werthlose Träuben- 
sorte gehört nicht zur Familie der Heunisch. 

Heunisch, rother, Keltertraube. Steiermark. Trümmer, pag. 61; 
v. Babo, pag. 547. Syn. Ranfler, Baboleih , Ranfoliza, Brünner 
Roth, Ranfolina, Rambolina. Rebstock ziemlich stark, wenig 
empfindlich, sehr fruchtbar, mit braunröthlichem, dickaugigem 
Holz. Blatt dünn, rund, dreilappig, kuiz eingeschnitten, kurz 
gezahnt, oben- glatt, dunkelgraugrün, gegen den Herbst sich roth 
verfärbend, unten wollig; Blattstiel roth. Traube gross, ästig, 
ziemlich dicht; Traubenstiel dünn; Beerenstiel dünn, feinwarzig. 
Beere rund, roth marmorirt, bei voller Reife hellroth, etwas 
weissduftig, wenig punktirt, graunarbig, dünn häutig, ziemlich früh- 
reifend. Der von Trümmer beschriebene dreifarbige Heunisch 
is# nur eine etwas später reifende Spielart des rothen Heunisch, 
deren Beeren sich wie beim Königs -Gutedel sehr zeitig, und 
zwar bei dieser Sorte blau färben. 

Hibou, weisser, Keltertraube. Savoyen. Nach Pulliat. Blatt ziemlich 
gross, glatt, wenig eingeschnitten. Traube ziemlich gross, etwas 
ästig und dicht, pyramidenförmig. Beere ziemlich gross, länglich, 



~ 74 — 

gelblichweiss. Hiervon soll es noch eine blaue Spielart als Hibou 
noir in Savoien geben. 

Hitzkirchener, blau, Keltertraube. Schweiz. Nach Kohler, „Der 
Weinstock und der Wein", pag. 10. 

Honigler, weisser, Keltertraube. Ungarn. Trümmer, pag. 102; 
v. Babo, pag. 46*, Pulliat, vignoble, pag. 83, mit Abbildung, 
Tafel 42, als M£zes blanc in Frankreich, als Bela okragla Ranka 
in Syrmien, Goldtraube, Honigtraube, M6zes fehe'r, Zandler und 
Särga margit in Ungarn, als Bieli medenac in Croatien. Bebstock 
sehr stark, fruchtbar, dauerhaft, mit gelbbraunem, in's Weissgelbe 
übergehendem, engknotigem Holz. Blatt rund, dick, fünflappig, 
ziemlich tief eingeschnitten, gross gezähnt, oben glatt, dunkelgrün, 
mit gelbgrünen Rippen, unten graufilzig; Blattstiel dick, röthlich, 
borstig. Traube gross, locker, ästig, pyramidenförmig, einem 
weissen Elbling gleich; Traubenstiel kurz, dick, fleischig; Beeren- 
stiel dünn, lang, sehr warzig. Beere rund, selbst plattgedrückt, 
weissgelb, Sonnenseite oft braun gefleckt, gross pflnktirt, mit etwas 
Rost, hochnarbig, dünnhäutig, durchscheinend, weichfleischig, sehr 
süss und angenehm, fault bei nassem Wetter leicht. 

HrskawatZ (Serbien), siehe Kamenitscharka. 

Hrustez oder Hrüsel, siehe Kanigl. 

Hudler, rother, eine werthlose, dem blauen Blank sehr ähnliche 
Traubensorte. 

Hunnentraube , siehe Heunisch, weisser. 

Hycales, gelb, Tafeltraube. Spanien (Andalousien). Nach Pulliat, 
vignoble, pag. 61, mit Abbildung, Tafel 31. Rebholz stark. 
Blatt mittelgross, länglich, oben wenig wollig, unten filzig, tief 
eingeschnitten; Stielbucht offen; Bezahnung lang; Blattstiel sehr 
lang. Traube ziemlich gross, kegelförmig, ästig, etwas locker; 
Traubenstiel kurz. Beere ziemlich grosa, länglich, hellgrün, in's 
Gelbliche beduftet, 

I und J. 

Jacober, siehe Möhrchen, blaues. 

Jacobi- oder Jacobstraube, blaue, siehe früher blauer Burgunder. 

Jacobstraube, weisse, siehe Kleinedel oder Burgunder, weisser. 

Jacobin, blauer, siehe Cot. 

Jacobin, violetter, siehe Ostertraube, blaurothe. 

Jacquere, weiss, Keltertraube. Savoyen. Syn. Buisserate, Cugpette. 
Chercne", Coufe-Chien. Nach Pulliat, vignoble 1876, pag. 7, mit 
Abbildung Nr. 100. Blatt mittelgross, glatt. Traube mittejgross, 
kurz, ästig. Beere rund, oft unregelmässig, • gelblichweiss, etwas 
frühreifend. 

Jakovez, siehe Grutedel (Luttenberg). 

Jalsovec, siehe Kracher (Croatien). 

Janese, blau, Keltertraube. Italien (Baronisi). Syn. Gaianese. Nach 
ßullettino ampelografico HI, pag. 171. Holz engknotig. Blätter 



- 75 — 

mittelgross, fünftheilig, dunkelgrün; Zähne kurz und hakenförmig; 
Blattstiel kürzer als der Mittelnerv. Traube lang, ästig. Beere 
nahezu rund, mittelgross, blau, beduftet. Hiervon gibt es eine 
weniger werthvolle Spielart unter dem Namen Janesona. 

Jardovany feher, siehe Silberweiss. 

«lauer oder Jaushovez 3 siehe Barthainer oder Kracher oder Javor. 

Jauernik, siehe Kadarka, weisse. 

Javer Yervoshek, siehe Tantovina, weisse. 

Javor, grosser weisser, Keltertraube. Steiermark. Syn. Jauer, 
Jaushovez, Morshina, weisse. Nach v. Babo, pag. 397, und 
Trümmer, pag. 48. Holz braunroth, dunkelgestreift, weitknotig. 
Blatt dreilappig, wenig eingeschnitten, oben dunkelgrün, uneben, 
unten wollig, schwarz punktirt, grobrippig, gross und tief gezähnt; 
Blattstiel behaart, stark, etwas röthlich. Traube gross, dicht, 
ästig, pyramidenförmig, kurzstielig. Beere rund, weissgelb, gross- 
narbig, bisweilen braun gefleckt, dünnhäutig, süss und leicht der 
Fäulniss unterworfen. Die Sorte hat den illirischen Namen Javor 
oder Jauer (auf deutsch ,, Ahorn") erhalten, weil die Blätter durch 
ihren auffallend verlängerten Mittellappen einem Ahornblatte ähn- 
lich sind. Der bei Trümmer, pag. 50, und bei v. Babo, pag. 399, 
beschriebene mehl weisse Javor unterscheidet sich von diesem 
durch die offenen Stielbuchten, die mehr ästige, lockere Traube, 
durch die kleinen, silberweissen, wie mit Mehl bestaubten sauren 
Beeren und die spätere Reife. 

Javorosters, siehe Kanigl, grüner. 

Jerusalemtraube, weisse, rothe und blaue, sollen nach Bronner 
langbeerige, schöne, fruchtbare Tafeltrauben aus Syrmien sein, 
welche wohl dort einen anderen Namen führen werden und erst 
später richtig bestimmt werden können. 

Imbrina, siehe Portugieser, rother. 

Imperial noir, siehe Bellino. 

Imperialrebe, feigenblättrige, weiss, Tafeltraube. Steiermark. Syn. 
Riesenweiss und weisser Imperial. Nach Trümmer, pag. 19. Reb- 
stock baumartig, mit dickem, braungelbem, dickknotigem Holz. 
Blatt gross, dick, fünf- bis siebenlappig, ähnlich einem geschlitzten 
Gutedel, kurz und stumpf gezähnt; Stielbucht rautenförmig er- 
weitert; Blattfläche oben dunkelgrün ,' unten weisswollig, einem 
Feigenblatt nicht unähnlich. Traube sehr gross, bis einen Fuss 
lang, sehr ästig und locker, dünnstielig. Beere sehr gross, rund, 
seltener oval, dickhäutig, durchscheinend, gelblichweiss, kleinnarbig, 
. sonnenseitig zuweilen braun gefleckt, spätreifend. 

Insolia bianca, weiss, Tafeltraube. Calabrien. Nach Pulliat. Blatt 
gross, glatt, tief eingeschnitten. Traube ziemlich gross, ästig, 
konisch. Beere ziemlich gross, länglich, gelblichweiss, spät- 
reifend. Hiervon kommt noch eine blaue Spielart als Insolta 
niura vor. 

Inzolica rossa, siehe Duraca, 



— 76 - 

Jouanen, Jouannenc, Jouannen charnu (Pulliat), siehe Seiden- 
traube. 

Iparscina, siehe Wipbacher, weisser. 

Ischia oder vigne d'Ischia dürfte wohl dem frühen blauen Bur- 
gunder gleich oder sehr nahe verwandt sein. Siehe diesen. 

Jubi, siehe Augibi. 

Jufarko und Juhfark feher, siehe Lämmerschwanz. 

Juliatique blanc, siehe Seidentraube. 

Jungf erntraube, blaue', siehe Vogeltraube, blaue, oder Bur- 
gunder, früher blauer. 

Juliustraube, July grape, siehe Burgunder, früher blauer. 

Junker, siehe Gutedel. 

Jurangoil, grün, Keltertraube. Frankreich (Basses Pyrenäes). Syn. 
Gruillard. Nach Pulliat. Blatt uneben, wollig, ziemlich tief ein- 
geschnitten. Traube ästig, dicht, konisch. Beere beinahe rund, 
grüngelb. 

JllSSÜm, in verschiedenen grünen und blauen Spielarten, eine Tafel- 
traube aus Transkaukasien und Persien. Nach Scharrer. 



K. 

Kadarka, blau, Keltertraube. Ungarn. Nach Goethe's Atlas werth- 
vollster Traubensorten mit Abbildung, Tafel XVIII. Literatur und 
Synonyme: v. Babo, pag. 418; Trümmer, pag. 114, als blaue 
Ungarische, schwarzer Mosler in Steiermark; Schams, I. Theil, 
pag. 135, und an anderen Stellen als Cerna Skadarka, Skakar 
und schwarzer Skutariner und nach Dr. Entz (Ofener Landes- 
rebschul-Katalog Nr. 102) als Kadarka Keck, Jenei fekete (Bihar- 
bam), Csöka szölö (Nyne, Györ), Ludtalpü und Keresztes levelü 
(Eger), Török szöllö (Visonta); Fekete czigäny (Muczai, Beregm.) 
in Ungarn; nach Lambl als Modra kadarka, branic^evka in Croa- 
tien; v. Grock, pag. 87, und Calwer II, pag. 112, als edler 
schwarzblauer ToTtayer ; Dornfeld, pag. 42 ; ausserdem finden sich 
in der „Weinlaube" 1871, pag. 249, schätzbare Notizen über 
diese Sorte. In Frankreich kommt sie nur in Traubensammlungen 
als Kadarkas vor. Hebst öek in der Jugend sehr üppig wach- 
send; Bebholz gerade, ungleich gegliedert, rothbraun, dunkel 
gestreift und punktirt, mit wenig Ranken. Blätter länglich, ver- 
bogen, gross, dick, drei- bis fünflappig, kurz eingeschnitten, die 
unteren Einschnitte oft nur schwach angedeutet, oben dunkelgrün, 
mattglänzend, etwas uneben, unten weissgrau, stark filzig; Bezah- 
nung gross und breit ; Blattrippen sehr grob , hellgrün , weiss- 
borstig; Blattstiel kürzer als die Mittelrippe, meist glatt, selten 

* wollig, mit röthlichem Anflug; Blätter an den Triebspitzen gelb- 
lichgrün, weisswollig, zuweilen mit bräunlichem Anflug. Traube 
gross, einfach, dichtbeerig, oft mit fruchtbaren Knoten; Trauben- 
stiel kurz, braunroth; Beerenstiel gelblichgrün, mit kleinem Wulst, 



— tf — 

feinwarzig. Beere rund, mittelgross, blau, klein- und graunarbig, 
sehr dünnhäutig, saftreich, süss und gewürzhaft, fault nicht gern ; 
Reifezeit etwas spät. Vorkommen, Cultur und Verwendung. 
Die blaue Kadarka ist eine ungarische Traubensorte, welche nach 
Schams wahrscheinlich aus Kleinasien eingeführt worden ist. Sie 
kommt hauptsächlich in Syrmien, im Menescher, Ofener und Vil- 
lainer Weingebirge vor und ist die veibreitetste und werthvollste 
blaue Traubensorte Ungarns. Von hier kam sie nach Croatien, 
wo sie ebenso geschätzt wird, und nach Steiermark. Die Kadark i 
wird in ihrer Heimat im Kopf- oder Kahlschnitt behandelt und 
scheint dabei ganz günstige Resultate zu liefern, so dass schon 
Schams von ihr sagte, sie sei das beste und edelste Gewächs der 
südlichen Weingegenden Ungarns und vereinigt in sich alle Vor- 
züge, welche den Winzer in Betracht auf Güte und Menge zu- 
friedenstellen. Die Kadarka ist äusserst fruchtbar, wenig empfind- 
lich und dürfte auch zu Versuchen in anderen Ländern auf 
besseren südlichen Lagen zu empfehlen sein. Sie wird in Ungarn 
nur in einer Höhe von drei Fuss meistens ohne Pfahl erzogen 
und verträgt diese kurze Behandlung während der Sommerzeit 
sehr gut, selbst auf die Dauer. Sie ist jedenfalls eine der vor- 
züglichsten Rothweintrauben , welche in guten Jahren 18 bis 
20 Procente Zucker, nur 6 bis 7 pro mille Säure und ein an- 
genehmes Aroma liefert. Die Kadarka ist die einzige blaue 
Traubensorte, welche Trockenbeeren zur Ausbruch- Weinbereitung 
gibt. Die meisten ungarischen Rothweine bestehen aus ihr. Nach 
Dr. Entz soll es in Ungarn noch eine rothe und eine weisse 
Kadarka, sowie mehrere Unterspielarten der blauen und eine blaue 
muskirte Kadarka geben. 

Kamenitscharka oder Hrkawatz, blau, Keltertraube. Serbien. Nach 
M. Savits. 

Kamouri, weiss, Keltertraube. Kaukasus. Nach Pulliat. Blatt etwas 
, glänzend, wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube klein, konisch, 
etwas dicht. Beere klein, weissgrön, spätreifend. 

Kanigl, grüner, Keltertraube. Steiermark. Nach Trümmer, pag. 232, 
und v. Babo , pag. 622. Syn. Eisbröckler, Javorosters, Licht- 
labler, grüner und kleiner Kracher, Kirhlihkovez, Maslovna 
(Schmalztraube), Hrustez oder Hrusel und Siviza. Rebstock 
von massigem Wachsthum mit röthlichbraunem, punktirtem, etwas 
weitknotigem Holz. Blatt rund, dünn, fünflappig, ziemlich tief 
eingeschnitten, kurz und spitz gezähnt, oben eben, hellgrün, 
glänzend, wie mit Oel überstrichen, unten fein weisswollig; Trieb- 
spitzen röthlich broncirt, wie beim Gutedel. Traube klein, dicht, 
walzenförmig, kurzstielig. Beere rund, zuweilen langgedrückt, 
gelblichgrün, fein punktirt, grossnarbig, dünnhäutig, braun gefleckt. 
Wegen Unfruchtbarkeit nicht empfehlenswerth , wenigstens in 
Steiermark. Hiervon existirt noch eine Spielart als weisser 
Kanigl, welche sich vom .grünen durch seinen mehr verbogenen, 
gekräuselten Blattrand unterscheidet. 



— *8 - 

Kapuzinertraube oder Kapuzinerkutten, siehe Burgunder, 
rother. 

Kaphzhina, Karzhina, Karzhna, Kavcina, siehe Kölner. 

Karbacher oder Karlsbacher, siehe Riesling, weisser. 

Karistiana, roth und grün, eine, lockere* hartbeerige Tafeltraube aus 
Griechenland. Nach Schmidt. 

Karmazyn, siehe Hängiing, blauer. 

Karoad, gelb, Tafeltraube. Frankreich. Nach Pulliat. Blatt mittel- 
gross, wenig eingeschnitten, wollig. Traube ziemlich gross, Ästig, 
etwas locker. Beere ziemlich gross, länglich, krachend, gold- 
gelb, ziemlich frühreifend. 

Katzendreckler, siehe Muskateller, gelber. 

Kauka oder Kavka, blau, Keltertraube. Steiermark. Nach Trümmer, 
pag. 191, und v. Babo, pag. 371. Syn. Kauka vinaria, kleine 
und edle Kauka. Rebstock klein, zwergartig, etwas emjrönd- 
lich v mit dünnem, rothbraunem, schwarz punktirtem Holz. Blatt 
rund, dick, dreilappig, kurz eingeschnitten, klein und kurz 
gezähnt, oben uneben, mit rother Verfärbung, unten grobfilzig; 
Rippen rauh und borstig; Blattstiel röthlich. Traube meist Jdein, 
locker, ästig. Beere klein, rund, punktirt dunkelblau, gewürzt, 
spätreifend. Aus ihr wurden die bekannten Vinarier oder Gono- 
bitzer Roth weine .bereitet. Wegen geringer Tragbarkeit, Empfind- 
lichkeit und später Reife verschwindet aber diese Sorte immer mehr. 

Kea, dunkelblau, eine frühe, mittelgrosse Keltertraube aus Griechen- 
land. Nach Schmidt.. 

Keknyelii, siehe Pikolit, weisser. 

Kecske Czesii, Ketske tsetsii feher, Kosiris beli, Kosizek 
beli, Ketske csöcsu, Kosjak, Ko§ji Zisek und Kets Kets 
etsu blanc et rouge, siehe Geisdutte. 

Kerko cernina, siehe Oberfelder, blauer. 

Kienzheimer, früher, und Kilianer, siehe Seidentraube. 

Kiraly SZÖllö, gelb, Keltertraube. Ungarn und Siel|enbürgen. Syn. 
Lampor (eine Verstümmelung des Wortes „Tempereur") , soll 
römischen Ursprunges sein. Nach v. Nagy. Blatt nicht sehr 
gross, gewöhnlich verbogen, eingeschnitten, wollig. Traube etwas 
klein und ästig, locker, länglich, sehr schön. Beere rund, mittel- 
gross, ziemlich frühreifend. 

Kirhlih kovez, siehe Kanigl. 

Kirmissi-Jussum oder Kisil-Jussum, blau, Tafeltraube. Transkau- 
kasien (Bazu). Nach Scharrer. 

Kisch misch in weissen und rothen Spielarten. Nach Scharrer in 
Transkaukasien und Persien vorkommend. 

Kischmisch, siehe weisse Corinthe. 

Kläbinger und St. Klauser, siehe Traminer, rother. 

Kläffer, «siehe Räuschling, weisser. 

Klammer, Klemmer und Klemmerle, siehe Elbling, weisser. 

Kläpfer, blauer, siehe Gelbhölzer. . 

Klävner, Klevner und Klebroth, siehe Burgunder, blauer. 



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Kleinbeer, Kleinberger und Kleinbürger, siehe Bl§tfi^wefeser.\ . / 

Kleinbrauner und Kleinwiener, siehe Traminer, rnfiti»«^" - ^.^ 

Kleinedel, weiss, scheint nur eine weniger werthvolle Spielart oder 
Ausartung des weissen Burgunders zu sein und ist bei v. Babo, 
pag. 253, bei Trümmer, im Nachtrag, pag. 133, beschrieben. 

Kleinräuschling, siehe Ortlieber. 

Kleinungar, blauer, Keltertraube. Ungarn. Syn. Osaviziza, Klein- 
schwarze. Nach Trümmer, pag. 187, und v. Babo, pag. 563. 
Rebstock stark, dauerhaft, hellroth, erfordert gute, warme Lage. 
Blatt länglich, dreiiappig, kurz eingeschnitten, kurz .und breit 
gezähnt, oben glatt, dunkelgrün, mit rother Verfärbung, unten 
feinwollig. Traube ziemlich gross, dicht, kurzstielig. Beere rund, 
oft gedrückt, dunkelblau, weiss beduftet, fein punktirt, graunarbig, 
dünnhäutig, süss und etwas gewürzt, spätreifend. 

Kleinweiss, weisser, Keltertraube. Ungarn (Syrmien, Banat). Syn. 
Aprofeher, Zöld feher, Balint und Aprafer. Nach Joh. las Torres 
und Kielberger in der Weinlaube, Jahrgang 1871, pag. 3, und 
Dr. Entz. Rebstock sehr kräftig und fruchtbar bei nicht zu 
trockenem Standort, mit gelbbraunem Holz. Blatt ziemlich gross, 
dreilappig , wenig eingeschnitten , stumpf gezahnt , oben etwas 
runzlig, unten behaart. Traube ästig, locker, bei trockenem oder 
ungünstigem Standorte gern ausreissend. Beere mittelgross, rund, 
grünlichgelb, braun punktirt, saftreich, dünnbalgig. Verlangt langen 
Schnitt und liefert sehr gute Weine. Der grüne Kleinweiss ist 
eine werthlose Spielart. 

Klevaiyka (Croatien), siehe Burgunder, 

Klingelberger, siehe Riesling, weisser. 

Knackerle, Knackerling und Kniperle oder Kipperle, siehe 
Ortlieber, gelber. 

Kohir, siehe Augster, weisser. 

Kölner, blauer, Kelter- und Tafeltraube. Steiermark. Nach Goethe's 
Atlas wertvollster Traubensorten mit Abbildung, Tafel XVI. 
Literatur und Synonyme : v. Babo, pag. 528, als Grob schwarze ; 
Trümmer, pag. 29, als blauer Hainer, Grossblaue, Kölinger, Gross- 
milcher, blauer Milcher, Kavzhina oder Kapshina, Zherna laska 
oder Zhernina, Velka Zherna oder Velka Sipa in Steiermark; in 
Ungarn als Kölner Kek; in Croatien als Modra Kavcina; in Nie- 
derösterreich als Schaibkürn. Der von Babo, pag. 179, beschrie- 
bene Blaue Scheuchner scheint doch nichts anderes als der blaue 
Kölner zu sein. Rebstock stark und dauerhaft; Rebholz nicht 
sehr dick, braunroth bis weissbraun mit hellerem Anflug, braun 
gefleckt und punktirt; Knoten dick, dunkler gefärbt, 3 bis 4 Zoll 
weit von einander entfernt; Augen hellbraun zugespitzt. Blätter 
fünflappig, -ziemlich tief eingeschnitten, oben dunkelgrün, glatt 
und glänzend, unten graugrün mit feiner ablösbarer Wolle ganz 
oder netzförmig überzogen; Bezahnung gross, scharf, meistens 
doppelt, in den erweiterten Buchten zwischen Mittel- und Seiten- 
lappen befindet sich in der Regel ein für diese Traubensorte 



- 8Ö — 

ganz charakteristischer Zahn; Mittellappen sehr breit mit grossem 
langem Endzahn; Nerven stark, gefurcht, borstig; Blattstiel länger 
als der Mittelnerv des Blattes, roth überlaufen, borstig; Blätter 
an den Triebspitzen hellgrün und roth gestreift, wollig. Traube 
sehr gross und ansehnlich, von leuchtender, malerisch schöner 
Färbung, ästig, pyramidalisch ; Traubenstiel 2 bis 3 Zoll lang, 
stark, zähe, holzig, grün, mit röthlichem Anflug ; Beerenstiel dick, 
warzig, gelbgrün, mit röthlichem Wulst. Beere gross, rund, 
dunkelblau, sehr stark weissduftig; Narbe fein grau; Beerenhaut 
dick, hart; Saft fleischig, süss und angenehm, dem Trollinger 
ähnlich; Reifezeit gleichzeitig mit der blauen Zimmettraube. Vor- 
kommen, Cultur und Verwendung. Der blaue Kölner kommt 
in Krain, Jstrien und besonders in Steiermark vor und ist da- 
selbst schon seit langer Zeit bekannt, was durch uralte Wand- 
spalierstöcke bestätigt werden kann. Seine Verbreitung ist am 
stärksten in dem unteren Koloser Weingebirge Steiermarks und an 
der croatischen Grenze und in Croatien selbst, wo er den dorti- 
gen Weinen mit den Charakter verleiht. In Niederösterreich 
kommt er nur sporadisch vor; er ist durch seine leuchtend blauen, 
grossen und stark weissbedufteten Trauben schon von Weitem 
kenntlich, welche in Form und Grösse einer Trollingertraube 
nicht unähnlich sind. Der Hauptvorzug des blauen Kölner be- 
steht ausser dem schönen Ansehen in der geringen Empfindlich- 
keit des Stockes während der Blüthe und im Winter; er gedeiht 
überall, insbesondere an Hecken und Spalieren, wo er auf Bögen 
angeschnitten werden muss und dann eine ganz bedeutende Aus- 
dehnung und Dauer erhält. Im Weingarten wird er gewöhnlich 
kürzer geschnitten. Seine Tragbarkeit ist der Grösse der Trau- 
ben entsprechend. Der blaue Kölner ist eine sehr schöne Tafel- 
traube und liefert viel, aber geringeren, etwas wässerigen, nicht 
lange haltbaren Wein. Director Lambl in Kreuz rechnet ihn für 
Croatien mit unter die guten Keltertrauben, welche viel, aber 
leider nicht genug gefärbten Wein gibt. Er hat in dieser Be- 
ziehung den gleichen Werth unter den blauen Trauben, wie die 
Gutedel unter den weissen und rothen Trauben. Er dürfte daher 
als Keltertraube nur zum Verschnitt mit besseren Sorten oder 
sauren Jahrgängen sich eignen, da der Säuregehalt ein massiger 
zu nennen ist. Nach den an der Weinbauschule in Marburg 
vorgenommenen mehrjährigen Untersuchungen hat er in besseren 
Jahrgängen einen Zuckergehalt von 15 bis 16 Proceht und eine 
Säure von 6 bis 8 pro mille. In Croatien wird er natürlich viel 
reifer und liefert auch einen besseren Wein. Nach Trümmer 
gibt es noch einen rothen und weissen Kölner, welche aber nur 
werthlosere Spielarten der blauen Varietät sind. 

Köve> SZÖllÖ, weiss, Kelter-' und Tafeltraube. Siebenbürgen. Nach 
v. Nagy. 

KÖvi dinka VÖrÖS, siehe Steinschiller, rother. 

Königstraube, rothe, siehe Portugieser, rother. 



— 81 — 

Köntgstraube, weisse, Tafeltraube. Frankreich? Nach Trümmer, 
pag. 20. Eebstock sehr stark und fruchtbar, mit hellrothem, 
schwarz punktirtem Holz. Blatt rund, dünn, fünflappig, in den 
unteren Buchten zuweilen mit einem Zahn versehen, oben glatt, 
mattgrün, unten feinwollig. Traube sehr gross, locker, ästig, 
zoitig, langstielig. Beere länglich, gross, gelblichgrün, fein 
punktirt, grossnarbig, dickhäutig, ziemlich frühreifend. 

Kolokitiapi, grüngelb, eine feinhäutige, lockere, grossbeerige Tafel- 
traube aus Griechenland. Nach Schmidt. 

Kolonjka und Kosavina, siehe Kölner. 

Kontori, blau, eine lockere, gefleckte Kelter- und Tafeltraube aus 
Griechenland. Nach Schmidt. 

Kprinthie, granatroth, eine grosstraubige , feine Tafeltraube aus 
Griechenland. Nach Schmidt. 

Kosiak zhernl, siehe Damascener, blauer. 

Kotgino, weissgrün, eine grosstraubige, breitbeer ige Tafeltraube aus 
Griechenlaud. Nach Schmidt. 

Kracher, Krachgutedel, Krachmost und Krächeleder, siehe 
Gutedel, weisser Krach-. 

Kracher, grüner, und kleiner, siehe Kanigl. 

Krach%l\ gelber, Kelter- und Tafeltraube. Steiermark. Syn. Fleugler, 
Oheimer, Kerhlihkobiz. Nach Trümmer, pag. 147, und v. Babo, 
pag. 584. Rebstock von massigem Wachs tb um, wenig fruchtbar 
und empfindlich, mit schlankem, dünnem, gelbbraunem, gestreiftem, 
engknotigem Holz. Blatt dreilappig, wenig eingeschnitten, scharf 
gezähnt, oben glatt, gelbgrün; Rippen borstig; Blattstiel roth 
gefleckt. Traube locker, ästig, kurz stiel ig. Beere rund, bis- 
weilen plattgedrückt, grossnarbig, fein punktirt, dickhäutig, gelb- 
lichgrün. Ist nicht sehr werthvoll. Hiervon existirt noch eine 
werthlosere Spielart als weisser Kracher, welche ebenfalls bei 
Trümmer und v. Babo beschrieben ist. 

Kralovina, Kraljevina und Kraljoviner, siehe Portugieser. 

KremitSCher, siehe Gutedel, geschlitzter. 

Kreuzweinbeer, Kreuzer, Krishon, Krishowatina, Krisho- 
watina velka, siehe Hainer, grosser grüner. 

Krhkopadna (Croatien), siehe Barthainer. 

Kriecher, grossblauer, Krupna und Kriechentraube, siehe 
Urbanitraube. 

Kristaller, Kristeller und Kurzstingl, siehe Elbling. 

Kümmeltraube, siehe Muskateller, rother. 



L. 

Lacrima Christi, blau,' Keltertraube. Italien (Arnesano, Neapel). 
Syn. Lacrima, Lagrima und Lacrima di Napoli. Nach Bullettino 
ampelografico, Fase. I, pag. 46, und Fase. II, pag. 109. Reb- 
holz hellbraunroth, engknotig, von mittlerer Stärke. Blatt fünf- 

H. Goethe, ampelogr. Wörterbuch. 6 



— 82 — 

lappig, tief eingeschnitten in vier tiefe Buchten, unregelmässig 
gezähnt, oben glatt, dunkelgrün, unten hellgrün ; Verfärbung Töth- 
lich; Blattstiel roth. Traube mittelgross, ästig, mit rothem Kamm. 
Beere länglichrund, klein, oft gedrückt, dunkelblau, weiss be- 
duftet, hartschalig, süss, mit feinem Muskatgeschmack. Diese Sorte 
liefert den berühmten hellrothen Wein, welcher unter der Be- 
zeichnung pLacrimae Christi" bekannt ist, und jedenfalls als*einer 
der werthvollsten italienischen Weine gelten kann, da er sehr 
feurig und äusserst angenehm gewürzt erscheint. Unter dieser 
Bezeichnung kommen indessen noch viele andere, geringere 
italienische Weine vor. Von dieser Traubensorte existiren noch 
mehrere Spielarten, welche als Lagrima nera, Lacrima Christi della 
Somma, Lacrima di Madonna und unter anderen Benennungen 
vorkommen, aber weniger Werth haben. Demaria und Leardi 
führen pag. 302 unter Lacrima Christi eine weisse Traubensorte 
auf mit stark geschlitzten Blättern, was wohl ein Irrthum sein 
dürfte. 

Lady Downe's, blau, Tafeltraube. England (für Treiberei). » Syn. 
Lady Downe's seedling. Nach Pulliat, vignoble, pag. 131, mit 
Abbildung Nr. 66. Blatt ziemlich gross, mehr lang als breit, 
oben "glatt, unten etwas wollig; Buchten geschlossen, obere ziem- 
lich tief, lang und breit gezähnt, langstielig. Traube ziemlich 
gross, beinahe cylindrisch, etwas locker, langstielig. Beere gross, 
beinahe rund, kurzstielig, dunkelblau, in's Violette, ziemlich spät- 
reifend, hartschalig, angenehm süss und fein muskirt. Wird in 
England hauptsächlich für Treiberei sehr geschätzt. 
' Lagler, weisser, siehe Augster, weisser. 

Lagrain, blauer, Keltertraube. Tirol (Bozen). Nach Trümmer, Nach- 
trag, pag. 30, und Mader's Beschreibung. Rebholz ziemlich 
dick, braun, dunkler gestreift und punktirt. Blatt rundlich, dick, 
eben, drei- bis fünflappig, oben dunkelgrün, unten wollig, mit 
gelber und rother Verfärbung; Buchten kurz eingeschnitten; Stiel- 
bucht offen; Endzahn sehr schmal und lang gespitzt wie die 
übrige Bezahnung; Blattstiel lang, röthlich; Triebspitzen grün 
und wollig. Traube mittelgross, länglich, kurzästig, locker, lang- 
stielig. Beere ungleich, länglichrund, mittelgross, dünnhäutig, 
weichfleischig, dunkelblau, weiss beduftet, viel Farbstoff enthal- 
tend, so dass sie gewöhnlich zum Färben hellerer Weine ver- 
wendet wird; Beerenstiel kurz, röthlich; reift zur gewöhnlichen 
Herbstzeit. In Tirol nennt man diese Traube auch den kurz- 

» stieligen Lagrain , weil noch eine weniger werthvolle Spielart 
mit längerem Beerenstiel unter dem Namen langstieliger. Lagrain 
vorkommt. 

Lahntraube, frühe weisse, Tafeltraube. Deutschland. Syn. Frühe 
von der Lahn und frühe Lahntraube. Nach v. Babo , pag. 166; 
Trümmer, Nachtrag, pag. 105, und Pulliat, vignoble, pag. 111, 
mit Abbildung Nr. 56. Reb stock sehr "stark, mit kräftigem, 
etwas weitknotigem, dunkelbraunem Holz und hellgrünen, weiss- 



— 83 — 

wolligen Triebspitzen. Blatt länglich, gross, dick, drei- bis funf- 
lappig, sehr ungleich eingeschnitten, oben hellgrün, taffetartig 
glänzend, unten filzig; Bezahnung ungleich, Endzahn schmal und 
lang^ Blattstiel kürzer als der Mittelnerv, etwas röthlich. Traube 
sehr gross, lang, ästig, locker, langstielig. Beere gross, läng- 
lich, hellgelb, durchsichtig, schwarz punktirt, grau beduftet, klein- 
narbig, dünnhäutig,' süss und angenehm, frühreifend. Die von 
Metzger und v. Babo als weisser Alicante aufgeführte Trauben- 
sorte ist die gleiche. 

Lamberttraube, weisse, Keltertraube ohne besonderen Werth , in 
verschiedenen Weinländern. Syn. Damary blanc. Nach v. Babo, 
pag. 382, und Trümmer, pag. 95. Rebstock starkwüchsig, mit 
gelbbraunem, engknotigem Holz. Blatt länglich, dick, drei- bis, 
fünflappig, kurz eingeschnitten, oben glatt, unten runzlig und 
weisswollig, kurz und stumpf gezähnt, einem weissen Burgunder- 
blatt ähnlich; Blattstiel röthlich. Traube gross, locker, zottig, 
langstielig. Beere rund, ungleich, braun punktirt, grünlichgelb, 
weiss, dickhäutig. Von dieser Sorte sollen noch weniger werth- 
volle blaue und rothe Spielarten existiren. 

Lambruschetta, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). NaclrDemaria 
und Leardi, pag. 202. Holz kräftig, hellbraun, dickmarkig. 
Blatt mittelgross, dreilappig, tief gezähnt, oben rauh, unten 
etwas wollig; Verfärbung in's Rothe. Traube dick, mit röth- 
lichem Kamm. Beere rund, unregelmässig, dunkelblau, mit 
röthlich em Anflug. Eine Spielart hiervon beschreibt Demaria und 
Leardi unter dem Namen Lambruschetta di Modena. 

Lämmerschwanz, weisser, Kelter- und Tafeltraube. Ungarn. Syn. 
Juhfark fehär, Schweifler, Oocsi rep, bieli (Croatien), Budai göher 
{Miskolcz), Tarpai (Muzsaj), feher boros (N. Szöllös), Sarga boros 
. (Munkacs) , Jufarco, Tokayer, langer weisser. Nach Dr. Entz, 
Ofener Katalog Nr. 117; nach Trümmer, pag. 133, und v. Babo, 
pag. 353. Rebstock stark, fruchtbar, mit' engknptigem , grau- 
gelbem, roth und schwarz punktirt ein und mit zahlreichen Ranken 
versehenem Holz. Blatt ziemlich gross, mehr breit als lang, 
dreilappig, kurz eingeschnitten, dünn, einem gelben Plavetzblatte 
ähnlich; Stielbucht offen, am Rande kurz und klein gezähnt, 
oben glatt, unten stark wollig; Blattstiel röthlich, weisswollig. 
Traube einfach, sehr lang, bis 12 Zoll, langstielig. Beere 
rund, gelblichweiss , graunarbig, sparsam punktirt, dünnhäutig, 
durchscheinend, süss und etwas gewürzt. 

Lampor, siehe Kiraly Szöllö. 

Lardat oder LardOt, siehe Grutedel, weisser (nach Pulliat). 

Laska belina, siehe Ahorntraube, weisse. 

Laska moder oder Laska modrina, siehe Wälecher, früher 
blauer. 

Latina bianca, weiss, Keltertraube. Italien (Barletta). Nach Bullettino 
ampelografico , Fase. I, pag. 55. Syn. Fiano (Valenzano, Caro- 
vigno) , Minutola (Bitondo). Rebholz hellbraun, punktirt, weit- 



— 84 — 

knotig. Blatt fünftheilig , oben glatt, unten wollig. Traube 
kurz und locker. Deere rund, klein, gelb, langstielig, hartschalig, 
süss und aromatisch. Hiervon existirt noch eine rothe , nicht 
aromatische Spielart unter dem Namen Latina rossa, welche im 
Bullettino ampelografico, Fase. I, pag. 51, beschrieben ist. 

Lattuario, blau, Tafeltraube. Italien (Barletta). Nach Bullettino 
ampelografico, Pasc. I, pag. 58. Rebholz stark, rothbraun. 
Blatt gross, fänftheilig, tief eingeschnitten, gross und tief ge- 
zähnt, oben glatt und dunkelgrün, unten rauh und heller gefärbt. 
Traube kurz und locker.. Beere gross, länglich, blau, lang- 
stielig, weichschalig, süss, sehr saftig. 

Laurana, siehe Uva molle. 

Laurenzitraube , siehe Burgunder; früher blauer. 

Laurent, siehe St. Laurent. 

Leänyka SZÖllÖ, weiss, Keltertraube. Siebenbürgen. Syn. Mädchen- 
traube, Mädelein, Jötyisare, Leany szöllö. Nach v. Nagy, Dr. Entz 
(Ofener Katalog Nr. 407) und Pulliat, vignoble, pag. 103, mit 
Abbildung Nr. 52. Rebstock kräftig und fruchtbar, mit etwas 
breitgedrücktem, kurz gegliedertem, braunrothem und punktirtem 
Holz. Blatt klein, rund, verbogen, oben blaugrün und glatt, 
unten wollig, breit gezähnt; Blattstiel ziemlich lang; Triebspitzen 
etwas röthlich. Traube ziemlich gross, ästig, locker, langstielig. 
Beere weissgelb , länglich, nach v. Nagy in Siebenbürgen klein 
und einer Rieslingbeere ähnlich, nach Pulliat in Frankreich ziem- 
lich gross; reift ziemlich früh und. liefert nach v. Nagy einen 
feinen aromatischen Wein. 

LeaÜCO, siehe Aleatico. 

Lefort, blau, Keltertraübe. Frankreich (Haute-Loire) . Nach Pulliat. 
Blatt mittelgross, glatt, ziemlich eingeschnitten. Traube lang, 
locker, ästig. Beere rund, blau. 

Leipziger und früher Leipziger, siehe Seidentraube. 

Letteresca, siehe Palummina. 

Lichtlabler, siehe Kanigl. 

LiervalS Frontignan, siehe Muskat Lierval. 

Lignail, siehe Seidentraube. 

Limberger, siehe Blaufränkische. 

Lindauer, siehe Completer. 

Lindenblättrige, siehe Hars-Levelü. 

Lipna und LipOVShina, siehe Wipbacher, weisser. 

LipOVShina Zherna, siehe Trollinger, früher blauduftiger. 

Listan, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Spanien. Syn. Listan comun, 
Tempranas blanches, Palomino, Temprana und Tempranilla. 'Nach 
Pulliat, vignoble, pag. 123, mit Abbildung Nr. 62. Holz von 
mittlerer Stärke , engknotig. Blatt mittelgross , länglich , oben 
glatt, unten etwas wollig, ziemlich tief eingeschnitten; Stielbucht 
meist geschlossen; Blattstiel kurz; Triebspitzen röthlich und etwas 
wollig. Traube gross, konisch, locker, etwas ästig. Beere 



— 85 - 

i 

rund, ziemlich gross, oft breitgedrückt, langstielig, hellgrün, 
durchsichtig, in's Gelbliche übergehend, einem Gutedel ähnlich. 

L-iverdun oder Gamay de Liverdun, eine Spielart des blauen 
Gamay, siehe daher diesen letzteren. 

Livella , siehe Olivella grande. 

Livido und Leverone, siehe Verdone. 

I-iWOra und Ljbora Cerwena, siehe Traminer, rother. 

Lombard, blau, Keltertraube. Frankreich (Yonne, Tonnerre). Nach 
Rendu, mit Abbildung, Tafel 36. Holz hellbraun, gestreift, eng- 
knotig. Blatt gross, fünflappig, tief eingeschnitten, gross und 
ungleich gezähnt; Blattstiel lang und rötklick. Traube mittel- 
gross, länglich, ästig. Beere rund, mittelgross, blau, stark grau 
Deduftet. 

Lorenztraube, siehe Saint Laurent. 

Lourdot oder Lourdaot, siehe Gutedel, weisser. 

Luca Giovanni, siehe Schiavoltiello. - 

Lugiane, Lugiana bianca, Lugliosa, Lugliatico, Luglienga 
bianca, Lignenga und Lugliola, siehe Seidentraube. 

LUjega und Luviana veronese, siehe Burgunder, früher blauer. 

Lugliatica verde, siehe Agostenga. 

Luglienga nera, blau, Tafeltraube. Piemont. Eine der Luglienga 
bianca oder Seidentraube ähnliche Varietät. Nach Pulliat, vignoble, 
pag. 181 , mit Abbildung Nr. 91. Holz kräftig, gestreift, weit- 
knotig. Blatt ziemlich gross breit, glatt, ziemlich tief ein- 
geschnitten'; Stielbucht offen; Bezahnung gross und breit. Traube 
ziemlich gross, cyliudrisch, lang, ziemlich lockerbeerig, langstielig. 
Beere gross, länglich, langstielig, rothblau, beduftet, ziemlich 
frühreifend. 

Luttenberger, siehe Mossler, weisser. 

Lyonnaise, siehe Gamay, blauer. 



M. 

Maccabeo, gelb, Keltertraube. Spanien. Nach Rendu, Tafel 14, mit 
Abbildung, und Pulliat. Holz hellbraun, glatt. Blatt mittel- 
gross, wenig eingeschnitten, wollig. Traube ziemlich gross, ästig, 
etwas locker. Beere länglichrund, gelb, beduftet, ziemlich spät- 
reifend. 

Maclon, gelb, Keltertraube.' Frankreich (Cote-Rotie). Syn. Anet. 
Nach Pulliat. Blatt klein, wollig. Traube mittelgross, pyra- 
midenförmig, oft ästig, etwas dicht. Beere klein, länglich, gelb, 
mit rothem Anflug. 

Madchanaouri, siehe Dodrelabi. 

Madeleine angeVine, gelb, Tafeltraube, Sämling von Moreau-Robert. 
Frankreich (Angers). Nach Pulliat, vignoble, pag. 1, mit Abbil- 
dung Nr. 1, und nach Rudolf Goethe Rebstock von mittlerer 
Stärke, mit langgestrecktem, rothbraunem, dünnem und weitkno- 



— 86 — 

tigern Holz. "Blatt mittelgross, tief eingeschnitten, verbogen, 
oben dunkelgrün, mit helleren Flecken, unten wollig ; Verfärbung 
in's Bräunliche; Bezahnung gross und ungleich; Blattstiel so lang 
wie der Mittelnerv, roth und behaart; Triebspitzen schön ^geröthet, 
* stark wollig. Traube mittelgross, kurz, locker, ästig, ziemlich 
langstielige Beere mittelgross, etwas länglich, langstielig, gelb- 
lichgrün, durchsichtig, dickhäutig, sehr frühreifend, so dass sie 
die früheste weisse Traube ist, welche noch vor dem mit ihr ver- 
wandten frühen Malingre reif wird. 

Madeleine und Madeleine blanche, siehe Seidentraube. 

Madeleine de Jaques, von Pulliat, pag. 17, mit Abbildung Nr. 9, 
scheint wohl der Chasselas Coulard oder frühe weisse Gutedel 
zu sein; siehe daher letzteren. 

Madeleine imperiale, siehe Madeleine royale. 

Madeleine noire und Magdalenentraube, siehe Burgunder, 
früher blauer. 

Madeleine royale, gelb, Tafeltraube, Sämling von Moreau-Robert. 
Frankreich (Angers). Nach Pulliat, vignoble, pag. 21, mit Ab- 
bildung Nr. 11 , und nach Rudolf Goethe. Reb stock kräftig, 
mit hellbraunem, dunkelgestreiftem und punktirtem Holz. Blatt 
mittelgross, rund, auffallend nach oben und unten verbogen, 
oben rauh, blasig, lebhaft grün, hinten wollig, ungleich gezahnt; 
Stielbucht stets geschlossen; Blattrippen sehr breit; Blattstiel 
dick, so lang wie das Blatt, röthlich. Traube ziemlich gross, 
pyramidal, kurzstielig. Beere ziemlich gross, länglichrund oder 
ganz rund und zuweilen sogar plattgedrückt, gelblichgrün, weiss 
beduftet, punktirt, dickhäutig, frühreifend. Scheint dem frühen 
weissen Gutedel sehr nahe verwandt zu sein. 

Madeleine Violette, siehe Magyartraube. 

Mad&re Vendel, siehe Muskat rouge de Madere. 

Mädchentraube, siehe Leanyka szöllö. 

Mährer, rother, siehe Velteliner, früher rother. 

Magyartraube, frühe, blau, Tafeltraube. Steiermark. Nach Trümmer, 
pag. 220. Syn. Frühe Ungarische. Nach Pulliat, vignoble, pag. 81, 
mit Abbildung Nr. 41, als Madeleine violette. Eine dem frühen 
blauen" Burgunder sehr ähnliche und daher auch als Jacobstraube 
und Morillon hatif irrthümlich vorkommende Traubensorte. Reb- 
stock klein, zwergartig, mit kastanienbraunem , schwarz punk- 
tirtem, engknotigem Holz. Blatt dreilappig, ziemlich tief ein- 
geschnitten, klein und spitz gezähnt, oben dunkelgrün, uneben, 
unten wollig, mit rother Verfärbung, offener Stielbucht und 
kurzem, etwas röthlichem Blattstiel. Tra.ube klein, rund, locker, 
ästig, kurzstielig. Beere rund, sogar plattgedrückt, dunkelblau, 
weissduftig, graunarbig, dickhäutig, etwas rothfleischig, sehr saftig 
und süss, frühreifend, oft noch vor dem frühen blauen Burgunder. 

Magliocolo, roth. Calabrien. Blatt ziemlich gross, etwas wollig und 
eingeschnitten. Nach Pulliat. 

Mainack, Malnik und Maljak, siehe Mosler, weisser. 



- 87 — 

Maill6, siehe Meslier. 

Mala dinkä, siehe Tramin er, rother. 

Malagatraube, siehe Damascener, früher weisser. 

Malanstraube, siehe Completer. 

Malain, blauer, oder Plant de Malin, siehe Gamay, blauer. 

Malbeck, siehe Cot. 

Malingre, früher (Präcoce de Malingre), gelb, Tafeltraube. Frank- 
reich. Syn. Blanc pr^coee de Malingre, Pr^coce blanc, Ma- 
delaine blanche de Malin%re, Earjy Malingre. Nach Pulliat, 
vignoble, pag. 13, mit Abbildung Nr. 7, und nach Rudolf 
Goethe. Reb stock kräftig, mit hellbraunem, dunkler gestreiftem 
und schwarz punktirtem, engknotigem Holz. Blätter mittelgross, 
dünn, tief eingeschnitten, oben und unten eben, glatt, nicht be- 
haart, saftgrün, lebhaft glänzend ; Verfärbung in's Gelbliche ; Be- 
zahnung ziemlich gross, scharf, Zähne nach unten verbogen, mit 
gelben Knöpfchen, Endzahn sehr lang und spitz; Blattstiel etwas 
geröthet und warzig ; Triebspitzen grün , mit einzelnen feinen 
Wollfäden. Traube mittelgross, ästig, locker, mehr breit als 
lang gebaut, mit dickem, rothbraunem, warzigem Traubenstiel. 
Beere länglich, gelblichgrün, mit bräunlichem Anflug, dickhäutig, 
süss und etwas schleimig, sehr frühreifend, gleich 'nach Madeleine 
Angevine. 

Malmsey (England), siehe Gutedel, geschlitzter. 

Malterdinger, siehe Burgunder, blauer. 

Malvasia bianca, weiss, Tafeltraube. Italien. Syn. Malvoisie blanche 
du Piemont in Frankreich, nach Pulliat, vignoble, pag. 145, mit 
Abbildung Nr. 73; früher weisser Malvasier, Bianca Capello, 
nach v. Babo, pag. ,74, und Trümmer, pag. 241. In Italien ist 
die Malvasia mit ihren Vielen, auch rundbeerigen Spielarten sehr 
verbreitet, wie aus dem Bullettino ampelografico, Fase. I, pag. 56, 
und Fase. II, pag. 93, hervorgeht, wo auch noch eine rothblaue, 
rundbeer ige Spielart als Malvasia dl Candia* und eine blaue 
Spielart als Malvasia nera beschrieben ist. Reb stock ziemlich 
kräftig, mit dickem, gelbbraunem, dunkler gestreiftem Holz. Blatt 
dünn, länglich, drei-, selten fünflappig, kurz eingeschnitten, oben 
glatt, dunkelgrün mit gelbgrünen, etwas wolligen Kippen, unten 
borstig und wollig, kurz und spitz gezähnt; Stielbucht offen; 
Blattstiel kürzer als der Mittelnerv; Triebspitzen hellgrün, fein- 
wollig. Traube gross, ästig, pyramidalisch, langstielig. Beere 
gross, länglich, gelblichgrün, dünnhäutig, weissduftig, fein punk- 
tirt, sehr süss und angenehm, frühreifend. Unterscheidet sich von 
der ihr sehr ähnlichen Seidentraube durch die weniger ein- 
geschnittenen, ebenen; unten rauhhaarigen Blätter mit gelbgrünen 
Rippen, während die Seidentraube röthliche Blattrippen hat, früher 
reift und etwas kleinbeeriger ist. Nach Trümmer, pag. 243, und 
v. Babo, pag. 76, gibt es hiervon noch eine später reifende 
Spielart, welche daselbst als später weisser Malvasier be- 
schrieben ist. 



. — 88 — 

Malvasier-Gutedel, siehe Gutedel, rother. 

Malvasier, italienischer rother, früher rother Malvasier 
oder Malvoisie rouge, Malvoisie rose du Po, siehe Vel- 
teliner, früher rother. 

Malvazia grossa, Malvoisie ä gros graines und Malvoisie 
precoce d'Espagne, siehe Vermentino. 

Malvoisie des Chartreux, grün, Tafeltraube. Spanien? Syn. Mal- 
vasia de la Cartuja. Nach Pulliat, vignoble, pag. 67, mit Abbil- 
dung Nr. 34. Rebholz« stark, langknotig. Blätter gross, rund, 
ungleich, oben glatt, unten wollig, ziemlich tief eingeschnitten; 
Stielbucht geschlossen; Blattstiel sehr lang, öfters röthlich. 
Traube sehr gross, konisch, ästig, locker; Traubenstiel lang und 
dick. Beere gross, länglich, ungleich, langstielig, hellgrün, in's 
Gelbliche, spätreifend. 

Malvoisie de Sitjes, grün, Tafeltraube. Spanien. Syn. Verdal, Oberes 
und Tinto blanc. Nach Pulliat, vignoble, pag. 57, mit Abbildung 
Nr. 29, und Trümmer, Nachtrag, pag. 114, als Verdale, weisse. 
Blatt gross, länglich, oben wenig, unten stark wollig, tief ein- 
geschnitten, breit und kurz gezähnt; Blattstiel sehr lang, etwas wollig. 
Traube dick, kurz, locker, östig. Beere ziemlich gross, länglich, 
ungleich, ziemlich langstielig, hellgrün und gelblich, spätreifend. 

Manächal, blau, Keltertraube. Frankreich (Ardeche). Nach Pulliat. 
Blatt mittelgross, beinahe rund, wenig eingeschnitten, sehr wollig. 
Traube ziemlich gross, ästig, konisch, etwas dicht. Beere 
mittelgross, rund, blau, beduftet, spätreifend. 

Manosquen, siehe Täoullier. 

Manhardsrebe, siehe Velteliner, grüner. 

MangiottiellO, siehe Schiavoltiello. 

Mangiaguerra, blau, Keltertraube. Italien (S. Severino). Syn. To6- 
canese. Nach Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 168. Reb- 
holz rothbraun, kräftig, engknotig. Blatt drei- bis funftheilig, 
rauh, rothstielig. Traube mittelgross, kurz, ästig. Beere mittel- 
gross, beinahe rund, blau, beduftet, hartschalig. Eine rothe Spiel- 
art hiervon kommt ebenfalls in Italien (Eboli) vor und ist im 
Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 190, als Mangiaguerra 
rossa beschrieben. 

Mangiatoria, siehe Sanginella nera. 

Maniöuogno, roth, Keltertraube. Italien (S. Severino). Nach Bullet- 
tino ampelografico, Fase. III, pag. 166. Rebholz röthlichbraun. 
Blatt mittelgross, behaart, wenig tief eingeschnitten; Blattstiel 
kürzer als der Mittelnerv. Traub # e lang, cylindrisch. Beere 
mittelgross, rund, braunroth, etwas beduftet, hartschalig. 
' Mansche blanc > weiss, Keltertraube. Frankreich (Basses Pyrenees). 
Blatt mittelgross, eben, ziemlich eingeschnitten, wollig. Traube 
mittelgross, dicht, konisch. Beere mittelgross, rund, gelblich- 
weis, spätreifend. Hiervon existirt nach Pulliat noch eine blaue 
Spielart unter dem Namen Mansenc gros rouge. 

Maranda, blau, Keltertraube. Transkaukasien (Bazu). Nach Scharrer. 



— 89 _ 

-Margillieil, siehe Argant, blau. 

Marokkaner, Marocain und Marrocca, blau, weiss, noir, 
nera und bianca, siehe Geiadutte, blaue und weisse. 

Maroc gros und Gros Ribier du Maroc, siehe Damascener, 
blauer. 

Marve, Mandouze, Marlanche noire, Maudoux und Mal- 
doux, siehe Mondeuse. 

Marlenche, siehe Gutedel, weisser. 

Marraouet, blau, Keltertraube. Frankreich (Basses Pyrenees). Nach 
Pulliat. ßlatt mittclgross, glatt, etwas wollig, wenig eingeschnitten. 
Traube mittelgross, ästig, etwas dicht. Beere mittelgross, läng- 
lichrund, blau, beduftet, spätreifend. 

Marsanne, gelb, Keltertraube. Frankreich (Ermitage, Dröme). Syn. 
Avilleran (Isere). Nach Pulliat. Blatt gross, rauh, etwas wollig, 
ziemlich eingeschnitten. Traube ziemlich gross, ästig, etwas 
locker. Beere klein, rund, gelblichgrün. 

Martelet, blau, Keltertraube. Frankreich (Isere). Nach Pulliat. Blatt 
klein, wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube mittelgross, pyra- 
midal, dicht. Beere mittelgross, nahezu* rund, blau, beduftet, 
von herbem Geschmack, spätreifend. 

Marzemtno, blau, Kelter- und Tafeltraube. Tirol (ßovereto). Syn. 
Marzemina nera und Berzamina (Piemont). Nach Mach. Reb stock 
kräftig, mit braunrothem, ziemlich weitknotigem Holz. Blatt 
ziemlich gross, rund, oben dunkelgrün, rauh, unten wollig; Ver- . 
färbung in's Rothe, vom Rand ausgehend; das Blatt ist wenig 
tief eingeschnitten; Bezahnung halbkuppelförmig , unregelmässig, 
mit gelben, kugeligen Knöpfchen; Blattstiel kürzer als der Mittel- 
nerv, dick, _gelbgrün, wollig, bisweilen etwas röthlich, oben dunkel 
gefurcht, gegen den Trieb rechtwinklig stehend; Triebspitzen 
hellgrün, wollig. Traube ziemlich gross, lang, pyramidal, ästig, 
locker, kurz- und dickstielig. Beere rund, dunkelblau, beduftet, 
fleischig, süss und angenehm, ziemlich hartschalig, mit dünnem, 
warzigem, grünem und gegen die Reife hin roth gefärbtem Beeren- 
stiel, ist sehr haltbar und gut zu conserviren. Hiervon soll es 
noch eine Spielart mit kleineren Beeren geben, welche Marze- 
mino spinarollo genannt wird. 

Marzimmer, siehe Traminer, rother. 

Maslovna und Masnek, siehe Kanigl, grüner. 

Massoutet, siehe Burgunder, blauer. 

Mataro, siehe Mourvedre. 

Matta, blau, Keltertraube. Italien (Valtelina). Nach Cerletti. 

Mavrona, siehe Portugieser, rother. 

Maucnjk, siehe Velteliner, rother. 

Mauzac blanc, noir et rose (Frankreich), dürften wohl die be- 
treffenden Sylvaner oder Spielarten derselben sein. 

Mayarka, siehe Slankamenka. 

Mayorquen, gelb, Tafeltraube. Insel Majorka. Nach Pulliat. Syn. 
Bormenc. Blatt gross, verbogen, wollig, ziemlich eingeschnitten. 



- 90 — 

Traube sehr gross, ästig, pyramidal, etwas locker. Beere läng- 
lich, gelblich weiss, sehr spät reifend. 

Mazzanico, siehe Verdichio bianco. 

M&cle, Magie, Mescle, MSthe und Mdthie, siehe Blassard, 

' blauer. 

Medenac bieli, siehe Honigler, weisser. 

Mehlweiss, weisser, Keltertraube. Steiermark. Syn. Bielovacka, 
Fosoka, Topolina, Plavizhina, Sheislovna, Shislovez, Shislovina, 
Fejer Szöllo. Nach Trümmer, pag. 283. Rebholz stark, mit 
grossmarkigem, gelbbraunem, in's Schmutzigweisse übergehendem, 
gestreiftem und punktirtem, engknotigem Holz, an welchem stark 
weisswollige, grosse Augen sitzen. Blatt rund, fünf lappig, ziem- 
lich tief eingeschnitten, oben dunkelgrün, unten filzig, scharf 
und lang gezähnt, in den Buchten befindet sich meistens, wie 
beim Kölner, ein Zahn; Stielbucht ' sehr erweitert; Blattstiel 
kürzer als der Mittelnerv, dick, borstig, röthlich. Traube meist 
einfach, locker, lang, walzenförmig, dünnstielig. Beere länglich, 
weissgelb, sehr stark weissgrau beduftet, fein punktirt, dickhäutig, 
wässerig, spätreifend und sehr empfindlich in der Blüthe. Der 
von Trümmer beschriebene grüne Mehlweiss, welcher auch 
Grimler genannt wird , ist nur eine noch werthlosere Spielart 
des weissen. - 

Mehlweinbeer , siehe Wipbacher, weisser. 

Meleori, gelb, Keltertraube. Kaukasus. Nach Pulliat. Blatt mittel- 
gross, wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube ziemlich gross, 
ästig, etwas dicht. Beere mittelgross, rund, gelblichweiss , spät- 
reifend. 

Melier blanc und Melliertraube, siehe Seidentraube. 

Melon, blau, und Melonentraube, blaue, siehe Gamay noir. 

Melon de la CÖte-d'Or, siehe Burgunder, weisser. 

Melon de PAuxerrois, siehe Traminer, weisser. 

Menu noir oder Noir-menu, Spielart des blauen Burgunder. 

Menekowna , siehe Vogeltraube, blaue. 

Menna-vacca , gelb, Tafeltraube. Italien (Barletta, Trani). Nach* 
Bullettino ampelografico, Fase. I, pag. 58. Blatt mittelgross, 
unregelmässig geformt. Traube länglich, ästig. Beere gross, 
länglich, goldgelb. 

Menle, siehe Oeil de Tours. 

Merle d'Espagne, siehe Mourv§dre. 

Merille, grosse, blau, Keltertraube. Frankreich (Lot et Garonne). 
Nach Pulliat. Blatt ziemlich gross, blasenartig, wollig, ein- 
geschnitten. Traube ziemlich gross, pyramidal, etwas dicht. 
Beere ziemlich gross, länglich, blau, beduftet, spätreifend. 

Merlot, blau, Keltertraube. Frankreich (Bordelais). Nach Pulliat und 
Rendu, mit Abbildung, Tafel 61. Blatt mittelgross, rauh, wollig, 
ziemlich eingeschnitten. Traube mittelgross, ästig, cylindrisch, 
etwas dicht. Beere mittelgross, rund, blau. 



— 91 — 

Meslier oder Maill6, gelb, Keltertraube. Frankreich (Haute-Saöne). 
Syn. Petit Meslier, Arbonne, Orbois. Nach Pulliat, vignoble, 
pag. 191, mit Abbildung Nr. 96. Blatt klein, ziemlich ein- 
geschnitten, etwas wollig. Traube klein, etwas dicht, cylindrisch. 
Beere klein, länglichrund, gelbj ziemlich frühreifend. 

Meunier oder Pineau Meunier, siehe Müllerrebe. 

Meximieux, siehe Mdndeuse. 

Mezes feher und Mezes blanc, siehe Honigler, weisser. 

Milcher, blauer, siehe Kölner, blauer. 

Milcher, Weisser, siehe Barthainer, weisser. 

Milanese, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 103. Rebholz dunkelbraun, dünnmarkig. Blatt 
mittelgross, länglich, behaart, dunkelgrün, mit gelber Verfärbung. 
Traube etwas ästig. Beere länglich, ungleich, dunkelblau, 
spätreifend. 

Milhaud, -siehe Ulliade noir. 

Milton, blau, Tafeltraube, Sämling von Moreau- Robert. Nach Pulliat, 
vignoble, pag. 11, mit Abbildung Nr. 6. Holz stark, weit- 
knotig. Blatt gross, wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube 
ziemlich gross, ästig, etwas dicht. Beere ziemlich gross, rund, 
blau, in's Violette, beduftet, etwas frühreifend. 

MinutOla, siehe Latina bianca. 

Mirkowacs, weiss, Keltertraube. Ungarn (Syrmien). Syn. Velika 
Beiina und Radowinka. Nach Las Torr es (Weinlaube 1875, 
pag. 43) und Pulliat. Rebstock kräftig und ungemein tragbar, 
mit hellbraunem, schwarz punktirtem, weitknotigem Holz. Blätter 
gross, drei- bis fünflappig, hellgrün, glatt, glänzend, unten wollig. 
Traube wird riesenhaft gross und bis zwei oc(er drei Pfund 
schwer, etwas dicht. Beere rund, gross, weiss, schwarz punktirt, 
auf Sonnenseite zuweilen bräunlich, dünnhäutig, daher leicht 
faulend, spätreifend, zur Massenproduction geeignet. 

Missethäter, siehe Fütterer, weisser. 

Modra Kavcina, siehe Kölner, blauer. 

Möhrchen, blaues, eine weniger kräftige und weniger tragbare, 
wohl ausgeartete Spielart des blauen Burgunder, welche nach 
v. Babo, pag. 291, und Trümmer, pag. 303, sich von diesem 
nur durch etwas tiefer eingeschnittene Blätter, welche sich schon 
im Juli roth färben und gegen den Herbst ganz roth werden, 
durch mehr gelblich grüne, durchscheinende Rippen, kleineren 
Rebstock und lockerere Trauben unterscheidet. 

Mohrenkönig, blauer, Keltertraube. Steiermark. Syn. Bistershna 
Zhernina, Mohrenkönigin. Nach Trümmer, pag. 181, und v. Babo, 
pag. 591. Rebstock von massigem Wachsthum, mit blassrothem 
Holz. Blatt länglich, dreilappig, kurz eingeschnitten, gross und 
scharf gezähnt, oben glatt, dunkelgrün, mit rother Verfärbung 
und röthlichen, borstigen Rippen. Traube mittelgross, einfach, 
meist locker, dünn- und rothstielig. Beere rund, dunkelblau, 
grossnarbig, dickhäutig, dünnstielig, sehr saftig und süss. 



— 93 — 

Mohren tutte, siehe Trollinger, blauer. 

Molard, blau, Keltertraube. Frankreich (Hautes- Alpes). Syn. Tal- 
lardier, Gros Molard. Nach Pulliat. Blatt gross, beinahe glatt 
und glänzend, unten wollig. Traube ziemlich gross, konisch, 
etwas ästig. Beere ziemlich gross, länglich, blau, beduftet. 

Molette, siehe Mondeuse. 

Mollah, blau, Tafeltraube. Transkaukasien. Nach Scharrer. 

Monfra und Monfresina, siehe Fresa. 

Mondwein, grau, Keltertraube. Curiosität mit halb grauen, halb 
blauen Beeren an einer Traube. Nach Bronncr. 

Mondeuse, blau, Keltertraube. Frankreich (Savoyen). Syn. Monteuse, 
Marve, Molette, Mandouze, Grand Ch^tuan, Meximieuse, Mar- 
lanche noir, Maldoux, Mandoux, Tochon, Persagne, Persaigne, 
Prossaigne, Savoyanne, Savoyange, Tournerin, Guyenne, Salanaise, 
Gascon, Vache, Grosse Sirah, Rouget. Nach Pulliat, vignoble, 
pag. 133, mit Abbildung Nr. 67. Holz ziemlich stark, graugelb, 
weitknotig. Blatt gross, länglich, oben glatt, unten etwas wollig, 
ziemlich tief eingeschnitten,' kurz und unregelmässig gezähnt, 
kurzstielig; Stielbucht meist geschlossen. Traube gross, pyra- 
midal, ästig, etwas dicht, langstielig. Beere mittelgross, länglich- 
rund, langstielig, dunkelrothblau , beduftet, etwas herb. 

Mondonico, siehe Somarello nero. 

Monstrueuse de Candolle, siehe Calebstraube , rothe. 

Montanarino, weiss, Keltertraube. Italien (Ancona, Pesaro). Syn. 
Montanaro, Uva S. Marino, Grechetto. Nach Bullettino ampelo- 
grafico, Fase. II, pag. 95.* Eine mit Greco, weiss, sehr nahe 
verwandte Varietät; daher siehe diese. 

Montepulciano nero, siehe Sangiovese. 

Montonico, montonicino oder montonico bianco, siehe 
•Ciapparone. 

Montevuovolo, roth, Keltertraube. Italien (Mercogliano , Belizzi). 
Holz dunkelbraun. Blatt breit, fünftheilig. Traube gross, 
mit röthlichem Kamm. Beere rund, mittelgross, dunkelrothblau, 
hartschalig. 

Montorese , siehe Saracina. 

Montuoneco, roth, Keltertraube. Italien (Valva). Syn. Mantuonico 
und Alvano. Nach Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 173. 
Holz dünn, engknotig. Blatt mittelgross, fünftheilig; Zähne 
gross und vereinzelt; Blattstiel kürzer als der Mittelnerv. Traube 
mittelgross. Beere länglich, mittelgross, roth, beduftet, hart- 
schalig, säuerlich. 

Moradello, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 159. Holz dunkelbraun, kräftig, dünnmarkig. Blatt 
mittelgross, länglich, fünflappig, tief gezähnt, oben glatt, unten 
etwas behaart. Traube länglich, unregelmässig. Beere länglich, 
blau, unregelmässig. 

Moranet, weiss, Tafeltraube, Sämling von M. Vibert. Syn. Moranet 
blanc. Nach Pulliat, vignoble, pag. 141, mit Abbildung Nr. 71. 



Holz engknotig. Blatt ziemlich klein, länglich, oben glatt, 
unten etwas wollig; lang gezähnt, kurzstielig; Stielbucht ge- 
schlossen. Traube mittelgross, konisch, locker, kurzstielig. Beere 
mittelgross, länglich r weissgelb, angenehm. 

Morawka , siehe Elbling, weiss. 

Morese, blau, Keltertraube. Italien (Ariano): Nach Bullettino 
ampelografico, Fase. III, pag. 182. Holz gelblichbraun, gestreift, 
engknotig. Blatt mittelgross, rund, mit fünf tiefen Einschnitten, 
gross und stumpf gezähnt; Blattstiel kürzer als der Mittelnerv. 
Traube kurz. Beere etwas länglich., mittelgross^ blau, hart- 
schalig. 

Morese, weiss, siehe Geisdutte, weiss. 

Morestel oder Morastel, siehe Mourastel. 

Moretto, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria und 
Leardi, pag. 106. Holz hellbraun, kräftig. Blatt klein, fünf- 
lappig, tief gezähnt, oben glatt, unten wollig, mit gelber Ver 
färbung. Traube konisch, dichtbeerig. Beere rund, dunkelblau, 
spätreifend. 

Morillofi blanc, noir und panachee, weiss, blau und gestreift, 
Keltertrauben. Frankreich. Scheinen nach Beschreibung von Babo, 
pag. 510 und 513, und Trümmer, Nachtrag, pag. 75, 77 und 
78, sowie nach Pulliat's Angaben nur werthlosere Spielarten des . 
blauen Burgunder zu sein, welche sich durch tiefer geschlitzte 
• Blätter und später reifende, geringere Trauben von diesem un'er- 
scheiden. 

Mornen blanc, siehe Gutedel, weisser. 

Mornen noir, blau, Keltertraube. Frankreich. Syn. Moruerain noir. 
Nach Pulliat, vignoble, pag. 147, mit Abbildung Nr. 74. Holz 
mittelstark, ziemlich weitknotig. Blatt mittelgröss, oben und 
unten glatt, mit rotber Verfärbung, kurz gezähnt, kurzstielig. 
Traube mittelgross, pyramidal, etwas dicht, kurzstielig. Beere 
mittelgross, rund, dunkelblau, beduftet, etwas frühreifend. 

Morö bianco, weiss, Keltertraube. Italien (Piemont). Syn. More, 
Mora, Pelouse. Nach Demaria und Leardi, pag. 254. Holz 
hellbraun, kräftig, gestreift, dünnmarkig. Blatt klein, fünf lappig, 
tief gezähnt, dick, oben rauh, unten etwas wollig. Traube läng- 
lich, gross. Beere länglich, unregelmässig, weissgelb, mit röth- 
lichem Anflug, frühreifend. 

Morshina, siehe Javor, weisser. 

Morterille , siehe Ulliade noire. 

Moscadel bianco , Moscata bianco , Moscatella generosa, 
Moscato bianco, Moscadella, Moscadello, siehe Muska- 
teller, gelber. 

Moscadellone oder Moscato di Candia, sind wohl nur Spiel- 
arten des gelben Muskateller in Italien; daher siehe diesen. 

Moscato rOSSa r MoscadO roSSO, siehe Muskateller, rother. 

Moscato nero, Moscatello nero und Moscato greco nero, 
siehe Muskateller, blauer. 



— 94 — 

Moscato nero rosato und Moscatellone nero, siehe violetter 
Muskateller. 

Moscatellone pure della Sardeyna, Moscatel romano, 
Moscatel Gordo bianco, siehe' Damascener, weisser Muskat. 

MosciolillO, siehe Dolcino. 

Moslavez und Moslawina, siehe Mosler, weisser. 

Mosler, gelber, Keltertraube. Steiermark und Ungarn. Nach Goethe'» 
Atlas werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel XIII. 
Literatur und Synonyme: v. Babo, pag. 169; Trümmer, pag. 262, 
als Mosler, Luttenberger , Weisslabler, Ungarische, Moslovez, 
Shipon, Shipo, Shiponski, Poshipon , Maljak, Mainak, Malnik 
in Steiermark; Shams, Theil I, pag. 83, als Furmint oder 
Formint und Zapfner in der Gegend von Tokay und Oeden- 
burg; im übrigen Ungarn nach Dr. Entz als Tokauer und 
Tokayer, Szegszöllö , Szalay, Szigeti , K6knyelü , ferner als 
Somszölö in Siebenbürgen ; als Bieli moslavac und Krhkopetec 
und sipelj in Croatien; v. Gock, pag. 87, mit Abbildung, 
Tafel XXVII, als edler weisser Tokayer; Victor Kendu, mit 
Abbildung, Tafel 215; Comte Odart, pag. 307; Calwer, pag. 111, 
als edler weisser Tokayer, mit Abbildung, Tafel 19, Nr. 2. 
Die in Deutschland als weisser Tokayer (Putzscheere) verbrei- 
tete Traubensorte (v. Babo, pag. 346) ist mit dem gelben 
Mosler nicht identisch, sondern wohl nur verwandt. Der Name 
„Mosler" hat mit dem Flusse „die Moser' keine Beziehung, viel- 
mehr kann man annehmen, dass der Mosler in Moslawina (Militär- 
grenze) zu Hause ist und von da nach Croatien, Ungarn und 
Steiermark verbreitet wurde, was auch A. v. Babo in seinem 
„Bericht über die Weinbau treibenden Kronländer Oesterreichs", 
pag. 8, und Dr. W. Hamm in seinem „Weinbuch" 1874, pag. 236, 
ausgesprochen haben. Reb stock stark, mit grober Binde; Reb- 
holz dick, gelbbraun, dunkler gestreift, schwarz punktirt; Knoten 
stark hervortretend , dunkler gefärbt als das übrige Holz , drei 
bis vier Zoll weit von einander entfernt ; Augen dick, rothbraun, 
etwas wollig. Blätter gross, lederartig, rund, dreilappig, nicht tief 
eingeschnitten, ziemlich eben, mattgrün, oft schwarz gefleckt und 
punktirt, unten weissfilzig ; Bezahnung ungleich, breit, gross, fast 
kuppeiförmig; Buchten eng, meistens gedeckt; Nerven dick, etwas 
hervortretend, grün, unten weissfilzig; Blattstiel dick , nahezu so 
lang als der Mittelnerv des Blattes , röthlich überlaufen , etwas 
filzig; Blätter an den Triebspitzen weisswollig, mit gebogener 
Spitze. Traube gross, locker, einfach, lang, der des gelben 
Orleans am ähnlichsten; Traubenstiel kurz, biegsam, grün, mit 
röthlicher oder bräunlicher Färbung; Knoten unfruchtbar 5 Beeren- 
stielchen lang, meist sehr dick, braun, wulstig, feinwarzig. Beere 
ziemlich gross, länglich, oft auch in's Runde übergehend, gelblich- 
grün, bei voller Reife gelblich, mit kastanienbraunen Flecken auf 
der Sonnenseite, fein punktirt, geädert ;> Narbe gross, braun, vor- 
stehend; Beerenhaut dick; Saft etwas schleimig, süss und an- 



_ 95 — 

genehm; Reifezeit spät, nach dein gelben Muskateller. Vor 
kommen, Cultur und Verwendung. Der Mosler ist in 
Ungarn, Steiermark und Croatien stark verbreitet, bildet in dem 
Tokayer und Luttenberger Weingebirge den Hauptsatz und ist 
dort schon seit urdenklichen Zeiten angepflanzt. In Steiermark 
ist er nach dem weissen Heunisch (Beiina) die verbreitetste 
Traubengattung, welche den meisten steierischen Weinen den Cha- 
rakter verleiht. Der Mosler gedeiht nur in einer sehr guten, 
warmen Lage und erreicht erst in leichteren Bodenarten die Güte, 
durch welche seine Weine einen .Weltruf erhalten haben. Er wird 
gewöhnlich auf kürzere oder längere Zapfen geschnitten und 
zeichnet sich durch eine grosse Dauerhaftigkeit des Stockes und 
grosse Tragbarkeit aus. Auch in der Blüthe ist er nicht em- 
pfindlich, wenn die beiden Grundbedingungen seines Gedeihens, 
sehr gute, warme Lage und hitziger Boden, erfüllt sind. Aus 
der Moslertraube werden in Ungarn die edlen Tokayer, Rüster 
und Oedenburger Ausbruch weine bereitet , da die Beeren in den 
dortigen sehr günstigen Verhältnissen leicht Cibeben bilden. Auch 
die edelsten steierischen Weine, als die Luttenberger, Kersch- 
bacher, Pickerer u. a. m , bestehen zum grössten Theile aus dem 
Mosler, welcher in guten Jahren einen Zuckergehalt von 20 bis 
28 Percent und eine Säure von 6 bis 8 pro mille bekommt. 
Die Moslerweine sind daher sehr alkoholreich, feurig und stark, 
und dürften sich, abgesehen von der Verwendung zu Dessert- 
weinen in Ausbrüchen, mehr zum Verschnitt mit anderen leich- 
teren Weinen eignen, wozu sie auch grösstentheils verwendet 
werden, da in den meisten steierischen Weingebirgen der Mosler 
zugleich mit dem Heunisch und anderen geringeren Traubensorten 
angebaut und gekeltert wird. 

Mossano, violett , Keltertraube. Italien (Piemont). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 164.> Holz kräftig, dickmarkig. Blatt gross, 
funflappig, dick, oben rauh, dunkelgrün, unten behaart. Traube 
gross, ästig. Beere rund, violett, grau beduftet, gering, im Ge- 
schmack. 

Most, Moster, Mostmatt, siehe Gutedel, weisser. 

Moste ra, blau, Keltertraube. Italien (Iwrea). Syn. Moustera, Mouster. 
Nach Cerletti. 

MostOSa, siehe Empibotte. 

Mouillet, siehe Elbling, weisser. 

M OU raste I oder Morestel, blau, Keltertraube. Frankreich (Herault). 
Syn. Morastel, Mourostel. Nach Pulliat, vignoble, pag. 169, mit 
Abbildung Nr. 85. Holz von mittlerer Stärke. Blatt mittelgross, 
glatt und beinahe glänzend auf der oberen Seite, wollig auf der 
unteren, dreilappig, gross und breit gezähnt, kurzstielig, entlaubt 
sich spät. Traube ziemlich gross, dicht, ästig, pyramidal. Beere 
rund, dunkelblau, beduftet, viel Farbstoff enthaltend. 

Mourlans noir, siehe Valais noir. 

Mourton, siehe Sylvaner, grüner. 



— 96 — 

Mouteuse, siehe Mondeuse. 

Mourv&dre, blau, Keltertraube. Frankreich (Var). Syn. Espar, Plant 
de Saint Gilles, Benada, Tinto, Balzac, Catalan, Murvedro, Merle 
d'Espagne. Nach Pulliat und Rendu, mit Abbildung, Tafel 6, 
als Mataro. Holz dunkelbraun, grau beduftet. Blatt mittelgross, 
sehr wollig, etwas eingeschnitten. Traube pyramidal, ästig, 
ziemlich dicht. Beere mittelgross, rund, blau, beduftet. 

Mschrija, roth, Keltertraube. Transkaukasien. Von massigem Wachs- 
thum und Tragbarkeit, mit kleinen Beeren und Trauben; wird 
vom Oidium niemals befallen. Nach Scharrer. 

MuretO (Portugal). Nach Pulliat wohl gleich dem Portugieser, blau. 

Murszina , siehe Urbanitraube*, weisse muskirte. 

Müllerrebe, blau, Keltertraube. Deutschland und Frankreich. Nach 
Goethe's Atlas werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel IX. 
Literatur und Synonyme: v. Babo, pag. 158, als Möller, Müller- 
traube, Müllerweib am Rhein; Trümmer, pag. 288, als frühe blaue 
Müllerrebe, blaue Postitschtraube in Steiermark; Metzger- Babo, 
pag. 100, mit Abbildung, Heft IV, Tafel XXIV; v. Gock, pag. 19, 
mit Abbildung, Tafel IV, als schwarzblaue, ordinäre und frühe 
Müllerrebe; Dornfeld, pag. 36; Dittrich, pag. 532 ; KÖlges, pag. 409 ; 
Stoltz, pag. 149, als Meunier, Meusnier, Enfarinä, plant de Brie, 
Morillon taconnä, fernaise, oder Farnese, feuille blanche, credinet, 
Goujean oder G-oycan im Elsass und Frankreich; Cerny mancujk 
in Böhmen; Morone farinaccio in Italien; Black Cluster, Munier 
grape in England; Rana modra mlinaria . in Croatien; Molnar 
töke k£k in Ungarn; Rendu, mit Abbildung, Tafel 41. Reb- 
stock von massig starkem Wachs thum, kräftiger und dauerhafter, 
als beim blauen Burgunder, mit welchem er manche AehnHehkeit 
hat; Rebholz graubraun, oft bleifarbig überlaufen, dunkel punk- 
tirt, mit mattem Glanz; Knoten wenig verdickt, 2 bis 4 Zoll weit 
von einander; Augen klein, stumpf, stark weisswollig. Blätter 
mittelgross, dick, meist fünflappig, etwas länglich, einem Burgun- 
derblatt sehr ähnlich, oben dunkelgrün, stellenweise mit weisser 
Wolle, unten heller und filzig. Verfärbung ins Roth« weniger 
stark als beim Burgunder, oft ganz fehlend; Bezahnung ungleich, 
kurz und stumpf; Buchten meist spitzwinklig und nach der 
Mündung verlagert; Nerven oben schwach, hellgelb und weniger 
wollig als unten; Blattstiel dick, dunkelgrün und roth gestreift, 
nicht ganz so lang als die Mitte lripp,e des Blattes; Blätter an 
den Triebspitzen charakteristisch stark, weisswoliig, mit feinem 
rothem Rande.. Traube mittelgross, einfach, seltener ästig, ziem- 
lich dicht; Traubenstiel lang, dick, steif, gelblich-grün; Beeren- 
stielchen kurz, dick, hellgrün und warzig, mit röthlichem Wulste. 
Beere mittelgross, fast rund, dunkelblau, heller bedufte.t; Narbe 
grau, gross; Beerenhaut dick; Saft dünnflüssig, süsslich; Reifzeit 
ziemlich früh, mit dem blauen Burgunder zugleich, sollte aber 
später gelesen werden. Vorkommen, Cultnr und Verwen- 
dung. Die Müllerrebe stammt aus Frankreich und wird beson- 



— 97 — 

ders in der Champagne zur Weinbereitung verwendet. In Deutsch- 
land findet man sie am meisten in Württemberg, im Neckarthal 
bei Heilbronn, in ungünstigeren Lagen und Bodenverhältnissen 
verbreitet. Sonst kommt sie nur vereinzelt vor und hat wegen 
ihrer grossen Tragbarkeit, frühen Reife und Genügsamkeit einen 
Werth als Keltertraube, in nördlichen Gegenden sogar» als Tafel- 
traube. Die Müllerrebe ist mit dem blauen Burgunder nahe ver- 
wandt, etwas härter (zumal im Winter) , tragbarer und kräftiger 
als letzterer, und wird mit Berücksichtigung dieser Umstände ganz 
so im- Schnitt zu behandeln sein , so dass ein der Kraft des 
Stockes entsprechender Bogenschnitt die angemessenste Erziehungs- 
art für diese Sorte sein dürfte. Der Wein der Müllerrebe ist dick- 
roth und etwas rauh, jedenfalls geringer als der des blauen Bur- 
gunder, und eignet sich weniger auf das Lager , sondern mehr 
zum Verschnitt mit anderen besseren Weinen. Obgleich der Most 
in guten Jahrgängen einen ziemlich hohen Zuckergehalt erreicht 
(über 20 Procent) und die Säure eine massige zu nennen ist 
(5 bis 6 pro mille) , so fehlen dem Saft doch die edleren Be- 
standtheile, welche an dem Wein des blauen Burgunder so hoch 
geschätzt werden. 
Muscadelle du Bordelais, gelb, Tafel- und Keltertraube. Frank- 
reich. Syn. Musquette, MuskadeU dotfx, Raisinote, Cadillac, 
Muskat fou , Blanche douce, Guilan oder Guilan musque, Douca- 
nelle, Doulzanelle. Nach Pulliat, vignoble, pag. 93, mit Abbil- 
dung Nr. 47, und Rendu , Tafel 70 und 65, mit Abbildung. 
Reb stock kräftig, mit zimmtfarbigem Holz. Blatt gross, breit, 
oben glatt, unten etwas wollig, meist dreilappig, gross und breit 
gezähnt; Stielbucht offen; Blattstiel kurz. Traube ziemlich gross, 
dichtbeerig. Beere mittelgross, beinahe rund, kurzstielig, hell- 
grün bis gelb, durchscheinend, sehr süss und fein gewürzt. 

Mushka oder Musza, siehe Sylvaner, grüner. 

Muscat Aufldus, gelb, Tafeltraube. Sämling von Moreau-Robert ; 
wohl nur eine etwas früher reifende Spielart des gelben Muska- 
teller. 

Muscat bifer, grün. x Frankreich. Eine Spielart des gelben Muska- 
teller, welche gewöhnlich an den Geizreben nochmals Früchte 
ansetzt. * 

Muscat blanc type, Muscat de Frontignan, Muscat de 
Lunel, Muscat de Syrie, Muscat beli, Muscat rond 
blanc, siehe Muskateller, gelber. 

Muscat de Gorail, Muscat-Piemont, Muscat rouge, Muscat, 
brauner, Muscat gris, siehe Muskateller, rother. 

Muscat Caminada, gelb, Tafeltraube. Spanien. Syn. Muscat adini- 

'rable, Muscat d'Espagne, Muscat^de Rome, Caminada. Nach 

1 Pulliat, vignoble, pag. 75, mit Abbildung Nr. 38, eine Spielart 

des weissen Muskat-Damascener, welche sich nur durch die Form 

der Beere und etwas spätere Reife von diesem unterscheidet. 

Auch Muscat Canon-Hall dürfte mit ihr identisch sein. 

H. Goethe, ampelogr. Wörterbuch. 7 



— 98 — 

V 

Muscat d'Alexandrie, Muskat von Jerusalem, Muskat- 
Gibebe, Muskat -Damascener, siehe Damascener, weisser 
Muskat-. 

Muscat de Jesus, Muscat de Rivesaltes, Muscat Primavis, 
Muscat fleur d'orange, siehe Vanilletraube. 

Muscat de Lierval, blau, Tafeltraube. Sämling von Moreau-ßobert. 
Frankreich. Syn. Muscat noir de Lierval, LiervaFs Frontignan. 
Nach Pulliat, vignoble, pag. 27, mit Abbildung Nr. 14. Holz" 
rothbraun. Blatt klein, tief eingeschnitten, beinahe geschlitzt, 
oben dunkelgrün, unten etwas wollig, kurz und unregelmässig 
gezähnt; Blattstiel verhältnissmässig lang, oft röthlich. Traube 
klein, cylindrisch, langstielig. Beere mittelgross, rund, dunkel- 
blau, beduftet, ziemlich frühreifend, fein muskirt. 

Muskateller, gelber, Kelter- und Tafeltraube. Nach Goethe's Atlas 
werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel III. Literatur 
und Synonyme: v. Babo, pag. 662,' als weisser, grüner und weiss- 
gelber Muskateller, weisse Muskattraube in Süddeutschland ; Trüm- 
mer, pag. 118, als Ranfler, Beli Muscat in Steiermark, Schme- 
ckende in Niederösterreich , Bily Muscatel in Böhmen , Weier 
Muskatäly, Bela Dinka und Muskat beli in Ungarn und Syrmien, 
Moscata bianca, Mosjcatello bianco, Moscat bianco in Italien, 
Moscatel menudo bianco , Moscatel morisco , Zoruna in Spanien, 
Muscat blanc und commun in Frankreich, Zutimuscat in Kroatien; 
Metzger-Babo, pag. 73, mit Abbildung, Heft III, Tafel XVI 1^ v. 
Grock, pag. 59. mit. Abbildung, Tafel XVIII; Single, pag. 35, 
mit Abbildung, Tafel 8; Dittrich, pag. 547; Rendu, Tafel 20, 
als Muscat de Frontignan; Pulliat, vignoble, pag. 71, mit Abbil- 
dung, Nr. 36, als Muscat blanc und Muscat blanc type. Mosco- 
dellone, Muscat Lunel und Moscate di Condia dürften nur wenig 
abweichende Spielarten dieser Varietät sein. Rebstock wächst 
kräftig; Rebholz rothbraun, fein gefurcht, dunkelbraun punktirt, 
ziemlich markreich, reift schwer aus, erfriert gern und hat 2 bis 
4 Zoll weit von einander stehende Knoten; Augen klein, stark 
abstehend, meistens ohne Wolle. Blätter rund, mittelgross, leder- 
artig, drei- bis fünflappig, mehr oder weniger .tief eingeschnitten, 
flach, oben hellgrün, unten noch lichter und schwach behaart, an 
den Zahnrändern mit gelben FlecÄen und Spitzen -versehen ; Be- 
zahnung gross, spitz, un regelmässig, mit stark hervortretenden 
Endzähuen an den Blattlappen; Buchten schön ausgerundet, mit- 
telgross; Mittellappen kurz, auffallend breit; Seitenlappen länglich, 
oft zweitheilig; Blattstiel dick , hellgrün , leicht gestreift und 
punktirt, nicht ganz so lang als der Hauptblatt nerv ; Blätter an 
den Triebspitzen hellgrün, schwach broncirt und mit leichter 
Wolle überzogen. Traube einfach, gross, länglich, mehr oder 
weniger dicht; Traubenstiel kurz, dick, gelbgrün; Beerenstielchen 
kurz, dünn, warzig. Beere gross, rund, gelblichgrün, an der 
Sonnenseite meistens braungefleckt, grossnarbig, punktirt, dick- 
häutig und fleischig mit moschusähnlichem, starkem Muskatgeschmack ; 



— 99 — 

Beerenhaut dick ; Reifezeit etwas spät, nach dem weissen Riesling ; 
im Allgemeinen sehr ungleich. Vorkommen, Cultur und 
Verwendung. Der gelbe Muskateller kommt an Hecken und 
Spalieren, sowie in allen Weingärten vereinzelt vor und wird als 
eine der edelsten und köstlichsten Tafeltrauben geschätzt. In 
grösserem Massstabe wird er nur in den südlicheren Weinländern, 
als Spanien, Italien und Südfrankreich zur Erzeugung von Mus- 
katweinen angebaut. Ausserdem findet man ihn am Genfer See, 
im Canton Wallis, in Soos bei Baden (Niederösterreich) und vor- 
nehmlich in der Nähe von Marburg (Südsteiermark), am Vordern- 
berg und Posrukgebirge in grösserer Anzahl. In der zuletzt er- 
wähnten Weingegend bildet er in guten Lagen oft den überwie- 
genden Theil des Rebsatzes und hat sich auf dem kalkhaltigen 
Mergelboden sehr gut bewährt, so dass die Marburger Muskateller- • 
weine in grösserer Menge gewonnen und im Handel hoch bezahlt 
werden. Der Muskateller verlangt eine sehr gute, etwas steile 
warme Lage und einen sehr kräftigen Boden. Man schneidet ihn 
im Weingarten auf längere Zapfen, an Hecken und Spalieren auf 
entsprechende Bögen. Er ist etwas empfindlich in der Blüthe, 
wodurch seine Tragbarkeit oft beeinträchtigt wird, und bekommt 
in ungünstigen Lagen oder geringen Jahren schwarze Flecken an 
den Beeren (in Steiermark Pikez genannt). Bei anhaltender nasser 
Witterung springen die Beeren gern, auf und faulen. Er ist jeden- 
falls eine der vorzüglichsten Tafel- und Keltertraubeu , welche 
zum Anbau immer stark begehrt wird. Der Muskatgeschmack ent- 
wickelt sich besonders vollkommen, wenn die Gährung auf den 
Hülsen eingeleitet wird; in guten Jahrgängen kann aus den Tre- 
bern der Muskatellertrauben noch ein recht guter Treberwein 
mit hinlänglichem Muskatgeschmack bereitet werden. Die Mus- 
kateller-Ausbruchweine, welche man in Marburg gewinnt, gehören 
jedenfalls zu den edelsten Producten in dieser Richtung. Die ge- 
wöhnlichen Muskatellerweine behalten ihren aromatischen Ge- 
schmack und grossen Werth nur in den ersten Jahren und ver- 
lieren ihn dann schnell. Sie eignen sich besonders zum Ver- 
schneiden mit anderen bouquetarmen Weinen. In guten Jahren 
liefern die Muskateller 20 bis 30 Procent Zucker bei 6 bis 8 
pro mille Säure. In geringen' Jahrgängen tritt wegen der ungleichen 
Reife der Trauben die Säure sehr stark hervor. 
Muskateller, schwarzblauer, blau, Tafeltraube. Syn. nach Pulliat, 
vignoble, pag. 59, mit Abbildung Nr. 30, Muscat noir ordinaire, 
Black Frontignan, Caillaba, Muscat Caillaba, Muscat noir du Jura, 
Jura black muscat, Muscat d'Eisenstadt; nach v. Babo, pag. 669, 
Schwarzblauer Muskateller, schwarzer Muskateller, schwarze 
Schmeckende, schwarzer Weihrauch; nach Trümmer, pag. 126, 
Zherni muscat; Moscato nero, Moscatello nero, Moscato greco nero. 
Nach Bullettino ampelografico, , Fase. I, pag. 50, und Fase. II, 
pag. 121. Rebstock von massigem Wachsthum und etwas 
empfindlich, mit braunem, dunkel gefurchtem und punktirtem 

7* 



— 100 — 

Holz. Blatt rund, drei- und fünflappig, kurz eingeschnitten, 
scharf gezähnt, oben glatt, hellgrün, unten etwas borstig. Traube 
meist ästig, etwas locker, langstielig. Beere rund, dunkelblau, 
ungleich reifend, blauduftig, roth- und hartfleischig, dickhäutig. 
Die von Babo, pag. 672, und Trümmer, pag. 127, als blauer 
Muskateller, und von Pulliat, vignoble, pag. 113, mit Abbildung 
Nr. 57, als Muscatellier noir und Muscatellier noir di Ge- 
neve beschriebene, mit gar keinem Muskatellerblatte versehene 
Varietät ohne Muskatgeschmack hat schon zu vielfachen Ver- 
wechslungen Anlass gegeben , gehört aber jedenfalls nicht zur 
Familie der Muskateller, und ist auch werthloser als der echte 
Muscat noir mit Muskatgeschmack , wesshalb sie hier weiter gar 
nicht berücksichtigt wird. 

Muskateller, rother, Tafeltraube. Ist nach den Beschreibungen von 
Babo, pag. 666, Trümmer, pag. 124, und Pulliat in allen Eigen- 
schaften dem gelben Muskateller ganz gleich, bis auf die Farbe 
der Beeren, welche anfangs hellroth, später dunkelroth marmorirt 
und grau beduftet erscheint , wesshalb man diese Spielart auch 
als Muscat gris, Muscat rouge , Muscat brun, Muscat de corail, 
graurot her und grauer Muskateller vorfindet, welche Namen 
durch die oft nicht constanten und kaum bemerkbaren Farben- 
« Veränderungen des rothen Muskateller gebräuchlich wurden. 

Muskateller, violetter. Ist ebenfalls nur als eine Spielart des rothen 
Muskateller zu betrachten, dessen Beere eine dunklere, mehr in's 
Bläuliche gehende Farbe, sowie einen etwas weniger gewürzten 
Geschmack besitzt. Beschreibung nach v. Babo, pag. 669, 
Trümmer, _ pag. 125, Pulliat, pag. 115, mit Abbildung Nr. 58, 
als Muscat violet. Auch die bei Pulliat, vignoble, pag. 23, mit 
Abbildung Nr. 12, als Muscat rouge de Madere oder Madere 
Vendel, Muscat violet de Madere und Madeira Frontignan auf- 
geführte Varietät dürfte wohl auch nur als eine aus Spanien 
stammende Spielart des rothen Muskateller zu betrachten sein. 

Muskat-Gutedel, siehe Gutedel, weisser Muskat-. 

Muskat prÖCOCe du Puy-de-Döme , gelb, Tafeltraube. Frankreich 
(Auvergne). Syn. Muskat hatif du Puy-de-Döme, Muskat Eug£nien, 
Early Auvergne Frontignan. Nach Pulliat, vignoble, pag 37, mit 
Abbildung Nr. 19. Holz zhnmtfarbig, mittelstark, ziemlich kurz- 
knotig. Blatt kaum mittelgross, länglich, oben glatt, unten fein- 
wollig, breit und gross gezähnt; Blattstiel* oft etwas röthlich; 
Triebspitzen röthlich und wollig. Traube beinahe mittelgross 
und cylindrisch , ziemlich dicht, langstielig. Beere mittelgross, 
rund , oben etwas eingedrückt-, kurzstielig, hellgrün, in's Gelbliche 
übergehend, krachend, fein muskirt, ziemlich frühreifend. Soll 
dem Muskat-Gutedel sehr ähnlich sein. • 

Muskat Ottonel blanc, weiss, Tafeltraube. Frankreich. Sämling von 
Moreau-Kobert. Nach Pulliat un4 Rudolf Goethe. Holz mittelstark, 
flach, fein gefurcht, dunkelrothbraun, schwarz punktirt, engknotig. 
Blatt rund, mittelgross, tief eingeschnitten , ähnlich denen der 



— 101 — 

t 

Basilikamtraube) gross und kupp eiförmig gezähnt; Buchten eng 
und überdeckt; Blattstiel braun punktirt. Traube mittelgross, 
einfach, dickstielig. Beere rund, gelblichgrün, weiss beduftet, 
auf der Sonnenseite braun gefleckt, krachend, schwarz punktirt, 
sehr süss, mit feinem Muskatgeschmack, reift ziemlich frühzeitig. 

Muskat St Laurent, grün, Tafeltraube. Frankreich. Sämling von 
M. Vibert. Nach Pulliat, vignoble, pag. 51, mit Abbildung Nr. 26, 
und nach Veiten. Reh stock von massigem Wachsthum, mit 
hellbraunem, dunkelgestreiftem, engknotigem Holz. Blatt klein, 
breit, tief eingeschnitten, hellgrün, oben glatt, unten kurzhaarig; 
Verfärbung in's Gelbe, ungleich gezähnt; Buchten tief, meist 
überdeckt; Blattstiel kürzer als Hauptblattrippe, dünn, glatt, 
röthlich; Triebspitzen gelbgrün, glatt. Traube klein, kurz, dicht, 
kurzstielig. Beere rund, klein, kurzstielig, gelbgrün, weiss be- 
duftet, schwarz punktirt, dünnhäutig, sehr süss, mit feinem Muskat- 
geschmack. Soll . der geschlitzten Basilikumtraube sehr ähnlich, 
aber nicht gleich sein. 

Muskat-Sylvaner, siehe Feigentraube, 

Muskat-Traminer, siehe Traminer, Gewürz-. 

Muskat-Trollinger, siehe Trollinger-Muskateller % 

Muskattraube Haloper, blauroth, Tafeltraube. Ungarn (Plattensee). 
Syn. Blauer Bogyay. Nach Monatsheften für Obst- und Weinbau, 
1870, pag. 1, mit Abbildung, von Th. Belka beschrieben. Reb- 
stock starkwüchsig und sehr fruchtbar. Blatt rund, mittelgross, 
ziemlich eingeschnitten, gross, spitz und ungleich gezähnt; Blatt- 
stiel kürzer als der Hauptblattnerv. Traube ziemlich gross, dicht, 
pyramidal, mit dünnem, hellbraunem Stiel. Beere rund, gross, 
dunkelviolett, blaugrau beduftet, sehr saftig, von feinem Muskat- 
geschmack, ziemlich frühreifend. 

Mzwaani oder Mzoani, grün, Keltertraube. Transkaukasien. Nach 
Scharrer und Zabel. 

N. 

Natura blanc, jaune vert oder rose, siehe Traminer, weisser 
oder rother. 

Navarro, blauer, Tafeltraube. Frankreich (Dordogne). Syn. Navarre. 
Nach v. Babo, pag. 557. Rebstock von massigem Wachsthum, 
mit gelhgrünem, weiss beduftetem, dunkelbraun gestreiftem Holz. 
Blatt mittelgross, dünn, verbogen, wenig eingeschnitten, länglich, 
oben hellgrün, in's Bläuliebe, etwas filzig, unten heller; Ver- 
färbung in's Gelbe; Bezahnung breit und scharf; Buchten wenig 
ausgebildet; Blattstiel kürzer als Hauptblattrippe, rothlich. Traube 
gross, einfach, pyramidal, kurzstielig. Beere gross, kugelig, dunkele 
blau, beduftet, dickhäutig, spätreifend. 

Nebbiolo, blau, Keltertraube. Italien (Piemont). Syn. Nebbiolo 
d'Asti, Spanna di Gattinara, Nebbiolo Maschio (Iwrea), Melasca, 
Melascone (Biella), Picotiner oder Picotender (Aosta), Spano 



— 102 — 

(Ghemme), Spagna (Corrato). Nach Demaria und Leardi, pag. 207, 
mit Abbildung; nach Cerletti und Pulliat, vignoble, pag. 185, 
mit Abbildung Nr. 93. Holz hellbraun, gestreift, weitknotig. 
Blatt ziemlich gross, etwas wollig, tief eingeschnitten; Blattstiel 
lang. Traube ziemlich gross, länglich, ästig, etwas locker, lang- 
stielig. Beere länglichrund, blau, in's Dunkelviolette über- 
gehend, ziemlich hartschalig, zur gewöhnlichen Herbstzeit reifend. 
Nach Cerletti soll es noch eine weisse Nebbiolo geben, bei 
Iwrea, welche auch Nebicul bianc und pantiner bianc genannt 
wird. Die von Demaria und Leardi, pag. 177, als Spanna, 
Spagna, Espana, Spanna gro'ssa und Spanna piccola oder -Mela- 
schetta beschriebenen Varietäten scheinen nur sehr nahe ver- 
wandte Spielarten der hier beschriebenen Nebbiolo d'Asti zu sein. 

Nebbiolo di Dronero, v siehe Bolymio. 

Negrara, blau, Keltertraube. Tirol (Trient, Lavis, St. Michele, Cal- 
liano, Rovereto). Syn. Edelschwarz, Negrera di Gattinara, Car- 
bonera. Nach E. Mach und Pulliat, vignoble, pag. 165, mit Ab- 
bildung Nr. 83. Reb stock kräftig, mit röthlichbraunem •, fein 
geripptem, ziemlich weitknotigem Holz. Blatt mittelgross, tief 
eingeschnitten, oben dunkelgrün, etwas rauh, mit rother Ver- 
färbung ; Bezahnung halbkuppelförmig , ungleich ; Blattstiel halb 
bis dreiviertel so lang als das Blatt; .Triebspitzen gelblichgrün, 
kahl, glänzend, nur am obersten Ende zuweilen etwas bräunlich 
und feinwollig. Traube gross, lang, ästig, unregelmässig, pyra- 
midenförmig, mit kurzem Stiel und. häufig fruchtbaren Knoten. 
Beere fast rund, gross, dunkelblau, schwach beduftet, dickhäutig, 
sehr saftig, spätreifend. Sehr tragbar, aber dem Oidium stark 
unterworfen. 

Negret du Tarn, blau, Keltertraube. Frankreich. Nach Pulliat. 
Blatt gross, oben glatt, unten sehr wollig. Traube mittelgross, 
cylindrisch etwas dicht. Beere mittelgross, blau, weiss beduftet, 
rund, spätreifend. 

Negro amaro, blau, Keltertraube. Italien (Lecce). Syn. Albese 
(Campi Solentino, Gruagnana), Abbruzzese (Valenzano). Nach Bul- 
lettino ampelografico, Fase. I, ]pag. 44. Holz kräftig, hellbraun, 
engknotig. Blatt fünftheilig, obe*n glatt, unten behaart, spitz- 
zähnig; Blattstiel kürzer als der Mittelnerv. Traube gross. 
Beere etwas länglich, mittelgross, dunkelrothblau , kurzstielig, 
hartschalig, säuerlich. 

Negro dolee, blau, Kelter- und Tafeltraube. Italien. Syn. S. Lorenzo 
(Guagnano, S. Marza.no, Faggiano, Sava etc.), Nero della Lorena 
(Barletta). Nach Bullettino ampelografico, Fase. I, pag. 44. Holz 
dunkelbraun, dünn, engkuotig. Blatt kuxzstielig, wenig ein- 
geschnitten, oben olivengrün, unten sehr wollig. Traube mittel- 
gross. Beere kleiner und daehr rund als bei Negro amaro, mit 
kurzem, dunkelgefärbtem Stiel, feinschalig, süss und angenehm. 

Negron oder Negrot, siehe Panea. 



— .103 — 

Negrone, blau, Keltertraube. Piemont (Biella). Syn. Buffera und 
Coseato. Nach Cerletti. 

Neifdtta, blau, Keltertraube. Piemont (Saluzzo). Nach Pulliat und . 
Cerletti. Blatt gross, glatt, wenig eingeschnitten, beinahe rund. 
Traube gross, ästig, pyramidal, etwas dicht. Beere ziemlich 
gross, rund, blau, weiss beduftet, spätreifend. Pulliat beschreibt 
noch eine weisse Spielart hiervon als Neiretta del bianco. 

Nerano, blau, Keltertraube. Piemont (Cuneo). Nach Cerletti. 

Neretto, blau, Keltertraube. Piemont (Biellä). Syn. Anre, Negretto, 
Nerello, Uva da cane. Nach Demaria und Leardi, pag. 165. v 
Nach Pulliat als Neretto di Marengo. Holz dun kelroth braun, 
sehwach wüchsig , dickmarkig. Blatt ziemlich gross, fünflappig, 
tief gezähnt, oben rauh, unten behaart, dunkelgrün.' Traube 
länglich, ästig, gross, pyramidal, etwas dichtbeerig. Beere läng- 
lichrund, blau, dunkelroth beduftet, von angenehmem Geschmack. 

Neri, blauer, Kelterträube. Prankreich (Departement de la Haute- 
Marne). Syn. Nerre Griiila noir Nach Trumme*, Nachtrag, pag. 86. 
Rebstock klein., zwergartig, mit dünnem, hellbraunem, fein ge- 
streiftem Holz. Blatt klein, länglich, dick, lederartig, glatt, fünf- 
lappig, aber kurz eingeschnitten, oben dunkelgrün, unten gelb grün ; 
weisswollig; Triebspitzen bräunlich, etwas wollig; Bezahnung klein 
und spitz ; Blattstiel blauroth , warzig , unten borstig. Traube 
klein , einfach , dicht , ähnlich einer Burgundertraube , dünn- und 
kurzstielig. Beere klein, ungleich, scheinbar oval, dunkelblau, 
weissduftig, graunarbig, dünnhäutig, dünnstielig, sehr süss und 
ziemlich frühreifend. Verdient wegen Fruchtbarkeit und geringer 
Empfindlichkeit' Beachtung. Die von Babo, pag. 428, als blauer* 
Neri beschriebene, später reifende werthlosere Varietät mit grös- 
seren Beeren scheint eine andere Traubensorte zu sein. 

Nerone (Piemont). Nach Demaria und Leardi, pag. 109, gleich 
Farbtraube. 

Niederländer, siehe Riesling, weisser. 

Nikitanertraube, weisse, Tafeltraube. Orient. Syn. Pineau de Nikita. 
Nach Trümmer, Nachtrag, pag. 138. Rebstock stark, mit 
dickem, braunrothem, violett beduftetem Holz. Blatt klein, rund, 
dünn, meist dreilappig, klein und stumpf gezähnt, oben glatt, 
mit gelbröthlichen Flecken, unten gelbgrün, nackt, kurzstielig; 
Triebspitzen bräunlich, wollig. Traube gross, einfach, locker, 
lang- und dünnstielig. Beere sehr lang, gegen die Narbe mehr 
abnehmend als gegen den Stiel, oft auch walzenförmig, grünlich - 
weiss, bei voller Reife gelblich und braun nJarmorirt, fein punk- 
tirt, dickhäutig, süss, langstielig, spätreifend. 

Noiried und Noirien, siehe Burgunder, blauer. 

Noir de Lorraine, blau, Tafeltraube. Lothringen. Nach Pulliat, 
Blatt ziemlich gross, blasenartig, . etwas wellenförmig verbogen, 
ziemlich wollig und tief eingeschnitten. Traube gross, geflügelt, 
pyramidal, etwas dicht. Beere mittelgross, rund, blau, beduftet. 

Noir de Pressac, siehe C6t. 



_ 104 — 

Noireau, blau, Keltertraube. Frankreich (Brioude, Haute- Lo ire) . 
Nach Pulliat. Blatt nicht sehr gross, dunkelgrün, eingeschnitten, 
wollig. Traube pyramidal, sehr dicht. Beere ziemlich gross, 
rund, blau, leuchtend. Noir menu scheint nur eine wenig ab- 
weichende Spielart dieser Sorte zu seih. 

Noir printanier, siehe Burgunder, früher blauer. 

Noir de Ribeauvill6, welche bei Rendu, Tafel 47, abgebildet ist, 
dürfte nur eine Spielart des blauen Burgunder sein. 

Nosiola, weiss, Keltertraube. Tirol (Lavis, Pressano, Giovo, Trient). 
Syn. Durello. Nach E. Mach. Reb stock gross, starkwüchsig. 
mit rothbraunem, dunkel gestreiftem Holz. BLatt mittelgross, 
rund, breit, dick, dunkelgrün, mit gelber Verfärbung; Bezahnuug 
kuppelformig ; Stielbucht offen; Blattstiel halb so lang als der 
Blattnerv. Traube mittelgross, beinahe walzenförmig, dichtbeerig, 
kurzstielig. Beere fast rund, kurzstielig, grün bis goldgelb, 
durchscheinend, braun punktirt, weiss beduftet, dickhäutig , süss. 

Nougaret , siehe Trollinger , blauer. 

Nürnberger, rother, siehe Traminer, rother. 



o. 

Oberfelder, blauer, Keltertraube. Kram (Wippacher Thal). Syn. 
Verpolja (Illyrien), Kerko cernina und Brava cernina (Croatien). 
Nach Trümmer, Nachtrag, pag. 23. Rebstock mittelstark, dauer- 
haft, mit dickem, braunem, schwarz punktirtem und dunkelbraun 
gestreiftem, engknotigem Holz. Blatt länglich, dünn, glatt, fünf- 
lappig, ziemlich tief eingeschnitten; Bezahnung stumpf, Endzahn 
lang und schmal; Farbe oben dunkelgrün, glänzend, mit rother 
Verfärbung, unten nackt, nur an den Rippen feinwollig; Blattstiel 
kurz, dünn, röthlich; Triebspitzen bräunlich, nackt; das ganze 
Blatt ist dem der Zimmttraube sehr ähnlich. Traube mittelgross, 
langstielig, mit unfruchtbaren Knoten. Beere mittelgross, ungleich, 
dunkelblau, dickhäutig, dick- und langstielig, süss. 

OchlO di pemice, graurotb, Tafeltraube. Piemont. Nach Pulliat. 
Blatt mittelgross, glatt, wenig eingeschnitten. Traube mittel- 
gross, etwas locker, kurz. Beere ziemlich gross, länglichrund, 
grauroth. 

Ochsenauge, blaues, Tafeltraube. Ungarn und Steiermark. Syn. 
Eichkugeltraube , Okörszem Kek, Borjuszemü (Ungarn) , Vovoko, 
Volovijak (Steiermark), Ocrudi boe nero (Sardinien), Oeil de boeuf 
noir (Frankreich). Nach Trümmer, pag. 22, und Dr. Entz. Reb- 
stock stark, stämmig, mit braunrothem, bläulichgrau pi^nktirtem 
Holz. Blatt gross, rund, dick, dreilappig, kurz eingeschnitten, 
kurz, breit, meist doppelt gezähnt, oben rauh, dunkelgrün, mit 
röthlichen Rippen, unten dichtfilzig; Blattstiel röthlich, rauh; 
Triebspitzen weisswollig, etwas bräunlich. Traube locker, kurz, 
ästig, dickstielig. Beere sehr gross, beinahe wie eine Wallnuss, 



— 105 — 

rund, dunkelblau, dickhäutig, wei ss duftig , süss. Nach Trümmer, 
pag. 25 , soll noch ein weisses Ochsenauge in Croatien und 
Südsteiermark vorkommen , was auch Dr. Entz bestätigt. Die 
Ochsenaugen haben hauptsächlich desshalb Werth, weil sie unter 
allen Trauben Varietäten die grössten runden Beeren haben. 

Oeil de TOUPS, gelb, Tafeltraube. Frankreich (Lot-et-Garonne). Syn. 

Menle, Confide* (Gers), Canut (Lot-et-Garonne). Nach Pulliat. 

Blatt ziemlich gross, etwas eingeschnitten und wollig. Traube 

mittelgross, etwas locker und ästig, pyramidal. Beere mittel- 

• gross, länglich, braungelb. 

Oestreicher, weisser, rother und blauer, siehe Sylvaner. 

Oesterreichisch weiss, Keltertraube. Niederösterreich. Ueber diese 
Varietät fehlen weitere Angaben. 

Oktaouri, blau, Keltertraube. Kaukasus. Nach Pulliat. Blatt mittel - 
ffross, glatt und glänzend, unten ziemlich wollig. Traube mittel- 
gross, etwas locker, pyramidal. Beere mittelgross, länglich, blau, 
beduftet, spät reifend. 

Oliorpa, siehe Coda di volpe nera. 

Olivastra, siehe Chinco nero. 

Olivella, blau, Keltertraube. Italien (Ravello, S. Stefano del Sole). 
Nach Bulleltino ampelografico, Fase. III, pag. 166. Holz hellbraun, 
engknotig. Blatt rauh, tief eingeschnitten, stumpf und haken- 
förmig gezähnt; Blattstiel so lang wie der Hauptblattnerv. Traube 
mittelgross, ästig. Beere länglich, olivenförmig , mittelgross, 
dunkelviolett, hartschalig, süss. Olivella di Palma oder Olivone 
(Bullettino ampelografico, Fase, in, pag. 166) und die etwas" mehr 
grossbeerige Olivella grande mit Syn. Livella, Olivellone, Tin- 
tora und Ulivella (Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 167), 
welche beide letztere bei S. .Severino vorkQmmen, sind wohl nur 
Spielarten der blauen Olivella. 

Oliventraube, blaue, siehe Augster, blauer. 

Olivese, siehe Asprino. 

Olivette precoce, siehe Sicilien. 

Olivette blanche, gelb, Tafeltraube. Frankreich. Nach Pulliat. 
Blatt gross, wenig eingeschnitten, glatt, glänzend. Traube 
ziemlich gross, locker. Beere gross, länglich, gelb, etwas spät- 
reifend. 

Olivette jaune ä petits grains, «ielie Terre promise. 

Oocji rep. bieli (Croatien), siehe Lämmerschwanz, weisser. 

jOportO und Oportorebe, siehe Portugieser, blauer. 

Orangetraube, gelb, Tafeltraube. Deutschland. Syn. Gelbe Orangen- 
traube. Nach Trümmer, Nachtrag, pag. 62. Reb stock klein, 
zwergartig, mit dünnem, schlankem, dunkelbraun gefurchtem, weit- 
knotigem Holz. Blatt klein, rund, gutedelartig, meist fünflappig, 
kurz eingeschnitten; Stielbucht offen; Bezahnung kurz und breit; 
Blattstiel kürzer als die Mittelrippe des Blattes , etwas röthlich. 
Traube klein, einfach, dichtbeerig, wie eine Ortlieber traube, mit 
mittellangem Traubenstiel. Beere rund, gelblichgrün, dicht punk- 



— 106 — 

tirt und gefleckt, grossnarbig, dünnhäutig, fein süss gewürzt and 
nach Orangenöl üthen riechend bei voller Reife, kurzstielig. Viel- 
leicht auch als Keltertraube geeignet. 

Orbois, siehe Meslier. 

Ordubadischer, rother, Tafeltraube aus Armenien am Fasse des 
Ararat. Nach Scharrer. 

Orleans, gelber, Kelter- und Tafeltraube. Deutschland. Syn. 
Orleanzer, Orlänzsch, Orleaner, Orleanstraube, Harthengst, Hart- 
hein seh. Nach v. Babo, pag. 97. Bebstock stark, mit dankel- 
braunem, schwarz punktirtem Holz. Blatt grob, dick, lederartig, 
glatt, glänzend, wenig eingeschnitten, rund, oben «dunkelgrün, 
unten graugrün; Verfärbung in's Gelbliche; Bezahnung gross und 
ungleich; Stielbucht sehr tief, aber offen; Blattstiel dick, warzig, 
schwarz p unk tirt ; Triebspitzen kahl, röthlichgrün. Traube mittel- 
gross, dicht, einfach, selbst walzenförmig, kurzstielig. Beere 
gross, länglich, gelblichgrün, schwach beduftet, schwarz punktirt, 
kleinnarbig, dünnhäutig, langstielig, spätreifend. Soll durch Karl 
den Grossen aus Orleans nach dem Rheingau gebracht worden 
sein, wo sie jetzt nur noch als Tafeltraube verwendet wird. Der 
grüne Orleans ist jedenfalls nur eine geringere Ausartung der 
gelben Varietät. 

Orjelechi, blau, Keltertraube. Kaukasus. Nach Pulliat. Blatt mittel- 
gross , blasenartig, wenig eingeschnitten , beinahe rund, etwas 
wollig. Traube klein, kurz, etwas dicht. Beere klein, beinahe 
rund, blau, beduftet, spätreifend. 

Ortaneila, blau, Keltertraube. Italien (Valtelina). Nach Cerletti. 

Ortlieber, gelber (Knipperle), Keltertraube. Deutschland (Elsass). 
Nach Goethe's Atlas werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, 
Tafel XXI. Literatur und Synonyme: v. Babo. pag. 339; Räusch- 
ling kleiner und Ortlieber am Niederrhein, im Rheingau und am 
Kaiserstuhl; Tockauer, Rungauer und Colmer in der Gegend von 
Offenburg ; Kleiner Räuschling, Türkheimer, Kleiner Riessling und 
Kipperle am Kaiserstuhl; Factor, Elsasser bei Bühl in Baden; 
weisser Burgunder, weisser Rulander, Knackerle an der Bergstrasse; 
Trümmer, weisse Kauka am Janinaberg Jflti Rohitscb^^ftoltz, 
pag. 129, Petit mieulleux, kleiner Meth&oHßr, KleinrlflHKng, 
Ettlinger, Reichenweiherer ; Comte Odart,'pag. 294; m Elsass 
be^nders bekannt als j£juppaM und kleiner Räuschling, weniger 
als Ortlieber. Rebstock stark wachsend; Rebhol z rothbraun mit 
vielen schwarzen erhabenen Punkten, weisslichen Flocken und 
braunen Streifen; Triebspitze dunkelgrün, stark wollig, aufrecht 
stehend, Stengel röthlich angelaufen. Blätter mittelgross bis gross, 
dick, lederartig, meist ganzrandig, nur wenig eingeschnitten, flach, 
nicht verbogen, ausgeprägt fünfeckig, oben dunkelgrün, mattglän- 
zend, unten graugrün, wollig; Buchten fehlen meistens; Stiel- 
bucht bei jungen Blättern überdeckt, spitzwinklig, bei älteren 
Blättern offen; Bezahnung ganz ungleich, durch einzelne tiefere 
Einschnitte unterbrochen; Knöpfchen gross, braun; Rippen auf 



— 107 — 

der Unterseite leicht röthlich, zottig und mitunter borstig; Blatt- 
stiel grün, carmirfroth verwaschen und gestreift. Traube klein, 
einfach, selten ästig, mit sehr dicht gedrängten, doppeltstehenden 
Beeren; Traubenstiel kurz, dick, bis zum Knoten, welcher, meist 
unfruchtbar ist, verholzt, unterhalb des Knotens gelbgrün, bricht 
bei voller Reife der Traube leicht am Knoten ab; Beerenstiel 
kurz, dick, warzig, hellgrün. Beeren grün, mittel gross bis klein, 
durch den gedrängten Stand oft eckig, stark we issgrau beduftet, 
schwarz punktirt, bei voller Reife durchscheinend; Narbe gross; 
Beerenhaut dünn ; Saft dünnflüssig, süss, angenehm ; Reifezeit die 
mittlere. Vorkommen, Cultur und Verwendung. Der Ort- 
lieber hat seine Heimat im Elsass. Durch einen Weingärtner 
Ortlieb von Reichenweiher Ende vorigen Jahrhunderts besonders 
• empfohlen, verdrängte er an vielen Orten den weissen Elbling 
(Burger, Plant commune) und fasste auch am Kaiserstuhl, bei 
Offenburg und am Niederrhein Fuss. Die Sorte hiess ursprünglich 
Ettlinger oder kleiner Räuschling; später nannte man sie Knip- 
p«rle oder nach ihrem Verbreiter Ortfceber. Die elsässische Wein- 
production, durch die Concurrenz der billigen und zugleich guten 
französischen Weine mehr oder weniger gedrückt, richtete ihre 
Bemühungen der Sachlage entsprechend weniger auf die Qualität, 
als auf die Quantität, und so war ihr eine Sorte um so mehr 
willkommen, wenn sie nur möglichst grosse Erträge gab. Der 
Ortlieber gehört unbestritten zu den ertragreichsten Rebsorten, 
und dieser Umstand sicherte ihm wohl hauptsächlich seine starke 
Verbreitung im Elsass. 40 bis 50 Trauben an einem Stock sind 
gar nicht selten, und . Weinberge von kräftiger Bodenart, welche 
rein mit Ortlieber bestockt sind, haben schon vom Hektare bis 
zu 100 und sogar 150 Hektoliter Wein gegeben. Aber auch noch 
eine andere Eigenschaft macht ihn den Elsässern lieb und werth, 
nämlich seine Unempfindlichkeit in der Blüthe. Er röhrt nicht 
ab und wenn die leider im Elsass ziemlich häufig vorkommenden 
Spätfröste Alle* ruinirt haben, so ist es der Ortlieber, dessen Bei- 
augen noch Trauben bringen. Ausserdem besitzt er noch die sehr 
scMtzens weifte Tugend, dass seine Trauben mittelfrüh reifen und 
nj|| in Jahren zeitig werden, wo die übrigen Sorten sauer hlei- 
bejfr Schliesslich kann man von ihm sagen, dass er vermöge seiner 
grossen Vegetationskraft; üBllGtt^gftcleiht, sogar in geringe^ Lagen 
und dürftigen Bodenverhältnissen. Dabei ist der Ortlieb er- Wein 
mild und angenehm zu trinken und eignet sich gut zum Ver- - 
schneiden mit stärkeren Weinen. Diesen vielen Vorzügen stehen 
aber auch eine Reihe schlechter, Eigenschaften entgegen, welche 
schwer in's Gewicht fallen. Es mmt nämlich keine Sorte so gern 
und so leicht als der Ortlieber. Wenn es im Herbst Regentage 
gibt , muss der Ortlieber sogleich gelesen werden , wenn man 
nicht grosse Verluste haben will. So ist man in manchen Jahren 
nicht in der Lage, die Trauben bis zur vollkommenen Reife hän- 
gen zu lassen, und das übt gerade keinen günstigen Einfluss auf 



— 108 — 

die Qualität des Weines aus. In anderen Lagen wird der Ort- 
lieber auch vom Sauerwurm übel heimgesucht. Der Wein ist leicht 
und klärt, sich lange nicht; er wird gern schwer und lässt (ausser 
bei ganz guter Behandlung) schon nach 2 Jahren nach. Er mus.s 
desshalb bald verbraucht N werden und taugt nicht auf Lager. 
Gerade dieser Eigenschaften wegen soll man den Ortlieber nicht 
in zu kräftige, sondern mehr in mittlere und auch magere Böden 
und wärmere Lagen pflanzen. Im Ober-Elsass erzieht man von 
jedem Stock 2 oder 3 Schenkel auf 1 Meter Höhe und schneidet 
einem jeden Schenkel einen oder auch manchmal zwei Bögen von 
15 bis 20 Augen an, welche man abwärts an den Pfahl bindet. 
Es würde sich fragen, ob nicht eine niedrigere Erziehung einen 
guten Einfluss auf die Qualität des Weines ausüben würde. Gerade- 
zu nöthig ist das theilweise Entlauben der Stöcke vor der Reife 
als Schutz gegen das Faulen; auch soll man wegen der Weich- 
heit des Weines verhältnissmässig wenig düngen. Während der 
Ortlieber-Stock schon im dritten Jahre tragbar wird, lässt er auch 
in gewöhnlichen Böden«, bald nach ; es kommen aber in < Granit- 
böden Beispiele von grosser Haltbarkeit vor. 

Ortlieber, blauer, Reitertraube. Steiermark. Syn. Mehlberl, Bauch- 
labler, graublättrige Kauka. Nach Trümmer, pag. 229. Bebstock 
dauerhaft, mit dünnem, gelbbraunem, engknotigem Holz. Blatt 
mittelgross, kreisrund, dreilappig, wenig eingeschnitten, klein und 
stumpf gezahnt, oben glatt, graugrün, wollig, besonders im Früh- 
jahre wie mit Mehl angestaubt; Blattstiel kürzer als das Blatt. 
Traube mittelgross, locker, ästig, kurzstielig. Beere rund, stark 
punktirt, dunkelblau, weissduftig, dünnhäutig, wenig Farbstoff 
haltend, süss, spät reifend, kurzstielig. Scheint wohl mehr in die 
Familie der Kauka und Wildbacher als zu dem Ortlieber zu 
gehören. 

Osaviziza, siehe Kleinungar, schwarzer. 

Oseri du Tarn, gelb, Taf eltraube. Frankreich (Lot-et-Garonne). Syn. 
Blanc d'Ambre. Nach Pulliat, vignoble, pag. 107, mit Abbildung 
Nr. 54. Blatt mittelgross, länglich, oben glatt, unten etwas 
wollig, tief eingeschnitten; Stielbucht geschlossen, lang und breit 
gezähnt, langstielig. Traube mittelgross, pyramidal, etwas locker, 
langstielig. Beere ziemlich gross, beinahe rund oder etwas läng- 
• lieb, kurzstielig, goldgelb, mit- Töthlichem Anflug.. 

Ostertraube, blaurothe, siehe Pascal noir. 

Oulliade, siehe Geisdutte, blau. 



Pacchione , • siehe Ewpibotte. 

Padbeuz oder Podveuz, siehe Ahorntraube, weisse, 

Pagadebitti, siehe Empibotte. 

Palomino, siehe Listan. 



— 109 - 

Palumbo, gelb, Keltertraube. Italien (Barletta). Nach Bullettino am- 
pelografico, Fase. I, pag. 53. Holz dünn, hellbraun, engknotig. 
Blatt gross, fünflappig, tief eingeschnitten, unten behaart, mit 
langem röthlichem Blattstiel. Traube gross. Beere gross, oval, 
grünlichgelb, kurzstielig, weichschalig, wässerig. 

Palummina, bläu, Keltertraube. Italien (Lanzara, Serino). Syn. Let- 
teresca (Bavello) . Nach Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 166. 
Holz mittelstark; hellbraun, engknotig. Blatt mittelgross, wenig 
eingeschnitten, uaten haarig; Blattstiel so lang wie Hauptblattrippe, 
röthlich. Traube mittelgross. Beere oval, blauroth, beduftet, hart- 
schalig, süss. 

Palvanz, blau, Tafel- und Keltertraube. Dalmatien, Steiermark. Syn. 
Vagari palvonz. Nach Trümmer, pag. 182. Reb stock stark, mit 
gelbrothem, dunkelgestrciftem, violett beduftetem, stark gefurchtem 
Holz. Blatt rund, dick, fünf lappig, tief eingeschnitten; Buchten 
ausgeweitet, breit und lang gezähnt, oben glatt, dunkelgrün, kahl, 
unten wollig; Blattrippen borstig und etwas röthlich; Blattstiel 
kürzer als das Blatt, blauroth, wollig. Traube mittelgross, locker, 
meist einfach, dickstielig. Beere rund, bei der Narbe platt- 
gedrückt, dunkelblau, dünn und langstielig, weiss beduftet, grau- 
narbig, dünnhäutig. 

Pampanone, weiss , Keltertraube. Italien (Ancona). Syn. Pamponi 
tondi und Vecciacco (Asaoli). Nach Bullettino ampelografico, 
Fase, n, pag. 104. Reb stock sehr starkwüchsig mit engknotigem 
dünnmarkigem Holz. Blatt gross, fünftheilig, kurz eingeschnitten, 
oben dunkelgrün, behaart, mit röthlichem Blattstiel. Traube 
ziemlich gross, konisch ; Beere gross, länglich, oft länger als die 
Beerenstiele, gelblich weiss, spätreifend. Man unterscheidet eine 
bessere Spielart mit dichtbeerigen und eine geringere mit lockeren 
Trauben. 

Pampanuto, weiss, Keltertraube. Italien (Terlizzi). Nach Bullettino 
ampelografico, Fase. I, pag. 54. Holz rothbraun, mittelstark. 
Blatt sehr gross, rund, wenig eingeschnitten, ungleich gezahnt, 
oben rauh und dunkelgrün, unten sammetartig. Traube lang und 
locker. .Beere rund, mittelgross grünlichweiss, langstielig, weich- 
schalig, säuerlich. 

Panea, blau, Keltertraube. Frankreich (Nice). Syn. Negrou, Negrot. 
Nach Pulliat, vignoble, pag. 173, mit Abbildung Nr. 87. Blatt 
ziemlich gross, oben glatt und glänzend , wenig eingeschnitten , 
langstielig. Traube ziemlich gross, lang, kegelförmig, ästig, etwas 
locker, langstielig, oft mit fruchtbaren Knoten. Beere rund, ziem- 
lich gross, ziemlich langstielig, dickhäutig, blau, leicht beduftet, spät- 
reifend, etwas herb. ,, "* 

Pane nero, blau, Keltertraube. Italien {Ravello). Nach Bullettino 
.ampelografico, Fase. HI, pag. 172. Holz 4unkelbraun, von mitt- 
lerer Stärke. Blatt breit, fünf lappig, stumpf und hakenförmig 

* gezähnt; Blattstiel so lang wie der Mittelnerv. Traube mittel- 



— HO — 

gross, etwas ästig. Beere mittelgross, oval, dunkelroth, blau, 
beduftet, hartschalig, süss. 

Panse jaune, gelb, Tafeltraube. Frankreich (Provence). Nach Pulliat. 
Blatt gross, etwas wellenförmig, ziemlich eingeschnitten und 
wollig. Traube gross, geflügelt, etwas locker. .Beere ziemlich 
gross, länglich, weissgelb, spätreifend. Die von Babo, pag. 244, 
und Trümmer, Nachtrag, pag. 131, beschriebene Panse grüne oder 
, Panse commune ist jedenfalls eine andere traminerartige kleine 
Traube , wesshalb hier wohl ein Irrthum vorzuliegen scheint , da 
die Familie der Panse, wie schon der Name sagt, nur grosstrau- 
bige Sorten enthält. 

Panse precoca, gelb, Tafeltraube. Frankreich. Nach Pulliat, vignoble, 
pag. 187 , mit Abbildung Nr. 94. Nicht zu verwechseln mit der 
in der Provence und von Pelicot sogenannten Panse precoce, 
welche als Sicilien aufgeführt ist, da sie ihrem Habitus nach nicht 
zur Familie der Panse gehört. Holz kräftig, weitknotig. Blatt 
ziemlich gross, rund, oben glatt, beinahe glänzend, unten stark, 
wollig; Stielbucht geschlossen, breit und kurz gezähnt. Traube 
gross, pyramidal, ästig, etwas locker und langstielig. Beere gross, 
länglich, langstielig, grünlichgelb, frühreifend. 

Papa SZÖllÖ, weiss, Tafeltraube. Siebenbürgen. Syn. Papa malossa, 
Pabsttraube. Nach v. Nagy. Eiqe grossblättrige , frühreifende, 
fruchtbare Traubensorte mit grossen ovalen Beeren. 

Pareux noir, blau, Keltertraube. .Frankreich. Nach Pulliat. Blatt 
mittelgross, glatt, ziemlich eingeschnitten. Traube mittelgross, 
pyramidal, etwas dichtbeerig. Beere mittelgross, rund, länglich, 
blau beduftet. 

Parporio, blau, Keltertraube. Piemont (Saiuzzo). Syn. Parpeuri, Par- 
pouri. Nach Pulliat und Cerletti. Blatt mittelgross, ziemlich glatt 
und eingeschnitten. Traube dichtbeerig. Beere mittelgross, rund, 
blau, beduftet, etwas frühreifend. 

Pärvereau, blau, Keltertraube. Frankreich (Dröme). Nach Pulliat. 
Blatt gross, beinahe glatt, etwas wollig, eingeschnitten. Traube 
gross, dichtbeerig. Beere ziemlich gross, rund, blau, bedüftet. 

Pascal noir, blau, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich (Provence). 
Syn. Die von Babo, pag. 154, beschriebene blaurothe Oster- 
traube dürfte wohl dieselbe sein. Nach Pulliat. Blatt ziemlich 
gross, wellenförmig, eingeschnitten, ziemlich wollig. Traube 
gross, oft sogar sehr gross, pyramidal, ästig, etwas locker. Beere 
rund , blau, beduftet, sehr spätreifend. 

Passaretta bianca, Passera, Passerina, Passolina, siehe Co- 
rinthe, weisse. 

Passa tutti, muskat, grünlichgelb, Tafel- und Keltertraube. Ungarn 
(Fünfkirchen). Syn. Pappsipka, Quadrat musqüe. Nach Las Torres. 

Passe longue tnusqu6 ©der auch fälschlich Panse musqu6, siehe 
Damascener weisser Muskat. 

Passerille ä gros grains, blau, Tafeltraube. Frankreich (Var). Nach 
Pulliat. Blatt mittelgross, eingeschnitten, etwas wollig. Trauba 



— 111 — 

mitteigross, locker. Beere länglich, sehr gross, blau, weiss be- 
duftet. Scheint der Beschreibung nach mit Ulliade a gros grains 
übereinzustimmen. 

Pastora nera, blau, Keltertraube. Piemont. Nach Demaria und Leardi, 
pag. 111. Holz stark und dauerhaft, rothbraun, mit dunkleren 
Knoten. Blatt klein, länglich, fünflappig, dann, oben glatt, unten 
behaart, mit rother Verfärbung. Traube lang, ästig, mit rothem 
Kamm. Beere rund, unregelmässig, dunkelblau, ins Violette. 

Patla&sa, grün, Keltertraube. Piemont. Nach Demaria und Leardi, 
pag. 235. Holz dunkelbraun, dünnmarkig. Blatt klein, länglich, 
fünf lappig, tief gezähnt, dick, oben rauh, unten wollig; Traube 
cylindrisch. Beere rund, dick, unregelmässig, hellgrün, in's Gold- 
gelbe übergehend , angenehm im Geschmack. Ob die von Demaria 
und Leardi, pag. 277, beschriebene Patlassa die gleiche ist, konnte 
nicht bestimmt werden. 

Pavana, blau, Keltertraube. Tirol. Nach Mach. 

PecoriüO, weiss, Keltertraube. Italien (Ancona, Roma). Syn. Uva- 
rella, Uvina (Abruzzi). Trebbiano viccio (Roma). Nach Bullettino 
ampelografico, Fase. II, pag. 100. Blatt mittelgross, rund, fünf- 
theilig; Blattstiel kürzer als der Mittelnerv, etwas röthlich. Traube 
lang, unregelmässig konisch, locker. Beere klein, rund, gelblich- 
weiss , weichschalig , ist süss und hat von Insecten und Krank- 
heiten sehr zu leiden. • 

Pecoui-Touar, siehe Brachetto. 

Pedro-Xim6näs, gelb, Keltertraube. Spanien. Nach Pulliat. Blatt 
mittelgross, glatt, ziemlich eingeschnitten. Traube ziemlich gross, 
locker, pyramidal, etwas geflügelt. Beere ziemlich gross, läng- 
lich, weisslichgelb, etwas spätreifend. 

PedicifUlta, gelb, Keltertraube. Italien (Terlizzi). Syn. Uva tarantina 
(Valenzano). Nach Bullettino ampelografico, Fase. I, pag. 53. 
Holz mittelstark, hellbraun mit rötnlichem Anflug. Blatt gross, 
fünfiappig, langstielig. Traube lang, etwas locker. Beere rund, 
mittelgross, gelb, kurzstielig, hartschalig, süss und etwas, aro- 
matisch. 

Pelaverga, siehe Cari. 

PelOSO, siehe Verdicchio bianco. 

Pelossard, blau, Tafeltraube. Frankreich (Ain, Bugey). Nach Pulliat, 
vignoble, pag. 35, mit Abbildung Nr. 18. Blatt mittelgross, breit, 
oben hellgrün und glatt, unten etwas wollig; Stielbucht offen; 
Blattstiel kurz. Traube ziemlich gross, pyramidal, langstielig. 
Beere ziemlich gross, rund, langstielig, dünkelviolett, fein beduf- 
tet, süss und angenehm. 

Peloursin oder Pelorsin, blau, Keltertraube. Frankreich (Isere). Syn. 
Dureza, Salet, Pourrot (Jura). Nach Pulliat. Blatt ziemlich gross, 
dunkelgrün, tief eingeschnitten, glatt und glänzend. Traube ziem- 
lich gross, geflügelt, dicht. Beere ziemlich gross, rund, blau, 
etwas weiss beduftet und spätreifend. 

Perle rose und Perltraube, rosenrothe, siehe Calebstraube. 



— 112 — • 

Perelntraube, weiss, Keltertraube. Ungarn. Syn. Gyongyszölo feher. 
Nach Dr. Entz. Rebstock starkwüchsig, von mittlerer Tragbar- 
keit, mit rothbraunem, grau punktirtem Holz. Blatt mittelgross, 
fünflappig, oben rauh, unten etwas wollig, gross gezahnt. Traube 
mittelgross, locker. Beere mittelgross rund, dünnhäutig, etwas 
frühreifend. Hiervon gibt es noch eine bfaue Spielart als blaue 
Perelntraube oder Gyöngyszölö fekete. 

Perltraube, weiSfce, siehe Gutedel, früher weisser. 

Perltraube, graue, siehe Hamvas. 

P er i netto, blau, Kelter- und Tafeltraubc. Piemont (Iwrea). Syn. Pe- 
rinet. Nach Cerletti. 

Persagne, Persaigne, Prossaigne, siehe Mondeuse. 

Persan, blau, Keltertraube. Savoyen. Nach Pulliat, vignoble, 1876, 
pag. 13, mit Abbildung Nr. 103. Syn. Prinsan, Prinssens, Beccu, 
Beceuette, Etris, Pressan, Etraire, Batarde, Aguzelle. Blatt mit- 
telgross, wenig eingeschnitten, beinahe rund, glatt, unten etwas 
wollig. Traube mittelgross, pyramidal, etwas dicht. Beere mit- 
telgross, länglich, blau, beduftet. 

Persolette, siehe Batttraube. 

Petersilientraube, Peterselyem Szöllö, Petersilienweinstock, 
Persillade, Petrzelawö, siehe Gutedel, geschlitzter. 

Petit Baclan, siehe Beclan. 

Petit Öpicier, blau, Keltertraube. Prankreich (Poiteou). Nach*Ptilliat. 
Blatt ziemlich gross, blasenartig, wollig, wenig eingeschnitten. 
Traube mittelgross, pyramidal, etwas dicht. Beere mittelgross, 
länglichrund, blau, beduftet. 

Petit noir, Petit Arnaison, Petit plant dore, siehe Burgunder, 
blauer und seine Spielarten. 

Petit Ribier, blau, Keltertraube. Frankreich (Ardeche, Aubenas). 
Nach Pulliat. Blatt mittelgross, wollig, ein wenig eingeschnitten. 
Traube gross, sehr geflügelt, etwas dichtbeerig. Beere rund, 
mittelgross, blau, beduftet. Die Bezeichnung Petit Rouvier seheint 
für dieselbe Traubenvarietät zu gelten. 

Peverella, gelb. Keltertraube. Tirol (Salurn, Trient). Syn. Pfeffer- 
traube. Nach E. Mach. Rebstock starkwüchsig, mit dunkel- 
braunem, punktirtem Holz. Blatt mittelgross, weich, lederartig, 
ziemlich tief eingeschnitten , oben glatt , mattglänzend , hellgrün, 
unten etwas wollig; Verfärbung in's Gelbe, fünflappig; Blattstiel 
kurz, etwas röthlich; Triebspitzen sehr hellgrün, glatt, nur unten 
feinwollig. Traube pyramidal, "dichtbeerig, langstielig, mit mei- 
stens unfruchtbaren Knoten. Beere oval, mittelgross, grün bis 
goldgelb, braun punktirt, weiss beduftet, durchscheinend, dünn- 
häutig, kurzstielig, säuerlich, schwach aromatisch, spätreifend« 

Pfäflling und Pfaffentraube, siehe Räuschling, weisser. 

Pfefferl, siehe Riesling, weisser. 

Picolit und PeccoletQ, siehe Pikolit, gelber.. # 

Picpoule noir, blau, Keltertraube. Frankreich (Pyrenees Orientales, 
Languedoc). Nach Pulliat, v. Baba- pag. 249; Trümmer, Nachtrag, 



— 113 — 

pag. 108, und Rendu, Tafel 9, mit Abbildung. Rebstock von 
massigem Wacbsthum , mit zimmtbraunem , feingestreiftem Holz. 
Blatt mittelgross, glatt ? ziemlich eingeschnitten, unten wollig. 
Traube ziemlich gross, sehr geflügelt, pyramidal, etwas locker. 
Beere mittelgross, länglich, blau, beduftet, spätreifend; als Spiel- 
art hiervon gibt es auch einen Picpoule gris. Die von Babo, 
pag. 247, als weisser Pique poule angeführte Varietät, welche 
aus Frankreich stammen soll, wird weder von Pulliat, noch von 
Rendu erwähnt, scheint daher wohl sehr zweifelhaft. 

Pied rouge und Pied de perdrix, siehe Cot. 

Piede dl colombo oder Piede di pdlumbo, blau, Keltertraube. Italien 
(Ravello, Salerno, Avellino). Nach Bulle ttino ampelografico, Fase. III, 
pag. 165* Holz dünn* engknotig. Blatt breit, fünftheilig, behaart, 
stumpf und hakenförmig gezähnt. Blattstiel kürzer als der Mittel- 
nerv, röthlich % Traube mittelgross,, cylindrisch, zuweilen ästig. 
Beere etwas länglich, mittelgross, blau, beduftet, hartschalig, 
fleischig, süss und etwas gewürzt. 

Pife di COCOla, weiss, Keltertraube. Italien (Molfettu, Corato). Nach 
Bullettino ampelografico, Fase. I, pag. 57. Traube kurz und 
locker. Beere rund, hellgelb, sehr durchsichtig, hartschalig, süss. 

Pignola, Pignolet, Pignol und Pignoliza, siehe Burgunder, blau 
und seine Spielarten. 

Pilan, blau, Keltertraube. Frankreich (Haute-Loire). Nach Pulliat. 
Blatt mittelgross, wollig, tief eingeschnitten. Traube geflügelt, 
pyramidal, sehr dicht. Beere mittelgross, rund, blau, beduftet', 
spätreifend. 

Pikolit, weisser, Kelter- und Tafeltraube. Illyrien. Syn. Weisser Blau- 
stingl, kek nyelii, Balafant, weisser Ranful, Piccoleto bianco. 
Nach Trümmer, pag. 189. Reb stock ziemlich stark mit dickem, 
braunrothem, schwarz punktirtem, engknotigem Holz. B latt rund, 
ziemlich tief eingeschnitten, klein und spitz gezähnt, oben glatt, 
dunkelgrün ? mit hellrothen borstigen Blattrippen , unten weiss- 
wollig; Stielbucht offen ; Blattstiel kürzer als Blattrippe, blauroth. 
Traube mittelgross, locker, ästig, kurz und rothstielig. Beere 
rund, gelb weiss, braungefleckt, weissduftig, feinpunktirt, grossnar- 
big, sehr dünnhäutig, süss. 

Pineau oder Pinot blanc, blanc Chardonay, noir, cendre, 
Crepey, d'Aei, de Pernant, d'Ischia, gris, Mouret, de 
Ribeauviller, rougin, menu de la Loire etc., Bezeichnung 
in Frankreich für die verschiedenen Burgundervarietäten mit ihren 
Spielarten ; siehe daher Burgunder, blau, weiss, früher blauer und 
rother. 

Pineau Meunier, siehe Müllerrebe. 

Pinjela, weiss, Keltertraube. Krain. Nach Trümmer, Nachtrag, pag. 120. 
R.eb stock klein, zwergartig, mit mittelstarkem, hellbraunem, dun- 
kelgestreiftem , engknotigem Holz, sehr fruchtbar. Blatt rund, 
dünn, dreilappig, kurz eingeschnitten ; Stielbucht sehr weit offen, 
klein und sehr s^itz gezähnt, oben dunkelgrün, unten stark, weiss, 

H. Goethe, ampelogr. Wörterbuch. 8 



— 114 — 

wollig; Rippen stark, borstig; Blattstiel kurz, selten röthlich; Trieb- 
spitzen bräunlich , wollig ; das Blatt ist bis auf die Behaarung 
dem des frühen weissen Malvasier sehr ähnlich. Traube mittel- 
gross, locker, ästig, kurz und dickstielig. Beere länglichrund, 
ähnlich denen eines weissen Burgunder , grünlichgelb , dicht und 
grau punktirt, braunfleckig, etwas weissduftig , dickhäutig, süss 
und gewürzt ; reift mit dem weissen Burgunder, gibt guten Wein, 
aber fault gern. 

Pis de chevre blanc et rouge, siehe Geisdutte, weisse und 
blaue. 

Pistolino, blau, Keltertraube. Piemont. Syn. Uvalino. Nach Demaria 
und Leardi, pag. 112. Holz hellbraun, kräftig, an den Knoten 
dunkler gefärbt. Blatt klein, fünflappig, oben rauh, hellgrün, 
mit rother Verfärbung, unten behaart. Traube ziemlich cylin- 
drisch, etwas ästig, dichtbeerig. Beere rund, blau, in's Dunkel- 
violette übergehend, säuerlich, spätreifend. 

PiSUtelli oder Pizzutello di Roma, siehe Eicheltraube, weisse. 

Plant Nicolas, PI. de Bevy, PL d'Argenant, PI. de Malin, 
PI. d'Evelles, PL Picard, PL de Magny, PL de Saint- 
Romain, PL de trois ceps, siehe Gamay, blauer. 

Plant de Paris, siehe Trollinger, blauer. 

Plant de dame blanc, siehe Folie blanche. 

Plant riche, siehe Aramon. 

Plant dore oder petit plant dor6, welche bei Rendu, Tafel 50, 
abgebildet sind-, werden wohl nur Spielarten des blaue*n Bur- 
gunder sein. 

Plant Durif, blau, Keltertraube. Frankreich (Isere, Tullins). Nach 
Pulliat. Blatt mittelgross, glatt, ziemlich eingeschnitten. Traube 
mittelgross, cylindrisch , etwas ästig. Beere rund, mittelgross, 
etwas dichtbeerig, blau, beduftet, etwas frühreifend. 

Plava Goristjie, siehe Bettlertraube, blaue. 

Pläva velka, siehe Kölner, blauer. 

Plavez, gelber, Keltertraube. Steiermark. Syn. Debeli KlesMz. Nach 
Trümmer, pag. 66. Rebstock stark und dauerhaft in der Blüthe, 
sehr fruchtbar, mit dickem, röthlichgelbem, feingefurchtem, gross- 
augigem Holz. Blatt rund, gross, dreispitzig, nur wenig tief 
eingeschnitten, Stielbucht ganz offen; Bezahnung gross und bogen- 
förmig, oben mattgrün, glatt, etwas blasig, unten weisswollig; 
Blattstiel und Blattrippen etwas röthlich. Traube gross, locker, 
ästig, pyramidenförmig, langstielig. Beere rund, hellgelb, fein 
punktirt, braun gefleckt, dünnhäutig, weissduftig, sehr süss, fault 
nicht gern und reift zur gewöhnlichen Herbstzeit, kann auch als 
Taf eltraube verwendet werden. 

Plemenika, Bezeichnung für Grutedel in Croatien. 

Pohapshovina, siehe Fischtraube, weisse. 

Pokovez, siehe Shopatna, weisse. 

Pollana, blau, Keltertraube. Piemont. Syn. Pulliana und Ampollana. 
Nach Demaria und Leardi, pag. 210. Holz hellbraun, kräftig, 



— 115 — 

» 
dickmarkig. Blatt sehr gross, fünf lappig, tief gezähnt, dünn und 
' glatt. Traube konisch, unregelmässig. Beere länglich, dunkelblau, 
von •wenig angenehmem Geschmack. 

Poll-Pascha, röthlich, feste Tafeltraube. Griechenland. Nach Schmidt. 

Pommerer, siehe Trollinger, blauer. 

Porcina, siehe Chinco. * 

Porcinate O Chiallo, blau, Keltertraube. Italien (Andria, Corato). 
Nach Bullettino ampelografico , Fase. I, pag. 48. Syn. Porcinaro. 
Holz stark, hellrothbraun gefärbt. Blatt gross, fünftheilig, wenig 
eingeschnitten, grosszähnig, oben dunkelgrün, unten heller; Blatt- 
stiel lang und röthlich. Traube lang. Beere länglich, rothblau, 
dfckstielig, wässerig. 

Portugiesen, blauer, Kelter- und Tafeltraube. Portugal. Nach 
Goethe's Atlas werthvolister Traubensorten, mit Abbildung, 
Tafel I. Literatur und Synonyme: v. Babo, pag. 313, früher 
blauer Portugieser, blauer Portugieser, Oportorebe; Dornfeld, 
pag. 40, blauer Portugieser, in Ungarn als Portugiezi, in Croa- 
tien als Rana modra kraljevina bekannt; Single, pag. 41, früher 
' blauer Portugieser, mit Abbildung, Tafel 12; Trümmer, pag. 166, 
früher blauer Portugieser, blaue Feslauertraube; v. Vest, pag. 71, 
Garidelia monopyrena, in Böhmen als Portugalske modre\ Nach 
Pulliat, vignoble, pag. 77, mit Abbildung Nr. 39, soll die in 
Portugal verbreitete Varietät Mureto gleich unserem Portugieser 
sein. Reb stock starkwüchsig; einjähriges Äbholz sehr kräftig, 
etwas markig, unten platt gedrückt, oben -rund, fein gefurcht, 
zimmtbraun , mit Punkten und dunkleren ßtreifen; Knoten weit 
auseinander, verdickt, dunkler als das Holz; Augen verhältniss- 
mässig klein, oft zugespitzt; Endspitzen der Somjnertriebe glän- 
zend, gelblichgrün , mit einzelnen feinen Haaren^ .die jüngsten 
Blätter- und Stengeltheile haben einen rothbräunlichen Anflug. 
Blätter gross, dünn, glatt, theils wenig oder gar nicht, theils 
tief eingeschnitten, meist unregelmässig nach innen verbogen, 
rund, oben glänzend dunkelgrün, unten glatt und mattglänzend 
gelblichgrün, verfärben in's Rothe; Seitenlappen, wenn vorhanden, 
einseitig; Bezahnung gross, ganz unregelmässig, etwas kupp ei- 
förmig; Knöpfchen gelb; Stielbucht weit, überdeckt, so dass nur 
eine kleine Oeffnung sichtbar ist, ganz spitzwinklig auslaufend; 
Nerven oben gelbgrün, unten blassgelb; Blattstiel rund, mattgrün, 
mit breiten rothen Streifen. Traube mittelgross (am Spalier 
manchmal sehr gross), dicht, einfach oder mit einigen Aesten 
versehen; Traubenstiel kurz; holzig; Beerenstielchen dünn, warzig. 
Beere rund, mittelgross (der engen Stellung wegen oft oval er- 
scheinend), schwarzblau, hell beduftet, mit hellen Rostpunkten; 
Narbe ein wenig vertieft; Beerenhaut bei voller Reife dünn; Saft 
dünnflüssig, süss, angenehm ; reift zeitig, gleich nach dem frühen 
blauen Burgunder und vor dem grünen Sy Ivaner. Vorkommen, 
Cultur und Verwendung. Der blaue Portugieser gehört zu 
den besten Frühtrauben und hat in kurzer Zeit eine ausgedehnte 



— 116 — 

Verbreitung gewonnen. Die Ampelographen geben an, dase er 
von Portugal nach Steiermark und von da nach Niederösterreich, 
Ungarn und Deutschland gekommen sei. In Voslau, Matzen und 
Siebenhirten (Niederösterreich) findet man ihn theils als reinen 
Satz, theils mit, dem ihm verwandten Blaufränkisch (Limberger) 
gemischt; desgleichen hat man in Württemberg ausgedehnte An- 
lagen davon. Auch in der Pfalz, am Rhein und in Steiermark 
wird er neuerdings viel angebaut. Der Portugieser kommt zeitig 
zum Tragen und ist sehr fruchtbar, besonders in höheren Lagen 
und leichtem, trockenem Boden. Wegen seiner frühen Reife 
pflanzt man ihn mit Vorliebe in weniger günstigen nordwestlichen 
und nordöstlichen Lagen an, da er an warmen Stellen au früh 
reift und von Wespen und Vögeln stark beschädigt wind. Er 
zeichnet sich durch grosse Genügsamkeit in Bezug auf den 'Boden 
aus. In nassen Jahrgängen leidet er am „schwarzen Brenner", 
auch ist das Holz etwas empfindlich gegen den Frost, besonders 
in niederen Lagen. In Württemberg schneidet man den. Porta- 
gieser auf Bögen, in Niederösterreich auf Zapfen; für Spaliere 
und Rebgänge (zu welchem Zwecke er sich besonders eignet), 
empfiehlt sich gleichfalls der Zapfenschnitt. Die Traube liefert 
einen angenehmen, dunkelrothen, süssen Wein, welcher, gemischt 
mit dem Wein von etwas herberen blauen Trauben, die bekannten 
Vöslauer Weine liefert. Er hat in guten Jahrgängen einen Zucker- 
gehalt von 20 bis 25 Procent nach der Klosterneuburger Most- 
wage, während sich seine Säure meistens zwischen 4 bis 6 pro 
mille bewegt. Wegen seines etwas markigen Holzes, welches 
nicht alle Jahre vollständig reif wird, fällt die Vermehrung in 
der Rebschule nicht immer sicher aus, wesshalb für Neuanlagen 
mit dieser Sorte Wurzelreben ganz besonders zu empfehlen sind. 

Portugieser, rother, Keltertraube. Steiermark und Croatien. Syn. 
Ariavina, Sabnina, Sarjavina, Imbrina, Mavrona, Kralovina (Königs- 
traube). Nach Trümmer, pag. 169. Rebstock ziemlich stark, 
mit weissgelbem, dunkelbraun gestreiftem, grossaugigem Holz. 
Blatt rund, dreilappig, kurz eingeschnitten, oben glatt, dunkel- 
grün, unten fast ganz nackt, kurz, scharf und doppelt gezähnt; 
Blattstiel lang, kahl, röthlich. Traube dicht, mittelgross, etwas 
ästig, mit dickem, röthlichbraunem Traubenstiel. Beere rund, 
blassroth, grossnarbig, etwas dickhäutig, sehr süss, liefert einen 
leichten, wenig haltbaren Wein. Der von Trümmer, pag. 171, 
beschriebene weisse Portugieser scheint eine werthlose Sorte 
zu sein. 

Pougnet, blau, Keltertraube. Frankreich (Ardeche). Nach Pulliat. 
Blatt mittelgross, glatt, eingeschnitten. Traube mittelgross, 
pyramidal, etwas dicht. Beere mittelgross, rund, blau, beduftet, 
ziemlich frühreifend. 

Poulsard, siehe Blussard. 

Pourrot, siehe Peloursin. 

Poshipon, siehe Mosler, gelber. 



- 117 — 

Pozone, scheint nur eine dunkler gefärbte Spielart von Schiavol- 
tiello' zu sein. 

Precoce de Courtiller, gelb, Tafeltraube. Frankreich, Syn. Precoce 
musque\ Madeleine musqu£e de Courtiller, Precoce de Saumur, 
Muscat de Saumur, Precoce blanc musque" de Courtiller. Nach 
Pulliat\ Tignoble, pag. 25, mit Abbildung, Tafel 13. Holz 
schlank, mit mittellangen Internodien. Blatt mittelgross, oben 
glatt, unten an den Bippen etwas wollig; Stielbucht offen; Zähne 
breit; Blattstiel ziemlich dick; Triebspiteen etwas weisswollig. 
Traube klein, cylindrisch. Beere ziemlich klein, rund, kurz- 
stielig, gelblichgrün, bei voller Reife goldgelb, schwach muskirt, 
frühreifend. 

Precoce de Malingre, siehe Malingre, früher. 

Precoce de Krenzheim, siehe Seidenö-aube. 

Prete, siehe Anzolica nera. 

Prie blanc, siehe Agostenga. 

Pfimätivo, blau, Keltertraube. Italien. Syn. Primitivo nero, Prima- 
tiocio. Nach Bullettino ampelografico , Fase. I, pag. 45. Holz 
h«l)rothbraun , engknotig. Blatt mittelgross, fünftheilig; Zähne 
spitzig, hakenförmig gekrümmt, oben glatt, unten rauh und haarig; 
Blattstiel röthlich. Traube mittelgross ? etwas locker. Beere 
rund, mittelgross, dunkelblau, kurzstielig. 

Prirnavis muscat, siehe Vanilletraube. 

Prinassa, blau, Keltertraube. Piemont. Syn. Prinassia, Prinaccia, 
Uva del leone, Uva griggia. Nach Demaria und Leardi, pag. 211. 
Holz dunkelbraun, sehr kräftig, dickmarkig. Blatt gross, drei- 
lappig, wenig eingeschnitten ? dick, oben glatt, dunkelgrün, mit 
rother Verfärbung. Traube konisch, etwas ästig, gross. Beere 
rund, dunkelblau, säuerlich, spätreifend. 

Princ oder Prinö, siehe Traminer. 

Principe, siehe üvazzo. 

Plince Albert, siehe Trollinger, blauer. 

ProkupatZ (Serbien), siehe Kamen itschacka. 

POTZhin und Purchinok, siehe Kömer, rothholziger. 

Provereau oder Parveraut, blau, Keltertraube. Frankreich (Dröme, 
Isere). Blatt gross, eingeschnitten, etwas wollig. Traube gross, 
pyramidal, dichtbeerig. Beere ziemlich gross, rund, blau, weiss 
beduftet. 

Pruine, blau,. Keltertraube. Piemont. Nach Demaria und Leardi, 
pag. 213. Holz rothbraun, fest, dickmarkig. Blatt gross, dick, 
oben glatt, unten wollig, mit rother Verfärbung. Traube pyra- 
midal, gross. Beere rund, dunkelgraublau, säuerlich, spät- 
reifend. 

Prunellas noir, siehe Ulliade noir. 

Prungentile, roth, Keltertraube. Italien (Ancona, Macerata, Ascoli, 
Abruzzi). Syn. Brungentile, Brungentino, Barbarossa, Uva d'oro, 
Uva francese nera, Uva d'aeeto. Nach Bullettino ampelografico, 
Fase. II, pag. 127. Rebstock sehr starkwüchsig , wird hoch 



- 118 — 

cultivirt und ist sehr tragbar. Holz kräftig, engknotig, dickmarkig-. 
Blatt herzförmig, wenig eingeschnitten, oben gelblichgrün, unten 
behaart; Blattstiel röthlich. Traube breit und. dick. Beere 
länglich, rosafarbig, dünnschleimig, säuerlich, haben von Ineecten 
nicht zu leiden. 

Pugliese rose, soll nach Pulliat wohl der rothe Velteliner sein. 

Pulsart, siehe Blussard, blauer. 

PunechiOU, siehe Sauvignon jaune. 

Pticnik cerni, siehe Wildbacher, blauer. 

PutZSCheere, siehe Tokayer, weisser. < 



Q 

Quadrat musque, siehe Passa Tutti. 

Qualiano, blau, Keltertraube. Piemont (Saluzzo). Nach Pulliat und 
Cerletti. Syn. Quagliano, Quajan. Blatt ziemlich gross, wenig 
eingeschnitten, beinahe rund, wollig. Traube ziemlich gross, 
dichtbeerig, pyramidal. Beere rund, blau, roth beduftet. 

Quetschentraube, siehe Geisdutte. 

Quercy, siehe Cot ä queue verte. 

Quillard, siehe Jurancon. 

E. 

Rabolina, siehe Velteliner/ rother. 

Racciapoluta, racciapolone, siehe Ciapparone o montonicino. 

Radowinka, siehe Mirkowacs. 

Räuschling, blauer, siehe Gelbhölzer, blauer. 

Räuschling, kleiner, siehe Ortlieber, gelber. 

Räuschling, weisser, Keltertraube. Deutschland und Schweiz. Nach 
v. Babo, pag. 141; Trümmer, pag. 100, und Kohler, pag. 14, 
Syn. Grosser Räuschling, Reuschling, Rüschling, Silberrüschling, 
Heinzler, Pfaffling, Pfaffen traube, Szrebro bela, Zuriweiss und 
Weisswelsch, Thuner Rebe, Ztiri-Rebe. Rebstock kräftig, sehr 
fruchtbar und dauerhaft, mit hellbraunem, grau überlaufenem, 
schwärzlich punktirtem Holz. Blatt gross, dünn, blasenartig, nach 
allen Seiten zurückgebogen, oben dunkelgrün, öfters gelblich, 
unten weissgrün; Bezahnung kurz, stumpf und ungleich; Stiel- 
bucht sehr spitzwinklig; Blattstiel kürzer als das Blatt, dick, 
rauh, borstig, roth überlaufen; Triebspitzen hellgrün, röthlich, 
zottig. Traube sehr gross und ungleichbeerig , lang- und dick- 
stielig. Beere gross, länglich, langstielig, hellgrün, geädert, 
schwarz punktirt, durchscheinend, dünnhäutig, leicht aufspringend 
und faulend, spätreifend. 

RagUSaner, in Steiermark ^Bezeichnung für Augster, weisser. 

Ragusano, in Italien Bezeichnung für Muskateller, gelber, Greco 
und Asprino bianco. 



— 119 -r- 

ftagusano nero, blau, Keltertraube. Italien (Castellaneta). Nach Bul- 
lettino ampelografico , Fase. I, pag. 48. Holz hellbraun, eng- 
knotig, stark. Blatt mittelgross, spitzzähnig. Traube locker. 
Bfeere klein, länglich, dunkelblau, in's Bräunliche, hartschalig, 
süss und fault gern. 

Raifler (Reifler), rother, siehe Zierfahndler, rother. 

Raisaine, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich (Ardeche, 
Aubenas). Nach Pulliat. Blatt mittelgross, tief eingeschnitten, 
glatt. Traube mittelgross, pyramidal, etwas dichtbeerig. Beere 
mittelgross, rund, gelblichweiss, bisweilen braun gefleckt. 

Raisin de Languedoc und Raisüf bleu recherche, siehe Troi- 
linger, blauer. 

Raisin d'Alp oder R. d'Alep oder R. suisse, siehe Morillon, 
zweifarbiger. 

Raisin de juillet, R. St. Jean, R. de la Madeleine, R. pre- 
COCe, siehe Burgunder, früher blauer. 

Raisin monstreuse, siehe Calebstraube, rothe. 

Raisin des Dames, siehe Bicane. 

Raisin de la Palestine, siehe Terre promise. 

Raisin des Böses, soll nach Pulliat unserem blauen Portugieser 
gleich sein. 

Rakszöllö, siehe Silberweiss. 

Rambeiina, Ranfel, Ranfler, Ranfolina, Ranfolak, Ranfoliza, 
frühe, siehe Heunisch, rother. 

Ramulak oder Ramfulak beli, siehe Shopatna, weisse. 

Ranfoliza, späte, Ranfler, später, Ranfolina, späte, siehe 
Velteliner, rother. 

Raucy oder Rouci, in Böhmen Bezeichnung für den Burgunder 
und seine Spielarten. 

Raucher, Rauchfarbiger, siehe Zimmettraube, rauchfarbige. 

Rauländer, Rehfal, Rheingrau, siehe Burgunder, rother. 

Rassaki, gelblich, eine frühe, festtraubige , langbeerige Tafeltraube 
aus Griechenland. Nach Schmidt. Wird wohl gleich Rosaki sein; 
siehe diese. 

Razaki, rother, siehe Rumunya piros. 

Redeja bellina, Redezha, siehe Heunisch, rother. 

Redondal, siehe Grenache. 

Refosco, siehe Dolcedo. 

RefOSCO, weisser, siehe Trummertraube, weisse. 

Regina delle Malvasie, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Sicilien, 
Italien (Calabrien). Nach Pulliat.' Blatt ziemlich gross, blasen- 
förmig, etwas wollig und tief eingeschnitten. Traube mittelgross, 
etwas locker, pyramidal. Beere ziemlich gross, länglich, weiss- 
lichgelb, spätreifend. 

Reichen weiher 'sehe und Reischlinger , siehe Ortlieber, gelber. 

Reifler (Raifler), grober, weisser oder grüner, siehe Both- 
'gipfler. 

Reuschling, siehe Räuschling. 



— 120 - 

Revalaire oder Rebalayr6, siehe Aramon. 

Ribier, siehe Damascener, blauer. 

Ribolla, gelb, Keltertraube. Illyrien (Cormons) und Oberitalien. Syn. 
Gargania. 

Riesentraube, rothe, und hellrothe, siehe Calebstraube, rothe. 

Riesentraube, weisse, Tafeltraube. Spanien. Syn. Ciuti, Ceoti, 
Ceuti und Cedoti. Nach v. Babo, pag. 57. Bebstock stark, 
baumartig, mit gelbbraunem, dunkler gestreiftem und punktirteni\ 
mattglänzendem Holz. Blatt gross, dick, lederartig, rund, oben 
gelblichgrün, glänzend, unten graugrün, filzig, gross und ungleich 
bezahnt; Buchten offen; Rippen und Blattstiel röthlich; Trieb- 
spitzen hellgrün, weisswollig. Traube sehr gross und schwer, 
ästig, dichtbeerig,- pyramidal, kurz- und dickstielig. Beere gross, 
länglich, hellgrün, geädert, durchsichtig, schwarz punktirt, grau 
beduftet, kleinnarbig, dickhäutig, langstielig, hartfleischig, spät- 
reifend. 

Riesling OlaSZ, in Ungarn Bezeichnung für den Wälschriesling. 

Riesling, weisser, Keltertraube. Deutschland. Nach Goethe's Atlas 
werth vollster Traubensorten mit Abbildung, Tafel XIX. Literatur 
und Synonyme: v. Babo, pag. 466 v als Rieslinger, Riesler, Rös- 
ling, Gewürztraube, Klingelberger, Niederländer, Rheingauer, Hoch- 
heimer, am Rhein und in Deutschland überhaupt; Trümmer, 
pag. 205, als Pfefferl, Graschevina, Gräfenberger, weisser kleiner 
Riessling, Kleinriesling, Rheinriesling in Steiermark; Metzger-Babo, 
pag. 154, mit Abbildung, Tafel XL VI; v. Gock, pag. 24, mit 
Abbildung, Tafel IV; Victor Rendu, pag. 280, mit Abbildung, 
Tafel 45, als le petit Riesling oder Gentil aromatique in Frank- 
reich; Odart, pag. 281; Stoltz, pag. 1, mit Abbildung, Tafel 1, 
als Gentil aromatique, Karbacher, Rüssling im ]£lsass; Single, 
pag. 28, mit Abbildung, Tafel VI, als weisser Riesling in Würt- 
temberg; Dornfeld, pag. 30; Kölges, pag. 483, als Rieslingtraube; 
Dittrich, pag. 542; Schams erzählt in seinem Werke, Band II, 
pag. 289, dass der Rheinriesling scho» vor dem Jahre 1830 in 
'Weisskirchen und Werschetz sehr verbreitet gewesen sei und auf 
Illyrisch Graschevina genannt werde; Dr. Entz führt ihn im Ofener 
Katalog unter Nr. 46 ,als Grauer Riesling auf, mit dem in Ungarn 
gebräuchlichen Namen Rizling rajnai; Lambl führt für Croatien 
einen weissen Kleinriesling als* Biela disuca grasiva und einen 
weissen Riesling ohne Kern als Biela grasevina beg pecke 
an. Reb stock von massigem Wachsthum^ oft sogar schwach- 
wüchsig; Rebholz gerade wachsend, flach gefurcht, hellbraun, mit 
weisslichem Schimmer, auch silberfarbig, schwarz punktirt, fest; 
Knoten flach gedrückt ,• ziemlich eng; Augen dunkelbraun, mit 
weisswolliger Spitze. Blätter ziemlich klein, rund, dick, rauh 
und runzlig, meist tief eingeschnitten, mit verbogenen . Lappen, 
oben graugrün, unten heller, mit häufig eintretenden gelben 
Flecken ; Bezahnung gross und breit ; Blattrippen sehr dick ; 
Blattstiel fast so lang als die Mittelrippe, dick, röthlich, etwas 



— 121 — 

wollig und warzig; Blätter an den Triebspitzen gelblichgrün , fein- 
wollig, mit schwach röthlichem Anflug. Traube klein, dicht, 
ästig, sehr veränderlich in der Form; Traubenstiel kurz, dick, 
holzig, hellgrün, mit rothem Anflug; Beeri'nstiel kurz, dick, grob- 
warzig, mit braunem Wulst. Beere klein, rund, hellgelb, grün 
geädert, schwarz punktirt, durchscheinend, bei voller Reife mit 
braunröthlichem Anflug und weissduftig; Narbe klein und grau; 
Beerenhaut dick, fleischig; Saft süss, aromatisch, mit einem dieser 
Sorte ganz eigentümlichem, feingewürztem Geschmacke; Reifezeit 
spät, wesshalb diese Sorte wegen Härte der Beerenhaut sehr 
lange hängen bleiben kann. Vorkommen, Cultur und Ver- 
wendung. Alle Ampelographen stimmen überein, dass der 
Kleinriesling am Rhein entstanden sei und sich daselbst schon 
seit urdenklichen Zeiten vorfindet, was um so mehr Glauben ver- 
dient, weil der Riesling sonst nirgends als eine heimische Pflanze 
vorkommt und vom Rhein aus erst seine Verpflanzung in die 
anderen Länder stattfand. Der Riesling hat in einigen Wein- 
gegenden des Rheinthaies, z. B. im Rheingau, bereits die meisten 
anderen Traubensorten wegen seiner vielen guten Eigenschaften ver- 
drängt und auch in anderen Theilen des südwestlichen Deutschland, 
in Oesterreich, Ungarn und Italien ist seine Verbreitung stets im 
Zunehmen begriffen, weil er unstreitig das beste Material für die 
edelsten weissen "V^eine liefert. Um seine volle Güte zu erreichen, 
verlangt er bei uns eine sehr gute, warme Lage und warmen, 
nicht zu schweren Boden, welcher durch öftere Düngung in der 
nöthigen Kraft erhalten werden muss. Ein niederer Kopf- oder 
Bogenschnitt sagt ihm am besten zu. Nur bei sehr günstigem 
Standorte, kann man ihm, am besten ein Jahr um's andere, kür- 
zere Bögen anschneiden. Der Riesling liefert keine Masseaerträge, 
sondern entwickelt, wegen seiner geringen Empfindlichkeit gegen 
Frost und ungünstige Witterung, mehr eine massige, aber bestän- 
dige Tragbarkeit, so dass er selten ganz mit Ertrag aussetzt. 
Die Trauben müssen sehr spät gelesen werden, halten sich sehr 
lange und liefern in halbfaulem oder „edelfaulem" Zustande die 
vorzüglichsten Weine, welche als Johannisberger, Steinberger, 
Markobrunner, Geisenheimer , Küdesheimer, Liebfrauenmilch, 
Nierensteiner , Oppenheimer, Kl ingelb erger, Stein- und Leistenwein 
sich bereits einen Weltruf erworben haben. Der Hauptwerth 
dieser Weine besteht in dem dem Riesling eigenthümlichen Bou- 
'quet, welches durch längeres Stehenlassen der Maisch auf den 
Hülsen erst vollständig aus den Beeren herausgezogen wird. 
Dieses Bouquet verdeekt auch den verhältnissmässig hohen Säure- 
gehalt der Rieslingw^ine, welche in guten Jahren 10 bis 12 Pro- 
cent Alkohol und 6 bis 7 pro mille Säure enthalten. Zur Er- 
zeugung edler Weissweine bleibt der Riesling bis jetzt die geeignetste 
und werthvollste Traubensorte. Der rotheund schwarze Ries- 
ling sind nur durch die Farbe der Beeren von dem weissen Ries- 
ling verschiedene Spielarten. Der grüne, gelbe, rothstielige und 



— 122 — 

Grobriesling sind nur als nicht constante Abänderungen oder 
Ausartungen des weissen Riesling zu betrachten. Ueberhaupt 
iuuss man beim Kleinriesling darauf achten, nur von solchen 
Stöcken das Holz zur Vermehrung zu nehmen, welche sich durch 
Tragbarkeit und vollkommene Trauben, sowie gesundes Wachs- 
thum auszeichnen, weil er sonst gern ausartet. 

Ricanico, gelb, Keltertraube. Italien (Ariano). Nach Bullettino ampe- 
lografico, Fase. III, pag. 189. Holz von massigem Wachsthum, 
dunkelbraun, weitknotig. Traube lang und ziemlich ästig. Beere 
rund, goldgelb, mittelgross, hartschalig, süss. 

Risaga, blau, Tafeltraube. Türkei. Nach Trümmer, pag. 329. Reb- 
stock sehr stark, mit röthlichgelbem , dick- und weitknotigem 
Holz. Blatt gross, länglich, sehr dünn, fünf lappig, kurz ein- 
geschnitten; oben dunkelgrün, glänzend, unten hellgrün, wenig 
wollig; Blattstiel lang, dick, etwas röthlich. Traube gross, 
locker, ästig. Beere länglich, dunkelblau, etwas dickhäutig, süss 
und angenehm. 

Ritscheiner, blauer, siehe Augster, Unter. 

RiZliny laski, siehe Wälschriesling. 

Rizliny. mali beli, siehe Riesling, weisser. 

Rkatzitelli, gelb, Tafel- und Keltertraube. Transkaukasien (Tiflis). 
Nach Scharrer. 

RÖSSling und RÖSSÜnger, siehe Riesling, weisser. 

Rohditi, roth, eine kleinbeerige, aromatische Keltertraube ätts-Griechen- 
land, wovon es auch eine grossbeerige Spielart gibt, welche als 
Taf eltraube benutzt wird. Nach Schmidt. 

Rohrtraube, blaurothe, Tafeltraube. Deutschland. Syn. Rheinwelsch 
und Wullewälsch, Nach v. Babo, pag. 181. Rebstock stark und 
wenig empfindlich, mit hellbraunem, mattgdänzendem, grossaugigem 
Holz. Blatt gross, dick, tief eingeschnitten, mit stark aus- 
geweiteten Buchten, oben mattglänzend, unten weissgraugrün, mit 
gelber Verfärbung, grosszähnig; Blattstiel kürzer als das Blatt, 
dünn, borstig, röthlich; Triebspitzen weisswollig, roth gestreift. 
Traube gross, dicht, einfach, dichtbeerig, langstielig. Beere 
gross, länglich, dunkelroth, blau beduftet, grossnarbig, dickhäutig, 
fleischig, etwas säuerlich, spätreifend. Ist dem mit weniger tief 
eingeschnittenen Blättern versehenen rothen Hudler sehr ähnlich. 

Rolander, siehe Burgunder, rother. 

Römer, rothholziger, blauroth, Tafeltraube. Ungarn und Walachei. 
Syn. Süsser Römer, Porzhin, Purshinok, blauer Römer. Nach 
v. Babo, pag. 320. Rebstock schwach, empfindlich und nicht 
sehr fruchtbar, mit braunem, schwarzpunktirtem Holz. Blatt 
klein, dünn, glatt, meist tief eingeschnitten, oben dunkelgrün, 
mattglänzend, unten heller, grosszähnig; Stielbucht offen; Blatt- 
stiel kürzer als das Blatt, dünn und ebenso wie die unteren 
Theile der Blattrippen röthlich überlaufen. Traube klein, kurz, 
sehr langstielig. Beere länglich, blauroth, grau beduftet, dick- 
häutig. Nach v. Babo, pag. 318, soll es noch einen ebenfalls 



— 123 - 

wenig werthvollen weissholzigen Römer geben, der mit dem 
rothen Heunisch viel Aehnlichkeit hat. 

Rondasca, blau, Keltertraube. Piemout (Biella). Syn. Riondasca. 
Nach Cerletti. 

Ropola, siehe Arnopolo. 

Rosaki oder Rassaki, gelb, Tafeltraube. Egypten und Griechenland. 
Nach Pulliat. Blatt mittelgross , glatt, ziemlich eingeschnitten. 
Traube mittelgross, locker, etwas ästig. Beere mittelgross, 
länglich, , weiss lichgelb, spätreifend. 

Rosa Reveliotti, soll nach Bronner (Catalog Nr. 249) eine schöne < 
hellrothe, sehr grosse und fruchtbare Tafeltraube sein, welche 
aus Griechenland stammt. 

Rosentraube, siehe Hüttenbrennertraube, rothe. Auch wird in 
Ungarn der rothe Steinschiller darunter verstanden. 

Rosine, Sicklers, blau, Tafeltraube, gross, mit länglichen Beeren 
und sehr fruchtbar. Nach Bronner (Catalog Nr. 304). 

Rossara, roth, Keltertraube. Tirol (Kaltem, Tramin), Italien (Val- 
telina). Syn. Rossera , Geschlafene. Nach Mach , Demaria und 
Leavdi, pag.' 172, und Cerletti. Reb stock starkwüehsig und 
fruchtbar, mit dunkelbraunrothem , fein gefurchtem Holz. Blatt 
gross, länglich, dick, runzlig, wenig eingeschnitten; Stielbucht 
offen; Blattstiel kürzer als das Blatt, dick, röthlich; Triebspitzen 
hellgrün, fast glatt. Traube gross, walzenförmig, wenig ver- 
ästelt, ungleichbeerig, kurzstielig. Beere sehr gross, länglichrund, 
roth, blaugrau beduftet, durchscheinend, sehr ungleich reifend, 
dünnhäutig, sehr saftig und süss. Die in Valtelina vorkommende 
Rossera soll nach Cerletti wohl eine Spielart des rothen Velte- 
liner sein. 

Rossari no, blau, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Syn. Rossella. 
Nach Demaria und Leardi, pag. 171. Holz hellbraun, kräftig, 
dünnmarkig. Blatt mittelgross, länglich, fünflappig, tief gezähnt, 
hellgrün, oben und unten glatt, mit gelblichen Flecken. Traube 
pyramidal, mittelgross. Beere rund, dunkelblau, in's Violette. 

Rossino, roth, Keltertraube. Italien (Ariano). Nach Bullettino ampe- 
lografico, Fase. III, pag. 182. Holz dünn, rothgelb, engknotig. 
Blatt klein, mit fünf bis sieben Einschnitten, spitz und grosö- 
zähnig; Blattstiel so gross wie das Blatt. Traube etwas locker. 
Beere länglich, mittelgrpss, dunkelroth, etwas hartschalig. 

Rossese, roth, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 279. Holz hellbraun, starkwüchsig, dickmarkig. 
Blatt gross, länglich, fünflappig, dunkelgrün, rauh, mit gelb- 
lichen Flecken, Traube pyramidal, ästig, gross. Beere rund, 
hellroth, weiss beduftet, frühreifend. 

RosettO, siehe . Gringnolino. 

ROSSO di Lecce, siehe Uva di Bilonto. 

Rothweiner , Rothfranke , Rothfränkisch , Rothkläber, 
Rothklauser, siehe Traminer, rother. 



- 124 - 

Rotheiben, Rothelber, Rothelbling, Rothelmene, siete Elb- 
ling, rother. 

Rothedel und Rothmost, siehe Gutedel, rother. 

Rothgipfler, weisser, Keltertraube. Niederösterreich. Nach Goethe's 
Atlas werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel XXV, 
Literatur und Synonyme: Trümmer, Nachtrag, pag. 125, als weisser 
Kothgipfler, Reifler, weisser, grüner und grober Reifler in Oester- 
reich'; Single, pag. 53, als weisser Rothgipfler in Württemberg, 
mit Abbildung, Tafel XVII; Dornfeld, pag. 29; in Croatien nach 
Lambl als Slatki zelenac. ^Rebs tock von mittlerem Wachsthum, 
dauerhaft, nicht empfindlich und sehr tragbar; Rebholz "kräftig, 
graubraun, bläulich gestreift; Knoten ziemlich engstehend. Blätter 
mittelgross, rundlich, etwas dick, rauh wie beim Kleinriesling, 
fünflappig, ziemlich tief eingeschnitten, oben dunkelgraugrün, unten 
gelblichgrün, feinwollig; Bezahnung halbkupp eiförmig, klein, un- 
gleich; Stielbucht geschlossen; Rippen roth und wollig; Blattstiel 
kurz, dick, braunroth überlaufen, zottig; Blätter an den Trieb- 
spitzen weisswollig mit rothen Streifen und Rand, wovon diese 
Sorte ihren Namen erhalten hat zum Unterschiede von dem in 
ihrer Heimat vorkommenden Weissgipfler oder grünen Velteliner 
mit weissen Triebspitzen. Traube mittelgross, dicht, ästig, pyra- 
midenförmig; Traubenstiel kurz, dick mit nieist fruchtbaren Kno- 
ten; Beerenstiel dick, sehr warzig. Beere länglichrund, regel- 
mässig, der Beere des grünen Velteliner sehr ähnlich, sehr stark 
punktirt, hartschalig-, grünlichweiss , bei voller Reife durchschei- 
nend , auf der Sonnenseite bräunlich und sehr süss ; Reifezeit 
etwas pät, aber früher als beim Kleinriesling. Vorkommen, Cul- 
tur und Verwendung. Der Rothgipfler stammt aus Niederöster- 
reich, wo er an den östlichen Ausläufern des Wiener Waldes bei 
Perchtoldsdorf, Mödling, Gumpoldskirchen , Klosterneuburg und 
Baden besonders in niederen und hohen Lagen einen grossen 
Theil des Rebsatzes ausmacht. Von Oesterreich wurde er durch 
die ,, Stuttgarter Weinverbesserungs - Gesellschaft", insbesondere 
durch Single, in Württemberg verbreitet und hat sich nach dessen 
Angaben daselbst bestens bewährt, so dass seine Verbreitung 
auch in anderen Weinländern zunehmen wird. Die Hauptvorzüge 
des Rothgipfler sind: grosse Härte gegen Winterfrost, geringe 
Empfindlichkeit während der Sommerzeit, grosse Tragbarkeit und 
entsprechende Güte des Weines. Der Stock gedeiht auf jedem 
Weinbergsboden und entwickelt sich am besten bei niederer Er- 
ziehungsart mit Zapfenschnitt. Nach den Klosterneuburger An- 
gaben hat der Most in guten Jahrgängen meist 20 bis 22 Percent 
Zucker und 8 bis 9 pro mille Säure. Der Wein ist in Folge 
dessen sehr alkoholreich, sehr haltbar und entwickelt in guten 
Jahren sogar ein feines Bouquet. Aus alledem geht hervor, dass 
der Rothgipfler eine sehr werthvolle Traubensorte ist, deren Ei- 
genschaften sehr an den Kleinriesling erinnern. 

Rothreifler, siehe Zierfahndler, rother. 



— 125 — 

Rothurben und Rothwelscher, siehe Urben, rother. 

Rouci bile, modr6 und sedive (Böhmen), siehe Burgunder, 
weisser, blauer und rother. 

Rouget (Jura), siehe Mondeuse. 

Rouget de Salins, siehe Foirat. 

Rouge de Zante, roth, Keltertraube. Griechenland. Nach Pulliat. 
Blatt ziemlich gross, wollig, eingeschnitten. Traube mittelgross, 
pyramidal, etwas ästig. Beere ziemlich gross, rund, hellroth, spät- 
reifend. Mit blauen und weissen Spielarten. 

Roumieu, siehe Cot a queue verte. 

Roussane, weiss, Keitertraube. Frankreich (Ermitage). Syn. Remou- 
lette, Barbin, Gringet, Petite Roussane. Nach Pulliat und Rendu, 
mit Abbildung, Tafel 26. Blatt ziemlich gross, ein wenig wellen- 
förmig und- wollig, wenig eingeschnitten. Traube mittelgross, 
pyramidal, etwas dichtbeerig. Beere rund, gelblich weiss. 

Roussapu, gelb, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich (Ardeche, 
Aubenas). Nach Pulliat. Blatt ziemlich gross, etwas blasenformig, 
sehr wollig, wenig eingeschnitten. Traube mittelgross, ästig, 
kurz, etwas dichtbeerig. Beere mitteigross, rund, goldgelb. 

Rousse oder Roussette, grün Keltertraube. Frankreich (Lyonnais). 
Nach Pulliat. Blatt mittelgros, glatt, etwas verbogen, ein- 
geschnitten. Traube mittelgross, ästig, pyramidal, etwas dicht- 
beerig. Beere mittelgross, länglich, grünlichgelb. 

Rousselette, roth, Keltertraube. Frankreich (Bouches-du-Rhöne). 
Nach Rendu, mit Abbildung, Tafel 18. Rebstock kräftig, mit 
hellbraunem Holz. Blatt mittelgross, fünflappig, ungleich gezähnt, 
oben glatt, hellgrün. Traube gross, pyramidal, ästig. Beere 
rund, roth, in's Violette übergehend, ungleichbeerig , durch- 
scheinend, kurzstielig, dünnhäutig, von süssem, etwas muskirtem 
• Geschmack. 

Rovello bianco, weiss, Keltertraube. Italien (Altavilla, Irpina). 
Syn. Roviello. Nach Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. Ib7. 
Holz dünn, rothbraun. Blatt mittelgross, fünftheilig, grosszähnig, 
mit rothem Blattstiel. Traube mittelgross, cylindrisch. Beere 
klein, rund, gelblichweiss, beduftet, hartschalig, süss. 

Rovere, grün, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Syn. Uva gru. 
Nach Demaria und Leardi, pag. 260. Holz hellbraun, hart und 
dünnmarkig. Blatt klein, dreilappig, dick, wenig gezähnt, oben 
glatt, unten etwas behaart. Traube pyramidal. Beere rund, 
hellgrün, in's Gelbliche, an der Sonnenseite gefleckt. 

Rllländer, siehe Burgunder, rother. 

Rumunya piros, roth, Tafeltraube. Siebenbürgen und Rumänien. 
Syn. Razaki, rother. Nach v. Nagy und Pulliat. Blatt klein, 
wenig wollig und eingeschnitten. Traube mittelgross, locker, ästig, 
pyramidal. Beere länglich, ziemlich gross, rothblau. 

Rungauer, siehe Ortlieber, gelber. 

Ruffiac, weiss, Keltertraube. Frankreich (Plantes-Pyr6n6es). Syn. 
Ruffiac fem eile und male. Nach Pulliat. Blatt mittelgross, etwas 



— 126 — 

blasenförmig und wollig, ziemlich eingeschnitten. Traubfe» 'mittel- 
gross, etwas locker und ästig, kurz, pyramidal. Beere ziemlich 
gross, rund, hellgelb. 

RuopolO, siehe Aglianicone. 

Ruzitza und Russica, siehe Steinschiller, rother. 

Ryvola bila und cervenä (Böhmen), siehe Velteliner,- rother und 
grüner. 

S. 

Saab! oder Sahabi , blau , Tafeltraube. Transkaukasien. Nach 
Scharr er. 

Sabalkanskoi, siehe Zabalkanski. 

Sabnina und Sarjavina, siehe Portugieser, rother. 

Saint Laurent, blau, Keltertraube. Frankreich. Nach Goethe's Atlas 
werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel XXIV. Litera- 
tur und Synonyme: Lorenztraube in Württemberg, Trümmer,- Nach- 
trag, pag. 101. Ob diese Sorte aus St. Laurent im südlichen 
Fx*ankreich oder aus Italien stammt, wo es mehrere blaue Trau- 
ben dieses Namens gibt , konnte bis jetzt noch nicht festge- 
stellt - werden. Rebstock kräftig und sehr regelmässig wach- 
send; Rebholz hellbraun, mit dunkleren Streifen und zahl- 
reichen Rostpunkten; Knoten gleichmässig verdickt; Augen dun- 
kelbraun ; Triebspitzen gelblichgrün , mit weissem , wolligen* 
Flaum. Blätter mittelgross, steif, lederartig, getragen, im Allge- 
meinen nur wenig eingeschnitten; die untersten Blätter zeigen 
jedoch oftmals tiefe Buchten, so dass man tief eingeschnittene 
und ganz runde Blätter an ein und demselben Stock findet; 
- Farbe matt dunkelgrün ohne Glanz; Verfärbung in lebhaftes 
Carminroth; Bezahnung ungleich mit seichten und tieferen Ein- 
schnitten, kuppeiförmig; Nerven auf der oberen Blattseite flach, 
hellgrün, unten stark hervortretend, gelblichgrün mit etwas wolli- 
gem Flaum; Blattstiel dick; Stielpunkt sehr gross. Traube py- 
ramidal, oben mit einigen Aesten, auch einfach, ziemlich dicht' 
beerig; Traubenstiel lang,' dick, hängend; Knoten stark hervor- 
stehend, unfruchtbar. Beere schwarzblau, oval, nach dem Stiel 
zu etwas verjüngt, hellblau beduftet, mit Rostpunkten versehen; 
Beerenhaut dick; Becreninhalt süss, dünnflüssig; Reifezeit früh. 
Vorkommen, Cultur und Verwendung. Der St. Laurent 
stammt aus Frankreich, von wo ihn Oekonomierath Bronner in 
Wiesloch vor nicht langer Zeit als Tafeltraube erhielt und ihn 
bald, nachdem er seine Vorzüge erkannt hatte, in grösserer Menge 
als Weinbergstraube anbaute und verbreitete. Insbesondere hat 
sich sein Sohn, der Rebschulenbesitzer Carl Bronner in Wiesloch, 
grosse Verdienste um die Verbreitung dieser Traubensorte in 
Deutschland erworben. Man kennt übrigens in Frankreich keine 
Sorte dieses Namens und so dürfte sie ursprünglich einen an- 
deren Namen tragen und irrig mit einem falschen Namen belegt 



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— 127 — 



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worden «ein; Nachforschungen in der Umgegend def^Bfe^aBqywJlß % - \ ' 
den- berühmten Weinorten St. Julien, Chäteau Lafitte i^^CCmAtofitt ^*^ ■■*>' 
Latour ergeben eine Aehnlichkeit mit Malbec und CabernefT"" 
welche dort gebaut werden. Vielleicht hat auch die Sorte ihren 
Namen von der Ortschaft St. Laurent bekommen, welche in Medoc 
liegt und vom Oekonomierath Bronner auf seiner Reise nach Frank- 
freien (Bordeaux) besucht wurde. Der St. Laurent zeichnet sich 
durch grosse Fruchtbarkeit, frühe Reife und Genügsamkeit in 
Bezug auf Lage und Boden aus; nur sollte man ihn nach den 
bis jetzt vorliegenden Erfahrungen mehr in kalkhaltige als in 
thonige Böden bringen , welche sehr gut in Dünger gehal- 
ten werden müssen. Er verlangt einen kurzen Schnitt auf Halb- 
bögen oder Ruthen von 6 bis 10 Augen; bei larigem Schnitt 
würde er sich bald übertragen. Der Wein hat auch in ungünsti- 
gen Jahrgängen eine schöne, dünkelrothe Farbe und ähnelt im 
Geschmack einem leichten Bordeaux- Wein. Die Sorte hat — 
Dank den Bemühungen des verstorbenen Single — in Württem- 
berg, und dort besonders in den weniger günstigen Lagen der 
Albtraufe, starke Verbreitung gefunden und erfreut sich einer 
grossen Beliebtheit. Ueberall da, wo man einen leichten, ange- 
nehmen Rothwein produciren will, sollten mit dieser Sorte Ver- 
suche angestellt werden. 

Saint Laurent musquee, siehe Muscat Saint Laurent. 

Saint Pierre, gelb, Keltertraube. Frankreich (Allier). Syn. Gaman, 
weisser. Nach Pulliat. Blatt mittelgross, etwas wollig und ein- 
geschnitten. Traube ziemlich gross, etwas ästig und dichtbeerig. 
Beere mittelgross, länglichrund, weiss bis goldgelb. 

Sakoudrchala, siehe Dodrelabi. 

Salamanna, siehe Damascener, weisser Muskat. 

Salanaise, siehe Mondeuse. 

Saletj siehe Peloursin. 

Salvaner, Salviner, Scharwaner, siehe Sylvaner, grüner. 

Salvagnin noir, siehe Burgunder, blauer. 

San Antoni, blau, Tafeltraube. Spanien. Nach Pulliat, vignoble, 
pag. 69, mit Abbildung Nr. 35. Holz von mittlerer Stärke. 
Blatt etwas klein, breit, auf beiden Seiten ganz glatt, breit 
gezähnt, langstielig. Traube gross, kurz., dichtbeerig, kurzstielig. 
Beere sehr gross, beinahe eiförmig, kurzstielig, dunkelblau, 
schwach beduftet, etwas spätreifend. 

Santa Paula, siehe Eich eltraube, weisse. 

San Lorenzo, siehe Negro dolee oder Agostina. 

Samezzana, blau, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Nach De- 
maria und Leardi , pag.« 174. Holz rothbraun, kräftig, dünn- 
markig. Blatt mittelgross, länglich, dreilappig, tief gezähnt, dick, 
oben glatt, unten behaart, mit röthlichen Rippen. Traube pyra- 
midal, etwas ästig. Beere rund, dunkelblau, etwas säuerlich. 

San Francisco, blau, Keltertraube. Italien (S. Severino). Syn. Santa 
Chiara (Ravello). Nach Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 174. 



— 128 — 

Holz dünn, hellbraun, engknotig. Blatt mittelgross , breit, 
fünftheilig, aber wenig eingeschnitten , stumpfzähnig. Traube 
gross, cylindrisch. Beere länglich, gross, blau, beduftet, weich- 
schalig, wässerig. 

Sanginella nera, blau, Keltertraube. Italien (Salerno). Syn. Sanci- 
nella, Mangiatoria. Nach Bullettino ampelografico , Fase. III, 
pag. 168. Holz stark, gelblichbraun, weitknotig. Blatt mittel - 
gross, fünftheilig, mit kurzen, hakenförmigen Zähnen und röth- 
lichem Blattstiel. Traube gross, ästig. Beere oval, rothblau, 
beduftet, weichschalig, süss. , Hiervon gibt es noch eine weisse 
Spielart mit tiefer eingeschnittenen Blättern, welche als Sangi- 
nella bianca im Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 183, 
beschrieben ist. 

Sanginosa, roth, Keltertraube. Italieh (S. Severino). Syn. Sciascinosa, 
Strascinuso. Nach Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 170. 
Holz dünn, dunkelbraun, engknotig. Blatt mittelgross, mit fünf 
tiefen Einschnitten, stärker behaarten Rippen und grosser Be- 
zähmung. Traube gross, cylindrisch. Beere gross, oval, dunkel- 
roth, beduftet, hartschalig, süss. 

Sangiovese , blau , v Keltertraube. Italien (Ancona , Pesaro , Ascoli, 
Abruzzi , Forli). Syn. S. Giovese, Sangioveto. Nach Bullettino 
ampelografico, Fase. II, pag. ,117. Holz von mittlerer Stärke, 
dunkelbraun, sehr fruchtbar. Blatt drei- bis fünftheilig, dunkel- 
grün, mit rother Verfärbung. Traube sehr haltbar, länglich, 
locker. Beere rund, dunkelblau, etwas weichschalig, langstielig, 
frühreifend. 

Santo Nicola, roth, Keltertraube. Italien (Faggiano). Nach Bullet- 
tino ampelografico, Fase. I, pag. 49. Holz von mittlerer Stärke, 
hellbraun, engknotig. Blatt fünftheilig, spitzzähnig, behaart, 
kurzstielig. Traube mittelgross, etwas locker. Beere gross, 
länglich, dunkelroth, hartschalig, wässerig. 

Sapperavy, rothblau, Keltertraube. Transkaukasien. Syn. Saperaibi, 
Scaperawi, Didi Saparavi. Nach Pulliat und Scharrer. Blatt 
klein, beinahe eben, wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube 
klein, etwas dicht, pyramidal. Beere mittelgross, länglichrund, 
saftig, rothblau, beduftet, spätreifend. 

Saracina, blau, Keltertraube Italien (Salerno) Syn. .Uva Michele, 
Montorese. Nach Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 172. 
Holz hellbraun, engknotig. Blatt mittelgross, fünftheilig, behaart, 
stumpfzähnig. Traube länglich, cylindrisch. Beere mittelgross, 
rund, bläu, beduftet, hartschalig, süss. 

Sa rf eher (Ungarn), siehe Alfölditraube. 

Sarga margit, siehe Honigler, weisser.. 

Sarpin, siehe Müllerrebe. 

Sarrante-Ecklisia, grün, frühe, lockere , dünnhäutige Tafeltraube 
aus Griechenland. Nach Schmidt. 

Satschinak, blau, Keltertraube. Serbien. Nach Savits. 

Sauterne, weisser, siehe Geisdutte, weisse. 



— 129 — 

Sauvignon ä gros grains, siehe Muscadelle. 

Sauvignon jaune, gelb, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich (Bor- 
-delais). Syn. Punechiou (Gers), Douce-blanche (Dordogne), Surin 
(Indre et Loire), Blanc fume. Nach Pulliat und Rendu, mit Ab- 
bildung, Tafel 53 und 64. Blatt mittelgros«, etwas blasenformig, 
ziemlich wollig und eingeschnitten. » Traube klein, cylindrisch, 
etwas dicht und ästig. Beere mittelgross, etwas länglich, gelblich- 
weiss, von ganz besonderem Wohlgeschmack. Wird wohl der 
Feigentraube gleich oder nahe verwandt sein. 

Savagnin jaune, vert et rose (Frankreich), siehe Tramiuer, - 
weisser und rother. 

Savoyanne, Savoyanche und. Salanaise, siehe Mondeuse. 

Schaibkiirne, siehe Kölner, blauer. 

Schakari-bura, weiss, Tafeltraube. Transkaukasien (Eriwan). Nach 
Schurrer. 

Scheuchner, blauer, wird wohl der blaue Kölner sein. 

Schiavoltiello, blau, Keltertraube. Italien (Salerno)J Syn. Mangiot- 
tiello, Luca Giovanni, Apasulo. Nach Bullettino ampelografico, 
Fase, in, pag. 173. Holz rothbraun. Blatt mittelgross, breit, 
behaart, fünftheilig, wenig eingeschnitten. Traube klein, kurz. 
Beere mittelgross, ziemlich rund, blau, beduftet, hartschalig, 
sehr süss. Die Varietät Siacquariello scheint nur eine Spielart 
dieser Sorte zu sein. 

Schilcher, siehe Wildbacher,, blauer. 

Schiradzouli, weiss, Tafeltraube. Persien. Syn. Weisse Schiras- 
traube, Schiraszuli, Blanc de Gandjah. Nach Trümmer, pag. 327, 
und Pulliat, vignoble, pag. 53, mit Abbildung Nr. 27. Rebstock 
von massigem Wachsthum, etwas empfindlich, mit gelbbraunem, 
dunkler gestreiftem und punktirtem, weitknotigem Holz. Blatt 
rund, sehr dünn, fünf lappig, in Form einem Gutedel ähnlich, 
scharf gezähnt, oben blassgrün, unten kahl, mit rothgestreiftem 
Blattstiel. Traube gross, sehr locker, langstielig. Beere sehr 
lang, eigen thümlich abgerundet, grünlichgelb, sehr fein punktirt, 
dickhäutig, spätreifend. 

Schirwan-SChach, blau, Keltertraube. Transkaukasien (Bazu). Nach 
Scharrer. 

Schiava, roth, Keltertraube. Tirol (Bozen, Ueberetsch, Lombardo). 
Syn. Schiava gentile, rother Vernatsch. Nach Mach. Rebstock 
ziemlich kräftig, etwas empfindlich und der Traubenkrankheit 
leicht unterworfen. Holz gelbbraun, dunkler gestreift, etwas eng- 
knotig. Blatt rund, nicht sehr gross, dünn, oben hellgrün, matt- 
glänzend, glatt, unten etwas wollig, meist nur auf einer Seite 
eingeschnitten, kurz gezähnt; Blattstiel kürzer als das Blatt und 
ebenso wie die stärkeren Rippen etwas röthlich; Triebspitzen glatt, 
fast ganz kahl. Traube mittelgross, pyramidal, etwas locker, gleich- 
beerig, kurzstielig. Beere länglich, mittelgross, roth, durch- 
scheinend, mit bläulichem Duft, weiebhäutig, ziemlich früh- 
reifend. 
H. Goethe, ampelogr. Wörterbuch. 9 



— 130 — 

Schleitheimer, siehe Traminer, weisser. 

Schliege, Schwarzblaue und Schwarzwälsche, sieh« Trol- 
linger, blauer. 

Schmeckende (Niederösterreich), siehe Muskateller, gelber. 

Schönedel, Bezeichnung für Gutedel in Mitteldeutschland. 

Schönfeilner, siehe Sylvaner, grüner. 

Sems, blau, Keltertraube. Piemont (AlessandAa). Syn. Scrussera, 
Scrussarola. Nach Demäria und Leardi, pag. 175. Holz sehr 
kräftig, dunkelbraun, dickmarkig. Blatt gross, rund, fünflappig, 
tief gezähnt, oben rauh, unten behaart. Traube pyramidal, breit- 
ästig. Beere rund, dunkelblau, spätreifend. 

Scutariner, blauer, siehe Kadarba, blaue. 

Sedmogrodka (Croatien) , siehe Sylvaner, grüner. 

Seestock, Seeweinbeer, siehe Silberweiss. 

Seidentraube, gelbe, Tafeltraube. Deutschland, Italien und Frank- 
reich. Syn. Seidentraube, Frühleipziger, Leipziger, weisse und 
frühweisse Zibebe , weisser Kilianer, früher Kienzheimer, Luglienca 
bianca, Lugliatica, Lignenga , Lugliota, Augustaner Uesa, Belle 
Aliance, Blanc de Pag6s, Lignon blanc, Blanc de Bovelle, Blanc 
präcoce de Kienzheim, Blussard weisser, Juliatique, Jouannen, 
Melier blanc und Meliertraube, Madeleine blanche und Svilanka. 
Nach v. Babo, pag. 109, und Pulliat, vignoble, pag. 7, mit Ab- 
bildung, Nr. 4. Rebstock stark wüchsig, empfindlich gegen 
Frost, mit hellbraunem, schwarz pünktirtem Holz. Blatt gross, 
dick, eben, tief eingeschnitten, oben dunkelgrün, etwas glänzend, 
ungleich gezahnt ; Blattstiel hellgrün, braunroth überlaufen; Trieb- 
spitzen hellgrün und kahl. Traube gross, meist dichtbeerig, 
ästig, pyramidal, kurzstielig. Beere länglich, gelbgrün, durch- 
scheinend, weiss beduftet, dünnhäurig, sehr frühreifend, eine der 
frühesten weissen Trauben. Hiervon gibt es noch eine grüne 
spätere Spielart, welche v. Babo, pag. 112, als späte Seiden- 
traube beschreibt und welche mit dem Meslier der Franzosen 
viel Aehnlichkeit hat. 

Selenika und Seleniak debeli, siehe Hain er, grosser grüner. 

Selenzhic und Seleni Kleshez, siehe Sylvaner, grüner. 

Sömillon blanc, weiss, Keltertraube. Frankreich (Bordelais) Syn. 
Columbar (Gironde) , Chevrier (Dordogne). Nach Pulliat und 
Rendu, mit Abbildung, Tafel 63. Blatt mittelgross, wollig, etwas 
blasenartig, ziemlich tief eingeschnitten. Traube mittelgross- 
pyramidal, ästig, etwas dichtbeerig. Beere mittelgross, länglich- 
rund, grünlichgelb, von besonderem Wohlgeschmack. 

Sercial, weiss, Keltertraube. Madeira. Nach Pulliat. Blatt mittel- 
gross, wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube mittelgross, locker, 
etwas ästig, pyramidal. Beere mittelgross, eiförmig, gelbfich- 
weiss, spätreifend. 

Serenöze, blau, Keltertraube. Frankreich (Isere). Blatt mittelgross, 
glatt, glänzend, eingeschnitten. Traube mittelgross, ästig, pyra- 



— 131 — 

midal, etwas locker. Beere mittelgross, rund, blau, beduftet, etwas 
spätreifend. 

Serine, siehe Siran. 

Serpentara, roth, Keltertraube. Italien (Ravello). Nach Bullettino, am- 
pelografico, Fase. III, pag. 168. Holz dünn', gelblichbraun. 
Blatt mittelgross, fünftheilig, spitzzähnig. Traube lang, ästig. 
Beere mittelgross, oval, dunkelroth, beduftet, hartschalig. 

Servanin, blau, Keltertraube. Frankreich (Isere). Syn. Servanit, Ser- 
vagnie, Salagnin. Nach Pulliat. Blatt mittelgross, wollig, einge- 
schnitten Traube ziemlich gross, pyramidal, etwas dichtbeerig. 
Beere ziemlich gross, länglich, ästig, blau, beduftet, etwas spät- 
reifend. 

Settembrina, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Piemont (Bergamanero) 
Nach Cerletti. 

Sfondabotte, Sfasciacanale, siehe Empibotte. 

Shlahtnina, slavische Bezeichnung für Gutedel. 

Shopatna, weisse, Keltertraube, Steiermark. Syn. Bcla Modrina, 
Beli Blank, Pokovez, Siprina, Rainulak und Ramfulak beli. Nach 
Trümmer, pag. 255. Rebstock stark, dauerhaft, sehr fruchtbar, 
mit dickem, gelbbraunem, etwas weitknotigem Holz. Blatt gross, 
dünn, papierartig, fünflappig, tief eingeschnitten, mit erweiterten 
Buchten, gross und spitz gezähnt, oben glatt, dunkelgrün, unten 
fein, weisswollig; Blattstiel etwas röthlich. Traube gross, locker, 
ästig, langstielig. Beere oval, gelblichgrün ,, fein punktirt, dick- 
häutig, etwas weissduftig. Die von Trümmer, pag. 258, als blaue 
Shopatna beschriebene Varietät ist französischen Ursprungs und 
dürfte wohl in ihrer Heimat einen anderen Namen führen. 

Shipo, Shipon, Shiponski, siehe Mosler, gelber. 

Shota, siehe Wipbacher, weisser. 

Siacquariello, siehe Schiavoltiello. 

Sicilien, gelb, Tafeltraube. Italien. Syn. Olivette precoce; wird auch 
zuweilen als Panse precoce und Panse musqu^e irrthümlich auf- 
geführt, da sie nicht zur Familie der Panse gehört. Nach Pulliat, 
vignoble, pag. 95, mit Abbildung, Nr. 48, und Rendu mit Ab- 
bildung, Tafel 22. Holz von mittlerer Stärke. Blatt mittelgross, 
länglich, oben glatt, unten wollig, ziemlich tief eingeschnitten, 
breitzähnig; Stielbucht geschlossen; Blattstiel lang und stark. 
Triebspitzen hellgrün. Traube mittelgross, kurz, konisch, etwas 
locker, langstielig. Beere gross, länglich, ungleich, dick- und 
langstielig, bei voller Reife, welche etwas frühzeitig eintritt, gold- 
gelb, süss. 

Siderites, roth, eine lockere, hartbeerige Tafeltraube aus Griechen- 
land. Nach Schmidt. 

Silberling und SilberwiSSling, siehe Gutedel, weisser. 

Silberräuschling, siehe Räuschling weisser. 

Silberweiss, weiss, Keltertraube. Ungarn (Syrnrien, 'Siebenbürgen, 
Croatien) und Niederösterreich (Bruek an der Leitha). Syn. Weisse 
Dinka, Bakszölö, Feh6r Dinka, Vilagos , Seestock, Seeweinbeer, 

9* 



— 132 — 

Jardovany, Hornisch, Hornisu. Nach Joh, Las Torres („Weinlaube" 
1875, pag. 43, und v! Nagy. Rebstock stark und kräftig, sehr 
fruchtbar, mit hellgrauem, schwarz punktirtem Holz. Blatt gross, 
glänzend, drei- bis fünflappig, glatt, hellgrün, unten stark wollig, 
langstielig. Traube gross, dichtbeerig, kurzstielig. Beere rund, 
gross, weiss, schwarz punktirt, dünnhäutig, mit dünnflüssigem 
Saft, welcher einen leichten Wein lieferf. Sie eignet sich zu 
Massenerträgen auch in ebenen Lagen, leidet aber gern dureh 
Fäulniss. Nach Dr. Entz gibt es hiervon noch viele Spielarten. 

Silvaner, Silvain und Simonstraube, frühe, siehe Sylv*n.er, 
grüner. 

Skadarka lema und Skakar, siehe Kadarka, blaue. 

Siprina (Croatieii), siehe Shopatna. 

Sirah, blau, Keltertraube. Frankreich (Ermitage). Syn. Serine noire, 
Biaune noir, Sirac, Candive, Chiraz petite.Nach Pulliat und Kendu, 
Tafel 28 und 30. Blatt mittelgross, etwas wollig, eingeschnitten. 
Traube mittelgross, pyramidal, etwas locker. Beere mittelgross, 
länglich, blau, beduftet, etwas frühreifend. 

Sirah, grosse, siehe Mondeuse. 

Slankamenka, weiss, Keltertraube. Ungarn (Syrmien). Syn. Mayarka. 
Nach Joh. Las Torres („Weinlaube" 1872, pag. 122). Rebstock 
sehr starkwüchsig und fruchtbar, mit zimmtfarbigem , etwas eng- 
knotigem, dickem Holz. Blatt glänzend, gelblichgrün, fünflappig, 
unten etwas wollig. Traube gross, meist ästig, dichtbeerig. Beere 
länglich, gross, gelblichweiss, bei voller Reife auf der Sonnenseite 
kupferroth, etwas fleischig, hartschalig, spätreifend und fault nicht 
leicht. Wird wie . die meisten ungarischen Sorten mit Kopf- 
schnitt zu behandeln sein. Sie eignet sich zu Massenerträgen in 
guten Lagen und liefert einen leichten Tischwein. 

Slatschina, eichenblättrige, weiss, Keltertraube. Steiermark. Nach 
Trümmer, pag. 165. Rebstock von massigem Wachsthum mit 
dünnem, kurzem, braunem, schwarz punktirtem Holz. Blatt 
länglich, dick, fünflappig, tief eingeschnitten, oft wie halbgeschlitzt, 
kurzgezähnt, oben mattgrün, runzlig,* unten filzig. Blattstiel rötb- 
lich und wollig. Traube mittelgross, locker und ästig, kurz- und 
dünnstielig. Beere rund, weiss, stark beduftet, dickhäutig, säu- 
erlich, spätreifend, ohne besonderen Werth. 

Smederewka (Serbien), siehe Szemendrianer, weisser. 

Solognina verde und Solognina di Nergano, weiss, Keltertrauben. 
Piemont (Novara). Nach Cerletti. 

Sneriolo, blau, Keltertraube. Piemont (Alexandria, Nissa). Nach 
Demaria und Leardi, pag. 176. Holz kräftig, grau, dickmarkig. 
Blatt gross, fünflappig, dick, glatt, dunkelgrün, mit rother Ver- 
färbung, tief gezähnt. Traube pyramidal, unregelmässig. Beere 
länglich, unregelmässig, dunkelblau, süss und angenehn im Ge- 
schmack. 

Somarello nero, blau, Keltertraube, Italien (Barletta, Bari, Bitonto). 
Syn. Mondonico. Nach Bnllettino ampelografico, Fase. I, pag. 47. 



— 133 — 

Holz schwachwüchsig, rothbraun, engknotig. Blatt ' mittelgross, 
fünf lappig, oben dunkelgrün, unten heller und rauh, stumpf- 
zähtiig. Traube locker. Beere mittelgross, rund, dunkelrothblau, 
hartschalig, süss. Hiervon gibt es noch eine rothe Spielart, welche 
im Bullettino ampelografico , Fase. I, pag. 51, als Somarello 
rosSO oder Somariello russo beschrieben ist. 

Spätroth, siehe Zierfahndler, rother. 

Spania v Spanier, Spaniger, Spanische, siehe Gutedel, ge- 
schlitzter. 

Spanier, weisser, Tafeltraube. Spanien und Frankreich. Nach v. Babo, 
pag. 413. Rebstock stark wüchsig , empfindlich, mit gelblich- 
braunem, dunkelgestreiftem Holz. Blatt mittelgross, länglich, 
dürm, glänzend, fünflappig, Lappen verbogen, lang und spitz 
gezähnt, oben hellgrün, unten weissgrün, wollig, mit dickem, 
röthlichem Blattstiel; Triebspitzen beim Entfalten rosa, dann 
grün und wollig. Traube sehr gross, locker, breitästig, lang- 
stielig. Beere sehr gross, rund, hartfleischig, dickhäutig, gelblich, 
grün geädert, kurzstielig, spätreifend. 

Spanna, siehe Nebbiolo. 

Spanino, blau, Keltertraube. Piemont (Novara). Syn. Spanrachino. 
Nach Cerletti. - 

Spergolä, siehe Empibotte. 

Sperlin, siehe Alfölditraube, weisse. 

Speyerer, Speyermer, Spieler, siehe Burgunder, rother. 

Spiran noir, blau, Keltertraube. Frankreich (Languedoc). Nach 
Pulliat. Blatt klein, etwas wollig, ziemlich eingeschnitten. 
Traube mittelgross, etwas dicht, pyramidal. Beere mittelgross, 
länglich, blau, beduftet, etwas spätreifend. Hiervon gibt es eine 
graue und weisse Spielart als -Spiran gris und Spiran blanc. 

Sprignoletto, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Piemont (Novara). 
Nach Cerletti. 

Srana Janka, siehe Mehlweiss, weisser. 

Srebonina (Croatien), siehe Elbling. 

Steinschiiler, rother, Keltertraube. Ungarn (Banat). Syn. Russitza, 
Ruzica (Rosen traube). Nach Joh. Las Torres („Weinlaube 1874, 
pag. 39). Rebstock ziemlich kräftig, sehr fruchtbar, nicht em- 
pfindlich, mit graubraunem, geradewachsendem, engknotigem Holz. 
Blatt gross, fünflappig, dunkelgrün, unten weisswollig; die Trieb- 
spitzen der jungen Pflanzen sind denen des Traminer sehr ähn- 
lich , obwohl sonst der Steinschiller vom rothen Traminer ganz 
verschieden ist. Traube mittelgross, etwas v dichtbeerig. Beere 
mittelgross, bei voller Reife schffn hellroth, fault nicht leicht und 
gibt mit den weissschillernden Blättern dem ganzen Stocke ein 
sehr schönes Ansehen. Eignet sich zur Massenproduction von 
Tischweinen. Hiervon gibt es noch eine weniger werthvolle weisse 
Spielart als weisser Steinschiller. 

Straihntraube, siehe Trollinger, blauer. 



— 134 — 

Slllivan, gelb, Tafeltraube. Sämling von Moreau-Robert. Nach Pulliat, 
vignoble, pag. 119, mit Abbildung Nr. 60. Holz stark, weit- 
knotig. Blatt ziemlich gross, länglich, blaugrün, oben glatt, unten 
wollig; Stielbucht offen; Blattstiel sehr lang. Traube gross, 
konisch, sehr lang- und dickstielig. Beere ziemlich gross, läng- 
lich, langstielig, dünnschalig, durchsichtig, grünlichgelb, etwas 
frühreifend, saftig, süss und von angenehmem Geschmack. 

Sulzenthaler, blauer, Keltertraube. Steiermark. Syn. Grossblaue. 
Nach Trümmer, pag. 172. Rebstock kräftig, mit dunkelbraunem, 
tief gefurchtem, schwarz punktirtem Holz. Blatt länglich, fünf- 
lappig, sehr tief eingeschnitten, gross, aber kurz gezähnt, oben 
gelblichgrün, uneben, unten an den Rippen stark weissborstig ; Stiel- 
bucht geschlossen; Blattstiel stark, sehr borstig und rotb. Traube 
mittelgross, dichtbeerig, dickstielig. Beere ziemlich gross, rund, 
oft sogar an der Narbe platt, dunkelblau, dickhäutig, etwas spät- 
reifend. 

Sultane, gelb, lockere Tafeltraube aus Griechenland. Nach Schmidt. 

Süssrothe oder SÜSSSChwarze, siehe Hängling, blauer. 

Svilanka (Croatien), siehe Seidentraube, gelbe. 

Sylvaner, grüner, Kelter- und Tafeltraube. Deutschland. Nach Goethe's 
Atlas werthvollster Traubensorten , mit Abbildung, Tafel XI. 
Literatur und Synonyme: v. Babo, pag. 30£, als Oesterreicher, 
Salviner, Salvaner, Frankenriesling, Grünedel, Schönfeilner, Schar- 
vaner und Bötzinger in Deutschland ; Trümmer, pag. 174, als 
Selenzhiz, Zierfahndler, weisser Augustiner, Tschafahndler, Seleni 
Kleshez, weisser Oesterreicher, Mushka , Mushza, Mishka , Flie- 
gentraube in Steiermark; Metzger-Babo, pag. 104, mit Abbildung, 
Heft V, Tafel XXVI; v. Gock, pag. 49 mit Abbildung, Tafel XIII, 
als grünlichgelber Sylvaner; Single, pag. 14, mit Abbildung, Tafel I, 
als weisser , grüner oder gelber Sylvaner ; Dittrich , pag. 548 ; 
Stoltz, pag. 117, mit Abbildung, Tafel 14, als Feuille ronde, Rund- 
blatt, Weissblanke, Grünfränkisch, Frankentraube, Gentil vert, 
Clozier, Gamay blanc feuille ronde, Mourton, Silvain vert, 
Schwäbler und L'auxerrois im Elsass und Frankreich ; Kölges, 
pag. 538, als Sylvanertraube ; Dornfeld, pag. 27; Calwer, Deutsch- 
lands Obst- und Beerenfrüchte , Stuttgart 1854 , bei Krais und 
Hoffmann, pag. 91, als grünlichgelber Sylvaner und Salvener; in 
Croatien als Zelena sedmogradka; in Ungarn als Silväni zöld, 
Pepltraube, Cilifantli , grüner Zirfantler; in Böhmen als Cynifal, 
Zeleny, Morawka, Ziehfädl; in der Schweiz als Plant du rhin, 
Gros Rhin und Gros Riesling. Rebstock wird mittelgross, dauer- 
haft; Rebholz hellbraun, dunkler gestreift und punktirt, engkno- 
tig; Augen klein, dunkelbraun. Blätter mittelgross, rund, drei- 
lappig, wenig eingeschnitten, dünn, Lappen wellenförmig gebogen, 
meistens glatt, oben gelblichgrün, leuchtend, unten heller, zuwei- 
len gegen den Herbst hin gelb gefleckt, kahl; Bezahnung stumpf 
und kurz, unregelmässig; Buchten, eng, seicht, in Form sehr 
veränderlich, oft ganz fehlend; Nerven dünn, zuweilen feinborstig; 



— 135 — 

Blattstiel kurz, mitunter nur halb so lang als der Mittelnerv des 
Blattes, dick, warzig, stark gebogen, mit röthlichem Anflug; 
Blätter an den Trieb spitzen hellgrün glänzend, nur selten mit 
etwas feiner Wolle bedeckt. Traube klein bis mittelgross, kurz, 
walzenförmig, gewöhnlich einfach, mit dicht auf einander liegenden 
Beeren; Traubenstiel sehr kurz, dick, warzig, mit unfruchtbaren 
Knoten; Beerenstielchen kurz, grün, mit bräunlicher Färbung, war- 
zig. Beere rund, durch den dichten Stand gewöhnlich langgedrückt, 
gelblichgrün, schwach punktirt, grau beduftet, gross und braun- 
narbig, zweikernig; Beerenhaut ziemlich dick; Saft schleimig, sehr 
süss und angenehm; Eeifezeit in leichtem, sandigem Boden und 
besseren Lagen früh reifend , sonst zur gewöhnlichen Herbstzeit. 
Vorkommen, Cultur und Verwendung. Der grüne Sylvaner 
ist eine sehr stark verbreitete Rebsorte, welche nach den Anga- 
ben der Ampelographen aus Transsylvanieu (Siebenbürgen) stam- 
men soll, wenigstens deuten die Namen esterreicher in Deutsch- 
land, Zierfahndel, als Verstümmelung von Sylvaner in Oesterreich 
und Ungarn , Frankenriesling und Schwäbler am Rhein und in 
Frankreich auf eine Östliche Abstammung. In Siebenbürgen ist 
aber der grüne Sylvaner nach Angaben des Herrn Franz von Nagy 
in Klausenburg erst seit 30 Jahren bekannt geworden und jetzt 
nur vereinzelt anzutreffen, so dass wohl nur Oesterreich als seine 
ursprüngliche Heimat zu bezeichnen ist. In allen nördlicheren, 
höher gelegenen Weingegenden, ungünstigeren Lagen, sowie in 
geringeren Bodenverhältnissen ist der grüne Sylvaner eine sehr 
schätzenswerthe Keltertraube , welche von keiner anderen durch 
grosse Tragbarkeit, Dauer des Stockes und Werth des Productes 
in den vorgenannten Verhältnissen übertroffen werden wird, sobald 
eine angemessene Erziehungsart und ein passender Schnitt ange- 
wendet worden ist. Ein niederer Schenkelschnitt mit kürzeren 
oder längeren Zapfen, wie er im nördlicheren Theile Württembergs 
in der Tauber- und Jaxtgegend üblich ist und sich bewährt hat, 
dürfte auch für andere Länder die passendste Schnitt- und Er- 
ziehungsmethode für den Sylvaner sein, da das etwas markige, spät 
ausreifende Holz zum Bogenschnitt sich weniger eignet. Der Syl- 
vanerwein ist grünlich weiss und wird im reinen Zustande wegen 
der vielen schleimigen Bestandtheile und der grossen Süssigkeit 
leicht zäh, wesshalb er am besten mit den Weinen anderer etwas 
herberen oder später reifenden Sorten gemischt werden sollte, wie 
es in vielen bedeutenden Weingegenden am Rhein geschieht, wo 
er mit dem Riesling, Traminer und Elbling zusammen gebaut und 
gekeltert wird. In einigen Gegenden Steiermarks, wo der Sylvaner 
häufiger vorhanden ist, wendet man daher das Entschleimen des 
Mostes an , was insbesondere für schwerere Böden sich sehr be- 
währt hat. Der Sylvanermost hat in der Regel in mittleren Jahr- 
gängen einen Zuckergehalt von 19 bis 2() Procent und eine Säure 
von 5 bis 6 pro mille. Der blaue oder eigeutlich rothblaue 
und rothe Sylvaner (v. Babo, pag. 310) sind bis auf die Farbe 



— 136 — 

der Beeren dem grünen Sylvaner ganz gleich und können nur als 
weniger werth volle Spielarten des letzteren betrachtet werden. 

Sy Ivaner, weisser Muskat, siehe Feigentraube. 

Syridie, hellblau, sehr grosse, oft 60 bis 70 Centimeter lange und 
5 bis 6 Kilogramm schwere Tafeltraube aus Griechenland. Nach 
Schmidt. 

Szalai, Szigeti und Szala (Ungarn), siehe Mosler, gelber,. 

Szemendrianer, weisser, Tafel- und Keltertraube. Ungarn und 
Serbien. Syn. Grobweisse, Smederevka, Tok szöllö. Nach Trümmer, 
Nachtrag, pag. 107, und- Johann Las Torres („Weinlaub e" 1873, 
pag. 177). Rebstock von mittelstarkem Wachsthum, mit dünnem, 
schlankem, gelbbraunem, etwas weitknotigem Holz. Blatt läng- 
lich, dünn, gross, taffetartig, fünflappig, kurz eingeschnitten, spitz 
gezähnt, oben glatt, dunkelgrün, fast glänzend, unten feinwollig; 
Blattstiel kahl und etwas röthlich; Triebspitzen grün, wollig. 
Traube sehr gross, oft 1 bis l 1 /^ Kilogramm schwer! Beere 
rund, sehr gross, weissgelb, fast durchsichtig, fein punktirt, weiss- 
duftig, braun gefleckt, etwas dickhäutig, süss und in sehr guten 
Jahren mit feinem Vanillegeschmack. Nach Johann Las Torres 
gibt es noch eine weniger werthvolle Spielart, mit länglichen, 
kernlosen Beeren. 

Szrebro bela, siehe Bäuschling, weisser. 



T. 

Tachant, Tachoir, Tachat, siehe Färber, rothsaftiger. 

Tabersa, in weissen und rothen Spielarten, in Persien. Nach 
Scharrer. 

Tadone und Tadoun (Piemont, Iwrea), siehe Cari. 

Taffei, weiss, Keltertraube. Transkaukasien (Eriwan). Nach Scharrer. 

Talianzha shipnina (Croatien) , siehe Urbanitraube , weisse, 
* muskirte. 

Tallardier, siehe Molard. 

Tamiarello, gelb, Keltertraube. Italien (Lecce). Syn. Tammiello 
(Sammarzano). Nach Bullettino ampelografico , Fase. I, pag. 54. 
Holz stark, hellbraun, engknotig. Traube mittelgross. Beere 
oval , mittelgross , hellgelb , langstielig , hartschalig , von etwas 
herbem Geschmack. 

Tannat noir, blau, Keltertraube. Frankreich (Hautes Pyrenees). 
Nach Pulliat. Blatt ziemlich gross, etwas blasenartig und wollig, 
wenig eingeschnitten. Traube ziemlich gross, pyramidal, etwas 
dichtbeerig. Beere länglich, ziemlich gross, rothblau, spätreifend. 
Man unterscheidet hiervon zwei wenig von einander verschiedene 
Spielarten als Tannat noir femelle und Tannat noir male. 

Takweri, rothblau, spätreifende Tafeltraube aus Transkaukasien. 
Nach Scharrer. 



— 137 — 

Tantovina, eichenblättrige, weiss, Keltertraube. Steiermark. Syn. 
Javer, Javshovez, Vervovshek, Verbovz. Nach Trümmer, pag. 247. 
Rebstock sehr stark und dauerhaft, mit gelblichbraunem, fein 
punktirtem Holz. Blatt sehr gross, fünf läpp ig, tief eingeschnitten, 
mit sehr stark verbogenen Lappen (einem Eichenblatte ähnlich), 
breit und kurz, fast bogenförmig gezähnt, oben mattgrün, unten 
weissgrau, wollig. Traube gross, ästig, pyramidal, kurzstielig. 
Beere länglich, gross, gelblichweiss, durchscheinend, grossnarbig, 
weissduftig, dünnhäutig, fault nicht gern. Die von Trümmer, 
pag. 250, beschriebene blaue Tantovina ist eine werthlosere 
Spielart der weissen. 

Taquet, siehe Valais noir. 

Tarant bily (Böhmen) und Taschner, siehe Elbling, weiss. 

Tarnay COlllant, blau, Keltertraube. Frankreich (Bordelais). Nach 
Pulliat. Blatt mittelgross, etwas verbogen und blasenartig, tief 
eingeschnitten, etwas wollig. Traube klein, pyramidal, etwas 
locker. Beere rund, ~ mittelgross, blau, beduftet. 

Taubenschwarz, siehe Hängling, blauer. 

Tav Tsitella, grün, Keltertraube. Kaukasien. Nach Pulliat. Blatt 
mittelgross, wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube mittelgross, 
pyramidal, etwas dichtbeerig. Beere mittelgross, etwas länglich, 
gelblichgrün, spätreifend. 

Tchitilouri (oder nach Scharrer Twitilouri), weiss, Keltertraube. 
Kaukasien. Nach Pulliat. Blatt mittelgross, beinahe eben, wollig, 
etwas eingeschnitten. Traube klein, pyramidal, etwas dicht. 
Beere mittelgross, etwas länglich, grünlichgelb, spätreifend. 

Teinturier, Teinturier male, Teint, Teinteau, Tintour, 
Teinturin, Tintello, Tintentraube, siehe Färber, rothsafriger« 

Temprana, Temprouiller, siehe Listan. 

Teoulier, blau, Kelterti;aube. Frankreich (Hautes et Basses Alpes). 
Syn. Manosquen. Nach Pulliat. Blatt mittelgross, etwas verbogen 
und blasenartig, wollig, ziemlich tief eingeschnitten. Traube 
mittelgross, etwas dichtbeerig, pyramidal. Beere mittelgross, 
länglichrund, blau, beduftet, ziemlich spätreifend. \ 

Terlaner, weiss, Keltertraube. Tirol (Terlan). Nach Mach. 

Teroldega , blau , Keltertraube. Tirol (Etschebene und Mezzo- 
lombardo). Syn. Tiroldico. Nach Mach. Rebstock von mittlerem 
Wachsthum, mit dunkelrothbraunem , weitknotigem Holz. Blatt 
mittelgross, dick, mattglänzend , etwas eingeschnitten , oben grau- 
grün, unten wollig, drei- bis fünflappig; Stielbucht offen; Blatt- 
stiel etwas röthlich, dick, behaart; Triebspitzen gelblichgrün, stark 
weisswollig. Traube mittelgross, pyramidal, meist dichtbeerig, 
kurzstielig. Beere mittelgross, rund, dunkelblau, beduftet, dick- 
häutig. Wird in Deute chtirol irrthümlich auch Trollinge* genannt. 

Terra promise, gelb, Tafeltraube. Palästina. Syn. Eparse, Raisin 
de la terre promise. Nach Trümmer, Nachtrag, pag. 103. Reb- 
holz dick, glatt, hellroth, dunkel gestreift, weitknotig, gegen 
Frost empfindlich. Blatt dünn, fünf lappig, länglich, tief ein- 



— 138 — 

geschnitten, gross gezähnt, oben mattgrün, glatt, unten wollig, 
langstielig. Tuaube sehr gross, wird 60 bis 80 Centimeter lang, 
ästig, langstielig. Beere mittelgross, meist länglich, gelblichgrün, 
schwach beduftet, an der Sonnenseite braun gefleckt, dickhäutig, 
fleischig, spätreifend. 

Terret noir, blau, Keltertraube. Frankreich (Languedoc). Nach Pulliat 
und Rendu, mit Abbildung, Tafel 16. Blatt mittelgross, etwas 
wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube ziemlich gross, etwas 
dichtbeerig, pyramidal. Beere mittelgross, länglich, rothJ)lau, 
spätreifend. Die bei Rendu, Tafel 17, abgebildete Terret bourvet 
oder Terret gris abgebildete Varietät scheint dem rothen Velte- 
liner sehr ähnlich zu« sein, 

Thalburger (Elsass), siehe Tokayer, weisser. 

Tibourin noir, blau, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich (Var). 
Nach Pulliat. Blatt ziemlich gross, etwas wollig, tief ein- • 
geschnitten. Traube mittelgross, etwas ästig und dichtbeerig, 
pyramidal. Beere mittelgross, länglichrund, rothblau, wenig bc- 
duftet, spätreifend. Hiervon gibt es noch eine weisse Spielart als 
Tibourin blanc. 

Tihany, weiss, Keltertraube. Ungarn (Syrmien). Syn. Somlauer. Nach 
Johann Las Torres. 

Timorasso, gelb, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Syn* Morasso. 
Nach Demaria und Leardi, pag. 261. Holz zimmtbraun, dick- 
markig. Blatt etwas klein, länglich, fünflappig, tief gezähnt, dick, 
oben etwas rauh. Traube konisch, unregelmässig. Beere läng- 
lich, goldgelb, an der Sonnenseite braun gefleckt, süss und an- 
genehm. 

Tintiglia, blau, Keltertraube. Italien (Altavilla, Irpina). Nach Bul- 
lettino ampelografico , Fase. III, pag. 177. Blatt mittelgross, 
drei- bis fünflappig. Traube mittelgross, ästig. Beere klein, 
rund, dunkelblau, beduftet, weichschalig und süss. 

Tintora, blau, Keltertraube. Italien (Lanzara). Nach Bullettino ampe- 
lografico, Fase. III, pag. 170. Holz rothbraun, engknotig. Blatt 
fünflappig, rauh, behaart, stumpfzähnig. Traube klein. Beere 
mittelgross, rund, blau, beduftet, hartschalig. 

TintO blanc, siehe Malvoisie de Sitjes. 

Tirolari'(Croatien), siehe Trollinger. 

Tita, weiss, Tafeltraube. ' Transkaukasien. Zwei Spielarten, mit dick- 
und dünnschaligen Beeren. Nach Scharrer. 

Toccanese, siehe Mangiaguerra. 

Tochon und Tournerin, siehe Mondeuse. 

Tokayer, grauer, siehe Burgunder, rother. 

Tokayer, weisser, Keltertraube. Ungarn. Nach Trümmer, pag. 68, 
und v. Babo, pag. 346. Syn. Lelt Szöllo, Tokauer, Thalburger, 
Putzscheere, Elender. Rebstock stark, dauerhaft, mit dickem, 
dunkelbraunem, schwarz punktirtem Holz. Blatt rund, dick, drei- 
lappig, kurz eingeschnitten, kurz gezähnt, oben glatt, dunkelgrün, 
unten weissfilzig; Stielbucht offen; Blattstiel sammt Rippen roth 



- 139 r- 

und rauh-, die Blätter sind dem weissen Heimisch sehr ähnlich,, 
Triebspitzen weisswollig. Traube gross, sehr locker, kurzstielig. 
Beere rund, von ungleicher Grösse, weissgrün, fein punktirt ; 
weissduftig, dünnhäutig, wässerig und ohne besonderen Werth. 
Die bei Trümmer, pag. 70, und v. Babo, pag. 350, als blauer 
Tokayer beschriebene blaue Spielart ist ebenfalls ohne beson- 
deren Werth. Die berühmten Tokayer Ausbruchweine werden nicht 
aus dieser Varietät, sondern aus dem gelten Mosler gewonnen, 
welcher auch edler Tokayer genannt wird. 

TO'ätträger, siehe Velteliner, rothweisser. 

TopoUna, siehe Mehlweiss. 

TostareltO, siehe Dolcino. 

Tosta O da passi, roth, Keltertranbe. Italien (Baronissi, S. Severino). 
Nach Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 170. Holz dünn, 
engknotig. Blatt mittelgross, dreitheilig, stumpfzähnig. Traube 
cylin drisch. Beere rund, mittelgross, dunkelroth, hartschalig, süss. 

TöUSSan, blau, Keltertraube. Frankreich (Lot-et-Garonne). Nach Pul- 
liat. Blatt ziemlich gross, etwas wollig, eingeschnitten. Traube 
ziemlich gross, pyramidal, etwas dichtbeerig. Beere mittelgross, 
yund, blau, beduftet, spätreifend. 

Tozzola, weiss, Keltertraube. Italien (Montella). Nach Bullettino 
ampelografico, Fase. III, pag. 187. Holz dunkelrothbraun, stark, 
engknotig. Blatt klein, fünf lappig, spitzzähnig, unten behaart. 
Traube gross. Beere oval, weissgelb, etwas hartschalig, wässerig. 

Traminer, rother, Keltertraube. Deutschland und Frankreich. Nach 
Goethe's Atlas werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel X. 
»Literatur und Synonyme: v. Babo, pag. 186, als Dreimänner, 
Marzimmer , Frentsch , Tokayer , Dreipfennigholz , Christkindles- 
traube, Rothklauser, rother Clevner , Rothedel, Rothkläber, Roth- 
franke , Rothwiener , Fleischroth , kleiner Traminer , Fränkisch, 
Kleinbraun, Fleischweiner im südwestlichen Deutschland, am Rhein, 
Mosel und Main ; Trümmer, pag. 291, als rother Nürnberger in 
Steiermark; v. Gock, pag. 14, mit Abbildung, Tafel III; Single, 
pag. 57; Dornfeld pag. 22; Dittrich, pag. 583; Metzger-Babo, 
pag. 233, mit Abbildung, Heft XII, Tafel LXXH; Kölges, pag. 556, 
Stoltz ,* pag. 32 , mit Abbildung , pl. I. , als Gentil-Duret rouge, 
Röthlichter, Gris rouge, Noble rose, Nature rose, Auvernas rouge 
clair, Formentin rouge und Savagnin rose im Elsass und Frank- 
reich; Mala dinka in Illyrien; Rusä in der Walachei; Drumin 
Ljbora und Liwora und Princt Cervena in Böhmen ; Tramini 
piros in Ungarn; Crvena ruzica in Croatien; Rendu, mit Abbil- 
dung, Tafel 4 und 45. Reb stock klein und von massigem 
Wachstimm ; Rebholz kurz, dünn, dunkelgraubraun, auf der Wetter- 
seite hellgrau , wie mit Russ übertreut , rauh und wie behaart; 
Knoten nicht sehr hervortretend, engstehend; Augen klein, stumpf, 
mit wolliger Spitze. Blätter klein, dünn, rund, oft mehr breit 

1 als lang , dreilappig und zuweilen einseitig , oben dunkelgrün, 
taffetartig, unten blassgrün, mehr oder weniger mit flockiger Wolle 



— 140 — ' 

bedeckt; die unteren Blätter weniger tief eingeschnitten und rau- 
her als die oberen; Bezahnung sehr unregelmässig, mit kleinen und 
grösseren Zähnen gewöhnlich .abwechselnd ; Zähne kurz , breit, 
stumpf; Buchten meistens gar nicht bemerkbar, sonst klein und 
eng; Nerven sehr dünn, mit loser Wolle bedeckt und röthlichem 
Anflug; Blattstiel kürzer als der mittlere Blattnerv, dünn, röth- 
lich; Blätter an den Triebspitzen sehr klein und zierlich, hell- 
grün, weisswollig, kurzrankig. Traube klein, dicht, ästig und 
pyramidalisch, kurz, mehr breit als lang; Traubenstiel kurz, dick, 
holzig, dunkelgrün, ins Röthliche, zuweilen mit fruchtbaren Kno- 
ten; Beerenstielchen kurz, dick, hellgrün, warzig, mit bräunlichem 
Wulst; Beere klein, länglich, durchschimmernd aderig, herlroth, 
graublau beduftet und etwas punktirt; Narbe grau, ziemlich her- 
vortretend; Beerenhaut dick, hart, krachend; Saft schleimig, sehr 
süss und gewürzhaft schmeckend ; Keifezeit zur gewöhnlichen Herbst- 
zeit, später als der Euländer. Vorkommen, Cultur und Ver- 
wendung. Der rothe Traminer hat seinen Namen von dem Ort 
Tramin in Tirol erhalten, wo er früher vielleicht einmal angebaut 
wurde , während die neuesten Berichte aus Tirol nur einen 
weissen Traminer erwähnen, welcher in den dortigen Weingär- 
ten zu finden ist. Ob .dieser weisse Traminer als eine Ausartung 
des früher angebauten rothen zu betrachten ist, kann insofern als 
Vermuthung aufgestellt werden , weil ein ähnlicher Vorgang bei 
der Ausartung des rothen Traminers auch in anderen Weinländern 
beobachtet wurde und stattfindet. Ueberhaupt ist das Traminer 
Geschlecht mannigfachen Veränderungen unterworfen, welche durch 
Klima, Lage und Boden hervorgebracht werden. Als eine solche 
Abänderung ist wohl auch der sonst mit dem rothen Traminer 
ganz gleiche rot he Gewürztra miner zu betrachten, von welchem 
man noch nicht bestimmt weiss , ob er seinen gewürzteren Ge- 
schmack unter allen Verhältnissen bewahrt oder nicht. Die grösste 
Verbreitung hat gegenwärtig der rothe Traminer in der baierischen 
Pfalz von Neustadt bis Dürkheim a. d. Haardt, wo er mit dem 
Riesling gemischt die bekannten Forster und Deidesheimcr, Ruperts- 
berger, Dürkheimer und Wachenheimer Pfalzer Weine liefert. In 
allen anderen Weinländern kommt *er nur in geringerer Ausdeh- 
nung, oft blos sporadisch vor. Der rothe Traminer verlangt einen 
kräftigen Boden in mittlerer Lage, reichliche Düngung und einen 
längeren Schnitt auf Bögen, weil sonst seine Erträge zu gering 
ausfällen. Was ihm an Quantität des Ertrags abgeht, ersetzt er 
reichlich durch Qualität , indem die Traminerweine sehr zucker- 
reich und gewürzt sind und wegen ihrer schmalzreichen Beschaffen- 
heit sehr gern und häufig zum Verschnitt mit anderen Weinen, 
insbesondere mit Rieslingweinen, verwendet werden. Diese Mischung 
gibt auch den bekannten Charakter der Pfälzer Weine. Der Tra- 
minermost erreicht fast in. allen Jahrgängen über 20 Percent 
Zucker und hat eine sehr geringe Säure von 4 bis 5 pro mille. 
In Bezug auf das quantitative Erträgniss wird er mit dem blauen 



— 141 — 

Burgunder nahezu- gleichzustellen sein , wenn der an sich etwas 
schwachwüchsige und schwachbewurzelte Stock bei geeigneter 
Lage richtig in Schnitt und Dung gehalten wird. Die Trauben 
können wegen der harten Beerenhaut sehr lange am Stock hän- 
gen bleiben und schrumpfen dann ein, so dass sie sich sogar zu 
Ausbruchweinen verwenden lassen. Der weisse, rothe Gewürz- 
und blaue Traminer (siehe Trümmer, Nachtrag, pag. 130) sind 
bis auf die Farbe und den Geschmack der Beere dem rothen Tra- 
miner gleich und nur als weniger werthvolle Spielarten desselben 
au betrachten. 

Tramontaner und Tramündler (Schweiz), siehe Gutedel, rother. 

Tranese, siehe Urnaccia. 

Trebbiano, weiss, Keltertraube. Italien (Ancona, Pesaro, Macerata, 
Ascoli, Abruzzi, Ravenna, Roma, Alessandria. Syn. Uva castel- 
lona, Uva romana, Uva passola, Passa, Cambiese, Campolese. 
Nach Bullettino ampelografico, Fase. II, pag. 89 ; Pulliat, vignoble, 
pag, 171, mit Abbildung Nr. 86; Demaria und Leardi, pag. 263. 
Holz ziemlich kraftig, weitknotig. Blatt klein, gelblicligrün, oben 
.glatt, unten wollig, wenig eingeschnitten, langstielig. Traube 
mittelgross, pyramidal, ziemlich langstielig. Beere klein, beinahe 
rund, ziemlich langstielig, gelblichweiss, spätreifend. Von dieser 
Varietät gibt es mehrere Spielarten. 

Tressalier, weiss, Keltertraube. Frankreich (Allier). Nach Pulliat. 
Blatt mittelgross, etwas blasenartig, wollig, wenig eingeschnitten. 
Traube kleip, etwas dichtbeerig, pyramidal. Beere rund, mittel- 
gross, gelblichweiss. 

Tressot, blau, Keltertraube. Frankreich (Yonne). Syn. Verot. Nach 
Pulliat. Blatt ziemlich gross, wellenförmig verbogen, wollig, 
ziemlich eingeschnitten. Traube ziemlich gross, etwas dichtbeerig, 
pyramidal. Beere rund, blau, mit violettem Duft. Hiervon gibt 
es noch eine gestreifte Spielart unter dem Namen Tressot 
panach£. , 

Troll inger, blauer, Kelter- und Tafeltraube. Deutschland. NachGoethe's 
Atlas werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel VII. 
Literatur und Synonyme: v. Babo, pag. 607, als Fleisch traube, 
Bocksaugen, Bocksbeutel ,• Bockstraube , Troller, Hammelshoden, 
Zottelwälscher, SchwaTzwälscher, Pommerer, Bammerer, schwarzer 
Wälscher, Frankenthaler, gelbholziger, weissholziger und schwarz- 
blauer Trollinger in Deutschland; Trümmer, pag. 7, als Aegyp- 
tischer und Grosser Burgunder in Steiermark; Metzger-Babo, 
pag. 2, mit Abbildung, Heft I, Tafel I, als Malvasier und Mohren- 
dutte; v. Gock, pag. 68, mit Abbildung, Tafel XXI, als Uva 
cenerente in Italien; Single, pag. 26, mit Abbildung, Tafel V, 
als gelbholziger schwarzblauer Trollinger, Hammelschelle, Zottiger 
und Dachtraube in Württemberg; Dittrich, pag. 507; Stoltz, 
pag. 151, als Lambert, Lombard, Grossschwarzer (Gros-noir), 
Nougeret grosse race, Pfundtraube, Kreuzertraube, Gross Italiener, 
gros-plant grand noir im Elsass und Frankreich ) Kölges, pag. 592; 



— 142 — 

Dornfeld, pagl 48; in Cröatien als Modri tirolan; in England als 
Chasselas bleu de Windsor und Black Hamburg; wohl identisch 
mit den beiden Sorten der Rebkataloge Teret noir und Raisin 
de Languedoc. Rebstock sehr starkwüchsig, baumartig; Rebholz 
stark, tief gefurcht, hellbraun, in's Gelbliche, dunkler gestreift, 
sehr markig; Knoten schwach, verdickt, 3 bis 4 Zoll weit von 
einander stehend, erst am vierten und fünften Knoten Trauben 
bildend; Augen braun, gross, dick. Blätter sehr gross, ungleich 
eingeschnitten, drei oder fünflappig, rund, oft mehr breit als 
lang, oben hellgrün, unten gelblichgrün, glatt; Bezahnung unregel- 
mässig, grosse, breite Zähne mit auswärts gebogenen Spitzen 
wechseln meist mit 1 bis 2 kleinen spitzen Zähnen ab; Buchten 
eng, gedeckt; Nerven etwas hervorstehend, he. Her als die .Blatt- 
färbung; Blattstiel so lang als der Mittelnerv, stark, kahl., gelb- 
grün; Blätter an den Triebspitzen hellgrün, etwas wollig. Traube 
sehr gross, meistens locker, ästig, pyramidenförmig, oft einige 
Pfund schwer; Traubenstiel ziemlich lang, biegsam, hellgrau, mit 
bräunlichen Warzen; Knoten meist unfruchtbar; Beerenstielehen 
dünn, gelblichgrün, warzig. Beere sehr gross, dunkelblau, rund, 
schwach beduftet, meist zweikernig, fleischig; Narbe klein; Beeren- 
haut dick; Saft schleimig, ziemlich süss, bei voller Reife aroma- 
tisch ; Reifezeit spät, wie beim Muskateller und weissen Riesling. 
Vorkommen, Cultur und Verwendung. Der Trollinger soll 
aus Oberitalien stammen, und von da mit dem blauen Gänsfüsser 
und anderen Sorten nach dem Rhein und später zu Anfang des 
18. Jahrhundertes auch nach Württemberg gekommen sein, wo 
er jetzt als Keltertraube wegen seiner Fruchtbarkeit in guten 
Lagen sehr geschätzt wird und sehr stark verbreitet ist. Ausser 
dem hier beschriebenen gelbhölzigen Trollinger hat man dort 
noch eine rothholzige Spielart, welche aber weniger Werthvoll 
sein soll. Ueber das Vorkommen des Trollinger in. Italien fehlen 
bis jetzt noch genaue Nachrichten der Ampel ographen. In allen 
anderen Weinländern findet sich der blaue Trollinger nur in 
Gärten zur Bekleidung der Gebäude, Hecken und Spaliere und 
wird dann als die grösste und schönste Zierde der Tafel ver- 
wendet. In England benutzt man ihn in den Treibhäusern unter 
sehr verschiedenen Namen (meist als Black Hambro) zur Trauben- 
tieiberei, wozu er sich ganz besonders eignet und oft ganz enorm 
grosse Trauben und Beeren bildet. So wurde auf der Gartenbau- 
Ausstellung in Hamburg im Jahre 1869 eine 5 Pfund schwere 
Trollinger-Traube mit dem ersten Preise gekrönt. Der blaue 
Trollinger verlangt einen kräftigen, humusreichen und warmen 
Boden in guter, südlicher, nicht zu steiler Lage. In niederen 
Lagen und schwerem , kaltem Boden reift das Holz nicht aus 
und erfriert gern, auch nehmen die Stöcke .'in solchen Verhält- 
nissen oft ein übermässiges Wachsthum an. In hohen windigen 
Lagen leidet der Stock durch Mangel an Nahrung und durch die 
Winde, welche die grossen, langstieligen Trauben gern abdrehen. 



— 143 — 

Kräftige Kalkböden mit zerklüftetem Gestein im Untergrunde 
sagen der äusserst kräftigen Bewurzelung dieser Sorte am meisten 
zu. Dem Triebe und dem Umstände entsprechend , * dass der 
Trollinger erst vom vierten bis fünften Knoten an tragbar wird, 
muss auch der Schnitt fang gehalten werden, so dass in günstigen 
Verhältnissen einem Stocke mehrere Schenkel mit je einer Ruthe 
von 8 bis 10 Augen belassen werden können. Trollinger-Anlagen 
erfordern daher auch eine grössere Entfernung im Weingarten, 
als die meisten anderen Keltertraubensorten; in Württemberg er- 
halten sie bis 1*20 Meter Entfernung. Das Ausbrechen der 
Triebe und Blätter im Sommer muss mit grosser Vorsicht ge- 
schehen, weil die der Sonne. plötzlich ausgesetzten Trauben von 
dieser Sorte gern welk werden und dann nicht zur Ausbildung 
kommen. Auch ist der Trollinger gegen das Bearbeiten bei 
feuchter Witterung auf das Aeusserste empfindlich; er lässt in 
Folge dessen die Blätter drei bis vier Wochen vor der Reife 
fallen und die Trauben bleiben dann meistens unreif. In ent- 
sprechenden Verhältnissen und guten Jahrgängen gibt der Trol- 
linger einen ganz bedeutenden Ertrag, welcher dem des Gutedel 
gleich kommen mag. Als Quantitätstraube hat er daher in 
Württemberg manche andere Sorten verdrängt; es sind aber nur 
wenige Lagen dieses Landes für Trollinger geeignet. In den 
ineisten Weinbergen gilt es als Regel, das3 der Trollinger nur 
alle fünf Jahre einmal ordentlich reif wird. Bei voller Reife liefert 
er übrigens einen guten, mit genügendem Gerbstoff versehenen 
haltbaren Rothwein, mit etwas Bouquet und einem Muskateller- 
geschmack, welcher bei anderen blauen Trauben sonst nicht zu 
finden ist. Dornfeld gibt den Zuckergehalt des Trollingermostes 
nach Oechsle im Jahre 1857 mit 93, 1858 mit 76, 1859 mit 
85, 1860 mit 69, 1861 mit 92 und 1862 mit 100 Graden an, 
was in diesen sechs Jahren duichschnittlich im Jahre 18 bis 
19 Gewichtsprocenten Zucker entsprechen würde. Da die Beeren 
sehr gross sind , so ist der Säuregehalt des Trollingerweines ein 
massiger .zu nennen. Vom Traubenpilz . hat er fast überall sehr 
zu leiden. Die als schwarzer Elbling bei v. Babo, pag. 24 j, 
und Trümmer, pag. 112, beschriebene Traubensorte mit den 
Synonymen Zherna Beiina, Blauwälsche und Zhernina gehört zur 
Familie der Trollinger und soll auf Antrag Bronner's als früher 
blauduftiger Trollinger und als eine nur früher reifende und 
weniger dunkel gefärbte Spielart des blauen Trollinger aufgeführt 
: werden , womit die internationale ampelographische Commission 
eich einverstanden erklärte. 
Trollinger-Muskateller, blau, Tafeltraube. Deutschland. Syn. Muskat- 
Trollinger, blauer. Nach v. Babo, pag. 673. Rebstock sehr 
starkwüchsig, mit hellbraunem, bisweilen silbergrauglänzendein 
Holz. Blatt gross, lederartig, glatt, tief eingeschnitten, oben 
glänzend grüh, unten etwas heller, in's Blaugrüne übergehend, 
lang und scharf gezähnt; Blattstiel kürzer als das Blatt, dünn; 



— 144 — 

Triebspitzen gelbgrün, kahl. Traube gross, meist dichtbeerig, 
pyramidal, kurzstielig. Beere rund, sehr gross, dunkelblau, mit 
röthlichem Duft, dickhäutig, süss, mit etwas Muskatgeschmack, 
spätreifend. 

Trousse, Troussey, Troussais, siehe Valais noir. 

TroilSSeau, blau, Keltertraube. Frankreich (Salin). Syn. Trussiaux. 
Nach Pulliat, vignoble, pag. 97, mit Abbildung Nr. 49, und 
Rendu, mit Abbildung, Tafel 40. Beb holz stark, kurzknotig. 
Blatt mittelgross, wenig eingeschnitten, unten etwas wollig; Stiel- 
bucht geschlossen, breit und stumpf gezähnt; Blattstiel stark. 
Traube nicht sehr gross, dichtbeerig, beinahe cylindrisch, kurz- 
stielig. Beere mittelgross, etwas länglich, kurzstielig, rothblau, 
etwas frühreifend, sehr süss. 

Trummertraube, weisse, Keltertraube. Steiermark. Syn. Refosco, 
weisser. Nach Trümmer, Nachtrag, pag. 52. Rebstock von 
massigem Wachsthum, mit kurzem, dünnem, braunrothem Holz. 
Blatt rund, dick, dreilappig, kurz eingeschnitten; Stielbucht offen; 
am Rande kurz und bogenförmig gezähnt, oben glatt, dunkelgrün, 
unten filzig; Triebspitzen hellgrün, weissfilzig. Traube mittel- 
. gross, ästig, -locker, kurzstielig. Beere rund, gelblich weiss, wei.«s- 
duftig, schwarz punktirt, grossnarbig, sehr dünnhäutig, süss, kurz- 
stielig, ziemlich frühreifend. Stammt aus Ungarn. 

Tschinuri, weiss, Keltertraube. Transkaukasien (Gori). Eine sehr 
zartschalige, vom Oidium niemals befallene und stark verbreitete 
Sorte. Nach Scharrer. 

Tsoti, dunkelblau, grossbeerige, frühe Kelter traube aus Griechenland. 
Nach Schmidt. 

Türkheimer, siehe Ortlieber, gelber. 



u. 

\ 

Uesa (Tirol), siehe Seidentraube, gelb. 

Ugni blanc, weiss, Keltertraube. Frankreich (Provence). Syn. Clai- 
rette ä grains ronds (Draguignan) , Queue de Renard (Hyeres), 
Bouan et Beou (Alpes Maritimes). Nach Pulliat und Rendu, mit 
Abbildung, Tafel 23. Blatt ziemlich gross, etwas wollig, wenig 
eiu geschnitten. Traube etwas kurz und dichtbeerig. Beere 
mittelgross, rund, gelblich weiss , spätreifend. Die -von Trümmer, 
pagi 335, beschriebene und aus Frankreich erhaltene langbeerige 
weisse Ugne scheint etwas Anderes zu sein und wohl werthlos. 

Ulliade noir, blau, Kelter- und Tafeltraube. Frankreich (Languedoc). 
Nach Pulliat. Syn. Prunellas (Lot-et-Garonne) , Morterille (Haute 
Garonne), Poupe de Cabre (Gers). Blatt ziemlich gross, etwas 
wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube ziemlich gross, pyramidal, 
etwas locker. Beere gross, blau, beduftet, spätreifend. 

Ulivella, siehe Olivella grande, 

Uni noir, uni negre, ugni noir, siehe Aramon, blauer. 



— 145 — 

Urbanitraube , blaue, Kelter- und Tafeltraube. Steiermark. Syn. 
Urbainshak velki, Urbanshiz velke, Urbanerstock, blauer, Volovina 
und Volovna, Velka modrina. Nach Trümmer, pag. 16. Reb stock 
stark wtichsig, mit braunem , schwarz geflecktem und punktirtem 
Holz. Blatt fünflappig, ziemlich tief eingeschnitten, lang und 
spitz gezähnt, oben rauh, faltig, dunkelgrün, unten weisswollig, 
fast filzig; Blattstiel roth gestreift. Traube gross, sehr dicht- 
beerig, ästig, kurzstielig. Beere rund, dunkelblau, weissduftig, 
grossnarbig, dickhäutig, oft mit röthlichem Saft, sehr viel Farb- 
stoff enthaltend, spätreifend. 
Urbanitraube, weisse muskirte, Kelter- und Tafeltraube. Croatien 
(Moslavina). Syn. Dishucha, Talianzha shipnina, Krupna belina, 
Dusuca ranina, Murszina. Nach Trümmer, Nachtrag, pag. 7. Reb- 
stock sehr starkwüchsig, mit dickem, braunem, dunkel gestreiftem 
Holz. Blatt uneben, verbogen, dick, fünflappig, kurz eingeschnitten, 
gross und breit gezähnt, oben dunkelgrün, mit bräunlichen Flecken; 
Blattstiel dick und kahl; Triebspitzen weisswollig. Traube sehr 
gross, dicht, ästig, kurzstielig, mit meist fruchtbaren Knoten. 
Beere rund, grünlichgelb, schwach beduftet, fein punktirt, süss, 
gutedelartig, mit feinem Muskatgeschmack, sobald die volle Reife 
eingetreten ist, kurz- und sehr dickstielig. x 
Urben, rother, Tafel- und Keltertraube. Deutschland (Württemberg). 
Syn. Rothurben, Rothwelscher, Rohrtraube. Nach v. Babo, pag. 260. 
Rebstock stark, mit braunem, fein gefurchtem Holz. Blatt 
gross, dick, lederartig, wenig eingeschnitten, länglich, hellgrün, 
mattglänzend, mit gelber Verfärbung, lang und scharf gezähnt; 
Blattstiel dick, gelbgrün, röthlich überlaufen, warzig; Triebspitzen 
weisswollig. Traube gross, locker, walzenförmig, ungleichbeerig, 
langstielig. Beere ziemlich gross, länglichrund, hellroth, bräun- 
lich, weiss beduftet, kleinnarbig, dünnhäutig, säuerlich, spätreifend. 
Hiervon gibt es noch eine blaue Spielart, welche bei v. Babo, 
pag. 263, als schwarzer Urben beschrieben ist und aus Italien 
oder Tirol stammea soll. 

Urnik, siehe Kölner, blauer. 

Urnaccia. Nach Bullettino ampelografico, Fase. I, pag. 49. Wird 
wghl gleich dem blauen Vernaccia sein, welcher im Bullettino 
ampelografico, Fase. HI, pag. 169, und Fase. II, pag. 113, 
beschrieben ist ; siehe daher diesen letzteren. 

Uva castellana, U. romana, U. passola oder passa, siehe 
Trebbiano. 

Uva dell' occhio piecola, U. degli ostf, U. stretta, U- pico- 
letta, U. delle donne, Uvarella und Uvina, siehe Peccorino. 

Uva chiusa, siehe (^appara^' 1 . 

Uva castellanetta, siehe Aglianico. 

Uva del merlO, siehe Farandino. 

Uva delte passere, U. dei galli, U. vesprina, siehe Dolcino. 

Uva d'oro, U. francese nera, U. d'aeeto, siehe Prungentile. 

Uvalina, siehe Pistolino. 

H. Goethe, ampelogr. Wörterbuch. 10 



— 146 — 

Uva riccia, siehe Agostina. 

Uva S. Marino, siehe Montanarino. 

Uva Michele, siehe Saracina. 

Uva vacca, U. dei budetti, U. mela, U. alba, siehe Em 
pibotte. 

Uva tarantina, siehe Pedicinuta. 

Uva bigia, grau, Tafeltraube. Piemont (Iwrea). Syn. üva grisa. Nach 
Cerletti. 

Uva canaiola, rothblau, Keltertraube. Italien (Ancona, Pesaro, Ascoli). 
Syn. Uva dei cani, U. donna, U. marchigiana. Nach Bullettino 
ampelografico, Fase. II, pag. 119. Rebholz starkwüchsig, röth- 
lichbraun, engknotig, dickmarkig. Blatt fünflappig, breit gezähnt, 
behaart, dunkelgrün, mit rother Verfärbung, dickstielig ; die Blätter 
entwickeln sich sehr früh und fallen zeitig ab. Traube lang, 
dick. Beere gross, oval, langstielig, dunkelrothblau, hartschalig, 
gibt einen hellrothen leichten Wein. 

Uva della Madonna, weiss, Keltertraube. Italien (Ancona. Macerata, 
Ascoli). Syn. Uva S. Maria, Uva S. Piero oder Pierino, Balsa- 
mina bianca. Nach Bullettino ampelografico , Fase. II , pagl 96. 
Beb holz starkwüchsig, rothbraun-, engknotig. Blatt klein, herz- 
artig, rundlich, mit drei bis fünf flachen Einschnitten, oben rauh, 
dunkelgrün, unten weisswollig. Traube locker, kurz. Beere 
oval, ziemlich gross, langstielig, frühreifend, süss, etwas aro- 
matisch. 

Uva di Bilonto, roth, Keltertraube. 1 Italien (Barletta, Oorato, Trani). 
Syn. Uva rossa, Kosso di Leoce, Bombino rosso. Nach Bullettino 
ampelografico, Fase. I, pag. 51. Holz zimmtbraun, weich, eng- 
knotig. Blatt breit, fünflappig, mit langem, etwas röthlichem 
Blattstiel. Traube lang, etwas locker. Beere gross, rund, durch- 
sichtig, roth, langstielig, hartschalig, süss. 

Uva di Troja, blau, Keltertraube. Italien (Barletta, Corato, Andria, 
Trani). Syn. Vitigno di Canosa. Nach Bullettino ampelografico, 
Fase. I, pag. 43. Holz dünn, hellbraun, engknotig. Blatt fünf- 
lappig, stumpfzähnig, unten behaart. Traube etwas lockerbeerig. 
Beere mittelgross, rund, blau, langstielig. 

Uvalone, blau, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Syn. Ner^> fer- 
rero. Nach Demaria und Leardi, pag. 182. Holz kräftig, zimmt- 
f arbig, dünnmarkig. Blatt gross, fünflappig, tief gezähnt, dick, 
oben rauh,, unten etwas wollig. Traube gross, dichtbeerig, ästig. 
Beere länglich, dunkelblau, spätreifend, nicht angenehm. 

Uva luce, siehe Agostenga. 

Uva regina, roth, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Syn. Uvarina, 
Napolitana. Nach Demaria und Leardi, pag. 267. Holz hellbraun, 
sehr kräftig, jiickmarkig. Blatt mittelgross, fünflappig, dünn und 
glatt, hellgrün. Traube gross, ästig. Beere rund, hellroth, grau 
beduftet, von angenehmem Geschmack. 

Uvazzo, blau, Keltertraube. Italien (Montelia). Syn. Principe. Nach 
Bullettino ampelografico, Fase. III, pag. 175. Holz stark, roth- 



, — 147 — 

braun, engknotig. Blatt mittelgross, mit drei bis fünf wenig tiefen 
Einschnitten, gross- und spitzzähnig. Traube gross, etwas locker. 
Beere gross, oval, beduftet, hartschalig. / 

Uvetta, blau, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Syn. Ughetta 
Nach Demaria und Leardi, pag. 215. Holz dunkelbraun, sehr 
kräftig, dünnmarkig. Blatt klein, fünf lappig, tief gezähnt, dick, 
oben glatt, unten wollig. Traube gross, lang, ästig. Beere 
länglich, unregelmässig, dunkelblau, grau beduftet, spätreifend. 



v. 

Vache, siehe Mondeuse. 

Valtelin rouge und Valteliner, siehe Velteliner. 

Valais noir, blau, Keltertraube. Prankreich (Arbois). Syn. Taquet, 
Trpussä , Troussey oder Troussais , Mourlans noir. Nach Pulliat, 
vignoble, pag. 106, mit Abbildung Nr. 55. Holz stark, weit- 
knotig. Blatt mittelgross, rund, oben glatt und hellgrün, unten 
wollig, tief eingeschnitten; Stielbucht offen, kurz gezähnt; Blatt- 
stiel ziemlich lang und stark. Traube ziemlich gross, etwas 
dichtbeerig, beinahe cylin drisch , kurzstielig. Beere mittelgross, 
rund, blau, beduftet, von besonderem Wohlgeschmack. 

Valenzana und Volenzasca, siehe Breggiola. 

Van der Laan, siehe Lahntraube, frühe weisse. 

Vanilletraube, weisse, Tafeltraube. Deutschland und Frankreich. 
Syn. Muscat de J6sus, Muscat Primavis, Muscat de Rivesaltes, 
Chasselas fleur d'Oranges. Nach v. Babo, pag. 630; Pulliat, vignoble, 
pag. 91, mit Abbildung Nr. 46, und Rendu, mit Abbildung, 
Tafel 21. Rebstock stark, mit langgestrecktem, rothbraunem, 
fein gestreiftem, schwarz punktirtem Holz. Blatt gross, weich, 
taffetartig, eben, wenig eingeschnitten, rund, oben dunkelgrün, 
mattglänzend, unten heller, ebenfalls glänzend, mit gelber Ver- 
färbung; Bezahnung breit, gross und scharf, ähnlich dem Blatte 
des Muskateller; Blattstiel »lang, glatt, etwas warzig, röthlich. 
Traube ziemlich gross,' locker, ästig, kurzstielig. Beere gross, 
rund, gelb, braun gefleckt, aderig, grauduftig, grossnarbig, dick- 
häutig, bei nasser Witterung gern aufspringend, süss, schleimig, 
mit starkem, vanilleartigem Muskatgeschmack, spätreifend. 

Varenca, blau, Keltertraube. Piemont (Novara). Nach Cerletti. 

Vecciacco, siehe Pampanone. 

Vecchia, weiss, Keltertraube. Italien (Av ellin o, Bellizzi). Nach Bul- 
lettino ampelografico , Fase. HI, pag. 189. Holz dunkelbraun, 
dünn, engknotig. Blatt länglich, drei- bis fünftheilig, mit spitzen, 
hakenförmigen Zähnen. Traube gross, ästig. Beere rund, grün- 
lichweiss, durchsichtig, ziemlich hartschalig. 

Velika belina, siehe Mirkowacs. 

Velka zherna und Velka Sipa, siehe Kölner, blauer. 

10* 



— 148 — 

Velteliner, früher röther, Tafel- und Keltertraube. Niederösterreich. 
Nach Goethe's Atlas werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, 
Tafel XIV. Literatur und Synonyme: v. Babo, pag. 202, als rothe 
Babotraube, früher Velteliner, italienischer Malvasier, rother Hart- 
heinisch in Deutschland; Metzger- Babo, pag. 52, mit Abbildung, 
Heft II, Tafel XII; v. Gock, pag. 31; Single, pag. 46, als früher 
rother Malvasier, mit Abbildung, Tafel XIV; Trümmer, pag. 129, 
als rothe Babotraube in Steiermark; Weinlaube 1874, pag. 51, 
als Frührother in Niederösterreich ; .Dittrich , pag. 518, als ita- 
lienischer rother Malvasier; Kölges, pag. 53, als rothe Babo- 
traube; in Italien als Malvoisie oder Morillon rouge; in Croatien 
als Crvena Babovina; Dornfeld, pag. 23; Calwer, pag. 102, als 
rother früher Velteliner; Pulliat, vignoble, pag. ^19 , mit Abbil- 
dung Nr. 10, als Malvoisie rouge oder rose in Frankreich. Reb- 
stock stark; Rebholz langgestreckt, weit und flach gefurcht, 
dunkelbraunroth , schwarz punktirt; Knoten wenig vorstehend, 
dunkler gefärbt, bis vier Zoll weit von einander stehend; Augen 
gross, hellbraun, abgestumpft. Blätter gross, oft breiter als lang, 
dünn, glatt, schlaff, ziemlich tief eingeschnitten, fünflappig, oben 
dunkelgrün, mattschimmernd, unten heiler und feinwollig; Bezah- 
nung gross, unregelmässig, stumpf; Buchten sehr ungleich, aus- 
geweitet; Nerven dick, zottig, hellgrün, mit röthlichem Anflug; 
Blattstiel dick, nicht so lang als der Mittel nerv des Blattes, grün, 
ebenfalls röthlich gefärbt, schwarz punktirt ; das Blatt ist sehr ähnlich 
dem des rothen Velteliner, nur stumpfer gezähnt; Blätter au den 
Triebspitzen hellgrün, mit röthlichem Anflug und feinwollig. 
Traube ziemlich gross, in der Regel dicht, einfach; Traubenstiel 
dick, biegsam, warzig, hellgrün und schwarz punktirt; Beerenstielchen 
hellgrün, grau punktirt, feinwarzig, mit etwas verdicktem Wulst. 
Beere mittelgross, rundlich, hellroth, schwarz punktirt, graublau 
beduftet, durchsichtig; Narbe grau, wenig vorstehend ; Beerenhaut 
dick; Saft dünnschleimig, sehr süss und angenehm; Reifezeit früh. 
Vorkommen, Cultur und Verwendung. Der frühe rothe 
Velteliner stammt aus dem Gumpoldskirchener Weingebirge in 
Niederösterreich, wo er unter dem Namen ,, Frühroth" im Gegen- 
satze zu dem als ,, Spätroth" bezeichneten rothen Zierfahndler 
ziemlich stark angebaut ist und von da nach Ungarn und Deutsch- 
land vielfach verbreitet wurde. Bei dem am Gumpoldskirchener 
Weingebirge üblichen Kahlschnitt ist er nicht sehr fruchtbar, 
wesshalb es zweckmässig erscheinen dürfte, ihn auf längere 
-Schenkel zu erziehen, an denen der Kraft dös Bodens angemes- 
sene kürzere oder längere Zapfen, zuweilen auch Bogen an- 
geschnitten werden. Als früh zeitigende Traubensorte eignet er 
sich auch für weniger günstige Lagen und insbesondere als Hecken- 
oder Spalierstock an freistehende Rahmen oder Mauern und Ge- 
bäude mit östlicher oder westlicher Lage. Der aus dem frühen rothen 
Velteliner bereitete weisse Wein hatte nach der „Weinlaube" U874, 
pag. 52, in den letzten sechs Jahren in Klosterneuburg durchschnitt- 



— 149 — 

lieh 21 Percent Zucker und 6*4 pro mille Säure und soll zu den 
lieblichsten, besten und geschmackvollsten der niederösterreichischen 
Weine zählen. Insbesondere hätte der den Gutedelweinen nahezu 
gleichkommende geringe Säuregehalt eine grosse Bedeutung, und 
es würde diese Sorte wegen frühzeitiger Keife auch in ungünsti- 
geren Weinlagen als Keltertraube Beachtung verdienen. Ausser- 
dem ist die Traube wegen ihres schönen Ansehens, früher Eeife 
und angenehmen Geschmackes eine sehr schätzenswerthe Tafel- 
traube, welche überall gern gepflanzt und gesucht wird, so dass 
man diese Sorte in mehrfacher Beziehung empfehlen kann. 

Velteliner, grüner, Keltertraube. 'Niederösterreich. Syn. Weissgipfler, 
grüner, Manhardsrebe und irrthümlich als Grün-Muskateller, ob- 
wohl er gar keinen Muskatgeschmack besitzt. Nach v. Babo, 
pag. 211; Trümmer, Nachtrag, pag. 121, und Weinlaube 1874, 
pag. 52. Rebstock von massigem Wachsthum, mit graubraunem, 
etwas gestreiftem und punktirtem Holz. Blatt mittelgross, dünn, 
eben, weit eingeschnitten, einem Gutedelblatte etwas ähnlich, rund, 
oben hellgrün, mattglänzend, unten weissgrün, mit gelber Ver- 
färbung; Blattlappen stark ausgeprägt und ziemlich tief in's Blatt 
reichend , klein und stumpf gezähnt ; • Blattstiel kürzer als das 
Blatt, dünn, etwas röthlich ; Triebspitzen weisswollig ,* daher det 
Name Weissgipfler zum Unterschiede' vom Rothgipfler, mit welchem 
er in Niederösterreich oft gemischt vorkommt. Traube gross, 
pyramidal, kurzstielig. Beere klein, länglich, gelbgrün, schwach 
beduftet und punktirt, aderig, kleinnarbig, dünnhäutig, süss. Er 
liefert viel und guten Tischwein. Der bei Trümmer, pag. 278, beschrie- 
bene weisse Velteliner ist vom grünen Velteliner ganz verschieden. 

Velteliner, rother, Keltertraube. Niederösterreich. Nach Goethe's Atlas 
werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel XXIII. Litera- 
tur und Synonyme: v. Babo, pag. 206, als grosser rother Velt- 
liner, Vältliner, Fleischtraube, Feldleiner, Rothlichter, Feltliner in 
Deutschland; Trümmer, pag. 274, als rother Veltliner, Ranfler, 
Ranfolina^ Rothreifler, Ariavina männliche, Belo oka, Buzyn, 
Erdezha, Erdezka Rabolina, Maucnjk in Steiermark; Metzger-Babo, 
pag. 205, mit Abbildung, Heft XI, Tafel I^XVI, als rother Väl- 
teliner, v. Gock, pag. 30, mit Abbildung, Tafel VII, als rother 
und fleischrother Veltliner; Single, pag. 58, als Velteliner. Ditt- 
rich. pag. 574, als rother Välteliner. Stoltz, pag. 69 ; mit Abbil- 
dung, Tafel 9 und 10 , als Valtelin rouge und Välteliner in El- 
sass uud Frankreich; Kölges, pag. 607, als rother Välteliner; 
Dornfeld, pag. 23; Calwer, pag. 101, mit Abbildung, Tafel 23, 
Fig. 1, als rother Veltliner; nach Lambl in Croatien als Crvena 
valtelinka ; nach Dr. Entz in Ungarn als Veltelini piros, Csücsos 
bäkor, Nagysägos;* in der Weinlaube 1874, pag. 49, finden sich 
sehr schätzenswerthe Angaben über die Velteliner Rebe; in Böhmen 
als Ryvola cervenä. Der roth weisse und mittelgrosse rothe 
Velteliner sind nur in Farbe und Grösse der Beere abweichende 
Spielarten des rothen Velteliner. Der in Niederösterreich sehr 



_ 150 — 

verbreitete grüne Velteliner gehört seinem ganzen Habitus nach 
nicht zur Familie der Velteliner. Die für den rothen und grünen 
Velteliner in Niederösterreich allgemein gebräuchlichen Bezeich- 
nungen „Roth- und Grün-Muskateller" sind nur irrthümliche locale 
Benennungen und keine wahren Synonyme, da man darunter ganz 
andere Traubensorten mit starkem Muskatellergeschmack versteht, 
welchen die Velteliner gar nicht besitzen. Die jetzt noch in Val- 
Tellina vorkommende Rossera oder Rossola soll nach Cerletti der 
rothe Velteliner sein. Rebstock ziemlich kräftig; Rebholz dun- 
kelbraun, gestreift, schwärzlich 1 punktirt; Knoten 3 bis 4 Zoll 
weit von einander, dunkler als das übrige Holz; Augen braun, 
geschlossen, wenig wollig. Blätter gross, dünn, weich, glatt und 
glänzend, tief eingeschnitten, fünflappig, oben dunkelgrün, unten 
graugrün, wollig bis filzig, je nachdem der Stock mager oder fett 
steht ; Bezahnung gross und scharf mit mehreren kleineren Zähnen 
abwechselnd; Blattrippen rötblich, borstig; Blattstiel kürzer als 
die Mittelrippe, röthlich und borstig; Blätter an den Triebspitzen 
zottig, dunkelgrün, mit Roth überlaufen. Traube gross, dicht, 
ästig, pyramidenförmig; Traubenstiel kurz, dick, roth, fest, mit 
unfruchtbaren Knoten; Beerenstielchen dünn, lang, hellgrün, 
warzig. Beere ziemlich gross, länglich, in's Runde, ungleich, hell- 
roth, schwarz punktirt, durchschimmernd grau beduftet; Narbe 
gross; Beerenhaut dick; Saft dünn, wenig schleimig, süss; Kerne 
2 bis 3, dunkelbraun, mit grüner Spitze; Reifezeit etwas spät, oft 
noch ehe die Beere ganz roth wird, was sehr selten der Fall 
ist. 'Vorkommen, Cultur und Verwendung. Der rothe Vel- 
teliner soll aus dem Val-Tellina, dem Theil des Adda-Thales 
stammen, welches sich vom Como-See bis zum Stilfser Joch an 
der Grenze von Oberitalien und der Schweiz hinzieht, und von 
da nach Süddeutschland und esterreich verbreitet, worden sein. 
Man findet diese Traubensorte besonders in Württemberg und in 
Niederösterreich. In letzterem Lande bildet sie bei Laugenlois 
den Hauptsatz und macht dem grünen Velteliner noch in manchen 
anderen Gegenden den Rang streitig. Der rothe Velteliner ver- 
langt einen kräftigen, mehr schweren als leichten Boden und 
einen kurzen Kopf-, Bock- oder Kahlschnitt, da seine Bewur- 
zelung nicht sehr kräftig und ausgebreitet ist. Oeftere Düngung 
ist bei ihm nothwendig. Unter den geschilderten Verhältnissen 
entwickelt er eine beträchtliche Tragbarkeit. Der Most gibt in 
guten Jahrgängen ein vorzügliches Product. Nach ' den Aufzeich- 
nungen in Klosterneuburg gab er in den sechs Jahren von 1868 bis 
1873 im Durchschnitt jährlich 19*9 Percent Zucker und 8*6 pro 
mille Säure. In guten Jahrgängen ist der rothe Velteliner Wein 
jedenfalls einer der besten niederösterreichischen Weine, während 
, er sonst zu viel Säure besitzt. Trotz seiner vielen guten Eigen- 
schaften verbreitet sich der rothe Velteliner nicht sehr stark und 
tritt sonst nur, mit Ausnahme der vorerwähnten Gegend in Nie- 
derösterreich, in den Weingärten sporadisch auf. 



— 151 — 

Venturiez, weiss, Tafeltraube. Nizza. Nach Pulliat. Blatt gross,- 
blasenartig, ziemlich eingeschnitten und wollig. Traub e gross, ästig, 
locker. Beere sehr gross, länglich, gelblich weiss, spätreifend. 

Verdal, siehe Malvoisie de Sitjes. 

Verdelho, weisser, Keltertraube. Madeira. Syn. Verdelho de Mader e. 
Nach Trümmer, Nachtrag, pag. 149, unö^ Pulliat, vignoble, pag. 29, 
mit Abbildung Nr. 16. Rebstock stark, mit dickem, gelbbraunem, 
dunkel gestreiftem, engknotigem Holz. Blatt länglich, dick, glatt, 
dreilappig, oben dunkelgrün, unten grau, wollig. Blattstiel kurz, 
dick, röthlich; Triebspitzen grün und wollig. Traube nicht gross, 
locker, sehr dünn und langstielig. Beere länglich, klein, weiss- 
gelb, auf der Sonnenseite bräunlich, der gelben Seidentraube 
ähnlich, fein punktirt, grossnarbig, langstielig, ziemlich früh- 
reifend. 

Verdesse, grün, Keltertraube. Frankreich (Isere). Syn. Verdesse 
musqu^e. Nach Pulliat. Blatt klein, tief eingeschnitten, glatt. 
Traube mittelgross, etwas pyramidal. Beere mittelgross, läng- 
lich, gelblichgrün. 

-Verdet Chalosse, grün, Keltertraube. Frankreich (Lot-et-Garonne). 
Blatt klein, etwas wollig, tief eingeschnitten. Traube mittel- 
gross, pyramidal, dichtbeerig. Beere mittelgross, rund, weissgrün, 
etwas spätreifend. 

Verbesino, siehe Gringnolino. 

Verdeca, weiss, Keltertraube. Italien (Barletta, Mottola, Salza, Irpina, 
Nusco). Syn. Verdisco bianco, Verdicehio , Alvino verde, Vino 
verde. Nach Bullettino ampelografico, Fase. I, pag. 55, und Fase. III, 
pag. 185. Holz stark, rothbraun, engknotig. Blatt mittelgross, 
fünf lappig, gross und spitz gezähnt, oben dunkelgrün, unten 
behaart. Traube locker. Beere oval, grün, mittelgross, lang- 
stielig, hartschalig. 

Verdichio bianco, weiss, Keltertraube. Italien (Ancona, Pesaro, 
Macerata, Ascoli, Abruzzi). Syn. Verzaro, Verzello verde, Mazza- 
nico. Nach Bullettjno ampelografico, Fase. II, pag. 86. Rebstock 
starkwüchsig und dauerhaft, mit engknotigem, feinmarkigem Holz. 
Blatt gross, herzartig geformt, oben dunkelgrün, uneben, unten 
etwas behaart, spitzzähnig •, Blattstiel länger als das Blatt, röth- 
lich ; Verfärbung in's Gelbliche. «Traube konisch. Beere mittel- 
gross, ziemlich rund, hartschalig, weissgelb, dauerhaft, süss und 
. gibt einen werthvollen Wein. Hiervon gibt es noch eine blaue 
Spielart, welche im Bullettino ampelografico, Fase, n, pag. 116, 
als Verdicehio nero beschrieben ist. . 

Verdazzo, gelb, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Nach Demaria 
und Leardi , pag. 269. Holz dunkelbraun, starkwüchsig, dick- 
markig. Blatt gross, fünflappig, tief gezähnt, dick, oben rauh, 
unten behaart, dunkelgrün. Traube cylindrisch. Beere rund, 
regelmässig, grünlichgelb, süss. 

Verdea, weiss, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 270. Holz zimmtbraun r kräftig, dickmarkig. 



— 152 — 

Blatt klein, fünflappig, tief gezähnt, dick, rauh, dunkelgrün. 
Traube beinahe cylindrisch y unregelmässig, gross. Beere läng- 
lich, goldgelb, spätreifend, von angenehmem Geschmack. 

Verdolino, siehe Ciapparone. 

Verdese, blau, Tafeltraube. Piemont (Iwrea). Syn. Verdeseis. Nach 
Cerletti. 

Verdone, weiss, Keltertraube. Italien (Andria, Salza, Irpina). Syn. 
Livido, Leverone. Nach Bullettino ampelografico, Fase. I, pag. 55, 
und Fase. III, pag. 185. Holz rothbraun, dünn. Blatt mittel- 
gross, drei- bis fünflappig, stumpfzähnig, behaart. Traube kurz, 
etwas locker. Beere ziemlich rund, gelbgrün, hartschalig, süss. 
Hiervon gibt es noch eine blaue, etwas aromatisch schmeckende 
Spielart, welche im Bullettino ampelografico, Fase. I, pag. 47, 
als Verdone nero beschriebe» ist. 

Verdot, blau, Keltertraube. Frankreich (Bordelais). Syn. Plant des 
Palus. Nach Pulliat und Rendu, mit Abbildung, Tafel 62. Blatt 
mittelgross, etwas blasenartig, wollig, wenig eingeschnitten. Traube 
mittelgross, etwas locker, pyramidal. Beere klein, rund, dunkel- 
blau, beduftet. 

Vermentino, gelb, Tafeltraube. Madeira, Frankreich (Corsika). Syn. 
Malvoisie . a gros grains , Yennentino , Malvazia grossa. Nach 
Pulliat, vignoble , pag. 65, mit Abbildung Nr. 33. Holz von 
. mittlerer Stärke und ziemlich weitknotig.. Blatt gross, oben glatt, 
unten etwas wollig, tief eingeschnitten, breit und gross gezähnt; 
Blattstiel stark, mit violettem Anflug. Traube mittelgross, konisch. 
Beere mittelgross, länglich, goldgelb, spätreifend, von sehr an- 
genehmem Geschmack. 

VermigllO, blau, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Syn. Vermei, 
Vermietto , Vermilio. Nach Pulliat und Demaria und Leardi, 
pag. 216. Holz hellbraun, ziemlich kräftig, dünnmarkig. Blatt 
klein, länglich, fünflappig, tief gezähnt, oben rauh, unten behaart, 
dunkelgrün. Traube konisch, klein. Beere länglich, leuchtend 
blau, in's Violette, von angenehmem Geschmack. 

VerjUS, weisser, Tafel- und Keltertraube. Frankreich (Rochelle). 
Syn. Gray, Gregoire, Vicanne Verjus. Nach v. Babo, pag. 102. 
Holz stark, rothbraun, schwarz punktirt. Blatt mittölgross, 
dünn, taffetartig, glänzend, tief eingeschnitten, oben hellgrün, 
unten gelbgrün, glatt, mit gelber Verfärbung, gross und scharf 
bezahnt; Stielbucht offen; Blattstiel halb so lang als das Blatt, 
dünn; Triebspitzen röthlich , zottig. Traube gross, pyramidal, 
kurzstielig. Beere gross, lang, gelhgrün, weiss beduftet, etwas 
punktirt, kleinnarbig, dickhäutig, sehr spätreifend. In Frankreich 
soll sie nach v. Babo hauptsächlich zur Bereitung des unreifen 
Traubensaftes des jus vert benutzt werden, woher der Name Verjus. 

Vernatsch, weisser, Keltertraube. Tirol (Salurn, Bozen). Syn. Ver- 
naccia, Vernazza. Nach Mach. Rebholz dunkelbraun, kräftig. 
Blatt rund, mittelgross, dick, papierartig, wenig eingeschnitten, 
oben dunkelgrün, unten etwas wollig; Stielbucht offen; Blattstiel 



— 153 — 

halb so lang als das Blatt, etwas . röthlicb , dick, glatt; Trieb 
spitzen glatt, etwas rötblich. Traube mittelgross, dichtbeerig, 
Beere länglich, kurzstielig, mittelgross, grünlichgelb, mit bräun- 
lichem Anflug, weisisgrau beduftet, dickhäutig, säuerlich. Hiervon 
existiren viele Spielarten als blauer ; kleiner, Edel-Vernatsch, 
welche noch nicht genügend getrennt und beschrieben sind. 

VematSCh, grauer, Keltertraube. Tirol (Bozen). Nach Mader. Holz 
ziemlich kräftig, sehr fruchtbar, engknotig, braun, gefurcht. Blatt 
mittelgross , rund , fast gar nicht eingeschnitten , oben glänzend- ' 
grün, unten kahl; Stielbucht offen, lang und scharf gezähnt, kurz- 
stielig. Traube pyramidal, mittelgross, locker, dickstielig. Beere 
nahezu kugelrund, gross, graublau, dickstielig, weichhäutig, süss. 

Vernaccia, blau, Keltertraube. Italien »(Salerno, Abbruzzi). Nach 
Bullettino ampelografico, Fase. II, pag. 113, und Fase. III, pag. 169. 
Holz mittelstark, rothbraun. Blatt klein, fünf lappig, rothstielig. 
Traube ästig, cylindrisch. Beere mittelgross, oval, dunkelroth- 
blau, beduftet. 

Yerpojja, siehe Oberfelder, blauer. 

Verot, siehe Tressot. 

Vert de Madeira und Yert precoce de Mad$re, siehe Ago- 
stenga. 

Verschetzer, rother, siehe Steinschiller, rother. 

Vervoshek Debelli, Velka Topolina, Velki Vervoshek, 
Yerbain shak mali, Verbooz, Vervoschek, siehe Tantowina. 

Veste di monica (nach Pulliat), siehe Portugieser blauer. 

Vespara, weiss, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Nach Demaria 
und Leardi, pag. 279. Holz hellbraun, kräftig, dünnmarkig. 
Blatt mittelgross, fünflappig, tief gezähnt, oben glatt, unten 
wollig, gelblichgrün. Traube gross, ästig. Beere rund, unregcl- 
mässig, gelblichgrün, durchsichtig, süss, frühreifend. 

Vespolino, weiss, Keltertraube. Piemont (Novara). Nach Pulliat. 
Blatt mittelgross, wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube ziem- 
lich gross, pyramidal, etwas dichtbeerig. Beere mittelgross, 
länglichrund, gelblichweiss. 

Vesprino, siehe Dolcino. 

Vidure, viodure und vignedure petite, siehe Cabernet franc. 

Viesanka (Croatien), siehe Hängiing. 

Viririega, siehe Seidentraube. % 

VilagOS (Ungarn), siehe Silberweiss. 

Vigne de Yeddo, roth, Tafeltraube. Japan. Nach Pulliat. Blatt 
gross, glatt, glänzend, eingeschnitten. Traube gross, locker, 
pyramidal. Beere ziemlich gross, länglichrund, dunkelroth, etwas 
spätreifend. 

Vionnier, gelb, Keltertraube. Frankreich (Cöte-Rotie). Nach Pulliat 
und Rendu, mit Abbildung, Tafel 29. Blatt mittelgross, etwas 
wollig, tief eingeschnitten. Traube mittelgross, pyramidal, etwas 
dichtbeerig. Beere mittelgross, rund, gelb, braun gefleckt. 

Vino verde, siehe Verdeca. 



— 154 — 

VitigllO di CailOsa, siehe Uva di Troja. 

Vitraille, siehe Merlot. 

Vogeltraube, blaue und weisse Spielart, welche bei v. Babo, pag. 589 
und 588, sowie bei Trümmer, pag. 237 und 238, als ganz werth- 
lose, wilde, kleinbeerige Trauben beschrieben werden und unter 
den Trauben eigentlich das sind, was die wilden Holzäpfel und 
Holzbirnen unter den Obstsorten. 

Vovoko und VolOVijak, siehe Ochsenauge, blaues. 

Volovina und Volovna, siehe Urbanitraube, blaue. 

YÖrÖS Dinka, siehe Dinka, rothe. 

Vranek, blau, Keltertraube. Steiermark. Syn. Ranek, Vranik. Nach 
Trümmer, pag. 140. Rebstock ziemlich kräftig, mit dickem, 
rothbraunem, stark geflecktem und punktirtem Holz. Blatt drei- 
lappig, kurz eingeschnitten, kurz und spitz gezähnt, oben glatt, 
gelblichgrün, unten weissgrün, wollig, dünnstielig. Traube mittel- 
gross, etwas ästig, lang, ziemlich dichtbeerig, dickstielig. Beere 
rund, dunkelblau, rothblau beduftet, so dass die Farbe mit der 
einer Krähe (Vrana) Aehnlichkeit hat und daher diesen Namen 
erhielt. 

w. 

.Wachteleiertraube, weisse, Tafeltraube. Ungarn. Syn. Fürmony 
feher, Török bajor. Nach Trümmer, pag. 322, und Dr. Entz. 
Rebstock stark, mit langem, dunkelbraunem, schwarz geflecktem 
Holz. Blatt länglich, dick, dreilappig, etwas eingeschnitten, kurz 
und stumpf gezähnt, oben glatt, gelblichgrün, unten weissgrün, 
wollig, langstielig. Traube ziemlich gross, sehr locker, ästig. 
Beere gross, länglich, dickhäutig, auf beiden Seiten zugespitzt, 
weissgelb, braun gefleckt. 

WSlscher, (Laska), früher blauer, Keltertraube. Steiermark. Nach 
Goethe's Atlas werthvollster Traubensorten, mit/ Abbildung, 
Tafel XXII. Literatur und Synonyme: Trümmer, pag. 184, als 
früher blauer Wälscher, Lashka oder Laska moder oder modrina, 
blaue Selenika, Frühblaue, wälsche Barttraube in Steiermark; v. 
Babo , als Laska in Deutschland ; auch in der „Weinlaube" 1872, 
pag. 301 und pag. 336, finden sich schätzenswerthe Notizen über 
diese Traubensorte; in Croatien wird sie nach Lambl Rana vlaska 
modrina genannt. Rebstock von massigem Wachsthum; Reb- 
holz dunkelbraun , gestreift; Knoten ziemlich engstehend, vor der 
Reife roth gestreift; Augen kuppeiförmig, dunkelbraun. Blätter 
mitteljgross, dick, lederartig, dreilappig, rund, kurz eingeschnitten, 
nach oben verbogen, auf der oberen Seite dunkelgrün, mit mattem 
Glanz, unten heller, an Rippen und Nerven rauhhaarig und bor- 
stig; Bezahnung, kuppeiförmig, gross, kurz und stumpf, mit braun- 
gelben, später weiss werdenden Knöpfchen; Buchten sehr unregel- 
mässig, oft ganz fehlend; Nerven gelblichgrün, stark hervortretend, 
unten röthlich; Stielpunkt weissfilzig; Blattstiel dünn, roth, meist 



— 155 — 

kürzer als die Hauptblattrippe, borstig; Blätter an den Trieb- 
spitzen gelblichgrün, feinwollig. Traube klein', kurz, ungleichbeerig, 
diehtästig; Traubenstiel dünn, gelb, warzig; Beerenstielchen ziem- 
lich dick, kurz, warzig, 'mit rechlichem Wulst. Beere rund, oft 
sogar platt gedrückt, dunkelblau, mit röthlichem Schimmer, etwas 
punktirt, stark beduftet; Narbe braun, fühlbar, aufsitzend ; Beeren - 
haut dünn; Saft dünnflüssig, süss; Reifezeit fast gleichzeitig mit 
dem blauen Portugieser, also frühzeitig. Vorkommen, Cultur 
und Verwendung. Diese Traubenvarietät findet sich in den 
steierischen Weingärten, dem Windisch-Bühelner Weingebirge bei 
Marburg, Speisenegg, Sulzerberg und Witschein in grösserer und 
kleinerer Anzahl schon seit langen Zeiten, wird von der Bevöl- 
kerung ,, Frühblaue " genannt, musa zeitiger als die anderen Trau- 
ben gelesen werden und dient theils als frühe blaue Täfeltraube, 
theils mit den anderen blauen Traubensorten Steiermarks ge- 
mischt zur Bereitung von Roth wein. An den dunkelgrünen, matt- • 
glänzenden, kuppelformig gezähnten Blättern und sich früh fär- 
benden stark bedufteten Trauben ist sie leicht kenntlich und kann 
leicht ausgelesen werden, da sie selten in reinen Sätzen vorkommt. 
Aus • Steiermark wurde sie durch den verstorbenen Herrn Oekono- 
mierath Bronner, welcher dieses Land bereiste, nach Baden und 
Württemberg gebracht und durch den Sohn dieses Oenologen, 
*den Herrn Hebschulenbesitzer Carl Bronner in Wiesloch, in ganz 
Deutschland verbreitet. Der Rebstock kommt fast überall fort, 
selbst in ungünstigeren Lagen, liebt aber etwas schweren Boden, 
erfordert eine niedere Erziehungsart mit Zapfenschnitt, wobei er 
hinlänglich Holz entwickeln kann, und zeichnet sich unter solchen 
Verhältnissen durch reichliche Tragbarkeit aus. Er dürfte selbst 
in höher gelegenen Weingebirgen als frühe blaue Traubensorte 
immerhin empfehlenswerth sein, obgleich der Wein jedenfalls ge- 
ringer als der Portugieser Wein ist. Der Most hatte nach den 
Beobachtungen an der Marburger Weinbauschule in mittleren 
Jahrgängen 18 Percent Zucker und 7 pro mille Säure. In sehr 
guten warmen Herbsten bildet diese Traubensorte sogar Zibeben. 
Wälschriesling, weisser, Keltertraube. Frankreich. Nach Goethe's 
Atlas werthvollster Traubensorten mit Abbildung, Tafel V. Litera- 
tur und Synonyme: v. Babo , pag. 593.; Trümmer, pag. 194; 
Metzger-Bäbo , pag. 137 mit Abbildung, Heft VII, Jaf. XL; v. 
Gock, pag. 25; Dittrich , pag. 551; Kölges, pag. 620; Dorn- 
feld, pag. 32 ; in Croatien als Biela sladka grassica. Die Bezeich- 
nungen Welschriesling und Wälsch-Rissling sind nur andere Schreib- 
weisen. Rebstock klein, seh wach wüchsig; Rebholz dütfn, schlank, 
gelbbraun^ glatt, regelmässig gestreift, flach gefurcht und fein punk- 
tirt; Knoten 2 bis 4 Zoll von einander, wenig verdickt; Augen 
klein, stumpf, stark abstehend. Blätter ziemlich gross, länglich, 
fünflappig , tief eingeschnitten , Mittellappen besonders stark aus- 
gebildet, hellgrün, glatt, mit büschelartiger feiner Wolle bedeckt, 
bei grosser .Trockenheit gern welk werdend; Bezahnung scharf 



— 156 — 

und lang,' Zähne an der Spitze oft gelb gefleckt wie beim Mus- 
kateller; Buchten tief und eng, Stietbucht offen und ausgeweitet; 
Nerven schwach, hellgelb; Blattstiel so lang als der Mittelnerv 
des Blattes, dünn, hellgrün, bisweilen röthlich und etwas wollig; 
Blätter an den Triebspitzen hellgrün , wollig. Traube mittelgross, 
ästig oder oben breit, nach unten zugespitzt, ziemlich dichtbeerig ; 
Traubenstiel lang, dünn, gelbgrün, am Knoten meistens mit einem 
Nebenstiel und daran befindlicher kleiner Neben traube oder ein- 
zelnen Beeren versehen; Beerenstielchen lang, dünn, gelbgrün 
mit bräunlichem Wulst. Beere klein, rund, gelblichgrün, in voller 
Reife braungefleckt, mit durchscheinenden Adern und weisslichem 
Duft, fein und leicht punktirt; Narbe gross, etwas berostet; Bee- 
renhaut dünn;* Saft dünnflüssig, süss; Reifezeit fast gleichzeitig mit 
dem weissen Riesling Die Reife fängt ziemlich spät an, ent- 
wickelt sich aber dann sehr schnell. Vorkommen, Cultur und 
Verwendung. Der Wälschriesling soll aus der Champagne 
stammen, von da nach Heidelberg gekommen sein und wegen 
seiner französischen Abstammung, und Aehnlichkeit der Traube 
mit dem weissen Riesling den Namen Wälschriesling erhalten haben. 
Vom Rhein wurde er nach Steiermark verbreitet, wo er. jetzt im 
ganzen nordöstlichen Theil dieses Weinlandes in reinen Sätzen, 
den grpssten Theil der Weingärten einnimmt. Von Steiermark 
wird er in neuester Zeit wegen seiner vielen guten Eigenschaften 
sehr stark nach Niederösterreich und Ungarn verbreitet und häufig 
begehrt. Unter welchem Namen er in seiner ursprünglichen Hei- 
mat vorkommt, konnte bis jetzt nicht mit Sicherheit ermittelt 
werden. Der Wälschriesling erfordert einen lockeren nahrhaften 
Boden in guter, warmer, mehr hoher als niederer Lage und hat 
sich besonders in den Grebirgsländern in den mittleren und oberen 
Theilen der Weingärten bewährt. Sein grösster Werth besteht in 
der ihm eigentümlichen bedeutenden Tragbarkeit , in welcher er 
nur von wenigen Sorten übertroffen wird. Diese Tragbarkeit tritt 
sehr schnell bei jungen Stöcken ein und kann durch angemessene 
Düngung bis in das Alter des Stockes erhalten werden. Da die 
langstieligen Trauben in windigen Lagen gern abgedreht werden, 
.so haben alle vor den Winden geschützten Lagen für ihn. ganz 
besonderen Werth. Da der Stock nicht sehr gross wird und bei 
magerem Boden gern im Trieb nachlässt, so muss man ihn der 
Kraft des Bodens angemessen mehr kurz als lang schneiden. 
Kurze Zapfen, oder Zapfen und Halbbögen sind für ihn angemessen. 
Der Wein des Wälschriesling ist in günstigen Jahrgängen ebenso 
süss, als der des weissen Riesling, hat einen Zuckergehalt von 
18 bis 24 Gewichtsprocenten, eine Säure von 5 bis 7 pro mille 
und unterscheidet sich vom Rieslingwein nur dadurch , dass ihm 
das Bouquet desselben fehlt. Die Wälschrieslingweine sind daher 
nur gute Tischweine, welche in grossen Massen producirt werden 
können, sich sehr leicht behandeln lassen und zum Verschnitt mit 
schwereren Weinen recht gut eignen. Der Wälschriesling ist da- 



— 157 — 

her eine der wichtigsten und werthvollsten 'Keltertrauben, welche 
schon in mehreren Weingegenden den früheren Bebsatz ganz ver- 
drängt hat. Die Wälschriesling Schnittreben wurzeln leicht und 
sicher an. Der blaue und beerhelle Wälschries ling sind werth- 
lose Spielarten der hier beschriebenen, Traubensorte. 

Wanzen weinbeer , Weiher, Weihrauch, Weihrer, siehe 
Muskateller, gelber. 

Weissarbst, siehe Burgunder, weisser. 

WeiSSgipfler, grüner, siehe Velteliner, grüner. 

Wildbacher, blauer, Keltertraube. Steiermark. Nach Goethe's Atlas 
werth vollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel XX. Literatur 
und Synonyme: Trümmer, pag. 212, als Wildbacher, grosser 
Mauserl, Gutblaue, Kleinblaue, blauer Kracher, blauer Greutler 
oder Grautier, Ptifoiik cerni, echter blauer Wildbacher und Schily 
lertraube in Steiermark ; v. Babo , pag. 453 , in Croatien als 
Divljak. Reb stock mittelstark; Rebholz dünn, schlank, glatt, 
fein, gefurcht, hellroth; Knoten engstehend; Augen weisswollig. 
Blätter rund, dünn, mittelgross, dreilappig, wenig eingeschnit- 
ten, oben dunkelgrün, fast- glatt, unten nackt, nur an den 
Rippen schwach behaart; Verfärbung ins Rothbraune; Bezahnung 
kurz und stumpf; Blattrippen nach dem Stiel zu röthlich; Blatt- 
stiel etwas kürzer als die Blattrippe, dünn, borstig, blauroth; 
Blätter an den Triebspitzen weisswollig. Traube klein, dicht, 
oft sehr verändert; Traubenstiel kurz, roth gestreift und gefleckt, 
oft mit fruchtbaren, stark verdickten Knoten; Beerenstiel lang, 
dünn, feinwarzig. Beere klein, rund, dunkelblau, weissduftig, 
fein punktirt, meist dreikernig; Narbe klein, grau; Beerenhaut dünn, 
fest; Saft dünn, säuerlich; Reifezeit mittlere. Vorkommen, 
Cultur und Verwendung. Der, blaue Wildbacher ist eine in 
den nordwestlichen deutschen Weingegenden Steiermarks fast aus- 
schliesslich in ganz reinen Sätzen angebaute Traubensorte, welche 
in der Gegend von Wildbach bei Deutsch-Landsberg aus Samen 
entstanden sein soll. Sie wird dort schon seit urdenklichen Zeiten 
eultivirt und kommt in solch* urwüchsigem , fast wildem Zustand 
vor, dass. ohne Zweifel ihre Heimat hier angenommen werden 
kann. Diese ganze Gegend , wo der Wildbacher ausschliesslich 
angebaut wird, nennt* man nach der Farbe der aus ihm bereiteten 
Weine die „ Schiich ergegend". Die Weingärten dieser Gebirgs- 
gegend umfassen, bei einer Höhe von 12 bis 1600 Fuss über 
dem Meeresspiegel eine Gesammtfläche von 6000 Joch , liefern 
durchschnittlich 25 Eimer auf dem Joch im Wert von 4 bis 
5 Gulden Oesterr. Währ., was einer, jährlichen Gesammtproduction 
von circa 150.000 Eimer im Wert von 677.000 Gulden gleich- 
kommt. Die Verbreitung des Wildbacher in anderen Gegenden 
ist unbedeutend, weil günstige Weinlagen jedenfalls mit qualitativ 
besseren Sorten vortheilhafter ausgenützt werden können. Die 
verschiedenen Verhältnisse, unter welchen der Wildbacher dort 
angebaut, wird, bestätigen, dass derselbe eine durchaus harte un- 



— 15S — 

empfindliche Sorte ist, welche in jeder Lage, jedem Boden und 
bei jeder Erziehungsart gedeiht, Er wird gewöhnlich' kurz ge- 
schnitten und entwickelt direct aus dem alten Holz reichtragende 
Fruchtruthen. Es kommen aber auch alte Schenkelstocke von 
3 bis 4 Fuss Höhe vor, welche bisweilen armdick werden und 
trotzdem ihre unverwüstliche Tragbarkeit bewahren. Aach an 
Hecken auf Bögen und Zapfen geschnitten ist er sehr empfehlens- 
werth. Trotzdem die Trauben zur gewöhnlichen Herbstzeit reifen, 
lässt man sie doch gern länger hängen, weil sie nicht leicht fau- 
len, von den Vögeln nicht zu leiden haben und dann einen 
besseren Wein liefern. Der Wein hat, eine hellrothe Farbe, eigen- 
tümliche herbe Säure, an welche man sich erst gewöhnen muss, 
so dass er nur für den localen Absatz und Verbrauch im Lande 
sich eignet. In guten Jahren und Lagen erreicht er 17 bis 18 
Percent Zucker, hat 8 bis 9 pro mille Säure und wird hauptsäch- 
lich im deutschen Theil der Steiermark consumirt. Der früh blaue, 
schlehenblaue, späte blaue und rothblätterige Wildbacher 
sind nicht constant bleibende und weniger werthvolle Unterspiel- 
arten der hier beschriebenen Sorte. 

Wilhelmstraube, weisse, welche vonBabo, pag. 197, beschrieben 
ist, soll aus Frankreich stammen und führt dort jedenfalls einen 
anderen Namen. 

Wipbacher, weisser, Keltertraube. Erain. Syn, Braida, IpavSsina, 
Mehlweinbeer, Lipovshina, Tantona. Nach Trümmer, pag. '158. 
Rebstock von massigem Wachsthum, sehr dauerhaft und frucht-" 
bar, mit weissgelbem, dunkelbraun gestreiftem, etwas engknotigem 
Holz. Blatt mittelgross, rund, fünf lappig; Stielbucht offen ; oben 
blassgrün, etwas runzlig, unten stark filzig; Blattstiel feinwollig, 
kürzer als das Blatt, etw^s rötblich. Traube mittelgross, locker, 
1 kurz, ästig, kurzstielig. Beere mittelgross, rund, weiss, stark 
weiss beduftet, wie mit Mehl bestreut, fein punktirt, graunarbig, 
dünnhäutig, wässerig, reift ziemlich früh. Der grüne und hain- 
blätterige Wipbacher sind Spielarten der weissen Varietät. 

Wipbacher, ahorn blätteriger, siehe Ahorntraube. 

Wurmbrandttraube, weisse, welche bei Trümmer, Nachtrag, 
pag. 47, beschrieben ist, wurde aus Frankreich als Malvasier 
bezogen und wird in Frankreich jedenfalls schon einen anderen 
Namen führen. 



Zabaikanski, roth, Tafeltraube. Krim, Türkei, Algier, Egypten. Syn. 
Sabalkanskoi, Borgiu. Nach Pulliat; vignoble, pag. 33, mit Ab- 
bildung Nr. 17. Holz stark, weitknotig. Blatt sehr gross, läng- 
lich, glatt , ziemlich eingeschnitten , breit- und grosszähnig, lang- 
stielig; Stielbucht offen. Traube sehr gross, länglich, pyramidal, 
langstielig. Beere sehr gross, länglich, langstielig, fleischroth, 



— 169 — 

mit gelblichem Schimmer, durchsichtig , spätreifend, von an 
genehmem Geschmack. ' 

Zagarese, blau, Keltertraube. Italien. Nach Bullettino' ampelografico, 
Fase. I, pag. 50. Holz rothbraun, engknotig. Blatt gross, fünf- 
lappig, stark gezähnt, oben glatt, unten behaart. Traube kurz, 
etwas locker. Beere mittelgross, etwas länglich, dunkelrothblau, 
etwas hartschalig, süss, aromatisch. 

Zante rouge, siehe Rouge de Zante. 

Zanello, blau, Keltertraube. Piemont (Alessandria). Syn. Zane, Za- 
netto. Nach Demaria und Leardi, pag. 183. Holz hellbraun, 
etwas gestreift. Blatt gross, länglich, dreilappig, tief gezähnt, 
dick, oben rauh, unten etwas wollig. Traube pyramidal, gross. 
Beere rund, dunkelblau, spätreifend. 

Zanisrebe, rothsaftige, blau, Keltertraube. Kaukasus. Syn. Alkerb- 
nistraube (Croatien), Longs. Nach Trümmer, Nachtrag, pag. 59. 
Rebstock stark, mit dünnem, schlankem, dunkelbraunem, weit- 
knotigem, kleinaugigem Holz. Blatt epheuähnlich , dunkelgrün, 
glänzend, dünn, mittelgross, dreispitzig; Stielbucht weit offen; 
Bezahnung schmal und scharf, oben glänzendgrün, sehr glatt, unten 
nackt, dünnstielig; Bippen und Blattstiel röthlich. Traube sehr 
. klein, kurz, ästig, kurzstielig. Beere rund, klein, dunkelblau, 
weissduftig, hochnarbig, dünnhäutig, mit rothein, färbendem Saft 
und daher zum Färben der Weine verwendbar, spätreifend, sauer. 
Scheint mehr zur unfruchtbaren Vitis laciniosa zu gehören. 

Zapfner, siehe Mosler, gelber. 

Zapponaria bianca, weiss, Keltertraube. Italien (Barletta).* Nach 
Bullettino ampelografico, Fase. I, pag. 53. Holz hellbraun. Blatt 
fünf lappig, gross und spitz gezähnt, langstielig, unten behaart. 
Traube lang und locker. Beere gross, rund, langstielig, weich- 
schalig, wässerig. 

Zelenika, siehe Hainer, grosser grüner. 

Zekroula Khabistoni, weiss, Keltertraube. Kaukasus. Nach Pulliat. 
• Blatt ziemlich gross, wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube 
klein, etwas locker. Beere klein, länglich, weissgelb, etwas spät- 
reifend. x 

Zibebe, weisse, und frühe weisse, siehe Seidentraube. 

Zeludina (Croatien), siehe Eicheltraube. 

Zibibbu (Sicilien), siehe Muskat-D am ascen er. 

Zierlfandler, Zierfandl, grüner, siehe Sylvaner, grüner. 

Zierfahndler, rother, Keltertraube. Niederösterreich. Nach Goethe's 
Atlas werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel XXVH. 
Literatur und Synonyme : Trümmer, Nachtrag, pag. 36, als rother 
Zierfahndler, Rothreifler, Gumpoldskirchener Spätroth, rother 
Rainer in Oesterreich. Der von Babo, pag. 356, beschriebene 
rothe Raifler scheint eine andere Sorte oder ein sehr unvollkom- 
menes Exemplar gewesen zu sein, da diese Beschreibung in sehr 
wesentlichen Eigenschaften von der richtigen Trummer'schen Be- 
sehreibung, z. B. in den Triebspitzen, Behaarung der Blätter und 



- 160 — 

Grösse der Trauben, abweicht. Rebstock sehr kräftig und dauer- 
haft , mit dickem , dunkelbraunem , schwarz punktirtem , ziemlich 
engknotigem Holz. Blatt mittelgross, rund, dick, lederartig, fünf- 
lappig, kurz eingeschnitten, Lappen verbogen, oben gelblichgrün, 
fleckig, unten wollig; Bezahnung stumpf und breit; Endzahn gross, 
stumpf; Buchten meist geschlossen und wenig ausgebildet; Rippen 
fein, etwas bräunlich; Blattstiel kurz, sehr dick, glatt, röthlich, 
wollig; Triebspitzen hellgrün, feinwollig, etwas broncirt. Traube 
gross, etwas ästig, sehr dicht, oft mit doppelt und dreifach über- 
einanderliegenden Beeren; Traubenstiel kurz, dick; Knoten selten 
fruchtbar; Beerenstielchen dick, feinwarzig, grüngelb, selten röth- 
lich. Beere rund, bei der Narbe etwas plattgedrückt, hellkupfer- 
roth oder fleischfarbig, nur bei voller Reife dunkelrosenroth, 
obwohl die meisten Beeren, besonders die sehr dicht stehenden 
auch dann auf der Schattenseite ihre grüne Farbe behalten, auf- 
fallend stark punktirt; Narbe gewöhnlich ein grosser brauner Rost- 
flecken; Beerenhaut dünn; Saft säuerlichsüss ; Reifezeit spät. Vor- 
kommen, Cultur und Verwendung. Der rothe Zierfahndler 
kommt hauptsächlich in der Gegend von Gumpoldskirchen, Möd- 
ling, Pfaffstätten, Baden, Brunn und Gainfahrn in Niederösteqreich 
vor und ist dort seit etwa 60 Jahren eingeführt. Er hat damals 
allmählig den dort früher angebauten Heunisch fast ganz ver- 
drängt und liefert das Hauptmaterial zu den berühmten Gum- 
poldskirchener Weinen, den besten Niederösterreichs, wesshalb 
seine Verbreitung daselbst und auch in anderen Kronländern immer 
mehr zunimmt. Er verlangt einen kräftigen Boden und kurzen 
Kopf- oder Kahlschnitt, wie er in Niederösterreich allgemein 
gebräuchlich ist. Kalkboden und eine sehr gute , warme Lage 
sagen ihm am meisten zu. Er ist ungemein tragbar und liefert 
nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ ein sehr gute» Er- 
trägniss. In Klosterneuburg hat der Most des rothen Zierfahndler 
in der Regel den höchsten Zuckergehalt von allen Traubensorten, 
in guten Jahrgängen sogar 25 bis 29 Procent, während seine 
Säure eine sehr geringe (durchschnittlich 6 bis 7 pro mille) zu 
nennen ist. Seine Weine sind feurig, fast zu alcoholreich und 
enthalten gewöhnlich noch einen Theil des nicht verarbeiteten 
Zuckers, was ihren Geschmack sehr lieblich macht. Aus allen 
diesen Gründen dürfte diese Sorte auch weiterer Verbreitung 
würdig sein. 
Zimmettraube, blaue, Keltertraube. Steiermark. Nach Goethe r s Atlas 
werthvollster Traubensorten, mit Abbildung, Tafel XII. Literatur 
und Synonyme: Trümmer, pag. 143, in Steiermark als Spätblaue, 
Kl einmilch er , Zhernina, Kleinkölner, Mala Modrina, Posna und 
Drobna Zhernina, Vranek (Krähentraube), wegen Aehnlichkeit der 
Farbe mit der Krähenfarbe; in Croatien, wird sie als Modra Ko- 
sovina und prava ernina bezeichnet. Rebstock stark und dauer- 
haft; Rebholz hellbraunroth, stark punktirt, flach gefurcht, fest; 
Knoten schwach verdickt , etwas dunkler gefärbt, 4 bis 5 Zoll 



— 161 — 

weit von einander stehend ; Augen stark abstehend, an der Spitze 
etwas brannwollig. Blatte r rund, sehr ungleich getheilt, ineist 
fünfläppig. mittelgross, Lappen breit und schief, glatt, oben dun- 
kelgrnn, stark glänzend, wie mit Lack überzogen, in Farbe nnd 
Glanz einem Portugieserblatt sehr ähnlich; Verfärbung im Herbst 
in's Bräunliche und Rotbliche; Bezahnung scharf und lang mit 
mehreren tieferen Einschnitten abwechselnd, ungleich; Buchten 
sehr eng und kurz , Stielbucht gleichmässig ausgeweitet ; Nerven 
feinhaarig, sammetartig ; Blattstiel glatt, kahl, mit rothblauem An- 
flug, nicht ganz so lang als der Mittel nerv des Blattes; Blätter 
an den Triebspitzen sehr fein und zart, mit schwach broncirtem 
Anflug, glatt und glänzend. Traube mittelgross, ästig, ziemlich, 
dicht, einer Portugieser Traube sehr ähnlich; Traubenstiel dünn, 
ziemlich lang, mit blaurothem Anflug, am Knoten oft mit einem 
oder mehreren fruchtbaren Seitenästen versehen; Beerenstiel eben 
dünn, feinwarzig mit blaurothem Wulst/ Beere mittelgross, rund 
und länglich, in Form sehr wechselnd, bei voller Reife dunkel- 
blau; Narbe klein und schwarz; Beerenhaut dünn, aber fest; 
Saft süss und angenehm schmeckend ; Reifezeit spät, mit dem 
Wälschriesling zugleich. Vorkommen, Cultur und Verwen- 
dung. Die blaue Zimmettraube ist eine echt steierische Trauben- 
sorte, welche sich in fast allen Weingegenden Steiermarks in 
grösserer Anzahl vorfindet, ohne gerade einen Theil des Haupt- 
satzes zu bilden. In neuerer Zeit ist sie auch in Croatien und 
Krain verbreitet worden. Der ebenfalls in Steiermark vorkom- 
mende Vranek wird häufig als Zimmettraube benannt und umge- 
kehrt , so dass beide Sorten, sowie der im Wipbacher Thal (Krain) 
verbreitete blaue Oberfelder wohl nur als Spielarten der Zimmet- 
traube zu betrachten sein dürften, ebenso wie die weisse (Trüm- 
mer, Nachtrag, pag. 24) und graue rauchfarbige Zimmettraube, 
(Trümmer, pag. 146), welche letztere sich zur blauen verhält, 
wie der Ruländer zum blauen Burgunder. Die Zimmettraube ver- 
langt eine gute warme Lage und etwas trockenen Boden. Da 
der Stock stark in's Holz treibt, so ist er bei Anwendung des 
Bogenschnittes sehr fruchtbar und zeichnet sich überhaupt wäh- 
rend der Blüthe und ganzen Vegetationszeit durch eine geringe 
Empfindlichkeit aus, so dass er für wärmere Weingegenden als 
eine recht empfehlenswerthe Sorte bezeichnet werden muss. Die 
Zimmettraube wird in Steiermark bei Gonobitz mit der Kauka 
zur Bereitung der Gonobitzer Rothweine verwendet, da sie bei 
genügendem Reifegrad sehr viel Farbstoff besitzt. Allein gekel- 
tert gibt sie einen leichten Rothwein, welcher in den Jahren 1872 
und 1873 18 Percent Zucker und 8 bis 9 pro- mille Säure hatte. 
Unter sehr günstigen Verhältnissen und in guten Jahrgängen ist 
die blaue Zimmettraube eine sehr angenehme gewürzte Tafeltraube, 
welche sich wegen der Härte ihrer Beeren lange Zeit aufbewah- 
ren lässt. 
Zinna dl vacca, siehe Empibotte. 

H. Goethe, ampelogr. Wörterbuch. 11 * 



— 162 — 

Zitzen tzen, siehe Geisdutte, blaue. 

ZottelwälSCher und Zottler, siehe Trollinger, blauer. 

Züritraube, Zuriweiss und Zürirebe, siehe Räuschlfng, weisser. 

Zuccarinona, siehe Forcinola. 

Zuccherina rossa, roth, Keltertraube. Italien (Salerno). Nach ßul- 
lettino ampelografico, Fase. III, pag. 190. Holz dunkel gelbbraun, 
mittelstark, engknotig. Blatt mittelgross, funflappig, behaart, 
kurz- und spitzzähnig. Traube gross und ästig. Beere rund, 
mittel gross, roth, beduftet, hartschalig, süss. Hiervon soll es noch 
weisse und blaue Spielarten geben, welche noch nicht genau 
beschrieben sind. 

Zuzomaniello, blau, Keltertraube. Italien (Andria). Nach Bullettino 
ampelografico, Fase. I, pag. 47. Holz rothbraun, ziemlich stark, 
engknotig. Blatt länglich, fünf lappig, spitzzähnig, unten behaart; 
Blattstiel röthlich. Traube dichtbeerig. Beere oval, mittelgross, 
blau, hartschalig. 



V e r z e i c h n i s s 



der im angiographischen Wörterbuche beschriebenen 

700 Trauben Varietäten und Spielarten von vitis vinifera, 

nach ihrer Heimat geordnet 

in Ö Ländergruppen. 



I. Deutschland mit Elsass-Lothringen und der Schweiz. 



Affenthal er, blau. 
Arbst, blau. 
Argant, blau. 
Basilikumtraube , weiss. 
Beclan, blau. 
Bouquettraube , grün. 
Bronnerstraube, roth. 
Burgunder, blau., 
Burgunder, roth. 
Burgunder, früher blauer. 
Burgunder, weisser. 
Completer, weiss. 
Elbling, weisser. 
Elbling, rother. 
Farbtraube, blau. 
Feigentraube, grün. 
Foirat, blau. 
Fütterer, weiss. 
Gänsfüsser, blau. 
Gelbhölzer, blau« 
Gutedel, früher weisser. 
Gutedel, geschlitzter, weiss. 
Gutedel, Königs-, roth. 
Gutedel, rother. 
Gutedel, weisser. 
Gutedel, weisser Muskat-. 



Hängling, blau. 
Hansen, roth. 
Hitzkirchener, blau. 
Lahntraube, weisse. 
Lamberttraube, weiss. 
Möhrchen, blau. 
Mondwein, grau. 
Müllerrebe, blau. 
Muskateller, gelber. 
Muskateller, schwarzblauer. 
Muskateller, roth er. 
Orangetraube, gelb. 
Orleans, gelb. 
Ortlieber, gelb. 
Portugieser, blau. 
Räuschling, weiss. 
Riesling, weiss. 
Riesling, roth. 
Riesling, blau. 
Rohrtraube, blauroth. 
Rosine, Sicklers, blau. 
Saint Laurent, blau. 
Seidentraube, gelb. 
Sylvaner, grün. 
Sylvaner, roth. 
Tramin er, roth. 

11* 



— 164 



Traminer, weiss. 
Trollinger, blau. 
Troll inger-Muskateller, blau. 



2. 



Agapanthe, blau. 
Alicante, blau. 
Aramon, blau. 
Augibi, weiss. 
Baude, blau. 
Beni Salem, rotb. 
Bernardi, blau. 
Bia, gelb. 
Bicane , weiss. 
Blanc aigre, grün. 
Blanc Cardon, weiss. 
Blanc Copi, weiss. 
Blancbon, weiss. 
Blussard, blau. 
Boudales, blau. 
Bourboulenc, weiss. 
Bregin, blau. 
Brameau, blau. 
' Brun fourca, blau. 
Brustiauo, weiss. 
Buckland Sweet Water, weiss. 
Cabernet, blau. 
Calebstraube , roth. 
Camaraou, weissgelb. 
Canari, roth. 
Carignane, blau. 
Carmenere, blau. 
Caserno, blau. 
C6sar, violett. 
Chany, grau. 

Chasselas, weiss, roth, Muskat-. 
Chauchl, blau und grau. 
Chenin, weiss und blau. 
Chichaud, blau. 
Cinquien, gelb. 
Clairette, weiss. 
Columband, grün. 
Corbeau, blau. 
Corbel, blau. 
Cornet, blau. 
Cöt, blau. 
Couissitraube , blau. 
Courbi, weiss. 



! Urben, roth. 
I Urben, blau. 

Frankreich. 

Croc noir, blau. 

Danezy, weiss/ 

Durazaine, weiss. 

Farbtraube, blau. 

Feigentraube, grün. 

Folie, weiss. 

Fuella, blau. 

Gamay, blau. 

General de la Marmora, gelb. 

Gris de Salses, grauroth. 

Groslot de Valere, rothblau. 

Gueuche, blau. 

Jurancon, grün. 

Karoad, gelb. 

Lady Downes, blau. 

Lefort, blau. 

Lombard, blau. 

Maclon, gelb. 

Madeleine Angevine, gelb. 

Madelaine royale, gelb. 

Malingre, früher, gelb. 

Manechal, blau. 

Manseno, weiss. 

Marraouet, blau. 

Marsanne, gelb. 

Martelet, blau. 

Mayorquen, gelb. 

Merille, grosse, blau. 

Merlot, blau. 

Meslier, gelb. 

Milton, blau. 

Molard, blau. 

Mondeuse, blau. 

■ Moranet, weiss. 
! Morillon, weiss, blau, gestreift. 

Mornen, blau. 
| Mourastel, blau. 
| Mourvedre, blau. 
I Muscadelle du Bordelais, gelb. 
I Muscat Aufidus, gelb. 

■ Muscat bifer, grün, 
i Muscat de Lierval, blau, 
i Muscat blanc, noir, rou ge. 



— 165 — 



Muscat precoce du Puy de Dome, gelb. 
Muscat Ottonel, weiss. 
Muscat St. Laurent, grün. 
Navarro, blau. 
Negret du Tarn, blau. 
Neri, blau. 

Noir de Lorraine, blau. 
Noireau, blau. 
Oeil de Tours, gelb. 
Olivette, weiss. 
• Oseri du Tarn, gelb. 
Panea, blau. 
Panse, gelb. 
Panse precoce, gelb. 
Pareux, blau. 
Parvereau, blau. 
Pascal, blau. 
Passerille, blau. 
Pelossard, blau. 
Peloursin, blau. 

Petit epicier, blau. • 

Petit Ribier, blau. 
Picpoule, blau. 
Pilan, blau. 

Pinot, blau, weiss, roth. 
Plant Durif, blau. 
Pougnet, blau. 
Precoce de Courtiller, gelb. 
Provereau, blau. 
Raisaine, weiss. 



Roussane, weiss. 

Roussaou, gelb. 

Rousse, grün. 

Rousselette, roth. 

Ruffiac, weiss. 

Saint Pierre, weiss. 

Sauvignon, gelb. 

Semillon, weiss. 

Sereneze, blau. 

Servanin, blau. 

Sirah, blau. 

Spiran, blau, weiss und grau. 

Sulivan, gelb. 

Tarnay coulant, blau. 

Teoulier, blau. 

Terret, blau und grau. 

Tibourin, blau. 

Toussan, blau. 

Tressalier, weiss. 

Tressot, blau. 

Trousseau, blau. 

Ugni, weiss. 

Ulliade, blau. 

Valois, blau. 

Verdesse, grün 

Verdet Chalosse, grün. 

Verdöt, blau. 

Verjus, weiss. 

Vionnier, gelb. 



3. Griechenland. 



Ailonichi, blau. 
Anatolische, weiss. 
Apograpbie, blau. 
Aspirant, weiss. 
Avgolade, gelb. 
Bechleri, grün. 
Blanc de Zante, weiss. , 
Corinthe, kleine weisse. 
Cypemtraube, blau. 
Frappa, graugrün. 
Fylleri, blau. 
Glybari, roth. 
Hepta-Qennon, gelb. 
Karistiana, roth und grün. 
Kea, blau. 



Koloki tiapi, grün. 
Kontori, blau. 
Korinthie, roth. 
Kotgino, grün. 
Poll-Pascha, roth. 
Rosaki, gelb. 
Rohditi, roth. 
Rosa Reveliotti, roth. 
Rouge de Zante, roth. 
Sarrante-Eeklisia, grün. 
Siderites, roth. 
Sultane, gelb. 
Syridie, blau. 
Tsoti, blau. 



166 



4. Italien. 

a) Unter-Italien mit Sicilien. 



Accesetone, blau. 

Aglianico, blau. 

Agostina, blau. 

Agrecone, blau. 

Aleatico, blau. 

Anzolica, blau. 

Arnopolo, blau. 

Asprino, weiss. 

Balavrie, blau. 

Balsamina, blau. 

Barbisina, rothblau. . 

Biancame, weiss. 

Biancazita, weiss. 

Bombino, weiss und blau. 

Butta palmento, weiss. 

Cacamosca, weiss. 

Calabresertraube, weiss. 

Caperevoi, weiss. 

Carcatiello, blau. 

Chinco, blau. 

Chingo, weiss. 

Ciapparone, gelb. 

Coda di cavallo, weiss. 

Coda di volpe, blau und weiss. 

Colagio vanna, blau. 

Cuccipanelli, blau. 

Dalmazia, blau. 

Dolce nero, blau. 

D olein o, weiss. 

Duraca, weiss. 

Eicheltraube , blau und weiss. 

Empibotte, weiss. 

Fasulo, blau. 

Fiano, weiss. 

Forcinola, blau. 

Gaglioppa, blau. , 

Genueser, weiss. 

Ginestra, gelb. 

Greco, weiss und blau. 

Janese, blau. 

Insolia, weiss. 

Lacrima Christi, blau. 

Latina, weiss. 

Lattuario, blau. 

Magliocolo, roth. 



Mangiaguerra, blau. 

Mani cuogno, roth. 

Menna vacca, gelb. 

Montanarino, weiss. 

Montevuovolo , roth. 

Montuoneco, roth. 

Morese, blau. 

Negro amaro, blau. 

Negro dolce, blau. 

Olivella, blau. 

Ortanella, blau. 

Palumbo, gelb. 

Palummina, blau. 

Pampanone, weiss. 

Pampanuto, weiss. 

Pane, blau. 

Pecorino, weiss. 

Pedicinuta, gelb. 

Persan, blau. 

Piede di colombo, blau. 

Pie di cocola, weiss. 

Porcinale, blau. 

Primativo, blau. 

Prungentile, roth. 

Ragusano, blau. 

Regina delle Malvasie, weiss. 

Ricanico, gelb. 

Rossino, roth. 

Rovello, weiss. 

San Francisco, blau. 

Sanginella, blau. 

Sanginosa, blau. 

Sangiovese, blau. 

Santo Nicola, roth. 

Saracina, blau. 

Schiavoltiello , blau. 

Serpentara, roth. 

Sicilien, gelb. 

Somarello, blau. 

Tamiarello, gelb. 

Tintiglia, blau. 

Tintora, blau. 

Tosta o da passi, roth. 

Tozzola, weiss. 

Trebbiano , weiss. 



— 167 — 



Uva canaiola, rothblau. 
Uva della Madonna, weiss. 
Uva di Bilooto, roth. 
Uva di Troja, blau. 
Uvazzo, blau. 
Vecchia-, weiss. 
Verdeca, weiss. 



Verdichio, weiss und blau. 
Verdone, weiss und blau. 
Vernaccia, blau. 
Zagarese, blau. 
Zapponaria, weiss. 
Zuccherina, roth. 
Zuzomaniello, blau. 



b) Ober-Italien mit Piemont. 



Abdona, blau. 
Africana, roth. 
Amandorla, blau. 
Andr6, grau. 
Anre, weiss. 
Arseise, gelb. 
Avanas, roth. 
Avarengo, roth. 
Balan, blau. 
Baroudo, grau. 
Barbarossa, roth. 
Barbassese, blau. 
Barbera, blau. 
Baria dorgia, weiss. 
Basfre, blau. 
Belasse, weiss. 
Bellino, blau. 
Bellola, blau. 
Berftiestia, roth. ■ 
Bertadura, blau. 
Bertolino, gelb. 
Bianchetto, weiss. 
Bibiola, blau. 
Bignonia, graublau. 
Biona, blau. 
Bolana, weiss. 
Bolymio, blau. 
Bonarda, blau. 
Borgogna, blau. 
Brachetto, rothblau. 
Breggiola , "blau. 
Bresciana, blau. 
Bubia, roth. 
Calandrino, blau. 
Calora, blau. 
Canina, blau. 
Cari, blau. 
Carica l'asino, gryi. 



Cenerina, blau. 
Cenerolo, weiss. 
Chiavennasca, blau. 
Citronino, gelb. 
Coccolona, blau. 
Comerseetraube , weissrothe. 
Cortese, weiss und blau. 
Cossa, blau. 
Croassesa, blau. 
Croetto, blau. 
Crova, blau. 
Crovattino, blau. 
Crovattone, blau. 
Crovino, blau. 
Cruarolo, blau. 
Dura bianco, weiss. 
Duracina, blau. 
Erbaluce, weiss. 
Farandino, rothblau. 
Fregiolino, blau. 
Fresa, blau. 
Fresella, blau, 
Gaietto, blau. 
Ghiara d'Adda, blau. 
Grasetta, blau. 
Grignolato, blau. 
Gringnolino, blau. 
Grisa, blau. 
Hibou, weiss. 
Jaquere, weiss. 
Lambruschetta, blau. 
Luglienga, blau. 
Malvasia, weiss und blau. 
Matta, blau. 
Milanese, blau. 
Moradello ,* blau. 
Moretto, blau. 
Moro, weiss. 



— 168 



Mossano, violett. 
Mostera, blau. 
Nebbiolo, blau. 
Negrone, blau. 
Neiretta, blau. 
Nerano, blau. 
Neretto, blau. 
Ochio di pernice, grau. 
Parporio, blau. 
Pastora, blau. 
Patlussa, grün. 
Perinetto, blau. 
Pistolino, blau. 
Pollana, blau. 
Prinassa, blau. 
Pruin6, blau. 
Qualiano, blau. 
Rondasca, blau. 
Rossarino, blau. 
Rossese, roth. 
Rovere, grün. 



Samezzana, blau. 
Scrus , blau. 
Settembriua , weiss. 
Solognina, weiss. 
Sneriolo, blau. 
Spanino, blau. 
Sprignoletto , weiss. 
. Timorasso, gelb. 
Uva bigia, grau. 
Uvalone, blau. 
Uva regina, roth. 
Uvetta, blau. 
Varenca, blau. 
Venturiez, weiss. 
Verdazzo, gelb. 
Verdea, weiss. 
Verdese, blau. 
Vermiglio, blau. 
Vespara, weiss. 
Vespolino, weiss. 
Zanello, blau. 



Ahorntraube, weisse. 
Dolcedo, blau. 
Oberfelder, blau. 
Pikolit, weiss. 
Pinjela, weiss. 



Blaufränkisch, blau. . 
Oesterreichisch , weiss. 
Portugieser, blau. 
Rothgipfler, weiss. 



Barthainer, weiss. 
Batttraube, blau. 
Bettlertraube, blau. 
Blank, blau. 
Blaustiel, blau. 
Erzherzog Johanntraube , 
Fischtraube, weiss. 
Geisdutte, blau. 
Geisdutte, weiss. • 

Hainer, grosser grüner. 
Heunisch, weiss. 



5. 0e8terreich. 

a) Krain und Küstenland. 

Refosco, blau. v 

Ribolla, gelb. 
Wipb acher, grün. 
Wipbacher, weiss. 
Wipbacher , hainblätteriger. 

b) Niederösterreich. 

, Velteliner, grün. 
Velteliner, roth. 
Velteliner, früher, roth. 
Zierfahndler, roth. 

c) Steiermark. 

Heunisch, roth. 
Ja vor, grosser weisser. 
Javor, mehlweisser. 
Imperialrebe, feigenblätterige, weiss. 
Känigl, grün, 
grün. Kauka, blau. 

Kölner, blau. 
Königstraube, weiss. 
Kracher, gelb und weiss. 
Magyartraube, blau. 
Mehlweiss, weiss. 



— 169 — 



Mohrenkönig, blau. 
Mosler, gelb. 
Ochsenauge, blau. 
Ochsenauge, weiss. 
' Ortlieber, blau. 
Palvanz, blau. 
Plavez, gelb. 
Portugieser, roth. 
Shopatna, weiss. 
Slatschina, weiss. 
Sulzenthaler, blau.* 
Tantovina, weiss. 
Tantovina, blau. 



tlorvino, blau. 
Grapello, blau. 
Grapello, roth. 
Lagrain, blau. 
Marzemino, blau. 
Negrara, blau. 
Nosiola, weiss. 
Pavana, blau. 



Trummertraube, weiss. 
Urbanitranbe , blau. 
Urbanitraube, muskirte, weiss. 
Vogel traube, blau. 
Vogeltraube, weiss. 
Vranek, blau. 
Wälscher, früher, blau. 
Wälschriesling, weiss. 
Wälschriesling, blau. 
Wildbacher, blau. 
Zimmettraube , blau. 
Zimmettraube , grau. 



d) Tirol. 

Peverella, gelb. 
BossaFa, roth. 
Schiava, roth. 
Terlauer, weiss. 
Teroldega, blau. 
Traminer, weiss. 
Vernatsch, weiss. 
Vernatsch, grau 



6. Orient mit Türkei, Serbien, Egypten und Persien. 



Abrahimoff, roth. 
Assyrische, weiss. 
Chaouch, weiss. 
Chidra russ. 

Damascener, blau und weiss. 
Oamascener, Muskat-, weiss. 
Oronkane, weiss. 
Egitto, blau. 
Feranata, weiss. 
Frauenfinger, weiss. 
Handjemu, roth. 
Henab Turqui, weiss. 
Jussüm, grün und blau. 
K amenitscharka , blau. 
Kischmisch, weiss und roth. 
Maranda, blau. 



Meleori, gelb. 
Moliah, blau. 
Mschnja, roth. 
Mzwaani, grün. 
Nikitanertraube, weiss. 
Risaga, blau. 
Rosaki, gelb. 
Satschinak, blau. 
Schiradzouli, weiss. 
Szemendrianer , weiss. 
Tabersa, weiss. 
Tabersa, roth. 
Terre promise, gelb. 
Vigne de Yeddo, roth. 
Zabalkanski, roth. 



7. Russland mit Transkaukaeien und der Krim. 



Albillo, weiss. 
Alburla, roth. 
Amri, weiss. 
Anadasaouri, weiss. 
Andreuli, blau. 



Askari, roth. 
Chalili, weiss;. 
Chanti, weiss. 
Charistwali, weiss. 
Charka di Nikita, grün. 



— 170 — 



Chasri, weiss und roth. 
Dini Andasaouli, blau. 
Digmuri, roth. 
Dodrelabi, blau. 
Dzolikoori, weiss. 
Essandari, gelb und blau. 
Goris toil6, weise. 
Goruli, weiss. 
Kamaouri, weiss. 
Kismissi Jussum, blau. 
Oktaouri, blau. 
Ordubadischer , roth. 
Orjelechi, blau. 
Rkatzitelli, gelb. 



Saabi, blau. 
Sapperavi, rothblau. 
Schakari-bura, weiss. 
Schirwan-schack, blau. 
Taffei, weiss. 
Takweri, rothblaut 
Tav Tsitella, grtin. 
Tchitilouri, weiss. 
Tita, weiss. 
Tschinuri, weiss. 
Zabalkanski, roth. 
Zanisrebe, blau. 
Zekroula-Khabistoni, weiss. # 



8. Spanien und 'Portugal 

Alvarelhao, blau. 

Agostenga, grün. 

Catarratu bianca, weiss. 

Fintendo, blau. 

Hycales, gelb. 

Listan, weiss. 

Maccabeo, gelb. 

Malvoisie des Ohartreux, grün. 

Malvoisie de Sitjes, grün. 



Muscat Caminada, gelb. 
Pedro Ximenes, gelb. 
Biesentraube, weiss. 
San Antoni, blau. 
Sercial, weiss. 
Spanier, weisser. 
Verdelho, weiss. 
Vermentino, gelb. 



9. Ungarn mit Croatien und Siebenbürgen. 



Acsai, weiss. 

Adago, weiss. 

Alanttermö, weiss. 

Alfölditraube, weiss. 

Augster, blau. 

Augster, weiss. 

Azulatraube, blau. 

Bakatortraube, roth. 

Boros, weiss. 

Boglar, blau. 

Czollner, weiss und blau. 

Dienteltraube, weiss. 

Dinka, roth. 

Hamvas, grau. 

Harslevelu, weiss. 

Honigler, weiss. 

Jerusalemtraube, weiss, roth und blau. 

Kadarka, blau. 

Kiraly szöllö, gelb. 



Kleinungar, blau. 
Kleinweiss, weiss. 
Köver szöllö, weiss. 
Lämmerschwanz, weiss. 
Leanyka szöllö, weiss. 
Mirkowacs, weiss. 
Muskattraube Halaper, rothblau. 
Papa szöllö, weiss. 
Passa tutti, gelb. 
Perelntraube, weiss. 
Römer, blauroth. 
Rumunga, roth. 
Silberweiss, weiss. 
Slankamenka, weiss. 
Steinschiller, roth und weiss. 
Szemendrianer , weiss. 
Tihany, weiss. 
Tokayer, weiss. 
Wachteleitraube, weiss. 



Anhang. 
Alphabetisches Verzeichniss 

der 

in Amerika heimischen 

und bis jetzt beschriebenen 75 Varietäten 

von 

Vitis cordifolia, labrusca, aestivalis und rotundifolia, nebst ihren Hybriden, 

mit besonderer Berücksichtigung 
ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Phylloxera vastatrix. 



Adirondac, blau, Kelter- und Tafeltraube. Amerika (Port Henry, 
Grafschaft Essex). Planchon, pag. 146, „Weinlaube" 1870, pag. 83, 
und Grape Cultur l y pag. 325. Sämling von Isabella vom Jahre 
1852, zu Vitis labrusca gehörig und frühreifend. Abgebildet bei 
Downing, pag. 529. Beschreibung nach R. Goethe. Blatt mittel- 
gross, dunkelgrün, auffallend glänzend, dick. Beere sehr gross, 
rund, dunkelblau, frühreifend, wohlschmeckend. 

Agawam, roth, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 163. 
(Rogers' Hybrid Nr. 15). Rebstock sehr starkwüchsig und frucht- 
bar. Traube gross, dichtbeerig, oft ästig. Beere sehr gross, 
dickhäutig, dunkelbraunroth , mit stark hervortretendem Bei- 
geschmack. 

Alexander, blau, Kelter- und Tafeltraube. Amerika (Florida). Nach 
v. Babo, pag. 678, und Planchon, pag. 146. Zu Vitis labrusca 
gehörig, mit den Syn. Captraube, Black Cape, Cape Grape. Reb- 
stock sehr starkwüchsig, mit braunem, dunkel geflecktem und 
gestreiftem, weitknotigem Holz. Blatt sehr gross, dick, lederartig, 
wenig eingeschnitten , oben glatt , dunkelgrün , glänzend , unten 
weisshlzig, breit und kurz gezähnt; Blattstiel so lang als das 
Blatt, dick, röthlich; Triebspitzen weisswollig, im Frühjahre schön 



— 172 — 

roth gefärbt. Traube mittelgross, locker, cylindrisch, gleichbeerig, 
sehr langstielig. Beere ziemlich gross, etwas länglich, blauroth, 
weissgrau beduftet, grossnarbig, dickhäutig, fleischig, mit erdbeer- 
artigem Geschmack, frühreifend. Hiervon soll es noch eine weisse 
Spielart unter dem Namen „White Cape" geben. 

Allen's Hybrid, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Amerika. Nach 
Planchon, pag. 162, und Pulliat vignoble, pag. 99, mit Abbildung 
Nr. 50, als Hybride d' Allen. Soll durch Befruchtung von Isabella- 
Sämlingen mit weissem Gutedel entstanden sein. Holz stark, ein 
wenig weitknotig. Blatt gross, rund, oben und unten glatt, ziem- 
lich eingeschnitten, breit gezähnt; Stielbucht geschlossen; Blatt- 
stiel sehr lang, stark, etwas wollig und roth. Traube mittelgross, 
sehr langstielig, mit fruchtbaren Knoten, an welchen gewöhnlich 
noch eine kleine Traube sitzt. Beere mittelgross, rund, gross-: 
narbig, hellgrün bis gelb, etwas frühreife rtd und von angenehmem 
Geschmack. 

Alvey, blau, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 168, 
Grape Cultur I, pag. 16, und Pulliat. Zu Vitis aestivalis gehörig 

% und gegen Phylloxera widerstandsfähig. Rebstock von massigem 
Wachsthum und nicht sehr fruchtbar, mit dickem, engknotigem 
Holz, gegen zu grosse Sonnenwärme empfindlich. Blatt gross, 
wollig, nicht eingeschnitten. Traube locker, klein, ästig. Beere 
klein, rund, dünnhäutig, sehr saftig und von angenehmem Ge- 
schmack, frühreifend. Liefert guten Roth wein. 

Amanda, hellroth, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 146. 
Traube mittelgross, dichtbeerig. Beere mittelgross, rund, etwas 
frühreifend, von gutem Geschmack. Gehört zu Vitis labrusca. 

Anna, blau, Keltertraube. Amerika. Nach Pulliat. Rebstock schwach- 
wüchsig. Blatt klein, wollig, wenig eingeschnitten. Traube klein, 
kurz, cylindrisch. Beere mittelgross, länglichrund, blau, beduftet. 
Nach Planchon, pag. 146, gibt es auch eine weisse Traubensorte 
dieses Namens. Gehört zu Vitis labrusca. 

Augwick, blau, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 192. 
Eine zu Vitis cordifolia gehörige starkwüchsige Traubensorte. 
Traube ästig. Beere sehr gross, dunkelblau, liefert einen 
dunklen, guten Rothwein. 

Allttichon, grün, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 198, 
ein Sämling von Clinton, welcher mit dem weissen Gutedel be- 
fruchtet wurde. Blatt dunkelgrün, sehr tief eingeschnitten. 
Traube sehr lang, ziemlich locker. Beere mittelgross, rund, 
grünlich weiss, dünnhäutig, von angenehmem Geschmack. 



Baldwin le noir, dunkelblau. Keltertraube. Amerika (Pennsylvanien). 
Nach Planchon, pag. 169, zu Vitis aestivalis gehörig. Rebstock 
starkwüchsig und fruchtbar. Traube klein, ziemlich locker. 
Beere klein, dunkelblau, von. etwas herbem Geschmack. 



— 173 — 

Barry, blau. Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 163 (Rogers 
Nr. 43). Traube gross, etwas breit und dichtbeerig. Beere 
mittelgross, rund, dunkelblau, dünnschalig, frühreifend, ziemlich 
angenehm im Geschmack. 

Baxter, blau, Keltertraube. Amerika. Nach Pulliat und Planchon, 
pag. 169. Zu Vitis aestivalis gehörend. Holz ziemlich stark, 
langgestreckt. Blatt ziemlich gross, oben glatt, unten blaugrün 
und etwas wollig, ziemlich eingeschnitten ; Stielbucht offen ; Blatt- 
stiel sehr lang und stark. Traube klein, pyramidal, etwas locker. 
Beere klein, blau, beduftet, spätreifend, 

Black Hawk, blau, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 148, 
und Pulliat. Zu Vitis labrusca gehörend. Blatt mittelgross, 
wollig. Trau.be sehr gross, etwas locker, pyramidal. Beere 
ziemlich gross, rund, blau. 

Black July, blau, Keltertraube. Amerika. Syn. Devereux , Sumpter, 
Lincoln, Maclean, Husson. Zu Vitis aestivalis gehörig. Nach 
Planchon, pag. 170, und Pulliat. Blatt ziemlich gross, wenig 
wollig und eingeschnitten, verbogen. Traube klein, dichtbeerig, 
cylindrisch. Beere klein, rund, blau, spätreifend. 

Bland, roth, Keltertraube. Amerika (Virginien). Nach Trümmer, Nach- 
trag, pag. 34, und Planchon, pag. 148. Syn. Blands Virginia, 
Red fox. Zu Vitis labrusca gehörig. Rebstock sehr stark und 
dauerhaft, mit langgestrecktem, kastanienbraunem, dünnem, schwarz 
punktirtem, weitknotigem Holz. Blatt sehr gross, eben, rund, 
dreispitzig, Lappen am Rande zurückgerollt, klein und kurz 
gezähnt, oben dunkelgrün, unten weissgrün, feinwollig. Traube 
locker, einfach, langstielig, gross. Beere dick, rund, dunkelroth, 
blauduftig, saftig und von gutem Geschmack, spätreifend. 

Brant, blau, Keltertraube. Amerika (Washington). Nach Planchon, 
pag. 199 (Arnold's Hybrid Nr. 8). Rebtock starkwüchsig. Blatt 
dunkelgrün, mit rother Verfärbung, tief eingeschnitten, auf beiden 
Seiten glatt. Traube mittelgross. Beere blau, sehr saftig und 
angenehm, bei voller Reife aromatisch. 

Bullet oder Bullit, siehe Taylor. 

C 

Canada, blau, Keltertraube. Amerika. (Arnold's Hybrid Nr. 16). Nach 
Planchon, pag. 200, und Grape Cultur I, png. 354. Rebstock 
kräftig, mit starker Belaubung und gut ausreifendem Holz. Traube 
ästig. Beere mittelgross, dünnschalig, blau. 

Captraube, siehe Isabella und Alexander. 

Cassady, grün, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. f49, 
und Grape Cultur I, pag. 66. Zu Vitis labrusca gehörend. 
Rebstock starkwüchsig und 'fruchtbar. Beere grünlichgelb, be- 
duftet und einen vorzüglichen Wein liefernd. 

Catawba, roth, Kelter- und Tafeltraube. Amerika (Carolina, Arkansas, 
Maryland, Pennsylvanien). Nach Planchon, pag. 143, Trümmer, 



* 



A 



— 174 — 

Nachtrag, pag. 54, „Weinlaube" 1870, pag. 83, Pulliat und 
Grape Cultur I, pag. 16. Zu Vitis labrusca gehörend. Reb stock 
stark wüchsig. und dauerhaft gegen Kälte, mit langgestrecktem, 
dünnem, dunkelbraunem, weitknotig <.m Holz. Blatt ziemlich gross, 
oben dunkelgrün, unten sehr wollig, wenig eingeschnitten ; Trieb- 
spitzen beim Entfalten hellroth gerändert und wollig. Traube 
klein, cylindrisch, kurz. Beere rund, hellroth, beduftet, ziemlich 
' dickhäutig, mit Himbeergeschmack, etwas spätreifend. 
Chatlenge, roth, Kelter- und Tafeltraube. Amerika. Nach Planchon, 
pag. 164. Reb stock starkwüchsig und fruchtbar. Traube kurz, 
dichtbeerig, geflügelt. Beere gross, rund, hellroth, süss und 
saftig, frühreifend. 
Christine, blau, Keltertraube. Amerika (Penneylvanien). Nach 
Planchon, pag. 149. Zu Vitis labrusca gehörig. Reb stock sehr 
kräftig. Traube ziemlich gross, dichtbeerig. Beere gross, rund, 
blau, saftig. 
Clinton, blau, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 193, 
Grape Cultur. I, pag. 16, und Pulliat. Syn. Worthington. Gehört 
zu Vitis cordifolia. Reb stock starkwüchsig, dauerhaft, sehr trag- 
bar und frühblühend. Blatt klein, herzförmig, oben glatt, glän- 
zend«, unten feinwollig; Stielbucht offen; Bezahnung breit und 
kurz; Triebspitzen rothgrau, etwas wollig. Traube klein, cylin- 
drisch, etwas locker. Beere klein, rund, fleischig, dunkelblau, 
beduftet, spätreifend. Eine weisse Spielart hiervon ist Golden 
Clinton mit Syn. King, nach Planchon, pag. 196, welche sich 
nur durch die weissgrünen Beeren von ihr unterscheidet. Beide 
sollen, wie die meisten Varietäten von Vitis cordifolia, gegen 
Phylloxera sehr widerstandsfähig sein. 
Columbia, siehe Creveling. 

Concord, blau, Keltertraube. Amerika (Massachusetts). Zu Vitis 
labrusca gehörend. Nach Planchon, pag. 130, Grape Cultur. I f 
pag. 16, „Weinlaube" 1870, pag. 83, und Pulliat. Reb stock 
ausserordentlich starkwüchsig und fruchtbar. Blatt sehr gross, 
glatt, sehr wollig, wenig eingeschnitten. Traube mittelgross, pyra- 
midal , langstielig, etwas dichtbeerig. Beere gross, dickschalig, 
rund, dunkel violett, beduftet, mit starkem Beigeschmack. Soll 
sich gegen Phylloxera ziemlich widerstandsfähig erweisen. 
Comucopia, blau, Keltertraube. Amerika. (Arnold's Hybrid Nr. 2). 
Nach Planchon, pag. 200, und Grape Cultur. I, pag. 90. Reb- 
stock sehr dauerhaft und , starkwüchsig , mit kurzknotigem Holz. 
Blatt gross, dunkelgrün, auf beiden Seiten glatt. Traube gross, 
dichtbeerig, ästig. Beere ziemlich gross, dunkelblau, beduftet, 
saftig, etwas frühreifend. 
Creveling, blau, Keltertraube. Amerika (Pennsylvanien). Nach Planchon, 
pag. 151 , Grape Cultur. I, pag. 16, und Pulliat. Zu Vitis labrusca 
gehörig. Syn. Columbia County. Blatt mittelgross, glatt, wenig 
wollig und eingeschnitten. Traube lang und locker, pyramidal. 



X 



— 175 — 

Beere ziemlich gross, etwas länglich, blau, beduftet, dünnschalig, 
ziemlich frühreifend. 

Curtnirtgham, blau, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 170, 
und Pulliat. Syn. Long. Zu Vitis aestivalis gehörend. Blatt 
ziemlich gross, wollig, wenig eingeschnitten. Traube mittelgross, 
sehr dichtbeerig, pyramidal. Beere klein, dunkelblau, rund, be- 
duftet, spätreifend. .Soll gegen Phylloxera widerstandsfähig sein. 

Cuyahoga, grün, Keltertraube. Amerika (Ohio). Hach Planchon, 
pag. 152. Zu Vitis labrusca gehörend. Eebstock kräftig. Blatt 
mittelgross, wenig eingeschnitten, sehr wollig. Traube mittelgross, 
dichtbeerig. Beere mittelgross, hellgrün, bei voller Keife braun 
gefleckt, dünnschalig, saftig, süss. 
<~-Cynthiarta, blau, Keltertraube. Amerika (Arkansas). Nach Planchon, 
v pag. 172, Grape Cultur. I, pag. 20, und Pulliat. Syn. Eed River. 

Zu Vitis aestivalis gehörend und gegen Phylloxera sehr wider- 
standsfähig. Rebstock kräftig, dauerhaft, ertragreich, aber sehr 
schwierig in der Vermehrung. Blatt mittelgross, ein wenig ein- 
geschnitten und wollig. Traube mittelgross, ästig, etwas dicht- 
beerig. Beere mittelgross oder klein, rund, dunkelblau, beduftet, 
sehr viel Farbstoff enthaltend, spätreifend. 



D. 

Delaware, roth, Kelter- und Tafeltraube. Amerika (Ohio, New Jersey). 
Syn. Heath. Nach Planchon, pag. 190, „Weinlaube" 1870, pag. 83, 
und Pulliat. Rebstock von massigem Wachsthum, etwas empfindlich 
gegen Kälte und insbesondere gegen die Angriffe der Phylloxera, 
wesshalb man schon versuchte, sie auf härtere und weniger 
empfindliche Sorten umzupfropfen. Blatt mittelgross, oben glatt, 
unten blaugrün , feinwollig, ziemlich. tief eingeschnitten, ungleich 
und kurz gezähnt. Traube klein, ziemlich dichtbeerig, kurz, 
cylindtisch; Blattstiel ziemlich lang und oft fruchtbar. Beere 
klein, beinahe rund, dunkelroth, beduftet, dünnhäutig, von an- 
genehmem, süssem Geschmack, ziemlich frühreifend. 

Devereux, siehe Black July. 

Diana, hellroth, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 145, 
und Grape Cultur. I, pag. 7. Zu Vitis labrusca gehörig und 
bemerkenswerth durch ihre dicke Schale, welche ihre lange Auf- 
bewahrung gestattet. Blatt sehr gross, unten weissfilzig. Beere 
rund, roth, spätreifend. 

E. 

Elsinburg, blau, Kelter- und Tafeltraube. Amerika. Nach Planchon, 
pag. 174, und Grape Cultur. I, pag. 242. Zu Vitis aestivalis 
gehörend. Syn. Elsinboro, Elsinborough. Holz dünn, weitknotig. 
Blatt fünflappig, tief eingeschnitten, klein, dunkelgrün, Traube 



— 176 -U 

sehr klein, ästig, ziemlich locker. Beere klein, rund, dickhäutig, 
hlau, beduftet, von angenehmem Geschmack. 
Eumelan, blau, Keltertraube. Amerika« Nach Planchon, pag. 152. 
Zu Vitis labrusca gehörend. H-olz kräftig, kurzknotig. Blatt 
gross, dick, dunkelgrün. Traube sehr gross. Beere gross, blau, 
beduftet, dünnhäutig, frühreifend und von angenehmem, süssem 
Geschmack. 
• 

F. 

Fuchstraube, rothe, siebe Bland. 



Goethe, gelb, Tafeltraube. Amerika (Missouri). Nach Planchon, 
pag. 164, und Pulliat (Roger's Hybrid Nr. 1). Reb stock kräftig, 
dauerhaft und ertragreich. Blatt gross, eingeschnitten, wollig. 
Traube ziemlich gross, dichtbeerig, zuweilen ästig. Beere sehr 
gross, grünlichgelb, auf der Sonnenseite bisweilen mit röthlichem 
Anflug, durchscheinend, dünnhäutig, rund, Rehr saftig und von 
angenehmem, besonders gewürztem Geschmack, mit wenigen 
Kernen. 

Golden Clinton, siehe Clinton. 



Hartford proliflC, blau, Kelter- und Tafeltraube. Amerika (Connec- 
ticut, Missouri). Nach Planchon, pag. 153, und Pulliat. Zu Vitis 
labrusca gehörend. Reb stock stark, dauerhaft und sehr ertrag- 
reich. Blatt sehr gross, unten weissfilzig, wenig eingeschnitten. 
Traube gross, ästig, pyramidal, ziemlich dichtbeerlg. Beere 
ziemlich gross, rund, blau, mit starkem Beigeschmack, wegen 
seiner frühen, oft im August schon eintretenden Reife schätzens- 
werth. 

Herbemont, blau, Kelter- und Taf eltraube. Amerika (Georgien, 
Missouri, Tennessee). Syn. Waren, Herbemonts Madeira, Warenton, 
Neil Grope. Nach Pulliat, vignoble, pag. 151, mit Abbildung 
Nr. 76, und Planchon, pag. 175. Zu Vitis aestivalis gehörend. 
Rebstock sehr starkwüchsig, gegen Frost etwas empfindlich und 
besonders auf Kalkboden sehr ertragreich. Blatt sehr gross, 
oben glatt, unten etwas wollig, ziemlich tief eingeschnitten, kurz- 
stielig ; Triebspitzen gelblichgrün, weisswollig, mit rothem Rande. 
Traube gross, länglich, ästig, sehr langstielig. Beere klein, 
rund, kurzstielig, violett, spätreifend,' etwas herb. Gegen Phyllo- 
xera sehr widerstandsfähig. 

Hermann, blau, Keltertraube. Amerika (Missouri). Zu Vitis aestivalis 
gehörig. Nach Planchon, pag. 178. Reb stock von kräftigem 



— 177 — 

Wachsthum und sehr ertragreich. Blatt ziemlich tief eingeschnitten. 
Traube lang (oft bis 23 Centimeter) , selten ästig, dichtbeerig. 
Beere klein, Tund, blau, beduftet, ziemlich saftig, spätreifend. 
Hine, blau, Keltertraube. Amerika (Ohio). Zu Vitis labrusca gehörend. 
Nach Planchon, pag. 154, und Pulliat. Blatt gross, ziemlich 
wollig, wenig eingeschnitten. Traube mittelgross, dichtbeerig, 
-etwas ästig. Beere mittelgross, rund, blau, beduftet. 



I und J. 

Jaquez, blau, Keltertraube. Amerika (Alabama). Zu Vitis aestivalis 
gehörend. Syn. Ohio, Jack, Mac Candless, Cigar Box Grap, Black 
Spanish. Nach Planchon, pag. 179, und Pulliat. Blatt sehr gross, 
beinahe glatt, etwas wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube 
ziemlich gross, pyramidal, langstielig. Beere klein, rund, blau, 
saftig, gibt einen guten Rothwein, spätreifend. 

Jona, roth, Keltertraube. Amerika. Zu Vitis labrusca gehörend. Nach 
Planchon, pag. 145, und Pulliat. Blatt sehr gross, wollig, ein- 
geschnitten. Traube mittelgross, beinähe cylindrisch, etwas dicht- 
beerig. Beere mittelgross, rund, roth, beduftet, etwas früh- 
reifend. 

Isabella, blau, Kelter- und Tafeltraube. Amerika (Süd-Carolina, Geor- 
gien). Zu Vitis labrusca gehörig. Syn. Captraubef Raisin du Cap. 
Nach .Trümmer, pag. 269, Planchon, pag. 140, und Pulliat. 
Rebstock stämmig und dauerhaft, mit schlankem, weitknotigem, 
dunkelbraunem Holz, sehr frühblühend. Blatt sehr gross und 
decorativ, rund , dick , dreilappig , kurz eingeschnitten , kurz und 
stumpf gezähnt, oben glatt, graugrün, unten weissfilzig; Trieb- 
spitzen weisswollig, mit schönem, rothem Rand; Blattstiel dick, 
lang, röthlich. Traube mittelgross, locker, meist einfach, lang- 
stielig. Beere etwas länglich, röthblau, mit röthlichweissen Punkten, 
beduftet, dickhäutig, fleischig, mit starkem, fuchsigem Geschmack. 
Von ihr -sollen noch weisse und andere Spielarten existireh. 

Israela, blau, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 136, und 
Pulliat. Zu Vitis * labrusca gehörig und wahrscheinlich von Isabella 
abstammend. Soll gegen Phylloxera Widerstandsfähig sein. Reb- 
stock kräftig und dauerhaft. Blatt sehr gross, dunkelgrün, oben 
glatt, unten weissfilzig, wenig eingeschnitten, langstielig; Trieb- 
spitzen wie bei Isabella. Traube mittelgross, etwas locker, lang- 
stielig. Beere länglich, langstielig, dickhäutig, blau, stark beduftet, 
• fleischig. 

Ives Seedling, blau, Keltertraube. Amerika (Cincinnati, Ohio). Zu 
Vitis labrusca gehörig. Syn. Ives Madeira. Nach Planchon, pag. 134, 
Pulliat und Grape Cultur. I, pag. 42. Blatt sehr gross, beinahe 
. glatt, sehr wollig, ziemlich eingeschnitten. Traube ziemlich gross, 
etwas dichtbeerig, öfters ästig. Beere mittelgross, länglich, blau, 
beduftet. 

H. Goethe, ampelogr. Wörterbuch. * 12 



— 178 — 



L. 



Lenoir, blau, Keltertraube. Amerika (Carolina). Zu Vitis aestivalis 
gehörig und gegen. Phylloxera widerstandsfähig. Nach Planchon, 
pag. 181, und Pulliät. Blatt gross, etwas wollig, ziemlich ein- 
geschnitten. Traube ziemlich gross, ästig, etwas locker. Beere 
klein, rund, blau, beduftet, spätreifend. 

LillCOln, siehe Black July. 

Lindley, roth, Kelter- und Tafeltraube. Amerika. (Roger's Hybrid 
Nr* 9.) Nach Planchon, pag. 165, und Pulliat. Rebstock sehr 
starkwüchsig, mit weitknotigem Holz. Blatt ziemlich gross und 
wollig, etwas eingeschnitten. Traube klein, pyramidal, etwas 
locker. Beere ziemlich gross, rund, roth, beduftet. 

Logan, blau, Keltertraube. Amerika (Ohio). Zu Vitis labrusca gehö- 
rend. Nach Planchon, pag. 154, und Pulliat. Holz dünn. Blatt 
mittelgross, etwas dick, ziemlich wollig und eingeschnitten. Traub e 
klein, pyramidal, etwas dichtbeerig. Beere ziemlich gross, läng- 
lich, blau, beduftet, etwas frühreifend. 

LongS, siehe Cunningham. 

Louisiana, blau, Keltertraube. Amerika' (Missouri). Zu Vitis aestivalis 
gehörig. Nach Planchon, pag. 184, und Grape Cultur. I, pag. 42. 
Reb stock starkwüchsig, dauerhaft, aber gegen Kälte empfindlich. 
Traube mittelgross, ästig, dichtbeerig. Beere klein, rund, blau, 
saftig, von gutem Geschmack. 

Lydia, grün, Keltertraube. Amerika (Lac Erie). Zu Vitis labrusca 
gehörig. Nach Planchon, pag. 154. Stock und Blatt der Isa- 
bella sehr ähnlich. Traube gross. Beere gross, länglich, hell- 
grün, auf der Sonnenseite lachsfarbig, dünnhäutig von angenehmem 
Geschmack. . 



Marion, blau, Keltertraube. Amerika. Zu Vitis cordifolia gehörig 
und gegen Phylloxera sehr widerstandsfähig. Nach Planchon, 
pag. 196. Traube gross. Beere länglichrund, dunkelviolett, 
fleischig, spätreifend, aber früh treibend. 

Martha, weiss, Keltertraube. Amerika (Missouri). Zu Vitis labrusca 
gehörig. Nach Planchon, pag. 137, und Pulliat. Reb stock sehr 
kräftig und ertragreich. Blatt ziemlich gross, sehr wollig, ziem- 
lich eingeschnitten. Traube etwas klein, ästig, dichtbeerig. Beere 
mittelgross, rund, weissgelb, beduftet, ziemlich spätreifend. Soll 
gegen Phylloxera widerstandsfähig sein. 

Maxatawney, weiss, Kelter- und Tafeltraube. Amerika (Pennsyl- 
vanien). Syn. Macatawny. Zu Vitis labrusca gehörend. Nach 
Planchon, pag. 155, und Pulliat. Rebstock sehr starkwüchsig 
und dauerhaft, hart gegen Kälte. Blatt gross, etwas blasenartig 
und wollig, ziemlich tief eingeschnitten. Traube mittelgross, 
etwas ästig, pyramidal, ziemlich dichtbeerig. Beere mittelgross, 



ijX 



— 179 — 

länglich, gelblich weiss, auf der Sonnenseite braun gefleckt, dünn- 
häutig, wenig Kerne enthaltend, von angenehmem Geschmack. 

Miles, blau, Keltertraube. Amerika (Pennsylvanien). Zu Vitis labrusca 
gehörend. Nach Planchon, pag. 156, und Pulliat. Bebstock von 
massigem Wachsthum. Blatt mittelgross, wollig, ziemlich ein- 
geschnitten. Traube klein v pyramidal, etwas locker. Beere 
mittelgross, länglich, blau, beduftet, ziemlich frühreifend. 

Miners Seedling, siehe Venango. 



N. 

North America, blau, Kelteptraube. Amerika. Zu Vitis labrusca 
gehörend. Nach Planchon, pag. 156, und Pulliat. Blatt ziemlich 
gross, wollig, wenig eingeschnitten. Traube klein , cylindrisch, 
etwas dichtbeerig. Beere klein, rund, blau, beduftet, ziemlich 
saftig. Soll nur wenig fruchtbar sein. 

North Carolina, blau, Keltertraube. Amerika (Pennsylvanien). Zu 
Vitis labrusca gehörend. Nach Planchon, pag. 138, und Pulliat. 
Rebstock sehr starkwüchsig und fruchtbar. Blatt ziemlich 
gross , dunkelgrün , ziemlich wollig , glatt , fast gar nicht ein- 
geschnitten. Traube mittelgross, etwas ästig und dichtbeerig. 
Beere ziemlich gross, länglich, blau, beruftet, ziemlich früh- 
reifend. 

Norton's Virginia, blau, Keltertraube. Amerika (Virginien). Zu Vitis 
aestivalis gehörend und gegen Phylloxera sehr widerstandsfähig. 
Nach Planchon, pag. 186; Pulliat und „Weinlaube" 1870, pag. 83. 
Syn. Norton, Nortons Seedling. Rebstock starkwüchsig, dauer- 
haft und tragbar bei günstigem Standorte, besonders in späteren 
Jahren, aber schwer zu vermehren. Blatt ziemlich gross, etwas 
mit röthlicher Wolle bedeckt, wenig eingeschnitten. Traube lang, 
ästig, dichtbeerig, mittelgross. Beere klein, blau bis violett, etwas 
beduftet und spätreifend. 



Ohio, siehe Jaquez. 
Ontario, siehe Union Village. 



p. 



Pauline, violett, Keltertraube. Amerika. Zu Vitis aestivalis gehörend. 
Syn. Red Lenoir, Burgundy of Georgia. Nach Planchon, pag. 187, 
und Pulliat. Rebstock verlangt sehr warme Lage. Blatt sehr 
gross, wellenförmig verbogen, etwas wollig, wenig eingeschnitten. 
Traube klein,' pyramidal, etwas locker. Beere klein, rund, blau- 
roth, beduftet, sehr spätreifend. 

Pedee, siehe Scuppernony. 

12* " 



180 



Perkins, blasslila, Keltertraube. Amerika. Zu Vitis labrusca gehörend. 
Nach Planchon, pag. 156* Traube gross, ästig, dichtbeerig. 
Beere mittelgross, länglich, helllila, saftig, dickhäutig, mit etwas 
Beigeschmack. 



Raisin du Gap, siehe Isabella. 

Rebecca, weiss, Keltertraube. Amerika. Zu Vitis labrusca gehörend. 
Nach PJanchon, pag. 157. Traube mittelgross, dichtbeerig, cylin- 
drisch. Beere klein, länglich, hellgrün,, bei voller Reife braun 
geneckt, beduftet, dünnhäutig. Blatt mittelgross, sehr tief ein- 
geschnitten. 

Red River, siehe. Cynthiana. 

Red fox, siehe Blanda. 

Rentz, blau, Keltertraube. Amerika (Cincinnati). Zu Vitis labnfsca 
gehörig. Nach Planchon, pag. 137, und Pulliat. .Rebstock sehr 
starkwüchsig und gesund in Blatt und Holz, ertragreich. Br-att 
mittelgross, etwas blasenartig, unten mit röthlicher Wolle bedeckt, 
wenig eingeschnitten. Traube mittelgross, dichtbeerig, pyramidal. 
Beere mittelgross, rund, fleischig, blauroth. 

Richmond, blau, Keltertraube. Amerika. Zu Vitis rotundifolia ge- 
gehörig. Nach Planchon, pag. 127. Eine sehr frühreifende Trauben- 
sorte mit länglichen Beeren von aromatischem, angenehmem Ge- 
schmack. 

Rogers' Hybrid. Unter diesem Namen sind bei Planchon, pag. 166, 
mehrere Züchtungen von Rogers aufgeführt, welche meist rothe 
Beeren haben und noch nicht genau beschrieben sind. 

Rulander, siehe Sainte Genevieve. 



S. 

Salem, roth, Kelter- und Tafeltraube. Amerika. (Rogers' Hybrid 
Nr. 53.) Nach Planchon, pag. 167, und Pulliat. Reb stock sehr 
kräftig und dauerhaft, mit hellbraunem Holz. Blatt sehr gross, 
etwas eingeschnitten, weisswollig. Traube ziemlich gross, ästig, 
etwas dichtbeerig. Beere rund, hellroth. 

Sainte Genevieve, blau, Keltertraube. Amerika (Missouri). Zu Vitis 
aestivalis gehörend. Syn. Rulander, Amouroux. Nach Planchon, 
pag. 188, und Pulliat. Rebstock kräftig, mit kurzknotigem Holz, 
das im Winter bedeckt werden muss. Blatt klein, herzförmig, 
wenig wollig und eingeschnitten. Traube ziemlich klein, dicht- 
beerig, pyramidal. Beere klein, blau, beduftet, rund. Da diese 
Traubensorte quantitativ geringe, aber qualitativ gute Erträge 
liefert und eftien hoch farbigen Wein geben soll, so wäre erst noch 
weiter festzustellen, ob diese Traubensorte nicht, eine Burgunder 
Spielart sei, worauf der Synonym ,, Rulander" schon hindeutet. 



— 181 — 

Scuppemony, , weiss , Keltertraube. Amerika (Carolina). Zu Vitis 
rotundifolia gehörend und gegen Phylloxera sehr widerstandsfähig. 
Rebstock sehr fruchtbar. Blatt sehr klein, herzförmig, glatt, 
glänzend, gar nicht eingeschnitten. Traube sehr klein, mit 
wenigen Beeren, etwas locker. Beere ziemlich gross, rund, weiss- 
gelb, auf der Sonnenseite oft braun gefleckt, sehr spätreifend. 



. T. 

h "j *^C Taylor, gelb, Keltertraube. Amerika (Kentucky). Zu Vitis cordifolia 
gehörend und sehr widerstandsfähig gegen Phylloxera. Syn. Bullit, 
Bullet. Nach Planchon, pag. 197, und Pulliat. Rebstock soll 
nur am älteren Holz fruchtbar sein. Blatt ziemlich gross, glatt, 
glänzend, mit rothem Blattstiel und Rippen, wenig eingeschnitten. 
»Traube sehr klein, unregelmässig , cylindrisch, etwas locker. 
Beere sehr klein, rund, gelb, mit röthlichem Anflug. 

Telegraph, blau, Keltcrtraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 189. 
2£u Vitis aestivalis gehörend und der Sorte ,, Christine" etwas 
ähnlich. Traube inittelgross. Beere länglich, blau, beduftet, 
saftig und von angenehmem Geschmack, frühreifend. 

Tokalon, blau, Keltertraube. Amerika. Syn. To Kalon, Winan, 
Spofford seedling, Carter. Zu Vitis labrusca gehörend. Nach 
Planchon, pag. 157. Rebstock kräftig und fruchtbar, aber etwas 
empfindlich. Traube gross, ästig. Beere länglich, dunkelblau, 
stark beduftet, spätreifend. 

h 

U. 

Underhills Seedling, roth, Keltertraube. Amerika. Zu Vitis labrusca 
gehörig. Nach Planchon, pag. 157. Rebstock kräftig, dauerhaft 
und ertragreich. Traube ziemlich gross, etwas dichtbeerig. Beere 
mittelgross, rund, dünnhäutig, frühreifend, ganz wie Catawba 
gefärbt. 

Union Village, blau, Keltertraube. Amerika (Ohio). Syn. Shaker, 
Ontario , Imitation Hamburgh. Zu Vitis labrusca gehörend. Nach 
i Planchon. pag. 158, und Pulliat. RebstO#k sehr starkwüchsig, 

aber gegen Frost empfindlich. Blatt sehr gross, etwas ein- 
geschnitten, wollig. Traube ziemlich gross, pyramidal, dichtbeerig. 
Beere gross, länglichrund, blau, beduftet. 



V. 

Venango, roth, Keltertraube. Amerika (Alleghany). Nach Planchon, 
pag. 158. Zu Vitis labrusca gehörend. Syn. Miners Seedling. 
Rebstock kräftig und ertragreich. Traube mittelgross, dicht- 
beerig. Beere ziemlich gross, rund, hellroth, beduftet, dickhäutig, 
mit Beigeschmack. 



— 182 — 

Vo Hing ton, blau, Keltertraube. Amerika. Nach Pulliat. Blatt klein, 
wollig, beinahe rund. Traube klein, cylindrisch, etwas dicht- 
beerig. Beere klein, rund, blau, mit bräunlichem Anflug, ziem- 
lich frühreif end. 

w. . 

Waren oder Warren, siehe Herbemont. 

Walter, roth, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 167. 
Rebstock von kräftigem Wachsthum, mit dunkelbraunem, eng- 
knotigem Holz. Blatt gross, dick, glatt: Traube mittelgross, 
ästig, etwas dichtbeerig. Beere mittelgross, rund, hellroth, saftig 
und süss. 

Wilder, blau, Keltertraube. Amerika. Nach Planchon, pag. 161, und 
Pulliat. (Rogers' Hybrid Nr. 4.) Rebstock kräftig, dauerhaft, 
ertragreich. Blatt gross, oben glatt, unten weissfilzig, etwas ein 
geschnitten. Traube mittelgross, kurz, kegelförmig, etwas dicht- 
beerig. Beere gross, rund, dunkelblau, beduftet, dickhäutig, mit 
etwas Beigeschmack. Soll gegen Phylloxera widerstandsfähig sein. 

Wilmington, weiss, Keltertraube. Amerika (Delaware). Nach Planchon, 

pag. 159. Zu Vitis labrusca gehörend. Rebstock sehr kräftig. 

Traube gross, locker, bisweilen ästig. Beere gross, rund, in's 

Längliche, grünlichweiss , bei voller Reife, welche spät eintritt, 

, gelblich, von etwas herbem Geschmack. 

Worthington, siehe Clinton. 



T. 

York Madeira, blau, Keltertraube. Amerika (Pennsylvanien). Syn. 
Canby's August, Black German, Wolfe, Large German, Monteith, 
Marion, Port, Tryon und Blauer himbeerartiger Madeira. Zu 
Vitis labrusca gehörend. Nach Trümmer, Nachtrag, pag. 68, und 
Planchon, pag. 159. Rebstock sehr stark, dauerhaft gegen 
Kälte, mit langgestrecktem, dünnem, dunkelbraunem, weitknotigem 
Holz. Blatt mittfelgross, dick, dreispitzig, oben dunkelgrün, mit 
gelben Flecken, unten feinwollig, klein und stumpf gezähnt; 
Triebspitzen grün, beim Entfalten rosenroth, wenig wollig; Blatt- 
stiel und Rippen etwas röthlich. Traube mittelgross, einfach, 
locker, dünnstielig. Beere rund, dunkelblau, weiss beduftet, 
dünnhäutig, ziemlich frühreifend und kurzstielig, süss* mit Himbeer- 
geschmack. Soll gegen die Phylloxera widerstandsfähig sein. 



— i8a — 



Nach Planchon's Angaben vertheilen sich die hier be- 
schriebenen amerikanischen Traubenvarietäten in fol- 
gende fünf Gruppen, wobei die besonders gegen Phyllo- 
xera widerstandsfähigen Varietäten fett gedruckt 
sind. Hierbei muss die Bemerkung hinzugefügt werden, dass 
bei den Beschreibungen der amerikanischen Trauben Varietäten 
und Hybriden und ihrer Gruppirung noch mancherlei Irrthümer 
herrschen und auch die Angaben über Widerstandsfähigkeit 
gegen Phylloxera nur mit Vorsicht aufzunehmen sind. 

1. Gruppe. 
Zu Vitis aestivalis gehörend. 



Alvey. 


Cunnihgham. 


Hermann. 


Nortons Virginia. 


Baldwin. 


Cynthiana. 


Jaquez. 


Pauline. 


Baxter. 


Elsinburg. 


Lenoir. 


Sainte Genevieve. 


Black July. 


Herbemont. 


Louisiana. 


Telegraph. 




2. Gruppe. 






Zu Vitis labrusca gehörend. 




Adirondac. 


Concord. 


Israel la. 


Perkins. 


Alexander. 


Creveling. 


Iver Seedling. 


Rebecca. 


Amanda. 


Cuyahoga. 


Logan 


Rentz. 


Anna. 


Diana: 


Lydia. 


Tokaloö. 


Black Hawk. 


Eumelan. 


Martha. 


UnderhillsSeedling 


Bland. 


Hartford prolific. 


Maxatawney. 


Union Village. 


Cassady. 


Hine. 


Miles. 


Venango. 


Catawba. 


Jona. 


North America. 


Wilmington. 


Christine. 


Isabella. 


North Carolina. 


York Madeira. 




3. Gruppe. 






Zu Vitis cordifolia gehörend. 




Augwick. 


Clinton. | Golden Clinton. 
Taylor. 

4. Gruppe. 
Zu Vitis rotundifolia gehörend. 


Marion. 


Richmond. 


|' Scuppernony. 

5. Gruppe. 
Hybriden. 




Agawam. 


Brant. 


Delaware. 


Salem. 


Aliens Hybrid. 


Canada. 


Goethe. 


Vorüngton. 


Autuchon. 


Challenge. 


Lindley. 


Walter. 


Barry. 


Cornucopia. 


Rogers Hybrid. 


Wilder. 



i 

ff 

1 






Sclilussbemerkung. 



Am Ende dieses Buches erlaubt sich der Unterzeichnete ■ 
noch die Bitte auszusprechen, dass die Herren Mitglieder der 
internationalen ampelographischen Commission, sowie alle j[ 
anderen geehrten Leser, welche sich mit ampelographischen 
Studien befassen, so gütig sein mögen, ihm alle etwaigen 
Berichtigungen und Ergänzungen zu dem in diesem Wörter» . 
buche dargestellten jetzigen Stand der Ampelographie zu- 
kommen lassen zu wollen, da nur auf diese Weise der Inhalt 
immer correcter werden kann und Fehler zu vermeiden sind, 
welche bei dem grossen Umfange des zu bearbeitenden Mate- 
rials sonst leicht vorkommen können. Derartige Mittheilungen 
würden den unterzeichneten Verfasser des ampelographischen 
Wörterbuches zu ganz besonderem Danke verpflichten. 

» 

Marburg a/Drau, im Juni. 1876. 



Hermann Goethe. 




Druck der k. k. Ilofbiiohdrnrkerei Carl Fromme in Wien. 



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